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/H.,
JVeues Jahrbuch
für
Mineralogie, Geog^nosie, Geologie
und
Petrefakten- Runde ,
herausgegeben
von
l^f. JÜC. C. VON Leonhard und Dr. H. G. Bbonn,
Profeisoren au der rnivertiUt za HeidelberK«.
Jahrgang 1844»
Mit VII Tafeln und 7.^iD£fidruckien Holzschnitten.
STPÜTTGART.
JS. ^chweizerbarfsche Verlagshandlung.
1844.
Inhalt.
L Abhandlungen.
Stite
A. Reüss: Bemerkung^en über die iceog^nostinehen Verhält-
nisse der südlichen Hälfte des Köniygr&tner Kreises in
Böhmen y mit besonderer Berücksichtigung der Kreide*
Formation l--»a7
A. F. Spbybr: der Kalkfaff von AMtrshach, seine Bildung
und organischen Eiiischliisse 28—40
E. Eichwald : tiber siliiri^ch-devonische Schichten im Peters*
burgischen Gouvernement und auf den Inseln der Ostsee 4i — 48
A. E. Rbuss: einige Zweifel über die Alters- Verschiedenheit
der Granite von iflarienkad, mit Tf. I 12^ — 141
E. Eicwald: über einige fossile Pflanzen des Kupfer-führen-
den Sandsteins im Perm'sehen und Orenbur gesehen Gon-
vcrnemcnt ^ 142-'147
H. B. Geinitz : die Inoceramen der Sächsischen Kreide-
Formation 148— Iftl
D. Fr. Wisbr : Beiträge zur topographischen Mineralogie
des Sehweitxer^Lahdes, Tf. I, Fig. 7 152—172
G. Herbst : die Kiefern Reste in der Braunkohle von Kra-
niehfeU bei Weimar 173—17»
6. Bikchof: über die Entstehung der Quarz- und Erz- Gänge 267—288
H. v. Meyer : über die fossilen Knochen aus dem Tertiär-
Gebilde des Herro de San Isidro bei Madrid .... 289—310
H. Girard: zur Geognosie von Inner-Afrika 311 — 316
H. G. Bronn : über Ichthyosaurcn in den Lias-Schiefern der
Gegend von BoU in Württemberg, mit Taf. III und IV 386—408
E. K. v. Warnsdorfp : geognoNtische Erinnerungen an Ma-
rienbadj mit Taf. V und 1 HolzKchiiiU 409—430
H. V. Mrvkr : Fossile Knochen aus Höhlen im Lahn-Thale 431 — 439
Fr. v. Mandelsloh : Beobachtungen über die Zunahme der
Erd- Wärme in dem 1186' liefen Bohrloche zu Neuffen,
angestellt mit dem MACNUs'schen Geothcnnometer . . 440 — 443
Zeüschnrr : geognostische Beschreibung des Salz-Lngers von
Wielieaka 613—636
L. V. Buch : einige neue Versteinerungen aus Moskau, Tf. VI A 636—639
Philippi: Alecto alticeps, eine teitiäre Comatula von Pa-
lermo, Taf. VI B 640—642
Grandjean : die Dolomite und Braunstein-Lagerstätten im
nntern Lahn-Thale 643 — 662
C. Fr. Naumann: Versuch einer reihcnformigen Zusammen-
stellung der Mineral-Spezies 611—666
C. Theodori : über eine im Lias vou Dan« vorkommende
Sepien- Schulpe 666—676
H. G. Bronn : nacliträgliche Beobachtungen an Ichthyosauren 676-^679
Russegger: geognostische Reisen in Modsna im Jahre 1843 779—786
Epp: der Gunong Api 786—790
H. Emmbich: diQ Schichten-Ful^re der Flotz-Gebirge des
Gadrr-Thales y der Seisser-Aipe und insbesondere bei
Si. Cassian, m. Taf. Vll B 791—803
B. Briefwec hsel.
A« Mittheilungen an den tieheiinen-Rath von Leonhard,
von den Herren:
Seite
Gbrgens : Apateon pedfcttris in Brartdschiefer von
MunsUrappel 49
V. Blöde: Arbeiten im Moskauer Bulletin ; Kupfei-Sardstein
am Ural unA Pertuiscbes System; Beo^riff von Sysiriu
und Formation; Metamörphigmua 4^—54
C. Gbmmrllaro: Ausbruch des Ätna u 17. Nov. 1843,, IX II 180—181
Lardy: Sitzung^ der Sehweitaeriseht*n Wisscuschafts-Gesell-
schaff 184^ 181-183
Pu8€h: ,,neue Beiträg^e zur Geognosie von Poien** ... 183
Hrhl: Insekten in Kopal 317
H. Crsdner: f^geognostische Verhältnisse T/iwHngens** • 317 »31 8
H. GiRARo: seine geognostischen Untersuchungen .... 310
Genth: PhilJipsit , Cbabasit, Pyrolusit, Prehuit u. n. w«
in Hessen 310—321
Jäger: über Phytosaurus 321
G. Bischof: Beobachtungen auf einer Reise nach Schlesien 3*21 — 323
NÖGGERATH : künstiii'hc Mineralien aus Polen : Chrysolith
und Augit 323 — 324
Eisenglanz durch Vermittlung des Chlors gebildet . 324— 325>
Rvnipp: Analyse des Trasses 326
C. F. Naumann: über Metamorphose von Sediuient-Gcsteinen 444' — 415
G. Rose: über den Granit iai Riesen- Gebirge 345—447
G. Bischof: über die Detonation eines Iiidisithen Obsidians 447—448
B. Studer : das Buch von Forbbs; Beobachtunueu' auf einer
Reise über Bergamo und Innsbruck^ in. 2 HolzschniUen 44i>— 458
F. V. Stranz: Reklamation in Bezug auf Ring-Gebirge . 652 — 554
B. Cotta: über das Alter der Marienbader Granite . . . 556—557
C. F. Naumann: Fels-Schliffe an Porphyi-Hiigeln bei KoUmen 557—558
B. Cotta: dessgl 550—561
C. F. Naumann: dessgl., mit 1 Holzschnitt 661-562
B. Cotta: geschliffene und gestreifte Felsen bei Altettberg 502—563
C.F.Naumann: Fels-8chliffe bei fCo/Zm««, Bischof's Theorie
der Quarz-Gänge . 680—681
B. Cotta: über Freiberger Gneiss 681 — 682
C. F. Naumann: Abweichendes zwischen Sehiehtung und
Schieferung; Folgerungen; Tf. VII, Fg. 2, 3 ... 682-686
B. Cotta: polirte Felsen bei Wuri^en\ Eisenbahn-Durch-
schnitte gegen Zteickau «685 — 686
— — knotige Kalksteine in Grauwacke bei Saatfeld*^ ver*
schiedene Porphyr- Arten 687 — 688
— — Fortsetzung darüber 688
B. MittlieiliingiMi an H. G. Bro.xn, von den Herren:
L. Zeuschner: Muschelkalk der Vieentin, unA Hellunes, Alpen,
mit 1 Holzschnitt 51—56
Fr. Ad. Roemer:* Gänge im Har«\ Hilsthon; Rntsch-FLichen
im Zechstein; Gebirgsarten vom Swanriver in New-
Holland 57—58
L. Zbuschner: Liaskaik in der Tatra 184
R. Blum: über Erze aus der Sierra Aimagrera .... 184-185
B. Studbh: Art des Metamorphismus in den Alpen . . . 185—180
L. ZKUftCHNsn : über f^ewiMe weisse uud rothe, oft köruig^e
Kalkstf*iiie in önlreich und Italien 3'i6— 328
k, Boui^: über das ZiiHimimeiivorkofunieii von OittiozeratUeu
mit Ammoniten und Belemniten , 328—329
H. V. Mkykr: sein Werk ,,%ur l''aiina der Vortvelt; foAsile
8au{y>rliiere , Vög;el und Reptilien von ÖntUffeu**', über
eine allgemeine Übentirht der fossilen Wirbeltbiere; —
Lagomys, Cbelydra, Coluber Oweni u. a. Arten,
Grnpsus sspeciosus, Hoinelys in HJ,o r und minor
lind Vo^el- Reste von Örnngen; ~ Microtberium
Ren^geri von WeUenau : P a I u e o ni e r y x-Arteii und
Hyotberiuni Meissneri zu Mombach^ Halianassa
zu Flonheim \ — Hyotheriuui medium iu Molasse
Atv Schweit9k\ — Pala cothc rium , Rhinoceros,
Palaeomery x-Arten von Georgensgmünd; — Mylio-
bat es -Arten vom Kressenberg ; — Myliobates- und
Zygob a t es-Arten von Alaey^ — verschiedene Arten von
Oülilhen daselbst^ — Aetubatisin der Molasse; —
Apateon pedestris in Sihiefer von ßlünslerapprl ^
-Con cUorbyncbus zu Sf. Cassian; — über Klytla
und Carcinium: — Protornis Glarisiensis ;~
Bezieluin^en der alten Burgen am Rhein zum Felg-
Gefuge des Bodens 329—340
C. Theodori: über Ichthyosaurus trigonodon u. a. A. 340— .^41
J. KzQUERRA : Mineral-Metamorphosen ; Reibungsflächen ;
Schnee der ^^t^rra nsvaäa 458—459
Ji'glkk: Tertiäre Reste im Hannoverischen 459—460
J. EzQDERRA : nBoletin de mina^* 460
G. Leube : analytische Untersuchungen über Heidelberger
Sandstein 663 — 564
H. V. MRyj2f\: Coluber- Reste ; — Aspidonectes GerJ
f^ensii und Vogel-Knochen aus dem Ifiaintter Becken;
— Tapi ruM Heivetirus in Molasse, Cervus luna-
tns und Chaliconiys Jägeri in Braunkohle der
Sehieeit^i —Reptilien-Reste in der Wealden-Formation
N^-DeulscMande ; — verschiedene Crustaceen iu Mu-
schelkalk: — Emys im Torf von EnlUieim . ^ . . 564-567
Herbst: die Pinus-Reste von Kranichfeld 567 — 568
?. BRAorr: über Trema tosaurus 569—571
L. Zeuschner': Übergangs^Versteinerungen vom Baikal-See 689
H. V. Mkyer : Mystriosaurus Senkenbergian u s ;
fossile Gaviale^ überbau pt; Graps us speciosus;
Latonia von Öningen ehemals für einen Ornitholithen
gehalten 689-691
E. Desur : Vertheidigung der VfirfETZ-AGASsiz^schea Gletscher-
Theorie 691—697
L. Agassiz: über den GlarnerVogel ; Fische des alt-rothen
Sandsteins « 697
C. Theodori: über Ichthyosaurus trigonodou und
Mystriosaurus von Ban»\ Plesiosauru s-Reste
daselbst 697—700
C. Mlttheiluiigen an Hrn. Prof. Blum, von den Herren:
G. Bischof: Gang- Bildungen auf nassem Wege; Umwan
luDgs-Prozess des Fddspaths in Kaolin 341—344
Lortst: Verhältnisse in den Was&e »-Ständen der Saane^
mit 1 Holzschnitt 344—345
n
Seite
III. Neue Literatur.
A. Bücher.
i84Z: J. Phtixips 69
1848: R. Blaischkt, R. Blanchbt^ H. G. Bronn: J. D.
FoRBKs; H. Br. Geinitz; C. Hartmann; A. J. F. Hei;-
nisch: M. P. Lortkt; A. Fr. P.- Nowak 5 A. d^Orbigmv;
A. d^Orbigny : C. F. Rammelsberg : G. Studeh ... 59
1844 :Al. Bbrtrand; W. Fuchs : L. v. Gross ; K. Krutzsch 60
1849'^ Mitchell; Pscuks 190
1843 1 L. Agassiz, v. Baer und v. Hrlmersen; R. v. Bbn-
nigsen-Förder ; H. G. Bronn ; de la Ghakri^hb ; H. ob
CoLLEGNo ; I. CozzBNS ; Dbvillb ; A. Favre : H. B.
Geinitz ; A. v. Humboldt ; J. G. Kurr : J. Morris : G. ^
zu jyiüNSTER ; R. A. Philippi ; Report of the AiMfrican
AsMociätiun 1840—1849 190
1844: L. Gmblin; J. J. Kaup; H. Meidinger; R. A. Philippi 191
1843 : Lagr^ze-Foissat ; G. zu Münster, P. Partsch . . 340
1844: L. V. Buch, J. C. JPreiesleben; G. Leonhard; J. Roth 346
1841 : L. Bellardi 461
1843 : W. Fuchs , Haltmbyer , Leydolt und R Osler ;
Murchison; £. Sismonda 461
1844 \ D. Th. Ansted; A. d'Orbigny; A. d'Orbigny; H.
V. Meyer und Th. Plieninger; C. Sghmid 461
1849: £. Emmons, J. G. Percival 572
1843 \ H. Burmelstbr; C. G. Ehkenbbrg; P. Partsch; W.
W. Mathbr; J. Hall 572
1844\ A. Buaat ; .Zeuschnbr ; H. de Collegno; C. v. K ;
R. Owen: Phillips by Alger; W. C. H. Staring; G.
F. Schumacher 573
1841: Thoma 701
1844 : Agassiz ; Agassiz ; J. Ezquerra del Bayo : J. N.
Fuchs; £. F. Germar; A. Goldfuss; E. Hopkins; A.
V. Klipstein; A. Koch; G. J. Mülder; R. A. Philippi;
Pictbt; Robert; C. F. Roemer ; G. F. Schumacher . 701
1840—1843: L. Luvizzari; Bronn und Kaup: A. R. Schmidt 804
1844 : D. Th. Ansted ; Ch. Darwin ; Macgillivray ; Sed-
GWiCK a. Murchison durch Leonhard; W. P. Schimper
und A. MouGEOT ; A. Wagner 804
B. SieitAchrifteii.
a. Min er alogische u nd Hüttenmännische.
Karsten und v. Decken: Archiv für Mineralogie, Gcognosie,
Bergbau und Hüttenkunde, BeHin 8^ [vgl. Jahrb. 1843, 8. vii].
1844, I, 11; XVni, 1— II, S. 1--594, Tf. i-iii ...... 811
(C. J. Hkyne) : der Bergwerks Freund etc. Berlin 4" [Jahrb.
1843, vii].
1844, VII, no. /~W . . - 846
E. F. Glocker : mineralogische Jahres-Hefte 8** (Jahrb. 1842, vii].
(Nicht« erschienen.)
J.^ Fr. Hausmann: Studien des Gotlin^enBchen Vereins bcrgtnan-
nischer Freunde, GuUingen S^ [Jahrb. 1849, 847],
1844, Vy 11, S. 105—220 . , 407
YH
äeit«
347
347
347
373
&63
584
580
800
C. lUnTHAiiff : Bern:- u»^ Htttteo^männiseh« Zeiliiog, Freikerg 8.
1849, I, in 52. Nummern
1843, IJ, dessgl
Schriften der in St. Petersburg i^eiilifteten Kais. Gesellschaft für
die (^esämmte Mineralog^re, Petereiurg 8®. [Jahrb. 1843, vii].
(Nichts Neues.)
Verhandlungen der K. Rueehchen mineralog^iseben Gescllsehaft
in St. Peterebarg, Peterek 8®.
1842, (80 SS., 6 Taf.)
1848, (132 SS., 4 Taf.)
Buitetin . de la Saeiete §iologique de Franee, Paris 8^ [Jabrb.
1843, VII].
1842, XI li, 405-600, pl. vi— vii (Sehinss)
184S, XIV, 321—653, pl. viii— xn (Sehluss)
1844, h, l, 1—432, pl. i— vi
1844, b, I, 433—596, pl. vii— ix . . ,
Memoireif de la Societe geoiogifue de Franee , Pmris 4** [Jabrb.
184S, vu].
(Die Fortsetzung^ ist uns nur erst mit Unterbrechung zuge-,
kommen.)
Aunales des minei^ ou Reeneil de memuires sur Vexploitatian des
miues, Paris «** [Jahrb. 1843, vu].
1842, no. vi; d, //, m, p. 547—828; pl. xi— xv . . 108
1843, no. I— in; rf, /!/, i— iii, p. 1—1005; pl. i— xiu. . 198
1843, no. IV — V ; d, IV, i— ii, p. , 1 — 462 ; pl. i— xvi . . 577
1843, no. vi; d, IV, in, p. 464—858; pl.xvii-xx . . 812
A. Rivibre: Annales des scienees $eologupus, Paris 8^ [Jahrb.
1843, vii].
Annee 1843, Janv, — Dec,
Awiies de minas ete, Madrid 8^ [Jahrb. 1848, viii].
(Uns nichts zugekommen.)
Cb. Moxon: tke Geologist, a MontMy Reeord etc.. London 8®.
[Jahrb. 1843, viii]: (wurde fortgesetzt).
The Mining Journal, London 8® [Jahrb. 1843, viii]: (wurde fortgesetzt).
The HUning Review, London 8^ [Jahrb. 1843, viii]: (wurde fortgesetzt).
Proeeedings of tke Geologieal Society of London , London 8®
[Jahrb. 1848i viii].
(Die Auszüge und Abd nicke daraus sind regelmäsig im London
and Edinburgh phUosophical Journal gegeben worden.)
Transaetions of. the Qealogical Society of London , London 4^
[Jahrb. 1843, viiij.
(Uns nichts bekannt geworden.)
Transaclion of the I\Unehester Geologieal Society, London 8®
[Jahrb. 18 13, viii].
(Uns nichts bekapnt giewordeu.)
b. Allgemein naturhistoris.che u. a.
Vorträge bei der Deutschen Naturforscher-Versammlung [Jahrb.
1S43, viii].
1844, zu Grat» . . . . :
Abhandlungen der kön. Akademie der Wissenschaften in Berlin",
physikalische Abbandlungen, Berlin 4^ [Jahrb. 1843, viu].
(Nichts Neues?)
Verbandlungen der Kaiserl. Leopoldinisch-Karolinischen Akademie
der Naturforscher, Breslau und Hon«, 4^.
XIX, i, II vi Suppl. i, II (ed 1840-1843)
XX, I, u («4. 1843,), S. 1-754, T/. 1-39
582
708
70^»
VIII
Seite
Verhandlangren der Gef»eltficÜaft des vaterlAndischen Museums In
Böhmen^ Prag S^ [Jahrb. 1843, viii],
<l3ns nichts zugrekommen.)
Berichte über die Verband langten der Böhmisehen Gesellschaft der
Wissenschaften, in den Sektionen, Prag, 4^ [Jahrb. 1843, vni].
,, (Uns nichts zuorekommcn.^
Übersicht der Arbeiten und Veränderungren der Sehiesisehen Ge-
sellschaft für vaterländische Kultur, Breslau 8*\
1844, (hgg. 1844) 911
Neue Denkschriften der all^remeinen Schweitzerischen Gesellschaft
für die gesajAuiten Naturwissenschaften, NeuckatelX^. Jahrb.
1843, viii].
(Uns nichts bekannt.)
Verhandlungen der Schweiifierisehen naturforschendtfn Gesellschaft ■
bei ihren jährlichen Versammlungren 8® [Jahrb. 1843, viii].
184^, zu Alldorf (Alidorf, *110 SS. S^) 61
1843, zu Ijamanne (Lausanne S^, französisch) ...... 70«
Bulletin de la Soeiete des seienees naturelles de Neuchätel,
Neuch. 8<>.
J, /Si5-/«44 (130 pp.) 709
Bericht über die Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft
in Basel, Basel 8^,
V, 1840-1849 (Basel 1843, 272 SS.) 62
J. Cr. LÜDDB : Zeitschrift für vergleichende Erdkunde, Magdeburg 8®
[Jahib. 184», 594].
1842; I, iii~vi, S. 193 ff. 573
1843; II, I— VI, S. 1—668 ra. 4 Karten 573
J. L. Poggendorff: Annalen der Physik und Chemie, Leiputiä 8^
[Jahrb. 1843, viii].
1843, no. XI— x; LX, i— 115 S. 1—320, Tf. i . . . 60
1843, no. XI— XII ; LX, in— iv; S. 321 — 596, Tf. 11— m . 574
1844, no. i--iv; LXI, i-iv; S. 1-676, Tf. i— iv . 574
1844, np, v; LXIl,^ 1; S. 1-160, Tf. i . , * 575
1644, no. vi-^viii; LXII, 11— iv; S. 161—612, Tf. 11— iii . 808
1844, HO. ix; LXUl,i\ S. 1-176, Tf. i-ii . . 809
£RDM4Nif und Marchand ; Journal für praktische Chemie, Leipzig
8» [J«hrb. 1843, 1x1
1843, no. 1-8; XXVIII, 1-8, S. 192-^496 ..... 194
1843, no. f)—ie; XXIX, 1-8, S. 1—496 195
1843, HO. IT -94; XXX, 1-8, S. 1-616 467
1844, no. 1-8 f XXXI, 1—8,S. 1'-5I2 707
1844, no. 9-10; XXXII, 1-9, S. 1-128 708
WÖHLER und Liübig: Annalen der Chemie und Pharmazie, Hei-
delberg 8®.
1840, XXXIII^XXXVI (zu je 3 Heften) 192
1841, XXXVII— XL, . (dessgl.) . 193
1849, XLI-XLIV, „ 193
1843, XLV, XLVI , 194
Förhnndlingar vid del of Skandinaviske Nalurforshare och Lakare
kallna mole elc. [Jahrb. 1843, ix].
(Sind uns iiirht bekannt geworden.)
H. KnÖYER: Tijdskrift för Nalurvidenskaberne , KJöbenhavn 8^
[Jahrb. 1813, ix] (davon später).
Kyt Magaf^hi for Nalurmdenskalfeme udgives af den pkgsiogra-
fiske Forcning i Christinnia, ChrisHania Ä",
1838-1841, Bd. /-/// 347
IX
Seite
Erhaii''8 Archiv för wis^enscbaflliehe Kuncle von Eu^Hani^ B^rHuk
8« [Jahrb. 1843, ix].
l$4a, lll, i-iii, S. 1-648 . 810
Vorträge bei "den Italieniachen Gelefarten-Yersaniiiilaiigen [Jahrb.
1843, IX].
(Sind uns nicht bekannt g^eworden.)
Memorie della R. Aeeademia deile Seiende di Torino; serie U [h]
Torino 4**.
im9—t849, *, /~/r 7t2
^uoei Annnli dsiie seiende Haiurali, -Bologna 8®.
1888, /, 479 pp., 13tt 64
1839, U, 473 pp., 11 tt 66
1840, Hl, 479 pp., 6 tt. ; /K, 483 pp., 7 tt. 66
1841, F, 479 pp., 13 tt und Fl 678
Giomale Tascmno di Seien^iB tnedieke, fisiche e naturaüy Pisa 8^.
1840, /, no. I— U5 p. 1-192, t. 1—3 199
1841, I, no. III ; p. 193 — 296, t. 4—6 199
1849, /, no. iv; p. 297—396, t. 1 — 2 199
L. BiANCHi : il Progresso delle Seiende, delle Leiiere e deUe Arii^
Optra fferiodica, Napoli 8® [Jahrb. 1843, ix].
(Wir haben ober die Fortsetzunic keine Nachricht.)
Balielm de VAeade'mie r. des sciences et belies-leitres de Bru-
xeUes, Brux. S^,
1832-1839, I'-VI (übergangen).
1840-1849, Vti—IX 810
BvMeiin de la Soeieie dt* Naturalistee des 9toecou,8'^ [Jahrb. 1843, ix].
1849, no. 9-4, p. 221-917, pl. ii— vii 809
1843, no. 1—3, p. 1—653, pl. i— x 809
Llnetitut^ Journal gduer*tl des soeie'tes et travauas seieniifiqu^s
de la France et de VEHranger, I* Seclion , Sciences malke-
matiptes, pkgsiques el naturelles, Paris 4® [Jahrb. 1843, ixj.
jr/« annee, 1843, Aug.— Dcc. j.no. 604—519, p. 281—424 . 196
Dec. ; no. 690—699, p. 426—466 . 462
JT//« „ 1844, Jan.-Apr. ; no. 693-638, ^. I — 140 . 462
Avril— Aug.; no. 639—666, p. 141—280 . 710
Comptes rendus hebdontadaires des seances de Paeademie des
Sciences, par MM, les seerelaires perpetuels , Paris , 4^
[Jahrb. 1843, ix].
lS4d, Juil.— Oct.5 no. 1-17-, XVli, p. 1—920 .... 63
Oct.— Dec; no. 18—96-, XYll, p. 921-1372 ... 197
1844, Jan.— Juiu; no. l-^tf; XVIII,^, 1-1206 ... 676
MiLNE Edwards , Ab. BRONcrruKT et Goillbmain s Annales des
Sciences nalurelleS) iU serie [b], Zoologie, Paris 8^ [Jahrb.
1844, IX].
b, X^ an. 1843, Janv.— Juin', b,XIX, i— vi, p. 1— 322,pl.i— xii 466
b, X' an, 1843, Juil.— Dec.; 6, -T^, i— vi, p. 1-386, pl.i—ix 466
V, fe an. 1843^ Janv. — Mai; r, /, i— v, p 1 — 320, pl. i— xv 812
Annales de ehimie et de physique, 3' serie, Paris 8^.
1843, e, Vll'-iX 691
1844, c, XI, i— IV, X, I— III ; . 807
Annales des sciences phgsiques et naturelles, d'agrieulture et dHn-
duslrie, puldiees par im Sociele r. d'agricullure de Lyon,
Lfjim gr. S« [Jalirb. 1844, ixJ.
(Die FuFtttetsung war uns noch nicht zugekommen.)
Reports of the tneetings of Ihe British Association for tke Ad-
vaneemeni of Scietiee; London 8**,
XUly 1843 zu Vork . • 81t
Seit«
Pkilo9ophieal TruMmeH&M of the royml Soeiei^ of LMUfon,
iMndon 4<>.
1844, 1 812
J. W. G. Gvrcm: $ke QwtUrliß^immml of Mineral^gy tmd Ph^-
' «ical JSeieneef London.
1843 673
The London , Bdinburgh and Dukiin Phiiosophie«l Mm^atune and
Journal of Seienee / tMrd Series [e] , London 8^ [Jahrb.
. Id43, ix],
1843, Apr.-Juii ; XXtl , iv— vii, no. 146-148, p. 241-416
pl. 3-4 62
1843, Juli- Auf^,'^ XXltiy i-ii, no, 149-lSO, ^. 1-160 63
„ Sept.— Der.; ^iri//, ui-vi, no. 151-154, p. 161— 480 464
,, Dec. Suppi.; JfJT/lf, vir, no. 155, p. 483— 552 702
1844, Jtttu- Jan,] XXiV, i- vi , no. 156-1^1, p. 1—480 704
Jamekon : Edinburgh neic ffhilotophicai Journal, Edinb, 8^ L^Ahrb.
1843, x],
1849, Oct. ; no. 66-, XXXtll , ii, p. 217-420 pl. iv-vii . 588
1843, Jan., Apr. ; no. 67, 68 ; XXXI V, i, n, p. 1—404, pl. i— viii 588
1843, Juli, Oct.; no. tf^, 70; XXXV, i, ii, p. 1— 408,pl. i-vii öftO
1844, Jan., Apr. ; no. 71, 7Z ; XXXVl, i, ii, p. 1— 3M, pl. i-iv 805
1844, Juli, no. 73-, XXXVII, p. 1-222, pl. 1-2 ... . 805
Jakdine, Selby. Johnston, Don a. R. Taylor: Ihe AnnaiB and
Uaga^ine of Natural Uiitlory, Isondon 8® [Jahrb. 1843, x].
1843, Aug.-Dec. ; no. r5-S0; XII, ii-vii, p. 81-488 u.l— 8, 198
1844, Jan.-Mui ; no. 8t-8S ; XUI, i-v, p. 1-408 .... 465
1844, Juni et Suppl.; no. 86-87-, Xlll, vi-vii, p. 409-528 807
1814, Juli-Oct.; np. 88—91-, XIV, i-iv^ p. 1—312 . . .. 808
B. SiLLiMAN : the American Juumal of Seienee and Arte , New^
ILwen 8« [Jahib. 1843, x].
1843, Apr. . . ; no. ^; XLIV, ii, p. 217 ff. (nicht ei ng^e laufen) 578
18^;?,^ Juli, Oct.; no.^l, 92-, XLV, i, ii, p. 1—408, pl. i-iv . 678
1844, Jan., April; no. 93, 94',XLVI,i, ii, p. 1—408, pl. i 570
Verhandlun^n bei den Versammlung^en Nordamerikanieeher Geo-
loi^eu und Naturforsrher [Jahrb. 1843, x].
IV. Yersammlungf, 1843, zu Albany 681
Proceedinga oflhe American Philoeophieal Society, Philadelphia 8^
[Jahrb. 1843, x].
IS42 Juli — 1843, Mai; no. S3 -26, II, 207—282 .... 575
l^^dMai; .^ no. *r; /// , 1-232. ... 575
Bulletin of the Proeeedings of the National luetitution for Ihe
Promotion of Science, Washington 8<*.
/, 1841 et II, 1849, p. 1-220, pl. i-v 466
M'Clblland : Caleulta- Journal of Natural Ilietory, S^»
1840; no. i— iv; /, 1—600, pl. i— xii , . . 348
1841', no. v^vii; //, 1--460 348
C. Zerstreute Aufsätze
stehen angezeigt ' 65, 348, 812
IV. Auszüge.
A. Mineralogie, KrystfvHographie, Minerftl-Chemiei
C. BaoMEis: Analyse «ines GHäsnihicra vom Veeuo ■ - 66
A. BaBiTHAOPi: die in der Natur vorkommenden Arscnciseii . 66
XI
s«iu
ZmEi BSkmem9 Ede\»ttint 67
SE^Ez: zerlegt Mang^anerz von la Vayia 60
J. Setterbbrg : zerleget K ob e 1 1 i t, ein neaes Mineral von Nerike 69
Tr. Bodbmann: Vauadin-haltii^es Eisenstein-La^er am Uar»e . 69
C. Ettling: bei Giesen vorkommender »yBrannstein** . . . 70
Haummann: Tachylit von Dranttfeld .' 70
G. Rone: MineraUEi*zeng^ni8se der Sehischhn^ktua 72
Damour: Fan ja Sit, neues Mineral in Mandelstein des BreUj^tni'9 72
S. Sehmola : über T e n o r i t oder schwarzes Kupferoxyd vom Veeuo 73
Sacvagb: zerlegt Torf von Se'cheeal bei Mem^res 73
G. Rose : Mineralien des Urnen-Gebirges . 73
Th. Schbbrkr: die Fondstätten des Gadolinits auf Hiiteröen . 76
E. V. Bibra: zerlegt Muschelkalk, Buntsandstein und Melaphyr . 78
Bertmibr: untersucht den Sand um einen Fulguriten . •• 80
C. Kerstbh : eigenes Eisenhohofen-Produkt ; Vorkommen von Vanadin 200
C. Kbrstkiv : Untersuchunsr des Feldspat h-Porphyrs von Freibrrg 202
„ Quecksilber-halt. Fahlerzes aus To»eana 203
ScHMORL : Zerlegung BöHtniseken Phonoliths 205
Rasmelsberg: Zerlegung des Kali-Psilomelans von Umenau , 205
Shbparo : Zerlegung zweier C o r d i e r i t- Varietäten von HaHdam 205
P. Berthier: Zerlegung eines Quecksilber Erzes aus Toskana . 206
„ verschiedener Silber-Erze aus Mexiko • 206
NoRDBHSKTßu) : Untersochungs-System in der Min«»ralogie . . . 207
L. SvAifBERG: Verschiedenheiten des granitischen Feldspathes 207
Forcmhamsibr: Anorthit auf /«/an/f in Tuff 208
P. Bbhthibr : Zerlegung von Quecksilber-Silbererz ans Aäturien 208
Zinken: Zerlegung von Kalk>Malachit . • *. 208
Rammelsbbrg : Zerlegung von Nephrit ans der Türkei . . . 208
Wbrthbim: Zerlegung von Opal von *Veronit% 209
P. Bbrthier: Zerlegung der ,,Colorados cuivreux** aus Mexiko . Ii09
Forchhammer: Baulit ein vnlkonisches Gestein auf tatand . • 209
Brewster: Grosse Lichtbrechung durch Green ockit . . • . 210
Anthon: Analyse eines Kollyrits aus dem iSff. TAtma-Kircbspiel 210
L, SvANBBRG': Analyse eines Labradors aus Schweden . . • 210
LAssAicnn: Analyse des Wassers im artes. Brunnen zu Aifort . 210
A. Bheitiiaupt: Zersetzung von Uw^arowit und Granat . • 211
WoHLBR : Alkali-Gehaft der Kalksteine 211
F. Moiir: Bittersalz-Bildung in brennenden Steinkohlen . . • 212
Fr. KimLMANN : Kalk-Silikate u. a. Mineralien auf nassem Wege 212
C. K ersten: ehem. Zusammensetzung ;SäeA«t>rA0r Mineralien und
Gebii*g^sarten S49
C. Kerstbn : ehem. Untersuchung d. Konkretionen im Fruchtschiefer 351
Berthibr: Zerlegung eines Zinkerzes aus Toacuna .... 352
C. Rah asBLSBEHG : Aiialyse des Uranpecherzes « . • . • 353
Plattner: Zerlegung des Diadochits 353
BoossjNGAULT : Zerlegu ng fossilen Harzes v. Bucaranumgä^ S,-Amet. 353
Meillet : Analyse der Koprolithen bei Paria ....'..• 354
Berthibr: Analyse der Colorados von SL-Ciemenie in Mexico . 354
CorwEL: zerlegt den Sillimanit 355
A. Damour: Analyse des Seifensteines von Marokki» . . • 355
W. Hbintz : färbender Theil in Feuerstein, Carneol und Amethyst 356
Damour u. Dkscloizbaux : vereinigen illelllUth und Humboldtilith 356
PiEsCHEi.: Analyse des krystallisirt'en Eisenspaths von Harssgerode 356
Meiixbt : Zerlegung des Apatelits 359
Berthibr: analysirt Silbererz der Simon-Gmöe in Mexiko. . 357
Mosandbr : Didymoxyd, ein neues Metalloxyd in Cerit ... 357
Tu. ScHBBRER : Fundort u. Krystallform d. phosphorsau^en Yltererde 358
XII
Seite
FoftCHHAMMBR : Analyse des Kalk-Olig^oklases oder Havueljorditip 358
„ „ „ Hversait'« .' • • ^^®
yf „ „ Kristivigifs und Kupferiudigü 359
„ „ der Hverlera . 359
Ebelmen: ZuftammenFetzunj^ des Wolframs 359
FiciNus: Vanadin im Serpentin von Zöblite . . 360
P. Bollby: Analyse des Bitterwassers von Binnenstorf ^ Aargau 360
K. Pbligot : Untersacimngen über das Uranium 361
Schkfflbr: Biidungsweise der Manganerze 362
BosALKs : Zerlegung des Distiiens vom St, Gollhard .... 468
NoRDBNSKiöf.D und . KoMOPiBN : Analyse des Xeuolith*s. . . • 468
Haybs : zerlegt salpetersaores Natron von Taraeapa in Peru . . 468
Bbrthjer: zerlegt i>laagan* haltigen Kalk von Tetala in Mexiko . 469
Damaur: zerlegt Chrysoberyll von Haädam in Comteclicut . 469
TuoM.soN : zerlegt Akadiolit aus Neu-SchoUland 469
A. KoMONEN : über den Leqchtenbcrgit .. • 469
Mbitzbndorf: zerlegt Xanthophyllit 470
I^ORDENSKiÖLD : beschreibt Gigantolith aus Finnland .... 470
Dbscloizbaux : Primitiv- und Sekundär-Gestalten des Monazit's 470
F. V. KoBBJx: Meerschaum von Theben in Gri**chenland . . 470
Blum und Dblffs: Leonliardit, ein neues Mineral . . . • 471
Dblffs und v. Babo: Zerlegung des Laumontits . .. . • 472
Al, Brongniart und Malaguti: Untersuchung dci' Kaoline . . 472
Melling: Analyse des Keroliths von Zöblit^ 473
ScACCHi: Per ik las, ein neues Mineral von der Somma .. • • 474
Scheidthaubr: zerlegt Quecksilber-balliges Fahlerz aus Ungarn 474
Anderson: Analyse des Phakoliths von Leypa 474
Bkrthier: zerlegt Alaunstein von Bercys»asfs in Ungarn . . 475
V. WÖRTH und V. Hess: über den Hydroborazit vom Kaukasus 475
Breithauft: über die Weisskupfererz genannten Mineralien 475
Dei.esse : Sismondin, ein neues Minerai von St^ Marcel • . 476
Jackson: Analyse des Catlinits • • • *7Ö
Rammelsberg : Analyse des Haarkies^s von Camsdorf hei Stuilftld 476
DuMBYKo: Arsenik-lCopfer aus Chili 477
D. Brewster: optische Eigenschaften des Greenockits . . 478
Bbinert: Gediegen- Blei im ScMesischen Porphyr . . . • 478
C. HocHSTETTER : Zerlegt Augit von den Acoren 478
Berthier: Untersuchung des Brom -Silbers ^^^
Dkscloi/.£aux und Damour: über den Ottrclith 479
Jackson : Chlorophyllit von Neal in den Vereinten Staaten ,479
Breithauft: über den Gree novit • • • • ^^^
Dufrbnoy's Jnnckerit ist Eisenspath .....•• 479
F. V. Koaeu.: neuer Zinksputh von Nertschinsk . . . • • ^^^
Th. Scheerer: Wöhlerit, in Ziikon-Sycnit* bei ßrevig . • • ^^^
Descloizeaux : KrystalUFoimen des Gaylusits • ^^^O
Zinken: Eugene Sit von Ti7/ivr0<i0 4^^
Rammelsbbrg : analysirt Breithaupt's Thephroit aus New Yersey 481
J. DoMEYKo: Kupfer-haltiges Sclieelerz aus OUli . ♦ . . • 481
Vogej. jun. : griine Färbung des Serpentiu's 48^
Dplksse: zerlegt Dysodil aus liraunkohle b«'i dessen . . • 481
Choonbw: analysirt krystallisirtes Buntkupfe rerz . . . • 592
Damour: analysirt und vereinigt !\1clliiith und Humboldtiiith . . 592
Descloizeaux : Krystall- Formen derselben • • 593
, — — Eineileiheit von Sommervillil und H u ni bo I d tili Ih . 593
W. Haidingbr: durchsichtiger Andulusit aus Brasilien . . • 594
Breithauft:. Cuproplumbit und Digenit, neue Mineral-Glaitzc • 594
OsERSKY : Bemerkungen über Ottrelith . 595
XIII
Seite
Ti. SvATOiBRG : zerleg dichte Feldspathe, HHllaifinta der Schweden 59lr
A.Brbithavpt: Manganerze mit holoedrisch- rhombisch. Krystall-Syst. 595
Cacarrib : mikroskopische und ciiemische Analysen von FeJsarten
des Dept's. Vetix-Seores* . . . « 506
A. Belbssb : krystaliisirtcr Chaicedon der Pyrenäen .... 697
Vf, Lohmbter: analysirt Lithion-Glimmer von Zinnwaid • 597
Bbscloizeaux : Sarkolith vom Veeui? eine eigene Mineral-Art. 597
W. Haidikger: Meteoreisen in Ungarn 598
Forchhammeh: zerlegt Wasscr-haltigfs Ei srnoxydhjdrat • . 598
L. Svanbbrg: Untorsuehung des Pyrargillits 599
Hayoen: Steinsalz und Salinen von Holeton in Virginien . • . 599
Ebrlmen: ciiemische Zusammensetzung der Pechblende • . • 600
HACSMANDi: KrystiillisQtion des Zinkoxyds 600
Tu. Sc HEERE R : Bemstpin rn Norwegen ........ 60 t
A. Delessb : Analyse des Beaumontits 601
C. Schmidt: über den Sacrharit . . • • • • . 601
A. ERDMANn: Analyse des Monradits 602
MiLr^R : Eigenschwere des Schwefel- iN ick eis 602
Th. Scheerer: Nachtrag über Wöhlerit 602
CnoDNBw: analysirt schwärzlichen 0>1 immer vom Vesuv . • • 603
J. $. Lassaigive : Analyse des N i 1 • S c h I a m m s 603
PrettneR: zerlegt Phonolith von Teplitm . 713
Descloizeaux : Kry stall- Formen des Realgars r 713
Kersten: analysirt körnigen Kalkstein von TAtiifi ..... 714
Lew: verschiedene zur Ziiik-Familie gehörige Gattungen. . . 714
Kersten': zerlegt Wiesenerz von Polenv 716
Brauneisenstein von Siebettlehn 716
Rammblsberg: Bestandtheile der Meteorsteine 717
Marignag u. Descloizeaux: Analyse des Penn ins 718
A. Dblbsse: über den Dipyrder Pyrenäen 719
Rammklsberg : Analyse eines Kiesel- Mangans ans Xew-Jfreey 720
Hermann: Talk -Apatit, eine neue Mineral-Art von Kueiusk . 720
Marignac u Dbscloizbaux: analysiren Talk von Chamouni • . 720
RAMMBLSBBftG: aualysirt Metroreisen von Klein- Wenden Y21
Schafhautl: Vanadin-Bronzit aus Steatit- Gebirge Genuas ... 721
G. FowNBs: PhosphorsHure in Fener-Gresteinen 722
ToGRL Jan.: Analyse eines schwarzen SSeheisehen Serpentins 813
J. Middubton: vergleirliende Analyse frischer u. fossiler Knochen 813
Pelletier u. Waltbr: Zersetzungs-Produkte des Bernsteins durch
Hitze; Idrialin 816
Schafhautl: über den Thon stein oder verhärteten Thon . • 817 '
L. Kerstbn: Analyse einiger Feldspathe von Egereund . • 818
I Th. Thomson: ober Erythrit, Perthit, Peristerit, Silizit, Gymnit,
I Baltimorit, Thonerde-Subsesquisulfat u. Prasilith .... 819
I SiMr^oK: Zerleg«ii|r von Jahchk's sogen. Photizit 822
I NuacERATH: Eisenglanz-Bildung durch Sublimation .... 822
Hermann: Leuehtenbergit von Slalonei 822
G. Rose: Krystallisations-System des Quarzes 823
„ ^ die Quarz-Krystnile von Jerischau in Schlesien . . 824
Marignac u. D£«iCLoizEAUx : über hexngoiialen Chlorit . , • 824
Rammelsbbrg: Zerlegung des Fhakoliths 825
A. Damoitr: vergleichende Analyse von Anatas und Rutil . . 825
B. Hermann: Zusammensetzung des P rr ocblors von Miask . 826
B. Geologie uiifl (leognosie.
MiTACHisoN, 1>E YBRNBcrrL uitd v. Keyseruno t zweiter geologischer
Überblick nber Ruropainh-Russland . . . . ^ • . * 9*
XIV
Seite
HivsMANi«: Gebirgs-System der Sierra Sermd^ in BiU^Spanien . 86
Rozrt: Gebirgs-Massen zwiseben L&ire und Rhone uad Saome . 95
G. Bischof,: Bildung der Gang-Massen 100
£lie df BfiAUMOPiT: ProfilFormen der Thäler . . . . . . . 103
Grossartigkeit der Diluvial-Ströme 104
B. Studer: yyLehrbuch der physikal. Geographie und Geologie,
1. die Erde iiu Verfaältniss «ur Schwere** 105
Baalett : Höhlen und post-tertiare Formationen in Comwall und
Devon', Diskussionen 105
C. G. Weimann: illetcorstein-Fall in SeMeaien 107
BoDE : isoliite Süsswasser-Ablageruug in Sud-Boenien . • . . 107
L. Agassiz: Beobachtungen über die Gletscher 108
Alter der grösstcn Gletscher der Sehweiiv ...... 100
Tn. Dickert: geologische Reliefs des Siebengeinryee • . . . 109
Diluvial-Schrammen und Riesen-Töpfe bei HeUingfors .... 100
N. Boubee: Gletscher-Spuren in den Pf^r^nSen 109
£uB DB Beaomont: Bewf*gungs- Weise der Gletscher .... 109
Seymonds: die Depression Paiäeiina^s HO
A. Almi^öf: Steigen der Schwediei'ken Küste ....... HO
Strippelmann : Fiötz-artige Basalt-Massen in der Hmbichiewaider
Braunkohle ^ 110
Ch. Darwin: Wirkungen alter Gletscher in Caemarvonshire und
Transport voii Steinblöcken durch schwimmendes Eid ^ ■» . 111
V. Raulin : Anordnung der Tertiär-Gebirge oberhalb dem Zusam-
menflusse von Aitier und Loire ' 112
A* Daubree: die erratische Erscheinung Kord-Europa^e und
neuere Bewegungen des Skandinftviitchen Bodens .... 113
Db €olladun: Schwefel-Gruben der Romagna 217
£. .Eichwald: über den Bogäo-Bet-g 218
Poiirte Felsen zwischen Chambery und Aix in Savoyen ... 218
DE Verneuil: NoU über die Umgegend von Algier . . . . • 218
Cm. Dbwey: Streifen und Furchen auf Fels-Schliffen in N.-York 220
Ch. Lyell: Tertiär-Schichten auf JllarÜut'e Vineyard, Mmes, . . 2*21
— *— Tertiär Bildungen und Kreide in den Vereinten Staaten . 222
Coquand: einstige Niveau-Änderung im Kreide>Meer .... 223
G. V. Hblmbrsen: Kupfer-Erze und Knochen-Breccie in Spalten
silurisclicr Schichten bei Peterehurg ; 224
NiccoLiNi: Höhen-Wechsel der Küsten Italiens * 225
F. Unger: Geognostisches über die BadelhoMe bei Peggau . . 220
Dana : Senkungsfelder im Stillen Meere^ nach d. Korailen-Riffen 228
Shuttleworth : iVIu seh el- Kerne aus phosphors. Eisen von Kerisek 231
(Bronn): Bemerkungen dazu 231
S. Horstmann: Geologie Sodene und seine Heilquellen .... 232
P. Claussbn : Geologisches über die Provinz Minae geraee . • 234
£. GtiETMARD und Gkaff: Silber-Lagerstätten bei Allemoni ,- . 235
NiEL : über die Provinz Conslanline 236
Boub: Geologie des SW. Macedoniene 236
£. Robert: die Gletscher in Spitzbergen v • 236
Grüner: Übergangs- und Porphyr-Bildungen im Loire-Dept. . . 237
M. Kopp: Salz-Bergbau zu Hall in Tyrol .- ^ 238
P. Savi: Geologie des Monte Piaano 239
A. Pleischl: Sommer- Eis bei Kamenik in Böhmen 240
Fodrnet: chemische und Krystallisations- Erscheinungen bei Ge-
birgsarten und Gängen . . . . ' 363
R. W. Fox : elektrische Strömungen in Pennanee mine bei Falmouth Z6(i
W. Trail: über St.-Elms-Feuer auf dem Orknej^s . . . « 4 367
Wanne QuelJen am Kaukaeua ...<*....., ^ 368
XV
Seite
tlntrraieerMclies Erdbeben in 31^ 40' N. und 44® 30' W. . . 368
Ihj^: Erz- Vorkommen u. A. bei Alien in Finnmarke» .... 369
HopKiTfs: Ursache der Gletscher-Bewegung 370
Sabine : Foriführungfi-Thätigkeit des Eises ........ 371
A. Paiixette : Erz-Lagerstätten in Cafabrien und SinUien . . 372
Pissit: Gebirgsarten und Hebungen in Süd-ßraeilien .... 373
M. Tenore: Staub-Regen zu Neapel, 1. Nov. 1842 374
Klumpen Gediegen- Kupfers vom Oberen See in Amerika . . . 374
J. Brown: pleistocene Ablagerungen bei Copford in Eeeex . • 375
Mellrviixe: der untere Tertiär-Sand von Part« 376
Müller: Hebung der West-Küste Süd-Amerika'e 377
G. Bischof: das Felsen-Labyrinth zu Aderebach in Böhmen . » 482
G. Rose : Glimmerüchiefer-Lager bei Flinsberg im Rieeengebirge 487
B. Studbr : über die südlichen Alpen ; ^. . • * . . . -. . 489
Ca. Lyeix: Alluvial-Bildungen mit Susswasser Ablagerungen in
den Sarfolker Küsten-Wänden . « 403
aufrechte Baumstämme in Kofalen-Sehicbten Nem-Sehoiilamdt 496
— -7- Sandhngel, gehobene Gestade , Binnen- Klippen und Block-
Formation der Canadieehen See'-n und des jLor« ns-Tliales • 497
Rozet und Hossard : Ursachen der Unregelmäsigkeiten in der £rd*
Flache, Richtung u. Gang des Pendels und Höhe der Queck-
silbersäule .....' 499
J. €• Freiesleben: „Formationen iier Sachs, Erz-Gänge^S Freib,
1843 601
AoskTiPV : Hebung bei Waterford-tiaven seit der Menschen* Periode 502
J. T. Hodge: Blei-Gruben in Wisconsin und Missouri .... 604
J. Fourkbt: Flus^igkeits-Zustand des Quarzes iu Gesteins-Erup-
tionen, nnd Gängen 606
Lteix: geologischer Chronometer der. JVfa^ar/f-Falle . . •• . • 608
Gopfsrt: der Meteorstein in Schlesien vom 22. März 1841 . ■■ 609
Noggeratb: Brand der Fanny-Grube in Oberschlesien .... 610
Daubree: Axinit in Petrefakten-fuhrendem Gestein der Vogesen 613
V. Gansauge: physikalische Beschaffenheit von Kram .... 614
D. T. Ansteh :. zoologische Bildung der Kreide-Feuersteine .. . 617
Rogers: Schliffe d. Auflagerungs-Flächen im Übergangs Gebirge 618
Erdpech-See in Je^riroftfifrA/>cAa/7, Texas. ~. 619
Ch. Lyell: Silur-Scliichten um Chrisiiania i . .619
L. Agassiz : Bewegung der Gletscher 620
B. Studbr: Kreide-Bildungen mit Petrefakten vom Faulhorn . . 621
W. B. Rogers: Verbreitung des tertiären Infusorien-Stratums . 621
Rbgnault: spezifische Wärme gewisser Gesteine 622
Al. Robertson: Susswasser-Schichtcn im Kohlen Revier v. Brora 622
R, I. Murchison: dessgl. und Britisches Neoeomien '623
6. I. Muldbr: ,,Streben der Materie nach Harmonie** 1844, 8** . 624
Becquerbl : Untersuch, des Goid-führenden Sandes im Cantal vu a. 625
L. Agassiz : Fische und deren Formation aus Ceara in Brasilien 626
Sghafhautl : über Salztlion 627
Ad. Pailettb: Schwefel- führ. Formationen Siniliens u. Calabriens 629
Pissis: Lagerung der Felsarten in Brasilien und deren Hebungen 630
N. Fuchs: geg. Bbrzelius' Einreden auf seine Theorie d. Gebirgs-
Bildung , 723
Murchison u. de Verneuil: Äquivalente des Perm'schen Systems
und seine Versteinerungen 732
A. V. KersERLiNG: alter rother Sandstein »n der Ischora . € . 739
Sr. Kutorga: der Kupfer-Sandstein am W.-Abhang des Urai . 741
6, Forchhammer: Gesrhiebe-Baldung und Diluvial-Schramnien in
Dane9nark voiA Sdw)tden 1^'
XVI
Seite
A. d'Orbignt: | Pyrenftische Gebilde mit Kreide« und Terti&r<» 750
DuFREfior: ( VersteineruDgeii darcbeinander 751
A. Leymbrie: d. Nummulitheii- Gebirge über Kreide an A, Pyrenäen 752
£. Rubkrt: Wirkung der WNW.- Winde auf Rollsteine und Fluss-
Mündungen in Normandie 837
Thorent: geologifiche Beschaffenheit um Bayonne 8*i7
R. Griffitu: geologische Beschaffenheit von Irland 828
Nöggerath: Granit in Basalt eingeschlossen bei Lin» .... 834
H. V. Gansaugb: Kessel- Vertiftungen im Dalmatischen Gebirge 834
Goppbrt: Holzarten der Braunkohlen- Ablagerungen im Ayyer"
und Wiase-Thaie 836
H. R. GöPfBRT: zur Bildung der Kohle auf nassem Wege . . 83ÄI
Dbsob: die abgerundeten Berg -Seiten in der SehwHtaf und Fol-
gerungen über erratische Blöcke • • . . 837
W. Francis: über Afrikanisehen Guano 838
J. Davt: über Südamerikaniachen und Afrikanisehen GmwM • . 840
8eokung des Spiegels im Kaspischen Meere 841
HuMMAiRE DB Hbix: Ursprung der Salzsee'n am Kaspischen Meere 841
J. L. Hayes: Einfluss der schwimmenden Eisberge auf das Drift 842
Chevandier: Elementar-Zusammensetzung der Wälder .... 843
Vbnetz: Arbeiten am Gieiro^-Gietscher 844
Keilhau: Bildung von krystallinischem Kalke oder Marmor . . 845
J. Liebig: Vermoderung; Braunkohle und Steinkohle .... 840
Bocksgh: Geschiebe- und Sand- Ablagerungen zwischen Waiden»
bury und Fretbury 854
Hagen: Höhen- Wechsel des Wassers im Baliisehen Meere . . . 855
Rozbt: die Vulkane der Aurergne 850
Ca. Darwin: metamorphosischc Erscheinungen auf Terceira . . 857
Anthrazit in Hohöfcn 857
C. A. Meter: die Gletscher-Lawine am Kasbek 858
NöGOEiiATu: Gebirgs-Bildungen von Düsseldorf bis zur Maas . 850
Melloni und Piria: Untersuchungen, über Fumaroleu .... 850
Dqrocmbr: Beobachtungen über Skandiuarisches Diluvium • . 862
F. DE FiLiPPi: Sekundär-Gebirgc in der Provinz Camo .... 864
H. DB CoLLEGNo: Alter der Kalke am Corner-See 867
knet&ni yyGeology y introduetory , descripHve and pracHeaP* 1844 868
C. Petrefakten-Kande.
R. Owen: Knochen und Fährten einer fossilen Echse, Rhyn-
chosaurus articeps, im Neu rothen Sandstein bei Shrews»
bury 114
A. D'ORBIG^Y: geologisch geographische Verbreitung derCepha-
lopodaacetabulifera 110
H. R. GöppERT und Bbinert: Verbreitung der Pflanzen in der
Steinkohlen-Formation 119
Stbinbbck : Bernstein- Gewinnung bei Brandenburg • . . , 121
Plieningbr: über das Genus Phytosaurus 122
A. V. Nordmann: Fundorte fossiler Knochen in Süd Russland . 123
J. DB Carlr SowBRBY : Cr i 0 c er at itcs undScaphites gigas 126
P. B. Brodib: Insekten in Lias von Gloueestershire .... 127
PiCHOT Duhazel: Mastodon angustidens in Autergne . . 128
Th. Brown: Beschreibung neuer Pachyodon-Arten .... 240
B. Crivelli : fossile Säugthiere zn Santa-Teresa in Mailand . . 241
W. C. CoTTON : Knochen eines Riesen- Vogels in Neuseeland • . 241
R. Owen: neue Reste dieses Dinornis 241
Ehrbnbkro: mikroskopische Prüfung organ, Erden ans iV.-A«t0ii . 243
XVII
Seite
K. Owbn: T^achtrag liber Binotheriam a^ n ir 9,i e Xmi^eeland*» 244
J. Ch. Pe4rce : die K r i n o i d e n-Famiiie nach ihrer Ort^bcwcgunf^ 2 45
— — neues silur. Krinoidpii-Oenu», Pseiidoerinus . .. . . M«
Ihi. Gr. Egbrtor: 23 fossile Chimaera Arton in 3 Geschlechtern 247
G. A. Mantiüx : Vogel-Fährten in Neuroth Sandstein CanneeUetUf 248
Fossiler Oranß:-Utan^ aus dem llimalaya 1218
Theodor! : Ichthyosaurus trig^onodon in Lias von Ban% . 24S
L. Agassiz: Recherchen sur les Poiason» fossiles, Schloss . . 250
H. Br. Geinitz: „die Versteinerung^en von KiesHngswalda** . . 256
Ehrenbekg: zwei Infusorien-Lag^r in Asien -, 377
Verbreitung von Infusorien in Asien, Afrika und Australien 378
— — Melonien als Oolithen Kerne 378'
— — Infusorien in Afrika; allgemeine Folgerungen . . . 379
G. zu MüKSTKR : .^Beitrage zur Petrefakten-Kunde^S Heft VI . . 379
Brandt: fossile Zetazeen (Ceto theri um) in Russland ... 38 t
R. Owen: 5 Di nornis-Artfii in Neuseeland 381
FiTzipiGER : Halythorium Christolt h^i Lins .- 382
G. A. Mantkll: fos$:ilc weiche Mollusken-Theile in Kreide . ^ 382
MoTCHouLSKY : findet einen vollständigen Mammont im Eise • 383 ,
W. Dunker: norddeutscher Wälderthon u. seine Versteinerungen 383
St. Kutorga: Beitrage zur Paläontologie Russlands 383
SowERBY : Lorica, fossiles Cirripeden-Genus 384
V. Meyer u. Plienikgbb : „Paläontologie Württemher^s^^ 1844, 4^ 502
Ehrbhberg: Einiluss v. InAisorten u. Polythalnmien aufs ElfhBftte '506
L. V. Buch: die Cystideen und insbesondere CaryocrinuS • 607
E. Sismonba : ».Memoria stigli Echinidi fossili di Nizza^' Tor. 1843 ^08
R. Owen: „British fossil Mammalia and Birds^' I— III, 1844, 8® 610
W. Buckland: Ichthyopodolithen auf Kohfen^Sandstein .... 511
Ph. Grey Egerton : neue Ganoiden < 61t
E. FoRBEs : Erläuter. der Geologie durch untermeeiische Forsc^ung^ 033
— — Mollusken und Strahlthiere des Agäischen Meeres . . , 031
J. Dbaise: fossile Vogel Fährten von Turners Falls, Mass. . •• 635
S. B. Buckley : vollständiges Z yg od on Skelett in Alabama . . 637
M. Edwards: tertiäre Krustazeen: Archaeoniscus u. Palaeoniscus 639
A. Favre; „Observations sur les Dicsras**, 1843, 4® . . . . 639
.1. Wyman: Struktur d. Lepidosteus Zähne wie bei Labyrinthodon 640
R. Owen: Belemniten mit weichen Theilen in Oxford-Thon, Witts 753
Eurenberg: Infusorien-Gebirge in N.-Amerika mit mittelmeeri-
sehen verglichen . 756
Ehkenberg : kleinst. Leben i. Weltmeer auf d. Seegrund u.am Südpol 7^0
Ehrenberg: desgl. xpi Agäischen Meer, am Buyhrat u. auf den
Bermudas i 762
W. CoLEifso: ungeheure Vogel Knochen in Neu-Seeland ..... 763
W. Mantell : über den Moa (Dinornis) in Neuseeland ... 763.
E. Hitchcock: Nest des Dinornis in Neuholland? 764
H. E. Strjckjland: Cardinia, d. Lias bezeichnend. Muschel-Genus 764
C. Kaye: Petrefakten-Sammlung aus Ostindien ....... 767
J. Sc. Bowerbawk : yyFossil Fruitsa, Seeds ofthe Landonclay, 1840'^ 767
L. Agassiz: Struktur Versteinerungs- fähiger Hai-Wirbel . . . 768
F. Robert: Menschen Knochen in Kalk bei Alais, Gard . . . 869
L. Bbcxardi: „Deseription de Concellaires fossiles^' 86Ö
DK Vbrwküii.: Penlremites Paillettei 870
J. W. Baijlby: neue Infusorien-Formen in N.- Amerika . . • 870
H. G. Bbonw: 2 neue Mystriosaurus-Skelette 870
K. W. BiriifBY: Stigniarien im Kohlen-Gebirge von St, Helens 871
A. Pomkl: Capra Rozeti n. sp. von Puy de Dome .... 873
T. v. Charf»wtIbr: fossile Insekten von Radobqj 873
XTHI
Seite
A. G0LD908I „die Peltefakten DeuisekUtndt^ , VII. u. VUI. LieiF. 874
P. Gervais: Bemerkungea über fossile Vug^el 877
DuTEBNOv: 2. Note über die Giraffe von iMmuktn 878
GeologUebe Preis- Aufgaben der Harlemer SoeietJit • 512
Veifbesserungeii«
Im Jahrgang 1848.
Seit« Zeile statt lies
5709 19 V. u. Änderung Anordnung
772y 13 n o* oberen Braunkohlen t=z Braunkohlen
772, 3 ,» u. untern untern^
773, 12 „ 0. untern nntern,
773, 6 „ u, Nr. 14 Nr. 13
Im Jahrgang 1844.
Seite Zeile etatt He»
40, 8 r, 0. Apatheon Apateon
101, 15 „ „ an in
101, 28 „ „ Draht förmigen Draht-förmigen
153, 12 „ ü. .Jahrbüchern Lehrbüchern
157, 7 „ o. wilchweisser milchweisser
161, 13 „ „zufolge übereinstimmender zufolge dreien fibereinstimmenden
161, 25 „ „ Blau Blau, Roth
161, 1 „ u. emailblau emaitblan geflattert
163, 19 „ u. halbdurehscheinenden halbdurchsichtigen
172, 10 „ o. weiss gelblichweiss
172, 1 „ u. Schriftsteller Kry stall- Formen
178, 21 „ 0. 0Bterländi9ehm Osierländisehen
«51, 2 „ u. Uoplopygus Hoplopygus
^^*> I n » Hronemus Uronemus
3ß«, 11 „ o. Millilit Mcllilith
Bemerkungen ';
fiber die '
geo^ostischen Verhältnisse der sitdlicheii
Hälfte des Küniggräfzer Krevfes in Böhmen^
mit besonderer Berücksichtignng der Kreide^
Formation 9
von
Hrn. Dr. Aue. Rscss^
ia BOIh; .1
Während die Kreide -Formafion des urvsdfelieit Btt-
mem sieb dnrch die fippigste Ehtwicklttfig saht reicher oni
manehfaUiger Glieder und dorch ' einen angeaeinen Reieh^
rham an Petrefakten, besonders ans dem Thierrelehe, aoi^
eeicbnet , finden wir im (tetllehen Böhmen fast dnrehgelienlds
das GegentheW. Obwohl die Kretde^F^nnation daselbst grossi
Strecken ohne alle Unterbre<^hang Oberdeck! , so bietet ei*
loch das Bild der grfissten Einföi*migkeit dirr. Das« ' kosmt
i^xm die ausnehmende Artontb an fossilen Resten , die nnr
sehr irenige Punkte in grGsserer Ansah! aufsuweisen haben;
und aellrat dort besteht diese nur in der Menge der Indi^
Fldnen , keineswegs aber der Arten. Eine n&here BetrSch'^
tnng dieser Gebilde wird cKe Wahrheit dieses Aatspmehe^
aosser Zweifel setaen. ... i -l
Jahrgang 1844. 1
Die sOdliohe Hfilfte de« Kömggrälzer Kreises scheidet
sich schon beim ersten Anblicke in ewei sovrohl der Ober-
flächen-Bildangals auchdergeognostischen Konstitution himmel-
weit verschiedene Distrikte. Der erste «n Mähren und die
Grafschaft Glai» grenzende nmfasst das hohe Glätzische
Gebirge, welches in der grossen Deschnaier Koppe ^ seinem
höchsten Punkte, bis so 3600' Wien, über die Nordsee empor-
steigt; weiter südwärts einen 'T\ie\\ Ae% BUhmisch' Mährischen
Gebirges , dessen erhabenster Punkt , der Schneeberg , der
riesige Grenzstein zwischen Böhmen ^ Mähren nnA Schlesien^
sich bis zu 4580' W. erhebt ^ jpnd endVch das an die West-
Seite beider Gebirge sich anschliessende Mittelgebirge^ das
einen grossen Theil der Herrs^^haft^n Reichenau^ SolnitSj
^^t^ffli^Wambeh0, Senftsfterji^ f^^oAy Poitenstein «• s. h^
einnimmt. . Dejr westliche Distrikt dagegen bildet eine, nur
^on wenigen nicht sehr ^Bedeutenden Högelzügen unterbro-
cfietie fibeite^^v Vicjeldlio sich westwfirta' bis fkii^t PitriubOs^
KöniggrätXj Josephstadt mi Jqratufttj nordwärts Bis Neu-
stadt an der Metau fortsetzt. Im südlichen Theile dieser
Ebene erhebt sich ein langgezogener, bewaldeter, flacher
Rücken — der W&^uuUtz^^Berg -^ , irdcher vom rechten
Gfer des wilden Adlers bei. W\^leichnitz nordwärts bis Woge-
nitx reicht und bei WihnanUz mit 1050' W. seinen höch-
sten Punkt erreicht.
.,\: .^Dfis^b^er^^bip^ i^tganzofd^i» MUtalgebiiige In seinem
|if4io|»Qfi;f heple.Am^ry »^f.U^ njscb ep F:eJ 4:spa,t h^G
Df^Pg^im^ilrtens sohjeferiger ^tary.susaipm^nffß«^^»^ Gn^i^s,
nftgi^l^;^ (Blfaiitiei^M«{^ jl)>er^herid,.ls<; 4ie ii^rr^phe^de
IK?J^figllv<i :i^Wi^ iHir. hiß fmid Afi voi^ ^apslgey Gaftteiinea
Pi^^üoqbw.^wirfly wie z. ^,hei\Kßltv>fm^ fin AerMlät^i^
ifieff, .QifeiY»^ .T0II Granit, M ßeschMai .m^ ^pitzher§ Km
ll^biioo Mfd.^ihevflj^ss einige i;«i»g«n töpnjgen Kaiks^^n^
^^^t«/:Ap[|,..FHne df« peftürgietf «fechAelt d^i; Gpeia« .mit
fi|ii#«(fe^Sl*iAfeTi .fl^ und Hsoa-3oUl#fer obfve ^^Ue
fj^dtofig, und: iMtFi^f^fshen Überjs^ngM i^injinder^ sa. dasf
iMiWmdgl^^i^ Üsit) i?4es .dMflArG^«t«Ü9^ ^Xb tM^t^t^xg^^
ftrWW<\-Ärt. b,^tMfthtflii,, ißlf ^It^fi.^i^h. mir eis JokaUi
Nnancirnngen desselben Gebildes daf^^^^.j^ Glieder ^ne^
\
lieflea Gebirga^Thmles hier vbo geben Itt für jrtst Ifmntfgliekf
d« dsEd hoch iprkcletfh^lte g^iuiaere Unteraubhim^n ' dSese^
»Wierigen Terrains gdiören würden« Aaoh Ist 4ie nähera
Bdenehtang A^«fle&cii hlttht der'JHAupteweek' diea^r. Blatten
Ick ^1 aW nar'tiocb ^ie Grenze ewiseheh dem ! SaMeferv
Gebilde ^bi4 din Kreide -5onn*don im stidhohen Theüe kk»
Krtitea ginao^r AagMban ^nd daim iogletcfcsbr -näliern Ba>«
ll«Aliing! der iatsien fibei^heni '• r /
Die SremBe* awisohan den Krdde «• Oebildeii vnA' denr
br^sialbiibehen Sebieferti läuft toa dein Punkte, an wMttmd
iw wiUtä' AHtr sich 'au» äeinerr aftdlibhen RiebUrog' gtfl^ni
WesCeh wendet^ anl ra^<eri1rha^^h|[i^ gerade ^e^Nordet»
ühew'Mtiiferle^ ZSühk^ Newe^flefh, biegt skh diarifa west-«
wtfrts^ «IbeviAlAmAi^^y Wm^npsli, R^hetkUi^ i» lei Pi^MMM
m StkMim^JTlMe iind> den kleioe» Seitentktflarft wctt«
gpgt»n Sfiden bis uutmt üle Pütckmer "JUüUe «inrägveifenfj
Voa da kehrt 'sie darin' iit die fVttbai^e höi-djieb^ Rlohifcmg»
iarÖ€$k and fce^Ieltöt das reöbtefiehlinge des SHeM^^TUteä^
Md 9ttwsk Ösitiioh von/VsJai; Wbthet, Bäai'M Lasiitortf
wo sie unterhalb RShherg uad ünttr^ LuhawU% iÜBt^ Mür<
sjtaei sieh ftaBsWciten Mala naeh Westen drakt. 'laiThale
des JEM^it*-A««il6t sieht liian den Schiefer ittihvIlrU . übei»
Bvkrmm^ Ui farft nach AßäfteJiay mtblösit: Dfa Gi*ened
setflt dann ton di fibar. 'i$AtiKr^tr, Skitmui^^ RäudneffyPolom^
Lk^ta^ Wähnhehm.JimthMmutcitäti ätt Mbtaü (mh. ?
In gr^saei^t Masobi^ltigheit Skid die krydtailihisckieiii
SeUdrerl» aOdlickM Theite ctieser Grenzt entwickelt; Steigt
mmä bri KUitetle iön dem PiähemPlaleau, welches die Dttrfer
n^imtiafY XafäeiU€^Ai Beutsehrihnai vmA'Slatim trftgt, fai^
Thal hinab, so tritt unter dem allgemein verbreiteten Planere
aandslem siMrkt der untere Auadersaddstein herrcr^ der aber
hsiee bedektenrte 'Mädh takelt beaitet, da ttnfter {hm sehr.
Md derGnfeiaa Kofai Vorschein kommt, dessen Sehiefer-Lagenf
Vei nördiicb^m ISkreidhen üiit 45P W. faUen. Er; ist dlek««
leteffip^ And grpBifltsrig «nd ehthfüt sehr vieleif siibirartfen
Gkuäer wind' %fweiMü F^d^path« Bald macht er jedoch deor
A^ni6/0iideacbiefer Plat8,^der Im Thalö äusserst dtinnsohiefrig'«
ist, h. 29 streicht' qimI mit 15^ NW. IsUt. Steigt' mm $lkw
Ton /Ah ostwärts gegen Petersd$rf den Berg hinan , so geht
ier Sohiefer sUmählieh in' ein bald grob- uni bald feinköi^
niges Hombiende- Gestein Ober, welebes ans schwarsgrttner
Hornblende und weissem) seltner röttibchem Feidspath besteht^
weleh^n hie and da Blä'ttehen Bronce-farbigen oder SMber»
weissen Glimmers eingestreut sind. Bin und wieder hegen
darin grosse Massen fast reinen sehr groblDfa*nigen Feldspaths
Ton der oben erwähnten FarbO) der nur sevstreute Fleolteheti
yfou H^fubleiide niid Glimmer aufanweisen hat» An andern
Stellen rerschwindet der Feldspath fast gahsj und man hat
reine, kdmige Hornblende ror sich, oder dirrch die fmmer
ahnefamende Grösse der Körner wird das Gestein auch gans
dieht* Beim H^^hersteigen gelangt man bald wieder auf dftnn-
Uättrigen Hornblende-Schiefer, der das kdmlge Gestein Ton
allen Seiten so umgeben scheint, und endlieh unweit Pefer«->
ifer/* auf graulichen Glimmerschiefer mit kleinen Krjstallen
dorchsiohtigen, liolombinrothen , äodekaed riechen Granates.
Seine Schiefer - Lagen fällen mit S5^ W. bei ntfrdliohem
Streidieii« . ^-»6 Zoll starke Adern weissen oder fleiaeh*
rothen Quarzes durchsetzen ihn.
Settt man dagegen seinen Weg Thal-anft'rltrts iSnga
dem Adlet fort, so wird mau noch durch längere Zeit vom
HomUendeschiefer' begleitet, in welchem Hornblende*reiehe
liegen mit Feldspath-reichen wechseln, die sieh auf dem Qoeer«
hruche durch den Wechsel schwarzer mit graulichen and
gelblkihen Streifen zu erkennen geben.' Dabei wird das
Gemenge fast dicht, so dass man einen queergefalteten Thon-
schiefer vor sich su haben meint. , Er fäUt bei hdrdliteheui
Streichen mit 28^ S., welcher Winkel Jedoch allmählich bis ,
zu M^ zunimmt. j
Hinter dem Dorfe KlSsterle am Wege zu dem Jagdhaaa«
Adlersruke macht der Hornblendeschiefer wieder dem Gneiaae |
Platz, welcher sehr reich an Feldspath, fleiscfiroth von Farbej
nnd sehr gerade- und ziemlieh dünn-sohieferig ist. Er fSSlItf
mit 250 b. 17SWW.; allmählich nimmt aber der Failwitikek
80 ab, dass beim Jagdhanse die oft 2—3 Ellen starken Blinket
sich nur mit 8-«- 10® g^'g^n^ W. neigen. [
Eine iliiilittiw ZofliMMieiisoteoiig migan itt« ThäMdrilngto
bis gegen Häiendärf und Batssdorf. Weiter vrostlvelfc im
J^ittMr Thak» stiits« ou» sogleich «nf eineii sehr feinecliie-
brigen graaea Gimiss, der oft In deollicbeii GlimmoHMhiefei*
fikrgebt Er Säät mt U^^ßO^ gegM N. bei ^oalliobeitt
Stratbeii. Wir «eben idao,. dass nit der reektwInUigen
W0Oiliing» welebe die SeUtfep^Orense selbst gegen W^Meii
femaoht hal:, Asob eine Verändenmg des Streiehene der
Sdneftr «m volle 90<>, etngetreten ist. Denselben ^lilefer
fioles wir nm westlicIiMi Gebünge deii kleinen Seltsifthales,
iu rsa Päsekm ans -nordostwflrte gegen den R§keimliiet
Maiedief aunlliuft y nur dnss er daselbst sniger stellt. Er
ireehMlt ilberdices mit hin und wieder selbst f«ssdteki*n
Sehiehton kärnigen flejsehrotben Feldqmtbes. IVe tfstilohe
fieblnge.däge^ii nlmm^ der weiter unten sn beeebreibende
finuüt ein.
Die Ber^passe, welehQ dieses Ssitenthal vonddm Thnle
i«r Stkhmim trennt V besiebt ebenfalls fast garw aar Schieb
Ar, weleher hkr. aber sieh ak dentlieher Thoesehtefer
losspriekt. £sr Jst davehgehends grünliehgran und' führt
Sehwefelkie« sehr fein eingesprengt. Bei der alten Sehless^
Ssine streiohen selnä saigor stehenden Lagen h. dl NfiiW. %
ia Fahrwng«, :1i^o, er sieb. Ins Thal liinab^eiide«>, K. 1^.
la Thale selbst weicht der Thonschiefer wieder dem
finJeisse^ weleher bald ttusserst £9S«e«i, nadeutliefa seMeftqgem,
FeUs|iatfa«rtfohem, ÜMt diehtem» graosehwaraem «nd olait-
diesi KieaelsebMe; tSnsehend äbnltobem HomblendessMefer
Bit fein eingeqii^ngtera Sebwofelkies Plata macht. Im' Süden
i» tU$cUn9r Mühle setist endtteh die Sohiefer-Grenaee qaeer
dareb das TM. Die nüeh weiter südwärts rorkanunenden
Fsld^ath-Gestolite gehören einer gana aadera jungem Gestehis«
firappe an md. werden weiter anten noch näher beleacktet
werden.
Im nürdlicber gelegenen Theile dcfr SohiefeivGrense von
Prnoi übar «Am^mäs, Mhherg^ Lu/iaunbi n. s. w. herrscht
itberall der ThaittcdiisfSir vor, der sich auch im Thale dea
bwauhBaeias aftdwäitta über üfaAreiMl bis in die umnitteU
km Nähe reu IkiOenüu verfolgen lässt. Er ist daselbet
:Theile miftk VMrstg, uiid fiüb oiik 56<» NKW«
Im sttdIiehstM TtiAile des KifmijffräiMsr KteisAs «m» JliikM
•Uftr dM wiUen JUliar§ .anf d«ir OoiBlniMi Cmrf Aefgr otid
JlmnpQ€k .wird die Kroide-Formafeian von da« krjrstallintochea
ftcltiefoto üMh durek «iiv dWttas GefaAlde>geei«mit, .d«#d»'das
ll»l4»« HqitlUfg^inAey das, «iwr den stiUkm iM/^rhiiiabetf-
•a«lEefid^ bia in den Okruümet Kitei^foreaelnft. Chtgen INordn«
ivtvd es voni XA^iYser Gebarge he^nan^t, ton dem diaChrense
fihifiViDl&uJ^m§wUsk^ Pi$et%ffm^ Aotmky fiearr«Aar^^ «Siintafts
«eddwfirls Yerltoft» Gegen Westen wird ee sofaen bel&feMte^
•iTrscnanln «n. a«. w. von den 'GJieder» der Kneide^Fewnntieii
Hberkgerl nnd verdeekt« Es. ist' ein manebfneli nnnncdrter
JBandslein, der wenig mfioht%[e Lngen diektin Kaihetains
•insahlieaat. In Büecana hmri nn der Granne des* Pliners
sind im Hohlwege bei der Dorf-Kirche die Sandsteine* nnthtennCi,
(Sie sind thaik kmnnradi,- ilioMg 4md r^ieh .an. Glimmer, da-
Jm! meielene feinkörnig; thnUs gri«, :se4nr.<fesl, mit'kaikifaAi
Zflmenty grobkörnig mit eingnstreoten' grössre» granlieken
a4er röllUichen ttnamk^rnam. Besander» cnsdmmeaigedfinfft
sind diese in rnnseinen Sehmi»taii. Befale YrnriatüCan laaohseJn
f ft mehrfaebi hin nnd wieder ssibai in aebmalan Straffe«^
Bie bilden ^r^ Zoll atarke Sahiefatan,« die mit S<> b. 19
JSW. faUen.
,. In grtteaerer Anadebnnng laind ile ^eder» des. Rdthen
Todlliegenden an der SQdsaite des JEamptaeAer Barga- an dan
dertigen sleilen Felsmassan entblöa^ - Si^ sind dnfdi farti«
bale Klafte in fcoloasnle Pfeiler narspaltan^ walaba aieb sdbwanh
•aeb Westen neigen. Im nntem Tbeila besteben sie nwn
einem diekten rothbraunen, etwas Glimmer-hakigen Kaikateinia
mit . danbelgran n Fbehen nnd rialen Adern nnd 0mseii
'sron Knikspath, weleher hie und -da; in Skaieweedern sai^ga*
schössen ist. Die Flecken treten in einseinen horusentaiem
Zonen besionders hXufig a«f oder sind aoek mitt Gmppen-
»reisft ohnar Ordnung snsammengekünflti Naeb diien wird
das Geatein sandiger nnd nimart. nahkreieka blekie Onark^
&örnar auf und gekt sn in akwn bald niegalratbenv Imlil
Uranweisaen festen kalkigen Sandatabittbev^ dsrirlale-Neata^
MI» ÜMlM 'dtollfei» iWWlliitil JüMMMb ^Mb. ^'BMitollM
sieht'^MiW aiMflr i^ m«hM BMle^bfi 1^ tW iiiirk«» «lllle|f^
tolBtl^n «Lugen mit «lei« *8ätifl«teliie >fir«oh«elfi/<;'All#^M^
Mknieii «f^ iftitÜKttfigkldi^ Mfd Stdi^k^ nb, >»hM iKh^'pttd
Ml' wi^aefa«H«wlm. Dter SMvAsteifi AUh^' Mutige -OMeii»!!«
gnittli^WeiBMir^ aMk ' «ehwtf ridkihgMiMtt OAiantMy *»>^>W^
foa fihicl«». Sfo^fWlishM Hiittti»iei^'«fihd sololNlCMStM «JMt
KaagllMMMttf'Mrk^. Oei» 'i^roba daiiihtein -weatiMlt ^tMMtf
ttllMiHihtm Pfhtteti-ifriDa|$(»n''iitoiAclfr f'einklk«^
fle8ieiiiej «obiiM tHiM eli lh*y«M^hife46nl!nvfllttktllli|gell^WM^
^ dgtflMlitiiiillchM'fkfaliJ^ «Miiriilf. 8«tihe<>a)ikf«lk«»)l(''Ml»
SUMM IUI obM^n'TiMii« <i^ {\el»d^
Mmm dbie Atte- MtOfte. • *'- ' • « - •• * •- » ••• ' *— v:^;^
krman wM i«iiil»»lM«rr gHtnen Körtiehii liilr<«iid dä-ANwiiMl»
gaUMi^dkl/ Mbein« «ber' ¥M- aMh i^«lf*^fak««ii'0«itMail8l^^««
Högela unregelMMge ' PMtM ^ w^he dicli '^bWätfU» g^B^
ten, dttt' «Mh$^gt»j^'A9|««Alito 4kift«ftateb«n ^ 4iii «Tlulllil^ttM
▼ielfiütig entbidst. Es> Mtft'^dieäfiT^al« fettei^ ii«MlilrOttl^5')M
nnA 4k f&Uki^ AänAMAn^ *<phM ' Knik'^G^lialr ä«^^ iliMl^ wie
brf Jbsw^pMfr) «ts ^«Merkiiiklger-SAndMdiW ini^'MlIlM^ib^
KMÜttit- irm dicht«!» gftitfeiii iMkr Meh faät ^hn4ilW#lifMii
KflJbsIMnv wdeke' )iieh mlfttiihefr M EUsaoMi^ktt^gMdAfJ
SekIchMn aMiftaiidMMibM ntiA ^^iten Ni^Mt gMMIf illiA<
rtftklfehen^IidrAstelritf umsehlü^gseii.' ^* ••*'' ' '
Die IWmatioiteii iewl]i<sh^il ^c^m RMben-^MAitJeltt'' «HÜ
Aer K^e iil^i^'* P%r m ati^ri Miien Aoch'him», ^ö ^rtetttv'oH^;««
KVta^ gXiifilteh. Lieectei^ bcdeekt dagegen^ die' gesumitfi^
iBdlicfae fllHMB des KSm^r'M&er Kii^wi' nkA den HegtWttJi
IMK ^ «II ihr Jm diiUehettL BtkmmB^ «n Irfigt^ ste «ine
viel gr«8Mr# EififiMhheit und £iitf(Mra»igJ&e|| ^or ShIma. A1^*
glMeli«ii davaa, das« die obftrgten GJiedar der BökmiitAe»
ILreidef-Formation p der obevie Quad^sandiftiüiii ntelißh und
d^r Pltaarkalky durcbgeheiida. tßbknf aerfäUt au»b dermitr^
Qoiiiar nicht in die aahlreicbfn Setdebien-Kniiipifexa » die
lirir im MeitmetUsser and b#«aiidera da« Saauer kma^ b«r
fkb«cbt#iv aandern i$t, weai|}a Punkte abgeraehuaty «ehr ^ft?
foiail^ Waa %ipfx bei MerUümt» fdr oberu Quader 4ui«>
apioaaby gebörl dem niUern an* Schon di^ Beaehaffenhei^
4a«).Sandateip8^ ein^a auigeis^ebiie||»n GrQn^audaleina » wts
fif. aieb m ißv Grqppe. dea obem.Q«ad?r# nie verfiiidel ^—
erregte ^inl|^u Zwfifejigf^eM di^. Angabe^ weWMiP dovcia
^ia- in. deni uiUerstea gfos^^n Sieinbriiebe biiebfabtqle aogea*
fftUlge Olw^rlagerung dnrc^^ den PiüneraaudataiM vellkoaiiiiea
gerechtfertigt wurde. Wahrscheinlich yerilübrte die diurck
piotoniiclia &evolution#n, . wi^lche wir M^aiter unten bestrichen
H^rdfHi^vhfVTOcgebraebte Üarl^ebu^g des untern ttifindera in
ein bö)i#rea JHiv^au ^af.d«» Gipfel des l^iyesy weichen der
PlAn^r ani.£ns«e.SIant«l*förn»)g u«|4ag^*t, nu dieser Ansidit;
unob w#r wahrsebiinlioh «ur da«ttfiligen:Zeit der Stainhr«oli
IMNch i)iAl)t.ao^er$$iet,.da«a die^ offttnbsffi» Übw|pgening den»
Angn df»«^ B^eliaehters sieb dargeboN n . hätl;ii.
l)ie in dem bezeichneten Distrikt vorfindliohan Glieder
d#r Kleide -iF^cmatieii beaehrlEnken siph nuf don Plfiner-
Hki^ely den.Ptener-Sandstein nnd den unteren Qnader« .Wir
Ift^^aie nnn etwas näher betraobtem
. .' Dnr P 1 j( n e r * AI e r g e 1 trittiHtr in dpr elgentliahen KiMg*
gfätffsr, ßbene und dem «nnüchst angrennnndfn flaabfaüge^ignn
{«ande auf. In der unnutteibar^n Umgebung von KiniggfiSts
\ßi er vnn AUnvial-Sand and Gerolle bedeckt ,, komm^ aber
in, allen nnr etwas tieferen Grüben ^ Brunnen, n* s.; w« aaia
Vorschein. Da wo sich . aber nordwärts beim Pmi^ci$P>€r
fUrehhoC die Gegend flach zu erhf^hen begiifnt, er#chei|it er
pnndttelbar an der Oberfläebe, und bei Wlho0 und zwieeheit
4le«ein Dorfe und Huh%le$ sieht man ihn an allen AbsHiraen
siemlinb mächtig anstehen« Er sllmmt fast gana mit dem
fies^in v#n Knifa an der Egw Uberein , ist asehg^fiiii y^
•btnrai BNwlie, 4«otii«h Mhkfrlg iui4 MrftUt aa ämr ImH
]B dfinne BllUler« An Verileinernngen ist er arm; iob ümiU
aar Peeten membranaceaa NiLsa., CrUteJlaria ro*
taiata o'Oaa.^ Cytharina sabdeltoidea v. MOaaT., C,
oTata RoBM. und Frondicalari« angaata Mii^aa« Sei»9
Sdiichten nalgen aioh scbwacli naah Wetten«
Deraelbe PJlinevnergel «etat die flache ErM^bvng m»
HtfUBan, anf irelchem die Festung Jg$€fk$Ml stehli W9 wii|
die steilen^ AbstOrse, die die Elba linkwfinta bflfrenaeni bh^
nath Jaramirx bin. Weiter nordwärts liomait daranter
mt der Plänersandstein cuai Vorscfaaiu*
Aneh alidwärt« von KSniggrOt% am Unken Dfer de^
AiUrfluiSCM an dem flachen Hügelrflcken , der sich von
Mbfk aber Ußtia and NeuUrnggräis lüngadee Flnsses osCwärta
aiebty sieht man den Plänermergel wieder an der Oberfläche;
denn am nördlichen Abhaute ist er in allen Graben niid
Gruben entblSst, gelbKebgran von Farbe und von AemJjusekUzer
Gesteine bei BiUn nicht an unteraeheiden, Anf dem ans-
gedehnten bewaldeten Plateen «her, das sich gegen Pardm*^
Mabinabniebt, iet er wie dcjrhoch von Safid undOerölte bedeckt«
Gegen Osten von K8mggr^% beobaclutet man ihn eben-
fiUla ia allen Cbauasee^^Gräben nnd Vertiefnn|pn. In grössf^rer
Mfiditigkeit entbldat ist er bei ^€|pa«ii/a, Hokenbruek^ beson-
ders aber bei Pediura^ wo aieh ein Httgel fest bis an dva
Flasa hinabsieht und aum Behufe des üiuser^Anbauae auin
Tbeile abgfigraben ist Im Adlertbale zieht er sich bis O&a-
ikUawitsif wo dei^ Stadt im Westen an der Chaussee elij|
Abstnra sich befindet, dessen anterer Theil.ans dlinnplattigeii^
Plüner-Sandateiii besteht, der schwach gagen W« geneigt ist
Anf ibm. rnbt der Plänm^Mergel , der ostwäi'ts mehr und
mehr an Mächtigkeit abnimmt und endlich verschwindet,^ so
daes die 4r**5 Klaftern mächtige Gei;öii-Oecke hier unmitteU
bar auf dem Piäner-Sandstein liegt* Zwischen ihm und den^
Piäner-Mergel lässt sich Obrig ens keine scharfe Grenee ziehen;
beida geben allmählich in einander aber.
Jedoch nur im Ailerikale zieht sich der Piäner-Mergel
90 weiteatwUrta; ausserhalb des Thnl-Bereiohs verschwindet
» weit Crllber, so dass seine wabr^cheiulichp Grenze , dif
1*
Mmmten tesst, ron H&h^nbrueh fast irr gevtkAet LiiUft nor4*
WflTrt* IXftft, 'dppotkaehm ziemlii^h' weit ^ystfi^ärti tX^st änci
sich syrischen J&sephsthit and Neustndt unweit Rttslack-mt
aiÄ Atetmt uns^hke^^e. = .<...*
Das nfichstfofgenile (H}e4 fler KraMeiP^nnathm, dei*
Fr^tter^^Sandstein, nimmt einen weit bedeaten<lei^*Distrilit
i^in, k% ifas eben beschriebene, und sehdnt attch tiber«tt'ntt#e^
dem Plflnei*'MergeI fortedsetzen. Es bedeekt mitKiir'dte gam^
ÜStAfith^ HUlfte ^eB Köniffgrätzet Kreises mit Ansnahme-^er
östlichen Gebirgs-Gegend, des kleinen Striches, atif dem 4n9
Rothe Todfffegende enni Vorschein kommt, öml einiger isoiir-
ter Punkte; an welchen jüngei^e krystitlltnisiihe Cr^teiive m
Tagd vortreten. Der Pläner-Sandstein reicht irtso vom lUfid^
der Küniggrät%er Niedemng ostiN^üHs bis 'fettr wei««r obeft
beschriebenen Sehiefbr-Orense mnd setzt gegen Norden noch
Weit in die nQrdItche Httifte des Kreises jfiort bis nn tiM
irothen Sandstein bnd lifo Kohl^nformation ^on-Nadk^i nnA
TrautenätL
Die Mächtigkeit des Ptener-Sandsteins Ifiirst sich nfeht
g^naü tingeben, da derselbe nirgends in seiner ganaen^ Ent-
fältnng entblösst l^t. Jedoch mnss sie Jedenfails bedent^ct
seyn , ' da stelle Abstdrze von * n&^hr ' afs -^99 Pnss' Höhe
^Rtiz daransi bestehen.' Bedenkt man nun ttberdiess, das«
der WiftnniUer Berg, der doch gewiss eine Höhe roit
mehr afs 500 Fiiss Gber die amgebc^ndr Ebtene «nr^lsht, ^^ti
anä diesem Gesteine besteht, so ergibt sich ftr dssselbe no<^
iäne weit bedeutendere Mächtfgkeit. '
Seine Schichten neigen sich meistens unter ehfiem nteht
iehr bedeutenden Winkel gegen W. , welche PaU-RIchtang
ftich fiberhanpt fär das ganze Kreide-Gebirge des bescltrl^
beneii Distriktes herausstellt und von der Auflagerung auf
den Westliche^ ÄbfiiU des Mährisch - 0/Stxüthtn Gebirges
abzuleiten seyn dfirfte. Der Pillner-Sandstein, weicher fest
den alleinigen Baustein ftlr die ganze Dmgegend* liefert, Ist
An sehr vielen Punkten durch Steinbrüche aufgeschlossen,
gibt also zu vielßltiger Beobachtung dei^ Sehfcfifen-Rtchttin^
Cfelegenheit/ Ich^ will nur einige derselben alififhren; OHH
u
wÜ%i k^i Stkftmb&rp. u. «««w« Sie Mlgen gielk bei '
K9Hd€t% am' Jlnfc^n ^/er-Üfei* • aitid-^9^gtfgett W., '
9otlm$Mhr MAllchsl bei Her M«lile >, 5^ ' ,r W^ '
«bendlMeibMbeNerBlegfimf «le«f^la«se0 >> iÖ-(--M^ j^ SWMf^4
^BrntMiAmn^m kng evi ^Mildig^iilltf^ «eh^ii^h ^- < W.,
«B We8«4tbbM|fdtiB^0rA<b0#te0rBergi -
• mil im Tbaie g^en Ifiiiii*^^ . y, '- ^ Vf., ^
bei £rxi»0t^ift in eiWHii Steinbn»^ mH i(H» ^ SWW.^
' ii '^ ' '^ )> irtidepn Bfinsbe ^^ 15— *JfO* >! *W.,
9 e 5» ' ' » Hiitten „ » ••• * • » W., ^.
In Do¥r# J^tfulMJl^JUiim . . • . » ^ ,^ W.)' .
fo Stf von'Pil»«iUi» . ' » « ^ • sehfschwiitb yy W., ^
' Mdr in '4tfini|^n PnhiitiHi tmden Abweiehaifgeti ' vön-'iit
al%emeiiMfii ^Stegd Stett, -defeit -Dh^BüN^e ükMr ifurcfr -diii
NeeMierMhHrfil« jflngererpliitoiifsefi'er €MMd« dffi&fi durgele^
ist, theüs' ebeirütnAf •kAK^^O'blnr tbr Aägen tfe^i Wiii
e.B.*teO» roA Trutnl«^ en'der Sbit/Tefift^rt^i^Sifäsiie, wo'iltift
PlAnef>48ehl4hl«n'ttit29-^ ft<^ MKOj^ --^ beim^i^eiffl^^rrj^^HSj^li
Uli,- wo eie mit 9&'^-4*«N<X Dt&ukmiinoiitj %fo> sie mit <(0-^€i9*
NliWi Mle« ode# em^ fftst «elgei« t^tehen. Doeh iilteh Aiät^
Punkte befinden «ich alle in geringer Eittferttang yon'den er^
wKhMen >6^ldetf, deMn^fintpiii^hebtings- Wii<k^nfgen' sich
weblMKih bis htehei^ ei%ti*ecken ftottnlen. In weiterer Bift^'
tiHtHQmg darM» «^ilft iiiAn sot^e* Äriefljmlffe'n'niemalft an»
lli petri^impbfichl^i^ Beitn^tfong tritt der Pliner-SiindsMlA
tinfer eweieirlei Fblrmen kitif.' Bie tftstt affgetiieih teis
breitete teeHt eiAren isieieliek'dilnns^vMMgen, 'a^eh|[ratteiff,
^ib^efl^ekien^ festen Kalk^^lergel dar^ der mffssig viele seti^
kleine silbelifl^isse filftttehen beigemengt hat und steHenWeisi
fonirtelen Alk^krjütallinisclien, beij^M/fenier^anchlViserigeHt
KaliispeilieA^duiNdKeogen ^^frd. Hih tind wfeder Weektein mit
ihm gavse-SeMeÜten elftes sehir festen, ftinkdrrtigen, krytia^
IbiliSheny jgrttöen Kstketeiirs. An* der Ostselte von Wamb^t^
bsrt an ^r ia^tMi SdHfUnke^ff führertden Bti*iMe ist dns
6sileiii*treiee»'4iebte g;etblkrh oder gfaulH^h, fitst, krystallittiseilt^
If
Ton Kalk^pnth. MU die««F fr^ndartigira BeMbflfftoikeU t«t
aaoh «in abnarmfi« F«lleii mit 2t»-^S5^ HtUK Tarbaiideii.
In |[«fioger Entferaang davon hat dvr Plftoep^&iiid^lein
a«i|iie gew^hiilieheBeschaffQnheU.uiid aeio.gawöhiilidiaii F*U«ia
gegen. W...w,M^rangeaqiaiiiait. VieUeiabl «telvaii aticli dicuto
Abweichungen mit den Erhebnngan in Ve«bia<lung) die mm
Ch^m^ an dessen Nordseite sich die fragliehe Stelle bandet,
fHe so grosse mid «^richtige Rolle spielen.
Die zweite Variet&t des PJäner^andsteins bietet einj^a
gelbliehen anch braungestreiften, ranhei^ pori^sen, glimmeri-
gen^ tbonig-kalkigen, sehr feinkörnigen Sandstein Aaiv VfAcher
ganz mit dem Gesteine vofi Ur^dekj .UrmMUB. und andern
Orten des Leümmisaer und Skumer Kraiies llbereinfttimint^
l!r ist viel selteaer und findet jrieh ae a«ege«etebnot n«r ««
fimigen Punkten. Sehr sohta entblfisst ist er demi £eafo*
j^lfer SeUosse gegenüber am Unken /MArr^Ufet» wo an dem
hoben steilen. Ab«tanie darm ein .grosser. Steinbruch -ed^ffnet
|at.. Er bildet daselbst thMl« dttnnoy liheils mehr als Ellen*
starlie Sobiehten, die sehr eerklftf(f»t und von vielen, gtfose«;«
leerefi Spalten durchsogen sind. Auch hier linden. sieh etki«*
nehie Schichten grauen featen krystaUipisehen iKalksteintft
d^r in deutliche Plattea abgesondert, iat, Hünfige Eisenkies«»
Knqllen liegen darin« .
Eben so beobachtet man ihn. in NOQ»: von ifehUiimte
041 dem Abhänge des Cktuwi, wo er wieder diproh Steinbriiehrf
blossgelegt ist. Anch hier ist er gelbbraun gefteekl iind.,|^
fitreift, und bildet 2--5 Zoll starke regelmlssige Phitten, die
fast horizontal liegen. Er scheint der vorher hesehrlebenea
Varietät des Plänersandsteins aufgelagert «u seyn; wei9^|stena
sieht man diese nicht nur an dem gannen Bevg#Abhang»>
gegen Merhlowits^ hin, sondern auch gleich unterhalb de^
^Steinbruches, wo der Boden sich «u einem kleinen Thülebeii
aepkt, in der Entfernung von kaum 30 iäcbpitt^i») unAer 5^
gsgen Westen fallen, .Hoch eine .andere fiemerkwig musis
ich hier beifttgen. Während der Pl&nersandatein. am gennen
It^d-Gehänge des CUum und im Grunde des Thslee weat^«
^ifüftU Wh, beobachtet nuin m der Nordqat-SeUe die: Fall-
rtl«ktfifig naeh HorAeii. Cr ntiiH iHsö iüer eiticti Sattel
hifden, dessen OegenwArf wahrsicheinKch ebenfliifai mit dc#
Erfaebang des Gneiss-Grsnites snsammenhftngt« "^ .
Zvm 'drittelt Mnie 'fitidet man die sweite VarietJft d^s
Pliiiersiifidsteliis in deai ^ssen Steinbruche an der Wlsst^
Seite des CMtMj 'wö tf garte dleseHi^n Bigensehaften besitst;
ilie seilen 'oben eriMkitt worden.
Beide Abänderangen- des PlftnerfSandifteins Itfnd sehi*
•m ah Versteinerungen nnd aof wette Strecken bonntk» Ich
trsiB &er vielen Steinbrüche auch nicht eine entdecken,
liar an 'einigen Punkten finden ^e sich' hluliger, aber aoik
du beschränken sie sich auf eine einsige Spezies, anf I-h<M
eeranits Uly tf leides Mkist:, Welcher -ahbh irti weitÜichen
BHmen cn den am meisten beftelehnenden Petk*efftkten dei
PIffnersandstefns geh^H. So finden sich viele meistens "tscf^
drückte Exemplare dieser -Art bei K^ifelefz M» Aalet j bei
KrtiwUx^ Wostasehomtx, Daudleb ü. a. a. O. Tfnr her Cza-
iialoml% traf ich y obwehl «eltim, eine hieihe' «yllhdriische
Serpola, die wohl ku S. gordl^lls-ScitLorR. gehört.
Das dritte Ofied der Ki^elde - Pormatfoii Im «stilchen
J?^fanen bHdet der untere Q«adersandsteln. Auch ergibt
wieder einen neuen fieiveis von der dortigen Einfachheit
dieser Formation,' Indem die isahirelcben 6llerier, In welehH
er anderwfir^ eerftllt;, ihm fast dorchgehends fiBhlen. Am
voHstKndtgsten eAtwiekelt Ist er am West- Abhänge ihs Cklum
bei Merihwihs, Yoh der ülfhiil von Tktmiel erstreckt sich
eine Sohlocht den Bev]^ hinan, -^in der df^ SehichtemPolge
am deDtliehstmr entblSsst ist. ' In dem grossen MerktowUt^
Steininraehe beobaehteir man rott oben nach malten:
1) GerMie;
t) PJli'nersands%ein,''^ben In stürbe j^ Platten geth^lt^
gelblieh üdlnkörnlg, rauh -^ die ob^n 'beschriebene zweltü^
Vnrietft^; in den tief ereti Schichten dflnnplatttg, hlängrao
— die erste Varletüt -^. Zosamnien «wel Klaftern mfichtig;
S) Schief«rnngen grünliehgrauen ir^iehen Sandstekiiy
wenig m<ohtig; ' .
4> gfi^aütiehen Sandstein von* gröberem Korne «dt ecrstren*
Im .grOssoi^ft^ grauen KarAeMi« i 'Klaftern;
H
^tf^ -TT ^hr diok^ Qiinderii biMenA, .. An fUnm^lm^n SUcJIm
•ind die kleinen, liidifegraiiaii iUrner diebl n^edNIiigt, Wo«
^ui^cb dA4 ^etteiif. ^ina .dqoUei«t^'Fltrbmig.aiMMPn«l^. : AiiMer
mIV'. vereinKfilu^ii Esempbirea ?M i^l^Kogyra .pi9rii|«ftbfi
(^Pfjor^ P«tr«i^.ia»^roptera $^w. wd-i^iner «ndeoMi^kw«'
Lima sah ieh keine Pelrefal^Mi, Über dar Skhl« dea:&NielM|l^
^ . , «In. eiaeai.gerada gegMittiier M darSttdaeiU der SeMqeht.
llf^lioh^n Bmcba fiiidat a^an dMaJbe* Vm4iiknia#a; nIMH"
^ . der Sand«tiiji lookerer viid poH^ar tiwi fiBhrt • kaiai
girttqe«. ICdrnar. ;.,•••: » • , '•
,. '. ^gt nian nofi in ,:dar SeM<«ht ireUer ««fwCrto) aa^
gfl^i)g(ti|iai|.baifi ^«: ainead andern St^lubroahai treMier «JUnr«
Sljp|\i(4^^a aii^hlä^a^ . jManbal^da^elbal ir^n.oban moh iiMaift
: . : 1) den gjcflnen Safidstein ^. < « 2f-4f«ftrit
.9) ßriiangelben T^pa . • . « ' Ir-^ #
. . a> Grobböirmgpny par^sen, eiiAaallAaai*
gan Saiidarai«'* .• • - •. . » ^ .1 a •
^. . 4) Panke|g;fiiua% dttoa** .i|iwl wiiil#fil|l%-
*• . mig schiafrlgeji, fan%e« Thaii. * « 1^5«^-*« f, \
S) Saiid«iain .v(Mi flvUtlam. Konp» frsliy gaU>lioh> mk Uak
9ifa GMmfieir-Bbi^heii, .en'Mahbilf inert verwandbar.'
, * Steig« fluan noch ki^lier i» ie/f 3chlfl<dit efn|H>r, aia liagen
Kld^ e\M9 afbr Cea^vn. jK^oglom^nit -ari^igaii Satidal^Nia
falber, der^ wie ap^ andara Pimkleil> daa' tiefala CMiad dea
unlavn Quader« bildet. . Aqs .dieaait Lag|frQiiga-l(erblila(ia«ai%
gfihi beüvor, dfuw die Ütßmat Glieder der Kveida^örmMiaa^
in einem höhavfi Niveau liegen, - ala dia ^tlilgaifn^ daaa alan
offenbar eine spätere Hebung stattgefunden haben aiilisei; was
flldi auch, wi0 wir bald seliien.vi'ardeny btetfttigl« Dadurch
ijrird es auah erkUrt, wie leieht Aet IrrtlMmiti Bealig ftu|
die Lagt rung dea PUfner-Safidateina atattbabeu konnte.
Den Grünsandsteiii sieht mafi auch au dem dam CSAifli»
mgenlAerlltegenden PotteiMeiner Svkt0$9i>erge und' fetw^ f^n
der Südseite entblösst und von Plfiner-Sandsteili überlagert/
Jinm Orittaamale l&oaNar der Gbünsaildatcin «Im Verüßhein
im A^M/s-7Aa2^ obai^bfdb 4w JNUäkmr Mm^i wo man
n£i(erMü»d«^iii AR^tefteiid^ Jng[ff^ Beji^« fell^i» i^t j5<^ U^^
D^r Grjiii«^iid«,teiii i#t h^r jüiss^rpf; «p^i^seipHpe^» wie Jel^
iba 1900U i4<^ .«i|i 9. ft^emil^cb. feiiil^«i«fiig,.-|8^r. fe^v m^ if^'^g^^r
streipilien yielea k]eiiiefi ,9vV>ervr,^i^eii €rIjsMlin«r-EUÄ(t«fa«fi, un^
Saipttfi ^^ffffiüm'h D'^M^ng^ der. d«ikei|gr4i«e»,l^ärn^ . j9(
ao ükerwaegf^d,, da«s {las; gpu)«e .$»eftfU»< ^ifiyp.igl^U^bjvMgi^
^wursgnan^ Fi^fhß img^moinaii^R bat. S^l|^i^vv*f#e ««r^
|KibfPiii4«9 4i9ftflbe9.j^iio^k, und Rifln JMi|.danii.ffliifiiäiM*fi?«t
festen , fast M^h^n 4m\kplfS/B|^^ß^ . ^Ik^iks^tig^n: ^aficjbi^ifi
i^«r «toiU ;Y!9n JPatrefaiiteii «»e Jkejnft l^piir sa euldf^iieii«^. Das
dftrfte aa i^nU^lj^^/ djp ^fy^MlUijÜMbea.JSiomafQVD. ^p%fir
Der. iiiitere Q,ii«der«aAd8A^i9 kf^mi^ ilbiriiynis. npch im
«BmKch lifko PmJUenjMini Vor^hfi.iiti t|i0|lsiayn.der G;i^«<lf
der.Kreidfl^or««ti^p, thejtk vfp..^v dur^ «l^lt^^ tH^Uapn|(
IUI die ÖbtrAüf^fi efnpoi|gerifs»ii wMr40i» ..«.., , ;
I> Im ^d|iclieii(>Thj9illi d^r Kr^da-^Giren^e f^n ,f|er Bie^
goi^ d«ji ffßl4en^4dfßr^ ^ s^bl^fiiaii d#A iii»l^m Quader ii|
eiaeen oniiAtfi;fbi*f #b«iieii .Strei&n» Afv |inf«nga soti«^ g^g^i?
Nordeo alAn^dylii^h i^in^ gr9^»imß Breiig f»*b»>Pg^) fihei{,Zbuäovfp
NßS^eifiefk bto #eil,iKfff«iiä)r/ hinauf^ «anfisfh/^Ai^wJPl^narf
tondsteiii ;ii«d 4e^ iMTy^t^lw^W» ^^biefavn'eptbiijis^t , Ober?
halb Klöaierley wo der Fahr ^^ ; .von ,j$^€|i|/2(e9^«i'jf' V^f. Tbaf
de« A4Pfrß Miiii^iiaMi. 4«^ d,fB«?^ j^fin^^eia ^t JfiM^B» Fell«
gegf^i» S,W* lÄnll^i^ in i(«fre|^eM»biMiqi^|i ^iitb|ö««(. Ple idier«
SGbiehteiii^i^sr^l)fae9>,ft,«ii,eii9em gr<)^senti^ei|« ipUrben Saoil^teMB^
m^ mitf^em.J^oi^^ m^i^in^In^fi .gfp^/90 QmMT»- |Seec)}ie^0fi|
ceratreoten konaentrischen Schalet^ . v<ii^ Brwoeis^J^^ii)^ Vi}4
lefiäg vJ^loA .ebe^igrveftesi. EUfei^ilika^-'Köriiero» Unter ihm
l^gt, £eat0ir Sfnd4tQJi»;,..theiJ# weiae, ^bei^a eia^nsdbäeBig, faet
diifchgehpnd« IiMg)4m^ra^^rt|g v^\t einzelnen. Thonaqbiefery
Gefebifb^« ^AtaHi^fV S^cbtea v.qn gn^bf^ ^l^iohem Korn
endmJ^n. /bfi^ii^w^e.gehlMifte grüne C^örmr. . Um Blokf
kfc^o oinff.PjLefce vinK %-^^- PetrefeUte firncl i^ niob«. >
1«
iTerdaader tihe grSsiere Aasilehnang. Er tel gmolMi mier
mich gfins weiss oder von Etsenoxyd gelb geftrbt, theih
von miCtlem Korn, theils Kongloment-artig, LeCsttfS gewöhn-
licli In den tiefsten Sobfchten, die von äen hUliem oft darek
grauen Thon gesehieden sind. Sie füllen ttit 10 — 15^ h.
IS SSW. Stellenweise ist er voll von Mvsehel-Steinkernen,
die sicti nb^ eile eofExogyra colnrnb« C^dt., Peoten
qoinqneeostatns Sow. and P. aequicoet« tas Lamk.
etir^ckfahren lassen. Letzte sind oft sehr soblef gedrückt
tiiid sehen darin , wenn die Flügel fehlen » eine« Cardiam
fthnlit^h, mit dem sie anoh verwechselt wurden.
9) Am linken Ufbr des wiUen Adlets aof der Hübe des
fir^hSnges bei CUfttfft stüsst man mitten im Sehlefer^Temin
auf ein Depot von Qnadersandsteiti, welshes sieh 'über die
Landes-Grenze herfibererstrecht and wahrseheiniioh mit dem
BÄndstelne des reeht^n Ufers sasammenhing , ajyäler aber
bb? Gelegenheit der ThaMlildang abgerissen wnrde. Er ist
aeby oft tfsensehüssig, braüngelb, thetls grobkümig, selbst
Konglomerat-artig, theils auch Eiemlieh feinkörnig. Er wird
von mürbem, graulldfaem Sandsfein, der in den obersten
Schichten gfankoi^itisch ist, überlagert and bildet dkske Sobieh*
ten oft von 2—8)^ Ellen, welche mit 5--8^ O. feilen. Verslei-
iiemngen sind darin nicht selten, aber meist ondeatliche
Steinkerne von Pecten aeqaleostuta's Lahk., P. qain-
quecostatns Sow., Terebratala alata BaoitON. ond
Lima mnlticostata GeIv.?
3) Yerfolgt man die 6ren«e der Kreide-Formatlon nord-
wSrts, so begegnet man «uerst wledi^r am Unken Crebängt
des SHebfätn-TkalBS oberhalb der PU$ctiner MUkU einer
kleinen Ablsgerong von Sandstein, der mit dem beschrie-
benen ganz übereinstimmt.
4) Weiter nordwärts ist am rechten Grehftnge desselben
Thaies beim Pr%mer Försterhaase mitten im PIfiner wieder
Qnadersandstein in einem Steinbruche entMüsst. Dass der*
selbe hier hervortritt, mag In der benachbarten kleinen
ffranit-Blasse seinen Grund haben. Die oben dünnen, anten
starkem Platten fallen mit 8— 10<> h. 17SWW., während der
in anmittelbarer Nähe an der R9k6tmt%er Strasse elttbiösste
17
Ptalneryiindbteln fast horisontel gescbieb^t itt.' Qar Cloi^
der ist hier siemlich feinkörnjj^ gfjblich- oder grunlicli-weisp
mit einseinen Glimnier-BIältchen und enthält bie and da
kleine nnbeatimmbare Bivalven-Kerna*
5) In geringer Entfernung betritt man wieder den Plä-
jiersandstein , der hier abe^ gelblich . qnd mehr sandig als
f^ewölMiiich, jedoch in die gewöhnlich^ grossen und fast
bprisontalen Platten gesondert ist. Erst in Woches. komnit
luaii wieder aof antern ftnader, der nun übe^ i?f/ai. bis nach
Xasle anhfilt , wo die Scbiefer-Gf enee sich westwärts nm-
bi^t. Er ist theils gelblich .von ziemlich feinem Korn^ fast
qiareig (besonders bei H^^^fi^^), theils Konglomerat-artig»
Jtesondera bei Laaha and Büai bildet er eine sehr grobe
Breecie, die mituiUer aas dichtgedrängten, selbst faustgross^n
Qaarz-Geschieben mit eingestreaten seltenen schwarsen Thon-
schiefer-Brocken besteht* Hie and da ist er dprcb Eisenoxyd
braan gefiirbt, .Einige feinkornige Varietäten enthalten viele
Stengel-Abdrucke* Thier-Verst^lo^rangen sah iclj^ nie« . Ge-
wöhnlich liegt er nar in eahlrelohen Blöcken herum 9. selten
trifft man ihn anstehend, «• B. im unteren Thctil^ dea Dor«
fes La»htt\ aber auch da ist er nicbt au bedeatender Tiefe
sa%e$eiiloa8en* 1 — 2' starke Schichten. sethr festen Konglo^
sierat-artigen Sandsteines wechseln hier nnt eben solchem
gans lockerem, fast KerreiUichejjii Gestein. Sie werden von
graogelbem oder auch donkefgraoem Tbone mit vielen klei-
nem und grössern Thonscbiefer - and Qaara - Geschieben
bedeckt.
6) Erat, onter Loika betritt ,man wieder den Pläaer-
mndstein von der oft erwähi^tenBesch(i|fenheit| aas, welchem
sfldlicb. von Jar^tlaw an swei Stellen der Thoaschiefer her-
vormgt. An der ersten ist er gana aafgelöst,. braunroth,
an der anderen fest and danke%raa« Die Schichten faUen
«U U^ N. Selbst im Thale, das nach JaworniU führt,
aaweit Iteiehenau^ steht er am linken Gehänge vor dem Bfidp
«0, thella iaat, geradscbiefrig and dankelgrau, theils bröckelig
dnvarny.abffirbead, dc|m Alaanschiefer sich nähernd, was
SS einem vergeblichen Kdilen-Versuchbau Anlass gab« Er
/illt ebenfaüa. luit f^^ N. Auf der ßöhe des rechten Thal-
16
Mrl«tfer ie)^ 'Quadeirsiindstein bu den hohton Feiten des Ar/er»'
'äteinii. AtMh hi«r Ist er Verseeinefangs^eer.
7) Eine andere weit grOgsere Sandstein -Massf^' steigt
mittM MS deitt PUtnersandsteine i^mpoir fewisdheti dem Littü%er
l^ebirge, dluB dieselbe Im SOden begrenzt, und JäW9rHÜ% Im
^^Aett. Sie liftt idso ihre grdsste Ltugen-AiEisd^hnuttg t^A
B. 'itMeh W. ond Mifksst ^as dasgede'bnie MerUomü%er Ge-
Urgenndidas am rechten 5into&fitfs->Uibr sMh erhebende CteUrge
>rtni JamtlM^ und JakodoUf. Die mehre 100 Fues %etr8-
^gend^ grössere Erhebong des nntem Qinrders ttber 'den um-
^benden ntoerstindstein ist ohne Zweifel de^h die Erbe*
httttg des Gnels^-Gfanits des LHlUztr and PMenitein^r Ge-
birges und die kldtieii Gneiss-Granit-Bfasi^n'im WJshhUt^TkAU
£>^sbheh ZahßptaJiJa and XlMina bedingt.
Ihfr 9arndirtetn settet den g^ammten hOheM -Yheil des
«usged^btiten MerhUnoUier Berges (CüAilir) susammen oad
cMtredkt sl6h sNich Ober d<dn ndrditehen Abhang hlnab^ indem
'er iüe sttSÜbbefi Gebähte dö« SHihat-'jnia^ bis «u den
tJfratiit-Masven *vM ZlätMi eirninhoit. 'Aneh am fiSrdlieben
Yhhl-Hänge^tirltt^r, aber mehrflfeh ton Gneüfs^raftit diireb-
'btaöhen,'aiif,ind0m'er Im Osten irön HaA^pnnha beginnend sieh
%h Mm Dorte ülatiHä an die IMchemmw ^trwNie eretreckt^
Ve )ir vim Pttnersanditein bedeckt wird^ Vm da »i«bt
^r MMi nordwlKrlft vnd Mtst den ganzen bretceii «bewftMetea
^«rgrtleken M^iseheh BrnUkekko , JakodöW imd IMi^Um iA
Westen and Zlaiina and Jaiwomit% in Osten aoäiAameii.
"Er ist 8lUt)6a "von mittlem Korn , miel^tens «ehr groblt5rnig>
'K'onj^tomefat-artijr, Mets fest , mitunter fast eine k^ompekte
tlttürk-Masse^ai^steUend, aber ^hne aHe I^refitktfen. Bsi
' ^nwotfiUsi sind dertn grosse Steinbrflche erstemt, aus ^deneii
Veicienäu einen grossen Thell seinem BaasteiM besieht. Aoi
<dein weniger groben AbSViderungen werden Viele Milhistetne
1r^K*Yertigt. Bei BrudUchka entbäit derlSandstein ttelen Sehwe-
Veikte^yder stellenweise in grossen 'Knollen inheÜegt; Moh
%iUt ÜALiLkicßKk in einem dortigen Steinbroehe ein l^V
Mirkos VIStsiettiger, cum Feuern -unbrauchbarer Kohle n^
Wdihtts ich'aber nicht mehr auf fiitAeu konnte.
«) Aiieh we^tlteh TOn dem LUiihet Qtbiff f iMrt Itoiaur
Hm «nd Paphueh trht S«id«teiii Aof ^ d«^ sick von dMf
nebefaoh beschidebenen jolpht untevsoheidctt*
9) Ebenso lehnt er ^eh ^n der Südseite der lVefitf&i#
Berge en den Gneiss^Grenil an. Gleich- bei dwai Dorfe . IVe--
rvi, wdtiin des 'Gebirge litor sehr aUinftldioh abfHllt) begiimt
der Simdstein ttnd in |[evlnger Kntfernulig v^oai Dorfe in Ol
«ind grosse Steinbröehe aufgesoMossen, Ui denen' ^ele Hiht»
uteiae «usgiihauen wevden* Von eben naicb ontaa folgen' sldbjs
a) dfrnnplattfger, feinkörniger, fast dichter Stonä^tefh^ *
b) grdbkOriiiger, sehr fester, quarziger, graulidiWelsse^
Sandstein, der das Material za den 'Mählstefiien lilifäirt \
e) ein sehr grober, Konglomerat-artiger, etwas' ^mme*
y^g^r^ bald weisser, bald bpaungelber Sandstein* Beide zn-
SHOimen sind 2—2^ Klaftern mächtig.
d; Sehr weieher, thoniger Sandstein oder «vißlmehif grenr
Kebwei^sei^, oft se|ir -Giimn^'-i^eicb^r Thon mit vielen grobef
QnanBkdKnem mid Qc^schieben* Die ^ilberweissan Glj^mmer^
Bifittehen Aind .manebmal jrecbt ^gross und riagerweise zusam-
neBgeklUift. :d41e diese S<;I)ich(ßa fallen schwach gegen
Wes^Bo.
Dem Dor£» .zenflobst Jfegen unter diesen S^dstein^
AtUehten ieinee eandlgea sohwaiuigranfi Sehiefeetboiis mi(
£tdiIen4StAefc^en «nd venkoblten {fflasizen-R^sten. . Men hat
darin VW ff^S Jahren bis auf 14--- 15. Klettern Tiefe einen
JKnhIen-iVers«ehban gefkhrt> von ,dew noch m#hre Gruben
nnd BaMenssöRBe- jSengMto ^gebet. .Lotete «zeigen anssef
dem Schieferthon gar kein anderes Gestein. Süeeer diirft^
mieh piTmekA der^SleiididhleiinForaMilien^eqildeni. vielmehr
den niltevsten /SollictUen de(^ ^untern Qaadeus.lii^ieberen.imd
dem «StoUelefdMn «n *obem Met^Uauntxet <Birnobn {ond den
bringen SehlefeiHbonian lim ^Qnad«r fdes 4fS^nncep iLiiei#e$ ana?
lof sejn. ^ns .Anfireten.^des Quadens ia «e bedeutend^
liht dfirAb mocA» rkier <dui*ch tdie ^vhebnng beim Ekupersteir
fcn des Criaeins^fi^rnnits des PaUemtem oind der daUtt .pi|r
«•aen/iäfff^eivdeii Protmhfr Beige #diiie firWümog linden»
lüj Vmk ^^ 'An&daiModsteine, wekber.MiiSadas^e« .VM
2*
«lll0'A«liiSll%Mli^üa ehieni 8«ibi* gwMnit'ijfw' Ontfct» wieH»
▼erkenntn^ liii«! «tefo itt (tue G««t«i<a. i» einer Riehlwi^ ieich*
tert Bu* epaften. Besetiders <Utnn8ehiefi4|[ emoheiiit es an
lllti^Di ' MeveiMirlig vornvgendeit kleinen Feldtaan», ilesseii
deaUloheti Matten h. 4 NOO. mit 55*-*<i<^ iMlen. Ab ekees«
emriirellep Geaiengtheil findet «roh in den Gestellte auek K^ik-»
0|Mith , der' niobc nur i«t ceretreu^en sehr« kleinen Köeiiern
IVlttelle|[t^ eonderti' rtech schnmle KlOfte rierln eoeffiUti
Dteee Geetetne, welefce stelienweiee gena rerwütert. aed
¥Oit Eieetforf d^ brAm» geftrbt eiiid, setcen die ganee* Sitibeita
dee PiBttenrteini isnMmmeii, stehen aleo offenbar mit denen
ikr Pr9ruber Ber^ in« Znaammenliang, von Welcbeo der Pttt*
tmuMn nar< eine vorgesebobene anil smo Tbeit tesget^isseiie
i^rti» ist.
Die JVorcfter Berge bestehen ans cfeneelben Gestetnmi,
ilttr sind' de dort vM reinia(rniger> iin4 deutHeber sehiefi-igv
mlebf» Ghelse-arttg* Doch aaeh bd ihnen nimmt man< an der
verwitterten OberflUehe im Kleinen kömige Strnfctai* deet*
lieh wahr« Aiiageceicbnet' ist selbst bei den grosskömigen
Varietäten manehmal der* Linear-vPAraUelismus der einxelnen
flemengthellek Am Wege iM»n Poitemtem nach IVomi steht
4as Gestein mehrfach an. Es streicht b« 4v5 NGO.
Mit der eben besohriebenen Fels*Pavtio hftngt in der
TMt wahrscbeinliob die des Littikuf Gebirges rasummeiH
iind d4r Zwsammenfaang ist nur durch dea Plltoevsandsteia
verdeckt, der sich in dem Thale« von 99f§tritm berabaieht,
^wlobee ' beide Berg«>6roppeii trennt» Das sehr enge , viel-
fach gewwttdesie, wildr romantiBohe LUiUzer Thal wird ven
ftvrel Bergketten eji^sehlessen , deren sttdliebe' aas mebrea
BO' einem langen Rücken aneinandergereihten Kappen besteht,
von denen ein Kegel, der die THtmmer der Borg IAtHf%
^^e^9 ghich einem Yorgehirge weit ins Thal vorapHiigt, so
dttss er mu dr^ Viertheiieii' seines Umfanges vom. Jdlir van-
flössen wird and nar dareh einen schämten Kamm> mit dem
hlrtierp Gebirgsrfielfien^ Bysammenhäogt. Das Rtfvdiiehe That
GehUnge wird gegan Osten von dem Nups90dj, einem vea
fit nach N. iierlaufendeit and sieh in das PlateM imn BUn^
iSUßUnm^mni Kwmmtnna «Umfthlleh verlistfeiiden Bsrg^^l^*"
IhtHiß von dem südÜolMa Abb«nge de« tcbon 9kw «fwiKiiiit^
GUum gebildet,
AeBncht miio das Thal von Senfienierg aiif» «q wird PN^t\
Vii H^li^ml» v^^ Plümertandstcin bc^lelt^,. d«r iiii dfir.
Stratie «nd den Dfeni des Adler» viele «kette Ab^tArM^
UU#^ Ton 4er gewIÜuiJiebm Besebiiffeiih«it aber i^ieW sb-
weitbt, Gkieh hinter JEUllk9wU% tvitt «ea im ^i^. Tbei
ein, Dn et9sAti man aber auf desa rtehl»i. CUhftagp glqieh
anf foeiae, dasse« aeb* waUanförmiggebogeiien S«biaffr«tiagiM^
gigee W« atreiefaen. In ihsg^ wiegt der ri^hlieba FeldapatH
fDTy der mit dem. Qa^^Srein k&rnigea. Gemenge biyWf t, fjim
dnnlbelbmuine GlaaiKmejf und die reipbiiohei aefawswie! Hern^
blande sind meistens lagerwaise snsammeipgehlbifi^ dsieb .en^
in Uein^en Pleebefi dem Feidspetb bXafig eingeatren^ Hirn
Kl9toi den Geateinpi sind qft. ven iosenpKjd gaim» b«|v^
geftrbt.
Geht man vitm hier an, den Bergr Abbung i^erdwArta^. e<i.
gelai^fi mmn,. gleich wi^er »im Pll|nerfai|d«teie9. di^r dan|
Gnete.nnmiaeibar an%ebigert ist und die ganM.iHM|i^ BMqjfi
Mae^ nasamoensetat* BftevkwQrd^; Ist. hier die effenbm
imidk die.fivhebnng des pletonssohen. Gesteins bed|i^e Ano-^
■alift; der Sehiebtnp-^iobftnng« Sehr sebttn hi^ihfiebtei: üai^
sie ni^ dernwen V^ami^ger Stoiass^^ Am iMlietien Geb^iUi^
dee Berge« fMßU die Sehiebtea des.Pl«nerf asU 4fir-4A?'
gegen Q.» eise veim Gneisse^ akw&ris» Je^mebi* man sieb abeir^
dsfen c«itfeant», desio kii^inmr wird.dsr Fell^ Winkel. nfid< d^iDo^
Bwhr drebsn sieh.swgjbieb die Schiebten^ ae dass sie.eiMUinhi
4a, wn die Stresse sieb vsp. dfm. AjMkfr Plstean biofdwi«»
sieben. begMMit,. ein. Fallen vnn ft^ gsfen W, heben* DKam
liebt niso, dnss der Pjäner dsn Gneise fiiBt. eiiinteti$vn4&
avbftUu
J)ee Omiss setei Im LUtib^eP ThMfi bis 2i9AUßm. g^ffi^
W, forty wo dann in dem seiobten Thale» cIm dmNßpn^tfji
fsnder nngyietieltet^ f^rg^Uaaen des ffUßm trennt) der Plüner-
ettda^n wiedev bis ins ^dlfar-Tbal: heeyibtvitlu Wo. nnn. eher
i»44lw nm^ dmn sAdlieben. Abbenge des Ckbm wi^dw
24
PlKfler gleich vrkNieeaarein anileres CieiVein, ilfis nun rflr berge
äti beiilen Ufern des Adlers EitsRmmehsetKt und bis zuni 80-
potmtMer Tliftle anweit PeUenstein^ also bis ebm Ende des
LitHlxer Thaies anhSit Schon die weit steileren Abstttrze
nnd kHppigen Felsen lassen von Weitem ein anderes Ge-
stein vermathen.
Es hat eine sehr wechselnde ßesohnffenhelt. Bald ist
^s ein exquisiter feinkörniger, weisslieher oder fleisohrother
Granit mit vorv^iegendem Feldspäth, der farblosen Albit,'
peohschwarcen Glimmer, graollchen Quars und schwurfte
Hornblende nar sparsam eingemengt hat. Er bildet grosse
Quader-KbnlicKe Stecke oder dfinne nnregelmüslge vielfsch
Eerklflftete Platten. Bald ist es wieder deotlicher Gneiss,
verworren flaserig nrfd mit sehr gebogenen Schiefer^Lagen,
bei welchem der fleischrothe Feldspath nar durch mfisig
tielen schwUrzlichen Glimmet* and ihm beigemengte sehwsree
Hornblende unterbrochen wird; bald nar Mittelding swi-
sehen beiden, kömig oder schon mit beginnendem Linear-
Parallelismus and lagerweiser Vertheilung des Glimmers.
Doch bildet der deatliche Granit in der gansen Fels-Masse
eine grosse sasammenhüngende Partie, während die schiefri-
gen Abfindernngen mehr an der Grense vorkommen und den
Granit gleichsam umhüllen.- Manchmal wechseln Jedoch in
Einern Blocke Gneiss und Granit Flecken- od^r Streifen-
weise, oder in letzten liegen einxeliie kleine schieftige glhn-
iteerlge Partie'n, was nebst den unlSagbaren Obergiingen filr eine
gleichseitige Entstehang beider spricht. An einer Stelle des
Rnken Gehänges hinter dem alten Schlosse liegt darin eirtc
Masse eines dichten, fleisehrothen Feldspath-Gesteirts mit
braanrothen Flecken und zerstreuten kleinen Qaars-Körnern,
welches einem Porphyr täuschend ähnlich siebt. An der
Peripherie geht es in kleinkörnigen Granit über, indem es
Glimmer aufnimmt and die körnige ' Zasammensetsong deut-
licher hervortritt.
Ausser den eben beschriebenen Massen von grösserer
Aasdefanang findet sich der Gheiss-Granit auch an mehren
Punkten unter beschränkteren Verhältnissen. SA kommt im
Dorfe üiHifMitf im Thale eine kleine Koppe von Granit «um
2J5
Vomh^fti, welche eiite sehwaehe HlniieigDng etir Chief««*
artigen Struktur verrlth nrtil nebst graaliebweistem FeUk
Späth, sparsamem graallchem Ckuar« nnA liänkelbrannem
Glimmer aoeh etwas schwarze Hornblende aufgenommen hat«
Die Höhe der beiderseitigen Thal-6ehänge ist auch hier vom
PlSnersandstein bedeckt. Eine fthnliche kleine Klippe trtft
man in Nieäer'Roketmt%.
In dem schon erwfihiiten kleinen -Seitenthal, daa sieh
von FÜBckin gegen den Rokeinilzer Sfaierhof noi'dwSrt« er-
streckt, wird das östKche Gehlinge ebenfalls , von massigen
Gesteinen susammengesetzt , welche unter den bei LÜHlM
angegebenen Formen anftreten. Bald ist es ein sehr fester^
nnd feinkörniger weisser Granit, fast ganz ans v^eissem Feld^
Späth and wenigem graulichem Quars bestehend, den nur ht#
and da kleine brannschwarxe ßümmer-BIUttchen nifterbr^^
eben, bald ein granitischcr Gneiss, sehr feinkörnig, fleisciH
roth, mit Biemlleh sparsamem dunkelgraoem Glimmer, wet^
eher bu weilen flecken weise susammehgehfiflft Ist, und- sehr
kleinen Hornblende* Partikeln ; bald ein dem Granite nur
leiten sich etwks nähernder, sehr grobflasrlger Gneiss, bü*
sammengesetst ans weissem Feldspath, graulichem QnarB,
reiehlichem , sehwarzem Gll'nkmei* nnd eben solcher Horn-
blende mit kleinen Körnern von eingesprengtem Schi^efeM
kies. Anf der Höhe des ösidlehen Thal-Gehänges liegt aneh^
hier der Plänersandstein darüber. Am nördlichen Ende de§
Thaies ist dersetbe in einem kleinen Steinbruche entblösst,
in welchem man seine Schichten mit W^ h. 4 NOO. fallen
sieht, also vom Granit abwärts.
Aach im i$/ieftfif/2-Thale«nter dem PrsMi^r Försterhause
tritt anter dem dortigen Quaderdande eine kleine Kuppe
sehr verwitterten Granites hervor.
Verbreiteter sind die massigen Gesteine wieder in dem
Theil des SifeMis-ThRlea zwischen Zlaäna and ZakepmiiB:
Besonders am rechten Ufer sind sie bedeutend entwickelt,
indem dort tnehre solche Massen nebeneinander Regen , dii^
nur darch' schmale Streifen von unterem Quader von ein*^
ander gesondert sind, ohne dass aber die Berührungafläehtf
lr|endwo aufgeedhlossen wäre. Der Granit beginnt am' reehlM
dto4e«n . Gesleino «teban. Aa i|u> lehnt sieb dann ein 9chm«^
l#r Strelfan von PUinersajidst^n an, desaea Sobi/cbtei^ mit
S^ 0,9 al30 wieder vom Granite wegfullen..
Am linken Gehänge setet der Granit noeh weiter forte;
dfieh Ut er hier «ehr verwittert und gfinn von £i«eneiy4
dnrehdrfingen. Er wird von einem Gange eeJir feeten» flf ifch*
yvMdien» feinkiSrAigjBn^ fiia^ Glininier-loaeii^ Granits durchfetzt,
der einen Fues 4tark iet, gans* ebene Seitenfläehen ba^ iinA
tfaner^Ubnliieh ana der Umgebung vorragt Er iat. senkreeht»
«nf seine Saatblinder In pnraUelcpipediache Stücke gesondert
lind klingt mit dem Nebengestein nicht nusanimea. Er streiqbt
h* 16 SW. nndfii^llt mit 7»^ h, 9 SQ. Neben ihm triti ein
anderer. Gang von nnr 1-*-^ 2oU Dicke, hervor, der aicb.aof-
wftrts vnn ihm entfernt, und bald anskeiltn Daa benaobbsrta
Gestein ist vollkommeo su braunem.oder sehw&ri^hemrGrusse
anfgelösst. Dasselbe findet in einem benachbarten- Waaserriss
Statt, wo ihn anoh mehre 4 Zoll bis 1^ Fnsa mtfqhtig«f s^l*
lenwelse gekrümmte .Gänge festen, feinMrniigen, fleieclmt^tben!
oder granlichen Granits dorebsetaen, welche h» ^ NNW..
streiehen und mit 25® SWW, fielen« Unmittelbar auf deia.
Granite ruht der Plünersandatein, der mit 10 — 15® gegen
O., also vom Granite abwISrts, filllt. Eir iat dnnUer grsa
ala gewähAlich, faat dicht» «eügt abev keinn weiteren A^io*
malie*n.
Wenn man im Sti^bmtx^TkßU vreBtwMrtß weiter fort«
achreitet, geht der Granit allmfkblieh in Gjoeiss.oder doch in ein
Mittelgestein swisehen beiden Ober, welches dort Vjorherraoht«,
£a4st grobkörnige mehr eder weniger deotlich sobiefrig, besteht
ans i^thlicbweisaem 9der auch selbst dunkelfleischr.othep»t
Feldspath, der anoh in grossen Krptailen eingeatreotlst»,
graolicbem Qwra, br^inoiifhsohwars&em Glimmer und ämser^t
reicblicher schwarser Hornblende. .
Solche Granit-Gneisse acheinefi auch« noch weiter nerd-
Wirts vorankommen;. wenigstens führt 2(ippb «wischen PU*ih'
herg «nd Beramek. ein aolches Geatnin an, dai. gen« mit dem
wn JümawaU und Pottemtwi ahereinstlinmt Auch im be-
MfM>erteii Schieber «T^raln. selbat^ diirfifn kbdua Meuea
27
JkiYon cerstreut seyn, kSnnen über dort sehr lelehl flberteben
md mit den älteren sogenannten Drschiefern bonfandirt werw
den, von welchen sie «ich über durch die konntiinte Beiinen*
gong sch^Farzer Hornblende genugsam unterscheiden. Sie
ferdienen eine weitere genauere Untersuchung schon dess*
halb, weil sie in Böhmen das erste unwiderlegbare Beispiel
eines gmnitisehen Gesteines geben 9 das in verhältnissniiislg
neuer Zeit emporgestiegen ist. Denn dass die Erhebung
desseij»efi erst nach Ablagerung der Jttngern Glieder der
Kreide-Poraiation, also wabnscheinllcb erst in der Tertiär-
Periode stattgefunden habe, setzen die Anomalie'n der sonst
MO regelmäsigen Schichtung, welche die Kreide^Gebilde flbe-
rall in ihrer Nachbarschaft eulitten haben, und die sonst
nnerblärbaren. AUasy^rhäUniase im- Niyeeu derselben ausser
Zweifel,
Der Kalk-Tuff von Aldersbach^
seine Bildung und organisclien Einschlüsse,
von
Hrn. Dr. AüG. Perd. Speyer
in BoHeut.
Der «asgeBeichnet schöne Kulk-Taff» weleher bei dem
Dorfe AUersbaeh unfern der Kreis-Sladc Schläehtem in der
Kurhesiiichen ProvinE Hanau vorkommt, war dem minera-
logischen Publikom swar bereits bekannt, doch wurden sein
Vorkommen, die Art seiner Bildung und die in ihm ent-
haltenen organisohen Reste (eine aphoristische Mittheilnng
F. A. Genth's im Jahrgang 1842 dieser Blätter ausgenommen)
seither nicht ansfilhrlich beschrieben; daher es nicht über-
flüssig erscheinen dürfte, Einiges Ober dieses interessante
Gebilde Fonentragen.
Das Dorf AMersbach liegt etwa in %7^ 12' 3'' östlicher
Lfinge und 50^ 19' 2'' nördlicher Breite, von Schlüchtern
I Stunden nach SO. entfernt. Gegen Süden hin 9in eine
nasige Berghöhe, den Bernhard^ sich lehnend, öflFnet sich
vor ihm ein kleiner, von der AUersbaeh dnrchsogener Wiesen-
Grund, welcher als ein von S. nach N. verlaufendes Meben-
thal mit dem von der Kinxig beherrschten Haupttbale in
einem Winkel von etwa 70^ susammenstösst. Es lie|[t dem-
nach an dem höchsten Punkte eines Iffnglich-eifiirmigen, von
kleinen Gebirgs-RUcken umschlossenen Kessels, dessen Nord-
Seite mit dem JEtnsi^-Tbale susammenhängt. Seine nächste
30
Berg-UiiigttMBg.tst naeh rS. der erwähnim. Brnnkotiy imh
0. der Limgeäerg and oro)i W; Aar H^henzMenk^r^^ w^ldie >
dttreh Kessel-Thäier von. den weiteren 6«bit*g«n gietreniil
iiihI. Ihre Gestalt ist vorherrschend gewunden, fUehvi^elligi
nit schmalen ebenen Pleteaüs nnd nieht selten f teilen, sebr^ffen
GebMngen , im Eineeinen abgerundete Gi^l seigend. Der
I^TOSste Berg -Zag, vom H^hensbdlenherge bia jenseits de«
Sckmarsweikers bei Weipen^ besitat eine LKngen*ABsdebn«i^
von beiblafig «wei Standen, eine Breite von } Stunden. Er
berteht^ wie die übrigen um Akhribaeh aunUchst gelege«ei|
Btrge, ana . MuachelkalL , weither in bor. 8^& ¥pn NW*
aaeb SO. streicht, gegen NW., anter ::^ li^ einflUlt nn4
dae parallele Sebiobtui^ von verschiedener Mliehtfgkeit her
sitat. Als weitere 6i:'en»'6ebilde reihen sich Benter Sand*
stein nnd Basalt an». Bei einer.. genaueren Cntersachung
dieses Gebirgs- Zages, an dessen nordwestlichem Abbange
nnd iswar am Fasse des Buekkerge$^ unser Kalk-Tuff abger
lagert ist, ei^eben sieh. folgende, fiir die Bildang deslelben
wichiige Verhältnisse : die ah Sueiterg beaeiehjiete For4-
setsnng des Xm^A^rye« flacht. rieh hinter dem Doife Ji|/eri^
imek dei^stalfe.ab, dasa oberhalb des Tuff-Lagers der Rücheii
bedeutend eingedrfiekt Mors^eint und diese Wellen-fbrmige
Einbiegang mit der Breite dea letzten übereinstimmt. Sch
daan findet man an dem GebUnge des Buehb0rg$ , deasen
BSsehang hier 45<> beträgt, drei Terrasaen - förmig» Voi^
sprfinge, deren flach MuMcn.-förmigea Oberflächen eben ao
wehl mit der angefahrten -Euibiegnng> als. auch mit dor
Bäaehangs^inie geiiau kcAprespondiren, ;So da«s .Qire verti-
kalen Wände mit. der Haupt-Machongslinie jcluerseit«,^ mit
der Wellenlinie des Berg-Rfickens andreraeits.in eine Ebene
fallen. Plateaua and Gehängf dieser- Kaskaden differiren
in AnselKingJhrer Breite nnd Entferong (d. h. Hdhe), nach
einem arithmelitsehen Verbältniase, so dasa die obere Ter-
rasse 40 Schritte ,; die leittle SO and die untre 20 Schritte
breit ist^ d^r obre Terrasstfn*Rain eine Hdhe von 15', der
nitde ion 10/ und der. unt^o, welcher aich ajlmäiiliph In
liie Thai-Sohle der Jhler$bafik veHOacht, 5^ besitat, im eraten
Filb sich.aiMr.ss 4j 6 ^S, im l^tut^n :;«: Jl ; S : Z h^fuiaatelk
Iiiiil B%mU wtNe nath pbfrfkalibcliM fiMitlwi ipiriii«4iiii^lYig
»i«>lgte »BiMttngs^Walaa MMimenttvlu Amt der «hani Ter»
lüMte dring«» awlira an firässa varsokladena AinUaA Ihdhvar)
laelohe das Tanndii arwaiehan , aoMsan , glaialiKaagi .sompfig
itiadian. Dia gvltoate 4araelben, dar aagan* TmeUrumtM
tvv^ahl riehtigar Iheibmnnem)^ von dar MaUUidiachea Tfliviat
OMiailiitNig das KaHi-Toffii »Taaahatein« (Dockatate) satnaa
JNMttaiB tmgaad, iai anoi ThaÜ gafhaat «md adttakt .Rlftfaraa
itain Darfe ftugelaketi w er «pringt ond'in'aainer üangabnng
¥i>tiie JMenga kahtansanaan Kalkea abaetet ; währaad .aud^ra
Aücläofar dietev Quetia «rkbtevförailga Vavtiafoagan in den
fcalk-l^aflf wülilan, dengatbten dorohalala^n ^nnd-, v^iadar ^ar-
vlMigt) Atmn an dar ÜMda dar «intaran Tarraisa .-na Tage
ilottiaiea. Das Wassar^ ? on -4" '^^ C* Taaiparatur^ ist niebt
Ipniife klar, aatbftK i^ohiiinaMaa baigemiaciit and läasa darek
«Irtan garingan ^usata van 4i4aaaäara aina bedamandfe Manga
arxaisaaran Kalkes wiadarfiEiUan.
'Diese Tarraasan bajAeiabnan «inn spaaiaH dia fitaJla
nwsäraa Katktarff-Lugars, weUbes <atiaa IW Uug, OCK^^lfO'
-bi^eit nfid 40' mMcbtlg ist. Bs blMat atfi «uiMaunanbängandas
iGanaes, «eine von t aracihiadan grosean, «aanaMMik tgaivandanan
«und viakaitig aioh kretttaendaiiRjlaaian nnd flMdcban dmcl»-
-bracbana tIfHise, "waran man ewartiar undantUdi aina fiakiah-
%afig «rkeant, jedoah drai iin Ikuev BÜdangawelaa von atn-
-MHder abwaiakanda nnd -regelkra In ainaiidar tbargahanda
<8eiMniania «niarsahaidaa 4mub, dla skh gaagnoatlaoh folgan^
tiarniasan aharalrteristran : llatar «sfaier. ^' dkken Sdiiebt
*Daannarda iafdet man in dar akrarin Ta rra«^ra ^anäahst
4eiaa ft'*-^' mäobtiga £alkawff-Msssa, welalie voaaogsaaaisa
«vageiabilkaba , wcnigar •Kondiylian^Reaia >ui»sdbliasat^ aina
•satmiiilBig 'weissgalbe f^rbe liaskat, thells fcs« iat^ theila eia
4aakeres und aas kialnen >Kalk«K(lniarn aarsammMigakMetes
"Agglcymemt -darstallt ondvHin vielen Kaifälebanin den nNinalv-
4WetMraii Ridbtmigen nnd Gastaltan dorehaagan vlrd« Ihr
aahliesst <sMi die mlKle Schiaht adt einer MMcktigkai» ran
4' an. Sie «eigt •dehats aln loakams, paWisea, aelligas» bläht
HserreibliaheS) glaicksam ardiges, von ^organiaohen Einsablissen
^gvoaeattühdls freies ^blMa » dessen MaieHal van laiaaaar
/
Kl
Dttril3lAle^s«^n 'Htid , als die der o<>ern Luge. ' th 'beiiten
tyiicfiten, 'besoftdei^ silier in 'der uiittelrt, liditimeii auf Klüften
«der 'hl hdblen Sätnueti hin dud wieder Abfagening^i einer
ilichten, knolligen, Tfopftteih-artfigen oder 'abf 'Ihrer Ober-
Säehe mit Stflhhtiten, Wafc'sen ^ föttnlgen £rb$timigen mtd
)(i^tiflKAtieefaen Tbeilehen bes^tatenoder von einer 8ehnee<>
weissen ilber^iht^mden Rtm^te umgebenen, triebt ^tttfn famirig
gebildeteti (faierlger tKaNksinter) Kalli-Mas!s\a vo^ , Welehe,
einsedinientfii*erKoritAbc.€Kebllde, sich gew5hnlidh<Hols^Stlingel
oder -Äiftbfaen "ü. 'dgf. ea ihrem Kern Wählte. Die niilera
und KWitr, in gettlogistfh^ ^esiehnng hier ^mgekehvt , «4ie
jDngKte ^clfteht b^Sieift ^tt Tage anstehend e^ne Mäobtigkeit
von id', seilet sieb abet noch einmar^ inStbtfg bis unter
die Thal-SoHIe bhiab. Man unterscheide ih ihr «Wei l^a-
rietiten *ftes Tiiffbl eine obere dichtere ei^härtete tind etn«i
untere S^hlammigid Blldting. Die erste Von 'Achnee^Weiseer
Farbe , ist ^us aehr izarlen , gleichkam pri^ttipltirt^n Kalk-
Theileheti susafmmengt^setet , wovon die grSbeH^'ftls'^in sei-
liges^ UeiitlOeheriges Aggregat sich um Pflan^en-Theile «nd
MoUasken-Sehafrienlagerte und durch Verdanse^nng de^r Wassers
EU ehiXfp Yest^rn, erhärteten Struktur gelahgtf^. Die untere
oder jfing^te Xlldung stellt lein Schnee-weises fecfchtes <cn-
sifttofii^tigedi^iilifkt^s weichet und mit einer 'grotrseii 'Aniabl
sanal kletnerel^ ddirrecken-Häoser nnteroiengtes 'Sediment
diH^/wdibhfes ^n delr Luft sn einem äusserst Mtten Pulver
von iretnetn kohfeYisaurem Kalke aitFtrockfret «nd daher
ihirdb Tngebftn fOr die Fft^amHA - 1?abrik bei ^rikUi^rbaeh
<onlbf*n fFäiMMialtk gewonnen wird, woeelbst mtm Amh
selbe, ifiieh Vei'het^gfingl^fn 'ScMämnien und Enüfernen
d'er tla'rhi '^nrt!iAltenen 'otganisc^hen Substanzen^ als Zttseblag
veeWI^tlde't.
Die orjg^ftnieehen Reste des Ahl^nhatker K»lk-Tuflh, tbeile
Tegetablften nnd tbeils Molhi^k^n, geh^feh sSmmtlieh >der
^t/ti^twült Hh oiid Verden noch lebend fn der dortigen Gegend
angetroffen ; von EinsoUflssen faütier organisirter oder vor-
'pt^lki^ttkikef Thien^'und PAnveen'hiibe leb nSdits'eiltdeokeii
iho»u. Bfo In demsdben eingeschiosseaen Pflanjeen-Tbeiie,
SS
•U St«n{el aod Rdhren ron Churaeeen, Rindan, Äsiclieii^
Ziveige onil Blätter Toa Laabbdizern, sind voraogsvreisa
Huf Pagas sylvAtica, Betala alba, Acer pseodo-
platana«, Salix fragilia^ JoDiperoa comnanis,
Vaeeiniom vitia Idaea und V. myrtilloa bescbrfinkt.
Ztfbireicher dagegen latdie^ vorsogsweise nur Land-Koncbylien
darbietende MoUosken-Faunai woron ich folgende Arten auffand:
Uelix rupeatria Drp.
fnlva MüUi*
frnticnm Müll»
arbttstofum LiN.
nemoralia LiN«
pomatia Lim.
bortenaia Müll.
peraonata Lmk.
atrigella Drp.
incarnata Müll.
earthnaianella Drp.
biapida Lim.
aericea Müll.
elrcinnata Stud.
rnderata Stuo.
nitida Müll.
nitidosa Fia.
nitena Mich.
pygmaea Drp.
cryatallina Müll.
Uelix eoatata Mülu
n polchella Müll«
p lapicida LiH«
M obvoiuta Mülu
Vitrine elongata Drp.
Bnlimna montanna Dar« -
M obaenrna Drp.
Acbatina Inbrica Mmk.
f^ acicnla Lmk«
Pnpa masGomm NiLa.
a pygmaea Drp*
Clanailia bidens Drp.
j, ventricoaa Drp.
31 gracilia PrpR.
)» parvaia Stuj).
Saeeinea obionga Drp.
Caryebinm minimnin Müll.
Vertigo edeutala Drp.
y pnailla Müll, und
M Venetaeii Chrpt«
Also 9 Geacblecbter mit 41 Arten. Ausser diesen aoll
auch noch, nach F. A. Gbmth * Vertigo palustris Turt.,
V. striolata Al. Braun, Pnpa doliolum Drp., Pnpala
laevigata Hartm., Helix acnleata Müll,, H. albaBaAüM
(nova ipecies) nnd Limnaeus minutns Drp. darin Tor-
lionioien. Unaer Kalk-Taff wäre demnach an Land-Koncbylien
beinahe eben so reich, als die Kanatatt ^ Stuttgarter Tuff-
Bildung **, welcher sie, an relativem Alter, gleich au stehen
* Vffl. dienes Jahrb. 184t^ Heft n und v.
** .F. A. Walchubr, Darstellung der fceolog^. VerhAHoissa der am
Nori^-Rande des JSehwarawaUes hervortretendeu Minerel-Quclkn u. a. w.
MatmMm, 184S^ S. 46 ff.
idwiiil. ^ Die vegetubtticbm Reite «ind 4erge«tiilt nit Kalk^.
BLuM.liifiUrlrty das« man vo« der eigeatUeben PflaQ^en*'
Struktur nichts mehr erkennt ; nor die fta«seipe, durch hobieD*
saaren Knik vertre(^iie jBestaU verblieb. Zu^eilea 4ndet
man sie mit einem eehwarzen Kohlen-artige^ . Pqlver über*
fogen, weleh«« leicht abf&Ut. Die Sehaalen der Wei^^tfiiera.
hingegen 9- ohschon von Kalk-Masae gänsJi^h durchdruAgen,:
sind vollh<^mmen erhallen; an manchen ist Ao^ar «och dia
Epidermis voi^M^iden und. Kolorit und Zeichnung, deutlich*
wabrEttiiehuien»
In der mehr iorkerea Abänderling dieses Gebildes, wenden;
socli noch eigenthümlich gestaltete R(fhrcbeii und kleiner
hohle Kflgelehen angetroffen* Die. ersten, kJicuLne hohle und
mit dem einen Ende aufsitvende, an dem andern .geschlossene
Zjiinder^ welehe Inild jiaraliei) ha^ in.di#i) veifschi^^^Hs/ten'
Richtungen Verlaufeii, bald sich vereiislgen nnd Ast- odcrt
Korallen-förmige Geslolleu be^it^en» vcsvrdanken.wohl alkio-
dem Umstände ihre EittMebung, dass vertikal 44eh bewe-n
gende kleine StrühleniKaUipba^tiger Wasstiur, gleioli^aui.in i^
Masse abgesperrt) alhaKhUch ihren .festen BepsteimMbeU ah«
leuten, während eiHgegengeseti^t die Bildfuig. jener a|ihliri-^,
«eben oder elliplischen hohlen K^rperchen vein.d^ (Sriisse^
eines Stackoadel-Knopis bis uu der eiifer Kaff^e-Bobiie durch
Einsperren der Gas-Blfiaehw : in dem noch weichen -Niedern
schlug des getreunlen Festen* und darauf erfolgten £rbtfrten>
des aphärisehen R^muf^ft stattgeftindeti haben nif^j wodurch
sich also im Kleinen Dasselbe wiederholte, was auf die BiU
dong des Kalfc*Tu|b im Grossen, liier Pes^g hiit^: elfte eedi«
nentire Genesis. nlis»lieh aua kohlensauren Kalk . sum Übi^r^
schnss ^entbaltendeea Wpifser* Denn vdsss di^ 4Uerskaehe$\
Taff- Bildung auf einem Niederschlag von in .Kphle^isiiqre-i
haUigeiii . Wasser M%eUis4 gew«^eene$ % Kalk - Theilen be«
vake, gabt nicht iallein.iiaa der B^tracbtong. d|M. Gebilde#^
selbst 9 al» ani^ insbesondere aus der Untersiichung des
Terrams und deeeen .Wördjgnn^ in geologischer Bodebpng
psi^end bar vor 4 dass ^ber das . Sediment , namentlich
^ eiern J^g^^* 4e4«el(»eni nicht an der jetißigen Fund-v
KeBe, sonrfcirii >iel^ehr. an eineoi höher gel^enen Po|iM^,
u
deS' In Bitmölit gecogemiv Oebif^- AUMilgt» stattgeAtiiilefr
hi»be> wird' ihireh nachfeilende geologische Entwickeiong
nnMrov Fdtorft d^evilich werden t
Vor*Ei4iebttng jenes bmaltiseben Dlimaies, wekher, hinter
SelMtÜtem- ? oit SW, naoh NO. der hohen Rköne enlgegen-
BlMend, unter dem Meoien des Lnndrüekens oder der grossen
SirokiiMoheido fewUchen Rheki - und Weser- Gebiet* bdkiiniit
kit^ so« wi^ ferner ' noch yorden* mit dieeer' Erhebung gleich-
zeitig' staitgeAindenen übrigen • Buselt - Durebbrüolien hie-
siger Gegend bildete dieselbe eine grosse Ebene ^ deren
bi6 dtther Torhimdbnen hydrogenelisehefr Gebilde eine %vage-
i^eehfle* SeMcfaftung- beoeseen. Döreh Walser -»fluthen ihrer
jttiigeren StPaHe^beraoH verharrten bis eu jener valfc«niseheii
firäpll^n von d^r Trtäs*'Gl*ttppe nur Muschvliialk und Bunter
Sandbtein, Elt« bestanden. eine Menge QoeHen^ voii denen
iVoeh' beirt • sn- Tage d$'6 grossem ai« Bäehe und Flüsse das
SeAide trmkeft. Einige derselben waren durch obwaltenden
Köi(tens§t»re-Geba)c- befähigt, die anf ihrem Wege berührten
tttkA löAMehen Feh^Gebild^ , vroau siob^ Inabesondero das
B^chelfcalk^CMkilde eignet^ in stehf aoABunehoisii) die neoanf-
gifitomaielieftt fitsten* Bestand^beiloi biilr> kohiensnnrer Kalk,
ft^ten^ aber- vermöge' ftiptdMuerndor EvaporaftiW' des Wassers
ilfMl'd^r gieiehseitig dlibei stattfindenden .VoInra-'VernHitderong
d'esseflben* alä Ftfisstghfeit (Menstruom) nieder, indem sie. ku-
gliiiöb ttiift«^ DmhüllMg vegetiibUiseberi und animalisober
Theile 2u elhemnenenPel^^Gebilde metnmorpboshrt wurden,
iVeibhe» dfd^ SCrom-Gewnlt' Ihn ^emeinsehaft« anderer* Fbls-
Bla8seH'(Keuper)' vernichtete, bis^ eih epfftlgter HuhcZus^itd
dl6-Porthltdttng- unseres Tuflte« an* der Stell», Wder B^h-
tHepg* A&8 kleine Thisd d6r Mlertbaekhegren^tj wieder zn-
ItfBs^ machte«
Wed^r-das nahe Hftdpttba(ider JtlwiA|5 li^oh seineütben-
lAlttler bestandon ; erst ak fenerflAssige 'Basal«- Mn^en die
ElHi-Riiide ditrchbraohen nnd sich- mtttsblige Gisbirgs-Rö^ken,
B^om^flhWiche Kegel erhoben^ wnrdidn dli«liirch normel geht*
gertePelsnrten' zerrissen und in die mawehfaohtftm SfeUungen
£ti'<dinHnder gebracht, durch Lüngs- iind Seiten«- Z^rsflaiitungen^
4fr Gebirgs-Ilhäbr gebildet^ dte von* Qnelieti aleüiinibetten'
19M>^ Bttbii ab«P dm Spiegel deip Nordsee^ «b«<Aff<ilibiMl'4iA
1989A, M wie die iKm» Vorb«rge> JC&fii<«^ai^ bei« Jtei Hodr
AMterj^ bd! li^AiiiiKtfilMi) dnnti.Sdrichtenfiill bIm^ SildttH .b«tt
v#k«iid, wel^hb«' In enfrgegengeseflftte t Witi^ dpribt
(hr umpuvgg&dbewgn B^kmskMänhar^ * (midiiit dk». : &niiliiriQL
MMl'diwreli Mn^ IMi^kerffher Breunin^ \ita6;votf^tnien/»wt^^
hmbw4m^ vf«6flntikbireii AaUinÜim dmr fiibkii^:df« J(fM#r
TAn/tf mit» Mimit iivbiesiger GügendflbmAngiibSKigMi IMm9H
ttiii«r«r« -WMkrand JMWif 'fiiita8t«ofd».foi|gl9! «*8#«i< . U«- 4aber
«tov1^heii geblM«eerSalk^TuE deiTlfa»bdbfiMg»>««iife«rl4^
b€^g9 JcJifMills d#a- JK|iin^f%«^«,twa.l ao».deavG«häti||^
d9e««r ' Bwge' #i» htbev«». Lagen- w. TJmiI' wardi^ JaM TMr
RMiNvg a*iM« ataih «igleioh' abto TmiiwigtdaMatbM «fwai
Sohle vorhandenen Trümmer dieser ihrer JSkiliKföiMA;obMbii<
so leicht eerstörbaren Felsart durch atiftosphärischa Einflösse
und Wusaer^Gewalten vernichtet wurden und endlich sporbia
verschwanden. Eben so wurden auch die Quellen mit erhoben
and, wenn auch einige dureh Verdrücken und Veraabieben dar
Gebirgs-Straten ihren gewoEnten Caiif ei^bfiflsten, ao sotcbten
doch die atürkeren ihren Platz su behaupten. Daher geschah
die Fortbiidnng des Tuffs nur da noch, wo geeignete Quellen
das MateriAl daeu lieferten, wie hier am BuehbergCj -^ w&hrend
der in einer geraden Linie nach N* hin bei dem Dorfe Bim
liegende abgeriirsene Theil, ohne Quellen* Einfluss unent-
wickelt blieb. Durch fortwährende Bildung nun an Mäcb»
tigkeit Eunebmend, vermehrte sich auch Eugleich das Gewicht
der Masse in der Art, dass der, durch den Quellen-Abfluss
stets In einen erweichten aufgelösten Zustand versetzte Fuss
des jlhen Berg- Abhanges 'dieselbe nicht mehr au* tragen >
▼emogte : sie rntacbte gegen die Thal-Sohle hinab, auf ihrem
Wege Pflanzen und Thiere in sich aufnehmend^ welche durch
tbernnterang mit Ihr zu einem Ganzen umgestaltet wurden«
iHeser so veränderten tiefern feage des niedergesunkenen
Xa/hoff-Feken folgten auch die Quellen, welche daher auch
mb fort auf ^^^ Höhe des Tuflf-Gebildes, also am untern
3*
36
Drittel des Gebli^Äbhimges, sa Tage ti^lenu FOr di^se
Ansieht des Senkens spricht nioht allein die JEkigangs er-
wähnte Einbtegong an ROeken des BueUerges «ad die damit
überefnstiaimende Terrassen-Bildung des Toff-Lagers selbst,
als es vielmehr auch geschichtlich bekannt ist, dass der bei
JBIm abgerissene Theil des Tuffs eine ähnliehe Senkung ver-
anlasste» indem der hinter ihm sieh erhebende Berg eben
wehr^erabrutschte und ttber das Tuff-Lager stttmend eine
beinahe gänsllohe Verschttttnng desselben bewirkte.
Das hier Vorgetragene möge genttgen, über die Bildnngs-
Wdse und geognostischen Verhältnisse dieses jugendlichen
Oeeteins' Anfrahliiss SU geben, dessen relatives Alter wir hier-
nach so SU bestimmen in den Stand gesetst : sind : iniieoi
vHr seine beiden oberen Lager dem älteren SlIsswasser^Kalke,
die untere Schichte aber, weloRe nedi fortwährend gebildet
whrd, dem Jtngsten Sisew4ttaer»Katke (Kalk-Tnffid im eagera
Sinne) gleichstellen«
Ober
Keuper-Gyps mit Konchylien,
voo
Hrn* ProfeMor Rurr
Die venehiedeoen Vorkommniue des Gypset toi älteren
mA jdngeren Flöte-Gebirge heben iehon lange die Anfaerk«
üektit der Geogneeten aaf eieh gesogen, ohne des« bis Jetst
lünlängÜohe Belege fiir die Art and Weise ihrer Entstehung
vorgebracht worden wliren. Wenn ich es daher wage, im Nach-
stehenden einige Thataaehen aber den Gyps der Kenper-
Foroiatien in Wärtlemberg mitsntheilen, so möge Solches als
ein kleiner Beitrag snr Geschichte des Gypses anfgenemmen
werden.
Ans der trefflichen Monographie der Trias ron F. v.
AiBB&Ti** ist die Verbreitnng der Kenper - Formation In
Süwaien hinlänglich bekannt und somit auch der umstand,
dass das rennittelnde Glied der Letten-Kohle zwischen
Masohelkalk ond Kenper daselbst sehr rerhreitet ist. Tho-
nige btäQl*«ohe l^ergel bedecken in der Regel die obersten
* . Rseh einem bei der Ifatarfortcher-VemammlanK so Preiburg im
J*br 1838 gebalteuen Vortrag, welcher sich in der Isis i8S9f 814 soae-
föbrl, aber airgeuds gedruciit fand > vom Hro. Verfasser gätigst mitge*
^Mt. • D. R.
** SMigmn und Tähii^fem 1834.
38
ilolomltlschen Schichten des Maschelkaiks and werden von
den Sandsteinen der Letten-Kohle bedeckt, welche nicht selten
die schönsten Pflanzen- Abdrücke des Kenpers (Eqiiisetnm
arenaceum, Calamites arenacens, Taeniopteris
vittata u. s. w.) enthalten nnd von verschiedenen S«n(l-,
Kalk- and Thon-Mergeln and selbst Kalksteinen äberlagert
werden, welche neben einigen Petrefakten des obern Muschel-
kalks (Avicula socialis, Myophorla Goldfassii, M.
carvirostris, M. vulgaris) auch einige eigenthfimliche
Meerthier-Dberreste (z. B. 'Lin.gula tenuissima and eine
an My« erjnnernde Bivalve) einschliessen. Über diesen
4mgen die bunten -Mergel des Kenpers ^fnit'Cypsjj W^lchsr
an manchen Stellen eine Mäclitigkeit von 50'-^100' and dar-
über erreicht and in der Regel frei von allen Versteinerun-
gen ist. Dieser Gyps ist sehr anregt ImÜssig verbreitet nnd
erscheint hfiufig als Stock-förmige'IEinlagerang, fehlt manch-
mal aach gfinzlich, ist In dfir^gel deutlich geschichtet und
wird fast immer von Thonmergel-Flötzen durchsetzt, welche
'ihn mehr oder -minder" verunreinigen. "In betHtchfficIier Ent-
' Wickelung erscheint er bei dem Ail^'^ uxwifeitLü^igshurg^
*bei ühtertÜf^heim gegen deh RöfheMerff nnil Fetlbafehy t^m
'Spitsibeirß und bei dem Dorfe tFttrmRftyen unfern 'Tübingen.
*Von besonderem Interesse ist das ¥^orkonnnen an erstg^itann-
tera'Orte, vveil er dort an etnrgen'Stdleti Petrefakt^ enthätt,
welche über seine Entstehung einiges Ltcht verbreiten köiin-
'ten. Diese Petrefal^tesfAd Avicuiia Vocläli-s, Myophöra
Goldfussii, nebst noch einigen nicht sicher za bestinimenden
'St^inkernen, vermüthlich ebenfalls von Myophoi^len; es
'sind dieselben nicht nur innerlich von Gy]is erfällt, sondern
auch die Schaalen selbst sind — so weit sie noch vorrhanden
* — in schwefelsanrenKalk umgewandelt. Mfp scheint
gerade dieser Umstand von besonderer Witshtigkelt zu seyn, in-
((em er den Beweis liefert, dass freiefScfiwefiilsJlarö eingewii*kt
und nicht nur den kohlensauren Kalk des Muschel-Gehäuses,
^Sondern auch den der Kalksteine und Kalkmergel selbst in
Gyps .umgewandelt liabe« Dass diese Umwandlung wirklich
hier^ -t-> bei den in Rede stehenden Keaper-Gypsen , weJU}h|3
die untersten Bänke bilden -* «fttetluaCinickaA h«tNs> »«beweisen
80
ftiehtitar /^Ke fLig^Hnigt-Yerhükniise^ mi4kk^ dM 4i|oii<g#ti
£aiiM«0ini^tt Qiiter dem SaMktoin*derlj«fttthkohl6.teQ*«|»v0chea
•iiiidfli« V«««tein«rinigeiii wekb^ mit denen des^lMetllnikohleii«
Kalkes vMkg «befeinetilMniNi, aMdem tashd^s Zd«iimllie>l«
VorkoBttMln Imi Gypeund Knlk in Mmt nud deveelben Bimk,
Je an einem Haiidetiltki.wte teh denn »'AmUb von fiienl-
pbiAn kiii, woton ^ie ^ine Hftlfte noch mit Stfotta bvntiet^
4lie endere flstfle in Gjf vo^eiwAndell «st. Qmm 4SMbtke
•EMeheiiMHigeii fitiden Ach in den grinsen ^jrps^AÜli^rMgefi
ftiviwhen ViOetUirkkekk «nd EBäbmk etwa eine SAuhde von
KmidaU enlfefnt.^ wo dfer Gyps nn •einigen Stellen ebonlalle
von iUk*- Meißeln), die mit Sünren stet^k broMda» bedbckt
wird,«4lesetbton 4iker ^aneb M mekren Pmlkttfn liaf die obeh
angegebetie Weise donefasetat; «ieht selten eind nalneniiiiQh
dieMbireidhen/Klnft-Flfidien desselben mft 671^ «berttogeh»
als «k die <Seh%^efo]s£nre *^ rieUeioht in sebr w^iiMktfOk
Znstniide -^ von 'tinten berauf nnd in idie Sjpilken «ds^ge-
-4ninfeen mUte , eburoU nioht in hinlKngKober Menge, nm
s£mmtlichen Kalk in Gyps verwandeln en können \ «OJeee
unteren Bänke des Kenper^Gypses werden meist von
kanten Mergeln überlagert, worin sich wiederum sehr be-
traehtliebe Gyps-Ablngerangen finden, in denen jedoch meines
Wissens bis jetzt noch Niemand Spuren von Versteinerungen
gefanden hat, *nnd welche tyffisfilncr so der eigentlichen mitt-
len Keuper-Ablageaung gehören , während jene dem Letten*
kohlen-Glied untergeordnet sind. Ob auch die Gyps-Aus«
Scheidungen des Muschelkalks und noch anderer Formationen
auf die oben angedeutete Weise entstanden seyen, lasse ich
ror der Hand noch dahin gestellt; jedenfalls spricht das Vor*
kommen in Knlkstein-Flötzen und namentlich die unregel«
mäsige Verbreitung so wie das isolirte Auftreten in Stöcken
eher dafOr als dagegen ; und das Zusaromenvorkommen von
Gyps ond Anhydrit Hesse sich in solchen fällen auch auf
eine sehr natürliche Weise erklären*, wenn man annimmt,
* Mao icannt ein ähnlicheg Verbalten bei LünewUe^ jedoch mit un-
^fljefieii Foatfil-Hesten. Dort bat man die Bildung des Gypaes von
itrZeneUaug des Kalkes durch das schwefelsaure Natron durchsickera-
itr SslMqueUeo abgeleitet. Ba.
40
ji«
■
dasi- dt^ fkthwefeblhii^ balil in wMMrfrefoii Dämpfen »nf-
gesdegen, bald mit Waaser verbunden heraofgedrongen gey
and sieh mit- den bekanntlieh kein Waaeer enthaltenil«»!!
Kalksteinen verbanden habe« Bei diesem Prosess würde die
cKohlensMare des Kalks entweiehen müssen and vielleicht sa
Enistebang von Saaerwassern Veranlassung geben. Wirklieh
sehen wir nn vielen Orten im Gebli^t des Mosehelkalks
Kohlensäiire-reiehe Mineral-Quellen hervortreten, wie Diess
B. B. im Becken von Kan^att und Berg^ hei KUmmgen and
an vielen andern Orten der Fall Ist; vielleicht geht der
Gypsbildungs-Proizess in der Tiefe immer noch vor sich, die
freigewordene Kohlensänre gibt sur Lösung von cftwas koh-
lensaurem Kalk, kohlensaurem Eisenoxydul und kohlenssnrer
Talkerde Veranlassung, daeu gesellen sich die Bestandtheile
der Steihsals-Abisgerungen und Dolomite, welche «o häafig
in Gesellschaft des Gypses im untern Muschelkalk getroffen
werden, ein Theil des Gypses gelangt selbst in die Auflösung
und somit wären alle Bestandtheile dieser Mineralwasser
erklärt.
Ober
silurisch -devonische Schichten
im
Petershurgvfchen Gouvernement und auf den
Inseln der Ostsee y
von
Hrn. Professor E. Eichwald ^
Schon früher habe ioh sa erweisen gesucht^ dase in
EitUanii und am PawUwsk vorcqgawetee die mittie|i
silarischen Schichten entwickelt aind , dass die antem ip
England so aasgeseichnefeen Schichten (der Caradoo-Sandstein
und die Llandeilo-flaga) heinahe fehlen, dass aber die obern
Sohichten erst weiter westwXrts in EitUandy. ufia ffopsaly
auf Dago und Oesel in grosser Ansdehnnng erscheinen und
hier sogar , wegen . des , Vorkommens von einseinen , für das
ileTonisebe System charakteristischen Versteinermigen deycH
nische Sohichten angenommen werden könnten **. ^
So sehr sich die hier westwärts vorkommenden Thier-
Keste von denen in den Umgegenden von Pawlowsk und
Eeval ontersoheiden) so sehr nähern sie sich gleichseitig
denen des devonischen Systems, so dass es wirklich einigem
Zweifel unterliegen könnte, wohin wir die Bildungen von
* Vom 16. Sept. 1843.
^ 6. meine Notis in aieiem N. Jahrb. te49f 466 j wo ieh jedocfa,
ZcOt 17 v«Mi oben »Liegendes^ stutt ^aogeudcs'^ m Men bitte. '
42
Dago unil Oesel so re«hni>ii hätten« Naeh meiner Sehilde«
rang* würden sie vielleicht som devonischen Systeme sa
rechnen seyn^ obgleich sie wohl eher den obersten silarlschen
Schichten eueaeählen sind. Diess beweisen vorBüglieh die
vielen Korallen, die am Reüal and PawlowsA nicht vorkom-
men, wie Cyathophyllen, C. tarbinatum, C* dianthns,
C« patellatum His., C. caespitosum, C. vermicalare,
Lithodendram caespitosam, Calamopora gothlan*
dica and C. alveolaris, Oatenipora labyrinthica und
C. escba«*oid«8 ^ Heliopora interstimcta , 6or|[onia
proava, Eschara scalpeiium, ^hilod'ictya lanceo-
lata LoNSD. n. v. a»; vorsägilich häofig eeigen sich aber
Stromatopora concentrica und St. poly merpha «n
sehr grossen Exemplaren, wie sie sich als charakteristische
Versteinerungen ^ nur im devonischen Systeme finden; eben
so Aulopdra serpens, die gleichfalls als charakteristisch
fbr dieses System gilt and bei ans anch .am Buregi in diesem
Systeme voi^kommt.
Aasser diesen Korallen finden sich noch eine Menge
Krinoiden aaf Dagö'^ ohne der neaen Arten za erwähnen,
SviH Ich tiar an den Act'inocrinites laevid, A. muri-
'Catafe, A. clngnlatas^öLDF., an Cyiit'h ocrihitres pin-
*natiis trnd Pentacrtnus prlscus erinnern, ^o Wie an die
'Sonderbaren, Konkretionen-artigem Abdrfickie, die Im K^Hc-
'Stein' von Daffö und Im dervoniscthen Kafksteine von Titku-
Aowo vorkommen ^* und wohf nur Abdracke von Htflfsarnien
'dicfser Krinöirien (vorsstiglhsh des Cyath. pinntitas) seyn
iLönnten ; sie zeigen «aweifen ganss deutliche Eweisettige €lrren-
*Bildung, gerade wie die Hülfs- oder Kronen- Arme der Kri-
noiden, und waren ^offenbar gefiedert.
Aosserdem finden sich auf J9ä^& Terebratula prisca,
wie sie irnseren devonischen Kalk-Mergdl von ^Tschudmv^
'charaiiterisirt, nächstdem einzelne Pentameren (Crypldla
i "n lim IL i&rte .der Uf wHt Htfsulamiik. Pi^Urs^ tM9.
*^ Nach MoRciiisoif sind die Stromatoporen den silurisciiaii Sclikl»teii
gans fremd (Jahrb. 1841, 774).
, *** A«<^>.Hi^ai»Ba(iJalb.^Si^ci(9|, TI^XX^VI, kg. ßbMH sie als
i-yftftff+AU?/*- ... . . .^ ..:„ .- . . ..-
4ß
brenlU>, S^iriferiip«FUr9l|i^..ft|i(fl^lAii„init «inigep
neoeii vihI boktmiUen O r^ ia^ Arien, ^ie äle eiim Tbeil «i^)i
in den «littleM . «ilurisobeN Sofaicht«.!! ii0ß,IUiial u^i.P/^ßtfw^
TorkoBiittea. Näghatdem m^f^tUiirS ifi^rA.Mi<ktM#y GiUQiy*
sellH'^ und Piefrro.t«niRriA- Ar^n, ßellapiiixb^o n^*
. inflatam, Clymenia antiq,iB.i««jlia%9 OartJie^'eCAM^^fii^
ammlata« und O. v'egul^^i^y Oaly^94ie.fp4in4»(!a>a und
.Asapikus JatimiAtiia*
Prof. 4xXoeXE& . beschreibt favt ^gan« die^eib^n foissUm
TbiefwRMte.ana dem BüHhei^ger tirauwaeiü^a -£.alMi|iii, bfii
OtmiU%j and Bimiiui laacbi dahfur di« iieinei^iiiig, daaa.dfef^r
muierger H^gfil Bom devonisch^a Syateiae -gehclr« t*
äio wi» annSSHagS irleJaArtea v^rkaoiaie») die i|^i^ <r«A[-
ländisek^i. Arten identiach.aind, «o ä^JDiea» neeh.mebrdi^
Fafl Biit O0§al$dkn Anten, die gaivs ^o» SekM>ßdi$fih'G(^lt''
l&Mscien gleioheB ; aueh bi^ ist derJAaicbtluiQi iin.KoraUe^
aosgaeeiokiie% Wiadanoh aich^^aiieh der; ^iV^nf^ar Hagel und
die ülinl&ehe BÜdm^inai KammsHPsiUs^ in P4ii^li€n <»Iia-
rakterisirt. Za 4en Oafa/cr^ Tbier-Re^(en {^bareo vav-
züglich Oalamopora gotblandica und C. polyn.or-fiik^,
Cyath^pJiifJiaA tar-bjraatarai, C* v^rotfJQU.lar^f C. ce-
ratUea^'^CdlAntliiM, .C.«q«adrj,g4^niiajiHai> CL,<ana«aj|,
Saraijiala a^rgaaoa, llaiietpva iatierstinota', I}ar-
niodytea j^e|j<euUtus<iiiDhat^£i99Miitf«^o4^£iA^de9 #iaa||$e
Fundort hei an« im »ailnifacben i^fytema);, AoJofiAra.fav«
pena, Co^tnit^ea <liiaiiaria) je^nip^rinna^ Gya,th>fl^Ari*
nitea rogoaiia><ab€li 9^ graea Viie\wai .GotUtmi}^ Penrta-
erinae prisan«, T«rabira«t«Ja laau^ncaa^ X>f4)ril^4,
T. noaella Hia* (wie 3ie als X« aphaera odf^r.T^ gioboMi
noa bei P^mlowsh aith in :giri>8eer'|IÄ0j|ge> findet), ,T« dj d y a&a
His^ T. caaeidea His«, T, plloataiia Hi3.| .Aber .aiM ib^o
sagleieh O.ntrh'ia elagantnia.,. O.. 4ie,ct<eii, St, «alcata
Beweine neue Caealiaoaailak^ic^, di«Pl)eudi*otd'maaviti
«ingolata »Hia»,, <Ortho«e>ratite6 raa^ebdeataa^ O*
Jtfbfb. «949; 95.
44
imbrtcriteu», Öt.'Hiinaliitag, O/fipproxtüfiitas^ Cythe-
riim b^lthiöa, Calym^ne BIa'meiiba<ifai1 'umi C.
bellatnia, so wie etncelne Sparen von A s ap h e n.
'Der Kalkstein von Oe$el, wie er vorxtfg^lieh an der Sodspitve
hei Schworbe vorlionittit, hat die grdsste Ähnliehkeit mit dem
' nehudoito'Mehenf während an der Nordktfste von PatA ein
ganas andrer, fast Dolomit-artiger, sehr iScheriger Kalkstein
mit vielen Krinoidert ansteht.
- Gehen wir min von diesen Inseln nach dem festen Lande
von ffapsal aber, so finden wir hier ebenfalls nnr Koralleii-
fllhrenfde Schichten um Linden , wie die viekn Cyatho«
phyllew, Cateniporen, vorsäglich aber Pen tarn er ea
oder Gypidiä borealis in ganeen Orltppen, gleich den
Anstern nntermeerische Bänke bildend. Gerade so beob-
achteten sie MuRCHisOR atich bei SehmtH in Kufland und
FANDBR-bei OberpaUen in LMand*^ aber eben so hSofig sind
sie auch in der Nähe vbn Reval^ mifern fFesenberg bei Ptin-
tifer^ 20 Werst sfidlTch von hier im Mäfiemeken Kirchspiel
in Wierland and bei Raiek in- demselben Kirchspiel, Im
Kreise Jerwen^ 35 Werst sfidlich von We9enberg^ wo überall
die obersten silorisehen Schichten angenommen werden
mflssen.
Von aUen diesen fossilen Thier-Resten findeii sich fadt
keine oder nnr sehr wenige um Pmohttth^ wo dagegen ausser
den sonderbaren Oonoerinites, Sphaeronites (Sph.
pomnm, Sph; adrantlnm, Sph. echinoides), Hemi-
eosmites, Cryptoerinites, Heliocrinites, Orthts
ornatay O. trigonula n. v, a., Terebratula breviro-
stris, Spirifer reticulatns, Sp. lynx, Grania (Orbi-
cula) antiqnissima, Orthoceratites vaginatnft,
O. trochlearls, illaenns crassicanda, Asapbus
eipansns, Amphion Fisoheri, Nilens armadillo
and andre Trilobiten vorkommen«
Mit dfesen und vielen andern mir hier und um Rennl
beobachteten fossilen Thiei*en eeigt sich auch der Obtilus
silurioas in den Chlorit-reiehen Schichten des sÜarischen
Kalksteins, an der Grenze des silurischen, anter dem Thon-
* schiefer mit G o rgonia f lab eil i f o rmis liegenden jSandsteins,
4»
wo 4ie Gatlung ganifr vorsOglieh. «u 0mm Ist Cb^n. m
raerkwftrdlg sind die Schiobteii «n dw Pßpowha nm Pov*
ÜMPül and an dLer Pulkowim nin 2fßr$k9je durch ihre sehrUgo
Sehiehien-Stellang. So f&llt %. B. der ailuriacbe KalksteU
an rechten Ufer der Pop0wia unfern. der Brücke des Derfea
P^fowa nach Osceii; einige hindert SebriUe -den Fiuss aaf-
wJirts senkt er sich dagegen naeh ^i^sten^ ebenfaUs St. 5>
und unter 6^ t¥ie dort. Zwiscben beiden, nach rechts und
Ünks geneigten PunlUen stMgt 4isr< Thonsißbiefer, apfWiirts,
der als das idegendei des Ki^ksteiaji ihn offenbar. ip\ seiner
Schiditen-Stellong, dwch BerFordfingen von onten her»
gestört und liier deifioasen gehoberi hat,, dass., dieser sich
ost- ond west*wärts senken oHiaste. Dass hier vensflglich
die ontem . Kalk * Schichten unseres Schichten-Systems .v«r»
worfeA sindy geht «^us den fossUen Thiel^Resten sowohl ein
aiMsh aas den Chiorit-^ILQriierji hervor,, ij^e sie überall erfüllen«
Weiterbin wiederholen sich nach deoi Dqrte VMewß
dieselben schrägen ScbjiQbteii*.Stelliiny(ep. an b9|den Floss«
Ufern 9 so dass hier Hehupgen io.kJelQW Mass^taberniianf-
bdrlich . nitti nander- «n wechseln aeb^ifien. - * . -,
Die P^p&wka ft&llt in did SkmivM^ 4ii9< an^ viol h<iheri|
Gegenden entspringt und habere. Schichtea erwarten liess^
ebgleioh beüa Dorfe GrafilojarSUmßnka imm(9r noch der*
selbe feste, meist rtttbliclie nnd sugleidi sehr Chlorit-reiche
Ralkateln mit Ortboceratites va^ipatiis» O, troch«
iearie, O. reg alaris^ mit vielen Asspb^O <nnd einigen
Orthie, aber engljeich auch mit. Ql^oN s,i|ilaricns ii|
niedrigen Koppen ansteht^
Nun folgt noch b(iber hinauf der alte tyeg nach Gat*
9€kkia^ der bald an die J^kora fOhrt^ an deinen meist sehr
üadlen Ufern mehre Dörfer liegen« Beim Derfe Wärlewa
wird des veeht^ Vfer sehr stetig währeifd.das andere. Ufer
■nr flaofa bleibi^ and grosse GraiyitrBlöcke hemmen, hier den
Laaf des r^aead^u Stroms. Da^ hohe. Ufer ist hier weit
aad breit mft Gebllsob bewachsen f sber ,wo.4iess hin and
isisder fehlt, erecheint es donkelroth» und ich war sehv aber*
nwefri^ hier in dem steilen rothen Ufer den alten rothen
SMadstein. in • Blosser i^qsdehiiang anstehend sa sehen.
4#
^o"?n einer G^genil, Äe' In- gerhAer Rkshlnng lifeM'mehr
nfh' tO'Wersir säcMictt v<m Harsk&fe' hegt , mfd iKe MofiloBt-
Wifrt« in ganz geringer Bntftmorrg die Gliiorlt-reft)heh Sisltichten
A^s silurischen Systems bef Gmfshwfa^SflawäHha i>iHl<o««würt9
boi Podbt&wa an clem Knken JM^ro-Ufer iten sttdristtheA Shnd-
sfi>fii, TTionselViefeir anif dvlnrit-^reieben K^aAtsteiiiiit grosser
Entfwicitfttng «eijgt, obhe' ii>geilriW6 ^e Qfbel*n silarisehen
SfeMchten als vermittelndes Gtied- auf sich rnheiY su ha>ben.
Hkt" alte rothe* Sa-hflstel if- mtterscheM^t sikb in
üfc^hts von ' derselben BiMdh^g fm^ iVi^ri^^if sehen* doof erne»
fiient; sein Gefltge antf - sein gaifses* 4ias*ei*e9 Ansäen Ist
ganz dasselbe; er i^t eben so roth, eben so feinkdrnig und
hhen so Glimmer-reich, wie df^ser an der M^tti^ wto derganee
IVussberg XOrechowajä gorai) nuB \htn besteht^; Eugteioh ist
er gleich ihm etwas thoni'g nifd «eigt flirnliiel' and hettroehe
Streifbn, die in ihm weclrselh , wodurch er wl** gebffndert
erscheint. Der S^andstefh an d^r likürn' ist «ehr- welch,
evH«rtet jedtich an derÜtrft tind bifd^ nHslit ritir düs ganse
ari 8' Klafter ansteigende ^ steife- Fhiss^-Uf^r, -sondern Undet
sich auch im FlussUette selbst, dasalto vfe) trid^Hg^r liegt,
ift die Gegend >6n Krafifhaja - Slawffnht ^ w» rfie CJHorit-
relchen slInriscNeJr Sbhichten so ausgeaeei^net'artfMekfeii^ was
fßr seine Lagerung besonders beaohtefiswerth sehein^;
Die Schichten - Stellung d^s Sattdsteinns IM flieht ganv
horfzontai; «r sentit sich 'et^vlia«tfdVi^tW«Prla^nal4t t^atlitUna
Kirr, wo mithih diban^gehend^iY* Jtifigern Selchten gesucht
wei^dfen mQäseti. 'Ibh k^ntfe* auch- ih ill^c Thaf einen eti^ras
röthlichen Mergel^Kalksteln aus jener Gegend, ans* den' Mii«^'-
$chen Kreise des Petershurgisrktn Goiivernemeirtä , wo er
an der /y^/^q/a Vorkoiiimen soll; er besitzt die gröwite Ahn*
tichkeit mit dem d'evönischen Mergel -Kafke von T4chudtv>»
und' enthält sehr Viele Koi<dlen und Enkrhdtön-'Re^e', vor»
ziiglich den CüpressOcrinfteff penftaj^orr««*^ ßi^ohitrsr
scalpellum L'onsd. und eiirzeln« CaiankOpo^r^ki.'
' '* Der alte rothe Sandstein ä^r Ishofa zeigt dkg^'iff^^f gar
keine Versteinerungen, die überhaupt auch att nvaiiehen Undenv
* S.' mein silurisch. Sehichteu-System von JQNMiimf, S. 171.
4S^
AtstOj yfüknrcmä der weissliohgmne SiiiiJIsl^lii $m^ Aetr PiriA^ehd
sv^ir reich an Schilfern des H,9loptye bar lihd kptero-
}eprs* iiit und' imt ibnot» bitiier gkb nm«' ekie kleine^
L i n g u r^a^gef aiidt9i> Imite.
So selgen dch also>aueh' Mflr^iMe'beldeiii'ScMcliteii' de»
df<rMiMh«i> Sy84«fiD» nebe WkiiaMn«!!^ «tüvr das« ieh< Mi be^
stiinuen wage^ eb die satidige GlliDiiiet^i»eiche hier dto altera
nt oder di» Mergei-Mrlige KaKsDatn^Suhiek^» die vorffttgltek
Btt' P#iet9 II» ae* aoirdner £i»lwioU«iig 'aufilriit ; viefleiffae
t««clfaelli ale mit eiHandftr ab, ao^dl^ beide ni* gM^^hdueiidgcr
Blldnngeffi anreaseben ^ wfiren« Hier ai» der latom lltsaeiieii^
Aisfr erwarten, das» dfe 8lin«lige'&kdiiefa|»dte<j|nteM 8rf5; vifeiV
sf!ben heif P9i§hww dte tüefei^ii slluri^e» ebetifalia a^vraai
iHiek W* geneigte!» Sdiiobtieiv anetehen, ebwe»* daa» irgendwo'
die Meif>cttalk-«8cfciQi|l^u des Aftvonlaohen SyMenst a« be«
Dierlien waren, welche sich weniger durch sahlreicii(a'i4eefaM
Reste, als durch Muschei-Yersteinerungen : durch Terebra-
tuia prisca, T. livonica, ,die der mit ihr eugleich
vorliomnienden T. venfilabrnm sehr nahe steht, T.
Meyendorfii, durch einige S p i r i f e r- und O r t h i s- Arten,
so wie Apioliriniten- lin3*andre Krinoiden*Reste^*^
ausgezeichnet»
Die vorherrschende westliche Neigung der silurisohen
Schichten weisst daher immer auf die ausgehenden neuem
Schichten nach JBapsal und der vor dieser Küste liegenden
Insei-Grnppe hin, während wir die altern liegenden Schich-
ten im Norden erwarten müssen ; dalier können wir mit
am so grösserem Rechte die im südlichen Finnland (um
JenbiUßX*** u. a. a. O.) so vorherrschende Sand - Bildung,
als feinen Sand, durch Zerstörung des^silurischen Sandsteins
* Diesfi ist d«r Coeco8t«as Ao., eine Beneanan^, die, wie ieh
^abe, juo^r ist als meio Name, wenigsten« in gedruckten Schriften.
^* Oanz merkwürdig ist aacb Avicula sooiaiis aas diesen devo-
aiscbeo Kaik-Schicbten von Isborsk bei Pskaw, die Pat^dbr dort beob-
ichtet bat; aacb ich kann sie nicht von der Art des Muacbelksllca
•at^jiefi^iil^D.
^ 8. meine Urwelt, Heft II, S. 127.
48
HUtUmAen iinieli^ii', mn ta mehr 9 4^ wilter' iNirdwftris in
Fhmlani ^bemll der Granit geine Gmnfilage misniacht«
Dur^h diese Entdeoliong de« alten rothen Sand-
steins an der lakgra wird das silurisehe System unserer
Gegenden in noeh viel engere Greneen eingese(^ rankt; es
bildet daher nar einen siolMialiBn Strieh am AnnMrAen Meer-
busen, während schön an der Ishora das devonische auftritt,
dus sieh durch laevland und Kurlimd weit und breit hin-
sieht und hier vorsOgiich Am WiniaurUter ersehelnt, wo der
Gf ps im deveniAohen Bfergelkalke Lager bildet und dem Gyps
YOtii Dünkof^ an der Düna und ?on Ishrsk bei Pskow an die
Seite gestellt werden muss; eben dahin gehören auch die
tiel grossem Gyps^Lager von Birken in Litkauen , die viel
»Kchtiger sind als jene und eine bis jetzt noeh unergriindete
Tiefe eeigen. ÄUe Schwefel4lneUen fiur^iflMf und JU/Aisti^n^
kommen ohne Zweifel aus dem Gypie des devonischen
Syatemsy. .
Briefwechsel.
BUttheiluBgen an dep Gebeim^nrath v, ^soNHiiiQ
geriohteti
ilfMiiz, 38. Oktober 1843.
In dem Bmndsehii'fer von Mumterappel in Bkein-Baierit habe ich
tm vortf^f-n Jahre einen Salamander auf^eftindrA «nid Hrn*. H. v'.'lfmrBii
m Frtiitttfitrt sur nilieren Uulersuchung^ Und Beaebreibuog dbarffab^n^
Hr. V. Mbybr hat ihm den Namen Apatbeun padeatria gageban« »^
Gehört dieaer Schiefer der Kohlen-Formation?--- in dieiemFalla W&ra Mt
Fund auch in anderer Hiosicbt interensant.
Dr. Gergens. '^
8i. PMersburg^ 30. Oittobar 1841.
Es tat ein langer Zaitranm verfloasen^ seitdem ii^h Ihnen kein Zeichen
des Lebena gegeben habe ; um desto mehr fühle ich mich nun einmal
wieder gedrungen es au thun. Männer, die wie Sie so tief und forderlich
io die Wiaaenschaft eingreifen , hat man swar ununterbrochen im Ge«
dinken., aber nicht immer steht Einem, für brielliche Mittheilung etwaa
za Gebot, waa dieser einiges Interesse verleihen könnte, und doch halte
ich Diesa gerade für Unerlässlichkeit bei einem Brief au Sie.
Zuförderst erlauben Sie mir, dasa ich wenigstens ein augenblicklichesi
Augeamesk .iM>u, Ihnen ai|f meine ileincn Aufsätze richte, die seit Jahr
Qod Tag pacheiaander |n den. BuUeHns der Moskauer Naturforscher a^-
gedrackt wordeo • sindL t!s begreifen dieselben meine geognostiscben
Gettera|ebj|fteo .V09 den Gouvarnemanta l^cMlo/teit, Besiarabien^ Charkow^
Peftaiaa nod (|aan noch fqnf andere Abhandlungen, die theOa theoretische
Oegeoatäiida der Gaogposie behandeln, theils auch nur reine Beobach-
tungen nmfaaaea. Viel lieber hätte ich mir dafür ein Plätzchen in Ihrem
Mrbueb erbeten, wenn Sendungen in entfernte Gegenden nicht mit so
viel Zeitverluat und Umständen verbunden wären. — Sollten Ihnen, wie'
«•bl uafrhM^r, SB fucwi^teni die BuUetms yoa vorigem und diesem Jabr^
Jahrgang 1844. 4
50
SU HSndeii kommeiiy so wflrde es far mich eine grosse Satisfaktion seyn,
wenn Sie dem, was in den Abhandlun(|*en der Beaclitung wertb ist,
eine grossere Verbreitung geben wollten ; denn die Moskauer BnUetins
sind bekanntlich nur auf einen engen Kreis besehränkt.
Nun muss ich meinem vorhin auügesprochenen Brief-Grundsatx getrea
bleiben und Ihnen etwas von Interesse mitthcilen. Es betriift dss Kupfer-
ers-fuhrende Sandstein-Gebirge am westlichen ITnil, was Hr. MuRcmsoii
mit dem Namen Perm^scbesSystem belegt hat. Bis lo die jüngste Zeit
bat diese Bildung das.Loos 4ea Karpatfien -jSsn^eins gehabt; sie ist
auf die verschiedenarttgste Yfeise gedeutet 'Worde». Einige haben darin
Kenper^ Andere die Steinkohlen-Formation zu sehen geglaubt, noch Andere
wollten sie als Todlliegendcs nn9 wieder sudre als ZechBtein betrachtet
wissen. Hr.,.MirncHiaDN aiebt dariv Todtliegendes und Zechst^in reprä-
seutht.' bieie letzte Annahtne ist wohl ^Ü« 'saehgemllssssfe , daeh 4»e-
darf sie noch einiger Modifikafip^it«
Durch Hrn. Wangenheim v. Qualen, der sich durch mehrjährige
Beobachtungen nnd Sammeln in dem Kupfersandstein • Gebir|:e ein un-
tfBagingUcbi^a Yt rdienirt um die Foruiatfon . erwprben hat , Ut kürzlich
•me Inalrtilitive Smwlung v«n Gehjrgsartsn mi^d Petrelakten Mf^itb^r*
gebDMht worden» A«s fieser Sammlung und ,df^n £rMut|irni9g.^n de^
Hrn«.Vi .Q0ALBii.*Bpvingt eiAs.der msrkwnrdigHten Yerbfiltpifse der Geo^
gflissieiii dl» Anfton* Man frkennt oftmlich, «iaas in. dein Perm's^rA«^
Kupfersandstein-Gebirge attf .miie. klarA vipd scftlag/Bnde WjQiqe Ao|||lle«
gendes, KohlenvBi|[diing nnd Zechstein nicht bloss reprSsentirt , sondern
so durcheinander gebildet nnd eng zusammen verschmolzen sind , dass
man ssgen konnte , die Bildung sey ein wahres Amalgam von jenen,
eine .FnrpsatMan»' lue liii^jeti(t.9<||BlrnMit ihres Gleichen in der Art habe.
Vergleicht man nSmüch das ganze Schichten-System nscfi Bestiindi^ Zn«
aammensetzung und Petrefakten zuforderst mit dem Todtliegenden , so
aieigt sich bei einiger Cbereinstimmung eben so viel' und noch ipebr
Abweichendes. Ganz dasselbe ergibt sich aiu einer Parsllele mit dem
Zechstein im weitem Wortsinne. Aber sobald man sich 'die Haupt-
Forniations- Charaktere von |)eiden Bildungen zusammensummirt denkt
und damit die Penß*schen Schichten vergleicht, so stellt sich eine über-
raschende Identität heraus. Diess verlangt nun aber ein etwas speziel-
leres Eingeben in die Sache.
Die Gesteine der Formation sind: Konglomerat, Sandsteifa, Kalkstein,
]lterge|schiefer, Mergellhou., verhärteter Thoii| lilchleferthon , Steinkohle
nnd Gype« Das Konglomerat i^t aus 'Erbsen - bis Haselnuss-groasen
(9rn^rii ni\d Geschieben' von Quarz, Kieselscbiefef, Jaspis, Thonschiefer
mit einem bald mehr kieseligen, bald mehr eisenschussig-thonfgen ZSment
^qsammengesetzt und erinnert gar deutlich an Ab^ide^ongeri,' wie sie
ipitqnter dem todtliegenden in Timringen p. s. w. ewigen sind. — Vom
$aqdstein l/isst siqh ein Gleiches sagen; denn die Hsnpt-Abänderungm
4e«i|clben, rothe^ graue und bläuliche Gesteine von mifilein und kleinem
Korney zum Theil ans gleichen Gesteinen wie das Konglomerat |" meist
.lidk ^mtk aodi^wftrls ip XofUIi^^epdfo.i^rkj^fijifii. Kqr -ift. das Binde-
9»ittel io der Rogel |cA|ki|^er INal^r » waltet .«tark vop uiid gewinnt luit«
^ler ^o die Qberliaiid, daca v^A^re Zwittergesteine, vop Kalk- und Sandr
lleio eotstebea. Dadnr.cb schliesst sieb überhaupt der Sandstein recht
f^ieAtlicb ui das fäßimsfe^er WeissUegende an. .— : Denkt i^ao sieb
•an wei^r aas den auletyt berührten Zwi^e^gesteinep die Sand-Körueif
W^% weg oder nur noch als feinen Staubfa.nd deic Masse b^igeipepgt;!
so bat man ipogLeicb eine Verstellung von den Mergeln» nur das.f .sicji
aolfibe noch sugieicb eine mehr und weniger ^voUko^iin^ne Schiefer«
Textar wieigoeo. — Gewisae Al^äpdei^ngep ,4f^voo. wiirdfo nicht von
Utomtnoeeai Mergel - Scbkfer ;iu nntersobeiden .»e)(o^ voraagUc^ ^%
IhM dar» ä^i^icb?. Fii|cb.4b4rueke und die s«^fn%iMitQn Kern -Alireii
(^/Bpreaaua U ^Ini^nai) y9rkomi«eu> w^nii dieqi Gestein nicht der j^nea|
^rakteriairende Bitumen - GebaJt \ind die . s^chwar^f o Farbe nangelti^
>|jidre Tarietäten nehmen mehr ^hon ./ii}f j^q.d feigen aicb dann ol^
^cbiefiBr*>Xhon und selbst als wphfrer Kohlsj^r Seblefer mit gar,|icb5iief|
Famen-Abdrucken. — Nur an einem rotben und braunen faaf yeirbilftcten
P^fn uad sodann, ^n ^eo» .dicbtep splittfHge|i'Ki^|katc;jln,Ten geldlich-
grnoer. Farbe und i^e^icb reiner. |C^lk,- Natur lasift aii^b; ^enigr^ .f^fi
Übcfi^aog In die ^^rig^js Gf^f teilte wai^iifBehinep ; f s ,n;acb^ , difsf^elj^ejif
iciiOQ a^f einen seJbii^Min^gen ,G^ateins-Charakter An^p^vcb^.
Dtesa sind etwa die Haupt-GesteinsvsrietSten ; i^r ^m die A^ens«
Reihe der#ejlben ^el^t lüol^eiiliaft ^n^asfep^ ist f^ob, noch d«r Bf scbf ffen-
beit der SteinkobJ# npd, de«. GjpM» m gedepkfsn, Pia .frpte gehA^
v.orxilgliQh dar aqg^annlfiniScj^ifpfqr- nn^.GjrobrKoliH ^.nnd. 4fr..l5^tf)
i^ ^eila dichter ^t^füs^ ^r^ger Gy|MS,^ 4«dpi:^ i^tb. besonj^^xa .^em^r*
Vnswcrtb» d^a €ur.aMg^i«|^,geir^9 lSi^nd»teinr,vqd.M^^^^ScM?Vi?^
IW innlgr dnrebdringly da/ps sdfi P««eyn dfiflP paftn^ater, qje^ /^^ch eioi^
IKbillern^en GJaps ver^atben wird. ..
J^äfMIcbtlljab, dar Zufliaq^fi^efia^fsung im.Gropsfn .spllfoif iiaeb Hrq«
r. QqAibBn» ^le die n^baft .gjsn^acbjiep Gesteine slph, in sw?^ flfMPf-
Griyypf^o floaten* Davon. ppU die unterste j(fi«A*^le die .Gesteine l>f.greiT
tMf dii^ u|ievbaQpt,j^fe^ai^e Bi/4i^qg si^am^f natf aap ^ „dagegen ^oljeif
ja der qbei^ Gr^yigte ,f9i^,^i|si^bluf^ df^a.S^pi^glqipe^a^^ d^S Sapdstei.iy;
■nd de» l^teiii^pbip vpraiHEfweia^ pur die, kf^tgciu C^esteine .vprber^srtfei^
Md. In |e4fr f}{;^(jeipfi ,f lljft G^^taii^a finUv s^b ,wecU^^
Gniivifp wc^iH».,*^ ,^%eyr.i5^hrepd.,ljf»a^i«\J^«i^^ dpr Haiipfy
w^ ä$^ MrmB.,^t pf^^-Qrupp» eige«i ,nn4 bieriu wieder voraqg^weis^
Hii^ li;fi|^|f^mpi^nf|f),:4ie.S^ds^m-S^ ^Haipen^lic^
•eile« ;dif l)^PA'*!!^9!fs^R|>^;^«n Yl^rkpinniipisaen vop foffsilem Hola ver-
kandcn eeyo. Diees neigen dei}i^,auah.d^..Hf\qifi^upke. ......
la ßiifmr 4lf^fl .>rfrb%p)pi«n ge^ep fic^ . f^pn , «cl^pp ,g(Sn9gfan>e
Zngel^^ i9!^4l^ 1^f!«R*4^flif <Jenkwuc4igeyfs^p^ipflfnpgb^nrkpj?4fi^l
ak 9m. 9ßflri{r9^ #prf" ^^aj», wie^r eke ppbffac}]e. Andeutung geg^;^.
4*
•Seh Dieis aber i*rst ihircH (lift orfräniscben lifiiRieh1fii«e livrioii/wie' wn
gleich aas dem Nachfolgenden erhellen wird, sobald vorerst nöchBfnif^es
ober Schichturig;«- und Lagerung:» •Verhfiltuisiie nachgeholt woi'den iM.
Die Schichten-MächUgkeit gibt Hr. v. Qoalsi« zu 1 bis 4 tuirii an ; flb^r
kann) eine Schicht soll eine ausdauernde Könthiuitfit besftzen, sondern
es solltfrt dirsf^lben vielfach unterbrochen seyn, sfch aualfeileir'add wieder
anfegen, auch sich gegenneltlg ersetzen. Damit soir sogleich noch eine
sehr ungleichförmige Lagerung nod selbst variable Lage elnzHuer Schidi*
ietk verknüpft seyn ^ denil bald sollen (kieselben mehr oder weniger sShlig
liegen, bald eine fast widersinnige Verflächung von 5^ bis 20^ zeigen.
~ Der Grund dazu' kann zum Thell durch die ursprüngliche ObeHßcbe
lies Bergkafftrs, welcher das Grund-Gebirge bildet, bedingt worden seyn,
doch grö^istenlheils mögen diese VerhSItnisse in 'einem beottmfiigtea
blldongs-Prozess und in spSteri^n Störungen liegen. Überhilupt dürfte
vielleicht in einem durch verschiedene Ursachen beunruhigten Bildongi-
Zustand der Schlüssel gesucht werden müssen, wesshalb hier die ander-
wärts mehr und weniger scharf getrennten Bildungen wie durcheioauder
geschüttelt erücheineo.
Aber den wahren Ausgangs- und Schlnss-Ponk't' fürs Gänse gebeo
non endlich, wie schon zuvor bernbrt, die Pe^refakte zugleich dorth Ihr
Kosamnien-Vorkolnmen und ihre Vertheitoirg «b. Denti was dtoreb die
besprochenen Verhältnisse nur angedeutet, dem wir^ damit erst das wahre
Siegel aufgifdrifckt. ' '
AusKchliessIich den Kon gloirn erat- and Sandstein • Straten stehen die
Stamas-Fragmehte von fossitem HoTz zu , und nächstdem gehfirt der
tintern 'Schichten -Gruppe auch noch als Ei^enthum die Steinkohle so.
Die jfbrigen vegetabilischen Überreste als: Calamites, T^epidoden-
dron, Odontopteris, Pecopt^r'ls, NeoropteVlif' und noch andre
Faroed sind zwar aoeh dieser *Sch1chten-Gfoppe eigen,' doch solleo die-
selben aoch zugleich in der obern vorkommen, tind to sind denn noch
Weiter beiden gemeinSchaftlfch eigen : Fisch- Reste (Palaeoriiseos-
Arten)^ Heutliche tiberblflbsei von Sauriern als Rdekgrats - Wirbel taod
Knochen, und endlfch von mehren ebarakteristfschen Mnscheln ,' liameut-
lich Prodiictus '8t)ino8us^ P.' caivus, Spirifer ondalatns und
Sp. pinguis, 80 dass' in etwas grossen Band^iicken mehre von alleo
diesen Fossilien vereinigt zo sehen sind. Der AVt ist auch schob von
Hrn. V. QuALBN in' Nr. 1 der Buüeihis der Moskauer Natoribrseber
1843 ein Handstdek beroerklieh gemacht worden. Worin Saarier-
Knochen, fossiles Holz und Jene angeführten Mosebdn' vergesellsehaflet
sind. Und nun sind alle diese Petrefkkte' nicht* etwa seltene Erachei-
Dungen, sotedern si^ sollen, vrfe auch schon' die Ansicht der SaAiinlotig
lehrt, in ansehnlicher Frequenz auftreten.
So werden Sie denn nun auch gewiss tiach dieser Mittheilong in
den Ausdruck der Verwunderang einstimmen, den IcH inft Ehigang erhob,
tind mir beipÜfcliten , dass dieae Thatsacheii eine Wahre Edrof^lische
Wiebtigkeit haben. Was Bhomn so io^ aeHier g«MdltvöAen Abfctfddiinig
53
(■ersten Heft des Jabfbui^lis 1(842 fit»er 41« imnyMr 8etiw.acher.werd6odci{
feodMfBte.der neplqf^Ucben Kpoclien prophetisch auesprsicb» das hat uuu
cÜKO seaeo rf.cht la.utspr|^cbeiiden Brl«s[ lo den Permschen ^Schichten ge*
fonden; de^iiu hief sf^heii.wir nun ofifeiibsr drei frühere Formationen der-
geitalt juud Qocb dazu in mehrfacher Beziehung zusammenfalleii , dass
buoi Doeh an eine Formations-Gre^ze zu denken ist.
Betebrftof^te sich, wie ich endlich noch scblicsHlich bemerken witf^
die ganze anomale Erscheinung nur auf einen kleinen Rauni^ so konnte
sio rersacbt werden, ihr nur eine untergeordnete Rolle anzuweisen^
iber Dif8« inI nicht der Fall. Nach Mbvbndorfp^s geognostisch^r Charte
nm Eun/päisehen Bussland nimmt die Bildung einen. Flächen räum, von
1U5( DMeilcn ein j gewiss dfch ein Areal, dem man picht den Vorwurf
f OD B^ecbrävktheit mache« kann. An den Grenzen des weit suBfrcapanti-
tro Dmkreisett tritt der Bergkalk auf, woraus hervorgehe, dasa Biess die
Hioder der grossen Mulde sind, womit dieser jene ümfasst und so das
Grund-Gebirge dafür abgibt..
Seit einiger Zeit beschuftigen mich vorzüglich vier GegenstSnde,
wovon wenigstens die rohen Entwürfe bereits der Beendigung nahe sind.
Am awiae« Nf^htr<gf|i zlir €^ogiiOiiie^0er.|(oiirl«-<6tgen4sS}. Reiche
ik letzte dieaitjäbrige Nummer der Moskauer BuUtiiins enthalt , werden
8ie des Gebrauch srssb^o, den ich von dem Wort Sjratem filr die
Gfbir^s- Bildungen gcoiacht habe; icb bsgreife darin ^pntcr. Zussts
fioer Örlliehkeit die Reijienfolg? gleicher Formationen von gewiaacn Go-
lden'' and bin in der ber9brten Abhandlung bemiiht geweaen^ diese fiir
die bia jetzt durchforschte Erdrjnd« nsobzuvvfisen. Die daraus entsprin*
Kfndeo Reaultate sind nicht ohne Interesse, und zi^r schnellen Einsicht
tu die Gebirgs*I(oii8titutiop gewisser Gegenden gewiss nicht ohue Nutzen,
Eine sttder« Aufgabe» die ich mir gestellt, ist eine Beh'uehtung de^
Mftamorpbismus % dew in ..unserer Zeit so gewalliger Weihrauch ge^-
»trent wird, Uniaifgbar ist die. Erscheinung da, wo sie. durch Beob-
tchtiiag im enicaten und weileften Sinn erfasst und ilurck physisches
WiMen Oberhaupt -e.rkM^t werden kani|^ doch der Krels; der .Gestein^
woDiess der Fall» ist nur beschritnkif obivohl sehr bezeichnend, und
avrb sal keinen Fall der bodenjpaen Hypotliese günstig, so wie tAp
jelzt auf die 3pi*9^ getrjeb^ji wird« *~ IVlein et wegen kann man diesen
Metimorphisoius «ucb eine grosse Erscheippn||; nennen ; sie ist es aber
wie OlConiqiLi. .und die Irländiische , Agitation : ein Meteor mit einem
Zeritörttngflrrscbwaogern Schweif.. ...
Die dritte Abhandlung hat zum Gegenstand die Bedeutung des nu-
■fralotiscben Charakters bei Bestimmung von geognostischen Formationen.
- So wie man in früherer Zeit darin zu weit ging und weiter gehen
aoMte ala wif Rocht, w^, ^^eil.es^ damals an den erst später («ich het-
Mt;ebildt*ten noch wichtigem und Eiufluss reichern Hülfsmitteln ge^^rsch,
n wird in jHzi|CPr Zeit unstreitig auch wieder das Gegentheil zu weit
fittrieben. Wird der petrographische Charakter von einer Formstion ao auf-
(efuity wie er doch wohl aufgefasst seyu will , nämlich, fihnlich dem
34
Gattangs-Cbarfilcter im lÜkinerAT-Hetch, als inlkg:Tm geWUser Knibtideben.
Reihen von allen nur vorkommenden AbSndef niiicen entnomnibo, so bebllt
er wohl immer eine wichtige Bedeutunf^ ; denn wenn an^h 10, "lO und
mehr Varietäten z. B. von Bergkalk und de^ Ureide-Formatiön filianHef
wie SCwininga-Brnder gleichen, 86 wird zwiächeh den'Haapi-Cfri^aklercil
Yon beiden immer eine genag auffällige Itlufl bleiben.
Endlich habe ich es in einer vierten Abhandlung darauf «bgei^ehen
Vnoglichst tratirscheintich zu machen, daiss es bei der G'ebi'rgs * BfMotig
überhangt eigentlich keine Zeit- Pausen gegeben haben k6nhe and so
die Trennung von Formationen, oder wie man sonst das, was uns in der
Reihenfolige der Gebirgs-Bildungen als Absonderungen erscheint, nedneÜ
will, durch Zeit*Absclinitte sehr zweifelhaft werde \ «^'Icb meihe, die Utas
erscheinenden Absonderungen sind mehr durcb Ereigttisse d. s. w. bcr-
beigeffibrt worden.
V. Blödb«
MittheiluBlg^ An Professor Binosm geHditet.
TerMtf, 15. Oktober 184S.
Schon Btii vielen Jahrefi erkannten' die Ttaneniiicfaen Geognosteo
IffABASCHiifi, Catullo uhd pAsmi, dass ao^ dorn sädöstlicheW Abhänge der
Alpen j im VicenHnhchen und Betlunesischen IMPiischelkalk ^orkomwe.
Dennoch blieb diese Angabe unberücksichtigt. t>?e Ursache' dfafvoti liegt
wohl darin, dass keine Petrcfakte angegeben wdrden; od^er ste wsrea
nicht so bestimmt, däss man Vergfeichun^en anzustellen im Staikde war.
Der Besuch der an Versteirieirnngen so au8Mrol*dentTich reibhen Samm-
lung in Paäutty die fast ganz Ton CaT0llö gegrtfnd^t 1^ **, sd tde anch
Vier höchst lehrrei<^hen Sammlung Pa'siM's in Sekio Üesseii itiff kefneh
Zweifel, diiss in den südlichen Jll||9i;M MuHchelkalk vorkommt, ' dessen
'Petrefakte uiid Gesteine nicht zu unterscheiden sind von den wolilbe-
1(annten in Deutschtand oder ih Paten. Durch tfrn. pAsmi's'freohdschafy-
liche Angaben war ich im Stande, die am meisten Insfroltlven Punkte
In der Umgebung van Sckiö und Reeoiti^o zu besuchen, die woht zu den
Interessantesten ih den Afp^ti gehören. Idr der Schlucht Üave 4al Oessö
'bei Aon^egliana i^t die ga'äzö' Muschelkalk -PormktSort vom btrnten Särtd*
ateino an bis zum braunen Dolomit auf eftie WeisiB auFgeilbliffo'aaen ^ wie
man sFe wohl nirgenda sUbt.
* Sie Ist «ebon in meinen »Reisen" J824, I, 543— &45 bezefelinet. Von dem neuen
'l^rlef GibaAd'« in Jahrb. 1843 , S. 472 ff. konnte der VT/ Wohl tooch keine K^nntniw
89
...^!
GewSHnlieb befindet sieh Mnschelkalk Im Hfigellande; bei Schio aber
eibeben sich hohe Alpen mit mSchtigen IVfin^leo und vielen Hörnern, ^
km. Ponte delle Capre^ einer Brücke» die eine Stunde von Sohh
f^tf^n Rovegliana ist, tritt gewöbolicber Glimmerscbiefer ^it acbwarzem,
Glimmer hervor, den schon in VaUe del B/iondo Nuovit Rother Sandj
stein bedeckt; seine wenig mäcbtijcen Scbicbiep lallen gegen Westen
unter einem Winkel, der selten 20? ^rreieht, ..: ^ . • ;<
2> Daraqf Solgi in gleichnäsiger L^erapg|<galber isrdiger italksteiai
»il wenig aasgesproobeuev Siphichlaiig« In. der. oberen Abtbiilaiig geht
•r dnrch Aufnahme i(on Tbop übor in.
3) RotbMi iiebieferigtiiKa1lfr>> Mergel I der toln Theil tattdlg irirdy
■nd selbst ontergeoNNiete Sebiebles ¥dn sebidArigem Ssttdileiti >tlltHAil^
dfs gewobslicb sehr Glimmetireiebf sind«
4> Reiftet, fefttkömiger Oyptf folgt darsilfntad bUdet «hi michtiges'
Lager. Grauer darin sich befindender Tbon ertbeilt ihm eilte schiefetigf^
Smikttir , trofad» man eitle #e8f1?che Ni^igung erkennt Gfdirse l^ein»
brii«h0 sind seit undeAküüberi t.€heü daris änffel^gt dihl gaberf dclt^
Scbloebt den NainM Ca^&dHBl^w. Untlifttelbar darüber' e^h^ben aieb^
fast unersteigbare hohe Felsen, die aus Kalkstein und Dolomit beirteheik'
— yiel b^qb^r H\ «s aber, diese Felsartew etwas Weftel^ sfidKHi is
der Riehttiiig gegün CmpiteUo UeWi CMUnOä so beiibaehfes , #o sü'
■ater^t:
5) Grauer Kalkstein vorttommt, der alle Cliaraktere des gewolinTichen
Aerbeo Muschelkalks trä^t ; selbst die bezeichnenden Wulste' findet' man^
auf den Sehiebtungs- Absonderungen. £s ist vollkommen das tiSger,
welches AlABiiTf Kalkstein von FriedrichshtUl nennt. An vielen Punkten
sind fnr Muschelkalk charakteristische Versteinerungen sebr angeb&ufl,
wovon ich felgeode gesammeU hatye:
Terebratala vulgaris. Gervillia.soclali^*..
jt trigooella. l^acites, eine kleine Art, die.
«;•.)
* Itfese Art habe Jieh. ia. iet Qegend ebfntaUs srhalteu. (A^ebie ^ReUea, i824, 1^
Ba.
•Ich wM«>ntHch von M. Biimcnloidefl antertcbeidet doreh den rieb
mehr, aosbreitenden Vorderrand.
Donacttes. Ophinra scutellata (bäufiK).
Enerinites IJIiiformiii.
' -Bei Capiieilo delia Comonda bilden die beiden Terebrateln eine
Srhicht von 6' Mächtigkeit, ond daR f^anze Gestfin int von ihneif k^
bildet. NiemaU «ind sie aber auegewacbaen, und darom konnte man die
platte Terebratel wohl für eine juraeRische halten , wenn nicht andere
¥eraleiaaraiigea Jene Annahme ausser Zweifel aelzfen. Die kleine
tirube der Uutersehaare sachte ich vergebens. Auf den Absonderungen
. der Schichten findet man bald die Gervillia, bald £ nk r in iten -Stiele
ael^r angehäuft. ...
6) Etwas höher über der Terebrateln • Schicht bedeckt den grauen
Kalkstein das obere Glied des Muschelkalkes, brauner feinkorniger
Dolomit , seltener von graubrauner Farbe , welcher von Dolomiten , die
fifleicbe Lagerung haben, bei iHugoszyn oder Lffota bei Krakau nicht zd
uiitfeirscheSden Sst. •
'' Atif dem "Wege von Cate del &et8o zu dem Cafntetto äeUfa Camonää
durchbrirht Basalt ala ein mfichtiger Gang den granen Muschelkalk , die
Rontakt^FlAcben sind aber dnrrJi die öppSge Vegetation bedeefct.
• ,Oms MusoheUmlk itf'den Alfttm voMkvnmen entwiekell ist, unter-
liegt daher wohl keinem Zweifel. 'Dl# M urtteriBt liegendfen Rothen
SiMidateine . gehdren -den oberen Gliedern deaBunt-Sandsteinesan, darauf
fülgt der Wailenkalk (2, 3) Ui^d dann die Gypse, die hier kein Steinsais
eiuschllessen ; darober liegt der.jBpetröhnliehieJilnscbelkalk, ansgezeicbnei
durch seinea Heichtbum ao Petrefakten ; endlich «cblieisst Dplomii die
Form«tioi| ab« . ,
Bei , dem prächtig gelegenen S&oerling von Recaaro breiten . sieb
nehcq dem ßii/nmersfiliiefer Rothe Sandsteine ond Muschelkalke aus;
dleleti&teo enthalten Steinkerpe , - die wiinig^ su gea^auerer Bestimmung
ge^igpet sfnd.
Aus de9.Hiuidstdckeny..die sich in der Sammlung, des Hrn«.PAsiKi
befinden, l^ht b^rvor, dass in den südöstliclien Alpen -.die Musehelkalk-
Formation sehr ausgebreitet ist und einen wesentlichen Bestandtheil
bildet* Sie findet sich an vielen Stellen im BeHuntt^tisehen ond sieht
sich weiter nördlich ins Fassa-Thal, wo iRie Gyps und Sandstein bedeckt,
was die vielen Durchschnitte L. v. Bpcii's beweisen.
. li. Zkusohher.
€lmt$thäi; 20. November 1843.
S^it Ich den ffarTS bewohne, haben namentlich die Gange meine
Anfmerksamkeit in Anspruch genommen ; ich kannte sie nur no« der
Beschreibung und dachte mir die ganze Sache ziemlich eiaüach,- habe
aber Vieles ganz anders gefunden ; zuoäcbat habe ich die deutlichen
Saalbäuder aebr vermis^t ; sie feiileii in der Tbat t»e! «Einigen unserer
KfiSleia ober, da«» «He Grens« iMebt 9cl^«rl »H wiNrn iMv««iQb kommm
fitell^n vor, wo' das E»»^ «ie«l»«r dftft £fAb#!9gr«Mi9 mit diir«lidrttnf|^
liat Dnd: dmir eini|«fi|ftr«ii«;t i»t. Fall« » Wo ßm Q^ng den .»nflefik t«iw
worirn bMfe,* bob» i^ Ukw nidit b«olMM>b|f(t.; fMaüft ie^irhi«bt «« Abfi*
dvfcb Itetre oder mit «rüdem 7boiiii«lii«ter «unireföMlevSiiaUen, vei^hp
in 09aabKger Menfte vorhanden m»dt i« • allfo. IUchtff9g»|ii. vorbavmKMP
Md steti» di# ««bftnatea Rntifobfllebf« iwSiKfn; dietSltiiifea der*ktMi#
a&berasicif mwftl.deiu HorisonlaiMi) iHid'ea ^cji«i|if^n dabüef lUe- vo« ibne«
•bKesonderten iQvbirg^^Slöcke bft^li^er iieboneinaAdffr bin ,«l« »MüMdiir
^rao^ gemboben ^ir aeyo ; anob ^ de» 6iUi|ieiD iBid. Mtnen «ntUiHr !(<>"*-
■Bt» sie vor. Die IWeaaen ,dflfi.Nebfafffaftflii»>/» W4lelie,M!finieicbii4|r
dea Ganges io die offene Spalte vert dfreintSeiAt« > bitie«iifreH^«t ainil
Md jeaen je^t «it «iialiaM«o,^iiid oll nebr /bfkdeiiff«d/, baU üsantf, ImH^
bM ¥OQ £r«*Tbeifcben mü dar«bd»oi|f0eprv. bidd vrfKsbt.lbfe ^h|j|b|Mf>
Riebtonip von der des Nebenfl^eeleineaab» t^ald, ^i|tj(«int. rid<l 4%n^\i nofsb
■bereift ; mt im leiten Fall^' dip MMae noch.: bedeix^iul^r?80 ' «ii|d die
swicebea tbnea aelbfl «ad awiaebe« ibnfto-und dfini.nHuierjmt^elifnNebea«-
ireatelnc befindiiolm» j i fralobrandea ' lUUwi; Mar. Jncaai . al« . beaando!«
Gange augtm^ro^lwf^ m« s. B. luil 4«tni iroe«ii^4T Gaa«*;z;f|ge,'aie*8ii|d
aber gewiaa riebliger oar ala .Tfdin«ier..4^aa^l^n .Qpngea . . Hi^peebe^
Auf eioeen Irrtbom wird.ea.ancbrbfralieni wemi mai\ be^-dea lufaiffen
Gängen von einer baAtimmten Gr^-Teafev(refy|^i;4icbea.bA)t) ,die berrlieb^ii
Ers^MiUely welche ael bat noch ontovde^iNifef^ dcuiMaei^ef anfgenphlpiiiiev
WKkdf widerleg^ea jene Aonabme ^ derf aU, .daea ^n Gang ficb in dßr Tiefi^
gans auag;ekeilt i^nd aufgiebört bätti^ j$t hier^^opii nicht. bf<>bacl9tei fvort
dm, und bezweifle ich ihn selbst bei dem stehenden Stocke ifa Bfltnmfii^t
bsrg^my obgleich seine Mächtigkeit sehr aebfiej^ abnim^jt.* Wie daf den
Gang aasfoUende Nebengestein in ihn hin.eingf^kofnfi^il, sclieint oH« iMHif
erklärlich; ao beatebt dicHa x* B.vSnf der BtihwarT^n, ßrupM -bei f^ßutAMf*
tkäl groaaentheils aus Kieael- Schiefer» obgleich ji|^e8er.,am fage .i^ni4
OOO Lachter davon und awar im Liegenclen des. G^^ngea • vorl^oiiMat )• .df
•oUbe Jinaföllangs-Maasen ge^ivtss selten vpn unten Ai^ipQTgebpbe,n sind»
ao spricht }ene Erscheinnng anscheinend für meine Absicht, rda«s fitit
ganse Oar% uberstqrsl sey. Ich glaube gefunden, z^, bai^ien , -dasa ai«b
FRicIiere Erz-MifteJ auf dep bieaigen Gängen .fiiir da.fiodsni,) wo fla«
Nebeogeatein recht lest und. namentlich eine wenig .geachicbtete.i b/ir^a
Graawacke ist; sollt«; sirJi diese ThfitaApb(^,.bsatätig^n,.ßXiwöjrde,a^ fyir
alle Versnehabaue von Wichtjgki^ii; .ar jn^ .— Auf .^ejr.GcuV^ fTr^icA 9iu4
in diesem Sommer in einer Teufe vpn 54^ HlelAr uiagnetische Beobariiliun.t
gen angestellt worden, imd es .hat sieh dabei gefunden, daas die Sr.hw^fu^
kaagen der Ifadel v9ß den über Tag? beqbachteten nicht im ^ipdesten
abweichen; die IVärme ist an Jeneip Punkte .der Grub|! Jiop.staat t&^.. lU
Die Kiesel-Schiefer kommen hier, z. B. bei AUenau, aowohl im Lie-
genden als im Hangenden der Grunateine und bisweilen, wie bei Lauten"
^'^tdj in bedettleoder Eutferoaog davon yor ; sie weebsellsgern meist
«H' aiit«Mildei<l^ii'tliKM«1lS^<bn «^ Mef WoM<'aA#iMili ail
(flc^ii «iitanftadMf. OrMskftml^ G^anwaftlift mh Gefl«bii>bf a xiuM Or»
«rite», (ler vom Brdtke u-Gvand dii¥cb*as a%w«ktfel, ist iMtftliin Meli didit
imterlfttlb 0**uiid in tio^tn Steinbmche iFQ%Me1i4oM«li' wbwieri; V#^
Kt«Kierungfen habe ith in dMei» Sota Met M<lei> Utiit g;«^ beÜM» i;ehmdA
titid Hutmotih Vota de> Ombte fF(»<it«<^eMft aMdi^nP ^t^om^Orfinatidiif»
iiiiiM^los^Deii Ela«ii»tekie «inim Oo^iat^Hi^n (6. P«1lcdla<tt«'Pii.t)
«iild Strfga^eepliftlQ« Bdrtivi «rhaltMi , «roaattb >«« Mdotift <Immi
%itcK dl^vtiiviachr «k»yti ^ird;-lir d«r*GrrMWMke «ictit tnan nur Pft«'iit«w>
Thell«, darunter aueb' wolil girbaie^ f^efiKeh MiMteMMi« 'Gambia»
Meli» Bruder liat i« diaaem »Sknbmdr b«i' Bt^eiitnb^» am B^M^, fm
4ioi'tig«il iÜliitliott, «hyTi^eVeratediainiiigani^aartitnal«, w^MheBlildetiftn<d«l
BMffätfrMlikifä ddrchtods Hbaretostitanen ; es afad dad«r<!fa atla Zweifel
ab'ei' dat ^elebi^ Altfer^ baidi/r Abhiftet-irag;«« volteftadif^b^d^ürff^t; nabienl^
IM bouHnatf doft aaieli üMmtNdM bÜH^r nur an^ isUiffisrbriUUf geftfa^
4leif«, ao>acb(Hieu liirtia-Atteo iror.
Gi«tfttbe>y<-ltieriinvdi« jflf w«lit db«rh\ibpib«1d' wlednr Madei^Mad«
IroHilnen wefifdeih, b«be tdi Mn* um J7<tfr*«iriiao1i itMn«r Verg«btMh M;eiaeM*,
§if|^e((«tt abair netflidb Maeb iifrr achdne R«taa4lflft«bd* im Ze«bsteine
dhfbt b«i •(Mer0ä& gefunden ; dia Oebfvg^aiart^ fait ddrt »driHiab vdar d<*<
Mkeb'/inpiDI^M fVfrrehden Cblnaaea durch einen ^röttaen SiHnbfueh auf'
(t««ehtM8«te' udd i&eigt weife ^ • ton 8in#«W nadi Norden g^rlcMete aeillc-
r^ebt« AbBonderdiyg^efn , deren SeiM horizontal Iteg^ende, mefiM Welten-
fSraiig^e, wohl ehien Ffi«e'#'«lt ron^ einander «ntl^rnte ttÄA In 'dereelheif
Riehtiini^ acbarf geatreifCb IHMen auf weiter Eratreeton^ trag^tetf; die
Geblr^*<-($td«ke sind aleo buteh hier bdHiioatal neb«« einander «ftd sehr
lieflljt bewei^ worden.
<' ' Zur Zeit habe ich die G^bificsarfen haa Ifarnse, welche Dr. Falnss
^fi- ffetTfö^i'g'^n ^euh^and htä Swanrieet f^eaummtU hM; ea sind aMtisft
Oranitd dnd Syenite von g^^osser'ManehfaUigkelt; Unter jenen ancb aehone
fikjbriftfranite mit aebarfer Sten{|«el-fö^niiger Strukttir; dann Grddeteine,
duariftls Mit Uri^.Glim'mer and Titanit, Gliinnersebfeftr, TaMcsühlefer,
AornMeDde-Schlefer , H^fperaled - Fels und Aphtfnit. Von tlfitt^GebirKe
findet af6b darunter i^nr eine Andeutung:, uättrlieb ein ^ddt FeueriBteifl,
an'deni ein Ufanon ritzt, And da« daher aaf Kreide aehlrfeiaen ISssf.
Von der Kfiate weg; sind ntteh g^aorz junge , dorch Eitt4fltio±y& gpebt/ndeoe'
irothe Sandsteine und weiese körnige fast oolifhtache Kalktfteln^ ; eioe
Aekerkrume existirt dort, nach der llIhth«Hong des Dr. PaHias, gar ni^bf,
«iiid ist ^e gättxe öberil&ebe von Linsen- bis Fanat-grosaen Eiaeooxfd-
lijrdrat-GerSllen bedeckt; rechn^ man dazu den gänzKefaen Ülangel an
dfiaaem ITasser, so wird es erkllrlich, weiishalb auch' die dortige Pflanzen-^
Welt elben so eigenthfimlicheil Charakter het. Det Jäigäntbdmei^ wird
0oubiatieii len^ Gebirgsarten gern Veräassihrn;
Fr. Ad. ftoEMEa.
i ..\
Neue Literatur«
Platet «ikI aceompanywff EAtterpre99). 8^. houdM^ [5 shlllj. —
Soll 4 I«leff. mit spegeo 50. Tafeln and eben «o vielen Arten odef
Ynriet&tea geben, bei Joen Moiuiut.
1843;
B. BjLAHeKBT : Aper^ de V^UMre ffiologigi^ des fett^Uui ßerfiaires dm
CamUm de Vaud. 8®. Vetey. — Vom VerfaBser. . . !
— --* ISf««! mtr l'histoire viaiurflie,des eufoirons de Vetey (61 .pp.), sS
Vevejf. [Die Geologie auf S.Jl— 10 u. aj —, ITem. Verfasser.
H. G. Baomf: paläonlolegieehe jCoMeetAiieen, hauptsächlich pU beliebige«
£rs2nsno8f**B*ft «im Nenen Jahrbach der Mineralogie u. a% w^
Jahrgfinge 1340— |ß4.^ dienend (146 $S.). Stuttgart. 8^
J. D, FoRBM ; Tro^elf fftronif A €Jl6 ilf|9e of M«^ #Jiii oMeff ;9/irle f<
ike Penmne ChaUt^ wüh ßöeerveüom. qh the Phemtmena of. Olaeferjf
[4M pp. 9 pH. litfr.9 2 tßmpH ^ lopo^r. aketches and QD. d:iagrae90]|. gr.
8S Edinburgh. ^ Vom Verfasser.
BL Br. GsiifiTzs die Versteineraogen von Kie^Ut^swaüe und l!f achtrag
sorCbnrAkteriatik de8iSflw;AfjfcMiöAffii<a^j»Krei(ie.aebir^e8 (23;SS.>,
mit 6 Steindraek*Tafe1n, 4*. Dresden and Letfnig. — Vom Verfasser.
C RARTMAifir: Granife«^! Üti'OiologiO in-al^emfli faaalicbem Vortrage
C4S7 SSOf 8<^, mit t07 eil|gedr^ckten Abb^dnngen, L^fi^ff {^ 9.
48 kr.]'. ».•.'.....: «Y
A. J. y. HsüifiscH: Hdbenkarte des Königreichs Wirtiemberg and des
GrosabersogthomR Baden ^ oiler iHd Höben' i(e« SeMbdMoaidee^
dtt Aip diki dek 'ÖmnwiJkMf m&i boramMMsilMb B«dbMlfl»ttge4i
a. s. w. bildlieb dnrgeatel«^ (t «afloriMHl^ <Mail> 4n Hellhyi teilt-
60
M.P.Lortbt: OocuntmU pour «^n^ a9m güoffr^phi^ pkffakjMi^ ftM-
9M da Rh6H0 (44 pp. 8», lo pll. et tsbl. fol.), Lptfm. — Vow Verfasser.
Ah. Fb. P. NowAKr: die Lebre vom tellHriscben Danipfs und von der
Zirkolation de« Wassers uniierer Erde; ein Schritt vorwärts in der
Erkenntnis« uneeret Planeten [U28 SS.]. 8® , mit l lithogr. Tafel.
Prag [1 fl. 48 kr.].
ü. d'Orbioht: Paiiontotoffi^ Frmnpmiäitf T^rmn$ crilMci§ [Jahrb. 194*1,
602] lAnr, Lxr.— Lxx., emUnani: Tarn. II (Gaaleropodes), p. 289—
456, Ftfn; ft Tom, III, pl. 237— S70.
PaieoHtologie FramfatMe , T^rrahu furagniqHfs [ebendas.] , lÄvr,
XII— XVI, eonrejMtnl 3V»«|. '/,,pu ui— IM,. pL 45^64.
C. F. RamükIiSBBro: erstes Sappleni«*nt cu dem Handworterbneh des
chemisi:hen Theila der Mineraloj^ie , I. Heft, I841-^i649 (vi uni
160 SS.), gr. 8<>. Berlin [1 Rthl.],
GoTTL. Stuobr (eingefnhrt' ^nn B. ätOBBR); Topofpraphtaehe Mittheilon-
gen aus dem illptfn« Gebirge, mit einem Atlas >^oii Berg-Profilen.
1. Heft: die Eiswiteten und aelten betretenen Hochalpen und Berft-
apiftmf d^a KaiitafM Bttm «lid attgrenMider Gvgenden (tV3 88.]^
'- "ntit 6 Gebirgs-Prtff^len [8 fl. 36 kr.]. Btrm vpd M^^^Omiim.
\- •' \ r844.
Ah. Bbrtrand : die Revolutionen des Erdballs , nach der fünften bedeu-
tend vermehrten und mit neuen Anmerkungen von Arago,'Elib db
BBAUMoriT, Ajl. BRorvoniART n. A. bereicherten AifegaV« des FranzoH.
Originaln, für das Bedörfniss Deutscher Leser frei bearbeitet von
Dr. P. VON Maacr [314 SS. und 5 l^leindruck -Tafeln] » 8^. KiH
[2 fl. 42 kr.]. ' '
W. PtrcHs': die VeneHaner Alpen, ein Beitrag sur Ketinimai der Hodr-
gebirge (60 SS.) , mit einer geognostiachen Karte und GebirgM-
Profilen in 18 Tafeln, in Queer-Folio ; Soivtkvrn und fFren.
L. v. Gross : Geologie, G(*ogno8ie und Petrefkkten-Knnde , mit 500 Ab-
bildungen der die bebirgsFormationen cbaräkterisirenden Pelrefakte
■' \x nnd 323 SS. l6 inhogr. Tafeln], t^, 8^ Weifheir {^ RfWr.]. '•
K. L. Krvtxsch : Gebirgs-Kunde, ein Hdff^-ldiUel die gehieiuslen Mine-
rafien, SteiiK inid Ffels Arten auf dcmW^ge des Selbstunterrichtes
aicher, d. h. nach bestimmten Mfrkmlilen kennei) xu lerneii, fiir
Forat- und Lind-Wirthe,* Te^rtiker tind LehraniitaHert , xwerte ver-
besaerte Aufl. [289 SS.l, 8^. Dresden und Leiftzlg [3 fl. 9 kr.].
i) J. L. Poggbndorff: A n naien der Physik und Chemie, Leipzig,
ßo [Jahrb. |S4^, 7Ö6].
. ISäßr Nr. ix-x.; LX, i-ii; gl. 1-320, Tf. i.
A. B^^ttafiARt und Maiaoivqi: xigreitip Deok^f^l^ifi übi^ ^tt Kapliofi
. ihr^.HMpr^nd lüacbimg >>.fi^^ia9*
C. Ramublssba« : die Beatandtk^Ha dfr i^tc^s^te^ :. 1^7*;],3^
81
bei Sfrt'dkamseni 166—168.
0. EnBiii:.oHii : Uiilersucbttiifeni qbep i«t KKnv.Tffi. ^«Hfi -npd. die fWM
Monde bewirkte atnioiipbfiriaebe Ebbe ned Flsfth : iai-*Sn. . i
W. lUwHAmi^* ober des Kli«p».:vofi.P#MM|i#; 2Ji3r*2ai. , . .. : n, ...
K. KBftavB»: ehfiiii«i^be Zw«mniei|set9U|nK der.Pfod«Mft d«f firi|iwlUigM
ZerectxmiK d^^r, R^bnU- vüdJNickeJUJ&r»« : .2lflr-.271. . :
G. BncHOi»: etnigp SeiMibjmpi^i» über dlp Püdufis d^ Gapgipafwe^t
385—297. . ,^
C. G. MofiAifDBR : ober die das Cf riom begleitenden nenen Metalle Lan*
tbaniuni und Didymia», «o.wie fiber die mit der Yttererde vorkpm-
«enden neuen Metalle Erbium und Terbiani : 297—315/
3) Verhandinngen der Sehweitzerirchen naCur fo rerltehded
Geeellschaft bei ihrer 27. Tetetiriimlu ng zu Atldotf'\Ä
Jnli 18 4^2 (210 SSI 8^' AXtdurf) {v%\ Jaltrh. tB49 ^ 845], enthXII
Tcrhandlnng:eii der geologischen and mineralogiMcheii ' Sektionen,
A. bei der allgemeinen Versammlung.
EscBSR VON DER LiRTB :^- CarafeUoj^g . dfs ^iS^nlt^-tOel^irgef.nfit. Pri»^
Zeichnungen: 44—45.
Diskussionen nber die Gletscher-Tiieorie : 45—49.
L. h^h^iti neue üriteHnteh'bn|||en äuf'dt^hf itfry^tileffereliei': ^81^91 P *
Tromplbr: E¥klSn]li(|;s<^Ai<t'i)«f Bewegung der Gl^tscllev - [aU ''etile 'balb-
flässige Mnsse] : 92. .».:.-<.
Ch. Martins: Polituren dfe. Sam^leins von FwatiinMe^\ 9^*"^%^' !
J. A. VB Loo: gegen. A^asis' Th#ori« dei» Gleleebef : IXkr^^iiej
A. GoyoT : Resultat seiner Beotüiebtuifgett fibejr die' UaMmtf etiinig der
erratischen Gebirge im- g'rokaen Becke» der diedei^n ^Msmtilht-w^
'SB d«0<Seil6Qdea.Jflir«e:U6&^lA56 . >- • -.: n. •'-«'.-' I — ~
B. bei den Contonal- Gesellschaften IniEanlffc di^k 'Jeftrs^'nacb
'dereiilPrötoko'lleo.* ' ' . " '^ *
I. der Gesellschaft In Ba**»!: 1*72 -174 (geben wk«/e4>.' \" ''
n. der GesellscbAfI In ir«l%t 175-1^7. * ' '**
B. Stvdbr : Untersnehung der Gegehd s wischen £fifr)i'uhd^Mii'nac1i
Findiid^en: 175.' • . »
SnrnxBWORTH: MorSnen am TAviMrr-See : 176.
Muacbelii. voll j|fM|S|^«i^^ere^ ,^I.is«J> ^ypn. S^9r^,;\ ^7^.-. . *. (^
B. Stviiübr; vcrkieste AwqiQai^n a^^ ^Jqlerealitl» .^ei^.(7Mf^|r||iilf4^ 176.
— ^- Untersuchung des Faulkonui 177.
Beriebt Aber di6 'Gft^fsdher-Tbeorie'ii : itt; ' '/
llf. der Geaellscbaft in Genfi 188—196.
A. Pa^rb: Zirkotr im iGhtffüouiy^'äH i 194. ^ *' .i '
^ -^ KrHin im iVee«9oaikn<'bfll 9Mmt IMi • > '
Pkciftt, Sohe, Sdiolterblatt aas den fttffdiMfiir Vttd JRirilM»: IM. ' ^
•t
der Gfsellsehaft.)
1'' W. der e^Mllköbäft In Kelichaieit lOe'-SSI^.
Dbsor : Bent^i$tün^ der Jwngfirau s 106.
/AGASSIS : neue Be<»bachtungeii arii itar^Glericher Im Jttfir 1841? 109-^191.
0OTot ;' InfAe^e Straktor 'der OierscYier, und ühkoetioil : 199^1M;
Ober die Sfid^rense der Skändimamcken Blöcke .- «Ol— M1B.
Vittstxrt "Bericlit' uiMsi"ALiiBttAii'f „ifotwMflM» aä b Midl^: !K07.
V, der Q^sellflcbaft jn TFaiwre: 221— 233,
*Nichtii.
VI. der GeÄellsdiaft. in ZöHcÄ.: 2^^
EscuBR VON DER LiNTH Zeigt mehrc Blitz-Yerglaaungen vor: 234.
Pestalozzi : Wanserstaud des Züricher See's seit 30 Jahren : 236.
^fj^i^z :. peulj^c^^e Ißntdec|c^D^.fp88JIer Saugetbf^ .
Efci^Eiv .v/tM.DER Linth: gegeOf SE^psTRoniX tin(j Bothlii^k's Unter-
, ,,,euch|ang.eii, derDiJuvifil-.ScbrRmnfnv in SkßtuH^Uffi^; %Z7 ^J|ihrb.
1848^ 2ßi). *.' ! ;' ■"
— — über Agassis' , Charpbx«tibr'« und. Hooi's Tfiepr^'i^ von der
Gletscher-Bewegnng : 237.
tStRoflMbir^R: SehtMeriing de« Jitr^-Gebirgess 28f. '
3) ßf^rlcM-.llll^J^ 4io yeT.hfindluiv9ie.B Mr p^tqrforvcbe^f^des
..;. (GüiseJUcbiift ifill4MHrl.;y..v/9» A«R|i.M 1840 bi« Juli 1849
(272 SS. 8**. Base«, 1843 *).
P. mfeRMN: über die Gtologfie der Afriktmimken Qmldk^t^y naob eiaer
kleinen SWnfmInng von /CMUrips^ Arte n^wekheHiiMionflir Rns mit-
< ^ \gelyraetit iiat (Jahrb. 1841 ^ 488>>; «0—100.
!*^-^'fW8b«ro Erde bei MümfrurcftöernMfli: 100«^ 101.
fibersieht der lebenden nndfostileii Aoepbnleo' in 'der GsMÜMliafts-
j . „Sa^^uQg^; >0l— 107.
über einige angeblich fossile Walfis^h-Knoehen, die im Schattlande
des Rhem^T\iß\iftk ^efi^den. worden sifid : 107— ip8.
über die Theorie der Gletscher LJisbi;h. 1^4^^ AI?— 4$9]: U<jK-^«0.
T- — JWbfJbwi a^ 29,— 3P. Wärz 1849: 160.
— — über den artesischen Brunnen bei ÖreneUei 160 — ^6if
4) The Lündon, Edinburgh dnd Dublin Pkiioso^hieuiMaga'
'' ' %ine and Journal of Science, Londtm. 8® tJi^rb. 1940, 609].
1848, April - Juji, X^^x }yr^yn^.u^.J4^-J(4ß,,9ii »4/1—416^
P>. 3—4.
W. H. Miller: Form der«. [i(ijlif8(liptieii] ZipQ-Kp)is^|Ie: 2^a— .26^^
* Die vier ersttn Berichte erlMlwiaen. 1891, MIG^iltaS'WiAllBM; «tr hil»e»gelt-
M
Minerftl-SabatanzeD, äberg.: 370— 372. •; - :'^y. P
«rtam .und Metn, #«ic(if! idS» ^ieh. •ttitftiig«lit«MrtkUii.^liiiki<'4kt
J. BBMJn«: V«tk*Hifti«n.ivmi 'Tiiiohiiai uad^ j||CMiileii')ifi.id«i'4lQ(«fiUII
SefaftfCem der pOEoMfafeÜM-RMlib AH 4e» filiilM. idtr Jlstoem-
ffUi»; •384^365. • . .; :....;• ;;
W. J. Hbitwoob: FortMtzang: ▼on S. 384^ S. 443.-'-iii31.. ..;-*. x
i. fiMTHBRiJkiiDi iiSter die 4jl«l«titenVbcoriiB';Aiit iB«nigatfhiw .mii «ui'i
früinra Bfiltbfilim«! dft^4ML '
▼. HraBoi.DT: f>:rosfte Gold-Masseu im Urgi galiaidrna 4I>A-*^&94K *
aaofcpKBR t ÜaackaUber.liariiffoa FaUcra aiia Ti^Atlit,' übtM« : : Ma. i c 2
DoFRsnox: über Araeatoaidärit,' &bera.i^ SOO-t-aDl.-.
AmiBSBw: üfl^lyaenvoavCfariMobeiiylly äbe#a.'>» A<|lr-^503.. ' .
Praeeedingt of %he Geological Society : « - . . :
R. I. MÜRCHiaoM^i Jahrtäi:s4l0de, 17. febr. IM^». S. Ulr^567. ' .k
1848, July — Aug., 'XXtil, i— n, no. Uff—lSO^ p. 1— iiso.
H. Jaicbs : Bemerkungen über das bunte Aussehen des alten und neuen
RotheDBandstein-Systems: 1— 3, Tf. j. ' *' . * * *
W. Kbvp: Beobachtupgen über. die neuesten ^ipoTogi'schen Verl^ndenihgen
in Snd-SchotUanäz 28-41. ' *, " ,,/ '' '' '
Proceedmg.8 of ihe Oeffoßipai Society ' of London, 1$43\' *April 6 ff! ^^
B. I. MimcHisoN.: zweiter geolqgisf^ber Überblick \ über daa 6uropäi»
scike' Rüasland: 57—71. ' *
A. Damour: »eye Analysen 4?s Cymophans (CihryHoWryns)' von kfaii-
ilam ;^ 77— 78i *' , " ." .'■' *\" '"" •""'■' "'■' ' ^
R. I. MuRCHisoNt DB VERrvEuiL UH^ Graf VON ^BYSERLmG:' geoToglscha
Strpktqr des UrahOebirges: 124—135.' ' ' '" ' • •• '
' ■ • .— ^ - « »•.. ,-. ,o > < . :>
5) C^mpies renäu$ hehdomadaireM da« 9iümee9 de Vacade-
miß etc., Pariäj 4<> [Jahrb. 1843, 720].
1843, JoiT. 3 ->- Oat; !»V <K>.»f'^#^r-3E!*^'^P- i^OiOi m . ' v »
DuFRBifOT: Kommis8rong-Bertchi''iibfer''!^8si8' Ab'hatidluffg -Von dM^'geo-
logischen Stellung der Gebirge in ßüd-RrasjMen und vah den He*
bangen, welche za verschiedenen Zeiten das Relief dieser Gegen-
den geludert haben : 28— 38; ' ' •' -■'^' - •' • • ^f
Co^vaiid: Beobachtung ' in Bdreff einef 'NlVeio-AAd«hiog lin Kiwide-
Meer: 183— 186. y
EuE DB Beaumont^s KdrotblssfonsBW^ifetit -ffber C. J/ Btrt^nni! : geologtacM
Skizze de« Ärommu-DepartproetiH'i 26<)—i82." • ' i /
BiVRBifor's Komni.-Bericht über d'Archiac*8 SfudleWöb^Pr- iÜe^K^elde-
Fofwatfon d^s ^fiWK int« NW.' Mliangea' diM) StMraMMatMtfa .voO
. Frankreich : 282-290. .^V^ -. ■■ ".i . • . ; : -'i • '1
64
DwHmombv: B«obMlil«iif«ii über efawn Htg|«l iroa Miiwerarieiitliehtt
Grösse: 308—309.
Gm.' DsLAUHAv: AMitndhiiiflr ^Abtr di» Tbeorit: der G«Mit«n > 3U-348.
ImttUKB-r Note 0ber die Erdbeben, «relcbe «elt dem & Febr. 1843 auf
der PoM«f-0-l%r^ ttettgefondeii habea: Ztf^^Uß.
ELtS'»B Bbaomont; KiMindssionsoBeriebt iber A. D'OunoHf*« M*U|(nMioe
BeireAbtangpeii «ber die Oeoloipit SU^A^kerikm'^*' » 379^4lt.
B^RARo: Konjunkturen aber die Art der Bildung und Forilubffiiilg dar
zerstreuten BIdefce. ■
FkBUiifiiu »B BsjLiiBvtlBt.lVotil«. aber die im Kreise von Lm iUcMU-uä
50, uud insbesondere in den 8 Jabtttn Toa 1836 bis 1843 gefiilkoeQ
Regen^Meiif^n: <(8t^*^&8S.>
Bsrthisr: Uelerfluohung des um einen von Fkalbr hü Dresden geftm-
denen FulKoriteji befindliehen Sandes i 598— &90.
▼. Humboldt. $ Tenipieratiir -des su Netumlmwerk in • IF#rl|^gybalcw flrbob^
teil Wassers: 600—603.
A. Pbrrst^ neue Unters ucbnngen über, die in Europu und dea benaeli-
barteii Xheilen Aaieu^ und Afrikß^A . VQn 1801 bis 1843 yerspfirten
Erjlbebeu: 608— 625.
£. Robert : über die in den Hochgestaden der Manche gefundenen
^ 3pur<^.ii eines ehemaligen Verweileos dea Meeres und über die Ur-
sache der Neigung aller Flusse in der Boch^Normandie sich nord-
oetwärts su wenden ; 687—688. ^
Marguerjttb: chemische Zusammensetsong.des Wolfraroes: 742—748.
FouRNET : Untersuchungen nber die Anordnung der Zonen ohne Regen
und die der Wnstep; 767.
Lambert: Entdeckung von Eiseners in den Vogeueni 796.
L« PiRRiA : Erzeugung <|er Flamme bei den Vulkanen und Folgerungen
daraus: iKommissions Bericht) ^ 889—895.
Bi^ondbao DB Carollbs: Einzelnheiten vor und bei dem Blitsacbiage in
der Stadt Fimgeres {JUe-^UVmatiie) am 9. Sept. 184^1 908—914.
6) Nuovi AnnüH delU .Scie»%e mat9r0li$ BolofiM 8<^ {antbalten
. . nach Angabe, der Aufschriften in der Isis t64Sy 530 ff.).
1838y /., 479 SS., 13 Taf.
D. SAnTAOATA : geologische Bemerkungen über die Serpentin - Felsen
. IGebjrge?] jm Bol^neMißchea, mil einer Kfirte; 48, Tf. 9. \
6. Bertoloni: über den Ursprung des Gypses im Boiognesiscken i 76*
Q« Giuci: Maa.todon angwatideuaim Ckiama^Thah^
y. P. Ricci: anatomische Zerieguog [.?] der PhyUiten von Simyagliai I
- 190,.Tf..4i 6, . .
O. 6. BiAitoonr: .«ber da« Ader-Syatem d«f Wtt»Pf ala C^iari^tefW lor die j
Phylliten :. 343, Tf. r-l^.
\
6a
1B98, ff, 473 SS., 11 Tf.
y.P. Ricci: Anatomie der Phylliten, ForUets.: 13, T. 1—9.
D. Sahtagata : Fortsetson^ öb«r die Serpentin-Fel^eo : 81, Tl. 9,
Graf. 6. Mamiasi : Erdbebeo zu Pesaro aoi 24. Juni 1898: 231.
F. Faggh»! : geologiscb-botaniMbe Beroerkuagen ober da« Fuua' und
Fimme-Thal: 241.
D. Santagata: Geologie der Serpentio-FeUeo, a. Vortrag: 266:
(C RAiviAm beaebreibt in den Nim Commentarü Ac sc, insUiuti Bowh
m$nin9 1889^ 4®, p. 383, tb. 9S, drei fossile Pflanzen).
D. Sahtagata : Erhebung der SerpenUn-FeUeo, FerUetz. : 321.
G. G. BiAXfcoHi : durch Watserstoilgas bewirkte Erscheinungen, und Ui'«
tproiig dieses Gases; Verzeicbniss Ton Schriften über Flammei^
Aasbruche : 422 ff. ; 464 ff.
i840y in, 479 SS./ 5 Tf. (6 monatliche Hefte).
G. G. BiANCOiV, Fortsetz.: 60 ff., 115 ff., 200 ff., 241 ff., 349 ff., 421 ff.
D. Santagata : Serpeatin im Balogtiesischen, Fprtsetz.: ßl ff., 190 ff.,
A. Ranuzzi : Hefne Geographie : erste Studieli über die Anatomie der
Erde: 97 ff., 171 ff.
y. Proccacini Ricci: Versteinerungen im Berge Citnaro bei .AncQHflk
(Schnecken und Muscheln): 337.
18My IVy 483 SS.^ 7 Tf. (6 Motet-Hefle);
G. 6. Bianconi ^ Fortsatz. : 110 ff., 278 ff., 349 ff. (Schluss).
V. P. Ricci: Pflanzen von SinigagÜa, Fortsetz.: 127 fl'., 165 ff.
h. AcAsmz: Aufzählung' der versteinerten Fische in Italien ', 244 ff.
Catuixo: geognostischer Brief (gegen Pasini'b Ansichten von den sud-
lichen Alpeny, 267.
G. G. BiARcoNi: ober Niccoiara's - chi^onologische Tafel der Hebungen
am Meere bei Neapel: 468.
C. Zerstreute Aufsätze. .
G. B. Anir: Gesetze der einzelnen. Gezaitf». au. i9otitA#ll|^A nnd /frstCPirJk'
(JPIdloe. Traiumct 1843, /, 45-^54),
E. Belcber: Beobachtung der Gezeiten zu OtaheiH iPkUos, Transaet.
184^3^ /, 65—90).
J. i>B CaARVBNXBBR : u her die Ai|weqdufi(Qr der VBNfirs'seli^n Hypothese
aof die erratischen Erscbeiji^ngeii des Ifordens (Biifiialk, uniiMr«/
de Genevet 1$49^ Jmm, 23 pp^), --. Vam Verfasucr.
J. FouRfiBT : Studien über die Jura-Gebilde uad die Eij^enerae im Aräieks
(35 SS. 8^ aus den Am. 4e l# 800* tfagricuU. <rte. iT« Z^tmi). ^'
Väoi Verfaaser. ...
Grafvi Notilz über Li^geraag und Bphandlang^ de« Kieiiei-£la«a4Ipdraie0<
(Per bydrate resinit«^) dt».r Gegend von Api$ eine gaktfi^nta Abhand*
Img (ebendaher)» 21 SS. 1 Taf. — . Vo«» Verfasaer.
Jahrgang 1844.
A u s z fi g^ e;
A. Mineralogie^ Krystallographie^ Bliiieralchemie«
C Brohbs: Analyse eines Glimmers irom Vtsu^ (PooGSifD.
jlntr. tf. Pbys. LV, 112 ff.). Des Mineral Ilchfe gelblichi^rau, In aiemlicb
Srossen aufgewachsenen Krystallen, fand sieb auf einem Auswürfling
des rMNtw. Das miltU Resuhal swsier X'eilegon^n war«
Kieselerde «
30^7$
Talkerde
»Ml»
Tbonerde •.
16^0
Kall \ 4
«,78
Eisenoxyd •
8,29
Ksikerde .
0,87
OInb-Verlust
0,75
Unsersetites Mineral •
0,10
98,62k
Die Snbstani hat folglich gsna die
Znsammensetsung einaxfger Glimmer-
Art«! «od am Misten AbnKehkeit
mit dem
durch V, K01BX.L «erlegten
Olimner von Monroe bei New-York.
A. BumnBävrt: über die in der Natur vorkomiiiendeB
Arsnneiaen (a, a. O. LIV, M6 ff.). Naeh de» Analysen Ton KAftstaif,
HovBumf und Mbib» yom Glanr oder axetoasen Arsenikkfes won
tUi9kem9Mn in SchUHen wird derselbe als ein Fe* As" betrachtet.
Neulich wurde ein ibniieber Kdrper toa MMUnm in Notw^en durch
ScHuasR aerlegt und als ein Fe As* befunden. Frfiber neben hatte der
¥«s& die Erüsbrang gemneht» dass der meiste sogenannte Arsenik-
hin«, vom Atenfterfs bei Bhrenflriedondorf Arsen eisen sey. Et
gelang auch Krystall« nofonfinden, stark geaehobeno Prismen, nnrnicbt
nestbar. Die Eigeosebwere des Glans-Arsenikkieses von Rokketui^k
er:
Ulbrahv-Veibalit«!! ist das nftinliche, wie Scbbsrxh sulcbfa «ogibt. —
1a BkrufrMersdorf kommt ^ mit Arfeiieiaea eia Arsei|ikkijei vor, der*
yv\%t^ wr\eher yon alleji rigentJichen Artfiiik kiesen das stärkst geicho*
keue Prisma i^eigt = 112^ 4' und das hodists .spesi6sebe Gewicht s=
CylSS bis 6,290, sug^leicti nacb PLiTTNsa das. viffinigste Eiseii, nur 34»Stf,
Patbali. £s ist d^rselbe,^ welchen Bk aU phara»akonen Mtrkasit
oder Gift kies diarakterisirt haU Auch au f^eiekensMH fia4e< aidi mil;
Glaas-Araeiiik noch oii^ änderet eigeotUchcr Araenikkiea.
F. X. M. Zifpb: Böhmens JBd ei steine (Abhaadl. d. KSn. Böhm.
GeseJIsch. der Wissensch. Neue Folg;e, IV. Bd.). Spinell, besonders
die g>laazend schwarzen undurclisichtigen Varietäten , die 80g;enannten
P/eoDAste oder Zeylanite. Sie kommen nts abgperundete lose Kry-
«falle und als kleine Geschiebe in dem merkwördi{;en Dilavial-Gebtlde
am Fosse der Ba«aU-Gebirg;e im LeitmevHzer Kreise vor , noch ausg;e^
reiclifiet^r aber in -einer ähnlichen FurmstiQn auf der Höbe des Iser*
Gebirg^«»s im Bunziauer Kreise. Die sonderblire , grössteutbeits aus
Qoarx-Sand? aus GoeisR-Tiummeru qnd andern Gerollen bestehende Ab-
lai^rung^ findet sich auf der herwieie^ einer Niederung i^uf der Höhe
des /«^r-Gebirgfes. Die Gegend ist tbeiU sumpfig; , tbeils mit Wald be-
lekt, desabalb läsat sich die Ausdehnung der Ablsgerung nicht wohl
losBiitteln. Die kleine Iner durchschneidet sie in raschem Laufe. Der
Flosa fahrt die Geschiebe der Ablagerung , indem er diese bei hSberem
Waaaerstande unterwäscht ^ mit sieb fort, und so findet msn die darin
vorkomneoden Mineralien auch noch, wiewohl sehr sparsam, sn seinen
Ufern in grosserer Entfernung. Ausser dem Spinell finden sich hier
necb Körner von Saphir, Granat, Zirkon und vorsuglicb häufig Geschiebe
von Iseriu. Die Ablagerung ist ungefähr 1 bis 2 Klafter mächtig und
vamiltelbar auf Granit abgesetzt, welcher in der ganzen Verbreitung;'
dem iMeT" und Riesen-Gebirges eine ziemlich gleichförmig gemengte
Felaarl bildet, in der hier nirgends eine Spur von den genannten Mine-
ralieo der DiluvIaLAblagerung wahrnehmbar Ist. Obwohl nun die Ge-
birgs-Datriase und die zahllosen Granit-Blöcke, welche hier und da ia
aeioeas Umfange oft in ungeheurer Menge auf einandergehäoft verbrei-
tet si«d 9 flSr grosse Zerstörungen zeugen , welche die Granit-Maase ia^
Zaittn-l^avfe eslflte» hat, ao lässt aieb demiocb dorehans nicht darthnsy
das» di9i ifls Diloriai>GebHde vorkommenden Mineralien ebenfblla Ober*«
Ueibael tersfSrf^r Granit-Msssen seyen. Saphir, wie so fben bemerkf
Verden^ ip derselben Piluvlal-Ablsgcrung, in kleinen Geschoben udc^
akgenHNleIeJi KrfBUillfn. Reinere Slaebe von einiger Gn&ase seiehoeii
Mb fMr^frolfefi dovob ihre liefer blaue Farbe ans und dbettrefen av
'st^asAil die SnpMre Ton Xeytan. Die grossem, als Schmucksteine
inaMeren Stacke irerdeo ebaiifalli; aai der iser^sf K«<»pff«o» »«4
' OS
dfto Beschailenheft der Ligerstitte zeif^t, driss iie' beruft« In frfitiernZeU
ten bSal}^ durchAucht worden; hauptsächlich mag: ^s dieser Edelstein
gevresen seyn , welcher die Nachauchan^en und vielleicht die ersten
Ansiedelung^en in jenen rauhen Wald-Gebirgen veranlasste '. Topas
koniiht in manch faltigen interessanten Krystall-Grstalten auf den Lager-
stStten des Zinnerset zu Sehlackenwald vor , eig;net sieh jedoch nicht
xn Schmucksteinen. Wohl aber findet man in den Zinnseifen bei Fribv$
itti Bibagner Kreise KryMalle und Geschiebe, welche hinreichende Kl at-
hfit besttzen, um als Edelstein^ verwendet zu werden. Quarz. Dahin
die sogenannten »^weissen Topase^, „Gold-Topase^, ,,Rauchto-
pasV', ferner Amethystj Chalzedon, Karniol, Onyx, Achat,
Jaspis, Hello tr.op. Krystalliairte Varietäten von verschiedener Färbung
und Durchsichtigkeit kommen vorzüglich auf Gängen im ,yOr-'* und im
„ÜbfrgangS'Gebirge^* vor, ferner in Blasenräumeii derMaodelstein-Gebirge.
Von derselben Grösse fioden sich Krystalle zu Zinnwald ^ zuweilen 2'
laug und 8" im Durchmesser. (Balbin erwähnt eines Krystalls von
zwei Ellen Lange). Gewobiilirh sind die Zinnwalder Krystalle grau,
braun, zuweilen fast schwarz, äusserlieh oft anders gefärbt als im Innern.
Sie erschien zu zierlichen Diusen gruppirt und von Glimmer begleitet.
Besonders zierlich sind die Bergkrystall - und Quarz • Drusen auf den
Gängen von Raticbor%i%^ AUwoschiz und Bzemissow] die Individuen
trifft man auf eigenthümliche Weise in paralleler Stellung gruppirt. Zu-
weilen zeigen sich grössere graolichweisse durchscheinende Krystallo
an den Axeo-Kanten der Pyramide mit kleinen rauchgrauen oder brau-
nen regelmäsig besetzt. Dnfern Mühlhausen im Taburer Kreise finden
sich Drusen, welche in Reinheit und Schönheit mit jenen der Sehweite
und des Daiiphine wetteifern. Die Drusen von Mies haben merkwür-
dige Pseodomorphosen aufzuweisen u. s. w. Opal. Als Schmucksteiue
sind ihrer dendritischen Zeichnungen wegen die Abänderungen von
JSiemcziz und vom Panzger-GMr^e bei Krummau beliebt; sie ähneln
d^n Moos-Achaten oder orientalischen Mochastitinen. Von besonderem
' geognostischem Interesse sind die im Schichhofer Tiiale bei Bilin und
bei Kolosoruk unweit Brux vorkommenden Opal-Ablagerungen in der
Bri^uokohlen-Formatipn ; es siud zum Theil selbst Versteinerungeu von
* In vielen Gegenden Böhmern weiss man sich noch heutiges Tages der »Stein-
samAler* ans Italien zu erinnern; sie wurden gewöhnlich die .Welschen* genannt
iMd hielten sieh hier und da hfiusli'oh niedergelassen, so u. a. im jiupt$-Thti{t tm Hieten-
Gehirge und an einigen Ortea im itetr^Oebirgf» . A«f der iserwiett Kind fiiue Mengq
tlieiis wieder beraseter.Gruben zu sehen ; Alles spricht dafür, dass die Arbeiten sehr jregellos^
HuC» Geradewohl geführt worden und sich endlich nicht mehr lohnten. Gegenwärtig
gehören durchsichtige Steine von einiger Grösse zu den Seltenheiten, und kau6i ddrften
grössere als von ylet Karatr zu finden seyn. Dia meisten erscheinen llehteblan nnd
trübe. In der Rege( tiiffl man sie stark «bgemndet ; Indessen »indtoft *o«k die Qraprfingi
liehen Krystall-Formen, sechsKcitige Prismen und Bruchstücke sechsseitiger Pyramidei^
zu erkennen. — Saphire, welche in den Pyrop-Lagerstätten bei Dliuchkowit* vorkom-
men*, sind viel kleiner, znm Schleifen nicht gieeignet.
Rotzern (HoisopAl), san.Thcil findaD •ich io ijinfn »frk«AHI|(« Ak-
drucke von Blättern and Fischen. Obsidiap. Nur die bei MuUßutrim
vorkonaieDden Varietäten Rind, ihrer .fprüoen Farbe nnd Darcbiiicjitiifküit
wfgen, zo Sehmucksteioeo tauglich. Oliv in, findi-t eich in den Baitalte
Böhmens in grosser Men^e, aber bloss jener vom Katmkow bei St'mil
liefert so Schmuckatein Janglicbe Stficke. Granat. Auf den unter dem
Namen „Böhmisclker Granat" bekannten Pyrop wird eine Art Bergbau
Ketrieben ; trotz der erstaunliehen Menge, welebe man gesrtnnty gehören
Siebe .Tcm einiger Ghrosse au den kostbarsten ScHenbsitan. Zirk^on,
abgernndcte KrjrataUe und kleine Geschiebe.
SssEs: Zerlegung des Manganerses von ia Vaysa (Ann. des
JKn. e, XX y STO). Es bildet einen Gang unfern TesUts auf dem linken
Dfer des A^epron. Das Era ist diebt , derb , sehwarEy netsHiseh gian-
leod snd mit Qnara innig gemengt. Gebalt:
Rothes Manganoxyd . 0,675
Sauerstoff . . . 0,081
Wssser . • . 0,008
Eisenoxyd • . • 0,015
Quars . . . 0,221
1,000.'
J. S6VTBRBBRG:Untersaehnng eines neuen MineralsCKobek-
lit) sns den Ho«'jfa-Kobalt-G ruhen in Nerike (Vitentk, Acaä.
Bandiüig. f. 1840 ^ dsraus in Poco. Ann. d. Phys. LT, 635 ff.). Das
MiDcrsI findet sich sifmlieh häufig und ist begleitet von Kobaltglanz,
Arsenikkies , von Kopferersen u. s. w. : dunkelgrau ; strahlige Textur ;
starker Metallglanz ; leicht mit dem Messer ritzbsr ; undurchsicbtif^ ;
Strich nnd Pulver rein schwars ; spez. Schw. = 6,29 bis 6,32. Er-
geboiss der Zerlegung:
Metallisches Antimon'. • 12,70
Schwefelsaures Bleioxyd
Wismothoxyd • ,
Eisen oxyd , ,
Kupferoxyd
Gangart • •
Verlust . • • •
46,36
33,18
4,72
1,08
1,45
0,51
100,00.
Tb. Bodchanii: Vanadin-baltiges Eisenstein-Lager ron
Adaisds nnd UwerUk an Dordwestlicben Harst-Rande (Pombho.
Td
HJkn. d. Wf9, LV, 63ä ff.)* Klchier« JBohiiers-Kffriie^ »ntbalteii M« 0,21
11 iid darüber Kieselthon, ferner %leine MenglBO Maiifcan, tach Cliroifa
und Vaoadio^ anf Vanadin-Sinre bereehn«!, dfirfto die Quaofitllletzteir
Silbttaoa Uogeflbr 0^2 belrageD.
C. Etnm*: übtt den in der Nfthe von eUstm TO^kommen-
deii „Branirafefn'* (W5kl. n. Libbio, Ann. d. Chem. n. PbarMi. XLIII,
W^ (F.). IHs BneAndet sldh in geringer Tt'^fe in einem Lager einp»
riftenscbfiBtigen plaatiscben* l^bonea auf dem Dolomit, welcher d^rt bri
Gieasen in aiemlicher Auadehnong vorkommenden ,yÜb«rgangt*Kalk8tfin"
bedeckt. Unmittelbar auf dem Dolomit befindet aich ein 1— l)' mirhii.
gea Lager «ioea tbonigen, Jeiehteo und aebr xerreiWicben Wad^ uod
über dcmaelben , 1' mficbüg » ein Lager rotben piaettacben Tbons,
frei von i^ranns.tein'S welcher atellenweia« doreh eine mebraollige L«f;e
achneeweisaen Pfeifenthon» aiemlich aebarf vom Wad getrennt iat. Cber
dfieaem Thon findet man ein anderea 6—8' mächtigea Thoii-Lager , in
welchem der ^yBraunatein^' Masaen-weiae aeratreot iat, oft aber aocb so
dicht Euaammenliegt, dasa er ein wahrea Lager zu bilden acbeint. Mitten
im Tbon-La^er befindet aich eine 1— ll' mächtige Lage einea acbönen
Mangan-Mulma. Unmittelbar über dieaem Mangan-führenden Tbon-Lag^r,
bia KU Tage , ateht der etaenschusaige plaatiache Thon an , welcher in
der Nähe dea Mangana hin und wieder ao eiaenreicb wird, daas er sich
SU einem wahren Thoneisenatetn seataitet. Wie an anderen Orten kom-
men auch hier mehre Manganerze zuaammen vor; namentlich trifft man
in den Neatern, in welchen Pyrolusit die Hauptmaaae anama!cht, etwas
Pailomelan von Barytapatb begleitet.
HAvaMAifif: aber den Tachylit vom SäsebüM unfern Dräns-
'feld (Stud. d. OöUingschen Vereina bergmSnn. Freunde, berauagegeben
von Havbmann; V, 91 ff.)- Der SäsebüM (Säsebeutel) beim Dorfe Kurrn-
aetty iat unter den Basalt-Bergen, die aich cwiachen Werra^ Weser und
Leine in mehren Paraliel-Zöfcen mit der Haupt-Richtung von S. nach N.
aoa dem Flötz>Gebirge erheben, der am weitesten gegen W. gelegene und
zugleich der kleinste. Er stellt Hieb auf einem lUoacbelkalkRncken als
flache und Kegel-formige Kuppe dar, und die petrographische Beachaffcn-
beit seiner basaltischen Masse zeigt auffallende Verschiedenheiten. Aus-
aer Bol, der hin und wieder auf den Absonderungen der Baaalt-Säulen
fvahrgenommen wurde, enthielten diese auch Quarz-Nieren, und im dich-
ten Basalte fanden sich auch Jaspis-Stücke, dem sogenannten Porzellan-
Jaapia ähnlich *• Zu den merkwürdigen Begleitern des Baaaltea vom
* Sehr wahrscheinlich nmgewAndelte Brnchitäcke durchhrochener Gesteine.
^. R.
wie et scheint, «raeböpft leyn 4Mt9. i>l« CfaamfclMistik dw MimmIs
ist folgende: voo Krjretallieatioa ood Blatter-Dorebg&ogeo keine Spur;
das Blioerel xeigt sich dicht, die bin und wieder vorkomaienden kleinen
BltseBriume abgeret^net; ßrnish klein* ond flaeb*nNteeheh'g , ins Ebene
VDd Unebene übergebend; ^rcb Abüondevnngen, weldM die Sobstaos
in Bobestimmten Aicbtanigen dufchsetsen, Itöfnig abgesondefl; die ßraeb-
itüeke Qnbestiainit«eekig und s^barftantifr ; Farbe peebseliwars, ins RnbMi«
«ed Stfliniet-ScfafwmiEe sieb siebend ;'aof den Absondarnngen niebl selten
Metiil*firi»ig «ngelaufrtt, snnial messinggnlb (eine Kmeheinang, wsIiMmi
foieiaen böeliat ssrten Eisenosyifaydrai-ÜbeKBge berrtiirea dfirfle);
«ttf friscbeea Ervtffae swia^er CHas- «od Efamiaa^iana; TollknaMnefl nn-
dsrdwiditig; spröde, sehr ieicbt •enfvenfbar;.<da8 Pulver donkalrda«.
fno; Harte = 6,6 (in der Mitte swiscben Feldspatb und Qaars); spen.
Gsw. =: 2,682« In Pulverform, selbst in kleinen Stöcken, dem Mag*
Bete felgfiani. Vor de» Lotbrdir nebr l#tobt und mit AufUiheo xuni
tleisblssfgen, anrein brinnüab grünem Glase; in Barax «wenig «nd Iva*
eerst trAge anlK^atar mit acbwaelier Blaen>.Renktinn , die beim fir.b«llen
Ttraehwindet; 4iirtb Pbespbtyraala langaam saraetsbarnad aha tsfibea
GliB tiildend, wnHa 'die Kieselerde aiahtbar, Gebnlt naeh eiovr Amilyäe
vBo ScBif BüimwAmv ;
Kieselsaure • • • ft&,T4
Thonerde . • • 12,40
fiiaenexyd^Oxydul « 13)06
Kalberde. , . • 7,28
Talkarde « « S,02
Kali • • « . 0,eo
*Natnm . • . 3,88
'Manganosydui ' 0,10
Wasser • . • 2,73
"" 101,80.
Eia Resultat siemlich genau der Formel:
*e» \
niftg* /Sfi' + a ¥e!^* +*
estsprechend. — Niefot uninteressant. fainsiehJlldi der Bildung dea Tachy-
liti ist: eine Vergleicbung seiner Mischung mit ]ener des ihn: begleilen-
dro Bols, nach der bekannten WACKBNROOBR^chen Analyse des letzten
Koerals. — Zum TsehyUt gehört sehr wahrscheinlich eine hei Quifiana
in SteOiem io einem Kalkstein-Lager vorkommende Sobstana (Karstbn's
a»eblsckiser Augit", wovon Klaprotb eine Zerlegung lieferte). Dagegen
ist das fär Tachylit ange8|>roobene, von Cna. Gmbun anajlyairte Foas|l
•u den Vo^U^Qebirge waaentlich varachiedeoi ao wie auch dia toa
72
Jetxte seigt «icb kideMeo nabor vfnvwndl.
G. Bosb: aber die MiDeral-ürseac^nigfie der SchtschlnMkBJa
(Reiee nach dem Ural a. h» w.. II, 117 ff.). Dieser Minerelien-reiclie
Rickea liegt ani oordJiehea Ende der Urenga and dem Tagavm wect-
w&rta ; er läeat »ich als eine Fortoetzung dre JJwan und Smratkul bi<
traebttn» Die VorkommnUee in euiem Talk sc biefer-Lager aind : Chlor o-
apinelj, Magneteiaen, Oktaeder 9 10 Geateia ein- und inHöblan-
gen auf-gewaobeea; Granat» Linien-groAae Dodekaeder von gelber Färb«;
XaftthophyJlit; Hydrargilit, aecheaeitige Priemen 10 HeJUongea
der Felaart; Idokras, in acbönen Kryatallen mit weiaaem Kelkapatb.
Dahovb: der Fanjaait, eine neue MineraNGattnng (^iaa.
S^i minet^'dj I, S9S ceU), Die erflte Wabrnehmniig dieaer im Mandel-
atein dee Kaiserttuh^tMirges m Breisgmi vorkommenden Sabstaoa ge-
bdbrt dam Hrn. Marquia db Dubb und den» Hrn. Adam in Parig, Die
iFelaart, welebe den anm ebrAndea Andenken von FAiWAa ob Saimt-Ford
so benannten Faujasit enthalt, ist uberaua reich an Augit-Krjrafailleii
nnd ähnelt jener aidir, die de n „Hjraloaiderit*' [einen eisenreichen Olivin]
eingemengt bat. Die oktaedrischqn Krystalle des Faujasits * theiU farb-
los, theils braan, lebhaft glänzend, bald wie Zirkon, bald wie Diamant,
aitsen in kleinen Hdhiongen .und jn blasigen Räumen. Sie ritsen Glas
xiemlich schwierig: ihr Bruch ist glasig uneben. Eigenschwere =: 1,923
Im Glaskolben erhitzt geben dieselben .viel Waiiaar, behalten jedoch ihre
Durchsichtigkeit. Vor dem L5thr.ohr blähen m^^ sich auf und schmelzen
zu weiaaem blasigem Email. . Im Platindraht lApen sie aich in Phosphor-
aali gänzlich auf u. a. w. Die Analyse gab;
Kieselerde .
49,36
Thonerde
16,77
Kalkerde .
0,50
IN'atron
4,34
Wasser
22,49
97,96.
Die entsprechende Formel ist:
3 AI Si« + (Ca, Na) Sl* + 8 Aq =
= 3 3tl S'i« + (Ca, Na)» SV + 24 *
Mit dem Faujasit kommt eine weisse faserige Substanz vor, die durch
Säure angegriffen wird; bis zum Roths^lufaen erhitst busst dieselbe je-
doch ihre Lösbarkeit ein. In der Lötbrohr-Flamme bläht sich das bis
* Sie gehören den Ton de Drc-e and Descloizeavz vorgenomnienea Messungen
ZQfbIge den qvadraiUchen Sjrttftme an; die Winkel sind: 74o 30'; II le 30* nnd
78
jrtii nicfil nfiber bentiaimte MiiMral ««f, «chailst ca weiss»» Enail und
gibt nie kohle Dsaureop Natron ein klares Glas.
S.Sbmmola: über den Tenorit oder das natorlicbe schwarze
Kopferoxyd iBuUet geoiag, XUJ, 206 cH.) Baa Mineral fiodct sich
ifldöooen sechsseitigen Blattchen von 1 bis 10 Millimetern Länge; andere
Blättchen zeigen sich dreiseitig, mitunter sind die Blättchen siemlioh
dick, gesahnt, gefranst, ieichtj wie Scbfeggold elsstiech und regellos
zBsainnieogebänft. Farbe stahlgrao ins Schwarze; metslliscber Glaas,
die kaum durchscheinenden Kanten bräunlich. Schmilzt in der Löth»
rshr-Flaoame auf Kohlen som rothen Korn , welches gewöhnlich mit
schwarser scblaekiger Rinde bedeckt iat, die unter Brausen in Säure sieh
aoflnst. Mit Borax gibt der Tenorit ein grünes Glas. Säuren lösen den-
selben nicht ohne Braosen, nur onirollständig« Seine Zfosaromensetsung
scbeiat dem kunstlichen Kupfer,- Dentoxyd ähnlich. Vorkommen auf
schlackiger Liava am Vemw tm Hasptkrater sowohl, als in andern erlo-
scbeneo oder noch brennenden Sohlilnden ,'so nsmentlich am Fosse des
östlichen Berg-Gehänges in den Eroptions-Offoungen von 1760. Stets
findet sieb der Tenorit als dos jüngste Erzsogniss allen anderen Sobli-
madoos-Produkten anfsitzend.
Saüvaoe: Analyse des Torfes von Sechevai (Ami. 4U9 Mine»
d, If 69t ceV In den Arroodissements von Roeroy und Me%ier€$ gibt
es bedeutende Torf-Ablsgerungen. Die meisten finden sich an sehr er-
habenen Stellen auf Platean-s der Ardämnemi sndere trifft man an der
Quelle der meisten Bäche und in wenig. geräumigen Thälem. Der Torf,
welcher von sehr vorzngjicber G4tc, ist braun, siemlieh dicht und bin-
(erlässt naeb dem Brande 0,08^1 gänslich tboniger Assbe. Dia Ana-
lyse sab:
Wasser 0,306
Fluchtige brennbare Snbstanzeo • 6,392
Kohle ...•.,• 0,220
' Asche •••••• 0,083
1,000.
G. Rosb: Mineralien des Urnen QekirgeM (Reise nach dem UrtU
n. s. w. II , 44 ff.). Die schönen und merkwürdigen Fossilien , welche
dieses Gebirge so, berohmt gemacht haben, wurden grösstentheils in
■eneren Zeiten entdeckt, und die meisten kommen in den Umgebungen
des Hmen-See's vor. Dss Urnen-Gebirge erhebt sieh gleich hinter Miaskf
and dss erste Gestein jenneits Jüiask Ut ein feinkörniger , Granit-
artiger Gneiss, Weiter ostwärts trifft man eine merkwürdige , ans ein-
azig<>n Giimmer und Eläolith gemengte FeUsrt, welche der Verf. als
Y4
^{••eit btteithntft lll^fire Sehifrf« iiiid nach ZfHcon flf«maettf WofÜfti,
u. a. twet in nicht f^rosier Entfernang vom ii5rdKdietr- Ufer des ilrnfH'
' sse*9. In diesen Seiiiirfen fanden sieb folgende Mineralien: Feldapath,
achneeweiss; 2) einaxiger Glimmer, in dünnen Blättehen lanchgrau
titod durchiiehlig, in dickeren ßllttem acWarz und undarelmichtig, zu-
weilen in Krystallen, regnlSren vecbaaeitigen PriSroen von 3'S ]a von 6''
Hohe und von 3 bis 9" Breite und darüber zwischen de» Seitenkanten;
3) Elftoiitb, meist derb, seltner tcrystalKsirt in se6bsse{tigen;Pri8niete bis zu
1^' Länge und if' Breite; 4) Sodalitb, sdiön sapbirblau geförbl, tlerbe
Massen "bis zu einem Zoll im Dttr<ihmesser und nach den Pltcbeo <l^
-Dodekaeders vollkommen spaltbar, rerirachsett nut Feldspath und Eläo.
litfa; 5) Gancrinit, nurdei4>, zumal in Begteitungvon Elädtfth; 6) Zirkoii,
'^aa Mmeraf, dessen sehr ausgezeiebneten Krystslle , wie beksnnt, idieiee
Lagerstätte iMsonders berühmt gemadit haben; 7) Apatit, Kryslafle
•suweihen van ^Zoll * Grösse , mit abgerundeten Kanten » gelb , einge-
wachsen hl Feldspath und BHIolitb; d) limenit (TitanoTaenerz),
derb und in Krystatten, welehe in den Winkeln Ton Eiaenghinz fast
'nicht verschieden sind und, was die Grösse betrifft, von einigen 'Linieti
'bis zu svehren Zollen wechseln. «^ In einem andern Sehurfe, in «inet
kleiaea hervorragenden Klippe attgalegt, deren Gestein nieht mehr aoa
dem eigentlichen Miaacit besteht, sondern -atis einem GemSfirge ▼oit'F^rd«
apath,Albit und Glimmer, wurden getroffen: Feldspath; Albit; Glim-
mer; Zirkon. Kryatalle in Form und Farbe von fenen der vorigen
Vrnehea Kaitz verschieden. ^ Ein dritter Schutf lieferte; Fvl'dspath;
Alblt; Glimmer; Zirkon; Pyrochlor. -^ Jtt einew f(rtgendv«i
Schorfe, 'Wo die Felsart ein syenitisches Gemenge zeigte, wurde getr6f-
fen: Feldspath; Hornblende; Glimmer; Quarz; Apatit, kleriin
•gelbe Krystalle, meist in Hornblende eingewachsen; Pyro'ehlor; Tit-n*
II it, d«rb und KrystaHe von ausMrordenflicher Gtöaie, mehre Zoll lani^
und verliäUnfssmäsig breit, von der geWAbAliehcn Forsn als Prismen veti
130S ^ie Fl&chen in der Regel uneben oder raub, ihr Inneres oft psr§a **.
— Fast auf der 'Spitze dea limen^Gebirffes kommt eine grosse Mas««
grobkörnigen -Kalkes vor, de^r mehre Mineralien eiltbilt,- namentlich Apa-
tit In regelmaiiig ausgebiideten Krystallen, zur Spitzong entrandeta
«echsseitige Stvleli mitunter von 3^' Lange; ferner uiusebifesst der Kalk
schwarzen Glimmer in sechsseitigen Tafeln, und hin und wieder kleine
aber aehr regelroäaige Magnetelsen-Krystslle. — Unter den östlich vom
Umen»€o gelegenen Schürfen verdient sunichst der Äschynit- Schorf
'Beacbtilog. Er ^orde an einem kleinen' Hagel im Eläolith-retehen Miaacit
angelegt, DIeaes Gestein besteht aus Feldspatli, Albit and* Glimmer in
^grobkörnigem Gemenge. Zirkon findet sich in kleSneti äusserst schdn&n
Krystallen. Dtfr Äschynit wird nur kry^tallisirt getroffen , ist
*■ An einer andern Stelle Im Umen-Gehirgty beim See ttehkul, wurden nenerdlngs
Hehr fechSas tItanit-Kryetalle unmittelbar unter der Dammerde in sereet&tem Feldsputli
Mtnliebiieliwmrs, Im ^ftridie gf^lblfcbliraoiiy nur ■» den dirnnst^n 'Kati^en
idtvteb dnrcliBcbeincnd ond swar mit nyisinth-rothem Lrcbte, im Bruchto
ittrk fettglänxend. Hftrte xwitcben Apatit und F«ldtpatb. €kw6bnlicfa
findet er «ich im Feldupatb , roweileo auch in Gtimme^ ein^ewacbaen«
tfit lern Äsebry Dil korumt Urano4anta! vor und in der Näba d^a Scbur*
fef, wovon die Rede, wnrde Kordnd entdeckt iti baocbigen, aeehaxeiti-
gea Priamen von ZoUi^röaae, In einem Grateio, daa mit jenem des Aacby-
aita viele ÄbniScbkeil hat *. ^ Auf der Sädoat-Seite des /lmaif«ife*#, awi-
•eben ihm und Acm Argagoick-See* findet sich an vier, in nicht groiiser
Entfernunif Yon einander liegenden Stellen Top an in 1 bia 3 Larhfer
mSebtifcnn Oranit-^In^^en , weiche in der IBIloKth-freien Varietll de^
Vtaieits äofiietseti. AnchZirkon in kleinen Kryatatlen ond in'KSm^k'A
bt vortinndcin. Femer kommen vor : Feldapath, »chön apanitriln
(i0|C. Ansasonenatein); Albit, achtteeweis«, f^rosskSrnige Partie'n und
kleine tnfeUrtig^ Kristalle; Quars; einaxig^er Glimmer; Topas,
rein weina in Krystatlen , welche mitunter awei Zoll Länge erreictien
•nd fast alle Fliehen aeigen, welche man an den sämnitlichen übrigen
Fnndsfltten des BUnerala beobachtet hat; der Topas findet sich aufge-
waebaen aof grünem Feldspatb , hSnfiger in weiaaem oder gelblicheni
Tbott, der D^naenvänme Alll und.tfft F^ldspath-Stficke entbftit; Zirkon;
Granat; Tnrmalin, o» a. häarfSrniige KrystaHe eingewachsen in
Topaa-Kryatallen ; Mengit, kleine prismatische Kryatalfe iki Albit ein«
gewachsen (dbs Mineral enthalt , naeh Versuchen von H. Rosn , n^beh
dem Eiaenoxyd iiieht aowohl Titanaänre , sondern sehr wahrseh^intich
Zirkonerde). In der Nähe des Itfo«««^ Sise'a KUi&gaUck erücheidt einn
grosse Masse |^rossblftttriger Horoblende, allem Vermuthen nach brlcWt
dteaelbe in Nestern ein. Sie erttbllt'Giimmer, kleine Apatit-, Tita-
ail- nnd Zirkoh-Krystalle. — ^*— Ausser diesen voin Verf. auf aeiheii
Exknraionen im Umtn'CtMr^e beobaeftteten Hßneraiien sah dersetttto
apiter no andetti Orten noch folgiinde firaen^nisse jenes Gebirges : ,
Houasit, in einem grosskSrrtigen Gemenge ana Feldspatb, Atbft und
Glimmer: TacfaeffkinH; Graphit, in von den Wellen anageworiTeneli
Geaebieben am Ufer dea ttlaMsdhik-See^s im SO. von Iktia^k*, Epi'dot,
am TMcketHoe o«ero (achVi^araen iSee), önd Flaasspath.
Tm, Scbbbrsr: Beschreibung der FnndatAtten des GadbM-
Bits aafder Inael OiUeroen imsudfieben Somfegen (Foconnboap*
Ano. d. Pbya. LVI, 488 IF.). Oiii^röen liegt an der Sddkdate Nonbeffuns^
t geographische Meilen in nordwestlicher Richtung vom Kap LihtailMtM*
* Das ÜlliierAl Ist bei weitem nicht toii der Schönheit , wie der^spfiter aa elnktti
laieiM Orte In ntiUh-^ebirgt ^ uoferti des Dorfes SelanHna adrdlleh Ton Mimkkuf'
feftadeae Korvnd. Hier orreiches die Kryetaile wdhi 1 bi« 3 Zeil GrtfsSto . sind ne«t
nch ^ränlieb- mkl bisalich-gran , atelieoweise aber faet rein aapbirblaa and so durcli-
scheiaead, das« sie «ich wohl xn Schmucligteinen eignen. Die Kryetalie liegen in elaem
Onstefn, das ana Feldspatb und wenigem' GUmmev besieht.
7«
Ihre grosste Langte ongelalir In der Richtung NW. tn SO. betrifft ftwt
eine geographische Meile, die Breite i Meile. Durch die Bucht Raanaag,
welche in der NS.- Richtung tief io die lonel eioschoeidet , wird daii
ganze Areal derselben in zwei Insel-artige angleiche Theile geschieden,
wovon das kleinere westliche etwa ^ bis ^ des Flächen-Inhaltes deM
ganzen Eilandes enthalten mag. Die Ufer von HiUeröen erheben sirli
fast überall steil aus dem Meere und sind von keiner bedeutenden Höhe;
allein die Fels-Massen» welche hier und da, besonders io der Nähe dt*r
Jüasvaag-BücUt , einige bebaubare ebeue Flecken sich einschliesseu,
nehmen nach dem Inneru der Insel hin mehr und mehr an Höhe zu
und steigen zu verschiedenen Berggipfeln an, deren erbabenster, Lange-
iandsheien^ 906' misst Die ganze Felsmasse BUteröens besteht aus
Esmark's Norit, einem körnigen Gemenge aus unrein grünlicbero oder
gelblichem Feldspath (wahrscheinlich Diallag) und grünlichem oder blau-
lichem Quarz. Stelleoweise finden sich Hornbleude» schwarzer Glimmer,
auch Hyperstlien , ' aber nur selten und in untergeordneter Menge. Von
Schichtung zeigt der „Norit^^ keine Spur. Au mehren Orten der steilen
Ufer erscheinen Gang-artige Gebilde, bestehend aus einem grobkörnigen
Gemenge von fleiscbrothem Orthoklas (zuweilen auch aus fireiasem OrthokUs
und Albit), aus weissem Quarz und schwarzem Glimmer« In den Extre-
men der Grobkörnigkeit zeigt sieb der Feldspath in KrystaJIen von Kiibik-
fuss-Grösse und darüber, der Glimmer tritt in Quadratfuss-grossen Tafein
auf, der Quarz breitet sich iu noch weit bedeutenderen Massen dazwi-
schen. Quarz und Orthoklas stellen mitunter ausgezeichneten Schriit-
granit dar* In diesen charakteristischen Granit-Massen findet man ititi
und wieder eingemengt: Hornblende, Hyperstheo^ Magneteisen, Eisrii-
glänz, ein Allanit-artiges , stets krystallisirtes Mineral, eine Subntanz,
welche der phosphorsauren Yttererde gleicht, endlich Gadolinit und AI-
lanit. Im Norit, zunächst diesen Gr«nit*Bildnogen 5 ist «in noch nieUt
jiäher bestimmtes, scheinbar eisenhaltiges Mineral eingewachsen in laog<*n
prismatischen Krystallen. — Die Granit-Gänge wechseln in der Mäili-
tigkeit von eiqigen Zollen bis zu mehren Ellen. Sie finden sich nieioHls
im Innern der Insel , sondern^ nur an der Küste , also gewissermasen
da, wo die Naturkräfte, welche das Inselland vom Festlande isolirtcn
und seine Küsten zerstuckten, dem Auge des Beobachters einen Durch-
schnitt der Felsmassen bereitet haben. Sie erscheinen besonders an der
Ostseite der lla«0aa^-Bucbt , ferner an der Nordseite der Insel und au
der Südseite des gegenüberliegenden Festlandes ; au erstgenannter Stelle
trifft man die mineralogischen Seltenheiten besonders reichhaltig, — —
Das Verhältniss der Granit-Partie'n zum umgebenden Gestein ist durch-
aus nicht dem Auftreten von Basalt-Gängen vergleichbar, bei denen sich
die Spuren flussigen Emporsteigens der Gaugmassen in das zurückge-
drängte und zerbrochene Neben-Gestein oft aufs deutliehste erkennen
lassen. Hält sich auch stellenweise der Granit vollkommen scharf vom
Norit gesondert und erscheint ^ er hier als ein aus der Tiefe über das
Meeres-Niveau emporsteigender meist mehr söhliger als steiler Gang,
77
«0 ändert er doeli «ehr bald mrhr oder weniger diesen Charakter
und wird entweder Ader-artig^, oder die scharfen Grenzen zwinchcn'
ficiner Masse und der de» Neben-Gesteines ^ehen durchaas verloren und
Norit und Granit seeigen sich so so sa^en in einander geknetet.
Nie sah der Yf. scbarfkanfig^e Brochstncke des ersten Gesteins vonT
letutfiu arnschlossen. Das ganze Phänomen führt ^ur Annahme: dass
der Granit im fitissigen Znstande zu einer Zeit in. den
Norit litneingep'resst oder mit ihm ,)geni ischt^^ worden aey,
als aicb ancb dieser noch In einem Brei-artigen oder we-'
nigstens nicht vollkommen erh&rteten 'Zustande befand.'
Es scheint ferner, als sey die- Kraft, welche den Granit emporsteigen
mtdite, nicht mächtig genug gewesen, um ihn bis zur damaligen Ober-
ilacbe des Norita emporzutreiben. Daher mag es kommen, dass man
ernten niemals im Innern der Insel, sondern nur da sieht, wo Buchten
oder Meerengen das Land zerschneiden. Von 'ganz besonderem Interesse
sind die gangartigen Granit-Partie'n wegen der Aufschlüsse, welche sie
biosichtlich der successiven Bildung einiger dieselben konstituirenden
Bestandtbeile geben. Überali lässt sich erkennen , dass der Feldspath
früher krystallistrt oder erhärtet ist, als Glimmer und Quarz. Der erste
erzwingt sich überall Pfätz zur volfkoromenen Ausbildung seiner Kry-
stalle, während sich die Glimmer-Blatter gleichsam seiner Macht fügen
and der Quarz aufs Deutlichste nur alle von beiden übrig gelassenen
Räame in nnkrystaltinischer Gestalt ausfüllt. Der zuweilen vorkommende
Schrift-Granit gewährt ein sehr instruktives Bild vom Kampfe zweier
(mit einander in flüssiger Substanz gemengter) Mineralien , um da»
Recht des Zuerst-KrystalUsireus. In diesem Kaoipfe hat sich der Feld-
spath stets als Sieger gezeigt. Er bildet seine Krjrstalle mit völliger
Schärfe aus , trotz der mancbfacben Quarz-Partie'n in seinem Innern,
welche, von allen Seiten her zusammengedrückt, es kaum zu einer Ähn-
lichkeit mit verbogenen ond gepressten Quarz-Kryst'allen bringen konnten.
Welcher Umstand kannte wohl einen klarern Beweis dafür liefern, dass
der Quarz noch flussig oder doch noch weich war, als der Feldspath
schon krystallisirte ? Diese Thatsache ist sehr wichtig: Nach gewöhn-
lichen vulkanischen Prinzipien, deopn zufolge wir una sammtUcbe Gebirga-
Arten als ursprünglich feurig-flüssig denken, kann die Erscheinung durch-
aoa nicht erklärt werden ; denn Kieselerde für sieb schmilzt bekanntlich
weit schwerer und sollte demnach weit früher eratarren als ein Silikat
von Thonerde und Kali. Hiernach sollte man also schliessco, dass sich
der Quarz überall iu Krystalle ausgebildet und der Feldspath von ihm
unterdruckt finden müsste. Di^ sich Diese jedoch gerade im umgekehrte^
Yerbaltniaae zeigt, so muss, daraus ein sprechender Beweis für die nicht
genog EU würdigende Tbatsachen ergeben: dass bei Entstehung des
Urgebirges das Feuer allein nicht alle Wunder gethan habe, sondern
dass die richtis:ste Vorstellung von Entstehung krystalliniKcher Gebirgs-
Arten wohl immer die bleibt, bei der dem Wasser und dem Feuer gleiche
Schopfungs-Rechte eingeräumt werden. Nor durch solches Zusammed-
ifrirkcn dtotev M^nn vertcbiedenactigeji iCr|fte l^nnt n phApomen« der
rrw&hiileii Art erklärt werden. Und «elbst diese beiden, starken Afen«
t,ii*o. durften nicht ausreiebend aeyn, um das Ürgebirg^e aus seinen Be«
MMmdtbeilen in seiner gegenwärtigen Gestalt hervorgehen au iaasen. —
Was den Bildunga* (Eratarrnngs.-) Moment dea Gajolinita betrifft, so
M'lieint dieser noch früher als der des Feldspsthe« eiugeircten su sajrQ«
Überall wo ein Gadolinit-Korn von Feldapath umgeben iat (nie mh der
Vf. ein aolches rings von Quarz vmschJossen ) » erscheint letster mit
aeiujen Blätter-Dqrchgängeo m.ehr oder weniger sternförmig um dasselbe
angeordnet , ganz wie es bei KryajtalUn zu geschehen pflegt » «eiche
sieb um einen festen Kern ansetscn^ wieDiess s. B. m\i Dberrindongea
von Gypsy von kohlensaurem Kalk u. s. w. der Fsll ist *. — Ziun. Seblasie
lirmerkt der Vf,, dans Gadolinit und Allanit nicht su so grossen Seile»«
liriteoy gleichssm zu örtlicl^en Abnormitäten gsbören dürften. Es si^heiaea
dirite Mineralien vielmehr charakteristische Bcstandlheile jenes gangartig
\(irkQmmeoden Granita zu aeyn^ der an vielen Orten in Norweget^ (und
allem Vermuthen nach auch in Sehtoe^en) im Urgebtrga -Bereiche auf»
tritt. ScHBBRBR fand dieae Formation des Gang-Granita a« B« in der
ganzen Umgegend von Arendal^ auf den bena/cbbarten Inseln« auf den
KÜAten-Striche zwischen ^rendal und TredeBtrand und endlich von ds
bis Xäs^Eiwitwerkt also in einem Flächen-Rav« mebrer Quadrat-Meilen,
ftehr häufig in den hier überall herrschenden j^Ur-Gneissen/' nnftretend.
An wenigstens zwanzig verschiedenen Stellen dieses Terrsins sab er
)eue Gang-artigen Granit-Gebilde (welche mit deüen von üiUeröen dia
g toaste Ähnlichkeit betten) und nahm theila Gadolinit-, tbeils Allanit^
artige Mineralien wahr, welche indessen genauere ebcmiacbe Untersu«
chungen verlangen. Es konnte also hiernach scheinen , ala aeyen diese
Substsnzen mit ihren msncbfaltigen aeltenen Beatandtheilen von ]rnen
Granit-Massen einer grösseren Erd-Tiefe entfuhrt, in welelier Yttererde«
Bcryllerde, Cer und Lanthan so häufig vorkomm.e« mdcbten» ala 4ia weni-
ger apezifisch achweren Stoffe: Kieselerde, Tfiooerde, Kali fi« s, w^ in
den obersten Schiebten der Erdrinde.
E. voifBiBRA: Analysen von Muschelksik, buntem Sand-
stein und Melaphyr aus Franken (Erdm. und March. Jonrn. f.
prakt. Chem. XXVI, 8 ff.). Die Muscheikalk-Ablagerungen der Gegend
von Schiceinfurt gehören der obern Abtheilung des Gebildes an. In
stärkeren Bänken finden sich Drusen mit Kalkspath, zuweilen auch mit
.Braunspath ausgekleidet. Kaltcspath-Adern durchziehen oft längere Psr-
tio'n des Gesteines ; kleine Spalten sieht man mit Eisenoxyd erfüllt. Die
Schlangen- und Wurm-förmigen Absonderungen, fnr die obere Abtheilung
des Muschelkalkes so bezeichnend, werden nicht vermisat; die «hsrakte-
ristUchen Versteinerungen sind cbenfslls vorbanden, auch Saurier- und
« Schon ÜAüftMAwir hat in seiner Reise dnrcii SkandinaTiea «nf dicec eigenthdsi-
mhe fifAcheiaiiii^ anfiiierliMai gemacht.
«►
F}«kBi#tii l|f «unea. vor,, Ifrt« in. «ipiiM» l^ßn «fbr hMf?« I>«r
Vf. tetlegte die mergelige Schicht und ie» festen Kalk^teia roa iS^iM^
/Wi» filctoeta^iire, von ifükibach bei Karlstadt u«.v. e, •. O. [Wir
jDäuen nne daran I beiebranken y
totof^eben.]
Mergelige Schiebt
^ie Resultate einiger Zerlegungen
Kfetelerd)B
Kohlensaare RaTkerde
^ Talkerde
Thonerde
Biaenoxydnl •
Wasser .
Sehwefetalure^ Natron,
CbIor«Terbindupg| Vprluel
4. ▼•» B^ ;rtp
8€nnf€ldi KarUtttdtf
Elgensehw. 2,G9S. Eigenachw. 2,696.
5)8 • 5)6
41,1 . 64,3
44,8 . 18,4
3,7 . 1,7
1,3 (u. Oxfd) 3,6
J|,4 . «,0
100,0
0,6
100,0.
Fester Kalkstein
Kieselerde • . • .
Koblensaare Kalkerde . • • •
„ Talkerde • • • •
Thonerde I
Eisen oxydi
Wasser ...
Natron, Kali, Schwefelsaure, Spnr von
PbpepboraaQreji Cblor-Verbijodung
A. von &• von
Elgensehw. 2,634. Eigenscbw. 2,741
3,9
t
a,6
00,1
•
M,l
2,4
•
1,0
3,1
1.«
0,8
«.»
•
0,8
J,3
•
0,?
100,0
100,0
E. Mergel des bunten Sandsteins von Kissingen (roth, dann«
scbielerig, mit vielen Glimiper-Blättchen gemengt); spez. Gew. = 2,666.
F. Bunter Sandstein vom roCAeii Ber^e bei jECaW«(ai^^ (dMnkeU
reib, mit wenigem Glimmer); spea. Gew. = 2,608.
Beide ei:gabea: B. F.
in Saore löslicher Tbeil : • ,
Kieselerde ••,•••
Thonerde .
Eisenoxyd • * •
Kalkerde . . . . . . .
Talkerde «....,.
Wasser . ......
ia Sflore onldslicher Tbeil (bei F. ans ziemlich
feinen Quarc-Korncben bestehend) .
Veriest, bei E. mit Chlor-Yerbindongen
—
•
0,2
«,1
•
1,0
«.»
.
V
0.9
M
0,6
1,8
•
0,$
86,0
,
92,6
0,6
•
0,2
100,0
100,0.
80
G. Grauer Thon tob KUngemb9r§ (Lager im 'Bnot-Sindstem
adftmachend) ; spez. Gew. = 1,407.
Kieselerde . • • • • 56,0
Thonerde •••••• 16,1
Eiseoozyd 1,9
Kulkerde 5,1
Talkerde 0,1
Waseer 10,1
Schwefelsaure , Cblor-Verbinduofl^,
Alkali, Ammoniak . . . Spuren
99,5.
H. Melapbyr ana der Gegend dea SUigerftnUdes (durchbricht
Keuper und Muschelkalk); spez. Gew. = 2,770.
Kieselerde .
. 19,85
Kalkerde . . . «
3,54
Talkerde . . . .
2,15
Kohlensaure Kalkerde
21,30
„ ♦ Talkerde
14,41
Thonerde . . . ,
9,21
Eisenoxfd .
15,14
Chlor-Natrium
0,99
IVasser
4,30
Schwefelsäure
Spur
100,00.
Bsrthibr: Untersuchung; des Sandes um einen von Fiedler
bei Dresden gesammelten Fulguriten {Comptes remduu ^ 1843^
XVIli 598 — 599). Der Sand besteht aus forinlosen Körnern von
der Grosse eines Stecknadel-Kopfes und meistens dem Ansehen des
Quarzes, jedoch mit einem Stieb ins Blonde, der von einem dünnen Über-
suge von Eisen-Hydrat herrührt. Ausserdem sieht man matte und opake
Korner von thoniger Beschaffenheit, die sieh aber nicht in Wasser auf-
weichen , und einige kleine Kalk-Trömmcrchen und schwärzliche Theile
von organischer Natur. Die Analyse ergab ausser der Kieselerde
Eisenoxyd ' • • ' 0,0075 \
Alauuerde . . 0,0400 > 0,0500;
Kohlensauren Kalk . 0,0025 I
wornach denn dieser Sand ausserordentlich feuerbeständig ist' und sich
auch im heftigsten Feuer unsref Öfen nicht erweichen würde. £s hat
mithin einer grossen Schmelz- Kraft bedurft, um diesen Sand zu einem
Fulguriten zu gestalten.
81
B. Geologe and Geognoi^e.
R. 1. Mumntisoiffy E. bic Vebnevil und Graf Ksymbung: zweiter
fl^eoUicischer Überblick übtr Eurt^äUch-Bueslmnd iPkUoa. Maguz.
184a, XKIU, 67—71).
I. Silnr-Geeteine. Die unterste Abtheilaog^'io Bienen Sehief«rn
and ÜDgnliten^Grit bestehend, eipd jetzt anch an der See-Kaste, nim-
lich zwiscben Rstal und Narwa^ und am Ufer der Narwa und der
Lnga^ wie früher im S. und SO. von Petersburg gefunden worden. —
Die oberen Silur-Gesteine, hauptsachlich ein dunngeschichteter Kalkstein,
bildet dort die obersten Theile der Ufer-Felsen. Die Narwa^Falle bei
iVartca-Scbioaa schreiten dsrin rückwärts (wie die Niagara-Fälle) y indem
stenioder festere Schichten serstören und die darauf liegenden festeren unter-
waMbeo. — Über dieser an Orthozeratiten und Trilobiten reichen Hanpt-
Biasse der oberen Silur-Gesteine, welche einen grossen Tbeil von Esth"
Und und den Inseln Ösel und Bago bedecken , fanden die Vff. bei'in
Städtchen Schavli ita GouyX, WUna noch eine oberste Abtheilung, un-
mittelbar unter Devon-Gesteinen, mit 15 Petrefakten-Arten , wobei Pen-
(ameri, Terebratolae und Ortbidae, welche im N. von Dorpat
nnd WeUsenstem, bei Oberpahlen u. a. durch* einen kompakten Kalk-'
steio ersetzt zu seyn scheint. — Versteinerungen sind noch viele gefon-
deo worden. Die für die Russischen Silur-Gesteine charakteristischen
Arten sind folgende^ worunter die mit * bezeichneten nur im UraM
vorkommen
Asaphns eicpaasna Dalh. *TerebratiilaUraIeiisicif.ip. Craala antlffttlnlaia.
. cornntiis. » PandeTi n. tp, (Orbicola a. Eiovw.)
lOaeaBs crasMeanda D. « ciocta fiiCHW. Lingala qaadrata Eighw.
Aapyx nasotoB D. Leptaena imbrex Pahd. (L. Lewisii Sil. Syst.)
ffrtkoceratitea vaginatus « rogosa Dalm. Sphaeronites auTäntiom
SCH1.0TH. . Spirifer biforatirs. (Sph. citras Hn.)
Litaites «onvolvans SchIm (Tetrebrat. b. Scb&oth« Bemieosaifttea pyriformia v.
Clyaesia Odini Eichw. » lynx EiCHW. BvcB.
* TerebrataU WiUoni Sow. . aeqnlrostris, Catenlpora labyrinthica Gf.
• spbaera V. Buch. (Terebr. aeq. Schlot.) «Favosites Gotblandica.
» canelina V. B. » porambonlte« ▼. Buch. » Petropolltaaa.
Orthis aaomala. «PeaCameriuVogiilieaaiMf». GraptoIUbaa ate.
(Terebrat. a. Schlotb.)
11. Devon-Geateine. Die nördliche Zone wurde \fi lArland und
Kurianä weiter verfolgt. Die von Pander und Asniuas in diesen
Gegenden gesammelten Fisch -Reste, wovon einige froher Reptilien
lageaehrieben worden (ein 3' langer Knochen deutet ein 36' langes
Thier an), entsprechen den Geschlechtern und selbst Arten, welche mau
bereits aus dem Waidai, aus Schottland u. s. w. kannte (Coccosteus,
Holoptycbioa, Dendrodus). 2) Über die sodliche Zone in dem
Zestrsl-Tbeile des Europäiachen Busslands haben die Vff. ihre früheren
Aifiebten berichtiget und stimmen nun mit den Beobachtungen von
Aeukssev (Jahrb. fS4By 109) uberein. Ein früher übersehener Dom
von ps\aozo\eehen Gesteinen erhebt «ich bei Orel^ Voroitje o. a. w. 800'
JsbrgSLBg 1844. 6
8%
über das Meer imi treniii Jlt«<l«ml io 2 Beetoi , fti des JKotlreaMf
Kohlenkai k-Beeken im Norden und daa Jura-Kreide- und -Tertiir-Beckeo
iin SAdeo, Die Dewon-Btldongen dieser Gegend beben wcniReteet IS
Foeeil-Afteii mit dem Büttkß»mmi§ gemeiB; z» ifareo in W^^Ktar^pm ij^i^
aeben Arten gehören:
Spiffifcr Archtettk « Pvodastn» j^rodaetoidee. Aelopom.
» VernenilL » spinnlosas. Favoaites.
Leptaena Datertril. Orthis crenistria.
Was aber die Dorcbscbnitte der RussiicheH Gegenden besond'ers
wertbvon macht» das ist, dass sie die Hofoptyehius (nobilissimns
ete.) n. a. Fisch-Arten des OM red Sandstone in ScküiUanä und ting^
iamd in Vereinigung mit den charakteristischen Koncbjlien ¥on S.-Devou^
BoHlogne und der Eifel darbieten.
in. Kohlenkalkatein nnd Kohle. Die untersten Lager von
Sand nnd Schiefer mit achlechter Kohle und Stigmaria ficoides bei
T^da nnd Kahtga entsprechen dem grossen und ausgiebigen Kohleo-
Revier von Bgrunckshire^ welches ebenfalls unter dem Bergkalke liegt.
— Den RMUsiscken Kohlenkalk theilen die Vff. neulich in folgende 3
Gliedes von unten nach oben: a) dunkler Kalk, beseicbnet durch Pro-
dneina gigantens, Fr. Waldaicus (nahe Fr. anoroala Sow.;, b)
der weisse Kalkstein von Moskau mit Spirifer Mosqueosia, Sp.
resupinataa, Sp. glaber, Chaetites radians, Euomphalos
j^entagnlatua n. a. Arten, von denen einige (Sp. antiquatus, Sp.
CO meid es) auch in jener untern Abtheilnug vorkommen. Dazwischen
liegen Sebiebte» toii dichtem gelbem MagnesiaAnKsIk^ Bender von rotben
und grtosn Sebiefer» nnd Mergeln, nnd Lager von Quarz-Gpeateio (Ckeri)»
e) Schichten ans Mieden von Fnsulin« mit Enompbalu« penlan-»
galatna, Cyathopbyllnm u. s. w., Welche an der Wdffa zwischen
SUtturopoi nnd Sammray auch an einer Steife swischen Dmepr und Don
«. a. vorkOTMuea, scbeineu ist ÜTosAieifier oder fToMsi-Benirke sh Cahlem
— Der Bezirk der Steinkoblen-Formetton am Donel« (ebe« zwlnehe« den
2 zuletztgenannten Flüssen) ist reich an bauwürdigen Kohlen y die im
MaduHur Bezirke fehlen. Sie wird aber von der Regierung onr an 2
Orten gewonMtt. Im Sebaebt von MmHMU Balka im NO^ vmi Badt^
ffuftt erkennt man, dass die besten Kohlen-Lager |ener miHelii Abthei-
lung (b) und zugleich dem Zentral-Tbeile des (Englischen) Koblenkalks
angehören. Man findet dort 12 dicke nnd dünne Kohlen-Flötze in einend
800' mächtigen Schiefer- und Sandstein-Gebirge fibereinander, weleliem
ddnne Kalk-Lagen mit Spirifer Mosquensie, Frodnetns anti
quatns, Orthis lata, 0. planlssima, Bellerophon, Torritella^
Fecten, Nautilus n. s. w. eingeschaltet sind. Di« VersteHierangeii
aind also wie um ÜfosAraa, wo aber die Kohlen fehlen, ha Nof4-Russlam
mithin wie in Sud-EngUmd konrait keine Kohle in der nnfercn ode<
kalkigen Abtheilung des Systemes vOr; aber in Natd-BHgiamiy ftf iTark
sfdre^ Durham nnd Northrnnbertanä sebaften alcb wie am DmutM Saud
Bteiae' und Schiefer ein und der Kalkstein tremt deb in eine lieftg^i
83
▼•a Mlf s^fSkivAdeft StMeNlen. Dm froiM BfUbtche KohlBn^Revler
jt SU'WAs giM Mf «inen £«4e antbrnitischf^, am «ndisrn bituoiMse
Mto TW erleleliem ülter; in Süd^Bu9$kmä giU 4er am WNYT. naeb
OSO. siebeade Kohlen-Zag an O.-Eada antbraaitiaoiie nnd am W.*fiiMU
bitomiBdaa Kable, biar nul dickaren Katk-Scbicbten. Dia« Sekicktan aind
stark verworfen and wellanförroi^ nnd haben bia 50^*^70^ FaU. Nac^
H^. QDd SW* findet man die Steiokahlen-FarnaHon mit dunnav wdrdan»
den Schiebten anf €^aait, Goeias n. 8. w. rnhcn, die min unter Hir her-
rortreten; Wahrend dagegen' nach St), und N* hilb Rotber Sandstein}
Kreide uod Tertiär-Schichten ilolche fiberdeeken. — Die oberaten Grileder
deg Koblengebirg-Systemea aind im Moskauer Becken nicht au beobaeh*
ten; in jenen audlicben aber ruhen Schichten von' Schiefer uod Sand
oboeKobre auf jener Kalkstein-Reihe (OarodofTta), An der IITeatseite
in Vrolt aber, östlich von Perm und zu Artinsk gehen Sandsteine lind
Konglomerate mit Pffanzen-Resten, welche über der grossen KoMen-
fohreoden Bildung au liegen scheinen, über In Kalk-Grita mft Gonla*
tifen, deren Arten aus derjenigen Familie aind, die in W.^Europa die
obersten Glieder der Formation cbarakterlsiren. Auch an den Seiten dief
GuberUnski-Berge und an den SW.-Rändern des Ürta bei Orenhurg lommt
(fiese Bildung vor.
lY. PermischesSystem. (Zechstein der Deutschen, Magnesian««
Linestooa der Eaglauder.) Die Vff. glauben diesen RutHschen Bildun-
I^D einen neuen Namen geben zu müssen | weil sie manchfaltiger in
BeschalTenheit der Gesteine uod reicher an fossilen Resten sind,, als ihre
Deutschen und Englischen Äquivalente. Sie erstrecken sich Im 0. der
ITo^a^ in den Gouvernements Kasan ^ Wiatka , Perm und Orenhurg^
über eine weite Fläche und bestehen aus weissem Kalkstein mit Gyps^
108 rothen und grünen „Grits^^ (Gries) mit Schiefern und Kupfer-£rxen>.
aas Magnesia-Kalken, Mergelsteinen, feinen Konglomeraten, rotben und
eranen Sandsteinen u. s. w. Alle diese Gebilde sind so manchfaltlg in
eioaoder eingeschaltet, dass man sie als ein grosses Ganzes betrachten
BOSS. Ihre Fossil-Reste halten das Mittel zwischen denen der Kolilen-
Fonaation nnd der Trias. Zu den charakteristischen Arten gehören:
Prodnctus horrescens n. tp, Natica variata Phil. Avlcnla ceratophaga Schl.
n Cancrlnl «•. $p, ttodiola Pallasif n, ip. LfngifTa parallela Pmh.
Spirifcf laaMÜMM ftvmiu OeirflU« laanlata Pmb. < Uaiafas oeolatas HoTonaa. •
lenbnrtala atoai^Rta Sgbl, Ostrea aiater^ula n, sp, Cytlieviaa.
• Roysii L'EveiL. CorbuU Rossfca- ». sp. Retepoca flastracea.
(Atrypa pecfinifera Sow. Avlcula Casanienüis n. sp, Oorgonia.
M. C. HO. TOT.) » antlqna Schlotr. MillepDra.
IKe Kanglnoieraite nnd Sandsteine haban Paiaeoniseua-'Arfcir und*
Saarier^Rnafe ^eiitff^rj, van weteV letzte« Küto«»a ein^e abgebildal
nd FttcttBK TON' WAEDsttiH andre unter dem Namen Rhop>al«deriy
Maatellii ImlcaaDt ^jeataabt bat;, dieaen raebnet QwBor au den aoheide-
<Ugav(lik04>cMiMfl>Stvvierni< Raato yßon PSlnnaen haben Kirro«M»,^Wa]a*
^vHsor voif QirAr.Efr (Jahrb. tSdUt^ 479)' mid Pischea von VTAtutr&iwt
(Mib. lS4Mj 483) beachrieben, wefche einen mitteln Charakiec
6*
84 ,
swiscben deben der Steinkobleu-Formation und der Trta« tieelftien. Die Vff.
babeo eich ao den Fundorten selbst öberzeagt, dase sie aueb alle aus dem
Permischen Systeme sind ; Morris wird die neuen Arten beschreiben. Einige
voo ihnen stimmen (wie vorhin einige Konchylien) mit denen der Kohlen-
Formation fiberein (Galamites Suckowii Bropi gk. ) ; die meisten ge-
hören einer aelbstständigen Flora an ; bezeichnend sind
Calamltes gigas. Nearopteris Wagenhetmü. Nöggerathia nndahta.
OdontopterU Strpganowil* » salicifoUa. Sjibeaopteris erosa.
Zuweilen sind sie von dünnen Kohlen* und Lignit -Lagen begleitet.
Fossile Stämme und Blätter pflegen von Kopfer-Eraeo begleitet zu seya.
— Manche Gyps-Gebilde an der Dwina im S. von Archangel ^ welche
die Vff. voriges Jahr zum Kohleu-System zu bringen geneigt waren,
gehören dem Permischen (Zechstein) an. Gegen den Vrai hin richten
sich, ihre Schichten hin und wieder auf. Der abgelegene Bogdu-Berg
der Kirgisen-Steppe gebort auch zum Permischen Systeme, wird jedoch
von einem Fossilien-führenden (wahrscbeiolicb Jura-) Kalk überlsgert.
j^bendabin ist daa Steinsalz von lUetzkaya Zatchita im S. von OreU"
bürg zu rechnen.
Rothe Sandsteine uud Mergel ruben westwärts von Kasan auf
den vorigen Schichten und erstrecken sich weithin bis Nijny ^ovogorodj
Juriavetz und Viasniki im Westen und bis Totma und üstiug im Norden.
Sie enthalten Nester dunkeln faserigen Gypses, welcher mit dem Permi-
acben massiven Alal)aster nicht zu verwechseln ist. Nur zn Wiasniki
an der KUaama fanden die Vff. kleine Kruster (Cypriden) und zer-
druckte ?Cyclas- Arten, welche so wenig als die übrigen VerbäUnisse
zur nahern Bestimmung der Formation genügten.
V. Jura-System. Die Vff. haben früher gewisse Schiefer und
Sande mit Konkrezionen, welche bald auf vorigem rothen Gebirge, bald
auf der Kohlen-Formation ruhen , als Äquivalente des Lias uiid Unter-
ooliths betrachtet; jetzt aber, nachdem sie dieselbe Bildung bei Sioskau,
bei Kastroma und Jurievetz und an vielen anderen Stellen in den Gou-
vernementen von Simbirsk, Saratuf und Tamhof studirt haben, sind sie
der Meinung, dass der ächte Lias in Russtanä gar nicht existire , und
dass jene Schichten die wahren Äquivalente des Unterooliths bis Kim-
meridge-Klay inclus. sind **. Diese Jura*Gruppe reicht mit Unterbre-
chungen in NW. Richtung bis an die Oat*Seite der Ural«Kette i» 65^
N. Br. Die oberen Glieder des Jora-Systeros, welche v. Bjlödb in Sud-
Russlanä bei Izüin^ zuerst bezeichnet bat, unterscheiden aicli von
Jenen nördlichen zoologisch und geologisch. Es sind hauptsächlich hell-
farbige Kalke uud Mergel mit grossen Ammaniten, denen de» Port-
laodkalkes fibalicb, aisTrigania clavellata» Nerinaea u. a. ArteOf
welche sieh an die der oberen Oolithe des Westeqs nahe anscbliesaeo.
* Danif mfisste man aber annehmen, daits Jener Uateroelith dai Ansaehen der
Lfau-Seblefer beiitze nnd wenigstene einige Koaehylleii-Artea aas dem Lias eiuielillesse,
da Uh mehre solche mit andern dnreh die Gewogenheit des Hrn. OeneralmiOor v.
TscKEFFKin In Petersburg erhalten habe. «Auch v. Buch bat jene Schiebten ffltir Jura-
Formation erklärt (Jahrb. 1843, 844). Baoira.
M
TU Di^ft Kr«kle.Sy«t«m kt in HItkJ» und Sdd^«f«i«ml tdir
•RiefaiiKeb entwickelt. Im Gouvt SUmkirsk bat es Jasikof stndirt nnd
bewbriebea; es liegt dort in ders^ben Ordeaog auf JarapGebilden, wie
im Goavt. Srnratof und bei Itfinm em Hon^i«. Obecbon die Sebichten-
OrdoBOfc eebr von der in BrUamdem ebweiebta se letgt die Formation \m
Gaoien doch die gröeate Analogie mit der BrUUcktn. So enthalt der
weisse SLalk «. a. Inoceramus CoYieri) Belemnites mnero-
Bitns, Grypbaea vesicaleaat wie im Westen, rnbtabaran keinem
der besoehteo Orte asf Gault und Untergröoiand ; aneb das N^eomien
fehlt Dagegen sebetiien awissben SaruUf nnd TxarUmn einige Sebieli-
teo von Mergel nnd kieseligem Tbenstein » . weUbe dicbt auf dem weie-
m Kalk liegen nnd einen Beleianiten eotbalten, den Mastriebt-Scbicbteii
n estspreeben. fiei l^gim in S^Bm^Umid hat man den weissen Ral)c
iIleiB, .welcher dort oogleieb förmig auf den anfgericbteteten Schiebten*
Köpfen der Kohlen*Formation rnbt, mit einem artesischen Sehacbte 600'
tief dnrchsnnken.
VIL Tertiäs-Sehiebten sindt von Dilnviale abgesc^ttt, in
JVbni^ilifSslaMd wenig bekannt ^ die postpliocenen Schnecksn*Mergel im
Goovt. Ar^mmgH aosgenommen. Die nntenleo Tertlif-Sehielften , wel-
cke die Vff. selbst nntersncbten» kommen so AMüiß^fhm mm seebten Ute
der WüAgm onterbaib BmrOtef vor und waren s^bon Pajuias' bekannt«
Einige ihrer Konchylien» wie Cacnllaea decnesataf Tenerieardta
plaDieosta, Calyptraea trocbifornlis, Craasatell« snicala»
Tnrritella edita« sind yon denen des Loodon-Tbeos von Bognot nnd
Bw49 nicht so nnterscbmden. ^- Die mttteltertidren Sdnehten sind be-
kanatlich weit verbreitet in WolkynUm und Podola^n, wo EiCMwa»,
DvBois SB MomvBRRsnT» BtdnB n. a. Ihre Reste bekannt gemacht knben.
— Davon ist noeh der Kaapisebe Seh neck en-Sand der Steppe» mi
«atemcbeiden. Aber die nnttrlrdiscben Sals- Lager und darans .#nt-
apriogenden Sals«Qaellen sind keine Überreste des einst ansgsdfiinlemn
KäUfnaeke» Meeren , sondern gehdren de« Perm'seben System« an. -*-
Die plioeenen nnd postpliocenen Sohleliten nebosen weite Streeken In
aU'Bmaßiand ein. Die nnterste Abtbeiliing derselben steht «robl .«M-
wickelt SU Tage in den untersten Klippen von 'T«y«nrs|^ am AsmoMmh
Meere» In Form weiMnr und gelbHeber Kalksleine mit einigen lAttUn
Ton Gar diu m, ^nem Boecenunt. und groes^ Ma«tfae. Die ohcteo
Glieder, welche oft anl Send nnd fcieseligem Gftiese ruhen , bilden den
weit verbreiteten Steppen-Kalkstein, in welchem viele Molinsken-Reek»
saf Brackwasser biodeoten. Man siebt sie au ilTeno Tokerkmtk, der
Haoptetadt der Doniscben Kosaksn; sie steinen die Fortsetsuog der
ven DB VsKimmL in ^r Krim nnd bei Odti§m beschriebenen Schiebten
n sejn. €hrnf Kbysbruivo beatitigt die Meinung von F*u.as, dass din
weiten Steppen um AHraeUm in «ocb vetbKltnisfmfieig neuer Zeit^ den
Gtand dea Knspiselien Meeres gefaildet haben » indem nidtt nur die
Niederungen öbemll mit Konebflien bedeckt sind, sondern anch die
diranaemperragett4enS«Bdetelo-Fel»en des Boi^xlo-Bergcs bis sn gewiseec.
^rimhe ^«1» «0 voa Wog«« «uig^efpemeii «Hii , wie «nav «• {tlzt an
?in. Oi»erflfi«bfie1i<er Detritas. Di« Mammoiit^AtliMnmieii
itod voa gewöbnlifber Beflebaffenbeif. Die Söd-4jv«ii»» Mr oapdrachcD
'BlöelM wird n^eriMier festgpet^tvt. M^enn sie aber an «iDtg«a Stellen
«n^eitar nacb Sudan vordHngen, als an andern^ so lieft die Ürsaabe an
-der überflteban-^BoafbaüeDbelt des jetcigen KavtkieDtea ^oa Bkrapäitelir
Btaskuidi welchea ia Jener ZieH wftbrand der Uaiheratfeiittagf «der Blocke
fftmt gfo£li<!b vom Meere bedeekt war , auf welchem <wie -die ¥ff. echon
-f^Obef aogenommen) aobwimmande Eiaberg;e nn%Bu$H»eh^0pp4atid durch
'680. • SNrdmoai^ett fortbewegt und bier and dar^ an X3ntiefe« und
Inaeln anf|*«b«Hen wurden, tn andern Oe^ enden abef w^t naeii Soden
Itelang^an kannten. Maaclha Trapp« und Qanrt-Bldelre ana best kbaetcr
'Ctogeod geben eben ao weit naoh SUden^ als die €rrattit«Bldc!k«.
üimaQirtirrtSba'r daa Oe birg« -8y ata m der 'Sierra NwMia im
*a€dlle1ien Spmiimißd^^. get. Ans. IM/, S. 1?09t IT.). Wemi gteieb
*nor die llawptfcaMe des CMtUgaa in der Nftba daa «stiialiefli Tfaeila der
'<Sadk6ftla Spmdeiu den Kamen dar «SSerra t9€9äda fObrt und die swi-
•toben ibr und der Knete aieb erbebenden niedrigeren G^birg8*CB4ieder
Mlurab beanndere Benennongen be«aieb»ei, aom Thelt mit den gemein-
•adbaftllisbe« Nomen der AlfMtJaräe belegt werden , ao int mao daeb be*
'veabUgt, «dieae Teraebiedenen Ketten im geognoatiacben Sinne snsammeo
ala rtn Gebirga-Syate« an betrachten, welehea aeine Haupt-^ratreekuag
•¥Ott 'Morgen gegen Abend bat nnd die gleiehe Hanpt-Ilicbtung der Sud-
KINIa SfMMdims vom €ab9 äs Oaim bla in die Gegend von M^Omga be-
•4Kn|;ft. Die Lfingen-Anadebnang &kw% Gebirgea betrigl unfrefAbr ^\
-Lftngeff^€h«de, die Breiten-Auadebming Hn Durchsehnitt nnr etwaa dber
>eilian balben Breitei-Grad. Sa hat mithin nur die halbe Länge und na-
-geMr «nr f der mittlen ^reiten-Anadebnong der Pgrenäen* im Yer-
tfaältttiaB «a dieaem gerinfjeo Umfange tat itie Höhe, an weleber aich die
-Sfanv Ne^fadm >efb«bl, walobe die der bSebaten Gipfsl der ^i^renSen
«Obairttlilt, om ap bedeatender. Ihre Oeblrga^Forme« madben indeaaen
«eioan weit wediger avageaeiabneten fifndrueb, «i« die derlV^^^ °"^
tsinaral dia der Aiffeii. Die Sfarr» Nevudm iat weit weniger gegliedert-,
«der gaMa Ban iat einfaeber; dia Hauptjoeba alad weniger in Seiten-
'Und >Nabe»-Ja<die verzartigt; daher auch die S^en- nnd Neben/Tbaier
aFan weil geringerer 'Bedeutung aind, ala Saldbea bei grtMiaeren Ketten-
'^Skbirgan der Fäll au aeyn pflegt. Audb aind die Farmen im Beaonderen weit
nreniger anageseichnet. Sehr aleile Einhänge erbeben «ieh bald *cn einem
'«abarlÜMi, %ald anginem gervndelen GtipM, oder aneb wohl aa. einem
'Plateao. 'Snekige Gipfel aind aelten^ ao wie fiberbanpt Fblaen-Mnssen
*von anffdllettden Geataltev «ich« aefar bänüg aieb daratellen. Die'Hnupt-
'tatte, deren b&ahaten Regionen efiie'tyeatändige Sehaee^Deeke tragen, wel-
40be In Rainer >Hdhe ^on «4wa 8«oo' #ber dem Meere beginnt, artiebt aieb
8f
MA «AM 1» 4mt MHIa d»9 flaMnm, IOmh ttr Kw» dm «MUvk
Mmi Kiste , mm welcher v«o d«Ni Hauptgciblivirfiekta .§s$mmdßr^
K«ttoB MiM«i«eB. Dit Rielaanir 4er HMptliette Mto|pri«bl in AK«»,
«einen BW«r der HeiiptJUelituag .4«e ^guan^m GebirganSyetenf ?(» Mer>
XM eeeh Alieotf ; aei Beeeo^eren weieki sie #lier ie nelwies QtBg^nAm
tore« eb , imle« eiatelee Theile deteelbtto m^ voe 8W» gtgan NQU
«iob siehe». I>ie Breitea-AMMMMHiff äft Hs«pilMlle aal aabr vars^bi*-
^as. Um nilthur Tbeil bst 4ia gföaata Brsita; uberaU aber «iaisilJif»
tut ibrea Ter8Wi4gtta«aii den «aSaalaii Thail daa Gebiata^ystana ei«.
Ihre beeiwteii 0iplrl» Cumbre de Jfiittaee« «»4 Lm Vüekk^ tos wali-
<cb«i Jeaer s« ll^OS, dkaar s« 1CU841 Fat. Faaa aicib nübar 4aa Maar
erbebt, lieg«» sianUab Au der Mille ibrer UacaD-JSaalreabiHig. &ia
sHebse« aieb wie dsreh ihre Bdbe, eo eaeb doMsli ibra ambr kufipigen
iWaws vor 4cBi fibrigaa, fiaJabfliwBiger gewilbteii Thalk der JKalta aas. '
Die Heaptbatta wied dnrcb aMhre Uogan-Tb&lar, nalar weidiaa das
MB «ja #rmtfr baarftetetle daa hadealendala iat, voa dar »dar «oba
«aait aaahatelMadea Kdalaa*Kelle gebreaat. Diaaa ibal balaaa aaaataa-
^reebeoea ZaaaaiaiaabaagA aoadara .besiebt aaa aieer Reibe «an Gebirg»-
fiiekea, die dareb OaeeMbiler, arelAe die AtHiaa) dar Uaga»>TI|i^ar
daa Maare aafiihrea aad sie DaralibreebBafaa dar Käa'lBa4Latta aa-
aebciBea , tob eiaaBder fatraaat «iad. 1» AHgaateiBaa bapbaablet diaaa
aacfa die Qaapt-iRlebtaag vaa Morgea aaab Abead, wieeraid ^asalaa
TbaMe dasaa abwatehaa. Dia HaspHbaile dar Kdatea^iLalla aiad in dar
Varbc^niiff vaa O. aaab IfT.« die AMmi40 iltfaaitflf , die mmrm d$ »^
ämt^ 4ie CSaMCraaaaaa bhI dma <7arm|^ öm Mmrtm^ die dKaiwa ito UifiKr
«ad die Burrm dg las Aimijmtm'y vaa wakbaa naob den Beaiiaiaiaasaa
«SB fia#as GLaMBftvB die SUrra 4a Gadar mm •767*' , dpr Cerrßifm dß
MrnrU» sa 40S0' , die Oaalraatea aa 4M^ aad dia SUrtm dß JU^imr
ja SBim' dber das Meer eiah arbefaaa» . Dieae Gabir«i*Iiackaa aiad aa,
saalafae fpawSbaliab aatar daw ailgaflieiaca Hanea der il^NC^aa J>aifci€-
lea werden, fisia Breite dea gaasaa Gebiagea iat «m FarblUtsiaa sar
aSba 4ar Hanpi^Kette weit getiager aia bei 4lea P^nmmätm «ad 4k^$9k
die AbdadiMBf aiilbia ataHcr« AbiigeBa iat der Abfall gegaDJNocden iia
Allgenwinen jäher ala gegen Sddea. Waa die iaaaaae Bagaa9^iiag d#s
Oebiry SyataBia betrifft, aa eetst dasMear, at elabea den FuM der Uatea-
Katta raat fiberaU badet, im Sfldea die aebfafata Gffaaaa. Aaab ia»
Sardea Jat der Faaa daa Oabirgaa aieanlieb beatia^ipt ^aaeicsbaat, iadem
is dea aiebrair» Gagaadea ran Gebifga-Ströaea bewflaaaivte Zbal'^rfiiMla
dfe Sierra Seemdm vea «oriiegendan , dojdb ffiagaae GebbrgaJICaaiiaa
gfibiidataa 8lMrea aoadara« Oiaaa an OMbrea fitaUea an ICbanan tfw^
Intaa Thiiar liabea eine hohe Lege, Sadea^idia JBbeae sen.Graaada JUMM»'
ibar .daw Maara aad die vaa Bmmdim obaa 2&vailel ooab babar Uagt.
Vtafgar ^beallwnit ateHt ^ieb die waetliohe oad iSatiiaba Bagaenaoag dfa
6iiiigu dar. Dar im €toasaa aiemlieb eiafaebit fioaeare Baa dea G^
«b|i4l|Bl«nea 4kr «lami ÜTaiMid^ aatapriabt afear niabt badanlatidM^
BS
Uffaiidilbttfgkeit itt iMcni 2«M«iMmetcoafc« Die A«|>t-l[Mi« bMteM
•a« Sehiefer-Gtbirgsarteo , anter vreldMii Graoaten-IMimdcr Olinntr-
scbleler alt das mittle and üteate Glied ertciieiDt, weleiiee in elilerititebe
und taliilge Schiefer) beaeoders aber io Thonacbtefer Ferläoft, der io dem
-äassero, amnal in dem andlieheo Tbeile dea Grebirgea vorbemebt la
deo ftaaaertten Tbeiien dea Sdiiefer-Gebiricea freien in einigen Gegendeo,
•namentlieb am not dUehen und afidweallichen Fnaae deaaelben, Graawacke
und Granwaelceacbiefer nnf. ^Aia ontergenrdnele Maaaen aeiehnen sieh
Kalkatein, Marmor und Dolomit voraägüab ana* In allen Tbeiien dei
4Sehiefer><}ebirgea liilden aia Einingerangen, Turafiglieb aber in dea
änaaeren, vro aia aieh bin nnd wieder au gaaaen SlAek-Gebirgen erwei-
tern. Durkh dem Metall-Relcbthnm, der den Kalk- and Dolomit Mauea
an einigen Stellen eigen iat, erlangen aie eine beeondere Bedentoog.
Dnter den Eigentbflmliebfceiteo dea Gebirga^Sjratema der Storni Ne-
vada fiUlt ea beeondera auf , daaa darin Feldapath enthaltende Geateioe,
•welche in andern apaniaefaen Gebirgen eine ao bedeutende Rolle apielea,
so fehlen aeheinen. £a findet aieh die Angabe , ilaaa der MmVmeni aoa
Cineiaa beatebei welcbea aber nicht der Fall iat. Anch vom Ghranit, der
an der SOdaeite der Sierrm Morema aieh ausbreitet, in dem Gebirgs-
Znge swiaehen der BuaäUma und dem T^ifo vorberreeht, in Verbindoog
mit Gneiaa die Zaeken-Gipfel dea OmwfarranMhGebirgea and der iSeme<
Merrä bildet, der anch for QdiiciBa von groaaer Bedentanj; iat und io
den Pfprermm bekanntlich an den wiehtigaton Gebirgaarten gehört , bat
aieh in der i^errm Nevada bia jetat keine Spar geseigt. Ee iat fiber-
baapt fnr daa Gebirga-Syatem deraelben eharakteriatiath , daaa abnorme
Gebirgaarten darin nur aelten anm VorNcbeiu kommen. Ale Felaarten,
welche mit der Hebung und Anfriebtung der Giebirge^Sehichten in einem
Zuaammenbange au ateben aeheinen, atellen aieh Bnpbotid und ein
8erpentin*artiges Geatein dar. Aueaerdem tritt an einigen Stellen
Gjrpa unter Yerhältnieaea auf, welche ea wabracbeinlich machen,
daaa aein Vorkommen ein abnormea iat und vielleicht mit dem }ener
Gebirgaarten In einer gew^aen Verbindung ateht Am Cabo de Oaia
treten verachiedene Modifikationen traebytiaeber Maaaen flberraaebend
hervor, die aber in keinem n&hern Verhältniaa aum Gebirga-Syatema der
Sierra Nevada au atehen acheinen..
In der Hauptkette dieaea Gebirgen iat Glimme raehiefer die berr-
«ehende Gebirgaart. Die Schieb ten-Lage acheint im Allgemeiaeo. der
Oberfläche dea €kbirgee inaofern au entapreeben, daaa an der Sud-Seite
daa Einfallen naeb SO., an der Nord-Seite die Neigung gegen Norden
oder Nordweaten vorberraeht. Die Aufrichtung der Schichten iat an den
unteren Theilen dea addtiehen Abfaule aiemlleh ateil,. geht dann weiter
hinauf in ein flacherea Fallen, und auf der Höbe dea Rfiekene in eine
beinahe horiaontale Lage (Hier, aoa welcher an dem entg^gengeaetsten
Einbange ein Übergauf^ in eine nordweatKche nnd nördUehe Netgunip
atattliudety eo daaa aieh ein wabree Scbiobten-Gewölbe daratellt, irelchea
nicht, wi% bei vielea anderen aus Schiefer-Gebirgaartan lieeteliandea
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KHteD, dnreh Atm ßmporst^en d«r BfisMd, wtlriie ik^ AsfritblnAk^Mr
SebiehUo bewirkten, gesprengt worden. An dem hlielMleo Gipfel der
Sierra üevadm, dem AfniAncm» iet üreilieb des G«w&Min nnlerbroflbefl,
indem die Köpfe der fleeli eüddetlieb einfellenden Sehiebten «De jftb*
Wand gegen Nordweeten bilden, welches srber nnr eine partielle firsebes«
Dosg ist. Ans jenem Verhalten der Sebiehlttttg erklAren sieb nnn. nbffi-
gens die im Ganzen sanften, nisbt aasgeseiebnelen Farmen des Gebirgffy
der Mangel saekiger Gipfel nnd anffallender Fela^Masaen , die an den
forliegenden Räeken, deren Sebiebten i^ar nach einer Seite eineHanpt»
Eiaseeknng haben, hSnlig^ wahrgenommen werden; >A«Gb ist Jene G/t^
wSIb-Forns die Ursache, dass Me HanplOLette der JSiärra i^sMMiaiiH»
«nfönnlg binsiebtiieh ihrer Felaerten enchelnt, indem mmt hiefig <n
hrdeotenden Erstreeknngen denselben Lagen folgl nnd von abmpJMutfn
Missen nichts an den Tag kommt« Man wfirde von den nmkriiegendsii
itfaMmi mehr aehen , wenn tief etn^Fsebnitteee Qeeerthüler mehr res*
banden wiren. Baas diese an der SUrrm Simmda selten sind» ist aber
ucfa vermnthlieb Folge devon, dass tUe hebenden nnd anfrlebteMleii
Hassen nicht snm Darehbraebe'gelcommeoy Indem, wenn Dieses gesehnhen
wäre, die Sprengung des Sehiebten«^ewölbes wahraeheinliflh ein bfin^
^res Anfbersten der Sehiehten •• Messen an den Seilen reriirsnebC
haben werde.
Gegen den ndrdlichen Foss der Siänrm NaiMidm geht der Glimmeg-
•cbirfer in Thonechiefer ober, nnd in der Erstreck ung> von Cfnndla» gfiP^
Gramadm legt sich ein dichter dunkelgreuer Kalkstein ror^ der mit
Granwacke nnd Granwaefce«chiefer abwecbaelt. Weiter gegen 0rmM4m
tritt statt des dichten Kslksteins ein susgeseieboeter ssboppig kornigar
Dolomit von lichtblsslicbgraner Farbe In mächtigen Felsen-Massen snf.
Dass in dem nordwestlichen Theile derSJsrrn N^vmäa fiupbetid vm^
kommt, beweisen die Gerdlle dieser Felsert, welche der JOftU und Barjro
bei Oranaäm aus dem Gebirge fördern. An. Jene aosserstcn Glieder des
Schicfaten-Systems der Sierra Nevada lehnen sish FJötse von bnnlem
Mergel und darauf liegendem dichtem Kalkstein, der die grösste Ähnlichkeit
mit dem dichten hellen Jurakalk hat und aeine Schichten-Kopfe gegen dat
Gebirge kehrt. Aach an dem südlichen Abfalle der. «Sierra iVrr«4la vev-
linft der Glimmerschiefer in Tbonscbiefer. In der Erstreckoeg venil/-
toUa nsch Berja wechseln bedeutende Messen von dichtem» raucbgrauem
Kalkstein mit Tbonscbiefer ab, nnd in .der weiteren Fortaetsung diesen
Profiles bis nach Adra legt sish sn den Kalkatein , der in der Gegeild
ton Berja sehr verbreitet ist» ThonscUefer , der eish dem Chlorit- odnr
Tslk-Schlefer oft hinneigt.
Die durch ihren Reichthom an Bleiglans so susgesef ebnete Sierra
ie Qador , an deren westlichem Fusse das Städtchen Berja liegt , bat
ikre Hsupt-£rstreekong von W. naob O., vera^weigt sieb in südlicher
Ricbtoog gegen die Koste und wird durch das Thal des Rio tfr Alma-
ria fon der Sierra Nevada und äex' Sierra de Aljamiila^ so wie durch
dif Ilbal dee ßi0 th Adra von der Contravieta getreout. Der groa^p
Windet tkh Jin 4tin tClkty« 4« «ijHMf, icr m to «mI-
üohM, Mbv jÜMii Abbaag atösat Dt« HMpNlMse im äknfaäs £Mm*
.beetebl «oi •!•«■ 4iebt«i, oft «twu bitiinM«», KMMlsffdo «ad kohtea-
3«iir« Bittererdc enlbaltcndeo lUlksteiii von «iilittrig«» Bf och«, der la-
'WeUen m den Feioecb«p|Mt|e öbergebt £■ heiraobt in ihn «ne reneb«
-ffewie Farbe 4rer, die aieb ■uweüen in daa Br&unliebecbvArie verliafi.
Weieae juad fletacfafarbene Adern von fiieenhrannapntb idnitthaetaea ibai
«und Mtber Bieenoekey könnt bfttt% anf aekie« Aboondernngen ver. bi
•de« Obern DriHbeile der Gebirgfi-Maeee weehaeki nit den dieblen Haeft-
-Qnetnin Lager ab» «elobe ein dotonitieehea Aneehen baben, inden ihnen
«in aebfippig 4ornigea Oefege eigen iat. £a seiebnet aieb damater bi-
•aondera «i«e eeburara und weiaii gebaaderte Abänderung ana» yelcbe i«
dortiger Gegend 4en JSIanea Pigdrm fnmeUetum fiAttt. DaaGieeteia der
•Aiirra d0 Qmdm Iat baU in mAehtige Bänke« bald in dteno SciiicbteQ
-abgeÜMill, welebo in Ailgenc&nen aAdöetlicfa einfallen. An Foaee des
4M»irgea, an den Selten einee tiefen, gegen Berjm cieb binahaiebeodep
iiraBser''Rieaea, könnt elae atockfornige Maaae von einen girflnen Se^
^ntin-adigen Geetein anal Yoracbein, in welchen Cbiorit aioh anage-
-aondept neigt ^ und welehea von Aabeat-Sebnören , hin «nd wieder apcb
«von fipidot-Trinniern dnrdieetat wird. Dichter, dttakekandbgraacr,
weiee geäderter Kalkateln bedeckt diene Blaaae. An den unteren TbeUe
dea Abbangea -findet aioh ein Maadelateiny der Jener Oebirgeart oieabnr
*ven«!iandt und nit ihr vielleicht in ZnaanaMubange iet. Die Grund-
>Masae gleicht jenen Serpentin-artigen Geetein vollkonnen. Me bullt
«kleine Kugeln und Mandeln einee weieaeo, Chaicaden-artigen Qoarzen
4iin , 4ie von einer ebioritiaehen Binde angeben aind. Der Gipfel der
Sierra «reebeint «durdi cmm weetiieh aieb fiffnende Sehluebt getheilt,
•weiche einer Mulde in den Kelk-Scblehten entepricht Sie aiebt sich in
4ie Hohe und llnft in eine nnldenfSrnigo Vertiefung eue, die sieh weiter^
liin närdikh wendet , wodurch ein gegen dieae Mulde geneigten Stfiek
-den GipM« abgeaandert wird, wekbee daa retehate BraieM enthalt und
«ioh ungefähr eine halbe Stunde fn Länge tfnd Breite nuadehnt. Die
Bko gingen an einigen Stellen an Tage ana; an den nelaten Paukten
-ilnd nie aber erat durcb den Bergbau getroffen. Der Bleiglans finde«
aieb fn nntegelnäelgen Neatern oder eogenannten Putcen von aabr ver-
*8cfatedener Aaadebnnog, die 8nwellen% den Anaeheine naoh in wabrf
T.ager fibergeben: bald iaolhrt und bald snaaronenbäogend; bald nab« unter
Tege und bald In groeaerer Teufe« Der Bleig^ana Iet tbeila grob«, theili
Iriein-, fhetki Mn-apeliig, von reichen Blei-, aber aehr geriageni Silber
Gehalte. Gewöhnlich int er von einer gelbrothen lehnigen Erde bt<
gleitet , die ihn oft gaUs einhdilt. Andere Foaaülen können aeltnn mi
9hn <vor. Weiaaer Kalkapath Iat hin und wieder nit den Era verwacfv
«en, und früher hat aleh anwailen BMapath in anageselebnntea Krj^ntalln«
gefunden •
* Der Bergbau an der Sittta de (iadoT% dessen sehwnnfSlinfter Betrieb erat •«!
'-fOR %tftelit, hat ilehhi knnerKdt In eelckemOrnde erwefttrt, änea in Jalir I8t9 otw<
m Belten eims idithtoii >raadi|<iwiMi imd KI«teMi«l%c« RttAsIrittB Im-
greDBt wird. An Bmlt iIm «Iw» ^iiie iCMvad* iwie*«» TIMiIm tvttl Tkvt^
«cbiefer onter 4eai JUlMliki liertvr. DmaImii Iü «hi mMdiger '%!»•-
ftMk «stbloMt, d«r Yfo Kalkvieiabtilildkt wirdv ^»nr lb«ii« dl«M»Aind tMls
IMig« €^rps M%t keioe rtgiinteie» Stroblwr. In Uifli findtft üfeb «n-
wfHeo 8ciiw«CBl; tMd bMondef« «iA#kwflfdi(r t«t dis««y»fkoMmMi vdn
Fhwsqwth in fkwsclbeii. I^r Ktflk«Uki fciWttt mf der ««MKtfMisiipMi
ObwiidM 4e8 Gypsw 'ein OewdHie , w^klitB da , wo •• «il duisetklw
in BvfölinMitir stellt, iii dAm» ^f«btf^efw «Aetvidbteti ftk|;egoii4l«rt''eiii0li«iiit.
IBo «ad ^wnmdw findet siel» in «derC^jppsjMMW) immm4mt9 «ber 1« Dedto
dMeelbeB, «raliiee M^ammnf4 engcMltHit. Btcdit n^iea dem oNvc« IflitlliB
•dw0fp»^cNBiw« tritt gflhwfcr, midtni§fi^mn4^ wtdtotilttwtiiy witItM
gcr fboiMcUelcr, der tin >c4iiig«ii <SleNea in CblefileMbienKr ^BbergeiH, «iriK
iMIiehaBi fiiofSillett «ater jMMin berrer. Ob 4cfr f^boneelfM^'elbii« (hit«r*
brtdiwii^ den C^yjM «aterteiilt, dieeer nltM« «i«c wfffti^wi^ Mtm^
irty oder «Ib der 43lypMtook ,i« jdie H^efo foHMtgt ned dabtr 4ie <ne«<
tehielei^fiMee naierbriebf,' wm aicbt' deMlieb '«v eHreoneii. De« Lel«le
«efceist iniessea des wilirscbeialiebere «v eef it« IMief 'wflrie 'friUMi
die Frage ««letebeD^ eb der Oype IVr «fte« ciarfcle|«erte, igleiebceltii* mit
4eiB^te0eQbiefer-0^ldcilei^ odert flNi«''eliie Hbneraie Maeee ev tMMett «eyiP
For die letzle ADiiabioe därlte der glnflipbe SUafgßl rop SebicMunge-
Abeottderaog und besonders die Etrschtfiffjaag: sprecbep « d^e ip 4^9»
Gy|ise viele n^rdasere nod Weioere Broehstüeke reo fh^o^chinUr «M:b An-
den, die darin auf äbnjiche Weise rorJtoniniett ^ als auf Gangen, so eil'
Stacke des Nebeoge^tein# von der Gangmaase eingeseblossen .sind, J>fȧ
gemeiosebaAlicbe Vorkomnendes Flnasspetbei^ der sonst am havf^gHtofi
aof Gingen apgetroffen wird, machl es necb wahrscheiniidier^ dass jeonr
6f pa fdr eine abnorme Masse anzospreehen ist , welcber man vieileicbt
einen £injSnsa aof die Verlnderopgen suschreibep darf, wtelcbe djüe XiSge
der Schicbtaa des Thonscbiefers und Kalksteins erlitten. Dagegen scheint
kein hinreichender Grund vorbanden an sejrn , das VorkomniM^n jien,c^
Gypaea einer Unxwaadloifg des Kalkateins anaoscbrelben.
IHe .tstognoBtUcheaV^flMmMBe des wesib'cben Theils der ^fpit^'arMif
a»d im WeaeotUisben «neb dem oatUehen Tbeile dieser Chebivga-lGegeifl
8D tiefere Schiebte , iron welchen Jedoch keiner aber 009 Fom niederging , tn Betrieb^
wd 4nOT aoMerdeta etMi «500*Sclitirf4«%äeUte vevhMdca wwen. Die Sn^Oewtannng,
««kbeaa MOeo 0ef«le«t0 mit «tae^hliws; der if^rde^Meea bcwMKIgte^ heinic^-
»alt im Jahre nngeBlhr l Million Zentner^ Auri&h etwa WOO Stel ujod MaiUÜiicce
Verden die Erye zn den in der Umgegend zerstreut liegenden Schmel^bdtten geechaffty
«tf welchen an- 60 Ftammafien Im Betriebe waren. Die Jährliche Blei-Prtfduktion be-
tng I004MD 'i^le MB^tW Centaer, -Mii ta lieni einen Jahre 18tB elttd von -dem ane
dn&iea der SUn»4ltß ««dpi^ieriienetan^Jbel aiahtweniier dann.fii».«0O Kentae« da
te Handel gebracht, welche« nngefiihr |-'der Aa«aerardentUcJ» groeeen BJei-Prodnkii«B
bglaids In demselben Jahre, und das Sechsfache von der Jährlichen l*rodnhtioii an
Mtf «M Htflte auf ^em BatM&eerniken fiarr bctrSgtl
••IK«» JüwMwMtfer, ehf«cfHMlMi imA telUg» BMA^^ HbM OltünDer-
-M^ieter «fiid di* herrwhtttd«q GeWfi^twrtMt deren fithielitea m Hrapt-
•EinfliUehi «e««« Süden» bnid vmhr g»g«»MdD«te*y IniM «lebr gegen Södr
' weiten bebM. Unte» den etofeUn^len Maesen seiebnen sieh beeonders
diebter Kmibetein 9 Marmor und Dtflomit aue. Zwieeben V&U^'Mdaga
-and Mulagm^ wo da8Käelen*Oebirge aieb geilen Nordweaten wendet und
•Analftnler geffen daa Meer aendet, wird der Fnaa desaelben ¥on FleUen
von banteai Gyp»*lubrendeni Mergel und darauf liegMidem dieblem Kalk-
stein anl Sbnliebe Weiee bedeei[l9 ala Solebea nn der Nerdaeite dt Sierra
.Ufevada der Fall iat Und eben «o wie awineben QttMm nnd OraMäa
«Oranwaekn unter den Anaaeratefn. Gliedern dea 8ebief«wGebirgea auftriu,
maeht dieee Ge'birgaarl 4n abweebnelnder Lagerung mit «iaem aohwafsBii
gün^nden, Alannaehiefer-nfiigen Tbenaeh«e£ar in der Mäbe von Jfaia^a
•den Beaeblnaa In der Rnihe der jSehtefer^ebicbten« Der bnnte Mergel,
weieber bier di« Granwanite bedeckt und aut Sebieblen von tbeila rotb-
brannem, ibeila gelbiiehweiaaem Mergeiaandatein weobaelt, liegt unter
«inem aachgrnnen I apiittngen, Ideberigen, dnreh Hftrte und FeatigkeU
•nnageieicbneten Bitterbnlk , der in ranben , starb ierkinftelen Felsen
•nnstebt nnd in «einem ganaen Yetbslten gresae ÄbniiebbeU mit dem
•Gestein bat» welcbea die Kupimn der sna Kenpermergel nnd Sandaleia
beslebenden Berge an den. Seiten des ütn^rgMlee bei Kobm^ bildet.
Die weitei'e, aödwestliche Förtsetzang des Kiisten-Gebirgee zeichnet
sich durch einen grossen Reicbth um an Marmor aus. Der Tbeil des-
selben, welcher den Namen der Sierra de Mijai fuhrt, ist ein wahres
'Marmor-Gebirge , ähnlich dem von Carrara,' In hohen, schroffen, zer-
rissenen, von Vegetation entblossten Felsen-WSnden steigt es von einer
Hoch-Terrasse auf, die wohl an 1000' sich über das Meer erheben mag,
über welche aus dem weiten Thale des Guadalhorce oder Rio de Malaga
der Weg nach MerbeUa führt. Es stehen hier die schönsten Abände-
rungen von Marmor an, von welchen manche trefflich zu benutzen seyn
wurden und vormals auch wohl gewonnen seyn mögen. Diesem Mar-
mor liegt Grau wackeschiefer vor, der sudwestlich einfällt und weiter
gegen dtärbeUa mit schwarzem Thonscbiefer und dichtem, grauem Kafk-
•atein abwechselt. Dass in der sud westlichen Fortsetzung der Kosten-
'Kette Euphotid eich findet, wird durch die GeröHe bewiesen, welche die
aus der Sierra de Jüyae und der Sierra Bermeja dem Meere zueilen-
den Gewässer mit sich fuhren.
Unter den jüngsten Gebilden 9 wnlcbe im Bereicbe dea Gebirge-
Syalema der Sierra Nevada bin und wieder angetreffen werden, seiebnet
sich besonders eine Kalk-Breccie aus, welche zum Theil in weiten Er-
atreckungen, besonders in der Nähe der Sudkuste» gewöhnlicb nur wenige
Fuaa, zuweilen aber mehre Lachter mächtige Kroaten an der Oberfläobe
• bildet, am aeltensten zu selbstetändigen HtigHn sieb erhebt. Sie folgt den
'manebfaltigen Unebenheiten der'Gi'hirgs-Massen nnd bedenkt verschie-
'denartig;e Gesteine ; wiewohl sie docb in solchen Gegenden besondere
ntbniM h^ In wskliraK^lM^isirvfrlwrriidM. V#rsfl«llHi tbsir«4«bitl
iit ihr Yofk^mwmmt ^ 4eo 0»g«iitdeii voa iMhi oiid Bmim. Sie Am4«I
sieb in sebr v«rnoiiie(lcii«D 'Nivuailxt; bald nitbt: bo«h dber de« Meerttt
Md «Q bedealeodea Höben. Da» ftbaraU Gt«i«bbt«lbeadt in ]i»BerKaU«'
Breeeie iat daa Bindeoiittal , welcbaa dm^h ate« bald dmklare, bald
iiditera gelblielirotha Farba aieb aoaaeiabnel vud aua elaeai Tboa oad
EiteBozyd eittiialteodao kablanaaurcv Kalba baatabt; Dia vatkitlrlatt
Tbeila alod mm g;cw5hnliefaalan anbaaüanutaebica Kalbalaiii-Brodiaa ra0
Mhr varaehiedcfMr Ordusa. Seltaa finden alei» däninlar Bniabatäcba «dar
GerSIla von andaran Geateioan , s. K. van Thaanchiafeff y Qnars. Dia
Rilkttein^tdefca haben Aballebkeit aiit da» ]UllEataln.Ab«ndaniagaii, «ral»
ehe in der T9&ha anatebeni AnffaHend iat die fimiaa Übart inaHnittnnfi^
wekbe xwiaclien diaaer Kraatan-Maata and dao an vielen Stallen dtv
Kistea dea nftUtetlfindiaebett Maaria im Fföts^Kilkatei» sieb findende»
Kiflfl-Anaffillnnganiaaaen atattfindH, welebe dnrdi die an einigen .Ortanir
s. B. an eibratiar, CHU^ Anti^a^ NixaMj darin aii^Qfecbleasenea Mm9»
ebea-Pragoiante die beaondere Avfinerfcaamfceit der ' Gaelefen' auf aieb
gesogen baben. Waa die Enlaiafating jevier Breeeien^Kraaten betriffli ao
•iebt man dentücb, daea daa Bfitarial daao aieb In der Nabe dargebate»
bat. Setfoat die ei|renthöaillebe gelbratbe PirbanK ^^» Bindenuttala
dwfte in dem Verkommen- van einer g^ana* ftbnÜefa geürbten, IiebttKartiga«
Muea in dem Kalkatein, wie ale u. A. an der Shfra ^ Qaäüt aieb
fiedet, aaebsBwelaen aeyn. Wovde «eine aolcbe AUsee entbifiaat, in Yirr^
biodang mit Kaikatein-^Frömmcrn durtb Waaaer fortgefibrl, über benach-
barte FIfteben rerbreitety vnd kernen dann Kalkhaltige Qnellen damit
m Berührung, ao konnte allmUbHeb dnreli den Kalk*Abaata, der die
dseabaltige, tbonige Matae dnrohdNing, die Verkitlong bewirkt werden.
Da wo daa Bindemittel der Breccia weniger Theo* nnd Eiaenoxyd-Tbeile
entbilt, iat ea einem gewöbniicben Trarertin aebr äbnücb«
Unter den aoligeaehwemmtcn' Maaaen aeiebnen aieb aaeb die gaoaaen
Lebm-AnbAa fangen am nSrdlieben Rande der iSJarr« iVeiMniay a. B.
ia den Gegenden von 0wfdim and Gfmuada ana , welebe beaondera in
der ernten Gegend etwae Bigentbdmiiebea haben. Der Lehm, an deaaen
Hdgeln Guaäist erbaot iat, bat eine brännliebgrmne Farbe und iat gaoa
reo Talk-Scbfippehen erfäilty welche der Oberflftebe eine gewiaae Glätte
■ad einen aeidenartigen Glanz ertbeilen. Aof dieaer glatten- Anaaen«
flache flieaat der Regen aehneU ab, ohne laieht einandringen. Die dadnrab
bewirkte Troekenbeit, weiche freilich äncb dnrefa daa dortige iCfima aebr
befordert wird, geatattet der ärmeren Bevl^Hmrang won&mMäf nnd dar'
^■g^^nd, in der leekern nnd noch hinreichende Featigkeit gaiaftbtendea
Lebai-Ifaaae Wohnungen 'auezaböblen. '
Die Beatimmong der Stelle, welche die Gebirge-Schichten der SUrrs
Jfeoaäa in der Reihe der Formationen einnehmen, und des relativen
Altera ihrer Anfricbtuag, wi wie der Erhebung der Gebirgakette^ wird
Mvcb beaondera eraebwerty daea ureder in einer dem Gebkga^Sjratema
ugtkorigea Maeaa, Doch in den anniitelbir an dasselbe sieb iehnendeii
SMr
VI5tsta f PtMBM^ gi^niBm wAi^tow Wie«^ et MmwM^ •«£ dl» ^^1»»-
gtWfkAadum Betcbaffenbeilea der GMbiffffa^iMRler «iii.]lH» gitgeittekigeo
Lagcnmgf-Veihftltniflfle alltin ein Uitbtil m gnMea,. «» irasde ibmi
9tiie%t M)m» den gröeeCeii Tlieil dev dehiefor iik iheni Kelk- «ad
Boiemit-Miiflsea, ei«i^a mk Anwmhme de» GranateM'fahrendeii lirlimBer«
acluefoi* dev Haaptkette «ad de* veriiegcade« GtaMvaake, dem aUerea
aa^MaaBien tSbergBalgt^Qehifge auaMlUea ^ wof^egeo dfo Graawacfce
der äoaeera Begreaarins »il dev ihr aaaftfhrt ai«b amehliaiseadcii
Meaaett irielictoit au eioer jang^eni AMdlanfi der aenaC aogeaaaatett
Überganga-FbraiatieB. mm recbnea aepi d Aalte. WoUle aaMi «» wttgeai
aidt nach beallaieiter aaaaiiapffealMn and die ite«estett eagUaebeit INatiak«
lieaett' and Memeaklatemn aaf daa eetairga-SyFiieia^der ai^rrm Nma/U
awKiwendea f welcbea indesacB' far jelat neelr aehr BBiMlidv aeyn di&rft^
aa^ würde man vitUeicbt die Hau|pt- Itfaaae der Sehiefer ndl ihren vater-
geerdneten Lagern ab dem kambri seilen , and die «erliegende Gvaa*
waeke »il den angrenzenden 61ied6r% nie dem devoniacbeiiS^Mne
«agebörig betraebten mog^n. Waa die. an dev aördtieheo und «adwest-
Kebe» Seite den Fnaa> den Gebirgs^Syatom» der AtfeurA NMmim berab-
renden Mergel - und Sandatein4?lötfee bebidflt^ ao beben ab groeae Äha-
licbkek mit de» Gliedern der in DmUMhtamA beeondeaa aaagseaeicbnet
entüfickeiten FormatiaB» wekfae doa Batttea Sandataiii, dea Muecbelkalk
«nd. den Kea)»er begreift; ae wie der damnf liegende Kalkateia die
greiste petrograpbtsebe Übermneümmnag mit dem beUen^ didiieB Jura*
kalk scigt. Ea ddrfle iadeaaen nikeb den neaeren Benbaebtiafei||;ea aber
die Kreide-Ponnelien in dea Pj^reiiisfiy im angreasende» Fraiiib»eM uad
in lUdiefü Maacbea fdr die Yermuthnngen aprecbea, dass.jene FIStza
Glieder dieser Fermation aeyen, weraber freiUcb erst darcb die AnffioduDg
genau an besliaimeader Pbtrefabte in jene» Gebirgsaürteft eine Ent-
acheidung wird erlangt werden beaaea \ Der wahrseheinlicbe Znsaei*
■Mnirnng zwiacben dem Vorkonmea de» Eapbotidto und der Serpeatia-
artigen Massen 9 vieHeieht mit Inbegrifi des Gypees und der Yerände-
vnngen dw ttrspnrdnglicheB Sebiebteula^ der Schiefer •»Gebirgsaate» aod
Kalbaleiaei in dem Gebirgs-fiysteme der Sierra Nmadat werde oben be-
reits aagedeatet« Da^die vorliegende Graewacke mit dea all»m Gliedera
dea Sebiefer^Gebifges gteiebförmig gelagert . erscheint y so miiss na« die
Anfriebtuog dieser für gieiehzeitig mit der Veräaderattg der Schiebten^
liege jener baliea. Obgleich im Innera dsr Haupt -Eette Atw Siernt
Keemda bis jetzl keine Masse beebaebtet weitde»y welcher ein fiafluss
auf. die Büdang des Schichten-Gewölbes derselben «igeschrieisen. werden
fcae% so wird maU de^ bei dem Lagernnga^Zosamaieiibenge^ der awisebett
dem Schichten-Baue des mittlen TbeHs der Hanptkctte und der äasseres
* In welchem Verhältnisse dev von Hrn. J. Ex«uerb.a dbl Sato in der Gegend
von Mmerta beobachtete Ralkstefn , den derselbe für ein Glied der Oolith-Formatioa
iaat (Jahrb. f. Min. 194!, S. 3») ztfm f'iötzkalk der «fcgentf ton Mäiäfamä Cfuadve
■tdiiftttig» haMi derVf« vieht cBimheMnt'da «r aefselMr Reite aidi» aacii Jüntvia
9»
6IMM MäaMj m ii0 VirivMuSfr d«r «npfdogüdnit SthMten«
Lag« k deü GMgf^^f**«^ d*' £K«rr« Ni^iwfai eme g^nMinatliiAlirii»
Drsadie mneiiHMii dirftn* Die air d%n Vubs ilcrbclbeii sich MoMiitik
F15(ze haften eine Bolch6 Lage, diss nmi det BHni>«i% )eoer wohl elaco
Eioflaw cnf die VerAttdefniig* der letxteo wM ttMtthreitav kftMe»^
woraach die Zeit der ErbelMiBfi: lä die Petiede mnh dier BHdaof de«
jäBserai FlftfEe falte» wdrde. Dam «briffeii» der im dei N&lw der AMrU
Kälte gelegeee Tbeil V9ii Spmth» aseli nocb m epüerea g^ailoKieelwü
Perioden flebengeii etfohren bat,^ wM dttrek wehren EiMrinigeii höchst
wahndielolfeli^ Besonder» sfridil dsüv das VovkeiiHbeii cftae^ Juagin^
fertniw, Bit Resten voa Jätm^Q^m^ffitm eH^liten ehebiMes, «ovaa»
Vd ^dm-tMmfa ei* Htigtc^l beelebt, wekbcs aber in weit bedenteadere»
Manen in der Nfihe der Mfindangr des Olmdimro mid Mnal liei V^fem
i» k Ft0mera sieh findet Viellekhi sieirt das Emperateiirea jier t»**
AfnAtn Massein am Ct^o de O^im mit den sp&tnran Srhebnngma de«
SM-Koste in Bexiebnn^; welebe Annabme w«aigstmia ambr ffir sieb
haben dfirftej als die Metnnng, wefcbe Jene» Tradiyt» etae»
nf fie Umbädnig des Gebirges dier iU|N^m» «isciattibt
Rocia>: Geolegieebe Abband lnn|^ über, die Oeliirga*
Mafien zwischen der 1^0^*0 »nd der Mjbanndaaine<JMm doe«
fioL1840, lY, 53-^lft2) Tf.T^-im>. Der ¥f. stellt die Begebirisae senM«
Slndiea der in jeglidker Hinsiebl se wlcbtig^en Gebh^i^etU swisolieii
der Uir0 and der Rkdne nnd fifadae veat Fnsse den« JlfMrt> MM^ l«aif^
U< ZD den Hohem von Betmtr m AntofeU^ G^d ^Or^y m feigeädeit
Sehlnss-Siteen S* 193 S. ansammen.^
1) Dag Granit-Gebirge nhnmt drei gatvennta Flecfta von ansabn*
fieber Ausdehnung ein im Norden ^ aatte* und im Sddaa; wn Jedesanil
fie Gebirge sieh um einen awssigeren Zantral -* Tbeil ordnen ^ der sieb
470«-7tfO'> hoch aber das Meer erhebt Eurit^ Wot^ywy Pegmatü unA
Quin dttrcbsetaen den Granit aÜerwArts in Gingen, die ait oMMHach«
SoItstaBsea, doch gewöhnlieb nicht ia banwirdigm Menge» mit slehüfibvc^
2) Jene Flecke sind dareh swei grosse Poffpbyri*Seriche getrennt^, ohna
Qaee^Ma8se oder Ginge von Granit» während aileOiistuine deirPor|A^«*
äsenden in dieser YTetse in den Granit eindringeii^ Surüa» Trapfm
vbA DiorHe gehen nnmerkfich in Porphyr and dieaer in Granit ahm«)
^baelion man nn mehren Orten siehil^ wie jene den Fe9|l]i3nr dntehdringen«
«• fcr^setst dcksh Aeser sie nie seibat in wirlliefaer Gang^Form» wea«
*Elion er sich lorweilen s#lsehen sie eiaschldit Das Fsrpb^-Cieblsia
id die voRugffweise an vielen Stetten bau wttfdige Era^Lagefntftttei« Anch
ii am ordnen ach die Gebirge neck om Zentrai-Maasmi bia von 9Q«m
Htn« Seehdfae; alle seine Berge haben ansgesproefaen» Keipei-Fenmi
* ftühOB Beriebt« dM Vfi^ tter*dteitfte Gegend Hebaf Im Jehtteeb» 19974 IM4
^; HM, 431,^ M8 aae lait, tKütiftodar Smamegcai wiami m leü^bpaamititMleUli*
9&
an uämm Vw» und leinen Seiten Uegen nodi toü platMiiechen GjBst^inen
BMUiebfiiltig^ dorchbrochene Fetzen dee Sehiefer-Gebirfp. S) Des eeneste
platonische Gestein ist der Basalt, wovon ein prisroatiscber Fetzen bei
Chdieau-neuf m BrUnmaU^ einige das Jora- Gebirge durcbbrecbende
Spitzen ebeadaselbsi und einige den Uas durefasetzende Kegel auf dem
Plateau bei AtOnn vorkonunen» 4> Der Gneiss ist das Älteste Schicht-
Gestein \ er verbindet sich einerseits dem Granit durch Leptinite und
feinkörnige Granite, geht andrerseita in Talkscbiefer und selbst Dach-
•ehiefer über, durch Glinmersdiiefer, die aber nur im ^er-Thale wobl
entwickelt sind. Gneiss, GUrnmer^ und Talk-Schiefer bilden dieGrood-
gebirgs-Masse, welche unter allen Schicht-Gesteinen liegt und von allen
plntonisehen Gesteinen durchbrochen wird, ohne in Form von Gängen
und Queer-lHassen [? Lagern] in andere einzudringen, und ohne Ver-
steinerungen darziibieten. Dieses Piimitiv-Gebirge nimmt eine södlicbe
Gegend ein und tritt mehr zerrissen auf den Seiten der Granit-Beige
der Mitte wieder auf. Die Gneiss • Berge ordnen sich auch um Zentral-
Massen von 748"*— 960<* Seehöhe. Bei Autum sind die den Gneiss durch-
setzenden Pegmatiie in Kaolin verwandelt. 6) Dieses Urgebirge ist
dem Transitions-Schiefergebirge durch den Übergang von Talk- in Dach-
Schiefer verknöpft, welche von schwarzen Krinoiden-Kalken begleitet,
stmfenweise an dem Fnsse und den Seiten der Porpbjrr-Berge, haapt-
afteblieh der «Mtteln Gegend, vorkommen. £s wird oft vpn Porphyr-,
£nrtto n. ä. plntonischeu Gängen durchsetzt. 6) Einige Schiefer, roth
gefftrbt, scheinen dem St ein kohlen» Gebirge, dem Alten rothen Sand-
stein anangehdk«n. Grane Krinoiden-Kalke mitCyathophyllumfaelian-
ihoidesi werden von Porphyr - Gängen durchsetzt, welche Eisen- und
Mangan-Erze mit sich gebracht haben; der Porphyr dringt in die feinistea
Spalten des Kalkes ein. Dan Steinkohlen-Gebirge zeigt sich an sieben
SteUeb, erfüllt an sechsen deutliche. Becken und bildet an. (|er siebenten
ein sdimales Band von O« nach W. Im Gfier- Becken wird es von
tearzcKegeln durchbrochen, — im i^retieMiie - Becken von einigen mit
ihm verbundenen Rothen Sandsteinen bedeckt, — im jdrroiMi-BeGken von
einer sandigen Masse , die znm Rotben Sandstein gehört , bedeckt und
ven Eurit-Gängen durchsetzt, welche in ihrem ganzen Verlaufe die Stein-
kohlen trocken gemacht haben ; — das Band zwischen Semur und Avallon
neheint zwischMi Granit eingekeilt, ist von vielen Porphyr- und Eurit*
OllDgen durchsetzt , welche eben so auf die Steinkohle wiiken. 7) Ein
■fäcbtiges Sandstein-Gebilde: Sandstein - Puddinge und Arkose voll
¥rfimmem verstdnerten Holzes und mit nach oben sehr entwickelten bitu-
minösen Sehiefem voll Fisch- Abdrucken bedeckt das Koblen-Becken von
Arrau» und wird bei Auhm von einem Zecbstein^artigen Kalke , bei
ig^nuuf von Dolomit, bei Curgy. von rothem Sandstein bedeckt. Der
rotiie Sandstein ist oft überlagert von Arkosen ohue Versteinerungen,
aber mit Baryten, Flussspath und Bleiglanz. In ihm sieht man einige
Ginge- und zahlreiche Adern von .Quarz^ der dann auch das Zäiiient für
die Ackose geüeferi bat» Öftets ist dieselbe wieder von iwntcn. Mergeln
•7?
wf ' Gjpt <riMsr ohne Sfeinstb) bedeckt und «innig* mit^ilfneh verbmidena
Oß liegt die Arkoae anch iimnittelbar auf Granit, WO man die Qikarz-
Gäiige aoH dem Granit in dieselbe eindringt und ihr das qanrxiga
Zaroent abgeben sieht, welches durch Verbindung der Graöit«Trummer
die Arkose bildet. Den obern Theil der Bunten Mergel nimmt eine
WßAi^ Masse ein, die bald ein kieseliger Sandstdo mit Pianaen-^Abdräelcen^
bftld eise wahre Arkose mit Gryphaea arcuäta n. a. Lia»- Versteifte«
rangen ist. £a ist ein Binde -Glied swischen dem yogesea- und Jnra«
Gebilde, das der Vf. seiner sandigen Beschaffenheit wegid noch zn»
erstem rechnet. Bei AwMon und Seantr «rkennt bmh dentlieh, dasa d«6
AAosea zur ersten Zeit der Lia»3ildttiig entstanden sind dnrch Quarc^
Ginge, welche den Granit darchbrochett und an seiaer Oberfläche tiber«
strömt haben. Indem sie die Produkte asiner Zersetsung verkitteten«
9) Die allerwdrts zahlreichen. Qu ara-G&lige sind aus mehren Zeiten^
die ersten gieicbsUt mit Glimmerschiefer, dj» letsten mit Lias, und 4ies0
wlieiiien alten qaarzig>sandigen Gesteinen bis anm Lias • Sandstein , W4
die Thatsaehe erwiesen ist, ihr Zftment f^eitefeH ku haben ; Hok und
XoockyJJen deraelben wurden dabei verkieselt. Bei i9l.^C9^rt«l<»^ii4«*-eii*
Brtanaatf haben sie den Granit mit dem Lisa verkitte, diesen jedoch
■or big SU einer gewissen Hdhe durchdrungen ; in ihrer Nahe ifift der
Kalkstein Talk* baltig geworden. An mehren Stellen im Granit-, GneiKS-y
Srbiefer- und Kohlen-Gebirge hat sich der Quarz kegellormlg erheben
nach Art plu tonischer Gesteine. 9) Das Jura- Gebirge, iK einem
grossen Theile der Gegend aus Lias- und Grossoolith-Fermation, im Norf
den aas diesen, dem Ozford-Tbon, Korulrag und Kalk nnt Grjrpbaea
virgola bestehend, begleitet auf beiden Seiten und umgibt im Norden
die Gebirgskette 9 deren Kamm sich hier bis 100" über viele Granit«
Spitzen erhebt 10) Darauf folgt noch eine mergelige Kreide vnn
serioger Krstreckung, und 11) ein junges S.äsawaaser-Gobilde luil
einigen Schichten £rbsen - förmigen üisenerzes, und endlich 12) lose
Dil 0 via 1 - Bildungen verschiedener Art mit Bänken eben aolcbeii
Erzes und mit fossilen Knochen [Jahrb. I9W, 619]. ErratiKohe Block«
Met msn nicbt. 13) Fortdauernde Anscbwenlmungen der Fliisst
and HerabgleiteD einer Oolith*Masse ins Thal. <
Ans diesen beobachteten Thatsaehen naa kann man folgende geet^.
logische Sehlüaae ziehen : a) Es existiren hier Feuei^stelne aus d^n
lauern hervoi^gebrochen ; Schichten-Gesteine aas. Walser naedergeschiage«
aad von Jenen maachfaltig' durchdrungen, und endlich solche geschioiitete
Hassen, weicbe mit ersten grosse Beziehungen habea «od wehl das Er-
«■gsiss vereinter Thatigkeit des Wassers und des Feuers seyn kdnnten 1
Gneis and Glinamerachiefer. b) Der Übergang der Feuer-Gesteine i«
^ Mittdgeateine wird bewirkt dnrch Trappe, und Diorite, weleba
idueferig und selbst geschichtet werden, und hauptsächlich durch die^
tvischen Granit und Gneis liegenden Leptialte, welche G^nge und
Qneennassen in den Gneis senden , die «her nicht über diesen, hinaus*
fvidwB, fo%lich noch in der Mt des Primi tlv-Gebirgs enHltAnden sind^
Jakrgsng 1R44. 7
c) Dvr Oranft lifgtBwar aiit«r dem Leptfirft», aber Mine Otn^ geben
durch Leptinlt und 0iieis bie in die Kilurifl<;ben Sckiefrr, nnd da er nie
von Gneis nnd Leptinit durcheetst wird, m> kt er ffinger nU jene, ob-
«efaon an tieften gelagert, d) Er geht eineraeita dorcb Vennlnderang
seiner KryataNe in Porphyr, andrerseits anf ähtiKche -Weise in Leptinit
nnd Gneis über ; so- dass er sn beiden Seiten von einem dieser aweierlei
Gesteine begleitel ist: der unter ihm liegende Porphyr sendet fistige
GAnge nnd Queer^Massen durch ihn empor bis in das Sehlefer^ebirge.
t) Auch alle Arten Eurite,, Dioiite und Trapp dringen auf diese Weise
dnrch Granit und €hicts bis ins Steinkolilen*Gebirge, ohne |e von Granit
durchdrvogen zo werden; Mit sind mitfain neuer als dieser. Aber die
V granitiscben Porphyre und salbst wahren Granite dringen bei Tararis
in die silarisahen Schiefer ein ; die Erstarrung des Granites h&tte aulthin
von der noeb gleiehzeitigen des Gneises an bis vor die Zelt des Stein-
kohlen-Gebirges fortgedauert. Zu tHou dringen wahre Porphyre in
Krinofiden-Kalke des Berg^Kalks, aber nur wenig in» Steinkohlen-Gebirge
ein. I) Im Porphyr-Gebirge sind die bomogenen Enrite, Biorlte und
Trappe gewöhnlich so mit den Porphyren gemengt, dass man eie fnr
gleichzeitige Bildungen halten wurde, wenn sie nicht xuweilen -Gfinge
und Adern im Porphjrr und h&uig im Steinkohlen-Gebirge bildeten , wo
die Porphyr -Gänge selten sind. Aber Jene und diese Ginge drin^n
nicht in den Rotfaen Sandstein und die bituminösen Schiefer ober den
Steinkohlen ein, wahrend umgekehrt das Roths Sandsteiu'^Gebirge viele
Trnmmer von ihnen enthält und folglich jfinger ist. g) Die Quarz^Gfiage
nnd «Kegel, welche sieh so häufig in allen vorigen Bildungen finden,
und wovon einige bis in den untern Theil der Joro-Formation drrng^en,
sind folglich neuer als die von ihnen durchbrochenen Gesteine; da die
Quarz- Adern aber einen wesentlichen Theil der Glimmerschiefer bilden
And die Konglomerate der Steinkdiien^Formatiofi im £ffer- Becken viele
Quarz-Geschiebe enthalten, so haben die Quarz^Ausbröche vor der Stein-
kohlen-Bildung begonnen und bis in die Oolith-Periode gewährt.- Die
Quarz-Kegel könnten zur Annahme verleiten, der Quarz seye in teigigem
Kustaade emporgestiegen. Aber das Eindringen des Quarzes aus d^^n
Gängen in die feinsten Gesteins-Risse, das Verkitten der Trämmer, die
Ausfüllung der Poren in Thonen nnd Psammiten, die ¥erkiese]ung der
Lias-Kottcbylien, deren Inneres hohl geblieben und mit Qnam-Kry^alli^
sationen öberkleidet ist nnd deren Schaalen Kiesel-Ringchen darbieien, die
Verkiesehing der PHanzen^ Reste im Sandstein bei Antmnz Alles dies»
seheint anzudeoten , dass die Kieselerde sieb vieimehr In einer FMsaigw
keit anfgeläst befunden habe. GAunm's innere Versuebe haben gezotet,
dass der reinste Bergkryatali sich in dam Grade im Feuer erwelehea
läset, dass man ihn wie Quarz spinnen kann, während er sitsb Rreiwälig*
irerflfichtigt , wenn man ihn schmelzen will; daher die äberge^uolteneia
Qnarz-Massen nicht im Zustande feurigen Ftnases gewesen seyn k6ni>en.
Dagegen erklären sieh alle Erschein nngen durch die Annahme einer
wässerigen Auflösung der Kieselerde: Die (Mdspatbigen Gaateine sind
ftfiirt'TÄlle tlii^r' fWivs-dlngre zersetzt ^ Äef TiÄrdspatii' fcat '»<*!« Atüali'
verforeii and is^ 9n Karolin verwandelt, Mra^ die VTIfkiing; ein«r iSfittre
fffffteotet. Die SaTzsäure, eiTi Erzeughiäs aller Vulkane Und vif^Ie\r*
Ematiiitioiieh der £rde, yeniiogte Diess zu bewirken; war sfe lillein/
als der QumnE in die Kalke eindrang^, ao entföhi4e sie di^ Kalkfrde,'
btfitite ^e Rohlekiftäure nnd der Quaräs zersetzte den Kalk : diär Jaspis*
des Lias und die kiesellg^e Sehaate der Konchylien entstund; war fde'
mit Talkerde verband en, so bildete sie ein Doppelsalz, die KottlekisSnfe'
Wurde Arei, trat an Talkcrde and verband ein Atom kbhiens. f atkerde liift'
1 Af. kftfciens. Kalkerde zin Dolomit, nnd der salzs. Kalk würde vbm VTasser'
foit(^brt. h) B afieälte finden sich nicHt id jdn^em Gesteinen afs ImLias;
Milsterwieüenr, dbss sie demEbdö del* f «rtiär-^eit ktigeb^riifi od^ noch'
jünger sind. I>eni AlteV nacb fblg^en dtü {jltitonlschen ä^äfelne hier niTt-
Mtt ««r aafelnandeT: Leptinile, Orariite', Porpby^e , Eurfte, DSorfte nnd^
IVappe, B««ilt<§: gatiz wie in den Voge^eH, I) Die Ordtiutrgs-l^olg^ dier'
neptuttiscbeil' Gesteine dagegen' Ist, wie dberall, Gneis, Glimmerschiefer,
Talksdnef^f, Tfionschiefer , Kohlen-Formation, Tögesen-, Jbra-, Kreide-
und Terfttr-OäHrge. k) Daa Ür^eblrge Ist Gneis, Glimmer- und Talk-'
Schiefer. 1> l>i«^ (ibefganj^s^Gfebirge scheint situriach ; einige falksehtefet'
k6niiCett noe6 cahibriscb seyn. m) Dlb rothed Psammite voii tä-Motiä-'
St.-Jtemtt iti5g:en lenm Kohlett- Gebirge g'ehSrfen', weil zn tieri^ \tA AUie^,
eben «oldie ^ewiseben Steinkohlen - Gebfr^ dhd' silarlschen Sdii^feVii'
iie^n. o) Die Kalke von Diou und Otlt^ sind sehi^ vers(5hfed6n votl'
deo frahem und scheinen zur Steinkohlen-Bildung zu geboren , obschon
man sie nicbt davon fiberlagert sieht, p) Das sandige Gebilde des Stein-
kohleu-Beekens von At^rfma: geb^ nach' Bbh^- Versuchen zUm Tödtlfegen-
ifen, iHehf ztitti Koblen-Sandstefb , wi^ All Are' wolleti. Dii^ btttihiin&s't^il '
S^iefer ^o AufM lüh Palaeöniscns n^ag'nus ^ntsplrechett dann itti'
MmnmfMer KupFerBdiiefem;' tii^d Wenn unter d\?n nodi wertigf bestlmmt^A'
Plaaseü-Reslieii einige df(lrieit'der Steinkohlen entsprechen sollten, so sind doch"
wafaff^cheinlich mehr ana'deVn tlothen Sandstein darohter Cviefe Ps'ai^O-
Hrhe«); ancb die Gesteins -Beffchaffenheff selbst' ist mhuntdi- i^tb'beint'
ZectettHiT; zo lä S$Ue M die Schichtung abweieheiid von' 'der d'eir x^iilc'-
lii^ben StcHntoHliM-Gellirgs, und der daselbst zwischen beiden ISe^chde
SirtiArteitl ist ^ofl OescKielien i^on EüWt tthd'Porpb3rr , w<^fcbe hie bik*,
ms wimiefife Rotbef Lt\Bg;en'de heraufdritigen. 4) Die AVkcsch ohh^ Ver-'
steinefttligetfy Wieffche tü^isehtsh Itofhem Sandstein und dfen äüiifen Mei'gcltt*
Ite^geiBj vertreteil cfen'Buntdn Sandstein des ELfä9ses n. s. ^.; aber der'
WiawtMBLäfky wiMit^ IHn W die^eil Bunte ri Mergeln tk'ennferi sollte,'
fMt, ^e dM Srelttssdif. t) IKe Lagerung der Jüra-BildoiigeVi aüfbdded
Sdfetfviid fii ^en ^ef^tü Queer - Thälern dei^ Kette ^ ii^elcbe sogar in
ikiCHi Il9irdlfel»ett' tf'efef^n^ THeile' gmi daraus zusammengesetzt' i^tj zeigt'
dm» HHeätirUMiA^ in elnM Wle'ei^, woraus sich die Vel'dspäfli-Gesteine ~
■ii Cf oe grosse und 'mehre kleine Inseln erhöben. Dieses Meer erflSftte^
dbsnmen 2,^ndhetit9Mm vdn'bter bis jeo den Alpen; an deren VTeist-'
IM
Seite man die nSmlicIieii Getteine wiederjßndet« Daraus » ifass im nSri^
licbea Tbeile der Kette , wo . die 2u ihren beiden Seiten hinlaafenden
Jnra-Bänder sich vereinigen, ihre Gesteine nnr 440"> hoch ansteigeB,
was unter dem Niveau jener Seiten-Bänder bleibt, erbellt, dass der ganze
mittle Theil der Kette bereits aus dem Meere hervorragte ; was bei der
Bildung der ArkoHe ohne Petrefaktc noch nicht der Fall war, da man
Ablagerungen derselben auf einigen der höchsten Punkte der Tbeilunga*
Jliinie findet, s) Die Kreide mag in grosserer, als der bekannten Ana-^
dehnuog vorhanden , aber von Tertiär-Gebilden bedeckt aejm. t) Zum
£nde dev Tertiär«Zek war^n beide grossen Flass-Th&ier mit See'n und
Sumpfen bedieckt,; B&cbe führten die Gebilde Trümmer hinein ; Quellen
in ihrer Mitte lieferten das Material zum Susswasserkalk und den Erbsen-
förmigen Eisenerzen« Endlich haben die Ströme die Thal -Schwellen
durchbrochen, sich ihre Betten tiefer eingeschnitten, die See'n waren
zum Theile schon ausgefüllt, theils flössen sie nun ab n. s. w.
Die schon angedeuteten Verhältnisse, die Aufrichtung und Faltung
der Schichten neptunischer Gesteine und der Umstand, dass Felsen ver-
schiedener Gesteins-Bildungen hier und dort weit über dem allgemeineii
IJfiveau ihrer Formation, wo sie sich noch regelmassig abgelagert findet^
auf Feuer-Gesteinen liegen, deuten beträchtliche Gehirgs-Hebungcn
an. • Der hebenden Gesteine und der Zeiten ihres Ausbruches sind sechs,
wie sieb theils aus dem so eben Mitgetheilten ergibt > theils schon ioa
JJahrb. 1^41, 256 auszugsweise angedeutet ist.
G. Bischof:, einige Bemerkungen über die Bildung der
Qang-Massea (Poggeiu). Ann. 1843^ LX, 28a— 297). Wenn die ans
dem Erd-Innern aufsteigenden Wasserdämpfe eine so grosse Rolle bei
^en Vulkanen spielen, so. können sie (in eiper früheren Zeit zumal, -wo
die Erd-Rinde noch dünner und heisser gewesen) bei den von unten
emporgedrungenen Gang -Massen nicht ohne Wirkung gewesen aeyn
I^önoten nun durch heisse Wasserdämpfe an Mineralstoffen Veränderungen
bewirkt werden, welche den auf jenen Gängen beobachteten entsprächen,
8^ wurde diese Thatsache sup Bestätigung jener Voranssetanng dienen.
In dieser Absicht hat der Vf. eine Reihe von Versuchen angestellt, deren
Resultate ganz seinen Vermutfaungen entsprochen haben 9 nnd welche
ip einem besondem zu Ostern 1844 erscheinenden Buche besehrieben
werden -sollen. Bi^um's „Pseudomorphosen'* und G. Lborhahd's j^topo«
graphische Mineralogie'^ haben ihn mit seinen Versneben öfters auf die
rechte Spur gr*wiesen. Bei Folgerungen aus diesen kleinen Vefsncben
auf die grossen Wirkungen in der ffatur muss man dann nicht vergessen,
d/iss hier die Prozesse Jahrtausende gewährt haben können , dass auch
noch unter hohem Druck die Wasserdämpfe eine die Siedhitze übersteigende
Temperatur besessen und dass Aushauchungen von Kohlensäure-, Schwefel» .
Wasserstoff- und Koh.lenwasseratoff-Gasen- mitgewirkt haben konuen. ,
Die Versuche machen es wahrscheinlich, dass sämmtiiohe filei-.
101
Silber, und wobt noch manche andre Erze nrsprfing^Kch älg Schtvefel-
Metalle vorhanden gvweaen und von diesem Züistatide ' aas allmfthlich
ia andre Verbindnngen äberg;eflahrt worden sind. Wird Bleigflataz iii
einer Porzellan - oder Glas -Röhre mäsi^ nnd bei weitem nicht einmal
bis zum Schmelzen (sogar nur kaum über 100^ 0.) erhitzt , it^ährencl
Wasserdfimpfe unnnterbrochen über ihn hinstreichen , so entwickflt sich
Schwefelwasserstoff- und Schwefligsäure-Gas, und der Bleiglanz beg:inilt
rieh zu redaziren. Übergiesst man das so reduzirte Blei mit destüllirtem
Wasser und Iftsst es damit in Berfihtung mehre Wochen stehen, so fibei^-
zieht es sich (was schon bekannt) mit kuhlensaurem Bleioxyd. War dfAr
fiteiglanz in Stücken angewendet worden, so nehmen die darüber stref-
cSienden WasserdSmpfe eine nicht unbedeutende Menge desselben in
Fonn eines ganz feinen Staubes bis auf mehre Fusse weit davon we^
[Tgl. Lampadius im Jahrb. t84S, 369}. Auch weiss man bereits , dass
doreh Wasserdämpfe mehre Substanzen an Temperaturen verflüchtigt wei^-
den, die weit unter ihrem Siedepunkt liegen, Ja selbst solche, die sich
aasserdem in keiner uns bekannten Temperatur verflfichtigen. So vel'-
fiöchtigt sich Quecksilber durch WasserdSmpfe, Salz beim Versieden delr
Soole und Kieselerde in Fayence-Öfen duroh Wasserdämpfe [Jahrb. 184^,
379], welche Erschpinungen mit den obigen verbunden den Einfluss
noch klarer machen, den diese Dämpfe bei Gang- Ausfüllungen geülft
haben müssen.
Ebenfalls sehr leicht zersetzt sich in kurzer Zelt durch dieselbed
'(künstliches) Schwefelsilber und zwar, höchst merkwürdig !, viel leichter
in geringer Hitze, wobei dasselbe noch lange nicht zum Schmelzen
kommt, als in der Schmelzhitze. Bei Temperaturen unter der Schmelz-
bitze des Zinkes erschien das so rednzirte Silber in Baummoos- und
Drahtförmigen Gestalten , wie das nittlrliche Gediegensilber , was be-
weiset, dass dasselbe auch aus der' Masse effloreszire , dass auch hier
noch im festen Zustande eine Beweglichkeit der kleinsten Titeile dti
Körpers stattfinde, wenn nur eine mäsige Hitze wirkt. Jene Bildungen
des natürlichen ^Gediegensilbers erklären sich hiedurch auf das Unge-
zwungenste. Dehn wie hätte metallisches Silber vermocht ' ursprfingliclr
der grossen Verwandtschaft des ailverbreitcfcn Schwefels zu widerstehen
vad in gediegenem Zustande zu bleiben? und gewiss wn'rden geschmol-
zene Silber-Massen in ganz andren als jenen dendritischen Formen kry-
stallisirt «eyn. — Doch auch, wenn man nicht ganz mit Schwefel gesät-
tigtes Silber bis etwas über die Siedehitze des Schwefels erhitzt und
dun an der Luft erkalten Usst, so kann man die Reduktion unter seinen
Angen erfolgen sehen. Das bewaffnete Auge sieht Silberfäden ans der
festen erhitzten ATasse herausschiessen. Mithin wird sich auch in dei*
Nitar Ckdiegensilber gebildet haben, wenn der Silberglanz mSsig erhitzt
ia die Gangspalten getreten und dort an der Luft erkaltet ist. Was
aber an ganz gesättigtem Silber der (Ifichtige Versuch ntdit vollständig'
crUo^e, das därtte d?lB Natur im Grossen und im Laufe der* Zeit dotoli'
103
fylut Gfnn$ ' Ibwe bietet den Erfclftrnoggm dt« QieDuken mebr
, {Schwierigkeiten dar, aU der Bar|rt: er ]«t einer der ßl^vagfiüu^süw
lind unBufloslichsten Horper, welche wir kennea In einer HitM, wo
alle krystall^iiscben Gebirgsarten vom Basaijte bis zom Porphyre und
Granite mi^ Leichtig>keit achmolzen, sinterte er nur in Barährnog mit
dem Tie(^el etwas zusammen^ Seip Eindringen in G^Lo^-SpalAen zu er^
kläreni scheint daher auf dfm platonischen We^e eben so schwierig, als
.auf dem neptunisehen. Zwar konnte der Baryt in weiten Gapg-Spaltea
immerhin in geschmoUener Form anfgestiegf^ aeyn: obschon er dami
wohl fast immer die ans ieichtiliissigerem Gesteine gebildeten Wände
der Gang-Spalt^ geschmolzen haben musste. In Spalten von nar einigen
Zollen Breite aber musste er sehr bald erkaltet und an waitrein Vor-
dringen gehindert worden seyn» wenn nicht etwa das GebirgSrGesteia
selbst noch ^hr heiss war, eine Erklärnng^ die wen^tens bei neptoni-
achen Gebii^^ - Arten (Gra^wacke, Buntaandstein) nicht zulassig ist.
il^sserdem ist er oft begleitet von tbeijs sehr flächtigeq Stoffen (Gediegen-
Qnecksilber, Arsenik» Schwefel ii^id Zinnober ).|k welche . scboQ vor ihm
MW? dem Erd«Inpern verdunstet seyn oder» mit. ihm anfgestiegenj jedenfalls
während seiner Erstarr ui»^ sich noch verflnclHigt haben wurden; theils
kommt er mit ^ehr leicht z^rsetzbarea Minerajüen selbst in obereo Teufen
vor (Brapneiaen^teiii y Eisenocker» Eisenkies» Majlachit^ kohlensaures
Bleioxyd), die in seiner Schmelzhitze nicht hätten bestehen können und
daMer ^w^^ erat nachträglich zwischen ihm abgesetzt ivojrden seyn mfiss-
](en (mit Braoneisenocker durchdrungener Baryt einige. Tage in Sslzsäni^
gelegt gibt denselben gan? an dieselbe ab ; fpjglich kann er auch von
eisenhaltigen Wassern selbst längs der Krystall-Fläofaeii im Innern des
Baryts abgesetzt worden seyn). Aber das Vorkommen des Baryt-Spathes
in Chalzedon-Nieren in einaelnen I$Lrystallen und in kleineren und gros-
leeren Partie'n im Eisenkiesel yersenkt (SeMesh^m), in einem diH-cb
thoneisensehüssiges Bindemittel znsammengehAlt^en Konglomerate (Hed-
^heim bei Kreuixnach)^ in Kalkspath-Drusen, als Ausfüllung der Hab«
iungen im thonigen Sphärosiderit , als Versteinerungs- Mittel von Lias-
Ammoniten n. a. w. schliesst seine unmittelbare Bildung ajua dem ge-
schmolzenen Zustande gänzlich aus. Auf Gängen in Granwarke zu
Pru^hrqm in Böhmen trägt er Eindrucke von Quarz und Kalkspatb* die,
flüssig mit aufgestiegen, wohl iedenfalls ein Kalk-Silikat gebildet haben
würden, andrer Einwürfe nicht zu gedenken. — Zu Wittichen in Baieni
^ommt auf Erz« Gängen in Granit Gediegensilber in Draht - und Baum-
Gestalten mit Speiss-Kobalt , Erdkobalt und Barytspath vor» dieaer zum
Theile festgehalten und getragen von den Silberdrähteo , wo also das
Silber- vor dem strengflussigen Baryt vorhanden gewesen seyn muss;
zweifelsohne ist hier jenes aus Schwefelsilber reduzirt und dieser auf
^äsßerigem W^e abgesetzt worden. Hinsichtlich des letzten kaoix vao
«ich den Hergang so denken: Barytspath war als Urgebilde im Inneren
4er, Erde vqrlfandeq ; Wasser, das kohlensaures Ki^liiodar Natron enthielt,,
kam damit in Berührung ; es entstund kohlensaurer Baryt u#4 Wf^yt^titü'
108
iidni'Ale»l]^dm«ir •&te>iZteclMngr9^<w«leM nfldvBi'g Teüoeteanoch
iteltfiddif wMt ttnter tep SMhüxe (bei %S9 C.>, öbiwhoa.teK-ttbaeliitieol^
4er Terapenitov ier Alkali^Lfanng iiaoh die McMgn des.MrMst wffipdbw*
des Bar^U ahaimaily und weleUe sogar bei einer Teedtodiingi demetbett
Mch VMT aicb gehty wie man ri» in iiasem SlUierHageii' findet, dtitsg««
au jeae Gewässer » welche das. sehweftkissare AUcaK u«d den kfthleiK»
Hmren Baryt eätbialteii, doreb Oangspalten aaf, wie-«e es aeeb heuts
tboa, so veg:«aerirtea sieh bei allmählidber Abfcdbltaag wMer koblea*
Msres Alksli und sebwefelsauver Bsrjt, der sieb als Barytspalh absetste^
wilirend das loslichere Alkali aeeh weitev geführt warde.' B«bot» ia
raaeffl Wasae)r lost sidi idhiensamMr Baryt bei weitem waniger schweif
•k d^r adiwafelsattre» da er sieh oadi' SUvssoaB mit 9S04 koebeudem
WasKr verbiadat. ikithielteD Jene "Qawiisser aber freie Kebleosaare oad
be&odea sieh aatei' starkem Wasserdrnak, so konaten sie nach meht
aofoebflian; denn naeb Hers lost mit Kobfansfinre gesittigfes Wasser
t^ kobleaaaBrett Barft auf. ^ J>& eadlieb koblaDsamre Aikidlen MUiflgi
Botaadtheile in IGneral-llueUe» sind, sa veifntögea «Kese nadi |etxl|
wem sie in der Tiefe mk Basftapatlh ia BerähAUg koauaen, aeleheil
aofsalose% lortauffibraa and in askal&rar Tbitigkeit ob«fflaebKeh wiedea
abaosetaen*'
Em Ab Bitkvme^nt nbe« did Prafil-Forman ddr Th4il^a
(896. fMmk. ta4»^ «hiU 30 > l^tmHk, tS4^ AI,- a93*^im)v £s gibt
SpaluTbäierand Farebea-Tbäiav) Jene dtttfcb Spaltang oder Beff*
ahmg des GcsU»a% dieae doreb die aaswaticbeada TbMgkait der Flussaanlk
ilandea oder doch aus eirstea* erwaitevt; ISawöbtilipb l>eeilaet man viel
M viele ,Tbaior xar ersten Klasse {VMii» 4^ fratilm^i «süss« ^4emir^
immai), weil sich das Aog« über die Sttitfthtft der Tbal-Wände alt seht
tissebet» Dar Vf. zeigt nnn dancb 83 in vdrseliibd^en Gegaadea
roD Frmdurekk und den Qrenz«-Ländem vorgeminiaiena Messungen Oder
aacb dmi genaliasten Karten angestellte Bareebnongeary dteti die Yböler
selbst da, wo- sie aiki eagsten (ohne Tbaletaena) und stetsten' sind, einen
gegen den HNamel unter 1^3^ bis 1^8^ gvtHfiieten Winkel bilden'» was
einem GelStie dar Tbalwdnde iroa »nr d^'-^ii^ ettts|ft4eht. (Einige von
flbssiealiy aas nacü den fajkhsten dort siebtbaMn €kbirgt4(plfsen anterf
Bommene MsssmigM^ gelben dem Vf. ebedfaits nur Winkel ton 30^^
30^) Dies» Alles sind daher nar Farchen- oder Anawaaebunga-Tbileff
und zwar meistens sehr flache. -*- Die l't'f maia^ dagegenf einige Th'dier
10 PerUy die man anf Brficksn Ton Lianen ubersohreüet» manche Hiäler
in Gestalt natnritcbar Brdeken m s. w. bleiben Spalt^haierv Sie zeigani
4a» anefc die raachesten Sfv&me selbst kn brficfafgsfea- Giebiiige die
8|ialten, worin ose fliessen, tHUM noibwettdigzu Auswaächungs-Tbaleiti vor*
vandsfai- mfiascn ; deren« Ufaprong viettaehr von^ mMtlgeien DItevial*
9Mmm bansnlailaa ist
Eun. i>B B&ACttfovr: Be weite von. der ^»(K>«»ilfpk«it der
DilttviaNStröme (da«. 29. Aog*. ; -*> S. 304-»3A5>. Mit wenigen Aes*
jmhmeD bewtzen , dem Vorbergehenden zufolge , die Thäler die flaehe
Gestalt von FlnM*Betten ; aoch ahmen tde ibre Wiodongen nach. Dasg
«inat mächtige Ströme sich in ihnen bewegt haben , erkennt man oft
AUS der Grosse der in ihrem Grande abgelagerten Geschiebe und aas
der Höhe» bis an welcher sie an deren Seiten hinan reichen. So «tiefe
(hohe) Ströraie mfissten auch reissend seyn, und seidite Ströme auf we-
nig geneigten Thal-Sohlen wurden jene B(öoke -nicht fortsnbewegen ver-
mögt haben s bdde Erseheirningen bedingen sidi daher gegenseitipr.
Diese Ersqbeinnngen naber zn erläutern, wählt sich 4er Yf» das SeiM»
Xlial mit aeinen aämmtUchen Seiten« Armen als Beispiel aus. Von ihrem
Beginne^ an (die S^ine bei PoiU'Aukeri) bis zur gemeinsamen M findnng bei
ItoMSfi.ist ihr erratisches Gebirge. überall [hinsicbtliclr seiner Grösse und
Lagerung ?1 das gleiche und nämliche und wechselt nur an einigen Stel-
kn nach der Besdiaffeaheit der Gebirgsart, welche die Seitea-Tbäler
durohzieben. Sie ntüssen daher auch von gleichen Diluvial- Gewässern
durchströmt worden seyn. Es wäre daher nur zu untersuchen, ob Diese in
gAeielmr oder zu verschiedener Zeit ? — womit steh die Frage von aUgemei-
nen und partiellen Abflüssen grosser Wasser-Massen von höheren Ge-
genden herab erledigen wurde. Wie bei den Thälern im Allgemeinen,
so nimmt auch bei den Setne-Thälern das Gefälle von ihrem Ursprünge
an bis zum Meere immer mehr ab. Ein einzelner. Sle£iia>^4rm mnsste
daher auch gegen das Meer bin immer tongsamer lliessen* Dn aber nun
immer mehr sieh miteinander vereinigen, so «immi die gemeinschaftliche
Wasser*Masse zu und gewinnt dwrcb ihr Volumen wieder an Schnellig^
keit und Kjaft,. was sie durch abnehmendes Gefälle verlieren wörde.
Da nun das erratische Gebirge längs der fifetne-Thäler auf eine gans
gleichartige Weise gebildet und. abgesetzt ist, so müssen zur Zeit seiner
Bildung auch die Diluvial- Gewässer aua allen Armen zusammengeflossen,
al«o gleichzeitig gewesen seyn. Eine gleiche Ursache muss daher aneh
die Dilnvial-Strömungen in allen Armen des SSstne-Thaies bewirkt haben.
Ein örtlicher Wasser-Ausbruch aus nur einem dieser Arme herabkommend
würde während seines Iisufes an Schnelligkeit abgenosomen und daher
ftuoh ein an Grösse abnehmendes errajüschea Gebirge abgesetzt haben;
während es auf Gehängen sich gleichbleibend erseheint, deren Steilheit
von 10 auf 1 abnimmt; denn das Gefälle d^r Seime lässt von Brnr-eitrSeiM
oberhalb Treyee bis zur Brücke von Routen von 0,000951 bis auf 0,000087,
oder von 0® 3' 16" auf O® O' 18" nach.
Die Benennung Diluvial-Ströme für (Hese einstigen mächtigen Wasser-
flfgiessnngen. scheint daher nicht ungeeignet zu seyn [obschon man sie
nicht in Verbindung mit dem Meere bringen und sie keiner allgemeinen
Ursache zuschreiben darf].. Man kann durch Untersuchungen andrer
Art aud) nachweisen, dass die Dilu^ial-Ströme in den Becken der IrOtrS)
der Seines der Maas, der Mosel y des Rheine y .der iSfa^lMi. .gleichseitig
waren und zum ^Alpen-Diluvium^^ gehörten. Man weiss nan, dass es
*1M
öäifeM daf^ »yShMidiftiviitAes IHIavHtHi^ nni ro nodt MÜtd gähj d^eA
Dnipnnig mber noch ia Ihmkel geMilit ist. i ^
B. Stvdbr: L^ltrVaeh der physikalische« Oeog^rapliie and
Geologfie: Erstes Kapitel, enthaltend die Efde imVerhtlN
niss sar Sehwere (308 SS.)» mit Abbiidani^n nnd 4 Kthogr. Taffilki
{Barn 1S4d, 8*). Der Vf. gebt von dem Gvnndsatn ans, <#»« phfsilta*
lisGfae Geoprsphie nnd Geologie als swef selbststAndige Ifissettsehaflea
ferner nicht mehr fortbestehen kdnnen (Jahrb. i881 nnd 1840} \ tt
verracht ihre geneinsame Darsteltang in streng wisseniichaflrlicher Vorm,
Hwa auf der Höhe eines akademischen Lehrbnehs: Zwar WSren eigent^
lieh fünf Priasipien der Naturlehre als Gnnidiagen dieser WfSsSnsehaft
einafuhren : Gravitation, Wftfme^ Lieht, elekti<iseh*magnetisebe IMtigkelt
eod organische Kraft; allein er besebriukt siok «»iiistweilrn auf die ArM^
iaiiem die Betfachtnng der Erde unter d)ntt BinUnss der Sehwere ein
for sieh Geschlossenes bilden kann. Nadr der Einieitdng und deta phyi
ffkaUsehea Yorbegriien handelt eia erster Abschnitt (ft. Sl> vom sideri^
idwn aad ein iwetter (S. 40) vom t^lliirisehenr Binllnss der Schwere^
Dort ist die Rede vom Ursprong des Planeten-SfStems, von" der regef^
nassigen nnd gestörten Bewegung der Brde , von Ebbe und Fluth ; -^
hier weiden Gestalt und Dichtheit der Erde, Anaiehung kosmische
Blassen (Meteoriten u. s. w.)» Gestalt, Druck und Beweghng der Atmoi
Sphäre wie der Gewässer, Sedimtat^BiMongen auf wiSserigem nnd
feaiigem Wege, Erosionen und Binsenkungen des Bodens betrachten
.4Ue meehanisehen Erscheinnngen in der nnorganisehen Bfd^liasse siivd *
daher unter ^ne kleine Ansahi physikaliseh-meohanischer GesiehtspunlltS
zssamasengefasst nnd beleachtet, and aasb den ihnen entsprechenden
wissensehalUichen Prinaipien geordnet« Dieses Lehrbuch behandelt daher
dieselbea Materialien, wie ^ie Geaehichte der Natur^, welche zwar, so
weit aie bis jetzt vollendet, sogleich den gansen oben aagedeatetea
Cflifang der Wissenschaft ergreift, ihre Elements Jedoch mehr in Ihrer
grgmaeitigen Durchdringung, ihre Erseheinnngen mehr in ihrem suci
cessiven Ineinandergreifen darsusteUen versncht und im Einzelnen die
Bekanatfsehaft mit den physikalischen GKvndlagen mehr- voraussetzt und
aeh auf sie beroft; Es scheint uns der Untersehied in der Behandlung
daidi die Titel beider Schriften mit hinreichender Bestimmtheit beaeieh»
Bct zu sejrn.
Barlbtt: über Hdhlen nnd post-tertiftre Formationen ia
Cbnamillund Dmßom'^ und Diskussion (Brt#. Am. Plfnumth, 184f > fln$t
1S4I^ IJT, 421 — 422); Bahutt beschrieb die genannten Formationen
ud mehre aeoe Höhlen. JHe A^IhtMe in Berryk^md ist S8 lang und
^ breit, la^ eiaem Lehm , der ihren Grund bedeckt , hat man Land«
KmekyiisniH^lix» Cyelostoma), See^uscheln (Mytil^s), Kaedieki
im
Geräthe g^efandeo. .Tiefer \\fgßt$ hCofig EA^^^tm" n»* t^ KAoeheoi
— • Viele Ufer-SfteUen siod nm 35^—35' über den See»Spiegel g;ehobea
and bestehen in Terrassen von feinem g^elbem Quarzsand mit Geschieben
van ISÜBali^re, KaHutoia, iitrolheoi-^ndi^üeifl, OrooMitd^ Htoatit, bebst
vielea Koüchylien le]iMinder Arten (Parp^ura . lai^tUas» F«t«IU^
Titrl^Oy Naasa) nod Reales von Echittodermea« Sep^Uiriien and
Ge^r g o n i ea. Dies« Hebung atuode jo YerbindliDgp mit deB Oißi4tatiaBea
4aa ^gMüdU-Kanali, welclie Mit der ält«9iei| TerliAr-Zieii fortgedaneifl
liaben.
ip Fo%0 diefies V^rtr^is« eiinnerle AuavKV, daatf BaaiJMB dn» gehe*
bene» Kiiateo-SKeU«n fun ersten beaebdab#a, daaa HanarAM IBtft Da bk
Bbohe^ mit der Hebong der Streeke bekaont maebte» ivOMuf die Cita«
delle von Plymmlh «tebt, daas Sb9«s«7Ick uad MoaeHiteif' alle tUbongen
der Küale in üordrDwm waA er «elbat 18$4 die hoch gpahebeiien Stellen
Ufip^9 No99 und UiA Thaichßr besebriebea bähen y, wo laaii mehr Kon-
cbyiiepft : findet , a|a B. dort angegeben« B«i «Sf. Ampisi* B^^eol^ sind
aofdie bis 3e«' und 4^' Seebfihe gebeboii. Der nnterüe^iaehe Watd
von Tim- il«y entbäit Dam>iraoh«KAeeben und ist seit LsuMfü bekaaat^
IQPfib dcMen ErzäbluBg die Fiseber in ibMO Netasa oft Dam-Oeweihe
beraofbivegeii. Er indet Beiveise» data die Hebung aaeh tveit kadein«
walte «tattgefondea habe. -- £r hatao diesea Küsten 40 lebende Afieu
Konehyüengefiiaded» Welche üieen» in England fr^nigfllow^ ci|^hilmUGh
sind und einea sadlieherea Gbamkter al» die an allen, andern BriHiClim
ICOaten tragen, Anoh die Garyophytlia Bmttbii a. ft. neue Steioi
• Korallen dieser Käste haben' eine grosse Verwtaiidleehal'i nrit den mittel-
meeriachen» JSitmh Yjomßhts^ sind aneh 40 Arten Fieebe' dieser Kosten«
Strecke eigen nnd äberscfaseiten aelten Wt^Bn^^ Die gefaebsaea
Stellen enthaitiei aber nicbte-.ven dienen Konobflien nnd Korallen Arten^
aonder» nac die. aoeb-aaderwärto in B^hnd gewöbidich roakoanieaden
Feaay^Arte» und dabei* hJhifig die Cjrprina I«landica u. a. «ktische
Arten : eine.Brsebelnangy. wie man sie aocb asa C(^ifo-(»San«l1n.SMoltfa«d,
in ^on^Ainerilw «^ s^ w. beobachtet hat , . nnd wcAehe auf eine tiefere
Tem^iatar hinweiset» als die jetzige, iat.
B^OBitACffD besehreibt die Kneehen-Höhlen um Torquaif, In den von
BAaiATT sUirtc!» hat osan in aufeinanderfolgenden Schichte« Gfrebeine von
ßlephaait, Rbfnoeeros, Wolf, Damhirsch, Reh nad aaeh von
Menschen, swar nnter Stalaktiten, Jedoch nicht mineralisixt gsefoaden;
Diese Thiere deuten also eine tropische Temperatur an und sind endlich
durch das Eintreten der oben erwähnten arktischen Temperatur zu Grund
gegangen5 für welche auch die. iB' £froM*;0rtl«flfl«efi g^fandeaen Spuren
von Gletsebem Beweise liefern, deren Abschmelaen endlich' ^ine grosse
von .Norden; kommende Flotb yeinnlaasteb Doch scbcinDn aich die Glet«
nebep nicht bis (Slndtileno» drstreokt au haben,. da B. wenigsleas sof eiiter
ltRnillcben.£xkttrsiQn nach Bmrhnamr Ihre ^ureti ver^ebnaa* geaneht hat
, iiMB. vmvetlti ebtftfalia bei des AeMlnle.. D|n weirat, «ildatktA
MNT
Oinng ivl^fate «wkrcvM. und die BfW» mr w «ebr mH-filolittti sa' hodß
nffittt, 4jMs niUA eine« anderfi fiBffaa^ im Niveau ihr«« .Boden« hes-
lUttea Immh loiisst«, darcb velcbeo sie «ofib entteevt woide*. Maii
Aod dabei;
Schott mit Dam-KDOchen 9 Menaehen- Reaten, Röniiachen
Töpfer-Waaren • . • . • • «SO'
Stalagmiten 6''-*18''
Schicht^a mit Dam-, ElepbanteQ- and Hjftnett-Kiioi^en 4»'
Av9h Anotliden-Rolirea wie von einer S a b e 1 1 a sind- jge ioiulrn wpjF-
4e% lom B^wei» der Hebung dea l^andea über d»« Meer.
Aoanof eriaaert, daa« man ancb in Kmi^ HW^ bei T^rftMy Pfeii-
S^tien and BSeea^r in glaieber Linie mit Btenacben-KnocbeBvnnd unter ,
deaielbea Umatflnden wie Elepbanten-Gebaioe in einer uabertibrten
^iOB-Scbicbte nnt^r 9' tkfen Sulagmitea gefunden bebe» u« a. w«
BDoucAim bebauptet, daaa die Menacben-Gebaine nirgend unter V^f»
blltniHan vorgebemmen aeyen, wq aie din Oleicbxeitigbeit At% Menacben
mit Hoblen-Pydnea und -Bten brweiam» Henn in der Kent* IfdM»
nod die ceitiacben Messer und Menscben-Gebeine vorgekommen in künst-
lich gegrabenen SMlern^ durch welAe^ dtor Bbden der TOMe stbenr aof-
gewuhh worden war. Die Hdhfe von SwajMea , wo' auch Menschen-
Knecfaea gefmidett worden ,. bnl- ofleibäv c«r GrabstMe gedient. Übei*-
hsnpl scheint tei daa Zuas inmnn vertawnmen von Knochen verschiedener
Tbiere in einer Hoble noch kein Beweis de« Zusammenleben« der Thi^e
n «ejrn.
C. G. WnufAnit: aber einen Meteoretein-Fall auf dem Ter.
rsin dea zu den LMsemsr Gdtern, Qrikiherjier Kreiaea in SeUä*
ijfln, gebörigen Gutea SeifßrtkifUi (Poeamo» Ann^ d. Pbfs. Uli»
172 fih Das. Phänomen hatte am 2% Mär« 1S4I statt und die dasselb»
begleitenden Erscheinungen wurden in siemlich bedeutendem Umkreise
wahrgenommen. Man sab einen Stein aus der Luft fallen und grub ein
fiinchstäck denselben auch ans der Erde » in welch^ er ungefähr einen
halben Fnas tief eingeschlagen wac. Der Aerolith seig^ die grösate
AhaKcfakeit mit jenem von Siinimm^
Beim: über eine isolirte Sösswasser-Abl&geruag in den
Gebirgen dea südlichen BamimM (BuUet. de U Soe. §tol, Xl^
104). Der Yf. nnd TiQUEaifsi. haben unfern Nombaswr- auf hohen Kalk?
Gebirgen eine Sdsswasser-Ablagerung entdeckt. Die Schichten hedeck^i|
£e Plateau-artigen Gipfel bei Qlougovik m einer Höhe von 2954' Pa^.|
umI bei thmp^ißoUe m 3600' bis 2900^ Höhe. Sie bestehen ans sehr
kietciigem Kalk and enthalten pflanzliche Abdrucke. Bei Pm§gapom
'«kcD dicndbeu auf thanig-kalkigen fragen. Auch von gUmmerigen trsr
citytiicim 4wrmsnt0«i weiden aie bcg|ritel. Was dieae örtUchen wsx^
M6
'«ratrdtktien Gebilcle m«rHlriMli|» ' macht > ut der Umirfäiid', dats üle weh
entfefot sind von jedem tertiären Becken. Wahrscbeinlieh hat man ihr
Entaleben von Kieaelerde-faaltigen Qnellen absnleiten, welche anf trachy-
tiache Ernptionen folgen > die durch sekundäre Formationen hindarch
stattfanden.
L. Agassiz : Beobachtnng;efi fiher die Gletscher (Paris.
Akad. IM9, Des. 26 > ntuHi. 1849 j 462—463). Nach Forbbs' Be-
obachtungen während der Sommer-Monate soll der untre Theil der GHet*
scher sich schneller als der obre beweg;en im Terhftttnisse wie 5 : 3,
und soll die Bewegung» nm 6 Uhr Abends und 6 Uhr Morgen« gemessen,
über Tag bemerklicher seyn als bei Nacht. A. hat das Oegentheil
von Beidem gefunden, indem er Messungen der Bewegung im ganzen
Jahr anstellte und seine täglichen Beobachtungen um 7 Uhr Abends
und Morgens machte. In Beziehung auf den ersten Punkf mass er das
Vorrfickenr einiger FelsoBlScke des A^r-Oletschers und zwar
BncftniaRg von jihrUtb^^twtgani«. B«»«ckmis«n*
Nr.
Abschwong.
1 : 3077' ,
. 274'
. »
II: 5176' ,
IH: 13950'
291'
219'
IV: 21970' .
V: 24470' ,
168'
265'
:!
auf dem. am gleichförmigstea and wenig-
sten Abhängigea Theile das eietechers.
auf dem steilsten Theil.
am Ende» auf dem zerrissensten Theile über
einem Boden voll grosser Löcher.
L. AoAssiz: Ober das Alter des grSssten Gletschers der
Sd^eiin (Paris. Akad., 3. Apnl > PlnsHt 1843, XI, 111). Die jähr,
lieben Schichten des Schnee's, welcher in den Hochalpen fallt, zeichnen
sich allmählich auf eine sehr deutliche Weise auf dem Oberflächen-
Durchschnitte des Gletschers, im Maase als dieser gleichzeitig der Tiefe
zuwandert, und deuten mithin die Anzahl der Jahre an, welche ein Theil
des Gletschers auf der Wanderung begriffen ist. Man kann auf dem
IfOUferaar-Gletscher von der Schneegrenze an bis zum Hdiel des NeufchA-
telaisy auf einer Länge von 12.000' gut 75 solcher Schichten- Bänder zahlen.
Mit 250' iährlicben Portgleitens würde eine Gletscher • Masse an der
Schneegrenze das Hdtel in 48 Jahren erreichen. Von diesem bis zam
untern Ende des Gletschers beträgt dessen Länge noch 25.000', und so-
mit wurde, bei gleicher Schnelligkeit der Gletscher, nach 105 Jahren das
H6tel in die Aar stürzen. Von der ganzen jetzigen Masse des Aar-
Gletschers würde in weniger als 200 Jahren nichts mehr Übrig seyn ;
eine andre Masse ans dem inzwischen auf den Höhen Adlenden Schüre
gebildet würde ihn dann zusammensetzen. Am grössten ist der Alrtseh-
Gletscher, und auch dieser hätte bei gleicher Schndligkeitder Bewegung;
10»
w S^» JArlioliltMB* m iviimr KiiuElicbfO'ISnienevonfit ii6(lü|v. ' Di^
frrnfr, oiiler gleicbeD Beding^Qingcit pir' 25*StttiMl^ii weit lu«*. svm Jur»
forlgeaettter Gletsrher in 1700 Jabr^ii gane abUnfen wfirde, so rrltiftrt
lieb, irirom da« GleUcher-Eis keine Tbier-Knocben an* der £isseit-
KttMtrophe mehr enthalten kann.
Thok. Dicwbjit ^ : hat ein iceologiscif-illaniairtfla Raliaf düp JSMen-^
Ifhirget uad äeincr Uoiffebnngen boiiaaatal tu vyjlofj. d^a-inatvfliciMiii«
Hitw«, vertikal doppelt so stark, Xieglctitet «ait einer JNappffi^-ltfWle VOA-
130 dtraiif befindlichen Orten n. s. w. , im Gänsen ungefähr SO'' lang
Qtl brdt aogefcrtigt, und der Preis ist s: 2 Fnedriehsd*or in Gold und
lTbilerlirT«rpaelimig. ..,..»
BilDvial-SchrBmjsien undRieaetrtopfe hei ll«|itii||^« <l?or^^
V^'ott^l•l, 19a9y üfo. 10 >^ EtmJM'ß ArcbiY.>l$4f, 7ia). jMif der Or«^.
BiMosel StUmsH bei UeMmgfors hat niau 0'. jiber .dem JAfeere eanfn Rja-^
MDlopf f otdecki, welcher oben 3' und unten d' Breite hei 16' Tiefe und
Tiiiig glatte und regelmlsigc WUnje )>ejU«L . £ür .war^gaafc..yoll tSand.
nd Grenit-Gerdllen, welche kugelig und sphfiiroidisch wie abgedreebaelt
vireo. Dieselbe Wirbei-Bewe||;uiig scheint dif^en Steinen und (der Höhle
ilkK Formen gegeben zu haben. Diluvial- Schtaaonien gehen in der herr-
Nvmoni Riciititng^ , des Meiidianes nanticli , titntT üwk "div MfludU'Ug *
öer Hoble hinweg, deren Enistehnngin Zeit uni). Ursache gang nn^*
hkgig von }eDer der Scbranimen bu seyn scheint. . « %
R, BoroäB: GUtschar • Spuren in den J^i^a«!^ iCtmi^s
raiUi ISM9 XIV i das). Polirte und. gestreifte Flfi^hen bat der Vf.^
iot 2 Sommern auf beiden Abhängen der Pyrenien beobachtet ni dai>
l^ilffu der. PiqmBf de^ £ya, dea Larftonvl, . von ilr«Kb von V^mamußi vonr
i^vrony vop OavarjßU^ -^ und alte Moränen iii«ht. allaf n in allen dicseif.
Tbileroy sondern auch in mehren andern, wo SchliiF-Flächen noch nicht
ifgetaaden sind, oft mehr oder weniger weit in die Ebene binaoa sich
cntreskand. • " ''
£uB BB Bsaumonr: Bewegnng der Gletscher (VitufiM iB4B^-
X/, 364). Agassi» hatte anf dem ilar-Gietscher mehre BoMöeber nie^.
^ctsctriebeii, imd als er im folgenden Jahre ein Senkblei biaxa 140^
Tiefe darin binabliesa, so- waren dieaelben noch in. dem Grade* aenkreeht»-
teiieh dieaea nur am untern Ende. befeuchtete. und in seiner gansen^
"^ten lA»^ trocken blieb. Aqam^% seibat bat vialleiebt den idamit-
* CtnaeKTaton^defi aakiiptiiit. MiutiHm m C$twt9mßftU»* bd KenM. . i
lld
Mif Mitttft Sdhitf rsrinbcWegt haben katfd und nlefat dMft Hn^^firdren war.
Liculn. SsYMoiiDt: Aber die Deprestlen PMtsÜii^i (fImUt.
1849 9 IQO). Engiieehe Blätter melden, das« die Triangoliruni^n Set-
MOTiD'e i^eseiipt, data daa TuA« Meer 1337' unter dem MiUelmefre^ der
See Tim tW6«rM oder Bentieterak 84^ anter dfeaem letkfen Heftt, ond
daaa der reiaaende Lavf dea J^Hhm anf eine Lin|;e Ton 70 Engl. Meil.
nvf eine» müteln eefllle von 18' auf die Melle atattfhidet.
A. AlmlSv: Stelgen der SchwedUchen RÜate (Xdn^t TUffMk,
Aktid. aa$M. f. 188» > Ponanini. Ann. d. Phya. fMI, LIV^ 444).
A. bat im Sommer 1839 die an der Knete iwiachen Haparanda ond
SSdfTköfiimg Im Niveau de« Meer^ genrachfen 2e!i*hett untefanrht und
deren Erheböng fttr* jenen Sommer wie folgt gefunden , naieb Sehw«di*
aeh«-« Drahnal^Puaeen, welcbe lo 2oII baben' nmf gleleh 0,913993^ t'ar. sind.
<a r I e.
ÄUtt der Zei-
chen in Jaliren.
Meertsliftht
1839.
Jftlirli«het Stei-
gen.
I#flfe»tfl^ ^ . . . . .
Uißm^ Bockkmret .
Södrm K^rfpnmd • . •
ÄsMianttnd
Ju^f^ni^HKft f iSMVCAAMlfm'
tff^M» '.•
SPärittltiMHt ....
JLnit^liaffy v^f^rftnAiiapN •
LMiMorif We&Ur%amäeK
17
18
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STRipPBLMAifif; Vorkommen einer FlSts-artlgen -fiTiffilg'tf-
rnng baaaltiacher Maaaeu in der lfa6tcMt«pl^i«r Braun |[ oh len-
Ablagernng am HaMcMswalde (Studien dea Q6%HngUcken Vereint
bergniSiin. fWmidb , IV, 305 C). Die lftf9Mltt^fi^lh^ Bevg^ErlMting,
eine voii den vielen Kuppen, welche Ober den BnhtclHifitMäer <}kbirg»-
iMuteatiemporatelgen und' dtetes Hervortreten einer mficsKtigen, in an-
n^hnKebeir FMamaet^n an Tag atehenden Bbanft^Dnrcffbreebnn)^ an danken/
habeir mdehte, aehlteaat eine Brannkobfen^AUagerang In aieb, die vOnf
)toett Baaalt-Bffaaaen dorebbroehen' woHen lat Man nimmt fn den fVAhern
abgeworfenen und in di>n jetat nocb im Umtrteb atehenden Kohlen'-
Bnnen eine AaTibniMie Vmwefgnng «Inei^die K^hsrdttrelidrltt^ndeD
191'
B«ali4llu*ft «rtbn SS« 'fconal« ttfid taiiD ««m Ttitll nodh'vüf .«In« l}r»
«trfekoRgr v*n in^hr denn 100 Laftbt^ni twiadMi» dem- IMileiitfFNM« tiiid'
svar A^*^* ipoa der Kolil«if-Seh{« and in m«rkwfirdr|(er wenif Tfirifider«
tcr Obfmnstimmiififf Mit dem Stmcben niid Fallen de« Ffofsee : beob«
»rblet werden. D« dee |Cohleii»!Wtz widersinnig in elw« O^nit 4enr
Berge f&llt , to lapr die Steife , wo die BeMH*¥erfteielitnf^ vom Boii^-^
Dorebbraeb dioner Setten-Riebtong in die Kobleo nelHn, wm tiefeten ood'
itir^ bit mini AoMgehenden einer i>ei<uibe nor ■«• Hntai l^eetelienden:
Kable. In grdenter Tiefe beetond -die Baeolr««Maeae n— ■ eine« grnilbin—'
mtoalcr poröoeo , feiotcftrnigieii «od traten BnooitiAoifg^liNiienit. Meiir
Ncbdea Kohlen-AnsgebendeO bin tritt '«ob andere^ ffetbücbgreue Fir*»
Wiift ein. Bioeen-Hiome , niebt gröeoer alo itl^ine Nadelböpfo werden
(iirii wahr^nODoien und dieeo Räiine befolgoO'eiQeb PerelleliiHMis.aiiter
«MDder und init ^er ^dordber und d«riiiile# fN^iegenen Koble. MMidf^'
krH dn Konglomeraiee swiecbon 0'^ nnd blfehetene «'. Die -^titvlioiig
der hi«alliecben Biogivosont von 4er 4Sonio bleibt mkh m den meiOtett*
SlelieB Eiemitcb gieicb; nne an einigen Pa«lctefl ' imrdo iiineiiiaüi dM 0^
bbo in den Koblen getriebenen iStrteben eilt Heben fer tbaaiiifleefees'
Hiiiea bie b^nnfae in die Fircftti «nd ein Senken bie nilie an die Soiilo
vibrif^eoomnien. Weder das eigentlicbe Daab der Kohlen, aocb die Soblo
derielben werden jedoch Ton den baealtiechen Mausen berührt Das«
die Basalt«-Ver&8telnng den Keblen>l£laften oder 6^f SebielMiiiig gefolgt
«ire, ist dareikaoa niebt wahrannehaAert. iv de^ nftdbslen NIbe dei^
Koblen an des bmanltitelkbn Matten Wirf einb.lT^rMttoV ^ort^tbbh be«<
■erbt. Nor aeijlen und bloss id grdaaeret Tenlo war' iddessoo ^ifo
lebwaebe ffinoeigong wmx stAngMehen AbaotkUevaag «a« adb^n. A» iden
Mttfea Steilen nind die ü^obietl in acbwacben' Rinden Olana^artig gewo^^
den, QBd die H&ebtiglwä aoieb^r Beaehafff niieit Steht wfteder in geraden»
Fetfailtaisse mit der MAebligl[ett mid Festigbeit 4sv. bMoltioobefl Maaae.'
Derebtebniltliefa beiragt ^n Glanc-artiga ¥orKoniMiy itar einen hnibeti
Zoll. In der If&be des Hanpt - Bnaalt - Dnrel»bniebei ^ voa «i^iobani
iie te weil sieb ers^ockeade baaaitisebe.Vetiati{|nagiaoagi«ifg, totgt-aiclii
^ KTssste Al&cbtigkeit nnd Ffstigikeft derseibio; .hier »fand Man «odb
voa der Borobrnng mit dem Baaall abwflrtä eioo eiwaa abnobnioiido
Yeredlang dar Glanabohlen bis an 3 Fosa^
Ca. 0ABwiif: Beaserkvogeto überdio Wi-rlc»ffga« »Itbvi
Gletaeb^or In Ga&rm0^99imldte tiiid <ibar den Tr^naport ro»
SleiablßelKon dlufeii »ebwlni»eliAea Eis (l^diNi mUmbs pmo$.
IbfaK. ^S4M , C, XXii 1«b^l88D< BocBLatii» bat in «inoni- ^ttrs^
Mder geiäogiaohen43oaietftf am 15. Don. IM! dio^Spimn imd Wirknn^
V»a alter GletMi^be« ili ^owdaMtt' n. a« benatbbaiileto Thetlen vti» tfürd-
Wafea ansfährlieh beschrieben. Der Vf. begab sicii »aiiAIrt Hiflüb , iiat'
*«^ selbnt an aabep, nnd beati^tigt nun» Wie von den See'u O^nrynnnd
Jtevtt dwcfa daa Tha Nm^Wfumtm herab bin BelkeiM nnd weilar
111'
MSNhMte/RaaafHiMiy SMHMieheli, Pttrchen dn^ Rltseii to ^nlM tli
it^«fi4wo Btt erkenoco 8iad und aoeh in viel«D Mideren Orten wfthric«-'
n«Mmen werden. Scharfkantige Felsbtdeke fremder Art ateken öfter«
aiffffeeht und dorch ihr Heraklallen in die Spalten einea »XtafatigeB GIH«
aekere gebaraten,' auffallend ar«naf( auf den böcliateu Stellen der Rund*
bfii^l. Die GletMsker aebeinen bia über. 1090' BUebtigkeit gehabt la
Naben; aberacbreitet man an den Thal- Wanden aufw&rta eioe gewiaie
Grenae, ao hiebt inan nach wenigen Sehritten alle vorbin erwilmtea Ef-
aebaittilwgen Teriebwinden. Aber weiter nach der Niederung herab aelivint
daa Ende der Oletacheranf unternieelriach^m nnd apSter emporgehobeofM
<^*e Hebung betragt 600-^ieoe'> Seblcbt-^Mirge , Till u. a. w. > wri-
ohda anweilen Seethier-Rista fuhrt, gertibtiu haben. Einigf ieolirtcre
Höhen, welche ava'der Ni^erüng aneteigen, bieten keine Anseigen mehr
▼an der Wirkung alter 6let«f.ber; wohl aber tragen aie auf Ihren Gipfeln
(bia IMN)') viel^ erratiaehe Blöeke ohne Sebliffe und Furefaen , welche
theila viel heiler bargekdniaien aind , tbeihi von Stellen rubren, die
t^ lief liegten, ala daaa aie hAtten von ihnen noeh- anittelst nacbemkendrr
Gleladter auf }t»ne HSbe gelangen können; dieae leitet D. von Bin-
BH^n ab, walebe auf dadi M eef e iehwinmiend aie tiDbargealraut hftltea.
V. Raoun: ftber die Anordnung der Terti&r»Gabirge in ^
de^n Ebenen dea iflijer und d«r Loira oberhalb ihrbm Zosa«« ,
ni^anflttaare iHmtm. 1948, XM^ 5ll6*-2t7)« ITOKÄuvä »^allot hatte
in Beaug auf die groaao Ongleiehbeit dea Niveau'a der gleicbnlten oberea
SAeawaaaer^BikloQgen um 'Plana und in Auvn^me die üfpotheae aofge- ^
ftleUl, daaa von der Manche an bia nach ÄMut^gne mahfe Baaaina Staffel* i
artig aufeinander ^r^folgt aeyen, di« aie nbgeaetat faütten ; Eub *b Bbiv-
Mont hatte dagageo angeuoninien, ein aeyen aüa einem gemeinaahaflliehaa
Waaaer abgeaetat worden, welchen )edoeh apitere Habuilgen an verachte^
denen Stellen- erfahren hfttta. Dteaa Frage an entaehafden , machte R«
Im .Herbat 18iS eine Reiae und gelangte au folgenden Raanltateiit
1) die Tartiör-Gebirge der Ebene dea iUlier und der Lairm oberhalb
ilfram Zvaammanflnaae , milhin von DeeUe alneraeita bia Briumdä und
andreraeita bia St, Rmmbert hintan alle äusamincn und aind daher im
n&mtichen Waaaer»Becken abgeaetst worden. S) Nach ihrem Nieder-
achlage haben aie eine allgemeine Aufrichtung von N. nach S. arfabrea,
init<lvelQber aiah noeh ini ^dlltef. Brake n etnto l&ngllcli kegelförmige An-
nchweHung varbiüdet, #elcbe den Pujf de' Bmrtnißre kum Gipfel hat. 3)
die/ffMaae Aehse dieaer AnaabWellnag hat ebe mit der tH^uptkcltte der
4ipm faal. parallele Richtung und Hegt ungeCihr tu deren Forlaatanng.
4) 0er GjpCel dieaer Aoachwedlung trifft auaammftm mh dam Anordnonga-
Millelponkt der Baaalt4£egel und Baaalt^Dykaa dar iAmagm Und benacb-
Iwfleo Gabirga nach Piaau«
J^MrofMi'« oi»4 aber fUe »«««rii Brweaungen .d«ft JBo^t.D«..|fMN#
duutvuMM iCvmftiea rrndus 1843, XVI , 328—331). In den IioImii G<*-
biiKH-Gegeiidpii Norwegens «iiid di« F^b-Furclien und -Slffciffn nirtit
biedr parallel, wie in deui^ tieferen Häffvilande Skmnäuiavieiut [von 700'
-1200'] y «oudcrn folgen wie in A^r ,achweit% von. den Spitseu aue der
Richtoug der Tliftler, wie man in den von den Schnee- Kuppen dea
BfrgM'SHftit auaij^ebenden ThÜern waiirnelimen kann. In andere« T)ieilen
dfr Skandinavischen Alpen haben Keulhao's und SiMKSTRÖn^a Beubacli-
tuDgeo bia zu 4000' Seebohe sum nainlicbeu Reaultate getührt.
Wenn man von Chrütiama auf dem Weg« nach Agffersbaek gelity
10 erkennt man, das« der Tbon« welcher einen Theil der Üfer>Gegeuden
Skiudmmviens bedeckt» sich erst nach der Glättnng der Felaen i^ud swar
in eiuem rabigeu Meere abgesutst hat. £in 70°> über dem Meere »n»
ütehender Fels ist vor einiger Zeit von jenem Thone jentblössit worden;
auf einer seiner Wände » welche tief gestreift ist, sieht man noch etwa
40Sfrpelu ansitzen, wie sie jetzt in den nahen Meeren leben. Diester
Fels ist eben so stark auf seinen geneigten wie auf seinen senkrechten Fia-
cbeuuud selbst unterhalb einer unter 45® übe rhängendan Kfrniese gestreifl.
Dieselbe Thon-Abiagerung hat Keuhau auch im SO« Xoncfegen in 188"^
äeelföbe und bis i^ Myriameter von der Küste entfernt angetroffen.
Aiidemtheils haben die längs der Küste liegenden Inseloben sumal in
der Nshe von Fridridutwarn sehr stsrk abgernadete, kannelirte und ge-
itfeifte Oberflächen, die Sich, so weil man sehen kauu, unter das Meer
erstreckeo.
Hätten sich daher die Felsen , als sie abgerieben und aU sie. mit
jeupni Thone bedeckt wurden, in gleichem Niveau befunden^ so müssti^
die Reibung unter einem über 300<* hohen Meerf*S8tande und auf wenige
stens 8 — 12 Myriameter oder 25 Stunden Entfernung . vom Ufer erfolgt
sefD, was aber weder von einer in das Meer gehenden Strömung^ nocl|
voo einem in dasselbe sich senkenden Gletscher aagenonimen weide.a
kann. Zur Zeit der Streifung und Glattung muss der Boden Smtwegen^
aUo höher gehoben gewesen seyn , als zur Zeil, wo der Thoi| sieh abt
Mtite ; er muss sich dsher gesenkt haben , ehe seine jetstdsuernde Uc«
boDg begann. Der Mangel aller jüngeren Formationen (ausgenpmmeq
in Scbooneu) lässt ebenfalls scbliessen^ dass derselbe bis nach Beginn
der tertiären Bildungen über dem Wasser war. Skmndiii0pwH hatte dein*
ucb in neuerer Zeit 2 entgegengesetzte Bewegungen jede im Betrage
voB i&om — 200» Höbe erfahren, eine sinkende und eine steigende, wie
iocb £uB OB BBAVMonr und seine Berichte über Buzvais' fieobaehtongeii
isxvnebssea geneigt ist, und wie FoRoniAHHBR auch für üämmmark er*
kuet bat. SekooMM dagegen, welches jetzt allein in Senkung BegrMreA
iit, war Milien Jnieiidtiehea Ablagerimgen zuibtge aur Zato'de» INfaitial*
Phisomene wahrsebeinlich vom Meere bedeckt and musste sieb dalief
Mch gehoben haben , ehe ee seine jeMge Senkung begann. Bs verhalten
Jahrgang: 1844. 8
114
B^h^Yngeniht SflfllMiivt dai eise «teigt^ ^^^^ ^ Md^M »Mt.
C. Petrefakfen-ltunde.
l(l.' Owen : ßeschreibnn g: efnes auBg^estof beiien ITrhsrn-
GeMchlechtes : ft hy nc h osau ru h ar^icfpK, clefiscn tCnorhen
II nc! Fährten den oberen Neu-rothen Sandste! n r.u Oriusül hf\
hihrewüHury cbarakteriftiren {Tramaci. of tke Cambridge Philot.
koc. i84'»,' Vit, 355—369, pl. v, vi),' br. Ogier Ward leigte derBri-
tiRrhen t^ersammluiig zu Birmingham bereiis das Vorkommen <fer Fuss-
spiireii an. Sie gleichen zunächst den von Mubchison und Strickland
{GeoL 'tr'ansacU B, T*', pl, xxviii) abgebildeten äu8 dem New-red-Saiid»
»tone von '^urwickshtre^ zeigen alier die RraTleii bestimmter^ die Spann-
flaut undeutlicher ,* die innerste Zehe' kteiirer und fn einiger' EntfernuDg
hinter den t3? ^n V'order'zehen einen spitzen Eindruck wie von einpr
t)|o8s aufstehenden Hinterzehe, wie er bei Fahrten von Wad-V()getn und
«inigen Ichniteii in ' f ontf^c^fctf^ vorlcommf. Später überaandte Ward
auch einige' £chsen-Knocheh von dirseii Fährten enisprechender Grösse
aiis ffYeichen Schichten zur Untersuchung an Owen, welcher daher, noch
durch andere Mertcinale geleitet^ beide elnertci l'hier-Art zuschreibt.
I. Die'VrtrH'el entsprechen de'r untern oder £ch'8en-Al>thei1ung d^er
bisherigen grossen Saurier-Ordnung^. Beide End-FUchen des^entrAl-
stucks oder Körpers siiicf tiefer ' konkav' als bei den ausj^estörbenen
^rokoclitierä ; die Textur Ae^A Innern durchaus kompakt. In der Dorsal*
tleihe (fieser Wirbiet ist der Queerscbnitl abgestuhipft-qüadratiiäch ; die
Unter- 'und ^ie'Nfe'beh-Seiten sind deir Läiige nach regelmasig koniav.
ber rteüral-Bogen ist mit dem Zeiitral-Sluck ötine'Spur von Näht ao-
chylosirt'urid" sendet unmittelbar von jedem Winkel 8einer''Basis einen
Dreiten' dreieckigen f^^ortsatz &B niit ebener ti-etenkfl'äcfie : die 12 vorderen
t'lactieh des letzten 'sinfl "gerade aufwUi-ts ge'richtet, die bintfe eise steht
abwärts und setzt nach hinten über das Hinterende des Zentrums hinaus
fori ; aer Hocker für die einfache Anfenkiing der Rippe liegt un'hiittHbar
linier dem vorderen schiefen Foitsatz. So weit stimmen diese Wirbel,
mit Ausnahme der Öikonkavilät, mit denen der meisten Echsen zdsamiuen.
to andereir HinsScHt körAiiieh si<s 'mit detffeii der binösauner aberein ^.
bfe iötlistSncligsten Wirbel zeigeilr fdigeifde Aasm'essiingen fd Engfidcben
tiifiien.
.. ,r, .«t»Bp;lKi«|B».8Kfipa4aii*Oi^aPH<ff^<«f l«.abfte%fMMlip lUilif «^faMlek.: Di«a*
Murier, Knaliosaurier ^^ K^rokodlller , LaccrtUfj Pteroiiaprler » Chelonier . Ophidler,
Batracliier.
VesMtoologi« de* Vfs. anklar blefbea. . t .
HTrfii^ ^« 'GrlcAI^.Eiid^ii * ; . . . . . . $• •
Brille , . . . , . . ... . . *,«» ^
Y<im Üiiitei^r Gttt^rtBOile de* 2«iltrtfm» «ur htiite^iHi DMitf detf '
Dotnm-FortSAften * . . \ . . . / ö '
Von d<eiiii»«tb«tu Ramie tnr S|»itte tfek 4effeto^ < . • . . 9
Lifqce ^e* letEtfn vaif vorn neieh iiiotpü • ' • . • 4 '
Breite des Nimr«t!^BÄ|g;«lks Vottv Aiiitfeii^Rliffdii <l^ft #fhetl VoHerti " ' ^
GekWk-^Fttrtrilttltet tu dipitt d«* %iAättH • / ' • .^ ' ^,5
Dieselft« twiathbti' d^iA viMrdl^rft Und biiif^rfi GefettHföefrtfn « ' 4 ' ^
Difteltf« dürHv dT« Mitte d<t MaIHbilto d««* Dortaeh-SV)rt8Bfe«i' - 1.
H. Ikir S«liAdi^l T4fi v'^ lk^d«heM det Oiile^kiefer id iii<Mrltefii^f«
Lige angeCö^f Ut, iit !^i«trgvitf^'i^ltliiidtfl^ 8«ltKtb ««««itfmfetigi'drthifely
j»it der obtfi'O-^lS^tof itf iiletf?tl)«lM B<>g^D g^^h 4ti\6 St>itfce' des MAulr«
liefsbarakend. Dc^ «ebi' t^b«Mrt# «i^bfid^t; ^ tH« trefft» Selirifiti-Glttben,'
wriebe bihted tMrcb die' ÖabeüMteü ide^ WiLoA^ tfnd d^s Zltorb^BiftlM^« M^
itebM 'darch Htt^n «iaritetaf BiliiMNii«ftl^dWr^k<e« J064ife%^eif 'bt^riiiur
«erdenf, dei"m?t ekfi^iii fWirgen fiti«le de>ir Pttabifdbdiil«)! voir d«m< Tev^
iiiiiigiHiga.Ptfakl^ de* Qbeei<« add' dea Joeb-'Dogeiii^ VerlTkaf abWfli<U a^r^t»
Dud ttiit em«!* koaWi^ed Stehe ftir dia äelerik^IsMa' atrdi^c^ , -^ di«*
weitea '«aftf ihitTHäiifdigfeii' iSUt^HböBlM' 5 ^ -die kbri&ea, iualMMvMgtf^
drurkten und abwärts gekröinmten Kittniaden: Allea deutet aul^ dto 'M''>
dntigeiir dat Eld«^cba«tf Mä^ Dfa ««Ttlkbi« 'Za«iiDdi6bdrfiiikttilgr deii 8«ifäiels
die gttoai^ Vdrfikal^EtMratfkted]^ df^s OtMtkflfrf^B, ' dia tbAnbeH4e9^t\iUi^
fea-ZwiacbenräuiDe, die groaae Tiefe des Uoterkiefera achlieaaen die Ba«
tracbier, — die korae und susammeDgedräckte Form der .Scbnautse die
Kdokoimiar» T^4v^LaiK9^ ^iP||Lb«i^.m>c| (wfi^,^^^^M%WMi 4ln«rtaiV&hn-
b'a Faofcealiaiii-fStielcpi aii' f^r, aKitUc|i.l^|i|arii,C^ka.4ei| ,^fi<^4a..d^
CbcloQf r. »na^r Daa a^igciwainft;4.iMf9i]an, dea^fkbädf^ kt^om!^ ßiWßt Vf U«
»U da« dieff SchUdkrötaa ad«r VdgaJl aU .fniA d««v . 4^ CU^«fH9 ül>cfciiKf
ana aneh 4iaf aebeiabjara mtangiel, dai; Ühf»,, Atter. «Alf saKd^ffUt/fllu^ l)n*
Zwisefaenkieferbein . dof^Uk wia l^ai 4pfk Qilf^aniaiyi « ayKionrti^jaf^. ^«^
aicbt dorcb einaD oaitteln aufateigeodeD Forlaats ver^ioigi ist, geboren
ooev uie wcscutucuviu vüimn enr mv iscuiueis ovyi üiiuecuieu ^"^ xn*
eerta, Tafttllt^, Tborict^a — ««(«ifir miaae^ «M ^ob bier Itimiicbtiich
der wetÜiuUgtiii Bgaehrfitiupg d«v Scbftdeto, wqrwig tHror-Cbeniiiiatiiii"
»uag faervorgebt, aaf dM Origioal varWeiaeii]. Nur iat ktf aa (B|)ip iloil
Z&hnco ün Uoterkiefer flu entdecken und aind die dfa QberkitfM Je^eiiJ
falle acbwaehar gevreaenl als bei'oiQhMnaelaoDi wanhi die oiclif e1>ekfaW
gaaa MU^fi 9" IKM^ 'ba4 \dan gaacbipaaaden Ziuflf^iida äea Maalea niebt
Bat Gfatriiabaai ««. ailiacMdail mid Aä^ der Mangel dea Kronan-Fort.
Mikto, Wddfadt<M'4I|an> tihsb^ü^r aföbtbtr ^entwickelt (st, •a^r^'lM* abbS-
Imc C««la4ea, wie bei den Cbeloniern, äil welclia. die Hiiaace Foe^ «q
itkr eriaoert. Pi«i iLbaliiohkail des BAaujea nit denii aii#aiiiaBa^ge^|iMc|i~
ka Sebaabel gaarsaaer Saeviigel, die Abwiiftakil3ni«iung der verUnger-
M «ad geboit^ii^« Ktiiitcbenklefatb^e , welche Malier dem uiedeien
8*
110:
«tau« .die Kinnladen de« Rhynchoaaurua wie bei Vögeln und Sobildlcroteii
mit. einem. hornartigen Ühersuge versehen geweaen aind.
Anaaerd^m .; aind .«ndtre , Geatpiua - Stdekc mit Unterkiefer •> Theilt n»
Wirbf Ibeinen , Rippen (welrbe nur einen einfachen Kopf haben ond
länga, beiden Seiten Kanal - artig «nage höhlt aind) » r- und aolcbe nlt
drei fachen Knocbeu vorgeLommen , weUhe .der Scapula eine« Dino«
sauriera am ähnÜchaleiiy d»eh etiv:ag aweif^lhaft sind (vi» 8).
Da» '^rniuthiiche Rabeni^cbuabelbein (vi, 9«), welches dünn,
breit und' flach ist, ftlricht, sp weit es erhalten, dam der Gidechsen am
iiieiaten , obsahop es nächst der Gel^kfl&che nicht durchbohrt ist. Am
Hsiaa, tat ea. 6/", ,a0 dem erhaltenen platten Theile 13'" breit; die
];4ing^ un^er r^ebtem Winkel an beiden Mesanogen ist 10'^^
Das ? Oberarmbein (vi, 9b)| bei vorigem liegend, iat norh 1"
gut ^^ii erhalten,. an lieiden Enden anagebreitet , in der Mitte auf 3'''
a^usamBMsngesogen. Das eine, wohl das obere, Ende ist fast gane, 10'"
breit, von einem iof|veisea. Rande begrenst, der sieht zugcaehfirft, sondern
SU einem Gelenke gestaltet iat, n» a. w. Vielleicht ist ea aber auch.
0141 Eidechsep-Pubia. Die obren Enden Ton.Radiua und 13 Ina liegen in.
einem andern Handstü<:iK des Gesteins piit 7—8 Wirbeln und 3—3 Rippen.
ansamoMii , welche letzten vielleicht von den pben erwAbntea etwas
abweicbea«
,. Ilipip» FemorjB (vi^ 10) konunen. ebenfalls vor| obsehon unvoll«
atftndigjt 4ltn4 ibrp Beschreibung bietet daher lüur wenig Interease dar. •
A. ii*OiiBi«fnr! PalftoDtologfaeh'-geographlsf he Betraeh-
tungenüber die Verbreitung der Gephatopoda aeMabuU*^
^er« (Ann. seltne, nttt f94i, B, XVI, 17--^). Obsehon in denfilteatea
PonnMibneii' bereits Oephalepoden in Menge vorkommen, so kennt man
Tritbter*wff rsige Formen dersetbeil doe h* erst im Ltaa. Pofg«iide Tabelle
gfiM einen ichneNen Überblick von ihrer VerttieUnng.
, Pefiode.
Otgpnd.
Genera.
>rtaB. .,
h KoJiren.P.
•
i , ,
IK Triaa-P.
IIL Oolithcn-P.
1. Lies. . . .
DeuUehh
(Sepioieothis.
' ' ' • •■
überall.
^(BelemnHea; 1.
d»gitaKtf FB., elongetas
't ■ f > i . - •
•BLv.y jilger/IiisT. ele.
.9, qnMr-poUth .
91
Belemiiites: %.
acntusaspiciconus BL.etc
V^nd^e.^
meist mitRinne.
Fleriaus iinua d'().
d. äross-Oolith .
Cat!n.
* (Tcndopsis)
Ganmontil Long'CH.
4. Oaford-Th. etc.
renale.
Belemniteiv: 3.
hastatus Bl.
-.
uherall.
lBnBetl.m.Riiine'
semihaiitatila Bu' .
:. : . •
SiOeHkvf^
(Oinmaatffiilies
cocblearia, iAtefnicdius.
117
1 _
rtflMlCa
Gegeiid.
Gene»«.
* Art eil. '?
mchxtädi.
(Eitoptoteuthis.
iubha«ta4tt8.
BhMädt. i (K^laeno)
speciQue, priae« §f ui««r.
aiitiqua ^i, liAatiipforiiiia
(
üolenhof. l (Sepia: 1.
RiJV., caudata» iiugualay
veiniota) M.- ; ■ •
IV. Kreide -P.'
1
L RcoconiMo -•
dilatato«, bipartifii», bi-
S«leniiitm: 4.
canaliepUtuiii nuMvai-
Bass.Alp.
druckt lu. Rinn.
fonma,pnittllit0nuiaBL.
Baudouini »'Q., Eine-
riet Ra»p.
iGioit . . ..
Belennites: 5.)
minimusi lüRt.
3. Kreide . • .
Pmri$.
(Belemmtelki)
mveroBMa; ^oiidraü.
F.Moltise-P.
• ' , '
1. üutre . . .
Paris.
(Belöpiero: 1.
belemnJtoidea ßi.. , Le-
vesquei d*Ö.
JEnghm^ '
BflofUnt 2.)
^im«iaia Sow.
Pmrii.
Sepia s 2.
•epi«idea,e«iaptea8aD^O.
2. Obre . . . ^
» '
n-
^ in
Tl. Jetxige • >.
• • •
Septotcuthia,
Omma»(reph#s,
•
Enoploteutiiisy
Sepia.
. '
Durch die Stelle ond Richtong^ der Rlammern vor und nach den
Nimen ist das Beg;inneli und Untergehen der Genera in der Schichten-
Reihe deiit|;eh t^enuft: angezeigt; Wai die Arten betrifft, ao sind ins-
besondere die der Belemuiten gleich bei ihrem Auftreten iju Liaa bei
wetteiD' aoi htufigaten und anch die der übrigen Genera feiiaamaien-
gfDomoien io der Oolithen-Periode sahlreicher als spater. Keine der-
Mlbeo aber geht aus einem der angedeuteten Zeit-Abiichnilte in den
indem über. Eine fortschreitende Eotwiakelong deV Gepiera kknn mau
im Ganaen nicht find^wr - - -•
In der lebeitden Schöpfung allein kommen aber noch 15 an|r^ Genera
von Äcetabolifer«D * vor, vrelcha jedoch grossentheils keine aur Erhallung
geeifrnete Schaalen besitze n^ aber doch mit berücksichtigt werden mutisen,
wenn man die geographische Verbreitung .der Acetabuliferea ins Auge
futen will. Doch *^oll Diess hier nur nach den Genera gea^hehen^ da
der Vf. in seilier MonographU dtfs C^häiapodets ac^tabuliferes von dirreu
ArtfD sprechen will. Wir werden uns in gegenwartigeoi Auszttge noch
■ehr als der Vf. auf eine summarische Aug/^be beschränken, ds es »ich
nicht mn fosäile Arten handelt. Man kann nun die geographische Ver-
brritong nar nach den Genera, oder nach dem Zahlen-VerbfiJtoisse der
Arten, nach den grossen Meeres-Becken oder nach den klimatischen Zu-
neu betracbteo« Die hauptsächlichsten Verhältnisse ergeben aich acbuell
•Ol der nach»»telieDden Tabelle.
* Darunter ist auch Argonauft.a aufgefithri, obAcboa sich ein« fOM^e Art bet
Taris findet; Jkhrb. I »39 > 488 und «päier. j B«,
118
1J9
in illfji Heerfpi. if^vj^reitel 3ij»4 >tt4d Qur dWA io *^ofef ne- hf»f .p4«r ,40^
Feratr» w#s()ie^rtctt.bf trifft, dM«» w«?«. .«ucb f'mp «rAfiM' AiimiM de«-
lelbejQ welpreii Mef rfn geii>?iin int» d«psi) »V«i Drittb^il^ d/em 4^jiii«>» ipiler
deio ipdero Slitere ei^er^tküiulifib »ng^bofep» w«« »icb« bti ibrerFabigr
keil Aft 0ßUhtw9fs^ae, gans yvpbl /dur^b dip EUiauiic dfir Koi^ia^totf
crliarl, ^e \a YefJbf^.di|i« -^it dfjn, i|U|9#9 j^ü^htg d^Ma l%kr#
lebeAffi, ilHieii das Umgaben, jibr^r 9$r^|M»^ «Wi^ ffWBcMt» JS^f»ygei»
uMogUc^ flM«h<. ?4fV(Bi Arien .^«|o|i»« Cmrifirü nHflA ?i«te«rt#
^■Qtfi^ MP aU90 ]tfe«ir«^ vor 4 <MM4f!rdf^ :ii»t 4aa rolbff SIaer;ii.<V
eise mti^p S^fiW» <Sfpia Kauxü) opdt dam AilaMnobea V^m^- m4
bioc wiejtejr jm ;d(V >*W M n*^» ÄIiMeJwf»r!rp gaiMM>.; *pr ignaüfg
OiMD bf sitzt nur 2 Arten (Argooaota argo , A. hiana up^ .Hi|4iotv4it)^ip
Brigü) p)^ iemi AHantiffcbep, ]^!,f^ra.* jiiMd 1 Ai^t <Qatl)p»>a apnlcata^ mit
/lea MUtfl»ear gaw^inaaip. AH«» Übr^^ gMP^ina^iiien . Arie» ayf^ fiii«
den il/l«ii^(4<fi Bfnean iW: smteimtfH^ ^<kr au« dem ß/c^a^m Q%^a^
fod^' Pf f«f MU)'^ aD^a dia .Qnmruy fondarn. anab and mabr i»90h
die Sppjfiei ^^r i^taJItvUfejEfji fii ZabJ ao ßfhr odU d^n 9nBrfMiraM.fClij%|
unebman, j^ dajr/f fsa^ ^^^^ Mt <li« faol^jra Ta^n^era^mr friUian^c^c^e^
virocksisblieaaen ^ aua welcb^a ibc^ tosilaa DberraatB i« jpp g9^«J^ef
Aacahl Jin)»tfaiiiieii» Da£fg^u..8iQd ilia ladividußo' in d^i^ iKiaaan ^i>#
vcaig/^r s^|fej|cb, ftU./in 4w ijAW««"?»« waVend iH.dar ^|ijtep. 2^i)*H?.d«4r
OiB«ias(re|Ä|faa ,gig;44^|eMa affi ^äd-iPol und ^fif Q« aagUtfttu|».pni.FfordnP,o^
uri^itibrer j^l^rlia^ao Wandf^ilAje^o. ao daa Küatau i|Of>.C%Att und «<)(l
Teree-am^ A^ >Ifar l^nf w?Ho SfjfßplUa bin 411 «ua^KlklliBr Ao^W
Mt^%, ■ ■;-.
H. R. <j5pf$rt und Bbinb^t : über Ver breit u),ig der fo«K ile^
Gewächse i.n der Steinkohlen -Form ation (KaRiit.- and y. Pech.
Arch. I8:*i, XV, 7?l— 754, T'. xyi^, Fpj. J4t 15). Hi.M«Jrhtlich der boij-
wutilen yerbreitun^ fosBÜer Oev^ä.cbse zpi^j^t die St.eiiiioh|,fln - F'prÄ lo
den vemchif denate^ t^ande^'n .ub«;*all die ^lösste Oberei.nj^tim^pu;^^ .»»^
überall einen tropischen Charakter. Ein^ ßenaya Erforschung dor yerj.
tiWeo Verbreitung ihrer einzelnen Arten, wenp aje re^e(rpä8ig ahg;f»9rts^
«od, wurde uns vielleicht die I^enutniss ihre« einstigen t^pogra|^h,iff'J>1^
VorkoipQiens ||;ewä.hren^ Doqb «ind nicht alle Ab,l«gerungeo daz,i^ g^eigr
nH. Denn jn dem jur Grauwarkf-Fori^ia^tion gerechneten }^o;;giamor.ajt
^ BobfiTthfßs bei hßndshut sieht niajn in Fol^a einer sehr stäroijsrh.p^
Ab»etz9,i^g die 9^* 1'—?' dicken und 12'— 1^' Laiben )^|»pid odalld^;.a-
Stainne v^^miscbl ipit Kalamiten und $t jgm Ari^^P» ■■» .allrn ^k\\r
tunj^en voa der au(racbt.ey ,^>ia zur Jiprisont^iqn zer^t^reut vorkoii?m9f
* Dun gUiflM doek w«*l aiwii nach Si^raia '«lOHU <jS^ ftagilU d^?>, dia lut
■^^ ft*rj«l }P«i^4l**S»#«wv>i w^e f om.^oi» ff hMu»>..k§l»#.. , 8»ti
'>«4
Ji\ltfnjmyßrff^npjfff> pa^u n^eaellef sicii in, dt r Tiej(is .3<<^K(» .fiifff r i«
^ra^^k(>m9 v^r^ApA^M^f^ Cii^^lBdf^l ^jrl H/i^i^ Wj^l^l^e. luifl^r ^or)^^ aU wirk:
Ufh^^Ho^^ |UI «r^irfi it^toaiocil» iM»4 vfitt K^elblicbsn flipij|iecii4efi Puvil^leQ
j*»,!PjBbf9|W,|fV<1«li> WäIcH^ ju^t^. 4eir L;iy9< a>l«J3i«rÄat«|»-K.iU)tpbeif er.
MebeioeD uo4 in der FUinme verbrai.ia( BsifmK^f^-^Qf^cfi^ ^^tflfh\l'^}^^
Hör4ict wabravbcioUeb «toniiDen daber dieae Fraf^mi^iite von dem Muttpr-
baane detBcroateio ber» wehsfaar dem At&exylum agallocbum nahe-
$iihifjbtffi bf^latp^^sjjienfiafege^lfig^pyKla^f P9dC^l(lr^6|^apg4ia4|Biiie
attl!ra^e/i4« )>^jgji^;^ f»tf h IjV;. ode^ fiyS[',$ a^^N^d Ufn .f o jfweb^.i^v ^efn-
atain^ aH .^iea^ -N^iWN^.'A^Mj^JJIw«' ^?rF<)rlri|^ JS^M. ">** »a verM-
^0;« <|a^ ^|B 4a9 jPfiefgM^^ yoJi AA9A(i^emfliMl||;ai9i aji^9 ,irVi;^Q ßk\t
mil aai¥)(B grpa^Ajr ]$üiKW)pr$i:^'|B Ulglicb biide/i« . .
f^ff ^/fCO^.Iein (»r«.^c^a^. ip .^ll^ii iFaf^eii ^ ^m^ g^^Mbi^i^bjitf^o in
Wmr «ijCfn^öivi|<;b«?Pf «eltlMi Ui ^^Wfrsef ^nd gri^i^r. ^f^Ufi ßtück-
ß};^^l^ki^fi^,f&ß9HM9fmf%^^f^l^''iil^^* 4»^W^ SiMPPfm, Mücken
Miiä ^|l^g((9-f^n».ga9f #wlbe loa^Ji^teüi-WaM^ ^e 4ff jpe«»^fjria d«!
^i{i.l.Pj^ ^.|^|i i^Ja ^ «ro^ii^o.arvabi^ff Tjefe,4|^Mnd.e^.?fi^rrte^^
jvecbf^l ^.ttagea^^z|ei| .abrfii 'Keiil'^ JUfgef>d«ji ikl^iiMsn Sttickr l)al>€ii
eiAa;V«CV.4tll^ri«>;airrei)i)JI>ara J^iotdei die gr]0.fB<u'O| XDir.twäbr^r^4 iQ^ Q^M,)«^-
jara§««^ 4i<!ige^de,o ^tiUka .dc^r Xiefa bpfax^p gac Jusipfi ßaodc;» aiujt) Mirie
jpoUf^.aiid. 4|»e;faieh«p »ffi^b i^Jfli s^^lUfif. aq 4er U^l ^pit ^^iiier ieichtnii
^Ha»^ -r.^äyfg laiidf a.j^Gl^ [ob un^prüngMcb ja d^r ^jrpfi«?] Stiic*/e yo«
4.-r-> I^hr?<fb3frftrft, .^iH ,aUer j^ucbt jß^nafain« »qt^ti^ K.ppaf .lyarcu"
•ttja4 baigK^«9ji)frarjU<nlfir^iM^Pag ^1^ jSigNi^i^iM^icI)kfiiteo4e«»e)^<«^ l^sas:
^jB^.fii^i} I^aftS(^q-IS;ea|e^ ,^^d Spji^ieip «pjtbielt^q. .
f,i^yff\cff ^ur^B YfKfTmffU^^n «acb d^mOa^ I7/i/<fff Af/ im Forst von
eronU'rSichßnH^eck ^ l Stupjle ypo diß^ JEf^tKfi, gep^feu , 411« .ein st^hr
^r.fläeMi<;)ie8 J^^f^r jaififM/^b^ff, yir,dch/e^ fa«t d^r9bgf^ogi|^ 10— id Uli»
a^byijiyi^efflnJiyjft-Sjtycl^ /nbff^y »oll fiod jü^ejr AiM^r S«iWcb^e Waaser-
iharleA&MM^f^.Megti ip 9Pdm9||»r ,wflcb.9iD nie ßjBjciiatfeifi g|e^^vt^.o wirdt
. P^i|9|ciiijsqf^; über Aß» GeQu.a Pbytpji^M.rua fAii^U Bericht übef
di« NaturjE^ri^iier-yfrpamiiilun^ in M^ym t843^ S. 11^-;.122). Jägb^
gibt (Foaaile. RfpüUf » WÜrU^mbtfrgff, 182S| S.. %&, %7) .flf|& Hfmpiiftück,
«roraof daa Genua grauset, al« de;a Abdruck , ei ofa Ober kieferf^ a^i wo-
ran die Zaboe atlnin der ^Form- naeb rort^au^^o» abar.i^rf; ^ii^Qqb^^Suh-
,a$affa.g^$iaa(U^eii9 dur^cb JIKla««e 4«« Muttergeajteipif i^i^ej^tt ^f^e ^ doch
wird aueb .djla Mf^p- 4»r ayiipd^rfdi^^^gen Zähaia al^ AufjTjiiiang der
W*M¥W;«4> 4ßr figfr^Wcbp» ,,ZAh^e i^pg^npi^i/e/i u. f«.. ipr. . -A,»!?»" 4iu»»?
!i?3
IkImo Exemplftr; ■ua dem StiibeDsan4Bteiii« ^ WQ.f|ip ^]^ ^ab|i-$U|b|^<^ii^p
BO(Ji N^fur «rhfl<<i|i i«l, )^rid/r^(^A« p«r Vfc^ |{daiig) |lfl?^r 9« den
MiUUjo 1> dM« d|6 tsy|i^df|«€ben a^<ji iHibUcb^^ JPoill9f » .^«T A|^f fli-
üeben ZUime q^or fi^^ew-A|IV»^j[iJli^i|(ep ,syUDdi(ts^jif r pdff ij^iirf|;e^fQiiiiiger
Ziboböfal«n sind, deren etumpfen Endjgjoiigen in MrT*e(p der fivtrßi^hmfv^^
dfleeir) ^iH{idft|i für ,<Ue 4\befpfi finden der .Z^ähne geupi^mf n . >v;ordeii
lind, 9^to|io|i mnp .^iKfe^tljehe Alv^olep liir jdi« JEIf vfu|i;ni)g . der 2a^»
bei loderen lebenden und foüsileu R«»ptillen nicbt kennt [doch ^ß Kf^-
iodflivjiPffg^oquiien)^ %) ^m>*^.,i^(^Urffffi^r V9^le\{^ .^i^ 3^3rV«f>f ^ »"<>
Kabfo nebr oder weniger umgibt , erkiftrt sieh als Anefüllnng ^ ^
aoe1i8cbwemmi9f.11 l^noeb^A-Cifweb»^ iu^iofieitn dfr.Hle^ul^beiivUiriieii
Geßn. oii4 Nent ep Kenjile, 3) Pie wegr^efiteo Legalen , ir»>e^e die
MgtUiQben ;{<^ne ^^ijK^n, e^Uen« iprfice^ dimn ejl^ep flo nujr ^u|if|ilUingea
tferiQf die ^/Oi^ . Wp«^ ein trcjfei^cip ^noch^p-I^hte .der J(;^m>(a4e^.
4)6eidej|iislflUf«ngi(ii i^ii^ä 4nrc9i dßß leinte re ^änw9:.t ^ts .ßen^ünK^ üprej-
ebei nebr ip^ Inn^f fi A?a. Knp^benp §tt\^ /m(ßßg\ich e^pii;n4ri«gen. fähig
wsr, beirirkt vrorden , die übrige derbere Meniie besteht a^n San4at«^n
lelbst. a^'te^liig^ Qjiblfnip i^^ mfi^thlffifu^ fLUhjjk^ «c|j^st mfhrßu denn
oidil (Uf ete^ffA 4fr gfllatjf^n. ^^aMI^eV^n «yt^^n^efA ^ie.Rjjm^ie, ^e^e^
£nitz-Zfthne in den Wurseln der alten eingenpmipei». , !9)'Pie .^pi/iff^^
ZAü'f^mtß, HKel^e Jj^^s« ial^ Ww 4n9t Si^Hl^iei^fp belp^cbte^l, o'b-
Mboo ei|^ 8p||)|ie.V4eR««W94e4ihf|it 4«|f 2if UiVrFprfp^ii in den ,Kjl^i)|f|<|^/i
rin er Reptilien- Art ohne Beispiel wäre, sebeinen deroYf. ?j(e4m,^r, ^tf -
foilungen der Zahnb5hlei| ;f|^i^ io denacAben Sif^bu^hlei* jiro«t^on>«n«n<*^n
Bdadop q, w^ mfßx^.tu «ejr<i, . W9^c|i dM «nmüMtnde Cre|iw*J?^p wie
obeo ^edeotet werden rouBS. ;^ Paipi^ s|fd .^pb $e ß^f rfift fßtmt*
dir Z&ho» gcgrän^et^H FeJgeruiig^n 0hm die im I>(ai|}en Pfayto^fturue
Us^ednäqUe X^j>eAei««tiie .dim IthmPß m\: t»e«Kit|gi . »p- betj^fq^ti^n^ ««-
bif nicht andere Beobachtungen die alte Ansidit als riebtig erweis^.
k* 9. t^impi€igm; übßt die .bla }e,-tff| »fr b ek 9 fiivt'g.« wor-
denes F:Q^orte «ro« foaaf Ae« KMisken In S0d^Hl$Mim4 (fißfilH.
ifVwaä, de 8t Petersb. 1843 y I, 197^^909)* IM« »aol««' it» >aMeffi
^rifua «Bge^brlen iTorkasMnfiittfie iiind <f#lgao4e f .
1) Trogontberinm Cnvieri Fisch., Gastor .T.ro.gpn44i«.r JWi
Cnr. .. R. W^WKti in» jP«flKa(» ^» i|e(t¥r4iM«f 40 Mk»€m FWs 305 ;
PneaBR Im Mim. d» k$ She. 4e M^Htffw» 1$^y il, MO^-fia»^ ^, m*
S) Balaenoptera-Snhfidel |U|BWP f« den Mea^air* 4* *9»sj MaiI-
i Wftsitticb. iOMi» 19. Taf» -^ AaT de/ U^ilbinsrl.X^m^'i d«»u ein
•piterderticetodfMHVr W#rbel> 'Ni4».zu.Ce4p.<th|i^«miB»^l9T(r'Mnf?*
3) Ziphins priscu« Bicnw. in Urwelt A«eei. i^¥<», /, C^i/^-
Ifc^rinm 4>,ri4<rH9« Raansiv., mebro Km^cJMh^ Aps v«:<frÄ«* ihi* de«
i^4
4) Slephaii: 9Kleke zweier Schädel', 1 Backenzahn-Theil und die
obre fliltie einer TIbia, mh' Nr. 3.
ft) iSlephaa: ein }' Üieker Stosgcahp, ein ifeiner"^ Backenzahn loit 6
Rpiiien dopflelter Schmelz - Lamellen, faat wie bei E. africa'nus, nach
£iCHir4Ln I. e, p. 80 bei Taganroff am Amti'schen Meere gefunden and
ImMnaeum dieser Stadt aufbewahrt.
6)0r8ns8pelaea8r Knochen ana rothem Alluviale der Spalten
und Höhlen des Ocl^Ma^r Muschelkalkes. Huot mo wtyage äe Dfmidoffy
//, 310.
7) Dessgt. zu Sympkeroptd and Tmäah in der Ifrtmm: Hdot
S. ti9.
8) Elephas: 2-Backenx8htte Ton Odessa, Euor,
9) Gquns: grosse Zihne, '40 Werst von Odesta, HooT.
10) Elephas primigenins: Stosszahn im rothen Mergel des Di-
luvial-Gebirges 18B6 in 6 Faden Tiefe gefunden , Wovon Jetzt ßrnch-
•tficke bei Dr. LArr« In Sympkeropoi zu sehen sind. Huot S. 457.
11) Elephas: Knochen in thonigem 6yp8»f9hrenden Mergel bei
'KerUeh. HtroT.
12) Trfiromer von ) Fischen, der AtheridaBrownti Omel. nnd
der Clupea encrasicholua nahestehend, unfern Kap Akhimnmn
gefunden. Huot S. 635.
13) l£yphitts <?GetotheriQm> prisens, Elephan primi^e-
nins nnd Mastodon angnstidens ebendaselbst und anfTuffias«
Huot S. 430, 758. '
14) Kleine Fische, daselbst. Huot 489i
15) Stück eines grossen Piseh Wirbels nach Laurillakd, im neaesten
Muschelkalk vbn Ode$M. Huot S. 81^.
10) Haifisch- Zahn lg Wersehok lang nnd | Werscbok breil,
gefunden bei BaktseMsarai ^ Bartolot im BtOiet de Mmcüh T/, S4,
pl. I.
17) Hai-(7Lamna-)Zihne nnd -Wirbel aus der Tertiir-Bildüng von
Budak In der Krimm. Fischbr v. Waldhsim, dsselbst VIII, 242.
Vom Terfasser selbst neu bekannt gemachte Fundstellen, ansscr den
sahtreicben einer Menge nnbeneiebnehder Elephanten - Reste in den
Höhlen der irWilifii, sind folgende :
18) ? Elephas: Tibi» feiner kleinen Art, 1893 mm Bugäe oder Aoa-
ll«*so des Vttetit. • •
10) Elephas primfgenins, 1 grosser Backensahn aus 12 Lamel-
len,' 1840 an f dem Gote'der Fürstin CoRsmi im Gbuvt. Chereon gefunden.
20) Elephas prtniigenins, 1 Stosszahn, 1840 im mittein ßff-
^ttrMinty im Kreise fOrgeJef entdeckt.
21) Elephas, 1 Backen«abn eines Jungen Thi«res ans der Krimm.
22)'De88gl. nebst anderen Skelett-Theilen ans der Gegend vüh
Nmfomirfforod,
23> Elephas, Knie-Scli^tbe n. a. Knochen bein» Bntgarlsehen Dorf«
AmdvikM io Be$surtMfM 1841 gefunden *, durch Eisen gelb gefirbl.
12&
24) iUfh^ff.^Tfnw^tvtß 6. f &||e,. wo man h d«Q V(»rili4t<« vo*t>
(M^iM,Kif/«JMiftiiod IHoiäawaHkay berm Scbn^idpo <de«l>ekauiiten Ödessa^r
weissen MuAf.liflkalkii Kno^twn davoo gcfunticn hat» die mit oQdrrn in
dp« vom Grafen WoRO]<fzoFF g«grQridPteii deudrologwch-inineralpg^tchei)
Kibiofte in 0<2f|«ig «ufbewAbrt werden. ..)•..
25) £io vollständif^es Skelett eine» groB^en erwachneoen ^lepbftn«
leo liff^t 40 Werst von Odefsm iu ChrrsitHMcke» Gouvt* onf dem Quie
dri Hrn. Sorin 7 Fadeu tief in der Erde , wovon der Vf. einen Femur-
Tbeil, 2 Tarsos-Beine u. a. sugeschickt erhielt.
26) Elepbaa prifflig;enluB: 2 Backensahne, /84I bei'm Dorfe
7tl(KhH unfern Beizt in BessarMen g^efunden und in jenem' Woron-
lOTr'flchen Kabiinet aufbewahrt.
)7)Elepba8: ein vollständigr^s Skelett bei der Stadt Berdjansk
an Aww^icken Meere 1841 g;efuuden , wovon ein Femur-Tbeil sum
wrigen eingesendet wurde.
28)£lephas: einen groaiien Knochen aua Bessarabien besitzt Hr.
OlSTRCBBWiraCH.
29) Rhinoeeroa-Backenzähn, aehr ähnlich dem von Fiscrbk in
üeo ^. mm. de ki Boc. des naturMsUa de Moecou IH, Tf. xxni, Fg. 1
ibj^ebildeten, aüa Besearahien,
30) Zwei sehr merkwürdige Zahne, ohne Zweifel von Lophiodon
BoxoTiUanos, ühereinstiminend mitTaf. xLvi, Fg. 3 der Lethaea geo-
enoitica, worden 1641 mit andern Knochen bei'm Dorfe Kapitanowka
'^nCkersonUchen Gnuvt. 55 Werst von Odessa gefunden und in des Vfs,
Samnlang gebracht.
31) Rnociien eines Sauriers, 1841 au KUchenev in Bessarabi^ bei*m
10^. Pmnkolscken Teiche gefunden , welcher Ort sehr reich an Sfiss*
wuter- ood an See-Konchylien* der Kreide iat. fiinen vollkommnen Hnme*
nu davon erkffirt FiaolmR von Walbübibi för aebr abniieh einem etwas
kltineren aas dem weatlicben Ufvri, den er dem Rbopalodon au^
Khrribt, Dann wardeii Beeken-Thelie, Sciralterblatt, sonderbar geaialtet«
GliedDusen und lange acbmale derbe Knochen (? Phalangen) danron
Sefudea.
32}6aDs fibnüebe Kn^eben erhielt der Vf« etwaa apSter aua Kumisek»
ivim bei Kertsch: l Humarua, % Stuck Wirbelsftule, 2 fTibien und 6
luffe Bcbmale Bbalangen. Der Humeriia-KaoeheQiiat nur etwaa klauet
nd aasehalißb flaeber y ala voriger. Diese Knochen aind meial aomal
starker ond dicker,. ala die der grosaeji Lacerla virldia, aie aind wom
liien imprfigoSrt mild atammea ana demaelben £isen*actige» Jj^^t^^ wel-
^ on Ketisck und K^p tüetnUekbmmm yqU pbaapboaaawraa»; fSjsni
•^Vivianit steek% w»leber fast aHe darin liegeodeo M«a0bala imi 7«M«Ji
ttd Tefttf auafulU. , , , , . , .
33) Cetotb er iiim- Wirbel. u# a. Knochen aua Kertsch und d^nf
Atw'icA«! Meere, lo der>WoAOiiaoFF'acheo and JDuiT8CiiswiT8«iiVbeÖ
Stoailnag,
34) Unterkiefer ^ tinns .auiigealorb<^neii Naft^ji;.- .ft«"<'^!ß*''^Wv»^.M
dopp4>Tt 80 ^roim al* die gfSinfe Arvlifdfa'. Jed^f - diff- 2 ftfttke nitahne
H68t^M füs ä 'dri^eittfct'n Prisfin*!!, Ufe auf der Ka« fliehe 3 mil einander
ifltcriilrc^de , ' t'öA) SelrMe^ls ' ümgfebene dr<tiec&t|;:a ▼c^rtiefiingpifii bHden.
Die Wurs«fl dea Schneidetahoa nfiAiniC dl« graoza Lfiitgfe dei* Kfnnlade
ein. VöifrVF. I^-H/ auf der Inaef £^»6^, PfoäonUi odet' 8<i1UanffenlMely
iö Weiat vom Au«fluiatf ^f Donau fpefutideD.
35) Oflonfaap'ia Ao.: Zähne in Geaellachafit der Oa trea nsirabilis
i84i von. dpip9el|»en in der Kreide-Formation bei Bodrak in der Krtmm
gefunden.
36) Ein g^oaaer ttai (^GafcnsO^aTin, 1" hocli , an der fiaaia ober
^" breit, ohne Nehen-Zähncbfn mit ganzrandi^^er Schneide und etwas
Bur Seite göbog^ener' Spitze, i84i im Chotinschen Rreiae In Bessarnhien.'
'37) F iacli- Wirbel , hohl, getauimert , bei ?lCoprolitfien in weicher
Kreide zu Schofcut an der Aima in der Krinim ebeufalla 1841 vom Vf.
gefunden; v^l. Broptn^z Letdaea, p. 743.
^ j [Durch die. Meiere von Elepbanten-Reaten wird nun auch daa Alter
^a «eiaacn Odeuaer Muachelkalke« fester ^eateUtJ
J. DE Carle Sowbrbt: uberdaaGenuaCrioceratitesandde»
SeaphiteagisaaCLoA^r.src'o^ TransactIS-W, K,409— 411» Tf. xxxiv).
Gleich nachd^'oi Lbvbille daa Genus Crioeeratttea anfgeatellt [Jalirb.
1837, 355] und ehe der Vf. noch Kenntniss davon haben konnte, bildete le Uter
für die unten beschriebene Art. da^ gleichbedeutende Geiscbleöht Tro-
paeum [Jahrb. i887, 495]^ welcbe Benennung, er abejr aun, die Priori-.
tat der andern auerkennesd, zurücknimmt.,,
. CriQc«r«ilitea: teH^^inv^Mß^ poßuthaißWHmr.M^piafmm «loriri^tkA
9imiO0uif anfracii^9 Uberit »inUrilum r^ldp rfm^ti^j (Siftlkme 49r§0fi*
Nur die jnoer^tBn UmgÜng^ berühre» sowaiUa eiiMUi4«r ) «oH .wH bei
I9e»p.hites ii«! der . tet^^te Umgang oft aadeca i^ezeiehndi «UdieverbfN
gehenden. Aber er ist nicht hakenförmig zuruckgekrümmt, wie bei jenen«
Mabff« bia jet^t w Hi^it^a gefe«hii(*(« Aftaa ^obGren feu Criacera-
litea*,.ji6ailiGb • . ! :
H. BaaiiH 8oir^ (Cn fiaaaiiieil Hj rdtnii'4«0 fioiK
*' i<£v.) • . IL »piavloan« Sowi
]f;pUi^trfli»pRtCL. ¥M»;'l;^pk IL. fPpiinigar Sow.
' 1) 'flg. 39» SO. H. tob#r0iil»liuft S»ir.
Hl Hii«^rM»«d-iaa Pmila« #. «i Aji-. > H^ «oAd^u« 8o^< <
Auch Gr. Honoratii, wie Gr. Emorieii Li«« Itbmmf ian SftedMj
May ito^kJklt^a mit vor; ist 4b^rfcl«ttier'8fterii miilf. pHciitn2«Soir.
VvHreehkeli: vVotd^^ Ton Wiehern vr tb weicht.' Cl'i.t^ceratifea vertriil
unter den Ammoneen die Stelle von Spirala unter den Nairtileen tttto
ttfrbfdfdet lfAmll#ft oiH Bcapbitea. flaj^g^a bat der Vf. die ZaieUiiung
t\h» von Awrmi m-Divongkire I^JFAiidi^nen PifiMii^«ä'^eheti, w'ihhii
ifu Turr}\^¥9 M AStintfine^tii^W^et tiriti^t^ deriNäHtflipie« reprSflentirt,
80 da8R bilde Familien «ine gaiis t^\e\Müu(etH\^ R%flit Von^Gerfcrilel^itern
darbiüfea oMd di^«K' \Qhbtrittt^ri*ft VfirbuDiipu werden.
Eine «Mete A¥t }lsnc6' O^ildilechtes nan , der Gr. Bpwerbankii
Tf. xzxJTj Ffr. 1, ist von BtfWsiiBjiiiK im UnterKrunnand auf der Su^
Küste Uto Wiifki anfgefiin^v'n ttrtfrdton; ^t Vf. «harakteriairt ai# aoW
m Uu)g40|(e weiii^ Kusammeugedi (iickfr diid tel^t äitieiualiderlieg^iid ;
iiie iuDeren i(/*»iej:t «iit/«trahleufönni(;en zatilri^dlilsA ilnd-dichtatelienden
Fareheo^^ weiche aber aef dem äusseren Umgang: alUhiäM^ft'- veracIlH^iii^
den ood durch 8—10 dicke bogenflrmig^e Bipi^efl «fsdnt Werden ^ die
Tollitiiodig qoeer über die Umhange reichen und g^$i^ti '4\e d)Ql(Arliiil!i|9^
qawlangltcbe Müudnng hin äin dickftten sind. — Die Scheidewand«
ittbeo weU Aiseinätid'et Und h^ren da aof, Wo^l«'«iick«y RtppM an-
%eo. KScbat der lüTfiftdiHi^ i^t gewöhnlich eilte k^ttt llippüf i«^hMtf-)
ü». Ad «in^tn 1^" bi^Uftt £!xcffi[ilar ilud ^Ib 'äüMiät^tt^Mä «j^
lüSfiMUd*!'; ' • ■ ' ■ • ■ • ••'.-•■*■<
UGet^Uthm difaei* AH fatitf aidh Hamit«« g^g«« Sot^l 'pi, iV9,-
we!dieriber «lAdi dteaeoi VoMgUndSgen fexetnplare iltif» sniti Scaplvlteü
wird (Tf. xxrt^. Fg. 2>. D«r |(irWii«ideil«if Ther» glekhl de»' intiern Oitt»
gan^eo der vötig^fl'Art; oiüf iü' ddr iMiNe dffs gerftderi Tbelt^a <^b6el^
oeDtwisiibeo den Paich^H die dtck^ Rippe h, di^reii jed)» 3 Knoten j«tf«ri
«rits trSgt iitod Ä^rCH ZWi*eH«»rit^iM$^a'An' glAft ivefdi^lf. D«^ «pirüf^
Aiifmg #^1^ bit }ef2l iii^hl hVkhiM tjewes^ii; NM;b d^ AbMHIfilttg hWI
diese Art 8''6 Par. Länge, 5''5 grötfM« Hdb6 Sil dMü 'bAkiiilfdfitri^
Tlieile aod l"7 Breite,
P. B. Bii6intiMfV)tt%"«ber di'i^ ElitdUdkilnf V6il Intt^Vten-
Hmeto IIb 'lifi* ^'öHI €rteW;^i'<l<'r«M>i»V n»H* «iiii^«Bit B^iHdfX
kiiBg^lt 1i%«t die i^nf^t«. GHIi^deiC d^*)»«r F^rbati^^ iÄAm,
%a£. MMT. Als«. fii4äi XI i 00^-^11). D^r i>l^^6 Tb^l itt tfhti^nt
Liii SebiebteH in moHc^fHer itiid ChuHet^üm hat von Inii'kf^ii-'Rtfiteb
i>ü jetzt b1o8 FKig^tdeeketa e(iie^ Pracbtkfiferi atis dem Qehus Xt^tfi^
locbeirä EiMMVctfoiTif ' g^ßefbrt. D«ir imteVe Thbil dleset« Sdhith<#«
vBtmttelbir fiber '^en IrotÜHi MergtlM' int dagegi^ty««bl*'f^eh^ ^ '[||«ekt«ii-
i^B. Dk L«|;«rtitfgfii^F^)ge üt
t« ir«tiiM0 vifjf «0 d^'6.-8«fte j cd VRf«<Md^, 8 HKikti 1int^t4Hiib
4''. . ' ' B!fttt%# KiAlkiit^hi ilfil 0«l1^ir . '; ' 9^
$'' .' .' ti<ilWir S»M«A$y tti<f Püttöidm^MiftMH' i : ' ^
' -<: Y''*^lM«Mi #ifi Wtftlltt»^tiduiig^iv iiiU Owtv4a#^ •'<
8"-ö" / Modiafa <«iH»l3ii4o . t •. i :. V«.»*«
loben weiaa, in gelben | voll kleiner KonchyA
V Sebiefiei übergelmtt^ { - lien . • . J
:)..
W8
S* 3'' (me rgHlger) , Thon . • . . 5"
Griber Kalkttein mit Cfelas, PfUos«» ani <
«"-8" \ Cyprift .
meist ersetst durch grn* _
nen nod grauen S«ad-I
»teia . • : 9 '
9' 6'' . . « Mergeliger Tboo (aoeh Schiefer) . 10'
1" Schiebt mit Fucoid-arti-
geo Korpern . . I ^^^^^ ^^ „Köocbeu-
1' 6- Schiefer • • •} Schicht« . . , 3'
4" PecleB.Scliicht .
(9' tirfer) die Knocbeo-Schicht
Rolhe Mrrgel.
Die Iiisekten-Reete am Waimioäe CUff besteben in nicht sehr sel-
tenen JLleiuen hellbraunen Flügrl-Decken von Käfern, in einigen Flof^rlir,
wekhr denen von Tipula ähnlich sind und mit andern in den Wealdeii
sehr übereinstimmen; in einigen liiH<*kten> Abdomina and -Larven, viel-
leicht von gleichen Geschlechtern ; in Trümmer einiger grossen L i b e 11 u 1 a-
Flügel) in einigen M oos-artigen Pflanteu, Farnen und ^aameurGehäascn;
endlich in Resten von Krebsen, wovon einer dem Genos Erjon von
Solenfuifen gleicht. Zu Wfsihury kam in denselben Schichten der Flügel
einer Oracbenfliege [Libellnlal vor. — Libell |ila- Flügel fand H. E.
SriueKLAHO gleichfalls in der untern Abtheilung des Liaa bei Shesham
aum Beweise, dass dieselben Reste an eutferntliegenden Orten cbarak-
|a/iatisch für diese Schiebten sind.
FiciiOT DfWAZBL hat m Bspalff bei le Pwf , BMut^Lohre^ «naehn-
Iiah« lleate eivea M^atodon •Skeietiea gafonden ifSnuUL
t84^ Xif 359) «od .zwar eines M. aiigjuatidena. Die Lageraatte ist
aine Schicht glimmerigen Tliones. mit Limonit und Baaalt-BroelLeu in ISO^
Höhe fi her dem Meeresspiegel. Die Reste sind ungeheure Backenzähue,
2 lange Stosssäbne horisootal nebeneinander und etwas vor den anderen
gelegen, ein Kinnladen-Stuck, ansehnliche Tbeile des Humerus und der
Tibia und eine aAsabnUaba MaBge Fuaaknoeheo. Ea ist besonders inte-
ressant neben unzweifelhaften Backenzabaeo mit ihren lappigen Kau-
ü&cben und dazwischen befipdiicheu abgestatzten Kegeln von der ge*
nannten seltener vorkomiueuden Art nun auch die Stosssähne mit Znver-
läfsigkeit zu kennen, die sich im Vergleiche zu den meisten anderen
dan Elephanten und Mastadante« aageaahrjebenen Stosszähnen- durch
eine aqsserordentliah achlanke Forsi und merkM«h cilipliacb^n Queraabnitt
anaseichpau uud etwaa gekrumait und gi^au dia.Sp&taa hin bogenC&ruiig
aind. la Innern derselben erkennt man die koilzj»ptriacban Rauten-
Zaichnungen, welch« da« Elfensein cbarahtariairen.
Einige Zweifel
Aber die Alters-Versclilcfdenhelt der Orailite
von Marimbady
von / . .:
Hrn. Dr. Aüg. Em. Reuss,
Bronnenarzt zu BHin in Böhmen»
Hidztt Tafel 1.
Im verflosaenen Soramer mäelite ich einen kkiiwii Ane-
flog nach Karhbod^ FMmmMrmm und Marükkmiy dai^
wenn er gieieh moh« eiweaMleesittb geognostlmilmm Dnlefw
soehangen ^e^riimet vr^r, inip doek tiatefnnhfiit bbt^ . niaiii*
ebes Inteipesaiinte mu sehen nndsn beobaeäten.»! BeetMüAttrfc
intereasirlen mich die dort so sehr Ferbreiteteiii. Granüe, auf
<lieich sohon vorhinein doreh. die^ wenn auch.kiirzen, dodi
iBteressanten tNotitoen v. €utbijuls 'Über. JäeJUariaib^iAnr
«nd V. HaaDBR'« «fber die K^bbaier fitantoi aifimevksani
gemadn worden war. Leider reklite die ntir a^eibessene
Zeit nicht hin, am meine Untersnchungen so weit anssudelih
««n, als ieh es wohl gew<ln«d»t hfttte; Ich mnssitie mieh anf
einige der wiebt^ten Pank^ in ^dei^^ nftchitBn^IImgelnuiif
^«rg«iiaii«tteii.Säde««rte besofariiiken. ) Wae feh datelbsl sah,
*^^te mit dem Mlde, weMies ich nni* Mch 4^ gemmn««
wUen dsFOn entworfen hatte^ so wenig ilberein, stand so-
g*r daaut aiim Theiie in völligem Widjerspruebe , aa dass
icli non nach vpifldrrhnltrn gmiaiira Untersiiebimgeii ^ aapiBan
Mrgwig 1844. 9
130
eigenen Wahmehmangen Glaoben eu seheiiken begann« Inileiii
ieh dieselben hier so genau als möglioh wiedergebe, fordere
ich Wi8senschafts*Verwandte, denen sieh beim Besuche der
BöhmUehm Bäder so oft die Gelegenheit darbietet, dringend
auf, diese in Bezug auf das Verhalten der Granite wichtigen
Lokalitäten wiederholt sn untersuchen, und ieh hoffe, dass
sie bei vorurtheilsfreier Prfifung derselben sich von der
Richtigkeit meiner Ansicht* lbersei||gen werden. Freiiieh
mnss ieh im voraus erinnern, dase seit v. Gutbuer's Cnte^
«mehpiiigeft eieh das JUM dei> SiteinbuBdie ein MHVIms \A
Marienhai sehr yerändert hat^ myl dass daher Manches jetEt j
deutlicher aufgeschlossen seyn mag, als es damals der |
Fall war.
Die Granite ¥M d#4rfMa^ i^eh^^ren ^iar; langgeaogenen
Granit-Masse an, die den sfidliehen TheildesJE/fti»^er JTr^l
einnimmt und mit dem Erxgebirg* sehen Granite wahrschein- ,
lieh im Zusammenhange steht, welcher durch eine Decke j
von Tertiär-Gebilden nur veriittUt ißt. Sie beginnt westlich ,
von Buekauy sieht fiber ßiesshübely Ef^elkaus , KarMad bii ,
an die Eger, wird nordwärts von KarMad^ PUehemj Auha^ ,
-eränlaoj AUsaUel, Badämjfrüm, mbrnHettn ^mt OiMem, TSp- 1
pebs^ ßAkiggämaia.imiAJänkadMi heg^eAutj setat dann ia |
^einsiii bngm «ohmabn Streifen ^attdwestMlrfis itkec JrmUi-
^frttm, LUbau^ Samkm bin XSnigewmi foH, v$o. sie ron Hom* |
iMeiidesahiefer a^^eseli^iMen wird:, weleher «ie ^vem «Granite ^
lim Mknmr Kfftmee trennt. IHeser beginnt .schon in sehr ,
gevlngw fintflasming bei KiueU»f immI ßrueinekäkhpk
-wA eeiBt, n«ih Needen idier MarienbaA eine «hmiile Ver^
taßg&nm^; »aasaende»d, waiti^r sHAlfärto ^rl.
JUe nflch^en IlmgebMgen tee Morimkit aelbs* beste-
hm ^leils ane Granit, tkMa ans kq^alalllnaBchen Bbhiefera,
bald ak Gfimmeesehieftr, bald als fierablendeeehiefer
'UndetPär sO| idasü der Gtaai« dea!n8adlielleifrTheil
^ ^n JMMkrf, d^n .fiMatal «mhI eitmn Xhesl idsa .SOmi^
etouay ^^ 4ie Sahiefer die Mdbehe flttfte ^ ii» iBme^
Moy &n Bamberg und den fibrigen TheÜ desdSFcUieaisrM^I
«««^ cosammeinaeeaen^ Unter die interessantesSen Raakte ge-
* die sSMnbvttebe ans «ttda^stbdien Fnsee iaMMaUbergi
Ul
Inrk «■ ikr kuiA KmitiUi OktmAm 3irMt« «»iiHlBlM
flkerdfiiielMtta^HftKsarii dta Bade-CMes« l^^fliml ös «ihiI^
welch« fiuxsiut iriHMa^gtroige fctaehreidt und womtif 6r*aefat
Amfehteii ifaer das ^vcracUedemi Aitor der ^IncbifiMi 'firattM*
War hegiimen mit dUn am . ir«ttlkbtton. geityiwn fit»!»«
braehe ^, 16, IT M 'Chmim, dt« jetst ritrci«igt «« ««y«
tekfltium). 04Mr bumtolmiide OranHi^) kt von giüben Komi
w)d begeht aus (VPebMm TeldqmAh^ l^rtelidMrateedb Amm
«ilteiliiaiKsh»«^sain.Giiiiimmp in ebmfah gUdm« Feidbik«
mi^ in m^htf Mmufimtiwm calilifekiM «md M« i-«*«t^' kiage
Kfj9Ujlft wdMrni odflr vluMieheii OrtUkiteB« -^ •lAitlerta
ifl <ier Uminteii ZwiMingstem -^ «ingebetM ^ind. Fast
fiknll 184. Am fiestefai »^r emt Verwhlenmig gbneifi/t und
»rfiilb kii«ht4la «t^bem, «tWM ekantefaftssigNiAimM. ; W*
^ßimikgrässmmaiwiniienbimdiaM Partie** soamMnenMteti
üt fr i« «afd^mlidie ftottdeni • gespahmb , die dnrdi ^dm
Verwitteming kugelig sogerandet werden^ ede» e» ist; e«eh
Km miegvkillmg ceiHlfffte^ Aaf dmüKktftitti luit <iÄh oft
tiittnoxj^dhydmt In gpfoseeev Menge «utgceCibieden: an der
WtttMite dea AMolice <|^ig« 1) liegen im fimiiiiie mhtt akU*
Riebe Kegeln ^nea a9ikm<6MBÜea (i^ weleliev äelir lUii*
■töriug mid ifamslrrJ^iebliehen CÜaimer aelm«aMgi«n gefidkt
iit. Hl« «ad da ninuni Br «ahav aneh meiat*na iiieine Bmw*
tiai eiae» groMutefiigan fiemeagea laua - weiaabeiiem 'Feldsfatli
■nd aoara auf. Er bildet gewöbnüeh aienfaib lügttbnäaige
Ktgdn, vmUbß dieb heeemlers bei bi^innende# Verwitte-
n»;» an. der er gemsigt ttt^ in viele .0^25r*-^V^ dioke ben^
■mtiimke Acbaleu thaiimi Mid ebien noeb faMi flriadieM
Md feiten, baUcnbden, «balAilanggenogenen Kevn^ebiaehllee*
*ai* Wo oMihmi aolebe Kugeln «naammeneteasen^ iBraehelnetf
Aegelben dueefc eine aimdmb dittniitefaiererlge Maate geaehie«
'«•i welehe ebev abbka »at^i ala die aufgebMen äoaaeren
UttltBidep ftugtbi eelbat. Decb finden aiob aoab oft die
l^ala füfeianilt und gans ?om finmite ometfhlesaen. Ihn
ÜBime i#eebieii'iron S-^^ Aorehm^aeer bia am « -«a'% Sebr
Abddet^ieaea femkllraige Aaeletn «neh gaak uni^egebnä*
^ Maaa^ü^ jdie «iui dam gaoben« Poqphyr-afrelge» Ctvauite
184
irersehleclenllicb MtkB , siertilidi vegeltntrig« Liigttif , wehhd
mit beiltfoAg 36^80<* sieh gegen &. wnken^ ein tXtttchend
Lager-fihnliciies Anstben hnbeii und von «iemKeb geraiiett
Fläche» btgrennt werden* Von eben nneh abwürfe folgen
sieh die Geateine in naehatebandtr Ofdnmrg:
i) Porpbyr*artigee Granit, wie oben durch saMraieh«
aof den Zesammenaetziniga-Fiftehen aieitteneeankreebt atebead«
Kläfte in regelmäsige Pfailer getbeilt, die in vefscbfedaaer
Richtung wieder von andern Klüften durobaetEt werden (a)*
2) Ein etgenthttmiiehea , gtfwfthnBoh aehr aufgeiöttM
Gemenge (f)» weichet wieder Parde'n dee grob» unii fein-
körnigen Granits eBahMlt, Von denen die entten in das om«
gebende Gestein zerfliessen. Die Gnindeiasse desseHien biMet
ein grflnlioher, gelblielier oder rttthlieher^ auch brauner florn«
atein^ der von einzelnen Adern von ttuarz odEer'iiueb gelb«
iichem und nnlcbweisaem Chakedon (zuweilen 2*«^'' dick)
durchsetzt wird und zahlreiche Sfmiten und kleine Draseti«
Räume darbietet, welche alle der Riobtung der Gkisammt*
nasse parallel laufen und mit kleinen, oftr tmubeitftmitg
gehäuften Quavz-Rrystallen llberkleidet sind« 'Diese sind
wieder nicht selten mifi einer dinnen Haut ran Pailomelnii
überzogen, der zuweilen auch diekei^, an der freien Ober«
fläche traubige Platten zusammensetzt, in dieser Gi^amdmasse
Uegen zahlreiche grössere und kleine KrysCaHe und Körner
▼en Feldspath^ welcher selten fraach, gewöbnlieb in Porzel-
lanerde oder in eine weisse^ gelbUehe oder grOnllche Speck«
Stein-artige Masse umgewandelt ist, und ausserdem einzelne
grauliche Quarzkörner. Stellenweise fehlen diese Einmen«
gongen ganz, und man hat einen homogeiion splittHgen Hörn-
stein vor sich. An andern Stellen iat die Masse dicht ond
acheint ein sehr feinkörniges Gtomenge von Quarz und Feld-
spath zu seyn;- wieder an anderen treten die erwähnten Ein*
aphlasse in grösserer oder geringerer Menge auf; noch
an andern nehmen sie an Häufigkeit ae zu , dass aie dia
Gmndmasse fast verdringen, und man hat dann ein deotliehes
granitisehes Gemenge vor aich, das dann auch grease fleisch*
rothe Feldspath-Krystalle aufnimmt, ao daas man dm tihmi^
telbaren. Übergang in exquisiten Granit nicht v«Htennen
ISS
faii»; nm».«Uw A^r Gfemttiaf tMt voA ukh «ffftiliii Am* Amt'»
fidi sqvgeypvochensn Granite wieder flinatelh.-
3) Naeh miften geht liies» Liige> in dm gewdhaliofiMf
gvobiiönii|^ Par|dK}qr*ainMg0k> Granit aber, dfr hi^ aahr
aii%elSat ist <d>.
#) Oate« dteaam- mriA von tiHn doroh eine/ aehanfc^ gane:
ebene ZöaaniafcpnantettngaHFIfialie gtaohirdan,. rofat ein .fiMar«/
Imaeraa FeiidepatiMPeiDlier^ wemmw, gelbUdber oder tdaasr»
fteiseiiratilev Granit (e) eut sehr apersamein, dankelftraiifi«ni»
CSnmer^ der mir «nf einaelnen Abläeongs-Filieha» ia.eaieiiH
iichev Menge- and swav in nadelförm^en Krjratallen auftritt«;
£r i^ daurab ebcsiet KlttfÜe^ in niebt na greaae i4ioaiboid«b^
Stiebe g«aehiede& Seine Mfibbtlgheit betvi^ri baiiünfig ^^ST.
StellenweiaadnreliiietBt dlemr Granit aber anch. den. gnabr«
ItfimiiieBia Fonnmebv odeip weniger oiliQhtiger Gänge (F^. 5)i6X
die gewöhnlieh an dem fest damit verwnehaenen Nebenge«
ateuie aebairf nbaehaa|deni, saweilen aber noch in dasselbe
nnnericfieh terflieasen. So aidit man in ^deni dritten . öst-».
liehen Steinbmcbe ewei aoloiie Gänge <ron ^'^-^1' SelrkeiV
de» Chranit dimebsftnenw Sie «nid genn gerade oder a«cb*
wellanfilmilg gebogen , sieben aieh baU nosammen., bald-
breiten aim^ sich wiffiier ans. Sie .stehen, gewehnlichi aenkrech«^
eder fidlen unter sehr ateileni Winket ein. - Aneb sie keilen-
siek isaeh. nnta^ snweileii ans» Aft^tena sind sie ^nfaeh^^
seltner versweigen sie sich im Nebengesteine, welehes von*
deaa PeIrpbyiHartigten Granit im erstem Stskibrtiehe sieh da-
dnreh nntenseheidet^ daea es fester^ der Verwifttemng VfewA*
ger nnterwerfcm nnd dass die Gmndmasse, in der die Felfb^
apetli-lLrfatalla liegen, fainlEÖmiger. Ist.
Ana allen - dieaeii Erseheinnngen geht dantlt^ hervor^
daaa nUe die besehriebenen Gesteine* nur Afodifikationen deil
Granites, aka gleioheeitage Bildungen sind, nnd dass matt
daher niebt« mit Gutbise drei im Alter yeraehiedene Granitm
annehmen könne, die inirerscbiedenen ZeitrJuaMneich mnnoh**-
faltig dnrohbreehend, emporgestiegen wären« . Wie war«**, ea-
Senat wähl mäftich, das wechselseitSge Eingirasfen nnd. VerW>
sobandasn, die Ubei|^ge nntereinender, fdaavoUkenuien#
Dnsabkies^eyn des Einen von dem Andern nnd andeeft
IM
ElnidieiitiinfMi'iit^ckwtAigvn Ku^rklllren f Ofacrlimpt gUnW n
ich, bat raan sieh i« Aev lieaegten Zeit durch du« gutartige ii
YarkoMiiieii' kryglälliiiischer Gesteine, beaemleFs der Granite, fi
Sj^enittj Porphyre u. s.mft« so oft %ur unbedingten Annahme ii^
einer späteren Durchbrechang hinreissen Ussen, selbst ^o *.
Iceine eihsige ErseheimHig dafür spHefatj fiele aber und ge- i
Wieliüge «iagegen. Grosseitftheils wurden diese Irrt^liiier da- u
durch herbeigeftthrt , das» man jeiie* ftvmdartlge Aossebei- .j^
doug^' derc^n^Längen^Diuiension ihre Breite weit Übertrifft, »,
fttr^inen Gailg und daher für spXiern Ursprungs. ansah, wfth- ^
retid sich dieselben dooh in vielen FäUen gar nicht von den »n
sffffbliosen mehroder weniger feinen Adern von Kalkspath, Qnäre, ^
¥theno%jA u, a; m., die manches Gebirgs-Geslesn durefasehwar^ ,1,
men, unterscheiden. Diese Unstinde mügm auch cur Ent- ^
scbuldigung für die voranstehende, etwas mehr ins Detail },.j
gehende SohiMerong dienen. * . ' i^
Ähnliche ' Verhältnisse wiederhokn sich noch asehrfaek ,^
an vielen Punkten djer Umgebung von Mariei^ad. • So steht ^,
UHUt in elAem der aufgelassenen Steinbrüche des MiäMefgi j^|
(Fig. 6) den M'ermal-^Granit^ in de.m etnselne Parue'n des ^
fbinkörnigen Glimmer-reichen Granites (b) liegen, von einer .^
gangartigen Masse des Feldspath-reiohen fesien Gnuiites (e) .,
durehsetst, während nieht weit davon uWei wenig' mächtige ^
Adern des Hornstein^artigen Gebildes (f> liegen, deren eine y
nach unten, die andere nach oben auskeilt. .
' Am deuiliohsten' aber und am mächtigsten sind letste ^
am östlichen Abhänge dea Sckrteidermfges oberhalb des Ban« ^
ses sttT Siädi Beriin entwickelt. Die Hauptmasse bildet ^
rother oder brauner, bald rothbrauner, bald chokoladebraa- \
ner, bald gelblidhbräi»ier, seltner rauchgraoer oder röthlich-
grauer Homstein; bald gane rein und dann oft von kleinen
Drusen durehsogen, welefae nlit sehr kleinen dnars^Kr^itai- ^
len ttberkieidet sind; bald maiichfache Einmengungen enthal- ^
tend. Es liegen darin nämlich zahlreiche Körner von Cluara ^
oder Fddspath, .vrelcher gewöhnlich aufgelöst, noch häufiger ^
aber Partie'n sehr feinkörnigen Feldsteins, der aoeh cuwei- ^
ien io refcbUcluMn Maase in diO' Bfisehnng der Grandmasse
einaugehen scheint, so dass sie von manchem Porphjrr nieht
18T
n wätmehdMiABtt ist Oder es sirfd diiriii Partien eineA
k5niig€M graniliflcben , Bellen ondeatiieh aehlefrigen Gneiae-
■rdgen Gemenges aus Quare «nd Feldspsth eingestreut, in
des aber n«r selten ein kleines sUberweisseii Gliamerbtätt*
chen flimmert. Sie schneiden gewöhnlich scharf am Neben«*
gesteine ab, seltner verflieii'sen sie damit und sind stellen-
weise so sosammengehäuft, dass man einen wirklichen Granit
Tor sieh sn haben glaubt. Hie ond da geht der Harnstein
in rothbraanen Jaspis oder selbst in gelblich- oder graolieJi«*
weiiaen Chaleedon, am seltensten in weissen Opal über«
Leiste darehsieben die Felsart meistens in Adern, deren
Stärke outanter bis au 2-4'' anwächst. Fast ttberali aber
wild das Gestein von grossem und kleinern Rissen dnrcb-
Mtst, die mit rochem Eisenoiyd ansgefiillt sind^ und von
feinen QlnanB-Äderchen darohseh wärmt, die oft sq zahlreich
werden ond so vielfach anastomosiren, dass das Gänse ans
IsQter einjBelnen durch Quarz-Zäment verkitteten Brocken
ra bestellen seheint Als fremdartige Beimengung moss oimI-»
lieh noch des PsUomelans Er>tähnung geschehen, der, beson-
ders an einzelnen Stellen, dem Gesteine theils eingesprengt
ist, theils dasselbe in mehr. oder weniger diokea Adern (bis
ta 2" dicke) durchsieht^
Die ganse Fels-Masse seigt kein« Spur von regelmäsigkrr
Absonderung, sondern ist nach allen Richtungen aerklüftet*
IKe Klafte sind meistens mit rothem £isenoxyd Oberaogen.
Oft li^en anoh rundliche Brocken des sehr festen frischen
Gesteines mitten in einer weichen halbaufgeltfsten Mass«,
die Bom gvöBsten Tbeile aus umgewandeltem Feldspath an
bestehen sebeint.
Diese Gesteine lassen sich in bedeutender Erstrecknng
verfolgen; im Gänsen swar ist ihre Ausdehnung in die Läng«
vorwaltend, indem sie von der Höhe des Berges snnäebst
den Jägerkauie bis zu den obersten Häusern von Marien-^
iad verfolgt werden können. Ja, vielleicht dürften sie noch
viel weiter, fortsetsen und sich selbst bis in* den gegenilher-
iiegendeii MüUherg hinübererstrecken. Wenigstens sah ich
dleidben Gesteine bei Gelegenheit der Vertiefung des Flyth-
Gmbens swischen den nördlichsten Häusern von Marienbad
13«
UMd' dcrr IFMquMe «irlMSsh Sto «iod cl«H BaMiiMlwft: itarli
▼•n rdtheoi Ei«enozy4 itoi^hdMngen , ^Üauan^ «b«r soimI:
ganai miC den oben besehriebeneii ilberein. Sie vteben eich
noeh welter oetwfirte, sind aber daselbst doreb Damaieetile
und Wald b«deeke.
Wie weil efeb der SernelelnhSleelL de« SchmeUnpmmgei
eeitwlrfe^ erstreekfr, liest sielt nieht «nt Siekerheit beetim*
Inen, da dort keine EntUösungen stat^nde«, Kamt man
aber den tkt^ der Oberflflehe serstrenlen Brocbsttlekoii Cllia»-
ben beimesset, so dürfte jen« Ansdeknaag' aadi In dieaer
Rlehhing nicht gans nnbedeatend sejrn. Die ganae Maaae
ist In den Oranit eingebettet, in den sie anek allaiähliA ttkersn«
gehen sebeint. Man hst sie, ihrer bedevtenden Länjg9o-
Brstr^knng wegen, für einen dorek spätere Spaltei»-Aiiail^
Inng entstandenen 6ang gebaltiDn, ohne dase sieb aber* aar
ein baltbarer Grund dafür angeben läset. Bs ist ohne ZwtsI«
fei niebts als eine gleioheeitig gebildete Modifikation de«
Granites selbst, wie wir sie In den Homstein»Maaseii des
JUükiberges eAtmnt haben, wekhe sieh wegen ihrer geringen»
Dimensionen^leiebter ttbersefaen lassen und daher df r Sehioeaet
nnm V^rständnlse dcir übrigeii Lekutttfften in die Band gobeiu
Ganz ähnliche Erscheinungen fehlen auoh In der Um«»
gebong ro« Kitrb^ml niebt, and anoh ans ihnen ei^gAt es
aiefa anfs dentllchste, dass die Hemetein-Massen gleiehaeita^r
Entstehong mit dem aoigebenden Granit seyn airflsseff, keines-
wegs aller als Produkte ^ner spiätem Brbebang- betiüebtet
werden können» Von den wenigen Punkten, die leb durch
Autopsie- kennen lernte, erwähne leb auerat den BuekmaU,
einen waldigen Berg am rechten £^^-üfer, ebie halbe Stande
oberhalb RifdUfbtt gelegen-, an dessen Pose der bekannte
€fie$9hübler Sauerbrunnen hervorquillt. Den untersten Thell
des Berges bildet dentUeber Granit, der stellewweise Gneiaa«
ähnlich wird. Gelkliehweisser und mitunter rölbUober
Feldspath, graolieher Quara und braansebworaer Glimmer
setaen ihn in aieralieh gleichem Verhältniss aasammen. -Stel*
lenweise enthält er grössere und kleinere Partie*n iron
sehr fetnkömigem, fast diehfem, flcisehrotbem Peldepatb
ohne alle fVenidnrtlge Beimengung, der bald nur ebiaelne
J
IM
KnoHm Im Cfmiff MA&t, bultl iKti in t-^' mnnhOgBvf gMg-
wügw^ Mii8S«n Jtt»ohitflmd#»l, buM Ibn tu Mklilloieit aitregeK
nitfigett Afleni 4«rdi8olHHCraie, Jeden fiMimfceit'iiber im «ffn«
ipXtere DarehWeehong dAilvreh beseitigt, diifts er ftli ipelM»
fieieii Pmbten gan» T<ln' dein Ch*aii1te ninsehlbMen^ vrffrdl
Steigt aiiiti den Beeg-AbheMge hoher bfneii, so Meht ntflm eleti
pldtoheh «iif etil anderes Oestein Tersetef. Be iat r9thlM^
oder brfttralleh-geiid , qnai^ig eder ilei*fistelA*arClg , rotl rM
grtseeren nitd klemeMii Birken gelMleben oder HliMleheii
bdkial^elditeii Feldspathes. IN« sahllesefi (luAnB*49ehniire tmA
Ufliaefi Ihu9(m, die das 6an«e dtirchaiehen, geben fhat' das
Ansidieii eines wahre» Trfiaiiner-G^esteines. Den iittbi^ren Tbefl
endHieh aetst -Basalt susamaien, tbells feie, eisensefaware kaH
OBff n und sahwarae« An gk, Cheils dnnkelgHlniiehgraoy leleht
t«rwltt«Hntd, mit Bahb>eiehen Anglt4Cr]r«talten, die nlehe selten
In rfne braune oder reihe Speckstein'arCige Masse OHig#>
wandelt sind , mir vielen' Drasenrünmen, welche dril kMneii
rStMSehen Phili^psll-Krysraltfrn äasgekteldet Und nur sefim
▼on Kalkspath ganc ansgeflütt Alnd. An derNordsette sieht
irieh der Basati fast bis an die Thid^Sehle Jierab. Die Lages»
mngs-Verhlllnlsse nnd* die Breccien-'artige Besehaffenhelt dea
fewisehen dem* dentlkhen Granite und dem Basafte Hegendeii
Gesteines kdnnten sehr leieht an der Idee rerfllhren, als sey
letBtea ein Kefltak^Pl^dilkt, bel^ delp Erhebcm^ ties Basahes
gebtldeti Man kommt Jedoeh ton 4leser Ansieht sehr bald
aoriiek, wenn man den hart* mn der Mjger naeh tUfiUfsfi
fkbrenden Weg ein wenig weiter verfelgt« Die at^en A1K
stfirse der Berge gegen den JEj^er-Flass herab bestehen alle
ans Granit, der theiis mit dem des ßuekwaUi gans Ober-
einstimmt, theiis von dem aber den Qaara and den sobwiSn^^
liehen Glimmer, weit vorwaltenden grosskttmlgen geldifmdi
flelaehroth gefürbt ist. In Ihm findet man das eben besebrie^
bene Homsteln-artlge Gebilde in grtfssem nnd kleinern Mas-
sen ndtten inneliegend, ohne dass ein Basalt, dessen Einwir^
kung man seine Entstehung anschreiben könnte, in der Nube
wSre« Es Ist also auch hier, wie bei MarimAuiy nn» ekm
eigeiMHImtiehe Modifthation des Granites, mit demselben gam
gleichaeltig gebildet.
U9
In yM kkdnerjem M^Mtibe ' trel«fi «tiiese Ctesteiiie rri
Veüsierg0yJm'S&Aen von Katisbaimm vech^eil re^/rUfm-, item
Posihofe beinabe ^egenübi^r, a«f, oad äb^rdless sind sie iioi*t
^ehr w«nig entblösst. Wenn ieh ihrer dahar Envfthnnii;
time, gegcbieht e« nar, weil man FersiKiht hat, ihnen eine
gi^uB Aiidere Entst^hong«* Weise ansueignen. Wie in der gan-
sen Umgebung von KarUtadj wird aoeh hier das Tegl-thni
V:On eiemlioh steil imfsteigenden snsiunmenhängeRden Berv-
rficken. begreiuit, deren Gipfel sieh sonst in das Plateaa ab-
dachen, welches sich vom Berg-Wirthshaos ostwärts fibei*
JEnge/kmUy aiidwärts über KoUau^ Funkmstem^ DonawUz^
Goikorn^ uu s» w« ausbreitet. . Der dem Postbofe gegenüber-
liegende TheU des waldigen Berg*Abhanges ftthrt den Mameu
des Phi^n und besteht bis zw Höho* aus d^m ge^öbiiliobeti
Porpbjr-artigon JCür/Miii&fr Granite. Auf dem Plateau sohpiuk
er mit feinkörnigem . Granite zu wechseln \ Wenigstens
liegen daselbst viele grossere und kleinere Blöcke detoelbeii
l^erstirent« fir ist gelbUch weiss «od .enthAi« nnr sparsame
sehr kleine, schwarze Gliimner-Schüppehen.. Hie und da weeh-
•elt er .mit dem grobkörnigen onregelmlisig ab, sodass man
sehr leicht, in einem Handstttcke beide vereinigt erlielteA kann.
Ana dem Granite erheben sich enf dem Plateau nwei niedrige
l&ngliehe l^oppen. *— der V^isberg — welche h. 22 NW.
9treiebe.n und aus festem homogenem graueehwarzem Basalte
mit kleteen Olivin-Körnern und An|^t-Krystallen iind eineelnen
Kalkspjath-Körnohen bestehen. In dem Basalte sieht man
weder granitiiehe Einschlösse, noch bemerkt man an dem
* Dasselbe beobachtet man sehr deutlich, wenn man von der Karls-
bader Kirch« «um Breikrtul%berg emporsteigt. Unten sieht man «irh
ibfffsil von dem Porphyr-artig^u Oranir mit ^—3^' grossen Frldspaili-
KryvtaUsif eaigaben; höher oben betritt. man bald ei^neo £einkörnifi:>*n
rötliljch- oder aelblich-wejssen 6r.anit mit seltenen schurfirzlicben GJim-
nier*Blättchen, dje hie und da auch zu f^rössern Flecken suAammenicebädft
sind. Er be^^leitet uns bis auf den Gipfel des Berges, und au ihn leimt
•ich auf der Ruckseite des Berges der untere Braunkohleusandstein an,
ein seltsir Breceien*ar(iger, i^evröhnlicb sehr fdiDkömtger, oft fast homo-
gener,' qo^cstger oder Horifstctiii-srliger Saudstettt mit sshlrejcheii ver«
witterten Granit Eiosrhiussen.
141
Granite der Vaehbaraehaft Spuren feuriger Eitiwirkang«
Dagegen liegen auf dem Gipfel hie nnd da Blöeke des an-
vi»ränderten fein- und grob-kdrnigen Granites heran, der eaai
Theil in beginnender Verwitternng begriffen (st, nebst Broeken
der Hornstein-artigen Massen, welehe bald roth, bald braun|
bald graa, selbst schwärsliefa sind, viele mit Qnaras-Krysräll-
rhen ausgekleidete Drnsenrlioroe besitzen and Ädern nnd
Knollen von Quars, deatliehem Hornstein , Jaspis und Chal-
cedon enthalten, kurs — gani^ mlti den besehriebenen Gesteinen
?on Mariembad und von- Buekwald übereinstimmen. Von den
gebrannten, geglühten, zum Theile versehlackten Graniten^
weidift T. JBkbmr am Gipfel des V^Uhtges gefunden mat haben
angibt, sah ich trotz der sorgfältigsten wiederholten Unter-
soehong aller Punkte der Basalt-Kuppe keine Spur* Es ist
daher leicht möglich, dass die daselbst vorfindigen donkel*
gefärbten Hornstoin^Slaflsen , die wegen der vielen unregel-
mäsigen Drusenräuroe mitunter wirklich ein Schlaeken-fihnli-
ehes Ansehen haben, für Kontakt- Produkte zwischen Basall
■od Granit gebalten wointen sind^ welolie TlCueehmig bei
einer auf einzelne Punkte besohrlink ten Dntei^nehailg gar
nieht unmöglich ist, wie ich «oben bemerkte, als Ick v«iii
Bueiwuld und lUdißfart sprach. Dadureh will ich jedotsb
gar nieht in Abrede stellen, dass sieh solobe pyregenisirte
GranitrBrocken wirklich vorgefunden haben; nur müssen* sie
in. geringer Zahl dagewesen seyn, dass sie sthon jetzt seil
V« . HsRDSR's Besuch ganz verschwunden sind. So viel geht
Jedoeh. mit Sicherheit aus den wenigea verstehenden Bemer*
kongen hervor, dass auch in der Umgebung ran K^rbMl
die Bornetein-artigen Massen an mehre« Punkten im Granite
vorkommen und bei geniiuerer, auf grössere FJäehen. anaga?
dehnter U^terauchung noch viele ai^dei^,au%efiuHien wenden
dürften* Möchte eine soleh^ diesen für 4ia. Charakteristik
des Granites des nordwestliehen Bäkmeni nicht unwichtigen
Gebilden recht ba|d zu Theile werden, indem dadurch die
Frage über die Alters- Verschiedenheit der einzelnen Granit*
Vsrietiten die schnellste und sicherste Lösung finden dürfte*
einige fossile Pflanzen des Kupfer-fiihrenden
Saadfiteiiis im Perm'Mhen und Orenburfficken
Gouvernement ,
Hm. Prof. E. EiCHiriLD^.
Bfeher w«r tior Im Bvtiten S«iidit«fne d«r Vwgeten
«nd des St^ummntwaUei die «o «bvrelehMd febiiute baoB-
«rtlg» Fame-Gettting An-onopter!« -beebiiclitet i^rden;
idi besehvieb «!e onillngst ** «oeh iiits den Paüfseken Oen-
yerneiewt y ohne fedoch damek angeben sa k^lnnen^ ob sie
•ieh km -en^eeebweiiten Lande oder in den deftigen Kupfer-
firabm des ferni^chm Sendtfieins, bei JTiMMika-irbtMptfi
an der Grense des Wittklittken Soovemements gefanden
faiHie. UnterdessMi e^rtiSetC dtfs liieelge Bergkerps dieselbe
)kn, die Anoinoptoris Sehfeehtendaiii, -so wie «ine
newe An^eai« gra^ollis nebst einer rienen GatCnng Ano*
merrh^eea Fiseheri aM dem Oren^Mrj^'^cüsii Ireaverne-
ment md «war se sehr mit fUrpferers dnrchdrangen , dass
jelst gar kein Zweifei über den Fundort dieser auffallenden
Fflanaen des ösciiehen Aus^Anids obwaken fiann; sie stam-
men edle ans demselben Knpfer-fbhrenden Sandsteine. Ich
1^1 stierst diese Pllanaen mit wenigen Worten sotiHdern
* Von IS. Sept. 1843.
** S. DieiQS Urwelt llirMlejMb & 180» Tsf. IV, Fig. S— S.
1«S
mmI dantti mich Ae FornmtiMi, in der ti$ vorkdmnira,
mAet Mu beiifiainiei
Diefi» neue 1' 3'' lange onü &'' breite Bi^achstOck fiind
sich im Besirke der KargaHtf seien KupTerefz-Graben, tiord»
Ssilicli ytni Orenhurg, Ewisöhen dem ürsptninge des JR iind
der SaAmara^j und ceigt dieselbe äussere Gestalt und ^n»
3elbeii tnhern IBmü, wie das frfilier Tön uAt abgebildete Bruch«
fttQdi; ea besitzt elenso, wie dieses, feine Ldft worfeln, d!0
in Oinkrelse der Blatt-Atisfitze auf d^r OberflScbe des Stam*
mes in grosser Menge erscheinen, aber in der A. Mongeo«^
tii BftONGN. nicht angegeben wei*den, wodorch ein tvesentlichei^
Cntertfcshfed Ton onserer Art entstehen würde, crhne «onsti^
ger, von mir fiolion früher angegebenen Charaktere zn ge*
denken.
Die Blatt- Ansätze 'iGftehen am Stamme Ober' 1*'' hervor
ond sind wohl 9'" breit; sie sind stonfpf dreieckig und im
Innern blättrig; sie bilden von rechts nach links schräg auf-
steigende Spiralen und zeigen im Queerdurchschnitte die hohle
Markrdbre, um die sieh die GieaBabttBdel in negelalUlger
Steliung lege«.
(Berns ^eselbe Bttdnng wiederlidt stob )m duroheelinil^
lesen Stamme« In der Alitte «eigt siok die grosse MatI^
röhre, die von eisem gioaehliisscsea Geftss^Ringe gebildet
wird (ein Hanpt^Ustersohied von dem Batt der eigentlichen
Famen); dieser GeAe»^lffing besieht ans lawter Giefitsibündelm
die «twns tS^räge jrn£iteigen und, JB mein* sie etoh von der
MerJurdbre entfisrnen, um. so dicker werdeni bis sie ^endllA
an tler Oberfläche dea Stemmes lierv4Mr4retto und binr din
Spfanüen des BUtt^neatsee btideüL
Anomoptexis gracilis m.
Diese von der Preohrashensehen Erzgrube im Oreniur-^
gifcten Gouvernement herrührende Art ist viel feiner und
^ Idi DciMM «ie 40 Sil fihfea msiaea ttialJilHl«en Fseeedm IX i^
8caLBCHTBi«D4X.'Sj Prof. in BaiU/»
144
Mrtcr gebmit, als die vorhergebenite; iBe Btntt^AniillBe üni
sehr schmal ond lang, stehen daher in dioht gedringten
Spiralen am den Stamm nnd seigen in ihren losseren BUtt-
Scheiden nur seltene, feine Luftwareeln. Im Verhfiltniss
siim Stamme ist die Markröhre eiemlieh bedeutend; dieGe-
fässbündel, die von der JMarkröhre schräge aufwärts steigen,
sind sehr zahlreich nnd seigen denselben Ban^'wie die der
eben erwähnten Art.
So wie diese beiden Arten einerseits an Caulopteris
nnd Thanmiitopteris grenzen, so geben sie auf der andern
Seite aoeh sur Knorria ttber, so dass diese vielleicht eo
derselben Familie gehören i&dnnte, wenn sie Luftwurzeln
besässe nnd ihr innerer Bau näher^ bekannt wäre ; sie ist
liber gewöhnlich ganz in Sandstein verwandelt und seigt
daher nirgends auch nicht die geringste Spur von einer In- *
nem Markröhre; übrigens findet sie sich in demselben Sand-
ateine des Perm*seken Gouvernements, vorsOglieh im, Jugato-
scken Hattenbezirke.
Anomorrhoea Fischeri*.
So nenne ich eine neue Gattung fossiler Pflanzen ans
demselben Knpfer-haltigen Sandstein der Pr€9bra$keriiehen
Grube des KargaUnschem Hüttenbezirks, im Mordoaten von
Orenburg] ich kenne bloss ein Brucbstttck der Rinde, die
unter den lebenden Pflanzen am meisten der Xanthorrboea
zu vergleichen ist und gleich ihr wahrseheinlicb in die Fa*
milie der Asphodeleen gehören könnte.
Der Stamm der Xantorrhoea wird nämlibh von einer
lalschen Rinde umgeben, die aus den fast horizontal gesteli«
ten und durch Harzmasse inn^ verbundenen Blättern besteht)
während der Stamm im Innern eine feste Holzmasse zeigt.
Diese besteht ans feinen Qneer- und Längs-Fasern von 6e-
fassböndeln, die ein sehr dichtes Gewebe ohne alle Mark-
röhre bilden ; die^dueerbündel-GefKsse dringen in die schmalen
* Ich nenne diese Art zu Ehren meines verehrten Freundes, des
wlrkNcbMi Slaat«r«|bes von Fisouaa , Direkt des fcaisevl. bot Gsrtens
io SL PeUt4kurg.
grasartigen Blfittw >, welche . dji^^lbe hAcbootfilQ J^cb«
tong beibehalten und senkrecht t^u( dem.Stainine etehen. D|q
Holema&se de« SUnines «teigt. daher, i^i ihrer 0.herfl^qhe einet
Menge symmetrisch geßtellter Liicber ai|8 «dem di« Qxieer*
bände! der Gefässe hervordringen j um in di^ Bliitf^r der
falschen Rinde, überzugehen ;. <Ub.er i«t d^ese ebenfalls an
ihrer Innern Seite . Ton Löchern durchbohrt , die gfi^% die*
selbe Stellung seigen, wie die Löcher an der Oberfl#ehiB.4ev
Holzmasse,
la den grössern Arten der Xantorrkoea bilden dj^
abgebrochenen Endspitzien der Bliitter, da wo ^ie den^ Stamm
ikk amgeben und meist mit BarsmuMe untcreinaader yer-<
loojen sind, an seiner QberflftQhe iUnt^nfliüchciip .die im
Qoeerdnrehmesser viel breiter sind , als der L^nge. nach»
und in sehr regelmäsigen solurügen Reiben, liegen 9 vorzi^g*'.
Hell nach unten, wo sie durch ÜArzmasae inniger vc^rblludesft*
werden und die Rinde um $0. fester mi|chen.
Die fossile Gattung unterscheidet sich von dieseKi hayk
Forzügiich dadurcfar, da^s diese Rinde an ihrer innern, Seite
nicht eben ist ond nicht gitterartig durcbbrochen erscheint|
sondern wie Terrassen- förmig aus lauter, dünnen y. schräg
liegenden Röhrchen besteht, die. völlig glatt an dem unterA
Ende eine ovale Öffnung zeigeni die in sie führt und wahr-
scheinlich im lebenden Zustande mit lauter Gefäss-Bünd^ln
»gefüllt war. Diese Röhrchen sind aber die zylindrischen
Blatt-Ansätze selbst, die fast senlirecht aufwärts steigen und so
noter einander ver.bu.nden die falsche Rinde bilden, ohne
?on Harsmasse, sondern wie es scheint von Blattscheiden,^
verbunden zu werden; da, wo sie an der Oberfläche der
Rinde die Blätter an $ich 9iUen hatten, sind sie rantenför«
Big gestaltet, die Rautenflächen sind noch einmal so hoch
ak breit; die Blatt- Ansätze bilden auch hier schräge Spiralen«
wie in der Anomopteris, ohne jedoch irgendwo Offnnngeii
fSr die Luftwurzeln zu zeigen. Die Holzmasse, die von
dieser Rinde eingeschlossen wird, kenne ich nicht; bis jetzt
W sich die Binde allein in dem Or^niifr^'^cikeii Kupfer-
Stüdstein gefunden.
Bekanntfich hat dieser Kupfer-Sandstein wegen seiner
Jahrgang 1844. * , |0
146
Bestfmiriafig den Geogtiosten bishei* viele Bftihe geoMcht.
H. McRCHiSOK ntachte suletst, um alle Qnal «u endigen, ans
ihm ein eigeneis Systei^, das er ilfls Perm' sehe nennt, nnd
nähert diess d^n pAläeeoiseheh GebSrgs^Bildongen *; »Hein
diese Pflanzen würden* eher bevrelseri , dass der Permisch"
(henkurgüehe SAndstttin steh weit mehr dem Bonten Sand-
steine als dem Kohlenkalke' näher tl Die zuerst gertaniiten
Pflanzen sind allst Arten der Gattung Anomopteris bisher
nur im Bunten Sandsteine der Vogesen und des Schwarsh
Hfätdesfoipgekommemy'unA da bei uns' mit Ihnen zugte ich sich
auch Calamites airenaceos und von Thiereii vorzüglich
häufig eine Posidoiiomya, an die P. keupertna grenzend,
findet, so liesse sich eine Formation' annehmen, die ans gleich-
zeitiger Vei4>indnng des Bunten Sandsteins uml Kenpers,
wie in' den Vogesen, bestände, ohne dass der eigentliche
'Muschelkalk entwickelt wfire, wie in Englands wo der Bunte
Sandstein mit dem Keuper und theiiweise mit dem Roth-
Hegenden innig znsaminenhängt , ^ da^s nicht 'einmal eine
Tr'ennang dieser Geüteine anzunehmen ist, ganz %%'ie im
Permifchen Gouvernement, wo der feinkörnige weisse Sand-
stein (Weissliegendes) allmählich gröber und röther wird
tind sb ein wahries Kongiotnerat bildet, das jedoch zuweilen
noch Abdrücke voii Productus -Arten zeigt. Der Bunte
Sandstein zeigt ebenso hin und wieder reiche Eisen- and
KnpfervErze, wie im Perm sehen und Orenhurg' sehen Gouver-
nemeiil, z. B. hexKamsho-Woikinsh^ wo die Anomopteris
ganz in Eisenkletet umgewandelt ist, u. a. e. a. O.; so
bricht auch am Spesserrte Eisenerz Lager - artig und im
WäldecKschen Bunten Sandstein^ Kupfererz in grosser Menge.
Diess alles liesäe sich recht gut mit dem Bunten Sandsteine)
vereinigen , ond so lieSse es sich zugleich annehmen , dastf
neben üim Im Perm^ sehen unA Oreniurg' sehen Gouvernement
dei* Zechstein stark entwickelt sey; daher finden sich hier
fossile Fische lius der Gattung Palaeoniscuä und grosse
Eidechse'n so häufig, wie sie in verwandten Gattungen^
z. B. iftls f^hytosaurus, als Rhopalodon Mah'tellil
'^ Address delwered at ihe anmversary meeUng- of the geol, soc.
of London, London 1343, 59.
147
FuGH., ebenfalls im Bonten Sandsteine, sogar Im obern grob«
körnigen Kenpersandsteine vorkommen.
Erwägen wir dabei noch die von H. WANOEimiM von
QüALEN mit so vieler Sachkenntniss aufgestellten Gründe
for die Zechstein-Blldung der Perm sehen Formation, so wie
im sie ausser einigen ihr durchaus nicht fremdeu Produc-
tos- Arten vorzüglich Terebratnla elongata Schloth.
ondÄvicula eeratophaga Schlote, in grosser Menge
enthält, wie sie auch in unglaublicher Menge im Zeehstein-
Dolomit von Cläeh^örum hcfi MmningenmfkftmwßBiao kttir
Den wir mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass jene Per"
mk'Orenburgisehen Kupfer-führenden Sandstein- und Kalk-
aergel- Bildungen aus Buntem Sandstein und Zech-
itein in inniger V^rbin^ung bestehen, phn^ dass wir daher
gezwangen wären, in ihnen auch Bergkalk oder Kohlenkalk
«nznnehmen, um so weniger, da mir bis jetzt keine wahre
Pflanze des Kohlenkalks aus jenen fegenden bekannt iet und
alle dort vorkommenden Ärtep von M^enropteris, Odo.n?
topteris, Sphenopteris u* a. QattoA|pn sieb eboa so gut
auch in Bunten Sandstiei^ finden iJkmitißß*:.
I. .
10*
Die Inoceramen der Säehmchen Kreide-
Formation/
von .
ilm. Dri. H. B. GEmrrz.
Wehige Arten haben mir bei ihrer Cntersachnng grös-
sere Schwierigkeiten dargeboten, als* die der Gattung Ino-
eer ätnaS) so dass feh seit einer Räihe Von' Jahren immer von
Neuem die vielen 'iTohilert* von 'Ekempiären; 'dfe mir z«
Gebote standen, mit den beliannten Abbildungen wieder ver-
glich, bis sich endlich meine Zweifel über Individuen and
Arten nur ^ durch Redaktion der bisher änfgefUhrten Arten
SU einer geringeren Zahl iössten. Eine Verkennung der
Arten konnte bei dieser Gattung um so eher möglich gewor-
den seyn, als die einzelnen Individuen einer Art auch hier
oft bedeutend variiren und ihre Stein-Kerne, wie sie im
Quadersandsteine doch immer nur vorkommen, meist ein sehr
yerschiedenes Ansehen besitsen. Der Unterschied des Ge-
steins and die Verschiedenheit an GrSsse kommt noch dazu
und hat wohl oft genug schon Täuschungen veranlasst. End-
lich aber scheint ein wesentlicher Grund in der Unvollkommen-
heit vieler Englischen Original- Abbildungen su liegen. Hier
folgt das Resultat, sn welchem mich wiederholte Beobach-^
tungen führten:
1) I. conoentricas Park. i
Spits-eiförmig, vorn anter dem Wirbel eingedrückt, nn-l
gleiohsohalig. Der hakenförmig eingebogene Wirbel der
149
rechten. Schale. #Agt flbev den weniger! «Uaniken'und^ kflih-
leren der linken Sehale heryor. Beide berühren. afeh.tth^r
dem Schlossrande« Dieser ist kurs and mit def Aehse
schief- bis rechl^ip^inklig*' .Be^d^ Se^ialen sind stavk. (gewölbt,
die linke jedoch sdiw$oher als die reeblie] Ofid, bei j#ii|gett
Individuen häufig sehr flach. Die gaiise Oberfllche vvl^ird
Ditslemiich |*egelnB^sigefi'koii9sei|triscbe|i'|^ioipii und nnre-
gelmäsigen stärkeren Falten bedeckt. . •
Varietäten.: . '
a) 1. eonqen,trietis,Sow. M. C. pl; 303^ Lethaefi
1132, Fg. 9, Qoi,WF^Tt 109^ Fg. 8. ; Schiossmnd schief
{cgen die A^hse. ...
b) L atriiataft Mani!.: bei:Gei<Di:. 11^, 2.^: . SehkieBnind
reehtwinkelig'gegen'die' Aehsev
c) L propinquus Münst., Goldf. /09, 9.' Sehr hoch
gewölbt, so dass die Tordere Fläche steil abfallt;: Wirbel
£nt gleieh; Schlossraini kurz nnd schief. : : -
An I. concentricDS Sow. sohliesst sich I. Webster!
Havt, ffeo/. Sums. 27 y 2 und l. pictns Sow. M. C. ß04^
1; ao I. striafcas 6wnr. I. str latus Maut., welche klei«
neren Exemplare', Inrt Sohide bedeckt , im Pifinerkalke sich
häufig finden.
Vorkömnken : < ifHirEOgsweise- im * nnter^h Quader lind dem
■ittlen Pläner (Pläner^Dfergel und - Suhdstein) und in den
Heineren VaHetäten 1. ^Websteri and I. atriatns Mant. auch
im Ptener-Kalke. •
2) I. Birognlarti Park.
Spits-eiftrmig ',' an der Vordem Seite stell abschüssig
wie abgeschnitten und unter dem Wirbel etwas eingedrückt,
hinten mit einem gegen die Aehse rechtwinkeligen Flügel
versehen. Der iBtkrk gewOlbte Rücken der Sichale fällt schnell
nieh dem Flügel ab, and namentlich tritt dieses plötzliche
Abfallen bei grossen Steinkernen sehr henrbr, 'wenig oft bei
jongen Individuen, welche noch die Schale* besitzen. Über
<lie Oberfläohe der Sehale Jnnfen fUne kMüientrlaeke Linien
» sieadick regetmi^er finif evnangstoh einandery : und dseke
woistfennige Rii^^ treten, .in trefebnfisiger VertheÜsn^ an
«5«
^n: bis mwmAHm-FmMA.ffnsB iirepd^iiden Indiritl«en midi*
tig hervor«.
• Virfiet«t«n:
' «) J. Broügniurtl Sow.M. C. 44t, 9; OoLor. W, 3
und L eor dtf oriti i 9 GoiiDF« 'llOy 6« Rücken hoch gewölbt
iIihI dei^ Flttgel gross.'
*' b) I! unnuliitas Goldf. 110, 7. Rücken weniger
hoch gewölbt and der Plfigel. klein.
c) I. a 1 a t Q s Goldf. 112 , 3. Rtickeil ni&äig stark ge-
«wölbt und der l^liigel sehr gross (Steitikern). ^
' d) 1. andolfttus Makt; G) S^* 27, 6; Roemsr Kr. 8,
12. Jüngere Individaen mit grossem Flügel, mehr oder
»renigoff stark gewBlbt, meist noch walt Schale bedeckt
Vorkommen: Vorzugswelse im oberen Planer (Pläner-
Kaik) und oberen QuAjdeir.
S) I« Lamarokii Park., Brohgm. 4, lH; Goldf. 111,
2; Leth. 32, 11; Majit. 6. S. 27^ S (I. Brongniarti).
Eiförmig, sehr hoch gewölbt, wie «ufgeblns^n^ mit ein-
gedrückten, fl^tampfen Wirbeln«.. Der Rücken dacht sich
allmählich nach der kurzen flüge|artigen Verlängerung ab.
SclUossrand :)idrz und rechtwinklig mit der Achse,
Vorkommen: Im oberen Quader.
4)1. CuF|«ri Saw. M. C. 44/, 1 ; Goldf. ü/, 1.
flier^u auch U planus Münst^.^ G^tp. 113 j^ 1, b.,
. Schief-eiförmig ,, mäsig .gewölbt, . im AUgemeinon nach
unten und hinten sich am stärksten ausbreitend , auf der
hinteren Seite in einen schmaleii Flegel verlängert. Die
Schlo8s-Linie ist. m.ä^ig lang upd schiefwii)kelig gegen die
Achse. Die Schale ist unregelmäsig^konzei^trisch gefaltet
und lineirt.,
Vorkoinmen: Im obern Pläner bis. zu beträchtlicher
Grösse.
, 5) I. alatns Ma|it. G. S. 27, 1(1; Goldf. 11J2 , 5.
Hierzu I. tenuis IMadt. bei RoEMf^R Kr. 6t, 11.
Bif«»#mig «henikotdal, ;fladi, vorn miter dem. Wirbel
we«ig eingebogen , hinten eine grosse AaskneiSang* hsldend*
Die lange Sohloss*Linie macht mit der» Aolue einon spitzen
151
Winkel. Eine Menge koneentrisoher Linien and flacher
Fulten bedeckt die Oberflfiche.
Vorkommen : Im Pläner-Mergel und Pläner-Kalke«
6) h pianns Mükst. Goldf., 113, 1, a. HierEU L orbi-
cnlaris Münst., Goldf. HS, 2 (Jngend-Form),
Kreisrand-OTal , flach, fast gleichseitig, mit fast in der
Mitte liegendem Wirbel. Schale konsentrisch gerippt und
gestreift.
Vorkommen: Jm FlXner-Mergel .^nd Flfiner-Kalke«
7) I. Cr ip Sil Mant. G; S.' Jit, 1; Goldf. 112, 4.
Vorkommen: In allen Scbichteni vorsogsweise imClaader«
8) L mytiloides JÜAisT, 28 ^ % und 2T'^x S^^Goldf.
7/^,4. I. labiatns Bbgi^on. 3, 4; Catillns S^cMot-
heimii NiLSS.
Vorkommen : Im onteren und oberen Quader.
9) I. tegnlatas T. H^G^NOyr im J^lfvh. 1842, S. 559;
and unsere Vertst. von KUsUngsioalda u. 8. w. Tf. 6, \l*
Vorkommen : Im Flfiner-Kalke.
10) L lobatas Goldf. 110, 3. Hierzu I. cardissoi-
des, I. cancellatas und I. Ui|gaa'GoLDF. 110, 2, 4, 5;
RoBMER Kr. S. 63.
Vorkommen: Im Pläner-Kalke.
■«»•«
Beiträge
sur
topographischen Mineralogie des Schweitzer-
Landes ^
von
Hrn. David Friedrich Wiser,
ia Zürich.
Bk%n Taf. I, Vig. 7.
1) Anthrasit; schief riger, stellenweise mit kleinern
und grössern Körnern Ton graallchweissem Qoarz gemengt,
von Saxon swisoben St. Pierre ond Martigny in UnterwaUü.
Dieses Vorkommen war mir bis jetzt unbekannt, und ich ver-
danke die 2wei Exemplare, welche ich besitze, der Gttte eines
meiner hiesigen Frennde, welcher dieselben vorigen Sommer
an Ort und Stelle selbst gesammelt hat«
2)Flnssspath, wasserheller: aus dem Jfa^^ia-Thale
im Kanton Teenn. Drei Exemplare. — Die Krystalle sind
nur klein, aber sehr gut ausgebildet. Der grösste hat un-
gefähr l\"* im Durchmesser und ist das regelmäsige Oktae-
der enteckt und zweifach entkantet beinahe zum Verschwin-
den der Kemflächen oder die Kombination des (ersten t)
TriakisocMieders fO, welches vorherrscht, des Hexaeders
OOOOO und des Oktaeders O. Die Ileigung der Flächen
des Triakisoktaeders ttber den längern Kanten (Oktaeder-
15a
Kanteir) beträft 129^ 31' enfolge einer ungeführen Messung
mit in steifes Papier »usgestichnlttenen Winkeln, da mit dem
gewöhBÜchen Aniege-Goniometer nicht belsulioinmen war.
Beibrechende SalMtansen sind: granlichweisse Ädiilar-
Krystalle der vari^t^ dit^traMre, we^on der grösste unge-
fthr 6''' breit, S^'" diele und 5''' liocb ist. Dieselben iyifden
gewöhnlich Zwillinge^ and diese'seihet sind dann wieder* mit
einander su Vierlingen ii. s. w* verwachsen. Kleine, graa-
lichweisse Berg-Krystalle ; in dännea, IfingUclien, nnsymme*
trisehen Tafeln fcrystallisipter granliohweisser, dnrohsehei*
nenjer Kalkspath ; grünlichgraoer, erdiger Chlorit and kleine^
Dodeutllche , gelblichbraane ' ins R»tbe ateohende Titanit-
Kiystalle.. Die Krystalle des Flassspadis sind theils einzeln,
theiU gruppenweise mit dem Adnlar, dem. Kalkspath mtd
dem Titanit innig verwachsen, nnd anf einem meiner Eiem-
plare bedeckt ein solcher gerade die eine Endspitse eiiiee
kleinen, aber schönen wasserheilen Bergkrystalls, mit dessen
einer Seitenfläche aach noch ein sehr kleiner Ad«lar«KrystaU
der schon erwShnten Varietät verwachsen Ist.
Das M üttergestein ist ein Glimmerschiefer, der bei i^wel
Eiemplaren aus feinschoppigem , silberwcdssem ,. stellenweise
mit etwas Chlorit gemengtem Glimmer und graulichweissem
Qoara besteht ; beim dritten ist der CHlmmer tombackbraun.
So viel mir bekannt, ist bis jetet dieses Vorkommens
von Wasser hellem Fluss Späth, so wie dieser Kry*
stall form des flasssauren KalMs in den orineralogischen
Jahrbttebern noch nicht erwähnt worden« Dagegen berief
tet Hr. Dr. Ludwig Lavizzaei von Memirüio in seiner M&^
»wia ieconia sui mburaii deUu Std%»era itmUana p. iS flber
das Vorkommen von wasserhellem Flussspath in kleinen^
aber schönen Oktaedern ohne weitere Modifikatien am jMbnfe
trena oberhalb Peccia. -^ ich hatte das Vergnügen, vor eini»
gen Jahren auf einer Geblrgerelse nnt diesem eifsvigen Mi*
nerniogen in AirQl0 'Sosammeniaftreffen ^ wo er mir ein sol>
cbes regelmäsiges Oktaeder von wasserhellem Flassspath xeigte,
die aber nur sehr selten vorkommen sollen, Was mttch mit
iler von mir beschriebenen VaiietÜt der Fall jbu seyn scheint»
3) Flussspath, rotherr^oi^ Mnürn TAierbergy in
1A4
4er Nifhe des Triften^ ßietHk^i^ «ttrdöfltüoh ^ Cuttatmen
im BermeV'^Ob^rland» --r £s bt. ein kJki««»'? etWiHs ianggeeo-
ge|i0«y ab|»jr «chön «[osgebtlcieles 9 halbdar4bdc]iilige9.,.ro8eii-
Fodio^ Rbombon^Dodekaeder von rnigeführ d^' Dorefames-
«er, das. mit aelir kleumn, ihfUweiae durch Chlorit grttn ge-
erbten B^rgkryatalkn auf «iiiem achiefrigea Fetdapatfa-arti-
gen-G^atcin ao^JBwackaen ist*
Dieser. Fnadortiatwi^hl einer der intek^easante^ten» denn
ea kommen,'. a# viel mir mit Gewissbeit beksnni ist^ xlw ver-
aebiedene Kryataliformen des rotben Flastsspatbes daselbst
vor, nflmllch: .
. a) Das Rhomben-Dodekaeder.
b) Das Ciibo>>Oktaeder, an dem die Heseeder-Fliicbea
eiwas Weniges .vovherrdehen.
fl) Die Kombiaatioh des Oktaeders^ Dodekaeders, Leosi-
teeders nnd Hexaeders, mit vorherrsobenden Oktaeder-Flächen.
d) Die Kombination des Dodekaeders, Leuaitoeders and
Hexaeders mit Torberrsehenden Dodekaeder-Fläehen.
Irrigerweise habe ieh. seiner Zeit Jm- Jabrboeb für 1840^
SwtllT,' diese.znletzt angeführte Kombination als eine Ver-
bindung des . Oktaeders , Hexaeders und Tetrakishetaeders
beschrieben, weil iohdasnniai noch keinen dentHehen mess*
baren Krystall von dieser Variet&t besass«
Die Formen a und b seheinen, selten, e andd hingegen
hfinfiger voreukommen.
4) Aragon vom ScUpiku auf der • Südseite des Goit-
iardi. Er bildet «nvoUkooMien büsebeUormige Zusammen-
hättfmigen von schmutalggrauliehvreissen , dur^hseheinenden
«ndeattiohen Nadel* oder spite Pyramtde-förmigen, kuraen
Krystallen« Die Zwlschenrüame der. Zasammenh&afbngen
sind theilweSae mit Braiineisenoeker ausgeffelk. Der Aragon
ist mit .wenig durch Brauneisknocber vemareliilgtefli» wulst-
förmig ^nsammengebänftem , blftttrigea Chlorit, mit einer
Gruppe von kleinen und mittelgrossen, granlichweissen, hslb-
durchsiehtigen BergkrystaUen verwaidisen, wovon der gr(>sste
nngefftbr 1|'^ lang und 7'' dick ist and als fiinaebliisse dan-
kelgrOnen Uättrjgen Chlorit und gnes feine und-fcHree röth-
liebe Rutil-Nadeln entfaftk.
ISft
Dieser Aragon rtit^t^Kalfcspalii mid -setgt vtir demliöth-
robre das cbarakterUdMbe Zeriir^ckelfi;' «— Eis Ist das «ra^
Eige Exeioplar von- diesem .Fandorte, das mir bis jetzt sä
fiesiehte gekommen, mid überhaupt' ist dieses Vorkommens
meines Wissens noch nirgends - erwähnt iverden» -^ loh
hofie dieses Stück von Hm. Kaplan MBifiit ieu Haipetulkdj
von dem auch die Ai^gabe des 'Fundortes ^ herrührt*
5) Gor und' von C6mp0 hngü hei Itazio granie^ im
Tmn. £s ist ein kleiner, i^dentlieher, aber schön kar«
noisinrotb gefürblsr Krystail, der an einer Stelle mit etwas
weissem, körnigem Dolomit bedeckt, ist. Eine! der Seitein^
üiehea des8^1b«n ist mit einem kleinen, ''angefkhr W^-^ langen
ond 4"' breiten., isoJirten' Aggregate ven^acbseny :da8 sub
innig mit einander terbandehen, sehr kleinen, etwios ondent^
liehen Pentagon-Dodekaedern von Eisenkies besteht', die. an
der (Mierfläehe in Ebenoxyd^Hydrat umgewandelt sind. Stel-
lenweise ist dieses Aggregat iiut kleinen fiifittchen ven silber^
weissem Glimmer, oder Talk gemengt.
DieBS ist. des elneige mir. beknnnte:Exempilav- 4es Ko4>
ronds Von Campo /o»^ , ^elebes eirfe selehe Verwachsung
zeigt Dagegen befindet sieh .m der hiesigen - stfidtischen
Minerallen - Sammlong 'ehi -kleiner Krystall des bekannten
grünen Turmalins vom nttmlichen Fundorte, der anf :die gkicfao
Weise mit kleinen Eisenkies*Krystallen. verwatchsen ist.
6) Bergkry stall .vom 8L G^iikard^ ohne genanei^e
BeEeichnung des eigeMÜcbeiiFiindortes. — ^ Es sihd aswei
nngefilhr 12''^ lange :nnd 4^<' diohe, sehr schiene,, wesserbelle,
Ml beiden Enden: ausgebildete -Krystalle, die sieh unter 'Win«>
kein Ten l^d^ und 7i»^. gevädliaig^ dnrchki^eutzen. Anissee
'en gewtimBehenPrisms* nnd Pyramlde^'läefaen, woran die
ersten vorherrschend sind, lassen sieh an- :dlesen Krystaflen
noeh wahrnehmed : die Hhonibenfläehe 2 P ^ z^ r, die untere
linke Trapezflfibhe S.Pf =s= x nnd die Flachen des spitsern
Dihexaeders » P =:= ra.
Onter den vielen Hundert Exemplaren von Bergkrysteil^
die ich schon SEU sehen Gelegenheit faactte, ist- mir bisher
noch nie eine so regelmäsige nnd von so echOnen Krystallen
gebildete Dmrchkrentssnng vorgekommen«
156
V) AdttlAr^Kry&taMe , die mellr tond* wemgclr hohl
sind, von der Südseite de* St^ G9Uhatd». leh besüse davon
drei Eiemplare« Die .Krystalle, wekhe. der T«ri4lö dkö*
drn^dre angeboren, aiodyon'miltlolf <irfi8ttt oAd! klein, thetls
diilebweisa in's Graue atoehend irnd dorehseheinend , - theils
Kehotataig gelbliefaweisa* . An einem . dieser Eiemplare be-
steben dieselben aus einer 'dünnen, sehmutsig gelbliehwela-
sein, bloss dnrehsobeinenden. Rinde and eiikem graalichweis-
sesi, durehsiefccigen Kern ,' der gewäinlidi ein Eerfreaaenes
Ansebeh bat, so dass niobt überall die fiiiide> denselben be-
rührt, sondern stellenweSse dhreh Ideine > Jeere Zwisohen-
rünnre davon getrennt .ersebfeliit. *-*-tDas Verfaulten ver dem
L^bröbre der Proben ton Rinde'und Kern iit jedoch volU
kommen gleicb und sitlramt gänalicb. mit dem|enigefl des Feld«
spatbs fiberein.
Diese Adnlar^Krystalle sind gewübhlieb taftregelmllsig
mit einander ver «wachsen und nur auf dtem Eiemplare, wd"
ehes die milchweissen in's Graue steebenden Krystalle ent-
hält, befindet sidi-ein riegelmSsiger ZwllKi^, dessen Indi-
viduen eine Flfiehe P gemeinsokaftifeb babeii und deren
Haupt^Acbsen sieb Iireützen.
. Beibreohende Substansen sind: in kut*sen seebsseitlgen
Säulen krystallisirter, gelbliobgraner , balbdurcbsiohtiger —
und tafelförmiger, wasierheller ^— Apatit; grauliobweisse
Berg-Krystalle klein und von mittler Grösse;. kleine ölgrttne,
dnrehscheinende Titanit-^KrystsIle ;' kleine und sebr kleine
baibdurohstchtige, NadeU und Sfiul^n^fiirmige , pistaziengrttne
fipldot^-Krystalfe ; sllberweisser krystallisirter Glimmer ; grti--
»er erdiger Chlorit; kleine Pentagfon - Dodekaeder von in
Eisenexyd-Hydrat umgewandeltem Eisenkies mid.sähr kleine
milfibweiftse Albit-Krystalle ?
Da der Epidot, der Titanit, der tafelförmige wassere
belle Apatit und die fraglicben Alblt-Kryställe gans . frisch^
glänzend und gut erhalten sind, so scbeint dasHohlseyn und
das zerfressene Anseben dieser Aduiar-Krystalle das Resultat
einer nur ihnen eigenthfinilioben Zersetaung su seyn. .
Das Af uttergestein der milch welsien, in's Graue stechenden
Krystalle ist ein ans dem beschriebenen Epidot^ brouze&lrbenem
15t
OKniiier mitf kry8tiittriibo1i-klfra%«iii weiMan Feldspath be»
«teilendes Gemenge von «cblefrig^r Textur.
£( ist mir niobt bekannt,- ob soloher th«ilwei8e hohler
Adaisr^Kryslalle sohon irgendwo erWxbnt vrorden; sie-scbe!'^
Den mir' in Besiehang aaf die Bildung von Psendomorpho'
KB beaebtenswerth. .
8)'Adnlar wikhweissor', ins GrauMcbweisae fib^rge«
hend md dttrchaefaein^nd, attg den Tav^Hker-ThMh ffrati-
tmdfeaf. — Die Adnlar-Krystalle, welche ebenfalls der varati-
üitraUre angehören, sind klein, nicht Tollkommen. ausgebiU
ietond so- mit stlingliohem , grauliehweissem , durchscbei*
neadeia gemeinem Auarz verwachsen, d«ss gewöhnlich nur
drei Flfichßn des Krystajis und gelbst diese nur theilweise
siclitbar sind« Djlese Flächen, h^ptsjtohliish aber eine.a,nd
Kwar die grösste , sind theilweise mit sehr kleinen , aber
deutlichen, graalichweissen, halbdurchsichtigen Quarz-Krystal-
len bedeckt.
Es ist diess ein ganz eigenthümliches , wenigstens mir
bis jetzt unbekanntes Vorkommen von Schweilxüchem Adu-
lar. Ich besitze davon zwei Exemplare, an deren einem
eine dönne Lage des, diesen Fundort charakterisirenden,'
schiefrigen Hornblende - Gesteins (Grünstein f) wahrnehm-
bar igt.
9) Henlandit mit ganz kleinen Ädniar- und Berg*
Krystallen j ' auf einem hauptsfidilich aus grauliehweissem
Qoarz und wenig feinschuppigem , sUberweissem Glimmer
bestehenden schiefrigen Gestein, -ans dem Binnen^Thdte im
OierwaUis. — Die Adular^^Krystalle seheinen der vAri^ti$
ditetru^dre anssugehSren. — <- Die Heulandit^Krystall«
sind kkfin^ aber sehSn ansgeblldet, graulichweiss und dürch'-
«iehtig«. :Es lassen sich daran deutlich wahrnahmen: die
Längsfljtehtf <oo P bO> =s£ M, mit Perlmutterglanz, die Öueer«
fläche 00 P 00 =rä N,d{e hiiitere Soblefendfläche o P = T, die
vordere^ Sehiefendfi«clie P 00 s^P, die Flächen des vordem
tchiefen Prisma 2P ss-'c uaid des (hintern schiefen' Prisma
2Poo&=£ x?)^ weiche letzten afls Abstumpfung der zwischen
M und T liegenden -Kanten ers«(h^nen.
Diese» iai UsjetiBt daa.^mzige. mir behannto fitemplar
1A8
diese Gattung dep Zetilithe ' aid» in den SckmHtster^Jlpen
umt. bäobst ftditeh vonstiiWiden.. Meincf Sunfiftliiitg hesUst da-
voA wijeklloh nur ^w^l 4clmeil»isehe Exempbre, n&mlich
dM^ e^ ebcin. I}e9ohi*iebf9i|0. und dM . seiiüer Ze&fe nkm^mir im
Jahrbach für 1841 er\v|ihnte vom CrüpatL "^ Aaeh in an*
derp .SaminiiHig^eA, die kutseb«!!! inir repgötmt WAr^ habe
ieh keinen 6plchtn9€hweit9U0heft HeiiUndit i^efundto^ dagegen
erwähfvt Lmx in setner Besohreibung der HEi».A«]>aoh6n
Sammlang Bd. 11» 8. 2iS eine« fixemplare* des HälUndits
vom GeUhard and beaehreibt daaselbd wie folgt:
yyHeütandit^ Manch&j (ransparenfe, icMäkte, en petik
eristaux tres nets, engagii entres eüx ^ fomiänt une eroüle^
qui r^couvre des eristaux de chäux carbondtie\
10) Prehnit, blättriger, vom Görner- oder nörd-
lichen Monle-Rosa- Gletscher^ bei Zermatt im Nicolai-Thale in
Öberwallis. — Die Krystalle sind klein, Tafel-artig, wulst-
förmig gruppirt, nicht vollkommen ausgebildet, und nur an
wenigen ist die Form der entscharfseiteten geraden
rhombischen Säule mit verkürzter Hauptachse deutlich
wahrnehmbar» Farbe grünlich weiss in*s Gelbe stechend und
graulichgrün; durchscheinend bis halbdurchsichtig»
Begleitende Substanseil sind : eiq rindef^poligetf^ ki^eide-
weisfi^es Gemenge von Bei^ieder mit einer haarförmigen,
aohneeweissen , deai Byssolith äbaliobeii Sobatftn0y-4l^ ^udi
für aich alleii» vorkoknni^ und die ick weiter : unten entführ*
Itcher beschreiben werde« < Fevner: Ueine aber acihön aus*
gebildete Rhomben-Dodekaeder von.ölgrilnen»^ atark d«rch->
atiheinendem Granat; nadelfönnlger, grünliofagsraaet', halb«
darchslchtigfir Diepsid, der kleine Büschel bildei^; kvyatal-
Ünischer, stellenweise nnvollkommea aäulenföpmiger 9. liebte
bwiggelber, h^lbdorfihaiohtiger Epidot.und einzeki6^.aUbeiv
weisse, Ina Grüne steehende Talk^EUttcben. Dieser, der
Epidot and Dlopsid, soweilen aveh der 6ranaA| ekA latellen-
weise iüBig mit dem Prehnit. verwachsen, r- Die Febiirt,
worin er sich findet, ist ein diekaehiefriges, aoa körnigem weis-
aem Feldapa^h niid achappigen, grttnUoheki Talk bestehendes
1S0
Gegtein. ^ Maines Wtnen» i«t ^tote» VorlMunens bis j«tBt
meh nirgends erwähnt worden.
Die oben angfefllbrte, bsarftlFinige^ sekiiee weisse Sabstnit»
gibt im Kolben kein Wasser und verändert sieh nieht, Ver
dem JUkbrobre in der Platin-Zsnge leiobt mit «tai4&ein • Auf-
walien und Ausstossen yen Blasen bu > einei^ Uektegelblieh«
kraonsR, sohaunifgen, glasigen Masse sehneleen^j ^ie ber«^'
nach SB klarem, beinahe wasserbelleol, etwas blasigen iSlase
iliesat« Mit Kobak-Soliition erhält dasselbe eine- etwas. «ik
rdne dnnkelbiane Farbe. In Borait leiobt -nnd- mhrg Iftsbäv
luklsreni, sehwaeh vcfii Eisen gefärbtem Gtlasow In* Phos«'
pkorssle nnr langsam und schwierig Idsbar su klarem, scb^aclr
ron Eisen gefärbtem Glase, welches ein Kiesel*Skelett um»-
«cbbesst und nach dem Erkalten opalisirt. Mit Sdda auf
Platin^Blech ruhig bu einer weissen , Eraail-artigen Masse
sehmelKend, die untei^ Zusatz von Salpeter Mangan-Reaktion-
zeigt. Öfters findet sich diese Substanz statt in haarfömii-
gen, in grSssern Nadel- oder Scfailf^ftfradgen, halbdarchsich*
tigen, grauliehwelssen Krystalien.
Vom gewöhnlichen' Grammatit , womit dieselbe sc wie
mit den folgenden Mineralien dem äussern Ansehen nach
Tenvechselt werden kann, unterscheidet sie sieh dnroh das
anfängliche Schäumen und dtidurch',* dass die Pi^obe mit'
Kobalt-Sblatidn keine rosenrothe, sondern eine blaue Farbe
erhält. Vom Wemerite dadnreb, dass sie in Borax and- in
Pho8phoi*sal« ohne Bnmsen Idsbar Ist. Vom Diopsld, Amianth
und Byssalith durch das Verhalten far dem Löthrohr ttber*
htopt. Dasselbe stimmt hingegen ziemlich mit dem dea>
Tbonerde-haltigen Gram n#atits> des anfönglichenS«kättN'.
mens vi^egen aber ain meisten mlt^dem des Zoisits ttbevein^i
der indessen nicht so leicht schmilzt nnd dessen 'Glas wenl-'
ger klar Ist.
Ich habe mir desswegen erlanbt, diese Sobsian« soansM
ftbriiefa «n beschreiben, weil dieselbe häufig,* wenn aacbnwr-
in kleinen Partie'n, als Begleiter mehrer Minehilien dieses
Pvndort^s atkf tritt. Sie seheint mit den schilfförmlgsn Krj*-
lUlien, die mit dem Pennfn verwachsen oder als Begleiter
des dttttkelbraniieb Granats verbemmen^ vMlig identlscb zn»
10D
seyn, von w«UMb .ibb> in ftteuieni Briefe ^ vom 16» Jinnar
1840 sagte, dnss ich sie für Gram-tnatit baite. -* loh be-
•itse leider von dieser Sabatans nicht die sn einer Analyse
nftthige Quantttät^ .
11) Drei £seeipkre van dem Zirkoii^fbolichen
Mineral ans ^emBifmen^TiaUf dessen Hr* SorHt im Jabr-
bfach fifcr .1842 erwähnt bat. — Da meines Winsens bis
}etEt über dieae mir höchst interessant scheinende und seltene
Sabstane .nichts -.Nftheries b^Lannt gemacht worden ist, so
erlattbe ich mir dieselbe nach meinen Exemplaren hier mög-
lichst voUst$ndi^ sn beschreiben, — Ich bin voJlbommen über-
sengt, daas .das Exemplar welches Hr..A* FAvaJSin Genf
besitzt , mit . den meinigen gänzlich übereinstimmt. •-*- Dieser
Herr hatte nämlich die verdankenswerthe, Güte,- seho^ früher,
ehe ich selbst xnm Besitze dieser Substanz gelangte, mir
anf mein Ansuchen hin seinen Krystall ausführlich 2n be-
schreiben nnd beiliegende Zeichnong (Taf. I) von der Form des-
selben zu übersenden, • anf welche ich mieh nun anch in der
folgenden Charakteristik dieses Minerals beziehen werde.
Es scheint nur krystallisirt vorzukommen > die Krystalle
sind klein und sehr klein, theils einzeln anfgewachseo, theils
zu kleinen, aus vier nnd sechs Individuen bestehenden Grup-
pen verbunden. Dergrüsste', welcher sich auf meinen Exem-
plaren befindet, ist un|^£ähr 3^'" lang, %''* breit und l^'^'
dick. JNaeh mistnem Oafilrhaiten besteht ihre Form aus der
Kombination eines quadratischen Prisma s, eines quadrati-
schen Oktaeders n, einea stumpfern Oktaeders gMcIiAr Ord-
nung n und eines Dioktaeders x* Die Flächen u neigen sich
zu s unter ISi^' 49'; n zu u unter. 12:^^ 19'; und s bu s
unter 90^ 0', nach einer ungefähren ]K(essung mit in steifes
Papier eingeschnittenen Winkeln, vi^eil mit dem Anlege-Gonio-
meter nicht beiznkommen war. Die Flächen u sind pnraiiei
mit der Basis des Oktaeders gestreift^ die Flächen n (wel-
<^ an meinen Krystallen weniger vorherrschen, als in der
Zeichnung) sind in der gleichen Richtung gefurcht. Beide
Arten von Flächen sind matt, so wie anch die Flächen
s, welche konvex erscheinen. Die Prianm-FJächen ^ind vor-
herrschend, glatt und besitzen kbbi^lenGhisgbuiff. Gewöhnlich
101
sind swel einander gsgenUberliegettde . br«fter ak die beidim
andera, wie bei der gperaden rektaiiguUlreii Säule. Die Prisma*
Flächen sind mit dem Messer ritabsr, ritaen Fiussspsth
and werden durch Adular geritzt. Die Oktaeder-Fläohen sind
härter, sie sind mit dem M)e8ser nicht ritabar, wohl aber
mit Bergkrysiall , und ritzen den Jirystallisirten Apatit aus
dem Maggia - Tkale. Striebpulver weiss« Vollkommenste
i^altbarkeit parallel den Flachen des Priama's.; wahrschein-
lich sind * die KrystsUe aber auch noch in einer andern Rich-
taag spaltbar, was ich der weiter unien anzuführenden
¥arbenwandlang wegen vermuthe. Die Spaltungsflfichen be«
sitzen Diamant^artigen GlaniC Bru^h unvollkommen musche-
%. Eigenschware = 4,643 zufolge übereinstimmender Wä-
gongen bei 13^ Reaum. Da ich aber zu diesen Wägangen
so wie zu allen übrigen Versuchen nur das 65 Müligrammo
schwere Bruclistück eines Krystalls verwenden konnte» so
darf ich die völlige . Richtigkeit der Resultate nicht verbfir-
gWt obgleich ich mir möglichste Genauigkeit beim Beobach«
ten zur Pflicht mache, — Farbe: honiggelb und gelblichbraun;
durehsichdig bis durchscheinend. Im Innern der Krystalle
^heinen kleine Risse oder Sprünge vorhanden zn seyn^
weiche denselben ein Avanturin-artlges Ansehen v.erleiheo.
Bei einem der durchsichtjgen Krystalle lasst sich an einer
gana kleinen Stelle üusserst sphöne,. wahrhaft blendende
Farben Wandlung von Goldgelb, Blau und Grün wahrjiehmen,
wie beim schönsten Labrador* Diese Erscheinung , welche
sich weniger aosgezeichnet aooh noch an einem andern
Krystall wahrnehmen lässt, ist durchaus nicht mit dem Iri*
siren sn verwechseln, indem die Farben sich nicht in paral-
lel-laufenden Streifen zeigen. — - Im Kolben geben kleine
Stücke kein Wasser und . verändern sich nicht. Vor dem
Lötbrohre in der Platinzange selbst in dünnen SpUttern an?
schmelzbar, aber trübe werdend und stellenweise Sfhwfirz"
liehe Flecken erhaltend, die jeiloeh bei iüngerem Gli)hen ver^
sebwinden« In Borax träge lösbar zu klarem Glase, das, so
lange esheiss is^ gelblichgrün, nach dem Erkalten aber i'öth'-
lichbrann geftf rbt erscheint , jedoch unrein. Das gesfittigte
Glas kann emailblau werden* In Phoq>horaalz ebanfalla
Jabr^aog 1844. 11
162
träge und ii«f theÜwelse löfbiiv bu Unrem Glase, das iai
OiydaHons-Fener geiblicbgrfin gefflrbt erscheint, im Reduk-
tions-Feaer hingegen eine sehöne reine Amethyst-Farbe erhsit
Von einem grössern Zasatse wird das Gla« nirdvrehsiehtig.
In viel Soda auf Platinbleeh Toilkoramen lösbar. Die geschrool-
cene Soda hat eine isabellgelbe Farbe und gibt selbst nnter
Zasats von Salpeter keine Mangan- Reaktion. -— Zu den
Flossmitteln wurde die Probe nicht in Pulverfomi, sondern
in kleinen Stfieken sngesetct. — Die kleine Quantität, wel«
ehe mir eu Gebote stund, erlaubte leider keine Wiederho-
lung der Versuehe.
Beibreehende Substansen sind : kleine sehwarse, unvoil*
koramene Eisenglane - Krystalie mit rauhen FlAchen ohne
aufliegende Rntil-Nadeln (Basanomelan), welche den Varietli-
ten |,imitalif'< und >,uniterNaire^ anaugehören seheinen; kleine,
aber meist sehr deutliche, an beiden Enden ausgebildete durch-
sichtige Bergkrystalle, sehr kleine, stark durchscheinende,
graulichweisso Ailular-Krystalle der vari^t^ dit^tra^dre ; sehr
kleine, aber deutliche Oktaeder von Magneteisen, und sehr
kleine Krystalie von in Eisenovyd^^Hydrat umgewandeltem
Eisenkies,- welche der vari^t^ cubo*dod^ca^dre anzugehören
scheinen.
Das Muttergestein ist ein aus grauliehweissera schuppigem
Glimmer und schneeweissem, stellenweise ins Glmuliehweisse
übergehendem, krystallinisch -körnigem Quarz bestehender
Glimmerschiefer.
Eisenglanz and Magneteisen sind mit dem grössteii Kry-
stall der beschriebenen Substanz an zwei versehiedenen
Stellen innig verwachsen, gerade wie die Eisen^Rösehen mit
dem Zifkon-Mhnlichen Krystali vom Coitkard^ dessen
leb im Jahrbuch ffir 1842 und 1843 erwähnt habe, und
Welcher mir ungeachtet einiger Versehiedenlielten, wie z. B.
In der Form, im V^halten vor dem Löthrohre u. s. w., den-
rioch mit der Substanz aus dem iftn^en-jTAa/e iden-
tisch zu seyn scheint, so wie das allenfalls von mir a.
a. C beschriebene Exemplar, welches steh in der Sammlung
des Hrn. Naosr zu IdiBern befindet. Es wäre leioht möglich,
dasa diese beiden Stöcke statt vom Gattkar4 auch aus dem
163
BmethTkale herstannaen kannten ^ denn Uidei^ nehmen es
die Händler mit den Angaben der Fundorte öfters nicht sehr
geiuQ.
Dieses Zirkon-ähnliche Mineral unterscheidet sich vom
wirklichen Zirkon durch die geringere Härte und das
Verhalten vor dem Löthrohre, vom Titanit durch die Kry-
stallform und die Unschmeiiebarkeit und vom Orstedtit
darch die grössere Eigenschwere, das Verhalten 2a den Flnss-
mitteln und weil dasselbe im Glaskolben kein Wasser gibt.
Doch scheint es mit diesem leteteti die meiste Ähnlichkeit
£0 haben, der mir übrigens durch Autopsie nicht bekannt ist.
Bis jetsBt kenne ich nur fünf Exemplare von der Zirkon-
ähnlichen Substans aus dem Binnen-Thale, wovon, wie schon
gesagt, eines in der Sammlung des Hrn. A. Favre in Genf^
eines in der hiesigen städtischen Mineralien-Sammlung und
drei in der meinigen sich befinden. — Leider besitce ich
auch von diesem Mineral nicht die seu einer Analyse nöthige
Quantität.
12) Anatas ans dem BinnenrThale^ in kleinen und sehr
kleinen, ölgränen, durchscheinenden und halbdurchscheinen-
den Krystallen, an denen nur die vorherrschenden Flächen
des Hauptoktaeders P und die des ersten spitzeren Oktaeders
zweiter Ordnung 2 P 00 deutlich wahrnehmbar sind.
Als beibrechende Substansen erscheinen : schuppiger,
silberweisser Glimmer; Branneisenocker; eine krystallinische
granlichweisse Feldspath-artige und eine blättrige , schwarse,
dem Eisenglanze ähnliche Substanz: sehr kleine, röthliche
Ratll-Nadelny die an einer Stelle gitterförmig gruppir^ sind,
und ein kleiner, graulichweisser Bergkrystall. Die Anatas-
Krystalle, so wie die begleitenden Mineralien, sind mit einer
kleinen Gruppe von kleinen, unvollkommen linsenförmigen
Kalkspath-Krystalien verwachsen, die durch den Eisenocker
gelblichbrann gefärbt sind.
13) Anatas aus dem Binnen^Thale in kleinen, aber
deutlichen, dnnkelhoniggetben, durchscheinenden, quadratt-
sehen Oktaedern. Sie sind begleitet von granlichweissem,
schuppigem Glimmer, kleinen, graolichweissen, durchschei-
nenden, nndeatUohen Adolar-Krystallen und Brauneisenecker
11*
164
mit gmttlich weissem , dnrcbtcheinendem y krystallintseheai
Kälkspath verwai^hsen.
10) Anatas von Moni* OrHno (JJnem -- Spitz) bet*m
Lueendro am St Gottkard. — Die Krystalle sind sehr klein,
gelblichbraan , durchscheinend und haben eine komplizirte
Form; deutlich wahrnehmbar sind jedoch nur die FlSchen
des Hanptoktaeders P, welche vorherrschen, und die Flachen
des ersten stumpfem Oktaeders zweiter Ordnung P 00. Die
Flächen , welche die Scheitel bilden , lassen sich hingegen
nicht bestimmen; es sind jedoch mehr als die gewöhnlichen
vier vorhanden.
Beibrechende Substanzen sind: kleinblättriger, silber-
weisser, ins Graulichwelsse übergehender Glimmer; kleine
and • sehr kleine*, graulichwelsse , durchscheinende Adalar-
Krystalle; kurze, dünne Nadeln von gelblichbraunem Rutil,
die gitterförmig gruppirt sind ; kleine Partie'n von dunkel-
grünem blättrigem Chlorit und ganz kleine, granlichweisse,
halbdurchsichtige Bergkrystalle«
Beachtenswerth scheint es mir, dass die Rutil-Nadeln
mit mehren der Anatas-Krystalle innig verwachsen sind, ja
dieselben stellenweise durchdringen. — Bis jetzt ist dies«
das einzige Exemplar, an welchem ich die Verwachsung von
Rutil mit Anatas, die selten vorzukommen scheint, wahr-
genommen habe. Weiter unten werde ich auch einer Ver-
wachsung von Rutil mit Titanit vom nämlichen Fundorte
erwähnen.
Dieses Vorkommen des Anatas war mir bis jetzt unbe-
kannt. Ich kaufte das beschriebene Exemplar Ende August
1843 von Hrn. Kaplan Meier zu ffospentkalj der mir sagte,
dass der Moni 'Oriino oder ünern^Spils auch yjWinterkom^
genannt werde.
15) Anatas von Sia. Brigitta bei Chiamut im Tavet-
«eAer-Thale Graubündiens. Die kleinen und sehr kleinen
eisenachwarzen Krystalle sind entscheitelte quadratische Ok-
Ueder oder die Kombination des Hauptoktaeders P, welches
>orherrseht, mit der geraden Endfläche o P.
Als beibrechende Substanzen erscheinen : kleine und
sehr kleine, graolichweisse , durdiseheinende , undeutliche
1#5
lUlk8pftl;h*KrystaIIe,vwekhe der vari^t^ bibinnire finBageliör«n
scheinen; «ehr kleine, gmultohweiise, slarke, durchscheinende
Adalar-Kry stalle der varl^t^ dit^tra^dre; graulichgrüner
blättriger Chlorit (?), der stellenweise kleine, gekrttmmte,
wurmförmige Zusaatmenhäofungen bildet ; kleine Partie 'n
einer wellenförmig-blättrigen, pechschwarzen, starkgiftnzenden,
metallischen Substanz und ein ganz kleiner Krystalt von
wasserhellem Apatit.
Das Mattergestein ist ein onToUkoiiittien sehlefriges Ge-
«enge toh schuppigem, silbevwelssem Glimmer und ,gpa*lieh-
weissem, körnigem Qoarz.
Die schwarze metallische Substanz wirkt nicht auf die
Msgnetnadel. Strichpniver sqhwarz. Vor dem Löthrohre
in der Platinzange schmelzen ganz dünne Splitter zu einer
eisenschwarzen , wenig glänzenden Kugel , die vom Magnet
angezogen wird. In Phosphorsalz lösbar zu klarem, gelblieh«
grünem Glase, das beim Erkalten brannroth wird. Mit Soda
aof Platinblech selbst unter Znsatz von Salpeter keine Man-
gan-Reaktion zeigend.
Diese Substanz hat sehr viele Ähnlichkeit mit der-
jenigen, welche im Bitterspathe der ^Weiterstaude*^ vorkommt,
und die ich in meinem Briefe vom 16. Januar besehrieben
habe (Jahrbuch für 1843, 'S. 297).
Ich erlaube mir bei diesem Anlasse zu bemerken , dass
ich seither wieder ein Exemplar von dem so eben angeführ-
ten Fundorte bekommen habe, welches einige kleine lind sehr ^
kleine, undeutliche, rhomboedrische Krystalle dieser Titan-
eisen-artigen Substanz enthält, an denen sich jedoch
die gerade Endfläche, weldie vorherrschend und spiegelflächig
glänzend ist, und die Flächen des Hauptrhomboeders niit
Gewissheit erkennen lassen« An dem grössten Krystall
scheinen auch noch die Flächen des spitzen Dihexaeders der
Nebenreihe 4/3 P 2 = n des Eisenglanzes vorhanden zu se jn.
Deutlich wahrnehmbar ist der basische Blätterdurchgang. Die
Krystalle wirken kaum merkbar auf die Magnetnadel«
Vom Ilmeni t, womit sie grosse Ähnlichkeit hat, scheint
sich diese Subetaaz durch die etwas grössere Eigenschwelre
IM
anii die SehuielBbariLeit, v»m Cridbtotilt hingegen dnreh
die letzte and die geringere Härte sa nntersebeiden.
Bis Jetct ist mir noch kein anderes Eiemplar von Sckweit-
msehem Anatas beltannt, aof welchem die besehriebene, schwarse,
metallische Substanz sich vorfindet«
16) Rutil ans dem Binnen-Thale. Es ist ein einzelner,
kleiner, dunkeirdthlichbrauner , andurchsichtiger, angefiShr
2^"' langer nnd 1|''' dicker, einfacher Krystall, dessen Enden
durch die Flächen des ersten «tmbpfern Oktaeders P OO = P
gebildet werden. Die Säulen-Plächeii hissen sich der starken
Streifung wegen nicht genau bestimmen, doch scheint das
erste quadratische Prisma vorzuherrschen. Auch die Oktaeder-
Flächen sind parallel der längern, vom Scheitel ausgehenden
Diagonale gestreift und schwach bunt angelaufen.
Beibrechende Substanzen sind: ein kleines, keilförmig
verzogenes, glänzendes Oktaeder von Magneteisen, dessen
grösster Durchmesser ungefähr 2'" beträgt; eine kleine Partie
von krystallinischem, schmutzig graultchweissem Kalkspath;
Brauneisenocker, und viele sehr kleine , gelbiichgraue, dnreh-
sob^nende Adular-Krystalle der vari^t^ dit^tra^dre^
Die Felsart ist ein Glimmerschiefer-artiges, durch den
begleitendea Brauneisenocker verunreinigtes Gestein.
17) Rutil aus dem Binnen-Thale, Die kleinen, dunkel«
blutrothen, stellenweise durchscheinenden, undeutlichen Kry-
atalle haben das Ansehen» als ob sie Durchkreutsungs-Zwil-
Unge wären von Individuen , welche oktaedrische Farm nnd
die Hauptaxe gemeinschaftlich hätten.
Beibrechende Sobstanzen sind: kleine und sehr kleine,
granliohweisse, durchscheinende Adular-Krystalle ; kleine und
sehr kleine Oktaeder von Magneteisen, die zuweilen schön
blau angelaufen sind^ vnd kleine Partie n von granlichgrünem,
erdigem Chlorit.
Das Mutter-Gestein ist ein aus schuppigem ^ silberweis-
sem in*s Graulichweisse fibergehendem Glimmer und körni-
gem, graulichwelssem Quarz bestehender Glimmerschiefer«
Diess ist bis jetzt der einzige mir bekannte SümeUfsi*
9tk$ Fundort, an welchen Rutil und Magnefteiaen zusaaimea
16T
Tttrkanneti» wmä hingegen in «ndem Ländern nicht selieii
der FtU sn 9ejn eeh^lnt, •
28) Ratil enft dem Bm9Uf^TM0^ in dunkelblolrotben,
doreb«eheiiiendett> nadelfäriiilgen Kttyatalleti^ die diurch ihre
Zasammenhäufl^ng eine kleine, ungefähr 6"-' lenge nnd 1'^'
dicke, an. dem einen £ndo terminirCe Säule bilden«
Beibreehende Sttbelenneii^ sind: Ueine, dfinne, dnreh«
icbeinende, eeoheaeilige T«feln von silbecweissem Glimmer;
kleine, liebte, gf^^lbliebbrenae, dureheohelnende^rhouifaieedrieebe
ykspath-Kryerelle; kleine, waaserbelle . BergkryeieUe • «nd
Ueine, granliehweiaae, dorcbacbeinende Adnlar^Krystalle.
19) Rutil ans -dem Mmetk-TiAle^ in kleinen, dunkel-
Uotrothen,. steilenweiae diirebecheinenden, knieförmigen ZwiU
lings- und Driliinge^KrysteUen, mit Ceinsehnppigeai, granliolH
weissem Glimmer und kleinen, darebschelnenden , rhomboe«*
drischen KalhafiathhKrjatalien, die ans einer sohmuteig grau-«
lichweisseti Rindb und einem gelblinh brennen Kerne beeteben«
20) Kleine, unvollkommen zylindriaöhe und röhrenför*-
mige, ans einem Gemenge von Rntit, Titan.it lind Cblorit
bestehende, ieolirte Körper, vom Moni' Orsmo (a* Nro. 14).
Die Grosse derselben ist sehr versoliteden. Der längste und
dünnste davon ist ungefähr V lang nnd V diek , der kftr-
sette und dtekste ungefähr 6'" läng und 2''' dick. Zwei
dafon haben ästige Answüebse, einer aber eine spitze, un**
foUkommen konische Form.
Diese Körper sind meistens an lieiden Enden zerbrochen
und in der Richtung des LängemDurehmess^rs mehi^ oder
Weniger stark ausgehöhlt , ohne dass man jedoch durohsehen
kann. Seltener sind sie unversehrt, d. h« an beiden Enden
mit ganz kleinen. TitanitnKrystallen bedeckt. Von anssen
BAch innen bestehen diese Körper erstens ans kleinen und
sehr kleinen, grihiliobgelben und schwefelgelben, darchsehei*
nenden und halbdurohsioht^en komplizirten, nicht näher be^
stimmbaren Tttanit^Krystalbn, die jedoch meistens ganz voii
^m graniidigrtlnen , feinsch üppigen. Cblorit bedeckt und
darebdrlingen sind; dann fo%t eine mehr nnd weniger dicke
I^gc von- theits^ derbem,, tbeils nadelfilrmigem , Uutrothem,
'urehs^einendem RoftU; hierauf wieder eehr kleine lltaiiie:
108
Krystalle, die nicht durch Gblorit veninreintgt sind, sondern
derselbe findet sich im Innern der Röhren, nur in kleinen,
feinscboppigen , laoehgrünen Partie'n »osgeschieden. — An
einem Sttieke sind mit den Tltenit- Krystallen der äassern
Oberflfiehe auch einige sehr kleine, gra alteh weisse , halb«
durchsichtige Adalar - Krystalie verwachsen« ^-^ fch habe,
um die Reihenfolge der drei Sobstansen noch besser als an
den aserbroehenen Enden oder den Qaei'dnrchschnitten beob-
achten sn können, einen dieser röhrenförmigen Körper in
der Richtung der Hauptaxe entzweigespalten»
Rutil und Titanit erscheinen an keiner Stelle von dn-
ander getrennt, sondern im Oegentkelie aufs Innigste sasam-
men verwachsen, so dass ich Möhe hatte, von der erstem
SubstauE ein reines Stückchen aussnbrechen fiHr die Ver»
suche, welche ich sogleich beschreiben werde: Strichpulver
liehte-gelblichbraun. Vor demLöthrohre in der Platinzange
unschmelzbar, aber sieh dunkler färbend und die Pellucidität
beinahe ganz einbUssend. In Phosphorsaiz langsam lösbar
zo klarem Glase, das auf Kohle- im Rednktions-Fener behan-
delt, so lange es heiss ist, gelblich geftrbt erscheint, berm
Erkalten aber eine. schöne Amethyst- Farbe erhält. Mit Soda
an€ Platinblech selbst unter Zusatz von Salpeter keine Man-
gan-Reaktion gebend. .Hierdurch unterscheidet sich dieser
Rutil hinlänglich vom Braun- Menakerz oder dem rotbbraunen
Granat, womit er dem äussern Ansehen nach Ähnlichkeit
hat und damit vekrwechselt werden könnte.
Da alle drei Substanzen ein frisches Ansehen haben,
die Kanten der Titanit^Krystalle scharf und die Flächen
glänzend sind, so darf man dieses Phänomen wohl nicht so
erklären , als ob aus dem Titanite das Titanoxyd als
Rutil ausgeschieden, Kiesel- und Kalk-Erde aber ebenfalls durch
irgend eine chemische Einwirkung entfernt worden wären,
wie Diess bei Um wandlunga-Pseudomorphosen viel-*
leicht der Fall seyn könnte. Immerhin scheint mir dieses
innige VerwachsenseyU' des Rutils mit. dem Titanit beach-
tenswerth, das ich bis jetzt noch nie zu beobachten. Gelegen-
heit gehabt habe, obgleich die Gruppe des Tifains in meiner
Sammlung gegeuwäi*tig durch 297 Exemplare repräsentirt
Ui9
ist, die, mit wenig«« Aosnahmen , aXiniiiflieh von Sekweiisti*
tehen Fandorten bemmninen.
loh glaabe hier noch besonders darauf anfinerksam ma*
chen so sollen, dass das Eiemplar, an welchem feh das Vor-
wAcbenaeyn Ton Anstas anit Rutil beobachtet habe (Nr. 14),
ebenfalls am Monf- OrHno gefunden wurde.
21) Titanitin kleinen, braunen, glünsenden, stark durch«
scheinenden, nicht nfiher/ bestimmbaren Krjstalien, aus dem
%^'a-Thale im Kanton 2Vssiii. Diese Titank-Krystalle sind
mit kleinen mesainggelben Eisenkies- Würfeln —deren
Oberfläche stellenweise • in filsenovyd* Hydrat umgewandelt
Ist, and wovon der gröstte 3^> Durchmesser hat --« auf ein
Aggregat von graftlioh-und sohhee^weissen, durchseheinendem
Adalar-Krystallen aofgewaehsen, die der ' vari^t^ dit^trn^dre
angehören, theilwelse durch erdigen Chlorit gra«lichgran
geförbt gind, and deren Gh^öfse von 7''' Breite, S<'' Dicke. und
5'" Hohe bis ram sehr Kleinen varlirt.
Es ist Diess bis jetat das einzige mir bekannte Eiem«
piar?on SehtoeUxischem Titauit, an welchem der Eisenkies'
als beibrechende Sabstanss erscheint»
22) Tl tani t von Sia. BrigiUa bei CUrnnut im Tmetseiet^
tyie Graubündtens. Es sind swei sehr kleine, aber schöne,
honiggelbe, stark glänzende und durchscheinende,' mit einan-
der verwachsene, komplieirte Krystalle, an vrelchen jedoch
<lie vordere Schiefendflflche 5/9 P =s x, welche vorherrschend
ist, die Basis o P = P und dag vordere schiefe rhombische
Prisma (%f» P 2) = n deutlich wahrnehmbar sind.
Als beibrechende Substanzen erscheinen: kleine und sehr
kleine, wasserhelle Bergkryvtalle; sehr kleine, granlichweisse,
haibdorchsiohtige Adnlar-Krystalle; der varl^t6 dit^tra^dre,
sehr kleine, gekrümmte, wurmfl»rmige ZusammenhMufiingen
eines graaliebgrfinen, dem binttrigen Chlorit ähnlichen Mi-
nerals und ein ganz kleiner, zerbrochener Anatas-KrystalL
Das *M uttergestein ist ein ans feinschuppigem, silbern
Weissem ins Grflne steehendem Glimmer und graalichweis^
Sern Quarze bestehender Glimmersehiefer, der stellenweise
'dreh Branneisenoeker verunreinigt ist. . /
Von dem Vorkommen des Tttanits tan diesem bekannten
170
Fttiifl(»rte ii«8 AiiAtkiie« was^to idibi« jttet nlohftK Der B^
Sit« des beschriebenen Stfickes veranliiMte mieh^ die Eiem-
plare des AMeAAses von 8ia* Br^igitia ^ wekhe eifeh in meiner
Siimnilang befinden, noohmaU genau sea untersuchen^ und da
fand ich dann wiriblich auf rieifen dersellien gane kleine,
mikroskopische, grfinliehgelbe^ glfiitsende, stark durcbschei«*
»ende. Karystalle, die ich nun ebenfalls fttr Titanit halte.
Dieses Zasanunenvftrkoaiiilen, v^n Anataii und Titsnit
war mir noch dif>e. neue .Brsobeinttiig.
13) M.agn.etels«ii in kleinen und sehr Uetnen, aber
schOneU) stark g^iltimndeii Oktj«edarn aas Aem Binmen^TkaU,
Die Krystalle bilden kleine 6rtl)ipen, welche tboilweise mit
sehr kieiaeA, gttterförmig gruppirteti; branhro4ben RnifciUNadeln
innig verwachsen sind und. «war so^ dass die kleinen Zwi-
aebenräoiue der Rutilf*Grttter dupek eine ;von den Flächen
der Magiieteisen«Oktaeder ^»nsgefttlit erscheine^. An einer
Stelle sind mit diesen letstett »ueh noch »wei sehr kleine,
nicht näher bestimiubare, gläusende, stark dorchseheinende,
weingelbe Krystnlle verwachsen^ die ieh fÖrTitanit halte.
Das Muttergestein ist. ein Giimwersebiefer) d€r »ussilber-
weissem ins Graitlichweisse fibergebendem Glimmer und
graulichweissem^.stellefiwelsesehmtituig-brauii gefäriitem, fein-
körnigem ftuara besteht*
Dieses innige Verwviehaensefn von Magneteisen- und
Rotil-Krystallen habe ich bis jetat noch nie zu beeibaehtea
Gelegenheit gehabt.
24) Ei seng Uns ohne aufliegende Rutü-Krystalle (Ba-
sanomelan von KobbWs) vom Stlla^ einer an der Südseite des
69tthari*Gebirges sieh erliebenden Fels-SpitfeCi
D^ KrystaUe sind eist^ffesohwarz» stark glänzend, Tafel-
artig und rosenförmig gruppirt* -Als beibrechende Substanzen
erscheinen: mitt^lgrosse , kleme und sehr kleine ^ graulich-
weisse, dnrehscheineiKie und halbdwröbslGbtige, nicht genauer
bestimmbare Adular^Krystalle ^ Meine und sehr kleine, grsa-
Uobweis^e, durchscheinende Kalkspath«Kryslalle , welche die
Kombination des gewehnlicfaen Skalenoedere R^ s;s r, das
vorherrscht, und des spitzeren Rhomboeders — 2 R s=x f zu
seyn schein t, eiflB Form, die. mir bis |etzt am StkufeUmschen
171
Kalksputh nieht vorgekommen ist; kidne und sehr kleine,
graaliehweiste , ^urehsiehlige Bergkry^taiie und gtinas kleine,
wasserbelle, komplicirte, aber nicht näher bestimmbare Apa«»
eit-Krystalle.
Dfe Felsart ist ein granflartfgea Gestein, welches vieltf
nikro8ko|iisehe Oktaeder von Magneteisen and einxelne, eben*'
falls sehr kleine Eisenkies* Würfel, die theiKveise in Eisen-
oiyd-Hjdrat omgeVFikndelt slntl, eingesprengt enthiit*
Dieses Fondortes von £isenglans Ist meines Wissen»
in den niinenilogisdien Lehrbitehera bis jetst noch nicht er-
wähnt worden. Ich verdanke die Angabe desselben ebenfalfe
iea Hrn. Kaplan Meier.
25) Bisenglane ohne anfliegende Rntil-Krystalle (Ba^
Mnomelan) aas dem Binnen-TAale. Die Krystalle sind klein
nnd sehr klein, aber sehen, dünn tafelßJrmig, eisensehwarz,
giänsend und einseln aufgewachsen. Der gr5s8te hat nnge«
führ 4'" Längen- nnd 2^''^ duer^Dorchmesser ; es ist die Kom-
bination der g^eraden Endflfiehe, welche vorherrscht, mit dem
ersten und sweiten rhombbedrlschen Prisma.
An den Krystallen des Sekweiis&ischeri Eisenglanzes kom-
men, wie bekannt, nur selten beide Prismen zngleieh vor,
am seltensten aber erseheinen sie noch in Kombination mit
dem sechs - and - sechskantigen Prisma, dessen Ftfichen die
Kombinations-Kanten der beiden Prismen schief abstumpfen.
— In meiner Sammlung befindet sich eine kleine Gruppe
«olcher Krystalle vom Gaveradij an welchen diese drei ver-
Behiedenen Prismen wahrnehmbar sind; ich habe derselben
im Jahrbuch für 1840^ S. 215 erwähnt.
Mit den oben beschriebenen, tafelförmigen Eisenglans-
Krystailen aas dem Brnnew-Thale sind sehr gut ausgebildete*
graalich weisse, halbdurchsichtige Kalkspath - Krystalle der
vari^t^ m^tastatique verwachsen, wovon der grösste ungefähr
S" laag and 2.^''' dick ist. Eines dieser Skalenoeder ist
in der Mitte entzwei gebrochen. Mit der Bruchfläche, wel-
che zogieich Spaltungsfläche ist, ist das Brachstück eines
sehr kleinen , tafelförmigen Eisenglanz - Krjstails auf die
Weise verwachsen , dass es« aussieht , als ob dasselbe den
Kern des Skalenoeders bilde.
17a
Die FeUarft ist ein aas feinschuppigem , . siibe^weisseiii
Glimmer und grauiichweissem Qaara bes^iiendes, Glimmer*
sohiefer-artiges Gestein.
26) Eisenvitriol vom südwestlichen Abhänge der Wind'
gelle bei Süinen im Kanton Uri. ' Die Krystaile sind klein
und sehr klein, glänsendy durchsiohtig, theils korz-sänlenför-
mig und lichte blatiUchgrün, theils nadelförmig und wasser-
hell ; sie sind unregelmäsig mit einander .verwachsen. Beide
Arten wurden vor dem Löthrohre geprüft. Krystaile, wel-
che der Luft ausgesetst gewesen, sind i^eiss und undurch-
sichtig geworden.
Ich verdanke mein Exemplar der Güte des Hrn. Dr.
LussER in Altar f. — Dasuneertheilte Stück, wovon die eine
H&lfte noch im Besitz^ dieses Freundes ist, hatte wenigstens
5'' Durchmesser und eine ellipsoidische Form. Hr. Dr.
LusSBR erhielt dasselbe von einem Bauer und vermuthet, dass
es in einer Kluft des Alannschiefers gefunden worden seyn
möchte. Ich zweifle um so weniger an der Richtigkeit dieser
Yermnthung, als sich in dem der Windgelle gegenüber auf
dem linken Ufer der. Reuse liegenden Zgraggen-Thal eben-
falls Eisenvitriol mit Bergbntter in verwittertem Alaunschie-
fer vorfindet, wovon ich schon seit längerer Zeit auch ein
Exemplar besitze.
Bis jetzt ist mir ausser den beiden angeführten kein
anderer Sehweitmscher Fundort von Eisenvitriol bekannt.
Die Dimensionen der beschriebenen Mineralien sind nach
JN^euschweitzer-Maas bestimmt, wovon der Fuss = ^^ des
Französischen Meters und in 10 Zolle eingetheilt ist.
Die krystallographischen Zeichen sind nach Naumann
. und die Französischen Namen der Schriftsteller nach Haüy.
Die Kiefern-Reste
m der • . .
Braunkohle von Kranichfeld bei Weimar
VOQ
Hrn. Dr. 6. Herbst^
10 Weimar^
(Ans d«ni nieht in den Bncbhandel gekommenen ^Beriebt über die
iweite Vertemmlung dea NaturwiMeneehaftlicIien Vereine für TUrrtuf e»,
Erfurt den 8. und 9. Juni 1843, 4<>^% S. 11— U,^ Tf. I, mit einigen
brieflich mitgetheilten Änderungen und Zuaätsen des Vfs. abgedruckt.)
Aof der sogenannten Oräfenharät des Grossherzogl. S.
Weimarschen Forstes Kranichfeld raht in einer Teufe von
35' ein 6' bis 8' mfichtiges Brannkohlen-Lager, welches seit
1S39 abgebaut wird. Die Braunkohle selbst erscheint hier
als bituminöses Holz, dessen Stamme in der Regel von
bedentender Stärke und, wie gewöhnlich, breitgedrückt sind.
Das Grund-Gebirge ist Bunter Sandstein; die Braunkohlen-
Schicht selbst wird in ihrer unmittelbaren Nähe von grauem,
bituminösem, übrigens aber von gelbem Töpferthon sowohl
unter- als über-Iagert. Diejenige Thon-Schicht, welche das
Liegende des Braunkohlen-Lagers bildet, enthält sehr vielen
Flath-Sand and Quarz-Geschiebe und ruht, so viel mir be^-
kannt geworden, selbst auf einer Flnthsand-Ablagerung. Die
obren Thon-Schiohten , das Hangende des Kohlenflötzes bil«'
dehd, werden, je h^her aufwärts, desto ärmer an Sand und
erscheinen endlich iit ihren^ obren Theilen als ganz reiner,
174
sehr jyfetCer Thon^ Dieser Thon wird in Krankhfeli ea
Töpfer- Waaren verarbeitet. — Unmittelbar über der Thon-
Ablagerang beginnt die Dammerde.
Die Stämme des bituminösen Holzes, zum Theil Nadel-,
zum Theil Laob-Hölzern angehörig, kommen hier nnr selten
in aufrechter Stellung vor und erscheinen alsdann immer
abgebrochen und bald mehr bald weniger niedergedrückt.
Es ist daher sehr zu bezweifeln, dass die hier aufbewahrte
vorgeschichtliche Baumwelt an ihrer gegenwärtigen Lager-
stätte auch ihren frühem Standort gehabt habe. Das voll-
Jiommene Erhaltenseyn der in dem Hangenden des Brann-
kohlen-Lagers vorkommenden Zapfen , Nadeln und Blätter-
Zusammenhäufungen, so wie der Zweige und andrer zarten
vegetabilischen Formen spricht daflir, dass solche übrigens
auch nicht aus sehr grosser Ferne und nicht durch eine sehr
gewaltsame Strömung herbeigeführt worden seyn mögen. •—
Die Annahme eines blossen Erdfalls, welchem man dem Ver-
nehmen nach das Vorkommen der Kranichfelder Brann-
kohle zuzuschreiben versucht hat, mag zur geologischen Er-
klärung dieser Braunkohlen- Ablagerung, namentlich wegen
der jedenfalls eine V^asser- Strömung voraussetzenden Sand-,
Geschiebe- und Thon-Schichten , wohl nicht genügen; auch
spricht das sonstige geognostische Verbalten der Gegend nicht
daßir. Vielmehr dürfte das bereits erwähnte Verhältniss
der die Braunkohle unter- und über-lagernden Schichten,
welche von unten nach oben aus dem reinen Trieb- und
Fluth-Sand in thonigen Sand, sandigen Thon und endlich
ganz reinen Thon verlaufen, darauf hindeuten, dass hier eine
Ablagerung aus der etwas bewegt gewesenen Wasser-Be*
deckung eines vormaligen Gebirgs-Beckens in Rede stehe,
während die nach allen Richtungen übereinanderliegenden
Stämme auf keine bestimmte Strömung deuten. Mit ihnen
kommt noch eine mineralische Holzkohle vor, die von einer
ganz leichten künstlich bereiteten Holzkohle nicht zu unter-
scheiden ist. — Fossile Thier-Reste sind in diesen Braun-
kohlen-, Sand- undThon-Schlchten noch nicht gefunden worden«
Die durch ihre Vollkommenheit des Erhaltenseyns sich
auszeichnenden Zapfen haben sftmmtiich keulenförmige Sehup
17S
pen, welohe oben genabelt Binij nni geh^pwi daher nn$trei«
tig einer eigen tltohen Pinns- (Kiefern-) Art jun, nvenn nicht
deren swei oder mehr hier in Frage sind. Ob es sich bei
den twar nicht su verkennenden Unterschieden in dem gan«
zen Habitos dieser Zapfen am mehr ala eine Pino8*Art hnndloi
vermag ich Jedoch wenigstens fitr jetzt nicht bestimmt ans»
Bosprschen« Die an lebenden Nadeihölsem und namentiieh
SD Kiefern gemachte Erfahrung, dass die Form und GrSase
der Zapfen, "wie die ihrer Schnppen häufig selbst an einerlei
BaaiD eine Verschiedenheit «eigen , ja dass sehr oft diesel-
ben Zapfen auf. der dem Lichte angewendeten Seite ein
;m andres Änsseres haben ^ als an der vom Lichte abge«
wendeten, nnd insbesondere, dass» an jedem wirklieben Pino»*
BiiDBie einen Theil des Jahres bind n roh. Zapfen von swei
Jabrgfingen zu finden sind, welche mit der Alters*» Verschieb
denbeit zugleich eine grosse Verschiedenheit ihres Aoeserny
vorsöglieh der Nabeiseite der Schuppen, Wahrnehmen lassen :
diese Erfahrongen sind es^ welche mir bis jetxt noch nicht
/gestatten, den Gedanken an mehr als eine Pinns^Arc hin««
sichtlich jener Z^apfen geltend an machen. Doch lässt sich
eine Lösong dieser Frage erwarten, sofern die giücliliohe
Anffindang und eine weitere Ui^tersnchong der mit diesen
Zapfen vorkoattmenden^ weiter unten besprochen werdende»
Nadel^^Kongr^gationen anf eine charakteristische Veraohieden««
iieit führen sollte.
In dem Folgenden will ich liaoh verglichenen Hon**
dertcn von Exemplaren die Zapfen eu eharakterisiren ver-
snehen, und swar in drei Abtheiinngen, ohne dass ich jedoch
drei verschiedene Pinns-Arten daraus folgern will.
a) Zapfen von 2^''--4" Lfinge, länglich-eiförmig,
oben abgerundet, an der Baals verdünnt zulaufend, mit etwas
gedrängt stehenden Schuppen , welche an der Endfläche
rondlich^rautenförmig und bei ungefähr ^*^' Abstand
unter der Spitze mit einem länglich-ornnden Dorn versehen
tinii.{anf der Qner-Kante nämlich, welche diese. Endfläche
in eine obre und untre Hälfte thdit*].
* Die in eckigen Klammern stehenden Zusätze erlaubte ich mir
>Q machen nach der Zeichnung und den vom Hrn. Vf. mir gütigst mit-
fictbeilten berrlicben Exemplaren. Bn.
17«
ß) Zapfen von A'^—S'* Länge, Unglieh-kegelförmig,
dem Ansoheine nach nrsprfiogÜch waleenförmig, zoiiäckst
dem Grunde nnd in der Mitt6 von ziemiieb gleicher, 1^''— 1|''
betragender Breite ; an der Spitze etwa« abgestumpft ; mit
nicht gedrängt stehenden Schuppen^ welche an der
Endfläche rautenförmig und bei ungefähr V^' Abstand voo
der Spitze mit einem, in der Regel abvrärts gebogenen, langen
und breiten Dorn [auf hober Queerkante ohne Vertiefung]
versehen sind«
y) Zapfen von 4^'^--^6V Länge, keg elf ö r mig, am Grnnde
über 2^' breit, oben spitz, mit sehr dichtstebendea
Schuppen , welche an der [Endfläche niedrig rautenförmig,
an der] Spitze abgerundet und bei ungefähr V" Abstand von
dieser Abrundung mit einem kleinen Dorn [auf niedrer Quer*
kante] versehen sind* Dieser letzten Zapfen sind bis jetatt
nur sehr wenige gefunden worden«
d) Zapfen im Ganzen wie die unter ß besebafifen, aber
die Dornen klein und unter jedem derselben ein kleines Grüb-
chen, welches man sonst nur ausnabipsweise bin und wieder siebt.
Wegen der oben bereits bemerkten Alters-Verschieden-
beit der Zapfen einer jeden Pinus müssen wir, selbst bei
der Annahme nur einer Art, wenigstens eine solche Abwei-
ebung der Zapfen untereinander voraussetzen , dass wir
sie in zwei Abtbeilungen bestimmt zu eharakterisiren Ter*
mögen« Wären aber bei der Kranichfelder Braunkohle wirk-
lich zwei Piiius-Arten in Frage, so würden sie viererlei
Formen liefern können« Ausserdem besitze ich aber neeh
mehre Zapfen-Esemplare, von denen ich vor der Hand niehfc
weiss , ob ich sie einer oder der andern obiger Abtbellongsn
beigeben, oder als eine neu« aufstellen solL
Von grösster Wichtigkeit fbr die Bestimmung der hier
untergegangenen Pinen ist das mit ihnen stattfindende Vor-
kommen von N a d e 1-Kongrega tionen, welche je nach deren mehr
oder minder günstigen Zusammenbäufungs« Verhältnissen und
im angefeuchteten Znstande eiiie Sonderung und Untersu-
chung der einzelnen Mädeln gestatten. Bis jetzt bin ich
jedoch in den Besitz nur einer einzigen solchen Nadel-Zu-
sammenhäufung gekommen, welche einer Untersuchung fähig
177
oad überhaupt so gut erh«hbn war, flass die üntersitdiung
sa einem erspriesslichen Resultate geführt hat. Mindestens
eio Dotzend Exemplare eineeiner Nadeln habe ieh ganz volk
kommen beraoszntösen vermocht and diese alle unterein-
ander so übereinstimmend gefunden, dass folgende Angaben
wohl ganjs ausser Zweifel gesetzt werden, können. Die Na-
deln sind fast aämmtlich über 6^' iang, und es stehen deren
drei io einer ober 3''' langen Blattscheide. Es sind diesel*
ben 0,4^'' — 0,5'" breit^ äusserst zart, überhaupt breitgedrückt*
Mit diesen Nadeln erhielt ich einige der unter ß besehrie-
benen Zapfen , welche mit denselben Vorgekommen seyn
soilen*
Fassen wir diese Kriteden eosamme», so werden wir
hauptsächlich an die in JVi^rc/ajnertAa lebende Pin us palus-»
tris WiLLD., auch an die daselbst einheimische P. ta*edaLiNN.
erinnert. Hingesehen aber darauf, dass die. Rinde anöden
Zweigen von P. taeda glatt ist, während sie an denjenigen
Ton P. palustris mit häutigen Schuppen bedeckt seyn soll,
so finde ich durch die an laehren, mit jenen Nadeln verge-
sellschaftet gefundenen , fossilen Zweigen bestehende schup-
pige Rinde mich Veranlasst , jene fossile Pinus von Kranich^
feld hauptsächlich als mit Pinus palustris verwandt anzu*
sprechen.
Ein Stück bituminöses Holz, welches mir von Kranich-'
feld mitgetheilt worden ist, ohne dass jedoch mit Gewiss-
heit gesagt werden kann^ ob es derjenigen Pinus angehört,
von welcher jene Nadeln herrühren, ist sehr lang- und grob-
faserig und enthält in seinem Innern wie an seiher Ober-
fläche eine Menge gi^osser Harz-Zellen, in welchen ein hell-
gelbes fossiles Harz als schwacher Überzug oder als dünne
Zwischenlage zum Theil durchscheinend, zum Theil matt und
pulverig-, tvie eingestreut, enthalten ist. Ob dieses fossile
Harz mehr dem Bernstein, oder dem Retinft, oder dem Honig-
stein verwandt^ ist , da'i^über Vermag ich mich zur Zeit noch
nicht zu erklären , da' bis jetzt noch sehr wenig von dem-
selben in lüeitie Hände gelangt und eine Untersuchung des
chemischen and physischen Verhaltens desselben bis. daher
noch nicht bewirkt worden ist« Auch im Innern der
Jahrgang: 1844. 12
178
fossüen Zapfen 9 deren ich mebre ron eintinder gebroclien
und entschuppt habe, bindet sich ein hellgelbes fossiles Hars
in kleinen rundlichen, grösstentheils durchscheinenden Massen.
Diese fossilen Pinus-Znpfen mit ihren Nadeln gehören
unstreitig zu den interessantesten Vorkommnissen einer vor-
geschichtlichen Pflanzenwelt, weil die Vollstfindigkeit und Er^
haltungs^Stufe , wie sie in der Kranichfelder 'Brannkohlen-
Abiagerung gerade nicht selten gefunden werden, anderwärts
ganz ungewöhnlich ist.
Um nun vorlttnfig einen Namen und eine besondere
Bezeichnung f&r die. oben in vier Abtheiiangen <sharakteri-
sirten Zapfen zu erlangen und bei späteren Hinweisangen
auf diese Abtheilnngen in möglichster Kürze reden zu kön-
nen, schlage ich vor^ die fraglichen Pinen nach ihrer obigen
Aufeinanderfolge Pin UB Kraniohfeldenai s^ a, ß, 7 and
i zu nennen *•
Nachdem mir nun Professor ^i^onn geschrieben, dass
nach den ihm mitgetheilten £xemplaren weder er noch sein
Kollege, der Botaniker 6. Bischoff, eine lebende oder fossile
Pinus- Art kennen, mit der diese Zapfen ganz übereinkämen, habe
ich solche noch mit den in der Sammlung der ösierländi-
sehen Gesellschaft zu Atlenburg befindlichen Zafrfen aus den
dortigen Braunkohlen-Lagern, wie mit jenen des königlichen
Museums zu Dresden verglichen, aber ebenfalls keine Über-
einstimmung gefunden. Zwar führt Bergmei&ter Crsdmeb
in seiner kürzlich erschienenen »Übersicht der geognostischen
Verhältnisse von Thüringen^^ ^ S. 145, eine Pinus ornata
und Abies plicata, deren Zapfen ich eben su Dresden
gesehen, als bekannte Arten der KramehfeUer Braunkohle
an; allein obschon die meinigen denen der erstgenannten Art
ähnlich sind^ so weichen sie doch [alle ?] durch je ein vertieftes
rhomboidales Grübchen an der Stelle des Dornes auf dem
Rücken der Schuppe davon ab, und an eine Ähnlichkeit mit
Abies plicata , die einer andern Grnppi^ angehört , ist gar
^ Die 3 ersten sind in' der Urschrift sehr schön auf einem litho.
grapbirten Blatte dargestellt. Bhofin.
179
niebt ea denken ; wenigstens waren die «wel von Hrn. Cred-
9KR genannten Arten gewiss nicht unter meinen Eiemplaren«
Doch schrieb mir Hr. Dr. B. Cotta, es machten die JTra-
mhfelier Zapfen gewissen noch nicht beschriebenen Exem-
plaren ans der Gegend von Altenburg und von Seeberg bei
Eger entsprechen»
Zuletzt hat Prof. Göppert in Breslau nach Ansicht
der Äbbildangen mir* geschrieben : ^>Fg. a squamarutn spinis
inflesis steht Pinns taeda der Jetzt weit, Fg. ß squamarum
9fm refiexis dagegen Pinus rigida Miller am nächsten;
% 7 gehört vielleicht zu a und ist wohl nur ein Exemplar
Fon einem kräftigern Stamme, wie dergleichen Modifikationen
floch bei ein und derselben Art der Jetztwelt gefunden wer<»
den. Beide Formen sind jedoch entschieden nen^^ Ein mir
ökrsendeter Zapfen der P. rigida bestätigt Jene Ansicht*
Nachtrag. Gestern (6. Febr. 1844) habe ich in Kratrichfeid eine«
etwas plattg^ed ruckten Zapfen gefn^adef», we]cb«r a«f der einen Seite dieFöroi
<>, iof der andern die ß in ausgeseielMietees Grade darstellt **• Die
Achtung der Dornen hang;t von der des Druckes in Besug auf die Lage
dei Zapfens ab, wodurch dieser .plattg;edruckt wird; geht nun dies«
Richtung auf der Unterseite gegen die Spitse, oben gvgen die Basis des
Zipfens, so muss die eine Seite = a» die andre =3= ß werden, wie ich
iiess eben gefunden habe* Daher aind auch bei saröekgekrciniinten Dor«
nea die Endflächen der Schuppen selbst platter gedruckt) ISuger, bei auf»
Sekraainiten Schoppen zAsammengedrdekt , kure und die Seitenflächen
neisteos freier. Sind aber die 2 Haoptformen a und fl nur Modifikatto*
DCB einer Art, so werden ancb ^ und 6 keine grosseren Ansprüche mehf
Diehen dürfen.
* ich habe deniSapfeo geaeheii tintt lanM'das Polgende darehaus beatäftgeii. fia.
12
Briefwechsel.
Mittheilungen an den Geheimenrath v. Leonhard
gerichtet.
Catania, 26. Nov'emb. 1843.
. Scheint es doch beinahe , mein sehr wertber Freond , als wäre ein ,
Ausbrach des Ätna nöthig^ gewesen, um unssrn brieflicheo Verkehr, der
seit längerer Zeit stockte, neu zu beleben.
Noch war kein Jahr abgelaufen seit der Eruption , welehe des 27.
November 1842 anfing und deren Erscheinungen am 28. Dezember «ndig- ,
ten, als am 17. November d. J. Nachmittags um 2 Uhr am westlichen
Berg>Gebänge, in der „wüsten^' Region nach und nach fünfzehn Schlünde ,
sich öffneten, denen Rauch entstieg, und welohe in grosser Menge ,
l^lohende Schlacken und vulkanischen Sand auswarfen; zugleich bebte
der Boden und man vernahm heftiges unlerirdisebes GerSosch. Zehn
jener Schlünde befanden sich einaivder so nahe, dass die aus den Tiefen i
emporquellende Lava sehr bald eine einzige Spalte von vierboodert ,
Schritten Lange und etwa fdnfzig Schritten Breite daraus bildete. Ans
dieser Spalte ergoss sich der Gluth-Strom mit so ungewohnter Schnel-
ligkeit, dass er binnen wenigen Stunden die Lava von 1832 überstieg
und seitwärts durch die Waldungen von Ädernd und von StaleUoy in der
Nähe der Monti Bffitto und Lepre sich wälzte. Am nächstfolgenden
Tage schon hatte der Strom die angebaute Gegend des Monte Paparia
durchschritten , indem er überall vielen Schaden anrichtete. In gerader
Linie rockte derselbe gegen die Stadt Bronte vor und setzte deren Be-
wohner, die von den Unfällen durch die Eruption des Jahres 1832
sich kaum erholt hatten , in grössten Schrecken. Glücklicherweise
traf die Lava auf den gegen Süden gelegenen Hügel La ViUoria]
von hier nahm sie ihren Lauf gegen die „Consular^Strasse^^ welche von
'Palermo nach Messina führt. Nun schien die Gluht-Masse weniger schnell
vorzurücken; am 22. Novemb. hatte sie die Strasse noch nicht berührt,
181
erat am 23. ftnd Dieses Statt, ancl deo 24. schritt dieselbe darüber bin.
Mit ibnehmeoder Geschwindiglceit senkte sich der feurige Strom dem
Tbale zo, in welchem der Simeio fliesst, der bekanntlich das Ätna-Oebiei
?0D deo Sekundär-Äblag^erungen bei Placa scheidet. Während des Ver-
laofes dieser Tage stiess der grosse Krater Säulen dichten Rauches aus,
beladen mit vulkanischem Sande, auch Salzsäure und schwefelige Säuren
eDthaltend. Gewächse, auf weiche dieser Rauch sich senkte, namentlich
Oraogeo- und Zitronen-Bäume, wurden gleichsam verbrannt. Besonders
ereig;uete sich diess auf einer weiten Strecke im Osten und Süden des
Toikans, wohin Winde den Rauch führten. Die grosse Spalte, aus den
lebn Eraptions-SchlQnden entstanden , lässt nirgends einen Kegel von
tufgebäuftem vulkanischen Material wahrnehmen; beide Ränder aber
mebeinen mit Schlacken und mit Sand bedeckt. Die Lava bat eine
hib rerglaste , Eisen-reiche, schwere Grundmasse von grauer Farbe;
Feldspatb- [Labrador-?] Blättchen liegen in dieser Grondmasse, hin und
wieder auch Augit-Krystalle. Am 24. Nov. Vormittags bemerkte man,
dass im Norden des grossen Kraters, an der Coriasizo genannten Stelle
noch ein Schlund sich Aufthat. Bald entfloss demselben ein unbedeu-
tender Lava-Strom, welcher seine Richtung nach 'dem Geholze von Ma-
letb nahm. Denselben Tag ereignete sich um halb zwei Uhr Nachmit-
taga ein ausserordentliches und sehr ungluckvolles Phänomen in der
Tiefe des Abhanges vom SimetO'Thale» Hier, wo überaus fruchtbare
Undereien sich befinden, hatte die zuerst erwähnte Lava das Ende ihres
Laofes erreicht. Viele Menschen waren beschäftigt, die Bäume zu fällen,
velche möglicherweise noch eine Beute der GIuht-Masse werden konnten.
Sie nahten mit grosser Vort»icht ; aber plötzlich fand eine sehr heftige
Explosion Statt; vielleicht in Folge gewaltsamen Entweichens von Was-
ser ans dem Boden. Der grösste'Theil der Arbeiter blieb todt auf dem
Platze; die wenigen, welche sich retteten, sind schwer verletzt durch
vmher^eschlenderte Lava-Bruchstuckci sowohl, als dadurch, dass sie ge-
valtsam zu Boden geworfen wurden. Ein so furchtbares Ereigniss, das
>a dem grossen Schaden verwüsteter Ländereien — die einzige Nah-
nin;rg.QQe||e der Umwohner — sich gesellte, machte die neueste Eruption
besonders schrecklich. Sollte noch ein weiteres Vorruitken der Lava
g«gen den Fluss hin stattfinden , so werden durch Austreten des Was-
iers die Verloste immer grSsser; ja es wäre denkbar, dass der Simeto
einen andern Lauf nähme.
Zur bequemen Übersicht fuge ich (Taf. II) eine fluchtige Skizze
^er Gegend bei, welche der Schauplatz des Ereignisses gewesen.
Carlo G^mmellaro.
Lausanne^ 6. Dez. 1843.
Die nn^anstige Witterung dieses Jahres, so wie der Umstand, dass wir
HB JoliuB hier die Versammlung ^tr 8chweit%eri$€hei9 Wissenscfaafts*
183
Gesellschaft hatten, bielteB mich tqb allen Berg-Wanderungen ab, einige
Auiiflüge um Bex ausgenommen. Im verfiosseDen Jahre war ich in Al^
torf, um einer Versammlung; unserer Gesellschaft beizuwohnen, welche
das»Ibst zum ersten Male sich einfand. Man hatte nicht so viele Gäste
erwartet. Aus Zürich kamen Ebcher vorf der Ltnth» Moussoti u. A.;
Agassiz stellte sich, begleitet von seinem getreuen Dbsor, vom Aar»
Gletscher ein« Feiner war der Professor Gvyot da, welcher sich mit
topographischen Aufnahmen der erratischen Blöcke in den Reust-, Rhein-,
Aar- und AAone-Becken beschäftigt. Auch Dobois de MoNTPBaRBCx, der
Geologe des Kaukasus, fehlte uiclit. Den Präsidenten ]>r, Lusser kannte
ich seit langer Zeit ; aber nie hatte ich Gelegenheit , seine Sammlung
von Gotiharder Felsarten zu aeben; sie ist überaus lehrreich. Oboe
Zweifel kenne« Sie bereita das schone Profil , welche» LuassR neulich
über die Berge der Umgegend des Waldstätier Ses^s herausgab.
Nach dreitägigem, in jeder Beziehung höchst interessantem BeisAio-
menseyo zu Altorf brachen wir in grosser Gesellschaft nach dem GoU*
hard auf. Sie werden sidier vermutheu, dass die Gletscher-Angelegen-
heit nicht unbe^prochen blieb. Agassiz erstattete ausführlichen Bericht
über seine Arbeiten und Beobachtungen auf dena Aar-Gletscher, — Wir
alle überstiegen mit einander den Pass der Furk^, Unser Freund Escbeii,
welcher unermüdet zu beiden Seiten des Weges forschte, war so gläck"
lieh , in dem Thonschiefer oder vielmehr in dem Glimmerschiefer , der
einen The'il des Berges ausmacht, Be lemniten zu entdecken. Jene Fell-
art wechselt, wie Sie wissen, mit Lagen schiefrigen Kalke» und weissen
talkigen Schiefers. Die Thatsachen wurden von mir in einer Abhaudlang
über den Gotthard beschrieben. Durch die Belemniten worden die er-
wähnten Gesteine vollkommen mit den Schiefern der Nuffenen auf dem
südlichen (?otf/iarJ- Gehänge identifizirt. Mich hat es sehr gefreut, diese
mir so wohl bekannten Örtlicbkeiten wieder zu sehen , welche ich seit
1833 nicht besucht hatte. — — Am Rhone-Gletscher angelangt stieg
die ganze Gesellschaft auf dem Eise hinunter, um die blauen Lagen oud
Adern zu untersuchen , die Gegenstände des Streites zwischen Forbes
und AoASsiz. Mein' Vorhaben war, unsere Reisegenossen bis zum Aar-
Gletscher zu begleiten; allein es war schon sechs Uhr Abends, als msQ
sich Anschickte, die Meyenwand zu. ersteigen, und die Aussicht, erst um zehn
Uhr in der Nacht das Hospiz der Grimsel zu erreichen, schreckte mich
ab. Ich stieg nach Münster hinunter und that sehr wohl daran , denn
am folgenden Tage trat sehr ungünstiges Wetter ein.
Da man mir in Altorf die Ehre erwiesen , mich zum Präsidenten
der Schweitzerischen Gesellschaft zu ernennen, welche in diesem Jahre
den 24. , 25. und 26. Julius in Lausanne zusammentreten sollte , so
niusste ich diesem Geschäfte alle meine freie Zeit widmen. Die Ver-
sammlung war eben so zahlreich als interessant; die Abtheiluugen für
Physik, Geologie, Botanik und Medizin zeigten sich besonders thatig.
Viele unserer gemeinsamen Freunde aus Genf, Neuchatelf Basel, Bern
und Zürich batteo sich eiugefuodeo. Was Jedoch als besonder« erfreoUcbes
EffigniM gelten maaste , das war die Eracbeinung^ vnaerea wurdi«
gfo Freundes Lbopold von Buch, den ich aeil 1839 nicht gesehen hatte.
Leider koiiote ich seinen Umgang nicht in dem Grade geni^aaen , wie
Solches wohl mein Wunach geweaen w£re. Ich begleitete die HH. P.
Mbrian, Stodbiü iHid BsoiiBR nach A^dt und sodann hls MtfrCij^ny^ um,
neiiier Cresebafte wegen I acbneti nach X»4aiaitati« surdckjatthehreD« Ale
ich wieder nach Bern kaiU} war Buch bereits abgeteiat; woM kann man
nafern Freund einem Meteore vergleiebeOf das eraoheiilt iiud veradiwm^
d«t, wenn dasselbe «n» wonigsten erwartet wifd.
Laadt.
War$chau, 6. Des. 1843.
Mit unaeren^ gomeinaebaftlichen Freund Nöogehaih aua Bann y der
10 einer bergmannischen Kommisaion nach PnUn berufen worden war^:
bio ich fast 2 Monaie lang im Lande hernmgeaogen , da ich jetzt auch
irieder als Bergrath mit der Leitung unserer Bergwerke bcaeiiäftjgt bin;
Diese vielen Arbeiten haben mich aucli gehindert, eine Schrift au vollen*
den, die ich acbon 1840 unter dem Titel „Neue Beitrage snr Ge<|<
gBosie von Polen" ausgeben wollte. Jetzt endlich ist mir die Been«
difrung gelungen, und die darüber veratrichene Zeit ist für dioKomple*
tiraog; der Arbeit nicht ohne JNutzen gewesen.
Diese Beiträge bringen manche weaentliche Beriohtignngen su mei*
ofr frühem Arbeit über PoUn und neue Ansichten und apszielierc( Be*
ubeitDog einzelner Formationen. Sie beateben aus 7 Abhandlungen:
1) Über die genauere Gliederoi^g des Polmscken Musobelkalka*
2) Über dei| Keuper in Polen und waa nach meiner Ansicht dasn ga«
i&hlt werden bmiss.
3) Über die wahre Lagerung und das Alter des Thoneisenstein-Gsbir*
ges all oberer Liasmergel.
3) Ober die Gliederung des polnischen Jura und aeine Übereinatim-
DDQg mit aeinen Gliedern in DeuUehland u. a. w«
5) Über ein baltischea Oolithen-Bassin.
6) Über die Lagerung und daa Alter dea polnischen Saixgebirgt
Dach nenern Erfahrungen. Es liegt wirklich über der Kreide. Darin
werden Sie auch über die Struktur des Wieliczkaer Salzgebirges bes-
tere Nachrichten finden, als bis jetzt gewöhnlich gegeben wurden,
7) Über das relative Erhebungs-Alter des Sandomirer und des Sud-
rutsischen GebirgsSystems und der Gebirgs-Massen auf der kleinen
Scklesisch'Polnischen Hochebene.
Puscti.
184
Mittbeiiungen aa Professor Bronn gerichtet.
Krakau, 29. Novensb. 1843.
EioeD neuen Fundort von PetrefskUn entd«ckle ieh verfloMeiieD
Sommer in dem alpinen Liee-Kalk der Tatrm^ welche volf«(ftndt(( meine
Ansiebt über das AUer dieser Gebirg^e bestäfi|^efi. Im Ber^;« CzifrwonM
Skaika am ndrdlirhen Ende des Thaies Mientusia bei E'oMcUiuko hat
man eine Eiseiistein-Grube geöffnet, in der vifte Versteinern ogen vor-
komme% zum Theilin den Nieren von Rotheisenstein selbst. Am häufig-
sten findet sich
1) Nautilus ovatus Schublbr in ||;rossen Exemplaren, die öfters
1' Durchmesser haben.. Imni^r ist der Rucken-Sattel der Scheidewände
mehr ausgebogen , als der Seiten-Sattel , der auf der Sutar su liegen
pflegt- lind weniger gross ist. Wo die Schale erhalten ist, da findet
nwn sie mit Streifen bedeckt.
2)Ammonites Wallcotii Sow.: leicht erkennbar durch seine
flache Rinne auf der Seite der Windungen.
3) Ammonites serpentinus RsrNECKfi: ansgexetchnet durch die
dicht aneinander gereihten, platten, sichelförmigen Rippen.
4) Ammonites fimbriatus: durch seine gekräuselten Rippen
erkennbar.
5) Ammonites heterophyllns: mit der eigenthfimlichen gerun-
deten Lohen-Zeichnung.
Dieser Punkt ist nm so wichtiger für die Bestimmung des litsi-
schen Alpenkalkes, da er sich in der Nfihe des ihn bedeckenden Nom-
muliten-Dotomites befindet. Lias-Versteinerungen fand ich in der Mitte
der Kalksteine , dann ditcht am Ende , im Liegenden in der Nähe des
Ruthen Sandsteins. Em folgt daraus, dass sich im TairisekeH Alpenkalke
nichts als Lies befindet; dafSr borgt aaeh die grosse Ähnliehkeit des
Gesteines.
L. Zeuschnbr.
B€idelher$^ 22. Des. 1843.
Die von Hrn. Ezqüerra fibersrendeten Erse der verSehiedenen Gru-
ben der Sierra Almagrera (Jahrb. i.848 ^ S. 787) sind hauptsachlich
Bleierze, vorherrschend Bleiglanz, zum Thell wohl etwas Silber-haltig,
und mit Blende und Braun-Eisenstein häufig gemengt. Interessant ist
die Entstehung des kohlensauren Bleioxydea aus Bleiglanz. Auf der
Grube Obsercacion kommen ganze Massen von gesäuertem Bleioxyd vor,
die noch deutlich ihren Ursprung aus Bleiglanz verrathen ; sie seigen
namentlich das Schaalige, was auch manche dichte Bleiglanze aus der-
selben Grube wsbrnehmen lassen. — Auf der Grube Esperawsta finden
sich in Druscnräamen voo Bltiglaoi und dem Gang-Gh»tein Gyps*
185
KrysUll«; erster Ut an den BerCihning^sPunkten etwas erdige geworden,
gerade wie er «s bei der Veränderung zu g^es&uerten Oxyden wird, so
digs CS selieint, sIk ob durch die Zersetsonn^ des Bleiglanses die Ent-
stehung des soliwefelsauren Kalkes, >des Gypsspatbes bedingt seye. Das
Gesteta, welches sehr verwittert ist, bat vieileiebt Kalk enthaHen und
za jener Yerblndang bergegebeo. Intereatant wSra es, dieser Erscbei-
BODg weiter oachsnspurem
R. Blum.
JB^rn^ 31. Deaemb. 1B43«
Der Metamorpfaism'tts in den Alpen bat das Eigentbfim«
Hefte, dass man selten, oder wob I eher niemats, eine Steinsrt sieht, die
«0, naeh der gangbaren Ümwandlongs-Theorie , als das Agens oder
deo Herd des metamorpbischen Prozesses betrachten könnte. Wer in den
Penninisehen Alpen, wo die Umwandlung sich in grösstem Maasstabe
zeigt, nach Porphyr-Buckeln, Granit-Gangen, syenitischen oder dioriti*'
sehen Eroptions-Gesteineii und ähnlichen greifbaren Ursachen der ver-
änderten BeschaiFenheit aller Steinarten suchen wollte, hätte gewiss ge-
ringe Hoffnung auf einen gesegneten Erfolg ; es wäre denn , dass er,
nm doch nicht v^ergebehs anf Abenteuer ausgezogen zu seyn, WindmClh-
iro für fechtende Riesen ansehen wurde, Sie mögen fiber den Grossen
Bernhard nach Aosta ^ oder über Zermatt und Matterjoch nach ChäÜl*
ton, oder von^Brieg ober den Shnplon nach Domo reisen: anfallen
rfiften 12 bis 20 Stunden langen Profilen durchschneiden sie endlose
Sehiehten-Polgen von Thonsehiefer,Chloritschiefer, Serpentin schiefer, Talk-
»cbiefer , Gneiss, ohne eine Spur wahrhaft massiger Gesteine zu sehen.
Aber selbst , v^enn man auf diese letzten verzichten und die Sammlqng
tuf umgewandelte Steinarten beschHlnken wollte, dürfte sie zur Versinnli-
ebong doch wenig genügen. Tchbabe wiederholt, wenn ich zu Hausemir den
Metamorphisnaus ruhig Aberlegte, gewünscht, einem Chemiker eine Folge
von Belegstucken öbergeben zu können , und befand mich jedesmal in
Verlegenheit, wenn ich. im Gebirge Stucke aufsuchen wollte , von deren
Analyse entscheidende Resultate zu erwarten gewesen wären. Sie stei-
ften vom Hauptthale des Wallis nach den sddllchen Gebirgen Stunden
lang durch graue Tbonschiefer , bald stark aufbrausend und gemeinem
Mcrgelsebiefer genähert, bald stark glänzend und in Talk- und Glimmeiv
Schiefer übergehend, ohne dass man sagen dürfte, die eine Abänderung
si^y mit Gneiss oder andern krystallinischen Schiefern enger verbunden«
aU die andern. Bann erscheint mitten in diesen grauen Schiefern als
Cinlagernng ein grüner Schiefer; er scheint aus der Ferne scharf abge«
sondert, wie ein isolirtes, lebhaft grünes Nest in dem grauen zu stecken^
betrachten Sie ihn aber in der Nähe, so erkennt man nur einen gewöhn-
lieben graoen Schiefer, an dem sich ein schwaeher Stieb in's Gräne kaum
uterscbeiden lässt, nnd weiss zwischen ibro und dem anderen Schiefer
kerne Grenze zu fiudeo. Offenbar isl die lebhaftere Farbe des aus der
Ferne gesehenen Steines eine Fnige der Konzentralion dipr Lichtstrablen.
An anderen Stelleo zeigt sich die grüne Farbe, auch in. der Nähe, die
Steinart schwankt zwischen Th0n«chi<?fer, Chloritacbiefer und Serpcotio-
schiefer , sie erscheint z. B. auf der Scbie/erfläebe al« ein gewöhaiieber
grünlichgrauer Thonftcbiefer, von dem berrschendeii graoeo Flysch nicht
wesentlich verschieden, im Querbruch aber mit den WAebsglauz und
allen Charakteren des Serpentins; oder der Glanz wird so stark und
metallartig, die Beimengung von kohlensaurer Kalkerde wird so gänz-
lich verdrängt durch Quarz f dass der Schiefer nur als Glimmerschiefer
beschrieben werden kann. Es ist möglich, dass sich Stellen auffinden
liessen, wo zwischen gewöhnlichem , aufbraussendem Flysch und diesen
krystallinisch^n Scbiefern Überlange m scbUgen wären | ich gestehe
aber offen, dass der allgemeine Eindruck > den der Metamorphismus bis
jetzt auf mich geo^acht hat» nicht gerade zu> einer genaueren Beachtung
dieser scheinbaren Übergänge und Zwischengest-eiue aufmunterte. Dass
die sclemeataren Bestaudtheile eines Chlorit- oder Serpentin-Schiefers nicht
die nämlichen seyen, wie diejenigen eines aufbrausenden Flyschschiefers,
wissen wir bereits ohne neue Analysen; ein Austausch von Stoffen, dan
Verschwinden von Kalkerde und ein Zutreten von Talkerde und Kiesel-
erde scheint jedenfalls zugegeben werden zu müssen, und diese Annahme
allein, da sie die Aufgabe zu einer unbestimmten macht, wurde. wohl
binreichen, jedem Chemiker von einer analytischen Arbeit über diese Dinge
abzuschrecken. Das Räthsel der Umwandlung von Kalkstein in Dolomit
ist bis jetzt durch Gesteins-Analysen nicht gelöst worden. H. von Buch
bat, wie Sie wissen, bei Trento beobachtet, wie die Spalten einea Kalk-
steins mit kleinen Braunspath-Rhomboedcrn ausgekleidet sind, und die
Entstehung des Dolomite durch dieses Eindringen von Braunspath bis
SU gänzlichem Verschwinden des Kalksteins zu erklären versucht* In
unseren 4/p«it, wo die Dolomite oft als dichte, äusserlicb geJb bestaubte
Gesteine auftfeten , scheint ebenfalls die Bildung derselben durch den
Zutritt von staubartigen Dolomit-Theilchen zum Kalkstein, ohne chemische
Verbindung beider Mineralien, vermittelt zu werden; daher auch diese
dolomitischen Kalksteine meist eben so stark wie reine Kalksteine mit
Säuren aufbrausen. Ein analoger Hergang findet gewiss auch in an*
deren Fällen und oft wohl in weit verwiekelterem Verhältnisse Statt.
Die ursprüngliche Stein-Masse erleidet allerdings oft Umänderungen ihrer
Aggregation, Härte, Farbe u. s. w. oder in der Verbindung. ihrer elemen-
taren Bestandtheiic , es wird Kreide zu salinischem Marmor , Tbon zu
Jaspis, matter Schiefer zu glänzend buntem Tbonsclilefer ; die wichti-
geren, oft auf grosse Gebirgs-Massen sich ausdehnenden Umwandlungen
geschehen aber durch das Eindringen von Mineralien, die sich in der
Regel nicht aus dem Nebengestein gebildet zu haben scheinen, deren
Ursprung eben so räthselhaft ist, als der des Braunspaths im Dolomit-
Kalkstein. Der Übergang des Maciguo in Galeatro lässt sich grösstea-
tbeils noch ala eine Umwandlung dea Macigno «elbai erkläreiij nur Eisen
187
wd Mang^aD aid^co in grScMreM Verblltunt, als im oraiprflDg liebes Oe«
steine vorhaddeo scyn; aber nicht so der To$kmiitehe Gabbro-roaaa, der
Schalsteio im Nassaviacheni der Spiltt Iranzdaiaeher Geologen, der grüne
Schiefer io BinditSH und am Uridy Lokal-Benenoongen , womit überall
dieselbe Steinarl bezeiebaet wird. Dtesea offenbar metafliorpbi«cbe Ge-<
st^D enthält caverlasaig Beatandtbeile bald tri gröaaerean , bald in gerin-
gerem Verbditnisa., die aicb im Macigna, im Tlionscbiefer , im Flyacii
Dicht vor6nden. Und wenn nun aus den Spillt aieh ein Diorit oder
Serpentin oder Gnbbro entwielcelt, ao laaat aieb a&cb in dieaen Geatei«
■eo die Zdsammeiiaetznng dea- Spilita nicht aiehr erkennen; Ein eben
to vergebliche» Bemühen wiirde ea aeyii, wenn ntfan den grftoitiaehe»
Gieiw mit greseen Feldapttth^^Zwilliiigen , der die Kern*Maaae unaerer
Hocbalpen bildet , durch alle Zwiaehengeateineauf den uraprüngliehen,
htrefakte-fahrenden Flfaeli aaruckflihren Wollte. Sie legen Stucke von
Gneis», von Talk- oder Glimmer-Schiefer mit einseinen Feldspatb-Blätl^^
ebeo, Taikachiefer ebne Feldapath , krystalliniechem Thonachiefer ond-
geneiaem Thonachiefer nebeneinander, in gleicher Ordnung wie aie la>
^er Natur gebrochen wurden : waa Sie aber ana der nähern Untersu-
ebuAg dieaer Stücke lernen, geht nicht Weiler^ als was Ihnen jedes Hand«'
baeh der Petrngraphie aagt, und läset Sie -über den Stammoft der nenefi-
Bettaadlbeile und den Proaesa der Metamorphoae -vollkommen im Dun-
lein. Zugealanden jedoch, dass eine solche Reihe von Stucken immer-»
bin loterease haben könne, so findet eben daa Einsammeln derselben in
den Alpen Schwierigkeiten, auf dte man nicht vorbereitet ist. Die Stein-
arten, die einen Basalt- oder Trapp-Gang vom Nebengeatein trennen,
lasseo sich leicht nberaeben, und die Auswahl charakteriatischer Beleg*
Ktöcke ist bald gemacht; man kennt die beiden Grensen, den umwandeln«
den Trapp und daa on? eränderte Nebeogestein. Eratreokt sich aber die.
Metamorphoae auf daa Gance ausgedehnter Geblrga-Systeme, und ist die
Folferong, daas man die Steinarten derselben als umgewandelte an be-
trachten habe, das Resultat mehrjähriger, an vevschiedenen Stellen ge«
fiamnielter Beobachtungen, die aicb unter einander ergänzen, ao konnte
auch die aorgfältigate Auswahl von Stucken, wenn aie nicht von genauen
Besebrei bongen und einer geologischen Darstellung der ganzen Gegend
begleitet wären, dach aie ala ein aicheres Beleg zn je iiet Behauptung
gelten. Sie haben z. B. an einer Stelle in einem gewöhnlieben Flyscfa
Fnkoiden und Belemniten gefunden ; au anderer Zeit und ari anderem
Orte sehen Sie einen Flysch» den Sie mü jenem für identisch halten, weil
rieJleicht an einer dritten Stelle beide ineinander übergehen , aie aehea
dieaen zweiten Fljrsch in Cblorilschiefer übergeben ; wieder an anderem.
Orte bildet sich ein Flya^cb zu Serpentinscbiefer oder Strablstein um; «a
noch anderem stehen Chloritscbiefer , Strahlsteinschiefer und Gahhro in
iaaigster Verbindung, und Sie hätten die Sorgfalt gehabt, an allen dieaen
Stellen Belcgatfioke zu schlagen, so wird demjenigen, der nur die Stdcke
nebt , doch immer der Zweifel bleiben , ob aie aich in der Identität der
van verscbiedcnetf Orten herrubreodeii Gefttelnt nkht gftitrt haben; und
188
w^DO sie sieh diraof eidlasseii » an jeder Stelle , wo g^emeioer Flyseh
oder sonst eioe mit der Steioart einer anderen Stelle identisehe auftritt,
auch ein Stuck derselb'en in Ihre Sammlang anfzunebmen , so mochte
Dieas jenem Zweifel nur neue Anhalts-Ponkte gewiliren, da es kaum za
•rhalten ist, dass Stocke, die von weit auseinander liefrenden Orten her-
atammen , nicht kleine Differencen des Glanzes , der Farbe und andrer
Mericmale zeigren. Was sieb unter ao schwierig^en Verhältnissen thao
Ksst, hab^ iob in den Samrolnn^n von Bündiner Gebirg;ssrten zu leisten
versucht, die unser Museum vor einigen Jahren bat schlagen lassen, und
die Sie im Jabrbndh i840 ang>ezeif(t haben. Die Auswahl der Stucke
wfire gewiss, in Besiehong auf Melamorpbiamos , noch besser ausge-
fallen, wenn ich aelbst noch einmal hingereist und die Wahl an Ort und
Stelle getroffen hätte; zu sdlohen Reisen aber finde ich keine Zeit, ond
ieh muaste mich darauf beschränken, meinen gewöhnlichen Begleiter damit
SU beauftragen und ihm alle Stacke, die gesehlagen werden aollten, mit
genauer Angabe dca Ortes aus unserer Sammlung mitzugeben. lodesi,
ieh wiederhole es, so fest ich nberzcugt bin, dass jeder Geologe, der die
Hochalpen , den Apennin und To$kana mit Aufmerksamkeit nntersucbea
wollte, zuletzt der metamorphiscben Ansichten huldigen mfisste, was ja
auch durch die Erfahrung genugsam bestätigt wird, ao glaube ich doch
kaum, dass ein zweifelnder durch Sammlungen sich werde, belehren lassen.
Es muss vielmehr die Geologie ernstlich sich dagegen verwahren , dass
man solcher Sammlongen sich bediene , um den Metamorphismus zu be-
atreiten, indem die chemische Analyse nachweise, daas die Bestandtbeile
der metamorphiscben Steinart aich niebt in derjenigen vorfanden, die
man als die ursprungliche betrachtet. Bei solcher Art zu verfahren,
mässten auch eine Menge von Pseudomorphosen des Mineral-Reichs als
chemische UomSgiichkeiten geläugnet werden. Die Analogie ist wirk-
lich vollkommen: auf beiden Seiten sind Thatsaehen, die Jeder anerken-
nen muss , der sie sieht ; die einen dieser Thatsaehen sind mit Hälfe
unserer physikalischen und chemischen Theorie'n erklärbar, andere nicht;
warum also in dem einen Fall nicht auch wie in dem anderen zuwarten,
bia der Scharfsinn oder der Zofall uns den Weg entdecken lasst, dessen
die Natur aich bedient, um diese räthselhaften Produkte zu erzeugen?
Noch im Laufe dieses Sommers horte ich einen berühmten Chemiker
äussern, es wäre wohl denkbar, daa Talkerde und Kalkerde isomere
Formen der nämlichen Substanz seyen , so dass die Umwandlung von
Kalkstein in Dolomit sich ohne das Hinzutreten einer neuen Substsnz
erklären liesse ; Bbrzelius , in seinem Lehrbuch , hält es nicht für un-
wahrsebeittlich, dass Kali, Kalkerde, Talkerde, Thonerde, Kieselerde etc.
•US gemeinschaftlichen Grundstoffen zusammengesetzt seyen.- Sind uns
aber noch Entdeckungen von solcher Wichtigkeit vorbehalten, so ist es
gewiss voreilig, Beobachtungen , die von allen Seiten bestätigt werde0|
desshalb als ungenau , und die Hoffnung , dass einer späteren Zeit die
Erklärung derselben vorbehalten seyn möge, als eine einfältige zu be-
MiehaeOy weil'die Chemie auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte nicht
189
in n%eB vermag, wie «in Goeiu oderGranil aas aiMa Sandateio oder
Schiefer herTorgebrn keno.
Von dem schonen Buche von FoiiBBt, traveU tkroMffk the alps^ wer*
den Sie wobi einen Aofsnir im Jahr buche geben. Es iat unstreitig eines
der gediegensten Werice » die seit längerer Zeit aber die Alpen erschie-
neo lind, und die Gletscberfrsge, die das Haupttbema bildet, wird durch
diuelbe, wenn anch nicht abgeschlossen, doch nm ein Wesentliches ge-
iordert und auf eine streng physikalische Grondlsge gebaut. Zugleich
iit die Dsrstellung so geschmackvoll und die theoretischen und abstrak«
tefco Untersuch an gen sind so geschickt Terflochten mit historischen und
beiehreibeoden Stacken, data man das Buch mit immer steigendem In*
tereMs au Ende liest.
B. Studer*
Neue Literatur.
A. Bücher.
1842.
Mitchell: Elements of Oeology, wüh an Outtine of the Qeology of
North Carolina; for the üse of Stuäehts of the Umversity (141 pp»)
8* [ . . ". erschien in Nord-Amerika}.
Abbe Peou^s : Bistoire et phinomenes du volcan et des iles voleaniquet
' de Santorin euivis d'un coup d'oeil sur Vetat tnoral et religieux de
la Orece moderne , composes en 1837, Paria 8*^ avec carte [ein
Auszug davon in ZV. Annales des voyages, 184S; d, XV, 105^115].
1843.
L. AoAssiz: über die Aufeinanderfolge und Entwickelung der organisir-
ten Wesen auf der Oberfläche der Erde in den verschiedenen Zeit-
altern, Rede bei der Einweihung der Aicademie zu Neuchatel am
18. Nov. 1841. A. d. Franz. v. Dr. (f. GrIoeb (16 SS.) 8<> BaUe
[4 Rthlr.].
K» E. V. Baer und G. v. Helmersen: zur Kenntniss .des Russischen
Reiches und der an^^renzenden Lander Asiens, Petersburg, 8®: "
VI. Bändchen : G. Helmersen's Reise nach dem Ural und der Kirgi-
aen-Steppe in den Jahren 1833 und 1835 [vi und 243 SS.] mit einer
geognost. Karte und Gebirgs-Profilen [auf 3 Blättern in gr. 4^ und
i foL] 2 fl. 42 kr. — VIII. Bändchen, gemischten Inhaltes: 1) £.
Eichwald, neuer Beitrag zur Geognosie Esthlands und Finnlands*,
2) ders. über die Obolen und den silurischen Sandstein von Esih-
land und Schweden*, 3) ders. über das Seifen-Gebirge des Ural und
seine organischen Einschlüsse (und 4 eine ornithologiscbe Abhandlung
m. 5 Tafeln) [3 fl. 15 kr.].
R. V. Benrigsen-Forder : geognostiscbe Karte der Umgegend von Berlin,
1 Bl. in gr. fol. mit 38 SS. erläuternden Textes in gr. 4^^ Berlin
[2 Rthlr.].
H. G. Broun r Ctosehiebto dtr-Ncinr, £Kir%tfrf 8* [Jafbrfi. fM9, 336],
Lief« VII— X oder £d. II, S. i—xvi und 306—836, Ende des Bnodes
[der Ilf. ßafrd wird die systemMische Aufzählung; der FoMsil-Reste,
einen Niynienc^tor pattteontologieut , die allj^emeinen Resultate au«
jener AnfEahiting, and das intellektuelle Leben, die WechselthStigkeit
des Menschen mit den tellurischen und organischen Kräften enthalten].
Db LA Charri^e i Mecii du iremblement de terre de la Guadeloupe du
S.fevriet J849, prAiente ä S, A.R, Mgr. iePrinceoB JoirrviLL-ä,
Bas9e-Terre, 4^^
H. DB CoTXBGNo: Essat d^une Classification des terrains tertiaires du
dipt. de la Gironde, Bordeaux 8*.
I. CozzENs: Geulogical History of Manhattan or New-York Island (114
pp.) 8®. NeW'York* v
Devillb: Observations sur le tremhlement de terre iprowvS ä la Gua-
deloupe le 8, feffrier 1848, Basse-Terre, 4\
Alph. Favrb : observations sur les Diceras , 30 pp. in 4^ av. 5 . pll.
Qeneve 1848 (5 Francs).
H. B. Gbinitz: aber die in der Natur mSglichen und wirklich yorkom-
menden Krystall-Systeme, (16 SS.) III Taf. gr. 8®. Dresden [36 kr.].
A. V. Humboldt: Zentral^Asien [vgl. 1849, 7l2, Heft VI] (S. 466—560)
54 kr.
J. G. KuHR»:- Gmodsätze der &kononii9ch-te'chni9ehen Hinerelogie , ' ein
Lehr- und Hand-Buch u. s. w. 2. Aufl. [die erste erschien 1835;
624 SS.] mit 6 schwarzen und 1 kolorirten Tafel. Leipzig 3^.
J. Morris: a Catalogue of British Fossils, comprising all the Genera
and Speeies hitherio described , with References to their Geologicai
Distribution and tho the LocalitieSf in which they have been found^
222 SS., gr. 8^f London.
G. Gr. zu Münster: über die Clymeiilen «ivd Gonlatiten im Übergangs-
fcalk des FiekU^Geb^ffeg [3» SS. 4^] mit 6 litbogr. Tafeln Abbif-
dangen, zweite Aufl. Baireuth [gebunden 2 fl. 24 kr.].
R. A* fmufn : BeitTfige zw KAOntiiisa der Tertiär- Versteinerungen AeM
nordweatiicben Deutschlands, 4^ m. Abbildungen, KasweL
Heports on like ßrtt saö&nd and 4kird eeetings iff the Association of the
American Geologists and Naturalists at Philadelphia in 1840 and
184U and at Boston 1849 , emhrasing its Proceedings and Trans»
actione (544 pp. with 91 platfis* Boston' 8^.
1844.
L. Gmbliiv : Handbueh der Chemie , vierte umgeänderte und vermehrte
Auflage, I. und II, Band (bis mit den spröden «dien schweren
Metallen)' 864 SS,., 8^ Heidelberg, [Auch den Mineralogen ins-
besöudere wichtig der vielen aufgeführten. Mineral- VerbindungeD
wegen ; die Jüeselsauren Mineralien sind neu berechnet. Die neue
Auflage wird 6 Binde s«beo. . SoUBkriptiepe-Preie 54 kr. tut jede
LieferuDg von 8 Bogeo].
J. J. Kauf: KUssifil^ation der Saagetbier« und Vagel (liebst eiDigen an-
gehängten Notitzen, 146 SS. und 2 lithogr, Tafeln). i^armstuM^^. —
Vom Verfasser [die fossilen Formen sind mit berui^ksicbiigt].
HbiN3. Meidinger: England und Wales in geognoatiscber und hydro-
graphischer Beziehung (254 SS.) 8^ Frankfurt a, üf.
R, A.Phiuppi: Fauna Motluscorum Regni utriusque SicUia^t eum mven-
tium tum in tellure tertiaria fossiiiumi quas in itiaere t^o obser'
vavit Volumen secundum conünena addenda et emendanda, nee
fien comparationem Faunae recenUs Siciliae cum Faunis aliarum
terrarum H cum Fauna periodi tertiariae (304 pp.) 4® cum tabuUs
16, Balis Saxonum.
B. ZeitschrifteiK
1) J. Berzblius : Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie und Mi-
neralogie. Tübingen 8^; 23. Jahrgang, 1. Heft: unorganische Chemie
und Mineralogie (302 SS.) 1 Rtbir. 14 gr.
2) Wohler und Liebig: Anoalen der Chemie' und Pharmazie,
Heidelberg 8».
1840; XXXllI, 370; XXXIV, 355; XXXV, 360; XXXVI, 360 SS.
O. B. Kühn: [ßerzelit] neues Mineral von Langbanshiftta bei FabluHi
36, 211—218.
— — phosphorsaures Kupferoxyd von Birschberg an der Saale im
Reussischen Voigtlandei 36, 218—220»
BowRTNo: Gewinnung der Boraxsäure in daa Lagimea von Toskana:
36, 350—353.
Fb. Mohr: Bittersalz-Bildung in selbstentzfindeten Steinkohlen r 87,
239—240.
BovssiNUAVLT : Analyse einiger bitamindwn SttbttMzen >> ST, 354—356.
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£. Mitscheruch: Zusammenhang zwischen Kryfrtall-Form und chemi-
scher Zusammensetzung ^ 38, 173—185.
Bussr: Jöd-haltiger Salmiak in den Produkten des Brandes einer Stein-
kohlen-Grube > 202—203.
Wittstein: Zusammensetzung der naturlichen Boraxsäure Toskana's
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H. Rose: Knfetersalz von IVtelicrbha >• 200.
Berzblius: Zerlegung des Saidschütiier Bitterwassers ^ 210.
Pelletier und Walter: über die Bitumen-Arten >»- 335—336.
193
1641 f XXJmUyZ^% XXXFIii, 3M; XXXIX, a^; XI^ Sid SS*
E. Kühnert: Werth einiger am CasM vorkommender Braankoblen; ST^
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G. ClemM: Analyse des Nordsee- Wassers , 87^ lU— 113.
Wöhler: Zusammensetzung des Guano: 87, 285-^292,
C. Bromeh: über den Fichteltt, eine Art Bergtalg: 8Tf 304—306,
Fr. KdhlmaNii: Safpeter-Bildung, Insbesondere die Ausbluhnng ans
Haoent: 38, 42—53.
Dumas und Stass : geben einige 2^erTeguilgen Von Orapbit , Diamant
und Naphthalin (bei Gelegenheit ihrer Unfersücbttiigeb über das
itoo-Gewicht des KoKlenatoffa): 88^ 161-^1^2.
Fr. KcHLüAnN: Krystalle von künstlichem schwefelsanreni' Bleioxyd:
98, 366—3^7. :
B. Böttoer: neue Methode reines Kupferoxydul auf nassem Wege daiu
lottellen: 38^ 17G— 170* . .
i. Sciirottbr: phyaikalisehe vnd chemische Verhällnisse' des Temf^sl-
brunn0U9 eu RMUehi 39, 217—227.
JiFFRSTs: Auflösoog von Kieselerde in Wasser-Dampf ^ dfi, 255--^256.
GiDim: Verbal ten von TboneHe, Chromoxyd, Kieselerde u, a« w. [meist
in Form naturlicher Mineral-Arten] vor * den Sunerstoffgas^Geblase
> 40, 122—126.
Jibreabericbt
BoMAS und BoussncoAüLT (ii. A.): Zusammensetzang der AtmospbSre :
40, 230.
BoüstiRGAüLT : ^Zusammensetzung der Ln(t im Scbnee : 233.
Petxoldt: Asche bei Verbrennung des Diamants : 252.
H. Rose: Analyse der natdriichen Alnmlnate: 255.
Walter: fossiles Wachs aus Oatlizien : 334.
1842-, XLI, 376; XLU, 356; XLllt, 364; XLIV, 376 SS.
Forchhahmbu; Veränderungen, welche das Terpentbinöl ed«r eine damit
isomerische Verbindung in Tqrfaifoorei» «ftitten- hat ]> 4lj 39— -48.
SciriBDERMABiN : Zussnimensetsung des Rakoczi zu Kisuingeni 41, 120.
Bbrinser und Wohlbr: Alkali-Gehalt der Kalksteine: 41, 124'-125.
£. Pbliqot': Untersuchungen' über dss Uran ^ 41, 141—150.'
0. PFAfCKocu: chemische Untersuchung der Rodenberget Soolen: 41,
162-169. . ..... ...
Fr. KuHLHANif: über hydranliscbe IQalke,: Zaiiiffnle n^dk^nsitlicbeStcin«^
Bildnng von Kalksilik^ten und anf. n#Mc^ Weg» cntatandf na ^S^-
ralien: 4f, 220— .^36.. ,
J. Reotbivbachsr: Analyse dex MfUffr^i^m^i yojf JlMrfi: ^i»-30i8'^dil5.
0. B. Kuhn: nbefr. dt^f Ura«: 4f, 337—344. . . . : .
WSslbr: DarDtellong deSiU.raps: 41, 34^r; . i. . .
oenes Vorkommen d/fs. Ys^Qa^iumBi^f, 345-^346« . :
aber den Diamant: 4|,, 346^447*.
Mosasdbr: Didymiuni, ein oeuss MolaU; 48, 125^126.
Jahrgang 1844. 13
1Q4
C. Ettuno: elMmfiohe UntemocbttOf A»« M CHäMü v^koHMiMiideB
Braousteina: 48y 185—2100..
£. Pblioot: Untersuebongen aber das Uraniain ^ 44, 265—2186.
£. Raht : topogpapbipch» NotUaen aur Beachreibtto^ öm GeUmuer
Mineral-Branoeoa: 43^ 7.6. .
— — geognoatiaelie ^otitaen daz4i : •^, 77—88*
J. .Liebig; Analyse. 4e8 Mineral*W,i|saera zu Oeiinam: 48, 88—97.
— — n n Neubrannens zu Homburg v, d. H. 43, 145—157.
Otto: «euea Vorkommen. dea Selens: 43^ 345—347.
184»,, i-^m-^ XLV, i~in; S. 1—372.
R. Fresenius : cbemiaahe UatersuoliUDg^ zweier Mineral-Wasaer ans Java:
308-^31«.
P. Boixbt: Analyse dea Bitterwassera von Birmemi^rf im Amrgmt:
318-^326.
J. U. Lerch: Analyse zweier Bleiglanze ana PrM^ann 325 — 328.
Analyse «ioe» firannbieiersea aus WeUtadti 328—330.
J. Hoghstetter: Analyse dea natuHkshen Satpeleraauren Natrons ans
Perut 340-^41.
Hl Will und R. Fresbuivs: cbemiathe' Untersuchung; d^a hudwigt'
Bfittmnii «u Vihnißttrg wnr dtf^ OSkst 341-^340.
J. Gottlibb: Analyse einiger Bobnerze (Raseueisensteine): 340—353.
1843, IV— VI-, XL VI, I— III, S. 1—362.
J. N. Fuchs, Analyse dea Spben'a: 319—324.
C. SchaffhIutl: chemiacb-mineralogiaobe Untersuchung: 325— 347,
Chrom-Glimmer und Fucbsit: 326.
Ampbilo^it oder Didrimit (Talkschiefer) ana dem ZiUerV^li 330.
Paragonit (Talkaehiefer) vom St, €oithar4: 334. •
Margarodit (Glimmer, verhärteter Talk) ana dem ZiUertkal: 336.
Nephrit: 338.
Porecfllanspatbe 340.
Slaner Flnssapath von Wthenätn^, t)biBrpfät%: ^4.
3) Erdmann qndMAACUAiiD: Jourqnl für praktjacha Chemie,
... I^ipzig 8^ £Ja,hrb. 1848, 7191.
1843, Nr. v— vni; XXVIII, v— vin; S. 129—406.
W: S^ämt'fiber eitteto Chlor-haltfgen Lif hron-Glimmer : 205'-200.
D6inislfi6T: Ober d^n Al'aenioaM^rft ifitmpi. rend.) > 315—316.
Zimmermann: Wirkung starken Feuere auf verschiedene Mineralieu (^
Jahirb. 1848, 70A > Lfiocft's polyt. Zdt. »: 317.
BoossiNGAULT : Analyse eines fossiten Harzes ans der Gegend Ton Buch-
rümanga in Süd-Ameriküt ubers. >- 380.
F. V. Kobell: ein Ztnkspatii von NerHehiMk >* 480— 481.
F. V. Kobell: Meerschaum von Me6M in ^rUchgniand ^ 482—483*
über SoACOtti'a Voftait üiid -^iklM > 486---480.
105
F. V. leuu«: kiyttelloci^plilfcli« Beobaebtongt» > 48d*-4M« '
f. Humboldt: Gediegen gold-Matseii aus' dem Ural: 404^490.
18^, Nr. K— xvi; XX/X, i-viii, S. 1—49«.
C. Kersten : Untersuchung einer krjetallinischen Verbindong , welche
sich durcb langsames Erkalten aus Glas-Mosse ausgeschieden bat:
145-147.
FoRCHHAMMER : Zusammensetzung von Topas und Pyknit: 195.
Girard: Lagerstätte der Diamanten: 195—196 (^ Jahrb. i848, 307).
J.GiRARDiN und Preisser : über alte u. fossile Knochen^ so wie über einige
andere feste Rdckstände der Fäulniss (Cotnpt rend,) ^ 314—323.
LiiSAiGNB : Untersuchung des Wassers aus dem artesischen Brunnen des
Posthauses von Älfori > 332—333.
CKersten: Vanadinsaure-Gebait des bjrazinlbrotben Fecb-Urans (Brext-
hauft's Gnmmierzes) von Johann ff eörgetistadi: 333—334.
H. Rose : aber die Yttererde in den Mineralien : 334—336.
Ficiivus: über das Vorkommen des Vanadins im Serpentine von ZoblUz:
491—492.
i) L^InstUm'ij U seet: scienceg tnnthemaii^uesy phpsiqmes
et naturelles^ Paris 4^ [Jahrb. 1843, 797].
XJ« anneff 1B43, Aug. 24. — Dee. 4; no.404-^öi9f p. 281--424.
T. Babr: kleine Fels«Ritsen uad ibre Besielmngen mit den Diluvial-
Erosionen im Finnischen Meerbusen (Peters^ Aktd.1842): 286—287.
^a'0RBl6lfT: allgemeine Betrachtilsgeo über die Geplog^e SUdAmerikti^s
(narh Elib ds Beavmont's KomM.BencM 28. lug.): 289--2dl.
Elie DB Beaumont: über die ?rofil^^ra»en der XbäleY iSvo, philotn.
Juli 29): 293—295.
Eiblnen: Zusamniensetzong des Wolframs (das. Aug. 190 - 2^5.
Van Rbes : Aeroiilb su üireekt gefallen am 2. Jaaai ißriustL Akad. 8.
Juli) > 297.
FoRBBs: über Bewegung nad Struktar dai Eismeeres vea Oärnmounif
{Edinb. Societ. 1843) > 299—300.
W. 6. Rogers: Natur des Steiolioblen-Gebirges in Qtt'Virffiidsn '> Z09i.
EuEDB Beaumont: Beweise der grossen Auadehnupg der DüuviahSlrSaia
{Soe. philom. Aug. 26>: 304^305.
felertburger Akademie, i849.
G. V. Hblmbrsen: über Kupfes era. oad Kooeheii*6reecie im Silur-Gebirge
des Petersburger Gouvts.: 312.
Bronn und Kivp: die GaviaUartigen Reptilien 4er LSas-Formation:
312—313. [Die iraDSosiscIw iÜberaetaEting'des Auszugs, wie «ie
bier gegeben bt, enthalt IS-^IS der allerwesentKrhsten Fehler,
sam Theil direkte Widerspruche mit dem, was i« Buche steht'.]
A. V. Norohann: jetzt bekannte Fundorte fiMsiler Kaioebeo in JSüd^
JUssUmd > 313.
Psrjf^ Akademie, 1848^ Sept. 25<
BBRnoBR: Analyse des um einan iMs««ilm i^faiidenen Sandes ^ 88t.
13*
106
V. Humboldt: Eri^ebnisse der Bohr-Versdclre in Neuiähtwerk >
328—329.
Flburiaü de Bellbvos: Regen sa La RoeMle seit 50 Jahre«: 320.
Tamnau: Modifikation d. Grundform d. Harmotoms (Brit Verii.)^331.
Dhrenbero: leichte Iiifueorien-Ziegel (Berlin, Afcad.) ^ 336.
Shepard : Cblor in cinif^en Aerolithen ^ 336.
Erd Seife in Russland >> 336.
£. Robert: Spuren höheren Meereaatandes an den Kuateo dtr' Üaneke
(Akad. Okt. 2) > 339.
Ehrenbbrg: Infusorien-Ablagerung in Asien (Jlirltii. Akad. 1843> Febr. 6)
> 340—341.
Fossile Knochen in der ^^nton-Grafscbafty Missouri ^ 344.
Pariser Akademie 1843, Oktob. 9.
Marguerittb: chemische Zusammensetzung des Wolframs: 347.
Fournbt: Vertheilung der Zonen ohne Regen: 3^.
DEauDorv : Temperatur des Ural : 348.
XIIL Britische Versammlung, 184Ü, zu Cork*
Lybix : geologische Struktur der Apalachen : 350.
R. D. und W. B. Rogers: Erscheinungen und Theorie ü^t Erdbeben:
351—352.
Gvriffith: Richtung der Ströme, durch welche gewisse Kiea* und Block-
Hugel im nördlichen Theile der Grafschaften Mayo und SUgo ve^
theilt worden sind: 352.
PiOHOT-DuMAZBL : Skelett von Mastodon angnstidens n. a; Knochen sv
Bspaly bei le Pupt Häute-Loire^ gefunden: 352.
Ein Berg mit Ets-Höhle in Virginieu >* 362.
Gold-Ausbeute in Russland ^ 360.
Ch. £. WB8T:.Fulgtttite in Sew York >> 360.
Tbschbnmiobbr : üran^Pboaphat in den Vereinten Siaaien '^ 360.
L. Piixa: Entstehung vulkanischer Flammen (Akad. 25. Okt.): 365.
Padbrbr : Erzlagerstätten Schwedens uA4 Norwegens {Btrmsb, Akad.
1843) > 365.
Schweitzer: Analyne der Kreide von Brigktoni 366*-366.
EB<iUBRRA : Bergbau in Spanien (ans dem Jahrbncb) z 308.
Säugethier-Knochen in Höhlen bei JVrssn: 368.
W. Fox: unterirdische Elektrizität: 368. '
G. FowNEs: Analyae zweier Guano« Arten: 376.
Thier des Belemniten ^ 376.
E. Robert: Ammoniten der Kreide (Akad. 6. Nov.): 370.
-Hsifwoon: Temperatur der Gruben in England: 387^388.
n'HoMBRBS FiKMAs; Mytilus gigas^ Ob,216 lang»' omiO breili Ob081
hoch, in Kreide: 388.
PoUrte Felsen in Smvogeni 368.
Koch's Misaurium um 1000 Pfd. Sterl. ffir's Muaannr britam^nm ffi'
kauft: 388.
Fossiler Orang-Utang Im Himait^az 388. ^
• 1»7
P. Osanis : Obt rkieff r voo Avtbraeotberiu« inagoHni Cut. bei Jlfoj»*
9äe: 393.
FoRBBs: De/iaitioo ein»» CHeUcbers: 396.
EiüLHcif : ^ttSMnmensftsaog des Wolframs (Akad. 20. Not.): 400.
f. Sriuifz: RekUmatioo über Mond-, und Erd-Gebirgi* (daa.) : 400.
EiiREffBBRS; lofaaorieii io A*i09t^ AnsiraUeH ond Afrika und Oolith*
Bildung durch Polythalamien (üerlt«. Akad. 1843^ März 30): 401.
J. W. Kock; kunatliclier üranil auf oaaseni Wege: 401'.
Erdbeben-Cbronik : 403—404.
DorBRSioY: über die fossile Giraffe von läsouäun (Akad. 27. Nov.): 406.
Descloisbads uod Damour: über Melilit und Hnmboldtilith (das.): 400-*-407.-
Mmanssr: neue Metalle ißrit Asses. 1843 su Cork) : 411.
TiiNAu: seltene Mineralien (das.) e 411. •
GuFnra, MuRCHiapifs Pnuxin, Lvsix, Irkmdt Kohlenkalk (das.):
411^412.
J. PsiLLips: geologisches Moseuoo des Artillerie-Corps (das.): 412,
Boinbt: Neorother Sandatein in Berührung mit Steinkohlen-Gebirge bei
Manchester (das.) : 412»
J. PiiLLips: über gewisse Bewegungen und Zerklüftungen in gesebich«
teten Felsarten (das.): 412—414.
Mduckb: Sand-Sturm su Beideiberg^ nbers.; 413-**414.
Pseado-Vuikane am Miasonri ^ 416,
Delbssb: Zerlegung des Djrsodil's Yon GHmbaeh bei Giessen ^ 410.
Fr. Hoffhann : die geologischen Arbeiten Leopold ton Buch's : 417 ff.
E. Robert : Mangan-Dentoxyd-Hf drat bei Bildung der Gesteine (Akad.
4. Dez.): 419.
Dbvillb: Erdbeben der AntUien am 8. Febr. (das.): 420.
G. Ro8B und RiBSS : Pyroelekrizität der Mineralien (Berliner Akademie
April): 421—422.
Dbi.bssb: neue Anaijse des An^agonits ^ 424.
SuUktitenGrotte bei Poiiiere : 424.
5) Comptes rendus hebäomadaires de$ eeancei de Vacad^"
mie etc. Paris, 4^ [Jahrb. 1844^ 63].
1843: Oct. 30 — Dec. 2O5 no. lö— M; Xm, p. 921—1372.
Bort sb St. Vincent: Flammen-Bildung der Vulkane und Folgerungen
daraus: 937—938.
F. l'Hebminibr: Notitz über das Erdbeben vom 11. Jan. 1839 und seine
Beziehungen zum meteorologischen Zustande von Guadeloupe (Komm.-
Bericht): 980—981.
Aod: Abhandlung über den i^rd-Magnetismus (Komm.-Ber.): 1031—1040.
E. Robert: ein Ammoniten-Abdruck in der weissen Kreide von SainU
Valerj^eH-Caux: 1009.
^BBumi; Note über die Zusammensetzung des Wolframs: 1198—1200«
T. Strahs: reUamirt die Priorität über die Vergleicbuog der Ring-
Gebirge des Mo»def mit den KratAren der Erde: 1202.
1»8
Slib DB BBAtjnoTfrr dafeg«ii, und Naebtraft cn »einer frfilieni Abhand«
lung^ darüber: 1202—1203; und, als Belegt aeioer noch Uteren Be-
bandluo^ dea Gegenatandea , Abdruck einer am 19. Dee. 1829 bei
der philomat. Gesellschaft ([gehaltenen Vorleann; (Ann, »eiene. aaf.
XXil , 88) »ySber die Beziehnngen awiachen dem Relief der Insel
Ceylon und dem gewianer Gehirga-Maaeen , die man an der Ober*
üäche dea Mondea ateht'*: 1203'--12O4.
A. Borat: Studien ober die Gebirge Toskana^* und deren Ers-Lageratatteo;
1279—1281.
Ctt. Dbville : Beobachtungen dber däa Erdbeben der AnUUen am 8. Febr.
1843: 1283—1288.
E. Robbrt: Färbung dea DilaVial-Qnarsea der Haeh^fiormanUe durch
Mangan.Deutoxydhydrat: 1288—1289.
A. Leymbrib: Note über das Jura-Gebirge im i1arfr^1>epart.: 1336—1339.
A. DB CoLLEGNo: die Sekundär*Gebirge an der Sudaeite der Alpeni
1363—1364.
6) Annalei des mines ete. [Jahrb. 1848, S. 7131, Paris 8^
1849, no. vi; ä^ 11. in, p. 547—828; pl. xi— xv.
L. ZBuacHNEit: ober die Jura-Formatioo ao den Ufern der Weichsel (au
dem Polnischen »: 647—577.
Abicr: Unterauchungen dber die Felaarten vnifcaniaeben Uraprnnga, üben.
A. DsLEsaB >- 579—612.
A. Paiixbttb: geschichtliche and geologtache Stadien dber die £ra-
Lageratätten in Calahrien und Nord-Sizilien: 613*-678) If. xi.
1843, no. I— ni; if, 1//, i— m, p. 1—1005, pl. i— xiii.
I. Dombyko: Beschreibung und Analyae einiger in Chili gefundeneo
Mineral- Arten: 3—18.
Notitz ober die Ausbeutung des Sibirischen Goldsandes ^ 19—50.
V. Humboldt: Kokcharoff's Bericht über einen grossen, neulich im Ural
gefundenen Gold-Klumpen : 51—54.
Db LA Prbvostatb und Dbsaiivs: latepte Wflrme des acbmelzendea
Eises (Auszug): 416—417.
Recivault dessg;!.: 417.
ScHACCHi: Periklas, eine neue Mineral-Art von Monte Somma: 369—384.
Mineral-Analyaen, aus Journalen von 18419 ausgezogen: 715 — 852.
7) The Ann als and Magazine of Natural History, London 8®
[vergl. Jahrb. 1843, 723].
1848, Aug.— Dee.5 no. 75-^801 XU, u— vir, p. 81—488 md 1—8,
pl. II— xvin.
Proceedings of the Qeological Soeietp
C. Ltbll: geologische Stellung von Maatodon gigantendi: 125— 128,
A. Southbt: Sabatanzen in Aehat eiogeaefalosten : 148.
190
G. B» SswBRBT ]aa.: BetcbreibaDg eines neuen foeeiJen Cirripeden aus
der Obern Kreide bei Roche^ter : 260—262.
iGAMis: aber fossile Fiscbe i
R. Ow«f: über Mylodon } •"' Mürchisoh's Jshrtags-Rede : 290-294.
W. B. Garpsnter : allgemeine Ergebnisse mikroskopiseher Untersu-
ehuDgen über die feiore Textur der Slielette [lebender und fossiler]
Mollosken, Kruster und £chinodermen : 377— 390 , T. 13, 14.
TB.BBOWif: fieschreibung einiger neuen Pachyodon-Arten: 390—396.
Pneeedings of the SU^elogieai Sfocieiif, i84J9f Dee. 27 — 1843, Jan. 24.
W. C. CoTTON : Auffindung von Resten eines Riesen- Vogels in NeU'
ieeland (Dinornis): 438—439, [vgl. 1843, 334].
R. Owsn: Qescbseibuug derselben : ,444— 446.
hteeeding^ of the Oeologicdl Society of London 1843, Febr. 22 —
Mira 22»
Ps. Grsv £oBA«<»f^ «bar .einige neue fosaiie Chi naerA'arti^e.. Fiscbe
und ihre Verwendtecbafteii : 467:*-471.
J. ^UROSt ober die (Xrts-Bewrgong der KHnoiden-Familie : 471— 472i
nene Kelnoiden-Forai aus deoi Dudley-Kalk : 472^
W. B^ Clarkb: über einen fossilen KiefenuForst su KitrrMr-KuifTää
asf den ^UMiafta-InselcIren an der O.« Küste iliisAralteii«: 479-f4i76u
J.Browh: einige pleistoceue Ablageraageü bei Oopfordi Bsoext 476^477.
^) Giornale Toecanodi Scienxe ntediche, fisiche e nattirali,
Pisa 8^ enthält (nach der Isis 1843, 665) an Mineralogischem etc.:
1840, Tom, I, Paee. 1 e M (192 pp., 3 tbb.).
6. Bkanchi: Zerleg« rtg 'von 8a vf« Biranehlts 30.
6. Taddei: ungesunde Lufl der Maremmen: 113. *
Ober Infosorien <Gesebicbt1iehes ötber rotben Schnee, rotbiBS Wasser,
Sftiz, Steine, aus de^ BibiM^. imtc^^rs.): 125.
Fr. pAMBRim: Zerlegung des Gägates vom Monte ämnboH :ti6, .
l' BoifAVARTB: Fluor und Pottasche in dsn warmen Queflon von daMno: 140.
1841, I, ß <p. 193—296, tb, 4, 6).
C, ÜAtTBUCci : pbystkalisebtcbeflitsche Cntersucbong über die Mineral-
Wasser der Morba und Belracbtuag^ der Borauiiure der Toskani-
•eben Wasserdunsie: ^11.
1843, I, 4 (p. 297—396, tb. 1—2).
L. Paseto : abwechselnde Seewasscr« und Susswasstpr^^chichten im obern
Absats-Boden der subspennioiscbfn Hogel Liguriene: 297—310.
^•PaovAiiA: MaUmorpboseo d«l.Ab«iuU*Boden8 in^Tosktuwi 351—365.
A u .8 z fi g e.
A. Miaeralogie^ Krystallographie^ Mineralchemie.
G. Kbrstbn : über ein eigeotbumliebei Eisenb« halfen«
Produkt «od eio aeoe« Vorfcommeo de« Vanadioe <Pöo«Bin).
Annal. LIX, 121—128). Der Vf. erhielt von HAtteomeieter yo«aL6BiAiis
iinter mehren Stürben Hehofeneeb lacken tov den Eieenhättenwerke
Fn«dri€k'Ati0ttsU' ttüiU im Piamhekem €hnuH4if bei l»r>«AiN ancb ein
Prednkt, welche« oiabt die eatfemteale Ahnliehkeit mit Hohofen^ScfaUekeD
aeifTte, vielmehr im Äusaern kiinstliebem Schwefeleisen and dem auf deo
Wrriberger Sehmelshailenfalteoden BohaCeiae gliche — Näliore Erkun-
digungen ergaben, daaa dieses Produkt naeh dem Abstiche bei dem Hob-
Qfen nschlaufeiide Scblscl^e gey, welche bei dem Abstecken vom Roheisea
kaiim unterschieden werden könne, Sie halte sich hierbei viel hitziger,
als das hitxigste Roheisen, und sprühe bis zum Erkalten stark Funken.
Dieses Produkt in zolldickcn Platten aeigt auf deni frisdiea Brache ein
metallisches Ansehen , eine doafceJ speissgelba Färb« und. läuft an der
Luft bald schwarz an. I()s ist feinkörnig, «neben im Brache, spröde,
dabei nicht sehr, hart, and iassl «ich leicht au einem gra«ltehschwarsen
Pulver zerreiben. Bei de^n Zsffreiben bemerkt man, dass. dieses Prodokt,
ungeachtet :ea so sobeint, keine. homogene Verbindung Ist; denn es zeigen
sich einzelqe , stark glänzend«, galdgelbe Körnchen., welche hirter all
die Hauptmasse sind. Es folgt dem Magnete indessen nicht stark.
Beim Glühen im Glaskölbchen^ schmilzt es leicht, gibt aber nichts Fluch-
iiges aus. In freier Luft geglüht, verwandelt es sieh in ein bi«nsehlr•^
aes Pulver, u»t«r< Entwicklung, von aehwefcliger B^te n. «. w.
Zwei Stücke zeigten sich zusamnengesatst aua
A.
«•
28,12
26,18 Schwefel
T0,51
72,10 Eisen
a,85
0,78 Mangan
0,20 '
M<^<KI«s«l
0,15
0,\1 Vanadin
0,13
0,16 Chrom
Spur
Spur Aluminum und Kupfer
99»9e.
99,74.
ftOt
Bil »Mt ÜHtfftN Seliwef1^UB«irtiiin|futig^ eftiM mdero Stficfct dicver
Masm word«^n 35,82 Pros. Sefawftfel ^rb«lt«B. f>ie flinssere, üteltenw^iM
blasige Rinde die«es Produkt«« itt Artnftr a» Scbn^efel oU der Kern,
wabraebeinlicb weil daraa« ein Theil Schwefel während dea Abe^eeheoa
verbranot iat. *- Anlangend daa Verbältniss, in dem aieb Schwefel und-
EUenin dSiraen Produhta befinden, ao icommt der Scbwefel^Gefaalt des-
«elbe« mecfcwArdigerweiae'dem desFr^tfr^rj^tfr Rohateina von den 'Sehmefi-
fautlea aebr»abe. — DI« Reaultate voratehender Analyaen mdchten es
abar aelirwabnichelnlieb maehen, daiaa dieaei VerbAllnlaa kein konatantas
se^ ; B»Hi eotajMricfbt dar Sehwalel-OebaU fcakier bekannleD Sehw«ft«bgai>
Stafe deo'fii^ea«. Ana dieaea Gröodanj snd da afeh bei Babiandlong
dirseg P^doktea mH Salpatera&ure Sobwafiil in Sobalana abaebdd^t^
dfirfte daaadbe wohl' al» ein Gemengte Terachiedan'er Scbwefe*
1 n II g; 8 -> S't n f • B' der fieena , «der aia ein -lnB%e« Gvmlaeli von Eiaoa
iiod 8cfawefei<>Vairbindiiag:«B deaaalbein angeeel«a«i werden können^ daaicli
bekanatüiffa das Enien in den veracbiMensteir'Verhaitaiaaaki mit Sehwefefb
eisen verefnigt. *^ Hinaiektlleh daa' i&uatandcay in welchem daa' Vanadin
in dieaeni Produkte eMtbaltao iat, vernnitbet K. , daaa daaaelbe darin alfc
Metall anliialtan'atty und «war i^ daaiaehwaraen Pulver, welebea bei
der Aafloanngr dea>Prod&kten in Säuren nurtfokbieibt. Dieaea acbwarsa
Pulver entbfäit^ aaaaer* Vanadin ^ noch -fiiaen , »Mangan, ei»d Sp«^ Photf»
phor, Cbram und Kieaeli. In deq AafliSaungeit daa Proddktaa in- Sdarmi
war ea nicht niöglieb , eine Spur^ von Vaivadin aufanfibdeo; -» Nicht
ttainternaaant iaf, daaa aieh der Schwefel iMcfal gleicbfftrdiii^ in der gan*
ten Roheiaen^Maaae veatbeilt, «ondern aich nor mit einer gewtaaen Menge
fiiaea an eineoff Produkte verbindet, ilaa, ala apezifiaeb leiebter ala ^^
Robeiaen, diaaea ähnlich einer -Sehtaeke bedaakt. Naob K. erklärt aioli
dieie Eraebeinnog, wenn taian aoniiinit, daaa daa ani aeinen Brsen rodn«
zirte netaUiacb« fiiaen, ao" wio ea ^einmal eine gewiaae Menge Kohlen-
ctoff anfgenontmen bat^ kefxi« oder nur eine aebr achwacbe Affinität zu
dem Schwefel und zu Schwefel-Metallen heaitat. Duixb Aufnahme von
Koblenatoff wird daa metalliache Eiaen gegen Aufnahme von Seb%vefel
geacbätaty und Scbwefeleiaen und Kohleaatoffeiaen atoaaen aich verrouth*
lieh bei dem Schmelzen gegenseitig ab; deoii daa untersuchte SchwefeU
eiaen enthält keine Spur Kohlenstoff, und dda gll»tohzeitig damit erzeugte,
graue Robeiaen nach einer angeatellten Analyse nur 0,06 Proz. Schwefel.
Ffir diese Ansicht sprechen auch Vefanebe von KiRSTBif, nach denen
Schwefel den Koblenatoff ana Roheisen (Spiegeleisen) bei dem Zusam*
mensehmelzen (als russartigen Körper), aber nicht umgekehrt der Koh*
lenstoff den Sdbwefel ans Robeisen abznacbeiden vermag.
Aach daa mit dem untersuchten Produkte zugleich erzeugte Robeiaen,
iowohi eine graue als' weisse Abänderung, nnd die zum Tbisil blau geä-
derten Eiaenbebolen-Scblaeken von der Friedri€h*Au09t&t9^ttitU» enthaf-
ten Vanadin. K. anefate nun deaaen Quelle änf. Naah manefaen vergeb-
lichen Versuchen mit den manchfachen Eisenerzen (Magneteisensteinen,
Brauneisenateinen , Sphäroiideriten u. a. w.)', arelaba dieaea Werk
v«nirbdtot, erg^b 9hh, dM» die«?« bi« }e(st'M «eUea« MtUtt in einem
«fnen ßi^enerse von Jftfd?fw bei Pirnm ^ welfihc^ in«n Als eiiiea mit
£iMfloxyd durcbdruagettcii ThQQ0fibiefer Aüebeii kaiiii — eulbalUa i»L
G. Kerstsu: ÜBtergQ-ebttAgrdeaFcldfipiitb-Piiri^byiftAiisder
-Fteiberffär Gegesd (das. 129-* 131). Dm latereMe, welcbes ia der
»euern Zeit die Freiberftr Porpb.yr*Biklaii(t. navenUieb d#rfh die geo-
i*fiottt«fben UntefftiicbaBg^D von fiBvsT's «rregle, b«l loi{|<wde Uoter-
4Hiobttfifc verattlaesL — Z« deff Afulyse w«itd«o «nibre f«iia(gro$M> bdök-
)ichtt.U*«rz-ifffeie Stuelie Perphyr von den Gta^ffo, uoimk der Afii4d«er
Hditeii. bei Vrmbietg g^iivflbit, io welebeoi ein Striabtucb.för de|i Cbaus-
«ee-Bau <ir(ua diee es Geateio eia v«rtreflF]llobea Material Jet) betriebea
wird. Biese wurden aonininiengepoebt » die Qjtaffsfcoffner . aiaageleaeii,
denn feingerieben, woranf man von den genen^e« Pulver eine kleiee
Paartte zo der Aneljree nabm. — * Die Groudntaane dieee« Porpbyra be-
atebt bekftflntÜeb an» sehr feinkörnigem , beinahe diebteqn, Aehr feetem
Feldspathe, neietena von einer awieeben Perlgrim mid Fleifchrolh ste-
henden Farbe. In der Nabe von Ers^Gfintgen, s. B. bei der Grobe Iftm-
melfmkrtj gebt diirse Farbe öfter in'« Grane und GrunÜcbe über. In
dieser Grundmaase liegen farblose und durehaicbtige Qaers- Kristalle
neisteiie von Hlrae-GfSase, ferner Porpbyr-ertig eingewaebaene Partie'a
V!On derbem ^ frischem , atark gUnaendem Feldupatbe von fleisehrotber
Fari>e, welche beiden Mineralien sich wabracbeinlicb aus der feorigius-
fligen Porphyr^^Masae wahrend ihrer langsamen Erstarr nng übnlich wie
die krystaüitiiachen Gebilde aua Schlacken und Glänern ansgeechiedea
haben. Auch findet sich darin Schwefelkies sehr fein eingesprengt. Aof
den Ablösungen und Kluften dieeea Porphyre bemerkt man öfters kleine .
Partie'n eines Berg- und Öl-grunen » etwaa fettigen Foeaila, weiches
Fabibslbbbn in eeiner Oryktograpbie von JSki^hien anhangsweise bei den
Pinguit auffährt ^
Die Analyse ergab
08,56 Kieselerde
15,30 Thonerda
7,50 Kali
3,62 Natron
4,25 £isen«ayd
0,50 Kalkerde
0,20 Talkerde
Spar Schwefels&ara und Manganoxyd: .
Der Natron-Grebalt dieses Feidspatb-Porphyra gibt sich sehoo vor
den Löthfohre ui erkennen; fiberbanpt hat der ¥1^, i>^>Gelegenlieit der
4Jnter8U6hang. mehrer Feldspatli*Ab3iidarange0 odery wenn toaa will,
« A. s. O. H«ft d^ 8. 176.
M3
Speitev am iem CFnelM« dtr Ungebanfp PrMergB Me iBtobiebtang
jreinacht, dasi dieM Fcldspatbe oebea dem Kali onhl onbedantesde Mmn
gfü Natron «Dtballeti.
Dieser Feldspath^Poqibyr «drd -*- wenif^sieiMi an dem. obe« geaaDtilea
Ponkte -^ dareb fiiAwtrkong; der Almoephärilie« attMerord^ntlieb abbnrer
zmetcl uad wiederatehl ilcir Terwtttcriiii|p; dagegen findet m«n, idaaa er
io der Nabe von Bne^Gfin^^en veräoderllal , mmt gronli^e Farbe seigft
Dod bisweilen mit euier dem Steinmarbe StinKeben* Sebstanz innig ga*
»engt zu seyn «ebeint. > Um aa erfahren^ ob und inwtefern dieaer griit»
liebe Porphyr ▼on dem nnleraiioblaii fleiaohretben Porphyr Mi» eibiger
EDtfernenfp ren den Ert^äegen in aeiner cbeanBieben Miacbang; abweicbe,
wnrde derselbe einer Unterauchnng unterworfen. -— Hierbei ergtb aicb*}
im der gräne- Porphyr wiriilich mit einem etwas Eiaen-^haltigen Tbovr*
erde-SUtkat gemengt ist. Dieaea Ifisst sieb durch abwechselndes Behanw
itk des Porphyrs mit Sebwefelaiore und Kali-Lauge ven der 'Pophyrt
Haue trennen. Hieriiaeb möchte man wohl der Ansieht beistimmen^
^ der fleiaebrothe Porphyr in der Nftbe> der £rx*G&nge theilweia»
virklieh eine Eotmiachong und Zersetaong erlitten habe , wobei einrd
gewisse Menge Kieaalerde and Kali abgeschieden wurde.
C. KERSTEifr Unterauehnng eines Qneeksilber-'lialtigeii
Pahlerzea von Val di CasieUo bei Piefra Santa In T08kana (das.
131—135]^. Dieses Erz wird, einer Mittheilnog des Berggeschworneil
Haopt zufolge, auf der Grube £ftr^ltVlmo gewonnen und kommt dort auf
Gäogen in Kalkstein vor, deren mehre parallel über das Ar^indi-ThAl -id
einer Entfernung von | Stunde, zwischen Stunde 11 bis IS stretebe»)
wobei sie bis mit 90® einfallen. Die Mftchtigkeit der Gänge ist sehr
Tnsehieden, von der Kluft bis 0,4 LachSer. Die Gangarten sind Kalk-
Kptth, Schwerapath und Quarz. -^ Mit diesem Erze wurden anfangs
nach Bestimmung dea Kupfer • und Silber-Gehalta nur einige qualitativ«
Versocbe angestellt, bei denen -K. indessen das unerwartete Reauttat
erhielt, dass 4ms Er^, mit Soda gemengt, bei starkem Erhitzen im Glas*
kolbchen gegen 0,02 Quecksilber ausgibt. — Da H. Rooe in Pogoeivd»
Aoo. Bd. LVIII, die von Sghbidhaubr unternommene Analyse dea Qoeck«
>ilber-haltigen Fahlerzes von Kotterbaeh (und Szloeomba in der Zipser
Gespaonschaft unweit SehmölnitZf womit bereits Tersilcbe im Grossen
luf Qaecksilber-G^winnung bei der Waldfturger'^schen Qeorfi'HüUe an-
gestellt worden si^d) mittbeiit , so schien es nicht uninteressant , zu er-
fahren, in wie weit diese Abänderungen Qoecksilber-haltigen Fahlerzes
in ihrer ebemischea Mischung übereinstimmten, und ich tmterf?ahm daher
>oeh die quantitative Analyse. Dieses Fahlerz gehört zu der Varietät
^er Fahlerze, welche man Schwat^feerze nennt. Es besitzt eine eisen-
icbwarse Farbe, ist Im SteioWe donkelrotbbrann, derb, ohne Spureof von
SpaUbarkeH , unvollVomnien mnscbelig im Broefae , etwas »piföde «md
>tark gliozcttd« Sein spes* Ge#i«bt ist i=: 4,00«.. Es- gibt, im Glatkolbe»
2M
fiir Bich alMn «rhitit, «iii^-g^ringe Men^» eine» biifialHshr«tli«n Subli-
■Mti; tMtofst mAnie» aber autor mitSada,' ao ^ablMiiri «icb -aiatallwehet
Quecksilber. Bei dem Erbitsen in einer an beiden £aidtn affioen Eöbre
vetfläcbtigp« bicb AntioMoaKjrd und acbirefeili|^ Sftnra. — Aaf Kohls
aebniilst das Erz leiebt. '*- Es wurden, mit dieaea» Eraa zwei Analyieii
. angieatellt; die eine dureb troekiiea Ohiorglaa, die andere durcb Zer*
aetiung des Müiierals mitteUi K&ntfrswaasar. Hiarbai wurden aber nur
Kupfer, Zink, Einen und Sebwelel beatimnt. Beider ernten Analyse
befolgte K. das von Roas a^ a. O. aagegebana Verftdwaa.
£a wurden erbalten bei der Anslyaa;
.1) darch Cbl^gM. %} duck.iCaai«wiva«nr; daher in Mittel.
Antimno • ...
»7,47
—
.
27,47
aupk. ....
a,24
5,90
•
. 6,05
Eisen ... .
1,93
1,89
«•
1,89
Quacksilber •
2,7a
—
•
2,70
Kupfer . . .
35,90
. 36,70
•
35,80
i^iiber . . .
0,33
— ^
•
0,33
£khwefel . .
23,40
97,97
24^95.
• •
24,17
98,41
Quarz und Verlust
•
2,13
,
100,00.
,. 9ei enier Vergleicbung dieser Reaultata.mi$ deDan,.ireIcbe die Ana.
Ijrae des Ungarischem Queckailber-baltigen Fablarzea SouBwaAüBtCn lie-
ferte, findet matt, dass daa Fahlerz ans Toskana sieh von jenem vorsug-
lieb dadurch unterscheidet, 1) dass ea kein Arsenik und keine Spur Blei,
ferner 2) eine geriugere Menge Quecksilber und Eisen^ dagegen 3) mehr
Antimon, Zink und Silber entbülL Der Schwefel- und Kupfer-ijrebalt
ist in beiden Fablerzen fast gleich. Anlangend die Frage, zu welcher
Gruppe von Sehwefel-Metallen , naob der von H. Rosa für die Zusani-
otenaetzung der Fablerze aufgestellten Formel^ daa Schwefelquecksilber
gebore, so entspricht die bei vorsiebender Analjrae erbalti^ne Schwefel-
in^ngedejc Annalune Von H. Rosb, dass dasselbe in den Quecksilber«
haltigen Fafiferzen als Hg, nnd tticht als Hg enthalten aey. £a bedur-
feil nämlicb :
27,47 Antimon . um Sb zu
bilden,
10,278 Schwefel
35,80 Kupfer „ -Gu „
»
MÖ7 1,
0,33 Silber „ Ag „
»
0,048
6,05 Zink „ Zu „,
. n
3,018
-
r
1,91 Eisen „ Fe „
n
1,132
2,70 Quecksilber „ Hg ,,
»
0,423
-■
. Es verhalten aicb daber die SebWelel-Meogen von B:, R «od B wia
10,278 : 4,573 : 9,145, alao nabe wie 9 : 4 s 8, wia die Cur die ZuaamnieB-
aetettog: der Fablersa von H; Rimb eolwiirfaBe Vofmtk verlAOgt —
Ab^Mbea ton Atm Qii6ekailber*G«balte. kam»* di> MkalMAiiir ^^s HoImw
mebfcB FaMersM -nahe mit der des iroo H, Rmb aMdyairtaji Fdikrsife
voo der Grob« mmm M CltmHk^ ibereia *.
ScBftaaz«: Anatyaa daa Piioaolitba aas den M&^üteke» Mi§'
id-BMrf0 (RAVinuasas, eratea Sapplen. sam Haadwdrlatb«. d« Dfa0«.
Theili der Mio* S. 118). fiaae wekaa Terwiftterte Yariaiat» «aebr .micb
uFeldspatb, war ifieamaieagcaeUl aas:
Zerlegbarta SiUkatio • 3,13
Eisenoxyd . • . ' . a,i6 ,
Feldspatb .... A6,61
Ente entbielteii Tbonerdey Kalkerdt| Natroa and Wasser; der Feldspatb
gii 6,4 Kali gegen 3,3 Matroo«
RiMKBKSBBaG: Zerlegung eines dichten» harten Kali-Psi*
oelaaa von Itmenan (a. a. O. 8. 121).
MsDganoxydal
Sauerataff «
Kali . .
Kalkerde
Bäryterda
Kapferoxyd •
Kieselsiare •
77,23
16,89
6,29
0,01
0,12
0,40
0»62
100,20.
SaBPiBDrAnalyae svreiar Varietatanirpn Cordiertt (AomHc.
/oam. OeL i84i). Bei Bäddam im ConnMieui findet aieh das Hin«-
n\ — io blättrigen Partie'n'uad krystaUiairt in sechsseitigen Priemea, tbeila
cDUeitet r- io einem Graait, welcher äasserdem dwysoberyU , Granst^
Zirkoo, Wismutherz [?] und Pinit fuhrt« £ig«nsehwere des Gordiarils
= 2,651—2,604. Gehalt:
Kieselerde
0,40620
Thonerde • ■ •
0,28720
^alkerda . . .
0,08040
Kalkerde .
0,00228
fijsea^Peroxyd .
• 0,11680
Mangan-Peraiyd
0^01608
1,00200.
Der Piait scbaiat.am geiiaantan Orte nur eine Paendamorpbose des Cor-
dierits.
Vgu IUMHEUBia«,:Haadw»rUrb. I. Abth., S. 221
P. Buna— R I Zerleg»ik|ir «in^s Qo^ehvilber «Erse« tns
^F99kamk Um». 4m amIiim, iI, ///, ^J^ dtoli). £• Mtel «eMs Er«
eint ang^eblicb siemlich midiftigt Lag«r«liAtv sogaoMi«!! , j« der Tiefe
des Golfes von In Spezzia^ ganz nahe am Meere und nur wenige Stoo-
den von Carrara entfernt. Jene Lagerstätte — auf welcher nuebre Jabr-
-ftunderte hindurch eihe unl&nget verlaissene Grrube betriebe« wurde —
•wird von eineB in Glimmerschiefer ibergebeiidea ^ sehr Qu«r«*reiehen
GiMis« wnsdbkMteB. Das Ers» Zionober, von sebftn rother Farbe, aber
nur selten krystallisirt , liommt besonders ia den qusrsigen PArUe'n aaf
sehr gering- mächtigen Gfin^en u»d Aiem wtj so wie eingesprengt. Im
gepul vierten Zusttode gab üas Erz ungef&hr:
rcinfen Zinnober-Schlich . • • 0,10
QosrBsaad » • • . . 0,90
TOtben Schlamm . . • . • Oi,60
1,00.
Derselbe: Analyae verschiedener Silbs^rer«« «von C^tarce
in Mexiko (loc. etX 826 cet). Caioree liegt %100 Meter über dem
Meeresspiegel, 50 Sionden im.NNQ. von Ptftost-'und. ebenso weit ostnord«
ostwärts von 2iaeaieeaM, Die fasl senkrecht faUcnden Gange streichen
aus O. in W. ; sie Setzen bia zu 500 Meter Tiefe (so weit reicht gegen-
wärtig der Grubenbau) in grauem, Muscbelo^lubrendem Kalkstein naf,
welcher der Jura-Fermation angehören durite^ lo der Nähe trilFt man
grüne Schiefef, welclie in talkige Gesteine übergehen, hin und wieder
auch Sandstein. Die Gangarten sind seltner quarzig, sondern bestehen
meist aus Braunspatb. In Cutorce unterscheidet man:«blane8 Erf»
aschgraues und grünes Erz.
Das blaue Erz (pMatnaii) ist von dunkelgranery etwas ins Blase
stechender Farbe und oho« metaliisclien Glsns; MeM finde« man C8
lior eingesprengt nnd in kleinen eingewachsenen Pnrlie'n. Grössere
•regellos rnndüehe Massen seigea «ine nerreiUichs Rinde von quarzigeoi,
durch Eisenoxyd gefärbtem Suid. Gohmlt:
Kohlensaures Blei • 0,00 «
Schwefel-Blei . . 0,3S
SchwefeUSilber . ; 0,14
' I
Qoarssand . • . • • 0^01
1,00,
eine Zusammensetzung , welche dem sogenannten Scbwars«Bleierz , wie j
man solches in Europa kennt, nngefälir gleichkommt. '
KohlenssuresBlei findet sich zu Caioree auch rein. Eine ziesi«
•'lick grosse Masse mit nnebenem BroelM ««d' von Pnvbo weis», wie
Perlen, etwas ins Lichtebraune nnd Rötblicbe ziehend. , Grehalt : I
Koblenaanres Blei . 0,78
Sand und Thon • • 0,aa
flOT
Die FM« 4eft „« ■ eb ff r««i en SU irer tors • %** ttieht Im »veki Vfigiblaae,
iaeh iiM RotbbraafM oder (klbe^ Brnfeh naeben; glsnslot. Die Mast*
ist mit »teinig^eD Sabstansen regello« genengt. Hin aod wieder sielil
Din dänoe Riaden-artige Übergfinge yoii violblanem Chlor-Silber. Die
AoaljTse gab:
Bcfalrefel^Silbe^ .... 0,13
Cblorw8iftber . . • « . 0,24^
Eisenoxyd und Eiaenozyd-Hjrdrai 0^16 . .
Quara 0»49
1,00.
NorsensxiSld: Examinationa-SyatemderMineriilogie (^Acta
8te. Scient, Fennitae /, 627 und daraus in Berseuvs Jabresber. XXtll,
257 ff.). Die Schwierigkeit tür AoFäoger, bei Bestimmung von Minera-
iieo über Art und Namen ins Klare zu kommen , veranlasste Ni ein
System auf die Eigenschaften zu gründen, welche nothwendig aus-
Semittelt seya müssen , ehe ei^n Mineral seinen äussern Verbältnissen
Dieb bestimmt werden kann, nämlich auf Krystallisation , Härte ' und
ipesifisebea Gewicht. Bringt man die Mineralien in Abtheilungen
Dieb den angleichen Krystalliaations-Systemen, zu welchen ihre Krystall-
form gebort, in Unterabtheilungen von einer jeden derselben nach
ibrer verschiedenen Härte , und wiederum diese Unterabtheilungen in
Grappea nach deren ungleichem spezifischem Gewicht, so erhält man in
noer und deraelben Gruppe so wenige Spezies, dass es leicht wird, die-
uiben in jeder Gruppe durch ihre übrigen äuasern Kennzeichen tind ihr
Verhalten vor deao Lötbrobre weiter zu unterscheiden u. a. w.
L. Stahbbiig: das Mineral im Granit, welches f fir Feld-
ipitb ge bat teil wird, ist dieses bilafig tticht (Bbrzelivs,
Jibresber. XXII, 283). Die Resultate verschiedener angestellter Unter»
»DcboDgen waren folgende:
Das Mineral von Berg in W. Vingikers Kirchspiel in Soderman»
laxd besteht aus: 2 r S^ + 3 AS^, worin r = 6,1 K, 5,8 N und
3,6 eist;
»OD Uagsjö and Tanri, ist es s= r S* -4- 2 AS'; jedoeb in erstenft
iit r = 9,8 K und 3,3 N, im letzten aber == 10,9 K und 3,6 N;
la Bredsjö and Tomtebo wird es zwar von r S' 'f'^ ^^^ ausgemachtj
aber darin enthält r zwtscheir zwei und drei Proz. Natron;
voa Oetojo^nnd Weäeviff besteht es aus t 8* + ^ •^S^) >» ersten ist
T= 0,9 K, 8,7 N und 3,3 G, and im letzten =: 7,5 K , 3,i N und
M C;
der jaapakivi'* von Abborrforss in Pinniand iat 2 r S' + 6 AS*,
r = 10,2 K, 3i0 N und 4,2 C.
Diese Ergehniste — für Geologie ^ wie für Mineralogie tois
208
Wiebtil^eit «-^f^orin en^cittei nnfaMtiid^n «iiftlftitclD^clMiDit^litAtAibeiffy
diflt eitlen Tbeil der geologisebf» UnterioQbiuigeii aasrnftebt, wekfae aof
Kosten der Brnks-Societat oDternonoieo werden.
FoRCHHAMMBR : Anofthit auf Island (a. a. O. 384). Grosse, wohl
ausgebildete Krystalle linden sich in einer Tuff* Masse lu'iSel/^all bei Lainte
unter Kaldaäal auf BusmßeU.
Berthibr: Analyse eines Quecksilber- Silbererzes aus den
AHnrien im Königreiche Leon (Ann, des minesy 4^"*« Sh*. II ^ 517
Cef.)*, Kommt mit Kupfererzen vor, einem Gemenge aus Kupfergrün
und Kupferkies. Das Ansehen ist vollkommen jenes eines Eisenerzes;
iiin und wieder kleine Partie'n von Kupfergrün ; fiusserlich weder von
Silber noch von Qnecksilber wahrnehmbare Spuren; beim Gewinnen aber,
welches Termittelst Spreng-Arbeit geschieht, zeigen sich mitunter kleine
Qoecksilber-Kugelchen , welche ohne Zweifel Folgen der Reajitipo des
Eisenoxydes auf der Zinnober sind, hervorgerufen durch, die Hitse des
losbreunenden Pulvers. Gehalt:
Kohlensaurer Kalk , 0,275
Kohlensaures Kupfer • . 0,065
Eisen-Peroxyd • • 0,160
Zinnober und Calomel , 0,015
Steinige Gangart . , 0,485
1,000.
ZraxBN: Kalk. Malachit (Berg- und Hutfen-m. 1. Jahrg. J^o. 24).
Mit diesem Namen wurde ein im Äussern dem Kupferscbaum von der
Flussgrubs bei Lauterberg am Har% ähnliches Mineral beaeicbvet. Den
angestellten qualitativen Versuchen zufolge bestfbt der },Kalk-MalacJiit^^
aus Wasser-baltigem kohlensaurem Kopferoxyd , ai|a ko;bl[ei»aaiireoi und
scbwefelaaurem Kalk und aus etwas Eisen. •
Rauuelsberg : Analyae dea Nephfita aaa der Tfirftet (Repert
d. cbeni. Theils der Min. 1. Heft, S. 105). r
Kieselsaure • . ^4^68
Kalkerde « . • 16,06 . ,
Talkerde . . • . 26,01
Eisenoxydul • « 2,15
Manganoxydul ... . 1|39
Gluhverlust . . 0,68
100,07.
Jedenfalls war der von KASTrvBR untersnshte „Jfephrit*' ein gans an-
deres Mineral/
200
WsRTHBni: Zerlegrnng; dos Opalg, welcher das Motter-
GesCeio des Pyrops von Meronix bildet (a. a. O. 107 und 108):
im Arltcheil, glAa-ieaden venrlttnl, matt :
Znfttand :
KieselsSure
83,72
73,46
Eisenoxyd
3,&8
9,06
Kalkerde
1,67
1,21
Talkerde
. 0.67
2,13
Wasser
11,46
12,89
101,00. • 99,63.
P. Bertber: Analyse der Colorados cnhoreux^ Kupfererse von
ftpe%aU in Mexiko (Ann, des mines^ 4^m« Ser, Uly 810 ff.). Die
JBne gelten als entstanden durch Zersetsungen von Kiesen, $ie finden
skh sm Ausgehenden der Gänge und reichen bis in.aiemlieh grcwse
Tiefen hinab; unterhalb derselben kommt ein CreRiei^e aua Knpferkiesi
Eiieakies o. s. w. vor. Gehalt:
Blaues, kohlensaures Kupfer •
Kohlensaures Blei
K'upfer-Protoxjd • • . .
Mangan-Peroxyd ' • • • •
Eisen-Peroxyd
Quarz
Wasser mit Eisen verbanden u. s. w.
FoRcniAHMBR: Baulit, als vulkanische Gebirgsart im Baif/tf*
Gebirge auf /«lainl vorkommend (Berzeuus, Jahresber. XXIII, 261).
Worde in filtern Zeiten vom Feuerberge Viti ausgeworfen, welcher dem
KrsAltf-Systeme angehört, und als weisses körniges Mineral gefunden,
semengt mit Qoarz-Krystallen und mit einer in langen Nadeln krystalli-
lirtfin, schwarzen, in Salzsäure löslichen Substanz. Spes. Gefvicht =
2>633. Gehalt:
Kieselsäure • ' . . 76,66
Thonerde . • • 11,67
^ Kalkerde • . . 0,06
Talkerde . • « 0,20
Kali .... 3,26
Natron • • • 3,73
Eisenoxydnl . . • • 0,63
99,09.
Der Baulit, dessen Formel =^ ! S<^ + 3 AS% ist folglich eine Art Kali-
aad •Natron-Feldspath, in dem die Basen mit doppelt so viel I^ies^jbäure wie
Jahrgang 1844. 14
210
im gewobulicben geiiättigt sind. Da« Mineral sebemt ulirig^ni an mahnn
Orten in der Isländischen Vulkaneir-Forniation vorzukommen. Ein Exem-
plar, welches BEazBuns' mitgetheilt wurde, besteht aus einer Menge
grossrer und kleinrer weisser Kugeln, die aussen etwas röthlich sind,
mit konzentrrsch-strahliger Textur, eingewachsen und znsammengebal-
teo in einer Onarzmasse.
Brbwster: (Edinb. phil.Journ. XXX j 106) fand, dasa der Green-
ockit das grSsste Lichtbreehuogs. Vermögen besitzt und sowohl das
cbromsaure .Bleioxyd, als den Diamanten übertrifft. Seine doppelte
Refraktion iat luaaarat gering.
Arrraoif: Analyaa eines KoUyrits (BifCRiiBRy Repertor. XXY,
330). Vorkommen im Alaunscbiefer. Weiss ; feinerdiger Broeb. Zer-
mit in Wataer unter Kniatern. Spez. €h»w. = 1,383. GehmM:
Kieselsäure • • • 24,2
Tbooerde \ . . 34,5
Waaaer . . • . 41,3
= A* S»+.9 Aq.
100,0.
L. SvAffBBRo: Zerlegung eines Labradors aua Schweden
(Berzbuus Jabresber. XXUI, 285). Fundort: Russgarden im St,'THna'
Kirchspiel ; Vorkommen : Körner und rundliche Maaaen bis sur Basel-
nuss-Grosse in einem Hornblende-Gestein. Gehalt:
Kieselsäure
52,148
Tbooerde
26,820
Eisenoxyd
6,285
Kalkerde
9,145
Talkerde .
1,020
Kall
1,788
Natron «
4,639
Globyerlnst
1,754
Dieaa gibt,
trenn r die alkalischen Basen bcdeatetp die Formel
+ 3 AS.
•
s»
Lassughb: Unteiranchnng dea Wasaera aua dem Artesi-
scben Brunnen des Postbaua.'ea von Alfort (Campt rendus XVI).
Dieser Brunnen, 50 Meter tief, findet sich 70 Meter vom linken Marne-
Ufer, unterhalb der Brücke von Charenton. Das 4 Meter über den
Boden emporapringende Wasser iat vollkomoiea klar und darcbsiebtig.
au
ood besitzt weder Geraeh npcb einen besondern Gcsobinack; Beaebfunip
ferdicnt dasselbe wegen der Menge Bittererde, die es entb<« Bestand:
Chlornatrium . . «
0,035 Gr.
Cblormagnesium • • •
0,073 „
Schwefelsaures Magnesia •
0,087 „
Schwefelsaurer Kalk
0,313 „
Kohlensaurer Kalk
0,181 „
Kohlensaure Magnesia
0,007 „
Spuren von Kisenoxyd «
»
i,a96. „
A. Breithaupt: ober Uwarowit und Granat binsicbtlicb
iher Zersetzung (Pogqend.A. d. Phy6. LX, 694). Dass Uwarowit
ein Granat sey, ISsst sich kaum bezweifeln; er ist der Verwitterung
leiebt unterworfen und Diess führte zu Betrachtungen gleichartiger Ver-
witterungen andere Granate betreffend. Schon lange kannte B. Ober*
gäflge von Aplom (aus dem Forstwalde bei Sehwarzenberg, aus dem
Elxats u. 8. w.) in eine dunkelgrüne Chlorit-ohnlirhe Mäste, zum Theil
10 weich, dass sie hin und wieder Eindrücke vom Finger-Nagel annimmt.
£ia Chloritscbiefer von Fahlnn enthielt Partie'n und Krystalle des gelb-
braunen sogenannten balbharten Fahluuits. Die Krystalle waren deut-'
liehe und undeutliche Rauten-Dodekaeder. Man darf diesen Fahlunit,
welcher narh aeinen Merkmalen dem Serpentine nahesteht, wohl als
Produkt der Umwandlung des Granates ansehen. Ahnliche Erscheinun-
geo wurden an Aplom-Krystallen von Schwmrxenberg wahrgenommen.
Wohlbr: über Alkali-Gehalt der Kalksteine (Wohl, und
Lieb. Ann. i^*^^, XLI, 124—125). Kuhlmarih's durch die Ausbiübungen und
Ausschwitzungen der Mauern veranlasste Beobachtung, dass die Kalk-
steine häufig Alkali enthalten (dieselben Ann. XXXVIII, 42—53), ist von
Besingsr mittelst dreier Versuche am Muschelkalk von Göttingenf von
Hameln und von Cassel bestätigt worden. Es waren leicht nachweis-
bare Mengen von Kali , welches aus beiden ersten als kaustisches Kali
Dach dem Brennen des Steines mit Wasser ausgezogen werden konnten.
Da diese Steine aber frei zwischen Kohlen gebrannt worden waren, so
wurde — damit man nicht einwende, das Kali seye erst aus den Kohlen in
den Stein gelangt — der dritte Stein, wovon msn zu Cassel ein treff-
liches Zäroent bereitet, in SaJz&äure aufgelöst, aus der Lösung der Kalk
gefallt, dann dieselbe filtrirt, zum Trocknen abgedunstet und die Salz-
naase zur Verjagung der Ammoniaksalze erhitzt; dann der Rückstand,
weil er viel Chlorinagnesium enthielt, bis zu dessen völliger Zersetzung
10 einer Atmosphäre von kohlensaurem Ammoniak geglüht, mit Wasser
aoigezogcn und abgedampft, worauf Chlorkaiium zurückblieb.
' 14*
212
F. Mohr: Bittersalx-Bllclang in selbst entzündeten Stein-
kohle n (Wohl, und Libb. Ann. i840, XXXV^ 239—240). Im Dezember
1839 entzündete sich auf dem Mosel-Kay [wo?] ein grosser Haafeo
Stejnkohlen-Klein nach anhaltendem Regenwetter von selbst. Aufanga
stiegen Wasserdämpfe 'auf, dann wurden diese dichter, und der Gerueh
nach brennenden Steinkohlen und Petroleum verbreitete sich. Erst nach
6 Wochen machte man Anstalten zur Dämpfung. Bei'm Aufwühlen der
Masse nahm die Temperatur nach unten immer mehr zu bis zur wirk-
lichen Gluth , die jedoch noch nicht so ausgebreitet war, dass sie picht
durch Wasser gelöscht werden konnte. An einer andern Stelle drang
die Gluth bis nach aussen vor und entzündete eine nahestehende Holz-
Wand. Durch Umschaufeln der ganzen Masse wurde der Brand er-
stickt. In der Nähe der brennenden Kohlen fand man die Steinkohlen-
Brocken halb geröstet und in eine Masse zusammengesintert und zwi-
schen derselben eine hellgelbe weiche salzige Substanz ausgeschieden,
welche von den Steinkohlen leicht getrennt werden konnte, im Wasser
löslich war und herb bitter schmeckte , woraus Bittersalz ausgezogen
und krystallisirt wurde. -^ Die Aschen der Steinkohlen enthalten
Bittererde ; der verbrennende Schwefelkies gibt die schwefpüge Säure
her, welche sich durch atmosphärischen Sauerstoff allmählich in Schwe-
felsäure verwandelte und gleichzeitig die Bittererde auszog. Die Grdj)-
pirung des Salzes zu zusammenhängenden Massen wird wohl durch ^e
Anziehung des Gleichartigen erklärt«
K
Fn. KuHLiUAMN : über die hydraulischen Kalke, die Zämente
und künstiichen Steine, nebst Betrachtungen über die Bil-
dung von KalktSilikate n und auf nassem Wege entstan-
denen Mineralien (Wohl, und Lieb. Annal. 1849 , XLI^ 220—236).
In einer frühem Abhandlung, veranlasst durch die Ansblühungen aus
Mauern (ebendas. XXXVIII, 42 ff.) hat der Vf. gezeigt, dass die meis-
ten Kalksteine, Kali- und Natron-Salze enthalten, und wie man sich das
Ausblühen von kohlensaurem und schwefelsaurem Natron, das Ausschwi-
tzen von kohlensaurem Kali und Chlorkalium oder Ghlornatrium an den
Mauern zu erklären habe. Die fetten Kalke enthalten im Allgemeinen
weniger von jenen Salzen, als die hydraulischen, und die hydraulischen
Zämente pflegen sehr damit beladen zu seyn. Kann nun die Gegenwart
dieser Salze in den Kalksteinen einiges Licht auf die Bidung der Kalk-
Silikate werfen?
1) Künstliche hydraulisebe Kalke auf trockenem Wege.
Wenn sich der Kalk bei der Kalzination auch direkt mit Kieselerde ver-
binden kann, welche ihm im Hydrat-Zustande geboten wird, so wird
diese Verbindung doch beträchtlich erleichtert durch den Zusatz von
etwas Kali oder Natron oder solchen Salzen derselben , die fähig sind
bei jener Kalzination in Silikate überzugehen. Es bedarf aber zur Sili-
zifikation einer grossen Menge von kohlensaurem Kalke nur einer geringen
ai3
r
Qoaotilät voo Alkali , da dessen Rolle nur darin tu bestehen scbeioty
dcD allmibliclien Übertritt der Kieselerde an den Khllc zu erleicbtern.
2) Kuostlicbe hydrauliscbeKalice auf nassem Wegre. Man
kann .bydraoliscbe Kalke und Zamente auf nassem Wege kunstlich be-
reitfo, indem man biezu die Kiesel- oder Thon*Erde mitteist Kali oder
Natron io Wssser aofg^elost anwendet, wodurch eich Silikate und Alo-
miaate von den Eigenschaften der natorlicben hydraulischen Kalke bilden.
Hier ist aber die Umbtlduni^s- Weise keine allmählich vermittelte und daher
laeh mehr Alkali nothweodig^ ; solche Mörtel sind schnell su gewinnen.
-Doch kann man, wo die Pottasche theuer ist, wohlfeilre Mörtel er»
hilten, auf trocknem wie auf nassem Wege, durch Zusatz von schwefel-
mnr Tbonerde oder Alaun zu dem Kalk oder der Kreide. Es entsteht
dann ein Kalk-Aluminat, dessen Eigenschafren die Nützlichkeit einer
MelJiode, den Gyps zu härten, erklären, welche nämlich darin zu bestehen
Mbeint, dass man den Gyps mit Alaun kalzinirt. An der Luft ist dss
Kili dem Natron bei der Silikat-Bildung vorzuziehen, weil erstes keine
krjKtailioischen Effloreszenzen bildet; unter Wasser aber kommt dieser
Vorzag nicht io Betracht und verdient das Natron angewendet zu wer-
dea, weil es an sich wohlfeiler ist und auch noch eine grossre Sätti-
^noc^s-Kapazität gegen die Kieselerde hat, folglich meiir davon auflöst.
So kann man fast alle, auch die berühmtesten liydranfischen Kalke oder
Zämetite durch Znsatz von Alkali noch wirksamer machen ; doch im Ein-
zelnen muss der Tersunh leiten.
3) Zämente auf nassem Wege. Wenn man, selbst in der Kälte,
Kreide mit einer Auflösung der alkalischen Silikate in Berührung bringt,
>o entsteht durch Austausch der Säuren, Kalk-Silikat und kohlensaures
Alkali. Wenn Kreide-Polver auf diese Art theilweise in Kalk-Silikat äber-
S«^ngen ist, so erhärtet die daraas entstehende Masse nach und nach
und wird eben so fest- oder noch fester, als die besten hydrsulischen
Zimeote'; es entsteht ein wahrer kuBStlicber Stein. Aueh kann diese
Misae als Kitt dienen.
4) Känstliche Steine mit Kreide. Wenn msa die Kreide,
statt in Pttiver-Form, als hinreichend konsistenten Taig mit den alkali-
■eben Silikaten in Berährnng i>ringt, so wird ebenfalls Kieselerde in
eioein Verhältnisse aufgenommen, das man nach Willknhr ändern kann ;
die Steine nehmen an Gewicht zu , erbalten ein polirtes Ansehen , ein
dtehles Korn und, im Verhältnisse als. sie Eisen enthalten, eine mehr oder
weniger gelbliche Farbe. Das Eintauchen kann in der Kalte oder Wärme
ttattiinden; ein mehrtägiges Aussetzen an die Luft reicht alsdann schon
Iho, uoi die Kreide in ein Kalk-Silikst umzuwandeln, welches so hart
ut, dass es einige Marmor-Arten ritzt, dessen Härte aber allmählich
Boeh zanimmt. 0,03^0,04 aufgenommener Kieselerde geben ihr schon y
»a« sehr bedeutende Härte ; solche Steine sind Politur^fähig. An hin<
reichend porösen Steinen dringt die anfangs oberflächliche Erhärtung
alimählieb bis in die Mitte vor (selbst bei 5 Centim. Dicke); feinkörni-
gere Kreide pflegt aber nur oberflächlich zu erhärten. An feuchter Luft
l»eiicbieht Diess besser, all an troekner. FOr Skolptar*Arbeifen und Stein-
druck seheinen so zubereitete Kreide-Steine vorzüglich zu seyn. Mit
kieselsaurem Kali öberstriehene Gebftude und Monumente aus Kreide
und schlechtem Mörtel sind gegen Zrrstörung geschützt. Man konnte
zwar eine nachtheilige Wirkung durch Salpeter-Bildung an so behandel-
ten Steinen fiirchten ; allein die Erfahrung lehrte, dass bei Anwendang
ir(^n kieselsaurem Natron sich an ihrer Oberfliche reichliche Krystalli-
sation von kohlenssureni Natron bildete und sie sich in keiner Weise mehr
veränderten, sobald sie hart geworden varen.
5)Kie8elung desGypses. Die Überführung des Gypses in
Silikat (Silizifikation, Silikalisation) geht noch rascher und vollkomme-
ner als bei der Kreide vor sich , doch nur an der Oberfläche. Durch
Berührung mit einer Auflösung von kieselsaurem Kali erlangt der ge-
formte'Gyps bedeutende Harte und ein auffallend glattes Ansehen; g;eht
die Umwandelung jedoch zu sehneil, so bleibt sie obet flachlich und der
gekieselteTheil springt an der Luft nach einigen Tagen ab. Man macht
daher den Gyps poröser durch eingemengte Kreide, Talk^ feinen Saud
oder rührt ihn gleich mit flussigem Silikat an und taucht ihn auch spater
in solches ein.
6) Künstliche Mangan-haltige Steine. Mangan-saures Kali
mit Kreide und Gyps angerührt unterliegt auerst durch Zersetzung det
Mangantiäure einem Farbenwechael, wornacb Gypa und Kreide mit Mao«
ganoxyd imprägnirt bleiben und sehr hart werden ; ein Theil des Oxyds
verbreitet sieb dendritisch an der Oberfläche der Steine, wie ooan es auch
an naturlichen Steinen bemerkt.
7) Verbindung des Kalki mit veffsehiedenen Oxyden. lo
theoretischer Hinsicht hat stob ans deo UntepsucbuBgen des Vfs. ergeben,
dass die Verwandtaebaft dea Kalkes zur Kieselsäure oder den die Säure
vertretenden Oxyden näcktig genug iat, um die alkuliseben Auflösungen
dieser Oxyde oder Säuern zu zeraetsen. Kalk entzieht das Kupferoxyd
so seiner amnoniakiaehen Auflösung, unvollkomaMn die Tbonerde dem
Tonerdekali ; -<- doch erhielt der Vf« mit gelöaobtem Kalk uod acbwe-
feisaurer Thonerde oder anderen aufgelöaten schwefelsauren Metallozyd«
Salzen bisweilen sehr harte, sn Stuckatur brauebbare Maaaen,
8) Einwirkung löslicher Salze auf unlöslicbe. Das Ver-
halten der kieselsauren Alkalien gegen Kreide oder Gyps ist, soferne
eine partielle Zersetzung eintritt , keine isolirte Thatsacbe , aondern be-
ruhet auf einem allgemeinen Gesetze, einer Ausdehnung des Bbetholt'-
sehen Gesetzes, welche der Vf. so ausdruckt: „allemal wenn man eis
unlösliches Salz mit der Auflösung eines Salzes in Berührung briogti
dessen Saure mit der Basis des unlöslichen Salzes ein noch unlösliche-
res Salz bilden kann, findet Austausch Statt, aber meistens nur ein par-
tieller^; Als Beleg dafür dient die Erfahrung, dass das kohlensaure
Kali den Gyps in kohlensauren Kalk, chromsaures Kali den kohlensauren
Kalk iu ehromsaareo Kalk und kieaelsanrea Kali den cbromsauren Kalk
215
Üieilirelae in kfes^lsaaren Kalk verwandelt. Allerdiogs aind diese
Zerlegnngen iinvollatiodig^ und entstehen in vielen Fällen Doppelealse.
9) Entstehung natnrlii^her Kalk -Silikate. Analoge Umbil-
doo^en, wie die obigen, scheinen auch in der Natur vorzukommen.
Der kieselsaure Kalk , welcher ' die Kreiden begleitet , rührt wahrschein-
licb nor von einer Infiltration wäasrigen kieselsauren Kali's oder Natrons
her; diese Ansicbt wird unterstützt durch die Anwesenheit von etwas
KaH , das der Vf* fn der Kreide gefunden , und durch die Adern von
kieselsanrem Kalkj welche die Kreide oft in allen Riehtungen durchziehen.
- Auch durch Mangan imprägnirt^ Kalksteine mit ähnlichen baumfÖr-
nigeo Ausbreitongen, wie die obigen künstlichen, sind nicht selten. Um
^mtron, Confalens und Perpignan findet inan Thonmergel, die zuerst
weich und leicht mit dem Nagel zu ritzen , an der Luft bald bis zur
Politur-Fähigkeit erhärten; sie enthalten Kali. '
10) Ursachen ^tr Erhärtung deir kunstlichen Steine
(Eioflass der Luft dsraup- Der bei seiner Entstehung Gallert-artige
kifselsanre Kalk, die mit ihm getränkte Kreide können hart werden durch
du Schwinden bei'm Austrocknen der Gallerte an der Luft oder bei
einer innigeren Verbindung jenes Silikates. Allein auch die Kohlensäure
der Luft scheint dabei mitzuwirken. Denn von zwei unter gleichen
Beding^ungen gekieselten ^Kreide-Kugeln von gleichem Durchmesser und
Dmprung war Uie eine, Welche man bei'm Herausnehmen aus der Auf-
lösung des kieselsauren Kali's an die freie Luft gelegt hatte, binnen 4
Tagen merklich härter als die andre geworden, welche zuir gänzlichen
Abscbliessung der äussern Luft sogleich unter eine Glocke mit Ätzkali
gebracht worden war ; — auch absorbirte frisch mit Silikat getränkte
Kreide eine grosse Menge von Kohlensäure , welche man damit in Be-
rührung brachte. Diese Absorption wurde durch das in der porösen
Kreide zurückgehaltene kieselsaure Kali veranlasst, welches in kohlen-
saures Salz übergehend In der Kalkmasse einen Absatz von Kieselerde
bedingt, die durch ihr Schwinden zur grösseren Erhärtung mächtig bei-
tragt. Setzt man eine Auflösung von kieselsaurem Kall der Luft aus,
ao erstarrt sie langsam und bildet nach Verlauf von 14 Tagen eine durch-
sichtige Gallerte, die sich nach und nach zusammenzieht und sehr hart
wird. Das Kali geht, ohne seine Durchsichtigkeit zu verlieren, in kohlen-
saures Salz über ; und die so erhaltene Kieselerde ist nach mehren Monaten'
hart genug, *niti Glas zu ritzen. • — Nimmt man zu kunstlichen Steinen
Tbonerde-Kali , so erlangt die durch dh Kohlensäure der zutretenden
Luft gefällte Thoiierde ebenf/ills eine bedeutende Härte.
11) Entste hu ng Kieselerde- undThonerde-haltigerFela-
>rten. Aber nicht allein alle Infiltrationen und selbst Krystallisationen
von Kieselerde in Kalk-Felsen sind diesen Reaktionen zuzuschreiben,
»oodern auch die Entatehung zahlloser Kiesel- und Tbon Erde enthaltenden
natorlichen Biidnttgen; selbst die Achat«, das versteinerte Hols * u; «.'
* vielleicht darf man la Bezug auf Versteinerungen annehaieu, dass sich die Kiesel-
erde aoeh vorzugsweise da absetzt, wo eine Quelle für Kohlensäure ode'r kohlensaures
/
'116
KifHellnfiltrationen Tardanken ihre Eotatebuofli: der lAOf^Mmen Zertetsaog
von iliUsigeiii kieselsaurem Alkali durch Koblenaäure , wofür der Vf.,
wenn auch noch nicht Beweise , doch Andeutungen liefert y um die Auf-
merksamkeit der Geologe« auf diesen Gegenstand zu lenken. Eine wich-
tige Andeutung scheint ihm in def von ihm aufgefundenen Anwesen-
heit von Alkali (Kali oder N%tron) in den Kreide . Feuersteinen [vgl
auch Jahrb. 1843 y 815] und deren nächster Umgebung au liegen;
ebenso hat er etwas freies oder kohlensaures Alkali in dem Kieselerde-
Hydrat (Opal) von Casteilo BHonte^ in einem weiciien, weissen aus Tboa»
erde-haltiger Kieselerde bestehenden und vom Wasser nicht benätabarea
Gebilde aus der Kreide des Kanals von Briare bei MotUargU und in
der rothen Salben-artigen Materie von CovflanB^ CharenUy entdeckt. Bei
der Bildung der meisten Kieselerde- und Thonerde-haltigen Felsarten
waren also Kali und Natron vorhanden. Schon lange massten die Kie-
selerde-Niederschläge einiger Mineral-Wasser » wie des Mont d*or ood
des Geysers auf Island, und das Vorhandenseyn von etwas aufgelöster
Kieselerde in Flüssen und Quellen auf eine Erklärung deutep, welche
mit der vom Tf. in folgenden Sätzen ausgedrückten konform ist.
1) Bei der Zersetzung von kohlensauren Erden durch kieselsaures
Kali oder Natroq entstehen kieselsaure Erden , welche durch die lang,
same Einwirkung von mit Kohlensäure beladenem Wasser oder von dop-
peltkohlensauren Alkalien in etnigen Fällen den Kalk* oder Magnesia-
Bestandtheil verlieren.
2) Kieselerde- oder Thonerde-haltige Gebilde eotstebea direkt bei
langsamer Zersetzung von wässrigen kieselsauren Alkalien durch die
Kohlensäure der Luft.
Der Vf. hat ferner gefunden | dass daa mangaoaaure Alkali eine
dem kieselsauren oder Thooerde-Alkali analoge Rolle spielt. Auch hier
hat die Kohlensaure Einiluss auf die ZejrsetzuBg dieses Salzes und ge-
stattet einen Schluss auf die ähnliche Eotatehung vieler Mangan-baltiger
^ Gesteine. Die Analogie erschien dein Vf. noch auffallender, als er fand,
dass krystallisirte Braunsteine «ine kleine Quantität Kali an deatillirtes
Wasser abgeben. Wir wrasen nun, dass csi eine dem Mangan-sauren
Kali entsprechende Verbindung gibi, in welchem das Eisenoxyd die Rolle
der Säure spielt; es ist demnach nicht ohne Interesse zu untersuchen,
ob die Theorie ober die Zersetzung der Eisencbloride durch Wasser die
einzige Erklärungs. Weise der Bildung des Rotbeisenerzee ist, und ob die
Entstehung dieses naturlichen Oxydes sich nicht an den obenerwähnten
ähnliche Reaktionen knü|$ft. . Eine erste Andeutung zu Gunsten dieser
Ansicht liegt sehen darin, dass der VI. in dem Rotbeisenerae von EUm
n, a. Orte die Gegenwart von etwas Alkali nachwies.' Kali oder Natron
srheinen bei den meisten Bildungen auf nassem Wege tbätig gewesen
AnmoniakforhaBdea lat, wie ia dem buigaam Terweaenden Hohe oder in der thlerlachen
Materie innevlialb der Muaebel ; wenn gleich dleae^Quelle nicht die ganze nöthige Qaan-
tität liefern k^nn.
217
zn MfB, weMbslb es gut «ire^ dU» Ghngffnwart dleMr Alkalien in allen
Mineralien aod namentlich in denjeoiKcn Metallen anf^ehorenden , deren
Oxjrde al« Siure funktioairen kömien ', aufsoftuclien« Es wird aladanii
Dicht flcbwer seyn, sieb von der Entstehunur der Gkilmejre, des krystal«
lisirleo oaturlichen Zinnoxyds und selbst des Sibirischen chronisauren
Bleies Rechenschaft zu geben; das chromsaure Bleioxyd ist in einem
ÜlMraebuss von obromsaure« Alkali löslieh nnd scheidet sieb nach und
uaeb aus seiner Auflpsung* in krystalitnisisber Form ab.
£ioe mSebtige Slutse der Ansieht von Miftvirkung* der reinen oder
nit Schwefel verbundenen Alkalien bei der Enlatehung der Gesteine ist
noch der UoMitand , dass nicht allein die porösen , kompakten oder kry«
itiliisirten Kalksteine, die Dolomite und verschiedene Kiesel-Gebilde etwas
Alkili enthalten, sondern auch der Talk, Asbest, Smirgel, Smaragd, das
SeAvefei-Aatimon, Schwefcl-Moiybdän u« a. w.
Wenn wir andrerseits die Mitwirkung von mit Koblens&ui'e verbau»
^nen Alkali oder von freier Kohlensäure alr Auflosoligs-Mittel anneb«
aeo, so werden wir uns leicht die Entstehung kompakter Kalksteine durch
laliltrationen von AuflSsungen von kohlensaurem Kalk in überschüssiger
Kohleoaaure oder doppelt kohlenssorem Alkali in die Kreiden erklären.
Seilen wir endlich voraus, dsss statt de» kohlensauren Kalkes auf die-
selbe UTeise die kohlensaure Bittererde in die Kreide eindringt, so haben
vir die Entütebung gewisser Dolomite.
B. Geologie und Gieognosie/
Db CoL^ADOH : über die Schwefel-Gruben der Romagna bei
Cesena in der Legation Urbino (Actes de ia Societe helv^tiq. des
*^c. not., 4MSS. ä Fribourg^ 1841 , p. 175). Der Schwefel findet sich
>uf GräDgen [?] von im-^gm Mächtigkeit unter Gyps-Sehichten und
über einen Marmor, welcher etwas kohlensaure Bittererde und tiefer
loch Tbon enthält. Die Schwefel-Lage schdnt sieh unter einem grossen
Theile der Romagna htnzuerstrecken. I)ie Dichte der Gangart ist =
2,3 bis 2,6, und ihr Schwefel-Gehalt betriigt 0,22 bia 0,33,
E. Eicmwald: über den Boffdo (BulUt sdsni, de l^ac^d, Petersb.
'S4f, IX f 333—342). Der flOifi|o-Berg , O. von Tschernojar an der
l^o/^o, von woL. v. Bccb einen Ammonitea Bogdoanus, jedoch ohne
74iiocben an Sätteln und Lappen beschrieb, ist seither als ein isolirter
Mofichelkalk Berg betrachtet worden. Wahrscheinlich aber, wenn näm-
Ueh der Siphon ventral wäxe , ist jener Ammouit eine Clymenia,
*ie E. eine solche auch im aiUrisChen Systeme Esthiands gefunden.
DeoD GüsBL hat an der Spitze jeness Bergea einen Ortboceratiten , den».
218
O. ▼ftf^ioatafi ShnKeh, und Kalkstfiekt mit AMrficken d«r OrJiicnU
depreDsa milg^ebraeht , welche beiden Arten ebenfalls dem Silurkalke
tUvtiis an^eUoreo : Mytilim- undCfpricardia Kerne finden steh auch
Bocb im Kalke dea Bagdo^ welcher daher aehr wahrscheiDlich ailurisch ist.
Polirte Felseo zwiachen Ckamhery und AiX'le»»Bmn» xn Sä*
voyen (l'Instit. 1843^ XI, 388). Anf der Steilhöbe, welche den Fleekeo
Virel tragt, 300™ nfocr Chambery^ hat man eine polirte FeUflache von
33iii^34m Längte entdeckt , die sirh aber nach einzelnen Spuren noch
viel weiter erstrecken mosa. Der nämltche Fels bietet an der SteiUeite
über der sich im Westeii das Horb dea Nicolet erbebt , «in« nicht sehr
tiefe Aushöhlaiig dar, welche in der Dnigegend ala GrMe mmx FSei
bekannt ist. Der gelb!ich|^raue Kalk, worin »h sich befindet, Bcheiot
dam mittein OolitU an angehören. Die inwendigen ebiteH Fiftehen, welche
deren Boden und Decke bilden, sind ebenfalls sehr auffallend polirt uod
mit. parallelen Streifen bedeckt, und besonders soll die Politur einer Kalk-
Breccie von unnachahmlicher Vollkommenheit seyn. Die Schiebten wer-
den von einigen sehr langen Spalten diagonal durcbschmtten , und die
Fcisart ist polirt auf allen KluftFlAchen dieser Spalten und aof allen
Schichtungs-Flächen , mithin an der oberen aowohi ala an der unterea
Fläche der Schichten-Absonderungen. Diese 2 FUchen aind zugleich
von feinen und sehr dichten Streifen bedeckt , welche unter sipb
und beinahe auch mit der Richtung der Schichten parallel aind. Hier
kann also nicht von der Wirkung alter Gletscher noch erratischer Blöeke
und Gerolle die Rede seyn. Vielleicht haben sich bei den DialokationeD,
welche der Berg erfahren, die Schiebten wiederholt aufeinander hin und
her bewegtund sich so aneinander geglättet und mit den härteren Thei-
len die feinen Streifen eingerieben ?
Db Vbrnbüil: Note über die Umgegetid von Algier (Bulla.
pM. 1840f XI, 74 — 82). Algerien bietet dreierlei Formationen dar:
I. Metamorphiscbe Gesteine, worauf die Stadt Algier selbst
erbaut ist : Talkschiefer, Thonschiefer , talkige Gneisse, PegmAtite, kry-
atallinische Kalke' u. s. w., die sich am Berge Bouzarta 410™ hoch über
den Seespiegel erheben. Der Kalk ist vorherrschend. Die Schichten
fallen mit 20^ nach S. und SSW. Es mögen Flötzgesteine verschiedener
Formationen seyn, welche in die genannten Gebirgs-Arten umgewandelt
worden sind; Granit- und Pegmatit-Gänge durchsetzen sie; Versteioe-
rongctt fehlen. II. Die Kalke und Schiefer, welche den Atlas zusam.
inensetzen, Gyps enthalten und Saiz-Qoellen nähren. Rozbt hat sie zum
Lias gerechnet; der Vf. aber hält die Existenz dieser Formation in der
Gegend Oberhaupt nicht fSr erwiesen und scheint sie lieber zur Kreids-
Formation reehhen zu wollen, da in der Provinz CifnstanHne der Hippu-
riten-Kalk so aehr entwickelt ist. Doch wagt er nicht sich bestimmt
219
auszusprechen, da die Unsicherheit, der Gebend ihm nicht erlaubt hat»
in den AUag einzudringen; — III. TertiSr-Gebilde mit Versteine*
rung^en, welche man in den Wasser-Rissen hin und wieder ausgewaschen
findet. Die grosse' Zahl noch lebender Arten darunter und die grosse
Analog;te mit den Fossil-Resten in Sizilien und Morea Hessen den Vf.
glauben, dass sie zur obern Tertiär-Formation gehören, welche rings um
das Mittelmeer entwickelt zu seyn scheint und überall ansehnliche He-
bnn»pn erfahren hat, so dass Sie sich auf ilfc/r^a 400"* , 25 Stunden
südlicli von Algier 1100»— 1200™ CR o^kt) und im Val di Noto auf Äiai-
Um gegen 1000<° über dem Meeresspiegel finden. In Algerien kann
man zwei grosse Abtheilungen mit vielen Unterabtheilongen in' diesem
Gebirge wahrnehmen : eine untre mergelige und eine obre kalkige Ab-
tbniung. Um Algier ist der Kalk viel mächtiger als der Mergel, nimmt
i(fr sfidwärts ab, wie der Mergel zu , so dass dieser mit seinen unter-
geordneten Sandsteinen , PucTdingen und Sand-Lagen bei Duueira über
300' Mächtigkeit ertaugt, während jener verschwindet. Hin und wieder
eolhalten die Mergel Spuren von Ligniten, die aber nirgend bauwürdig
werden. Der Kalk herrscht um Algier bis in die*Nähe von Del-lbrahim^
ist 50»— 60™ mächtig, weiss oder gelblich, oft von der' Textur gewisser
Travrrtine , reich an Versteinerungen und zumal an kleinen Polypa-
rien, wozwischen Ostrea hippopus zuweilen ganze Lager bildet.
Dieses Tertiär-Gebilde setzt fast alle Hngel im Bahel zwischen der £bene
von Miiiija und dem Meere vom Cap Matifou bis zum Cap Baz-el"
Amouch auf eine Erstreckung von 20—25 Stunden und bis zu 280"*— 290"^
Hohe zusammen , so dass nur die metamorphische Masse des Bauzarea
daraas hoch hervorragt. Aber nirgends im Sahel erscheinen die Gesteine
des Atlas.
An tertiären Versteinerungen hat der Vf. aber 50 Arten gesammelt im
S. und 0. von Algier, tbcils nahe bei der Stadt, meistens aber im Fluss-
Bette des Oued-el-Kerma in 170°* Seehohe. Es sind folgende, worunter
die nofih lebend vorhandenen mit einem ^ bezeichnet und wobei die an«
derweitigen Fundorte der nur fossilen angemerkt sind.
Limna-Zäbne.
Baecinoffl aeniistriatum Br« UM»,
Pleorotoma parpur«a. *
Torritclla Linnaei Dssh.
Scalaria crasaicosta D£«b.
f, lamellosa BROC.i&il.
„ pseudoamtlaria Pmii. it^
n n, gp.
Solarium n. sp,
Fissorella neglecta Tour. It
Terebratola aropuUa Ba. It
n inflexa Dbsh. X^rea,
n esj^iitaerpentis Luv. *
Terebratula n. ap.
Pectuncoiaa violacetcens Lk. *
lioeiila iiiargarfttaeea Lk» *
Area.
Modiola^
Cardiam ecbinatum Lx.*
„ A. 9p,
Cardita intermedia Lk. It
Venus pectinula Lk. "^
^y multilamella Lk. *
„ incraatata Lk. ^
Pecten Jacobaeua Lk. "*
„ opefcolaria Lk. "
320
P«cteo onfcolor Lr. * Ostrea ». $p.
„ varius Dbbh. [?]. Serpola.
„ pusio Lk. * BalaDos.
^ , flexuoBus Lk. * Cidaritea: Trümmer von 3 Arten.
^ Sieneoaia Lk. iiah Polyparien: 5— -6 Arten in Kalk.
„ M, sp. SUiL und lebend. Polyntomella crispa. *
f^ lt. sp. Criatellaria oasaia. *
y) M. ip. g;ans ohne Radien. ^Biloculina larvie d'Orb«
0«trea navicularia Br. It ^ cultrata n'OiiB.
„ bippopua Lk. * Robulina cnltraCa r«r. ^
yy n. a|9. aebr lang und klein.
Ch. Dbwby: Streifen und Furchen Yuf den polirten Fei-
aea im westlichen /V^if-YdrAr (Silum. Joarn. 184S,XLIV, 146—150).
Diese polfrten Felsen bat der Vf. früher beschrieben (Jsbrb. 1840^ 6i7).
Er ergänzt jetat Einiges und misst die Richtang der Streifen und Fur-
chen genau mit dem Kbmpaas. Oft aiebt man aber ein Dutseod sof
einem Räume von 18"— 20", oft viel weniger. Sie kreutaen sich oft
unter einigen Graden, und dieselbe Furche kann ihre Richtung in einer Er-
Streckung von wenigen Füssen ändern. Oft sind sie 10—20' — 40' hoch
mit Erde, Sand u. s. w. verschüttet — Über die Ursache fuhrt der Vf.
Folgendes an. Eine mächtige Strömung kann die Geachiebe nmherg;e-
atreut haben. Auch konnte sie mittelst dieser Materien die Oberfläche der
Felsen glätten, aber nicht blank poliren. Eine Erklärung für Letztes
gibt nur die Glaaial-Theorie. Bei Erklärung der Bewegung der Gletacher
durch Gefrieren des eingedrungenen Wassers bat man aber etwas nicht
genug beachtet. Dieses Wasser erhält seine grösste Ausdehnung in
Augenblicke des Gefrierene, das hiedurch entstandene Eia zieht sieh aber
wieder zusammen im Verhältnisse als die Kälte weiter zunimmt, wie
andere Körper auch ; daher das Eis auf Flüssen und See*n birst, ao dass
1" bis 1' und auf tiefen See'n selbst 4' weite Sprunge entstehen. ^Da-
her das Bersten des gefrornen Grundes, wenn er nicht mit Schnee be-
deckt ist, mit solch erschrecklichen Ebcplosionen^'. Daher dann aoch
wieder daa Schlieasen solcher* Spalten, wenn die Teroperator wieder bis
zu der des gefrierenden Wassers zunimmt. Durch diese Aosdebunng
und Zuaammenziehung des Eises müasen Furchen und Streifen auf seiner
Unterlage entstehen u. s. w.
Indessen kann die Glazial-Tbeorie die Lagerung der aerstreutea
Blöcke nicht allerwärts erklären. Von den Alpen herab mögen die Glet-
scher wohl Blöcke nach tieferen Stellen geführt haben. Aber in Nord-
Amerika liegen oft höhere Stellen zwischen dem Ursprnngs-Orte der
Blöcke und ihrer jetzigen Lagerstätte. Die Gegend südlich vom Ontario-See
ist mit Sandstein-Blöcken von den Ufern des See'a überstreut nad doch
[wie viel?] höher als die primitive Lsgerstättte des Sandsteins. — Im
iroiiaatoniA-Thale jn Berkshire CouiUy, Mm$s,y sind Granwacke-Blöcke,
221
offenbar aas deo 6ranvf*cke*Ber^en ia ifcn benachbarten Geg^enden
NiuyYorks, nmber^estireat; zwischen beiden Orten aber lie^t die Kette
der Taconic^BeTf^e auf der Grenze beider Staaten , welche überall um
einige Hundert Fuss hober als die vorigen sind. Sollen Gletscher jene
Blöcke herüber gebracht haben , so mussten die Grauwacke-Berge sich
seitdem gesenkt, oder ifie Taconic-Kette sich erst gehoben haben. — Zu
Hichmond auch in Berksktre-County sieht man eine Linie von Serpentin-
Blüeken aus dem N.-Thcile von Stoekbridge queer über das Thal von AicA-
mnd eine Schlucht die Taconic-Kette hinan nnd ober diese hinweg in
dis jenseitige Thal \n Ifelt-York ziehen: es sind Blöcke zum Theile von
20'-5O' Länge, von 20'— 30'-~40' Breite und von 8'— 12' Höhe, uatur-
lieh ohne viele Sporen von Abrundung. Einer der grossten muss ungefähr
1300 Tonnen von je 2000 Pfd. Gewicht haben. Sie nehmen einen Streifen
m wenigen Ruthen Breite ein, während die Graowacke-Blocke weit über
du Thal gestreut sind. Der Vf. glaubt, dass ihr Transport an diese Stelle
Bor durch die vereinte Wirkung grosser Eis-Flosse und mächtige Wasser-
Flotbeo aus NW. erklärt werden kann. Ganz nahe dabei und in der
Höbe jener Schlacht fand Hitchcogk Reibongs-Ftircben im Gestein.
Ch. Lteix: Tertitr-Schichten der Insel JUariha's-Vineyard
io Ma»Mchuii$ifUB {Qeol, Soe. 1843, Febr. 1 >> Lonä. Edinb. n. phÜM,
Mag,, 1848, XXVI, 187-— 189). Die nördlichste Grenze, welche die Tertiär«
Schichten der iiftoiiltscA^ii Kiiste erreichen, ist die genannte Insel in 41^
20' N. Br. , welche von O. nach W. etwa 20 Meilen lang, von N. nach
S.101IL breit und 200'— 300' hoch ist. Die Tertiär-Schichten liegen meistens
tief unter einer Drift-Masse mit grossen Blöcken von Granit u. a. nörd*
liebeo Felsarten, wahrscheinlich aus XeW" Hampshire. Diese Schichten
bestehen ans weissem und grünem Sande, aus einem Konglomerate, aus
weissen, blauen, gelben und blutrothen Thonen und schwarzen Lignit-
W<D 9 welche alle unter steilen Winkeln nach NO. geneigt sind und
io einlösen Kurven ganz vertikal werden. Bei ChUmark an der Sfidsette
der Insel stehen sie schön zu Tage, und am Vorgebirge Gay Head, ihrer
Sadvrest-Spitze , bieten sie einen senkrechten Durchschnitt von 200^
Höbe dar. Hitchcogk scheint allein diese Stellen benucht zu haben;
er verglich 1823 die Schrchten von Qay-Bead mit dem London-Thon der
Aluvi'Bai auf Wight, dem sie auch, lithologisch genommen, sehr ähnlich
•iod. Horton aber nahm an , dass sie nur zum Theile tertiär seyen
und auf Grunsand ruheten. Indessen fand L. keinen Grund, Gr6nsand<s
Schichten (der Kreide-Periode) auf der Insel anzunehmen und sah nir-
gends aus der Kreide ausgewaschene Versteinerungen in den Tertiär-
Schichten. An organischen Resten fanden sich
I. Von Säugethieren: 1) ein Zahn, nach R. Owen der Eckzahn
cioes Seehunds , mit abgebrochener Krone , am nächsten verwandt mit
Erlebenden Cystophora proboscidea. —'2) Ein Wallross-SchSdef,
verschieden von den Schädeln der lebenden Arten, da er im Ganzen
222
4
nor 6 Backen • nnd 2 < Stoss-Zähne zeigt , währenil die lebenden vier
Backeniahne auf jeder S«ite und zuweilen noch ein weitrez Rudlmeot
besitzen. Auch ist der Stoaszahn runder als am gewöhnlichen Wallross.
— 3) Cetazeen-Wirbel, von welchen Owen einige fiaiae na und andere
Hyperoodon zuschreibt.
IL Von Fischen: Hai-Zahn» ähnlich jenen in den Faluns der Totf-
rainei Carchariasraegalodon, Oxyrhina xipbodon, 0. bastalii,
Lamna cuspidata, welche. sich auch alle in den nioeenen Schiebten
EU Evergreen am rechten Ufer des James-river in Virginicn wieder
fanden; dann Carcharias productua wia^uf Maltap und noch eine
zweite Art.
III. Krustazeen: zwei Arten, wovon A. White die eine als mutb-
maslicb zu Gyclograpsus oder dem nahe verwandten Sesarma Say
geborig bezeichnet-, das andre ist entschieden ein Gecarcinus*
17. Mollusken:!) Kerne zweier Teilin ae, nahestehend der mio-
cenen T. bi plicata und der T. lusoria; 2) Kerne einer Cytberea,
ähnliche. Sayana Conr.; 3) drei Kerne vonMya, wov9ii eine derM.
truncata sehr ähnlich ist.
Alle diese Fossilien sprechen für miocene Bildungen ; und die Zeta-
zeen-lieste insbesondere, welche auch in andern niiocenen Schiebten
Amerika's häutig sind, widersprechen einem eocenen Alter.
Gh. Lyell: über die Tertiär- Formationen und ihre angeb-
liehe Verbindung mit der Kreide in Virginien u. a. Th eilen
der Vereinten Staaten (.Geolog, Soc. 184^, Mai 4 ^ Lond, Edinb, n. ,
philos. Jllag. 184Sy XXI Ily 304—311). Die allgemeinereu Resultate sind
folgende. In dem Theile von Süd-Carolina und Georgia zwischen der
ÄUantischen Küste und dem Gebirge, von welchem L. eine Strecke
bei den Santee- und 5af?anitaA-Flüssen untersucht hat, liegt über Kreide-
Gesteinen mit Belemniten , Exogyren u. s. w. zuerst eocener Kalkstein
und Mergel und dann die Burrstone-(Knopfstein-)Formation mit dem dazu
gehörigen rothen Lehm, bunten Thon und gelben Saude. Zwischen diesen
Kreide- und Eocen-Schichten tritt zuweilen noch ein tertiärer Lignit auf.
Die gr9S8e Verschiedenheit zwischen den Fossil-Arten der Eocen-Schich-
ten am Cooperriver ^ Santee- Kanal ^ Vance^e - Ferry ^ Shell^Bluff^, zn
Jacksonboroughi Witmington u. a. scheint zur Annahme einer grosseren
Anzahl kleinrer Unterabtheilungen der Eocen-Bildungen zu leiten; auch
will L. nicht behaupten , dass alle diese Schiebten von gleichem Alter
sind« vermuthet aber eine Ursache jener Verschiedenheit in dem Umstände
EU finden , dass eben überall nur erst wenige Arten gesammelt worden
«ind, die kein allgemeines Urtheil zu fällen gestatten. ^Eini^^pe Arten aus dem*
. Burrstone kommen auch im altern Kalkstein vor, und Lyell denkt sich
beide in demselben Verhältniss zu einander^ wie den obren Meeres-Sand
des Pariser Beckens zum Grobkalk.
Was den Übergang der Tertiär-Scbiehten in Kreide und die angebliche
tu
yan^npag voo tertififfn und KfMe^K^^Hhylhn htftiSk » so sind im
Ganzen oocb su wenige Ortlicbkeiten unUrsueht worden, um darüber
abzoortbeikD; allein Dae ist gewis«, dass die bis jetzt von Li. ^^epruf-
ten VerbältDiMe , die man dafür angeführt hat i A^men solchen Scbluss
bediDgeo. , -
Die Yerwandtsehaft der AsemAriimfcA^ .Kretde-FosBilien mit de«
f^unfpäticken ist den Geschlechtern nach auffallend gfoas; auch ein
grosser Hippnrit isl jetzt dort bekannt geworden«
Das Zahlen- Verhältnis! der noch lebend vorkommenden su den anfr'
gMtorbenen Arten in den Eoeen- Schichten scheint eben so klein als in
Evrftpa Qod die Verschiedenheit zwischen den eocanen und miocmen
Arteo eben ao gross zu seyn. Die noch lebenden miocenen Arten sin4
nithtnur io demselben Veriialti^iase zu den- ausgeslorbeneQ vorhsnden,
wie im Suffolk-Crag oder in den miocensn Faluns der Twirmiaey sondera
hnneo aocb wie diese ipeistens mit Arten aus d«n benachbarten Meer*
reo Qberein.
h Morton's Synopsis der N^-Amerikanischen Kreide*Versteinerua»
gen fiodeo sich such Baianus peregrinus, Pecten calvatus, P*.
sembraoosas, Terebratu la .1 acbryma , Conus gyratus»
Seotella Lyeili» Eehinns inlulatus u. e.a« aufgezählt, w.cicba
nor wegen Ähnlichkeit einiger Gejstsin^Sc,bicbtcn zur Kreide gerechnet
vordeD, aber in der That tertiär s^pd« r" Uoter den Arten der eocenea
Schiebten zahlt der Vf» auch einen Tr.Ojcbus auf, der als mit Tr. agglu-.
tinana des Pariser Beckens identisch betrachtet worden seye , und
Litbodomua dactylus, eine in WesUndien lebende und zugleich eine
<iff wenigen lebenden Arten » welche Dssiuybs unter den eocenen des
ftriur Beckens wiedererkannt habe*
CoQU4]f]>: Beobachtungen über eine Niveau-Änderung im
Kreide-Meer (Compi. rend. 1843, XVII, ]83-*18e). Eu^ db Bsau-
vonibat am 31. Okt. ausführlichen Bericht erstattet über die fortdanern-
<Ieo Niveau -Änderungen an der Skandinavhckfn Kuate. CoqaAND hat ,
Konde von aolchen in der Kreide-Zeit. Von EguilieSy 4 Kilom. W. von
MXf bis i^atn^CAaiTias wird die rechte Seite des ArC'-Thales durch eine
uedre Kreide-Gebirgskette gebildet. Zm untcrst sieht man den mitteln.
Stock des Neoeomien, welcher durch Ghiuna ammonia cbarakterisjrt
wird; daraof den Hippuriten-Grunaand, welcher der chloritiachen Kreide
^ ^^FrankrHch entapricht; an einigen andern Stellen in Süd-Frank'
fticA eiiatirten zwischen bejden noch die obren. Neocpmien-Thooe und der
Oiult, wie zu Ca$8i8 und Apt^ aber in allen Fällen ist die Lagerang
dieier säoMDtlichen Glieder des Kreide-Gebirges uutereinfnder ToUkom-
"MB gleichartig : sie aind aas eiii«m Meere abgesetzt und gleichzeitig
siteinander gehoben.
Gebt man nun vonDorfe la Fare nach dem Kreutzungs- Punkt der
^«sae von Am nach SU Chama$ mit der von Marseille nach Salimp
■o siebt man wieder jene twet Kreidr-Oebfrgs^AbtbellaiigeB flbereioander ^
lie|»eD UDd längs der Aufl«geruii(^8«Linie ist auf eine grosse Horizontal-
Erstreckang bin das Neocomien [wte es scheint , nur an der vertikalen
Wand beobachtbar] to« Photaden durchbohrt, welche 0,>"60 nicht über-
ateigt. *Da, wo hin und wieder die Wogen Tbeile von tieferen Gebirgs-
Sehicbten entblöst hatten , sind auch dteae in gleichem [?] Nivean von
Pboiaden dörchbobrt. Zn diesen Anzeigen eines alten Gestades gesellen
sich noch andre. Über der obern Grenze der ehedem von Pboiaden
bewohnten Zone hin sieht man den Kalkstein no^h bis 2*"50 boeh so
polirt, als ob ein Arbeiter sich damit beschäftigt hätte; und seine Ober-
fläche [darfiber?] ist durchzogen von kleitien zur unteren Eroslons-Linie i
senkrechten Rinnen mit zerfressenen Wänden , welche um so seichter, .
istiger und > zahlreicher werden , je mehr sie sich von jener entfernen, i
daher sie sich zuletzt in grobe Streifen auflösen. Offenbar entsprechen ,
die Pboladen*Locher der ehemaligen Grenze zwischen Land und Meer; t
die polirte Fläche dem vom unruhige» Meere gefegten Ufer-Streifen, ,
wo die Pboiaden nicht mehr leben konnten ; die Furchen den Ausfres-
aungen des vom Winde über seine gewöhnliche Hdhc getriebenen und ,
an dem Gesteine nach dem Meere zuröckrinnenden See-Wassers : ganz ,
wie man Diese jetzt fast aberall da norh sehen kann, wo daa Mittelmeer ,
Kalk-Wände bespult. — So Viel sich erkennen lässt, weicht die Schieb-
tuttg des Hippuriten-Sandsfeins an dieser Stelle um 8^ von der des
Cbama-Kalkes ab [und doch war oben behauptet , beide lagerten tiberaÜ
ganz gleichförmig miteinander, was daher wohl nur auf die fibrigen Lo-
kalitäten bezogen werden rouss].
[Diese Beobachtungen scheinen nur an aenkrechten Wänden gemacht
und nicht längs der Aufiagerungs-Flächen verfolgt worden zu seyn und ^
Wurden dsher an sich noch nicht genügen , das Alter des ehemaiigen
Meeres-Ufers festzusetzen. Der Vf. versichert aber, dieses Kreidemeer-
Üfer schon früher zu Maxanguet auch in dem Jura- nnd Trias-Gebirge
entdeckt zu haben. Das bauptsäebliche Interesse dieser Beobachtung
besteht darin, dass aie zeigt, wie ein und dasselbe Meer, welches die
verschiedenen Glieder einer Gebirgs-Periode absetzt, in derselben Periode
hinsichtlich seiner Niveau - Verhältnisse zum Lande einem erhebticben
Wechsel unterworfen seyn kann , ohne dass Solches auf die den Absats
bedingenden Ursachen oder die Schichtnngs-Ebene n. 8. w. einen merk-
baren Einfluss äusserte.] •
G. V. Helmerssn: aber ein Vorkommen von Knpferersea
and Knochenbreccie in den Silurischen Schichten dea
Gouvts. Äe. Petersburg {Bullet de VAcad, de St. Fetemburg 1848,
/, 161—167). Die Fundstätte ist bei den Strom-Schnellen des WolchitW
unterhalb Gostinopolskaia, Die zahlreichen 2"— 6" breiten, senkrechten
Spalten des Kalksteines streichen aus SW. nach NO., einige aus NW. nach
SO. und nur wenige aus W. nach 0. Alle und insbesondere die ersten siod
225
erfälM nit grfinliehgranenft , rothi^efleftkle« mud •ehr tfthMi Tbane, itf
im . baotcB Tbon« den . l>«von-Sy8te«ieii auffalleBd . gleicht , aber von
Kupfer^rno durfilidran|crii ist. Ditite« liest darin in loten ruBdliclien
Körocrii von fast onsiühtbarer GrSste bia von einiipen Linien Dicke»
und in Diereuformifren bi« tranbii^n Gentalten zuweilen von .a"^3^'
Darebmesser. Auf einigen bemerkt man Pänktchen erdifper Kupfer-Lasur
und ionea bisweilen Kapferschwärae. Auch bildet Kapfferfcröa .einea
düHoen Oberzag an den Spalten- Wänden , wie aonat der Kalkainter;
daher denn die dünnen Platten und Täfelchen , welche mit den Körnero
iiiali(( aof der Halde liegen. Aber nie drinj^ das Erx in die uungebeo-
d»R iCalkstein-8ebichtea weiter ala einige Linien vor; ea fällt dann kleine
Höhhiogeo bteht «elten mit Malachit-Kryat allen« Schlämmt man dea
Kgpitr-halttgea Thon, ao erhält man. einen Räckatand^ der grössteniheile
m firachetuckchen von grauem and aeltner rothem Kalkatein beate^t»
m/erdraen auch Fragmente mikroskopischer Bivaiven alnd,. die unler der
Lupe wie die ailuriacben Orthia- Arten gestreift sind; -^ andrentheils
Mt jcoer ftdckstaiid aus Kuplerkiea, Eiaenktea, Eisen-Bohnen «nd Quarz*
XürDchen gebildet. Glimsier, Feldspath- und Trümmer krystalliniaeher Fela-
irleo sind nicht wahrgenommen worden. Offenbar iat daher dit»^ ganze
Spalt. Aosfoltung von oben berein gelangt und-zwar var der Wanderung
nordischer Geachiebe. — Anfangs war der Vf. geneigt, das Kuplergrüa
diener Giinge von den Wasser-losen Kupfer-Erzen herznifiten, die mit
den erratischen Blöcken herüber gekommen sind und dann durch den
Siflllofs der Atmoepharilien zeraetzt. ala Kupfergrün in diese Spalten
Sefuhrl worden wftren. Indessen fand er eneli eine 2"«-*6" breite, ans
SfK. nach NO. atreichende Spalte mit Diluviel-Maaae , gana wie die an
^ Oberfliche liegende, and mit Knochen-Ereceie (dem ersten Beispiel
ii diesem Theile. von RmsHamä^ angefüllt. Der ehre Theil enthält Lebm
nad Gerolle,.. der nntre dichten Kalkainter mit wohlerhaltenen Knochen
nsdZäbacn einea Arvicola-fihnlichen Thieres.. Dabei war ober keine Spnr
VM Kupfergrün , wie in 4en Kapfer4'fihf enden keine Spar von Gerittn
Bid Koochen. Beide nind daher wohl angleichen Altera^ nnd die letatn
iil ^ie jüngere. Eine Prdfnng dea Kupfer^Tbonee ergab 0,004 Knpfer-
6«halt. — ZnJ^wiawsk bei Peier9b^g bal der Vf. auch einnral Spuren-
'OD Kup£»rgrun and MaUebit. in HohUingen dea SUnr-^Kalke« entdeckt;
^ocb kcinea onf Spalten»
NiccoLim: fiber den HShen-Wecbael der Kfiaten Itäiiens
(iVeoe. Ann. deiU scienze näi. di Boi^tfna 1841, V, 35 ff. > Isis 1849^
605-606). Der Vf. lieaa an der Sudseite des Porticua dea Serapis»
'fmpHs von PozKuoU nachgraben und fand 8| Palmen unter dem jelzi-
S^n Fussboden einen andern von Mosaik, — auch ein Bad ; aus dieser
nnd aodern Thatsachen entwarf er folgende Zusammenstellung ober den
Höhenweehsel der Ktiate zwischen Amaifi und dem Vorgebirge OaStä^
Jahrgang 1844. 15
226
^ welche ki Miiigrn Punktes geaaucr berichte! isl, als flie im Jabrbeeh
1643, 108 «OS einer aaderD Quell« mitgetheilte. -* De« Meer itrad
80 Jahre t. Chr. faet 3»80 tiefer als Jetat;
ge^en Eade des I. Jahrhuod. iPast 9"* ,, yy „
am Ende des IV. „ wie jetat.
am Anrang des VIII. ,, fast 4» höher als jetat;
Bwischen dem IX. u. X. ^ »y 0"* „
am Ende des XIll« „ » 3" ,y
am Anfang; des XVI. „ >, l» tiefer ;
im Jahre 1606 eben so [tief? »^ oder eben so wie jetat?]
Er selbst hat seit 18*i!l pause 16 Jahre lang monatlicb'mit etneai Hydro*
meter beim SermpiM-TempH BeobaehtonKen Aber den Ebbe-Stand sn^e-
atellt nndy obsehon es nur mit einiger CJnregelmSsigkeit geMhehen konnte,
gefunden, das« das Meer in diesen 16 Jahren nach Mittel^Z«hlen all-
mfthlich bis um
4^11» 2sni«i [32?] 62"» 83»«)
f 41 68 03 \^ >- jfibrlicb on
10 40 73 107 ( OWOOI hoher
15 67 72 111 1 »tieg*.
Bei Venedig fand man BänUs€he ood «elbst VsHetUmUehB FuM-
BOdeo noter dem Meere.
F. Ui««BA: geognostische Beroerknngen über die Baäd-
UöhU bei Fegg^u^\ Einige Meilen Strom-aufwIrts van Or^ft« ver-
engt aicb das Afur-Tbel, und das Ksik-Gebirge bietet dem Auge bebe
Felswände , tiefe Sehlacbte« vnd Eingänge sn sabireicben Hdhien dir.
Der Rsikstein tat dentlich gescbiebtet, weehseilagert mit Tbonschiefer
und gcl>t auweilen. in eine Sandiitein*srtige Grauwaeke Aber. Des Strei-
cbenist h, 6, das Fallea in N. Unter den seltenen Versteinertingen er-
kennt msn OrtlKifterattten \ man bat mitbin «in« Clyergsttga-Pormation
vor sich. Schon in der Nähe von Qraiit erscheint dieser Kalk , tritt
aber mächtig erst bei Pi^ggau auf vnd erstreckt sich von da ooeh etwa
1 Mei4e weiter bis MixnUm nnunterbröeheh fort, nnd hier ist es, wo eine
Reihe von 0—7 grossem und kleinern Höhlen ihn in verschiedenen Rich-
tungen durchziehet. Aus einigen derselben, besonders der sog. ' Jtf rrvin-
t%€r Höhle (welches wahrscheinlich dieselbe ist, die Bücklard in seiseD
Beliguiae düuvianae p. 161 Cave of Peckaw genannt Ut), waren
ein paar Schädel vaiu iJrsua arctoides nebst einigen andern Kno-
eben gefunden, diese llöhlen aber noch nicht wiaseoachafllich und geflii-
sentlich untersucht werden.
* In dem erwKhnten früh«» Bericht steht 0"*%, was offenbar ein Druckfehter \%\.
Ba.
*• Iln Abdruck, wie ei cclieiat, um einem Lekal-Blatte , 11 8S. 8«; eiafelaufca
am 3. April laiO. D. R.
227
Aaf HüDmoBR's V^ranlaasung; lies« nan Hr. v, Thinnfeld im J«br
1837 oimI 1838 in der auf seinena Gut« gelpgeueo BadMöhle Nachgra-
buDgeo Dach Kuocbeo aoateileD. — Die Hulile hal 200—300 Klafter
Läoge von W. nach O. und eia Ansteigen von 10*- 16 Kii'lr. in dieser
Riclitaog; ihre Weitungpen sind oft hoch und Dom-fornnig; ihre Neben*
Höhlen zahlreich ; ihre TropfMteine ahmen die inancbfaltigsten Figuren
und Saulen-Ordnungen nach. Die grosse westliche Qffonng mag 360'
Par. über dem jAfur-Spiegel scyn , ist aber an der steilen Thal-Wand
nar m\i Gefahr zu erreichen. Dagegen mündet das östliche Ende der
Höhle am flachen Abhänge desselben Berges als eine unansehnliche Kluft
108, io welche man nur gebückt eintreten kann. Schon unfern dem
engea Eingänge erweitert aie sich aber und bietet eine Nebenhöhle dar^
deren ebener Boden auin Nachgraben veranlasste, wo man denn in kur-
Kr Zeit an 400 theils ganze und theils zertrümmerte Knochen entdeckte. Sie
li{ea in einem l' — 2' mächtigen, durchaus gleichförmigen gelben Xietten
(Diluvial - Lehm) unordentlich durcheinander geworfen , zuweilen aber
loch in der bis 3" — 4'' dicken, stellenweise selbst aus einzelnen Trum-
oero Kosammeogekitteten Stalaktiten-Kruste, welche jenen Letten allent*
halben überzog. Die Knochen waren meistens sehr unvollständig, nie
nach ihrer Yerbioditng in einem Gliede zusamenseordnet, zuweilen mit
Zahn -Eindrucken versehen, einige frisch mit heller Farbe und einem-
Gebalte an tbieriacheni Leim, die meisten locker und leicht, an Farbe
dankelbraun und fast schwärzlich. Am seltensten waren Schädel-Tbeil,e,
Kiefer und Zähne, häufiger fand man Röhren-Knochen und Wirbelbeine^
>D bäiifigsten Rippen. Bestimmt bat man bis Jetzt einen Schädel von
UrsuB spelaeus, Unterkiefer von U. arctoideus, einen Unterkiefer
von Canis spelaen s Go&df. , Bruchstucke eines solchen von einer
jungen Hyaeoa spelaea Goldf. , Knochen von Ochsen und den
Oberaehenkel eines Haasen. £ioefi gebogenen Knochen hält der Vf.
fär das Nagelglied „eines grossen Raubvogels^ des Gryphus antiqui*
Ittia Sgh9B.^, des [selbst schon längst zu wissenschaftlichem Aas ge»
wordenen] „Aasvogels der Vorwelt^'. Ein anderer Knochen war gänz«
licb abgerollt und deutete , wie ein mitten zwischen den Knochen ge-
fandenes Gneiss-Geschiebe und wie einige im Letten unter der Kalk-
Kruste gefundene noch mehr oder weniger eckige Bruchstucke eines
grau lichach Warzen, dem Höhlenkalke in Farbe und Textur fremden KaIk->
iteioea und Trümmer von Holz, auf eine Einfuhrung fremder Körper durch
Wasser-Strom UD^. Das Holz hatte nicht durch Luft, sondern nur durch
längere Feuchtigkeit gelitten , war nicht faul , sondern jenem aus tief«
liegenden Torferde-Schichten ähnlich. Seine organische Textur war deut-
lich in erkennen und zeigte sich von der der Pinus abies Lirf. nicht
machiedeo, welche noch jetzt die Masse der dortigen Wälder bildet.
Die eigentliche Peggauer^BÖhle will der Vf. nun nächstens unter-
inchen, da sie gleich einigen andern in ihrer Nähe Knochen liefern soll.
Einige im Mur-Thals entfernter gelegene, wie die Graselhöhle bei
9mrkA und das Katerloch bei Weitz^ haben seinen Nachforschungen
15* •
228
der^sleichen nicht dargeboten, obschon ernit einen gelben Letten entfaSlt,
welcher yom Dilavial-Lehm der Badelhöhle nicht verschieden ist.
£ine Theorie über die Umacbe der erwähnten Eritcbeinangen macht,
wie billig; y den SchUiRS dieser inter<*R!«anteti Notrtss; jedoch wollen wir
sie den Lesern der Original-Schrift überlassen. Wir heben daraus nur
noch einige beiläufig berührte Thatsarhen aus. Der Vf. h^t nämlich die
fossilen Hölzer der Steyermärkischen tertiären B^nunkohlen, die er zur
Formation des GrobkalkM und des* Londonthones hinabrärkt , mikrosko-
pisch untersucht und darunter manche noch unbekannte Formen entdeckt:
eine Pence Hoedlian a, Fi u us a equimontana, Co ni f erites Mg-
nitum, Mohlitesparenchymatosus, deren Besehreibung er ehestens
in seinen »^Beitragen zur Flora der Vorwelt'* bekannt zu machen gedenkt.
Einige spätere Absätze parallelisirt der Vf. mit denen im Becken von
Bordeaux und am Iß'osse der Apenninen , hält sie daher für die ersten
Glieder der tertiären Formation [!]. Aus den Blätter-Abdrucken, wie Phyl-
lites cinnamomifolius BRorrcrr. , aus verkieseltero Holze unbekann-
ter Art (Phegonium vasculosum U.) and zumal aus den in den
Mergel Gebilden Ton Radoboj in Kroatien eingeschlossenen Pflanzen-
nnd Tbier-Resten scbliesst der Vf. , dass auch zu dieser Zeit das Klima
noch ein subtropisches gewesen seye. — Ein Kieselkalk zu Rein bei
Orat% enthält dieselben organischen Reste wie der Kieselkalk des Pariser
Beckens: Culmities anomalus AH. Brongn. , welcher nach dem Vf.
das Rhizom eines Ar undo (?donax)9 Sässwasser-KoachylieD (Pianor-
bis, Paludina) u. s. w.
J. D. Dana: dber die Senkungs- Felder im SÜUen Meere^
angedeutet durch die Verth eilung der Korallen- Inseln (Siu..
Journ. 184^, XLV. 131—135, ro. 1 Karte)* Dahwin's Theorie über die
Bildung ringförmiger Korallen-Inseln ist durch die Untersuchungen der
Nordamerikanifchen Entdecknngs - Unternehmung gegen den Sud-Pol)
welche der Vf. nlit Naturforscher begleitete, vollkommen bestStigt wor-
den; aber seine Hebungs- und Senknngs^Felder und -die Annahme, dass
dieselben noch jetzt in ihren Bewegungen fortschreiten, seheinen nicht
auf genugsanier Prüfung zu beruhen. Gegenden, welche sich nach ihm
senken sollten , haben in einer mehr oder weniger neoen Zeit sich
gehoben. Der Vf. hat auch nichts zur Bestätigung der Ansicht gefun-
den, dass Inseln mit Wall-Riifen in Senkung , und solche mit Frangen-
Riffen in Hebung begriffen waren.
Nach Darwin's Theorie stehen die Ring-Inseln nicht auf Krater
Rändern. Dieselben sind anfangs Wall-Riffe um eine hohe Insel gewe-
sen , wie man noch. jetzt manche in der Siidsee sehen kann. In mehr
als 100' — 120' Tiefe, unter welcher die Korallen nicht wachsen, kann
ihre Bildung nicht begonnen haben. Wenn sich aber die Inseln nachher
so langsam senkten, dass die Korallen durch Fortbauen 6e» Riffes nach
oben es immer am Waftser-Spiegei erhalten konnten, so musste es zuletst
22»
D« 10 viel micliüger werdeo, als die Tiefe der Seukuog bclrugi und matste
der vom Riog eiugeacblostene Berg ulliuählieh unter Waaser veracbwindeo
Hod nar nodi aeine Spitze aeigen und endlich eine Laguno binterlaaaen.
Diese Ansicht setzt ausgedehnte Senkungs-Felder voraus und. erklärt allein,
wie die Korallen-Bauten die ungeheure Mächtigkeit erlangen konnten,
die man ihnen zuacbreibt.
Legi man nun eine Karte des Stüien Meeres zwiachen den San4*
wkks' und So%ietätS''ln9eln vor sich, so findet man auf einem weiten
Striche nordlich vom Aquatoi* kaum eine Insel darauf, während sie sud-
lieb von demselben au Zahl zunehmen und N.- und O.-wärts von Ota*
to'ti so zahlreich werden und so aueinander rucken, dasa aie einen wah*
KD Archipelagua bilden. AUe auf dieser Strecke sind Korallen-Inseln.
Zieht man von der Gambier'- Gruppe im S. der SocietäU- Inseln durch
diue letzten WNW.-wärts weiter eine Linie über die Schiffer^Inseliif
WaUu^'Inselj Roiumah bei Neu-Guinea und Neu-Irlandt ao sind alle
oördiich davon befindlichen loseln mit 2 — 3 Ausnahmen Korallen-Inseln,
Qod ftst alle ioa Süden davoq hohe Basalt-Inseln von Riffen umkränzt,
welche nächst joner Linie am ausgedehntesten sind. In den ebenfalls
etwas sudlicii gelegenen Feejees enthält der NO.-Theil der Gruppe einige
Korallen-Ringe, während der SW.*Theil aus grossen Basalt-Eilanden mit
Wall-Riffen besteht. Im Allgemeinen sind im N.der Grenz-Linie die entfern-
testeu Inseln klein und mitunter blosse RiflF Spitzen, unter 1 Engl. Meile
breit, einige ihr nahegelegene Korallen-Inseln aber 30 — 40 Meilen lang.
Wiiilieh müssen Ring-Inseln immer kleiner und zuletzt zu blossen Riff-
Spitzen werden, je tiefer sie einsinken, oder^ wenn die Senkung schneller
als das Wachathum der Korallen Ibrfolgt, ganz verschwinden.
Aus diesen Thatsachen folgert der Vf. nun: auf jenem weiten Striche
lao^a dem Äquator nehmen die Korallen-Inaeln nordwärts an Zahl und
Grösse ab, südwärts aber zu, weil dort die Senkung schneller oder
längere Zeit vor sich gegangen ist, als hier. — Nächst der Grenzlinie,
wie z. B. in der Gambier-Gruppe, stehen einige Berg-Inseln von Koral-
ica-Kingen umgeben , was andeutet , dass hier die Senkung schwächer
^ bei den reinen Korallen-Ringen im Norden und stärker als im Süden
der Linie war, wo die Riffe mehr zusammengezogen und die Berg-Inseln
grösser and hoher sind. — Die aus Korallen gebildete Wathington-tnsel
in 5^ N. ist in NNO. Richtung von der Grenzlinie aus der letzte Land-
fleck bis zu den Sandwichs- Insein , wahrscheinlich weil hier die Sen-
kang zu rasch war, als dass die Korallen sich hätten an der Oberfläche
erhalten können. — ' Es scheint mithin^ dass, während das Stille Meer
TOD 30® N. bis 30<^ S. (und weiter?) ein absgedehntes Senkungs-Feld
war, die Senkung auf dem Insel-leeren Striche von den Sandwichs
bis xtt dem Äquator am raschesten und von ^a nach SSW. langsamer
nd langsamer erfolgte , so dass schon längs jener Grenzlinie sie viele
Berge nicht mehr unterzutauchen und weiter südlich noch weniger zu
bewirken vermochte. Dieser Meeres- Strich hat wenigstens 6000 E. Meil.
Länge and 3000 M. Breite. Auch das Meer an der NW.-Kuste von
330
NeuhoUanä g^ibt darch «eine Riffe ein f^Ieichseitiges Etoninken su erken-
nen. Rechnet man daher dieses und einige Tbeile OsÜndiens no<;h hinzo,
80 wurde eine Schätzung^ jenes Stricheii auf 15,000,000 Quadrat-Meilen
nicht zu hoch seyn.
Die Region grosster Senkung liegt fast in WNW. Richtung von der
Washington- Insel gegen die arktische Küste. Derselben Richtung folgen
auch der gesammte MeeresStrich und seine mittle Grenzlinie; derselben
auch nahezu die Haupt-Inselgruppen des StiUen Mtteres, Die niederen^
die Qesellschafts^i die Schiffer r und Sandwiehs^Inseln liegen in einerlei '
Gesammtrichtung nach WNW. und OSO. , wobei su bemerken, dass die
Sandwiehs-Insein keineswegs bloss aus den gewöhnlich angegebenen 7—8,
sondern noch aus 8—10 andern offenbar zur nämlichen Reihe gehörigen
thcils sehr kleinen und theils Korallen-Inseln bestehen. Doch will D.
nicht behaupten , dass eine Beziehung zwischen der Richtung dieser
Gruppen und der des Hebungs-Feldes bestehe , obscbon es so aussiebt.
Die Sandwichs bestehen aus Basalt-Inseln von verschiedenem Aller.
Tauai am NW-Ende ist offenbar die älteste , nach Gesteinen, Spalten und
Berg-Trummern zu urtheilen ; und je weiter man nach SW. geht, desto
junger scheinen nach denselben Anzeigen die Ausbrüche dieser Inseln
zu seyn , und gegenwärtig ist der grosse thätige Vulkan am SO.-Eode
von Oiüaihi y der südöstlichsten Insel. Auf den Schig^er^ und, wie et
scheint, auch auf den Soxietäts- Inseln ist umgekehrt die nordwestliche
Insel zuletzt erloschen. Besteht nun eine Verbindung zwischen dieser
Thatsache und der andern, dass niedre Inseln zahlreich im r¥NW. der
Sandwichs* und im SSO. der Oesellsehafts-lw^tXn sind ?
Die Zeit aller dieser Veränderungen lässt sich nicht mit* Bestimmt-
heit angeben, noch wann die Senkung aufgehört hat: denn sie scheint
nicbt fortzudauern. Der letzte Theil der tertiären und die nachfolgende
Zelt mögen Zengen derselben gewesen seyn. Sucht Jemand nach der Ge-
genwirkung dieser Senkungen , so wäre sie vielleicht in den Tertiir»
Bildungen der Anden und iV.- und S.-Amerikd's zu finden , welche seit
ihrer Absetzung sehr gehoben worden sind. Wenn aber die Westküste
S.'Amerika^e ansteigt, warum finden wir keine Korallen an ihrem tropi-
schen Strande? Die kalten von ausserhalb der Tropen kommenden Strö-
mungen liefern uns eine genugende Antwort *, ^
* In einer andern Abhandlung (a. a. O. 130— 13t> bezeichnet der Vf. diese letzte
BrflcheinoBg ausführlicher. Die Gallopagos-lnseln anter dem Äquator haben keine Ks-
rallenj die Bermudas in 330 Br. haben deren noch, obgleich die mittle Temperatur,
welche deren Oedeihen begrenzt, 660 F. (I90 C] ist. Jene beiden u. n. Ausnalinieii
erklären sich aber so: längs der Westküsten beider Kontinente gehen ansser-troplsche
und mithin kftitre Strömungen auf beiden Selten des Äquators, und Iflngs den Ostkusten
zwischentropische und mithin wärmere, lllednrch wird die Korall«n-2one an den
Westküsten stärker zusammengezogen. Sie ist an der Westküste Amerika's nur 16^
breit, hat 640 Breite an der üstküste von Asien und Neuholland und 560 in der Mitte;
an der Ost-Kaste von Amerika beträgt jedoch die Breite nur 120 , weil die Gestalt der
281
Su0TTLEWORTK< MasebelkeroQ ^a*« pboAphorsaurev Eitfo
von KerUch (Verbaodl. d. Sehweite. BAturforiicb. GeselUeh, 1842 » zu
AUorfy S. 176, im Protokoll der Berner Kantonal-Ge&ellecbaft). Sk.
xeiKte eine foesile Muschel too Cardiuin aeardo Dbshay,, worin phos-
piiorsanres üiseo kryatalliairt ala aechaseiiige Sauleu t racbeint, die Kry-
sUlle nitunter auch pyramidal uod büscbelfSrmig, voo duokelstahlgrauer
und Eisen-Farbe. Die j|}uacheln atammea v.9a Schimgulen (Sckuftgulek?)
Jbei KerUck am sehworzen äfeere , wo ojao au oberst brauulichen ver*
karteten Eiaentbon, liefer eine Eiaen-reichere Schiebt und auletzt ein
liemlich bedeutepdea Layer bUaer £iacaerde findet', worin Aber dieae
Kttichelo nur Belteii gatroffen werden.
[Ds VüRHScni. beacbreibt das Vorkommen ao: an Kamiuseh Burtatf
j Stunden von KerUch , werden die Tertiärkalk-Scblcbten durch weia-
leo Tbon uod Mergel eraetal, welcher 20'— 30' machtig und voll 3i-
Tilven ist; darüber liegt eine aebr merkwürdige Eisen-Schicht von 6'— $'
Mächtigkeit, w.elche aua. Nieren koblenaai^ren Eiaeoa uad phoaphoraaoren
£iseooxydbydratea and i^na verachiedeoen in eiacnaebuaaigen Zustand
übergeganganeo Bivaiven beafeht, deren Innrea jtuweilen mit schönen
Krystalien von blauem phoaphoraaurem Eiaen ausgekleidet iat. Dieaelba
Schicht findet sich auch auf der eatgpgengeaetaten Seite des Kimmeri^
Kkfn ButphoruM etwaa aüdlich. voo Tant^Ji *. .]Sinen Begriff von. def
ursprouglicben Entstebungs- Weise dieser Muschel-Kerne erbalt man jßdocb
•m dieser Beschreibung nichts doch acbeiot, als ob dieaelben sich auf
sekundärer Lageratatte befänden.. Ich hatte Gelegenheit awei Exemplarf
•olcber Muacheln aus der Sammlung des JHiatuiMmer Natnr^ Vereins au
nDtemucben« eine grossre und eine kleinre^ Beide gehören au Cardin m
(AdacoA EieHW.) aeardo DEauarfia' **. Das erste Exemplar beatebi
aus derbem, daa andre aaa erdigem Eiaenblau, welqhea überall entweder
noch von der unveraebrton nicht imprägoirten aondern blosa kalsioirten
Sehaaie, oder wenigstens von der, innersten Lage derselben bedeckt» oder
eodlicb doch von einer glatten Oberfläche begreqst ist, die sich an
der innren Oberfläche der unversehrt gewesenen, aber nun verschwundenen
Schaale genan abgedruckt hatte. Do^b aiod ap beiden ExempJa^en einige
verbältnissmäsig kleine Stellen, wo zwischen Kern und Schaale freie Räume
gehlieben sind, in denen sich büschelförmige Krystalle ausgeschieden haben.
Beide Klappen aind, wie aoheint, durch Druck am Tordern und hintern
lUode und die eine auch am oberen, ein wenig aoeiaander versebobeo,
Siidamerikanisrhen Kiiste die »tidtlclie zwfsctientropische StrSmung grossenihelU nach
Norden zur n5rdllcb«n (Oolfstrom) lenkt. Bei den Gallopag;«« an der WetUelte
inwrtta'j ha^ <las Wawiftr nur fiQo F. (|5»S0 C]
* Vgl. D£ Verkeoil in Me'moires ä« la SociM gMogique dt Fronet^ 1838, III, i,
S.1-36; KiCHwALD > Jahrb. 1840, 494; derselbe nach Verneuil In «einer Urwelt Ruif
^tff, PeUrsh. 1840, I, 25~3t ; — und die Beschreibung der fossilen Konehylien von
DttiAYEs In den erwähnten Mhnoires tic, 37—70.
•• a. a. O. S. 58, Tf. IV, Fg. 1-6.
432
SO dftts nU. hier kUIFefi; nnd doreb die«« klaffenden Stellen »lleln bitten
die inneren Kerne dereinst mit der äussern Um^jrebnng^ zussmmenf^fban-
g^n: denn l&n^s derselben allein sind schmale Bniebflächi*n vorhanden.
Es ist aber bemerkenswertb , dass nnroittelbar an diesen Bruchstetlcn
das Eisenbiau in ftörnio^en Brauneisenocker uber«(eht. An dem kleinem
Exenoplare ist etWa die Hälfte der einen Klappe erhalten und deren
äussre Oberfläche durchaus rein, so dass man tiicht annehmen kann, sie
habe auch von aussen mit einer ähnlichen Masse dereinst susammgehan«
gen, noch ist sie abi^erollt. — Die in den zunächst angrenzenden und
stellvertretenden Gebilden enthaltenen Konchylien sind andre jener Zahn-
armen oder Zahn-losen Cardien , welche Eicrwalö's Genera Adacna,
Monodacna u. s. w. bilden, und wovon die noch lebenden in die Flusse
binaufgeben, und mehre andre Arten, die in Brackwasser gelebt su haben
seheinen, wie auch db YBRifsviL und Eicrwald annehmen. Ohne daher
ober die Art der ersten Ablagerung urtheilen ku können , scheint sich
aus diesen Verhältnissen su ergeben , dass diese Muscheln gelebt oder
wenigstens bald nach ihrem Tode sieh ans Grunde solcher Gewässer be-
funden haben, unter welchen, wie noch jetzt in Skandiuavten und Avm-
iandy die See- und Sumpf-Erze sich fortwährend bilden, die bekanntlich
bis 0,06 phosphorsaures Eisen, ja zuweilen allein bis 0,12 und mehr
Phosphorsänre (ebenso an Eisen gebunden) in sieb enthalten, und da»
aus dem Niedersehlage sieh Tielieieht vorzugsweise das phosphorsaure
Eisen in die leeren, durch Druck etwas klaffenden Musebein hineinge-
zogen habe, in denen sich dann auch, wenn sie nicht ganz ausgefallt
wurden, wenn sie insbesondere nur sehr wenig gedffnet waren, die notlii-
gen Bedingnisse zur Krystallisatiön fanden. Was ausserhalb der Mu-
scheln geblieben , ist entweder schon ursprünglich Brauneisenocker ge«
Wesen oder wahrseheinlich weniger geschützt durch die Schaale, erst
später in solchen übergegangen, analog wie ihn Blüm (Fseudomorpho-
sen S. 199) am arseniksauren Eise.noxydule oder Skorodit entstehen sah.
Weitre Untersuchungen über die ursprüngliche Bildung dieser Blauetsen-
Kerne wfirden daher sehr wunsehenswertb seyn , da die Reinheit der
Süssem Oberfläebe der schon mfirbeh kaisinirten Schaale weder eine
«beroalige Einsehliessung derselben in irgend ein Eisenerz, noch ein Fort-
garolltseyn von einer primitiven Lagierstätte aus anzunehmen gestattet. Br.]
S. HoRSTMANif: geologische Verhältnisse der Soäener Ge-
gend und ihre Heilquellen (S. F. Stibbel , Soden und seine Heil-
quellen ; Frankfurt, 1840, S. 33 ff. "*), Die nächsten Umgebungen von
Sftden bildenden mittlen Theil des Taunus Qeöirges, das, aus „Urgebirgs-
Arten'^ bestehend, ein für sich abgeschlossenes, von Jungern Gebirgen
* Eine Schrift, welche vom geologischen Publikam auch in anderer Hinniebt,
'namentlich wae die ehemisehen Analysen jener Thermen betrifft, sehr verdient beach-
tet SU werden.
&8d
wz$hmi9$BMt€s hi\M. DawieMki* dthnt sh*h in SW. von Satth^im in d«r*
W^ran bis an den ilAWn aof ein« L£nge von ungefähr IG SCuiKlen
bri eiDfr Breite von 3 Stunden ami) indem es auf dem Feidöerffg seinen
boebilen Punkt — ettra 2(100 F. MeeriNtliohe — erreicht, ntid macht «lep
sttiiftcbeD W«ll> der weitverbreitete»' Rkeimiitkmt Übert^angs-Formation
•Ol, der es sieh mit anmem aanftern At^f^lle auf der NW.-Seite unmit-
telbar ansebliesat, wahrend ea den steilem' Abfall gegen SQ. denü mit
terCmren Schiebten und mit ^basaltinnbon GehHden ansgeftlllten Main' und
AAcM-Beclien zuwendet, jenseits dessen ^ich ein Zug plutonisrher Ge«
iteio« vom Dowuiraberge bis sum Speisarie ausdehnt. Gegen NO. endet
der TauHut am vulkanischen Terrain des Vogeit^ Gebirges und gegen
SO. verlieren' sich sein» Sahiebten • unter dem Grauwaeke-Sebiefer des
ButäsricinM, -^ Die Gvsleine <deb VwtnnB sind den sifdiich fallen den
Seliiehten de« AAMiMecAe» .Soliiefer'G«birgea mit nördlichem Einfal*
/ea eotgegen geneigt. Dieaa ^und der steilere Abfall gegen S., Verbun-
des mit der Depression des Terraina im BÜnk»- und IIA«*iii-Becken , iei«
tet zur Annahme^ dass die Hebung dessdben von der S.^Seite aus längs
einer dem Gebirgs^Fnsne psrallel laufenden Bruch-Linie, mit der auch
du Vorkema»en des auf dieaen Strichen anaflre «senden, sum Theil war«
nea, dnrebgebends Chlor«Natrium hallendea nndvon Kohlensfture-Exha-
lationen begleiteten Minera|4)ueilen in enger Verbindung eu stehen scheint,
erfolgt sey. . Mutbmaaltch • st^t die Penode dieaer Erhebung eonficbst
nit der Emportreibong der beiden paraNelen pintonischen Züge der
huhn Gegend und des Odenwaides in» Verband, welche zur Zeit der vul-
Uoiscben Eruptionen, dnreh welche die Basalte des VoyeU- Berges und
der Gegend von Frankfurt enfstaodeii sind, schon geschehen war. I>ie
petrograpbische Zusammensetzung 4es Tmvnus findet man aus zwei Hanpt*
Gfsteiiis-Gruppen fconstituirt. Eine deraelben umfasst eine Reihe viel-
filtiger Varietäten von Ghlörit-, Talk- und Thon- Schiefer, die
andere besteht . aus Modiiikationett von körnigem, mehr oder weniger
dentlich geschichtetem Qunralsia* Beide Gruppen sind durrh Wechsel-
Lagerungen und Übergänge mit «inander verbunden; die Schiefer-
Grebilde gehören vorwaltend > den mittlem Tbeilen und dem aüdtichen
Gebirge- Abbarng^e an>, die Qnara^Gesteine nelHoen den nordliehen
Theil und den Rocken ein , iH»d von>; beiden Endpunkten des* Gebirges
bei Nauheim und Bingen verdrängen. aie jenen fast ganz. Von abnor-
aeu Fels ma äsen wurden brs jetzt nur wenige beobaebtet. Ausser
mehren in oordsudlicber Richtongp sich erstreckenden , sehr mächtigen
Quarz Gängen kennt man nur zwei Ba aal t-Gänge, deren einer sich
)D eine Reihe von Kuppen vom Sonnenker^ bei Wiesbaden nördlich bis
an den ArairroCfM?r Kopf zioht, der andere aber mit geringer Mfiditigkeiit
and ostlicher Richtung hinter Kronthal am Wege nach Königsieih ent-
hlöast ist Sehr wahrseh einlieh chizogcn sich andere Basalt-Gänge bin
jetzt der Beobachtung.
8itden liegt an der Grenzet läwistben der Erliebung des TaunuM
nad der Fläche des Üfatn-Thnlea^ dessen tertiäre Si^hiebteo nod Alluvial-
234
dibild« lieb hier unmittelbar an die Sclnafer->Gesteioe des twlen ao«
legen. Gegen NO. besteht der Bwrgberg aas Thonecbiefer mit däooea
Quars-ZwUebeokagen. Mit eteiler Neigung gegen NW. streichen seioe
l^biehten von NNO. in SSW. in derselben Richtung, in welcher aacb
die MiBeraUQuellen varkommeo; dagegen findet aich an der audvreet*
lieheu Seite und an Dackbsrgs gruulicbec CblorilaehicCer. Beide Scbie*
fer wecbseki mit einander und gehea in eiaander über. (Die übrigen
Soäsn betreten den Eioaelabaiten wärden.aa weit fubren; wir verweisen
•ul die Sebrift aelbat.)
P. CI.A0SSEN: geologisebe Natitxeo . über di9 BratUtanuehs
Provinz iHtaas Oerme$ iBtdl^tUM de Vmead. raifäU de Bm^eUee, T.
F///9 yo. d). Das Gueiss-Gebiide setst wenigstens, den seebsten Tbeil
des ßodepa zusaaimen. Hin und wieder ua»acblieMt der Gaeiaa Gänge
TOB Schrift-Granit, welcher blauen Smaragd fährt {Miitme navae), Aaf
dieaem Gebilde ruht jeaea dea Giimmerachieftra , ebenfalla achf' verbrei-
tet. Gold findet aich darin in maehtigen liegendea Stocken , bestehend
•US eiaenschoeaigem Qoars, aus £isea. und Arsenik-Kiea, Kalkapatb uod
Arragoait (Aforro vrlAo, Papmfarmhaf Cäyimkay JSmiUm RUay BeUufam^
u. s. w,). Die untern Lagen führen Gold in kleinen Adern und quar-
aigen S.chnuren; der obre Theil enthalt ebenfalla Gold in Quars-Lsges.
Mit dem Gold kommt Bleiglani im Glimmerschiefer vor {SourntduurOf
Goyabeir0). An letztem Orte fuhrt Talksebtefer chroimasttrea Blei. We-
vellit (?) bekleidet die Kluft wfinde eines darcb eisen Diorit*Gang ser-
riaaenen Glimmerschiefers {Itactdumi de Mmrianna). Auf Quarz-Gäogea
in einem dem Tbonscbiefer aich nähernden Glimmeracbiefer trifft man
Anatas {Arre^tU vMo bei ßabara, Bramado), Ametbyate und gräoe
Turmaline finden sich im Glimmerschiefer (RiifpardOi Mimu Hovas), Der
biegsame Itakolumit ist nur in sehr gering - m&ebtigen Lagen im Güm«
merschiefer vorhanden (Ouro pretQ^ Marianua u. s. w.). •— Der Itako-
lumit .(quarziger Glimmerschiefer) ruh! auf den Sohielern de« Glimmer-
reicheu Gebildes (jUtrrain micacigue} und wechselt auweileii mit den-
aelben. Er ist sehr regelrecht geschichtet. . Seine durch geringmächtige
Thonschiefer*Lsgen von eioaader geachifcdeoen Schiebten zeigen sich oft
gekrümmt, aeltner gewunden. Sie werden van oft Gold-fübrenden Qoan-
Gangen durchzogen {Ouro preto., Lavraeeea u. a. O.)^ uad mit dem Gold
kommt Gold-haltiger Araenikkie« vor (Oirro ffteta , Mmrimma^ 8. Äiwe,
S. SebasUm u. a. w.)» ferner Antimon, Blei und Wtamuth (Catia BreucUf
S» Vineento). — Die ,^Grauwacke-(vruppe^^, deren Schichtung gleich«
förmig mit jener des Itskolomits ist, auf welchem sie ruht, beatelit aus:
1) Thernschiefern, 9) £isenglimmer'^chicfernf 3) Grau wecken und 4) Kalk-
ateinen. Beide erste Formationen allein aetsen unabhängige Gebiete so-
aaiumen ; die letzten zeigen sich nur ala untergeordnete Lager; aH^
wechseln jedoch ohne Unterschied miteinander. Die Eieenglinimer*Schie-
ter, bei weitem weniger verbreitet als die Tfaonschiefer, erscheinen stets
S3S
mhr odtT wenli^r Gold-haltii: (Gon^onocOj €oea^M, ItMrm 4o MüU4
Dfntro, Iußeimmdoy Caiiai AiUUy CmiU PreU^ Aniimio Pereurm^ Ctfdtmfai
BrucuUt u. 8. w.)* Das Gold 6Ddet aicli in La^o, i^nMii^ mil
Einengliiiiner, mit elwaa acbwarsem Mang^anoxyd, Quara HDd mit taIkU
^m Glimmer. Mitantar erlangea die GoM-Laipen 2 bia 8'^ Mächtigkeit
Die Grauwneke^Scbichten sind mitunter aacb Gold*haltifp , wenn m un«
nitlelbar aaf Itakolomit rnbea {Ouro fino , Ckupmdm). Wann dieaelbea
mit Eisen^ltmmer-Sciiicbten auftreten , nimmt ihr Mctall*Reidithum aebr
SU. ~> lo dem Kalkateine werden Bleiglans-tübreade Quarc-Gani^ g;elrof*
fea. Weder Gold noeb foaaile Überreate bat man bia Jetat Im Kalk nmeh-.
gearieaett, wohl aber amacblieaat deraelbe Knoeben-HobleD;
E. GoBTMARD nnd Giuff: ober die Silber-Lageratätten im
Berg;e von Ckalaiteke$ bei AiUmont iBMet de la S9e. de Siat, de§
SeUtie. not eei» du Departement de VUere ; /, M7 es,). Durch eino
Sebiferi» wurdo die Ers*Lageratätte 1767 entdeckt. . Die Ginge aerfallen
lieb ihrem Alter und nach den Vcrhaltoiaaen dea Streichena in fonfSyatenie*
Eratea Syatem. Die Gänge beateben aua Diorit {Diahmsey, Sio
baben in d«r weatiicben Galerie de Cobalt mehr eigentliche Gang-Natiiiv
lod zeigen aicb Lager-arlig hei einer Mächtigkeit Yon 23 Meter in der
Qiderie de Vesperance, Der Gang dea ersten Stollena wird von mehren
6ao|;ea dea zweiten Syatema durchaetst. Die Lager-artigen Maaaeo
durften allen andern Syatcmen im Alter vorgehen.
Das zweite System ' begreift Gänge, welche aua N. nach [S.
itreichen und gegen W. falleu. Sie bestehen vorzugawaiae aua Silber-
baltifrem Ocker.
Am wichtigsten sind die Gänge dea dritten Systems. Sie fuhren
Kobalt, Nickel, Antimon, Ocker und andere Mineralien, alle mehr oder
weniger Silber-reich. Streichen, theila aua 0. in W. mit nördlichem
Fallen, theila aua N. in S. nnd gegen O. aich senkend. Allem Vermn-
tbeo nach gehören aie zwei verschiedenen Epochen an.
Viertea Gang-Syatem. Daa C^alaivcAea- Gebirge zeigt mächtige
Spalten, erfüllt mit ungeheuren acharfkantigen Geütein-Blöcken , unter-
■engt mit aandlgen und glimmerigen Thonen. Dieae Spalten , mitunter
ffittf Meter weit, haben wenig Regelmäsigea, waa Streichen und Fallen
bctriüt. £a afnd die fitone eauvagea von SciiRBiBBaB. Metallische
Sabstanzen kommen nicht vor.
Fünftes System. Dazu gehören andre, die vorerwähnten schnei«
deadea , aber weniger mächtige Spalten. Sie aind }An|;ern Altera und
Kleichfslia mit Geateinen und mit Thon erfüllt.
Die Gänge dea dritten Systems sind zuweilen sehr verzweigt. DiAe
Mwiejene des zweiten Systems zeigen sich «lets kalkig; anfangs dürften
bhleniaarer Kalk, Bittcrerde-haltig und blau oder grau von Farbe, die
uotige Anafüll ungs-Maaae gewesen aeyn , die metaUiacben Svbatanzcn
kaaicD später binsn. Man ßndet den Kalk von Faden- förmigem Gediegen-
286
Silber 4tirchdftin|reo und Kalk^Bradmtfick« in d^r aMtaUltebfn Matte.
Wo Kttik* Gängle mit Ers-Gätigen zusainnicutreffeu, Uatea sie ticli bctoa-
dem f(ut beobachten» auch die Verbindaiif^a-Liiiiea beider erkeuoeo. Die
kalkijE^a MaK«e rnthSlt.su weilen Mctall-Subilanzen — Bleij^laiis, Blende,
Zinnober, Eisenkiea -^^ welche ihr eif^euthiimlich aind, und wovon in den
wahren ErEgänj^en auch keine Spuren vorkommen. In letzte einge-
backene Kalk-Brucbstäcke zeigen eich auf Uirer Oberflache umgewandelt,
MerKel-artiß^. Die am besten entwickelten £rs«Gänge lassen zuwriUn,
vom Hangenden nach dem Liegenden, folgende atreifenweisa Anordnung
der Lagen erkennen: 1) Quarz; 2) Eisenspatb; 3) Mangan-Iialtiger Kalk
mit Antimon und Kobalt; 4) Kobalt, Nickel, Antimon; 6) Maogan-balti-
ger Kalk mit Antimon und Kobalt ; 6) Eisenspatb ; 7) Quarz.
Niel: über die Provins ConsUintine (BuUet de U Soc. geol.
JT/, 129 eet). Oberhalb M^jeX'Amar nimmt die SeyboHS» eine Quellt
beisaeu Wassers auf , genannt Uammmni'-Magcoutm* • Ana der Römer-
Zeit finden aich hier viele Trümmer grossartiger Bauwerke. Das Was-
ser hat eine Temperatur von 76® R ; es riecht nach Schwefel und itt
mit kohlensaurem Kalk beladen, der in Häufigkeit abgesetzt wird *.
BoüE : iiber die geologische Zusammensetzung des tvld-
westlichen Macedonit»ns (a, a. O. 131 cet.). Das Becken Indge^KaraS'
«Ott, zwischen dem Pindutt^ der Tkessali/ichen Kette und dem Bourenos
ist erlullt mit Tertiär-Ablagerungen, welche zumal Susswasser-Bildungeo
scheinen, Melassen, Mergel und Kalke. Der Indge-Karasou schneidet
tief ein in den tertiären Boden. Der See von Castoria ist nur ein tie-
ferer Theil des erwähnten Bodens.
E. Robert : über die Gletscher in Spitzbergen (a. a. O. 298
etc.)« Die Veranlassung zu diesen. Mittheilungen gab die Abhandlung
von Martins, in welcher er die SpUzbergischen Gletscher mit jenen der
Schweitz vergleicht. M. scheint den Gletschern in Spitzbergen die
Eigenschaft: »^erratische Blöcke fortführen za können*' bestreiten zo
wollen: Blöcke, welche nach ihm stets durch Gletscher aof die Seite
geworfen worden , so dass sie Moränen bilden. R. sah niemals Blöcke
oder Geschiebe eingeschlossen inmitten von Gletschern; aber nicht selten
* Nach einer Ton Boblaye beigeffigten Bemerkung entspringen die heisren Wa«-
%tt von Hammam-Matfoutin aus eisenscliilssigem Sandstein und Fucoiden-McT):«! ;
▼on vulkanischen Gebilden keine Spur in der Nübe. Hummam-Mtucoutin ist der Mit-
telpunkt einer Zone von Thermen , welche steh aus der Gegend von Sttif Über Con-
ttantine bis Hammam»Herda erstreckt.
237
bemerkt man Ei8«>MMMn, von Gletuhero tbttattimeild «nd im Bt^rHk die
tiefeo Baekteik fob Spii%ber§em zu verlaMcn, in dtfm Gf>nde mit erdig^o
itcbwirzeo Matcrie'n beladen , daaa man aie für Klippen oder für kleine
In.seln halten konnte. Loicht ist einzniielien, dasii Eia von aolcher Be>
schaiFeoheit auf seinem Weg^e ins offene Meer Stuine fortsnfuhren vermöge*
ScoRSSBT und andre Beobachter oberzeon^ten sieb davon. ^ M. behaup*
Ulf ÖBs Gestein, awiadten welchem die Gletscher sich linden, aey Gneisa ;
D>ebR. kommen tkü( SpÜzberf^» keine eig^entlichen,)PrimitiiNGebiide^' vor;
mao trifft gewisse plntonisnhe Felaarten (SelaffUe und Eaphötide), ferner
Graavracke, Thonschiefer, y^Überg^angakalk'' mit Producta s, Spirifer
Q. 8. w. , so wie Kohlen-Sandstein. — M. schreibt das Yorrdcken der
Spitzbergischen Gletscher ihrem eigenen Gewichte tind der nbschttssigen
Groodlage sa und liest beim nämlichen Phänomen die vorhandenen
Spalten eine grosse Rolle spielen, nidtm eindringende und gefrierende
WtMn st» Keile wirken. Asch enC die Hehwsitxer Gletscher wendet
er dii*se Theorie an. Rosbrt glaubt, ea röhre bei den Aipen^GletBchern
das Vorrücken von ihrer ^^untern^' Schmelzung her; die Spit^ergücken
scbieoen seit langer 2^it ao' ziemlicb stille so aleben. Jeden Sommer
störmt das Meer gegen die Bssis dieser grossen Ablagerungen gefröre*
neo Sebnee's an, onterbdblt dieselbeo und bewirk! Eiustflrsiingen , wie
ao steilen Kreide-Kusten. In einem der Gletscher SpUtibergenB^ welebeo
Martins nicht besucht zu haben scheint, den R. hingegen zu verscbiedenea
Malen ssh , bemerkt man, dass daa £iä ein' mächtiges jähes Gestade
bildet, bestehend aus zahllosen horisontslen oder gewundenen Lagen, je
nach der Gestaltung des Fela-Bodena, worauf derselbe ruht. M. bestrei-
tet den Spii%bergi$ehen G^tscbern die Eigenschaft Moränen zu bilden ;
tn dem so eben erwähnten sber findet sieb, wenigstens stellenweise, zwi-
schen seinem Fusse und dem Meer ein Haufwerk von Erde und- von
eckigen Fels-Trummern. — K. bemerkt seihat, dass der Boden, worauf
die Gletscher Spitzbergens ruhen , gefroren aey , folglieh daa Bis dem-
selben snhängea müsse. Man kann dessbalb daa „Verrücken^ eines kauas
geneigten Gletschers der Art mit Jenem der Sckweibihchen nicht ver-
gleichen, welche gewöhnlich starken Fall haben. R. ist der Meinung,
dass die Spitzbergischen Gletscher ..nur in ibreil obern Theilen JLnd^
rongcn erfahren, während der untere, dem Felsgrunde verbunden, gleich-
sam als ein „anfgelagi*rtes Gestein*' zu betrachten aeyn diirfte. — Die
Nudeln der Gletscher in - Spitzbergen erscheinen durch erdige SubstaU'»
sen verunreinigt, nndihr Eis pflegt mehr oder weniger porös zu seyn;
•uf Isianä zeigen sich sd>cbe Nadeln und Pyramiden so schwarz durch
das vom Winde herbeigelohrle vulkanische Material, dass msn versucht
werden konnte, sie aus einiger Ferne für Baaalt-Säuien zu halten«
GaimBR: die „Über ganga-** und Porpbyr-Gebiide4ea Votre^
Departements {Ann. des Min.^ 8* £fer., XIX^ 68 cet.). Pi« Haupt-
^ottate dieser Uotersuchangea aind :
238
1> Dm y^prinitive^* besteht am cioem MkieArfgcn Granit, ivf
welchen Goeias und GHiDmenebiefer folgen und ein thaniK^talkiget
Schiefer. Daa Streichen, der Schichten weehaelt awieehen St. 3 nnd 4;
die Neigung^ iat im AUgemeinen sehr eterk.
5) In der Tiefe des „Übergange^^-Ckbirgea findet man Konglomerate
und qnarsigen Sandetein, so wie die gränen Schiefer mit schwachen
Kieseischiefer Lagen. Sie erschienen in wenig weit erstreckten Streifen
inmitten des Feldstein-Porpbyres; ein entscbiedeaes Streichen der Schieb-
ten ist nicht wabmefambary das Fallen sehr stark. Von orgauiscbcn
Resten , so viel man weiss , keine Spnr. Oboe Zweifel sind Diese die
ReprAsentanten des Cambrischen Systemes.
3) Diesem Gebiete folgen .thonig>qnarsige Sandsteine, Rollstocke der
unter % erwähnten Ablegerongen enthaltend« Mit den Sandsteinen wech-
seln Schiefer im Allgemeinen von donkler Farbe nnd blanliehgraaen bi-
tuminösen Kalke, charakterisirt durcsb die Petrefekte der Silvrischen
Abtheilung. Im Streichen der Schichten herrsebt keine Regel ; die Ne^
gung iet Wenig bedenlead.
4) Die Silurtschen Schiefer und Kalke werden meiatens in übergrei-
fender Lagerung durch einen feldspatbigen .Ssndstein mit Antbrasit«
Lagen bedeckt In der Schichten:- Stellung riefen Feldstein -Porphyre
grosse Störungen barvor; auob erlitt der Sandalein häufig feurige £iB-
wirkung,
5> Nun folgt daa Jura*Gebtet; ao gewissen Örtlichkeiten alellen sieh
aucJi tertiärer Sand und Thon ein. Das Steinkohlen^Oebilde erscheint
isolirt in der Mitte primitiver Feben.
6) Das älteste Ernptione-Gestein ist Granit. Es steht denn Primitiv-
Gebiete im Alter nach und ist aller als dss Kohlen-Gebilde.
7) Nach dem Absatz des eigentlichen Silurischen Gebietes trat ein
sehr Fe Idepatb- reicher, maacbem Granite ähnlicher Porphyr empor. Auf
aeioen Trömmern und während dessen Eruption, die in den Meeres*Tiefen
statthatte, wurde der Anthrasit^f uhrende Sandstein gebildet«
8) Nach dem ebenerwähnten Sandstein erschien der eigentiiclie Feld-
stein-Porphyr. Er setst mehre parallele Haupt-Ketten mnaamami und
bildet sahlreicbe einselne Gänge ond HugeL
M. Kopf: Beschreibung des Sals*Rer gbanes an BM in
Tyroi (Kasstbiv und v. Dechbn, Archiv f. Min. u. a. w. XV, 425 ff.)«
Im A//y^n-Gebirgszug, welcher das Ober^inntkal am linken Flussufer
begrenst, nördlich von der Stadt Ha//, liegt ein nach dnd nach bie sof
eine Viertelstunde sich erweiterndes, \\ Stunden langes und bis cor
Alpenbohe äusserst steil snsteigendes Seitenthal, von SO. nach NW.
streichend, gegen das Ober-Innihal nur an einer sehr engen Stelle offen,
dbrigens von den höchsten Bergen eingeschlossen; diess ist das HaRthal,
welches die reichen Steinsalz-Lagerstätten enthält. Die Gebirgeart der
Berge ist der bekannte „Alpenkalk*% desaea autgesaiobnateo Lagen nach
S89
SW. slreiefcen. Vo» «liwm Alpendalke ottertcheidet sieb nkhi «o Mhr
dvrcb iusMTO K€iiiii#icii«Bj ai» TielMelir dofeh scio Ligtrnii|8-y«rbäiU
niM, t'm anderer Kalk, wtolebev mitten im BmUHM •!• OebirgK^KaU an*
Btebt ood sieb bis an den anteraten B^rg-Aafscblaaa der Oniba bioavf«
liebt. Von dieser Hdh« bis asm obersten Berg-Aufecbhiss steht „ScboU
Ut'* vnd hierauf susg^etsugtsr Sslctbon ze Tage sd, worauf wieder an*
u&terbrocben bie snm neben Gipfel des Sslsberges der »tmliebe Kalk« ^
stein erscheint. Im sogen. Issikal , einer Seitenscliliicbt des Baiithaimy
kommt unter der Dsmmerde ein scbwärclichgrsuer, sehr fetter Tbon io
ännoen Lagen vor; endlich sieht man bin and wieder ein tbooiges Kalk-
Heio-Kong lomerat ond etne -j^ftaifeb wecke** mit <grosBen ElesenräikneD»
Du Steiossla-Gebirge selbst tat vonMglieb sue Steiosslay Tbon, Gypa
DBd Aabydrit sasammengeeetst, welche siimmtlich ein asheinbarea Yer^^
üiebeo voa. NO. nseb BW, imler 20-^ 30<^ beben und, uater den maoeb-
filligiten. Brsebemnngen orybtogoo^tiscbeD Vorkommens^ ohne die geriofp»
fite Spur von Schiektnag oder flotaweiser Anseebeidnng in bualer ünord«
DDDg und zahlloser Wiederholung mit einander wecbaein; daa ganse-
DDgebeure Salzatoekwerk ist dss Bild eines durchaus regellos gemengten
Niederseblsgs in einem koordinirteii and itt einem solchen quantitativen
yerbältuiss, dass Tbon die vorherrschende dss Steinsalz nnd Gyps gleicb-
Mm einhüllende Hauptmasse bildet. Das Steinasla ist meist grau, weni-
ger häufig weise oder rotb , seltner berlinerblau oder honiggelb. Man
findet es derb^ oder, unter bekannten Verbfiltnissen im „Hasel^Oebirge^^
Dann Atibydrit untergeordMt ; Tn ihm eingewachsen erscheinen b&ofig
Bitterspatb-Rbomboeder. Als Seleenbeit fanden sich Glauber- nnd Bit-
ter'Salz mit und bei dem Steinsalze ; ferner Blende und Apatit im
^Tps; Eisenkies eingesprengt in Anhydrit, endlich aticfa gelber Schwefel-
Arsenik.
P. Sivi: geofogliebe fiesebaffenbeit des Monte PisanOf
<ieiGebirgs-Stockes zwischen Serehio und Arno^ zwischen der
Bbene von Lncca und PUa (Oken's Isis 1841^ 853 und 554). Dsa
Älteste Gestein, nach einem Schlosse auf dem Gebirge als ,,Verro*
eano** bezeichnet, erschefnt bald -^ nur wenig durch plutonischc Gebilde
veriudert und stellt sich sodann ahi Sandstein mit quarzigem Bindemit-
tel dar; bald ist dasselbe sehr 'nmgewsndeit, meist ein Kiesel-reicher
Talksebiefer. Die Sehichteb dieser Formation findet man sehr verworw
f«D, erhoben wie um ein Säentruin, welches Im Calri-Tbale zu suchen
wäre. Auf dem „Yerrncano'* tuht sädlich und westlich grauer Kalk-
itcio ohne Petrefakte , aber *deimöch dem Lies vergleichbar. Diesem
folgt das Kreide-Gebilde Att ApenMnimy unten sus Ksik-Schichten be-
»tebesd, oben aus Sandstein (Macigno); in deren Mitte nimmt schiefri-
%tf Tbon seine Stelle ein. Der ),Ma eigne** macht einen grossen Theil
^•r ^;ieaataeit-Kette aus. Stellenweise haben ptutmiiaebe M&ebfe den
Uis OBgewaodelt .nnd ihre Wirkungen mitunter bia anf den Kalk det
2lft
MMigoo^omalioQ Atitgfedeb»!. -» Di« SHlehmif 4ci JTonA» JPiMMt di'e
MeteaorpboseD Mtiocr Felnirteii geböreo «iacm apStcra ZtitfMin'in, •b
die Erbfebuog; dtr il^^rnftiitfii-Kelle ; j«O0 Katastrophe hatte oacb Ablage*
rang der Smk&penmtu!ihSchi€hUa Statt; -— Mit Fornationeo d^r Alpen
weiaa der Verf. den ^»Ve r r u eaoo^ aitbt au vergleiebeiiir £r ist fibrigeat
der Meinung, daaa die ,y'Kie«eUcbierer^, ao wie die aobiefrigen Geateiae
im Oenueihchen aun Kreide* Geb&lde und sam ^yMaeigiio'' geböreni
aber nicht sam j^Verriicano'*.
/
A. PunaeBL: aber das Eia, welehta im Soaimer swiaehea
Baaalt-TruninierD bei Kmmemik in Böhmen vorkontnii (Poooerd.
Ann, d. Pby«. LIV, 292 ff.). Der aoafuhrliehe Berieht iat io d«n Abbaodi.
der K. Böhm, Geaellacb. d. Wiaaenacb. (1836) jiachairieaeo. Als Reaultat
ergibt aicb^ daaa daa erwähnte EJi% keio roekatiiidigea Wintereia aef,
aondern ein Gebilde dt% Soonneray nnd swar doreb Verdanetonge-Killa
ersengt.
C Petrefaktei^b^KuDde«
Thom. Brown: Beschreibung einiger neoen Peebyodo"*
Arten {Ann. mag, nat. hUL ISdB, XII^ 390—396, pl. xv--zvi*). Die
neuen Arten sind alle abgebildet. und benenn^ wie folgt:
1. F. Gerardi XV, l, 2« 15. F. Embletoai XVI» 9.
2. F. lateralis — 3. 16. F. Heyi — 10.
3. F. aolcataa — 4, 5. 17. F. agreatia ~ 11.
4. F. rugoaoa » 6, 7. 18. F. aimilis — 12.
6. F. aubrotondua ^ 8. 19. F. tinrgi<|a8 — 13^ 14«
e. F. bipenoia — 9. 20. F. micleiig XVI % 1.
7. F. Dawsoni -* 10. 21. F. filay4«ü — 2«
8. F. nanus XVI, 1. 22. F. Ai^amii -r 3.
9. F. Rhindii — 2. 23. F. aoti^aua — 4.
10. F. amygdala — 3. 24. F. trenaverana — 6.
11. F. exoletus — 4. 25. F. Jiamalus — 6.
12. F. diibiua — 5. , 26. F. vetuatus — 7.
13. F. sabtriangularis — 6. 27. F. Levedepaia — 8.
14. F. Smithii — 7, 8. 28. F. pyramidatoa — 9.
Alle Arten aind von dem Vf. benannt ; alle rubren aua BritUß^em Kobleo-
Schiefer und, wie ea acheint, damit gleirbaltean Eiaenatein-Schiefer her;
nur F. hamatua gebort dem Oxford-Tbona an. Der Vf« glaubt , ^inM F.
Tetustus mit Alasmodon verbunden w;erden könne«.
. ^ VkttJL iabrb. 1842, 497, 1843, 86<
241
G. Bauimo Criv£ixi: AbbaDdlungr sur Belcachtung der
grossen fossiles Säugtbiere in dem K. K. Kabinet von Santa
Terei0 in Mmikutd {Mümnu i849^ 23 SS. 8<^ , »us dem Giornale dfW
UUUito Lombarda und der BiMii4eca ItaUttua abgedruekt). Diese Thiere
siod bekuntlieb grosstentht ils dnrch Cortesi in» Piaeentinuichen entdeckt,
gMaameU ond beaeh rieben (in der Nutwm scelta Ij II9 ä^opuscoli und
seioeo Sagffi gtolugim)^ dann von ibw angekauft worden. Er sind
l)Delphinos Cortesi, von Cortbsi 1793 bei Piaeenxa gefunden,
lU D. phocaena beachriebeu , von Cijvi&r benntit. Seine Halswirbel
nnd getrennt.
2)Delpbioa8 Broecbi Ca* (S. 0), von CoRTSSt zu gleicher Art
gebracht.
3) Balaenoptera Cuvierii Cr* (S. 10), 21' lang, doch weniger
ToUitiodig als vorig« , beschrieben von Cortbsi I, Tf. 8, als Physeter
Bicrocephalos, benätst von Covier. Die getrennten Halswirbel werden
geoaner beschrieben.
4)Elepha8 primigenius 6l. (S. 15), von Cortesi 1800 am
JfoHte Pulgnasco bei Diolo über dem blauen Subapennioen-Mergel ent-
deekt und sIs E. asiaticus beschrieben.
5)Rhinoceros leptorhinus Cuv. (S. 16), 1805 in derselben
Gegend gefunden mit anhängenden Austern-Schalen , von Cortesi be*
ichrieben als Rh. africanus in ^ceita tb, 11, Saggi tb. 7. Yerschie-
deo von Rh. tichorhinus [das Ausfuhrlichere s. in den Paläout.
Collecttnecn, p. 33—34].
6) Rbiuoceroa de Filippi (S. 20) von F. Botta in der Braun-
^ble von Leffif bei Bergamo gefunden [vgl. a. a. 0. S. 34].
7) Dorcatheri um Kauf oder Moschus.
Wir entnehmen diese IVotitz aus der Isis 1843, 629, wo die Kenn-
Kicben der neuen Arten nicht angegeben werden.
W. C. CoTTon: Aber die in Neuseeland gefundenen Knochen
cJoei Riesen-Vogels (Zoolog. Soc. 184S, Jänn. 10 '^ Ann, magaz,
»at. hUt, i843, XII, 438^439). Der Vf. kam mit dem Missionär Wm.
Wiluahs auf dessen Station zu Bast Cape in der In^eln-Bag (auf der
nördlichen Insel) zusammen und sprach mit ihm von dem Femur eines
Iteoseelindischen Rieseovogels , weichen R. Owen beschrieben, und da
HWiAMs gerade eine Menge dazu gehöriger Knochen von etwa 30 sol-
cher Vogel zu Hanse hatte, so vermochte er ihn, eine Sendung davon
'a BoGKLAifD zu »enden. Von dem weiteren Inhalt de« Briefes und der
Seadeng haben wir 1843, 334 ff. berichtet.
R. Owbr: fiber die Raste des Dinorttla Novse Zetlandiae
(das., Jäan. M, > iliiii. Mag. I. c. 444—446). Bio vollatindiger Femur
•^•t gfSsier •!• der 1848, 306 boMsbrieb^ne beweist die Identität mit
Jahrgang 1844. 16
dem frfiherit. Er besittt btinabe dasselbe Ung^r und Diekf-Yerhilt-
tiiss, wie beim StrausR, aber sein Schaft ist wenif^er zasamneD^edruekt;
er litt mithin im Vergleich seiner Dicke kdrzer als bei Apteryx; er gleicht
aber dem des letzten und unterscheidet sich von jenem des Strausses
und Emu's durch den Mangel des Luftloches an der Hrnterieite seines ]
Halses und mithin durch die Ersetzung der Luft im Innern durch Mark;
er kommt mit erstem uberein und unterscheidet sich von dem des Slrans-
ses durch die grossere Breite des vordem Zwischenraumes zwischen den
GelenkkSpfen ; weicht aber von dem des Apteryx wieder ab sowohl dorch
die Grösse und allgemeinren Verhältnisse, wie durch die Form des Aaster-
endes , welches eine tiefere hintere Depression zwischen den Gelenk-
Köpfen und einen schärferen und mehr verlängerten Hintertbeil des Sal-
iern Gelenkkopfes besitzt. Er hat 11'' Länge und mitten am Schaft
6^" Umfang. Ein andrer Schaft bat sogar 7^" Umfang.
Die vollständigste Tibia der Sendung ist 2' 4}" lang und entspricht
in ihren Proportionen genau dem zuletzt erwähnten Schafte, den man
einem 14" langen Ferour zuschreiben kann , daher die Tibia doppelt so
lang als der Femur wäre, während sie bei Apteryx nur um J länger als
dieser ist, bei Strauss und Emu aber nicht ganz die doppelte Länge er-
reicht. Sie weicht ferner von den drei genannten lebenden Geschlechtern '
ab durch den vollständigen Knochen-Kanal für den Durchgang einer
Streckmuskel-Sehne in der vorderen Konkavität über den unteren Gelenk-
köpfen. Diesen Knochen-Kanal findet man jedoch gewöhnlich bei Stelzen,
Hühnern, Gänsen und manchen kleinern Vögeln. Das Verhältniss zwi-
schen Länge und Dicke des Knochens ist fast dasselbe wie bei'm Strausse*, '
der Umfang ist 15" am Binnenendc und 5" in der Mitte.
Der belehrendste Knochen der Sendung ist ein Tarso-Metatarsal-
Bein mit vollständigem Aussenende, woraus sich ergibt, dass der Vogel
dreizehig war, wie Emu (Dromaius), Rhea und Gasuar. Was vom Bin-
nenende übrig ist, beweiset, dass dieser Knochen mit einer um | kürzeren
Tibia als die vorige ist, zusammengelenkt war, folglich mit einer von i'
Länge ; da nun der Knochen selbst l' oder ^ so lang als die Tibia ist,
so ergibt aich genau dasselbe Verhältniss wie bei Apteryx, während er bei'm
Emu nur ^ so lang und bei'm Strausse um etwas kürzer al/i die Tibi»
ist. Nach genauer Messung bat das Tarso-Metatarsal-Bein
bei DInornIs
Dromaliw
Länge . . , .
12" 0'" ,
14" ß'"
Umfang in der Mitte .
4 5'" ,
2 8
Breit« am Aussenrande
3 .10"' .
2 14)
Durch diese verhältnissnäsig« Kürz« ond Stirkd den .dreithciligeni
Metatarsal-Beines steht der Vogel dem Apteryx näher als den andern
lebenden Struthiooiden. Die Proportionen der Bein-Knocben und ihre
dichtere Strirktur wit hü Apl^pyx ebne JUaft-RobrA nnteneiieiden den-
felben genügend von. den ebenDiUe dieitebigea GMchleeblotn.fino, Rbea
«od (iiMaar ; der Mongel einer Hiatorseke tJbsit ibn von Afloryx aed
tt4S
Djdfliy dtranf derlosel Roärigue* wahraekeinlieb gfoiehseitig; mit dieiem
asf der mirdiicliea Insel van Smue^mnA «rloaeben iat.
Die Reste des Beckens aei^en, daas dieses hinter den AcetabuU
vergleieboogsweise breiter als am Strauaae, Emu und Apteryx, daher
ibolieber dem des Trappen war.
Alles rechtfertigt demnach die Aufstellung: dieses Vogels in einem
neoeD Geschlechte unter dem Nkmen D i n o r n is [anfängiieb Megalornis]
Norae Zealandiae. ,
Sebon die Grösse der oben beschriebenen Tibia^ noch viel mehr aber
die einer andern in Wuxums' Briefe an Buck]:«aivd auf 2' 10'' Länge
logegebenen. beweiset, daas der Dinornia der riea«nn»ftaigal« aller bekann,
(ei Vogel geweaen ist.
C. G. £h«snbbr6: mikroskopische Analyse einiger von A.
£bian in N»^ Asien geaammelten sehr merkwärdigeo organi-
icben Erden (Erhan's Archiv für wissenseb. Kunde von HuMsland
IMSy II, 791—796).
I. Essbare Erde der Tungusen bei OckoUk. An der Mon*
dnog; des Tt|ftl- Flusses auf der W.-Seite von KminUehatka essen die Karat-
lebadalen und bei schlechte« Fischfang such die Rossen den sog. ^^flies-
leoden Thon", welchen die Tagewasser an den dortigen Kosten- Abhän-
gen in langen weissen Streifen absetzen. •— Östlich von OckoUk am
groaaen Ozean geniessen die Tungusen die sog. Erdsahne (russisch:
umljanajm gnijaiaaa\ eine mit Ilennthier*Milch gemischte £rde, welche
nach deren Versicherung vom Himmel fallen soll und von ErmaM am 1.
Jali auf und unter dem Schnee in einer vor der Sonne geseliutsten Berg-
Scblocbt hauptsächlich an GraslMlm-Spitzen eingesammelt worden ist, von
wekber der Sehnee eben erst weggesehmolzen war. Sie bildete an ihnen
eisen zusammenhängenden nnd leicht trennbaren pulverigen Überzog,
la aeinem frühern Briefwechsel hielt EnwAif diese Erde för einen De*
tritos von den Traehyt-FelacU dea Marekan^Gebirgeg , welcher durch
Sebmelzung Siluriacher Schichten entatanden sehcina. Die Masae ist
überaus fein und zart, ganz wie sehr feines Pflanzen*Mehl, erat sehnee-
weiaa, später gelblich oder bräunlich von Farbe. Sie enthält in sehr
ontergeordneter Menge höchst durchsichtige und daher schwer unter-
lebridbare Kieselschaleli von drei Arten: Fragilaria amphicephala,
welche auch von Kewbapoa ha Conn^cHeui gekommen, von Gal Hone IIa
distana undTabellaria vulgaria?) welche letzten beiden bei B^rftM
leben und liber die ganze. Erde verbreitet aind. Die Masse selbst ver-
f leicht EaiiBBnniu» mii feinatem Bimsstein-Mehl oder auch , weil es unter
Wasser gebracht noch viele zackige TheMe und wellenförmig eingebogene
banische Bohren, die mit Luft gefüllt bleiben , unteraohetden läaat , mit
von kieaeligen Gräaeni «fagäriebcncu Pflanäevjbaaren , ans denen aber
aicbt dia gftns« Haan» begehen konnte, da dar Übarang eine viel be-
Iniehaiahire. Menge Munaeifte ^ dw iUaM» fob desaa er a^gariabaa
16*
au
mwdtn'f und w«il er ineit «n SUimtn •ms, 4lSe der Schoee eben ve^
lassen hatte. Die «rganiaeheii Tlieile wdKen daher durch Stärme herbei-
geführt worden und mit dem Schnee niederg^efalie» aey«.
Unfern Mulka in Kamtsehaika finden sieh aehr beiaae Quellen, die
ihr Wasser wie jene auf Island zum Thcil niil groaaer Kraft auastossea,
dicht neben kalten. Aua einem 'aelcbon Sprudel von 86** C. , der sum
Baden dient, entnahm Erman Proben dea Waaaera in luftdicht veracbloa-
aenen Flafcben und einea schneeweissen Kieselmehl-Nicderacblages, der
sich während der, Abkühlung^ At9 ersten unter Entwicklung grosser
SchwefelwasserstoffgaaBlaaen aU Überzug an allen Steinen dea fiodeos
bildet. Die laikroakopiache Unterauchuog, welche im Kieael-Abaaize des
Qeyserg nichts Organischea erkennen lassen, hat denselben als tusaai*
mengesetzt ergeben aus den leeren Scbaalen folgender Infuaorien:
1. Eunotia borealia notf. 8. Pinnulari« viridia.
a. „ cistula. 9. „ tabellaria.
3. Navicula curvula. 10. Lithoatylidlum ,quadra-
4. n iineala ji. tlim,
5. „ laevian. 11. ,» rüde.
tk „ fuaidium. 12. „ undulatun.
7. Fragilaria pinnata.
Alle Genera sind EuropMch% 3 Arten neu. Die Hauptmasse bildes
die Eunotier^ wie die im Polirschiefer von Jastraba^ denen sie sopfir
als Arten sehr nahe stehen. N. fosidium ist aus Bridgewatgr in Massa»
ckuseitß bekannt; die 2 neuen Naviculae aind klein und wenig aasge-
aeichuet, die übrigen Arten überall verbreitet. Die kennbaren Tbeile
wachen oft bis ) der Maase aua^ deren anderea ^ entweder aua bis zun
Unkenntlichen verkleinten Trommern oder aus unorgauiachen Theilen
beateht. — Nirgends waren aber noch griinfarbige Eiermaasen oder andre
organische Theiie im Innern der Scbaalen sn aeben ; daher dann auch nicht
mit Sicherheit su entscheiden lat, ob die Infuaorien von oberflaoblich zutre-
tenden Wassern in die heissen Quellen gefuhrt, von diesen gekocht und
dann abgeaetzt werden , oder ob aie lebend darin vorkommen , wie
dann der Vf« lebende Naviculae in dem fast abcn ao heiasen Wasser voo
Burtsckeid bei Aachen «ngetroffea bat.
R« Owbn: nachträglicher Beweia über die vormalige
Exiata'nz einer Dtnotherium-Art in Austtmiieny mit Beroe^
kungln über die Natur und Verw^andtachaft dieaea Gt-
ach loch Us (^iiM. JUagax, nat MH. 1848^ JTf, 329*^332, m. 2 Holsscho.).
Der Vf. hatte aus einem von Tb. BIitchbix früher emplangeaan Backenzaha
und einem Femur»Fragment von den DttrUnf-D^wmsin AuHrMem auf ein
Pachyderm geacbloasen , welches wegen der Qnerböcker seiner Backen-
afthneauMastodon oder an Dinbtberiam gehörte. JTetal hat er eiaeZeicb«
sang von einem ebendaaelbst gefundenen Kiefer* FragUHinta erbalten,
in^lebea den IIL und lY^ Backcnaabn etttUHt, Jeatn nirs, dieaeo aiit
245
Dar 3 Qoerjochen und c4wa» karier als HI, beide- etwas kleiner als bei
D. mediom Kaüp*«, Der V, Backeasalin sd^eiot noch nicht ansj^ebro-
ebeo tn Beyof wie denn aueh der IV. noeh'dvrchane nftcht abfjfeiiiftst ist.
WabnebeioHcb gehört dieses Fragment sogar dem nfimlieben ladividauni
an, wie die früher erwfihiiten Zahn* ontd Femar-Stöeke. In Buropa hatte
maa ooi*.b keine anderen Tbeije der Extremitäten dieses Geschlechts
als ein Schulterblatt gefnoden, da wohl die Kralfen«Phalanz von Eppeis»
keim nicht dahin gehört. Db Blainvillb and I. GfiOFFROY-St.-HiLAiRB
liatlen daher naeh dem Befunde des Sehadels und der ZiJine hypothetisch
das Diootheriuro lieber denherbivoreu Cetaeeen als nach Kaüp den Pro-
boscidiern nnter den Paehydermen beigesellen wollen, Indem nämlicb
keide Gruppen aueh sonst durch die Nickbaut , die Samen-Bllacbcn, das
doppelte Corpus cavernosum, das - Nieren-System, den Larynx, die Zahn-
BÜdon^, die Brust-Zitzen u. s. w. aebr liabe verwandt sind. >^llein
jfütt Femur-Stuck beweist die Richtigkeit von KavpV Ansicht. H&tte
010 übrigens pur die Zahne allein ohne den Fenur gefanden, so könnte
aao daraus eben so wohl auch auf einen riesenm&sigen Maeropus,
Boch grosser als IM. gigas und M. Titan aus den Knochenhöhlen
des WeUiit§ton*Th4tU9 schÜessen, da auch die Beotelthiere ähnliche
fDerböekerige Backen -Zähne besitsen. O. nennt diese neue Art D.
auBtrsle.
J. Ch. Pbarcb: dieKrinoiden-Fanllie nacbihrem Vermögen
der Ort s> Bewegung betrachtet {Oeoioff. Soe, 134S, Febr. 22 >>
Ann, M4Kga%. hat hist. 1849^ XII, 471--472). Der Vf. theilt die Kri-
Boiden, so weit sie ihm in jener Hinsieht bekannt sind, so ein:
Gruppe.
Unterabflieilang.
OeniM.
Spezies.
Formation.
1
ApiocriniCes . rotundus . .
Bradfordthon
I. Ohne'
Orts . Be-«
i
Bncrinites . moniliformis .
Muschelkalk
Iderbfüssige
Cya4hocrinites tubercuUtus .
Dudleykalk
^
Eugeniacrioites notans . .. ,
Jurakalk
wegnng. i
r 1
„ 5 angularis .
Jurakalk
1
wurseifüssige
Cyathecrinites rugosas . .
f
Apiocrinites . ellipticus . .
Kreide.
Pentacrinns . Briareus juv*
Lias.
U. Mit
Orts.Bc.
astfassige .
Actinocrinites tesselatus . .
Berirkalk.
Platycrinites . gitras . . .
ßer^kalk.
Cyathocrinites goniodactylas
Dudleykalk.
Krinoidartige
Actinoeritea . moniliformis .
Komatel-artige
Apiocrinites .
fusiformis
Wenn die Arten ohne Orls-Bewegung mit ihrem Fusae einmal an
eiser Grundlage haften, aeyen sie unbeweglich fest; die mit Orts-Bewo«
gong haben das Vermögen mit daoi Faüe einen Körper so ergraite
240
«nd nach WiMkobr wieder loAsaltttes. — • — Die enlen sind Hieili derb-
uod tbeils worzel-fäsaig. — Bei ieoen ist der Fum wie ein unreic'U
maeii^er aufrechter Kegel gestaltet und sus übereinanderliegenden Blät-
tern eusaunkeogesetst, welche den outero Tbeil der Wirbelsäule eiobol-
len und mit dem Alter des Tbieres an Zahl Bunebmen. Dieser Fun
banv;t auch im FossiUZustande gewöhnlieh fest am Gestein, obscbon mao
zuweilen Exemplare findet, die schon in Leben gewaltsam Josgeristeo
wofdea zu seyn scheinen. Bei ajlen, welche P. untersacht hat, ist die
Säule sehr kurz und ohne Seitenarm. — Bei den Wursel-fossigeu besteht
die Basis aus vielen wurzeUormigen Ästen, welcbe vom untern Tbeil der
Säule aus mehr oder weniger horizontal oder abwärts ausstrahlen ond
sich auf unregelmäsige Weise jeder mehrmals gabeln. Die Aste sind
von einem mittein Loch durebbohrt und sebeinen bei Individuen von jedesi
Alter aus einer derben Ksifcmasae so bestehen, die keiner Bewegoo;
föbig ist. — -^ Die Krinoiden mit Orta-Bewegnng aerfallen io Ast- osd
•aug-ffissige. — Die ersten babeu einen aus einer Anzahl gegliederter
Äste zusammengesetzten Fuss, welche bei einigen Arten einfach, bei
andern gabelförmig oder auf unregelmäsige Art getheilt sind und gewSho-
lich mit einer kleinen abgestumpften Spitze endigen. Jedes Gelenke bat
ein Loch durch die Mitte und ist an die nächsten angelenkt durch asi*
strahlende abwechselnde Leisten und Furchen , was den böehsten Grid
von Beweglichkeit zuläast und ein Organ bildet, welches dem Vf. wohl
gemacht zu seyn scheint, um langes dem Boden des Meeres fortzokrib-
beln oder das Thier gegen die Bewegungen des Wassers aa stfitzes.
Die Säulen dieser Gruppe sind gewöhnlich mehr oder Weniger weit auf*
wärts vom Fusse und oft In der ganzen Höhe verseben nit Seiteii-Arnien.
•— Die saugfuasigen Krinoiden haben eine Säule ohaa Seiteo^Armei wei-
che hinten in eine abgestumpfte Spitze endiget
J. Ch. Pbarcb: eine ganz neue Krinoiden-Form aas den
Dudley-Kalk (a, a. 0. 472). P. nennt das neue Genus Paeitdocri-
nites und die zwei Arten Ps. bifase latus and Ps. quadrifaseiatos.
Jenes wird dadurch charakterisirt, dass Arme und Finger in Bänder ein«
gefugt sind, welche über der Säule anfangen und über die Titfelefaen des
Kopfes zu dessen Scheitel geben. Die eine Art hat 8 , die andere 4
Reihen von Fingern. Beide stimmen darin uberein , dass ihre Säulen
oberwarts aus Ringen zusammengesetzt sind, welche gegen den Kopf
allmählich an Grösse zunehmen. Die Täfelcheh des Kopfes sind duno
und breit, aussen bezeichnet mit Zuwachsstreifen und Stralen-Ftarchen,
wie bei Marsupites. — Sie haben vier rautenförmige Öffnaugen , welche
meistens einzeln die Täfelchen des Kopfes durchdringen; ihre Arme und
Finger sind ausserordentlich kurz. Die letzten bestehen aus 2 Reihen
von weebselständigen Knöehelcben and scbeivev auf Jeder Hand io 4
Reiben zu stehen und in strafen förmiger Riehtung voai Kopf aasaugebeo,
bei der Säole beginnend und am Seboitel endigend^
247
Pii.6iurr EoBitToir: (lb«r einige neae foiaile Arten Cfiimaera-
ahnliebe Fisclie un4 ilire Verwandtschaften (Geol, Soc^ 1848,
Eebr. 22 > Ann, magaz. nat Aw«. 1848^ XU, 467—471). Vgl. Chi-
mtLtftLlSaßy 625y 1888^ 110, 1839, 114. Buckland hat 1835 zuerst 4
Spezies beschrieben und Agassiz noch 2 derselben Abhandlung hinzu-
gefügt; später gab Bucklano noch 2 aus Stonegfield-SMefer an, eine
neae kaai aoa dem OoUth von CaeHf eine 10. in der HuNTER'schen Samm-
iong beschrieb R. Owen in sc^iner Odontography, eine 11. aus Gault
io Lord Ennisrjujbn's Sammlung gab Agassiz. Dazu gibt dc^r Vf. nun
12 oeue Arten, mit einer Ausnahme alle gegründet auf die Ünterkinn-
lideo , so dass man nicht zu fürchten bat , ea »eye eine und dieselbe
Spezies aaehTersehiedeoen Körper-Theilen öfters aufgeführt worden. Nach-
deu er sie beschrieben , * vergleicht sie der Vf. [doch nicht in dem vor
m liegenden Auszüge] mit den entsprechenden Theilen «der lebenden
Cbimaera« und C.allprhyncbaa^Arten und zeigt, dasa sie doch als Genera
daven verscbiedeii sind. £r bringt sie zuletzt unter d1*ei Genera, die er
anf folgende Weise cbarakterisirt.
i. Ischyodu*« Eg. (i^X^^ robur; oSovs dens). Im Obericiefer 2
Zwiscbeokiefer-.und 2 Kiefer-Platten, im Unterkiefer 2 Kiefer-Platten.
Zwiichenkiefer-Platten dick und stark, an ihren Enden mehr oder weni-'
ger schief abgestutzt; Struktur: horizontale Lamellen eingeschlossen von
Wänden von grobfaseriger Zahn-Substanz. Obre Kiefer-Platten dreieckig^
onter sich ond mit den Zwischenkiefer-Platten auf der Mittellinie dea
Gaamens zusamnaenstossend ; ihre Oberseite versehen mit einer tiefen
Furche, parallel zur Symphyse, für die Anlenkung an dieKinnladej Un-
terseite mit vier Kau-Hockern: einen vorn, einem am äussern Rande und
iweien nebeneinander an der Basis, der grössre nach innen; Struktur
dieser Hocker grob und röhrig; Rest des Zahnes faserig und knochig.
Untre Kiefer-Platten gross und breit, mehr «zum Zerdrücken als Zer-
schoeiden gebildet; 2 Hocker, einer an der Ferse, der andere vorn; Sym-
physe breit ; die Basis bekleidet mit der Maul-Haut, die Krone mit eineir
Riode von harter schmelzartiger Zahn-Substanz; die Struktur der vor-
deren Ecke wie bei den Zwischenkiefer-PIatten , die des Restes wie bei
den Oberkiefer-Platten; Stellung der Platten mehr oder weniger schief.
II. Elasmodns Aq. (eXauSjLta lamiua; oöovs dens). Oben 2
Kiefer- und 2 Zwischenkiefer-Platten ? ^ unten 2 Kiefer-Platten. Die
Üoter-Kieferpltttten dick und stark; ein Höcker aus Zahn-Substanz von
der Struktur eines Reibzahns [?tritor] bei Psammodus ', vor dem Höcker
iat der Zahn ai|s einigen Reihen von Lamellen zusammengesetzt, welche
nebeneiaander geordnet, und ab- und aus-wärts geneigt sind; hinter dem
Höcker ist der Zahn-Rand ausgekerbt (noiched) in Folge einer säuligen
Stroiitur ia dieser Gegend des Zahnes; äussere Oberfläche eingebulU
durch eine Rinde von Zahn-Substanz.
ni. Psaliodus £g. (^(TaXtsr forfex, SSovs dens). Oben?.. Un-
ten 'i Kiefer-Platten , wie bei Chimaera', aber ohne Kau^Höcker; Struk-
tur homogen; äussere Oberfläche netzartig.
248
Azten.
Sehiehtra.
^ormn.
I. I.
1. A^aasizi Bockl. .
Kreide-Merg:^! , . .
Uanufp.
2. Beaumonti Egert.
Kimmeridge-Thoo
BotdopHe,
3. brevir08tni$ Aß.
Gault
Folkntnne.
4. BuckUiidi Eo. .
Groaa-Oolith . . .
5. Coli! ßucKi.. . .
—
6. curvidchs Eo.
7. Duetrii Eo. . .
Kimmeridge-Thoo
Boulogne,
8. Duvernoyi Eo. .
— — , • , .
—
9. Egcrtoni Buckl.
— — . • • •
Shatover,
10. emarfifinatu» £a.
Groiaoolith • . • •
Sionesfielä.
11. falcatuB Eo. . .
"■" "~~ • • • • •
—
12. Helveticus Eo. .
MolaMse
Aargam,
13. Mantelti Buckl.
Kreide . . \ . .
1>weit.
14. nei^iectus Eo. «
Grosaoorrtlt ....
15. Oweoi Buckl. •
— —.,••.
Stonenfield.
16. psittarinus Eo. .
—
17. ruffulosua E«. .
,
"-—.•..♦.
-^
18. Tessoni Buckl. .
.
Oolith
Caen.
19. TowiiRhendi BocxK.
Portland-Bildnng . .
MiUon.
20. Sedgwickii Ao. .
a
Gräoaaod • • . .
Cambridge.
II. E.
21. Greenovi] Ao. .
,
?
?
22. Hunteri Ow.
,
London-Thon*
III. Ps.
23. compreaaus Eo. .
.
Loiidon-Thott.
G. A. Mai«tbix: über die OrnithoidichDiten im Nearothen*
Sandatein von Connecticut lOeol, Soc, 1849, Dec. 14 >> Land. Bdinb,
n. philos. magaz. 1843, XXlity 186]. Mit einer Reihe von ExeropUreo
genannter Vogel-Fährten theilte M. auch einen Brief von Dr. J. Dbanb
von Greenfifid in Massachusetts mit, dem urapronglichen Entdecker der-
aelben vor 8 Jahren, worin derselbe sagt: „die Fährten sind unabänder-
lich die eine« Zweifiiaaera and auf der obern Seite der Scbichten, wäh-
rend die untre den Konvex-Abdrnck zeigt". Zuweilen kann man bia ober
10 aufeinanderfolgende Fährten einea Individuoma sählen. Er aah eine
Reihe von Fährten, die 12" lani; und 8" breit waren, einige Ruthen
weit fortziehen ; der Zwiacheoraum war gans gleiehfSrmig 4'* Eine
andre Fährte hatte 14'' Länge. Dieae Eindrucke waren von solchen
von Regentropfen begleitet.
Da« Britische Museum bat neue Sendungen foasiler Knoeben
vom Himätaya erhalten. Darunter aolien Orang-Utang -Reste seyn,
von 9'--10' hohen Individuen {VlnsUtut, ±843^ XI, 388).
Tmeodori: Ichthyosaurus trigonodon Tn., im Lias bei Bami
gefu nden iMünehener gelehrte Anzeigen 184S, S. 905^911). Zwischen
249
BrntiOi und Unnertiorf bei 0«ji«, wo Liaskalk and bilomio5te Mergel*
Schiefer Behnfa der ÜMM-Rektifikution darchbroehi^n warden, fand nan
im November 1841» 60^—70' über deoi Flusa-Spiegel im Schiefer xuerat
einen kolossalen Icbtbyoaaoros-Schenkel y vreleber den Pfarrer MüAk kft
B§K% zur sorg^fal tilgen Aufsochang; und Gewinnong dea Skelettea ver-
anlasste. Der Hintcrtbeil ▼oni Becken an war nicht mehr vorbanden,
daa gtiize übrige Skelett aber wurde gefunden. Der Kopf wurde aorg-
faltig von allen Seiten aua dem Geateine gelöst und ant eisernen StAbea
{ranz frei aufgeatellt; das übrige Skelett blieb als Hautrelief auf den
Scbiffer^Platten liegen, welche einen 14' langen und 8' breiten Rahmen
rinnebmen. Der Kopf hat im Gestein eine umgekehrte Lage , auf der
Stirne; das andere Gerippe war zerfallen, horixontal zeratreut und muas
wohl io derselben Lage niedergesunken geweaen aeyn. Der Schädel ist
au Hiotertheile stark beaehädigt; die Hinterr&nder der Schläfen-Gruben
lind weggebroeben und die Bracbatucke nach anderen Stellen rer wer-
fen; die Hinterhaupt-Knochen von ihrer Stelle fortgerückt; die rechte
Seite mit der Augenhöhle ist sehr zusammengedruckt, die linke wenig
benchädigt; Stirn und Vordertheil von den Naaenlöehern an sind schon
erhalten« Yom abgebrochenen Tbeil der Schläfengrube bis zur Schnau-
tzen-Spitze roisat der Kopf noch 5' 10" 8"' und wurde ergänzt über 6'
haben. Die läng lieh viereckigen Sehlifeu- Groben aind 6'' 9'", die linke
wohl erhaltene Augenhöhle 11'' weit [Iang?];<da8 linke Nasenloch iai
7" lang und l" 6'" hoch; ^ie Schnaotzen-Spitze 3' 4" davon entfernt.
Das Ende der Schnautze iat aufgestülpt und durch mehre Einschnitta
Retheilt, worin Muskeln eingeheftet gewissen zu aeyn acJieinen; einige
der vordersten Alveolen erscheinen [jetzt] ganz nach vorn gerichtet. Ob»
ichon der Geleoktheil des Unterkiefers noob an der gehörigen Stelle dea
Oberkiefers anliegt, so bleibt aein vorderea Ende, daa abgerundet und
ohne Bracbfläehe iat, doch 0" hinter dem dea OberkSefera zurück; aeiae
hinteren Enden aiad nicht zu ermitteln ; man kennt ihn auf 5' 4" 6"'
Länge, wovon die Symphyse 2' einnimmt; der Abstand zwiachen beiden
Asten ist l' l", — Unter dem Kopfe liegen die zwei Rabenschnäbel 10^'
lang ond 1' breit in natürlicher Beziehung zu einander und dem rechten
Haoerus mit einigen Phalangen- und Wirbel-Theilen. Anf den Schiefer-
Platten onteracbeidet man 20 meiat vollatändige Wirbel, von welchen dia
groasten 6" breit , 5" 6'" hoch , 2"— 2(" lang , doch io dieaer letzten
Richtnng etwaa zusammengedruckt aind. Die Seiten-Artikulationen ha«
hfn keine Grubchen, wie z.B. bei L tenniroatris, daher auch aber 60
vorhandene Rippen ,,keine getrennten Geienkiläcben^ aondern nur 2 Arti-
kolitions-Facetten^ Die gröaaten Rippen aind 3' 6" lang und 1" breit,
4ie uQzerdrockten rund. — Der wohlerhaltene linke Humerna iat 10" 4'^'
'•ng, oben 6" 7'", mitten 6" 9'" und unten 9" breit. Die 2 Oberachen.
kel-Knochen sind 9" lang, oben 5" 0'" und unten 7" 4'" breit. Von
(ien vorderen und hinteren Flossen sind noch viele Phalangial-Täfelchen
»niTheile in naturlicher Ordnung vorhanden. — Da die Zähne dreikantig
lind, so stimmen aie mit denen der fibrigen bia jetzt bekannten Arten
250
nieht Ibercin. Am OberlUler sind dweu liak« nodi ftO, reehfa M, aa
Unteiiciefer liaks %i vorhanden; §ehr viele, die auf dem Kopfe serttrent
gelegen, museten mit dem Gesteine abgesprengt werden. -^ AnfgeitelU
kl der Lokal*SaoimiiiBg so Ban^i.
L. AcAdsn: Reeherehes sur ies Poisaons fossiles de.
[XVIl-^XVin {d«rnüre) Ihr. Neuehdtel et Solevre i844 , 4^ [vergl.
Jahrb. 184B , 636]. So wäre dieses herrliche Werk , die Frucht einer
rastlosen 13— 14jäbrigen Tbätigkeit endlich zum Schlüsse gelangt. Diese
Doppel-Lieferungen enthalten 94 £ogen Text, Titel su den einteloeo
Bänden und noch 40 Tafeln; nämlich
Bd. /: S. 1— xxKii and S. 1—188 (wogegen det* froher abgedruckU
Text S. I— xn und 1^40 kassirt wird);
« J/, i: S. I— XII, 106—106 (Carton), 340+350; 363—306 (hier
fehlt darch Versehen ein Bogen); //: ii, S. 73—338;
„ Uli Titel und Cartons;
„ IV: Titel und Cartons;
„ F: I, Titel und S. i— xii, 1— 16 b, 31—133; K, ii, S. 3-4
(Carton), 85—160.
•Die Tafeln stellen theils Skelette von lebenden Typen der verschie-
denen Fisch -Familien, theils vergrdsserte einzelne Tbeile und mikro-
skopische Ansichten der inneren Knochen-Textur, theils endlich fossile
Fische dar. Der erste Band enthält einen erweiterten and verbesserten Ubü-
druek des gonzen schon früher poblisirten Textes; dsnn die Forisetzung
«od Vollendung: der schon früher begonnenen Dermatoloj^ie mit der Cbi-
rakteristik der Fisch-Schuppen im Allgemeinen und nach den einzeloea
Familien. — V. Kapitel fiber das Skelett der Fische im Allgemcioen nad
nach den einzelnen Theilen desselben, und diese wieder nach den- einzel-
nen Fisch-Familien insbesondere, eine ganz neu gearbeitete and gr&saleo-
tbeile auf eigene Beobachtungen gegründete vergleicheode Osteolof^ie,
die wir in solcher Durehfohrung bis jetzt noch nicht besessen (8. 91-*
164). — VI. Kap. ober die Klassiakation der Fische (S. 165—173) und
beschreibende wie bildliche Darstellung ihrer Verbreitung in dem Haupt-
abschnitte der £rd*Bildttng. Den Schluss macht eins Erklärung der Ety-
mologie der neu gebildeten Byatematischen Benennungen , eine Inhalts-
Übersieht des Bandes und eine Erklärung seiner Tafeln (S. 17^—188).
Was nun die Beschreibung der fossilen Fisehe in den folgenden
Bänden betrifft, so iindefn wir zu Erfcänznng der fräher begonnenen ta-
bellsriscben Übersichten noch folgende aufzufahren, unter welchen aber
viele Arten niebt mehr abgebildet, noch ausfährlieh besehrieben werden
konnten.
m
Zahl der Arten In FormationeB
Familien und Genera.
E
m
(9
s «
= 1
S
&
^
i
1
Budll: Ganoiden.
A. Lepidoiden (Fortoetx.). .
b. Homoeercl.
«) Mit einer Rückenflosse.
Lepidotus (Fortsetz.) .......
Pholidnphorus .........
Ophiopsis
Rothosanrns (Pkllopli. ante) . . . .
•
•
•• ;
4
8
13
2
20
4
2
■
*•) Mit 2 RnckenflosseB.
J»««8*g«« * .
Propterus • . * .
•
•
•
i
•
4
2
a. Hetercerci (Nachtrag).
Coeeolepia ...........
,
,
,
^
,
♦ •
B. Sanroidea.
a. Heterocerci.
«
4
«
•
* ■
3
2
8
•
• ■
'•
1
ASoiepis . ..::..;!:
Sanricbthys ..-..•
MegalichthTs . «
* ' i i * .
Dendrodns Ow. . . . . - .r . . .
Lamsodus
Platy^niithaa
Cricodu» ... ..........
Orocnathns . . ••.•••..
*
*
*
Pododos
Graptolepis .•......]..
♦ ♦ ■ ♦ •
•
b. Homocerci.
Sofiaatlias ..........
Conodos
PiTcbolepIs
Pachycormns
Catnrus
Amblysemus
Saoropsis
ThriuoRotas
ThriMops
Leptolepin
Aipidorhyochn»
BeloDostomus
Saurostoinns
Jegalorus
JacTosemlas
Z&bne Toii FygopteriM , Sanriektys,
Megalichtfays , Saurostomus , Cri.
14
*l
10
3
1
1
6
2
2
1
1
9
*2
7
17
6
7
8
1
1
1
•
1
C. Coelacanihj. .
Coelaeantlias . . . .-.•.. . • .
3
1
1
1
2
1
Httloptychlos
Gyptosteos ..........
Ph>Uolepis ....'.
GJyptoleDl«
6
2
1
2
1
PuBUBolepIs
HopopyHo»
H'ovJr .• . . ; i : : : ; :
.
1
' 1
1
2S2
Zahl der Arten in Formationen.
Familien oad Arten.
1
i
e
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.1
l
CB
i
l
i
2
Undina
Ctenolepto
GyrosteuB
llacropoma . i
•
•
.
•
2
1
2
D. ^ycnodontae.
Pycnodns ...•...»•...
Periodus .
Gyronchns * . . .
Acrotemniis
Blfcrodon •
Sphaerodus . .
Piacodus ...........
Gyrodus «...
Pbyllodns
Glnbulodus Mühst.
Colobodns
Scrobodus MflnsT
Pisodus
• ■
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1
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6
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4
l
E. Sclerodermata.
Aeanthoderma
Acanthopleums .........
Blochins
Dercetis
Rbinellus
Ostr^cion L
Glyptocephalus . , • .
• •
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•
2
2
1
l
I
l
l
OD
F. Gy mnodontae.
Diodon
.
.
.
..
.
2
1
OD
G. liophobranchii.
Calamostoma
Syngnathns
\
•.
•.
•
;
1
1
OD
H. Aecipenseridac.
Accipenser L« ............
Cbondrosteus . . . • ,
Viele Berichtigungen nnd Zusfttie zn .
diesem Bande.
'' •
■
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l
•• •
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1
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OD
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16
'23
8
9
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h36
33
26
11
OD
324.
1
■j
\
1
1
« ■
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•0
0
%
2.
Band V, Cyeloiden.
(Acanthopterygii.)
A. Scomberoides
(Forts.)
1
2
1
1
1
1
QO
Palymphyes ....
Archaeus
Isurus ......
Duc^or. ., ,. ..... .
Thynnus Cut. ...
3
2
I
1
2
2
2
QO
Zeus Cuv
l
Vomer ......
Cybium Cüv. ....
EncboduA
AnencUelum BiiV. . .
NemopteryxXantea Cy-
ClltfBf) . .. . .. .
'2
6,
2
Lichia Cuv
Trachinotus Lac. . . .
CaranchoDsis ....
Aniphistinm • • - •
25.1
Palaeorhynchum Blv. •
HemirhynchUM . . .
B. Xiplioide».
Tetrapterua . . . .
Coelorhynchus . . .
C. Sphyraenoides.
Sphyraena
SphyraeBodas . . .
Hypaodoii
äauocepbalus Hakl. .
Saurodon Hays. . . .
CUdocyctus ....
Uiaoiphogiiathus . .
Netogaater ....
D. Bleaniofdes.
Spiiacantbu« • . • .
E. Lophioides.
F. Labr oides.
Libnia Akt. . . . .
Kebineia . . . ^ .
F. Mngiloides.
Magil ,
Calamoplearns . . .
0. Atberioae.
Atberina ....
(Malaeopterygti).
A Eaoeldet(ForU.)
Boloateus
Spbenolepis ....
weoa
B. Haleeoldes.
Malletiu CcT. . .
(Z)
OD
QO
OD
Osmerna Art.
Osnieroides
Acrognatbus .
Aulolei'ia . .
Aloaa Cur.
Elopidea . .
Clupea Cov. .
Coeloeepbalua
Kagrauli« Cur.
Halecopaia . .
Halec . . ;
Platins ...
Clupeina • .
Notaetis . . .
C.AngQillifprinea.
Anguilla Thuvp,
Ophiaurna
Enclielyopua .
i>pbagel»raiicbiM
Weniger bekannte Ge<
nera.
Pleionemna
Gafttrronemos
Acantbonemas'
Xipiropterua .
Cociogaater .
Lepiocephalus
Megalopa . .
Goniognatbnt
Uropteryx . •
Mlcroapondyloa
Coelopoma . .
nrachygnathua
Rbynchorhlnna
Pacbyeepbalaa
Podoceplialua
Botbroateaa .
Khiiiocephalua
Ampheriataa .
PlycbocepbalM
-8
OD
OD
OD
OD
QO.
QO
50 96 I 2 X)
Dm ganze Werk bat demnaeb jetct fofgenden Umfang
Bind . I. .11. . III. . IV. . V.
lohalt . Allgemein. Ganoid. Placoid. Ctenoid. Cycloid.
Drackeeiten 2Ü0 . 654 • 430 .334 • 312 1950
Tif. in fol. 10 . 149 . 88 . 61 . 91 . 394;
Inf welchen Tafeln (manche aind von 2— Sfacher GrÖaae) die Reste einer
(Tötsern Anzahl fossiler Fisch-Arten abgebildet sind, da zwar nicht selten
1~3 Tafeln einer und derselben Art gewidmet sind, aber auch oft
eine Tafel mehre kleine Spezies beisammen enthält. Viel grösser (über
1000) ist die Anzahl der theils umfsssend beschriebenen und tbeils (in
den letzten Lieferungen) nur kurz chsrakterisirten Arten, deren Bescbrci-
buogeo und Abbildungen in den späteren Bfonograpbie'n folgen sollen. IMe
an
ftmttien dfeier Flielir ▼«rtbetteii i1«1i attf fDtgiotli Witnr tn lAleitiiYel-
nen Formatiooeti, wo der Stern *. den KulmioalioDS-Punkt ihrer Entwick-
Inag andeutet.
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III. Ctenoides.
Pienronectidae
Chactodoiitae
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Thputhycs .
Aiilostomata
Cher^obatae
Percoides
Sparaides -.
Sciaenoidea «•.•••.
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Cotloides
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Gobioidea ....'••..
Mugiloides ...•'....
IV. Cycloides.
iabroides ...•,...
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Sphyraenoides
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Cypriooides
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Niebt leicht bat eiD ebeo lo omfaog^reicbes nnd kostapicKges , aber
inmerhio nur für ein beachraoktea Publikum beatimmtea wisseDacbaft-
licbesWerk ei»« ao freudiga allgemeiue Aufoahnie gefunden, wie dieaea«
iof der einen Seite hat der unermüdliche anadauernde, an Begeiaterung
grenzende Eifer des Vfa. för seine Wiaaanacbaft, auf der anderen die
Neuheit seines Inhaltea und die Grnndliebfceit aeiner Bearbeitung durch
alle ttusaglieben Schwierigkeiten hindurch eine Bahn brechen muaseiiy
welche die pekuniären Mittel dea VPs. ihm aicfot %vl ebenen ▼ermochl
hätten. Als der Vf. dieses Werk begann, kannte er kaum 600^700 Arten
TOD Fischen; die darin beschriebene Anzahl ist, wie wir gesehen haben,
weit grösser, die dem Vf. jetzt bekannte Zahl wohl doppelt so -gross.
Hat iho , von dem Interesse der Arbeit ergriffen , das wissenschaftlicha
Poblikom , beaondera in Emglmnd^ gerne in der grösseren Ausdehnung
des anfänglichen Planea durch AufmuBtcrunga-Pramien, durch Subskrip-
tioQ, durch Ankauf seiner Original- Abbildungen , durch artistische Bei-
träj^e, durch Zustellung ganzer Sammlungen u- .n. t- unterstutst, so hat
der Vf. dagegen in seinen Lieferungen an Text und Abbildungen um den
gesetzten Subskriptiona-Preia weit mehr gegeben, als er versprocheft
bitte, und nach einer langjährigen faat auaaehliesalichen Arbeit und eineaa
riesenhaften Kosten-Auf wände dafir kann ea aicb für ihn nicht um einen
pekuniären Gewinn handeln, sondern er darf aicb glücklich schätzen, eod- ,
lieh nur alle Kosten gedeckt su sehen. Durch diese Arbeit ist nun aber
du Studium der fossilen Fische eben so sehr erleichtert worden, ala ae
teioer Zeit durch Cuvibr's Reckerches sur les ossemens fütsiles för die
Saagetbiere und Reptilien geacbehen, nur mit dem wesentlichen Unterchiede,
dtss die Grandlage zu allen diesen Forschungen eine verhältnissmäsig
Doch anbekanntre geweaen iat, und daas, da die fossMeo Fische sich durch die
Kioze Reihenfolge der Gebirgs-Schichten erstrecken, während sich die Säug>
tbiere wenigstens nur auf deren Oberfläche beschränken, das Feld zu neuen
Forschungen ein weit grösseres ist als dort. Wo wir Dutzende neuer Säug-
Ibiere erstehen sehen, tauchen Hunderte von Fisch-Skeletten aus den Erd-
dichten hervor, um die Lucken unsrer Systeme auszufüllen und die
' £rd-Schichten mit neuen Charakteren zu bereichern. £a kann una daher
üebt entmuthigen, wenn noch unter derHand, die das gebotene Material
ordnet und dem Drucke abergibt , sich scbon wieder ein neaea in ao
256
reicher Pulle ansammelti da«! ea an Umfange jenein ersten gleichsnkoiD-
nen droht. Aber der Gran'd ist gelebt, das Facbwerk «lit seinen leicht
verständlichen Oberschrtften , iti welches wir alle neuen £ntdeckong;en
einzutrag;en haben, ist aufgebaut; die Beschäftigung mit denselben ist
jetzt zum Gemeingute geworden und die neuen Entdeckungen werden
künftig noch- raseher aufeinsnder folj^en, als bisher. Doch müssen wir
es für grossen Gewinn schätzen , wenn der Vf. auch in der nächsten
Zeit es noch übernehmen will, diese Entdeckungen selbst. zu sichten und
ordnen und . von Zeit zu Zeit als Ergänzung seines Hsuptwerkes uns
vorzulegen: wir würden zugleich leichter, bequemer, wohlfeiler dazu
•hemmen, als wenn sie' Briichsfück-weise da und dort zerstreut bekannt
gemacht würden. Wir mdcbten daher künftige Forseber aat den Wertli
diesea Publik ationa- Weges aufmerksam machen, wie wir dem Erscheinen
.der vom Vf. angekündigten geologisch zusammengestellten Monographie'a
4er fossilen Fisch« mit grosser Begierde entgegensehen. Den Anfang
werden die neuen Arten des Rustischen und BriGschen Devon-Systems
niaehetty aufdaren befremdenden Formen -wir aehon bei mehren Geleges-
Jbeiten biagewtesea^haben, und die sich zu den jüngeren eben «o verhal-
ten, wie die lehthyosauren und Plesiosaaren so den jüngerao Repti-
liaa u. 8. w«
H. Br. Gbinit«: die Versteinarunganr von Kteslinfftnaatda und
Nachtrag zur Charakteristik des SäcMseh-Bökmisck^n Kreide*
Gebirges (23 SS. m. 6 Steindruck-Tafeln, l^restfeii und Leipzig 1648).
Der Vf. gibt nacbiräglieh zu aeiner ^,Charakteriatik dea Saokäisek'ßehmh
scheu Krv •^^G^ftt^rs^ noch die Beauhreibung einiger neuen Fundorte
und die Ch rajitei^atlk und Abbildungen einer Anzahl später aufgefun-
dener Fossil-Arten, so wie andrer aus dem benachbarten Böhmen, Er
.gebliesst daran eine Erklärung aller frühem Tafeln , wobei er einige
Uttrichligkettan in den faubaren tbeilwaiaen Erklärungeu verbessert und
inabesondere einige Benennungen nach dem neuen Wefke von-Rcuss
(Jahrb. i843, 829) berichtigt. Auf diese Weise ergänzt sieb aeine „Cha-
rakteristik'^ immer mehr und gewinnt an Wertfa und Brauchbarkeit.
über die
Entstehung der Quarz- und ErZ'-Gängfe^
von
Hrn. Professor Dr, Gustav Bischof.
Die Qaarz-Gftnge in allen geschichteten Formationen,
wie in der Graowacl&e, im Thonschiefer, Harnblendeschiefer
0. s. W.9 können unmöglich a^f feaerflüssigem Wege gebiidet
worden aeyo. Wollte man. aqch annehmen, die Ni^tnr habe^
es vermocht,, den in oni^rem stärlisten Ofenfeaer Air sich
aliein nnschmelzbaren Qnarz zum Schmefzen zu bringen : so
hüte doch gewiss ^ine so ungemein heisse Masse,* wie ge-
schmolzene Kieselerde, das Nebengestein bis zu «^ner, je
nach der Mächtigkeit . der Qaarz-Gänge , .grösseren oder ge-
ringeren Entfernung zum Flosse bringe«! müssen. Es würden
sich Silikate gebildet haben, die bei Weitem schmelzbarer
als die Cluarz^ang - Masse gewesen wären. Diese Silikate
(Feldspathy Glimmer n. s. w.), wozu das Nebengestein die
Basen (Thonerde, Kali, Natron, Eisenoxydnl n. s. w.) geliefert
hätte, müssten aber nicht nur zwischen der Gangmasse und
dem Nebengesteine und sogar noch weit in letztes hinein,
sondern auch in der quarzigen Gangmasse selbsf gefunden
werden ; denn die durch flüssige Kie:$elsäure geschinolzenen
Gemengtheile des Nebengesteins würden in das Innere der
Gangmasse gedrungen seyn und Silikate gebildet haben*
Man denke sich nun, dass z. B. geschmolzenes Silber in
eine Form von Blei gegossen würde, welche so dick wäre,
Jahrgang 1844. v 17
258
dass nicht die ganze Masse des Blei's, sondern nor eine
gewisse Menge in den Umgebungen des eingegossenen Silbers
zum Schmelzen käme , so würde man nach der Erstarrung
des geschmolzenen Metalls keinen Kern von reinem Silber,
sondern ein Gemisch aus Silber und Blei finden. Nun ist
aber der Unterschied zwischen der Schmelzbarkeit der Kiesel-
säure und des Nebengesteins, z. B. des Thonschiefers, ge-
wiss noch grösser, als der zwischen dem Silber und dem
Blei, und die Verwandtschaft der Kieselsäure zn den Basen
des Nebengesteins oder die Neigung der letzten mit der
ersten Silikate zu bilden, ist gewiss nicht geringer, als
die Verwandtschaft des Silbers zum Blei. Es ist daher ge-
wiss als eine Nothwendigkeit zu betrachten, dass, wenn
jemals geschmolzene Kieselsäure in eine Gangspalte von Thon-
schiefer eingedrungen wäre, nach ihrer langsamen Erkaltung
and Erstarrung kein reiner Quarzgang, Sondern eine kry-
stallinische Gai^gmasse, etwa eine grankrsche, sieh gebildet
hätte, sofern vom Nebengesteine die ztrr Enfs Behang Ad
Granits nöthJfgen Basen geliefert worden wären. Man- könnte
also, wenn überhaupt zu denken wäre, dass Jemals «ine reine,
geschmolzene Kieselsäure aus der Tiefe hätte aufsteigen
können, tvohl unigekehrt schiiessen, dass ein Granitgang in
einem Gesteine,, etwa Thonsehiefer, dadurch entstffndlen wäre;
aber tircht, dass ein Quarzgang auf solche Weise sich hätte
bilden können.
Zu dieseii Unmöglichkeiten, sich daar Aufsteigen geschraoi-
z^en^ Kieselsäure in einer Gangspfllte zu denken , kommt
noch, dass die Quarzgänge stfhr häufig ganz dünne, ^ Zoll
und noch weniger mächtige Adern bilden. Wäre daher
idlänfalls feu begreifen, dass eine, einen oder mehre Fuss
liiächtige, geschmolzene Qoarzmasse frt einer Spalte hätte
aufsteigen könnet , ohrt e auf dem langen Wege , die sie aus
unbekannten Tiefen hätte Zurücklegen müssen, tu erstarreir:
So würde es völlig nnbegreifKch bleiben, wiie eitle kaum ^
Zoll starke Quarzmasse durch das kalte Nebengestein hätte
dringen können^ ohne Sofort zu erstarren. Diess würde
eben so unmöglich gewesen seyn, als wenn man versuchen wollte,
durch Eingiessen gesdhmölzenen Eisen» in tinen Kanal ron
ISO
mhr%n Bandert Fusa Linge nnd etwn' ^ Zoll Diebe eine
Eisenscbiene «n blideiK
Müssen wir von einer Entstehung der Quarzgänge im
geschichteten Gebirge auf feaerflö^sigem Wege gfinslich
ftbstrahiren: so bleibt keine andere Annahme übrig, als dass
diese Gänge auf nassem Wege gebildet worden seyen. In
lierTbut, es tritt einer solchen Annahme auch nicht ein 9
Erscheinung , welehe die Quarzgänge durbieten , entgegen ;
im Gregentheil alle Verhältnisse lassen sich auf eine leichte
und nngeswungene Weise daraus erklären.
Kaum gibt es ein Wasser, sey es Quell- oder Fluss*
Wasser, daa nieht, wenn aueh häufig in sehr geringen Yer^
lültnissen, Kieselsäure aufgelöst enthielte. Dringt ein solches
Wasser durch die engste Spalte, so ist die Möglichkeit ge*
geben, das« sieb in ihr mehr oder weniger Ton der aufge-
lösten Kieselsänrd äbeetsen könne. Zwar setzt ein solcher
Absatz varaFOs , • dasa das Wasser entweder , ' wenn es heiss
ist, während der*ZirkulaMon in der Spalte sich abkühle, oder
dass es darin verdunste, oder dass sich andere Stoffe, welche
die Kieselsfiitre in Auflö^ng ethatten, daraus abscheiden;
jedoch darf man auch nicht andere Umstähde übersehen,
wodurch diese Ab9cbl<ldnBg erfelgeft kann. Sehr viele Er-
sebeinongen seigen , ^aas cwlsehen Kieselsäure und organi«
sehen Snbataneen oder organischen Überresten eine besondere
Verwandtschaft stattfinde. Beispielsweise fahre Ich nur an,
dass an den hölseernen Brückenpfeilern der durch TrajaH
erbauten Dooanbrücke bei Wien kieselige Konkretionen,
Achate bla «n einer Dleka von einem halben Zolle gefunden
worden seyn sollen % un^ dass nach den Beobachtungen von
Slockir WfsAltbn^ dem Serpentin des Zohtenberges sich
nor auf einer Unterlage eines Liehen bilden sollen ^*. Wenn
na» in Jenem Falte das Hole des Brückenpfeilei^s im Stande
• Brbwlak's 6ubloig:rp,'Bd. II, iS. 4d!J.
** VerliaiidluD|r«n dtf K. L. €. Akati. rf. WÄtorfbrnelier, Bd. XIV,
^bth. U, S. d45. — ViergJ. aacb vöa Biicx über die fijil(eification orfpa*>
Bischer Substanzeo u. s. w.^ in den AbbAfidlun^ea dei K^ Akad. d«; Vf.
20 Berlin^ i8J98, S. 43. Wo, bemerkt vow Buch, eine orjjaDifiche Sub-
stanz Dicht vorbanden ist, findet auch nie eine Silicification statt.
17*
260
wnv , eine Abscheidpng der Kieseisäare ans «iiier böehst
verdünnten Auflösung, wie sie das Denauuraas^r darbietet,
KU bewirken, wenn eben so ein Licthen eine {Solclie Abschei-
dung aus einer wahrscheinlich eben so verdünnten Auflösung
veranlasste: so ist wohl zu begreifen, dass organische Über-
reste in einem neptunischeii Gesteine, z. B« im Thonschiefer,
j|rL»i<*hfyyA ejhi»n Absatjp voD Kieselsäuro bewirken konnten.
Man könnte entgegensetzen, da«s die SQp|ionirte Wirkonj|[
organischer Über.re7$te in dcn^ Gesteine aufhören müsse ^ so
bald auch nur der dünnste Überzug von abgesetzter Kiesel-
säure sich gebildet hätte.; es ist aber bekannt, dass, so wie
nur ein Absatz einer aufgelösten Substanz durch irgend eine
Ursache begonnen hat, er sieh ietoht fortsetzt, wenn auch
diese Ursache nicht mehr fortwirkt.
Ich bin indess weit entfernt zu behaupten, dass die
Gegenwart organischer Überreste in G^irgs-Geateinen stets
den Absatz der Kieselsäure in den Quarzgängen verursacht
habe. Ohnediess würde diese Wirkung nur in den Quars*
gangen im neptanischen Gebirg« gedacht werden k^innen und
keine Anwendung anf.sol/eha: Gänge in krystalUaiaehen- For-
mationen finden.
Ist es aber überhanpt nüthig) den Ui^sacheil .nächzofor-
schen, wodurch Absätze von Kieselsii^re aus wäasrigen Aof-
lösnngen erfolgt seyn können ? — Reicht es nicht hin , sieh
auf die zahllosen kieseiigen Bildungen zu bemlienf welche
ganz unverkennbar auf nassem Wege entatailden :Seyn müssen?
Kann man bei der so häufigen SUicificatioif orgiKHisoher Sub-
stanzen, z. B. des HoU^s zu ÜAlzopal, auch nur entfernt an
eine .feurige Bildung denken? Emmi^BKRO frnd, wie er mir
mittheilte, eine Zolhgrpsse Sohneoke, ^i^enrVeiff^Qttts, im
Feuofopal. ' . : ; '
Der Absatz der Kieselsäure' in den Qn^ri^lingen kann
auf doppelte Weise gedacht werden: entweder stiegen Quellen
in den Gangspalteh auf, aus welchen sie sieh absetzte, oder
es drangen Kieselsäure-haltige Wasser ans dem Nebengesteine
in die Gangspalten. Beide Vorgänge finden noch in der
Jetztzeit Statt, wenn auch Absätze reiner Kieselsäure aas
Quellen zn den Seltenheiten gehören. Eben so fehlt es
261
nicht an Beispielen , dais sieh der Ort des Ansflusses der
Qoellen yerändert, oder dass fde gäntliüh versiegen. Beides
röhrt gewiss am häu'figsten davon her^ dftss sich ihre unter«
irdischen Kanäle dnrch Absfitze aus ihnen . verstopfen;
Eine gäneliche Versiegnng einer Mineralquelle habe ich
selbst wahrgenommen. Vor ungefähr 12 Jahren floss nfim*
lieh diebt um Läaeker-'S€e ^ in der Nfihe ^er ehemaligen
Abtei, eine ssiemlioh waseerreiehe Quelle, welche, nach ihrer
Passnng zu schliessen, in früheren Zeiten bei den dortigen
Kloster »Bewohnern im Gebräuche stand. Ich besuehte diese
Quelle mehre Maie, weii sie meine Aufmerksamkeit erregte,'
Mem sie die elncige unter den* mtgeinefN «ahireichen, in
den Umgebungen' des Laacher^See's entspringenden Mineral-
quellen war, welche auch nicht eine Spur von Eisen zeigte.
Sie war ein sehr reiner Säuerling , der vorzugsweise nur
Bikarbonate von Kalk und MagneSitt enthielt Als ich einige
Jshre spftter» diese Min«riilquel]e abermals ''besuchen wollte,
fand ich sie glimBÜefa versiegte So'' finden sieh auch in jenen
Gegenden sehr häufig sum Theil bedeutende Eisenocker-
Lager, welche unzweifelhaft von eisenhaltigen Quellen ab-
gesetzt worden sind, ohne Ams aber let^e dermalen noch
Forkommen. Manchmal trifft man scdehe Leger iii einem
höheren Niveau und an tieferen Stellen eisenhtiltige Quellen
an, welche jetzt noch Eisenocker absetzen. Es ist sehr
wahrseheiniioh , dass bleir Ortsverfindernngen In -dem Aus-
flasse der Quellen in Folge von Verstopfungen -ihrer Kanäle,
Statt fanden« Indess nicht» bbsb tfoMie ' Verstopfungen , son*->
dem auch helrüehtlfche»« AniväerfuDgen von' Elsenoeher am
Aasflusse der Quellen selbst haben hie und da ein Ver-
schwinden des Ausflusses herbeigeführt. So habe ich an
einer Stelle, wo sieh ein 3 Fuss mächtiges Oeker-Lager
befand, nadigvabea' tässen bnd fand unter demselben die
sehr wasserreiche eisenhaltige Quelle wieder auf.-
In jenen Gegenden zeigen sich auch hie und da Er-
scheinungen, woraus man auf eine Veränderung iu der Natur
der Quellen; Absätze schliessen kann* Ganz In der Nähe
sisenhaltiger Quellen finden sich manchmal mehr oder we-
niger bedeutende Kaiksintef^ Absätze, während die dermaligen
369
Sedimente aas Eis^iiooker tikit gexinger Beimeiigoiig von Kalk
bestehen. £« ist sehr wahi^scheinlieh , daes es dieselben
Quellen sind, welehe y^rilnals Kalksinter abgesetzt haben and
heut zu Tage bloss Eisenocker absetzen« Wenn eine solche
Änderung in der Natur der Quellen- Absätze mit der nicht
seltenen Änderuilg.der Bestanditheile der Quellcoa in Harmonie
stehf!.: so finden darin aiieb die versehi^enartigeB Sedimente,
welche wir in Gangspalten ^ namentlleh in den Erzgängen
antreffen, ihre Deutung. loh glaubte oämlieh die Uberzea-
gung gßvfo«nen zu haben und hoffe Bauweise ffihren -za kön-
nen ) dasa auch die meisten Gangmassan .in den Errungen,
wenn «iehtalloy aftf naas^m Wege oSngeCOhrt worden aeyen.
Belege fttr die Verscbiedenartiipkeit der Absälae in den
Erzgängen bieten unter andern die Gangmassen in dem
Erzgebirge dar. So fand v. Wrissenbach * auf den Brünier
Silbergängen im. Freih^rger Revier die Ordnung der Gang«
Gemengtheite y/on den älteren za den jüngeren Gliedern^
also vofli Saalbande Aaiek der Mitito fto, steta in naehatehen-
der Folge:
1) Vorwaltender Qnaiw;
2) Blanganapath uud Braamspath ;
3) Eisens|)ath, Flteispajtb nndBarylapathy untereinander
gleichstehend;
4) Kalkspath«
Nie fand er auf Bränder Gängen die genannten apathi-
gen Mineralten in anderer als der angegebenea Nebeneinander-
folge» und, sie soheint, .so viel «r an beobaebten. Gelegenheit
liatte^ alueh anf den sämmtlieben fibrigeii aäebaisehen Gang«
Formationen zieaalieh Qbereinstiwmend vorctkomaien« Nieht
ohne Bedeutung ist für jene Bildungsart der GatigniasaeA in
den Erzgängen, fügt v. WfiisSEVBACH hinzu, dass wenn sich
jene Beohaehtung dnrchgreiflsnd baatältigen «eilten daraus
hervorgehen wikrde, dass nloht die iEra^^ aondftm Fieknebr
^ Abbildungen merkwürdiger Gangverhältnisse aas dem Sächsischen
Erzgebirge, Leipzig 1886, S. 31. Da ich mich in diesem Aufsatze auf
die Einfährtini; der nieht mefaUfschen Gangmassen beschrSkike und die
Bildang d«r Brce and»r«reitige^ MittheMungen torbeUalle, so habe ieii
aiia dir Daintellang t, Wzissbioaoi^s blesa dis arsiton aafgmOQunea.
263
jene Sputluirteii dia BiljwHP * Bp^<^^" gefKrMserniAaeii' chä-
* Ebeji »JU ich ^iese Abbi«dlmK^,fbseiid«n wollte^ erhalte ich durch
Alt Gute des Hrn. Berg;hauptqiann Fre^sslbbbn dessen neueste interessante
Schrift: die Sächsischen Erzgiänire u. s. w. , Freiberg 1843 ^ S. 10 ff.
i)arin findet sieh unter der Übersclirift : Gliederung der Gang;-
mu^tn JPelgmvtfes: „fSmadti^H PivraiMioilen ist «a^ wie tiagrt hekannt,
eigen, dass einige ihrer Gänge eine regelmässige , bandartige Struktur
jifigen, indeai ihre Fosailiep parallele» veracbiedentlich niit einander ab>-
wrcliselnde Lagen (Zonen, Streifen, Bander. oder Glieder) bilden. In^
dess ist, nach meinem Erachten, In üieaea Verhdltaias mehr Regeimaaaif-
krit gelegt worden, ala durch die Erfahrung bestätigt ist. "Mßn bat für
ainche Forroatiooen a^ch ein«, beftimmte Altarafplge iboer Glieder ff»tr
fcsteUt; m^^ aimnt ^. ß, aa, daaa duara die änsaeraten Glieder an deq
Saaibäiidern « Spathe dagegen ateta die innern oder mittlen blilden«
Schon die WsARsn'sGlie Gangtheorie entliält (unter anderen $. 31) dar-
ober sehr bestimmte Andeutungen ; indeaa iat man später noch weiter
gf((angen , man bat darauf ein« £n twicklungatheorie der Gänga
gebaut ; man bat ferner angenommen , dasa mit zunehmender Tief« ent-
weder die inn«iui -DeMaro Glieder rerach wänden , dagegen die äusaeren
vorberrsehead wurden , oder umgekehrt , woraua sich dann Veredlung
oder VeriinedluDg eines Gsnges nach der Tiefe erklären lieaae. Dieses
Verbältniss kann bei einem oder dem andern einzelnen Gange Statt flu«
den; aber in einem 4arcbgreifenden oder durchgebenda sich beatätigeu*
den Gesetze sclieiiit es mir nicht begründet au aeyn, n. «• w/*
„Schon eine regelaäaige -Gliederung der Gapgnaase ist kelu vor*
bcrrscheodea yerhältuissf in sehr vielen Fällen ist keine Spur davon
vorbanden; noch feltener ist aber ein« konatanle Altersfolge der einzel*
Den Glieder. Gegen ein Beispiel » in welchem man 4aa Eine oder das
Andere nachweisen kann, gibt ea viele andere, wo Dlesa nicht der FaU
ist; wo vielmehr die verscbiedeffen £rx- und Gang^Arteu regellos, wia
•I» eiaem Gusae geforait, unlereinfu^der Uegeu; uder wo di« Altera folgft
der einzelnen Fosailieq aich nicht gleich bleibt. Einzelne regelmäaig
gegliederte Gäuge haben immer, weil sie interessanter sind als ander«,
mehr und besondere Aufpacrksarnkpit auf sich gezogen. Darüber scheint
uan die grosse Menge gegentheiliger Bildungen weniger beacbfet au
haben. Geralde auf dieses Vorhäteiiss b|ibe ich daher seii längerer Zeit
besoadere Aufmerksamkeit gerichtet, und wenn ich, in der kunftigeai
voUständigon Ausführung der vorliegendea Skizae, die Beaultate meiner
Beobachtungeo für jede einzelne Formation genauer nachweisen werdsi
wird man sehen, dass 4er allgemeinen gesetamäsigen Folgernngeoi
die darsus hergeleitet, werden köqneo , nur wenig« sind. Nuc. wenige
FosiUisQ .«iod es , die sich gleichbleiHFend in Drusen oder in den inner».
tteo Ganggliedero als die nettesten Bildungen zeigen , z. B. Gediegan«?
264
Eben so wS« in den Absätzen jener vorhin berührten
~^ueUen aaf der £rd«Oberfläche eine, wenn auch nar einmal
wechselnde Folge sich zeigt, finden wir also auch in den
Erzgängen einen häufiger wiederholten Wechsel von Gang-
massen.* Wenn jene oberflächlichen Absätze ohne Widerrede
zeigen, dass dieselben Quellen ihre Absätze im Laufe der
Zeiten verändern , Löonei^ so können wir daraus wenigsteos
Silber, Glaserz, Rothgöltig^rx, Kalbspafh ; andere wiederbolen sicfa mehr-
fach und abwecbsflnd an den Saalbandern und in der Mitte, s.fi. Qnarx,
Kiesf,' Braunspatb, Sehwerfipath n. s. f/'
Ea Ist in der That achwierig^y zwischen zwei Männern, wie Freier*
SBBBif und V. WsiaiiBNBACH, beide ge6bt im Beobachten und beide durch
«inen vielj8hrig;en Beruf ala pralEtiacbe' Ber|^ente auch in äer Lage, die
veracbiedeuarti^sten Gangverhältniaae zu studiren, entscheiden zu wollen.
Wenn der letzte ' einr bestimmte Altersfolge der Gangglieder anza-
neYimen geneigt ist, so verkennt /sr doch keineswegs, dasa die Regel-
mäsigkeit sehr häufig gestört erscheint und ffihrt desshalb viele Bei-
apiele an.
Es fragt sich, ob das Kegelmäsige die Regel und das Unregelmlstge
die Ausnahme darstellt, oder ob jenes bloss zufällig sey. Da die Gang-
Bildung ein grosse '^Zeiträume umfassender Akt ist, da, nachdem dieselbe
schon begonnen hatte, die Spalten sich abermals erweiterten und Je nach
den Adhäsions- und Cohäsions- Verhältnissen zwischen dem Nebengesteine
und den bereMs 'gebildeten Gangmassen wie der letzten nnter sich,
die wiederholte Zerspaltung bald Theile des Nebengesteins, bald Tbeile
der Gangmassen traf: so musste es geschehen^ dass die neueren Gang-
Bildungen bald gegen die Mitte hin fortscb ritten , bald sich wieder an
den Saalbändern und an' losgerissenen Bruchstücken des Nebengestein»
ansetzten. Dazu kdmmt noch, dasa zwischen den älteren und den neue-
ren GanggUedern liietit selten ein Austausch stattfand, indem jene von'
dem Anfl6sunga -Mittel -aufgenommen , letzte dafdr abgesetzt wurden
und an die Stelle der ersten traten. Hiebci konnte es auch geschehen,
dass, wenn man sich die Einführung der Gangarten auf nassem Wege
denkt, dieselbe Flössigkeit, welche mehre Gangarten aufgelöst ent-
hielt, je nachdem sie an einer Stelle mit dem Nebengesteine, an einer
anderen mit älteren Ganggliedern in Berührung kam, hier diese, doft
jene Substanzen durch Austausch absetzte, gleieh wie sieb eine FIdssig-
keit yerbalten wurde, wenn man ihr einmal dieses, ein andermal jenes
Reagens zusetzte. Alle diese Ureachen konnten die manchfaltigsten
Störungea in der Bildung der Gangarten hervorbringen , so dass sich
nor da noch die Regelmäsigkeit zeigt, wo diese Störungen nicht statt-
gefanden haben. leb baba diese Verhältnisse weiter unten etwss naher
erörterl.
^05
«of Ale M5glSehkeit sefallessen , dnss aneh die weehselnden
Giingglieiler In den Erzgängen denselben Ursprung = haben
mögen.
Nehmen Mrir nochmals Be%ag daraof, wie sieh die Kieiei->
sfiare In den Qnarzgüngen aas wässerigen Auitesurtgen ab-
geschieden haben mochte, können wir nt^ht fifgiich annehmen'»
das« diese Atwcbeiduiig doreh Vermhiderting der Tevqieirata^
des Aoflösangsmittels oder durch Verdnnstang desselben,
während der Zirkulation der CLeWässer durch die Spalten^
erfolgt sey, und ist die Annahme, dass organische Oberreste
b dem Nebengesteine eine Roile^^hfebei gespielt haben, nur
leiden Quarzgängen im neptnnlsch^n Cfebirge zulässig, so
Ueiben immer noch einige Schwierigkelten zu Idsen iArig.
Sie dürften sich aber sehr vermindernV wenn wir Röcksieht
auf ein Verhfifcnlss nehmen, das irt'den chemischen Ver«
wandtschaftS'-Gesetzen vollkommen' gegfindet ist, und desaen
Wirkung auch bei Quellen nachge\tlesen 'werden kann. Es
ist der gegenseit^ Austausch oder die' Verdrängung eines
iffl Wasser- aufgelüsten Stoffes durch einen andern, womit
das Wasser in B^rOhrung kommt. Eben s6 -wie man 2. B«
die Bikarbonate von Kalk, ^Magnesia, Eisen-- und Mangan«
Oxydul dnrch Alkalien flKitfschetdet, so wird dieselbe Anseehei*
dong erfolgen, wenn Wasser, WeUlh^ diese Bikarbonate ent-^
halten , mit Fossilien in Berührung kommen , die in Ihrer
Mischung Alkalien haben ; denn wenn auch die letzten
darin mit Kieselsäure verbunden sind, so werden diese Stü^
iiate doch dnrch die halbgebuodene Kohlenisätire der Bikar*
bonate zerlegt. Einen solchen gegen seltigen> Austausch habe
ieh auf eine augenscheinliche Weise wahrgenommen. Jene
vorhin genannte Mineralquelle , welche unter -einem Eisen«
oclier.Lager aufgefunden wurde , hatte "sich einen Kanal Im
Trass gegraben, der ringsumher zu einem fetten Thon zer«
setzt war, und auf diesem Kanäle befawd sich eine Sehaale
von kohlensaurem Eisenotydul (Sphärosiderit). Bier hatte
ohne Zweifel die freie und halbgebundene Kohlensäure Aev
Mineralquelle die Alkalien aus den Silikaten des Trassee
■osgesogen, wodurch diis Bikarbonat dejB.BUfe^oxydcils sein
Aoflösungsmittel verlor und sich, da der Zutritt der Luft
nittgescMosfenwa^y als fcohlen^^reaJBisenoxydul nieder^ehli^.
£s ist $ehr i^nhrsdieinlich , d^isa du« koble^aore Natron,
welches ein so häufiger Bestandtheil der in den krystaliini^
Ashen, G^bir^gen entspringenden .Miaejralcjpellen is^ in vielen
Efillea 4liej5e« -Ursprung habe : dasA nä«lieh Wafser, beladen
mit ,Bika<rbonaten voa Kalk, Magnesiai Eisen- and Mangau-
Oaydol,^ mit Gesteinen in Ber tthrafig koqsinea, weloh« Natron-
Silikate enthalten.
Attf diese Weise können .wir leiobt einsehen, wie aich
Manganspaih, .Bnaunspath, Elsenr xind Kalk«Spath, die .in den
firsgjtngfi) 8o häufig als Gangarten vorkommen, aus Wassern
abg$sQt«t haben küpoen» .>v,eii^be ditse Fossilien als Bikar-
bonat^ enthielten,, sofern in dem Neba^g^steino Silikate von
Alkalien vorhanden waren,. Diess ist aber gerade der Fall
bei den im Gneise des Sr%geiirgß9 oder in anderßn kry-
ftallinisth^n Gesteinen aufseXxenden Erzgängen.
Solche Anstauscbangen konnten .sicl^, wenn sich die
Bestand theii« der in den. Gangspalten zirknÜiienden GewiUser
änderten, mehrmals wiederboien«
So fand Dr. Speybr i|i Hanau in d«a Steinbrüphen bei
Diete^heim Ümhjillnngs-Pseadoinorphosen von Eisenspatfa nach
Formen von Kalkspath ^. Sie komman in den Drnsenräumen
d^s Anamesi^s rtir, in welchen au«h .der Sphärosiderit nicht
selten getroffen wird. Es ist aicht nn beKweifeln, dass Ge-
wässer, welche jn einer früheren Periode Kalk^ath abgesetzt
hatten , spät6i* , als sie ihre Natur änderten nnd «ich mit
aavrom kohlen«aiire:m. Eisendi;yd«l beladen , den Austausch
awischen dem Kalks;path und Eiseiispatb bewirkt bähen.
Wir braueban nicht jbu fragen, ob derjanjg» AAtheil von
Kohl<^9äur#., .welcher die nen^alea Karbonate in Bikarbo*
nate umwandelt,, siun. hoblen^anron Kalk eine grössere Ver-
wand taobaft, als »nm kohlenaauren Eisenoxydul habe, oder
umgekehrt ; denn die Chemie «sägt viela 9«iapiele einer Üm-
kebrung der V^rwaftdtsobaften onter .varschiedenen Umstäfiden,
namentlich wenn ungjeicbe Massen wirken. Wasser, welches
* Vit Psieadtaorpbosen de« Miaeralreicbs von Blviv, 8MI(f^^
tB43, iS. 804, .
I
M7
mit dem Bibarbonnf e 46S £i6enoiy<l«U beladtn iBt , ' biinty
wenn es qfmiite^rbroeheii • <lber Kalksiiath «tvdi^t, die tudh
gebiiiideii« Kohiefifiiiare an denselben abtreten, ibil' dadureli
auflesen and .fortfahren und dagegen das u«Miflöeliob ge^
woiKleHe knhlenjuittra .EMenoKydttl absetee«. Aber eben •»
gut kann der nmgjt^eWte'Feli eintreten fuid da» halb gebnn«
fi^ne Kohlensüure ia- eineiii m\^ aiHiren h^lensa^rem Kalke
beladenen Wasser^ an Etsenspalh. abgetreten und dad«reh
jener abgeeetst qnd dieser aufgeJßfC wenden. Im €rste*
Falle wirkt -die gröss^u"» JMiaese der halb>gebundeiien Kohlen«
sfinre lo d^m BiJUirboimie'des.£ieen»^ im leteten umgekehrfc
die 4er balb gebundenen Kobien^tfre in d^m Rikarbenat^
des Kalkes; denn dort werben d^rdk di^ airbnlif enden €ne4
Wässer neue Quantitäten der Eisen-Yerbindungi hier njHs»
Quentitälen 4er Kalk^Verbindong ununterbrochen sogetbbrC«
Die Möglichkeit k/anp mithin nieht heeweifelt werden, ilaa*
sich auch KaikspAth io der Form ron Eisen^patb vorfinden
könne, obgleich Lein seither 'Fall bekannt ieli.
J>a8s jene Pseudooiorphoemi von Eisenspath nech f^Drmeit>
von Kalkspatb auf niissem Wege 0Atstai^en sind, wird ivohL
Niemand bezweifeln. fiüeiEisonspath^KryetnUe sind. im lünenir
theils hohl , tbeaU noolv. mehr oder weniger mit KAkkepath
erfüllt, die Innern Wände effvd uneben und etwns kdrhig»
Wo noch Kalke^ath vorhanden ist^ eieht man LimieUen vOil
£isepspa4h Kwiseken : den Sltttteuhgen ' dea»elbe« » wodnrob
regelmfisige Zeilen gebildet worden, Oi^ee Peeod^^morphoeen
siteen theils 4Mif Kalkefpnth^ theils . verbindet sieh ihre Maso^
unmittelbar mit dem Anamesit,
Diese VeBhäknisaeffei^e», dose dito Umwandlung oder
der Aostauaeh langsem von- SlUttelt gegangen ist ; eia solcher
laagsam wj^Lender Prostess kUnn aber »ur anf naosom Weg«
gedacht) und ^e^et Gedanke en eine Wirkung doreh Hitsie
moss ansges^loseen werden.
Die UmhüUiAiigs-Fsendamopphoeen «mch Fermen doo
Bitterspatbs , in denen der Bfsenlpath- auf ^«aragfogen in
ßrauwaicke hei BMimbr^übitch^ vorkommt *^ .sind gowito auC
* Ebead. S. 309.
268
Xhnliehe Weise gebildet worden. Veränderten die Gewfisser,
welehe in diesen Gängen frOherhIn Bittersputh abgesetzt
Imtten, ihre Nutar, wurden sie eisenheltig/ so nahm die
halb gebundene- Kohlensäure des Eisenbilcarbonats den Bitter-
•|iat|i auf und setete dagegen das in neutrales liohlensaures
£isenoiydul umgewandelte Eisensais als Eisenspath ab.
So wenig schwierig es ist, den Absats der mehrmals
genannten Karbonate in den Gängen und die Verdrängung
des eitlen dureh den andern su begreifen , so Ist es jedoch
schwieriger, sich auf ähnliche Weise den Absatis von Quarz
durch Austausch zu erklären. Qnans kommt zwar nach
Formen von Kalkspath, Bitterspatb, Eisenspath, Icohlensaurem
Bleioiyd, Gypsspatfa, Barytspath, Flussspath, Barytocalcit
Tor. Es ist also denkbar, dass Wenn b. B. Kalkspath früher
von Gewässern abgesetzt worden war, und später andere
Gewässer mit ihm in 'Berührung kamen, welche Kieselsäure
aufgelöst enthielten, in Folge gegenseitigen Austausches Jener
aufgelöst und diese' abgesetzt wurden. Indess würde auf
diese Weise der Absatz von Quarz in Quarzgängen und in
den Erzgängen des Erzgebirges nicht wohl erklärt werden
können, da Diess voraussetzen würde, dass das eine oder
das andere unter Jenen Fossilien vor dem Absätze des Quarzes
itt den Gängen eiistlrt habe. Diess würde jedoch der Alters-
felge der Gangglieder in den Erzgängen des Erzgebirges
widersprechen. Es ist mithin wobl kaum zu vermathen,
dass sich der vorwaltende Quarz, das älteste Gangglied in
den genannten Erzgängen, durch einen solchen Austausch
abgesetzt habe, . <
Eine ganz gewöhnliche Erscheinung ist es, das Neben-
gestein der Quarzgänge mehr oder weniger mit Quarz doroh-
drungen oder überhaupt verändert zu finden, v. Oetnbausen
und V. Dbchen ^, welche eine grosse Zahl von Quarzgängen
oder Quarzadern im Granit und Killas von Cornwall an ent^
Mosten Gebirgswänden am Meeresufer zu beobachten Gelegen-
heit hatten, fanden stets das Nebengestein etwas verändert.
Bei Mousehole erstreckte sieh diese Veränderung 1^ Zoll
Karstbiv's Archiv, 1898, Bd. XVII, S. 3 ff,
SM
weit in den Cbmnit hintin, indem derselbe dnnUer, .gelklidi
gvHü geförbt» fester und qnei^er erecheint. Die daam-
«dern sind etwa 9 Zoll dick and erureitern sich stellenweise
bis EU 6 Zoll .3ei CUgfa-poUU fmden sie ein dem Grenil
sehr nuhe %t^h%xA%& Gesttoin von lipbfc girenweisser Griind«-
färbe, das. seinen yorwaUenden Bestanddieil Qaars meist reoht
deatlich in doppelt sechsseitigen Pyramiden bryataüisiir^
Glimmer and Feldepath aber aar in geringer Menge^. h^kufi^
ger Scbörl enthalt. An d^r Oberfttcbe ist dieses Geidteln
verwitteüt, im IniMern aber bärter and geht in einiger^ Ent-
fernang von dieser Stelle gane^in Granit über» hier nl{mlmh
tritt der Feldapatb baofiger auf , theil^ Iriseh ,. .tbeils ««
Porsellanerde verwittert» der! Quere dagegen mweAiok'. Jenes
qaaraige Gestein verblUt nSÜ^h .icum Granit, wie der.darob
Qnar^günge* veränderte Gnänitbei if eiissAsie . sum dortigen
Grsni^, und vrlrUlicb wird, aneh 4Lm leiste . Gestein von
häufigen QparEsehnttren duifclisetBty welehe eine ähnliehe
Veränderang beMrirkt su haben sobeinen. An einem andeon
Punkte bei Cligga - point^ vt^irJ eine wohl ttber 100 Fuss
hohe senkreehte Granit Wend^ron tebllesefi Anarsadern dnrehr
setzt, welche ihn zu beiden Seiten verändern* An einem
dritten Punkte gewähnt dier Granit einen blichst senderbaren
Anblick. £r ist von einer ciihllosen Menge OuarKsdem
durehsetst, welche ihn s&n beiden Seiten in ein Gestein vet>>
wandelt- haben ) das dem vorhin b^aaebriebenen^ (viel QuaM
mit wenig Glimmer und Feldspalh, aber mit häufigem Sehörl)
ähnlich ist. Alle dieiso Qaar«adesrn' sind selten mehr als
^ZoU stark und fallen steil gegen Ndrd, wodurch der Grenlt
?olikommen geschiehtet und in Bttufcea von 2 — 3. Fuss Mäeh*
tigksit abgetbmlt erscheint» Der unveränderte Granit ist
dem aUd ^ben bemerkte]^ Pwftkt» gan« äbnUch und sehr cur
Yerwittermtg geneigt; in der INähe derQuareadern verwittert
er hingegen, nilibl« Qbnia Zweifel desshalb nicht, weil, die
eingedruf^ene .ttua^rsmasse die Poeeii ganjs verstopft hatte,
so dass später ]&#ine> Gewässer melnr eindringen konnten,
i^elche eine Verwitterluig zu veranlagen im Stande waren«
Bei solchen ^ bis ^ Zoll starken Qnareadel'n ist aueh
nicht entfernt an eine BiUnng^ aof fbuerflüssigein Wege m
ilenkeii, v/Dbcübk und' v. OsViiiiAUS»! fuMltfnaiielil ifi einen
12 Zoll mächtigen Qaursgaivg bol AUmseti^h-fusi^nge Massen
iron gHinsteinartigem' Kittiis , so weit er in diesem Gesteine
aufeetzt; Diese Massen vom Nebengeatolne würden sieh
gewiss nicht in einer ao mäobttgeiidaarzwässe hkh^ erliaiten
können^ wenn dieselbe im gesohinekenejn Zaaia^e mit Ihtien
ih Berfthmng"geke'nmefl wllrei £ben so wienig ist en den-
ken, daaa der QniirS) als er in den Oramltdes Nebeifigeifetns
eindrang, feaerflüssig war; denn einmal ist es onbegreiflich,
wie eine Masse, die, wie der Ckoarrs^, hei weitem streng-
fltlsslger als der Granit ist, in denselben -eindringen konnte^
und dann, wetih man anoh annehmen woUte, dass daars
«nd Granit eusammengesehmolsien wfiren^ so- hätte nach der
langsamen* Erkaltnng sich wiedier eine gf^nitische Masse
bilden müeeen, ohne dass ^aber* Feldspath «nd CTtimmer sieh
bedeatend- hätten verasinderA' kennen. In dem letzten Fälle
wttrden i»»tttrlieh aoch die ^tfiuien Quarsradierti' der Gänge
mit dem- Granite zosammeiigesebmoteen seyVi uiid nach der
langsaaiien Er8tal*ning hätte* sich d^nt'in. dBe^elbe Miisse, wie
im Nebengesteine, nicht<^«ber reiaer Q^ars heraoekrystallisi-
ren können.
Setzen wir hingegen vorana, dase- der Qoftr« in wässri-
ger Löenng in die Gangspalten^eingetreten sey, so erklären
eiek alle Ersoheinä ngen ganz angeirwttngen* Erstens ist das
Eindringen einer wässrigen Aoflösong iriel leichter zu be-
greifen, alft das einer* gesehmolzenen wenn aiicb noch so
itännflüssigeni Masse in ein so ko^DpAfetes Gestein', wie der
Granit. Die wässrige Flässigkeit' behält Immer Ihre Dttniip
flttssigkeit, und bleibt sie einen fangraZdlraiim miteinem noch so
wenig porösen Gesteine in Berührmg, so wird sie in Fo^e
der KapiUarttäll nach und nach seilr weit $n ' dassölbie ein-
dringen. Eine feurige Flüssigkeit hingegen rerliert mit all-
m&hlicher Erkaltung ihre Dünnflttsiiigkett^ und^dorch'ifare Hitce
dehnt sie das Gestein ane, verengert dadurch die Poren ond
versohliesst sieh selbst den Weg. Ist -noch Oberdiess, wie
in dem vorliegenden Falle , die fearfgC' FlOssigkeft heisser,
als die Sehmehshitze des -Gesleias^ iii das ale einzadringen
•trelit> nnd hat sie cheilMache'-Verwandl80haften «a dessen
«1
Beatmäthelhn^ so kfinn itMi teilt 'filtidrfitgM^ «ovrderii' Vi
wird ein ZdsmMitaeviMhaf^Eeii e^Mgtn. 'Zlw«t|eilg 4iiiiir><<!tie
wSMrige Atfftesun^, *dfid»iti sie Stwffe in eiiv Crc»8tein- «^«etse,
andere ^i^iNi^s*iA]flMen''iiiid* fortführen, ifnil*vi'<ewfi' die B^-
rährnng mit ilim sehr lange dauert, so I&ann der AnsMOseh
80 (»edetfteiid werden, daes grosse Massjftn 'd^t*"6^iiiengtheiie
Ifims v^^chw^nden und ej^n so ^fresse aus der wfissrigen
FIfissIgkeit an die Steiie treten. £in solehes Veiplialt«n*kanrt
beim fiindrvngen eiafer gesf^molM^tieYi Mails« ^r nicht ge-*
dacht werden, ein A-otaoseh ist hier ünmdgltebi Eine g^
schoiolEene Masse kanti nur die Poren eines Gesl^ins erlQlfen^
<yder nur in^ dem Verbdltnisse dieser Zwisoheni^ilüme eintreten;
Die Avsdehming • des 'besteiita diit^ Berdhrung' mit -eiitei^
M h^issen Massfe katin aber iefehl mehr- betragen^ a-ls das^
Volemen dieser Poren , hi welehemFlEiIle^'das' Gestein itiii^
itts HQfmhmeii keim , was Auf den JB^rilbrun^sffftcben eo^
8ammenschttifl«t& /.•..•.. t
In -dem diircll die fluarzglnge' veränderten Gi^anitaw
den olyen bemerkten 'Pnnktenr ist der FeUspalh tind Gttitriner
sehr Eurfickgetreten; was ist dallei' wshrscbelnlieher, at»
dass die eine ^^fissrige Atifldsiing der Kiese Isfiore, welche in
den Granit eintlraiig, diese Snbistansen nach tind naeb 2er^
setzte nnd fortführte nnd da>gegen Ihre Rfe^elsäure ahse^st^f
So mögen wobl di« in^ doppelt sechsseitigen Pyrn^ideii kry^
stsittrtefn Quarie, von denen v. DEetiEK und' v. QsinrHAvsEir
sprech^n^ nieiii die ni^springilcb in^ dem gfänItidcheA Gei^tdne'
enthalten gewesene^' Qoarse ^dfeyn, sewderrf> sich erst sns der*
wässrfgen Auflösung" ^ebA^et- habert. ' i>a wo sft^ den Feld-
spath falfttfiger , tfa^ils frisch , tbefls eu Pore^ahet'de Ter-^*
wittert antreten sahen, trat' der^ Quarz -suiHick. Hierzeigfte
sich also iMt der erste Alift iler Ziirsetenng^ des PeMspafhs;'
in dem ganci^eränderten Gestefne h{if|S[^geit war- auch die
Porzellanetdef fortg^ührt worden and duMra «n ^ie St^Uo'
getreten. I>ass solche bedeotende Veränderungen ^les'
Gesteins durch wMssrige Ftassf^^keften einen ungemein lAngen
Zeitraum erfordert haben nittssen, ist klar; besonders dn im
vorliegenden Falle der so schwer yerwitterbare Glimmer
sich mit dem Feldspathe vermindert hatte. Niemals können
274
wir aber dnreii die Annahme noch eo langer Zeitrtojae in
Verlegenheit gesetzt worden; wenn wir nu^ irgend einen
ProBeae, gehe. er auch noch so langfeam von Statten, nach*
weisen können» wodoreb Bildungen' und Qmjl^ildangen er«
folgen.
Die Dnrohdringnng dea Ifebengesteina mit Kieaelaäure
findet nicht blosa bei den QnarsgUngen , aondern auch b^i
yielen andern, gewissen GangformaUonen eigenen Gftngen
Statt. Diese Imprägnation geht bekanntlich hfinfig. so weit,
dass Farbe und frühere Textur* Verhältnisse des Ifebengeateins
verschwinden und es endjiish fa^t in Hornstein fibei^^ht.
V. WsissENBACH * führt inebre Bei«^ele dieser. Art an* So
begleitet diese £rscheini||ig aehr. anffallend und faatallgeniein
die AUenberger Zinngnng-Fonnlition« .Wie dieae bi« in die
feinsten Klüftchen .übergebende Imprägnation mit d^sr Ein-
fiibrufig der ZUnq^ree .gelbst in CansalrZnaammenbeng an
stehen scheint, davon werde ich bei einer andern Gelegen-
heit handeln. Sei manchen Sehneehergit Gjängen ist der
Thonsehlefer reicher , an. KieseUänre als anasjeirhaib. ]^n und
lieben mehren . Gängen d/^a Freiberger Reviers eracheint
stellenweise der Gneiss und Glimmerschiefer so stark mit
Kieselmasse darchdrung(«n, dass man: nur noch schwach das
frühere flaserige Gefüge und gan« fa^^t ^nd thoipig die vor-
maligen Glimmer- Blättchen,. vom Feldspath aber.iiichta mehr
wahrnimpict ^ bis man suletst einen gan^ in . die fiaaraige
Gangoia^se übei^ehend^n Homatein vor aich ^',' Aßm man
kanm seine frühere , Gn^iss-Nator mehr ansieht.
Es zeigen ai<)h also hier im Gaeiase. dieselben Erachei-
nungen wie zu Corntfioll im Granit: hiqr wie. dort nimmt
mit dem Verschwinden des Feldapaths, find Gl^mera der
Ciuara ^q. Man darf daher wo^ ziemliah allgenieia. behaupten,
dass, wenn ,w$ssrige Anflösnngen . von. Kieael^äqr^ in 6ea|ei-
nen airknliren, welche Feldapath und Glimmer oder über-
bau j»t alkaliache Silikate enthalten» durch gegenseitigen Aus-
tausch Jene abgesetat, dieae aufgelöst und fortgeführt werden*
So mögen es auch in Gängen im Thonacbiefer 9 deren
■j ■ ■ «
* A. a. 0. .& 5e.
478
Seftenwffnde verkteselt sind, alkalische Silikate, Glimmei'A
Blfittchen d. s. w. gewesen seyn, welche den Austausch he«
wirkt haben. Wir finden folglich in Gfingen dasselbe Ver-
halten, wie ich es oben yon Minerak|aellen berichtet habe;
aar mit dem Unterschiede, dass das Sauerwasser den Trass
dorch ZersetEung seiner alkalischen Silikate in eine Thon-
Masse umwandelte und, statt KieselslEnre absusetEen, kohlen«
saures Eisenoxydol absetxte« Ob indess der Absate der
KieselsXnre in den Gftngen durch Entciehung von Kohlen-
sfiure erfolgte, wie beim Absätze des Sphffrosiderits, ist zu
beeweifeln, da Kohlenstture nicht das Aufl5sungs«Mittel der
Kieselsäure im Wasser ist; denn mit der Verflüchtigung der
Kohlensiiure ans Mineral- Wassern fällt nicht Kieselsäure
nieder«
Alles Tereinigt sieh snr Annahme, dass das Nebengestein
der Gänge einen wichtigen Einflnss auf die Abscheidnng
der Substansen aus den Gewässern, welche ehemals in ihnen
geflossen sind, gehabt habe, und dass es dadurch selbst
mancherlei Veränderungen, theils Verkieselnng, theils Ver-»
Witterung, theils Bleiohung, theils Färbung u. s. w. erlitten
habe. Kann nachgewiesen werden, dass nicht bloss die nicht
metallischen Gangarten » sondern andi die Erse auf nassem
Wege in ' die Gangspalten eingefBhrt worden sind , wie ich
an einem anderen Orte su eeigen bemttht- seyn werde , so
Iftsst sich voraussetzen, dass die Natur des Nebengesteins
nicht bloss auf jene, sondern auch auf diese einen Einfluss
ausgetibt habe«
Auf diese Weise dflrfte sieh auch die so häufige Er«
scheinniig, dass Ersgänge, wenn sie verschiedene Gebirga«
Formationen dnrehsetsen, ihre Natur Terändern, theils aich
veredeln, theils sich vemnedeln, erklären lassen. Das JEirs-
geUrge bietet in dieser Besiehung viele Beispiele dar. So
erseheinen die Gänge der Halakrüeher Formation im Gneisse,
seltener im Glimmerschiefer u. s^ w. ; erreichen sie den
Thonschiefer, so zerschlagen si6 sieh meistens oder schneiden
rieh ab. Eben so ist es der Fall bei den'Gängen der Bräun»*
äorfer Formation ; sie setzen im Glimmerschiefer oder Gneiss
aof und zerschlagen sich meist im Thonschiefer* Die Gänge
JBbrgSDg 1844. IS
274
Aer Ziehopauer Formation kommen meist im Glimmersebiefav
und Thonschlefer vor; auch hier veronedeln sie sich im
letzten *• Dagegen gibt es Beispiele, dass die Gang-Bfasseh
anderer Gänge sich unabhängig ir^m Nebengestein zeigen«
So seteen die Gänge der Sekneeberger Formation meist in
Thonschiefer , manchmni anoh in Glimmerschiefer auf; aas
dem Thonsebiefer setsen sie, mit nnveränderter Ers«
Führung, in Granit nieder**.
Es ist sehr wohl ku begreifen, dass sich aus derselben
wässrigen Auflösung, je nachdem sie mit diesem oder jenem
Gesteine in Berührung kam, bald diese bald jene Sub'stansen
absetaeen konnten. Waren es s. B. FeJdspath und Glimmer,
welche durch Austausch den Absatz von Kieselsäure oder
irgend einer anderen Substanz bewirkten, so konnte ein
solcher Absatz nur dann erfolgen , wenn die Anfläsung durch
Spalten krjstallinischer Gesteine floss, welche jene Fossi-
lien enthielten. Setzten hingegen die Gänge in anderen
Gebirgs-Gestelnen auf, denen diese Fossilien fehlten, so konnte
kein Absatz solcher Substanzen Statt haben.
Man darf den wesentlichen Umstand nicht öbersehen,
dass sich die schwächsten Verwandtschaften bei Prozessen
äussern werden, welche wie die, wodurch die Gangmassen
In die Spalten eingeführt wurden, so ausserordentlich lang-
sam erfolgten. Mehre Beispiele im Gebiete chemischer Er-
scheinungen lehren Diess. So fand leb in einem höisernen,
mit eisernen Reifen beschlagenen Bottiche einer Kupfer-
vitriol-Fabrik Absätze von derbem metallischem Kupfer,
wovon einige ein Gewicht von einigen Pfunden hatten. Sie
sassen auf je zweien^ Dauben, zwischen welche sieh* eine
Kupferlamelle durchgedrängt hatte. Offenbar war es hier
der eiserne Reif, welcher die Reduktion des Kupfers be-
wirkte. Es war aber wohl nicht eine einfache Fällung des
Kupfers durch Eisen, sondern wie bei den sogenannten me-
tallischen Vegetationen eine galvanische oder elektrische
Wirkung. Als nämlich durch eine einfach chemische Wir-
kung in dem Zwischenräume je zweier Daaben eine dfinne
* Frbieslbben a. a. 0. S. 10, 34, 3S.
•* Ebend. S. 39.
Kvpferlsaidle sieb abgeseiKt hatte, war ein metaUischer
Kontakt swisoheii: dem Kupfer and dem Eiaen der Reife
hergestellt, und nun fuhrdie FiSlIung des Kupfers am Kupfer,
welches den negativen Pol bildete, lafigsam fort, ohne daas
das Eisen hiebei einen weiteren direkten Einflass itahm.
Wlire die Wirkung fortw&hrend doreh den eisernen Reif
erfolgt, ^ hätte dieser an dieser Stelle voUkommen ser-
fressen seyn müssen, was nicht der Fall- war. Erwägt man,
dass bei diesem Vorgänge durch, den Zwischenraum zweier
Dauben, der so eng war, dass keine Flüssigkeit durchdringen
konnte, gleichwohl eine che«iische Wirkung sich ftusserte^
die nach Verlauf von einigen Jahren den Absats bodenten-
der Massen metaUiacben Kupfers bewirkte, so kau« es nicht
befremden, wenn wir fibnUche Erscheinungen in Ers-Gängen
wahrnehmen« Wir ki^nnen die Wirkung der eisernen Reife
mit der von Skibstan^en vergleichen, welche im Nebengesteine
enthalten waren und durch einm eben so engen Zwischen-
räum, wie swischen swei Rauben, mit der-in der Gangspahe
sirkulirenden Flüssigkeit kodimuniairten. t So wie sich in
dem anfefbhrten Beispiele alifangs durch eine ebemisehe,
hierauf durch eine Kontakt*- Wirkung Kupfer ans seiner
Anfldsuog absetzte, so konnten sich finbstansen auf.äho|ic|ie
Weise auSiden in Gang-Spaken cirkniirenden Flüssigkeiten
absetzen. Fänden aiMib in den letsten keine so energischen
chemischen Verwandtschaften, wie swischen dem Eisen und
der Kupfervitriol- Auflösung .Statt, so koanie die Zeit ersetsen,
was an energischer Verwandtschaft abging
Gans in diese Kategorie gehört die Durchdringung des
Nebengesteins mit Ereeli. Diese Imprftgnirung an den Saal-
bändern , so wie in Brnebstüeken im Gange ist gewöhnlich
da am. sUlrksten , wo das.Neben|[jss4ein isagleich stark ser^
setet oder von fremden Stoffen durchdrangen ist. Die feinste
Imprägnation mit Zinnstein begleitet: die meisten Zinngang*
Formationen hauptsäehllchao weit^als das.Nebengesteinssugleich
verkieselt ist, und es gibt Ziniiaüge, deren Gang-Trümmer
fast gar keine Zinn^fübrende Ausfüllungs-Masse l*aben , nur
dfirre Klüfte sind, die bloss wegen des imprägnirten Neben-
gesieins abgebaut werden. Neben manchen Gängen der
18*
27«
Freiherger, Blei*Forination scheint Blende and BleiglanE hie
und du den flaserigen Bestandtheil des Gneisses an der SteUe
des Feldspaths oder des Glimmers ica bilden. Noch weit
häulSger ist in deh Freiherger Bleigfingen die Imprägnation
des in und neben ihnen sehr aufgelösten Gneisses mit Arsenik-
und Eisen-Kies. Aoch ist hie nnd da das Nebengestein wegen
Imprägnation mit edlen Silbererzen abgebaut worden. Nicht
immer entspricht die Imprägnation gerade der Erzföhrung
des Ganges an derselben Stelle. So findet sich in einem
Gange bloss Qnarz mit Partie*n von Eisenhies nnd Bleiglanz,
während das Nebengestein, so weit es gebleicht* ist, mit
girossen Körnern von sehwiirzer Blende stark imprägnirt
ist. Imj^rägnirung mit Arsenikkies sieht man oft neben
Freiberger Bleiglanz-Gängen an Punkten, wd si^i wmdg oder
gar keinen Arsenikkies führen, u. s. w. *•
Alle diese Erscheinungen haben das Geraeinsame , dass
das Nebengestein an den Orten der Imprägnation stark zer-
setzt oder von fremden Stoffen durchdrungen ist* Beides
spricht für einen Austausch zwischen Bestandtheilen* des
Nebengesteins und denen in der FlOssigheit, welche einge*
drnngen ist. Im letzten Fall^ scheinen init den fremden
Stoffen zugleich die l^rze eingedrungen zu sieyn. Auch die
Verschiedenhdt zwischen iaff Imprägnation des Nebengesteins
und der Erzführung des Ganges erklärt sich daraus, dass
im Gange eine Ursache wirkte, welche nur gewisse Erze
niederschlagen konnte , während andere in der Auflösung
znrückblieben und erst durch lätigeren Kontakt mit den
Gemengtfaeilen des Nebengesteins nnd vermöge Austausches
zur Abscheidung kamen, indess kann sieh die wässrige
Auflösung atich im Laufe der Zeit in ihrer Natur verändert
haben. Nichts spricht mehr filr den gegenseitigen Aostauscb,
als die oben bemerkte Ersetzung des Feldspaths oder Glim-
mers durch Blende und Bleiglanz.
Auf iähnliche Weisie dürfte man begreifen können, dass
sich oft auf Kreutzungs^Pnnkten zweier Gänge von verschie^^
dener Formation eine Gruf^e uietalliecher Fossilien zusammen-
V. WsissEmiAcn s. a. O. S. 31 ff.
277
gehäuft findet j^ die, in dieser Orappirang, jedem einselneti
von beiden Güngen nieht eigentliümilcK ist. So findet man .
s. B. gediegenes Silber mit Glas- und Rothgüitig-Erz, Spröd-
Giflserz, Weissgültigers und Silbersehwfirae lifiufig auf den
Krentzen von Gfingen der Züger und HaUhrücker Formation
oder auf Kreu tzen von Gängen der Sauberger Sliber- mit
denen der M^enfrieierstbrfer Zinn-Formation, oder man
findet Zinnstein auf den Silbeir-Gängen der Atmaberger F^or-
mafion bei ansehai^enden Klfiften f.
In solchen KreutBungs-Punkten Bweier Gänge von veis
sehiedener Formation kaiben Auflösangen verseMtidefier Sab-
standen in Berührung. Leicht konnte es geseheheii, dass
die Substansen der einen Flttsstgkeit präzipitirend auf die
der andern wirkten und sieh so Absfitze bildeten , welche
sieb ausserdem nicht gebildet haben würden.
y. OETNHArua£N uud V. DfiCHSN ** führen an , dass bei
Cardasne^tin'mme bei Si. Auetle Zinnadern sich •'ebne Ver^
werf ung durchsetzen, und dass auf den Durchsohnitts-Punkten
die reichsten Zinnerze gefunden werden sollen. Auch ein
solches Verhalten dürfte nicht schwierig su erklären seyn.
Hatten sich in den älteren Zinnadera Gangmassen abgesetzt,
in welchen die nicht metallisoben Ganguiassen prädominirten,
und wurden diese Adern von Spalten in einer späteren
Periode durebaetzt, so konnten jene »i^t metailisehen Gang-
arten auf den Kreutzungs- Punkten präzipitii^end auf die
Zinnerze wirken , welche in der in den neueren Spalten
zirkullrenden Flüi^sigkeit aufgelöst waren. Eine geringe
Abweichung in der Natur dieser Flüssigkeit von derjenigen,
welche früblerhia in den älteren Spalten zirknlirt haitte, sey
es eine qualitative oder eine quantitative oder nur eine Ver-
änderung in der Temperatur, konnte dieses Verhalten be-
günstigen. Das« ein Austausch stattgefunden haben müsse,
wird Niemand bezweifeln ; denn nur mit dem Verschwinden
des tauben Gesteins konnte eine reichere Ablaigerung von
Erzen erfolgen.
* Frbiesleben a. a. 0. S. 9, 17, 24, 28, 39, 42.
*♦ A. a. 0. S. 19.
278
Alle die angeftfthrten Erscheinarrgen, der Einflass des
Nebengesteins auf die Natur der Gangmassen , die Dnrch-*
dringang desselben mit Erzen, die Versobiedenheit derselben
in den Gängen nnd im Nebengesteine, die Veredlang der
Erzgünge aof den Kreutzungs- Punkten u» s. w., wird man
aus der Annahme der im geschmolzenen Zustande einge-
drungenen Gangmassen sehwerlieh zu erklären rersnehen.
Stiegen geschmolzene Massen durch Gangspalten anf^ welche
durch verschiedene Formationen setzteii, so Ist es hiebt
denkbar, wie sieh gewisse Bestandtheiie zwischen diesen,
andere zwischen andern Gesteinen hätten ansammeln können.
Die Granit-, Porphyr-, Basalt-Gänge u. s. w., welche so häafig
durch verschiedene Formationen setzen, und von denen wir
nur eine feuerflössige Entstehung annehmen kSnnen, zeigen
keine qualitative Ver9chiedenheit in diesen verschiedenen
Formationen. Ein Granit-Gang bleibt der nämliche, er mag
Granit und Glimmersohiefer oder Granit und Thonschiefer
u. s. w. durchsetzen.
Die Durchdringung des Nebengesteins mit Erzen im
geschmolzenen Zustande ist nach dem, was oben hinsichtlich
des Eindringens feuerflässiger Massen In dichte Gesteine
überhaupt bemerkt worden, ebenso wenig zu erklären. ^Zu-
dem ist nicht einzusehen, wie dadureh eine Zersetzung des
Nebengesteins hätte herbeigeführt werden können, nnd eben
so wenig, wie etwa durch ein späteres Eindringen von Ge-
wässern diese Zersetzung bewirkt worden wäre, da ja durch
die eingedrungenen Erze die Gesteine gerade« 'dichter nnd
vom Wasser weniger durchdringbar hätten werden müssen.
Wie endlich eine geschmolzene Masse, die in einer
Spalte aufgestiegen wäre, welche die Gangmasse einer anderen
kreutzte, auf diesem Kren tznngs - Punkte eine Veredlung
hätte bewü*ken können, ist durchaus nicht einzusehen, man
mag sich denken, dass die letzte sehen erstarrt war, oder
dass ein gleichzeitiges Aufsteigen feuerflüssiger Ma^stsn in
beiden Spalten stattgefunden habe«
Endlich lässt sich der von Schmidt * aufgestellte nnd
Karsteiv's Archiv, Bd. XVII, S. 85.
27»
darch eine Menge von Thatsacben hewtäiigte Sat«, ^dafc
die Bildung einer and derselben Gangspalte nur sebr aU-
mählicb und grosse Zeitränme einnehmend, geschab ^ und
dass die Ausfüllang mit diesem suceessiven Offnen und Er-
weitern der Spalte 9 vom Anfange an, gleichseitig fprtge*
sehritten ist^S nur mit der Vorstellung in Obereinstimmung
bringen, dass die Ausfüllung der Gangspaiten auf nassem
Wege erfolgt sey*
In die en|^te Spalte konnten Wasser eindringen pnd
aufgelöste Stoffe darin absetzen* So wie. nur die geringste
Zerspaltung einer Gebirgs-Formation einti^at, so konnte .da-
her schon die Ausfüllung^ die Bildung der Gangmassen, ba-
ginnen. Hatte sieh die enge Spalte damit erfüllt und tr^tt
keine Zerspakung oder Erweiterung der ursprünglichen
Spalte mehr ein, so war die Gang-Bildung geschlossen. So
entstanden unter anderen die feinen Quarsadern , welche
man so häufig im Thonschiefer findet. Erfolgte der Abrate
der Gangmassen dureb Anatausch mit Bestandtheilen des
Nebengesteins, so wurde dadurch von selbst eine Erweiterung
der Spalte herbeigefiuhrt^ oder es wurde wenigstens bewirkt,
dass die Gangmassen in das Nebengestein selbst drangen.
Dauerte während der Bildung der Gangmassen die Ursache
der Zerspultung der Erdrinde fort, war es, wie ohne Zweifel
meist bei den krystalÜmschen Gebirgen, die fortdauernde Ab-
kühlung und damit verknüpfte Kontraktion, welche diese
fortgesetzte Zerspaltung herbeiführte, so wird unter der
Voranssetsung, dass der Zudrang der Gewässer nicht auf-
hörtOy der Absate der Gangmassen sich gleichfalls fortgesetzt
haben.
Entweder hiek die fortdauernd« Erweiterung der Spalte
gleichen Schritt mit der Ausfüllung oder eilte derselben
sogar voran , in welchen Fällen stets ein offener Kanal in
der Mitte der Spalte blieb und die Adhäsion der ältesten
Gang-Glieder mit dem Nebengestein nicht unterbrochen wurde.
Oder die Erweiterung der Spalte geschah ruckweise, so dass,
naebdem'die Apsfällung vollendet war, eine neue Zerspaltung
eintrat, welche diejenigen Theile der Gangmasse oder des
Nebengesteins traf , die durch die geringste Cohäsion oder
280
Adhäsion Kosammengehalten wurden. In diesem Pulle mag
die langsam und durch allmähliche Absätse gebildete and
desshalb sehr fest ond schwierig serspaltbar gewordene
Gangmasse einen grösseren Widerstand, als das vielleicht
weiche oder durch Zersetzung mittelst der eingedrongenen
Gewässer mürbe gewordene Nebengestein geleistet haben.
Daher geschah e6, dass Bruchstücke des Nebengesteins, welche
an der Gangmasse innig adhärirten, losgerissen und durch
den neu begonnenen Absatz aus den Eirkulirenden Flüssig»
heiten umhüllt wurden. War der Absatz durch gegenseitig
gen Austausch bedingt, so wiarde er durch die neue Be-
rührung der Flüssigkeiten mit losgerissenen Brubhstficken
und mit den entblösten Flächen des Nebengesteins begünstigt
So rückten Jene Bruchstücke nach und nach in die Gang-
Mitte, und setzten die Gewässer später andere Bestand theile ab,
so schlagen sich zwischen den Bruchstücken und dem Neben-
gesteine neue Gangglieder nieder, und die frühere Ordnung
wurde gestört. So begreift man , wie in demselben Gange
an einer Stelle, wo das Nebengestein einen grösseren Wider«
stand der neuen ZerspaltuAg leistete, als die Gangmitte, die
neueren Gangglieder in der letzten sich absetzten , während
in dem umgekehrten, vorhin berührten, Falle diese neneren
Gangglieder zwischen die neu gebildeten Saalbänder sich
eindrängten. Die gleichartigen Streifen und Schaalen eines
Ganges konnten daher von beiden Saalbändern nach der*
Mitte zu, in Horizontal-Durcbschnitte, nicht immer eine gleiche
Reihenfolge einhalten.
Gehen wir hingegen von der Hypothese aus, die. Gang-
Massen seyen im feuerflüssigen Zustande in die Gangspalten
eingeführt worden, so wird es sehr sehwierig, Ja unmöglich,
die vorher berührten Erscheinungen in den Erzgängen za
erklären. Diese Hypothese setzt erstens voraus, dass die
Spalten vor der Ausfüllung bereits eine solche Weite besas«
sen, dass eine geschmol'zene Masse in ihnen aufsteigen konnte,
ohne dass dieselbe in Folge der erkähenden Wirkung der
Wände des Nebengesteins auf ihrem Wege erstarrte» Die-
sem steht aber entgegen, dass man sich ein Offenstehen
•uloher weiter Spalten-Räume nur dann denken könnte^ wenn
281
dieselben völlig seiger geetonden bitten , niebt aber "wenn
«ie mehr oder weniger geneigt gewesen wXren ; denn in
dem letaten Falle bitten sie yor der Aasfttllung sttsammen-
breeben müssen. Nun könnte man sich ^war denken, das«
die mit grosser Kraft in eine nur eben geöffnete Spalte ein-
gedrungene fenerflüssige Masse die Seitenwinde auseinander
gedringt und so eine Erweiteröng derselben bewirkt habe:
ein Fally der gewiss bei der Ausfüllung der Spak^n mH
krjstallinisehen OehirgB^Gesteinen, bei der Bildnng d^r Granit^
Porphyr »9 Basalt- Ginge u. s, w« Statt gefunden bat. Ein
soleher Vorgang könnte indess nnr bei den miehtigereily
nicht aber bei den nur einige Zolle, oft nnr.^ Zoll, weiten
Ersgingen gedaoht werden, da in diesen, wie oben bemerkt
wurde, eine sebmale, wenn auch, noeh so dünnflüssige -Masse
bald nach dem Eintritte in die Spalte bitte erstarren müasefi.
AJlein jede Hypothese muss als anhaltbar verworfen werden^
weiche nicht gleich gut und yoIUtindig die Ausfüllung der
engen wie der Steilen Gangspalten erklirt. Da sich ferne.r
das Anfateigen der fenerflttssigen Masse so oft bitte, wieder?
holen m^sen, als durch die fortwibrende fiüweitepung d^
Spalte neuer Raum entstanden wire» so würde Diess. voraus«-
setisen, dass wibrend dieser Erwetter-ung die Kraft,, welobo
jene Masse heranspresate, in steter Wirksamkeit geblieben
wäre. Diess ansunebmen bat' zwar keifte Schwiarigkei^;
allein gewiss bitte es geschehen müssen, dass, bei der nur
allmihlich eingetretenen Erweiterung der Spalte» die geschmol-
sene Masse versucht haben würde nachzusteigen, aber
schon auf halbem Wege erstarrt wire und für immer den
Zatritt verschlossen bitte« Man müsste also hinfig nur som
Tbeil ausgefüllte Ersginge in . den oberen Teufen finden.
UnausgefüUte Spalten müssten sieh hinfig von Tage an bis
sa unbekannten Teufen fortziehen und sich also wohl unter-
scheiden von den nicht seltenen lokid^n Drusenriumen*
Was das Losreissen der Bruchstücke des Nebengesteins
in Folge der fortschreitenden Zerspaltong i|nd Erweiternng
der ursprünglichen Spalte betrifft, so würde zwar ihre Um-
seUiessung von Gangmassen eben so wehl erfolgen, als
darch Abaats ans wissrig^ Flttstfigkeiten ^ wie denn, anoh
28%
'4ie Gänge, welche mit krystalllnisohen Gebtrgs-Oesteinen
erfttUt 8ini), Diess eeigen. Alle solche Bmehstöcke mfissten
g»nz anders verändert erscheinen, als wir sie in den Ers-
Gängen linden, nicht eersetat und aufgelöst, sondern dnroh
die Hitce erhärtet und Tcrdichtet, ja sogar, wenn sie nep-
tnnische Bildungen, s. B. Thonschiefer waren, in Folge
langsamer Abktthlang von krystailinischer Straktor. Eine
Cnterbi'echung in der regelmässigen Fo%e der Gangglieder,
das Hervortreten der neaeren an den ahgerisseaen Stellen
würde aber bei der Ansftlllttng dar Gangspalten anf feuer-
flifflUsigem Wege nieht 20 begreifen seyn* Wenn man auch
annehmen könnte, dass sich aus der gesekmolsenen Masse
während ihrer Erkaltung gleichartige Streifen und Schaalen
abgesondert hätten, so hätte dock dasselbe und in gleicher
Ordnung bei der später eingedrungenen Gangmasae Statt
finden müssen; es seye denn, die Gangmasse habe sieh so
verändert, dass das, was früher die den Saalbändern ao«
nächst befindlichen Streifen bildete, in der später einge-
drungenen Gangmasse gefehlt habe. Jene Annahme einer
Absonderung in Streifen nnd Sehaalen ist aber nieht denk-
bar, in den Gängen ans krystallinischen Gebirgs-Gesteinen
finden wir wenigstens nie eine aolehe Bildung; sondern die
Gemengtheile, e. B. in Granilgängen Quarz, Feldspath und
Glimmer, stets in mehr oder weniger gleichförmigem Ge-
menge«
Endlich lässt sieh durch die Hypothese des Eindringens
der Gangmassen im feuerflfissigen Zustande die gänzliche
Zerstörung vieler in früherer Zeit eingeführter AusfUUangs-
Fossilien, wie durch Burüokgelassene Räume nachweisbar
ist, durchaus nicht erklären« Braunspath, Kalk-, Flnss- und
Baryt-Spath, welche einmal in den Gängen sich gebildet hat-
ten , konnten durch neu hinzugetretene Gangmasse zwar
wiedier geschmolzen werden, nimmermehr aber verschwinden ;
sondern mussten im Gemenge mit neuen Bildungen immer
wieder erscheinen.
Viele Einwendungen, welche die in Rede stehende Hy-
pothese trefTen, berühren weniger die Subiimations-Hypothese.
Bei dieser kftnn man sieh eine mitderallmllhliehenErweitenmg
363
der Spuken fortgohreitende Aosfiillang, «inen Streifen- und
Schaalen*förinigen Absate des Sublimats, eine* Umhöllnng
losgerissener Bruckstäcke des Nebengesteins darch ihn nnd
ohne wesentliche Verändernng des - letzten eine Störung
in der regelavfissigen Potge der Gangglieder n, s. w. denken«
Allein da man • schwerlich versaehen wird , für die nicht
metslliseben Gangmassen eiiie andere Bildungsweise , wie
för die metallischen anBÜn<^men and unter jenen gerade
die fj^uerbestUfiAlgsten S-abstanzen sich befinden , so triti
sehen dieser Umstand jener Hypothese sehr hemmend ent-
gegen. Lassen wir auch den Begriff der Peuerbeständigkeit
aar auf der £rd*OberflMohe, nicht »ber In jenen Tiefen gelten^
wo die höchsten Httsegrade herrschen , so ist es doch ein
wohlbegrdndetes fiesetz, dass nur die flüchtigsten Substanzen^
wie Wasser, weit un4er ihrem Verdampfungs^Punkte noch
im Gas'förmigen Zustande bestehen können. Der als G«»-
förmig angenommene Barytspath, Flussspath n. s* w, wttrd^
sich gleich nnter seiner Verdampfungs-Hitze kondensirem
Msn müsste also annehmen, dass die Spalten« Wunde so weit
herauf, als wir Gangmassen in ihnen finden, mithin meist
bis zu ihrem Ausgehenden, fast bis zu dieser Vordampfungs-
Hitze erhitzt gewesen wKren, wenn nicht schon in der Tiefe
die Dämpfe sich hätten kondensiren sollen. Solehe Hitze>-
Grade könnten aber nicht einmal bei den krystallinfschea
Formationen gedacht werden , wenn die Gang-Bildung an«
mittelbar auf die krystallinische Erstarrung gefolgt wäre;
denn der Verdampfnngs-» Punkt des Granits könnte «ieht höher
als der des Barytspaths, Quarzes a. s. w. gesetzt werden, da
die letzten strengfiüssiger als Granit sind. Noch viel we-
niger könnte man eine Ursache der Erhitzong der Spalten-
Wunde im neptnnische« Gebirge bis au einem solchen Grad«
finden, dass die Sublimationen' bis zum Ausgtebenden der
GSnge hätten reichen können. Doch idi nehme Anstand,
die Beweisgrfinde gegen dte Sablimations-Hypothese weiter
fcu verfolgen.
^ Schliesslich sey es mir- erlaubt , nur noch zwei Gegen-
stände zu ber^ren : erstens die Mögli^ibkeit einer wässrigen
Auflösung aller in den EragüngenvorkoaiiiiaiideaGaBgmassen;
284
zweitens die Art and Weise, wie man sich die Zirkulation
witssriger Aoflösangen in Gangspalten denken könne.
Kieselsäure, die Bikarbonate von Kalk, Magnesia, Eisen-
und Mangan-Oxydul sind im Wasser iSslich ; sie sind die
gewöhnlichen Bestandtheile der Miileralwasser; die Bildung
Ton Quarz, Kalkspath, Eisen-, Mangan* und Braan-Spath auf
nassem Wege ist also nicht im minderen bu besweifeln.
Vom entoslichen Barytspath habe ich nachgewiesen, dass er
sich in einer warmen kohlensauren Natronlauge, die so ver-
dünnt, wie unsere Natron*haltigen Säuerlinge ist, auflösen
könne, wobei swar eine gegenseitige Zersetzung, aber bei
der Erkaltung wieder eine Regeneratien eintritt \ Bei der
häufigen Verbreitung Matron-haltlger Säuerlinge kann mitbin
an der Möglichkeit der Einführung des nniösliehen Baryt-
Späths in die Gangspalten auf nassem Wege auch nicht ge-
»Weifelt werden. Vom Fltessspath hat Berzeuüs ** seine
Aoflöslichkeit im KarUbaier Wasser nachgewiesen und. ge-
seigt, dass das Natron-BikarbonAt sein Aufiösang8<*Mittel sey«
Er fand darin zwar nur -81^^500 Flns^epath; ich habe aber
ermittelt, dass die Menge des Natron-Bikarbonats in diesem
Wasser hinreicht, eine viel grössere Menge Fiussspath anf-
Buiösen. Von allen nicht metallischen Hauptgang-Arten in
den Eregängen ist also die Auflöslichkeit im Wasser^ unter
den angedeuteten Modifikationen, nicht in Abrede su stelleut
Voa den elektro-negativen Metallen, Antimon, Arsenik,
Gold n. s. w. ist es längst bekannt, dass sie als geschwefelte
Metalle mit Schwefellebern Verbindungen eingehen , die im
Wasser löslich sind* Da die Schwefelquellen verdünnte
AttflÖsungen von Schwefellebern -enthalten , mitbin in der
Natur vorkommen . und wahrscheinlich in früheren Zeiten
noch viel fiiteqnenter waren , als jetxt , so steht nichts der
Annahme entgegen , dass sie es gewesen aeyn können , welche
jene Metalle in die Erzgänge eingeföhrt haben* Es sind
•Iso nur noch die elektro-posittven Metalle, Blei, Kupfer,
Silber, Eisen u. s. w. übrig, von denen noch die Möglichkeit
* PoGGBNDOAFv's Anoalen, LX, 291,^ Jahrb. 1843^ 103.
^ aiLBBKt's Aaoaleo, LXXIY, IM.
285
ihrer EiniMming auf naMem Weg«, so eeigen ist, am deii
aligemeinen Säte aafEOStellen , dass ^Ue Gemengtheile der
ErzgiSnge auf diesdin Wege eingeführt vrorden seyn können.
Die Aafiösntigs* Mittel der elel&tro-positiven Metalle , von
denen angenommen werden kann, das« sie in der Natur
eiistirt haben , anfaufinden , ist dermalen der- Gegenstand
meiner Cntersachongen. Nor andeuten will leh, dass ich
Bobon vor längerer Zeit die Bildung des Schvipefelkieses *
nnd der 2«inkblende *^ auf nassem Wege naebgewiesen habe.
Dass in dem Umstände, wenn die Blei-, Kupfer-,^ Silber-
Erse u. s. w. hedeutende Quantitäten wäisriger Flüssigkeiten
snr Auflösung erfordert haben sollten , keine Schwierigkeit
gesDoht werden, könne ^'' wird man wohl gerne einräumen;
denn bei Untersuchungen über Vorgänge in unserer Erde
kommt es bloss darauf an sn eeigen, ob Wirkungen statt-
finden oder nicht« Finden' sie auch nur Im minutiösesten
Grade Statt, so können wir doch die grossartigsten Erfolge
darsus ableiten , da es Jn der Geologie nicht an Zeit fehlt«
So liefern e. B. die Kürübader Quellen, ungeachtet ihres
sehr geringen Gelialtes anj Flnssspathj doch jährlioh die
nicht unbedeutende Menge von 247 Centnem. Sollte ein
Gang von 1000 Fnss Str)9ichungs-Länge , ]000 Fuss Tiefe
und 1 Fnss Mächtigkeit dnroh^ die heissen Wasser KigrUbatts
mit Flussspath erfüllt werden, so würden daan allerdings
819.562 Jahre erforderlich seyn ^**. Wenn jedoch nach
"^ N. Jahrb. d. Cbenis.
•♦ Ebend.
*** Der mittle SilbergebaU der Mexikamseken Erae betragt nach
Gargbs (v. Huhsoldt in K^RiiTBri'a Archiv, Bd. XVII, S. 328) 9f Unzen
im Zentner, mitbin -^^j, Abatrabiren wir von den übrigen Bestandtheilen
drr Erze and nehmen wir an, daa Silber aey bloss Im Quarze, in der
I Haopt-Oangart eingeaprengt, ao würden aich die relativeo WTengen dea
Qttersea znm Silbar verhalten wie 060 : 1. Die an Kieaelafture rHchalen
Quellen {iskmd^ä heiaae Quellen attaganommen).entfaaHrfi davon ungefähr
75^56? i^^^ ^^ ^^' KieaelsAure 'Wurden demnach üorderu 666.10000
I = 6660000 Th. WaaHers zur Auflösung. Wir brauchen also nur eine
watsrige Flüsaigkeit zu finden, welche 1^775555 Silber etwa aU SchwefeK
! Silber anfzulöacn vermag, und t» wurde damit sehen die Möglichkeit
I dargeboten aeyo, aieb daa Silber dw JIU(gikam$ekt!H Ef%e nk derKieael-
866
meinen, euf das Geaets der AU&üUang mteer^r EMe ge-
gründeten Bereebnohgen seit der Bildung der Steiokohlen-
Formatioii ungefähr 9 Millionen Jahre yerflossen sind, so
,wird es wohl nicht su viel seyn, wenn man etwa 1 Million
Jahre auf die Erfiillong eines Flnssspath^Ganges von den
angegebenen Dimensionen verwenden lässt
Was endlich die Art betrifft, wie man sieh die Zirku-
lation wässriger Auflösungen in Gangspalten denken könne,
so ist wohl so nächst an die Analogie mit unseren aus der
Tiefe aufsteigenden Quellen an denken. So wie Jetat noch
unsere Mineralquellen ungeheure Quantitäten von Salsen
auf die Oberfläehe bringen, so konnten sie auch in frOlieren
£pocben Substanaen anderer Art mit sieh geffthrt haben \
Was die dermaligen Mineralquellen in ihren Kanälen absetaeil,
wissen wir nicht. Veratopft können diese letxten noch nicht
aeyn; sonst hätten die ersten längst aufhören müssen so
fliessen. Man braneht übHgens nicht aussehlieasUch eine
Wasser-Zirkulation nach Art unserer jetaigen Mineralquellen
in den Spalten der Eragänge ansunehmen. Sie kann auf
einem einfacheren Wege Stat.t gefunden haben, der in je-
dem Niveau, auf den mehr als 12.000 Fuss über dem Meere
gelegenen Silbergruben von Huantmjaya in Peru, so wie in
den 1000 Fuss unter dem Meere bebauten Gruben ComwaUi
denkbar ist.
säure auf nasüein Wege in die Gangnpolten eingeführt zu denken. Eine
solche Schwerlöslichkeit eines StoflPs wurde man, da sie ausser ded
Grenzen der Resktion unserer eoiplindlichsten Reagentiea liegt, in un-
seren Laboratorien für Unauflöslichkeit nehmen.
* Auch darin aeigt sich eine Analog^ie, dass man eben so, wie mao
Kalksinter und Eisenocker als Quellenabsätze findet, auch in manchen
Gegenden, welche noch nicht durch den Bergbau au%eachlossen sind,
reiche Erze auf der Oberfläche. des Bodens MtrifTt. So geben die Gro«
ben von OuaigoyaC und Mtatipamspa in Peru ihren inH^ehearen Reicb-
tham sogar auf der Oberfläche des Bodens sn erkeniieD sowohl in den
Gebirge von Gmaigayoc f als zu FuentesÜana^ Cutmidaeke und in der
Pampa de Na»ar, Übersll, wo man auf der zuletzt genannten Hoch-
ebene, in einem Umkreise von mehr ala einer halben Quadrat-Lieue, den
Rasen wegnimmt, hängen Silberglaserz und Haare von gediegene«
Silber an den Graswurzeio. v. Humboldt a. a. 0. S. 366. — In frühe-
ren Zeiten soll so jQkmm-QtwgenataM Dasselbe stattgaliuiden habta*
287
So wie iil[iiilioh die ersten, wenn auch nooh io engen
Spalten in einem Ganggehirge sich gebildet hatten, mossten
sie sieh alsbald mit Meteor- Wassern flillen* Dnrohsetaten die
Spalten das Gebirge nicht in seiner ganzen Längen-Ansdehnnng,
waren sie gesch leisen oder keilten sich aus: so mussten sie
mit Wasser erfallt bleiben. ladem. dieses Wasser in groisae
Tiefen drangt wo eine hohe Temperatur herrsehte 9 wurde
es bis za hohien Graden erhitzt od^ verwandelte sich sogai^
wenn der hydrostatische Druck es gestattete, in Dampf«
Waren in diesen Tiefen die Gangmassen vorhanden, wurden
sie vom heissen Wa^er and vom Dampfe Aufgelöst ; so stieg
die heisse and spezifisch leichtere Flüssigkeit von . selbsfc
empor und kam in die oberen Teufen. Es musste sich eine
Zirkulation wie in unsern Wassergefässen herstellen, wenn
sie von unten erhitzt werden. Hiernach ist es zu begreifen,
wie in den Spalten, nachdem sie einmal mit Wasser erfüllt
waren, eine ununterbrochene Wasser-Zirkulation Statt finden
konnte, wodurch die Substanzen ans der Tiefe der Oberilfiche
Bogeftthrt wurden. Das durch Verdampfung verloren ge*
gangene Wasser wurde fortwührend durch neues Meteor-
wasser ersetzt« *
Dieser snpponirte Vorgang findet seine Analogie in einem
Prozesse, der noch gegenwärtig in der Natur, in den Sii/«
fioni von Toskana von Statten geht. Wir sehen hier so
grosse Quantitäten der feuerbeständigen Borsäure durch
die Wasserdäropfe heraufführen, dass sie ein Gegenstand
der Gewinnung ist '*'• Aber auch andere feuerbeständige
Sabstanzen , Sulfate von Kalk , Tbonerde und Eisenoxydul
werden durch die Dämpfe fortgerissen.
Indem uns eine Beleuchtung der Erscheinungen in den
Erzgängen so weit zur WzRNER'schen Gangtheorie zurück-
führte, dass wir eine Bildung der Gangmassen in ihnen auf
nassem Wege annehmen müssen , so findet doch der wesent-
liche Unterschied Statt, dass nach Wzenbr alle wahren Gänge
fast bloss von oben herein ausgefüllte Spalten seyn sollen,
* Nach Paten (Ann. de chim, et de phyB, Ser. in, T. Y, p. 247)
werden in den dortigen Anstalten jährlich 750.000 Kilogr. krystallisirter
Bori&are gewonnen.
288
w&hrend nnch ddin gegenwärtigen Standpunkte der Wissen«
Schaft diese Ausfüllung nnr von unten lierauf gedacht wer*
den liann. Indess manche Spalten- AusfOllungen haben gewiss
von oben herab oder seitwärts vom Nebengesteine herein
Statt gefunden. Die Kalkspath- Gänge im Kalkstein, die
meisten Quarz-Adern im Tbonachiefer sind gewiss von solcher
Art. Die theiis von oben, theils seitwärts in diese Spalten
eingedrungenen, mit Kalk oder Kieselsäure beiadenen Ge-
wässer, welche langsam an den Spalten- Wänden herabflossen,
setzten diese Substanzen an\ so leichter ab, als das Wasser
auf diesem langen Wege Gelegenheit genug hatte su ver-
dunsten.
Ober
die fossilen Knodhen aus dem TertiSr^-Oebilde
des Cerro de San Iddro hei Madrid,
▼OD
Hm. Hermann von Meyer.
So weit wir Spamens ^eolo^sehe Beschaffenhdt kennen,
wissen wir, dass dieses Land niciii arm ist an Tertiär-Gebil^'
den (Hausmann, SiLViaTor, EzauERftA). Eines Knoehttn-
Gehaltes dieser Twtiär - Gebifde gerenkt SiltSrtop (1S3S)
bei Beschreibung der Kfisle von Malaga bis Cartagena^ wo
diese Gebilde H^iilisoh-Zfihne and Delphin- Wirbel enthalten
sollen ( Jahrb4 1834, S. 237). Wiehtiger jedoeh ist die seit
1839 dnreh EzauKRRA del Bato am Cerro de San Indri^
bei Madrid bekannte Stelle , aus deren Tertiär-Gebilde Ez-
arauLRA mit andern nnbehannten Zähnen, Baekenzähne anfuhrt,
die seiner Ansieht naefa von ?Anoplotherlnln murinnm,
Choeropot^amusMatritensis, Snspalaeoehoerntf und
Hastodon longirostris herrühren; zwei ähnliche Stellen,
von denen die ekie am Ci^rro de Almodovar de VaUeeas liegt, sot
len bis Jetet nur werthlose Knochen geliefert haben (Jahrb.
1840y S. 221). EzauBRRA sandte mehre von diesen fossilen Kno-*
eben an Prof. Bronn, der sie an Dr. Kauf inittheilte, und dieser
erkannte daran Palaeotherium? Aurelianense, Mas-
todon, Sus palaeoehoerus, ein mit Cboeropotamna
Jtbrgang 1844. 19
200
I
verwand f es 6 emi9 uncl ein Reh-ardges Tfaler, welche sämiat-
lieh ans dem Tertiär-Gebilde am Cerro de San Isiiro her-
rührten; es befand sich dabei aach noch ein Mastodon-
Zahn vom Cmal de Castilla bei Valladolid (Jahrb. 1840,
S. 537). Im Herbst 1843 gelangte auch Prof. vom Klip-
stein in Besitz einiger Sfiugethter - Überreste von erster
Lokalität. Diese sowohl , als Jene der Bronn sehen Samm-
lang erhielt ich durch die Gefälligkeit ihrer Besitzer zur
Unte^uehnngy und ich bin nunmehr im Stand darüber Fol-
gendes mitzutheilen«
Mastodon.
In der,Ki'i9'sxsm/^ben Sammlni^ ^bestehfn. die Masto-
don-Dberreste vom Cerro de San IHdro in zwei vordem
zweireihigen, auf der Kaufläche 'stellenweise stark abgenutz-
ten Backenzähnen; die fast regpimäsig ovale Krone des klei-
nem von diesen Zähnen besitzt nur 0,034 Länge bei 0,025
Breite. Zwischen den beiden Hügeln der Claerreihe, sowie
zwischen den Querreihen selbst bestand nur achwache
Trennung; von Nebenhügeln oder Hübeln wird nichts be-
merjl^t; v^bi alfer stelll siiih ^laYiiricbr* md HidlerhAmate dar,
der m% elnepi deia;lif;hiBn » A^^^ nljKdit nebr .anifalkbiulefi) die
Kr^ne , omgebenden Basal* Wulste. «%ii^mi»f»enhüQgt^ Der .gd«
ri«gere vpn dieis^ I^i4fii Anal^tj^sen. zeigt .«ine starke aeitliehe
AJI^notzungs-fläobe'; der Aiasfite^amew^gegengesetztiea £nde ist
Htärker» ohne seitliche Abnnt^angs-Flii\be )wd hängt mit dem
etärkfpr aJ^g^nu^ztep Bapj^trTheil, 4er. ftoi^reihe^ woran er
li^t^'^os^Q^men* Hien^^b W9r der.^j^abn. jedenCaUaein erster
Backw^bll der liokei|.Kji9f^rriI$lft0; «chwercir Jstei^zo enl^
s^b^M^O).:^«^ .^ 4e.«| Ober* nder A^m Unter-^KSeler: imgekärt
})iit : Av^« derselben Abliigerang< fühj^l :Kadöp eiiMen Baeken-
H^ii von nur 0,021 .I4nge find 0,ßUJIreite an,.de« erfiir
den ersten Baicken^ahB ans dem (Jniterkiefeff von Mastodon
hält. Dieser Za^n scheint inde^ j|^r nieht itfoa diesem 6e*
HO« herj|ja.rflhrei^, was im Verlauf dieser Mitthetlupg noch
erörtert i^erd^a soll. Ans der Tctr^iärrAhUgernng von GetT'
gerngpiUnd (f^sUe Zähne und Knaohen von €eargensgmäadj
etq.^S. .30] t. .1, f. 3) /naebte }eh. eiaen kleinen Baokenzaho
y^o Mastodoa bek^niin^ dor aber keine beaonidere Aiinliebkeit
291
mit dem aas Sptmien ?erräth; dieser gleicht vielmehr aih
meisten einem sa EppeUkem vereinzelt gefundene» Zahn
(Kadp, om$. fois. de Darmst. 4. Heft, t. 17, f« 1, S. 70), der
für den ersten obern Backenzahn gehalten wird, nnr dass
dieser ein wenig grösser nnd überhaupt nicht so einfach ge-
bildet ist; dem ersten Backensahn In dem früher von' mir
bekannt gemachten Oberkiefer - Fragment > von 'EppeUheim
gleicht er ebenfalls nicht vollkommen. Dagegen besteht In
Betreff der allgemeinen Form und Grösse Ähnlichkeit mit
einem nlibezweifelt ersten Baekensabn des Oberkiefers,
den ich aas der Braunkohle von Elgg von Mastodon
turiceiisis antersacht habe, und der bei 0,032 Länge
und 0,024 Breite ähnlich oval geformt war, in der Za-
sammenaetzung der Krone aber als verschiedene Spezies
abwieh« Hieafch wftrde der Zahn ans der Gegend von
Madrid den ersten Backenzahn der linken Oberkieferhälfte
vorstellen, und es lässt sich alsdann ferner anführen,- dass
die innere und hintere Hälfte der Krone so stark abgenutzt
bt, dass die hintere Querreihe mit dem Innern vordem Hanpt-
hügel nnr eine Abnutfeungs^Flächo darstellt; auch scheint ans
ihm hervorzugehen, dass der obere erste Backenzahn über
den untern etwas vorgestanden habe.
Der andere ebenfalls ewelreihigQ Backenzahn von Mas-
todon Ist 0,05 lang und 0,037 breit. Diese grösste Breite
gehört der hintern Qiierr^ihe an ; nach vorn verschmälert sich
der Zahn so, dass er an der vordem Querreihe kaum mehr
als 0,03 misst, nnd am vordem Ende noch spitzer zugeht.
£s ist diess offenbar der zweite Backenzahn der linken Unter-
kiefer-Hälfte, jond w^nn man erwägt, dass von den Exemplar
ren des ersten und aweiten Backenzahns von Mastodon
angustidens aus einer und derselben Ablagerung kauin
eines dem andern vollkommen gleicht, so wird man bei der
geringen Abweicholig am so weniger Anstand nehmen, das
In der Gegend von- Madrid gefundene Thier gleichfalls dem
Mastodon angustidens beizulegen; die Ausmessungen
und Form entsprechen dieser Spezies, nnd die einzelnen
Theile kommen auf die der einfacher gebildeten Zähne der
Art keraos. Hi» vordere nnd hintere äussere Gegend ist
19*
292
beschiidlgt; die Krone ist innen höher als nassen, was Kam
Theil von Abnutzung Jurch Kauen herrührt; am höchsten
ist der vordere innere TheiL Das von den beiden Qaer-
reihen gebildete Thal ist besonders an der l^inenseite eur
Basis hin tief eingesehnitten , und in der Mitte der Krone
lag ewischen den beiden Querreihen eine bereits abgenutete
Nebenspitze; Beide Ansätze* sind stark; der hintere ist von
aussen nach innen breiter als der vordere und seitlich stark
abgenutzt, während am vordem kaum etwas von' einer seit-
liehen Abnntznngs-Fläche wahrgenommen wird. Bin Basal-
*Wulst scheint nicht vorhanden gewesen zu seyn. Die hin-
tere Querreihe ist zu einer Abnntznngs-Fläche verschmol-
zen und wird durch den Nebenhögel mit der Abnutzungs-
Fläohe des vordem äussern HaupthOgels verbunden; während
der vordere innere Haopthügel eine isolirte Abnutzungs^Fläche
trägt« Von den beiden Wurzeln des Zahns entspricht Jede
einer Querreibe.
In der BROMN'schen Sammlung besteht das schönste
Stack von Mastodonin einem fast vollständigen Backenzahn,
den Kauf ftfr den dritten untern erklärt, und sehr ähnlich
jenem von Mastodon minutus hält, wobei er auf den bei
Simorre gefundenen Zahn Fig. 4, Taf. 1 bei CuviSR hin-
weist , der jedoch nach Covixa's Äusserung (oM. foss* 3.
^d., S. 255) zu Mastodon angustidens gehört. Der von
CoviER unter Mastodon minutus begriffene Zahn ist in
Sachsen gefunden ; er wird von ihm Taf. ^, Fig. 11 (S. 267)
in halber Grösse abgebildet und ist ein Drittel kleiner als
der Zahn von Simorre. Die Zusammensetzung beider Zähne
besitzt unverkennbare Ähnlichkeit mit dem aas Spanien^ nur
•dass letzter noch stärker abgenutzt als der bei Simorre ge-
fundene, und am vordem Ende seines Schmelzes ganz be»
raubt ist. Für die Länge der Krone lässt sich 0,078 und
ffir die Breite 0,045 annehmen ; der Zahn war also kleiner
als jener von Simorre ^ der nach Cuvier 0,110 Länge und
0,06 Breite misst, und kam in Grösse auf den Zahn Taf. 2,
Fig. 11 heraus, welcher eigentlich der ist, den CuviER unter
Mastodon minutus versteht. Der Zahn ans ä]pafif^ war
dreireihig; er war naefa vorn etwas schmäler, an der stärker
298
ahgehntst^n Seite Uigt ein deudieher Bas^I- Wulst, aa der
entiaregengeseteten Seite nach der Baals hin in jedem der
beiden Querthäler ein Hfibel; dje Unebenheiten ewischen den
Q«errelhen waren nach derftfitte der Krone hin unbedeutend.
£r kaminft ' in Länge auf den wqn mir von G^orgensgmünd
(S. 39, U 2y f. 7) abgebildeten» dreireihigen Zahn heraus,
der aber breiter ist nnd auch sonst als ein obrer Backenzahn
sieh SU erkennen gibt, wogegen der Zahn ans Spanien durch
seine Yersehmälernng nach vorn und seine übrige Beschaf-
fe«h^t, wocnatich die. geringe Kironenhdhe gehört, sehr den
Zähnen ans dem Unterkiefer gieiqht ; und ich glaube daher auch,
dass dieser Zahn a«a der linken Unterkiefer-Hälfte herrühre.
Einen kle&nern dreireihigen Backensahn von Georgetugmünd
(S. 38, t. 1, f. 4) ha.tte ich anfangs dem Unterkiefer beige-
legt; dooh.ttberceogjte ich mich später, dass diess ein Zahn des
Oberkiefers ist«. Ein sw^eiter untrer Backenzahn könnte der
Spanische nicht seyn, und ein dritter nur für den Fall, dass
er den letzten , Milehsahn darstellte, der in Mastodon wirk-
Ueh angenommen werden darf. Für einen letzten Milchzahn
apricht, dass er ungeachtet d^r auffallend starken Abnutzung
nnf der Krone hinten keine Spur von ßiner seitlichen Ab-
nntzangs-Fläche an sich trägt, die vorn überaus stark ist. Das
interessante Unterkiefer-Fragment von einem Jüngern Masto-
don angustidens ans der Molasse von Buchberg im Kan-
ton Sthaffhaueen gibt hierüber deutlichen AuCschluss, indem
es den Fall darbietet, wo ein kleinrer dreireihiger Backen-
zahn auf der Krone und vorn sterk abgenutzt ist, vpährend
der davor sitzende Zahn bereits gewechselt nnd der dahinter
folgende vom Kiefer noeh gänzlich verheizen gehalten wird,
ivesshalb auch keine hintere Abnutzungsfläehe am dreirctihi-
gen vorhanden seyn kann. So wie dieser Zahn» %o stellt der
Zahn ans der Gegend von Madrid den letzten Milchzahn
des Unterkiefers dar. Er passt übrigens sehr gut zu dem
^Ton einem andern- Individuum herrührenden zweiten Backen-
sahn ans derselben Fundgrube Spaniens in der Kupstbin'-
sehen Sammlung und verhält sich zu einem gewöhnlichen
dreireihigen Backenzahn des Unterkiefers, den ich aus der
Molasse-Brannkohla von Käpfnach untersucht, wie 2 : 3. Am
204
Spmßiitkem Zuhii ist ^e Worsel weggekroeheit^ das dftrai
btffetHgte Stttek rOhrt Tielleicht iron einem andern Zahn her^
und iiut an unrechter Stelle.
Unbedentendere Fragmente in der BaovN'sdhen Saarai-
liin| beweisen, das« am Cerro ie San IHirB Ztfhile vorkom-
men) weiche den anderwfirta von Mastodon angaatidens
gefundenen Backenzähnen an Orffaae und Sttfrke nichts naeli»
geben und auch rUclLsichtlich der einseinen Theile diesen
gleichen.
Es findet sich ferner der Abgnss von der Krone eines
ersten Backensalins vor, der noch nicht dnreii Abnntsung
angegriffen gewesen sea seyn scheint« Er war Eweireihig nnd
Jede Reihe bestand ans swei Haupthfigein , von denen die
der einen Seite etwas geringer als die der andern waren,
und der deutlich erhaltene Ansats stand mit einem von die-
sen kleinern Hügeln in Zusammenhang, während an dem an-
dern Hügel derselben Cluerreihe ein kleiner Hobel bemerkt
wird. Die typische Ähnlichkeit, welche sewischen diesem
und dem von mir als erster Backenzahn der linken Ober-
kiefer-Hälfte bezeichneten Zahn der Klipstbin sehen Sammlung
besteht, ist nicht zu verkennen; nur würde der Zaiin, von
dem der Abguss genommen wurde, ein wenig kleiner seyn.
Der schrägen Lage seiner Happthügel zufolge könnte man
ihn für den ersten Backenzahn des Unterkiefers halten, doch
kommt er in Grösse und Form sehr auf den ersten Milch-
zahn im Oberkiefer von Mastodon turicensis iierans,
welcher Spezies er jedoch nicht angehört.
Bei diesen Mastodon-Zähnen sind Knocben^Substanz der
Krone und Wurzel rahmgelb, der Schmelz dagegen auffal-
lend dunkler und mehr grün gefärbt.
Schweins-artige ThicTO.
Von solchen Thieren erkannte ich in der KLiPsniN'soiien
Sammlung einen letzten Backenzahn der linken Oberkiefer-
Hälfte, dessen Krone 0,027 Länge bei 0,021 Breite misst:
diese gross te Breite fkllt in die Nähe des vordem Endes.
Dsi hinter ist die Aussenseite der Krone etwas beschädigt«
Die Innenseite läuft fast gerade und dabei rechtwinkelig
zur Vorderseite, während die Aussenseite sich hinterwärts
S95
naeh inoeti krffaiMt; die sweite Querreihe ifer'Rrona maü«
nieht über 0,017 Breite dnd der hintere Theil der Krone
warSnoch schnnftier. * Dieser Zahn ist nicht so lang als jener,
welchen Kaüp (a. a. O. 2. Cah. t. 9 , f. 3, S. 11) von Ep-
pebkeun ahter Sns palaeochoeras begreift: für die
Länge wird 0,030 angeführt, in Breite (0,2U1 bei Kauf ist
jedenhlls ein Druckfehler) scheint er mehr damit übereinzu-
stimmen. Äfft Zahn von Eppelsheim ist indess der hintere
Theil Ttel breiter, für Ihn wird 0,013 angegeben, wflhrend
ich am Zahn aiis Spanien nur 0,4)085 erhalte; erster nimmt
daher nttch hinterwärts gleichförmiger an Breite ab ; auch in
Betreff der Einseltbeile scheint Abweichung £u bestehen,
indem der Spanische Zahn einfneher %ejn würde, der hin-
sichtlich der allgemeinen Form dem auffallend kleinern Zahn
ähnlicher sieht, welchen Kauf (a. a. O. f. 5) von Eppelsheim]
als Sns antedilnvianus bekannt macht. Der letzte obre
Backenzahn meines fly^otherium Soemmerringii ans der
Molassen-Brantiköhle von Blgg in der Schweitz ist ein wenig
schmäler and kürzer, hinten auffallend stumpfer oder breiter
und stimmt auch in den Einzeltheilen der Krone nicht völU
kommen mit dem Zahn ans Spanien. Der zu Weisenau ge*
fnndene letzte obre Backenzahn von Hyotherium medium
würde sieh In CfrOsse zu dem von Spanien ungefähr wie 2 : 3
verhalten, und hinten ebenfalls breiter oder stumpfer endi-
gen, Itk Betreff aber der Zusammensetzung, abgesehen voin
hintern Theil, besser mit ihm fibereinstimmen. Der zu Mam"
hoch gefundene letzte Backenzahn von Hyotherium Meiss-
ner! ist nur ungeführ halb so gross als der Zuhn aus Spa-
nien^ in der aligemeinen Form aber, so wie in den einzel-
nen Theilen ihm ähnlicher, als der letzte Backenzahn der
beiden andern Spezies von Hyotherium, Hiedurch ist
jedoeh keineswegs das Thier erkannt, von dem der Zahn
ans der Gegend von Madrid herrühre, und es lässt sich da-
rfiber nar so viel sagen, dass es Schweins-artig und von der
ungefithren Grösse des flyotheriam Soemmerringii oder
des Sus palaeochoeras war.
Der starke Vorderansatz an diesem Zahn zieht mehr
um die Mtissre, als unl die innere Ecke nnd ist ah erster
296
mehrmal deatlioh gekerbt. Der. innere Hanpchfigel der for-
dern Qaerreihe steht mit .einem vor und zwlischen den bei-
den HaupthQgeln liegenden Nebenbügel, der den Übergang
snm Vorderansatz bildet, in Verbindung. Im Thal zwischen
den beiden Querreihen liegt ein nicht deutlich entwickelter
Nebenhögel ; dagegen scheint hinten zwischen den beiden Haupt-
thbilen der zweiten Querreihe ein Nebenhügel sich einge-
keilt und an diesen hinten und etwas nach innen ein klei-
nerer sich angelehnt zu haben* Letzter stosst innen an einen
hinter dem Innern Haupthügel liegenden and mit diesem ver-
schmolzenen Theil, der einem Hinteransatz gleicht; an der
Anssensdte ist diese hintere Gegend ig^it einem gekerbten
Wulst eingefasst. Dahinter liegt als hinterster Kron-Theil
eine stumpfe, mit einer schwachen Kerbe versehene Spitze
von keinem Wulst umgeben. Der vor dem Thal zwischen den
beiden Qnerreihen liegende Hübel ist an der Aussenseite
gekerbt und etwas schfirfer ausgedrückt als an der Innenseite.
Die hintere Wurzel, welche die Zahn-Krone mit Ausnahme
der vordem Querreihe unterstützt^. ist breiter als die andern
nur theilweise überlieferten, Wurzeln .und etwas hinterwärts
gerichtet. Der Schmelz ist^von^graubrauner Farbe, Knochen-
substanz und Wurzel sin4 heller und gelblich.
In der BRONN'schen Sammlung befinden sich nur Ab-
güsse von Backenzähnen Schi^eins-artiger Thiere : sie lassen
ungeachtet ihrer Deutlichkeit ebenfalls das Genus nicht mit
Sicherheit erkennen. Daa wichtigere Stück stellt einen letz-
ten Backenzahn der linken Unterkiefer-Hälfte dar, dessen
Krone 0,032 Länge bei 0,010 Breite besessen haben wird,
und der wohl von derselben Spezies wie der zuvor beschrie-
bene obere Backenzahn herrührt. Dieser Zahn ist merk-
lich grösser als in Hyotherium Soemmerringii, zu dem
auch seine Zusammensetzung nicht passen würde , obgleich
die Einzeltheile ungefähr dieselben wären^ Im hintern Zahn-i
Theil ist mehr die Hauptspitze und ein ihr sich aussen und
innen anlegender Wulst unterschieden, als in Hyotherium,
worin dieser Theil verhältnissmäsig schmäler und schwach
nach aussen gebogen sich darstellt. Die Nebentheile besas-
sen, so weit der Abgoss zn schliessen gestattet, Ähnlichkeit,
In Grdflse nnd Gestalt gleicht der Zahn am meisten dem in
Sas paiaeochoeras yon Ej^f>ekkem.
Zwei andere Abgüsse stellen den vorletzten nnd vor-
Torletzten Backenzahn der rechten Cnterkieferhälfte dar, offen«
bar von einer nnd derselben Spezies, vielleicht von einem
ond demselben Individuum*; für den zuvorerwähnten Backen-
zahn würden sie fast zn klein seyn. Die Kronen sind kaum
oder noch gar nfdht durch Abnutzung angegriffen. An der
grössern erhält man 0,01S Länge bei wahrscheinlich 0,0115
Breite, an der kleinern 0,0165 Länge bei 0,011 Breite, was
für Sus palaeochoerus etwas zu klein wäre. Ihre Zu-
sammensetzung ähnelt sehr der des zuvor erwähnten Zahns^
so wie den Zähnen in Hyot herin m, nur tritt der zwi-
schen dem hintern Hügelpaare nnd dem Wulst an der Hin-
terseite liegende, zum Hinteraiisa'tz gehörige Thell deutlicher
in Form einer Nebenspitze auf, ivas auch mit vom unberühr-
ten Zustand der Krone herrühren mag. Diese beiden Zähne
kommen mehr aof die Grösse von Hyotherium Soemmer-
ringii, von dem sie wohl nicht herrühren werden, heraus.
Für eine genauere Verglefchnng* mit Sus palaeochoerns
langt die bestehende Abbildung von den Zähnen des letzten
nicht ans. ■ ' ^ -
Es ist daher auch selbst niich diesen Überresten nicht
möglich anzugeben^ ob die bei Madrid sich findenden Über-
reste von tertiären Schweins-artigen Thieren von mehr alsr
einer Spezies herrühren, und ob die grössern daranter wirk-
lich Sus palaeoc hoerns angehören.
In der KttPStSIN sehen Sammlung findet sich nach ein
zweites Zehenglied vor, das dem Schweins-artigen Thier an-
gehört haben wird. Es ist 0,021 lang, an der obern oder
hintern Gelenkfläche 0,0155 hoch und 0,014 breit, an der
entgegengesetzten Gelenkflädhe 0,0125 hoch und 0,013 breit.
Die ebenere oder weniger gewölbte Nebehseite ist die Unke«,
Der Knochen ist ül»4gens eben so Weiss und von gaiiz der-
selben Beschaffenheit, wi^« di^. später i&u erwähnenden Kno-
chen von Palaeomeryx, dem. dieses Zelienglied nicht ange-
hört haben konnte. .
2M
Anohitherium.
Bei Anfstellnng seinen PAlfteotherium Aarelia-
nense niRchte CuviER (osi. fotB. III, S.. 255) bereits darauf
aofnierksaiD , dass dasselbe Charalttere besitse, die es von
allen aas dem Gypse von Paru herrührenden Paläothe-
rien unterscheiden^, and Ewar hauptsächlich dadarch, dass
in den untern Baekenssähnen die Spitee an der Innenseite,
worin beide Halbmonde sich vereinigen, nicht einfach sojh
dern doppelt sieh darstellt, dass der dritte oder hintere Theil
des letxten untern Backenzahns eher konisch als halbm)»nd<*
förmig gebildet ist, dass in den obern Backensühnen die
Hügel bei ihrer Annäherang zam Innenrand sich nicht um-
biegen, und dass am Hinterrand derselben ein kleiner Hügel
in Form eines Sporns (chevron) vorhanden ist. Die doppelte
oder eingeschnittene Spitze, worin in den untern Ba<$ken-
zähnen die beiden Halbmonde ensammentreten , fand indess
CuviBR am etwas kleinern Palaeotherium Isselan um
mit der halbmondförmigen Ausbildung des hintern Theils des
letzten Backenzahns der Pariser Paläotherien vereinigt» und
es war Diess wohl der Grund, warum CuviER das Palaeo-
therium Aurelianense nicht zu einem besondern Genus
oder Untergenus erhob. Die Tertiär- Ablsgerung am. Cerr0
de San Isidro bei Madrid bietet untere Backenzähne dar,
worin ebenfalls ein Hnlbmond-Paar in einer Spitze ah der
Innenseite sich vereinigt, welche keineswegs einfach, sondern
eingeschnitten ist, was Kauf verleitet haben mag, aus einem
Zahn der Art auf Palaeotherium Aurelianense in
dieser Ablagerung zu schliessen. Die in der BaoNNschen
Sammlung befindKehen Überreste, woranf diese Annahme
überhaupt beruht, habe auch ich untersudht, und bei der
Menge von Zähnen, die mir von Palaeotherlam Aare-
lianense aus der Ablagerung von Geergenigmünd doreh
die Hände gingen , sehe ich mich in den Stand gesetzt tait
Völler Gewissheit darzuthon, dass «in der Ablagerung bei
Madrid diese Spezies nicht gefunden ist; die dafilr gehalte-
nen Überreste gehören vielmehr einem eigenen, dem Rhi-
noeeros, Anoplotherinm and Palaootherin m ver-
wandten Genus an , das ich Anchitherium und in
'299
der Torliegenden Spesies' Aneliit herlom Esquerrno
nenne.
Aas dem Unteifkiefer findet sich ein von aller Abnnt*
nmg freier Zahn vor , den ieh , und swar ans dem Grand
fftr den ?orlet£ten der rechten Hälfte halte , weil sein hin-
trer Halbmond eher etwas schmUler als der vordere sieh
darateUt (1840, Taf. Vlil, Fig. B 3 von innen). Die Krone
besitzt 0,024 Lftnge, 0,0135 Breite niid 0,017 Hohe, fttr den
weggebroehenen Ba§al*Walat an der Äneaeneeite ist neoh
etwas Eur Breite hinsnaanehmen. la Palaeotheriom
Aarelianense erhalte ich ffir diesen Zahn 0,018 Länge"
bei 0,012 Breite and 0,011 Höbe, do dass dieser fast nnr
Dreiviertel vom Zahn ans Spamien messen ond dabei aaflPal«
lend niedriger seyn würde. Es unterliegt keinem Zweifel,
dsss an' der Anssenseite ein Basal- Wulst vorhanden war,
der anter Äofsteigen den einfachen Vorderansats bildete,
ond dieser verlor sieh an der innern Ecke in der Kante des
yordern Halbmondes. Zar Hinterseite fortsetaend, erhebt
sieh der Basal-Walst erst in der Mitte der Hinterseite ond
verliert sich in dem ungefkbren untern Höhen^Drittel in eine
Nebenspitse, welche awischen ihm und dem hintern Halb-
iBQnd in halber Kronen-Höhe liegt und den Hinteransata haopt-
siichlich bildet. In dieser gnnaen Anordnung des Basal-
Wnistes ond der Ansätae liegt auffallende Ähnlichkeit mit
Palaeotheriom Aurelianense, worin Jedoch der
Basal- Wolst und die Nebenspitse etwas stärker entwickelt
sind. Abgesehen von der Nebenspilse erinnert der Zrahn'
in den Wulst- und Ansata-Theiien auch an gewisse Zähne
von Rhinoceros, mit denen er das gemein hat, dass die von'
Halbmonden gebildeten Groben an der Innenseite aiifIFallend
tiefer eur Basis herunteraiehen und Oberhaupt tiefer sind»
sIs in Palaeotheriom ond Anoplotheriom; gegen
Rhinoceros spricht in der ongeflihren Mitte der Innen*
Seite die Gegenwart einer Haoptspitae , an der die beiden
Halbmonde eosammentreffen, ond die dorch ihre Stellung ond
den eingekerbten Gipfel aanäcbst an Palaeotheriom
Aurelianense ond Pal. Isselannm erinnert; die mehr-
malige Einkerbung, welche der Gipfel des Zahns aus Spanun
300
darbioftet, f^ni ieh «aeh an Zfilinen von Palaeolhferiam
Aurelian^nse als individaelle Abweichong. Der Winkel,
walohen Jeder, der beiden Halbmonde a^ der Anmeiieeite
bildet, erhebt sieh aiieh höher als in den Zähnen des letslen
Thieres. Die Wnrsei-Bildüng hatte am besohriebenen Zahn
kattm begonnen*
Die Bachenvähne aas dem Oberkiefer zeigen fast noeh
grössere Abweiejiong von Palaeotheriam Avrelia-
nense* Die BROim'sehe Sammlnng besitst deren swei^ von
denen -. einer, getanem An&ehlnss fiber die £inneltbeile ge»
wfthrt« Es ist ein «mittler Baekeneahn der rechten Ober*
kkferhälftc. Schon ans der Abbildung (1840, fig. 1) fiel
mir dessen Ver«ehiedenheit von Palaeotherinm Aare-
lianense and die Annäherang saRhinoceros ajaf« Die
Krone misst an der Aassenseite 0,0225 and an der Innen-
seite 0,02 Länge, bei 0,027 grösster Breite. Bei Palaeo-
theriam Aarelianense erhält man an Zähnen der
Art und swar ffir die Länge 0,02 and 0,018 und ffir die
Breite 0,02^(5; es gibt aber aaeh viele Zähne der Art, welehe
an der Aassenseite nar 0,017 Länge bei 0,02 grösster Breite
messen, wodareh ein ähnliches Grössen- Verhäitniss swischen
diesen beiden Thieren, wie das, welches die unteren Backen«
Eähne lieferten, sich herausstellt. Der Basal- Wulst ist weni-
ger deutlich entwickelt und weniger hoch, als In Palaeo-
therium Aurelianense. Ob av^isohen dem äossern und
Innern Haopthögel auf der Krone nach dem Vorderrand und
nach dem Hinterrand hin ein ähnlicher Nebenhfigel bestand,
wie in den Zähnen des letzten Thieres, läsSt sieh bei der star-
ken Abnatzung des .Zshns ans Spamm nicht mehr deutlich
erkennen ; die Form der Abnutaungs-Fläohe macht eine ahn-
liehe Bescha£Fenheit wahrscheinlich; fär Palaeo theriam
aber müssten selbst im abgenntsten Zastand die HaupUiUgel
höhere Spitzen darbieten, namentlich müssten die äussern
Haoptbügel eine vertikaler aufgerichtete Innenseite und eine
stärker nach innen geneigte und konkave Aussenseite besit-
zen; auch müssten sie spitzer ausgehen, und zwischen diesen
beiden Uauptliügeln mttsste ein tiefer spitzwinkeliger Ein-
schnitt sich vorfinden, der der Kaofläche dieser Hügel selbst
801
bei weit vorgeecbHttener Abnutzung ein stark getwktes
Ansehen Terieiht, das der Zahn aas Spanien nicht darbietet*;
dieser gleicht vielmehr durch Seine ebene Beschaffenheit in
dieser Gegend, so vrie durch das sweilappige Aussehe der
Tordentättssern^Ecice und auch in der Beschaffenheit derhint^rn
liossern Eclie anfPailend den obern Bacicenzähnen itt Rhlni«-
eeros, denen freilich der an der Aussenseite zwischen den
beiden Hauptspitzen sich erhebende starke* Vertikal« Wulst
80 wie der damit zusammenhISngende Bifsäl-^Wulst fehlt, wtH
rin der Zahn ans Spanien wieder Paltleöthe^iora gleicht,
an dessen Zähnen aber der Vertikal^Wulst nicht s«! stark ent-
wtekdt sieh darstellt. Darin dass der Basal- Wulst an der
Aassenseite zugleich den Vorder*' und fflnt^r^Ansutz bildet,
gleicht der Zahn eben so sehr Palaeotherlnm als ftht«
noceros;
Der andere Zahn ist ein mittler Backenzahn der lin-
ken OberkiefetüHälfte und rührt von einem nochäitern Thier
her. Seine KröniB ist so s^hr abgenutzt, diiss das Feld, wel-
ches die Abnutzung dfirbietet, statt aller Erhabenheiten und
Vertiefungen, nur drei rundliche Schnüelz-Ringe enthält. 'Di^
Aassenseite Ist weggebrochen. Ungeachtet des Alters des
Tbiers besitzt die Zahnkrone an der Innenseite doch 0,02(5
Länge, woran ich meine Vermuthung, dass der zuvor be«
sehrieberte Zahn eher einer kurzem atfs der Reihe der
Bachensähne darstelle , bestätigt fand. Es muss auch auf-
fallen, dass unter der Menge von obern Backenzähnen, wel-
che Ich vom Palaeotherium Anrelianense untersucht
habe, und -die gewiss von Tfaieren des verschiedensten Altern
herrfihrten, nie ein Zahn anzutreffen war, der auch iinr in
dem Grad abgenutzt gewesen wäre, wie der zuerst beschrie-
bene obere Backenzahn aus der Gegend von Madrid, Dik^
Anehitherium scheint daher mit den Backenzähnen mehr ge-
rieben, Palaeotherium Anrelianense dagegen mit den
Spitzern und schärfern Zahntheilen mehr gekaut oder ge-
schnitten zu haben.
Es ist ton mir bereits bemerkt worden, wie wenig ich
glaube, dass der Zahn, welchen Kauf ans dieser Ablagerung
für den ersten Milch - Backenzahn des Unterkiefers von
30S
ÜAstodon KXiC, von letztem Otoas herrührt. Die Krone
diesee Zahns misst 0,0215 Länge, 0,012 Breite und 0,01»5
Höhe. Nii^ende, selbst an den Seiten nicht, seigt sich eine
•Abnutsangs-Flftche. Die Krone besteht eigentlich nur «et
einer oväl-konischen Spitxe, welohe imch dem Gipfel hin dorch
eine in der Längen«Riehtnng laufende Kerbe den Begriff von
einer Doppelspitse nnlässt, swisehen deren Theilen im Gip-
fel uoeh ein kleines, dem einen Theil näher verbandenes
.Hübelchen sieh bu eriiennen gibt. An dem einen Kronen-
Ende wird nur eine überaus geringe Spur von einem Ansats
Jbemerkt, während an dem entgegengesetsten Ende ein star-
ker^ von der Hanptspitse getrennter Bttbel Hegt, der nach
der einoB Eelie hin in einen gekrümmten warsigen Wulst
.verläuft, wfJfher mit einem stärkern Hübelchen endigt. In
den dahinter folgenden Zähnen waren diese Theile sicherlich
jnehr ausgebildet und werden dem Zahn ein aweireihiges
Ansehen verliehen haben, was Jedoch nieht nothwendig für
Jdastodon spricht. Den kleinsten zur 2ieit von Mastodon
•n%efundenen Baekensahn ifianbe ich ans der Ablagerang
von Oeorgenigmünd (S. 36, t. 1, f. 3) bekannt gemacht so
haben. Dieser jedoch ist noch immer merklich grösser, ab
der Zahn ans Spanien^ und überdiess von ihm auffallend ver-
.schieden. Ausserdem ist mir kein kleiner Baekensahn von
Mastodon bekannt, der dem bei Madrid gefundenen Zahn an
vergleichen wäre, und die unbeaweifelt von Mastculon her-
rührenden kleinen Backenzähne aus derselben AUagerang
«eigen damit keine Verwandtschaft. Ausser der Farm sind
ea die Stärke des Schmelzes und dessen Farbe, welohe Ver-
schiedenheit zeigen. Letztes verdient um so mehr Beach-
tung, als wenigstens in dieser Ablagerung sich bis Jetzt so-
gar unter den Genera einer und derselben Ordnung eine
auffallende Verscldedenheit in Farbe bemerkbar macht, die
in einer Abweichung in der mikroskopisdien Struktur oder
der chemischen Zusammensetzung des Sehmelses ihren Grund
haben wird. Die Farbe, welche der Schmelz dieses Zahns
besitzt, ist weder die der Zähne von Mastodon nooh die der
Schweins - artigen Tbiere, wohl aber die der Zähne des
Anehitheriumsy demder Zahn wohl angehürt liabenkünnte.
Vielieicbt iat •§: etn Mikhcalim Die WurM vmv erst te
Eototehen^ sie nod -d£i Krone; cüimI sehr Itehl^ aiid>die starke
Vertiksl-Rinne iMit-hsideii Seiten der (Wurzel verräth, diMs de
sioh'SB einer Dop|ielfriinsei. «nsgebeldel; heben: würde.
.Mit! gHisaerer. Gewißheit liest sieh ein Sehnefdesehtt
dem AoojYitberium beilegen. .) Der. Gestalt nach war er ein
ebreriT Wncsel und Krane messen zssamnien 0,031 S iMng^
io gerader Linie. Die Wuneel iet gegen, das Ende hin stärw
ker gekrftnunt Von der Krene iet die eine- Hälfte wegge*
brechen, naek dem Vorbandenen bemisat ai^ die ganee Breite
saf 0,#I75 bei 0,0065* Diebe, wddirend man ftr die HObe
ksomatthr als 0^007 erMlt. Die Sebneide ist noeb nlebt
stark; abgemiiaiyniiddie^AbanteDnge^Flliofaeverrith, daes aie
sebwaeb eingekerkt war, was omn aneb -nech avm Tbell am
Sehmela ei^kennt. Dte-Vorderaeite Ist, eo weit sie Oberlie-
fert ist, giett, die Hduiters^e dag^|im mit einem atarben
Bssal-Wslat versehen, der dieser Seite nvr eine geringe napf*
förauge Gestek verleibt. Gleiek unter der Krenen^Mla iat
die Wamel an der Hinlaeraieite etwa« aa%etrieben. ^ Aneh
dieser Zafan^ der ein mittler oder Jniirer Sobneideeahn iat^
eeigt nur allgeaMine ÄbnUoblKeit raitden SebneideEähnen teil
Palaeeiheiiam von ongeflihr deilielben GrOsse , indem letste
gewttbnlieb 'dieher sind ond .höhere Kronen besiteen«
Yoa einem kleinem Sobneidesahn findet sich die noeh
nidit atark abgemitete Kreae ?or, woran nnr eine der Eoben
seitlich akgenutxt ist^ was vevrith, daes den* Zahn der reehte
fiassere ist. Er rtthrt wahrsehelnliefa von derselben Speaies
her, der dergvdsi^ere Siehneldeeafan e^gehört, ond es war
alsdann der obere Schneidezahn oeeh eioauil so gross ab
der änsaere. untere. Die Krooe iet nach der Sehneide hin
0,008 hreiti und die weggebreehcne Wnrael wer unter der
Krone 0,005 stark. Die Abnütcongs-rFläefae ist elnfiioh, eiit
BasalTWnlst wkrd: nifebt bemerkt und die Uinterselte kt nicht
allein niebk nap£fö^niig vertieft, seitdem eber neeb mit einer
Andentang eines .VerdauiUKiels vierseben^ . Die Kufpsteik'-*
sehe Samailnng besiiat ebenfklU einen ZahB der Art, jedecb
dorchKanen stark abgenutzt, .der der innere untere Schnei-
dezahn zaseynaebeint. Die Abnutanngs-fäehe anf der Kren«
iKt sehwadi bftlimiondföniiig gekrüiniiit; In der Basal-Clegend
erhält man für beide Dordhmeeter der Krone 0,M76 and
QfiW^ und ?on der gegenwärtig«! Zfthh*Läsg!e von 0,02 kom-
men O^OOd auf die Krone« -Per änofere untere ScbneidlB-
nälin würde dem VerhäitnUs nngepsMt eeyn, da« ein Zahn
von Gemrgemgwtünd (a. a. O. t. S, fig. 71 , S. 80), den ieh
fiir den änsaern nnt^ravSehneidecalin. von PaiaeotherinHi |
Aurelianense halte, darbi^teti I
Unter den. KmMshen ildlt vor ÄUem ein Nagelglted i
mit geepaltener 8|^itae oder Vorder^ Ei^de auf. Diese 6a«
b^lnng ist, nngeaehtet das 4&nssersten Enden weggebreohea i
soid, dentlich zu (erkennen« Es Ulk ein mittles Zehen- oder
FingerrGlied^ Rbinoeero8,A;no^1oiherinni«idFaiaeo- |
therium bieten, nichts Ähnliohee dar.. Aneh ist. 4as GUed
sehen an und für sich verhältnifaamäsig länger^ als in diesen
Thieren, .»nd dakri sohwaeli g^rttmmi. Ausser Her. Gelenk*
fläehe, woiiiit dieses •Glied \in dss daranffeigende ^lenkte,
besteht, unten eine schräg . nach vorn . abiallendet VerdM^nng, |
und 2u beiden Seilen dennelbeii üegt die feränmige^Atündiuig \
eines Gefilssgangs,mit' dem jede Hälfte: des. NagdgUeds ver-
a^en ist, was aach an» der v6iidern Brmdtfläehe. ersehen
werden kann. Dieses Glieds ward .erst, in der • ungeiähreii
Gegend, der Gabelung rauh, und. seine hintere Gelenkfläoke
ist mit einem dentlieh ünt^raehJedenenRandreiagefasst. An
der binttoen Gelenkfläohe besttst.der Knoebeu fiberhanpt
0,03&S ^Breite- nnd 0,02 Höhe mit dem nntern Fortsate, vor
wachem man nur <0,01S5 Breite erhält,^ die am Anfang der
Gabelung 0^0105 bei 0^009& Höbe misst« Vom Glied is^ über*
haupt 0,OSi Länge üb^UeCert.
Die BaoNN'sche Sammlung enthält ferner von einer nnt^
len Zehe dss Glied , woran das Nageiglied der andern Seite
einlenkte. Im Allgemeinen gleicht es anffsllend dem von mir
yonGeorgemgmüni Taf. 14, fig.' i02 abgebildeten, wahrsdieui-
lich von Rhinooeros herrührenden Glied, nur dass ee ein
wenig kleiner und anmal hinten auffallend niedriger ist, wo*
ran haaptsHchlieh Schuld ist, dass statt eines Qneerleisten«
artigen Wulstes hinten an der Unterseite eher eine Queer«
BdÜDne besteht. Ungeachtet dieser Knochen nicht gans so
305
breit ist, ak der von Georgetügnittnäj so ist doch die eigenb*
liebe Gelenkßäclie liinten breiter, vorn aber an der Stelle^
wo Abs Nagelgüed einlenkte , schmaler als in letztem ^ und
es müssen diese Abweiehongcui am so mehr auffallen, als
beide Knochen üngeführ gleiche Lfinge besitzen,* oder der
Knochen aus Spanien eher noch etwas länger sich darstellt.
Letzter niiisst 0,027 grösste Länge , am hintern Ende fast
0;02$, am yordern 0,024 gr$sste Breite; die ganze Höhe'
am hintern Ende beträgt fast 6,0145, am vordefrn 0^013.
Unter den Hand- oder Füss-Wnrzelknotihen der Brokk'«
sehen Sammlung verdient ein grössrer Beachtung, der zu*
nächst an das os äemilunare in Pafaeotherium medium-
(CüviBR, III, S« ll#, t 19, f. 1 und 3 t) erinnert, dessen
AbbÜdung aber nicht ToUkommen damit äfoereinstimmt.
• Palaebmeryz,
Überreste von Wiederkänern ans dem Tertiär-Gebilde
des Oerro de 8tm Müro erhielt ich nur durch die-KupsTfem' -
sehe Sammlung Gelegenheit kennen zu lernen. I^h wa^ über-
fsscht durch meinen Palaeomeryx Scheutshzeri, dessen
Reste EzatJERRA als G e r v n s M a t r i t e ns i s bezeiehnet. Ich*
habe davon folgende Überreste untersucht
Dritter Ersatz-Btickenzahn der rechten Ünterkieferhälfte.
Die Krone ist fast 0,011 lang and a,006 breit. Von den
beiden Falten in der vorderh HälfEe der Innenseite ist di^
zweite breit und tief und mehr einem Thale ähnlich, die vor-
dere aber kurz und schnial; von den beiden Falten der hin-
tern HäUte ist die 4iintelre' schmal, aber etwas länger als die
vordere, welche sich weiter ins Innere der Krone unter
Bildung eines o^rAlen Grdbchens erstreckt. IHe auf die un*
gefthre Mitte kommende Hanptspitze - ist vorn nicht stark
eingedrückt^ nnd lässt' von oben gesehen nur einen schvra^
(Shen einspringenden Winkel erkennen, bi Grösse und Ge-
stalt gleicht der Zahn am meisten dem im Unterkiefer dew
selben Spezies von Wiesbaden, worin aber die Hauptspitze
mit einem deutlicher ansgedrttckten Winkel verbunden und
die vordere imYere Kante dieser Spitze '^ohv<rach' gekerbt er-
scheint , Abweichungen , denen nur individneller Werth
beizulegen Ist. Der Vord^ransatz ist' im Spanischen Zahn
Jabrgaog 1844. 20
306
schwach and mehr nach der Aii«6en9e{te hin. angedeutet, von
einem Hinteransatz wird eigentlich nichts wahrgenommen«
Im hintern äussern Theil liegt eine unverkennbare Andeu-
tung zur Halbmondform ausgedrückt.
Vorletzter und vorvorletzter Baekenzahn der rechten
Unterkieferhälfte noch mit einander vereinigt. Diese deaten
ein zweites Individuum von Palaeomeryx Schenchzeri
an. Der vorvorletzte Zahn misst 0^0125 Länge I^ei 0,00$^
Breite und der vorletzte 0,0125 Länge bei fast 0,01 Breite.
Auch diese Zähne gleichen sehr denen in der bei JViestaden
gefundenen Kiefernhälfte. Der Vorder- und der Hinter- Ansats
sind nicht auffallend stark; erster wird nach aasseji hin deut-
licher. Die Basal-Spitze an der Aussenseite ist kurz, aber
deutlich. Der hintere Schenkel des vordeirn Halbo^ondes
stösst zugleich an das hintere Ende der vordem und an das
vordere Ende der hintern Hanptspitze, während der vor-
dere Schenkel des hintern Halbmondes frei . endigt« An der
hintern Innern Ecke sind Halbmond und Hauptspitze, durch
einen schwachen Einschnitt getrennt. Nur die vordere Haupt-
spitze besitzt am hintern Abfall eine schwache Nebenspitze;
beide Hauptspitzen sind nicht auffallend scharf gezielt; Der
für Palaeomeryx bezeichnende Wulst an der Hinterseite des
vordem Halbmondes ist am vorletzten Backenzahn deutlich
vorhanden, hat aber schon der Abnutzung unl|erlc^en, die
am vorvorletzten Backenzahn so weit vorgeschritten ist^ dass
hier vom Wulste kaum mehr eine Andeutung üb^jg ist. Nach
der Abnutzung zu urtheilen war di^ Thjer völlig ausge-
wachsen.
Vorvorletzter Backenzahn mit dem letzten Milt^h-Backen-
cahn der rechten Oberkieferhälfte. Diese Zähne sind noch
durch ein Stück Kiefer miteinander verbunden. Der letzte
Milchzahn misst 0,0105 Länge bei 0,0085 Breite, der vor-
vorletzte Backenzahn aussen 0,011 Länge bei 0,01 Breite»
Die Bildung entspricht vollkommen jener der ^ähne von
Palaeomeryx. Am vorvcrletzten Backenzahn sind die beiden
Hanptspitzen der. Aussenseite. aussen stark und scharf ge-
kielt, und beide am vordem Ende mit einem starken Neben-
spitzen-artigen Theil versehen, zu dessen Bildung auch das
307
hintere Eode der Aussenseite Anlage aelgt. Der hintere
Sehenkel des hintern Halbmondes ist an der änsseru Ecke
nur schwach von der Hauptspitse getrennt und besitzt an
der Innenseifte eine kleine Erhabenheit. Der vordere Schen-
kel des hintern Halbmonds ragt in den einspringenden Win-
kel, welchen die beiden Hauptspitzen auf der Krone bilden,
ganz hinein; der hintere Schenkel des vordem Halbmonds
legt sich dem zuletzt genannten Schenkel dicht an, ist aber
fflerklleh kürzer als dieser, und zwischen beiden scheinen
ein. paar kleine Unebenheiten zu liegen; der vordere Schen-
kel geht vollkommen in die äussere Nebenspitze über. Ein
Vorderansatz ist zumal an der inneren Hfilfte der Vorder^
Seite angedeutet; von einem Hinteransatz wird niehts wahr-
genommen. Die Kronen-Basis ist an der Innenseite schwach
wolstftrmig aufgetrieben und zeigt eine sehr kleine Basal-
Spitze. Die Zusammensetzung des letzten Mildizahns sieht
auf den ersten Anblick verworrener aus, als sie es wirklich
ist. Nach votn wird die Krone merklich schmäler, ohne
sieh gans zuzuspitzen; sie ist niedriger als die Krone deS
dahinter folgenden Zahiis ; an der Aussenseite aber sind
Haupt- and Neben-Spitzen in derselben Deutlichkeit entwi-
ckelt, und die Theile stehen zumal in der vordem Kronen-
Hälfte ein wenig schräg hinterwärts geneigt. Ein Hinter-
ansatz ist nicht ersichtlich. Der hintere Halbmond ist volt-
kommen deutlich ausgebildet, nur fehlt die scharfe Tren-
nung von einem vordem: es ist selbst die Cneiienheit an
der Innenseite des hintern Schenkels vorhanden und fast
noch dentlieher ausgebildet als im darauffolgenden Zahn, und
auch die Unebenheit an der Aussenseite des vordem Schen-
kels fehlt nicht. Während sonach die hintere Hälfte der
Zahnkrone ganz dieselbe Bildung besitzt wie in den darauf
folgenden Zähnen, ist die vordere Hälfte mehr nach vorn
auf Unkosten der Breite verlängert, wobei der hintere Schen-
kel des vordem Halbmonds verkümmerte und der vordere
Schenkel mehr zu einer mit dem hintern Halbmond zusam-
menhängenden Wand an der Innenseite wurde ; die vordere
Hanptapitze hat eine schrägere Stellung nach innen genom-
men, und die vordere Nebenspitze bildet, wie es scheint.
308
mit dem Vorderansat« einen kleinem vordem Theil der Zahn-
Krone y deren Beschaffenheit nanmehr leicht verständlich
seyn wird. Von einem andern Individuum fand sieh der
vorvorletste Baekensahn der rechten OberkieferbXlfte vor,
den ich noch von der Gesteins-Masse entblösste, wobei ich
fand, dass er einem Kiefern-Fragment angehört, an welchem
die weiter vorn gesessenen Zähne schon eur Zeit der Dm-
hüllnng VOR der Gesteins-Masse gefehlt haben, von den dahin-
ter folgenden war wenigstens der nächste vorhanden, er ist
aber jetst weg^ebrocfaen* Der bestehende Zahn besitst €,011
Länge an der Anssenseite bei 0,01 Breite; er ist dem im
cuvorbeschriebenen Fragment in Jeder Hinsidit ähnlieh und
auch kaum stärker abgenutst.
Letzter Backenzahn der rechten Oberhieferhälfte. Die-
ser Zahn ist für Paiaeomeryx Schenchzeri fast so
gross. ,Es kommen zwar auch im Tertiär^Gebilde von Wei-
senau etwas grössere Zähne vor, von denen ich noch nicht
weiss, ob sie dazu gehören werden. Der Zahn aus Spanien
besitzt an der Anssenseite 0,018 Länge bei 0,014 Breite in
der vordem Hälfte. Er rührt von einem alten Thier her,
und ist so tief abgenutzt, dass die Grenzen zwischen den
Hauptspitzen und Halbmonden nur in zwei halbmondförmi-
gen Gruben, die in einer gemeinschaftlichen Abnutzangs-Fläche
liegen , bestehen. An der inneren. Hälfte der Vorderseite
war ein Ansatz vorhanden, ein eigentlicher Hinteransatz fehlt;
die Spitze an der nicht auffallend aufgetriebenen Baeis der
Innenseite ist niedrig , aber stark und flach. Der Mangel
einer hintern seitlichen Abnutzmigs^Fläche bestätigt den Zahn
als letzten.
Der Schmelz der Zähne ist Bei den Wiederkäuern heller
und mehr gelb als bei den Dickhäutern; noch heiler sind
KnochemSobstanz und Wurzeln, am hellsten der Kiefer-
Knochen, der dabei immer noch ins Gelbliche spielt.
\on Knochen des Paiaeomeryx Schenchzeri ge-
denke ich zuerst eines linken Astragalus, in Grösse und
Gestalt denen vollkommen ähnlich, die ich von fieser Spe-
ziea aus dem Tertiär - Gebilde von WeUenau kenne. Die
Länge betrug an der nur wenig besehädigte» Aussenseite
309
oiodesteDS 0^0279 an der Innenseite Oj0^&, die Breite an
der Oberseite 0,016, an der Untoreeite 0,017 und die Hdhe
oder Dicke des Knochens 0,014.
Erstes itngergUed. Der liintere od«r obere Odenkkopf
febk; ohne denselben ntisst der Knochen 0,027 Länge ; am
obera Ende, so wie es jetet beschafSsn ist, erhält man 0,013
Hohe bei 0,009 Breite, am antern Ende 0,0OB Höhe bei
0,000 Breite. Die linke ist die weniger gewölbte Nebenseite.
Zweitee Glied von eineol andern Finger , als der, von
welchem das snverbesokriebene 61ied herrührt. Es besitst
0,01S gniuse Länge ^ an der obern Greleahfläche 0,011 Höhe
Bad 0,009 Brrite, an der en^egengesetsten 0,01 Höhe wsnA
0,007 Breite. Die weniger gewölbte Nebenaeite ist die
rechte. Die untere Gelenkfläche spitzt sich auf der Ober-
seite hinterwärts an.
Diese Finger-Glieder sind denen von Palaeomeryx
Schencbaeri vollkommen ähnlich, and es gilt Diess auch von
einigen damit vorgefundenen Hand- und Fiiss-Wuraelgliedern.
Ihre Farbe ist, wie die der Knochen im Gebilde bei Madrid
überhaupt, weisslich und lässt sich am besten ab Rahm-
gelb beaeichnen.
Das Gebilde, worin diese Knochen am Cerro de San
iHdro sich finden, ist von stanbgraner Farbe und feinsandig ;
hie und da leuchten daraus grössere Quarz-Theiichen hervor,
welche mehr oder weniger krystallhell , auch milch weiss,
seltner ziegelroth sich darstellen. Unter der Lupe gleicht
das Gestein einem feinen Molasse-Sandstein mit Theilchen
gelbiichweissen Glimmers oder Talks, die, gleich den Feldl-
spath-Theilchen , meist der Verwitterung unterlagen. Es
fällt nicht schwer, das Gestein awischen den Fingern zu zer-
reiben, wodurch diese eine Glätte bekommen, wie beim Zer-
reiben von Talk. Salzsäure löst nur einen geringen Theil
anter schwacher Gas-Entwickelnng auf und ohne die Gesteins-
Masse weiter zu verändern; der Gehalt an kohlensaurem
Kalk ist daher nicht beträchtlich.
Die fossilen Knochen ans dem Tertiär-Gebilde am Cerro
de 8€m leidro gehören bienach grösstentheils Pachydermen
,an, und sonst nur Wiederkäuern. Unter den Pachydermen
310
ersoheinen der in beiden Erd*Ilftlften*an keine Breite grfiati-
dene Mastodon angnstidens; femer Schweins-artige
Tbiere, von denen das Genus sich noch nieht bestimmen iässt
and worunter Zfihne, welche sunäohst an Sus palaeo-
choerus erinnern, und endlich ein eigenes mit Rhinoce-
ros, Anoplotherium and Palaeotberinm verwandtes
Tbier, das ich Anchitherinm Esqnerrae genannt habe.
Die Wiederkäuer scheinen zweien Speaies anzugehören, wo-
runter der der Molasse der Sckmeüx und den Tertiär-Gebil-
den des JUittelrkrinüehen Beckens häufig zustehende Palaeo-
meryi Scheuchzeri* Auf diesen Befund werden die
Angaben meiner Vorgänger über Genera and Spezies zarflck-
zufübren seyn.
K
Zur
Geogiiosie von inner-Afrika, .
von
Hrn. Dr. H. Girard.
Im dsCiiehen Thail von Zentral- Afrika^ wie es unsdarch
die vor Karsenn pabiizirte vortreffliche Karte des Hrn. Liea-
tenant Zimmrrmann bekannt geworden ist, zeichnen sidh drei
grosse Gebirgs-Systeme als bedingend für die Konfiguration
der Oberfläche deatlich heraos. Das eine östliche gehört
Abesrinien^ das «ndere westliche dem Lande i>ar/iir an, und
das dritte sfidliche bildet die immer mitten in die Karte von
Afrika aafs Ungewisse hingezeichneten Mand-6ehirge. Das
östliche, dessen östlichem Theil uns ROppcl kennen gelehrt
hat, umgibt den grossen See von Ikana und erreicht in der
Gegend der QueUen des Taeazxe die bedeutendsten Höhen,
welche bis 13,000 Fuss betragen, während der westliche
Theil, in dem die Quellen des blauen'Nils liegen, 1000 Toisen
nicht abersteigen soll. Aas sttdiiche und sfidwestliche, über
dessen Erbebung nichts bekannt ist, bildet die Wasserscheide
zwischen den södlichen Zuflüssen des Nils, denen des Ooschßp
und andrer südöstlichen Ströme und jenen Gewässern , die
sich nach Westen dem Innersten von Afrika zuwenden, und
bildet so die erwähnten Mond-Berffe. ' Das westliche öder
nordwestliche endlich zeigt im Jebel Marra einen Mittel-
punkt , von dem einige Zuflüsse gegen Süden zum Bahr-el»
Ahiad gehen , die meisten aber gegen Westen ihren Lauf
nehmen. Es ist bemerken swerth , dass vom Jebel Marra
dorchaas kein Äbflnss gegen Osten stattfindet , sondern dass
312
der Nileh oder KailaA sich hart an einem Höhen-Zoge nach
Süden hinabdrängt, der im Znsammenhang mit den östliehern
Gegenden die Gebirge von Kordofan bildet. In der Aosdeh-
nung dieser Gebirge tritt schon die Kichtang hervor , welehe
späterhin im obern Laufe des Nils sich geltend macht, näm«
lieh die Richtung von SSW. nach MNO. Der NU wird in
Nubien vi^lederholt gezwungen, seine nördliche Richtung zu
verlassen, um dieser zu folgen, und erst in seinem mittlen
Lauf wendet er sich, wie es schein^ neuen Bedingoiigen
folgend gegen Norden mit einiger Abweichung nach Westen.
Zwischen dem östlichen und südlichen Gebirgs-Stocke
befindet sich noch ein nicht ausgedehntes, aber erhabenes
Gebirg, welches den westlichen Theil des Landes Enarea
bildend, si9h bis in das Königreich Bari auszubreiten scheint
und in Enareg eine Höhe von 1229 Toisen erreicht. Sttd-
lich davon breitet sich ein Smqpfland aus, ii^ dem der obre
Goshop .üieMity und, wenn es erlaubt ist Vermutbungen so
weit zu fuhren, so ist .auch noch, weiter sttdlicb kein Hoeh-
gebirg zu erwarten, da südlich vom. Go^kop nur Kaffee und
Baumwolle gebaut wird, worauf ein steiler Abfall gegen
Süden folgt, dann aber. ein Salzsee und endlich Gold^führ
rendes Land angegeben ist, Letztes £rscheUiungen, voil denen
der Salzsee eher auf trockene Steppen oder Hochebenen, das
Gold -führende Terrain aber anf Tiefländer schliessen lässt,
in deneni Tbon und Sand sich abzusetzen vermochten.
Solch ein Gold-führendes Vorland scheint sieh im Mittel-
punkt dieser Gegenden, «wischen dem Hochlande von Enarea
und Bariy dem obern Lauf des Bahr^el^AÜad und den Ge-
birgen von Kordofan^ Sennaar und Fa%oU auszubreiten.
Es ist eine Gegend, die einen Theils von Ackerbau treiben-
den Negern bewohnt wird, in welcher andern Theils weite
Ebenen mit hochgewachsenen Gramineen bedeckt sind, in
denen viele Elephanten weiden, und die zuletzt gegen Norw
den dnr^h einen 30 Meilen breiten Gürtel eines Goldsand-
führenden Terrains begrenzt wird. Es sind die Ebenen,
durch welche der Sobat (französisph Saubat geschrieben) mit
seinen Nebenflüssen zum Bakr-el-Abiad gebt« Proben von
den Ufern des Sobat bestehen theils in einem Gliminer«
313
hultigen ^nnlicilgeiblBii Sande, theils in brminflefawareeni, oikri*
gern Thon, theilis in einein hellgrauen kalkigen Sande, theils
In einem Konglomerat, das ans kleinen graagelben Kalkstein*
Broeken suaammeagdMieken ist.
Der Sand, wo er rein, d. h. ohne Tbon ist, bestebt aoS
fielen kleinen gelbliehen ftiiatfBk6rnern,:sebr wenigem röth-
lichem Feldspath, einigem Bränneisenstein ,. der aneh mit*
unter die daarskeimer ftbereieht, etwas- towbaebbrannem
Glimmer und ans kleinen Körnern eines sehwarsen Minerals,
dessen Natur sieh nickt genau ermitteln liess. Diese deutet
auf den Ursprung des Sandes aus einem nieht entfernten
Glimmerschiefer oder Feldspath-armen Gneiss-Gebirge hi»;
denn befände sieh der Sand scbön weit ron de» Gebirgen,'
ans denen er entstanden, so würde er keinen GHimmer und
besonders keinen gefiirbteD Glimmer mehr enthalten. Diesem
Sande gans ähnlieh, nur etwas gräber im Korn, das aber
doeh nur höchstens Hirsekorn-^Grösse erreicht, ist ein Sand
vom Ufer des Bakt^l^AHai im Königreich £arii er enthält
haoptsäehlich Qnars, ausserdem aber mehr GUmmer als der
vorige, und viel mehr jener schwarsen Körner, ron denen
sieh hier nacbw^tenlässt, data es Hsviibtende ist. < Es stammt
diese entweder aus Syenit- nnd.Dionit-Atassen, wie sie nicht
selten im Gneiss- und Gllmmerseliiefor-Gebirg vorkonimen,
oder sie könnte auch* vulkanischen Ursprungs seyn, da die
Laven des an der Nord^-Grense dieser Ebenen gelegenen
Jehel Ihfafaungh (franaösiseh Ti^mfan geschrieben) dieselbe
in grosser Häofigkeit enthalten. Der Berg ist offenbar ein
erloschener Vulkan und der erste ans dem Inn«ra ven
Afrika bekannt gewordene. Br erhebt sidi wahrscheinlich
aus einem basaltischen Plateau, d^in Basalte mit Olivin ' und
Aogit koounen an ihm vor, während rotbbraune poröse La^
ven mit grossen abgerundeten Hornblende^Stöcken , so wie
dunkeilgrdue TuflEs, aus lauter kleinen aitUigen Lävto*«Broeken
and feiner Asche, gebildet, »seine Umgehung beded^ea. Der
Tuff sowohl als die Xaven enthalten dnrebaus keinen glasir
gen Feldspath, lioch eeigt sieh Bimsstein unter ihnen j son»
dern alle Produkte des Vulkans setieinejfi nur ei« umgeschmolr
9ener Basalt «u seyn. Dieser Basalt wird noeh dadareb
314
merkwürdig» dAss er ausseid ganzen Kugeln sehr seliön gtttn
gefärbten Olivins, auch viefe einzelne ansgebiidete KrystalU
von Olivin In seiner Grundmasse enthält, so dass er wohl
das Muttergestein jener im NU vorkommenden berühmten
Olivtn-Krystalle seyn könnte. .
Die vulkanische Thätigkeit scheint nicht weit verbreitet
gewesen v,\i seyn ; denn nur am Nord-Rand dieses Kessels,
der wahrscheinlich einst ein grosses Süsswasser^Beeken war,
ist sie entwiekelt, und die Gesteine des Setmaar im Norden,
die des Fazokl und Landes Bertat im Osten, des Landes
Bari im Süden und des Kordafam und Jebel Tita im Westen
sind andrer Natur«
Die Sammlungen, wetche sieh hier belinden and zum
Theil von dem Hm« Dr. Werhe herrtiiren, der sie auf der
ersten Expedition» welche der Pasefaa von Agfpten im Jahre
1840 SU Aen Quellen des jffoir-'e/^^Mad aussandte, gemacht
hat, zum Theil der wissensohaftlichen Freigebigkeit des Hm.
RusssooBR zu verdanken sind, geben interessante Aufschlüsse
über die allgemeinen geognostischen Verhältnisse dieser kaum
entdeckten Gebirge.
Die Kette der ii^fMerge besteht in ihrem südlichsten
Theil nach mehren Proben aus Gneiss und GHmmersehiefer,
von denen eine vom südlichsten Punkte, den die Expedition
erreichte, genommen ist, und zwar „von den Katarakten im
Lande Bari^ nb. der Felsen, - der die Expedition vom weiteren
Eindringen in das Land abhielt'^. Es ist Gneiss, der aus
weissem Feldspath und vielem weissen Glimmer besteht, und
Gtimraersehiefer, der viel körnigen, bröckelnden, weissen
und gelben Quarz, keinen Feldspath und kleinsohuppigen
schwarzen Gäimmer enthült.
Aus den Hochgebirgen von En&rea besitzen wir leider
keine Proben; aber die Gesteine des Landes Bertat^ des
FumU und Sennaar sind durch Hrn. Rossbogsr wohl bekannt
Es sind im Lande Beriat und im südlichen Theil des FaxoU
Granit- und Gneiss-Gebirge, diesen folgen gegen Norden
Ghloritsehiefer (hier wahrscheinlich das Gold*bringende Ge-
stein), Glimmerschiefer und endlich im Sennaar auch Thon-
schiefer. In diesem Thonschiefer, der an einigen Stellen
315
sehr Terfindert , gleichsam gefrittet ist y setzen GXnge von
Granit auf, so dass aach hier, wie an so vielen anderen
Stellen, der Thonsohiefer als älteres, der Granit als jhnge-
res-Gnstein erscheint. Granite treten am Bahr^^eUAiiad im
Jebel Njemadi oder Jemati ebenfalls auf, theils blassrothen
Ftfidspath, weissen Albit, graneii Quarz and schwansen Glim-
mer fahrend, theils ohne Albit nar ans dunkelrothem Feld-
Späth, weissem Qoarz Und schwarzem Glimmer zasammen-
gesetzh
Äfanliehe Gebirgsarten, Granit, Gneiss nnd Glimmerschie-
fer, finden 6icfa in Kordofan ; indess treten hier gegen Süden
anch Diorite, ans weissem Feldspath, grüner nnd schwarzer
Hornblende und Körnern von Titaneisen bestehend, und am
Jehd Tira auch Chloritschiefer auf. Am eigenthümlichsten
jedoch ist das Vorkommen von Klingstein, der von Koldad"
ichi (anch Kodalgi nnd Koldagi geschrieben) in der Rüssbo-
GER'schen Sammlong sich befindet. Das Vorkommen von
Klingstein lässt in der Regel anf eine bedentende Entwick-
lang basaltischer Gesteine in seiner Nähe schllessen ; indessen
ist mir vor Kurzem ein Vorkommen bekannt geworden, wo
derselbe gans ohne alle Basalte auftritt, in der Nähe von
KUsyUhoja am linken Ufer des Ural in der Kirgisensteppe *,
and es ist daher vom Klingstein nicht unmittelbar anf ein
basaltisches Terrain zu folgern.
Nördlich vor die Gebirge von Kordofan und Sennaar^
an die sieh noch der Berg von Mandera^ welcher aoA Syenit
besteht, im Osten anschliesst, legt sich eine Sandstein- nnd
Homstein-Bildung, jenen glusigen Sandsteinen ähnlich, welche
sich so verbreitet in AwNüUscken Wüste und noch anste-
hend bei Kairo finden, die wahrscheinlich zu den Jüngern
Tertiär-Gesteinen gehört. Sie bildet den Jebel Mussa, von
dem sowohl Russegoer als Dr. VITerne Proben gegeben ha-
ben ^ der aber leider auf keiner Karte zu finden ist. Rus-
ssoosR fügt auf seinen Etiquetten noch hinzn „am Bair-eU
Ähiad im östlichen Sudan''.
So sohliesst sich das geognostische Bild dieser Gegenden
C^T. HELMBRssri, Reise in Vral^ Ilf *i3S.
816
dahin ab, dass wir allgemein verbreitet Oranifc-, Gneiss-nnd
Glimmerschiefer-Gebirge haben, mit denen Thonschlefer, Chlo-
ritscbiefer und Diorite vorkommen. Alles jene ältesten Bii^
dangen, denen, wie es scheint, anmittelbar jene gans jongen
Gesteine, der Basalte, Klingsteine und Vulkane sich anschlies-
sen, die, so wie die Sandsteine, in der Zeit der Tertiä^
Periode sich entwickelt haben. Vielleicht haben die Kalk-
stein-Konglomerate, welche sieh amSobat finden, ihren Ur-
sprung in Kreide-Kalksteinen, denen sie dem Äussern nach
wohl angehören könnten; und wäre Diessder Fall, so schlös-
sen sich die geognostischen Verhältnisse des östlichen Zea-
traU Afrika gans denen von PaUi^tiaßy Sgrkn und Klein^
Arien an«
BriefwechseL
Uittheilungen au den Geheimenratb Y. Leonhard
gerichtet.
Stuttgart f 20. Desavb.- 1843.
Auf mittelbarem Wege wurde mir kfirzlicfa ans New- York fol-
gende Mittheilnog: „leb sende Ibnen über Havre ein Stuck von aus
Zangebar (eiuer kleinen Insel an derOstkuste von Afrika ^ in der Meer-
enge von Madagaskar) eingeffibrtem Kopal, in dessen Mitte sieb in voll-
kommenem Znstand ein Insekt' befindet, welches ob ne Zweifel einige tau-
send Jabre darin verscblossen gewesen. Jemand, der mebre Reisen da-
bin gemaebt bat, versicbert mir, dasTs dieser Kopal 20 Fuss unter dem
Sande aosgegraben werde, und dass Innerhalb 30 Engl. Meilen kein
solcher Baum zu finden ist, ans welchem der Gummi entspringt^^
Das fragliche Insekt scheint eine Blatta zu seyn; in einigen rotien
Stucken dieses Kopals , dem noch Diluvial^Sand anklebt , fanden sich
Ameisen und Spinnen eingeschlossen, und der Kopal scheint demnach
ans dem Innern des 5stfiebeD Theils von Afrika hergescbwemmt wor-
den zu seya.
Hehl^
Qalka, 1%. Noyemb. 184$.
Die Scbrift, welche ich Ihnen hiebei sende'*', umfasst eiiie kurze
Übersieht der geognostlschen Verhältnisse Thüringens und der angren-
zenden Gebirge und wurde zunSehst durch einen seit zwei Jahren in
diesem Theile UmfecAltf^Viff gebildeten naturwissenschaftlichen Verein ver-
anlasst. Er hat sich gemeinschaftliches Streben zur nftbern Erforschung
* Über&icht der geognostlschen Verhältnisse Thünngtnt und de« H0rseSi zur Er^
ISutenrng meiner oryktognostlsch-geognostischen Skizzen dieser Gegenden, Gotha 1843^.
318
der natorbifltoriscben Merkwürdigkeiten 7huringeH$ cam Ziel fpenetzt.
Nicht geriog; ist unter seinen Mitf^liedern die Zahl derer, welche sieb
für die Geognosie interessiren , einen Zweige der Naturwissenschaftro,
der ja namentlich durch Ihre erfolgreichen Bemühungen mehr und mehr
populär wird. Für eine künftige speziellere Untersuchung der hiesigen
Gegend in geognostischer Beeiehung und Behufs einer festeren Begrün-
dung des Interesses für dieses Ziel schien es mir nicht unangemessen
an seyn, eine gedrängte Obersicht des in dieser Beziehung bereits Be-
kannten zu geben« So entstand die voratebende Gelegenheits-Schrift.
Um dem ebenerwähnten Zweck entsprechen zu können, zeigte sich eine
nähere Betrachtung der geognostiscben Verhältnisse der^an Thüringen
angrenzenden Gebirge, des Harzes und des IMrwger Waides unerläss-
licb; der Schlfissel zur Lösung mancher ausserdem rätbselbaften Erschei-
nungen im rAtrrtii^t>tffttfii Hügelland liegt im Bau seiner Grenz-Gebirge,
und umgekehrt . bietet Jenes manchen Beitrag zu einer richtigeren Auf-
fassung der letzten.
Mit dem angegebenen Hauptzweck suchte ich noch einen zweiten zu
vereinigen, nftmlieh- durcli Nachweisung des Zusammenhanges zwischen
ättssrer Form und innerem Bau einen Beitrag zur physischen Geographie
Thüringens zu liefern. Der königl. Prenss. Lieutenant von Sti>ov
hatte eine physikalische Skizze dieser Gegend berausgegebeo ^ durch
eine geognostiscb-kolorirte Karte sollte jener Zusammenhang veranschaa-
licht werden. Es wurde versucht, bei dieser Karte den buntfarbigen
Steindruck anzuwenden. Der Erfolg entsprach meiner Erwartung nicht,
namentlich scheint sich aucR die beabsichtigte Enuäsigung des Ankaufs-
Preises nicht .erreichen zu lassen , es sey denn , dass eine besonders
starke Auflage von tausend und mehr Exemplaren erfolgt.
Den verflossenen Sommer brachte ich auf einer mir recht interes-
jianten Reise nach dem Fiehielgebirge 9 Böhmer- Waid ^ nach Steffsr*
mark, Kärnihen, Krain und Tyroi hin. Leider war mir die Witterung
irährend des grössern Ti^eiles der Zeit sejir imgünsfig.
H. Crnikbr.
BerÜHy 20. Jsnnar 1844.
Die wissenschaftlfcbe Expedition, welche sich unter Leitung des Hrn.
Prof. Lefsivs der Zeit in Ägypten befindet, hat eine Sammlang von Ge-
steinen nach Beriin gelangen lassen, die der verstorbene Dr. Wxrhe auf
der ersten Expedition gemacht hat, welche der Pascha von Ägypten im
Jahre 1840 zu den Quellen des weissen NÜs aussandte. Die so erhal-
tenen Proben zugleich mit den Gesteinen, welche das hiesige Moaeum
als Geschenk des Hrn. Russbggsr besitzt, scheinen so interessante Auf-
schlüsse über die allgemeinen geognostiscben Verhältnisse der Gebirgs-
Zöge des östlichen Zentral' Afrika zu gebeO| dass mich Hr. Prof, Ritter
I
319
nfforderICf dj^nalbtii in (kqrten Zügen sv duurakterifdr«»« Sl% erluilteB
beifolgend den so eaUUndeneo klonen Aufeats '*•
Diese sind kleine Arbeiten, zq denen ich das Material dnn Sebfltten .
uosrpr Saromlung ye^danke ; was dagegen meine omiassendtren geogoo*
stiscben Bescba||ig«ngfn (betrifft, ao moss jeb Ihnen endJicb eininal. dar-
über Nacbriobt.gebeny da ich bis jetat gans 4aTon gescbwiejgfn bebe.
Ic|i halte iniob scbo.o seit vielen Jahren mit der Oberfläcben-Beseliaf*'
feobcit. nnsrer Gegenden und besenders mit den dsrin vorkoaunendea.
Geschieben beschäftigt , hatte eine Sammlung der in den Jnra-Blöcken
Forkommenden Versteinerungen gemacht (deren Benutxnng. ich jetzt
Deinen .Freanden Bbuiich und Roshsr überlassen habe), und sp fand ea
lieb, dass ich im Anfang des Jahres 1842 den Auftr^ag vom Hrn. Ober^
Berg-Hauptmann Grafen BsoaT erbiell, den südöstlichen Theil der Afark
Brandenburg 9 mit besonderer Rücksicht auf die darin anstehenden alte*
reo Gesteine und auf die Xifigerungs-yerbältnisse der Braonkobleo, dere»
Abbau in nnsern Gegenden damals seinen Anfang nahm , geogcvostiscb
VL untersuchen. Diese Untersuchungen haben mich , da sie im Herbste
1842 durch eine Reise nach J<a<teit unterbrochen wurden, bis zum Som^
mer des vorigen Jahres beschäftigt und in den Herbst-Ferien desiielbea
htt sich eine Untersuchung d«s Flempting und der €iegend nordwestlich.
lan Magdeburg f ebenfalls im Auftrag, daran geknöpft. Ausserdem bin
ich aber mit elnigjen meiner Zuhörer im Har% gewesen und habe dort
die interessanten Zentral-Verbältnisse bei Rübehtndy im Radau-Thal^ in
der Baste und bei Bfeld mit Eifer studirt. Qann bebe ich . längere Zeit
sur Untersuchung des Jf!sfßäu$er8 verwendet und bin darauf ober Halle
hierher zurückgekehrt. Den Bericht über meine Reise im Flemming uud
im BHagdfburgUche^ werden Sie wohl in einiger Zeit in Kabstbn's Archiv
•eben, da er zu ausgedehnt war^ als dass er mir für' das Jahrbuch pas-
send scbieii, upd jetzt j^ nachdem ich A^rtfta.absolvirt habe, bin ich mit
Versteinerungen beschäftigt , die Prof. A. Ehkan .aus Kam^ckaika mit-
gebrscht bat. - So sehen Sie, fehlt .es hier nipbt an Stoif zu iotereasaii-^
teo Arbeiten, und erlauben Sie mir von'Zeit zu Zeit Ihnen die Resultate^
derselben kurz mitzntheilen , so werden Sie mich auf das Lebhafteste
verbindeB **.
H. GlRARD.
WäcMershachi 29. Jan. 1844.
Vor meiner Abreise von Gieenen besuchte ich noch die in mineralo«
gischer Hinsicht interessanten Punkte und erlaube mir, Ihnen das Resul-
tat meiner Exkursionen ^ mitzutheileq.
* S. oben S. 311.
** SchjlUbsre Veitrigt der Art werden uns inner höchst wUlkonnen Keyn. D. R.
S20
Voa ifmi^nkf bracht« ifefi di« bekannten Pbillipsif e (KaI2.(KBlk)-Hftr-
motom) in schönen Exemplaren mit; aasser diesen noch Chabatit
Der Pbillipsit findet sich hier in kleinen von i'^' bis bdchttens 3'"
langen und bis 1'" dicken Kristallen. Diese sind in BlasenrSamen eines
leicht vervrittemden Basaittuffs gewöhnlich einzeln aufgewachsen, selten
zu Drusen verbunden. Die einzige Form, welche ich von diesem Fond-
ort beobachtet habe, ist die Kernform, enteckt zur Spitzung Hber P; die
beim Harm otöm (Baryt-Harmotom) so gewöhnliche Zwillingsform schelnf
beim Anmroder Phillipsit nicht vorzukommen; bisweilen sind aber hier
die Säulen so kurz, dass die Seitenkanten der rektangulären Säule ver-
schwindeti und die Krystalle als Rbombendodekaeder erscheinen« Wo
die Krystalle aufgewachsen sind, sind dieselben gewöhnlich undurch-
sichtig , weiss und nur an den Spitzen wasscrhell. Durch Ver-
witterung werden Sie in eine dem Bol ähnliche Masse nmgewsndelt,
manchmal mit Beibehaltung der Form. Die Durchsichtigkeit, der Glas-
glanz und die Härte 'gehen verloren, und ^tatt dieser Eigenschaften wer-
den sie undurchsichtig, wachsglänzend und nehmen eine isabellgelbe, ia's
Bräunliche stechende Farbe an. In einzelnen Blasenmumen eines 'dichten
schwarzen Basaltes von demselben Fundorte findet sich ebenfalls Phillip-
sit, selten in mikroskopischen, wasserhellen, äusserst schärf begrenztea
Kryställchen der gewöhnlichen Form, gewöhnlich in hemis^häroidiscben
Massen von konzentrisch-strahliger Textur, ganz wie beim Phillipsit von
Act di CasteUoy bis zu 2''^ Durchmesser. Das Löthrohr-Verhalten fand
ich, so wie Wisbr (Jahrb. 1849, p. 22fi) an dem vofen Ati reaie gefunden
hatte; nur schmilzt der Phillipsit von Anneroä nicht so leicht fär sich
zum wasserhetlen Glase, als der aus Sieüien»
In demselben dichten Basalte kommt nlitunt^r Chabasit in milch-
weissen, undurchsichtigen Krystftllen der Kemform vor. Interessanter
. sind die Chabasit-Krystalle , welche auf einem Acker, kaum- 30 Schritte
vom Fundort der schönsten Pbillipsit- Krystalle zu finden sind. Krystalle
der Kernform gind sehr selten; die gewöhnliche Form ist die durch
Zwilliogs-Bilduug entstehende sechsseitige Doppel-Pframide. Statt der
Randecken ist stets ein einspringender Winkel, der slchi^rste Beweis der
Zwillingfs-Bildunor , sichtbar. Die Grösse der Krysttille wechselt von }
bis zu 1'' Dürchaiesser. Obgleich der Chabasit in dieser Form sehr
häufig ist, so fand ich, zwischen vielen Tausenden von Krystallen, wel-
che ich gesammelt habe, doch nur zwei vollständige.
Seit der neuesten Zeit wird bei Oiessen Bergban auf Braunstein
getrieben; wenn auch Pyrolusit etwas sehr Gewöhnliches ist, so ver-
dienen die Krystalle (welche in der Form Fig. 179 in Blum's Orykto»
gnosie vorkommen) dennoch wegen ihrer Grösse und Regelmäsigkeit
Erwähnung; die Grösse beträgt oft mehr als 2'". — Mitunter kommen
in demselben Braunsteinwerke Nester von schneeweissem Halloysit vor.
Wad und Psilomelan sind selten.
Noch bleibt mir des Prehnit's zu erwäbncDi der sich in zu kleinen
321
Drusen verbundenen KryMtiillchen (weiche der Kernforni anzugelid^
reo scheinen) von apfelgrüner Farbe als sehr «eltoer Begleiter des Wa*
veiliu auf dem Buinsberg findet.
Gbnth.
Stuttgart^ 29. Janaar 1844.
Nan denke ich bald die Fortsetzung dfr Abhandlungen über die fossile
Flora und Fauna Württembergs herauszugeben, für die ich indess wieder
naocbes Nene gesammelt habe. Von den Phytosauren aus dem weis-
sen Kenpersandstein habe ich inzwischen keine weiteren Exemplare crhal-
tfii können,, was ich um so melir bedaure, als die Ansicht über diese Gat-
tung und über die ihr in meiner Schrift über die Reptilien Württembergs
tügeschriebenen Überreste in neuer Zeit mehrfach augefochten woiden ist«
Diess hat mich denn auch veranlasst, die vorhandenen Exemplare und das
darüber Gesagte aufs Neue zu prüfen, um, falls ich mich etwa von der Do*
ricbtigkeit meiner Ansicht überzeugt hätte, Diess ungesäumt durch Ihr Jahr*
bncb zur Kenntnis« der Paläontologen zu bringen, welche meine Schrift
mit so viel Nachsicht aufgenommen hatten. Bis jetzt habe ich jedoch
noch keinen Grund gefunden, die von mir in meiner Abhandlung ausge-
sprochene Deutung dieser Überreste im Wesentlichen zu ändern, wenn
auch der Name Phytosai^rus nur der Ausdruck einer Hypothese ist,
für welche die atompfe Form der Backenzäluie und ihre sonstige Ähn-
lichkeit mit den Zähnen des Iguanodon angeführt werden konnte, ob
sie gleich nicht wie die Zähne des letzten abgerieben sind. Der Name
Pbytosaurus wurde indess jeglichen falls als Gegensatz gegen die fleisch«
fressenden Saurier oder a|K Familien-Namen bestehen können, wenn er
aoch für die beiden Gattungen Cylindricodon und Cubicodon vor*
erst nur hypothetisch beibehalten werden sollte, da allerdings nicht
erwiesen ist, d««8 diese Reptilieo Pflanzenfresser waren.
Jäger.
Bonn, 5. Febr. 1844.
Eine Geschäfts-Sache führte mich in den Herbst-Ferien nach Bertin
uad Schlesien, Ich benützte die Gelegenheit und besuchte das Riesen*
Gebirge, um die dortigen Granit-Gänge, eine Analogon Ihrer Gänge, ken«
Den EU lernen. Bei schönem Wetter ging ich am 24. Sept. von Warm*
hrunn ober den Kynast nach der Grubenhrute. Den andern Tag schlug
aber das Wetter um: Regen und später Scimee traten ein, und ich wurde
so fürchterlich eingeschneit , an manchen Stellen 3' hoch Schnee , dass
ich wie ein Gefangener 3 Tage lang in einer einsamen Wohnung unter
Röbbzahl's Kanzel, bei — 1<* bis —2® änss. Temp. zubringen musste.
findlicb am 4. Tage trat ich im dichtesten Nebel und ununterbrochenen
Jahrgang 1844. 21
s^
32Ü
. Selinecgefttöber den Rückweg ui. prei Stattdea moMU ich durek
fürcbterliehe Schnee-Maisen wateo, fiel ODaälilig;e Male in die Bit Sehnee
erfullteu Zwischenräume der Granit-Blöcke, kam aber endlich doch glück-
lich au« der Schnee-Region herab. Leider ist diese schone Zeit ftlr Beob-
achtungen grösstentheils nutzlos vergangen; indess habe ich doch viele
schöne Granitgänge, ganz den Ihrigen ähnlich, gesehen. Davon ein ander-
mal. Wo haben Sie Ihre Heidelberger Granit-Gänge boschrieben ? *.
In Waidenburg habe ich manches Interessante gesehen. Auch davon
ein undermal. Ein kleiner Aufsatz über Adersbach wird für Ihre
Zeitschrift folgen. Über Breslau ging ich nach Berlin surtirk und von
da nach Freiberg^ wo ich mehre Tage dem Studium der Silbererze and
Gang-Sammlungen widmete. Reichen Stoff, durch Unterhaltung mit Frft-
bergs Naturforschern und mit v. Wsissenbach in Dresden vermehrt,
habe ich eingesammelt und werde davon Gebraaeh machen in eineoi
Werkchen über die Gänge, woran ich seit vorigen Sommer arbeite. Zu
welchen Überzeugungen ich in Betreff der Entstehung der Gang-Massen
in den Erzgängen gekommen bin, wollen Sie ans der anliegenden Ab-
handlung ersehen, welche ich für das Jahrbuch bestimme **. Vielleicht
beschuldigen Sie mich der Ketzerei; indess prüfen Sie selbst, und ich
hoffe, Sie werden mit mir die Überzeugung theilen, dass die Hypothese,
welche die Gangmassen der Erzgänge auf plutonischem Wege durch
Ascension oder durch Sublimation entstehen lässt, eine der abenteuer-
lichsten ist.
Bei Besichtigung der sämmtlichen Silbererze in Freibergs Samm-
lungen hat sich als allgemeines Resultat herausgestellt, dasa alles dor-
tige gediegene Silber in den Draht-, Baum- und Moos-artigen Gestalten,
wenn sich überhaupt noch ein Silbererz zeigt, woraus es hervorgegangen
ist, auf dem Glaserz vorkommt. Keiner der dortigen Gelehrten konnte
aich anch erinnern, das Gediegen-Silber in jenen Gestalten je anders sIs
in Begleitung mit Glaserz gesehen zu haben. In der Sammlung von
Prag fand ich eine Stufe , wo es mit Rothgültig vorkommt , nicht aber
in Draht« form igen Gestalten, sondern bloss als Anflug. In einem zwei-
ton Exemplar war 'fast gar kein Rothgültig mehr vorhanden. Heide
waren von Joachimsthal. In Ihres Sohns Handwörterbuch beisst es S.
465. Harz , Andreasberg , besonders in neuern Zeiten auf den Gruben
Neufang, Orade-Oatter u. s. w. Gediegen-Silber in derben, baarformigen,
Draht- und Zahn-formigen Partie'n, auch als Anflug begleitet von R o t h go 1-
tigerz, Silberglanz, Bleiglanz, von Gediegen-Arsenik u. s. w. Kommen
die baarformigen etc. Partie'n dort wirklich auf Rothgültig vor , oder
auch hier auf Silberglanz? Darüber wünschte ich von Ihnen nähere
AuKkuiirt zu erhalten.
Vieileieht «ind Ihnen meine Bemerkungen über die Bildung der Gang-
1
* Ufln Svhn bat ditse Aufgabe gelSitt. S. detten to eben trsehiesene Scbrift:
^BtJtrligfr zur Gealugie der Ungefend von Heidelberg*. 1844. v. L.
** Vgl. S. 357.
S23
aiueo ia Poo^sio. Aon« t$48f X4d. iO, S. &8& tu G^sSöbl« n^ekomnien.
Sie weiden daselbft meine Venraciie, kunstlidies eediegeoet Silb4»r tau-^
sehend ähnlich dem natürlichen darzuateUeUi gefunden haben. In diraen»
Aug;enbJicke iat ein Apparat fertig^ geworden 9 worin dies« VersBcb«
jceoaiier und leicht«« r angeatcllt werden können* Sie solleii daa« ein«
Probe meines kunatlichen Gediegen*Silbera erhallen, Dia Veratfche wer-
den auch auf die natürlichen Silbererne ausgedehnt wevden. Gegen die
Ansiebt, daas die Natur eben so operirt habe, um aus dem primitiven
Glaserz Gediegen-Silber als ein sekundäres Produkt bervoraubringen,
werden Sie wohl keine Einwendungen zu machen haben. Eben desshalb
ist es für mich so wichtig zu erfahren , ob je Gediegen>Silb«r in haar-
formigen etc. Geatalten auf RothgöitigerE gefunden worden ist. In
Mexiko scheint es, wie aus mehren Stellen in v. Hümboldt's Abband«
lung in Karstbn's Archiv XVII, S. 317 ff. hervorgeht, auch bloss mit
Glasprz vorzukommen. BuRXiRT sagte mir gleichfalls , dass er es nie'
Inders gefunden habe.
6. Bischof.
Bonn, 8. Febr. 1844.
Aus dem Königreiche Peieu habe ich ein paar schöne krystallisirte
Hotten-Produkte (kunstliche Mineralien) mitgebracht. Das erste ist fiisen*
ozydul-Silikat von der Form des Gbrysoliths, und zwar sind die kleinen
aber recht scharfen Krystaiie, welche die Eisen-Rehlrischscblacke be-
decken, von schön dunk«l olivengrän dwrcfasoh einender FaYbe, wie man^
ebe Chrysolithe in den Auswürflingen des Vesuv^s. Die Krystalle kom^
men der Form nach uberein mit denjenigen in Eisenschlacken von (ht^r*
htrg in Schwedenf welche Mlts^kealigr in seiner Abhandlung über dio
köostlicbe Darstellung der Mineralien aus ihren Bestandtbeilen (Abband*
langen der AkadeoMe der Wisseaacbaftco »u BtHm i823y in Figur %
abgebildet het. Das Merkwärdigate bei jenen ClirysoiUh-^ry stallen auf
den Huttenschlacken ist ihre , grüne FAi-be, wodurch sie sogleich an Hao
bekannte Mineral erinnern; Mitsheruch erwähnt nicht, daaa seine Schw»^
dUchen Analogen auch grün sind. leb bebe diese krystallisirten Schla^
cken in zwei guten Stucken Auf den Huttenbaiden des Eisen firiaek weck«
Kamionna im oatUcben ßergwerks-Diotrikt Pi^ens anfgeleaen, wp sie
wohl häufig Torkommen mögen. ^ Der zweite Fund besteht in Puddings*
Friscbschlacken, ebenfalls aus jenem östlichen Bergwerks-Distrikt, welch«
auf der Oberfläche in der Gestalt des Aogits auskrsFstalljsirt sind. Die
Säolen^formigen Krystalle sind zwei bis drei Linien lang, und wurden
nach Ihrer Bezeichnungsweise entseiteneckt zur Scbärfung übe* P« iuod
eotoebeoseitet zu nennen seyn. Die Krystalle sind vollkommen sebwar«
«rie die Aug^te in den Lavep der ÜA^itt-Gegend und aus der AuPfirgme^
und die Spaltbarkeit ist nicht allein iu den Krjstallen , aondern auch in der
derben Masse, aus welcher sie hervurrageoi ^enllich au erkennen. D^«
.21*
3t24
Verpail«ln de» Etae ns, bei welebem diese krystattkirteii Sdilacken geftU
ko sind, (geschieht nicht bei Koaks, aondern bei tc^^örrtein Holze. Ob-
^leicb^ Aagit-Krystalle in Eiaeuschlacken ao ganz seilen nicht sind, so
habe ich deren darin doch noch keine gesehen, welche so vollkommen
mit den Ausfiien der Vulkane in allen Kennzeichen übereinkommen, wie
diese Polmschen. Icii weiss nteht, ob sie hier hftuftg vorkommeD, deno
der Zufall brachte mir nor ein kleines Stack in die Hände.
NÖGGERATH.
Bon», 25. Febr. 1844.
In Wleiiczka sah ich eine schone handgreifliche Bestätigung für
die MiTSOHBRLicn'sche Theorie von der Eotstehunfr des Eisenglanzes durch
Vermittlung des Chlors in den vulkanischen Spalten. In den Gruben
von Wielic%ka hat ea einigeroale grosse Grobenbrände gegeben, d. h.
solche, die im Brennen des Gezimmers, welches bekanntlich hier sebr
stark und Holz-reich ist , bestanden haben. Das Zimmerholz war
durch irgend eine Veranlassung in Brand gerathen und haf so lange
fortgebrannt. Am oder im Gezimmer befanden sich auch eiserne Gre-
väthe oder Befestigungen ; sie gerietheo also mit ins Feuer. Bei der
Wiederaufwältigung solcher Brandfelder fand man das Eisen in die
Spalten des Salzthooa als Eisenglanz sublimirt und den Salzthon , wel-
cher erhärtet war , mit solchem Eisenglanz durchdrungen. Der Hr.
Markscheider von Hroina hat uir davon ganz charakteristische Stocke
gezeigt.
Die Mineralien-Sammlung der ehemaligen Universität zu Warschau
habe ich leider nur sehr flüchtig sehen können. Sie ist recht gut ro
zwei Sälen aufgestellt. Die oryktognostische Sammlung, weiche von
dem verstorbenen Oberbergmeister Brcker angekauft worden iat , bildet
den Haupttbeil derselben. Die Stueke sind 8ch5n und gewählt; man
sieht der Sammlung gleich an , daas sie in Sachsen gesammelt worden
i«t. Sehr ausgezeichnete Sachen aus 'diesem Lande sind darin vorhan-
den. Benondere Aufmerksamkeit verdient aber die auch in diesen Saleir
aufgestellte geognostisch - geographische Sammlung , welehe Hr. Berg-
rath PirsQH als Beläge für sein treffliches Werk dber Poien zusammen-
gebracht hat. Dann sind noch reiche Suiten ans Oailizien, aus Ungarn
und vom Vtisur vorhanden. Die ganze Sammlung besteht ans 20,772
Exemplaren, davon mögen 13,500 der BECKBR'schen Sammlung an^ebö-
ren, und die Polnische Sammlung von Pusch enthält 373:3 Stueke. Eine
Unparisehe Suite, von Zipser gesammelt, ist besonders reich und in sehr
ausgewähtten Stucken. Posch ist wohl dejr einzige Mann in Warschau^
dem unsere Wissenschaft am Herzen liegt. Es ist erfreulich, dass er
seit Anfang des vorigen Jahres aus seiner Stellung als Muoz-Direktor
ausgeschieden und als Chef der technischen Abtheiiung des Bergwesens
325
eiogelreten ist. Oadiiveh kwia er iittiiier Ifeigoaf;:, dw f(eog«ki98tt«die Er*
foracluiBgr des König rfiohs» wicdet beaoudera koltivireD«
NOOGBRATH.
\.Würzbur^, 29, Febr. 1844.
In der dritten Ausgab« Ihrer Griiudzuge der Geologie und Geogno-
sie (Beidelberg 1839) ist S. 151 eine Analyse des Trass aus den Orohi-
Thale von P. Bbrthisr angegeben. Da diese das einsige mir bekannte
Resultat der Uotersnchong dieses Gesteines ist, so erlauN ich mir,
Ihnen das Ergebniss einer bereits im Jahre 1817 (in dem Laboratorium
zu Landshut unter Leitung meines damaligen Lehrers, des jetzigen Ober-
bergrsths Fücwi zu München) vorgenommenen Untersuchung des Trass
von Mottheim bei Neuburg an der Donau mitzutbeilen.
Die leicht zerreiblicbe Hauptmasse schmilzt vor dem Lothrohre nur
ia dünnen Stuckcben zum gelblichen oder graulichen, durch Luft-BIaschen
getrübten Glases. Dieselbe enthält Stücke einer schlackigen Masse voll
kleiner Blasenräume und von schwarzgrauer ins Lavendflblaue ziehender
Farbe , welche vor dem Lothrohre sehr leicht zum gelblichen Email
schmilzt, indem nach allen Seiten ästige Theile hervorsprossen , welche
■ich an den freien Enden zu kleinen Knopfchen zuruaden. — Die
Hauptmasse lieferte: i
Kieselerde .
63,84
Thonerde .
ia,80
Eisenoxyd .
19,92
Kali .
6,35
Kalk .
2,14
Wasser
2,34
98,39.
RCMPF»
Mittheilungen an Professor Bronn gerichtet.
Kraekau, 3. Jan. 1844.
Ich ging im verflossenen Sommer über das Tatra-Qebirge nach
Peit und von da nach Pressburg, Wien, Graiz und Triest in die VenS'
tumischen Alpen. Auf dem gansen Wege wieder holten sieb ähnliche
geschichtete Gebirgsarten , die einen eigenthumlichen Charakter tragen
und nicht verglichen werden können mit der bekannten Schichten-Folge
der Xord'-Eurapäischen Formationen. Zwischen Pest und Pressburg
bei Almas^ findet sich ein rotber Kalkstein f den Bbudant für Juraka'^
326
hftit; dftiit dfi««er ein jurMstiiebes Gebilde «eye, bezweifle teh nfcht: was
für einer Schicht er aber tm^^hdrtf M nicht »o leicht zn entecheiden;
die spärlichen Yersteineruog^en , welche daraas im Fester National-
Maseum aafbewahrt sind, g;ehören Planulaten und Fimbriaten an,
einer neuep n'ORBiGNY'scben Fanaitie von Ammoniten, und haben eine
täuschende Ahnlicbkeit mit gleichen Versteinerungen aus Rogoznik, einem
ausgezeichneten reichen Fundorte von Petrefakten in der Tatra. Aber
auch die petrographischen Kennzeichen sind vollkommen ähnlich mit
denen der Kalkntelne von Rogoznik öder C:&or8ztgn\ der Kalkstein von
Atmasz ist roth und besteht aus kleinern oder grössern ellipsoidiscben
Niereu, verlanden durch ein dunkleres etwtks mergelig^es Bindemittel; das
Gestein wird auch ganz weiss und homogen, wie bei Rogoznik/ wo beide
Kalksteine auf das innigste verbunden sind-, es sind diess verschieden«
Schichten, die gleiche Versteinerungen enthalten. Die rothen Marmore,
welche die Kirchen und Paläste Venedigs und fast aller Nord^Italienischen
Städte, wie Paäua, Vicenza^ Verona, Trient n. s. w. Schmucken, sind
dieselben Kalksteine, die sich bei Almar% oder Rogoznik finden. Die
reiche Petrefakten - Sammlung von Padua , die ihre Gründung Hrn.
Prof. Catullo verdankt, besitzt viele Ammoniten in rotben Kalkstein
verwandelt, die identisch sind mit denen am Rogoxnik, wie A. biplex,
A. polyplocus, A. annularis, A. Humphresianus; dann findet
sich ein Armate aus Salazzara bei Ginefder mit A. perarmatus viele
Ähnlichkeit bat und wegen einiger feineren Unterschiede als eine Ab-
wanderung betrachtet werden kann.
Hr. Menapav aus Trento im südlichen Tyrol hat im weissen
Kalkstein von alle Laste viele grosse Ammoniten gesammelt, die sich
vollkommen anscbliessen an Am. Hönoratianus d'Orb. oder dessen
Verwandte aas der Familie der Fimbriaten. In ihrer Gesellschaft treten
Terebratula dipbya , T^antinömia, T. triangulus auf, die
durch ganz Italien in den weissen und rothen Kalksteinen gefunden
werden. Aus Diesem folgt also, dass die rothen Kalke und der Biancone
der Venetianer und Tgroler-Alpen dieselbe Schicht ist, wie die Klippen-
kalke der Tatrai Ähnlichkeit der Gestein-Arten und ähnliche eigenthäm-
liche Versteinerungen sprechen dafür. Nur ist in den Karpathen der
Klippenkalk dem Fucoiden-Sandsteine untergeordnet; in den VenetiaiA'
sehen und Tyroler-Alpen bat aber dieser Kalkstein sehr überhand genommen
und der Sandstein ist beinahe unterdrückt. Nur an einem Punkte bat
sich der Klippenkalk in den Karpathen auch bedeutend entwickelt und
bildet das pittoreske Gebirge Pieniny zwischen Cxorsztyn und SzczaW'
nica. Aber der Ammonitenkalk und Biancone verbindet sich innig mit
Scaglia, wie es auch Hr. Stcder beobachtete; die letzte Gebirgsart
wird jedoch für Kreide gehalten wegen ihres Kreide-artigen Ansehens. Dass
dieses aber nur petrographische Bestimmungen sind, scheint daraus her-
vorzugehen, dass sich gleiche Versteinerungen in ihnen finden, wie
Catdllo oft aufführt. In der Scaglia von Magre bei Schio kommt sehr
b&ufig; ein Echinit mit konvexen Täfelchen wie bei Anancbytes
327
•oleatus Ooi,i>F. vor, ist aber von diesem vejitcbiedeo. Cffeselbe Spe-
sie« »anoielte icb auch bei Trento io dem weigsen £alketeiiiy der für
Jura gebalteo wird. Öfters wird der roUie Kalkstein sudKcb von C%or-
g%tyn gegen Stara Wies weniger dicbt, Kreide-artig und enthält viele
Hornslein-KnollfD. Eine weitere Bestätigung dieser Ansicht Stvdbr's
in dem nördlichen Abhang der Alpen: die Scaglia entsprechende Kalk-
steine werden bei Vevay von Gurnigel-Sandstein bedeckt und ähnliche
als Flyseh dienen znr Untertage. Am Qurnigel wird er von Gurnigel-
Saudstein überlagert. So oft man die alpinen Sedimenten mit der be-
kannten Europäischen Schichten-Folge verglich, die sieh nördlidi von
den Aipen erstrecken , so oft bat man gezwungene Vergleiche gemacht,
die den Ansichten immer offenen Raum geben; denn dass der Jura der
Aipen^ Apenninen, Karpathen jeder seine eigenthumliche Schichten-Folge
bst, bin ich äberteogt. Hr. Catoixo führt aus dnr Scaglia einige Kreide-
Petrefakten an ; es kann wohl auch in den Alpen seyo, wss in den Kar-
fathen sich zeigt, dass nicht aller Karpathen-Sandstein dem Jura ange-
hört, sondern theilweise znr Kreide gehört. So viel ist aber sicher,
dass die rothen Marmore mit Ammoniten und der Biancone dem Klippen-
kslk entsprechen, der jurassisch ist, indem er nebst jurassischen Verstei-
Derangen eine eigenthumliche Fauna führt , niemals aber eigentliche
Kreide-Petrefakten enthält. Dazu durften wohl auch die grauen Mergel
in der Gegend von Castellane in den Französischen Alpen gerechnet
werden, welche verkieste Versteinerungen enthalten und die Alcide d'Or-
Bioar als Neoeomlen betrachtet; denn viele von den Ammoniten sind
identisch mit denen des Karpatbiscben Klippenkalkes. Auch £ub db
Bbauhont bezeichnet auf seiner Karte von Frankreich diese Gebilde als
jurassisch. — Aus dem körnigen weissen Dolomite der södlichen Alpen
besitzt Gat0llo Ammonites Bncklandi, der diesen Absatz vollkom-
men als liias charakterisirt und auch das Tatra-Gebirge mit den Alpen In
Parallele setzt. In diesem Gebirge ist Dolomit sehr entwickelt, und der
mit ihm wechsellagernde Kalk enthält gleiche Ammoniten. Wenn fir.
FüCMs behauptet, dass in den Venetianischen Alpen keine Schichten-Folge
sofzufinden ist, so ist Diese eine Meinung, die nm so mehr in Frage
gestellt wird, als Hr. Fncns bei Rwegliana und Recoaro den charakte-
ristischen Muschelkalk nicht zu deuten verstand, welcher Reihen der ge-
wohnlichsten Versteinerungen mit sich fuhrt ; und schon von Maraschiri,
Gatullo, Pasifh, Bovb und in der neuesten Zeit Girard wohl erkannt
worden Ist.
Der Durchschnitt von Obczyna nach Triest ist sehr interessant: er
gleicht vollkommen dem des Tatra-Gebirges. Schon vor Adelsberg fin-
den sich hellgraue derbe Kalksteine mit Lagern von gleichfarbigem Do-
lomit mit weissen Adern; dieselben GebIrgsarten bilden die Umgebung
des Zirtant%er See's und ziehen sich bis nach Obc%yna , alle Abände-
rungen dieser Kalksteine und Dolomite gleichen den liassischen Tatra-
Felsen; darauf folgt ein grauer Kalkstein mit Nummuliten, die den
Karpulhischen ganz entsprechen; endlich werden diese Lsger bedeck*
V0D FucotdrA-Sandtleineii] dit iß dea feinitea Modi fi k Ali 011 ea den TAtri»
Mchen gleickcimraen.
L. Z£USCH£i£R.
iri>*i, 30, Jan, 1844.
Diu Geoirnoftli* ist nur halb dTr Wiiifnscbaft PiithijUtp so lange wir
«tine gaii£ genaue Kcuntniiis der .if/^enGcUirgs-Masseu entbebren ^ na
ftiiii AUcÄ, Wftu diPBen G-cstph stand berührt, vor tlleii Dndcrn Einzeln-
fieiten den Vurrtn^ babeu fiolJte, Dieäe ThatsucUn veraulaifti micb ddcI)
eiuDiäL auf ein RStb^cL Etiruck/.ukoiuineH ; da einige y mit den Österrei'
chivch - üngarinch&n Aipun weiii^j hewandfrte Gelehrte au diesem Hie-
ro^t^plieu iii>cb zweifeln ntncbten. leb meine naiaeiitlJch dan ZiifiaaiiDca-
treffen tu dE;n8c[bcn Kalk-Schicliti*i] ^ ja selb^st in denselbcii Hand-
stücketi von wirkHcbcnAmmonitenund de u ttrcben OrtbacereOf
■o wie auch neltner das Zusamraenvorbandenseyn von j^nen beiden
Fatsilicn-Gattün^ei) mit Belemniten. Zu den iicbon erw/ibnten Fund^
orten '^ muü man noch fo(;;eJiHe Geg;enden hinzufügen » Ausnef , hchd^
die Alpen bei SL Johann und ojitlicb von KÜ^kubel^ in T*yrol^ Ak
Kmlk- Alpen unfern Neustthi in den Karpathrn, die Gegend von öoW»,
vielleieht auch die vnu BeienifeM ^e^en SiehenbörgeH und die Corbiersi
in den Pyrenäen ^ wo alle drei Fn«fiilißn vonukoimnen i^cbdnen. End^
][ch möchten die Ammoni t e n , Orthucereu und Be lemn i ten an
Comt'r-Sei^ ro wie andre Gründe itbulicbe Vereioit^ungen aoleher Petr«'
fakten in einigen Punkten von Sf/d^Ttfral ^ Kärnthen und den F^ii^tr^
Hist:kt'H Atpfn erwarten laH>seu, Die J}^eu$ohter Belenintten aind nach
die scbnnuteii, g röteten (5'' lang) und deutlicbston (struciura rndintn
f,n centra\ die diese Lager geliefert haben; und ganz und gar k^in
Zweifel über ihre Beslimmung bl\s solche wird Demjenigeo iibng blei-
bciT, der aojeb« geaeheq hat.
Da man cbemnU ^falurspiele aamnielte^ an fand «ich auch noch so
^Iwaa im k. b* Naturalien-Kabinet unter dem verRloibenen Müulefixo*
f*^in dicker gerader Orlho£c^ratit war, von einer Seite nur, an einen
Ächonen Ammoniten im rotbeo Salzhurger Kalke befeatigtl Da ich Roh'he
^rfie.ke, mit einer nnleben ind^Kf^nten Poatnr , selbst in dfeaein Kalke an
den Ufern der Biü%a beobachtet bähe, «;a iät es Rcbr müglichj das« die^e
zwei Petrefükte auch so i^efundi^i worden waren, dasi^ aie fitcb zufällig
trennten und später wieder aneinandiTgeklebt wurden, Doeh im k. k. Ra-
binet waren aie a 0 d e n 1 1 1 c h mit r 0 t li e m W a c b a e aneiua n der gehaJ leiif
daaa unser Patriarch der Gcolugie sich nicht «ehr an diesem Arlefakta
noch im J. il832 ©fÄÜtzt haben mag, AU vorigea Jahr die HH. Geo-
gnusteu BUS den Nnrd - und Weüt* Gauen Di^uUchtandji hier in HVji
wareu und Dr. Honcvi^^ in Hrn. pAUTsc^ra Abweäcnbeit ihnen in ehieai
* I^RDV?E'!i palaguiolof iKdh« CoUfiamur^UT Mit% S, 1.
a29
Hanilstncke Ammouiten und Orthoc4!ren zeigen wollt«, so wurde
er 80f(le]cli aufgehaltPii durch ein „Wir kennen ecbou solcheArte-
fakte"! Aber wie erstaunen «ie nicht, als sie in den Handln diejeni-
gen Stucke hatten, wo die Natur selbst dieses vereinte Wunder he*
wirkt hat!! -^ Jetst (glaube ich wird kein Zweifel wehr darüber walteu,
tiHd es bleibt nur noch der g^eognostisehe sekufidSre^ wabrscbeinlieb
J4]rassisehe -Horizont dieser Wuoder-Lag;er genau au bestimmen *.
A. Boui.
Frankfurt am Main^ 31. Jan. 1844.
Ich bin nunmehr im Stande Ihnen aiitzutheilen, dass in diesem Jahr
nein Werk: »,zur Fauna der Vorwelt^ mit der Monographie: ^(bsHile
Säogetbiere, Vögel und Reptilien aus dem Moiasse-Mergel von Ömiige»^\
in der ScHHBRBER'schen BucbhandluAg dahier anfangen wird zu erscbei-
nen. Auf Herausgabe wird alle Sorgfalt verwandt, tt.nd es soll das
W«erk doch möglichst billig gestellt werden , was sich um so mehr er*
reichen lassen wird, da die Gegenstände von mir selbst gezeichnet sind
und nicht gemacht su werden brauchen« In diesem Werk hoffe ich mi|L
der Zeit alle meine Arbeiten über versteinerte Tbiere vereinigt bekanni
zu maeben. Dazu habe ich mein Material Monographie'n-weise abgetheilt^
80 zwar, das« jede Abtheilong als ein Ganzes für sich bestehen kann»
sich aber fn Behandlung, so wie in Format und Ausstattung überhaupt,
den andern zu einem grossem Werke anschliesst Ausser Öninfffin, iser-
fällt dieses Material in folgende Abtbeiinngen.
Fossile Saurier aus dem Muschelkalk mit Beruckaicbtiguag der
Saurier der geologischen Trias überhaupt.
« 'Obsehon also dl« Thataachen sich bedeutead vervielfacht nnd dfeSIteriv sich
hestfttigt haben, seitdem ich das Vorlioramea von Orthoceratiten und.Aibino^itei» io
Stücken des rothen Kalkes vom IJürrtnberg tbeils selbst beobachtet, tbeils nach Hrn.
BoDe*s altern Angaben berichtet habe (Jahrb. 1832, 157, 158 Anmerkung), sind wir doch
über die Formationen, wie es scheint, nicht viel weiter gekommen. Die Ammoniten
des Ü'urrenberg$ waren tbeils neue durch ihre kugelige Form und unbewefarte (Ibef-
fläche ausgezeichnete Arten , tbeils aus der Familie der Arieles , insbesondese deinen
des Lias entitprechend. Ganz fthnliche gewölbte ungekielte und ungerippte Ammoniten,
doch wieder %um Theile von andern Arten, im gleichen rothen 'Kalkstein von Hallttadt
ond Aussee eingeschlossen erhielt ich 1837 in grosser Zahl durch die Gewogenheit des
Hrn. Präsidenten voir Uaver %ur Untersnchnng und Bestimmung ; doch waTen Ortho»
ceratiten von derselben Stelle nicht, und Belemnlten überhaupt aieht dabei* Ich habe
indessen schon bei einer andern Gelegenheit erwähnt, dass ein im Jahr 1832 mir noch
Tätbselhaftes Petrefakt späterhin genauer bestimmt werden konnte und zur Orientirung
über die Schichten-Folge dienen kann, ßs sind die Schlangen-förmigen KArper, deren
ieh im Jahrb. 1832, S. Ift2, N. i gedachte : Lykopodiollthen, wie man sie etwas kennt«
lieber, aber sonst ganz übereinstimmend im Lias-Sandstein von Coburg^, Bang und
Weilheim in IViirttemberg findet ; dadurch würde der ..Schiefer von Werfen** zu Lias-
Saodsteln, auf ihm liegt nach Lill die untre Gruppe des Alpenkalks mit jenen Amnio-'
niten und Orthoceratiten. Die Versteinerungen des rothen Kalkes selbst kommen also,
mit Ausnahme der Orthoceratiten nnd Cyathophyllen , denen des Lias am nächsten.
Der Muschelkalk von S/. Cttssitm mit seinen Ammoniten und Orthoceratiten fnllt als
Bindeglied di<? Lücke aus. Br.
330
Fossile Saurier and Schildkröten aus dem Kalkschiefer Ton jfofoa-
hofen und andern Jurassischen Gebilden.
Fossile Siug^ethiere, Vög^el, Reptilien und Fische an» den terlilren
kalkig^en und mergeligen Gebilden von WHsenat^ Hof^k^im, Wiesbaden,
Momhktch und andrer Drie im MiUeirkei/tigchen Becken.
Fossile S&ugetbiere, Reptilien und Fische aus den sandigen Tertiär-
Gebilden Ton BppelBheim, Flonhehn und andren Orten im BSLHMrheimr
mische» Becken.
Fossile Säugethiere, Reptilien und Fische aus den Molasse-Gebildeo
der SchweitZi Württemberg^s und Baden».
Fossile Wirbelthiere aus Diluvial-Gebilden.
Fossile Wirbelthiere aus yerschiedenen Formationen.
Neben diesem Werk mit Abbildungen habe ich bereits ein anderes
auszuarbeiten begonnen , das zwar keine Abbildungen , aber eine toII-
ständige Übersiebt und Nachweis der fossilen Wirbelthiere, so wie eine
Darlegung ihrer geographischen Verbreitung und der verschiedenen ver-
weltlichen Wirbel thier-Faunen mit ihren Verhältnissen zu der lebenden
enthalten soll. Diese Arbeit wird mehre Jahre erfordern, un'd ich bedarf
auch hiezu des Beistandes meiner Freunde. Schon wäre es, wenn Ad-
dere sich entschlössen , in gleicher Weise die Spezie» der fossilen Wir-
bel-losen Tbiere, so wie die der fossilen Pflanzen zu bearbeiten. Es
würde dadurch ein dreibändiges Werk zu Stande gebracht, für das es
keinen schönem allgemeinen Titel gäbe, als das deutsche Wort „Verstei-
nern ngs-Kunde**, da ein solches Werk nicht bloss die Versteinerungen abhan-
deln, sondern auch die Kunde enthalten würde, welche die Versteinerungen
fiber die frühem Schöpfung»>Zustände auf Erden geben, ohne deren Kennt-
niss die gegenwärtige Schöpfung uns unverständlich bleiben musste *.
Für Öningen habe ich nun noch die letzte Versteinerung, welche
mir von. den früher aufgefundenen zu benutzen wonschenswertb war,
untersucht und gezeichnet, nämlich die berühmte Kröte der LAVATER'schea
Sammlung in Zürich^ von der zuerst AndreI in seinen Briefen und
später TftCHUDi in seiner Klassifikation der Batrachier Abbildung gab;
ich verdanke sie der gütigen Mitthetlung des Hrn. Lavatsr. Was
Öningen im abgelauCenen Jahr an Säugethieren und Reptilien geliefert,
kam in Besitz des Hrn. Hofraths von Sbyfried in Constanz, der die
Gefälligkeit hatte , mir die Ausbeute zur Unterauchung zuzuschicken.
Die darunter vorhandenen Überreste von Nagern bestätigen die Existenz
einer zweiten Spezies Lagomys-artiger Thiere in diesem Gebilde. Es
befindet sich darunter ferner ein Fragment vom Rückenpanzer einer
Schildkröte, der nicht über 0,084 Länge betragen haben wird und daher
g^gen den der mitvorkommenden Ghelydra M urchisonii sehr klein
sich herausstellt; fast wichtiger aber ist ein grosser Tbeil von der
Wirbelsäule einer Schlange, welche vollständig nicht weniger als 3 Fusa
* Bin solehes Werk als Resultat der bisherigen Forscliungen erscheint als Theil
■tiver .üesehicbte der Natur", die Pflanzen von Göppert. Br.
331
Läng»« besetseii baben kann , inid deren Wirbel g^ans nach dem Typus
der Nattern gebildet sind. Dieser Schlange gab ich den Namen Coluber
(Tropidonotus?)' Owenii; ihre Wirbel atimmeu mit denen nicht voll-
Itoramen öberein, weiche ich aus dem Rnorhen-Ciiaos des Tertiär-Gebildes
von Weisenau von Natter-artigen Sehlangen herausfand, so dass die Nattern
beider Lokalitäten speififisch von einander verschieden sind. Nach Über-
resten, weTche Hr« Prof. Dr. Alsx. Braun aus der groasherzogl. Samm-
Juno; in Carlsruhe mir mittheilte, kommen im Tertiar-Gebilde von Oningen
noch eine auffallend kleinere Schlange , so wie zwei ebenfalls Gliedma-
Keii-Iose, aber mehr zu den Batrachiern hinneigende Reptilen-Spezies yot^
welche weit schwerer zu bestimmen sind. Unter den Öninger Krusta-
eeen der Carlsruher Sammlung befindet sich ein ausgezeichnetes Exem-
plar von einem kurzgeschwanzten Krebs, den ich dem Genua Grapsus
am ähnlichsten finde , und bei der jetzt auch in der Klassifikation der
Krustaceeo eingerissenen Zersplitterung vorziehe, in diesem Genus unter
der Benennung Grapsus speciosuszu belassen. Es ist diess das-^
selbe Exemplar, welches früher der Meer shurg* sehen Sammlung angehorte
und von welchem Karo (Denkschriften der Naturf. Schwabens 1. 1, f. 2) eine
durchaus missinngene Abbildung gibt,, aus der man die Versteinerung
nicht erkennen wurde. Die Gegenplatte zu diesem einzigen Exemplar
soll die LAVATER'sche Sammlung besitzen. Mit diesem kurzgeschwänzten
Krebs kommt auch ein kleiner langgeschwänzter aus der Abtheilung der
Garneelen vor, der ein eigenes von mir Homelys genanntes Genus
bildet, das sich in zwei Formen darstellt, von denen Homelys minor
weit zahlreicher als die andere , Homelys major, vorkommt. Hr.
Prof. Alex. BaAurr theilte mir ferner das von Karg t. II, fig. l abge-
bildete Stuck mit, welches wirklich in einem ächten versteinerten Vogel-
fuss von Öuingen besteht ; der Vogel, den dieser Überrest andeutet, ge*
bort der Ordnung der Strandläufer an und ist von denen von Weisenau
und aus den Tertiär-Gebilden des Mainzer Beckens überhaupt, so wie
von denen aus dem Knochengyps des Montmartre verschieden, wie aus
der Beschreibung und Abbildung, die ich davon geben werde, erhel-
len wird.
Das vollständigste Stuck, welches die Tertiär-Ablagerung von Wei'
stnau bis jetzt an Wirbelthier-Überresten geliefert hat,, besteht in einem
fast vollständigen Schädel meines Microtheriom Renggeri, wel-
chen Hr. Prof. Dr. von Kupstein besitzt. Ich finde daran alle aus ver-
einzelten Stucken gezogenen Schlüsse vollkommen bestätigt und bin nun-
mehr im Stande den Schädel dieses interessanten Thieres vollständig
darzulegen. . Die nach dem Oberarm angenommene Zahl der Fleisch-
fresser-Spezies in dieser Ablageruno^ ist bereits auf 11 gestiegen, und auch
andere Spezies-Zahlen sind im Steigen.
Meine Angabe (Jahrb. i84S^ S. 405) fiber Palaeomeryx aus dem
Tertiär-Kalk von Momhach ist dahin zu berichtigen, dass ausser Palaeo-
meryx Sehe uchzeri nicht P. medius, sondern P. pygmaeus darin
vorkommt: eine mir kürzlich von Hrn. HömifOHAUS mitgetheilte Uuterkiefe
332
Hälfte VQQ letztem Thier.braebte den g^ewaoecJiten Aofschlase über die
früher untersuchten Reste; ein anderes Stück aus dicaem Kalk besteht
in der mit den fünf hintern Backenzähnen versehenen rechten unter-
kiefer-HälFte von Hyotberium Meissner!.
Die . (^egen finde verflossenen Jahrs im Tertiärsand zu Flouheim
gesammelten Gegenstände bestanden wieder fast nur in Dberrestea von
Halianassa, worunter viele Wirbel und einige zertrümmerte Schädel.
Neu für diesp Ablagerung ist ein Hautknocben von Krokodil , in Grösse
denen von Weisenau ähnlich y welchen ich unter diesen in Besitz des
Hrn. Prof. v. Klipstbin gekommenen Gegenständen herausfand ; und von
einem andern Knochen scheint es, als gehöre er einem Landsäugcthiere
von mittler Grösse an.
Die Braunkohle der Molasse der Schweitx lieferte verflossenes Jahr
ebenfalls wieder einige Gegenstände» welche Hr. Arnold Eschbr vor
DER LiNTH in Zürich die Gute hatte mir mitzutheilen. Darunter befan-
den sich die hintern Backenzähne des Oberkiefers, die für die Molasse-
Gebilde der SchweU% eine dritte Spezies tertiärer Schweins-artiger Thiere
anzeigen, welche kaum grösser war, als das Hyotherium medium.
Bei Qeorgenagmünd in Bayern ^ der Lokalität, in welcher es mir
vor ungefähr 20 Jahren gelang das erste Palaeother ium ausserhalb
Frankreich nachzuweisen, sind neuerlich wieder fossile Knochen gefunden
worden , deren Mittheilung ich der Güte des Regicrungs-Präsidenten
Freiherrn v. Andrian-Werburg zu ^/ififracA verdanke, Palaeotherium
Aurelianense und Rhinoceros , wahrscheinlich R h. incisivus,
streiten wieder um die Häufigkeit. Von Pal. Aurelianense befanden
sich darunter Unterkiefer.Reste von wenigstens vier Individuen , wobei
beide Hälften Ton einem und demselben Individuum; ferner Backen-
zähne aus dem Oberkiefer, Schneidezähne und Eckzähne. Unter den
Resten von Rhinoceros verdient das untere Ende von zweien Obeirarro-
knochen Erwähnung, welche von einem und demselben Individuum her-
rühren und ebenfalls beweisen werden, dass die Skelette nicht durchaus
zerrissen und zertrümmert sind , und dass die Thiere wohl in der Gegend
gelebt haben konnten, wo ihre Überreste sich jetzt vorfinden. Darunter
befand sich ferner der letzte Backenzahn von Palaeomeryx pygmaeus
und ein obrer von Palaeomeryx Kaupii aus demselben Tertiär-Kalk.
— Diesen Gegenatänden war beigepackt das untere Ende des rechten
Schulterblatts und ein Stück aus dem Oberkiefer von Elephas primi-
genius, welche bei Eichstädt gefunden wurden, von wo der länger
bekannte Schädel von Hyaena spelaea stammt. Diese Knochen sehen
aus, wie jene aus den Fränkischen Höhlen.
Die in Tertiär-Gebilden jedes Alters sieb findenden Überreste von
Fischen aus der Abtheilung der Mourinen waren meines Wissens im
Gebilde von Kressenherg bei Trauenstein noch nicht beobachtet; der
Güte des Hrn. Grafen Mandelsloh zu Ulm verdanke ich die Mittheilung
einer Versteinerung von letzter Stelle, welche in der fast vollständigen
Zahn-BewaflPoung des Unterkiefers eines neuen Myliobates, von mir
333
M. pressideDB genannt, besteht, der sich nur Myliobates roicro|}-
teros, M. Stökesii und M. g;oniopleui'us vergleichen lägst. M;
micropleurus aber, so wie M. goniopleurns sind auffallend grÖs>
sere Spezies, M. Stokesü dagegen wurde mit der Spezies von KreS'
senberg ungefähr gleiche Grösse besitzen; in aHen dreien zuvor bekann-
ten Spezies sind indess die mittlen Zahnplatten auffallend kürzer, so
dasfe selbst in M- Stokesü drei Platten-Längen auf zwei der Spezies
von Ktessenberg gehen, auch ist die Krümmung dieser Platten bei allen
verschieden, und M. Stokesü würde die breitesten, M. pressidens die
sebmalsten Seitenplatten besitzen.
Hr. Prof. Dr. Alex. Braun theilte mir mehre Überreste von ^isched
der Art aus der Tertiär-Bildung der Gegend von Weinheim bei Al%ei
mit. In dem Tertiärsaiidstein bei Weinheim selbst fanden sich zwei
noch zusammenhängende mittle Zahnplatten , welche kaum^ kleiner sind,
als die von mir unter Myliobates serratns (Jahrb. 1S43 , S. 703)
begriffenen, von denen sie sich hauptsächlich durch andere Beschaffenheit
der Wuszel oder Wurzelseite unterscheiden; es ist nämlich die eigent*
liehe Wurzel eben so wenig der Länge nach gefurcht und es fehlt ihr
uberdiess der in M. serratus v^orbandcne gezähnelte Vorderrand; bei
dieser glatten Beschaffenheit ist der Worzeltbeil in der Richtung von
vorn nach hinten kaum halb solang als rn M. serratus, und statt glatt
stellt er sich gewölbt dar, so dass bei Vereinigung der Zahnplatten die
Unterseite abwechselnd eine schwach gekrümmte Querwdlbung und eine
Querrinne von derselben Stärke darbietet, was gegen M. serratus
sehr auffällt. Sollte in den hervorgehobenen Abweichungen eine Spezies-
Verschiedenheit ausgedruckt liegen, so würde ich der Spezies nach der
Beschaffenheit der Unterseite den T^^amen Myliobates laevi^ vorbe-
halten. Die Oberseite ist glatt und in der Naht, worin je zwei Platten
zusammenliegen, zieht eine Querfurche eben so schwach wie in M. ser-
ratus. Wie sich diese Spezies zu der verhalten , welche Agassiz aus
dem Tertiärsand von Eckelsheimy vcm wo ich ihm mehre Fisch-Überreste
mitthcilte, als Myliobates angustu^ bezeichnet, wird sich aus dessen
noch nicht erschienenen Supplementen ergeben. Von Eckeisheim theilte
mir Braun eine Zahnplatte mit, wie ich sie früher auch von derselben
Stelle erhalten hatte, und die zu Zygobates gebort. Zahlreicher
scheint sich dieses Genus bei der Wirthsmühle unfern Weinhejim iii
einem ähnlichen Sande zu finden, und ein andres Fragment von eine^
»olchen Platte rührt von Eschbach bei Landau her. Bei der Verschie-
denheit der einer und derselben Zygobates-Spezles angehörenden Zahn-
platten ist es schwer zu sagen , wie vielen Spezies diese Platten ange-
hören. Mit Zygbbate43 Stnderi aus der Molassc würden sie nicht
stimmen, sin sind schmaler und ihre Kroiie ist im Vergleich 2ur Wurzel
von geringerer Höhe; eher noch würden sie zu Zygobates Wood-
ward i aus dem Crag von Norfolk passen. Da Agassiz von beiden
Spezies weder Ausmessungen noch Abbildungen gibt , so ist eine ge-<
nsuere Bestimmung erschwert. Ein Zahnplutteo-Fragment , das ich an''
334
der MojMie von WaiperUweÜer keani, wärde eher zu Zygobatei
Studeri passen. Nach den bei der Wirtbsmuhle unfern Weinheim ge*
fandeneu Zahnplatten unterliegt es keinem Zweifel , dass im dortigen
Tertiar-Sande mehr als eine Spezies von Zygobat«8 vorkommt , mit
deren Zabnplatten jene von EckeUheim und Eschbach nicht vollkommen
übereinstimmen , woraus indess noch nicht auf Speziea-Verschiedeabeit
EU schliessen ist. Bei der Wiriksmükle fanden sieh auch Stucke vom
Scbwansstachely womit die Mourincn bewaffnet sind. Aus diesen Iftsst
sich fast sichrer als aus der Zahnplatte auf mehre Spezies aehliessen.
Von einem Stachel^ dessen Grosse jenem gleichkam, den in^ unter My*
liobates serratus vonFlonheim begreife, mit dem er aber nicht voll-
kommen übereinstimmt, fand sich der grosste Theil; es wäre möglich,
dass er voq dem Thier herrührte, dessen Zahnplatten ich mit My lio-
bates laevis bezeichnete. .Die kleinern Stacheln von der IVirthtmuhU
bei W^hetm mochte ich eher dem Genus Zygobates beilegen, dessen
Zahnplatten an derselben Stelle häufig vorkommen. Zwei Fragmente
rubren von einer Spezies her, deren Stachel auf der Oberseite mit einer
LSngsrinne verseben ist; Ähnliches ist bei dem grössern Stachel von
der WirthsmühUs und bei jenem von Fionheim der Fall, die aber fast
noch einmal so gross sind und sicherlich nicht Stacheln derselben Spe*
sies darsteilen. In Betreff der Grösse und der Beschaffenheit der Sei-
tenzähnchen stimmt der kleinere Stachel von der WirihimüMe mit My-
liobates toliapicus Ag. , dem aber die regelmäsige Rinne auf der
Oberseite fehlt; der Stachel Myliobatus canalicu latus Ag. ist ein
wenig kleieer, weit platter und dabei doch auf der Unterseite höber;
der Stachel M. acutus, der mit den znvorbenannten aus dem London*
thon von Sheppy herrührt, ist ebenfalls etwas kleiner, dann an den
Seiten stärker gesähnelt, an der Unterseite schwach kaqelirt und auf
der Oberseite glatt; der Stachel von der WirihemÜhie verrätb daher
offenbar eine neue Spezies, die ich Mylobates (Zygobates) rima
nenne. Von einer andern Spezies derselben Lokalität rührt das Spitzen-
Ende eines Stachels her, welcher auf der ObeVaeite keine Rinne besais.
Seine grösseren Seitenzähnchen erinnern an M. acutus, dessen Stachel
etwas grösser und stärker seyn wird^ weniger spitz zugebt und an der
Unterseite schwach kanelirt ist, was am Stachel von der Wirthsmühie
nicht bemerkt wird. Die Abweiebnngen -beider StacbeJn sind daher hin-
länglich beträchtlich , und zu den übrigen bekannten* Stacheln besteht
keine Annäherung; diese Art kleinerer Stacheln von der Wirthsmühle
begreifeich unter Myliobates (Zygobates) ncuminatus. Ich habe
nun noch des mittlen Theils von einem Stäche} von der Wirih$mähie
zu gedenken, der noch eine Spezies verrathen wurde. Die Oberseite
ist ohne Rinne, die Seitenzähnchen sind auffallend kleiner und stumpfer
als in M. (Z.) acuminatus und ähnlicher denen in M. (Z.) rima, wo
sie aber regelmäsiger gebildet und dessen Oberseite mit einer Rinne
verseben ist; die Oberseite ist fein längarnoselig und stark gewölbt
und die Unterseite stark gekielt. In M. ioliapicns, woran dieses
335^
Stuck xuD2ob«t «riniiert) ist der SUchel breiter iinfl grosser, euch a«f
der Ober* und Uoter-Seite anders gestaltet, während i» den Seiten-Zahn-
eben grössre Ähnlichkeit besteht. Nach der Methode , welche angenom*
men ist, um diese Sehwana-Stacheln zu unterscheiden, würde a(ch die-
ses Frsgment bialänglich eine eigene Spezies andeuten, die ich Mylio*
bstes (Zfgobates) rugosus nenne. Ich muss indess bemerken, das«,
ieb an dem grossem Stachel von der Wirthsmühle die Beobachtung
gemacht habe, dass die Rinne auf der Oberseite, selbst wenn sie tief ist,
durch ihr Verschwinden in einiger Entfernung von der Spitze Veranlaa-
tang geben kann, aus Fragmenten desselben Stachels verschiedene' Spe*
ties sa errichten. Un^er diesen Gegenständen befond sieb auc^ eip.
Brachstoek von einem Flosaeastecbel vonLamna, der weniger. iaeb ist,
als jener, den Agassis von einer lebenden Lamna-Art mittheilt. In. der-
selben Sandgrube an der WirthMJnuMe bei Weinkeim kommen auch
Zähne zweier Spesies von Sphaerodus, S. parvus und S. len.s vor«
Die Otolithen oder Knoohea im Gehör-Organ der Fische haben bisher
kaam Beachtung gefunden. Im Üeueriptice and iUmtrated cataioffue pf
compäraüve anatamy in tke Museum of the Royal College of Surg^ns
m London, Vo^, Uh part i (18S3) S. 194, t. 35 werden einige gut ab-
gebildet. Ihre Darlegung wird för die Versteiperungs- Kunde unerlässlicb
werden. Bei der Zabnlosigkeit der in der Tertiär-Ablagerung von Wei"
senau vorkommeuden Fisehe fand Ich kaum ein andres Mittel, die Zabi
der Spezies zu ergrfindeii, als das Festhalten an den nicht selten vorkom«
menden Gelidr-Knocben. Bei den Fischen aus den tertiären Sand-Gebil-
den des SiiUelrheinUi^ken B^ckeo$ ist Diesa, wegen der Gegenwart v^n.
Zahnen, weniger notbig. Es war mir indess sehr erwünscht durch Hrn.
Prof. BiiAtfiff die in diesen Sa9.d*Gebilden gefundenen Otolithen mitge-
tbeilt zu erhalten. Der iSand der WirthsmüUe bei Weinkeim liefert Ohr-
Kooehen nach einem und demselben auffallenden Typus gebildet. Diese,
sind oval linsenförmig, mitbin aussen und innen konvex und auffallend
dick, dabei niebt gekrwi»^ und obnie wabmehmbaren Eindruck. £a
werden diess wohl Obr-Kpoebeu von Myliobatea und Zygobatea,
seyo. Nach der Yersehiedenbeit, die sie in Grösse und Gestalt darbieten,
worden aia weoigsteDs vier Spezies angeboren. Der grosate diesef
Knochen Ist ungefähr noch einmsl so gross als der kleinste. Die mir
mit der Aufschrift »Hoblweg und Wirthemülflo bei Weinheim" n^itge^
theilten Gebor-Eiiocben sind ganz andrer Ar^; sie sind meist kleiner^
verhaltnissmäsig länger, viel dünner, etwas gekrümmt und mit einem,
deatlieben Eindruck versehen. Sie geboren drei, vielleicht auch vier
Arten an; so dass allein aus den Gehdr-Knocben sieb nachweisen lässt,
dats der Tertiftr-Saod der Gsgend yon Weiaheim gegen 8 Spezie« ver-
sebiedener Fische nmaeUi^st, waa selbst ohne genauer angebe» zu
koonen, worin dieae Speaies besteben, Intereaap erwecken wird. Die
zuletzt erwähnten Grebur4Cnocben sind i\ocb danner, als dica weldie icb
von fFetsenofl», kenne, die wieder gans andre .TerM«^«Fiache verrathen;
snd Albz. BftAVBr erhielt einen mit .Palu^ina acilila dicht bei Main»
336
oder schon in der Städl , wo gegenwärtig an den Fest ungs * Werken
gebaut wird , im Tertiär-Gebilde gefundenen Gebör-Kuochen von einem
FiHcli , der selbst mit denen von Weisenau nicht ubcreinfltiaiwt. Die
Tertiär-Gebitde des MiUelrheinischen Beckens sind sonarish reicher an
fossilen Fischen, als man vermuthet hatte, und es stellt sieh für diesel-
ben schon jetzt heraus, dass der petrographiscbe Charakter des Gebildes
dieser nahe gelegenen Lokalitäten mit der Natur der' Fische in einigeor
Zusammenhang steht, indem die Fische der Tertiär-Sande Tersehieden
sind von denen der Kalke, Thone oder Mergel, wobei es jedoch var-
Itommt, dass Gebilde ähnlichen petrographischen Charakters AbweichDO-
gen rn Betreif der Fisch-Spezies darbieten, was- ganz den Verhältoissen
entspricht, die ich zuvor aus den Überresten Ton Säogelbieren in die«
sem Becken gewonnen hatte.
Nach Agassiz {Poiss. foss, 111 ^ S. 327) kommt in der Moiasse der
Schweihi und in der Molasse von Ordenher g (Graf Mt^NSTSR) von Ae-
tobatis eine eigene Spezies vor, welche er nach den stark gebogenen
und gegen den Rand oder nach aussen hin sieh verscbmälernden ZahO'
Platten Aetobatis arcuatus nennt, und wovon eine schöne Platte da»
Museum zu Bern besitzt. Ich kenne mehre Platten der Art aus der
Molasse, eine sehr schöne von Mägenwyl, die meisten aber von Baltrin-
gen^ und unter letzten zwei noch zusammenhängende Platten, woraus ihr
Ineinandergreifen deutlich zu ersehen ist. Zwischen den vereinzelten
Platten besteht bisweilen auffallende Verschiedenheit bauptsächlieh in
Betreff der Kronen-Länge; es lässt sich indess noch nicht sagen, ob i»
die'sen Abweichungen Andeutungen zo Spezies-Verschiedenheit liege.
Ob das im Schiefer von Munsterappet in Rheh^agem gefondene
kleine Thier, dem ich den Namen Apateon (nicht Apatheo n) pedestri»
(Jahrb. i844 , S. 47) gegeben , ein Salamander^artiges Geschöpf war,
ist keineswegs ausgemacht. Das ganze Skelett sd^ftot oichT über 0,0355r
gemessen, und der Kopf kaum melu* als den vierten Theit von dieser
Länge betragen zu haben ; so viel sich erkenne» lässt, sollte man glau-
ben, dass dieser Kopf eher Fisch-artig als Lacerten- oder Batrftcbier'^
artig gebaut war. Die Wirbel-Sätile wdrde ntebt über 22 Wirbel zählen;
die drei hintern nehmen plÖtzlieh an Grösse ab und scheinen miefar einem
Schwanz anzugehören. Es fässt sich nicht onterseheiden > ob das, was
von den Wirbeln überliefert ist, nur den ober n Bogen oder den ganzen
Wirbel darstellt; die Form wurde eher aof e^enobern Bogen heraus-
kommen. Man unterscheidet daran deutlieh einen niedrigen y ziemlich
breiten Stachel-Fortsatz und selbst Andeutungen von vorderii nnd hin-
tern Gelenk-Fortsätzen ; der untere Tbeil des Wirbels ist gewöhnlich
vorn und hinten schwach konvex , was auf Gelenkllächen eines Wirbel«
Korpers hindeuten würde, und die so besehaffenen Wirbel werden durch
kleine leere Zwischenräume von einander getrennt. Noch mehr aber
fallen Überreste von Gliedmasen auf. Wenn sie den Oberarm und den
Oberschenkel darstellen, so war erster ein wenig käraer und schwächer
als letzter, der gleichwohl nur 0^0025 Länge miast. An dem Ende des
337
eioeo Oberarms bemerkt, man . eiocn eebr geringen Knochen-Überrest und
•Ol obern Ende der Oberschenkel zwei kleine iast regelmäsig quadratisch
(feformte Knachelchen, welche vielleicht dem fiecken angehören. Sonst
bemerkt man von Gliedmasen-Knochen keine Spur und eben so wenig
I etwas, das an Flossen, Scbnppen oder Rippen erinnerte. Dieses Thier-
eben bleibt {edeufalls lur einen der Steinkohlen-Formation angehorigen
Schiefer merkwürdig. Um eine Prüfung aus dem Gesichtspunkt der
fossilen Fische sn veranlassen , sandte ich an Asassis eine Abbildung
mit Beschreibung.
Unter den mir von Hrn. Prof. v. Ki^ipstbin cur Untersnebnng mit*
getbeilten Versteinerungen von 8i, CasMan fand ich eine neue Spezies
Coneborhynchus, welche ich als G. Cassisnus in der Fortsetzung
des KLiPSTEiN'schen Werk» beschreiben werde. Es ist davon nur ein
Stuck VOSS sogenannten Knoclien überliefert, das indess vollkommen bin*
reieht, um die Selbstständigkeit der Spezies dsrzntbun. Gegen den auf-
geworfenen ^and hin hat sich sogar noch etwas von der Substanz des
Mantels und der zwischen diesem und dem eigentlichen Knochen liegenden
schwarzen Substanz erhalten. Hr« v. Klipstsin besitzt von St. Cassian
aach einige Wirbel und andere Knochen von Sauriern, welche zur Fami-
lie der Moerotrachelen oder der Langhalsigen gehören , die , . etwa mit
Aosnahmft des Plesiosaurus im Lias Bngiatids, auf die Gebilde der Trias
besehrankt zu seyn scheinen und häufig im Muschelkalk vorkommen*
Es scheint mir daher auch die von W. Fuchs in seinem geschmackvoll
f aosgestatteicf^ Werk über die VeneHaner Alpen S. 60 aufgestellte
Ansicht, dass di&SSkhi|{iten von St, Cassian, gleich jenem Gebilde, wel-
ches er grauen doleritischen Sandstein nennt, zwischen Jurakalk und
Kreide hegen, etwas gewsgt.
I In seinem Werk über das Flötzgebirge Württemberg's (1S48, 377)
hält QuENSTEDT den in der obern Lage des mittlen oder sogensnnten
braunen Jnra so häufig vorkommenden kleinen Krebs , dass man nach
[ ihm die Schichte benennen könnte, für meine Klytia Mandelslohii
} und sagt, die Abbildung, welche ich davon in meinen ,,neuen Gattungen
! von fossilen Krebsen^ Tsf. IV, Fig. 30 gegeben , sey nicht ganz natur-
f getreu. Dieses Krebschen war von mir selbst gezeichnet und von Fedbrbr,
sn dessen Arbeit ich nichts auszusetzen hatte , lithographirt. Die von
QosNSTEDT vermieste Übereinstimmung beruht darauf, dass der Krebs,
den er vor sich hatte, nicht Klytia, sondern mein Gar ein ium sociale,
eis Thierchen ist, über dss ich Ihnen schon mehrmsl geschrieben und
dss, wie Grsf Mandblst^h mir bemerkt, mit der K I y t i a Mandelslohii
in derselben Schiebte gefanden wird. Die Häufigkeit, womit es in dieser
Lage des Jurakalks vorkommt, lässt sich nur jener vergleichen, mit der
Pempbix Sueorii im Friedrichsh'aller Kalk für den Muschelkalk sieb
darstellt.
Zu dem versteinerten Vogel auf Qtamer Schiefer fand sich in der
Jahrgang 1844. 22
338
Züricher Sammlang; auch die GegenpUtte, w«lcbe Hr. Aanold Escibr
V. D. LiNTH 80 getSiWig war, mir cur Fortoetzang^ metner Untersacbuogeu
mitsutheilen. leb finde daran bestätigt, was icb fruber über diete Ver-.
ateinening geaagt hatte. Ana dem Bau des überlieferten Skeletts und
dem Längen - Yerhältniss seiner Knochen gebt unwiderleglieb hetTor,
dass das Thier der Ordnung der Sperling-artigen Vögel (Passerinae)
angehört, was fnr eine Formation, wie die Kreide , wohl am wenigsten
BU vermuthen stand. In Kessleb's (BuU, de ia 8oc, de Moscou 184i)
interessanter Tabelle finde ich keinen Vogel aufgeführt, dessen Langen-
Verhaltnisise mit dem versteinerten übereinstimmten, und dasselbe gilt auch
von den mir zur Vergleiehung gebotenen Vögel-Skeletten. Ich habe da-
her allen Grund den Vogel der Glamer Kreide - Formation für ein er-
loschenes Thier zu halten, das icb unter der Benennung Frotornis
Glarnieasis, fiUani«r Urvogel, begreife. E« ist Ihnen bekannt, dass
die Entdeckung dieses Vogels, des sichersten Beweises, daas die Klasse
der Vögel schon zur Zeit der Bildung der Kreide-Formation existirt
habe , von mir herrührt. Icb begreife daher nicht, wie es möglich ist,
daas man sie Agassis zuschreibt , oder wie Aoassii sie Escher von der
LiNTH beilegen kann. Dieser Irrthum wird fortwährend begangen, und
droht aich festzusetzen. Es ist daher schon um der Wahrheit willen
nicht äberflüssig, den Gegenstand auf aeine historischen Momente zurück'
zufuhren , wodurch weder zu streiten noch Streit zu veranlaasen beab-
aicbtigt, sondern nur ein wohlbegröndetes Recht zu schützen gesucht wird.
Als ich an Arrolo Eschbr v. d. Limth die unter Chelonia Knorrii
bekannte Schildkröte des Glamer Schiefers zurückschickte, ersuchte ich
ihn in der Züricher Sammlung nachzusehen, ob unter den Stocken
Oianter Schiefer nichts mehr von Schildkröten oder andre Öberresta
sich vorfände , von denen es möglich wäre , dass sie nicht von Fi-
schen herrührten. Icb erhielt hietauf im Mai 1839 eine Platte mit un-
kenntlichen Überresten , worin ich schon gleich beim Auspacken uber^
rascbt war das Skelett von meinem Vogel su erblicken. Ich benachrich-
tigte sogleich bievon Linth-Escher mit dem Ersuchen meine Entdeckung
der im August desselben Jahres in Bern versammelt gewesenen Schweit-
zer Naturforscher mitzutbsilen , und aus den gedruckten Verhandlun-
gen dieser Versammlung iat (S. 50) au ersehen , daas Diesa auch ge-
schab. Noch vor der Versammlung in Bern hatte ich an Agassis zu
schreiben und ergriff diese Gelegenheit ihm meine Entdeckung anzuzei-
i;en, worauf er mir am 18. Juni 1839 bemerkte, dass er auf den Olarmer
Vogel sehr begierig sey, und mich fragte woher er komme. Gleichwohl
sagt AoAssiz im PeuiUeton additionel zu den P^iesone füssileey Novemb.
iSBB^ S. 130 , Arnold Escher v. d. Linth habe in dem merkwürdigen
Schiefer von Olmme einen Vogel von der Grösse einer kleinen Schwalbe
entdeckt, den er, Agassis, sich vorgenommen künftig zu beschreiben«
Um mir die Entdeckung auch jiusaerbalh der SchweUz zu sichern, hatte
ich nicht unterlassen, Ihnen eine vorläufige Notitz darüber zuzusenden,
welche Sie auch die Gute hatten, noch in den Jahrgang 1889 (S. 683)
339
des Jfthrbadis «oftnoabmen. Wiederholt ^rieth ich io Staunen, aU ich
10 der von Bvckland am 21. Februar 1840 in der geologiaoben Ge«elUchaft
zo Landen gehaltenen Jahresrede (S. 41) angeführt fand, ^dasa Agassiz
ein fast vollständiges Skelett von einem Vogel im Oiarner Schiefer ent-
deckt habe; doch auch diese Angabe hielt ich für einen vorübergehenden
Irrtham, bia ich kur^icb in einem dem Edinburgh new philosophieal
Joumaly April — Juni 1843 entlehnten Aufsatz .von Agassiz über eine
Periode in der Geschichte unseres Planeten diese „unschätzbare für die
Paläontologie und Zoologie gleichwichtige Entdeckung'^ wieder Eschern
V. D. LiNTH beigelegt fand, was mich endlich zum Reden brachte. Von
Agassiz rührt diese Entdeckung keinesfalls her; es kann nur die Frage
entstehen, ob sie Linth-Escher'n oder mir gebührt. Escher y. d. Linth,
der die Entdeckung in seinem Brief an mich vom 17. Juni 1839 als die
meinige anerkennt und sie immer nur von Agassis beigelegt bekommt,
tbellte mir diese Platte mit als eine unkenntliche Versteinerung : ich
ODtersncbte sie und entdeckte darauf den Vogel. Mit demselben Rechte
nan, mit dem Aoassiz und Andere in ähnlichen Fällen die Entdeckung
sich zuschreiben und nicht dem, der den unbekannten Gegenstand zur
Untersuchung übergibt, verfahre auch ich, wenn ich die Entdeckung die-
ses für das vorgeschichtliche Alter einer ganzen Klasse von TKirbelthie*
ren wichtigen Vogels im Glarner Schiefer ferner als die meinige behaupte.
Was wurde uns und selbst Agassiz' an Entdeckungen übrig bleiben,
wollte man dieses allgemein anerkannte und täglich geübte Recht be-
atreiten l
Im verflossenen Sommer fiel mir bei einem Ausflug an den Rhein
ein Zusammenhang auf, der zwischen der Vertheilung der Schlosser und
Borgen im romantischen Rhein-Thal und des Schiefer-Gebirgs , durch
velchea der Rhein sich windet, besteht. Diese Bauwerke auid errichtet
auf den Köpfen von aufgerichteten Schichten oder von Gangen , welche
ins Gebirg einschiessen, aus welchem sie gewohnlich als steile Kämme
nackt herausragen. Die alten Baumeister scheinen daher sehr wohl
gewqsst zu haben, dass diese Stellen es sind, auf denen selbst die kühn-
sten ihrer Werke der Zeit und deren Stürmen Trotz bieten wurden. Bei
der Wahl der Stellen sind sie mit einer Vorsicht zu Werke gegangen,
der keine schönere Anerkennung hätte werden können, als die in unsem
Tagen beginnende Wiederherstellung dieser Schlosser. Ein auf den
Kopf von Schichten » die ins Gebirg einschiessen , gestelltes Gebäude
wird, aelbst wenn es kühn auf hinausragenden Theilen angebracht ist,
vermöge seiner nach dem Innern des Gebirges wirkenden Schwere sich,
wenn es möglich wäre , fher noch befestigen ; während , Wenn das Ge-
bäude auf der Schichtungs-Ebene errichtet wird, ea durch dieselbe Schwere
und zwar auf geneigter Ebene bald rutschen, auf horizontaler an den
meisten Stellen am Rhein die Ablösung des Gesteines nach aussen hin
begünstigen und «uf diese Weise nothleiden wurde. Es gibt auch Stel-
leo am Rhein, wo borlzontal geschichtetes Gestein vpo Gängen , welche
ins Gebirg einschiessen , durchsetzt werde« , oad wemi diese Stell««
22*
340
benötzt wurden, so versäainte man nicht einen Theil des Gebfindes auf
den Kopf des Ganges zu errichten.
' Herm. V. Met^r.
München y % März 1844.
Erst vor einigen Tagen fand ich in Ihrem Jahrbucbe 1843, 502
eine knrze Notitz über den bei'm Schlosse (ehemaligen Kloster) Banx
aufgefundeneu Ichthyosaurus trigonodon. Da in dieser Nachricht
irrig angegeben ist, dass die Zähne desselben nach innen und nach
hinten znrückgekruniipt seyen und denen des Nil-Krokodils gleichen, so
erlaube ich mir hieniit Ihnen unverzüglich die Berichtigung mitzutheileo,
dass dieselben nicht nach innen, sondern nur leicht nach hinten gekrümmt,
z. Th. auch gerade sind und stehen nnd den Krokodil-Zähnen nur einiger-
masen durch diese schwache Krümmung und zwei scharfe Seiten-
Kanten gleichen. Ihre Oberfläche bildet aber noch eine dritte , wenn
gleich zogerundete , doch sehr entschiedene Kante , so dass der Quer-
schnitt der Zähne als eben so entschiedenes fast gleichzeitiges Dreieck
mit gewölbten Seiten erscheint. Die LäugsStreifen der Zähne gleichen
nicht , wie bei'm Nil-Krokodile , einer eigentlichen Kannelirung (erhabe-
nen Kanten mit breiten sanft ausgehöhlten Furchen dazwischen) , son-
dern vielmehr Facetten mit bald engeren und bald breitereu Flächen,
ähnlich der Streifung an den Finger-Nägeln. Überdiess ist der grosste
Theil der Oberfläche des Schmelzes der Krone mehr oder weniger dicht
und scharf mit kurzen, unregelmäsig darüber gestreuten erhabenen Stri-
cheln in der Längen-Richtung bezeichnet. Ich habe die Grösse des
Thieres zu 32' nach dem Kopf im VerhältniMS =1:5 angeschlagen,
weil Diess nach den mir bekannten Abbildungen vollständiger Ichthyo-
sauren das gewöhnlichste seyn dürfte — Vorläufige Nachricht
über diesen interessanten Fund gab ich in der allgemeinen Zeitung
184:9^'No, 20 'y ein näherer Bericht erschien im Bulletin der physikalisch-
mathematischen Klasse der K. Akademie zu München 1843^ No. 34 und
den Münchener Gelehrten Anzeigen 1848^ No. 113 ^. Ich habe den
ganz von dem uroschliessenden Monotis-Kalk befreiten Kopf von unten
und oben wie auch alle übrigen Skelett-Theile so, wie sie auf der Platte
liegen , in natürlicher Grösse abgebildet. Die Sammlung zu Ban% be-
wahrt auch einij^e Theile jüngerer Individuen von der nämlichen Art auf,
welche sämrotlich in den gleichnamigen Knochen auch die nämlichen
Maase und Gestalt besitzen.
Ich benütze diese Gelegenheit, um zu dem, was Graf Munstsr im
Jahrb. 1843^ 135—136 über die My s triosau rus-Reste von Banz mitge-
theiit hat, noch Einiges kurz nachzutragen. Zu denselben sind noch
* Woher wir einen voIUtfindigea Anszng i. Jahrb. 1844 , 248 nachgetragen haben,
auf welchen wir hinsichtlich einiger andern in dem obigen Briefe mitgetheilt gewesenen
Details zu verweisen ans erlauben* D. R.
341
biasususäblcD einige groei# Bruebstiicke eines IclilhyoeaaruK-ScbadeU,
welcher uiebt wie gewöhnlich fladi gequetscht ist und daher über Man-
ches im inneren Bau interessante Anfscblääse gibt und insbesondere die
aehr beträchtliche DicM des Stirnbeins zeigt. Auch fand der unernind-
liebe Hehrer der BaH%sr Sammlung, Pfarrer Murk daselbst im vorigen
Frühjahr wieder ein prächtiges fast ganz vollständiges Skelett eines
grossen Mystriosanrus. Der Kopf und die Wirbelsaule, bis ungefähr
com letzten Viertbeil ihrer Länge ununterbrochen fortlaufend , so dass'
nur die Wirbel von j — ^ des Schwanzes auaeinandergeschoben erscheinen,
die Brust-Knochen grosstentheils , der Becken-Apparat vollständig, sehr
fiele Rippen und Dornen-Fortsätae-y die 4 IJxtremitäten mit fast allen
ihren Theilen und viele Panzer-Platten mit je 23—26 Grübehen liegen
anf einer Lias-Mergelscbiefer-Tafel von 11' Länge und 3^' Breite bei-
sammen. Ich sah dieses Exemplar zwar noch nicht; aber nach Hrn.
Mork's sehriftlichen Mittheilungen und Zeichnungen slitomt es mit dem-
jenigen uberein, welches Hr. Graf M&nstbr a. a. 0. unter A aufgeführt
hat; nur sind seinlB Masse etwas grösser. Sein Cuhitus ist eben so stark
gebogen , und diese aebr starke Krümmung , so wie einige Dimensions-
Verhältnisse durften , wie schon Grsf M&nstbr angedeutet hat , dieseii.
Mystriosaurus als eine eigene Spezies dsrstellen, der ich den Namen
M. Murkii beilege ^
Kurz vor Neujahr fand Hr. Mojrx abermals eine Partie sehr interes-
ssnter Ichthyosaurus-Knochen , welche verschieden sind von denen des
I. trigonodon und I. tenuirostris. Zu gleicher Zeit erhielt er von
ds auch viele Überreste eines I. tenuirostris, welche eine Tafel von
10'— 12' Länge und 6' Breite einnehmen. Diess Alles stammt aus der
^anrier-Schiobte'' meiner „Dberaicht aller Abtbeilungen und einzelnen
Schichten der Liaa-Formation von Banz^'^ auch zum Tbeil aus der
„Bein-Breccie^'.
Dr. C. Throdom.
NittheiluDgen an Hrn. Professor Blum gerichtet.
Bonn, ae. Jan. 1844.
Meine Untersuchungen über die Entstehung der Gang-Massen in den
Erz-Gangen haben mich, wie ich auch S. 257 ff. des Jahrbuchs ausfuhr-
lieber auseinandergesetzt habe, zur Überzeugung geführt, dass dieselben
* Leider iet sieht vollständig angegeben , wodurch sicli ' diese Art von der von
Kadp nnd mir in unsreoi gemeinschaftlichen Werke, so wie von den in meinen eben ersehie-
nenen Nachtrügen beschriebenen Arten unterscheide. Die Krümmung des Cubitns fAllt
Je nach seiner Lage bald mehr und bald weniger in die Augen. Die vom Hm. Vf. an-
lebetene künftige Mittheiluag weiterer Notitzen über Bant and seine FassiI>Reste
werdcii mit vielem Danke aufgenommen werden. Bn.
34-2
in den meistet), wfenii ntcbt in atlerty l^ftllen auf UMse» Wege dogefölirt
worden ieyen. Steht Dies« fest^ «o Est klar, dasi die In efioef fribern
Periode aof nassein Wege eingeführten Sabetansen in epAteren Perioden
auf denmelben Wege wieder fortgeführt oder Terfindert worden sefu
können. Man kann nicht dfe Unaonfteltehkelt manoher dieser Sttbstan«
zen entgegensetzen; denn wenn z. B. der schwefeisante Baryt in rei-
neito Wasser so tfel wie ünaoflöslich ist , so (st er es nteht in warmem
Wisset-, das nni* so wenig kohiettsaures Natron entl^ait, wie unsere
Mineralwasser, welche dieses Salz als einen bo freqnenten Besliindtbeil
enthalten. Ich beziehe mich dessbalb auf das , was bieHlber ««f S. 100 F.
bemerkt ist. BfiRZBUüs hat in CarisbwFä beissen Quellen die Gegen-
wart des Flossspaths nschge wiesen. Schon diese Thatsache reicht also
hin, nicht tior die Einffihrung desselben in die Gang-Spalten nnf nassen
Wege zn denken, sondern auch zu begreift, wie der frClher abgesetzte
Ftnssspath durch Gewftsset wiedeif förtgePöhrt worden seyn kann.
In dieser Beziehung Ist es gewiss sehr merkwürdig, dass Qoarz, Chal*
zedon, Hornstein, Eisenoxyd, Brauneisenstein u. s. w., Wie Sie in Ihrem
Werke fiber Pseudomorpbosen gezeigt haben, in Formen von Fiussspath
Vorkommen, wozu ieh noch hinzuffigen kann eine Pseudomorphose von
Ksikspath naeh Ftossspatfa, gefunden im Foritwatde bei SekwmratBn^erg
im Erzgebirge^ welche mir jongsthin BiiBrrnACPT gezeigt hat. Da unter
allen von Ihnen angefahrten Pseudomorphosen Fiussspath nie hi der
Form eines andern Fossils vorkommt, so deutet Diess daratif hin, dass
er zu den älteren Bildungen g^ehört, odet dass weliigstens, wenn spater
heisae Qaellen, wie die zu Carisbad, mit FossiKen in Berfihrung kamen,
welche auflSslich lil Wasser waren, die ehemisehen Verwandtschafts«
Verhältnisse keinen Austausch zwischen diesen Fossilien und dem auf-
gelösten Fiussspath gestatteten. t>ie Schwerlöslichfceit des Fiossspatbo
kann keine Einwendung seyn, wenn, wie Sie S. 355 ihres Boebs ganz
richtig bemefken, die lange Dauer der Vorgänge in den Gängen beach-
tet wird. Ja es ist keinem Zweifel unterworfen, dass gerade die Schwer-
löslicbkeit je zweier Substanzen A und B, wovon A durch die Gewässer
weggeführt und B an seiner Stelle abgesetzt wird, die Möglichkeit her-
beifuhren , dass B in der Form von A abgesetzt werde. Schwerlich
inöebte es s.B. geschehen, dass, wenn eine konzentrirte Aufiösuog von
schwefelsaurem Natron mit Krystallen des leicht löslichen Chlor-Baryum's
in Berührung käme, schwefelsaurer Baryt in der Form des letzten sich
absetzte. Die Zersetzung wurde zu schnell erfolgen, als dass der sich
bildende Barytspath Zeit hätte, die Krystullform des Chlor-Baryums «nzu-
nehmen. Waren aber Chlor-Baryu u und schwefelsaures Natron so schwer-
lösliche Verbindungen, wie etwa Quarz und Barytspath, so könnte viel-
leicht j wenn Chlor-Baryom in Gängen vorkäme , eine Umwandinng in
Barytspath mit Beibehaltung der Form ebenso stattgefunden haben. Wie
die des Barytspaths in Qaars. Denkt man sich eine sehr schwer lösliche
Substanz in einem Gange, welche mit einer Auflösung in Berührung
kommt, die eine eben so >SGb wer lösliehe andere Substanz, folglich nur in
343
aauMrordeollieb geringef Menfe ««tbill: so wird, weuu eiu Austaiuch '
swiseben beid«o Subttaiixeo mö^icfa Ul, eio Tropfen dieser Aafiösaag«
der etwa auf jeoe SubaUnx fiUU t eine , inaB wöcbte aaKeo , uneudHcJi
g;eriiige Menge dafon auflöaeo und eine ebeoto geringe Menge von der
aofgeldeten Sttbatana abaetten« Da ist woM zu begreifen, wie die ver-
drängende Snbatanz aiob die Form der vi^rdrängten aneignen y und wiOf
vieiieiebt nach Hunderten von Jabren, eine vollige Verdrängung Ntatt-
iinden iLÖaao*
Daaa aelbat feuerbeataodage Sauren durcb Waaaer-Dänpfe . aua dem
looero der £rde beranfgefnbrt werden können, zeigen die Suffiooi in
TotiMMia» welche bedeutende Quantitäten Bor Saure mit sieb fübren.
Was tunjiehat die Molybdan-Sänro betriffl» wovon Sie (S. 350) ein Auf-
steigen in Dampf-Form anaanebmen geneigt sind : so Ist su bemerken^
dass sie zwar sublimirbar iat» aber Rotbglübbitze. forderL Findet ancb
in der Ti^fe eine soiehe Hitze Statt, so ist es doch etwas sobwierig zu
begreifen , wie sieb die Dampfe dieser Säure bis zu einer so bedeuten-
den Höbe, wie z« B. am Bieüberg^ in lUyritH, in den Gangspalten er«
heben konnte , ohne adion in der Tiefe sich kondensirt zu haben; denn
von dem dortigen Kalkstein kaon man doch nicht annehmen, dass er bis
nahe zum Rotfagldlien erhilzl war, ats die Einführung erfolgte! leb
möchte mich daher mehr zu der Annahnie baaneigen, daea die Molybdän«
Siare entweder ale aolebe in wässriger Auflösung aufgestiegen sejr, da
sie in (70 Wasser auflöslieb ist , oder in irgend einer lösliehen Verbiii»
dnog z. B. als Molybdän-saures Natron oder als Fluor*Molybdän. Im
letzten FaUe Uesae sieb vieUeicht das gleiebzeitige Vorkommen von
Flassspath erklären, indem, wenn keblensaurer Kalk und Fluor-Molybdän
aicb gegenseitig zeraetaen , die durch Zerlegung lies Wassers gebildete .
Mol]rbdän*Säuni auf den Bleiglanz gewirkt hätte. Ffir diese Annahme
spricbt auch der Umstand , dass koblensamres Bleiozyd ei» fest bestän-
diger Begküer des Molybd&n^aauren iat, die Kehlenaäure durch 2^r*
Setzung des koblenaauren Kalks aber ausgesehteden worden wäre. Doch
ich bescheide wtAckf dass Diene nur Vermutbnagen sind, welche erst dann
an Wshrscheinlichkeit gewinnen können , wenn auf chemischem Wege
jeoe angenommenfi» Zersetzungen verificirt werden. ' Wir treffen ubri«
gens 10 unseren Ansichten zusammen, da Sie selbst «S. 352 dsrauf au^
merksam machen, dass da, wo bei Umwandlongen neue Bestsndtheile
auftreten^ deren Abstammung nicht genügend nachgewiesen werden kann,
dieselben schon früher in andern Verbindungen vorbanden gewesen seyn
koDUten, in Terbindnngen , die ganzlich zerstört worden und deren Be-
Btiodtheile nun neue Zusammensetzungen eingingen. So läset sich gerade
das von Ihnen angeführte Beispiel, das Verschwinden des Bsryto-Kalzit's
anf den Gängen von MUb einfach durch die Annahme erklären, dass Ge-
wässer, welche freie Kolilensäure und Kieselsäure enthielten, mit dem
Barytokalzit in Berührung kamen und durch gegenseitigen Austsosch
dieses Fossil aufgelöst und Quarz in Formen desselben abgesetzt wurde.
. lo Beziehung auf das so häufige Verschwinden des Schwefels werfen
344
Sie (S. 363) die Frage auf » id welcher Form nftag diese Sobatans ver-
achwooden aeyn ? Bei der Umwandlang dea Eiaebliieaea au Brauneiaeo-
atein md'ebte allerdinga der Schwefel oiit dem Waaaeratoff dea aerlegten Was-
sere entwichen aeyo. Da indeas hierbei ein Theil dea Schwefels bitte
frei werden und als aolcher versehwinden mfiaaen^ so fflgen Sie die rich-
tige Bemerkung hinzu, wie es aaffallend bleibe; daaa ao ftaaserst selten
der Schwefel in der Nähe solcher Psendomorphosen als Absata gefboden
werde und gleichwohl diese nicht selten vom Gestein nmacbloasen vor*
kommen , so daaa man wohl anzooehmen berechtigt wftre , jener moaate
hier um ao eher so treffen aeyn , da er nicht entweichen konnte. Er*
lauben Sie, daas ich desshalb auf ein neuea Agens anfmerkaaro mache,
wodurch Schwefel aus seinen Verbindungen mit Metallen ausgeschieden
werden kann. Dieses Agens ist der Waaserdampf. Waa die Verflficbti-
gung dea Schwefele aua dem Schwefel*Silber betrifft, ao habe ich achoa
in einem frühem Aufaatze [S, 101] davon gehandelt. Seitdem habe ich
aber meine Verauche auch auf andere Schwefel -Metalle auagedehnt:
namentlich auf Bleiglans und Kupferkiea. Von ersterm wird der Schwefel
durch die Wasser-Dämpfe ganz , von letzterm theilweise fortgetriebso,
so dass derselbe in Buntkupfererz umgewandelt worden au aeyn acbien.
Ala der redazirte Bleiglanz längere Zeit in reinem Wasaer liegen blieb,
bildete aich koblensaurea Bleioxyd a. a« w.
Dieaen Bemerkungen, wozu mich die Lektüre Ihrea ao sehr interes*
aanten Werkes veranlasst hat, konnte ich noch mehre hinsafogen ; davon
aber su einer andern Zeit und bei anderer Gelegenheit.
Meine and NöooBRATR'a Abhandlung aber die aua vnlkanisehen Ge-
hirgaarten auswitternden Salze und namentlich über die Umwandlung
dea Feldspatba in Kaolin in dea letzten „ Gebirge in RkeimUmd'
Wesiphaien Bd. IV, S. 2S4 ff. (I826)'< acheint Ihnen wohl nicht bekannt
geworden zu aeyn; denn aonst worden Sie wohl nnsern Ansichten, wel*
che TuBNBR 9 Jahre apftter aufwärmte, einen Platz gegönnt haben. Ich
glaube, daaa Nöogbrath und ich darauf Ansprache machen können, die
ersten geweaen zu aeyn , welche die riehtige Deutung dieaea Proaeaaea
nufgeatellt haben.
G. iBiscHor.
Lyon, 27. Febr. 1844.
Wir haben jetzt 14 Beobachtunga-Punkte aber Regen*Verhaltniaae in
dem lyaoii^-Thale ; doch erhielten wir unsre Tabellen im Monat Januar
nur etwa von der Hälfte dieser Stationen ausgefällt, da die Pluviometer
erst für den Februar vollständig in Ordnung gekommen sind. Wir
werden später diese Tabellen mit den Fluss-Tabellen von vier Punkten
herausgeben. Doch haben wir achon ein schönes Resultat erhalten.
Anfange Januar lagen 3'— 4' Schnee im Gebirge und 6"--8" in der
Ebene. Von Besangon , Vesoul und Bourbotwe^ies-baiiu erhielten wir
345
Nachriebt, das« in der Nacht vom 7.-8. Januar der grSaete Theil plötf-
lich geachnolzen aeye. Am 8. Abenda und am 9. Vormittags waren die
Briefe in Lyon und erst am 12. trat der 6öcliBte Stand des Hoeliwaitsers ein,
wie ich vorlier bereelinet hatte. Msn konnte die Einwohner 2 Tage voraus
davon benachrichtigten. Naeh Beobachtungen an 4 Pegeln an derfifaoM«
braoebte das Hochwasaer 24 — 28 Stunden von Ckaiotu bis LyoH^ und
die Ergebnisse dieser Tabellen in Kurven redusirt zeigen, das«, je weiter
gtreoiab , desto weniger das Wasser ansteigt , aber sich auf eine desto
längere Zeit vertheilt, waa von der Bewegung des Wassers und nicht
von der Beschaffenheit des Flussbettes abh&ngt, da dieses oben in Maeon
z. B. breiter ala in Lfßon Ist.
10. Januar.
II. J. fräh.
11. J. NaehU.
Chalant,
Uaeon,
J*yon.
Die Beobachter aind Untarofliziere vom Genie und voll Eifer ; mehre
haben sich selbst Thermometer gekauft.
LORTST.
Neue Literatur.
i
A. Bücher.
1843.
LAcniki&-FV)88AT! äe forighie^ fflfp^ dam %e9 terruina tupererdtacii
dit bassin du sud-ouest de la France. JUontaubany 8^.
G. Gr. SV MJkvBTBR: Beitrage zur Petrefakten-Kunde , Baireutk 4^; VI.
Heft, anter Mitwirkung der HH. GÖppert, v. Siebold und Braun,
100 SS. m. 14 Tafeln.
C« Partsoh: Übersicht des K. K. Hof-Mineralien-Kabinets in fFt^it, 8^
mit Abbild.
1844.
L. V. Buch: über Granit und Gneiss, vorzvIgHcb in Hinsicht der äos-
sern Form , mit «reicher diese Gebirgsarten an der Erdfläche er-
scheinen (vorgetr. b. d. Berl, Akad. 18^9 y Dez. 15) mit 2 Kupfer-
Tafeln (21 SS.). 4® Berlin. — [Vgl. Jahrb. 1843, 745, ~ nun durch
ausführlichere Beschreibung und bildJiche Darstellungen manchfach
erläutert).
J. C. Freibaleebn: die Sächsischen Erzgange in einer vorläufigen Auf-
stellung ihrer Formationen. 107 SS. 8^ Freiberg [54 kr.].
G. Lbonhard: Beiträge zur Geologie der Gegend um Heidelberg [52 SS.]
m. 2 Steindruck-Tafeln. Heidelberg 8^.
J. Roth: die Kugel-Formen im Mineral-Reiche und deren Einfloss auf
die Absonderungs-Gestalten der Gesteine; ein Beitrag zur geogno-
stischen Formen-Lehre mit Rücksicht auf Landschafts-Malerei, 40
SS. und 8 Steindruck-Tafcln, 4<'. Dresden und Leipzig [2 fl. 42 kr.].
B. Zeitschriften.
1) G. J. Heine: der Bergwerks-Freund, Berlin 1844, 4^ VIL Bd.
In 36 Nummern [4 fl. 48 kr.].
347
2) C. Hartuann: Berg- und Hättf o-maanisch« Ztitang:, nil he-
soodrer Bcräcksicbtigfung; der Mio«ralo(i;ie and Geolo-
gie, ia 52 Nummero, kl. 4®, Freiberg^ I— IL Jahrgang, 134Z—1843,
3)yerbandlangen der R. Roasisehen mineralogis eben Gesell-
schaft zu St. Petersburg, 8^ Jahr i84l^ (80 SS., 6 Ihh. Tsf.)
St. Kutorsa: Beitrag 'zur Paläontologie Ru^'8lands: 1—34, Tf. i— vi.
ober 2 Menschen-Schädel aus dem Gouvt. Minsk: 35.
WANOBifHBitf V. Qualbn: Übersicht geologischer Verhältnisse des GouVf s.
Orenburg: 40.
A. WosKRBssENSKY : Untersuchungen einiger Süä^Bttisischen Brenn-Mate-
rialien des Mineral-Reiches : 44.
A. Komoren: Üwarowit: 55.
Analyse einer Bergart, die Ammoniak-Alaun enthält: 58.
Leuchtenbergit: 64.
A. Osbrskt: Identität des Pascbkinits mit Epidot: 66—71.
4) Nyt Magazin for Siuturvidenshabsrne^ udgivsM af den
pkgeii^grufieke F4fre»ing i ChrUtiania. ChriUmma 8<^,
jährlich U— III Hefte, satbaltend (nach der Isis, 1849).
1838^ I, iw (Heft i— in sind vergriffen).
Ca. Schberbr: Notitz über 2 Arten Kobalt-Erze von Skidturydi 424.
1888, i/, I.
Kbiuiav: geognostfische BsBMrkangen obar den «üdlidien Tbeil voo
Osterdaien: 1 ff.
1889, n, n— ni.
Kbilhau: Fortsetzung: 167 ff., Tf. 2.
Chr. Hanstben: periodische Vcrändtrnttg d«r aagnetkcben Intensität der
Erde: 207—240.
Keilhau: geoguostische Reise ins Lister- u. ttandals-kfoXi 333 m. Karte.
N. B. Moller: Bemerkungen über die Gänge bei Kongsherg: 401 ff.
»41, nr, i-n.
Keilhau: Spuren von einer allgemeinem^ Abreibung, welcher der nordi*
dische Klippen-Grund unterworfen war: 115 ff. m. Karte.
~~ "^ geoguostische Reise von CkrisUama in den Osten des Stifts
von Christiansand: 169 ff.
348
184», in, m— IV.
I(aN8teen: magnetische Beobachtungen verschiedener Art (ffillen fast dai
III. Heft ganz).
5) M'CuBLLikND: Caicutta Journat of Natural Hiaiory, 8® ent-
bält nach der Isis in
i840, /, I— IV, 609 S., 12 T.
Murchison's Silurian-System, im Aosznge: 15—55.
M'Clblland: über Cyrtoma, eine neue Sippe versteinter Echiniden aas
Bengalen: 155—187, t. 3—6.
R. Baird-Snith: Erläuternngen der Geologie Süd - Indiens : 188—198.
D. Liston: iGreognostisches über d. Bezirk Qoruckpoor, m. Karte : 236— tl4l.
.R. Baird-Smith: Bildung d. Gfan^M-Delta, nach Bohr-Versuchen: 324—350.
W. Jahbson : Methode bei mineralogisch. Landes-Untersuchungen : 351 — 358.
Th. Hutton: Schöpfung, Ausbreitung und Erlöschen organischer Wesen:
461—500.
1841, II, v— vn . . . , S. 1—460
R. Baird-Smith: ökonomische Geologie, artesische Brunnen: 16 ff.
J. Kampbeix: über den rothen Mergel von Mysore: 32 ff.
Granit-Formation der Bezirke Saiem und Burram^hmlz 153 ff.
tu T. Kate: Versteinerungen-föhrende Lager bei Pondkkerry: 225 ff.
WCuujJivm: über grosse Reptilien-Zähne daraus: 238 ff. Tf. 7.
R. B. Smith: Instrument zum Messen der Härte der Mineralien: 275.
J. Campbbll: mineralogische Notitzen: 860 f»
über die Schiefer-Formation des Süd-Indischen Hochlandes: 302.
ANONriacTs : über die Geologie von Tavoy: 358, T. 10.
Tu. Hutton: Widerlegung der ersten Erd-Umwälzung der mosaiseheo
Geologen, so wie der Lehre, dass Land und Meer wahrend der Sünd-
iluth den Platz gewechselt hätten: 367.
Tremenhberb: Bericht über d. Kohlen-Lager von Tenesserim: 417 ff. T. 13.
C. Zerstreute Aufsätze.
Bericht über den Zustand der Naturwissenschaften im Königreich Seapei
' am Ende des Jahres 1840 (Isis 1848 , 643—654 ; Mineralogie und
Geologie insbesondere das. 646 — 649).
ScHACCHi: Voltait und Periklas , zwei neue Mineralien von Neapel
(dessen Memarie mineralogiche e geologiche , NapoU , pari, I ^
v. KoBELLin den JlftfiicAeiier Gelehrten Anzeigen, no. 4d; 1849, S.
348—351.
Auszüge.
A. Mineralogie, Krybtallographie, Mineralchemie.
G. KBRSTEif: über die cbeioiscbe Zqsammensetzung^ einiger
SäehtUcken Minerelien und Gebirgsarten (Jabrbacb für den
Berg, und Hütteo-Mann auf 1840» S. 22—38. 1} Hypocblorit-2bn-
licb et Mineral von BräuMdorf. Dieaea Mineral von acböner Zei-
sig-grüner Farbe kam vor einem Jahre auf der Grube Neue Bqff-
mmg OMee vor und swar im Furstenbau über 2. Gezeug-StreciLe auf
einem bangenden Trume des NeU'Bog|l^ung^QoaeS'SteheBdeQf 124 Lach-
ter vom Treibe-Sehachte in Mitternacht. £8 hat stets die Ausfnilungg-
Mute von Quara-Druaen gebildet und ist tbeils ganz derb und mit dem
Qoarae verwachsen angetroffen worden, tbeils an den quarkigen Drusen-
Wanden in dicken Anhäufungen oder als dunner Schaum. — Bei dem
Erhitzen im Glaa-Kolben gibt daa Mineral, schon vor dem Rothglöhen,
ein wenig Wasser ans, welches - sauer reagirt und einen bituminösen
Geruch zeigt. Zuweilen eatwickelt sich aber auch etwas Schwefelwas-
serstoffgas, wahracheinlich in Folge einer geringen Beimengung von
Sehwefaikies. Bei diesem Erhitzen, ja noch vor dem Rotbgluhen, ver-
liert daa Mineral aeine zeisiggrune Farbe. — Bei dem Erhitzen vor dem
Ldtbrobr auf Kohle gibt dasselbe eine Spur eines weissen , durch die
Reduktions-Flamme nicht fortzublasenden Beschlsges, dessen Natur wegen
•eiaer geringen Menge nicht mit Sicherheit ermittelt werden konnte. — -
Bein Schmelzen mit Soda erhält man einen deutlichen Antimon-Beacblag.
Beatand = Kieselsäure
88,50
Eisenojcyd •
5,01
Antimonoxyd
3,01
PhosphorsBure .
2,03
Wasser .
1,00
Scfawefelsäore .
Talkerde .
Spuren
Manganoxyd
99,55.
390
Hiernach ist dieses Mineral ein Gemenge von basiseh-pbospborsaarem
Eisenoxyd und Antimonozyd mit Kieselerde und wahrscbeiDlIch ein Zer-
setzungs-Produkt andrer Mineralien.
Die zerreiblicben Abänderungen desselben entbaHen viel weniger
Kieselerde ond grössere Mengen von den andern Substanzen. Seine
schöne grone Farbe durfte von dem Waaser>Gehalte des phospborsauren
Eisenoxydes herrühren, ähnlich wie Diese bei der Kobalt- Blöthe der Fall
ist , welche ihre rothe Farbe schon bei ganz schwachem Erhitzen ver-
liert und hierauf schmutzig-grun oder blau erscheint, je nachdem sie Eisen-
oxjd-haltig ist oder nicht.
2) Weisser körniger Kalkstein (Marnb#r> von Drehbach bei
Thum, — Die untersuchten Stucke waren ganz frei von fremdartigen
Beimengungen, namentlich von Schwefelkies und Qdarz. — Gehalt =
96,30 kohlensaure Kalkerde,
%^2 koMensMire XaJberde,
0,72 Kieselerde y 1
0,40 kohfensaores Manganoxyduf, .i
Spur Eisenoxyd, i
99,8S. I
Der sehr geringe Kieselerde-Gehalt, so wie die gänzliehe Abweaeo-
lieit von Schwefefkies und Kieselthon in diesem Marmor dfiriten iba j
daher, vom chemischen Gesichtspunkte a:us betrachtet , stt plaatisebeo
Arbeiten empfeblungswerth mache».
3) Prfifung mehrer Abänderungen von Uranpechera und
des Uranglimmers von Johanngetn'ffensUtäi anf einen Vanadin-
Gehaft. Veranlasst durch die Mittherlung Wöhlbb's in Fa«oEi«iHmFp'B
Annaien , dass er im Uranpecherze Vanadin gefundeti habe, pröfte ich
mehre Abänderungen des Johanngeorgenstädter Minerales In ganz reines
Stücken und fand das MciaFl bei allen Versuchen leicht , obgleich ni
geringer Menge auf; dägegeo ist e» im Uravg:limmer von dem jüngsten
schönen Vorkommen in J^hanttgeorgenHadt nicht enthalten.
4) Vorkommen von Chrom rm Magneteisenstein von Seegoi
Mutter-Goites h e i AUenhery. Derselbe enthält Spuren von Chrom, und
der Chrom^Gehalt einiger Produkte des vorgenannten Eiaenwerkes rührt
von diesem Eisenerze her.
5) Wiesenerz von Polen% 1 n Saehsen. Dasaelbe wwde bei tOO^
C. getrocknet und zerlegt in
47,20 Eisenoxyd,
42,70 Kieselerde als Sand,
0,82 Phosphorsäure,
1,20 Thonerde,
7,5(> Wasser,
Spur Mapganoxyd; keine Qnellsänre,
99,42.
6) Brauneisenstein von Siebtiehn in Sachsen. Es wurde bei
100^ C« getrocknet und zerlegt in:
351
42,00 Eiteaoxyd,
.41,00 Kiaselerdfl, pröiatealboilt in QuarsMiid bostebtad,
0,50 Tbonerde, ^
0,70 Photpbonäar«,
16,ftO WMMr und koblige Theile,
Spar Tou BianganoxjFd, Talkarde a. a. w.
09,70.
AaffaHeod ist der bedeuteade Weeier«Gebalt dieaea BraaseiseiMteiDS»
Bei dem Koebea des ia Gblorwaeeeretoffsiare anl5sliebeD Räeketandea
Dil koaseatrirter Kaii-Laajpe werden aar Sparen von Kiaaekrde anmeldet»
C. Kbrstbn: cbemieebe Uatersnebung^ dar Snbataoa de»,
sebwfirxliehbraunea Konkretionen Im Fraebtscbiefer (a«
a. 0. S. 27—30). Die aehwinliebbraaaen Konkretionen ia dea Abftn-
deran^fen dea Tbonscblefers , welebe Fraebtsebiefer genannt werden,
waren in dem Exemplare dieaea Geateins, welcbea Pro£, Naohani? aca.
zor chemiachen Analyae dber^ab , voa Linaea - bta Erbeen • Gr&aae.
Sie sind feinkdraig*, etwas aebimmcrnd, auch in dfinnen Splittern undarcS«
siebtig nad laaaen aieh im Möraer leieht an einem gelbliebbrannen Pal->
ver zerreiben. Mit der Hauptmaaae aiod aie ao ianig verwaehaen, dasa aie
Bor sehi^terig von derselben Tollkommen getrennt werden kl)naeo« FOr
sieh im Glas-Kolben erbitat, gibt diese Substana viel Waaaer ana , wel-
ches aentral reagirt nad bei den Verdampfen das Giaa nicht angreift;
Beim Erbitsen in der Platinsange vor dem Lotbrobre verliert aie acbnell
ihre Farbe, und dieae ändert sieh (in Folge der bSberea Oxydation dea
daria eatbaltenen Eiaenoxydals) in Braanrotb am. Eine Scbmelaang tritt
sieht ein , and ganz dOnne Splitter werden aar aa den Kanten etwaa
abgeraadet n. a. w. Beatand =
Kieaelerde =: 42,50 = 22,07 SaaeratolF,
Thoaerde sc 22,30 =s io,38 „
Eisenoxydal = 18,00 =: 4,10 \
Manganoxydnl = 3,60 = 0,70 | 5,90
Talkerde = 3,10 = 1,19 ) r
Kali = Spar
Waaaer = 10,00
69,50.
Man kam detanaeh die Sabstana dieaer Konkretionen ala eine Ver-
biodang von einlach kieaeiaanrer TbvMierde, worin ein Theil Thoaerde
dsreh Eiaeaaxyd vertrete« iat, mit sweldrittel-kohlenaaureoi Eiaenoxydul,
Talkerde uad Maoganoxydui mit Wasser anaebcai, woaacb man ihre Zih
sammenaetaangr durch die Formel
?'!ä + S.!ä'+?ft
«atdröeke» klonte.
352
Der UmsUnd , dasg die Kieselerde , welche durch Bebandlong des
Mifierales mit ChlorwaMerstoffeäare abg^etchieden wird, nach dem Glähen
bräunlichgelb erscheint, macht es indessen auch nicht nnwahrscbeinlicb,
dass diese Konkretionen eine kleine Menge yoo dem Wasser-baltigen
Eisenoxydsilikate enthalten » welches von Wöhlbr unl&ogst in eioeoi
Brauneisensteine beobachtet wurde , und das «ehr häufig in der Matar
angetroffen werden mochte.
Die fraglichen Konkretionen in dem Fruchtachiefer werden in ihrc(
Mischung tbcils der Hornblende, tbeila dem Serpentin, inabesondere
dem edlen Serpentin für ähnlich gehalten« Mit beiden Annahmen stimmeD
indessen die Resultate vorstehender Analyse nicht überein, da einerseits
die Hornblende 0,10 — 0,12 Kalkerde enthält, während diese Konkretioneo
auch nicht eine Spur ^avon aeigen, andrerseits die Serpentine Verbin-
dungen von Talkerdeailikat mit Talkerdehydrat sind, während die Sob-
stanz der Konkretionen nur etwaa Talkerde als NebenrBestandtheil ent-
hält. Überhaupt zeigen diese Konkretionen in ihrer Mischung eine sehr
geringe Übereinstimmung mit selbstständigen Mineralien. (Ana meisten
nähert sich diese noch der des von TROu.B-VI^AonTMSiSTBR untersuchten
Fahlunits oder Triklasits.) Dieser Umstand spricht für die Vermti*
thung Naumann's*, dass diese Konkretionen schon ein« ümwandloas
erfahren haben. Andrerseits ist wiederum nicht unerwähnt zu las-
aen, dass bei Umwandlungen und Zersetsungen vdu Mineral - Sdbstao-
zen, welche Eisenoxydul enthalten, wohl meistens eine höhere Oxydation
' des Eisens stattfindet , in diesen Konkrezionen aber fast der ganze be-
deutende Eisen^Gehalt sich noch auf der niedrigsten Oxydations-Stofe
befindet. Das Gestein, worin sich die in Rede stehenden Konkretionen
befinden , enthält , nach einer qualitativen Untersuchung , die nämliebeD
Besten dth eile, wie diese, ausserdem aber noch, was bemerkenswerth ist,
eine kleine Menge Kalkerde , vielleicht auch noch Alkalien , was ich
nicht ermittelt habe. Auffällig ist es, dass dasselbe beim Globen nur
2,1 Proz. Wasser ausgibt, also fast 4mal wenige r M^asser, als die
Substanz der Konkretionen enthält.
Bbrthibr: Zerlegung eines Zinkerzes von CampigUa in
Toskana {Ann. des min. d^ IE y 518 cet). Findet sich in beträchtlich
grossen Massen im obern Theile eines sehr mächtigen Kopferkies*Gange8.
Sieht dem Wad täuschend ähnlich, ausgenommen die kleinen Höblangen,
in welchen man kleine krystalliniache Blättchen wahrnimmt, theils blen-
dend weiss, theils schon lasurblau; hin und wieder zeigen sieb auch kry*
stallioische Rinden, welche Kieselzink seyn durften. Gehalt:
Eisen-Peroxyd 0,110
Rothes Manganoxyd . . . 0,150
Erlättterangen zur ceo(noBtf«eheA Karte von JB«e4«fN» ron MAViura, % Heß.
353
GefatinSse Kieselerde 0,070
Thonerde 0,003
Kapferoxyd . ' • • . . 0,035
Kohlennaarey Wasser and Saaerstoff 0,260
Zinkoxyd 0,373
1,000.
Oboe Zweifel ein selLuodäres Erzeagniss, entstanden durch zersetxende
Einwirkungen von Luft und Wasser.
C. RAMBiBi^sBBiia: Analyse ifB Ujraopechejr;Ee& OPogobioi. A.
d. Phys. LIX, 35 ff.). Die zerlegte, dem Äussern nach «ehr re«po Va*
rietst stammte vpn der Grube Tamie zu Jo9eki$mstM:
Uranoxydul . . • . . . 70,148
Kieaelsluro • ' 5,301
Blei • . . . • . e,a04
Eisen 3,033
Kalkerde ••.... 2,808
Talkerde a,^B1
Araenik 1,1S6
WianMith (mit Spuren von Blei niid
Kopfer) .. • • • 0,048
Wasser ... ... . OjMM
09,087.
^
PLATTitBR: Zerlegung des DiadochitS (Rammblsbbrg , Repert.
d. cbem. Theilea der Min. 1« Heft; S. 45). Das Mineral orianevt sehr
so £isensinter. Gehalt :
Eisenoxyd . 39,690
Phosphorsfiure • 14,811
Schwefelsättro .- 15,146
Wasser . . 30,354
100,000.
BovssiNOAUJLT : Zerlegung eines fossilen Harzes ans der
Gefcend von Bucaramanga in Süd-Amerika i^nn. d, minety <f, ///,
T^'ff). Vorkommen in sehr beträchtlicher Menge in einer Gold- fuhrenden
Porphyr-AIluvion, welche unfern Giron (Provinz SoccorOy Neu-Oranada)
getroffen wurde. Das Harz ist durchscheinend, blassgelb, schmilzt leicht
oud brennt mit etwas russiger Flamme, ohne einen Ruckstsnd zu hinter-
lasien. Durch Reibung wird dasselbe sehr elektrisch; im Alkohol un-
lösbar; in Äther ansehwellend und imddrehsichtig werdend. Gehalt:
Jahrgang 1844. 23
354
Kohlenstoff 82,7
Wasserstoff 10,8
Sauerstoff . 6,5
109,0,
Mbillbt: Analyse der unfern Paris vorkommenden Kopro«
lithen (Rev, scient /JT, 956 cet). In den schwarzen Grobkalk-Schirh-
ten findet man neben sehr vielen FoKsilien zahllose Koprolithen, an ihrer
ländlichen Gestalt wohl kenntlich, oft erfüllt mit Knochen, Zähnni und
mit Cyprinus-Schuppen. In der Grösse wechseln sie von einer Nuss bis
BU jener einer Faust. Alle sind lichte gelblich und meist zerreiblicb.
Gehalt:
Phosphorsaurer Kalk . . 0,6225
Kohlensaurer Kalk «,1250
Kieselerde . • 0,0025
Widerlich riechende thierische Materia . 0,2500
1,0000.
Auch in der Kreide von Meudan werden Koprolithen g^e^roffen; allein
hier sind sie seltoer, härter und von aschgrauer Farbe» Gehalt:
Phos|)horsaurer Kalk 0,4750
Kohlensaurer Kalk . . . . 0,3990
Kohlensaur« Talkerde « 0,0040
Thierische Materie 0,nilO
1,0000.
P. Bbrthibr: Analyse der Colorados von San demente in
Mexico (Ann. des mines d, JJ/, 8Sß). Die Gruben von San Clemente,
aus denen viel „metol negro** — ein Gemenge aas Bteiglanz, Blende,
Kiesen u. s. w. — gefi^rderi.wird^ liefern aqch jn ihren oberen Theilen
Colorados in ziemlicher Menge. Es aeigen sich dieselben ockerig, porös,
und fast zerreiblicb; F#rbe fheils oek^rgelb, theils lichte gelblichbraun.
Gehalt:
Gelbes Lichtebrannes
Colorado
Quarz
0,130
0,820
Kohlensaures Blei
0,025
0,100
Silber
0,010
0,010
Eiienoxyd-Hydrat
0,835
0,070
1,000.
1,000.
FoacmfAMmßn: nrber dsfi Krahlit (BfiRSEj:.ius Jabresber« XXIII»
363), Im Obaidian von UrafudimiMdmiggr. auf Island ßodoo sich aotbe
355
Kügtln nnt konseiitriseb-Btraliligeiii Gtofäf^e^ diese warden Krthlit
genannt Spez. Gew. = 3,389* Gehalt:
Kiescisttore
,
71,83
Thooerde
4
13,49
fiiseiiozyd
•
4,40
Kalkerde
«
i 1,98
Talkerde
.
0,1t
Natron «
,
5,66
Kali .
4
Spur
100,43.
Formel: NS* + p | S*
GoNiVBx.: (Edinb. phil Jourtu XXXI,
$9») bat den SillimaDil von
Neuem zerlegt« Er fand:
Kieselsäure
•
«
36,75
Thonerde
•
«
58,95
Eisenoxyd
• ■
•
0,99
96,68 ;
Ton Zirkonerde kein« Spur.
A.Damoitr: Analyse des Seifenaf eines -^Pt^rr« tf^AotH^fi •«
von Marokko (Arnik de Chim. et de Pkys., Cy VIII^ 816). Diese Snbstanx^
welche ihre Benennung der Eigenthnmiichkeit verdankt ^ dass sie sich
fett anfühlt und im Wasser sieb sehr fein zertheilt, dient in den Bädero
der IVfanren als Seife« Man gewinnt dieselbe in i^rosstr Menge am-
^ebel Zalagh, einem Berge zwischen Fex und Ckeiott^- im Aeicfae Ma^
TokkOy wo sie mit bräunlichen Kieseln vorkommt. Der Seifenstein bat
Cbokorade-Farbe und ist so weich, dass er sich wie Seife mit dem Mes«
ser schneiden läset. Brnchstäclie in ein Gefäss gebracht, welches 'nur
sehr weuig Wasser enthält, achwellen ziemlich scimeil an nnd erlangen
Biätter-^Gefuge; in mehr Wasser zertheilt sieb das Mineral aufs Ausserste«
Vor dem Lothrobre in der Platinzange wird der Seifenstein weiss nnd
schmilzt an den dünnsten Kanten zu milebweissem Email; in Phosphor«
salz zergeht er asit fiinteclassung eiaes Kiesel < Silikates« Bei der Aim«
lyae gab der in Wasser unlösbare Theil:
Wasser
10,35
Kieselerde
55,00
Talkerde
28,00
Efsenoxyd ,
1,40
Thonerde
1,20
Kalkerd(»
1,01
Kali .
0,52
Saud .
J,50
69,98',
28'
356
woraoi sieb iiog«föbr die Formel 1(1 Sfi 4* -^4 'erg;ebeD oDd der Seifen-
stein folglich zunächst beim Magnesit seine Stelle finden wurde.
W. Heiutz: über den färbenden Bestandtbeil des Feuer-
steins, Carneols und Amethystes (Pocoekdor^v Anrnsl. LX,
519 if.)* !)><) angestellten Versuche ergaben, dase der Feuerstein durch
organische Substanzen gefärbt isl, dass Diess jedoch beim Karneol und
Amethyst nicht stattfindet. Jener erhält seine Farbe von einem Gehalt
an Eisen, welches wohl als Oxyd darin seyn möchte; bei diesem aber
ist höchst wahrscheinlich eine eisensaure Verbindung die Ursache der
eigenthumlichen Färbung.
Dahoitb und Dbscloissaüx: Vereinigung der als Millilit und
Humboldtilit bezeichneten Mineral-Substanzen in eine
Gottnng (CamfPtes renäus^ XVII^ 194S), Die Analyse lieferte:
M(
elltlith Toiii Capo
Hnmboldtilith von
di Bwt:
der Somma.
Kieselerde
39,27
40.69
Kalkerde
32,47
81,81
Talkerde .
6,44
6,75
Kali
1,4« '
0,36
Natron
1,95
4,43
Eisenoxyd
10,17
4,43
Thonerde
6,42
10,88
98,18. . 98,35.
Der Gattnng Terbleibt der Name Hnmboldtllitb, deren Kernform eine
gerade quadratische Säule ist.
Pxbschbb: Analyse dea krystalllsirten Eisenspathea von
Neudorf hei ITarat^^rmie (Rammblsbbro, erstes Supplem. zum Handwörterb.
d. ehem. Theila d. Min. S. 139) :
Kohlensaures Eisenoxydul 79,34
„ Manganoxydul 6,69
Kohlensaure Talkerde . • 7,60
„ Kalkerde . 5,43
101,06.
Mbillbt: Zerlegung des Apatelits (Rävue scientif. tl, 356).
Vorkommen zu Meuäm und unfern AuteM in kleinen Nieren-förmigeo
gelblichen Massen, welche in tbonigen Legen (/»Mtses ffiaises) enthalten
sind, die auf plastischem Tbon oder auf einem Knochen, fuhrenden Kon-
glomerat rohen. Bis jetzt wurde das BGaeral für Eisenoxyd • Hydrat
gehalten. Die Zerlegnog ergab:
357
Schwefrlige Siure 0,4290
Eiaen-Peroxyd « 0,5330
Wasser . . . 0,0396
1,0010.
P. Bbrtbibr: Analyse dea Silbererces von der Stmon-QruhB
in Mrxiko {Ann, 4es Min, äy 841 cet.)* Nach Dufort wnrde die Erz*
Lagerstätte, auf weleber jene Grabe baut, auf der Hohe einer Berg^reifae,
die das Simon-Thal und jenes von DUtmet sobeidet» nenn Shtnden von
der berühmten Grube Ouad^lt^Mf-^Cai^o entdeckt. Die Gebir^art ist
Diorit , der einen an wohl ansj^^ebildeten Hornblende > Krystallen sehr
reichen Syeuit überlagert. Man bat bis Jetat die Laii^erstätte mehre
Hundert Meter in die Lange und 20—30 Meter in die Breite verfolgt,
ohne bis jetst darfiber siober su seyn, ob man es mit einem Ghing oder
mit einer Lager-ähnliclien Masse eu tbun habe, denn Gangart ond Ge-
birgs-Geatein sind in höchst seraetztem Zustande , und bis jetzt scbriti
der Abbau nur in geringe Teufe nieder. Das Erz bestand vorzugsweise,
aus einer schwarzen, schwarzlichgrauen, mitunter auch zum Grünen sich
neigenden, beinahe glanzlosen Substanz von unebenem Bruche, welche
hin und wieder in den Höhlungen, die sie umschliesst, in GeMtalt klei-
ner gestreifter Säulen mit zugerundeten Enden erscheint, Krystalle, die
das Ansehen von Turmalinen haben. Das Gestein enthält zahllose Räume,
in denen früher Mineral-Substanzen vorbanden gewesen seyn durften,
die zerstört wurden ; gegenwärtig zeigen sich jene Weitungen mit eisen-
sehossigem Thone erfüllt. Hin und wieder sieht man im Gestein auch
Barytspath und mitunter selbst in ziemlich bedeutender Menge; von
Qoarz keine Spur. Das Em ist eine Art Colorado. Die Zerle-
gung gab :
Schwefelblei ... . 0,180
Eisenoxyd 0,220
Thonerde 0,030
Kupferoxyd 0,005
Schwefelsäure 0,055
Wasser 0,080
Chlorailber 0,010
Gediegen-Silber und Silberglans 0,004
Steinige Materie . . , . 0,410
1,000.
Mosandsr: Didymoxyd, ein neues Metalloxyd im Cerit
(BBRZBuirs, Jahresber. XXHI, 145 if.). Altere Versuche hatten den Ter-
dacbt erregt, daas das Cerox3rd aus dem Cerit einen fremden Körper
eiogeneagt enthalte; man schied auf eine Weise, die hier nicht weiter
sa verfolgen ist, das gelbe Oxyd eines früher uabekamiteo Metalle» ab,«
358
welches mit dem erwähnirn Namen «M d«m Grande bezeichnet wurde,
weil es in Cer-haltigen Mioeralien das Ctr und Lanthan als »»ZwilliiiKS-
bruder^ begleitet.
Tm. Schebrer! über Fundor^t und Krystallform der pbos«
pborsaoren Yttererdc (Poon&ifn. Ann. d. Pb. LX, 691 O. Die bis-
herigen Ang^aben sind nicht genau; das Mineral kommt, begleitet von
Ortbit, in quadratischen Oktaedern, deutlich spaltbar parallel der Fläche
der quadratischen Säule, in einem Gange von grobkörnigem Granit auf der
Insel BHUtüb bei FUkkefford vor. Farbe: chokolade-, auch haar-braoo,
ins Grelblichbraune und Fleiscbrothe. Strichpulver: gelblich weiss bis
fleischrotb. In dünnen Splittern durchsichtig. Schwacher Fettglanz.
Brucbt spIHterig. Härte etwas grösser, als ]ene des Flussspathcs. Nscb
«iner Analyse , welehe jedoch nur mit einer sehr kleinen Menge ange-
stellt werden konnte, ergnb sieh 5 dass das Mineral etwa 68 Prozent
Yttererde und Elsenoxyd enthält; die ifibrigen 32 Prozent waren Phosphor-
•flnre oad Kieselerde,
Forcrhahmer: Analyse des Kalk-Olygoklases oder Havne-
fjordits (Berzbliüs Jahresber. XXIII, 263). Bei Havnefjord kommt
kl Höhlungen der sogenannten „KlyfUava^ ^ von Augit und Titaneiseo
begleitet, ein farbloses in Glimmer-artigen Tafeln krystallisirtes Mineral
vor, welche dem tetartoprism atiseben Systeme angehören därften. Eigen-
schwere =:: 2,729. Gehalt:
Kieselsaare
61,22
Tbonerde .
23,32
Eisenosyd .
2,40
Kalkerde .
8,82
Talkerde .
0,36
Natron
2,56
Kali .
Spur
Die Formel 9 mit welcher jedoch die Analyse nicht ganz übereinstimmt, ist:
JjS»+3A8»
Derselbe: Zerlegung von Hversalt (a. a. O.). Gemeinschaft-
licher Einfluss von schwefeliger Säure und Luft verändert die Mioeralien,
wovon bei'm Kalk-Olygoklas die Rede gewesen ; es scbiesst Gyps in gros-
sem Massen an, indem zugleich ein feines Mebl einer Wasser-haltigen
Kisselsänra abgeschieden wird. Ausserdem scbiesst auf der Oberflaobe
ein Sals in xarten, nadclförmigea KryetaUen aui welohee Hvera*lt %^
nwan% wird, £s bestsbt aus ;
359
Sdiwefehäure
35,16
Tbodcrde .
11,22
Eisenoxyd .
M3
Eisenoxydul
4,57
Talkerde
2,19
Walser
45,63
und ist folglich ein Alaun , in welchem Eisenoxydul and Talkerde das
Kali ersetzen , und worin eine kleine Menge Thonerde durch Eisenoxyd
ersetzt ist.
Detseli^e: 6ber Krisuvigit und KüpftT^Indlgo (a. a. 0.)*
Mi dem so eben erwähnten Mineral finden sich ein smarägdgrfines und
«in schwarsbrannes. Erstes, welches ein mehr oder weniger machtiges
Lager bei KrUuviff bildet und darnach ' benarint wurde, besteht aus :
Schwefelsäure . • 18,88
Kupferoxyd .... 67,75
Wasser .... 12,81
Eisenoxyd und 'Thonerde . 0,50
Die sehwarzblane Snbittanx uhveTkehnhar darch Einwirkung van Schwe-
fel-Wasserstoff auf das vorhergehende Mineral entstanden^ ist aus Ca S
zusammengesetzt und erhielt den Namen Kupferindigo.
Derselbe: überdleHverlera (a. a. O.). Endlieh kommt, In Folge
allmählicher Einwirkung der Elemente, eine bald rothe, bald weisse Thon-
erde vor. Gehalt:
Kieselsaure . 50,99
Thonerde . . 7,39
Eisenpxyd . . 21,21
Titansäure . . 0,46
Talkerde . . ' 19,96
Ebelhen: ober die Zusammensetzung des Wolframs {Ann*
de Chm, et Phys. c^ Vllly 305 cel.>. Analysen :
Wolfram an» der Gegend Wolfram von Zimmoald
YOii Idnwget,
Scheelaiare •
76,20
75,09
Eisen-Protoxyd .
19,11> l ,
9,62
Mangan-Protoxyd .
4,48
13,96
Talkei^e .
0,80
-**
Kaikerde u .
—
0,48
100,67. . 100,05.
^0
FiciifUB: Vorkommen des Vanadins im Serpentin von Zob-
lit% (Erdmarn und Marchüid , Joarn. XXIX, 491). Bei der vom Terf.
vor Jahren unternommenen Analyse des Tropfstein-artigen Serpentins von
Waldheim fand sich ein damals nnbestimmbarer metallischer Bestandtbeil:
neuerdings wiederholte Versuche ergaben denselben als Vanadin. Die
bisherige Ansicht, als verdanke der Serpentin seine Färbung einem Ge-
halte an Chrom , wird sich demnach ändern müssen , und dasselbe ist
auch auf viele andere grüne Talk-haltige «Mineralien anzuwenden , so
dass es scheint, als sej Vanadin ein sehr häufig verbreitetes Element.
P. Bolley: Analyse des Bitterwassers von Birm^mUirf \m
Aargau (Wohl, und Libbig Ann. d. Cbem. und Pharasazie 1848 ^ XLVy
318 — 325). Die Schachte, welche in dem von BittersaJz-Srhnuren und
•Adern durchzogenen kornigen Gypse von BirmensUnf (Jahrb. i$4l,
634) abgeteuft worden sind , haben 120'— IGO^ Tiefe erreicht. In der
südwenth'chsten der am Petersberg angelegten Gyps-Gruben sab man in
verscbiedennn Toufen Wässer von auffallend bittrem Geschmack ausqoel-
len, welches sich vQm Frühjahr an an4 die IrocjKnen.Sommer^Monate bia-
durcb nach, sehr genauen von Zeit zu Zeit vorgenommenen Mesanngen
ond Wägungen in Menge und Gehalt unveränderlich zeigte. Zwei der-
selben zeichnen .sich auch in dieser doppelten Hinsicht vor den übrigen
aus: die eine stärkere in einer Ausweitung des genannten Schachtes In
lOO' Tiefe, die weniger Gehalt-reiche an dessen Sohle. Das Wasser der
ersten ist für Trink-Kuren fast zu stark. und wurde erst durch Verroen-
gung mit dem der letzten eine passende Stärke erbalten. Erstes hat bei
20^ C. 1,033 bis 1,035 , das zu Trink-Kuren verwendete 1,020 Eigen-
schwere (das PüUnauer 1,022 bis 1,023). Die Temperatur am Abflass
ist 10,0 C. bei 9^ Luft- Wärme. Es ist klar, trübt sich nicht nach dem
Kochen , rothet weder Lackmus noch bläut es das gerothete Lakmus-
Papier, ist angenehm bitter, ohne den Salz-Geschmack des PüUnauer
Bitterwassers, und enthält an freier Kohlensäure 0,30 bis 0,38 Prozent
[?] vom Volumen des Wassers. Nachstehende Tabelle, worin die be-
kanntesten Analysen andrer Bitterwasser auf 1000 Theile Wasser, die von
Booillor-Lagrangb und Barrubl aber auf 1 Liter, das wenig über 1000
Gramme ausmacht, angegeben sind, zeiget das Verhalte^ des Birmens-
torfer Wassers zu anderwärtigem Bitterwasser.
Es ergibt sich daraus: 1) dass unter den floAmtscAe» Bitterwassern
nur das PüUnauer eben so viel Salz aufgelost enthalt; 2) dass das letzte
jedoch weniger Bittersalz und mehr Glaubersalz darbietet <der Gesammt-
Gehalt bei den 2 verschiedenen Analysen . ist 'f^fceicfa ; die Abweichungen
im Glauber- und Bitter-Salzgehalt sind zum Tbeile der Zerlegungs-Me-
thode zuzuschreiben). 3) Das «SauiseAutstfr Wasser istseinnr/ Gewinnungs-
Weise wegen (Jahrb. 1841 , 633) je nach der Jahreszeit viel veränder-
licher , als die anderen ; insbesondere ist der Gehalt des ßirmenslorfer
nicht nur, wie gesagt worden, sehr unabhängig von der Jahreszeit uud
301
von Taf^iHisserily soMer» aofch dctrcii die Menf^e rfes in|6yp8 Lager aiebU
baren BiHeraalsea für eine lange Zukunft gesicheif.
meni'
a«idiekUt»,
Sed-
Pultna.
torf.
Utt.
Bettand-Theile.
<
•8
1
M*
g
<♦
«
SS
1
ti
8
1
«J
U
¥
Schwefels. Kali . .
0,0042
2,986
0,637
0,5334
0,000
0,000
0,625
„ Natron
7,0356
3,630
3,009
0,0940
0,323
9,682
16,119
Kalk . .
1,2092
0,325
0,195
1,3122
0,460
0,938
0,339f
,) Strontian .
n
w
0,006
n
)i
»
y)
„ Talkerde .
22,0135
10,252
10,838
10,9592
15,624
16,476
12,120
Salpeters. „
0,0000
2,636
1»029
3,2778
0,000
)>
99
Chlor-Natrium . . .
0,0000
0,000
»
0,0000
0,000
3,000
u
^ -Magnesium . .
0,4604
0,339
0,212
0,2825
0,000
1,860
2,560
Kohlena. Kalkerd« . .
0,0133
0,620
0,899
0,0000
0,220
0,010
0,100
„ Talkerde. .
0,0324
0,143
♦>
0,6492
0,141
0,540
0,848
„ Strontian .
0,0000
0,003
0,000
0,0000
0,000
ff
»>
,, Eiaenoxydul
0.0000
0,014
»
0,0000
0,000
»
n
n Maiiganojrdul
0,0000
0,004
»>
Spur
0,000
n
»
Quells. Talkerde . .
0,1010
0,000
n
0,1389
0,000
n
») '
Phosphors. Kalkerde .
0)0000
0,000
0,002
0,0000
0,000
99
»
yy Talkerde .
0,0000
0,002
0,001
0,000Q
0,000
99
• 99
Eisriioxyd ....
0,0107
0,000
0,002
Spur
OjOOO
n
»>
Thonerde
0,0277
0,000
»>
ö.oooo
0,000
w
>»
Kieselerde ....
0,0302
0,008
0,015
0,0047
0,000
»
0,023
Harz-Materie . » .
0,0000
0,000
»
0,0000
0,084
9}
n
Humus
0,0000
0,050
n
0,0000 o,oool
0,400
n
31,0982
20,921
16,845
23,2519
16,852
32,906
32,734
£. Pelwot: Ui»ter«uchuDgea über das Uranium (Work, und
LiEBio An nah 1849 f Xhlli, 255—286). Wir cotoebmeji aus dieser weit-
laufigen Abhandluog die. vom Vf. selbst zusammengestellten Resultate:
das sog. „Uran^^ ist kein einfacher Körper, sondern ein Oxyd, eine Ver-
bindung eines für sich darslellbaren Metalles, des Uraniums, mit Sauer-
stoff. Es findet sieh in der Natur in Form von Gemjengen, aus welehea
die reine Abseheidung aiemlich aehwierig ist. Doch «rhält man da«
Urauinra leichter aus der Pechblende Böhmens f irorin ea als Oxyd
vorhanden ist, als aus dem phosphorsauren Uranoxyd-Kalk oder Uraoit
1 la »Wezlar über Nutzen und Gebrauch des PiiUnaew BIUerwaMen" 3. Aufl . 182S.
2 In Pogoemdorff's Annalen, VII. 358.
=» Dai. LI, 138.
^ In 0. Hehri Report d§ la commüsiat* des eauM vnn^faUt dt Va€ad, toy. de
me'dteme, 1829, Aoui 4.
Mi
vott AutuiL Der l^eebblcnde iiind aber noeh beig;eiMii||;t Ttionerd«, Eisen-
oxydy kohlensaure Kalk- und Ta!k*Erde, Schwefel- und AraeisVerbiDdaB-
Ken des Eisens, Blei's, Kupfers, Zinks, Kobalts und Nickels. Der Drau-
oxyd-Gehalt des Erzes ist 0,40—0,95; das reichste ist dicht, gleichför-
mig achwarz, von glänzendem Brache.
Apoth. Scb£fflbr: Bild ung« -Weise der Maogan -Erze (Be-
rieht über die zweite Versaainilnng des uaturw. Vereins für ThuriiigeHy
Erfurt den 8. und 9. Juni 1843, 4^ S. 8—9; nicht im Buchhandel). Die
Mangan-Erze sekundärer und tertiärer Schichten mög.eo, durch I^ieder-
achläge oder durch Aus8cheidung»-Prozease entstanden seyo. Im Por-
phyre aber können sie Diess nicht, noch auch Süblimatioiis-Erzeu^uisse
seyn, weil sich nachweisen lässt« dass die Spalten nicht sehr tief nieder-
setzen, durch welche jene Sublimation erfolgt seyn müsate. Auch haben
diese Erze immer einen Gehalt von den Erd*Arten , die sie umgeben.
Die chemischen Zerlegungen , wozu die Erze bei 75^ — 88® C. getrock-
net worden, ohne das Hydrat-Wasser abzutreiben, ergajben l>ei
Pyrolnsit. PsiloinetiMi. . Wad.
Rothes Manganoxyd: Mn + KIn 70,5—87,0 . 80,1— 83,a . 71,5
Sauerstoff O 8,2—11,6 * 9,4-^ 9,8 . 7,1
Wasser Ö 1,1-6,8 . 2,5—4,3 . 9,8
Eisenoxyd ¥ 0.0— 1,3 . 0,0— 0,3 . 1,0
Baryt ßa 0,0— 9,7 . 0,0— 5,0 . 8,1
Kalk Ca 0,0— 0,3 . 0,0— 1,8
Thoncrde 1,0— 0,3 . —
Talkerde Jtt — . 0,0—2,1
Kieselsäure S* 0,0— 0,8 . 0,0,.— 1,7 . 2,5
Der Vf. glaubt demnach , dass das Mangan flüssig mit den Porphy-
ren gehoben worden seye; seine Oxydation erfolgte wahrscheinlich durch
' Zersetzung der gleichzeitigen Wasser-Dämpfe ; die höhere Oxydation
aber lässt sich nur durch späteren Zutritt von Luft und Wasser erklä-
ren , theils weil die Exempilare zu sehr im Gehalt 'an Ö und A abwei-
chen, theiis weil man öfter an einem Stucke den Hausmann it in Man-
ganit, oder den Braunit in Pyrolusit deutlich übergeben sieht. Die
Pyrolusite differiren in ihren Beatandtheilen am meisten, je- nachdem sie
nach Oxyd-Hydrat oder Hyperoxyd-Hydrat enthalten. Hternaeh sind als
sicherste Arteaf-Merkmale die Eigenschwere und das Stricbpniver zu be-
trachten, welcbes beim Hausmannit rothbraun, bei'm Braunit nelkenbrauo,
beim Mangaoit beli-leberbraun , beim Pyrolusit graiiaehwarz bis peeh-
schwara ist.
303
B. Geologie und Geognosiie.
Fovrnbt: über einige chemische und Krysfallisat ions«
Erscheinungen bei Gebir^sarten und Gangen (Soc. pkilom»
i843f Dec. l6 > VlnstitutL 1848^ Xij 447—449). Behandelt man esaig*
saures Blej oder ein anderes löslicbea Blei-Salz mit Kali oder Nalroo,
80 enUleht ein weisser Niederachlog von Blei- Hydrat, der sich erat über
100^ C. zu zersetzen beginnt. Zersetzt man das nda)lio4te essigsaure
Salz durch überschussiges Ammoniak, oder löst mau das Bleiozyd in
einer verdünnten Kaii-Ldsung, welcher man noch Kohlensäure der Lufl
zu absorbiren gestattet, so erhält man rliomboidaUokttfedriseb^ ßleioxyd?
KryKtalle ; — behandelt man aber das Bleioxyd durob eine warme uttd
konzentrirte Kali-Auflösuug und lässt die Verbindung bis bu gewdbnli-
cher Temperatur erkalten, so erhält man fcryst^Uinische Scboppen analog
der Blei-Glätte. Es fragt sich daher, wenn man auf nassem Wege in»
eined Falle das amo/pbe gewässerte Produkt, im. andern das krystalli-
niscbe Wasser- freie Erzeogniss entstehen sieht, ob der Wasser-freie
Zustand die Kristallisation begünstige, oder die Krystailisationa -Kraft
die Entwässerung bedinge? Alles berücksichtigt erkennt man, dort den
beschleunigten Niederschlag eines Hydrates, hier die langsamere Bildung
eines Wasser-freien Oxyds, und da die Krystallisatioo einige Zeit erforderti
so moss man annehmen, die Krystallisa tions-Kra ft vermögo
eben so gut die Verbindung durch Ausschluss des Wassers
zu zerlegen, wie die Expansi v kraft des Wärmestoffs, was
wenigsteua Mitscbbiii.icu's Meinung ist. Dieser bat auch schon ange-
deutet, wie die erwähnte Beobachtung die Erzeegong des Anhydrits
in Gebirgs-Schicbten von wässrigem Ursprünge cu erklaren vermöge,
wenn auch die näheren Bedingnisse hiefür noch nicht bekannt sind. —
Der Vf. sucht indessen noch eine Anzahl analoger Fälle hier zu vereini-
gen. Bahin gehören die nicht seltenen Anzeigen einer ähnlichen Zuruck-
Mtossung des Wassers bei Reaktionen der Natur auf nassem Wege auf die
eisenockrigen , übrigens sehr zur Hydratisiruog geueigten Materie'o.
Zwar weiss jedermann, dass das metallische und kohlensaure Eisen, das
Eisen- Protoxyd und die Eisenkiese an der Luft in Peroxyd- Hydrat über-
geben; doch ist Diess keine unbedingte Nothwendigkeit. Im Lias und
einigen oolithischen Kalken um Lyon sieht man zu beiden Seiten der
Klüfte eine Reihe paralleler, intensiv roth gefärbter Zonen, wo das infil-
trirte .Wasser offenbar auf das im Gestein enthaltene Eisen gewirkt,
aber, anstatt es gleich dem späthigen oder derben kohleusaurep Eises
zQ wässern, es nur in Wasser-freies Peroxyd verwandelt hat. •-< Dasselbe
bemerkte Stiioer in den Blättern des Flyscb und des Macigno der Alpen
und der Apennmeny wie man es in den Kaolinen der Goeisae, Granite,
Diorite, Syenite, Serpentine and Porphyre in Folge des innerlichen Zer-
faUens ihrer IVJjneraUBestandtheile wahrnimmt. — ^ Bbcqubrbc hat in dea
Fandamenten eines alten Schlosses mähre Eisen-Stangen fast ganz io
Sisen* Hydrat und in kryatallisirtes Magaeteisen und Eiseoperoxyd
364
umgewandelt gefunden. — Am Ausgehenden der Gange von Chessy sind
die Kupfer-Kiese aus der quarsigen Gangart, die sie eingeschlossen ent-
hält, durch Einfluss von Wasser und Luft stellenweise verschwunden
mit Hinterlassung einer schwammigen, oft wie Bimsstein leichten Quars«
Masse , in deren Poren jedoch noch etwas rothes Eisenoxyd aitst , das
niemals gewässert ist. >— Wasser*freie Eisenoxyde bieten noch dar: die aus-
gedehnten Eisenoolithe der oberen Lias-Mergel von VUiebtns, die Erxe
der Petrefakten-reichen Oxford-Mergel von ia Voulte und die mit rothem
Eisenoxyd durchdrungenen thonig-sandigen Schiefer des unteren Steiu^
kohlen-Gebirges von MoHtronä bei Givors^ doch ist in diesen drei Fäl-
len das Eiseooxyd wohl direkt als solches niedergeschlagen. ^- Auch
könnte man gegen die ßeziebung aller dieser Erscheinungen auf den
MiTSCHBRLioH'schen Satz den Mangel an Krystallisation einwenden ; aber
eine solche hat wenigsten» in dem BscQUBRBL'schen Falle stattgefunden ;
und vielleicht wäre die Entwässerung bloss auf Rechnung der Kohäsion
oder einer Katalytischen Kraft zu setzen, da an der Mitwirkung des Wassers
fiberhaupt nicht zu zweifeln ist, — indem wir in unscrn Laboratorien noch
keinen Fall kennen, wo ein wässriger Niederschlag das Eisen im Zustande
Wasser-freien Peroxydes geliefert hätte. — Bei dieser Veranlassung^ ist auch
der modifizirenden Wirkung poröser Massen auf chemische
Verwandtschaften zu erwähnen, die zweifelsohne in Zukunft eine wich-
tigere Rolle zu spielen haben werden , als bisher. Vielleicht dass sie
schon bei den zuvor berichteten Fällen in Betracht kommen musste. Aus-
schliesslicher aber gehört dahin der oft durch Eisen-Peroxyd rothgefSrbte
Vogesen- und Bunt-Sandstein , wie auch der tertiäre Sand von Apt bei
Vauclus0, Dieser letzte ist zwar gewöhnlich von eisenschüssigen Auf-
lösungen so reichlich durchdrungen worden, dass er bauwürdige Massen
von „Fer hydrate resinite^' liefert; wo aber der Sand nur einfach [ursprüng-
lich] gefärbt ist, da ist er meistens rein roth, obschon diese Partie'n oft nnr
Knoten von Wallnuss-Grösse mitten im Eisen-Hydrat bilden. Auch der
Thon ist als poröser Körper oft von Eisen-Peroxyd gefärbt, gleich man-
chen Alaunerde-Eisensilikaten. Vielleicht muss es endlich auf dieselbe
Weise erklärt werden, dass das kugelförmige Eisen-Hydrat von Beifortf
„mine en grains^* genannt, in einem durch wasserfreies Eisen lebhaft
rotbgefnrbten Thone (als dem poröseren Körper) eingemengt liegt. —
Mag man übrigens je nach den näheren Umständen die Erklärung in der
Katalytischen oder in der Krystallisations-Kraft suchen, so bleibt es im-
merhin gewiss , dass die Affinität des Wassers zum Eisen - und zum
Blei-Oxyd schon bei gewöhnlicher Temperatur überwunden werden kann
und man nicht nöthig hat , das Vorkommen von erdigem , derbem oder
krystallinischem Eisenglanz mittelst hoher Hitze zu erklären.
Alle diese Vorgänge indessen zeigen sich zwischen Körpern von
schwachen Affinitäten, welche wenigstens vom Wasser hinrei-
chend bekannt ist. Aber die der Kieselerde ist bei geringer wie bei
hoher Temperatur noch unbeträchtlicher. Die Bitdung der Kaoline, die
Zersettung vergrabeaer Gläser zeigt ans täglich, dass das Wasser icbou in
365
gewobnlteher Temperatur dfe Kieselerde aas Ihren yi*rblndung:eii zn ver-
drSogen vermöge. LAVOigiEii'e lOl-tSj^fge Destillation des nSmlichen
Wassers in einer Retorte lehrte, dass das Glas auch bei 100® C.
angreifbar ist; und Cacriard de Latour's Versuche zeigen, dass das-
selbe in der Rotb^gluh-Hitze noch mehr angegriffen wird. Demnach
erlangt die Kieselerde keine grössere Energie in höherer Temperatur,
sondern die Zerlegung und Ausscheidung erfolgt hier, weil sie fest bleibt,
während die andern Stoffe sich bei vermindertem Drucke verflächtigen.
Die Erscheinungen der Ginge beweisen daher, dass verschiedene Hy-
drate und Karbonate ganz wohl der trennenden Verwandtschaft der
Kieselerde su widerstehen vermochten, obscbon die ganze Masse in
feurigem Flusse gleichzeitig injizirt wordea ist.
Wenn sich daher gewisse Hydrate bei gewöhnlicher Temperatur
durch blosse Krystaltisation zerlegen können, so werden unter ahnlichem
£influss um so mehr gewisse Silikate ihre Kieselerde verlieren können,
wie man ea in der That auf GSngen von Eisenoxydul wahrnimmt. Diese
beweisen deutlich auch die Geöden von Traverseiie^ worin man herr-'
liehe Eisenoxydul- und Quarz-Krystalle in der Art verbunden sieht, dass
obu» allen Zweifel Alles gleiefazeitig in feurigem Flusse gewesen seyn
BHiss; ^ nnd wenn Dieas im Widerspruche mit der täglichen Erfahrung
naaerer EHsenwerke zu stehen scheint, wo sich die Kieselerde mit mag-
oetisebeoB Eisettoxyd .zu Silikaten verbindet, so ist es hier die Schnei-
ligk^ des Erkaltens, welche den beiden Stoffen nicht auseinanderzutrc-
ten gestattet) wie im Kohlen-Eisen die Kohle bei schneller Abkühlung
verborgen, gedeckt bleibt, während sie bei langsamer sich als Graphit
ansaeheidet
Wen» aber die Krystallisations-Kraft Basis und Säure trennen kann,
so wird sie um so mehr auch Doppelsalze zerlegen können, die oft nur
durch aebr achwache Verwandtschaften zusammengehalten werden. So
zerlegt sich das Chrom- und Kali-Sulfat bei 80^ aufgelöst in zwei ein»
fache Sulfate, und das Kali« und Mangansesquioxyd-Sulfat wieder in
reiaem Wasser aufgelöst gibt nach Mitcherlich Krystalle von einfachem
Kaii-Snlfat. — Wendet man diese Bemerkungen auf Silikate an, so wird
die unvollstftndige Trennung derselben in basische Silikate und freie
Kieselerde, die gänzliche Freilegung der Basen in nicht übersättigten
Silikaten u. s. w. begreillicb, und folgende Vergesellschaftungen werden
erklärlieb: krystallisirtea IHagneteisen im Chlorit; Chlorit, dessen kry-
stallinischen Schuppen die eingeschlossenen Quarz-Krystalle grün färben ;
Granat in Quarz*fdhrendem Glimmerschiefer; Granat und Hornblende
im Bklogit; Granat, Feldspath und Quarz in Granulit; Hornblende und
Epidot in einerlei Geode; Glimmer, Feldspath und Ouarz in Granit, u.
8. w« Dabin endlich auch das von Forohhammer zu Arendal beobachtete
Genenge von Granaten uqd Hornblende in einer Augit-Rtnde eingeschlos-
sen : welches €^menge ala Ganzes einen Augit darstellen würde , der
sich auch äusserlich zeigt, während die langsamere Erkaltung im Innern
die Krystallitfttiott and die Z^legung begünstigt hat.
366
* . BfiRSBUüs sagt bei einer j&^legeDbeit la Bezug auf die Seblaekt o-
fiildung au8 Magneteisen -Silikaten: „Wena bei diesen Verbiodungea
das Minimam der Kieselsäure z. B. dasjenige ist, wo Kieselsäure uod
Basis gleichviel Sauerstoff enthalten, und wenn B die äUiaiiBe der Basen
vorstellt, so wird BS jenes Minimum seyn. Fugt mao nun noch Kiesel«^
säure hinzu, so wird sich ein Antbeil BS^ im Gemenge mit BS biideo
und so lauge kein BS^ entstehen, als noch BS vorbandan iat'^ Dieaer
Satz kann aber jetzt nur als in Fällen von Scbiacken^Büdung mit seboel»
ler, Abkühlung gültig angesehen werden; er würde, wie die obigen
Beispiele beweisen, ifi der ^atur oft zu fehlerhaften Schlirsaen fubreo,
wo die Krystali-Kraft mit Ruhe, Sj^eit n* •• 90cb dunkeln UrsAehcii oft
unerwartete Resultate herbeiführt.
R. W. Fox: Notitz über einige Veraucbe über elektrisehe
Strömungen in Peunance Mine bei Falnumih {Lifnd. JBiämb. PhiiM»
maga%.c^ XXtll , 457—459). Die Grube ate^t in J^tda«; dock ist
X^W. davon Granit« Zwei Gänge werden dadurch abgebaut, der nerd-
lijcbere von 5' Breite mit etwas nordlichem Fallen, bis zur Tief« von 16
Faden; der andre von 2' Mächtij^keit mit deutlich südlichem Fallen bis
zu 8 Faden Tiefe; das horizontale Streicbeo beider trifft ipit dem «Mg«
netischen Meridian beinahe zusammen. Sie aind reieb.ao Arsenik- Und
Eisen-Kiesen, durchroengt mit Zinnoxjd, Schwefel, Kupfer nnd BJe% die
an manchen Stellen in fast senkrechten liegen gleicblanfend mit des
Seiten der Gänge geordnet sind.
Der angewendete Apparat war nur nicht allzuschwacben Sttdauin«
gen. angemessen und beatand aus ^s^'-^^iV dicken Kupfer^-Priüiten, aas
Platten von verschiedenen Metalien und aus Vorrichtungen, um die Drähte
mit Erz Punkten der Gänge auf mancherlei Weise in Verbindung zu brin-
gen. Das Galvanometer hotte nur eine 2^'* lauge , ^'^ breite und Vo^'
dicke Nadfl, die sich mittelst eines Achat-Näpfchens auf oia«r Stahl'
Spitze bewegte. Ein Messtng-Draht war 48mal um ihr Gebäuae gewun-
den. Die mit den 2 .Drähten in Verbindung gebrachten Erz-Punkte der
Gänge waren 6-^100 Faden weit auaeinander. Der kleine Tbeil des
aüdlichen Ganges, womit Versuche angestellt werden konnten» brachte
eine Abweichung der Nadel von 20^ zuwege,, nachdem dis Kette wieder«
holt geschlossen und unterbrochen worden war ; die Ströme i^ingen von
0. nach W. durch den Apparat. Im nördlichen Gange betrug die Ab*
weichung In verschiedenen Hohen 45^—60^—80^ auch bei einer Stru«
roung aus 0. nach W., und im östliehen Tbeile der Seob»-Faden-H6be
lief die Nadel rundum, sogar noch eine kurze Zeit iangj naehdem die
Kette unterbrochen war.
Obschon Schwefel-Blei elektro-positiver ist, als Arsenikkupfer- oder
Eisen-Kies, so blieb die gewöhnlich trockne aber voUkommhe Berühroog
mit diesen Erzen doch meistens ohne Einwirkung auf die Strömung, wenn
die umgetauschten Erz« Punkte nur nahe beisammen waren. Aach die
«307
Art ilen Kontakt' s« bewirke«, no Wie ilts hiesa verwendete Metall waren
olioe Elnflfits, voranüsceetst nnr, dien dasselbe mittelst eines an^emee^
senca Drocltes stattfand. Die Spitee det Knpfer-Drallies z. B. wat
eben so wirksanft als eine Kupfer-Platte, f^alJs beide (mittelst einer blei«
bevden VerriehtttAK dnreb eine bölseroe Scbranbe) stark «ngedräeirt
worden; und Zink oder Platin war es eben so sehr als Kupfer. Da'he» die
StrSmuttgeo unabbftngig von fttisseren UrSaiDbcn erscbeteen und bisni
vom £rs-Oan(;e selbst berrfibren/ -^ Als man den einen Pnl mit dmt
Afsenikkieaen am 0.*Tbmle derIf.Grnbe und dien andere (durch ebien
Aufwand von 34 Faden J>raht> mit einem wesflieben Sn-Punkte in' det
Secbs-Fadeo-Höbe verbandy lenkte der Strom aunO. naeb.W. die Nadel
am 50^—66^ aJk^ -^ Die Intensität war m gross» dsas sie einen kursen
bttfejsenlormigreo GJaenstab mit eJni|{^ Windungen von Ku^£er.->Driibt
umgeben sobwacb magaetiaeb moohte und eine %** lange Nadel in einet
gescblossen^n 8fieb|e in Bewegung setnte. Jndee Pol der Nadel Waf
etwa 3'' von dem Bnde jenes ;Stabe8 und wtird« von dem dnrdi dessen
Drabt-Windungen gelnifeten . Stvome um etws 3® vnm Ruhepnokt abge-
lenkt. Wurde die Riebtolig de« Stromes umgekehrt, so war auch die
Ablenknnif eine nvgekeb^le. Slie Wirkung wärde aber noch starker .ge%
wesen seyn^ halle man den rVersucb gsns in der Secfas-Fsden-Höhe an*
gestellt, wo din elektffiscbeThftligkeit stärker war, oder wäre die NaM
frei aufgebangt gewesen, statt sieh um einen Zspfen zu drehen.
Man entfernte den Eiektro-Msgnet und brachte, unter Beibehaltung
der übrigen Vorrichtungen, eine Vlörmige Glasröhre, die an ihrem Boden
befeuchteten Tbon , in einem Schenkel Wasser und im andern schwefel-;
saure Kupfbr-Auflösung enthielt, in die geschlossene Kette. Kleine Kup-
ferkies-Zylinder (aus einem und demselben Stucke gewonnen) wurden
angewendet, um diese Flüssigkeiten mit den entgegengesetzten Polen in
Verbindung zu bringen, so dass man das £rs am positiven Ende des
Drahtes tbeilweise in's Wasser, das am negativen Ende in die Kupfer-
Auflösung eintauchte; die Drähte wurden in einiger Höhe über den
Flüssigkeiten und die Kies-Zylinder durch Kork-Propfcn festgehalten,
die Üöhe bcdder Fia^sigkeiten war gleich. Drei Tagen aber, nachdem
dieser Apparst ungestört so geblieben, war die Kupfer-Lösung auf Kosten
des Wassers im anderen Schenkel nm -^q' gestiegen und der in dieselbe
enigelanebte-'Kupfbrkies tbeilweise mit metallischem Kupfer bedeckt.
Beide Wirkvtfgen sind also durch Mittel erlangt wofden, die in dei*
Erde bestehen, tind %e Versuche zeigen, wie nicht nur Metall-Salze unter
der Oberfläche der Erde zersetzt, sondern auch die Höbe der Flösslp^-
keiten modHIzirt und das Wasser von Auflösungen gereinigt werden
könne.
W. Trau : fiberSt.-E,lms-Feuer aufden Orkney-Inseln (Edin&,
new pkU, Journ. Vol. XÄIUt p, 220). Wahrend eines furchtbaren
Stnrmes am 19. Febr. 1837 war das grosse Boot des Berichterstatters
308
nnteri^elinnken. Es konnte erst fünf Tage «pftter wieder ans Ufer ^e-
zogen werden, indessen war dss Boot durdi eine etwa 30 Faden lange
Kette, die das Wasser nicht berührte, am Ufer befestigt, als der Bericht-
erstatter so seinem grossen Erstaunen eine blutrothe Ffamme erbliektr,
die eine Flache von 30 Faden Breite und 100 Faden Unge bedeckte,
an der Kette begann nnd sich l&ngs der Kfiste hin ansdehnte. Die
RiebtuAg der Küste war OSO. , die des Windes ku der Zeit NNW.
Die Flamme dauerte ungefähr sehn Sekunden und erschien viermal In-
nerhalb zwei Minnten. Indessen kamen die Bootsleute, 26 bis 30 an der
Zahl , die sich vor dem Wetter in Sciratz begeben hatten, bestarzt her-
beigelaufen. Sie sahen In die Hohe und deuteten auf eine höchst glänzende
Krscbeinung. Der ganze Maat war erleuchtet nnd ans der eisernen
Spitze, am Ende desselben, richtete sich eine Flamme von einem Foss
Länge gegen NNW.» von wo* eine Gewitterwolke rasch heraufzog. Die
Wolke kam näher, begleitet von Donner und Hsgel. DCe Flamme ver-
grösserie sieh und fstgte dem Lauf der Wolke. Ate diese gerade fiber
ihr war, erreichte sie eine liänge von fast 3'; dann nahm si« rasch ab,
richtete sieh aber noeh gegen die Wolke, während diese sehn eil nach
SSO. sog. Das Gänse dauerte etwa vier. Minuten und gewährte ein
glänzendes Schauspiel. Ob die rothe Flamme am Boden während des
Vorübergangs der Wolke andauerte, wurde nieht beobachtet.
Die Haupt-Qoelle der Bader am Kaukasus^ die Alexanders-
Quelle zu Pätigorsk blieb am 24. Febr. a. St. 1839 plötzlich
aus. Das Phänomen soll sich durch einen Knall, ähnlich einem Ka-
nonenschusse, angekündigt haben. Erscheinungen der Art kamen zwar
bereits schon 1828 und 1830 vor; allein die Quelle zeigte sich stets an-
derswo, was diessmal bis Jetzt nicht der Fall war.
Auf dem Schiffe la Claudine v er apüric man am 2 7« Sept.
1838, in 31^40' nördl. Breite und 44^ 30' westlicher Länge ein unter-
meerisches Erdbeben, welches drei viertel Stunden lang anhielt.
Der erste Stoss war der heftigste ; er dauerte .30 Secunden. DaaFabr*
zeug- wurde in schauderhafter Weise bewegt. Aile^ ejÄts aiif das Ver-
deck. Nun folgten in Zwischenräumen, von ftinf Minnten viel^ Bebnn«
gen von geringer Stärke und nicht so anhaltend* Des Getost, woaut
jeder einzelne Stoss begleitet war, ähnelte vollkomiqen dem Rollen fi^rnen
Donners. Das Wetter war heiter; das Meer ungemein schön und beinahe
ohne Bewegung. Ohne Zweifel war das Phänomen mit einem submari-
nen Ausbruche verbunden. (Nov. Ann. de$ Vaifoges, Fimier 1889^ p»
946 cet.)
309
laut: £rz-Vorkani|iieii und Andere geologische Erscbei-
noDgenbei Cattfjord uofern AUen in Finmarken (Bergwerks freund
Bd. ly No« 32, S. 495 ff.). £ine enge, von drei Seiten mit 2000 bis 3000
Fuss bofaeo, schroff ansteigenden Bergen eingeschlossene Bucht des Eis-
meeres ist der Sitz des Bergbaues. Die Mundnogen. dreier Elfe, welche
eise eigenthämliche Bildung fon Terrassen, — bis su 400' Höbe ans feinem
Sande bestehend — veranlassten, machen die Errichtung von Gebäuden mög-
lich. Die Terraseen, welche der Vf. des tiefen Schnee's halber, der
aof denselben am meisten angehäuft ist, noch nicht näher untersuchen
tionote, seheinen aus feinem, ganz losem Meeressand (Quarz, Diorit, Mag*
neteiseo) zu bestehen. Höchst eigenthümlieh ist die Neigung der Schich-
ten dieses Saudes, unter 40—50^ abfallend von den Diorit-Felsen. Die Erze
ftiiden sich in Diorit, der hier in grossen Partie'n im ThonscMefer vor-
kospiut, sehr manchfaltig ist und von verschiedenem Alter; unbezweifelt
wurden die Diorit-Partie'n mehrmals aus ihrer ursprünglichen Lage ge-
ruckt. . An einigen Punkten erscheint die Felsart nur als grobes Bree»
cten-Gestein. Die Bruchstücke zeigen bisweilen auf allen Seiten Spiegel-
Fischen. Unter aolcben Umständen müssen auch die aufsitzenden Gänge,
in denen nehr häufig grosse Diorit-Bruchstücke vorkommen , die auffal-
lendsten Regellosigkeiten zeigen. In einem 45 Lachter tiefen Schachte
ist eine achtzehnfac|be Verwerfung oder Verschiebung des Ganges zu
beobachten; eben so bilden die meisten Gänge Sättel und Mulden in
Fall- und Streich-Richtung, so dssssie an verschiedenen Streich-Punkten das
entgegengesetzte Folien und Streichen haben, und Diese oft in gar nicht
grosser Entfernung! Ad einer Stelle beobachtete der Vf. ein völliges
Zerknickteeyn des Ganges.
Zu Mehl zerdrückter
Gang 8 Zoll mächtig; Quarz,
Kalkspath, Kupferkies, Bant^
Kupferers.
Diorit.
Nicht Weniger regellos ist die Mächtigkeit ; sie wechselt von Zollen
bis zu Lacbteröc Ausser Kupferkies und Bont-Kupfererz kommen Kup-
ferglanz und vi^fe Kupfersalze vor; femer Kobalt-BIuthen, Eisenglanz
(sowohl In der Gsngmasse als im Diorit, und zwar zumal auf Kluften),
Selen-baltiger Eisen- und Kupfer-Kies und ausgezeichnete Kalkspath-
KrjTstrtle in oft Manns - hohen Drusenräumen. — Bis zu 3000' Höhe
zeigen sich die Berg-Kuppen mitunter förmlich abgeschliffen. Hat man
läßlich die Wirkung von Ebbe und Flotb an den Meeres^Klippen vor
Augen, siebt man ganz gleiche Erscheinungen an den höchsten Fiell-
Spitzeo, so kann man wohl, namentlich wenn die Struktur- Verhältnisse
und die Terrassen-Bildung mit berncksicbtigt werden, an einer ruckwei*
seo Emporhebnng des ehemaligen Meeres-Grondes nicht zweifeln.
Jahrgaug 1844. 24
370
Hopkins: d!e Ursaelie der Gletsebei'-fi^WBfriiii^ (l«ac.
Brit 1843 > l' Institut 1843 ^ XT, 433—434). Saüssurb leitete die
Bewegung ab Von der Wirkung der Sebif ere längs den geneigten Fla-
eben, worauf die Oletscber zu ruben pfif*gcn , unter Mhwirkung der io-
neren £rd-W&rme und der Strömungen lange der Unter ll&ebe der Glet-
scber. Docb schienen neueren Forschern jene Neigung, welche am ilsr.
Oleischer z. B. 3^ nicht dbersteigt, zu gering nnd die Reibung nnd die
brtlicben Hindernisse zu gross, um diese Ursachen Fär genügend in hal-
ten. — Sie nrahmen daher, Agassiz an ihrer Spitze, ihre Zuflucht zor
Ausdehnung cTes täglich an der Oberfläche abschmelzenden und Ins In-
ncre einsickernden Wassers, wenn es tn den Poren des Gletschers wie-
'der gefröre. Aber dieser häufig wiederholte Wechsel von Anfthaoen nnd
Gefrieren kann offenbar weiter als einige Fuss nttter die Oberfläche nicht
i*indringen und daher die ganze Gtetscher-Masse nicht vöransehieben,
\irie sich denn auch andre Schwierigkeiten noch hin zugesellen. — Man
bat ferner geglaubt, die Erscheinung erklären zu knnnen durch die Aos-
debnung des Wassers, welches in grSssere Höhlen nnd Räume Im Glet-
scher eindränge und gefr5re, ohne Jedoch nachzuweisen, wie diese gros-
seren HBhIen in hinreichender Zahl immer wieder von Neuem entste-
hen sollten, wenn sie einmal ausgefüllt sind.
Hopkins hat daher , um ins Klare ru kommeil , den Weg des Expe-
rtmentirens eingeschlagen , der ihn zur SitrssüRE'stoben Theorie zurnck-
gei'nbrt hat. Eine vom Steinhauer roh ztfgebanene Sandstein-Platte
wurde in eine solche Lage gebracht, dass man ihre Neigung gegen den
Horizont leicht verändern konnte. Er fegte darauf ein^ gewisse Menge
Eis , welche durch einen Rahmen von etwa -Quadratfuss-Grosse zusam-
mengehalten wurde , der aber die Platte nicht berührte , und fand,^ dass
das Eis, welches noch^'etwa mit 150 Pfd. Gewicht besehwert worden
war, schon bei geringer Neigung der letzten zu gleiten begann. Die
stundliche Bewegung, in Englischen Zollen ausgedruckt. War
bei einer Neigung von 3*' .6® .9® . 12*^ . 16«
(Bewegung) im Mittel 0,31"' . 0,62"- . 0,96" . 2,0" ^ 2,5''
Eine Vermehrung des aufgelegten GkWichtes bescbieunigte aueh die Be-
wegung. AAf glatter, aber nicht polirter Fläche war ein Gleiten des
Eises schon bei ^^ Neigung merkbar. Auf einer polirten Marmor-Platte
war die Bewegung des Eiaeit eben so bemerkbar, als die des Wassers. Diese
Versuche ergaben: 1) dass die Bewegung keine beschleunigte war;
2) jedoch mit der Stärke der Neigung zunahm und, so lange diese nicht
9^—10^ überstieg, ihr proportional war; 3) dasa die Sehneliigkett der
Bewegung der der Gletscher insoferne entsprach, als anch an diesea
mehr als 2' täglich bis jetzt nicht beobachtet worden ist« Die äusserst
unbedeutende Reibung zwischen Eis und Stein, welche sieb aus den
schon unter so schwacher Neigung eintretenden Gleiten erkennen lässt,
rührt offenbar von einem beständigen, wenn auch dem geringen Wasse^
Abflüsse zufolge langsamen Abschmelzen der Oberfläche des Eises her.
Die Anwendung dieser Beobachtungen auf die Erscbeioangen an den
CM6t<fib«rD Batst «bat voriras, dam dm Tainpfrafar 4er [uaireD] Ober«
flieh» niebt unter 6® »eye» wa« auch ia der Tbat atattfiadeo mag, falls
ireoigitena die Leitaaga->F&bigkeit das Eieea aicbt grosaer ist, ala man
gtwdbnliöh aaDiaimt» Aacb die Strömungen untar den Gletschern mua*
sea eia bestäadigea Sisbmelaea ihrer Uutcraaite, baQptsftcblicb nächst dem
vordera Ende veranlassen«
]>jo van FoRaaa über die Bewegung des Eismeeres am MonVUanc
aagestellten Beabaebtungea liefern gewiabtige Argumenta gegen die
Tbeorie der Bewegung durcii Ausdehnung, Auch Forbsb bat daher eine
Theorie aufgaatallt, welche die Bewegung der Gletsrjier van der Schwere
ableitet, aber in anderen Besiebiuigen sehr von der Hopxuis'scben abweicht.
£r scheint aus dea schon im Anfiange bcaeiehne.ten Gründen, die aber
durch die Ha^Mans^aafaen Verauc^e beseitigt sind , der SAOssutiE'schen
Theorie des Fortgleiteaa nicht beizuptlicbten , sondern betrachtet die
ganee Gletaeber^Masse in einem genügenden Grade als {»laatiscb oder
balbflossig, um auf schif aeh geneigter Flüche sich langsam her,ahau8en«
keo. HpFmNs ist aber der Überaeugung , dass der Zusammenhaag der
£is-Th«ilchen unter m^ uneraieaslich viel grösser ist, als der ihrer
in langsaaaem i$chmeU.en. begKiffenen Unterflacbe mit der Unterlage* Eine
gewisse Piastizitat des Gletschers mag man imiperhiu apnehmen, um die
verschiedenen Bewegungen seiner zentralen und loogitudinalen Theile
Qoter der wechaelnden Wirkung einea ungeheuren Druckea zu erklären,
welche die eiafaaba Theadf d#s Gkiltans auf der Uaterlage nicht wurde
erklären können.
Was die Furtfährung der erratiachen Blocke von. den Alpetn
der SekwMiiTi nach, dem Jur^ betrifft , so ist zuerst die grösste Höbej
bis SU welcher die Gletscher des Rhone^ThaLei je gereichjt habeU) durch
die Höbe seiner Seiten J^ränen und g/pglätteten Feisfo bezeichnet*, wie
auch am Jura die Höhe». wo die BlöcM ahgeactzt worden 9 vollkommen *
bestimmt war. Jana sind am. Eingänge dea, JBAon/-Thalea nach Ciu»«
vsNfiER 2500' uher dem. jetzigen Spiegel dfs Genf^r-Sea^M^ wihrend der
grosste Detrittts*Streifen am Jiira noch höher liegt , daher ^saiaa Ver»
pflansuag tmfi 4m»^Mpfi» an aeiua. iat^e ,Stelie schwierig zu erklUren
scheint, .wenn man .niijht annehmen will, ,daaa S9l€she erfolgt jiejre an
einer Zfit,, wo der J.UKß im . VerhaUniss zu den A^mm, und dc^ ganze
Besirk im^erhältnias zuni Psean tiefer aU jet^t lag* Panp war dieser
Bezirk vqu aif«ui Jl(9ere bedeckt) uad auf diesem bewegte sich das Glafe»
aeher«>Eis mit dea von ihm gelr^geu^n. Materien ;von einer .Kette zur
aaderea in der Waiae .theils eines Gle.tscber^ und tbeils «iner schwim«
meaden EsB-Ataase, welaha .Theorie si^ ra^igui mit der noch jetzt heob*
achtbaren Gestaltung der Gegend >vertrdgt.
SükBiRBaraühlt zu Erklärung der Thati.gfceit.an der Gletscher bei
Fortführung des Eis e,s (a. a* O, S. 434)» wia hei seiner aulsrl^tischen
UoteiaalMniing die Schiffs ii^ 70^ S^Br. dturi^h eine |po.^— ISO' \\oU E|«-
24*
372 .
Schranke aafgfclialten wurden, die lich 300 ftMU wtii i^on O. nacli W.
erstreckte. Hinter diesen Eis-Fefsen entdeckte man 60 Meil. vom Meere
eine Kette bober Gebirge , wovon das westliebere 12.000' boeb sebien.
Von der Oberfläcbe der Eis-Felsen lösten sieb beständig ungebenre Mss«
sen ab, die nach Nl schwammen und von jenen Berg^en entnommene Fels*
Trümmer mit sich führten. Im 66*^ und 07® Br., 700 Meilen vom Glet-
scher entfernt, wurden die schwimmenden fiisbloeke gewöhnlich aofge-
halten und bildeten eine Eis-Schranke, welche den Gang der Sebilie oft
hemmte. Zwischen dieser Zone und der der Eis-Felsen hatte 'das Meer
eine ansehnliche Tiefe, Auf dieser ganzen Strecke säelen die Eis-Bl&cke
ohne Unterlass Fels-Massen und IHtritus aus und mögen vorzüglich an
deren nördlicher Grenze den Gfetscher-Mor&nen äbnKche Anhiafongen
bewirken. Ähnliche Erscheinungen bietet die Bafßns^Bni dar, wel-
che einen seichten Eingang, aber im grössten Thetle ihrer Ausdehnung mehr
als 1000 Ellen Tiefe besitzt. Ihr Hintergrund ist von Felsen umgeben,
zwischen welchen Gletscher-Thäler ansmänden , von denen Eis-Massen
ohne Unterbrechung sich ablösen und nach 'dem Eingang^ gefuhrt wer-
den. Hier bleiben sie fortdauernd auf dem seichten Grunde sitzeto und
setzen die Granit^, die Trapp- und die PetrefakleukftIk«Trämmer ab, die
sie dem Ufer entfuhrt haben.
A. Paillette: Erz-Lagerstätten in CäiaöHen 0nd im nördli-
chen SicHien (Ann, des min., J, //, 6J99 cet.). In dem Tbeil
der Apenninen zwischen Monte-Coppari und Passa äH Mifrcanie und
bis Aspromonts , so wie in jenem zwischen deih Faro und Monte Sah
deri treten Granite, Goeisse und Glimmerschiefer auf. Die Granite
zeigen sich höchst manchfacb, was Korn und andere Yerh<nisse be-
' trifft. Mitunter nähert sich das Gestein detai Granulit. ^ Bei Mestinä
haben Durchbräche eines neuem Granites durish den altem stattgefun-
den, und Bm Monte-Petrona in it^f^rD-A^nf», so wie iti der Gegend um
ia Mottffiana setzen Granit-Gänge im G^eis« auf. Porphyr - Gesteine
findet man nicht häufig. — Gneisse und Gktmiftersebi^f er,' vielleicht nar
die Basis des Cambrischen Systeines, herrschen auf dem sädilchen Ge-
hänge von Aspro-Monte gegen Bava hin , ziehen in Streifen bis zum
Meere und in Sicilien von den Höhen bei Fto»tMlÜMJ«f bis Sta\ latcia»
Was die Erz- Lagerstätten Sidiiens betritf^, so geboren dahili! 'l> San-
Michele unfern Me^slnd, Die meist sehr gewundenen Gneiss -Lager
nmschliessen Granit-Nester, so wie Adern und Gänge von Quart. Das
vorkommende Erz- ist Bleiglanz, der von Quarz begleitet wird. 3) San-
Lucio, Gneiss und Glimmerschiefer erscheinen iibtfr jf^rdbkörnigeni Gra-
nit; noch höher treten Talk- und Tbon-Scliiefer auf. Quarz-Gfinge fuh-
ren Bleiglanz, der wenig Silber-reich ist; auch Eisenkies und Kalkspath
sind vorhanden. 3) Növara , besonders die als ArgeMiera Cvntradm
Casciandra bezeichnete Örtlichkeit. Talksohiefer enthalten zwischen ifarea
in auffallendster Weise gewundenen Lagen in grosser fliODge Qaart-
373
Nieren and Sehnureiii dfe Qaars-Masfta iit mit Eisenspatb, Bleiglanzy
Blende und Kupferkies fpemengt. 4) Noara, Am Berg:-FnH8e zeii^en »ich
die Ulkigen Scbiefer-Gestc(ine noch fest : aJIein in der Fi^aref/a-ScIilucht,
auch Contrada SaHÜssima Maria, ,äe in Cancezioae , trifft man sie im
höclisteo Grade zersetzt £a koaiimen darin ziemlich (grosse Quarz-Nie>
reo mit Blaii^lanz, Blende und Kupferkies vor« 5) llillandrazzo unfern
VaUeboHa. TalkscbieCer mit Quarz-Gangpen , die Bleiglanz und' Kupfer-
kies enthalten. 6) SoM^-Amalia u. a. Gruben in der Gegeipd von Fon-
dacheiU, Jamesonite und Bouraootte, sehr reich an Silber, begleitet von
Eisenspatb und Kupferkies in talkig^n Schiefern. 7) Sfmcin (Spucg).
Ähnliehe Vorkommnisse, und .ausserdem Antimonglaoz. 8) Franca-
wUa, In sebr zersetztem Talkachiefer .finden sich: Bournonit, Kupferkies,
Eisenspath und Qoar». 9) Grube San-Luigi di FondachelU in der Snrro
ddV ArgenHern genannten Gegend. Ähnliche Vorkommnisse. 10) Die
aiteo Gruben San-Mateo find SaihQittseppe in der Nähe des Dorfes
FimdacheUi; jene lieferte Kupferkies, diese Bleiglanz, und beide wurden
im TalkscMefer betrieben. 11) Contrada Sajta^ Barytspatb, der Kupfer-
kies und Blende führt» im Thonachiefer. 12) Fiumedinisi. In von Kalk
überlagertes» Schiefer aetzea Qoarz-G^age auf; sje- enthalten Bleiglaoz
und Braun -Eisenstein. 13) Sßn^Giuseppe : . Sehr .gewundene Schiefer-
Schichten mit Bont-Kapfererz. 14) Beloedere^^ Schlucht Denu .Talkige
Schiefer mit Quarz-Nieren und geringmächtigen Gängen von Brannspath
mit Bournooit und Fahlerz. 15) Santa- Caterina , Nieandro und Lum-
mokk Bleifflant, -Blende und Kupferkies auf Quarz-Gängen im Talk-
schiefwy 4er. mit Ka^k-Li^ep weebselt n. s. w. In Calabrien verdienen
folgende Erz-Lag^atatten Beaebtung: l) San^BosaU^ Schlucht der Cotk-
trttda RoeCA ' Silber r baJtiger BUiglanz auf Quarz-Gängen im Granit
Sierra Pianm oder PiatM d^Aspromo^te anfern der St,elle9 wo dei; Fiajne
di Sucara.,del Pkm» in die Ebenen von J^Uuita-JEufifmia tritt. Blende^
E<ieeBglaa«9 Bleiglans» auob etwas Franklinit, in seltsamem Gemenge^
im Goeiss. 2> Acqwt oaida. Eisenkies auf Gängen im Granit und
Goeiss. 3) tUig^dadk Eine regellose Gang^äbnüphe Lageratätte, Blei-
gtaas, Kupferkiea und; Blende von Quarz baglaitet, d. s. w.
Pi88is: geologiache Stellung der Gebirgsarten und Ge-
birgg. Hebungen in Süd -Brasilien (aus Dufrenoy's Kommissions-'
Berichte, VIn»HM1843t XI, 2ai--223). Plasia kennt Brauten in gros-
serer Ausdehimng ala seine Vorgänger, näsnlicb vom 13.<^ bis 26.<^ S. Br.
ued^vop 40.® bis 52«<* Länge» d. b. in einer Erotreckong, welche der von
^aahreioh gleicbkommt Die Formatie«en sind: L ein Porpbyr-arliger,
dariaf Leptinit-älualicber, an obarat £einkö<nigej* Gaeiss und darauf Talk-
sehiefer (taleiteapbjlladitormea) mit Hornbleadfr, TremoUt u. s. w^, welebe
l>«ide Gesteine den grösateo Tbeil dea Bodens bilden. Die Schiefer be-
Bteken von nnten naoh /obea aus: untrem Taikachiefer, grün, anob rolb;
AttcmitÜem.Quarzit von körnig^« Qvarz und weissem Talk zusamioeageaetzt ;
974
atii krystallinfseh-kSrnfgem Ta1k-hattig;eiii Kalk; aim Itaberit von Qvan
uad Eisenglimmer zosaminengesetzt, reich an Mangan; ana obrem Talzit;
aus obrem Quariit. Bieae Gebirge - übtbeilongen bilden drei unter
aich und mit der Köate parallel ziehende Bftnder, Faat 200 Meaanngren
des Strelebens und Fallens führen alle Sohicbten^SfSrDngen anf drei
Perioden zuräck. Die Alteate bat die Pormation 1 ^hoben. II. Sie
werden im Weaten bedeckt von einer mächtigen Formation von Sand-
stein und Thonachiefern $ darüber von Oberganga-Kaiken, bitnminösen
Schiefern und schwarzem schiefrigem Sandstein. Hin nnd' wieder er-
scheint Porphyr-artiger Granit. III. Längs der Käste beschrankte Ter*
tiär-Bildungen aus Sand- und Kalk-Stein tn kleinen Becken, längs einer
Richtung ans O. 38^ N. nach W. 38^ S.; sie schneidet die Meridiane
Brasiliens faat unter demselben Winkel, wie nach Eub db BfiAVMoiiT
die Srteste Hebungs-Linie in Europa die Hertdiatie schneidet und hier
die Obergangs-Gebirge in 2 Gruppen tfennt. Die zweite Hebnngs-Linie
geht fa«t ans 0. nach- W. wie in England ; sie entspricht dem Ende der
Übergangs-Zeit nnd dem Zutagetreten der Ampbibol-Gesteine , die sieh
in langen Strömen wie Laven ergossen haben. Die drifte Anfrichtooi;
i<t gegen das Ende der Tertifir-Zeit eingetreten, bat deren Seüchton nach *
einer Linie aus N. 17^ O. nach S. 17^ W. gehoben und repräsentirt det
Zeit nach die Hebung der Alpen.
M. Tbkorb: Stanb-Regen tn iJaapH Iti der Naeht vom ^
Kov. 1842 {PInsHt 1848 ^ Xh 108). Am 9. Kov. war eine t\enlperit«r
von 18® R., ein Barometer- Stand von VI** und Sildwlnd. Des NaehU
bis 7 Uhr Morgens fiel Regen und beschmotetn Altes mit ^iHem- rothen
Staube. Dieser war Äusserst fein , tbonig nnd neigte viele gllnsende
Punkte unter dem Mikroskope. (Schon am 19. Mai 18341 unil am 19. Joai
1834 war dort ein ähnlicher , aber gelbliteher Btaub gefallen.) Dieser
IBtaob hatte die grösste Ähnlichkeit mit einom andern, welchen Dr. Hose
mit ans Ägypten gebracht, wohin ihn ein ans der Wflste webender Wind
gefuhrt und belbst bei gesebloseeneii Fenstern bis ins Innre dar Weho
nungen abgesetzt hatte. Aus den Wüsten Afrika^s mochte daher aoeb
der Staub von Neapel seyn.
Der Klumpen Gediegen^Kupfer vom Obert^ Säe iat nnn auf
Veranlassung der Regierung nach WaeMn^ion gebracht worden. Er ist
4' 6'^ lang , 4' breit und l' 9" dick nnd wiegt aoOO—TVOO Pfd. Ober
300 Pfd. mdgen allmählich davmi abgaschlagen worden seys. Er be-
steht ganz ous hammerbarem Kupfer oi»d an mehren SteHen aeiaer Ober«
fliehe sieht man eine Art SpeekstefaFfibnlichett Saifieatines anbiiige« «od
4»«obachlet ansitzende Quara-Theile oder daran Eiadrdeka. Das K«p»
fer-Ers van Keweena» Point am nimliebaa Saa dagag e« bncJbt in Mas*
dsl- ottd Gruo-Stoineo der Trapp-Formattaa*
375
J. Baown: einig« plelstoceDe Ablagerungen bei Copforä in
Ksse^ (Geoi. Soc. 1843 ^ März 22 > Ann. mag. nat Inst. 1843 , JT//,
476^477). Die Schichten-Folge siebt man in eioeni Durchschnitte der
pacb den östlichen Grafschaften gehenden Eisenbahn. Man sieht zu
UQterst einen blauen Thon, der sum „Till*' gehört, welcher im nördlichen
Theile von Essex sehr verbreitet und sehr veränderlich ist. Am N.»
Eode des Durchschnitts ist er ein zäher Thon, welcher nicht weit davon
10 einen sandigen Kies übergeht, der Fischzähne und Korallen in gros-
ser Menge enthält; die Gestein-Trümmer rühren von Basalt und Sekun-
där-Schichten her, und diese letzten liefern folgende von J. de C. Sowbrby
bestimmten Versteinerungen; Serpula iljum L[ias]; S. tetragonaL.;
— S. articulataG[reen]S.; — S. granulataC[halk]; — Terebratula
rigida ü[pper] Ch,; — T.pispm Ch.M.;— T. striatula L.[Qwer] Ch.;
•Gryphaea incurva L.; — G. dilatata K.C. [Kimmeridge clay]; —
Inoceramus C;
Avicula inaequivalvis L.; — Exogyra
virgula K. C.; — Crania striata C.; — Pollicipes maximus C;
— Ammonites Leachi K. C; — A. annulatus L. — A. dentatus
G.; — A. spinosus K. C.; •— A. serratus 0. C; — Belemnitea
acutus L.; — B. pistilliformis L.; — Litorina carinata G. S«;
— Pentacrinites basaltiformis L.; — Encrinites monilifor-
mis.O.; — und von Fischen nachWooDWAnn: Otodus appendiculatus
C; — Galeus pristodontus C; — Notidanus pristis C; —
Odontaspis rhaphiodon C; — Hybodus U. 0,
Die pleistocene Ablagerung beim Copfarder Brich' fiM besteht
von pnten n^ch oben aus einer 6''-*12" dicken Schiebte von schwar-
zer vegetabilischer Erde oder Torf, welche unmittelbar auf dem Till ruht,
and woraus Woodwabd folgende Konchylien-Arten bestimmt bat:
Vertigo
Snecinea
pAmitH,
Fieiflfofl.
hiapida.
edental«.
P¥tri«.
puichella.
pnsiUa.
Aplexns
lamellata.
pygmaea.
hypnoTiini.
spioatosa.
■ubatrlatä.
lilmnlas
fülra.
Aseca
palattris.
Zenites
tridens.
.truncatulus.
rotandatus.
lerne
Planorbis
raderatas.
fnsca.
flpirorbis.
cellarius.
Carydiinm
Tortex.
radiatnlns.
minimam.
Pisidinm
nitidulus.
Zaa
pnsillam*
Inridas.
iobriea.
Heliz
erystallinns.
Clansilia
i^emoralls.
Pnpa
Rolphii.
bortenatk.
anglica.
BigricaBS.
arbaatojram.
nmbilicata.
bIdeBs.
lapicida»
margtnata.
Über den 7orf ist eine fiber 1' dicke Schiebt von Tbon und Detri«
ins, welche nocli viele der eben genannten Konehylien-Arten enthält.
Zauächst darüber ist eine andere Torf-Schicht mit Konchylien.
376
Am südlichen* Ende des Darebscbnitto siebt man folgende Scbichten:
1) Diluvial-Tlioa 3'; — > 2) weissen Sand mit Weicbtbier-Sebalen 3'; —
3) Weissen Kalkmerg;el mit dgl. und Elepbanten-, Rind- und Hirsch-
Knochen; — 4) Torf mit Schalen (Yalvata piscinalis) 6"; — 5) Blasen
Thon mit Siisswasser - Schalen. Das Gänse - ist wohl ein. eheoialiger
Sumpf im Till.
Mellbville: über den unteren Tertifirsand von Paris (Bullet,
geol, 1889 9 X, 155—158). Man hat diesen Sand, welcher im N. des
Pariser Beckens 500 DStunden einnimmt, indem er sich von Bsauüaü
bis Reims und von Laon bis Chäteau-Tierry erstreckt , sn wenig be-
achtet. Bei Laon ist er bis 70™ mächtig nnd sondert sich in mehre von
einander abweichende Schichten. Er ist gewöhnlich glimmerig*, enthalt
oft harte Nieren eisenschüssigen Sandes wohl aus sersetzten Pyriten
entstanden, ist wenig Tbon>ha1tig, schliesst aber zuweilen Tbon-Lagen
ein, und enthält viele Konchylien, welche bald wohl erhalten in regel-
mäsigen Schichten abgesetzt sind, bald in Nester zusammengeschwemmt
worden zu seyn scheinen.
A) Die untere Gruppe ist 30»— 35in mächtig , ruht auf Kreide und
findet sich im ganzen Norden des Beckens. Sie ist weiss, feinkornig,
wenig glimmerig und nimmt nach oben viel Eisenoxyd auf, gleich den
mitteln Sande. Sie schliesst Ablagerungen plastischen Thones ein , der
stets auf einer Bank grfinen Sandes ruht, indem sich nämlich nur in der
Nähe des Thones grfine Korper dem Sande beimengen , wesslialb die
Benennung „untre Gfauconie^' zu Bezeichnung dieser Gruppe wenig
passend erscheint. Um Laon^ Noyon und Reims findet sich dieser Sand
in abgerissenen Partie'n, indem die einst dazwischen abgesetzten Tbeile
später zerstört worden seyn mögen* An Versteinerungen enthält er
zu Bracheux nach Giuvss uro Laon und Reims
Cncnllaea cravsatlna. Bncelnom anbigauai.
Cardium hybrldum. Corbnla longiroatri«.
Cytheraeaobllqna. • dubia.
Bellovacina. Cardium semigrannlosum.
Crasaatella «ulcata. Cucullaea crassatlna.
Corbnlalongirostri«. Cythereaobliqna.
Cerithium lacr ym abnndnn. cyprina scnteilarla.
Cyprina seutellaria. Dentalinm.
L ne ina nncinata. Lucina elegana.
sealarl«. Melanops Is bnccinoldea. .
grata. tf atica labellata.
Lutrariafragilis. NeritinaDuehasteli.
Melania pllcatula. » . contobrina.
Nucola fragilis. Panopaea.
Oütrea belloyaeina. Peetnneniua terebratniaria. ^
Volatadepressa. Turritella carialfera.
Veoericardiapeetuncularis. Teilin adoBaciali.a« nnd noch liber
multicostata. 20 unbeschriebene Arten.
Buccinnm fissnratnm.
377
Die SfissWftssef^KonebflieD an letzten Orten kommen in nur sehr
geringer Anzahl und nur in der-NSfae de§ plastischen Thdnes Tor.
B. Obre Gruppe. Zuerst eittig;e weisse oder gelbe , gKoimrige und
raweilen Glauconie-artlge Schichten. Dann eine vreisse glimmrige und
feinkörnige 9 welche nach oben thonig wird und alsdann eine Menge
GrobiKalk • Versteinerungen einscfaliesst und eine Bank einer neuen Au-
stern-Art enthält, derOstrea rarilamella Dbsh., welche derO. Bel-
le v sei na verwandt ist. Im Gänsen hat man darin gefunden:
Bulla semUtrIata. ' O strea eymbnla.
Cassidarla. Rontellarfa flatnrell«.
Corbala. Serpula.
Cytheraea laevtgata. Sigaretns canalicnlatus. ^
Crassatella lamellosa. Sqnalns.
Oentalinm Taren tiRom. Trochns agglnünana.
Fasae aeienlatns. Turritella^
Nncnla margarltacea. Tellioa f ostr ali«.
Naticadepressa. Venerica rdiaimbricata.
Darüber eine sehr feinkörnige» Glimmer-reiche ^ dunkelgelbe Schiebt
voll kieselig^-kalkiger Kookrezionen mit konzentrischen Schalen ^ selten
mit Versteinerungen, wie Ostrea cymbula. Beide letzten Schiebten fin-
den sich an sehr entfernten Stellen wieder. — Zuletzt ein weisser glim-
meriger Sand, nach oben von einigen Adern Glauconie-Grnnsandes durch-
setzt. Er ist oft sehr reich an Konchylien , welche alle mit denen des
Grobkalkes übereinstimmen. Er wird unmittelbar von Grunsand überla-
gert, welchen der Vf. als den unterstea Theil des Grobkalkes ansieht.
General Miixer meldet der Geographischen Sozietät in London als
Beweis der neulichen Hebung der Westkäste Süd- Amerika^ s^ dass zu
Viüdima i. J. 1820 nur 2' Wasser war, wo 60—70 Jahre früher 0 Hol-
läodiscbe Linien-Schiffe Anker geworfen hatten (flnsUt, 184», 120).
C Petrefakten->Kimde.
£iiRENiiBR6: über swei Infusorien-Lager in Asten (Berlioes
Akad. 184S, Febr. 6 > Vlnatü. 1848, XI, 340), Jenseits des Kam^
kastts in Orusien, zu Surdseli an 15 Werst von AehtdxUte, ruhet auf
einem • 360' Engl, hohen Hügel ein vom Franz« Ingenieur Cartbron
antersuchtes Lager von Bergmehl 14' mächtig auf vulkanischer Breecie*
£hrenbbrg erhielt davon; es sieht aus wie Kreide und ist leicht wie
Meerschaum. Unter dem Mikroskope erscheint es aus Infusorien gebil-
det, welche* alle zur Bacillarien-Familie gehören und eine ganz neue
charakteristische Form, dieStauroptera semicruciata, darbieten. Im
Ganzen kommen 20 organische Arten darin vor: 26 aus 13 polygastrlschen
»78
InfiuQrlen-GeschleQliter» and a ans dem PflanBenrei«li«; ^^nrosira
con^truens bt dio herracbeade Art. Der Vf« kiMtifisirt jetzt die
MeTieiiUe ao:
( keioe Nerren (gUtt oder Upgeatreifig^) • Navieola
Nabel rund J j^^^^^^ ^^ (qaerstreiäg) , . . . PmnnUria
^ , ^ , i , ^- . ( keine Nerven (wie oben) . Staarooeie
Naber bre.t kreatzform.g | j^^^^ vorbände« (wie «ben). &t«arapte,a
Bio aas Ki^Ff^OTK^s Savmlung atamroeadea Mineral von Bargusina in
Goavt. Irkutsk in Sibirien ist sart wie Kreide, duul^eU^lau ipit weieslir
eheo Aderamtd beatebt in iiboapfaoreaarem Eisen; das Mikroskop liess
Jedoch darin auch 41 Formen von Magenthierchen , 3 von Pflansen aad
1 Polfthalamen erkennen. Nene lofusorien^Arten: Ga^lionella horologiam,
Tabellaria clav4tpr, Stanropeis parallele , St* qnateroaria^ EuQotia qui-
naria, L. senaria, L. nooaria, Biblarium (das schon 9 Arten aablt) glans,
B. Stella y Rhombus elliptienmy Rh. eostellatum, Rh. compresaom , Rh.
lineare, Rh. emarginatum , Rh, clypeus, sind darunter vorherrschend.
Diese Reste deuten eine in süssem oder nur wenig brackischem Wasser
entstandene Ablagerung an.
Ehrsnberg: Beobachtungen über die Verbreitung kleiner
noch lebender Organismen in Asien, AueiraUen und Afrika und
fiber die herrschende Bildung der oolithischen Jnrakalke
durch polythalamische Thierchen (Berlin. Akad. 1843, Mars 30
>- Vlneit, 1843, XI ^ 401). E. zitirt 22 neue Fundorte in Asien, die
ihm seit seinen letzten Bekanntmachungen 260 Infusorien-Arten aus 80
Geschlechtern geliefert haben. Die Sippe Biblarinm, bis jetzt nur
fossil zu Cassel gefunden, existirt noch lebend im B. glans bei Alf«
gara in Kteinasien, Die Sippen Spiro dl scus, Tetragram ma, Disco*
cephalus und Disoma gehören iiften ausschliesslich an, vielleicht jedoch
dass die zweite auch in Lybien vorkommt. Die 76 anderen Geschlechter
sind Asien und Europa gemein; aber eiganthumliche Arten daraus be-
sitzt nur Asien,
Die oolithischen Kalke der Jura-Formation scheinen In Deuschlanä
wie in fiiijrlaJNihauptaacbiifb .M^tfelonie« ^u^apmengesetzt zu seyn.
Der Bergkalk am Onega-See in Russland bietet die nämliche Zusam-
mensetzung «nd M e 1 0 n i e n von derselben Art nnd Grosse dar. In vielen
nileu sind freilieh diese Mslonien das ooliUitscfaen Jurakalkes ao toll-
atftndlg In Kalkspath verwandelt, dass es unmöglich ist, ihre Schalen zu
nnterseheiden. Die Teztllarien und, wie es «cheint^aueb Nodoaarieni
•reiche zwischen diesen Melonlen in den OoUihen des Jura- wie des
Berg^Kalkes liegen , bieten eine Yeraehiedenbeit von den noch lebenden
Oesdilecbtern [?] dar.
S70
EmtBifBBRfi: Terbr«ila»^ cl«r mlkroskdpliebtfn O^rgftai»*
meo in Aftrik» {B^rUit. Afe«d. 1848, Mai > fIntAH. ±848 y XI, 44«).
Der Vf. keoflt aas Afrika 360 Forme» tob 257 Arteo ans 86 G«aoblecb*
terti, wov4»n 11 dicMor Erd-Thaile avaacMieaalidi 8in4;t dabei die 3 Ge«
nera von Magen thierebeo: MoDOgramma, Proroataliroa und Tetragramma* .
In -Atieh uad AüstraUen iceDnt er 185 Foraia» voo 122 Artea und 83
Oiwcbleohtern, iv'oruater das Magen (bter-Genas Rbisonotla neu ist.
Die aäfliinitliciben bisberigeD UoleTSiielraii^en des Yfs. fabren za fot»
-genden ResoitateB: die loikrosköpiiiebeii ttnd daraoter ioebcaendere die
Fefo-bildenden Tbiereben Bcbeinen gleiobceitig über die ganze- Erd^Ober«
flSche verbreitet gewesen z« aeyo: vom'Meere»>Gronde an bis an Höben
von 9000' (NUpherri, MecMo)* Die kleinste» Buropäkehen Formen
[die naebfolgenden ZeHen sind dnrebaas anklar in • der FranzSsiscben
Übertetauog] sind in der Art über die andren Erdtbeile verbreitet, dasa
die dieser andern keine neuen Vaiailien , Ordnungen n. a, w. dej^vriBcben
bilden, sondern fast alle den Kiesel-Infusorien und nie den Kalk-scbadigea
Magentblerdien [?] angehören ond oft mit den Kalfc^cbaligen Folftba-
lamien vergesellscbaftet sind. Im Hünns und in Kalk-Scbiobtea trifft
man fiber die ganze £rd-OberflSehe dieselben Arten mikroskopischer
Pflanzen^ and Tbier4leste, wie versebieden auch die sonstige Fauna ond
Flora der Länder seyen ; doch gesellen sieb denselben in jedem Lande
viele eigenthumlicbe Arten und einzelne eigenthurolicbe Genbra bei.
Einige Formen gehören nur gewissen Breiten an: so die («IIa?] Euno-
tien nur Nord-Europa und - Amerika^ die ^imantidien dam troi^scben
Süd-Amerika f Asipn und Afrika i IVetragramma koronit in «denselben
Arten io hyhien und auf den Markumen vor. Dagegen aind Navicula
viridis, Himantidium arcus, Eunatia aropbioxys über die ganze Erde ver«
breitet. TAt geneinstcii Arten sind von grossem Binitssae anf die Q^
schiebte der Sebiehtes-Bildong geweuen, da sie Kiesel* und Kalk-Erde»
Eisen mit Spurto von Alaun - und TaNc - Erde eatbsftlea« Daa Eisen
sebeiat neehaniscb in geseblecaeoen Kiasei*Zelte» abgelagert zu seyn.
Die Hamus^Sebicbtenv die Fluss-nvd Sump^Niedet^ebläge, die Krade,
die Jnra^Sebiebten und selbst der Kehienkerik (bei den See'n TtOm und
Onegm in ilirs«i»JMl) tragen unverkiennbare Spann in «ieb^ daas je«*
Wesen bei ihrer Büdoog n»tgewirkt haben.
G. Ghrafzü MveHbtsu: Beitrfifrie snr PetrelttkUn * Knnde,
Biiyreuth 4^: TLfieft, unter MitvttrtEnac^ der HH. GompBRT, v. Sibbols
und BKsi^ir, 100 SS: «. 1& Tafrln» 1843. DM unemiBdllcbis Heraus*
geber fährt fort in raseher Folge die verzulgliebaten Merkwurdigkeitea
seiner nnersebopfltchen ^mmlong z« beschreiben and abenbildan. Den
lebait des gegenwärtigen Heitee bilden rolgende Asfait^ : i> (dr* BaAiRf)
Beiträge c«r ürgesobicbte dnr Pianzen, S. I— 46,x Tf. i», i8. Der Isbalt
ron S. i**^5 eatapriebl de« der Gelegenheits-Sobrift, woivon wir in tii»*
tcra. CoHactaueett S. 161 ReciicnachaH gngobtn bnben. Danan reibet
380
flieb S» SM— 33 eine ZosammetutellBngf ilcr foMil«n Pflanz^ n des Onter-
liM-Sandsteins von Baitenth mit döneD io YorAraAtr«; — ' eine Abhavd-
long: ober fossile Zamiea überbaopt [womit die von BloRan auf S. 146
ff. uasrer Gollectaaeen sa vergleioben] und eiinge neue Cteais* Arten
insbesondere; und endlich ein Abschnitt über Andviania Barutbina
ein neues Farnen-Genus am dem Un|er«Lias8aiidstein; was Alles noch
mit vielen Abbildnng^en auf Tf. 10—19 begleitet ist. — %) Nachtrag cur
Beschreibung einiger merkwürdiger Fische aus den Kopfer-Sebie^ern im
5. Heft; S. 47—53, Tf. 1—14 (Wodnika striatula, Biaenos lati-
pinnattts, Stropbodus arena.tus, A. angustus, Rbadamas
BBacroeephalns): 3) Besebreibuog einiger neuer Fiaebe, S. 53—66
Tf. 1, 9 (Thaumas fimbriatus, notidaoua Hugelia«^ Zahn ; N.
contrarius, Nicrodon notabilis, Gebisa. — 4) Die Scfaalen*lo8en
[nackten] Cephalopoden im untern Jura« den Iiias-Scbiefern von Fran-
ken and Schwaben^ S. 57—77 , Tf. S—B und 14. Es sind nicht weni-
ger als 16 Arteip.
Loliginea n'O. Teuthidea d'O. Sepidea p'O.
Tendopsis Dbsjl. Geoteuthis M. Sepialites M.
yf piriformis M. <£fuh.Onyebotentbial!KL) ^ striatulua M.
BeloteutfaisM* ^ BoUensis ZiAt. . „ gracüis AI.
,, . ampullaris M, ,, apeciosa M.
„ sttbcostata M. ^ '^ta BL
^ Bubstriata M. ^ Orbignyana M.
,y acuta M. ,, aagHtata M«
n veausta M. ^ haatata M.
„ obcoatea M.
yy flexuosa M.
deren Abbildungen uod Bescbreibttng;en laa so wichtiger sind , als diese
Wesen an der Ober-, der Unter-Seite, und wenn, sie horizontal gespalten
sind, immer ganz verschieden aussehen. Der Vf. sucht mit Qubnstedt
(Jahrb. isa^, 156) gegen Aoassii und VobTs nachsu weisen, dass die Geoten-
then-Scbulpen selbatständige Körper und keineswegs blosse Fortsätze
der äusseren Scheide oder des inneren Alveoliten der fieleaioltea (Belem^
aosepia, Belopeltis) sind. . Einige Exemplare seheinen wirklich an dem
dem parabolischen Ende entgegengesetsten Rande, wohin sieb der Dloten*
sack entleert, vollständig zu seyn (Taf. 14, Fig. 3, 4) und so den unmit-
telbaren Beweis für des Vf s. Ansicht zu liefern. — 5) Asterias Haus-
rnanni M. aus dem Muschelkalk, S. 78, T. n,. F. 4. *- 6) Chondrites
lumbricariusM. aus den iSoltffdlsfirr Schiefern , S. 79—80, T. ^,
F. 1. — 6) Die zur Familie der Arcaceen gehörende Gattung, Isoarca
S. 81—85, Tf. 4, F. 14—16. — 7) (GdrPBRT) Beschreibung von Cam-
popteris Munsteriana, S. 86—88, Tf. 3. — 8) Über einige fossile
mikroskopische Körper der Kreide-Formation, S. 8»— 91, Tf.4,F. 1-^7. —9)
Einige Theilefos^lerHoIothttrien aua dem Jurakalk von Btreüäergi Syn-
»Pia Sieboldii, S. 92—93, Tf. 4, Fg. 9. — 10) Bescbreibnng einiger
neuer sefarkleinerfo8anerKorp«r9S.94—95^Tft4».F. 12. ^ iL)(T.SiBBOLo)
Brkllnraf und Bemerkong^ m'd«n airter Nr. 8*^10 beaeMtbeaen K5r«
pera : S. 96-*99. — Fg. 9 stammt aas den Haut* Warzen der Holntburien ;
Fg^. i_6 sind vielleicht Tbeiledcs Kalk^Oerästcs , das. den Pedioellen
ven Eebmiden cor Stfitsa diente. . Fg. 18 sebetnen AnK&oge „palette^'y
welche bei Teredo und vielleicht aneb Fistnlana vorhamMen. . 18) Brkla-
rvmg der AbbMdongeUy S. M^iao. [Tf. nr, F^. 3, 4, 5 isl Aattaina
Jaroekii «nd Andvaejowaki u* Fg^. 7 Odontinaannulata ZsiORZ.
10 N, »Um, Moie, IM, 809 IL, wosbü indasaen nicbta arUärl ist. ßiu}
Brandt: Fossile Zetazeen in Ruiakina (BnUet de Pae&ä. iä&
8t. Petersburg 184», J, 145-^149 > VInnm. 1848, XI, 270). Rathrb
bat in einer Abhandluanf im II. Bd. der JUetnoires des tavanU itrangers
ä Vacadimie des scUmees de SU Petersburg das Sehadel-Stück eines
antediluvialen Wales aas dem Museum zu Kertsch kurz beschrieben,
der ihm mit Balaenoptera nahe verwandt schien. Brahot theilte dieae
Ansicht. £icbwau» äusserte in einer Arbeit über Russische Reste von
Dinotheriam und verwandten Thieren (^ Jahth, 1840, 494) die Meinungy
dsss derselbe den Dngongs und Dinotherien niher stehe und mit 2 Wir-
belo, 3 Rippen.$tucken und 1 Fing^er-Gliede in dem Museum der mine-.
ralogischen Sozietät zu St* Petersburg zu einer Tbier-Art zu^mmen-
gebore. Zwei Jahre später änderte Eicuwaim ^eine Meinung und be-
seiebnete die von ihm beschriebenen Theile als solche eines Ziphius
prisoQs (die Urwelt Aiwslaiiil«,184<^, /, 31). Seitdem erhielt die Akademie
einige Mammont- und Zetazeeu-Reste von Anapa , die Brandt untei-
suchte. £s sind ein Stück Schulterblatt , ein Humerus und 1 Schwanz-
wirbel, welcher letzte eine unverkennbare Ähnlichkeit mit den von Eich-
wald beschriebenen Resten darbietet. Als nun Brandt auch das von
letztem beschriebene Kiefer-Stuek und durch Vermittelung des Ministers
such den von Rathre beschriebenen Schädel von Kertsch in Betrscht
zog, mit welchem letzten auch noch 8 Wirbel und eine Menge Trümmer,
ans denen sich 2 grosse Unterkiefer-Stücke zusammensetzen Hessen, und
einige Theile aus der Mitte desKiefetWines und ein fast vollständiges
Zv^sefaenkieferbein alle von gleicher TMer-Art ankamen , so vermochte
er mit Gewissheit sieb zu fiberzeugeu , dass diese sämmtlichen Knochen
einem neuen Gfrenus ans der Familie der Wale, zunächst mit Balaenop*
tera verwandt, und von ihm Ce totherinm genannt, angehören. Er nenal
die Art C. Rathkei, will jedoch noch nicht entsisheiden , ob die von
EicRWAftD beschriebenen KSefern-Tbelie und Wirbel nicht eine besondere
Spezies ausmachen könnten, welcher dann derNsmeC. ?priscoro ver-
bleiben würde; Über diesen Gegenstand äberreicbte Brandt der Akademie
eine ausfQhrliehe Abhandlung mit Besebreibangen und Abbildungen.
R. Owen unterscheidet nun fünf a vages torbene Dinornis-
Arten Neuseelands {Vlasüi. 1848 , XI, .460). Neue Sendungen von
yogei-Knochen von den Ufern der IFaJrOa, die in die Armuths^Bm
susuändaty laaaeii ibn erkannaa:
i) !>• ft^Cf ■nt^'V^*- ^ 3^ ^^" ^*"8« 'I'iIh* eotsfiriebtr fiatdi lo<
hohen Vog^«l ; ^ *
2) D. struthioides: war 7' hoeh;
3) D. didiformis: war dem Dudii, Did««, att iMisten vef wandt*,
4) D; dromaeoid^s;
6) Dw otfidifdridie: vo« der Grdase dita i^nemen Trappea.
]>iese 'Tbiere aohoiiiBnt in^^rotaaerZabl Msannea^lebl sa habea;
keiaer ihrer Ktfoebtn iit poeauatuiefa; ihre üafahlgkftit tu jK^ten war
aweifelBohne die Veranlassuog. einer baldigen Aosrottnng vieUeicbi dnrch
die Abri|^ jetzige Bevölkerung d^r Ipsel*
Fitzinqer: äberHalytberium Christoli. F. beschreibt und biMef
ab (im yi. Bericht über das Museum Francisco- CaroiinUfft, Lin% i84$, 6%
218 SS. > Bullet geoU 184S, XIV, 238) Kinnlade, Backenzähne, Wir-
bel und Rippen eines Säugetbiers , welche Konservator Wbish&üPtl mit
Fischzähnen in 6'— 20' mächtigem obrem Molasse-Saifd an den Hägelo
im S. und W. von L%n% entdeckt hat , die von Schichten groben
Kieses und darüber von Löss und Dammerde bedeckt werden. Die Kina-
lade bat man vollständig wiederherstellen können. Es erhellet ans ihr,
dass das Thier In seiner Jugend jcderseits 6 Backenzähne besasa, wo-
von zuerst die 2 vordem ond etwas später auch der 3. ausfielen, an dass
das ältre Thier nnr' 4 und 3 Backenzähne jederseits hatte. Diese
Reste geboren nun offenbar den berbivoren Zetaeeen nnd wafersebeiniich
der kleineren Art von Ghristol's Metax^therinm aus analof^en Schich-
ten bei Montpellier an. Da dieses Güscfilecht aber einerlei ist mit
Kavp's gleichzeitig damit aufgestelltem Halytherium aus dem Rhein*
Tbale, so schlägt Fitzinger vor, die Art Hatytberinm Christoli zo
nennen. Sic scheint grosser als Manatna Americanus Dbsai. gewesen
zu seyn, der oft 15* lang wird.
G. A« MAifTEtL: NotitB ube^r loaailiairte Reste wficber
MoHusken-Tbeile (Geoi. 4?o<r, 1ß49f Febr. 4 >. ititJi. Mugox. nat
Mst 184^^ Xlii 73)« Subatanzen von Ansehen und der ^naaminea*
aetzung der Koprolithen, dunkelbraun von Farbe, «her ohne ^piral-Struk«
tar, finden sich im Gault und auf der Crrcnzlinie zwiacben «hm uj[id dem
Obergrünsand oder Feuerstein,' »^Firestone" in Smrrey und Kant nicht unge«
wöbniioh, im Oberguiuand ven SottthkQurne in Sus$ew aebi; häofig. einge-
mengt zwischen den Konchflien und zuweilen im Zustande von Kernen von
Guenllaea, Venna, Trachus, Rostellaria u, a, w., Fittqn <Mtf
strata helow the Chälk. in Geol, Tronsoe^. /F, ii, %\) erw&hni ihrer zn
Folkstone, wo sie u. A. zuweile« die Ammoniten ausfüllen ; Mantell bat
Ihrer Im Shanklin-Sand In W»st'Sus$e(9 j in Burrey , bei Veidnat auf
Whifft und In Kent gedacht. Am häufigsten «lebt mail ate im Ignaae*
don-Bruche im Kentiscli-Rag bei ilfaidisfoii^ welofaer Hrn. Bbustbd gehört.
Dieser bat schon vor 2 Jahren die VevmutlHnigoaMgeBprocben, dasf
ditBt kofilig;^ Stoffe Reste ▼•n Mollttslteii*X5rperii seyeii, weldn sma
Tfaeiie aaii ihren Sebelen abgelöst, rortgefähr« und apäter wieder in Send
und Schlamm ab^e&etst werden aeyen. Br beruft sich auF eine Notila
(In SiLLiM. Jovnt. 189T) Aber die Mollusken <Unii>nen> im Okiay wel*
ehe in Folge einer Epidemie in Menge starben, sieb dann ieieht- nus den
Sniialen trennten und ao von Wasser fo^lgeföfart die Ufer lyeda/ekten«
Zur Unterstflttnng dieser Ansicht kommt noch, dass im Kentisb Rag li^st
alle Koncb^Ken Spuren an sich tragen , dass ihre Bewohner schon eina
Zeit lang tadt gewesen sind und dass jene Körper n. A. atif einer Sand-
bank mit Treibbolz b^isammenliegettd gefunden werden. *^ Rio« bM die^
selben analysirt und gefunden, dass die dunkleren Theile dieser KÖrpe^
bis 0,35 kobliger Substanz in einem organischen Zustande ebtbaheA. -^
Mittelst eines schwachen Mikroskops entdeckte Mantell unzihKche Punkte
von Periosteum Und feinsten Perlmutter-Blättchen in jenen Korpern, ver*
gesellschaftet mit zahlreichen Schwamm-Soiculae und Polfparien • Trümw
mern. Mamtell scbl> den Namen Molluseit fiir diese Substanz vof
und bemerkt, dais die dunkeln Stellen in den Sussexer und PurbecR^'
Marmorn daraus bestehen*
MoTCHouLSKY bat 1840 am Tas-Flusse einen vollständigen, im EisA
eingefrorenen Mammutb-KSrper entdeckt und nach ToboUk bringen las*
sen. Da, so lang er noch an Ort und Stelle war, keine wissenschaftliche
Korporation davon Kenntniss hatte, so ist wohl die Gelegenheit entgan-
gen, das Thier hinsichtlich seiner weichen Theile näher zu untersuchen
(BvUH, not 8i. Petersburg, 1848, //, le).
W. DuifXBR: über den Norddeuisehen sog. Wälderthon und
dessen Versteinerungen (in Hausmamii^ Stud. berg^männ. Freunde
V, 105—185). Der Vf. gibt eine kurze Obersicht der Zusammensetzung
und Verbrettung der Glieder dieser Formation in N.-DeutseMand , ein^
Parallelisirung mit den Englischen und eine Charakteristik aller bis jetkt
darin aufgefundenen fossilen Arten , mit abermals vielen neuen £nt<^
deckungen besonders unter deii Pflanzen und Cyrcnen , wonach sich dÜft
gesammte Anzahl nun auf 112—118 Arten aus 16—18 Pflanzen- und
32—34 Thier-Geschlechtern beläuft. Cyrena hat * allein 38 Arten daztl
geliefert ; die anderen Thier-Genera sind PUnorbis ! , Palodina, Melania,
Potaroides, Nerita, Mytilus, Modiola, Unio, Cyclas, — Cypris, Estheria,
— Lepidotus , — Emys , *~ Pholidosaorus und Macrorhyncbns n, gen.
8aur. Diese Abhandlung bildet den Vorläufer einer grösseren selbst-
ständigen Schrift mit Abbildungen, welche vielleicht noch in diesem
Sommer erscheinen wird.
St.KvTOROA: Beiträge zur PaläontologieAirssIayicFsCVerhandr,
d. Ruis. Mineral. Gesellschaft, 1848, 1—34, T. i— vi). Die meisten der
abgebildeten und beschriebenen Versteinerungen verdankt man Wahabnheih'
384
VON QiiAx;BBr,.iiffd einige^ banpUSchlich v«g0tabfle tjtftimiicn aas eiaen
[? Berg-jKalkateia der Santanguriscäen Erz - Grabe im Belebey'schen
Kreise des Orenburger Gouvt*«. , wo Saarier-Knochen, Koochylien und
Hola dttrcheioaoder vorkomonen ; einige Farneo hatte Fibchbr von Wald-
uaan schon benaoot (Jahrb. 1849 ^ 484)9 aber noch nicht abgebildet
^dre , fast lanter Koochylien ^ rubren aaa einem weissen Bergkalk am
A'0l0i/i-Flusse unweit Sierlitamatsk her» d<?n v. Qu^lbn bereits als solchen
erkannt hat; er trägt dieKepräsentanten der deutschen Zechstein-Formation,
rr- Es werden bescbri(;ben nud abgebildet: Neuropteria Wangen*
heimii Fi8ch.| i, 1; N. salicifoliaF., i, 2; N. retundifolia Brogn.
I, 3; Calamites Suekowil Brqn. n, 1; Lepidodendron ii, 2;
Zamia Rossica K. (Zapfet) n, 3^ Peuce biarmica K. n, 4; P.
tjanaitica K. iii^ 1; Pinites biarmicus K. m, 2^ — fossiler Kon-
fprvcn-Filz, iv; —Producta calva Sow., v, 1; Pr. spiuosns Sov.,
y, 2; Pr. lobatus Sow. v, 3; Pr. antiquatus Sow. v, 4: Spirifer
fugnlatus K. v, 5; Sp. triplicatus K. v, 6; Sp. nucleolns K.
F, 7; Sp. pentagonus v, 8; Sp. corculumK. r, 9; Sp. rostratus
K. Vy 10; Terebratula plica K. v, 11; T. Qualenii Fisch, vi, 2;
Uniovi,4; Turritella biarmica K. vi, 3; Ceriopora roille-
poracea Goldf« vi, 5; Qorgonia antlqua Goldf. vi, 6.
G. B. SowERBT jun,: Beschreibung eines neuen fossilen
Cirripeden aus der obern ](rejde hei Rochester {Ann. tnayax*
nat. hist 1843, Xil^ 260—261, Fig. 1, 2). Das Fossil ist nur von der
einen Nebenseite sichtbar und von dieser wie auch hypothetisch Von der
Vorderseite dargestellt: ein Mittelding zwischen gestielten und sitzenden
Cirripeden^ doch nach eigenem Typus.
Cirripedes. Pedunculati. Lorica pu.lchella: UHa^ohlique
m>aU ventricosa^ lateraUter compreasa; apicaconiea vaitns [^uirinque]
trUma trianguiaribus laevibu$i antica majori ^ margine anüeo pinfero]
Bubrotundaio subareuato ; parte princti^aU [peäunculo?} ad ba»n gra*
daUm attenuata, squamarum seriebus [utrinque?] quatuor; aquamis trans*
versis marginibus arcuatis^ terminalibus acutis alternatim interpositis
(sicut piscium squamis) ; serie antica gquamU brevibus ^d marginem
externum {anUcuml rectis^ seriebus medianis duabus squamis elongatU
utrinqae attenuatis, Serie postiea squamis brepioribua ad marginem ex-
ternum recfts*
Man kann sich das Thier vorstellen [als einen Balaniden, dessen
Deckel aus 6 (statt 4) dreieckigen Stücken und dessen nach nnten ver-
engte Schale (statt aus 6 Klappen) aus 8 Längenreihen dachziegelständiger
Schuppen von queerer Form zusammengesetzt wäre — oder] als einen
Lepadiden, dessen hauchiger Stiel mit grossen Schuppen ganz bepanzert
wäre. [Doch träfe keine Schuppen-Reibe weder auf die vordere nocb
auf die hintere Kante.]
über Ichthyosauren
in den Lias-Scluefern der Gegend von Boll
in Wnrftemberffy
voo
H. G. Bronn.
Mit Tafel III und IV*
Es war mir in den letzten Jahren gestnttet, acht Exem«
plare von Ichthyosaurus aus den Lias-Schiefern von Boll ge-
nauer zu untersuchen, deren Verhältnisse kürzlich Dr. Schmidt
nnd Professor Quenstedt * ausführlich beschrieben haben.
Mystrlosauren, Posidonomjen, einige Ämmoniten und Belem-
niten sind ihre Begleiter. Die erwähnten Exemplare lassen sich
zwar im Ganzen auf solche Formen zurückführen, welche bereits
Ton De LA Bechr, Conybeare, Ccvibr und R. Owen aufge-
stellt worden , Jedoch in einigen Detail - Verhältnissen yon
deren Beschreibungen abweichen , während sie dieselben in
andern wesentlich ergänzen, obschon die fast durchgehends
stattfindende Zerfalleiiheit der Schädel in ihre einzelnen
Knochen, die Verschiebung dieser letzten» die wohl mit einer
anfänglichen Erweichung verbunden gewesene Zerdrückung
nnd Verbiegung andrer und zuweilen die Inkrustirung ein«
zelner Stellen mit Eisenkiesen die Untersuchung der in jenen
* Schmidt im Korrespoodenz-Blati des landvr. Vereins in Wurttemb,
1843 y II; — QuBNSTBjDT dos Flötzgebirge Württembergs ^ Tübingen
1848, S. 213 ff. - ^
Jahrgang 1844. 25
386
Schiefern vorkommenden , übrigens meistens wunderbar
vollständigen Skelette gegen die der Exemplare von lA/me
Regisu. a. EnglUchenV uwAovtew in mehrfacher Hinsicht benach-
theillgt. Dieses ist auch die Ursache» warum ich die Be-
stimmung einiger Exemplare vorerst nur fragweise geben
kann, da ich die neuen Untersuchungen R. Owen's, welche
in dessen erstem Bericht über die Britischen fossilen Reptilien *
mitgetheilt worden, hiezu nicht ausreichend befunden iiabe.
Vielleicht, dass dessen bereits angekündigte, mit Abbildungen
illustrirte Ausgabe, welche nach einer brieflichen Meldung
des Verfassers an mich auch im Texte noch manche neue
Beobachtungen enthalten wird, — oder dass fortgesetzte
Beobachtungen von unserer Seite uns späterhin mehr Gewiss-
heit gewähren können.
R. OwRN hat, wie er in seinem Berichte an verschiede-
nen Stellen angibt, unter den in Stuttgarter Sammlungen
aufbewahrten Resten der oben bezeichneten Gegend folgende
Arten wieder erkannt : I. communis yon Bali] Wirbeides
L platyodon von Ohmden^ (während Jägers L platyodon
von Boll SU I. communis zu gehören scheint); 1. tenai-
r ostr is „aus der Liasformation von Bolt und Amburg in Würt-
temberg und aus Jurakalkstein yon Solothurn^^ **j und i. acuti-
rostris Ow. im Lias von BolL Von denjenigen acht Exempla-
ren Jedoch, welche zu meiner nähern Untersuchung gelangt sind,
gehört nur ein unvollständigeres zu I. communis, obschon
sich auch hier einige unerwartete Abweichnngen von den
Englischen Angaben zeigen ; die übrigen Skelette entsprechen
alle zunächst dem I. acutiroatris, wenn nicht (wahrscheinlich)
eines oder zwei zu I. tenuirostris gehören, da sich nämlich
die zerdrückten Schädel nicht mehr genau vergleichen und
auch die wenigen sonstigen Unterscheidungs-Merkmale, welche
Owen angibt, nicht alle mit Sicherheit nachweisen lassen.
J|edenfalls aber kann es sich bei allen diesen sieben Exemplaren
* Im Report of the British Association for the advancement o(
Science for 1899, 8®, p. 86— IW.
^* Owen bemerkt 4 das« das Exemplar im Stuttgarter Gymnnffiiim,
welclie« Jäger in seiner Schrirt yyde Ichthyosauri fossilis specimimibui,
i824, ful,*^ beschrieben^ in oiehrfscber Hinsieht vollstindi^cer ist, als die
MngUscken*
387
nur nm die Wahl awisoh^n' den ewei letstgeinajinten- Arten
— unter den bis jetzt ausführlicher charakterisirten — han-
deln. Ich will mit diesen letzten Formen beginnen^ nnd zwar
darunter die unvollkommnern nnd kleinern vorangehen und
die übrigen fast genau- nach Maasgabe ihrer Grösse folgen
lassen und mit entsprechenden lateinischen Nummern 1 — Vil
bezeichnen (die ihnen auch auf den zwei Tafeln beigegeben
sind), indem so auch diejenigen £xemplare am nächsten an-
einander gerüekt werden, welche sonst mebir Verwandtschaft
mit einander zu haben scheinen. Der eine I. communis
macht den Sichluss. Mit Ausnahme der mit 1 und IV. bezeich-
neten £xemplare, wo die Sohnautzen-Spitze schadhaft, sind
alle acht Exemplare- vom vordem Ende an bis in oder über
die Mitte des Schwanzes hin im Wesentlichen (hinsicjitlich
Kopf, Wirbel, Rippen, Schalter, ßei^ken und Flossen) voll-
stfindig, so jedoch, dass einigen die eine oder die andere Ex-
tremität fehlt und die Theile gewöhnlich etwas verschoben sind.
L AusTheilen des I« acutir,6st;ris[?] zusammengesetz-
tes Exemplar. Ich erhielt dasselbe auf einem Brette so be-
festigt, als ob es ein einiges und bedingungsweise vollstän-
diges Exemplar wäre. Die Untersuchung lehrte aber bald,
dass es aus einem an der. Spitze schadhaften Schädel und.
aas dem üjntertheile eines Rumpfes mit einer Blintcrextremi-
tat und mit dem Schwänze, etwa vom 2;4. bis zum 88. Wir-
bel, zusammengesetzt seye, welche, abgesehen dass Hals und
Brost-Gegend gänzlich mangeln, wahrscheinlich nie zusammen-
gehört haben , da der Schädel in natürlicher aufrechter Lage^
der ganze Rumpf aber auf. der Seite liegt; daher dieses
Exemplar yon geringem Werthe seyn v?ürde, wenn sieh nichts
in so ferne ein besondres Interesse daran knüpfte , als es
das einzige ist, wo man d.en Schädel unzerfallen und. zugleich
von oben sehen kann. Leider indessen ist nicht nur. sein vordres
Ende sehr beschädigt, sondern sind auich mehre Stellen mit
Eisen-Kies bedeckt und. die Zähne verborgien. Mit den Be-
schreibungen und Abbildungen englischer Exemplare ver-
glichen macht er indessen manche Yerhftltnuae der Zusam-
mensetzung und Gestaltung deotlicb^ die man an den übrigen
nicht ersehen kann. .
25* ■
388
II. Ist ein auf der Seite liegendes Exemplar, mit der
rechten Seite nach oben, woran die Knochen ihre natürliche
Form, Ecken and Kanten schärfer als bei allen übrigen er-
halten haben. Der Schädel ist vollständig, doch zerfallen;
die Zähne reichlich vorhanden; die Wirbelsäule mit den
Rippen, uiit Ausnahme von etwa 6 Wirbeln im Schwänze,
bis gegen den 117. Wirbel vollständig; der Brust- Apparat,
der rechte Vorder- and der linke Hinter- Fuss sind unvoll-
kommen, aber der rechte Hinterfuss fast vollständig erhalten.
III. Liegt auf der rechten Seite, die linke nach oben
gewendet. Es besteht aus dem Kopfe mit seinen Zähnen,
aus der Wirbelsäule bis zum 1U2. Wirbel mit ihren Rippen;
der Schulter-Apparat, beide VorderfOsse und 1 Hinterfass sind
fast vollständig, der andere ist unvollkommen.
IV. Ein ebenfalls in Seiten-Lage befindliches Exemplar,
die linke Seite oben. Das Original ist jetzt Eigenthum der
fürstlich LoBKOWiTz'schen Sammlung zu Bilin. Dem Kopf
fehlen einige Millimeter an der Spitze ; sonst ist er weniger
als die andern anseinandergefallen und lässt viele Zähne
wahrnehmen, einige mit ihrem natürlichen Schmelz. Die
Wirbelsäule geht bis zum 87. Wirbel, die Rippen, das Schulter-
Gerüste, der rechte Vorderfuss und linke Hinterfuss sind
unvollkommen, der rechte Hinterfass aber fast ganz erhalten,
seine Knöcheln in natürlichei* Lage.
V. Ein schönes Skelett mit der linken Seite nach oben,
woran der Kopf, die Wirbelsäule bis zum 122. Wirbel, die
Rippen, das Schulter-Gerüste und beide Vorder- und beide
Hinter- Füsse fast ganz vollständig erlialten sind, jedoch die
zwei Füsse eines Paares sich theilweise decken.
VI. Ein Skelett in gleicher Lage; der Kopf mit den
Zähnen; die Wirbelsäule bis zum 65. Wirbel einschliesslich
und mit den Rippen; der Brust- Apparat und die 4 Füsse fast
vollständig, doch der rechte Vorderfuss etwas verdeckt und
weniger schön ; alle Knochen sind hier am wenigsten ans
ihrer natürlichen Lage gerückt, was insbesondere von der
linken Vorderflosse gilt.
Vn. Das grösste and vollständigste Skelett von allen,
in gleicher Lage wie die swei vorigen ; der Kopf vollständig,
889
die Wirbehäule mit den ^tippen zwar stellenweise etwas
yeni'orfen, doch bis ssam 1%3. Wirbel erhalten; der Schulter-
Apparat und die 2 Vord^rfüsse Bieoilich vollständig, aber
theilweise anf einander liegend and verworfen; auch die
ob^rh Knochen des Hinterbeins erhalten, jedoch verworfen.
Atlas und Axis treten hier am deutlichsten hervor.
VIII. (?? I. cooMnunis Con.) Ein auf dem Rücken
liegendes Skelett von mäsiger Grösse, unvollständiger als die
vorigen, aber weniger verschoben , und zerfallen und durch
seine abweichende Art und Lage beachtnngswerth. Der un-
serfallene Kopf ist vorhanden, obschon (unten) stellenweise
etwas von Eisenkies bedeckt; die Wirbelsäule bis zum 66.
Wirbel erhalten; die Rippen, der Schulter- Apparat, die 2
VorderfQsse nn verrückt, obschon an diesen eine Anzahl Tä-
feichen längs einem. Rande und an der Spitze fehlen. Die
Hinterfüsse mangeln.
Die Z ä h n e sind bei I, V n. VII verdeckt. — Bei II sind
sie in grosser Zahl sichtbar, doch bis auf ^Z oder 3 derselben
wie erweicht und mit mfttter Oberfläche, schlank und regel-
inäsig kegelförmig, vollkommen drehrund, sehr wenig ge-
bogen; die Krone fast glatt, nur mit einer äusserst feinen
und undeutlichen Längs-Streifung versehen, von welcher aus
viele Schmelzfalten in die Zahn- Masse einzudringen scheinen?
Die Wurzel ohne Schmelz-Oberzug, stets etwas dicker, oft
hohl. Die Zähne sind sehr ungleich an Grösse und stehen
in ungleichen Entfernungen. Im Oberkiefer zählt man von
der Spitze an rückwärts bis in die Nähe des vordem Nasen -
Randes über 40 abwechselnd sehr kleine Zähne, worunter
wohl einige Ersatz -Zähne; die weiter hinten befindliohien
sind verdeckt; im Unterkiefer lässt sich Aiß Reihe nicht so
weit verfolgen. — Bei Nr. lil sieht man die Zähne ebenfalls
nor im vordem Theile des Rössels, einige grössere noch mit
frischem Schmelz, von der Grösse und Beschaffenheit wie
bei II, fast glatt, von Streifung nur Spuren. Die Zahn-Reihe '
des Oberkiefers lässt sich bis unter den Vorderrand der
Aagenhohle verfolgen, und; man kann von der Spitze an bis
A96
dahin der Zähne etwa 40 zfihlen ; im Unterkiefer stehen von den-
selben bis gegen den Vorderrand der Nasen-Offnting Sbep
30; einzelne kleine dazwischen nnd die' weiter hinten stehen*
den sihd verdeckt. '— Bei Nr. IV sind Zahlreiche Zähne
vorhanden, zwei' kleinere noch mit SchmeiVs versehen, den
vorigen ähnlFch. — Das Vi. E'xempiar hat ebenfalls zahl-
reiche Zähne im Ober*- and Unter-KieTer, bis unter den Vor-
derrand der Augenhöhlen unterscheidbar, doch nur in der
vordem Hälfte desft&sseis vollständig erhalten sind, so dass man
auf dieseni Räume ' etwa 36 zählen kann. Bei einigen ist
der' Firn iss-artige Schmelz besortders rein; die äusserst un-
vollkommene weitläufige Streifung erscheint sogar nur unter
der Lupe in günstigem Reflexe sichtbar; Dicke und Länge
des Zahnes =4:1. — *— Ganz anders sind die Zähne bei
Vlll beschaffen^ wo sie jedoch nur in der Schnautzen-Spitee
sichtbar sind; sie erscheinen im Verhältniss zum ganzen
Thiere viel grösser, namentlich dicker, als alle vorigen; Höhe
zu Dicke = 2^ oder 2:1; ihre Basis ist zwiebelartig ver-
dickt; gestreift, die Streifung jedoch aberall nur schlecht
erhalten. An einigen sieht man mit Kalkspath ausgefüllte
Wurzelhöhlen.
Was den Schädel betrifft, so ist er nur bei I a. VIII
unzerfallen, bei den andern mehr oder weniger in seine ein-
zelnen Knochen aufgelöst, daher zur Vergleichung der Masse
und zum Studium der Knochen -Verbindungen wenig geeig-
net, obschon einzelne Knochen sich oft gerade besser ver-
folgen lassen; am besten ist hiezn der Unterkiefer zu ge-
brauchen, besonders wenn man ihn den vordersten Wirbeln
vergleicht. Er ist im Verhältniss der Wirbel bei Vlil
weit am längsten, dagegen bei II — VII von sehr abweichen-
dem Längen- Verhältnisse (s. d. Tabelle), a^ längsten bei II,
auch noch bei IV und III; doch wäre zu untersuchen, ob
nicht, wie es scheint, dieses' Verhältniss mit dem Alter ab-
nehme. Bei dem von oben erscheinenden doch höchst mangel-
hÄften Schädel Nr. I sieht man insbesfondere die Augenhöh-
len , das grosse Loch zwischen den Wandbeinen, u. A. —
Au den 6 folgenden Schädeln ist das Grund - Oceipitalbein
mit dem Gelenkkopf überall einzeln aufzufinden, doch überall
391
in einer undern Luge, miiat etwad verschoben, bei Nr. IV
noeh ioi Koniakt mit Hern Atles, bei Nr. V von innen, bei
VI von nassen. Bei Nr. VllI ist es an seiner Stelle und in
Verbindung mit dem Ätlss geblieben. Auch das Keilbein
sieht man. bei Nr. II und III; und so lassen sich auch die.
übrigen, vrenigstens bedeutenderen Knochen des Schädels mehr
oder weniger, aoffiindeii und verfolgen, fiei Nr. VIII sieht,
man ausser dem KeiU, auch Flögel- , Gaumen- , Joch-Beine
noch in ilirär natürlichen Lage und Verbinddng. Wir wollen
uns hier aber nicht dabei aufhalten, die Lage eu beschreiben,
welche jeder Knochen des Scbfidels bei dessen Auselnander-
fallen sufäUig angenomnMn hat. Am interessantesten darunter
ist der gegliederte Knoehen-Ring des Auges, welchen
man bei 11 bis Vit wahrnimmt, ohschon er an keinem Eiemplare
g«n£ unversehrt ist und sich die Zahl seiner Täfeichen nir-
gends mit völliger Sicherheit bestimmen lüsst. Bei Nr. II ist
ein Knochen-Ring voUstündig aus der Augenhöhle hervorge-
treten und hat sich auf die Nasenöffnung gelegt, ist aber
bei Reinigung des Skelett» etwas beschädigt worden. Nach
CoNTBEARE oud CoviBR soll er bei andern Arten ans 13, nach
R. Owen bei 1. c'omm'unis aus 17 Stücken bestehen ,. hier
scheint er aus wenigstens 17 oder 18 Gliedern susammenge-
setst Euseyn (Taf.llly Fig. 4); die einseinen Täfelqhen desselben
sind ttber einander, geschoben, ah&e etwas beschädigt. Diese
Knochen-Plättchen zeigen eine ganz eigenthfimliche Textur :
denkt man sieh nämlich Ewischen dem äussern und dem innern >
Kreise, des .Knochen - Ringes noch eine nilttle Kreislinie auf
demselben, welche auch durch einen flaehen Eindruck ange-
deutet fst, so gehen auf jedem Blättehen vom mittein Theile«
des ihm entspreohenden Kreislinien-Stückes nach dem äussieren
and dem inneren Umfange des Ringes etwas divergirende,
sehr feine und sieriiche Linien, welcbe mithin jedesmal von
einem etwas länglichen Mittelpunkte ausstrahlen und eben so
viele Sterne um die Pupille bilden, als der Ring Blättohen
sählt.
Vom Unterkiefer gilt hinsichtlich des Zerfallens in
seine eiuEelnen Knochen, was vom Schädel gesagt ist. Nur bei
Mr. YUI ist er oneerfatlen und vollständig. Die Proportionen
a92
swischen Ziihn-, Deckel-, Esk-j und Obereck- Bein sind gnns
80, wie sie Cuvier (ossemens fossiles pl. xxtx , fig. 9) angibt.
Was die Wirbelsäule anbetrifft, so werden wir aaf
ihre Ausmessungen unten surückkommen« Bei allen auf der
Seite liegenden Eiempiaren (il — VII) seigt sie eine eigen-
tfaüniliehe Krümmung, indem sie vom Hinterfaaupte an sehr
merkbar aufwärts steigt, sidi dann in der Schulter^Gegend
in . die horizontale Richtung umbiegt und sich bis an das
Becken allmählich abwärts senkt, um wagerecht in den
Schwanz fortzusetzen. An denselben Exemplaren li^-VlI
sind auch die anchylosirten 2 ersten Wirbel, Atlas and Axis,
(nach R. Owbn der Axis und. dessen Zahn -Fortsatz) mehr
oder weniger kenntlich ; der dritte ist nicht anchylosirt. An
* Nr. VII sieht man deutlich auch das von unten zwischen die
2 ersten Wirbel eingeschaltete Knöchelchen höckerartig vor-
stehen ; etwas weniger auch an einigen andern. An
Nr. VII unterscheidet man die 2 getrennten Gelenkhöcker am
vordem Rande der Wirbelkörper fiir die Gabel der Rippen
schon vom 10. (statt am 16., wie R. Owen bei h communis
angibt) Wirbel. an bis ^um 39., an Nr. II bis zum 40. und 42. {
(Owen bemerkt, dass sie sich an derselben Art zwischen dem
21^6. und 40. .Wirbel vereinigen). — Im Obrigen erreichen
die Wirbelkörper ihre grösste Länge zwischen dem 30. und 40.,
ihre grösste Höhe zwischen dem 40. und 50. Wirbel in der
Gegend des Beckens. Diese Maase konnten indessen mit
Sicherheit nicht an einzelnen Wirbeln entnommen werden,
sondern sind nur das mittle Ergebniss der Messung mehrer
aufeinander folgender Wirbel (vgl. die Tabelle). Ihre Höhe
nimmt dann sehr rasch ab vom 70. bis 60. oder 82« Wirbel,
wo die Verrückung des Schwanzes Statt zu finden pflegt.
Die Breite der Wirbel kann bei II — VII selten mit ihrer
Höhe verglichen werden, indessen scheint sie schon in der
Brust-Gegend unter die Höhe derselben herabzusinken. Und
so ist im Ganzen das Verhältniss zwischen Länge, Höhe und
Breite weniger beständig, als es Cuvier geglaubt zn haben
seheint (Tabelle S. 278, N r. 22, 23). Bei Nr. VIII ist die Höhe der
Wirbel nicht messbar; ihre Breite aber ist auffallend gleich-
bleibend, beim 25. schon am grössten ; die Länge ist ebenfalls
3t3
w«nig veränderlich, um grdssten auch swifichen dem 80. oqd.
40« Wirbel. An OwfiN*s Abbildungen von L lonchiodon und
I. Ititermedlas (iilustrirte Aasgabe seines Reports) sind alle,
Wirbel des ersten mit niederen und abgerundeten, die des Ewei-
ten mit hohen parallelepipedischen Dornfprtslitsen versehen bi#
in die Mitte des Schvpanses, mitten am Rtioken sind sie am.
höchsten; unsere Eiemplare nShern sich mehr der »weiten
als der ersten Art; doch scheinen die Dorofortsätse in der
Mitte des Rückens weniger hoch «n seyn.
Sohnlter- Apparat und die Vorder-£xtremi-
taten sind an allen Exemplaren erhalten,, die lotsten jedoch
in verschiedenen Graden der VoIlst£ndigkeit, immer wenig-*
stens eine in siemlich gutem Zustande, die andere öfters ai|-,
vollständig, oder ihre Theile auseinandergestreut , oder
theilweiae verdeckt von der anderen.
Das T-förmige Brustbein scheint mir bei Nr. IV
sebön erhalten zu seyn, rechts neben dem Gerippe liegend.
Der Stiel desselben ist jedoch länger und schmä»
ler, als an Cpvikr's Zeichnungen (pK XXX); die spitzen
Qoeeräste sind etwas zuräckgekrttmmt, wie in dessen Fig. 2.
Sie sind zusammen so breit (queer zur Achse) als das ganze
Brustbein lang ist. : An Nr. Vlli kann ich den Stiel
swar nicht finden, jedoch scheinen die Äste in Verbindung
mit dem Schlüsselbein - Bogen erhalten zu seyn.
Die Schlüsselbeine scheinen bei II nur als kleines
Fragment, bei lil ndr zur Hälfte und nicht rein, bei IV zürn
grossen Theil und in ihrer natürlichen Lage, auch bei V, VI
und Vil mehr oder weniger erbalten zu seyn; bei Vill sieht
man den ganzen von ihnen gebildeten Bogen in seiner natfir*
liehen Lage.
Die Rabenschnabel-Beine (Taf. III u.iy,Litt.A.A.)
liegen bei Nr. 11— VI und VUI doppelt, bei Nr. VII einfach
vor, doch in verschiedenen Graden der Vollständigkeit. Bei
Nr. II (Fig. 3) ist das rechte von aussen gesehen sehr
s^hön, oval, nur Vorn mit einem sehr engen aber tiefen Aus-
schnitt; bei Nr* lil beide schön |f aber halb verdeckt ;. bei
Nr. iV (Fig. 5) beide halb verdeckt, das rechte von aussen,
das linke von innen, beide vorn etwas breiter ausgeschnitten ;
394
bef Nr« V and ¥1 (Fig. 0) sind beide halb rei^eokt und schndhuft,
bei V eines seicht Ausgeschnitten; bei Nr. VII ist das linke
verworfen, vorn breit ausgeschnitten. An ullen ' mithin
(so vreit sie beobachtbar) ist der ganee Umfang k o n v e x,
nur vorn mit einem einfachen scharf begrene-
teh Ausschnitte, wfihrend die CoviERschen Abbildungen
alle vorn wie hinten einen ähnirehen, im Ganeen cHvas längli-
eben Ausschnitt zeigen, wodurch das Sehülter^-Gelenke wlemit«
telst eines Halses vom fibrigen Th^lle abgesetzt erseheifit, was
ich hier nlrgends'finde. Bei Nf. VIII (Fig. 7) liegen beide
Raben*Schnabelbeine noch unverrficht an ihrer Stelle neben ein-
ander, beide von länglich runder Form und ohne lilien Aus-
schnitt, den man ihrer Plattdrtickung ungeachtet doch sehen
inttsste, wenn er vorhanden gewesen wäre, — Was dann frei-
lich in starkem Widerspruche mit der Beschreibung steht, welche
CoNYBEÄRE, CuviCR, OwEN vom Raben'j^chnabel des L com-
munis gegeben «haben, mit Welchem uns in fast allen übrigen
Stficken (hauptsächlich iirden Zähnen) dieses Enemptar Uberein
zu kommen scheint^ ^-.— Der Ausschnitt im Vorderrande er-
scheint in der Zeichnung etwas zu ungleich ^«it vom Schuld
tergelenfce entfernt. • ..'....
Die Schulterblätter fehlen bei Nrl II, sind aber
bei Nr. III und IV wenigstens einmal, bei den folgenden
Skeletten aber doppelt aufbewahrt geblieben.
Die Oberarmbeine (Tf. III u. IV, Litt. CC In Flg. 1,
2, 3) 5, 6) sind überall vorhanden; nur an Nr. VII fehlt das
eine; an Nr. M, IV, V, VI ist eines halb 'verdeckt; die übri-
gen alle liegen frei und vollständig da, sind jedoch zum
Theilä etwas flach gedrückt , be^ondei^ wo sie auf «ndeven
Knochen liegen, wodurch sich ein Theil der kleineren Ab->
weichuugen in den Ausntesstlng^n - erklärt^ die aus dei^- dnten
folgenden Tabelle ersichtlich sind; aridere sind schWet* da-
von* herzuleiten, da sie an paarigen Gliedern ganz gleich
bleiben; vgl. die Abbildungen. Die zwei Oberarmbeine des
Villi Exemplars (Flg. 7) sind in' der Mitte nich« verengt,
kurz und breit; — alle andern aber sind in der Mitte be*^
trächtlich enger als oben, und nur halb so dick als uriten ; sie
besitzen die Hammerform, welche nach Owbn für I. tenulrostris
und I. acntirostris so bezeichnend ist. Bei Nr. III, IV und
S95
insbesimJere V Ist liieForm derselben um gestrecktesten, W0
die Breite des Hsmmers an seinem Halse nar ^ von der
nnternr Di«ke beträgt.
Vom Vorderarm sind Radios und Ulna (T» III
nnd IV, Litt.EE, DD) wenigstens einmal vorhanden^ mit*
Ausnahme des* Rndias am Jl. Exemplar. Den Aussohnitt arm
Vorderrande des Radios, welcher nach Owen den 1. tenoi*
ros^rls ondi die mit Üim f erwandten Arten I. acotirestris,
I. lonchiodon ond I. platyedon charakterisirt , finde Ich bei
Nr. lil bis VIL Bei Mr. VllI aber fehlt er an beiden Radien,
wie es Owen bei I. commonis nnd I. interroedios angibt.
' Von den' H ä n de it Ist überall wenijptens ein Theil
übrig geblieben (T.III o. IV, Litt. H'H''H'"H'"0. Ihre Täftl-
eben sind 5^6eckig ond werden nur etwa von der Mitte*
an gegen die Spitse der Hunde hin rund. Bei Nr. II ^sieht
man von der rechten Hand einige' Eusammengehfiiffte Beinchen..
Bei Nr. III sind an der linken 60, lin der rechsen 25- Knöchel*
chen in noch kenntlicher gegenseitiger Lage an sehen : sie bil*
den vier am Vorderarm unmi ttel bar angelenkte Finger oder
Digitai-Reihen ; an beiden Händen sind die vier ersten Pha*
langen der vordem Reihe vorn ausgerandet, 'wie der Radius. -**
BeiNn IVsind nnr drei Phalangial-Täfelchen von jeder Hand
vorhanden; darnnter ist das erste aos der vordersten Reihe'
noch an seinem Platze und vorn ausgerandet. — Bei Nr. V
zählt man links 67, rechts 63 etwas verschobene Täfelchen
(einige andere liegen verdeckt), welche an beiden Händen
vier sogleich am Vorderarm beginnende Digital- Reihen bilden,
deren ursprüngliche Lage aber gegen das Ende der Finger
hin nieht mehr 2U unterscheiden ist; an beiden Händen sind
wenigstens die drei ' ersteh ' der vorderen Reihe mit einem
susgernndeten Vorderrande versehend — Bei Nr. VI liegen
35 fünf- bis sechs-eckige Phalangial-rTäfelchen der linken Hand
beisammen, wovon 23 noch in vollkommen ungestörter Weise,
ohne die mindesten Zwischenräume zu lassen, dicht anefnan-
der; von der rechten sieht man' einige umhergestreute. Jene
23 bilden 4 unmittelbar vom Vorder • Arm an beginnende
Digital-Reihen ; an der vordersten derselbeivsiad die, 4 ersten
Täfelchen vorn ausgerandet; alle Qqeerreihen sind fast
parallel ntfd wenig aehief^ und würden bis wenigstens 20
396
fänften einsohliesstich ans laolei* gieichnamnierlgeii Tfifelehea
der 4 Finger ssasammengesetiet seyn, wenn nicht (Fig. 5) an
der Stelle des dritten Täfelchens im ersten uiid zweiten
Finger je zwei Täfeleh^n im driften mul vierten Ittgen, so
das« von da an jedes Täfelchen der Qaerreihe im ersten and
flweiten Finger um eine Nummer niedriger als im dritten
und vierten bezeichnet ist. Urftevsueht man jetst n«eh ein»
mal auch das III. und V. Skelett, so scheint sieh slemlich
deutlich auch dort dasselbe Re$«Itat' zu ergeben. — Bei
ülr. VII findet man an der linken Hand 51 etwas vei^wörfene,
doch vier von dem Vbcd elfarm an deutliche O^ital • Reihen
bildende Täfelchen, wovon die dnel oder' vier ersten der vor-
dern Reihe vorn ungerandet sind; von der rechten Hand sind
viele Täfelchen einzeln umhergestrent'^« -^ — Bei dem VIII.
Eiemplare endlich zählt man an der linket HanA noch 34,
an der rechten Hand 30 Täfelchen an ihrer natürlichen Stelle,
welche alle den drei vordersten Finger -«Reikeii angehören,
von denen sich der dritte vom vierten oder fünften Täfelehen
an in zwei Längen-Reihen theilt, was keinei^ der gesehenen
Abbildungen von Englüchen Exemplaren ganz entspricht.
Keines derselben ist am Vorderrande ausgeschnitten. Nur
die 4 — 5 ersten Täfelchen im Ganzen sind eckig, die folgen-
den iänglich-rund und zuletzt rund und von einander ent-
fernt liegend.
** Herr Dr. F. Krauss in Stuttg'art hatte die Gefälligkeit, mir die
Zeichnung der vollständigsten Handflüsse von einem Exemplar derköuit;-
liehen Sammlung^ «u übersenden, nach welcher Zeichnun» dieselbe a)
cfben falls vom Vorderariii an aas 4 Dig:ital-Reihen zusammen^esetst wt^
deren Täfeichen anfangs 5 — 6eckig^ und nur in depr hintersten Reibe so
wie gejij^en die Spitze aller Reihen hin rundlich sind, b) Auch hier liegen
hinter dem dritten Täfelchen des ersten und zweiten Fingers zwei im
dritten und vierten Finger, c) Wie viele Tafelchen der ersten Reihe
einen ausgerandeten Vorderrand besitzen, ist nicht angegeben. d> Der
erste Finger zählt 13, der zweite 10, der dritte 16, der vierte 16 TS^el-
chen in ungestört scheinenden Längsreiben; der zweiht Fiagei* wäre dann
kurzer gewesen und hätte zwischen dem 9. und 10. Täfelchen der zwei
Nachbarfinger schon aufgehört: dann aber legt sich hinter den 8 letzten
Täfelchen des vierten Fingers noch eine fünfte Reihe von ncht kleineu
runden Täfelchen*an und sind 10 — 12 andre noch kleinere regellos uniber-
gestreut; es sind mithin 63 Täfelchen in situ vorhanden, aber nur in der
ersten Hälfte der Län^e 4er Hand iiadsie dichter «neinaadergeadtlotfea*
397
Die Hinter- Ex tremitfiten liegen fiberall dem 44.
bis 45. Wirbel aur Seite; fehlen aber bei Nr. VIII gänxlioh.
Vom Becken finde ich überall nur einen länglicb-
rektangalfiren Knochen mit einer spaltförmigen Lücke in der
Nlihe einer seiner langen Seiten, welcher einige Ähnlichkeit
mit denjenigen hat, welchen Cu vier Tf. xxviii, Fg. 14-t-IS
als eine Zusammensetzung von Pubis und Ischlnm darstellte
(Tf. 111 and IV, Lit. I, I;, wofür ich ihn denn auch nehme;
vom Ilinm finde ich indessen keine Spur, wenn liioht ein
griffeiförmiger Knochen bei JNr. VI (Tf. iv, Fg. 6, Lit. K)
dafür 20 nehmen. Indessen ist jener paralielepipedische Kno-
chen hinsichtlich des Verhältnisses seiner Länge und Breite
bei den verschiedenen Exemplaren sehr veränderlieh (s. d.
Ausmessungen). Er ist doppelt vorhanden bei Nr« 11, 111,
IV und VI und nur einfach bei V und Vlll, und da sich
beide Knochen eines Exemplars immer gleichen , so könnten
jene Maas-Abweichungen bei verschiedenen Exemplaren eine
wesentlichere Bedeutung haben. Er. liegt bei den verschie*
denen Exemplaren nach ihren Nummern, neben dem 45«, 43;,
45., 44., 45^, 44. W^irbeL
Der Obersehenkel (Tf. III u. IV, Litt. LL) ist nun bei
Nr. I und VII einfach, bei den dazwischen gelegenen dop^
pelt vorhanden. Das Verhältniss seiner Länge zum Oberarm
and die einsselnen Abweichungen zwischen den verschiede-
nen Exemplaren zeigt die Tabelle unten, die Form-Verschie«
denheiten selbst geben am besten die Zeichnungen. Wie man
sieht, haben sie eine gewisse Beziehung zu denen der Ober-
arme. Es wäre zu untersuchen, ob nicht seine Länge, wie
es scheint, im Verhältniss des Alters gegen die des Ober«-
arms bei einer und derselben Art abnehme?
Der Unterschenkel (Tf. 111 und IV, Litt. MM, NN)
dagegen ist nur an dem V. und VI. Exemplar doppelt, bei
den vorhergehenden' einfach vorhanden und fehlt bei VII
ganz; der vordere der zw^ Untersohenkelknochen ist bei
Nr. I, V, VI am Verderrande ausgesehnitten, wie der Radius,
bei Nr. II (nur hypothetisch anzugeben, da sich die 2 vor-
deren Täfelchen weder durch Lage noch durch Form und
Grösse hier auszeichnen) und 111 ganzrandig, vielleicht auch
bei Nr* IV, obschen an allen diesen Exemplaren der Radius
Msgdsehnitten Ist, was in- Verbindung* mit einigem Wechsel
in der Anzahl ausgesehnittener DanmeD-Phalangen yeroia-
then lösst, das« dieses Merkmal nicht immer gans sicher seye.
Die Fusff-Flossen (Tf. III und IV, LitU My Q'y Q%
Q^^'O sind beide an Nr. V und VI und die eine nur unvoll-
Jiommen an Nr. 111 vorhanden ; nur eine von beiden ist bei
Nr. I, II, IV, keine bei Nr. VIL Sie bat bei Nr. I etwa
15 Berstreute Täfelchen hinterlassen, welche im Anfang drei
Reihen zu bilden scheinen und nur ein ausgerandetes er-
kennen las&en. — Bei Nr. II bilden sie bestimmt 3 Zehen-
Reihen mit je 5, 7 und 7 zusammen 19 Tfifelchen, worunter
keines der Vorderreihe aosgerandet ist; alle seicbnen.sich
.durch Ihre rundliche Form ans, und die 3 DigitaUReihen
atossen auf andre Art an den Vorderarm an als gewöhnlich.
*^ Bei Nr. lU sind links 2S Knöcheln meistbna in situ vor-
handen, welche vier vom Unterschenkel b^ginnenide Zehen-
ftbfiliche Reihen bilden, unter welohen die vorderste (v?ie
der Unterschenkel) kein ausgerandetes enthält, obschon unter
den wenigen und etwas verworfenen Täfeiohen des rechten
Fusses sich ein ausgerandetes vorfindet.. — Bi&i Nr. .IV sind
vom linken Fusse drei Zehen - Reiken übrig tnH 7 , 7
und 7 (oder vielleicht 6, 8 ukid 7) Phalangen, ah. welchen
hinsichtlich der Ausrandung Zweifel bleibt, da loh jetzt nur
noch einen Gjps-Abguss untersuchen kann. — r Am V« Ex;em-
plare ist der linke Fuss verworfen, doch vollständig, 28
Knöeheln zählend, wovon 7 in jede der vier angedeuteten
Reihen gehören könnten; 2 — 3 derselben in der vorderen
Reihe haben einen ausgeschnittenen Vorderrand; der rechte
Fuss ist ganz unversehrt, war jedoch halb verdeckt und liess,
nachdem ich einige grössre Phalangen des linken Fuscies auf
die Seite gerückt hatte (wie sie noch, sind) 26 Täfelchen In
4 Reihen (etwa mit 7, 7, 7 und 5 zerstreuten Täfelchen)
nnterscheiden , unter denen die vorderste 3 ausgerandete
enthält. Das erste und zweite Täfelcben der 2» Digital-
Reihe, welche zwischen Tibia und Fibula beginnt, sind yer-
hältnissmäsig grösser als an den Vbrderextremitäten, zusam-
men eben so lang als die 3 ersten Täfelchen der ersten Reihe
[bei andern Exemplaren sind sie nur so lang, von oben nach
unten, als d4# 2 obersten der ersten Reihe] , und sind viel
390 .
breieer als diese; sehefnien aber von den Täfelchen der dritten
Reihe noch übertroflfen. Die ganze Hinterflosse (mit dem
Unterschenkel) ist höchstens um ^ länger als der Obacr
Schenkel. — Das VI. Exemplar endlich hat die Phalangen
der zwei Hinterflossen nur wenig verworfen ; jede enthält
19 Knöehelchen in l\ Längenreihen^ vqn denen die vorderste
drei erste ausgerandete Knöchelchen besitzt. — In wie ferne
irgendwo der dritte und vierte Zehen hinter dem 3* Gliede
des ersten und zweiten Zehens je 2 Glieder habe ^- ähn-
lich der Hand — konnte nicht ermittelt werden.
Das Vorkommen von nur 3 Reihen von Fuss-Täfelchen
an den Hinterflossen 'mehrer Exemplare (I, 11, IV, VI), wäh-
rend an- anderen deren 4 bestimmt vorhanden sind (III ') V),
könnte auf eine wesentliche Art-Versichiedenheit hindeuten;
indessen ist im zweiten Falle die vierte Reihe immer ^was
kleiner, und Owen bemet*kte bereits, dass kleinere Marginal-
Reihen leicht gänzlich mangeln an übrigens »iemlieh unver-
sehrten Exemplaren. In beiden Fällen scheint die Gesamint-
zahl der Täfelehen siebenfach die der Zehen zu seyn. ^ Äucn
Dr. ScBiMiDT in Metzingen schrieb mir, dass er über 2d nie
gefunden habe«
Am II.?, III. und IV. , so wie am Vlll. Exemplare ' Ist
eine zwischen den Rippen der rechten und linken Seite lie-
gende, Schicht- förmig ausgebreitete Koprolithen-Masse
kenntlich, die V*' Dicke und darüber besitzt. Bei Nr. ,IV
ist sie härter als selbst die Gestein-Masse und schwer oder
gar nicht von den Rippen abzusondern. Sie scheint selbst
von Knochen-Substanz zu seyn und geht an ihrem« Rande
meist in eine Papier-dünne schwarze Haut über, welche von
orgAnisehen Theilen herrühren mag. Einzelne Schuppen u. .
a. Körperchen, woraus diese Masse zusammengesetzt wäre,
konnte ich nicht unterscheiden; doch, wenn ihre Oberfläche
abgeschürft worden,, erscheint sie weissgelb gefleckt. (Am
II. Exemplare liegt in derselben Gegend eine dunkle sandige
Masse zwischen den Rippen, bestehend aus Hirsen-grossen,
ranchgrauen Sandkörnchen mit einem sehr harten Zäment;
allein diese Masse liegt auch noch auf den obersten Rippen,
so wie fleckenweise an verschiedenen andern Stellen des
Skelettes, selbst im Umfange des Schädels.)
400
1) Lfinge des ganzen vorhandenen Überrestea
2} Länge bis zum 66. Wirbel (IV. einscbliesal« einea efwas willkorlicben
Supplemente für die Schnautze) ..•,...
3) Verglicbene Grösse der Exemplare, VII = 1,00 geaetxl (IV. ergädzt)
Sch&del.
4) Ganze Länge vom Grnndbein an, ohne Unterkiefer u. a. w. .
6) Rest ohne Schnautzen-Spitze . . . . , . • .
6) Grösste Breite hinter den Augen - . .
7) Länge vor den Augenhöhlen
8) „ „ dem Nasenloch
9) Aogenhöbleo lang (meist aebr unsicher)
10) „ hoch ...••• . • • .
11) Angenring lang (meist sehr nnaicber) • • • •- • .
12) Länge des Nasenbeins vor 'der Augenhöhle
13) Unterkiefer lang .
Diese Länge entspricht der von vorderaten Wirbela
14) Länge seiner Symphyse
15) „ „ Äste schief gemessen
(6) Grösste Höhe desselben
Zähne.
17) Grössre: Krone nnd Wurzel messen zasammen • . •
18) „• sind unten dick ..•••••••
19) Kleinre: die Krone ist lang . . ... . . .
20) „ „ „ „ unten dick .
Wirbelsäule.
21) I. und II. Wirbel hoch « . • *
22) Mittle Länjren und Höhen (bei Nr. VIU : Breiten) von je 10 Wirbela
a. Bei Wirbel l-IO
b. „ „ 11-^0
c. y, „ »i-ao
d. „ „ at^40
e. ^ „ 4/-.50
f. „ „ öi-60
g. y, ,, 61-70', VI bis 65; VIII bis 66 inci
b. „ „ 71^80
>• » » «/-PO; IV bis 87
k. „ „ 9i^W0
1. „ „ 101—110', III bis 102
ro. „ », 111—120-, IE bis 117
n. „ „ 191-1919 (V) oder 193 (VII) . . . . * . •
23) Breiten einzelner Wirbel mit ihren Höben verglichen
a
b •
d
f •
R • "
k • •
m , • -
24) Länge grosser Rippen, nach der Sehne gemesaen • . • *
25) Brustbein lang . . ^
26) „ breit oben (2 Aste zusammen) . . . . • *
401
Nr. L
1) 1»"12
2) -
3) -
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1,00
VIII.
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0,66
(Die folgenden ganzen ffeistebenden Zahlen slhd Mtllimeter
sind ▼ergliclK
olgei
nd V
4) -
5) 330
6) 150
1) -
8) -
Ö) -
10) -
11) -
12) -
13) -
14) -
15) -
16) -
17) -
18) -.
19) ~
20) —
21)' -
22)
«. —
b. -
c« —
d. -
e. — '
f. -
g- —
h. -
ii -*-
k. -
I. —
m. —
n, —
a. —
b. -
d. -
f. —
8- —
k. -
irciBiBucuuBii «auicii siiiu xriiiiiuictBr i die Dezimalen der Zeile 43
die eingeklanunerten in Linie 13 u. l5 bedeuten 'Wlrbel.Llingeiii)
360
250
220
70
370
(37)
22Ö
24) -
25) —
26) -
JahrgtDg 1844«
22
85.19
95.21
110.23
115.26
105.26
87.24
77.20
55.15
449
40.8
37.7
25.6
380
t^
40a
(32)
29
114.24
130.26
150;30
155.32
145.3$
125.33
115.27
75.22
60.12
45.—
10.—
370
390
85
65
85
135
(32+)
20
5-
5
li
^3
110.24
130.20
150.29
155.32
15Cr.34
130i31
110.29
85.18
35i40
370
66
72
480
550
585
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155.36
160.42
165.41
20Ö.44
210.8i
190.44
230.53
21(0.61
215.48
260.56
285.68
180.51
220.58
270.70'
1$0.48
190<55
230.67
135.40
75.50
200.60
9Ö.28
-i-i-
150.38
75.17
o-
1 10.24
65.15
-to
102^21
55.12
A^
94.18
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24.—
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7 : 9
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440
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• mm.
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■ -*-•>
530
550
(40)
261^
285
50
115.35
138.3^
142«^
165.36
158.3«^
148.35
88.34
2«
402
Vorder* Extremitäten.
27) Rabenschnabel : lang bia zum Gelenke, und breit ....
28) Scbultflrblatt: Ung^
29) jf breit oben und mitten
30) „ tf unten acliief .......
31) Oberarm: Länge ••...••.....
32) f, Dicke oben
33) „ » mitten . . . ,
34) n » unten , .
36) Die Breite des Radios hat Läpgen der näcfaiten Wirbel ,
Hinter-Extr emitäten.
36) Pubis.nnd Iscbium zusammen: lang
37) „ yy , y> n breit oben . ... • . .
38) » » „ n n ««««n ., • ; . .
39) Ol^erscbenkel :' lang
40) ), dii^k oben
41) : „» : n mitten . ...... . ,
42) n. „ unten . , . . . ...
Vergleicbungen.
43) VerbSltoiss des Oberachenkels Tom Ob<rarm .■ « ^
44) Verhältniss des Oberarms voiii Unterkiefer
45) Gegen die Länge des Hnmerns ist dessen obre Dicke «
46) » „ „ „ n n n mittle Dicke j
47) „ »> » *V '' >» » "»<*•« P»«'^^« * - •
Wir kommon nun endlich zar näheren Bestimmang
der Arten und ihrer Vergleich ung mit den schon beschrie-
benen und insbesondere den von Owen in Württemberg zi-
tirten. — Was enerst das Vlll. Exemplar anbelangt^ so stimmt
es in allen wesentlichen vergleichbaren Beziehungen mit L
communis überein, insbesondere hinsichtlich der zwiebei-
förmig angeschwollenen Basis der stärker gestreiften Zähne,
hinsichtlich des Verhältnisses der Schädel- oder der Unter-
kiefer-Länge zu der der Wirbel [er ist länger als an Nr.
V, obsehon nach den Wirbeln Nr. Vlll unter Nr. V steht
(Tabelle Zeile 3 und 13)] und der Länge des ganzen Unter-
kiefers zum Symphysen-Theile (Tabelle Zeile 13—15) ^, so wie
der einzelnen Unterkiefer- Beine u^ter sich (S. 264) dann hin-
sichtlich der Kürze der Wirbel (welche naeh Owen beträchtlicher
als bei I. inCermedius ist; vgl. Tabelle Zeile 13), der Kfiree
** Owen ^xhi in «einem first Report S. 109 die Symphyse eines
%' 9" langen Unterliiefer8 nur aqf 9" an, was sicher ein prackfehler
ist und walirscbeinlieb 1' 9" beissen roll.
403
Nr, 1.
IL
III.
ly.
V.
VI.
VII.
VIII.
27) -
38:48
55 : 72
1
55 : 73
? : 90
?:105
94:112
50 : 59
28) -
—
90
—
115
130
142
76
2Ö) —
«-
23 : 16
—
32: 20
?:30
64 : 32
?:22
30) -
-~
—
—
68
68
74
38
31) -
41
56
56
88
96
104
64
32) -
23
27
27
50
52
64
36
33) -
18
22
21
29
39
42
34 '
34) -
35
42
42
58
78
84
69
35) -
—
(2,6)
(2,5)
(2,5)
<3,0)
(2,6)
(3,0)
36) -
30
50
—
74
76
92
_
37) -
17
23
—
32
36
48
. -^
38) -
13
19
—
21
21
36
.^
39) 30
26
34
33
64
7t
78
—
40) 15
14
18
15
28
30 V
39
—
41) 12
11
14
12
17
24
27
.—
42) 21
19
25
22
32
47
52
—
43) -
0,63
0,61
0,60
0,73
0,71
0,75
44) -
0,11
0,14
—
0,18
0,17
0,17
0,12
46) -
0,66
0,48
—
0,57
0,64
0,61
0,5«
46) -
0,44
0,29
—
0,33
0,41
0,40 .
0,53
47) —
0,85
0,74
—
0,66
0,81
0,81
0,92
nnd Dieke des in dop Mitte nicht verengten und gegen den Vor-
derarm Dar wenig znnebmenden Hnmerus (welches nach
demselben ebenfalls auffallender, als bei den übrigen Arten
seyn soll), des Mangels einer vordem Äusrandnng an dem
Radius und den darauf folgenden Knochen der vordersten
Phalangen-Reihe (S. 267)^ der Grösse der Vorderflosse und
der Stellung und Form ihrer einzelnen Täfelchen , obschon
dieselbe nicht vollständig ist. Jedoch bildet eine sehr auf-
fallende Verschiedenheit die länglichrunde Form der unver-
röckt und unversehrt gebliebenen Rabenschnabel-Beine ohne
irgend einen Aussobnitt, wovon sich ihrer starken Platt-
drückung auf anderen Knochen ungeachtet bei sorgfältige«!
Sachen doch hätten Spuren finden lassen müssen (S. 266).
Der Radius ist so breit, als drei nächste suecessive Vi^irbel
lang sind (Tabelle Zeile 35), während er nach Owbn um -^
kleiner als der Queermesser eines solchen Winkels seyn
sollte? {Report p. 120). Eben so scheinen mir (wie schon
S. 268 erwähnt) die Täfclohen dar Vorderflosse eine etWa^
26 *
404
andere Lage za besitzen, als in allen mir bis jetzt vorgekommenen
Zeichnungen der Ichthyosaurus- Flossen der Fall ist: ihre
Finger-Reihen scheinen weniger und später gegabelt zu sep,
als bei L communis, 1. intermedius und I. platyodon.
Hiemit können nun leider die übrigen Exemplare hin-
sichtlich der Gesammt-Form des ganzen Schädels so wenig
verglichen werden, als mit den Englischen Exemplaren,
da er ttberall zerfallen ist Jedoch unterseheiden sich
alle, so weit die vergleichbaren Theile bei jedem ein-
zelnen Exemplare erhalten sind, durch folgende Merkmale:
durch vorn mehr zugespitzte Kinnladen?, durch nicht zwiebel-
fbrmige, viel schiankre und etwas gebogen kegelförmige, sehr
feingestreifte Zähne; durch Anchylose nur der zwei vorder-
sten Halswirbel durch im Vergleich zum. Schfidei längere
und ungleichre, nämlich gegen das Becken hi|i beträchtli-
cher an Länge zunehmende Wirbel, durch nur zwei an-
ohylosirte Halswirbel (Atlas und Axis), durch vorn eng einge-
schnittene Rabenschnabelbeine , durch einen iängren , unter
der Mitte mehr verdünnten und daher am untern Ende
plötzlicher wieder verdickten Humerns; durch einen im
Yerhältniss zu den Wirbeln kleineren (Nr. VI ausgenommen)
und am Vorderrande ausgeschnittenen Radios; durch eine Hand-
flosse aus 4 einfachen und schon unmittelbar am Vorderarm
beginnenden Digital* Reihen der Phalangen, wovon die 2 hin-
tern Reihen an der Steile d^s dritten Gliedes der 2 vorderen
cwei Täfeichen zählen, und wo in der vordersten Reibe .die
3 — 4 ersten Glieder am Vorderrande gleich dem Radios
einen Einschnitt besitzen ; durch eine Gesammtzahi von 64—
Ü7 Täfelchen in dieser Flosse ; durch eine gleiche Beschaf-
fenheit der nur gegen § so grossen Hioterextremitfit , was
die Form des Oberschenkels, die Ausrajldung der Tibia und
der zunächst darauf folgenden 3 Zehen-Phalangen [hier bil-
den jedoch Nr. I, H, lil und IV. ganze oder theil weise Aus-
nahmen, vgl. S. 270] und die vier einfachen Digital-Reihen
der Phalangen betri£Ft; aber die Phalangen der ersten Digital-
Reihe sind wenigstens beim V« Exemplar , abweiebend von
denen der Vorderflossen, kleiner als die dar 2« und 3. Reihe
(S. 270). Alle diese JUeirkiiiale zosammea y0nw.ei4an md die
405
swei Arten I. tenoirostrift aiid I. acotiröstris u>mI etwa nooh
die weniger bekannte Art I. lonehiodon, welche R. Owen in
seinem Report faat nur mittelst einiger Form- Verschiedenheit
in den Schädeln und ihren Tbeilen wie mittelst der nicht
im Einaseinen, sondern nur im Ganzen unterscheid baren ver-
schiedenen Schlankheit und Streifang der Zähne von einan-
der nnter^heldet. Davon soll I. tennirostris die längsten
und scblankesten Kinnladen («nmal Zwlschenkiefer** und Zahn-
Beine), die weitesten Augenliöhlen , die scblankesten zahU
reichsten (|^) und feinst gestreiften Zähne besitzen, so*
wie die rundesten und in ihrer Länge veränderlichsten, in
der Becken -» Gegend längsten Wirbel (deren 50 zwischen
Atlas und Schwanz seyn sdlldn) und eine grössere Anzahl seit-
lich zusammengedrückter Wirbel im Schwänze, -«-' eine be-
trächtlich vorwaltCiule Stärke der Vorder- gegen die Hinter-
Flossen, breitere Scapulä, und Rabenschnäbel mit eiiiem
breiten Halse, da der untre Ausschnitt pur schwach, der
obre tief und schmal ist, — einen schlankeren hammerfärmi-
gen Hnmerus, dessen beträchtliche untere Breite (der unge^
wohnlichen Grösse der 2 Vorderarmbeine entsprechend) und
Länge steh zur Breite und Länge des Rabenschnabelbeins
= 100 : 1^ : 100 : 150 verbalten, ^ — einen vorn ausgerahdeten
Radius^ dessen Breite der Länge der 2 nächsten Wirbel (bei
I. communis und I. intermedius nur f Länge eines solchen
Wirbels) gleichkömmt ; — vier DigitatReihen der Phalan-
gen, wovon in der vordersten hur die erste Pbalange noch
ausgekerbt ist, — eine entsprechende Bildung der viel klei*
'neren Hinter-Ertremitäten, und ein gegen sonst kleines erstes
Täfelchen der zweiten Reihe, zwischen Tibia und Fibula. -«•
K acntirostris unterscheidet sich durch etwas kürzere Zwi-
sehenkiefer - und Zahn - Beine , etwas minder schlanke
and weniger zahlreiche (|§) Zähne, eine minder weite Au-
genhöhle, durch einen eben so langen aber weniger Hammer^
förmigen Hu merus, einen ebenfalls ansgerandeten Radios und
4 Längsreihen von Phalahgial-Täfelchen. Über die Aus ran-
dang der letzten wird nichts gesagt« In einem Briefe be-
merkt nur Owen, dasa, öbsehon die Zahl der ansgerandeten
Phalangen etwas veränderlich' seye , solche doch immer
406
sahlreieher bei h «entlrdstrls alt bei der efeten Art erscheinen,
and dass bei anmiCtelbarer Yergleichong die mindere Grösse der
Phalangen dieser Art gegen die bei 1. tenuirostris anflalle.
— I. lonohiodon hat einen kfirsern Sehädel, dickere and regel-
mäsiger gestreifte Zähne mit etwas seitlicher Spitse, einen
ansgerandeten Radios ond viel kleinere Hinterflossen als
Vorderflossen. Diess ist Alles, was an vergleichberen Cha-
rakteren zu Bestimraniig unserer Exemplare aas Owen*s Be-
schreibungen ausgezogen werden kann. Die Zähne unserer
Exemplare sind wohl nicht gut genug, um sie mit denen des
seltenen L lonehiodon an vergleichen ; obsehon sie nicht
zusammengedrückt sind, wie bei I. platyodon, der ebenfalls
einen ansgerandeten Radius und 2 ansgerandete erste Pha-
langen hat. An allen Exemplaren indessen, wo die Zähne
beobachtbar sind, sind sie ofl^enbar nicht in der grossen Anzahl
vorhanden (S. 261), welche Owen bei I. tenuirostris angibt;
auch spricht die grosse Zahl ausgerandeter Finger-Täfelehen
(S — 4) filr I. acutirostris mehr als für I. tenuirostris, wenn
schon jener erste Charakter bei Exemplar V und VII, dieser
zweite bei Exemplar II und IV an den Vorderflossen, bei 1 und
iV an den Hinterflossen nicht konstatirt werden kann, bei
II und III aber an diesen nicht oder nur unvollkommen ein-
tritt. Ausserdem aber zeigen die einzelnen Exemplare noch
Verschiedenheiten unter sich, von denen mir nicht wahr-
scheinlich ist, dass sie bloss zufällige durch das Gestein be-
wirkte oder individuelle seyn können, da ich sie fiberall, wo die
abweichenden Organe paarweise vorhanden sind, an beiden
Organen gleichmäsig sehe, und da sie mitunter zu beträcht-'
lieh sind, um nicht an Verschiedenheiten der Spezies unter
sich und daher zum Theil wenigstens auch von I. acatirostris
zu denken, wo dann die grosse vergliehene Schädel-Länge
l>ei Nr. II voransteht. Ich will daher versuehen, ohne vor-
erst über die Bestimmungen abzusprechen, die einzelnen Exem-
plare nach ihren wesentlichsten Eigentbfimlichkeiten zu cha-
rakterisiren.
Nr. II. Kegelzähne ziemlich seblanfc« Schädel im Ver-
hältniss der Wirbel bei weitem am längsten, daher der Unter-
kiefer von 37 Wirbel-Längen. (Vorderflosse nnvoUständig);
4«7
Hinterflosse ohhe Aasiiindiing an TAla nnA PiiakngMi idet
ersten Zehens; der Rabeiisobnabel hoeh »m.Vop^errnnde'ans*
gerandet. Der Hameras ist gegen den langen Unterkirfer
sehr kiiir£ (0,11), der Oberschenkel klein gegen den Ober-
arm; dieser wenig hammerförmig ; die Hinterflosse mit 3
Zehen*Reihen (mit 19 erhaltenen T&felchen).
Nr, III. Kegeleähne stHalich schlank. Schädel raäsig
lang, Unterkiefer ron 32 Wirbe^Lfingen ; an den beiden Vor-
der*Extremitfiten der Radio« und 4 Phalangen des ersten
Fingers, an elfter Jiinteren die Tibia ond Phalangen ofane Au^-
randang , an . der aridaren > bloss 1 Phalange ausschnitten ;
der Rabenschnabel scheint im Verhältniss seiner Breite kür«*
xer als'g^vtrtinliteh'.sea seyn und sein enger Ausschnitt steht
tiefer; der Hbmeras ist gegen den Unterkiefer kars (0^14); (die
Hand mit 60 erhaltehenr Kn(^oheln In 4 Reihen); der Ober*
sebenkel klein gegen den Oberarm; die Hinterflosse mit
vier Zehen*Aelh^n (and 2S erhaltenen Täfelohen).
Nr. IV. Kegelsäbne siemlieb schlank. (Schlidel TieUelcht
lang); Unterkiefer (an der Spitze beschädigt, wenigstens) 32
Wirbel iai^t ßü den Vopfdw-fix^emiläten wenigstens der
Radios and eine Phalange ansgerandet (an den übrigen and
den Hinter-Ettremitäten ist dieser Charakter am (jyps-Ab-
gasse wenigstens nicht mehr zu ermitteln); der Raben-
schnabel scheint im Verhältniss seiner Breite kürzer als ge-
wöhnlich za seyn and sein länglicher Aasschnitt steht tief
(Hnmeros gegipn den Unterkiefer nicht messbar); der Ober-
schenkel klein gegen de» Oberarm; die HiQterfloise mit drei
Zehen-Reihen (und 21 erhaltenen Täfelchen)J
Ni". V. (Zähne alibekannt); Schädel mäsig lang; Unter-
kiefer von 31 Wirbel-Längen; an den Vorderflossen der Radios
and wenigstens 3 Phalangen, an den hintern die Tibia mit 4
Phalangen ausgerandet ; Homerns gegen den Unterkiefer lang
(die Hand mit 67 erhaltenen Phalangen in 4 Reihen); die
Becken-Kndchen am gestrecktesten; der Oberschenkel gross
gegen den Oberarm; dieser am sohlankesten and stärksten
Hammer-förmig (aber nicht so sehr, wie die andern, in der
Proportion zwischen Länge und Breite — vgl. Tabelle Zeile
45—47 — demL tenairostris [wo diese = 0,78 der Breite ist]
4M
gMohkMimeitd)^ die HintejHftosse mb 4 Zeben-Relhen ond
28 erhaltenen Täfelcben, wovon die der vordersten Reihe
liÜraeF (S..270| 277) sind eis die andern*
"Nvi, VL Kegetzähne eiemlieh lang; Schftdel siemlicb
köre ; Unterkiefer von 29,5 Wirbel-Längen ; an den Vorder«
flössen der Radios and 4 Phalangen ausgerandet, an der
hintern die Tibia mit 3 Phalangen; Homerus gegen den
Unterkiefer lang (Hand mif 5i erhaltenen . Knöehelchen) ;
die Becken -Knoehen am gestreoktesten ; der Obersehenkel
gross gegen den Oberarm ; die Vorderarm^Kneehen am gröss-
ten.; die Hinterflossen mit 8 Zebmi^Reiben (und 19 erhalt
tenen Täfelehen),
Nr. VU. (Zähne unbekannt)} Sehädel siemlioh kors;
Unterkiefer von 29 Wirbel-Längen: an den Vorderflossen der
Radios ond 3-^4 Phalangen aosgerandet (an der hinteren
nicht AD ermitteln); Homeros gege6 den Unterkiefbr lang;
der Oberschenkel gross gegen den Oberarm; dieser am dick«-
sten ; Hinterflosse mit « • • Zehen-Reihea«
ErlLlärong der Abbildungen auf taf. III ond IV.
Die den Figuren beigesetzten iM^ini^cben Nttoiinern beseichnen dio
IJiceDplare aaf dieselbe Art» wie im Tei^t.
A RabenschnabeK L Oberschenkel, .
C Oberarm. M Schienbein.
D Ellenbogen-Rohre, N Wadenbein.
E Radias. Q' Q" Q'" Q'"' Zaban^Reihen der
H' H" H''' H''^' OlgiUl-Reifaeo. Pbalaagan.
( K ? Beckentheile.
Pie meisten Figurea sind a«f 1» Fg. d und I aaf ) redaziri,
6eo^BO$tiischeEr|tiiierungen an
Marienbad y
von
Hrn, E. K. v, Warnsdorff
in Freiberg.
Einleitung.
Solche Punkte anf der Oberfläche unseres Erd-Körpers,
an denen sich die fortwährende innere Thättgkeit desselben
EQ erkennen gibt, sind tnteresennt für jeden Gebildeten; fiir
den Geognosten aber Ton gerne ver^snglicher Wichtigkeit.
Wer an dem Krater eines thfitigen Fenerberges, an der
Mündung einer fort und fort arbeitenden Gas-Quelie, an dem
Becken eines siedehd-^beisseii Mineral- Wassers gestanden hat,
wird gewiss nicht ohne lebhaftes Interesse diese Stelle ver*
lassen haben und oft noch mit Bewunderung an diese Er^
scheinungen «nrückdenken^
Dergleichen Punkte gibt es nun vorzugsweise in dem
benachbarten Bökmenj im Bereich der grossen Schiefer-,
Gneiss-, Granit- und Basalt- Bildungen des Erz-y Fivitel-^
Böhmertvald' und JMittel-Gebirges.
Als ich im Sommer ISäS genöthJgt war, die Marienbader
Mineral-Quellen An giebrauefaen, benatzte ich, angeregt durch
die interessanten v. GuTBiüR'schen Mittheiinngen in dem
HsiDLER'schen naturhistorischen Werke ober Martenbad (Prag
1837)^ die Müsse- Stunden zu geognostischen Exkursionen,
welehe ich allerdinga der Ki|r halber ni^ht weit ausdehnen
konnte, sondern nur auf die^ itächate Dmgebang Marienba^s
410
beschränken masste. Indessen sind doch die^ unter dem
gütigen Beistand mehrer Freunde ^ gewonnenen Resultiite
von der Art, dass sie vielleicht von einigem allgemeinen
Interesse seyn dürften ; wenigstens sprach sich unser be-
rühmter Hr. V. Buch in diesem Sinne darüber aus, als es
mir vergönnt war, ihn an die wichtigsten Punkte begleiten
SU können.
Da bereits so viel Tüchtiges über die geognostischen
Verhältnisse Marienbais in dem HEiDX.Ea*schen Werke ge-
sagt worden ist, so waren meine Bestrebungen vorzugsweise
auf die Erforschung und Ermittelung der Verhältnisse der da-
sigen verschiedenen Gebirgs-Gesteine zu einander und auf die
Beziehungen gerichtet, in denen sie zu deiY dortigen, für Viele
so segensreich wirkenden Mineral-Quellen stehen.
Als Vorbemerkung glaube ich nur wenige Worte über
die Gegend zwischen Karlsbad und Marienbad beifügen zu
dürfen.
Gegend zwischen Karlsbad und JMLarienbad,
Sobald man die Egerbrücke bei Fischern auf der Strasse
nach Karlsbad überschritten, befindet man sich nach gennger
Entfernung auf dem bekannten grobkörnigen Karlsbader Gra-
nite, welcher durch seine grossen Feldspath-Krystalle und
durch die zahlreichen feinkörnigen Granit-G&nge eine gewisse
Berühmtheit erlangt hat. Dieser Oraj^it^ in dessen Bereiche
die Karlsbader Quellen auf einer mit Achat und Hornstein
erfüllten Gangspalte ** entspringen, brdtet sieb südlich von
^ Dankbar gedenke ich hierbei des Hrn. BergkoiumUsions - Rath'e
Graf V. HoLZRNDORF , des Hrn. PreFs. Dr. B. Cotta und meines treue«
Begleiters, Hrn. Kaufmanns Bernhard Eisenstuck aus Chemmt%,
*^ Dieser Gan^ besteht bei einer Mächtigkeit von ungefähr einem
Lachter aus aufj^elöstem, dureh Kieselmasse wiederum gekittetem Granit,
vrelober von \^l*" näehtigen Horitstein- unii Achat-Tran mern durch-
Ußizi wird, auch bip und wieder kleine Partte'n .voo Sprodeisteiii wahr-
nehmen lässt.' Ein eigentliches Kong^lomerat, wie es häufig genannt
worden ist , kann man daher dieses regenerirte Gestein nicht nennen,
denn es sind keine fremdartigen Gesteins -Geschiebe, die sich hier ver-
bunden finden, sondern es ist nur zerbröckelter uttd durch Kieeel-Masse
wiederttm gebusdeaer KarUbaäsr Granit«
411
KarlshßA in einer grossen FJXehe aas, and man FerllUst den«
selben aaf dem Wege nach Marienbai erst hinter dem Dorfe
DonawilXj woselbst man ein sehr ausgebreitetes Gneiss- Plateau
betritt.
Bei Petschauj wo sich die Strasse wiederum tief in den
Thal-Kessel der Töpl hinabzieht, tritt der vorerwähnte Gra-
nit wiederum auf.
PeUchau liegt wie in einem Granit-Krater, dessen ober*
ster Rand in einer fast horisontalen Linie von dem umge«
benden Gneiss gebildet wird.
Hr. V. Buch fiusserte
über'diesen neben-skizeir-
ten Punkt, dass derselbe
so gestaltet seye , wie er
erscheinen müsse, wenn
man sich eine sprdde Masse
y i ,;;^^ gesprengt und von einer
anderen durchbrochen
vorstelle.
Auch hier wird dieser Granit wie in Karlsbad vielfach
von oft mächtigen , feinkörnigen Granit-Gängen durchsetzt,
wie man häufig an der neuen Chausee nach Marienhad bis
an den Gasthof am Fuss des Berges wahrnehmen kann.
Sobald man auf dieser Strasse die Mitte des Berges
fiberschritten hat, gelangt man wieder auf die Gneiss- und
resp. Hornblende - und Glimmerschiefer - Decke , die sich
bis Marienbad erstreckt und nicht selten von Granit und
einigen Basalt-Kuppen durchbrochen zeigt.
Bei Emsiedelj zwischen PeUehau und Marienbad^ treten
mächtige Partie*n von Serpentin zu Tage, die zu dem Betrieb
von grossen Brttchen Gelegenheit gegeben haben und wahr*
seheinlioli mit dem , oberhalb Marienbad am FiUhübel^ voiv
koBunenden Serpentin in Verbindung stehen.
Im ThaKKesse! von Marienbad endlieh erscheinen wie*
dernm Granite verschiedener Art, deren Verhältnisse sowohl
unter doh. als zu dem umgebenden Gneiss- »nd Schiefer-
Gebirge in Folgendem näher .entwiekelt werden sollen.
412
Literatur in mineralogischer Itinsieht
Die geognostischen Verhältnisse von Marienbad sind
bereits theils von dem Hauptmann v. Gutbibr in dem Heid-
LER'sehen natnrhistorischen Werke über Marienbad {Prag
1837)^ theils vom Oberberg-Rath Nöggerath in dessen Ausflug
nach Böhmen (Bonn 1838)^ theils in diesem Jahrbuche vom
Prof. Dr. B. Cotta 1838, Heft 5 und vom Prof. Kapp 1840,
Heft; 4 und 1843, Hft. 3, so wie endlich ganz neuerdings in
der Berg- und Htitteii-männischen Zeitung 1843, Stück 30
(die Fortsetzung fehlt noch) vom Markscheider SchhAdt in
Sckneeberg näher besprochen vi^orden ; auch finden sich einige
Notitzen in Gumprecht's Beiträgen {Berlin 1835).
Dem bereits Bekannten glaube ich meine verspäteten
Beobachtungen zur Bestätigung auch jetzt noch beifügen zu
dürfen, da es wohi die Pflicht jedes Freundes der Wissen-
schaft erheischt, zu der Aufklärung so interessanter Verhält-
nisse ein Scherflein beizutragen.
Allgemeiner Überblick der geognostischen Verhält-
nisse von Marienbad.
Marienbad ist in einem kleinen Thal-Kessel in der Gabel
von drei Bächen, des Schneid -^ des ffameliha- und des
SleinhaU'Baches erbaut« Erster fliesstwie aus der anliegenden
geognostischen Karte, der ich den bekannten Plan von diesem
Kurort und die v. GüTBiER'sche petrographische Karte zu
Grunde legte , zu ersehen ist , von N. nach S. , der andere
von 0. nach W. und der dritte , den rechten Winkel der
beiden ersten theilend, von NO. nach SW. Die Vereinigung
dieser Gewässer führt abwärts den Namen Auschowitzer
Bach nach dem Dorfe gleichen Namens , auf dessen Flur
der Kurort Marienbad begründet wurde. Der Steinhaubach
ging früher in seinem natürlichen Bette gerade über den
Kreutzbrunnen und ist erst seit dessen Fassung oder viel-
leicht auch schon früher durch einen Graben hinter dem
Orte dem Schneidbach zugeführt worden.
Zwischen dem Hamelika- ond demSteinhau-Bach liegt der
ans grobkürnsgem Granit bestohende MühUerg.
41S
Det^lU€ml^*unAiw8tkneii'^€k9ohlie^89n dm, eben-
falls aas gleiehem Granit gebildeten Steinhau ein.
Das rechte Gefafinge des Schneii^ and abwärts Ausehih
untsser-Backes wird von dem, voreugsweise aas Gneiss bestehen«
den Sekneidranff and dem Damberge gebildet and cwisehen
dem AueekßtfUzer" and d«m JStameliha-BtLch liegt der aas
Gn^ss-, Hornblende- und Gtimmersehiefer bestehende Barne*
Hha-Berg mit seinen Angrensangen*
Kurze Gesteins-Beschreibungen.
a, Feinscbuppiger Gneis und Glimmerschiefer.
Feinsohuppiger Gneiss und Glimmerschiefer. findet sich
vorzugsweise, in den Steinhrtichen am AusgMige des Harne*
tika-Thalee^n der. Karlsbader Strasse nt^eh AbMChin hin an*
stehend . (HviDliiSR, S. 77). Er bildet hier mäohtige, aus 8
bis 6'' starken Schichten zusammengesetzte Bänke, die sich
mit verschiedenen partiellen Abwetchumgen h. 9 in SO. unter.
45 — ^55 . and selbst ß(k^ verflachen. £r ist. von blaulichgrauei*
Farbe, i^at ein äusserst feinkörniges Gefttge, ist spt'öde tthd
schwer z^sprengbar und lässt die einzelnen G^mengtheild
selbst mit der Lupe nur äusserst schwer erkennen. Hin
und wieder enthält er in £rbsen»grossen , dunkjlen Flecken
Glimmer- und Talk*Aasscheidangen mit gemeinem Granat.
b. Graoat-Fels. ,
An dem Granit ie8 MUkHergee etossen sich diese Schich*
ten scharf ab, sind aber meist in der Nähe der Grenze schie«
fngeri zerstörter und hlrafig mit schwachen Trümmern nm
Brauneisenstein durchzogen. Weiter nilch der Kuppe des
JBameUia'Bergee hin nlmiiit' dieses Gestein Hornblende auf,
die sich auch zuweilen mit F^eld^path in grössere Partie'n
ausscheidet. Es bekommt ein grobkörniges Ansehen, und es
treten ttiäehtige Schichten von einem Gestein dazwischen auf,
welches aus einem Gemenge von Quarz, dichtem Feldspath
(Albit), einem Bronzit-ähnlichen Mineral, feinsch üppigen Talk,
wahrscheinlich etwas HornbleHde und dichtem Granat besteht;
diese Schichten sind bis* zu M und 70^ geg^> ISO« aulgeriohtet.
414
c» Geneng« ^m^ AMU Gllmver und w«braeheiiilieb HmraUttfida (graner
Gränsteio).
Am nördlichen Abbange' des ffamelika^Betges^ anmit-
telbar hinter dem alten Badehanse, steht ein schwarsgraoes,
feinkörniges Gemenge von Albit, Glimmer und wahrschein*
lieh Hernblende (grauer Grünstein also) in Klippen-artigen
Felsen sa Tage, welches eine mächtige Lagermasse so bilden
scheint.
£ine charakteristische Eigenthümlichkeit dieses Gesteins
besteht darin, dass es an der Oberfläche leicht aaswittert,
während die festeren Aibit-Krystalle , ans Lamellen hervor-
ragend, unversehrt stehen bleiben.
Von dem Hameltha-Bache aus ist ein, dermalen verbro-
chener Stollen auf einer Gang-artigen Kluft in der Nähe dieser
Masse flu Aufsuchung von Eisenstein oder Zuschlägen gegen
S. in den ffamelika-Berg getrieben und in dem Thal-Grunde
selbst, jedoch etwas im Liegenden derselben, gehen ein *Pasr
alte Schächte nieder, deren Halden ans einem grobkörnig-
blättrigen Gemenge dieses Gesteins mit vorwaltender Horn-
blende, einer dunkelgrünen chloritischen Substans^ etwas
Granat ujid eingesprengtem Schwefelkies bestehen.
d. Feinkorniger Albit>Granit.
Die Kuppe des ffameUka'^Bergei selbst besteht aus eseh-
grauem feinkörnigen Granit mit graulichweissem Feldspath
(Albit) , braunen Glimmersohüppchen und wenig Qnars , in
welchem scharfkantige, plattenförmige Bruchs tücke * In meist
rundlicher Hauptform von dem, vorstehend unter c besohrie-
benen Grünstein-artigen Gemenge vorkommen» Sie sind in
ihrem Innern von etwas diehterer BeschaflEenheit als das in
Felsen anstehende Gestein, aber äusserlich mit der cha-
rakteristischen ausgewitterten Oberfläche verseben* Diese
** Es Hiod mehrseiu Zweifel darüber eotstanden, oh diese Partie'n
als Bruchstücke oder sIs Konltretionen siuusebeD sind. Ich nenne sie
Bruchittucke, weil sie meinem Auge nicht allein als solche erscheineni
sondern weil ich auch glaube, dass, wenn sie Konkretionen wären, eine
■Mt der äussern Form in Bezieheng- stehende innere SHroktur wstarnehm-
bar seyn musste, was hier nicht dsf Fall ist»
41$
*
Partten-gind an dw GtIftvAtfehe in VOTgiftkh au dem amschliei-
^enden Gesteine nieiftt 1 «äkegeivittet't dnd gebe« sieh daher in
der Form unregelmäsiger Vertiefungen za erkennen, wte Diese
S. 7&-fBatev J:^iri HmALB& bereits beschrieben und Tab. Y,
Fig. 1 sehr genan ' dargestellt worden ist. Dieses Gestein
durchsetzt nngeföhr in der 12. Stunden-Linie den HämetihO'
Berg nnd es finikn sieh «akireiehe Blöcke dsTon am Wege
nsch dem Franxembrium. Weiterhin Terbreitet sich auf dem
Rücken dieses Bei^s^ kahmiger Hornblendesohiefer mit zahl-
reichen Feldspath-Trümmern«
t. Gneiss am Oamelika^Bergy am Bamberg und am SekneHStrang,
Der westliehe nnd nordwestllclte Abhang des ffamelika-
BergeSy der Kreuttberg genannt, besteht aus Gneiss von ge-
wöhnlicher Beschaffenheit I mit vorwaltend tombakbrannem
Glimmer. Er breitet sich von hier über den Fussdes Dqrn-'
berges nach dem Nammerhaf hin aus und zieht sich in einer
schmalen Zunge am Schneidrang im Schneii^Thal bis in die
Gegend der Königswerther MäUe hinauf. Der eigentliche
Kern de^ Darnberges besteht ^ ebeniso wie der Steinhau und
Mühlberg^ aus einem weiter unten zu beschreibenden Granite,
der an dem sttdliefaen Abhänge des DarnbergeS nach dem
Bammerhof hin ntii^ von einer schwachen Gneiss-Decke über-
lagert wird und nicht selten, namentlich an dem Wege vom
Kieselhofe an der Egerschen Sirasse nach Hammerhof ^ von
Granit- Ausläufern durchsetzt wird (Heidler, S. 85). Einige
Verhältnisse dieser Art sind in den Profilen Fig. 1 — 4 dar-
gestellt. Der Cbieiss i^t^ durehgängig deutlich geschichtet,
und seine Schichten madien nicht selten sowohl dem Fallen
als auch dem Streichen nach wellenförmige Biegungen, wo-
durch er ^owelleii das Ansehen einer konzentriseh-sohaligeh
Absonderung anniamt (Flg. 5). In den Steinbrüchen an
Kreutxberg zeigte er ein Fallen von 65— Td^, h. 8--*9 in SO.
Bei AusehawUk unterhalb des Eerdmands- Brunnen, ent-
fernter von dem Grranit also, betrug das Fallen nur 25— 30<^.
Am Fnsse des DasnAerges im Dnrckstieh der Marim^hader
Planerstrasse verftäshte sieb derselbe li. 9--10 in SO. unter
50— 55<».
416
ierg gegenüber, stieg dei* Fall- Winkel bei gleieher Riehtong
wiederam auf 65— 70<>. .
Zwisehen dem weissen Löwen nnd dem Bertiner Hof
findet man den Gneies h. 5—6 unter 70*«^80^ bald in 0.
und bald in W. einfallend.
In einem grossen Steinbrach i^wiaehen dem Berliner
Bof und dem Weddbrunnen am Schneidrang (Fig. 6) bei der
Brücke steht er theiis gane auf dem. Kapfe^ theils 'Stürsc er
sich unter 80<>, h. 3—4 in W.
Auch war in diesem Steinbruche eine deutliche, krnstirte
nnd geglättete Kontakt-Fläche zwischen den steil aufgerichteten
Gneiss-Schichten nnd dem weiter unten an beschreibenden
grobkörnigen Qranit des Steinhauberg^es wfihrsunehmen , die
sich unter SO^^ h. 4—5 in W, verfläob(;e.
Aus dieser Schichten-Stellung ergibt sich, dass der Gneiss
swischen den beiden grossen Granit-Partien C&cherförmig
eingezwängt und daselbst parallel dem. Schneid - Thiüß steil
aufgerichtet ist.
Vorläufig hi|be ich zn erwähnein 9 4a^s der Gneiss zwi-
schen der. Jifarienbader Mühle und dem zuletzt er^rähnten
^Steinbruche unfern des Waldbrunnens mieist sehr aufgelöst
.qnd zerstört ist und y^n O^arz- und, Hornsti^in- Gängen mit
Roth-Eisenstein und Graubraunstein- Erz. in der Rieb tung
.h. ll'--12 durchsetzt wird.
f. Granit und Gneiss-Granit im Gneiss.
Besondere Aufmerksamkeit rerdient das Vorkommen eines
sehr festen, fein- und mittel-körnigen, blanliehgrauen Granites
im Bereich dieses Gneisses am Scheidrang. Er tritt zuerst
in dem oben erwähnton Steinbruehe Fig. 6 an der Brücke
zwischen dem Berliner Bof und dem W^ddbrunnen auf,
seheint seinem Habitu» nateh dem dasigen, etwas körnig-sehup-
pigen Gneiss, der gewis^ermasen inGneiss^^Granit übergebt,
sehr nahe zn stehen und verliert sich nach oben ohne be-
stimmte scharfe Grenze an den steil aufgerichteten Gneiss-
Schichten. Nach der Kämgswerlier MüUe hin wird der
Gneiss von diesem dichten, feinkörnigen und dunkler werdenden
417
Granit imn^r mehr und mehr Terdrfingt, und er enthält
hier saweilen fettglänzende, Geschieb-ähniiche Ausscheidnn-
gen^ wenn nicht vielleicht Bruchstücke von Qnarz.
g;. Gaog-BilduDgen im Gneis».
Die Gang -Bildungen , welche im Bereiche Marienbad$
im Gneiss vorkommen, sind entweder
1) Gebirgsgesteins-Gänge oder
2) eigentliche Gänge nebst analogen Bildungen,
a. Porphyr-GäQge.
Von Gesteins- Gängen sind mir nur zweierlei bekannt
worden. Bei den Grund - Ausgrabungen zu den Gebäuden
No. 42 und 43) neben dem goldnen Anker y wurden in auf-
gelösten Gneiss-Schichten zwei Gänge von feinkörnigem und
dichtem Feldstein-Porphyr sichtbar, die sich h. 5 — 6 unter
60—70® in SW. verflachten, und wovon der eine 7 — lO/der
andere aber 4 — 5' mächtig war. Dieser Porphyr erschien
meist dicht, fleischroth von Farbe, enthielt Schwefelkies ein-
gesprengt und war in parallele Lagen abgesondert, von denen
einige in eine sandig-thonige Masse von rother, violetter und
gelber Farbe aufgelöst waren.
Wie mir später mitgetheilt wurde, soll auch ein Feld-
steinporphyr-Gang in den Steinbrüchen an der Karlsbader
Sirasse and dann wiederum unweit des MsTTfiRNicH^schen
Haases. aufsetzen, der nach Befinden durch die Quellen-Spalte
zwischen dem Kreutz- und dem Ambrosius^Brutmen bedeu-
tend verworfen sey.
ß. Augit-Porphyr (?).
An dem steilen Rande hinter dem weissen Ltwen setzt
ferner in dem dortigen steil aufgerichteten Gneiss, wahr-
scheinlich in der Richtung h. 7 — 8, rin mächtiger Gang eines
grünlichgrauen, schmutzaggelb gefleckten Gesteins auf, wel-
ebes vielleicht Angit- Porphyr seyn dürfte und wovon sich
sach unbedeutende Spuren in. dem gneiasigen Hornblefide-
nnd Glimmer-Schiefer an der Karlsbader Strasse zeigten.
Jabr^ang 1844. , 27 ,
418
y, QoftTx und e»seD6cbfiflsig;e HoriMtelo - Olnij^e mit RotbeiwBstda ml
Graubr»u»ftteinerz im GmIm.
Der meist sehr aufgelöste, s. Th. ganz eerstörte and
in einen tlionigen, ockrigen Letten omgewandelte Gneiss am
Fass des Gehänges zwischen der Marienbader Mühle and
dem Waldbrunnen wird hfiafig von Quarz- und eisenschüssigen
Hornstein-Gfingen mit Rotheisenstein und Graabraunstein-
Erz in der Richtung h. 11 — 12 durchsetzt. Besonders deat-
iich waren diese Verhältnisse bei den Aufgrabongen in den
Hofräumen der im Bau begriffenen Stadt Petersburg und
der zunächst gelegenen Gebäude, beFm Kömgewerther Hause,
bei*m goldnen Anker und bei*m Berliner Hof zu beobachten.
Im Hofe der Stadt Petersburg setzte unter andern ein
2—2^' mächtiger, h. 11 streichender, 80— S5^ In W. fallen-
den Quarzgang mit eisenschüssigen Saalbändern auf, bei dem
der Gneiss im Hangenden und Liegenden auf zusammen
20 — 30' Breite vollkommen aufgelöst war, und eine Thon-
stein-artige, eisenschüssige und z. Th. selbst lettige Beschaf-
fenheit angenommen hatte.
Bei der Marienbader Mühle und hinter dem teeissei^
Löwen setzen ebenfalls dergleichen Gänge auf, die wahr-
scheinlich die Wege der daselbst stattfindenden Gas-Exhala-
tionen sind.
Von dem Kömgswerther Hause zieht sich hinter dem
goldnen Anher und dem Bertiner Hof ein mächtiger, mebr-
faoh aufgepingter , fast saiger fallender Rotheisenstein-Gang
mit Quarz und Horiisteln und mehren Gefährten am Gehänge
hin. Dieser mächtige Gang wurde früher bebaut, und aof ,
ihm bricht das Graubraunstein-Erz mit; Brannit, welches man I
in Wulst- und Knollen-förmigen Stücken an diesem Gehfinge
In zerfressenem Quarz findet.
Diese Gang-BlldungeR tchliesseii sieh unmittelbar den
bekannten sogenannten Hornstein^Stoek (Hzidlbr , S. 80 und
M)' an, welcher sich in der Richtung von der Marien^, An-
brvsiuS' und Carotinen- Quelle ai» diesem Gehänge b. 9—10
nach Aem Jägerhause heraufzieht und der bei 75—80^ süd-
westlichem Fallen eine Mäehtigkelt von 20—30' erreicht, Fig.
7* Die Hauptmasse dieses Stocks^ auf dem mehre Schotter-
I
4ro
Brüche (CliAu$ee*Aaf$ahi»tt) gangbAr sind, besteht aei eiieii«
schttsdgeiD) qaiMmigen Hornsttoin, de«* vtelfaob ron eekniftbjt'
Äehat-^Cbalcedonr ond ki^stalliniBchea Quaris-Trüiiinierii durch*
logen vf ird , eine sahlreiohe Menge yoo kleinem Granit and
Feldspath-Bröekehen umsphltesst und mit EisenoKyil evfällte
Qaarc- und Amethyst-Dmsen eatbält Im Büttel der gan^eiii
Masse, aU neueste Bildung erscheint gewöhnlich ein Breecien*
artiges Geetein, welches aus kleinen Bruehstficken von Horm*
atoifi, Achat, Chalcedon, Feldspatb und Granit mit eisenschils*.
ilgvm Hornstein-Biademittel gebildet wird und somit den n^or*
erwähnten £iseQStei«wGifngen sehr nahesteht.
Diese Gangr und Stoek-*förniigen eisenschilssigenfleriMitein*
Bildungen erinnern theils an die bekannten BroekeivFelsbil*.
dangen im ErigeUrge bei Roichßu u. a. O. *^ tbeila an die
Araetbyst*LagerstXtten von Wwenbäd und Wolhen$kmt ^\i»f
aber auch im die Sch^a^enberger und Johamig^rgtiutädter,
Eisensteio-» uad GrauhraunateiiHGile^». und ich halte sie nieht'
sowohl für die Mutter oder die Ursache der Marienbader
Qloellen, wie im HBU>i.|Ka SL M angegeben > als vielmehr fttr
sine Fo%e dcarselben«.
Es «iad wal»rsoh^iniieh frftltoqre Quellen-AhsMtdie , wie
dasselbe auch in Bezieluing auf den Korlßtßder Homateiiir»
Gang ausunehnieii ist.
Scbliesslieb ist aeob mm erwähiteii, dasa binter der.
Uarienquelle im Ha'»elika^Bachß> ebenfaU^^ eiiik iHia eisensebUs*
sigem, E. Tb. leetem uad.ji* Tb» uerfresseuem und sandigem
Qoars bestehender Gang von 4— 5^Mächligke{t unfsetst, der
h. 7,5-^8 atreieht und «ut^» einem steileu Winkel in NO.
eiafidk.
h. Grobköraigar Granit am Steinhw und SfuhUerf,
Das aofort iiuffalienda Eauptgesteiu von Marienbßi }at.
dar bekannte, mekarfa<^ erwähnte gvpbk<Hniig0 {MarUtßdmr),
Granit, der sieh divrpb eeine grossen Ortbokli|#- ZwÜlioge.
* Frsibsijsbbk*8 Or^ktoi;raphie von Sachsen 9' Heft 2 , S. 76 anJt
NAUMAinf'a ErlaalamogaB' »tt Sbeieiran X? iew geega^ Karte des KIMglP.'
%f*asa, Sk SOS ff •
430
aassdchnet, während hn elgenllichen 6esteiiit''6emengd Albit
(«der OÜgok^as) vorherrsehend ist Er bildet den Steinkau
und den MüUberg^ breitet sich «nf dem Rücken des Dam-
bergeB bis zum Jägerhäu9e unter dem Gneiss hervorragend
aas and besteht aus einem k^rrnigen Gemenge von Orthoklas
und Albit (oder Oligoklas) mit wenig granlichweissiem Qoars
und uiiregelmäi»ig eingestreutem schwarzen und tombakfar-
bigen Glimmer, in welchem Gemenge er die gi*ossen, por-
phjrartlg eingestreuten Zwillings-Krystalle umhüllt. Im In-
nern der Berge hat er ein ockerfarbiges Ansehen und Ist
meist von etwas mürber, aufgelöster Beschaffenheit,- wfihrend
die auf der Oberfliiche zerstreut herumliegenden Felsbföoke
von ganz reinem frischem Ansehen ohne den ockerfarbigen
Anstrich erscheinen und meist sehr fest sind. Es rührt Diess
wahrscheinlich daher, dass die^ Gesteinsklüfte im Innern
mehr oder weniger mit Wässer erfüllt Bind, welches Zerse-
tzungen bewirkt, während die einmal abgewitterten Felsblöcke
an der Oberfliche nur vom Regenwasser abgespüll? werden.
Eine wesentliche Verschiedenheit des Geilteins, wodtorch man
berechtigt werden könnte, die die Oberflfiche des MMkibergs
bedeckenden grossen Pels-Btöcke für' eine andere Bildung an-
zusehen, findet im Allgemeinen nicht Statt. Es scheint da-
her, dass die festeren krystallinischerert - Gestdns-Partien
den Zerstörungen an der Oberfläche iXnger Widerstand ge-
leistet haben und nun, fast wie erratische ' Blöcke , auf dei^
selben fterstreut verbreitet sind, wie Diess häufig bei Granit-
Bergen der 'Fair ist. Eine der-*ausgezeichnetsten Purtie'n
hertor^ag^nder Föhblöcke iii Mwi&nbäd^Ut die* so|[ennnnte
kleine Sehweitx mit dem Friedriekstein (Titel- Vignette zur
Karte).
Übrigens finden I>ei diesem Granite in den quantitati-
ven Verhältnissen der Gemengtheile, der Grösse des Korns,
der vorherrschenden ^Färbung n. s. W. allerdings"verschie-
dene Abstufungen Statt; dessen ungeachtet aber'bbibt sieb
der Haupt-Charakter desselben immer gleich, so dass es in
gcognostischer Hinsicht wenigstens unwesentlich erscheint»
verschiedene Varjietäten desselben anfsnsteilen.
Ungleich wichtiger sind die Verhältnisse, in d^neu 4ieser
^1
Graiiil SU den bereite 'beMhiHebeiiisn und no^ weiter na er-
wähnenden-Gebirgs^Bildiingen eieht*
i. VorkoniDeo von llornblendetchiefer - Braehttuckf o Im grol|k9rai||en
Granit.
Zu den iuisserst seltenen firseheinaiig^ gehört ]i|unäehiit
das VorlLommen von vollkouimen nnveriinderten, ecliarfkauti-
g^H Hornbliendeachiefer-Brncbstöcken. Mir siimI nur % friseh
gesprengte FeUblöoke auf dem Fronzetuhergj. anmitteJbar l;»ei
dem daeigen Tempel vorgekommen, en depen diese Erschei-
nungen in der ausgezeichnetsten Weise wahrsnnehmen war '*'.
£s fand sich nSmlich hier nicht allein eiii Milgefähr 8" lange^i
dreieckiges,, vol^ko^mmn deutlicbea Brnchstüefc von Bornblen-
deschieler» wie Fig. 8 darstellt, noeh gegenwärtig in vollkom-
men, kr^r&tallinischeiiit gani& frieehem, ,|;roJbjiörtti(gpi)B G^-an^t
von. weisser Farbe eingewachsen, sondern, man kpn^tcanch
an c)ieseip . so vrp^, an einem andern ^ofi^m • Granit^Idoke
nnregelmfisig gestaltete, scharfkantige Kontakt-Flächen von
dergleichen Brochstäcken auf dem Granit wahrnehmen. Es
findet nämUeh bei diesen Bruchstücken die merkwürdige
Erscheinang Statt, dass sieh eine kanm ^" starke Kontakt-
Kruste von dem eingeschlossenen Brnchstöcke ringsherum
abgetrennt und mit dem umgebenden Granit fe$t verbunden
hat, während sich das Bruchstück selbst lose in dieser von
ihm wahrscheinlich in Fpige der Abkühlung abgetrennten
Umhüllung findet Nimmt man das im Granit und dieser
Umhüllung befindliche Bruchstück heraus, so bleibt' die Kruste
fest auf dem Granit eurück, und man kiinn nicht allein die
Form, sondern auch : genau noch die Struktur der einzelnen
Flächen erkennen.
k. VorkomnieD von feinköi*iiig;eiii , kugelii; und kopzeotrisch - schalig;
abg^esoaderteni , dunkelfarbigem Grinit Im grobkSrnijB^en.
Ungleich häufiger sind zweitens mehr oder weniger ab-
gerundete, oft sehr bedeutend grosse Einschliesslinge von
einem feinkörnigen, glimmerreichen, aschgrauen Granit. Sie
* Im' Hbidlbr sind S. 82 auch acharfkaotige Gliaimeraehiefer»
Brocliatücke im Granit vom Sieinhau erwähnt.
4»
ÜMfleit sieb nkifienltllch hitiiCi^ In dort Fels • [Partie n oiid
Steinbrüchen des Mühlberges Fig. 9-*^l], ond erscheinen iti
etwas aafgelöstem anstände meist konsentrisch-schslig abge-
sondert mit nach Innen immer stärker and stärker werden-
den Schalen. Im Innern enthalten sie gewöhnlich einen
festen Kern, an welchem die Eigentliche Beschaffenheit des
Gesteins meist hoch tmver'findert wahrgenommen werden kann.
Sind die Blöcke von diesem eingeschlossenen Granit sehr
*gross, so erscheinen sie gewöhnlich in mehre kugelige Par*
tie*n getheilt iind vollkommen konasentrUch-schalig abgesondert,
wie man diese Absonderung nur an den ausgezeichnetsten
kngÜgen Basalt-Partie'n 'wahrnehmen kann. Diese Erschei-
nung dürfte wohl ebehfallis Folge dek^ Einwirkung des heisi-
flüssig gewesenen, umhüllenden Grarilts und der Abkühlung
•eyn. An den Berührnngs-Flltchen beider Granite findet zwar
hin und wieder ein Verwachsenseyn Statt: meist lösen sie
#ieh aber mit etwas rauher Oberfläche vollkommen von ein-
ander ab.
* I. CrrobkSniige Granit «TrilniBiver iai feittköfoig^diinkleii Oratiit and
Durcbdriaguni^eB des letaiea mit evstem.
Zuweilen findet man auch kleine Trümmer von gröb-
lörnigem Granit durch die eingeschlossenen kugeligen Granit-
Massen setzen (Fig. 11), die sich dann aber bald wieder in
'der Hauptmasse des umgebenden Granits verlieren.
An dem Steinhau findet sich dieser feinkörnige, schwarz-
graue Granit in vielen grossen Blöcken noch in ganz frlschemi
festem Zustande. Er ist daselbst nicht allein vielfach mit
grobkörnigem Granit durchdrungen und selbst in wtederum
fest verbundene Bruchstücke zertrümmert, sondern man findet
diese Blöcke auch von 4 — 6" mächtigen grobkörnigen Granit-
Giingen auf das Deutlichste durchsetzt. Ein ausgezeichneter
Block dieser Art war am Fusswege von der Fels-Grotte nach
dem Franxensberg zu beobachten (Flg. 12)^ wo ein 6'^ mäch-
tiges, grobkörniges Granit-Trum durch. aschgrauen, feinkörni-
gen Granit setzt, und wobei der hier als Gang erscheinende
Granit an den Saalbändern etwas feinkörniger als im Mittel
erscheint.
4!»
Die FeidspatbvDorobdrlngOBg der gansen ursprünglicheii
feirtköpnigen Granit-Masse ist z. Th« so durol^reifend , dass
von der Orundinaase nur noefa eineeine onregelmäsige Pav*
tte'n and Streifen unberOhrt and unverändert geblieben sind.
Darob dieses Ineinandergreifen von js^ei verschiedeneu
Graniten entstehen natürlich, je nachdem die eine oder die
andere Eigensohaft des einen eder des andern vorwaltend l$t,
sehr verschiedene Abänderangen , die «ich aber insgesammt
entweder auf den feinkörnigen dunklen oder auf d^n gFob«
körnigen lichten Granit fturfickfQhren lassen.
Fragt man nun, veeleher Bildongs-Reibe der donbelfar-
hige feinkörnige Granit wohl angehören dürfte? so glaube ich^
dass derselbe ,. Insofern man ihn mit einem der gegenwärtige
hier als Gebirgs-Giied anftretenden Granite paraUelisiren w\ll|
der vorerwühnten feinkärnigen Granit- Bildung im Gneiss
beim WaMruimen oder aber auch dem feinkörnigen, dunkel-
farbigen Granit im Hornblendesebiefer des HameÜha-Bergeä
beizusählen seyn dürfte.
Zwar s(sheint sowohl der eine wie der andere bei der
EinhfiUung in dem grobkörnigen Granit Veränderungen er*
litten und naiftentlich dichter und dunkler geworden eu seyn ;
aber der Hauptsache nach dürfte er immer einem der er-
wähnten Granite am nächsten stehen.
Ober die Verbreitung dieser dunkelfarbigen feinkörnigen
Granit'Blöcke ist nur «och aneuführen, dass sie sich Vorzugs*
weise um Abhänge des Steinhmu vom Waldbrunnen an bis
cor SiemhaU'Bach und von dieser, jedoch schon vereinzelter
bis an den Fuss des Fra/menherga (einer Partie des MüAHergs)
finden. Als EinschUeselinge im grobkörnigen Granit kpinmen
sie, wenigstens die grössern Blöcke» immer nur in der Nähe
der Oberfläche vor; je. tiefer man selbst mit Steinbruchs»
Betrieb in den Berg eindringt, desto seltner und kleiner
werden sie.
iD* Liehtfarbige, feiokÖrnig^e Graeit-Gäage im grobkörnigen und dunkel-
farbig^feinkörnigen Granit.
So wie man hier den charakteristischen grobkörnigen
Granit des JUühl^ und Stemkau-B€rge$ in Beciehung auf die
424
Überreste des fcinkörnig-dankelfarbigen Granits als Jfingere
Bildang ansprechen mnsste, ebenso hat man im Gegentheil
in den Brüchen im Mühiberge an der Karlsbader Strasse
vielfach Gelegenheit, den grobkörnigen Granit in Besiehnng
auf einen meist feinkörnigen, lichte-fleischrothen Granit als
filteren zo erblicken. Er wird in diesen Bröchen nfimlieh
sahlreich von meist zwischen h. 1—3 streichenden, feinkör-
nigen, lichte fleischrothen Granit-GSngen (Fig. 13) von 8— lO'^
und 2 — 4' Mächtigkeit durchsetzt, die sich durch eine ge-
wisse, mit den Saalbändern parallele Struktur und durch
gewissermasen in > Drusenräumen vorkommende Partie*n von
Schörl auszeichnen. Zuweilen erscheint dieser Gang*6ranit
• auch von etwas grobkörnigem Gefüge, wird aber immer durch
das Vorkommen von Schörl charakterisirt, wodurch er sich
auch von den oben erwähnten grobkörnigen Gran it-G fingen,
die in dem dunkelfarbigen feinkörnigen Granite vorkommen
und dem eigentlichen Karlsbader Granit entsprechen, unter-
scheidet.
In Gängen durchsetzt dieser feinkörnige, durch Schörl
bezeichnete Granit auch den feinkörnigen dunkelfarbigen,
was häufig in den Felsblöoken am Steinhau und in der Nähe
der Königswerther Mühte wahrgenommen werden kann, wo
man den Schörl auf diesen Gangflächen selbst ausgefletzscht
findet. An einem Punkt am Mühiberge erreichte dieser fein-
körnige fleischrothe Gang-Granit über dem grobkörnigen eine
solche Ausdehnung und Mächtigkeit,- dass ein kleiner Stein-
bruch auf ihm hatte angelegt werden können. Hier hatte man
auch Gelegenheit wahrzunehmen , wie eine grosse grobkör-
nige Granit-Scholle (Fig. 14) von demselben umschlossen wurde.
Am Friedrichstein^ in der sogenannten kleinen Schweil%^
(Titel^Vignette) ist sowohl der dunkelfarbige Granit in Ku-
geln als auch der Gang-Granit mit Schörl deutlich wahrzu-
nehmen und sind daher die drei zu unterscheidenden Granite
(mit Auschluss dessen vom Hamelika^Berg) hier vereinigt.
n. Elsensehössige Quarz- und Hornstein-Gftnge im Grratiit.
So wie der Gneiss am Darnberge , am Schneidrang und
im Hametika^Bache von eisenschüssigen Quarz- und flornstein-
42»
Gängen liäafig durchsetst wird, ebenso findet dieselbe Er-
scheinung auch bei dem grobliörnigen Granite des Aiüklberges
Statt, indem derselbe sahireich von verschiedentlich mtfehti-
^en, meist swtschen h. 9 — 12 sireichenden eisenschüssigen
flornstein GUngen dorchsetst vi^ird, die sich unter 70 — 85^
in O. und NO« verflficben und In deren Nähe der Granit
mehr oder weniger verwittert und eerstort erscheint. Sie
durchsetsen die vorerwähnten Granit-Gänge und geben sich
überhaupt als die jüngsten Bildungen zu erkennen. Unver*
kennbar stehen sie in naher Beziehung zu den obenerwähn-
ten eisenschüssigen Hornstein-Bildungen im Gneiss am Scineidr
rang und können daher ebenfalls nur als Qoellen-Absätse
sngesehen werden.
Schluss-Folgeru.Qgen.
Fasst man sohliesslich die aufgestellten Beobach tutigen
sosammen, so ergibt sich, dass das feste Gestein von Manen"
iad ursprünglich eine Kruste von Glimmer- und Hornblendeh
Schiefer und Gneiss war, die Zonen-artig aufeinander folgten
und eine feinkörnige, blaulichgraue Graniit-Bildung in sich
einschlössen.
Diese ältere Schiefer- und feinkörnige Granit-Bildung
wnrde später von dem grobkörnigen, durch die grossen Feld*
spath-Zwillinge bezeiohneten Granit durchbrochen, wodurch
die Gneiss- und Schiefer-Schichten nicht allein ihre aufge-
richtete Stellung in der Nähe dieses Granits erhielten, son-
dern in Folge dessen auch eine sich nach und nach aus«-
spitzende Gneiss-Scholle in der Richtung des Schneid'-Tkales
in vollkommen aufgerichteter Stellung «ingezwängt wurde.
Der grobkörnige Granit gibt sich ausser diesem £in*
flösse auf die Sohichten^Stdlung des Gneisses auch Insofei^it
noch als eine jüngere Bildung zu erkennen, als er vollkom-
men erhaltene Bruchstücke von Harn blendeschief er, so wie
grössere und kleinere unregelmäslge Partie'n von dunkelfar-
bigem, feinkörnigem Granit, der vielleicht in einiger Bezie-
hung zu den feinkörnigen Graniten der Hornblendeschiefer-
und Gneiss-Bildung stehen dürfte, zahlreich eingeschlossen
enthält, auch sonst umbildend. atff denselben eingewirkt hat.
4M
Er. aclktt aber Wird wiedernu hfiofig von itoitMl« and fein«
körnigem, dareh Sehörl charaiLteristrtem, iichtfarbigem Granit
gttngförmig darehsetat.
Bringt man non die örtliche Lage der Mmriehbaim'
SlineniUCIueilen mit dem Vorkommen der eben erwähnten
GebirggoGesteine in Verbindung , ao findet man , dass die*
aelben ein Mal anf einem Spalten - System längs der Grense
des Siunkau^ und J#£{A/ierjr- Granites mit dem Gneiss und
HornUendesehiefer des Hametika-Berg^M an den tiefsten Thal-
Punkten aasbrechen, das andere Mal aber, dass sie in dem
Streichen der au%erichteten Gneiss- und Schiefer-Schichten
anf einem ähnlichen Spalten-System emporsteigen und in die* i
ser Richtung die aufTallendsten Gesteins- Veränderungen und I
Zerseteungen veranlasst haben« Der Gneiss ist dabei durch
alle Abstufungen der Vervritterung und Auflösung auf 20 — 30'
Breite in eine eisenschfissige erdige Masse verwandelt | wie
OS nur immer in der Nähe der aufgelöstesten Gänge der
Fall seyn kann« Der Granit erscheint gebleicht, aufgelöst
and bröekelich, und der Feldspath ist b. Th. in Kaolin umge»
wandelt. Dass diese völlige Umbildung und Zerstörung des
Gneisses und resp« Granits durch die daselbst seit undenk-
lichen Zeiten stattgefundenen Ausströmungen von kohlensso-
rem Gase nnd resp. Wasser-Dämpfen, die beide bekanntlich
so zerstörend auf Feldspath -Gesteine einwirken, bewirkt
worden ist, kann wohl keinem Zweifel nnteraogen werden *.
In beiden Richtungen setzen eisenschttssige Quaris- und
Hornstein-Gänge auf, deren AusffiUungen für nichts Anderes
als Quellen-AbsätBe angesehen werden können» De^ grosse
mächtige Hornstein-Gang (Stock) vom Schneidrang fällt genau
Ml die Richtung der Karolinen'^ Aa^rosius^ und Marien^
QueUCf und eine Menge von Gefährten dorchseteen den
* Di«»e EradiftittaDf^ gibt vislleicbt aueh «inigeii AofBchliMs iWr
die Urisclien, weleh« bei Eri-Gän|^B oft sp lerstörend auf da« Neben-
gestein wirkten und wodurch sich die eigentlichen Gang-Spolteu und
zugehörigen Klüfte am eicberaten und einfachsten von blossen Gfsteios-
kluhen unterscheiden, bei welchen letzten fihnliche Erscheinungen ▼on
2er8tÖrungea , Färbungen, Umwandlungen u. a. W., atlbst wettn sie Jabr
iMmdert« der stadsjphiri^e« Left aesgeaetat waren t nieht vorkeaifliea»
AVr
Bninlt des JHäMttrffnB utid dt^ti ItornMeAdeschi^fef des ^dme^
Fast parAÜel den aufgerichteten Gneiss-Sohichten sieht
sich der Rotheisenstein- und Mangan-Gang am Sehneidrang
in der Richtnng der Waldquelle und des Ferdinand-Brunnenij
des ScAneii*' mnA Wiesen- Sauer ImgSy und eaUraicfa sind die
Geehrten, ilkreldieihn begleiten.
Der KreuMrunnen liegt nur wenig seitWHrts Fon den
Haiipt<*Kreatifc]iiankt beider Spaiten-Systevie , wo er naoh er^
folgter AmflÜlmig und mithin Verstopfung des «rsprüngtiehen
Ausfinsspunl&tes.auf offenen Gebirgs^Kififten eine gtihstigeri
Aasflnss^'Gelegenbeit fandw ^
Das« die vorgenaiwiten) dem Granit entspringenden Haupte
Quellen ihren Weg an der «teile» Granit»- und Gnelss^Grense
nehmen nnd daher nar an der Oberflfiche dermaleh BufXlUg
dem Granit entströmen, ist wohl sehr wahrsoheinlieh , du
ja eine vielfache Yermlttelong dnvch die sahlreieh über*
setzenden Gang^Spalten und Kififte geboten wird. Ähnlieh
rerhillt ee sich auf der andern- Seite an der Granit« und
6nei8s*6renz6 des Schneidrange und Dambergee^ in weteh«
Richtnng zugleich auch die Erhebung des HameUka-Bergee
Bseh Austhöwit% hin fällt.
Die beiden Spalten-Systeme an der Bweifacben Gebirg*»
Grenze entsprechen den beiden partieHen Hebungs^Richtnngeh
der hiesigen Gebirge und sind einfache Wirkangen derselben.
I« diesen örtltch^geognostischen Gebirgsstruktor- und Erbe»
bungs- Verhältnissen glaube ich die Frage beantwortet zu fin^
den, warum gerade an diesem Orte und diesen Punkten din
segensreichen Quellen so kräftig emporsteigen«
Sie folgen d^n Kontakt-Füchen zwischen Granit und
Gneis« und den diesen Flächen parallelen Spaltungen, wel«*
che bis in das Innerste unseres Erd-Körpers führen.
Ebenso dürfte es wohl auch keinem Zweifel unterliegen^
dass die Stock- und Gang«*ftlHnigen Komstein-Ablagornngen im
Gneiss sowohl wie im Grank, die Rotheisenstein« und Mungam
Gänge nur als vormalige Niederschläge und Absätze der
hietigen Quellen angeselwii werden können^ in weloheii Nie«
denoMägen mgleivh aueh 4er stärkste Beweis fiir eine frttheve
4se
ungleich :hdlMre Teaiperator dieser Qaelleii liegen dürfte,
bei weicher sie mehr Kieselerde iu sich aufgelöst enthaUee
Itonnten«
Quellen-Bildung..
Hinsichtti^sh der Eiitstehang dieser Quellen y worüber
selbst in den neuesten Schriften über Marienbad immer iroch
ao viele Zweifel, ausgesprochen werden, kann man wohl, in
Betracht der. sehr vielen Mineral^elten , ; welche sich über-
haupt in dieser Gegend finden, und die ohoedie sahlreichen
Gasquellen in einem Umfange von drei Stunden von Atarienr
lad die bedeutende Zahl von 123 (Hsidcbr, S. 96) erreichen
sollen, keiner andern Anslehl;,. als der plütonisohen l>eitreten,
nach virelcher atmosphärische Gewässer' (vielleicht anter Zu-
tritt von Meeres« Wassern) auf Spaltungen und Kontakt-Flilchen
bis in das höher und hodh temperirte Innere» unseres Erdhörpers
eindringen, daselbst in Dampf verwandelt werden, in dieser
Gestalt die verschiedenen Stoffe in sich aufinehmen imd mit
verschiedenen Gasen, hier vorEugsweise kohlensaurem . Gase,
wiederum emporsteigen, in den obern Gesteins-Massen, durch
immer weitere Abkühlung dann kbndensirt werden und
endlich, je nachdem sie einen längern oder kürsern Weg
durch obere Schiebten nahmen, mit höherer oder niedrigerer
Temperatur su Tage tret^en.
Dass diese erhitzten Dämpfe und resp. heissen Wasser
auf ihrem langen Wege verschiedene Stoffe in sich anfneb-
men konnten uod mussten und dass bei diesen Operationen
im Grossen Prozesse vorgehen können und mögen, die e. B.
in chemischen Laboratorie*n noch nicht nachgewiesen werden
können , ist eben so uneweifelhaft , als dass diese aus der
grössten Tiefe emporsteigenden Quellen durch . aufgenom*
mene atmosphärische Wasser versohiedeatlioh mddifizirt wer-
den mögen.
Die unmittelbar an den Ausfluss-Pnnkten Mineral'-halti*
ger Quellen zu Tage stehenden Geblrgs-Gesteine selbst sind
in der Regel von wenigem Einfluss auf den Gehalt der Quellen;
denn sonstmüssten allerOrten, wo dergleichen Gesteine brechen,
«neh gleiche Mineral - Quellen seyn, £s können znfMlig
4^9
dieselben Gesteine mit an d^i^ Oberflfiche ierseheineh, denen
eine Mlneral-Qoelle tlire Haupt^B^standtheile entnommen liat;
es gehören ab^ immer noch andere wesentlichere Bedin-
gungen dasen, n'ii^er denen eigentliche IMineral- Quellen nur
allein sich bilden. Der Kessel von Marienbad könnte e. B.
ganz arid gki' mit einem Flötsgebirge splterer Bildung e^-
ftllt worden seyn, und dennoch wQrden fort nhd fort die
dasigen Miheralqnelleh daselbst emporsteigen, 'ebenso wie
ganK ähnliche Quellen bei Kissingen durch die dortigen Fldtis-
Gebirge empordringen, ohne daSs man berechtigt wäre ansn-
nehmen , die Beätandtheile der Kissinger Quellen würden
allein ' dem dortigen Flötsgebirge entnommen oder sie würden
durch dieselben bedingt.
DerSitr. der eigisneFichen Mineralqnellen-Bildang ist ein
tieferer und steht in ahmittelbarem Zusammenhange mit den
plutonischen Bildnngs-Epochen und Erhebnngen der betref-*
fenden ' Gegenden.
Die Haupt-Ereignisse plntonlscherThätigkeit der itfuriefi-
hader Gegend waren die Granit- und Basalt -Durchbrüche,
woFon namentlich in letzter Beziehung der Poikora und der
Kai^erwald als würdige Repräsentanten zu erwähnen sind.
Ohne Zweifel hatten die Granit - Durchbrüche bereits
heisse Quellen zur Folge, welche als Niederschläge die eisen-
schüssigen Quarz- und Hornstein-Bildungen mit Rotheisen-
stein und Mangan zurückliessen, dergleichen sich, wie bei
Karlsbai und Marienbad ^ auch im Sächsischen Erz-Gebirge
in der Nähe der Granit-Dnrchbrüche bei den Quellen-Punk-
ten Easchauj Wolhensiein^ Wiesenbad n. s. w. als Brocken-
Gesteine, Amethyst-Lagerstätten und Eisenstein- und Mangan-
Gänge finden. Man ist daher wohl berechtigt auf ursprüng-
lich gleiche Natur ihrer Quellen zu schliessen, da sie nicht
allein gleiche Absätze und Niederschläge lieferten, sondern
auch jetzt noch mehre Eigenschaften, wenn auch in andern
Zahlen- Verhältnissen, miteinander gemein haben. Durch
die, zumeist erst nach der Braunkohlen -Bildung erfolgte
Basalt-Empordringung trat nun nicht aliein eine wesentliche
Gehalts-Yeränderung, sondern namentlich auch eine wesent-
liche Versohiedenheit in den Ausflusa-Yerfaältnissen ein. Der
43t
frfi^g^Urgt'fifkken w«rde diunph die Baaultr&rhebmig, iiMient*
lieh die des AtUlei- Gebirges, M^ za seiner jetzigen Höhe im-
mer «ehr ond mehr emporgedrängt Die QaeUen-Mttndungen
Säduüeher, Seita worden dadaroh in eine ungleich höhere
Lege gebrechly ond mit verdoppelter Gewalt nnd Stfirke
mussten nunmehr die Quellen B^hmucher Seits in dem tie-
fern Niveau und bei dem wesentlieh erleichterten Durchgang
auf der neu entatandeuen Haupthebunga -> Spalte zu Tage
brechen*
Den Baaalt-Ourchbrttchen, der dadurch b^wirkteu Erhe*
bung des Erz-Gebirgei und den darauf gflalglea iLohlenaaa-
ren Gas-Dntwicl^eJungeA alaa hat JBMmcpa aeine Mineral^
Quellen zu danken.
Hr.. V. BvcüL ha^tp die Güte» mit wenigen Bkistiffe-Stri^
eben die geognostischeu Verhältnisse %on K^rUhßi und Ha*
rief^ni in einem Profil, Fig. 15, anschaulich daranstallen,
was ich glaube zur Verdeutlichung der entwickelten An»
achanniigs-Weisa beifiBgei^ ap 4^rfeu.
Fossile Knochen aus Höhlen im
LahU'-Thale,
▼on
Hrn. Hermann von QIeysr.
Von ünu Grbandjean^ Berg* Verwalter mm Weilkurgy ei^
kielt ich im Januar 1844 eine Sendung fiMsUer Kn««hei%
welche er kara saTor an einer Stelle in Lahn^I%al gesaiq-
meb liatte, die fraker eine Höhle im Oolomit dargestellt an
kabeA scheint. Diese Verauithnng finde ich diureh die Nalnr
der Thiere, von denen diese Überreste herrilhireii^ se w^ie
dnreh das an ibnen haftende Gebilde bestätigt ; und es teaat
sieh niinniehr mit Gewissheit annehme», dasa biedaroh daa
weit Terbreitete Phänomen der Kneehen - lithrenden Höhlen
fitlr dna Lain^Tial nachgewiesen ist, wo es gleich bei Entr
decknng eine grosse Manehfaltigkeit an Spezies an liefeFV
▼ersprioht« Es darf indess nii^t übersehen werde»» dafs
bereits sa der im Herbste 1848 in üfoina Abgehaltenen Vor»
sammlang der Naturforseher und Ärete Hr. Ahhann, Apor
theker mu Rimhely einige fossile Zähne und Knochen mü^
l»*achte, die bei nur Torttbergehendem Anblick mir grössten^eili
▼on Rhinoeeros tieherhinus und Hyaena spelaea
herzurühren schienen und im Diluvium des Lak^Tkals ge«
funden seyn seilten; es wäre daher leicht möglich, dass si^
entweder von derselben oder von einmr ähnUeben Sti^llf
stammten.
Die von Hrn. Grkandjean mir mitgetheilten fossilen
Knochen gehören wenigatena 10 Wirbekhier- Spezies von
fsst ebenso vieleft CUnera an; von Paobydevmeni sind darunter
432
Elephas primigenins, Rhinoceros tichorhinas
und Equns, von Wiederkäaern zwei Hirsch - artige oder
Geweih - tragende and eine Hörner - tragende Spezies, Ton
Fleisch-Fressern Crsas spelae.us, Felis spelaea, Hy-
aena spelaea und Canis spelaeus; Eqaus so wie
Hyaena, dann wohl auch ürsas herrschen bis jetzt vor,
yrie überhaupt die Fleischfresser an Manchfaltigkeit über-
wiegen. Diese Überreste sind , etwa mit Aasnahme der
Zähne, selten voUstfiifdig, und ihr fragmentarischer Zustand
schreibt sich grösstentheils aus früherer Zeit her. Die Farbe,
die sie an sich tragen , ist sehr verschieden und nicht an
die Spezies gebunden ; sie geht von der heilern Färbung,
welche die Überreste aus der Gailenreuiker Höhle in Franken
auszeichnet, bis zum Schwarzbraunen. Von Stalaktiten oder
Stalagmiten nahm ich nichts wahr. Die anhängende oder
Htthlungen ausfüllende Masse ist das röthliche, zerreibliche
Thon-Gebilde, welohe in so vielen Knochen-führenden Höhlen
angetroffen wird. Diese rothe Erde wird von Salzsäure
unter Aufbrausen grossentheils aufgelöst, röthliche Flocken
und einen mit metallisch glänzenden Blättchen untermengten,
sehr feinen Qnarz-San'd hinterlassend. Ads der Wurzel-
Höhlung eines mit diesen Knochen gefundenen Elephanten-
Zahns erhielt ich ein Gebilde von grünlich-graubrauner oder
«ogenannter gänseköthiger Farbe, vrelekes nur beim Erhitzen
mit Sallisäure und zwar ohne besondere Kohlensäure-Ent-
«wkkelttHg sieh auflöste, wobei die Flüssigkeit eine sehöne
jfrüne Farbe annahm und ein ähnlicher sandiger Rückstand
verblieb, wie ihn die rothe. Erde nach der Behandlung mit
Säure lieferte. Während ich mich im geheitzten Zimmer
mit Untersuchung dieser Überreste beschäftigte, sah loh wie
zumal die Eckzähne Risse bekamen, sich ^heilweise achälteo
oder die getrennten Theile, wie man es nennt, sich warfen.
Es beruht Dies« wohl auf einer zu schnellen Austrooknung
yon im Winter gesammelten Gegenständen, die noch gefähr-
licher wirdy wenn die Gegenstände wirklich gefroren einge-
than werden.
Diese erste Ausbeute ist tehoiii so hedeutend, dass zu
erwarten steht, dass das Lokn-TM für Knoobea-fittbrenda
433
Höhlen berühmt werden wird. ZnnMehtt wird man an den
Knochen-Reiohtham der LüUieher Höhlen erinnert , welche
Überreste von allen bis jetzt in der Lahntkat^HöUe gefun-
denen Thieren geliefert haben. In den Lüttieker Höhlen ist
Eqnas ebenfalls hXnfig, jedoch Hyaena selten, was nar
Eum Theil mit dem Ergebniss an der Lahn stimmt. Ans
der Sunäwieher and kleinen Heinrichs-Bdkle in We^tpkalm
finde ich Canis (Lupus) spelaens, Eqans und Ele-
phas nicht angefahrt, wohl aber die Übrigen an der Lahn
gefundenen Thiere , und swar U r s u s als vorwaltend ; der
I hoUe Stein bei Brilon lieferte Ursus, Hyaena und Canis;
I filr die Omirmmms^HöUe in WestphaUn werden Hyaena
und Felis nicht, wohl aber die andern Fleischfresser und
I die drei Pachydermen der Höhle des Lah^TkaU angefihrt;
und aus der Höhle bei GeroUiein, welche Buckenloek ge-
nannt wird, ist nur U r s u s gekannt. Es genügt Diess, um
fXk Beigen, dass selbst die Höhlen, welche den nächsten An*
sprach haben mit. der des Lakf^TkaU verglichen eu werden,
keine vollkommene Übereinstimmung im Gehalte der Thiere
oder in der vorherrschenden Spezies darbieten.
Von den Überresten, welche ich ans der Höhle des
Lakn^Tkdls untersucht habe, lässt sich näher Folgendes
anf&hren«
Elephas primigenins.
Dieser Dickhäuter wird durch zwei Backenzähne von
jongen Thieren verrathen, von denen der eine nur 0,0513
lang, 0,0315 breit und 0,023 hoch ist. Am vordem Ende
seheint kaum mehr als eine Platte weggebrochen; nach vorn
wird der Zahn schmäler; die Kaufläche ist sehr eben; an
der hintern Platte sind die Krön -Spitzen noch nicht zu
einem gemeinschaftlichen Felde durchgenutzt. Die Platten
I besitzen zur Kaufläche eine schwach hinterwärts gerichtete
Neigung; sieben Platten sind wirklich überliefert. Es ist
daher, bei Zngrundlegung der Beobachtungen des am nächsten
mit ihm verwandten Indischen Elephanten ein Zahn des,
zweiten Wechseins, der schon im zweiten Jahr des Thiers
sichtbar und mit dem sechsten Jahr vom darauffolgenden
Zahne ausgestossen wird. Das Thier, von dem dieser Zaba
Jahrgang 1844. 28
434
herrUbrti. war daher siraehen' 2 und. -6. Jahre alt. I» der
Wnrsel liegt ein Längen-Kanal , der äich anfwfirts in jede
Pktte verswe^t,
.Der andere Backenzahn ist nnrsnr Hälfte, fiberliefert
iiHd wohl ein Zahn^ der eineia Zahn, wie der eavorbeschrie«
bene, gefolgt war, alao des dritten Wechaelns, waseinTUer
im Alter von 6 — 9 Jahren verräth. Die Torhandenen 6
Platten gabea dem Zahn 0>€53 Länge bei 0^945 Breite und
0,06 Höhe. Die Platten sind ebenfalls zur Kanfläche sehwaoh
hinterwärts geneigt and die Wurzeln aind unten offen»
Rhinoeeroa tichorhinns.
Bei BestimiiHing der in Höhlen vorkommenden. Rhinoee-
roa^iSpeziea ist sicherlich mancher Missgriff geschehen, der
auf Verkennong der Charaktere naoh den Zähnen und auf
ungenügender Kennlnias der Zähne iä den yerkchiedenen
Altersstufen des Thiers beruht. Von Zähnen lernte ich einen
untern und einen obe^n Backenzahn kenaen, welche beide
nur Rbineceros tichorhinus angehören konnte.' Die Länge
der etwas beschädigten Krone des untern Backenzahns mass
nicht nnter 0,047 bei 0,027 Breite und 0,049 Htöhe. Der
Backenzahn des Oberkiefers gleicht vollkommen jNo. IV von
den Zähnen > welche Bronk (Jahrb. 1838, U I) als Coelo-
dontaans dem Löss, des Rhein-Thals beschreibt, und verräth
daher ein jüngeres Thier. Untcf den Knochen vion Rhino-
oeros verdient Erwähnung ein Halswirbel, der jenem voll-
kommen gleicht, welchen Schmerlino (oss. foss. de Liege II,
2, t. 24, f. 4) ans den iMUüher Höhlen abluldet, dann die
obere Hälfte eines Mittelhand-Knochen^, die untere Hälft»
eines Mittelfuss-Kkiochens und ein Astragalus, der an der
GeJenk-RoUe zur Aufnahme der Tibia 0,077 Breite misst.
£qn-u.a«
Viel« nach Art der lebenden Pferde gebildete. Backen-
Zähne aus dem Ober* nnd Unter- Kiefer, so wie Schneide-
Zähne und ein oberer Eckzahn. Die mittlen Baeken-Zähne
des Unterkiefers messen 0,020 bis 0,03 Länge bei. 0,017 bis
0,02 Breite, die des Oberkiefers 0,026 bis 0,0305 Länge bei
0,027 bis 0,03 Breite. Dann fand sich auch die obere Hälfte
von einem Mittelhand-Knochen vor, dessen Gelenk-Kopf von
4S5
aussen nadh innen 0,055 und von vom nach hinten 0,046,
die Röhre nach beiden Richtungen 0,0385 and 0^037 misst.
Wiederliätter.
Von einem Geweih-tragenden Widerkäaer fand sich ein
linker Astragalns vor; der Astragalns im Reh verhsit sieh
in seinen Ausmessungen zu diesem kaum mehr als wie 2 : 3^
so dass der fossile Knochen auf ein Thier von der ungei^th-
ren Grösse des Edelhirsches hinweist. Damit fand sich das
untere Ende eines , wie es scheint , abgeworfen gewesenen
Geweihs vor, das von einem viel grössern Hirsch herrührt,
der sich indessi nach diesem Fragment kaum wird genauer
bestimmen lassen. Die dritte Wiederkäuer - Spezies war
Hörner-tragend, wie sich aus dem davon vorliegenden Backen-
zahn ergibt, der gut zu Bos passen würde.
Ursus spelaeus.
Hievon haben sich bis jetzt nur drei vereinzelte Eck-
zähne von eben so viel Thieren vorgefunden; zwei gehörten
dem Unterkiefer und der 4i*^tte dem Oberkiefer an. Ich
glaube gefunden zu haben, dass die Eckzähne des Unter-
kiefers gewöhnlich etwas grösser und stärker als die des
Oberkiefers sind und dass ihrer Krone eine eigentliche hin*
tere Kante, die in den obern Eckzähnen deutlich ausgedrückt
ist, fehlt. Da dieses an Sehädehi und Unterkiefern aus Frän«-
kiscben Höhlen von mir beobachtete und auf die Bestimmung
der an der Lahn vereinzelt gefundenen Eckzähne angewandte
Verbalten den bestehenden Angaben widerspricht, so würde
es sehr erwünsoht seyn, wenn von andrer Seite diese Beob*
achtung bestätigt oder berichtigt werden wollte, für welchen
Fall aber ich die Bemerkung nicht zurückhalten darf, dass
man sich hüten möge, die Hinneigung der Hinterseite der
Krone untrer Eckzähne zum Streifigen, welche mit dem
Alter oder dem Gebrauch erlischt, für eine wirkliche hin-
tere Kante zu nehmen« — Einer von den untern Eckzähnen
von der Lahn übertrifift in Grösse selbst noch um ein Gerin-
ges den grössten Eckzahn, welchen Schmerling von Ursus
aus den Lältiüher Höhlen bekannt gemacht hat, und den er
seiner Grösse wegen mit Ursus giganteus bezeichnet.
28*
430
Felis spelaea.
Dus wichtigste Stück ist ein die Bacicenzahn-Reihe and
den Eckzahn umfassendes Fragment der rechten Unterkiefer-
Hälfte. Eine fast vollständige Kiefer-Hälfte von derselben
Spesie« theilt Schmerling (11, i, S. 77, t. XIV, fig. 11) ans
den Liitlicher Höhlen mit; für den Raum, den die drei
Backenzähne einnehilien , gibt er 0,079 an , an dem Frag-
mente von der Lahn erhalte ich dafür 0,072. Zwischen
beiden Längen besteht also nur ein geringer Unterschied,
dessen Bedeutung noch mehr herabgestimmt wird, wenn
man berücksichtigt, dass die Zahlen von sich theilweise über-
deckenden Zähnen entnommen sind und daher nicht die Summe
der Längen der einzelnen Zähne ausdrücken.
Canis sjielaeus«
Ein Fragment der linken Unterkiefer-Hälfte mit dem
Reisszahn und dem davorsitzenden Zahn rührt vom Hohlen-
Wolf, Canis (Lupus) spelaeus her und lässt sich dem
grössten Thier der Art vergleichen , welches Schmerling
(II, 1, S. 27, t IV, fig. 2) aus den LüUicher Höhlen bekannt
macht, so wie jenem Fragment, welches Cuvier (p8S. foSi.
iV, S. 460, t. xxxvii) aus der Gailenretdher Höhle mlt-
dieilt. Die untere Hälfte einer linken Tibia jedoch 3¥ürde
besser zu einem Knochen passen, den Schmerling (S. 21,
t. III, fig. 2) aus den Höhlen von Lüttich dem Hühlenhand
beilegt, so wie zu dem Knochen, den M. de Serres, Dübrueil
und Jeanjean (psa. des €avemes de Lunel^Viel^ S. 77, t. II,
fig. 5) ans den Höhlen von Lunel^Viet der in dieser Höhle
häufiger vorkommenden Hunde-Art zuerkennen, die sie unter
Canis familiaris begreifen, und welche die Grösse des
Wolfes nicht erreichte, vielmehr hierin zwischen diesem und
dem gewöhnlichen Hund stand. Es ist daher sehr wahr-
scheinlich, dass an der Lahn bereits fossile Überreste von
zweien Hunde -Arten vorliegen, von denen die 6ine dem
Wolf, die andere mehr dem gewöhnlichen Hund sich ver-
gleichen lässt.
Hyaena spelaea.
Unter den Überresten von Hyänen zeichnet sich ein
Stück von der vordem Hälfte der rechten Unterkiefer-Hälfte
437
ans, welches von einem jungen Thier herrührt. Der neue
Eckzahn ragt nur erst mit der Spitze aus der Alveole heraus,
der erste Ersats-Backenzrfin ist verloren gegangen, der zweite
lässt sich leicht ans seiner Alveole herausheben. Es fand
sich ferner der zweite untere Backenzahn von einem alten
Thier, der letzte untere Backenzahn von einem Jüngern, der
Ewelte obere Backenzahn von einem ausgewachsenen, der
dritte obere Backenzahn von einem jungem und von einem
alten und der vierte oder letzte Backenzahn von einem aus«
gewachsenen Thier vor, deren ausführliche Darlegung hier
EU weit führen würde« Ich habe diese verschiedenen Zähne
genau studirt und mich bemüht, die oft sehr geringen Unter»
schiede, welche zwischen dem Backenzahn des Unter- und
dem des Ober-Kiefers bestehen, festzusetzen, um mit deren
Hölfe das Bestimmen von vereinzelt gefundenen Zähnen zu
erleichtern. Es fanden sich ferner zwei untere Eckzähne
von zweien Thieren und von Knochen ein Mittelhand- und
ein Mittelfuss- Knochen vor. Wie die Zähne aus andern
Höhlen, so ergaben auch die an der Lahn gefundenen, dass
diese Thiere in Grösse nicht vollkommen miteinander über-
eingestimmt haben; die Zähne von der Lahn sind zum Theil
so lang wie die grössten, welche Schmerling (S. 56) aus
den Lüilicher Höhlen anfährt, und diese überbieten mit-
unter jene , deren Masse Cuvier mittheilt , während andere
die geringere Länge einhalten. Diese Abweichungen drücken
sicherlich nur individuelle Verschiedenheit ans, und ich möchte
nicht eihmal, wie es bereits geschehen, aus ihnen auf ver-
schiedene Varietäten schliessen.
Gerade als ich im Begriff war. Vorstehendes für s Jahr-
buch abzuschicken, beehrten mich im Januar die HH. Prof«
Dr. Crbdn&r und Geh. Medizinalrath Dr. Balser zu Giesen
mit einer Sendung fossiler Knochen , welche in den Höhlen
des Kalksteins bei Wetzlar , also ebenfalls im Lokn-Thaly ge-
funden worden waren und nun wirklich die Existenz von
Knochen -führenden Höhlen im Lain-Tkal ausser Zweifel
setzen. Diese Überreste gehören erst dreien Spezies an :
438
Rhindoeros tichorhinus, Eqnns nnd Hyaena spe-
iaea, worunter letzte vorherrscht. Das Gebilde, welches
sie nmschliesst, besteht mehr irv einem Schlamm oder Lehm,
dessen braahe Farbe zwar anch ins Röthliche, doch weniger
auffallend als bei dem Gebilde an den von Weilburg zar
Cntersnchang erhaltenen Knochen zieht. Salzsäure bewirkt
selbst beim Kochen keine auffallende Entwichelung kohlen-
sauren 6ase§9 sie löst vom Gebilde nur wenig auf, färbt sich
durch Eisen grünlichgelb und der in einem feinen Quarz-
sand und in Thon-Flocken bestehende Rückstand zeigt die
ursprüngliche Farbe. Das Aussehen und die Beschaffenheit
sämmtlicher Knochen-Überreste stimmt mit denen ans den
Fränkischen Knochen - führenden Höhlen sehr überein« Die
einzelnen Überreste bestehen in Folgendem.
Rhinoceros tichorhinus.
Von Zähnen habe ich nur des Ersatz-Zahns von einem
Jüngern Thier zu gedenken, der det dritte Backenzahn ans
der rechten Oberkiefer-Hälfte seyn wird, 0,04 Kronen-Länge
an der Aussenseite, bei 0,03S Breite misst nnd nur sehr
geringe Abnutzung trägt; und die Knochen bestehen in einem
Fragment von einem Becken-Knochen, in der fragmentarischen
untern Hälfte des linken Oberarms, in dem fragmentarischen
Ellefibogen-Knochen und in Rippen-Fragmenten.
Equas.
Hieven fand sich vor ein untrer Badienzahn, der erste
Backenzahn des Oberkiefers von 0^042 Länge ^ bei 0,029
Breite; ferner die untere Hälfte des Mittelfiiss-Knochens und
Fragmente von Wirbeln«
Hyaena spelaea.
Das schönste Stück besteht in einer nicht ganz vollstän-
digen, linken Unterkiefer-Hälfte mit dem ersten, zweiten und
dritten Backenzahn und einem Wurzel-Überrest vom vierten;
und überdiess erkannte ich zwei Exemplare vom ersten Backen-
zahn der linken, ein Exemplar vom zweiten Backenzahn der
rechten, ein Exemplar vom zweiten Backenzahn der linken,
zwei Exemplare vom dritten Backenzahn der linken und
ein Exemplar vom dritten Backenzahn der rechten Unterkiefer-
430
Hälfte 9 ferner den dritten Backenzahn der linken und
den vierten oder letzten Backenzahn der rechten Oberkiefer-
Hälfte und überdiess vier Eckzähne, eben so vi^le Individuen
verrathend, so wie einen Schneidezahn. Unter den Knochen
war ein vollständiger Äxis, vollkommen ähnlich jenem, wel-
chen Schmerling (T. II, i, t. XIII, fig. 11) ans einer Lüt-
ticher Höhle mittheilt, mehre andere Wirbel und ein Ellen-
bogen-Knochen, noch vollständiger und besser erhalten , als
den ScHHERLiNQ (t. XII, fig» 4) aus den Lätlicher Hohlen
untersacbte«
Beobachtungen
Aber
die Zunahme der Erd- Wärme in dem 1186^
württb. tiefen Bohrloche zu Neuffen^
angestellt mit dem BlAGNUs^sclieii Geo -Thermometer;
von
Hrn. Grafen Fr. v. Mandelsloh
in mm.
Die Stadt Neuffen, bei welcher auf der Sfidwest-Seite
ein Bohrloch von 1186' wlirttb. niedergetrieben wurde, liegt
am nordwestlichen Fusse der Alp unter 48® 33' nördl. Breite
und 27® 2' der Länge. Die Höhe des Bohr-Pnnlites ist
1295' Par. fiber dem Meere und 1003' Par. unter dem Plateau
der Schwäbischen Alpj welche hier in ateilen Berg- Wänden
Eum Theil fast senkrecht ansteht.
Die Gebirgsart bestund in dem Bohrloche in den schwär*
sen bituminösen Schiefer-Schichten der Formation des Untern
Oolithes oder Eisen-Rogensteins von Mrriam, welche mit 789'
württb. Tiefe ihr Liegendes erreicht hat Bei 600' wurde
noch die Brut von Ammonites opalinus mit dem Löffel
gefördert. Von obigen 789' an folgte der Gryphiten- oder
Lias-Kalk, öfters mit Schiefer- Schichten wechselnd, wel-
cher bei der gross ten erreichten Tiefe von 1186' wdrttb.
oder 1045' Par. noch anhielt, so dass die Keuper^Formation noch
441
nicht angebohrt war. Doreh die ganse Tiefe des Boiiriootieb
seigte sieh stets schwarzer» bituminöser Schiefer-Thon , mit
weichem 1' — 4' mächtige Flötse von Kalkstein wechselten.
Schwefeiiiies fand sich in Menge in allen Schichten. Nach-
dem von oben herab anf 77' 9'^ gebohrt war, fand man
beim Löffeln keinen Bohrschwand , sondern es stieg ein
schwarses, schwefclig riechendes Wasser über den Bohr-
Teachely welches, als ihm enr Seite ein Aasweg gemacht
warde, während dey ganaen Zeit des Bohrens, saletat gans
hell, unanterbrooben, aber in sehr geringer Quantität aus-
floss. Die Temperator dieser gana kleinen Quelle richtete
sieh stets nach der der Atmosphäre, und es ist au vermntheii,
dass dieselbe ein Tag- Wasser von der höher liegenden Alp
war, wie denn auch neben dem Bohr^Punkt ein gana gerin-
ger, im Sommer vertrocknender Bach vorbeifliesst.
Das anf J'' Breite durchgeschlagene Bohrloch war nicht
■ut Röhren ausgefüttert; es litt desshalb besonders, nach*
dem das Bohren 6 Jahre gedauert hatte und einmal über
1 Jahr eingestellt war, ausserordentlich durch Nachstürse,
in deren Folge auch der Löffel sehr oft und endlich so. sehr
eingekeilt wurde, dass er, obgleich das ganze Gestätige anf
demselben vielfaltig an* und ab-gesehraubt werden konnte,
trotz aller Hebel-Kraft, nicht mehr herauszureissen war, was
Veranlassung gab, dafi Bohren einzustellen.
Die Wärme-Messungen wurden mit dem MAGNUS*schen
6eo-Thermometer angestellt ; dabei war Jedoch die Skala in
amgekehrter Ordnung angebracht, indem das Thermometer
bei Muil-Temperatur gefüllt und die Beobachtungen bei kal-
tem Wetter angestellt wurden.
Die Skale enthielt von Null an bis an das Gefäss
herab 26^ Cslsids ; ein Grad nahm 5 Pariser Linien ein und
war in Zehentheils-Grade abgetheilt. Da jedoch die Wärme
in diesem Bobrloche alle Erwartung übertraf und die Grade
nach 900' Tiefe nicht mehr abgelesen werden konnten, weil
sich der Rest des Quecksilbers nach dem Einstellen in Schnee
in den Behälter zuröckzog, so wurde nach den Messungen
von dieser Tiefe an das Geo-Thermometer zugleich mit einem
andern Thermometer in ein Gefäss mit Wasser gethan,
442
dasselbe ftllniAhlloh erwärmt und in dem AogenUiek, bei wei-
chem das Geo-Thermometer aasfliessen wollte, der Stand des
IforoMiI-Thermometer abgelesen*
Der Versnob, das Geo-Thermometer an einem Seile mit
nngehängtem Gewichte in das Bohrlooh ita senken, war wegen
des grossen Widerstandes, welchen der Schlamai entgegen*
setEte^ nicht ansftthrbar; das Instrnment wurde daher in einer
verschlossenen Kapsel in die Fang*Soheere gestellt und so
mit dem ganzen Bohr<^estfingQ langsam in das Bohr-Looh
eingelassen. Sobald die Fangseheere heranfikam, wurde sie
in Schnee gelegt, auch konnte kein weiteres Au^iessen an
der Oberfläche mehr stattfinden, weil die Temperatur der
höheren Schichten im Bohrloch sowohl, als in der Lnft,
niedriger stund, als bei dem gemessenen Punkte.
Das 6eo*Thermometer blieb zum wenigsten 1 , öfters
a bis 3 Stunden und bei 1000' Tiefe sogar aber Nacht in
dem Bohrloch; auch wurden diese Wärme-Messungen vom
Bergrath Deo&n in Stuttgart mit andern Instrumenten vor-
genommen und eine ganz geringe Verschiedenheit gefunden.
Deoem senkte neben dem Magnus*Thermometer andere oben
•ffiene und bei Null - Temperatur gefällte Thermometer in
das Bohr -Loch und stellte dieselben nachher mit eineoi
Normal-Thermometer in ein Wasser-Bad, bis dieselben ans*
zulaufen anfingen.
Das Resultat ist nun Folgendes*
443
Tag und Stunde der
Beobachtung)
Tiefe des
Punktes
nach württ.
Füssen.
Temperatur nach Celsius
der Luft.
des gemes-
senen
Punktes.
des vorbei-
tiiessenden
Baches.
der Bohr-
inch-Qnel«
le bei'm
AusfiusM.
1839.
27. Febr. 8j Uhr
Morg:rn8 . .
27. Febr. 9j ü.
Mor^. . . .
26. Febr. 1 ü. Mitt.
10. April 4 U.
NacliniittaKS
27. Febr. 12^ U.
Mittug^s . . •
26. Fi^bruar 3 U.
Nachmittags
27. Febr. 2j ü.
Nai-hm. . . .
27. Febr. 4| ü.
Nachm. . . .
10. April 6i U.
Abends • . .
11. April 6i U.
Morgeos « • .
11. April 3 ü.
NaohmittJi?«
11. April 11 J ü.
Vormittags . .
100
200
300
409
600
600
700
800
900
1000
1080
1180
-1,8
+ 1,0
+ 2,6
+ 9,0
+ 4,0
+ 2,5
+ 4,0
+ 3,0
+ 8,0
+ 4,0
+ 8,0
+ 6>4
+ 10,8
+ 13,7
+ 16,6
+:i8,4
+ 1i0,4
+ 23,5
• + 25,4
+ 27,8
+ 31,2
+ 33,6
+ d6,3
+ 38,7
+ M
+ 7,0
+ 5,0
+ 6,8
+ 7,0
(Th^^rmomcter war 1%
Stunden iiu Bohr-
Loch.)
296,2.
Hienach kommen auf 100' württemb. + :P,28 Celsiub
and auf 1® Celsius Wärme-Zunahm» 30',49 Par, [ein bm
so beträchtlicher Tiefe all« sonst bekannten weit übevir^
fendes Resultat].
Briefwechsel.
Mittheilungen an den Geheimenrath v. Leonhard
gerichtet
Leifkiff, S6. Febr. 1844*.
Nächstens hoffe ich Ihnen das V. Heft unserer Erläuterungen, Sek-
tion X (Dresden) betreffend, übersenden zu können. Das Kapitel über
die Porphyre des linken Eib'Ufers hat mir viel Muhe verursacht und
macht mir jetzt Sorge , da ich fohle , dass Manches und besonders die
petrographische Charakteristik noch einer gröndlichern Untersuchung
bedürfte. Indessen die Zeit drängte , und so musste das Kapitel vom
Stapel laufen, um sich bald der Kritik aller Welt und besonders derje-
nigen blosszustellen , welche alle diese Porphyre san^mt Granit und
Grunstein und Pechstein für Glieder einer und derselben Bildung hal-
ten wollen. Da sieht man , wie vorsichtig man die sogenannten Über-
gänge untersuchen muss. Das ist ein sehr kritischer Punkt, und die am
Horizonte der neuesten Geognosie aufsteigenden Wunder müssen die
Aufmerksamkeit aller Forseher diesem Räthsel der Übergänge zuwenden.
SrimBR , dieser tüchtige und ernste Forseher , vor dem' ich mich ehrer>
bietig beuge, scheint mir doch in seinen Schlüssen zu weit zu gehen,
wenn er alle Gesteine, jedem Sprach-Gebraucb und Begriffe zuwider,
zu Sedimenten macht und mit Keilhao zugleich uns in eine wahre geo-
logische Alchemie versenken will. Der Knoten verschlingt sich zu einer
immer unförmlicheren Mola, und man rouss ihn zerhauen, indem man es
keck hersussagt, dass der alpinische Granit und Gneiss und Talk-
schiefer plutonische eruptive Massen sind. Es ist ja eine nicht
seltene Erscheinung , dass Granit gegen seine Grenze Gneiss-artig
und Gneiss Glimmerschiefer - artig wird : ich meine nämlich gegen
seine Bildungs-Grenze, da, wo der Kontakt älterer Gesteine seine
Ausbreitung beschränkte. Das unseelige Vorurtbeily dass sc hie fr ige
* Dnreh Zufall verspätet D. R.
445
011(1 fla8rig;eStraktitr nofhw«n4i|( anf ■edimencllre Entttehanil^ trerwei*
sen, ninj^t an, tniiiier g^ßbrlieher so werden, und, was auch Sie und
Andere dag^egen sagen, man b8lt an jenem Vorurt heile fest, wie an einem
uoomslosaiiehen Glaubens- Artikel. FSIIt erat dieser Aberglaube, dann
verliert der Ultra-Metamorpbismus eine seiner Haupt-Stutsen. Der Er»-
pebtrgiMcke Gnelss ein Sediment! Der 8kotidiHavi8tk& Gneiss gebrate-
ner Sandstein nnd Schiefer! Es ist wirklieb unbegreiflich, wie solche
Ansichten beifällige Aufnahme finden konnten, ich halte den meistaa
Gneiss eben so wohl ffir ein erruptiTcs, plutoniaehes Gebilde, wie
den Granit, nnd mancher Glimmerschiefer, Talkschiefer wird einer ihn«
liehen Deutung zu unterwerfen seyn ; es sind die äusseren, im Kontakte
andrer Massen gebildeten Erstarrungs-Prodnkte derselben Masse, die
weiter einwärts als Gneiss und im Innersten Kern als Granit erstarrte»
So wie man Grnnstein-Gksteine kennt, die im Innern kornig, weiter naeli
den Saalbändern flasrig und xuletst, an den Saalbändern selbst, schiefrig
sind, so mag eine awischen die aufgerissenen und aufgerichteten aipM-
tcken Sediment*Gesteine eingedrungene Masse feurigfldssiger Silikate in
der Mitte als Granit, weiter auswärts als Gneiss und an den Rändern
als Glimmerschiefer erstarrt seyn. Dass die sunäcfast angrensenden
Sediment-Gesteine gewaltig metamorphoalrt , umkrystallisirt , mit FeM«-
tpath, Glimmer und Talk imprägnirt worden seyn mfissen, und dass da^-
darch oft eine solche Assimilation mit denjenigen krystallinisthen Silikat*
I Gesteinen eintrat , welchen sie ihre Veränderung verdanken , dass ihre
Grenzen fast verwischt wurden, Diese ist begreiflich. Aber unbegrelf-
lieb'wäre es, wie der Granit selbst durch eine blosse Metamorphose
von Flyscb oder Sandstein entstehen konnte.
Doch ich rede hier wie ein Blinder von der Farbe! Mir war es
]• noch nicht vergönnt die Alpen zu sehen, und so bescheide ieh mich
denn gern und hege meine Zweifel im Stillen , da ein Anssprueh der-
selben leicht vorwitzig nnd anraasend erscheinen konnte.
I Sektion XX {Hof) unserer Karte ist holFentltch bereits In Ihren
I Hinden; nun erhalten Sie noch die zweite Auflage von Sektion XIV
(Grimma), das Titelblatt und die Übersichts-Karte, welche letztein j dee
I Mtsstabes der Special-Karte ausgeführt wird.
' C. F. Naumann.
Berlin^ 26. März 1844 *.
Ihre Abhandlung über die Gegend von Heidelberg habe ich mit um
*o grössern Interesse gelesen, da ich nun schon die Herbst-Ferien rot
« An Or. G. Lioinuaa gericbiet nnd von 4ictcni snn Abdnitfc nltgetkeilt.
D. R.
446
3 J«lifeD «itfh auf. •ioew gm% fibnlicbia Torrniu beriNBgetritben habe,
Ate W4lch«« Sie so Auziehea4 geschildert hsbto : dis Granits des RieHm
Gtikirges and aus der Gegend von Oeideiberg gleichen sieb i« den Hand-
•tucken sehr, dalier ich auch nicht zweifle, dsss der sog. weisse Feld*
•patli des Teiges S. 4 aqeh hier nicht Feldspath, sondern Oligokias sey,
als wofür ich Uin in dem Granite von Warmbruttn erkannt habe. leb
habe aehon 1842 fiber die Beschaffenheit des Granites vom Riesem^Oebirge
Uk der hiesigen Akademie einen Vortrag gehalten, wovon ia den Mosati-
Serichtett der Akademie ein Auszog- erschienen, der auch in PoooBNDoaFF'i
Aoo. Bd. LV|, S. «17 abgedruckt ist, und darin habe ich Diess nachge.
wleaen *. In dieses» Anszuge ist von dem Oligoklase sas dem Riefen*
€fiBbir09^Qftinii noch keine Analyse angeführt worden; sie hat aber seil
A»f Zeit Dr. Rammelsbbbjg mit den Stücken, die ich selbst aas den
Granite von Warmbrunn ausgesucht, und von denen ich das spevfiacbe
Gewieht glommen hebe , angestellt, und Sie finden sie auch schon ab«
gedrack.! in dcrm Supplemente sa RAMWELSBBRe's Wörterbuch des chpiiri*
aelien Tbeiles der Mioeralogie S. 104. In diesem J^hre denke ich wieder
iiaeh dam Biesen^Qebirge sv gehen ; ich mache die Untersuchnngeo auf
Yeraalassoog der hiesigen Oberbergbauptm annschaft für die geognostisdie
Landes-UHtersuehuag, wpfür auch viele andere Kräfte in Anspruch ge-
nommen sind ; da ea indessen doch noch lauge währen wird , bis die
Ksffte, wenn SRch nur von Schle^ieHf herauskommt, so werde ich wahr«
aeheinlieh eine Karte des Riesen-Gebirges besooders herausgeben, beglei-
tet mit einer Beschreibung, in die ich alle meine Beobachtungen zusam*
»enatcllen werde. — Ich habe neulich in der Akademie etwss über du
Glimmerschfefer-Lsger im N. des Iser^Kammes in der Akademie vorge*
Iragen« und ich bio so frei, Ihneu den eben erschienenen Aa«zug in den
Monats*Berichten zu senden , da diese Berichte doch wenig verbreitet
sind und sonst wohl nicht zu Ihnen kommen könnten. Diess Glimmeiv
achiefer-Lsger ist aberio mehrfacher Rücksicht interessant, einmal durch
die Verwerfungen , die man bei ihm beobachtet, bei fast allen dasselbe
turchsetzendea Tbälern , durch seine Lage gegen den hohen Iserkavm
and durch die Veränderung, die es iu seiner Bescbaflfenheit in der Nabe
des Grsnits erlitten hat. Die Erscheinungen liefern, wie mich dünkt,
einen schlag^gden Beweis, dass die Thäler in diesem Theile des Ge-
birges wenigstens durch Spalten wie die Gange entstanden sind. Por«
phyr kommt in dem Grsnit des Riesen-Bebirges häufig vor und durch-
setzt denselben in meilenlang sich fortsetzenden Gängen, die sich wie
die Erz-Gänge auf eine merkwürdige Weise gabeln und wieder scbaaren.
Das Ausnehen dieses Porphyrs ist an den verschiedenen Stellen sehr
varschjeden; die Grundmasse bald rotb, bald grünlichgrau; die eingewach-
«enen Krystalle sind dieselben , die im Granite vorkommen , Feldspath,
* Sollten Sie veranla«st seyn, einen Bliek in denselben su werfen, so bemerke ich
nur, dacH darin mehre Drsckfeiilet «ich eisgSsebUchea habes , die in PoesssP. Ann.
Bd. LVII, S. 6i4 angegeben sind.
447
OllgnklMs Qmru >«*d .GJMun^r, iber litld der «iM« mid Haan, bM
OÜgoUas aod Glinuner.vorvrAlCcody «od doch «rscbienett alle diese ¥ef4
ättderuageii in einem und demaelben Gang^Zuge, daher icbgiaubeaniöebtey
dasa aus dieaer Veraobiedeuheü . in der Beacbaffenheil noeb nidit rnni
versebiedena Durehbruehe und ein veracbiedettea Alter dea Porpbym
ztt acbiieaaan aef. Sehr auffallend war mir Ihre Bemerkung , daaa der
rotbe Porphyr hei Banäsehühskeim u. a. w« im BnatoB Sandstein ror»
käme, S. 27, da ich elviras Äbaliehes noeb niehl heabacbtat habe und aucb
Hadsuann von dem Bunten Sandatein bei Baden auadruckitahanfohrt, 4as8-
er hier nach dem £mporsteigen dea Porphyre gebildet aey« Dia Quars*
Krystalie io dem Bonten Sandstein S. 40 und die. Kugeln ahod mir.ahea-
faUa selir merkwürdig gewesen; der erstes erwähnt auch HopFVi^m in deat •
rotben Todten von Biebieghorode am Jüans, aber ich habe ^e noch nieM
gesehen. Interessant w^ar mir daa Vorkommen des Serpentins in cineiii.
Gange Im Gneiss, dessen Sie in Ihrem Briefe erwfihnan; ich habe den-
Serpentin am Ural immer nur .Lagar«artig gesehen y daher ich ihn auelk
in der Üheraiabt der MiBeralSen iif^ Ural so den metamorphlachen Ge-
birgsarfen garachnel habe. . .
G. Rose.
Bönn^ 29. Mftrz 1844.
Eine Note über einen IndianUehem Obaidiaa» welcher heini Durtb*.
sagen mit einer Detonation zersprangt in den CianpU9 rendus %om:
9, Jan, 1844y veranlasst mich zu einigen Bemerkungen. Damov«, wel-.
eher die innere Struktur dieses Qbsidians kennen lernen wollte , linsßt
ibn von einem Steiosäger zerschneiden. Die Arbeit war schon ziemlich;
weit vorgeruckt und der Obsidian .in der Runde herum bis- zu Zw^i-
dritteln seines Durchmessers zersägt worden, als man einlZiscban borte,,
worauf bald eine starke Detonation, wie von einem schwach geladenen*
Feuer-Gewebr erfolgte. Die eine Hälfte dea Gesteins, welche. nufgekit*.
tet war, blieb unversehrt, die andere aber zersplitterte in zahllose Frag- '
meote, welche mit Heftigkeit nach allen Seiten hin geschleudert wurden».
In diesen Bruchstücken zeigten sich nach dem Mittelpunkte bin mehre
Höhlungen von der Grösse einer Erbse. Daiuour glai^bt annehmen, zu .
können, dass sich dieser Obsidian gebildet habe, indem er in flüssigem
Zustande durch eine vulkanische. Explosion bis zu grosjier Höhe geschleu-
dert worden und nach seinem Zurückfallen bereits erhärtet war. Wäh-
rend seine Oberfläche rasch erstarrte, blieb er im Innern noch. eine Zeit
lang flüssig, und als auch dieses Flüssige erstarrte und sich zusammen-
zog, entstand eine Spannung zwischen der erhärteten Kruste, und den
Innern Theilen, welche, wie bei den sogenannten Glas-Thrau en, das
Zerspringen veranlasste.
Diese Erklärung ist gewiss richtig, was fch auch durch nachstehende
44S
«ij^mie Erfabrang erfairteii kann. Als ich vor melnreD JaMren «af der
8i9yner''Bnite aa|;ef&hr 800 Pfd. BaMlt sehmelEea lieaai om daraus grosse
Kageln au gieasen, aar Bestimm ung der Geaetae der Abkublong gescbmol-
aener Maseeo von grosaem Umfange, werde der aoa dem Ofen aaeflies*
aeode fiberachusaige Baaalt aum Tbeil in Wanaer gegoeaen. Durcb diese
aebnelie Eratarroug des geaeboiolaeneB Baaalta bildeten aieh aosser
gröesem, anformltcfaeo, apröden Maaaen, mehre Drfihte, theila in geraden
Stängcheoy theila aehranbeofSrmig gewandeo. Ihre Länge ging bie su
3" nnd ihre Dicke bia au i'*'. Es waren Giaa-Fäden, wie man aie beim
Schmelzen und Ausziehen des Glaaes erhalt, und glicben ganz dem Ob-
aldian. Die Drähte besaasen eine grosae Kohäsi^n und Stärke, dass man
Stucke bis au . V* Länge nicht im Stande war , swiacben den Fingern
SU serbrechen. Gelang ea bei langem Drähten, oder nahm man bei
kurzem eine Zange au Hülfe, ao wurden aie wie die Glaa-Thränen, -wenn
nao den Schwana abbricht, mit einem Knalle zerachmqttert und in ein
Pulver, das weit weggeschleudert wurde, aeratäubt. Diese, wenn ich
mich des Auadrucka bedienen darf, kfinstlicben Obsidiane vierbalten sieb
also ebenso, wie jener Indische Obsidian, und es iat wohl keioem Zweifel
unterworfen, dass der letzte ebenfalla durch rasche Abkühlung der
geschmolzenen Masse entstanden ist. Ja, ich gehe noch einen Schritt
weiter und halte es für wahrscheinlich, daas auch jener Indische Obsi-
dian durch Erstarrung im Wasser entstanden seyn könne; obwohl ich
nicht die Möglichkeit in Zweifel sieben will , dass eine geacbmolzeDe
M aase, welche durch vnTkanische Kräfte mit grosser Schnelligkeit in die
Luft geschleudert wird, durch eine so schnelle Bewegung in einem kslten
elastischen Medium fast eben so rasch erstarren kann , wie im Wasser.
In jedem Falle aetzt die von Daihovr beim Indischen Obsidian beobach-
tete Erscheinung eine sehr rasche Erstarrung einer geschmolzenen Maese
voraus, und man möchte wohl vermuthen, dass sie nicht so ganz selten
sich zeigen dürfte, wenn man andere Obsidiane ebenfalls zersägte. Leicht
kötoate man eine weitere Schluas-Folge daraus ziehen und von den Lava-
Strömen, die sich in daa Meer ergossen haben, oder von den durch unter-
'meeriscbe Hebungen geschmolzenen Massen gebildeten Basalten Ähnli-
ches vermuthen. Es ist aber wohl zu berücksichtigen, dass, wenn ge-
schmolzene Massen von bedeutendem Umfange in Berührung mit Was-
aer kamen , zwar auf der Obertfäehe durch plötzliche Abkühlung eine
aehr spröde Masse sich bildete, im Innern indess die Erstarrung, unge-
achtet der kalten Umgebung, langsam und fast ebenso langsam, wie io
der Luft erfolgte. Denkbar ist es daher, dass sich auch unter diesen
Umständen Glasthränen-ähnliche Obsidiane bildeten, die indess schon
längst von dem innern basaltischen Kerne sich abgesondert haben und
von den Wasser-Flutben fortgeführt worden seyn mögen.
6. BiscBor.
44»
ütfr% 3« Aprft 1844. .
Das schone Bach von Forbes worden Sie wohl auch gelesen hoben.
Es ist unstreitig eines der besten , das seit Saitssure über Alpen'Vhytaik
gcscbrieben worden ist, und es wäre nur zu wünschen , dass es bald
einen desselben würdigen Übersetzer fände, damit diese neueren Ansich-
ten über den Mechanismus der Gletscher auch in Deutschland bekannter
wurden. Forbes bereist gegenwärtig das südliche Italien und wird
wahrscheinlich über Griechenland zurückkehren. Wir sprachen schon
hier öfters über die auffallenden Analogie'n zwischen Gletschern und
Lava-Strömen, zwischen den mers de glace und den schiarrS des Ätna ;
es hatten mir dies^ Erinnerungen an vaterlandische Natur-Scenen vor
einigen Jahren, als ich unter der Leitung von Sartorius-Waltershausbn
die Abhänge des Sicilianischen Vulkanes durchkletterte, einen wunder-
baren Eindruck gemacht. Mein Freund hat nun diese Ähnlichkeiten
nicht nur als poetische Kc^ntraste , sondern als physikalische Thatsachen
weiter verfolgt und bereits seine gesammelten Beobachtungen an das
Edinb. philos. Journal eingesandt. Von dem Scharfsinn und der ausge-
zeichneten Beobachtungsgabe eines so beivährten Physikers haben wir
gewiss auch neue Aufschlüsse über die seit einiger Zeit beinahe yerges-
sene Streit -Frage der Erhebung«- oder Aufschüttungs-Kratere zu er-
warten.
Meine letzte Reise mit Escher über Bergamo und Innsbruck hat
uns in der Kenntniss der Alpen wieder wesentlich gefordert. Von Bex
aus, wo sich bei Charpentier ein kleiner Nach-Kongress der Schweitzeri-
schen Naturforscher-Tagsatzung vereinigt hatte, machten wir zuerst einen
Abstecher nach Chamouniy wo mir im Jahr vorher das Verhältniss der
Fa/or«t/t«-KongIomerate zum Gneiss noch nicht klar geworden war. Wir
oberzeugten uns vollkommen, dass die Gneiss-Masse der ÄiguUles Rouges
von derjenigen des Montblanc, wie auch die Karte in Ihrem geologischen
Atlas es darstellt, durch Kalk- und Sandstein-Bildungen vollständig ge-
trennt wird, und dass unmittelbar an jene erste Gneiss-Masse die Kalk-
Massen des Buet angrenzen. Eine sehr räthselhafte Verbindung zeigt
^ich aber auch hier , wie an vielen andern Stellen der Alpen ^ zwischen
den zentralen Gneiss-Massen und den Konglomeraten mit Talk- oder
Glimmer-Cäment , die in der Zusammensetzung dieser Gebirge eine so
wichtige Rolle spielen. Quarz - Sandsteine und Quarzite von rother,
grüner oder weisser Farbe, nicht selten in Konglomerat übergehend und
meist mit Talk gemengt , erscheinen , wie wir schon längst wissen , in
der Reihe der Zwischen-Bildungen, die am Nord- Abfall der im«Streicben
der Alpen starlc verlängerten Gneiss - Massen diese vom anstossenden
Kalk-Gebirge trennen. Die Übereinstimmung dieser Quarzite mit den
Konglomeraten, die, wie in Glarus und im Unterwallis, für sich ganze
Gebirgs-Massen bilden, war uns auch von jeher aufgefallen. Seitdem
wir nun dahin gelangt sind, die Grenzen der zentralen Gneiss-Massen
mit grösserer Schärfe in die Karten einzeichnen zu können, erscheinen
Jahrgang 1844. 29
L
450
aber auch diese grossen Konglomerat - StSeke io eioer AbbftDgigkeit vod
den Zentral-Massen , die unmöglich zufällig seyn kann. Wir finden sie
uämlicb stets da, wo die Gneiss-Massen sieb auskeilen, in der Verlänge-
rung ihres Streichens, wenn auch zuweilen an der Oberfläche durch da-
' zwiscbenliegende Kalk- oder Schiefer-Massen davon getrennt. So tritt am
West-Ende der Gneiss-Masse der AiguiUes Rouges der Quarzit von St,
Gervais auf, am Ost-Ende das Konglomerat von VaUtraine und Foully *,
am West -Ende der Finsteraarhorn-Ma»se der Quarzit von Vissoye in
AnnivierSy am Ost-Ende das Konglomerat von Glarus ;\ am Ost-Ende der
Ootihard-'M.SiSse der talkige Quarzit von Han% und VäUis^ am West-Ende
der Selvrettra-M.B8se das Konglomerat von Füisur, £iu idealer Grund-
riss einer alpinischen Gneiss-
Masse wurde demnach sich ^^ _^
ungefähr wie in beistehender (^^^r^<:^^^^
Figur gestalten :
Welches nun auch der Ursprung dieser Quarzite und Konglo-
merate seyn mag , so kann derselbe offenbar nicht von demjenigen des
Gncisses getrennt werden; beide dem ersten Anscheine nach so verschie-
denartige Gesteine müssen Produkte desselben Prozesses seyn , und es
ist ja auch bekanntlich in Vaiorsine, wo das Konglomerat und der Gneiss
unmittelbar an einander grenzen, weder Saussure'n noch Neckbr'n gelon«
gen, eine deutliche Trennung beider Gesteine aufzufinden.
Es hat Jemand die Vesta einen Planeten in Taschen-Format genannt;
so können wir auch den Schlossbügcl von Sitten eine Zeutral-Masse
in Taschen-Format heissen. Die mächtigen Auswaschungen, welche das
grosse WalliS'Thal, wenn auch nicht ursprunglich gebildet, doch sehr
erweitert haben, sind hier auf^grösseren Widerstand gestossen , als der
allgemein herrschende Kalk- und Flysch-Schiefer ihnen zu bieten ver-
mochte ; und wirklich findet man sich, von der Stadt gegen Valeria an-
steigend, auch sogleich von den Quarziteu von St, Gervais und Vissoye um-
geben, die mit Talk und glänzendem Chlorit verwachsen sind, oder mitChlo-
ritschiefer abwechseln, z. Tb. auch weisse Feldspath-Krystalle einschlies-
sen, die sich in der Quarz-Masse ursprünglich gebildet haben müssen:
von einem Gesteine also, das alle Bestandtheile der Moii(6toiie-Protogyne
enthält, doch aber seinen Quarzit- oder Sandstein-Charakter nicht ver-
liert und nicht als wahrer Gneiss auftritt. Die Schichten dieser Quar-
zite stehen vertikal. Steigt man dann nordwärts gegen die etwas höhere
Kuppe des TtiurtUtmi^ so erscheint bald wieder der gewöhnliche Wallis»
Schiefer und am Nord Abfalle selbst Kalk, der durch Steinbrüche aufge-
iehtoHHtMi Im , Ulli! Gyps in den höheren Theilen des Hügels ebenfalls
rerlikalf daini in S.- Fallen übergehend und am Fusse des Hügels regel-
mä^l^ S. iatknd. Am 8. Fusse des Hügels tritt aber dArselbe Kalk mit
N. Füllen auf j und es wiederholt sich also auch in der Schichteu-Stel«
lung das atli;({?ntriiie Gesetz, nach welchem die Zentral-Masse des Mont-
btmnc und alle alpitilfiohen Zeutral-Massen gebaut sind: am nördlichen
uod südlichen Fois der Masse Kalk und Schiefer, deren Schiebten der
451
Axe des Hiigels safaUeo, in ^r Mitte vertikal stehende Lag^er kryatal-
liniseher Feldspnth-Gestelne , die fiiclwrtoTmlg Allmahlieb das entgegen^
gesetste Fallen der beiden Abliäii;;t* theileo. Und dass auch bier diese
regeimiflige Anordnung keine zufällige sey , sondern mit dem Auftreten
der Qaarsit- und Ghlorit-Schfefer in enger Verbindung stebe, ergibt aicb
aus dem gleicbmftsigen S.-Fallen der Scbiefer an beiden AbbSngen des
Haapt>Thale$ und der weiteren Umgebung von Sitten.
Der Schnee war im vorigen Sommer mehre Hundert Fuss tiefer, als
gewöbniicb liegen geblieben, nnd wir besorgten, dass biedorch unsere
Reise über die höheren Gebirgs-PSsse , wenn auch nicht vereitelt, doch
Iroebtlos werden möchte. £rn gluckliebes Znsammentreffen in Vispach
mit dem wackeren Wirtfae von SaasM, dem sichersten Führer dieser Ge»
geaden, gab uns jedoch besseres Vertrauen. Unter seiner Leitung über-
stiegen wir die hohe Kette, welche SaaM9 von Antrona scheidet , und
lernten auf diesem Wege besser, als es mir vor einem Jahr gelungen
war, die Ausdehnung der in Antrofia mächtig auftretenden Serpentine
und Harnblende<Gesteine kennen. Beide Stein- Arten erscheinen auch hier,
wie in Büttäien , Viemont und Titskana , im innigsten Zusammenhang,
als Abänderungen derselben Masse. Ist es nicht auffallend, dass, wäh-
rend wir so häufig den Serpentin, bald mit Hornblende oder Strahlstein,
bald mit Diallag oder Hypersthen verbunden sehen, der eigentliche Augit
allen diesen Gesteinen beinah fremd scheint? — Ein zweitägiger Aus-
flog; von Dmsm d'Ossoia nach den Davedro^Atpen, östlich vom Simpiatt,
lehrte uns daselbst mächtige Einlagerungen von Kalkstein und Dolomit
keonen, in denen sich einst wohl auch Petrefakte werden entdecken las-
sen , obgleich sie bei fast horizontaler Lsgernng deutlicher noch , als
die Belemoiten-f Uhren den Schiefer der Furcts und Nufenen^ mit Glim-
merschiefer und Gneiss untrennbar verbunden sind. Eine genauere Un-
tersuehung dieser Gebirge haben wir auf den diessjäbrigen Sommer
verspart. Von Domo aus wurden die Gneiss- und Glimmerschiefer-
Gebirge der Vigezzo» und CentovaiH-Thäter queer durchzogen bis £/0-
Citrno und Beilitnona und auch hier wieder die Einlagerungen von
Hornblendegestein, Serpentin nnd Kalkstein besonders beachtet. Ich ent-
halte mich näherer Angaben, da ich vor wenigen Tagen erst Ihnen eine
kurze Notitz über die geologischen Verhältnisse der sudlichen Atpen zu-
gesandt habe, worin die allgemeinen Resultate dieser und früherer Reisen
zusammengestellt sind. Gans klar können freilich dieselben nur auf
einer Karte dargestellt werden.
Der Himmel hatte uns in BeUinzona eine unverhoffte Freude be-
reitet. Es regnete in Strömen , als wir den Morgen' nach unserer An-
kunft aufwachten, aber durch das Geräusch der schwer fallenden Trop-
fen vernahmen wir zugleich die wohl bekannte Stimme unseres hoch-
verehrten Hrn. V. Buch und das traurige Wetter Hess uns hoffen, einen
vollen Tag in seiner Gesellschaft verleben su können. Dieser Genuss
wsr nicht der einzige, der uns gewährt wurde; auch einen zweiten Tag
schenkte uns der berühmte Meister, indem er sich entscbloss, uns über
%9*
452
den bedchwertichei) Päsn des M. €Hari bis irach Oropedona za begleiten.
In diesen herrlicli schonen Geg;enden war kh vor 18 Jahren anerst
durch Hrn. v. Buch mit 'der Geologie der südlichen Aipen bekannt ge-
worden. Das Gebirge entwicicelt auf der linlcen Seite des Tessin-Thtdes
einen neuen (geologischen Charakter. Die Hornblende-Gesteine werden
hier zi\ einem ausgezeichneten Hornblende-Granit und Porphyr-artigen
Syenit, dessen Haupt*Masse etwas nördlicher als der Oiari-'Pas^ durch-
streicht und an der Verbindung dea Corner-See*» mit dem LagkeUo in
grosser Ausdehnung entblösst ist. Wir durchschnitten sie, als wir von
Qravedona nach Chinvenna gingen. Von hier aus wünschten wir ober
den ÜOM^fo-Pass in die bisher noch nie besuchten Thäler Ton Codira
und Mäsino einzudringen, aber Niemand wollte es wagen, uns über das
tief beschneite Gebirge als Fuhrer zu dienen. Wir kehrten daher durcb
die Ebene zurück bia unterhalb Sommaggia und fiberstiegen hier die
äusserst schroffe Kette , welche das Piano von Codera schneidet. Das
Pfiirrdorf klebt an dem steilen Abhang; der einzig ebene Fleck ist die
kleine Terrasse vor der Kirche; in «der Tiefe bildet der Thal-Bach einen
herrlichen Wasserfall, un belliKsiroo orrido sagte der Pfarrer, der uns be-
herbergte. Wir verfolgten den andern Tag das wenig ansteigende, ein-
aame und felsige Alpen-Tbal aufwärts bis zur Codera- Alp ^ von wo aus
man über das sodliche Gebirge nach den Bädern von MMno gelangen
kann , und erreichten diese ziemlich frohzeitig. Die anständig einge-
richtete Bad-Anstalt, von Honoratioren des VeiUin» besucht, liegt in einem
ringsnmschlossenen Thal-Kessel, nach welchem von allen Seiten Wasser*
fälle über die steilen Wände herabstürzen. Den ganzen Tag hatten wir
kein anderes Gestein gesehen, als den ausgezeichneten Hornblende Granit
des Laghetto , mit oft 2 bis drei Zoll grossen , weissen Feldspafh-Kry-
atallen in dem schwärzlichen Gemenge von Hornblende und Glimmer,
das die Grnndmasse bildet. Diese schSne Stein art hält an bis Cattaeg^
gio unterhalb S. Martino , in glatten violetteh Fels -Flächen vertikal
zerklüftet, in der Habe zackig zerrissen; eine Menge grosser Blocke
derselben liegt aber auch im Thal-Grund des obern Bergell und auf der
Höhe des Maiqfa, so dass die Breite dieser Masse von Granit-Syenit,
von N. nach S. gemessen , auf wenigstens 4 Stunden geschätzt werden
ninsN. Unsere Nachfolger mögen einst ausmitteln, wie weit sie in den
mäcbtigeo Stock der M. delia Disgraxia eingreifen ; der östUchere Theil
wenigstens dieses Gebirges besteht nicht mehr aus Syenit, sondern aus
Serpentin , und nur die vielen Syenit-Blöcke , die am Ausgang der F.
MäUnco oberhalb Sondrio liegen, scheinen anzudeuten, das* an einigen
Stellen diese Steinart sich bis in dieses östliche Thal erstrecke.
Die Bergamasker Gebirge waren mir nur durch eine einzige Pro-
HI-Reise, von Oimo in F. Brembana nach Morbegno im Fe/f/tii, bpfcanot
geworden (s. Aufl. g^ol, yty^ ich hatte damals zwischen dem sudlichen
Kalk und Dolomit und dem Glimmerschiefer des VeüUns eine mehre
Stunden breite Masse von rothem and gruoem Konglomerat, Stein-Arten
453
wie difgenigen too Oimnu und Ftftmr, anf^etundea, die noch auf keiuer
unserer Karten angeseij^t ist. Wir beschlossen daher auf einem östli-
cheren Proßl von Sondrio quer durch das ganze Gebirge die8e Masse
noch einmal su durchschneiden und bis Bergamo zu gehen. Das Schlucht-
artige Vemna^T^ai fuhrt bis Porno durch Schiefer, der im Streichen des
Giimttierschieiers von Morbegno liegt , nach seinem mineralogischen
Charakter aber sich bald den grauen Schiefern oder Flysch-Gesteinen
des WalUs^ bald dem Serpentin- und Strahlstein Schiefer annähert. Man
ateigt dann über itm^rt« steiler aufwärts nach einem langen und sehr öden
Hoeh*Thal , in dessen Hintergrund man den mit Schnee bedeckten Pass
aiebt, der nach der östliehereo F. BrembnHa fuhrt. Derselbe graue und
schwarze Schiefer 9 s. Th. mit Einlagerungen von Quarz-Fels, hält an
bis jenseits des Passes und bildet die Wasserscheide zwischen der Adda
ond dem Brembo^ überall steil N« fallend. Nächst den grünen Abände-
rungen dieses Schiefers waren uns jedoch , bei Forno , auch Trümmer
von Grfin-Porpbyr aufgefallen, von wahrem Verde antico, wie er in
ThBskana den Serpentin begleitet, und ich zw(»fle nicht* dass in dieser
Gegend auch grössere Massen von Serpentin sich wohl auffinden liesseo.
Auch hier bestätigt sich also das in Bündten^ im WalUs ^ in Piemont
und Toskana bewährte Gesetz, dass in der Umgebung des Serpentins
der Schiefer seinen krystallinischen Charakter verliert und nicht als
Glimhiersehiefer, sondern als Thonschiefer oder Flysch auftritt, so wie
auch die Dolomite, wo sie mit Serpentin in Berührung kommen, als ge-
wohnliehe Kalksteine oder als weisse, Talkerde-freie Marmore erscheinen.
So wie Eisen und Kupfer durch die Berührung mit Zink vor der Oxy-
dation geschützt werden, oder wie, noch allgemeiner, unter dem kataly-
tisehen Einflnss gewisser Stoffe in ihrer Umgebung Affinitäten hervor-
gerufen oder unterdrückt werden, die ohne diesen Einfluss den allgemei-
nen Gesetzen der Chemie gehorchen, so scheint auch im Grossen der
Serpentin die Metamorphose der Mergelschiefer und Kalksteine verhin-
dert zu haben. — Wir waren am sudlichen Abbang des r^ittita- Passes
kaum eine halbe Stunde abwärts gestiegeo, als schon das rothe und grüne
Konglomerat, in vertikid geschichtetea Massen, neben dem bisherigen
Schiefer aufstieg und, als allein herrschende Stein-Art, so weit das Auge
reichte, alle Gebirgszüge bildete. Eine halbe Tagreise, von Pagliari
bis oberhalb Piazza, ist man nur von diesen Gesteinen umgeben, die,
wie am Kärpfstoek in Olarus, auch untergeordnete Massen von rothem'
und grünem Thonschiefer, Feldstein-Schiefer, Grun-Porphyr und dioriti-
schero Mandelstein einschliessen. Granit und Gueiss, die unsere geolo-
gische^ Karten mit grosser Freigebigkeit über diese Gegenden ausbrei-
ten, fehlen ganz; denn bei Piazza wird das Konglomerat bedeckt von
Dolomit und Kalkstoin, die bereits der breiten sudliehen Kalk-Zone an-
gehören und Petrefakte enthalten, die sie als Jurakalksteine bezeichnen.
Auch der äussere Habitus der G«birgs- Formen, das flach sich fortschläu-
gelnde Thal , mit steilen Halden von Kalk-Trdmn>ern zu beiden Seitt* u
erioaert auffailend an die Tbäler unseres Berner Jura* Wir glaubten
454
nun bis Bergmmo nar Kalk xn scbcn; tlmr teilen In der Naii« von Ca-
merata erschieu ganz anerwartet eine neue BUdung , die ich bis jetxt
nicht zu deuten verstehe nnd mit keiner in benachbarten Gebirgen mir
bekannt gewordenen in Verbindung cu aetsen weiaa. £a iat ein rotber
und grüner Thonatein, aehr sah nnd nnregelroäaig apaltendf tbeila dent*
lieh geschichtet, theila in eckige Trnmmer zerfallen, die durch Kalkapath
verkittet sind. Diese SteinaH halt auf beiden Seiten dea Thaies io cige-
neu Gebirgs-Zugen mehre Stunden weit an bia an den Bädern von 8.
Pt'Ueyrino. Ihre Lagerunga - Verbaltniase gegen den Kalk werden bei
CamenUa durch eine dllnviale Bitdung verdeckt; aber an der aödlichen
Grense liegt auf dem Tbonstein aohwarzer Kalkatein, deaaen Lager durch
Mergel getrennt aiad, nach seinem Gesteins-Charakter an Liaa erinnernd.
Sofern dieser Thonstein ala ein Glied der normalen Forniationa-Folge
betrachtet werden darf, kann man nur an Keoper dc^nken und' daa Yer-
hältniaa zu den höheren Kalk» und Dolomit-Bildungen bliebe dann jeden-
falls noch auszumittelo ; da wir jedoch , aowohl gegen Osten als gegen
Westen , erst in grossen Entfernungen von Vai Brefnbana Glieder der
Trias-Gruppe linden , so wäre ich eher geneigt, den Thonstein für eiae
abnorme Bildung zu halten , deren Auftreten vielleicht mit den faat im
gleichen Streichen liegenden Porphyren von S&i-Tjfrol und Lugano in
Verbindung atehen mag. Von 8. Pettegrino bia zum Auatritt in die
Ebene flieast der Brembo nur durch Kalk nnd Dolomit, der zun Tbeil,
wie zwischen Zogno und Vbiaie, pittoreske Partie'n bildet, auch wohl
atark gewundene Schichten zeigt und an einzelnen Stellen, wie oberhalb
ZoffnOf voll Petrefakten ateckt, die aber ao feat mit dem Stein verwach-
sen Bind, dass ea uns nicht gelang, deutliche Stucke heraaaznncblagea.
Am sfidlichen Rand des Gebirges wird hier, wie bei Mendrhio im T«*«^
SM, der Kalk vom Tertür Gebirge durch eine achmale Zone von Ma-
cig n o mit Fucuaintrieatua getrennt, Bergamo aelbst steht auf Macigno
nnd unmittelbar vor aeinen Hügeln dehnt sich die Ebene der LambaräU
aus. Wir sahen jedoch in der Stadt Bausteine von Molssse, die von
Samico herstammen sollen. In Bergmmo halten wir daa Vergnügen,
nach getroifener Verabredung, noch einmal mit Hrn. v. Buch zuaammen-
zutreiTen, und die zuvorkommende Aufnahme, die wir bei tbeuern Freuo-
den fanden, machte uns den kurzen Aufenthalt in hohem Grade lehr-
reich und angenehm. — Um noch einmal die verachiedenen Bildungen
dieser Gebirge zu durchschneiden , wählten wir unsern Ruckweg durch
r. Seriano, V, Dezzo und V, Camonica. Der Macigno zeigt sieb such
sm Ausgang der F. Seriano^ dann aber folgt schwarzer Kalk, gleich
dem von Zogno, und Dolomit. Bei Ponte di Nozza verlasst man den
8eriot um über Clusone und den Pass von CesUone das Dezzo^Thtd so
erreichen. Die dünne bewaldete Hochfläche zwischen dem 8eHo uad
Ciusons ist besäet mit grossen Blöcken von rothem nnd grünem Kon-
glomerat, vereinzelt oder gruppenweise vereinigt; alle näheren Gebirge
bestehen jedoch aus Dolomit, und die Blöcke müssen daher als Findlioge
aua der oberen K. Serianu betrachtet werden. Granit- oder Gueisa-Blöcke
4S5
koiDmen auch hier iiMit vor. Der. bunte Thonsteia, wenn er ileli bie i^tr
easdehnt , muss wobl erst oberhalb P. di No%%a durchsetzen ; wir fan-
den ihn indrss auch im Dezzo-Thtil nicht , wofern nicht eine wenig;
mäcliti^e Anecfaörfung von rothem Mergel auf der Höhe des CasUone^
Joches dafür gelten soll. — In seinem äussern Charakter unterscheidet
sich das De%%0''Thal sehr von den westlichen Bergamasker-Thälern^
BO wie diese einen , wenn auch achmalen , doch flachen Thal-Boden zer^
gen, auf welchem stets neben dem Thal-Strome auch die Kunst-Straase
und in Erweiterungen Dörfer und Wiesen Raum finden, so ist jenes
Sclilucbt*artig tief eingesehnitten , der Fusapfad dorchzieht die steilen,
out Gebuar.h und Wald oder Stein-Schutt bedeckten Abhänge , und in
grosser Tiefe strömt der Wildbach in einem felsigen oder mit Trüm-
mern erfüllten Bette. Der Kalk hält Tbal-aufwärts an bis nach De%a60f
wo sich das bisherige Quer-Tbal mit dem Längen-Thal F. lit Sealve ver-
einigt. Hier grenzt derselbe an das bunte Konglomerat der oberen V.
Brembana^ und bia auf den Paas, der ans dem Scaive-Thüi nach K. Ca-
mouiea führt, besteht die südliche Thal-Seite ans Kalk, die nördliche au«
Konglomerat. Alle« ist hier mit Bergbau beschäftigt. Schon in dem
tief im Thal- Grunde liegenden Dez%o fanden wir ausgedehnte Hütten-
werke znr Auflockerung und Rostong der in der Umhegend gewonnenen
£i8en-£rse ; vorzüglich aber ist SckÜpmrio in dem Hoch-Thal . F. dt
Scalve ausachliesslich ein Bergwerks-Ort , der an KlausthtU oder Frei*
berg erinnert, und auch die amtlichen Gebäude zeugen von dem Alter
und der Wichtigkeit des hieaigen Bergbaues. Das Erz ist ein schönes
Spateisen , das auf der rechten Thal-Seite untergeordnete Lager in den,
obersten Massen des rothen Konglomerats bildet ; zugleich kommen Gänge
ubd Nester von Eisenglanz vor, auf welche ebenfalls gebaut wird. Es
ist jedoch das Erz nicht auf das Konglomerat ausschliesslich beschränkt;
wir fanden auch Gruben und aufbereitete Spath-Eisen auf der Nordseite
des Veniaa-Passes 9 und die lombardische Karte bezeichnet eine Menge
von Eisen-Gruben längs der ganzen Erstreckung des Wasser- Theiiers
zwischen der Adäa und den Bergamasker Strömen. — Der Weg aus
Scalve nach Camomca führt durch den grossentheils bewaldeten Thal-
grood nach dev^ schönen Weide-Boden der CampoUi''Aip ^ dann wendet
man sich nördlich nach einem wenig hohen Joche , das die Haupt-Kette
übersteigt, und gelangt nun durch das Paisco-Thal abwärts in das grosse
Meridian-Thal der F. Camomca. Die Mächtigkeit und Breilen-Auadeh-
nang des Konglomerats ist hier bedeutend kleiner, als im Ven%na'Pa8$»
Die CampoU'Alp sitzt noch auf Kalk -Boden; im Ansteigen nach dem
Pasfte folgt Rauchwacke, und erst auf dem Passe selbst und jenseits das
Konglomerat. So wie man aber nach den obersten Zuflüssen des PaUco-
Baches hinabsteigt, tritt unter dem Konglomerat Glimmerschiefer hervor,
und weiter nördlich sieht man dasselbe nur noch die obersten Kuppen
der einzelnen Glimmerschiefer-Betten bilden. Ein Profil dieser G«birge
^eigt folgende Verbältaias« :
456
r. tH Seaive.
M. Venßfoeoio, V, d% SeHit»,
Kalkstein.
Ranch- Konglomerat,
wacke.
Glimmerschi^er.
Ob das Konglomerat auch aof die Ost-Seite des O0UO nbersetse,
wurde uns nicht bekannt. Wie viele der grossen alpinischen Qoer-
Thäler, scheint auch die V, Camomca wesentliche Differenzen io der
geologischen Beschaffenheit ihrer beiden Thal-Seiten darzubieten, and ein
ganzliches Abschneiden des bereits sehr geschmälerten Konglomerats
köunte daher nicht eben befremden.
Nachdem wir das Haupt-Thal erreicht hatten , verfolgten wir aber
Edolo den Ogii« aufwärts bis zu seinen Quellen bei Ponie iK Legnoy
überstiegen dann den Jff. TmuU^ durchzogen die F. lü Sole bis Mtde^
wandten uns dann wieder nördlich nach den Bädern von Rabbi y tiber-
stiegen einen zweiten Pass nach 8, Gertrud im UUenthai und folgten
diesem bis an seine Ausmändung ins Etsch-Thai, das uns in Meran
einen angenehmen Ruhepunkt darbot. *- Das Oglio^Tkal ist bis oberhalb
Edolo j so viel seine unteren, freilich meist bewachsenen Thal-Gehange
urtbeilen lassen , in Glimmerschiefer eingeschnitten Alle Meilensteine
der schönen Haupt-Strasse bestehen aber, bereits vom Paisco-Thale an,
aus einem sehr ausgezeichneten Granit mit weissem Feldspath , stark
glänzendem schwarzem Glimmer in meist deutlichen H^xagonen aas-
krystalliairt , und schwarzer Hornblende, der Feldspath mit Quarz ver-
wachsen ohne Neigung zu Porphyr-artiger Ausscheidung. Bei Hmo,
eine Stunde vor Edolo ^ hat der Wildbach des östlichen Rabbia^TkaieM
den ganzen Thal-Boden mit Blöcken dieses Hornblende-Granits bedeckt,
und man kann nicht zweifeln , dass diese Steinart zunächst östlich von
Rino und Sonico anstehen müsse. Auch im oberen OffliO'Thalj auf der
Hochfläche des Tonal und in V. di Sole bestehen die. meisten Blöcke,
die von den sudlichen Hoch-Gebirgen der hariS'GleUcher herstammen,
aus demselben Granit, welcher offenbar die Haupt-Masse dieser Gebirge
bilden moss. Wir finden daher hier wieder eine Granit-Insel ähnlich
und von ungefähr gleicher Ausdehnung wie diejenige jles Boiuib-Granits,
und wie diese zu einem hohen Gletscher-Gebiet aufgeworfen oder in
auffallend zackige und ruinenförmige Kämme auslaufend. Zwischen bei-
den Massen, aber an der Oberfläche wenigstens von beiden getrennt,
erhebt sich noch eine dritte Insel von Granit-Syenit, die man zwischen
Bormio und Tirano bei BoUadore durchschneidet. Die Herabrollungen
und Strom-Geschiebe der nördlichen Grebirge, von Edolo über den Tonol
bis MM besteben nämlich vorherrschend aus schwarzem Glimmerschiefer
— A v-t'nblende-Gestein, und in dieser gauzen Erstreckuog sind denselben
457
auch Tramnier von weinsem Marmor beigemengt, den man in den meisten
Dörfern auch zu Grabsteinen und Versierongen der' Kirchen verarbeitet
siebt. Es srbeint daher swischen der Granit-Insel von Bolladore und
derjenigen der Laris-QletBCher eine Zone von Hornblende-Gestein, Kalk-
fiteio und krystallinischen Schiefern durchzusetzen, die wir den Schiefer-
und Kaikstein-Zonen vergleichen können, durch welche in der Regel die
krystallinischen Central-Massen der nördlichen Alpen getrennt werden,
der Zone, die zwischen der Finsteraarhorn- und der Croffftarii-Masse aus
dem OherwaUis über die Furca und Oberaip nach dem Vorderrhein
fortstreicht, oder derjenigen, die sudlich vom OaUhard über die Nufenen
und durch F. Canaria zieht. Auffallen muss aber auch hier wieder
die Stellung der Bergamasker Konglomerate zu den IrartVGraniten ; beide
Massen liegen genau in derselben Streichungs-Linie, so dass die eine
die Verlängerung der andern zu seyn scheint, und diese sudliche Granit-
Syenit-Masse , obgleich von den Protogyn-Gneissen des Montblanc und
Ootthard sehr verschieden , zeigt also doch in dieser Beziehung aller-
dings eine nicht zu übersehende Analogie mit jenen nördlichen Central-
Massen.
Die Reise durch Rabbi und das TJUen-ndl sollte uns die Frage entr
scheiden, ob wirklich auch hier, wie in der grosseren Ausdehnung des
Alpeo-Sy8tems, die nordliche Kalk-Zone von der südlichen durch krystal-
linische Gesteine getrennt werde , oder ob vielleicht der schmale Zvri-
schenraum, der den Kalkstein des Örtles und der Graubündtner-Gebirge
von demjenigen der Mendola gegenüber Bolzen scheidet, von Gesteinen
eingenommen werde, die man den neptunischen beizahlen könne. Diese
letzte Termutbung nun ist keineswegs bestätigt worden; es besteht zwar
die linke Thal -Seite sowohl im oberen T. dt Sole als im Ülten-Thal
vorherrschend aus Hornblende-Gesteinen , die wir ja so häufig in den
Alpen mit Kalkstein vereinigt finden , und auch untergeordnete Lager
von weissem Marmor fehlen in keinem der beiden Thäler ; aber das Quer-
Thal von Rabbi durchschneidet doch allerdings wahre Gneiss-Massen,
auf dem Pass nach dem Ulien-^Thal ist ebenfalls der Gneiss die herr-
schende Steinart, die Wildbäche bringen in Rabbi und bei S» Gertrud
von den nördlichen Hochgebirgen nur Gneiss-artige Gesteine 5 und auch
im Martel'Thale und auf dem Pass über die ZufaUferner hat Graf v.
ICeysebling den Kalk nur in untergeordneten Lagern, als vorherrschen-
des Gestein aber Glimmerschiefer gefunden.
Doch mein Brief dehnt sich über alle Gebühr ans, und gewiss dan-
ken Sie es mir, wenn ich auch Ihnen in Meran einige Ruhe gönne. In
einem späteren Briefe will ich Ihnen auch über unseren kurzen Ausflug
nach Fassa und über die Reise durch das nördliche Tyrol und das
Allgäu berichten, wenn nicht vielleicht Freund Escher inzwischen diese
Pflicht erfüllt. Über Fassa haben wir im verflossenen Jahre sehr werth-
volle Nachrichten durch Hra. Klipstein erhalten , deren baldige Fort-
setzung sehr zu wünschen ist. Mit Klipsteins Deutung der Verhältnisse
zwischen dem rotbeu Granit und dem Melapbyr an der Costa di Ballon
458
könote ich mich iiideis nicht einventaDdeff erklireo ; die Adern, die der
Granit im Melapbyr bildet, sind zu sart, als daaa sie je isolirt g;estanden
babeo iLÖaoten und erst später vom Melapbyr unihällt worden waren;
eber möchten wohl Granit, Syenit, Melapbyr u. a. Stein-Arten dicics
Gebirges gleichzeitig entstandene Modifikationen derselben Masse sejs.
B. Studsr.
Mittheilungen an Professor Bronn gerichtet.
Madridy 9. März 1844.
In meinem letzten Briefe {iSdSf S. 787 , Z. 10 d. Jb.) muas statt
„Pferde'* „Esel*' gesetzt werden. -> Seit ich diesen Brief gesehriebeu,
ist man auch in der Grube de las animas auf den reichen Theil dei
Ganges gekommen und gewinnt jetzt täglich so viel Erz, als auf den 5
andern (im Jahre 1843 hat man 229,090 Mark Silber kupellirt). Mau
ist mit dem Bau seitdem um 120' nach N. vorgerückt. Die anderen 5 Gro-
ben werden mit der Teufe immer reicher.
Die Idee der Miueral-Metamorpbosen [vgl. Jahrb. 1844f 184J
beschäftigt mich seit langer Zeit. Ich finde, dass Schwefel-Verbinduoiceo
die ersten Zustände fast aller Metalloide gewesen sind* Zu RuhUnkt
verliert der Kupferkies durch allmähliche Auslaugung seinen ganzes
Kopfer-Gehalt und wird dann zu eiuem Eisonoxyd. Zu San Juan £A\r
corax verwandelt sich die Blende in kohlensaures Zink, wie man sehr
deutlich sehen kann, iudem es Stucke gibt, die man für Karbonat hallea
würde, aber im Innern für Blende erkennt, deren Übergang so allmäb-
lieh ist, dass man keine Grenze angeben kann. Dieselbe Erscheinnsg
bemerkt man bei'm* Antimon-Oxyd von Monte-rey und Carabajosaf in
welches das Schwefel-Metali ganz aiiioähllch übergeht, wie man an eini-
gen Stücken in Hrn. db Parga's Sammlung wahrnimmt.
Ich habe im Bulletin geologigue gelesen, dass Hr. v. Bdgh den Tod
der Glazial-Theorie ankündigt; ich erinnerte mich dabei an die Reibuogi-
Flächen von Almaden und Guadalcanal^ wo man sie am häufigsten siebt.
Das herscbende Gestein ist von fast senkrecht geschichtetem Cblorit-
schiefer , der von grossen Quarz - und Baryt-Gängen durchsetzt wird,
von denen einige Silber-haltige Erze führen : hier sieht man überall, ii>
Innern der Gruben wie an der Oberfläcbe,^ solche Reibangs-Fläcben, die
unsere Bergleute „Lisos" nennen. Man findet sieaacb an den grossen
Geschieben, welche die Bäche fortführen.
Hiebei will ich auch die bei uns allgemein verbreitete Meinung be-
richtigen, als ob die Spitzen der Sierra nevada mit ewigem Schnee be-
deckt seyen. Letzten August bestiegen einige Ingenieurs den Pic de«
Mulhazen und meiselten auf dessen höchsten Pia^au, das sie gaos vaP
450
SdiDf e befreit fondeo, ihre Nmnen in Fe laro von Gllmaieriichirfer ein. Ret-
Aende Beobachter Mbea dio^'err» nevüda i^ewöbnlich von den Spaziergän-
gen deji Oeml m Gramada am, welches nördlich davon liegt; sie erblicken
daher von hier aus den nfirdlicben Abhang (den wir »»Unbria" nennen)^
wo allerdingo an einigen gegen Sonne und Südwind geachutzten Stellen
(„Ventiqueros'O der Schnee bcatfindtg liegen bleibt. Von Süden her sieht
man aber im Sommer dorchans keinen Schnee datelbst. Solohe Stellen
mit bleibendem •Schnee gibt es im Okmdarrmma einige in 1500« Höhe,
nicht weit vom Eseuriall Eine davon gehört dem Herzog von Inpamtaoo,
welcher durch den Verkauf des Scbnee's su Bereitunn^ von Drfriscbi»-
geo im Sommer eine gewisae Einnahme bezieht. ^
J. EzaUERRA.
Bannover, 27. April 1844.
Hiebet sende ich Ihnen einige Versteinerungen ans nnaeren tertiären
Fond -Gruben von Walle ^ Lüneburg und Bonerdwffen im Lünebwrfi'
tehen und vom LutUrberge bei Münden.
Ans Lüneburg hoffe ich Ihnen demnschst einige grössere Stficke
«enden ca können; gute Stocke kernen froher etwss häufiger vor^ sind
jetzt aber selten. Die Thon-Chrube ist dleeelbe , deren Leibnitz ef-
wähot und von der Sie schon Haifisch-Zfihne besitzen werden [auch
Dental ium Badense v. Hau., wie bei fFteit].
Die Thon-Grube von Wälle liegt zwischen Celle und Harburg,
nahe bei Bergen y wenig entfernt von der Cbaossee. Das Lager war
ziemlich regelmasig gelagert und fährte in einer oberen Schichte Gyps-
KryRtalle.
Die Anzahl der Arten ist nur gering, aber auch die Beschaffenheit nur
schlecht, weil der Eisenkies sehr leicht verwittert, so dsss sie immer
weniger und unansehnlicher werden. Der Betrieb in der Tiefe ist ein-
gestellt 9 weil die grösseren Baue in Celle aufgehört haben ; desshalb
wird auf bessere Exemplare von dort wohl nicht zu rechnen seyn.
[EinSerpula- oder Vermetns- Stuck, eine Turbinolis , Ptjchina
sehr ähnlich Pt. biplicata Pbill,, Nucula Desbayesiana Ducha«
TSL, Pleurotoma ? capillaris Br., PI. turbida Lk., Natica,
Cassidaria n. $pJ].
Peuerschützenpostel liegt etwa 2 Stunden östlieber an der Werge,
In einer Mergel-Grube haben sich such kleine Fragmente ete« von Kreide-
Versteinerungen gefunden [Den tali um- Spitze].
Bei Walerode und in der Umgegend bei Honerdingen acbeint eis
ähnliches Lager sIh bei WäUe vorzukommen. Ausser den Ihnen von dort
gesandten Stocken [Wirbel- und Scbädel-Knochen von Fischen, ein
schöner K a r po I i t b] besitze ich ein Fragment einer S a u r i e r-Kinnlade mit
eiuem Zahne. '
Am Deu^r unweit Bredenbeck ist beim Betriebe eines kleinen
460
Stollens filr eineii Steinbruch im Haetingt-Sandeteitt ein aebwadieB La^r
von äbnlicbem Tbooe getroffen, aus welcbem icb aber nur einen Hai-
fiach-Zähn und eine Nucnla, wie die von Celle^ erbalten bebe.
Daas bei WaUemMn bei Lauenstem ein macbtigea Braunkoblen-Lager
10 Betrieb genommen worden iat , beben Sie vielleicht schon erfabreo.
Verateiaernngen habe icb von dort noch nicht.
Die Versteinerungen von Lutierherg bei Münden sind grosstentbeils
sehr verwittert : Dentalien , Venoa etc. , auch Fragmente von Rippen
[Serpula n. <p., von Form der Spirorben]. Vielleicbt erbalte ich spater
etwas Brauchbares.
JUGLER.
Madrid, 20. April 1844.
Am 1. Mai beginnt die Erscheinung eines Boietin de Minas, wovon
ein Theil nur ffir die Bergleute, ein anderer jedoch ein allgemeines In-
terease heben wird. Icb werde ebenfalls daran mitarbeiten, aobald eine
andere kleine Druckschrift beendet seyn wird, welche in der Druckerei
Aufenthalt findet, weil hier die Wuth zu schreiben, besonders unter des
Poeten, so sehr gestiegen ist, dass die Druckereien übermäaig su tboo
haben . • . Man bat mich zum Inepecior genernl befördert . . .
J« EzaUERRA.
Neue Literatur.
A. Bficher.
1841.
L. Bbllardi: DMription des CaneeUaires fossiles des terrtAns ter-
Uaires du Piemont (Extrait des Jttem. d, VAcad. d. sdene* de Turin^
b 9 Hl 9 , , . , 42 pp,y 4 pLf Turin. [Vom 'Verfasfler; — wird
auch einzelo verkauft.]
1843.
W. FvcHs, G. HALTMfiTERy pR. LsTDOLT ood 6. RSsler: Friedrich
MoHs und sein Wirken in wissenschaftlicher Hinsicht, ein biog;raphi-
scher Versuch , entworfen zur Enthfillungs-Feier seines Monuments
im Johanneuma-Gtirien zu Oräiz, Wien 8^ [1 fl. 12 kr.].
Hurchison: (Geologische Karte von England und Wales, pubtizirt unter
den Auspieien der Gesellschaft zu Verbreitung^ nützlicher Kennt-
nisse, 1843.)
EoG. Sismorda: Memoria geo^zoologiea sugli Eehinidi fossili del CoU"
tado di NiTSza, 71 pp.y 9 tav,, 4^, Torino. [Vom Verfasser.]
1844.
D. Tu. Ansted: Oeology: introductory ^ descripUve and pracUeal, with
numeroMS Ülustrations, comprising diagrams, fossUs and geological
localitieSy London, 8^, Part. I [soll 8 monatliche solcher Hefte voo
8 Bogen, das Heft zu 5 Sbill. geben].
A. d^Orbioiit: Paleontologie Frangaise; Terrains cretaees [Jahrb. 1844^
60], Hvr. Lxxi'-Lxxvi, conten.: Tome III, 1—96, pl, :i71-'994.
Paleontologie FranQaise : Terrains jurassiques [Jahrb. 184^, 60],
Wer. xvii—xix, cont Tome /, 193—224, pl. 65—76.
Hbrm. ¥. Meter und Th. Flieningea: Beiträge zur Paläontologie Würi-
tembergs, euthalteud die fossilen Wirbelthier-Reste aus den Trias-
402
Gebilden , mit besonderer Rfieiieieht auf die LnbyrinlbodoDten des
Keupers ; StuUffmrt^ 132 SS., IS litb. TT. in gr. A\
Dr. C. ScHHio : tBescbreibnog der vorsugiicben teebniseb-breacbbsreo
Gebirgs-Gesteine, fdr Baa-Bellissene und Bergleute. 84 SS. 8® MunOie».
[48 l[rj
B. Zeitschriften.
1) VlHitiiuty 1* seet: Sciences »mthSmatiques, php$iqu€i
et naiureUes, Parie 4^ [Jahrb. 1844^ 196].
XI« annie^ 1848, Dec. 14—28; no. ^M— Jt^» p. 425—456.
BrUiseke Naturforscher-Versammlung sa Cork^ 1849,
R^ I. MuRcuisoif : über das Perm'scke System in Anwendung snf
DeuUchland, mit Beobscbtiingen über gleichzeitige Ablagerungen
In andem Gegenden, um zu zeigen, dass das Rothe Todtliegende,
der Kupferschiefer, Zecfastein und untre Theil des Bnnt-SandsteiDS
eine natürliche Gruppe als oberste Glieder der paläozoischen Ge-
steine bilden: 433.
Hopkins: über die Ursache der Bewegung der Gletscher: 433^-434.
Sabine : dessgl. : 434.
Kommissions-Bericht über die Erdbeben in Sehottland: 434.
Jbnkins: Entdeckung einer indigblauen Erde in Indien: 436.
Lbtmerib: über das Jura-Gebilde des ilufttf-Depts. (Akad. 18. Dee.)^438.
Ehrbnbbro : Verbreitung der Infusorien in Afrikn (BerUn, Akad. 1849$
Mai) > 440.
De CoixBcnfo: über das Sekundär-Gebirga an der Südaaite der Ä^en
(Akad. 26. Dez.) > 446.
Fodanst: einige chemische und KrystalUsations-Erscbeinangen beiGebirgs-
arten und Gängen iSoe. philom. Des. 16) >• 447--449.
Shbpard: phosphorsaurer Kalk in Meteorsteinen (Siixih* Joiirn.) ^ 455.
R. Owbn: fünf ausgestorbene Dinornia- Arten NeHBeeisnde ^ 456.
XH* annee, 1844, Janv. 3 — Avril 17, no. S9S—538, p. 1-140.
HoMBLOif: über das südliche Polar-Land und -Eis (Akad. Jan. 2): 1.
Damour: Detonation durch mechanische Theilung ein. ObsidianS(das.): 1—2.
A. BROtfoifiART und Dufr^noy: Kommissions-Bericht über Rocet's Sto*
dien über die Vulkane der Auvergne: 29-*31.
Gasparin; Ansehwelinngen der Rhone: 31.
Zinnober-Lagerstätte im Golfe ¥on ia Spezxia: 36.
Koprolithen im Pariser Grobkalk: 36.
Giraroin und Bioard: Analyse des Guano: 36.
RozBT und Hassard: wahrscheinliche Ursachen der Ünregelmäsigkeit der
Erd-Oberfläche , der Abweichungen der Scheitel- Linie , des Pendel-
Schwunges nnd der Barometer-Höhe am Meeres-Spiegel: 37—38 ood
76—78.
403
Meteorologitebe Beobaebtoof^en ca Oenf, mn grossen Bernharä und zu
Paris von Aag;att bis Dezemb. 1843: 44—46.
Aihb: ober den Hfibenwecbsel des MHtelmeeresi 46 — 47,
Erdbeben In W.-Prankreich am 22. Dez. 1843.
ßriiische Grelehrten-Versaninilang^ zu Cork Im August 1843.
TowifsBHD: Mineralien um Cork: 57.
WiLUAMs: über Granit u. a. vulkaniscbe Felsarten der Insel Lunäy: 58,
C. W. Pbacm: Fisch- u. a. Reste im Killas von CornwaU: 58.
C. Y. Hatnes: Kalk-Schichten im Thale yonCorki 58.
R. Griffith: Devon-Sandstein und Silur-Bezirke in Irland*, 58.
Murchison: die neuesten Beobachtungen \m MitUlrheinisch, Becken: 48.
Erdbeben in Savoyen: 59.
Platin In den Gold-Gruben Bomeo*s: 59.
Titan-Metall-Krystalle zn Plymoulh: 60.
Verschütteter Wald in den Kohlen-Werken von Parkfielä in Englanäi 60.
Vogel-Fährten im rotben Sandsteine Coiitmbia''s: 60.
Brandt: fossile Knochen Im Russischen Reiche; 66—67 iPsiershnrger
Akad. 1843, Sept.).
BriUstihe Assoziation <Fortsetz*).
Carpeuter : mikroskopische Struktur der Koochyll^n : 67-"68.
ÖBSoa: über erratische Blöcke: ^ 76.
Boussingadlt: fossiles Harz von Qiron in Neu-Qramadai 80.
Nott: ober JSrd-Maguctismus : 87.
Erdbeben in Vandiemens-Land : 88.
Mineral- Ausbeute in Algerien: 88. '
Salz-Quellen aus Granit zu Bt^a, Provinz Pamphtnai 88.
Pbrrby: Erdbeben von 1843: 89—90.
Levort: Wasser des artesischen Brunnens von Orenellei 91.
Miodendorff: Klima Sibiriens (Peter sb, Akad.): 93.
BrUische Versammlung zu Cork 1843«
Kifox: Regen-Menge u. Wind-Richtung in iaW^-lrland und Sugblk: 93.
Fluth in Britannien: 93.
Portlogk: Geologie der Insel Korfui 94.
L. Beahish : anscheinende Abnahme des Wassers im Baliischen Meere
und die Hebung Skandinaviens (und Diskussionen): 94—95.
Jbnnings: geologische Erscheinungen um Cork: 95.
Griffitu : Sand-Schicht mit See-Koocbylien lebender Arten auf einen
Granit-Hügel an der Küste der Grafschaft Mayo: 95—96.
Wilmot: Leuchtender Strich des Meeres: 96.
BoussiHGADLT Und Lewy: Zusammensetzung der atmosphäriscbeo Luft
um Paris und Montmorency (Par. Akad.): 97—98.
SB GoLLEGNo: Über Diluvial-Gebilde und Irrblöcke am Süd- Abhänge der
Alpen: 107—108.
Pbrrbv: verglichene Regen-Menge zu verschiedenen Zeiten um DQon: 109.
Caldbcott: Temperatur-Messungen in verschiedeneu £rd-Tiefeo 1S4B
und 1843: 109.
404
Lambottb: Abhandlung Ober die Feaer - Gesteine im ÜberpuigekaUe
Belgiens: 110.
R. Owen: fossile Herbivoren OroiibrUameM (VerasnoUang au Cork
1843): 110—111.
Lauont: Beobachtungen über £vd- Magnetismus : 111.
Lyell: verschüttete Wälder in Neu-SohotUand, N.^Amerikax 112.
Pedroni: fossile Fläche des Oirande-Üpts.: 115—119.
Owen: fossile Palmen in Indiana: 120. •
Ehrembero: neue Beobachtungen über die geologische Wichtigkeit mikro-
skopischer Thiercben aua dem Marmor-Meere und den Fluas-Möodon
gen der N.-Kuste Deutschlands und Beigiens (BerL Akad. 1843,
Nov. 16, 27): 127—128.
Ein 16' langer Elepbanten-Zabn su Barnstaple in Devwshire: 132.
Bailey: neuea Infusorien-Lager su Petersburg in Virginien n. a.: 140.
2) The London^ Edinburgh and Dublin Philosophical Maga-
zine an^ Journal of Science y London 8^ [Jahrb. 1844^ 63].
1843^ Sept. — Dec. ; XX/F, in— vi, no. iöl—löd, p. 161-480.
Zur Geologie und Paläontologie N,'Amerika^s , nach verschiedenen der
geologischen Sozietät gemachten Mittheilungen.
D. D. Owen: Geologie der westlichen Staaten N, -- Amerika^ s: 180—183.
Ch. Lyell: über Sand-Hagel, gehobene Gestade, binneniandische Klip-
pen und Block-Formationen der Kanadischen See'n und des St.
Lorenz-Thaies: 183—186.
G. A. Mantell: Notitz aber eine Reihe von Exemplaren von Ornithoidich-
niten oder Vogel-Fährten des Neurothen-Sandsteins von Comee-
iicui: 186»
W. C» Redfibld: neu-entdeekte Ichthyolithen im Nenrothen-Sandstein
von New-Jersey >► 186—187 [Collectan. I, 46].
Ch. Lyell: Tertiär-Schichten der Insel Martha's-Vineyard in Massa-
chussetts: 187—189.
J. Hamilton Cooper: fossile Knochen bei Grabung des Neubraun-
schweig 'K Anales in Georgien entdeckt: 189—190.
Ch. Lybll: über die geologische Stellung des Mastodon gigaDteom
und seiner Gefährten am Big-bonelick in Kentucky n. s. 0. in |
den Vereinten Staaten und Canada: 190—193 [Jahrb. 1848^ 857]. |
Gleichzeitigkeit des Megatherium mit Msmmuth, Maatodon^ Pferd etc.
auch in Nord-Amerika: 193—194.
W. Brown: über Sturme in tropischen Breiten: 206—216 und 276—281.
Proceedings of the Geological Society of London, 1849, Mai 4—18.
Iok: einige oberflächliche Ablagerungen bei Birmingham: 300—301.
H. E. Strickland: Nachschrift zur Abhandlung über das Vorkommen
des Bristoler Bone-Bed in der Nähe von Tewkesbury (Jahrbuch
1848, 855): 301—302.
405 .
IL EvBum; hol» Tenparatat d. anellen in d. Nah« v. Deihi: 30S— 304.
Ch. Lybix: TerliAr-Formationen und ihre VarbindaDg; mit dar Kreide,
' in VitgImUm n. a. Tbeilen der Verengen Staatenx 304—311.
R, I. Murchisom, E. db Vernsvil und A. ▼. KETaBKuao: caologiache
Straktor dea Urai-Gebirges : 311 O Jahrb. 1844, 81].
Palladiam-GewioDung aus Gold-Sand in BragÜien: 398.
ProceedUigt af ihe Geoiogical Societg of London (f849, Jon! 1—29).
R. Yf, Fox: einige Versuche über die elektrischen Ströme in Pennance.
Mine bei Falmouth: 467—459 [> Jebrb. IS-J^, 366].
W. HosRiNs: über Emporbebung und Eotblösanng daa ;80e'ii-Basirkea
in Cumberland nnd WeBtmoreiand: 459 [> Jahrb. 1843, 734].
W« £. Looan: über ^aa Zugefrieren des Lorenz^Stromes , über einen
Erd-Fall in jugendlichen Ablagerungen seinea Thalea und über
See-Konchylien in diesen letzten sowohl als am Berge Ton JUont-
reai: 459—464.
Gjunt: Bau und Geschichte der Mastodon-artigen Thiere in N.'Ame»
rikai 464—465 [^ Bronn's Collectaucen 43],
T. A. B. Spratt: Notitzen zur Geologie der Insel Rhodus: 465«
A« Nasmyth: feinre Struktur der Backenzähne erloschener Mastodon-
artiger Thiere : 468—472 [Br. Collect. 44].
Ebblhbn: Zuaammensetznng der Pechblende (Ann, cMm. >»}: 475—477.
n des Wolframa (dessgl. »: 477.
3) The Annale and Magazine of Natural Hietory^ Londons^
[Jahrb. 1844, 198].
1844, Jan. — Mai; no. 91—95; jptU, i^-v, p. 1—408, pl. i— vn.
S. V. Wood: beschreibender Katalog der Crag-Zoophyten : 10*— 21.
M. Edwards: ein fossiles Crustaccum aus der Isopoden-Ordnung in der
BriUsehen Wealden-Formation, entdeckt durch F. B.Brodie: 110—111.
Proceedingg oftke Oeologieal Society of London, 1848, Apr. 5 —Juni 7.
Al. Robertson: Notitz über Schicht'en mit Sosswasser-Fossilien im
oolitbischen Kohlen-Feld in Brora, Sutheriandehire: 146.
R. I. MüROHisorr: dessgl. nnd über die Englischen Äquivalente dea
Neocomlen-Systems: 147—148.
Cm. Lteix: über aufrechte Fossil-Stämme in verschiedenen Höhen der
Kohlen-Schichten von Cumberland in Neu Schottland; 148—151«
Ph. Gret EoEitTON: über einige neue Ganoiden-Fische : 151—152.
W. Bctcklamd: über Ichthyopfttolithen [?] od. versteiote Flossen- Spnren
sich bewegender Fische auf Sandstein der Kohlen-Formation: 152.
C. T. Kays : Beobachtungen über gewisse Fossilien-führende Schichten '
im südlichen Indien: 152—154.
T. Anstsd: über das «oologische Verhalten der Kreida-Fenerateine nnd
die wabrscbein liehe Ursache von Fenerstein-Schichten in Wechacl-
lagernng mit den obern Kreide-Scbichtan : 241—248.
Jahrgang 1844. 30
466
Smbddsn VjstBMKt fostile PAmsco im Smcblete vod AfrMre\
«83— »2, Tf. V.
FoRBBs: ober die Aufliellungen der Geologie doreb asIenDeerisebe
UotereacbiiDgea : 310-^311.
3) Bulletin of the Proceedings of the Sational Imtitution
for the Promotion of Science^ Waahington 8®,
FirH Bulletin: 1841 Afareb; Heeonä BuUeUnz 184M^ Mareb,
p. 1—220, pl. I— V.
T. A. Conrad : Beobachtungeo über einen Tbeil der Atlantischen Ter-
tiär-Gegend mit Beschreibung neuer Arten organischer Reste:
171—194, Tf. I, II.
R. Hahlan: Beschreibung einer von Marcob gefundenen, erloschenen
Delphin - Art, D. Calvertensis H. , aus mittel- tertiären Schichten
Marylands 'y 196--196, Tf. ni-v [> Jahrb. 1843^ 238].
S. Webber: geologische Umrisse des Connecticut^Thales zu Charles-
town, New-Bampshire und Bemerkungen über einige in den dort
zerstreuten Scbiefer-Blöcken gefundene Krystalle: 197 — 200.
4) MiLNE Edwards, Ad. Brononiart et Gitillemin: Annales des
iiences naturelles, Zoologie, Paris 8^.
6, X. annde, 1848 ^ Janv. — Jani; b, XIX , i— ti, p. 1—322,
pl. I— xn.
R. Owen: Beschreibung des Skelettes eines fossilen Riesen-Faulthiers,
Mylodon robustus [vgl. Collectaneen 1843, 28] >> 221—263.
A. d^Orbigny: altgemeine Betrachtungen über die Paläontologie Sud-
Amerika'* im Vergleiche mit der Europäischen (aus des Vfs. Reise):
263-274.
b, X, mmSSf 1848 9 MW. ~ Dee., d, XX y i^n, p* 1—376,
pl. I— ^x.
A. d'Orbigbt: Betrachtungen über die Gesammtbeit der Gasteropoden
in den Kreide-Gebirgen: 26—54 (aus dessen Paleont, Prang»).
M. DE Serres: Bemerkungen über die grossen fossilen Austern der
Tertiär-Gebilde am Rande des Mittelmeers: 142—168, pl. u—m.
Milnb-Edwards: Note über zwei fossile Krustazeen aas der Isopodeo-
Ordnung: 326—329.
467
6) J. Fr. lu BAvmuami Stadien d«a eötUngen^teken ?«f eint
bergmannifielier Frennde, GöUingenS^ [vgl. Jahrb. i849i 847]
enthalten in
1844^ r, II, S, 105—220.
W. DmiKBR: über den NorddeuUekem aog. WUdcrthon nnd deaaen Ver-
steineroogen : 105 — 185.
W. Beijsl: Uoteranchungen über die chemische Zuaammenaetiong alter
Muosen und über Umanderungeo, welche die Beatandtheile und der
Aggregat-Znataod von Münzen erleiden : 186—214.
J. Fr. L. HAOsMAifii: aber KryatalUsation und StralUnr dea Zinkoxyda:
216— 220.
7) Erdmaru nnd Marchand: Jonrnal fnr pral^tiacbe Chemie,
Len^g 8« [Jahrb. 1844, 195].
1843, No. 17-i4', XXX, 1-8, S. 1—516.
W. J. CeoK: über das PalladioBi, nciaa Grelrinnnag, LeghrnngeA «• a. w.
20—23.
d'Ahoür: nene Analyaen dea Cymophanla TOn B^ddam ^ 35—36.
R. Hbrihanh: über die Zilaanimenaetzung de« Cerits: 193—197.
Lbwt: Znaammenaetsang der atmoaphäriaehen Lnft: 207—224.
FoRCHHAsniBR: Unterauiduingen über verschiedene Islandische nnd Far5i«
ache Mineralien, nebat allgemeinen Beobachtungen aber die chemiacb»
geognoatiachen Verhältnisse Isiands nnd der Faröer: 385—400.
— — eheaiaebe Znaannenaationg dea Tepaaea: 400-^-403«
Ebelmen: „ n jy WoU^nw: 404^407.
n „ , der Peehbiende: 407--414«
f. Korbll: Spadail, ein neaea Mineral, nnd Wollostaadt voo Capo di
bavet 467—471.
— — l>ttntea Aolaofan «iniger Erae dnreh den galvaniacbea Slroms
471—472.
— — Diallage von Qronmre bei SiMbmrpx 47S--474.
V. Voobl: grnne Farbe dea Serptntina: 474—47^.
30»
A n s z ä g e.
A. Mineralogie, Krybtallographie, Mineralchemie.
^ ■ •
" RotAiJOi! Zerlegnng des Distbeng vom iSII. Botthard (foi'
«BNDORFF Ann. d. Pbys. LVIU, 160 und 161):
BJeselerde • • 86,6?
Tbonerde • • .86)11
: EiseDOxyd . . . 1,19
NoRDBifSKi&u» und .KoMOirtor : Be»ebreti>ang and Analyse du
Xe o o I i t b s iAdu suc. MSumL Fmmicae ; J, ST9), Sehr grob^, der Länge
nscb zosaumeDg^ewaebseoe, priftinsliacbe Krystalle; waaserhell, auchgra«,
tbeils zum. Gelben sieb neigend; Brucb uneben körnig; Harte gleich des
des Quarzes; spez. Schwere = 3,58. Vorkommen in losen Granijt-Blocken
bei STHerhaff <welebe von Swdawala'm der Gegend Ton WUnnfg stui-
durften). Gehalt:
Kieselsänre 43;»U
Xbonsrde ... . . 59,64.
Hatbs: Analyse des salpeterssnren Natrons von Tats^sim
in Peru {Ann. des mßnes , e, XIX, 618), Schneeweise, tbeilf
auch graue oder rothbraune körnige Massen, stellenweise mit Gyp»)
Salpeter, Jod-Kalium, Jod-Magnesium und Chlor-Magnesium gemengt.
Eigenschwere =: 2,90. Gehalt:
Salpetersaures Natron . 64,98 Jod-Natrium • . . 0,63
Schwefelsaures „ 3,00 Muscheln und Mergel . 3j£,
Cblornatrinm . . 28,96 99,90*
Das Mineral besitzt einen Geruch, welcher an Cbloriod erinnert.
409
Boi^HiEa: Apaly««' «iDes Mang^anthaUif^en Kalkes von
Teioimin MeankQ ^A^naUrrdes tnines y 4^ 11^ 449), Kommt in
Adern uod Massen häufig mit Silber-Erzen vor, welche im Gemenge mit
Quarz, Bustamit, Mangan-Hydrat, Kiesen u. s. w. auftreten. Blätterig,
fitirk darchscheinendy milchweiss ins Röthliche. In den Höhlungen zeigen
sieh zfemlicb grosse Krystalie , jeidffeb stels oii| gekrumoiten Fliehen.
Gebalt:
Kohlensaurer Kalk « M,6
Kohlensaures Mangan . »j4
, iao,o.
DAMOim: Zerle-gung desChrjrsoberylls v^n Haddamitk ITon«
necticut (AnnäieB de Mni, et de phySi^ c, Vll^ 173). Das Mittel aus'
drei Analysen war:
f honerde • . . 75,26
Bcryllerde . . 18,46
Eisenoxyd . . 4,03
Sand . . . lA^
99,20.
A.KoHonBif: aber den Leuchte nbargit (Poogend. Ann. d. Phys.
LIX, 492 ft). VorkojDinien in den SckiscMmskischen Bergen bei ;Sfla-
tausi im Ural. Znsammengehaiifte, ziemlich grosse, jedoch nicht toH*.
kommen ausgebildete,^ rhomboedriscbe Krystalle (oder' sechsseitige Tafeln,
ähnlich jenen des Cblonts). Gelblich, in dünnen Blattern ..weiss und,
dttrcbsichtig. Spez. Gew. = 2,71. Fahjt sich fett an , lässt sich mit
dem Messer schaeideu und nimmt Eiodrüpke, ¥om Fingernagel an, ' RiUt
Gyps, ritzbar dnipcb Kalkspath. Mit Phosphorsalz zur Kagel, die nach,
dem Erkälten, vollkommen farblos erscheint und opalisirt; mit Borax, au'
darehsichtigem Glase, das nach dem Erkalten farblois ist; mit Natron zur
Schlacke. Gehalt: ^
Kieselerde . 3!4,23 Talkerde 35,36
Thonerde . 16,31 Wasser . ,.^ 8,6a
Eisenoxyd . 3,33 99,66*
Kalkerde . 1,75
Das dem Chlorit in mancher Hinsicht sehr nahesleheode Mineral würde
dem Herzog yoii Lbuchterberg zu Ehren benannt«
Thohbon: Zerlegung des Acadiolits {Phii. Mag. 1843, Jüarch^
p. 199). Vorkommen in Neu-SchotUand. Eigenscbwe^e = 2j02. GalJ
bisher als eine Vajrielftt dar Cbabasie, Gehalt :
470
Kfeselsftnre . 83,4 Kftiktnde * . 11,6
Thonerde . H,4 Wiwer . . 81,6
Eisenoxyd . . 2,4 100,4.
Mbttzbndokf: Analyre de« XaiiiitbophFyliiftf (Poomm, Am. d.
Pbys. LVIII; 165 ff.). Wegen der ungewöhnlichen Zosammenietsangf
daa Minerales und weit von deg V!fs. drei firöiieNn Zerlegungen eioe
¥on beiden andern etwas abweicht, bat detaelbe noch eine vierte aoge-
atellt, welche mit beiden letzten übereinstimmt. Das Mittel ans diesen
drei xnletst erwähnten Analysen ist:
Kieselerdfl . . 16,30 Eisenoxydul • • . 2,53
Tbimerde • , 43,06^ Natro« . . . « 0,61
Kalkerdfl « , , • 13,26 Glub-Yerlust (Waaaer) • 4,33
Talkerde .... 19,31 100,37.
Angehängt sind Bemerkungen von G. Ross» die Übereinstimmung be-
treffend, welche der Xanthophyllit nach Mbitzbiidorf's Zerlegungen mit
dem Mineral von Amity in New-Yark zeigt, das von Glemsor, Thomson
und Brbithaupt die Namen Seybertit, Holmesit und Chrysopbsn
erhielt und ausserdem auch Gl in ton it beisst
NordbnskjSld : Beschreibung des Gigantolitbs * (Bbezbuüs,
Jahresber., XXtl. Jahrg. S. 206 und 207). Mehrseitige (scheinbar zwolf-
seitfge) Prismen (mit abwechselnden YTinkeln von 149^ und 152^, dem
rhomboedrischen System angehörig), zusammengesetzt ans } bis 3 Linien
dicken Lamellen, zwischen denen eine dünne Chlorit-Lage sich befindet.
(Isolirte, ausgebildete Krystalle wurden bis jetzt nicht gefiinden; die
Endfläche zeigte sich immer unvollständig.) Grfinlicbgrau. Ritzt Kalk-
spath, ritzbar durch Flussspatb. Spez. Gew. = 2,862—2,878. Gibt
ein weisses Pulver, ist schwierig zu zerschlagen und wird in feuchter
Luft mit der Zeit zersetzt. Vorkommen in grobkörnigem Quarz bei
HBeksaari und' KirkotmunU im Kirchspiel Tammeia in FimOand,
DbsoioiiBAvx: Primitiv- und Sekundif-Geatalten des Mo-
nazit» (Ännaies det Mines^ if, /f , 869 eet.). Zur Bestimmnng
dienten ausgezeichnete Krystalle der reichen AüAM^schen Sammlung io
Pmri$^ Ein Ansaag wurde ohne Zugabe der Figuren unverständlieb
bleiben.
F. voif Kobbll: über einen Meerschaum von Theben in Orte-
eheniand (Erdmanh und Mabchand Journal f. prakt. Chemie XXVIII)
^ Die Angaben eind nm Vieles genatter, all dfe firfiher bekannt gewordenen.
471
483 ff.). Entbilt kleitte rmidilehe Geadiiebe vm veraddedeaen Geiteiaea
eiiig«nieogt aacl wU , frkieb «ob den Graben ij^noninen ^ weich und
plastisch seyn. Gelblichroth mit Gran f^emiscfat ; nnebeu , groberdig in
Bruche; matt; auf dem Striche glänzend; saugt begierig Waaser ein.
Vor dem Löthrohr onaehmelzbar; förbt sich graulichschwarz und reagirt
auf die Magnetnadel. Von Sfiure wird daa Mineral zersetzt und schei-
det Gallert-artige Kieselerde aus, ohne eine vollkommene Gallerte zu
geben. Analyse:
Kieselerde 48,00
Eisenoxyd (mit einer Spur von Thonerde) . 12,40
Talkerde ^ 20,00
Wasser 19,60
100,06.
Abgesehen von Eisenozyd, das als aolchea oder als Hydrat grosstentheiU
oor beigemengt seyn durfte, ist die Formel jener des Meerschaums:
% Sis 4- 2 aq
entsorec^end.
Blüh und Dbiffs: Leonhardit, ein neues Mineral (Poogbno.
Ana. d. Phys. LIX, 336 ff.)« Längst kannte man zwei Arten von Pseu-
domorphosen , in welchen Prehnit am Sattei bei Niederkircken unfern
Wotftteim in BheinbMiern vorkommt ; 4ie einen sind Trapezoeder , die
dem Analzim angehört hatten^ über die Abstammung der andern herrachten
verschiedeoe Ansiefalen, unter denen die ala wahrscheinlichste galt, dass
man es mit wugew*ndelten Laumontit-Krystallen zu thun habe. Allein
dif ÜbereinKtimmuug beruht nur im Werthe der Winkel , nicht in deren
Lage; stumpfe und scharfe Seitenwinkel der schiefen rhombischen
Säulen nehmen f^erade eine umgekehrte Stellung bei beiden Substanzen
ein; die MitleUSeiten sind bei den Pseudoworphosen scharf, beim Lao-
montit aber stumpf. Bei SdiemnÜz kommen ähnliche Krystdle vor. 01s
Charakteristik ist: Krystallform klioorhombisch ; Kernform: schiefe rhom-
bische Säule, M||M' == 06^ 30^ und 83<» 30'; P||M = 114^ und 64®.
(Nur diese Gestalt ist beobachtet.) Krystalle säulenförmig auf- und
dorch-einander gewachsen , oft mehre in einander , so daas ein grosses
Individuum aus mehren kleinen zusammengesetzt ist; die Seiten-Ffachen
paraliel der Haupt-Axe gestreift. Krystalliuisch-stängeiige und körnige
Massen. Sehr vollkommen spaltbar in der Richtung der Seitenflächen ;
weniger deutlich nach P. Bruch uneben. Härte = 3 bis 3,5. Spröde,
leicht zerbrechlich. Spez. Gew. = 2^25. An den Kanten durchschei-
nend. Perlmutterglanz auf den Spaltungs-Flächen ; Glasglanz auf dem
Bruche. Weiss , ins Gelbliche und Bräunliche. Oft mit einem bräun-
lichen oder schwarzen Pulver überzogen. Strich weiss. 'Verwittert sehr
leicht. Vor dem Löthrohr sehr leicht unter Blättern und Aufschäumen
zu weissem Email; mit Borax zu waaserhellem Glase. Im Kolben viel
Wasser gebend. Bei Niederkirchen findet sich das Mineral auf Kluften
472
^laes etwas tersetcteii Diorks; bei SdbewuUtn wf Ki&ften nn4 in Dmsen-
riuroen eines tracliytiseheit Gestelos. Resultate der Analsraa aaeh Dblffs
(!) und uacb v. Babo (II):
(I).
(11).
Kieselsäure
,
•
56,128
.
55,00
Tbonerda .
•
.
22,980
•
24,36
Kalk
•
•
0,251
•
10,50
Wasser
■
•
11,641
100,000.
•
-
12,30
102,16.
Die daraus abg^eleitete Formel
ist:
3 *Ca
Sfl + 45l Si» +
12
Ö
Dblffs und v. Babo: Zerlegung des Laumonttts (a. a. 0.
S. 341).
Kieselsäure .
Tbonerde
Kalk .
Wasser
DBLFFt.
V. Babo.
51,17
. 52,3
21,23
22,3
12,43
12,0
15,17
14,2
100,00«
100,8.
Al. BaoifONURT und M 4&Aeirn : Untersnebnngen der Kaoline
Urckiw du Miu. d'Mat nat T. U, MIT est). Die Aufgabe war:
Erforschung der rationellen Zusammensetzung der Kaoline, so wie Ver-
gleichnng zwischen der Zusammensetzung der Feldspatbe und dem nicht
angreifbaren Tbeile der Kaoline. Es ergaben:
A a. ein Feldspatb, sogenannter „Mondstein** von Kandj^ auf CeplM
im Zustande anfangender Zersetsnng, aber noch durchscheinend; — > b.
derselbe perlmutterglänzend , milchweiss, die Zersetzung weiter vorge-
schritten; — c« derselbe vollkommen zersetst, erdig, mit eingemengten
Qoarz-Kornern.
B. ein Feldspatb von BUin in Böhmen — gftnzlich aersetst, unrein,
aber die Gestalt noch deutlich: •
Aa.
Ab.
Ac.
B.
Kieselerde
64,00
67,10
9,60
62,23
Tbonerde
19,43
17,83
19,30
5,03
Mangan .
—
—
—
3,42
Eisenoxyd
—
- )
—
4,29
Kalkerde
0,42
0,50 }
1,32
j *'55
Kali
14,81
13,50 ;
»
Talkerde
0,20
Spur
—
1,60
Ruckstand
—
—
56,79
8,39
Wasser •
Verlust •
1,14
1,00
12,03
0,96
100,00.
11,95
1,64
100,00.
100,00.
100,00.
C. Sin halb , terseliler • Ftldii]Mtb - vo«' Aae < b^i SäkMtiberff^' noch
Bialter-Gefiige zeifceml, gab aia Gebalt :i).dea thonigeD und 3) des dnrtfb
Saure nicht aerlef baren Antheiia:
Kieselerde 48,13 . • . • «tfyOO
Tbooerde 34,67 ...» 17,S9
Wasser 13,65 Verlost . 0,63
!/Ksli . lb,ü%
6,11 I Kalkerde 4>,4#
I Tsikerde . . 0,38
101,36 100,00.
Die Identitit io der Ziisamnenaetsang bei dea Aoalfsen a uod b
vom Ceyianer FeMspath unterliegt keinem Zweifiel, und der kleine Untarw
flcbied wird dadurch bedingt, dass in b quarsige, vermittelst der Lupe
erkennbare Beimengungen yorhandeo waren. Der wahrhaft thonige
Aotheil bei c, welchen man als solchen nicbl bloss nach der physischen
Beschaffenheit betrachtet, sondern auch nach dem chemischen Charakter
durch Sfiure angegriffen zu werden» zeigt eine sehr sonderbare Zuaamf
menseftsung) wenn man denseibeii mit dem allgemeinen Bestände kaolini-
icber Thone vergleicht ; denn während diese meist mehr Kieselerde etil*
halten als Thonerde, findet bei den sogenannten „Mondsteinen^^ das um-
gekehrte Yerhältniss Statt. Was den zersetzten Peldspath von Aue be-
trifft, so ist der Tbeil desselben, welcher durch Säuren nicht angegrif-
fen wird , offenbar ein Feldspath und zwar ein siemlieh* reiner. Der
erdige, durch S&ureo aufschiiessbare Theil nähert sich in der Zusammen-
Setzung gewissen Kaolinen und weicht wesentlich ab vom erdigen Theil
des ,,Mondsteines'S indem bei diesem mehr Thonerde als Kieselerde ge-
funden wurde. Darf man annehmen^ dass der Feldspath, indem er sieh
ssrsftst, nicht immer die nämlichen Verbindungen erzengt, und kfinnto
man nicht bei Betrachtung des Resultates der Zerlegung vom BUmer
Feldspath hinzufügen, das» der Feldspath, indem er sich zersetzt, keine«»
wegs immer zu einem tbonigen Silikat umgewandelt wird ? (Die weiiere
Ausführung muss in der Urschrift nachgesehen werden.)
Mblung: Analjrse des Keroliths (Rammblsbbro, erstes Supplem.
zum Handwörterbuch des ehem. Theils der Min. S. 79). Vorkommen
im Serpentin zu ZöbUtai. Gehalt:
Kieselsäure 47,128 Thonerde 2,570
Talkerde . 30,128 Wasser . 11,600
Eisenoxydnl . 29O22 100,248.
Siebt man von der Thonerde ab> so bleibt oine Verbindung, welche
sieb durch:
2 (Iftg» S'i« 4. 2 ft) + Äg Ö
ausdrücken läast, und die das Fossil dem Serpentin so wie dem gleich-
falls darin sich findenden sogenannten schilleroden Asbest uabeatelll.
474
S«AO0fn:P«rlkla steine neue MiDertl-Gattanfir von Bmnmä-
Berge iAmMÜes des fm'Mf, dp iÜj p. M9 cet). Die Exemplare,
welche zar Unterauchaug dienten^ atammen am einer alten, aebr vorzäg-
lieben Sammlung Vesuviecber Eraeagoisae. Der Periklaa — also
benannt nach den Verhältnisaen aeiner Spaltbarkeit — ist glaaig glan-
■end, durchsichtig, dunkelgrün und krystallisirt in regelmäsigen Oktae-
^rn, welche leichte Spaltbarkeit nach den Wurfel-Fläcben anlassen;
unschmelzbar vor dem LSthrohre; ala Pulver in Sinre vollkommen los-
bar; Härte = Feldspath ; Eigensehwere = 3,75. Findet sich äusserst
selten in Blöcken körnigen Kalkes an der Samma, begleitet von zierli-
ehen Kryatallen weisaen Chrysolitba und von erdigem Magneait [?Cnr-
bonaie de magnisU terrettai]. Ergebniaa der Analysen :
Bittererde . • 69,04
' Eisen-Protoxyd • 8,56
Verlust * . 2,40
100,00.
DAMOim «-• welchem man die Überaetznng vorstehender Notita aus dem
Italieniacben verdankt, und der von Scaoohi ein Periklaa-Exempisr
arbieit ^ fand in awei'Anafyaen:
1)
2)
Bittererde *
92,57
91,18
Eiaenoxyd .
3,91
6,30
Unlöalicbe Stoffe
0,80
2,10
100,34, . 99|58.
ScHBioviiAUSR: Zerlegung einea Qneckailber-haltigen Fahl-
er zea ana Ungarn (PoGOsifD. Ann. d. Phys. LVIII, 161 ff.). Vorkom-
nen bei KoUerbach aufern Iglo, Derb, häufig mit Kupferkiea durcbso-
gen. Gehalt:
7,62
23,31
. Spuren
Sand- oder Quarz-Kömer
2,73
Queekailber
Antimon .
18,48
Schwefel
Araenik .
3,98
Silber .
Eisen
4,90
Blei
Zink
1,01
Kupfer .
35,90
97,86
Ahdbrsoii: Analyae dea Pbakolitha von Leypa im Böhmiiehen
MUtelgehirge (BsRaBLiüs, Jahresber. XXII. Jahrg., 2. Heft, S. 206 ff.)-
Krystalliniscbe Massen, erstarrten farMoaen Tropfen äholicb. Crchalt:
Kali. . . 1,314
Natron 1,684
Wtaaer . 17,976
99,962.
Kieselsäure
45,628
Thonerde .
19,480
Eisenoxyd
0,431
Kalkerde .
13,304
Talkerde .
0,143
475
Diess gibt die Formel; k } ^' + ^^ + '^^•
BBüTHifia: Z^eriegns^ de» AlaDB»tei»s ^9U.BereißiMwi% in
Ungar» (Amt. tks min^ dy /l, 469i.
Thonerde • 26^0 Qnafs . « . 26,5
Kali . . ^ 7>3 £iaeiM»yd . . 4,0
Schwefelsäure • 27,0 09)0.
Wasser • . 8,2
V, WoRTB und ¥, Hess: Ober den Hydroborasit (Scbriftea dev
L Gesellacbaft für Mid. in St, Pet$rb,^ I. Bd., 1, Abtb., S. u^xxv ff.)»
Torkoniineii im Kaukofus, Kleine nadelformige Krystalle (scheinbar ge-
schobene [?] flache, sechsseitige Säuleo; Massen ¥on aehr langer und
theila verworren faseriger Textor ; bin und wieder kleine, mit eisen-
scbossigem Thon erfüllte Räume. Härte zwischen Gyps und Kalkspatb.
Scbneeweiss, stellenweise von Eisenoxyd brauo oder rÖthlicb gefärbt
Spez. Gew. = 1,9-^2,0084, Schmilzt im Kerzen-Licht wie Wachs zu
darcbsicbtigen , glasige» Perlen von gelblicher Farbe , wobei die Licht-
flamme griin gefärbt erscheint. lo» Kolben erhitzt dekrepitirt das Mi-
neral anfangs stark, wird achueeweiss und undurchsichtig und gibt viel
Wasser, von welchem Lackmus-Papier schwach gerothet wird. Vor dem
Lothr. mit Borax so wie mit'Pbospbarsula zur wasserklaren Perle u. s. w.
Chem. Gebalt:
Kalkerde • . 13,298
Talkerde . . 10,450
Wasser . . 26,330
Boraxsaure . 49,922
Die Formel wäre:
100,000.
BaEivHAfjPT:nber die Mineralien» welche Weiss kup£er-Erz
genannt worden aind (Poggbnd. Ann. d. Phys.' LVIII, 281 ff.).
^*flh WmmBR kam ein aolchea Mineral auf Lofwut^Ctäffsmtrmm an der
BtMrnekB bei Freiberg vnd io Sibirien vor; Br» kennt ähnKcbe Snb-
staosen von Siraemta bei Sekmolnitz, von der Grube BHeekts bei ^nna«
^9 im Br%.€tebir€fe , ans ChUe^ von Kamedorf bei Saaifeidnnd nna
^w Mamfelder Kupferaebiefer. Alle diese Erze haben metaltischeo
Glanz, eine gelbe Farbe (zwiacben weiaalicb Speis- und blase Mesaiag-gelb),
476
sind sprödiB und mehr oder weniger mit Kupfin^belHgen Mineralien ge-
mengt, andere davon begleitet. Daa »^Welsa-Kapferers^' von Brie*
eius bei Annaberg^ welches mit einer Art dichten Braun-Eisenerzes, zum
Tbeil dem Ziegelerze äbniieb, das aus der Versetzung des Minerals ber-
▼orgegangen sefn durfte, und mit etwas Malachit vorkommt , ist jeden-
falls ein neues eigenthumliches Mineral. Strich schwarz. ELrystallisation :
spärförnige ZwillfQge, wie jene des iSpftrkiesea vo» JUHmite bei Blbogen
in Böhmen (jedoch nicht so glattfläobig, um Ihre Winkel abnehmen zu
können). Härte =r 7^. Spei. Gew. = 4,729. Ghem. Bestand = Eisen,
Knpfer (nur 4 Proz.), Arsen and Schwefel. Der Vf« achlägl dafür den
Namen Kjrrosit vor.
A. Dblsssb: Sismondin, eine neue Mineral-Gattung (ilfifi.
de eMm. et de phys. c, IX, K8 cei,}, Vorkommeil bei' fifainC-
Marcel In einem Cbloritschiefer-'äbniichen Gestein, begleitet von rotben
Granaten , Titaneisen nnd Eisenkies. , DunkelgrSn ; StriebpaMr lichte
grniilicbgrau: Härte = 3,565. Krystail-Gestalt bis jetzt nicht bestimmt;
nach einer Richtung deutliche Blätier-DnrchgSnge; lebhaft glänzend;
Bruch uneben nnd matt. Gebalt:
Wasser . . 7,6 ' •
Kieselerde . 24,t
Tfaouerde . . 43,2
Eisen-Prototyd • 23,8
lltanoxyd . . Spor ' •
98,7
Formeh Efi« Fe« + Sl fi.
Jackson: Analys'e des Catlinits (Sillinan, Americ. Journ,
XXXV , 388). Ein Nord- Amerikanischer Pfeifen-Thon ist mit jenem
Namen belegt worden. Resultate der Analyse ^welche unrichtige Zahlen
enthalten durften):
Kieselerde . . 48,2 Manganoxyd . 0,6
Thonerde . . 28,2 Kohlensaurer Kalk • . 2,6
Talkerde . . • . 6,0 90,6.
Eisenoxyd ... 5,0
Rakmblsbbao: Analyse des Haarkieaes von Cmmedunff bei
^aaifeid (erstes Suppl. zum HandwSrterb.. 'das-, ehem. Tbeils der Min.
S. 67). Eigenschwere =: 5,65. Vor dem lidtbrohr aul Kohle ziemlich
leicht zpr glänzenden Kugel schmelzend, welche stark braust und sprittt,
ihr Volumen bei längeren Blasen etwas vermindert 5 aber flüssig bleibt.
B«staad(beile:
477
Kupfer 144
Eitfen 1)73
Sefafwefel . . a6;70
1OO|0O.
J. DoKBnto: fiber »yArRenik-Kupfer** ans ChÜi (Ann, des min,^
di Ulf 3 cet.). Die grosse Masse CMienischer Kupfer - Erse ent-
halt weder Arsenik noch Antimon. Die meisten dieser Erze werden
in Groben gewonnen 9 welche nicht fern vom Meere sich befinden ; man
treibt sie in dioritische oder in Porphyr - Gebilde 9 durch die ein ge-
schichtetes Sekundär - Gebiet emporgehoben worden. Selten überragt
dfts Ausgehende der Gänge das Meeres-Niveau um 1000 Meter. Allein
süsser dieser ersten Reihe von Kupfererz-Gängen gibt es eine zweite
dem Centrum der Cordilleren viel näher und die Ausgehenden der letzten
erreichen zuweilen Höhen von mehr als 2000 Metern. Sie finden sich in
dem nämlichen geschichteten Sekundär- Gebiet, welchem die Silber-Erze
SDgehoren. Als Fels-Arten sind vorhanden : geschichtete [?] Porphyre,
wechselnd mit Breccien und mit Porphyr-artigen Schilfern l?Schutei
porphyroides}. Die Gänge an der Küste liefern; Gediegen - Kupfer^
Buot-Kupfererz, Roth-Kupfererz, Kupfer-Kies, Gediegen-Gold, Eisenglanz
and die Gang-Arten sind thooiger Natur oder faserige Hornblende (Am-
phUfole fibreux) u. s. w.; in den erwähnten hoher gelegenen Gängen
kommen vor : Silber-baltiges Fahlerz , Verbindungen von Kupfer und
Silber, Blende, Silber-reicher Bleiglanz und als Gangarten Braunspäth,
Quarz u. s. w. In der letzten Reibe findet sich auch das „Arsenik-
Kupfer'* iArseniure de cuivre) thcils rein, theils im Gemenge mit Kup-
ferkies , so namentlich im Calabäzo-Bcrge , 16 Stunden ostwärts von
Snapel und ober 30 Stunden vom Meere in der Provinz Coquimbo, Die
Grube von Caiabazo wurde 1840 aufgenommen , aber bald wieder ver-
lassen. Das reine „Arsenik -Kupfer ist derb, dicht öder feinkörnig
und metallisch glänzend; auf frischem Bruche lebhaft Kinnweiss; Bruch
nnebeu, zuweilen auch unvollkommen muschelig ; harter als Bunt-Kupfer-
erz. Gehaltr
Kopfer . . 70,73
Arsenik • • . 36,6^ ■ .
Gangart - . 1^,55
00,00.
Die Formel wftrer
Cu» Ar.
I)ie Mineral-Gattung kommt ferner in beträchtlicher Menge in den Siiber-
Crruben von San Antonio im Departement von Copiapo vor, begleitet von
Gediegeo-Silber u. «• w. Die Analyse ergab:
478
Kupfer
tlfi^
Elun .
0^45
Arsenik
S9»89
Schwefel .
8,39
Gangtrt .
12,39
98,56
eine Znsammensetsang^i welche auf ein
Gemenge mit Bont-Knpferers
liinwelst
D. Brewbter: optische Eigenschaften des Greenockit*s
iProceed. of the R. Soc. of Edinburgh] No, 19), Wie bekannt, findet
sich dieses Schwefel-Kadmium in ^^regelmasigen sechsseitigen Säulen mit
pyramidaler Zuschirfung^, deren Flächen unter 36^ 20' gegen die Basis
neigen, und mit „gerade abgestumpftem Ende^. Der Berechnttngs-Iodex
des ordentlichen Strahls für mittles Grün ist grosser als jener des Dis-
mants und selbst als der des Rotli-Bleierses. Die Doppel-Brechnng ist
so gering, dass es schwierig bleibt, beide Bilder zu trennen.
Bbinbrt: Gediegen-Blei (Karsten und vor DscHBif Archiv für
Min. u. s. w. XVII, 387). Vorkommen in mitten im Porphyr ScMeHens
befindlichen Blasenräumeo.
C. Hochstettbr: Analyse eines Augits von dem Azorisehen
Eilande Piko (Erdbiann und IMURCHAifD Journ. f. prakt. Chero. XXVIT,
375). Vorkommen der schönen , völlig reinen Zwilliogs-Krystalle ge-
wöhnlicher Form unter Trümmern eines aufgelösten „Basalttuffes*^
Kieselsäure • 50,40 Thonerde . • 2,99
Eisenoxydul . 22,00 Glnhverlnst . 0,30
Kalkerde . . 21,10 99,19.
Tslkerde . . 2,40
Es ttitnmt diese Zerlegung sehr überein mit jener des von H. Rose unter-
MucbteD Uedebergits von Tunaberg.
Bbr-fuesr; Untersnchnng des Brom*Silbers (Amt, de chim.
et de Pk\fs, fi y 417), Im Mexikamschen Distrikte PkUeros gewinnt
man Chloreilber (Piata itzui^ Blau-Silber), und mit diesem Erx kommen
u. a. in der Grube San Onofre kleine Krystalle und Kjprner vor, aussen
grau, innen gelb gefärbt, von den EJingebornen PMa verde (Gran-
Silber) geiiüLnit; diese ergaben sich als reines Bromsilber. BegUitsnde
SubstauzeLi sind: Eisenoxyd, Wei8s>Bleierz and Quarz.
470
üsMunzEAvn and DamouK: ober den Ottrelitb (Ann. du min.
di 11 9 S67 cet). Man kannte längst diese Substans — deren
Namen vom Fundorte OHre» entneaamen iat, einem kleinen Dorfe ie
geringer Entfernung vQta.StaveM an der Grenno der Provinaen LanBemf
barg und Lüttieh — jedoch nur sehr unvollständige obwaU dieselbe
iD den Schiefern von Otirez und an gewissen Stellen der Umgegend
io grosser Häufigkeit gefunden wird. Ber Ottrelitb erscheint in Platten-
formigen Massen von höchstens | Millim. Stärke und 1~2 M. Durch-
messer, welche dem Trilobiten- enthaltenden Thonschiefer höchst fest ver^
banden sind. Kern-Form durfte ein sechsseitiges Prisma seyn, mit dessen
P-Flächen die Spaltung ziemlich leicht gelingt, oder ein sehr spitziges
Rhomboeder. Graulichschwarz ins Grüne , besonders in dünnen, durch-
icbeioenden ßruchstuckeo ; Strichpulver grunlichweiss. Bruch uneben^
matt. Ritzt Glas, jedoch nur schwierig. Eigenschwere = 4,40. Gebalt:
Kieselerde .
.
43,34
Thonerde •
,
24,63
Eisenoxyd «
•
16,72
Manganoxyd
•
8,18
Wasser
•
6,66
98,53.
Aus diesem Verhältnisse Hesse sich nachstehende Formel ableiten
a Sl Sfi + (te,
Mn)
»Si« + a
Ja€kson: über den Gblorophyllit (AmeriCi Janm. JtL, No, 2\
Vorkommen in den Gruben von Neai in den Vereinigten Staaien. Sechs-
aeitige, meiat sehr niedrige Prismen. Grün. Ritzt Glas. Spez. Schw»
= 2,705« Schmilzt nnvollkommen vor dem Löthrobr. Gehalt nach
Wittbnbt's Zerlegung:
Kieselerde . . . 45,200 Mangan-Protoxyd . 4,100.
Phosphoraanre Thonerde 27,600 Wasser .... 3,600
Talkerde . . 9,600 Kali und Verlust . . 1,644
Bisen-Protoxyd • fi,266 100,000.
Breithavpt: über den Greenovit (Poggbnd. Ann. d. Pbys. LVIII,
277). Das Mineral ist auch nach Plattner's qualitativer Untersuchung
als mauganischer Titanit zu betrachten, so wie es einen mangauischen
£pidot u. 8. w. gibt.
Derselbe: Identität des Junckerits von DvFRsrror mit. dem
Eisenspatb (a. a. O. 278). Die Spaltbarkeit ist eben so deutlich und
QDzweifelhaft flach rhomboidisch wie beim Eisenspath, womit auch die
chemische Zusammensetzung des PouUaouener Minerals übereinstimmt.
Ähnliche missgestaltete Eisenspath-Krystalle finden sich auch auf der
Grobe Neu*JLeiimigm'''Qlück zu Joham-QsQrgensiadL
480
< F. V. Kobsll: aber einen oeaen Zinkspttb von NerUehinik
(fiRDMAiiN und Marchaicd Joaro. f. prakt. Cbem. XXVIII, 480 ff.). Die
aeerleg^teo Stacke, auegezeichnet rein und von Uehtegelber Farbe, verrieiheo
durch die grane.Farbe, welche sie beim Erbitsen annahmen, einen Eiseo-
Oebalt Die Analyse ergab: ''
Kobleneanrei Ztnkoxyd 06,00
M Eiaeooxydttt . 2,03
„ Bleioxjrd ' . 1,12
90,15.
Th. Scvebebr: Wöhlerit, eine neueMineraNSpefties (Poggend.
Ann. d. Phys. LIX;,' 327 ff.). Vorkommen auf einigen Inseln des Langesunä-
Fjord unfern der Stadt Brevig im südlichen Norwegen^ namentlich auf
läovöey in sehr geringer Entfernung von der Stelle, wo der Thorit ent-
deckt wurde. Im Zirkon-Syenit und, wie es scheint, besonders in einer
Varietät, welche statt Hornblende mehr oder weniger schwarzen Glimmer
fuhrt. Sehr häufig von Nephelin (Eläolith) begleitet, welcher bald io
grünlichgrauen, bald in röthlicben Kornern mit Feldspath verwachsen ist;
auch Spreustein , Zirkon und Pyrocblor sind Begleiter des Mineralu.
Der Wohleri^ findet sich in eckigen Körnern, seltner in breiten Säolen-
Igrmigen oder Tafel-artigen Krystallen. Von Blätter-Durchgängen nur
nach einer Richtung Andeutungen. Bruch muschelig, ins Splittrige und
Körnige. Gelb in verschiedenen Nüansen bis in's Bräunliche; Strich-
Pulver gelblicbweiss. Durchsichtig in verschiedenen Graden. Auf den
Krystall-Flächen glasglänzend , auf dem Bruche harzgiänzend. Härte
s wischen Feldspath und Apatit. Spez. Gew.=s3yli. Vor dem Löthrohr
bei starker Glubehitze ohne Blasenwerfen zu gelblicbem Glase. Ergeh-
niss der Zerlegung:
Kieselerde. . 30,62 Kalkerde . . 26,19
Tantalsäure , 14,47 Natron . . 7,78
Zirkonerde . 15,17 Talkerde . . 0,40
Eisenoxyd 2,12 Wasser . . 0,24
Manganoxydul . 1,55 98,54.
Dbscloizbaux: Bestimmung der Krystall-Gestalten des Gay-
Lussits (ilnit. de chim. et de phys. y c, VU^ 489 cet). Nor äus-
serst selten findet man Krystalle dieses Minerals regelmäsig und sym-
metrisch ausgebildet. Der Vf., welcher sich davon zu verschaffen wnsste,
bestätigt im Ganzen die bekannten Wahrnehmungen von Phillips.
ZiiotEH: fiber den Eugenesit (Berg- und Hutten-männ. Zeit. I.
Jahrg. , No. 24). Mit jenem Namen wnrd« ein zu TUk^rode mA H0r%
481
•vorkominendea HBneral belegt, aai Palladiai», Silber and Gold bestehend
und auch Seien enthaltend, jedoch wohl nnr sufSllig;.Ton beigemengtem^
Selenblei.
Ramiibl8berq: Analyse des dnrch BABiriuireT sogenannten
Thephroits aus New* Jersey (erstes SappL z. Hand worterb, d. cbem.
Theils der Min. S. 80).
Kieselsäure . 28,66
Manganoxydul ., . 68,88
Eisenoxydul . . 2,92
• Kalk und Talkerde . Spur
100,46.
Das Mineral ist folglich mit dem von Thomsoxv nntersncbten Wasser«
freien Mangan-Drittel-Silikat identisch.
J. DoMETKo: Kupfer-haltiges Scheelerz , ;SfcAtfWtfi caicaire
cuivreux iÄnnales des mines^ d^ lU ^ 15 cet). In Chiii, in den
Ropfcr-Gruben von Idamuco unfern Chuapa^ Provinz Coquimbo, Depar-
tement von lilapel entdeckt. Graubraun in's Grünliche und in anderer
Richtung apfelgrun ; Strichpulver graulichweiss ; Fettglana zum Gtas-
glanze sich neigend; durchscheinend; Bruch uneben, zun Splitterigen
sich neigend. Begleiter : Arsenikkies und wejsser Glimmer. Chemischer
Gehalt:
Scheelsaure . 76,75
Ralkerde . 18,05
Kupfer-Deutoxyd 3,30
Kieselerde . . 0,75
07,85.
yoQfBLJun.i d her die grnneF&rbnng des Serpen tinsCüftiiieAii.
gelehrt. Anzeig. 1844, 9—11). Die Farbe eines hellgrünen wie eines
icbwarzen Serpentins zeigte sich von Chrom herrdhrend. Ficnnjs hat
als deren Ursache im ZöblHzer Serpentin Vanadin zu finden geglaubt.
Obschon Diess nun nicht gerade widerlegt Ist, so bedarf die Angabe
doch um so mehr einer neuen Bestätigung, als beide Metalle sich gegen
die meisten Reagentien sehr ähnlich oder gleich verhalten, Ficmirs aber
den Haupt-Versuch mit Ammoniak nicht gemacht hat.
Delbssb: zerlegte Dys odil von OUmbach bei CUessen (PlnitÜ:
1848 f Xt 9 416). Das Fossil stammt aus dem Topferthone der Lignite
des genannten Ortes, ist äusserst vollkommen und dänn-blätterig, bräun-
lich schwarz, brennt mit leichter Flamme nnd sehr unangenehmem Ge-
mebe nnd zeichnet aich durch einen anffallendon Reiclithum an Kieselerde
Jahrgang 1844. Sl
48S
•US, der für EanBKUBR«'« Aniieht «priokt, dass aidi der Dysodil am
Infuaorien-Paiizern , Baumblaltem o. dgl. gebildet habe. Daa Mittel las
mehren Zerlegungen ist
Fluchtige bituminöse Materie'n und Wasser .... 0,491
Kohle . . , 0,055
SEisenPerozyd 0,110 J
Kieselerde in Pottasche löslich . . 0,174 [[?] 0,454
Thoo^rd.!) durch Sfture nlch| angreifliar 0,100 1
B. Geologie und Geognosie.
G. Bischof: das Felsen-Labyrinth zu Aäersbaeh in Böhmen
{Kölnische Zeitung 1844 , No. 98 und 99). Adersbach mit seinem be-
rühmten Felden- Labyrinthe, Ton den Bade-Gasten der ScMesischen Bäder
Warmbrunn , Salxbrunn , Altwasser ^ CharloUenbrunn u k. w. häufig
besucht, wovon der berühmte „Verstorbene*' meint^ es sey einen Weg von
500 Meilen werth, liegt ganz nahe an der Schlesischen Grenze^ in einem
Thalc an der Brandlehne y welche Böhmen und Schienten scheidet E»
ist der merkwürdigste Theil der Quadersandstein-Formation, die sich am
sudlichen Fusse der Sudeten lagert und mit dem Heuscheuer-Gebirge seine
grösste Höhe erreicht. V<tn Waldenbury aus besuchte ich Adersbach
am 1. Okt. v.J. bei wi^pgenebmem regoeriacbeo» Wetter ; während mei-
nes Besuches des Felsen^Labyrinth's wurde ieh indess vom Himmel be-
günstigt. Der Regen horte auf, ufif.^ mehr blieb uicht zu wünschen übrig,
da in den engen Felsen-Sc;bluchten weder Wind, den Wanderer belästi-
gen, noch die Sonne ihn erquicken kann. Schon in dem romantischen
i9tCTJ;tif-Thale , welches sich bei Schiesisch-Friedland (nicht zu verwech-
seln mit dem 11 Meilen davon entfernten Böhmisch-Friedlandj wovon
WAiiL^i^eT^N aeiuep Naoftei» erhieit) veoflaaht, erblickt opan a«C den Höhen
groteske weisse Felsen -Partie'Oi welehe in deii m^ntchlaltigsten Farmen
gleich B«iiien oder alten mit vielen Thilro;ien versebenen Bergstädten
aus 4^m Walde hervorrage». Zu d^ eigentlichen Felsen-Labyriotbe
geJangl mau aber erat in Adßvsbachi wo ganz in der Nähe dea Wirtha-
hauses aus dem Wieaen-Thale einzelne Sandstein^Felsen malerisch her-
vorragen, die sich in einer Entfernung yqii etwa 1000 Schritten immer
näher aneinander reiheot Diei^e Felaen e^acheinen in den verschieden-
sten Formen, als Pyramiden, Kegel, Gylinder, und manche mögen eine
Höhe von weit über 100' erreichen. Die vorzöglichaten sind nach Ge-
geniitänden^ wie 4er ßreslamtr Ellisabetk-Thfßrmi das Bo^hg^ncht, Kai-
ser ii^imf^ ni a. w.. getauft , wobei freijieh oft eine lebhafte Pbanttsio
an Hülfe kommen muaa» nm die Ähnlichkeit %ii finden. Der Fuhrer nennt
sie. aUe im pathetiachen Tonf} und man wird in kurzer Zeit mit ao vielen
N«men uhi^rbjn(tj d«|s aflhat ein gule^ Gedachtniaasie kaum bebalten kann*
48S
tfasGcstlJt ÜQÜ EUiUletmug dieser Feleen-Grnppen Utriift, m kom-
meo nie gan« mit den beröhmtett £xterooSleaneii in der Näht von dSein»
berg in Lippe-Betmoid übereiir; nur dase die £recbeiBiiBg l»ei Aders-
back bei Weitein groeeartiger ist. Während der Externeteiue nur fünf
sind 9 ateigen die Feleen im Adertbacher Bezirlce bis in'a Unzählbare.
Blaa tNranebt fast; eine halbe Stunde, um durch das Felsen-Labyrinth
bis zum Gebirgs-Abhange zu Icommen, wo die aenkreehten Stein-Massen
so geschlossen stehen, daas man weiter nieht mehr vordringen kann.
Anfangs ist der Weg zwiscben den Felsen so breit, wie eine Land-^Strasae;
spater wird er aber inuner enger. Man verfolgt einen kleinen ans den
Gebirge kommenden Bach, der sein Bett im Gesteine auagegraben und
es möglich gemacht bat, Sn die Felaeo-Sehlncbt einzudringen. An man-
chen Stellen ist der Vf^^ zwischen dem Bache und den Felaen ao eng,
dass man sich nur eben hindorchwinden kann. In diesem hintern Theile
stehen die Fcisen in Reiben , sind aber überall mehr oder weniger von
etaaoder abgesondert , so dass sich unzahlige Absonderungs-Klufte seit-
wirfs hineinziehen, welche man hier und da weit verfolgen kann, maneh-
iDsl jedoch nur wenige Zoll weit und an verschieden en SteUen durch
Sprunge im Gesteine nur eben angedeutet. Bloss im vordem Thetle den
Labyrinths, ehe man in jene Schlucht dringt, stehen die Felsen wie alte
Warlthurme, meistens frei, und besonders zeichnet sich der sogenannte
Zuckerkut aus, der sich etwa 50' hoch erhebt, unten ungefähr 6', in der
Mitte aber mehr ala den doppelten Durchmesser hat, sich nach oben wie-
der etwss zuspitzt und mit einem lose darauf liegenden Felsblocke be-
deckt ist. Der Eintritt in die enge Fels-Schlucht ist durch eine Thure
verschlossen, welche gegen Bezahlung einer Kleinigkeit geölFoet wird.
Dieses Opfer lässt mau sich gern gefallen, da der Pachter die merkwür-
digen Stellen durch woblunterhaltene Fusswege zugänglicb machte. Wei-
terhin gelaugt man auf eine kleine Wiese mit Garten-Anlagen und einem
Pavillon, in welchem Erfrischungen, Beschreibungen und Bilder der dor-
tigfen Natnr»Wunder angeboten werden. Kurz vorher zieht man die so-
genannte TeufeUbrüeke^ welche in der That, wenn auch freilich nur in
kleinem Masstabe , einige Ähnlichkeit mit der gleichen Namens auf der
8t Goühardß-SiraMse hat. Diese Brücke ist nicht ein Werk der Kunst,
sondern in der Hebe einer* nach unten bis zu einigen Füssen Weiten zer-
klüfteten Fels-Reihe zieht sich das Gestein wie ein Bogen über die breite
Klaft weg.
Dicht am Fusse eines Felsens auf jener ringsumher von senkrechten
Gestein-Wänden eingeschlossenen Wiese entspringt eine sehr ergiebige,
krystallbelle Quelle sässen Wassers. Ihre niedrige Temperatur von nur
5^,1 R. am 1. Oktober zu einer Zeit, wo die Quellen am wärmsten zu
seyn pflegen, erinnert nns an die hohe, raube Lage von Aderabaeh^ weiin
nicht schon die Kälte in der Fels - Schlucht davon Zengniss gäbe.
Endlich tritt man durch eine weite Kluft in eine dunkle Grotte , in
welcher «her die Felswand der kleine Bach herabfällt. Mittlerweile
bat der Fflhrer einen Seitenweg eingeaefalagen und auf 4er Hftlie des
31*
484
Pelteiit eine Sehiitte an^etogen, und pldtslleh ttfiretiQ ein amgebohttet
-Bassin in der Grotte ein voller sehöner Wasserfall, der seine SlraUfiD
narh allen Seiten ausbreitet und den Zusebauer benetzt.
Hier, wie im gansen Rießen-Oebirge y bilft die Industrie der Nator
naeh. Überall werden die kleinen dber Felswände herabstürzenden
Bftcbe gespannt und die aufgestaute Wasser-Masse plötzlich losgelassen,
^ so dass der Reisende so lange als der Wassersturz dauert, glauben kann,
er befinde sieb am Fusse der grossen Wasserfälle im Aipen-Oebirge*
ßo bat sieb ein Böhme auf dem Rieten-Gebirgs eine Viertelstunde von
dem Blb'Rrmmenj wo der jugendliche Strom etwa 200 Fuss hoch herab-
stfirzt, niedergelassen und stauet das Wasser auf, um dem Reisendea
den Anblick eines Sckweitzerischen Wasserfalls zu gewahren und sieh
ein kleines Trinkgeld zu verdienen. Ihm ist dafür der Titel des Elb«
Spanners zu Theil geworden. Doch ich will nicht ungerecht gegen die-
ses Gebirge seyn. Ich fand dort Wassertölle , wie den Kockel' und
SSaeken-FM, die sich, wenn man sie zur nassen Jahreszeit besucht, mit
•den kleinern in den Alpen messen können. Der Pakische''FaU unter-
halb des EUb-FaUes stürzt sich sogar, wie der Staubbaeh in der SchweU%t
8—900' herab; nur Schade, dass er nicht Wasser-reich ist und oft gant
versiegt.
Die Unstern Schluchten und Höhlen im Adersbacher Felsen»Laby-
rintb waren in den Zeiten des Hussiten- und des dreissigjäbrigen -Krieges
ein Zufluchtsort für die ^Umwohner. In einer dieser Schluchten liegen
die Ruinen des Schlosses Aäersboehj eigentlich Eberharäsback , und sie
alle gehen aus in den Aspen Pian, eine Waldstrecke bei Oberweckeisdorf.
Bei der Rückkehr aus dem Felsen- Labyrinthe macht der Fuhrer aol
•eine Inschrift suf einem grossen Steinblocke aufmerksam, der 1772 dnrcb
-einen .Blitzstrahl von einem überhangenden Felsen abgesprengt wurde,
•unter dem ein Engländer Schutz vor dem Gewitter suchte. Die Trüm-
mer rollten, ohne ihn zu verletzen, zu seinen Füssen. Am Ausgange des
Labyrinths wird man freundlichst eingeisden, zwei Männern zu folgeo) die,
mit Flinten, Waldhörnern, Clarioetten beladen, dem Echo- Steine zoeilea
und dort mit ihren Instrumenten das Echo aus allen Klüften und zuletzt
.aus dem bewaldeten Spitstberge hervorrufen. Mit dem Abfeuern der
Flinten bringen sie dem Kaiser Ferdinand eiu Lebehoch, und vielfiltig
und genau articulirt antwortet das Echo.
Über die Ursache der Entstehung oder vielmehr Absonderung der
mehr oder weniger freistehenden Felsen iu den beschriebenea Gruppen
kann nicht der mindeste Zweifel obwalten. In dem Taschenbucbe für
Lust- und Bade^Reisende: „Der Sudeten-^üht^t von Julius Knsas*', Bres*
lau 1889 i S. 235, wird neben Neptun auch dem Vulkan ein- Antbeil aa
dem Bildungs-Prozesse zugeschrieben. Der Vulkan ist aber gewiss eben
80 unschuldig an dieser Bildung , wie jener Tambour an der verlorenen
Schlacht htii' Kunnersdorf , der Fribubicu dem Grossen weinend ver-
sicherte, dass er keine Schuld dar«in habe. Die Sand-Haufen, welche. sieb
Bwischen den Absonderungs-Klüften der Felsen herabziehen und weklis
485*
leU»! wibrelid des Vortibergebtint bcrunterrollen, weathftlb bier uod da
BretterdämiD« aufgefährt werden .Bttaseteo, um den Weg vor VerecbuU.
tao^ SU siebern, und eodlicb die mürbe BeeebAlFenbeit der FeUen, wel-
che en nienchen Siellen so gross ist, dass man Sand mit den Fingern '
abreiben kann , «eigen , wie diese Felsen-Reiben entstanden sind. Die
Regen, und Scb nee- Wasser, welcbe dureh die anfangs scl^malen Klüfte
dringen, führen den Sand des mfirben Gesteins fort und erweitern sie.
Je nachdem es bier mürber, dort weniger mürbe ist» wird es hier mehr,
dort weniger angegriffen, und daher kommt es, dass die Klüfte die son-
derbarsten Gestalten annehmen und mancherlei Ähnlichkeiten hervorrufen.
So sind manchmal die Stein*Massen oben theilweise oder gans geschlos-
sen, wahrend sie unten serkififtet sind, indem die eindringenden Gewäs- .
ser dort das festere Gestein stehen Hessen, hier das weichere fortführen.
So siebt man manche Felsen gaus durchbrochen, wie am auffallendste^
so. der genannten Teufelabrücke. Wie der Regen und Schnee das Ge-
stein unmittelbsr angreift, zeigen die mehr frei stehenden Felsen, welche
nach Westen, nach der Wetterseite hin mehr als auf der östlichen Seite
abgerundet sind.
Nicht bloss die durch Klüfte herabfliessenden atmosphärischen Ge-
wisser sind es, welche die Absonderungen des Gesteins bewirken, son-
dern der Frost brachte und bringt noch während des Winters und Fruh-
jahi'es wohl die bedeutendsten Zerstörungen hervor. Füllen sich die
Klüfte mit Schnee, dringt später Wasser in sie, friert hierauf das Ganze,
so werden die Felsen wie durch einen Keil auseinander getrieben und
tbeils ganze Fels-Massen abgesprengt, theils an benachbarte angelehnt.
So sab ich eine kaum einen Zoll breite Spalte, die sich etwa fünfzehn
bis zwanzig Fuss von einer weiteren seitwärts herabzieht, nuten aber
einen Fuss hoch noch ganz geschlossen ist. Vielleicht dsss schon im
verflossenen Winter Wasser in diese unten geschlossene Spalte eindrang»
darin fror und so den ganzen Felsblock sprengte. Überdiess wird das
Gestein, wenn Wasser in seine Poren dringt und darin friert, beim naeh-
hefigen Auftbauen noch mürber und leichter zerstörbar.
Ausser den atmosphärischen Gewässern sind es auch die laufenden,
«reiche das Auswaschen der Felsen an ihrem Fusse fortsetzen. Die in
der BrandUhne oder in dem kleinen Bache des Labyrinths stehenden
Felsen sind alle an ihrem Fusse so weit zerfressen und abgenagt, als
dss Wasser beim hohem Stande reicht. Daher ist ihre Basis viel kleiner,
als ihr Umfang in der Höhe, und bei mancheu, wie bei dem genannten
Zucke'rkutey ist dieser Unterschied so gross, dass man beim Vorüber-
gehen ihren Einsturz befürchten möchte. Dieser Zuekerhui steht nicht
eininal im Bache selbst, sondern in einer kleinen mit Wasser gefüllten
Vertiefung, und gleichwohl ist seine Basis so bedeutend abgenagt. Ka
wäre zu wünschen , dass der Besitzer dieser Stelle das Wasser in den
vorbeifliessenden Bach leitete, um in seinem und im Interesse der Be-
sucher den Zeitpunkt des einstigen und unvermeidlichen Einsturzes dieses
•cböneB Felsens noch sehr weit hinauszarucken. i
i
486
An den Seiten»Wfinden siebt man bfiafiff in verachiedenen HSken
l^rossere odfr kleinere Locher, die wM davon herrfibreo, das« an diesen
Stellen dae Gestein mürber als an andern war und dureb Gew&sser weg*
e^espnlt wurde. Die Löcber nabe an den Kuppen mögen auch die Über-
bleibsel ehemaliger Spalten seyn, welche sieh von da zwieeben früher
noch anstehend gewesenen Felsen herabsogeo.
'Das ganze Felsen-Labjrrintb, welches sieb scbliesst, wo der Baefa in
Kaskndon berabföllt, und in das man, ausser auf dem gebahnten Wege, durch
engere oder weitere Seiten-Klfifte hier und da eindringen kann, bildete
unstreitig ehemals ein geschlossenes Gebirge. Da aber der Quader-
Sandstein stets serkldftet ist, so mussten schon in den frühesten Zeiten
die eindringenden Tagewasser ein allmahliehes Ausfressen und Erwei-
tern der Kläfte bewirken. Dnreh das Wegwaschen und Fortfuhren des
Sandes vertieften und erweiterten sich nach und nach die Klüfte, und
nur die festeren Gestetns-Masisen blieben stehen. Dermalen sind sie bis
fast auf die Thal>SohIe der Brandlehne entbfösst. Diese Vertiefung wird
bis zur Thal-Sohle fortschreiten, nnd dadurch wird der Foss der Felsen
immer mehr entblösst werden. Einstorzungen der freistehenden Felsen
werden die Folge seyn. So wie aber am Ausgange des Felsen-Labyrinths
solche Einstürze erfolgen, so werden in dem anstehenden Gebirge, wel-
ches noch eine zusammenhängende Masse bildet, die engen Klüfte, durch
die Gewässer fortwährend ausgewaschen, steh nllmäbKch erweitern und
in spätem Zeiten wird man noch weiter in das Gebirge dringen können.
Die roerkwärdige Erscheinung, welche Aäersbach eine so gmsse
BeWifamtheit verdankt, wird daher bis in die spätesten Zeiten fortdauern ;
nur dass der Ort nach und nach wechselt. Froher war die Stelle, worauf das
Wirthshaus steht, gewiss mitten in diesem Labyrinthe, {etzt finden sich in
seiner Nähe nur noch die zerstreuten Oberhieibsel der festesten Gesteine.
Dass in dem geschlossenen Gebirge die Klüfte in diesem Aogenblteke
nur sehr eng seyn können, zeigt der in Kasfcnden berabetBrzende und
auf ihm iBiessende Bach ; denn hätte dort die ZerktäfHing bereit» einen
grossen Umfang genommen, so wurde das Wasser dieses Baches nur in
Quellen zum Vorschein kommen. Dasn indess das Gebirge nicht völlig
geschlossen seyn kann, zeigt jene ergiebige aufsteigende Quelle.
Betrachtet man die grossen Lücken zwischen den im vordem Tbeile
des Labyrinths noch übrig gebliebenen Fels-Massen , so kann man sieb
wohl denken , welche ungeheure Massen Sand im Lanfe der Zeil durch
die Brandiehne fortgefifrhrt worden seyn müssen. Dass dazu viele, sehr
viele Jahrtausende erforderlich waren, wird leicht begreiflich und be-
fremdet nicht den Geologen, der gewohnt und gezwungen ist, ungeheure
Zeiträume in den Umbildungen und Veränderangen der Erdoberfläche
anzunehmen.
487
G. Rose: la« aber einige eij^enlbfiniMeh« Ert chcinunf^en
bei dem Glinitiiprsehie fer-Lftger ven flin<sherg im ttiesen^Oehirge
{Berliner Aked. der Wissentchftft. 8. Jaiiaar. Sitzung der phyRihaliacb-
mathematiscbrn Klasae). Dieaea Olimmeracbiefer-Lager Hegt in Gnelsa auf
der NW.-Seite des ttitsen^Oebitges ond ziebt aieb von Haspenau an
der Wittich in einer grosaen Bogen>Linie über Liebwerda, Söftwarzbachy
Fiinsäerg, Qiehren, Querbach, Kunzendorf, Blumendorf, Hindorf, Ali*
Kemnii» bis nacb Voigtsdorf. Mitten bei Flinsberg iat es über } Meile
breit und streicht faat genau in OW. ; es schneidet also unter achiefen Win-
keln die beiden hoben Giieias-Zuge dea Iser^Qebirgen, die In NW. Rich-
tong so beiden Seilen des obero Queis^Thales sich hiueiehen, and deren
NW. • Enden aus dem Gliinmeraohiefer dieaea LaJ^era actbat beateheu.
In diesesi Tbeile des Lagers hat der Glimmerachiefer daher noch einen
gans gebirgigen Charakter; weiter oatwfirts tritt er aua dem hd*
bereu Gebirge heraus, nimmt nn Mächtigkeit ab, fi^endef alcb nach SO.
nod trifft ao verringert an Mächtigkeit den Gneiaa-W.ill, der die Granit»
Ebene von Warmbrunn umgibt. Weatwarta von FUneberg behftlt er
noch bis sdn Saucrwaaaer bei Lusdorf seine Richlung und seinen ge*
birgigen Charakter bei: hier an dem plotfelioben Abfall dea hohen her"
Kammes wird er ebener und wendet sich in 6W. Riobtoug dem Granit
zu, an dem er bei Raspenau abschneidet. Dieser ITerlanf des Glimmer-
•ebiefer*Lag6rs ial dalier ohne den geringsten Zosammi^nbang mit dem
Lavf der Gebirgs-Kämm« selbst, äff dereU Efide und Foas es sich findet.
— Bei dieser Lagd Wird es daher auch von eil den Thälern , die alch
nach N., NO. und NW. von den Kämmen herabziehen, durchschnitten
und bietet hiedUfcb vielfältige Gelegenheit, aeine Lage zu dem umge-
benden Gneisse zu uBterauchen« Am bedeutendsten ist dteaer Einschnitt
im QueU'Tkal selbst, welches^ sc» wie es in Ober^Flinsberg in die Nihe
des Glimmerschiefers ||elangt, aeine Richtung verändert und sich nacb
M. wendend den gaftseil nördlichen Gebirgs-Kamro qnef durchbricht. Zwei
hohe Berge faaaen hier das Queis-Thai eiti, linke der Uasenberg nnd
rechte der noch höhere HtmmriCh* Die Gehänge derselben nacb dem
fieets haben ein aehr veraehiedenea Anaeben. Erster fällt gegen den
Floas sehr «teil ab, und auf seiner H6be zieht sich eine Reihe von Fel-
sen parallel dem Flusse entlang; letzter erhebt sieb dagegen von diesem
eua nur ganz allm&hlich. Südlich fftllen beide stell ab, der Ha$enberg
dem Dorfbach zu; der hohe Haumrich in das obere Queie^ThOl, Nackte
hervortretende Felaett unterbrechen hier öfters den Abhang; der beden*
tendste unter diesen auf der Höhe selbst wird der Oeierstein genannt.
Nordwärts verflachen sieh beide Berge ziemlich allmählich. Auf der lin-
ken Seite des Queie siebt man in dem Bette des Dorfbaohes, an dessen Mön-
doog die Kirche von Flinsberg \itgi, nochGneiss anstehen; mit dem Ha^^it-
^erye fängt aber sogleich der Glimmerschiefer nn und aetat nun so bis
m seinem nördlichen Abfall fort» stets mit nördlichem Einfallen dtt
Schichten (St. 1,4—2) unter einem Winkel von nngefäbr 40^. Auch ini
^tta des QueU aiebt man noch häufig mit gleichem EinfalKNi den
488
Glimmeraehiefer inttehen , den letiten bei der Brocke iof der StrusBe,
die von Vliertdorf Ober den Queit naeb Qiehrem fuhrt. Nor yttvkx^
Sehritte davon eracbeint mit gleichem Einfallen d^r Gneiaa wieder, le
daaa die i^leichfSrmige Lagerung: beider Gebirgsarten ganz deutlich ist.
Da die Schichten dea Batenbergs faat rechtwinkelig auf den Queu
%n atreichen und auch noch in dem Bette dea Fluaaea au aehen sind , so
aollte man erwarten , daaa aie |iuch in dem gegenüberliegenden ffaviN»
rieh wieder zu finden aejren. Dieaa ist jedoch keineawega der FalK Der
Berg beateht faat nur ans Gneisa : nicht allein die Felsen dea Qgier-
tUins , der auch noch etwas aiidlich von den liegenden Schiebten des
BasBnherget Hegt, aondern auch beinahe noch der ganae nördliche Ab-
hang. Erat ganz ad seinem Ende, nach Krohsdorf zu, eracbeint der
Glimmeraehiefer nnd nun wieder mit demselben Streichen, wie am Basen-
berge j nur mit etwaa ateilerer Schichten-Stellung. Die beiden Seitea
dea Qiteis-Thalee entsprechen aich in ihrer geognostlschen Beaebaffenbeit
durchaus nicht. Die audliche Grenze dea Glimmeracbiefera ist auf der
rechten Seite erst viel weiter nordlich anzutreffen, ala auf der linkea i
Seite, obgleich die Schichten doch auf beiden Seiten in gerader Richtung ,
auf den Floss zu streichen. Die Schichten sind also durch das Queit' I
Thal förmlich zerrissen , und die östliche Seite ist mit dem Gneisa des I
OeUrateine, ohne das Streichen zu verändern, weiter nordwärts gescbo- I
ben, als die linke. Ähnliche Erscheinungen wie im Queis-Tkai sieht maa i
nmi fast in allen den Qoer-ThSIern, die daa Glimmerschiefer-Lager durch-
setzen; selten korrespondiren sich auch hier die Gehänge; nur ist der
Unterschied nicht immer so gross, wie dort. In dem mittlen Theile des
Lagers ist noch meistentheils daa Streichen zu beiden Seiten dea Tbales
gleich und geht ziemlich genan tou 0. nach W. ; auf dem W.- und O.-
Ende Ist es aber verändert und liegt Sudweat» und Sudost-wärta.
Ana dem Angegebenen ergibt sich aber, daaa daa Glimmeraohiefe^
Lager doreh die Tbäler nicht allein in aeinem Zoaammenbange anter-
brochen iat, aondern auch, dasa die getrennten Stucke verworfen aiod,
wie die Schichten einea geachichteten Gebirges, die durch einen Gang
dnrchaetzt werden. Ea ist wohl jetzt eine allgemeine Meinung, dasa die
Tbäler im hohem Gebirge nichts Anderea ala Spalten aind, nnd Verwer-
fungen in der Lage der getrennten Stucke aind demnach nichts Auffal-
lendes ; aber selten hat man so gute Gelegenheit dazu , Dieaa nacbzu-
weiaen. Denn wenn die beschriebenen Erarbeinungen Verwerfungen aind,
ao aind aie der achlagendate Beweia, daaa die Tbäler aelbst im höheren
Gebirge durch Spalten entstanden sind. Dieae Zerreissungen dea Ge-
birgea aind dem Hervordringen dea Granites des Rieeen-Qebirgee suza-
achreiben nnd werden sich gewiss auch auf den Gneisa erstrecken; sie
sind hier nur nicht so nachzuweiaen.
Ea iat aber noch ein Umetand bei diesem Glimmerscbiefer bcaier-
kenswerth, und dieser betrifft seine mineralogiache Beaebaffenbeit. In
der Regel iat der Glimmer dieses Glimmerschiefers graulicbgrun • nnd
glänzend und findet sich in grossblättrigen Individuen > die ineinander
489 . .
T^rfifzl sioä und dadurch niclit unterscheidbar werden. Er wechselt in
dänDeo Lagen mit Quarz, und der Glimmerschiefer ist daher sehr dfinn-
Bcbiefrig. Brauner Glimmer kommt in dem Gemengte auch vor, findet sich
aber nur in kleinen Schüppchen , die , merkwärdig^ genug, meistentheils
eine gegen die Schichtung rechtwinkelige Lage haben. Diese Besrhaf-
froheTt des Glimmerschiefers Ist gsns verschieden von der, die der Glim-
merschiefer eines kleineren Lagers besitzt, das in dem hohen Jser-Kamms
vorkommt und unmittelbar an der Grenze des Granits den Sehwarzen
Berg, Buchstein und Preinselbeer^Berg bildet: hier ist er kleinschuppig
und braun, der Quarx gelblich weiss und beide Gemengtheile wechseln
io dtfnoen, oft sehr gekrümmten und geknickten Lagen und Streifen und
flirssen auch oft «u einer dichten grauen oder braunen Masse ausum-
men. Aber merkwürdiger Weise ändert sich die Beschaifenheit des ersten
Glimmerschiefers vollkommen in die des letzten um , je näher er der
Granit-Grenze liegt. M^n sieht diese Umänderung sowohl an der Ost-
Seite bei VoiffUdorf^ als besonders auf der West-Seite bei Liebwsrda^
wo das Gtimmersebiefer-Lager nicht allein mächtiger ist, sondern auch
in schiefer Richtung von dem Granite geschnitten wird, die Beruh ruiigs««
Fläche also viel grösser ist als dort.
Offenbar ist die verschiedene Beschaffenheit, die der Glinimerschie«
fer in der Nähe des Granits hat, durch eine bestimmte Einwirkung bei
dem Hervordringen dieses hervorgebracht; aber wahrscheinlich ist diese
Umänderung geschehen, nachdem der Glimmerschiefer seine krystalüni-
sebe Beschaffenheit im Allgemeinen schon erhalten hatte; denn diese ist
wohl durch andere Prozesse, wenn sie auch mit dem Hervordringen des
Granits in Zusammenhang stehen mögen, hervorgebracht.
Es sind also 3 Erscheinungen, die das Glimmerschiefer-Lager vo»
FÜngberg sehr bemerkenswerth machen: seine eigcnthumliche Lage gegen
die Gebirgs-Kämme , die Verwerfungen , welche es durch die durchse-
tzenden Thäler , und die Veränderung , welche die mineralogische Be-
schaffenheit seines Gesteins an den Grenzen mit dem Granit erlit*
teo bat.
B. Stvdbr: über die södliehen Alpen (Mittheilungen der natur-
forscbenden Gesellschaft in Bern t844j No. 13). Die Pennimschen AI-
pen oder die Masse von Gebirgen , die das WaUis vom Piemoni tren- ,
nen, bieten die mitietto Verwickelungen dar. Savssurb, der ältere EscuBRy
EsBL, V. Buch haben sich wenig mit ihnen beschäftigt und Elib da
BE4UM0NT, der besonders ober die Umgebung des M, Rosa viele That-
»achen gesammelt zu haben seheint, bis jetzt nichts öffentlich* bekannt
gemacht; dagegen haben von den aus seiner Schule hervorgegangenen
Geologen Sumonda in mehren Abhandlungen und geologischen Karten
Kenntnias von dem Bau der gegen Mittag auslaufenden Gebirge gegeben
und FovRiVBT eine allg;emeine Arbeit über die Penninischen Alpen ver-
öffeBtHeht, von der in ' der iSf^ktc^et^s; leider nur die erste Hälfte, die
490
Besclireibung der Stein«Arteo , bekaoot g«wordeo ist ; aber beide baldi-
f^ea den jetzt gleitenden Andichten über den Metninorpbismus der Fels-
arten und die euccessive Hebung der Gebirf;e nach verschiedenen Ricb-
tttuf en auf eine Weise, die kaum die volle ZuatimmuDg ihras berubniteD
JLehrers erhalten durfte. — Stdder hat mehre Jahre auf die Bercisung
der Ptnnimschen Alpen verwendet; die bis jetzt erbalteocn Resultate
«einer Bemühungen sind jedoch grösstentheils noch negativ. Das Er-
kennen krystalliniscb - schiefriger Zentral - Masaen mit f&cherformiger
Schichten-Stellung , wodurch die Alpen nordwärts von den Thälern der
Obern Tarentaue ^ der Val d'Entrevet bei Courmayeur^ dem WaUU^
dem Bedreito-Thal^ Rheinwald ^ Engadin und VinUehgau eine so merk-
würdige Gleichförmigkeit des Baues erhalten , wird aüdwärts immer
■cbwieriger, bis an der Süd-Grenze der krystallinisehen Alpen in der
Zone granit-syenitischer Massen der Val Setia , bei Bmveno , nördlich
voBi ikonU Qiori und vom Camtr-See, xwischen Veitlin und BerpeU,
in der Nahe von Barmio und in der mächtigen noch faat unbekanntea
Gletscher-Gruppe südlich von der obern Val Camonica und von üf. TowU
dieser Bau nach Zentral Massen ganz verscbwindel. Obgleich ferner
der Metamorphismus ihm allerdings den wichtigsten und klarsten Auf-
•chlttS8 über die Bildung der Penninischen Alpen zu versprechen scheint,
ao glaubt er doch, das» eben auch von da her eine wesentliche Umge*
ataltung in der ganzen bisherigen Auffassung dieses Prinzips aosgebes
müsse, indem man sich genothigt sehen werde^ die „Umwandlung als eines
füf sich bestehenden Prozess, unabhängig von jeder maeaigeo Steinart,
deren Einflüsse man sie zuschreiben könnte, gelten zu lassen*'. Auch das
Prinzip der Krentsung verschiedener Hebungs-Sy&teme, welches besoe-
der« Hr. Fournbt als das Grund-Prinzip der ganzen il(f>eii-Tfaeorie ao-
zuerkennen seheint, möchte wohl für sich selbst aus der genaueren Keont-
niaa der Pennim$chen Alpen grössern Yortheil ziehen , als ihr bieten.
Es laascn sich nämlich in jedem Gebirge unterscheiden: 1) die Süssere
Form nach Bergen und Thäleni , 2) die Struktur nach Sobicbtuni;,
Zerklüftung und Zerspaltung der Massen, 3) die Stein art. In dea
einfachsten Gebirgen, z. B. im Jura, gesellt sich das Gleichbleiben der
Steinart zu dem der Längen-Erstreckong der Ketten und dem des Streichens
der Schiebten. In vielen andern Fällen findet man nnr je zwei dieser
Verliällnisse aneinander geknüpft; in den Penniniacken Alpen aber sind
alle drei Momente vo|i einander unabhängig, das Streichen der Schich-
tung trifft nur ausnahmsweise mit dem der Ketten zusammen, und die-
selbe Kette zeigt, wenn man sie nach ihrer Länge verfolgt, meist sehr
naiiehtaltige Stein-Arten , während man dagegen oft eine Stetih^Art, die
i^if der einen Seite eines Thaies vorkommt, auf der andern Thal-Seite
u« s. w. wiederfindet, d. h. es lässt sich aueh ein Streichen der Stein-
Art erkennen, und dieses Streichen trifft in der Regel niobt mit dem der
Formen, häufiger jedoch mit dem der Struktur zusammen, folgt abe« in
Allgemeinen eigenen Gesetzen. Man kennt die Haupt-Formen dieser
Gebirge oor unvollkommen aus den Karten. Eku nächtiger, oirgeiids
4M
ttiiti*r 8000' ciiigesebnilteiier Räck«ii erttrecki sttb mit eiiMr i^gett N«
kirovexeo Bie|;uo(( von W. nach O. , vom M* Velmn nach dem Jll. RoHtf
von wo er sich etwas niederer noch weiter ösUieh bis ao de» Orim-S^
verfoifpen laset. Ebenfalls hob« Rikken, die in dei* Richtung der Merio
diane liegten» erseheineii oU Aosläufer jenes Haupt-Sl»mmes and bei^TSii^
sen die langen Seiten-Tbiler von WaUis und Piemont, Das vorlierr»
sehende Streichen der Schichtung folgt weder de» des Mittel-Grebirgea-
nofli der Ausläufer. Von Chrnmotmy bis nach Bngne streieben die Schieb-
ten parallel den west liehen Zentral-Massen der AigmUes Runges und
des Montblanc oder im System der westliche» dipen^ dann aber ändert*
sich die Richtung beiilftbe am 60® und bis gegen das Thal dea Te$4l»
zo ist das Stteiehen dem Haupt-Thal des Waiüs parallel, so dass auch
mit dem grössern Winkel , den das OterwiHlii mit dem Paralltl-ICreiir
bildet, die Schichtung der angreosenden Gebirge bis weit südwärts eine
glffche Umbiegung erleide ; in* F. YedrOf V, Antigori^ V, Üimggm aber
liegen die Gneise- Schichten in grosser Ausdehnung beinahe horiaontai.
Das Streichen der Stein*Arten nähert sieh am meisten demjenige« von
tßberwiülis oder der ZeutraUMasse des FuuiernarhomM. £ine br^te
Zooe von schwarzem Scbiefeir und Kalk oder von Flysch^Gesteinen, worki
nur untergeordnet Chloritsehiefer und analoge metamorphiscfae Stein-
Arten, aber keine wahren Glimmerschiefer und Gneisse suftreten, setat
aus der TaranUnts dorch F. tPAosta über den Haupt-Kamm nach WMU
und vereinigt sich hier mit den identischen Wallis-Scblefeni. Vom Ab*
fall der MonManCrKettB auf CiA Ferrex bis östlich vom iM kn Fwetm
im Hintergrund von Bagne bestehen der Mittel-Kamm und sein« nörd*
lirhen und sädliehen Aitslänfer nur aus diesen Flysch<>Acten , nnd in
ibrem NO.-Fortstreiohen verbreiten sich dieselben durch die Thäler von
Bn^M und 0rt/t bis in ihren Hintergrund, so wie ober den grössten
Tbeil der ThUler von iSrw/SscA and Twimann. Aus den Flysch-Masseit
der r. fSAoUm steigt aber , nordöstlich von ilosto , in V. Peiiina ein«
Masse von ausgezeichnetem Granit^Syenit aofy welche durch F. PoUinm
gegen die Dent d^Erin und die erst vov Kurzem durch Hrn. Forbbs be-
kannter gewordenen Gletscher- Gebiete swisAhen der Dent (ffErin und
der Dent Blanche fortsetzt. Auf diesem hohen Joch des CH d'EriH
herrscht Gneiss, der durch den Fuss des SämlterkorM nach dem JUttUer»
joek fortseist und in NO. Richtung , in den Gebirgen des Weisiharny
schief das mittle Xicohd^Thtd und untere Bamaser'Tkal durehschneidend
Dach der Höhe ^itM Simplen ^ dem BartkfUhorn^ Albrim, Pommat und
noch -weiter ostwärts sich verfolgen lösst. NördUch werden- diese Gneise
und GUmmersebiefer duvch den Walliser-Flysch begrenzt» die FartsctEiuig
de« aber den ffrogften Bernhard und den ilf . Velan betstreicbenden A^aU"
Schiefers, und durch ihn geschieden ve» den.Gneissen der parallel alret-
chesden FiMforMirAorii - Masse. Die Breite dieses sddllcheii Gneiss-
Streifens ist nicht betrachtlich. Die Granit-Syenite der F. PelUna gren-
ten gegen O: an dea Flysch von F. Tournanehe , desr .aus dem Haupt-
Thal von AiMta wo aAieo Seitett-Thalecn sich bis ««DÖeht an den Fast
492
des LffMkamm' andraogt , im ersten Thal aber den Haupträckea selbst
Akerstei((t und sieb naeh ZermaH ausdehnt. Mit dem schwarsen Schie-
fer und Kalkstein stehen aueh hier grossere Massen chlorHiscber Gesteioe
und Serpentin^Sehiefer in Verbindung;. Aus ZermM setzt diese Flyscb-
Zone nach SaOBfi ober, wird aber hier bereits vielfach von krystaliinischen
Sehtefern durchsogen > die von wahrem Glimmerschiefer kaum zu unter-
scheiden sind, so dass eine sichere Trennung der FJysch-Schiefer und
ihrer metsmorphischen Abänderungen von dem nach beiden Seiten sie
einscbliessenden und oberall in sie eindringenden Gltromersehiefer und
Gneisse nicht mehr möglich wird. Eine südlichere Gneiss-Masse ent-
wickelt sich nämlich aus dem Gebirgs-Stock des Af. Itosa» erst nur enge
auf die Grundlage des Gebirges zwischen den Flysch-Gesteinen von
ZermaU im N. und denjenigen der Lys- ond itfa^aa-Thäler im S. be-
schränkt, bsid aber gegen Q. hin bedeotend an Breite gewinnend, indem
sie sich über ÄnTUuea und Antrona^ übet den grössten .Theil des Ossoki'
Thsles und die Gebirge» Zuge im N. des Lago JBÜaffffiore ausdehnt. Da
nun, wo in ifaass ond welter ostwärts der Fl3rScl\-Streifen von ZermaU
zum Theil unterdruckt erscheint , schliesst dieser sddliche Gneiss sich
aacfa so enge an den nördlichen, ober die Simplonl^^ht fortstreichendea
an, dass das ganze Gebiet vom N.-Abfail des fiimplon bis an den Logo
Mäggiore als eine ungethoilte Goeiss*Parlie sich darstellt. Mit einiger
Aufmerksamkeit lässt sich indess auch in diesen östlichen Gebirgen die
Forlsetzung der Flysch-Masso von ZermaH verfolgen snf zwei Linien,
die von Zermatt ^ns divergirend über 40 Stunden weit bis tief nach
Bündien hin fortstreichen. Schwarze Schiefer zeigen sich dabei aar
untergeordnet, meist auch mit 8tärk«\|^em Glanz und mehr dem Talksehie-
l^r genähert. Der Kalkstein ist nur ausnahmsweise noch dichter, grsoer
Ksikstein, worin man Petrefakte zu finden hoffen därfte (Zermatt), in
der Regel aber weisser Marmor oder zockerkörniger Dolomit. Mit
den Chlorit-Gesteinen nnd dem Serpentine endlich verbindet sich häufig,
wie schon in ZermaU, Hornblende- und Strahlstein-Fels, welche oft allein
noch einen Anhalts-Punkt im Verfolgen beider Linien gewähren. Die
nördliche derselben streicht gegen N. 53® O. dem OberwaiUs, dem Vor-
derrkem-Thäi und der Ftnet^raarkorn-MM^e psrallel oder im System des
Mmi Piilae nnd der CÖie ^Or\ und es lässt sich ihr beizählen der Kalk
und Marmor im Hintergrund von ZwisekÖergen und bei Algaby an der
Simpion-Straeee, die mächtige Kalkstein- und Dolomit-Masse im Hinter-
grund von F. Vegero und in Detfer, der Hornblende- und Chlorit-
Schiefer auf dem Pass von Porma%%a nach Bweo, der Kalk und Flyseb
von Fusio, der Dolomit von Campolongo, der sich über den Lukmamer
und ia Oreina mit Immer mächtiger auftretenden Flysch-Massen verbin-
det und durch diese mit den Schiefern von Lugnei» zusammenhängt. Die
südliche Flys^h-Llnie streicht gegen N. 7&^ O. , in der Richtung des
Thaies von Mariigng bis Leuk oder im Systeme der Ost'Aipen ond tie-
steht vorherrschend in einer gedrängten Aufeinanderfolge von Hornblende-
Geateinen , die auch genau io dem • Streichen der Schiobtuug Uegeo.
4f»8
Eiire inaeht%e .Hornlilsnde- und Spuptatin-MMte }u\i$i einen Theil 4tm
Hintergrundeg von AMtroiu»'^ andere Mtossen tceten in der Mkle und mm
AwgMf: des Thaies auf; dieselben Gi*0te|ne und weisser Marmor er-
scheioen auf der linken Seite des 0«iol«-Xliales und in den »Hdiicbea
SeiteiHTobeln von F. Vigezzo^ dann auch bei ^«C9iui, am Ausgang von F.
Y£r%asca und an der Brücke bei BeUmxwta. Auf der OsKSeite des Teast»'
Thaies erhalten diese Gesteine eine viel grössere £BtVFiekeiii«g. Man
findet sie als .Hombleude*Gesteine und Syenite auf der NoSeite von F.
Marobbifii von wo si« sich wahrscheinlich noch mäohtiger ^gen F*
MUoeeo ausdehnen ; nnd die Strasse von Orm00do$M nach Chiafmimm
durchschueidei bei Gera und weiter nördlich sehr bedeutende Mataan
tbeils vooDolomit, theih von ausgeseichnetcm Syenit, die fast- genau. im
Streichen unserer Linie liegen. Vollständig trifft aber mit dieser Linie
susammen die grosse Masae* von Granit- Syenit 'mit mehr als 3'' lan-
gen Feldspatb • Krystallen , die sädiich vom BergeU sich über ien
Hintergrund der Thäler von Caäertt und Maaino ausbreitet Zwar er-
reicht . dieser Granit , der bei H, MmrÜmo noch wenigatens 3 Stnnden
Breite bat, das Maienker-Thal nicht; aber in seinem Streichen erschei-
nen hier grosse Massen von Serpentin und weissem Marmor, die tial
in die östlichen Seiten-Thäler eindringen ; erst am J9emina*Pasae var-
schwinden die Spuren dieser Linie.
Ch. Lybix: über die Allovial-Bildungenimit Snstwassarr
Ablagerungen vergesellschaftet, welche.die Kiisten-Watod.e
der Grafschaft Norfolk zusammensetaen (Lonä» Edinb. phüos*
Maga». 1840, Mai, 345—380 > Bibi, mnwers.lSdß, XXlXj 189— 1«S
and >> BoGXL. AMnwen, Addr* 1840, 33). Vom Leuebttburme von
BaffpUbourg .bis Weybourne wird das steile Gestade manchmal als
Schlamm- Döne beseiehnet und besteht haoptsächlich aoa geachieh taten
oder uogeschiehteten AUuvionen und ans Säaswssser-Sebichtea. Beide rnben
aof Kreide gewöhnlich unter dem See-Spiegei» entweder unmittelbar odejr
streckenweise mit einem dönnen Streifen von Meereskalk voll Versteinerun*
gen daswischen. -* Die bb 300' mächtige AUovion-Bildnng besteht bauptsäch«
lieb aus geschichteten oder nugesebichteten Tbonen» tbenigen Mergeln
Qsd Sand; hauptsächlich in der ungeschichteten Partie mit eingestreutan
Brocken und Blöcken von Granit, Porphyr, Homstein , Lias , Kreide
n. s. w.; doch überall ohne eigene Fossil-Reste. — Die Susswssser^
Ablagerung liegt streckenweise über der Kreide und ist gewöhn lieb von
dem Block-Gebilde bedeckt, dessen Stelle sie auch nMaehmal ganz ein-
nimmt, oder weicfaem steanweilen aufgelagert ist. • Es enthält oberaH
die nämlichen Koncbylien, fast alle von noch in.Bngimid lebenden Art^n
uod gehört mithin gleich den vorigen Grebilden au den letzten Tertiär-
Erzeugnissen oder ist. selbst noch jünger, gleicbalt den Bildungen .mü
Resten lauler lebender Arien. Dieses Gebilde ist darom merkwurfUg,
weil inEifi^tf^kein «ndfea-von gleicher «kigendUebkeit'>ael6he& Veräado-
404
rangen unterleicea ist, wi« diMe«: Sebiebteil riod auf iMbr« Meilen
w«ite Erstreekung niu einige Hnndett Fqm gelM>bea oder geieokt,
gfofaltot and gewunden, mit Einieblötsen von mächtigeii Kreide*MawfD,
und die gewandenen Sehiehten sind oft aber wagereebt gebliebenen gela-
gert. Die Zeiten von 1820 bie I8S0, wo der ¥f, diese Gestade beobaeb-
tete, bat dem Meere genagt, um durcb Unterwascbnng der alten ganz
andere Scbicbten-Darcbschnitte sa eröffnen. — Das Haopt^Gebilde scbeiat
dem Vf. analog mit dem der serstrenten Blöcke, welcbes L., da es auf eiaeio
l^eständig unter Wasser bleibenden Boden entstanden, nicbt Dilovinm, son-
«iern Drift nennt. Dieser Miederseblag , in SekQÜiitnd Till genaast,
biotot, wie in Nwwegem auob, 'keine Seliiebtung dar, was wieder ruck-
wirto aaf eine abwetehonde Bildonga- Weise sebliessen Usat; wie deuD
«Bob die Mo^ftaen der GIctseher keine Sciucbtung zeigen, weil keine
Wasser-Strömung Sbre Bestandtbeile scbiebtenweise vertbeilt. Solche
Atthättfungen von Schlamm, Sand, Kies und Blöcken obne Schichtann;
müssen nocb jetzt in allen Meeren entsteben, wo scbwimmende Eis-
' Massen mit jenen Stoffen beladen ibre Ladungen in nicbt bewegtem
Waassr au Boden sinken lassen. Vorubergebende Strömungen können
die gelegeotlicbe Einscbaltung einzelner Scbicbten versniassen, wie man
denn hin und wieder an den Steil-Gestaden XorfM^s solche Beispiele
sehen kann. An einer Hasborough genannten Stelle hatte der Vf. in
Jabr 1829 diese Scbicbten-Folge beobachtet: 13' Sand und Tbon; 8'— 16'
ungeschichteter Schlamm und Kies (Till), 1^' dunngeschichteter Sand
und Tbon, letzter bituminös mit zusammengedrückten Zweigen und Baum-
blAtUm. Der Tbon war aobwärzitch, grün oder braun und enthielt hin
und wieder Lagen von kleinen Steinen, inabesondere von Feuersteine».
In dieser Gegend lianptsiehlieb beindet sich im Niveau der Ebbe der
«mtermeerische Wald von Nitrfoik, welchen Tayi^or, Laytou, Woopwas*
u. A. beschrieben haben. Nach erste« bestobt er aus Torf n>tt KieierQ-
Zapfen und Knochen; aa andern Stellen aas grossen nebeneinander
stehenden Baum-Stöcken , welche 18" über ihrer Basis abgebrochen kb
seyn scheinen; diese Stöcke haben nocb ihre Wurzeln im Thone nod
der Sand-Schichte, worin sie aofänglieb gewachsen, und ihre St&mne,
Zweige und BIfttter liegen umher und sind durch das Gewicht von
3O'*-^300' InSchtigen Diluvial- Ablagerungen sasanraien gedruckt worden;
wie weit sieh dieser Wald landeiawftrta anter der Erd-Oberflftcbe fort-
zieht, weiss man nicht ; aber immer kommen wieder neue Theile dessel-
ben sn der Kusti^ zum Vorschein, wo das Meer diese binwegfrisht. *-
Layton ffigt diesem Berichte nocb bei: zu P4$tinff sehe man Baomstöeke
noch aufrecht stehen mit starken, darchk reu taten und weit erstreckten
Wurzeln, als habe ein Sturm die die Worseln bedeckende Dammerde
«Ines Waldes binweggefährt ; daselbst findet man in dem Steil-Gestade
oder freiliegenden Ufer eine Menge von Säogetbier-Resten ; Knochen nnd
Geweihe von wenigstens 4 Reh -Arten, Knochen von Ochsen, Pfer^
den, FInss-Pferden, Naahornen und Etepbanten, obschon die
Hanpt-AUagorviig dersolbeo oiniga MoIIod weit im Meere ist , wo in 6
4115
EHen Tiefe «i«# Amtern^Bank «of »lAer Kie§-6ehielit0 liegt. Wie weit
pich diese Knocben-Ablag^ernopf ausdehne, weiss man nicht, doch haben
Fischer im Jabvt 1820 in SO Engl: Meli. Entfernung von * der Kusto
eiaeo Elepbanlen-Stosssahn von 9^ 0" Länge mit dem Nets heransgezo«
gen; Latton altein sah 70 Backenzähne von da, und die Aostem^Fischer
versicherten ibm^ dasa sie unermessHcbe Mengen davon herausziehen unä
an tiefem Stellen wieder in's Meer werfen. Woodwaru sehAtct die An»
sabl der Tfatere, deren Reste Im ersten Jahre nach der Entdeekung des
Lsgers in 1820 gründen worden, auf 500. Au» Allem diesem aber geht
hervor, dasa hier einst mächtige Sand- und Thon* Ablagerungen über
der Kreide ruhten und von Wäldern bedeckt waren , welche allmählich
is's Meer nntertauehten. Bei Mundesiap beobachtete Lyblz« den ersten
Fall von gewundenen und auf sich selbst zuruckgefisiteten Sand-, Mer-
gel- und Kies*Lagen , welche auf ungestörten Schichten ruhen, Z«
Mmuhilay sieht man auch das Sösswasser-Grebilde eingeschaltet in den
Till und bedeckt von Kiea, reich an Fluss-Koncbylien , von welchen
uor eine einsige, die Paiudina min Uta, nicht mehr lebend bekannt ist;
suoh kommen Fluge] -Decken von Kafer^ Arten vor, die noch im Lando
tu leben scheinen; Knochen von Hechten, Barschen und Salmen
dagegen acheinen von denen der lebenden Arten abzuweichen; einige
Pflsozen-Reste, besonders die Samen von Ceratophyllum demersum
sind ihoen hmgeseltt. L. beschreibt ferner einige Ffllle , wo Kreide-Mas-
sen auf allen Seiten durch diese geraden Schichten ein geschlossen zu
seyn scheinen. Um atwr alle diese Störungen an JVorfolA» Käste zu er*
klärea , glaubt L. , mdsse man dreierlei meehjtntsche Kräfte zu Ifftifer
Bebmen :
1) Hebungen und Senkungen, wie die Geologen gewShnKcfa an-
nehnen.
2) Herabgleiten der Hoeh-Gestade und Einstürze der Flusa-Ufer.
3) Orts-Wechsel von Inseln und schwimmendes Bis.
Was insbesondere das Vorkommen von gewundenen Schichten über
ngslmäsig gebliebenen anbelangt, so erklärt esL. durch dert Seitendrack,
welchen der Einsturz unterwaschener Bänke oder welchen schwimmenden
fiis aof gewisse Schichten geübt hätten. Denn so berichten Dbasb nmt
SiHMON in 71<> N. Br. nnd 159* O. Länge einen Isngen nnd i Meilen
breiten Erd-Streifea ans Kita und grobem Sande gesehen lO haben, wel^
chen der Druck des Eises In unregelmftsige kleine Berge emporge*
hoben hatte, die von Ferne wie ungeheure Blöcke aussahen.
Ch.Lybix: über aufrechte Baumstämme in verschiedene«
Hohen der Kohlen-Soiiichten von Cum^erUind in Nmi-ISfokoMand
(fieei. S^. > itn». JUaff. not. hki, i944, XIII y 148^151). Bion.
Bbown erwähnte der Erscheinung zuerst 1829 in HAun<TRTON*B ,»Nova
Scetia^ Im Jahr 1842 aah L. aolche aufrechte Stämme, alle senkrecht
s« den nater 24^ geg«» ^W. geneigten S«hidilen, in »ehr als 1^
496
YertchtedftD hoben £kb{ehteii-Ebeiie* auf einer Eretreckang von 2— a
Eugt. Meli, von N. nach S. und von der doppelten Breite. Die eiDschliei«
senden Scbicbteo aind weiaae nnd braone Sandateiae» bitamindae Schie-
fer uod Tbon mit Eiaeaateio, gans denen der Engliacben Kohlen-Reviere
ibnlieh; aie enthalten 19 Kohlen • Fldtae öbereiqander, von welchen das
vicbtigate 4' bat. Am beaten aiebt man dieaa Allea an einer f,8oM
Jöggims** genannten Stelle, wo die 150'-*200' hoben Kfiaten-W finde das
audliehe. Geatade eines Tbeilea der Fauufif- üi^ bilden, welcher die Ckiff*
medO'Bay beiaat. .Daa ganae Kohlen-Gebilde hat aber eine Miehtigkeit
von mehr ala 2000' nnd seigt keine Störung dnreb Racken und Wechsel
Weiterbin an der Kuate tauchen die filteren Glieder . der Stetnkohlea-
Formation herauf. Die oberen Schiefer und Sandateine, welche nach N.
hin eracbeinen , enthalten noch Koblen-Pflanaen , jedoch ohne anfrecbte
Stfimme. Von dieaeh Stftmmen iat nur die Rinde erhalten, welche
fiuaaerlieh dieaelben Lfinga-Forchen ohne Blatt-Marben zeigt, wie die
aufrechten Stamme in der BvUonn* Eiaenbahn, welche Hawksiuw und
BowMAifif beaehrieben haben. Ihr Kern beatebt aua Saodatein nnd
Schiefer mit eingeatrenten Famen - u. a. BIfttter-Reaten und ohne alle
Spur von organiacher Struktur. L. aab 17 aufrechte Stamme von 6' bis
20' hoch und von 14" bis 4' dick. Sie reichten durch verachiedene
Schichten hindurch, die durch Schieier- und Sandatein-Lagen von einigen
£Uen Dicke getrennt wurden, waren oben alle abgebrochen nnd drangen
nirgends auch nur durch die dunnate Kohlen-Scbichte bindnrcb. Unten
endigten alle in Schichten von Kohle oder Schiefer, nirgenda in Sand-
ateio. Zuweilen enthielten aie aber im Innern eine gröaaero Ansahl von
Schiefer-, Sandatein- und Thon-Scbicbten , ala in gleicher Hohe fioaser-
licb anatunden ; ao konnte man in einem Falle 9 innere Scblchten in der
Höhe von 3 auaaeren zahlen. Unmittelbar fiber den obei^ten Kohlen-
Lagern und aufrechten Stfimmelb aiebt man 2 Schiebten, die wahrschein-
lich aua Susawaaaer abgeaetst aind und aua acbwarsen kalkig^bitumino-
aen Schiefern voll zerdrückter Schalen zweier Modiola- nnd mit 2
C 7 p ri a-Arten beatebeU. -— — S ti g m a r ie n mit nach allen Richlungeo
auaeinandergebreiteten BIfittern aind bfiufig in den Tbonen und thonigen
Sandsteinen. Die übrigen Pflauaen in den Schiefern und Sandsteinen
aind denen der EuropäUeken Kohlen-Reviere aehr Ähnlich. Man aiebt
darunter Pecopteria lonobitica, ?Nettropteria flexnoaa, Gala«
roitea cannaeformis, C. approximatua, C. Steinbaueri, G. nodo-
ana, Sigillaria undulata; dann Lepidodeudron, Sternbergia
u. a. w. Dieaelben Pflanzen noch mit Trigonocarpuro, Asterophyl-
lites, Sphaenophyllum u. a. kommen au Pietou und Cape Bre»
fw» vor.
An 100 Engl. Meil. oatwfirta von der znevat beacbriebenen Stelle,
in den Koblen-Revieren von Pietm^ bot DAwaoif eine .10' dicke Sandsteio-
Sehieht mit aufrechten Kalanriten entdeckl. Unterwärts endigen alle
in gleichem Niveau, wo derSandatein auf Kalkstein ruht; oben sind sie
aberJn verachiedenen Hoben abgebrochen; dieaelbe Schiebt enibfilt anck
497
niedergestunt« Lepidodendra mit Blattern uod Lepid im traben an
ihren Zweigen«
Ans dieaen Tbataachen folg:ert Lyells
1) Die auf die Sclncbt-Flächen seokrecbta Stellung aller Stamme
bfeweifit, daas die einige Tausend Fuaa dicken und jetzt gleicbförmig
unter 24® geneigten Koblenge.Mrga * Scbiobien nraprünglich borisontal
abgesetzt waren.
2) Das trockene Land muss zu veraebiedenen Zeiten wiederholt
tiefer gesunken aeyn, so daaa allmablich 10 Wälder öbereinander wacb*
sen konnten.
3) Die Übereinatimroung der aufrechten Stfimma von Neu^^SMotUknä
mit denen von Manchester in ihren aligeoieineo Charakteren laast ver»
muthen, dasa sie einer Pflauzen^Gri^ppe angehörten» weleba durch kräf-
tigere Wurzeln dem Andrang der Wogen und Strömungen beaaer au
widerstehen vermochte, als die Lepidodendra u. a. bekannte Gruppen.
Endlich zeigt üer Fall mit Beatimmtheit an, daas der Wuchs aolcher
Wälder auf trockenem Boden keioeswegea eine Unebenheit desselben,
wie sie unser Wald-Bodeu zu zeigen pflegt, vorauaaetzt, aondern daaa
derselbe, wenn achon eine Zeit lang trocken, doch vollkommen eben und
den Schicht-Flächen parallel war, oder doch bei dem wiederlwltea tiefern
Einsinken in'a Waaser durch deaaen Bewegung und Niederachlage ge*
ebnet wurde.
Gh« Lyell: über Sand-Hngel» gehobene Geatade, Binnen.
Und-Klippen und B lock-Formationen dtr Kmnadischen See^n
nnd des St-Lorenx-ThaUs (Geoiog. Soc. 184:9, Dec 14, 184S Jan. 4
> Lond. Edinh. n. phüos, Magaz,, c, XXI 11^ 183^186). Am rechten
U/er des Niagara, fast 4 £. Meilen unterhalb der grossen Fälle, liegen
horizontale Schichten von Susswasser-Sand und -Kiea, 40' dick, voll
Konchylien lebender Arten, auf dem aussersten Rand des überhangenden
Ufers; landeinwärts sind sie begrenzt von einer jähen Bank von Geacbiebe-
Thon, welche mit dem Fluss-Bette parallel zieht und deasen Grenze vor
der Aushöhlung der groasen Schlucht bezeichnet. ^ Ein anderer ähnlicher
Fleck Sand mit lebenden Süsswasaer-Koncbylien- Arten liegt auf dem
anderen^ westlichen Ufer bei der Einroiindun^ des Muddy Run, 1^ Meil«
ober Whirlpool. Zur Zeit der Bildung dieser Schichten muss etwaa
unterhalb diesem Orte der Fluss - Spiegel dOO' höher als jetzt ge->
stauet gewesen seyn durch eine Schwelle, welche beseitigt wurde, als
der Fall zuräckgiag nach einem weiter sädiich gelegenen Punkt. Kein
Drift liegt zwischen diesen Schichten und dem Siloriachen Kalke, wor«
auf sie ruhen. Die sog. Teufels-Höhle war einst an der Stelle der Fälle;
und eine alte Schlucht, 300' hoch, erfüllt mit geschichtetem Drift, welche
den Zusammenhang den Kalksteins am linken Ntagafa^Hier bei'm WMrl^
pool unterbricht, war einat in Verbindung mit dem St. Davids-Thale 3
Meilen davon im NW.. — Am westlichen Ufer dea Niagara, oberhalb
Jahrgang 1844. 32
408
dter FäRe nml aqf Ürmti^itimid bilden akh forCwälnreDd neue Nieder«
sichiage mit Konciiyüen lebender Arten, welche dereiost, wenn die Falle
bis dabin zuruckf^ef^angen sind , eben ao entblöaat werden näseeo^ wie
jene obenerwähnten.
Die Block-Bildnngen an den Ufern dea Brie- nnd Ontarh-Sei^i
mid dea Lormn^Tlüfif» bia Que^ee hinab aathaJtea See-Koncbylien in
Beavport unterhalb Quebec und an der Mündung dee JacqHeS'Cartier*
FIttseea , wie auch au Pmi-neMf u. a. An dem 760' hohen Berge von
MontretU gehen nie 500' hoch hinauf, 300' Aber den Spiegel des Oa-
torto, was mithin einen aehr hohen Stand der Fluth andeutet, welebe
diene Geaehi^ba atigesetat bat. Der aüdlicbate Puniit, wo L. Konchy-
Ken ans gleirdter Chrnppe mit jenen von Quebec antraf, iat Port Kent aad
Buriin^n am Charnfftain^See in 44^ 30' südU. Breite. Hier und wo
man sonst daa Drift auf featem älterem Gestein liegen sieht, ist dieses
geglättet nnd gefurcht, wie unter dem Drift iu Europa. Die Koncbylieo*
Arten sind nicht aablreicb, mit Auanabme von einer alle lebend bekannt und
meistentheils Bewohner höherer Breiten; manche stimmen mit jenen von
WdäevMUa n. a. Skandinatfischen Orten fiberein und denten auf ein
kSItres Klima zur Drifr-Zeit hin. Zu ßeauport sieht man grosse nnd
weit-her geführte Blocke m Schiebten über nnd unter diesen Sce-Kon-
cbylien.
Die Kies- und San d- Hu gel um die See'n her, Aie „Lake^ridge»*^^
werden von Manchem ala gehobene Gestade betrachtet. Jene, welche
der Vf. an der Südseite dea Onimrioj im N. von Toronto u. a. w. unter-
suchte , sind parallel unter sich und mit der nächsten Küate. £inig:e
konnten fiber 100 Meilen weit im Zusammenbang verfolgt werden; ihre
H5he wechselt von 10' bis 17', ihr Rucken ist oft sehr schmal, ihre
Grundfläche wechselt von 50—200 Yards Breite. Die Sand-Hugel zeig^es
oft kreutzweise Schichtung,* ruhen gewöhnlich auf Thon der Geschiebe«
Formation ; Blöcke von Granit u. a. nordischen Felsarten liegen hin und
wieder darauf. Sie fallen ateiler ab auf der Seite gegen, den See und
haben oft Sfimpfe nnd Tümpel auf der Land- Seite hinter sich. Sie sind
meistens höher nnd breiter, als die nenen Gestade-Bildungen. Einige
Sandhugel-Zöge im 0. und W. von Cieveland in Ohio an der Sud-Küste
des Erie-See^s haben genan denselben Charakter. Ltbll vergleicht sie
den Schwedischen Obot und hält sie gleich diesen nicht für einfache
Gestade, die von den Wogen ans dem Wasser hervorgehoben worden
wären, sondern zum Theife wenigstens für Sand-Barren, wie aie an der
West-Kfiste AustraUen% tu Bahia Bianca und Pemamlmeo in Brasäieu
nnd zu Cieveland am Erie-See tund linga der Sud-Kuste FrankrricKiS
vorkommen. Fossile Konchylien haben diese Sand-Zuge bia jetzt nicht
geliefert.
Folgende Veränderungen haben die Gegenden am Oiitorto- und Brie-
See betroffen.« zuerst eine Enlporbehnng, bei welcher die Linie der Steil-
Abßllle bei Queenstourn und TfaSler wie daa von St Davidt aaagefaöblt
worden ; dann eineUntertanchunga-Periode) worin diese Tbäler and jetaigen
4g»
Thtl^Becken gaiw oder tfaeilweise mit der i^erisehen G«Mhiebe*^ormfttkm
•nsgeföllt wurd«»; -^ endlieh ein Wieder*Aaftancben des Lftiide«, wobei
die «orbia erwibnte» Sandbug^el-Zdge g^ebildet« die Geecbieb-Fermation
com Tbeil entblost worden und die See'n entstnndem De» A't«jr«r«*
Tbal war anßinglicb ein Meeres»Arni und ging! allmiblicb in eine Flnss«-
Mdndung und zoletst ein FInes-Thal ober. Die groaeen Fälle begannen
fdcb zu Qutfensiown mit mSsiger H&be au biMen und gingen anfangs
rascb znrSck» weil der Kalk nber dem iVitf^aro^Scfaiefer gegen sein ndpd*
liebes Bnde hin nicht dick war.
RozBT nnd Hassarö« ober die wahrsebelnlieb^n ürsaeban
der Unregeln»äa»gkeiten des Spiegel» der £rd«»ObeffCifiebe9
der Abweiehangen in der Richtung der SeheifeULinie, Im
Gange des Pendels und der Höbe der Queckailber-SäaLe
(r/jfsftf. 1844, XII, 37—38). Folgendes sind die Resultate der ausfäbr*
lieben Abhandlung:
1) Die Oberfläche stehender Wasser entfernt akb nicht roerhlieb van
derjenigen des Revolutions- Ellipsoides nach der Theorie der lunaren
Ungleichheiten, welche ungefähr dieselbe ist, auf welche alle trigonome-
trischen Operationen Mt die neue Karte von Frankreich suruckge*
fuhrt sind.
2) Wenig ausgedehnte £rheb|ingen des Spiegeb ruhiger Wasser
oder diejenigen 9 deren Abweichungs-Maxtma von der Vertikal-Linie nur
wenig entfernt sind, zeigen nicht tief-liegende Stdrung»-Ma8sen an.
3) Sehr tiefe Störungs-Massen dagegen worden sehr ausgedehnte
Torragungen bewirken, d. h. auf eine sehr grosse Erstreckung hin wurde
die Weife des atmosphärischen Bogeos grösser als die des ent^recbeaden
Erd-Bogens seyn.
4) Bis SU einer sehr grossen Tiefe wird die Anwesenheit diebtrer
inwendiger Massen Vorragungen bewirken, mit merklicher Vermehrung
der Schwere an der Oberfläche; aber sehr tiefe Massen werden sehr
ausgedehnte Erhöhungen hervorbringen, auf denen die Sehwere nur wenig
sugenommen hat.
6) ,,Im Falle einer unbestimmten ebenen Niveau^Fläche wird die
Zunahme gegen die Tiefe von ^ R. aufliuren; jenseits dieser Grenze
wird des Wachsen des Radius eine Verminderung der Schwere nach sich
ziehen. Für eine Kugel aber wird immer Zunahme der Schwere auf
der dureb die Anziehung einer inneren störenden Bftasse bewirkten Wöl-
bung eintreten'*.
6) Die Unebenheiten der Oberflaehe stehender Wasser müssen viel-
mehr einer Reihe störender Massen in geringer Tiefe,, als einer einzigen .
Masse fiir jede Örtliclikelt zugeschrieben werden. Eine solche Reihe
wurde eine Kette von Vorragungen bewirken , die unter sich .verbunden
«inen langen Bogen bildeten, in wnlebem die astroaemiscbe Weite die
«eodfttisehe Weite übertreffen wurde» and die man. für eine durcb eine
32*
500
Hipzige »ehr tiefe Masse bewirkte WolbViDg aneeben i^onnte. Eben so
. koobte man eine von dieser leisten Ursache herrähren4Se AnschwelloDg;
für das Resultat einer uaben Anziehung halten, wenn übereinander He*
^gende. Anschwelinngen deren Lange verderkten.
7) Die Zunahme der Schwere, welche durch die Wirknag von nahe
unter der Oberflfiche liegenden MsHsen auf die Barometer-Saule entutebt,
wird ein merkliches Sinken der mittein HobA dieser Säule bewirken. An
allen Standorten aber, wo die störenden Massen sehr tief nnter der
Oberfläche liegen, werden die barometrischen Mittel auf einerlei Niveai-
Fläche gleich seyn, welches auch übrigens deren Ijndulationen seyeo.
8) Untief liegende Massen werden daher angezeigt durch eine nickt
' auegedehnte Anschwellung, durch eine merkliche Beschleunigung dei
Pendel-Schwunges und ein merkliches Sinken der Quecfcsilber-Saule.
Aber für sehr tiefe Msssen wird die Anschwellung sehr auagedehnt seyn
und Pendel und Barometer wenig geändert werden..
9) Die an der Oberfläche stehender Wasser bemerkten AbweichoD-
gen im Pendel-Gange lassen sich durch Ungleichheiten im Abstände vosi
Mittelpunkte der Erdkugel nicht erklären, denn man mösste alsdann An-
schwellungen dieser Oberfläche voraussetzen y welche nach den bis jetst
erhaltenen geodätischen und astronomischen Resultaten nicht bestehen;
man mnss sie daher allein von Veränderungen in der Dichte nächst der
£rd-Oberfläche herleiten.
10) Grosse Ungleichheiten in der Dichte unterhalb der starren
Erd-Rinde , deren Dicke nach dem Gesetze der Wärme- Zu nähme 33
Meilen nicht übersteigen kann, sind nicht wahrscheinlich. Denn innerbslb
einer im Gleichgewichte befindlichen Flüssigkeit , wie das £rd-Innerf,
müssen alle StoflPe nach ihrer Eigenschwere in konzentrische Schichten
geordnet seyn. Daraus folgt auch offenbar, dass die grossen Schwen-
kungen in der Dichte der starren Kruste von Eintreibungen der
inneren flüssigen Masse in dieselbe, von Sublimationen ond von Ver-
schiebungen durch die elektro«ch eroische Thätigkeit der metallischen Snb-
stanzen dieser inneren Masse herrAbreii«
11) Es ist nicht mÖKÜch grosse Anschwellungen in der Oberfläche
stehender Wasser durch Deformationen der äusseren Rinde entstehend
anzunehmen. Denn wo aolche Anschwellungen vorbanden sind, raüseten
anch ausserordentliche Erhöhungen des Bodens über den Meerea-Spicgel
ststtfinden, weil man beweisen kann, dass ein dem Spharoide angefugter
Meniskus eine verhSItnisemasig nur sehr schwache Anschwellung der
Niveau-Fläche zu bewirken vermsg. Solche Erhöhungen des Bodens
bestehen aber nirgends; die höchsten bekannten Bergketten und- Plateao^s
können in der Oberfläche stehender Wasser keine Anschwellungen be-
wirken, wie sie nölhig wären, nur um über einer Abweichung von 0,S
Pendel Schwingung im Verlaufe eines mittein Sommer-Tages Reebeuschaft
zu geben.
1*2) Von dieser Art ist aber keinsswega die ÄquatoriahAasehwellong,
indem, aie nicht von der JMLolekuiar - ADzichong ^ tondern von der
5Q1
Zentrifag^al-Krafi abh&ngt Sie bat daher eine VerUngeruii(( des Radius ,
bewirken können*
13) Aus allem Diesem geht endlich heryor , dasa die geodätiHchen
und aatronomischeo Beöbacbtangen in Verbindung mit denjenigen, welche
die Ingenieur-Geographen unter Pciissjint's Leitung zur Feststellung dea
Netaea für die neue Karte von Prankmich ausgeführt haben, die einzig
brauchbaren sind, um una eine genaue Kenntoiss von der Form dea
Wasser-Spiegels unseres Planeten zu verschaffen, Daa Pendel , welches
man hiezu hat gebrauchen wollen, kann una nicht darüber belehren : aber
es wäre sehr gut, um die Ungleichheiten in der Dichte der Erdkruste zu
bestimmen.
J. C« Frbibslbbens die SächsUehen Erz-Gange in einer vor-
laufigen Aufstellung ihrer Formationen (des Magazins für
die Oryktographie von Sachsen erstes Extra- Heft; Freiberg 1843 j 108
SS. 8^). Der Prodromua eines umfastienden Werkes über die SocAsi-
sehen Erz-Gänge, welches der Vfi als eine Frucht 50jähriger Studien
demnächst herauszugeben beabsichtigt. Unter Gang-Formation versteht er
die Gesammtheit der Fossilien, die auf «inem Gange oder auf einer Art
von Gängen, auf einem Systeme einander benachbarter Gänge [von wahr-
scheinlich gleichzeitiger und gleichartiger Entstehung?], auf bestän-
dige Weise mit einander vorzukommen pflegen. Zuerst beschränkt er
sich auf die Erz-Gange; er unterscheidet darauf selbstständige und spo-
radische Gang-Formationen; handelt von den Übergängen, wie von dep
Verbindungen verschiedener Formationen , welche .letzten auf fünf-
fache Weise: in Form von Verflösung, sporadisch, in verschiedcpen
Teufen übereinander, in Doppel • Gängen nebeneinander und auf den
Kreutzea zweier Gänge erfolgen können. JSine bestimmte Gliederung
der Gang-Massen in verschiedene Lagen oder Teufen und dem Alter
der einzelnen Massen entsprechend ist bei Weitem nicht so gewöhnlich,
alz man oft anzunehmen geneigt ist. Nur wenige Arten sind überall
gleichbleibend neueste Bildungen : Gediegen Silber , Glaserz , RothgüUig-
erz und Kalkspath; andere wiederholen sich mehrfach und abwechselnd ^
in allen Theilen dea Ganges. —Nach einigen Andeutungen über die Brocken-
Gesteine als Gang-Ausfüllungen und über die Veränderungen, welche
Gang-Massen und Neben-Gesteiue erlitten haben , folgt dann die Über-
aicht der Gang-Formationen selbst. Diese zerfallen in 8 Haupt-Abthei-
lungen : die Silbererz-, Kupfererz-, Eisenstein-, Zinnstein-, Spiesglas-,
Braunstein-, Kobold- und Arsenikkies-Gangformation, deren jede dann
1—20 einzelne Formationen mitunter noch in mehren Unterabtheilungen
in^ sich begreift. — Diese Übersicht ist zu vielen Zwecken bereits sehr
bequem, und daa Hauptwerk verspricht eine Menge sehr schätzenswerther
£rfahrangeQ, wenn auch nicht so bedeutende Gcneralisirungen zu gewäh-
ren » als Mancher aus einer gründlichen Untersuchung der Art erwarten
möchte.
502
TttkAosTUi: Beobftcbtang aber die Emporbabang der KuftU
bei Waierford Haven während der MeDScheu - Periode und
über die geologpiecbe Strnklur des Besiriit (Gfeol. Soc. 1541,
Jao. 20 > PhUo8. magaah a. Journ, 1841 , XIX, 318—320). An der
W.-Seite von Wartetford Haven > vom Fetten von Passage bis Woods-
towH aaf einer 3 Eiig^I. Meli, langten StreclEe} bietet die Koste eine fast
ununterbrochene Wand von Thon und Kies dar, welche banptsicblich
oder g^anz von Oldred^andstone herrährea nnd eine l' — 4' dicke Schicht
voll Carduim edule mit andern noch lebenden Arten von See* nnd eini«
(;ea Land - Konchylien einschliessen. Diese Schiebt erscheint ancb
landeinwärts öfters bis auf 8 Meilen Entfernung;: so bei Waterfard^
Tramore und auf vielen dazwischen gelegenen Punkten« Im Allu-
vial-Thale von Woodstown bei NewUnon Head liegen diese Koncbj-
lieo auf einem Torf-Bette wenige Zoll hoeb über den Meeres^Spiegel.
In gleicher Hohe kommen sie auch an der Ost-Seite von Waierford
Haven vor, bei 8' Höbe in der Kusten-Wand an Blmff Head, und der
liöehste Punkt in der Grafschaft Waterford j wo A. sie fand , bat 20'.
Unmittelbar N.-wärts von Newton Head, wo sich ein allmähliches An-
steigen der Kusten-Wand zeigt , fand man mitten in dieser Muschel-
Schichte den grössten Tbeil eines Menschen-Skeletts auf dem Rucken
liegend, 5' 3^' unter der Oberfläche und eben so hoch über Hochwasser-
Stand. Das Cardium edule war hier eben so hfinfig als anderwärts,
und manche Exemplare stecken im Schädel' selbst. Eine genaue Prüfung
ergab, dass hier nicht von einem spateren Begräbnisse die Rede seyn
könne , indem die Muschel-Schicht hier weder unterbrochen , noch Ezenn
plare des Cardium in dem darüber liegenden Lehme serstrent worden
sind. Der Leichnam ist daher zur Zeit, wo die Muschel-Schicht sich
bildete, von der Käste fainabgespult, an dieser Stelle liegen geblieben,
bis die Schicht mit ihm ans dem Meere emporgehoben wurde. Eine
solche langsame Hebung scheint dem Vf. dort noch jetzt anzndanem.
Derselbe gibt hierauf eine vollständige geognostische Schilderung der
Oegend, welche aus Bergkalk, Oldred-Sandstone (über 1600' dick) und
gewundenen Schiefer-Schichten besteht, welche ihren FossiloResten zufolge
(Trilobiten, Korallen nnd Testazeen) dem silnriscben Systeme an-
gehören mögen. Aach Trapp-Gesteine kommen vor, walohe StÖrongen
veranlasst haben.
C Petrefakten^Kunde.
H. V. BIfiirtiR und Tn. Plibüqiiobr: Beiträge cor Paläontologie
YVtfHIemAerjrVr, enthaltend die fossilen Wirbeltbier-fteste eos
den Trias-Gebilden, mit besonderer Röcksicht aaf die La-
byriutbodonten des Keapers(132 SS., 12 lith. TT. io gr. 4M844>.
SOS
über die Labyrintfaodonten (als. Familie g^enomnen) hat, was die Engli-
scheD Reste betriffti R. Ow£N eine Reihe voa Uatersuchungeu pubiizirt,
welche wir ihrer Zeit tbeils aogeseigt and tbeiU im Auezuge mitgetheilt
haben. Auf dem Kontinente kennt Niemand diese Thierc genauer und
bat Niemand mehr Material über sie gesammelt als Herm. v. Mbybr,
Prof. PjLiBNtiiGER in Stuttgart und Kammer-Präsident von Bbaun in Bern-
barg. Wir freuen uns, wenigstens die beiden ersten xur Mittbeilung
ihrer Untersuchungen in diesem Werke vereinigt zu sehen und zwar in
der Art, dass v. Meter, dessen frühere Untersuchungen über die Trias*
Reptilien sich grossentheils auf die Überbleibsel andrer Lokalitäten stütz-
ten, nun sämmtliehe aus Wärtiemberg bekannten Reste der Art nach
und nach aur Besdireibung erhielt und diese fragmentarischen Beschrei-
bungen mit Hülfe der anderwärts gewonnenen Resultate nach Möglich-
iLeit zu einem Ganzen zu vereinigen strebt. Die eigentliche Veranlas-
sung dieses Werkes aber geht von PuBNiifOER aus. Seit 1832 stehen
die grossen Sammlungen vaterländischer Natur- Produkte des Württem'
bergischen Isndwirtbschaftlschen Vereins unter seiner Leitung; 1834
gab er eine Übersicht davon in der den Deutschen Naturforschern und
Ärzten als Festgabe überreichten ^^Beschreibung von Stuttgart*^ Nach-
her dachte er an eine Beschreibung und Abbildung des Neuen und Wich-
tigsten, was an Wirbelthier-Resten in jenem Kabinete enthalten ist, und
zunächst der fast noch ganz unbekannt gebliebenen l^rias-Reste; sah sich
aber genothigt zum Zwecke gegenseitiger Ergänzung auch die entspre-
ehenden in andern Würtlembergischen Sammlungen enthaltenen Reste
in seinen Plan mitaufzunebmen und endlich die Überreste des Auslandes
zu vergleichen, was ihn dann mit H. v. Meyer zusammenführte, bei
welchem er diese Arbeit schon grossentheils gethan fand. Er nahm daher
nur die ausführliche Erörterung der geognostischen Verhältnisse jener
Reste in Württemberg und mit Rücksicht auf das Ausland, die Beschrei-
bung der Fährten-artigen Reliefs im Keuper, die der mitvorkommenden
Fisch-Reste u. e. a. fossilen Körpern über sich.
Im, Einzelnen die Gegenstände verfolgend, finden wir den Antheil
H. V. Mbybr's auf S. 1— 51. Zuerst handelt er von den Resten im
Keuper. Diess sind aber hauptsächlich die Labyrinthodonten ; wir finden
ihr geschichtliches und ihr allgemein geologisches Verhalten erörtert, ihre
fossilen Reste des Landes beschrieben , ihre Genera untereinander ver«
glichen, ihre Stellung im Systeme begründet und endlich deren Kennt«
nias durch einen Blick auf die Englischen Reste ergänzt. Folgendes
sind die hauptsichllch beschriebenen Überbleibsel dieser Familie: Ca-
pitosanrns robustus M., ans dem Scbilfsandstein von Stutigtirif
ein von oben entblösster Schädel mit Hinterende, ein solcher ohne Hin-
terende, eine rechte Schädel-Hälfte, eine obere Schädel- Decke von kinen ;
nnd (C. arenacens MtovsT.) ein Schädel von Benk (in der Kreis- Samm*
long XU Baireuih)'^ — dann Mastodonsaurus (et Salamandroides)
Jägeri v« M., von welchem man, Alles aus der Letten-Kohle von Gaii-
äorff sasser vielen eiozelnett Zahnen und Knochen 3 vollständigere und
S04
einen unvollutändlgeren Schädel kennt, wovon Jedoch M . nur diefen iind
fuien der volUtändigeren genauer untersucht hat, der nicht abgebildet
ist; — MetopiaH diagnosticus v.M., drei; mehr oder weniger uovolU
kommene Schädel aus dem Schilf-Sandstein von Stuttgart ^ wovon der
Vf. 2 untersuchte; die diagnostische Unterscheidung dieser Genera und
Arten ist schon im Jahrbuch 1849, S. 301 ff, mitgetheilt ; hier tritt die
vollständigere hervor. Die ausführliche Vergleiehung mit den Sauriero
fuhrt in Bezug auf Owen's Ansicht, als ob die Labyrinthodonten Batrt-
chier wären , zu folgendem Resultate : „Die Laliyrinthodonten können
wegen der Gegenwart des Thränen-Beins, des Ober« und Unter-Hioter-
hauptbeines, dos Scblafbeines, des hintern Stirnbeins und des Jochbeini
keine Batrachier seyn, da letzten alle genannten Beine fehlen; — das
Ober- und Unter-Hinterhauptbein, Scheitelbein, Haupt-Stirnbein, vordre
und hintre Stirnbein, Nasen-Bein, der Zwiscbenkiefer, Oberkiefer und
die Unterseite überhaupt sind wie in Sauriern gebildet; das Jochbein,
Schlafbein und Paukenbein , die Schlaf-Grube, die allgemeine Form des
Kopf^ , so wie die Lage der Nasen-Öffnung , Augenhöhlen und Schlaf-
Gruben auf der Oberseite sind entschiedener Krokodil-artig; die in* einem
Lucher-Paare bestehende Nasen-Öffnung ist Lacerten-artig , ihre La^e
aber auf der obern Seite wie im Krokodil und in älteren Sauriern. Die
verhältnissmäsige Grosse der Augenhöhlen , deren Begrenzung dorcb
Knochen- Platten und die Lage auf der Oberseite sind Krokodil-artig. lo
Betreff der Gegend, wo die Augenhöhlen auftreten, gleicht Capitosanro»
dem Krokodil, Mastodonsaurus den Lazerten, Metopias den Schildkröten
und einigen älteren Sauriern. Der [bis jetzt so sehr hervorgehobene
„doppelte'^] Gelenk-Fortsatz des Hinterhaupts ist [allerdings] ähnlich dem
der Batrachier und [aber auch] der Säugethiere.. Die Gaumen-Bewaff-
nung erinnert zunächt an Batrachier, die Struktur der Zähne an Saurier
[nämlich im untern Theil der Zähne von Ichthyosaurus] und Fische und
die Art ihres Ersetzens vielleicht an Saurier; die Art der Befestigung
der Zähne ist wie in Sauriern und Fischen; die Beschaffenheit der Rip-
pen und Wirbel wie in Sauriern, zumal den älteren fossilen; auch der
Körper-Grösse nach waren die Thiere Saurier^^ Diesen werden sie daher
anzureihen seyn. -^ Die Vergleiehung der Labyrinthodonten mit den
Fischen endlich widerlegt eben so bundig die früher vom Vf. selbst
und später von Aoassiz -^ bevor die übrigen Skelett-pTheile genauer be-
kannt waren -^ geäusserte Vermuthung, als mussten dieselben ihrer
Zähne wegen zu den Sauroiden unter den Fischen gehören. ->- Die Be^
trachtung der Englischen Labyrinthodonten endlich fuhrt an dem Ergeb-
nisse, dass dieselben keine anderweitigen Charaktere darbieten, welche
mehr für Batrachier-Natur sprächen , als die Deutschen ; dass sie alle
kleiner als die Deutschen und eu unvollständig aind , um sie übrigens
genauer mit diesen zu vergleichen. -<- — Von anderweitigen Saurier-
Resten haben aich in Württemberg noch mehre gefunden in der Letten-
Kohle, wie im Schilf- und Stuben-Sandstein, vorzüglich Wirbel, Kiefer«
Stücke a, s. w.} welche theils zu den oben beschrtebenen Resten zu bringen
SOS
sinH, tbails aber aof neue Formtniiindeiiteii. Dahin geliören unter vieteo
aDdem die vod Jäöer als Phytoeeurufs beschriebenen u. a. ihnen
ähnliche Reste aus dem Sendstein von Vt'ildenauj Leonberg u. s. nr.,
deren Zäime zwar anders gedeutet werden müssen, als es von Jaqer
geschehen ; jedoch will sie M. nicht mehr unter die Labyrinthodonten
zählen, weil ihre Zähne mit langer Wurzel in getrennten Alveolen starjcen
und von einfacher Struktur waren. Dahin gebort auch ein Kiefer-Stuck> ' i
mit tief eingewurzeltem Zahn aus dem Stuben- Sandstein von LowensieiHf ij
das dt^r Vf. schon früher zum Belodon Plieningeri erhob (S. 44). f
— — — In dem Würtiem bergischen Muschelkalke hat man erkannt Ü
Simosaurns (?6aillardoti v. M.) : ein SchSdel von Ludwig9burg\ i'
— Notho-sauros angustifrons v. M.: Schädel von CratlsAelm; -^ ein- \
zwischen Simosaurus und Notbosauros stehendes Genas: Unter-» j
kiefer von MSuffenhause».
Pubhimgbr's Untersuchungen reihen sich nach der Aiters-Folge der
Gesteine aneinander. Er beginnt mit dem Muschelkalk, der ihm aoeh {
einen Labyrinthodon-Zahn u. s. w. geliefert hat. S. 54^-57 finden wir eine ^
so ausfährliche als belehrende Darlegung über die „Knocheo-Breccie des
Maschelkalkea^* von CraUsheim und ihre fossilen Einschlüsse. — 2) S. !
57—72 eine eben solche über die Oaiiäorfer Letten^Kohle und ihre Sand-
steine , wo noch eine Menge isolirter Knochen auch vom Rumpfe dea
Mastod-onsanrus und von Notbosaurus beschrieben werden. —
ij Die untern Glieder des Keopers (Breccie, bunte Mergel und Gyps) '
haben nur Weniges; — 4) der untre feinkörnige oder thonige Keuper* ,
Sandstein aber eine Menge von Resten aus den Geschlechtern Ca pito*
eaurus, Metopias und Notbosaurus geliefert. Zu einigen, welche
man bei v. Meter, bereits ersehen, werden noch örtliche und historische De-
tails nachgebracht; andre neue werden ausfuhrlich beschrieben, und unter
diesen sind zumal die sonderbaren grossen KnochenSchilder eines Panzers
von C api tos aur US ? und Me top ias interessant. — 5> Hieranreihet sich ein
ausführlicher Abschnitt über die „Schritt-artigen Reliefs im feinkörnigen
Keuper-Sandatein*' (S. 79—83) , Worüber der Vf. schon i. J. 1836 Elni-
ges der Naturforscher^Versammlung in Prag vorgelegt hat. Man sieht
diese Fährten zuweilen in oftmaligem regelmäsigem Wechsel von Vorder- ,
und Hinter-Fussy von Rechts und Links bei gleichbleibenden Abstän« l
den und im Ganzen gleichbleibender Form aneinandergereiht; gleichwohl
kann der Vf. seinen Zweifel nicht unterdrücken , ob es wirkliche Thier-
Fährten seyen, da diese Reliefs allerdings weder einem mit Zehen ver-
sehenen Saurier>Fuss gleichen , noch die Schritt-Weite mit der Grosse
der im Keuper gefundenen Reptilien im Einklang steht, .Nur ganz spät
erhielt der Vf. noch Gbirotheriom-Fährten aus der Lettenkohlen-Gruppe,
welche ganz den Hessbergern gleichen , nur dass die Klauen nicht an- i
gedeutet sind. — 6) Der mittle oder kieselige Keuper-Sandstein ist reich
an Fisch-Resten, besonders an den sonderbaren räthseUiaften und manch-
faltigen Gera todus -Zähnen (C, Guilielmi it., C. palmatus n., C. \
«oacinnasn., C. runcinatus n., C.Kurriin., C.Weissmanni n., ^
}
»Od
d IrAp^soide« n.), nttd aoftgOBelehnel düreh WeUenAScbeo * u. a.
Reliefs, eothält «ber wie der folgeade Iceioe Labyrinthodonteo und keonl-
lieben PIIanzen»Reate mehr. — 7) Der obere oder grobl&örnige Sandsteio,
Stäben • oder Strea Sandstein , beeitzt mit dem vorigen B e I o d o n ttn4
* für sieb allein Phytosaurus, Die Gescfaicbte der Enldecknng nnd
Deutungen der P h y.t o s a n r u s - Reste , so wie die Ansei nandersetzung
der Ansiebt dss Yfs. (Jabrb. 1844, 122) werden hier in grosser Ana-
ftthrlicbkeit, dargelegt nnd einige neue Reste des Gescbleebtes Bei od od
beschrieben, in welchem die 2 JlaBa'scben Phy tos aurns- Arten wohl
in eine zusammen fallen werden, daher sie mit den Labyriothodonten nicht
in eine systematische Gruppe gehören, — 8) Die ^Knochen-Breocie an
der ForraatioBS-Greose von Keoper nnd Lias" gibt dem Vf. letztlich
Veranlassung zu einer monographischen Arbeit (S. 105—130) über deren
Verbreitung, Abänderung und Fossil-Einschlüsse in WürUemberg. Sie
Ührt SU dem sonderbaren Resultate, dass die oben (S. 54) beschriebene
Knoehen-Breccie von Crailiheimi nächst der Grenze zwischen Muschel-
kalk und Keoper, unter 19 Arten Fisch-Resten 12 mit dieser oberen
Brecde gemein hat, welche ihrerseits als „Versteinerungs-reioher Sand*
atein von Tübingen^ bei Albbrti (Monogr. 152) für das oberste Glied
des Keupers galt und nach einer neuern Mittheilung Albbrti^s die glai*
eben Fisch» und Reptilien-Reste einschliesat, wie der „unmittelbar auf
ihm lagernde eisenschüssige, in Ltas-Kalk übergebende und von diesem
bedeckte Kalk-Sandstein^^, — so dass sich nun auch die Grenzen gegen
den Lies hin völlig verwischen. Diese Breccie bat jedoch nicht nur in
WwrUemherg eine grosse Ausdehnung (bis nach Degerioch in der Nähe
von Skitigari)^ aondern scheint auch ein Äquivalent in dem Knochen-
Lager bei Axmouih und 4iUst^cUff (Jahrb. I$4d, 118) zu finden, welch«
man bis dahin als Basis des Lies angesehen, aber nun wegen ihrer Trias»
Fischreste der Trias-Gruppe zugewiesen hat. Der Vf. beschäftigt sich
hierauf mit einer umständlichen Hypothese über die Entstehungs-Weise
dieser „Grenz-Breccien*',, um jene Verhältnisse zu erklären, hält jedoch
nicht für natnrgemäs, dass man die Foraialionen so schroff von einander
abschneidet. Er fuhrt auf und beschreibt ausfuhrlich die Schuppen, Sta-
cheln und Zähne von Fischen und Reptilien, welche in dieser Breeeie
vorkommen und findet Veranlassung aus den Zähne derselben noch ein
neues Reptilien-Genus Termatosaurus, ein neues Fisch-Geous T h e e-
todus und mehre Arten zu schon bekannten Geschlechtern zu bilden.
Die Ausstattung des Werkes ist vorzuglich; die Abbildnngen sind
wohlgcratben ; eine Erklärung derselben erleichtert ihre Betrachtung;
Dar bedauern wir, dass wenigstens auf den letzten Tafeln die Figuren
Bo geordnet sind, dass man sie mit Hülfe der Nummern fast nicht aof*
finden kann.
EmiBrfBEiio; neue Beobachtungen aber den Einfluaa moe«
rischer mifcroskopiacher Organiaman auf daa £?I6-Batie bis
S07
Bmmhvtff (ÜM-aJn. A4a4. vfMO, JiS > Ptm^m tB44rt Xii^ Si). Dar
£I^-Schlamin bei Blückstadi and Hamburg hat dem Vf. noeh 68 Arten
meeriscbir Org^ismen niibst vielefi ond «um Tbeil lebeDden Formen
des aussen Whsaera g;elieferl; darunter 23 neae Arten und 3 aus neiteB
Geaeblechtero* Yon KieaeMnfusoricn bilden PeDtapodiscus Germanicoa
nod Tetrapodiscaa Gemanicug nane Genera, Actinocyclua achar^nar [P],
A« bitemarins und Trieeratiam comtnn neue Speziesf. Unter den kaiki«
gen Poljtbalamien sind ain neiiea Grenus Stropboeonna eribroans und 12
neue Arten : BtloculiDa integerrima, Grammof^tnoram areolatum, Gr. eoaeiM
uopleurnm, Gr. niAculatum, Miliola ovom, M. tobiilitera, Nonionina acer*
vata, Rotatia «redata, R. fasoiata, R. deraalia, R. oiiHepora, Spirulin«
tenella, •— endlieb Sponglolitbea corna>eervi.
1) Sof weit die Flnth in der EIU>e und wohl allen andern in den Oaean
mßndenden Ftüasen aufwärta geht» geben auch die mikroskopiacbea
Meerea-Tbierehen.
2) Bis IS dedtsebe Meilen tooo Meere , wo das £7/fr0* Wasser nieht
den mindesten salaigen Gcecbmaek mebr beaitat, wird ea nicht allein
durch die Flath aunlekgestaut , sondetn auch von Meerwasaer^Tbeilchee
durchdrungen.
3) Da der untere Tbeil des filA^^Bettea aieh mehr und melw anf
eine für die Sehtfffahrt hinderliche Weise verschlammt, so ist aus 1) und
2) zu folgern, dass Susswasser daselbst die Mecres<>Thiercben todtet
und absetzet.
4) Die Schlamm-Erde im untern Tbeile des Flusses gegen Bambwrg
besteht nicht aus höber herabgekommenen Tbeilen, sondern Ist das Er«
zeogniss detf Niederschlages der flieer»cA«n und aum Tbeile auch
Sasswasser-Thierchen.
5) Betrachtet man die ihr beigemischten feinen Sand-Körnchen ala
von der Zersetzung von Felsarten herrfihrend, so machen oberhalb ffom-
bürg die Reirte meerlscber fhiercben noch \^^ • }a ^ der Masse aus ;
man kann aber jene Körnchen auch als veränderte Reste von Kiesel-
Panzern betrachten.
Der Schlamm und Schlick von andern Ovteik fuhrt su fihnlichen
Resultaten. — Diese BeObaehtulgen fanden einige Erweiterung durch einen
Vortrag, den der Vf. im November 1843 bei der Akademie hielt {VtmtiL
i844y Xn, 127—128).
L«1F. Buoii: fib«r die Oystideen, eingeleitet durch die Enl-^
Wickelung: dierE^igenthümlichkeiten des Caryocrinus orna«
tus (Monats-Bericht der Berlin. Akad. 1844 j MSrz 14, S. 120—133).
Zuerst wird Caryocrinus ornatus nach Exemplaren in BerUner Samm-
lungen ausffihrlieh und genauer bes^hiieben, als von Say (ZoöI* Jeorn.
iS$5y Okt.), Blainvillb <Aetinologie, 253) ond ns CASTfiLi^aü geschehen
ist. Es wird gezeigt , doss dle^to Oenus noch «u den mit Armen veiw
febenen Kriooiden jg^höte, mid die geuaiiate Art mdobt« weaentlieli
508
▼«rscbieden «eyo voa dtm äMieb«n Hemiootoitei , womit nan sie ver-
eioigen wollte.
Die Arm-losen Kriifoidra , Cyntideen, haben einen Stiel, einen
kof^ligen aus vielseitigen Tftfelcben xusamniengesetzten Kelch, zwischen
welchen sich die zum Leben des Thieres notbigen Öffnungen belinden,
unter dbnen jedoch keine fär den Austritt der Arme sind, wie denn in
der That das Thier völlig armlos ist. Bei allen Sippen ist a) der Mond
genaa im Scheitel ; b) der After, gewdbnltcb in dessen Nähe, dorcbbohrt
die Asseln, liegt nicht zwischen ihnen ; e) noch etwas tiefer, doch noch
immer an£ der Oberseite , ist eine 5— 6seitige Pyramide , welche wahr-
aebeinlich die Ovarial.Öffnnng bedeckt. (Die 3 letzten Öffnongen fehlen,
wo Arme vorbanden sind.) Mit Ausnahme des Stieles herrscht in diesen
Bildungen die Zahl Sechs (statt Fünf der Arm-Krinoiden). Der Stiel ist
merkwürdig diinno, und die räthselhaften Clornuliten, welche Voixborth
als dicke solche Stiele bei den Petersburger Caryocystiten angegeben
[Jahrb. 184*3, 751], scheinen nach IHuRCHisoif vielmehr Parasiten zu seyn,
da man sie fast immer auf andern Tbie'ren findet , Oder sie nach Voll-
borth's eigenen Zeichnongen , statt unter dem Kelch befestigt zu »eyn,
oben in dessen Maule stecken. Die gensuer bekannten Formen, welche
nnn ausführlicher charaktertsirt werden, sind folgende :
1) Sphaeronites aurantium (Echlnosphaeritea grana-
tnm; — His. Leth. t. ^4, f. 8).
2) Sphaeronites pomum (His. Leth. tb. M, f. 7 u. a.).
3) Garyocystitesgranatnm (EUshinosipbaerites granatüm Wahlb.;
Sphaeronites testudinarios His. Leth. t. 93, fig. 9 a).
4) Caryoeystites testodinarius (Sphaeronites testndidariaa
His. tb. 95, fig. 9 d).
5) Hemicosmites piriformis v. B. (Ecbinosphaerites malum
Pard. t. 99, fig. 1—3, umgekehrt).
6) Sycocystites Senke nbergii (Echinoencrinus Senkenbergii
V. Mby. , umgekehrt).
7) Gryptocrinites cerasus v. B. (Ecbinosphaerites lae vis Pand. ;
— ? Sycocrinites Jackson! Avst. und ? S. anspeptamenus Aust.; —
? ? Ecbinosphaerites angulosus, ? ? E*. striatus Pans.).
Dsgegen gebort -
Asterocrinus Aust. mit Pentremites zu den Blaatoiden.
Cyclocrinites Spaskii Eiohw. J*'"^ *" unvollkommen be-
Asterocrinos Eichw. (non Aust., Munst.) V'""*? vielleicht eher Ca-
Heliocrinitesechinoidesv.LEüCMTENB.V*'"^P^'^"» ^'^ Ekhwald
) selbst vermothet«
£u6. Sxsmonba: -Memoria geo»«ooiogica wgH Eckkndi fassiU M
coHt4i4o di N9%%a (71 pp. , 2 tav. 4^^ , Torino 1843), Die meisten der
beschriebenen Arten finden sich im Turiner Museum und sind in Boitisoif^s
Katalog desselben schon aufgeführt worden. £• sind fslgeftde 43 Arien:
am
Tat I.
Holaster Ao.
suborbicnlarin
subgloboBUS ' i
? Ananch. rotondHtnsRtt.( •
Sandoz .)..»....
altos
? RIasous Sisai. I - ^
So. placenta Ri«. ( ' * *
Perezil Snnf. kl, f. 1—3 .
Ananchyles. Lk.
ovata Lk.
Tovaater
Verany Sism. 16, f. 4-Ö. .
eomplanatus | . ,
ISp, chloriteu» Ru. (
Nicaeensis Sism. 18, f. 6-8
CoHegnii Sism. 21, f. 9—11
Micraster Ab.
cor anguinam
gibbos .........
cordatus •
arenatns Ao., Sis. 28, f. 12
latas Ae., S». 29, f. 13 |
?Sp. sabalpinus Ru. (
Taf. U.
Spatangns Ao.
?parpareas Müll. i
?Sp. meridionfUU Ris. [ . . . .
?Sp. depretiut Rxs^ S
clongatas Aa., Sis. 3d, f. 1 ...
Sehizaster Ag.
eurynotns Ae., Sis. 31, f. 2—3) .
? 9p. globosu» Ris. r
Studeri Ao., Sis. 32, f. 4 . . . .
?Goldfussii Ao. i
7 8p, cristaUu Rit.(
Pygorhynchusi Ao.
•cnteha
Echinolampas Gray.
?oviformis Blv. i
? Sp. stellalw Ris. S
Francii Desm. {
IJnanch. cafinaiui Ris. ) • ■ • •
Conoclypos AO.
plaglosomus
sobcyliiidricaa
•emiglobu»
Clypeaster Lk.
altas Lk
gibbosns SerrJ
Scutella g. Ris.(
Agassizii Sism. 48, f. 5, 7.
Galerites Lk.
Rhotomagensis Ao., Sis. 51> f.. 8—10
ca&tanea
Fossil In Prof. Sismohda's *
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* Sisvokda: osservaMioni veologuh* svlU alpi mariiimii
Mtad. 4, itienM di Tofiftp, 6, mV.
in Memorie d, B,
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Diadema Gk.
sDlcatnin Ae., Sn. 67, f. 11, 12 . •
• •
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Tetragranuna Ao.
? variolare 1
7 Cidar, deprttnu Ru. f ' * ' '
Cidaris Lk.
glasdifera Gf. { ■
?C. indotmRw. J •••<•• •«
ela^Igera Koeh., Si«. f. id. < . . !
Cyphosoraa Ae.
Mllleri Aa. (
' « •- '
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? Sth, Corona Ul». 1 ' ' * ' ' *
eribram A«.. Sia. 6^ f« 14-1$.
Eebinus B.
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8
vulgaris Blt. |
7aeaiiitobercalatas BW. i
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i( •
1 1 3 1 12
16
7
3
5
Folglich
Nco- Grün-"
Jni&. CO- aaad-
mien.
Krol.
ober,
ter-
tiär»
qnar-
tär.
le-
bead.
Diese letzte defioitive Bestimniiini^ 'der Formatiöoen gründet sieh aaf
das andervreiti^e Vorkommen der fossilen Arten in schon bestimmten
Gebirgfs-Schichten; die mit einen ! bezeichneten Arten seheinen den Vf.
Maas-g;ebend. Wegen der Eisso'schen Arten hält er sich .an Deshoituks;
auch er hat sie nicht gesehen. Das Ganze ist eine fleissige niitzlicbe
Arbeit, wenn anders die VcrtheOung der Arten in den Grebirgs-Scbichteo
richtig angegeben ist; Die neuen oder noch nicht abgebildet geweseneo
Arte« sind in guten JLithographie'n dargestellt.
K. Owen: a Hiätoty of British fonnii MttmmaMia anä
BirdSyWithnumerouiiilustrattveEnffrifvinffs, London, S^. Part.
I—in, p. 1—144 {Fehr. — May i844y je 2jsbil.). Diess ist eine illustrirfe
und Bosfährlichere Ausgabe des Berichtes , welchen d«r Vf. im Aoftragf
der British Society ober die EngKschen fossilen iSftugethier- und Vögel-
Reste an dieselbe erstattet hat , und aus welchem wir früher bereite
einige allgemeine Resultate mittbeilten. Di«se ersten 4rei Bogen ban-
deln von Vierhändern, Fledermiusen, Insekten-Fressern , Beutelthieren,
Raubthieren , deren ^iharakteristiscbe Theile, Zahne und Kinn-
laden in trefflieben Abbildungen in dDn Text eingedruckf sind.
Das ganze Werk soll einen Band nicht übersteigen und dieser ao9
8—10 monatlichen Lieferungen gleich diesen ersten (zu 2) Sbill.) sa-
samroengesetzt seyn.
|511
W. BüCKLAifD: ober lebtbyopatoliten [?] oder versteinerte
Flossen-Spuren wandelnder Fische auf Kohlen-Sandstein
(6eoi. Soe, > Ann. mag. nat. Hat 1844, XTII, 152). Ton Miss Potts
von ehester zn Moetyn in FlinteMre entdeckt. Da sie keinen eigentlichen
Fuss mit Zehen und Klauen unterscheiden lassen 9 so rähf«» aie woU
von kcineav Repftäe her. «Sie bestehen in kmminliniifen Schrammen,
welche symmetrisch und mit regebnasigen Zwischenviumen zu beide«
Seiten eines 2" breiten Raumes g^eordnet sind, der dem Körper des wan-
delnden Fisches entsprechen wird, dessen Brustflossen - Strahlen jene
Schrammen gebildet haben. Das Ende des einen Eindrucks bleibt gleich-
massig 2" weit vom Anfang des andern entfernt, und in jeder der zwei
Reihen sind je drei Schrammen nebeneinander zu sehen. Alle sind nach
aussen etwas konvexy die äussere 1^'^ luig, die mittele V und die
innere V lang. Diese Verhältnisse zeigen sich konstant in acht auf-
einanderfolgenden dreifachen Schrammen. Die Eindrücke der Stacheln
der rechten und linken Flosse stehen nicht ganz S3rmmetri8ch gegenein-
ander, sondern der Gang des Thieres scheint etwas krumm-linig und
nach rechts gewendet gewesen zu seyn; jede Schramme ist am tiefsten
an ihrem voraussetzlichen Vorderende und wird nach hinten allmählich
seichter« Das Alles Stimmt zu Begründung der Annahme zusammen,
dass sie von dreizähligen Brustflossen-Stacheln eines Fisches herrühren.
B. beruft «ich auf den Flossen-Bau lebender Süuroideo, Lophioiden, wie
der Doras costata und des Anabas scandens, so wie auf die Beobachtung
Deslongchamps' über die schreitende Bewegung des gemeinen Schwalben-
Fisches (Trigla Gurnardus) unter Wasser.
Eine andere Kohlensandstein-Platte mit ähnliMien Spuren soll sich
im Shefjielder Museum befinden, und unter den Fischen der Kohlen-
Formation sind einige in ihrer Struktur dem Gurnard verwandt
Pb. Orbt EfiEBTON: einige neue Ganoiden (Oeoh Soe, ^ Ami.
Kaf. nai. kUi. 1844^ Xlll, 151). Es sind Semionotus PentlandiE.
von Giffani heiCktateiV a mare, in Lias?; S. pustulifer E., mit von«
gern; S. ninntns E., desgl.; Lepidotus peetinatus E. in Lias
von fFAt%; Pholidopborus Hartmanni E. in lias von Okmden;
Pb. cirnnlatiia £. ans Liaa^ van Ly»6 RegU.
. 612
Geologische Preis-Aufgaben.
(Aus dem uns zogetendetea Emtrait du Programme de ia SoeUU
i§(4kindaisie des Sciences ä Uarlem^ pwr Vannie 1844,)
Ober BediBgiiiMe nad Preise: Tgl. Jahrb. 1M3, 755.
VüT dem 1. Januar 184S einzusenden sind Antwerien auf die
Fragen, welche im Jahrb. 1849, 766 angegeben sind.
Vor dem 1. Jatuiar 1346 einaiusenden si(id die Antworien auf:
A. Wiederholte Fragen aua früheren Jahren.
//) La Sodetif persuadee du haut hUeriif gu*U y a de connaUrB
avee la plus gründe exaeiitude ien proporüans des ga%, gui aMnposMt i
Fatmosphere, desire que Vair atmosphMque soit examine de nouveam
dans ies Pays^ßas pres de hi mer , et que ia proportion exacte de
ses prindpes eonstUuants p soit deierminee seion la mithode d'analyse,
pU recemment rtVitC d^itre employie avec le plus grand succes par
Dumas en France.
XI f) Les tourbieres dans Ies Pays-Bas se disiinguent en devxgrandes
dasses 9 ies tourbieres dites haute s ei les tourbieres basses. La
SoeiHi demande une d^scripHon exacte des demieres, ain$i qu^une com-^
paraieon de celles-ck avec les tourbiires hautes, afin que Von puisse en
conclure, «i eUes ont eu la mime origiuCf mt bien si eUes ont M pro^
duites par des causes di0rentes.
6. Neue Aufgaben.
v) Quelle est Vorjgine des silex dans la formation crayeuse ? Faut
Ü les considerer comme des restes de fossiles, ou de corps organises,
qui pendfint leur vie aient absorbi cette substance? Peut-on en trou-
ver ies preuves dans ces sÜex mSmes? — et la maniere, dont les ani-
maux s^assintilent maii^nani en geniirai cette substance , suffit'elle
dans ce cas ä Vexplication de ce fait ? Sous quel etat de soiubiÜtS, de
iiquidite et de combinaison, et sous quelles autre» drconstances se
trouve ia silicc, quand Hie est assimilee par ies organes des vegitmux
et des animaux?
XI) La SociSte demande ia description geoiogique des Coiomies Neir^
ianduises de VAmerique Meridionale,
xii) Von demande une description gSographique et geoiogique du
terrain stannifere de Banca, et de la maniere, dont Vetain y est separi
de la mine , avec VindicaUon des amelioriations , dont elie seraii sus^
eepUble.
xiii) La Societe demande, que Von recherche par un examen
scrupuleux des afferente bassins houülers, si les couches de houiUe sont
partout le produit de vegMaux, qui ont peri sur les lieux memes, ou
on trouve actueUement ia houiUe, ou si la houüle est le residu de plan-
test qui ont M transportees d^aiUeursf ou enfin si eüe a une origine
differente dans les di0rents bassins houiliers. *
dreognostische Beschreibung des Salz-Lagers
von WidiezJea*
von
Hrn* Prof. Zguschner«
Die mftchligen Steinsale-Lager am nördlichen Abbange
der Karpatken haben im Allgemeinen gleiches Streichen und
Fallen mit den ^e bedeckenden Fncoiden- Sandsteinen ) ans
welchen fast allein die nördliche Abdachung dieses Gebir-
ges besteht« Diess Ist der Grand, warum man da« Steinsalz
den Fncoiden-Sandsteinen unterordnete, die gegenwärtig ent«
weder als Glieder der Kreide oder des Jura betrachtet wer«
den. Viele Salz - (Inellen , die mitten im Gebirge ans dem
Facoiden-Sandstein hervorsprudeln, haben diese- Ansicht sehr
bestärkt. Bei Rabka in der Mitte der BUikidm^ hei Poikora
am südlichen Abhänge der Babiaggra^ bei den Dörfern Sol
und Ujsol unfern Zifwiee brechen mitten im Fncoiden-Sand-
steine salzige ftuellen heriror» Dennoch widersprechen die-
ser Ansicht thierisehe Überreste, welche in den Thon-
Schichten, worin die Salz- Lager sich befinden, und im Stein-
salze selbst Yorkommen. Alle diese Pe^refakte gehören der
tertiären Periode an, und zwar der jUngem. Becdamt war
der erste, der, geleitet durch das petrographische Ansehen
der Gebirgsarten und die Petrefakte des Salz-Thones , das
WieUc%kaer Steinsalz nebst allen Sandsteinen, die sich zwi-
schen Wielicxha und Mysleniee ausdehnen, für tertiär er-
klärte« Aber auf dem langen Rücken, der sich oberhalb
* Sie erscheint gleichzeitig in einer polnischen Zeitschrift mit Ab»
bilduDg der vom Vf. entdeckten Sebahfaier-Artsn. D. R.
Jahrgang 1844. 33
514
Wieliczka erstreckt, finden sich in den Sandsteinen Beiem-
niten, Aptychns, CiHariten (Berg Gurbalhi hei Kos80cice\
und viele jarassische Petrefakte nach Pusch's Bestimmung
in dem Kalksteine von Sygneczow ^ was Beudant's Ansicht
schwankend machte, da durch ihn die Salz-Petrefakte nicht
bestimmt worden waren. Boue und Ketbrstein hesnchten später
Wieliczka und haben das Salz auch als tertiär erklärt; der
erste parallelisirt es mit der Sckweiizüchen Molasse, indem
die Salz -Lager ebenso am Fasse der Karpathen^ wie die
Molasse an dem der Alpen vortritt. Ob eine scharfe Paral-
lele dieser beiden Absätze stattfinde, wollen wir dahinge-.
stellt lassen, da Reihen von Petrefakten aus Wieliczka bis
jetzt mangeln, um Solches zu erproben.
Die Salz-Formation, welche entschiedene tertiäre Petre-
fakte, wie P e c t e n erista tus, Mnctila com tn,N. striata,
Pedipes buecinea und Natica epiglottina führt,
zieht sieh am nördlichen Fnsse der Kürpaihen als ein scbiua-
1er Streifen beiklufig eine halbe Meile br^it hin und besteht
ans Lagern von Salz mit Anhydrit und Gyps, Sehwefel mit
Gyps und losem Sand, der öfters zd festem Sandstein wird.
Die südliche, jetzt bekanote Grenze der Steinsalz-Lager
findet sich bei Sydarina^ einem Dorfe, etwa 2 Stunden aüdfich
von Krahau gelegen , in der Richtung von Mogitany. Vor-
SO Jahren waren starke Salz-Quellen in Sydzina aufgefunden
worden, sind aber gegenwärtig verschüttet und nur im heis-
sen Sommer findet man an dieser Steile die schwarzen Thone,
welche die Ufer eines kleinen Teiches bilden, mit weisser Efflo-
reszenz von Salz bedeckt. Die Schwefel-Flötze von Swos-
zoidce und Wrzeeaeiee finden sich auf der Verlängerung
gegen WieHezia. Das erste wird bedeckt mit mächtigen
Sand-Ablagerungen, welche Ostreen und Petiten enthalten.
Wrzoiocice liegt mehr im Gebirge südlich vom Dorfe Lu-
iina nnA besteht nur aus der unteren Abtheilnng dieser For-
mation, nämlich aus dem Schwefel-Flötz und begleitenden
schiefrigen Mergeln. Seit mehren Jahren sind hier die Ar-
beiten auf Schwefel eingestellt, da ein gewaltiger Zudrang
von Wasser die tieferen Baue erschwerte, und nur Schwefel-
Wasser * haltige QueUen dringeso hervor* Di^ tertiären
SIS
Sediment» roti £)myn0 bis hinter Podj^erse befinden elcfc
in einer lan^-geeogenön' Mulde, die «südlich Ton Fneoidea-
Sandsteln, nördlich aber vom Krakauer Coralrag eingeschlos-
sen ist« Hinter den letoten Coralrag -Felsen am (istliehen
Ende ¥4m Poi§ar%e nehmen tertiäre Äbsätse an Breite isn und
aiehen sich bis gegen die Ufer der WeiekseL Aber nur hie
und da sind sie entblösst, da die mächtige Löss-Bedeckung
Alles dee»' Ange entsieht. Die Gypse bei Poigorsie^ die an
den Coralrag stossen, sind ausser Zvreifel die oberen Glie-
der des Salz-Flötses: nördlich von WüUcMta hei Sledrii^o^
wies, Zabawa und Koiotew tritt flie obere Abtheilung hervor,
d. i. Sande and . Sandsteine* Hinter dem Flusse Dunajec
bei seiner Ausmündnng aas dem Gebirge verlieren sich die
Spuren Ton Steinsale bis auf einige Spuren von tertiärem
Sande beim Dorfs Kot^yessM unweit Tawiüw u. s« w# Bei
D^br^mil fangen die Galäßüchen Sals-^Quellen an und sieben
sieh nah an einander gedrängt . bis' in die BukoteiM. Wo
man in dieser Gegend Scbaohte siim Anaammefln der Scale
irfiEnete, fand man immer Steinsals« untermengt mit vielem
Tbene*
Die tertiftren Sedimente aind durch petrographisobe Kenn-
zeichen scfaazf getrennt vom Coralrag; wo der weisse Jura
anfange 9 ist kein Zweifel. Die Grenze zwischen den tertiä-
ren Sandsteinen und dem lUtern Fiikoiden-Sandstein zu. zei-
gen, ist viel schwieriger, weil die Gesteine grosse Ähnlichkeit
BDter einander haben , und Petrefakten sind darin nur selten ;
Jedoeh gelang es mir, solehe an einigen Punkten aufzufindem
welehe beweisen ^ dass die ersten Erhöhungen sehen A^n
Gliedern des Jnra angehöre»« BsunANT hat die- ganzen Hü-
gel xvfi$chen Wielüfha fär tertiär erklärt; aber dem ist
niebt 8O4 Im Sandsteine des sädliehen Abhanges «des Bergen
von MogUony fin4en sieh Abdrüeke von Fuooides Tar^
gionii; am nördlichen Abhänge bei dem Dorfe LiÜeriaHf
ist im KonglwBHerate, welches mit Sandstein and grauem
Schieferthone wechsellagert, eine grosse Anzahl von Petre-
fiikten angehäuft, die alle jnrassideh sind; nämlich Amroe-
nites fimbriatne^ Aptyobns lamellos^s, Terebrar
tnlä jinbatriata, €erio|i(ora9 .die aabr an eiM Artana
33*
fil6
dem braaneti Jura von Egg bei Aarw erinnert, nobestiaim-
bare Belemniten, «Pecten, Stiele Ton Krinoiden,
Cidariten anH Fischzähnen* Weiter gegen n^^AVrxAa,
eine \ Meile von diesem Ort entfernt,' finden sieh im Berge
Garbatki beim Dorfe Kossodce QKossozUie') im märben, fast
in Gras zerfallenden Konglomerate, das ebenfalls mit Sehi«-
ferthon und Sandstein wechsellagert und steil einfallende
Schichten g^gen Süden hat, viele Petrefakte angehäuft; be-
sonders häufig sind: Aptychns lamellosus, Belemni*
tes bipartitus D*Orb. , welcher jedoch im Allgemeinen
viel dünner als der französische ist, aber immer die zwei
Rinnen auf den entgegengesetzten Seiten hat, Staeiieln von
einer anscheinend neuen Cidarites-Art , Ceriopor« ganz
lihnlieh der von Lihiertow, und Serpula spirolinites
MüNST. GoLDF. 78, 5, eine dreiseitige gekielte Röhre ent-
springend ' aus einer regelmässigen Spirale. -^^ • Auch die
Kalksteine von Sggneczow, eine Stunde sttdiieh von WteHexka
entfernt, welche untergeordnete Schichten im Fukelden-Sand-
steine bilden, enthalten nach Pusch jurassische Versteine-
rungen. Alle diese Thatsachen beweisen , dass wir mit zwei
an einander stossenden Formationen zu thun haben , wovon
jedoch die jurassische die tertiüre bedeckt. . Bei der Hebung
der Salz-Flötze müssen gewaltige Erschütterungen in der
Karpathen*Kette stattgefunden haben, und jüngere Gebilde
wurden durch ältere in* Folge von Cberkippung bedeckt
Was bei Wieliezka in einem kleinen Masstabe stattfindet,
das ist in Od^Gallizien in einem grossen gesehehen; auf
einer Strecke von etwa 20 Meilen von Dohromil bis' in die
Bukowina bedeckt der Fukoiden-Sandstein tertiäre Steinsalz-
Ablagerungen. Ahnliche abnorme Bedeckungen finden in
Deutsehland im kleinem Massstabe bei Godar und bei ffo^
stein Statt; in einem viel grösseren beobachtete Diese Escher
VON DER LiNTH in der Schweü%^ wo Schiebten der Kreide*
Formation jurassische Absätze mehre Meilen weit bädeden.
Obgleich das Wielie%kaer Salz-Flötz vielmals besehrieben
wurde, so sind die Nachf lebten darüber doch wenig voll-
f tändig und öfters so mit Irrthüpiern durchweht , dass eine
neue Sohildervng wohl nitfht tit^erflfieiig seya mödbte.
517
Das WieiienkMer Steinsule - Flöte besteht . überwiegend
aus graaem Sulstbon, der raanchiiuil in Sandstein übergeht,
Magnesia-iuiltigen blauen und rotfaen Mergeln, Anhydrit und
daraus entstandenem Gypse. Die Salz-Lager und das Hasel-
Gebirge bilden den kleineren Theil. Seit undenklichen Zei-'
ten hat der Widiczkaer Bergmann drei Salz -Arten unter^
sdtieden , die In grossen Massen hervortreten. Es sind diess
lokale Abänderungen, welche sieh durch Grösse des Kornes und
fremde GemengtheiU unterscheiden , die für jede Art eigen-
thümlich !sind« Selbst in der Weise des Vorkommens sind
sie verschieden: das Grün salz bildet ' mftehtige knUische,
oft gesogene Massen, das Szybiker und Spiza-Salz
stets . Lager«
1) Grün -Salz (So 1 zielen a) ist eine grosskörnige Ab-
Xnderong von Steinsalz , gemengt mit grauem Thon und sehr
feinen NiEideln von weissem Gyps. Seine Farbe ist gewöhn-
lich grao , die ' vwa beigemengtem Thone herrührt. Den
Namen Grünsaliz hat der Bergmann gegeben, weil dünnere
Stücke vor dem Gruben- Lichte in's Dunkel gehalten eine
8cbmut«ggrüne Farbe zeigen. Die einzelnen Körner sind
farblos, selten vollkommen klar; als Ausnahmen zeigen sieh
niichweisse Abänderungen. Die Körner haben ein ansge-
zeichnetes blättriges Geftige.nnd bestehen aus Würfeln von
\** Grösse nnd darüber. Die Beimengung ist sehr vei*schie-
den vertheilt: an manchen Stellen häuft sie sieh bedeutend
an; an andern zieht sie sich zurück. Wo die Stücke klarer
sind, da herrscht die Beimengung von Gyp8*Nadeln vor; die
unklaren sind durch Thon verunreinigt, der sieh in Knollen
sQsamipenzaziehen pflegt. Was die Quantität der Verun-
reinigung betrifft 9 so fand ich in einer Probe Grünsalz aus
der Kammer Püukowa SkcUa 0,02 und in einer aus der Kam-
mer Pistei 0,0060. -r- Der Bergmann unterscheidet vier Un-
terarten davon:
a) Gewöfanliehes Grün-Salz, das häufigste, grau mit der
angegebenen Beimengang.
b) Reines Grün-Salz, viel lichter, gemengt mit sehr
wenigem Thon.
c) £is*Salz {&6l lodowata), so genannt wegen Ähnlichkeit
S19
mit «lern Else. ZoUgroese Krystaile, voUkommeh reht nnd
durchsichtig, ohne alle fremde Beimengang; nar Sparen voo
Gyps-Nadeln sind eingestrent*
d) Koth-Sals (Blotnik), Salz - Krystalle gemengt mit
vielem Thone, so dass die krystallinisehe Straktnr sich ver-
liert and das Gestein ein erdiges Ansehen erhfilt* Das Ver*
hältniss de» Thones wird sehr verschieden , nnd diese Ab-
itnderang pflegt in das Hasel-Gebirge ttberzagehen.
2) Spiza-Salz (Sol spizowa). Dieser Name besteht
seit andenklichen Zeiten in Wleliczha and warde dieser
Abänderung naefa Berglenten aas der Grafschaft Zipi in
Ungarn gegeben, welche anfingen, das Steinsalz aus grösse-
ren Teafen za fördern, da sie im Bergbau erfahrener waren.
Man nennt in der polnisdien Sprache die tips Spiz^ ond
spieowa-sol bedeutet Zipser-Salz. Aas Unkenntniss der
Sprache wurde diese Benennung durch Metall-Salz fiber-
setzt, indem Spiz polnisch Legirung bedeutet» -^ Das Spiza-
Salz besteht ans dfinnen, länglichen Krystallen, parallel
neben einander gruppirt ; und darum konnte man diese Ab«
Ünderung als kurzstängelig bezeichnen. Die Krystalle sind ge-
wöhnlich ^"bing, ^''' breit nnd mit ausgezeichnetem blättrigem
Bruche. Wenn die länglichen Krystalle kürzer werden, so
macht diese Abänderung einen Übergang zur hörnigen. Die
Farbe ist dunkelgran, was von fremder . Beimengung her-
i*ührt, die ffir diese Abänderung eigenthamlich ist. Sie
besteht in überwiegender Menge ans abgerundeten Körnern
weissen Quarz-Sandes, dann aus Körnern eines eisenhaltigen
Dolomites und derben hellblauen Anhydrytes nebst feinem
Thone. An manchen Stellen vergrössern sich die Anhydrit-
Körner und sind als faustgrosse Stücke in dem Salz-Fiötze
zerstreut. Niemals habe ich Gyps im Spiza«Salze angetrof-
fen. Durch die ganze Masse zerstreut findet sich grauer
Thon, der von wesentlichem Einfluss auf die dunkle Fär-
bnng des Salzes ist« Die körnigen Beimengungen, so wie
auch 4ler Thon, bilden parallele Schichten in der Salz-Masse
zerstreut, was Jeicht zu erkennen ist, wenn man Stücke
gegen das Licht hält. Die fremden Beimengungen sind sehr
verschieden vertheilt, selbst in etnem und demselben Lager.
Im S|ilEt-SaIs a«8 den Kammemi Wieihlowiii and Qeüsereh
haben O^0{^ — 0,10 imvoiu Was die Beimengang selbst an-
belangt, so besteht sie ans 0,25 — 0,90 Dolomit, 0,05 — 0,10
Anhydrit und O^^i — 0,70 QxxAvz mit etwas Thon.
Einige Schichten Enthalten Fragmente von See-M«scheln
nebet kleinen mikroskopischen Foramini feren; dann Braan-
kohle, dieganire Schiebten aassbrnachen pflegt.
Die obere Sehiehle des Spisa-Saiz^Lagers ist öfters so
mit Sand und Thonangesohwängert, dass dieses Sals seinen
starken Glane verliert ohd ein erdiges Ansehen erhält ; diese
Abänderung' nennt der Bergmann Smnlec (Srauletz).
Die Veninreinigangen sind darin auf verschiedenen Punk-
ten verschieden; Stücke aus der Kammer Wiemoiowifki ent-
halten deren 0,17, ans der Kammer JPiashowa Skala 0,36.
3) Ssybiker Salz (Sol szybikowa Polnisch), so
genannt j weil es darch Gruben -^ Schächte gefördert wird;
{szyhih heisst Gruben - Schacht in Wieliczka). Es ist eine
körnige Salzf^Abänderung, wo die einzelnen Krystaiie *1*'' — 3'"
im Durchmesser haben; wenn sie sich vergrössern, so kann
mau sie in Handstftcken nicht von Grün-Salz unterscheiden«
Die Farbe ist hdigran ; oft finden sich grosse Krystaiie von
bedeutender Klarheit eingeschlossen im körnigen Salze; ge-
wöhnlich haben die Krystaiie inwendig milcbweisse Streifen,
die parallel sind mit den Kanten des Würfels; für gewöhn-
lieh sind diese Linien zweien Kanten parallel und stossen
unter rechtem Winkel in einer der Ecken zusammen. —
Das Szybiker Salz hat am wenigsten von fremden Beimen-
gnngen , die aus feinen Nadeln von weissem Gyps und grauem
Thon bestehen; ausnahmsweise findet sich blaulich weisser
Anhydrit in kleinen Körnern darin , was Alles zusammen
selten 0,10 beträgt. Stücke ans der Kammer JSaMi» gaben
0,02 — 0,07, ans der Kammer LkhtenfeU 0,079 und ans der
Kammer IAH 0,09.
Der Bergmann unterscheidet drei Varietäten des [?] Spiza-
Salzes; vJillig' reines^ durehsichtiges, halbdurohsichtiges und
graues. — Ganz reine Abänderungen, wo die einzelnen
Körner wenig an einander halten, benannte der Bergmann
darka oder sol Periowa (Perl-Salz) und, wenn die
520
Farbe graD, Slemlotka (Hmif-Sals). Es sind Diess «h
we«entliche Unterschiede, die nur ein lokales bergmätinisches
Interesse haben können,
4) Knister-Salz (Sol trzaskajafa) ist eine reine
Abänderung des Spisa« Salzes. Es ist eine grosskörnige
Varietät von weisser Farbe and halbdurohsiehtig. Im Was-
ser löst es sieh auf mit mehr oder weniger starkem Kni-
stern, was durch komprimirtes Kohlenwasserstoff-Gas swi«
sehen den Lamellen der Sale-Krystalle bewirkt wird. Beioi
Auflösen des Salzes, wenn die Blätter der Salz » KrjfS^iUd
schwach werden , platzen sie und das Gas steigt in der
Flüssigkeit in kleinen Blasen auf. Ehrknbkbo konnte in die-
sem Salze nnter dem Mikroskope keine Blasen entdecken.
Hjuneich Rose fand, iasi ein Loth Knister-Salz * einen
kubischen Centimeter komprimirten Gases enthält, welches
aus folgenden Bestandtheilen zusammengesetzt ist; entwe-
der ans:
Wasserstoff . • 1,17 oder 2,92
Kohlenoxyd -Gas 0,84 0,25
Sumpf- Gas . . 2,91 Öl-bildendes Gas 1,75
ITur an zwei Punkten der Wielic%haer Grube findet sieb
Knistersalz, an einem Orte bildet es ein 12', am andern
kaum ein 1' mächtiges Lager.
5) Szpakfso werden die dünnstängligen und fasrigen
Abänderungen des Steinsalzes genannt, welche die grauen
Thone gangartig in allen Richtungen durchziehen, die diese
Salz-Lager trennen; gewöhnlich hänfen sie sich in ihrer
Nähe und krentzen sich auf die manchfiiltigste Weise. Der
Szpak ist ganz rein, von schneeweisser Farbe,, öfters gelb-
lich oder röthlich, ausnahmsweise violet. Die Stängel sind
gewöhnlich dünp , ^'" im Durchmesser ; wenn sie noch dün-
ner werden, so pflegen sie in's Fasrige ttbersugehen. Ihre
Länge ist auch verschieden: gewöhnlich sind sie 6'^ lang;
wenn sie 15'' erreichen, so ist Diess das Maximum; kurz-
stängeiige Abänderungen, durchbrochen, haben ein körniges
Ansehen. Gewöhnlich sind die Stängel gev^ade, seltener
* PooGSKDOHFv: Annslen der Physik, 4ei 351 > Jahrb. 1940^ 41^.
531
gekrttmoit, an^ Dies8 Öftevs hei dfiniistängeli|ren oiler tasevi*
gen Abäüdeifungen. Sie haben einen sehr dentlleh blättrigen
Bruch, selbst bei fasrigen Ahlinderongen. — Die Bergleatia
behaupten, dass mit Szpak gesalzene Speisen in kurzer Zeit
verderben und sauer werden. Ich untersuchte chemisch
dieses Sale^' konnte aber nidits als Chlor-Natrium entdecken»
Man erwühnt noch anderer Salz ^ Abänderungen aus
WieUesia und bewahrt sie in Sammlungen; es sind Diess
neu erzengte Gebilde , die entweder aus den €hruben-Wa»-
Irerh j^nskrystaUisiren , oder durch Tröpfeln auf deii Boden
der Grube abgesetzt werden; folgende sind die merkwürdig
gerei»
a) S o 1 o c z k o w a ta ; so nennt man grössere oder klei-
nere kubische Krystalle^ die sich ans stehenden * Gewässern
bilden; gewöhnlich pflegen sie sich auf hineingefallene Kör-
per, wie Holzspähne u.dgl. anzusetzen. Die Krystalle sind
phne Ausnahme Würfel, wasserhell, farblos, seltener milchig.
Ähnliche Kryatalle finden sich auf Klüften , wo der ausströ-
mende Kohlenwasserstoff verbrennt. In einem mächtigen
würfligen Klumpen von Grönsalz fanden sich mehrere Niere«
ausgekleidet mit auagezeichnet klaren Würfeln, an einigen
Kdien mit Oktaeder-Flächen, Aber niemals waren alle Ecken
so abgestumpft, gewöhnlieh nur 3 bis 4 oder .6; viele Würfel
hatten nur. eine abgestumpfte Ecke, die anderen aber gut
ausgebildet. Diese Nieren oder gezogenen Klüfte «scheinen*
auch mit Krystallen durch verbrennende Gase entstanden
zu seyn.
b) Tropf- S-a 1 z. Wo. Tagewasser in die Grube dringe^
und auf deren > Boden fallen, da pflegen weisse pilzartige
Gestalten zu entstehen, die aus feinen Krystallen zusammen«
gesetzt sind,
c) Faser- Salz. Auf den feuchten Wänden der Salz-
thone wachsen haarförmlge, gekrümrate, 2"— r4^' lange Fa«
Sern mit schönem Seidenglaiiz und weisser Farbe hervor.
ü) Zuber. Das Gemenge beinahe aus gleichen Theilen •
von Salz^Krystallen und grauem Thone wird so genannt; es
ist das Hasel -Gebirge der ^/pe» - Bergleute. Die Krystalle
sind gewöhnlich zollgross, sehen kkiaec; wenn sie überhand
»23
nehmen', m pflegen sie Lager eu bilden und erhalten ein
gressltörniges Gefiige: ee wird Grfinsels; nimmt der Thon
das Übergewicht, io verlieren sieh die Krystalle und e«
wird ein Thon-Lager.
7) Sale-Thon: derb und von graner Farbe, gewöbn-
lioh mit etwas Sal« gemengt, was sieh zeigt, wenn Stödke
austroclinen , welche sieh dann mit einer dünnen Kruste von
Säle beschlagen. In der Grube hat er gewöhnlich eine dunk-
lere, fast schwarze Farbe, was von eingeschlossener Feneh*
tigkeit herrfihrt» So viele verschiedena Thone ieh mit Sfiure
behandelte y so fand ich stets, dass sie aufbrausen, obgleich
mit einem Vergrösserungs-Glase keine Konchylien - Schalen
wahrsunehmen waren. Der Thon bildet derbe Massen,
höchst selten zeigt er Andeutungen zum Schiefrigen«
Der Berganann macht aus dem Salz-Thon vier Abänderun-
gen, die durc.b folgende Merkmale unterschieden werden*
a) Hai da ist der gewöhnliche graue Salz-Thott.
b) Mydlarka werden die gewöhnliehen Thone ge-
nannt, die durch viele Absonderungen getrennt und geglättet,
tfters anch gestreift sind« In dieser Abänderung pflegen
thierische Überreste angehäuft vorzukommen.
c) Schwarze Hai da ist ein Thon durch Kohle ge-
färbt, der sich in Welssglühhitze weiss brennt; in der Löth-
rohr-Flamme schmelzen die scharfen Kanten zn einem weissen
Glase.
d) PriSohnica (Prnchniza) wird ein mit Eisenoiyd-
Hydrat gemengter Thon von grünlich-brauner Farbe genannt;
gewöhnlich ist er mürbe und zerfällt in Staub.
S) Dolomitischer Mergel^ gewöhnlich grobsehiefe-
rig, von rother, seltener blauer Farbe; beide Farben weeh-
sellagern eben so, wie in den bunten Mergeln des Keupers,
Chemiseh untersucht, zeigen diese Mergel immer einen be-
deutenderen Antheil von Magnesia. Der Bergmann nennt
diese. Gebirgsart rotbe und blaue Halda.
I. 9)S^andslein entsteht dnreh Beimengung von Sand
zum Thone, welcher gewöhnlich vorherrscht, und darum ist
das Gestein sehr mürbe und hat ^ne blaulichgraue Farbe.
Er bildet mäehtige BäaLe^ seltener ist er schiefrig.
903
la) Konglbmerirts Andel Mek nor bvsehr&nkt aof ili»
Kammer Neuiuu Se^Ungi es ist sasammengesetst aas Hasel-
jtoss-grossen abgerandeten Stücken von weissem Qaare und
eckigen Bifockst&eken von graoem mergeligen Kalkstein, ver^
banden darch sehwarzen Letten. Dem tiestern ist Sehwefel-
Kies in feinen Körnern eikigesprengt^ der öfters aersetet
wird und eine oekrige Fürbiing ▼cranlasst; auch kommt noch
Gediegen-Schwefel vor.
11) Anhydrit bildet' einen vi^esefttlichen Bestandtheil
der Wieliezhaer Lager; gewöhnlich findet er sich in dönnen
Sehiekten von 8'' -^5'^^ selten 1' Dieke, welche dareh granen
Thon getrennt werden ; ausnahmsweise bildet er jedoch fläch
ausammengedräckte £ll>|iscyiden. Immer 'ist er hier im der*
ben Zustande, von blanlichweisser Farbe; an der Luft ser-i
setzt er sich durch Aufnahme von Wasser in ein weisses
Pulver« Ausser Thtm finden sich darin keine fremden Be*
standtheile und sr.eigt sich auch keine Anlage zum Krystal-
liiiisehen. IHe dttoneren< Schichten haben öfters eine eigen«
thümliche ZusaiBmieDsetzung ^ die Schicht behält, ihre lineare
Erstreckung ; aber im Innern betrachtet wird sie nach unten
und oben gebogen ond die Theile halten susammen; in den
leeren Räumen befindet sich grauer Thon. ^ Diese eigen-
thömlich gewundene' Abänderung hat man Gekröse-Stein
genannt. Öfters sind die Biegungen wie aufgerollt.
12) Gyps« Dieses Mineral entstand ohne Zweifel ans
Anhydrit; denn es befindet si^h nur in den oberen Abthei-
lungen des Sale-FlöteeS) oder wo Tage*W asser tiefer ein-
dringen. £r Ist
a) Faserig, gewöhnlich schnee weiss, selten etwaa
granlich, init schönem Seidenglanse in schmalen Adern von
2" — &'^ Dicke, die sich durch den Sehieferthon ziehen.
b) Körnig, von feinkörniger Testur und weisser oder
selten gelblicher Farbe; er findet sich in plattgedrückten.
Kugein, die in ein^ Ebäne- liegen und getarennte Schichten
zu bilden pflegen; öfters bertthren sich selbst die Kugeln
und machen wirklich eiiie zusammenhängende Schicht; oder
die Kugeln sind nur durch etwas Thon getrennt. Die Gypse
von Poigerz0 biUen ähnlichem Schichten initten im schwarzen^
524
stark bilnminös rieohmden ThoiM inid scheineB der oberen
Abtheilang des WieUexhaer Salz^Flotses so entsprechen.
c) Krystallisirt. Es finden sich mitten ioi Thone
Drusen von V — 2' Durchmesser , ansgrekleldet mit wasser-
hellen Krystallen von Gyps mit vielen Flächen; oft sind die
Krystalle zu Zwillingen verbunden.
Das Salz-Flötz im Ganzen genommen enthält nor wenig
fremde beigemengte Mineralien:
1) Schwefel-^Kies ist wohl das am häufigsten einge-
sprengte Mineral. In den grauen Thonen liegt er in kleinen
fast mikroskopischen Hexaedern; im Konglomerate zeigt er
sich in kugelförmigen Gestalten mit strahligem Bruche.
2) Gediegen- Schwefel findet sieh nur an einem
Punkte im Konglomerate ; höchst selten ist er auskrystailisirt
und zeigt nur äie Grundflächen des pnmären Oktaeders;
seine Farbe ist schön schwefelgelb md halbdurchsichtig;
gewöhnlich findet er sieh in einem homogenen Zustande von
hellbrauner Farbe, die öfters graultoh wird, und bricht in
würfelige Stöcke« Derber Schwefel findet sich oft eingesprengt,
oder bildet Knauern im Konglomerate.
3) Braunkohle ist bedeutender angehäuft im Spiza-
Salze und bildet untergeordnete Lager. Eine Abänderung
ist vollkommen homogen, von köhlenschwarzer Farbe mit
starkem Fettglanz und muscheligem Bruch; eina zweite ist
braun, öfters bräunlichschwarz , erdig, ohne allen Glanz,
öfters mit wohl erhaltener Holz^Teitur; Beide haben einen
eigen thömliefaen scharfen, unangenehmen Geruch, den man
nicht sehr gificklich mit dem Geruch von Tröffein verglich;
viel mehr Ähnlichkeit hat er mit faulenden Meeresthieren,
wie Aplysien, Holothurien u. a. Was diesen Geruch her-
vorbringt, ist von den Chemikern noch nicht ermittelt.
4) Versteinerungen. Obgleich Versteinerungen an
manchen Punkten in den Thonen sehr angehäuft sind, so
ist ihre Bestimmung doch mit manohfaltigen Schwierigkeiten
verbunden, denn ihre Sohaalen sind zum grössten Theil sehr
dünn und zerfallen an der Luft gewöhnfieh in Stöcke; auch
sind die meisten Exemplare von jungen Individuen: öfters
findet sich nichts . als Brat»- Im AUgemeiaien haben diese
ssa
Überreste einen tertiftren Ctiftrekter; die Zweiseheier sind
überwiegend. Obgleich ich die WieKczkaer Grube sehr oft
besuchte, so fand ich doch niemals entschieden ältere For-
men. Dieses haben neuerdings Philippi's Untersuchungen
bestfidgt. G^PSRT fand) d«ss die Uölser des Steinsalzes
einer unbekannten Spezies von Taxites angehören, die sAr
verwandt ist mit anderen Arten dieser Gattung im Bernstein.
Was man also von Ammoniten vorbringt, wird wohl kei-
ner Beachtung würdig seyn and auf Irrthum beruhen.
Folgende Spesies habe ieb aus dem grauen Thone be-
stimmt:
1) Pecten Lillii Pvsch Paläont. t. V, Fig. 5. Diese schöne
Spezies ist fast rund , hat t8 — 24 Kippen , die nicht aus dem Wirbel
ausstrahlen, sondern etwais unterhalb entspringen 9 und oben ist eine
glatte Flache mit konzentrischen ^ngen, wie bei manchen lebenden
Arten. Die Kippen sind im oberen Theile einfach^ zu unterst dichoto-
miren sie und sind*^ mit kleinen Häkchen besetzt. Die Ohren sind un-
gleich und mit Streifen bedeckt.
2) Pecten cristatus Bronn, Goldf. 99 ^ 13. Kreisrund, wenig
gewölbt, glatt, mit feinen konzentrischen King^n bedeckt; die innere
Seite hat 24 bis 30 feine Strahlen; die Ohren an beiden Seiten fast
gleich und bilden gegen einander einen einspringenden Winkel; die
kleinen Prangen der grossen italienischen Exemplare fehlen der Wie-
Ucfskaer Varietät.
3) Mytilus: hat die grösste Ähnlichkeit mit dem jetzt lebenden
M. ednlis; da aber das. Schloss mir unbekannt geblieben (denn die
dünnen Schalen zerbröckeln sehr leicht), so bleibt die Art zweifelhaft.
Findet sich sehr gehäuft, immer aber nur in 4^' grossen Exemplaren.
4) Unio: sehr ähnlich U. Lavateri Goldf. 13$, 6; die Wielicsi'
kaer Exemplare sind aber etwas länglicher und weniger breit. Ein sehr
langer Schlosszahn ist ausgezeichnet.
5) Cardium: stark gewölbt, mit deutlichen Kippen bedeckt; das
Schloss blieb unbekannt, und darum ist die Gattung nicht völlig sicher.
6) Nucula comta Goldf. 123, 10. N. pectinata !Pusch Pa-
läont« Tf. VI, Fig. 7 ab, ist die häufigste Versteinerung. Sie hat
nach vorn liegende Wirbel und eine fast rechtwinklige Schloss-Linie;
die vordere Seite ist gerade abgeschnitten und bildet ein vertieftes Mond-
eben; fast ^latt; am Kande sind die ausistrablenden Streifen durchkrefitzt.
7) N. striata. Lamk. Queer-eiformig, hinten gerundet, vorn spitz,
aber weniger als die Subapenninische, mit deutlichen konzentrischen Strei*
fen, die ziemlich scharf sind, fast wie bei Aptychus lamellosus.
8) Nucula? margaritacea Posch VI, 8, — ich konnte sie nicht
genauer untersuchen.
880
9) Avaiifft n, Mf^t ei«e 8d^^«f*Boml»0Cbe Schüt mit deutlidiep
ftweimal (cebrochenen Anwaebastreifen » und mit einer leinen ABdeuton^
'von Strahlen; auf der inneren Seite sind keine Andeutungen von Mas-
kel - Eindrücken , was mit der Form die Schale auf die Cirripeden hin-
weist.
10) Natiea epiglottina Lok. IBt «{»inJer Schwiele «nf ^tem
«offenen kleinen NabeL
11) Fnsus?
12) Pedipes buccinea, Bronn Lethfia 4My 8, Marginella aiiri-
culata DuBOis. Ich fand die Exemplare vollkommen übereinstimmend.
Die Lippe aufg^eworfen und stark g^eschwollen, die Spindel mit einer
kleinen und 8ehief«tt, unten 'tnit a scharfen Falten bedeckt
13) Garyophyllia. Zwei neue Spedes , von denen eine wnt dick
angeschwollenen Lamellen vollkommen ähnlich ist einer französischen
von St,' Paul'Troi^' Chaieaux (Dröme) in Bronnes, — und einer aus
Mährisch Ostrau in v. Glocker's Sammlung. Die zweite Spezies hat
feine Lamellen zwischen dickeren. .
Ausser diesen Petrefakten wird von verschiedenen Schriftstellern
vieler anderen erwähnt, die meistens tertiären Ablagerungen angehören,
als der Ostrea navicularis vdu Pusch; einer Helix von Pusch;
einer Paludina von Boub; einer Turbinolia von Pusch. Schultes
führt Ammoniten an; obgleich ich sehr oft die Wielicskaer Grube un-
tersuchte, so fand ich dennoch auch nicht die mindeste Andeutung davon
und bezweifle daher das Vorkommen; es könnte wohl seyn, dass Blöcke
des Fukoiden - Sandsteins , die ziemlich bedeutend darin angehäuft sind,
Abdrücke davon enthalten, wie in der Grube von ßochmay wo im Han-
genden des Salz - Flötzes im schwarzen Letten eckige Bruchstücke von
Fukoiden-Sandstein mit Abdrücken eines grossen Ammoniten mit deut-
licher Loben-Zeichnung und mit dem problematischen Fossile umherliegen,
das Glockbr aufgefunden hat *. Auch der Fucoides furcatus, wel-
chen PuscH auffuhrt, wird in einem Findlinge vorgekommen seyn.
14) Scheeren von Krebsen finden sich, obgleich selten, von Zeit
zu Zeit in dem grauen Thone, die viele Ähnlichkeit haben mit Portu-
nus leucodon Desvarbst ^. Niemals ward noch eine Schale neben den
Scheeren gefunden, aber öfters kleine ovale Schilder, die am Rande
ansgebogen und mit feinen Streifen geziert sind.
Vegetabilische Überreste sind viel seltener, hie and da finden sich
Fruchte und Samen, wovon ich gefunden:
15) Juglans salinarum: eine öfters erwähnte Nuss, die aber
nicht zu Juglans, sondern zu einem exotischen Baume gehört.
16) Eine andere Nuss von runder, von beiden Seiten abgeplatteter
Gestalt, mit einer deutlichen Anheft-Narbe.
• If. Atta Naturae Curiotorum, XfX, 11, 6T ff.
*• Hiit. natnr. des Crnstactfet foMiles, VI, S.
BVf
17) EtneiFniclil» nach Qbr^BSir'a Bcttinminq: ans der Familie der
Leguminosen.
18) Holz einer neuen Spezies von Taxites, das ziemlich ang^häiif|
ist und öfters dünne Lager bildet«
Die thierischen t^berres^e sind, wo sie vorkommen, gewohnlich be-
deutend angelUMt. Nacala «omta findet sieh' nur allein, gesellig aber
liegen zuBammen die N. striata, Unio, Myiilus^ Anatifa, die bei*
den Pecten mit selteneren Exemplaren von Cardium, einer Natica,
Pedipes bncciaea; am seltensten aber sind Fnsus, dieandereNatica)
Krebs-Scheeten, nnd die verschiedenen Nüsse» welche vereinzelt im
Thone liegen. Die hn Spiza^Salz selbst anfgefundcnen Petrefakten sind
von PmuFFi beneits in diesem Jahrbuch«, 1849, 568 aufgeführt worden.
Ban d«r Sals-Lager. Das Wieliezkaer Salz-Lager
besteht am Lagern mul mächtigen Klumpen von Salz , die
durch Thon, Mergel and Anhydrit getrennt sind. Das
eigentliche Liegende ist bis jetzt anbekannt , obgleich die
Grabe 700^ tief ist; in dem bekannten Liegenden walten
thonlq^er Sandstein and graaer Thon vor^ die noeh znp
Salz* Formation gehören« Die das Lager bedeckenden Qe*
birgsarten sind im südiicben Theile die Sebieferthone des
FokoidenrSandsteins, mit aoi^esonderten Schiebten von sohie-'
ferigem Sandstein, der weiter siKdlich in eigentlichen Sand-
stein iiberaageben pflegt« Die nördliche Abtheilang der
Salz*Fomtation wird aber darch tertiären Sand und LSss
bedeckt: der letzte enthält öfters Zähne von Elepfaanteu
and Rhinozeros mit Land-Schneeken.
Seit den ältesten Zeiten hat der fFieliczhaer Bergmann
drei Sal» • Varietäten in bestimmter Lngernngs-Folge beob-'
acbtec« welche darum ein geognostischt^s Interesse haben.
Stets bilden die geschichteten Salz- Abänderungen (dasSzybiker
und Spiza-Salz) die anteren, das in kubischen Klumpen vor-
kommende Grün-Salz aber die oberen Abtheilungen. Nur
als Ausnahme finden sieh die anförmlichen Stücke der Grtin«
Salze unter der Spiza and selbst unter dem Szybiker Salze.
Dieses beweisen die Durchschnitte nach den Querschlägen
Tmm&Wj Lülj Hauer ^ welche Lill a. A. ausführen Hessen.
Ans Diesem folgt also, dass alle drei Salz- Abänderungen
im Wieliesikaer Lager einem unid demselben Absätze ange-
boren and nieht getrennt werden dürfen.
Das Szybiker and das Spisa-Salz bilden gewtHinlioh
928
mehi^e puraliele Lager, ond gleiche Abänderangen bilden
mfichtige Knoten. Die Lager des Szybiker sind gewöhnlich
dOnner als die des Spiza-Salzes, meistens 6' dick; in den
Verbindungs-Knoten erreichen sie eine Mächtigkeit von 70'.
Auf ähnliche Art bildet auch dag Spica-Sals Lager, welche
nar im Allgemeinen etwas dicker sind and 18^, and In den
Knoten ebenfalls 7(H erreichen. Schichten von beiden Ab-
änderungen wechseln nicht anter einander; die oberen Ab-
theilnngen dieser Salz-Arten sind gewöhnlich weniger reiu^
als die anteren ; das Szy.biker Salz ist gewöhnlich mit eineai
Antheil von Tbon, das Splza-Sal« aber mit Sand und An-
hydrit gemengt, and als oberes Glied seigt sich die als
^Smalec^^ aufgeführte Varietät, welche 2'«^4>' Dicke erreicht.
Aach findet man in den oberen Abtheilangen kleine ^ etwa
^' mächtige Lager von Brannkohle. Im Spiza-Salee findet
sieh zu oberst die gewöhnliche feinkörnige Abänderang, zu
anterst aber vergrössem sich die Körner gewöhnlich, und in
Handstücken kann man diese Abänderung nicht von Grün-
Salz unterscheiden; nar die Lagerung und die Beimischun*
gen bezeichnen dasselbe noch.
Das Grün- Salz kommt niemals in Lagern vor; es bil*
det nar mächtige' kubische Klumpen, die im Tbone ein-
geschlossen sind, öfters sind diese Massen länglich viefir
eckig, mit sehr verschiedenen Dimensionen; die grössten
. I^is jetzt umfassten 14,000«'' Paris. Manchmal fehlt das
'ferste in Lagern vorkommende Salz, das Spiza-Salz, und
m mächtigen Würfeln durch Thon and Anhydrit getrennt
«chwebt das Grün-Salz neben dem Szybiker Salze. Das
letzt genannte findet sich öfters anter dem gelagerten Spiza-
Salz, wie im Durchschnitte nach dem Quersehlage Tamaw^
Gewöhnlich wiederholen sich die gelagerten Salz<<Arten zwei-
mal über einander; sowohl das Grün -Salz, als auch. die hi
Lagern auftretenden Salz- Varietäten werden vom Thone ab-
gegrenzt durch ein schmales Band von Anhydrit ond Szpak-
Salz.. Der Zuber oder das Hasel -Gebirge tritt auch als
Lager aqf und wird^ durch ein ähnliches Band scharf be»
grenzt. Die Salz-Thone bilden mächtige Lager, ohne eine
Sipor von Schichtön-*Absonderangen ca zeigen; sekenersind
529
sie 6cbiefrig, and IMaie erst in. der Nftha von, Mergeln, die;
darin nntergeordaete Lager bilden» Die-Mergef finden sieb
gewöhnlicb mitten in den Lagern zwifeben den Sals^Abände-
rnogen; die rotbe Abtheilong bildet dm oberaten Tbeil des
Flötses. Dorch Beimengnng von Sand aachen die grapen
Tbpne Übei*gänge eum Sundatein: Oieaa ist am bänfigaten in
den qntejraten Abtbeilnngen dea.Sata*FJilUaea» Mar an einem
Punkt in den iintern Tbeilen findejt eich Konglomerat .mii,
SchwefelUea anA Gedlegen^rSehwefel m der. Strecke N^oß.
Seeling. In der Mtfbe trifft man abg^mndete Brochslüpka
Tpn Granjit, dpv ana weiaaem grobb^irnig^m Feldapa^h., ail*
berweisaem Glimmer «nd gemeinem Qnai^z beatebt. Dieaer
Griinit bat nicht . di^ > jnind^ate Äbnllcbkeit mit denen der
Tairai Vfohfiv er atlunmt, kann j^tet nicbt erwiesen wer-,
den« An maophen Qrten finden aiob mllcfatige. G^öUe nndi
grosse Brnehatüeke toü f ukoiden-Siindstein}. die 4'-^ IQ''
im Dnrehmesaer beben; gewdbnlieh sind aie wenig gernndet.
and hab^n . ziemlieb scbarfe Kanten erhalten. Diese. GeröUa
sind an mancben Punkten sehr bedenkend ai^geh<^|if< and nehr.
men in, den Strecken 20'-r40' nnd mehr ei^«
Den dritten wesentlichen Beatandtheil AM,JF$ßlü»kaer
Sals-Fliitvea bildet Anhydrit and Qjfß. Was daa Verhält-,
niss dieser beiden Felsarten zu dem Thone enbelangt) so lat
68 der Masse naeh kl^ner, gleicht aber so. fi^wlieh dw*^
Hasse des Steinsalzes« Anhydrit findet sich. in dea unteren
'Und mittlen Abtheilungen, Gyps in den oberen; nnd nwar
erst oberhalb dem Grttnaalze und als der mindere AnthejüL.
-- Anhydrit erscheint stets in dünnen Schichten von V^ — 10''
Dicke, die stets darch granen Thon getirennt werden nnd
SU vielen Hnnderten übereififtnder an liegen pflegen^ ap-
wohl anter dem Szybiker , als «wischen diesem und dem
Spiza-Salze, und swischen dem Spiasa- und Grttn*Salae* Sel^
tener nar finden sie sich über dem letzten* Dje Anhydrit-,
Schichten zeigen am besten alle Störungen^ die da^ Si^li;"^
Flptz erlitten, ^nd die Windangenj welche die gnterirdischeii,
Kräfte darin hervorgebracht haben* Seine Schichten neigen
sich gewöhnlich gegen Süden -.ifnt^ einem mehr eder.fveni-
ger steilen Winkel j niemala fii|det nuuieie horizontal» Seltener,
Jahrgang 1844« 34
S30
AhAet dtoh AnhTfIrk in tfiiileiltlich^ft SöbkNtett odei» Iti rm-
den Massen bto und dft im Thoiil» oder im Slrlz«. ^^ 6^t
bUdet die^*t^ere A%tiieilang de» Snk-Fldtzes, obeiriMilb de»
firünsukes; gewöhnticfh bildet er mehr oder weniger dent-
liehe fichiefaten/' Sie- 'bestehen aus EaMmmengedräckten EI-
lipsoiden, die isiehÄieht berfthreii und durch Tbon getrennt
sind. Nar^ in Driteen itt Tbone finden sieh Gyp^KryMalle;
sie entstanden aller Wahrseheiiiliehbeit nadi fius Anhydrit
dnrch'Ztftriiet Von ataiosphärisehem Wussei^. >'Das WkHex-
Atfpl^ Sati9^FÜ)t^' hat' kein gleiehml^iges Fallen; denn es ist in
der Mitte: geboge<nv und die Sehiehten neigen sich in swei
^Mgegengtnettten RidhtuMgeit ; in seilielr estlichen Abthei*
tting, so weit es durch Bergbau aufgc^deekt, ist e^ «um swei-
tis/n Male gebrechen und neigt sich wied^ ^^^ Scden. Das
Aot^erhSlt somit ein i^eHenartiges Sireicheh, das man an
geschichteten Salise und Alihydrit und seihet In deki' Massen
des Cfrütisdstes bemerht. Denn betrachtet man diese Abände-
rung genaue^, so findet tiiaH immer parallele Streffen mehr oder
tVenigerv^nonreinigt mitllien, und diese neigen sich ebenso,
wie die Salz- oder Anhydrit-Sehich ten sffdlleh und nördlibh.
Nach' marbscheideriisehen Aufnahmen streicht im Allge-
meinen ist^ WhliexhaerSÄli-Wlött Ton NW. gegen SO. bor«
2^,6^ oder l^unde 4; der bedettfendste Thbil des Flütses
fKllt gegeit 8. unter 40^ od^r- noch steiler; In der Mitte
bitdef es^ einen Bogen , vv^ die Schichten enm Theil
horizontal- Kegen^ 'aft^r sieh bald gegen Norden neigen.
Qanz koiffermes Streichen* utod Fallen wie die slftilicheii
Theile des Sat^-Ffötzes haben ÄeS^hieKteri des f^ikoiden-
SnndstfE^ineä, die ^rch über A^ Wielitühaitr Cirabe Wheben;
ffi^ bestehen, am Kontakt wahrscheinlich aus Schleferthon
rtlit' ausg^sehiediönen Schichten Von sehieMgem 'Snndstein.
Die onmitfelbäre iSedecftnog kann mnn nicht währnehmen,
da* sowohl das Salz^-FlöNiz^ ats auch die EV^keiderr-Saridsteine
Vdh unten auf bis ^um Kamme des langgezogenen Rückens,
der «ich oberhalb Wielit%hA hinzieht, mit ^iher mäcb^tigen^
Ablagerung von LUi^ bedeekt sind.
' ' Wo 'Wasser^Ribse den Bau diesem Rflekens auf|;e^ckt,
dar (riffi man: Sehi^feiethon' 'init uiite^ordnieften' Lagen von
S31
mbfefrigeai Atfnditoi» m; Im Wakk Garhutki bei EoMütiee
kommen Konglomerate mit fielen Versteinerangen hervor^
deren erwähnt worden ist. Weiter sQiUIeh in* den ilbei^*
wiegenden Seideferthonen bei Syffneessdw finden sieh wenig
miehtige Seliiebtedk irfMi'Arevneoi Äiefatem Kalkstein, In denen
PvscH jnraesisebe Viersteinerangen bestimnit hat« Weiter
sttdBch xfmSygneeiMD nimmt schon Sandstein überhand,
wii*d weissgran, sehr<qaarrag nnd enthält untergeordnete
Lager von helttiranoem Bernstein: iswiseben seinen Sebichten
finden sicli untergeordnete Lagen von braanen oder granlich-
scbwaveen sißbiefri^n * Mergeln. Besonders entwiokelt ist
dieser Sandstein • bei JE^rmce IFielHe, Weiterhin stellt sieh
gewöhnlieh ein scbiefriger. Fnkoiden^Sandstein ein.
Alle diese Abfinderiingen des Fakoiden-Sandsteins haben
dasselbe Fallen nad Streiohen als das Salz-Fläts« In der
Umgegend von WüRcska habe ich folgendes Fallen beol^
aditet:
bei Sygneexäw 8W. 8 miter l&--*ftO^
Sierexa „ 1— a „ 4«^
Sedmea „ 9 y, 30^ •
ihm &W. Faileii findet sich ferner an allen Paukten dee
langen fiber Wieliezha sieh erhebenden RfiokemS) was be-
weiset, dasi^ dieee Sandsteine das Salz^Flötz bedecken. Viel
dentlieher ist Diess zn beebaehten in Oit-Oallissien^ wo die
Lehm-Bedecknngentdcht stat^nden. Gleiches Streichen und
Fallen haben die Sale^^Fldtse mit den sie bedeckenden Fn-
kelden^Bändsteiimti: in der Gegend yon DotromU SMtnina
und StaräuiY wer Sandstein mit Keirglomerat «bweehselnd
braune Kieselschiefer mit Salz-Lagern bedeckt. Das gleiche.
Streieheii' und FaHtn< der Salz-Formation» fest am ganzen
nördlichen Fucse AevKarfotken war Ursache, dase die meK
aten Geognoite» sie als ein Glied des Fuheiden-Sandsteinee
betrachten« Aber die etngeeehlossenen Petrefakte beweisen^
dass Fokotden^Sandsteiii and' Salz^Gebilde ganz rersdiiedene
Absätflce and in weit von einander entfemten Zeiten eni-
etanden sind; dasa aiyer diese sa versehiedenen Sedimente
Ifleiabea Streioliaiiw mad FaHco ludm ^ kann nur daTon
34»
ftSS
herrühren, dass bei Hebung der Gebirge dte ülteMn die fiel
jüngeren ttbersfttrsten. Der iftnggesogene Rfteken, der sieh
oberhalb Wieli6%ha hinsieht, hat atiefa die Riohtling des lata*
ten Hebungs-Systemes £ue de Bsmiioirr'B , «kmiieh von 0«
gegen W«, nnd trägt eine mäehüge Löas«'AUagerttng, die sich
auch im Thäle von Wieli€%ka findet und weit gegen N. eiv
atreclit, woraaa erhellet, dass dieser Rildcen oberhalb Wie»
liexha in der spätesten Zeit gehobci^ iturde ; die mehr als
100' niedrigeren aas Coralrag bestehendes^ fterge bei Päd-
gorzej Skalhi genannt, sind von Löas nnbededit gebÜebeii.
Die Sals - Formation von WiUicxkm In der Thalsohls
wird von tertiären Sedimenten bedeckt. Über den roth^n
Mergeln, die ihr Schloss-Glied ansmacben, liegen.
1) Schwarzer Thon mit Bmehsttcken von 6yps und
•Anhydrit, Alles wohl Gest^ne, die aus der Salfl^Formation
entstanden *iBind.
2) Loser Sand, vom Bergmann Zy tz genannt, wahrsohdn-
lich ober - tertiäre Absätze, 18^ — 24' mächlfg, öfters durch
Eisenoiyd-Hydrat braun gefärbt Es ist ohne Zweifel ein
Glied der oberen tertiären Abtbeilung, die weiter nördlich
viel mächtiger auftritt beiZnAotßa, SUMej^mee und Ai/#Ao,
HAcavET will in 1 Unse dieser Gebirgsart folgende Bestand-
theile gefunden haben:
56 Gran Kalk (kohlensauren).
30 „ Gyps.r-
17 ^ Humus-Erde.
3 » Eisenoiyd.
3) Löss von gewöhnlicher gelber Farbe, der Zähne veo
Mammont und Rhinoceros Enthält, S0--'49' mächtig.
4) Humus.
Gleich hinter Wielkzia nördüsh i erheben sich langge-
streckte Hügel Psiu görka genannt, die gans aus Sand be-
stehen ; sie machen die obei^e Abftheilung der tertiären Ab-
sätze und enthalten viele Verateiiierungett^ die gevi^hnlich
in Bruchstücken eingeschlossen sind« Ich habe folgende
Gattungen gefunden : Osirea, Pecten, Venus, Cardium,
Corbula, Trochus^ Jl^atiea, Denfcalinm,. Serpelium
{?]. Aus demselben MeeMs-Smdd, weviniaich jedoch festere
MS
Sdtirfiten ' vbn>'8»itJgtot» ausgotid^ifft, ' bc»«leheii gegen Osten
die Bttgcl nm 8l9tbfi$fmvie0 and 2Mowa\ g^en Westen siebt
steh derselbe über 'ti^AMtt^ wo et* nie grauer Siindst^in mit
andeotlteMn Zw^«eh«lerH eofiritt; weiterhin wird er zu
Sandetein, der* öftere* In 'Kongleoierat übergeht und Ostrea
ey athala L. nnd Peeien MalTina.e Dübois endiält^ wie bei
K099OCme and Rttf9ko\, In dbr FortsetBung von letstgenann*
te« Orte bedeeitt der Sand diie Sehwefel-Fiöts^ von 8wosx9^
wite, dessen -Miergel viele >aiibe8ehi4ebene Bifttter von Di ho«
tyledo'nen enthalteit. ^^
Das Coralräg^^Gebirge Ton P6dgm%e theilt ^dle tertiftren
A'beätee gabelartig; cfine^ ganz ' eehniale Zunge von blaaeiii.
Thon ndt dünneh 'Schlohten von Brannkohle, wie sie an
mcAiren ' SteUen 4iafged^fct worden, hat sieh im jetzigen
WernkMel^Tkcde abgesetzt zwischen Coralrag-Felsen. Die vielen
Saline« in den Alpen haben, äusserlich betrachtet, die grösste
ÄhnltehkeU mit A%m Wklieztmer Zober oder Hasel-Gebirge;
es • würde interessant seyn, durch Versteinerungen zu bewei^^
ae») ob dae vieileieht tertiäre oder ob es ältere Sedimente
^d« Einige PetreAikte, die Hr. Stotter in Inmpruch unter-
suchte, sollen ebenfalls von jungem Charakter seyn.
Dass das Wielicsihaer Salz-Lsger eine Ablagerung ans
dem Wasser Ist, wird aus' dem Vorgetragenen klar. Nieht
nnr wechkellagera • Thone mit dem gesehiehteten Salze, wel-
che mit thierischen und vegetabilischen Überresten erfüllt
sind , sonderh auch das Salz selbst enthält die zartesten
Reste junger Sohal-Thiere, so wie auch mikroskopische Fo-
raminiferen. Das Spiza und das Grünsalz enthalten die frem-
den beigemengten Tbeile, in gewissen, parallelen Schichten«
Das Wielickkaer Steinsalz-Lager ist also ein u^eerischer Ab-
satz« Woher aber diese grossen Massen von Salz kamen,
und was ffir Ursachen bewirkten, dass sie sich den Karpth
tken entlang absetzten, Diess sind Fragen, die gegenwärtig
nicht gelöst werden können; eben so ist nicht nachzuweisen,
warum ans dem Wasser wasserloser Gyps sich abgesetzt hat.
Ist Diess Wirkung des Chlor*Natr|nm?
Als Schinss wird eine kurze Notitz über die Wieliczhaer
Grabe wohl einiges Interesse erwecken. Wann und auf welche
Wdie die WieiUnk^er Gmbd •vtfffnetirwi^f btnitht nai^m-
weisen; in der IllÜfte de« swISlfte» Jidn^hnnilerts ««eaMesleai*
lioh Uöbeiid geweeen seyli, indem diafilte^tenpoliiitehen lU5»ter
einen Theil ihrer fiinkttnfto am dieeer Sfilkie be«ogen^ Ana
der SaiinM«Ordnfing Cammr's dee 6tfo«iieii, K4Niig8 von P0-
len^ vam Jahr 1340 ist bekannt, daee vier Förder-Sehiehto
bestunden« Die regelmäsigen, höobst ImiiriAsen B«n^ wur-
den anter AvQiiBT IL dareh ditt£%iiift6kiiBargtenle'BaaLACH
mid ScHOBEa ansgeffibrt und haben sieh bis jetat mit. «nba-
deutenden Veränderungen erhalten. 6e|[enwirtig beatek^a
11 Sehficbte, theiis. aur Flkrdernng des Salsea» theila aar
Koaunnrnkatian. Die Grabe. ist ISOO Wien. Klafter lang
und 500 breit^ ihre grdsste Tiefe .betrügt <76S^ Pan and ist
in der Sohle des Schachtes W0dna gora^ welehe^ eht Aa*
sammlnng der Graben- Wasser dient, die von hier ttomasge-
f ordert werden. Die vielen grossen Höhlen, die w#hl an
den grössten in der Welt gehören, befinden sich in dei^ obe*
ren Abtheilung des Flötzes und entstände» dareh das Aus-
bauen der Btächtigen 'Gränsalz- Würfel; die gresste Kammer
(so werden hier die hohlen Räume genennt) Michaiatßicß
hat 126' Par. Länge, 90' Breite nnd 84' Höhe. In den vie-
len Räanen sammeln sich stehende Wasser, deren Tempe-
ratur in oberen Theilen der Grabe niedriger ist, sh in den
initern. Diese stehenden Waaser neigten ISS9 folgende
Temperataren :
das Wassisr Stieha Woda in 218' Par. Her« U. Januar e^,8S
10 der Kammer Sielee ,(Sielei%) 227' tifljf 20. Juni 7^,0
yp „ „ Nadachow 552' ^ ^^- Januar 8^,90
„ yy yy NodachoWp tif^ste Strecke^ 12. Januar Q^'jSO
Auch die Temperatur der Luft ist verschieden in verschie-
denen Teufen; sie war
in der Strecke Albert 192« tief, lO^'OS C.
„ >, „ Kunijfuhdä MerUies 21» » 11^70 C.
» „ „ Neubatt-Seeling 628' ,, 14^10 C.
An allen diesen Punkten fand kein Luft-Zug Statt, denn
die Beobachtungen wurden an den Enden der Strecken ge-
macht. Durch die vielen und sehr geräumigen Schächte erzengt
sich besonders im Winter eine starke Luft-Strdmnng, nnd dar-
um sind die Gruben- Wetter sehr zuträglich flttr die Arbeiter,
S3S
neitt rtarki» »oskaläie MKomp, die im Aligemeinen einen
bJussen Teint lieben» £ben eo webl wie die Mensehen be-
finden sieh Pferde, die in der €rmbe jahrelang leben; Mäuse
haben sich nelien ihnen eingenietet und werden ztf einer
wahren Plage, indem sie das Futter der Pferde, das auf-
bewahrte Talg n. 8* w. versehren. Aueh Insekten leben in der
Grobe, vorafiglich ein kleiner rother Käfer, der sieh im Men-
$ohen-Koth fortpflanst, gelegentlich von Tropfsaln eingesohlos-
sen wird und als ein vorweltlifched Insekt erwähnt worden ist*.
Prefr£Rii|8sON'Midi^|MhJ$äfev fÜfbPtin;^« er eiM^tee be-
kannt, welcher in ähnlichen Verblptnissen um BerKn lebt.
Aach findeti sieh kleine ^aibdarchsiehtige Mtteken.
Nor an manchen Pnnktc)|i wird die Luft dnroh Kohlen-
wasserstoffgas verdorben, das aus Steinsal«, ausströmt. Bei
Öffnung von Spalten treten gewohnlicn sehr bedeutende
Quantitäten von 6tis hervoje, die mit der Zeit, sieh verlieren;
man entsfindet sie von Zeit sn Zeit absichtlich , um geföhr^
liehe Explosionen za verhüten. Gegenwärtig strUmen sehr
unbedeutende 6asß i^nr. ^ns^.deni iSiiyjfM^.' Sals der Kammer
Baum.
* Jahrb. 1899, 630.
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-'•f
Über
einige neue Versteinerungen aus
Moskau 9 .r
Hro. Leopold von Buch, ,/
" 5 '
t .»<.», •, . . .
(Aus -einem Briere an Professor BRorm.)
. P t "- • -
Mit Abftlldung auf Tifel VI A* " '»
Diiis man in der Mitte einer grossen Stndl^ ohne sie %n
verlassen, die aaf der Erdfläche am weitesten verbreiteten
Bildangen bis in die kleinsten Einseinheiten untersuchen
könne, ist eine buchst sonderbare Eigenthümliehkeit^ wetche
i?v^ohI einzig bleibt für die Hauptstadt des Russischen Reich i*.
Hr. Dr. Altmanii hat an den Geh^ingen der Jaraussa unweit:
ihres EinQusses in die Mosiwa^ in der Stadt selbst, f^st
Alles gesacnmelt atid hierher gebracht, was die mittlen Jera-
Schichten anszeiehnen kann, eben die SohKchten, welche mit
so beständigem Charakter von Popilani in Sam&güienf ja so-
gar ichon Yon Berlin aus, bis tief in die Kirgüen-Landi
yerfolgt werden können. Das ist eine Thatsache, welche
Ibre Aufmerksamkeit wohl in Anspruch nebmen darf, und
die midi entschuldigen kann , Ihnen einige Nachrichten uad
flüchtige Umrisse zu senden, aber nur solche, die in den
bisher bekannt gemachten Nach richten von den Alashauer
Produkten nocli nicht oder zii tuibestimmt oder gänzlich
mtrichtig aii%^fSBhrt'i'r6rd»ii sind, ich beisiehe'nieh vorsöglieii
aaf meinen iMttt^' kteln«ii AiMatv über Mpsiau in Kaii9tbn'8
Archiv. - " •> . ^
Zwei gen« aii^eiellMitA» Moeeheln, iowohl fär Mo$kau
eis Ihr die gäUK&'fiOTmMany rind Avicajla Mesquensis
Wkd Laeiwe iyfiita: »
1 ) A T i «• tf i a 'M>o^4 n e ti « i e Flg. 1 lind 4^ ' Btvher ' afii
Inoceraraas dnbias Sow. bestimmt. Es ist abl<]* k^lne
Spar eine« Zahne» Mf'diimffoch'forfgeiBetsten Scbloss-Itande
sieb^ar; dagegen ersehelnt aaf der re^Men l^eite ein detHl^
liches Byssns-Ohr, Fg. 4 «, gtohr ^eee von Hrn. QcfSNSxfiDT
bei der Avicn^^lM'sp^iäneiiVia* bekannt gemacht worden
ist; wenigstens glaabe ich es so sa sehen: salvo meliori; doch
geht diese *^hr in die Höhe, wohl an 4 Stfieken (s. d.
Figur). Mit dieser Avicala hat ttberhanpt die Moskauer Ahn*
lichkeit genng in denr Übergreifen des grossen Sehnabels
der Oberschale, in ihrer gewölbten Folrm nnd in der sehr
flachen, nar selten flach gewebten Unterschale; Der Winkel
a b o beider Schloss«8eiten ist kaum 60^. Bei Inoceramns
dobins ist eS'^n reohler. Scharfe Anwachs-Streifen vor-
süglich aof der Unterschale. Diese i^vidnla bildet in den
grünen Sandsteinto ein wahres Kongtonerat, dicht anfeln^r
ander und, was ganz bestimmend ist^ mit Lacina lyrata ver-
einigt und darebeimmder geworfen.
2> Locina Jyrata, Fig. 5, ist nicht selten; nnÜ
Hl vielen Abcirileken - ist der vordere lange Muskel ^ Ein«
dmcb gar gnt . sa - sehen. Hr. Fischbr von Waldakim hat
sie als Astarte elegans t. 4ß^ f. 6, 7, S abgebildet ond
viel' schlechter Im Bullet, de la See. des Natur, di Moseeu
XF/, 184S, t • F, f. a, wenn es dieselbe seyn Ml. — Sie
ist sehr kenntllsh- ^nrph den scharfen Rand der vorderen
Lnnola und dllrdl^jhre gleichianfenden ^ senkrechten Seiten,
Am 8(ümifsch h^ OrefAurg nifd am Ileek herauf ist es er-
wiesen, dass diese Muschel* und daher auch die Avieula Bum
HoriBont des Amhn.'ooitdatus, A« Lamberti und mithia
8tt den Sehichtehan der Unseha^ nicht eu tieferen gehöre.
S) Cardinm ooneirinum* Fg. 2. Bisher kannte man
diese a« so vieiep ■Miliioaen. ^tber jhfis/iwrf verbreitete kleine
ia«lpliöh0 MMnHlwnM^iau mtbuif^HW ; ^e Figur gibi
40 g«iiaii, ab mdgiich, .ibr«LiiiilildiiQbe<C!ir9<M Forvu Sie
wird Icanm grösser.
4) Peetear De0heiii (itonmitv »OffL. T£. XVUI, Fg.
^}, Fg. &ln iMtfirlich^r Grösse^; oi«it;W0iss^ Skheie. Meto
sie nimmt an Lunge zu and wäre danf|.reil ^eleB'&l|nllelie%
f^ rigÜng^ P.iailailis, \^H aucb P^ aveaHlu«,! nieb^ ^a «nter-
«obeiden«' • -n'-i •'• ..-:»♦
. ^ CaoiiiU«a:.Fg. 69 7/ Jkb fita49.:keio«; Besebreibmg,
welch« auf diese /LH anwen^b^r wiite. Sje f«Ut auf durob
•die vordere steile . Al>3tiiivpfang uiid is> .«d stark tangsger
Atreift^ das^ sie m^ ;d0n r ^wafih$ * Streifen darüb#je fiiat
gilteriirtig erscbeint. . . m « r
. Der gemeinste Belemnit von der JarmM. ist imi4^r der
auf den Seiten zusammengedrüebtQ S» etcentvricirs Biii^iNit*
oder B. comprimatu» VoLTZ) deasea Alveole besonders
lief in den Kegel .eindringt Ausserdem oft grosa: Ba-
lemnites canalionlatus. Urs««bt»'.^iiteiner eigenon.Sp0*
sues B* absolnti^s gibt es gewiss Aiebt, •
' Und wie. schön habe» wir niebt.;|etcti4«ncb Urn. Aht^
BUim gansse Reihen ,vom m€irkwürdigenMAminonltea vir-
gatus, den ich hi4>e abbilden Jasse«; His Fischer, nennt
ihn A4 polyplocusy dem er jaüob ojffenbar am naehstsn
steht Allein schon der erste AnUisfc tl:^nitt sie leiebt.
jA» virgatas zertbeilt sicj^: schon fast, auf der Sutur^Kanta
selbst in BttscheJi vpn 4^? JaltAn, von ^iamln Stamtie au^
doch 80, dass die inneren odeir hiiitertoFebeaJma^eir kör»är
l^ind. Die Zertheilong der Falten reo. At Ipolypküens geaebiebt
«rst. in I d^ Höhe der Windun|^ und .bis dabin stieliAn die
Falten einfach und weit getrennt../ Ancb .vterhioden sieb .db
jSekundlir-Faltan nicht aus dem HauptrSkaiMii .£s isit nlobt
gut, dass Hr. Fisohk^ elnesi sO aAsgeBeiobo^e^eiitliüailifiiBii
j|ft0afotf'4ciM Produkt, so we^lg ^hria ^effW#ist.
Plagiostoma iutorstinoiümi Fiao^a, Bmme iü
fassiks 4e^ Mosern p. 38y .hänäg;..mU Bolewkiitea wmiliigt;
jmit etwa 24 starken L&ngs-Flikeny Haselnussrgross» .Die
iVordereXunula ist giatt^ ohne. Streifen, .Webhe&aie aus-
m^idm^i die Intervalle sbid;dc|ppelt so brei*,ais dio Steiha.
SSO
Das sind die Ldt*Masoheln der Gegend, «nseer den sehon
vorher bekannten* Weniger bedeutend sind Astartepulle,
der Berliner gleich; Area elotigata GoLDTuas, Tf. 123,
Fg. 9; dleLatrarien durah ihren Mantel*Elndmek kennt«
lieh, leider aber auch hier nur durch Schleaa und Riegel;
dann eine höchst versierte, gans flache Pleu rote mar ia,
welche ich neu glaube. SHfi Spelte ist in def Afitte «wischen
Carina und Fnsns/
Hrn. Eichwald's Vermuthang, der im Berliner Kabinet
befindliche Ammonites Bogdoanus möge wohl eine Cly-
roenia seyn, ist nicht begründet. Der Dorsal-Lobns , sogar
mit zwei Armen, wie bei A. nodosus, wenn anch viel weni-
ger tief als der obere Lateral, ist doch sn deutlich und kann
keiner Art von Nautilus zukommen, wogegen auch schon
die grosse Schärfe des Kiels spräche. Dagegen könnte man
den Ammoniten vielleicht io die Sektion der Goniatiten ver-
weisen. Die Wände der Lateral-Loben scheine^ die Art
der kleinen Familie des G. speciosus sn. nähern.
' AleCto älticeps, n. sp.^
eine tertiäre Comatula - Art von Palermo^
von
Hrn. Prot Phiuppl
Hiexo Taf. TIB.
Bisher fanden sieb, so viel ich weiss, fossile Reste iler
6attang Comatala Lmck« oder Aleoto Lbach, welcher
Name älter ist nnd daher dem LxMARCK'schen vorgezogen
werden mass, nar in den lithographischen Schiefern nnd in
der Kreide. Ich war daher nicht wenig erfirent) als ich bei'm
Schlämmen des Thones, welcher eine fossile Isoeardia cor
von Palermo ausfüllte, den Kelch einer neuen, fossilen Art
dieses Geschlechtes fand. Ich war indessen anfangs weit
entfernt, ihn für das bu nehmen , was er wirklich ist, nnd
hielt ihn für ein neues Krlnoiden-Genns, bis eine mündliehe
Äusserung von Johannes Müller und dessen Anfsatss über
die Gattungen und Arten der Comatulen in Wieomanns
Archiv 1841^ S. 139 mich eur richtigen Erkenntniss brach-
ten. Es weicht nämlich gegenwärtiger Kelch durch seine
bedeutende Höhe, welche den Durchmesser um die
Hälfte übertrifft, während der Kelch der gewöhnlichen AL
Europaea nur halb so hoch als breit ist, auf den ersten Blick
sehr ab und schliesst sich dadurch an Solanocrinaa an,
wo aber sogenannte Becken-Stücke oder Basal-Stücke am Grunde
der Kelch-Radien swischen diesen sitzen* Da indessen Mül-
ler nachgewiesen hat, dass Solanocrinns und Comaster
Sil
A0A86HK' ein Geiias ftind und an rfen^ Oonalofain • gehSreii^
ond dar aach. imter den lebenden Comatelen <swei Arten
bekannt gind, wekbe ein hohes Keleh*Stfick beeitaen (ÄvEseh*
riehtlrJMiGi<L. und Ä. Pbalangiara Mtn/L:)^ miksBagogum*
wlirtige Art nur an Alecto gebracht werden*
Das Keleh^Stück unserer A L al tl e e pa ist' ^'^f hoeb
«nd mieat bn: Dunebniesscir 1^^/'^ der Darobniessefi latako
genan so gross wie bei A; Europae'a^ die Höbe aber fast
dreiaMil «o gross. Die Gestalt ist daher beinah beulenf&r-
mig, oder,' wenn man lieber will, ans zwei abgestnmpften
Kegeln sasanunengesetat, die mit ihrem Grande: verwachsen
aüid« Der. obere, £Mt um die Hälfte kttrsser «als .der ontere^
entbiilt.die. Gelenke, fttr die Arme und oben- den Eingang Ik
die Höhle; der untere, dessen Spitze allein abgestutzt isi,
trug die Holfsarme. Diese .waren in ffiiifiEefan Lüogs-Reihen
geordnet, welche durch erhabene Kanten von eiiiander ge*
sidiiedea sind, wie bei Solanoerinus,. und zwar ragte siemi*
lieh eegelmäsig die Längs-Reihe, welcbe^diBr. Mitte ein^r
Gelenkfläehe entspricht, höher- hinanf, als die beiden aaderak
Ia .jeden Reihe kailn: ich nw^'^wei 6«knbrGruben für die
Htilfsarme unterscheiden ; wenn nach unisan ^ deren «u^knoob
gelegen haben, so sind sie jedenfalls sehr schwach und kaum
vertieft gewesen« Die Gelenk^Gruben fttr die Arme sind
genau so wi9 b^i A. Europaea beschaffen. Im ersten Drittel
der Höhe liegt in der Mitte die queere Öffnung des Kanals^
welche in die Hoble des I^elches führt; darunter liegt eine
sehr tiefe Grube , welche zum Ansatz eines Muskels dient ^
darüber liegen symmetrisch vier Gruben zum Absatz von
Muskeln, welche durch eine breite Längs-Scheidewand geschie-
den werden. Die Öffnung^ welche ob^n in die Höhle des Kel-
ches führt, ist ein Weniges weiter, als die entsprechende b^
A. Europaea ; die Höhle selbst scheint ganz die äussere Ge-
stalt des Kelches zu wiederholen« Ich bin nicht im Stande
die Ufiterscbiede von andern verwandten Arten genauer her-
vorzuheben.' . Von A. Phajangium sagt Müller: der Zentral-
Knof^. sehr hoch und schmal, fast höher als breit; und von
A. Eschrichtii nennt er den Zentralknopf halbkugelfSrmig.
Bei allen andern Arten ist er, so viel ich weiss, noch flacher.
MB
Ob biet iifgdiid «iner lebenil^n Art die CMcfnlb-Grabea &te
die flttlfsarme «benfiills In Längs^Reihen stehen 9 ivie bei
«neerer fossilen^ keiin ieh nieht sagen* Beide Verbnltnisse
flM^be» 8ioh<eebr merkwürdig und nähern eia SeUnoorlimSb'
Von der Besoheffenheit der Arme kann ieh nichts anga-
ben; lek'befitse von denselben nnr. zwei einseine Glieder,
nÜaUieb das ev8ie^GBed der einzelnen Arm<HlKlfte, bei Gol»'
tvss tab« LXI, fig« 1 A nnt x bezeiehnet, and dann eines der
Mgende» Glieder. Dieselben bieten niehtft Bemievkcns«»
wertbes d^r. -^ £ine Diagnose dieser Art dürfte so^ lauten:
A.raltieepe Ph. eafyee subdaoato^ altimre quam hto;
strMeulii pr» artieulatiene iraeUorum ausiHmrium p&r strüi
iS tmgUudifmUi di$po9Uky centruUbug nuUU vel ohMetüt
irackns * * ..^ '■' '> -
FossiUt^^nm^Ula t^timiaPmwrmitana.
• ^ Die .Figur gibt bei a eine Seiten-Ansicht' i» natfeliefaer
Grosse f bei b eine Ansieht des Knopfes von anten, «n die
abgestotzl» SpÜBc desselben zu zeigen; bei 0 eine Ansicht
voRoben, nin den Eingang in die Höhle zu zeigen ;dl«Be beiden
Ansiehten sindzweioml vergröseevt; biei d eine Seilen* Aneidit
tfttnfinal Tepgröbsert.- -
. »Fossile, tertiäre Ophiuren.
Gleichzeitig mit Ale et. alticeps fand Ich eine iHenge
einzelner Arm- Glieder ^ die Ich erst derselben zuschrieb,
jedoch bald Air Arm -Glieder von Ophiuren erkannte.
Dieselben scheinen im Thon Tom Palermo sehr hlinfig zd
seyn, und ich besitze über 50 Stück derselben. Die Grosse
stimmt so ziemlich mit 0. lacertosa und 0. texturata
überein, allein eine genaue Verglei($hung der entsprechenden
Glieder zeigt bedeutende Verschiedenheiten. 'Da sich die-
selben Jedoch nicht ohne eine Menge von Figuren anschaa-
lich' machen lassen und ineine Untersuchungeil auch noch
nicht deii gewünschten Grad von Vollendung ei^haften haben,
so habe ich diese Ophiuren- Armglieder nicht mit besondern
Kamen bezeichnen wollen und begnüge mich vor der Hand,
auf das Vorkommen' derselben aufmerksam zu machen.
'■,\\
*. - > Die
^ ;te!n- Lagerstätten im
\ Ki JUahurThaley
Hrn. Bierg- Verwalter Grandjban
ini Wdlburg.
" Die Dolomitä des Lahn-Thales bieten f&r steh nnd in
Beziehung adf das Braunstein- und Brauneisenstein-Vorkom-
men^ das sie fast' überall begfeitet, interessante Erschei-
nungen dar, denen ich — ^ veranlasst durch die Abhandlung
des Brn. Prof. v. Klipst£in ^ ' — nachfolgende Betrachtungen
widme*
Hr. Prof. y. Klip^teIn Hat' die Dolomite der obern Lahn-'
Gegend, welche ebenfalls von Braunstein begleitet sind, in der
gedachten Abhandlung beschrieben und sie zum Gegenstande
näherer Untersuchung gemacht. Obgleich ich das Vorkom-
men im iobern LaAn^Thale nicht näher lienne, so lässt doch
die genannte Untersuchung keinen Zweifel, dass dasselbe mit
dem im unteren Laiin -Thale zwrschen Limburg , Hadamar
und Jf^eilburg gleiche Erscheinungen darbietet und einer und
derselben Formation angehört.
Die Dolomit-BAdungen sind in der bezeichneten Gegend
des Herzogthums Nassau ziemlich herrschend, und das damit'
zusammenhangende Braunstein- und Brauneisenstein- Vörkom-'
nien hat in Jüngerer Zeit zu einem lebhaften Bergbau Anlass
gegeben , wodurch die VerKKltnisse dieses Gesteins und die
^ lA ILkMTBM's Jtrebfv Ar Bergbau ti. s. w., tVlty i.
544
damit in Verbindung stehenden Lagertf&tten nutebarer Hi-
neralien näher geprüft werden können«
Eine möglichst genaae Untersnehong dieser höehst inter-
essanten Formarion von besseren Kräften — ais sie mir
beiwohnen — zu veranlassen, hat mich nur bewegen können,
meine Gedanken, die ich höchst ungern auf die Weide der
geologischen Spekulation hinaustreibe, bekannt su machen«
Die Knlk-Schichten , weleh^ sich im untern Lahn-Thale
ipum IXolQmitisiren hinneigen, gehöre* sn dem Theil des
Rheitiücken tlbergangs-Geblrges ,., welches unter der Benen-
nung >>Schal8tein-Pormadön^^ bekannt ist. Diese Kalk-Schich-
ten — oder vielmehr -Lager -^, die in verschiedener Mäch-
tigkeit von V bis wohl 50 Lachter mit Thonschiefer und
Schalstein-Gebilden wechseltagern , verfolgen durehgehends
mit diesen Gebirgsarten ein gleiches Streichen von bor.
'6 — 10 mit verschiedenem Einfallen. Die Veränderungen im
Streichen und Fallen geschehen immer nur allmählioh und
ohne Wahniehmbarkeit gewaltsamer Störungen«
Die mächtigeren Kalk-Lsger sind wieder in einselne
Bänke getheilt, die das Streichen und Fallen ider ersten
einhalten. Das Gestein zeigt a^sserdein theils. ;regelmfisige,
theils unregelmäsige Zerklüftungen, welche die einzelnen Bänke,
die von ^ bla 3 Lachter Mächtigfielt haben , in Blöcke von
verschiedener Form absondert.
Da wo die Zerklüftungen und Absonderungen in Bänke
das Eindringen der Atmosphärilien begünstigt hat, und
wo die Lager eine flache Neigung haben, scheint sich beson-
ders das Prinzip der Dolomitisirnng geltend gemacht zu
haben ; — diejenigen Kalk-Bänke aber , die diesem Eindrin-
gen vermöge ihrer schutzlosen oder höhern Lage am meisten
ausgesetzt waren, zeigen die Fortschritte der Dolomitisirnng
am meisten, und es darf als Grundsatz angenommen werden,
dass nur da diese Umänderung im Kalke vorgegangen ;ist,
wo der Zutritt der Atmosphärilien stattgefunden hat.
Ich will hiermit nicht sagen, dass alle Kalk-Bänke, die
den Atmosphärilien exponirt waren ,. auch ; dolomitisirt sind
oder die Bedingungen zur Dolomitisirnng enthalten; wohl
aber dass dlef welche diesen Prozpsff durcbgemacht haben
545
oder noeh darin b^Iffien sind, mit Atn Atinotphtfrillen in
Berühr|ing waren oder noch stehen.
In dem Haupt-Grebiete des Dolömlts der untern Lahi*
Gegend, bei Steeten^ Niedertief enbach «. s, w., sind der Dolo-
mit and die ihm sunäehst liegenden B&nke, die auch schon
aum Theil angegriffen sind , ron zahlreichen Sprüngen,
Klüften und Höhlen durchsetzt, in die sowohl die Tage«
Wasser eindringen, als auch ein hestftndiger Wetterwechsel
oder Luftzug stattfindet. Diese Eigenschaften des Gesteins
sind dem darüber geführten Bergbau sehr forderlich ge-
wesen.
Der Kalk in der gedachten Gegend und zumal der bei
Steeten und Niedertiefenbach ist grösstentheils grau- oder fast
blau-schwarz, und nur weniger ist roth geffirbt. Der Dolomit
dagegen ist gelUichgrau und scheidet mit den Fortschritten
seiner Umwandlung die färbenden Prinzipe, den Braunstein
und das Eisenozyd — letztes als Brauneisenstein — aus.
Diese Ausscheidungen rinnen an den Wandungen der
Klüften, Höhlen und Sprünge in Stalaktiten-artigen Formen
-r— die sehr häufig eine konzentrisch-schalige Absonderung
mit Krystall-Drusen und krystallinischer Textur zeigen —
herab. Auch ein Theil des Kalk-Gehaltes des Gesteins wird
auf diese Art aufgeschieden und setzt sich in diesen Räumen
in Kalkspath-Krystallen ab, wodurch die Klüfte nicht selten
das Ansehen wirklicher Gänge haben.
Diese Erscheinungen sind von mir in Steinbrüchen und
da wahrgenommen worden, wo das Gestein durch die Thal-
Bildungen auf grössere Höhen ehtblösst ist. In dem Gebiet,
wo der Brannstein und Brauneisenstein Gegenstände berg-
männischer Gewinnung sind, hat eine Überlagerung verschie-
dener Thon-Schichten Statt, deren Beschaffenheit auf das
Vorkommen dieser Mineralien von entschiedenem Einfluss
gewesen zu seyn scheint. — Die Mächtigkeit dieser Thon*
Überlagerung ist sehr verschieden und wechselt von eini-
gen Füssen bis zu 15 Lachtern.
Im Allgemeinen s<^heint als Regel angenommen werden
SU können, dass, je mehr diese Thon-Schichten entjßirbt und
nass sind, auf «men guten Fond Rechnung gemacht werden
Jahrgang 1844. 35
«46
liAnn. Die Ayugerwif des Bnumsteias folgt fast iaimer der
Gestalt seiner festen Unterlage» welche oft sehr undien ist
and kcune regeimä^geii Baue gestattet ^^ Das Spezielle
d«r Veffkooinens ist «it dem ven Hrn. Prof. v» Klifstsin
fttr die obere Z^Mbi^fiegeiid beschriebenen so fiberoinstim»
mend, dass dasselba keiner weiteren Betraeblang mehr be-
darf.
Doreh die erwähnte Neigung, welche die Kalk-Bänke in
Verbindung mit den Ataiosphärtiien aum Dolomitisiren und
beziehungsweise au Mner ftrmlicben Umwandlung aeigen,
unterliegt es keinem Zweifel, dass das Gestein da, wo
die Tag " Wasser durch ein fiaehes Terrain begünstigt
anhaltend auf dasselbe einwiriieii können, in eine Thon-
artige Masse verwandelt werden mnss. Diese Annahme wird
dnreh die ganz mlfingbare Thatsache bestätigt^ daas man die
Veränderungen, die in dem Gesteine in Folge der Delooiiti-
sirung vorgehen, von den ersten Anfängen bis «um Zerfal-
len in Staub oder Verwändelung in eine thonige Masse
genau verfolgen kann, und dass man nogar nicht selten Kalk*
Blöcke findet, woran alle Stufen dieses merkwürdigen Pro-
zesses sichtbar sind« Es ist sehr natärlich, wenn ich an-
nehme, dass in diesem durch die stattgefündene Umwandlung
entstandenen weichen, nassen Then die sehwereren metalti-
aeben Bestandtbeile des Gesteins sidi naeh und nach hinab-
gesenkt und die gegenwärtigen Braunstein-* und Brauneisen-
stein-Lagerstätten formirt haben^ deren Bildung wohl immer
noch da, wo Kalk**Bänke das Liegende bilden, im Fortschrei-
ten begriffen ist, .und die beim ersten Anblick so rätheel-
baft erscheinen. Diese Thon-Masse würde, wenn sie unter
einem höhern- Drucke trocken gelegt würde, vielen unserer
Schalsteine gleichen, und die Erklärung fiir die Bildung des
Braunstein- Vorkommens würde auch auf unsere Rotheisen-
stein-Lager anwendbar seyn.
Es ist eine schlimme Sacbe fttr mmne Beobachtungen
gewesen, dass ich über die cbemisofae Znsammensetzung der
Kalk-Bänke 9 welche sich sum Dolomitisiren hinneigen, und
über die, welche diesem Proaess nicht unterworfen an seyn
scheinen, keine Gewissheit erhaken konale. Nach dem
547
insseni AiMeheii «nd dem Geraebe sn arthitien, oHißs aker
das erale Gastein einen niaht iinbatrfichtliehen Thon-Gehalt
haben. Der Taik-Gehalt musa auch nrsprfinglieh vorhanden
seyn und tritt wahrscheuiUoh nfar dann während des Dolo*
nntiaimngs-Proaesses deotiieber als Bpaonspath krystadiniseh
hervor, wenn ihm ein Theil aeines Kalk-Gehaites durch das
Wasser entzogen worden ikU Dass der Talk*Gehalt in dem
Gesteine enthalten ist, dass das Doiomitisiren nicht durch
Talk^Dämpie von unten geschieht, sondern lediglich durch
die Neigung des Gesteins sur Zerseiaung in Folge seiner
chemisehen Zusammensetsimg und durch den Einfluss der
Atmosphärilien, kann um so fester angenommen werden, als
die unteren Kalk-Bänke am wenigsten oder gar nicht ange-
griffen sind und als von diesem Kalk aufgeführte ältere
Bauten, wie e. B« der Thurm' der Burg Deiren, da und nur
da im Laufe der Zeit dolomitisirt worden sind, wo durch
die Ungunst der Witterung oder andere Umstände die Bau*
steine von dem umhüllenden Mörtel befreit, dem Einflüsse
der Witterung ausgesetst waren.
Dass das Liegende der Haupt-Braiinstein*Niederlage bei
Niedertiefeniach nach allen Richtungen zerklüftet ist, wird
-*- wenn diese Thatsache auch nicht durch den Bergbau
ausser Frage wäre — durch die Eahlreichen Fingen oder
vielmehr trichterartigen und euw^Ien sehr weiten und tiefen
Vertiefungen in den dem Geateiii aufgekgerten Thon-Schich-
ten, welche durdi Einsiokemng mittelst der Tage- Wasser
in die Spalten und Hohkn des Gesteins entstanden sind, he»
stä*tigt. Ob bei der angenommenen Verwandlung des Dolo-
mits in Thon-artige Massen die nicht selten dazwischen |ie«
genden SchalsteiurSchiebten gleiches Schicksal gehabt, kann
ich zwar aus den von mir beobacbleten Erscheinungen nicht
durekt ableiten; es ist aber mehr als wahrscheinlich, das«
sie ebenfalls einer Umbildung in dem angegebenen Sinne
unterlagen. Diese Umwandlung des Schalsteins in Thon
lässt sich wenigstens an vielen Orten ausser dem Dolomit*
Giebiet und wahrscbelnlich auch in diesem nachweisen.
Die abwechselnden Bänke und Lager des Kalkes stehen
jaden&Us mit Am sehr Kalk - haltigeii Scbajstoin - artigen
35*
548
BlMnngen in einer geneuern Verwundteeliaft mid in innige«
ren Beeiehungen, als man mit Rlleksteht «af ihre Süsseren
Verschiedenheiten anznnehroen geneigt ist; und diese Ver*
sehiedenheiten wie die denselb«[i ku Ommle liegenden Unter-
schiede« sind vrahrscheinlieli ebenfalls wieder Ergebnisse
ehemischer Prosesse, die dem in Rede stehenden vorange-
gangen sind oder gar noch mit demselben in Verbiadong
stehen«
Jedenfalls wird in diesen ungestörten Niederschlägen,
die noth wendig in einem Medium geschehen sepi müssen
tind doch äasserlich nnd Ihrem chemischen Wesen naeh so
verschieden anznsehen sind, der Schlüssel sar Enti4ithselang
der geheimmissvollen Nator* Processe und deren Produkte
gefunden werden können, die anscheinend no verwickelt ond
teanefafaltig — «wie überall in der Natar — einfach schaf-
fenden Ursachen ihre Entstehung verdanken. Es wider-
streitet nicht allein der Erfahrung, sondern auch allen phy-
sikalischen Begriffen, die sich an das Wesen eines Meer-
artigen Fluidums, das verschiedene Stoffe in sieh gelöst oder
gemengt enthielt, kntfpfbn lassen, wenn man annehmen wollte,
in diesem Fluidnm habe eine Generation Thiere gelebt und
die Reste «lerselben mit dem sonst noch gefiülten Kalk hät-
ten eine Schichte Niederschlag gebildet ; hierauf sey die Na-
tur des Fluidums so verändert worden^ dass Schalstein oder
Schiefer niedergeschlagen worden sey, und dieser Wechsel
der Niederschläge habe sich, ohne dass die Thiere dadurch
KU Grande gegangen seyen, oder diese seyen vielmehr mit
jedem neuen Kalk-Niedersohlag wieder auferstanden, fast
nneähligemal wiederholt.
Die nähere Inbetrachteiehnng der Zeit nnd der Ver-
sehiedenartigkeit der Stoffe, welche in den ursprünglichen
Niederschlägen der angegebenen Art enthalten waren ; der
ehemischen Verwandtschaften dieser Stoffe und ihrer mög-
lichen Wechselwirkung aufeinander , so vHe der Austrock-
nnng nnd der dadurch erfolgten ZusammeuBiehung dnreh
Thal-Bildungen n. s. w., wird \^ohl noch oft dahin föhren,
die Entwirrung geologischer Probleme eu ermöglichen.
Obgleich es nicht der Zweck gegenwärtigen Aufsatse«
549
iirt, weitere g«olo^9riie^fir9eh«inangen ak den Oolomit and
das damit verbundene Braansteiti- Vorkommen sir betrachten,
so kann ieh doeh der Versacfanng > nfeht widerstehen , an
diese Betrachtungen noch eine Frage auEureiben, die mich
in Besog auf eine neuere Richtung der Geologie sehr intetv
essirt und enm Theil auch mit den in Betrachtung gekom-
menen Gebirgs*Schichten iii Verbtiidung steht.
Ich meine nämlich die in neuerer Zeit so manchfaltig
auftauchenden Klassifikadonen >> transitiver^ Gesteine in An«
^img ihres relativen Alters auf Grund der von ihnen ge«
fahrten organischen Oberreste.
Diese Klassifikationctt' scheinen mir in vielen ihrer Ntt«
anzen einer haltbaren Begräiidnng sehr zu entbehren^ da
kaum abzosehe» ist, wie nicht an verschiedenen durch kli-*
oiatlsche * ' und sonstige Ursachen begünstigten Punkten sich
vorjBugsweise gewisse Organismen angesiedelt , daselbst
ihren Tod gefunden haben, zosammengebäuft oder serstreut
worden seyn sollten. Bei Weitem vom grössten Th^le der
vorkommenden Versteinerungen lässt sich mit Gewissheit vor-
aussetken, dass sie nicht durch plötzliche Katastrophen ifare^i
Untergang foiiden; sondern vielmehr allmählich, indem viele
Geschlechter aufeinander lebend zu der grossen Zahl von
Individuen ahwucliseil, die gegenwärtig aufgefunden werrfea.
Der Umstand, dass die grössern Versteinerungen gewöhnlieh
andere kleinere enthalten, und dass eine und dieselbe Gebirge«
Schicht ah einem Orte Versteinerungen führt und am andern
nicht, und dass sich hier besondere Gattungen und Speziea
finden, währeud Dieses dort nicht der Fall ist , dürfte wohl
geeignet seyn, in die Richtigkeit der neuen Theorie'n über
relative Alters- Verschiedenheiten gerechte Zweifel zu brin«
gen; — zumal die verschiedenen Formen der Übergangs-
* Diese Anstcbt ist in iheti gewiss richtig* und för die Jungfern,
tertiären Fermatioiiea auch von Dbshaybs, Lybix, Fonnfi» u. A. nach-
gewiesen, die ecbeinbaren Ausnahmen von der gleichen Verbreitnog der
Organismen in gleichen Gebirgen aber auch schon wieder in gesetzliche
Regeln gebracht; für das Übergangs-Gebirge aber findet dieselbe inso-
fern keine Anwendung, als es zu dessen Zeit noch keine klimatisch
versebiedenen Zonen der Erde gab. D. R.
550
Gebirge noch lange nieht hinrefohend genan unterinohi sind,
nm mit Wahrheit sagen su lionnen, welehen Schichten diese
oder jene Organismen aiisschliessfleh angehören.
Es ist wohl kaam eine 6ebirg8«Partie geeigneter^ unser
Wissen nnd die vorhandenen Theorie'n unsicherer ea machen,
als das Obergangs^ebirffe im Hersogtham Nassau^ welches
in neuerer Zeit besonders dstreh die onerAittdiichen Forschun-
gen der HH. Sandberqbr dahier und dnrch den Sammeleifer
des Hrn. Markscheiders DANNSeiBBRa sn Dillenburg ein so
erstaunliches und manchfaltiges Material bu abweichenden
Betrachtangen von den herrschenden Ansichten geliefert hat,
dass man mit Recht von dem in Vorbereitung stehenden
Werke der HH. SandbbrgIbr über die Übergangs-Versteine-
mngen des Hersogthums, welches die organischen Reste in
den aufeinander folgenden Gebirgs-Schichten vergleichend,
abhandeln wird, eine fiberraschende Berichtigung der herr«
sehenden Annahmen erwarten kann.
Die Gebirgs- oder vielmehr Kalk-BXnke, die in gegen-
wärtigem Aufsatze mit Rücksicht auf den Dolomitisirungs«
Proasess eur Betrachtung gekommen sind, gehören wohl zum
Theil EU den reichsten Versteinerung-ffihrenden Schichten
des hiesigen Übergangs-Gebirges ; die Petrefakten treten aber
nur da ans dem sie umhüllenden Gesteine deutlicher hervor,
wo ein gewisser Grad der Verwitterung im Innern des Ge-
steins oder auf den Absonderungs-Klttften stattgefunden hat,
und es ist sogar fast als sicher ansnnehmen, dass viele Kalk-
Schichten in hiesiger Gegend dessbalb für Versteinerungs*
leer gehalten werden, weil sie noch nicht in ein gewisses
Stadium der Zersetsung getreten sind. Eine sn weit gegan-
gene Verwitterung und Zersetsung des Gesteins wird auch
unter Umständen die organischen Formen aerstören oder
unkennbar machen können.
Sicher ist es jedenfalls, dass der Kalk in den en dem
rheinischen Übergangs-Goblrge gehörigen Gesteins- Schichten
eine grosse Rolle gespielt hat und noch gegenwärtig spielt,
und dass die grössten Veränderungen in demselben dem Hin-
sntritt oder der Entfernung, wohl aber mehr der Entfer-
nung dieses Stoffes zugeschrieben werden müssen. Ich gehe
561
hhrbtl von der wwpig «iMkheni Vovaassetsmig aus , dass
alle Glieder des rheinischen Übergangs-6ebir|^s , die einen
Tbeil unseres Bersogthums einnehmen, orsprünglieh ein mehr
oder weniger liaikiger Niedersohiag. waren, der in einem
Mediam erMgte, das sehen von sahlreiehen Organismen be-
lebt war; dass* aber aneh diese Miederschlfige von einer
Menge anderer Stoffe, wie Talk-, Kiesel- md Thon-Erde
and OMtallisehen Siibstan«en begleitet waren. Diese An-
nahmen laesen sich «m so mehr rechtfertigen, als diese Sab-
stansen noch wirklich in dem ganeen Gebirge reichlich vor-
handen sind, und das» der Kalk sogar noch einen Theil des
eigentlichen GranwadEensebiefer •Gebirges ansmacht. Dass
der Kalk aber früher in diesem Gebirge reichlicher vorhan-
den war nnd im Lauf der Zeit durch das Wasser gelöst
ond entfernt worden ist, beweisen die sahireichen Verstei-
nerungen, Versteiaerongs-Ikihlen, Abdrücke und Kerne, wer
aas die kalkige Schale entweder gans oder sum Theil ver-
schwanden ist«
In denjenigen Schiebten des Schiefer-Gebirges, in welchen
die Petrefakte noch gaas oder zum Theil mit ihren Schalen
enthalten snid, ist auch das Gestein selbst noch stark Kalk-
haltig, und die schiefrige Teatnr ist nur unvollkommen ent-
wickelt. Ich bin daher geneigt, die Ursache dieser schiefri-
gen Textur einem ähnlichen Prozess, wie dem Dolomitisi-
raogs-ProBCSs bei den Kalken im ZoAn-Becken bei Limburg
und Süssem snausefareiben, wo sich ebenfalls nach Auflocke-
rung des Gesteins durch Entfernung des Kalks ähnliche
Erscheinungen in der krystallinisehen Bildung des Bri^un-
Späths kundgeben. Eben so verwandelt sich auch das aufge-
lockerte Schiefer - Gestein unter Zutritt des Wassers in
günstigem ebenem Terrain in Thon-artige Massen. — Die
einzelnen GeUrgs-Bänke sind hier fast ebenso von einander
unterschieden, wie bei dem Sehalstein und Kalk im Dolomit-
Gebiete. Die kalkigen Schichten wechseln mit quarzigen,
die fast einem Sandsteine gleichen, und mit Talk-reichen, die
dem Glimmerschiefer nahestehen«
In alien diesen Schichten und Bänken kommen gleiche
Versteinerungen vor, wodurch es klar seyn dürfte, dass
552
dieselben, arspTfinglleh gleieh, ihre gegenwärtige relatife Ver-
sehiedenheit ehemischen Prosesten eu danken haben.
Mit dem Vorhergehenden will ich keineswegs gesagt
haben, dass die Zeit der Entstehung d^i Torschiedenen Schich-
ten gleich sey; ich halte mich vielmehr ttbersengt, dass eine
so umfassende Formation sa ihrem Absatse eine entspre-
chende Zeit und Tausende von Jahren gebraucht hat, und
dass in dieser Zeit gewiss auch verschiedene Organismen in
dem Medium dieser Niederschläge gelebt und darin ihre
(Grabstätte gefunden haben.
Ich bin versucht anzunehmen, dass in Bezug auf die
Lebensfähigkeit der Thiere, welche sich in den Ubergangs-
Schichten finden, die allmählich reiner werdenden kalkigen
Lösungen auch eine grössere Manchfaltigkeit der Geschöpfe
hervorriefen und begünstigten, wie sie in den offenbar jün-
geren Schichten des Limburger Beckens im Vergleich zu den
älteren des Thon- und Grauwacke-Schiefers des Rhein" und
unteren ZaAn-Gebirges gefunden werden. Diese Annahme
dürfte einen Beleg darin finden, dass fast alle jüngeren aus
wässerigen Niederschlägen gebildeten Formationen reicher
und reiner an Kalk als die altern sind, und mit der R;ein-
heit der Niederschläge auch die Produktions-Fähigkeit der
Gewässer für eine manchfaltigere und reichere Thier-Welt
gewachsen zu seyn scheint.
So gewiss als diese Verschiedenheit der Versteinernngs-
Führung in dem erwähnten Gebirge besteht, so gewiss ist
es aber auch, dass sie eine Menge Versteinerungen gemein-
schaftlich haben , und dass es keineswegs noch festgestellt
werden kann, welchen Schichten vorzugsweise gewisse Or«
ganismen eigenthümlich sind, und dass diese Schichten, wenn
deren auch nachgewiesen wären, noch keine eigenthfimliche
Bildungs-Perioden im geologischen Sinne, mit strenger Alters-
Verschiedenheit begründen können.
Briefwechsel.
Blittheilungea an den Geheimenrath v. Leonhard
gerichtet
Breslauy 6. März 1844.
Ein in der Akademie der Wissenschaften zu Paris im vorigen Jahre
gehaltener Vortrag des Hrn. Etis v. Bbaumont ^^Vergleich der ringför-
migen GebifgS'Massen der Erde mit denen des Mondes'^ (Compt, rend;
1848, T. XF/, p. 1032) gab insofern zu einem Priorilftts-Streit Anlass,
als ich mich gcnöthiget sah^ der gedachten Akademie zu bemerken, wie
ich hierüber in einem in der Hauptsache übereinkommenden , in der
etcMesisehen Gesellschaft für vaterländische Kultur (Arb. d. ScMes. Ges.
f. Tsterl. Kultur, 1841, S. 70/ 71) gehaltenen Vortrag bereits 1841 aus-
gesprochen hatte und mich geehrt fühle, gleiche Gedanken mit Hrn. v.
Bbaukont zo haben, voraussetzend, dass ihm die meinigen n^cht bekannt
sejren, weil unsere Gesellschaft, obgleich reicber als jede andere Privat-
Gesellschaft ausgestattet, sich doch nicht dazu versteht, ihre Abhand-
langen in öffentlichen Blättern bekannt zu machen, wogegen unsere
JabresoBerichte sich eben keiner grossen Verbreitung erfreuen.
Die Akademie ist darauf in so weit eingegangen (VInstii. , 1848,
T. XI, p. 400), dass sie^roein Schreiben am 10. Nov. 1843 (üampies
rend, 1844, T. XVII, p. 1202) zur Sprache gebracht, in dessen Folge
sich Hr. V. Bbauihont äusserte: „dass er als Beleg seiner noch altern Be*
handlang dieses Gegenstandes auf den Abdruck seiner am 19. Dez.
1899 bei der Philomatischen Gesellschaft gehaltenen Vorlesung (Anitol.
Scienc. natur. XXIl, 88), über die Beziehung zwischen dem Relief der
Insel Ceylon und dem gewisser Gebirgsmasseo , die man an der Mond*
Oberfläche wahrnimmt**, hinweise.
556
Rcharfoa, s. TIr. «lareli WlederschmelcoDg^ des Nebensteins yerflSssten
Grenzen dieser wahren Gange (Spalten • Aasffillungen) , die aller-
dings manchmal wohl auch ihre Gang-Form einigermasen verlieren konn-
ten , wenn das Nebengestein während der Spalten- Ausfüllung bewegt
wurde. Nach dieser Erklärung der Sache wurden diese Gänge freilieb
nach unten (in unbeachtbarer Tiefe) in das Haupt-Gestein verlaofen;
ihre beobachtbare Erscheinung aber macht durchaus eine Trennung noth^
wendig, df^nn es treten mineralogisch verschiedene Gesteine
mit (s. Tb. wenigetens) scharfen Grenzen gangförmig ineinan-
der, und zuweilen umschliessen die Gang-f5rmigen scharf-
begren^je Bruchstucke der anderen. Wer unter solchen Um-
ständen keine Alters-Verschiedenheit statuirt, der verkennt gänzlich den
Werth geognostiscber Beobachtung. Hr. Dr. Rsoss hat Übergänge der
verschiedenen Granite ineinander gesehen ; Das kann ich einem so tüch-
tigen Beobachter freilich nicht ohne Weiteres von hier aus bestreiten;
aber ich gestehe, ich hege gegen sogenannte Übergänge stets grosse«
Misstrauen: sie sind gar zu oft nur scheinbar, und ihre Annahme erspart
manche Mubseeligkeit genauer Forschung. Im vorliegenden Falle können
solche (scheinbare) Obergänge sehr leicht dadurch entstanden seyn, dass
der jüngere Granit den altern an der Begrenzung erweichte und sich mit ikm
verflösste, Was aber eigentlich immer nur eine mechanische Durchdrin-
gung , kein wahrer Übergang der unter abweichenden Umständen
erstarrten und desshalb etwas verschiedenen Gesteine zu nennen
seyn wurde.
Die kleinste Ausdehnung scharfer Begrenzung zweier Gesteine kann
ohne Alters-Ungleicbheit jedenfalls weit schwieriger erklärt werden, als
die grosste Ausdehnung scheinbaren Überganges an den Grenzen wirk-
lich Alters-ongleicber Gesteine, wcsshalb denn ein kleines Stück scharfer
Grenze viel mehr Gewicht hat, als die ausgedehnteste Verflössung.
Hr. Dr. Rsoss spricht ferner vom Ringen mscblossenseyn der vermeint-
lich jüngeren Granite ; aber dagegen muss ich bemerken , dass er das
Umscblossenseyn wohl schwerlich ringsum, wahrscheinlich vielmehr nur
in einer Ebene beobachtet bat, und dass« durch Verschiebung der zerspal-
tenen Theile und nachheriges Zusammenpressen unebener Gang-Spalten
beinah völliges Umscblossenseyn der Spalten - AusfüUungsmasse ent-
stehen kann.
Alles das Gesagte gilt eben so für die CarUbaäer und Marienhader
Hornstein-Gänge, als für die Granit-Gänge.
Nun bleibt mir aar ooeh übrig sa erwähnen, dass nicht nnr
Hr. Oberberghauptmann v. Hsüdeh sehr sebdne ond grossä Fragmente
des deutlich vom Basalt durchdrungeneil und veränderten Granites vom
VeUsberge mit hierber brachte, wie ich schon im Jahrb. 1835, 255
drucken liess , sondern dass ich ganz ähnliche auch selbst suf dem
VeiUberge gesehen habe, als ich das Vecgndgeii hatte am 23. Mai
M7
183e Hm. L« VON Bvcw auf 4itMii intorcNMiitoii^ B«tall4I%el so be-
B. CoTTAj
Leifxig^ 4. Mai 1844.
Die viel besproehenen Felten^Sehliffe sind jetsft aueb itkSuekaem
nacbgenriesen Vordeo. AU inleh mein Freund B. Gotta vor einiger Zeit
fragte, ob ich wohl an den If^ursan^ . Porphyr-Hügeln Spuren von
Felflen-Scbliffen beobachtet habe, niqsiite ich diese Frage noch verneinen;
denn ich hatte damala meine Untersuchung nur bis zum LüpUt%er S/rii»'
berge ausgedehnt, an welchem ich vergebens nach polirten Flächen g»*
snehl hatte. Jetzt führten mich meine Arbeiten in die weiter nördlich
bei KvUmen liegenden. Porphyr -Kuppen , diese äussersten Vorposten,
welche das felsige Hügelland in die Norddentsehe Ebeatf hinaoascbiefof.
An ihnen fand ich denn die geschliffenen und polirten Flächen recht
deutiieh ; so am Spietherge^ am Kleinen Keuritz'sehen Berge, tto Belh^
berge und Frauenher ge*^ auch die andern Porpbyr-Hugel wurden sie
gewiss erkennen lassen , wenn sie nicht bewaldet wären. Überhaspl
sieht man diese Felsen>Schliffe gar nicht oder doch nnr äusserst selten
an denen frei anstehenden und den Atmosphärilien blosgestellten Felsen-
Wänden, welche in der Regel sehr rauh, ausgenagl und mit Flechten
aberzogen sind. Nnr am Fosse der Kuppen, dort, wo durch Steinbrncha-
Arbeiten oder sonstige Ursachen der sandige Lehm entfernt worden ist|
welcher eine schützende Decke der Felsen-Schliffe bildete ; nur dort sieht
man sie hervortreten^ nicht selten in grossen Flächen, welche im Sonnen-
lichte schon aus der Ferne ihre Politur verratben. Die Art der Ab-
Schleifung ist immer nnr eine und dieselbe ; man sieht kurze (meist nnr bis
2'^ lange) Lansett*förmtg verlängerte und flachmoschelig ausgehöhlte
Forehen , welche durchaus parallel geordnet sind und der Gesteins*
Oberfläche ein grob - und lang-flasriges Ansehen ertbeilen , so dasa man
eher Gneiss als Porphyr vermuthen möchte. Dabei ist die ganze Fläche
mehr oder weniger vollkommen polirt. Breite und tiefe, weit fortlau-
fende Furchen habe ich nirgends gefunden.
Die Richtung der Streifen ist iui Allgemeinen der Längen-Ausdeh-
nung der Kuppen parallel und daher hauptsächlich von NW. nach SO.;
wo jedoch eine Kuppe zu Ende geht, da winden sich die Striemen« bis
in die Richtung W. nach 0. An den Abhängen und höheren Tfaeilen der
Kuppen fand ich nur selten überdeckte oder durch ihre Lage geschätzte
Felsen-Flächen mit deutlichen Schrammen ; unter andern eine sehr schöne
nahe am Gipfel des HoHherges,
Abgeschliffene lose Fels-Blöcke sind eine in der ganzen Gegend
sehr häufige Erscheinung; nicht nur die Blöcke des Porphyrs, sondern
auch besonders die des Btraunkohlen-Quarzes zeigen die Slreifung und
Politur bisweilen äusserst' voHkommen.
5SS
Die T«rfeefater ^er Eüaif H nig«!» Mtilieii) wie ik bi«r ibre Gkfttehet
betten wollen, weiche ans Skandutavien bh nmth Saeksen reichten« 6e»
biri^e und Thältr g^ab es deinaU gewU« nicht in der hiesigen Gegend*,
Tielmehr museen die Oberflächen-Formen ciemlich dieselben gewesen seyn,
wie gegenwärtig, nnd dieeelben Geröll- und Sand-Massen, welche
)etKt die Ebene bilden, sind es wohl, denen die Absehleifong suge>
aehrieben werden mass. Grössere erratiaebe Blöefce aittd verb&llnisseiSsig
nnr aparaam anagestreiit, obgleich aie aooat hlHiflger geweaen aeyn mögen,
ehe ein Theil derielben von den Bewohnern der Gegend an Grnnd-
Üanem , Teieh-Dlnimen n. a. w. benvtzt , oder bei Urbarmachoog der
Felder tief in die Erde eingegraben worden iat. Ein« FInlh, welche die
Gerolle nnd den Sand mil aiefa fortschwemmte und ans deren Trübe sieh
feuletst der Lehm mederscblog, acheint mir hier allein Eur Erklfirong
der Emchf^inung geeignet. Die grösseren erratisclien Blöcke mdgi*n zoia
Tbeil später dbrch schwimmen dea Eia sngefifilurt worden seyn, während
die sabiloaen kleinen und völlig abgerundeten nordbchen Geschiebe Jener
Sand» und Geröll-Maaaen gletchfalls sngeeoh-wemmt worden aeyn 'müssen.
'Skand^mHen ragt jetst mit seinen höchsten Punkten faat 8000' hoch auf;
warum aoll es nicht einmal weit höber geweaen aeyn? Wie sind die
schroffen Felsen-fliäler seiner Fjorde anders so erklären« als durch die
Annahme eben ao Tieler Rupturen , welche bei einer raschen Emporhe^
bung des ^afidinrnfischen Festlandes zu grosser Höhe not h wand ig
erfolgen musstep; und wenn nun diese Hebung aus den Tiefen des
Meeres erfolgte, was war da natfirlicher, als die Bntstebung einer
petridelaunischen Fluth?
Bei meiner im Laufe der jetstgen Oster-Ferien ausgeführten geogno-
atischen Üntersocbung des grossen Porphyr-Distriktes auf Sektion XIV
unserer Karte (von welcher au Michaelis eine zweite verbesserte Auf-
lage erscheinen wird) habe ich Gelegenheit gehabt, manche Berichtigung
eineusammeltt. Die Muiztehener Achat-Kageln (mit den aogenanntea
Diamanten) kommen nicht im dasigen Porphyr, sondern in einem weichen,
oft geschichteten, grtinlichweissen Thonstein (oder Porphyr-Tuff) vor*
Der Hydrophan von 8eklit% findet oder fand sich in einem dünn platten-
formig zerklüfteten Quarz-freien Porphyr, den ich dem Melaphyr (oder
Porphyrite) beizähle, da er stellenweise in ausgezeichneten Mandelstein
fibergeht. Der Fundort dieses Gesteins liegt übrigens weit näher bei
Qröppendorf als bei SehHt% und sollte daher daa ganze Vorkommen
richtiger nach erstem Orte benannt werden.
C. P. Naumann.
Freiherg^ 10. Juni 1844.
Als iob vergangenen Herbst unter AoAaa»' frenadlicber Führung die
«rratiachen Phäoomene an Jura und awtti oamantlicb am CheummüM
!iS9
M lienchätH B9hf als idi mI^ 4orl fibefsevg^f«, ditt i^ewiis« eefarrkto
(ireritste) ReibongsflSchcn an der Ob«rfllebe der Kalkstein^Felsen odef
-Seitiehtea mit der Anweeerthelt der erratteelien BIScke entecbieden in Zn-
aammenbaifg; ateben, nnd daes diese ReibDD||;eiläehen sieb sehr bestiaiinft
▼on den in demselben Kalkstein ebenfalls vor kommen den und ancb von
Agassis beobaebteteii , inneren ReibungsHSeben unterscheiden lassen;
da kam mir sogleieb der Gedanke: sollten nicht auch an der südlichen
Grense der nordischen Geschiebe in BeuUMimd ftbnilcfae Erscheinungen
an beobachten seyn , wie sie an den Ausgang* nnd Stations-Pnnkten
dieser Bföeke in Hkwtdinamen m. s. w. (den äusseren Scbllff-Flfichen in
den Thfttern der Hacbalpen entsprechend) von SavaradM, Both£ir«X|
DunocHfiR län||;st beobachtet sind. Ich nahm mir desshalb sogleich vor»
in dieser Beziebnng die Porphyr - Hdgel der Gegend von TFirrxea in
Skieksen zu untersuchen , die gerade in ^tt sudlichen Grenz-Region der
nordischen Gesobiebe gelegen sind. Eine Ifingere Krankheit hielt mich-
ab diesen Vorsatz so bald auszofnhren, als ich wünschte; da aber Nav-
MANif jene Gegenden ziemlich genau kennt und auch dieses JahV wieder
mit Revision der geognostisehen Karte derselben beschäftigt ist, so tberlta-
ieb demselben meine Vermutbungen mit, um zu erfahren, ob er die er-
wartete Erscheinung vielleicht schon beobachtet habe, und um ihn im ent*
gegengeaetzten Falle für die Zukunft darauf aufmerkaam zu machen. Dan
Erste war nicht der* Fall. Vor einigen Tagen erhielt ich aber von
unserem Freunde Naumahit einen zweiten Brief darüber, der mir grosse
Freude machte und aus dem ich mir erlaube Ihnen hier das Wesent-
lichste mitzutheilen :
,)Ihre Frage, ob ich bei Wur%en an den dasigen Porphyr-Kuppen,
Felsen-Schliffe gefunden habe, rousste ich das letztemal noch verneinen.
Jetzt aber kann ich Ihnen melden, dasH ich an den nSber gegen BUen»
bürg liegenden Kuppen die Erscheinung recht ausgezeichnet antraf.
Besonders der Holzberff, Kleine KewiUchenhergy Prauenberg und Spielberg
lassen die Felsen-Schliffe an ihrem Fusse, da wo frische Gesteins-Ober«
iiftche unter der Lehm-Decke blosgelegt worden ist, sehr deutlich wahr-
nehmen. Die Oberfläche des Porphyrs hat meist ein langflanriges An-
saben, fast wie gestreckter Gneiss* und ist ausserdem Im Kleinen polirt,
so dass die Flächen bisweilen im Sonnenlichte weithin leuchten. Die
Richtung der Streifen folgt meist den Abhängen der Kuppen und ist
daher gewohnlieh NW. nach SO., wie die Längen-Ausdehnung der Berge ;
an ihrem Ende biegt sie eich bis in W. nach O. Auch sieht man an
vielen Wänden höher aufwärts Felsen-Schliffe; ja am Hol%berge fand
ieh eine geschliffene Fläche fast am Gipfel der Kuppe. Grosstentheils
aber sind die h&heren und frei stehenden Theile dieser Porphyr-Kuppen
dnrcb die 1000jährige Einwirkung der Atmosphärilien raub genagt oder
mit Flechten überzogen. Eine Menge loser Porphyr-BIScfce , die in der
Gegend v.erstreut «sind, so wie die Blöcke des Braunfeolilen<*Quarze8 sind
nof Abniiabe Waise gaschliffen. Die Lebm*Ablägerung iai offenbar Jangar
MO
»1« die SeUtilMg, und sie ist «t, weldi« dt n huUm Sdiatt Cär die Er
MtuDff der Scbliflf-FlächeD gewährte«
In ThimmlUxer Waide swischeii Grimma uad CMitt^ ao wie bei
Brimma selbst, siod die Quafzite der Brsttukofaleii^Foraation elt treflUeh
gffscbliieo; diese bis 6' mäcbtigea Quarsit-Lager rahtea urspruiiglicb
•af Ssndy der stellenweise nech unter ihnen anstehend so finden» %m»
•tentheUs aber durcb die petridelanniscbe Ftuth fortgesebweoiiiit iit;
daher liegen sie Jetst im gana xerstückeltem Zustande , aber in Massen
Toa 10, 12 ja bis 24' Lftnge und Breite unmittelbar denn Porphyr sut
Auf vielen dieser kolossalen und, wenn aacb gesenkten, so doch gewiu
nicht bedeutend gedrehten Blöcke ist die Oberfläche gefurcht usd
polirt; das Merkwürdige aber ist, dass die Richtung der Schiff-Streifes
anf allen grossem Blöcken (bei denen kein Transport und keine Drehang
ansunehmen seyn durfte) konstant die von West nach Ost iat; so auf desi
Sekoöner-Berge bei Grimma^ wie bei Nmtndorf im Tkikmmiiiaier Walde,
In dieser Gegend muss also die petridelauniscbe Fluth von W. nach 0.
gewirkt haben ; sollte es nicht damit im Zusammenhange stehen, dsss io
demgrössten Tbeile unseres Hügellandes swischen Aossifit, liiesa, GrimfM
und Taucha die östlichen Gehänge der nordsüdlicb streichendes
Tbäler steiler und mit Gesteins-Entbiösungen versehen sind, wäbreDd
die westlichen Gehänge einen Aschen Lehm-Abhsng zeigen? leb
bin nämlich der Ansicht, dass die grosse Lehni>Ablageruog dieser Gegeod
als der letste feinste Miederschlsg zu betrachten ist, der aus der Trübe
jener Fluth erfolgte. Die verbältnissmäsig sehr sparsam vofkommeodea
grossen erratischen Blöcke nordischer Herkunft mögen später durch
Eis-Massen zugeflösst worden seyn; aber die Schleifung wurde wohl
vorzugsweise durch die Geschiebe der Ger Öll> Formation verursscbt^
So weit P^AUMAiw. -^ Sie sehen also, dass meine Vermuthung sieb
bestätigt hat. Die beiden Erscheinungen: erratische Blöcke nnd
geritzte Schilf f- Flächen zeigen sich demnach auch hier zosammeo,
ja, ich wage es zu behaupten, zusammengehörig, von einerlei Ursscbe
abhängig. Was nun die Erklärung der Thstssche, die gemeinschaft*
liehe Ursache anlangt, so scheinen mir nur zweierlei überhaupt deok-
baf, nämlich Gletscher oder grosse Eis-Schollen. Und durch Beob-
achtung ist bis jetzt, so viel ich weiss, nur von den Gletschern nsch-
gewiesen , dass sie Felsen poliren und parallel ritzen. Eine G^
röllfloth reicht in meinen Augen schone priori nicht bin h arte Gesteine,
wie Qosrz und Porphyr, bis zum Spiegeln der Sonnenstrahlen au poliren
und linear zu ritzen; um das su bewirken, müssen lisrte'Steine oder
Send durch eine >icht nachgiebige Masse (z. B. Eis) mit grosser
Kraft (unter grossem permanenten Friktions- Widerstand durch Druck)
darüber binweggeschoben seyn. Wasser, wenn auch noch so sehr mit
Schlsmm und Schott beladen » ist kein Material, waa glänzend poliren
und Sandkörner oder Stein so konstant anpressen kann, dass B\e Unesrs
nnd parallele F-ureben in harten Feie einkratseo. Aach iat von FlntbeB
561
selbst tmBagite^TM keine Itinliclic Wtrkang^ beobachtet worden. In der
SehweUsi sebeint zwischen Eis-Scboliea nud Gletschern keine Wahl
freifi:ela8sen ; das Phänomen der transportirten Blöcke und der äusseren
SchÜff^Fläefacn lasstaich sesammenbingend von den heutigen Gletschern bis
zum Jura verfolgen. Sollten die nordischen. Gletscher wirklich von den
SkaHdinaf>i8che» Bergen bis an die Wurzner Hügel gereicht bkben ? ,
Mich friert bei dem Gedanken! Charpehtibr selbst gebt nicht so weit;
in seiner Abhandlung svr V^ppUcation de i'hyputkise de M, Venmtz
gux Phenomenes erraUq^s da nord (BiUiotheque universeile de Geneve,
i849) erklärt er die O^ar Skandinaviens und die Stein -Damme
Nord'Pr^usgetu Ivtf die siidliehen Greosmarken der nordischen Gletscher
(oder des nordischen Gletschers) und glaubt, dass die noch weiter siid*
Hell liegenden mehr vereinzelten nordischen Geschiebe durch vom gros-
sen nördlichen Gletscher losgerissene £is-Schpl|en transportirt scyen«
Wie viel schwieriger musf^ es uns seyn, an eine so grosse Ausdehnung
und bewegende Kraft der Gletscher zu glauben , die wir die Gletscher-
beweguogs-TbeorieCnARrsNTiER's nicht fär begründet halten, eine Theorie,
die, so viel ich weiss, auch von dem unermüdlichen Gletscher-Beobachter
A«ASSiB wieder aufgegeben ist
B. CoTTA.
Leipzig f 11* Juni 1844.
Ich war gestern abermals auf den Bergen bei KoUmen^ um fnr die
Samminngen der Berg-Akademie und der Universität einige Beleg-Stucke
von Felsen-Schliffen zu holen. Dabei habe ich den tlolzherg sehr genau
untersucht und gefunden , dass die geschliifenen Flächen doch auch an
vielen Stellen des Berg-Abhanges vorhanden sind, obwohl sie dort
grossentheils durch die Erosion der Atmosphärilien oder durch natur-
lichen und künstlichen Abbruch, verschwunden sind. Die roeisteii der
in der Gegend heranfliegenden erratischen Blöcke zeigen dieselbe
Art der Abschlcifung, oft ringsum, auf allen Flächen ; daher ihre
Oberfläche gewöhnlich flasrig erscheint, wenn das Gestein auch körnig
oder dicht ist. Unerklärlich ist mir die grosse Gleichförmigkeit und
Gleich mäsigkeit aller Schliffe an diesen Porphyr-Bergen; man sieht
immer dasselbe Muster in demselben Maasstabe ausgearbeitet: einförmig
flasrige und glatte Oberflächen, ohne grössere Furchen und ohne feinere
Ritze.
Wenn schon das Vorkommen dieser Schliffe an senkrechten Fels-
wänden (wie z. B. mehrfach sm Holxberge) eine auffallende Erscheinung
ist, so wird es noch überraschender, sie auch an überhängenden
Wänden, ja 60o:ar an der fast liorizontalen Unterseite von frei hervor-
ragenden Fels-Massen und an der ganzen Innenseite von Felsen-
Klüften zu finden. Ertauben sie mir, Ihnen von mehren Beispielen nur
eines durch beistehendes Profil zu erläutern«
Jahrgang 1844. 36
564
bkiben *. Inh bibe vi« dab«r «iacr loalyt« irotenro^fen, um «o noglieb
die Uraaebe dieaca iinf>;leiehcn Verfabreaa anaaumitteln.
1) Rothar Sandateiii von harter Art. Vier Loth paWemirt,
wiedavhoH mit deatillirlein Waaaar aaagekacht vod aiehraMl filtrirt, hin-
tarlieaaen 0,46 Chraa SaUe , t^eatabead aua aalssanram ood achirefelaturem
Kalk nnd nur gana wenigem Cbtarmaf(Deaiiim (aalaaaarer Bitte rerde) mit
Spuren von koblenHaorem Ammoniak.
2) y erwitterbarer Rotber Sandstein, mit kleinen Glimmer-
Bi&ttchen und vielen weissen Punkten« noch nnverwittert '^*. Zwei Ün-
aen binterlieRaen 0,57 Gran Saice, dieaelben wie bei 1), aber sehr vieles
Cblor-Maf^nesium mit sehr wenigem koMensaorem Amasoniak (Cnreume-
Papier wurde kaum ver&adert).
3) Rother Sandstein, verwittert. Er binterlieaa von 4 Lotb,
wie oben bebandelt, 0,54 Gran Salsa wie bei 2)^ jedoch mit deutlicherer
Beimengung von koblenaaurem Ammoniak. Die bia auf einige Uozea
abgedampfte Flüssigkeit reagirte auf Cnrcume-Papier aebr atark y beim
Trocknen wurde das gebrannte Papier wieder gelb* •
Salpeteraaure Salze fandeo aich in keiner der drei Proben vor.
Es scbeiflt nun aus der Untersuchung hervoraugehen , daaa zam
Verwittern der Sandsteine die etwas gröasere Menge Sals-Theile bei-
getragen haben, vorzugsweise aber die nicht unbedeutende Menge von
Chlor-Magnesium. Kohlenssurc Bittererde in kleiner Menge habe ich
in dem Sandsteine gefunden. Enthielte nun daa Regen waaaer, Thau und
Schnee Chlornatrinm, wie Quell- und Flnsa-Wasaer, dann würde ich mir
die Bildung von Chlor-Magneaium durch Zersetaung der kohlensauren
Bittererde durch daa Chlornatrium erklären kdonen.
Ich bin derzeit mit Dolomit<^Analysen beschäftigt und habe mir unter
Anderen von Hrn. Geh.-Rath v. Lsorharb alle Dolomite aua dem dorti-
gen Mineralien-Comptoir arbateD.
Dr. 6. Leube.
Frankfurt a. üf., 25. Mai 1844.
Der Wirbel aua dem TertiSr^Gebilde am Dniester in PodoUen^ wel-
chen PiJSGH in aeioer Paläontologie von Polen (S. 168, Tf. lö^ Fg. 6
a, b, c) eiuem S i r e n-ähiilichen Tbier beilegt, Wiegmann (Jahrb. f. Min.
1842 y S. 180) aber sehr richtig einer der Coluber natrix generificb
* Die Sandstein • Schichten sind an genannter Stelle auffallend verbogen und
▼errückt. Einige Hundert Schritte davon tritt der Granit bis in dieselbe Höhe unter
dem Sandsteine hervor. Ba.
** Die weissen Punkte mögen, von xersetxten Feldspaflk-Theilehea herslanmen.
Im Winter fand ich den in Verwttlerang begrilfeaan Saadsieia mit Sia^SfioresMnsea
bedeckt, den harten daneben liegenden nicht. Bi.
565
verwandteB Nitter, fibertrlffik ia 6r5§S6 leibst die |;r6it8ten nnch demv
selben Typns gebauten Sehlang^eiioWirbel aas der Tertiär- Ablag eruiifi^
^ von WeUenau, worin Schlangen-Wirbel in so grosser Ansalil sich vor-
^ finden, dass, wenn die Grosse des Wirbelt aus FodoUän eine bloss indi*
^ viduelle Erscheinung wäre, sie sich hfitte längst auch bei Weisenau
- darstellen müssen. Dieser Wirbel erreicht dabei nicht die Grosse der
Wirbel in der Coluber (Tropidoootus?) Owenii aus dem Molssse-
* Mergel von Öningen 9 von dem er schon dadurch abweicht , dass die
^ hintern Gelenk-Fortsälse nicht ganz so gross nnti mehr nach aussen^
"* statt wie in letzter nach hinten, gerichtet sind. Da eine solche Verschie-
!'^ denheit der Richtung der Gelenk fortsätse nicht Folge der Gegend ist,
aus welcher der Wirbel in der Säule herrührt, so wird der Wirbel ans
* Podalien nur um so sicherer von einer Natter herrühren, die von denen
^'i bei Weisenau und Öningen spezifisch verschieden war, und der ich den
^e Namen Coluber (Tropidonotus?) Podoiicus beilege, — Es ist dabei
.K merkwürdig, dass die in derselben Gegend Podotiens gefundenen Über-
reste von Fröschen (Pnaon und Wibgmann a, a. O.) , so weit AbbiU
t düngen zu sehliessen erlauben, von Spezies herrühren, die sich ebenfalls
ii: unter der grossen Zahl der mir bis jetzt von Weumnau bekannten
M Frosche nicht vorfinden und selbst mit d^r viel kleinern Rana Volhy-
rt' nica, welche Eicrwald nach einem Knochen annimmt, nicht uberein«
i stimmen.
Durch Hrn. Dr. Gbrgbns in Mainx erhielt ich Überreste vom
i\ Racken- und Bauch-Panzer, so wie viele Knochen vom übrigen Skelett,
if namentlich von den Gliedmassen mitgetheilt, welche einer Schildkröte
angehören, die im Tertiär-Thon der gegen Hechtsheim hin liegenden
ii Höhe bei Mainz gefanden wurde. Die Panzer-Platten verriethen sogleich
i: ein Trio nyx- artiges Thier, das bei genauerer Vergleichong sich aU
Aspidonectes zu erkennen gab. Ich legte dem Thier den Namen
A. Gergensii bei; die nächste Ähnlichkeit besteht mit Trionyx Pari-
siensis ans dem Tertiär>6yps des Montmartre, Nach Kaiw (Isis 1834,
S. 535) wären Trionyx-artige Reste Im Tertiär-Sand von Bppelsheim
gefunden , über die aber meines Wissens nichts weiter bekannt wurde.
In der KupsTnm'scfaen Sammlung, welche an Versteinerungen von Ep'
peUheim so reich ist, habe ich nichts davon vorgefunden. Unter der
mir bis jetzt «us dem MittetrheiniMchen Tertiär-Becken bekannt gewor-
denen grossen Anzahl Überreste von Schildkröte vermisste ich die Trio-
f n3rx-artigen bisher gänzlich; selbst in dem der Höhe, deren Thon Aspi-
donectes Gergensii geliefert, ganz nahe liegenden Tertiär-Gebilde von
Weisenauy das so viele Schildkröten-Reste umschliesst, konnte ich nichts
Trionyx-artiges bemerken. -— Mit den Oberresten von Anpidonectes fand
sich die Ellenbogenröhre von einem Vogel, der von der grossen Zahl
fossiler Vögel , die ich im Mittelrheinischen 'Becken nachweisen kann,
verschieden ist; unter den bei Weiaenau gefundeneu Ellen bogenröhren
von Vögeln ist nur einer nach ähnlichem Typus gebildet, der aber von
einer Spezies herrährt, die kaum halb so gross war. Solche aoffallende
tf^
566
Abweichunfs^en svrimheii selbst sehr nabe gfelegenen Stellen eines vnd
desselben Beckens im Gebalt an Wirbeltbieren , auf die ich schon offer
aafmerksam gemacht babSi verdienen g^ewiss alle Berücksichtigung;. Im
MUlelrheimschen Becken gleicht hierin kaum eine Fundgrube vollkommen
der andern, so nahe sie auch Ifige.
Tapirus Helveticus, den ich (Jahrb. 1840, 584) nach einem im
Molasse-Sandsteine von Othmarsingfn gefundenen Schädel und Unter«
kiefery woran säranitliche Zahne weggebrochen waren, aufstellte, hat sich
nun auch in der Braunkohl^ der Molasse von Greit am Hsken Rohnettf
ans derieh bisher nor Rhin oceros Goldfossii kannte, gefanden. Ich
erkannte diese Tapir-Spezies unter den Überresten aus den Molasse*Gebii.
den der Schweita, wHche ich vor Kureem durch Hrn. Arnold Eschbr
VON DBR LiNTH sor Untersuchung erhielt, und zwar an noch mit Zähnen
besetzten Fragmenten vom Ober- und Unter-Kiefer zweier Individuen.
Unter den Überresten aus der Braunkohle von Käpfnaeh waren Kiefer-
Fragmente von einem altern und einem jongen Thier von Cervus luna-
tus und ein schönes Stfick Unterkiefer von Chalicomfs Jaegerl;
schönere Versteinerungen als diese hellbraunen Überreste in der glän-
zenden peebfchwarzen Kohle gibt es kanm. Unter diesen Sachen aus
der HchweÜx war anch ein unterer Backenzahn von Rhinoceros
aus der vielleicht, meerischen Molasse von Benken sudlieh von Schaff""
hausen.
IVachtrSglich Dessen , was ich Ihnen in meinem letzten Schreiben
über fossile Gehör-Knochen von Fischen mittheilte, habe ich anzuführen,
dass zwei aolehe Knochen, offenbar von zweien Spezies herrührend, Eich-
wald (AcU Leopold Xril, n, S. 755, t. tfl, fig. 13, 14) aus dem Ter-
tiär-Gebilde von Krzywcfsyk in Poien bekannt macht.
Fär Dr. W. Ddivker's Werk über die Versteinerungen der Wealden-
Formation Nordäeutschlands bearbeite ich die Überreste von Reptilien*
Die wichtigsten Stucke darunter sind die in die Sammlung der Univer-
sität Bonn übergegangene Emys Menkei, Dunksr's Schädel von
Mncrorhynchos Meyeri und der im Besitz des Fürsten voir Schaum*
BORG-LippB belindliehePholidosanros Sehaumburgensis. An die-
sen Gegenständen ist die weiche Seifen-artige Knochen-Substanz so
gut wie ganz weggebrochen oder abgefallen, so dass nur die sogenann-
ten Steinkerne vorliegen , die , gehörig studirt, interessante Aufschlüsse
liefern. Am Schädel von Macrorhynchua fand ich einen Theil vom
Gehirn und dessen Fortsetzung zum Rückenmark aufs schärfste in festen
Sandstein abgegossen, und es sind die Theile des überlieferten Stocks
nun so genau ge^kannt, als wenn das weiche Gehirn oder Ruckenmark
selbst überliefert wäre, was für ein Thier vom Alter der Wealden-For-
mation eine Seltenheit seyn wird.
Von Hrn. Bergrath v. Ajlbbrti zu WÜheimshall erhielt ich Über-
reste von Krustazeon mitgetheilt, die sich in letzter Zeit im Muschelkalk
der Gegend von RvUweH fanden. Es waren darnnter einige Exemplare
vom Schild Jenes . mcrkwurdtgen Thiers , welches Goldfoss unter der
M7
Benennoof von01e<aiia9erott«u8fureiii«nTrilobUenbifll, un^daavov
mir für einen Limulus, L. ag^notus (Jahrb. 1838 ^ 415) ausgegeben
wurde, leb babe uiieb numiipbr überseogt, dasa dieses Xhier unmögÜGb
cia LimuIuH gewesen s^yo kann , was scbon daraus ersichtlich , dasi
ihm die Augan, deren in Limulus zwei Arten angepoinnien werden, mit-
bin auch die kleineren oder sogei^anutea Stirn-Augen fehlen. Das fossile
Xhier bildet entschieden ein eigenes Genus in der Eutomostrazeen-Ord;
iiung der Pucilopoden, am besten in der Nähe von Limulus , das ich
Halicyne nenne, und wovon bereits i^wei, Spezies Hai icyne agnota,
früher Limulus iignotus^ und H. laxa vorliegen. Beide Formen rubren
aus dem obern dolomitiscbeu Muschelkalk der Gegend von Rottweil her»
— Die andern iKCrustazeen-Reste gehören dem unter diesem dolomitischen
Kalke liegenden sogenannten ,yKalkstein Ton FriedrichskaW* an und be*
•tehen ebenfalls in zweien. Formen eines neuen langgeschwänzten Kreb-
ses, den ich Liogaster nenne wegen der zumal im Vergleich zu Pem-
pbix überaus glatten Beschaffenheit des vordem , der Magen-Gegend zii
vergleichenden Haupttheils des Cephalothorax. Es besteht überhaupt nur in
dem mittlen baupttheil oder der Genitalien-Gegend Ähulicbkeit mit dem
Zeitgenossen Pemphix, der durch dieses neue Genus nunmehr einen Ge«*
«ellschafter erhalten. Es waren kleinere, zierliche Thiere;. Liogaster
Qbtnsa, die grossere Spezies, war kaum so gross, als die von mir ab*
gebildete Jagend von Pemphix (neue Gattungen fossiler Krebse Tf. 4,
Fg. 36), und die andere Spezies nur ungefähr so gross, ^als meine Klytia
Mandelalobii (a* a. 0« Fg. 30). Vom bUsenförmig aufgetriebenen
Stellen, so wie von starken Warzen oder ^ar Stacheln, welche, deu Ce^
pbalothorax von Pemphix auszeichnen, wird nichts bemerkt.
Der Torf von Enkheim unfern Frankfurt lieferte vor einigen Tagen
wieder ein schönes Exemplar von Emys, noch mit einem Theil der ge*
färbten Decke auf dem Panzer und mit dem Schädel. Auch an diesem
Exemplar sind die Bippen-^piatten dentlich. keilförmig und die Wirbel- ^
Platten bieten wieder mae individuelle Abweichungen dar, deren ich
scboü eioe schöne Anzahl ge8)A9><neU habe.
Hkrm. r* Mbter.
Weimar, 6. Juni 1844.
AU einen ferneren Beitrag zur Entscheidung der Frage ,
bei den von mir beschriebenen fossilen Pinus-Zapfcn von Kranichfeld
mit mehr als einer Art zu ithun hiiben , erlaube ich mir Ih^en folgende
Erklärung des Hrn. Profs. Göppert in Breslau mitzutheilen.
Dieser hatte nämlich früher, als er diese Zapfen blos aus den Ab-
bildungen lind meiner Beschreibung kennen gelernt hatte, gegen mich
den Wunsch ausgesprochen, dass er die von mir gesammelten Kranich- ^
felder Zapfen sehen möchte, worauf ich ihm 6 Stück der besterhaltenen
mehr oder minder verschieden gestalteten, unter diesen namentlich die
«
508
Zapfen a^ ßf ^ und 6 uberaeridete udd. «r Bfch ]etst folgender mtsscn
«rkifirt hat.
yj>it Bitdani^ der Zapfen der Gattung Pinus erleidet unter gewissen
VerhäUniaseii manchfache Modifikationen: inabesondere nnaa man die
Schalten- oder die dem Aste xugekehrte Seite von der Sonnen- oder
der dem Freien zugewendeten Seile unterseheiden, da dieses Verballen
auf die Bildung der Schuppen einen wesentliehen Eintluss ausübt. Wenn
man daher eine gewisse Zahl von Zapfen einer und derselben Art, ]a
eines und desselben Baumes untersucht, wird man in der Büdong der
Schuppen und der Form ihres Schildes und der darauf Sn der Mitte be-
fiudlichen Fortsätze grosse Abweichungen bemerken, je nachdem das eine
oder das andere der genannten Verhältnisse , Licht Oder Schatten , in
höherem oder geringerem Grade einwirkte. Ganz dieselben Umstände
walteten aber unzweifelhaft auch in der Vorwelt ob, wie man deotlicb
wahrnehmen kann , wenn man eine grössere Anzahl Zapfen derselben
fossilen Pinus-Art zu betrachten Gelegenheit hat. Bei mehr oder weni-
ger zusammengedruckten Zapfen muss Diess noch mehr Modifikationen
erseheinen lassen. Wenn ich Diess nnn alles erwäge so kann ich nicht
umhin, sämmtliche vorliegenden Zapfen von Kranichfeld als zu einer
Art gehörend zu betrachten*^
In jener Darstellung der Wacbsthums- Verbältnisse finde ich zu meiii^
grossen Vergnügen eine Bestätigung derjenigen Ansieht, weiche ich be-
reits bei metner ersten Beschreibung jener Zapfen ausgesprochen habe,
und ich erlaube mir hier nur noch zu wiederholen , dass durch die Alters-
Verschiedenheit der Zapfen die Modifikationen nur noch manchfacher
werden mii.ssen, da jeder Pinus-Baitfni Zapfen von mindestens zivei Jahr-
gängen an sich trägt. Was endlich den Schluss jener Erklärung betrifft,
so finde ich darin eine Bestätigung derjenigen Meinung, die ich Ihnen
bei Übersendung desjenigen Zapfens mittheilte, welcher auf der eines
Seite die Form a, auf der andern aber ß in ganz aasgezeiehnetem
Grade darstellt, welcher Zapfen übrigens, wie Ich hier bemerken zu mos-
Ben glanbe , dem Hrn. Prof. GöFPBRt nicht mit vorgelegen hat , da ich
bei meiner Absendung jener sechs Zapfen diesen letzten noch nicht
besass.
Fassen wir nun Dieses mit dem Ihnen früher Mitgetheilten zusam-
men, so glaube ich, dürfen wir nunmehr die Akten über diesen Gegen-
stand mit der Überzeugung schliessen, dass die verschiede neu
Zapfen-Formen unserer Pinus Kranichfeldiensie höchst
wahrscheinlich nur einer einzigen, früher jedenfalls noch
nicht beschriebenen, von den lebenden Arten aber verschie-
denen Pinus angehören, welche namentlich der P. rigida und P*
taeda der Jetztwelt nahesteht.
Da indessen der bisher von mir gebrauchte Name nur eine Örtliche
Beziehung hat, so schlage ich vor diese fossile Art P. spinosA zu nenoen«
Herbst.
560
Die 80 eben durch die Güte des Hm: Prof. Paibivinobk ih SttaUgmri
mir siigekoiun»enen , bftebet . deokeuwWeHhen „BeitrSg^e tw PAlSonfoiogie
Württ$mber0^i tod H. ▼. Mstbr und Theod. Pj:.iBmNeBR'S visreBtAsieti
mich zu der Bitte 5 die ■ocblelgenden Zeilen in du» Nene Jebrbneh auf'
nnehoien, am einem mieh betreffenden Irrthnm zu begegnen.
Hr. V. Mbtbr eegt ninklich S. 4 der Beiträge:
„Bei der Versainmiung der NBturforscher im Jahre 1841 zu Braun"
seMveig legte Hr. Karomer-Präsid«nt v. Bbaiw ans einem Gebilde von
Bernburg, das fär bunten Sandstein gehalten wird, Überreate von San«
riern vor , denen er den Gattuogs-'Nameii TremotosaurUK gab. Prof.
Plibmingbr Erkannte in diesen Thieren die grOHse ÄbnHchkeit , welche
nie mit dem Mastodensaurna Wöritemkerg^s besitzen. Ich bedaure,
dasä mir die Gelegenbett nicht geworden ist, diese vollstfiodigeren Scbadel-
Resle in meine üntersnchongen herehiztiaiehen. Ich kenne isher sie nur
eioe kurze Notiz, die in dem im Drucke erschienenen amtlichfU Bericht
der Versam^mlang zu Braunschweig (Braunsehweig 1849, S. 74, 75)
eothalten ist, und worin gesagt wird, dass diese Thiere zwei Reihen
Zähne nebeneinander, eine im Kieferbeitl^> die andere in einer dem Kie-''
ierbeine seitliöh angehefteten^ Zahn-Leisle besitzen. Es heisst darin
ferner: „„In dem vollständig ossilizirten Nasenbein öffnen sich die ellip-
tischen Nasenlöcher mit glatten Rändern. Sämmtliche Schädel-Knochen
sind sehr re^ehnäsig gefurcht. Dio Furchen bilden zwischen den Nssenlö-
ehern und den Scheitel-Beinen eine Lyra. Der Unterkiefer hat zwei stark
hervortretende gerade konische Fangzähne ; die Zahl der übrigen Zähne
tit sehr gro8s; sie reichen, nach innen kleiner werdend, bis hinter die
Aogenhöhleo ; auch die Vorderzähne sind sehr klein und schwach. Der
Condyius occipitalis Ist doppelt, wie bei den nackten Amphibien, ber
Oberkiefer hat nadi der>:|^pitze bin jedersetts zwei elliptische Löcher,
deren Bedeutung unsicher ist'^*^ »~ „Die nach dem von Präsident v. BraON
wohl nur irrthämlich dem Stirnbein zuerkannten Scheitel-Loch gewählte
Benennung wird nieht beibehalten werden können, da mehre, vielleicht
alle, Labyrinthodonten mit diesem* Locke versehen sind und es daher
kein au8scblie««liehets Kennzeichen für ein G«nus ist, was auch schon
aus den lebenden Lacerten hervorgeht^'.
Diese Bemerkungen H. v. Mbyer's sind «war ganz gegründet; allein
sie berohen, was daa Loch auf dem Stirnbein betrifft, auf einem Irrthume
oder Schreibfehler in dem Braun$ehwMger Berichte, den H. v. Mbybr
nicht vermuthen konnte, weil er sich an die Worte desselben halten
mnsste. lo der ansföhrltchen Abbandlong über die Siiurier und Pflan-
zen des Banten Sandsteins bei Betnhurg hingegen , die ich in der ml-
neralogtseh-geognostisclbeB Sektion am 20. September unter Vorlegung
vieler Zeichnongen vortrug (welche jedoch, ich weiss nicht aus welchem
Grunde , d»s Unglück gehabt bat in dem Protokolle , daa Hr. Amts-
Assessor Robmba als Sekretär der Sektion sa fölireo besuftragl wer»
Neue Literatur.
A. Bücher«
1842.
Natural History of New^Yorki IV, Qeology ^ pari 11 ^ eompris. ihn
secQnd geological district , by Eb. BMMOifs , Albany , 487 pp. 4^
wiih 17 plates [4 L, St] ; — part 111 ^ compris. the third geological
distrivt, 806 pp, 4"^ , with woodcuU [4 L. St.}.
J. G. Pbrcival: Report on the Qeology of the State of Conneäicut,
New Uaven 8^.
1843.
H. Burmbister: die Org^Roliiatioii d«r Trilobiten , aus ihren lebendeo
VerwAndlen eatvrickelC; nebst einer systematischen Übersicht aller
seither beschriebenen Arten ; (248 SS.) 6 Tafeln, 4^. Berlin.
C. G.' EHRBPOiBAG: Verbreitung^ und Einfluss des mikroskopischen Lebens
in Süd' und Nord^Amerika, nebst 4 kolorirten Tafeln, Berlin,
A. EscHBR VON DER LiNTH : g;eog^no6tische Schilderung^ des Kantons Zürich
(aus G. Meyer von Knonau's Gemälde des Kanton Zürich) , 8®«
25 SS., 1 Karte g:r. 4<^.
P. Partsch: g^eognostische Karte des Beckens von Wien und der Ge-
birge , die dasselbe umgeben {Österreich mit Theilen von Stt^er^
mark, Ungarn, Mähren , Böhmen), in Folio, Wien, mit 6 SS. hoch
4° erläuternder Bemerkungen.
Xatural Bistory of New-York: IV. Qeology, pari /, compris. the first
geological district^ by W. W. Matmkr, 700 pp. 4*, with 46 eotoH-
redsections, viewsetc. and nuMerous woodcuts 14 L,St]; —part IV,
compris, the fonrth geological district, by J, Ball, Albany 4^, with
uumerous plates and wood • cuts [4 L, St], Eine Übersicht der
Resultate für die 4 geologischen Distrikte gibt Silum. Amer. Jonm.
' ±844, XLVi, 143-167.
W8
1844. ,
A. Burat: angewandte Geognosie, oder das Auffinden und der ßan natz-
barer Mineralien * deutsch herausgegeben von H. Krause und J. P.
HocHMUTH , mit den Abbildungen des Originales. Berlin 8^« L Lief.
128 SS. mit 18 Holzschnitten, 7 Kupfer-Tafeln, 1 Karte [2 fl. 6 kr.;
— gibt 3 LieffJ.
[Zeüschner?] Carte geologique de la chaine du Tatra et des souleve^
mefis paralleleei in foi, Berlwy che» S. Scbropp et Comp,
H. BB CoiXEGNo: Esquisse d'une carte geologitfue d'lUtlie; Paris (f
feuille, grand-aiglBi coloriee a 7 francs^ che% Andbivkau-Goujon),
C. V. K.: die Erdbeben; populäre Analyse und Darstellung ihrer physi-
kalisch-geologischen Ursachen. Ein Beitrag zur Erd-Kunde, mit
1 Zeichnung (50 SS.) Wien^
R. Owen: a Uistory of British Fossil Mammalia and Birds^ with nu-
merous illustrative Engravings, London, Ä®, Part, I—IH, p. 1—144
[soll 8— lö solcher monatlichen Liefernngen eu 2j Shill. geben].
PamuFs' MiMeralogg, much etOarged and improped by Fras€M9 Ai^GSH,
Boston 8^.
W. C. H. Staring: Proef eener geoiogiiehe Kami ean de NederUtth
den ; €hromngen, in fol^
G. F. Schumacher: die Krystallisation des Eises, nacb.Tielen eigenen
Beobachtangen dargestellt und mit 5 Hupfer-Tf^feln «rläutcrt (157
SS.) Leipzig S^ [3 fl. 36 kr.].
B. Zeitschriften.
1) J. W. G. Gvrcr: the Quarterly Journal of Mineralogy and Phgsicai
8ciencej London t843, [Ist uns noch nicht liäher bekannt.]
2) J. G. Löbbb: Zeitsehrift für verg4eiebeBdlo Erdkunde,
/Magdeburg S^ [Jahrb. iSdlf, 594].
184Ji, /, 3-^6, S. 193 ff.
16439 Jf /— tf, S. 1~*568, mit 4 Karten.
3) Verhandlungen der K* Russischen mineralogischen Gesell-
schaft zu St* Petersburg t 8^. [vom Sekretariate — vergl. Jahrb.
1844, 347].
Jahr i843 (132 SS., 4 lith. Taf.).
Wangbnheim VON Qualen: Übersicht der Lag erungs- Verhaltnisse des Ge-
birgs-Forroationen des westlichen Tbeiles des Gouvt's. Orenbnrgi
1—68, Tf. I— II.
S74
St. Kdtorga: «frei neoe Orthia-Arten aas dem SSlnr-^Kalkst^iie b«
Pawiowsk uod Pulkowai 59—65, Tf. in.
A. Chodn^w: Otig^oklas aus Fbtniand: 69,
A. V. Osersky: das Ru89Uche Riesen-Goldgeschiebe: 70—84, Tf. nr.
Analyse des Bittersaltea vom Kaukasus: 85.
Bemerkangen über Ottrelith [OUrezit]: 98.
über einige farbige Sieine des Ättai - Gebirge» imd eine neue
Lagerstätte von Milcbqaarz in Rassianä: 102.
A. Komoren: LinseSt aas Orrijärwi in Finnland: IIS.
zu den AnalyMeo des Owarowits und Leochtenbergit'ii : 115.
Erwerbungen der Gesellsebaft u. s. w.
4) J. C. Poggendorff: Annalen der Physik und Chemie, I^eipttiff 8*
[Jahrb. i844, Oo}.
liS4si üp. li—IM; LXp m— iv; S. 321—590, Tf. i— in.
P> MsaiiHit Aber die Tlieone der Glctseher: 417*-444, 527--560
[Jahrb. 1843, 413].
▼orkomi6en vonQueeksilber in Prwukreicki 444—445.
W. HfiiifTz: färbender Bestandtheil des Feuersteins, Caraeola und Ame-
thyifSJ 519—527.
Th. SoUBSRRa : Fundort und KrystilI*Form der phosphorsauren Yttererde:
591—594.
A. Brbithauft: Uwarowit uod Granat hinsichtlich ihrer Zerstörung:
594—595.
Erdmanm: über den Kalkchrom-Granat: 596.
1844^ Nr. i— 4; LXh i— iv; S. 1—070, Tf. i— ir,
J. J. Berzblius: die Allotropie einfacher Körper, als eine der Ursacbeo
zur Isomerie ihrer Verbindungen: 1—17.
J>. Brswster: Dvsacben der Farben des irisirenden Achates: 134.
A. Breitraupt: über Manganerze, deren Krystalüsation in die holoedri-
sche Ahtheilaiig des rhomboedrischen Krystallisations-Systems gehört.
— Chemische Untersuchung des Polianits, vouPlattrer: 192 — 200.
Th. Scmeerer: Nachträgliches über den Wöblerif: 922—223«
Benistfin in Norwegen: 223—224.
W. Haidinger: durchsichtiger Andalusit aus BrasiUen: 295—307.
— — Diaspor von Schemnitz: 307—315.
Üutersochung von MineraU<»n in H. Rose's Laboratorium ^ 377.
W. Lohmeyer: Lithion-Glimmer von Zinnwald: 377.
Chodnew: schtvärzlichgrüuer Glimmer vom Vesuv: 381—385.
C. Schmidt: Saccharit aus Schlesien: 385.
' Piraeiit aus Schlesien: 388.
' LonMfiYER: krystallisirter Albit von Warmbmnn: 390.
Chodnew: rother Albit (Oligoklas) aus FinnloMd: 390.
575
BrooIis: kSraiger Albit Tom ^Mkardt: 392.
Soheidthaukr: Albft von Snarum in Norwegen: 393.
Plattner, Varrentra^ und Chodnbw: krystallisirfes Bantku{>fer-
Erz: 395. • •
Regien-Menge und Verdunstung auf Mauritius ^ 414. '
„ ,, SU La RocheUt n«eh Fleuriau de Bbixbvub >i- 415.
), ,» XU Merkara in den westlitben ChaU in 4500' Höh«' ^
416 (143" Engl. j&bHiehX
Th. SdHBBsAR: über dew Igirin: 543—544.
-^ — towtfite Fortsetzung der UaterfHiebongen Aber Allanit, Gadoliuft
und verwandte Mineralien : 636—659.
A. Breithatot:. zirei nadA Knpfar-hallige MineralieB an« der Ordnung
der Glanse: 671— 675..
Fundort des Cuban«: 6^5.
W. Haioingbr: Meteor-Eisen in Uttffam ^ 675.
Abnlirhea in Ruislaitd (Erh. Arcb.): 676.
184d, Nr. S; LXII, i; & S- 160, Tl r.
G. Robb: In der Natur vorkommende titansaure Mineralien — Titan-
eisen: 119— 131. '
C. RAMnBLSBBR«: Beiträge zur Mineral-Chemie : Arsenik, Antimon, Balti"
morit, Brochantit, Eisensinter, Hornblende, Kiesel-Mangan, Leon-
bardit ^ Nepbrit , Phakolith , Pharmakolitb , Pbonolitb , Steinmark^
Topas, Wad: 137—158.
<) Proceedinff8 of the American philoaophital Society^
PhilaOeiphia 8^ [vergl. Jabrb. I64d, 93].
Vot. iL p. 207—882} no. aa— ;9^; 1849^ Juli — i84S Mai.
Lei: über einige Handstücke von Gebirgsarten von Payta in Peru und
Coquimbo in Chili: 213.
über Koble ans der grossen Anthrazitkohlen - Schicht im PiniB'
€?rot?e-Distrikt : 229.
I). Rogers: tiber das Erdbeben vom 4. Juni: 258, 260.
Graham: nber das Erdbeben vom 8. Febr. 1848: 259.
Hats: Mflstodon-artige Tiere in Kogh's Sammlung: 264 — 266.
Rogers: Meridianale Richtung der Erscbütterungs-Linien des Erdbebens
vom 4. Juni : 267.
Fol. in 9 p. 1-232; no. 27,- 1848 ^ Mai 25-30 (lOOjfthrtgM
StiftungsFest).
Du PoNCBAu: Eröffnungs-Rede: 1—2. '
Pattbrson: Bericht über die Geüchichte der Gesellschaft: 3—36.
£. LooMis : äbier 2 Sturme Im Februar :f94;9: 50— 56.
S76
D. und \y. B. RoGBRt : Erdbebeo im vorigen Winter in N^-Amertka nnd
WestindieHj nebst einer allgemeinen Theorie derselben: 64—67.
W. C. Redfisld: Gezeiten und Strömungen in Luft und Meer: 86—89.
S. Bordem: Vergleicbung der Erdmesser, nach amtlicben Measaogen in
MaMochttsetUi 131-^133.
Th. Labender: über einige Wasserhosen! 134*
A. C. Taylor: dessgl.: 136— 137«
— — fossile Baum-Farnen sus dem Sigillarla-Geschlecbt i» Dach und
Sohle des KohlenXagers im Dmiphn^ComnUf^ Peumt.z 149 — 150. .
r- — • Geologie des NO. Tbeiles von Cuba und aber die Kupfer-Gegend
von Oibara > 154—155.
B^ C. Lba : neue Tertiär-Koncbylien ans Vk-fhtim > 162--165.
H. G. Rogers: geologische Notitsen: 181—183.
6> Comptes rendui hebdomadaires des M^aneei de Vaemde'
mie eie.^ Paris 4^ [Jahrb. 1644^ 197].
1844y Janv. 2 — Join 24, no. /— ^<P; XVIU^ p. 1^1206.
Damoür: über eine Indische Obsidian-Kugel, die während AtE Zersägens
mit einem Knalle zerfuhr (Akad. 2. Jann.): 4—7.
BL nE Serrbs: Zweifel über die Existenz einer Qoecksilber-Lagerstatts
im At9£«yroji-Depart. : 51 — 54.
De Gasparin: über die Überschwemmungen der Rhone i 104*— 114.
Rozbt: über die Vulkane der Aßver^nef Komm .-Betriebt : 130—140.
Duchartre: über den erloschenen Vulkan von RoqK^ffautef OerauU
> 156—167.
Raulim: Bemerkungen zu Marcsl de Sbares' Mittheilung über die geo-
logische ZuHammensetzung des Theiles von Aveyron, wo man das
Vorkommen von Quecksilber angeg^eben hatte: 157 — 158.
Hossard: Abhandlung über die wabrseheinlichen Ursachen der Unregrl-
mäsigkeiten der Erd-Oberfläche und der Abweichungen in der Ver-
tikal-Linie und dem Gange des Pendels, wie der Barometer*Hobe:
180—185 und 292—293 [Jahrb. 1844^ 499].
G. Aime: die Veränderungen in der Höhe des MUtelmeeres: 219 — 223.
Desor: Beobachtung über die gerundeten Formen« welche in der SekweU%
die Seiten der Berge darbieten,' nnd Folgerungen daraus über die
erratischen Blöcke: 305—307.
M. DB Sbrres: Gregenbemerftungen an Raulin (S. 157): 310--311.
F. Lefort: über die Veränderungen der vom Artesischen Brunnen zu
GreneUe gelieferten Wasser-Menge: 388 — 393.
A. Perrsy: Liste der Erdbeben , welche 1843 in Europa und den be-
nachbarten Theilen von Asien und Afrika gespurt wurden: 393—403.
577
J. Foüriibt: Einfloss des Druckes naf fcrologische PhSnomene: 403—415.
Chazallon: Beobachtungen über die Gezeiten zn Algier: 438— 440,
H.OB CoLLEGNo: Diluvial-Gebiide aaf dem südlichen Abbange der Alpen:
523—526.
jAsnN: Wirkung der Belemniten auf das polarisirte Liebt: 680—681.
FouRifBT: Krystalle mit vertieften Fläctjen (Komm.-Ber.) : 737—743.
Dofont: verjichiedene Diluvial - Erscheinungen im ilrrte^e-Depart. und
einigen benachbarten Thälern: 743 — 746.
Pbltibr: Ursachen . der Ungleichheit der Resultate über die auf dem
Faulhom angestellten vergleichenden Versuche über den Siedepunkt
des Wassers: 766— 771*
J. Im Lassaigrb: neue Untersucbangen über dio Zuaammensetzung des
iVfI-Scblamms: 787—792.
Bbrtrand DB LoM : .^ote über einige neue geologische and mineralogi*
sehe Tbatsachen: 823.
E. DB Ghancourtois: geoloj^ische Erforschung eines sehr wenig bekann-
ten Thei)e# der Asiatiechen Türkei: 827—832.
JDaubri&b: Anwesenheit des Azioites in einem Petrrfakten • fuhrenden
Gesteine der Vogesen: 870—871.
E. Kopp: Analyse des Mineral-Wassers von Sulsi-Baä: 876.
A. Delbssb: Note über den Dipyr: 944.
F. Chabriixac fossile Fische in der Provinz Ceara, lYW. von Pemam"
buco in Brasilien: 1007.
L. AcASsiz : Bestimmung dieser Fische und ihrer Formation : 1007—1015. .
Db CoLLEGNo: Versuch einer geologischen Karte von Italien : 1029—1032.
J. FouRPfST: Schmelzung des Quarzes^ in Eruptiv- Gesteinen und Erz-
Gängen 1050—1057.
F. Robert: Menschliche Gebeine in Kalk bei Alais, Oard: 1059—1060.
Fustbr: Untersuchungen über das gescbicbtltcbe Klima Frankreich*»
(Komm.-Ber.) : 1087— 1099.
A. Kiy^kb: dioritische Gesteine in Weit-Prankreieh , d. b. die Ergies-
•nngs-Gesteine im Gebiet des Altrotben- Sandstein- und Kohlen-
Gebirges > 1184—1188.
7) Annales des mines etc. Paris 8^ (Jahrb. 1844^ 198).
184Sf no. !▼— vj df IV, i— ii, p. 1 — 462, pl. i — xvi.
Sawagb: einige Beobachtungen über- die Provinz Murda in Spanien
und über die Silbererze, welche dort ausgebeutet werden: 97—114.
Damocr: Analyse des Uwarowit's : 115—118.
Ergebniss der wicliti'gsfen Analysen in den Departements-Laboratorien^
während i84$^ unter
Sauvagb zu Metieresi 119.
Bavdir zu ClsrmQntx 132.
Jahrgang 1844. 37
57S
ChniXBlOT DB NfiRVILLB IQ J^ftmi 143^
Cacarrie SU Anger 81 157.
Drovot %n VetmUi 19^5.
Cachoiv EU Aktiai 175—180.
Daubrbb: Abbandlan«: aber die EfB-Gntben in ScftmnlM inid Sorwegtmt
100—282, Tf. 4—7:
EBBLMBif i chemische ZneMnaeoMtsBiig der PecbUeiide : 307—404.
n M de« WelffMM: 40fr— 406.
8> i^ifovt Annali detle 8c%en%e nmiuraU, Bdopma 8^ entbelten
oech Angebe der Anlecbrifle» im der Jtie [vergl. Jebrb. 1944, 64].
ia4if Vi 470 SS.t 13 Tafeln <e Bfenete^Hefte).
NiccouNi: Hebenweebsel der Seckuste IttUiens: 35.
G« BiAiveoNir Verotttthungen iber die Ursache der Wärme der warmen
Quellen: 66.
D. Galvani: über die aiisgeseichaete Mineralien-Sammlmig des Laviiho
BS Mbdici-Sfada in Rom: 24t.
V. Procaccini Ricci: ober die Farben der BUtler-Versteinernngen in
dem Hügel tob Sinigmgliax 205.
P. BoNcoMPA&m:- über die ständlicbeB und monatlichen Teränderungfo
der Schwere: 297.
V. PRocACCim Kicci: Beschreibung des B/[9nU äeUa CreMcia e 8ä»
Pieiro bei Sintgagiia : 360.
184i, K/, .... (6 Monats-Hefte).
Oatuixo Brief an Sauna : .Geologisches über MecoarOf vorsnglich den
Berg, welcher Spitz heisst: 167.
Seeigel-Stacheln der Kreide im VeneUamscheni 176.
D. Gai^vani: Beschreibung der äoüschen Inseln, N. von SiciÜetii 218.
T. A. Catullo : [künstliche] Höhlen von Costo%a im SO. von Vie^wtax 241.
DoFRBifOT: Beschreibung des Greenowits, a, d. Frans.: 346.
0) B. SiLUHAifS the American Journal of Science and Art9f
New Baven S^ [vergU Jahrb. 1848^ 709!K
le43t Apr.; no. HO; XLIV, ii> p. 217 ss.
(Nicht eingegangen.)
i848, Juli, Oct.; no. PI, 9M\ XLF, i, n, p. 1—408, pl. i— iv.
Ch. Wittlbsey : Höhen-Bef>timmungen im Ohio mit Besiehung auf die
geologischen Formationen und auswärtige Höhen-Messungen : 12—18.
D. RucGLBs: Gezeiten in den NordamerikatmckeH See'ii; mit Tabeiie: 18.
579
L. C. Beck: nMrkwtirdli^ Beispiel« von ExpaneioM- «m4 Koiilreklionft-
Krflft yeriebledeiier Körper durch TeD)perattt^•Weebllel , mil Bezug
auf die Frage, ob der Gefrier-Ponkt deo Fliiiüigkeitea mit dem
Drucke wenbselts 4A*-<52.
Ch. Tracy: KreUoBewef ung der Starine: 66^^72.
C. B. Hiybbn: der Eisberg; von Hampshire Coknty in Virgmietki nebet
Yersucb einer Erklärung» seiner niederen Temperatur: 78—83«
Ch* U* SüEBAfU»: Apatit im VitginUchen Meteorstein: 102— 103,
J. D. DAifA : . über Anaiogpie Kwiecben den jungern Feuergesteinen und
iSQg. PrimSr-Gebilden und den metamorphieehen Veränderungen durcli
Hitae in den ibnen verbttUdenen Sedimentär-Ablagernngen : 104—130«
— — über Bezeicbnnng der Senkungs-Felder im Stillen Meere durch
die Vertbetlung 6er Koratlen-Inseln: 131-rl35.
Anszug.ans den Verbandlungen der vierten Veraamaslung A^merlRani"
#cA«r Geologen und IHaturfolvober : 135—165.
HANTEI.L, R. OwBN ttud MtJROBi8oii : Ornithichttlten-Sandsteitte am CVm-
ft<cfi>tff-FJu88e und Dinornia von Neuseeland: 177-^188 [vergl.
Jabffb. 1843^ 334 u. a.].
Bemerkungen au Owen's Brief an die Herausgeber über Hablan's neue fos-
sile Sängetfaiexe: 208.
Ch. E. Wbst: ]^otitz über gewisse in der Erde gebildete kieselige Rob-
ren (Fulgurite) : 9a0!-222.
J. Locke: nachträgliche Notitz über Ceraurus crosotns, nebst Abbild.:
222—224.
G. A. Manteix: Notitz über Molluszit [Jahrb. i844f 382J: 243—247.
J. L. Sakkth: neues Instrumeat uni die Meag^ der kohlensauren Kaifc-
erde au sehätzen , welebe in kalkigen Substanzen vorkommt :
262—267.
W. C* Rem(Isld: Gezeiten u. a.. Str5muBgen in Laft und Meer: 293— 310.
Adiazng aus den Verhandlungen bei der vierten Versammlung Amerika'
nischer Geologen und Natnrforacher ; 310—353.
Co. Lyell: aufrechte Baamfitämme in verschiedenen Höhen der Kohlen-
Schichten Cumberlands in Neu-SchotUand: 353—356.
die Kohlen-Formation in Neu-ßchottland und daa Alter ubd L»-
gefpngs^Verbältnias dea Gypaes und begleitenden meeriaeheo Kalk-
steines: 356—360«
J. . Wymjl^ ! mikroskopischer Bau der Lepidosteus-Zähne und ihre Ana«
logie mit denen der Labyrintbodonten: 360—363, m. 1 Tafel.
Ch* Lyell: die Vogei-Fährten und Regentropfen im Sandstein des Con-
uecttcut'Thalesi 394—397 (Jahrb. 1844, 248 und fin. Collect. 44).
Q. A. Mantell: fosailef FfClehto: 401; -r Eremit: 402; -^ BeleninUed*-
Tbier: 403.
1844^ Janv. Apr.; no. 93^ 94; XbVh i> "5 P- 1—408, pl. i.
L. C. Beck: Mineralogie von Neu-Yorky Beschreibung der in diesem
Staate gefundenen Mineralien und ihrer Anwendung in Künsten und
Ackerbau : 25—37.
37*
SSO
t
Z. ALUff : Gehah d«s NU§at^FUi99e$ ah Waascr: 07—74.
J. Dbane: fosaile FaM*Sporen von Vög^lD bei d«n IVm^tf-Mflfii in
JtfAModlifMfl'«: 73— 78, 11 Tafeln.
J. W. Bailby : Beriebt über eini]>:e neue Infasorien-Formen in der lofa-
fiorien-Erde von PHersburg^ VirguAa^ ond voo Vucatawäy^ Mary*
lamdi 137—143, I TafeK
Übersieht der geologischen Berichte über Nm^Tark.: 143 — 157.
A, ÜAYBft: neue Unterencfaung von Mierolidi und Pyimchlor: 168—166.
P. Domok: aber die Eitbei^-Tbeorie vom Drift: 169— 17S.
J. D. FoABEs: Reise in den Savoyen^Mchen Alpen n. a. Theilen der Pen-
niniichen Kette, mit Beobschtongeii über Gletscher- ErseheinongeD :
169—172.
Miszellen: Dr. PbrcivaL) der ersta Beobaehter der halbmondförmigen
Trapp'Dikes im Neurothen-Saodatein yon CoaiHTfietil : 20S; — Sil-
limanit und Monasil: 207; «^ merkwürdige Fulgnrite: 210; — über
dia tro Urml iuralich entdeckte Gold-Ablagerung : 211: — Pari-
klas : 212.
Fr. Aloer: Beanmontit und Lincolnit siad identisch mit Heniaodit:
233—236.
I. A. Lapham: Hdben-Bestimmpngen in FFtscontin; 258-^261.
H. A. Grämt: eine Woche in den Gletschern: 281—294.
R. HEYnoKD: Reste von Megatherium und Mastodan und Siluriscba Fos-
silien : 294—297.
Über Ehrenbbrg's Abhandlung vom mikroskopischen Leben in iV.- und
SMmerika: 297—314.
Oh. Lyeljl: dber gehobene Cbestsda, Binnenktttd^KVippBo und Geschiebe*
Formation an den Kanadiscken See'n und Jm N, - Lerenz-Tkale
[Jahrb. 1844, 497]: 318—320.
.^ — geologische Stellung vonMastadon giganteus u. a. fossilen Knochen
SU Bigbane-Uek u. a. a. Orten in den. VereinUn iftaaUn und in
Canaria [Jahrb. 184Sy 857] : 320—324.
S. P. Lathrof: Noeite ober einen Eisberg in WäUingford^ RttManä
County, VermoHii 331—333.
L. C. Beck : Anstcbten über Feuers-Thatigkeit, entwickelt hauptsächlich
aus den Erscheinungen au Mineralien und Felsarten in New-York:
333—344.
•W; W. Mathbb : fiber die mögliche Variation in der Tages- Linge oder
der AxcudrehuDgs-Zeit der Erde: 341—346.
Ak A. Hates: Beschreibung und Anslyse des Piekeringits ^ eines neuen
Magnesia- Alapas: 360—362. .
J. D. Dana: System der MineralogiOi mit Eiascbluss der nenestfn Enf-
deckuilgen in Amerika und dem Auslande: 362—388.
£. Pjbrce: Analyse des Meteor-Bisena von Oiaego Cmmtg in New-
York'. 401.
581
10) Verhandluniceo der vierten Versammiang NordamerUeam"
sdker Geologen und Naturforscher im Mai 1843 ku Albany
(Silliman's Journal 1843 ^ XLV^ 135—170 und 310--353 im Aus-
suge). — iTergl. Jahrb. 1848, 602.]
Diskusftion über Aufstellungs-Arl roinerologiscber Sammlungen : 130.
D. D. Owen: ober geologische Malerei und Iliostration: 136 — 137.
J. D. Dana; über mineralogische RIaföifikation : 137—138.
-* — Analogie'o zwischen den jungen Feuer-Gesteinen und sog. Priinär>>
Formationen und den durch Hitze in den damit verbundenen Nieder-
schlags Gebilden bewiriteo metamorphischen Veränderungen;.-^
Diskussionen: 138—142.
L. C. Bbck: über gewisse, badptsachliGb im Staate Njew-York beobacb^
tele £rschei|>|ingeB feuriger Thätigkeit: 143—144.
— — über das sog. antediluvianische Klima: 144; — J. D. Dana da*
gegen : 145.
J. Johnston: zerbrochene und verdrehte Beryll-Krystalle zu Haddami 145.
C. T. Jackson: über metamorphische Gesteine: 145—146..
£. Emmons: Wirkungen künstÜGher Hitze auf Gesteine: 146.
H.D.Rogers: HydraUMineralien und antediluvianische Temperatur: 147.
Jam. Hall: Wellenflachen und Wasserfurchen im Schlamm: 148—149.
Bailet: Krystalle im Zellgewebe dikotyledoner Pflanzen: 149—151.
D. D. Owen: Geologie der westlichen Staaten: 151 — 152.
J« Hall: Durchschnitt der Gebirgs-Schichten im Westen von Nen-Yorki
152; 163—165.
Nicollet: Kreide-Formation am Missouri-Flusse: 163—155; Diskussio-
nen : 156.
J. Hall: geographische Verbreitung der Fossil-Reste^ in den altem Ge-
steinen 4er Vereinten Staaten: ,157—160; Diskussionen: 163,
Dana: Nachträgliches über die Verbreitung der Koraliep; 310—311.
Redvield u. A.: Bemerkungen dazu: 311—312.
Bailby: Untersuchung mikroskopischer Reste voo Petersburg in Virgi*
nien: 313.
W, B. Rogers: über die Grenzen der Infusorial-Schichtea in Virginieni
313—314. ^
Redfield: einige neue Fische u. a, Reste aas dem New-red-sandstoue
in, New- Jersey: 314—316.
Diskussionen über mancherlei Vogel-Fährten: 315—4^16.
J. L. Hatbs: über den vermutblichen Einfluss von Eisbergen auf das
Drift: 317—319, 326.
Diskussionen über Zygodon (Basilosaurus Harl.),
C. T. Jackson: über Drift: 320—323.
Nicollet, Silluun» Redfielp u. A.: über die Glacial-Theorie : 323—327.
Hall: Küsten-Durchschnitte am Erie-See u. a.: 327—330.
Hitchcocr: Gediegen-Kupfer im Drift in Massachussetts und Ytterocerit
iu diesem Stallt, und Diskussion: 331—332.
582
DiskiissioBen über Diluvtal-StrSmani^en : 389. -
Halbmond-Iormige Trapp*D7ke8 im Neu-rotbeik Stndttein« von Neu-Jer*
sey und Cmmectieuti 334.
L. C. Beck^: bitominöse oder organiscbe Materie in einigen XeU'Yorker
Kaiken und Sandsteinen : 335—336.
Owbn: fossile Palm-Stamme in Posey'-Couniy, Inäiana\ 3^6—337.
C. T. Jackkoh: organiscbe IVtaterte'n im Pflanzen-Boden : 337—340.
J. N. Nicoixet: ober die Mineral-Region den JHig9wri'Staates: 340—341.
H. D. Roocrb: Ergebniss der Untersuchungen über neuere Erdbeben,
und Theorie: 341—347.
Nächste Versaiumlung am zweiten SCttKroch im Mai 1844 zu Washing-
ton: 348.
Hall: fcrinoiden in den Gesteinen von New-Yorkt 349—351.
OwEit: allgemeines System geologischer Zeichen und Farben: 351^353.
11) Torträge bei der Versammlung Deutaeber Naturforaeher
und Ärzte [Jahrb. 1843, 794].
1844 in Gräix.
a. Botanische Sektion.
Faeter: zeigte tertiäre Pflansen und Insekten- Abdrücke von Radobqf»
b. Medizinische Sektion.
Eschricht: Einfluss des Bodens auf gewisse Krankheiten.
c. Mineralogische Sektion.
Ausflug nach Gleichenbergy Basalte, Tertiär-Gebilde u. s. w.
Glocker: Saebarlt, neues Mineral von Frankensism in SeMesisH,
Karte der Grauwacke-Fonuation in Mäkren.
Haioingbr: über die Verwandlang von Dolomit in kohlensanren Kalk.
Ausflug nach dem Orthoceratiten- und Goniatiten Kalk der Gegend, und
Diskussionen.
V. Kobell: Spadait, ein neues Mineral.
-~ — Irisation des Kupferkieses durch galvanische Strömung.
Hochrder: Vorkommen der Brasilischen Diamanten in Itacolumit.
Boub: Versuch einer geologischen Karte der Erde.
Glocker: Trachyt- oder Diortt-Massen in Mähren und Schlesien.
Stotter: neue Mineralien für Tyrol,
V. Hauslab : Unterschied zwischen orograpiiischen, bydrograpbisched und
geologischen Becken.
G'Öppbrt: Ursprung des Bernsteins von einem Zapfenbaom.
K. Coernig: ethnographische Beziehungen der Lombardei.
RtTTBR: Karten von Zentral- Afrika.
Boub: etbnograpliische Karte der Europäischen Türhet.
583
AmBLiuRMAN • Moif ABiMmt AnaljTse efnes konkrezfonSren Mftngftnoxyd-
Hydrates.
IlAiTCif«BR: durcbaichtige Andalusite an« BrasUien.
Partsch: geologische Karte dea Wiener Beckena.
Ztpps: gealogiache K«rte vtm Böhmen,
Cotta: Verbreitung dfs Leptinits in Böhmen.
PAA«rrBR: lotitbyoaauraa-Reate in Ober^Sieyermark.
L. Zbosohnbr: über die Sals-Ablagerung von WieUa^a [vergl. S. 613].
Cotta: nene Blätter der geognostischen Karte von Sachsen,
Stottbr: geognosttache Karte von Vorarlberg,
Börnes: Versteinerungen der Grauwacke von Rittberg in Mähren,
Glogkbr: Sttsswasser-Menilith von Bi&triiz in Mähren.
Zbonb: über den MeereKgruad.
v. Haü8x.ab: über die Gletscher.
Kupstbin: Versteinerung-führende Schichten von ßt, Caesian [Jahrb.
1844, 830].
Diese Vorträge wecdea in dem so druckendes Beriebt aosfübrlicb
cu finden aeyn«
*12) BuUetin de Ul Sociiti geologique de France^ [Jahrb.
lS48y 791].
1849^ Xiitf p. 406^-690; pl. rt^tn (1849^ Sept. 4—7).
Geologen- Versammlung in Äix, Sept. 4—17.
CoQUAifo: Feuer-Gesteine im Far-Dept: 407—408.
d'Hombrbs-Firhas: Abdruck ein. Ghamaerops-Blattes bei Jltoif: 410—411.
Matheron: Bericht über die geologischen Beobachtungen der Versanw
melten bei'm Ansflug am 5—7. Sept.» and Diskussionen über I^eo-
comien und Jura: 412—422—449.
dessgl. über das Tertiär-Gebirge von Äix und das Basalt-Gebilde
von BeaulieUi und Diskussion: 460—467.
Chamoussbt: über polirte Fels-Stucke aus Savoyen: 467—468.
Itibr: geologisches Verhalten in derselben Gegend: 468—473.
— — Bericht über die Beobachtungen der Versammelten bei ihrem
dreitägigen Ausfluge in das Far-Dept. über FuveaUf Äurioi (Lias,
Jura, Neocomien, Tertiär) und den Vulkan von Rougier^ nebst Dii-
^ kussionen: 473—479—484.
Chamoussbt: Tertiär- Gebirge in Savoyen: 484—486.
Co^UAmi u. A.: Beobachtungen bei'm Ausflug in die Muschel- Molaasa
von Aix; 486—493.
BIatubroec: Itieria, ein Scbnecken-GeaebUsbl des Oolitb^s im Aui-
Depart: 493—496.
Rs^tiiBif : MATHBReti'aSnsBwasseraohaeckeo-GeMis Ly eh na«: 496^496.
S84
Itibr: Ergebalifa der WandenniK der GeseHeeliafI rm Äim meli dpi
(NeoRomien) : 496t*497.
Rbnaüx : deesgl. nach BuMira and 0MrgM$ (deeeg:!.), und DiekussioDes:
497—509.
Mathbron: Bericht uher den Aneflae naeb Ctuti» (Ncoeomien), ond
Dillkussionen: 509—516.
CoquAifD: Übersicht der Leietangan dieser Veraanunlong: 626— 532.
13) Bulletin de la SociSti ffioiöffique d^e Prancef Paris 8®
[Jahrb. 184S, 791].
1843, XlVi p. 321—653 : pl. vm— xn (1848, Mars 27 — Sept. 16).
Dbsor: über einige Glntseher-Eracheinangen : 326—- 328.
C. Prbvost: über die Biidangen verschiedener Epochen; Diskusaioneo :
328—331.
Mklletiixe: untre Tertiär-Gesteine des Pariser Beckens: 331—332.
A. Boub: literarische Neuigkeiten: 334 — 336.
Dblcros: Note über die EInsenkung des Todten Meeres und den Lauf
des Jordans bis im Norden des Tiherias-See^s und Prüfung der
Resultate der Barometer-Messungen von Qertoo und Russbogsr,
und Diskussionen: 336—340—342.
A. d'Orbignt: allgemeine vergleiciiende Betrachtungen über die Paldon-
tologie «Sftfd- Am^riAa's und £rMra|»a'«; Disinissieneo : 342—351 — 352.
Clembnt-Mullet : untre Kreide-Thone im Boulonnais: 355—356.
y. F. Angelot: UnCersucbung^en dber den Ursprung des starken Salz-
Gehaltes eingesenkter Binnensee'n und insbesondere des Todien
Meeres und Aber den Ursprung der Steinsalz Schichten : 356—391,
Tf. vm; Diskussionen: 391—392.
E. Robert: Beziehungen zwischen den isolirten Sandsteinen von Foik'
tainebleau und dem Polar- Eise; mit Bemerkungen über die warzigen
Sandsteine von Orsayi 393—394 — 396.
F. Chevalier: geologische BcscbafFenheit der Umgegend von Valparaiso,
und die Hebung der Käste ChiWs (Voyage autour du tüionde de la
Bonite, Partie gMofftque, chap. 8): 396—401—402.
H. DE CoLLEGNo: fibcr das Diluvial- Gebirge der Pyrenäen: 402—406.
A. Bom^r fläcbtige theoretische Gedanken : 407—447.
E. Chevaubr: Nachtrag (zu S. 402): 448—450.
H. Nyst: fossile Koncbylien von Boom, mit neuen Arten: 451—456.
D^HoHBRB FiRMAs: Beschreibuug des fossilen Mytilus gigas: 456—457.
A. Nattbot: über die Gegend von Nizxa: 457—458.
A. d^Orbiory: geologische und geographische Betrachtungen über die
aimmtlieben Gasteropoden des Kreide-Gebirges: 460—485.
RAULiff u. A. : Feuersteine im Kreide*Gebirge von Noüion, Maek^omemi
und Smtces: 485—486«
S65
I
A. D'OiqttOMY: filier d««. »ilgehUelit GemeiiK« wwn T«rtifiraa imd Krcide-
V«r»teinerungen in den Pyrenäen und Diekusaionpn: 486-~'488--492.
Vignaod: geologiscb-niiaeriilogi«cjier Bericht über die ProviuB Tigrei
492—604.
Ch. Dssmouuns: über d«3 Scbnecken-Genut Globiconcba s'ORd. & 604-*509.
A. d'Orbiony: Erwicderang darauf: &09-r512.
Clbmemt-Mullbt2 Diluvial -Laqd im Aube-D^pti 614 — 61&
d^Ahghiac: über die eog. pelagischen Bilduiigea und die Tiefe, in welcher
sich die Sediiuent-Scbichten abgesetzt haben müssen: 617 — 526 — 527.
Leymerib: obre Sekundär- und Tertiär-Gebirge der CorUeresi 527—637,
Taf. IX,
A. »'Orbiony : Wieder^Auftrublung des Kreide-Bodens in Frankreich
und Savoyeni 637—644—546.
Pimteville: Alter des Gypses in Sizilien: 646 — 560.
A. D'ORBicrvr: Ehrenbero-s Methode die Foraminiferen zu beobachten :
660—561.
Conularien sind Pteropoden : 563—664.
£. Robert : nordische Gletscher : 564—665.
Martins : dagegen : 665—666.
Pichot-Duhazbl: Mastodon zu Espaly bei le Puy gefunden: 567—669.
A. Daubree: Auszog aus einer Abhandlung über die Erz-Lagerstätten
in Schweden und Sorwegeni 670—673.
^ — erratische Phänomene in N,^Europa und neuere Bewegungen des
Skandinavischen Bodens: 573 --577.
y. Radun: Anordnung der Tertiär-Gebirge in den Ebenen des Allier
und der Loire oberhalb deren Zosammenfluss : 577—689, Tf.. x.
V. F. AüGELOT : Note aber die Zusammensetzung der Meteoriten:
689—596.
Db Blainville: Note über Hrn. de Boisst: 596—600.
Lbblanc: über die Beziehungen zwischen dnn grossen HShen^ geglät-
teten Flächen, Gletscher-Blöcken und See'n, Moränen und Diluvium
der Gebirgs-Kefiten in einem breiten Umkreise um die Pole: 600—
609, Tf. XI.
J. Itibr: Erdbeben auf la Guadeloupe und Mtaie Galante am 8. Febr.:
610—611.
Du Chassaing und de Laureal: dessgl: 611—612.
C. Millet: Lagerung der kiesigen Stoffe, welche man zur Verbesserung
des Bodens, Alaun- und Vitriol-Fabrikation zu Tage fördert : 613—619.
A. o'ORBioify: Gebirgs-Senkung nnd Jura-Schichten-Folge bei Poitier»:
«19—622.
J* G. Percival: Bericht über die Geologie dea Connecücut-Staates,
Auszug: 622—628.
Versammlung der Geologen zu Poitiers, Sept. 10—16.
Briotev: die verschiedenen Gebirge des FtVniitf-Drpt's. : 630—637.
GARRAn: Beobachtungen auf den Ausflug der Gesellschaft nach Smarie
und lAguge (Jura- und Feuer-Gesteine): 638r-640.
Dbsvaux: Seokim^ der Loir» tfnrch «iae TintMcbe «rwlet«».
geologische Betracbtoagen Aber eiocn B^irk des Kreiaee von
Garb4n: Aueflog an 12. Sept.: 643.
n n i»- I, «43-6«.
n n 14—16. „ 64S— 662.
A. Delhohmb: „ n !«• « 662—663..
** 14) BuUetin de la SociSte giologique de France^ deuxieme
Seriey Paris 8^ [Jahrb. 1844, 584].
1844y 6, /, p. 1-432, pi. i-hi, il84S, Nor. 6 bis i844, Mai 6.)
A. Boue: literarische Erscheinaogen in DeuUckland: 11 — 13.
De Rots: Bemerkungen um Beaucaire: 14.
A. Boub: Bericht über die Naturforscher- Versammlung in Qrätz: 16—23.
V. F. Anqblot : Vierte Note über die Mitwirkung des Meer- Wassers bei
vulkanischen Erscheinungen : 23 — 29.
LfiTMERiE: AusEUg sus einer Abhandlung nber das Jwa^Qebirge im
^ii^-Dept.: 29— 39.
— — Eintbeilung der Kreide-Formstiou : 39—41.
A. d'Orbiöny: dagegen: 41—44.
Pissis: Beobachtungen über das Relief und die urspruqglicfaeD Grenzen
der Tertiär-Gebirge im i4l<sifr-Becken : 46— -63.
E. Robert: über den Gletscher auf SpUmbergeni 64.
Martins : dagegen : 64—66.
£. Robert: alte Meeres-Spureo an den Knsteo der Hoch^Narmmidiei
56—67.
— — merkwürdige Wirkung des WNW.-Wiodes auf die Geschiebe und
die Richtung der Fluss-Mundungen in Hifch-Nornumdie : 57—68.
grosser Ammonit in der weissen Kreide an den Küsten der JUaneke:
58—60.
Raulin: Entgegnungen an Pissis (S. 63): 62—68; und DiskussioDen : 69.
A. Vkiubsnbl: über ein im Betrieb stjebendes Kohlen-Gebirge xu Miau»
%eil und MontrelaUsy Untere Loire: 70— 103, Tf. i.
RivikRB u. A. : Diskussionen darüber: 103-106.
Dbshaybs: über d^Orbigny^s Art, die natürliche Haltung der MuacheU
zu bestimmen: 105—112.
Pissis: Antwort auf Rjkuuif's Note vom 4. Dez.: 117-120, 177—179.
A. o'Orbigivy: Entgegnung auf Dbshayes' Einwände über die Haltung
der Muscheln [106]: 121—128.
Sc. Gras: Antwort an Coqano über die Entstebuog der Spilite io Bau-
phini: 134—136.
De Pintbviixb: einige Versteinerungen aus den Pgrenäen: 137—138.
Attmw«aT: über Rivikas's Einwände gegen seine Abbandlaog über dss
Anthrasit-Gebirge der Basie-Loirei 138—140.
589
J. DoROcriER: de88|^.: 14a*«143.
RjkULin: Steinkohlen-Flora in der htirif; und DlskuMion«n: 142-^145.
Erwiderung an Pissis (S. 117): 14S— 154.
Bou^ r Brief über dentwelie IMnidn^^rt? 164^168 ; besonders
Aaszug: ans UifGBR's i^eolog^iseber Bescbretbong von Grätxx 154 — 157.
Über Gletscber:- 158^163.
Ober FvcHs' Vei^iüHer Aipwx 1#3-«104.
l}ber ScHMiTs' geoloj^sefae Karte von 6tn BMrUehen Alpeni 164—168.
Bovignisr: Kreide und ihre Yersteiiierungen bei Varennes etc.i 169.
Ravut«: Note über die geognoslische Lagerang der „Gäize^ oder ,,Pierr«
morte" von Argomnei 171-^175.
Db CoLijiaNo: Schicht-Ckbtrga der Limpardimihen Aipeni 179-- SOS»
mit Karte.
Thoremt: Asterias constellata in Übergangs-Scbiefern im Aitne'
Dept.: 208 ff,, ff. 111, Fg. 1—3.
Li. V.Buch: Unterschied zwischen Hemicosmites und Caryocrlnites:
209—213, Tf. III, Fg. 6—10*
Dfi Vbrnsüil: Pentremites Paillettii aus Spaniern 213—214, Tf.
III, Fg. 4-5.
d^Orbi«nv: fossile Arten in cbloritischer Kreide und Gault zugleich: 216.
Raüxjn: Entgegnung an Pissis (S. 117, 177): 217— 22J.
Ayraud: Notitzeu bei Aufsuchung von Springquellen in Orani 222—235,
mit Karte.
E. Robert: paläontologische, metallurgische und geologische Forschun-
gen im Pariser Becken.
1) Reste von Sauriern, Lophiodon, Krokodilen und Schildkröten neben
Chara-Samen im obren Theil des meerischen Grobkalks von Passy,
Knochen-Schichten von Nantarre : 235, Tf. V.
2) Pjsolithisches Eisenoxyd-Hydrat und merkwürdiges Mangan-Hy-
drat zu Meudon u. a. : 241.
3) Beziehungen zwischen dem Sandstein von Fontainebleau und dem
Polar-Eise; warziger Sandstein von Orfay: 248—253.
Rozet: Auszug aus einer Abhandlung über den Vesuv: 255—266, Tf. vi.
BERTRAND-GESLirr: Kohlen- Gebirge der Unteren Loirei 268—269.
Yk^üesitel: Bemerkungen dazu; 269—270.
J. Delaftoub; über die von Rpbsrt erwähnten Maogan-Oxyde: 270.
Rivi&rb: ober Vi<|.ubsnbl''s Abhandlung vom. 15. Januar S. 269; und
Vj<10B8Nel'8 Antwort n. s. w.: 271 — 274.
Deshates: gegen n'OaBloNr's natürliche Haltung der Musclieln: 274—28^
£. Robert : geologische Beziehungen zwischen den alten und neuen
Bauten der Baute " Nor mandie iin4 den Pariser Befestigungen f
284-286.*
d^Orbigny: Erwiederung an Dbshaybs: 288 — 289.
RozBT und Hossard: Abhandlung aber d. wahrsche&n Heben Ursachen de»
Unregelmäsigkeiten im Miveaa der Erd-Oberflädie: 295—290 1&499].
A. Bouift: Abbandlani; so BegriiMianfr «Ihm g^Mog^seben fird-Ktrte,
▼org*ttrag«a bei der N«tttrlDrs«bcf-Vci««»iiil«iifc ki IVrito: 296—371.
Paillbttb: Abbandluag fibtr die Creploffie iiiitoi^Mt: 373'— 374.
Allvaud d. «.: «ber die Granite 4er aaeh>Wffr0m&€ni 378—388.
y* F. AitGSLOT: Erwiderung^ 389—394.
BuviGifiBR: geologische Karte des üfaafDeparleaieiita: 394'-'*400.
Db Collbgno: geologische Karte voo IMiff«: 40a--408.
A. Daobree: Axoü in einem Petrefakteu^läbrcoden Gestein der Voge-
8eni 408—410.
Coqoand: Antwort an Sc« Gras über die Spilite i« F«r-Depart.: 414 — 417.
Lbvaillant: Urprung; der Knochen>Höb(eD,.iind Diakna«.: 417—410—421.
Co^UAND : Tertiar^Gebirge STotfciMa'f ; 421—433.
15) Jameson's: Edinburgh new Philoaopkiemi Journai, Edinb.
8® [vgl. Jahrb. 1843, 491].
1849, Oct.; no. 66-^ XXXUI, ii; p. 217—420, pl. iv— vn.
L, Agassiz: die Glazial-Theorie und ihre neueren Fortschritte: 217—
288, pl. IV.
Vorkommen von Piatina und Diamanten [^ Poogend. Annal.]: 284—285.
FoRBEs: Übersii^t seiner neuen Beobachtungen über Gletscher: 338 — 352.
Ch. Darwin: Bemerkungen über die. Wirkungen ehemaliger Gletscher
in Caernarvonshire und die Fortführung von Blöcken durch schwim-
mendes Eis: 352—362 [Jahrb. 1844, 111].
D. Milnb: Notitz über die in Orossbritannien und zumal In SchotUatid
empfundenen Erdstösse , und über deren vermuthlichen Ursachen :
372—388 (F. f.).
L. AoASSiz: Aufeinanderfolgt und Entwickelung organischer Wesen auf
der Erd-Oberfläche, aus einer Gelegenbeits-Rede : 388—399 [Bronh,
Collect. S. 1].
— — neue Beobachtungen aaf dem Aar-OteUcher : 399—403 [Jahrb.
1849, 367].
i84ay Jan., Apr.-, no. 67, 68 \ JfXXlV, i, ii; p. 1—404» rm pll.
FoRBEs: vierter Brief über die Crlazial- Theorie : 1—10.
R. I. Murchison: die Salz- Steppe- im S. von Orenburg und eine merk-
würdige Eis-Höhle: 10— 14.
J. Hbrsohel: Erklärung über diese letzte: 14—17, [Jahrb. 1843, 362].
Th. Anderson: Analyse von Gaporcianit und Phnkolith, zwei neuen Zeo-
lith. Arten: 21—26 [Jahrb. 1848, 732; 1844, 474].
Ch.Maolarbn ruber Korallen-Inaelu und •Klippen nach Darwin's Beschrei-
bung: 33—47.
Ch. Darwin: Antwort: 47—60.
J. V. Charpbntisr : Anwendung von Vbmsts's Hypothese auf die errati-
acfajBa Pbänoineiie de« Nordens: 66*- 74 [Jalirb. 1849, 738].
560
D. Mnim : Noftitira dier iKt firdttüMt Ib ÜPmäMknmUH und camal
in Sekommmdj vodöbcr der»it DroMbMi: 8S--107.
B. Smith: Bemerkoo««!! Oker firdütfase in MHUtch'IiidieH t 107—110.
£. DB Bbadhont: Bemerknugui über sw«l P«nkto der GJasiBl-Tbeorie :
HO-— 115.[Jabrb. 1849^ 866].
— — Gefälle der oberen Grenze der erratimiben Zone im Vergleich za
dem der Gleteeber und t^lussianre: 115—110 tJahrb. 184g, 858].
FoRBBs: gfescbvchtliebe Bemerkangen ober di6 erste Entdeckung der
Struktur des Gletscber-Ehiee: 133—153.
J. Farqühardsoi« : WSrme« ond Reg^en-VerbSItnisse zu Ätforä In Aber^
deenshire, wäbrend 184i: 159—161.
Verhandlungen der K. Sozietät in Eäinburg, 1849.
FoRBBs: geologische Notitzen über die Alpen in Dauphini: 165—167.
Rbcnault: Ergebniss der Versuche über die verschiedene Wärme ge-
wisser Gesteine: 169-^170,
FoRBBs : anscheinendes Vermögen des Sebnee's die St&rke der solare«
Bestrahlung zu vermehren: 170—171.
J. Stark: Struktur, Bildung und Bewegung der Gletscher und wahr-
scheinliche Ursache ihrer einstigen grossem Ausdehnung und
nachheriger Verminderung: 171—176.
Missellen: Eue db Bbaubont: ober frühere niedrige Tedlperatnr Eunh
päischer Winter: 177; — Betrag der Depression des Roihen Mee^
res unter dem Spiegel des JliUelmeeresx 178; — W. B. Rogers:
Fnrcbeu und poUrte JPläefien an Kontakte alter Sekundar-Schtcbten :
178; — Parbto's geologische Karte von Piemonti 179; — Russbg-
QBR.: Höhen-Bestimmungen im Bmligen'Lande (Poggbnd. Ann. ^):
179; — Traill's mineralogisch-geologische Sammlung verkäuflich:
180; — Berzbliüs: Kali und. Kalk im Feuersteine [Jahresber. 1943"^
815]: 180;— Breituavft : über Amphodelit (das.): 181 ; — Andesiiie
(das.): 181; — Domeyko: Arquerit: 181 [Jahrb. 1848, 101); —
Bbrthibr: Silber-Bromid in Mexiko und ClaU (das.): 182 [Jshrb«
1844, 478]; — ERDMAim: Bamlit (das.): 182; — Shbfabd: Euklaa
10 Connecticut [Jahrb. 1843, 811]: 183; — Geokromit (Berzbijus,
Jahresber.): 183; -— Dufrbnoy: Greenovit (das.): 183. — Elsner:
blaue Farbe in Lupis lazuli (das.): 183; — • Fröbei.: Pennine (das.):
184; — DÖBERErNBn: Platin pm Goldsande ^^9^ Rheines (das.): 184;
— DoFBENor: Villarsit [Jahrb. 1841^, 863]: 184; — NoRDEnsKiÖLD :
Xenolitb [Jahrb. 1844, 468]: 185; — C. Pftsvoar o. A.: Durebboh*
rung von Kalksteinen durch Helix- [Jahrb. 1849 f 602]: 186; —
Pbtzhou>t: Ruckstand bei Verbrennung des Diamantes (das.): 187;
— Wilson: über die alte Fabel von den Gold*erzeugenden Ameisen:
190 ; — Forchhamiuir: Umbildung von Terpentbinöl oder einem iaome*
rischen Stoffe im Torfe: 190 [Jahrb. 184Sf 216].
W. J. Hbrwood: Boobaeblttogea nbor unterirdiaehe Temperatur in
den Gruben von Cornwtiil und Decgm 246^266.
SM
EüMmiiiiic: ÖbertMl «ler Er^eMiiAe jMkr 4\0 fotsOeii TKer- Arten der
Kreide-Formatio«, welehe iMiib lebeadl vorkoavtii: 269 — 261.
R. Craxbbbt : über gpeb«beae Gpented^ bei SL ÄnOreMUz 298—306, ph tul
A. Pbtshoe,vt: Diament-Bildtifligr : 317*-*3a6.
▼. Humboldt : Versuch die mittle Höhe, der Koitiaente so beetimmeD:
326—337 [Jahrb. 1848^ 363].
D. Milne: Geolog^ie von Roxkurgthire iD 8ehMia»di 376—377.
MiBKellen: Temperatur-Wecheel irähreiid der Russisekea Expeditioa
nach Khivai 380; — Forbbm: Bewegunn^ uod Strnktar des Eis-
meeres voB Qhttmoimiafi 380 — 382; ^ Lymlli geologischer Chrono-
noeter: 385—386; — Gold-Grubea in Irlandi 386; -- v. Koscha-
rovf: grosse Oold-Klaropen im Ural: 386—388 [Jahrb. ±843^ 813];
— Scbeidtmaubr: Quecksilber-haltiges Fahlerz in Ungarn z 388
[Jahrb. i844, 474].
1843, Juli, Oct. ; no. 69'-T0 ; XXXV, i, M, p. 1—408, vii pl.
L. Agassis: eine Periode in der Geschichte unseres Planeten: 1 — 2d.
W. M. Carpbnter : über die gebräuchliche Methode die mittle Temperatar
eines Ortes zu bestimmen; und über den angeblichen Unterschied
zwischen Erd- und Luft-Temperatur: 53—57.
R. Lawson : Temperatur und Feuchtigkeit der Atmosphäre auf deo B»-
Öados: Öl*— 65.
Davbbny: Snlz-Mengen in Seeirasser-Proben von Souihampton bis Neuh
Yorkt 65—66.
^^ — Untersuchung von Seewasser-Proben aus verschiedenen Gegendeo:
66—67.
S. B. BircKdLBr: Entdeekang eiues fast vollständigen Zygodon- (Bisi-
losanrnsOSkelettes In Alabama i 77-- 79.
]>. MiLifs: über artesische Brunnen: 79—83.
Th. Stevenson: Geologie der Insel lAUU Ro9i , Kirkcudbrighttluri:
83—88.
R. I. Murcmison: Permisches Gebirgs-Sysfem 115; Amerikanische oni
Europäische Ansichten liber Kohlen-Biidung : 117; alte Linien da
Meeresspiegels: 121;— Mastodon- und Me^atherium^artige Thiem
129 ; Haupt-Aufgabe der geologischen Sozietät in London: 135 — 137.
D* MiLNE : Notitz über ErdstÖsSe in GrössbrUannien und zumal in Schott'
land und über deren Ursache: 137—159. -
E. Desor: Bericht über Agassis's Untersuchungen während seines letz*
ten zweimaligen Aufenthaltes auf dem Uttteraar-Gietscher , i84l
nnd 184» i 166—178 [P. f.; vcrgl. 184S, 364; 1844, 108].
Erdbeben während 1843 in WeHindieni 179—181, 184, in HoUand:
183 und 290-313.
Hofe: Erklärung der Erscheinungen derEiS'HdhIe von Or^itdtfr^: 191— 104.
Beechey: Magdalenen»Bai in Spitzbergen i 195—199.
Forbbs: Versvcb die HMipttEroebeimingeii der Gletseber sa erklareo:
221-- 252.
501
L. V. Bocr: Formell, weleh« anfsteigender Granu ^nd Gneise an der Erd*
Oberfläche annehmen: 316—320 [Jahrb. 1843, 745].
A. V. Humboldt: verf^lichene Höhen des Kaspischt^n IHteereSf Aral^See^s
Schwarzen und Rothen Meeres , Tiberias-See** ^ des Todien^ Äila»-
tischen und StiUen Meeres etc. : 323—336.
D. Dana: Einfluss der Temperatur auf die Yerbreitnng der Korallen:
340—341 [Jahrb. 1844, 228].
-— — Senkungs- Felder im Stillen Meere durch die Vertheilung der
KordUen-Inseln angedeutet: 341 — 346 [das.].
R. Oven : Übersicht erloschener und lebender Edentaten • Genera :
353—361 [Bronn, Collect. 29].
A. d'Orbignt: allgemeine Yergleichungen zwischen der Pallontologio
Sud'Amerika's und Europd'sz 362^372 [Jahrb. 1843, 866].
Kino: Resultate über Sigillaria, Stigmaria und Neuropteris: 372 — 375.
A. Connel: chemische Zusammensetzung von Phillipsit oder Kalk-Har-
motom: 376 — 377.
Miszellen: Hopkins: Ursache der Gletscher-Bewegung: 386 [Jahrb. 1844,
370]; — Hopkins: Fortführung von erratischen Blöcken und Detri-
tus von den Alpen zum Jura: 388; — Sabine: Mithälfe der Glet-
scher hei Fortfuhrung der Blöcke: 389 [Jahrb. 1844^ 371]; — Mur-
chison: das Perm'schc System mit Bezug auf Deutschland li. s. w.
390; — L. Bbamisu: Hebung der Skandinavischen Küste: 392.
16) Annalee de ehimie et de phystque, troieieme Sirie,
Pari* 8^ *•
1848^ Janv. — Avril; c, F//, i— iv, p. 1—611, pl. i— n.
Agassis au v. Humboldt: über die Gletscher (1849, Nov. 19) : 125—128.
A. Damour: neue Analysen des Cymophans von Haddami 173—176.
Lomonosoff: Lagerung der Diamanten in Brasilieni 241—243.
Kokcharoff: grosse Goldstuife aus dem südlichen Urali 243—244.
Dofrenoy: Beschreibung des Arseniosiderits , einer neuen Art Eisen-
Arseniat: 382—383.
BoussiNGAULT : ucue Analyse des Gaylussits : 488 [Jahrb. 1843, 817].
Descloizeaux : Bestimmung der primitiven und sekundären Formen des-
selben: 489.
Aimb: neues Mittel die Tiefe des Meeres zu sondiren : 497—505.
1843, Mai — Aoüt ; c, F/II, i— iv, p. 1—512, pl. i— v.
A. d'Amoor: Analyse des Seifensteius von Maroceoi 316—321.
£BELM£N:Noteuberd. chemisch. Zu8ammeifsetzungd»Pcchbieude: 498— 503.
— — liber die Zusammensetzung *dea Wolfram; 506«*-50S.
1843, Sept. — Dec; c,IX, i-^iv; p. 1—512.
— ^ — -— /
^ Die einschlägigen Original-Abhandlungen ans früheren Jahrgängen dieses Jour-
nals sind in ziemlieher Vollstündigkelt in unser Jahrbuch aufgenommen worden ; wir
geben von Jetzt an auch 41« labolto-Olitrsiphiui. O. R.
Auszüge.
A. Mineralogie^ Krybtallographie^ Mineralchemie.
Choonew: Untersuchung^ eines krystallisirteu Baot-Kop-
lererses (Pooobnd. A. d« Phys. LXI, 395 ff.). In abe^eruodeten He-
xaedern krystallisirt, angeblich von Reiruth in Camwaii.
Schwefel 26,84
Kapfer 67,89
Eisen * • 14,94
Ruckstand nach Verbrennung des Sehwefeta • 0,04
99,71.
DASoniitnene Analysen undVereinignnfCTonMelliiitb nni
Hu robol d t i lith (Ann. de Chim. et de Pky$, c, X, S9 cet.) *. Ver H
hatte Gelegenheit am Capo di Bove selbst das nothige Material für seine
Untersuchuogea cu sammeln. Bis jetzt war der Melilit (Mellilitb)
nur unvollkommen bekannt. Damour gibt folp;ende Charakteristik. Hosig*
gelb bis dunkelbraun ; balbdurchsichtig ; muscheliger, glasig glänzender
Bruch; die Krystalle gerade quadratische Säulen, erlangen jedoch nor
aelten Grössen-Grade von 0<n,003 im Durchmesser. Von deutlichen Dnrcb-
gSngen keine Spur. Als abgeleitete Gestalten kennt man Entseitnngefl
und Entrandungen. Ritzt Glas schwach. Eigenschwere =: 2,95. Gibt
im Kolben kein Wasser. In der Lötbrohr-Flamme fliessen honiggelbe
Krystalle allmählich zu blassgelbem, braun gefärbtem oder zu achwarzeo
Glase. Das Schmelz-Produkt folgt, jedoch keineswegs in allen FälleD»
dem Magnetstabe. In Borax vollkommen lösbar; im Phosphorsalz bleibt
ein Kiesel-Skelett zarnck. In Salzsäure lösbar und gelatinirend. Gebait:
Krystalle: honiggelb; brenn.
Kieselerde • . • 39,27 . 38»34
Kalktrde . . . * 32,47 32,05
Talkerde . • 6,44 • 6,71
Kali .... 1,46 . 1,51
«. &iae vorläafige Nachricht wurde bereits frfihtr gegeben.
503
ICryntalle: boBiggelb;
brana.
Natron
i,d5
2,n
Eisenoxyd .
. . 10,17
10,02
Thonerde .
6,42
8,61
Manganoxyd
• • ^~ •
Spur
98,18. . 99,36.
Man findet das Mineral xiemlieh häufig^ in den basaltiacben Geütefnen
der Gegend nm Aom, besondera io mehren Steinbrüchen unfern Capo
di Bove 9 woselbst Material for das Strassenpflaster gewonnen wird«
Betriichtlicbe Basalt.Massen sind ganz durchdrungen von MelKlitb, dessen
Körner gleichsam in die Zosammensetsung der Felsart eingreifen. Zier*
liebe und vollkommen ausgebildete Krystalle kommen nur in Spalten und
DrnsenrSoroen äbnlicben Weitungen vor. Begleiter : scbwarser Augity
Nepbelin, Breislakit, Kalkspatb und ein bis jetzt seiner Zusammensetzung
nach nicht untersuchtes Mineral in haarformigen spröde« Krystallen.
Der Humboldtilith kommt in krystallisirten Massen unter den
Blöcken der Somma vor. Er erscheint gewöhnlich mit einer äusserst
dünnen erdigen Kalk-Rinde bedeckt. Kleine schwarze Augit-Krystalle
werden hSufig damit verwachsen getro£Pen. Die physikalischen Eigen*
»ebaften stimmen durchaus mit jenen des Melilithes uberein. Lichte
honiggelb; Bruch musehelig und glasig glinzend; ritzt Glas schwach;
Eigenschwere = 2,90. Die Krystalle, ebenfalls gerade quadratische
Säulen, sind grösser als jene des M. von Capo di Bove\ in der Richtung
der Endflächen Spuren von Blatter-Durchgängen. Die chemischen Merk-
male sind genau die nämlichen*, ausgenommen dass die Eisen-Reaktion
weniger deutlich sieb aeigt. Die Analyse ist schon im Jahrb. 1844^ 366
■Bitgetheilt
Beide SubatanzenMellilithund Humboldtilith wurden die Formel:
(Xl ¥e) gl -H 2 (Ca, Äg, K, *)» S'i ,
erhalten und anter dem Namen Humboldtilith su vereinigen seyn.
Dbscloissavx: Bestimmung der Kemform des H u m b o I d t i 1 i t b's (I. c.
69 €et,y. Der Vf., welcher mit Damoqr sugleicb am Capo di Bove war, fand an
Ort und Stelle nichteinen „Melilith'^-Krystall, welcher Enteekungen oder
Entrandungen zeigte; daa einzige Exemplar ist in der Mboici>Spai>a-
scben Sammlung zu aehen, und dieses gestattet keine Winkel-Messungen.
Der „Humboldtilith'' von der Somma gewährte dagegen ein atcherea An-
halten. Mesaungen, mit dem Reflexions-Goniometer vorgenommen, gaben;
P||M = 90^; M||QI= 90<>; von dreien Entseitungs-Flächen machen
die den M-Flächen zunächsl befindlichen mit diesen Winkel von 153**
30'; die Entrandungs-Flächen neigen sich gegen P unter 147^^ Iß.
Derselbe: Einerleiheit von Brookb's Sommervillit mit der
Gattung Humboldtilith (Ibid. 71). Alle weaeotlicben Merkmale
Jahrgang 1844. S8
604
dieget anter dM alten Laven der Somma mit Kalk nnd aehwarxem 6)ini-
mer vorkommenden Minerala atimmen mit jenen dea Hunaboldtilith'i
u berein.
W. HAiDiNdER : durchsichti (i:er Andalusit aus BrasÜien (Poo<
fiBiw. Ao. d.Phys. LXI, 2d5 ff.). Im K. K. Hof-Mioeralien-Kabinet so Wien
fanden «ich gewiane gräne , in ab^^erondeten Kryalall - Fragment^a
vorkelnmende ,,Edelateine'% die man dem Torroalin beiznhlfe ; als Ort-
liebkeit war angegeben: Jlto do9 AtnerieanoM in IS/Hnas ntivtus in der
Kapitanie von Minas geraei. Die Untersnchuog, in deren EinKelnheiten
wir dem Vf. hier nieht folgen können, führte snr Überzeogung, dass
man ea mit einem durebsichtigen Andaloait zu thnn habe, der, was Härte
und Eigenscbwere betrifft, vollkommen mit den wohlbekannten Varietä-
ten übereinstimmt.
BRBtntADPT: swei neue Kupfer entbaltende Mineraliea,
Gnproplombit und Digenit, aua der Ordnung der Glänze
(a. a. 0. 671 ff.). Daa Vaterland iat ChOe'^ über den eigentliehen Fund-
ort weise man bis jetzt nicbta Näheres. Der Cnproplambit ist voll-
kommen metalliaeb glänzend; schwarzlich bleigrao; Strich schwarz;
spaltbar nach den Flächen dea Wärfels (nieht ganz so vollkommen wie
Bleiglans); etwaa milde; Härte sc 2|-*-3}; leicht zersprengbar; Eigen-
achwere = 6,408 — 6,428. Von allen Mineralien, welche dem gemeioeo
Bleiglanz nahe atehen, ist.dieaea daa leichteste. Zur Zeit kennt man ei
nur in derben Massen, welche von Digenit umhüllt werden. PLAT^
itBR uttterauchte daa chemische Verhalten und fand :
Schwefel-Kupfer • 24,45. , ,
Schwefel-Blei . • 74,98 1 2 Pb + ^n,
Schwefel-Silber . 0,57 »
100,00
woraus aiob die Wahl des Namens ergibt. In der Mtachung iat jedes-
falls Schwefelsilber mit Schwefelkupfer, wie bekannt, isomorph. Aber
Schwefelsilber ist auch mit Scbwefelblei isomorph, der Silberglans ond
Bleiglauz hexaedrisch spaltbar, folglich auch, wie namentlich obiges Bei-
spiel lehrt, Schwefelblei mit Schwefelkopfer. -^ Der Digenit — weN
eher aich auch zu Smn0er9kau9en in Thüringen mit Kupferglanz and
dessen Krystallen aufsitaend findet -> ist meiallisch glänzend; schwäri-
lich bleigrau; Strich schwarz; derb; Bruch muschelig; von Spiiltbsr-
keit keine Spur; sehr milde; Härte = 2i^3}; nicht sonderlich schwer
zerspceagbar; spezifisches Gewicht = 4,568-^4,680. Daa ebemische Ver-
balten wurde ebenfalls durch Pi^attner untersucht, und nach quaotitatireo
Lotbrohr-Proben enthält der Digenit :
70,20 Kupfer und
0^34 Silber;
M5
nad der Vßt}uai von 2fi,50 i«t; als Schwefel mit EinMblvi» ekicv Spar
von Wasser anzusehen.
A. Osbrsky: Bemerkung^en über den Ottrelitb (Verhandl. dfr
K. Rm99ucheh mineralogischen Gesellsehaft su PeUralfurg, Jahr 1843^
S. 98 ff.). Uer Vf. erkifirt die zwei von .Damoor vorsfenommenen cbemir
sehen Analysen entspreefaende Formel:
2 Xl» 5i + (te, Än>» Si« + ft
far unrichtige und will dafür:
In-
angenommen wissen, um das wirkliche Verhältniss von Sauerstoff genau
zu beachten.
^*'.jgi»+aSiSl + 3Ö
X. SvATOiBno: Analysen mehrer „dichter Feldspath-Arten^',
welche in Schweden Hällaflinta genannt werden (Berzeuos,
Jabresher. XXIII, 262). Pur die Porphyr-Massen von Gustafsstrom ist
die Formel:
r S* + 4 AS*; r in Prozenten = 3,6 Kali, 2,1 Natron und 0,8 Kalkerde;
f&v einen lichterothen Hällaflinta von Persberg :
r S^ + 3 AS^; r = 0,1 K, 6,9 N uod 1,1 C;
und für eine dunklere Abänderung vom nämlichen Orte:
2 r S« + 6 AS* 5 r = 0,5 K, 6,5 N und 0,5 C.
Hällaflinta von Saa&knut im Kirchspiel HeUeforsi
r S« + 3 AS«; r = 2,3 K, 3,6 N und 2,5 C.
I^atmemora Hillafliuta (Bandjaspis), die dunklere Art:
2 r S' -f- 3 AS'; r = 6,0 K» 1,0 N und 8,0 C (ausserdem 15} Pros.
kobleaiaurer Kalkerde);
die lichtere Art:
r S' 4- AS*; r = 3,0 K, 0,1 N und 8,1 C (ausserdem 26 Pros« kohlen-
sanrer Kalkerde);
Sola Hällaflinta:
r S* + 3 AS*; r =: 7,1 N, 7,9 C und Spur von Kali.
Hällaflinta von Stümpers Torp in der Nähe von Sala :
2 r S* + 5 AS*; r = 0,4 K, 6,4 N und 6,1 C.
A. Bbbitiuupt: über die Manganerze, deren Krystalli-
sation in die holoedrische Abtheilung des rhombischen
Kryatallisations-Systems gebort (Poggend. An. d. Phys. LXI,
S. 187 ff.). Die froheren Untersuchungen des Vf. sind bekannt. £r
fand, dass die als grauer Braunstein oder Grau-Manganerz
hezetchneten Manganerze dreierlei seyea;
38*
506
t) Weieh*Maii||;anerx (Pyrolinslt) banptsielilieb aus Mugaii.
byperozyd $ln beiitehend;
2) GlaDB-MangiDerz (Mftn|e«oit) Man^anoxydhjdrat, jEtÖond
3) Lichtes Graa-MaoKanerz, daa inao in alleo neuen Mioera-
logie'n gfinzlicb uberaeben b»t oder uberaefcen wollte.
Seitdem kam noch durch PniLiPm der VarTisit als ein Ticrter
derarti^r Korper hiticu. Wiederholte UnterKuchanipeo dea Vr«. fährteo
10 merkwärdigen Re»ultateo. Die hier zu betrachtenden rbombiscb-
priamatiacben Manganerze erachienf a in der Regel von schwarzer Farbe,
selbst der frische Manganit ist schwarz; das einzig wahrhaft und so-
gleich aehr lichte Grau-Manganerz ist gerade das, welchea bisher
nicht weiter beachtet worden und fnr das Br. nun den Namen Polianit
gebraucht V Manganit geht in Varvizit und in Wcicb-Manganerz über;
Polianit geht in Wcicb-Manganerz über. — Nach der von Platti«sr
▼orgenommenen Analyse besteht der Polianit aus:
Manganoxydoxydul . • . • 87,274
Sauerstoff 12,111
Quarz (eingemengt) • • . 0,132
Eisenoxyd und Thonerde . • 0,1^5
Wasser ...:.. 0,318
100,000.
Als wichtigste Folgerung aus den BREiTHAVPT^srhen Untersuchungen er-
gibt sich, da SS das We i ch -Mangan er z oder der Pyrolusit
kein Mineral im mineralogisch bestimmbsren Zustande,
sondern ein aus zwei unzweifelhaft selbstständtgen Mine-
ralien, aus Manganit und Polianit, durch Zerstörung der-
aelben entstandener Korper aey.
Cacarrie: mikroskopische und chemische Analysen ge-
wisser Felsarten des Departementa det Deux-Sevreg (Ann, äa
Min. d, IV 9 IST eet). Im Schiefer-Gebiete sowohl als in dem des
Granites finden sich im erwähnten Departement eigenthnmliche Gesteine,
deren Farbe vom Grasgrünen bia zum Grunlichschwarzen wechselt, die
▼on spliltrigero Bruche sind , äusserst zähe , aber von geringer HSHe.
Sie treten unter zweifachen Lagerungs-Verhäftnissen auf, einmal sl>
Gange , die mit Granit-Gangen besonderer Natur in Verbindung Bieheo.
Der Feldspath dieser Granite ist perlmutterglänzend-weiss , der Quart
nur in unbedeutender Menge vorhanden, der Glimmer schwarz oder
tombackbraun. Gepulvert und durch ein Mikroskop gesehen, zeigen sich
einzelne Blättchen mit drei Durchgängen , was auf Hypersthen hinwei-
sen wurde. Die Feldspath-Partikelchen lassen, jedoch selten, die Zvril-
lings-Beziehungen des Albits wahrnehmen. Mit Säure behandelt, nach-
dem diese Tbeilchen gepulvert worden, hinterlassen sie nur einen unbedeu-
tenden Ruckstand; das feldspathige Element ist mitbin vorherrscbeod:
Ortbose mit etwas wenigem übit nnd vielleicht aoebmit einem gerioge»
607
Antfaftil von -Labrador. Gftog^e eines solchen Granites begleiten in
der Regel die Gänge von ^grünem Gesteine" , und beide setzen in ge*
urohn liebem Granit snf, welcher die allgemein verbreitete Formation
ausmacht. Im zweiten der angedeuteten Fälle eignet sich die Felsart,
wovon die Rede, Schiefer-Gestalt an; im Schiefer-Gebiete findet man
Adern des grünen Gesteins, welche in Gneiss oder in Thonschiefer
äbergehen.
Das freie Auge unterscheidet bei diesen Gesteinen eine regellose
Znsammenbäufung zweier Elemente, ein weisses und ein grünes oder
^runliehschwarzes. Dünne Splitter des weissen Minerals, durch die
Lupe betrachtet, stellen sich durchscheinend dar und umschliessen kleine
u adurchsichtige Krys^alle. Als zufällige Beimengungen werden nur •
sparsame kleine Eisenkies-Krystalle gefunden. Man war bis jetzt der
Meinung gewesen, die erwähnten Felsarten enthielten Hornblende; daher
der ihnen beigelegte Name „Amphibolites". Genauere mikroskopische und
mit dem Lothrohr vorgenommene Untemuchungen , so wie angestellte
chemiKche Analysen (die wir hier in allen Einzelnheiten nicht verfolgen
können) führten zur Oberzeugung, dass man es mit innigem Gemenge
aus Feidspath und Talk zu thun habe; Hornblende ist nur bin und wieder
mehr zufällig vorhanden.
A. Dblbssb: krystallisirter Chalcedoh (Ann. de chim. phys,
c, IX, 394 cet). Vorkommen in sehr regellosen Höhlungen eines körni-
gen Talkerde-haltigen Kalkes, begleitet von Talk und kleineu Eisenkies-
Krystallen, zu Mauleon in den Pyrenäen. Krystalle, Kombinationen der
Rbomboeder- und der Prismen-Flächen (letzte zeigen die bekannte Strei-
fung der Quarz-Krystalle nicht) ; graulichblau, zuweilen auch milchweiss.
W. Lohmbtbr: Analyse des Litbion-Glimmers von Zinnwalä
(PoooEffD. A. d. Phys. LXI, 377). In dicken auf- und durch-einander
gewachsenen sechsseitigen Tafeln krystallisirt ; graulicbweiss ; Eigen-
schwere = 2,93. Mittel aus vier Analysen :
Kieselsaure
•
42,97
Nstron
1,41
Thonerde .
,
20,59
Fluor
0,35
Eisenoxyd
•
14,18
Chlor
0,21
Manganozyd
•
•
0,83
10,02
Glohverlust
0,22
Kali .
98,38.
Lithion
•
1,00
Auch zu Zinnwaid findet sieb das Lithion wieder
in Begleitung von
Natron, ohne welches.
es in der Nutur nicht vorzukommen scheint.
Dbscloizeaux : Sarkolith vom Vemv ist eine eigentbum-
licbe Mineral • Gattung (Ann. de Chim. et Phys. c, X, Tt).
599
Brbithaüpt hatte bekanntlich die Vereinig;an(t: Jenes Foasif« mit dem
Humboldtilith vorg^eschlag^en ; auch tat da« Kryatallisalions-Syatem das
nämliche ; allein die DimenRiona-Verhlltnisae der Kern-Geatalten und die
FCeigungs-Winkel abg^el^iteter Flächen aeigen sich veraehiedeo. Zadeaa
gibt ScACCm ala chemiachen Gebalt dea Sarkolitlia an:
Kieselerde . . 42,11
Tbonerde . 24,50
Kalkerde . 32,43
Natron . 2,93
101,97.
W. Haioingbr: Meteor« iaen in Ungarn (yi^iener Zeit, vom 17.
April 1844 und daraus in Poggbnd. Ann. LXI, 675). Beim Scharfen
auf Ei^eostein rfiuf dem Szlanicxer Gebiete, im Gebirge Magura, fand
man Meteoreisen in solcher Menge^ dasa dessen Benutzung in technischer
Hinsiebt beabsichtigt wird. Das H. zugekommene Stuck wiegt 14 Loth
und war augenscheinlich lange der Einwirkung der Atmosphäre ausge-
setzt gewesen. Das Eisen zeigt im Grossen länglich körniges Gefuge.
Die einzelnen Korner bestehen aus homogenem Eisen, sind mit braunem
Eiaenoxyd-Hydrat überzogen, und zwiachen denaelben liegen dünne, lichte-
atahlgraue metallische Blattchen, sum Tbeil dreiseitig, mit glänzender,
nicht oxydirter Oberfläche. In den Höhlungen der äussersten braunen
Rinde erscheinen wohl als sehr neue Produkte' kleine Vivianit-(Eisen-
blauspath-)KrystaIle. Auf einer achwach geätzten Fläche treten die um-
risse der Kurner und innerhalb derselben die in parallelen Richtungen liegen-
den Kanten der krystallinischen Struktur hervor, welche die Lage der
WiDMAiiNSTi'i^EN'scben Figuren haben. Übrigens sieht man die krystallini-
sche Struktur auch schon im Bruche der hin und wieder durch Oxydation
ziemlich leicht trennbaren Theile. Eine kleine derbe Eisenkiea-Masse
unterscheidet sich im Eisen durch ihre Farbe und Sprodigkeit. Löws
ist mit einer ausfuhrlichen Analyse beschäftigt ; in einem vorläufigen
Versuche wurde bereits das Nickel von ihm dargestellt.
Foivchhamiibr: Analyae einea Waaaer-haltigen Eisenoxyd-
Hydrates (Bbrzejjus, Jahreaber. XXUI, 265). Vorkommen helQuaiböe
muf Suderöf eine der jPardcfr, als Ausfüllung der Blaaenhöblen einea
festen Doleritea. Öliycngrän, durchscheinend, muschelig im Bruche,
Glas-glänzend, und etwaa weniger hart ala Kalkspatb. Spea. Gew. =
1,809. Naeh Verlauf von vierundzwanzi|; Stunden oxydirt aicb das
Miperal und wird acbwarz. Gebalt:
Kicaelaäure . 32,85]
Eiaenoxydul " . 21,66 ff j gd j. ä i|,
Talkerdc . . 3,441 MJ '^ '
Wasser 42,15/
Gabörl wahracbeinliab sum Cbloropbäit«
500
L. SviNBEiio: Uotersncbnog d«« Pyrargtllits <a, a. 0. 287).
Bei Brunhult ia Tunaberg - Kirchspiele in Södermanland findet sich ein
Mineral« welches alle Merkmale des von Nordsnskiöld entdeckten Pyrar-
gillita besitzt. Bei der Analyse -^ welche jedoch nicht mit der Genauigkeit
ausgeführt wurde» dass die Zahlen-Resultate angeführt za werden ver-
dienen — zeigt es aich auch in der Zasammensetsung damit fiberein-
stimmend, aber mit dem Unterschied^ dass. dasselbe nur 11 Pros» Wasser
hat, während der PyrargUlit l&i Pros, enthält.
Hatdbr: Steinaals und. Salinen von Hohion im Staate von
Virginien (Silliman, Americ. Journ. XLIV^ 173), Das Salz liegt in
Schiefern , welche den untern Abtl^eilnogen der Kohlen-Formation ent-
sprechen, und nimmt man jene von Durham in England aus, die unter ähn-
lichen Verhältnissen vorkommen, so gehören jene Ablagerungen einer
altern Bildungszeit an, als sSmmtlicbe übrigen Europäischen, — und in Ame^
rika kennt man deren in noch grössern Tiefen ; denn d|e von New^Yorh
scheinen den Kalk-Schichten des Silnriseben Systemes untergeordnet zu
seyn. Die Salinen von Hülston liegen in einem Tbale, rings umgeben
von Bergen, welche aniphitheatralisch emporsteigen; ein sehr günstiges
Verhältniss für das Entstehen untermeerischer Wasser-Behälter, welche
durch Auflösung der in den Fels-Schichten enthaltenen Salz-Theile Salz-
haltiges Wasser in Häufigkeit und beständig liefern. In der Mitte des
Thaies findet sich unmittelbar über Gyps ein 18—20' mächtiges Hauf-
werk angeschwemmter Gestein-Trümmer; durch dasselbe hindurch hat
man die Bohrlöcher niedergestosseo. Der Gyps ist schon ziemlich zer-
setzt und mit blauem und rotbem Thon untermengt und von eben so
gefärbten Schiefern begleitet. Selten trifft man beim Bohren nnzer-
setzte Gesteine. Gegenwärtig wird die Soole dnrcb aecba Bohrlöcher
ao den Tag geschafft , welche 200 bis 386 Fuss tief «ind ; in 200 Fnsa
Tiefe findet sich gewöbnlinb das Salzwaaser. . Aasaerbalb dea Thalei
gegen O.. geht der Gyps zu Tag und wird von blauen und rotbeo
Schiefern unterteuft; er ist mit einem dunkelgefärbten krystallinisebea
bituminösen Kalk bedeckt , dessen bohle Räume von K.alkspath-Kry-
stallen erfüllt sind. Hin und wieder erscheint zwischen dem Gyps
and dem Kalk ein dunner Streifen Kupferschiefer. Die. Schichten des
Gypses zeigen sich stark geneigt, aber gleichförmig gelagert mit den sie
begleitenden Gesteinen , was darauf hindeutet , dass dieselben vor den
Erhebungen vorhanden waren, welche in dieser Gegedd StÖmagen und
Umstnrzungen herbeiführten. Die Gyps- Ablagerung, so viel solche am
Tag zu sehen , bat zwanzig Fnsa Mächtigkeit ; atelienweiae reicht sie,
wie Versuche dargetban, 200 und sogar 400 Fuss abwärts. . Adern
schönen Faser-Gypses dnrebsetzen die körnige Gyps-Masse. Im Jahre
1840 stieas man bei SaiMUe ein Bohrloch nieder. Nachdem die ange*
schwemmten Lagen, der Gyps, welcher 40 Fnsa mächtig war, und die
Sehiafer dorcbbroeben worden, erreichte man in 200 F. Tiefe das Steinaals
600
nnd ging: bis sa S86 F. dlftriii nieder , ebne dteeeo untere Grense in
erreichen. Die Steineels-Mitiie bat felc^Uch «reoiffstens eine Michtif^keit
von 160 F. und Ut die einzige, welche bis jetst in den VereimgU»
Staaten entdeclit worden. Dae Sels iet regellos gemengt mit blsnem
und rothem Tbon, so wie mit Schiefer Bracfastfieken, besonders in den
obern Tbeilen; }e weiter abwärts, um desto grösser die Reinheit. In
Salse finden sish Ojps-BUtter und faserige Partie'n, mehr oder weniger
mit Sals gemengt. Die Analyse ergab fflr das Steinsais folgende Zn-
sammensetsnng:
Eisen-Perozyd • « 0,470
Sebwefelsaurer Kall[ • 0,440
Chlor-Caicinm . Spur
„ -Natrium • . 99,084
100,000.
Das geförderte Salswasser rührt .offenbar von der Auflösung der Stein-
sals* Ablagerung her, und Mächtigkeit, %o wie Erstreckong der letztes
erklären hinreichend den gleichroasigen Sättigungs-Zustand der Soole uod
das Beständige ihrer Produktion. Eine mit dem aus dem nenesten Bohr-
loche herrührenden Wasser vorgenommene Zerlegung gab:
Chlor-Natrium . 240,52
„ -Calcium • . 0,80
Schwefelsaurer Kalk . 6,35
Wasser • • 754,05
Thonerde • . . Spur
1000,00.
EBBLMEif! fiber die chemische Zusammensetcong der Pech-
blende (itüii. de dUm. et de phys.y c, F//J, 498 eet). Die Resultate
der Analyse wsren:
Schwarses
Uranoxyd
75,23
Eisen-Protoxyd
3,10
Schwefelbl
Bi .
4,82
Msngsn-Protoxyd •
o,w
Kieselerde
3,48
Kohlensäure •
3,32
Kalkerde
5,24
Wasser .
1,85
Talkerde
2,07
100,18.
Natron •
0,25
*
HiusMAinf: Krystallisation und Struktur des Zinkoxydes
(Studien der Göttingen' sehe» bergmänn. Freunde, V, 216 ff.). Nicht selten
findet sich krystallisirtes Zinkoxyd unter den Produkten von Eisenhobdfen.
Der Vf. -* welcher die erste Nachricht fiber solche Tbatsachen in sei-
nem n^Sfpecknen eryHMograplAaB meiaUwrgicae'^ gab — besitzt es von
der Kotd^MUte, aus dem vormals wa Etedd betriebenen Hohofen, m wie
von der Ra^enhutte^ von Neuwerk und der SSorge vom ffars; man fin-
det das „kfinstlichs'' Mineral ferner auf der KöntgehÜie Im SckMsM
601
D. 8. w. Es scheint besonders auf der Rsst und Im untern Sehaeht-
tbeiie, snweilen jedoch auch an höhern Stellen sich anzusetzen. Unter
den oft sehr zierlichen Krystallisationen kommt das reg^uläre sechsseitii^e
Prisma am häait|[;sten vor; ausserdem finden sich verschiedene Bipyra*
midal- Dodekaeder, sowohl einfache als Combinationen untereinander und
mit dem sechsseitigen Prisma. — Hierher gehörige* Beobachtungen von
Koch, des Cloizbaux, Dblbssb, Bubithaüpt n. A. die Krystallisations-
Verbfiltnisse des Zinkoxydea betreffend*
Th. Scheerbr: Bernstein in Norwegen (Pooqejvd. Ann. LVI^
223). Man fand das Mineral ungefähr 5—6 Meilen in nordwestlicher
Entfernung von Christiania, Nicht weit vom Hafen Houg am westlichen
Ufer des Tyri-Fjord — eines Binnensee's — auf Ringerige ergiesst sich
ein kleinei' Bach, an dessen Mündung von Zeit zu Zeit Geschiebe-artige
Bernstein-Stocke von der Grösse einer Faust, eines Taubeneies und kleiner
getroffen wurden. Das Ufer ist von dieser Stelle ganz mit RoUstückea
von Quarz, Gneiss, Granit u. s. w. bedeckt, welche theils durch dea
Bach herabgefiihrt, theils durch den See an den Strand gespult worden,
und die meist ans einer Geschiebe-haltigen Lehm-Formation ausgewa-
schen sind } welche in Riagerige und der Umgegend weit verbreitet ist.
Dieser Lehm-Formation durften auch die Bernstein-Stucke angehören ;
■ie fanden sich seit etwa 8 oder 10 Jahren stets an solchen Stellen, das«
eg ongewiss bleibt, ob dieselben vom Bache aus höber liegender Erd-
schichten berabgeschwemmt, oder bei höherem Wasserstande des See'«
von diesem ausgreworfen worden.
A. Dbussb: Analyse des Beaumontite (Atm. de ekim. ei de
PAyf, c, IX, 086 cei.).
Wasser . • *. • 1,34 \
Kieselerde • • . 64,2 i
Thonerde • . . 14,1 f
Eiseu-Protoxyd . . l,2ls*Xl+S't*R-f 50
Kalkerde . . • 4,81
Talkerde .... 1,7 j
Natron und Verlnst • 0,6 /
Es gehört demnach der Beanmootit sn den seoUthiscben Substanzen; er
enth&tt jedoch mehr Kieselerde als irgend einer der bekannten Zeelitbe.
C. Schmidt: über den Saecbarit (Pooobnd. A. d* Phys. LXI,
385 ff.). Das durch Glockbr mitgetheilte Mineral kommt mit dem sog.
Pimelitb in Schienen vor» findet sieh derb, theils rein weiss, theils griin-
lichwcist bk apfelgrän und enthilt oft BiseoUee in bedcalender Menge
003
cingefpfengt. 8p«t* Schwer« = 2)059 (weoii bei lOO® CiuLt. getroek-
nti). Vor den Lothrobr uMcbmelzbar , grau und audurciuichtiic wer-
dend ; ia Borax zu klaren Glase löslich , ebeoso ia Pbosphoraalzy aber
unter AbscbeiduDg^ von Kieaelsäure ; nit weo% Soda aa schwer aebmeli-
baren blasigen Glase. Mittel sweier Analysen:
Kieselsäure . 60,23 Talkerde . . 0,57
Thonerde • . 24,01 Kali • . . 0,05
Eisenoxyd . . 1,30 Matron • • 7,56
Nickeloxyd • 0,40 99,92.
Kalkerde . . 5,80
Der Name hat Beziebong auf eine gewisse Ähnlichkeit der weissen Ab-
andernngen mit Zucker. Hinsichtlich der Zusammensetzang hat der
Saccharit einige Ähnlichkeit mit Barsowit und Porzellanapatb.
A. Erdmann: Analyse des Monradits (Bbrzeuus , Jahresber.
XXTIf, 269). Vorkommen im Stifte Bergen^ und nach dem verstorbeoen
Apotheker Monrad benannt. Blassgelb in^s Röthlicbe; kry^statlioiscbe
Textur mit einer deutlichen und einem weniger deutlichen Durcbjcang^
die sich ungefähr mit 130^ schneiden; derb; mit Glimmer-BIättcben durch-
wachsen; stark glasglänzend; Oberfläche hie und da gestreift; Brach
höchst feinkörnig, fast dicht und glanzlos; spez. Gew. = 3,2673; Härte
etwas grösser, wie die des Feldspathes. Schmilzt nicht vor dem Lotb-
rohre , gibt aber Wasser und wird etwas dunkler ; lösbar in Borax zu
eisenfarbigem Glase und in Pbosphorsalz mit Zurucklassung eines Ki^
sel-Skeletts ; mit wenig Soda zur trüben grünlichen Perle, mit mehr zuf
unschmelzbaren Schlacke. Beateht aus:
Kieselsaure . • 56,17 1
Talkerde . . . 31,631 .M| «» _l a«
Eisenexydal . . 8,56 Mnf|^ "^ ^^'
Wasser . . • 4,04 \
Man kennt demnach jetat vier naturliche Yerbindungen vom Bisilikat der
Talkerde, nämlich, ausser dem Monradit, noch Pikrosmin, Pikro-
pbyll und Aphrodit; auch der Antigorit gehört dazu.
Miller: (Phil, JUftg. XX 3 S78) untersuchte mit vieler GensoiV
keit das spez. Gewicht des Schwefel- Nickels (ehemals sog. >,Hasr-
kieses'O und fand aolches , im Mittel von drei Wägaogen=: 5,278 (voa
.BiusiTHAUVT war et isa 5^00 angegebea worden).
Th. Svjhbbrbr: Nachträgliches aber den Wohl erit (PooefiKD-
Annal. LXI, 222 und 223). Ausser anf mehren Inaeln des Longestmd-
Fjord bei Bre^^ besonders Sioeköet Smedkolmen und Lovoe^ wo der
VC froher daa Mineral UM, wurde e« von Wbibis auf der kleinen laaä
60S
Rödkinähoimen attfern Preätiftsvärn g^efondea. la dar Ung^gend dieser
Stadt herrscht bekanntlich Zirkon»Syenit, wie bei Breniffy und es ist daher
ivabrsch ein lieb, daes der Wdhierit au den dieser merkwürdigen Gebirgs-
art charakterisireoden Mineralien, wenn auch zu den settneren darunter
If^ehört. Einige Meilen von Brevig^ an einer Uferstelle des Langesund-
JFjordf in der Nähe des Eisenwerkes Barkevif fand Scheel ein Mineral,
welches daselb;st in nicht unbedeutenden Mengen vorzukommen scheint.
Nach der vorgenommene» Untersuchung dürfte diese Substanz eine Art
Wöhlerit seyn, in welchem das Eisenoxyd den grossten Theil, vielleicht alle
Zirkonerde ersetzt*
Cmodkew: Analyse eines scbwärzlicbgrffneDGlimmers vom
Vesuv (PoGGEND. An. d. Phys. LXI, 381 ff.). Dicke, zuweilen einen haU
bcn Zoll grosse, sechsseitige Tafeln, einzeln oder zu mehren verbunden^
in kornigen grünen Augit eingewachsen, der unter den ^^Auswürflingen*
des Vulkans sich findet. Dünkel' schwärzlichgrun , in sehr dünnen
Blättchen olivengrün. Mitfei aus zWei Analysen ist das Resultat A. Sehr
übereinstimmend damit ist die von Varrentrap^ angestellte Analyse
eines schwärzlich- und Lauch-grunen Glimmers aus dem Zillerthal in
Tyrol (B).
A. B.
Kieselerde • . ... 40,91 . 39,85
Thontrde 17,79 . 16,07
Eisenoxyd . • • . . 11,02 . 13,21
Magnesia • . . . • 19,04 . 15,60
Kalkerde . . ... • 0,30 . 0,42
Wasser — . 1,17
Kali 9,96 . —
Kali lind Natron als Verlust . . — . 13,68
99,02. . 100,00.
Die Zusammensetzung von A kann durch die Formel:
K«l j.
^S^ I w. . «r i^i ausgedruckt werden,
te»/S.-|-fre'
J. S. Lassaicne: Analyse des Nil-Sehlamms (Compt renä.
t844f XVII, 787—791). Eine kleine von Elie de BEAVMonT gelieferte
Probe war bräunlicbgelb, wie feine eisenschüssige Thonerde, klebte sehr
leicht an der Zunge uud war zart und ietwas seifenartig anzufühlen.
Bei 100^ C. 3 Stunden lang getrocknet verlor der Schlamm , seines
trockenen Aussehens ungeachtet, 0,085 an Gewicht, verwandelte sich,
zwischen den Fingern zerdrückt, leicht in Staub, zerfiel in Wasser bald
unter einigem Anschwellen und gestaltete sich zu einer dicken Brühe,
die nach den Abtropfen eine Tfaeo^rtige BildBamkeil Miaab» und im
004
Feoer hart brannte. Da im Watiier da« Eigangrewiebt nur für das Hy-
drat hätte gefunden werden können, so vägte L. den bei 100® C. aus-
getrockneten Scblamni in Alkohol von 0,811 Dichte und redasirte aol-
efaes dann anf das des destillirten Wassers.
Gram.
Gewicht des trocknen Schlamma ^ • • . 2|500 1
Gewicht des von ihm verdr&ngten Alkohols bei f wo3 5oo
16* Temp 0,850> 7^5JJ=2f385
Gewicht des, diesem Alkohol an Velumon entspre- i '
cheoden Wassers . • • . . 1,048}
Die Eigenschwere entspricht daher der der Thonerde und guten Garten-
erde bei SCHUBLBR.
Die Zerlegung, verglichen mit der von . Rsoecad&t i. J. iSlM ange-
ateliten sehr abweichenden *, ergab:
LAssAiemB. Regmavlt.
Kieselsäure •••.•••• 42,50 . 4
Alauoerde . . • 24,25 . 48
Eisen-Perozjd 13,65 • 6
Kohlens. Ksikerde 3,85 . 4
„ Talkerde 1,20 • —
Talkerde • 1,05 . 18
Ulmin-Säare und Stickstoff-balt org. Erde • (3,80 Kohle 0
Wasser lo,70 . 11
100,0 . 100.
Von keiner von beiden Erden ist In der Abhandlung selbst der Fundort
näher angegeben; nur ist gesagt, dass die RscifAULT'sche Erde 500
Toisen vom Nil entnommen sej. Nsch Lassaignb's Zerlegung wäre sie
ein Alaunerde-Silikat mit 2 Atomen Kieselerde (AI Si'); ihr Wasser
(nach dem Trocknen) gehörte theils dem Silikat und theils dem Eisen-
oxyd an. Die organischen Bestandtheile wurden die dungende Wirkung
dieser Erde besser erklären , als Rsgraujlt's Kohle ; übrigens beruhet
diese Wirkung tbeilweise in ihrer Dnrcbmengung mit Sandboden«
B. Geologie und Geognosie«
J. T. Hodob: über die Blei -Gruben In Wisconsin und Üfic-
souri (SiixiMAN, Americ, Jourih of Sc. XLHI^ 35 cet,\ Die Gegend,
worin sich die Wisconsiner Gruben befinden, hat aus S. nach N. eine
Breiten-Ausdehnung von 87 Meilen, und die Erstreckuug des Kalkes,
welcher sie umscbliesst , ist noch bei Weitem bedeutender; allein nur an
einer Stelle waren die Umstände dem Entstehen von Spalten günstig,
* In dsa Mimokss ds la CmnmMm 4'jtgyn^f Bitt. nai. IM, lOS.
ms
dl« du Brs «BtlialtoD. Mftii siebt hier ulehi , wie beim Blei*fSfareDdeti
Kalk von MU$mtriy Grenite ond andere Geateine feurigen Uraprunge
hervorragen; die Fefaart iat reiner Kalk ^ niebt mit Kieaelerde gemengt,
wie in letaler Gegend. Die Schiebten aind beinahe wagerecbt, nnd ea
müssen dieselben mehre Meilen weit verfolgt werden, am eine geringe
Neigung gegen S. wabriunehmen. Der an Bleieraen reiche Land-
strich »eigt kleiae, bewaldete, öfter mit dichten Raaen bedeckte Hagel;
nur einige Hoben steigen um mehre Hundert Fuaa über daa allgemein«
Niveau empor. Diese Berge werden von mehr kieaeligen Felaarten sa-
sammengesetst, nnd ihre gröasere Härte erklart , wie dieselben den Strö-
mungen Widerstand leisten konnten» wovon daa fibrige Land entblöaal
wurde: Strömungen, für welche die anAbh&ngcn vorhandenen Wander-
blocke noch sicherere Beweiae geben. Im westlichen Theile des Viscoi^
sin sind die Blöcke seltnerj aber om desto häufiger gegen 0. — Unter-
halb des Blei-ffibrendea Kalksteines findet man eine geringmächtige Lage
von blauem Kalk, der auf Sandstein ruht. Beide letzten Gebilde umscblie»-
sen nie Bleierz-Lagerstätten. Die Spalten wechseln in ihrer Mächtigkeit
von 50F..bia zu kaum- wahrnehmbaren Kluften« Sie fuhren keineawegs
alle Erz ; wenn jene von beträchtlichem Durchmeaser Bleiglan» enthalten^
so findet man ihre Wandungen bis zu einem Fuss stark damit bekleidet;
der übrige Raum ist mit Thon erfüllt. Zuweilen erscheinen , unter
rechtem Winkel mit den Spalten , horizontale Bleiglanz • Lagen und
Streifen, and es findet sich dieses Erz auch im Thon der Gangräume,
so wie im oberen Boden. Zuweilen bildet dasselbe auch eine aenkrechte
Lage oder ea füllt .kleine Spalten. Ausser dem Blei werden ferner Blende
and kohlensaures Zink in verschiedenen und mitunter sehr beträcbtlicben
Mengen- Verhältnissen getrotfen ; das koblensanre Zink ist besonders sebr
häufig nnd gibt 60 Proz. Metall;. allein bis jetzt wurde es nicht gewon-
nen, ja aein Vorkommen iat ein Schrecken für die Bergleute. Im Fallen
«eigen aich die Gänge ebenso wechselnd, als in ihrer Mächtigkeit oder
in ihren Geatalt- Verhältnissen. Sprüngen und Rissen vergleichbar atelleo
sie sieh bald senkrecht dar, bald neigen aie sich unter diesem oder jenem
Winkel, nnd zuweilen ziehen sie wagrecht zwischen den Schichten hin.
Am ergiebigsten aind die wagrecbten; besonders jene, welche aus N.
nach 8. ziehen , stellten sich am meisten zusammenhängend dar ; allein
ea sind diess wagrechte Lagen zwiaeben den Kalk*Schichten , nnd keine
-Gänge. Mit den Blei- und Zink-Erzen erachienen endlich Kupfererze und
Braun-Eisenatein. — Im Distrikt vom VüeoHsin kommen über dem Blei«
erse-fdbrenden Kalk noch Lagen einer bituminösen Kohle vor, welche
selbst hin und wieder mit einem wahren Sandstein wechseln, und im 0.
des BeUtfrife-Thale« erbebt sich bis IM F. ein, zu einer Reibe primiti-
ver Berge gehörender Eisenglanz-Hügel ; das Erz ist jenem von OiiU^
vara in Schweden durcbans ähnlich ". — Im Mssouri ist eine der ältesten
nnd ergiebigsten Gruben jene von la MUtex seit länger als einem
* Also M a g n e t e 1 8 e n ! — wie denn überhaupt Honez*! Berieht naneher kleinen
Bcrlehtignogcii sn bedirfen sehelal. !>• R*
Jiiliflimidert irewiiiilt mm hIarBleL DieFeb-GeblM« b«ftt«lie« aviKilk
und aus Sandsteia in wag;rechter Lag^e, durch welche bindoreh eine
Granit-Ahn liehe Masse enporgetrelen ist; ein diebtes» festes Gestein,
fi;ewohn1ich roth tou Fsrbe, das aus Feldspatb und Quarz besteht An
der Grense dieser Felsart mit dem Kalk trifft man wagereehte Lagen vot
Blei- und Kupfer-Ersen; auch Kobalt und Mangsn Irommen yor, — Gsfen
Jaeki-Fork hat man In seuester Zeit in unmittelbarer Nabe einer Reihe
dichter plutoniseber Gebilde und da, wo diese kalkige Ablagerungei
begrenseuj Kupferersn gefanden. Die Gesteine sind tbeils granitiseh,
theils dicht, Qusrs-reieh and Porphyr>srtig ; die Erse erscheinen in mil-
tinter siebensig Pfund schweren, regellosen Massen, begleitet von Braae-
Eisenstein und liegen in einer Thon-Schicht. Der Ksik wird von Kup-
fer-Adern durchzögen; in der Nähe der Feuer-Gebilde lasst derselbe Äs-
deruogen yerschiedeHer Art wahrnehmen, welche er erlitten. Es setten
darin geringmächtige Kalkspath-Gäoge auf, welche kleine Partie'o voo
Kupferoxyd enthalten. Am Kontakt von Kalk )ind Granit ist eine, einen
Fu8s stsrke |,Kupfer-Breecfe^ vorbanden, ein Gemenge aus Gronit-Brudi-
stucken, aus Trümmern umgewandelten Kalkes und aus Tbeilen kohlen-
asuren Kupfers. ÄhnKehe Vorkommnisse wurden noch an andern Orleo
dieses Landstriches nachgewiesen, wo Kalke mit pintonischen Felsmaisei
Busammentreffen«
J. Fodbrbt: fiber den VerflussigongsoZastand des Qoa^
ses in den eruptiven Gesteinen und Quars-Gängen {CompL
rend, 1844, XVlll, 1050—1057). Wenn man in einem Gange den Eisen-
kies seine Krystall-Formen den Quarz^KrystsUen eindrucken siebt, «o
wird man geneigt seyn zu folgern, dass der Quors erst nach dem Py-
rite gekommen seye ; mögen nun ksite Mineralquellen oder Sublimatiooet
oder allmähliche Injektionen den Gang ausgefüllt haben sollen« Deon
wie hatte bei einer plötzlichen und gleichseitigen Ausfüllung des GangM
mit allen aeinen Elementen der achmelsbare Kies sieh dem nnscbmeU-
baren Quarze eindrucken können? So auch, wo der Quars Kry^talle
andrer Mineralien rings umschliesst. Doch kann man hinaichtlicb A*f
letzten auch wieder einwenden , dass sie dann ja frm im Gang-Ranme
geschwebt haben mössten ; und prüft man'die ersten Fälle näher, so wird
msn oft finden, dsss der Quarz Eindrucke von leichtflüssigeren Mineri-
iien empfangen und zugleich auch ihnen solche verursacht bat. So n*^
pATRirr Quarz- nnd Beryll-Krystalle auf einerlei Gang; -^ so ba<^
Hutton Chaicedon-Spbfiroide umt Kalkopath-Kryntalle ; — so in vielen
Schrift-Graniten die Quarz* und die Feldspath-Kryatalle (und so xoni>(
In den Pegmatiten von B/lontagny bei Oivort und von St-Spmphori^
bei itiiton); so nach dem Vf. die Quarz- und die Glimmer-Krystnlle i^
Pegmatift zu 9ionta§ny und Bt,-SymphQr%en ; ao nach dero^ielben die Qaarf-
and die Turmalio-Krystalle derselben Pegmatite von MoMa0»y\ — ^
607
nacb HuTTOR die oft von feinen Tdrmalin-Nacleln dnrehgetzten Mpyramf-
dalcn Qaaras- und die Feldspath-Krystalle in den Gängen von Si, Agnese
in ComwaUi — und so eieht man endlich in mancherlei Fällen neben
frei auseinanderg^etretenen KrystalliBationen zweier Mineralien auch dio
innig^ate yerschmelzung: derselben, wie namentlich in manchen Granit-
Porpbyrcn u. s. w. Was aber in den letzten Fällen an Silikaten der
Gesteine von eruptivem Ursprünge bereits unzweifelhaft ist, das wird
zuletzt auch für die mehr problematischen Erz-Gänge gelten müssen, in
welchen für die Gediegen-, die Schwefel- und die Arsenikscbwefel-
Metalle die Mehrzahl der oben auseinandergesetzten Verhältnisse sich
wiederholt, wie der Vf. nur noch mit einem speziellen Falle von Quarz
mit Bleiglanz aus einem Gange von St-Julien-Moim-Motette nachzn*
weisen sich beschränkt.
Aus dieser Reihe von Beobachtungen zieht F. nun folgende Schlüsse:
1) Dass in Graniten , Porphyren u. a. unzweifelhaft pintonischen
Gesteinen der Quarz mit Tormalin , Feldspath, Glimmer n. a. leichter
achmelzbaren Mineralien, denen er aufs Innigste verbunden ist, gleich-
zeitig in einem Zustande fortschreitender Krystallisation sich befun-
den habe.
2) Dass demzufolge dieselbe Möglichkeit auch in Erz • Gängen
bestanden haben kann, wo der Quarz die Eindrücke von Bleiglanz, Ge-
dlegen>Grold u. s. w. angenommen hat.
3) Dass demnach auch die anfänglich gegen die Theorie gleichzeiti-
ger und plötzlicher Gang-Ausfüllungen durch Quarz und schmelzbarere
Mineralien eingewendeten Thatsachen sjch zu ihren Gunsten deuten las-
ten, wie HuTTorr bereits gefühlt und ausgesprochen bat.
Die ganze Frage dreht sich daher um die Fähigkeit der Kieselerde,
ihrer Strengflüssigkeit ungeachtet noch in einem Zustande der Weich-
heit zu verharren, während andre Substanzen bereits ihre Krystail-Forl»
annehmen, wenn sich ihr nicht leere Räume zur Ausbildung von Krystal«
len darbieten. Indessen diese Anomalie bat ihre Analogie'n in dem Wa»*
aer, welches nach FAHRBMiErr, Blagden und Gay-Lussac unter Umstän«
den bis zu 12^ unter dem Schmelzpunkt nicht gefriert, — in dem Sehwe«
fei, welcher nach Beixani und Faradat wochenlang In einer Temperatu»
von 94^ C. unter aeinem Schmelzpunkte nicht erstarrt, — in dem Phos«
phor, der bis zu 13^ unter dem Schmelzpunkt flüssig bleibt, — in einer
Menge von Salz-AuHosuygen , welche weit unter demjenigen Wirme^
Grade noch flüssig bleiben , bei welchem sie gesättigt worden sind. I»
diesen Fällen der Übersättigung oder Überscbmelzung (de sarsaturation
on de surfusion) können Substanzen auch öfters dem Einflüsse fremder
Korper oder Krystalle widerstehen, während sie öfters plötzlich krystalli-
siren, wenn man ihnen einen Krystall von gleicher Art darbietet, dessen
Molecäle, indem sie sich durch ihre Fläcbeo grösster Attraktion denen
der Flüssigkeit darbieten, diesen genügen sich in gleicher Richtung an-
einander zu reihen. Diese Hypothese ist keiner Wiedcrleguog fähig und
erklärt alle Tbatsacheo «afs Einfachste; man begreift jetst , wie nacb
608
der Injektion der Giag*Sp«1icn die krysttUkiibartten SabsUnseB cbes
Magma's sieb snertt gesUlten und ihre Kanten und Ecken den noch
weichen Teige ihrer Umgebung eindrucken , und wie dieser » wenn er
nachher auch aeineraeits krystalliairt , auch auf die Form )ener noch
etwaa plaatiacb gebliebenen Kryatalle zurückwirken kann.
Der Vf. hat 1838 in aeineu Beobachtungen über die KrfsUUiaatioo
auf Gängen geseigt, daaa die allmähliche Abaetsnng kryataliiniacber
liegen von Quarz u. a. Miueraliea längs den Saalbändern oder nm fremde
in den Spalt gefallene Bruchatueke nicht in Besiehnng stehe mit dem
Grade ihrer Schmelzbarkeit, aondern von einer mächtigeren Uraache ab-
hänge, ala die Verdichtung durch abkühlende Flächen tat ; diese Uraache
schien ihm bedingt durch jene Affinität, welche die beaondern Kryslalli-
sationen bewirkt nach der Natur und dem Zustande der in zusammen-
gesetzte Auflösungen getauchten Oberfläche fester Körper. Diese erste
Andeutung wird jetzt ergänzt durch Beifügung des Prinzips der „Süt-
fusion'^ welche dem Quarze geatattet länger im Zustande der Flüssig-
keit zu verharren, als die sonst schmelzbareren Mineralien, und woroacb
der Gefrierpunkt nicht der nämliche zu aeyn braucht mit dem Sebmelz-Punkt
Die Ergebniaae dieaer Abhandlung erklären also die Möglichkeit
gleichzeitiger Injektion gewisser Gang-Spalten mit allen ihren Aosful-
lungs-Stoflfen , vereinfachen die Frage mittelst Verbindung der eruptives
Gänge mit den eruptiven Gesteinen durch eine gleiche £ntstebnogs-
Weise und erklärt gewisse quarzige , Serpentin-artige u. a« plutoniscbe
Pseudomorpbosen , die bis jetzt so viele Schwierigkeiten geboten , sof
welche Erscheinungen jedoch der Vf. in andern Abhandlungen snruck«
kommen wilL
Lyell: geologischer Chronometer bei den Nisgara-Ffin^"
(Athenaeum > Jambs. Jonrn. 1843^ XXXIV, 385—386). Bei Goat-U-
Umd dicht an den Fällen des Niagara und am Whiripooi 4 Engl.Meit*
weiter nuten liegt ein 40' dickes Süsswasser-Gebilde mit Sand-Scbicli-
ten, Schneeken von noeh in der Gegend lebenden Arten und Knochen
von Maatodon , unter Verhäitnisaen , wo der Niagara [?] , um es abza-
setzen , noch 300' höher ala jetzt gewesen seyn muss , mithin der tiefe
Kanal von QoaVs Island bis Whirlpool noch nicht aosgeböhlt war und i\^
Fälle sich noch nnterbafb Whirlpool befanden. Nun sind, seit das noch
lebend ezlatirende Maatodon seine Gebeine in den JVJs^nra-Niederscblägrea
am Whirlpool binterlasaen, die Fälle wenigstens um 4 Engl. Meilen =
30,000' zurückgegangen, wenn sie nieht noch weiter abwarte gewesen
sind. Gewöhnlich nimmt man an, dass die Fälle jährlich um 1 Yard zo-
TÜckgeben , was aber zu viel acheint, ao dass 1' wahrscheinlicher ist;
daher wären denn aeit der Existenz des Mastodon [und der jetzt noch
lebenden Mollusken-Arten] wenigstens 30,000 Jahre verflossen ; doch kaon
die Ablagerung auch älter seyn , als ans der Zeit , wo die Fälle iO
jenem Orte gewesen sind.
909t
GdiTRKT: ikcr 4en: llcitof ^S.teii|., welcher sii Scbioin iu.
SeMfsit^m am 32. Mars 1 84 1. ge fallen ist {Brr$Umer Zeitung« 0.
Juni 1841). Hn^ Apotbekfr Weima(<in MM.Grünber0 iNt es gelangen, von
dem. ]ll«teprsteiu-FsU vom ä2. Mars <l. J. ntH'li einen Stein ausfindig zu
luacbcfi^ Auf die Nachricliij 4m» eii| Eiaw.oliner von ScAloin ^ einem
Dorfe la^getahr i MeiU) vom ^eiieichntt'Kruge^.ia dessen Nabe auf filW/*
fer9h»tber Terrain cid in da« Berliner Mineralien-Kabinet gekommener
Meteorstein niedergefallen war » zu deraelben Zeit einen solclien sufge»
luadea habe» begab sieh W. zu dem Finder i^acli ScMoin^ dem Tsge-
Arbeiter Snjblbebg, w^lcbei; Folgendes aussagte: Am 22. März war ich
Nachmittags mit d^m Tage-Arbeiter Astmann aus SchtaeidnHx beschäf-
tigt, in dem nabeu Eichen-Gebusch Rci«ig zu binden, sIs wir ungefähr
um halb vier Uhr dasselbe Kanonen-Schüssen ähnliche G«'löse, welche«
damal« von Vielen wahrgenommen wurde» hörten, dem ein fast. mehr al«
5 Miouten langes Sausen und Summen folgte, dem Sausen eines Schwarnis
UujumeJn ähnlich. Hierauf horten wir in miserer Nähe Etwas heftig
niederfallen , und zwar f»o, als ob Dtess ganz dicht neben uns geschehe.
Astmanoi floh, ich und Baum aber suchten das nahe Brachfeld ab, konn-
ten aber nichts finden. Während des Sausena«und Fallens ging die er-
wachsene Tochter des Feldmullers Fsind an« Stohloin auf der 70 Schritte
entfernten Strasse von Btinrichau nach $chloiH vorüber, ohne sich wei-
ter um den Vorging sn kümmern, obgleich sie das Fallen auch horte.
Spj£lbbrg setzte aber am folgenden Tag in einem etwas groiaern Um-
kreise «ein Sueben fort und gewahrte dann, kaum 80 Schritte von dem
Ort, wo er mit seinen Kameraden gestanden h.atte, in der Richtung auf
die Landstrasaa zu ein kleines, zirkelrunde« vielleicht 3" im Durchmes-.
«er haltendes, frisch gqacblageae« Loch in der Erde, in dem er unter
einer geringen Lage Sand einen Stein fand , der ungefähr 40" tief ein-
Rcdrungen war, und den er zu sich nahm. Der Fiiodort ist ein Brach-
feld, fast in der Mitte zwischen den Dörfern HeinricUau und Schloin,
die etwa } Meile von einander ent^rnt liegen. Schhw ist von Meil'
eicAif ungefähr i Meile und von Grüu^rg etwa 1 Meile entfernt. Die-
8fr Aerolitii wurde von WniHA^it der ^hletUchen Gesellschaft für
vaterländische Kultur geschenkt und ist in deren Sammlung aufgestellt.
DuFLos unternahm die Analyse desselben und stattete darüber in der
Sitzung der naturwissenschaftlichen Sektipn der Gesellschaft am J9. Juni
4. J. folgenden vorläufigen Bericht ab, welchen deren Sekretär ebenfalls
mittheilt: Der Aerolith bildet .ein Beib«tf'l|ä,iij^iAea rundes, von der bekann-
ten schwarzgeschmolcenen Rindei.umgtbeneti Stück, welches sich fast
der Form einer dreiseitigen Pyramide mit abgerundeten Flächen nähert.
Aq der einen Seite zeigt «icb die Oberfläche weniger abgerundet und
rauher im Anfühlen, und die schwarce Rinde besitzt eine weit, geringere
Dicke, als in dem übrigen Umkreis. Es scheint Diess die Stelle zu seyn,
wo der Metcorolith mit einer grössern Masse zusammenhing , von wel-
cher er sich bereit« in bedeutender Hohe trennte. Der Steip ist ziem-
lich dicht und hart, im Ganaco «b«r nicht ««br kohärmt und wird unter,
Jahrgang 1844. 39
610
dem Hammrr leielit rNiig^. Sein Absolute« Gewtehl betrfi^t 169,0S GrumiMii
oder nahe tlj Lolh Preufisisch , daa apeseifiache Gewicht tat =3,69—3,73.
Die HauptinaaNe wird d'tirith eSne reiiikörni|(e weiaalirh^ratir Substanz
von apiittrigem Bruch gebildet, in der man zunSrhst aehoii »^' f bloaaem,
aber deutlicher mit bewaffnetem Auge metallisch j^lünzende ailberwrisse,
mitunter etwas r6lhlieh angelaufene und durch die ganze Masse zcriilreote
Partikeln erkennt, welche aus gediegenem Eisen und Nickel-Eisen besteben.
Diese lassen sich durch den Magnet aoaziehen und lösen sich unter Eat<
Wicklung von Wasserstoffgas in Salzsäure auf. Andre nirhC minder
häußgCy aber weit feiner zertheitte Partikeln erscheinen mehr gelb gefärbt
und bestehen ans Schw^feleison ; nie verursachen die reichliehe Sihwf-
felwasserstoffgas-Entwicklung , welche beim Obergirssen de« Steins mit
Salzsäure erfolgte. Ausserdem unterscheidet man etwas grossere, hell-
braune Ocker -ähnliche, und ebenso mattweisae verwitteife Feldspttli-
ähnliche Tlirile. Das durch den Magnet von den gediegenen Metall-Theilclirn
und zum Tlieil auch von dem Schwefelkies getrennte Stein Pulver linil
sich durch Behandlung mit Salzsäure abermals in zwei Portionen zer-
legen: eine doich Salzsäure anfschliessbare und eine nicht aufschlir«*-
bare. Die erate beträgt etwas weniger ala die Hälfte; ihre Bestandtheile
sind oxydirtes Elsen mit Sparen von Knpfer, dann Kieselsäqre und Talk-
Erde mit sehr geringen Sparen von Kalk und Thoiier.^r. . Der jdurrh
Säuren nicht nnfachliessbare Theil des Meteoroliths korinte dureb Qlühtv
mit kohlensaurem und etwas salpetersaurem Natron nttfgesrJ^!^.N^«(t wil-
den. Die gelbliche Farbe der geschmolzenen Masse gab schon dai
Vorhandensein von Chrom zu erkennen, welches wahrseheinlirli a|% frifl
certheiltes Chromers die granliche Masse der Grundfarbe bedingt. Eise
vorläufige Untersurhung hat in dem durch Natron aufgeschlossenen Thril»
des Meteoroliths Kieselsäure , Talkerde , Thonerde «nd Eisenozyd mit
sehr geringen Sporen von Mangan nnd Zinn erkennen lassen. Di«
näheren Beziehungen dieser Bestandtheite wird die bereita angestellte
quantitative Untersuchung ergeben. Yon den 18 bis Jetzt in den Aerolithrn
entdeckten einfachen Bestandtheiten Sauerstoff, W... * *\^ Talrion,
Natrium, Phosphor, Kohle, Kobalt, Schwefel, Kien^'^v"''' '^^if^ alcij)«-
Magnesium, Aluminium, Eisen, Mangan, Nicket, Knpfer, «LV ^ enth^t^
unser Aerolith die letzten eilf. Aus Allem geht hervor, dc.<>^^r zu den
gediegen-erdiu^en Meteorsteinen gehört und mit dem im iW)ire td33 sa
Biansko in Mähren beobaehteten , welchen Brniccuus analjrsirte , die
grösste äussere und innere Ähnlichkeit zeigt. Nur enthält dieser viel
weniger Schwefel -Eisen. Von Glocker's mineralogische Beschreibnaic
nnd die chemische Zerlegung finden sieh nebst obigem B^r/f hte in „^r
Übersicht der Ajbeiten und Veiänderungen Atr SekienhekK •"^>^seltscbaA
fdr vaterländische Kultur in 1841, S. 62—58.
Noggerxth: der Brand der Fanny •Gmbe in Ober-ISekte$ien
{Könnet Zeit. 184B , 2. Novemb.). Die P^nnff^rubey aaba der Grenze
Oll
de« KoMgreichfl PüUm bei MkMmwiU in Kivim B^uihen im He^ie-
run{(8*Bezirk Oppefa iu .(Mf$r*SclUeMien gelegen , war der Gegenittand
einer «rlir ; eichen Gewinnung van * Steinkohlen. Einet der stärksten
Steinkoblen-tager (Plulze), an welchen OberSchleMien so reich Ut, war
daraaf in Bau genommen; es heiaat daa Fan ny-F Iota« hat eine Mäch-
tigkeit von 26' und senkt sich 4 bi« 5® gegen Q., gjeicl\ einem dicken
flachen Körper, aur Tie(e nieder* Im Jalire 1823 brach in dieser Grube»
wabrscheialieh durch Selbstentzündung , Feuer auS) und alle angewand«
teil Kttuatoiittf I haben biaher nicht genügen wollen^ ihm £inhalt zu thun;
man bat den Bergbau dar Grube eiiuteilen müssen, Daa Feuer bat einen
grossen Umfang gewonnen » schlägt ihmroeod bis über die Oberfläche
heraua und gewährt den aeltaamsteu Anblick. Auf einer groaaen Ausdeh-
nung von beinahe j Stunde Länge und sehr ansehnlicher Breite brfin-
den sich ein paar ganz grosse Vertiefungen, wie enorme Sand-Gruben,
DDd auf dem Boden derselben aiclit mau zahlreiche kleine, einige Fua^
hohe Hügel, oft von langen Spalten und weit geöffneten Schlünden durclb>
sogen. Ich mochte das Anselien der in ihren Contouren verlaufenden
Högel mit einer versteinerten wogenden See vergleichen. Die Wellen
Bind manchfaltig kolorlrt: roth, gelb, weiss in allen Nuancen und im
vielfachsten Durcheinander der Mischungen. An Hunderten von Stellen
dieaea Stein-Meerea raucht ea nicht allein hoch in die Lüfte, ao wie in
der nächsten Umgebung von den vielen £isen-Hochofen, Zinkhütten und
»tampfmaachinen, aondera an eben ao vielen Punkten schlägt die reine
blaue SchwefeNFlaaanie hervor, unzählige Male ihre Stelle verändernd,
und anderwärta wieder gewährt die intenaiv*rothe Glutb im Innern der
Erde ein pracbtvollca Sehauspiel. Diese Glnth gibt sieb theils in der
Tiefe weit geöffneter Spalten zu erkennen, .welche die Folge ,^ vom Zu«
aammenainken des Terrains durch Ausfüllung dea ausgewoiiuen^n hrren
Raomea im mehr oder minder auagebauten Steinkohlen^Flotze und der
Verminderung dea Yolaaiena der verbrannten oder geröateten Steinkohlen
■•d der aie begleitenden Geatelne aind$ oder auch sieht man. hin und
wieder diaselb» Feuers Gluth mi weiteren kraterforniigen Schlüudeq, welche
aieh ebenfalla duri^ i&usanimenatüfsoi>gaii und durch die mechanische
- Gewalt der herauflodernden Flammen gebildet haben. Und diese Schlünde
nnd Spalten sind weh umher geaältigt achwefelgelb gefsrbt, ao daaa da«
Roth der Tiefe eine breite gelbe finfasaung umgibt. Es ist der Scbwe*
fei in aeiner natürlichen Gestalt, welcher, in. Krusten ans feinen nadel«
förmigen Kristallen gebildet, daa umgebende, bereits gebrannte und an
der Lnft erkaltete. Gestein über^iebt: ein Produkt der sich kondensiren-
den Schwefe!\^i?ttfnfe, welche von den Gluth-Löchern fortwährend aua-
gebaucht werden.
In dem weiten Brandfelde brennt ea nicht gerade überall an der
Oberfläche durch; viele Stellen sind nur mehr oder weniger warm, zu-
gänglich; und selbst kleine Pfade schlängeln sich zwiachcp den Hügol-
Wellen hin. Um Kartoffeln, Hühner und dergi:elclv«n an der Hitze tWv
6lpalten m^ Schlünde an braien» werden sie von den Laudieuten oder
39*
612
oueli vom nea^fcrlgefi Wandfrer bHreten, die Bergleute mmdmIii sieh
auch wohl die sübtfiiitrte» rritien SehwrfH-KTuoleil , ndi' den ScIiwcM
eis Zund-Matcrial bei dfr Sc hie» i(- Arbeit in den Bergwerken zu verwen-
den. An den erkaltf ten Stellen, deren Nacttbarschart zuweilen gar (cbon
'ein kleiner, meist sehr hellgrüner Grea-Teppicb äberctebt, ist cnfwcdfr
das unterirdische Feuer schon erloschen, weil es das vorhandene Breiiii-
Material verzeTirt hatte, oder der Brand im Innern ist nieht mehr heftig
genug, nin an der Oberflache durchschlagen zu können, oder er liegt ii
tief, oder endlich gewähren schon vorhandene Öffnungen an anders Stel-
len reichliche Kommunikation mit der Atmosphäre, deren er zu seiorn
weitern Umaichgreffen bedsrf. Das letzte -geht aber immer fort, ond,
wenn nicht Mittel gefunden werden, den Brand durch HineinKchaffung
sehr grosser Quantitäten Wassers xu ersaufen, so wird er nach und nach
,• eine noch viel grossere Ausdehnung gew*' ' «»n, da das mächtige fesJiy-
Flöt% noch auf eine grosse Verbrettung zussnunenbang^nd bebaat ist
und in die benachbarten Gruben-Felder übersetzt: ' Geringe Quantitätrn
Walsers können zum Löschen des Bran '- • • nicht allein niehts mitzro,
sondern Wurden den Brand wegen der dabei erfolgenden Zerselzuog
des Wassers nur noch mehr anfachen^ und wirklieh breant das Braod«
feld lebendiger und mehr flammend, wenn es re'^net. Das Pantt^-Flöit
mag nach gewissen Richtungen hin, wo es brenul, auch schon ober 70'
unter der Oberfläche liegen.
Die Hngel oder wellenförmigen Er"' ii<> eiten, welche das Terrtia
des Brsndfeldes bilden , bestehen entwedru ■ i us ätm aufgeaehweoiniten
aandigen ond thouigen Boden, welcher da^'^ ganze Steinkohlen-Gebirge
bedeckt, oder aus Sandsteinen und Schiefe^^lhonen, welche sum Steiakob-
len-Gebirge selbst geboren. Vorzust^ieH «u milchen Stellen , wo nirbr
öuer minuere Zusammensturzungen stattgefunden haben, werden diese
festem, durch den Brand modiliairten Gesteine sichtbar, uud Dieses oft
in grossen Fels-Massen , so daas man Steinbröetie darauf angelegt bat,
aas welchen die gebrannten und dadurch dauerhafter gewordenen Steiae
zur Benutzung als ein ▼ortreiHicbea Baumaterial gewonnen werden. So
ist unter Anderm, nahe dem Brandfelde, eine neue Zink*Hutte darai^
erbauet worden. Die Veränderungen , welehe der Sand und Thon uoi
der Sandslein und Schieferlhou durch das Feuer erlitten haben, bestebea
in einer festern Verbindung gegen ihren ursprlln glichen Bestand; »t
sind hart und klingend geworden. Wenn die Gesteine mehr oder minder
Eisen enthielten, so haben sie sich braun und roth in verschiedeneQ
Ndancirongen der Farbe, nach Art' der Ziegelsteine, gebrannt. Wo daa
Feuer sehr heOig eingewirkt hat, sind aogar die ganzen Gesteins-MaMeo
verschlackt. Waren die veränderten Gesteine ursprünglich- grau -gefirbfi
von beigemengten kohligen Substanzen, ao hat sich ihre Farbe mehr oder
weniger in die wctaae verkehrt. Die allerheftigsten Feuer*Ein Wirkungen
sieht msn aber in weiten geöffneten , senkrecht im Sandsteine herauter-
gehenden Spalten, welche in jenen Steinbrüchen «orbanden sind. Diese
Spalten haben wäjtreud dca Brande« ala Lufilöcber gedient, dareb welche
4ie tiCrksfrii Flammen dufchgeRchUfpen sind: d^lier sind i4e im Innrrn .
mit balbrcdncirtem Eisen krysUlliiiiflcU bekleidet. Da« Eisen ist mit dem
Kiesel der Sandstein^ zusammf ngesr-hmoUen . und hat ein Eisen^Silikat
gebildet, welches die Wandungen der Spalton oder Luftlöcher schwarx
und aum Theil metalliseh glänzend überzielil.
Der Schwefelkies mancher Steinkohlen - Flotze bewirkt in seiner
ehemlscbeo Zersetzung | wobei W&rme entbanden oder frei wird, die
Entzündung der Steinkohlen * Flotze , und diese wird noch besonders
leicht hervorgerufen, wenn in der Grube die |£obIeu nicht rein. hieraus-
gewonnen oder gar kleine Ko^ilen darin suFucl(geblieben sind. So hatte
man denn auch in der Panrny^Or^be znn&chst an der Oberfläche Stein*
kohlen von schlechter Quaütit nicht heraosgewonnen ; und dadurch ist.
det Brand begünstigt, vielleicht gar hervorgerufen worden. Der dadurch
entstandene Schaden ist sehr gross ^ indem eine ungeheure Masse. Stein«»
kohlen verbrannt oder dochnlS^r die Gewinnung verloren ist.
Bei manchen Steinkohlen-Flotzen derselben Gegend findet man seJir
ausgedehnte sogenann.^fo 13 rbrän de, welche an Stellen vorhanden sindp
wo nodi niemals Steinkohb^jtrBergbau getrieben worden ist. Sie sind
gleich kenobar an den Produkten, die ich bei der FaMity-Grnbe erwähnt
habe. Aus welcher Zeit diese Urbrftnde herrühren , weis« man nicht.
Sie zeigen sich vorztigil^h bei Steinkohlen-Flotzen, welche nahe der Ober«
fläche liegen; Waldbrände, vielleicht auch Blilz«chlage oder g^r die fre-
velnde Mensclienhand mag eiiKstmals das Feuer dabei angelegt hcibcn.
Zu bewundern Ist nur, dtitfodMl*« Brände sich so weit in die unbebauten
fest anstehenden Steinkoiy'^i- verbreitet haben. Wie kräftig diese Ur-
brande gewesen sind , ben> isen die jetzt of^ darsuf angelegten Stein-
bräche, welche ein ganz vor/reflliches Material zum Strnssenbau in ihren
gcf'^ annten Sandsteinen und.>f^onders in den Schiefertlionen liefern, die
meist in eine Steingut-artige Masse verwandelt aiad, weiche man Por-
cellan-Jaspis nennt«
Dausreb: Axinit in einem Petrefakten-fuhrenden Gesteina
der Vogesen (Comptes rendug, 1844, XVI H, 870-871). Bei'm Dorfs
Boihau im Bruche-Thai wird das Übergangs-Gebirge.von einem schwärz-
lichen feinkornigen Trspp-Gestein mit hin nnd wieder erscheinenden
Anipbibol-Krystallfn durchsetzt. Jenes erste besteht hauptsächlich an«
einem Petrosilex artigen Gestein, welches sehr hart und nicht spaltbar
ist und inigeringem Ab^itsnd von seiner Berührung mit dein. Trapp viele.
Eindrucke von Caiamopora spongites und Flnstra einseblieast. In
denjenigen Theiien, wo die Madreporen-Heste angehäuft sind, .findet man
Kerne blättrigen Kalkes und krystallinischen Angit , I1or»>bleude und
Qusrz. Dieses Zussmmenvorkommen kann glauben machen, dass der
kohlensaure Kalk von Madreporen abstamme und dass Augit und Horn-
blende sich nur. da, wo dieser vorkommt, und auf dessen Kosten gebildet
haben. Es ist bemeckenswerthyduss das Kieeel-Geatein aiusb verschiedene
«14
tof\Mnä\g erballfne organitelie Reste einseblteiitt , mit |>^ini reinen
Abd|lfeken von Calamoporaspong^itettundda dien« von einem Gemrnge
von kryafalliniRcliem Augit, Hornblende, Qoars und Kalk anigebeo sind,
so scbeint deren Kryatalliflation ohne Schroelzang der Masse stattgcfuB-
den zu haben. — Ausserdem kommen noch andre Höhtnngea von wHiig
kenntlicher Form vor, deren Wände mit plinsenden Kryslalleo von nadel«
förmigem Ampbibole, von Epidot nnd Quars ausgekleidet aiad; nach drr
Ähntichkeit ihrer Dimcnsionea mit den snerst erwähnten darf man -sie
ebenfalls fOr Madreporen - Abdrtieke hauen , deren Umriaae durch die
Krystsllisation mehr oder weniger verändert worden wären. In einer
dieser H5hlungen nun haben eich aneh kleine Avinit-Krystalle gefunden,
welche die HAur^schen Pläefcen I nnd s besStaen. Dieselbe Substsoc
kommt aneh als kryafallinische Masee im Gemenge mit jenen andern Mi
neralien vor. Lotbrohr-Versuehe lassen an ihrer Natur nicht sweifjTcb
Der Turmalin ist in der benachbarten Gebirge-Gruppe des Ckamf»
feu zu selten, als dass man annehmen dürfte, es seyen Trümmer dei-
aelben mechanisch eingestreut worden in die Schiefer aur Zeit ihrer
Absetzung und habe sich durch den Einfluss der Wärme dann Axinit
mit Hälfe im Gesteine schon vorhandener Bestandtbetle {gebildet , wi«
das z. B. mit Epidot, AmphSbol und Granat häufig geacbt^tien ist.
Es ist daher viel wahrscheinlicher , dass die Bor-Säure erst durch du
Eindringen dea Trapps in die Übergangs-Schichten gelangt iet.
Die in Berfihrung mit Übergang«, und Hornblende-GeaCeinen nnd
Grsnit stehenden £rz*St6cke im SO, Norwegen enthalten auch zuweilen
Axinit, welcher gleichzeitig mit den Erzen nnd wahrscheinlleh durch
einen ähnlichen Prozess, wie zu Roihau ^ gebildet scbeint. So verhalt
es sich vielleicht auch mit dem Zinnerz - filhrenden Schiefer 7'*"* ."''A^
lack in CornwaU, welcher ausser dem Zinnoxyd auch r«alUi,'Axioi^^
Granat und Hornblende enthält. ' '^ ''• •*• •"
An beiden Orten mag die BorSäure auf ähnliche Art wie in Tot-
kana emporgelangt aeyn, wo aie dem Serpentin entströmt, oder "^
den Liparischen IiueiHf wo aie aus dem Krater der Inael Vuicano fico
entwickelt.
V. GAifSAUo«: fiber die physikalische Besobaffenheit der
Provinz\fi:f«|ji<PoGOBErD. Ann. LI, 291 AT.). Den von Gräi* in sda*. '
lieber Richtung nach Triesi Reisenden überraschen liinter Laibach !>>. '■'
der Zerstörung in ganz eigentiiCImlieher Weise. Das Gebirge — • die
JtiiUehen Aipetif der „Karsi** in der Trie^liner Gegend — ist als grosser
Kalk-Damm dem AdriatUchen Meere vorgelagert. Es ist diess Gebirge
ausgezeichnet durch das Parallele seiner verschiedenen Theile in äussern
Umrissen , so wie dnrch Plateau-Bildungen bei seltenem Vorkommen von
hoch fiber die Gesammtmasse hervorragenden Gipfeln. Überraschend i«t
diese Übereinstiimnung der äussern Formen mit denen des Jttra^ wie er
sich durchgehends in Deuischiandi in der Schweiiz and in Ftanknkh
015
dar«tf*llf. FesBpIt dienie Ern^lieiuunK di« AufmerktainkcU cks Gebirt^;«-
Kvnnersy so uberrancht .nipbt minder jeden «öderen Reideiiden dii* sc-lioii
erw«bnle dnrcbgrf^fend« ZerfrumnieruofCy welche «ine au (fallende Uu-
fruciitbarkeit diese» G«birgal»iide8 bediofi^t. Denn plotonische Kräfte
bab«D hier gewaltig finge wickt und sowohl cli^niUcbe Umwandlungen des
Gesteins selbst hervorgebJA«ht , als auch das Gebirge in der Art geho« .
ben «od aufgetfisben, das« in seineni Innern viele, zuweilen sehr aiis-
KvdebotSy bohio Räume €ntal|ioden* f)enn pur so durfte die Höhleu-
Bildung, durch wclcb^l dis IUun$ckfm und Ü^laa^tUchen Küsten-Gebirg«
charakterisirt siiid , gsaiigend erklärt^ werden. In diesen Gegenden schei-
iien allerdiAgt Meilen - lang« Hai^lf n vorsukommeo. Schon Hacqubt
spricht tib^r dergleichen , Beol^nG^funKen'; ancli sind die Adehberger
Grotten bieber au sählen. Fernex y^erdieot hiebei besondere Erwähnnngt
*, wenn man in der Grolta« «09 welcher der ün% bei KifinhäusH
^'fflrn PUuüiiß mit grosser Gewalt bervorbricMi, eine Stunde weit ein-
gedrungen, mau au einen unterirdischen See von bedeutender Breite g^
langt. Hintar .diesem See folgt dann eine steile Felswand, welche /.war
fViteigbar seyn aoll , bis jetst aber bei den dahin unternommenen .Wafi»
iefungen ui^t überschritten wurde. — Mit dieser Höhleu-Bildung und
g^lflichxi^igeii Erhebung des Gebirges ist jeue durchgreifende Zerrüttung
dessflbco Hand in Hand gegangen. Zvfar kommen ähnlich zerrisüene
Berge in. versciiiedeueu Gcbirgs^ Formationen »uch anderwärts vor. Bei-
spiele der Art sind .d«r Pn$d£lb0r^ im Einghberger Tba(e, der kakU,
9erfi bei Miemberg \v^ ßm-Qebirge u. s. w. Doch pflegen sich der-
gleieban l^äile pur aqf einen geringen Umkreis zu beschränken , da hin-
gegen die Julitchen Alpen in einem sehr grossen Umfange der beseicb*
neten Zerstörung unterlagen. Merkwürdig ist ausserdem, dass in diesem
grosMU KaikuCFebirge Sandstein und ThonRchiefer in nur sehr unter-
M8^oet*^u Verhältnisseq vorkommen. Thon und Kieselerde begründen
aber ;^ durch die Fähigkeit niedergeschlagene Feuchtigkeit längere Zeit
f«*^- ^iüfiilten, Frucbtbarkeit des Bodens, so dass sie als die rigeutlicheu
i*ir8 er des Humus angeaehen werden dürfen« JXa uun im Karst dieae
«i .ibringeude Erd-Derke fehlt, da ferner das dortige Kalk.Gestein meist
durch Porosität ausgezeichnet und die Oberfläche des Gebirges so viei-
lach zerrissea ist, so ergibt sich aus diesen Umständen die Yeranlussong
einer so scbnelleu Filtration aller Flüssigkeiten nach den inneren hohlen
I^SfUfnen dieses Gebirges und einer daraus entspringenden beständigen
£l!iWe auf dessen Oberfläche. Der Vf. erlebte starke Regenschauer , ja
Regentage auf dem Kante uud überzeugte sicK, dass nach verbältnias-
mäsig sehr kurser Zeit die Spuren davon verschwunden waren, iväb-
feud in den AdifUberg^r Grotten versichert .wurde , dass sich in
denselben am vermehrten Abtiöpfeln i^t Stalaktit Gebilde mit Sicherheit
erkennen lasse , wann es ausserhalb stark geregnet habe. — Un-
ter den bezeichneten Umstanden finden wir die Oberfläche des Ge-
birges Wasser - und in Folge dessen auch Pflanzen-arm , während die
Wasser » Ansaarailungefl in's Innere dieses anomalen Alpen • Stockes
616
verletzt erselieinei!. In dt r That «tossen wh Mit iittf ein vollstindi«:
üubtprraneK Bf wät^ffpronc^s-SysIcni, welches sich auf der Oberfläche nnrhin
und wieder 9 am schnell wieder su verschwinden, nur Brachsfuck^weiM
sehen lässt, während die wichttg^eren Abfliisse solcher subt« ranen Was-
ser-Ansammlangen an den Spiten der Julischeu Alpen meiftf an fiefer
lief^endrn Stellen und oft mit den äberraseheudsten Erscheinungen ver<rips' )*.
schaftet hervorbrechen , nm sich entweder westlich in das Adriatigehe
Meer zu ergiessen, oder östlich dem mSchtig^en DonaU'Gebieie znzaeilen.
Doch durfte der Erwähnung wohl werth seyn, dsss schon dt«*jenigen
unterirdischen Wasser- Massen, welche der Beobachtung zogangtP^h flies-
sen , beträchtlicher erscheinen , als das Volumen jener aus dem -'•■ '
hervordriiigendeu Wasser **". Übrigens ist der Lauf dieser tbeils ober-
theils unter-irdischen Flfisse mit so ungewShnliehen Erscheinangen Ter-
bundeuy dass einige Beispiele Erwähnung verdienen.
DerPoik dringt, etwa 30 Schritte breit, von SW. kommeiKl, tn die
Adeiftberger Grotte mit starkem Gefllle, durchströmt diese zuaii Thrtt
und setzt dann seinen unterirdischen Lliuf gegen O. fort , bricht unfern
Planina verstärkt an einer steilen Felswand liervor and veii^inigl sich
bald darauf mit dem Vn% ^ der nahe dabri unter ähnlichen Umstaiidea
als ein 50 Schritt breiter Fluss hervorbricht und dann dem Po9t seine
Benennnung ebenfalls niittheilt. Dieser ün% ist einige Stunden ober-
halb bei St Kan%i(in unfern Zirknifz auf einer ganz kurzen Sti«.«:.^«.
erschienen , auf welcher er zum Betriebe inebrer Mnblenwerke T>
wird, worauf er eben so gewaltig in einem Schlünde verschwindet, v
er hervorgebrochen war. Dass der ITit« und der Poik hei 'JPÜ%rfr^^ >^'
den bezeichneten Fluss-Stucken wirklich identisch, davon hfft * *•
.durch hineingeworfene Sägespäne und zerschnittenes Stroh überzeugt.
^Nach seiner Vereinigung bei Plnnina fliesst der durch cten Potfr verstärkte
Un% eine Stunde weit bis Jncohowiz, um wiederum in einem Erff^i*^"
zu verschwinden und erst bei Ohrr-Lnihach (wo übrigens mehre Flans-
chen am Pusse des Gebirges plötzlich auf die Oberfl»cbe hervortreten)
den Lauf oberirdisch fortzusetzen und sich dort in den Laibach zu er-
g'essen. Der Zirknitz^tiach strömt mit manchfacher Abwechslung Mild
über und bald unter der Erd- Oberfläche fort, bis er zwischen BabnapcUui
und Schneeberg gänzlich verschwindet. Die schönste Erselteiinmg der
Art wird indess durch ein FlusAchen herbeigeführt , welches sich unter
höchst malerischen Umgebungen bei St. Kanzian unfern Ttiest zwischen
«lehr kühn gebildeten Felswänden in einen Grotten-Schlund stürzt. Doch
durfte kein Theil dieses ,,niystischen'' Wasxer-Systems eine solche Be*
rühmtheit erlangt haben, wie daa Hervortreten des Timavwt aus dem
West-Fusse der Julhchen Alpen '^ denn die besonderen Umstände, unter
denen es geschieht, erregten bereits die Aufmerksamkeit der Kultur-
* Naiuentlich gilt diese Bemerkung von den anter- nnd ober-Irdischen gegen W.
gcricliteten Strömen. Sollte diese Tiiatsache zur Vermnthung berechtigen, dass ein
Tlieil der Gewässer der JitUsrhen Alpfn wfthrend ihres ganzen Verlaufes nicht aa ^t
Krdoberiläeht treUn and sieh daher submarin in 's Adiuitiaehfi Me^r ergicssen ?
«17
Volker (Ars Iksiisehen AHertlittns. Nördlich von TrieH n&mlich ailt
der Kttrsi mit «HfFAllender Steilheit gef^^en dfts Meer ah. Zwischen
dem FusM des Gebirge» vnd dem Adri4U%soh»m Meer^ findet »ich
ein sehr schmaler Streifen niederen Vörlwidesy an manchen Stellen
kehie Viertelstunde breit y selten breiter , fast fiberall nur wenig höher
die Oberfläche des Meeres. Dort, zwisshen Duina und M^nfaUwM^
dringt der Timatio (so , oder auch Dnino wird er dort genannt) lief am
iusse der steilen Wand des K»r$U9 hervor, und zwar sogleich wasser-
'AfK Der Vf. unterschied bestimmt & Hauptarme. Die heftige. Bewe*
gung de* 1^ assers an manchen Stellen tiiess Jedoch deutlich wahrnehmen)
A%iid^O 'lugen diesor Arms mehr als eine Quelle zuströmten. Sieben
bi« neun Quellen liessen sieh hier noch füglich unterscheiden. Der Vf.
befand sich dort in der ersten Hälfte des Septembers 1839 zu einer Zeit,
als die dortige Gegend etwa sehn Regentage gehabt haben . mochte. Hier*
aus erklärte sich die angewohnliehe Wasser-Fulle des Flusses, wie sie an
den Ufern leicht erkennbar war. Diess zu erw&hncn ist nicht ganz
unwichtig, weil kaum bezweifelt werden kann, dass in troekener Zeitf
bei niederem Wasserstande, die verschiedenen Quellen iich nicht zu einem
Arme verbinden, sondern dann jede einzeln zum Flnsae strömt, uud so
erklärt sich die Verschiedenheit der Angaben bei den Alten #ber die Zahl
jener Arme da, wo sie dem Gebirge entströmen.
D. T. AifSTEDT: über das zoologische Verhaltniss der
.('PT i^' ,^ euersteine und die wahrscheinlichen Ursachen der
lf^hrhsf*n)^ von Feuerstein - Ltj^er in den obern Kreide-
Schichten {Ann. mag. »ai. hiitt. 1844, Xll/,. 341— M9). Zuerst gibt
der Vf. einen ausführlichen Auszug aus BowEnii4i<K's Untc^uehungen,
1^1. >} zeigen, wie äussere Form und innere Strokt«/ für eine or-
gauische Grundlage hei der Feuerstein • Bildung sprechen, indem man
im Innern fast, immer SpicuU und Fasern von See-SchwAminen mit Poly*
thaümien und Infu§orieu*Restett, aussen eine dunme Rinde von kiese-*
lige Kreide mit Eindrücken von anhängend gewesenen Konchylieu,
Seeigeln n. dgl. entdecke. Dann sitirt er eine eigene Beobarhtung, wo*
nach eine solche Schwamm-Masse in das Innere eines aussen aufliegen*
den Seeigels hinein und darin an tingleicber Höhe- emporgewachsen
war , was sich mit der Theorie einer von aussen eingedrungenen
Masse von Kiesel-Gallerte nicht gut vertrage. Nun bestehen die See-
Schwämme der Kreide hauptsächlich inVentriculites, von langkegelför*
RMger bis donn-napfartiger Gestalt; ^ in Chosnites, der meistens
kleiner und oben mit einer kreisrunden Öffnung verseben ist; in Poly-
potbecia von ästiger Form, und in Sord^lrtaitd in Paramoudra,
das 1'— 3' hoch, halb so breit, hohl und oft in grosserer Anzahl anfein*
andergefugt ist und bald aufrecht , bald schief steht oder ganz umliegt.
Die hohle Axe ist gewöhnlich mit.i(.reide ausgefüllt, schiiesst aber von
der Basis bis zur Spitze oocb eine aentral« Röhre von Finger-Dicke ein.
616
die atts MeaellgeD Thellen befttebl. EoMlth ruft der Yt die Moleeultf
Attraktioo zu Hülfe, weiolie swiaeben Iioaiogenen Maase-Tbeilnhen jiUtt-
findet und dorcb welche mithin kieaeligc Scbwaanm-Faicni aaf aunpei-
dirte Kieael-Materie gewirkt haben «fiiia^n. Seine Theorie ist nan foU
gendr. Wihrend einer langen Zeit der Rulie aoMagen sieb die Scbicbtea
der unteren Kreide nieder, woau allere Kalk- Felaen and Seetliier-SchaleD
den Stoff lieferten. Alii endlieh der Niederachlag auflMirte, erhärtete die
OberflSche dea Kreide-Bodena im Meere hinreichend, um SchwAmaien aod
andern See-Gew&cliaen ihre Anaicdehing an gestatten. Nun beganors
plutotiische Bewegungen , in deren Folge der See-Boden sich hier ria-
aeiikte und dort emporhob, die Sehwämme roechaniarh mit ILreidc ubc^
schüttend, und Quellen warmeu Weasers hervorbrachen, daa Kieaelerde
aufgelöst enthielt , welche iu -das Innere der Sehwämme eindrang uad
eich chemisch darin absetzte. Diessibe Erscheinung wiederholte sieb
später, und so entstand daa sweite Feuerstein-Leger. — — Horasteia-
und Feuerstein Nieren kommen swar auch in andern Kalk-Bildungen vor,
ober sie aind nicht wie in der Kreide in regelmasige Flächen vertheilt.
*-*- Deirtliche Spuren davon, daaa jene plutoniscben Bewegungen in der
Kreide-Zeit wirklieh stattgeftenden haben» findet man in mebren Gegen-
den Englands.
W. B. RooERs: Schliff-Flächen am Kontakte von Über-
gangs-Geste Inen (Sillim. Journ. 194^, XLIII, 181—1821. Narh-
dem H. D. Rogers sich aber die gestreiften Fcis-Fläclien . <« u ^J
Grafschaften Punmyioaniens und den nächst- gelegenen : '. • ^
verbreitet, wo sie sut den Hohen und swar bia au 2000' See «iaur. .
über die Thal-Sohle) mit NS. - Streichen vorkommen , währeto • .
Thale dessen Laufe folgen und an den Berg-Seiten öfters eine C .
aufwärts gehende Richtung annehmen , erwähnt er des Mangels *
Granit- u. a. Blöcke in der südlichen Grenze Jenes Vorkommens gt >
itf Flächen, folgert daraus, dass schwimmende Eisberge bei jener :-'>
fung nicht mitgewirkt haben können, und will die Strvifung von den*: ^
liegenden Drift-Schichten herleiten, die durch heftige Waaser-Strömiiis^
aua Norden in reissende Bewegung gesetct worden wären. Die -■
•tehung von polirten und geritzten Flächen am Kontakte alter Fora' '^'
iien in einer Zeit, wo es noch kein Eis gab, aeigte ohnehin, dasstaS.
sieh nach andern Ursachen umsehen müsse.
Dieaen letzterwähnten Gegenstand verfolgt W. B. Rogers nun wei-
ter und zeigt, wie in dem Appalacktm-'OMrge und der Umgegend die
Ubergangskslke in Folge von Entblössungs- und Fortfiihrungs-Erscbei-
nungen eine im Grossen höchst ungleiche Dicke und wellenartige Ober-
fiäche darbieten, welche dann im Kloinen glatt gerieben und gefurcht
«eye. Abgerollte Gesehiebe dersel(>en mit Versteinerungen n. a. Gesteins-
Trummern haben dann das Material zur unteren Schicht dea darauf fol-
genden Oriakany • Sandsteins gelieferte Hier eeyen alao alte Drift-
610
ErfctieUmiisea irorhandeii •«• «iner Zeit, wo es poch kein EU gegeben)
daher mau auch nicht notbwenilig die neuere Drlft-Erscbeinungen iq
Verbindung mit £ia aetaen aniiaae.
^ EfdpaehoSee in der J^lfenfon - Gr^$ekatt iu T^wat iriHsUt
1844 f Xli, S). Der See .liegt avfischen Libertjß und Beaümouty 20
^ Engl. Meil. von diesem Orte, und hat | Meile ^nadehnung« lu- den
Winter-Monaten ertiält er eine Kruate » welebo feat genug acbeint, um
einen Menseben zu tragen, und iat vom D^pyember bis Mär« gewöhnlich
>* mit einem säuerlich acbmecfcende« Waaser bedeckt. Im Sommer bemerkt
man in seiner Mitte das beständige Aufwallen ?«ner Quelle, welclie ein
fluaaigea Öl zu Tage fdhrt , daa an der Luft nilm&blich an der achwar"
^ sen Pceh-»arligen Snbatana erhärtet, weleba den Rand des Sva'a bildüt,
^ Die Eingebarnen gebrauchen aie «In Murtcl bei Mauarwerk«
r Ch. IiYBu.1 fiber dia Silur-Sebiehtan um Chriitmnh (fjon^,
n Bdimb. phU. M^g. i84$, C, XXf 337^339). Schon 1837 hat der Yf^
eine Vorlesung bei der geologischen Gesellschaft gehalten, worin er 4ia
von Granit durchbrochenen Schichten mit Versteinerungen um CAnXttf-
ma der Siluriachen Periode snachrieb, ihrer Graptolithen und Csteni-
r poran wegan, Setoa> nnd Lomsdalb's UnterauchunKen der Fossil-Beste
: seigen ietst aufs Neue, dasa die ÜbergangR-Schichten an den Küsten
9lIi9u<*IULU^ .02^ m-:, . ^^"4 von ChrUiiama arhr nah« insbesondere mit
i^i^B 'ilU ntern Theiles dej* Eiigtisclien SilurSyitemes übereinkommen,
-^^{iibJ, :/'^.insi€htlich des Mtneral-Charakters der Fall ist* Pie Gebirga-
fiov ii'^arnppe vo« ChriHianim bietet awei Haupt - Abiheilungen dar.
'i unkle und zum Theile sehr kalkige Thonsehiefer mit Orsptolithrn,
r obiten u. s. w. nebst Grit-Schichten; 2) rsuchgraue Kalke voll Kornl-
ü *—' Sands leine, Sefnefer uinI Kmiglomerata , •wsIsImi naeh Kbilhso
t j den vorigen zu liegen scheinen (sie sind Susserst stsrk verworfen),
il se Schichten heben Calymene punctata, Trinucleua Carac*
1^ I ly Orth^r^ras conicum f 3ellerophon bilobatus, Penta-
I ms ob long US und Grap toll thea Mure hiaoni na mit den untern
p ""^r-Schlchteii Englands gemein; andere Trltobften- Arten, weiche mrht
^ isch sjnd, gleichen in ihrem Typus denjenigen, welche den Garadoc-
Sandstein oder die Liandeilo-Flags bezeichnen.
i Auf derr Insel Langoen in Christiania Fiord fillt ein Kalkstein voll
Versteinerungen regrlniäsig westlich gegen Holmstrand und durfte nebst
dem quarzigen Sandstein bei dieser Stadt eines der obersten Glieder
der Formation von Christiania bilden. Er enthält folgende Britische
Korallen- Arten, unter welchen 5 bisher nur in den obern Silur-Schichten,
die andern in diese« nnd den untern zngleloh vorgekommen sind, daher
Lyell annimmt, dass das Gestein von Langten ainen Übergang bilde
▼on den abern ao den untern SilnriaebeD Gaateinen.
010
iB AymtBiry-KjBlk and LUndeilo-Flags.
„ WenlockKalk.
Catenipora-if ücbarolde«
Ptifodict|%aUiicrolatft
Stroms t«ipflNra eoncentrica ,, Wenlock-Kalk uad -Schiefer.
Favo8itesffi,o' landiea
„ fibr 9A
^, ?polymorpfaA
Limaria fruetuoaa
Millepora? repena ^(ju
Dabei Eaomphalus attbai !^
„ Aymentry- ood Caradoe>Kalk.
^ obrem Lodlow- und Ajrmeatry-Kalk.
M WeDloek-Kalk und -Schiefer.
-tu«, Producta enj^lypha ond Cy-
the'rina baltica. — Neol<ir5 1)^ BcmaiTaY eine Reibe von Yeraleine-
ronf^n von ChrisUania erhalten, welche g;enau danitelbe Reaultat liefera.
Diese und die von Lysll geaammelten betragen 60 Arten, wovon niiode-
atena ^ in Englatkd unbekannt aind, tkty ea weil beiderlei Faunen noch
nicht g^enäu bekannt aind oder weil die p^eograpbische Verbreitung der
Arten überhaupt Solches mit aieb bringt. Er wHI nicht laugnen, dass in
jener Zeit die Mtferea-Bewohner eine weitere geographische Verhrritung
als jetxt beaeaaeii haben ; denn als Korallen-Riffe sich zwischen dem 50*
und 70® Breite bildeten , musa die Temperatur gleichförmiger gewesen
aeyn als jetzt. Al>f >* nichts deutet an, daaa dieselbe Art eine «llgcmeifle
Verbreitung beaesaen habe.
L. Agansiz: Bewegung der Gletscher (ßnU. toc. sdenc. nat
Ntfuehai. 1848, Nov. 8). Durch Beobachtung der Signale auf der Mit-
tel Morine des Aar'Gietsehert am 4. Sept. 1842 , am 20. Jun* ;8i3
(289 Tage) und am 16. August 1843 (57 Tage) hat Aoassiz die Stärke
der Bewegung dieses Gletscjbers an sich und im Verhältnisse "^ * Jahres-
zeit zu bestimmen geaueht. Ea ergab aicb, in Sohweitzer-Fuaaen roa
3 Dezimetern ausgedrückt:
drt Signales.
Vora«bewegnBg
bis 20. Juni.
wieder bis 16. Au
«A-. rbar
xusamm. t 346 Tag.
■ ■ I . f H>A i
2.
16d',2
60',2
. .Mi319V4
5.
177,1
54,8
23 1,3, Ol
8.
141,3
47,V>
'ffl t'i'^
10.
150,1
47,1
,,-. , ■•""
11.
133^1
35^1
. 'l-.h.
14.
83,7
26,5
,. oo,a
18.
68,3
18,3
6,6
Von kleinen Schwankungen abgesehen, bewegten aich in beiden Zeitrao*
men des Signal 5 am acbneilalen und die tiefer liegenden <8— 18) um
ao laugsamer y je weiter abwärts ai« aicb fiudeo. Jenea Signal 5 liegt
621
aber 0000' anlerbalb dem Ah$chwH»gy wo der limiUt*%a \ und Fiaster'
maV'^Gletscker sieb vereinigen , an einer Stelle, wo das ,., I de» Glet*
Nchem «reuiger breit ist, aU die jener zwei ibmie einsefn ^t ,.:timen. Das
Verbäktiies zwisehen dea eii»elueu\Sigaalen i«t sieb^i* b' den Zeiträu-
men, fast gleicb geblirbca , aber die Bewegung öberbatipt war in den 57
Samaier-TageD verglei/cbungsweiae ?iel schneller als in den 289 Winter-
■iid Fffuliltoga-Tagen; bielte Jene erste Bewegung das ganze Jabr bin*
durcb aa, «o wurde die jiihrliebe Vora. \PweguQg um etwa ^ i^rösaer
MiafaHeO} mW wirlilicb gesebiebt. i. ^ •
• AsAss» bat ferner die Versuch v Hopkins (Jahrb. t&id^ 370)
über das Yoraugleiten eines Haufens Eis • Trümmer auf geneigter Fla-
che wiederkolt und bestätigt gefunden. Auch ganze Blöcke von 50^
100 Pfd. Gewicht bewegten sich auf geneigten Granit-Platten und aal
Rasen" Flächen merkbar und gleicbHirniig einige. Stunden lang, horten
aber dann gänslicb zu gleiten auf, obschonHire Grundfläche nacb
wie var hoclf* abscbmolz. Das Gleiten hörte näu^'-i; auf, sobald dfl^
Unefoeebeiten, mittelst deren der £iablock auf der. 6 Aar.' '»Platte, ruhetc^
abgescbmolzen waren und der Block sich genau auc das Relief der
Platte angelegt hatte. Operirt man nun mit einem Haufen kleiner
Trümmer, so werden diese ilire Lage vielfältig ändern und da|ier nicht
oder erst spät zur Ruhe gelangen. Da nua der Gletscher, eine ko-
liärente Masse ist, so beweist der HoPKia'scbe Versuch nichts für des-
Men gleitende Bewegung. Auch war die Höbe der abgeschmolzenen Eis-
Masse bei Agassis'« Versuchen immer grösser, als die Länge des gleitend
xuruckgelegten Weges, so dass ein Gletscher, un-| auf jene Weise den
Weg zuruckiegea au kdaaen^ den er jälirl*"n wirklich zurücklegt, io
wenigen jabreu gänzlich aerscbaaulsen seyn musste.
6. Stu "r hatte den obern Tbeil des Faulhwns als untere
Kreide besimmt, ohne Petrefakte von da zu kennen ; — die Grenze
derselb**n j^^f- "^en nördlicher liegenden Jurakalk ging von TsdiingH*
feld \ \ Olisi '*n'Alp, auf welcher sich wirkliche J<ira-Petrefakte finden.
Nun ahp hat 'Bravais Slm Summer 1841 am Ost-Abhange des Faiilhorng
gegen Tä(^*}itigflffi4%v^^rk\tthe Kreide-Versteinerungen gefunden, welche
a'ORBioi>Hr'be)i*inimt bat ai« Belemnites subfusifoi nie B. , B. ex-
tinc'-" »US Raup., Ammonites aspe rrimus d'O., A. semistriatus
i>'0., A.-''<^^i 'tocersK d'O., Venus s/?., welche dem untern Thcile des
Neoc<' ^s£«V'^<^^* ^tt Chambsry, Casieiiane und in Provt'iiee vorkommt,
catspr^t ht^t ^ Verbandl. d. .^ '*humi». natorf« Gesellscb. zu AlUlorf ia
t^M^ S. 17t.)
.r.
W» B. Rooaas: über die Verbreitung des tertiären Infuso-
rien. Stratums (Silum. Americ. Jvurit. 1843, XLV^ 311-312, iS44y
XL Vi, 141 — 142). Diese vom Vf. surrst am RafipakßüMOOk und au Richmond
entdeckte Seliiehf hat tich jettt noeh an vielen andern Orten in Fifyi-
njeji ron dem Poiomak-FtuBne an Ina faat aar Stld Grenze den Slaatec
gefunden : in den Siratford-Kltpptn am Poiammky y^ der Naba von Wtü-
moreiand Conri Hautf, an riefen Pnniilen awiac 'n den Flönaen PuUh
tnäk und Rappahannock, am Jmmes rlf^er unterhalb CUtf-Poimt, su Petent
bürg am Appomaitax Flusse und bei Onpre^Brieke am NnkfmeH^FUisnf,
Später bat sie R. nardwirta bis über den Poiommek iiinana and an
PUcUüWny tt. a. O. in Mmrylamd entdecl^t und Dana in (hregum. Aber
wahrscheinlich geht aie bis zum Delaware im Nnrtlen nn4 weit über
den Rotmoke im Süden. Obscbon sie an ein>^'en Stellen «ocene Eiii>
drücke enthält, so ruhet sie doch an ande' ^'bestimmt auf miocenea
Schichten und srheint, wenn auch nicht alt« '^'^eile ^nttu gleich alt seyn
mögen , doch im Ganzen dem unteren ThieiT ^^699 Mtocen-Gebildea anzu-
gefaSren. Bei Petersburg bat daa Gebitde 'kwa 30' Mächtigkeit. Ef
enthält auch unrollstindig rerkoblte, ia^^[ fsserige Pflanzeit-Th'eile in
ziemlicher Menge, welche eine nähere B('){fmmnng wohl zulassen werden.
Unter andern niiocenen Muscheln kömmt auch Astarte nndniata daria
vor [wegen der Arten s. Baii:.ey a. a. O,
Rscnault: Versuche über die speaifiitehe Warne gewis-
ser Gesteine (Jambs. JS;<lin6. Jbnm. 794^, XJrX#F,i69-^l70). Forbbs
hatte am 20. Dez. 1842 der Edinburgt-r Sozietät eine Abhandlung vor-
gelegt über die Wärme . Leitungsßhigkeit verschiedener Boden - Artea
iProceedinge, p. 343), damals jedoch noch auf die Nothwendigkeit hingewie-
sen , die spezifisclie Warme einer jeden Boden* Art dabei in Betracht iQ
ziehen. Daher hat auf Elie db Bbavmont's Anstehen Rbonauct die
Beobachtung von Reihen von Thermometern in verschiedenen Boden-
Arten unternommen, um die apeaifische Wärme derselben zu ermittela« .
und Sie gefunden:
Ib Beobaehtmig I. II. Mittel.
Porphyr von CaiiOH HiU . . 0.20654 0,20587 O.20620
Sand des Versuehs-Gartens ^^\ i \>\A
Sandstein vom Craigleith-Bruch . 0.t9257 0.10152 'iticml/i.
Doch bedürfen diese Resnilate noch einiger Berichtigungen we^ n •*!>'• j
ungleichen Menge von Feuditigkeit in den verschiedenen Gesteinen«
Al. Robbrtsoiv: ober das Vorkommen von Sehicbten mit
Susswasser-Possilie n im oolithischen Kohlen-Revier vos
Brora in Suiherlandihire (Geol. Soc. ^ Ann. mag, nal, kiH. tSdd,
Xltl, 146). Die Steile ist nur während der Ebbe zugänglich, tVc^ mao
folgende abwärts gehende Schichten- Folge wahrnimmt. ''
a. Kalkige Sandsteine = Gray limeatone von ClovgMoM, hncb Phux.
b. Srhiefer und Kohle, einige Fusse.
c. Schiefer mit Fossilien, etwa i".
023
d. ScbMer und Kohle wio b, S'.;-S'.
r. Thoa mit FoMilien 14".
f. Sehiefrr mit cini^n Pflanscn«
Das Bette c bat geliefert; 8chuppen tebr ähnlich denen des Lepi-
dotus ftmbriatue A«. und von Me ealnrua; Paludina einige neue
Arten^ Cfclas 1->S neue Arten; Cypris neue Arten; Pflanaen
andeullirh.
Oie Schichte e hat gegeben: Schuppen von 2—3 Lepido tue- Arten ;
Zabne von ?Acrodua mioinius Ao. und von Hybodus minimufi;
Palqdioa einige der ob/i^en Arten; Per na 2—3 Arten; Unio 1 neue
Art; Cycite einige neu >^Arten hauptsächlich su Cyre na gehörend;
dabei auch dieCyclae m; .,, der Wealdeu-Bildungen; Gypria^ einig«
der obigen Arten; PflanzPi,^* crkohlte Reste.
Beide Schichten beatehe.^ faat ganz aua Foaail Reaten. Die obre
bat auaaer den Fiach- Schuppen i, *- Suaswasiterthier-Reatp, die untre abei^
aolche von ungewiasrr Art gelieti'» Jenea ist daher wohl eine wirkliche
Sumpf- , diese eine 6eiitade.Bildung. Die angeblichen Pernen mucbten
vielleicht ein neues Genua bilden, daa sich zu Perna verhält, wie Dreis-
seua zu Mytilus.
R. I. MoRCHisoif: über Süss wasser-Schiehten in den Oolitb*
Niederschlägen von Brora und über die Britiachen Aquiva*
lente des Neocomien dea Featlandea (das. 147. 148). Der Vf.
beatäligt voNkonimen die voranatebende Eotdeckung RoBBRTaon's und
fugt bei, daaa die Mündung des Rrora^Flu»9€8 unzweifeibaft unter dem
Oxfordelay, jenea Säaawaaaer^Gebiide also im Herzen der Oolithe liege.
— Eirte UntersQchung der von ibni und Sbdgwick su Loch Staffln auf
Skye geaammelten Verateinerungen liess die Haupt-Formen von Brora
ww'"''i erkennen; woraua er folgert, daaa jene einst von ihm zu den-
Weäi4en gerechneten Schichten {Geoi, TrauMacL IMf 366) nun ebenfalls in
die Mitte der Oolithe verlegt werden muasen. So mag es aich auch mit den
S<*b|,.yf ,^ in eij/jjt verholten, welche Malooumsoei zu den Purbeck-Lagen
^>>iii 0 '^' Wahracfaeinlich wird man später mit den Land-Pflanzen
•ih u ^^' Searboroitffhf.Siotietfifld und BrorM auch noch Snasw#.s«
. «wjnebylien entdecken. Er hebt das Vorkommen einer und derselben
Cyclas-Art in der Mitte der Oolithe wie in den Wealden herv.or.
Die Wealden^ scheinen ihn» daher eher mit den Oolitheo als mit der
Kreide verbunden werden su müssen und folglich dem Neocomien nicht an
c»tsprechen. Nene Uutersuchnngen mit Graf KBrasAuiio während dem
letzten Mnt auf der Insel Wigkt veranstaltet haben in ihm die alte Mei*
nung b« ^^stigt , daaa das Neoeomieo nichta viel anderes seyen, als der
untere Tb«> des Grönssndes selbst. Manche Fossil-Arten sind gans
identisch. Vo/ den WealdenSchichten bis in die Grüoaand- und Schie«
fer-Scbiditen biiiauf findet et« ganz allmählicher Übergang Statt, und dia
Susswasserthier-Reate weichen er«! ntcb iwiedcrb^lter W^ecbseili^KexttBg
624
den Seetliier-Reatcfn. Aber unt'l'htel dieser innig^eB Verbin-
dung: zwiMclien Wealden üntergrunsaud folgt nirht,
daas diese zwei Formationen io ein ideologisches System
gehören, denn Mantell bat schon 1822 die Analogie swiscbea dfii
Wealden- und StonesHelder-Tbieren nnehgewiesen nnd Owbh nenerltch
dieselbe noch viel weiter verfolgt, und Acusais l>at dre Fiscba des Kreide«
Systems von denen der Wealden ganz verschieden gefunden.
Wo ist aber nun in dortii^er Gegend die genaue Grenze zwisrhen
dem Oolithen- und dem Kreide • System? M. hfilt dafür, dass drr
gröbste Theil der Wealden zu den Oolithen gehöre-, der oberste Thfii
derselben aber den untern NeocomienSchicbten entsprechen und daher
noch zum Kreide-System gesogen werden müsse, wie denn ein groR«fr
Theil des Neoconiien wieder nichts anders als der untere Grunsand
ist, was unter andern auch Graf Keyserling nach Yergleichung der auf
Wight gesammelten Versteinerungen mit denen der Neocomicn-Schichtefr
yoix Ktfslavodsk im Kaukasus bestätigte.
[So wäre siso abermal« eine der bisherigen örtlichen Lucken zwischrn
verschiedenen Formations-Syntemen als ausgetullt zu betrachten, wie et
auch für dieselben Systeme schon in mehren andern Gegenden ange-
deutet worden ist.]
G. J. Müldbr: das Streben der Materie nach Harmonie,
eine Vorlesuno^ (31 SS. 8^, Braunschweig 1844). Der Vf. geht von
der LAPLACE'schen Ansicht aus, dass die Materie zuerst in fein zcrtbeillfm
"Zustand im Weltraum verbreitet gewesen seye -> als Nebelfleck —
und sich dann zu unserem Welt -System kondensirt und gruppirt hsbf,
in welchem wieder der unorganische StolF die Vorbereiton|p dcw organi-
sehen war, die Infnsorien „der Stoff und die Form'^ fiir die Weichthier^,
diese für A\t Fische , diese für die Reptilien , diese für die Säogthifre
und diese für die Vögel. Diese alle zusammen von den Pflai^zcD unter*
stutzt waren nothwendig, um den Stoff der Erde geschickt au onachen,
feinen hohem Geist zu beherbergen , den Mensehen. Des Streben der
Materie naeli Harmonie,' nach Gleichgewicht ihrer Kräfte (S. 29) war es,
was Alles diess bewirkte. '>'< ist sehr ansprechend, dem Vf. in dieser
Durchfährung zu folgen j welcher vom chemischen Gesichts-Punkte aus-
gehend zu demselben Resultate kommt, wie Laplacb vom rein niechaniselieD.
Dtn ersten Anstoss zur Vereinigung der Materie gab die xufallige An-
näherung eines Kometen an den Nebelfleck, er erwärmte etwas desses
Materie y weckte so die in ihr liegenden Atfinitäten; die Folge der Ver-
einigung war eine ungeheure Wärme-Entwiekelung und daher tropfbare
VerfliisKignng der Materie, welche uothig war, damit die Erde die Form
eines Revolutions-SphSrOides annehmen konnte, u. s. w.' Die cbemisebe
Wechselwirkung des Wassers mit den bereits erstarrten Felsen wird als
tine uene Form geologischer Kräfte eiugeffibrt.
025^
Indem wSr gUuben, d*iM lüeoitiid dies« kirim» Scihrift «äs den
Hflnd«!! legeo tvird, oliite «ich einer ipog'oelimen Unterhaltuog uod Bo*
UUruiig zu erfreuni , köiiniui wir f(|ei«:liwolil luit dem Vf. nickt in all.ea
Punkten einverstanden seyn, $o will er die Lelicnakran nicht ala eine
besondere Kraft gellen Umcq. Es i«t wahr, das« mau mit grosser Be^
quenilichkcit eine Menge von Erscl^eiuungen ans der Lebenskraft zu er«
klären gemeint lift, ata^nacli ihren wahren Ursachen eu forschen; allein so
lange uns der Ch^mikei^ nieht einen lebenden Sperling aus seinen Grund-
stoffen und deren Kräften herstellen kann , ohne selbst eines andern
lebenden Sperlings biezn^^z^ji bedürfen, ist die Annahme einer Lebeni-
kraft gerechtfertigt. Auch ist es unrichtig, dsss die organischen Wesen
in der Ordnung» wie er meint, aufeinander gefolgt seyen: Schimmel,
dann' Farne, dann Stsahlthiere, Weicbtbiere und Wirbeltbiere [soll heis«
sen „Keirbthiere**] , dann Fische | dann .kriechende Thiere [soll heissen
;,Reptilien'*], dann Säogthiere und «uletxt Vögel und endlich der Mensch
(S. 25). Diese Vorstellung .kenn in groben Umrissen tbeilweise gelten,
sber nicht im Detaii ; es haben dalicr auch dieae Weaen nicht die Ma-
terie für einander vorbereiten können !
BEc^UBR£Lr|l3eobachtungen über die Anwesenheit Qold-
führendeiiHSandes in der Bleiglanz- Lagerstätte von SL'.Santin'
Cantates imCaHial und über das Vorkommen Gold-führenden
Sandesvsüb^^baupt (Compt rendus de Vacad, d, scienc. 1840y JuUlet
27 > BiöL univerg. 1840, XXIX, 419—424). Es ist^bekannt, dass das
Gold th^il»' aus Gangen ' alter Feuer-Gesteine , theifs und %süptsuchlich
aber ms Gold-fuhrendem Alluvial-Saode herrührt, welcher durch Zer-
setzung von Gold- führenden Felsarten unbekannten Vorkommens euttitsnden
ist. Jen* Feuersteine sind: Granit, Gneiss, Glimmerschiefer, Thonschiefer,
Syenit» Diabas, Amphibolit, korni^^er Kalk, Eurit-Porphyr'u. s. w. Das
Gold findet sieh darin atets metallisch, in Form von Körnchen, PlSttchei)
und Krystalleo, begleitet von Scliwrfel-Eisen , -Kupfer, -Blei, -Silber,
-Antimon^ Blende, Mispicke! , grauem Kobalt, Gediegen-Tellur, Malachit
u. 8. w. -^ Im Gold-führenden , thonigen und eisenschussi^^en Quarz-
Sande aber, welcher unermesnüche Ebenen bedeckt, sind Eisenoxydul,
Titan Eisen, kleine Körner von Rubin, * liind, Spinell u. s. w. seine
Begleiter, und das Gold selbst hat die Forin von Schüppchen und Klump-
eben von einigen Millit^ramman bis zu mehren Kilogrammen Gewicht.
Da der Sand nacli der Menge des ihm beigespTUen Eisens schwarz oder
roth ist, so wird es wahrscheinlich, diiss das Gold durch Zersetzung der
im festen ' Gestein vorhanden gewesenen Kiese blossgelegt worden ist,
und der Sand aelbst tragt oft einen basaltischen Charakter. — Endlich
enthalten ^die Granit - und Gneiss-Berge der Uere Gold in allen ihren
Schwefel-Metallen und liefert Schwefel-Blei von Pwrtrand, das Sehwefel-
Antimon von AmrU^ das Schwefel Kopfer von f« Cocheiie Gold.
Bei St*'SantM'CatUaie$ kommt der Gold- uod Silber-führend^ Blei-
Jahrgang 1844. . 40
6f20
Glans «uf GÄngen Im GKmmertchiefVr mit QmiwNFeren vor, welcher
bePai Dorf« Cii%arei von BasaltSilulpn hrA^cU wird, die gegpo AurU-
lac {Auri iacug) hin nntet Saud vrr«cliwinden. Bei der MnMe vo« Cif-
Mree i»t der BleiRlan« begleitet von Blende und Ei^enklenen , nelehe
etwa« Kupfer und Gold halten, aud bildet b&ld Meine Massen, bald
feine Äderchen, dtc in der Gebugsart analaufen; doch sind Kies und
Blende so wenig häufig, dass man sie nur im Sclilammc der Wasch- Arbeit vor-
6ndet. Der Bleigtanz enthält viel Silber, im metrischen Zentner 0,450
Kilogramme, und diese» Silber liefert wieder 0,00125 Geivichta-Theile
GoldT Der Vf. ist nun seit fange ^^^^'Sll^^'^f^^^ ^•'^*''' ""*' ^***^
durch elektro-chemische Behandlung auszuschejfden. Das Erz wii d hie«ii vor-
läufig geröstet und gemalen, wonach man der Reihe nach Blei, Silber
und etwas Kupfer leicht ausziehen kann, so dass nur noch die Halfle
des anfänglichen Gewichtes Gungart und Gold znruckbleibt. 100 Kilogr.
diesea Rückstandes aus 200 Kilogr. Erz mit 0,30 Blei-Gchalt wurden
wieder bis auf 2 Kilogr. durchgewaschen, welche endlich berm dritten
Waschen 15 Gramme (0.00015) Gold lieferte. Wurde sodann die ruck-
ständige Gangart unter der Lupe unter^uiUt , so fand man darin aHe
Edelsteine u. a. Beatandtheile, welche den. Goldsand in vielen Gegenden
zusammenzusetzen pflogen. Der Vf. nahm darauf mit Ditfrknoy noch
eine gemeinschaftliche IJnfersuehUng vor, und nachdem man (*ine ziem-
lich beträchtliche Menge scharfeckiger Magneteisen -Körner mit dem
Magnete ausgezogen, fand man
1) Quarz iu gerollten und eckigen Körnern =2 0,33.
2) Achat, hellgrau, durchscheinend, wie g;ehackt, etwas weniger
häufig.
3) Braune, zeitige^ metalloide Substanz, von Kalzinatioii der Kie«c
oder des Arsenik-Eisens herrührend.
4) Weisses Arsenik-Eisen, metallglänzend, vou ebenen scUimmerii-
4.eiD Bruch.
5) Kiese-Trummer, Gold- frei scheinend.
6) Braune glasige Substanzen dem Granat, Zirkoii uud Spinell nualog.
7) Weisse, dem Alhit analoge Theiichen.
8) Gelbiichgraue Quarz-Stückchen.
9) Stücke und selbst einen Krystall von Topas.
10) Bläuliche, abgerundete, längliche ? Korund-Körner.
11) krystallinische, sehr schön ^rüne Smaragd-Theilcben.
12) Gold in Blilttchctt und abgerollten Klumpchen ;, zum Thril ooeb
an Quarz anhängend.
Wabrscheinlicb wurden mh ebenso auch die vielen übrigen Gange
TOB ;Sl. SanU» verhalten.
F. Chabrillic liess fossile Fische aus der Provinz Ci^nr« in
BrtmlUny 800 Kilometer INW. von Permmbuco (Compt rend. XYUh
1007) d«liia bringen qni} §andCe sie an f^E db Bbaumonv, diener snr
BettimiuoDg von Agassis.
£i. A^AS|ii7. : Bcsrtlwiim^g' dnr Fjsclie und ili.rer Formation
(das. 1007 — 1015). Es sind der Arten vier, mit welcUen jedoch tlieils
fiberriHsüaimvn , tlieiU fM f;Uicber. J^ormatioo BrasUienM zusammeuvor-
kommon die in. MHroi^ ^o^b nicht gefiundeneii Arten fossiler Fische,
wovon einer im Atlas von Srix und Martius abgebildet, einer in
Besitz des Hrn. Nicolet ist, und melire durrh Garonbr in die Sammlungen
von BowMAN, Marquis Northampton, Earl Enniskiexbn immI Ph« Ecbrtou
gelangt sind. Diess im Ganzen :
Sauroide«: Aapridorbyneba« Cornj^lotti A«.
Lepi4oi<le«: Ltpidotus lumnuriis A^
ClCMiideii;. RUacolepis buceali« Af9*
^ yf OlftrsUAQ«
»» n latus Ag.
Gyeloiden: Cladacy«lna Oardneri Ao.
Zweifelhaft: ^Alant^plenrua eyJindricns Ac
Obaehort keine dieser Arten airs andern wobtbestimmten Formationen
bekannt ist nn<f man auch über die BrasiHamsche Formation nkbta we ia#r,
so d^ten doch alle nach der Entwickhornga- Reihe, trorln aie sfebao, auf
eine Kreide-Bildong bin.
SghafmXutl: über den Salz-Thon (MStich, gelehrt; Artzeig.
I^^i, 825— 835). Das Salz-Gebilde des Salzkammer-Gutes, das sog. Hasel-
Gebirge der Gruben-Arbeiter, zerfallt mechanisch in körniges Stein-
salz und in eine graue vom Salz durchdrungene Blasse , welche von
Humboldt Salzthon genannt hat. Es liegt auf dem sog. Leber-Gebirge,
einem glänzend schiefrigen Thon und Mergelschicfer , der immer mehr
und mehr von Gyps durchdrungen wird, bis er zum eigentlichen aog.
Thon-Gyps wird.
Der Sala-Tbon war noch nicht analyairt. Trocken ist er lichtegran.
So auch , wenn er nach seinem Zerreiben durch Ausivaschen auf dem
Filtnia» voi» allem Gypse u. «^ w. befreit ist. Er lasst sich, dann ge*
trocknet, leicht wieder zwischen de« Fingern zu Pulver zerreiben ,, wei-
chea aich im bedeekten Platin-Tiegel über d^r Lampe geglüht schwarz
färbt, unter Luft- Zutritt eihitzt iu seiner ganzen Masse leicht ^glühet,
unter starker Eatwickelung von achwefeliger Säure, und zuletzt rSthlich
wifd outer Verlust von 0,1285 an Gewicht. Mit konzentrirter Salzsäure
war ea dann in der Wärme leicht« au zersetzen unter Uinterlaasung von
weisser Kieselerde ; aber auch das ungegluhete Pulver erlitt diese Zer-
setzung ontar Entwickclung von Kobiensäure-Gas > wo dann nur die
KkaeJerde durcb Bifvnie« gri^a gefiU-bt blieb. Di« Zerlegung lieferte
40*
028
%.-
S&** 45,60
%— 15,00
-12,83
C— 13,73
Fe— 6,90
g__ 2*2 1 ) * "^ ***" ( phurM und Sutpfcuratun-MangMOsuoi
Bitum.— 2,36 »no
Na Cl- 1,06
Atonir neutral, kieiels. Tlionerde.
2 AI. neutral. k0h1piiii. BHt«rerdf.
sweilea AhvvBHüON'Hrbea Eisen-Subsol-
99,85.
Das Schwefel-Eiaen rutirt wahmcbeiilicb von Infusorien ber;
denn unter dem Mikroskope {st die rein§;eacbl''intinte Salatböu*Masae aus
Infusorien-Resten zHsamniengesetst, welcb^ tllii^ils von Gvllionella und
tbeils von Monas [?] abzustanime« ^clieinen. Die neutrale koklenaaure
Thoni'rde ist gleichartig mit der -on Höfftmäs in Sckootien und voo
Stonrbridge in England. -<&//
Da der Salztbon seine Koblenftünre* schoii?^^' '^^-r Lampenflamnic
verliert, so kann das 6a1< ntcbt durch Fi< (r vr, '' Migt aus dem £rd-
lAnarn M den Xbon au%e8tiegen seyn, *b^/l"^.4' diesem Falle seine
JLttblansauf e hätte verlieren müssen. Au ^ •inäbdberer^ Druck hat diese
nicht surückbalten ki^nncn, indem dann\£^er einem iiolcben die Koch-
•als-Dfimpfe , Ihrer vielmal geringeren ' ion wegen , uicbl aufaastei-
gen vermocbt hSlIen; wie denn auch Unterschwefel-Cisen im glü-
henden Tlion nicbt hätte besteben kön^* und das Bitumen , welebes
alle Salz-Lager begleitet, hätte zersetzt werden müssen.
Dass aucli die Bittererde eiuc wichtige Rolle bei Bildung des Stein-
aalzea^espielt babe, eibcll-et aus der Zei legung eines .zweiten Lager-
Stückes aus derselben Gegend, das von Bitumen schwarz gefärbt, härter
als der Salz-Tbon , gleichfalls für Thon gebalten worden ist. Gegluiit
verlor es 20 Proz. und brannte sich weiss; mit Salzsäure ubers^osseo
CBtwickelte das Pulver in der Wärme Kohlensäure; nach dem Gluheo
Schwefelwasserstoffgas. Es bestund aus
Ca C . . 32,400
Mg C . . 34,046
Tbon 14,3 . . (wovon 2,7 in Salzsäure lostieb) ond
Bitumen . . ' 5,5
Gjrpa ist ein nie fehlender ßegfeiter der Steinsalz-Niederlagen , weicliea
die meisteri Geologen da, wo er aHein vorkommt, auf nassem Wege sich
bilden, wo er aber mit Steinsalz sieb zusammenfindet, durch Emporstei-
gen mit jeitem' aus der Tiefe eiitsteben lassen.
Ab«^seben indessen von den obfgen Beweisen fnr A^n neplunittclien
Ursprung des Steinsatzes, spricht das Knister-Salz yiokt WieUe%kA el>eB-
falls for den nassen Ursprung dieser letzten Lagerstätte, wie denn aach
Philipp! sogar die in diesem Steinsalze selbst eingesehlossenen Orga-
nismen-Arten erkannt und bestimmt hat. Eben so haben Marcel db
SEHRHa und Joly körclicb gezeigt, dasa die rolbe Farbe d^a Sletusalsca
629
[?} wön M 0 n « g D ttn «I H iivd di« gru« liehe de« SteinMÜscszo CtfhdtfM« von.
andsrn Infntovteii berrtihre:^ 'trelelie bei ihrer Geburt weiM , »päter f(f uo
und . in holwiD At^t <pui^rf«rbra «ind. Auch die das Steinsalz zunächst
utttcrlagernden Mergel ergaben dieselben Infusorien *. Auch das Salz-
LtAger von Cardona Jianu daher nur aus dem Wasser abgesetzt seyn.
Man hat zwar gerade bei ihm ans. der mantelförmigen Umstellung des-
•rllK*n durch Sandstein- und Kalk* Schiebten de» Kreide-Crebirge» folgern
«rollen, dass es in Gas^ >fi. aus der Tiefe emporgestiegen seye , die
Scbitibteu ^cfadben habe und dann zu einvui Meilen • langen Klumpen
awiselien ihnen eistarrt seye. .xber jene mantelförmige UiklageruUg läset
sich auf neptuniscbem Wege, genügender erklaren« £s wögen . uamiicb
jene Kalk- und Sandstein •jgphichlen anfangs horizonlal abgesetzt gewesen
»eyn; eilTe neu ansteigen«^«' l^luth wusch zuerst das CUlor-Calcium und
dann ganz oder tlieilweise das ChSori^atrium aus, bis in Folge der ent-
standenen Höhluiiger lilse darauf ru|)cnden Fels-Sciiichtrn manteUörmig
itirdcrSaaken und • "f sufio-tre Auswaschung des Restes hinderten.: — Aueh bat
i||an jetzt.,ausgemi(i '^^»^t-«^4s selbst mechonische Niederschlage auf Ebenen^
die unter N^ 30^ g^' thilt Kin^u^aflen ; wogegen nian vergessen hat, dasi
Materien von dem ko fi li-'i'irjfi^^Vasser unter dem Drucke eines mehre Tau*
send Fuss tiefen -Osesns i^ct^aniju leicht der Attraktion benaebbarter seufe-
reehter und überhangender r,,/|i wände folgen und siirfi in Fozm schaliger
Inkrustationen anlegen könnc^f^ /fie wir dergleidien nicht 4»nr in der Natur
täglich beobachten, sondern ..gfpcsondere auch unlerder Wirkung des
]>ruckes im Innern von Damin -"^«^^eln entstehen sehen. -^ Der Vf. stallt
endlieb eine Berechnung auf, um zu zeigen, dass^eioerseits der Osean .
Salz genug enthalte,' ufä ans der Eintrocknung abgeschlossener Thcil«
desselben die Entstehung unserer Salz-Lsger zu erklären; andernthetl«
durch pltttonische Kräfte so wenig Chlor^Natriuni mit andern Gestein*
Massen zu Tage gebracht werde, dass diese letztch den ganzen Ozean
ausfüllen mtissten, ehe die ersten den Umfang der bekannten Steinsais*
Liager zu gevrinnen vermöchten.
Ad.. Pailbtte: Untersuchung der Formationen, welche
SLüf Sicilkn und \n Catabrien Schwefel und Bernstein fuhren
(Vlnstii, Nq. 489 ^^843, p, 150), Schwefel wird an vielen Orten ge-
troffen, aber meist unter Yerhältuissen, welche keine Gewinnung gepiat-
ten. SicUien macht eine AusnahniQ : hier 6ndet. sich das Miiieral inun-
ermesslicber Menge; allein über Art und Weise seines Vorkommens war
man noch ungewiss. Der Vf. hat dargethan: 1) dass der .Schw.efel auf
SkiHen stets von Gyps begleitet wird^ sehr häufig auch von Steinsalz und
Bitumen, und dass oft die mergeligen LagMi, welche ihn enthalten, Braun-
kohlen und Bernstein fähren; 2) dass das SchwefelhaU>ge Gebilde seine
Stelle zwischen dem Nummuliten-Kalk und den obern Schiebten tertiärer
Formation einnimmt; 3) dass «ein Alter Ungefähr dem Pariser Grobkalk
« Compt. fttut. X, 122, 477.
080
•tttB|irNlil; 4> (bmri die PfockikliM des Seh#efrls(wftkrilclieialkb' Er^^b^
■MB der Zemetxosjf^ des Oypses d«rch BUiWirkeB er^äniicbeff Materie^
Ist, welclie die Rei^giel umschUessen^ eme ZierMteopg ^ nnter EiniluM
v«4kaniflcbep PhänOMene erfolgte.
Pis»m4 Lsf^eruag^s^Verbältnisse der Feli«:Gebiid8 in ffird^
Bra^iüfm und Bmporhelrtlitf^en, weiche in Terscbredeae« Zeit»
tteheiden das Oberflftcbe« » Aa««ehen diese« X«nd8triche8
^efindert hab^n (Comptk» rendm ^1^//,. jM-reTt). ' Da» grosse Reieh
«rom Amatfonem'lSirom bis in den Norden von- fn 'PImim «ich 'erstreckend
«od Aber vier Myriameter weit mA Landelhlnn^-e etndringeod, gehört zu
den in geologischer Betithnng' am wenip^ten beiLabalen Gegenden von
ßi&d' Amerika, Pissis' Oniersucbnnjgea geben vov-N. nachS. bisjeaeoits
Pnr&mifma ; sie nrnfassea die Provinzen ve« BübUi^ Spiriiu^BmU^^ Rio»
Jtmeir0^ Mintu-^C^aes nnd St. PmmL Dieses gresse Vieleck^ inrO. yom
Meere begrenzt, i« W* durch den SuH'FrmneUco und dem^ Pttramea^
lEomnit iti seiner Ausdehnung Pr&nkreieh bo si>enilich gleich. .Plutonische
Gebilde und ^ytlbergangs *• FonaatioBeaV berrsehen ^st anadilieiialich.
Weit erstreckte Terrassen4ilinliche PiAtea«'«« reiben mth stufenweise an-
einander and werdrn von mehren uns NO. nach SW. ' «siebenden Berg-
ketten durehsdinitfeB; die Hdhen steigen zu 1800 nnd 19tt0 Meleni. empor»
wfihrend das übrige Land nicht viel über 600 und 80O Meter den See^
Spiegel überragt. Gneiose und Talkscbie^itr.^ viom Veirf. als T^
oites phfUadiforwtes bezeichnet ~ erseheineo ia sffbr bedeutender Ausdeh-
nnng und werden« gegen W* duffeh mächtige Sandstein-, Thoneebiefer-
■ttd «,Übergung8kalk>Fomiationeu*' bedeckl«^ Hii^ und wieder, besonders
in der Bucht von Ri<hJaneii^o und in dar Serra du QrffM^ welQhe sich
von jener Haopistadt bis zur /'«rfi^'^-MJündungerstrfckty tritt Porphyr-
artiger Granil auf, jedoch nur mehr ausnabais weise» A« einigen Kn«^en-
Stellen finden sich sehr beschränkte Ablsg^UA^ea lertiaMr. Ge^ide$ die
l'aboleiros endlirh, den nördlichpu Theil einnehmend, sind bederkt mit
Alluvionen von grosser Mächtigkeit. -^ Als Ergebnisse der Untersuchun-
gen des Vf. gehen fotgende allgenreine ThatsAclien bervor. DerGneiss
setzt einen langen StrciPen zusammen, welcher längs der Kilste von
ItJo ds CoHlas im Norden bis zur Mtliidung dpx Pmragf»aj^ zieht. In
seinem ausgedehnfesfen TheiTe bat jeiier' istrteifen fin^eif^r die Höhe der
Mfindung vom Jlto Dore, Es besteht dersdbe aus z^vef Etagen, deren
untere die Küste zunächst begrenzend atis drei stets \n der nämlichen
Folge übereinander gelagerten Formationen gebildet Wird ; dfe unterste einige
40 Meter mächtig ist Porphyr - artiger Gneiss; die zweite ist Gneiss
in Granulit übergehend, sehr reich an Glimmer trad bätitig auch Grana-
ten enthaltend , die Mächtigkeit erfeicht liSufig mehre Hundert Meter;
die dritte Etage endlich besteht aus fVsf »kör m'gem Gneiss, ohne Granaten,
hin und wieder aber mit untelt-georilneteft Quärz-Lagün. Gneisse und
Granuüte liefern durch ihre Zersetzung mächtig« Tbon<*Mass9n5 ans denen
eine vpniigiiishe Duijipinevdf heryp^rgeJit; i« «olclwm Botlen ^deih'en die
l»eruhmtea Ui lyiMd^r^r X>ie«8 ist dic-Zr^ditbarc^ fifir jeden Anbau, föbig^
Gesund BratUimi^ waUrend die, Kfgion der Cflmpos y zur zweiten
Ctüffre des Gnriss^Gebietes. ^ehör^ild» auf Viehzucbt und auf Gewinnuuip
Gold-haitiger Erze beschrankt int, £s bildet jene £tagc eigentlich nur
riiic Bank., de,rep he]^r/n;i>«u(1es Ge^(eii| feinköriiig;er Gneiss ist, ahnlicli
äcw die untera l^agen a^s^aclicnden. Sie ^nter8c)}eid|^t sieh zumal durch
Zahl, und Mäcbtijck^it.^yorb^Ddeqer Quafz-Lag^efp. .— Auf dem Gnejsse
ruht fast überall T<^lkschi,ef<»r <ra/ci7«;;>Äiy/(flii*/britte), besonders auf
crbabeueo PJateaM>. der yerscbiedeuen Gebirgükctten Se^rra das^ AlmMS^
ÄV dm0 ^pMnUdß0^ S. negray ^.di Itatnhe .und Ä. loa Verienies,, a^wi*
sciiea dea Broviqzen BahtHy Mina9'€ievae9 und HL PmL Die in dieser
Zone, lierrschendeo Talkscliiefer sind identisch mit jenen der Alpeji, selbst
was Eif^zeinh^iten lietriCR« ivi.e jda« Yoi-koiuinen von Hornblende^ Gram-
inatU und Disthen. Auch der Itfikojtujnit ,. welchi^r. dem ihm beigeleg-
ten Namen zufolge ein dem 8Üdlicb«>n Avf^erika eigrnthümlicbes Gestein
8<:4ic>i)ea sollte > ist nich^ als quarziger QliumiejTT Scliiefpr , wie er so
häufig; >n den Aostn* und iSitf«e-Th älern in f>i«miifif^,gotroffen wird. (Auch
mit dea Tgroler Felsarten rhaben die Brasiliauisühen viel Ähnliches^)
Die veraebi^enea l^^steiue, 1U9 Gebiet der „TalcUes phißlndifonn^a^ ausr
Biaeheod , erse|iej|U « bald in gering mächtigen Lagen, bald ie Bänken
von gewalti||(er «Stärke. Der Vf. nimmt mehre Uiiter-AbtheiJimgen dafür
an, welche vom Gireisiie atif «ylfcts folgende sind : . 1 ) u tU e r e T a 1 k s c h i «-
fer, meist durcli Ifliseaexyd roth gefärbt, bia und wieder auch durch
Mangan braup ; euifaalten zufäliig Krystalle von To|>as, Rutil und £i«Jklas;
ä) taittlee quarziges Gestein {QuarfsHe.vm^e^fi, aas körnigem Quarz
und weissem Talk bestehend; 3) .knystalifinisch- kdrniger Talk^baltiger
Kalk, fast stets durch £isengUnz gefärUt; 4) Itabirit, wesentlich za-
sampiengesetzt aus Quarz und Eisenglanz, zufällig auch Mangan führend $
das ^liiefec-Gefuge wird meist nur im Groasen deutÜdh; 5) obrer
Talks c hie fer,. weaiger fest als ^ie_^ untere, gleichnamige Ablagerung
and graa gefärbt; 6) ob erea quarz ige«^ Gestein, von bedeutender
Mäehtigkeit, J^esteht aus Quarz und ans einer vpn groben Quarz-Kornera
und wenigen Talk*Blättt:h«a gemengten Felsart. — . Pas Gold Vommi IH
dea ^larz^rGesteiaen und im Itabirit vor und iiflegt von einem sehr zer-
setzten Gestein,. im Lande Jaoatinga .genannt, begleitet zu seyn. Dies«
Gestein ist zerreiblich nod vvall Mangan. ' Pas Q^iA ftadet sich in klei-
oea Adern daHn , die zaw<eilen ffinf Millimeter Mäehfigkeit habe» und
nach alleu Riubtungcn streiehen. Ihr ReichtbiMO £Kh«li>t.mit der Mivali-
ttgkeit ^tsi dacalin^ga in Beziebtt«g zu.^etehea. 4- Das Gebilde des »Tal-
citM phfjUadiformt^ ist sehr ausgezeiobnet sobieferig^ setzt «lächtige und aitf
•weite Erstreckungen angemeiki regelrechte Lugeii ztfsammen, wdehe
deutliche Schichtung zeigen. Inmitten der Formation findet man dem
QuaTz-Gestein verbundene Kalk Lager, die In Felge ihrer Biegungen und
Verdruckungen für den ersten Anblict regellos erscheinen ; allein Diess
ist aar Täuschung , bedingt durch das wenig Beständige in dar
6da «
MJtchtIgkelt des Qoarz-Oesteing und des Itabints, welche gegenseitig in
einander i'ib'ergehen. Fasst man sfatC der pctrograpTiisetuHi Merkmale
Jener beiden Felsarten nur ihre Bffichtigkeii ms Auge, so wird die Über-
asc^ngung erlangt, dass der Kalk dtesHben stets in zwei Hüften scheidet,
dciren Stfirke augenfällig immer .die nimlichen Beziehungen hat Der
Verf. betrachtet die gesammte, weit erstreckte Schiefer-Formation als aut
neptunischem Wege entstanden, öbiröhl sie , wie nicht cn läuj^nen, kry-
staUittiscbe Charaktere trÄgt. Talk, OKmmer, Hornblende, Disthen, in
bedeutender Menge darin vorkommend, pflegen geWöhüHch im granifi-
•eben Gneisse enthalten zu seyn und Werden als fenrigen Ursprunges
betiüehtet. Allein zeigen nicht die Atjten talkige Schiefer und Quarz-
Gesteine rdenti.<cfa mit den BrnHtianisehen ? Hat nicht Brochant in
seiner trefHichen Arbeit — wodurch ein Tlieil der krystallinischen Alpen-
Gebirgsarten um dds hohe Alter kam, welches seine Vorgänger und selbst
Saussürb denselben beigelegt haften -^ dargethati, dass die talkigen Schie-
fer sich innig an Versteinernngen.ffihrende Fels-Gebilde anschliessen ?
£s linden sich demnach hier zwei entgegengesetzte Merkmale r der kry-
stallinische Zustand, welcher muthmassen lassen sollte, dass das Gebiet
des „Taleite phyttadifortne^* BraHHeM den sogenannten Ur-Gesteinen
angehören ditrfte, dass es den nlimlichen Ursprung haben mfisse, wie die
granitisehen Gheissifr und die ihnen verbundenen Felsarten. Dagegen
fuhren die Schiefer-Struktur und besonders die regelvolle Lager artige
Abthelinng zum Schlüsse; es seyen jene Massen im Meeres-Schoosse ab-
gesetzt. In 'Brasilien fehlen die von der Gegenwart der fossilen Wesen
entli^hnten Merkmale; allefin die Analogic^'n sind so angenfüllig, dass es
naturgemÄs ist, lAi« ScWefer-Gebilde, welches hier eine so wesentliche
Rolle spielt, als erzeugt auf neptunigchcm Wege zu betrachten. Die
Gegenwart des Kalkes in so grossttrtiger Weise durfte ebenfalls sehr
l»r diese Ansicht sprechen; demt je mehr man die krystallinischen Kalke
erforscht, welche als primIHve gelten, um desto mehr wird man von ihrer
neptniHscben Entstehung überzeugt und selbst davon, dass sie mitunter
einer ziemlich neuen Zeitacheide angehören» Das von Pissis als
*ur„Übergangs.F4)rmüti»n« gehSraid betrachtete Gebiet bildet einen
dritte«, den beide» anderu parallelen Streifen. Es nimmt ffir sich allein
die Provinz Bahia ein, er/icheint sodann im Norden der Provinz Mtnat-
OetäMi wo dasselbe die TaMeiros bedeckt, und erstreckt sich weiter
durch den ganzen S«den der Provinz S. Pmü, Die auftretenden Gesteine
lassen sich zwei Formationen unterordnen; eine ist sehr entwickelt, was
Mächtigkeit und Erslreckung betrifft; die andews blieb beschränkt auf die
^udlichen Gegenden. Erste besteht ans Sandsteinen, welche die tiefere
Stelle einnehmen und sich sehr vewchieden zeiV», w«i Korn, Geföge
und Farbe betri«. Die aut der Gegend von Bakia sind zuweilen mit
Einrld.^T^K**'*'*',.^"''""''^'«'" "•"•" •'•••' wärelU«« d«>a , .ehr gewichtlße
o3e,"T "',;"''■ :'""• '^''' '*''*•"' .wenlR.te«. «o, größten Thelle, «Mca
tZj^t '^* ^" *••'"""« "^"' *'••• *" Vf- '^^^ "hr «af de«, Irrwege
D. ttcd.
GS3
sehr vletem EiMtfgHmmef i^emeng^^ Herrselieiid «rircMiit dne feltik6r-
nig^e VariefSt, ^elrh« imtergeordnete Laf^er mehr' g^robkdring^pr Sand-
fiteinc nnMebitesst ; Mlbst Bruclistiicke von Talkseiiiefer und von Quarz-
Gesteinen kommen darin vor. in der Provinz 8, Ptmi werdni die Sand-
steine tiionig ; sie lassen einige untergeordnete Tbonscbiefer-Lageh wahr-
nehmen «lid in 'ihren untern- Bänken , welche Manche irrthämlich als
Itacoiumite betrachteten und mit den talkigen Qnarz-Gesteinen des
Umeoiumi verwechselten, linden sieh die Diamanten. Der geringe Zu-
samnenhalt des Sandsteins eHeichtert die Gewinnmig. Darf man den
Nacbtichtra des Hrn. CiJkfuiftEiv Glauben beimesseuj so hätten Lagerstätv
ten der Art eine nicht nnbeträcbtiiche Menge von Diamanten geliefert.
Die zweite Gruppe im Übergangs-Gebiete, welche der Terf. nntersrhei-
det, besteht ans Kalk, aus bituminösem Schiefer und ans sehr feinkörni-
gem, Glimmer-haltigem schwarzem Sandstein. Diese Felsarten trifft man
nur im Süden der Provinz S, Paui^ und sie erstrtekea sich von hier bis
Parmnm, — Die Abwesenheit des Kohlen-Gebildes und der Sekundär*
Formation, der Mangel aller Petrefakle in den Brasitiani^öhen Scbie*
fern und bituminöiten Kalken machen die Klassifizining der letzten
Formation äusserst schwierig. -^ — Di# Tertiär- Gebilde sind wie
im Pariser Becken theils Meeres-, tfaeiis Süss wasser- Absätze; jene be-
stehen ans thonigem Sandstein, der Pecten, Cytherea nud Ostrea
in grosser Menge uroscbliesst und einige Lagen quarzigen Sandes ent-
halt; darüber folgen Sohieliten gelben Thones, schwarzer bitaminöser
Mergel und mergeliger Kalke mit Paludina und Limnea. — — Der
Vf. unlerseheidet darin versohiedeoe Erhebungs- Epochen. Dnrcfa die
älteste worden die Lagen des Gueisses und der talkigea Schiefer aaf-r
gerichtet; sie entspricht derjenigen , welcbe nach Elie «dk Bbmjmont's
Beobaebtnngeu das Europäisi'he Übergangs - Gebiet in zwei deutlifhe
Gruppen geschieden hat. Die zweite Epoche selieint im Zusanmienhang
mit dem Auftreten der Hornblende-Gesteine, welche sieb gleich Lava
darüber ergossen haben. Die dritte Epoche ist gegen Ende der Ent-
stehung des Tertiär-Gebildes eingetreten und kann als Repräsentant der
Emporhebung der westlicben Alpen gelten.
C. PetrefakteO'^Kunde.
E. FoRBEs: Erläuterungen der Geologie durch untermee-
riflche Forschungen (Atheuaeum ^ Ann. not. hitt. 1844 ^ Xiliy
310—311 % Pflanzen und Thiere des Meeres si^d ihren Arten nach in
verschiedene Tiefen vertheilt. Die litoräle Zone beginnt am Strande;
— auf sie folgen die Laminarien- Zone, reich an breitblättrigeit Tan-
gen; — die Korallinen-Zone mit vielen, hauptsächlich zweiklappi-
gen, Molhisken und Korallen : — und endlich die Korallen-Zone
* £ia früherer Anfkatz des Vf«. .Aber die Moschelbank im Irlechen Meere la geo-
logitcher und xoologUcher Hlnslclit' In 4. Bande derffiben Anaalea Itt nn« nicht
xagJUiglieh. . D. H.
es4
de» lltfleii MeffM» w« ••IlMl «fi.^er UritfipA^Ji KMb «ir fr«MA Koral-
len rorfcooMneii. — Die An»Mjfi«r MfUn nimmt müt der Tiefe ab, «o
daet mtm «im jener auf diese acliliciiiie« fcean ; keine PAaBsefi kommen
Httler iOO «nd wakruebeiiiliek keine TMere mehr niiter d4M Fadeo Tiefe
vor. Niederschlag, w^cbe in groeerter Tiefe -entstehen» sind daher elme
•rgeniecJie Reste ; Fefa-Sühicblen ohne Solebe müsse« dalter keineairegs
vor der Z<*it der afK^anischen Wesen entstandea aeyn.
Arten der BrUisckeH Meere ündeai sich iu allen Tiefen desMiHelsieeres
■rtrdrrvalier ts grosses es Tiefe« viel sshlrefeher ala inahereni; seitie Tiefen.
Zonen eiits|irecliett daher den klimatisrii-|^eogrstihiselieii der Oherflicbe,
ivie DE i.a.Bbo«b stbon !• Jaftre früher hypellietiseh angenomni«« bat.
-*- Man kann al««> mit Ltbll die Pioaenl^Bereeimnug sur Alters*Be«tiM-
sMiog der Sebiditen benntsen, mnss »her dit Tiefe' mit heruckaielitigen.
Nicht jede Art von See Boden ist bevölkert; sandige Strecken l^HegM
•■bowobnl stt seyn; dsber die Asmufb an orgsnisrben Resten in Sand*
steinen, ebschon sie 8|ni^ea von Wunnern neigen, die im Smnd wolmes
kouneii. D^ jede Art nur an ihrem eigf nthümliehen Wohnorte gedeiht,
so müssen ditjenigen, welche wie die Ksmm-Moscheln gesrilig leben,
duecb ilu* Absterben snletsl den Boden nbersehlimmen «od einer anderes
Rasse wricben. Diirans erklärt sich die JSch«ehlen*«reia« Vertbrilung
der Fossil Reste und ihr Abwtcliseln mit FossUie«. freien Sdiiclile«.
Jene Arten, welche in iiiehreo Tiefe-Zonen sngleieb vorkonsmen,
pHegen aueh die grosste geograpliiaetie Verbreit«iig an brsitse« nn«l sich
oft stieh «och in Tertiir*Scliichten tu finden ; ond so sind anch jene,
wHcbo melircn Gebirgs-Sehif hten gemein sind, die sm weitesten horizon-
tst verbreiteten; di>»ii sve konnte« am leichteste« den serstÖrende« Kr&f>
ten entgeben (BcMlaligong «iAps tiicrtt von »^Archiac und »b YBRifBiriL
aufgestellten Satses, Jahrb. 1S48y 625). Da al*er demnach eine verglei-
eJHifigsweise geringe Hebung oder Senkniig des See-Grundes die Zones
Xndert, so vermsg sie auch eine grosse Anseht orgsois^lier Arten ss
serstören. Es ist daher tiötbig au erfbrschea, wie diese Zerstikong auf-
gewSgeii wird *- : d<e Mölln jtken wsndern! Diess beobochtete F.
srlbMt bei den Teller-Muscheln (Limpet«) , den' am meisten festsit senden.
Sie thun Diess oämlirh in ihrem Ei-Zustande, indem die aneinander gf-
reiUeteii Eier über den ganzeu 0/.eau fortiirtiwiinmen, yon Kiiste su Küste.
Sie beginneil ihr Leben in 'eiiiHa Znstaade gans snalog demjenigen^
wslclier bei den Pteropoden bleibeod. ist. Obschon nie eher in dtesew
Xast^ndo in jed^r Zone leben^ 6o köunen sie doch, nur (n einer sur Aus-
iMldttog gelange», Qsrsus erklart sicli, warum uiau die noch sehr unvoll-
kommenen Scbalen frühzeitig sterbender Mollusken nur in, geringer Tiefe
findet
Ed. Forbbs: Bericht über Mollusken «ad Strshienthiere
des ÄffäUqhfH Meeres {VlnetiL 1844^ XII, 131). Forbbs war 18
Monate lang als Naturalist snf dem Beacon , einem Statious-Srhiff i«
jenen Gewässern. Er fischte die See-Tbiere bis aus 230 Faden (brssses)
«SA
hat F. die jImmM <ler bFa dit^ch die Frincöinarhe EkpH^twii aufie^fran;-
Aen^n Fiaclie durek neue irerdoppalt and 150 Arien Wetchlliiere. uiMi #!■•
M«fi|^ S«rahl«nthipre ui a. w; n#d auf|S*Atnde». 700 Arten Molkiakeil
und StrabfoiHlnere waren Gegf nataod aeiner BtobaditunKen» -^ Eii ihaUl
diA fcenannte Tiefe in 8 R«*gioiien ; die mie Von'»af t^*Fadcn;lat aai
reirhsten und ver&iderlicbaten an B«w<QliniiTn ;«die> II. -reirbt .Ui iOi
die III. bis 20, die iV . bia 35, ^ie-V. hm 6S, die.¥L bia 75^ die Vll^
bia 106 und die Vlli. bia »10 Faden Tiett ; ikr Mineriä Gbnrakler inl
fibrrail ^införmlK nnd> üire Fauiin eifrcinlhiinilnsh; -Die -l^ataaeen aittd iai
Allgemeinen kAeiner als ihre analogen im Oaean, med drr Meduatn nu<|
Zoophyten sind nur wenige« unter der IV. TielSe*Il^gion wird die Ztf%t
der Arte«! immer kleiner , ao daas man an der nntern Grenae der VIII»
Region n«r noch 8 Speaiea entdeckte und das Zero dea thieriacbea Lebeno
hl etwa 30O Fadeit seyn nmaat In <den «bercn Rrgionan iMTpacba«
bnuter gefärbte audlirhe, in den initeren aber n^rdliehe Formen vor. Jedo
Art erlangt in gewisser Tiefe daa Mäximom ihrer Entwiekef ung und 4>leibi
in giöaa^rev Tiefe an Dimensionen auriüefc. Ehe »le aber ganz aufhdrf^
pflegt flne andere Art ala Repräsentant desaelben Qeaclilechfa a^mhutktei
ten , sich <u entwickeln und in grökserer Tiefe wieder «iner nrnen an
weichen*' Ähnlich verhält ea sich au(rh mit denGMefa^ und Beide« bei
Pflanaen wie bei Thieren. Die grünen Fu^us-AHen gehen bi« i»5, xite
Miileporen bis 106 Faden Tiefe. — In geognostlaefier Beatelivng liat F*
ntanehe in Tertiär* Seh iahten häufige Arten aneh einaelii lebend , oder
niMiirhe dort seltene Arten häufle: lebend gefunden; jene gefoeiine^ am
Ertüaet^n, diese auf dem Maaimutn ihrer Entt^iokelung £n ateh'tln. Sieht
m»n auf «lie Hohen* VeK4)reitnng, 60 muOs ^ydte Bai von SmituHn, weleha
JfiRt *iOO Faden Tiefe hat '*> eor der Erhebung von Mtoeaknmi im Jahr
1707^ 20—35 Faden Tiefe gehabt haben", wie man* aus der üittersu«
dittiig der in dem damals gehobenen Boden jetet noeh vergrabenen Rentä
ersehen kann. Füllte sieh nuitf da:« Äffähcktt Mrer^ welches grÖsirtenttieila
ober 1000 Faden Tiefe haben mag, bis an den obern Rand der nnt ersten
Zone mit dem weissen Niederschlage, wekher den Meereivgrund 'hiliiet,
an, so WHvde man zuerst eine 1000' mächtige Kreide-artige Sdiiebi vo«i
einförmigem Mineral-OltaFakter ohne alle organiaelie Reste haben, [bis an
das oben bezeichn^e Zera herauf}, dann' eine eben solebe 700* afäeMIgo
Schicht mit nnr wv^igcn aber -gleichbli^ibendien A-Ke« von VoasÜ-ROateiri
J«*der leichte Niirebu-Weehsel dagegen- in den obemi Regionen müftslo
nicht nur den Milieral-Gharakler der 8»kichten mbdUkiren, aondern aueb
ganze Arten and Gesehledifer vemeliwtoden mache«, «; a< w.
J. Dbane: fossile Vogel-Fährten .von Turner^$ Fall$ in Mas-
itachuieU9 (Silli». Americ. Jüurn. 1844 i XLFI^ 73—77, pl. 1—2).
Die genannten Wasaerr Falle dea CuniUfcHcui linden sich bald naab aeiiiem
* O. h. nun do4i aa. anderen Orten» als den aachltar antaisuclitfa? ,D« It .
6S6
Binf Htft fv MäMämekttg^m. Die Hcbwiir des KcärotlM» SamMite durch
den benachbarfen Trapp aeheint au.t^cr BUdiin^ FH*ai»laaailn( g^S^ben
s« babco. Die m Sanda(ei»*6rbir|*e diearr Stelle vetfhe«iiiieiidea Vogel-
Fäbrlen aind weitaua die aebonaletip die oian kennt [wie die AbbiUuagen
beaeege«]; aie finden aieb ao nftaiKrli-attf eiüean Sehiefer' toä der fein-
aten Textar mit gietter OberlUfflia und oft mila »^ilMtcbe» Elndruikfo
ron Regentropfen im Oanae« xwar aeltea y cMf ddt dff* wafsi^lecklieb
genug kurxiieb aaP einer kleineren FIAcbe deiselben über lOO ao aciiöoer
iiumilteibarer Fäbrten «on 4'^S veraehiedenen' VegeUArteo an fiiiden,
welelie auaaer den aonat gewobnlielien Merkmalen der Foeas, Richlniij;
und Aneinanderreihmi); aneb aogar die iCüidrncke der Klaeeo ttod Baiien
(Phalangen) deutlich untencMd^ iaitfteUl gleich Mdnaen «cbarf ausge-
prägt, wie man aie in abaicbtUcber Wciae nur immer g;ewinnen könnte.
So aalilreicb aie auch durcheinander ateben , ao iet doek jede Art so
genau cbarakteriairt und bildet .ao rfgelmiaige Reilten, daas man aie alle
mit Sii:lierhe«t aaiteinanderftiidet« Aile aind nur dreiaehig, abejr an Gro»«e
aebr verachieden und auch iuh andern Merkmalen kenutlicb. Die grösateirl,
Ornithicbnitea fuHcoidea in Traiietfcl» Am^r. ffeoi, a«a«a. 1, 258,
bat eine mittle Schntt-Länge von kaum ^t 12" inpd von der Mittel-
Linie weit aeitwärtü atebende Fahrtap « ^in«n ac^werfäJlig dicken kurx*
bein^gen Vogel aiideutendi wlhrend die Fäbrten von mittler GrÖKae 20"
—22" Schritt-Weite haben und in gana ghrader Linie ateben, aiitliio
einem langbeinigen und acbmalen Vogel eic^aprecben, wenn es nicht ein
)ttngcr der voiigen Art in sclbnellem Laufi^ iat. Die kleinate Art ist nur
aeicht eiiigedruckt, aonat der ersten ebejifaila silr ähnlich.
Die Schiefer mit den Fährten aind 4ifnkflrotb ; Jedoch bedeckt reo
einer dünnen Schicht stark anhangenden glimoierigen Sandateina, welcher
waUracbeinlioh einat ala Flugaand darübef bergewebet werden i^t uod
ao die zarten Eindrucke geschätzt hat. Die grüsste. der gewonnenro
Tafeln von 8' auf 10' Durchmesaer enthält uhe^ti'ii<t<\^d(ucke und zwar
5 Reihen des O. fulicoidea mit je> .'>u»<ii<4"Ibib «lijpbn je 4 der mittel-
grossen und 2. Reihen von 14 kleiiufn Fährten, vutl welchen letzten
aber die eine wentger gut erbalten ist» da aie in zu Weiehenuftertien est-
elenden an ae^n aeheint. Endlieh kommen noch eiahdii f/. ire Reihen
von je 2— 6 Fälirteu vior. ^ Die nächstwichtigate Platte [niebt mit ab-
gebildet] enthält die reinsten Abdrücke und zwar 3 Reihen von je 3-4
Fäbrten dea 0. fulieoides » 1 Reihe von 2 mittelgroasen und eine ven 6
kleinen Fährten uebat mehren andern. — Die dritte Platte hat 2 Reibei
vo'i je 2—3 grosaen, 1 Reihe von 2 mittein und 2 von ^r-6 kleinen
Fährten; — auaaerdem aber noch eine Reihe von 2 Fährten einea unge-
heuren Vogela mit 6" langem und 5" breitem, anacbeinend [?] mit Schwiuioi-
haut veraebenem (palmated) Fusa und 29'' Schritt- Weite; der Vogtl
noss ao gross wie der Strauaa gewesen aeyn.
[Zwar erwähnt diese Beachreibung der voti der fleiachigen Fussnohle
abgedruckte Baiien ; allein ea fat auffallend , dass aie dieaelben Dicht
geaauer beacbreibty da den Abbildiingeo auf Taf. I aufoige aie Dicas wohl
«37
Vj^rdiert li i wSrdeii) indf m iIm aiMnerst marjkirten Billen («iisfter4fai im
Vermnignng«-Punkl€ der Zehen iir r dem Laufe, stebeiiden Ballon) aller
Fährteu vom inaern nach dem äusBeren Zelien^ tUe ganz koofilanU den
PbaUingeu entMprechende Zahlen-Zunahme von 3— 4-- 5 (mit den Nägeln
4r, 5, 6 Abtheilungen) erkennen lassen, ivie alle Füüm lebender Vögel
luitU—SAus ahn >*Ti; -4 dasa die Palän-Megie keinen 8tärker«n Triumph
den Bewei.^ia, alle^. /.wei' :a gegenüber, erlangen konnte als diesen. Br,]
S. B. Bvcklby: Notil& über die Entdeckung eines fast
vollständigen. Skelettes on Zygodon Ow. oder Baailo^
säur US Harlan in Alab/tmm (Si uu, *ount. 1843, April 409 ^ Jambü.
Journ. 1S4S, XXXV, 77- 7d). Hahlan hat 1834 einen am WackUa
in Louißiafia gefundenen Wirbel dieses • Geschlechtes beüchricbi*n als
einem onlergegangenen Saurier (Basiloaaurns) angehörig. Später
gab derselbe Nachricht von 1 — 2 Kiefer-, Wirbel-, Rippen- und Funs-
Bruchstücken, die auf der Pflansnng des Richtera Creagn in Clisrk*
Coüntjfi Alabama* gefunden worden waren {TramacL of ihn Americ,
Soc.), Nach der . kroskopischen Untersuchung einiger dieser Zähne
erklärte Owen das Thier für ein Säugethier, das die Cetaceen mit den
Sauriern irerbande und von ihm Z.ygodon benannt wurde.
Das jetzt erwähnte SK' rtt war ebenfalls entdeckt worden auf der
Pflaosung dea Richters Crea . . Die Wirbelsäule ist mit Ausnahme von
9—3 xcrbrochem'ii und vielleicht einigen ganz verloren gegangenen
Hajtwiibeln erhalten^ : ie ganse Länge des Skelettes mit dem Schädel
beträgt fast 70'; einige Rippen müssen über 6' lang gewesen seyn. Nach
den Überresten det vergleichungsweise kleinen Füsse scheint das Thier
ein- Wasscr-Bewolmer gewesen zu seyn. Sein Haupt-Bewegungs-Orgon
war der kurze und dicke Schwenz. Einige Brustwirbel sind 16'^— 18''
lang und über V .1 >«; * ihre Quer-Fortsälze haben 3"— 6" Länge und
eben üorviel ungeibJ ^ - ■ U r. .r ' und Seiten Fortsätze, Diese drei
letzten sind an der Basis vereinigi zu einem Bogen, durch welchen die
Räckeni. . -Röhre gebt, und welcher sich leicht absondert von dem Haupt«
Körper des! :>< s c. Von dem zertrümmerten Schädel sind Kiefer-Stucke
mit fast vollständigen Zähnen übrig. Die Backenzähne, stecken mittelst
2 langen Wurzeln in getrennten Alveolen ; ihr obrer Tlieil ist etwas
speerformig mit stärkeren und gröberen Zähnclunj^en, am vordem und
hinteren Rande als bei Iguanodon. Der mittle längre Durchmesser eines
solchen Zahnes i>it 4^9 die vordem haben eine einfache Wurzel, sind
spitzkegelfSrmig, wenig gekrümmt und seitlieh zusammengedrückt, daher
mit elliptischem Querschnitt. Die Vorder-Zähne sind mit der Wurzel
S"—6" lang, und ihr längster Quermesser fast %'\ Die Form dieser
Backenzähne ist so eigenthümlich^ dass sie sieh ohne Abbildung nicht ver«
sinnlichen lässt.
Das. Skelett lag in einem mergeligen Kalk-Bo^en, so dass der ob^^
Tbeil 1'— 2' liDcfa in eine scbw.arze Pflanzen-Erde berau fragte. Darr
038
«in K^IMi#eIiMer Mer|^l «tfl wenigen üfgtknhehem Aetlm, andl in die-
teil reicht^ii 4ie mefigten Kttocl)«ii hinab, bin zo (^ von der Obcriäche mi.
Ton 6' Tti-fe au findet «ich ein Gebilife, älmlich dem GrüfiMmt von AVir«
Jer$eg, mit welligen organischen Routen ein. Die Ki^oehen hatten dit
meiate organiaeho Miterie tetloien und %v«ren mit Kallc durchdriiagen,
Im Übrigen wolil erhalten on^ von tiefen Hai-Zahnen und Koncbylien
ntfa den GeschleHitem 0«trea , Bxngyra , Pccten , Conus, Ecbintra, Seo-
teils umgeben. Der Örtlichkeit nach glaubt mau einen MeereM-Aroi mit
Inseln zu sehen, wo dss Thier gelebt hätte.
Zygodon - Knoelien Imt nwn siraserdem gefunden tm WmshitfgtoH'
Counhf f Mis$in%ippi'^ und so vrett in Osten als CUribome in Aimkamm,
Rtehter Crsagr ersäblty dss« vor 20 Jahre» , als er nacli CUtrk Comtäy
kam, grosse Wirbel u. a. Knochen dieses Thierts- dicht über soiMO und
die benaehbarten Felder gestreut -waren ; doch war nie «in Schädel gefunden
worden, die Broehstucke amsgenommen, aof welche sieh Harlan bezieht;
Diess kommt daher, dsss die Kinnisd'eii hohl sind mit dtlnuen Knochen*
Wfinden. Ciark Ornnty liegt zwiseben den FIfissen A^Hkama nnd T«jii-
y^tr^ 100 Meilen^ If. von ÜToOHe.
MiLMB EnwAUDSr Aber zwei fossile Krustae^en nw der
Ordnung der Isopoden {Ann, sc. nat 1848, 0, XX j 3110^330 ^
Artm. maffttv, nat hist. 1844, XHI, 110-^111). Eines der Tbiem scheint
nicht selten zu seyn in den Wealden-Sehiehten des Wm'domr^TkmUm in
WaU/kire, wo es EndvfB entdeckte. £s hat O»,!) Lange und •■"^oS
Brette [0«»01S nnd OPnooOf], soll aber ffveh betrflrblkfclv grisser^ bis zur
Grösse eines kleineir Tritobiten vorkommen. Dew Kdpf ist stets sehr
besch&digt. ' Fasse hat ß. tthsht, w<iht aber Brooib an amlero Exemplaren
beobachtet^ von ^^n FfiUter» glaubt E. Eindruehe gesellen au haben.
Das Tliter i»t unzweifelhaft nirs dri^ (Mnung der Isopoden und besstst
den Hsbitos der Familie der Cymothoiden, läset sieh aber hisriu ao wenig
äU in irgend einer andern Gruppe auf irgend ein bekanntes Genus au«
rtiekfulirrn. Am ehesten seheint es zwischen Sepolia und den erraliseben
t^ymothoiden^ stefVe n zn kSnnen. Jenem i^itieTt es sich durch die Breite
des KörprrK , die groitse Eiifwiekflnii^ der' Seilen-', gegen die Jllittel-
Theite -der Brust- und Bitudi.Ringe|ii , dureh: die Lamellcn-Vorm dieser
Seitentheile und durrfi- die Anordnung des letzten Soliwanz^Schilde«» Es
«]nterschf*idet srrb aber von Serolis wesenttrcft d&durch^ dsss die ersten
Ahdomiiial Hinget eine viel beträch tKt^hcre* Entwickeln ng und Bewi'gnngs-
Fähigkeit bf Sitzen , so Wie bei Ae<^ u. s. errntise lieiv Gjrmothoiden. Es
Ist kein merklicher Unterschied zwischen dar Form der Brost- nnd
Schwanz-Ringeln, also auch keine bestimmfe Grenzte zwisebe» beiden
Theilen; doeh zSblt man 12 Glieder im Ganzen btonnr den Endsebild,
und da bei keinem einzigen Edriophthalmen die Brust mehr als 7 Ringel
besitzt, so wdrdeit 5 davon für den Schwans blelbta nnd mitbiii 6 be-
wcgiicbe Glieder in dconcibeo seyn, wkr bei Aegnv MIociM o. •• w.
Der sechste ^e^vrftns-Absdinifft oder tÜM End-SehttA i#l haflU^refinrnd
unil ttigi an tlHiiem vurderii nnd Biittlfii Theile pitfp bSckeraftig« Alt*
iTcItwellung »Bslo^ wie an eimf^pn SphSromatideii. Dpr Sfif^n-RAiHl
deiittelben tcheintAusflehniHe zit Aiiftig:uiigf eim*» seitHrliPii Anliaiii^es wi9
bei SeroKs bpae^scn tu- liaben.* Anv.U gtbttmt ph narii der Form dpr
SeiteitHveilp, das« daa-TbiHi' sreb zosmnmpiironen konntp, wie die Sp^liä-
roinatidipii. Df r Kopf-Abarbrntt Uf atiMj^ebrpifef wie bei Serolis. — £;
nennt dieaea Tbier AfchaeortiacuaBrodii.
Eine andere bei f^irrta entdeckte Art lieiastpr Pataeoniaeua Brongt-
niartii. Sie %vttrda in einem Cytbereen- Mergel unmfttelbar unter deir
grünen Mergeln gefunden; auf efner Quadraf.Puaa grosse«! Placlie aabli
man zaweilen ubei* tOO fndivfdnpii. Ihre Farm ist «iemirch regelmiiinff
oval , ihre Grot^se geht' t)ia 0"12 Lange auf •»07— Ö^OS Breite [wohl
0<"012 auf 0"H)a7— «"KK)8 ?]. Der Körper ist spbr flarh; der Kopf ninsig^
gross und aeheint dfe Fühler auf kleinpn StirnfortsätKcn zu tragen. Ditf
Aagen sind klein und setilicb ; Str Tlioroz aus 7 Ringeln znsftmmenge-
setzt und auf jeder Seite mit einer Einfassung Yersehpn , die aus den
äbprpinandertii'genden vieraeitigpn Seilentheileii der Ringehi bestehet.
Das Abdonten hat 1 Segmente, wovon das erste den Ringeln des Thorax
ifehr ohnlirh ist und Spuren einer queeren Verwaehsung zeigt, das zweit«
halboval acbrldf&rmig hi'^ zn beiden Seiten dieses letzten Stiickes unter«
rcbeidet man Lamellen ftrüge fast Sichel-formige Flossen- Anhänge ^ die
wie bei Spbneroma gestellt sind. Das Thter gebort daher wohl in dio
Fantilt«» der SphSromiden und mag am passendsten zwischeii den SpbSt*
romen nnd Anciüea stehen. «
A. Favrb: Ohsifrtafionn aur let Diceras (io pp. , 5 pH. litlr;
Oeneve 1849 i 2 fl. 40 kr exir, dtt tome X. des 9tem. »ot* pbys, ete:
de Gif^ueve)* Scliaale sehr dtrk , herzförmig , mtgleichklappig , aus drei
Scliicblen; die l^lappen gross und hornforini;»:, mit einer Abplattung hin-^
teu und einer entsprechenden einzigen Kante innen ; das Schloss sehr
stark, mit 2 Zähnen, in. der rechten Klappe und 1—2 in der kleinen;
das Sehloss füllt ^ der, Schalen-Mündung aus [verschieden von Chama];
2 MuskeUEindrucke. — Die grosse Klappe umschliesst etwas der Rand
der kleinem. o^OiiBiGNir beabsichtigt eine Monographie dieses und eini-
ger verwandten Geschlrchter, unter welchen Cuprina und Ichthyosarcoli
thea durch innere Quer-Wände , Caprotina durch mehre innre Längs«
Kanten verschieden sind. I) D. Lucii Defr. (/«ir, i. Dict. XIII, ITT;
Favbe p. 13, t. i; 111, 1, 2, 3; iv; v, 1^: testa crassissima, variabili
suä€ordifurmi ; ralvis iHnrgualibus carinalis in xpiras irreguläres coit-
toriiSi ruf^ia triangularibut amcmtricis loitgitudinnlibus ; nuha simslra
n^ajure ; die bereits von Saussorb beschriebene und abgebildete Art dea
Moni Saleve bei Genf\ 2) D. arielina Lk. {et auctoritm , excK syn.
praeced.)^ Chama bicornis Brcgu. EncycL; Favre p. 20, t. iii, 4, 5»
t. Vy 2—7) testa veutricosa transversim subrugosa; natibm disUtMibua
G40
^nvmf4rmibit$ im »pir0$ irregfdarei coniBrüM. Es UiM^ Art von St
MihiHi vpD PorreHiTHißj von Xenvelie Us CkampiUie and Sap an der
•b«rpu JSimoHe^ wozu walirscheiiilirb auch D. ainUtra Osshaybh (Con-
ehyliol. pl. M8, f. 9) gehört, indem die seitliche Zusanm^ndruckung da
Klappea und die Anwesenheit des lileiaeren Zahnes in der kleinen KUppe
veränderlich su seyn scheint. — An dieser Art hat der Vf. nie die drei
Schichten der Schale erhalten gefunden , die er nach der ersten Art an-
gibt, sondern nur die innere, obsehon er nicht selten daran auch die
Aubeftungs-Stelle noch erkannte, welche er an der f raten niemals wahr-
nehmen konnte. Sie befindet sich am Ende der grossem Klappe,
welches (K^g^n Deishiyes) bei beiden Arten bald die rechte
und bald die linke ist; vielleicht aber ist aie nur in der Jugend
vorhsnden. (Die Chama speciosa MtttST, et Golsf. hnt nf^)t die
hinlere Rinne aussen.; Beide Arten gehören dem Coralrag an (Goldvuss
aitirt talschlidi die eine im Portland-Kalk) und kommen mit Piuuigeoi
vor» VfBS man in anderen Formationen aitirt hat, geliort anderen Ge-
schlechtern an. So ein Diceras fdrmigea Kourhjrl im gelben Neocomieo
(erste Rudisteo-Zone) von Bosh bei Xenekaifi ; ein anderes im oberes
Kalk deraelben Rndisten-Zone von la Ptipa bei Aimeey in Saroten und
im Kalk der Msglis-Ai^ im App^aXfil-, — ein drittea [?.Caprotiaa
ammonia d^Oab.] in denBiuchcn bei^fx in Sacutfen^ bei la Ptiff^f a«
M^rmoat bei Lasarra am Jifrn, bei la Rah$e unfern Ctmcise Im IFnad-
J^aml, am Leehtutd in Savoytn^ bei Cluse9 in SatsuyeHy anriaclveo ViU'
Um und Sixi au der Arve^ zu Aitmann und an der FähnfreH''AJlp is
ApitenzfU: überall in der ersten Rudisten-Zone, Ibeils mit P.terocerai
Pelagi oder mit Radiolites Neoconiiensis d'O., welcher derHip-
purites Blumenbachii Studgr ist; daher alle Lokalitäten, wo dieser
mit Diceras zitirt wird, zwischen dem T^iiiufr- und Luzemer^J^e ^ sai
SrntiSy im Kanton Üri u. s. w. (Utem. ffeid, de France Hii 389; Bull
geol. Vlil, 131) X, 105) zu gleicher Formstiou gehören werden. Ein
Tbeil des „Alpenkalks" wird hiedurch eine richtigere Dentnng erbalteo.
Jbffribs WTMAif: über die mikroskopische Struktur der Lepi-
dosteus-ZTihne im Vergleich zu jenen von Lsby rinthodon
(Sii.LiM. Americ, Joitm. 1844, XLV, 359—363, pl. v). Der Vf. zeicti-
net und bcsclireibt die Querschnitte der f^roKScren Zahne von Liepido-
stens oxyuruR und L. pisfyrh yueh us Raf.' und findet , dass sie iai
Ganzen dieselbe Struktur wie die Laby rinthodon- Zähne haben , jedoch
weniger zusammengesetzt sind als die meisten der letzten; nur Lab.
leptognathuH Ow. stimmt so sehr mit Lep. oxyurus uberein, dsss
sich beide pur durch die Weite der inneren Hohle unterscheiden. Da
nun msnche Labyrinthodon-Zähne im Englischen Wsrwick- Sandstein und
Deutschen Keuper nur isolirt und als Frsgmente (ohne Kinnlade) vorge-
kommen sind, so fragt W. , ob nicht manche derselben vielmehr als
Fisch« und zwar als Lepidostcus-Reste zu betrachten seyen.
Versuch
ewir
reihenförmigen Zusammenstellung
der Mineral-Spezies,
von
Hrn. Prof. Carl Friedrich Nacbcann.
Alle Mineralogen sind wohl darüber einverstanden, dats
die mineralogischen Spesies als das eigentliche Objekt
einer jeden Klassifikation angesehen werden müssen. Sie
stellen die Einheiten dar, welche auf irgend eine Welse
grnppirt werden sollen, um eine wohlgeordnete Übersieht des
Mineralreiebes ca gewinnen; sie liefern die einzelnen Bau*
steine, doreh deren ZusaromensetjKang dfs Gebünde aufge-
führt werden soll, welches man mit dem Namen des Mineral;
Systemes belegt, ohne doch bis Jetst einen Bauplan ausge-
mittelt an haben, jer alle Ansprüche sn befriedigen Ter-
möchte. Es hat Diess wohl seinen 6run4 einestheils In der
Schwierigkeit, welche die Einordnung der amorphea Mineral-
SpcEies E wischen die kristallinischen Spesies darbietet,
anderntheils in der Einseitigkeit, welche sieh nicht selten
sowohl Mineralogen als auch Chemiker bei den yon ihnen
versuch ten Klassifikationen sn Schqlden kommen Hessen.
Nur wenige Mineralogen mochten es noch in Zweifel
stellen, dass die amorphen eben so wie die krystalli-
nischen Substänsen ein voUgiltlges Redit auf systematische
Jabrgaaf I8i4. 41
642
Einordnung in den Klassifikationen des Mineral-Reiches besKsen .
Allein, ob sie wie in Mohs* Mineral-System den krystallini-
sehen Species sa koordiniren, oder, wie Fuchs gemeint ist,
nur anhangsweise als Pseudo- Spezies beisofOgen sind, oder
ob sie, wie Diess snm Theil von Brbithacpt geschelien ist,
in eine besondere. Ordnung susammengestellt werden sollen,
darfibcr sind die Ansichten noch getheilt.
Einige Mineralogen, befangen in dem alt-oryktognosti-
Bohen Vorurtheile, dass nur die sogenannten üussern Merk-
male einen Werth fQr die Charakteristik und Klassifikation
besitsen, haben, mit Hintanseteung der unschätxbaren Resul-
tate chemischer Forsohung, Mineral-Systeme aufzustellen ver-
sueht, weiche der Chemiker nothwendig perhorresziren miisste.
Indem sie Mineralien von der verschiedenartigsten chemischen
Konstitution in eine und dieselbe Ordnung, ja selbst in ein
und dasselbe Geschlecht zusammengerafft zeigen, bloss weil
solche in diesem oder jenem morphologischen oder physischen
Merkmale übereinstimmen« Dagegen haben es auch Chemi-
ker versucht, Mineral-Systeme zu schaffen, welche sich nim-
mer des Beifalls der Mineralogen zu erfreuen haben werden,
weil sie mit Hintansetzung der in dem Total-Habitus aasge-
prfigten Eigenthümlichkeit des physischen Wesens nach der
blossen Anwesenheit dieses oder jenes Stoffes die Mine-
ralien in Gruppen zusammenstellten, welche in physiogra-
phischer Hinsicht unm'iglich befriedigen können.
Es muss daher nothwendig ein Mittelweg aufgesucht
werden, welcher, zwischen jener selbsfgentigsamen o r y k t o-
gnos tischen und dieser exklusiven chemischen Einseitig-
keit hindorchführend, die Klippen vermeiden liesse, an denen
jedes Mineral-System scheitern müsste, welches entweder
nur auf den jiussern Habitus, oder nur auf die Anwesenheit
gewisser Elemente gegründet ist. Unter den Chemikern
hat Leopold Gmglin in DeuiseUani zuerst einen dergleichen
Mittelweg versucht, und es wird wohl allgemein anerkannt,
dass sein Mineral-System weit ansprechender ausgefallen ist,
als die früheren rein chemischen Versuche der Art. Als
ich im Jahre 182S veranlasst wurde, ein Lehrbuch der An-
fangsgründe der Mineralogie zu schreiben, da war icK
043
bemüht, den Grandsfitsen so weit als möglieh trea sa bleiben,
welche von Gmblin aufgestellt und befolgt worden waren»
Indessen konnte und sollte die damals versuchte Zusammen*
Stellung von 200 Mineral-Spezies durchaus nicht auf den
Namen eines sMincral-Systemes Anspruch machen. Spater
gab Glocker seinen Grundriss der Mineralogie heraus, in
welchem nach ähnlichen Prinzipien sehr vieje und äusserst
wohlgelungene Zusammenstellungen enthalten sind, wie denn
auch die, enm Theii schon früher bekannt gewordenen Klas-
sifikationen von Weiss und Brbithaupt den Beweis liefer-
ten, dass das Prinzip der gemischten Systeme zu sehr an-
sprechenden Gruppen gelangen lasse. Endlich hat Whewbll
in seiner Geschichte der induktiven Wissenschaften eine Prü-
fung der bisherigen Mineral-Systeme und der ihnen zu Grunde
liegenden Prinzipien aufgestellt und es mit siegreichen Grün-
den zu beweisen versucht, dass nur ein gemischtes Sy-
stem allen Anforderungen der Physiographie Genüge zu lei-
sten vermöge.
Durchdrungen von der Richtigkeit dieser Ansicht und
ermuthigt durch das aufmunternde Urtheil, welches Whewbll
über meinen ersten Versuch der Art gefällt hat, wage ich
es jetzt, dem mineralogischen Publikum eine Zusammenstellung
der Mineral-Spezies vorzulegen, welche, obgleich wesentlich
auf dieselben Prinzipien gegründet, doch zu etwas anderen
Resultaten führen musste, als jener erste Versuch.
Jeder Versuch einer Klassifikation des Mineralreiches
mass vernünftigerweise mit der Frage beginnen, welcher
Begriff als das eigentliche leitende Prinzip derjenigen
Verstandes-Operation zu betrachten sey, deren Resultat wir
ein Mineral-System nennen. Da nun der Begriff der Iden-
tität schon bei der Bestimmung der Spezies seine er-
schöpfende Anwendung findet » so kann es nur der Begriff
der Ähnlichkeit seyn, welcher den eigentlichen Leitstern
aller klassifikatorischen Operationen bildet.
Ähnlichkeit zweier Dinge aber ist die in gewissen Merk-
malen hervortretende grössere oder geringere Übereinstim-
mung derselben; sie kann weder in allen Merkmalen,
noch in einer vollständigen Übereinstimmung derselben
41*
h44
begründet seyn, well sie sonst mit dem Begriffe der Identttfii
eusammenfallen würde.. Vielmehr mass sie ihrem Wesen
nach als etwAS Schwankendes and verschiedener Absrufon-
gen Fähiges gedacht werden; sie kann sich bald in diesem
und bald in jenem Merkmale, bald in höherem und bald in
niederem Grade ku erkennen geben.
Hieraus ergibt sich von selbst, dass wir eine jede, auf
den Begriff der Ähnlichkeit zu gründende Klassifikation mit
der Untersuchung beginnen müssen, in welchen Merk-
malen, der Natur der Sache nach, die Ähnlichkeit
vorzugsweise aufgesucht und berücksichtigt wer-
den müsse; oder mit andern Worten und mit besonderer
Rücksicht auf die uns hier vorh'egende Aufgabe: welcher
Werth den verschiedenen Eigenschaften der Mineralien
ihr das Bedürfniss der Systematik zugestanden werden könne.
Die Beantwortung dieser Frage lässt uns auf das Resultat
gelangen, dass die Ähnlichkeit der anorganischen
Masse, ohne Berücksichtigung der Form es ist, welche
bei der mineralogischen Klassifikation vorzugsweise in das
Auge gefasst werden muss.
Morphologische Eigenschaften« Bei der Fixirung
der Spezies behaupten die morphologischen Eigenschaften
den ersten Rang ; denn amorphe und krystallinische Minera-
lien können nimmer zu einer und derselben Spezies verei-
nigt werden, nnd bei den krystallinischen Mineralien wird
wmlm^ye Identität der Krystallform , d. h. Zugehörigkeit der
Formen zu einer nnd derselben Krystall- Reihe bei gleichem
Charakter der Kombinationen, als die erste Bedingung der
spezifischen Identität zu betrachten seyn. Ganz anders ver-
hält sich Diess aber bei der systematischen Zusam-
menstellung der Spezies. Kalkspath und Arragonit, eine
rhomboedrische und eine rhombische Spezies stehen einan-
der so nahe, dass sie im Mineral-Systemo möglichst nahe oder
unmittelbar aufeinander folgen müssen. Dasselbe gilt von
den drei Eisenkiesen, vom Yesuvian und Granat, vom Rutil
und Brookit, obgleich solche durch ganz verschiedene Kry-
stall-Systeme von einander getrennt werden. Wir gelangen
also auf die Folgerung, dass grosse Verschiedenheit der
645
morphologischen Eigenschaften mit grosser Ähnlichkeit
der Masse verbanden seyn liann^ eine Folgerung, welche
fiir die meisten dimorphen Substanzen mit schlagender
Evidciis hervortritt.
Umgekehrt aber lehrt ein Blick auf die, nach den Kry-
stnil-Systemen gebildeten Zusammenstellungen der Mineral-
Speeies, dass grosse Ähnlichkeit und selbst Identität der
morphologischen Eigenschaften neben der anfiallendsten Ver^
schiedenheit der Alasse bestehen kann. Hieraus ergibt sich
nun sur Genüge, dass die morphologischen Eigenschaften bei
der mineralogischen Systematik nur eine sehr unterge-
ordnete Berücksichtigung erfahren können, und dass, wenn
man auch dabei den Unterschied des amorphen und kry-
stall inischen Wesens geltend machen will, so doch auf
den Unterschied der Krystall-Systeme kaum irgend ein
Gewicht cu legen seyn wird. Denn die auf die Kr y stall- Formen
gegründeten Mineral-Systeme haben in der That bloss ein
krystallographisches, aber kein physiographisches
Interesse, indem solche einesthells die unähnlichsten Massen
nahe eueammen, anderntheils die ähnlichsten Massen weit
auseinander werfen. Fügt es sich, dass ähnliche Massen
auch ähnliehe Formen seigen, so wird die Zusammenfassung
derselben sehr erleichtert werden^ und die sie betreffende
Gruppe durch solche Obereinstimmung gans vorEüglich an-
sprechend, erscheinen müssen; wie Diess s. B. mit der Gruppe
der Feldspathe, mit der Gruppe des Amphiboles und Pyro-
xenes der Fall ist.
Wenn also bei einer Kbissifikation der Mineral-Speeies
die morphologischen Eigenschaften nur eine sehr unter*
geordnete Rolle spielen, so versteht es sich von selbst,
dass auch alle diejenigen physischen Eigenschaften, welche
mit der Krystallform unmitteli^ar verbunden und von der»
selben abhängig sind, eine eben so geringe Berücksichti-
gung SU erfahren haben werden ; Diess gilt insbesondere von
den Verhältnissen der Spaltbarkeit, der Refraktion und Po-
larisation des Lichtes u. s. w., und während also die Spalt-
barkeit für die Spesifizirung ein Merkmal des ersten
Ranges ist, so hat solche für die Klassifizirung nur eine
649
•ehr geringe Bedeutung. Men rerraehe es b. B. alle
MinerAl-Speeies von einer sehr yollkomaenen nonotomen
Speltbiirkeit cuMmnensnstellen, wie Soiebes nnm Theii schon
geschehen ist, and nuin wird die nnähnlichslen Museen in
einer Ordnung vereinigt sehen, wenn auch einige Grup-
pen derselben, wie b« B. die der Giimmer, liel Ihnlieher
Spaltbarkeit eine Ähnliehkelt der Masse besitsen. Düse end-
lioh eine auf die krystallegraphisehe Bedeutvng der
Spaltungsflfiehen gegründete Klassifikation mit einer Zasasi-
menstellung nsch den Krjstall-Systemen Busaniaienfaileii und
eben so wenig physiographischen Werth haben würde, als
diese, Diese bedarf keiner besonderen Erltfaterung.
Aus diesem Allem ergibt sieh also, dsss es die form»
lose Masse, oder , dass es die Masse ohne Berück-
slohtignng der Form sey, welche eigentlich und Bnnächst
den Gegenstand einer jeden übersichtlichen Zusammenstel-
lung der Mineral-Spezies bilden kann und muss. Wir ha*
ben demeufolge von den. morphologischen und morphologisch-
physischen Eigenschaften gftnslich eu abstrahiren und ge-
winnen damit BUgleich den grossen Vortheil, dass sich alle
Yariettften einer Spezies, die frei auskrystallisirten ebenso
wie die krystallinisch BusammengesetEten , das isoÜrte ringuoi
ausgebildete Individuum eben so wie die derben und dichten
Aggregate, einer gans gleichen Berücksichtigung bu er-
freuen haben werden. Es begründet dieses Verhältniss einen
auffallenden Unterschied zwischen der anorganischen und
organischen Natur, in welcher letzten die Klassifikatioa
wesentlich auf die Ähnlichkeit des morphologisdien Habitus,
dieser plastischen Offenbarung der Lebenskräfte, gegründet
wird und werden muss.
Wenn aber die anorganische Masse, ohne Berück-
sichtigung der Form, als das eigentliche Hauptaugenmerk
bei der systematischen Zusammenstellung der Mineral- Spezies
BU betrachten ist, und wenn demnach die moi*phologischen
und die mit ihnen unmittelbar verknüpften physischen Eigen-
schaften nur in einzelnen Füllen ein accessorisches und , se
BU sagen, überzähliges Gewicht in die Wagschale werfen
können, so versteht es sich von selbst, dass, bei der Abwiignng
«47
i der phytiogf«|irlii$clien ÄhnlichkeU nar noch gewisse
I piiysische Eigenschaften and die durch die chemische Kon-
stitution repriisentirten obemischen Eigenschaften eine
]t Berücksichtigung sulassen werden.
Vor Aileni mössen wir dem Unterschiede des netnlli*
£ sehen Habitus eine grosse Bedeutsamkeit »ugesteben, da
ii sich un9 die Merkmale, in welcher die beiden Glieder die-
!i: ses Gegensatzes hervortreten, auf den ersten Blick su erken-
nen geben, ündurchsichtigkeit , metallische Farbe und me-
fj talliftcher Glane, welclie drei Merkmale in ihrer Vereinigung
^ diejenige Erseheinung hervorbringen, die wir mit dem Aus-
drucke ,imetallischer Habitus^^ beseichnen: diese Merkmale
;, werden von uns in dem kleinsten Korne, wie in der grö«s-
j,. ten Masse eines Mineralea mit gleicher Bestimmtheit wahr-
I genommen und erkannt, so dass wir augenblicklich mit gros-
ser Sicherheit ein Urtheil darttber fällen , ob ein Mineral
Vi
l metallischen oder nicht metallischen Habitus beditse. Da
^ nun das Daseyn oder der Mangel des metallischen Habitus
,. auch mit dem ganzen übrigen ViTesen der Mineral- Spesies
j in einer sehr nahen Beziehung su stehen pflegt, so ist bei
, der Zusammenstellung derselben mögliehst darauf bu achten,
dass diesmr wichtige Gegensata respektirt werde und die
^ mit dem einen oder mit dem andern Habitus ausgestatteten
Speaies nicht bunt durcheinander auftreten. Wenn es da«
her am angemessensieh erseheint, den gediegenen Metallen,
als den eigentlichen Repräsentanten des Mineralreiches, ihren
Platz in der Mitte der ganzen Reihe anzuweisen, so wer-
den diejenigen Mineral-Spezies, welche mit metallischem Ha-
bitus begabt sind, ohne doch blosse Metalle zu seyn, am
naturgeniäsesten zunächst vor und hinter die Metalle ge-
stellt werden müssen.
Was die Farbe der Mineralien betrifft, so hat solche,
sofern sie als einer der Faktoren des metallischen Habitus
in Rücksicht kommt, in dem Vorhergehenden ihre Erle-
digung gefiinden« Bei den Mineralien von nicht metalli-
schem Habitus aber ist nicht sowohl die Qualität oder be-
sondere Art der Farbe, als vielmehr der allgemeine Unter-
schied des farbigen und gefärbten Znstandes sa
048
beracksichtigen *, Indem es riefe, iiuebiniiiidernr ElgenselNifteii
Überelnstimniende MinerAl-Spesies gibt, welehe eich durch
das gemeinschaftliche Merkmal der Farbigkeit, d. h. einer
ihrer Substans wesentlich inhärirenden und daher in nllen
Varietäten mit gleicher Qualität erscheinende Farbe ausseich-
nen; man denke s« B. an RothblelerB, Kupferlasur, Mala-
ehit u. a. Spesies. Bei einer Zasammenstellnng der Mineral-
Spezies wird man daher auch darauf bedacht seyn »fissen,
die farbigen Spesies von nicht metalllsohem Habitus
möglichst zusammen zu halten, und ihnen nur solche farb-
lose (oder gefärbte) Spezies beizugesellen, deren ttbrigen Eigen-
schaften uns dazu entweder berechtigen oder nöthigen. Pa
übrigens dieselben Mineral - Spezies auch durch farbigen
Strich ausgezeichnet sind, und selbst die Ähnlichkeit der
Farbe ihres Strichpulvers und ihrer Masse als ein Kriterium
ihi*es farbigen Wesens angesehen werden kann, so ist hier-
mit zugleich der Werth des Striches fttr die Klassifikation
der Mineralien angedeutet.
Was den Glanz betriffit, so gewinnt die Art oder Qua-
lität desselben allerdings insofern einige Wichtigkeit, wie-
fern der eigentliche Metallglanz den bei der Klassifikation
zu berücksichtigenden metallischen Habitus mit bedingt. Aus-
serdem aber dürfte die Qualität des Glanzes kein wesent-
liches Moment liefern, wie sich schon daraus ergibt , dass
nicht selten Krjstalle auf verschiedenen Fiftehen verschiedene
Arten des Glanzes reflektiren, und dass gewisse Modali-
täten des Glanzes mehr in der Aggregations-Form als in
der Masse begründet sind. Dass die von der Beschaffenheit
der Oberfläche abhängige Stärke des Glanzes noch weniger
eine allgemeine Berücksichtigung finden künne, ist von selbst
einleuchtend.
Die Pelluzidität, welche von der Durchsichtigkeit
bis zur Undurehsichtigkeit so verschiedener Abstufungen ft-
hig ist, wird zwar nicht nach ihrem Grade, wohl aber
nach ihrem Vorhandenseyn schon desshalb berücksich'*
tigt werden müssen ,' weil das Gegentheil dei"selben ^ die
Vergl. mein Eiehrbneh der Mineralogie, S. 124.
040^
O p A ei t X f, allein MeFkmfil des rndfiilllschen Hnbllns sa befrach-
ten ist. Man wird es daher so viel sIs möglich su benohteh
haben, dass pelloBide and opak^ Mineralien nicht promiscae
durcheinander gestellt werden, and eine Avsnahme von die^
ser RcgeJ nur in einseinen Ffiilen gestatten dürfen \
. Die Httrte nnd das spesifisehe Gewicht, Ewei
Eigenschaften, welche bei der Bestimmnng der Spesiea
^ino so bedentsame Rolle spielen, werden auch bei der
Zusamnensteliang deraelben eine angemessene BerOob»
alchtigmig SU erfahren haben. Weil sie aber nor quanti*
tat! VC nnd keine qualitativen Verschiedenheiten snlassen,
weil in Besag auf sie die Ähnlichkeit sweier Mineral-
Spesies nnr in dem Vorhandenseyn nahe liegender oder
nicht gar sa weit entfernter Ab stuf an gen gesucht werden
kann, ond weil uns eine absolute Maas«>Bestlinmnng und Ver«
gleichnng solcher Abstufungen für die HUrte insbesondere
gar nicht vergönnt ist, so werden wir nor die allgemeiile
Forderung stellen können, dass Innerhalb ehier Jeden Gruppe
nicht SU aufMIend verschiedene Grade der Härte nnd nicht
SU abweichende Abstufungen des Gewichtes vorkommen dür-
fen, obwohl wir uns auch hier, namentlich in Besag auf dio
Hffrte, einselne Ausnahmen gestatten können, sobald ander-
weite Übereinstimmangen in wichtigeren Eigenschaften vor*
banden sind. Überhaopt ist dem spesifisehen Gewichte eine
weit grössere Anfinerksamkeit sn schenken, als der Hfirte^
weil seine Prüfung mit wenigem nnd geringeren Unsicher^
heiten verbunden ist, und weil die grösseren Unterschiede
desselben mit dem so wichtigen Unterschiede der schweren
nnd leichten Metalle in nächster Besieliung stehen.
Die Tenasität und jene eigenthümliche Modalität In
der Versclilebbarkeit der kleinsten Theile, welche man auch
^ la dieser Hinsicht ist das Vorkommen des sogenannten .splittri-
gen Bruche« ein beachtcnswerthes Merkmal, weil er uns jedrofalla auf
das Vorhaudenseyn von Pelluzidität verweint, wenn solche auch nur in
den feinaten Splittern als schwache Duri'hscheiniKkeit bemerkbar aeyn
sollte. Opake Mineralien werden den splittrigen Bruch niemals als sol-
chen erkeancn lassen, wenu er auch wirklicb vorliasdeD ist.
0M
die Qoalitäl der KohSrens neniwii kann, rimi eller-
diitgs EigeiMchaften, welche des innerste Wesen der Mes-
sen betreffen. Weil aber die Yersehiedenheiten derselben
in sehr nngieiehen Yerhli)tuissen über die Mineral-Spesies
vertheilt sind, weil die Geschmeidigkeit und selbst die Mü-
digkeit im Vergleich su der sehr verwaltenden Sprödigkeit
nur selten vorzukommen pflegen, weil liberdiess die Prüfung
dieser Eigenschaften von der Aggregations-Form des Minerales
mehr oder weniger abhängig seyn kann, so vermindert Diess
«war die klassilikatorische Bedeutsamk^ derselben , ohne
sie jedoch günslich anfsnheben.
Der Magnetismus, d* h. die Fähigkeit, auf die Magnet-
nadel einzuwirken, ist ein singoläres^ in zn wenigen Spe-
sies hervortretendes Merkmal , als dass es bei der Klassi-
fikation eine Bertfcksichtigang verdienen könnte. Dasselbe gilt
von dem elektrischen Verhalten der Mineralien, obwolil we-
nigstens dem Leitnngs- Vermögen eine klassifikatorische Be-
deutung nicht gänzlich abzusprechen seyn dürfte.
Die chemischen Eigenschaften, insbesondere aber die
chemische Konstitution der Mineral-Spezies müssen bei
einer Klassifikation, welche wesentlich die formlose Masse
zum Gegenstande hat, eine ausserordentlich wichtige Rolle
spielen, Sie repräsentiren ja die Materie selbst, dieses allen
morphologischen und physischen Erscheinungen zu Grande
liegende Substrat, welches in der chemischen Konstitutions-
Formel seinen wissenschaftliehen Ausdruck findet. Wis
wäre es also möglich, eine naturgemäse Zusammenstellung
der Mineralien zu Stande zu bringen, ohne diese Grundlage
ihres Wesens, dieses wahrhaft ursachliche Moment ihrer
ganzen Erscheinnngs- Weise einer vorzfigliehen Beachtvng zu
würdigen ? Man prüfe nur manche der angeblich bloss auf
äussere Kennzeichen gegründeten Mineral-Systeme und man
wird sieh überzeugen, dass viele Gruppen derselben nur
durch einen unwillkürlichen Hinblick auf die Resultate der
chemischen Analyse gewonnen werden konnten , wlihrend
es manche andere Gruppen, bei denen diess nicht der
Fall war, bei deren Bililung man es wirklich über sich ver^
mochte allen chemischen Reminiszenzen zu entsagen, die
«51
•eitMUnsten nnd - nniMlilrlich«teii Zaniiiimenstdlittigeii dw*
bieleii«
Es war irooier uwine Überzeugung , dass die Mineralo«
gie sich tlirer schönsten und interessantesten Seite beraubt^
dass sie steh selbst ein Testtmonium paupertatis aufdrängt,
^welches sie verschmähen sollte, wenn sie, mit gänslicher
Yerkennung ihrer eigentlichen Stellung als eines Zweiges
de«* Natnrgesciiiohte und verblendet durch das Trugbild einer
vermeintlichen hdhern Selbstständigkeit, demalt-oryktognosti«
sehen Vorurtheile iröknen will, sich nur mit den sogenanm
ten äussern Kennzeichen su behelfen: als ob nickt alle
Eigenschaften in der Natur der Mineralien begrttndet wä-
ren, sondern einige gleichsam wie Kleider oder Behänge
eiir Anssenseite, andere zum innern Wesen derselben ge«
horten. Mein, weder die Namens-Verschiedenheit der Wia«
Seilschaften, durch deren Hülfe wir die Eigenschaften erken-
nen nnd bestimmen, noeh die gi^össere oder geringere Um-?
ständlichkeit des dabei nöthigen Verfahrens, noch der Unter*
schied, ob wir das Mineral bloss ritzen, feilen, spalten und
«erschlagen, oder auch glühen, schmelsen- und auflösen mtts«
sen, kann uns berechtigen, ausschliesslich gewisse Eigene
Schäften sn berücksichtigen, uml andere höchst wichtige Et-
genschaften ku vei*nachlässigen. Diess gilt, wie bei der
Speoifisirung^ so auch bei der Klassifizirung der Mineralien^
and wir glauben daher die chemische Konstitution derselben
•Is eines der wesentlich leitenden Momente einer jeden Zu*
sammenstelinng hervorheben sn müssen.
Nur dürfen wir es nie vergessen, dass der Begriff der
Ähnlichkeit das Grnndprinsip unserer Znsammenstel«
lang bleiben müsse, in welchen Eigenschaften auch diese
Ähnlichkeit aufgesucht werden möge. Dadurch werden wir
den Ubelstand vermeiden, mit welchem diejenigen chemischen
Klassifikationen nothwendig behaftet seyn mussten, welchs
den Begriff der Identität des Stoffes an die Spitse
stellten und die Mineralien entweder nach der Reil^e der
elektropositiven oder nach der Reihe der eiektronegativen
Elemente ordneten. Wie wenig in allen Fällen dnroh die
Identität des Stoffes 6ine iLbniichkeit des Wesens begründst
•92
werde, Diese bt daroh die Allotropie der Elemente selbst
nnci durch die Verschiedenheit ihrer isomeren Verbind angen
auf eine so auffiillige Weise dargethan, dass eine jede wei-
tere Beweis-Führung dieser Behauptung ganz überflüssig seyn
würde. Diamant und Kohle sind wirklich zwei gänzlicli ver-
schiedene Körper, trotz der Identität ihres Stoffes ; Dasselbe
gilt vom Kalkspath und Arragonit, vom Rutil und Brookit
und von so vielen andern Beispielen allotropiseher Elemente
und isomerer Verbindungen. Der Stoff allein bedingt da-
her keineswegs die Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit des We-
sflins, und das End-Resultat der chemischen Untersuchung
kann uns da eine völlige Identität nachweisen, wo der
Komplex aller morphologischen und physischen Eigenschaften
die Anerkennung der entschiedensten Diversität mit uimb-
^eisbarer Noth wendigkeit fordert.
Allerdings wird nun eine auf die Identität des Stotfes
gegründete Klassifikation ihrem Ziele weit näher kommen,
wenn sich die Reihung auf die elektro-nbgati ven, als
wenn sie sieh auf die elektro-positiven Elemente gründet,
Weil jene ersten Elemente von einem weit entschiedeneren
Einflüsse auf das innere Wesen and iiussere Gepräge der
Verbindungen zu seyn pflegen, als die letzten. Allein auch
diese Methode lässt an ihrem Resultate noch so Vieles zu
wünschen übrig, dass wir uns veranUsst finden müssen, die
ehemische Ähnlichkeit, mit beständigem Hinblick auf die phy-
sische Ähnlichkeit der Masse, von einem etwas andern und
allgemeineren Standpunkte aus aufzufassen.
Dass wir zuvörderst die Elemente selbst, so viele
uns deren im Mineral- Reiche als freie Erzeugnisse der Natur
geboten sind, möglichst absondern und zusammenstellen müs-
sen, ist einleuchtend; denn der elementareZustand ist
es eben, welcher ftlr sie eine allgemeine chemische Ähn-
lichkeit begründet. Allein diese Elemente haben theils me-
tallischen, theils nicht metallischen Habitus und erfordern
daher eine Einordnung in verschiedene Regionen der Mi-
neral-Reihe. Die Metalle nehmen für sich das Zentrum
der ganzen Reihe in Aiisprnch; die nicht metallischen Ele-
mente dagegen, wie Kohlenstoff und Schwefel, werden irgend
653
anilerswo nnterznbringen seyn. Unmittelbar an die Metalle
schliessen stdi aber einige Metall-Verbinilangen an , ^etehe
ihnen daher auf eine cweckmftsige Weise tktf und ein*
gereihet werden müssen.
Die natürlichen Metalloxyde nnd einige ihrer Kombinat»
tionen sind cum Theil mit mefalltschera Habitus versehen;
sie haben ein bedeutendes spezifisches (iewicht, sind gewöhn-
lich farbige Substanzen und müssen demgemäs in die Nühe
der Metalle gestellt werden ; wir weisen ihnen ihren Platz
T o r denselben an und gewinnen dadurch rückwärts einen
Anschlusspunkt für viele derjenigen salzartigen Verbindung
geuy in welchen dieselben Metalloiyde als Basen auftreten,
oder doch wenigstens für andere isomorphe. Basen hünfig
Tikariren. Auf der andern Seite schliessen sich an die Me«
talle die Schwefel-, Tellur-, Arsen- und Selen-Verbindun-
gen derselben an, welche sich auf eine sehr ansprechende
Weise in die drei Ordnungen der Glänze, Kiese und Blenden
bringen lassen.
Für die sümmtlichen salzartigen Verbindungen
(mit Ausnahme der sogenannten Schwefelsalze und dgl.)
erscheint der Unterschied der schweren nnd der leich-
ten Metalle so wie ihrer Oxyde als ein höchst wichtiges
Moment, welches schon von Hauy , Beudant und Gmelin
anerkannt und von letztem nach seiner ganzen Bedentang
hervorgehoben worden ist. Wir haben dasselbe besonders
bei den Silikaten und «nderen Sauerstoffsalzen insofern gel*
tend zu machen, als wir solche nach dieser Verschiedenheit
ihrer Basen in metallische und nicht metallische
Silikate und Salze unterscheiden. Doppelsalze mit Basen
Ton beiderlei Beschaffenheit, oder solche Salze, in denen
die Oxyde von leichten Metallen durch andere von schweren
Metallen hfiufig und zum grossen Theile vertreten werden,
könnte man als amphotere Salze bezeichnen.
Die kieselsauren Salze überhaupt und die ihnen so nahe
stehenden Aluminate unterscheiden sich aber im AUgemei«
meinen so auffallend von allen übrigen salzartigen Verhin*
dangen des Mineral-Reiches, dass sie nothwendig in eine
beaofidere' Abtheilang zusammengestellt werden müssen.
054
Die Unterscheidung fies wasscrhiiltigen und wasser-
freien Zostandes ist bei der Klassifiliation gans besonders
SU berücksichtigen, nicht nur weil er durch ein sehr ein-
faches Eiperiinent zu erkennen ist , sondern auch , weil er
in den meisten Fällen mit dem ganzen Habitus und der
eigentlichen Bildnngs- Weise des Minerales in einer sehr nahen
Beziehung steht.
Nach diesen und ähnlichen Grundsätzen ist nun der
nachstehende Versuch einer reihenformigen Anordnung des
Mineral-Reiches entstanden, welchen ich der nachsichtigen
Prüfung der Mineralogen und Chemiker vorlege. Da diese
Anordnung weder bloss auf chemische, noch bloss auf
physische , sondern auf beiderlei Eigenschaften z u-
gleich basirt wurde, so ist es natürlich, dass bald diese, bald
jene vorwaltend berücksichtigt werden mussten, je nachdem
entweder der physische Habitus oder die diemische Konsti-
tution ein gi*ö8seres Gewicht in die Wagschalo der Entschei-
dung zu legen schienen.
Dass der Auflöslichkeit im Wasser ein so bedeutender
Werth zugestanden worden ist , um darauf selbst zwei be-
sondere Klassen zu gründen , Diess wird zwar von chemi«
scher Seite wenig Beifall finden, lässt sieh jedoch vom phy«
siographischen Standpunkte aus kaum vermeiden, weil ausser-
dem die Unterbringung mancher Spezies (wie z. B. des
Sassolins, der salpetersauren Salze n. a.) grosse Schwierig-
keiten verursacht haben würde. Da übrigens die chemische
Prüfung der Mineralien immer zunächst mit der Unter-
suchung ihrer Auflöslichkeit oder Unauflöslichkeit im Was-
ser beginnt, so dürfte Diess wenigstens ein praktisches Argu-
ment für die Beibebaltang der ausserdem freilieh nicht ganz
gerechtfertigten Klasse der Hydrolyte liefern.
Um sich über die grossem Abtheilungen leicht und
kurz aussprechen zu können, dazu war es nöthig, sie mit
besonderen Namen zu belegen. Die Wahl solcher Namen
hat ihre nicht geringen Schwierigkeiten; ich habe einige
derselben von Glogkez entlehnt und lege auf die ausserdem
vorjgesehlagenen Namen gar keinen Werth, sondern wünsche
«SS
vielmehr, diiss Andere mit andern und besgern Vorschliigen
hervortreten mögen.
Reihenförmige Anordnung der Mineral-Spezies.
AMgemeiDe Überfieht.
1. KJaese* Hydrogenoxyd.
IV. , CI»lkrf,.Wd. j"«"""«J«.
" c wasserfreie«
V. , Lithoh.lold. I«^«"«--'--«»!»
( wasserhaltige«
-., ^ I. • ( wasserhaltige 5
VI. » Geolithe r -
( wasserfreie.
VII. , Amphote'rolUhe r""*'["/!'
"^ ( wasserhaltige.
VIU. ^ Chdkoüthe jw«.8erh.itige,
^ c wasserfreie.
IV mü X 11 j (wasserhaltige,
IX. ^ Metalloxyde * •
' < wasserfreie*
X. ,^ Metalle
XL II Galenoide oder Glänze»
Xll. y^ Pyritoide oder Kiese.
XIII. >^ Cinnabarite oder Blenden«
XIV. y, Thiolithe,
XV. y, Anthracide.
XVI. y^ Asphaltide.
Besondere Dbsrsichl der Spesies nacli den Klassen and
deren Untembtheiluiia^n.
I. Klasse. Hydrogenoxyd. Wasser und Eis sind so
ganz singoliire Küi'per des Mineral-Reiches, dass sie noth*
wendig von allen übrigen MineValien abgesondert nnd in eine
flir sich bestehende Klasse gestellt werden müssen.
Wasser. Eis.
II. Klasse. Hydrolyte. Säuren , SanerstofFsalze und
6M
Haloid-Salee mit erdigen oder ailialisc he n Basen, welche
gfinzllch oder doch grösstentheils im Wasser auflü&lieh siiid
nnd daher aaf der Zange einen deutlichen Geschmack er-
regen.
1. Ordnung; wasserhaltige Hydrolyte«
Sassolin, Tinlial, Trona, Urao, Natron, Glaubersals, Mas-
cagnin , Ammoniali- Alaun , Kali- Alaun , Natron- Alaun , Haar-
salz, Bittersalz, Polyhalit, Kallisalpeter.
2. Ordnung; wasserfreie Hydrolyte.
Kalisalpeter, Natronsalpeter, Salmiak, Steinsals, Schwe-
felsaures Kali, Thenardit, Glauberit.
III. Klasse. Chalkohydrolyte. Säuren, Sauerstoffsalze
nnd Haloidsalze mit metallischen Radikalen der Basi«
oder Sfiure , welche gänzlich oder doch grösstentheils lin
Wasser auflöslich sind, und auf der Zunge einen deutlichen
Geschmack erregen.
1. Ordnung; wasserfreie Chalkohydrolyte.
Arsenige Säure,
2. Ordnung; wasserhaltige Chalkohydrolyte.
Coqnimbit, Basisch schwefelsaures Eisenoxyd, Botryo-
gen, Eisenvitriol, Kupfervitriol, Kobaltvitriol, Zinkvitriol.
IV. Klasse. Ch alkohaloide. Im Wasser unauflösliche,
grossentheils farbige Körper meist von Salz-artigem Habltns,
welche sich ihrer chemischen Zusammensetzung nacli als
Sauerstoffsalze und Haloidsalze mit metallischen Radikalen
der vorwaltenden Basen oder Säuren (oder auch beider) er-
weisen, jedoch mit Ausnahme aller Silikate und Aluminare,
aller titansauren nnd tantalsauren Verbindungen*
J. Ordnung; wasserhaltige Chalkohaloide.
Zinkblüthe. Ehlit.
Aurichalcit. Olivenit.
Malachit. Enchroit.
Kupferlasur. Linsenerz,
Brochantit. Strahlerz.
Volborthit. Kupferschaum.
Atakamit, Kupferglimmer.
Libethenit, Kupferuranit. , ^,
Phosphorchaloit. Kalknranit.
•S7
Wiirfelenu
Skorodit.
SympTesit. .
Viviaiiit«
Grttneisenens,
Heteposit.
HnrAttlil,
Kakoxen.
GelbeisenerB.
Eisealriiiler.
Dkiflocliit
Niok«U>latli6.
Koballblfithe.
Haidingerit.
Pharmakolith.
Pikropharmakofith.
Hydroeerit.
Bleilasur.
2. Ordnung; wässerfreie Chalkohaloide.
Chlorsilber.
Bromsilber«
Jodsilber.
Chlormerkar,
Cotnnnit.
Mendipit *•
Vauquelinit.
RothbleierE.
Phönikochroit ( Helano-
chroit).
Vanadinit.
Buntbleierz,
a) Mlmetasit.
b) Pyromorphit.
c) Hedyphan.
Bleisalphat.
Kaledonit.
Laiiarkit.
V. Klasse. Lithohaloide. Im Wasser unauflösliche,
grösstentheils farblose Körper meist von salzartigera Habi-
tus, welche ihrer chemischen Zusammensetzung nach wesent-
lich Sauerstoifsalze und Haloidsalze mit nicht metallischen
Radikalen der vorwaltenden Basis, der Säure oder auch
beider sind; jedoch wiederum mit Ausnahme aller Silikate
Leadhimt.
Bleikarbonat (Anh. Zinkblel-
spath.)
Bleihornerz.
Gelbbleierz.
ScheelblelerE.
Scheelit.
Fluocerit.
Monazit.
Triphylin.
Triplit.
Zwieselit.
Herrerit.
Zinkspath.
Manganspath.
£lsenspath.
Mesitinspatb.
* Der Mendipit wäre vielleicht richtiger an den Metdioxydra zu
stellen.
Jahrg;anff 1844. 42
4B8
und Alnminate, aHer ttonMareii and tüntalsaarea VorkiB*
dangen.
I. Ordnang; wasserfreie Lithohaloide.
Talkspath. Borazit.
Magnesit Rhodieit.
Ankerit. Kryolith«
Rautenspatb. FInssgpatb.
Gnrliofian« Apatif.
Braunspath. Wagnerit.
Kalkspath (Anhang PIooiImh Amblygenit.
kalsit). Yttrophosphat.
Arragonit« Cölestin.
Strontianit» Barytocölestin,
Witherit. Baryt.
^ Alstonit. Allomorpfait.
Barytobalsil. Anhydrit.
2. Ordnnng; wasserhaltige Liftbohaloide.
Gyps. Wawellit.
Alumit. Pegantt.
Alaminit. Lasulith.
Hydroniagnesit« Kalalt.
Gayinssit. Variseif«
Hydroboracit.
VI. Klasse. Geolitbe. Desshalb so benannt, weil die
meisten eigentlich steinartigen und dabei aus erdigen Ele-
menten bestehenden Körper in dieser Abtheilung aoftretcn.
Silikate und Aluoiinate, deren Basen rorherrsehend nur
Erden und Alkalien sind; aach Kieselerde, Thonerde and
die übrigen Erden *•
I. Ordnung; wasserhaltige Geolitbe.
A) Krystallinfsche Substanzen.
Gibbsit. Hydrargillit.
Diaspor. Brucit.
* Will man die Erd^n durchaus In eine besondere Klasse brinfceo,
so wurde solche nur den Gihbsit , Diaspor, Hydrargillit, Brnrit, Opal,
Quarz, Korund und Periklas begreifen ; diese Klasse musste den Geoli-
Uien vorausgehen und würde dann eine gänzliche Uinstrilung der Ord-
nungen dieser Klasse und der beiden folgenden Klassen noth wendig
machen.
M9
Neniilit.
Pyrosklerit.
Pikrosmin«
Pyrallolith (f)
Pyrophyllit
Pholerit.
Neui-olith«
Xanihophyliit.
Seybertit
Rosellan.
Wörthit
Okenit.
Laumontit.
Leonhardit.
Sdlbit.
Desmin*
Epidesmin (Epistilbit),
Aedeiforsit.
Brewaterit.
Thomsonit«
B) Amorphe
dieser Cnterabtheiiang
wesangs-Prodokte).
Chonikrit (f)
Kerolith.
Seifeiistein«
Retiiialith.
Meerschanoi^
i^phrodit.
Speckstein.
AgalmatoÜth.
Oiikosin (f).
Steinoiark.
Tuesit.
Miloschin«
Bol von Stolpen«
Melopsit.
Maithacit
Pektoiitb.
Skolecit (KalkmesotypX
Natrolitb (Natronnieaotyp),
Mesolith.
Lehuntit«
Harmotom,
a) Kalkharmotom«
b) Baryharmotoffl.
Zeagonit«
Apophylii^
Chabasit*
Gmelinit,
. PhakpliA,
Giottalith.
Analcim (and Caboit).
Ittnerit.
Edingtonit.
Steint.
Datolith.
Prehnit.
Sabstanzen (pnanche Iffineraliep
•104 blosse Zersetsangs- and V^r^
Kollyrit.
Rasoamoffskin«
Cimolit (Anhang: T6pferthon>
Pfeifenstein.
K»oUi|.
HaUoy^it,
Guiamit^
SchrOtteritt
Allophan.
Alumocalcit.
Opal.
ChaÜlit.
Peehstein.
Perlstein.
660
2« Ordnung; wasserfreie Geolithe.
Obsidian. Amphodelie*
SphXrallth. Ändalusit.
Leneit. Chiastolith«
Nosean. Coaaeranit
Hanyn. Disthen.
Lasurstein. Sillimanit.
^ancrinit. Buehokit.
Sodalith. RaphUith.
Kephelin (ond Elfiollth). Weissit.
Humbolddlith. Glaakolith.
Gehlenit. Bytownit.
Meionit (und SLapolith). Saussurit (?)•
Tafelspath. Nephrit *.
Boltonit. Smaragd.
Spodnmen. Chrysoberyll.
Petalifc. Euklns.
Anorthit. Phenakit.
Labrador. Choiidrodit
Oligoklas. Topas.
Albit oder Tetartin. Pyknit.
Rhyakolith. Zirkon.
Glasiger Feldspath. Sapphirin.
Orrhoklas. Periklas.
Porcellanspath. Korund»
Margarit. Quars.
Diploit.
VlI. Klasse. Amphoterolithe. Silikate und Alumlnate,
deren Basen entweder wesentlich theils Erden und Al-
kalien, theils Metalloiyde sind, oder deren erdige
Basen oft und grossentheils durch isomorphe Metall-
oiyde vertreten werden.
1. Ordnung; wasserfreie Amphoterolithe.
Diehroit. Spinell.
Eudialyt. Chrysolith.
^ Nach den neaern Analysen von IUmmelsvbrg and Sckaffhaptl
wurde der Nephrit dem Pyroxen sehr nahe stehen.
«ei
Axlnjt.
Babingtonit.
Tnrmalin.
Amphibol.
Helviii.
Pyroxen.
Graniit.
Akmit.
Pyrop.
Hypersthen.
YesQvian.
Diallag.
Staarolith.
Bronsit,
Isopyr.
Pinit.
Gadoiinit.
Magnesiaglimmer.
Allanit.
Kaliglimmer.
Orthit.
Lithionglimmer.
Titanit.
Talk.
Epidot.
Chloritspath.
2. Ordnung; wasser
haltige Amp.hoterolithe.
Ä) Krystallinisoh
e Snbstansen«
Yermicttlit.
Kirwanit.
Pennin.
Karpholith.
Ripidolith.
Krokydolith.
Chiorit.
Bergbols.
Anauxit,
Zeuxit.
Ottrelit.
Gigantolitb.
Schillerspath.
Fafalnnlt.
Asbest von Reickenitein.
PyroPthit.
(Chrysotil.) '
Orthit (sunt Theil).
Serpentin.
Thorit (?).
Antigorit.
B) Amorphe Siibstansen«
Sordawalit.
Fettbol.
Bergseife.
Eisensteinmark.
Dermatin.
Gelberde.
Plinthit (und Rhodalith).
Glaukonit.
Erinit.
Grünerde. *
Pyrargillit.
Pimelith.
Bol.
Ylll. Klasse. Chalkolithe. Silikate und Alnminate,
deren vorwaltende Basen wesentlich Metalloxyde sind;
auch einige tantakanro und
titansaure Verbindungen,
d6l
1. Ordnung; watgerhaltige Chalkolithtf*
Ä) Amorphe Svbstansen.
Wolchonskolt. Pingoit.
Kopfergrdn. Chloropal.
Kopferblaa. Bohnern«
Chlorophftit Anlhosiderit
Nontronit. Thranlie*
B) Krystallfnl^ehe Substansen.
Chloromelan (Cronstedtlt). Dioptas.
Sideroschisoliih. Cerit
Chamoisit (?) BleigummL
Schwareer Mangankiesel. Zlnkhydrosilikat (Galme^.
Pyrosmalith.
2. Ordnniig; wasserfreie Chalkolit'he.
Willemit. Lievrit«
Hypochlorit (!)• Knebelit.
Kieselmangan. YUrotantalit.
Tephroit. Äsehynit.
Troosdt. Polymignit.
Kieselwismnth. Fergusonit.
Bustamtf. Pyrocblor.
Antomolith.
IX. Klasse. Metalloxyde. Oxyde schwerer Metalle
und solche Verbindungen derselben, welche keinen salafibii-
lichen Habitus haben.
1. Ordnung; wasserhaltige Metalloxyde.
Nadeleiseners. Varvicit.
Lepidokrokit. Psilomelan.
Stilpnosiderit. Kopfermangan.
Raseneisenene. Schwars.Erdkobalt(Absolan).
Branneiseners. Kupferschw&rjse.
Wad. Neokirchtt.
Groroilith. Uranocker.
Manganit. Antimonocker.
2. Ordnung; wasserfreie Metalloxyde.
Wlfimuthocker. Atitimdiioxyd.
Molybdänoeker. Glütte.
WolframsAure. Mennig.
068
Schwerbleiers.
Uranpechers.
Rothzinkerz.
Rothkupferers*
Brookit.
Anatas«
Rutil.
Ziiinerss«
Wolfram.
X. Klasse. Metalle.
ihrer Verhindungen.
Eisen,
a) telliirisches.
h) meteorisehes«
Eisenplatin.
Platin.
Platiniridlum.
Iridium.
Osmiridlmii (2 Spesies).
Palladian.
Gold.
Tantalit.
Hausmannit.
Braunit.
Pyrolnsit. »
Rotheiseners.
Titäneisehent.
Franklinit.
Chromelsenere.
Magnetelseners.
Gediegene Metalle and einige
Wismntb.
Blei.
Merkur.
Amalgam (3 Spesies),
SUber.
Antimonsilber.
Antimon.
Antimonarsen.
Arsen.
Tellur.
Kupfer.
XI. Klasse. Galenoide (Glänze). SohWefel-, Selen- und
Tellur-Metalle von meist grauer und schwarzer, selten von
weisser oder tombakbrauner Farbe und von metallischem
Habitus ;. milde oder geschmeidig; Härte bis zu der des
Kalkspathes.
A) Tellurisohe Glänze.
Tellur-Silber. Tellurwismuth.
Schrifters (und Weisserz). Tellurblei.
Blättertellnr.
B) Selenische Glänze.
Selenmerkur. Eukairit.
Selensilber. Selenkupferblei.
Selenkupfer. ' Selenblei.
C) Sulphnrische Glänze.
a) Wesentlich Blei- oder Antimon-haltlge.
Bleiglanz» Steinmannit.
664
Geokrontt. ZinkenU.
Boalangerit. Jmnesoiiit.
Embrithit. Federers.
Plagionit. Berthierit.
Boomonit. Antlmonglana.
b) Mdybd«fl*hAltig0.
MelybdKngUnB«
e) Wimadi4ialtige.
WismiithglanB. Nadefere.
Kvpferwitmath. WiamnlkrilkergliUM.
d) Wetentlieh Silber-baltige.
BleisilberglamB (Sdittfglaa- Silberglanc.
ers). Melanglans.
Sternbergit. KopfersilbergiattB»
Eogenglans«
e) Knpfer^haidge.
Knpferglans. Antimenkupferglaiis.
KnpferantimonglanB«
XU. Klasse. P y r i t o i d a (Kiese). Seh Wefel- md Araen-
Metalle von meist gelber, weisser oder rother (aelten von
graner und sehwarser) Farbe nnd von metallisehem Habitas ;
spröde ; Hfirte meist grösser als die des Kalkspathes, bis su
der des Feldspathes.
•) Weseotlieh Silber^haitige.
WeissgültigerE.
b) Kapfer-haltige.
FahlerB. Bnntknpferkies.
Tennantit« Kopferkies.
Kopferblende. Weisskopferkies.
c) Zinn-haltige.
Zinnkies.
d) Eisen-haltige.
Arseneisen (2 Speaies). Rhombiseher Eisenkloa.
Arsenkies. Tesseraler Eisenkies.
Magnetkies. •
e) Kobalt-haltige«
Glanskobalt. TesseralkiesCArsenkobaltkies)
Speiskobalt« Schwefelkobalt.
005
0 Nickel-hakige.
Haarkies. Plakodin.
Eisennickelkies. Wismuthnickelkies«
Grannickelkies« Antimonnickelkies.
Rothnickelkies. Nickelantimon.
XIIL Klasse. Cinnabarite (Blenden). Schwefel-
Metalle von nicht netaUischem oder nur halb metailisehein
Habitus 9 pellucid (mit Ausnahme der Mangaablende) , Dia-
niant- bis Perlmutter-Glans, mild oder wenig spröde; Härte
bis eu der des Flnssspathes ; Gewicht über 3,4.
Manganblende. Miargyrit.'
Zinkblende. Antimonsilberblende«
Voltsin. Arsensilberblende.
Cadminmblende (GreenookitX Merkurblende.
Antimonblende. Rothe Arsenblende.
Feuerblende. Gelbe Arsenblende.
XIV. Klasse. Thiolithe. Mit dem Schwefel verhält
es sich nngef&hr so, wie mit dem Wasser; er erscheint so
einsig In seiner Art, dass^ man ihn kaum einer der andern
Klassen einreihen kann.
Schwefel. Selenschwefel.
XV. Klasse. Anthracide. Kohle, theils krystalltnisch,
auf anorganischem Wege entstanden , theils als phytogenes
Fossil, d. h. als mehr oder weniger sersetste und miiierali-
sirte Pflansen-SubstaniB.
a) Mineralische Substansen«
Diamant« Graphit.
b) Phytogene SubstauEen.
Anthrazit. Braunkohle.
Schwarzkohle.
XVI. Klasse* Asphaltide« Harze und organische Ver-
bindungen«
Bernstein. Scheererit.
£i-döl. Hatchettin.
Eiaterit. Idrialin.
Asphalt. Mellit.
RetinU. Oxalit.
Ozokerit.
Üb«r
eine imLias \on Banz vorkommende
8epia-^chulpe ,
von
Hrn. Geh. Sekretär und Kanzleirath C. Theodori
in BlündkeiL
Die interessante Äbliandlung Aes Hrn. Grafen zu Mün-
ster fiber die sehalenlosen Cephalopoiien im un-
tern Jura und den Lias-Schie fern yonFranhen und
Schwaben, welche im VI« Hefte der von ihm herausge-
gebenen Beitrüge cur Petrefakten-Kunde mit Abbildungen
enthalten ist^ veranlasst mich um so mehr, über eine im Lias
von Banz vorkommende Schulpe eines solchen Cephalopoden
im Allgemeinen hier eine vorläufige Nachricht su gelien, als
in der erwähnten Abhandlung (S. 76) bemerkt ist, dass ich
einige in der Sammlung bu Banz sich befindliche Arten des
Genus Geotenthis v. NCnst. abbilden und besehreiben
werde. Obschon die nähere Beschreibung und Bestimmung
dieser Arten nicht eher geschehen kann, als bis ich vielleicht
Im nächsten Jahre wieder Gelegenheit haben werde, die
Sammlung su besuchen, glaube ich doch den Paläontologen
die folgenden von zwei Überresten solcher Schul|}en herge-
nommenen Notitzen nicht länger vorenthalten zu dürfen, da
mir dieselben nicht bloss in Bezug auf den diesem Genus
vom Hrn. Grafen zu Münster gegebenen Namen, sondern auch
und hauptsächlich in Ansehung der Einstellung desselben in
das System der vorweitlichen Cephalopoden von grösster
«07
Wichligkdt Bu seyn scheineii. Vo^Eüglich «inei der Eiem-
|ilare der erwähnten Schaipen-Oberreste von Banz zeigt
nXmlieh vollkommen deatlteh^ ja gans nnwiderspreelilieb,
diiss dieselbe durchaas ähnlich der Schnipe der jetzt leben*
den Sepia officinalis ans eben so sahlreichen Lamellen
bestand und zwar, dass die engen Abstände swiseben diesen
Lamellen ebtfn so mit narten, auf letsteit vertikal stehenden
Fasern ausgeilUllt waren, dass also die vom Hrit. Grafen zu
Münster von Btm» angefahrten sogenannten Geoteuthis»
Arten keine Mittelform zwischen Loligo und Sepia dar-
stellen, sondern unter die wahren Sepiadeen d*Orb. zu
stellen seyen. Eine weitere Schluss-Folgerung wird sieh
dann später von selbst ergeben.
Ohne anf eine mikroskopische Dntersaehong der Schulpe
der lebenden Sepia officinalis einzugehen, zu welcher mir
die nöthigen Instrumente fehlen, beschränke ich mich bloss
auf das , was sich bei einem leicht zu machenden Längen-
durchschnitt sehen mit unbewaffnetem Auge an demselben
unterscheiden läset, und wie sich die Hauptbestandtheile der
den Körper der Scliulpe bildenden Lamellen, abgesehen
von den fltfgelfSrmigen Fortsätzen an -dessen Seiten, bei der
Behandlung mit Säuren verbalten. Diese Wahrnehmungen
tiber die innera Struktur desselben werden hinlängliche
Mittel zur Vergleiehung mit der Gattung der fossilen Schill-
pen von Ban» darbieten, von der ich hier Nachricht gebe«
Unter einem sehr feinen, homartigen, mehr oder weni-
ger gelblichbraun gefärbten Oberhäutchen folgt auf der ge-
wölbten Rdckenseite der Sehulpe der lebenden Sepia of&-
einalis eine ziemlich starke, ehagrinirte, kalkige, über die
ganze Schulpe sich verbreitende Lamelle, deren äussere
Oberfläche mit konzentrischen, von oben nach unten parabo-
lisch laufenden, gegen die Enden zu aber konvergireoden,
wellenartig verfliessenden Wachsthums-Ringen bezeichnet ist.
Die nähere Beschreibung dieser Oberfläche übergehe ich als
hier nicht zunächst dienlich. Unter der erwähnten starken
kalkigen, äussereten, eigentlichen Lamelle liegt eine durch-
sichtige, gleichfalls ziemlieh starke liornartige Lamelle von
dem nänilichen Un^ange wie die vorbergeliende und von der
«68
nSmltehen Streifiing. Dftnn kommt noeh eine stiirke (bei
einer mtkroskopisehen Dntersaehdng Tielleicht nn« mekren
Schichten xnsnttimengegetEt sieh eeigenile) kalkige Lamelle.
So ist die stnrke ROeken-Bekleidong der Sefaalpe gebildet
An dieselbe nnter einem spitsigen Winkel sieh, »nseteend
folgt nnn ein ganees System von in entgegengesefeter Rieh"
tnng gewölbten und von einander abstehenden QaerliimeUeo,
dnreh welche der Haupttheil der Sehalpe eii einem swur
«ngleichendigen, aber — abgesehen von den FlOgel-Forteütseo
— auf beiden Seiten im Ganzen konveien, angeffihr in sei-
ner Mitte Eiemlich dicken, ringsum sich abflaehenden Körper
angewachsen ist. Diese sahlreichen Querlamellen «teilen,
wie schon gesagt, unter einem spitzigen Winkel sar fUlekeii-
wand der Schnipe, und swar in der Richtung von oben nach
unten und innen, und verursachen die Wachsthams- Ringe
auf der gansen Oberfltfche der Rttekenwand und auf dem
untern Theil der Innern Seite der Sehulpe. Jede dieser
Querlamellen besteht aus einer sehr dünnen, hornartigen unil
aus einer, vielleicht auch aus mehren kalkigen Schichten.
Die kammerfiirmigen Räume swischen den einselnen Quer*
lamellen sind dicht ausgefllllt mit auf den letsten v^rtiksl
stehenden, äusserst zarten, kalkigen Fasern mit Perlmutter-
Glanz. Auch diese Fasern sind regelmäsig in Reihen geord-
net, die mir Bögen in entgegengesetzter Richtung zu den
Bögen der Querlamellen zu bilden scheinen. £ine genauere
mikroskopische Erforschung als mir anzustellen möglich ist,
wird herausstellen, ob nicht selbst diese Fasern von äasserst
zarten, mit den Haopt-Querlametten parallel lanfenden Zwi-
•chen-Lamellen oder doch wenigstens von dergleiehen unter-
geordneten Fasern durchsetzt werden.
Die Innern Enden der starken Querlamellen bilden, wie
schon beiläufig erwähnt, an der untern Hälfte der inner»
Seite der Sehulpe ( — der Seite, wo der Dintenbeutel sieh
befindet — ) parabolische nach unten sieh stetig verjöngende^
durch einen merklichen Kiel an ihrem Scheitel etwas modi-
fi/Jrte Bögen. Der obei*e Theil dieser Seite der Sehulpe ist
ganz glatt, weil die letzte und gröesle Querlamelle zugleich
auch, wenigstens oben, die Wand dieser Seite bildet. Ich
vermathe aber, cImm «lie gmiise iiiBere Seite iler Schulpe Über
dem gainBe» System der Qaerlmnellien ebenfallfi, analog mi^
der Rücken«-Bekleidnng , mit ^iier wenn auch sehr dünnen
kalkigen Lanelle überkleidet ist; da ich aber bei den hiesi»
gen sogenannten MuteriaMländlern alle vorrlSthigeu Exemplare
der sogenannten »Oesa «efiiae^ an dieser sehr naürben Seiten
durch die Reibsng Hof dem Transporte fast völlig abgerieben
fand, so kennte ioh hierüber nicht Gewissheit erlangen. £si
ist übrigens kaum au aweifeln, dass die Kammern zwischen
den Querlamellen an ihren Enden durch solch eine eigene
Lameile abgeschlossen sind.
Wird die Schulfie der L&nge nach vertikal durchschnit-
ten , so sehen wir daher auf der Dnrchschnittsfläche , der
vorbeschriebenen Innern Struktur vollkommen entsprechend^
mit blossem Auge: 1) die starke Rücken-Lamelle, 2) sehr
aahlreielie Fächer bildende Qnerlamellen, die sich unter einem
spitzigen Winkel an jene ansetzen und zwar in der Rieh«
«long v6n oben nach unten; 3) sehr zarte, auf den Quer*
Lamellen vertikal stehende» kalkige Pasern, welche die Fächer
dicht aosfttllen ; nnd 4) wenn die Schulpe wohl erhalten ist,
vielleicht aneh noch eine besondere, die vorerwähnten Fächer
bedeckende oder abschliessende, wohl ebenfalls kalkige La-
melle.
Ganz die nflmliche innere Struktur hat nun im Wosent»
liehen auch eine Gattung der fossilen Cephalopoden-Schulpen
in i der Sammlung zu Ban%\
Ohne mich dermalen darauf einzulassen , ob eben diese
Gattung un dieser oder jener der vom Hrn. Grafen zu Müh*
STER aufgeführten Arten seiner Gattung Geoteuthis ge-
höre, oder ob dieselbe eine eigene Spezies ausmache, beschränke
ich mich bloss darauf zu sagen, dass sie ihrer äussern Ober-
fläche naeh ganz entschieden dem Genus angehört, welches
jenen Namen erhalten hat. Sie hat so grosse Ähnlicheit mit
Geoteuthis Bollensis MOiist. ^ und mit Loligo Bol-
le nsis**, dass ich sie früher in verschiedenen Moritzen
♦ A. a. O. VI, T. vin, P, l und T. xiv, F. 3,
** Verst. Würäemö. T. xzvi, F. S.
070
Aber ille Verstelnernngen von Bmm nittor dem feteten Nasen
iiafgefüTirt habe. Sftnmit liehe hieher gehörige Esenplare ia
der Sammlang xeigen die erhabenen Mittel- and Sciteib
Leisten, den feinen Kiel In der Mitte, die aeimNilen konteiv
girend gestreiften Seite nbffniler ; endlieh feiden aoeb nicht
die feingestreiften Seitenflügel und die von Hrn. Gr. zu
Münster heransgehohene und in den Abbildungen dargesteiite
parabolische (ich möchte lieber sagen parabolisoh-elliptisehe)
Streifung, was wohl sn merken ist. Aneh die gmse 6e»
stalt stimmt vollkommen mit der von Geoteothie aberein,
so wie der Umstand, dass sKmmtliehe Banser Ezeraplnre aa
obern Theil nnvollstltndig sind. Aber das interessanteste
unter den Exemplaren dieser Gattung eeigt noch viel mehr!
Bei Auffindung dieses Prachtstückes durch den verstorbenes
Mitbegründer der Sammlung, Pfarrer Augustin Gbybr, trat
nffmiich der glückliche Zufall ein , dass bei dem Hinweg«
sprengen des überflüssigen Gesteins (sehr bituminöser sehwara»
grauer Liaskalk) auch die Schulpe, deren RückenflXcfao sehoi^
glücklich von der Decke befreit Mrar, fast gana der L&age
nach und beinahe vertikal zersprang und dadurch aneh die
innere Struktur wie an einem künstlichen Läogen*Doreh*>
schnitt vollkommen sichtbar wurde. Und so eeigt sieh denn
an demselben ganz entschieden: 1) die starke RttckenlaaMUe,
2) die sehr zahlreichen Querlamellen, die jedoch onter einem
etwas weniger spitzigen Winkel anr Rfickenwand a« atehea
scheinen, nebst Spuren der zarten Zwischenfasem in den
Fächern. Ob yon einer die letzten abschliessenden Lauielle
auf der der Rückwand entgegengesetzten Seite etwas siebt«
bar ist, kann ich mich nicht entsinnen.
Die einzigen Verschiedenheiten zwischen den Sehulpea
der lebenden Sepia officinalis und dem fossilen Exemplar voa
Banz bestehen daher bloss In der manchftiltigeren ZelchnonK
nnd in dem entschiedeneren Gepräge der Rfieken^LaaaeUa
der letzten und in der weniger schiefen Richtung der
Qoerlamellen derselben. Diese Abweichnngen k5nnen, se
scheint es mir, höchstens nur Gattungs- Verschiedenheit be-
gründen, während das Übereinstimmen in dem Wesentlichen
der Innern Struktur es über allen Zweifel erheben dürfte,
«71
JMS 9ni#r« Bimsser 8<^hiil|ie isnr Familie der fichten SepiA«
deen fefilire. Dieselbe bnt aaoh im Verhältniss sn ilirer
Läi^g^ wohl keine geringere Dicke aU eine Schulpe der
lebenden Sepia, indem die achiefen Qaerkmellen einen wenig-
stens f " dieken Kiirper bilden* Schwer erlilärlich dürfte
es seyn, wie der Dintenbentel, jetet freilich ein harter birn*
förmiger Klnrnpen, selbst dnrch alle Querlamellen hindurch-*
driieken konnte, so dass er selbst die starke Rtiekenlanielle
emporhob, ohne dass doch die übrigen Lamellen mit ihren
Füchera am ihn herum dnrch den Druck der Gestein*Masse
gelitten haben«
Ein eweites Exemplar in der Samminng zeigt nnr eine
Partie der schwarzen Dinten-Masse, umgeben von einer gan«
ähnliebeil Fieber-Bildung, ilie man aber hier nur im hori-
«ontalen^ nicht wie im ersten Exemplare im vertikalen Durch*
sebuitlie sieht» Ohne beide vor Augen zn haben, kann ich
aber eine nähere Vergleichung nicht anstellen. — Ich habe
jlieselben von Jeher zu den kostbarsten Stücken der Sammr
lang geziihlt, weil sie \on den instrqktivesten sind, und bei
meinem jeweiligen Aufenthalte zu Ban% die Kenner auf sie
aufmerksam gemacht, sie auch in meiner Übersicht über die
ßoHzer l*ias*Formation (Nr. 24) als „Sepia-Schnlpe mit
entsehiedenen , sichtbaren Scheidewänden*^ —
(inneren Qneriamellen) — ' »wie bei Sepia offieinalis^^
mit Angabe der Synonyme aufgefiihrt^ Doch es .scheint
davon keine Notitz genommen worden zu seyn.
Wenn nun die Bßftsaer Sepia-Schulpe der ganzen Ge-
stalt und Zeichnung der Rücken- Lamelle nach vollkommen
mit den »Geo te ut bis ^* Arten übereinstimmt, so muss ich
£slgerecht schliessen, dass letzte im natürlichen Zustande
wohl die nämliche innere Struktur im Wesentlichen, nämlich
auch zahlreiche, durch Querlamellen gebildete und mit Fasern
ansgeffillce Kammer» gehabt haben. Mnr ein glücklicher
Zufall brachte, wie schon gesagt, an jener diese innere Be*
^affpnheit zum Vorschein. Bei wie vielen der in andern
Sammlnngen vorhandenen Exemplare mag nicht eben diese
Struktur noch im Gesteine verborgen seyn?! Auch die Bafh
aer Sammlung bewahrt mehre zi| dem nämlichen Geschlechte
672
gehoHge Exemplare, die gleichfalle ongefkhr in Terfikaler
Riclituiig zersprungen sind und dennoeli auf diesen Bmch-
flfichen die Fächer-Bildung nicht seigen; hatten sie daron
etwa dieselbe früher nicht? — Wenn sie jetzt nieht mehr
sichtbar ist, so finde ich Diess gans natfirlich und analog der
Beschaffenheit so vieler anderer Versteinerungen. In Tielen
Fällen sind Ja selbst solide« dicke Baumstämine mehr oder
weniger flach ansammengedrackt, oft gar zn dttnnen Platten
in sich ansammengequetscht. Grosse Fische, AnnieDiteB,
selbst mit ihren grossen Widerstand leistenden inneren
Scheidewänden, Ja sogar die stärksten Knochen der Saurier,
wie a. B. deren Wirbelbeine, selbst wenn sie vertikal in der
Gestein-Masse stecken , sind oft mehr oder weniger flach
gedrückt. Um wie viel leichter konnte, Ja musste nieht eine
Sepia-Schulpe mit ihren so gar mürben Quer- Lamellen flach
ausammengedrückt werden? Mehr an verwundern wäre es,
wenn Dless nicht der gewöhnliche Fall bei diesen fossilen
Körpern wäre. Wenn nun Jede Geoteuthis, wie ioh rich-
tig gefolgert au haben glaube , innere Quer-Lamellen hatte,
so wird es endlich gana einleuchtend seyn , dass selbst ia
ausammengedrückten Znstande die Änsata-Enden der Qner-
Lamellen aum Vorschein kommen müssen, wenn a. B. die
starke Rücken-Lamelle gana oder stellenweise, abslefatlich
oder aufKlIlg, abgehoben worden ist. Bleibt die äussere Be-
kleidungs-Lamelle am abgelösten Deck-Gesteine hangen, so
müssen sich die parabolisch-elliptischen End-Linien der innern
Lamellen an den entsprechenden Stellen aeigen. Diese Er-
scheinungen haben, wie es mir dünkt, au der Erwähnung
nur einiger verschiedenen Lagen Veranlassung gegeben,
aus welchen Loligo Bollensis = Geoteuthis bestehen
soll. Ja sie besteht fast aus unaähligen Lagen !
Loligo Bollensis oder' Geoteuthis ist also kein
Loligo, gehört nicht au den Teuthideen; denn, wenn nach
der ursprünglichen Bedeutung des Wortes reu^og, wie die*
selbe auch Owsi^ annimmt *, unter diesem Familien-Namea
bloss die den dünnen, hornartigen Calmar-Schalpen ähnlichen
* TraMüdioM of the toaiog. Sockig ef I^anätmy U; n.
C73
fossUsn Sebslpen einbegriffen werden können, 90 folgt wohl
offenbar, da«8 die vielkaminerige , kalkige ;)Geotci|this^^ auch
ihren Namen nicht behalten kann. Dass sie grösstentheiis
kalkig schon in lebenden Zustande war, lässt sich folgern,
weil aach die lebende Sepia offidiialis gi*ös8tentheils kalkiger
Matur ist. Lässt man nfiinlieh eine Schulpe derselben län-
gere Zeit in verdünntem Scheide wasser liegen 9 so scheidet
sich die starke hornartige Lamelle *der Rücken-Bekleidung
ganz ab und bleibt, von der Säure nicht angegriffen, zurück*
Diess ist eben so der Fall mit den hornartigen, feinen Mem-
branen der Quer- Lamellen, von welchen eine nach der
andern noch dünner und durchsichtiger als das feinste Gold-
schläger-Häutchen abgehoben werden kann. Alle andern aas
kohlensaurem Kalke bestehenden Theile des dicken Körpers
der Schulpe werden gänzlich vom Scheidewasser verzehrt.
Also auch in dieser Hinsicht ist unsere fossile Schulpe eine
wahre Sepia-Schulpe , da sich an ihr alle kalkigen Theile
so wohl erhalten haben. Da aber Hr. Graf zu Münster für
ein ähnliches Geschlecht schon den Namen Sepia lites ge-
yvählt hat, so schlage ich statt des, wie es mir scheint, nnn
nicht mehr angemessenen Namens ,^G eoteuthis^^ vor, die
fragliche Banzer Schulpe sammt den za dem nämlichen Genus
gehörenden Arten Palaeosepia zu nennen«
Muss ich gleich das Folgende dahingestellt seyn lassen,
so kann ich doch nicht umhin, hier noch anzuführen, dass
der verstorbene Pfarrer Geyer im April 1834 eine pracht-
volle, sehr grosse (C breite und 1' lange) uiid oben dennoch,
wie gewöhnlieh, unvollständige Schulpe fand, über die er
mir unter Anderem schrieb: »Bei der Ausarbeitung der
Ihnen unlängst bezeichneten Sepia fand ich eine Art von
Knochen, der Wulst-artig ist und beinahe in der Mitte am
Ende vorkommt. Dieser Theil erregt meine ganze Aufmerk-
samkeit, da ieh nicht mich entsinne., an irgend einer Sepie
( von Banz ) etwas Ähnliches gesehen zu haben ^. —
Dieser zweifelhafte Körper liegt jedoch da, wo der obere
Theil der Schulpe wie gewöhnlich abgerissen ist. Unten ist
dieselbe, ebenfalls wie gewöhnlich, durch vertikalen Druck
auseinandergesprengt. Es könnte nun wohl seyn, dass dieser
Jahrgang 1844. 43
074
WAicenförtnfge Ktirper eiq Theil der schweifkhnficben Spitze
Wlire, dei* — Eufüllig abgebrochen — an das obere Ende
der Scbalpe gerathen seyn konnte, wie diese Spitze aach
an den Schulpen der lebenden Sepien so leiclit abbricht,
dass man im Handel tinter Hundert derselben i&aani eine mit
diesem Schweifnhen findet. Wenn ich nicht irre, so hat
der fragliche räthselhafte Körper eine granolirte raiiaeelige
Oberfläche wie jenes. Sollte sich die Vermuthäng, die ich
hier aufzustellen wagte, bestätigen, so wäre die Übereinstioi-
mung der Palaeosepia-Schnlpe mit der der lebenden Sepia
im Wesentlichen vollständig hergestellt.
Die Verschiedenheit in der Sliulptur der ROcben-Ober-
fläche, wenn ich so sagen darf, mag von der eigenthümiichen
Innern Organisation der Plelsch-Theile herrühren, mit wel-
eben dieselbe einst sosammenhing, und von welchen sie wohl
ein Produkt ist.
Wenn nun, wie ich dargethan zu haben glaube, die Pa-
laeosepia (sn der unstreitig Loltgo Bollensisv. ZIistbn
und Belemnosepia Agass. tind Bvckl. * gehören) eine
ächte Sepiade und im Wesentlichen gane wie die Schuipe
der Sepia officinalis gebildet ist, so iässt sich daraus folgern,
dass auch deren Weichthier ein im Wesentlichen ganz ähn-
licher selbstständiger Cephalopode gewesen seyn müsse, und
es ist Diess dann ein neuer Beweis gegen die von Mehren
aufgestellte, aber auch mehrfach bestrittene Behauptung, dass
die fragliche Schuipe nur ein Fortsatz einer Belemniten-
Scheide sey. Diese Kombination wäre gar nicht anders denk-
bar , als dass etwa die Belemniten-Scheide die Stelle der
festen Spitze oder des Schweifchens, welche die Sepia-
Schuipe am untern Ende hat, vertreten habe. Hr. Prof.
QuENSTEDT hat schou mit triftigen GrQnden gegen diese An-
nahme gestritten. Die hier bekannt gemachte Fächer-Bildung
der Palaeosepia , welche dieselbe zu einem dicken * Körper
macht, dörfte Jene Gründe noch verstärken; denn wie wlire
die Möglichkeit anzunehmen, dass an dem äusserst dttnn und
• In Geologie und Mineralogie ISßS^ Taf. W, Fig. 6, 7, Taf. W,
Fig. 1, 2, 3 und Taf. 30.
«75
scharf anslanfenden Rand der AlveoIen-MUndung, wie voll-
ständige Belemniteii diesen sseigen, erst noch ein solch dicker
Körper wie eine Sepia-Schulpe angesessen habe , und dass
zwei Kammer-Systeme, eines in der Alveole des Belemnifen
noch dazu mit einem Slpho versehen, und ein anderes ganz
davon verschieden gebildetes in der Sepia-Schulpe — über-
einander and einen zusanimenhängendei% Kärper ausmachend,
einem und demselben Weichtjiiere angehört haben ? ! Der
Belemnit hatte doch wohl unbestritten sein Analogen im
lebenden Manilas imd war sieher |iich(k durdhaufi eine blo3[8
innerliche Schale; hat denn aii^er der Nautilus irgend einen
Fortsatz an der Mündung seiner Schale? — Weleh unge-
heuer grosse Schulpe würde nicht der Belemnites giganteus
im untern Oolith gehabt haben müssen ; denn hätte eine
Belemniten-Art wirklich einen solchen Fortsatz gehabt, so
müss'ten ihn auch alle übrigen gehabt haben, da eine Solche
bedeatende Zuthat keiner Spezies fehlen darf, wenn sie
dem Genus Belemnites angehören soll. Wie kommt es aber,
dass gerade in den Gebirgs-Formationen , in welchen die
grössten Schulpen vorkommen, keine entsprechend grosse
Belemniten gefunden werden, während bei den grössten ße-
lemniten im untern Oolith Schulpen überhaupt selten oder
gar nicht vorhanden sind, da sie doch eben hier wegen ihrer
voransziisetzenden Grösse sich eher erhalten mnssten, wie
sich manche sehr schwache Muscheln in jenen Gebilden j|a
auch versteinert haben. Übrigens glaube ich, nach der von
dem Lias von Banz hergenommenen Erfahrung noch bestä-
tigen zu müssen, dass dort, wie in andern Gegenden, in einer
der obern Abtheilongen desselben (in einem weichen bitumi-
nösen Mergelschiefer) Tausende und Tausende von Belem-
piten verschiedener Arten, dabei aber höchst selten auch
nur Sporen von Schulpen sich finden, während Palaeosepfa
öfter in den harten Liaskalken, mehr oder weniger gut er*
haften, vorkomi|it, gerade da, wo vcrhältnissmäsig nur wenige
Belemniteii angetroffen werden!
Nachschrift: Richard Oivbn'« neuliche Beobachtung vollatändiger
Bdemniten [s. am Ende dipse« Heftf a] beweiset ebenfalls, dass dieselben
keine solche Anhängsel gehabt habe».
"^ ■ 43*
Nachträgliche Beobachtungen
an
Ichthyosauren
von
H. 6. Bronn.
Nachdem ich meine früheren Beobachtungen (S. 3S5 ff.)
hatte abdruclien lassen, fand ich Gelegenheit ein fernerei
sehr interessantes Exemplar derselben Ichthyosaurus-Art tn
untersuchen, welcher die Mehrsahl der früheren angehört,
nämlich I. acutirostris Ow., ein Exemplar nämlich, vo-
ran die Wirbelsäule endlich wie eine feine Nadelspitze nas*
läuft, so dass nicht nur diese Form des Hinterendes ier
Wirbelsäule, sondern auch, da nur wenige Wirbel des
Rumpfes aus der Reihe gerückt erscheinen, die GesamiDt'
sahl der Wirbel mit völliger Genauigkeit bestimmt werden
konnte. Meines Wissens ist diess der erste und eincig«
Ichthyosaurus y an welchem diese Beobachtung zu nmcbefl
möglich war, indem auch selbst an den besten englischen
Exemplaren dieser u. a. Arten die Schwanz-Spitze nie an der
vollständigen Wirbelsäule erhalten geblieben ist«
Im Ganzen ist das Exemplar ein sehr wohl erhaltenes
mit geringer Verschiebung der Theile. Der Schädel jedoch
ist etwas mehr zerfallen und seine Knochen sind mehr Ee^
brechen, als bei den früheren, so dass seine Länge nicht
unmittelbar mit aller Genauigkeit ausgemittelt werden kann.
Von Zähnen nur undeutliche Spuren. Dagegen liegt d«'
Grund-Occipitalbein noch in Zusammenhang mit den 2 daraof
folgenden anchylosirten ersten Halswirbeln.
An der Wirbelsäule sind die 2 ersten Wirbel nodi
077
in ' natttrlicher Li^e und mit einandf r vei*biiiiclen ; die nftch-
steii 10 — 11 Wirbel sind einzeln auseinandergerückt und auf
den Gelenkflächen ruhend. Die folgenden Wirbel sind alle
erhalten and, Euweilen mit einer kleinen seitlichen Verrli-
ckoog, in ihrer ununterbrochenen Folge geblieben. Die Ge-
sammtzahl der Wirbel ist 154« Die vorderen Wirbel lassen
JLie swei getrennten G^lenkhöcker für die Rippen nicht un-
terscheiden; dagegen aber kann man hinterwärts ihre Ver-
achmekang in einen leicht verfolgen, ind«m sie erst auf dem
44. Wirbel mit einander in Berührung treten, am 46, zwar
vereinigt doch noch die 2 Gelenk- Vertiefungen erkennen las-
sen, die nun auch ihrerseits auf dem 47. verschmelzen ; wo-
mit also auch diese Frage für die vorliegende Spezies be-
stimmt entschieden ist. Die Maas- Veränderungen verhalten
zieh wie früher. Die auffallendste Höhen-Abnahme zeigt
eich deutlich zwischen den 67. und 77. Wirbel, unmittelbar
hinter welchem der Schwanz zerbrochen ist. Die Rippen
liegen unordentlich und sind zum Theile gebrochen.
Von den Vorder- Extremitäten sind die zwei Schlils-
eeibeine sehr schön und vollständig erhalten, besser als an
den anderen Exemplaren ; die 2 grossen Rabenschnabelbeine
ceigen einen mehr als halbkreisrunden Ausschnitt mitten am
Vorderrande; die zwei Oberarmbeine liegen unverändert
und unbedeckt; die Vorderarmbeine und Phalangen der 2
Flossen sind zwar mit Ausnahme von 12 Stöcken, die zu 3
Vorderreihen der rechten Flosse gehören, verschoben und
auseinandergerückt; aber doch sind ihrer noch an 100 im
Ganzen vorhanden und lässt sich nachweisen, dass ausser
dem Radius noch 3-4 der auf ihn folgenden Phalangen den-
selben charakteristischen Ausschnitt am Vorderrande besitzen,
wie früher.
Von den Hinter-Extremitäten sind die 2 Becken-
Knochen, die 2 Oberschenkel und die Unterschenkel mit we-
nigstens 42 Phalangen erhalten, so zwar, dass an einer
Seite noeh die 2 Unterschenkelbeine mit 19 Phalangen in
3 Reihen in ungestörter Ordnung beisammen liegen. Die
Ansrandung zeigt sich ausser am vordem Unterschenkelbeine
noch an 3 — 4 darauf folgenden Phalangen.
078
Die schon frtiher beschrTebene AusfiTlIang«^ odev
Koprolitheii-Mas^e des Banehes ist sehr reichlieli vor*
hAndeii und mit vielen Trümmern von fclefnern Rippen ond
Wii'belsSalen oder mit einseinen Wirbehi ebenfalls von ich-
thyosauras durchmengt, so' dass kein Zweifel ist, es sey ein
lileineres Cxemplar von elneai ^tfsseren verseMungen wor-
den. Die grössten dieser Wirbeltheile haben ttieht ^ber
0^007 Höhe, senlirecht eu ihrer Achse.
Die Ausmessungen und Berechnungen, in derselben Ord-
nung wie früher (S. 400) und mit denselben Bachstaben be-
zeichnet, ergaben folgende Zahlen:
1)
2) (Scbftdd etwas
ansichrr) •
3)
iSchftdcl
4)
13)
Wirbelsaale
21)
»2)
a) Wirbel
b) n
c)
d)
e)
i)
C)
li)
i)
I)
m)
n)
o)
P)
q)
li'-zo
Ml— 30
81-40
41-60
61—00
6i-70
71—80
Si-90
91—100
101— HO
ui-ize
Ul-180
1S1-140
141-160
151-154
2i"32
i»7e?
0»74
460?
460?
37
117.30
146.46
166.
190.50
164.62
1M>.47
134.42
»0.25
78.18
70,15
•60.12
S2.9
44.7
34.5
27.3
17.1
•i3)
•> 33:31
li> 18:16
n)
Yorder-fixtremitäteD.
27)
28)
29)
30) ......
31)
32)
33)
34)
36) ......
Hintef-ExCremiliten
36) ••,...
37) ......
38)
39) ......
40)
41)
42)
Vergleiehungen.
.43) ,'. . .
45) ....
4«) ....
47) ....
L«gel«tqtier.
15:12
6:5}
78:94
109
32:20
66!
86
47
26
45
S6i
30
25
60
28
14!
19!!
0,69
0,55
0,32
0,52
Die voranstehenden Untersuchungen mit den fraheren
verglichen seeigen, da^s der gegenwärtige Ichthyosaurus eine
in der Brust-Gegend viel stärliere, nach hinten zu aber fiist
Ö79
8oh wuchere Wirbelsfiale ah die früheren Exenipiiiire und insbe«
sondere aU der ihm an Grösse sanfichst siehende Nr. V besitst;
dann Eeichnet sich derselbe aus durch die untere Breite des
Schulterblattes Im Verhfiltniss zu dessen anderen Dimensio-
nen , durch die geringere Grösse des Radius und durch die
Maase des Oberschenkels, weiche indessen, wenigstens cum
Theil, von einer Euflillig geringeren Zusammendrfickung und
einer etwas abweichenden Lage oder Drehung herzurühren
seheinen. Leider ist eine genauere V^rgleichung der Länge des
Schfidels mit den übrigen Maasen nicht möglich.
* «
♦
Ancb gUvbe floh j«tf i lüebf npr sel|>9t mit hinreichen-
der Müsse die Art-Rechte des ^Sh^r als !L communis auf-
geführten Exemplares VIIL erwogen, sondern auch genügende
Anerkennung derselben bei anderen Paläontologen gefunden
zu haben, die es sahen, -um' Ihm einen selbsistfindigen Namen
beizulegen. Sie mag 1. integer heissen mit Bezug auf di^
nicht ausgerandeten Rabenscbnabelbeine.
Briefwechsel«
mittheilangen an den Geheimehrafh T. Lkonhari)
gerichtet
Le^ffy 89. Jani 1844.
Was die Felflen-Sebliffe b«i KoUmen anlaiigt, so habe ich Ihnen wobl
•eben geechriebeo, daee aolcbe eehr häufig mit einem Enail- oder Firois-
fthnllcbeo Oberzag veraebeq aind , deesen Naf nr mir noch gaos ratbsel-
bafi ist. Er erinnert einigernaae n an Halbopal oder , da er etwaa wfi*
eher tat, an gewiaae waaaerbaltige Tbonerde-Siliicate, JoHNaTorr'a Pigotitf
welcher atellenweiae eine« Obersag auf den Graoit-Felacn in ComiPfÜ
bildet , iftt mir nicht beicannt » alao vermag ich nicht an aa|gen , wiefrra
dieaer Überzag dem der Sehliff-Fllcben dea Holzbergea o. a. giricbt.
Maa aieht Quadratellen groaae Flaaheii uAi dieaem Email aberzogen, wel-
ebea , noter der Lupe betrachtet » eine fein runzelige Oberfläche zeigt}
aber aeiner wahren Natur nach nur achwer zu beatimmen aeyn wird, di
•a aehr dünn aafgel ragen and mit der anterliegenden Geateina-Maise
so feat verbunden ist, daaa man nur selten ein feinen Splitterchrii ab-
sprengen kann, welchea nicht mit etwaa Porpbyr-Maaae verwacbsoo wäre.
PBTZU0X.DT beobachtete einen ganz ähnlichen „Firnia-artigen quarziges
Oberzag von auaserordentlicher DOoubeit** auf der geaehlilFeoen Obc^
fläche einea koloasalen Gneiaa-Blockea. unweit OgfUi» (Beiträge va
Geognoaie von Tyrol, S. 111), und Sie aelbat gedenken in Ihren populi-
reo Vorleaungen aber Geologie (I, S. 426) dea Umatandea, „daas nicht
wenige geatreifte oder gefurchte Reibongs-Flächen gleichaan wie nit
glänzendem Schmelz bedeckt eracheinen'' ; doch acbeinen Sie dabei aar
wirkliche Rutsch flächen und keine auperfi^iellea Schliff-Flächen i«
Sinne an haben *•
Auf einer Exkursion, welche ich mit mehren Mitgliedern der hiesigea
naturforacbenden Gesellachaft und einigen meiner ehemaligen FrMerger
ZabSrer au macheu daa Vergniigen hatte, geaeilta aicb auch Hr. Morlot
• Dies« Ut AlUrdiogft dtr Fall. I«.
«8t
»u« Bm ttt nnR , vre leher diesen Ersehelniiiisf n die fcrösate Asfmevit.
samlKPit «Qirendete. Mit jlim nntereuehte ich nochmals den Wttrssm
sonScIiet li<*genden 0rWli^iift<?r^; wir konnten aber nichts von unsweifelha^
ten Felnen-Srhliffen entdecicen, so wenig;, als mir Diese vor einem Jahre
an diesem Berge glflcltte.
Ansscrordenttich erfreut hat »ich Bischop*s Abhandlung fiber din
Eutsteliunfp der Quars- und Ers-Ginge; sie ist mir au« der Seele fpe-
schrieben; denn Alles, was ich über Gänge gelesen und von Ganf^en
gesehen habe, bat mich in der Überzeugung bestärkt, dass aie lediglleh
als Quellen-Bildungen ku betrirhten sind. Nur in diesem Sinne bin ich
ein Anhänger der Ascensions-Theorie, und in demselben Sinne habe ich
mich an der Freib(*rger Berg-Akadfmio alljährlich ausgesprochen, wenn
ich auf das Kapitel von den ErzGiingen zu reden kam. (Tergl. Sie •din
Anm. S. 493 des zweiten Heftes der Erläuterungen zur geognostischen
Karte.)
C. F. Kaumann.
Freiberg^ 31. Juli 1844.
Ehe iefi FrHberff verfaste, vm meine geognostischen Arbeiten in
Thüringen fortzusetzen, muss leh Ihnen noch ekio interessante Beobaeb*
tnng am hiesigen Gneise mittheilen, auf welche ich durch Hrn. Masclit»
nenmeister BRAunsnoRP aufmerksam gemaeht wurde. Zum Zweck einet
neuen Grahen-Fiihrung ist bei HUgera Vorwerk tine liaibe Stunde and*
lieh von Ftt'iberg ein etwas nher 6' tiefer Einsehnitt in das Berg*
Gehänge gemacht worden; in di^em steht ein im Allgemeinen sehr aer*
setzter, fibrigens wie gewöhnlich gemengter Gnetes an ; aber in demselben
setzen ausser Qnarz*CHIngen aneh einige sehr deutliehe Gneiss-Gängo
auf. Der eine von durchschnittlich 1' Mächtigkeit stellt sich n. B. dar»
wie in Tf.'VH, Fg i. Die Haupt*Gireissmasae seigt in der Nähe de«
Ganges wegen zu starker Verwitterung keine deutliche Sohiefemngi
doch ergibt sich in einiger Entfernung die RieJitnng nngefähr so, wio
durch die wenigen Linien angedeutet ist. Die Grenze des Ganges ist
vollkommen scharf. I>er Gneiss des Ganges ist ein ganz anderer»
s1« der daneben. Es ist ganz frisch; rdtlilicher Feldopath herraebt
vor, seine silberwelssenOlimmer-Blättehen und Quarz aind dagegen untere
geordnet; dennoch ist das Gestein noch dootlich sebieferig , so wie in
der Zeichnung angedeutet ; noch deutlicher aber zeigt sieh eine lineare
Anordnung der Glimmer-Blättcben , wie ea scheint parallel dem Failso
der Sehiefernng. Ausserdem ist das Gestein durch Absender ungs-Klnfte
fast regelmSsig getrennt, welche in das Nebengestein durohaua nicht
fortsetzen. Auch ist die Sehiefernng im Gange nicht ganz ao^teil ga*
oHgt, als daneben. In Ermangelung eines Kompasses lionnte ich bantn
keine Richtungen bestimmen) werde Das aber naefaboleo» aobald iofa
MS
«torMbir^keliH Mo. leb wth^ w«hl, 4m« fraiiffr uhan Gneis« GSsge er-
wihHt wrorden sind; aber ieh habe ai« recht dsrao geglaubt, und ward«
in aieintm Zweifel noch mehr beatlikt, da ich aah, dass die aogenaon«
lau Glimmeraebiefer^Gärtge iai Granu der Aipem durdmua keine Giuge,
sondern grosse Schollen sind, die selbst wieder van Granit Gatigeu durcb-
netit werden. Diese entsobiedeiie Gsng-Nalnr des Gneiases geaeUt sich
a«n au den froher beobacbtsten deutlichen Tbonacbieter-Fragmcnten is
demselben , um seine , wenigstens tbeilweisa , eruptive Notar imoirr ge-
arisser su wachen. Auf dem Rurkwege aab ich tu dem Scblamme eiaei
ausgetrockneten Teiehes einen bloss vom Wasser eingewanchenen sehr
deutlioben Riesentopfi aber freilich in weichem Schlamm! Übrigens i«t
dieser Teich geologisch so wichtig, dass ich ihnen nächsten Winter mehr
dAvatt ers&hltn werde.
B. COTTA,
Leipzig f 9. Augnat 1844.
Endlich ist es mir gegluckt, ein Exemplar von MoncHnoiv's Silnriaa«
System (vielleicht dss einzige, welches im Königreiche Sacksem existirt)
auf einige Wochen in meine Hände au bekommen und «nmittelbar aai
dieaer reichen Quelle achöpfen au können, nachdem ieh bisher immer nur
auf die in Zeitachriften bekannt gewordenen Auaaage verwiesen war. Toa
Phelups's Qeido0y of York$hir€ bat eich wahrscheinlich noch kein Exem-
plar in eine uaaerer öffentlichen Bibliotheken Eingang verachafft, nnd
Sie aehen hieraos , wie mangelhaft aom Theii unare Uterarianhea Hnl£i-
mittel aind.
latereasant in Bezug auf den EmaiU&bn lieben Überaug onarer Pnr-
phyr*Hogel bei KoUmen (S. 681) war mir, waa Moncni^orr p« 166 vam Kohleif-
Kalkstein am Biaen CenmeH in CaermaHkeMlure erwähnt, deaaea Ober-
diehe ein gissirles oder gefirnisfes Ansehen besitst. Wie bei uns, so ober-
gielrt auch dort die Email-Haut alle Oberdäehen, aelbst in Höhiiingen dca
G^teines ; die Masae iat spröde , wird vom Measer geritst , iat farbloa
ttod durchscheinend. Die Beschreibung paaat wörtlich auf den Überaug
an den KMnener Porphyr-Bergen, und da er aich hier nur aaf dea
SchHff-Fläehen des Gesteines findet, so wäre es nieht umnöglieb« dass
•fff h die Oberfläche jenes Koblenkalkstiiiiea vor dam Abaatae des J^mails
«ine Abaehleifong erfahren bitte.
Die vielen Beweise, welche MoRCHiaori^a Werk für die im Über-
l^ogsGebirge ao häufig vorkommende OiscoNana awiaeben Scbichtnng
jnd Schieferung geliefert, und die, wie mir aebeint, au weit getrii^enan
^Igerungen, welche Sboowick (in aeiner bekannten -Abhandlttni^ «bar
die Struktur der Gebirga-Geateine) a«a dieaer Efseheinnng gesogen bntfe,
vMunlassen mich, Ihnen einige merkwürdige FäU^ aus der Gegend van
WMm adtaulbelieB, wo dergieiebeo Eiücheinongeo aebr bau/h? nnd
Theil In Ro gaiis ffg:eii1hOiii)SGlifr Wviie unv^l^^M«« «fiiüj-dMt mwi bei
eiiif r oberflnctiliclifn Beobachtttng «ehr letrtit tu ganz faUrhen UrtMled
fiber die eigentliche Lage di*r Srhiebtcn verleitet werden kann.
Das am rechten Ufer der EUHer bei Krongfi^ enIhloMte Pro6l Taf*
VII, Fg. 2 iat niclit nur «regen der dort ausüerordeiiliich devtlich asf*
ge*rhlo8aenen Lagerung der neueren (Devonincben ?) Grauwacite • For»
roation gegen das ältere (SHuriaehp?) Schiefer-Gebirge, sondern auch
wegen der dtslcordanlen E^nschichtung v«n Schiefer>Lagen in die Graft»
warke als eines der interessantesten Profile dra Voigliändischän Über*
gangs-Gebirges su bezeichnen. Geht man von der Brücke bei Kronspii^
Thal-aufwärts, so beobachtet man den in beistehender Zeichnung skizsir*
ten, ehva 1400 Schritte langen Gebirgs-Durclischnitt. Erst, etwa auf 600
Schritte weit: körnige, grünlichgraue, rothfleckige «ud auf den. Klüfte«
rotheisenschnssige, in deutliche Schichten gesonderte und zum Tbeil
mit schiefrigen parallelen Zwischen-Lagen versehene Grauwacke, WeU
che anfangs 65*, dann immer steiler in NW. fSllt und zuletzt vertikal
steht. Auf sie folgt, ohne irgend einen Übergang, aber mit völlig |;leii>
eher Schtchten-Stetlung (Str. hör. 5, Fat. 80 bis 90<* in NW.) schwiirzlich-
blauer Schiefer, weleher etwa 160 Schritte weit anhilt. Unter oder hinter
diesem Schiefer steht ähnliche rothklüflige und körnige Grauwacke an
in vertikalen oder doch fast vertikalen Schichten, welche aber von roebreQ
Lagen plattenformig abgesonderter Grauwacke und scJiwarzen Grauv
wacke-Schiefers quer durchsetzt werden ; diese durchsetzenden Lagen
oder Schichten streichen bor. 1 und fallen 10 bis 12® in Ost. Noch ebo
man die von Monen kommende Schlucht erreicht , hört die röthlichf
Grauwacke plötzlich auf, und grünlichgrauer, oft eigenthumlich querge*
streifter und gebänderter feinschuppiger Schiefer tritt an ihre Stella*
Die Grenze beider Gesteine ist sehr scharf ausgesprochen und Uuft in
der Richtung hör. 3,4 an dem Jochkamme hinauf; die dicht vor dem
Schiefer anstehende Grauwacke streicht ebenfalls hör. 3,4 und steht ver-
tikal, während die iiier und da hervorragende« Schiefer-Schichten 20 bis
30^ in Nord fallen; weiter tbalaofwärfs fallen M 40 bis 60® in Sud.
werfen sich aber bald wieder in die entgegengesetzte Rl^htuDg nod ht»
haupten dann lange 60® nördliches Einscliiessen.
Bei der Betrachtung dieses Profiles drangen sich besonders nwai
Bemerkungen auf,
1) Bass die grünen Schiefer älter sind , als die an sie grenaenda
Grauwacke, Diess unt*liegt gar keinem Zweifel; sie bilden daa nörd-
lichste Ende des alten Thonschiefer Gebirges , welehea von Treuen im
VoiffOandi^y von dem Rande der LtttHerkaeherGträniiVartie an bis Wer»
her, fast 4 Meilen weil, ununterbrochen ansteht. Daa ganze ndrdlicb
vorlieg<>nde Schtehten.Sfstem ist entschieden jünger, und dennoch lehnt
es sich in senkrechten und stark geneigten Schichten an die canAehal
nur 20 bis 30® fallenden Schichten daa älteren Systeme« an. Kannr
durfte dieses Lagerangs-VerhäUaiaa anders an erfcUre» aeyn, «la dttMb
084
difl AMiahme , dass nteb der Bildung der Graniracke das f^nsa Uten
Schiefrr-Gebiripe (bis su diesem PiHikte) erst in vertikaler Rirbtung aus
der Tiefe aafwarla gedrängt, mit seinem Briich*Raode an da« bei dieser
Bewegung sngleich au fge richtete SobiGhten • System des Grauwacken-
Gebirges angestammt und dann fast in liorisontalcr RicbtuDg^ etwas nscb
Norden geschoben worden sejr.
2> Dsss die Schichten der Granwaeke an der Grense gegen die
»Iten Schiefer wirklich vertikal stehen und weiterhin aehr steil aufge-
richtet sind, Diess ist bei der sehr deutlieben Lage aller eioxelnen Schich-
ten gana unläugbar ; dessongeachtet aber finden wir in dem , zwisrbea
dem schwarzen Schiefer und grünen Sfbiefer eingeschlossen eo, über 600'
mächtigen Schichten-Systeme der kcirnigen Grauwseke mehrfach ubereio«
ander Lagen von schwarzem Thonscbiefer oder Grattwacke-Schieieri
welche die steilen Schichten der ersten fast rechtwinklig durchscbneidea
nnd dabei so regelmäsig als wirkliche Schichten gestaltet und in sich
selbst so bestimmt geschichtet und geschiefert sind , daas man eines
Wechsel von schwarzen Schiefer-Schichten mit röthlicher Grauwseke
%u sahen glaubt. Wollte man nun hier das Prineip geltend machen, dus
die Alternation der verschiedenen Massen die wahre Scliichtnng be-
aeichne, so wurde man offenbar auf das ganz falsche Reaultat gelsa-
gen ^ dsss ein 10® in Osten einfallendes Schichten-System vorliege, «yahreod
man doch ganz ganz entschieden ein seukrechtes Schichten System vor sich
bat. Wir müssen uns die Eracheinung wobl so erklären, dusa dsH unter«
(damals noch horizontal liegende) Schichten-System der Grauwacke wäh-
rend oder bald nach der Absetzung des Sehlammes der schwarzen Schie-
fer von vielen parallelen (damals noch vertikalen) Spalten durchsetzt
wurde, welche sich mit demselben Schlamme ausfüllen. Nach der spater
erfolgten Aufrichtung des ganzen Schichten-Systemes wurde durch des
Druck der aufliegenden Massen die Parallel-Struktur dieser Scblamn-
Gänge in die gegenw&rtige Richtung umgesetzt.
Wss an den Felsen-Wänden oberhalb Kronspitx theils wegen der
Bedeckung durch Vegetation und theils wegen ihrer Unzogänglichkeit noch
nicht mit völliger Klsrheit und Bestimmtheit erkannt werden kann, das
seigt sich mit der höchsten Evidenz in der weiter nördlich liegenden
Koppe bei Mildenfttrih (Taf. VlI, Fg. 3). Dieselbe besteht wesentlich
ans körniger röthlichgrsuer Grauwacke , welcher gleichfalls Lagen voa
Grauwacke>Schiefer auf eine ganz diskordsnte Welse eingeschoben sind.
Am suffalleudsten tritt diese Erscheinung in Einern, nahe am Gipfel
liegenden Steinbruche hervor. Man sieht unten kleinkörnige, oben
grobkörnige Konglomerat-ähnliche Grauwacke, mitten zwischen beideu
eine etwa 5 Ellen mächtige Schicht schwärzlichgrsuen und röthlich«
grsuen ' erdigen Grau wecken - Schiefers. Diese Schiefer • Bank ist
durch ganz scharfe und regehuäsige Grenz- Flächen v.on der Grauwacke
im Hangenden und Liegenden getrennt; sie sti eicht bor. 7 bis 8 und
fiUlt l&^ in Nord| dabei ist sie in gleichlaufende, 2 bis 3 Z^ dicke
Ö85
Xitt^en abg;f sondert , auMerdeni aber tehrfig^ and oft fast aenkrecbl
gescliipfert und stäirgflif^ verwittert. -Die obere and untere Grauwaekt
dagei^en zeigen ausgeteichnefe vertikale Schichten-Klüfte, welche bor,
5,4 bis 6 streichen^ daas es ivirkliche Schiebteil- Klüfte und niebt bloss«
Bekuiidare Ablösungen sind, Diese beweisen die kleinen Geschiebe der^
obern Konglomerat-Sholichen Grauwaeke, deren grossten Durcbscbnitta*
Flächen durchaus dieselbe Lage haben. Dessun geachtet aber Usst liiar
der Wechsel der Messen, die scharfe und regelmäsige Trennung der*
selben, die Verschiedenheit des Kornes in der oberen und unteren Gran*
wacke und die Innere parallele Absonderung des Grau wacke* Schiefert
auf den ersten BItek die Schichtung ganz anders benrtheilen. Es bleibt
bier nichts Anderes nbrig, als die Annahme, dass vor der Aufrichtung
des ganzen Schichten- Systemes und vor der Ausbildung der (jetzt nörd*
lieb vorliegenden und damals darüber abgesetzten) Schiefer dieGraii»
wacke Spaltungen erfuhr , welche zugleich mit Verwerfungen verbunden
waren, wodurch grobe Grauwacke neben feine zu liegen kam, und daas
diese Spalten durch den Schlamm der Schiefer mit ausgefüllt worden
und Gfinge bildeten , welche bei der späteren Aufrichtung des ganzen
Systcmes hl die jetzige flötzartige Lage versetzt wurden.
C. F. Naumann.
tUgershurg bei Ilmenau, 0. Angast 1844.
Gestern bin ich hier augelangt, um von diesem freundlichen Bade-
Ort aus meine, geognoattschen Karten-Arbeiten fortzusetzen. Auf der
Reise hierher sab ich mir die polirten Stellen an den Porphyr-Bergen
bei Warben an, gestehe aber, dass sie meinen Erwartungen nicht gans
entsprachen. Der kUine Fels-Hogel nordwestlich von Böhiitz zeigt nur
an sehr wenigen Stellen polirte Oberflächen, und diese sind nicht eben,
sondern nndulirt: Das bt nicht die Natur der Eis-Schliffe in der SckwHi9.
An der Südseite des sudostlicb von BohiU% gelegenen Hügels zeigen
vorzugsweise . die gegen die Witterung geschützten Stellen in kleinen
Hohlen-Räumen oder unter vorspringenden Felsen geglättete Ober>
flächen U4id zwar am deutlichsten die gegen unten gekehrten Fels-Flächen.
Auch bei ihnen ist die Oberfläche nicht eben geschliffen, wie an den
Felsen der SckweitZf sondern der muschelige Bruch ist abgerundet, auf
den einzelnen Brucbflärhen sind im Allgemeinen parallele aber gans
unregelmäsige wulstige Furchen eingerieben, und deren Oberfläche ist
entweder glänzend und glatt polirt oder mit einer Art Kiesel-Firnis über-
zogen, der sich Such an den vertikalen Fels-Thälern und selbst in gewis*
sen Kluften zuweilen sogar stalaktitisch zeigt. Auch die Forebung nnd
Glättung dringt in horizontalen Spalten bis zn einer Tiefe ein, wo man
kaum an Eis-Wirkung denken möchte. Die Erscheinung bleibt aber jeden-
falls sehr merkwürdig und muss offenbar von einer vorflbergeheodtn
Ursaehc berröbren, sonst wfirde sie sieb niebl vorEngsweiaa iii den
«86
g#geii die Wifteinafc gcscliiltsteii Stellrn xeigeD. Hie und da sieht mn
«neh tLun der mit kleiern Flechten überzogenen ebenen FeU^Obcrflärhe
einsrine erhöhte, wahrscheinlich härtere Theile hervorragen, die ziemlich
parallel spiej^elny ein Beweis, das« früher die Politur viel allji^eniriiipr
gewesen ist. Ich fl^estebe , ich weiss jetzt nicht mehr oder > noch iiii-ht,
was ich von der ganzen £rseheiiiang denken soll, hoffe aber das Räth-
•el wird gelöst werden durch die sorgßilttge Untersuchung nud Bear-
beitung, welche Hr. v. Morlot beabsichtiget, ein junger Schweitzer, der
bisher in Freiberg stsdirle.
Von Alienbmrg aus machte ich einen kleinen Abstecher auf der oocb
im Bau begriffenen Eisenbahn nach Zwickau, Dieser ßabn-Theil i^i sehr
gebenswerth, besonders für den Techniker, aber auch für den GeognoKten:
«ogeheiire Brdcken, Viadukte, Damme und Einschnitte reiheo sich An-
einander; nur selten konnte man ganz im ursprünglichen !Niveau des
Bodens bleiben. Die bedeutendsten Durchstiche sind noch nicht fertig, leb
will hier nur ein Paar kleine Beobachluogen hervorheben, die mir for
die Berührung der Foreutioiien interessant erscheinen. Etwa iu der
MHIe zwischen OrimmUchau und Werdtm seij^t sich in mehren Ein-
schnitten zu Oberst DilttviaNKies mit lehmigem Bindemittel und des^halb
braunlichgelb gefärbt, darunter ohne Übergang und doch auch ohne recht
scharfe Grenze: Rolhliegendes , bestehend aus einem braunrothen Kon-
glomerat mit hrauiirothem schlammigen abor sehr lockeren Bindemittel,
so dass das Konglomerat kaum fester ist als der Diluvial-Kies. Die Ge-
schiebe sind in beiden dieselben, nfimlich : Quarz, Kieselschiefer, Porphyr
und M^laphyr, der ganze Unterschied besteht sonach nur im Bindemittel,
welches wieder gerade am Meisten von der Art der Überflsthuog abhän-
gig seyn mosste.
Dicht bei Weräau liegt zu oberst Lehm und darunter blauf^raner
sehr fetter Thon, an der Grenze aber wechseln beide mehre Male ia
sehr scharf gesonderten 2 bis 4 Zoll mächtigen Schichten miteinander
ab. Ein sonderbares Ineinandergreifen zweier so ähnlicher und an ihren
speziellen Grenzen doch so scharf ohne allen Übergang gesonderter
'Ablagerungen.
B. COTTA.
Eisfeld, 19. August 1844.
Trotz der tibelen Witterubg habe ich seit dem 8. d. M. meine Unter-
-snchnng des Timringer WiUdet eia ziemliches Stuck vorwärts geführt
und hoffe immer noch während dieser Ferien die erste Sektion meiner
Karte vollenden zu konuen. Versprochener Maasen fahre ich fort Ihnen
die Haupt*Resultate meiner Untersuchungen in wenigen Worten mitsuthei-
ien, den Nachweis derselben einer künftigen Beschreibung aufsparend.
Voriges .Jglif •ebvieh ich Ihaf« schon voo S^ktßfeld aus über die
687
interessanten Verh&lfnitiie, noter welchen dSe Inotfgen K^lktteine in der
GrauwAcke aaftreten. Jetzt habe ich den Zn^ derselben bis Sieinaeh
verfolgt, wo er sirh weit susaniinenti£ng(*ndi>r ceif;t, als bei Saatfeld, und
sich überali durch EinsaUeliing^enoderTbal-Bildunj^en» wie sdlion durch die
Oberflächen-Gesfaltüng^ SU erkennen pfibt ; auchündet man hier Stiei4jlted«ff
Ton Krinoiden (wsÜrscbeinlich Cyalhoctinifen) darin und gewisse gelb«
Kalksteia^Wülste im grnaen Kalkstein, die durch Verwitterung in Etsea*
ocker umgewandelt worden, durften vielleicht von Zoophyten herrülire».
Der Sodwest-Rand des Grauwaoken-Gebirges setzt fast noch schrofifsr
und geradlioiger gegen die jüngeren FlötsFormationen (Muscbelksik vnd
Bunten Sandstein) ab, als der Nordost^Rand, und ausserdem seiebnet Ibil
noch der Umstand aus, dass diese neueren Formationen hier nicht aaf*
gerichtet sind, sondern vielmehr entweder horisontal heranstreichen and
scharf abstossen (durchsetst sind), oder sogar etwas gegen das Gebirge
hin einschiessen.
Ich bin auch bis in die Porphyr>Regfon vorgedrungen. Schon die
Grenze derselben gegen die Grsuwacke bietet, besonders an der neuen
Strasse zwischen Amt-Gehren und ßreiienöac&j beclist interessante Vei^
bäitntsse dar. Diese Strasse ist im Allgemeinen nngefihr auf der Grenz-
scheide , doch mehr auf ^em Porphyr Gebiet in das rechte Gehänge dea
flachen Grenz-Thales eingesclinitten. Hie und ds ist der frische Porphyr
durchschnitten : es Ist ein brauner Glimmer-Porphyr ohne Quarz (Crbonbr
rechnet ihn zum Melsphyr); häufiger aber sind die Kontakt- Produkte deü^
selben entbiös»it, Reibungs-Breccicn mit Porphyr-Bindemittel und klelnera
und grosseren Fragmenten von braunem und grünem Thonschiefcr oder
Sehieferthon. Der letzte stammt aus der Kohlen-Formation, die nebst
dem unteren Rothliegenden hier schon hie und da hervortritt, di^nn abev
westlich sogleich vom Glimmer-Porphyr unterbrochen ist, um erst bei
Manehach in vollständigerer Entwicklung wieder zum Vorschein zu kom«
meo. Selbst bei Alienfcld findet man noch Kohlenssndstein und Schiefer-
thon mit Spuren schwacher Kohlen-Flötze, und von da nach Maitenberg
zu wird der schmole gangförmige Ausläufer des Glimmer-Porphyres auf
beiden Seiten von Schichten eines sehr groben Konglomerates, die von
feineren Tbonstein-Breccien und grauen Sandsteinen unterteuft werden,
eingesäumt. Diese Schichten gehören wahrscheinlich dem oberen Theila
der Kohlen • Formation und dem unteren des Rothliegenden an. Dia
groben Konglomerate bestehen fast ausschliesslich aus Geschieben voa
Grsuwacke - Gesteinen ; doch findet man darin aueh einzelne von Qua rz<«
Porphyr — nicht von Gl immer- Porphyr, der vielmehr hier dieaa
Schichten durchbrocbea au haben scheint ~, während wahrcheinlich ein«
zelne Quarz-Porphyr«Partic'n früher schon vorbanden waren aitd isolirt
von dem scbmaien Glimmerporphyr-Gange aus der Grsuwacke und ana
des» Konglomerat hervorragen.
QuArz-fnhrender und Glimmer-fdhrender Quarz-leerer
Porphyr sind hier überhaupt scharf scq ffennen, Sowohl dem Gesteine,
•88
ftls dem Alter aaeh. Vau iem ci»trn Und leb noch keia« Gcpebicbc o^r
Fragiytüte in dea araueii KoaalöiuerateD dfr Mamtbmeher Koblen-For-
aiation, aber geaag demelben iu allea Gliedern dea Rothliegcudrn, irW-
chea baer ilbalich wie in Smehsem suanterct aoa Tbonatciaen asd
Tbanatein • Breeeicn (YoiaT^a Trümmer* Porpbyr), darüber aua braoi-
rothen Kangloiaereten und Saadateinen besteht. Voo dem GlimoMr
Parpbjrr, welcber bie und de aucb Mandeluteia artig wird , fand idi h
dea anteraten Gliedera de» Rothliegenden keine Geacbicbe, w«U
aber eiaselae in den mittlen und mehr in den obern. Er »chciit
damnacb mit den mittlen Gliedern (Breccien und Kooglomeraten) M■|^
fähr gleichseitig, in sieb sber wieder ougleicbseitig entstaodca n
aeya; denn sehr häufig ist sein frisches G<*stfio selbst eine wahre Brcecir,
welche in braunem Porphyr-Teig eine Meage Fragmente mehr aotkij-
atalliairten Porphyrea enthalt, die erst durch Verwitterung (Bleicboi«
der Feldspsth-Krystalle) deutlich erkennbar werden (bei'm MmmtMka
Teich). Diese Breccie ist dann gewöhatich von einem Konglowerii-
Mantel umgeben, in welchem der auskrystallisirte Glimmer-Porphyr brreiti
ia Qesehiebe-Form auftritt, weldier Mantel aber durch UudentlichlKeit ki
Schichtung und Art des Bindemittels seino amphotere Bildung deillid
geuug verrälh.
Ein dritter , noch neuerer Porphyr, ist das scbwarse Geatein (vtbl
Mclaphyr), welches oberhalb des Manehmeher Teiches den voa nurrir'*
masigen feinkörnigen Granit-Gange» dorchsetslen grobkörnigen Griiit
durchbrochen hat, und welcbea auch am S€kwaibei^kay§d bei Mttstnierf
sich gangförmig im Glimmerschiefer findet» Von diesem Baanlt-abnlirki
aber Olivin-freieu Gesteine, womit jetst alle Strassen der Vm^tgni
gebeut werden, findet sich selbst ia den obersten Rongloaierstes M
Rothliegenden keine Spur: ihm wird wohl die letste Hebung des Gcki^
gea aususchreibea aeyn.
B. COTTA.
EigerabuTffy 24. Aogaat 1844.
Es liegt in der Nstur dieser Im Lsufe der Untersuchung gfiebri»
benen brieflirhen Mittheilungen, dssa sie sich nach und nach er^iaift
und berichtigen. Von Bhfsid schrieb ich Ihnen am 19., als mirb <i«il
heftiaer Regen gefsogen hielt ; seitdem sah ich in dem groben Thonif>^
fer-Konglomerat , offenbar der Fortsetsung des Mm99irrb€rff^9 , dcatlicM
Gl immer. Porphyr-Geschiebe, und tiberdiess scheint dieses Konglonr^it
bei Crock den Steinkohlen als Unterlage an dienen. Das steht Bfi^
in WitUrRpruch mit den obigen negstiven Beobachtungen über das ^^
kommen der Geschiebe: um gans ins Klare su kommen, moss icb iM
erst die Gegend von Croek noch einmal bei bcaaerem Wetter besacki
B. COTTA.
Mittheilungen an Professor Bronn gerichtet.
WarschäUy 10. Juni 4844.
Vor Kurzem Jiatte ich Gfl«*genhpit Mineralien vom Baikal »S^e
tu nntersuchen , die der Staatsrath v. Mitkiewicz aas seinen entrernten
Gruben liieher mitgebracht hatte. Ea befinden sich darunteraurh einige Petr6*
fakte aus dem Gebir{;e Sianowa Hrebfia, die auf eine höchst auffallende
Weise gut bekannte Spezies des Obergangs-Gebirges sind. Sie sind
eingeRchlosaen in einem gränlicligranen Quarzigen Gesteine, das mit
mancher Grauwaclce, besonders aus den AAWii-Gegenden, die grosstc Ähn-
lichkeit hat. Folgende Versteinerungen Hessen sich bestimmen:
l)TerebratulA prisca Schloth. Mit gespaltenen Falten, die^mit
kleinen Höckern besetzt sind.
2) Caly.mene macrophthalma Brongn. Mit höckrigem Kopfe und
facettirlen Augen ; die Glieder des Schwanzes gehen in die de« Rumpfes
ganz unmerklich über.
3) Gorgonia ret i form is Schloth. (Db Kohinck, Dfiscription dm
Urrain houiUier, Tab. A« Fig. 2 ab;. Ist die häufigste Versteinerung;
öfters ist die kalkige Substanz dieser Koralle noch schön erhalten , so
dass man Streifung der Äste deutlich wahrnimmt. — Aus diesen Ver-
steinerungen kann wohl bis jetzt nicht das Glied des Obergongs-Gebirges
bestimmt werden ; denn dieselben Spezies befinden sich im Stlurischen
wie im Devonischen System. Ausserdem fanden sich Sandsteine mit
Farnen-Abdriicken , die ober nicht so erhalten waren , dass man selbst
die G;ittung bestimmen konnte; der allgemeinen Physiognomie nach haben
sie Ähnlichkeit mit Neuropteris, und somit wurde man am Baikai
Steinkohlen^Formatioii vermntben dürfen.
L. Zeuschner.
Frankfurt a, TKf., 24. Juni 1844.
Fär Ihren „Nachtrag zu Mystriosaurus^^ meinen herzlichen Dank.
Inzwischen war auch ich geuöthigt , das hiesige Exemplar durch einen
Namen einzuführen; ich habe es als Mystr. (Macrospondylus) Sen*
kcnbergianus bezeichnet. Nach den verschiedenen Knochen der hin-
tern Gliedmassen verhält sich dasselbe zu Ihrem M. Mandelslohi (?)
ungefähr wie 3:4, und ihr M. longipes wurde sich zu M. Senken-
bergianus ungefähr wie 1 : 2 verhalten. In M. longipes ist der Oberarm
im Vergleich zum Vorderarm vcrhältnissmäsig ein wenig länger als in
M. Se nkenbergian US, und Ähnliches gilt auch für M. MandelsloJii
(p. In M. Senkenbergiunum ist der vordere Fortsatz der Axt-förmigen
Hals-Rippen durchgängig langer als in M. Mandelslohi (?) u. s. w. Ich
fand noch keine Zeit für die Arbeit, welche ich bedarf, um Ihnen meine
Ansicht über die verschiedenen Spezies ausführlicher mitzutheilen. Eine
noch grössere Anzahl von Individuen würde diese Arbeit erleiehtern.
Jahrgang 1844. 44
Uii(rriile9M»M halte icb den Srliä4eldrfiM|ictor1iyneliiisM«ir erf UV« dem
Wraldrii-S4iid8t«'iii des Bitckeberps untersucht und gefunden, das« er for
die Saurier mit Gavial-Shiilieher. Schnauf ze, die irh nie für Gaviale hal-
len konnte} von WicbtiKkeit ist. Dieter Schädel l^eateltt fmlicli nur in
^teinkern U4id iat daher zur BcautwortuoK nianeber Frage, die man an ih«
richten möchle , nicht geeignet ; ea Uaaen sieh aber dorb aliiseuicineni
Charaktere an iboi hervorheben. So findet .man, das« vnn den Myatrio-
fiMiriern und deren Verwandten im Uaa durch den Teleoanurua, für
d^pa^p Bepräfffilant T. CadolnenaiH gelten mag, und den Maerorhyu-
ehV" ^'o anffallender Dbergmig zu den iu den Tertiär Gebilden begin-
nenden eigentlicheD Gavialeu vorhanden iat. Als ein ununislösi&ticlifs
Qp^etz stelle ipU dieaeif Übergang aua früherer Zeit in die Ki*genwärtige
keineswegs auf. Die Sache iat folgende. Den MyaCriosaiirus und die
ihm verwflidyen (jiaa-Sapirier bezeichnen auffallend grosse Scbläleii -Gruben -
uqfl verbäMfiisawäsig kleine rundum scliarf begrenzte Aog^nhöblen-Off-
nnngen. Schon im Tel. CadomensiK von Ca/'M, eipem jungem Tbier ia
4,ff Gejicbichte dyr Efde, das offenbar ein eigenes Genus bildet« sind die
Scl^l^feii-Gruben inerfi|ich kleiner und öh Augenhöhlen verbaltuissmaeig
gruiiser; di^ Augenhöhlen- Öffnung ist aber noch rundum scharf bc^^^renzt.
In Macrorhynchus nun, einem noch jöngern Thier, sind die Sithlfifen« Gruben
wjederuiu kleiner als in T. Cadomensis, wa» mehr dem eigentlichen Gavial
entspricht, und fier hintere äussere Winkel der Augenhöhlen i»t geöffnet,
ipras weder T. Cadomeuais noch Afyatriosaurua und deaaen Verwaudtea,
wohl ab^ir Gavjal zejgt. Gleichwohl ist Macroihynchua kein Gavial.
Meine Beschreibung des Schädel» von Macrorhynehus Meyeii, die
in puiyKJBH^A \Verk ober die Wealden-Formafion Nord-DeuttcUaiHis er-
scheint, wird hierüber nähere ^o^kuoft geben und noch andre Abwei-
chungen nanihaflt machen, die zwischen den Thieren mit Gavial-ahnliclier
Schnautze aus verschiedenen erdgeschichtlichen Zeiten bestehen und der
Beachtung werth seyn durften^
Nach dem, was Karg (Denkschr. der Naturf. SchwaöeitM /, 43)
über den von ihm bekannt gemachten kurzgeschwäiizten Krebs von Öttin-
ytMf den ich als Gra paus speeiosus unterscheide, sagt, wurde Jeder-
mann glauben, dass davon nur ein Exemplar gefunden wäre und die
eine Platte in der Sammlung zu Carismke, die andere In der Lavater'-
achen in Zürich sich befände. Inzwischen erhielt ich durch Hrn. La>
VATER auch die Versteinerung in Zürich zur Untersuchung, welche in
Platte und Grgenplatte besteht und daher ein zweites Exemplar von
diesem seltenen Krebs darstellt, wonach meine frühere Angabe zu berich-
tigen ist; es ist dicss das Exemplar, welches Karg so schlecht ab-
bildet.
In Leonhard^s Taschenbuch für Mineralogie, 1808 , 71, wird ein
Oniilholitbua von Öningen beschrieben und abgebildet, dessen Bfkanut-
achaft ich für meine Arbeit über diese Ablagerung «i>hnlichst wünschen
musste. Hr. Arnolp Eschbr von der Linth war so gliicklirb, diese
Vfurateinernogeniu Zürich auafindig zu macbeo, und so gfitig, aia mir
mi
Kvr UntcrtHsbutiK ■Mteutheilen. Wa» i«li dacIi dtr nur ong^naum Ak-
bildunir vpnnutliet hatte , faoil ich bestätigt» Dieser vemeintlicbe ver-
Btoiiirrte Vogel ist ein Exemplar meiner Latonia, des g^rosseu Fröschen
von Önitigftt*
H. V, Metbb,
NeuchäiA^ 29. Jali 1844.
(Aus einem Briefe an Hrn. Professor Peter Merian über seine Be-
leuQhtong; der Gletscher-Theorie) **. ^^Nachdem Sie die schwache
Srite der veiMchiedenen Theorie'n nach einander dargelhaii haben, gelan-
Ken Sie zu dmi Resultate, die SAUSKcnE'sGhe Theorie, welche das Vor-
^iicjceu drr Gletscher einzig und allein dem Gewicht verbunden mit der
Schmelzung an der Ünterflärhe zusehreibt, sey hinreichend, um alle Er-
•eheinunieea der Gletscher zu erklären. Erlauben Sie mir, bevor ich die
oeQern Thcorie'n in Schutz nehme, die Einwürfe, die man der Saussubb'-
ft^hen Theorie gemacht hat, noch einmal aufzuführen und in Verbindung
zu bringen mit dem gegenwärtigen Stande der Untersuchungen. Vielleicht
gelingt es mir alsdann besser, die neueren Ansichten in ein vorthcilhaf«
teres, Licht zu setzen. Der Haupt-Einwurf gegen Saussure's Theorie ist
und bleibt immer das Missverhältniss zwischen dem Vorrucken und der
Neigung. Nehmen wir den Aar-GleUcher als Beispiel. Am Botel des
KeuckäteloU schreitet derselbe circa 250' jährlich vor. Seine Neigung
ist aber hier eine sehr geringe von kaum 4 Grad. Weiter unten wird
sein Fall stärker. Man sollte demnach erwarten, seine Beuegung nehme
{na gleichen Maas zu. Dem ist aber nicht so , sondern die Bewegung
wird immer langsamer, so dass eine Stunde weiter abwärts, da wo der
Fall weit bedeutender ist, das jährliche Vorschreiten nur noch 160' be-
tragt. Diese Thatsachen , welche den An/orderungen eines Rutschens
durchaus entgegen sind (indem ein Rutschen eine immer vermehrte Ge-
pf'bwindigkeit , namentlich bei stärkerem Fall , voraussetzt) , suchen Sie
durch die Form der Thuler zu erklären, welche sich nach unten verschma-
Iphi und daher die Gletscher in ihrem Vorschreiten aufhalten. Aller-
dings wirkt dieser Verstand hemmend auf den Gletscher und wir haben
|ins an Felsen-Vorsprüngen überzeugen können, dass ein Vorsprung um
so mehr aufhält, je stärker er ist. Darauf lässt sich aber erwidern, dass
nicht alle Gletscher ein nach unten verschmälertes Bett haben; es gibt
solche, deren Thal fast die gleiche Breite vom Anfang bis zum Ausgang
des Gletschers behält, so z. B. das Thal des Oheraar-Gletsehers, Es
mag Diess freilich mit ein Grund seyn, warum dieser Gletscher weniger
tief herabsteigt, als der Vnteraar-Gletscher, Nichts desto weniger aber
verschmälert er sich allmählich vor seinem Ausgang und lässt neben sich
einen weiten begrasten Raum, namentlich auf seinem linken Ufer, woraus
* Mitgetheiit durch Hrn. Prof. Agaskiz.
44
692
man folf^fm muM, iIcs« auf dieser Seite wenigsten» der Gietseher nicht .
betraehllicii durch die Thal Woiid sufgclialteii wird. Nach Ihrer Meinung
muaste nun ein »olclier Gleti^cher mit vermehrter Geschwindiglieit vor-
ruclten. Eh ttind nun zwar noch keine Metisungeu auf d i e s e m Gletscher
' angeatellt worden ; e« lätat aicli aber nichtsdestoweniger ans andern
Thatsacheu und namentlich aus der Form der Moränen eutuehmeo, dau
er keine besondere Ausnahme macht und ebenfalls mit verminderter Ge-
schwindigkeit nach unten vorschreitet^^
),Dass die Spalten einen grossen Einfluss auf die Geschwindigkeit
des Vorröckens ausüben mögen, will ich nicht bestreiten. Eine solclie
Bedeutung, Wie Sie denselben zuschreiben, haben sie aber gewiss nicbl.
Sie finden sogar darin eine Erklärung für zwei ganz entgegengesetzte
Fälle, nämlich wenn ein ThaKabwärts gelegener Theil langsamer vor-
schreitet als ein hinter ihm liegender, und wenn er schneller vorschrcitet.
Im letzten Fall sollen, nach Ihrer Ansicht, eine Menge von Spalten ent-
stehen, weil die hintenliegenden Theile nicht nachkommen, wogegen in
ersten Fall die Spalten sich nchliessen in Folge des Drucks, den die hin-
teren Theile auf die vorderen ausüben. Was den ersten Fall betrifft, so
muKs ich bemerken , dass es nur wenige Stellen sm UnteraaV'Gletscher
gibt, wo einThal-abwärts liegender Theil schneller vorruckte, als ein hinter
ihm gelegener. Immerhin ist aber das Yorhandenseyn von Spalten in
einer gewissen Region noch kein Beweis , dass diese Region langsamer
vorrückt als die unmittelbar davorstehende; denn dazu müssten die Spaitro
bis auf den Grund reichen. Dem ist aber nicht so. Im Gegentheil, das
Resultat der neueren Forschungen geht dahin, dass die Spalten nur ein
oberflächliches Phänomen sind, wenn man ihre Tiefe mit der Dicke des
Gletschers vergleicht. Den Gletscher mit einer Anhäufung von Schott
zu vergleichen, scheint mir demnach unzulässig. Er ist vielmehr, wenn
nicht eine ganz starre, doch eine fest zusammenhängende Mnsse^^
),Am allerwenigsten lassen sich die kleinen sehr steilen Gletscher
nach derSAUssuRE^schen Hypothese erklären, welche trotz ihrem sehr star-
ken Falle dennoch sehr allmählich yorriicken. Dieselben sind durrhaos
keine Aufnahmen von der Regel; denn wenn sie auch in den iiiedrigereo
Regionen der Gletscher-Welt selten sind, so kommen sie um so häufig^er
in den oberen Theilen vor, namentlich über den Firn-Feldern, wo Seiten-
Gletsrher von 20 — 30® Neigung gar nichts Seltenes sind , so z. B. aof
dem Wege nach der Strahleck, an den Thal-Wänden des Schreckkona
und des Mittelgrahtes, im oberen Theil des Grindelwald-Gletschers, libcr
dem Firn dfs Aletsch-Glf*tschers u. s. w. Wir haben veiflossenen Som-
mer, Hr. DoLLFUSs und ich, dns Gefäll des Gränberys-Gletschers auf
dem rechten Ufer des Unteraar-Gletschers gemessen und in seinem mitt-
len Theil 45® und in seinem unteren Theil 51® gefunden. Wie kommt
es aber, wenn die Bewegung der Gletscher ein Gleiten ist, dass solche
Gletscher trotz ihrem äusserst starken Fall nicht rutschen , sondern ein
Jahr wie das andere über dem niedrigeren Thal-Grund wie abgestutzt
hängen bleiben , zumal da hier keine Rede von einem Aufenthalt durch
(193
die Seitenränder sf^yn kann? (Der Zinkenätock-Gleitcher unter andern
bort plöt^licli 100' übrr dem ÜHtfr^tar-Gletscher auf.)"
„Wenn aber wirklich ruck weites Vorschreitru oUttfunde, so müsste
es sich vorzüglich an solchen GleUchcru äussern. Die Ausgaben älterer
Naturforscher, die man {(ewöhulich anfuhrt, sind in dieser Hinsicht meist
minsdeotet worden» denn aie beziehen sich g^rosseiithfils auf die Spalten-
Bildung. Wer je dem Entstehen der Schrunde beigewohnt und gesehen
bat, wie dabei der Gletscher sitteit und kracht, wie Gletscher-Tische
von ihren Fuss-Gestellen stürzen , Bäche plötzlich versrhwinden oder
ihren Lauf verändern, mit einem Worte: wie der ^anzc Gletscher'an ge>
wissen Stellen einer krampfhaften Bewegung Preis gegeben scheint,
während andere Theile ganz ruhig bleiben, der wird in der Bescbrei-
buii]^ des Pfarrers Lehmann von Qrindelwald die genaue und lebendige
Schilderung der Spulten-Bildung oder des Schründewerfens ohne Mühe
erkennen. Das ist aber noch kein ruckweises Vorrucken, wie es Saus-
sure haben wollte^^
„Dttss der Einfluss der Erdwärme in der Rutsch-Theorie übertrieben
ist, haben Sie selber eingeräumt. Demnach behalten die meisten der
gegen die SAUSsuRE'sche Theorie des Gleitens vorgebrachten Einwendungen
ihren vollen Werth. Erlauben sie mir nun, dass ich die von Ihnen ge-
inarhlen Einwendungen gegen die InliltrationsTheorie von Charpbntier
und Agassis berücksichtige, wobei Ihnen freilich manche Zugeständnisse
zu machen seyn werden. Die Haupt-Modifikation, welche die Infiltrations-
Theorie durch die neueren Untersuehungeu erlitten, betrifft das Gefrieren
des Wassers im Innern des Gletschers während der Sommer-Nächte.
Dass ^Solches nicht stattfinde oder doch wenigstens nicht in dem Maase,
wie man es annahm , daTon habe iclv mich zuerst überzeugt im Herbst
1842, als ich eines Morgens gegen die Strahiecke binaufwanderte, um
mit Hrn. Ingenieur Wild die Lage gewisser Blöcke zu bestimmen. Wir
gingen über frischen Schnee, dessen Oberflache fest genug war, dass
wir nicht einsanken; als wir aber zufällig diese Schnee-Schicht durch-
bohrten , so fanden wir darunter sehr viel Wasser , das also trotz der
Kälte der Nacht flussig geblieben war. Als eine aligemeine Tbatsacbe
kann man auch den Umstand anführen , dass im Sommer sämmtliche
Gletscher-Bäche während der Nacht fortfliessen, selbst wenn die äussere
Temperatur unter 0 sinkt und die kleineren Bächlein auf der Oberfläi^he
des Gletschers, welche von der unmittelbaren Schmelzung abhängen, ver-
siegen. Daraus folgt aber noch nicht, dass es überhaupt nicht im Innern
des Gletschers friere. Eine solche Annahme wäre alleu Erfahrungen
zuwieder. Nur so viel kann man daraus schliessen, dass das Gefrieren
kein tägliches ist'^
„Einen direkten Beweis, dass Wasser in dem Innern des Gletschers
gefriert, liefern die blauen Bänder, welche bekanntlich Wasser-Eis sind. •
Da aber diese bis zu einer grossen Tiefe hinabreichen (Agassis verfolgte
sie in einem Loch des Aar ^ Gleisehers bis auf 120 Fuss), so muss man'
wobi aunebmeo, das« es.aacbiu dieser Tiefe gefriert. Einea andero --
«94
Bf weis ät^ron biben wir In df m Ei« fc«htbt, Wf tcheii dlf blecherne RSbre,
in ivelchrr die Tbejtnoiuetfr hiag;eii , bis auf drii Bodpn aosfullte; das
£ia war hell und darchaiehtig, wie das Eis der blauen Bänder, und da
die Rohre 25' tief war, so folgt daraus, dass sieh weni^«tens bis in
diese Tiefe Eis bildet. Den besten Beweis jedoch, dass es im Innern
der Gletscher {gefriert, liefert uns das Eis unter dem Firn (dan Fimeis),
welches msn we^en seiner Mächtigkeit und der dicken SrhneeScbiekt^
d'it es bedeckt f unmöglich der äussern Kalte zuscbreiben iinnn. Ist es
nber erwiesen, dass ein solclies Gefrieren im Innern des Gletschers statt-
findet, so muss es iiothwendig den Gletscher snsehwellen, indem dss
Volumen des Wsssers bei seinem Cbergchen in Ei« um ein Naiuliaftes
vermehrt wird. Dieses Ansehwellen durch Gefrieren bildet nber das
Hauptmomsnt in der Inliltrations-Tbeorie, wie sie nnch dnrcli die neaero
Untersnebungen niodifizirt werden möge. Es Ist die wenentliche
Bedingung der Grösse und Mächtigkeit unserer meisten Gletscher. Non
ist freilich nicht su verkennen, dass in Folge des minder f^chnelleo Vorrficbeus
in den Thal-abwirts gelegenen Punkten die Masse susammenj^ed ruckt
wird und dadurch ein theilweises Aufücbwellen entstehen kann. Dieses
Ziisamaien drucken ist sber niclit so bedeutend, als man su glaiiben geneigt
ist; denn wire Dieses der Fall, so mfissten die virlen Höhlnn^n im
Gletscher, wie i. B. die Spalten und namentlich die tiefen Liocher, ia
welche die Gletscher-Buche sieh stürzen (die sogensnnten Moalinn) von
Jahr SU Jahr sich sehlieaseu , was durchaus nirht der Fall ist. Aaf
AoASSix's Gesuch hatte Hr. Wild im Sommer 1842 die Lage von mehren
diener Löcher trigonometrtscb bestimmt, und als wir im Sommer 1843
den Gletseber von Neuem besuchten, 9a fanden wir die nimlidie» Liöcber
gnns unverändert, obgleich aie im genauen Verliiltniss mit den in ihrer
Nilie gelegenen Blöcken fortgeruckt waren. Auch bitten unsere Bobr«
löcher von demselben Jahr nicht offen bleiben können , wie es docli der
Fnll war. Endlieh geht aus der genauen NiveRirong des QnerlMindcB
suf dem Amr^Oietsekfr hervor, dass snfangs Angust 1843, gleich nach
dem Schmelsen des Schnee*s, der GletMcher um ein Namhaftes hoher
statnl als im Jahr 1842. Desshatb braucht aber die Temperatur im In-
nern des Gletschers nicht viel unter 0 zu sinken. Sie wissen, dass nns
das Thermometer, welches den Winter im Gletscher subracbte, — 0,3
gelben bat. Leider konnten wir verflossenen Sommer die drei Thermo-
n»eter, welche in verschiedenen Tiefen stecken, des vielen 8chnee*s wegen
nicht herausholen. Es wird Diess die Aufgebe des diessjfihrigvn Feld-
zages seyn. Die Epoche, in welcher dss Anschwelten hauptsächlich statt-
findet, ist noch nicht mit voller Sieherheit ermittelt. Nach sllen Angeben
scheint es das Frühjahr zu seyn , wenn bei'm Schmelzen des Winter-
Schnee's durch den Fölin das Sebinelswatser in den inneren Kftite-Herd
eindringt^.
„Bei der Bewegung der Gletscher ist siterdings dem eigenen Gewicht
den Eises nicht Rechnung genug getragen worden, was übrigens Agas«jx
ntlbnt schon tingtr&amt bat. Das nnglerebe sehnellere Vorriieheii der
095
Mitt« im VrrliUtniMS cd clen Hitiderit ist «if sieh stiboii ein Beweis davon.
Was das Augrfrorenseyn des GIrfschers am Boden brtriflTt, so ist Dirsa
einer der schwirrig^ten Punkte der ganzen GletscherTbeorie. Sie wis*
seil, dass Agassis mit rastloser Muhe und Anstrengung, aber bis jetst
vergebens, nach d<*r Lösung dieses Problems getrachtet bat. Es lässt
sich aber nicht läugnen, dass es Tiialsachen gibt, die dafnr su sprerhen
seiieinen : so gerade die steilen kleinen Seiten-Glefscker, welche an den
Thal- Wanden hängen ; so ferner der Stollen im Oietrotz-GieUcher , den
CHAKtENtiBa spesiell anfährt; dessgleiehen di^ kleinen See'n nnd Lschenj
welche an den Rändern der GletMcher vorkommen. Jedoch sprechen diese
im Ganzen mehr für ein zeitliches Angefrorenseyn, als für ein fortwoh*
rendes. Derartige See> sind nicht so selten, als man glaubt; die einen
leeren sirh früher, die andern sp&ter aus; einige, z. B. der kleine See,
der im Querband des Aar^OletseherM begriffen ist, leerte sich gar nicht
Bit den leisten Jahren. Forbbs entgeht der Schwieiigkeit dadurch, dass
er annimmt, die Seiteu-Gletseher seyen aiTgefreren , die gressrn Haupt-
Gletscher aber nicht. Das beisst sich aber die SaeJie gar leicht
mache n'^
»»Erlauben Sie j dass ich noch einige Bemerkungen hinzufüge zur
.Rechtfertigung des oben Gesagten über dre Bewegung. Yorerst haben
die vorjslhrigen Messungeu in allen Stöcken die im Jahr 1842 angeNtell-
ten bestätigt; es ist somit durch mehijahrfge Beobachtung ausgemit-
lelt, dass sm Aur^Oietscker die schnellste Bewegung nngefäiir am Hötei
4^4 Neyckäiflois stattfindet, nnd dass von da abwärts der Gletscher mit
ntets abnehmender Schnelligkeit vorschreitet, so dass das Hötei dfS Ne«*
chdifkßU dreimal so schnell vorrückt, als der Ausgang des Gletschers*.
Ein solches Vorrücken ist übrigens im vollkommensten Einklang mit an-
dern Erscheinungen des Gletschers, namentlich mit der Gestalt der Guf-
fer «der MittelmorSne, Die grosse Guffer auf dem Unt^roar-OleUcker
bHdet bekanntlich an der Veretntgung der beiden Gletscher am AbsehwuHg
einen hohen , siemlich schmalen Wall , desaen Breite ungefähr 100 Fuss
l>etragt. Vom Bdtei df$ SetickäMaiB an, wo die stärkste Bewegung
stattfindet, wird aber dieser Wall immer breiter , nnd zuletzt dehnt er ^
•ich seitlieh so a«s, dass er die ganze OberflSehe des Gletschers bedeckt.
Es ist Diess die natorliebe Felge des immer tangsamer werdenden Vor-
rfiekens des Gletschers ; dessnaeh mnss man schon allein aus der GesUlt
der Gttifer entnehmen können, rn welchem Verhältniss die verschiedenen
Theile vorsohrehen. Ich habe die Überzeugung, dass der UMet^rindei*
ir^rf OUUther und der ReM/daui OttUchifr , die ich zur Bestätigung
dieser Thataaehe besuchte, gans auf dieaelbe Weise verschreiten; ebeafsO'
der ZmuU-GiettickBr^.
„FoRSBs ist, wie Sie wissen, zu ganz andern Resultaten bei seinen
.Untersuchungen auf dem Eismeer von ChamouHi gelangt. Nach ihm
^ Die Hanpt*Data hiean linden alcb in dem RmU» du Sr, mU. d€ NturhtUtl,
riiekl der unter» Theil des Gletschers schneller vor, ftls der obere , nnl
der obere srhneller als drr mittle. Dabei int aber au bemerken, diu
unsere Quotienten das Ergrbniss einer mehrmaligen Triangalation dri
ganzen Glefschers sind , und daas sie die Jahres-Bewegnng begreiffo,
hingegen die Messungen des Hrn. Forbbs sich auf einige Sominrr*
Monate beschranken. Dass ferner über die Genauigkeit von Wiu'i
Messungen durchaus kein Zweifel sn erhiiben ist, wissen alle diejesigeD,
die seine Leistungen kenneu. Ferner ist nicht su übersehen , dass die
Punkte, auf welchen die WiLD'schen Berechnungen der Gesammt-Rewe-
gung beruhen , sänimtlich auf der Mitte des Gletschers liegen , wo die
Bewegung am regelmäßigsten ist, während dagegen die FoRBSs'^cbra
Punkte meistens am Rande liegen, daher manchen lokülen EtnflössfO
ausgesetzt sind , so dass je nach der Besehaffenheit des Ufers ihre Be-
wegung bald beschleunigt und bald verzögert ist. Wie dem auch sey: lO
viel ist gewiss, dass am Aar^GleUcher dss Vorschreiten einen ganz ao*
dern Gang befolgt, als es sejrn sollte nach der von Forbes uufgestelitea
Theorie. Bei so genauen Daten aber: als die Ergebnisse der WiLD^scheo
Messungen sind, scheint es mir vorder Hand überflüssig in eine DiscosttioB
einzutreten, über das von FoRBsi aufgeführte vermeintliche Gesetz, di»
Dotbwendig ein Gletscher an seinem untern Ende schneller vorrueken
soll, als weiter oben^^
„Bleibt noch die Frage wegen der Bewegung der Gletscher im Winter.
Sie zweifeln an der Unbeweglicbkeit derselben walivend dieser J^hieszeit.
In der That, man hat vielleicht die Behauptung so schroff gestellt, nud
es mag wohl manchen Gletscher geben, der, wenn die Kälte nicht ta
anhaltend ist, eine gewisse Bewegung mitten im Winter behält. So ver-
hält es sich mit dem unterem OriHdelwaid-Gieteeker. Hr. Pfarrer Zibgler
hatte die Güte, den ganzen Winter Kpn 1842—1843 hindurch auf Aoassic''
Gesuch regelmäsige Beobachtungen über das Vorrucken in Verbieduug
mit der äussern Temperatur zu machen, und es ergibt sich daraus, diM
das Vorschreiten in dem innigsten Zussmmeohang mit der äussern Loft*
Wärme steht, so dass, wenn die Temperatur mehre Tage lang nicht über
0 stand , der Gletscher nur um ein sehr Geringes , kaum ^{" im Taj^e
vorrückte; stieg aber die mittle Tages-Temperatur mir auf einige Grad«,
so trat alsobald eine beschleuoigte Bewegung ein. Dabei ist aber niciil
ausser Acht zu lassen, dass der Untere Orindelwatd^Gletscher von alle*
Alpen*Gletschern derjenige ist, der sm tiefsten herabsteigt, dass es si«o
gar wohl geschehen kann, dass wegen der wärmeren Temperatur ibu
noch einige Bewegung inwohnen kann, während andere höher gelegeo^
wie der Aar-Qletscher^ stillstehen *. Vergleicht man überdieas die Sssi-
mer-Bewegung (Juni — Sept.) in Hrn. Wildes Messung mit der Jakrei*
Bewegung, so findet mao, dass letzte verhältuissmäsig viel geringer isli
als sie seyn musste, wena daa Vorrücken aieh Immer gleichbliebe. So
* Die Details dieser Beobaehhingen, welche Monate unfatweat «erden la dtaSsr
plemeot-Werk von Aoassi« aber die Glel«(her cr&cheiaea.
697
bHritg dnt Vorracki»n des Blocks, genannt das HöM des NeuchäteMa^
vom 4'. Sppteiubpr i849 bis cum 20*. Juni" 1848 (aUo in 289 Tai>«n) 173';
vom 20. Juni dagegen bis xum 16. Angust (aNo in 67 Tagen) 53';
dasselbe Verfaältniss ergibt sich an den weiter abwärts gelegenen Punk-
ten; so bewegte sich der letzte Block nahe am unteren Rande (No. 18
der Karte) in den 289 Tagen 60' 1** vorwärts und hi den 57 Tagen nur
18' 8". FoRBEs ist auch hier wieder zu ganz andern Resultaten gelangt.
Nach ihm soll vom 20. Oktober bis zum 12. Dezember 1849 ^ also in
53 Tagen, ein Block nahe hwMtmtenvert sich um 70', vom 12. Dezem-
ber bis zum 17. Februar 1843 um 76', und vom 17. Februar bis zum 4.
April um 66' vorwärts bewegt haben , also fast eben so schnell als im
Sommer. Ob diese Messungen aber volles Zutrauen verdienen, da er sie
iiirht selbst gemacht, sondern durch einen Fuhrer von Chamounix hat
machen lassen, bleibt der Würdigung eines Jeden überlassen.
Es wird nun Aufgabe der diessjährigen Messungen seyn zu ermit-
teln, ob das Vorrucken in demselben Verhältniss auch an andern Glet-
schern, als am Aar-Gletscher ^ und namentlich an den stellen kleinen
Seiten-Gletschern stattfindet.
E. Desor.
Seuchäiel, 29. Juli 1844.
H. V. Meter's Reklamation wegen des Glarner Vogels <S. 339) kann
ich nur dahin beantworten, dass ich von jeher den suchenden Finder
eines Fossils, der dessen wissensibaftlichen Werth ahnend dasselbe auf-
hebt und zu bestimmen sucht, als Entdecker angesehen und genannt
habe. Dem Paläontologen, welcher die zoologischen Charaktere desselben
ermittelt, bleibt die Ehrader richtigen Bestimmung: er wird der Geschieht-
achreiber einer ihm sonst fremden Thatsache
Meine ^yMonogruphie des poissons dti vieiix gres rouge des His
Britanniques et de Rus^ie** ist schon fast ganz gedruckt und wird jetzt
Lieferuugs-weise versendet.
Dbsor verreist morgen in die Gletscher; ich werde ihm erat sp&ter
nachfolgen.
L. ÄGA8SIZ,
München, 30. August 1844.
In dem Aussuge, welchen Ihr Jahrbuch 1844 gibt aus meiner Nach-
richt über einen kolossalen Ichthyosaurus tri|ponodon in den ffe*
lehrten Anzeigen, herausgegeben von Mitgliedern der K. B. Akademie
der >VisNensfhaften, 1848 y No. 113 ^ entnehme ich aus einem eingeschal-
teten Beisatze „(jetst/^, dass Sie die von mir beschriebene Gestalt der
Schnantse des I. trigonodon wohl einer zofSlligen Veränderunf^
der ursprünglichen naturlichen Beschaffenheit zuschreiben, nämlich einer
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äauern Einwlrknnff etwa (lurch mechtniiiebe V«rdriicfcuiig bei dev lU-
ta«troplip, dfren Fote;e di« VcrHtfmeruiiic de» Skrl^tfe« war. Ich lerbe
»war SU , da«0 rinige leichte Verdrärkuiigeii einzelner Tbcile »n den
Sehiiautzer-Ende statlgehabt habpR, aber a«f die Stellong der Zahn-
Alveolen im Ganzen konnten dieselben keinen wesentlichen Einflnss babeo,
da durchKängig zu viel Symmetrie an dem Scbnautzen-Ende selbst und
dessen Alveolen-Rinue herrscht. Die Alveolen zeigen aber vorn eio«
aolch« fant gerade Riclitung hinauswärts, dasa ich mir nicht denken kann,
wie sie durch äussern Druck so sehr in die Höh« gerichtet werden konn-
ten, ohne sichtbare Risse und starke Vemirkung an dem Kieferbeia
•elbst und den hinter ihnen sich anreilvenden Alveolen. Alle die Eia-
achnitte an dem Schnautzen-Ende sind, wenn gleich hie und da etwsi
verdruckt , so wohl zugerundet und zeigen so gar nichts von gewalt-
samen Rissen und Zerbrechungen , wie solche doch bei einer so hartfo
Masse, wie die Knochen-Substanz, nothwendif? siebtbar geblieben sejn
musaten ^. Wären diese Einschnitte zufälliKC Risse , — Zerkinflungea,
80 musste in der Tiefe derselben die Zellen-Textur der Knochen Sobstaai
sum Vorschein gekommen seyn, was nicht der Fall ist, sondern dieselbea
sind mit der nämlichen faserig glatten äussern Rnochen<Bekleidunj( über-
sogen, wie die übrige Oberfläche der Knochen. Eben diese Einschnitte
durften also wohl zur Insertion starker Muskeln gedient haben , und es
bedurfte deren wahrlich , um die Kinnladen eines 7' langen Srtiädels in
Bewegung zu setzen und zu behenden und starken Fang-Werfczeuseu
zu machen Sind aber die Einschnitte an dem Ende der Zfvischenkiefer-
Knochen ursprfingltch so gewesen, so waren es sicher aucb die Al-
veolen **.
* Ich kantt ttickt nach eigner A«*l«lit dtexes Sxemplars oder überhaupt der Ba»-
tischen Knochen-Reste nrtheilen ; aber die der eatoprcciienden ttofltMekeM. Llas-Sebicfef
«ind so vielfKItlg verbogen und Terdrückti ohne eine Spur von Rissen und Broebrn n
ceigrnt dass man , wie ich schon öfters dargethan, eine Art Erweichung, ein BlegsAB-
werden jener Reste während Ihrer Zerdrilckung aiizunehnien f^eswungen ist. Eben so
verhält es sich mit den allbeliannten plattgedrnclite» Amnowiten a. n. Pos«il-Restea
jener Schiefer. Indessen hat mir der Hr. Verfasser eine Hand-Zeiehanag jener enräks-
ten Vertiefungen an der senlirechten und auffallend liohen VorderflAche des Schaautxes-
Endes mitxiitheilen dia Gute gehabt. Darnach Iftsst sich weder aa Insertionea vei
Muskeln zur Bewegung des Oberkiefers und gar an d i e s e r Stelle desken ; noch kaas
ich mich überwinden an 4—5 Paar wagrecbter, senkrecht übereinander befiRdlicber
S&fthne aa seinem Vorder-Ende zu glauben. Wenn es also nicht Faltea oder
Bruche s e y u könnten, musste man der Zeichnung zufolge Nerven - und OefSss-
lideher In ihnen sehen. Ba.
** Der Hr. Vf. beklagt noch, dass In seinem Briefe 8. 340t Zeile IS den Jahrbuches
daa von ihm gebrauchte Wort .Winkel", statt dessea er allerdings besser .Ecke" gesagt
bähen würde, doreh .Kante" ersetzt worden seye, was zu einer unrichtigen Vorstellnag
von der Beschaffenheit Jener Ichthyosaurus-Zähne führen müsse, .insoferne darunter
«eine scharfe Schneide, ein vorRprln;>cnder Grnht verstanden werde". Wir erinnern aas
jarar nieht, dass jener Ausdruck von nwn geändert worden seye« bemerken Jedoch, dan
uns das Wort völlig an seinem Orte scheine, indem es «;erade einen dnrcli das Z«isamr
Sienstossen nur zweier Flächen entstehenden mithin laugge&ugenen Winkel (oder Ecke)
jbezeichnet, dossen Öffnung daher aa regelmäsigen Prismen nie unter 120« betragen
M9
1>id«r kmiA icfh tur Z«it nfilipre Merkmate, durrh ^eitbe üicfi dfi^
I7«jt»«r MyRlriosanrtis von de» von Ilmen und Hrn. KAorin lhr#ni ^c*
in«>iiischAftltch«n Werke beftchriebeNiJn Alten nnterarhridet , noch uichl
ansrebpn, da irh ferne von BanTi bin; jedocb glaube irh, daia aieb did
Sf&rke der Kraainiang dea Ctfbitas an den verachieöeuen bekannten ExenN
irlaren mit ziemlicher Sirlirrheit verfcleichen lasse , da dreselben säniml'
lieh seilten, daKs die Skelett-Thpüe schon no wtni% feste Verbindimpf
nvehr unter akh hatten , dasa «ich dieselben der f^rossten Ebene Ibre0
Dnrehsrhnittes nach in die Ebene der Niederschläge legten konnten , di«
spttter die Schiefer- Platten bildeten. Daher weisen in der K^f^l alHf
gekrtimniten Knochen, wie a. B. die Rippen, vaftlständij^ den Orad ihrc#
Krnmntung^ auf, und so» wird es auch bei dem aehr stark geboj^^enen
Kubitna seyn« Sehr beacbtenswerth scheint mir aber auch an dem ßamte¥
Mystriosaurua, dass die obern Dorn-Kortaätac der Wirbelsäule 9 vorn (?)
ataik ansgeschnitten sind'*. Da diese auffallende Gestalt an so viv4eof
dieser Dorn-Portsätzn in einer Reihe, fort f^lciehmfisif^ sich wiederholt^
00 kann diesefbe wuhl keinem snflllig^en Defekt zugeschrieben werden«
Näheres ober die Exemplare von Mystriosaurus von Banz lioiFe leb b<at
meinem nächsten Besuch daselbst mittheilen au können.
Professor Qvkiistbdt hat in seinem Werk über das Flotz-Gebfrir«
Württembergs (p. 224/ die schon Iräher „von Hrn. Hbhm. v. MßVBR
hervorgehobene bemerken^werthe Thatsache*' bestätigt , da» sich bisher
mit dem Ichthyosaurus zusammen auf deufüchen Boden ein Plesiosau-
ruH noch nicht gefunden habe. Mir ist nicht bekannt, wo Hr. v. Meyer
diese Thatsache hervorgehoben habe; aber in seinem Werke ^^PalaeoloKica''
%verden vier Wirbel von Bau% angeführt, ^^welche an Plesiosaurus erinnern''.
— Diese Wirbel wurden sogleich bei der Erhebung aus dem Lias-Schie-
fer als von Plesiosaurus herrührend erkannt, vom Anfange des Bestehens
der Lokal-Petrefaktcnsammlung daselbst auch als solche gezeigt, wie
sich die ersten Besucher derselben wohl erinnern werden; auch erwähnte
ich derselben schon tSnO in Frorief^s Noiitzen No. 698^ S. 102 und in
der Isis 188t\ dann in meiner Übersicht über die Baimer Lias-Pormation
No. 48. In Hrn. Schenkenhbro's Schrift „die lebenden Mineralogen'*
aind S. 119 diese PIcsiosaurus-Wirbel gleirhfalU aufgeführt. — Also
schon bei 20 Jahre besitzt die Sammlung zu Banz Pleaiosaoraa- Wirbel-
beine, die sich mit Ichthyosaurus und Mystriosaurus zugleich im dortigen
kann, weil da« Priünia wenigsf en« dreiseitig Heyn niuss, nnd der sich daher von Winkel
and Ecke in Aligemeinen wie ffir den vorliegenden Fall eben so bezeielinend nnler-
Bclieidet, als andrrrseils von einer bloss auf die Fläeiie anfgesetxfen Seiiärfe, Sebnelda
odrr Kiei; so dass nur das Wort Kante allein eben da« bestimmt ausdruckt, was der
Hr. Vf. nach Keiner Angabe aas^^edrückt wifi«en wollte. Eine Kante kann übrigens
scharf oder abgerundet seyn u. s. w D. R,
* Wie Ich Oieiis in dem erschienenen Nachtrage zu gedachtem Werke ebenfalls vorn
nnd besonders hinten an den Dornenfortsützen der Schwan«- Wirbel der Arten von HoH nach-
gewiesen habe. Auch kann ich aus der mir gutigst mitgetheillen Hand-Zeichnung nicht
ersehen, dass der Kubitns eben stftrker gebogen wKre, als an den Aof/erfixempiarea. Baf
700
Lits fccfnnden haben — nnd swar recht enlithiedena Plcaiosaaros Wir-
bel! Denn roebre, in einer Reibe snaammenhäiii^ende HaU- Wirbel, dea»
des PI. dolichodeirua aebr äbniirli, haben nicht nur sehr wenige konkave
Geleak-FISrben, sondern aurh die von Covibr ala charakteri»ti8ch aoKC-
gebenen xwei Grübchen unten in der Mitte der Wirbelkörper nnd ab*
warts gebogene Seiten-Fortsatse, Sie fanden aieh ganz in der Nalw tob
Ichthyosaurua- Überresten in einer und derselben Schicht. Ein anderer
einselner Wirbel ohne Seiten-Artikulationen, also wohl ein Schwani-
Wirl»el, bat unten die erwähnten swei atarktn Grübchen, nur wroig
konkave Gelenk-Flachen und oben die dem Pleaioaanraa eigenthuwIicbeB
Furchen und Gruben cor Aufnuhoie dea obern Dorn- Fortsatzes. Auch
auf einem Stock obrrn LiaaSandsteines iKt ein ansehnlicher Plesioisuroi-
Wirbel vorhanden, dessen Geienkfldehen und untere Seite zwar durch das
Gestein und andere interessante Verateincrungen bedeckt «ind , deiaen
ganze Geslnlt aber den obenerwähnten Hals-Wirbeln vollkommeo e»t-
spricht. — Plesioaaurua-Knocben aus dem von dem doranter liegeodea
Keuper-Sandstein wohl zu unterscheidenden Untern Liaa- Sandstein und
aus dem Liaskalke der Umgegend von Bamberg beailzt auch die natuf'
forschende Gesellschaft daselbt. — Der deutsche Boden bat also doch
gleichfalls, wenn auch ungleich seltner als der von England^ eatachie-
dene Pleaiosanrus-Knochen geliefert. Crnique guum !
C. Theodor!.
Neue Literatur.
A. Bficher.
1841.
Dr. ThomI: das unterirdische Eisfeld der Dornburg am südlichen Fast«
des WeMierwaides. Wiesbaden. S^.
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Aqassiz: geolog;iscbe Alpeu-Reisen ; unter Aoassiz' Mitwirkung verfasst
voo £. Dbsor; deutsch mit einer topographischen Einleitung über
die Hochgebirgs-Gruppen von Dr. C. Vogt (648 SS.) ; mit 3 lithogr.
Tafeln, Frankfurt a. M.
Momagraphie des Potssotts fossUes du vienuD gres rouge ou Systeme
dewmien (Old-red-Snndatone), Sotsure^ Livr. J— //» p. 1-72, 4<',
pl. I— XXV in fol. (gans wie die „Pinssous fossUes", deren Fortsetaung
Diess ist); — vom Verf.
J. Ezq.vBRnA dei. Bayo: Datos y Observ^aeiones sobrs la industria mt»
neraf con uua descripci^n atraeterisHca de los minerales utües^
cuyo beneficiQ puede formar el objeto de las empresas. Madrid^ 8^.
J. N. Fuchs: über die Theorie'n der Erde , den Amorphismus fester
Körper und den gegenseitigen Einfluss der Chemie und Mineralogie,
— von einigen seiner Freunde zu seiner 70. Geburts-Feier herausge-
geben, VIII und 88 SS., 8^. München [36 kr.].
£. F. Germar: die Versteinerungen des Steinkohlen-Gebirges von Wettim
und Löbejün im iSaa/Kreise , bildlich dargestellt und beschrieben,
(Pctrificata stratorum lithanthracum Wettini et Loebejuni in cirrofo
Salae reperta dppinxit et descripsit), Halle, in fol.; Heft I mit 4 SS.
Text und 5 Tafeln Abbildungen.
A. GoLDFuss: Abbildung und Beschreibung derPetrefakten Deutschlands
und der angrenzenden Länder, unter Mitwirkung des Hrn. Gr. zu
MeNSTBR, Dusseldorf, in Fol. — Enthält Uef. F///, Taf. 172-200,
Text Band II, Schluss und III, S. l- 128 alsSchluss des ganzen Werkes.
E. Hopkins: on ihe Connemion of Oeologg with terrestrial JtagneUsmt
showing tke General Polarity of Matter, ths Meridwnal Structurs
7oa
imeiuäfng the Sfäimenlnry Rockit^ the Lawt regulating the Diärih'
tion of UeiaUiferons Deponit» and ather yMagtteii^ PkarnomeM;
Wiih 94 PlateMt gr. S"*, Loifdon [5^ Siiii.].
A« V. Kufstein: Beitrage zur Kcologiscben Kcuntiiiss der östlirlien
AiptfM 4^. [Jahrb. i848, 790], II. Lii*f. PalSont. Tiieil, S. 145-240,
Tf. IX— XV. (Gasteropodcn , Anneliden und Brachiopoden). — Die
dritte und letzte Lieferung soll uocli in dieMem Jabre folgen. -
Vom Vcrfaaeer.
A. KoOHt BfAcbreibung de« Missurinm theristocaulodon Koch oder Mis-
suri-Leviathan (LeViathan Misenrieneiii)^ die Vermutbete LebenswriM
deaHelben und indianische Traditionrn über drn Ort, wo es ausge-
graben wurde u. s. w, (nach der 4* Auflag« dea Engl. Originals -
abgedruckt aus LOSDB^a Zeitschrift fär irergleicb. Erdkunde). Ma§ie»
bürg, 19 SS., 1 Tf. 8**.
O, J. MiliABR: daa Streben der Materie nach Harmonie, ein« Yorltaoog,
BmuMckWeig, 31 SS. S^ [Jahrb. i844y 424].
lt. A. Philippi: Beiträge zur Kenntnis« der Tertiär- Versteinerungen de«
nordwestlichen DeuUchlands, 88 SS., 3 Taf. 4®. Cm^^el.
PiCTBtt iraiie H^memiaire de PaUontologiey om fiUtoire nainreiU des
äninka9i(B fagyibft, PaHä 8^, Tom« /«.
[Robert] : Voyagfs em Scmudintt^ie, en LaponU, «nr Hpii%h«MP§ et mum Fftü
0OUS ta iHreetion de Mr. QAiMARDf OdotogU^ JUiniruiogie et Mi-
tatturgie pmr M, Bug, Robert, Paris 8^.
C. F. Robmbr: das RheinUeke Überganga-Oebirge, eine palfiontologiccb*
geognostischo Darstellung, mit 0 lithogr. Tafeln, 4^« Uatmover; -
vom Verleger.
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Beobaehtungeo dargesteiU aad auf S Kupfer-TafeJii arlaaiert [UT
SS.]. Leip%ig 80.
B. Zeitschriften.
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begann eine neue Reibe, monatlich 2 Nummern von Je 12 SS.; tn\r
hält auch manchfaltige geologische Aufsätze, Auszfige, literariscbe
Nacliweisungen u. 8. w.).
2) The London, Edinburgh and Dublin Phitosophieat Maga-
zine and Journal of Science, London 8^ [Jahrb. 1844, 464).
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throe^Hlhi§9 ef tke eevlogicat Swsieiy of London^ 1849^ Jani 2d ^
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Nbwbold: Temperatur von Brunnen , Quellen «nd FIfisaen in Indien
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Temperatur zu bestimmen: 461—463.
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Malford, Wilta: 464—466.
G. Fownes: Phosphorsaure in Feuer-Gesteinen: 46f.
W. Francis : Bemerkungen über afrikaniaoben Guano : 470.
Jahrgang 1844, .45
706
Pamoihi*. Idmititil von Sfcorodit und Neoktfre >> 476—477.
Vergleichende Analyse von AnAtsi; ond Rolil > 477—479.
3) Ades de ia Soeiit^ iielv^tique des sciences nainreüei
reunie ä Lausanne lea 94— 86. Juillet 1843; 88^ Session^
Laus. 1843, 8"" [Jnlirb. 1844, 61].
A. Bei der allgemeinen Versammlung.
Lardt's Einleitungs • Rede (mit besonderer Beziehang auf Gleisclier):
4-41.
B. Bei den einzelnen Sektionen.
]. Geoingie und Mineralogie.
AoAssiz: neueste Resultate über die Gletscher und Gleiacker-Karte von
Wild > 72—74.
R. Blahchet: Erscheinungen im eratischen Gebirge; und DiskussioRrn
> 74—78.
— — östliche Grenze der ülolasse; Blatter-Abdrucke darin; DiKkufi-
sionen: 78—83.
Dfison: Anwendung von Darwin's Theorie der Korallen Gebilde auf den
Jura: 83.
AcAasiz: Werth der Fische zu Bestimmung der Formationen: 83—84.
II. Zoologie«
AcASsiz: über die geologische Reihenfolge und Klassifikation der orgsoi*
sehen Wesen : 97.
in. Vollstündig aufgenommene Abhandlungen.
Vbhetz: Note über den ^iWrafo-GletscIier: 109—117.
J. A. D£ Luc: Erscheinungen im Schott-Gebirge des Gestfer Beckens,
die sich aus der Auswurf Hypothese d'Omauus d'Uauloy's erklären
lassen: 132—140.
C. Auszüge aus den Sitzungs*ProtokolIen der Kantonal Gesellncliaf-
ten vom Laufe des Jahres (meist nur die Titel der Vortrai;c)>
I. Zu Basel: 259-Ü65.
P. Mbrian: über Gletscher, nach den neuesten Beobachtungen von Agamiz.
F. Fischbr: Glimmerschiefer-Findling im Jura.
P. Mkrian: Salz-Lager von Äugst und die daräber liegenden Scbichteo.
Erdbeben bei Hatel am 25. Mirz 1843.
— — Turbo Deckel im ChaiUes^Geöirffe^
Cha. Buhckart: Verschiedene Versteineruugenrf
II. Zu Uern: 266-270.
B. Stuosr: diessjabrige Gletscher-Beobachtungen.
— — Entstehung der Thäler durch Erosion u. s. w.
IIL Zu Genf: 271-280.
Wild: über seine Karte vom /lar-Glelscber.
FoRBEs: Bewegung der Gletscher.
~^4vre: Geologie der Cyclopen-lnseln.
707
A. Pavrb : (geologische Belrachtnng^i^n fihcr drn S'alet^ Q. i, Gegend voo Üeitf»
über Diceras-Arten [Jahrb. 1844, 689].
Deluc: über eratiiiGlie Blocke.
IV. Zu Seiickateli 281—309.
Agaskix: über seine BeobacbCungeu «m Aar^GUtscher.
Desor; Bravais' Entdeckung alter Meeres-Grenzen in Finnmarken,
AoAsaiz: fiber eratiacbe Blöcke.
Diskuasionen über ehemalige Gletscher im Jura,
Agassis:* über den fallenden Sehnee bei verschiedenen Zuständen der
Atmosphäre.
Desor: Beschaffenheit junger Schnee-Schichten.
Agassis und Dbsor: über Eis-Nebel.
Wild: Qaerschnitt des Aar-GleUckers*
Goyot: Karte des Genfer See's.
II, Nwolbt: Mogliehkeil einer allmählichen Änderung der Neigung der
Erd . Achse als sekundäre Ursache der Ycräuderungen der Erd-
oberfläche: 293—295.
Gdvot: Vergleicbung der eratischen Ersehelnungen in Buropa und
S,' Amerika: 296—297.
LAnAMB: Umwandlung des feinen Schnee's in kömigen und endlich in
Eis; Theorie der Gletsoheri 297—300.
Dbsor: geologische Karte der Umgegend der Aar» und Gfrfiyt#<*l-Gletscher.
-^ — Darwin's Theorie der schwimmenden Eisbefge in der sudlichen
Halbkugel und die dagegen vorgebrachten Einwände.
Agassis: Astarte oder Cytherea trigonellaris des Lias ist ein neues Genus,
Pronoe: 304«
— — Struktur verstelnerungsfäbiger Hai-Wirbel.
V. Zu Lausanne'. 310—320.
Blancret: geologische Karte des Kantons Waaä,
über die Kohlen-Grobe zu OroH-U^ChäUaU*
VI. Zu Zürich-, 321*-335.
D. Wisbr: mineralogische Ergebnisse aus den Alpen.
Escher v. d. Ltnth: Besteigung des Schreckhorns,
4) Q. L. ERDMAim und MARCHArfD: Jonrnatfir prakiisebe Chamie,
Leiißxig 8» [Jahrb. 1844, 467].
1844, Nr. f— «; XXXf, 1-8, S. 1-612.
A. Pleiuciil: chemische Analyse, des Prager Thonschiefers : 45—56.
R. Hbrmakn: Untersuchung einiger Russischer Mineralien: des Äscblnits
von Miaek , des Pyrochlor's von da 9 des Leuchtenbergits und des
Talk-Apatits (neu) von Kusiuski 89—103.
Kersten: clieminphe Zusammensetzung einiger Sächsischer Mineralien
und Gebirgsarten [Jahrb. S. 349-351]: 103-108.
dessgl. der Konkreklonen im Fnicbtschiefor [S. 351]: 108*^111.
45 *
70S
PBfXBTiBrt and W^ltba : {SerMlsanfs-ProcIiikte d«« Bernstewt dorfk
Hitxe: 114— 1«8.
A. BROifGNiART und Malaguti : Urspruiifi; und ZntammeotetsBng der Kto*
liiie, II. Abhandlung: 120—161.
L. F. Svaivbbrg: Ziii»anim^nsi>1z.unK der Scfamredischeo Feldspathe und
d«*« HälleflhlU'« > 561—165.
A. ERDMANPi: einige nordisrhe Mineralien ; Bamlili FUiroUUi» Cyaaü, Pr«-
seulith, Esuiarkit und Leukopbau >> 165—166.
h: F. SvANBBR« : über einige Mineralien (Caporcinit, Pliekolilh, I^abrador,
Pyrargilit, Andaluiiit) und die Zusaiumenaetxung dea Plaliu-Erzrs
> 168—160.
L. I. Wallhark: Zusammenhang awiacbeii Kryatali-Form und cbeauscbrr
Zuaainuiensetzung der Körper, sunäebat bei den Silikaten und eio-
atomigen Basen ^ 176—170.
H, Ch. Krbutbbvro: Bitlerwaaaer van FrMrkihihaU in S^-MeUungeM:
182-185.
G. Bischof: über Sumpf- und Gruben-Gas, Bildung drrS^ein- und Braan-
Kohlen, über. Kohlensattre-Exlialalioueii und Qild'ung der Saaer-
Quellen: 321 — 343.
A. DaIhour: Zerknallen eines Indischt^n Ohaidians ^ 380—383.
J. F. Sukrsrn: Vanadin-freier Chrom Gehall des Serpculine« beBtätigt
> 486-490.
Th. Thomson: einige nene Mineralien (Erylhrif, Perlhif, Perist#tit, Sili-
city Gymnit, BolUinorif, Thonerdesubaeaquisulfat, Akadiolit, Prasilil,
Jefferaooil): 494—502.
Damour und Descloizeadx : vereinigen Mellilith und Humboldtilitb ^ 591
L. Elsner: Härten dea'Gypses: 503—511.
1844, DO. 9-10y XXXIif 1-^; S. 1-128.
J. GiRARDiN und Bidaro: Notitsen über den Guano ^ 112—115.
Paybn und Boussikgaitlt: Bf*merkungen über denselben: 115 — 117.
£. PöBno: über den Goanot 117—125.
5) Verhandlungen der kaiserlichen Leopoldiniaeh-Carolini-
achen. Akademie. der Naturforscher, Breslam und üaaa, 4^
Vol. XIX, I, ed. 1840.
Gbrmar: die veisteinertrn Insekten SolenhofenSj 187 — 222, Tf. xxi— zxi0«
A. GoLDFUSa: Beiträge zur Petrefakften-Kunde, 327—364, Tf« xxx— xxxni*
Vol. XIX, II (1836-1849), cd. 1841.
H. R. GoppfiRT: über die fossile Flora der QuadersaDdatcin-Formatioo
in Schieiien, ,bU 1. Beilrag zur Flora der Terüär-Gebilde , S. 97-
134,.Tf; xbvi-uii [> Jabrb« IMt,. 250J. .
700
H. R. GöprsRT; Fosfttle Pflanzf»n<Rf8tc des Eisensaiiieg V0n Aehhtf^iklB ^
Britrno: xtir Flora der Tf rtiär-Gebilde , S. 135—160, Tf. uv [>
jAhib. 184M, 250].
— — Über die foasile Flora der Gypa-Formatlon zu Dinchet in Ober*
Schtesieni ala 3. Beitrag u. •. w. S. 367—368, Tf. lxvi, lxvii;
-^ Beitrag aur Flora di»8 Übergangs Gebirgea, S. 379—382, Tf.'Lxvin.
F. Ungbr: fosail« loaokten, S. 413—428, Tf, lxxi, lxxu.
M. L. Frän KBNHBm : System der Kiyalalle, S. 469—660.
£. F. Glockbr: Ober eine neue rälhnelhafte Versteinerung aus den
thonigen Sphdrosident der KärpatbenaandRlein-Forniation im Gebiete
der Beskideit, nebst vorani^eHchicklen Bemerkungen über die Verstei*
nemngen dieses Gebietes überhaupt, S. 673— 700, Tf. Lxxviit, lxxix
[ein Cutiosnm ohne Name].
Vol. XlXy Supplem. i, ed. i84a, p. i— 612, tb. 1—13.
(Nichts.)
Vol. XIX, Supplem. ii, ed. 1841, p. 1—334, tb. 1—27.
£• F. Glocker: über den Jurakalk von Kurowitz in Mähren und liber
den darin vorkommenden Aptychus im.brieatus [vgl. Jahrb.
1649^ S. 22 ff.]. — Anhang über die Kalk-führende Sandstein»
Formalion auf beiden Seilen der mittlen March. in der Gegend zwi-
sehen KwassUz und KremsUr , zur Vergleichung des Sandsteins
von KaroWit% mit dieser und andern, S. 283—334, Tf. i— iii— iv.
Vol. XX, I et II» ed. 184a, 754 pp,, 38 tbb.
T. V. CiURPEifTiBR: über einige fossile Insekten von RadoboJ in Croatien:
399—410, Tf. XXI— xxin.
0) Buiietin de ia SociHi des seiences natureiies de Neu^
Chat ei. Neuch. 8^
1843—1844 dl Sumeras), 130 pp. (hgg. 1844).
No. /, 1843, Nov. 8.
Agassiz: Beobachtungen über Bewegung Aeti Aar-GleUck^'rs: 1—4.
ober Einriuss der Boden-Neigung darauf: 4— 5 [Jahrb. 1844, 620].
Guyot: dessgl. 5.
Desor: Geologie der obern Gegenden am Rosenlani-OMecheri 5—7.
Niß. 2, 1843, Nov. 22.
Giiyot: das eratisehe Gebirge zwischen Aipeu und Jura: 9—26.
üio. S, 1844, Dec. 6 und 20.
Aqassiz: die von Tschuoi aua Peru gesendeten Fossil-Reste: 29—30.
Dbsor: d'Orbigny's geologische Resultale in S*- Amerika: 30-^31.
710
So. 4, 1848, D«e. S.
Nicolbt: Lo|>liiod9ii-Zahn Im SiiMW«s«erk«lk »a Clumx-de-Fimiix 34.
Nv. Sy 1844, Janv. 10.
ÄGAimiz: aber seine „PoisiOM fos8ile9**t 49—60.
ipeoloeigchc Entirickelung des Ihierischen Lebens: 50— SS«
Dbsor: FcUblock-Anliau faulen «uf Gebir^höben : 54—66,
Ko. 7, 1844, Avril 5.
Agassiz: Arten des Genus PyrnU nnd Arten im Allgemeinen: 49—70.
Ko. 8, 1844^ Mai 1.
G. OB Poay: Ungsamer Erdscblipf bei'm Ddtrfe Oargiert 88—90.
No. 9, 1844, Mai 15.
pBRocGBMOfiT: 3 Epochen In Ver&ndeningen derErd-Oberfläche: 93— lOS.
Atf. 10, 1844, Mai 29.
Agashiz: über dieangeblicheldenlilat lebender und fossiler Arten: 107—108.
C. Nicolet: über den Schnee vom leisten Winter: 109— HS.
Goyot: Relief deg Bodens im Neuchaieier S§e: 113—116.
No. 11, 1844, Avril 25.
Nicolbt: fossile Knochen ans den nymplieiscfaen Mergeln von ClaNSB-ib*
Fondti 124—12«.
7) VlttBiUmt, V 8ect: Seienees maihimati^ueMf pkf/Mtqnt»
ei natureUßi, Parit 4^ [Jahrb. 1844, 462].
XW annie^ 1844, AvrIl 24 — Aug. 14; uo. MP-d-^, p.
141—280.
Melloni: artesische Brunnen xn SeupH (Akad. Apr. 22): 144.
Foornet: Krystnlle mit hohlen Flachen { „ ,, ,,}: 144.
Lasraignb: Zusammensetzung des Nil-Schlammes (Akad. Apr. 22): 144.
De Chancourtois: Geologie von Turkettan (Akad. Apr. 29): 150—151.
Bbrtrand de Lom: einige neue geologische und mineralogische Thatsactien
(ib.): 151.
Berlin. Akad. 1844, JSnn. 8 nnd 11»
G. Rose: geologische Erscheinungen im Riesengddrffe [Jahrb. ISU)
487]: 154.
A. V. Huuboldt: Fall von Meteorsteinen z\k Klein-Wenäeni 154— 155<
Mastodon bei Hoffiaci 156.
Gold*Sand in Sibirien: 156.
Ch; Darwin: über metamorphische Erscheinungen auf Terceirm: 156.
Bildung von Anthrazit im Hochofen: 156.
PäHs. Akad. Mai 6.
Kopp: Analyse des Wassers von Sul%-Bad: 160.
Daubreb: Axinit in Petrefakten- führendem Gesteine der Vogeeeni 100.
Knochen von Delphin, Schildkröte und Hirsch zü Leognan, Oirtmäti: 170.
8ftugethier-Knochcn bei Dijitni 176.
Erdbeben im Märe so Braiia in der Waiackei, im April zu Ragntai 170.
711
Salpf*trr-Iialtig;er Kalk su Larmoniy Qivündei 176.
NKMrBoi.D: Teiii|)eratur von Quellen und Brunnen in Indieui 176.
A. Dblb88b: über den Dipyr: 180.
£. W. Binn£y: aufrechte StiKinana-Staiume bei ^, Uelenni 182.
AcASSiz: foftüile Fiüdie au» Brasilien (Akad. Mai 17): 187 --188.
Thorknt: Aateriaa conatellata in den grünen Schiefern des AUne^
Departement'«: 192.
F« Robert: fo«sile iVtenschenKnoeben im CTartf-Dept. : 195.
C01.LEGI10: geologische Karte Italiens: 196.
V. Babr: incnacbliche- Riesen-Knochen im Kaukasus: 204—205.
Colla: Erdbeben in Dalmatien ^ 206— -207»
E. Robert: Zähne und Koprolithen von Sauriern um PaHs ^ 207.
Carpentbr: anatomische Stmktur von Mollusken, Krustuzeen und Echi-
noderinen: 208.
ButKLAND: FiMch-Fährten auf Koblen>Sand8tein in Flinlshire ^ 208.
Galinier und Fbrrbt: Geologie Abynsiniens (Akad. Juni 17): 210.
Ruzbt: Autibruch des Vesuvs im Sept. 1843 ^ 216.
Maii«;an-V»rkomiuen bei Paris ^ 216.
De Vernboix.: über Pcutremites Dutertrii ^ 216.
A. Rivibrb: über die dioritiscben Gesteine In der Kohlen-Gruppe W,-
Fraitkrnch's {Paris. Akad.): 221.
EHRBFiBER«: 2 ueue Lagerstätten von Iiifusorieu-Gesteineu in den «lec-
risrhen Niederschlägen N,-Amerika's und deren Vergleichung mit
jenen in der Kreide Europä*s und Afrika^s .(Berlin, Akad. 1844,
Febr.) : 223.
Daubbny: Geologie Spaniens (Oxford, Soz. 1844, Mai 13): 223 — 224.
Ch. Deville: Analyse des Feldspathes von Teneriffa: 226—227.
Babrubl: geolo;;isch-chemi8che Reaktionen unter starkem Druck (Paris,
Akad.): 227—228.
V.aj:.bi<ig]bnnbs: fossile Fisch-Zähne von Algier: 231—232.
Hbnwood: über die Kohlengruben- Distrikte in Cornwall: 232.
Morrbn: über den Luft-Gehalt in Salz- und Süss- Wassern: 235.
Daubree: auf feur. Weg entstandene Kohle d. Kohlen-Formation : 236 — 237.
S. Napier: plötzliche Hebung und Senkung des Meeres auf Malta am
21. und 25. Juni 1843: 238.
J. Ejxiot-Hoskins : leichtes Erdbeben auf den Inseln der Manche am
22. Dez. 1843: 239.
Montagne: über die eigenthumlichc Färbung des Rothen Meeres: 243.
Nbwbold: über Temperatur von Quellen und Brunnen in Indien und
Ägytden , von Meeren und Hocbebeuen zwischen den Tropen , und
über Boussingault's Bcstiinmungsweise der mittlen Temperatur der
Tropen-Gegondcn (KöBigl. Geseilsch. in London , 1844 , Fcbr.^
> 245—346.
R. Owen: Beschreibung gevrisser Belemniten, die im Oxford-Thon von
Christian- Malford mit einem grossen Antheil ihrer weichen Theile
erbalten sind (das.) ^ 247.
tri
6. FowiiB»: Plioiiphortftare In Fenfrgesteineii (rfm«.) ^ 247.
Nrue Cetacren-Hfite in der Subapcnninen-Bildunfc von Piacetnai 248.
Duvkrnoy: über fossile Urolithen and die Erkennung von Snarier- oiid
Opbidirr-Resten durch deren Untersebeidun;; von den Koprolithen : 257.
E. Robbüt: Sammlung geologiacber Beobachtungen und UDtersuebaa-
Ken, um «u beweisen, dass, wenn das Meer nieht mehr sinkt, das
flebungs.Pbinomen seit der Bildung der grossen Bergketten nur nocb
langsam und stufenweise fortgedauert hat: 250.
H. Rosb: über Titansäure in Rutil, Brookit, Anatas ete. ^ 361—284.
L. V. Bvoh: über die Cjrstideen 269—273 und 275— 277 [sehr aasfuhrlirh].
Lbtmbrib: Nummiiliicn-Gcsteine der CorhUre» und Monta ff memoire z 275.
Hacbn : Niveau-Wechsel des BaUneken Meeret ^ 277.
Db CoLLEGifo: geognostische Karte lialiems: 280.
H. Falconbr: fossil« Knochen aus den SfwaiikM ^ 280.
W. MjiffTBLL: lebende Riesen-Vögel Seuteeland^t >> 280.
Bewegung im LaachtT See ^ 280.
Riesen-Topf auf der Insel Salinen ^ 280.
8) Memorie della A. Aceademia delle Seieme» di TorinOf
Serie 11, Torimo^ 4^ (Ctaeee fisiea e matemaHeä).
1809; by I; 379 pp., 23 pll.
A. Sismonda: geolog. und mineralog. Beobachtungen über das Gebirge
swisrlien den Aosta- lind i^irsa-Thälerii': l ff.
— — 2 Versteinerungen von San Stefano Roero: 85 [^ Baonii, Col-
lectaneen 60].
Bruno: Beschreibung eines fossilen Wales: 143 [^ Jahrb. 1840^ 496].
1840; by //; 471 pp., 14 pll.
A. Sismonda: mrneralogisch-geologiscbe Beobachtungen zur geologiscbeo
Karte von Pifmonit 1.
L. F. Menabrea: Berechnung der Dichte der Erde: 305. .
1841 ; 6, ///, 434 pp., 19.
C. Sobrbro: Epidote von St Marcello in Aoetai p. lxh.
A. SisMORDA : geschichtete Gebirgs-Formationen der Alpen : 1 — 54, Tf. r.
L. Beixardi u. Michelotti: tertiäre GaKteropoden in Piemont: 93 ff., 8Taf>
L. Bellardi: tertiäre Canrellnrien in Pitmont: 225, 4 Taf.
Laviui: Zerlegung des Meteorolithen von Casale: 265,
184$; k, IVi 395 pp., 27 pll.
E« Sisxonda: Monographie der fossilen Echiniden Piemonts [^ Jahrb.
1849y 751].
A. SisMONDA : Geologisches aus den See* Alpen und Uffur, Apennineni 53.
G. Laviri: Zerlegung eines rothlichen Staubes aus dem Schnee bei Ve-
ffezzo an der Küste Pientonfs.
Auszüge.
A. Mineralogie, Kry^tallographie, Mineralcheinie.
Prrttnbr: Untersuchung des Phonolitlis vom ScMossberge
bei Teplitz (Poggknd. Ann. d. Pliys. LXII , 151 ff.). Die Zusammen-
Setzung ist nach der in Ramhelsberg's Laboratorium vorgenommenen
Analyse:
•
^olithIs«her Thell.
Feldspath.
Kieselsaure
42,22
60,87
Thonerde .
26,66
15,22
Eisenoxyd . •
9,30
3,80
Kalkerde .
4,01 .
2,31
Kali und Natron
7,40
17,80
Wasser
9,33
100,00. .
17,80
100,00.
DBseLoizBAVx: Krystall-Gestalten des Realgars (Ann. de
Ckim. Pitps, Cf X, 499 ff.). Die meisten Krystalte dieser Substanz, wel-
che aus Ungarn gebracht werden, erleiden durch Einwirkung der Sonne
und selbst durch jene des Lichtes eine bald mehr bald weniger tief
eingreifende oberflächliche Zersetsung: sie springen nach allen Richtun-
gen und erscheinen bestreut mit erdigen Theilchen von orangegelber
Farbe. Beinahe s&mmtliche, in den öffentlichen Sammlungen zu Paris
seit längern Jahren unter Glas bewahrten Krystalle lassen das Phänomen
wahrnehmen ; mitunter dringt die Zersetzung so tief ein, dass die Mustei^
stucke zerfallen. Auch ein in der schCnen AoAM^schen Sammlung befind-
Hcher Krystall von mehr als 14 Millimeter Durchmesser auf 7 M. Hohe
theilte sich in verschiedene Stficke, obwohl derselbe so aufbewahrt
war, dass er Schutz gegen das Licht hatte. Der letzte sass noch auf
dem Muller Gestein und gestaltete nur annähernde Messungen mit dem
gewöhnlichen Goniometer. Die durch Sublimation in den Solfutaren bei
Neapel und auf Gaiideloupe erzeugten Krystalle scheinen zwar der Zer-
setzung weniger unterworfen , als je^ne , welche auf £rz-Lager8tätteo
714
vorfcomnen ; ti« sind mitunter sehr wolil ausgabitdet , lassen jedoch to
der R^isel nur eine geringe Zahl von Modifikationii-Flärheii wabraebneii.
Nmo beobachtete aber Mahignac in der UnivemitatH-Sattiiulung zu Ge»(
mehre kleine ü/tgurische Rralgar'Krjrstalle , wohl ecJialten , mit schöu
spiegeladen Flächen und sur genauen Meesuog vollkommen geeignet. Dn
Verf. fand aiemlich deutliche Durchgange, besonders mit den Seitenflärbfii
der als Kernfonn' geltenden schiefen rhombischen Säule. Winlcel MJIM
= 74^ 26'; P||M = 104» 11' 38" (nach MARioifAC = 104® 8')- Dw
sehr verwickelten abgeleiteten Gestalten entstehen durch mebrfaclie Eol-
•eiteneckungen und Entseitungen , so wie durch Entstumpfrandangeo.
Kehsten: Analyse des weissen körnigen Kalksteins voi
Drehback bei Tkum (Erdm. und March. Journ. XXXI, 106 AT.). Zweck
der Untersuchung war su ermitteln , in wiefern die ehemiaelie Bescliaf-
fenheit der Felsnrt solche su Bildhauerarbeit und zu arehitektoui»rhri
Gegenständen eigne. Die »erlegten Stuck« waren gans frei von fresid-
•rtigen Beimengungen, namentlich ohne Eisenkies und ohne Quarzkorner.
Gehalt :
Kohlensaure Kalkerde • • 06,30
n Talkerde . . 2,49
Kieselerde . . ... • 0,72
Kohlensaures Manganoxjrdnl . • • 0,40
Eisenoxyd . . . . • . Spur
09,84.
Lew: über verschiedene sur Zink-Familie g^ebörende
Gattungen (Ann, d. Min. d, IV y 607 ff.). Der seitdem verntorbeoe
Verf. hatte der Akademie der Wissensciiaften bereits i. J. 1839 jene Ab-
handlung vorgelegt: sie blieb bis jetzt nngedruckt und nachstebeader
Auszug enthält das Wesentlichste (in so fern hier die Mittheiluo^ ohne
Beigabe der Figuren möglich war).
1) Kohlensaures Zink (Zinkspath).
Keruform stumpfes Rhomboeder; wiederholte Messungen mit den
Reflektions-Goniometer angestellt an sehr wohl ausgebildeten, weissen,
durchscheinendeo, lebhsft glänzenden und leicht spaltbaren Kryatalleu
von JHIoresnet schwankten zwischen 107® 33' und 107<* 45', Eigensoliwere
=: 4,45. JUoresnei liefert auch einige andere regelrechte Gestalten. So
s. B. Kombinationen der Kernform mit einem spitzigen Rhomboeder, mit
den Flächen des sechsseitigen Prisma's u. s. w. Die Krystalle finden sieb
tht*ils in einem rothcn verhärteten Tbon, theiU in drüsigen Räumen an-
derer Zinkerze. Beachtenswcrth sind die Pseudomorphosen ; Rhomboeder
mit den Winkeln der Keruform und aua Brauneisenstein bestehend.
2) Zink-Silikat <Galmei).
Die Krystalle von Moresnet ^ an beiden Enden ausgebildet, lassen
715
/
das Verschiedrnartijrf» ]e nach dem Utiffleichpii eiek fr (scher. Elgentlidmllch-
k«»itea «eanz .dcuUicb wahrneliaicti. Keriiforitt: eine gerade rhombiKche
Säule : M II M = 103^ 66'. Eigeoscbwere nach vollkoinrarn reinen Kry-
Hiallen bestimint s= 3,379. Man trifft um genannten Fundort manchfaU
tise und sum Theil sehr verwiekrlte KrystaiMVIodifikationen. £ine det
eiiifacliaten Abänderungen ist die, wo daa rbombiache Priama an einem
£iide nur die P>Ftäebe zeigt, ana entgegengeaetstea aber mit den Flu«
clien einer .vierseitigen Pyramide veraeben» d« b. aur Spftaung enteckt iat ;
die negative Elektrisitfit wird ateta an letstem Endo beobachtet» Solche
Kryataile eraeheinen. milcbweiaa und aitaen inmitten von Galmei-Masseo«
3) Wiliemit.
Ungemein häufig bei Mortsnet. Kryatalliairt, nierenformig und derb.
I>ie im Allgemeinen aenr zierlichen Kryatalle. haben nicht über 2 bis 3
Millimeter Läng« und 1 M. im Durchmesser. Sie sind weiss, öfter gelb-
lich, gelblich- oder rothlich-braun, im ersten Falle vollkommen durchsich-
tig und schwach fcttgläazend. Ihre Gestalt ist die einer sechsseitigen
Säule mit den Flächen eines stampfen Rhomboeders endigend. Die Sei-
tenflächen des Prisma's zeigen sich meist glänzend genug, vm Messun-
gen vermittelst des Reflexions-Gonioroetera zu gestatten ; die Rhoniboeder«
Flächen im GegentheH werden matt gefunden und ihre Winkel sind
Mchwierig meaabar. Das Einfachste ist , ein stumpfes Rhombocder mit
Winkeln von 128® 30' als Kernform anzunehmen (nnd die oben ange-
gebene Gestalt wäre sodann ab „entrandeckt zur Säule'' so betrachten)*
Die Krystalle lassen sich nbrigens leicht unter rechtem Winkel auf die
Axe spalten; auch findet man Spuren von Durchgängen parallel den
Flächen des Prisma's. Bruch mnschellg oder splittrig. Ritzbar durch
Apatit; Strichpulver weiss. Spez. Schwere bei Krystallen = 4,18, bei
derben Massen =: 4,16« Im Kolben keine Spur von Wasser gebend.
Vor dem Löthrohre bussen die Krystalle zum Theile ihre Durchsichtigkeit
ein ; derbe Stucke bleiben unverändert ; mit Borax zur durchscheinenden
Kugel, welche ein Kiesel-Skelett umschliesst. Als Pulver in gewässer-
ter Satcsättre gelatioirend. Analyse (mit 20 Englischen Gran angestellt) :
Kieselerde 5,41
Zinkoxyd 13,68
Eisenoxyd . • • • . 0,15 -3
Verlust 0,06
19,30,
daraus leitet der Vf. die Formel ab: Zn^ Sfi, indem der Gehalt an Eisen-
oxyd als zufällig eine geringe Monge von Zinkoxyd vertretend und für
100 Tbeiie das Verhältniss so angenommen wird:
Kieselerde • . . 27,67
Zinkoxyd ... 72.33
100,00.
Der Wiliemit kommt regellos zerstreut im Galmei vor, besonders
da, wo dieser vort Knlkstrin begrenzt wird. Von den Gruben- Arbeitern
witrdc die Substanz Cracker genannt.
710
4) Hopeft
Von dieser seltenen Sobslani kennt man nar sehr nrentfre Exemplare.
Toi kommen in drnsiKen Writnogen von Galniei. jyie KryKtalle wris»
und dttrcliMicIitii^, haben eine gerade rhombische Saale mit Wiukelu voo
120® 26' zur Kern form ; mehre abgeleitete Gkataiten eiitstelifn durch
Entseitun^en, Enteckungen und Entraudongen. Der deutlfchc Darcligso»
in der Richtung der grossen Diagonale drr Kernform , weniger deotlirli
jener parallel der kleinen Diagonale. Zeigt sieb perl mntterfplän send. Eigfu-
schwere = 2.85. In der Harte dem Kalkspatb etwas nnclistebend. Gibt
im Kolben viel Walser. Vor dem Lothrohr auf Kohle schwierig snr
wei88en, durchsichtigen Kugel, indem die Flamme etwas grnnlicb gefaibt
wird ; Idsbar in Phoaphorsals, ohne dass ein Klesel-Skelelt surdckbletbl:
mit Natron erhfilt man eine gelbe Schlacke, in deren UmgeboDg sich
Zinkoxyd in grosser Menge und etwas Cadmium-Oxyii abseist.
Der Verf. untersuchte Rrystalle von Zinkoxyd, wie sich soYebe
täglich in den Retorten der LvtUcher Hiitlen durch Sublimation bilden.
Die Masse seigte sich weiss oder etwas grfinlich und bestand zun
griissten Thrile aus kleinen, innig' miteinander verbundenen, sehr
glänzenden Krystallen; auch derbe fiberans feinkörnige und fettglanxende
Partie'n kotuuien vor. Die Krystslle rttxen Glas leicht; ihr Pulver fniilt
sich sehr raub an. Vor dem Lothrohr erleiden dieselben keine Änderung
und trsgen tibrigf ns slle chemischen Merkmale des Ztnköxydes. Eifren*
schwere = 5,25. Einzelne von den Massen abgeldste Kristalle habtn
fär den ersten Anblick ganz das Aussebea von Quarz in der bekannlen
Gestalt, nur dsss die Endspitze zuweilen durch eine die Axe senkr^M
schneidende Fläche abgestumpft erscheint. In der Richtung dieser Fliehe
gelingt die Spaltung ziemlich leicht, weniger parallel den Seitenflfieben
des Prisma's. Eine regelmästge sechsseitige Sänie durfte als Kernfora
ansunehmen seyn.
Kbrsten: Zerlegung des Wieserieraes von PoieM (Eif9M.
and March. Jourii. XXXi, 107).
Eiiienaxyd .
47,20
Kieselerde <als Ssnd) .
42,70
Pbosphorsäure
0,82
Thonerde ... . .
1,20
Wasser . .
7,50
' Manganoxyd
Spur
99,42.
Derselbe: Analyse des Brau n - Eisensteines von Siehenif^
(a. a. O.).
Etsenoxyd 4^,00
Kieselerde (meist Qdarzsand) . . 41,00
717
Tlionerde . . . < . 0,50
Phpsphorfiaure 0,70.
KohUge Theilo
Man«anoxy4 J ^^^^
TalUrd^ (
I . . . 15,50
99,70.
RammexsbbrG': ober die Bestas dtheile der Meteorsteine
(PoG«£T«D. Ann. d. Pbys. LX , 130 if.). Nach Nordensriold besteht die
Mali««! des Meteorsteines von Lautolasg iu J^inMand aus Eisen ^ Olivin,
LiPQcit ttfid ans einem grauen lavenartigen Bindemittel. G, Rose hat im
Metcorntein von JußffitHO» das Vorbandenseyn voif .Magnetkies und Augil
ausser Zweiiel gesetzt und es ausserdem buchst wahrscheinlich gemacht,
dass der weisse , feldypath artige Gemengtheü desselben Labrador sey.
Dem Meteorstein von Juvenas gleicht jener von Stannern in hohem Grade;
ancb er enthielt Magnetkies und höchst wahrscheinlich Augit und Labra-
dor, Diese Meteorsteine bestehen aUo im Wesentlichen aus Augit unil
Labrador: zwei Mineralien, die denOolerit, bilden und Dolerit macht die
Grundnoassf des durch Säure wenig angreifbaren Tbrils der Basalte, die
einen Gebsit an einem oder an mehren ^eolithen » an Nrpbelin, OJivin,
Titan- und Magnet-Eisen vom Dolcri^ unterscheidet. Augit und Labra-
dor bilden unzweifelhaft die Hauptmasse sehr vielfr Laven. In älter«
plutoniscben GeiUeinen ist es nicht sowohl Augit, sondern der ihm che-
misch gleiche, mineralogisch jedenfalls ganz nahestehende Hypersthen
und Diallag, welche im Gemenge mit Labrador zwri wichtige Felsarten,
den Hyperstheofels und den Gabbro zusi^mmensetzen» — Eine andere
Klasse von Meteorsteinen stellt sich als fast homogene Masse dar, de^en
Gleichformigjieit nur durch beigeaiengtes metallisches Eisen unterbrochen
wird. Von Meteorgesteiuen dieser Art besitzen wir eine Reihe zuver-
lässiger cbemiselier Analysen , besonders durch Bikrzeuus angestellt.
Als Resultat der zerlegten Aerolithe von Blangko in Mähren^ von. Aiai^
und Chantoünay in Frankreich und von LauMax in Finnland ergab
sich, dass sie zunächst Gediegen-Eisen enthalten, aber nicht rein, sondern
in Verbindung mit Schwefel, Phosphor, Kohle, Mangansäure, Mangan,
^iickcl , Kobalt , Zinn und Kupfer und ausserdem eine krystallimsclue
Verbindung von Phosphor mit Eisen , Nickel und Magnesium einge-
wachsen enthalten. Ferner findet man in diesen M«>tcor.steincn Mas:nct-
kies, Chrom- und Magnet-Eisen, endlich Olivin, dessen Menge so bedeu-
tend ist, dass er in der. Regel die Hälfte der ganzen Grundmasse aus-
macht, und welcher vermöge seiner leichten Zersetzbarkeit durch Säure
vom Übrigen getrennt werden kann. . Dieser schwierig angreifbare Theil
der Grundaiasse nun hat bisher keine weitere Deutung erfahren, so dass
sicir nicht angeben Hess , ob eine Analu|{ie desselben mit der Dolerit-
Masse der früher betrachteten Klasse von Meteorsteinen stattfinde. Qer
Verf. war bemüht, die mineralogische Beschaffenheit iler erwähnten Gnind-
majtse zn erlclären und zwar durch eine Berechnung^ der analyfisrWn
ReanUate aelbat, welche bis jetzt ohne bealimmte Deutaog; daatanden.
Ana den Berechnungen — in deren AuaföhriichiEeiten wir hier nicbt ein-
gehen l(önnen — glaubt R. scblienaen zu ddrfen , das« die Grundmasse
dieaer Meteorateine atatt Augit Hornblende enthalten y im Geoieiise
theils mit Labrador (Biansko und Chantonnay\ theils mit Albit {Ckk-
teau-Renurd), Aber auch Dieaa aind Gemenge, welche sum Theil ter-
reatriache Gebirgaarten zuaamroensetzen. Zwar kennt man noch kr»
Gestein, welches allein aus Hornblende und Lab i^ador bcatande,
wiewohl beide gemeinschaniicb in der Grundmasse von Basalten und
Laven vorzukommen acheinen ; Hornblende und A I b i t fconstituiren
dagegen den Dior it* Die Meteorateine dieser Klasse bestehen also zon
Tbeil aus Diorit, gemengt mit Olivin und Eisen, welche beide als Meteor»
eisen fär sich oder im Gemenge (PAixis'sebe Masae) vorkommen.
Marignao nnd Dss Cloizeauz: Analfae dea Pennins (,BM, asfe.
i844, Janv. p. 131). Rern-Gestalt der Kryatalle iat ein spitsiges Rbon-
boeder mit Winkeln von 63® 15' und von 116<^ 45'. Meist neigt aich
das Rhomboeder sehr stark entscheitelt, und oft i^nd die Krystalle zs
Zwillingen verwachsen. Grontichscbwarz; beim Hlndurchaeben in der
Richtung der grossen Axe ist die Farbe smaragdgrün , in der RichtoDK
dor kleinen Axen braun oder b3rasintbroth. Kleine Krystalle findet bim
nur durchscheinend. Leieiil spaltbar unter rechtem Winkel anf die flaupl-
axe. Etwas hSrter als Gypsspath; auf den Rhomboeder-Flachen nogf-
ffthr wie Kalkapath. Biegsam , aber nicht elastisch. Das Stricbpnivrr
lichte grün lieh weiss und fett anzufühlen. Spez. Sehwere == 2,653—
2,659. Im Glaskolben bia zum Rothgifihen erhitzt, gibt der Pennin Was-
ser. Vor dem Lothrohr blättert er aich auf und schmilzt schwierig zu
graulichem Email; in Borax leicht lösbar zu farblosem Glase; int Plios-
phorsalz bleibt ein Kiesel-Skelett zur&ck; mit Soda auf Platinbleeh scliw^acbe
gelbe Farbe zeigend. Feing;ppulvert lösbar unter längerem Brause n ia
'HydrocblorsSare. Von drei Analysen worden die beiden ersten mit sehr
rrinrn Pennin-Krystallen aua dem Zermati^Thale angestellt, die drille
mit krystallinisch-blfittrigen Massen aus dem BÜMen-Thäle glelehfalla is
WaUis,
I.
IL
m.
Kieselerde
33,J6
33,40
33,05
Thonerde .
13,24
13,41
13,48
Chromoxyd
0,20
0,16
0.24
£tsenoxyd
5,93
6,73
6,12
Talkcrde .
34,21
34,67
•33,71
Wasser
12.80
12,74
12,52
90,74. . 100,00. 100,00.
Die Formel wäre:
710
2 (AI 03, Mnr 0) + 5 (Sl 0», 2 MfC O + 2 ttö)
oder:
3 Al^ mg 4- 5 Si^ Miß ^q^
Der PeDDin findet sich im Cbloritscliiefer, uingeben von den Serpen-
tin-Gr8teinen , welche den Mont-Rosa begrenzen. Er kommt zuweilen
in Kristallen von 2" Durchmefiser vor, ferner in blättrigen Parlie'n.
Megkbr ßfedacbte der Substanz nnter dem Namen Bydrotaic, Fköbel,
der die erste genauere Schilderung lieferte, bezeichnete das Mineral als
Pen n in. Zerlegt wurde derselbe friUier durch Schweizer und Momif.
A. Dblesre: über den Dipyr (Ann. ä, min. d, JK, 609 £P.). Gn-
LET DE LADMonT .uud Chartehtier haben eine ungemein seltene Sub«
stanzy welche unfern Mauleon im „ÜbergangA-Gebiete^* der Pyrenäen vor-
kommt^ mit drm Namen Dipyr belegt. Bis jetzt kannte man von der-
selben nur ungenaue Schilderungen und Analysen. Eine ihrer Abän-
derungen , die beim Gave und zu hibarens gefunden wird , zeigt sieb
meist krystallisirt in qu/idratischen Prismen, die bald durchscheinend und
glasglänzend sind, bald anfangende Zersetzung erlitten und teieht zer-
fallen. Letzte werden gewöhnlich von Chloiit und von krystallisirtem
Quarz begleitet , die ihren Sitz im Thonschiefer haben ; die Gangart isf
ein weisser, grünlicher oder röthlicher Talk, auch etwas Hornblende wird
damit getroffen. Eine zweite Abänderung trifft man bei Mauleon und
an den Ufern des Lee (Ariege) in einem gelben , braunen oder schwärz-
lichen Thod-Gestein , das sieb sehr fett anfühlt. Die Dntersuchuiig
beider Varietäten bat dargethan, dass dieselben in keiner Hinsicht wesent-
lich von einander abweichen. Die quadratischen Säulen erscheinen mit*
unter auch entseitet uud deren Kanten zugerundet. Durchgänge sind
sichtbar nach den Seiten- und in der Richtung der Entseitungs-Flächen,
so wie parallel mit der P-Fläche. Ritzt Glas. Auf dem Bruche glasig-
glänzend. Eigenschwerc = 2,646. Im verschlossenen Glaskolben gibt
der Dipyr sehr wenig Wasser. Vor dem Löthrohr biisst das Mineral
seine Durchsichtigkeit ein und schmilzt unter leichtem Aufwallen zu weis-
sem blasigem Glase; in Phosphorsalz lösbar mit Hinterlassung eines
KiesrI Skelettes ; mit Natron Glaser. . Fein gepulvert greifen Sänren di«
Substanz an, jedoch nur schwierig. Gehall:
Kieselerde .... 0,555
Thonerde .... 6,248
Kalkerds .... 0,096
Natron .... 0,094
Kkl^ 0,007
1,000.
Formel: 3 gi Sl + 2 (Si Ca + Si [Na, K])
Weder mit dem Weruerit, noch mit dem Labrador darf diese
^igenthümliche Mineral- Substanz zusammen gefassf werden ; es durfte
720
dieselbe in eiaci» natiirlicben Syntem anmittelbar der grossen Fddfipath-
Fsnilie sstareihen seyn.
RAMMBLüBBRa: Aoalfie einen K ie sei- Meng s ns (PoGGEivDORrr
Ann. d. Pliya. LXII, 145 ff.> Der Verf. erhielt Ton Bkeitmaupt nnt^r
dem Namen Tephroit ein Mineral aus KeuhJttrtey ^ von «reichem die
Uuterauchun^ lehrte, dass ev mit Tbo^son's anhiärouM siUcaU of wum-
0tme$e von Franklin identisch sey. Bestand:
Kieselsaure . . . 28,66
Manganozydul . . 68,88
Eisenoxydül • • • -2,02
Kalk- und Talk-Erde . Spuren
100,46.
Hbrmahn: der Talk-Apatit» ein nenes Mineral (Erbk. usd
iüAROH. Journ. XXXI, 101 ff.). Vorkommen unfern Ka^iask im Sekt-
syhimnchfH Gehirg;e, auf einem Gange im Chloritschierer , begleitet von
krystallisirtem Chlorit (Leurhtenbergit), Apatit, CiilorospineJl und Masnrt-
eisen. Stets krystallisirt in gleichwinkeligen sechsseitig^eii Piismen, von
einigen Linien bis asu mehren Zollen Lange, über verliältnissroasig von
^eit geringerem Durchmesser. Die Krystalle zu stern förmigen odfr
reeellosen Gruppen vereinigt. Ohne Spur von Blätter- Durchginj^en;
bauHg zeigen sich jedoch die Kryütiille senkrecht auf die Haupt«xe zer-
sprungen. Aussen gewöhnlich verwittert, matt, erdartig und gelblirb:
auf dem frischen splittrigen Bruche milchweiss und an den Kanten durch-
scheinend. Härte gleich jener des Apatits. Eigenschwere = 2,70—2,75.
Vor dem Lothrobr wie Apatit sich verhaltend. Resultat der Analyse:
Ksik .... 37,50
Magnesia . . • 7,74
Phosphorsaure • . 39,02^
Schwefelsäure . . 2,10
Chlor .... 0,91
Eisenoxyd . . • 1,00
Fluor und Verlust . 2,23
Uoloslichea . . • 9,50
100,00.
Formel: Äg^ ? + 3Cs, ?.
Ds der Talk- Apatit, was Farbe, Struktur u. s. w.. betrifft, sehr dem
Phosphorit von EHremadura ähnelt, so wurde letztes Mineral auf eines
Gehalt an Talkerde geprüft, aber ganz frei davon befunden.
Marignac und Descloizbaux: Analyse eines Talkes {BiM, mjh'-
ter$,1844j Jane, 139 ceL). Viele Talkerdcn wurden zerlegt; die
721
Ecs^ebniss« wichen im Alljjf^mrinen wenii; von einanffer ab, !n4«faen bUeJb
die Formel, vermittelst der die ZiiRammcnsetzuno^ des Mineralea airh bezeich-
nen Hess, sehr unsiicber« Dieser Umstand veranlasste die Analyse eine;«
Talkes aos dem Chamouni-ThaU. Er Icommt in (j^rossen biegsamen und
iveiclien Blättern vor , ist grünlich weiss und dem Talk aus dem Ziller*
Thal sehr ähnlich. Zwei Analysen gaben:
Kieselerde .
Talkerda .
£isenoxyd »
Waaaer
62,58
35,40
1,08,
62,41
S5,40
2,06
0,04
0,04
100,00.
Ata Formel ergibt »ich:
3 Si 0' + 4 Mg O.
100,00.
C. Rammblsbbii«: chemische Un teranchang. dea Meteor-
Eisens von t^n^Wenden im IL rei^t Nordhausen (Pog6bnd. Ann. 4,
Phys. LXII, 449 ff.). G. Ross hat bereits darauf aufmerksam gemacht,
dass dieser am 16« September 1843 gefallene Meteorstein sehr grosse
Äliiilicbkeit mit jenem von ErxMen habe. Daa apez» Gewicht bei 12^2
R. Luft- and 0<»6 Waaser-Temperatur ergab alch = 3^7006. Daa Er-
gebnisa der Analyse war:
Nach den Bäheren ^estandthcflen : Nach den entfernteren Bestandtheileu^
Nickeleiaen
22,904 .
Schwefel •
. 2,09
Chromeisen
1,040
Phosphor .
0,02
Magnetkiea
6,6IS
Eisen
23,90
Olivin .
38,014
Nickel . •
2,37
I^brador
12,732
Zinn *
, 0,08
Aogit .
19,704
Kupfer
' 0,05
100,109.
Chromoxyd
0,62
Kieselsäure
33,03
Talkerde .
23,64
Eisenoxydul
; 6,90
Thonerde .
3,75
Kalkerde .
2,83
Manganoxydal
0,07
Kali . .
0,38
Natron
0,28
100,01.
SchafbIuti.: Analyee dea Vanadin-Bronzit's aus Steatlt-
Gebirge von Bracco an der Küste von Genua {Münchn, ge-
lehrte Anzeig.' 1844, 817—819). Ziemlich gro8»blättri«r, mit I deutlichen
.and 2 undeutlichen Durchgängen, perhnutterglänzend , in dünnen Blfitt-
eben durchscheinPMd , grünlichgrau, kaum so hart wie Flussspath, an
Jahrgang 1844. 4tf
einigen Stellen Mhr weich, leicht lersprengihar. Cigetiiichwere = 3,25S.
Wird dorcb rerdunnte Saltulure lichte-apfflgrun. Vor dem Lothrohre
iut thcileo fich duone BlattcbeD der Linge nach in Faaern nnd ncbiuelieii
•n Rande tcbon In der Suaaern Flamme , in der inneren aber unter
•Urkem Lenebten in je einer braunen Kugel. Mit Borax auf Platie-
Dralh so gelbem Glaae, das bei einiger Sfilligong auch nach dem Er-
kalten gelb bleibt; in der Innern Flamme ebenfalla so gelber Glaaperle,
welebe nach der Abliurilüng blaulicb-^rfin 'wird: Mit Phoapborsals gibt
•• in der insaeren Flamme unter Abacbeldong von Kieselerde ein ge-
■ittiKt^gelbea CHaa, dessen Farbe naeh dem Eriialten verscbwimlet «der
Ina Grfinlicbe spielt. Die Aniiyse A ergab» in Vergleich su Borasit aai
da» Aito*Nfy'<dbM (B).
A. B.
STi . • 49,500 . 51,338
Xl .. • 5,550 • 4,388
Ca • 18>1M 18,S84
ftg . . 14,118 16,«0ft
^"0 * 3,377; (f^e + lÜn) 8,S30
in . 3,650 0,000
Ifa . 3,750 0,000
Ä i i 1,770 . 8,107
00,741. 100,030.
Ü9 aehetttl daher bloss an die Stelle einer Qoantitit Eiaenoitydvi dm
gemeinen Brolisita VliuadiD und Natron eingetreten \u s^yn.
6. FowR^: Vorkommen von Phosphorsinre in Gesteinen
van feurigem Ursprung {Limd. Pkil0». TruMmci. 1844^ /, S3— 56).
Posphorsiore könnte wohl das Bedinguisa der Frochtbarkeh aiancber
Boden-Arten seyn. F. brscblosa daher sie in Gesteinen feurigen Or-
aprungs aoftusnchen, durch deren Zersetiung vieler PÜancen-Boden est-
oteht. Er fand dieaelbe in der That fast in allen dienen Geateinen in
geringer Menge vor in Verbindung mit Alannerde n. s. w. ; au
1) im geseblftmmten und nngeschl&mmten Porsellan-Tbon von
BrninuMrtT in Htfroii, nicht aber im Feldspathe des Granites, durch dessen
Annetzung Jener Porseltan-Thon entateht, vielleicht nur weil ihm die
Apparate fehlten, daa. harte Mineral aufxuschiiessen«
8) In grauer Blasiger Lava vom ÜA^iN, die man su KöU als daner-
baflen Ba'nstein gebraucht.
3) In weissem Traehyt 9amßrmek£mfMa\ in beiden aiemlicb h&nfig.
4) In dnnkelgrdnem Basalt, Toadatono, ton Cmvemimle^ ßerbffA,
5) In schwarsgrunem Batalt, sg. Rawley*Bagg von DmdUfß.
0) In alter porphyrischer Lava mit Rornblende*KryitalIen voa
VewVy in diesen dreien minder häufig.
7) In vulkanischem Tuff vom Ventv in beachteuswertber Meng^
TM
B. Geologie und C^o^o^e«
N« FaoHt: Erwiderung: auf rfic von Bbrzbuu»* ff^ffen acin«
ThPorU der Gebirss-Bildung g^evtelKen Einreden (A. Wa«^
lusR NaturKeecliiebte der Uivelt. Leipzig, • 1844 **), Bsassuve' erRter Eid»
MTurl bezieilt «icU darauf^ daae ich bebaiipte, der Itohieiuiaure Kallc hSdpn
uebeo Qoarft uM melirao damit vorkommmden Silikaten ntobt b^tüb^JJ^
koiiiieHy wenn Alles im fearipreo Flusse gewesen wäre; die &ieiieLeffd«k
biiltp eich mit dem Kalke verbinden and die Kobiensäure detaelben wei-.
clicn aiiiaaen« BjBRSEEuoa sagt, indem er Diesea anfübrt : ^Dieaanuclit
iiMler .mehren Einwürfen gegen die Bildung aof troekenem Wege dai(
Üaupt-Argument aus. Wäre dieser Einwurf von einem Geologen » dei^
pur Dilettant in der Cbeoiie ist, gemacht worden, so hätte es gewis%
keine Verwunderung erregt; dass er aber vou einem au8geseichoete%
Chemiker ausgeht^ ist unerwartet. Es ist bekannt, und Fdchs gesteht
die Richtigkeit davon ein , dass kohlensaurer Kalk unter gewissen Um»
»tänden geschmolzen werden kann , ohne dass er zersetzt wird. Die
timstände bestehen in einem Druck , der der Tension der Kohlensäure
ft»8 Gleichgewicht hält. Wenn dieser Druck kein nothwendiger in der
plulonischen Theorie ist, so hat die. neptunische in dieser Beziehung
eitlen entschiedenen Vorzug. Aber Fuchs gibt selbst an, dass diese
Theorie, welche die Schmelzung des festen Erdballs voraussetzt, dabei
auch voraussetzen mosste, dass das Wasser nicht tropf bar-flössig gewesen
aey , sondern gasformig und die Erde als Atmosphäre umgeben hatte;
eine Atmosphäre , deren Druck vielfach den geringen Druck übersteigt,
welrher n5thig ist, um die Tension der Kohlensäure beim Sehmelzeit
des kohlensauren Kalks zu verhindern. Aber wenn der Kobiensäure die
Tension mangelt, so hat sie grossere Verwandtschaft zum Kalk als die
Kieselerde, und dieErkMrang von dem Vorkotmnen der Silikate in den
Urkelk liegt klar wr Aegen. Diesen Einwarf mangelt also die ob»>
miselie Stdtae^.
Wie wellen nun eehen , In wiefern der Aneeprseh von Bbrcblh«
riditig Mryt das» meiner Behau ptveg die ehemisehe Sliltse mangele. -~
Es ist aftir ans der ganten Chemie nichts bekannt, was ei« Analogon an
dem ven Bbreblios hier Gesagten darböte, wohl aber das G«gentiiell^
«läse nämlieh der Droefc keine» 'Ein Uns» auf setehe chemleehe Wirkungen
anstibt , wie sie zwisehen Säuren und< Salz-Basen stattfinden , und die
¥erwaMHMbafte'>Gesetze nicht abändert. Die Salzsäure a. B. verbindet
sieh tinter Jedem Druck mit dem Kalk des Kalksteins und scheidet die
Kohlensäure aus, wie L. Gmbmti und SoHAPHAwrL gegen BbriIslius be^
wiesen habend»*, der In aciMm Lehrbiutbe <Bd. V, S. B> 4ai Gupgffntheil
* Jahrb. 1843, 817.
** Au» einem von dem Hrn. Verf.. begleitet von dem finncken am bäldia« Aufnahme
nirgetheiltee BofcQ.wör|licb .ibgedrii^kt.
•♦• 8. LzoF. Gmblin*s Handbuch der tb^öretltchen Chemie, Bd. I, S. IM mid
4G«
«4
MMSptete« Wer «6cbte daher sweifrla, dae«, wnm man tropf^rflnt-
aa^e Kieselerde auf tropfbarflasaig^pn kohlensauren Kalk wsrfcen iaaaeo
fcSnatey daaaelbe errelgen wurde? ich «ag^ tropfbarflnaaige Kiesel-
erde, deren Scbinelspunkt den des Piatioa «reit öbersf^ifri , wobei die
Tension der Kolilei»siure vrrbaltnissmisii^ |reateigert werden miisste, so
dass , wean aoeb nach der plutoniüehen Ansicht das in der Atnosphäre
enthaltene Wasser daranf- lastete, sie dnrrh diesen Druck ebpn se wenif^
hätte snruck((ebalten werden können, als sie bei dnem nn|^lucklieheo Ezpe-
fiasent von Tbiloribr snrnckgehalten wurde. „Thiloiubr*s flüsaiige Koh-
tensiare ffibt'^, wie ScbafhIotl gans richtig safct, »eiaea neaen Beleg.
sad das grosse Unglück, das sich in PmrU ereignete und wo ein Men-
aebenleben als OpfSpr 6el , xeigt , wie geßLhrlich es sejr, chemische Zcr-
aetsungen durch Wahl- Verwand tschaft berTorgebracht mittelst mecbani-
«cber KriUe beherrschen an wollen.''
Was in dem gegebenen Fall die Kieselsaure und KohlensUire anbe-
langt , , 90 iat wohl tu bedenken , dass diese beiden Säuren aieb oickt
etwa nur kurse Zeit, sondern Jahrhunderte lang, so au sagen , naa den
Besits des Kalks gestritten haben mussten, und dasa die darüber l»efind-
liche wasserreiche und gluhend-beisse Atmosphftre während dieaer Zeit
gewiss nicht immer stagnirend gewesen wäre, aaadern sehr oft in hef-
tiger Bewegung sich liefunden hätte, wodurch die durch die Kicaelaänrs
(wenn auch anfänglich nnr tbeilweis«) freigmachte Koblenaäure, die doch
iiogleivh expansibler ist als daa Wasser , hätte fortgeführt und von der
Atmosphäre aufgenommen werden mäaaen* Uad wäre aie einmal ausge-
trieben geweaen, so hätte sie gewiss nicht wieder snrnekkehreo köaaeo»
um den Kampf mit der Kieselsäure nenerdinga au beginnen. Dieses,
meine ich, sollte aacb einem Dilettanten in der Chemie einleuchten.
Dass der koblensanre Kalk oaler einem gawieaea Draek g^acbmel-
aen werden kaan, obae seine Kohlenaäare a« varliavaa, läagae ich iMcbt;
und wenn ich auch in Zweifel stehen wollte, ob aie bei einer Tagipara-
t«r, bei welcher die Kieselerde trapftar wäre, «atar dass Drnak «iaer
bewegten Atmosphäre auch nach snrMigebattaB werdea käiinay aa wnrde
man wohl Grund haben auf dieaes aMin Bedenken wenig oder gar niebt
gu achten; ao aber» da die Tenaion der Kobiensänre »ichi- daa alleia
Wirkaame bei diesem Proaeose ist, aaadem aacb varanglicb die Vcpwaadt-
aiehaft der Kieselerde anm Kalk mitwirkt and milbia awei Kräfte dabei
lliätig aind, ao hat meiae Bebauptoag wm viel far aieb ala imaad alwaa,
waa niebt durah direkte Verancba bawiaaanj aoadera aar aaa de^ Analogie
araclilossea werden kaaa.
Maa wird mir doch niebt daa Experimeiit von FarsiiOLa« entgegen>
atellea wollen , welcher Qnara-Pnlver uad kobiensaureD Kalk in eiaer
8ciUPaXim.'t Rede: Die Geologie la Ihrem VerhältalsM an doa äkrtgea Matsrirbsea-
aeksflea, MUmhen 1843, S. 64.
725
eiseni«B FUteh« eingesebfosscn efti« Stunde lang der . W«ianKl81flifitBi
•OHgfesptzt und nachher (gefunden hat, daas nur aehr wenig koblenanww
Kalk xer«etst worden. Ich möchte Hrn, Pbtzholdt aagen: maeben Sie
das Experiment noch einmal, aber 8o, dasa der Quarz tropfbärfläaatg
wird, und lassen sie beide Körper längere Zeit aufeinander wirken, und
wenn Sie mir dann das zusammengeschmolzene Quarz-Pulver neben
üDsersetzteai kohlensaurem Kalk zeigen können , dann werde ich niicb
für widerlegt erklären, obwohl die Umstände bei einer verschlossenen
nisernen Flasche nicht dieselben sind, wie in der freien Natur. Ich werde
mich dann beeilen mit Ihnen den Triumph des Plutonismns zu feiern
und unbedenklich zu seiner Fahne sebwuren. — Er wird mir aber verronth-
licb erwiedern : den Versuch so zu machen bin ich njebt im Stande;
denn wenn ich auch die zum Schmelzen des Quarzes erforderliche Hitze
hervorbrint^en könnte, ho wurde ich kein Gefäss finden, was eine solche
Tortur auszuhallen geeignet wäre. Barauf rofisste ich ihm entgegnen:
wenn Sie also Dieses nicht können, so nehmen Sie mir nicht übel, wenn
ieb Ihnen sage , dass ihr unvollkommenes Experiment gar keinen Werth
hat, dass es auch nicht das Mindeste zu Gunsten des Plutcmismus be-
weist und allenfalls nur dazu dienen konnte, in der Chemie nicht Be«
wanderte zn blenden und irre zu machen *.
ScMAFMAurr. hat bei einem ähnlichen Experimente gefunden, dass in
einem weissgluheuden und verschlossenen eisernen Cylinder die' Zerse-
tzung des kohlensauren Kalks vollkommen von Statten geht und ein Ge-
neng von Eisenoxydul-Silikat und Kohleustoffeisen gebildet wird, letztet
'sehr nahe entsprechend der im Kalk enthaltenen Kohlensäure. Bei einem
andern Versuche entstand ein neutrales Kalk-Silikat (C' Si)**.
Man könnte aber viellricht noch vorgeben, dass die Kieselerde eine
an schwache Säure sey, als dass sie, wenn auch geschmolzen, die von
mir postulirte Wirkung hervorbringen könnte. Dabei muss ich an die
ebenfalls sehr schwache Borsxsäure erinnern , welche aber doch die so
starke und eben nicht sehr fiuchtige Schwefelsäure aus ihren Verbindun-
gen mit Salz-Basen in der Hitze zu srbeidcn vermag; was mithin ganz
analog ist mit di*ni von mir angenommeneu Vorgang bei der Wirkung
der Kieselerde auf den kohlensauren Kalk. Übrigens zeigt sich diese
Erde in vielen Fällen nicht so gar schwach , indem sie , wenn sie ein-
mal gewisse Basen ergriffen hat und damit fest geworden ist, oft den
atärksten Säuren hartnäckigen Widerstand leistet, wie uns ilas Glas und
mehre naturliche Silikate beweisen«
Dem Allem nach kann ich mich in Betreff diese« Punktes von Bni-
siujus nicht für geschlagen halten; vielmehr mochte es mieb dunkln»
* l^ber Pbtzholdt*^ Erdkunde vcrgl. die Reseniioa In den Münekn. gel. Anxeii|.
X, S. 1017.
•* 9. dsMtB Rade S. 6S.
7W
4mn 1b» Mn An^iB gAnalieb miMimigeii 9^. Ww ivoü«» tia« <
WM rr weiter eegt*
In Betreff der Steinkohlen-Bildung^ sagte ich , dass der Kohlensloflf
wahrscheinlich von der Kohlensäure herstamme und durch die Zersetzung
derselben der Sauerstoff in die Atmosphäre gekommen, dass aber dieser
Tm Verhaltnisse au der im Erd-Körper vorhandenen Kohlen-Masse zu
'wenig zu seyn scheine. Diesem fügte ich zur Ausgleichung dieses Hfiss-
VerhSltnisses bei, dass wahrscheinlich ein Theil äe» aus der Kohlensaure
geschiedenen Sauerstoffs zu anderen Zwecken verwendet worden, nament-
lich zur Bildung des Gypses, welcher vermoihlicb ursprunglich als unter-
scbweffligsaurer Kalk vorhanden gewesen und erst später durch AofbalimiB
von Sauerstoff in Gyps umgewandelt worden sey. Nachdem Bbrzsuos
Dieses -angefühlt, fahrt er fort (S. 743):
„Fuchs bat den Chemikero eine gewisse Leichtfertigkeit io der Aa-
nähme der plutoniach-geognostischen Ansichten vorgeworfeo. Was er
an ihre Stelle gesetzt, hält er für besser begründet. Man wird ihn dann
natürlicherweise fragen , wie der Gyps aus der unterschwefeligsauren
Kiikerde , die Öa $ ist , entstehe und wohin die Hälfte des Schwefels
oder der Schwefelsäure, die bei der Oxydation dieses Salzes gebildet
werden musste und dann zur Sättigung keinen Kalk hatte, gegangen ist.
Man wird auch einen annehmbaren Grund kennen lernen wollen , wess-
halb so viel von diesem auf nassem Wege gebildeten Gyps waaserfrei
angeschossen ist^^
Es ist mir damals gar nicht in den Sinn gekommen, den Chemikern
hinsichtlieh der Annahme der plutonisch-geogouischen Ansichten Leicht-
fertigkeit vorzuwerfen; man gehe meine Abhandlung dnrch und zeige
mir die Stelle, aus welcher Dieses geschlossen werden könnte. Ich halte
auch damals wenig Grund gehabt , den Chemikern diesen Vorwurf su
machen. Jetzt hätte ich freilich dazu mehr Ursache , da sich die gros*
sten Chemiker der Plutonisten so eifrig annehmen und sie in ihren Nö-
then auf alle mögliche oder auch unmögliche Weise zu unterstutsen be-
strebt sind. Was nun die Bildung des Gypses aus dem unterschwefelig-
»auren Kalk betrifft, so muss ich gestehen, dass mich der darauf bexög-
liehe Satz von Bbrzblius sehr unangenehm überrascht bat. Es roussfe
ihm meine Abhandlung so 'sehr missfallen haben , dass er es gar nicht
der Muhe werth hielt, die Zusätze zu derselben zu lesen; denn hätte er
sie gelesen, so wurde er im Zusatz No. 7, worauf schon im Text hhi-
gewiesen ist, die Erklärung dieser Umwandlung mit deutlichen Worfen
(gefunden haben. Sie'lautet daselbst Wie folgt: »,Der unterschwefetigsanre
'Kalk, wfe wlrihn als chemisehes Präparat kennen, enthält ein Mischungs-
Gewlcht Kalk und 1 Miaehungs-Ge wicht unterschwefelige Säure, uod
diese besteht ans 2 Mischungs-Gewichten Sauerstoff und % Mischung!-
dkiiwielilen Scbwafel', .and ,gibt mithin , wenn sie •dwrcjii. Anfnahma ves
Sauerstoff ohne Ausscheidung von Schwefel in vollkommene .Scbwefd-
säure umgewandelt wird , 2 Miseliunga-Gcwichls 4isasr S&iie.^ alss 1
727
MJaeboDgs-Qewicbt mthtf als der vorhandene K«lk sÜUlsr^n.l^ann. .^ena
man nuu Aiiniaimt, das« anfänglich in der Natur unteracbwefetigaaDrajr
Kalk exJ9tirt und sich spater iu Gyps umgewandelt habe, so mnsste nebst
dem zu dieser Umwandlung nÖthigen Sauerstoff antb 1 Mischunga-
Gewicht Kalk hinzu{;ekpmmen seyn ; was leicht hat geschehen können»
da überall genug kohlensaurer Kalk vorhanden war. — Es mochte aber
auch ein Theil des unterscbwefeligsauren Kalks auf andere Weise in
Gyps verwandelt worden seyn. Die an den Kalk gebundene unterschwe-
feiige Säure zerfällt bekanntlich bei einer Temperatur von 48^ R.
in Schwefel und schwcfelige Säure , der Schwefel fällt aus der AuHö-
auug nieder und die schwefelige Säure geht ,. indem sie Sauerstoff aüa
der Luft aufnimmt, allmählich in Schwefelsäure über, und ea bildet' sich
sofort Gyps. — Dass dieser Prozess öfters stattgefunden haben rouss»
beweist das nicht seltene Vorkommen des Schwefels in den Gypa*
Gebirgen*'.
Pieae £rkläroug wurde Hrn. Bbrzruvs, hätte er sie gelesen, boffenl-
lich ganägt haben ; wo nicht, ao hätte er beliebig seine £inwandBi^ .da-
gegen inaciicii können.
BBRXBUüa will auch einen annehmbaren Grund kennen lernen, weit-
halb 80 viel von diesen, auf nassem Wege gebildeten Gyps wasaerfrel
angeachoaaen ist. Dieser Grund ist nicht sehr schwer zu finden, wenn
man annimmt, dass der nnt'ersehwefeligsaure Kalk durch Anfnabmis von
Sauerstoff aus der Luft in schwefelsauren umgewandelt wurde. ' Dadureh
muaste Warme entstehen, welche unter gunstigen Umständen leicht auf
den Grad steigen konnte, dessen der Anhydrit zu seiner Bildung bedurfte;
und diese konnte noch befördert werden, wenn die Auflösung des unter»
achwefeligsauren Kalks etwas konzeotrirt oder zugleich noch ein Kör-
per, z. B. Kochsalz, vorbanden war, welcher auch, um sich anfge«
loat zu erhalten, Wasser in Anspruch nahm. ^ Eine besaere Erklärung
wird mir Sehr willkommen seyn; nur bitte ich dabei daa Zentral-Feuer
aus dem Spiele zu lassen; denn dass durch das Feuer der Gyps leicht
in Anhydrit umgpwandelt werden kann, weiss ich schon, so wie mir auch
nicht unbekannt ist, dass der Anhydrit öfters durch Aufnahme von Was«
aer zu Gyps umgeschaffen sich findet. — Nun möchte ich aber aucb
einen annehmbaren Grund kennen lernen, wesshalb ungleich mehr Gyps
als Anhydrit gebildet wurde , wenn die Bildung nicht auf naaaem , aon«
dem auf trockenem Wege geschehen seyn sollte.
Weiter sagt Bbrzblivs: ^Fochs erklärt die Spalten der Gebirge«
so wie ihre Senkungen und Erhöhungen, die Gänge und Ausfüllung ana
dem Schwinden und Bersten der Masse während der Eintrocknung, wo-
bei das noch Festweiche in die Spalten eingedruckt wurde und G£og.e
bildete 9 worüber man sich mit einigem Recht verwundert , wie ea nach
der Auatrocknung seines festweichen Zustandes als cjne später steinhart
gewordene üiaase den Baum so vollkommen auafällea konntei in. daa tß
im. weichen Zustande eingedrungen war'^
n9
M kMOi «0 eia^r Ahnliebkeit mit Ytthog^me» «ad g«prewl»a Qaan-
KryaUllea brinR^en köoneo. Welcher UmsUnd kooBte wobl eiufa
blar«r0n Beweis dafür liefern, des« der Qiuirs nocb floMiig oder diNsb «oeii
weicb war, al« der Feldspath acbon kryataliiüirte ? Dieaa. iai •btiw eine
aebr wiehliKa Thataacbe , welebe die AafoierkaaiBkeit der Geo|oa«B in
hobeaa Grade verdicot, Naeb vulkaniscbeu Priaaipiea, nach deofii wir
«oa alle Gebirgnarten als feuerfläaaig; denken, kann dieaelbe durebaus
nicbt erklärt werden ; denn Kieaelerde aobmilzt fqr aieb bekaaailich writ
sebwerar und sollte demnaeb weit fräber eratarren , ale .^a Silikat voa
Tbouerda und Kali, Hiernacb sollte man also scbliesa^a, daaa aieb der
Quarx überall in Kryatallen ausgebildet und. der Feldspath .von ih« unter-
druckt finden nusste« Oa sich Dieses aber gerade in umgekehrten Ver-
haitniaae zeigt, ao mnss aieb daraua ein aprecbendcr Beweia Cor 4ie aickt
l^niig stt würdigende Thataacbe ergeben daaa bei der Eiitatebuug
^ Urgebirgea das Peuer nicbt allein alle Wunder gethaa habe,
sondern dass die richtigste Vorstellung von der £ntatehung der krjslai-
Jiniaeben Gebirgearten wobl immer die bleibt, bei welcher wir dem Wm-
•ar und Feuer gleiche Scböpfnnga-Recbte einräuman".
Dieaea atebt ganz im Einklang mit dem von. mir 4 Jahre fräber io
dieaem Betreff Geaagten. Ob Schbbrbr von Diesem Kenntnisa hatte oder
nicht, kann gleichgültig aeyn. Es ist wohl möglich, dasa er selbat asf
dieses buchst wichtige VerbSltnias verfallen ist, znmal da ea ao aabe lie«j;t,
daaa man sich wundern musa, daaa ea ao lange übersehen werden konote.
Man kann überhaupt sagen : daaa wenn swej verschiedenartige Miaera-
Ken miteinander verwachsen* sind und dss eine in daa andere nebr oder
weniger eingedrungen ist, dasjenige suerst fest geworden seyu musste,
waa sich in das andere eingebettet oder darin einen Eindruck hervor-
gebracht hat So findet sich in grossk5rnigem Granit von Zun»el Qosrs
und grossblättriger Glimmer oft so miteinander verwachsen, dasa letifrr
theilweise ins Freie hervorragende Tafeln bildet, und tbeilweiae aicli tief
in Quarz gleichsam hineingeachnitten bat Wie hatte Dieaea gcachehrs
können, wenn der Quarz vor dem Glimmer erstsrrt gewesen >ir&re? Ebrs
so findet man dort auch öftere Glimmer in Feldapatb eingewachsea.
Der Quarz scheint überhaupt nicbt nur da, wo er einen Gemeagtbril
der Urgebirgsarten ausmacht , sondern auch anf Gingen und in Höhle«,
wo er mit andern Mineralien vorkommt, nicbt selten zuletzt krjstallisirt
zu seyn , wie die oft in ihm befindlichen anderen Mineralien dentlick
dartbun. — Was die Mitwirkung des Feuers bei der Gebirgs-Bildoof
anbelangt, wovon Schbbrbr spricht, so bin ich damit insofern einverstao-
den, als damit nicht primäres Feuer gemeint ist, sondern sekundire«,
d. i. durch den Bildungs-Prozess erseugles.
Es ist mir sehr soffallend, dass BbrzbiiIijs auf daa VerbiltniSa , is
welchem Quarz , Feldspath und Glimmer im Ckanit zu einander stehen,
nicht eini^egangen ist. Ich kann mir Dieaea nicht anders erklären, al«
dass er diesen Punkt ganz übersehen bat, und glaube daher erwarten xd
dürfen, dasa er, nua. darauf aufmerksam gcmaf$bt| in einem der aäcfastea
731
Jabrev'Btfrldile «feia« £rUli«ns iMüker «taiitMgMi wep^ 9 mo^mtS ick
■ehr ffespamit Wn.
ODt«rii68S*n • Imt Gvrt. Bitcmp sieh bmaohl^ 4ie—M V«f bfiltniiifl voi»
platoaUckeii GcMebtepuHiit «u« s« erkliwn *. Dtr 8i«ia draMti, w»i «r
in dteMw Betraff «H^» ii* Inm dieMr: d«» Gabw, wortut 4«r GtMiit
gt bildet worde»« wird al« citte gtMtaolsüae homog^ae Masae var««i*
iceaellity.wmia das Kali gmr firballaog das fittaaigtii Zaitlaadaa vartug-
lieb beürttg. Bei der dana aiagetreleaea Abbabluiig «o|p eicb eia Tbail
desaelba» autfack, am Peldapalb su bildeia , wabei die Maate »lreii||llaf-
siger «riiMa. ' Dadarab uad la Palga dee lartsabrailfodra AbköblvMg
auMsta am ao aielnr >die Eialarradg baacMtaaigt werde« aad gleidiseiti||^
mit daai Feldapatfa aicb äbenebuaeigeKiaaelerde.aU Qaara aai(«<;beidea.
Der Gliiftia»ar JirTatallisiHe alch saletat . aU der lakbUlueaigata £ie«ea|[«
tbeil des GraoMa (laiaea Wisaaaa ist der .gew4»baUebe Gliamer nerkfie^
stteagiflitaiBar als der FeMapalb); «ad da er weit wauigcir K^eaelerda
eatbäh aia der FeUsfall^ sa -musale sieb bei seiaer Bllduag verbüllttiaa-
aiäsig auch aebe Qaeva «asacbaidea« r- I>«a ebea Aagefd|)r4e djatae aar
tum Bewaitiey auf welebe Abwege ein soast in der Wiiweaaebaft »q koeb-
stehender Mann geratben kann, wenn er die Natur als Fahrerin verläsut.
Wer »öchte da nicht van selbst einseben, dass hierbei die ' natnrlicha
Ordmaait dar Diage gana itogakebrt wardea ist!
Wer weiss, ob aiebt nosb Jamaad auf dea JBiaCallkoaioty aad rih
melaa aogar eaaehon ciaaiahgebftrt au babaa: däa philaalsclie Feuer .a^T
ein gaiis anderes als das gawöhalicbe, 4iad ealUviiae dsdarab die Kiesel*
erde w^t langer iliaaig arhattaa werden aefn, als die Subatanc des Feld-
spslbes aad OUmmafs. — Mit Hiilfe-dieaea Feuers liease sieh vielleif4it
such die Sablimatien der BiAtarerda «ad die Doleaiitialrang des Kalk-
steins erklireii.
Nun iioeb ein paar Worte in Betreff dM Aaiorphisaitts , ^teii
BBRZBLRra «ach iai Eiagaa|; sa seiner Kritik .bernbrt » tadain er aegl:
ffii^ Anaieliteo , von daoaa er (Fkroas) ausgagaagea ist , sind hervorge-
gangen aaa desi sarasfaebaa Zustaada fester Körper, dem An»orpbis-
niut ood. Kryslailiaains, die er vor einiger 2^1 geMead s« maeliiiii
•uchte, und welebe ieb bereits io den Jabrea-Beriebteur ii9dd» S. 184 vmd
iSaa, S. 57. aagelillirt baba^
i>a Bbr;zbucs ia den «angefdbrtan Jalwes*Berif htaa dM AaierplMO«
mos aiebt gtealig bearlbeilty so aiöohte* auin vieUetebl daraas lolgerii,
dess er gar aiebt beatobe aadsonsob meine Theorie der Gebir^s-Bildaiig
keine Basis liebe. Se iei es aber nicht. AUerdiags ist diese Tlieorje
MS der L^hre vom Amorphiemus hervorgegangen »und verdank« sie ledig-
lich dieser Lehre, welche des Hflnderaissy was bisher dem Neptaatsmaa
im Wege slsad,. wegriomte, indem eis seigte, dass awai weseayieb ver-
ichipdene Znstande der festen Körper wohl so unterscheiden seycn, der
* •labrbttch der Mioeralogie, Oeegnotle etc., 18A3, 8. 38 fte,
I
782
•inovpli» Mi4 dier kryvtalHitiMlM» mHl4«M pieiit UoM «n« ll«s«i|(eBy wie m«a
biiiher anKenommeD batCa, aoodern ««ch ant faatea ^«qaorpbea Körprra
ItrystatHnlaehe hanrorgaliaii kdosen omI Abarbsapt allar Jurfatailmiachco
BiKIttiii^ dar amorpbe Zaatanil vorauagaban siiiaa. Dleaem atebi feat and
wird aebwarliah )anaia omKaatoaaan warden kaniie«; e« tat aacb dirsr
Lahra ' bareita van mabrm berabaatan Cbeaaikaro ala ricbtig; aaarfctnal
«nd in aaRi^aaeieborta ehemiaeba Warka iibarga|^«iieaay woraus «ia i^wiai
iilehl Wradar vardritif^t werdaii wtrd« £a wftra dabar öbarfliiaaii^, wetia
icb hier noeb atwaa so Ibrer Vartbaidigonf aagen waUla. Ühri^aos aio«
iah BBRBBLfoa daubao, daaa. ar auab ala dao üirbabar da^ k^hrt vom
Ainorphiamoa arkaiint, lodaaaaa aMneba Aadafa .nidit ao g^erecbl aia«!,
oder von amarpliaii Körpern wie von aait sraltao Zeitau bor b^aantei
' Dingen apreehan, da dacb davon fraliar oiabta bekannt war, ala der Naair,
der aber in einer gans anderen Badantong genooMwan wurde.
leb werde aof dieae Gagenalftuda wieder suräekkooiaMue bei eiaer
-neuen Aaflaipe der Tbaorie'o der Erde, die ieb, um deii vieles, deashaU
■n midi ericanf^eoen Avfforderangea an efttapreobany deinaaehal zu wer-
anatatten geaOBDan bin. Ksa. Fucaa.
MoROHiaoff und Dti VsftivsinL: Note «bar die iLqnivalente des
•Permiaaban Syalamaa in Eur^fm nnd Überaiebt satner loMii-
len Arten iBittUi. 04öi. i844 ^ * 9 1» 47(->-61«), SeUieasI sich au's
•Jahrb. 1849, 91 and 1844^ 8t-*-M n. a. an.
1. Für die Sehiehten zwiaehan dem Stainkoblan-Gebirge ssd fioatfn
Sandateine hatten D'OMALiüa d'Haclot and Hoax swar acbon besoadere
-Beaennsnf^en vorgeaehlagan , die Benennungen ^Pcneiaclies'' {arme»?)
nnd „Panminerytlirftiachea Gebiide^^; doch glauben die ViF. ihre von Ortru
de« Vorkammena entlehnten Namen vorsiehen au möaaen. — > Auch bc-
Kfrenzen hIc et jetzt nicht mehr ao ivie im Anfange (wie ate such apätcr
achen angedeutet), indem daa Reibe Liegende vom Steiukohles-Gebiree
-getrennt werden moaii*. v. Gutbibr bat die Pflanzen, welehe in der
'Kohlen*Pormafion and im RotbUegendea bei Zwickau vorkosusen» getreaal
oiegeaammelt und anfgefölirt und gezeigt , daaa- die des letzten swtf
Genera, aber keine Arten der Kohle n-Formation esthalten "^^ dagegen
-batien die VIF. einige Arten dw Permiaeben Syatemea wieder dabei er-
kannt. Auch ruhet dieze Bildung daaalbat abweiebend auf der Kohle»-
Formation und geht allmählieb naeh oben in den Zechatein aber. Dm-
aelbe findet in Obenehiesien zwiaohen WmUenkwrff und Giat% Statt, wo
unmittelbar über der Kohlan*Formatien rothe Niederachlage ala Stelirer*
treter dea Rothliegenden einen aehwarzen KaUatein untergeordnet enthaltefl«
in welabem aieh Zeebateia -Fiaabe (Palaeoniacua Vratialavienei«
* Wa« schon in altern und Jängern deutschen Schriften , B«menlti«h «ach in da
LcthJta« grHchehen Ist. D. R.
** Jahih. UI38> 197.
7ta
nii(f P. I«f^idari]if A«. ««^.) ' mit *P«rmf«clM»ii Mmm»« »wimwiwüwtq,
fiijibeitondttr^ rntt «m«r O (tt>«i topfe rin-Art^^ die ^nieht im Koblen G«Imb|B«-
vorkommf, aber Mr St ScbrfM^n l>»rm«»ii^« «rhr beMicbneBd ist) wie.
ftnfl GdpvfittT's Unter«uehttiiig <vh*MH, di*r «Hob alle etidera PUmii*«-.
Aftfii vi^recrliifden nfHiUbt von denen der Sietotfcoblen. ■ Daher. ettel)«ber
dif R«tben Sandaieiiie ^ Sehiefev , Merg;el uad Koegloiuerate S^Meisimmi
kehl Z#eiM mehr bteibi; <
Aber aacb obeewürts wird man eilien Tb«il dea DeiOecben Bunt*:
SüHdateine aani Permlacbeo Syateme sieben müeaen, was um ao wiebligef
bit, ala^dnreh das finde der gansen paliieiBoiaebeii Eeriede mitten ia
diesen verlegt wird, ao daaa Zeebateln und Kopferacbiefer mitlen in Sand*
steine and Kdnfitlom'erate w9e in RmtHtmd an liegen kfimen» In der Tbat,
ssfigt der Zeebstein in DenUMund die innifptte Verbindung mit den*
untern Schichten dea Buntakndsteiba. Ea wäre also nicht .mir der..
BtiiilsandafeTn mit E^b db BtAinacMVT, Corta, ALTiiAiia, [Volts] o* •«.
Aotofeii in-3 Ablbeilinagen au trennen, aonde#n «neb die untere Abtbe»*
IniiK, nflitt1iclti'(der Rothe Samlatein] der gans« ttntere Pelrof«liteu*froin
Buiitsandatein ala ein Äqaivalent des AnemcAeü liupfcr*S«ndateinea an
betrachten, degegen der obre oder ei^en fliehe Bunte Sandstein (bei Snl^
bad mit vielen Foaail-Reaten) bei der Triaa an belaaaen , d« dieaer auf
einer genauem Analogie beruhenden Ansicht wenigatena keine positive
Tliataacbe eiit|[;egenstefit.' — In Engkimi hat Ssnewicn lingat dei^ In wen
new red aandaton'e (Poutefract roiilr SHfru'») «Ia Äquivalent den
Rothliegendien nachgewiesen; er enthält 'nur- Wenige nndentNche Reat«
vonPflaitaen (jAtFbL, fo99. Fi&ta^ iil , t i^ö)^ iat mie retben Mergeln^
Gyps and Sandsteinen vetbonden und ruhet* bei üirkktf in A/nüri^Anm»
8hire gleicli formig auf den Cealmeasares. In anderen dem Silur-Oebirgn
äni^reneenden Gegenden Englakd» betraebted die Yff. «1« Parallelen daa
Peimischen Sfstemes alle rothen Sandsteine nnd Konglomeraley welch«
die Kohl ien «Becken der mittein Orafacbaften nnmiltelbar umgeben «nd
oft bedecken und In denen der Mag^n«aian*Kalk nur dnreh ein (sttIftlUg
dolomitiachea) Kalk-Köngtomerat vertreten iat. — In RUMkmd indesaen
liegt der Zechsteih oder der ihn atetivertretemle Petrefakten^Kalk , «ft
nur durch Massen weissen aoökerkürnigen Gypaea getrennt, unmittelbar «itf
dem Kohlen^Kalkstdn.
Verbindet -man daberdea Zeebstein (Jetat RothKegendea, KnpferacMe*>
fer , Zechsfein nnd unteren BOntäandatelli) , wie Bnomf , DnavASB« und
Phillips bereits gethan, noch mit den Palftocoiachen (ebemala Übergang«*)
Bildungen, ao ruhet die bezeichnete Gruppe unten g«w5bniieb «bweieband
auf der Kohlen-Formation and wird gewöhnlich glelehförmig ip«n der
Trias überlagert , welche nur dber dem' Vogesen-Sandatein eine ieieiit«
Ausnahme macht; — demangencüftet haben die Foaail-Reate der Kuhlen*
nnrf Permiachen Formation eine ge wiese Gemeinschaft der CharAktem»
während die Permischen und Triasischen Fossilien gflnalich veraebleden
aind. Daraus ergibt sich dann die wichtige Folgerung, daaa die dureh-
greifendaten Verachicdenbeiten zwischen den organlaebe« Arten «weier
73d
Imi «retdeii lidiia«ii , dttreli vreUhf oliaebia nur dia ZtraMMranic ^^c« Be-
«i«*li»iideo, mh%» oiebt die £alal«li«ag MMr Scb9^«og<>n erklärt wcrdes
h«i»Hle. [Die oben aofcrfäfarleu TbelMchen stlKpea un« bler sof^kich eint
II»«pl*ForiDatton , welche eowelil oben ale onCeo niebr oder weeiger oft
»iirf rfocb niebt immer <elio nor lobol) sieb io Kleiebföraiiieer liigrriiog
mit den benachbarten Formationen verbindet; o|mI da noa £^iB< DB Biuu«
M4»NT Melbet Mbon viel mehr llebiM|a*£padien unteraebied, aJa •• BiMangs-
yrrioden diese« Ranfi;ea gibt , ae erhellet darana «igleidi , daaa es aocb
eiele (immer wieder lekaiB) Habiingen im loeem einer aoleben ForaMtioo
«ehe. BM
U. Permische Faaea. Dae Erldaeben aiahl^er Faoiilieii mi
«hMi erate Aufilreteo der Reptilien ebarakterisitt «ie em aaCfalleod*
•teil. Im Gänsen bietet aie bis jetst etat lad Arten , von einii^ea scbr
swiriCel haften abffeaebeo. Veti 16 Poly:paften»Artei^ sei^cvB nacbLoRi-
BAft.B itur einiji^ Feneatelletteki häufige« Vorkemeien» luid nicht eineirt,
die er selbst iintetsucht bat , fiedet eieh in filtere Sduchten wieder. -
Yen ^twa 75 Krtnoidender Kehlen-Zeit. sebeint nur 1 bt»i|i's PeroiUche
%«teie zu reichen. — Unter 30 Braehiopeden^Arteo di;r Persiischeo
Bildimgen sied 10 auch dem Koblen«Sfatem ^gehörig; die Fredukleo
meiiitens sehr ataebelig, die Spiriferen alle gefpillet» die Orthis acbo«
■elleu. Pentameros dureb Terebratclo mit inaerea Scheidewänden {Ctr
■leropheria King) eraetat; die Terebraleln meiaiens glatt. -
Hie Dimye» aiad .auf '38 Arlsn beeo^väiikt^ die % KeroMaehaa Axi»
»ne- Arten massen eia h^seederea G^aua '<^9hiz od «e Kin«) bildea.
•-^ DeeMoaomyea aind aoeht 16, wovon eine Avioala aycli im Ben;-
fcaik. — Von Qaateropodeq heoni man» mit 7 kleinen Tor bo-
eder R is 80 a- Arten, von iir^nci^e^ler, erst lä Arten im Gänsen, DieCe*
^hsloppden bieten nor Trümmer von 2— 3 Nautilus und ?Cyrtoeeri*
Arien. Keine Trilobiten» da die von Sqblpthsim in Kupferschiefer
angegebenen iO J a n ae « a getiurea \ an ihrer Stelle tritt L i m u I u s auf'
*^ 16 Fiacb-Genera beben .4^ Arfen bioterUa«eu» von welchen PsUco-
niscns Freieslebeai Ack des Kupfer8chiefera auch im obereteo
neile der Kohlen-Formatioo bei Mancke^Ur wieder erkannt werdeo iit
(Silur. Syst. 89). — Von Sauriern kennt man genauer Pulaeoseoro*
»ad Protorosaurus, welche anssehliesslieh Permisch aind. -- —
In geogttostischer Hiusioht .kann man eine grosse Analogie swischeo
iUrcfleiiil und dem übrigen Europa seibat bis zu kleinen Details benk
Mcht verkennen. Der Zahl naeh inachea die Rusiischeu Fossil-Arten j
<ä<3) von allen aus, was bei ihrer weil finv ollkomm ueren. Au fsamailHOf
lielrä<!htlicb ist; davon sind S2 dem Reiche eigenthumlicb, von des 31
äbrigea aind 16 in gleicher Formation in lir.-Ciir«tfia.aod nur 5 bloss iltfi-
atacA#^aacbin alteren Forma tienca bekannt, zu welchen sich aber auch soch
4 teil jenen 16 gesellen. Daher 9 Arten den 2 Formationen gemeinscbaftlicb
aind. Eine sogrosse Anzahl genieioaohaftliche^ Arten erhält man aber ouri
«rcmi mao weite Iiäad^ratri^h» uiiteiaai|d#r vergleicht [wie teh^aa Ihvo Mit
Ha
10 Jahren oft dronno: frinnert babe Br.], da man in Rnsslnnd Reihst nur
3 grineilidchaniich findet. Diese f^cmpinscliafllirlien. Arten sind dafier in
der Regel avith jene , die an den meisten Fundorten vorkommen. Rusitm
t/«mi scheint. bis jetzt eigen tu besitzen alle 3 Fische, ^5 BrarhiopodeDf
■IY Dimyen, $ Monomyen
' Was MeFfora anbelangt, schaben die Knpfer.Sandsteine and Kon»
glomrrate im oliern Tbeile d^r Formation Permiens manche Pflanze gai-
liefert. BnoircNiART hat 13 Arten bestimmt und dazu beitoei-kt, dass 2— S
Arten dem Permistilten and dem Kohlen-Gebilde gemein, die andern de*
frstcn rigenthdmliclf acyen ; dasa alle ihre Genera in der Kohlen-Forma-
tion vorkommen^ grosse ntheils aussdi liessend ; keive entspricht dem Bull-
ten-Sandsteine von Sidx, In DfuUeMand hat. der Rup ferse biefef mei-
sten« (fO— 12) Merres-Pflanzen (Fuköiden , «. Th. unter Cäalerpitea);
die einzigen. Land-PHanzen wären nach Bkongtviarit TaenioirteriB
Eckardti Germ: und eine von Maümann (GsmiTz, Oae«) cfwähnle Nea-
ropteris; [Wo bleiben iMe Koniferen ?j
fn der folgenden Tabelle bedeuten s d e tind*pfi= ailuriscb, devoniseft,
carhonisch und permiseh. Wd kefn Autor genannt ist, sind die 2 Berleht-
erstiitter z« verstehen; ihre Beachrfibongen, so Wie in einigen Familieli
die von Lonsdalb iind Morris werden in iineni^ b**sondern Werke «r-
«dicinim. Die Pflanxen hah^n die Vf. nicht vollatfto^liger miit «iifg«-
Donimen,
Nvnien und Aotonfn.
Formationeü,
AG. = ACAssiz; Bwv. 83
Browh ; Bojr. = BRoNa-
»lARTi Bci^ = V.Buch.;
Dlm. = Dalmau; Gm.
per-.
nUeh.
«her
«de
=s GtmMAR; G». = OoLDr
FVB»> FSCH. = FmCBER
T. Waldhbim; Kto. -
Kutoroa; Gtx. = Gei-
jriTz;Ke. = Kinfi; Mor.
sMottRU;MsT.«v.MäK.
»TER, MiL. = MlLLErif
Lrd. = Lohsdalb; Ril.
= RiLEY ; Fr», = Fret
mimvlle; Schlt. =
ScHLoTHZiM ; 8w. = So-
^•crby; Phil, = Phil-
lips.
^ .4
II tl II II
Vegetabilia..
Fncoides.
10 9Jtfi* ■ • •'•••'•
niicfcs
Henropterlt;
Mlicifotia FfsoH. . •
tenuifolia Beir. . .
Odoiitopt«ri«.
Strogiinovii Morr. >
. R
c • .
pcrm.
ade
Periatcnsis imA. . .
Fischeri Bon. 1
Adinntitet pttmatut \
GoeppertI Morr. . .
. R
. n
Spheaopterls.
•
lobata M0R. ....
nrosa Morr. • • .
incerta Morr. )
H^memnpAymiff 4.^
Fisch )
Ta e *n i*o p*t er 1 1 cfsRM.
Eckardti
. ü
. ü
. R
D .
D .
JF
Noeggerathla.
cnaeifolia Boh. . . I
Bphenopteris e. KvT. \
expansa Baif.' . . . -
• 71
. R
Calanltem
gigas Bau
Snckowü Bajr. . . .
. R
. R
e
Lepidodeadron.
elongatum Bor. . .
. R
Animalia.
I. Poiyparia.
Seypbia 6f.
M. ip* Ka. mt* ... •
. R
78«
perm.
ade
? Petra la M«t.
ff. sp. K«. mt. • . .
S
CyatiiophyllumGF.
profundnin Germ. * .
7AiithophyllaaiGp.
D
inciuataos Lsd. . . .
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Tobalielldla Ln».
•pinigera La». . • .
?ä; ä
ci'Hiisa Lsft
. .tt
Attlopora Of.
f». «». Ko. .....
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Fenestella MiL.
ancep« Lap j
CeriUophylum aSCHi.. \
Gargomu a, Mii. . . 1
ED
aniiqiia (
Gftrgöptui a, Gf. . f
fdubia i
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(Sohlt)
E^iKihR
GoTgOH, d. SCHLT. . f
■Mnrrinitts rttmönu i
D .
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SCHL 1
fltistracea Lsd. • . • i
üeJeporaA Phill.
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7 Oo^r. iußtndibuh'
fnrmiM Gf. . . . \
inrundibuliformls L«d./
Gorg^. t. Gf. 16,2 a |
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ramoaa ..•••<
Horiiera? r. Kimg. nu.\
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Feliformi« ....
KachiwiU» r. Schlt. f
OB
GoTfc. infwndib. Gf. t
virgiilacea , . , » 1
Bffepora v. Fan. . )
X
11. Eehinodernata.
Bii«-riailea Mo..
ramosus Schlt. . j
tynthoenmitB pltmutl-
AI»
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MiLL. . . . . t
Cldaria ». sp, . .
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HI. Braehfopocla.
Terebratula Brno. •
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T. Hu'äenii FaCH. . i
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Aoisiiyl L*fiv. . . .
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Atrypa p. Sow. MC.
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Geinitziana n. tp. .
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7inflRta Schlt. Gf. J
?paradoxa « bei S
? pygotaea . Dech.)
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Ttaconoaa Ben.
aiipcratea n. »p. • . .
Camer ophoria KivG . [
Schlotheimli Boh. . . ;
iaeunasa Schlt. ]
Münchn. Vf^S, 15— «Jl.
CameropAoTM K«. . )
Spirifer Sw.
ondulatna Sow. • |
Terebr. tUatus Scwlt, S
lutiltiplicatus Sw. . .
? hyaterieua Scvlt. . .
Dttthyru micropterus |
Gf I
eriatattta Schlt. • .j
Terebr. er. Schlt. .)
Spirifer ^pUeatta 8w. \
curviroatria ». »p. •
BlAsafi n, sp. ...
rognlatua kts.** • .
sp. intiet
Orthia Olm. . • .
pelarsoiiata . . • . i
TereOr. p. ScHLf .
iß. Lfupd BcH. .
Waagen heim! ». tp.
eicavata Om. . .
Qhoaetea Fscik
kurcinulata . . .
TerebriU. i. Schlt.
OrtAit »tritUeUa Dlm.
Lepfaena lata Ben. . /
OrtM* Hatärtfuit
Phil
Pr^dtietvt Sw. . .
horridua Sw. . . •
Pt. enlims Sw. . .
Pt. Hoypü KöH. . .
Gryphtitt aevUatus
Schlt
horreaceaa n, »p, , .
Pr. calva Ktg. . . •
Canerini n
Pr. tpinomt Kto.
Leplayi «. «p. . . .
Morrltlanna «. . . .
Sirophalotia m. K«.
spiHiferaa m. . . .i^,
Stroph aloria tp.Ka.\
L f n g Q 1 a Bra.
mytiloidea ....
Orbicala Lk.
7apeloBearia Schlt. .
IV. Oimya.
Solemya Lk.
biarmlca i*. m. . .
Alloriama K«.
eiegana Kg. ....
Oateodea'ma DsaH.
Kutorgana w. 4f»* . . • .
Unio Bao.
rnnbonatoü Tisch. . .
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indei. Kto.
octr/tf (Sw.> FaCH.
711
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EFB.
e:8
• Jahrb. 1842, 579.
** Das Vorkommen von Sp. minnlna Sw., Sp. ranltleoatatns Dech. viidSp.
trigonajia im Zeehatein, wo man sie gleicbfaüa zitirt hat, lat gaua Haaleher.
**« Strophaloüia hat eine kleine Area am Scbloas. — Pr. ruKoaua Schlt.,
Pr. aatlquatua Sw., P r. loagiapiniia Sw. alnd ebeHfall» im ZcthaMlm aitirt
wordaa, aber dieses Vorkoromea isl gaaz uaerwieaen.
737
perm.
A X i n a • Sw. (Scliixo^
<lU8 KO. MU.)
obscuras 8w.
parallelus Ko. .
truncatofl Ke. .
Scbloibeiaii . .
Teftinitet duhitet
SCHLT. . • .
Cttculiaea SeAL Gtx
BoBnieuB n. gp,
Totiindos Bwir. .
parvm Bwh.
midatus Bwh. .
pimillus Bwv. .
niinima» . • .
J.jMntui m. Bwh. ,
Macula Lk.
Kaxaaensb n, .
Vinii Kg. . , .
jlitttrte S£D6W.
l'ttcullaea Muleaia
Area Li*.
tuDtida Sw. ;' •
antiqua MsT. ' .
Myfuus atriiitui
äCHLT. . . .
Kingiana n. «p.
Mytilus L».
Pallasi fl». tp, •
costata . . •
Aren e. Bwk.
PteuTophoru» t, Ka.
modiolilormU . '. <
Ptturnphorua m. Ka<
Pinna L.
prUca Laspb . • .
V. MoBonya.
A V i c u I a Lk.
speliincaria QüEiitT. .
Grtfp/iitet ap^ Schlt,
Jrca gruphaeoiäeMSvf.
keratopTiaga Q,. • • j
Mytilut k, Schlt. . S
autiquaMsT. , n&nOv,
Kazanensi» n, tp.
sericea », »p. . • .
intlata Bwh. • '• . •
Binneyi Bwx. • • •
diKCors Bwh. . • •
Oervillia Dfb.
? tiiniida Ka. . . .
ap. inäet. (Gtz. im Jahr-
bueh IBM, t. U. f. 2
P e e t e n.
pnsillns
Plewronectti p, Schlt.
Mmuhn, ....
Uma p. Q. • . . .
Koksharoli.fi. «f». . .
«0. indtt, Sw. . . •
Spondylna Lk.
Goldfiissil MsT. . .
Oatrea.
matercula ». tp. • .
? pu«illa Ko. ...
VI. Gasteropoda.
M cl a n i a.
tpp. inUeff. Phill. .
MatieA Ah
Jahrgang 1^44.
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B .
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MilR
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minima Bwh. . . .
tp. inäet
Euomphalns Sw.
glanorbltea' Mbt. . .
leurotomaria Dfr.
carinata Phil. . . , i
Uelix r. Sw. . . . )
penea m. «p. . . . .
nodulosa Ro. . . .
Trochua Lih.
Mancnniensia Bwh. .
minotua Bwh. . . .
$p, indet. Gtz. . .
Macroehellaa Phil.
symmetricna Ke. . .
Loxonema Phil.
ru;:Ifera Phil. . . . |
Mtluma r. Phil. • . \
?Urei {
Turritella U. Flem. • \
T u r r i t e 1 1 a Lk.
biarniica Kto. . . ..
MurchiaoniaD*ARCH.
et. Verh.
aiibanßulata ». tp, .
R i s B o a Frm.
pusilla Bwh. . . .
Leigbii Bwh. . . .
minutisaima BwH.
Gibaoai Bwh. . . .
obtnaa Bwh. . . .
VII. Cephalopoda.
Nantllaa.
Frelealebenl Gtz, . .
tp, indet, n, ......
Animonitea.
? Fragm
VlIL Annellldae.
S e r p n 1 a.
ip, indet
?
IX. Crnataeea.
Litainlna Mu-
ocnlatua Kto. . . .
Cytherina Lk. . . •
tp, indet
X. Piaeea.
(Ceatraeiontea).
Janaaaa Mbt.'
angulata MaT. . , % t
IJ, Htnnboldti MaT.. (
bitnmlnoaa MaT. . . j
TrUnliitei b, Schlt. . \
dictea MaT
D l c t e a MaT.
•triata MaT |
Actodut larva Ao. , \
Woidnika MaT.
atriatula MaT. . . .
Byzenoa MaT.
latipiiinatns Mst. . .
R a d a m a A Mst.
macrocepbHina MaT. .
Srrophodus Ae.
arcnatns Max. . . .
A c r od u 8 A6.
Althausi MaT. .
perm.
S .
B
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47
738
Gyropristfs Att.
obliqao« Ae. r • •
(Lepldoldes).
Palaeoniae«« Aa.
Freieslebeai A«. . .
Irh/kyolßiAmt MitU"
bensu .....
PaiaeotÄrismnn megtä"
lohum HüoT . . .
PiUa€oiAH$swm tlen'
minidti Holl
JHpttuer Mtemmoiw«
GzaM
Palatomuit Freit»'
ieheun* Bhr,
PaimothHstum m
eroctphalum Bfcv.
CKptm Lametheni
Blt. •
f PtU, marroetphtdti»
Oeem
■lacropoD«» Ao. • •
Magnus Aa
coBiln« Aci. ....
Palneotkriitwn in«|f-
nmn Btv
Palatothriatum ma-
eroe§phtdum Blv. .
alegana Ao
Pnlaeothtiitmn e.
Sed«w
glapliyniK As. • • •
fongisiiiuida Ao. . .
»acrophthaluias A«. .
Taehefkiai Fsen. . •
lepidarns AS. * , •
' VratialavieasU A«. .
catopterns Ao. • •
?spceiosD« M«T. Ao.
T ornatos IfsT. Ao. .
Te tragonoleplsBK.
Norchisoiii Fmh. . •
Platyaomns Ao.
gbbosD« Ao. . • .
\Tomattm f. Blt. .
» angulattti
Gsaii , . * 4 ,
Rhmnhut äiiuviamta
Wolf. . . « • «
rhombn« Ao. . « .
Sttomat. major Btr,
» XitorWiGEaM.
JUiomhtu äilttviama
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parvus A«. . • • « [
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eiscalptns Gtx, . .
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Sedgwickii Ao. . .
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internedias MsT. . .
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Humboldtli Ao. . . >
KtoJt Eulekemau <
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mandibalaris Ao . . ^
NemopterjfX m. 9
Walchh 1
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Smtroptia scotiatt id, 3
scnlptus Ao. ...
E
(PycBodoatae).
Globolodas MsT.
elegans
E
(CoelacantM).
Coelacantbos.
grannlosns Ao. . .
Hasslae Mst. . . •
S
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XL ReptilU.
ProtorosanrasMEY.
Speneri Mey. ... 3
Monitor oMtigmts 5
HoLL ...... 1
D
ThecodoBtesaa-
ras RiL. et St.
anfiqoas üd. . . .
E
Palaeosaaras Hd,
Cylindricodan ürf. .
S
platyodoD üd. . . .
Rbophalodoa Fsch .
E
Wangen hei mil Fsch. .
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Brilhopns Kto.
prisens Kto. . • •
. A
0 r t h 0 p u s Kto.
primaevas Kto. . •
SyodoB Kto.
. H
biarailcnni Kto. • •
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739
Rekapitalation.
i
o
Arten
Klauen.
in
Europa
Im
Penuiscli
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Lande
schon anderwärts gefnndea
Permiscli
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Permiseh ter l?l
Polypl . . .
7
. 15
13 . 2
3
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Conchlfera .
Brachiopod« .
1
30
20 . 10
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3.4.5
pimya . . .
10
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26 . .
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Monomya . .
6.
16
Ift . 1
4
3 •
Molloiiea
Gaste ropoda .
11
22
. 10 . 3
3
Ceplialopoda .
1
3
3 . .
1
Aiinellides .
Crustacea . .
Pisces . . .
1
2 .
1fr.
2
4
: 5 : :
42 . 1
; 2
2
Keptllla - .
4
6
5 . .
» »
• _• » • » .
Summe • • .
66.
1G6 .
148 .
18 .
n .
4? .
12 . 5
Wenn diese Zahlen mit dem früher Angegebenen nie ht überall msaromeih*
Ktimmen, so liegt die Uniache io einigen zweifelhaften Arten, welche
bald niiti^esahlt, bald übergangen sind.
A. ▼• KETSBRLma: Notitz ober den alten rotben Sandatetn
an der iNchora (Veihandl. d. n>ineraIog. Gi^aellseh. m Petersbitrg^
1844, 6. SS.). STRAMGWjira ist bis auf den heutigen Tag der Geognost,
der dir Fels-Strnktor der Prteralmrger Umgegend am genauesten er»
for^bt und beschrieben hat. Es war daher sehr seilgemassy das« aeta
Aufsatz * wieder abgedruckt wurde.
STRAifnwATS kannte an der Isckora 8 Werst entlang eine rotbo
Formation, von 4er er wegen ihres mineralogischen Charakters nnd
wegen ihrer Position vermuthete, dass sie den Peterthurger Transitions-
Kalk bedecke, und die er, so wie eine ähnliche Schicht bei Nik^vy^ dton
Schichleo des alten rotben SandHteines in Engfa^ä ähnlieb fand.
Professor EiCMwitn sprach nach mehr als 20 Jahren ** , ohne vott
a^niim TorgSnger zu wissen, mit Gewissheit sus, dass an der ischorm
am Dorf^ Värläta alter rother Sandstein anstehe, dessen Schichten hier
ftber „gar keine Tersteinerungen zeigten".
Im Verein mit Jastkof, G. v. Pott und F. r. Wörth besuchte mtn
K. den 30. April diesen Ort, nnd wiH dem Wonitche seiner CrelSbrteit
gemäss eine Notitz darüber sogleich mittheifen.
Auf dem Wege ron Päwiowsk nach Ischont kamen sie Über den
Bseh Pasäim>kay we untrer silnrischer Thon anstfh«. WeStei^ bemerkten
sie an dem Dorfe Kietn-Slaffjunka unter einer Brücke eine geringe
« hl den Schriften der mineralog. GesellMb. I. Bd., H. Abtb. 184?, 8. 34 und 44.
** Jabib. 1844, S. 41 ff.
47*
740
EotblSiong TOD OrthoeeratiteoKalk, der «chwacb naeb ONO. sieh seDkl.
Unterwegs fiel ihnen noch der Hügel auf, auf dem das Dorf K/ein-Mondh
iowa steht y weil ihn erratische Blöcke m sehr bedecken, dass maD aaa
der Ferne eine groase Hecrde darauf lu sehe» gUubt. Bei dem Dorfs
Wärija oder WärUava untersuchten sie das rechte bewachsene Ofer
der iMchora, an 6em nur hie und da Schichten von roth**nn, tuurbem
Sandsteine erscheinen. Dsruuter verbreitet sicli eine grsue Thonsehicbt«
die msn im Wasser-Niveso an der Brücke eriich«*inen sieht. Weiter
hinab am Flusse gegen Anteieva sahen sie im Wasser-Niveau grsaeni
mörben, Glimmer-haltigen Sandstein, auf dem rothe Mergel, darauf rother
und endlich gelber Sandstein liegen. Wiewohl des Ersrheiuen von
Mergel- und Thon- Schichten im Ssndstein des Silurischen Systemes
nicht bekannt, in dem des Devonischen sher Regel ist, so blieben sie
dennoch unsicher, weil sich auch im silurischen Ssndstein rothe Glimmer-
haltige ^Schichten finden und hier in der Nabe Blöcke mit Uuguliten
lagen.
Die geringe wahrzunehmende Neigung der Schichten geht Strom-
•bwlrls, also etwss nach Nord, und deutet auf die Möglichkeit bin, dsss
die Schiebten unter den silurischen Rslksteinen von Piiin^a MelmUss
einschiessen konnten. In einem höber gelegenen alten Steinbrucli nahe
dem Dorf Lukifzy, der vor mehr als 30 Jshren sum Strassenbau eröffnet
und seitdem verfallen war, liegen zunächst viele abgerundete Geschiebe,
unter denen Kalk mit Ortboceratiteu und Cngoliten-Ssudstein erscheint;
dsnn sber auch eine grosse Menge mergliger Kalk-PIstten , die ihrer
Form nach durchaus nicht Geschiebe seyn köunen, und wenige ähnlich
geformte Sandsteine. Beiderlei Platten fanden aicb, snr grosaea
Überraachung , erfüllt von den Resten der wuuderbsren Fisch-Formen
des alten rothen Sandsteines, denen ähnlich, welche Prof. Kotorga aus der
timgegend von Dorpst beschriebeu hat **. Prof. Eichwald bat swei neue
Gattungen unter ihnen aufgestellt: Asterolepis und Botryolepis,
die sieh hier vorfinden. Agassis hat unter den Russischen Fisch*Resten des
alten rothen Sandsteines Typen su 6 neuen Gsttuogen gefunden, die er
nennt: Cbelonyetbya, Glyptoatcus, Lamnodua, Crieodus,
Psammolepis und Plscosteos, aber noch nicht charakteriairt* Einer
der vorliegenden Zähne atimmt uberein mit Owsn'a Beachreihnnf voa
Dendrodua atrigatus (Odontogr. T. II, S. 176). Eiosf Ine rliombiscks
mit glänsendem Schmels bedeckte Schuppen gehören wohl der Gallmig
Oataolepis an. Damit vereint fanden sich Kotoroa's aoagezeichnete
Lingul« bicarinata und die Modiola antiqua» die aieh liereila aa
Wolehow in derselben Formation geaeigt bat.
Dureh dieae Versteinerungen ist es evident, dsss die Schichten sa
der iuehorm dem alten rothen Sandsteine «ngeböreo. Die vorhandeaen
* Der Vf. erinnert, daas Kdtosoa das Vorkommen der Dorpaitr Formation tm
WolcAoVf am tlmemet, aa der Welikaja osd bei Wytegw sobon fckannt und Ja Mi-
nen Beitrügen pnblUirt hat.
■741
Entblosangen zeig;eii freilich keine klare Lager ungs-VerhSltDisse ; doch
lehrte der verfallene Steinbruch, das« man erat durch eine Menge
diluvialer GeKchiebe gegraben hat , ehe man zu den grauen sandigen
IVTergelkalk-Schichten gelangte und wohl noch tiefer erat auf die blass-
rÖtblich und gelb-gestreiften fleckigen Sandateine (dem englischen Corn-
stone fihnlirh) 8tles8 , von denen nur wenig zu Tage gefördert wurde»
Tiefer müssen die rotben und grauen Sandsteine, die grauen Thone und
Tothen Mergel zu liegen kommen , die K. an den Ufern der Ischora
bis AntelevA verfolgte *.
Diese Entdeckung in so grosser Nähe von Petersburff wird gewiss
unsere Gelehrten bald zu weiteren und umfassenderen Untersuchungen
anregen ; denn eine Menge interessanter Fragen drängen sich jetzt auf,
die wir noch nicht zu beantworten wissen; z. B. herrscht dieselbe For-
mation bei dem Dorfe Nikozy? Bilden die Devonischen Schichten Insel-
artig abgerissene Lager auf unseren Silurischen Schichten?, oder liegt
uns die Grenze des grossen Devonischen Gebietes Riisslandt so uner-
wartet nahe? Diese Gienze ist überhaupt erst an zwei Punkten ge-
nauer bekannt. Den ersten beobachteten im Jahre 1840 Murchison, Ver-
ifBOiLy Metendorff und K. am Wtßlchov bei Windin Ostrow. Noch
schöner sah K. die Auflagerung 1843 am Flusse Sjass 9 14 Werst von
SJasftki Rädok^ nach der Station Bujanetz hin, wo über mergligen und
sanifigen Kalkschichten mitFavositea Petropoli ta nus ,' Ortbis
calligramma Dalm . , O. p I a n a Fand. , O. i n f I e x a Pand. , O. e x-
tensa Pand., Orth ocera tites vaginatus Schlotm. und Asaphus
expansus rSthlich bunte Mergel liegen mit Orthis striatula
ScHLOTH., Spirifer muralis Vern., Serpula omphalodes Goldf.
und einer Menge von Fisch-Resten , die bereits Strangways hier^ als
Fischhaut bezeichnete, und die denen von der Ischora ganz ähnlich sind«
In höheren Schichten findet sich die Terebratula Meysndorffii
Verneuil.
St. Kütoroa: Bemerkung über die Rnpferssndsteio-Bil-
dang am westlichen Abhänge des Urals <Verhandl.'d..minerai.
GeselUch. in Petersb. 1844^ 4 SS.). Da WAifCBNHBiMV. Qualbzi dem Vf.-
sciue reiche Petrefakten-Sammlung aus der Formation des Knpfersand-
Steins des Orrnburgisehen Gouvernements zur Bestimmung und Bear-
beitung überlassen hat, ao will er einige der wichtigsten Resultate
aeiaer Studien darüber mittheilen. Eine detailiirte Beschreibung aller
Überreste wird in einigen Wochen erscheinen.
* Später von H. v. Wörth fortgesetzte Untersuchungen ergaben , das« erwähnter
rotber Sandstein sieh sowohl am rechten wie auch am linken Ufer der hehora unfern
des Dorfes H^eriä und an mehren Stellen läng« dem Flosse anstehend ftadet. In die-
sem ist also die Lagerstätte nianchfacher Fischreste, als Zähne, Sehnppen , an denen
einige nach Ihr schillerndes Farbenspiel zeigen, Gräten n. s. w. entdeckt. Von Braehio«
poden Ist bis Jetzt nnr dIeLingulablearinata gefanden. Dabei sind manche Im
AaAssiz'schen Werke nicht vorkommende Formen. v. PoT*.
T42
Ein tchSo erhaltener St am m eines TabSeaol is. Cotta ^ bat ^iesea
Geschlecht nach der innern Textur eioiger Bruchstücke beschrieben : wir
haben hier aber einen vollständigen Stamm von 1' Länge nnd beinahe
\' Dicl^a mit der «elligen Markrohre, mit schon erhallen strahlenförmig
aufsteigenden konischen Geßssbiindeln , welche den dicksten änsscrro
Tbeil des Stsmmes bilden , ond mit der unversehrten Oberfläche , aaf
welcher die oberen Enden der G^fäasbundel regelmasige spirale Reiben
rhomboidaler vertiefter Felder, mit der charakteristischen Zeichnung C»
bilden. Einen erhabenen Abdruck dieser Oberfläche auf Thon oder Sand«
alein hätte man für ein Lepidodendron annehmen müssen.
2) Eine gut erhaltene ^* lange MarkrÖbre. mit spiralförmig ansgehen-
den innern Enden der Gefassbündel. Sie erinnert sehr an die Stamme,
die nnter dem Namen Knorria bekannt sind. Dieselbe Markrohre,
entblöst von Gefassbundeln, und nur mit runden spiralförmig geordneten
Narb'n derselben, bietet die sprechendste Ähnlichkeit mit der Stigma-
ria fieoides. Alle von Cotta beschriebenen Spezies dieses Geschlechts
atamroen aua dem Rothliegen den zwischen Freiberg und Chemnitz,
3) Mehre Exemplare der Voltzia brevifotia sind auf einem
harten Schiefer-artigen, von Kupfergrün durchdrungenen Thonstein ans
der Kupfer^rube Kargolo bei OretUfurg abgedruckt und von aahlreichcn
fixemplarcn von Posidonomjra miaut ii auf denselben Spattungsflichen
begleitet* Von erater sind zwei Endzweige mit Blättern auf beiden
Seiten, ein Bruchstuck eines Stammes mit swei dsvon ausgehenden
Zweigen nnd einigen wenigen Blättern, and ein schöner kätzchenartiger
Bluthenstand mit schwach dreilappigen Schuppen vorhanden. — Die
grössien Exemplare der Posidonomya minuta sind von der in BRonn^s
Lethaea angegebenen Grösse, mehre aber bedeutend kleiner; die feine
Schaale ist bisweilen schön erhalten. Wie bekannt , geboren nicht nur
dio Voltzia brevifolia^ sondern auch alle übrigen voii BkorrGmART bestimmten
Arten dieses Geschlechts auKschliesKlich dem bunten Sandstein.
Daa Geschlecht Posidonomya erschien bis jetzt im bunten Send-
stein, Raupe r, Gl ymenien-K alkstein (Graf Mcnstbr); F. minnta
aber nur in Keuper und bunten Sandstein. Es ist also nicikt zn
xw«ifeln, dass mcb im Bereiehe unserer atark ausgedehnten Kupfersand-
atein-Pormation auaser Zech stein (W. v. Qualbtt, ao wie nach BffoRCMr-
•Oll, VtRiiifitiTiL und Graf Ketsbruro) sngleich bunter Sandatein ond
Rothliegendea vorfinden. Fugen wir noch hinan , daisa die ganze
gisosae Kupferaandstein>Bildung auf dem Berg* oder Kohlen- Kalk steine
lagert, dass der grösste Theil der Pflanzen - Raste , waa ihre Genera
betrifft, die Kohlco-Fornintion beseiehiien , in ihren Spezies aber eine
besondere örtliche Flora darbieten, so finden wir hier wieder, wie fast
durchgängig auf dem unermesslichen Räume des europäischen RnssUmds^
«t»e«i äuaserst geringen Grad der Entwickelung verschiedener Pormstioneu,
fotgl^ieh auch wenig Bestimmtheit in ihren Begrenzungen. Daher auch
* Pie pendrolltbea, S. 15 ff.
748
4i0 SrhwiVrii(kf itfn in der B4*ttiwinung aa««rer KvffinrtaBd«ti&»-Bil4iw9^
die Docb dadurcb veriuebrt wird, daea die Srhichten aicht nur eiue na-
bedeutende AlächtiKkeit , «ondern auch (y, Qoalbn) ojibedenleod« bori-
sooUte Auabreiiutig baben und beatandiK unter einander anakeile«, uo4
dasa.das gruna Kapferoxyd veracbiedenen Glieder« der gattceo greeseo
Bildung ein mebr oder weniger gleicbförmigea Anaebea fpkL
G, FoRGHBAMMBii: aber Geacbiebe-Bilduiig «nd DI I « via(«
ScUramflDen in Dämemark und einen Tb« ile v»ü Sckwedtfn (fn^^
Annal. d. Pbjs. 1849^ LVIII ,. 609— 64«). Die nordiaciie Ge^cbiehe.
Bildung iat kein oberfläcblichea, der neuesten Zeit angehörige« Pbänoiiien,
•ooderu gebt bia in das Ende der Kreide-Periode aurufk. Die B<^rach*
lang derselben macbt eine ÜberKicht alier in dem erwidiuten Landstricbe
Yorkoamoeuden Formationen nöthig. Sie sind von unteji oaeb oben
1) Kohlen-Formation mit Eisenstein-liOgern , deso Lias lind Jura
•ngeUirig, in SckooMH und Barnholm \
2) dergl* obne Eisenstein, mit Fucus intricatuj, also Neocoi»ieB
4>der ällrer Qruoaand, auf Bornholm ^ unter 50^—76® ««fC'o das nahe
Urgebirgo eioseblic-aaend. — b) Jungrer Gronsaod a«f BiMrnkiUm und
in SW.'Sckoonettj durch Nicsson bekannt geworden, 4ort unter böehatens
10® Tom ürgebirge abfallend » saudig oder mergelig. -> c> Mergelkalk
•tt Arm$0er auf Bornholm ia unveränderter Lagerungs Fobc^ '^b^rr vo*
vigomi dem Sächsischen Planer ähnlich* — d> Kalkatc^n-Partie'u aus
Scbalen-Trümmei-n und Korallen in Schoonen und auf Seelanä 9 wobt
ebeafalU dem jungern jGriiosaiide angehörig. — e> Ein r-eiiier fester
Kalkstein mit Kreide - Versteinerungen auf SaUkoim^ unter K^ptnktucm
und in JüÜnnd, wabrscheiulicb noch unter der weisaen Kreide iiegend.
.— i) Weisse Kreide im südlichen Seeland und auf Möen^ dort steil jeio-
«ebiesseud , hier uoregelmäsig gehoben uud mit den Sabicbtpn der
Geschiebe-Formation susammengeworfen ; dann au mebr^ Sieilea in
JüUand auf ähnliche Weise gelagert und reicb an Erdfällea und unter-
irdiseben Kanälen \ da« Hervortreten derselben Kreide in BolHeint hüme'
^urg und Helgoland mscht es wahischeinlieb, dass das gause Ldind auf
Kreide-ßodeu ruht, welcher nur bin und wieder durch Hebungen an die
Oberfläche gebracht ist. — g) Darüber xn S^vensiflint p. a» eine sehr
achwadie aber verbreitete Schicht srbiefrigen Thones^ reicb an Fiscb-
Trömmera; — b) darauf ein Kalkstein, l'^40' mächtig, auf Faxos ein
ausgebildetes KorallenrilT darstellend; auch in JüUand \ i) darin eiq
Kalkstein in Form eines Sandstoinei«, su Sietens K/tnt und in JSselanäf
Fahnen und JüUand vorkonmiend, hier „Lümaleen^' , vom Fl. Korall-
Kreide genannt, da er fast gans aus Kreide -Koralien in Tiummera
nnd ganzen Exemplaren besteht; mit durohaos und ursprünglich weilen*
förmiger Schichtoog, wie sie sich noch jetzt an der Koste unter hohem
Welleaaehlage bildet. Es sind Lager aerstorter üoralleo • Riffe , dem
9Qeb iMSorstortai» JLoraUen.Riffe t oa Fame eatsprechcad^ welcba 6MI6I
744
IMrallel nit d^r 9ekm€di$eken «od norw^nehen KA«t#, aliio ptnlM mit
^•r •fidiresllichen Grense de« MkmndMiunhchem Urgebirges lii«s*g((a;
wi« aarb noch daraas erhellt, data aüdireatlieb von dieser Kette eise
andere damit gleichseitige Zooe tod Kalkstein hinsieht, wefcher Kreide-
artig abfirbt, aber nicht schreibt, aelten Versteinerungen entlialt, nar
wenig wellenförmig ist und offenbar ans den feineren «bgesehwemntca
Theilen derselben Korallen-Riffe in gfSsserer Entfernung von denselben
abgesetzt ist; er verhält sich sum Liimsteen, wie die neuere Marsch
sum sandigen Strande. Die Bewegung ist offenbar wom SksHduutmgckßM
Urgebirge ausgegangen, und dieselbe unterirdische Kraft, welche die
Bildung der Korallen-Riffe veranlasste , bat su einer spatern Zeit auch
ihre Zerstörung bewirkt, indem sie erst die Kohlensaure cur Auflönung
des Kalkes für die Korsllen-Banten (wie auch in den Ringinsela der
Sudsee wsbrscheiiilich ist) entwickelte, dann al>er durch Hebung dt%
Urgebirges den Wellenschlag zur Zerstörung der Riffe hervorrief. Gc»
rolle Skanäinavigcksr Drgesteine enthalt der Liimsteen nicht.
, 3) Tertiäre Bildungen, a) Die zur Subapenninen-Fnrmation geborige
Braunkohlen-Bildung nimmt in Dänemark 3 grosse Striche ein. NÄm-
iidi der erste zieht endlich vom Liimßord längs der Westküste bis an die Eibe
hinab, ist auch bei Lüneburg wieder gehoben und zweifelsohne im Grande
eines Theiles der Lüneburffer Haide und unter dem ganzen Weatmeere voi^
lianden, dessen Wellen überall Braunkohle und (jährlich 3000 Pfund) Bern-
stein aas Land fahren. Diese Bildung besteht in JMand von oben nsch
unten aus eisenhaltigem Sand und losem Sandstein, dann aua maehtigea
Thon- und Mergel-Lagern, zuweilen mit festem mergeligem Kalkst^io^
auch Alannerde und acbneeweissem Sande. Versteinern ngen sind im
Ganzen selten (zusammengedrängt an der SO. -Seite von StfiOl die
wichtigsten dsrunter sind: Cassis texta, Cassidaria eebinih
pliora, Nucnia cpmta, N. glaberrima, Pusus eoraeua. Pico«
rotoma cataphracta, PI. comta, Dentalium striatum, Tre-
r hns agglutinans [?], Tritonium anus[??J, Roateliaria fihnlidi
der R. peapelecani, Isocardia cor und eine andere Art, Peetnu*
ruius polyodonta, Krabben mit Balanen bewachsen, Knoehen-
Reste von Zetazeen. — Der zweite Strich ist au vielen Punkten der
Küsten des Festlsndes und der Inseln des KatUguU, wo jedoch die
sandigen Glieder der Formation fehlen und die ganze Bildung hanpt*
sächlich sus viel farbigem und zuweilen Glimmer-reichem Thone besteht,
der in vollkommene Alsunerde mit eingemengtem Scbwefi* leisen übergeht,
untergeordnete Kalksteine, strahligen Schwerspath , kqlileusaurea Eisen
und dichten Brsunspath fährt, von vielen Arragonit-Trilmmero dorchsetxt
wird und manchfaltige Hebungen erfahren hat. An mehren Stellen siad
untweifelhfift einzelne Geschiebe oder untergeordnete^ Lager iSfraitiliJMN»-
Mcher Urvebirgs-Trnmmer darin eingeschlossen. Der (später zu erwäh-
nende) G(*schiebe-Sand liegt abweichend und fibergreifend darauf und
bezeichnet also die Hebungen als vor ihm eingetreten. Die Anzahl der
eine bis awei Faust gcofsen Geschiebe allein autereinauder vergliche«
T45
(dt^se all(»<a slhlte ^r Vf. weni^ntvns In den weiter anten rolgenden
Angftben), betragen an iler dem SW. Rande des Urf^ebirKeM tugekehrten
Seite; <lie des Crfr^birges 47—68, die des Obergangsg^ebirgea 24—33 und
die der Kreide nur 17—25 Prozent, obsclion die Bmunlcohlm-Bildung
die Kreide unmittelbar bederlit und der jüngere Geschiebe - Thon an
Kreide-Oeaehiebea bis 0,50 enthält. In diesem Striche ((onimen wieder
Nncula iaevigata, N. comta und Pleurotoma oblonga, aber
ancli viele Pectines vor, von welchen im ersten Striche sich iKfine Spur
findet» and die vielleieht als Bewohner tieferer Meere su betrachten sind.
— Als dritter Strieh endlich sind die Inseln Moors und Faur im
IMmfford und einige Punkte seiner Koste bezeichnet; seine Schichten
bestehen ans schwarsem Thone und losem schwarzem Sandstein mit
nntergeordneten Lagern eines schwarzen Kalksteines, einem 40'— 50'
uiSchtigen Lager von weissem leichtem Infusorien-Kiesel mit unterge-
ordnetem Eisen-baltigem Kalkstein und zu oberst aus gelbem Sandstein
und Konglomerat, alle mit Ausnahme dieses Sandsteins in h5chst ver-
wirrter Sebichtong. Es ist eine Susswasser- Bildung mit Insekten,
Salmen-Resten und vielen kleinen Schnecken aus dem Oeschlechte Spi-
rorbis [?}; allein auf Jfoors liegt ein Braunkohlen-Lager mit der meerr-
nchen Caasidaria echinophora darin und der schwarze Kalkstein auf
Tkjftf enthält zuweilen Nucula glaberrima. Geschiebe enthält blos der
gelbe Sendstein und aneb er nur wenige. b) Der ,,Ge schieb e-
Thon^ l*€|:t, oft einige hundert Fuss mächtig, darüber. Er besteht aus
Lagern von gelbe\n und blauem Thone, von Mergeln und Sand, und
enthält in seiner ganzen Masse Geschiebe von der Grösse eines Sand-
kornes bis von einigen Hundert Knbikfussen. (Ein Block auf Fühnen
regt 21' hoch aus dem Boden und bat weit über 100' Umfang.) Sind
sie an der Oberfläche häufiger, so ist Diess nur eine Folge der Fort-
wasebung der feinern Theile. Der Thon ist gewöhnlich , der Sand zu-
weilen angeschichtet. Die Schichtung ist unregelmasig und spricht sirh
auch in der äussern koupirten Form des Terrains aua, welche aus rund-
fichen Hügeln ohne Znsammenhang und Ketten - förmige Aneinander-
reihung besteht. Man findet die Bildung in S.-Seeifind ^ verbreitet auf
FMjfffif , auf den kleinern Ostsee-Inseln (ausser Bomholm) und an der
Ostkfiste der Halbinsel von Randfra bis Lübeck, In ScMeswiff verfliesst
diese Bildung so mit der Brsunkohlen-Formation , dass F. ihren ältesten
Theil noch zur Subapenninen-Formation rechnen möchte. Aber ein blauer
Tbon bald mit und bald ohne Geschiebe in SckUswig, auf Alsen, Aröe
und Lnmgeiatid enthält Versteinerungen einer späteren Zeit [aber doch
auch der Snbappen inen - Formation!}, nämlich Cyprina Islandica,
Corbula nuclens und Fisch-Wirbel. Die dicken Schalen der
Cyprina liegen ^anscheinend wohlerhalten im Thone , zeigen sich aber
beim Herausnehmen in viele Sti'icke geborsten , wohl in Folge der oft
sivhr starken Aufrichtung, welche alle sie enthaltenden Lager nach den
verschiedensten Richtungen erfahren haben. Zuweilen wechsellagern
diese Cyprinen-Sehieblen »it Tbon-Schicbteu ohne Fossil-Reste. — Alle
746
gmtea Bl$ck« betteb«« a«v Graoity itrAoüiicbem GtfciMi Porpbjrr, Sf ^nit,
Gruott«io anil QuarsfeJ«. Zwicchffii die 1 C.' niebt Hb#rftteä|c«iid«M Blocke
menfcen Mich Feuer- und herft« Krpide>S(eiiie vnd werden mit «bnebiiieMder
Gröiiiie der Geschiebe inmer sahlreifher. Der Vf. ft«*tgrt nun an» dra
ResulUleii eioi||;er Handerte von Absüblungeu der verechiedeoeji Geatf^iu-
jkrlen der Geschiebe: deee io der Nähe anatehendcr Geelein-Arten <llr-,
OberganKa-9 Kreide • Geateine «. a. w.) auch ibre Gaaebiebe vor-
herracbeo ; daaa «wiacbeo awei Stellen, wa eine Gestein * Art an-
atebty man nicht aeltan eine Verbindung dieaer Stellen durch da« Vor>
walten ihrer Geateinart unter den GeKcbieben nur in deat daswiadie«
gelegenen Striche angedeutet iai; daaa ea ihm einige Male gelangen aal,
awiachen den häufigen Geachieben einer Art Hoch daaaelb« Geatei« noch
anetehend an finden, wo man ea bia jetxt nicht ao gebannt balle;
daaa daher die Geachiebe in Allgemeinen nicht weit Ibrtgefäbri au aeya
■cheinen und daa Muttergeatein y wenn ea auch in der Na|ie aiekt an-
atebend bekannt iat, oft in einiger Tiefe nater dem Boden' na lindea
aeyn wfirde; daaa inabeaoodere die Annahme einer Herbeifährung der
Geaehiebe aaa SkandUmeien nirbt wahracheinlich aeye. Die nchon oft
•rwähnta Zerriaaenheit und Anfrichluog aller Schichtnag neigt, daae
anterirdiache ürSfile aberall örtlich thatig geweaen aeyn muaaan, Gealein«
Trümmer an die Oberfläche eoiporanbriugen ; die Lagern nga verhält-
niaae wie auch daa örtliche Zoaammenvorkommen dea entwickelten
Geachiebe • Tbona fast nur mit wirklich aufgerichteten Schichten der
Braunkohlen - Formation beweisen , dass die Zeit dieaer Thätigkett
mit der der Absetzung des Geschiebe-Thons zusammenfalle. Daa abfalleHde
Niveau der parallelen Schwedischen Gebirgs-Kelten nach Süden bin und ilir
atufenweisea Einsinken in dieaer Richtung unter Kreide und Geachiebr.
Thon schon in Schweden selbst machen ea wahrscheinlich, daaa auch daf
Urgebirge aogar in Dänemark mit den Kuppen mehre r Gebirgs-Ketlra
bia nahe unter die Oberfläche reichen musRen. Auch ist der Geschiebe-
Thon von iS(l^/l reich an Bruchstueken achter Lava. c)Der),Geachiebe-
Sand'^ bildet den letzten Theil der Geschiebe-Formation.; er ist zuweilra
thonig, nimmt aber nie eigentliche Thon-Lsger auf, obacbon als letztrr
Niederschlag sich zuweilen ein brauner Tboo ohne Kalk gebildet hat
Er iat immer geschichtet; die Schichten sind häufig stark anfgerichtft,
o
gebogen , achoell abgebroclien , ganz wie die Schw^iBchen Äsar (auf
Seetandf Fühnen, in N.'SchUswig) und wie die an der Westkfiate Jwt'
iands wenige Fnase unter dem Meeres • Spiegel sich noch immer fort-
tildenden tellerförmigen Bänke von Sand und Steinen, »^vler^ g^nanot^
welche durch tiefea Wasser getrennt werden. Bald atellt er ein hügeli-
ges Land dar, ohne beatlmmte Richtung der häufig abgebrochenen klein^a
Hugelziige (X.-Seeiandi N.~Jüiiand). Bald erscheint er in xirkelrunden
Kugel-Segmenten von einigen Hundert Fnss Höhe nebeneinander, deren
Zwischenräume dann die Form der Thäler bedingen ; aie geben die Form
4er Welle wieder, wo zwei mächtige Ströme in entgegengenetalerRirhtung
^afeinander aloaaeo; aia findeo »iah Aur, wo der sädlkbe Strom dea
747
£fro990H Beils mit Asni nSrdlicheii de« KaiteffmU- KUsammfiilrifTt <am
JSiattegat aud auf Samiöe), Endlieh findet man d««eea GeUiide auf d4»r
fransen Halbinsel in Form einer duonen Schichte aber die Ebene der
Sraunkoblen-Fornation ausgebreitet. Die Gksehiebe dieacMr Forination
«ind immer stark abg^erundet, mögen aber selten 2 C*' ubersteif^en nnd
sind bald wenig »ablreieh , bald machen sie fast die ganze Masse aua.
Aa vielen Orten in Seeitmd, wo die Thäler bis auf den Grschiebe-Tbon
einschneiden» sieht man deutlich, dass diese Qeacbiebe der Sand-Formation
nur die Dberbleibsel eines serstörten Theiles der Gescfaiebethon-Formatioii
sind. Die Zahlen - Proportion swiscben den einzelnen- Geschiebe-Artett
beider entispricht sich an jedem Orte auffallend genau. Dit Wasserströme,
vrelehe den Gesehiebe-Sand absetzten, haben Jäher kein eigenes Material
mit sieh gebracht, sondern nur das an Ort und Stelle vorgefundeti«
weiter verarbeitet. Hin nnd wieder findet man Reste von Thiere«^ welcUa
sämrotlich nächst den Küsten der Nordsee noch leben, wie Buecinnn
undatum, B. relicnlatu«, — Ostrea edulis eine Bank im mittein
Holetein bildend mit Cardium edule, Littorina 1 i ttorea und Bue-
cinam undatum. Gans dieselben äusaem Formen, wie in ifunemwk
zeigt diese Bildung auch im mittlen und südlichen Schweden, In einem
o
dazu gehörigen As bei Upsskt fand F. Mytilua edalit; es bildete
sieb also im Meere*
Diese Erscheinungen nun können weder durch die A^ASsiz^sche
noch die SEVMTRÖM^sche n. a. Theorie'u crkifirt werden. Gegen erste,
spricht der genaue Zusammenhang der Geschiebe - Formation mit den
zerstörten Korallen-Riffen , den letzten Bildungen der Kreide-Zeit ; mit
dem Vorkommen von Versteinerungen in allen Abtheilungen der Gesrhie be-
Formation; das ebenfalls durch die Versteinerungen angedeutete Mittrl-
iueer*Klima zur Zeit der Braunkohlen Formation mit ihten Geseiiie-
ben4 die Menge von gescbiehteten Lagern in allen Abtbeilungen,
wie sie nur unter einer wirklichen Wasser -Bedeckung mit nnd uhu«
Weilenaehlag sich absetzan konnte^ die Menge von Kreide- Trämmem
linier den GeacblebeB , deren Formation in den aordischen Gebirgen
Airgends «ngedeulet erscheint; die unzähligen Hebungen wäli^rend der
Geschiebe - Formation , welche nach den vielen die gehobenen Mastteii
durchziehenden Arragonit -Trümmern unter bedeutender Temperatur-
£ri>ohong vor aich gegangen seyn muss. — Mit der früher von Haus-
MANK und Lyell aufgestellten Theorie der von Norden her anschwem-
Hienden Eis-Inseln vertragen sidi nicht: die Versteineruog-Arten in den
Braunkohlen, ^ie Kreide - Geschiebe , die an Ort und Stelle gebild«rten
Mergel-Lager des Geschiebe-Thons ; die Bildung des Geschiebe-Sandes
an der Küste, wohin schwimmende Eisberge nicht kommen können ; di'Ksen
Schichtung und der Zusammenbang seinerGerolle mit denen des Geschiebe-
Tiiones. — Gegen die SevsTRÖM^sche Theorie spricht die sekulare Bil-
dungs-Dauer der gesammten Gerolle-Formation, die sich nicht ans einer
Fluth herleiten lässt; das den Korallen - Riffen entsprechende tropische
748
und «ubtropiMche und da» von der Braunkohlen -Formation angedeafete
Mittcliiif er-Klima , die Sosspren Formen dea Geschiebe-Sandes a. a. w.
für Dänemark, — wie dero> arh auch fär Schweden, Der Vf. glaubt
aber Alles aus partiellen Überschwemmungen bei der letzten Geschiebe-
Bitduni; ableiten zu können , ohne jedoch die Diltivial-Schraminen damit
In unmittelbare Verbindung setzen zu wollen , welche alle nordischrn
Naturforscher — gegen Agassis ~ von im Wasser bewegten Steinen
ableiten mÖgten/ wenn sie auch Sefströh^s Theorie nicht unbedingt an-
nehmen.
Die sog. Diluvial-Sehrammen Skandinavleng sind oft ge nug be-
aehrieben und den Sehweitgiisehen aog. Gletscher - Furchen allerdings in
vielen Stücken ähnlich. Die wichtigsten Thatsachen sind folgende : Flache
Klippen, sog. „Heller'*, sind gewöhnlich an ihrer geneigten und in
Schweden gegen ' N. gerichteten Seite abgeschliffen und zum Theil polirt.
Darauf kommen zuweilen breite Gossen-artige Furchen und noch häufiger
feine Streifen vor , welche mit jeuen parallel sind ; die Forchen selbst
sind wieder gestreift. Sie haben bis 1' Breite und 8"— lO" Tiefe , die
Streifen selten über t^!'— 2'" Tiefe; aber beide gehen durch alle Ab-
stufongen der StSrke ineinander fiber. Das ist Alles wie in der Sehweite,
aber die Klippen form dea Gesteins , die Steilheit der „Lee - Seite**,
der schwaehe Abfall der entgegengesetzten geglStteten „Stosaseite^
seheint c^em Norden eigen. Es ist sehr wenig glaubhaft, das«, wie
Sbfbtröm annimmt, seine vorübergehende petridilaunische Flutb ver
aiidgeod gewesen aeyn soll der Stoss-Seite, welche anfangs der Lee-
Seite gleich gewesen wäre , ihre jetzige Form zu geben , da die ab-
geetossene Granit-Masse oft viele Fuss betragen haben roüsste. Wie sollte
aueh jene fürchterliche Fluth , welche die Kanten der harten Klippra
in aolchem Grade abgestosaen und aus den Trämmern die Aaar gebildet
hatte, diese Aaar sogleich wieder auf and zwiachen den Klippen abge-
setzt haben? Endlich aber liegt keine innere Noth wendigkeit vor, die
NS. Streifen und Furchen mit Sbfströh aa& Norden entspringen zo
lassen , da sie eben sowohl umgekehrt ans S. nach N. geben konnten ^
— Unteraucht mAn nun die jetzigen Ufer Klippen Skandinaviens naher,
hn Kattegat z. B., ao aieht man vom Meere aas zoerat kleine
F«'lsen-Spitzen und weiter gegen daa Land immer grössere Felsen-Inaela,
„Scheeren**, aus dem Wasser sioli erbeben, deren senkrechte Seile —
wie Diess aberall und bei allen atarker zusammenhangenden Gebirgs-
Gesteinen der Fall ist , bei den thonigen ,,Gliffs** u. s. w. — gegen des
Wellenschlag gekehrt und um so steiler and bei Gelegenheit hoher wird,
je heftiger der letzte ist, während im Innern der Basen ein senkrechter
Durchschnitt selten ist. Die Steilheit auf der Seescite ist also eine ge-
wöhnliche Eigenschaft der Klippen. Südlich von Gothenburg fuhrt die
LandsIrasse durch eben solche Scheeren hin , die jest gehoben , aber
* Vgl. ^ie Aadeatnng iia Jahrb. 1842, S. 99, Note. Bi.
749
noch g^anx wie eb«deiii gestaltet und en(bl$at «ind. Bei GoUtenburg
Sflbst sincf sie noch höher gehoben; aber ihr Charakter bleibt dcfKelbe,
und der blaue Thon in den Thaleru awiarhen ihnen enthalt die noch
jetzt im KittV'gai lebenden Muscheln. Diese höheren Klippen Bind über«
•11 gefurcht und i^e streift , und zwar in OW. mit 10^ Abweichung nach
Jeder Seite. F. fand einen stark abg;eruod<*ten bis 150 C.' grosaen Stein-
Block noch auf denselben und zwar über einer tiefen und breiten Furche)
weifhe aus W. nach 0. bis zu diesem Blocke führte, aber im 0. dessel-
ben viel achmäler fortsetzte ; dieser Block hatte also «uf seiner unvoll-
endeten Wanderung über die Klippe hin eine vorgefundene (von einem
Vor|;änger herrührende) kleinre Furche längs seines Wegea erweitert
und es zeigt diese Beobachtung in Verbindung mit einigen anderen Er«
scheinungen allerdings, daas die über die Klippen geschobenen Steine
uod Blöcke deren Oberfläche glätten, ritzen und furchen. Diese Stein«
und Blöcke aber bebt und trägt die an der Steilseite sich brechende
Welle selbst zum Theil von tieferen Stellen der Klippe auf deren Rucken
empor; die meisten trennt sie erst von diesem ab und treibt sie von da
allmählich immer weiter auf der Landseite hinab, indem ihre ganze
Kraft sich gleichsam auf deren Kante kotizentrirt; daher denn auch die
isegen daa Meer errichteten Dämme bei hohen Fluthen in der Regel
nirht von aussen durchrissen , sondern durch die übersteigende Welle
von innen abgenagt werden. Einen anderen Theil des vom Wellenschlage
verarbeiteten Materials haben Frost und Erdbeben geliefert, wie nament-
lich Pjnobl daa Über^tpühlen der EisSchoUen an den Scheeren der
OronÜMdUcken Küste beobachtet bat« Die in diesen Schollen eingefro-
renen kleinen Steine würden dann die angemessene Grösse bei einei^
hinreichenden Gewichte besitzen, um auch die kleineren Streifen und
Ritzen der gesc hlilfenen Flächen zu erklären, und aus der gleichbleiben-
den Richtung der heftigen Stürme, bei denen die Welle überschlagen
kann , auch die Ursache des Parallelismus der Streifen bei so manch-
faltiger Form und Richtung der einzelnen Klippen selbst deutlich werden* '
Wenn man nun findet, dass die Furchen alle vom höchsten Gebirgs« Punkte
Skaudinarieiu ausstrahlen oder vielmehr gegen denselben konvergiren,
dass sie überall und namentlich am wHssen Meere von der Küste land-
einwärts gehen , dass Bie daher an jeder Stelle des allmählich auftau-
chenden Skandinamen sich gebildet haben, ala diese Stelle aber Küste
wsr, so steht Diess mit des Vfs. Theorie in vollkommenem Einklänge«
Der Zusammenhang der an Bedeutung doch sehr untergeordneten Riesen-
Töpfe aber mit der petridilaunischen Fluth wie mit seiner eigenen Theorie
ist der Vf. nicht klar geworden ; doch hat ihre Bildung am Fusse der
Scheeren ihm möglich geschienen. [Diese Theorie hst Vieles für sich,
doch sind der Beobschtungen über Furchen-Bildung noch zu wenige und
bleibt der Mangel aller Flötz-Geateine in SkatuUnavieH unerklärt.]
Der VF. sucht nun im Detail nachzuweisen, wie in der Mitte des
emporgehobenen SchwedMd^ wo jetzt die vielen grossen See'n sind, sich
überall Spujren einer spaten Weeser^Bedeckung zeigen , wie einst der
750
BoikniMcke Meerbini«!! aof difsem Wfge mfl der Nordsee, im Horden
«brr ebenso mit dem iüeissen Meere sasanimeohioK: » bis er darch die
Eniporbebun^ Skämiinaviens dieser zwei Verbindungen beraubt so cioea
Biiiiien-Meere wurde, das aber endlich die aun PreMSttn^ BaesUindj
JFiMMiand und 8chwfdeM hinein, ergonsenen Waaaer-Bfaeafn nicht mehr
BU fsMen vermogle, sich endlieb gewaltsam einen Weg durchs KmiUgM
(ffiiefe und dabei die Gerdit-Ablageruogrn und Umscfauttangeii bewirkte,
von denen oben die Rede gewesen ist.
A. »'ORBiGifr: fiber die Pyrenifsehen Gebifde, wrelebe
Kreide» und Tertiär-Versteinerungen durcheinaader ent-
halten aollen (BtiUet ffritl. 1848, XiV, 487-490). d'O. kenoC kei«
Gebirge, wo eine aolche Vermrngung stattfinde. Daa 5fl«ra sitirle von
CVffzff und MonMieux im ^luf^-Dept. insbesondere enthSIt onr tertiäre
Artvn, Auch das von Biariiin, Doch hat er aus lettter Gegend den
AnimonitesPailleteanus, welcher der ehloritiscben Kreide an^hSrt,
von Hidar, — and Nnmmnliten und Assilinen wie x« Cuhte,
8pat«ttgas ornatus bnd Beloptern belemnitoidea, welebe ter-
tiflren Schichten entsprechen, von St, Pierre und vom LeeekUhurm er-
ballen. Beide sollen jedoch ans gleichförmig aufeinander gelagertea und
gehobenen Schichten herstammen.
Nun aber hat d'O. selbst Folgendes an der Gtroiid#- Mündung be-
obaclitet. Zwischen 8i, Paiais und dler Pinaie de Terre^mgre im Vf.
▼on Rayan ist ein bis jetst nbersebener Streifen, wo die Kreide-Schtehlen
mit Sphaerulites er ateriformis Fast horisontäl sieben ; alier weiter
narh Ö. und W. fallen aie ziemlich atark ein und verscli winden oater
dem Meere, um in einer 1 Kilometer breiten Depression ein Gebirge von
gSHz abweichender Lagerung aufzunehmen, welches zu Unterst aus einen
Meigelkalfc mit den Num niu Hteir von Biariiz und voll schwarzer (? Rep-
tilien-) Knochen ober einem weissen, sehr körnigen Kalke voll Echtniden
und «umal dem Späten gus ornatus von BUtrüz und darauf einem
Austern-Sandsteine besieht. Diese Fossilien stimmen ganz mit jenen am
JLftichiikerme bberein und weichen ab von denen des gelben Kalkes von
Bifiifi der im Becken von Bordeaux den Pariser Grobkalfc reprSsentirt
unil' wohl hoher als jener Mergelkalk über der Kreide liegen musa. Ohne
sich daher definitiv aussprechen zu wollen, ehe die direkte Beobacblnng
der Lageritngs- Verhältnisse Solches bestätige , fragt d'O. , ob man nicht
dreierlei Tertiär-Bildungen in jenem Becken anzmiebmen habe, nämlich
von unten an: a) die .Nummuliten • Schichten vo» Bieritz , den ganzen
Pyreitäen , Cmfza , MontoÜeuof und Si. Palme , so wie aHe bekannten
Numittuliten-Sehichfea [auch die von Maeirieki?fJ , welebe ^ami wohl
dem untern Sande des Boiseonaie entsprechen durften; — - b) die gelben
£chintden- Kalke von Blaye als Stellvertreter dt» Pariser Grobkalkes;
•— r) die Falnns. Jedeirfalla wurde« die Nummwliten • Seliichteu , möge
sie nun den Kieide-eder de» TertÜr-Biidiingen anreihen^ von bsidea
7St
Acdr iri*rii«hi<Hilen ueyn. -r Unter %7 foitffileii Arten rwn Coutiinvges, Ai^
ttnd Roubia (Atrde), welche thm Dovreitoy gef^eben, haben 13 ihre seltr
%'erbr ei feien Repräsenthnteit im NordfraiisJ^eiseiien Grobkalk , 9 scheinen
dem Atide-D^^U eignen, 3 ainil swerf^lhaft , 1 ist luiltei- und 1 ist ober-
tertiär. Eine kleine bei Rouhta häufige Terebratula gkiebt einer
«tideni (T. striata var.) von, MastricM^ *ber atich einer lebenden Art;
]>ifHe natu Hebe findet sich su ManUo» in den Bo^-Pi^renäen wieder^
Die Num muliiia com plan ata von Atbas ist in den mftteltertiire«
Srhiühten von Bordeaux, Dax und bis Bayonne sehr gemein und in den
KCtsten-Wäuden von Bimrit% frstanntieb häufig, j«docb mit anderen ver^
fCf-ffrllseliaftet, welche schwer von N. planulaia und N. flanimulatn
<les unteren Pariftir Sande« so trciineo sind , wie sieh auch nlle drei
am Fu88e der O.- und Yf , -Pyrenäen mit mikroskopischen Konchylien fin-*
<ten, weiche von den unter-tertiAren Arten in Nrtlrunkreich nicht ver-
Bchivden scheinen.
Sollte es gelingen diese Nommniiten-Sebichten von Bayontte und
^ax mit dei» angeblichen Tertifir-Schichten des Awili'-Depls. und einigen
£wischenpunkten zu parallelisiren, so hätte man amN.-Fusse Act Pyrenäen
rinr Nommuliten-AbUgerung voll Beziehungen mit den Nnmmutiten*
Bildungen von Ctestinn, Varmm ^ Ötireichf Bmierm^ — in der Krimm^
am Kauknsut^ Ararat, in Kleinasien und Ägypten^ welrhe in der £Hiiiii»
und am Kaukasus auf dem Stellvertreter unserer weissen Kreide ruhen,
ohne Versteinerungen dsraua aufzunehmen, wogegen sie mehre teitiäre
Arten, als Ovnia tuberculosa, Cerithinm gi gante um in Kernen,
Oelrea Intissinia u. s. w. dargeboten haben. ^ — Vielleicht aber
müssen diese Nummuliten-Schicbteo an der Basis des Tertiär-Gebirges
•uch als Repräsentanten 6ta miteru Sandes von K, -Frankreich und
Beiyien unA des Plastic day von England betrsi'htet und diese alle voa
dem sie äberlagernden Grobkalke getrennt werden, mit welchem nnn sie
eft uuricblig verwechselt?
DoFR^NOT bemerkt dber denselben Gegenstand («i a. O. 490— 49S>c
dsits man diese sädfranzSsiscben Gebirge zu oft' »it dem Grobkalkn
von Bordeaux vermenge, ebschon sie auf eine sehr gleichbleibende Weis«
fn ZoMmraensetzung und Fossil - Resten und nuch Schichtung von ein-
ander abweichen«
1) Das abweichende Aussehen seye bekannt. — Er selbst habe 3) untet
den Pefrefakten den Pect en qninqnecostatns mitten im Numma«
IKen-Gebirge gesammelt. Die Bergscbule besitze Handstäcke von Cou9*
tmiges in den Cof%iire9^ wo diese beiderlei Fossilien mit einem Eehiniten
vereinigt lägen, der zu Biariha häufig sey. Solche Vermengong komm«
rni Gebirge von Bordeaux nirgeods vor, und man kenne die häufigen
Eehiniten von Biarit» und der Nummuliten-Zone nirgends in den Tertiär*
Sdrfcbten. Was die vorbin erwähnte von d'Aachiac ausgesprochene Über-
eitfslinrniHig der [13] Poseil -Arte» der MumaMditen^SclMcbteB Im itwAff
752
Brrb€D mit df neo des Pariaer Bf ckens belreie , to bcMm £e Saehe
docii oicht «o KADS gewiss 9 da b'Aachiao anf der iboi aclbat csnisebaa«
diftteu Liiite derselben öfter« das Wort afialog atalt identiacb geaelst
babe. — Was 3) die Lagerung betreffe , so seyen im O. der Pffremä^tt-
Kette die Tertiär • und die Kreide-Scbicbteo geneigt f im W. nur die
letxten sufgericbtet und die ersteo im Allgemeinea borisontal geblieben,
daber ibre Trennung auf abftolute Weise [??] beaeiefanet. So l3oga des
Vivrn der Dott%t* , in den Landet und besonders au St. JümUh «twss
INW. von MoHt-de-Marsan y wo man im Flussbette den Grobkalk toU
Ceritb ien, Milioliten und NummnI iten, gleicb den Pariaer Arten,
boriftontal gesrbicbtet sehe , wäbrend darunter ein tlioniger Sand voll
grüner Körner, wie daa Gestein von Hjarrfs, die oben crwiboton Ecbi-
nitrn cotlialle.
Dsber bält D« für angemessen, die Nummnliten^Scbieliton als ober*
stes Glied mit der Kreide-Gruppe su verbinden, aber moeh den Piaelithea-
Kalk von Meudon noch damit su vereinigen.
[Jedenfalls fände sich siso Pesten qoinquecoststos , über welches
man sieh nicht leicht irren kenn, in NummoJiten-Scbicbten 9 welche 13
Arten Grobkalk -Versteinerungen enthalten, — oder u'Oabiont hatte aich
in 13 Beslinimungen geirrt, — um von dem Übrigen nicht sa spre-
elien. Biu]
A. Lbyhbrib: Auszug aus seiner Abhandlung über des
?}nmmuliten -Gebirge über der Kreide d^r Curbieres und
MouUgne mire (Campi. rend. 1844, XIK, 343^347). In den genannten
CH*gendeu ist ein Grbirge vorbanden, welches von den Vffn. der geolo-
giftrken Karte Frankieichs u. A. wegen seiner Mächtigkeit <1000"),
we^^n seiner gleichförmigen Auflagerung, wie seines alten Anasehens
und der ganz gleichartigen Äusserlicbkeit mit dem gewöhnlich darunter
liegenden Hippuriten-Gebirge , und endlich wegen einiger wohl an hoch
in Anschlag gebrachter Fossil-Reste mit der Kreide verbunden worden
ist, während sndere Geologen und insbesondere die Paläontologen die-
selben Schichten in Betrscht einer . grossen Ansshl unter-tertiärer Koo-
chylien und ihrer zuweilen unmittelbaren Auflagerung auf das Übergangs-
Gebirge ala tertiär ansehen. Bemerkenswertb ist dabei noch , daaa die
unterste dieser Schichten, mehr oder weniger bestimmt, nar Land- aad
Siisawasser-Konrhylien enthält.
ludern der Vf. nun eine genau anf die einzelnen Lokalitäten ein-
gehende Beschreibung gibt, will er eine Grundlage zur weiteren Ver-
folgung derselben Formation und zu ihrer Unterseheidong von der wirk-
lieben Nummniiten-Kreide in S^-EHrapa, N. -Afrika und W.'As%en lie-
fern, wo msu ebenfalla oft die zweierlei Bildungen miteinander ver-
wechselt su haben scheint.
Seine gegenwärtig (der Parißer Akademie zur Begntaehtung) vor-
Selsgte Abhandlung serfäUt in einen tppographiscb-geegaoatiaeben «nd
TM
in f^nen i^ttNUMMol«((iM«lini TWIl. Der er«t« itt 9pn fiatr Karte uui
»iM^iM Duffelmtlmitt lnfgl^tlH ; im I<*t7.len werden di« «uf 0 Tafeln abn
K«bU4<*leal neue« Arten beftokrieben. Die S<rhicliten der MonUgne mntß
ii«M4| ii|«nau dieselben wie in- den Corbieres ; aie betten sich aber in dem
Zwi«ebeiiramlia twiacben beiden unter die nn«e<^nen Scbiehten dea Aude*
Tiialea hiitab|;eMenkf. Der foesilen Arten aind lOS, wovon 80 genan be«
niiivkMabar, namliebSSneu und 27 ai^.bon bekannt, tbeila a) ala dem Partner
GrobkAlita «nd d^m unti^rn Sande dea Soi9$omtti9 anf^elidrii;: 17 Arten;
tb«iln b> al« der g^aaaen Nvmninliten*Zone in ;Sf.»£frrofia und dem bcnacb«
barlm Afrikm und Atien eigen ibumücb 6 ; — c) aua der Kreide nur 2 )
— d> nna de« J«ra 2. Die Arten, dea wirklieben Kreide-Gebargea def
CVr^iaraa« inabaao#defe aeUa Rndiaten und NummnKten vermengen aieb
nie diMvit,. etwa gegen die Knntakt-Flaebe anagenomman, „wo man vieU
li»k'bt eine Vfrbindnng aogeateben könnte» welebe die Beobachtungeil
von DotnAifor und ViN« anmiaeigen aebeiiien^ Die27Foaail-Arteii aind>
Crassatella scofellaria Dh.?
Cnrdium hfppopaeifm Dh.
CMiania gigaa Dr.
Modiola cordata Lk.
Ostrea multicosfata Dh.
Keritina conoidca Dh.
T^afica sigarettna Dn.?
Turritella imbtlcataria Lk.
Crrilliium acutum Dh.
)) giganteum Lk.
„ inrointhm Lk.
„ ' ' propinquum Dh.
Fiisus bolbiförmia Lk.
„ longaevue Du. '
VoTota ambigua Lx.
Tprebeltum foitiforme Lk.
Nautilua Lamarkii Dh.
Torbinolia sinuoaa Rron. Vtcent,
Spatangua ambulacrum Dh. CorM»
EchioolampaaconoideuaAG. Veromi^
Kreasenb.^ Krim, Ägypten.
Ostrea gigaiitea DuB. Krim,
Turritella ArchimedialBHGrr. Vtcent
Terebellum obTolqtum ?Br«n. Vp-
Cent
Terebratula Defrancii Bhqh.
Ostrea lateralia Nilbs.
d.
Serpufa^ 2 Arten..
C. Fetrefakteo^Kunde.
R. 0W81I: Bnncbraibnng ^lewinnerBelemniten» welche.iait
einem groaaen Theile ihrer weiehen Beatandtheile erbat
ten 8in4 im OMford^Tbon von CkrUHan^Midford ^ WHU (Lan4*
philoe, Transact. 1844, I, 65—85, pl. n~viii). Die voll ständigen Bi-
lemaitea bcateben aua 1) der apäthigcn Scheide oder dem Schnabel)
2) aus dem gekammerteu Alveoliten» PbMkgmoeonur Ow»» mit miidlichcm
Jahrgang 1844. ^^
iSl^fhon,'ond 8) iin« «tii#r diSiltteii liortiig-^«rfimrttferi.t<lgf<i ttiücV WiM»
aie Alveole Aet SeMdtf Aaskleklet nnd den AlireoliteD von wtitmt 8pitte
ktk mni^bt und tfber die BÄsai-Rfinder der Soheide aad die ietelie Sdieide-
trand' d^8 AlteoNten hiaausragt, wie BetnLAtn> atkmo rkhH^ (tukmmd
hat, die letzte growe Knnner derselben «« KMea «and dS» fitegewctde
BIT oMiflobliessefi.
Die ▼erfiegettden Exemplare gehlen alle sii B. Owettir Püirr.
Bieter itt *<M der Oroppe mit verltngerlev Ice^elf5mi|^ Sdb^M» and
knrsen» Lftngs-Eindraek gegen das Bude der Bauüiwaite^ «ad ateht an
F»rM in der Mitte aiv^sclien der B. e longa tue nftd Bv i^mfffunimn^
Iffitx. ans dem Lkis, i«t aber vo« einer ftisl bis -an «die fiama, welche
alcb enre^ert^ gleichbleibenden iKeke. I>it 'dflanc» AfTe«lcW*>BIader
der Scheide gehe« oor bis balbwegs aur Basis dea AlveeMten, der dann
ifon der erwlhaten Hölle weiter umgeben ist. Der- iiSofga^tadrock
<kanal) hat etwa | roa der ganaen Ldage der Sehüde «adl Ragt ia
kleiner Entfernung von der Spitze an. £r ist nicht fief ; sein Boden
eben zwischen zwei parallelen Linien. Der hiptare Tbeil ia| ftw^a seit-
lich zosammengedruckt. Da das Fossil nicht ia61|ri|rt ist,.. «d orsdieint
die ^asis immer platt gequetscht. Granze Länge (mit ^eta Alveoliten)
11'^ anf 1^" Breite; Lauge von d^r Spitze bis zum Anfang- ^er Alveole
!>"; die de« Kanals li''. — Mikroskopisch betraclf(et bestehi^ die Scheide
aus* konzentrischen Schichten radialer dreiseitiger Prisipeo oder Fsaem;
von ersten sieht man nur die stärksten mit blossem- i^nge^ antef dem
^ Mikroskope aber zählt man über 300 auf eineijp 4'/' di^l|;|sn l)albim»sser;
die Prismen sind 7555'' dick ; sie sind abgesetzt in gellen eiliCf MfKpibraa,
deren Wachsthums -Schichten auch die konzentrischen LtSgen der Belea^
niten-Scheide bedipgten ; man darf sie also nicht mif iMM^acfc, •Bi.Aiifviixs
n. s. w. als eine minerale Infiltration nach dem Tode des ^bj^rea in eia
poröses Gewebe betrachten. Ganz Junge Individuep sind 8j|>iii4ellormig
und noch ohne Alveole (Actinocamax Miix.). Die «Scheidewapde des
Alveoliten bestche^i aus diinner Perlmutter, beiderseits ipit einer feines
Lag« zerreiblichen Kafkes, welche aber selten erhalten is^^ man aäiUt
ihrer 20 auf 2" Länge. Die Süssere Wand des Alveoliten besteht aas
einem Gemisch von Eiweiss und opaker Kalk»Materie. Oft ist derselbe
(ohne und mit*" ?Thier , Tf. in) herausgefallen nnd dann durch Druck
zuweilen längsgefaltet. Übrigens sind dtiTBelemniten-Reste der erwaha-
ten Lokalität nicht mit fremder Materie infiltrirt und dämm sur genauea
Untersuchung so geeignet.
J. Flatt erkannte die Aeiekmiiteii . aditst als Ivebilde eines Mantel-
Thieres oder MoUuskes'*; Walch und Gubttaad stellten aie zndenViel-
kaaiHMrigeo; Diai.iic'^ und Miulhi^ dfr^berfläeUilBfaaB^EkfMMfiindrocke
wagen u. s. w., zu den innerliehan KoiiUdijrfiea'^eirl» Sc|if%; . Jatater
äbehfe sich auch zuerst eiaa Voratettoag v»iii wäicbaiklXiiait in naeben.
» TransJkce. 'roytä. aöc, 1764.
]^xeiypUre mit Dioteubeute^ u. 9. w. aus d^n Schiefern v(^ i4/ßße Hejfii»
Dieser Beutel ist aber au den fossilen Ainmoniten» Orth«cßratiten tu 8. w.
rben so wenig beobachtet worden > als er bei deui lebepden Qeschlechte
r^au,til.us vorkoipoit. Die nackten Cephalopodeo. (Sepiarien^ koiupensiren
^eu Abg^ang: eio^r sohütsienden Schule theils durch eine Dintenblase,
:%voij(iit sie im der Qefabr das Wasser trüben, tbeilf ^ind sie durch den
^ajugel der scbweren fiassefn Schale ai|ch eineir ra^cher^n Bew^gurij^
iiUiiS y welche mit der Zah) und Bildfing ihrer Kiemen in VerbinduD|f
atalit. Ihrer imperen Schale und ihres Dintenbeutela .^^gen gehöreii
ß\$ß die Beten^niteii mit dep Sepien (und Spirula) zu den Dibranchiaten,
^ajUilua ujoid je^ aiidftfn Genera ohne Pintensa^k bilden die Tetr^-
Der Yf. beafi|ireibt hiffrnfich eine B-eihe von Exemplaren, an welchen
pnehr «der ^n%f r von dem Thjere enthalten ist. Das Thier steht mit
jfietnefi) ijnj|<lftig faserig-muskulösep Mantel, der »och i'** dick ist, weit
aus d^ni Alveolitei^ vor. Seine Form ist länglich, wie bei Onychoteuthis
. u. a. . Sepiarien. An uiehren Exemplaren sieht man das vorstehende
^pde d<^ BespirMions-Kanalsi auch Spuren von zwei sitzenden Augen
^.JS^opfe (vifH gestielt wie bei Nautilus), wie gewöhnlich gelegen; —
fin an4erf;n jlen Dwtejisack innerhalb der HüUe, gftpz nahe Ypr der letzten
^cftß^fff^^ü^ d/^ ^veoUten und faßt auf derselben^ 7- 2 seitliche halfah-
oval^s iifipl^ hin^eq aber a/lmählicb verlaufende FlojBsei^ gegen die Mitte
^es ^rp^C9. (wi^ ^ef ppssia und Sepiola) und ypr dem Alveolen-Rand,
^ a<^| stfirke, knrzf und zwei lan^eice dünnere Arme, die. ersten mit
einer doppelten Reihe (16— *iO Paaren) von hornartigeu Wjderhaken wie
Pft\ i^benckiP Pii|re|ip^^i|tbis bfsefzt fBvcRu^i^ fl^nd p'OaiiiGnY mfichen
in }hxen {idealen Figuren der Belemuifen die Flossen ^l^is^ endständig;
jre^^eo die Apne.mit Warzen statt mit {laken und geben dem Dinten^
3ack eioe anjlerc». ^)tf U^*) Der Dintenbentel ist ganz gieieh jenen, welche
Buckland im Liaa y^n t^yme Hejfit <,Phii09, Jdßß. 1Slt.9) mU eiper Reihe
runder Kammerscheide-Wände zusammen gründen und einem unbekann-
ten Belemniten-artigen Cephalopoden zugeschrieben hat. 1" "^^^ dem
pii}[teipa^k efken^t n^an an s^iper Streifung den dieastrischen Itlnskel
3rQfn. ^agep dtpf. |el(endeu Sepiarien. Da man keine Kajkigen Kinnlade^
je gefpi^n^ ^o müssen sie :^ie bei diesen homartig gewesen seyn,
rj^i^'geud« ist apwar das Thiejr ganz vollständig und insbesondere nirgeiidl
mit sei^eft die.Spheide cinschliessenden Haut erbalten; allein da .diese
^wejifelsoJine ^cicjxer (gallertairtig) als der vordre muskulöse Th^il
gewesen , so kann ihre Abwesenheit nicht überraschen. An den Augen
j^eipt die P9rpj^(i,dic^^r, ajbgespnderter^ ausgedehnter und konvexer als
Jci ^Icii Ifb^tOden Cephalopoden ^^ewesen zu peyn.
Difi»Beleipmtfn gehören also nicht zu den Nautilen. sondern gänzlicn
j(U.,d[eJ^ hfihtr s^chp.nden ßepiaricn durch folgende nachweisbare Merk-
male: durch eine geringere Anzahl kräftiger entwickelter Arme, die
innere .Schale« den dicken muskulösen Mantel , die Mantel-Flossen uTiB
4»*
756
den Dinfensnck ; sie haben mit Onycliotentbis insbesonJere und aas*
aihlieMlifb die hakenförmige« Bewaffnung^ ihrer Arme gemein : doeh bil-
den diese Reste keinen allmählichen Übergang zu den jetzigen Sepiarien;
denn es kommen mit ihnen in der Oolith- Formation auch schon Teuthiden
vor, welche Bockland schon seit längeren Jahren in England * ; — dann
T. ZiuTEFT, V. Meter und Graf v. Munster in den Liasschiefem von
Aalen und Boll wie in den Solenhofer Schiefern erkannt und beschrieben
und o'Orbtgny mit eben solchen dornigen Armen ans Kimme ridgct hon in
seiner Paleoniologie Franpaise ^ Terr. furass. ffl, 28^ fig. 2, unter dem
Namen Kalaeno speciosa Monst. abgebildet hat. Der nächste Yer
wandte indess, der Schale nach genommen,' scheint in der lebenden
Schöpfung Spirula zu seyn ; Deluc, Miller, Blainvillb und Fccrlind
haben die Analogie der Schalen-artigen Theile auch mit S'epfn nach-
gewiesen [die VoLT^'schen Arbeiten kennt Owen nicht]; GrÖMe ond
Form des Körpers utid Stellung der Flossen stimmen mit Sepie la und
Kossitt uberein; aber der hakigen Arme ungeachtet m6c1ite O. das
Genus der Belemniten am liebsten zwischen l^pirula und Sepia st^tleo.
Wahrscheinlich konnte das Thicr mittelst seiner Arme ni^d Sdten-
flössen vor- und ruck-wärts schwimmen, kräftiger und witlkarlldfier als
die lebenden zehnarmigen Dibranchiaten , hielt sich aber wahrfitcbeinlidi
seiner schweren Schale wegen mehr senkrecht als diese; S(^tiöird' rasch
auf die über ihm schwimmenden Fische los, packte sie mit seinen Kral-
len und zog sie auf den Grund des Wassers nieder, um sie zu verzehren;
denn wahrscheinlich waren einst die Belemniten und Kelaenos die furcht-
barsten und raubsächtigsten unter den Cephalopodcn , wie es jezt die
Onychoteufhen sind. ..• ..
Das Gestein ist eine feine, dichte, blättrig-spaltbare VanefSt des
Oxford-Thones. Die mit verdünnter Essigsäure behandelte und mikros-
kopisch untersuchte Muskelfaser ist derjenigen der lebenden Onychoteo-
theii äiinlich, doch fehlen die Querst reifungen; ihre Erhaltung schien
bedingt durch Verwandlung in Adipocire oder Fettwachs.
Ehrenberg: über die Lager von Gebirgs - Massen ans
Infusorien als Mee res- Absatz in N.-Amerika und deren Ver-
^{leichung mit den organischen Kreide-G ebilden 'In ßuropa
und Afrika (Monats-'Ber. d. Berlin. Akad. 1844, Febr. '43 SS.). Ehrb.
erhielt durch Bailey zwei Proben von Infusorien- Gebirgen zugesendet,
eine von Petersburg in Virfinien , die andere von Piseataway io
Maryland,
Aus dem 28' mächtigen Lager zu Riehmond in Virginien hatte der
Vf. bereits X12 organische Formen unterschieden, welche im Gegensätze
der 45 andern in N,'Amerikä bekannten Fundorte solcher Bildungen
nicht nur reine Meeresthier-Rest^ , sondern auch insbesondere flberein-
* Proceed^ nf the Oeolot^, Sw, 1829, nnd detsea Bridg«i§afir Tfeatit§ 1, 30X '
757
stimmend waren nk jene») welolie die Kretde-Bikliini^ an Mitti'lineev^-
cbarakterisiren, obschon sie Rogers für tertiär angesprochen hatte. Zur
Verg^eiefaanir dienten dem Vf. 166 Nord-Amerikanisehe Formen von obi^
gen drei Fundorten mit 197 Bur&ffäi^ehen und Nord-Afrikanheken^
worunter sich • •
vom Jahre 183!) bis sum .Tahre 1844
die Arten von Oran von 21 auf 89
die zu Catanisetta in Sixilien von 38 auf 87
die auf Ägina von 7 auf 92
Termehrt hatten, die behufs eines grossen Werkes bereits alle in Kupfer
gestochen sind. Die £rde von Riehmond wird als Berg^mehl gegessen,
und die Proben der drei Amerikanischen Fundorte unterscheiden sich
dadurch von den genannten mittelmeerischen^ dass zwischen den Kiesel-
Thierchen die Kalk - Thierchen (Pol3rthalamien) gänzlich fehlen (wie in
vielen Süss^asser- Tripeln). Richmond heX 112, Petersburg pl und
Piseataway ebenfalls 67 Arten geliefert. Die zwei Virginisehen Loka-
litäten haben tVö Arten (j) gemeinschaftlich; — mit Piseataway haben
beide iVk/?) gemein ; — y^^ Nord- Amerikanische Arien (52 Polygastrica
und 8 Polylitharia) finden sich auch am Mittelmeere u. s. w. — Unter
alleq diesen Formen, welche zum Theil auf die Sekundär-Bildungen be«
schränkt sind, finden sich 106 noch lebende Arten vor, nämlich
72 Polygastrica,
24 Polylitharia,
10 Polythalamia ;
aber die Arten der Kreide- Organismen, welche noch lebend vorkommen,
ist schon weit grösser. 12—13 Genera sind Amerika eigenthumlich,
zum Theil mit mehren Arten; nämlich
Polygastrica. Polythalamia.
Asterolampra mit 1 Art. Aspidospiira.
Aulacodiscus „1 „ Colpopleura.
Symbolophora . „ . 1 „ Poraspira.
?Tetrachaeta n 1 » Proroporus»
Dicladia „ 4 „ Spiroplecta mit 1 Art.
Eupodiscus (sonst Tripodiscus).
Litbobotrys. •
Rba phoneis.
Die Arten vertheilen sich auf folgende Weise :
^9^
• -
»
r ' • . •
» ^
^^^
nnt 1d
Mittel Noril-
nitpfr 1 um*»-
1
ab c
•lef
e
r\)k^U
Coeea'nelt
' '
scutellam
. . e
• • •
R
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Wir haben diese Liste tollstindig gegeben , weil sie für die I>eolao|r
der AmsHkanUeksH Schichten, wie fBr die Artea^BeziehanKen swisi^B
der Kreide nnd der jetzigen Schichtung höchst belehreqd ist-
Ehrbrbbro: Vorlaafig^e Nachricht über das kleinste Leben
im Weltmeer am Südpol und in den MeeresTiefen (Monat«-
Ber. d. Beriim. Aiad. 1844, Mai. 20 SS.). Mit der höheren geo^raphi.
sehen Breite und der Tiefe des Meeres nimmt das organische Leben
■ehr und mehr ab. Die rothen Komllen de^ Mittelmeem hören nach
701
EuB M BsAvmn in 344«, (73^) Tith Mf«; bei Newheikmd sog Kbon
noch Sertolarien and Koralten <> Thiere ans t06 Kkflcr Tiefe lienrnf)
nach QuoT ond Gaimard (Korallen*Btld.> leben in lOO Klfltr. Tiefe noH»
Releporen; die Umbell ularia encrinns wurde bei GronHnd von
Capitän Adrunz aus 83« Klftr. (14160 Tiefe heratifgesogen ; bei Gt'K
rMar ftind Capiiln Sjot« in 96« Faden (5700') Tiefe nur noch Sand mit
M aachel-Stucken ; im Schlamm der ^a^iray-Bucbl bei 240 Klftr. Tiefe
erhielt Capitän Videl nur noch pentalien mit Maschel-Trümmem, (Die
Angabe WoiXASTON'a, das« das Seewasser in 670 Klftr. Tiefe viermal so
Satz-haltig als an der Oberflfiche dnd dort mithirf dem Leben hinderlich
seye, kann, nach den Untersuchnn^en von LbWz über den Salz-Gcbalf
des Meeres nor auf einer Lokal-Ursache beruhen.
Der Yf. liefert nun folgende neue Thatsachen:
L Über die Terbreltung der mikroskopischen Organismen gegen den
Sfidpol und die Tiefe des Meeres. Theils im Rfickstande geschmolzenett
Elses, welches Hookbr von seiner Sndpol-Reise 184'i— 1844 mitgebracht
hatte (1, 2), theils in mit der Sonde aus 1140% 1242' und 1620' Tiefe
(3, '7, 8) heraufgebrachtem See-Grunde oder in aus dem Meere entnommenen
Schnee (4), im Magen einer Salpa (5), in auf dem Heere schwimmenden
Flocken (6), endlich in Proben von den Cockbums- Inseln als der letzten
Tegetatiens-Grence (See-Algen) am Sndpol (9) fand £.
Arteti kleseUchnligei'
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atrica. •
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gesammelte Proben von Seeirasser enthielten: ' '
10) S. vom Cap Rom
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11) BrasiHens Küste
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N. Br.
13) Antillen
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10
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2
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400
1
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Pollen.
« Vgl. >ahrt. IMl, 605.
*« . 2'.aftt»ida«roa-iiladlaiMli lusr ÜMdpol.
TM
r(i|NT0nftM)W« IfMeiai ir» «ueh « im hohen. ]Ke4)re bettftndiKp trübte und
auf dan Sfhtff niederfieU .wdhretid diese* 380 SeemeMed vov Xaod enU
iftfBt watr und CWiwM Jbeüvcliit«. Etw«. .4 . «difi«r Rffam«; bealHit au«
organischen Rente« aMwiciia Duropaiarher Farmen, die :in Afrika, nicht
eittheimiflBch aind ^ nAil dtnn; «uai^fliBciicbBefett tttnantidiaa pnpilia
(Polfg^t.) ani dydnnds
U) Upverd'lni. 70,«, 26 | 18 | 19 ' |
Das Südpol-Meer lieferte in den obigen Massen 7 et^fenthtlinlifbe
nnd s. Tb« zierliche Genera. Ein grosser Tbcii der nntersuchten Gegen-
stande war noch sehr frisch, manche Infusorien noch mit gruben Eiern.
Das hohe Meer hat im Gänsen an 100 Arten geliefert« In der Tiefe von
lOao' leben diese Thiere unter ein^m Druck von ^0 Atmosphären^ sie
finden also auch dort bestand^ frische Nahrvng, gagen Ei^ib db Bbao-
MOiiT [? ?]. Den organischen Überzug der äusserstenjnseln im Polarmecre
bilden nicht Flechten, und Ulven, sondern kteselschnlige PinnulArien,
Ennotien nnd Staiwoneen, — Fplgit die Bescbreibnng. der nene.a Arten.
Ehrbnbbbg: Bbi<tr£ge cirr Kenntnis« .des kleisjaCMi.Lnbenr
im Äßäiscken Meere, am Eu^hrat und auf den Bermuda'^ insel»
(Monatsber. d. BerL ikad. 1844, JuiTi. 28 SS.," 1 TaT)T'* ""
I. Die Proben von den F]u«8<r^iedets0blägen und der Ackererde
aus dem Quellen-ljande des ^uphrat und Araxes verdankt der Vf. dem
Pfof. TtbcH ta W TTülÄittcrn" Sus ID' LokÄTüSfen. "TJie* TTöTWSlIChottg tfft-
ferte'49 kleselseh'aligle und 2 wteichsehalige Pbly^astHeA^ '^ ^hytiilitliatia
und 7 kalNschaltge Flolyth^fomiii , suMmmen 04. Das VorkoAmen dieser
letzten mit; den %Aideiien , welche theits gewfti und theils Wlifirscheinlich
Susswasjser- Formen jind , ist auf d?eser Hocliebene höchst lAierkwordig,
und da jenJe sammtlidien l^ilythbla'mfen lys auf höchsten^ '^ne bereits
auch aus der Kreide |>ekamA sidd, bo wird dvr Vf. zum Schtn^se geleitet,
dass sich den eAvähniten l^federkchlftgen , iH^shhon sie da» Absehen erd-
brauner AdkererS^ besitzen, -reickiliche Kreide-Trümmer unt^¥ttflengt habei
müflsem Im Ganzen iist tciin ii^ues Genus ' A%ei, sondern 'not 10 eigen-
tjiuiulishe Artei»;. daneben die- in ^fvriMu^ lebaade*! . in Btj/kfnen und
Ungarn fossile Synedra scalnris mei'kwärdjg..
II. Dje gelblich-weisse Erde von den Bermuda-InseUi ^33® N. 6r.)
erhielt E. ' von Baul^y; Sie i^ ähnlich deh Sud^uropälscheVif 'Kr^de-
Mergeln; Seferte 138' Arten un^ zwar 130 Pötygastrica <|Wovoii '(^te ItSlfte
(58) neu iit) und 8 Phytölitharia ohne Polytbalamia ; 'tind zvl^ar unter
ersten nicht weniger als 9 neue Genera nnd einige ansgeneichni^tf $ob-
genera von Pyxidicuhi; auch ist das Vorherrschen der Aetinocycli (31
Arten) mit höhen Zahlen bemerkenswerth. Die schon frähecJkekanoten
Arten entsprechen denen der mittelmeerischen Kreide^G^ijbilde^. denen der
ittugenNordamerikaniscben [?] Tertiär>»Bildnngop^dettieb<MS iis<ter Merdeww
pelta, Hercoth'öiiä, BfnÄdgi'oiiia, Omjihkroirei'iA,' VeHiitfeKr
Stephanoiconia, Stylonea» Sy.atepiiaiiia; die erwähnten neuea
Sobgenera sind Dictyopyxis, Stephanopyxis, Xanthiopyxia.
W. CoLERgo: Bericht ii^er einige ungehenire fossile Kno-
chen eines unhe.kanntfq Vogels ah Neuseeland {Ann^ Mnffaz.
tMft, ki§t. 1844^ IV, 81 — 96). Diese Knochen dind zum Theile dieiieiben
Exempjai'e, iiroifnaclv R. Owei9 Rctnen Dinornis beschrieben bat; mehre,
davon sind durch dpa Vfs. Hände gegangen, indem er die Gegend SW.,
vom,Os|-K«p öfters t)ereiset hat, aus der sie stAminen^^wir halten daher^
nicht füjr nöthi^ seine Beschreibungen hier «u wiederholen. Aber er hat
noch vorzuglieh gesucht zu erfahren, ob die Art von Geschöpfen, von der sia
stammen, nnd welche nach Einigen ein Vogel und nach Andern eine Person
aeyn soll and in der Landea-Spracfae Moa~heisst, noch lebend cxistire, da
man Diess a|{geq|<^in in der Gegend behaupten , bort und bei^fügt
wird, ihr Wohnort seye eine Höhle an der Steilaeite eines Berf^es,,
zwei Eidechsen seyen Wächter an dem Gingang der Höhle ^ während
der Riesa acl^jafe, un,d wer. nur dessen Gebiet betrete, de^ werde,
umgebracht., Kommt man aber an Ort und Stelle, so hat ooeh keiner
der Eingebornen etwas von Allem dem gesehen, und Niemaiyd. ba|^
jene Höhle, gefunden, obspbon die Eingebornen in grössrer Zahl die
Gegend durchstreift haben. Sie weisen den Fragenden an einen an-.
dem , luebre Meilen entiPernteren Berg , wo es ihm eben so gehtv
„Mo.V' hat keine Bedeutung in der Landes-Spracbe , was eben schon
darauf hindeutet, dass Niemand das Thier gesehen habe, indem sonst
dort alle Namen sich auf Eigenschaften der mit ihnen bezeichneten Thiere,
zfi beziehen pflegen. Auf einigen etwa« entfernten Insel-Gruppen be-
seicliiiet |n^p. mit ,dem Namen Moa den Haiisbaho« Zwar wollten z^U"
letzt zwei, apsässige Nord-Amerikaner den Vogel auf der Jagd gesehen,^
aber vor Schrecken vergessen haben dfirnach zu schie^sen; doch | steint.
der Vf., könne man sich auf die Aussagen der Jager ausdeip „fernen^
Westen^* nicht immer ganz verlassen, Er seinerseits halt den Vogel, für>
aus^estprhen , ki^nn aber über die Lageriings- Weise der Knochep ans.
eigner Ansicht nichts berichten, soudep benierkt nur, dass sie ypn den^
Eingebornen nach starken Regengdssen in den Bebten einiger tief eing<«|
schjiittener FliisiBa eipgesai^ipeU yvürdsn.
Waltbr MantsU.1 «Mr d«fi lM)tfa iP§nMih iSM^ XII^ 1l»0); Bie-
ser Riaiari-Vui^eÜselUlbti im. Innern van d^t Imel W-mi^JNmnma fwefc za
leimt, weSkigktena'har' ei» i<i Pimki «tBbKrt»r RekeiNinr von »«filiwy'*
diar>Bingfibdr»en bah^nptvhi hdHaw, ^liiwi auf «Hrfir Insel'ein lo'--15' iwlms^
Va9al*tebCL<>^' Üli«||MMit«iiyi«llMi*>dia'Ealdeokbiiga0' iiartfifrO'a-M»N#clw«(
TM
BMi (iieat^ty «od bei Taroji^fti nördlich ?oa Ctf/» Egni^ni.
E. Hitchcook: liber das Nest des Dinornis [Silum. Journ.
J844y Juli > Lond. Bdinb. PkUo». Mag. 1844, XIV ^ 31Ö— 311).
Cook and Fundbrs habe» Vop^el-Nester aus Reishol s auf dem Bodt-n
«n^celrgt bis von 26' Umfanj^ gefunden, jener auf dem Eidechsen'-' Eilaud
an der NO-Kn^te Neuhoilandit, dieser auf der lS.-Kfi«te NetihoUanäs aelhsf:
der Vf. sucht nun nachzuweisen, dass sie g;«rade der Grösse des Dinor-
nis angemessen und daher währstheinlich von diesem Vogel erbaut seyeu,
letzter mithin noeh lebend vorkomme. [Abgesehen jedoch davon' ', d«»s
DinornisKeste nur aus Neuseeland bekannt sind , hat man aoeb' iieulirb
die Eigener jener Nester entdeckt; sie sind nicht von sehr aosebniicbrr
OrÖsse. Br.]
H. E. Stricklano: fiber Cardinia Ao., etn für den Liaa cha-
rakteristisches Geschlecht fossiler Muscheln (/fnii. Mifgnz,
mat, kist 1844, XIV ^ 100—108). Offenbar steht dii^scs Genua Axtarte
am nfichsten: es ist eine Astarte mit noch einem starken Seiten-Zahn.
Die Schale ist quer-oval, dick, gleichklappig, ungleichseitig, geschlossen*,
das Schtoss stark, in der rechten Klappe mit 2 schiff zusammenlau fendeo
Schlosszahnen wie bei 'Astarte, doch sind diese Zahne flach und nur
getrennt durch eine geringe und oft verwischte Grube. Unter dicarn
Zähnen und unmittelbar hinter der Lunula ist ein Eindruck vor dem
(? „tu front*) vorderen Seitenzahn mit einer entsprechenden Erhabenheit
in der linken Klappe, an welcher die wahren Schlosszahne meistens gaoz
verlöitcht sind. Über den Schlosszähnen ist in beiden Klappen eine tiofe
schmale Grube offenbar zu Aufnahme eines äusseren Bandea, wie bei
Astarte. Vor dem {^in front of ihs**) Srhloss ist eine tiefe und begrenzte
Lunula. Die Seitenzähne sind entferntstehend und sehr stark ; der vördic
in der rechten Klappe Ist stumpf kegelförmig , der bintre iu der linken
verlängert und beide sind eingepasst in tiefe Gruben der entgegrngesets-
ten Klappe. Buckeln genähert. Muskel-Eindrdcke sehr tief, unmittrihar
unter den Seitenzfihnen ; der vordere oval,* der hintre rund. Über dem
ersten steht in beiden Klappen ein kleinerer ovaler abgesonderter Mus-
kel-Eindruck an der hinteren Seite dea Seitenzahnes zur Anfügung des
ZiehiDuskels des Fusses. Mantel-Eindruck ^anz, paralteT dem ntcht ge-
kerbten Muschel-Rande. Äussere Oberfläche der Schale mehr oder we-
niger unregelmäsig von dachziegelst&ndigen Zuwachsstreifen ubcrderkr.
— Verbreitel \m Lias fend ünlerooUfh Kirrd'iEmiiopm^'
tEinlg« Arten hatte Sowbiust in seiner ^yMitt^ral^-Gtracbology'' als Dnio
bradirteben; aber aie untersrbeideri sich da reib den MangH d«» aosaerw
«MföbüHrben lilewen Muabel Eiudraoks bniAec dein.^riwShnlieheD- vosdr-
san» dactb.die anaresan^ LaunlayiUe nicbli ^»rhaa tf s>rg iänaeade Schale,
rö5
if rn ninerisrhm Aoff nthaff. Goldfvsr *ha( in Rpinem Pctfefal(l<^n-Werke
nichn* Arten uirtet Uiiio, Cytherea on'd Lucina zerstreut. Agassis hat
clii^ Arten zuerst 1^38 in einem zu J9a«ifl' gehaltenen Vortrag; "und dann
1S40 in seiner deutschen Ausgabe Sowbrby's untfti' dem Nanien Gar*
diuia zuKamniengestellt und charakterisirt , aber tlhersehen , das« aie
■itelir mit den Veneriden als den Unioniden verwandt sind. Gray gab
S640 in der „Spnofßäii öf the British Museum^ p. 154 den Namen Gt>
iiurga ohne Etymologie' und Definition. Tm Jänner 1^4/ 'stetüe db
Christol int Bulletin geologique das Genus Sfnemuria dafür au/, hielt
nbrr irrthumlich das Band für innerlich. Im März 78^i? endlich beschrieb
Stutchbury dasselbe 'Genus als Pachyodon, welciien Namen aber H.
V. Meyer schon I8SS einem SSugethier-Genus verliehen hatte. Daher
fsrli«*int der A«AS8iz*8che Name beibehalten werden zu mtrssi^n, 'Einige
Autoren bringen die ehemaligen Unio-Arte'n der Kohleh-Formation dato,
wi« namentlich de Koninck, welcher den Nam^n Gardinra' b6ibehält|
aher die Charakteristik des'Genua durch Hinzufdgung noch eiiiea zweiten
iiinereu Bandea aus Sioemnria verschlechtert, und wie ThöaiasDrown
<tu den Ann, üf hat. Bist, 1843, Dec. und in seiner fosttil Cünchology
of Qrrat Britittn, plate 73), welcher ^6 Arten aus der Kohten-Formatio^
tjuier Pachyodou aufgeführt liat. Wenn aber auch die Arten beider For<
niationeii eine gewisse aussrc Ähnlichkeit besitzeii ^ so scheint doch
1) noch kein Autor das Innere, das Schloss einer sotchen Art aus den
Kuliten gesehen zu haben; 2) Kerne , worauf die Muskel« und Mantel-
Eindrücke zu sehen , bat man zwar aus beiderlei Gesteins- Grup«
pen; sie seigen aber, dass in den älteren Arten die MuskelEindrdtke
kleiner und seichter und die Seitenzähne 'weniger oder gar nicht ent-
wickelt sind ; 3) in Einklang mit diesen schwächeren Muskel-Eiodrucken
ist auch die Schale dünner und schwacher; 4) die Lumnia fehlt oder ilit
weniger deutlich begrenzt; 5) die Arten der Kohlen-Schichten waren
Si»<i»waaaer • od«r Brackwasser Bewohner; sie. finden fiicli nicht in den
met'rischen Schichten, und obwohl sich in Coalbruok DaU^ zu BalifaXß
SU Cii««f4»ir und ii^ Belgien einige Muscjbeln aus meerischen Geschlecta-
ter^i miier sioh mengen., «o ist diese Erscheinung mehr untergeordneter
Art und leicht zu erklären. Daher acheint es angemessen» beiderlei
M)iscbeln. en .trennen;- obsphon Jene aus der I^ohlen-Formation darum
nicht für achte Unioniden erklärt werden sollen ; denn fie besitzen nicbt
4nn vorderen kleinen HuUsmuskel-Eiodruck der letzteu; doch läast.aich
etwas BestiaMutereii nicht angeben, bis man auch das Schloss kennen
lernt. Vielleicht zeigte auch die mikroskopische Untersuchung der Textur
lier Schale einen Unterscbjed an« -*- Die Arten ana Liaa und UnterooUtli
aind folgende: ,. . ,
V " '• ^ ' , . ^ . ' . * . > r
L Zuverlässige Arten.
. 1* a »LifiFteH.: ünSo lÜiteH Snw. MC. t34\ 1 , 3,4;! — Pacihyotfon
Listcri SruTCHavUr In Atm^Mt, Mal. fWf, J9y U^i ^ t ->•
• m ffitr. MjitMtmgaiit: Cytherea Utipiffta ([j&f, .Pf<rff. I4lf • 6i, ünio
bybfida Spw, Jf C, iö4r 9; Papbyodoji b. $t. 9^ Z, 4f Cardluia b.
I Ao. ffltnl» crit jKtfil, pl^ i9* — Iw Uiit^f^Liaa.
b, var, tubeompresßa : Cytberea lainelloaii 6f* 14.9, 8,
«^ var. limeU inerenu nttmerosiffn^HSi l^acbyodoa imbricatus , St.
^> «» e. : - ,
. . 4. vor- Wf>#on . Pachypdow cuneatufi St. IQ^ \l^ 12.
^. tfar%2 Ckarjdinia ai^yg^«!« -Aa. |<^, 10— 12.
2) C. G ras« is 91111 a: Uuio craaaiaaiiuafi Sow* ilfC l^if^; Pacbyodoo
«ru8Mif«iinM9} St« P» 7. •-* Im Ünjkrpolitb.
3) G. cra«i»iu.aculf: Unio Cfaa«iii«ci)lua Sow«, JfC. /8'5; Zibt. ^0;
f*ncbfodoii cfapaiaaf^luB j$t. H, 8*, Pulla^tr« a9Jlig^a P«il« Yarksh. 13,
l^. Im Lia«.
a. t?ar. mtjior: C^r^^iDia ellipticn ^6, 19y 1% H, ^
b. pßrr* Qardinia JsJQuIis A^- t^t 23, ,,, ',
. 4)C. lanc/^olAta; Pachyodop laiiceolalns S7. i k 9r YtÜf p- 484;
/D. altfuuata ^«, Im CJuter-Maa,
. ^) C* attaiiuat^: Pjtcbyod.OM i^tlanufio^ Sr. Xl^^ J13, 14; Cardinia
J|«orfolatf A«. It", 1—?. Inj Üuter-Wa»!
$) C. conciiiJia Ag. I^,^ 21, 22; Unip «fpcionua *So«r. , Zibt. , 6f.
JBronn; Pachyodoii concinpua St* iO, 15, 16. Iip Mer^elaleln und Uaa.
I. 7) ,C. ovalis; Luciiia lafvis Gf. J4(f 9 11 [excius, Hfi^J; Pachyodoo
j9valja St. 1^1 17T~i0; Cardinia unioides K^,1Z*'^ ^T^j?; f*** untern Liaa.
a. fjor. ; Cardinia cypriiia Äg. /^", 4— Q.
.3) C aulcata A«. 19, 1—9, im Grypiiilen-Kalk,
9) ,C. aptychua: Cytl^ec^a ap|ycl)us JGrp. 149/ly ifi Liaa.
H. Cardiniae, deriep Arieq-Cbaraktcre oaebgeaehen werden
Aiuaaeii.
1) Pachyodon abdacttis:ST. P, f. ^, la <iiiebt Onio «bduet«« PtaiL.),
Vi^lieicbt su C. Liateri ?
2) Cardinia oblong^a Ag. f^, 13—15. Nur ein Kern. In UnteMvIilb.
3) Carilinia iaevia Ag. W\ 13—15. ff^üeiebt «tt Ö* Liblteri oder
C crAsaiuarota? ' '*
4) CardinU aeeuriformis Ag. /#", 10— 18j nur ein» K«ra, viel-
feicbt zu C. concinna.
' 6) Sinemnria Dufrenii db OmiiaTot In BMet pM. 194t ^ Jati. 11.
" 6) Üiiiodepreasna Zi^t. (?I, 1^ Ytelleiebt ö.' LbCerl twr. a?
IlT. Arteil, die wabrsebeinlictr an Atodern Geaebleeblera
geboren.
1) Tenolitea trigoi^jpUari« Schloth. Petrpf. fM: Cytberea tr.
Of. 149, 5. Ana Liaa!
**'^ Chiif jo ab4v4t Uli MttL. VMIrafte: II» 431; «Mefcbt «ioAlC/lfdiaie»
vaeb AeAeeis aber ctn«' QiteeMya. Jki* IMeiMlilb.' .
9S7
lA. 'luiiäa:; «ttt-Liaft -i- ' *:' i. ".
'4) Unio Listeri^Cfli ia9)jl;üobtmt:UUttp|ttdeMil^ 4iMia«iforiM.od«r
il. rotundatum Phill., eine Gresslya. y >
.'■u '. , • . o ''' '^ )tMsMiitel>Oolith; Ac^iA» hhlfihM
5) üi>ip unifo^mi.Sow. ^3, 4./ ^^ ^^ ^^^^.^^.^ .„ .^^ f;^^^
6) üuip acut» Sow. 3a, S-J.^ J , ^^„^ ^^„ SoWaaaF-
• 7) Pa«bxodon bamatus BRatrif' iü Aan^nat hi9t, JSiy M^ «i AH»
ihifard^a'lion'; «iclier kieiiw Ganliftia. . s • ..
- «) p.a«hyödon reiuatvi'jBiCowfi U«; Mf 7 chesMidaasgL. )..
:' #)'D«io:8triat«aiSv.«M^^» au« Csralraf^ *
: iic^ üaio liafiu.aftr.2CBir4M^ ft^'fiRoivM^LetbviSH^ »^ eiMi^roaaiyä,
tArw AaiplndaaiiA rdluadaliiiu BfiiL. veririQidt.
' D^r Vf. selbiit hat an AsASsiz di^ Bk^fdifjlät« gesendet j'Wotiaeh dleaet*
dief Eugliachen Arten abbilded' tte«B. ^ ' '
C- Kaxe ; über eine Saiumlu njg von Ver^tei ner upgen aua
pj^uidißn i^nti. iffififm.; natJhisL 1ß43^, X/, 482—483). Drr Vf. erhielt
i|ll.d. 9j^;i)i^eitf Re.lhsf in den letzten Jähren um Pottdicherry in ein^
Kalkt^tfiiie yiele ijl au ti I i von wenigstens 3 Arten; noch mehr wohlerhaltene
j^ |iMi|Qniteii von 13 Arten ^ aber verschieden .von den Eufopäis^heiü
Bacuiites oft gan/^eGesteins-Blöcke zqsamiueiisßttend, manchfaltige H^
niiten ; viele Koncbiferen und Mollusken-Genera, £chittiden,
Polypnrien, Fisch-Zähae trad'groase Massen kalkigen Holze« von
TfTf do durchh.oh.rt , 7- -^Ilc Jurten neu für ]£uro|)aejr. ~ Der Kalkstein
^ird von rotheni Sand l^|rcnzt, mit einer ynenu^e^sliQheo Mengp den
ßamtiil^rn ^chon. längst bekannten v^rsteinertan Holzes.
^a Tricikinopoly ist ein Kalkstein, worin die Koncb^lien-Scbalen zq-
^'eib*il nach mit der Fafjbe erballpn .«ind^ mf^istena voi^ meerisclien, einiee
von <Sü§8i^a8ser-G«8^hlecbtern. Darunter war nur ein BrüchsluGk einea
^^aaiQQ Aniroonite^; auch von Tercdp durchbohrtes Holz.
Bej VerdacheUum 4o Meilen von Pvndicherry^ jist ein Kalkstein tm%
i^ianc.l/fi^ltigea See - Kon<^hylien , darunter viele Ammonjtan, die von
je»^ . jftf slen . vera^ßhiedeq aebeioen, dann einige N au tiji ^ einige £c bi-
llig an und Korallen. Ktnip;e dieser Testaaoen acheiuen über*
einzuslimmen mit Arten aua den 2 ersten Lagerstätten. Auch hier grenzt
ein rother Sand an, welcher versteinertes Holz enthält.
J. Scott Bowerbatvk: a Biß^OTS, of ihe fo99il Fruiis and
Seeds ofthe London-eiay^ illustrated ky numeroms Enyra-
ving» on Copper^ Pari /, 144 pp,, IT pU, 8. London 1840 [16 Sbil.j.«
I>er Vfi beginnt die Beacbreiboog einer gioaaen Menge wunderbar er-
haltener, aber wegen ihrer Imprägnirung mit Waaaerkieaen meist sehr
788
«li^viMiir »uftvbtfwalHVlider Fnlchte u&d Aiaaimi. ' Bisacr Band, WmlAtt
indessen noch kein Titelblatt und auch noch keine Fortaetauig «riialtea
hat iiMl una erat )eal mgekammeii ist, Keftrt die Bcacfareibttng: and Ab-
bildung von
Nifuidilea 13, Cupanaidea 8, Faboidea 25,
Hftfbtea 10,* TrioarpcUites 7, Leg^uminositea 16,
Perrophiloidea 7, . WetfaereUia ' 1, Mimosilea I,
Cupreasinttes 13, Caeamitea 1, XultnosprioBitea S ;
mithin 104 Arten im Gänsen, bei walohen bald die Perieai|liaii amrcüea
mit ihrer wikroakopiscll-anatoniiscbett Struktur, bald die Saameo, aehr
oft aber beide der Untertudmng aiab darfebaten haben. Da dcainach
•n den Pericarpien auch die Defaiszena, die Scheidewinde, die Befestig^ang
der Saamen und in diesen ofl &n Form und Lage des JSmbryo sichtbar
aiad, so lassen die Bestioimungiui. ei^en weit grösseren Grad von Ge-
nauigkeit und Sicherheit zu, ala bei. andei^n fossilen Fruchten ^ewohDlicb
iMt. Gleichwohl begnügt sich der Vf. gewöhnlich durch den Namen nar
die Familien-Yerwandtschaft anazndrncken , indem er aich Torbehält, im
Texte die Übereinstimmung oder doch Ähnlichkeit bis aooi Gema
oder selbst zu den Arten zu verfolgen. — Wir können daher eine baldige
Fortsetzung und Vollendung dieses höchst wichtigen Werkes, wozu der
VF. das Material schon seit vielen Jahren nnd ' mit grossen Opfern zu-
sammengebracht hat, nur dringendst wünschen, und hoffen, daaa ans der
Vf. ' beim Schlüsse die Resultate seiner Forschungen aiich In allgemeinen
tliurissen zusammenstellen werde.
L. Agassis: dber die S tru ktur der Verst ei nerunga- fthl-
gen Hai- Wirbel (Act. Soc. Belvft tS43, X^Yttl^ 304—305). Unter
den Plagiostomen haben Echi norhynchus, Notidantts, Centrina,
Ac'-iuthias u. s.w. nie verknöchernde Wirbel, daher man aacft nicht
erwarten darf, sie fossil zu finden. Unter den anderen sind die Wirbel
von Lamna auf ihrer ganzen Peripherie mit von Knorpeln erfiltten
Spalten versehen; die Wirbel Körper sind nur } so lang als boch. Dia
Wirbel Köi per von Alopiaa haben an ihrem vordem und hintern Rande
ein«* «rlatte Einfassung, zwischen welcher die Oberfläche mit parallelen
nitd Mehr feinen Furehen versehen ist.' Bei Carchariaa sind dl«* Wir-
beUKörper fast zylindrisch, von den Seiten etwas lusadmengedradct and
kurzer als hoch.
Geognostische Reisen in Modena
im Jahr 1843
VOD
Hrn. Bergrath Russegger.
Nach- dem alikfohrlick«» Berichte ^es Herrn Yerfagsert zusammeDgestrlll
Dr. 0. Lbonhard»
Reise in den mittlen Tliril des ^/»ernitWu^Zuges M
seinem Nord-GehKnge«
Geognostischer tiberblick des Nord-Abhanges der Apenninen-^^iit m deo
Thälem der Sfcchia, der Pesctiroia^ der AosseMtf, des DragoM
und des Iloli» bis sum Mittelpunkt des Alpen-Ruckens zwischen dem
CcMlMfr«. und VaUeMiritim. '
SulapetmMichei Tertiär- Gebilde seteet derf Ilorfl-Rand
der Apemunen-Kette sasammen und bildet die unmittelbare
Grundlage der mächtigen Alluvionen in den Ebenen \o%\ Mo*
dena und der Lombardei. Diese bestehen aus Sandstein*
artigen Konglomeralen mit Thon- und Mergel-Schichten wech*
selnd, weIche£ahlreicheorganischeReste,Kpnchylieh noch leben-
der Arten, Braunkohlen und bitunüiiöses Hols der jüngsten
Bildung nmscbllessen« Die Fortdauer vulkanischer ThA'rig*
keit,— ^ die alle Formationen des Apenninen-Zugea durch-
i¥andernd sieb allgemein mit unverkennbarer. Klarheit,
aber der verschiedenen Zeitfolge gemfiss in manchfachen
Formeil ausspricht — thnt sich In dem subapenninischen
TertiXr-Gebllde dnrcill das Vorhandenseyn noch wirkender
Jahrgang 1844. 49
770
Seh lamm- Vnlkane, sogenannter Salsen, knn«l mtd berechtigt
jBu mAnchcin woblbegrUnileten Sehlncse auf die iiiteressanfen
Veränderungen der Fels-Gebilde, die wir in den lütern Ab-
lagerungen der Apenninen beobaehten.
Unter den tertiüren Gebilden der Sobapenninen-Zvit
folgen filtere Gesteine: Schieliten von Thon, Mergel niid
Sandstein, tebieferige Kalk- und Nagelflue-^artige Kongtome-
rate, die unmittelbar die Ablagerungen der Kreide- Form arion
bedecken, denen daa ganse ■ilttle<&)'8teiB der Apenmnen-
Kette Eugerechnet werden dOrfte.
Die oberen Glieder der Kreide-Formation werden durch
weohsellagernde Fukoiden-reiebe Kalk-Sehl^fcr, durch Mer-
gel, Sandstein-artige Konglomerate und durch dichten massi-
gen Kalkstein in den sonderbarsten and leum Theil ver-
wiekeitesten Soiiiehten«Stellnngen reprflseiilirt. Die unterea
Glieder der Kreide-Formation bestehen aber aus Braunkoh-
len-führendem Sandstein 9 weieh^ ^n verkohlten Pflanxen-
Resten reich mit bunten und grauen Kalksteinen wechsella-
gerty die meist von schieferiger BeschafFenheit, seltener mer-
gele sind a|id auf däuHen Sobi^ht^P KqhieiistiiC-r^ieheN Tlion
und Lehm führen, und welcher als tiefste Ablagerung und eigent-
iicbe Central-Formation des ^^enmVieii-Rückens^ als sogenann-
ter Macigno auftritt. Dieser — ein Parallel-Gebilde unseres
deutschen Grünsandsteines und als solcher das unter^^te Glied
der Kreide-Formation, — besteht «iia einem Systeme von
jSandsteinen, die Sphwarzkoblen führen, aus Mergel« und
sehieferigen Thonen, meist bunt gefärbt und nicht seltcif rf icb
an verkohlten Pflanaen^ Resten und anderen organischen Köe-
pern, deren nähere Bestimmung von hohem )n|eresse seyn
dürfte. Der Maeigno in den Ap^mänen von Atadent^ ist das-
selbe Gestein, wie in den Apenninen von Toscana,, bei Vol-
terra* Monte Calinu Monte Cerboli u. s, w,, an welchen Or-
ten er sich durch seine organischen Uberbl^fibsel gan^ en^
schieden als unterstes Glied der K|*eide-Foraiation /m erkei»^
nen gibt. In den Gebirgen Modenui ist er, wie in Ttfic^na,
Ton den Ablagerungen der oberen Kreide und der Tertiär-
Zeit bedeckt und gleichfalls von ^cwaltigci» Mas^Ctf von £ii-
^hotid, ypn. Serpentin «nd iui4erei| ||latfiai^)ll|eA. ^«MieiiMn
771.
iittMlifarocIiett, die mm Thefl gn^se Berj^ZUgk kilileh uimI
nicht. «Uoin in hohem Grade euieii plufotiisckon, sbiiiU>rii vuU
kji«ikicfaen Chergkler .trugen and gar oft noch *-* nnmenllieh
ist Dieod.in nseanaAet FaII *^ elnq fortdanerude Tulkani*
seh^ Thätijjkejt MrAhrneiunen lageen. Gleich den Eaph(ifi«U
GebjMen T^tseana^ cetchnen sieh a«eh jene der ModenesiseheH
Apemrinän. durch Ereführmig m»; hauptsächlich sind es
HbJipferer&^ffiliveildo Ginge^ welche die Aufmerksamkeit des
Bortgmanil« i» «Anepvneh nehmen^
£i]iflu8S der geog^nostischen Beschaffenheit auf die Boden-
Verhältnisse.
Die leichte Zerstörbarkeit jei^er Felsgebilde, H'elche am
Nord-Abhange der «^penniiiev» auftreten^ bedinge» ^igeutlitimr
liehe Boden* Verhältnisse^ die von der Art sind) dass sie
selbst für die Zukunft des angrenzenden Knitur-Landes dor
Ebenen lebhafte und %yohlbegi*ihidete Besorgnisse erregen
müssen. Die leichte und fortdauernde Zersetzung der Ge*
steine verursacht^ besonders in ü^n. Thalern der Seccbi^^
des Vragone und des Dola^ zahllose £rd-Lawinen . .— , soge-
nannte Plaiken •— die um so mehr mn Ausdehnung. gewin»
nen, als die Berg-Gehänge jener Thäler durch eine 9 in frU'*
herer Zeit vernachlässigtOi Wald-KuUwr gänzlich ihrer Wäl-
der beraubt sind. Die zahlreichen Erd^Lawüien, die sich iiaiplr
^eoi Abgange des Schnees oder in starken Regen-Monaten
(ureignen, führen den Flüssen ungeheure Schutt-Massen zu^
welche diese zur Zeit ihres hohen Wasserstandes .wieder
den Ebenen zuleiten, ..doduirch Jährlich ihr eigenes Bete er«
höhen ui^d endlich für die Zukunft eine Versumpfung des.
angrenzenden Kaltuc^Landes erwarten, lassen« Hingegen füh-
ren diese. Flüsse zur Zelt ihree niedern Wnfserataiides s^
wenig VlTasser, dass dasselbe nicht zur kün|tlichen Bev^'ässe«
rung des Bodens hinreicht« Beiden JS^ehtheilen . würden
an den passenden Orten bergerioktet9 Abdämmungen' der
P^cargla mit der Zeit abhelfen.
' '0ediegeii*-Kapfer kei dirjitfefdife.
' Von I« Qifettü begäben wir uns über ifn Monte Ce*,
rut9 aaeh (kfitoläh im Thale'^d^r Boxkima^ Gombola
49*
|»geiillber, Ailf den Wefe.dAUn !benMBrki'.«iaA mi» itArbt
Zunehmen der Durehbrttclie von EophoUfWGesteiiieii u» Cebiefe
der Kreide-Kalke und Krci^e-Sandsteine. Serpentin. er«ehf int
in ganzen Berg-M««aen» die Ui der Nähe f en (hpüaleth uiul
Gombola die beiden Ufer. der Ro»M€mm hUdem. In^ihtatm Sp^
pentin aeuen gevraltige, Steeb^^artige» Lager von rertben «nd grü-
nem Jaspis undeineioTaik-reieheo aefaieferigenTbeite ao^iveleiie
in Bertihrung mit der Luft einen hoben Grad vom Ziri<seUung
zeigen und in thonige bunte' Maaseu ee^allen; ^ie. lullu^
liehe Halden von grosser Ausdehnung bilden. , In iiir«rr
aufgelösten thonigen Masse finden ^ich, xerstrent in klei-
nen Stückchen, gediegenes Kupfer und Psiiomelani besonders
Ist Diess da der Fall, wo verschiedene Arten des Jaspis und
des bunten Thones einander berühren. Das gedit*gene Kupfer
und der Psilomelan gehört Gängen an, welche den JaspU
durchschwärmen und durch Ihre Anzahl und ihre ve^
scbiedene, ofk geringe Mächtigkeit einer ordentliclien
Bergbau- Unternehmung bedeutende Schwierigkeiten lu <!('"
Weg legen. Die an diese eigenthfiniliche Gebilde aiigieti-
senden Kreide-Gesteine zeigen sich sehr verändert« i^^c
Kalk sowohl als der Macigno sind von der Serpentin-Masse
durchdrungen und bilden zum. Theil einen ophiolitkiscIicH,
in Kalk-haltigen Euphotid fibergehenden Kalkstein, xiin
Theil einen sehr chloritlschen oder ophiolithischen Saiiiistein.
Wie in Toicanaj z. B. am Monte CaHni^ so spielt auch
hier der Serpentin eine entschieden pintonische Rolle, im'
höchst wahrscheinlich sind Jene Massen von Jaspis und Thoii)
die sehr viel Talkerde enthalten oder in dUnnschieferigeii}
prismatisch sich absondernden Kalkstein ttbergehen, nichti
als durch den Serpentin verärtderte ' Kl*eidb'- Mergel u»^
Sohiefer des Macigno, so wie man bu( MUoi den Porieellan-
Jaspis aus dem, durch schwefelsaure Dämpfe zu Thoii auf-
gelösten Porphyr hervorgehen sieht.
Dicht oberhalb der Häuser von Ospitatefto belviidet sich
in diesen natllrliohen Halden des Serpe'kitin - Gebirges eine
Stelle, welche man J9ucßi dei Rt^mß nefu^, Ilaselbst fiiMlet
man, besonders nach starken Regengüsse,!!. ^US^^^If^^f!^
kohlensaures Kupfer in nioht nnbedeuteuaer .Menge. ^
^ T7S
Weftli .äUne^ Nefiills und iKe HffnRgkett «einet VoH(oniMefii
ei*\vf^keii iiotliiveiiclig den Geilankeii «ii deisen Benot^ong;
tkhev iIhs sei-strettte unit ungeregelte Aaftreten der Kupfer*
filhreiideii Ktüfle, ja dns •£r8cbeinen des Kopfera swisekeh
deti Clesteffis^Lagen, und endbeh der Ufustand, dass das an-
sreh<*ti«le Ei*i&*falirende Gebirge dureh Verwitterung8>Prod'aktA
Haldeir^Arfig bedeckt ist, mäbhen einen geregelteh Kergbao
fQr den eisten AugenbUok Itöcliat schwierig. Vor der Hand
vtfö-e die Gewinnung des l<ise iln ^natürlichen Hahien-Schutte
vol^koiimiehden Kupfers flu b^rtieksiehtigen, so wie die'Ab^
ntkUBuiig des H-aliten-Sehuttea selbst» um des-frisdi-entblöstteti
Gebirges mit seinen Lagerstätten «nsiobtig jbu werden»
. ^raankolile von J9C üfarfiai». ^
i \on Vspibil^» HU» gingen wir tfbea* die Ro%%ena und
besuchten- am andern Gebirgs* Abhänge die Rimunkohlen«
r fä%%U\G rmk CoiMano und St. Mariino. Die Braunkohle ge»
h^tt- hier ^Iner lokalenV tertilren Mulden* Ausfüllung an im
fsH'biete des Kreide*Kalkes und des Maeigno« Die Berge bei
Cti^^Hfüf und. olierhfdb Gombala^ «o wie des Mmfe delfa Ca^
t slftgna uitoseblii^ssen diese Mulde von drei Seiten,- indem sie
i: gegen Norden Biemlieh steil iit das Thal der J(essefifS ab«
fällt; ihre Ausdelinung is# daher nicht sehr bedeuteAd« Die
,. obersten Lagen in dieser -Mulde bestehen ans AUuTinni, das
»US «ersetzten Kalken nnd Sandsteinen hervorgegang^il ist.
Auf diese fol^t ein Wechsel von Fukoiden-relchem Kalkstein
und &indsteiny der Spuren von Braunkohle führt. ' Nnd
koinmen' die Glieder 'der Kreide- Formation mit Serpentin-
I Durchbrikben. Das Braunkohlen-filhrende Gebilde ist wohl
Skia terriar zu betrachten; aber von geringer Afisdehnbng,
üimI vhi^s von Katk- und Serpentin-Bergen umschlossen gibt
es der Hoffnung, mftehtige Braunkohlen-Schichten anfzufin*
dm, wenig Raum.
Ge&ieK^ntfi Kupfer am Ufonte Motino bei Frm99%noro^
Auf dem liohen Fek-Rücken, der das Thal des DqI» von
dem des Dragnne trennt, wanderten. iwir von Mttnie Purine
0U8 hh zu dem Manie Altpfino bei FroiStnovo. Der ganze
T74
Gelrirgt*Kfimni| ein nttnlllohei* Aiislüafei^ Aet Hocbulpen von
SL PellegrinOj bestehi; bis zom Molino niis Wechsel-Schich*
leii von diohteim Kulkitein nitC Mergeln iihiI Sunilsteineii des
Alactgno» von denen letzter reich an Pflnnzen« Resten sind.
Der.Mßlino selbst ist ein ge^^^nltigcr Durehbrach der
Eiipbotid-Foriniition darch die Ablagerungen des Mucigno;
da« ganee Gebirge' besteht ans Serpentin, Serpentin-Breeeie,
•phiolithischefn Kalkstein und Sandstein nebst den unter«
geordneten Bildongen von Jaspis und hartem Thon. Die
Kuphotid-Btldong besehrinkt sieh hier nicht allein Ruf den
Gebirgs-Stoek des MoHna^ sie setet Ttebnebr einen gnnxen
Zug dieser Formation Eusamnien, der sich von den Hoch-
Alpen im Hintergrunde des Dofo-ThaleB über den Motim^
Sasso äi Lago^ M. Cantiere nach Barigazza und weiterhin
Erstreckt und in seiner ganzen Ausdehnnhg die Kupfererz-
fttbrong, wie sie bei Ospiialetio geschildert warde, als cha-
rakteristisches Kennzeichen wahrnehmen lässt; man kann
daher nicht mit Unrecht diese Formation als den Knpfer-Zng
der Apenninen bezeichnen. Verwandte Erscheinungen bieten
sich —« nur unter andern Formen, in den Aputmüchem AI"
pen dar. Diese Andaner der Formationen, diese Stetigkeit
in ihrer Erzführung, geben zu manchen wichtigen Folgerun«
gen Anlnss; und so wie der Bergmann berechtigt Ist, in
jenem Eophotid-Zoge stets das Vorkommen von Knpfererzeii
zu* vermuthen, wo die Äusseren Bedingni^en zn diesen
Schlüsse hinleiten, so kann man aus der Analogie nnt den
FeU-Bildungen bei Bangaz%9 am M* CanKere vermuthen^ dass
die Macigno-Sandsteine in der Nähe des Melino Steinkohlen
enthalten, was sieh durch ihre fossilen Pflanzen-Reste nur
zu bestätigen scheint.
Am östlichen Gehffnge des Motino und ungeführ zwei
Miglien von Frasrinoro^ stiessen wir neuerdings auf die ge-
diegenes Kupfer und Kupferoxyd führende Formation des
Jaspis und des Talk-reichen Thons, die dem Serpentin unter*
geordnet ist und bei Ospitnletto bereits nähef beschrieben
wui*»{e. Hier ist jedoch die Ausdehnung dieses merkwürdi-
gen Gebildes eine weit beträchtlichere: es erstreckt sicli von
dem Gipfel des Molmo bis hinab an die .Ufer des Drügone^
lnd In .«riiiei^ BmM« ulM man diUseHii* beinnhe eine iiirilMr
Scuiifie ivuit entblö08t. DiesM gniize Termin •^' mit ünterw
lirt«*b«i«igeii Toa Kultur-Laiid erfüllt — ist ein thonlger, wbU
clMSr Ualfleuichiitt, sehr eketisohüssig. Die Magse ist fn Iclein^
Splitter-artige Theilebert serfaHen, und in iiir findet sieh un«
Irr deose^n Bedingunj^en, wie bei Ospitaletio, gediegenes
Knfifar und I&oblensRures Kupfer als secundäre Bildung^
»tir iveit häufiger nnd in. grossen Massen. Wo unter die-*
sie* HaldenMliutt, der seine Entstehung nur de^ leichteif
Zwcietidiiirkeit des Gesteins .unter Cinwiricung der Atino«*
»phlire verdankt, eine anstehende Felsart zu Tage geht) lw«>
stellt dieselbe aus Serpentin, der mit ophiolithisehem Kalk«
und Saiiditein wechseUagert. Durch die Ausdehnung dieseif
Fonaratiim und durch das hüufiger und in grossen Massen
sieh fin4lende Kupfer erhjiit dieser Punkt auf den ersten;
Blirk eine höliere Bedeutung, als das ühnliche aber be^
^hrüitkte Vorkommen bei Ospitnleilo^ und der Betrieb wiird»
gewiss von weit grösseren Folgen seyn.
Sjidt^r liesuehten wir noch die alten Knpfergruben am
JSh»S90 a lAigP ; sie befinden sich dicht am oberen Wege^
cl^r von Ri€€0i9lto nach Lago führt, und sind s/lmmtlich so*
verscbttitet, dass nur ein geübtes Auge deren Daseyn vef-
mutlien kann«
Heise in den westlichen Theil der Apeimimn und der
Aptuinischen Alpen bis Massa.
Geogoontisthrt* ÜberMiek des Nord- und Süd-Abhanges der Apennimm*
Kette im Westen des Dolo^ sowie der Apummschea Aipen im Westen
des l'^fiUB Ael Frigido bei JVosm.
Von Modena wendeten wir uns über Reggio m den
wostlichen Theil der Apenmnen des Esthensischen Staates
nnd betraten das Gebiet derselben bei Scandiano. Wir ver*
fotgten das Thal des Tresinnra aufwärts bis Benale und be*
traten bei Mwrola die Hauptstrasse, gingen auf derselbenr
nordwärts bis PaDullOf setzten dann aber unsere Reise
naeli Sfiden fort. Von Casietl nuovo nei Monti aus begaben
17«
wir anf tfid^llkh ilb«r G^atm in iks Hiii^iIAaI ibr fiSrrdUi,
if^n AoH den SeeeUille liinanf niicli Quara und hitinb in
die Felsschlndit des D0IO oberhftlb iHanstfn^, verfolgten den
Secckia weiter eafwfirts bis über Y^hgnB and kehrte« ftber
PUtra Binnaniota nneU Casiell iiiieee surüeL
Von da «OS blieben wir anf der Hanplstniaa« bis Bm^
ionaj wo wir die Seechia wieder tiberschritten «nmi ftber
dnque Cerri und Caprite nach UgenekU gingen, Nachdeni
wir die Bieieris-ftihrenden Gfinge am Cu$na in Thale 4er
Ostola^ Ugonckh gegenülier, besiebiigt hatten, aetsteit wir
ntisere Reise über den Monte Quartiere und. dnrelt Jen oiie-
reu Theil des Thaies vom Ate it Albere fort nnd l&nnien liei
Cerrelo delf Alpi wieder auf die Haupistrasse.
Wir verliesseil dieselbe %vieder in geringer Etttfemung
nnd wendeten ans westlich über OspidaJlaecio nach Campo*
ragkena nnd Iiehrten über SassalbB wieder auf die Hanpt^
Strasse snrücli, die wir auf dem südlichen Abhänge der
^/^eiintn^-Kette betraten und bis Fithzünq verfolgten«
Unsere fernere Reise führte uns seitlich über Liccümm
paeh AullOj von da über den hoben Monte ComotigUo nnd
über Suvsro nach la Rocketia nnd von dort ane über la Spe^
%iß, Sarzana, Canrnparofa und Carrara nach Mana. Wir
durchschritten demnach auf unserer Wanderung den Apm^
nine?t- Zug in mehrfacher Richtung und umgingen das West-
Ende des Apuanischen Alpen-Zuges*
Wenn wir die Ergebnisse luich folgenden geegnostischen
Beobachtungen betrachten, so findet sich im Wesentlichen
hinsichtlich der ^/^ennfiten-Kette das bestärigt, was bereits
frülier bemerkt wurde; wir sehen nlimlich ein System von
Ablagerungen , die von oben abwärts den Perioden des
Alluviums^ der subapenninischen nnd älteren tertiären Zeit-
Si^lgej der oberen nnd unteren Kreide- Formation nnd. dem
Grfindsandstein mit seinen Schiefem (dem Macigno) ang/e*
hören. Im Einseinen betrachtet zeigen sich im westlichen
Tbeile des Apenninen-Zugcs ^ seinem mittlefi Theile gegen-
über, einige bedeutende Eigenthünilichiieiten. Die Tertiär-
Foi*matioii entwickelt sich hier in einem ungemein grosaen
Maasstabc; sie erfüllt die ganze Bucht zwischen deof^MotU
7Tr
wtmA Vatieitra i^üd dem Gekirgafeug«, der das Fliiiis«.Gei|i6f
de4 Tt^nar0 von dem der unteren Sefichia trennt, aiid .er?
streeJ(f sidi würdlicli bis an den Rand der bmiat^dUckm
£bene, wo aio fds Hilgelliind unter den AUuvioneu verscbwin«
den Hut den ersten Blick fülk die ÄlinUcUkeit dieser
terlMren Abkgefqngen mU jenen SiciUens, auf. Wir ii^b^n
wücfbtige Lager ve|i BüsMkehlenrführendem Thon i|nd S«n47
«teiti,* von Gyfis mit Scbwefel, dünne Schkliten veii Kfjii^
m^in weehselnd mit 6y[^s> Meißel und.Tbpn; .man glaMl|t
•leb iiinsicihtlicb des ScKwefels.su bergmnnnuiihen Hoffimi^
gen berechtigt, die sich auch, nur nicht in so kolosaalefn
Masstsbe wie in SßcitÜHj wähl erfüllen dürften. An der
bmeiehneten Grenze dieser alten JUleeres-^Mcht beginnen
die Ablagerungen der Kreide, die sichaber binsichtlich deip
]£utwickeiuj»g ihrer Glieder von den früher im Mittelgebirge
der Ap^immeH beobachtelen uo(;orscheiden. Die oberen Kr^ider
Kalke, sind seltener, und sogleich beginnt ddr JMacigno mit
seinen KaUoen aJb . berrsebende Formation .. au&utreteii«.
Er umseiiKesst iniSchtige Lager yqn Sal2*ftihrei^deni .Gyp%
StiScke vqn betr&cbiilicher Ausdekni||ig^ eine Erscbeiiinng]^
die. wir Jm MiUelgeblrgi^ dev Alpeii Madenoi nicht bemerke
ten« Seine Sandsteine mit iliren Scbiefern und Kajhen h^
den den ganzen Mittelpunkt des Apfn^^en-Zuge^ ui|d ^t^
sU*ecken sidi .gegen. Süden mit zunehmender Entwickelung
der Si^bsefcr-tBlliiung bis zu den Th4iiern und Vorgebirgen^
des Serehio und der JuleUa und den Vorbergen, welche den
Ztig der Apuanisei^n Alpen von dem der Jpet^nioßn trenr|fi«l*
Auf einigen der höchsten Gipfel des ^/^enfiMcnrRüek^iSy
s. B* bsi Camporagiena, bei HockettOy bemerkt man Iliirch«^
brüche , phitoojscjier Gesteine ^ die wir in den ,ApuUßißcken.
Alpen in weit gf osserer Entwickelung treffen — es sind
Glimmerschiefer, Talk* und ChloritnSchiefer. Es scheint daheiv
das» für die Felsgehijde der Apennincn dasselbe Grunde
£ebirge anatunehmcn ist, wie für die jipuwiiscAen AJ|>e%
TOü denen .wir freilich noch nicht wissen, welcher Periode es
angehören dürfte, da die verschiedenen Untersochungen uns
hiejrttber noc^ ni^bt. aufgekljirt haben. Mächtige Durchbrliebe
«8
ton Ettphoel^-OeUMvii^ nieitl imi S«#p#iitiil, ^^ioKtlAclieM
Külke aml ophMithisoher Bre«f4« be^teheMl, mic stoekfönni-
gtn Efn\mgwimg6n von Jacpis, eharakterfsfrt doirak Ihre
Mufignn- ufi4 Kttpferere-Führnng, trifFt mmi kl ulieti Formii-
tl&ntn des jlpenmnethZmgeBx sie finileii ilch h» den Bei^n det
MneignO) wie iti denen det* Tertifir^Zek, und irngen den
Charakter pintoniseher Erhebung in h^hem fimde. Die Pert'
daaer rnlkaniflcher Thiltigkeil: hn Bereiche der Tertttr-Zat
gfht Bieh, Wie im Mittelpimkte der Apemmen^ so nueh hier
durch sogenannte Salsen^ durch Sehtamm-Vulkiine kond, die
«um Theii noch hentiges Tages thätig, snm TheÜ iraeh
Ifingst erloschen sind.
Wie den Nord-Rand der Apenmnen^ so l»egleiteii auch
Ihrfn Süd-Rand terHüre Ablagerungen. Sie trennen ihells
die Apenmnen von dem Insel-artigen Oeblrgsstocke der ApHa-
Hktken Alpen, theils erfüllen sie Becken und Boehten und
erstrecken sich, meist von Alluvium bedeckt, bis sur Meeres-
Küste« Von den genannten Gebilden am Nord-Rande der
Aptnninen wesentlich verschieden bestellen sie hau|>tsSeh-
lieli aus Thon, Mergel und Sandstein; Gyps und Knik set-
gen nur geringe Entwickelnng. Gbarakteristlsch iet der
Reichthum an Brannkohlen, nnd besonders ceiehnen sieh in
dieser Besiehuhg das Becken von Ltedana und AuUm nnd
die Bucht von SarMna aus*
Eine ganz andere Natur umgibt uns lii Gebiete der
Apuanischen Alpen. Dieser mfichtige Gebirgstock ist eine
Insel mitten im Macigno, der sie von allen Seiten umgibt
nnd nur die Strecke vom TüUe M Frigüo, nordwestlich
von AltfsM, bis Buni Camajore an der Luekesiseksn Grenze
freilUsst, wo Meeres- und SOsswasser-Oilttvinm und Alloviom
Sieh unmittelbar an den Fnss der Alpen anschiiessen nnd
die Ebene bis zum nahen Meere bilden. Die Zentral-Masse
der Apuanüehen Alpen ist Gneiss, Glimmerschiefer, Talk-
nnri Chlorit-Schtefer, dieselben Gebilde, welche anch aaf et-
ntgen Gipfeln Aev Apenninen hei*vortreten : eine höchst wich-
tige Formation, die sieh in bergmännischer Beziehung durch
ihre Elsen-, Kupfer- und Blei-Erze so wie Zinnober flibren-
den Lagersttttren einer genouen foHdauernden Dnlersuehnng
«nt<l iftii* ilfe einr gegen Ha» Meer frtfil*ä»eiiil ^ihe «igeti^
tiMlitfIMie onri Iff'tMliiiiseher'BMiekang INM9er«t bedeutende
Kiiik'F\iirttilidon. Ee kt iler bekimtite Mitraler, berähmt
ilwrckilUr Stelubrllohe yew CWror«» Aht0ia nnA StrravezstOy
^•fi k^hmig-k^itelKiileeher , in «eineii obertten Lugen poi«d9«r
Kulksteln, mmi Tb«il itelomltieeh unA den orgaiiiechen Res»
fn ««folge bleher ale der Jum^Epoiehe angelidrig betraeh«
tet. Er bedeekt«-^ im 'Allgemeinen genommen «-* die een^
tmlr Seliiofei«*BiM«ng mid'^wkrd wieder von dem MeeignA
triierbigen. Rr bildet die höehaten Riieken ond Cipfel der
Apuamsckem A/pm mut »teigt bis gogen '0000' Fuss Meeree«
Hübe em|ior« Seine gegenwärtige Stroktvr^ eeheint eine se^
knndllre c« 8e3'n; an mehren- Orten wechselt er mit Glim«
nierscliiefer« • Oentelben - Kalk treffen wir auch an Tieteii
Punkten mitten im Sehlefer-Ol^birge, lind zwar niehe auf-)
sondern ein-gelagert. Glimmer-, Talk- and Clilorit'^Sehiefer
abheinen ?mit dem Kalke eine gleiehaeillgo Bildung auesnoia^
dien ; wir mfissen daher aneh diesen Schiefer filr jnraeaiscb
eirkiftrea, oder dem ganeeA'Fel»4ireblriide eine aifdere Stellang
unweiseni Entern mdchte ich nicht beipflichten; denn wir
sehen wedln^ am 'Seblefer Merkmale der Jura-Periode, noch
treffen wir in letater «in irgend einem Orti» der Welfr
etoe Shniiehe Schiefer-Bildung. Betrachtet man hingegen,
wie nahe afich die onteriten Glieder der Kreide^Porniation
(Orihidsandatein ntid Maeigno) ond die obersten des Jura«
OelMldeaeifiaiMler stehen, — 'beHIcktiehtigt man, d«ss sich kwI«*
sehen beide*» Formationen keine bestimmte Grenae aiehen
lüsst, w^ehe'dSe fossilen organischen Restex die beide unt*
achliessen, scharf von einander Irennt, sondern dass wir
rielmehr Versteinerungen der untersten Kreide aneh Im Jura,
ond umgekehrt Petrefakten des oberen Jura auch in der
nnlercn Kreide imden , ^- siebt man endÜeh^ wie ibitteii im
fcjimigen Kalbe Lager von Maeigno-Sandstebi ond mitten im
Macigno Marmor^ähnliche Kalke vorkommen, die den
fragllrke« Aer Apumtheken Alpen ia orjkiognoitiseber
Beaieintng glcirh sind, ao kann ich nicht umhin, aUeii tfik*
lMit*eii^ mir. bekannten Beliau}itwigen-entf[»gett» so erkläiimif
999
4|M*ui»ge ni^hj gwifl fleiefc .ifeai-4er Apenmmmi nm^the^ imu
iph flie 1^nlk9 m4 Sebiefer d«r erst«» ebeilliiUs' iwr: fiiv
Jjiaifce ^iid Skhteftr dei. Mnoigno^ d.« b« der rnitorvteii Kr^Me*
JForni«tioii'J)«U#, itiMl..daM ^ieibUiaii nor dofflr eteen^crfr
ynbekanlnten EinfluM, v&tUeiohl duroh die Messen Er»*ftib»
reodeir Lagerstätten, die sie iiiiifeMl«s^e% neaMiitlie}! dvreb
die miiehtigen £isener»-Gäiige, in Ihrer miKM*4log{eeliefli Be*
e^beffeiiheU verändert, in. el»er gens anderen Fom^.fmftre-
4en, qXmllch der gewöhnlicrhe dieble Kalk deeMecIgim in
kryslaUiniacben körnigen Kalk and der tiHHiige und nierge»
Üge Schiefer des Macigno la-Gneisg, 61{iani!R.r> Talk- und
Cblai*it'Sohiefer neigewandelt. Nach dieser Anoabme eidklX-
ren. sieh aUe scheinbar rUthselhaflen . firschelnmigen nnd
üesi^angen zwischen JMarinor and Sebiefei% ihre:WechseU
lagerung «• s« ,\v. natorgemffss. Merkwürdig ist, dnea in
4^m Gebiete der Apuanntken Alp€H die fintwiekelimg der
£.i||>botid- Bildung so ganc fehlt, während sie in den Apennin
men eine so bedeutende Rolle spielt.
Aueh der körnige Kalk dar i^^nnanier Aen Mfism nelehnet
ski^b durch :ErafüJirnng aas;, nur ist dieselbe von der des
Schiefers wesentlich vierscbieden. Während lel»ter rar-
bfBrrschend Eisenerz , Kupferkies» Bleigii^s -und Zinnober
führt, enthält erster besonders Lagerstätten von Eisenerz,
Bleiglanz und Fahlerz. Bei der gleichzeitigen Bildnng bei-
di^r Fels-Fqrwationen zweifle ich keineswegs, daes niebt die
ErziGfinge aus einer in die aiftdere übersetzen ;. doch werden
sie, wie Diess z. B« in den säddeotscben A^m staltftftde^ in
diesem Falle wahrscheifilich ihre £rzfttbrai^[< ändern.
Schwe^Cel am Rio de io Zoifo l>ei Jano. — Braunkeblea mm
Monte Babbio» — Gyps- Bruche im Thale-.de« Trs«tn«r#.
in den Umgebungen von Jan(^ am Trennar^ tritt der
Charakter des Tertiär -Gebirges soharf bezeichnet hervor,
nnd die Ähnliehkeit mit verwandten Orten in SieiUen ist
wirklieh überraschend. Gitnze Berge aus Gyps bestehend
begleiten za beiden Seiten den TVe^iaore und dehnen sieh
'*-eit las innere ans. DerGyps, imnen mehr Bedeotnng flDr
781
dktf Wundibiivte CMldhr^LMdl HphngiBnd, wirrt 's^irtfi'ftiJHi ^
v»«ner Zfti^ düreii SiiBiidbtfi«lilNiii geW#niiM| den atHil .übi^r
m«htk auoi Beateii Wttclbt« Dfts 'VlirküminMi des Aehwefeb
mmik&w Atm ^ijf§%*^lBt sehen llinger beknniit. Mnn findet
jMifh Sekvrc€c4ilnsen,.>8ewotil Im IVeetntfyv, als eaeftim Hi$
de i0 SMf$^j eineni 8eifteni»rm ' des ersten. Der *8ehwefel
llepl-eiitselHedeii unter dem -Gjrpse, und dss gnniee Verkem«
men ««itMieivte mieh so lebiinft eii jenes in SüHien, dess ieil
niebt timUln l&enute, mieh den sehönsten Hoffnangen hin^
Bvgnben* - *
fieruSiiMa dl» M^tdeBüHtQ and dessen genxe Gmgebiing
gehört einer mtfehtigen AMe|[erttng «der Teptiiv-Zeit aii) di<l
mir älter als die Scbwefel-ffihrenden Gypse von Jene sa seyn
ecfaelnt. Piese Ablagerung besteht aus grffue|i Sandsteinen^
wecliseUagernd mit Sand und mit sehwarfiem Lehm (Kohlen^
letten)) und führt Braunkohlen. In dem engen und tiefen
Graben^ .der sieh längs des Soa^u ii .AL Bahbio herabsieht,
geht eine Schiclite von Braunkohlen an mehren Pmiktefi
SU Tagp; die IHäohti^eit der reinen Kehle beträgt aber
9ur einen halben ^oll, jene der weniger reinen einen Ff^f,
Dass die Kohle bei der geri«g,en Mäehtigkeity die sie.Kf%f|
unter gegenwärtigen Verhältnissen nicht bauwOrdigist, un-
terliegt keinem Zwisifel.
Gediegenes Kupfer am JVonts Qalbou^,
Von dem Monte BaUiß aus hielten wir uns auf dem
reehten Dfer des Tr€iinaro^ und nachdem wir in dfr Ge4
gend von & Romano die Casa Vrongo durchschritten hatten,
etlessen wir, westlieh von dem genannten Orte und sttd^^
westlieh von Fiane« in dem kleinen Seitenthale alle Puhe*
roUe anfeilten urosaen I^urcMbräeh der'Kuphotidi*Fdi«mation
A^nk. 41^ Kreide- AUagenfrngen, auf den Monte G'albono^
4fli^sfidJ^e|Hti|. Gehänge dieser Berges bastbachtelman dieselbe
Ers^heimuiif, dftren aehon-ibiii 0$fMldto nnA am Atonte Mo^
Usfft n^di^bt- Wlirde, und wie sie skfa häufig im, Bereiche des
^I^mn^n-Zifgee B^if{t.. Um giince Gebirge' (Seppentin, tiae«
|>i8,.o|il|ic|UtbMiei* KK|k.q,,ii. w.) iftt ineincmrZnetandie ausser«
ordentlioher Aufläsung und stellt gleichsam nur eine grosse
juUOiflkKe Haltfe dur) ^ M «»i» 6tli«ii0»4lWtfiillMlc«kt
in einer beträehlliehea AnsdehniHig. In d^r tbonigen, eieett*
ücbassigtn Maeee dietfer HtMe iMidet «ich geAegene« imd
iLobiencutfres Kupfer ^ besondere neob'-Refengtieee«) wb«
^e Halde iibge%>rMcben i#t» in nioki ojibedtfiiit^iider) Menge,.
IWir wurde ersühU, diiee nnin in wenige»« Stambtn oyieln
Pfunde Era&ee auenmuienleeen ^önne. Weilet ;iierdwe«ilieli
rom Afm/e tSaHme am M^nle Bti^g^ seil sieh diese Kupfer»
ers'-fUhrende Fornmtion wiederholen. Auf detn Wege imeh
Marola beobachtet man bei Benale im Thaie des ZVestMre
interessante I«agi»runge- nnd Slphiebtut^^VerhUknisse' der
niit Mergeln weehaelnden Kreide^Kalke*
Von Marola aas gingen wir auf der Haaptstrnsse nach
Parulfo, bei welcher Gelegenheit wir die grosse Braunkoh-
len-Bucht Im Mordeil des Apennin^ zwischen dem Flassge-
biete 'der Enn%a und der Secchia mitten durch kreutsten. Das
ganze 'Terrain gehört dem Braunkohlen-führenden 'Saiidstifin
des Manie Babbio an, der aber hier theils durch eine ^rob-
kalk-arrige Kalk-Bildung, theils durch Allovinl- und Diluvial-
Ahlagerutigen bedeckt wird. Die Braunkohlen-Flotze sind
jedoch unbedeutend; ihre Qualitüt Ist schlecht, Indem sie
sieh mehr als bituminöses Hole, denn als wirktiche Kohle
darstellen. Auf dem Wege von Marola verliessen wtr,' et-
was weiter südlich, bald das tertilire Gebiet des Nord- Abhan-
ges der Apenninen und betraten das Bereich der Kreide-
Kalke und des Macigno, ' deren Bildungen bereits die ganse
Umgebung von Castell nuovo ne% Monti angehtfri. "
Gediegenes Quecksilber bei Cert9«res««. . .
Anf dem Wege* ron CmkteU mrere naeh'*JV6MiMr * steht
pan den Maeigne mehnnals vvm Serpentin ritircbbroehen.
In dem Dorfs Cervm^isHUL ' Vor 3uoan9 hat*' man fh'i^ifem
Gurt eben beim Nachgraben In 'der DmnUierde ttnd'ln dem
datmnler liegenden Schulte bis* nu einer Ti^fe teil -neoit
Vui$ gediegenes Qucoksilber gefunden. Meiii%r Ansi^hlt nnd^
■lileble dhmselbe nwp Bufkliig an diese Stdie g^Aiii^'t^n.
. . .^ un^dc^ Canulaggio, — Qyjf* bei Caam «iroo«.
«ifii^4lberieu)«% von» if «, ^#jiiar# '#u«gel)«itdeD Gebir^Rf^fc^fi»
di9r ^den Cami$^gi0 von 4er H0ii$xe^0la trennt* 0», wp
aieh beido i}«irgbliohii vereinigen , erhebt ^ob ein .scjiarffyr
.iie)i«Miler- Ff4iiliiiiiniU) one den Sehiefern, de« JMiusigne ^e^tfH
besd, welche von kleinen Fel(l4|iMh* ««4 Bary^spalhr^lHngfs^,
die Eisenkies führen, nach ^llen Richtungen dorchschwürnit
wei'den. fiin'Abbafä dieser Ciünge wttre nur denn vorsuneh-
neii} I w^nii. ^)i djL^ Kiefer i4« goldhaltig ergäben* -r Dicht
m^erjialb^ <^4a .nuüna^^gekßXk^ niehre .«t^ckförmigfe liiiger »luffs
serhi* kr^stnllinisciben Gypaea «n Tage, dessen Gewinnung
keinem. Hijidernisiie ' nnierli^gt, . Gegen die H{>h^ des JUontp
Quurti^fi, zu geht ^er, Madgno in einen Tbonsehiefer über,
der auf der Kuppe voi| einem grauen, porösen, zelligeM
KflUie befle4;kit wird, der nicht selteo IUuehtopas*Krystalle
von gfrosser Schöni^eit enthJdt.
Braunstein «Gruben von Boahetin,
. \^ .Jußa 9^u$ gingen ivir M^.ßariifrasco und .van
4ort;gerade auf den. höchsten Gebirgs^Rttoken, der das Thai der
Magra von dem der Vara trennt. Wir kamen nahe an der
Kuppe des Monte CamioogUo vorüber and stle^gen über
Cofoni und Suveno in da$ Thal vo^ RiftheHa nieder« Auf
dem ganzen, Wege, aahen .^ir den Macigno- Sandstein iqi
Wechsel mit seinen diebtea grauen Kaiksteinen, auf den
hnchqt.fii Kifppen aber . Glimmarsebiefer und Tbensobtefer.
Unterhalb Cu$ani trifft man Serf^entin von sekeiier Beinb^tj,
der sieh dessbalb wohl zu Skulptur- Arbeiten eignen dürftli.
Gegen M0C^ß(i0 ,wM der JSierpeniiu immor tnüebtiger nmi
bildet endlich deni/en^e Ne^ßt an d^saen Fus^ RaekeUa iiegii
9od. erj^tr^ck^siiob d4i(9a..44l?i* 4ie Pi^9i0tU^n$4fie ürenfte hia^
uns. ||u Tbak vfin iJ^Ae/to.o^d namentlieh als Unken VMf
d^ Crj8^egu0lßy ajvi . Nordg^hüage 4««* Afen^ ATere, liege«
ilQ^Qhtlget&tdoke yeyu. Jaipia, .rpth and griln, von. didileai
ond .ae||^^«l^figf^ GefügA,, mitten iWiSeri^eiitio und werffaM»
wiedef.vf»n gans j^if^pthttmliQbojp^ Gi^lgan:, die rSt^nganil»
^84
koliienBUdines and gc^diegenek Kupfibr fttlirvii, 4«rtsli8etxt
Diese Gänge haben eine sonderbare Gestalt. Jeder Gang
stettt sieh durch eine Reihe linsenförmiger ErBhftrper dur,
deren Mfieütigkeit bis vn drei Fiiss aiiwliebs», die mehre
^Klafter weit anhalten ond sieh dann «ttskeiten* -Unter
sich stehen diese iin8enart4gen Ei*xhdrper in keiner nntaiittel-
baren Verbindung; doch (Itthren gans dünne ^blosongsfi^lten
von einem Körper cum andern.
Uinbra an M0nt€ Nßro bei UpehetiM*
In wissenschaftlicher Bextehnng von Inferevse and in
technischer Hinsicht vielleicht nicht ohne Bedenhing Ist Am
Vorkommen der ümbra am Monte Nero, Sie tritt in scheiv*
'4iar grosser Reinheit auf Lagern im Jaspis, und swur in
der Nähe der eben erwähnten BraunJsteln-Gänge an mehren
Orten auf. ßie reine wahre Umbra, nach Klapproth
eine Verblndnng von 48 Eisenoxyd, !S0 Marfgitnoxyd, 15 Kie-
selerde, 5 Thonerde und 14 Wasser, findet sich bi» jetst
meines Wissens nur auf der Insel Cypern und ebenfalls im
Jaspis. Es iät daher nicht unwichtig, die Umbra vom JU^nie
Nere genau untersuchen sii lassen und, Im Falle die Ana-
lyse günstige Resolt»te liefei^t, im Handel bekannt zu machen.
Kupfererze am Monte Carrara bei Rocheiia,
Im Verlaufe der weitercji Untersuchungen in der Ge-
gend von Rockeita überzeugte ich mich, dass die stockarti-
gen Einlagerungen des Jaspis im Serpentin ganze Bergstige
darstellen, die sich weit verfolgen lassen und meiner An-
sieht nach ihren Charakter als Lager, als gfeichzeitig gebil-
dete Lagerstätten des Serpentms, deutlich aussprechen. Wenn
tein von Roeketta aus den Lauf der Crüvegnotn eine Mig-
fie abwärts gegen die Piemonteeteeke Grenze vei^folgf, so
gelangt man am rechten Ufer derselben an einen Gebirgs-
Vorspning, der den Namen Monte Carrara ffl^rt. Der Ser-
pentin geht daselbst In ausgezeichneten Gabbro Ober, der
eiii Gemenge von giH^ssen kryställiolscken Peldspath-Massen
«ilt grossblätterigem Broncit dai'btsHt^ Gleich darauf stüsst
man auf einen mfioktigen Jaspis-Zug, der Aus N • in S: strtiicht|
785
unil seiger föllt. Weiter nach Westen zu trifft man \i'le*
der einen ähnlichen Gabbro und dann wieder Serpentin»
Wir sehen also hier den Jaspis sich als Gang oder Lager
mitten im Gabbro erheben und diesen wieder aus dem Ser-
pentin durch lilares Auseinandertreten seiner Bestandtheile
hervorgehen.
An der westlichen Berührungs-Grcnase des Gabbro mit
dem Jaspis beobachtet man ein ganz eigenthümliches Vor-
kommen von Kupfer-Erzeii, das ^ sich streng an die Gesteins-
Scheide hält uiid mit dem Jaspis sieh nicht vermengt, sondeiii
ausschliesslich dem Gabbro angehört. Letzter ist nämlich
nach allen Richtungen von ülüften durchschwärmt, die ge-
diegenes Kupfer, Roth-Kupfererz, Malachit und Kupferlasur
enthalten. Beide letzten Ei*ze sind wahrscheinlich aus
Zersetzung der beiden ersten hervorgegangen. Diese Erze
dringen auch in die Gesteins-Masse des Gabbro selbst
ein, tremnen ab dünne Zwischenlagen, gleichsam ein Zäment
daestellend, die Feldspat h-Parjtie'n von denen des Bronzits
und verodelii auf diese Weise den Gabbro auf eine M^ch-
tigkeit' Ton mehren Lachtern. Diese mit Kupfererzen,
darchdrimgene, dem Jaspis zunächst befindliche Gabbro-Lago
hat ganz das Ansehen eines Ganges und lässt sich weit ve^^r
folgen. Da, wo der Gang zu Tage gebt, fand ich ihn zwar
veredelty aber nicht in dem Mause, dass er als bauwürdig
erscheinen möchte.
Jahrgang 1844. 50
Der
Ounong^Ap
▼•0
Hrn. Dr. P. Epp
in BmUnU^
Der' Valkan «nf Bania bildet ein Riliinfl, welches dvrcli
yersohtedenie Aosbrüche bis auf die neueste Zeit manetifnUige
VeHlnderungen erlitten hat. In regel^äslger Kegelform er-
hebt sich der Fenerberg hoch und steil; seilte ScbwänRS
und der nachte, weisse, immer rauchende Gipfct steebefi
seltsafn ab gegen die reitsenden, lieblichen Dmgebithgei^ Über
die Geschichte Aea Berges bestehen anter den Eingeboriiai
sehr Terschiedene Ansichtet»: EiAige behaupten er sef erst
vor dreihundert Jahren eam Vulkan geworden ; Andere Ifhig^
nen, dass derselbe je Lava ergossen buhe, »\e glattben aar
an Stein-Auswürfe und an Aschen - Regen. Ein längerer
Aufenthalt auf Bania bot mir Gelegenheit, meinen Lieblingi-
Wnnsch 8u erfüllen und den Gunong-Api su ersteigen.
Am 22. August 1843 begab ich mich, begleitet von de«
Artillerie -Lieutenant von Schubart , meinem Kollegen Dr.
Brahdbs, einem Infanterie-Lieutenant und vier Artillerie-
Soldaten, In einem Bote nach dem Eilande Gunong-Jpu Wir
uoisohifFten den Feuerberg und Hessen uns überall an dai
Land setzen, wo das anstehende Gestein über dessen Bildnngs-
Geschlchte einigen Aufschluss geben konnte. Diese Unter-
suchung habe ich spfiter noch einige Male wiederholt und meiae
geologische Suite vervollständigt. Tiachslehendes Ist das Re-
sultat meiner Wahrnehmungen.
Di« hülbkt^isfb'niitgd Ge^tnlt von tfrM-BatiM <i#ta«6f
mit deit uinliegendcn Inseln den grossen Kmttft^ «rt, «Oü liesiM
Tiefe die 6anifa-lrts^Iii sieh erhoben. Dio Vttlk^niseh« Wi^>
hung geht von SO. nueh IfW., and selbst die Krater« Mttf
den Gipfeif) des Berges deuten diese Riehtang nn , tnd^nl
die sddliehen ausgebrannt, die nUi*diichen aber noch wirk«
aam sind. Der Grand der i^aTitfa- Inseln besteht Ma vitlkA-
fiischein Trümmer-Gestein, das auf GroMß-Bünia ond besond^rif
an den Vorgebirgen Salomon und LaHtkeit mit Thon^rdo
[?] und Koraltenkalk sum sehroffen Pilsen sieb erhebt.
An der Süd-Seite des Feuerberges geben basaltische La«
Ten-Massen deutliche Bilder der In den neunziger Jahr«!!
des vorigen Jahrhunderts stattgehabten Eruption, welche Aih
Gestalt des Berges so veränderte, dass das Fort Gyk m fU
pot, welches fi*üher die Durchfahrt bis in die offene See h^
strich 9 verlassen wurde , weil es wegen des neü-^gebiidef^M
In das Meer vorspt4ngenden Lava-Rückens Jenem Zlwock nieiti
mehr entsprechen . konnte. Hier zeigen sich die Felsen St^it
ond, so weit das Wasser sie bespült^ «äulenßirmig äbgeson^
dort, weiter aufwärts abeif mehr Lagen-ähnlich wagerechf^
und darüber sieht man Wacken unA getvldtige LapilÜ^Hait^^
werke, Erzeugnisse der letzten Ernptioneil.
Der Füss des Gundng^Jpi ist mit hohem Pflanzen«. Wachft-*
thnm amgeben, weicher, so wie die losen Steine Weltdr iA^n^
das Erkennen der anstellenden Fels-Massen unmöglich macht.
Blasige schwarze Laven mit Feldspath-Krystallen, Bimsstehf
und Obsidian finden sich überalt, jedoch nur in lösen Stücken«
Die Nordwest-Seite ist, der tiefen Spalten und Abgründe üö
itie der rauchenden Kratere wegen, wüst und öde; dttf
Ost-Seite stellt sich als flacheres Ufer dar. Obwohl die Bbhif
d^s Vulkanes nicht bedeutend ist, so ragt er dennoch ttbef
die andern Höhen der Äani/a-Gruppe empor. Die ErsfeU
gang ist mühsam und gefahrvoll , so dass er in diesfer Hin«
sieht mit den erhabensten Vulkanen des Indts6hcn Archipels
verglichen werden kann. An Wege Ut hier nicht zu denken;
die losen Steine gestatten kein Festhatten und, wenn man
aaf der steilen Höhe ansgleitet, so Ist zu ftirchten, dui«ch dlil
mitrdftenden Steine schwer vorwnndef oder zerschnlettei^
50*
T88
f» w9rJ4}ii« Die beste Zeit sur Ber^Reise ist während des
Pst-Mopa^ons beini Mondschein vor Tages-Anbrnch und die
bequemste Stella an der Süd- oder Süd\^est-Seire; denn anf
4er Ost-Sefte ist das Gehänge sehr steil find äusserst inühsflin
l^u erlilimmen. Strengt man seine Kräfte nicht zn sehr an,
$0 läBSteich der Gipfel in £wei Slnnden erreichen. Man nimmt
Stets einige Männer mir, u-elche durch den dichten Wald
eoi Fusse pinen Weg lichten, auch als Träger des yur Reise
Mothwendigen dienen.
Deo 9* September Morgens fünf Uhr gingen Kapitän
^oaufi und ich. mit acht Männern nach der Süd-Seite des
Gunong'Jpi und begannen um halb sieben Uhr mit £wei
Timoi-csischen Führern den Berg zu ersteigen. Wir sehnt-
tefi in einer Schlucht miihsfim aufwärts y denn stets wusele
man über schwefeligo Laven-Blüclie klimmeri und Abgründe
fiberschreiten. So lange \Tir Hochwald, Bnschwerk und y.u-
letzt Farnkräuter trafen, an welchen wir uns festhalten
konnten, ging es erträglich ; die Vegetation reicht bis über
die halbe Höhe des Berges. Die Steilheit und der lose Grand
npthigte uns zu ungleichen Schritten und zu Sprüngen, wodoreb
das Blyt so in Wallung kain, das Athmen in dem Grade heftig
ivurde, dass wir genöthigt waren, bei hundert, ja bei fünf-
^g Schritten einzuhalten und zu rasten. Nach dreiviertel-
stündigem Steigen kernen wir über die Vegetation hinaus,
die zuletzt nur noch aus zwischen den losen Gestein-Blöcken
l^nd RqUsteineii wachsenden Parnei| besteht. Kun hatten
wir die steile, kahle Höhe vor uns, ^o die losen schwarseo
Steine stets fürchten liessen, mit ihnen in die Tiefe zu rol-
^i;i^ Wir hielten uns, so viel als möglich, in ilen Klüften,
ypeil hier die Steine noch eiiiigermassen feste Stütz Punkte
gewlihrtcn^ auch vom Schwindel weniger zu fürchten war.
Pie Hohlwege endigten jedoch in blinden Klüften, aus wel-
chen das Aufsteigen und Weiterklettern auf den unter den
Flüssen ste^s wegrollenden Steinen sehr geföhrlich war. Wir
hf^tten uns mit Alpen-Stöcken versehen, die auch wesentliche
Dienste leisteten. Näher am Gipfel konnten wir keinen Ge-
brauch mehr davon machen; die Steilheit nöthigCe auf Hun-
den und Füssen zu gehen. Am Fusse des Berges faml ich
7«f
dicht« basaltiseiie Lnwn^ weifer aofurXrtg Obsidinn niiH nocb
I|tflier blaAjge poröse Lava niid schM^arze Bfmssteitie, weich«
mit fiem Emporsteigen immer itleinei^ wimleii uitri sieh mit
einer Rinde von viilkaniächer Asehe bedeclit zeigten. Hin
und wieder waren dünne Spalten vorhanden, aas denen sick
Wfirine entwiclielte und Rauch aufstieg. Hier beginnt'aueh
das Vorkommen des Schwefels, der nach und nach immer
hüufiger wird.
Wir hatten bereits eine solche Hdhe erreicht, dasa wir
über andere Berge der Bandthlnseln hinweg das Meer e*^
blicken konnten. Die schwrtree Masse des Berges ^ bis
Jetst in Schatten gehttiit, begann durch die Sonne erleaebtefe
tiiid erwärmt ku werden. Endlich war der Gipfel erreicht
und mir wurde die Fi*eude , der erste oben ku seyn. leh
aah einen grossen Krnter vor mir voll weisser, gebleichter
Steine and roll Schutt, aus dem an verschiedenen Stellen
Rauch ausstieg; hin und wieder die schönsten Schwefel^
Partie'n« Dieser Krater war dnrcii nbwffrts gestflrete Steine^'
durch Sand und Asche geschlosscif und auf der West-Seite*
von einem ebenfalls ansgobrannten Krater umgeben^ welcher
der älteste und ursprünglichste zu seyn scheint. Auf der
Nordseite erhebt sich der Berg noch Itber hundert Pastf. Uw
an den östlichen Rand des Kraters su gelangen, mussten
wir über sehr lose liegende Fels-Blöcke hinwegsteigen und
den Gipfel nochmals erklimmen , indem unsere Führer ihrer'
hackten Füsse wegen nicht darch den Krater eu gehen
wagten ; idi liess mich nicht davon abhalten und fand allet*«
dings Hitsee und SchwefeUGeruch etwas lästig. Uoi neun
Uhr kamen wir an den östlichen Rand des Kraters. Hier
wurde eine rothe Flagge von uns aufgepflanzt, und wir lösten
drei Schüsse aus einer Donnerbüchse ; man hörte letzte,
des auf dem Gipfel heftig wehenden Südost-Windes ungeachtet,
zu Neira, auch wurden wir in Campemenfe gesehen. Das
Wetter hatte sich vollkommen aufgeheitert. Wir genossen
der herrlichsten Aussicht auf die Ba/iefa-Inseln und über
eine weite Meeres-Fläche hin. Wir verweilten lange genug)
um Alles mit Müsse za betrachten; die aus der Tiefe auf-
steigende Hitze nöthigte ans jedoch oift die Plätze zu wechseln.
Wir llesaen grosse Staioo den Berg hinebrollen, ilie in nXch-
tigen Sütsen hinan tersprengen. Bei einem Fflsblocli fanden
vrir mehre Flasehen mit fissigwasser gefällr, welche die
HB. Waltbr und vak dbe Vei,dbn bei ihrer Ersteigung an
M. August 1842 hier «urticl(geiassen hatten.
Wir erstiegen nun den nördlichen Gipfel , der gegen
N* in eine steile Wand abfällt, die noch stets wirksame
rauchende Krater bilden hilft. An dieser Stelle bOssten
schon einige Neugierige das Leben ein. «^ Von hier aas
betten die letsten Eruptionen Statt, namentlich jene i. J.
1824. Der Boden des gansen Berggipfels ist warm; in
einigen Spalten und. fiber dem rauchenden Krater stieg ilas
Thermometer ttber 180^ Fahrenheit. Die Atmosphüre aber
ist kühl ; Morgens nach 6 Uhr beträgt die Temperatur ge-
wöhnlieh 6S^ F.
Bis gegen 11 Uhr verweilten wir auf dem Gipfel und
errichteten einen Steinhaufen cur Befestigung der rothen
Flagge, welche wir hier suröckliessen, und die ich, so lange
ich auf Banda blieb) das Vergnügen hatte auf der Spitse
wehen ku sehen.
Die grössern Gestein-Massen auf dem Gipfel bestehen
aus derselben dichten basaltischen Lava, welche man am Fusse des
Berges findet. Ihre Oberfläche ist [in Folge des Einwlrkens von
mit irgend einer Säure beladenen Dämpfen {] so weiss, dass,
wenn die Sonne darauf seheint, sie den Augen wehe thuii.
Dm Hinabsteigen war nicht wenig mfihevolL Die Sonne
stand beinahe im Zenitli und bestrahlte die sohwersen Ob-
sidiane» die Laven und Bimssteine^ welche eine erstickende
Wärme nurllokwarfen..
über
die Schichten-Folge der Flötz- Gebirge des
Oader^Tfiale^ y der Seufzer ^Aipe und
insbesondere bei St. Casnian^
von
Hm. Dr. H. Emmrich,
in Meiningen.
Hiezu Taf. TU, B.
Ein ftfr eine Alpen-Reise freilich eehr kureer Ausflog
(ieh vimr knuni tfber 14 Tilge nüf I^okr Boden) führte mioh
fitteh nuf einige Tege in die Doigebangen der SeU^er^J^P
und lies« mieh du einige fntere^sante Und entscheidende Pro*
lii^ kennen lernen. Schon An der rechten Thal- Wand Jer
BtBoh zwis^dien Bppen nnd Knlt€m hatte Ich unter dem De*
lomit) welcher die malerischen Felswände der Mendel bildet^
^ach den Halobien - Schiefern von Wengen gesucht in der
stillen Hoffnung, vielleicht daneben auch etwas von den Ver»
Steinerungen 8L Caiiiane zu finden. Ich mochte nicht hoch
genug hinaufgestiegen seyn ; der dichte Wald , in weichen
der verfolgte Wasser-iliss ausging, hinderte die Umsehen;
nnsser den mit Bivalven (M jaottes Fassaensis, Afyo*
phorien (f), einem glatten dem P. discites verwandten
Pecten) nnd einzelnen Cnivalven bedeckten Schichten von
Sein fand ich niohts, — Glackllcher war ich auf der Seiner*'
792
Alf. Hier hatte ieh scbes aar eiaer Mberea ReUe, 1840,
IM Mebphyr^Taff des Lipä-BmeieM und in den KHlL^ein-
Bracbstficken, welche er enthält, sahlreiche Eehiniten-Slaeheln,
Enkriniten-Slielglieder und einige Kondlen, identiseh uiit Cos-
siamer Formen, Aufgefunden Pktzhouit und Klipstein hatten
gleiche Verateinemngen in denselben Gestein gefunden. Erstaunt
war ich daher nicht, wohl aber ioi höchsten Maase erfreut,
als mich ein gliieklicber Zufall sn dem Hm. Bent'ficiaten Clara
nach 8i. Michael j \ Stunde von Castelruik, fahrte und ich
bei ihm den ganzen Reichthum seines Vaterlandes Etmeterg,
aber gesammelt auf der Seisser-Afyy wiederfand. Die Ähn-
lichkeit der J/fen von SL Casiian mit der Sei$ser-A^ß hatte
ihn veranlasst, hier nach denselben Schätzen zu suchen, wie
sie dort vorkommen, und seine glückliche Kombination, sein
reger Sammel-Eifer fand sich reichlich belohnt durch Ver-
steinerungen, wie sie nicht schöner in Enneberg gefanden
worden sind. Er besass die Ichthyodorulithen von SL Coi-
iianj den grössten Theil der dortigen Cidariten (vollstfin-
dige Exemplare , wie Täfelchen und Stachehi) , ausser den
gewöhn liehen, wie C. baculifera u. ^. w., auch C. Buchii,
C* decorata, C. flexnosa, C. Roemeri, C. trigona;
Krinoiden-Stacheln In grösster Zahl, dabei auch Becken (Eii-
erinites liliiformis, E. varians, E. granuliferus),
Korallen in geringer Zahl , doch charakteristische Formen ;
d^g^g^n verhältnissmäsig viele Brachiopoden (darunter Tere-
bratula snfflata, T. subacuta, T. semiplecta, T.
q uinquec OS t ata, Productus Leonhardi); Aeephalen
(Cardita crenata, Nucula strigiilata, N. lineata)
und Gastaropoden (Naticella, Pl'eurotomaria u. s» w.)
in reichlicher Menge. Die Übereinstiaimung war vollständig;
selbst die Versteinerungs- Weise war dieselbe. Nur ELis ver*
misste loh: die kleinen Cephalopoden waren nur durch wenige
Individuen vertreten; am häufigsten war noch Ortho-
eera elegans. Dagegen glaubte ich einen Belemniten
BU erkennen, wie Icli schon früher einen solchen and eine
Alveole von Sl. Cassian mitgebracht zu haben glaubte. Un-
möglich wäre es freilich nicht, dass zu den Ammoniteii, Ce-
ratltan, Goniatiten und Orthoceratiten, die unbeiBweifelbar in
Y03
^lf<piefi Gegenden auf gfelchei* Livgei^stif tfe ▼orUomineii , ni^
mich noch Relemniten gescHfen; doch hedarf die Suche weiterer
Uiitersuehang. So gfoss auch übrigens die Monge der votv
hitndenen Versteinerungen war: hesHmmt neue Formen fand
ich nicht ein halbes Dutssend (doch mag ein vergleichende»
Studriini derselben imitier noch einige daxu ergeben); alle übri^
gen erschienen mir wie alte Bekannte von Sf, CasHan, Von
letstel* Lokalität sind übrigens in neuerer Zeit so viele Arten
benannt und hes^hrieben worden, das« es für das Erste gewiss
ein grosseres Verdienst ist, die schon beschriebenen kritiscb
SU sichten, als ihre Anzahl bu vermehren. — Ausser diesen
Cairianer Versteinerungen fand ich unter den erwfilinteii
SchfitEcn, die demnSchst an die reiche Sammlung des monA>
tAitistischen Vereins in Innspruck übergehen werden, noch
zahlreiche Platten aus dem sogenannten Muschelkalk, die^
ausser den schon beschriebenen Versteinerungen desselben^
noch ein^n schünen gefalteten Pecten mit ungleichen Ohrenj
diis Rjrssus * Ohr tief ausgeschnitten , und eine sehr eigen»
tlifimliehe Posidonomya in grOsster Menge enthalten. Letzte
ttfiterseheidet sich von allen mir bekannten Arten dieses Ge^
schlechtes duiH^h feine strahlende Rippen ausser den charak-
teristischen breiten Querfaiten. Dem eifrigen Sammler so
Ehren vei*dlente sie wohl mit Recht den Namen Posid«
Clarae. Beide Muscheln bilden Jede für sich eine Muschel*
bank , derer Ablösungen gane von Ihnen bedeckt sind. — ?
Wahrschetniteh aus dem Halobien-Kalkstein (untern Schicli*
ten von Wangen) stammt eine kleine M onotis, derM. subt
.striata des Lias hOchst ffhnlieh ; aus den schwarzen Sand-^
steinen (obern Schichten von Wengen) ein Aromonit aus der
Familie der Dcntaten (A. Aon\
Der noch sehr rüstige Hr. Beneficiat führte mich mit
seltner Preundiiehkeit durch Regen und Nebel über den
steilen Bufinfech nach den Fundorten seiner Versteinerungen;
£r hatte sie zum grossem Theil an den südöstlichen Ab*-
hängeii des Btiflntsck gegen die eigentliche Seisier-Afp zu
gesammelt; da hatte der Regen sie Überall, wo die Rasen»-
J>eoko fehlte, aus dem mergeligen Boden ausgewaschen. Das
VorkMnmen war. gaits dasselbe, wie auf der Hohe dei"
794
Etmeberger Alpeni leider anob hier die LBgerangs^Veriililtnwae
nntor diehteia Gras* Wuchs versteclit. £liien andern Theil
«ler Versteineruiigeii hatte er in den aebwarMii sandigen
Tuffen, welohe die Htthe der 8ei9Mer-^Aip und die Abhfinge
gegen den Schleern sa bilden, besonders ein LipU^Bmek unter
der Saliern-ifäUe 9 anfgefpnden. Waren gleicli Aberidl die
JLagerongs-Verhftltiiisse unklar: Versteinerungen fanden wir
tn Menge, und im Verlauf der Exkursionen war ieh aneh so
gllieklich, auf einen Tolistandigen Oorehsohnitt durch olle
Schichten vom tiefsten Sandstein bis »u den anstebendeti Mer-
geln voUet* Versteinerungen won 8L Cassüm sn troffen; es
war am Puffelier ^ Bach ( vergL Tf. Vll, B, Profil 4
' und 5).
Die im O. und 8. durch wilde, cum Theil sookig ser-
rissene Dolomit- Wtede hegrenzi^ Seii^er-^Mp Mit nnmlieh
selbst mit steilem %vald*feliigem Absturs gegen N. som GrMi-
ner^^Tkai^ g^gen W. eum Porphyr-Plateau ab , welches der
Sisack durchsehneidet. Der tafelförmige Rlleken, mit dem
sie gegen NW. vorspringt, filhrt den Mamen Bufiüi^ck {Puff-
laUck), An den Wunden dieses lotsten sieben sich nun am
Abhang über Seis« bis naeh St. KriicUaUk {8. Ckrüimu) in
CrSien in fast ununterbrochenen Linien vorspringende Fels*
Bftnder herum. Nur an einigen Stellen über KmsUirmik i<t
der Zusammenhang durch wild ttbereinaiidergestümte Mo-
la phjr-Trfimmer unterbroohen. Gegen Graden seigeu sieh
diese, durch die hfirteren Gesteiiis-Sohichten gebildeten, fort-
laufenden niederen Fels-Gttrtel und Vorsprtinge, die stets mit
sanfteren Einhängen abwechsein, am schönsten. Der PuffeUer-
Bmck, der sieh aus 2 kleinern Bächen von der Seü^tr-^Alp
sammelt , durchschneidet auf seinem kuraen Weg hinab ins
Grödner^Tkaty wo er unterhalb PuffeU In den Grtdin^-Baek
sieh ergiesst, sämmtliche Schichten von ^der Höhe der Alp
bis aur Tiefe des Thaies und hat das gsnse Profil derselben
«uf das scliönste enlblösst.
Wer das theilweise nicht ganz mihelose Aufsteigen aai
und Im Bach nicht scheut, kann in kurser Zeit alle die Fiöts-
Bildungen kennen lernen, welche im Gader^Tkat auf dem
weiten Raum von Pieeokin bis hinter 8t. Cäsriun onsgebreitet
Bind. Zw«f hüll «idi nueh h&dr ein« mftoht^ejtfeljifibyi^«
Masse zwiWieii den Schiebten liervergedrädgli, .welvhe Ai$
Höbe des Bufiaiick selbst obeii wie «in Kiwi« uuigibt ; abei*
glüeklietierweise berieebt er die unter ihm lagernden Sobicb*
ten in gleiebfürmiger Lagerung, so dnss die Grenze K%%'isehen
ihm und den von Uhh bedeckten Koik-Schiehten gans. parftllel
den leinten «n der Höhe des Abhanges forts^reiebt. Einig«
Wt>lleii->Bew«g9ngeu, welche die untet* Ihoi gelejgenen Sehloh«
trn machen, und das fiin&llen der Schiohten gegen das In«
nere der SHsser^Alp sind die eijieigen Störungen , weleho
ihre Lagerung dadureh erlitten hat. Wie er den Mela*
phyr «ud den Kalkstein überlagert , so wird er seibat wis*
der Vion Kalksteinen überlagert mit gleiehem 9 doch s4ei«
lerem Einfallen* Die Schichten über de« Alela|ihyr führen
dieselben Versteinerungen, wie die unter ihan.; heide eai»
bnlte» Halobia Lomaielii in grasser Menge; nur weeh»
sein die oberen schwarzen Kalksteine mit schwarzen Sand*
steinen ab, welche nta«ichen Grauwaeberi lihniieh unil init
den Melaphyr« Tuffen im Duron-Thal leiehtzu verweelksehi sind,
aber Versteinerungen fiihren. Beim Aufsteigen über Aen Bw*
flat^ieh von 8f. Mickael hei'aaf finde« man unter dem Melapbyr
dieselben Hiilobien- Kalke , aber natürlich mit südlichem Eiii«
falleu; das Hangende des Melaphyrs ist aber unter dichter
Gras*Narbe verdeckt. — Ein ans eckigen und abgerundeten
Kaik*Stücken gebildetes Relbnngs*Konglomerat von der Müeh-
tigkei« weniger Fuss trennt auf der untern Grenze Hnlobieft-
Sebiehten und MeJafdiyr von einander; an der obern Grenze
konnte ich ein «inzweifelhaftes Konglomerat der Art tiicltt
finden. Der AlelAphyr selbst iat im Innern ein ausgezetch-
neter Porphyr voll Angit4(rystallen ; an der untern Grenze
ist er den letzten parallel , plattenförmig abgesoiMlert
und dielit , in seinen obern Theilen dagegen ist das Gestein
•in Mandc^tein voll von Blasen - Räumen mittler Grösse.
Spräche nicht das Verhalten des Augit-Perphyi*8 an andern
Orten dagegen, wo er sich durch die Schichten von JVengen
gewaltsam seinen Weg aufwärts gebahnt zu haben scheint,
wie unterhalb SL L(*onhari and an der Kirche mwlFengen
km Goder^TluU^ so möchte ich wohl den Mehiphyr für dal
706
Produkt imbinAHner ndkufiitelier Aasbrüclie cor Zeit der
Biiiiting der Hiilobien^Schiehten hAlteiu Ein dernrtiger Aiis-
brnoh möchte wohl eme gieicliförm^e, schichten förmige Aas*
breita ng des Melrtphyrs über de» schon gebildeten Wengen-
Schiehteti (Haloblen-Schlcht) bewirken; dabei konnte wohl an
der untern Grenze ein wahres Reibiings-Kongloinerat ent^
stehen, wfihrend es nach oben fehlte; konnte sich der He-
laphyr an der antern Grenze parallel derselben absondern,
^'Ührend er an der obern darch verminderten Druoh blasig
«rarde ; anter solchen Umstanden mochte wohl anch der Me-
laphyr einen Theil des Materiales zur Bildung der spüteren
ihn bedeckenden Gesteins^Schichte«! liefern. Das Einfallen
der Sohickten gegen das Innere der Alp würde hierbei eben
•o gut seine Erklärung finden, nlfi bei Annahme eines spa«
leren Datums des Melaphyr-Ausbruchs. — Solchen Eindruck
machte die ganze Erscheinung des Meiaphyrs In diesem Theile
der Sewner-Alp auf mich, und, dass der Melaphyr bis^ daher
in diesen Gegenden meines Wissens mit keinen höbern Schich-
ten aU denen \o%\ Weagen (Ha lobien- Schicht) iu Berührung
gehindeu wurde, würde nicht dagegen ^rechen. Doch hin-
weg von EindiSicken zu etwas Positiverem, zur Lager-Folge
selbst (vergl. Profil 4 und 5).
Das Liegende- der Versteinerung- führenden Schichten
ist in den Umgebungen der Seisser^Alp der rothe Quarz-
führende Porphyr; im Gader-Tkal dagegen ruhen sie gleich-
fönuig auf südlich einfallenden, glänzenden Tfaonsci liefern,
welche selb&t gegen die Zentral« Axe des ganzen Alpen-
SyStemea in Glimmerschiefer übergehen« Auch der hiesigen
Gegend sind übrigens jene Schiefer nicht ganz fremd ; der
Weg von 7tfri|fß//iAr/«cÄ' aufwärts nach Castetrusch fährt einige
Hundert Schritte über eine Glimmerschiefer-Partie, die rings-
uui von rothem Porphyr umgeben ist. Sie mag ein vom Por-
phyr beim Durchbrnch durch das Glimmerschiefer-Grundge-
birge losgerissenes Stück seyn. Anfänglieh hielt ich dasselbe
fm*/ eine Anhäufung grosser Geschiebe;. allein dafür ist denn
doch der Umfang zu gross.
Das tiefst« Glied der Flöts - Formatienen dieser Gegen-
den ist hier, wie im 6ader^Thalj ein wahrer, vorherrschend
707
vother, nbei^ in eincelnen Sobichten anoh weiMav Sanditein,
miiiichen Bunt • Sandsteinen unserer Werra «- Gegenden suit
Verwechseln ähnlich. Aufwärts geht er aber in. kalkigf
Schichten über, welche in ihren untern Theilen wegen dea
vielen Gllminerä suf den Schichten- Abläsungen noch immer
flas Ansehen des Sandsteins behalten. Diese Schichten füh«
ren Rhizoqoryne, Myacites Fassaensis, Posidono-
uiyn. Hi% VON Buch bexeichnet den Saivdstein mit VI. Er
bildet ein hügeliges Plateau um den Fuss der Seiner "A/pif
auf welchem SeüSy Ca$telru$eh^ St. Michael liefen, in deren
Uuioebungen ilui jeder Wasser-fliss seigt. Im Gröäner^Tkal
bildet er die Thai-Sohle, auf welcher Si. Ulrich liegt, wenlgstena
bildet er den Fuss der westlichen Thal- Wand; so auch im
Puffelser Buch aufwärts. Im Gader-Thal fand ich diesen
Sandstein |iur bei Piccolein, St. Martin gegenüber; südlich
davon schneidet nirgends der Bach bis zu ihm ein.
Es folgen 2)3 einen vollsfäjidigen Cbergang zu dem untei*«
teufenden Sandstein bildend , vorherrschend kalkige Schiele
ten von sehr verschiedenem Ansehen, zum Theil dem Wellen*
Kfllk ähnlich, aber auch von stänglicher^ selbst von kugelige^*
Absonderung, dünngeychiefert und wiederum in mächtigen
fjänken. Die Versteinerungen sind die schon erwähnten. In
den scbiefrigen Schichten, die neben eniem kleinen Brück-
chen oberhalb der Puffelser Seh neide-M übte entblösst sind)
fand sich mit andern Bivalven in grösster Häufigkeit die P o*
aidonomya Clarae «. ep.\ die H. C^Aai über St, Michael
entdeckte. An letztem Orte finden sich unmittelbar über
diesen Sclüchteit Ophinren und dann eine Pectiniten-Bank
voll von erwähntem Pecten. Piese Schichten aivch hier auf-
zufinden Irinderte mich die hei-eiu brüllende Nacht* — Die
sehr mächtige Kalkstein-^Bildung läsat sich wob) weiter iinter-
^btheilen ; am Berg-Abhang schien z\ya&' ^in dazu geeignetee
l*othes Mergel - Lager auszugeben , doch konnte ich es ioi
Xiiale selbst nicht finden. — Diese kalkigen Schichten find ei^i
welche die erste Fels-Enge bilden , durch welche sich ober«
halb Piccoleia die Gader ihren Weg gebahnt hat; sie, sind
^air oberhalb P^ßereva nicht wieder in jenem Thak aufgj9^
ftovfltn«
lfm
Vh^t dett KfdhitdAe tntt Poftiftonoitiyii Clfli^ne Mgt
S) «ine Ablagerung rothei* thoniger Mergel linit dOtiAet* grntler
Külkschiefer, gleichfalls nuf den Schieliten^Abldsiingeil von so viel
rothem Glimmer bedeckt, dass das ganee Gestein roth er-
scheint. Er ist voll Abdrücken ton BivAlven; ein jeilatter,
Schi/i'ach^konErntrisch gestreifter, im Umriss dem P. diacites
sehr verwandter Pecfen findet sich hier sehr häufig; ebenso
in denselben Schichten am Frohnbntk über Ratzes unfern der
R'ohnbach- Lehne, bei Epfian, Si. Leonhard im Gadet-Thale.
Eben so hfiofig waren Steinkerne von Myophoria, Mya«'
eites u. 8. w. Im Gader-Thal enthalten sie Card i uro li e xa*
plectnm Braun. — Auch hinter Campedelto kommen diese
Schichten vor.
Cber den rothen Mergeln kommt 4) eine mächtige Folge
von Kalken verschiedenen Ansehens, in welchen ich bei der
Kürze der Zelt keine Versteinerungen auffinden konnte. Sie
besteht von unten aufwärts a) aus einem wulstig abgesonder-
ten Kalkstein, ähnlich dem Wellen-Kalk, b) einem Dolomit-
Lager, welches als ausgezeichnetes Fels-Band sich um den
Abhang herumschlingt; c) einem dunklen, bituminösen Kalk«
«tein; d) einem hellgrauen, schiefrigen Mergelkalk und end-
fleh e) einem wieder sehr mächtigen, dunklen, an Feuerstein
sehr reichen Kalk, dem f) ein wulstiges Wellenkalk-ähnliches
Gestein folgt. Daüauf liegen ,
5) die Halobien-Sehichten oder die Schichten
von Wengen, Unter dem Aogit-Porphyr dunkle Kalksteine
^6\\ Halobien; ebenso darüber, abei' wechsellagernd mit den
sc^hoh erwähnten, Grauwacke-ähnllchen, schwarzen Sandstei-
nen , dann letzte herrschend tnit eingelagerten , lichten und
dunklen Mergel- und Mergelkalk-Schichten : dfe hagerfoige,
wie sie Hr. Prof. KtiPSTEiN von Wcngen beschrieben hat.
Verfolgt man nicht den südlichen, sondern den westlichen
Arm des Puffterbacheä , so kommt man endlich 6) bu Aen
in 5 übergehenden, vorherrschend hräunlichen, dünngeschfeh-
ieteu Mergeln, (n welchen besonders die Platten eines ah
der Obei'ifläehe Oolith - scheinenden MergelkAlkes auf ihrer
CHierfläche ganz bedeckt sind mit den Versteinerungen von
SL Caesian. Es sind ganz dieselben Mergel , die auf den
70»
Bmneierf^ JUpen «icb daroh ihren Verstelnernng^'Reiohdiaiii
au8«#iehn«n $ hier ftind sie kimm Krmer daran.
Über diesen Mergeln folgen an einem Bächlein , welches
von S. sam Frohnbach ftihrt, unfern des Eingangs von Casfel-
ruth her sur Seisser-Alp ^ Schichten von ziemlich gleichem
Einfallen eines schwarzen bröckeligen Sandsteins oder Me*
laphyr- Tuffs voll von einer Nucnia, daxn mit einseinen
riesiggrossen Neriten; Hr. Clara fand auch auf einem
Stück dieses Gesteins einige Ammoniten, Echiniten*
Stacheln und eine Ostrea, welche ich von der O. g re-
ge ria Sow. nicht SU unterscheiden vermochte. Des ähnli-
chen Tuffes am Lipit-Bach und seiner hier jedenfalls auf
sekundärer Lagerstätte sich befindenden Cassianer Versteine*
rungen erwähnte ich schon. Im Lipit-Bach selbst lagen noch
grosse Blöcke eines Kalksteins, der reich an Encriniteit
liiii form is ist; er enthielt aus zahfreichen Gliedern be-
stehende Stiel- Fragmente desselben; seine ursprüngliche Lager-
stätte ist noch weiter zu bestimmen.
Weiche Glieder noch zwisohen dem Haupt-Dolomit, dei^,
sich hier wie auf den Enneberger Alpen über die Verstei-
nerungs-reieben Alpen - Plateau s erhebt, und den Schieb-«,
ten von Cassian zwjschengeUgcrt sind, konnte ich nicht
erfahren ; meist ist die Grenze durch Dolomit-Schutt bedeckt;
doch auch hieftir lassen sich noch «fifschlossgebende Durch-
schnitte hoffen.
Was sieb aus einftieher Kombtnfatioii der freilich sefbi^
verwickelten Lsgerungs* Verhältnisse im Sadet- Tkal scIhn«
mit Nothwendigkeit ergab, lefafrt hier der Augenschein, ilass
nämlich Ober den sogenannten Sehich ten von SeUi die Ualo*
bien-Schiefer ^w\ Wengen und darüber endlich die Sehicbten
vmi St. Cüirian folgen. Alle diese Bildungen geben ein am
wenigstens 6 Gliedern bestehend«*» System, dessen einzeliMH'
Glieder aber theilwelse durch stetige Übergänge miteinander
verbunden sind. 1 und 2, 5 und # gehen völlig ineinati^er
iAer; die Posidoitomyen von V kommen bis in die Halebien*
Schiefer A vor <nnierlialb St. Leenkard beim Augit-Durchbrueh'
iu grosser Menge) ; Ammonites Asn seheint bis in din
SIMt
oberen Hulobien-Sandsteine li«riibsti«steigejik; lUüie voo Halo*
bien fiiideii sieh auch uiitex* den Ver»teinerungeu von SK
Cassian. — Die voIUtMiidigste Übereinstiiooiung des Dorc*;-
sclinitres am Puffls-Back mit dem des Gader-TAaUs hätte
ich gerne durch Mittheiluiig eines Profiles von St Leonhard
bis Piccolein nachgewiesen, wenn es nichfc noch einige we-
sentliche Lücken zeigte. Sie bestefit aber vollständig. Auch
Bnchenslein und Fassa stimmen im Allgemeinen ühereiii.
Diess wie das Wiederauffiiiden der Versteinerungen zu Eiern
(schon Graf Keyserling braclite von dort aas einem rochen
Kalkstein einen Falciferen mit) und zu Recoaro in den Seile
Communi lassen uns in diesen Versteinerungs-führenden Ge-
bilden kein lokales Vorkommen, sondern vielmehr eine weit-
verbreitete Reihe von Flörz-Formationen erkennen^ deren voll-
ständige Erforschung zu den lohnendsten Aufgaben der Geo-
logie dieses^ mit Recht klassisch gewordenen Landes gejiört.
über die Alters - Bestimmungen dieser Formationen
scliweige ich. Auffallend ist es, dass unter den zahlreichen
Versteinerungen von 8L Cassian sich so viele Typen des
Übergangs-Gebirges erhalten finden nnd so gar keine wahr-
haft identische Arten desselben , während der Musehelkaik
dagegen durch einige ausgezeichnete Arten vertreten vi'ird.
Der Encrinites liliiformis gehört zu den relativ häufig-
sten Versteinerungen dieser Gegend. Der Werth der Gat-
tungen cur Formations-Bestimmung ist sicherlich ein sehr
bedingter, während der Werth leitender, d. h. so scharf
und so Jeiebt oharakterisirbarer Arten, dass sie nichl ver-
wechselt werden können, ein absoloter.
Die oben angeführte Schichten- Folge ist dann die voll-
ständige Gliederung iler Formationen von den krystalliniselien
Schiefern aufwärts zu den Sohichten von SL Cassian y da
sieh gewiss auch der Kalkstein von äeilig^KreulX' noch einord-
nen wird. Hr. Prof. Klipstein fahrt aus der Gegend von
Aräba. noch wahre Grauwacke auf, ohne jedoch sich klar
d<ii?tiber auszusprechen, ob er dieses zweideutigen Ausdrucks
sieli iiii petrographischen oder gegignostischen Sinne bediene.
Im ersten Falle will ich es wohl zugeben : hat doch seJbat
der scharfe Blick L. v* Buch & zu einer Zeit, wo der Cjesteina-r
801
Ciuiniktei^ de^ b^stimnitinde Ar die Unterscheidung der Forma-
tionen war, in den schwarzen Samlseeinen mit Halobien Gran-
wacke za erkennen gegtaubt; versteht Hr. v. Klipstein aber
mehr darunter, glaubt er wirklich Übergangs-Gebirge gefun-
den zu haben, so mnss diese Ansicht erst mit Wissenschaft*
liehen, d. h. aas Lngerung und Petrefiikten- Führung herge-
nommenen Granden belegt werden. Sowohl auf dem Wege
aus Fatia und GrBien nach Coffuichez^ wie auf dem Col
de Lana tfber Pieve in Buchenstein und von da nach St»
Cassian sah ich die erwähnten Schichten mit Halobien,'
wie sie auch bei Wengen und auf der Seisser^Alp vorkommen,
nnd zwar auf letztem Wege in ganz besonders mfichtiger
Entwicklung; aber nlclit einmnl bis zu den tiefen Kalk- und
Sandstein-Sehiohten fand ich das Gebirge aufgeschlossen, ge-
schweige dass noch filtere Gesteine da zu Tage träten.
Wie gerne hätte ich nicht so manches Speziellere, be-
sonders über die Versteinerungen unter den Schichten von
St. Casiian mitgetheilt, wenn ich niclit meine in den Umgebun-
gen der Seisser-Alp gesammelten Beleg-Stücke dabei zur Ver-
gleichuug nöthig hatte, die aber leider noch gar nicht wieder
in meinen Händen sind. Das mag denn auch die Dürftigkeit
der mitgetheilten Notitzen entschuldigen. Daher erlaube
ich mir nur noch 2 kurze Bemerkungen, Dolomit und polirte
Felsen betreffend.
Die Epigenese des Dolomites hat in letzter Zeit mehr-
fache Angriffe erfahren. Auffallend war es mir, dass dabei
von den Gegnern eine Thatsaclie so ganz und gar Ignorirt
\vui*de, welche in den klassischen Briefen über das Fassih
Thal als eine Stütze jener Theorie hervorgehoben wird; die
Thatsaehe, dass nfimiich hie und da das schönstgesohichtete
Gestein zuweilen seine Schichtmig verliert uiul in geringeir
Entfernung den schönsten massigen ^ vertikal zerklüfteten
Dolomit bildet. Der Schleem bietet hieffir einen ausgezeich-
neten Beleg (vergl. Profil 0).
Das Schleefn-PUtefku wird von Westen her durch eine
tiefe Pels-KInft, in welcher ein halsbrecherischer Steig von
Seiss herauffahrt, in einen gegen j$ef>^ nnd einen südwestlichen
Jabif^aiig 1844. <^i
gegen VSh gerichteten Voreprimg getheÜt« Die Felewnnd
des leteien, gebildet auit einem sehr regelmäsig gesohiehteten
Kalkstein, ist i*öthlieh; der Vorsprung gegen Seüs und die
Seisur-A/pj vor dem sieh jener Zahn erhebt, der dem Pro-
file des SeUeems ein so charAktertstisches Gepräge aufdröekt,
ist dagegen ans dem schönsten Dolomit gebildet, ohne Schich-
tung, von vertikalen Klüften durchsetzt, weissiicb. Tritt
nun nun aber auf den Vorsprung von Yöü und sehnut in
die Fels-Schlucht, welche beide Theile trennt, so seigt im
Innern desselben das ganze Gestein horizontale Sehichtnng,
nach aussen aber sieht man an jener unmittelbar gegenüber-
liegenden Felswand des Seüter Vorsprnnges die Schichtang
völlig versehwinden und an ihrer Stelle die eigen ihümliehe
Zerklttftnng des Dolomites auftreten. Einen vollständigen Über-
gang des geschichteten Gesteines in den massigen Dolomit
lehrt hier der Augenschein. Mag jenes gescliichtete Gestein
nun wirklich schon die kohlensaure Bittererde des aus ihm
entstandenen massigen Dolomites enthalten haben oder nicht:
wahrscheinlich ist es wenigstens nicht, dass ein Gestein von
der ausgezeichneten horizontalen Schichtung dicht neben
einem massigen ohne alle Schichten-Absonderungen sich ge-
bildet haben sollte. Hier eine Umwandlung des einen Gesteins
in das andere anzunehmen, ist kaum so ungereimt, wie es
einigen Herren erschienen ist. Das Wie der Umwandlung
mögen wir immer noch bei Seite liegen lassen : genug, dass
eine Erscheinung der Art aus einem einfachen Absatz aus
Wasser kaum erklärbar ist.
Mun noch Eins. Ein höchst lehrreicher und an in ihrer
Art einzigen Naturgeniissen reicher Ausflug zu den Glet-
scharn des öizThales führte mich über den grossen Ober-
gurgler ferner naeh dem Pfasfen-Tha/, einem Arm von Schnals.
Das Thal ist wegen «einer Wildheit und zu andern Jahres-
zeiten auch wegen seiner Gefahren berüchtigt. Im Hinter-
gründe voller Gletscher, die aber zum Theil sehr hoch liegen,
ist es noch relativ am weitesten; bald nnter Vorderhaser ver-
engt es sich aber zu einer Fels-Schlucht, in der von nnn an
nur an sehr einzelnen Stellen eine Spur von urbarer Scholle
Platz findet. An einer Enge dieses engen Thaies, zwischen
803
Vorierkäier und Dumpen fniifl ieh nun im Thale die schönsten
polirten und sehrafifirten Felsen eines , so weit ieh mieh er-
innere, ehlori tischen Glinimersehiefers. Ob sie dnreh £ises-
oder Wassers-Gewalt geglättet and geritzt worden seyen,
will ich anentsohieden lassen , wenn gleich nach meinem sub-
jektiven Dafürhalten strömende, mit Schutt und Sand he»
lastete Gewässer wohl zur Erklärung des Phänomens aus-
reichen worden; aber aufmerksam möchte ich doch auf sie
machen, da mir ein gleich ■ sohönes Vorkommen solcher Fel-
sen in Tjfrol noch nicht bekannt war. Den Besuchern des
öisi'Thales möchte ich wohl den sehr leicht zugänglichen
und ziemlich gangbaren GHes-Kogel ferner empfehlen, da er
Moränen* und Gufferlinien-Bildung, Gletscher-Tische n. s. w.
sehr schön zeigt, leicht zugänglich und nur 2 Standen von
tlurgd entfernt ist.
51
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geognostisch beacbrieben und in einer geogiiostisclien Karte dar-
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805
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meeu en couleur ^ gr, 4<> [19 fl. 48 kr.l, — 1840 war die Hälfte
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durch Asien f Australien, und Afrika, und Bildungen von Oolithen
durch Polythalamien ^ 201—202; — Neuer Vulkan auf Jf^li^it im
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ttBlKoi8cli»u KieMl-GknlaiBcii , mit einleit^nrfeu B^ merkoacen über
den jftflig*«a Stand der Geaiogpie and die ForndiiHi^a* Methode in
diesrr WinManebaft : 341—363.
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Gegendea g«fölilt worden sind: 362—377.
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Gvf^Utpfi ,W4fut-FrmiUsrßieh9 i d. h. über die £rg;iefiiiuiig«*Ge4ileiiie,
wf()sfi» dffok Ailrallwaiid^lAiQ • und Kobien • Gebirge euttprechen :
627—669.
V« Hao^bimb; UuierueUelAan*^ siviscben or<^raphi6elieii, hy^drograpiiiscben
und geologiKrlipii Bpükm, im Austug von WsaMANort 569*-673.
Thojmsht: A|>liandlai»g über di« geologiarbe Konalitution der Gegend
von Bityonnfi 673—676 (kommt volUtändif^ in A^n Mem* See, ffeoi,).
DfisuA^E» : die Fo88il-Re»te dfr P^enae»t 676^679.
A- Pombl: geolojfisGbe und paläontoJo^iac4itf Bpscbrcibung der Hügel der
Tour-de-Boulade und de» PHy-du»Teilter {Pmf äl<f Udmc) :. 67fi— >606.
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I844y Jan. — Avr.; c, JT, i — iv, p. 1 — 612, pf. I— v.
Di>8ci.ojzBAUx : neue Bestimmung der Kern - und haupt8ächlich«ten ab»
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A. DiMoop.: Neue Analysen und Verbindung von MelliUth nnd Hvii»
boldtilith: 69—66.
A. Damovr: Analyae dea Gelilenita von Fassa: 66'~69.
Dkscloizeaux : Kernforni des Humboldtiliths : 69 — 73*
A. Damoua: AnalyHe einiger sog. Beudantit-Krystalle von HomhaueeH
in Nassau: 73—77.
DßscLoixEAUx : krystaliographisclie Untersuchung derselben: 77—78«
G. GiRARDiN und Bidard: über den Guano: 113—116.
P. A. Favrb: Untersuchung über die kohlensauren Kupfersalze: 116—120.
Db8Cloizeaux : krystallogrnphische Untersuchung und Vereinigung von
Neocfese und Skorodit : 402 — 406.
A. Damour: neue Analyse beider Mineralien: 406—414.
— — vergleichende Analyse und Untersuchung von Anatas und Rutil:
414—418.
Descloizeaux : über die Krystall-Formen des Anatases : 418—422.
- - „ „ „ » Realgar: 422-427.
Mbrignac und Descloizeaux: Analyse einiger Mineralien: 427—434*
A. Damour: neue Analyse des Dioptases : 486—491.
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2 Giraffen. Arten aus den Tertiär -Schichten der Sewalik-Berge:
145—146.
R. OvTBN : Beschreibung; eines vom Grafen Strzkecki in Au$traiietr ge-
fundenrn Mastodon-Backenznhnes : 268 — 271.
Hitcrcock: über das Nest von Dinoriiis: 310—211.
5) J. G. Poggbndorff: Annalen der Physik und Chemie, Iteipt,
8® [vgl. Jahrb. 1844, 575].
1844, öo. 6, T, 8; LXII, ii, in, iv, S. 160—612, Tf. n, m.
W. Haidinqer * über die Pseudomorphosen und ihre anogene und kato-
gcne Bildung: 161 — 188, 309—324.
H. Rose: über dl« Titansäare, Forts., Titanit: 253—270.
A. Breithaupt: vorläufige NQtitz i'iber ein neues dem Allanit ähnlirhes
Mineral: 273—276,
W. HAiomcBR: Piauzit, ein £rdharz: 275—^77.
— — Höhe des ewigen Schnee'« an den Abhängen des Himalay« ^
277-282.
— — Neu entdeckte Diamant-Lager in Mexiko > 283.
Damour: ein bci'm Zersägten verknallender Obsidian ^ 287—288.
G. Rose: Krystallisations-System des Quarzes: 325—333.
— — die Quarz - Krystalle von JrrisehaH bei Strifgaulin Schlesien:
933-337.
F. W. KoLBmo: meteorologische Beobachtungen: 373—390.
¥• MiDDEivDORFF : Bericht über den ScHBRGiN-Schacht zu JcrAntzlr: 404— 416.
J. Jacobson: Untersuchung des Stauroliths von St.-Ooithftrd : 410 — 429.
Tm. Sgubbrer: Polykras und Malakoii, 2 neue Mineralien: 429-^444.
Z. AI.LBN : mechanische Kraft de» Niagara-Ftdle»^ 447.
C. Rammelsbero: chemische Untersuchung des Afeteorsteins von Kieith
Wende»: 449-463 [Jb. 1840, 721]. '
D. Brbwster: über die ordentliche Brechung im Kalkspatb ^ 500.
H. Rose: über Titans&ure, Forts» — 3) Tschewkinit , 4) PerovrBkit:
591-598.
Fr. v. Kobbll: über das Titaneiaen: 599—602.
«09
fSM, no. P, LXm, 1, S. 1-176, Tf. 1-2.
C. Kkastbn: cbemtsclie Untersticliung einiger Fcldupatlie v. EgersuUd:
123—132.
— «— üoter«ocliiHig d« Seb«le II «Blende von Raibei in Kämthenx 132—135.
YUererde and Cerozydol-SiHlnite im fi(äcA.T. Erio^rbirgp: 136—141.
C Ramhblhsbrg : ehemiHche ZusammenseUiing des Eudialyts: 142—147.
W. Uaidin&br: Farbe des Axinits: 147—152.
— — neue Art rcscelrofiAig^er Zufianimeniietzun^ am Dolomit : 153—158.
J. G. Cramay : niedre Temperatur in den unterirdischen Steinbrüchen
des P^trrgberys von Mnistricht: 166—173.
V. Mandblsloh: Temperatur^^ssunj; im Bohrloeb v. Seuff'en ^ 173 — 174.
6) Builetin de la Soeiete des Naturalistes de MoscoUf
Moscnu, 8^ [vom Sekretariat].
1849, no 2, 3, S. 221-710, Tf. ii-vi.
(Ausgeblieben.)
no. 4, S. 711—917, Tf. vn.
G. V. Blobdb; über das stetige Verbundenseyn von Sandstein, Kalkstein,
und Thon in den Grebirgs-Forroationen und den nothwcndigen Ein-
floss dessen auf naturgemasse Begrenzung der letzten: 871—879.
1843^ no. /, 2, 3, S. 1-553, Tf. i— x. ,
T. Wangenhrih von Qualem : über den Bcrgkalk am weltlichen Abhänge
des Urals: 4—78.
G. V. Blobde : über die Methode bei Darstellung nnd Charakteristik von
Gebirgs-Forniatiouen mit der obersten und jüngsten anzufangen und
mit den tieferen Alteren «u schtiossen: 63 — 69.
G. Fischer von Waldhbim: Überblick über die FoseihReste des Gotfvts,
Mosctuii 100—140.
G. T. Blobdb: über die grognostischen Vorkommens- Verhältnisse des
fosaileA Ejykopodiaceen-Slammeii ans der PHrowharr Steinkohlen-
Partie: 141—147.
R. Hbbmahn: Talk- Apatit, ein neoes Minernl : 118^-^152.
Berichtigung der gcognostischen Karte von Podolien und Bessarabien'^
162-163.
G. v. Bloedb: Bemerkungen zur geo||fno8tischen Karte IV von den Gou*
vernemcnts Charkow und Poltawa, Tafel vi, S. 320—323.
Jashikoff: Bemerkungen ul>rr die 1841 von Helmersen herausgegebene
geognostische General-Karte von Eitropäisch'Hussland: 327—340.
A* Z90RKZBW}iKi: neues Foraminifereo^-GciMis , Dactylina Fischeri:
461—464, m. Abbild.
G. V. Bloedb : Versuch einer Aufklärung der Ursache, warum Sandstein
im Gegensatze von Kalkstein und Thon so selten fossile Überreste,
ntmentlicb von Thieren führt: 546—553.
810
7) Erman*!! Arehiv tür wii^emcbafllietie Knndj» vo« JlUMtomi,
. Berlin, 8« [vgl. Jahrb. 1848, 79§].
1840, III, I, II, III, S. 1-648.
£. Eicbwald: Ergfinzung seiner fraheren Äaimeriinf?*« aber du Ver-
bältnias dfü Kaxpnchen zum SchwmrxfH Meer: 1— II and 182.
A. Erman: ober die ^eoKnontiKchen Vrrbaltnisfif» von Swrd-'AaieH in
Beziehung auf das Gold- Vorkommen in dipsem Erd-Tbeile; Fort«.;
die TrnMvrnUneken Gebirge , das Baikalutehf und Nertschinsker
Gebirge, die Umgebungen der Lena, da» Aldaniscke Gebirge und
die Kuateu de« groasen 0%eans bei Ockozki lil— 177, 185-186.
£. EicHWAto: organiKfbe Erden in \ord'A»ien', P^acbliag: 183.
Hopfmamn: geogiioatiacbe Beobarbtungen an der Biriusa und in den
zwisf ben Podkamentija und Werchnaja-Tungtiska gelegenen Berget.
Brief von der Goldaeifc Olginskji im Systeme de« Pitt, S. 356; -
Brief au« Petropawiowk am ^ Sekttorgan, S. 360—361.
Gewinnung von Natron • u. a. Salzen aus den See'n bei Pefekap auf
der Krgm* sehen Landende: 473 — 474.
Gold-Gewinnung im Russischen Reiche wibrend 1848 1 480—401.
Girard: einige von Erhan in Europaisek- Bussland und Xord-Asien ge.
sammelte Thipr-Versff ineruugen : 539—646, 1 Tf.
Gold- und Platin-Gewinnung in Russlund während 1848i 547—648.
8) Bulletin de IWcademie Ä. des sciences et helles leitret
de Bruxelles, Brux. 8®.
1882—1839, /.— F/. vol. [Die erheblicheren Abhandlangen wur-
den in Auszügen geliefert; auch schon einige der spätem.]
1840; VII, i; 452 pp„ 16 plL [nach der laia.]
Bivbr: Temperatur der Tiefen: 65.
Cramay: Temperatur der Stollen im Petersberg hn MasMckii 77.
QimTELRT : Temperatur der Tiefen : 86.
S. J. Denis: Lagerung der Diamanten in Minas Qernesi 133» 1 Tf.
[> Isis 1844, 374—376].
IIiver: Schnecken-Versteinerungen bei Eitelbrueki 432.
1840-, VII, 11 ; 428 pp., 20 pH.
Capocci: über einen Meteorstein bei Neapel: 2.^
Qoetbmt: Erd- Magnetismus und Temperatur- Änderung in der Tiefp:
7 und 56.
DüMoifT« Bericht über die geologische Karte Belgiens; Abtheil, fon
Löwen i 197.
H. NysT und H. Galbotti: Versteinerungen im Jurakalk vonTekuaesH-
212, 2 Tafeln [Bronn Collect. 76].
1841 ; VIII, 1 : 503 pp., 26 pH.
X J. n'OMAUua d'Hallot: über Erair, Tbon- und SandLuger bei Cöä*^
zwischen der Hckelde und Rukri 310, Taf.
811
Ci.AO««fiii; QiHi\6%\w tan Mimti Oera»9\ Diartianfeft Im Rdth-Liegrniienj
VerAtriii^ruiiiEen, 332, Tf. 1—4 0 Jb. /W4, 334].
Galbotti : Gcogiioste der Havanna : 305, ni. 1 Karte.
tS4t ; Vni^ n; 627 pp., 14 pH.
p'Omaliua d'Halloy: die letzten Erd-Revölutionen in Belgien: 237.
r94Mf IX, i; 576 pp., 0 pll.
Ny«t: Verzeicliniss tertiärer Konchyiirn Belgiens i 439.
Vogt: übrr rotlies Wasser, Schnee und Ei« : 452 ui. Abb.
9) KARSTEif andv. Dechbn: Archiv für Mineralogie, Geognosie^
Bergbau und Hüttenkunde, Berlin, B^ [vgl. Jb. 1S43, 605].'
1844, XVI li, I, II ; S. 1-594, Tf. i-m.
BfirnicH: Entwicklung des FIötz-Gcbirges in Schlesien: ä— 86.
GiRARD : Resultate einer geognaütiflchen Uuter«urhung der Gegenden
zwiächen WiUenberg, Belzig^ Magdeburg, Helmstedt und Stendal:
87—138.
Pluxicke: Darstellung der Lagerung« •Verhällniaae den Kupfertfchjeferf
und Zechsteins in Mansfeld : 139—170.
Kerstbn: eigentbiinilicbn Bildung von Schwefeleiaen b.ei i^ineui Eiseo-
hohofen: 278—288.
Noogkrath: zur architektonischen MincraJogie der Preuss. Rhein-Fiovinz:
455—491.
Kernten: chemische Zusammensetzung der Produkte der freiwilligen
Zersetzung der Kobalt- und Nickel-Crzc : 513 — 527.
üupfert: Holzarten der Brauakohleu-artigen Ablagerung im Agger^ and
MiVA/-Thale: 527-529.
zur Bildung der Kohle anf nassem Wege: 529—5.12.
Nöggerath: Mangauerz-ßildung durch Mineralquellcn-Niedersrlilag: 537.
Bildung des Eisenglanzes auf dem Wege dt'r Sublimation : 538.
Steinsalz-Bildung auf nassem Wege : 538.
GoppBRT : Gediegen Blei in Schlesien : 530—540.
Gediegen Kupfer am obern See in X.-Amerika > 540—541.
BuNsEN : Steinkohle in der Tertiär-Formation in Toskana: 542 — 543.
Verbreitung der Steinkuhlen-Formation in den W. Staaten X.'Amerikd*si
533-548.
10) Übersicht der Arbeiten und Veränderungen der Sekte»
siscken Gesellschaft für vate rian dische Kultur, Bres-'
lau, 4® [von der Gesellschaft].
Jahr 1843 (hgg. 1844),
Singer: über die geognostischen Verhältnisse Oberschlesiens und über
die dort vorkommenden nutzbaren Fossilien: 94—101.
über den Mineral-Reichthum Schlesiens: 101—112.
GörpERT : über die im April d. J. besuchten Braunkohlen - Gi üben be|^
Grünberg: 112—114.
8ia
GonsRT: Aber die fonstleii Cycadeen obcrhaopt nit RAcktirht aaf die
in Sckiesien vorkonimeiiden Art«n : 1 14-- 144, mit 2 Tafeln.
11) Annales des minet etc.y Paris S^ [Jahrb. 1844^ 577].
1843, vi; if, IV, in, p. 463—868 et vii— xx, pl. xvii— xx.
Mjinkii: über das Steinkohlen-Becken im Sadne^et-Loire-DtpU i 463—496,
Tf. xvif.
Lbvt: Beachreibang: einig^er Mineral-Arten aua der Zink-Familie: 507 ~
520, Taf. XVIII [Jb. 1840, 714].
RsNao: Überaicht der geolo^^iachen BeschatFenheit Aiffiert: 521 — 541.
A« Dfii^saas: Note über den Dipyr: 609—616.
1844, 11 d, V, I, p. 1—226, pl. i— ii.
H. DB YiLf^BNEUvE .* Abhandlung über die Lignite des Dept's. der Rhone-
Mündungen : 89—146.
A. Damour: neue Analyse des HyperNthens : 157—161.
Herzog von Luynbii: Analyse des Meteoreisens von Orasse: 161—165.
12) Phiiosophieai Transaction» of tke royai Socieip of
London, inkudon 4^.
Year 1844, Part i.
G. FowNBs: PhoHphorsänre in Feuer-Grstpinen : SZ—B7lJb. 184 i, 722].
H. Oiven: Beschreibung von Bolemniten, welche mit grosscntheiU ihrm
weichen Theilcn erhalten sind im Oxford-Tiion von ChrisHan-JUai-
ford, WUUi 65-86, pl. ii— viii [Jb. 1844, 753].
13) MiUfB Edwards , Ao. BRONaitiART et J. Dbcaisne: Annales des
Sciences naturelles; Zoologie, Paris 8^ ; troisiente sSrie
[vgl. Jb. 1848, 466].
c, /. annee, 1844, Janv. — Mai; Cj /, 1 — 320, pll. i— xv.
DuvERNoir : über einen fossilen Giraffen - Kiefer von Issoudttn , Jndre:
36—68, pl. II.
Valenciennbs : Beschreibung einiger fossilen Fischzahnc von Siavmeti lo
Algier: 99—104, pl. i.
OwBiv: über fossile Knochen eines Strauss artigen Riesen- Vogels ^ 188.
14) Report of the tkirteenth Meeting of the British Association for tke
Adnancement of Science, hsld at Cork in August I64ß, London^ 8^,
1844 [12 Shill.].
C Zerstreute Aufsätze.
E. DE Chancourtois : geologische Erforschung eines srhr wenig bekann-
ten Theiles der Asiatischen Türkei {Ann, d.vog.d, XVill, 161—172).
Chandblon : über II a t c h e 1 1 i n e zu Chokier bei LüUich (uiit^erlcguog:
BuUet. Acad. BruxeU, 1838^ V, 673).
Auszüge.
A. Mineralogie^ Krybtallographie> JMineralchemie.
YoGEL^ JOB.: Analyse eiaea Rchwarzeii Säehaiacben Ser-
peilt ins (Miiiiebn. gelehrt. Anzeige. 1844^ XIX, 115*116). J>ie Zer-
legung wurde nach einer verlassigeren von H. Kose angegebenen Me»
tliode vorgenommen^ Sie beweist, dass der Serpentin seine Farbe dem
Chrom und uicbt dem Vanadin verdanke.
1.
11.
Kieselsäure . .
.4470 .
.4310
Magnesia . •
.2850 .
.2620
Eisenoxydui
.1320 .
,1560
Tbonerde « .
.0124 .
.0194
Cbromoxyd . .
.00145 .
;0017
Kohi« ....
.00192 .
.1120 .
.0020
Wasser . . ._
.1240
JÖ9277 f .9961
[99277 statt 99177 stebt im Original.] Diese Zusammensetzung des
S^rfoiitiiis. weicht von der normaleii dadurch ab, di^ss £isenoxydul einea
Theil der Magnesia vertritt.
J. Midplbton: Vergleichende Analyse frischer u nd tos-
»il er Knochen (Lond. Edinb, philos. Jöurn. iS44, r, XXV, 14-18).
Bekanntlich findet man mehr Calcium - Fluorid in fossilen Knochen, als
in frischen. Kannte man das Gesetz seiner Anhäufung darin , so gäbe
dessen Menge vielleicht ein Mittel zur Alteis-Bestimniung der fossilen
Knochen ab. Denn dass dieses Fluorid (wie Einige theoretisch ange-
nommen) früher reichlicher in der Nahiung der Thiere vorhanden ge-
wesen, als jetzt, und so in grössrer Meng« in deren Knochen überhaupt
814
Abergei^anic^n leye , ist , von Anderen £inwendoni!^eD abiceaeben, schon
um desfiwillen nicht wahr«cbeiiilich , weil das Calciuni.Pluorid seiner
Natur nach faUi^ wäre in lebenden Knochen die Stelle des phospborsavren
Kslkee einzunehmen , was wohl nicht ohne Nachtbeil für deren Stärke,
Gesundheit und Funktionen Kescbehen dürfte. Der Vf. stellte sich also
die Frage , ob Fluorine nicht im gewöhnlichen Wasser enthalteii seye
und so wie kohlensaurer Kalk, EisenPeruxyd n. s. w. durch Infiltra-
tion den fossilen Knochen in grösserer Menge zugeführt werde. In der
Thst fand sich bei rliemischer Zerlegung Fluorine bald in grössrer und
bald in geringerer Menge vor in
1) dem Boden-Satz eines Kalkchlorid-Bottirhs;
2) einer Wasscrieitungs-Röbre einer Kohlen-Grube;
3) stalaktitisrbem Absatz aus dem Alten rothen Sandstein (0.08
Calcium Fl.) ;
4) einer hölzernen Röhre, nm Wasser von einem Hause absuleiten;
5) Absatz in einem nur zu Heitzcn von Wasser gebrauchten Kessel:
0) einem Gang schwefclaauren Baryts in obigem Alteo rothen
Sandstein ;
7) dnrch Kalk>Iiifiltration versteinertem Holz aas Äg^ten\
8) „ Kiesel- „ „ „ „ „ (Spar).
Es war also kein Zweifel mehr über den Ursprung von Floorine
in lebenden wie in fossilen Knochen von Saugethieren , und war zu
vermuthen , dasa sich dieselbe auch in Knochen von Vögeln , Reptilien,
wie in Mollusken-Schalen finden wurde, was sich in der That bestätigte.
Von seinen vielen in der erwähnten Absicht angestellten Analysen Iheilt
der Vf. nur die folgenden dem Resultate nach mit. 1) Entosternnf-Bfin
von Colossochylus Atlas Caotl. et Falc. ; 1) Knochen von Wieder-
käuer; 3) vom Pferd: 4) vom Kamee I; 5) vom Alligator (hart
und spröde , während die vorigen alle weich und zerreiblich waren),
alles Fossilien aus dem SewaliC^ ({) Knochen von Iguanodon der
WfaMeni 7) frische Konchylien; 8) miocenrr Seeigel von Mttlia-,
9) Griechischer Schädel, 8000 Jahre alt nach Angabe einer anter dem
Kiefer gefundenen (nach einstiger Sitte wohl der Leiche in den Mond
gelegten) Münze; der Knochen zerreiblieb und durch etwas Eisen-
peroxyd sfhwQch nelkenbraun; 10) Schädel einer Ägyptischen Mumie ;
II) «in kürzlich aus dem Wrack des untergegangenen Schilfes the^Roy«!-
Geor^^c heraufgeholter Schädel, von der Festigkeit frischer Knochen,
nur etwas gelblich gefärbt und die Zellen zwischen beiden Platten des
Knochens ausgefüllt mit Magnesium-Chlorid und -Oxyd; 12) frischer
Schädel.
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« X «»
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a. Prozente.
b. Äquivalente.
S'J . . 76,45
. . 72 . .
Sl . . 14,88
. . 12 . .
Ca . . -
. . — . .
3Pe Wfi . 0.90
. . 1- ¥
k . . 6,60
. . 6 . .
H . . 0,93
. . 1 . .
99,7»
92
Man konnte
also für den
Prozente.
gibt Rest. Proz.
23,88
. . , 62,57
6,63
. . . 8,25
—
. . . —
—
. . . 0,90
6,10
. . . 0,50
—
. . . 0,93
36,61
63,15
816
ki^inlKi.er^ig^m Broolie uaA Giofug«». I^cfide-Adig gefif^Uweisafr Färb«
pml merkwiirdigcm YfiUaUfUiVor (fem Loübr^Iirr „ wo er hM tia glän-
ftendes GefugA von f^U kry&UUinjiciiem Ansahen ft»vyiaiit, «eiaa Farbe
in Milchweisa verändert und in der innern Flamme an den Kant«'n zu
einer milchwersflen Kugfl Fciimilzt. Schon dicn^ leichte Vpiänderiiclikeit
im Feupr »prlcht gegen feufrilüssi^ni Ursprunc; * unter dem Mikroskope
aber zeigt er gar in seiner ganzen Masse zerstreute Panzer • Restt; von
Gallion elia distnua und Xanthidien. Die Analyse eines reinen
Stückes, verglichen mit der finea von Klaprotu zerlegten Weis«at4*iQes
von ReiclüniHwi und gemeinem Feldspath ergab:
1. Thontteia. II. Weisssteia, Hl. Felcl«pa(b. IV. Tbonstein
weniger Feldspatli
Prozente.
73.50 .
15,00 .
1.00 .
1.50 .
6,60 .
0.75 .
98,25
also für den Thonsleio aua 1 b diese Formel bilden
6 Sl SV» 6 K Si + 6 Sl Si« + Ijj^ I S'i, wornarh derselbe keines.
Wegs dem Thon-, aondern dem Feldspatli. Grschleclitf angehurt und ganz
mit dem Weiss^tein (II) iibereinkonimt ; zieht mau nun den gcnneinen
Feldspath (III) von der Mischung ab, so bleibt Kieselerde nnd Tlion-
erde (TV) übrig, welche noch ein Tbouerde-Silikat 3tl S*i® bilden«
Der TboDStein und der Thonstein. Porphyr sind also kein erhärteter
Thon ohne Kali, kein verwittertes Feuergcstein, welchem durch Wasser
sein Kali-Gehalt ausgewaschen worden wäre, wie denn nach den For-
«chungen von Fuchs (über den hydraulischen Kalk) die Thonc überhaupt
noch Kali-haltigc selbststandige Bildungen sind. Fär die neptnnische
Bildungsweise der Thonstcine insbesondere spricht aber auch noch ibr
ganz.cs Aussehen, welches gar sehr von demjenigen abweicht, das der
Thon schon im gewöhnlichen Töpferofen annimmt, und das Yorkommeo
von aufrecht stehenden Baum-Slöcken in demselben.
Schliesslich greift der Vf. noch allgemein das Feuer im Erd-lnnern
an, indem er sich auf die Versuche von Moyjlk, das Ungenügende der
Gegcnversuche von Fox und Forbes und den Brunnen des K»ufaianiies
Schergin xu Jakutzk beruft, wo, allen Vornusherechunngcn zum Spotte,
bei 54 Saschen 2 Arschinen Tiefe =: 359^05 Paria, das Thermometer
noch immer auf — O^'jS R. stehe.
* C* Ksrstek: Analyaen einiger Feldspathe von Egenimd
(PuGGEND. Ann. d. Phys. LXIII, 123 ff,). Die Mustevatucke ruber o voA
« Wenn man nitmiksb das Bisen als Oz|d barci-hMt,
,81»
Kbum4X her« Da tkh 4^ ÜAttrsachmtgr ni«lw»r von AifCH mitgethetite«
W^iiriicbmuDgen und VerntHlliaDKea besiatigen uod die dieniische Zu-
«Amnicnaetsuiigr .der geprüften Minernlkörper ein« merkwürdige Obei^
eiiistimmiwig mit den von Foucwiabimsr zerlegten Feldepatb-Krystallep
seigt, welche ein Dolerit-Porpliyr in den geschiohteten platoniiicben Bil-
dungen der Fitröev enthält, demnach unter diesen gleich susammengesetz-
tcn Feldspathen eine den Geologen intcreasircnde Beziehung stattfinden
mochte, so fand sich dar Vf. bewogen, die erhaltenen Resultate bekannt
zu machen.
1) Brauner FeJdapath von Egersund, Derb; zeigt ziemlich
vollkommene Theilbarkeit nach zwei Richtuoge«-; auf der vollkommenen
Spaltungsfläche glasgläiizend; die ^arbe neigt sich zum Nelkenbraunen:
dnrcbftcbeiiiend bis halbdurchsichttg; etwas weniger hart als Orthoklas;
Eigenschwere zzz 2,71. Stelienwe.iae erscheint der Feldspatb mit eiae«i
IMUuerat gemengt, fli^\ Chlorit seyn durfte. Die aus der Analyse (I) «ich
ergebende Formel: R S'i -f" ^ ^*i '^^ dieselbe, welche von Abcch für
den Labrador vom Ätna aufgestellt wurde.
2) Feldspatb von Egerwad (zur MiMril- Formation von JBIsmahk
gehörend).
In den mineralogischen Eigenschafbeu stimmt dieser Feldspatb, aus*
genommen dass er n'acli gewissen Riclitungen ein schönes blaues Farben-
spiel zeigt und grau, Ina Pftaumblaue und Braune geneigt gefärbt er
aebctitty gai^z t*it -dem unter Kr.- 1 hrdchviebeneu fiberain. Eigenschw.
=3 2,Tft. Einzeln» sehr kiaili« beigeineRgle TbeUebcB därlten Zirk«B
seyn* Der Gehait ist miter S) angegeben.
Das zerlegte Mineral kommt darnach mit dem vorigen nbcrai«.
3) Graue, zum Violblaoen sieh neigende, sehr reine, bJ&ttrige Aaai-
Scheidungen in einer graalichweissen, kemigen Feldspatb-Maase. Dnrch*
scheinend ; auf der unvollkommenen Spaltuogs-Fläche lebhafte Farben-
wandelung; etwas weniger hart als Orthoklas; Eigenschwere = 2,705.
Gehalt dieser 3 F«lds|>athe:
1. ' 2. 3.
Kieselerde ... 52,30 . . 54,45 . • 52,20
Tiionerde .... 29,00 . . 29,85 • . 29,05
Eisenoxyd . '• . 1,95 . . 1,00 . . 0,80
Manganoxyd Spur . * . .
Katkerde .... 11,69 . . 11,70 . . 14,10
Tafkcrde .... 0,15*. . 0,16 . . 0,13
Natron .... 4,6t . . "3,90 .
Kali . ♦ . . • 0,50 . . 0,60; wcitig5_2
99,60 101,66 98,98
Th. Thomson: über Efythrit, Perthit, Peristerit, Silicit,
Gymoit, ßaltimori t, Tbonerde-Subsesquisulfat und Prasilit
52*
8f0
(Pm Mag. m. J€iin9. 1848 , XXli, 188). Erythrit; Eigeosehwere
= 3,541; Härte ongefaiir die a« Frfdspatbes; diclit; bi« j«t«t nirht
krystalliffirt gefunden ; Vorkororae n in den Berfpen von KUputrikt «o wie
im MandeUtein an der Südseite von dyde bei BiMkapimPn, Oelialt r
Kieselerde . . . 67,90
Tlionerde . . . 18,00
Eiaenoxyd . • . 2,70
Kalk 1,00
Talkerd 3,25
Kali 7,50
WiMieer . . . . liOO
101,S5.
Perthit; Eigenacbwere = 2,580; Harte geringer nie jene des
Feldspatbee ; glasglänsend ; weiss ; Ki ystalic, wie es sclieint , rektanffu-
iare S&ulen; Vorkommen, mit Feldspath su Perik in Oker-Cmuida.
Gehelt:
Kieselerde . . . 76,000
Thonerde • . • ll,7ftA
Talkerde . . . 11,000
Eisenoxfdnl • • 0,226
Wasser . r . . 0,650
»0,625.
Perlsterit; ebenfalls ans Mer-diiieifa abstammend; darbe Massen
von anvollkemmeoem Blilter-Gefuge ; Ucble brennreth , mit srbonem
bianem Farbenspiel ; an den Kanten dttrcbsclieinead ; glaagUnsend: Eigen-
schwere = 2,568 ; Harte bedeutend geringer als die des Feldspathes ;
wird vor dem Löthrohr weiss , ohne zu seluneleen ; mit Borax su farb-
losem Glaae, mit Natron sur grünen Perle. Gebalt:
Kieselerde 72,36
Tbonerde • 7,60
Kali . • . 15,06
Kalk « . . 1,35
Talkerde •.....• 1,00
Mangan* und Eisen-Oxyd . • 1,25
Wasser 0,50
09.11.
Siliclt; im äussern Ansehen dem Quars sehr ähnlich; weiss, mit
einem Stich ins Gelbe; Gefoge blättrig; Bruch klpiiimuKchelig*; gUs-
glänzend ; Härte ungefähr wie jene des Quarzes ; Eigensfhwere = 2,666.
Vorkommen im Basalt der Gegend von Änirim. Gehalt :
Kieselerde ^ ^ • 54,80
Tbonerde • . . 28,40
Eisen oxydul • • 4,00
Kalk • . . ^ « 12,40
' Wasser .... 0,64
100,24.
831
O y m n i t ; itrh : tt«r«iii oranfpei^elb ; an 4ea Kttottn durdMcbciiieiid ;
HarK-KliiiteMl ; wniiif^rr hart ftla Feldapatb; Eig^Btcliwer« = 2,ai0ft.
VorkommeB M Baithnors. 0«ImiU:
Kieselerde 40,16
Talkerde 36,00
Wasaer Sl,60
Thonerda mit Sparen too Eiacn * 1,16
Kalkerda 0,80
09,72.
B a 1 1 i m o r i t ; g^raugrun ; f aaerlge Maaaen, welche groase Äbnliebkeit
mit Aabeat baben ; aridenf^länzend ; nur in dünnen Partie'n an den Kan-
ten durehacheinend *, etwa« weicber ala Kalkapatb ; fflrbt aieh vor dem
Lothrolir braun, ohne su acbnielaen ; mit Borax aar dnrcbaichtigen , mit
Natron zur undurcbaichtigen Perle. Vorkommen mit Aabeat nnd Chrom
bei BaiUmore, Gehalt:
Kieaelerde 40,95
Talkerde 34,70
Elaenoxydol 10,05
Thonerde 1,50
Wasaer 12,60
99,80.
Thonerde - Subaeaqoitfulfat; im audlicben Peru so Hause.
Besteht aus weiasen , atelUnweiae röthlichgelb gefleckten, faaerigen,
ieidfnt^läiuenden Partie'n; ondurchaichtig; weich; Eigenach weress 1,584;
säuerlich auaaer Geacbmack, ähnlich jenem dea Alauns ; löslich in Wasser.
Gebalt :
Schwefelsaure .... 32,96
Thonerde 22,55
Schwefclaaurea Natron . 6,50
Wasser 39,20
101,20.
Prasilit; dunkelgrün ; Harte = 1,0 ; undurchaichtig; Eigenach were
= 2,311; in der Rothgluhhitse verliert daa Mineral 18 Prosent Wasaer,
wird lichtegelb und um Vieles härter. Fundatätte: die KUpatrik- Berge.
Gehalt :
Wasaer 18,00
Kieselerde ... • • . 38,55
Talkerde 15,55
Kalk 2,55
Eiaenoxyd 14,90
Manganoxyd 1»50
Thonerde ...... 5,65
96,70.
Der Verlast war, wia der Vf. ala wahracbeinlicb ansieht, ein Alkali.
d22
. abttPflOif*. t»9f\t^unf^ von Jarchb'v iio«;enaiintem Pliotfzft
(PocGBND. Ann. 4, Phy«. LXtl, 147>. Di« {^elbbrftone VarirrSt «ab Her
in RAMMBLSBBRe'a Laboratorium vor|rCDomtnen«n Zerlegung zv Folge:
KieRfUSaro . 76,74
Manzanoxydal . 12»84
Kalkeirdd . 1,46
Eisenoxydül 1,44
Talkcrde . 1,50
Wasser 8,69
101,67.
Nomerath: neue Eisenglanz-Bildung auf dem Wege der
Sublimation (Karsten Archiv, XVI II, 538). Im Steinsalz- Werke zu Wie-
iiczka brannte es einigemal durch zufällige Entzündung der sehr reichen
Gruben-Zimmerung; auch Eisenwerk und Gerätbe kamen wohl mit in
solchen Grubenbrand. Bei der Wiederaufwaltigung der Brandslatte bat
man in der Nähe derselben Salzthon-Stucke gefunden, auf den Spalten mit
Eisenglanz bedeckt und davon impragnirt. Offenbar eine neue Eisen-
glanz-Bildung, wobei Chlor seine Rolle gespielt haben wird, and somit
eine gute Bestätigung für Mitscuerlicu's Theorie.
Rsrmaiik: fiber den Leuchte nbergit von fflatoust (Erüm. und
March. Jonrn. XXXI, 99 ff.)* Krystallisirt in geraden rhombischen und
in niedrigen sechsseitigen Prismen ; spaltbar parallel den P-Flächen.
Gelblich, im Innern grünlich, auch fast farblos. Perlmutter-glänzend;
weich, von Gypsspath- Härte; stark durchsrheinend, in dönnen Blättrhen
durchsichtig. Spez. Schwere r^ 1,71. Rammelsberg hat schon bemerkt,
dass die von Komoren nach der von ihm unternommenen Analyse be-
rechnete Formel wenig wahrscheinlich sey. Hermann macht aufmerksam,
dass jene Zerlegung Kehr nahe übereinstimmt mit v. Kobbll's und Var-
rsntrafp's Analysen des Chlorits von Achmato/pik, dessen Formel:
If; jSfi + SlSl + aÄgÖ,
ist. Diese Formel passt auch ganz gut auf den Leachtenhergit, wenn
man annimmt, dass sein Eisenoxyd Thonerde und seio Kslk Magnesia
ersetzt ; nur der Wasser-Gehalt dieses Minerales ist niedriger als jene
Formel gibt. Nun varitrt aber der Waftser-Gehalt des Leuchtenbergits
bedeutend; H. fand denselben nur 2,68 Proz. Betrachtet man diese Sub-
stanz aufmerksam, so scheint sie, besonders auf der Oberfläche, einer
Änderung unterworfen gewesen zu seyn. Es scheint, als wäre dieselbe einem
Strome heisser Dünste ausgesetzt gewesen, die vielleicht aus dem Berg-
Spalte, in welcher derLeuchtenbergit sich findet, hervordrangen. Sehr
8^3
m5}(lir.h Ui f», (lAfcR (t1pfti»ft Mtiiftal hiclits Aiideroii spy , a\» Cfiivitf, der
fturch Hitzc-Einwirlnnf^ einen Theil Reines Wasser-Gehaltes verloren hat.
G. Rose: über das Krystallisations-System des Quarzes
(PoGGBND. Ann. d. Piiys. LXII, 32S ff.). Haidingbr bescliricb zuerst eine
ei^tf^nthumlicbe Art von Quaijs-Krystaileo , die in Dauphinee vorkommen
und diidarch aus^zeicbnet sind/ dass die Fläcbeu der gcwobolichen sechs-
flarhigeu Zuspitzung; des Endes matte und glänzende Stellen zeigen, so
vertheilt, dass eine ««^tanzende Stolle einer Fläche in der Endkante an
eine malte der andern grenzt. Er erklärt diese Krystalle durch reget-
ni.'isii^e Verwachsung von zwei Individuen , deren Zuspitzungs-FISchen
abwechselnd matt und glänzend sind, wodurch nun bei der Durchwach-
siiMg der Individuen, wenn das eine gegen das andere in der Axe um
180® gedreht ist, die matten Flachen des einen in dir Richtung der glän-
znidcn des andern fallen und , bei der ganz unregelmäsig laufenden
Grenze zwischen beiden Individuen , der Zwilling auf den Flächen das
gesprenkelte Ansehen erhalt, welches diese Art Zwillings-Krystalle aus-
zeichnet. Die in einer Kante angrenzenden matten und glänzenden Stel-
len zweier benachbarter Zu^pitzungs-Flächen gehören daher einem und
demselben Individuum, die matten und glänzenden Stellen einer und der-
selben Zuspitzungs-Fläche verschiedenen Individuen an. — Diese merk-
würdigen Zwillings-Krystnlle sind in neuester Zeit sehr schon auf einem
Qnai /-Gange im Granit bei Jenschau unweit Strifffnu in Schlesien vor-
gekommen ; der Unterschied zwischen Muttern und Glänzendem auf den
Flüchen ist nicht so stark, wie bei den Krystallen aus Dauphinee^ es sind
aber die Individuen meist nur an einander, nicht wie die Daupkineer
regellos durcheinander gewachsen , so dass sich die Grenze zwischen
beiden Individuen auf das bestimmteste verfolgen lässt. G. R. hat diese
Zwillings-Krvstalle, so wie die in anderu Berliner Sammlungen vorhaa-
denen näher untersucht und daraus die Symmetrie der Flächen für die
einfachen Krystalle abgeleitet. Er fand, dass die beschriebene Verwach-
Kung mehr oder weniger deutlich eine sehr gewöhnliche ^rscheinunif;
ist, und zieht aus seinen Beobachtungen den Schluss-, dass die Krystalli-
sation des Quarzes bestimmt rhomboedrisch sey^ und dass das sechsgliedrige
Ansehen, welches der Quarz so häufig auffallend zeigt, so wie die vielen
Abweichungen von der Symmetrie , die ihm gewöhnlich eigen sind , nur
vo» solchen Verwachsungen herrühren. Die einfachen Krystalle sind
ganz entschieden rhomboedrisch; sie kommen auch häufig vor, und die
Symmetrie, die man bei ihnen wahrnimmt, ist dieselbe, welche für dio
Individuen der Zwillinge abgeleitet werden kann. Die gewöhnliche sechs-
Hächige Zuspitzung des Quarzes besteht demnach ans zwei Rhomboedcrn,
von dem das eine als Grundform oder als das Haupt-Rhomboeder R, das
andere als sein Gegen-Rhomboeder r' zu betrachten ist. Beide unter-
scheiden sich nicht allein häufig durch die Verhältnisse des Glanzes und
der Grösse« sondern auch durch ihr Vorkommen mil andern Rhombocdern,
824
von <l(*iioii die Rliombnrdrr pmtrr Ordiiutif^ miettt vrrBcbieden von denen
Kwritrr Ordiuiiig sind. De Spallbarkcit untpriKrheid«*! «ber das Hiiupl-
RliOiiiiiotMlcr nicht; sie ist beim Quarz überhaupt iiicltf drutlieb, findet
Ab«'r leleirh deutlich parallel den Flächen des Haupt« und Gegett-Rhon-
liorderM Statt u. 8. w.
Derselbe: über die Qusrz-Kryatallc v qu JerUekau bei£SirJr-
gati in Schienen (• s. O. S. 333 V,), Sie eehoren zu den sr.liunaten ihrer
Art und stehen an Reinheit und DurcbKichtigkeit kaum dem einer andern
Örtlichkeit nach. Sie sind sehr verschiedener Grosse, ein bis mehre Zoll,
meist aber mit einem Ende auffcewachsen , bilden übrigens die nimliche
Kombinationi wie die Krystalle von Kew-York. VonTrapez-Flärhen und
von Flachen stumpferer Rhomboeder keine Spur. Die Zuspitzunj^s-
Flächen kommen ebenfalls sehr unrfKrlmä«ig ausgedehnt voi : jedoeh
sind auch hier die Flächen des Haupt • Rhomboeder« R grösser, als die
des Gegen - Rhomboeders r', und zuweilen in dem Masse, dassi letzte
fsKt ganz verdrängt werden. Auch in Rucksicht des Glanzes z<:igt sich
ein Unterschied. Beide Enden der Kryittalle wären daher bestimmt von
einander unterschieden , indem an dem einen Ende die glanzendeo oder
Hauptrhomboeder-Flachen auch auf den glänzenden Seiteu-Fläebc*ii , asi
andern Ende dagegen auf den matten aufgesetzt wären; indessen hat
der Verf. an sehr vielen Kristallen dieses Fundortes immer nur das
eine Ende ausgebildet getroffen , mit dem ändern waren die Krjrstalle
stets aufgewachsen. Einige an beiden Enden ausgebildete Krystalle hatten
matte S<Mten-Flächen und zeigten keinen Unterschied unter denselben. Die
Hhomboeder-Flachen finden sich auch nur and en abwechselnden Ecken der
sechsflächigen Zuspitzung nnd noch stärker, wie bei den Krystallen von
Kew^Yurkf parallel zweien gegenuberlie{:eiiden Kanten gestreift a. s. w.
Marignac und Des Cloizeaux: über einen hexagonalen Ch fo-
ri t {BibL unirers, 1840 Jttnr. , i36 cet). Die Verf. bezeichneten mit
diesem Namen ein Mineral , welches gewöhnlich Talk oder , zumal von
Deutschen Mineralogen, Ghlorit genannt wird; sie fugten den Zusatz
hexngonal bei, um jeder Verwechslung mit grünen körnigen Substan-
zen zu vermeiden, wie solche in der Kreide vorkommen, ferner mit den
Chlorit genannte Mineralien, die sich, hegleitet von Feldspath und Axinit,
auf dem Gotthard finden, mit Quarz auf den Zinnerz-Lagerstätten ia
Ojmwali u. 8. w. Es scheint der hexagonale Chlorit sehr allge-
mein verbreitet; die Verf. untersuchten denselben von zwei verschiedenen
Örtlichkeiten : von beiden tragt er die nämlichen mineralogischen Merk*
male. Im Ala-Thale in Ptemont kommt das Mineral begleitet von rotlien
Granaten vor. Es i^t grün, regellos krysfaliisirt in kleinen sechsseitigen
Blättern oder längsgezogenen und gewundenen Prismen. Weich; fett
anzuftthl(«n ; biegsam, aber nicht elastisch; in. dünnen Blättern durchsichtig
7^ 85»
und dtnrrhucheinencl. Mit rliiptn deutltrlifn Dtirchgangc (wtlcficr di«
Haupisx« der wabfscbriiilrehcn rhomboedriaclipn Formen unter refhtem
Winkfl sriineiden wärdf). Eigeiischwere = 2,673. Lötlirohr-Ver||altc0
%vie jene» de« Peniiiii«. Der andere analysirte liexagonale Ghlorit stammt
AUS der Gegend von SlatouH im ürtU, wo derselbe ebeuralla mit rothen
Granaten voricommt. £r ist tmaragdgrfin und wiegt 2»672. Das Ergeb-
iiiss der Zerlegung:
am
1 dem
Ala'Thmi€
▼on
Slatomi
Kieselerde .
•
30,01
.
30,27
Thonerde .
' .
19,11
.
19,89
EiKenoxyd .
•
4,81
•
4,42
Talkerde .
•
33,15
.
33,13
Wasser
•
12,52
•
12,54
99,60. . 100,25
»lebt jenem sehr nabe, welcbes Kobbll und VARRBifTRAVP beim Analysiren
desCbloritsvon ifcAiiia/ot€^#Arerbielten(wabrscbeinlieh das namlicbe Mineral,
weldien unsere Vff. untersuchten); indessen glauben Marignac und Des
Cloizbauz als ricbtigpre Formel aunebmen sn dürfen :
6 Si Al"^ 4- 19 Si Jttjf Aq + Mg^ Aq.
En konnte übrigens auch der hexagonale Chlorit unter der allge-
meinen Formel von Kobslls RIpidolithen begriffen werden.
Rammelsberg : Zerlegung des Pbakoliths (Pogobud. Ann. d.
Pliys. LXII, 149). Die Bestandlheile dieser zeolilhischen Substanz von
ilöhnmch-Leipu, welche man bisher meist der Chabasie beizuzählen
pfle{;le, wie der Vf. solche bei swei unternommenen Analysen fand:
I.
II.
Kieselsäure
46,20
46,46
Thoneide .
Eisenoxyd •
22,30
21,45
Kalkerde .
10,34
10,45
Talkerde .
0,34
—
Natron
Kali .
^'"
0,95
1,29
Wasser
19,05
19,40
100,00. . 100,00
wrifhfn in etwas von jenem ab, die durch die AmiERsoN'sche Analyse
duigethan worden. — Benierkenswerth ist, dass die von R. erhaltenen
Rcüullate fast ganz mit denen übereinstimmen , welche Connbl von der
so<i;pnannten Leivyne bekannt gemacht hat. Sollte diese demnach von
di*r Chabasie verschieden und mit' dem Pbakolith identisch seyn.
A. Damovr: vergleich ende Analyse des A natases und Rutils
(Ann, chim, phgs. c , JT, 4i4 cet). Ein schnner Anatas Krystali aus
«20
BraifllUn, der oebtt aodern ea den Vermicheii diente, wurde dorüli Quars
«nd durch Rntil «reritzt; Eigensefiwere :r=f 3,857 (die des RiitilM = 4,209).
Die Zrrlegnog ergabt
Aamta«. Rntll von 8i, YHrUt,
Titansaure §8,36^ 97»60
Eiseooxyd , . . 1,11 • 1,55
ZioDoxyd • . . 0,20 . —
99,67. . 99, 15.
R. Hbrmann: über die Zusammenaetzung des Pyrocblora
von Miask (Erdm. und Marcr. Jouru. XXXI, 94 ff.). Die Eerlrgteo
, Krystalle, regelniaKige Oktaeder, weciiaelten in ihrer GrSsae von jener
eines Nadelkopfes bis zu der von grossen Erbsen. Mehr oder weni^rr
deutliche Blätter • Durchgänge. Stark durchscheinend bis undurch-
sichtig; dunkel rothbraun, mit hyazinthrothciu Lichte durchscheinend; die
Krystalle aussen matt, auf dem muscheligen Bruche harzglänzend; Feld-
spath-Härte; Strichpniver zimmethraun. Eigenschwere = 4,203. Im
Kolben erhitzt gibt das Mineral nur Spuren von Wasser. Auf der Kohle
verglimmt das Mineral uiid venvandelt seine Farbe in Wachsgelb ohne
zu schmelzen oder seine Form zu ändern ; als Pulver in Borax leicht
lösbar zu einer in beiden FUmmcn rothgelben, nach dem Abkühlen farb-
losen Perle. Bei völirger Sättigung wird das Glas nach dem Erkalten
trübe; eben so beim Flattern. Durch konzentrirte Schwefelsäure wird
das Mineral vollständig zerlegt, dabei schwillt die Masse stark auf, wird
weiss und so schwammig, dass sie auf Wasser schwimmt. Analyse :
Tantalsäure
62,25
Kalk .
13,54
Titansäure
2,23
Kalium .
Zirkonerde
6,57
Natrium .
3,72
Ceroxyd ,
3,32
Lithium .
Lanthanozyd
2,00
Fluor
3,23
Yttererde .
0,70
Wasser
0,50
Mangaiioxyd
Wolframsäure
Spur
Eisenoxyd .
5,68
2r
¥a ^
J
102,74.
Formel : 2
Lua \ Ta
+
^e
L
Ui.
f Y3 )
Fe
1
827
B. Geologie und Gcognosie»
E. Robert: merkwürdige Einwirkung von WNW.-Wiuden
auf Rel 1h feine und duf die Rieh'tunß^ strörornder Wasser in
liwHe^Xm'mnhdie {Bittlei, de ia See. geoL de Fr. M^» Ser, #, ST celX
In den meisten f^^OKsen Tliälern dieser Provinz, weiehe sipli gegen den
Kairal öiFuf n, haben, wie bekannt, kleine Flusse ihren Lsuf, deren Quellen
in {geringer Entfernung voin Meere vorhanden sind. Werden »it ver-
Hiisst, so ist man sicher, bei niedrigster Ebbe, inmitten einer Art Oase,
Meeres Pfl an sen von anffallendeni Grün zu finden und auf beiden Seiten
di*r u&ehKten iteilen Küste treten aus dem Gesteine selbst Quellen hei^vor.
Wie alle strömenden Wasser, weiche ThSler durchziehen, nehmen die
bei Anfnesj F^catnp u. s. w. , ihre Windungen abgereebnet » die Mitte
}ener TbBler ein; allein nahe an ihren Mundung;en ins Meer andern sin
plötzKeh ihren Lauf und wenden sich sfiramtlich geg^en NO., so dnss ein
ziemlich bedeutender Raum, seitlich durcli Aufhäufungen von Rollsteinen
cin^^enommen, zwtsehen der Mundungs-Stelle und der Küste bleibt. Dieses
nirrkwurdige Streben fli^ssender Wasser der Haute^Normandie sich nach
NO. ZI« Wenden wird , und seit undenklicher Zeit , durch eine und die
nthuliche Ursache bedingt, durch vorherrschenden Wind. Rollsteine und
Sand werden stets in schiefer Richtung gegen den Eingang von Thaiern
petrifben ; Diess musste nothwendig die Mundung der Flusse, welche sie
durchUufen, ändern, und so sah man sieh genöthigt, die Städte Dteppe
und f*#«Vam;? auf dem Delta-artigen Räume zu erbauen, welcher einerseits
durch Ernwfrkung des Meeres bezeichnet, andrerseits aber durch den Lauf
süsser Wasser begrenzt wird.
Thorbivt: über die geologische Beschaffenheit der Gegend
von Bayonne (loc» cit. pag, fVTß cei,\ Bis jetzt wurden die kalkig*sandigen
Schichten von Biarita bald dem Kreide*Gebilde beigezählt, bald den Ter-
tiär-Formationen ; genauere Untersuchungen führten zur Überzeugung,
da»s das gesammte steile Gesctade aus zwei deutlichen , verschiedenen
Zcitscheiden zugehörigen Abingerungen besteht. Die beinahe nicht unter-
brochenen Schichten, welche dn« steile Gestade von der Chambre d'Amowr
bis etwa tausend Meter jenseits des Felsens du Gouiet zusammensetzen,
dürften junger seyn als die folgenden , von denen sie ein Raum trennt,
der fast gänzlich frei von Fdsen ist. Die nämliche Scheidung hat auch
in der Ebene Statt, selbst an den Stellen, welche am meisten durch Um-
wälzungen gelitten haben; nie findet man die Schichten, um welche es
sich handelt, so nahe solche auch immerhin den mit jenen von Bidart
identischen Kalken stehen mögen, in gleichförmiger Lagerung mit letzten,
obwohl die Nummuliten-fuhrendcn Kalke auf dem Wege von Saint-Pierre nach
ßriscons einen andern sehr dichten, fast ganz aus Bruchstücken von Ko-
ralle» und Polypen bestehenden Kalk in gleichförmiger Lagerung bedecken.
Letzte Gesteine fehlen der Küste; vielleicht gehörten sie dahin, wo mr
8tt8
die oben benproclieoe LScke wahriiimiiit. Dem «ey , wie Ihm wolltf ,
die 8iiiidigen Niimmtilitenreiclien Lsfren beim Lfurhttliurme von Biaritt
und «UH der Gef^cnd von Bayonne — es indgi*n in dennflbcn noch andere
Re«te von Mollusken entlielten seyn oder nicht , haben dtirchaua fceiae
Beslehung^ mit jenen unfern ßiäard'^ «ie weichen von letjcten ab sowohl
waa ihre Struktur betrifft, al« hinatehtlich der Zunammcnaelaonip. Gant
unriehti^; hat man von ihnen eine gleichformiip« Lagerung angenooimea
und gegUubt, die Neigung beider einer und derselben Ursache aaaehrei-
ben zu dürfen. Die Kreide artigen Kalksteine von Bidart, von Saini-
Jean^de-Luz und vom ganzen westliehen Abhänge der Pyrenäen, haben
im Allgemeinen das nämliche Fallen, und dieses muss der Gebirgs-Erhe-
bong zugeschrieben werden. Allein nach dem Zeiträume, wfthrend des-
sen die Ablagerungen von Bayonme und von BUtHi% entstanden seyn
diirften, hatten andere theilweise Emporhebungen Statt, bedingt darch das
Erscheinen der Ophite, und durch diese letzten Lagen hindurch, so wie
durch daa Kreide-Gebilde traten die plutonisrhen Massen an den Tai;.
Daher kommt es, dass in der That die kreidigen Schichten von Bidturd^
votk Saint' Jean-de-Luz^ so wie vom gesammten P^^r^'naeii-Geliange ganz
unzweideutige Spuren zeigen, nicht nur von einer allgemeinen , sondern
auch von mehren partiellen Emporhebungen. So erklären sich die um so
mehr beträchtlichen Dislokationen, je näher die Kalke dem vulkanisrhea
Herde sich befinden. — Was die Fels-Lagen von Bayonne und von Bia-
ritz betrifft, ho nimmt man hier keine ähnlichen Erscheinungen wahr. Ea
finden sich diese sämmtiirh in gl eich form ig er Lagerung; ihr Fallen wird
nur in der Nähe der durch die Ophite erhobenen Gebiete beträchtlicher,
während die nämlichen Sclnchten ausserdem nberall nur wenig geneigt
oder heinahe wagrecht sind; die Ebenen von BiaritZf die Gegend von
Bayonne und andere örtlichkeiten liefern Beweise hiefor. — Aus des
Yerfs. Untersuchungen geht hervor, dass sämmtliche aandige und merge-
lige Grobkalk-Lagen von Bayonnt und Biariiz bia zur So/^ife-Muhle längs
der Küste zum untern Tertiär-Gebiet geboren, und dass jene, welche man
in einiger Entfernung trifft , bis Bidart und weiter , der Kreide beige-
zählt werden müssen. Die Unterschiede an den Fels Lagen von Biaritt
und Bayonne in mineralogischer, paläontologischer Beziehung: »o wie hin-
sichtlich ihrer Neigung wahrnehmbar, verglichen mit jenen der Becken
von Paris und London, riefen zuerst den Gedanken hervor, jene Lagen
als eine intermediäre Formation zwischen der Kreide und dem Tertiär-
Gebiet aufzustellen; allein Thorbnt gab diese Meinung apäter wieder
auf. — Die genauen Untersuchungen der paläontologiscben Kennzeicben
beider Gebilde wird d'Archiac nachliefern.
R. Griffith: geologische Beschaffenheit von Irland. (Aus
dem Kommissions-Bericbt über das Eisenbahn-System in Irland, in Rarst.
und VON Dbchen's Archiv für Min. u. s. w. XVII, 388 ff.) Irland erstreckt
sich westwärts in den Ozean über olle andern Europäischen Länder hinaus.
830
Sei«e K6tt« gegen NW. ünü S. ist Tielfaeh durch Hefe Boeeii finge-
achnilfen, getchölsft durrli weit vorge«trerkte Vorgebirge; drr Grnnd jener
Bauen wird nietat von Bergicelk gebildet, die Vorgebirge befeteben ane
Granit, Glimmerscbiefer , QaarsfeU und auii deoi Konglomerat des alten
rothen Sandateinea. Während in Emgland das Grand-Gebirge an der
Wenl'Knate aich erhebt und die jfingeni Schichten von demaelben gegen
O. abfallen, in welcher Richtung daa Land immer ebener wird, sind in
Irland die Knatcn-Gegenden ringsum bergig, das Innere aber seigt aich
flacb, nur aelten findet man Högel von betrficbtllcber Höhe. Jene bergi-
gen Gregenden eratrecken aich nicht aelten 6ber 12 Engl. Meilen in's
Innere. Diese eigeuthumliche OberflSchen - Beschaflfenheit bedingt die
grosse Menge von Flassen, deren Quellen in benachbarten Bergen liegt n,
und welche, nach kurzem aber raschem Laufe, iiia Meer sirh ergiessen.
Der Shannon ist Hauptfluas A^% Innern ; langsam atrdmt er in flscher
Gegend. Es entspriogt derselbe in einer Hohle im Kslkstein, im Thala
von läOHffh Alien in der Grafacbaft CSsvan, aus einer runden Vertiefung
von 15' Durchmesser und bildet sogleich einen ansehnlichen Fluss. —
Die eigentbumliche Flachheit dea innrrn Manda ist allem Vermuthen
nach die Ursache der grossen Anhäufungen von Lehm- und von Kalkstein-
Gerollen, welche in niedrigen aber steilen Högel-Reihen, „Eakers**, so
häufig in den mittlen Bezirken vorkommen. Es durften diese Zöge von
Kalkstein-Gerölien cor Zeit, als daa Land ganz oder theilweise vom Meere
bedeckt war, durch- Wirbel gebildet worden seyn, welebe in Unebenlieiten
der Oberfliche ihren Grund fanden. Tiefe Parallel-Streifen, die bisweilen
Furchen werden, beweisen die Wirkung starker Strömungen auf die Landen*
Oberfläche; man aieht die Fuiehen besondere, wenn Felsen von den sie
bedeckenden losen Massen entbidsst werden. Wahrscheinlich wurden die
Gerölle-Hogel schnell und in heftiger Bewegung der Wasser abgesetzt,
denn sie besteben aus einem Gemenge grösserer und theilweise abgerun-
deter Blocke mit kleinen Rollstilcken und Selbst mit Sand und Lehm. -^
Der Uraprnng der ungeheuren Moore, wie sie überall in flachen Gegen-
den verbreitet aind, rouss wohl den sufgestsnten Gewässern zugeschrie-
ben werden , deren Abfluss durch Gerölle-Hugel verhindert ward ; der
Boden der Torfmoore ist überall niedriger als der Wasser-Abfluss. Die
verschiedenen Abtheilungen des grossen Moores von Allen ^ so wie jene
Moore, welche in den Thälern des Shttimon^ Suek u. s. Fliisse verbreitet
sind, siebt man von „Eskers^ umgeben. — Auffallend ist, dsss im Ge-
rolle der yyEskers^' weder Meer- noch Land-Muscheln vorkommen. — Der
Boden der Moore besteht nieiat sus weiiisem Kalk-Mergel, und in diesmal
wurden zuerst bei DardiMtown unfern Drogheda in der Grsfschaft Lonth
die Reste vom Irischen £ I k gefunden. Seit den letzten sehn Jahren
hat man mehre beinahe vollatSndige Gerippe ausgegeben. — In vielen
Gegenden zeigt die Lage der Gerolle . Hügel noch gegen wSrtig die Ricbi>
tong der Meeres-Strömungen. In Mayo^ ostlieh von Westport, sind sie
sammilich sehr in die Länge aua O. nach W. ausgedehnt, dabei äusserst
schmal , am östlichen Ende scharf abgebrochen und zwischen ihnen
890
WfioJe» «WH tiefe iiikI hnge Thftleiv Im Divdliehea TMIe roa JMi^^ M
i^fü CiTJUi und KülaiU'ßaif siehcn Hie Geroll-Hogel degegea von N.
necb S. , und ihr ebgebrochcne« Ende liegt auf der Südseite ; die Ricb-
tuug der Streiuung nrar fei glich bier eine nörd liebe.
Gruud-Qebirge der Grau wacken-Formetioo. Irimnd riit-
bilt fünf getreqnte Partie'n dea Grund-Gfbirgea in den Käateu-Gegeudm,
welche uacb dem Innern von jängern Schichten umgeben sind. Der
grd«8te Beisirk findet aicb an der NW.-Kustc; ein «weiter Jiegt in Uit
Graffcbaft Antrim an der NO-Küete und bildet eine kleine inlercKHaiile
Berg-Gruppe; der dritte niiMmt die wesUicbeu Theile der Graf«Gbafteu
Galivay und Mayo ein und erstreckt aicb uutrr dem Namen der Oxberge
gegen NO. als lange acbmale Bergreihe in die Grefecbaften Siigu unl
Leütim, Diese Distrikte enthalten Granit, Syenit, Dient, Gliminerstrhie-
fer, körnigen Kalk, Quarsfels u. s. w. Die Grauwacke-Diatrikte fiiideu
aicb besonders an der OSO.- und an der NW. KuMte. Von N. her iiimuit
der erste beträchtlichere Theile der Grsfschaften Dotvn, Armagh u. s.w.
ein und bildet eine FortnetauHg des Schottischen Grauwacke-Gebirgcs.
Pie Felsarten bestehen aua Grauwacke, aus Thon-, Kieacl- und Cblorit-
Sebiefer und in der Nähe dea Grauitrs aus einer grossen Manclilaltigkrit
n*etAmorphischer Gesteine. < Der fünfte Distrikt findet sich In den Graf-
ach aften WickhWi Kildare^ Wexford und Kilk^tmißL Er hat anKser
den Gebirgsarteu der vorhergehenden auch Giimmerscliiefer nnfsuweisen,
der in der Nähe von .Granit erscheint und vom Verf. als Metomorphuse
aua Grauwacke betrachtf t wird. — Unter den masaiKen Gebirgaartm iitt
Granit am meisten vorbreitet. Die Haupt-Richtung der Distrikte, welche
»r einnimmt, ist aus NO. gegen SW., parallel dem Streichen^ der Schiefer-
Gebirge. Ausnahmen finden sich in Wicktow und in den iuaulareu
Granit-Massen von Donegml und DawHy welche daa Streichen der Schie-
ler-Scbiehten durchschneiden. Die Schichten-Enden stossen in nersplit-
tertem, verworrenem Zustande gegen den Granit. Die geachichteteu Ge-
biffgsarten, welche auf den N. - 9 W. - und .SO. - Seiten die granitischeo
Kerne bedecken , aind in der Berührung mit denselben sehr verändert.
Schichten^ welche in geringer Entfernung von den Granit-Gangen ao«
Tbonschiefer bestellen , gehen in Gneise über , auch in Glimmer - oder
Hornblende-Schiefer, in verschiedenartige Porphyre mit wohl ausgebil-
deten Hornblende- nad Feldspath-Krystallen. Zuweilen — so besonders
bei kleinen Granit-Partie'n , wie in der Grafschaft Wexford — haben
aolcbe Umwandlungen nicht stattgefunden, und die Schiebten zeigen 10
der Nähe und selbst in der Berührung mit Granit, den nämlichen Cha-
rakter, wie in grosserer Entfernung. An der Grenze zwischen Granit
und Schiefer finden sich groase Grunsteiu-CDiorit^ ?)Ma8sen und baufig;
kl dar Granit davon ducclibrocben worden. -^ Das Grund - und Gran-
«acke Gebivve enthält überall Erz-Gänge^ aber nur wenige werden bear-
beitet und viele sind ohne Zweifel noch unentdeckt. — Der grosse
Distrikt, welcher sieh von Watätford an der 0.'K.üate nacb Dmgle-
büi au der W. - ICäste erstrisckt « eutjiftit ein« n .altera und einen, io
8S1
in gvoflter A«8dehn««(i:. In den ji«|^erii SclMpf#r«Schieh(cn komiAen stolleiN
weiser wieder bis dsliiü jedoeli nocb iiii*ht beetioittte Verstejacrufif^y
selbst Pflapsen-Abdru^ke vor. Der Ksikstttn entliäU o. a^ in 4fn Thä«
lern des Lee^ Bride, Blackwater alle fossilen Reste des Bergksikes, luid
ebeiisD der ftisiie Schiefer, weleher in den tistero Abtheilang«ii mit den
Kalks lein-lisgeu wechselt. Der uRterlieg^ende Sandstein liefert •PflanMn**
Überbleibsel, dem des Kohlen^Grbiritres ähnficb. Im sudliehen Schiefetw
Distrikt finden -sieb mehre Kupfer« und Bleiers-NiederUf^n. -^ Indes
Grafschaft r^roifs, östlich von Pomeroy, trilt ein kleiner Zug auf, der seines
Pe4refakteM svfol^e dem Siluriseben Systeme sngehöeen durfte.
Kiehlung^ der Gebirge in Irland. Drei Systeme sind bemürlE«*
bar: das gewöhnliebsie der Graowacke von NO. gegen SW. (hora 4),
ubereinstimnieiid mit den SchichleH am Nitderrkew^ des Fraiihenwaklä$
und. des FiMel^OebiryeM \ sm ausgedelmtesten ist dasSyslem d(& JUi^di-i
tung von O. gegen W. (hora 7), übereinstimmend miX Sud- Wales ^ Devon
und Belgien westlich dea Maas, und rndlich das System der Richtung
VOM NNO. gegen SSW. (hora 2|-) im westliehen Zuge der Hebriäen , Jjl
dem grossen Thale der UucMaude von Sckotiiand herrschend. Daxjeniga
System, welches in der Mitte von England^ von Derög bis Narthatnbtmf
landj dem Permiseben Gebirge mit den Scbiohlen der Kohlen - GrupfiA
Form und Slellung gab (hora 12) fehlt gänaliebe. \'
K.olilen«Gruppe. Der olle reibe Sandstein besteht gewöbnliob
zu Unterst aus Quera-Konglomerat nut braunlicbrothem, kieseligem uni
alsena^büsaigeai Bindeiuittel. Auf die untern Konglomerate feigen feint
komige Schichten , welche den Cimrakter eines hrsuarotlien Ssnd8teiiir(g
annehmen« Bei weitem am häufigsten kommt diese Formation a«i
den RStidern der Grund«Gebirge zwischen den Schiefern und dem Berg«^
kalk vor. Letales Gesteia folgt überall auf den alten rothen Sandateiw
und ist in Irland sehr verbreitet* Die ganze Reihenfolge seiner SchidM
len — gelber Sandstein^ Kalkstein nnd Schiefer, unterc•l^
Kalkstein, unreiner thoniger Kalkstein (Ca//^>, scbwarzei)
Schiefer und Sandstein, und oberer Kalkstein — findet matt
saltea ia eiosro- Bezirke entwiokdt ] bald fehlt das eine batd das andere
GUfd.
Gelber Sandstein, das tiefste Glied der gsnzen Reihe, gewolmr
lieh eitt qnarziges Konglomerat, da« an einigen Stellen Bergkalk-Geschiebo
enih<. Darüber h^üt, anseJmlich mSditig, gelblicbgrauer od^r weiüsci^
SsnAstein, der KuwnWn untergeordnete Lagen von dutvkelgrsuem Schiefer
und Kalk fihrl , so wie hin und wieder SrhiHtten von unreiner Kohle»
Die doiv:hschn»t(lii:he Mfiebtigkeilr des Ganzen beträgt eoo', stellenwersa
}edoah auch 100*'. Wo, was oft der Fall» der alte rothe Sandstein fehlte
nht das Gebilde unmittelbar auf dem Grund* Gebirge oder auf Grauf
wstke.
Oatcrer Kalkstein, , der am meisten sasgedehnte Theil des Berg-»
kalkesy ia den mitllen und sudliebeA GKafacbaflen votherrscliehd dk»
8SS
Ocbirirt-ObcHlieh« bildend. Die tUHi^u Sebichtes sin«! MNi% Itirarfi^.
unrein und gehen allmihlkb in dieee oder jene Lagen des geiiM*n Sand-
•Ceinet fibcr. Der Kallc ceigt sieh donl^el- iMler biaulieb-grao ; mMiti^ere
ScbicbCen erscheinen sebwars und ao Itryatailiniaeb, dass sie nis Marmor
benuttt werden.
C a I p ader sehwarterSehiefer. Sehen Kirwatt konnte den aebwar-
aen tboaigen Kalk der Gegend von Dyhiim Cmip, der mit achvrarznn
Schiefer «reebaelt , welcher liieren von Eise iikiea-haltendem Tbon-Ei»eu-
atein nmachlimat. Kohlen-Lagen , höclmtena ^" stark , treten aufh hirr
nnf. Die Mächtigkeit steigt an der MW. - Kfiete der GrafiehafI l^irim
bis 2U 170'. In einigen Gegenden werhsein die obern Glieder des nnfrro
Kalkea mit Lagen von dankelblaograuem Schiefer nnd geben nnmeiklirh
in Calp über. Letzter fuhrt bei ihtbün manche Petrefakte, in andern
Gegenden iat er sogar aehr reich davon ; besonders Prodnfcten , Spiri-
feren^ Terebrateln, Rrinoiden, sowohl Kronen, ata Stiele, mehre Korallea
o. a. w. kommen vor.
Obrer oder splittriger Kalkstein, lichtegraoe, in den obem
Lagen mit Stöcken schwsrsen Hernsteins ; im Ganarn von unbedenten-
der Verbreitung, aber at(*llenweise dennoch bis zu 9&0' miehtig. Die
fbasilen Reste sind 'zum grossen Theile die iiimlitrhen , wie beim untere
Kalk, so dsss die Unterscheidoiig beider Gesteine schwierig wird. Viele
Höhlen findet msn in diesem Gebilde ; in einigen verschwinden Bärhe
■nd treten auf derOberfliche tieferer Schichten als mfichtige Quellra wiedrr
hervor. In der Nähe zeigt sieh der Kalk hiufig mit regellosen DotcMiiiC.
Lagen verbunden. — — Entschiedener MiiistoMe grit wird nur in den
Umgebungen des Lwtgh Aiien getroffen, wo msn ihn Ifingst als das Cen-
iSBifjsrAl-Kohlen-Gebirge ksnnte — nnd in dem Schiefer-Distrikt von ürnm-
fiftn bis In die Nilhe von PeUiffoe, Beide Distrikte enthalten Kohle nnd
wurden desshalb als dem eigentlichen Koblen-Grbirge zugeh5rig betrach-
tet; sie sind sber in Jeder Beziehung dem üfjlteton«? grit in Nord-Emg-
/nnii gleich und enthsiten Meeres- Versteinerungen von den tiefsten bis zu drn
obersten Schiebten, so dass ihre Trennung vom eigentlichen Koblen-
Clebirge keinem Bedenken unterliegt.
Daa Koblen-Gebtrge kommt, den MHitUute nngerechnct, an serhs'
verscbiedeoeu Stellen in Irland vor. Es enthftit Lsnd-Pilanzen , Flnsa-
MuMchehi o. s. %v. Dss LeimHer Kohlen-Revier liegt in den Grafarhaf-
UnKUkfttny, Carlow un6 Quem*8 Cottnty. Die Schichten bestehen aoa
Kohleniicliiefer, Thon- Eisenstein in Lagen nnd Nieren , aus quarzigem
Sandstein und aus Sandstein-Scliiefer. Sie bilden eine geseblosseuc Mulde;
alle Schiebten fallen vom Rande des Beckens nach der Mitte. Daa Siieve-,
Arda" oder T^o/y^rnfy-Kohlen-Revier bildet einen Rucken hügeligen Lan-
dea von anaehnlieher Erhebung ' ober ^em Kalksteine , welcher dasselbe
umgibt, und auf dem es ruht. Im Allgemeinen Ist der Fall Winkel äet
Schichte» grösser, ala beim vorigen Revier* Zu den ansehnlichsten Re-
vieren gebort dss Munat^; es nimmt einen bcIrSchtlicheti Tbeil der
Grafschaften CInrc, lAmeriekf Ktrrg und €brir ein. Die Lagerunga-
833
Vf rl^ltnisM »ind .^ie bei'jn Tippirary-J^tvier. Im MoMghap-^Rtykr bei
Carricknuicro$9 rubt das Kohleii-GebiJde »uf einer geringen Yerbreiluog
.von Bergkülk^ die im Haupt-Gr»uwacke> Gebirge vereinzelt erscheint. Das
Tyrone-Rayicr im N, von Dtmffanaon ist zwar von geringer Ausdehnung^
es enthält aber eine grössere Zahl bauwürdiger Flotze, als irgend ein
anderes, und deren Müchtigkeit beträgt 3—9'. Man findet in diesem Re-
viere die Lagerung der Flotze durch Verwerfungen ganz besonders ge-
.s.tort und zerrissen. AntiHmJKftviev liegt an der Nord-Küste, zu beiden
Seiten des Vorgebirges von Fair Uead. Die dasigen Gruben mögen zu
den ältesten im Arithchen Reiche gehören.
Obere Glieder des geschichteten Gebirges. Sie bestehen
in /r/amf aus Zeehste in (Magnesia-Kalk), aus buntem Sandstein,
schwarzem Schiefer, Liaskalk, Grunsand und Kreide und
bilden im nordöstlichen Theile der Insel ein besonderes Becken , dessen
obersten Schichten aus verhärteter Kreide besteben, welche mit einen|
.mächtigen Trapp bedeckt ist.- Dieses Becken nimmt den grössten Tbeil
der Grafschaft ÄHtrim und ansehnliche Theile von Derry, Tyronp und
Vow9\ ein. Seine Aussen-Ränder zeigen ein hohes Tafelland, welches sich
tbeils aus dem umgebenden niedern Lande, theils \on der Meeres-Küste
an erhebt. Besonders merkwürdig sind die hohen Abstürze an der Ost-
Küste von Antrim von Belfast bis Bed-Bay, und zu den ausgezeichnet«
Mea Vorgebirgen gehören :
Fair Head ... 636 Fuss hoch
Lurtgethon . . 1154 „ „
Carrow murpky . 819 „ „
Garron point . . 764 „ „
Bally gally Head . 797 „ „ _
Die Schichten unter der Kreide sind gewöhnlich mit einer starken Decke
von Tlion und von Gerollen überlagert, entstanden durch Zersetzung des
Lias, des, schwarzen Schiefers und rothen Mergels oder von Abstürzen
der Kreide und des Trapps herrührend. — Obwohl die Schichten dieses
Beckens durch die Durchbruche und Überlagerungen von Trapp sehr
verändert sind, so stimmt dennoch ihr petrographischer Charakter im
allgemeinen so mit jenen der gleichnamigen Schichten in England überein^
dass es zu ihrer richtigen Bestimmung kaum der Petrefakten bedurfte«
Die obern Grünsand-Scbichten gehen in Kreide über; die gelbliche dichte
Kreide enthält sodann grüne Körner. Die Kreide Irlands ist allein durch
ihre grossere Härte von den untern Lagen dieses Gesteins in England
verschieden. In den machtigen Bänken kommen oft rundliche und wun-
dersam gestaltete Feuerstein- Knollen vor. Die Versteinerungen sind
zumal: Terebrateln , Pecten , Cirri, Ammoniten, Echiniten, Belemniten,
Bakuliten, Spongien. Die durchschnittliche Mächtigkeit beträgt gegen 60^
— — Trapp- Durchbrüche sind in Irland nicht auf den nordöstlichen
Distrikt beschränkt ; sie kommen in allen Formationen des nördlichen und
nordwestlichen Theiles der Insel vor. Diese Durcbbriiche bestehen aus
Gängen {Whin dikes) oder ans grossen ungestalteten Massen von Trapp
Jahrgang 1844. 53
8ä4
tfifil Vötphfr (Oi'Att*t«ftf.Portyhyf>, Wf leb« f^Mf ßrrgpe liildefr nni
äeü fnaiiKig^ti Gthirgs^rtea an Aa8dehntr0g;' ond Mächtigkeit imr des
6ranife nacbsteben. Viele der httieii worden bis jetzt als dem Grund-
Gebirge zQgehdrig betriK^btet , als |tfcich2eitig mft Granit. Die Gänge
aber sinrd neuer, ivie viele der gescbieUteten Gebilde , und wie bekannt,
stehen dlcHelben auch der Kreide fm Alter nach.
Tertiär-Formationert sind in Irland nicht sehr verbreitet. Die
wichtigste trht im SO. - Rande von Lotrgh Magh , swiseliea fTtff-
Uing Bai tihfern Mountjöy CasiU in Tyrone ond Sandy Bny in Anirim
auf. Sie nimmt eine Länge von Id Meilen und eine Breite vcm 5 M.
ein und besteht ins Thofi und Sand, aus regellosen Braunkoiilcn-Lageo
oder AUS fossilem Holze. Bei Clonos in Tyrone liegen die Tboit-Scbicbteft
auf buntem Ssudsteitf.
NfiGt^EHATu: Gt'ltttit im Bas'alte eiitgeircblosieii am Mende-
hergii h^\ I4n* Am Rhein <KAi\«t. und DßCH. Arcfriv XIV, 245 ff.K Ein
Granlt^Bf uciiiftdrk , ziemlich eckig, etwa 8'' hn Durchmesser, vTurde ia
einer UKgeffihr iV starken basahiscfien Säule getroffen. Gegen dea
Basalt hin war dasselbe «eharf abgegrenzt, aber durchiu^ mit ihm tu-
«AmMeitgewA^hüeit. tif der untnittefbaren Ümgebong des Granit« seigte
sich die Basalt-Masse weicher wie gewöhnlich; der Granit h$itt einige
Umänderung erfittert, 6€r Feldspath war cum Thell KaoHif-artig geworden,
der Glimmer zientlich teritcbUckt.
H. V. Gansaitöe: übef Kessel- ühi Trfehter-formig^e Ver-
tiefungen in dem DalPiatUchen und lUytüehen Kusten-Gebirge
(PotfGEND. Ann. LI, 2d7 ff.). Es finden sich diese Erschein ungen bis
Kärnihen, Steyermatk uitd Kroatien, Meist haben die Vertiefungen
geringe Grosse, etwa 15 bis 50 Schritte Inf Durthmesser; die kleinen
sind regelmäsfg kreisrund, iti der Mitte ^rti tiefsteti. Voll dem atets am
meisten eingesunkenen Mittelpunkte scheint die Spsitudg und das Sinken
ausgegongen zii seyn ; A^wn dort siebt msn die von Seiten-Winden ab-
gerissenen Felsstucke entweder übereinander getlifirmt , öder man findet
daselbst in aoderii Patten Öffiiungert , die tti unterirdischen Gewölben
füdren, defen Ürtilllhg und Sohle nicht ^d ermessen Ist. Unzählige die-
ser kleinem Yrichfcr-Vertiefungeil kommen irt dem besteichneten Bezirke
vor, seltner die voii grösserem Durclimesser, wefcher jedoch In itianehen
li^ällrn eine Viertelstunde und selbst mehr betragen mag. Ztt icn gross-
MitiKsteii gehört diejenige Einsenkung, auf deren Gfunde dsa berfihsate
Idria mit seinen ClueCksilber-Grubeii Hegt. Bat so umfatigrelcheti Ein-
Hf'iikungen, wie letzte, erleidet die Regelniasigkeit der kreisrunden Form,
die ()pi jenen kleineren Senkungen sosehr aufrilllt, bedeutende Beschrän-
kungen. Die gpsnmmte merkwürdige Erscheinung mit Sicherheit tti
^tklurcn , durfte schwer möglich aeyn , vefschaffte uns nicht eine
835
TcrkiUaUsmfiaig sebr neue Begebenheit den ScUutsel dasn; nSmlicli daf
lang andauernde £i-db4?ben in Calabrien im Jahr 178a. -^ Unter den
vielfachen Äuderung^en ,. welche die Oberflache der betroffenen Provins
qrlitt, aeicbnen aich häufig wiederkehrende Risse aua, die aterntormig
Ton einem Punkte nach allen Seiten hin den Boden mit vieler Gleich*
förniigkeit apalteten. In andern Fällen waren die geborstenen Mitteltheile
aolcher Risse eingesunken, mehr oder weniger kreisrund, Tricliter-Rirmig.
Auch die Umgebungen von Zirkmi% gehören hierher. ZirknUx liegt
in einem Tliale,, das von N, nach S. zwei Stunden lang und von O. nach
W. eine Stunde breit ist. Der Beden dieses Thaies ist meialena
eben. Nur gegen 0. bebt er aich ein wenig; dort auf einer Anhob«
liegt daa Namen verleihende. Örtchen. Gegen W. aber iat die Thal.
Ebene am tiefsten gesenkt und an ihrer westlichen Umgränzung stel-
lten zerrissene Felswände steil auf. Diese ganze Thal - Ebene ist
mit kleinen triehterförniigen Senkungen durchbrochen , am häufigsten
jedoch im tiefer liegenden Theile^ den man, wenn er sich mit Waa-
aer füllt , ZirknUier-See nennt. Der Verf. befand sich dort während
der ersten September-Tage 1839» Die vorhergehenden Sommer - Monate
waren im Ganzen trocken gewesen, und iu Folge dessen erblickte man
aus der Entfernung im Zirkniizer See-Thale kein Wasser, nur Wiesen-
Grund. Daher hatte man auch gewagt, einen Theil dieser Flachen init
Sommer -Früchten zu bestellen. Nun aber war seit 4 Tagen Regen*
Wetter eingetreten, und man erwartete den See binnen Kursem in seinem
ganzen Umfange (etwa 2 Stunden lang nnd i Stunde breit) hervor-
treten zu eehen* Der Eintritt des Wassers geschah von unten her dtfrcb
die mehrerwähaten trichterförmigen Senkungen. Verschiedene derselben
waren damala noch durchaua trocken und selbst auf ihrem Grunde konnte
mau nodt kein Hervordringen des Wassers bemerken. Andere , je nach
ihrer tieferen oder höheren Lage, fingen an, sich allmählich von unten
Iteiauf zu füllen; noch andere waren bereits gefällt, auch überfüllt, so
dasa aua einigen das Wasser über die benachbarten Theile des See*
Bodens sich schon verbrettete, aaa einem sogar mit vielelr Gewalt, indem
sich das nberströmcnde Wasser in eine andere, einige Hundert Schritte
entlernte, tiefer liegende Grube sturste, wodurch ein stark rauschender
Strom entstand, der nur auf einem Fahrzeuge überschritten werden konnte,
welches zu dem Ende hier stets liegt, auch wenn kein Wasser vorban*
den ist — Es sollen die dortigen Wasser-Erscheinungen an keine Perio-
dizität gebunden s.eyn , sondern lediglich von der Witterung abhängen,
und daher freilich in den nassen Jahreszeiten, wenn auch nicht beatimmt,
doch .häufiger wiederzukehren pflegen. Das Nämliche beobachtete bereits
pARTScn auf Meleda, Ohne Zweifel ruht daa ZirkMt%er^T\^9\ auf Höh-
len, wie sie in ^ jener Gegend allgemein verbreitet sind. Diese unter-
irdischen Gewölbe liegen jedoch bei Zirknit% so tief, dass grosse Wasser-
Massen in ihnen wohl stets vorhanden seyn mögen. Die obere Decke
dieser Gewölbe , das Thal von ZirkmH% bildend , ist , wie oben gesagt,
ausserdem durchbrochen« Wenn nun jener aubterrane See durch stärkere
53*
630
ZuflfisKf , fiam^ntlieh bei anbaltcndcm R«g;Mi , 6ie\gi , so tritt er dardi
die oberen Öffiiufigen hervor, und dann bildet »ich der sog^tMiannte Zirk^
hÜzer See. Genau genommen beAtetien tn solcher Zeit zwei See'n über
einander, ein ober^ and ein unter-irdiseher; zwischen beiden liegt dann
ein durchlöcherter, Sieb-ahnlicher Boden.
H. R. Goppbrt: 'die Holz- Arten in der Braunkohlen-artigen
Ablagerung: im Ägger- u n d i m Wiese^Thale (Kakst. und Dech. Arch.
t844y XVItl, 527 — 529). Der Thon der tertiän*n Brannkohlen-Forma-
lion ist wenigstens in Schlesien immer braun- oder srhwäralidi-grao und
riecht bei'm Erhitzen bitominuti. Der zu den erwähnten Holzarten ge-
hörige ist aber nur w(>iRKtirhgrau und ohne bituminösen Geruch , wie
man ihn chcnfolls in Schlesien mit verschiedenen Holz- und Blatt-Einschiös-
sen lebender Allen als jüngere Formation öfters findet. Die Holzer sind von
Quo reu 8 pe du neu lata, durch gerbsaurrs Eisen schwarz sefärbt, von
Fagus sylvatica und Taxus baccata; damit kommen Fruchte von
F^in US sylvestris (nicht P. larix, wie mau angenomman hatte) and
Corylus avellana vor.
H. R. GöppI^rt: zur Bildung der Kohle auf nassem Wege
(das. 529—531). Diese schon ältere Annahme des VfV. u. A. wird dnrrh
tieue Beobachtungen bestätigst. Er fand in den Brannkoblen-Werken z»
Grünehei'g in Nieder-Schlesien einige Stficke fossilen Koniferen-HolzM,
welche jedes Lagen von ganz schwarzer glänzender Kohle in Abwech-
selung mit gebräunten enthielten. — Ein in schwarze Kohle verwandel-
tes Stuck des Bernsteiii-Baunies, zwischen Roh-Bernstein gefunden, zeigt
auf der Oberfläche wie zwischen den Jahres-Rinc^en überall gelben durch-
sichtigen Bernstein abgplagert, und bei mikrosikopi'«cher Betrachtang sieht
man im Innern zwischen den Holz-Zellen die mit nnzersetztem Bernstein
erfällten sog. Harz Gefässe , — obgleich der Bernstein schon Ton einer
viel minderen Temperatur zersetzt, als das Holz verkohlt wird. — Die
in allen Braunkohlen-Gruben vorkommende freie Schwefelsaure tragt
zweifelsohne viel zu solcher Verkohlung des Holzes bei. Der Vf. besitzt
'einige Stucke von glänzend schwarter Kohle verwandelten Kiefern-
Holzes, welchem diese Umwandlung fern von jeder hohen Temperatur an
Ausgange des Gift Fanges des Arsenik-Werkes zu AUenberg in SchieitieB
erfahren , wo es zu einer Verkleidung gedient hatte. Offenbar ist sie
den schwefeligen und schwetelsauren Dämpfen zuzuschreiben, welche
sich daselbst bei'm Rösten der Schwefel-hattigen Afsenik>Erze entwickeln.
NÖGGeRATii bestätigt in einem Anhange diese Beobachtnngen durch
niiilre. In der Rheinischen Braunkohlen- Formation l>ei Bomi «m der
ihirdi, zu Friesdorf f zu Walberberff, bei ßrühi u. a. sieht man überall
Stamm-Reste, worin PartieNi schwarzer, sog. mineraUsii ter Holskohle
zwischen bituminösem Holz enthalten und zugleich sehr baufim^ von
887
Scliwefrlkies uimI Oyp8 duiclidrtiiig^rii «iiici. 8pällii'((('r Gy|>« uA)»i:lilii*8sC
2uwetleu gauB die völlig verkolilteti Pa^tic'ii.
Deaou: Beob«cIituii*(eu über die alij>eruiidel<MiTii eile der
Berg; -Seiten i'ii der ^vhwt'ilz und Folg;erun;>;eii über die er*
ratischen Blocke (Compt rettdus ^ 1844, XVIIt, 305—307). Die
Besteigung; einer Anzahl von Berg- Spitzen In den Berner Alpen hat
eleu Vf. überzeugt, das8 alle die^e „Crgebirgs^'-Hohcn , aus (jneiss wie
aus Granit bestehend, von 2800"* — 2900™ an aufwärts in scharfe Kanten
und Spitzen ausgehen, niächti<j;e Verschiebungen erlitten haben und tief
zerspalten und in BInke zerfallen sind, wahrend unterhalb jener Grenze
die Seiten der nämlichen Berge gewöhnlich frei von abgesonderten Blöcken
ftind, so dass das feste Gestein überall in den bekannten polirlen „Bauch-
|r(i8talten*^ an der Oberfläche erscheint. — Geht man in weniger hoch
ansteigende Theile der Gebirgs-Ketten über, so sind die meisten Gipfel
abgerundet und nur noch einzelne gezackt ; die Blocke fehlen,
wenn sie nicht von andern Orten hergekommen sind: das Stedelhorn
und den Grimsel-Pass ausgenommen, welche liber 2600—2700™ Höhe
noch mit zahllosen Blöcken bedeckt sind. Verfolgt man nuu auch mit
den Augen die obre Grenze der polirten Felsflächen an den Seiten des
ilar-Gletsehers und weiter hin, so sieht man sie über den meisten jener
niedrigem Bergspitzen wegziehen; nur die des Siedelhurus und einiger
andern bleiben darüber. Es ist daher wahrscheinlich, dass eine und
dieselbe Ursache die Berg-Seiten geglättet und die Fels-Blöcke davon hin-
iveggefuhrt hat, dass aber vorher alle Berg-Spitzen, «vic noch jetzt die
liöchsten, mit Felsblöcken bedeckt gewesen sind. Da man nun ferner
weiss, dass die obere Grenz« der polirten Felsflächen von dem höchsten
Punkte an unter 1^ ungefähr nach den niederen Gebirgs-Gegenden und
bis in die grossen Thäler hinabfällt, so darf man auch erwarten, in den
niedrigen Gebirgs Gegenden die Felsblöck«^ noch an ihrer Stelle zu flu-
den, wie man es im ReussThale zwischen Andermatl und A msley »ichii
aber, wenn die Hypothese richtig i^t , in noch niedrigeren Lagen auch
ausserhalb der Alpen fiuden muss. Die Felsmeere des Schwarzwatdes
scheinen dem Vf. dalier über den dortigen oberen Grenzen des erratischen
Agens zu liegen [siso keine Moränen zu scyn], da sie ja nach Fromherz
fast immer die Höhen des Gebirgs einnehmen. Diese Erklärung schient
ilün mindestens vahrschcinlicher als die von F)\0]Iihbrz' u. A. , welche
fliarin nur die Folgen heftiger örtlicher Erschütterungen erblicken, welche
die Berge in Bewegung gesetzt hätten und mithin doch die Seiten uqd
lieferen Theile nicht verschont haben würden. [Der Vf. scheint aber
zwei Dinge zu verwechseln : den Ursprung der Blöcke , über welchen
sieh seine Hypothese ja nieht verbreitet, und die späteren Wirkungen
auf diese Blocke, welche Fromhbrz dem Wasser und nicht den Gletschern
zuschreibt, weil im Schwarzwalde die Schliff-Flächen und die Muräueu
nicht vorkooimen, die auf einstige Gletscher schliesseu lassen.]
888
W» pRAfveiN : Bemrrkmiv:«!! übrt Afrikafifsrh^n Ottano
{LoHd. Edinb. Pkiioi. Mag, 1844 ^ XXI V^ 470~474). Et und«! «idi
•uf einijs^n kleinen Inseln in der Nähe von Anffra Pequeüa so der
West-Kilfite Afrika'» zwischen 26® nnd ST** S. Br. in 20' -30' mächtigen
Lat^ern. Die nachher untersnchte Probe ist aus 20' Xi<*f«** Srhon sind
Schiffe von mehren Tausend Tonnen Ladung aoogelaufen und andere
laufen lS|;1ich aus , um solchen Guano su holen ; da der Weg dahin
nur halb so weit ist als nach den Peruanischen Inseln und aaeli die
Pentanische Abgrabe von 3 Pfund auf die Tonne nicht stattfindet , so ist
der Afrikanische Guano viel wohlfeiler und wird in Bristol bereits um
8 Pfund die Tonne verkauft. Es ist ein nasM-chokoladebraunes Pulver
mit zahlreichen Theilchen einer weisslichen Substanz durchmenert ; nicht
nach Harn, doch stark nach Ammoniak riechend. Unter dem Mikroskop
kann man keinerlei Krystalle darin entdecken ; dag^egen enthalt er viele
Pflanzen-Reste, welche sich zum Theil in einem Zustande der Zersetzani;
befinden , aber noch eine grüne Farbe nnd in den Zellen StSrkmehl-
Kfisrelcben zeigen, ferner braune und weisse Federn, Trümmer von Eier-
schalen und Fisch-Knonhen. Ans der wässrigen röthlichbraunen Aof-
ISsung sehiessen schon bei schwacher Verdunstung viele Krystalle von
Ammoniak- und -Magnesta-Tripel- Phosphat an. Die Zerlegun«^ ergab
zuerst a) 0,0550 einer Säure, die man anfangs für Harnstlure hielt, nach-
her aber grÖi^stentheils als der Humnssaure nahestehend mit et%vas Harn-
säure nnd ExtraktivstoflT erkannte. Dann erhielt man b) nach Yarren-
TRAPP^s und Willis Methode 0,0970 Ammoniak. Die ganze Zusammen-
setzung bestand nach den Zerlegungen:
Nach W. Fravcu* Nach IIbk*
Zerlegong. (Probe vom nämlichen Schiffe).
Fluchtige Salze, als oxals., koh- Zersetzte, zerbrennlirhe Thier-
lens. Ammoniak, Chlor-Ammo- Materie , ^ wobei 0,030 Harn-
nium u. zerbrennliche organ. säure ....... 0,370
Materie (eiuschliessl.a und b) 0,426 Ammoniak hauptsächlich mit
Phosphors. Kalk- u. Talk-Erde 0,224 Phosphors, und nur 1^5 mit
Wasser 0,271 Kohlens. verbunden . . 0,095
Sand in Salpeters, unauflöslich 0,008 Phosphors. Kalk u. Talkerde 0,185
(Phosphors., snizs. und etwas Feuchtigkeit 0,285
schwefeis.) Alkali - (meist Kieselerde .»•».• 0,005
Kali-) Salze . .... 0,071 FixeAlkali-(meistKali) Salze 0,060
Beide Analysen atimmen mithin so genau uberein, als es bei solchen
heterogenen Gemengen nur zu erwarten ist. Sic beweisen aber auch, dass
der Afrikanische Guano voti Peruanischen und Chitesischen lieträchtiich
abweicht und insbesondere den zersetzenden Einflüsse» der Atmosphäre
und des Wassers mehr ausgesetzt gewesen ist, während sieb dieser
mehr in einem Zustande von Fossilisatisa befbidet. .
* Ziuatx der Herausgeber des Philosophical Magazine.
89»
Drr Vf. Icomml hier auf itas ErgeUnijij. drr Untcritucliiittg «tnrs
Am^riktunscken Guano*« dufeb FRiTKaeuB*^ zurärk^ wflrbrs sei;»!, 4Mn
•tK*li uaier den AmerikauUcken Guano'« f$roiiae Uulciscliiede in dec
Mischung und mithin in ihrem Werlba aU DunKerstoff« stattfinde». £•
WJir eiji trockene« grohen Pulver, dazwischen noch einige grössere kom*
|>akle Theile , von gelblichhrauner Farbe, au welchen man erkennen
koiinte, daas 4ie ganze Masaa anfänglich au« dünnen und meisten«
W^llenföroMgen Schiebten «usamroangeaetzt gewesen ist. Diese Schichten
»iud vott zweierlei Art, die einen braanlichgelb und hauj|>t8ächlich au«
bamaaiwe«! Anmioniak« die undeivo JtonipAktar, schwärzlich grau oder
dufikelbraan and vorzugsweise aus Thon gebildet; beide wechsellsgerii
Uttregeliuasaig uad in sehr unbeständiger gegenseitiger Alachtigke.it mit>
•inander} alle jedoch sind von ein^r waisslichen Rinde überzogen} weicht
nleJU Jeichl mit Wasser abgewasahea werden kann. Diese Rinde br-
siebt au« harnaaurem Ammoniak und beweii«et ausser allem Zweifel,
d#a«. diea«jr Guano seinen jetzigen Zustand unter Wassrr erlangt liaf»
Federn, Wirbel u. a. Knoeheo-Stocke von Fischen kommen häufig darMf
vor; auch Pflanzen-Theile und einige Samen. Die feuchte Masse liefert
0,37 — 0,59 wasserfreie Harna&ure, dann Thon, phosphorsaure Erdsalze
a. 9, w. Au« dem Vorkommen der orgsnischen Reste und der Zwischen-
Lagerung der thonSgen Schichten ist es llar, dass dieser €hiano so nicht
unmittelbar von Vdgeln abgesetzt worden seyn kann; die so fest sn-
hängende Rinde von hsrnsaurem Ammoniak ^ r.eigt mit Bestimmtheit die
Mitwirkung des Wassers aa. Um sich die Bildung dieses Guano zv
erklären , denke man aich ein thoniges Gestade , bei der Finth fibet*
schwemmt und bei der Ebbe Irocken ; dahinter einen See, in welchen «Ke
Fluth eindringt, und endlich Flüge von Seevogeln, welche auf dem Ge-
stade zur £bbe*Zeit einfallen, um die dort anrCickgelassenen Seethiere
aufauzehren, und ihren Kotb surucklassen 9 der wöhreod der Ebbe au^r
trorknet« Dia wiederkehrende Fluth fuhrt den losen Then Aie Exkre*
mente ■< a, w. in das Beeke« , wo sie die sehwerern Theil« ^ wie das
barttsaura Ammoniak und die Thon^Theile in ruhigeres Wasser nieder-
faJlen l&sst, indem das Salzwasser nur einen geringen Theil des ersten
(weil es selbst ursprüiiglich schon eine konkrete BeschsAenheit besitzt)
auszasiehen im Stande ist, welcher dann beim jedesmaligen Verdunsten
des Wassers in dem Becken einen neaen Überzug über den letzten
Niederschlag bildet und denselben zugleich durchdringt und mit den
Harn-Lagvn verkittet.
Da nun der Afrikanische Guano (statt 0,50) kaum eine Spur von
Harnsaure enthält, so mnsa er einer ganzlichen Zersetzung unterworfen
gewesen seyn, ohne jedoch eine Auswaschung wie der von Faitzschb
seriegte erfahren zu haben, indem er doch über 0,60 auflSslicher Bestand-
theil« bat.
* BtiUt. demd, «f. Peleriiw I, na. #.
840
J. Davy: Bemerfcuiig^en fiber Süfdamerikamnrken und AfirUn-
nhichen Guano (James. Bdinb. Journ, 1844, XXXVl, 390— 2»«). Johh
Rak in Lit'>t*rpooi , dessen Sohn, als ' er noch in der Schule war, in
Journal eiueK Amerikanischen Walfisch fSngers das Vorkommen voo
Guano an Afrikanischen Küsten-Stellen angedetitct f^efandeti und viirigea
Jahr anf Wiedereutdeckuui; derselben ausigegaugen var, ist der Ein-
fcibrer des Afrikanischen Guano. Dieser findet sieh nur aaf eiolgen
kleinen Inseln , und der vom Verf. untersuchte insbesondere ist von
einem Inselchen entnommen, welches 3 En^l. Meilen von der SW.-Köste
Afrika^s entfernt ist und 1 Meile Urtifang hat, ein naekter Fels ohne
die mindeste Spur von Vegetation. Die einzigen Bewohner sind Pinguins,
welche nicht fliegen können und den Menschen nicht scheuen« Der
Guano liegt dort bis 20' tief. Es scheint , dass auf einige Hundert
Meilen längs der Käste hin kein Sfisswasser vorkommt und, wie an der
Peruanischen Küste, kein Rogen fallt, so dass der junge Rab mit seinen
Geführten kaum dem Tode des Verdurstens entging. — Der Ptfrifaitssdbe
Guano kostet 12, der Afrikanische 8 Pfund die Tonne.
Die vergleichende Analyse ergab für
Amerlk. AfrIK» a.
Aoimoniak-Oxalat, -Diphosphat und Muriat, nebst Thier*
Materie 412 . .403
Kalk- und Talkerde-Plüosphat, etwas Gyps und Quarz-Sand .290 • .283
Kochsalz mit etwas Kali-Sulphat und -Sesquikarbonat .038 . .064
AmmoniakLithat 190 . .000
Wasser und Ammoniak-Sesquikarbouat ... .080 . .253
1.000 . I.OOO
Diese Analyse des Amerikanischen Guano stimmt daher fast gans mit
der VÖLKEL'schen uberein ; nur dass er 0,07 Oxalsäure Kalkerde fand,
wovon hier aller Sorgfalt ungeachtet keine Spur entdeckt werden konnte.
Der Afrikanische unterscheidet sich nun von ihm dadurch, da»» er dareh-
BUS kein Ammoniak-Lithat oder - Urat , dagegen aber Seafquikarbonat
enthält, was in Betracht seines Ursprunges durchaus unerwartet seyn
mttss, da der Vogel-Harn haoptsftehlieh aus Ammoniak-Lith»t besteht*
Die Erscheinung ist so zu erklären, das das „Lithic Acld^', welches den
Harn bilden half, im Verlaufe einer langen Zeit in oxalsaores Aromoniak
versetzt worden ist, wie denn auch die in denselben Guano eingeschlos-
senen Federn Zersetzung zeigen. D. zerlegte den Harn der Gans, der
Taube, des Huhns, derMöve, des Pclikan's und des weissköpligen Adlers
(die 3 letzten mit Fischen gefuttert) in möglich reinstem Zustande und
fand alle zusammengesetzt aus Ammonak-Lithat mit etwas Kaik • und
Talkerde-PlioMphttt , in einem oder anderem Falle noch mit ein wenig
oxnIsaurerKalk. und Talk-Erde, doch ohne Spur von ox-ilsaurem Ammoniak.;
daher' denn Libbig's Meinung gerechtfertigt erscheint, dass dies« im
Guano so häoßg vorkommende Substanz' djireh Zerseisuag. des '„Iiithie
Acid'^ und eine neue Verbindungs-Weise seiner Theile unter Absorption von
S41
Siitserfitoff «M 4fr Lnft *|t«tiilaltt Mvtr^e , was" auefa dnige In dieat r Ab-
stellt angralfUte Verauclie bfKl&tigIrn.
Senkunp^ dea Spieg^ela de» Kaapitcben ATeeres (BBAOHAUa:
Aiinakn der Erd-, Vdllrrr- mid StaatetKKnnde, i84S, c, I, 192t-193>.
Die Angabe di»r Ins^rn auf der Scf-Karte KoLOfTKinV stimmt mit ihrer
ji^tzigeii Gestalt nicht nherriii. Das Meer ist in den letzten 30—40
Jahrrn ziemlich hedeotend gefallen, was besondera in drai weniger tiefen
nordöstlichen Tfieite bemerkitch hi, Meerengen siad. aosgetroefcnet«
Btiditen mit Sand zugeweht worden, neue I3ntiefen haben sich gebildet,
nivd an der Stelle der früheren sind Inseln entstanden. Die Insel
KuMy ist auf der Karte als sumpfig angegeben nad. ist jetzt trocken ;
ilir nonitieher etwa 2 Weratc langer Ausläufer unter dem Wasser ist
fiher daanelbe emporgestiegen, und ein anderer Ausläufer ist gegen JSO«
entstanden, zwischen welchem und dem Ufer.nurieiiif.srhiaales Fahr-
waaser vorbanden ist. ' Die Tiefe beträgt anei|tbalbea amrl Klftr. weniger
ala KoLOTKiN angab.
HoMMAiRE DB HüLb : ubeV den Urstprüirg der: Salzaea'n.d es
Kaspischeu Meeres {Bullet. ffM. tS4a, XIV ^ 26i— 267). An de»
Küsten des Kaspischeu Meeres gibt ca eine Menge runder und ellipt^
acher Salzsee'n , d«*ren Umfang selti*» über 3000^4000 Meter beträgt,
Sie habeil k<«ine Zuflüsse noch Quellen« Wenn es im Frühling uivd
Sommer regnet , sq löst das Regenwasser das Salz aus dem Sehlamme
ihres Grundes auf und setzt es dann, indem es verduitstpl, in leiner
Gestalt ivfeder ab; und so wird es ifuit gewonneit. Ini Gauvt. it^fracA^ii
kennt man 120 solcher See'si, von welchen jedorh nur 32 ausgebeutet
werden und jährlich 214,010,360 K flog ramme Salz liefern. Um Ki^tiur
im Gouvt. des Kattttasns werden von 21 SaUsee'n 18 ausgebeutet und
liefern 15,230,000 Kilogr. jährlich. Der ganze Boden Jangs dem Kaspi*
sehen Meere von der Wolga bis zum Terek ist . so stark mit Salz im^
f^rfigiffrt, däss liur einige Salzpflanzen da wacliseu. Man hat diese Sala«
Ablagerongen schon lange von der ehemaligen gröaaeren Ausdehnung
des Kaspischen Meeres abzuleiten gesucht , welches dann bei seinem
Ktickzuge eine Menge kleiner See-Becken zurückgelassen hatte, deren
Wa!%scr, durch fortwährende weitre Austrocknung (in Ermangelung voo
Zuflüssen) immer konzentrirter werdend, endlieh jene.. Salz Absätze an
den tiefsten Stellen ihrer Becken zurückgelassen Jiätte. Andreossy u. A.
haben gegen dfesc Ansicht eingewendet , dass dann diese See'n längst
vollständig ausgebeutet seyn musalen. Indessen hat der .Vf. die Tiefe
und Ausdehnung' eines jenör ehemaligen Becken, nämlich dasjenige,
welehes den S^e von Dapmiftskoi umgibt , gemessen, aus welchem sieb
allmählich daS immer konzentrirtere. Salztvaaacr In den jetzigen Salzsee
zusammengezogen und das Salz abgcsezt haben rauas, und hat gefiiadeii,
84S
ditff dh» Im jnmn niriickfebliftb^M Btwumr Bwi* tea«« »Dtkallea
babrn niässe , um nicht nur schon seit 34100 Jahrrn {ftlirlicii |> seracr
wtrkiirh«a 4,680.000 Kilog;. betra]^en4«n und offenbar rrst in den
letzten Desennien durch schnell Terniclirte Bevölkerunip «nd eröffnete
Handelswcg^e cur jelziKen HSbo i^eateigerten Ertragn an livleni, ao«idern
mmtU ttocb an 1000 Jahre in setner Jetsigen Stirke s«reicben wArdo^
daher denn anch erklärlich wfire, warum man in den letzten Jahraelmten
nllfin eine Abnahme de« Ertrafcs nicht bemerkt halte.
Was der Vf. nun an diesem See gefunden, das hftit er «neb
Mif all« andern ki oben «rwibnter Gegend för amrendbar. Freilich
mdüite dann auch das Waaser des Kaspiaehen Meeres scibal salziger
ieyn, als daa gewöhnliche Seewasser, was durch eine Analyse H. Rosb's
(Pononrai. Annal. 1SSS, XXXV, 186 ff.) nicht beatfitigt wird, ▼ielleicht
iinr, weil man das aoatysirto Wasser ad nahe ün der Mnndnog eines
PInsses geschöpft hatte. Auch ronssten sich wohl in jenen Vortieliiiigen
Seemnsrheln finden: «nd in der Thal hat das nnch im Kanpiscbeü Meere
lebende Cardiuni triangalnm im VsRitEUiL'a aeiaa Scbaalen dort
zurückgelassen.
J. L. Hatss: über den wahrscheinlichen Eioflanii der
tehwimmenden Eisberge Hof das Drift <Silu«. Amer. Jottr»,
1844, XLVlj 310—319). Ein von der letzten Geologen-Vereammlang
aufgegebener Bericht, z« welchem über 80 Peräonen, vorzfigUeli Sehiff«>
Kapiline von der Sudsee Robbenschläge rei und Walfiscbfang und von den
Labradorischen Fischereien, verhört, auch gedruckte Nachrichten benutzt
worden sind.
1) Wss die Bildung und Ablösung der Eisberge von 4en
polaren Gletschern betrifft, welche im Ganzen dieselben Ersclieinungen
Wie die der Alpen zeigen und auf gleiche Weise Sdiutt, Steine and
Blöcke In und auf sich fortfuhren , so bietet der Auszug des Berieliles
nichts Neues dnr. Doch melden Augenzeugen, dass die AbIGsnng eines
Gtetseher-Sltt(;;kes und dessen Sturz ins Meer so fr«^«ltit^ Bewegungen
des letzten hervnrbringen, dass seine Wellen Schiffe auf daa Ofer werfen
und andere £ist>erge ablösen oder zertrümmern.
3) Die Grosse der Eisberge steigt mundlieheM Berichten zufolge bis
über 200' Höhe und 15 Engl. Meilen Länge nad betrog nach einigen
genauen Messungen 2-- 13 Meilen Länge; sie vermögen daher anch wohl
eine gewaltige Kraft zu üben.
3) Ihre Bewegung ist sehr langsam und stetig in der Richtung der
starken Unterströme , welche von den Polen zum Äquator gehen ; eine
drehende Bewegung findet nicht Statt und überhaupt keine andere Be-
wegung als zuweilen ein Übersturzen [in Folge de« Abschmelzena]. Oft
gerathen sie in sehr grosser Tiefe aof den Grund, und man kennt
Fälle, wo aie mehre Jahre da aitzen blitbe». Sin geben bi« sm» 40*
N. sNid 30« S. Breite.
4) MN Ftlii«>Blft«beti $Mki mim •<• Mittn la ittteMivrEntleniatiK von
Aa$ di«t«n Tiiatsackt n werden fo^^tnde Anweiidmig«Ha «nlaotiMaco :
a) Die sleU Bewcguiif der Eisberge in der Richtung der Unter-
ntroine ron den Pelen herab iet der Theorie gfinatig, dees ancii ehedem
aie in dteaer Rbhfnng gegangen «tnd, oft den Feiabaden dea Mecraa
ge«tfeiU^ vorelebeada Eekfii deeselbcii abgemndel^ und nntteltl einge*
lilpinnifter Sendmasaen nud Biöcke seine Fi&ohen geglättet nud in {enar
RiftJiluiig gelurehl habeti.
b) Die ungeheure Groase der Eiaberge macht ea gbnbifcli, daee ata
auch vordem aaf dem Afteeree-Grunde den Send durah fnrebt, in langgesogfe«
nen Hügeln aufgeworfen und üloränenartiga Anbiiufnagan bnwiikl beben*
c) Die am Grunde aufaitsenden Eisberge, niuaaen durch die Strö-
mungen (beils unlerwaachen , theila von lierunter fallendem Sand und
Schlamm umgeben werden, welciie auch liiotar denoelbed Hibigea Wasser
finden nud aich in langen aabinalen Zügen aalagam kennen. GeataUtttf»
gen, wie man aie ia unserem Drift findet.
d) Auch können ganz wohl Fels-Blöcke durch Eisberge von ihrtr
ersten Lagerstätte entnommen » nach Stellen y welche von jenen durch
grössere Tiefe getrennt sind, fortgeführt und in anffallenden Stellungen
nbgeseat worden seyn.
e> Die Fortführuiig grösserer Blöclta admint «ndeaian auf dieaaai
Wege «elten atattgefuaden.su beben.
Cubvanoibr; Untersuchung iibar dieElomentar-Znaammea»
aetcung der verschiedeaea ilolearten und aber den |ab.r*
liehen Ertrag eines Hektar es Waldung (^ Erbm. und Mar««.
Jonrn, i844^ ÄXXl, 441-446), Dieser Aufsatz enthalt wetiig prablisdi
WicJitigea oder Neue« für den Deutsdieu Forstmann ; aber einige intern
easante Notit^en für den Gealogen. Der Vf. beobachtete und berech«ieta
genauer di« Ertrags - Verhältnisse zweier Buchen - Hoch Waldungen auf
Buntem Sandatein an der West-Seite der VitgeMtm bei JktHon und fand
den Ertrag in Kilogrammen und in iLubtk*Metern oder Stiren aasgedrückt^
wie folgt:
Wald von FtteJitt Snndwoteh im Mittel.
58Jfthr. 69!}tlirig.
Holz» jährlich auf i Heklaret
Vninraen in Kubik-Metern « • 9«j|ft4 » 1^.617 J
und in Reissig bundein von 0"*^46 Umfang )i | 0 [f]«
und Oi",906 Lauge . • • • 89 • 114 •)<
Ciewicbt, ganz trocken, in Kilogrammen — • — • 23n.0nn
Elemente, nufl Hekt. in Kilogrammen jahrl.
Knhlenatoff 1754 • 18S4
Wasserstoff . . . « . • 213 •' 226
Sauerstoff * 1607 . 1686
Stickstoff 33 . 36
Asche ....... 48 , 63
(Von Wamrstoff ist frei 26 Kilogr. der Verbindungen jährlich.)
844
Da n«i dia ober' einrai Hektare atabani« Lii£ia8ule bia aar Gmixe
flrr Atmosphäre 16.900 Kilogr. Kohlenstoff enl hält , mitbia onr d,39iniil
»o Tiel aU da« jährlich erzeui^ie Holz eiiiea Hektari»« [nur 58— afijabrijrea
Walde»], 80 vermoff^te dasselbe in 9 Jalirea der Luft allen ihren Kohlen-
atoff GebaH za entsiehen, wenn er nicht wieder eraelzt wfirde. Und
ao ober dia g^anae Erde, wenn diese überall mit Wald bedeckt wäre.
Jena Wirkung konseatrirt »ich anf elwa 150 Saaimerla|^e von Ende
April bis Ende September und xwar mit Ausscblass der Nächte * , ao
dass 12 Kilogramme Kohlenstoff täglich absorbirt werden. Die fiutwicke-
lang der Fegetaiion hat daher einst die Luft sehr bald von dem Kohien-
atoff-Gebalt befreien können , der jetst in Form von Stein - und Braua-
fcobIcn-Lagcrn im Boden ruht.
VsNBTZ, Vater: über die Arbeiten am M^troti Giets^er (itrt.
Boe. HHvH. 1848^ ÄXFiH, 100—117). Daa Grosse Uaglück im Jahr
1818 röhrte davon her, dass hinter dem untern ^Mrvt^QUtseher sich
CIO See gebildet hatte, der endlich bei zunehmender Masse und Wfirme
dar Jahreszeit den vorlivgenden Gletscher-Wall durchbrach und so die
ticfar liegenda Gegend plftttlieli überschwemmte nnd mit Fels- und Eis-
Blocken überschüttete. Die Dräute fliesst in einer sehmalen und tiefen
Miluffht darunter hin. Man hatte zwar in Voraufwehung der Gefahr
einen Barh, der an der Sonne Zeit gelmbt* hatte eine höhere Temperatur
aiizunrhnien, in 2 Kaskaden nebeneinander auf den untern Tlieil des
Gletaeher- Walles fallen lassen , so dass sie die Draiue zwischen sich
liatten , so lange bis sie den Gletscher bis zur Sohle' du rehbohrt
hatten , dann aie immer weiter zurückgezogen, so dass sie allmählich den
die Dranse bedeckenden Streifen des Gletschers an beiden Seiten vom
übrigen Gletscher abtasten, einsinken, snsaminenbrechen und fort-
achwammen machten, bis nur noch ein so kurzer Thcil der Gletstiier-
Decke über der Drante übrig blieb, dass der See «rlbtit diese allmäh lieh
austiefen und wegschwemmen konnte. Dadurch wurde die Höhe der
4$ndlich mit dem Dorohbru«h erfolgenden Überschwemmung um wenigstens
J vermindert. Dicfte Operation wurde nachher jährlich wiederholt , um
die Bildung eines Gletsriier-See's zu hindern , da der eröffnete Kanal
jährlich wieder durch Lawinen ausgefüllt wird. Zuletzt ab^ liess Vbhbtz
auch grosse, in. den Kanal gestürzte. Fels- Msssen zerschiessen und zu
Q\ierdänimen in dem schmalen üifuäs«* Bette so ordnen , dass hiedurch
das Bett breiter, mithin die OberAaehe • dos Flusses und seine wrg-
acKmelzende Beruhrungs- Fläche zu dem daraufliegenden Gletscher gtösser,
die Spaimung des Querbogens dos Gletscliers von einem Ufer der Dranse
zum andern waiter wurde, was, wie VaNETz bafft, endlich genügen
dürfte, für sich allein den l>i*<fff«e- Kanal offen zu halten und die Bildung
eines Gletscher-See's zu hindern.
* Die Absorption bei Tag ist viel grösser; denn bei Nneht wird ein Thell des nb-
sorbirten Koht^enstolTs als Kolilensfiiire wieder ron den Püaniea aavgcachieden.
84S
warum hitr moli GlM«eher bilden tmd dort nicht, '
Kbilhav : 'Blldnnf; von krystaUlniBchem Kal^ce odc'f
Marnior Ojme9. JmerM.1844, XXXVi, 356— 369). Ber krysftfHfnisehe
Kulk kommt, taweili*n selbst Fossil R<*ste cnthaHend , nntei* Tiererlei
Verhältnissen in VerBteineningen-fnhr(!ndem Ovblrge Vor: 1) als grosser«
and kleinere HugeU oder Nieren- förmige Masse» cv^is«hen Sedimenfär-
Schtehten eingeschlossen; 2) in Form ganzer ScMchti« suriseben Sedit-
mentär-Schichten, ohne Lagerungs-^Störung: 3) alä eine blosse Strecke
einer Schicht , welche nach beiden «Seilen bin *lli»Slflictl ra nnkrysttflliw
nischen Kalkstein übergeht; 4) als End-Theil von unkrystallinisehen
Schiebten, welches an der Beruhrungs-Steile mit irgend einer gana fremd*
artigen Felsart krystallinisch wird.
1) Von Kugel- und Nteren-formigen Marmor-Masaen liefert un» der
Englische Wenlock-Kalk die merkwürdigsten Beispiele ; er liegt ober und
unter Schiefer, dem sog. Mudstone. Die Wenlock-Formation besteht
nämlich theils aus anregelmässigen Lagen nnr einen thonigen KalkstHnes
und theils aus sogen. ^iBallstehien^', und von dieeen ist hier die Rede.
MuRCHisoN beschreibt sie- (Silur. Syst. I, Kap. 17; als konkrelio-
nlire Massen von einigen Zollen bis au mrbren Füssen Dieke und zu-
weilen auch von unermesslicher Grösse, welche aus reinem krystallinf<:
schem Kalk, der zuweilen ein vollkommener weisser Marmor voll Ver-
steinerungen ist, zusammengesetzt und von Lagern von Schiefer und
unreinem Kalkstein umgeben sind. Diese Schichten setaen gewohnlidt
plötzlich an jenen Massen ab ; zuvreilen jedoch bort die Schichtung an
dem Orte des Zusammentreifens allm&hlich auf und verlieft sich un«
merklich in die KonVreeionen. Sie sind im letzten Falle stark gewunden,
wo sie die Konkrezionen umgeben : Mitrchison glaubt, dass diese Ver«
drehungen meistens wahrend- des Eralarrunga- oder Krystaltisations-
Prozesses , der die Massen erzeugte , entstanden sind und nicht als
Folge örtlif^her Dislokationen betrachtet werden dürfen, indem die Kon-
krezionen wesentlich zur Struktur des Wenlock-Kalkes gehdren. — Analog
gebildete „Ballsteine^ kommen auch in den unterlagvrnden Schiefern
voV: sie sind sphäroidal, bestehen aus thonigem, zuweilen auch ans rein
krystallinittchem Kalke und enthalten zuweilen Krystaile von Quarz, Kalk*
«path, Streifen von Anthrazit und organische Reste. Tm'Wenloek-KftIke
selbst finden sirh Adern von Kalkspath und Kupferkies binlig ein, von
denen Morchison anfangs glaubte, dasa sie durch Spalten mit Werk-
stätten der Tiefe Zusammenhang hätten; später überzcngte er sich aber,
dass es Aussonderungi-Gänge seyen und sah einige von ihnen an beiden
Enden im Kalkstein sich auskeiien. In der Nabe der konkrezionären
Massen aind aie am häufigsten. Andere gritssere vertikale Spalten haben
ihre Wände mit Katkspath-Krystailen liesetzt, deren Oberfläche wieder
mit achwsraem Bitumen öbtrssgen ist. -*- Fragen wir niiD- naeh den»
f.
84«
Unffttiig litt WhrmmWi to iü iet selb» fktn m wealg imtA Ftmr er-
klärbar, voo welcbem die UmgebttHg de McMieB kciM Spnreo telgl , mte
dorch Waeeerj da«) wena ee «ach ia ▼rrbtiidung mit Koblenslure oder
ftaderen Mitteln genAgeode AttflÖMangs-Kraft ffir dessen Bestandtbeile und
gottii die Fftblgkeil besessen hatte, sie nachher aUmäbUiBb ia Krystalien
ftpscbitssea %m lassen, ihn doeb skberlicb nidit onsklttelbar in Fora der
frwibnte» kugeligen Massen abgesetzt haben kann. Da ans nnn die
Cbeaiie bei dieser Frage im Stiebe lässt, so müssen wir svehen dorcb
Dibere Betrsebtttng der geologisehea Vcrkattnisse weiter su komm«»,
die es nns bald wsbrscbeiHlicb machen, ja vnwidersteblicb sur Ansicht
fuiiren» dsss die ehemische Krystallisatioin erst nach dem
meebaniscben Niederschlsg derFormstionauf dem Meeres-
3oden asf die Bildung jener Marmor-Nieten gewirkt hat;
ifas allenfalls sogsr ohne vorherige neue Verflüssigung
in gsns stsrrem Znstande hst geschehen können. Es fand
eiu Absats Tbon- und Kalkerde-haltigrr Schlamm - Massen mit anderen
C^ttbstsnsen und fiinschtfissen von Resten dsmals lebender Meeres.Orga-
uismeu Statt, worauf kohlenssurer Kalk sich aus dem Thoo ausschied,
sosammenaog unö krystallisirte, Kirselerde und Kehle aber sieb in Qoars-
KrystaUe uimI Authraxit-Sireifen im Inner» der Mieren veieiuigten , und
die Gänge m der Umgebung siel» ' bildeten , Alles suf sehr langsam«
Weise und bei gewöbnlieber Temperatur« Denn selbst MoRCHis<m, ein
wie kibner Vulksaiist er such ist, hst doch nicht gewsgt, sur ErkUi-ung
die Tbftligkeil unter irdischer Werkstätten sur Hülfe su nehmen, wie wir
üben gesehen haben; an einer andern Stelle seines Werkes (S. 245)
erkllirt er nocbt dass jene Kookreafonen ohne Zweifel durch irgend eine
chemische oder elektrische Tbätigkeii nach der ersten Bildung der um-
gebenden Schiebten entstanden seyen.
3> Z) Aueb die 2 suttäcbst genannte» Arten des Vorkommens krystal-
linisrben Kalkes (S. 345) sind sehr belehrend hinsichtlich der Geschichte
seiner Bildung ; doch beschränkt sieh K. auf deren blosse Erwibnuog,
um sogleich nur vierten Art ubersugelien.
4) Der Fall nämlich, dasa Schiebten eines sonst unkrystaliinischco,
oft thonigen und bituminösen Kalksteins in der Nähe oder sumal bei
der unaitttelbaren Berührung mit andein Geateioen das Ansehen eines
vollkommenen sucker kdrnigen Msrmors haben , Mit oft genug beobaebtet
worden ; er beweist deutlich auch seineraeits , dass der Marmor erst
später auS' eiuer rohen Masse hervoi gegangen ist, wie man auch allge-
mein angenommen bat. So ferne nun das fremde vom Kalke berührte
Gestein entweder von der Art derjenigen ist , die wir In feuerifissigem
J&ustsnde aus dem £vd Innern liervorbrechen sahen ,' oder wir doch arit
grosser Wahrscbeiuliehkeit einen ehemaligen solchen 'Zustand desselben
annehmen dürfen, unlerliei;t die Erklärung, bei Bcsugnabme auf Haix's
£«peiimei»te, keiner Schwierigkeit. Allein Fn. Hovt'XAif FC sab in SisUien
auch den auf Basalt-Tuff liegenden Kalkstein auf dieselbe Avt in kry
aUllinissben Kalk umgewandelt, wie er in Kontakt mit aolidem &iealt
847
zm ujn pti^gt. DafafT wid weil wir seliMi oben <«al«r l>llllla
IS«t«rnt bttbe» , wo dre ümwiimlMviig rbevfalb Wi swvrIiMg«? Aa»
seblieiiBttiig ilr« Feuert erfolgt war, d« «adticb n«eb oln guter Tb«M
der umwandelnden Genteine nur liypotbetUch selbst als Feaar-ErteH^
niese '»ng^noniftieit, viehl aber als solche erwiesen siad , so bleiben wir
noch inittier in der Nofhwendig^helt uas oaeb einer andefon Verwsadlmiiip»»
Drsache avzdseben , als dem Peoer. ,^£« ist auch allerdings bakanal^
^än» in dem durch Kontakt entstandenen Msrmor sehr oft nicht nur seina
Sclifchtung, sondern aneb die in ihm entlwlten geweaenen Petftfafcta
«ndeutficb werden oder gans venscbwinden. Aber Imner ist es niafat
der Fall. So seigt bei ChnMiiätiia der Kontakt-Marmor in der Niba
des Granits nocb organische Reste mit voMkaofmen deatlicheo Umrisaen;
eine Catenipora labyrin thica In dortigen JUiiirorsit&ts Museum iaC
nocb raltkommeo so schon, als im dichten Ksikatein. Diese beweist alao,
dass di« Umwsndeiang wirklich nicht in exeessiv-bober Ten»peratur Statt
g^efonden habe ond &tt$» der Kalk nicht gesclimolaen gewesen seyn kana.
l>as gebe» zwar aoih viele Yolkanisten su, onterstellrn aber doch, daaa
er behufs seiner Kryfitallisation durch die Hitse wenlg4rtena erweicht
worden seye. Sie sind hei ihrer gancen Folgern aga-Weise au dieser
Annahme besonders in solchen Fällen getrieben, wo in den Marmor aicb
ttoch manche zufällige Mineralien wie Silikate u. s. w. krystsllinisch
ausgebildet haben , welche indessen auch zuweilen neben den Foasil*
Kosten Yorkommeo. ESinen solchen Fall berichtet schon Naumamn (Bai.
trfige zur Kenntniss Sürwegenn 1, 13), da er einen aehr deutiiehen Pavo*
siten (Galaniopora) in Tremolilh-Fasern eingebettet fand. Der Marmor
von GjetMdk zwlsclien ChriHiama und Drmmmen entb< deotlicba
Petrefakte zwischen^ Granat, Zinkblende und grossen Grassmatit-Masaen.
Man gelangt daher, wenn man alle Verhällnisae im Auge behalt, zu dem
Schlosse, dass der Kontakt-Marmor weder gans noeli theilweiae geschmol-
'Sen gewesen aeyn kann ; seine Umformung hat im starren Zuatande
atattgefonden, bei gew5linlicher Temperatar; eine etwas höhere Wirma
mag indessen zuweilen zufälUg beschleunigend mitgewirkt haben* In
keinem Falle aber kdnnts sich die Wirkung der Hitse so weit in ^dem
Kalke forterstreckt haben, ala man ihn zuweilen vom Kontakt>Gesteina
aus umgewandelt findet, da z. B. bei Chriiiianim ^f dunkle dichte
Kalkstein schon in einer Entfernung von 4000^^5000' vom Granite ah
hellfarben und kryataillnisch wird, wihrend man doch weisa, dess am
illaa ein alter Lara-Siram tiber einer Bis-Maasa erstarrt ist, ohne sie ao
aahmatoei»^ wie auf Mavid Lära-Strdova auf noah beatebendan Gletacbern
ruhen. Alles, was sich über die Uniwandlungs-Bedingungon bahaaptap
lasst, beschränkt sich vorerst darauf, dass a) die krystalliuische Um-
wandlung Folge eines ftusserst langsamf n chemischen Prozesses i^t, der
sich durch Kunst nicht oder nnr sehr unvollkommen nachahmen lasst ;
und b) dass die UmwandlunjE entweder verursacht oder doch machtig
unterstutzt worden ist durch die Berührung mit einer verschiedenen
Gesteinsart. Mögen wir den Prozess nun elektrische Th&tigkeit,
848
MolteihiKAktloa^ konkmlonlri Beir«giiii|^a. ••; ir« «eiiocn : wif keinen
flrkhwQbl Mine Natwr d«rcb«iw aicbl nod veiniöcen bei. «einer nuMcr-
'«rdentliebeo Langeeiukeit oiciU wolil ihn mittelst den Experimenten su
erloreclicn*
• ^nn kommt aber Marmor, nach noch im sc^en. Urgebir^ce vor,
welebes keiae orfranieehe Reste enthält. Er ist in. Gneis, Glimmer-
acbiefer und Hombleudeschiefer eingeUj^ert, doch nicht in Form eigeut»
•lieber Schirbten, obscbon man sie auf den ersten Blick dafür nehmen
<nmcbte. Er wechselt nicht so. damit, .dass man glauben könnte, es nvy
aoerst eine Schicht Glimmerschiefer, dann eine Schicht Marmor, dann
■wieder eine Schicht Glimmerschiefer u. s. w. abgesrtst v wocdep. Denn
nicht nnr sind an ,den Berubrungs-Flachen die einscliUessende oii4 die
eiugeschlossejia Gebirgsart in der' Weise miteinander gemengt, dass
Kalkspatb-Rjorner im Schiefer und die Bestandtheile des letsten im Marmor
eingestreut sind, sondern beide Felsaiten gilfeiffn an den Grenaen auch
.Gabe I-förmig in einander; grössere Scbirfeir-PUlteQ sind, parallel zur
.Haupt-Masse, ringa von Msrmur umschlossen, und?isolirte, mcisteaa nnr
aehr dünne Marmor- St reifen sind awischen den hangenden und liegenden
Schichten des Schiefers verbreitet; auch einzelne Glimmertafeln oder
Hornblende • Krystalle sieht man im Marmor nächst der Grenze der
Glimmer* oder des Hornblende-Schiefers und parallel an dtn Schichten-
Flächen liegen. Daraus ergibt sieb klar, dass beiderlei Gesteinen keine
-ausschlies sende Bildungs- Weise zusteht | dasa sie vielmehr hinsichllicb
•Zeit und ArtihrrrBildungVieles miteinander gemein gehabt haben müssen.
Wenn nun die. Schiefer-Schichten gewunden sind , was ebensowohl bei
Anwesenheit als bei Abwesenheit des Marmors, stattfinden kann, so kann
.mau leicht die zwischen ihnen eingeschlossenen Theile des Haupt-Gesteina
'für Trümmer und Bruchstücke halten und in denselben Beweise eines
gewaltsamea Ausbruchs einer feuerflussigen Kalk-Maase au aehen glauben;
•die nächst den Grenzen sich einfindenden Mineralien kann man dann
auch leicht für Kontakt-Produkte halten , fär Erzeugutaae einer ganz
verschiedenen Kraft von derjenigen, wodurch die Mineralien der Schiefer
entsinnden; und selbst die hin und wieder angegebenen Rntacb-Flachen
•an den Grenzen können wohl auch zu einer andern Zeit und durch
»eine andere Ursache entstanden seyn. Zwar soll nicht geläugnet wer-
den^ daas körniger Kalkstein auch als A usfu II uogs - Masse von Spalten
•vorkommen, mehre Bruchstücke der Haupt-Gebirgsart einscbliessen and
in deren Mähe von beaonderen Kontakt-Praduktea begleitet aeya kana,
was aber noch keineo strengen Beweis aeinea pyroganen Urspruoga ab-
geban würde.
849
organlMM» Chemie In llivi>r Aiiw^iitlung;"fiiif j^K*Nkiiltttr v. t. w.'' BraiviK
sehwei^ ISJl, S. S96 C). Unter Vermoderuiig begreift man «Inft' Zer-
Metzung des Hoizeii, der Holzfaser und aller vegHa4»7Kscti«D Kdr^cr bei
Gegenwart won Waaaer und gehindertem Zutritt d»r Lufl. Braun-
kohle« und Steinkohlen sind Überreste von Vegetabilien der Vorwelt;
ihre Beschaffe oheft seigf^ dasa aie P#e4«kta der Zereetcungo-Prtizeaae
sind, Ae. nian mit Faul nias und Verwesung beseichnet. Es ist leicht,
durch die Anaiyoe di»r8»l«M»'A«t und Weise f^aliaatelten , in welcher
Hieb die *Be4taiff^lieif» geAifdert hkben^ itii der Voraueeietsong , daas ihre
Hau|»laiaibe au8'iMaree<<r enisfimde« Ist. Um sieh ei*e bestimmte Vor-
ateUMVg-dbev Btaletelfiritg der Bi'aun •und' Stein*Kohl«fi so versohaffsiir,
Ist »e »Migr , ' »!««> eigN^nftMimlit^ie VeHltidernng so betra«fhleil , wettho
«No ilblkf«ali>r bei' €Mpgeii wart von Fe^chHgkelt und demAbstfbluit oder
li«i g4BMndert«m Lult-2(ulrUl i^ahrt. Keine* Holz fasi-r, LeiMWAod s; B«^
ikiif WäAfft f tteammeiifeMeNl, ^ttscfzt sich unter bet riekt lieber Wirme»
BntwidcHutig KU i«iiteTi^eirhen zerreib lirhen Masse , - w^Üit Ihren Zu^
•anrnienhang zam grÖsÄ^en Therl verloren hat ; es ist Dicas die Substanz,
woraus kiaii, vor' der Anwendung des Chlors, Papier bereitete. Auf
Haufen gesehichtet bemerkt man wihrend der Erhitzung 'eine Ga^
Entwicklung, und die Lumpe« erleiden hierbei einen Gewichfs^Vevluit,
welclMii^' our l8-^f6 Vt^. steigt. — Oberlässt matt befeuchtete Holzspäne
sldi «elbst in ehtenr ventchlosseuen GefSsse, so entv^ickeln sie, wie bei
LuftiZ«trltt, koli^l^hsaares Gas; es tritt wtehre J^äulmss ein; das Holt
nimmt wvlsse Farbe tfn; «tr vertiert seinen Zusantmenbang und wird
zirr niorsdren zerWttyftchen Materie. -^ Oas weiss- faute Holz, was man
Im Innern von abgestti^benen Hölzstämmen findef, die mit Wasser hfe
Beritfrung wareo, vei'dbukt der" nfinrficben Zersetzung; Seine Entstehung.
Weistf - t\iulM Hols , aus dem Innern eine^ Eichstammes, gab durch die
Analyse, bei 100^ gernKHcnet
Kohlenstoff
Waxserstoif
Sauerstoff .
Asche
100,00 . 100,00
Wenn man diese Zahlen, in Proportionen ausgedruckt, mit der Zu-
sammensetzung des Eiciten/faclzes narh der Analyse von GAy-LussAC und
TnsiVAfiD 'vergleicht, so sieht man sog^telth, dass eine gewisse Quantität
Kohlenstoff sich Von deti' Besfandtheilen des HuIms getrennt, wählend
der Wassersloff^^ehalt' sieh vcrtrröAsc^t hat. Diese Zahlen entsprechen
sehr na1re der Formel fc»* H** O**. (Sie gibt 47,9 Kohlenstoff, 6,1
Wassersftrff und 46 Sauerstoff.) Mit einer gewissen QuatktttSt Sauer-
stoff aus der Luft sind offenbar die Beslandtheile des Wassers in die
Zusammensetzung des Holzes aufgenommen worden, Während sich davon
die Elemente der Kohlensäure getrennt haben. — F6$(t' m&n der Zu-
sammensetzung der Holzfaser des' Eiehenh6lses die Elemente' zu von
Jahrgang 1844. ^4
47,ff
48,14
6,31
6,06
••45.31
44,43
' !,4T .
1,37
(^\Al^f/\l(9Hn:mnA i 'AI. n9«NiAr«l«ir und «Wlil>4ft«Dillt3'^«*..ft«bkii»aare
1^ «4' hn^ oMn.f^na« lü^FWuiel t&r^mm^mMk yf^rmtAvrt» V^lmrc
" vHols . . . • . . .. . »> j.Cii« H44 Q«»
:.{ Hi^skl.S At«^Wn«^r ... . >.-.« . : ,.. ., ^ Hf» O^
x: 3 At. .S»tt«ral0ff. ... « ,. .. .,#r r». • // T- -^ Qs
Hiüv*« »bi^ AI, tUhtemdwrr . iv . ;. -. >€«.i — O«
/ible.Hrt • • .' ♦. #»<• •,»•*-..•.• i 'G113' H^^ «^s««
BeaftandtteiU df« WAs»f r« AutM #f<lMP»e«!^ Jf nArMkwi.drr Zalrüt des
Saiier*Uff<B.'ii«rliri«di*r tv^n^n gipliindfrt'^rd, ^«fUttifindM SaiifMMi«»-
^b ui dfr Analime 47,67 KoUWiiitttC^ M? .Wft»fi«rflMiff «11446,68 Sumv-
;it0it» f«4«pfff<l^ro4 drr F^roii*! Cia^Ki* Oj^, -- .D^# ;^«r«H«uiig de«
j|0g»hi«d^rt iidrr'g:eheoiiiit eiutvirkl: in bfidfii f ülk« '«j-^iffigt «irli Koliii*ii-
»ävkm.i IH lelzlem Fiüie tritt ^iur ^ow^s^e Mcih?^ Wasa^ir in c)ii*i»ii«rlit
lITefbiqdiiuig.. — Es ia;t hac^Uft ivahr^ch«ii^lii*b« f)«ss Viid«e$^«> Fä«iUiis«-
Pr9xeM| wie b«i {iU«>ii «itiler^n, d^r Si«Mf<'»i|vff>4Uji' WAfntrs.AslIiril gf«
ilQiiim^A Mt #a der Bildung d^ JfLohlpia^ä^rr.
Bmuak^^iblen messen, auf iholicbje VK^U» diirrb einfoi. d«r V^r-
|if4d«ri»ngi; ähoMchpii Zer«etzi|0£«-P^o%ejs» «ututfuiden sf f? ; e« 1^4 «bcr
jH&clit leicbt, BrauakoMen tu fifi^eiij dii^.ficb sur-AqMjrte «{fsnen; sie
^ Mod m^^te^B mit resinosien ,oder erd'geu Malrrieii dweMra^K^*» dureb
W4»kM die ZiiJiiu»i^€tiiee|^|ig di|r Tbei|e, dk von ile» HolsfiMwr »tAiiiiiien,
j^es^nUicfar gehindert wkd, Uii^r allf«: BrMiik^liiea - Arteii «iikI dte^
we\che mi der H^ell^ati in zahlreicb v/Brbrrit«f!P4i. JLagern ▼orkaiMfien,
4«,rch .HnveriUlderte Holx-Stmktar ^u^ dapeb M«^gf|e9i Bitfi»e» aas-
gf zeichnet; zur folgenden Analyne wurde ein Stuf k «ffl der ISSh* tno
Lauback gewählt» in dem m«n «die Jahrringe n^ «IMeO^ konnte ;^ das
Resultat war«
Kohleoatoff 67,28'.
.Wataeraloff 6,93
Sauetatnf . * 36, ta
• v . • , . Aßtk» • • . #a;j»ft . ••
AulCalleod tat «ogleidi'Jbei dieaer ^fannhoble . der grdiHtffe Koblen-
•to/F*0^halt- bei dem w«it*|^f.ri9geren..aiii jSau^rflol^V«^ '^^ klAr* daM
yqfn HoJ«, .aifa t^m «ie miti«tan4ef» iüt> ei#]^ . g^A^f W'Pg» jSmwratoff
lii^h ge trifft- hft. kl Verbaj^ias -Zfihieii iwiti^ 'diear Analyae ^enaa
dArclv-die Vqtv^ C««. H4« 0^«; aiMfBedrünskt. (/Si^ gibt 67,5 iCabIcvalair
mkA 5)98 WAW0r%toff.) < <. . . . t
, , Vergliobfu yßlf, di?r.,^aiyai^ d<*« E^i^clmnli^^e«.,)]»! die Braunkoble
au^ Hol^fai&er entf^tunden, voa dcr:.&iph 1 441. IVi^aacifit^K and di^ £ie-
n9|i|it|s..vq^ 3 Alofuen- KoblrAiftture j;ct/cfiuf bahcju.
«2,(J0 '
63,83
6,05
, 4,80 :
16,52
aö,44
• 6,«6
;' ' 5,86
100,00
. 100,00'.
»ta— iAq.W<8— r»toff»vmtg#iikiiiamtQa' H< O«
, . ' BrAuftkoUe -. . . • : . , Cau H^ä ^i«. '
Alle BrftaiikbMen, vonr wetrhrn Lagerstätten sie aufgenommen wer-
il«n mögen , enthalten mehr Wasserstoff als 'das tfolz ; sie enthalten
ireni|Cf*r ^Sauerstoff als n0tMg iist'; um' mit diesem Wasserstoff Wasser
fttt bHdeh; alle tiSud 'demnach durch efnci^lei Zersetsnngs-Prozess ent-
standen. ' D<»r Wasserstoff des Holsefs blieb entweder unverändert In
flemsdben ötfer ^)t Ut WaifserstoW' von' Aussen hinzugetreten. — : Die
Analyse einer Bratiti kohle aus der Nihe vob Casiel'^ in der nur selten
Stfleke flUit Holt-*Strukti/r sidi -fltiden, gab, bei 100®' getrocknet:
Kohlenstoff '
Was^prstbtf ' ".'
■ -19au«fr8toff*.
'Asche . .
Die obigen Verhkitnisse aip Kohlenstoff, Wasserstoff und Ssja^rs^ff
lassen sich set^r nah (durch die, Formel C^^i ^^30 ^o ausdrucken^ oder
durch dje Bestandtheile des Holzes, von dem sich die Elemente von
Kohlensaure, Wasser und 2 Aq. Wasserstoff getrennt babeo,
Cjg H4^0j||| = Holz, . ... ; ,
^ hievon ab C4 H,4.0i|^ = 4 At. Kohlensaure 4~ ^ ^t*
' ' Wasser + 4 At, Wfisserstoff.
. P»» ^'so.Op = Braunkohle,.
Die Bildung beider BaunkeUrtl ist, wie- diese- Forabelo . erg^MA^
unter Umständen vor. (Mb gegapi^cii, w^ .die' Einwirkong i^'lmS^
4iirei^ welch» eine gewisse Menge WassersAoff oxydirt und Mnwcf); ge-
Dommi'fi wurde, nieht gMs aasgesehlosscn * war ; in der Tbnt fin4el
sich die; Lofib^kfr Kohle dureb ein Banalt-Lagev, durdi'das sie bedeekt
ipird, voii.dtr Lu^t so gut wie abf^esr blossen^ die KobU von KsrMel
war von der untersten Schicht des Kohlen -*Lsg«rs genoronSMiy welebes
eine Mächtigkeit von SfO'-'-iao' besitzt, t**- Bei Entstehung der Braun-
kohle haben sieb demnach entweder dt« Elemente der KobWwiinre alleio
oder £leiclizeltig. mit einer gewissen Menge. Wasser von den Beatand*»
theilen des Holtw getrennt; es ist möglich, dasit höhere T^mperatwr
und DrucJi^ unter welchen die Zersetsung versieh 41 ng^ die Versehiedeii-i
beit der Zerse|sttng8*Weiso bediingicn ; wenijgsttttS gab ein Stiek Hein,
welches gans:4i|i Bfscbnftinheil und Aas Aussahen der I«n«ifraeA(«) BtaniN
kable .bf^aasg und ii^i#Mea Zrusiand divdi.aMhcwidfltaBtlidws.VerweilefBf
im Kessel einer Dsmpfinaschine versetzt worden war, eine ganz ähnliche
Zusammensptznng. — Die Veränderung ging in Wasser vor sich, was
eine Tenipor stur von 150— 160<* besass und eiAem entsprechenden DrurH
ausgesetzt war, und diesem Uiustande ist unstreitig auph .die. höchst
geringe Üfeuge Asche zuzuschreibea^ welche dieses II»I& DAd)* ^eai Ver*»
brennen hinterliess; sie betrug 0,ll'Pfa«.v «hio «eeh etwas ihrentger,
54*
wie die LmU^kir BmmnkMt. Die von Bbrtwbr naltritoe&tefe Plsaseii'
Aschen liinlerU««en dbae Aataeh^e .eint iiei weitrm .f^aeere Quantität.
Die cigenihueiliche Zersrtzungi-Wi'iaedpr vorMrcItUciie'n Vrgetabilien,
d. b. piue fortscli reitende Trennung; von Kplileneaiirf^;eclffint nerb jetst
in grossen Tiefen in allen Braunkohlen • |iSgern forUudauern ; n ist
wenigstens höchst bemerl^enswertJ! , dsfv» vom ,Jlfi|i«fit^r^ in KurkesseM
an bis zur Eifel^ wo dfese Lag;er sehr häufig »in.d , ^i ebrii so vielen
Ortfu Säuerlinge xu Tag|e kooMiien. pirf|e Mtnei;ol.QijeUen .bilden , sieb
auf dem Platze aclbst, wo sie vorkommen, aun^ süssem Wasser, da« aus
der Tiefe kommt, und aus Kohlensiure-Gss , das gji^wohnlidi van der
Seite anströmt*. In geringer Entfernung von ,den BrauubQhleu-Lvgem
von Vorkeim entspringt die an Kohlensäure überaus reiche ßekwmiki^mer
Minerelquelle, bei welcher mau längst beim Ausr&,umeai beobachtet hat,
dass sie sich auf dem Platze selbst sns süssem Wassei^ jyvas von unl^'n,
und kohlensaurem Gas, wss von der Seite kommt, bildet.^. Die nämlirbe
Erfahrung wurde beim Fmehinger Brunnen gemacht. Das kohlensaure
Gas von den Kohlensäure-Quellen in der Eifel ist , nach Bischof, nur
selten gemengt mit Sliekgas und Sauerstöffgas ; buchst wahrsclieinlirh
ist, dtfss es seinen Ursprung einer ähnlichen Crsacbe verdankt ; die Luft
scheint wenigstens nicht den geringsten Autheil an Bildung derselb<*n
In den eigentlichen Säuerlingen zu nehmen ; sie kann in def'Tbat weder
durch Verbrennung iu niederer , noch in höherer Temperatur gebildet
worden seyn; denn in diesem FalT wurde das kohlensaure Gas auch bei
der Vollkommensten Verbrennung mit ^Stickgas gemengt seyn; allein es
enthält keine Spur Stickgas. Die Blasen, wefche unabsorbirt durch das
Wasser- der. MineraMuelleiiiin. die üolie steigen , werdet bis auf einen
tfimessbaren Aäckntaad «on Kali-Lange aufgenommefi.
Dio JDorkmmer und JSlmiaAättß&t Braniikohlen sind offenbar durch
•ine ähnliche Ursache eut« landen, wie die LavöticÜT j die in der Nahe
vorkommen, und da diese gcMÜ die Elemente der Holzfaser, minus einer
gewissen QuanÜtät Kohlensäure eittkallen, so scheint sidi aus dieser
Zusammen selzung von aelbst aide Erklärung zu geben.
Dass 'ubcigens die' Luft m den- oberen Legen der braunk'ohlen-
8DlitchtAU4iiia*lborlieh eine. IbrIkcWeitende yeränderong, eine Verwesung,
bl)wJrkl,'dureh welche ihl' Wasserstoff, wie beim Holze hhi weggenommen
wird| gibt da« Verliallon derselben beim VerUretnien und die fortschrei*
tetide Bildung von 'Kohlensäure in Groben su erkennen. Die Gsse,
welche fite Arbeit in Braunkohlen- Werken gefährlich machen, liind nicht
wic-ia anderen Gruben entaumllieA und brennbar, sondern sie bestehen
giHvolnilieh a«s kvkäeinaaoretti Gas, wall nur ac4fen eine Betmischung
* In der Nähe d«r Braunkohlen- Li^^^er von ^al^iatisen befand «icli ,v«r einigen
Jahreil ein vortrefflicher ^üiierllng, welcher von .der gauaen.UmgeKea4 In Qebraacli
gennitimen War; man beging den Fehler, diese 'Quelle In' Sandstein xu fassej|, mit de«
dICF Sf«if•o^ffMMlgell,^Aa« wet6li»n das Giis wtrUmtv , ttt^esiimert wurden. Voa dieMai
AiitasbMe^ aa Utte naa »uMM QneUv^ktmf, .
MS
v*«trf''4#emitRin*ib '€41 entklll« '•»' Die BtauiiiohUii •if» (Irr mtttlni
SehMM des Ladern bei JliV|fMW fp*b«ti in der Analyite 6S,40'^tM)(il
KoUMiatoflP, aaf 4,^6^4,76 Wa»a#i»atoiF , alao auf daroflbe V«»Hiaitniifil
vofi'KoHleiistoff fcel «prlteiii weniger Wanierateff, iü die aas gröiserer
Tiefo eatfM»aBMii9h>en. > . ^ .
BraiinkoMe* «sid Steivkalilfi» tind begleitet von Kiaenkiea odei'
SclmrHtkuwki die aici» ava ar)i«refelaatir#«» Salzen bei Gegenwart Von
Knkm ^uA Hak bei all^ii Fätthiwa^Proaeaae» vegefibblliacher Sloffe nbcfr
Ivenfe bilden'; et iat denkbdr, daaa der Sauerstoff der schwef^laaorenf
Salze, ifli laacra d^ BrannkoIrleit^LaKer es ist, darefe ivolehen die Hin'
vref^abme des Wäsaensloffa, den are Wenig^er als das Hole entbaiCen,
bewirkt wird.. -**- NacH den ' Aoclfsei» von Richardsoiv ntid R^gnaüli*
urird.die ZuaaninienaetsHni^ der bvehubaren Materien derSplintkoble'von
BimvcoBÜe und der Kanne ll^elile von LaiteMkire darch die Portneli
^T4 H30 O' auagedrfiekt. VeritUclien mit der Zuaammensetzung d^f
Holzfaser iat sledarana etifatandeir , indem sieb Yen ihren Elementen,*
M 4ei Votm von Wennbaeen Ölen, Sumpfgas und koblenanurem Gra{r,
lpewi'aae<Q«iinfftItcngiHfamit haben; neblnei» wir von der Zusammen«
•etzuAg; dei^ Holzteer ^ At Sampfgaa, a AlJ Wasser und 9 At. Kohlen*
sittre btttvef^ «Oiergibt sich die ZusaninMiisetziing • beider SMnkohleA-^
Arie« :• *ui -* ..••-."• ■• ■■ '•'■ "'
€3* K44 O37 Hola ; hieeon -abge-
gezogen :
3 At. Sumpfgas C3 Hi,
3: AU Waaser« 'H«: O,'.
d AW KoM/nsiur^ C^ 0,8
Steinkohle.
Ct2 H,g»_Oaj|_
Cü H^i O.
Sumpfgas ist der gewöhnliche' Begleiter aller Steinkohlen^ andere-
eiithaHen därbb Destillation mit Wasser absdieidbare Hässige Öle <R£i-'
oiiBKtACiO. Daa Steinöl mag in den meisten Filllen einem ähnlichen
Zersetz unga^Processe seinen Ursprufig verdanken. Die Backkohle t^m'
C^iirrs/i^ftl^el jr^w^«1l»eAtbill(die^Elementedi^rKannetkehle, von deneir'
sieh die BeStandtheile des dlbUdettden Gaaes C« Hg getrennt haben. -^'
Die brefintfdr««, eHtkOndlA;lien Gtfse, welche am Spaltet^ der Sceinttolilen^
Lager «dt^# der Gebirgsarfien atrJl«Ben*, 11* denen SteMdhlen 'iich vor"-»
An de n^ ''enthalten nacH. Biflek«^ ohne Ausnahme köhlenMitires Gati,'fetne^'
Stiwpf^t ^Ibild'endes Gas , !Jras' frfilter nicht beobachtet forden, und
StftkgHiJ. -Nach der Absorption der Kohlensaiire durch Ralf gab daa
Grubengas*: . •• . .
' '♦"'•• Stollen bei »M^ef- stolUn bti Lui- Grobe im
.' • . .!^ n. .7. .-. ,tr! •' .'."' 'liifiUf.' •» •••' tnUkttt* • •SfßMUm^ttt'
fieichtet'lB<AliMr#««*rsWrGa» ' V » *t,56 ^K"'* 6ar,o8 ; ' ' 8d;H^
6fWWi»^s»6a^*''/'* •; '■"^- ^'^.'»^ ^»i3Ä "' .•^•'■' !,«8 ' ". 'iMl*
stabj^air^^ •'; * ''•:''■'' v f-^/- ''':' '^2,3'a' • ^' ; ' 'i4,94" '= ;' \ 'A\rsf
8M
Die ^ntwicktunr dU«er Gase'lirfrciiViiitft« audi^i de« StciiiUhlra«
Lagferu uiiaun»iii;J{eb'foiliichitei|eoil«> VMUi4cii|ng9«i v«r «icl» ireWa. --^
1q-4Uq PrpuqkoliU^il.- l4«|;cra -b^^^Mbt«« irif * ft>Flfldir«iiffii<le Treaamg
Vou Sajirri^jr 4||, 44R Far«l. ^MdUMaiUlvffj. !•«?•!{;#'> #«lcher dM'Hols
nach und nach der Ziiaanimensftzung der Steinkohle «kh ■iber« «anss^
ip den SteUkoblPM-Laffern; IrfHOtiiMcI» f^9tt 'd«a'8eilMdHwileti der Kohle
W^aHerftoiSr in dar. Form yaAiKobfmwätaersloff^VfrbSodiHii^ni^ rioa
vfillige AbscheidiiAg. von Waiiaeralof . ward* die Kttblt&i Aa^rarit «ber*
(ubrcii. '*- JOic Formel C^e.H^« Oz«^ welcii^ tör das Holz aogegebca,
ift «la. der C9ii|ujrlaiebe Aufdruck dür.Aaatjrae: gewShlC wardea-, am* alle
Metamorphoteo^ welcbf r dia B»M»»^ fabig ia t^ otttea cturt^m ^emeiaachafl-
Ifchco Geaiebtapuakte belrifebUB an ktonen. Wctia bua aoob dia Rieb»
tigkeit der F«ra>fl als ,tbfoi#tiaeber Anadriidi bia tu dem -^^eilpankte ia
Xmf^M (i^eaUlU werde«, muaa*, w«. iviv die Konalitatloif drr Helcfaaer
mit SicUfrh^U kauueni ao kaini Dieaa? aSebt Vlen f^ingateiY EXlifluae aaf
die Betrac^tuQgen liabea, au denen .wir in.:BeBiebaii^'aBf' die yeraode*
rangen gelangt sind / welche die. HoUlaaei* naiUwendig; arlkleiv faabea
i^na«!. um*:!» ^rnu«- .«der &Ufiin«^Koble «beraugalvn. Der tb^oreltaebe
Auadrjaok ib^s^^^bt aiab «4ff die- SummiByi dar «mptriaebe aaft da«^ relatiira
YerbäMiiif«: «l|e|n ».; in. .Mrelakf •» die Elemenia * im' Halalaaer aoaammen
getreten aind. Welche Form dem ersten auch gegeben werden aMg
daa.iwiyiiriaalie AMlraiJi «bUiUt .4il*)i| ungeandert.
1
Bocksch: die Geachiebe- und S,aiid^lAbIageru»ftA^ swi-
acben Waldenhurg ^Qd• Friiburff^ (Karst, und DecA. Amk XV» 129 f.).
Die groHae Menge von- »Gesi^irbNi und Blöcken, welche die A'iViicfr-
Sf!lfl$ßHChe, ]Bbe^fe b«idecke^ und bin iia^b ObersehlßM^n feithen, Ihiden
aichfuqbin einigen Clfgei»den auf hdl|fr«n- Piinkir«,, selbst lOOa nnd
qiebr.Fu^ ul>ar dem l^eerea^Niv.enM» In ObarächU^ien erreichen aie den
F4ii(A der. Kiirp.atkit9. Sie. gelten bis Liedk'hau und aelbat aecli weiter
a^djii^b bif%auf.in,.daa .S^einkoblen-Bcekeii. y,mrWMefitntr0f .w#'d««aelbeii
unfern Qfffn^WMldififutrg, HtUW^Üerm^diüTf und am oAtlkbea .Puaae dea
Uo4:itu;ßl4if^ ihi^a Qren^M &ndea, r*«— * Aa) ^ucMergr^ vom WeisHsiMer
Kretscham iiber, d«n A^imt ^ckt^cht bla ^aun« i49 am Sud«Abbai»ge be-
deckt eine ;niä«btigi) 3andm^iicM-daN.;Ki>blen,Gflhirge, in .wekJmr SclHcbt
i^aaer kieinern und isruasern . nordiaelienjQresehiebei» viele, 'Feu^eteiaei
a^lfen^f kleine Beriif||eiq^tuc^ vorkommei). •— l.«i .dem th^jl^ltief einge*
schnittenen Thale von Waldenhurg ist keine Spur vonSand- undGjeachiebe-
Abiaigerungi»it\mehr vorhanden r j^eiM darf jedoch nicht befremden, da
bief<v geatde aHa^i^pateren Etitwirkungen die Fortschaffung deraelben
bfYoMern muasten. — Die letzte Geschiebe. Ansammlung liegt dem engen
1}/^ malerischen ^>fii%grunde Mei|«Uch ^^^%t,^i^^vk^M,i^^mVi^tf•rtrr^
^'^ . jGeachiehe ■ wf chseln in ihrer Grosse von 6 C' bia^^iu 4fkf.,niß^-
f(^nf\. Die nieipteii (bestehen aus£ sehr Fcldspath-reichem Granit, ipriKfjgjff
W.o$!"^<*^ unf^Jii^jmmcrschi^Ci^;;;. selten sind Feldatein • Porphyr und
eütlbttUMi; oft laphff^Jtöftacli^illomllffti'Fr^iHttettUi.' . €htMiiirbe:'v4ii' 6m»<
««■•«k««K«lli 'ttüd Krdid« lriffl'iiiaii^iaiii;4«9.j:4ciM •vU«biiii;#fWlfr^^. und
Oa« fH<a»Atr fieioMMUStttik* Mri^l rtWm. 4^: KubiklMR «i4 «m»^ i*
den ll^(Bldtfji^icr^r Saud-Gruben gefunden.— Das8 die Sand- Ablagerungen
niit'deirGe«c!ii«ben" maiichfacriei* Art (furcli *3aaaelbe FKjinoaieiründ 'auk
den •intialiab.en G^gfUideu berbeigeCdhit wotdeOi wie jene , welche die
ScMe$UchfM Ebeneq b*declLairi'JHe||ililiiaiok «jnl, das Bes^mmlMtff« «t* —
Von JuraiLalk komiuf u nur wenige Geachiebe vor. In eifern wabracbcin«
lieh zu dieaer Fornialiou gehdri^rn Sand-halligen Kalk trifft man eino
Menge Verateinerungeny ao u, a. Xiigonia, Phuladoiuyaj CoHuIa}
Nucula, Pecteo, Tercbratnla, Aminonhe'a Dnneaui u. a» (Kaet
einer von. der Redaktion beig^efuglen fiemerkOng dulhaU eili aolclies, itf
K.« Miiu^K^biM^t, «g ü^ar^'ii j^pdUo|ieatSt$ciii Aoimouitea Jaa,on n^
A* ii«|)#aa».T<aoe4^ra^4fiaauafia;nn, A vioHia er«iiinjü.a naAcoatAin^
Cnrdiuin coucinnuni, Aatarte, Pecteu, Turbo und beaitat daher
völlig den Charakter der Jura- Geachiebe am Berliner Kreutzberga und
de* iatialAMtfdaii4€MteiMr:«My Ffl^H^lMt in^ aämügHidi^.y • .
^ag'bn- ubeV den Il5henwecliae1 desUr^aaie^if im BätH.^ekt'i
Meere (Berlin. Akad.'^^ Vlnstit: 1844 , Jril";'a77).' tte mittle niohai.
l'iche'Hohe, aua tSglichen'^eobaäituiit>^en in den 'lO Jh\\tttki8ä9^'iä4W
abgeleitet und in Rhein. Fuaaen ausgedr&ckt/tai In 'fbtgeiiden 'HttVenTV
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d09<iiUHr«n'>«hdir«ntt«inMo ^iwone^tivtfialgd dor^brlaivglbicjie». WiUKriM«
anyB^aalDbeii'etngitcdtfiniiiat >v/ t'^'''-'<*''t'* •'•-' ia<aMio^/. .iu.\>->w. ;! mh
MM<.3»i«iidi 4MnsVab«ri die JlaülMMHngkat»^«ffiklia[ta Jabii#. «a«afM%^|
•o. Migt niirb fliiii i»lirf|(kUluHM||.|Mt4Mfni4tifiAlNMli«A »il«»« Wtmtfh
SHaadcfh Uii](ii' der ipmimb KiMliit iin4 SiMfi«»iai«bit«aMia Jf«iM«iy.4e«*
wn Pefp^t abirr noeb aicbl iia:K«aaa<aU die. de« «ndrc^n Hftvra Jiaft «8fw
IpMisbM .wiiriUn IUmiimi; üfaminittn st» Mkfim^ Wmwtklim
d«r ttSfcticbm Ifrlhfimee aacb der AUthoda. drr Uainsltfi Quadral«*
8toU«
0Mfr «er P^tbtghteagwu-
Jährliche
ruog.
sclMin-
Irrthan.
IConigsberg ,
If Fahrwasser
(töiherp . .
^iriN«*iiitM« . '
^7 Jahr^i. 18X6—1842, ,,,.. .. .
24 „ 1819-1842
2§ „ 1815—1843. . : '. .
Sl „ 1811— 1813 o, •lÄI^-^lÄfi
31 ^ l8il--l82lMtt«j8M<^18M
-^ 0,01^1 0^00207
— 0,00716.0,00452
— 0;00328 0,00351
4^ d,002t6' 6^00211
-**'0,«oudUiaoi6«
Rokbt: ub«r die5«lka<n(^ 4l«it*»'-<tiMmvaa <AM«. Akaid. M4#»
April 3 > r/t«Cil. 1848^ 112). Die R«8ulUte nind:
1) Vom NiedersciiUic der Steinkohlen«Forination bis cur Zeit der
l^roporheVfias:. 4f f ?^^* Ufifenden GebirgA-Ketlcf, iqjSfn^JiMea , und €W*-
^i^a .blieb, das , groNSc Zeiit#'Al-P'ai««j\ Ff(tnkr£i^ ß\>ef Waaaef. Nu«
%ivii ^ut^tundeii ^^roaAe.fEinsenl^iiiigeii ^ ivorin »icfi g|i«a8V4S«er-.BjU||ingeii
der mi^tt'lo T^rliar-ForivMtion absetzten. . . ^
2) Alle vulkaniachea Aunbruclie fanden naeb dieaea Bildungen Statt
Qiui ^peJure n 3 groasen Epochen von Tracjiyt« Banalt an^ Law^ J»!!«. die
unmittelbar oufeinander folgten und deren Eraeugnjasa sich ionig mit-
einander verbiitdeif.
3) Die Tracbyt-Auabruche aind veranlasst worden durrh die Revo-
lution, welche die F'ranzostsehfn ATpen emporgehoben, liud Haben' Üuga
Bipsisr groftAen und mit dieser Ketta parallelen Spalten aua S. 22^ O, nach
N.'22® W. atattgefundan.
4) Die Basalt- AusbiKielie hab^n nach tvret groaaen Liniea aua 0.5^
N« nach W. ^^ S. atattgefunden. Welche die vorigen, in d^n Milssen Ars
Ctutfml und JUo^U Dore »«bn^iden. ^^e oördlicM«LVop beiden liegt getaau
in der Fortaetatung der Haupt-Aipeakalte , dia.- JHvii|eben Clermtmi and
lusoite durdigebt. Die voa den B^salteif - ebipkvrfBeriebfteten Gesfeiaa
zeigen, dasa.ai^e gl eiicli zeitig mif der J£rbf^,biii||g der Haupt- Alpen nach
£VuE,i>s Bb^i^h^nt dprcbbfofbea wqrden aiad... •.. .^ f.
* > «) Alle «lejier^n Valkana, fveldie «itlea ia -dsn Basalten aaa^ikM«
eben aind, finden aich innerhalb ejnes schmalen Streifeas aus N. aaeb S«
Sttf' der ^raasc^» da^lidian ^alban^, i wsiobe ««ic •Zeh ^^Hii Faydrhiiiaay
niw <f«rs/Ansj«ad' iaular firegiend ^fiatstandeniiat,, wai«UaMiUMaf9»AJaifa
aich kreutzen. Man kann die Richtung, woriat däa flfaas^fse^ dwu Amrmgm
XU^n^ aal e»aa*Liaie^4ii9iiaban,.idia ^m^iitm^ ßliramMitmmA ahmiWßSäe
IMi,#f«r9«»8rtaiMHi;lllr||f»ii in-, den fd^m^Uv FMWwMianen T^^^tm]$ fu\\
«Udii-Mü ,^ • •.' > ...,« » . .< . .. <
de« CmM und A^ß.Mtmt 4l«y«j n»4,«M di«t<ir.lLrfJ»Uiin«.^tiyiriimf{«
alle oroi^rapliinciien Verhaltniiis« dimer letzten.
7) Die VerK:leiclian|; «wiüclien den Resultaten der geodStischen und
aMfwomwoJi^ii jBe4»Wwh|«iNRfH Nweifi 'fiflei'MrftpNllic|ie\K6lhttnj> der
£ffdJc«Mle Hl ddr viiUiftiiiMbep ßfgrnd^ .
. Cm« DarMn: 'ni#t4in«r^bUcb« BiniobciflUfigen «af Ttrircfi^^
UMaen'.W^rk.fiibe« vuUwibidle Ibsrtn > V*/iii;lil. tSi-k^ XUy \6ß%
Milkii ^«uf der IimiM ise .ein . kUkieiv £nirk , wo d^m .ftodMi :l>^«|jiii«
dig wtrwe iDampft. «Blatiif^a* dfwob^ S|i4tfn« welche eine Scblucbft «m
ViiMeifliHien<tfaAi3r«i#elian 'l|ä||eUAeUM / dttrcbneimi. JPier Dumpf. M ||f^
KiMbloi, «diwirat j«docb dan fiiiien «cji««!! ; «r.iat y« beim^aJ« djiM ib«
dte.Haad. anibaUan kabate^ la der UmitfbiMH; JHier SpaMea.. iai d(9
ganae Tfaiby^Bfame ta 'Thda ve#waadf1t, iailen jdaa fii^ta daraua.gf^
«abiad««und i»<ffpj|fart jfiatfenniiig ^elriftben arofdAB ii^'y. W9. <^iivi-<Ml
'Shmt'M%rk%\fift^\fülk\,'^^^$i4bt ^ird, wAhreiid jen«r am. /DPiaiKelbarRil
Raadei der fi|Mlten.8ai4i»eiiia «iubn Kreide iat. . Per Tban Ui ledigUcb, «14
Atoanmrde^&ilital^. jwrif dnrJT^Idailalb dm Tr^ehyle«» »u«» dein er entataii-
di^»« '-f Jn. eiHUgtif. noi lialb' «uwg^jiv nudele 0 Tra«byt-^lpckff|i b(imerk4p.
DlRliiN..aiiab kicine JkugeUfse' JUftkprsiiaa^a Ton gyiMbeai HAalUb^ waa bn*
«teihet, daaf dtt Kiaart«rd«idujwli-:Dani|if abs^eaetat werdeiy kaiui«.^ J^p
Uinwobner 8a9Mi.Maila,( daaa ipan einst io!jenfr Gfigead ziiertt aioeq
Fdaianirg»»A«MMtaob graeben»» w^fiuf die -Dampft Aiiaelrömungen ^iifolgt
aejneNr. Qie • Dämpfe a^betnr« yosiae W>ai;9erfDilnipfe au Heyn, und von la«
fiilraUantlislianHirfibflen^ velclia bis su einer nocb beisfen Xtefe «inr
dringaw« .- ... ■^.. . 1
A:a4lira'ait .ifr'.H'oeJi5fea <a. a^ a)» . Als man var. »ntgitr Z^if[
di^ Haaböfita iroi^ Xifdtftbr^Mn » Bai-Bhm§. daneben lieaa. und das. nadi
\tariiieiCaeaiäil^r aerstörte^'.sQ beaiek'kte BtAn.suweUca einen Regea,vo9
Fankeaioderentsvadc^r KoMe aaa dea SpaHea der Öfen^ und als niaa
ja*ei4>ii.«a UarhaiUrtpiwifc verfolgte, so.eBtdeckte lana.wirkKche Kphien-
ikbffalae,..dla aiab bialcr. den Steinen des Werkes, den Kappen. (elalagea)
aud.4»ia. »ans oben binter dun Waadfii des^MQuenaard^ gebildet ba^eo^
Diiaa« Jfasbif aetiaint durcb die fvinsteN Sultan and wabrscbeinlicb iia
9«tt£Uitandettn idissei'RiiiMaa einKedrvafsen su.aeya. and bat sieb bald
iaiüarm^QlMfi'MliMsnjUild^Md in Ckatalt. von a9*0j!»-t0n«4Q .dicken Kii-
llidaia%epala|^ dia eia^a. kowf^akiea forailiiii^p .Kern in cin^r Umgebung
va« •»IraUige.r »dAr«l||ur alid «*ae Ob^r^rbii van stalagmitiscb^aHoc^D
bolitsam .Di«»e.K«Mfl istüann «iNuslHbltiiT päd Mft alle Obi^raklpr^d^
2fMVI Aeltwftfs'und v#r%rMiii4 v«lls«iWtfi|f')^> iMMt 'ink lfkti*ri«Mttinr'«iiii<r^r
Spuren von Eisenoxyd. Dminach könnte der naturliclie GrapIiU al» Re*
riMMI 'de^^M^iiMtioil* 1l<<}*'BriiirllMllgUtttke»ero(ie».««t^^ unter-
• •. ^ .1. .- • : • '
' ^ & A. MfivSRs «U>GI«t««1ier*L«tind n«|i'Jir49M(r <^^
Petentb. 184S, 6, //, 260—26«, nH:i.TiiY.)r «M»» ««reiohl 4«q • gewalti-
gen Gletaclier, welcher am 0.« [N.-?]Ablianf(:e des Kasbek bis au etwa
11,000' Secböhe lierabreicht, von Tiflis aus. Vom Dorfe Kasbek braochl
tetfin haeli S^4-T«e;ey W«itii keui Aufenlliaiift'frtttllfiikktft. Von dem Dorfe
jr«9A^Ar'* hkl mkk noch 0 Wfersi nach dem Dof fa £Mfelf md ran d« aocli
6 WeMt biii Mim ÖleCiNfher.^ Jeiiea Ddff hat «nan hiiliar an deii'Gebiri^a.
JMfhaMg hHfiufifrdfedp'mümren^ Ol» es atwae^ d«iii.Bi*r«h;h dar Oberaoliwen*
DVdBig^-KU''b#iilig«eii, weMie die* von der Ke^iiaberlii(|t^ndan Töal Seila
hei^abkaMiiB^lidetl *Glet«i(!her^S((ir»# veranktäen. ImAtfSSiaa hal dar <rate
Gi^is- nn¥ S-atflctoe Stärkte «rtabt, glaubl-aber> daaswiiu nflabstett Jahre
<t844>'i»{» tieoer «4l«(vorat«toe. . Von .'Gmeteii folgt ma»^» Werst wdl
l%iii VWkf^tlnd gelangt^ann an ome 8«^10i WerAl ia»««<Bnd tipf« ScUuebt
Hlfl^MeWia ^Uwfirtd<dn, dul-eh welolile>der dberüiiUmi a«t|t«gan|(Miet8tea
iifld» b(tfiidlUHte Gletachei« von Zeit «il'Zeii lH»f abatörxti-» Mp« sielit ameh
dAV^tfl^ Tiefb Ihr» 'Unle^e Miindiini^ itiehlybfc >iilaniv(onl TM*i(^ kim ame
SO^' hbke MorAkife «tsriej^^en lial^ die«^» fl6lt«' tia: Platts« mit 2 See'«
bMdef. ' D^ vordre 'tyaf' 190 Fade« Aiisdidbniwg^ iin<d «ma'^ iikiaraicsaiicbe
Tiefe, d«^ lilntre Ut' um die -Hälfte kleinen ■ Ihr Waaaer Isl grün, übel-
He^ltend,' «mgeaataen/ dbite Fische, ohne Zu<< und ^Abiiu««. • •. •
'- iEIfcr «"^fwal» ««ivte^ itunlf^ml 'Winket geldiammten Sohl«ehi^ eolatront
af>ii iii5GMigei'>Berg-8aeb; deaseti lo'— ll^ Drehes Belt'voll loa^eriiseiier
SMrie^»l^ttld<!le«ii tiegl, <dto gtrosse Schweft»ik!ies*.''aiid ÜUftrs^Kr^äfalle,
auch Alilch-Quars enthalten« Der weltliche Abhang: der Schludii iat
überall mit Erde bedeckt, der ostliche ist eine an vielen Stelle» nackte
und oft von den Lawinen-Stürzen geglättete Felswand. Schon voriges
J»hr hatte sletr ^» jeitJt nocK^ 20' bniter Ufndi 1 8^ i dlek«r tlicii dea
Gletschers Msgevfasen, oflJtwftrtt Werst wvft in^ die SisMoaht'Iwrabge»
«fiftzl D«r Hanpf.GletMhei' fllll Ebenfalls eHie'vHln. WSWi. iiaiah 4liMO.
frtwa 1 Wirrst tauge ^nd f Werst bfwtte •Sebl^iSli* •ht2«A«^tf1tiirlt»tlb' an
und setzt ' ifleb ' liiAfen untef «lifiiiptl[*m Wink et ♦ <w ^<2 * pranalt^fa *uwi « btipae
N^ft^i'Schlabhleiif farf, dttwiil» Welche erhoeh -w^ Kmifbi^k iMk -dftii ewigaA
SeNiMe- und fet«-M^d«#ir'dlsseH»eif «^artfnienhäfls(ft"i Aof ^ier^'m vosigeai
Mii<e enlsUadMiifn 'Bfuebflüei« eiHtennt msfa ,' datis tfiW'llaDpMSlktsaber
kki^ saHkeichen 9ch«dllert<be«feM/>aeftt«i PMrligkieil^tiddfigrdoeimilbaiitf
v^ itat«^' nacN 'oben M^litfmt,''i!M'dS8teii'kllbihllelp'%»4ibaiptrliii^
sett >£khiie« f»b«rg«<hti' > i4ii 4Mt«r« 'iiiiid*ket|N«(»ll»teiiw'>'ziii^ahi^''«üff»<daa
tlMleflllriiifgeObbrtMdlle'iiM wh'kltMeh ««d IM» J^AiMblti tf^OMW^Fola.
srtzten Abhftiüceewpor^ ilitf«fn<>#l* )f*ili<^tll «ihrHflstfto'Td« Erde**, 91^
fttti uli4ßldck«D'Mri-der>9criluthl nM ifith {brtret)i«t.*= ' ' '* '^
S«tte'in den' <i^ieg^«(iid«ii 2 frischen ÜSsiteido\hr'%t^ tnr\0^€it btf
R&e^mvMde bin (KuRftr. i^Ad DecitfJ A'rehtt 'X!¥, «30 ff.). -Das m«fiü
tig8«t ^nfer de» < B«b<Mvhllimgeii^ durA« ^« ^ P(nÄMc1l*iig* , diir lefkfM
Pcnikle •g;i»gi*ii U^ttOHä Mii fl^yn, wq HödiTerflSr-G^bfi^e itt Täjc» MIC^
VMd «ortUiin die vngebcyre'VfrbreiVnng ^derr F^u^rsf^iii« Att# dt^ Kti^di^
HM Dilvvfuitiy t^ldb« aiMb Mifcli wöbl w^fit^Y- nSvdlich, aU d«^s ▼fU'Wltffr''
Mhtwun^e» mchi^nj iUli ausdehrten diirrttfir^ find dih auf e?(l'^r0S8C« nttlM
gedehwtw Kreid^-GretHiv« ftiifdenten, #el^hM id' dei* DihiviH(MEpochezef>>
«tvrt-wordtn Heyn «miii«. Ob'dieft^ V^rbreitang; dcif -Ffettemt^« YniMI«i^
grl«feb«ii ih 49r1finrd4äiiUckeH Saiidf Eb(;iM* tn eiirfcr uraacbfi^lrvii B^^^
iMüi^'st^e, wii<*:t N«'4)iitit «fi''%djiliiimf«iis d« ^ tMv Q^anfAi^tilMhfi^
ntur 'v<»rii)iifl«eo9 Jiberaus^ «is^in»i^* B^dblietiluif«^' "'rtfcKl» hWtltwVftf^iil '^^tfitn;
Im €imfUi^H'tk\\tki «itcii die VlvatUvIiefr I^ISHie )«iieir Ebfft^A 1hi»e Ifi^rt«
«eUuhg ftiideiiv "B«!^ l^fivKii tf^mäl^^««!! Be^blAStrtiiii^cjii häfisi^'As^'V^ff!
n»«lt nkeht fi^cCl^tfftfrK' 'IIh* ßrMliHiifU ivtHfrf ilb«i> atrell' «yofrl'id fcbiiii^M)
unmittelbaren ursäcbiielMm Vbv^a^ niM 4^m dtt ^'Fihifr^teM^ , wetiik et^
»leH Web '0^#dhh dies» ^' ab je^u^ltn AA^liic '5rtlieh anefnander Bchlwiat.
rend. XI 3-59 uml PosGEno. Ann. Erg:.-Bd. I, S. 511 ff.). D1# PiiiiMiroJ
Itotl-,' '84^ MAnk^otVf) Nind Ineb^ifKlti^ Wc^i^ef ''aidifbärfi llAticb-^tr'ahlen,
eirtaCabend Uurt4i PMFsng: ftfki Vfa«iiordinnpr, v6tt Scrärsetist' ' fein zeHhc4lt»tti
Sbh'^ef^i and voi» «iid^r(»n jtttirf«« ^od^r flilssigen Kdi^tiefA an« di^r'Aaf»
Idflyni^ f.i'Giisen,' dittdUfeli kl^ib«V oft uitivabviiebmbkrts flifc« od«r'LMli$r
BIM denf'Brd'-i^inlepfn het-v^trdrini^««. Sobliid*iiran «i>iieiii d<Br8«1IM!ti «In StlUMr
g^(MAfencl0if F^uci^nebWflÄhuff iiftb«rt,'«MYl'nian den Rtfu6b- 'air Votnnieff
und Di«k« tunel^ient!' H^li dciMli^bier la« «l«ir'PH£iitfni«n^' Weiiwidfi^Fav
maf^le 'Mi«' «km-'b^iürrt 'einwr Grotla *«der aberfwiiipt M« tris^lid • eltitm
baMbrJiffcton-Rdüniia:- hervor dilngft^ aladumi VefWttuMt aksh -etn* 'habm
aivbMMif^^llaiiijb^adin oft In- e'Jn«''Art'W^Mli«biir'«ebv dii^hter Wolke;
dl«' ii{M5b «nd ilaclt^len gunseniiniufebendeo^il^fimieirfftilr. €fteiely beini
erM(ei]^>Anb14clc dle^ifr Tli«tdLi!be 8Ch(ei^ ea ^fcin VerF., da^s man bU nftiM
lAediMiiMfir «rirtSrtifr'kiMney ll.»hl dafjiff'iLairtmWeg« ^ie IVftmh* 4e9 PiueN
sefturaniai»« diif«sfir eine VettlüMiiliiig^L tlo (ibeiK> dem Bnde« 'beftiidlictHM
Otf»ina«ieMh«rä'«1n'be»dbli<mffgt«i'^''ilfun(titdttMlu^'d^^ Kmicked^ b^rri-hih
In-derO'baf <etehll^(Hn Au^ttti^niati ^astfUuehee' durdiadr'iii<1keiiieitf W#*
bÜtaba *BiMViMe0gt>>(*eir v«Mi.'tl^Mii^il« tKatf^e» Men4«fl4k»Ae»^4¥ftrifte
$9»
Ein kleine« S\üek bra»ii«al«Q FMiflrilchwaininM Hat Aiat ifiHielbe Wir-
kan^y wie ^n urosiei, oimI iUtrdies» uberzeagt man aieli bald bei Ao-
«leliuQflf d^a Veraucba auf eioein Boden, der- auf eiurr kleinen ilvsdeb«
Quaff eine gairviiie. Aitzabl von Famarolen eatbfill, daas die eininal er-
reg;te Wirkuufc sich nicht auf ^ew W^gP ^^r Verddonangr fortpflan»!. Der
Verf. bemerkte an einem der inneren Abhängte der Solfaiarm einen Raum
von 3 bin 4 Qaadratmetern Fläche , der durch einen Rrans von Fuma-
rolept^an« abgeacbioaaen war.' AI« unter Beridlffevalatler in einemi wind-
•tillen Avgenbliak "de« RSndecn dieaea Raumeif.eiua •brennende Ctgarre
ii44ierte,..tah er die Vermdirung; ^ E|ainpf-Eff«eugnn|Q nieht blua bei der
die Cig:arre berübreuden'Fuwarole .unti den beuaclibarteM , aoiiderit im
0i|iiiea Kranse bia aur entfemteaten^ «uf eine Weite Tod 5 l^ia 6 Fua« ;
«ud I>ieM gaaehah ohne Ävdervnfi; §■ der Rieblnug^ der Dampf^finlen,
indeim- Diese ^twShrend aenkrtHsht aufatief^eji uad «licht gte^n den bren-
nenden Korpnr neigten, wie aie ea unfehlbar hatten thurtmuaeen, wenn
die ßracbeionng ron einer durch die Wlürme bewirklej). Verdünnung des
Qaa^ßemengea herrührte. -^ Wenn nun die ErscbenMing nicht «ua einer
dureb* daa Daseyn dea beisaen Korpera. drei Qaae ei^eprtgten Bewe-
gnngentaprin^t, ae iniiaa man mw notbareadig eaufir cbemiacben Aktion
xuaebreiben; aladan^ erklart aicb die Art von Uoabbfingigkeit , die swi-
aehen der lateneit&t der Eracbejnung und der AnAhl der gKoianenden
Punkte beatehl;- ferner begreift map, wie die Dampf- Vermehrung eteb von
einer Fumarale aurandenn milthmlen kann» ohne daaadadurcb die nater-
liehe Richtung der RauebrSlrablen..:ahgfanidei)t wird* lif.
Der Verf. tbeiite nach, pm ßeobtchtunga«Orte dteae elofaciieiinnd fol-
gerichtigen Bemerkungen dem NeapoUtimUehfH Chemiker Piria mit, der ihn
begleitet hatte, und veranlaaate ihn, den Vorgang sorgfiltig zu studiren.
IVlria lUiMerte. aieb apiUr in folgender Weite fiber dte :Rie8nltate seiner
Foradiongen.
„Meine erften Verauahe xur ErkMbning dea Phinomena besweckten
eine kdaalliobe Hervorbringung deaaeiben bn Laboratarlum. Ich begaan
mit, Schwefelwaaaeratoffgaa für sieb, xo eaperinientipen , da daa Paaeyo
dieaes Gaaea in i^n Fumarolen der 8ßifmimr4 K?inem> der den Ort bc-
tnflit hat, aweifeUtaft aeirn fcami; und nw dieaen Verauch bequem ansu-
fili'ILf«, brachte, idi in einen CHiaA^cipieniea ein Ckmeng von Waaser,
SciiWiefieViiseii und SebvfefelsicNre. leb verachloaa de» ||ala.4ieafaReci-
pieiifen dtti^ einen Propfen und steckte durah dieaen dttn nacb Art eine»
Tiiibtera.hfrabgfbogefleBQala eSnfi* Flasche mit «bgeaebntttenem Boden.
Düfi im Reeiplenten enlwiekelte, Sohwefelwaaaeratof gas 'ging itf: denswei*
teil a«d miachte aleb.daaclblt mit einer grosaen Meitge afnioaphiriseber
Luft, die dureh den oberen. IVieil. irei hineindränge Steekte aaan in die-
8^it lafatenTbell ein $tj}ekohen' gKmmffndan FenenaiBbwafnaia «der irgend
einef. an4etn ^ren^ende» Kpcpera , <ao eraahMilif« difjkift wmaliebe Dämpfe
iknri^pigfi'di«b|«n diiaf)m,J^drper»i,abQr.itt^ir :kaff«iri.2^it nieb iber die
gAAse QM-Mfuae- verbrtritendi Vm tm erfabren» waaffir. Produkte sich
• 4ifpeff JiHMm bildf»^ nin« !iQb:««ilf $tM bnlHi«pd«l/«iible «Site«
86t
Sq wie dtt« G«« mit der Kohie^Hi Berfihrtms: km)n , ttfgien Miefa weisg«
IDtoj^fe and in weiiig«a Avg^nbliciieii e^ffillteit sie den fg%httn Kblbeh*.
Nach BecndiKmip det Versuchs ftnd ieli' im Geflit eine grosse Bfnig^
•oMvffliger Säur«, eiiii|ce Spure« Schwefei und vid Wssser, in* Form
von TImu nuf den WSnden des Ge/Ssses' abgesettt. Die Bpstsndtheilä
des SebwefelwasserstoirGttkfS verbinden steh slko n^t dem Sauerstoff
der LofI ond bilden Wasser und schweflige Säure. Witia den ScK^weftd
betriffl) so ist er meines Eraebtens ein s^lcoadäres Produkt, weldiea
man der Reaiillon des WasAers nnd der sebWeflt||en Sfiore anrnoett
niebt sersctate« Schwefelwasserstoif^Gas susehretben rnnss; denn bei
lanntlidi gibt der blosse Kontalct dieser drei Korper su^ Bildung von
Wasser wid Ablagerung von Schivefel Änlass. Mau mnss also bei dem
in Rede stehenden Pii&nomen zwei wohl verschiedene Torgänge unter-
scheiden: die durch di^ gidhende Kohle direkt swischen dem Sauerstoff
der Luft einerseits nnd dem Wssserstoff und dem Schwefel des Gaset
andrerseits evseugte Wirkung, welche Wasser' nnd schweflige Sfiure sU
Produkten ^ibt, und die sekundäre' Wirkung dieser beiden Produkte auf
«nserlietstes Gss, worsus eine neue Fällung von Wssser und Ablagerung
von ^cbwelel hervorgeht. Mithin ' besteht, der Bauch dicht bei de ni
brennenden Körper aus Wasserdampf nnd weiterhin aus Wasserdampf
nnd äusserst fein zertheiitem Schwefel. ^ Nun niusste man sehen', von
weleher Nator die Wirkung der brennenden Kohle sey. Ich brachte iii'
don Kolben eiAen rothgißhend gemachten Glasstab. Es. zeigte sich nicht
die geringste Reaktion Zwischen den Elementen beider Gase. Dies« he-
weist auf entscheidende Weise, dass die Wärnie riicht alleinige Crsache
dirr Erscheinung ist. Andrerseits verhielten sich metallisches Eisen und
fakt alle seine ^natfirlichen Verbindungen, Eisenglanz, Thaneisen, selbst
Schwefelkies , statt des Glasstabes genommen , genau wie brennende
iLolite. Dagegen erzeugten Knpfer, Zink und Antimon weder Wsiiser-
dainpf noch Schwefelsäure, auf was für eine Temperatur man sie such
vor der EtuRIhrong In das Gemenge von atmosphärischer Luft und
S^wefelwasserstoff bringen mochte. Jedoih bekleideten sich diese Me^
litte, wi^ das Eiken , mit einer letcfileil Schicht von Sulfure und sie
verhielfen aieh , eheiuisch gesprochen , auf gleiche Weise. Oberdiess
haben wir gesehen, dass Schwefelkies und Kohle sich keines der Ele-
mente des SchwefSelwassersfoflRi bemächtigen und dennoch die Reaktion
dieser Elemente suf den Sauerstoff der Luft hervorrufen."
' „Nach diesen und vielen airderert Verstrchen' glaube ich, dass man
das- Pbänomen ', welehes unsrbeschäftfg^t , In die schon so ausgedehnte
KliHM^ derjenigen' clifmischf>n itktioiien setzen muss, deren X3rsprung
Doeh in Dunkelhert gehtlllt ist, lind die BiiAkBUixs in neaerer 2ert .unter
dev geinerisclien Benennung von katalytiscfaeii Kräften zusammengefussi'
hatw Eisen und Kohle verhalten stcb zum Gemenge von atmo^pliäriKcher
Luft Mid^Sehwefelwstsserstöff-Gas, ' wiePlatin-Schwamm zum Geiucnge,
von ^iittrstoff und Wasserstoff oder vielmefai' wid Silber zum oxyditter
^inr 9Mi Fifvmt »«PvZmMr* Mf«*W)rfc«iii. il<»naim<. p«4^«Hii«r
yerbiiidfi|ige««ü<M vejrmvibffff, 4UM;I^Me» iin)i meiere eise9rei«lie Kdrp^r
«leb ejbeo «Q v/rMten nwH}l4.fp»« Jiqd V•rslM]l}e,.^|(ti^lietrn idi»8« Miilb-
mastung. P. 8<^|i bAMÜifclie I^p^ven weit «t&rjier *la Eitien und Kohlm
jprirken« Hiernafli ipt klar« das« ..die Lavirn- der luiferirdiec^eo Hvble«
der Sa^Maraf.4^ »ie die hohe.Xemperatjir.dee lonerubeslUen und sv*
•^Ißieh mit der tatmospbäris/Qliei) l^uU und .fien •««fateigejidea Stromes
v|in SkhArefeJwMferstoff ij^ Berubjcung; |^ebea,. auf dieae Gae«i «lolb-
inrendig so, wie. bei iina^rem. Veirauch reagirei), .aUp jsni Waaserdampf
pod af^wefelige Saore.uf^d ^avaitf WoJkea voO'W^aaerdapipf «nd.iiiiaaeral
feui j^eHheiltci». Schwefel .erfei^gea niMM^Uu, ^1 die«a Weiae. bilden
^jcb «Her Wahracbeinlichkeit naeb .aiifai^a die ^lunarolen »od biu(e«ber
die groasen Mengen von Schwefel , die in allen. Tbeilen.4«a mßlvt oder
weniger direkt von diesen unaufliöilifb'^n Qaa-Slremeii djiriDJibrocbenen
fiodenn abgesetzt aind« — Man begreift aud^ wie; die Frodakte,#uw der
Einwirkung d«r Laven auf .die aje umgebenden Gaae die oinfaclieii und
ausamniengesetzXen scbwefejsauren, $^Ue erai^ugep , die • oian aof dem
Boden der Solfatäfß so. reichlir.b , wrbreitet findet. In 4>er Thal aaua«
die echweflige Säure die I^aven laflgaam «eraft^en und üicb .mit den
äarin entlialtrneu Motallpxyden verbinden, derouacb ^cbwi^ftigaanre^alaa
erxPUg,Kn, die sich , Indem aie Sauerstoff {lus der .atnioaphariücben Luit
anziehen^ nach und nach in achwefelsaure SaUe umwandeliK Siud nun
Schwefel Wasserstoff und die auf gewisse Tenjperaln? gebrachten Laven
die einzigen Körper, die diireh gleichzeitige Anwe6enl»ei^..aaf idie Be-
atandtheile der atnioftphäriscben Luft wirken? Diesa ist kaum wahr-
acbeinlich^ vielmehr glaub<« iehj.dass man, bei irgend einer andern Snb*
stanz und der Salzsäure, die sieb aua dem Vesuv und au« andern thäti-
gen Vulkanen fortwährend entwickelt, Beispiele einer .glkttz analogen
'Wirkungs- Weise (indc, (Bei der theoretischen, Wichtigkeit dieser Beob>
achtungen absicjitlicb nochmMs io v oll ständi gec.ein4usaagei««tgetlieilt>
Durocher: Beobachtungen übf^f da,s SkaMdßtttmUehe Diln*
vium (^Ann. dp Chm._£t de Phy$. SepiL t84Af p^ 1^3 £>• Zwei ver-
schiedenartige Spuren hinterlirss das Diluvium ija NQKWtgem Sckwedem
und Finuiand, Streifen oder Furchen aij^C der OberQäcbe von FeUniaasen
und saii/lige Ablagerungen, in welchen die erratischen Blocke sieb finden.
Bis jetzt wurde das lotste Phäuomen, dfsssen Wichtigkeit augenlallig
ist, am meisten erforscbl \ was die Furchen und Sti^eifen betrifft, so kann
man daraus die Biehtung entnehnien f kn .weit bef die GewnU .der Fort-
fuhrung ausgeübt worden« »nd in manchen Fallen; nu«^ dia Hcfligbeits-
Grade. Im Norden von FiAiTiMrAreit, .unter .dem. 70. Breitegrada, aeigen
aich auf den Qipfeln vieler Grunstein» und Thonspbiefier-Felaea . Streifen
i)iid Furchen, welche einer Richtung aus NNW. in. SS(L inliBca; ao
einer Stelle werden dieselben in einer Höhe von 3600 Fi|ss uJier dem
Meeres-Njveau getroffen. Schreitet . man , weiter naeb dem lanern von
Lappland in sudlieber Richtung . vor» so. ^dfQ/ ficb *^fk g;«wi8seB
608
.Cir^W-* io»:^^ Slie.§|ii4 miy^ au/ «Um .H4|bf^>i4f^ wtlUfUtAt^ P^-
«9i cUe Ajb^gerjii^' von DelrUnf iii|d «von. Bjo^ftv, die, wi^ e« tcheij^t,
der DilttvioJ-SpQchA «^i^horc(Q. . 1^, »udliolisa ..l4iv>!P/iifili • «eieen 1119(1
4inr unvoJIi^oma^iVB Sporen von .QJäUnog uimI foii^ Af«>h Wh ng^.wahv-
^i«iuiicU AucU dfm.DUuvJuii^:»ufu«rlirfibfm)e Ph|l#ioni«pe^ -^ |« ^iißitufß
|i#rr$cben. vorzugM^'«. f wci Gr«m^¥#f«6tälei»i eine ^robkömiK« und eiitf
feinJiörnige ; man <^a^ dime.Gf^end «U f iq gmitiecJk^e Plateau b(|-
irachUa aMt viM»bfnvj%M4|e(ri«bener' QöerlUir^f« Zwiscfian . ifc^aehied«-
iicn kleinen Böiien f ra^recM aicJi eJAa .SandtA^agi^rongy deren A^aa^i|-
Hacbe ioot Al|^ciuueui«D,iwa{s^i[fGbl is|, iiifd* Sfurqn von Schichtiing: ^oigln
erratiüche Bl^^.ka werften ^^offen. ■ Auf eaauulÜGlien Felaeq. JVfu/aiffi^
findfvfi aieli FurcIieO(<ua4.3lr^fen ia eine« nnd 4<^r^e|bQn Hifibtiingi vmfi
jit bärier fli« ('^"^^n« >. J^ fieiaer ihr ]K.orq, je roehf dj|f«elbea dem aar«
at$fa^4ep £inflniae ataiQapbexUcl^ Ag«*nlien. wi^^r/itelyen,, xh» de^tp
deniUeber nml ^regfUrecMer «rscbf inen jene Furchnp ,pnd Strfi/<?a. * VH-
tintef. Iragt ee ,aiith au^. 4ff«p,anf Entieraungen vpn Jlö-^.S^Q.Stopidfii nnr
«nycJlkjpnimene Stre^ep zu aebeii-sind; oft fehlen dicaitUien aunb gäo4^
lieb, abvvohl^jnan die l}ber»pugning erlangt j^daaa.aie einat ,d4L gv'weaeP
aejru, .muaaeo^ IbriYeracbwin den. erklärt ajcb fiujrch Zerse^a^ng dff
FeUar)t^n<Genpenglbeile verntitteJat d^M SinHaaafa.der Lnftj^.dorr.b.f'roa^
ni« a* «f.;. Der Vf, achildert alle ^Beziehungen di^r, vfragMcben Fuiicba«
jundJStreii^n in FjUifundgeftr aueföhrlicb.? £a ecgibt aicb^darana, dasa
aie vt^ 9^^. 30' bia^aom GOi^ .Breite und vom- 20^ bis auro 39^ t<HW
aicbtbnr ain«i. Mit AuAa^^bnie vepQ awei odflr.drfi Ör.tUcUkeiten fiäM filA(>
daa Streiebep deraelbao innerhalb sehjr enger Granse, ziriacben 15 u^d
%0^ und in Allgemeinen zwiacbfn N. 20^ pi^d N. aQ<^ W. .~ Waa dip
Merkmale be^nift, weiche die ^aod-'Al^i^S^r^HHr u^d.die erratiaeben Blo.ekp
in Rustland, J^ol^n und I7if^f^li/mid .Fabrnebmf p laaaen.i: ao (i^let 9)#«
in allen jenen- Under-Sirirbfn. dip.JQleM^e in Gruppen auX 0Mgrki; «cp
l)ilden Pllmapa pdev, Walle » HaJiUituB6<9 S^i^b t ^ere«. JuMivr^e SrM^
pach Notrden^gf^ebr^ tafc Oft Iffgen dieafjbeii .aji|^ a|if-4en H^fben.jv
Streifen^ deren. Läitg a Ei^atraeliuiig im AllgefBAei^^n »aua N, iiacb 8. Jat^
Im öatliisb^u^ ^unqfa wurd«*fi ^ie*!fiiofka bja ajMm. ^9. .L&ngfi^ada. vefr
fttbpt jCGisgfud van ^ji^stromafy ui^d bia- auip.:66. Bi^eitegrada (awiacl^9
Tüwer »9A ^iift^atrV Im R9m\^nd,.\xnd JLUhtmsn ^ aum MifVf^n merp
^e^ nup.B^eke getrotfri|, die aua .irivlpriMl..a^/lpima9 oqflryf^m Ufea de«
0itfjßM^^9c'B.. Sie, wurde«» 4ureb 0%«|l-Zng»^grena^r.^9^«Haidia;QHeM#»
der D^fM ypn Jiuien dfa ^ntf/V^er^ tr^l^pap und. weiter weaAwarta dj«
Quellen dea Niem^n und der Narrew von denen dea P^ef und von
den Sömiffen vop Pm$ki — ^n If9hf(% gi>l ae ^ wei Sedimeatar-Forn^ulionen,
welche juQgrf aind, aU die. 'Tiytiäir-. Gebilde $ eine Tbo.a> oder L^bos^
AblAg«rungy Snaawaaaer-^Mnacbelii entb^itend und f99ß^^ Gebeine gpoentf
Tbier^^,£lepbantrn| BbiiiozafOiiari.BlafAo^oulen. J^ie I^ilnvial-Pkirmal?
«<|4
1i«gf hSher, Ittitt fiftdfet'Airfii keine GtliaM, MjsüdT cftag«» «t^TIfiere
in der Zwischenteit nnt^ und, wk su gltfnben fot, bei Creiesenbefl der
Diioyial-KatMtropbe. In Pofon kemuen die errntiMben Büieke nwist
nnt PmUmäi wenlg^e nor wurden ntis Sekwedeti herbeigeffibrt ; ibre
Grenzt gebt von Wioämwm am Bug y «lebt sieb etnraa nordwärts von
KUlcB nnd reiehl bis Ktnifglow ein wenig stdiieb Yon thsgnttochmUj
swisehen dem &1. nnd 50. Breifegrade. ^ Jenseite Pbleit steigt die
Ckente gegen NW. an, dem Fasse drr Berge folgend, welefae naan als
letste' Verzweigungen des RUget^Geblrget , des Erx-OeHrget und des
tfnrser betraebten kann; sie eistreekf sieb iiaeb Hannover^ siebt an
den Bergen bn N. von WeHphnlen bin , durdisetst die Niederiande
etwas nordwärts von der BeigiMchen Giense, geltt von bier nacb Breda
«nd endigt am Meere. Es bildet dieselbe fa%1idh einen grossen Bogen
eines Kreises, wovon Stoekhoim der Mittelpunkt ist. Man hat Granit-
B15cke gemessen, deren Dimensionen eineni Oewtehte von 300,000 Pfund
entsprechen , und einzelne Blöcke worden Von den Stellen , iro die
entstebenden Msssen gebildet, 850 Stunden weit verfuhrt. -^ In DSag'
mark hst die Dilnvial-Ablagerung grosse Mächtigkeit. Sie besteht aus
Lagen von Sand und Thon, welche alle- erratfscbe Blocke enthalten und
mehe als tO Arten Muscheln fuhren, die beutiges Tages noch tito BatÜ-
gehen Meere leben. Der Vf. geht nun in Betrachtungen ein fiber die
H anpt*Tbatsacben, welche Al. Brof^gmart, Lyell und SefstrSm fiber das
Diluvium Bckwedemi mitgetheilt, und vergleicht solche mit den entspre-
chenden Erscheinungen in Finiand. Endlich geht derselbe ztf den wich-
tigsten Schlussfolgen über. Er zeigt, dass die Streifen und Purehen
'dareb Reibungen von Rollstucken und Gross hervorgebracht werden,
und dass solche nicht vom Rutschen d^r erratischen Blocke und noch
weniger von Eis Oder von Gletschern hergeleitet werden können. Die
Gesamrotbeit der Tbatsarben weiset aiif eine allgenieine und sehr heftige
Oberschwemmuug bin, welche sich fiber die gesammte Aussenfläcbe des
Tfordens von Kurapa erstreckte, Indem sie von N. gegen S. zog. Zwei
Perfoden lassen sich im Phftnomen unterscheiden': eine ei^te sehr heftige,
eine zweite verbSItnissmässig um Vieles ruhigere, die Jahtlionderte hiu-
durrh anhielt; da War es, wo die erratiselien Bl6cke 'tib^r den Nordl^n
von Europa verbreitet wurden nnd begraben in 'sedimentSren Absitzen,
die sich tnldeten. Die wahrscheinlichste Erkllrung i*t , daas - wihrend
der Wirtterzeit Eis an niederen Kfisten sieb bildete und dsselbst befind-
liebe Blöeke unischloss, welche'sodonn bei Eisgängen im Frühling weiter
geschafft wurden. Alle auf die Vertheilung der BlS^cke in Dnttitkiand
und RvssUiHd Bezieliung habenden Umstände widerstreiten dem Gedkbken
eines Transports der Bl&eke vermittelt sehr heftiger StrSinungen.
. F. Dfi FiLrm: ober das Sekun där-Oebirg'ift iüder Provinz
Com» (9IMtof. ttai: KCl ^ 10 pp.). Geht man von Mailand ans nord-
wärts, 80 Oberscbreitet man folgende Gebifg^^-Bitdungetr:
I) Tfaonig-«andigea Scbuttiand der Ebene/ Obergebiiid' in einen
«69
s) Poddingr, meiiteos mit Miidigem Zämeiil» rnwiilen durch Ahr-
seblu88 der Gerolle Molasse-artig werdend and in dfta 'HdgtflUnd foit*
setzend.
3) SnbapenninenFormation, aniFuaae der ^Ip^n auf wenige Punkte
beacliränkt, mit Podopais navicularis {Fai-Tkal bei Varegey^ Area
antiquata, Pecten pleu r onectes, Pinna tetragona (JLa Fotm
aswiscbrn Vari'se und Idtt»o, nnd im Olona-naU),
4) Ein wohl SKer-tcrtiäres Konglomerat aus Kalk* Fragmenten von
▼erscliiedener Grösse , gelblicligrau , nacb dpr Natur der Brucbstficke
▼erschieden gpfleckt, nach oben mehr mergelig werdend nnd grössere
geruiidHe Massen von Mergel einschliessend. Das Zäment besteht fast
ganz aus Ronchylien-Trumniern, welche aber nnkenntlicb sind und nur
durrh Verwitterung der Oberfläche über dieselbe hervortreten ; man er-
kennt dann Lentikuliten, Pecten, Cardium, Cidarites, sogar
Pentacrinites basal ti formis , wahrscbeiüHch ein Trümmer aus
ältrer Formation. Nur hei Comabbio.
5) Der Marmo majolica der Lombarden^ cur Kreide-Formation
gehörig, ein weisser dichter Kalk mit muscheligem Bruch und Kalkspath-
Schnüren, mit dünnen Lagern und zahllosen Nieren von Feuerstein, ohne
Versteinerungen {Varese^ Comerio^ Gavirate^ Besozzo). v. Buch ver-
bindet dieses Gestein mit dem Kalkstein von Madonna del Mimte^ Rasa
u. s. w. , der jedoch nach ihm nicht zur Kreide gehört, beständig den
vorigen unterlagert und fast keine Feuersteine enthalt {Como bia Leeco),
6) Ein dünnsehiefriger Mergel, ebenfalls noch aus der Kreide-For-
mation, mit Chondrites Targionii und Ch. intricatus (Maro$Qlo,
Bett der Timella).
Alle dieae Gesteine haben gleiches Streichen und Fallen , und der
Marmo majolica »geht unmittelbar in die darunter liegenden Glieder der
untern Oolith-Bildung uber'S welche überall eine grössre und ausammen*
hängendere Erstreckung zeigen.
7) Ein oft rotber, zuweilen bunter ^ sandiger, deutlich und regel-
mäsig geschichteter Mergel ohne Feuersteine, durch eine Menge kiese-
liger Tbeilchen zuweilen in einen wahren Jaspis übergebend (zwisoheo
Jduno und Fratcaralo) und voll Versteinerungen , unter welchen Prof.
Balsamo im BucQ del Piombo folgende Arten gefunden und in der Über-
setzung von CoLiJBGNo's Schrift über die Lagerung der Steinkohle (Jltilano
^838) verzeichnet bat: Ammonites Bucklandi» A. radians, A.de-
presaua, A. Murchisonac, A. Walcotti, A. discua, A. eoatatusy
A. Davoei, A. aublaevis, A. Duncani, A. Humphresiaoua, A*
beterophylhia, A. aexradiatue, Aptycbua laaiellpsaa , Nau-
tilus, einige Belemniten und 2 Orthoceratitea; der Vf. selbst
bat bei I4uno noch 3 Terebratula-Arten» den ApiocriniteaMilleri
und den Zahn einea mit Geosaurus verwandten Reptils gefundeaw
Steigt man bei IdnnQ dea Mont§ AU00rQ hiaeUf «9 ajebt amn auf diasen
Mergel Obwärta?J falgca ei«««
Jahrgang 1844. 55
8«6
irriioltcben Kalk, biirt, mit fust •ehuppigem Brach, weissen Spatb-
Adern und Pyrit-Worf«'In ;
hIaKfirolfaen blättiig<*n Kalk,
<M>litliiscben Kalk mit Myacitrn ; endlich
ein^n sehr rerbreiteten und mächtii^en Kalk, graulich, hart, ohne Fcarr-
attin^, oft höhlig, wie groHse Geschiebe deitftelben Gesteines pin«rhlif*s«riid
und ganze Berge xusammensetzend (Campo Je' Fiorif Monatf ^ Monte
Oaro, Resegone di Lecco). Zuweilen trifft man darin Abdrucke von
Anipulliirien und mit Turritellen verwandte' Konchyli«*». 'Dirss
Ist das Gestein, welches nach v. Boch's Beobachtungen die Pyroxen-
Porphyr« so auffallend verwandelt haben , indem in der Nähe derselben
der Kalk erst Spalten mit Dolomit Rhombordern enthält , weiterhin aber
gans in Dolomit übergeht. Dieser Kalk lagert gleichförmig mit deu
vorhin erwähnten Mergeln und zeigt Übergänge (Itiadonna del Mvntr^
MOHoU). Auch hat er grosse Neigung Konglomerat-artig su werden
und geht selbst in einen kalkigen Sandstein ober (Bruche von Viggiü :
Pirtra di Viffgiü), welcher erst weich iat und allmäh iirh an der Luft
hart und Politur-fähig wird. Oberhalb Frascarol» enthält der Kalk einige
untergeordnete Lager eines grauen quarzigen Sandsteines, den Brocchj
2ur Grauwacke rechnen wollte.
An den Seiten des Comer-See^s und tief in die Alpen hinein (Mitl-
irasio bis Treme%%inai BUvio bis Torno, Olcio bis BeUano, Valsatina)
bricht ein tindrer sehr abweiehender scliwärzlirhrr dunusrhieferigrr
Kalk<«(ein, oft mit stark geneigten und welliMiformigen Schiefern.
Zwischen den polithen und den krystallinischen Geateinen (Glimmer-
schiefer) findet man oft einen thonigen Kalk oder einen erhärteten Mer-
gel, der unter dem Hammer Funken gibt und sich in grosse Tafeln zum
Dachdecken sondert ; er ist schiefergrau nnd zu Varenna ganz schwarz,
enthalt unbestimmbare riesenhafte Ammoniten und zwischen den Spalten
der Schiebten dünne Adern von Steinkohle (Moltr/tsio). Brongniart hielt
diess Geatein für Übergangskalk , De la Beche für Oolith, MAi.ACARifi
für Lias (Moltrasio) und Afpenkalk (Varenna)^ Pasini für Scaglia (Mol-
irasio) und Jurakalk (Varenna), Der Vf. selbst hat es in einer froheren
Note für Zechstein oder Bergkalk erklärt. Nach den Beobachtungen auf
einer Exkursion in die Gegend von Porio^Morcote neigt er sich aber
zur Ansicht vorr Hdmboldt's , der die Konglomerate von Orantoia und
den sie begleitenden Porphyr zu Einer Formation, nämlich der des neuen
rothen Sandateins oder Todtliegenden zählt, und gelangt zu dem Retul>
täte, dieser scbieferige Thonkalk, der zu Porto- BSorcoie ein thonig-bitn-
minöser Schiefer wird, gebore offenbar zur Zechstein-Formstion, und es
musae die Zechstein-FormatioB und die des rothen Sandateina in einer
Periode vereinigt bleiben.
Die Gebilde 1^3 haben sich nach Emporhebang der Alpen abgeaetzt;
die übrigen regelmässig geachichteten alle haben ein Streichen von NO.
nach SW. Der Vf. pflichtet der Ansicht v. Bocn'a über die Wirkung
der Melaphyre nach Betrachtung der ErscbeinuBgea in diesen Gegenden
807
b»i and leitet intbetondere dar«» die fimporhebiinf ihrer Gebirge ab.
Diese Hebung^ fallt itia neunte System Eue db Bbauhont^s, in das der
WtJst'Aipen ^. Die Hrbiinj^s-Zeit i«t daher verschieden von derjenigeo,
weiche PARini gegen Morchison für die VemeUanischeH Alpen nachge-
wiesen hat.
Aus obigen Beobachtangen folgert nun der Vf., dass Collbcno Un*
recht gehabt, su schliesseiiy dass man in den Alpen nicht nach Steinkohlen
suchen dürfe, weil sich dort die Oulithe unmittelbar an die kry8t.allinische
Formation anlagerten. Auch kenne man ja zu Pergme in Tj^rol 'die Stein»
koblen>Forroation mit Schichten von Steinkohlen.
H. DE CoLLEcNo: ubcr das Alter der Kalke am Comer-^See
(Bullet, geol, X, 244—247). Am Comer^See sieht man südlich von
Bellano den Gneis in Glimmerschiefer und diesen in einen Sandstein
und Pudding mit Porphyr-Trümmern und eisenschüssigem Zämente über-
gehen, welches sich in Schiciiten sondert und do<lomitisch wird und end-
lich von einem dichten schwärzlichen Kalke überlagert wird , der bis
Varenna hinaus anhält. Auf der West- Seite des Comer-ßee*s sind diese
Erscheinungen nicht so deutlich , die Dolomite werden mächtiger} und
Gyps gesellt steh ihnen bei. So zeigt sich am Comer-Seef auf der Linie
zwischen dem Fassa-Thale und dem LuganerSee gelegen, der Einfluss
der Melaphyre auf die vorhandenen Gesteine und ist die Ansicht einiger
Italienischen Geologen veranlasst worden , als seye hier der Old red
Sandstone, der Bergkalk und der Zechstein zu finden (Db Filuppi, Cv-
RiONi u. A.). Der Vf. aber hat seit 1830 sie den Oolilhen zugeschrieben,
DE LA Becue folgend, welcher in den Brüchen bei Moltraiio Ammo-
nites Buckland i, A. heterophyllus u. s. w. gefunden. Er selbst
hatte während einmonatlicher Exkursion zwar eine Menge Überreste,
aber nichts mit Sicherheit Bestimmbares entdeckt. Nun aber hat neuer-
lich Prof. Balsavo-Crivelxi viele [in vorigem Aufsatz genannte] am
Comer-See gesammelte Petrcfakten bestimmen können; wobei Ortho-
ceratiten, wie am Golf von la Spezzia, Endlich hat B. Taotti eine
Schiclit fast ganz aus A statte minima bri Bellagio und den fast voll-
ständi<;en Abdruck eines Plesiosaurus im Kalke des bei Varenna mun-
denden EW/in-Thales in der Nähe der krystalünischen Felsarten gefunden.
Balsamo hat den Plcsiosaurus beschrieben. — Diesem nach glaubte
CoiXBGNO bei seiner alten Ansicht beharren zu müssen.
• Doch fragt der Vf., da der Melaphyr einmal nnter dem rothen Sandstein iPottn
Mortotf') hervorgebrochen, da« andere Mal die untern Jura-Blldnngen unniittelbar
emporgehoben iHusa^ Cunatdo)^ ob sich derselbe Mos awischeneIng«aehobea » oder ob
tr verschiedene Ausbrüche gehabt habe?
55
808
D. Tu. Anstbd: €f€0i9jfyj inii^0d^et9rf^ ^»^epipiivs mmd
praciiöül (tl voll. 506 u. 572 pp. 8^ , mit zahlreichen Hoisschnitten,
LoMd. i644), £« ist imiiMr von bemndcrem Interesse zu s^en , wie
^ einer der aiisgeKcichnetsten Lehrer einer fremden, för Ausbildungr einer
WiKSenschaft vorzugsweise thätig^en Nation dieselbe behandelt und dar-
stellt. Der Vf. ist Professor der Geologie am King's KoUege zu London.
Das Buch ist Sbdgwick^n gewidmet. Auf Behandlung und Gestaltung
seines Inhaltes hat jenes von Lybll unverkennbar eingewirkt. Es ser-
fSlIt in drei Theüe, wie sie der Titel andeutet.
Der 1. Theil, I, S. 1—84 (Introdmet&nf) gibt die allgemeinen Defi-
nitionen und Kunst- Ausdrucke; spricht von den noch thätigen Kräften
der Erde ; deutet die verschiedenen Felsarten und deren allgemeinen Be-
ziehungen ganz kurz an: spricht von geognostischeii Karten: geht dann
bald auf die fossilen Reste und ihre grosse Bedeutung über und setzt
Cüvier's Klassifikations- Weise der Thiere auseinander , um die animali-
schen Reste darnach zu ordnen. Der Vf. deutet auf die erloschenen
Arten hin, auf die Verbreitung der Spezies und die allgemeinen Ergeb-
nisse paläontologischer Forschung.
Der 2. Tlieil: I, S. 85-506 und 11, S. 1—230 {Descriplive) spricht
zuerst von den Fossilien- führenden geschichteten, dann kürzer von den
krystallinischen und ungeschichteten (II, S. 168—230) Gesteinen. Erste
werden eingetheilt in die der älteren (kambrisch und silurisch), der
mittein (devonisch) und der Jüngern (Kohlen- und Permische Gebirge)
paläozoischen Periode, — iu die der Sekundär Periode und der Tertiär-
Periode; alle werden weiter in ihre Glieder aufgelöst und darnach eine
Übersicht der fossilen Reste dieser Glieder in allgemeinen, doch aus-
führlichen Umrissen und mit Hervorhebung und Abbildung der charak-
teristischen Arten gegeben.
Der 3. Theil: II, S. 231—539 {Praetieat) ist Eigenthum der Eng-
tischen Darstcllungs-Weise. Strenger systematisch, aber weniger praktisch
als die andern Nationen würden wir einen Theil seines Inhaltes noch
mit dem vorbeigehenden verbinden, einen anderen aber gänzlich aus
der Geolgie in andere Wissenschaften verwiesen haben. Hier kommen
die mani'hfaltigsten Arten praktischer Beziehungen der Geologie zur
Sprache; aber auch diejenigen Erfahrungs- Wahrheiten derselben, welche
dieser Anwendung der Wissenschaft zum Grunde liegen. So finden wir
vorangestellt den Bergbau , die Erzgänge, ihre Verbreitung und ihre
Theorle'n ; die verschiedenen Arten der Erz -Gewinnung auf Gängen
und Lagern , die Erz-Statistik , die Aufbereitung der Erze , den Stein-
kohlen-Bau, die Grubenwetter und Gegenmittel, Steinsalz-Bau, Gyps-
uad Alabaater-Gewinnung, Alaun- und Brau iikohleu» Werke, Tagebaue;
fiargfean^GMetzgebung in JkeutsMtmd u. a, et«, -^ Dann Beaiehiuige«
f9r Genie und Arebüektar: Kanal-, Haven-, Kai's«, Bniekeo-BMi
und Durchschnitte für Eisenbahnen. — Darauf die Anwendungen auf
Architektur: Bau-Plätze, Bau-Materialien; Kalksfein; Talk-haltige Kalk-
steine; Ursache der Zersetzuiig mancher Stein- Arten ; solche von
86» '
uiig«8rhichteten FeHirteB) — Anwendungen auf LandwlrthMsbaft ; Bildung;
nnd Mischung^ des Bodens; Verbesserung seiner Mischung u. a. Eigen-
Schäften ; Erschetonngen an Quellen) Artesische Brunnen. — — Endlich
allgemeine Schlösse; Natur der physikalischen Geologie; Wiederholung
der Haupt-Ergebnisse geologischer Forschungen«
Den Schlosi macht ein alphabetisches Register, S. 641— 572«
In den Text eingedruckt sind die Figuren von 920 rharakteristischen
Arten fossiler Körper aas allen Klassen , wekhe mitunter sehr sierlich»
doch zum Theil wohl etwas allzu klein sind, dann 43 VignetteOf An-
sichten und Zeichnungen verschiedener Art, und über 100 Gebirgs«
Durchschnitte.
Man wird daraus schon schliessen dürfen, dass der Vf. kein Mittel
unbenutzt gelassen hat, dem Leser alles Vorgetragene möglichst klar zu
machen; nnd so zeichnet sich such der Vortrag selbst, die wörtliche Dar-
stelluugs-Weise sehr vortheilhaft in dieser Beziehung aus. Wir glauben
daher auch manchen Deutschen Leser hiemit auf eine ihn ansprechende
Erscheinung aufmerksam zu machen.
C. Petrefakten^Kunde.
F. Robert hat Menschen*Gebeiue in einem Kalk-Bloek
bei i4/a», Qmrd gefunden {Compi. rendu*^ i844, XVlil, 1059—1060).
Die Knochen bestehen in einem ansehnlichen Theile des Schädels mit
Backen-, Eck- und JScbneide-Zihncn nnd sind von der medisinischen
Fakultät in MotUpeUier als solche anerkannt worden. Der Bloek statnmt
aus einer sedimentären Schicht von kalkiger Natur und gelblicher Farbei
ivelche 1» dick auf einem andern kompakten Kalke mit muschelig^iil
Bruche liegt und von einer ansehnlichen Ablagerang dilnvialer Rollsteiat
bedeckt wird [das Alter ist also nicht ermittelt].
L. BmxAnni: BB$crif}Uon des CtmeeHmitgs fossUe» de§ ierrMitm fil^
Haitrs dm PUnumt (42 pp., 4 tav. , TmWii 1841), Die Übefsieht dtfr
Arten ideh« schon im Jahrbuch ISdi^ 343. Bs ist sehr veirdieostitcb b«f
dieser Arbeit, dass der Vf. die Varietäten sehr gtnaq studirt nnd beschrie-
ben hat: mit ihrer Hülfe hfitte er leicht die Zahl der Arten noch ver-
mehren können. Die Arten des TirrfiMfr Berges gellen als mitteMertiafi
die von AsU als ober-lertiftr. Alle Arten sind abgebildet nnd dia Abbil-
dungen vortrefflich.
870
Db Vbrnboil: Peiitremites Paillettei (BuiUt. gt^oi, 1844^ h, /,
313—216, f. III, f. 4~-5) 18t «ilaritcb and gehört npbct dpm ViÜmarer
P. plan im Sanob. , dem P. OTalis Pniix. in Eurapm allein aiclH der
StpinkolilenFormation an; steht übrigens zwiseheu P. penfangularia
MiLL. und P. Orbignyanua de Kon. Stammt von Finrronen in Astm-
rien mit Aulopora serpens u. s. w. Damit steigt die Zahl der bekannten
Peii t rem i teil- Arten auf 18. (Troost hat — ausser den Arten von Sat und
SowBRBY -* neulich in seinem Report in den Tramact, geai. Soe.
Pennsylv, p. 14 und 4G, noch einen P. Verneuili und P. Rein*
wardti.
J. W. Bailex: Bericht über einige neue Infusorien -Formen
der Infusorial-Sciiicht zu Petenburg i n Virgiuien u n d z u Pisca-
taway in Maryland (Sillim. Journ. 1844 y XLVl, 137— 141, Tf. in).
Einige Formen sind f>anz neu beschrieben (und meistens auch abgebildet)
worden: Podiscus Rogcrsi n. p. 137, fig. 1, 2, an beiden Oiten und
auch lebend auf Lo/i^-f-v/aNj vorkommend; Zy^oceros Tuomeyin.
p. 138, fig. 3—9, von Petersburg^ vielleieht zu Biddulphia gehörend;
Z. rhombus?EB. p. 138, (ig. 10— U, ebenso (wozu als lebende Jugend-
Form wahrscheinlich Emersoniaelegans, s. Zygoceros Emersoni
B. gehört); Triceratium spinosum n. p. 139, fig. 12, ebenso: Na-
vicula concentrica n, p. 139, fig. 13— 15,- von Petersburg und Pis-
eataway, Dictyocha? fibula Gb. p. 139, fig. 16, häufi|if zu Piscata-
way, D. 7 aculeata Es. p. 140, fig. 17; Dictyochae spp. p. 140, ff.
18 — 20 von beiden Orten; ein unbekannter Körper p. 140, fig. 21; ver-
acbiedene Arten Spieulae ? p. 140, f. 22, 23 von beiden Orten; u. e. a.
— Keiner dieser Infusorien-Mergel enthalt Polythalamien , wohl aber
enthalten die sie begleitenden Tertiär-Schichten mit Konchylien roanrh-
faitige Formen davon. Über das Vorkommen dieser Infusorial-Scbicbt
vcrgl. Rogers im Jahrb. 1844y 621.
H. G.Bronvt : Untersuchung zweier neuer Mystriosanros-
8keiette aas den WäriUmberger Li aa* Schiefern (Bronn und
Kaup Abhandlungen über die GaVial-srtig^en ReptUien der Lias-Formation,
S. 37-^47, Tf. v*-vi). Die wesentlichsten neuen Ergebnisse dieser
Untersuchung sind auf S. 40 in folgenden Worten susammengefasat :
1) Die Proportionen und Begrenzung der einzelnen Schädel-
Knochen sind durch die neuen Untersuchungen von R. Owen in einer
Vollständigkeit dargelegt worden, wie es dl« WürttemöergUeken Exem-
plare nie gestatten, wesshalb wir 'darauf verweisen..
2) Dia zuerst von uns behauptete Verlängerung des Nasen-Kanals
hinten bis zum Grundbeine ist durch unsere Beobachtung nun auSMer Zweifel
gestellt, aber auch die zuerst von R. Owen angenommene Ausrnnodong
• 871
d«r Ettsttebischeii Röhr«ti an derielbeii SteRA durch dtifere tieob-
«cbtan^n höchst wAhrscbeinÜeh p:emacht und voraustsetslich ihrer Be*
stSttgunj; eioe Zujtammenataiidang von beiderlei Kanälen hiei* auerat
dar^ethaoi welebe aonat nirgends bekannt, aber der Lcbenaweise dieaer
'Tbiere aehr angeoieaaeu zu seyn scheint.
3> Die Beschaffenheit der Zahne iai hier zum ersten Male genau
beschrieben und insbesondere ihre fieiden Kiele aind zuerst nachte-
wiesen.
4) Auch die Form und Zusammenaet^nng der Wirbel aind thella
darch Owbm's, theiU dureh gegenwärtige Untersoehnngen genaner be-
kannt geworden; insbesondere ist die eigene Gestalt der oberen und
unteren Dornen -Fortsfitse der Schwans -Wirbel zur Verstärkung dea
Auderschwanzes von uns nacbgewieaen und beaehrieben worden. Die
Zahl der Brust - nnd der Lenden - Wirbel mnsa an M. Chapmanl
nach OwBN jede um Eins lidfaer angeaetzt werden, ala Wir an nnaeren
froheren Exemplaren angenommen (16 -f- S statt 16 -t- 2); auch sind
wir in der That an unserem jetzigen grösseren Exemplar die gemein*
sanie Zahl (17) um Eins hoher anzunehmen veranlaast gewesen, können
aber Owen' noch nicht ganz nnbedingt und fdr alle Exemplare bel>
pflichten, bis nicht besser erhaltene Individuen nna dazu veranlassen.
5) Die eigen th um liehen Abweichungen der Formen und Proportionen
der Schulter- und Becken-Knochen von denen der lebenden Ga-
viule, welche früher nur sehr unvollkommen und unbestimmt bekannt
gewesen, sind genau nachgewiesen nnd abgebildet (S. 42^44).
6) Es ist eine Längen-Zunahme der Hin terz eben vom inneraten
bis zum äussersten zum vrtttQvi Male beobachtet.
7) Die Panzer -Bildung wird ziemlich vollständig bekannt. Sie
wird am Rumpfe aus 10 Läugen-Reihen von Schilden beateben , welche
beträrhtlicli. kurzer als die Wlrbelsind.
8) Unsere frühere Meinung, dät» verschiedene Exemplare verachie-
dene Arten dieses (Greschlechtes reprfisentiren , wird durch noch weit
auffallendere und wichtigere Abweichungen fn den Proportionen, als die
bis jetzt bekannt gewesenen sind, bestätigt y wie sieh im Folgenden so-
gleich bestimmter ergeben wird; denn die zwei neu untersuchten Exem»
piare gehören- das eine dem M. Mandeltlohi?, das andere einerneuen
Art, M. longipea, an.
E. W. Binney: aufrechte Stigmarien Im Steinkohlen-
Gebirge bei St. Beiens (Oeoi. Soc, Nanchest. '^VlnsUt f844, Xil^
182—183). Diese Pflanze findet sich in Menge vor in allen Steinkohlen-
Gruben und Schichten in Lancnshire^ den obersten wie den tieften, ohne
Vermengung mit anderen Pflanzen , doch selten im Dach und im Sand-
stein ; im untern Theile der Stvinkohlc und im unterlagemdcn Thone bil-
den die Stämme einen starken Winkel mit der Kohlen-Sdiicht, wenn sie
dick, und liegen horizontal, wenn sie dünn ist. Lange hat man ihre üim
872
dtn WarMii. d#r Oharflieh« cnte|^ring[endeD Wuriel^Faacrii für BluUer
gelullten, und oft sind en diese Wurzel-Fasern «lleiii, welche deren einstige
Anwesenheit rerrathen. Mit Bezugnahme anf die sorgfältigen Beobach-
tungen von Stsinhauba (Ämeric, pkUoß, Tranßaci.ji, 1) ei klarte» Linolex
und HüTTOtf (Foss. Flor, i, 106) daa Gewächs fiir eine ssftige, dikotf-
Isdouisehe Pflanse mit regelmasig aus einem Mittelpunkte strahlenden
gabflformigon Asten und saftigen walsenförmigeo aus Warzen entsprin
genden Blattern, welche auf dem Lande wüchse; später (a. a. O. II)
nahmen sie jedoch an, daaa aie auf weichem schlammigem (Grruude vegetirt
habe. Im Jahr 1830 sab der Vf. im Tunnel von Clay Cr9ss bei Cht^Urr-
feld eine Stigmaria im unteren Theile einer Sigillaria, ohne die
Verbiadungs* Weise beider St&mme genauer entdecken zu können ; dorh
sah er, dass Jene Pflanze keineswega» wie Liniilbt und Hotton geglaubt,
ohne aufrechten Stamm Becken- oder Sonncnschirm-artig gestaltet i>rye,
hielt aich aber im Übrigen noch an die Ansicht dieser letzteur —
Viele Grubenleute haben Gelegejiheit gehabt, aenkrerhte Sigillaria-Stäiuiiie.
sich mit einem Theile ihrer Wurzeln in 8"— 12" dicke Koblen-Srhicbtru
einsenken zu sehen, welche dann mit wurzeiförmigen Stigmarien erfüllt
waren, und haben daher die letzten für Wurzeln der ersten gehalten.
Ad. Baononiart gelangte sur nämlichen Ansicht durch Auffindung einer
äfaulichen inneren Struktur beider Genera; und Andere haben xwar Ann
Gleiche vermuthet, aber nie hatte sich Gelegenheit zur unmittelbairn
Bfobschtung dargeboten.
Letzten Sommer nun fand msn zu Scuteh Row bei St, Heli*M ^ als
man den „Warreu^ genannten erhärteten Thon über einem Kohlen-Sand-
stein wegräumte , um einen Bruch In diesem ansniegen , drei Stämuie
I echt winklig zu der unter 23^ nach O. geneigten Schicht, 8^' aber dem
Sandsleine anfangend und bis zur Oberfläche des Thoues hinanfreichend.
Diene Schichten gehören zum unteren Tbeiie des mitlein Steinkohlen-
Gebirges in LaMCashirff wo der Warren mit fossilen Stämmen 17' Maeli-
tigkcit hat. In diesem wie im Sandsteine darunter kommen noch Lepi-
dodendra, Calamitea, Pecopteris nervosai eineNeuropteris
u. a. vor.
Der grösstf dieser Stämme hat unten 2' 9" und oben l' 2" Durchmes-
aer bei 7' Höhe, welche anfangs 9' betrug. Man hat erst 4 seiner Haupt-
wurzeln aus dem Gesteine befreit , in welchem er noch über die Hälfte
steckt ; sie kommen offenbar paarweise sus dem Stamme ; zwei dsvon
haben noch 14" und 24" Lange , und eine soll sich nach Ausssge der
Arbeiter bis auf 9' vom Stamme entfernt haben; jetzt sind alle mehr oder
weniger durch- die Arbeiter beschädigt und gekürzt worden. Alle haben
einen leichten Überzug von bituminöser Kohle , die sich wie Rinde sb-
Losel und im Gestein hängen bleibt. Ihre Oberfläcbo i«it schwärzlich und
bezeichnet mit Kanten und Furchen , welche von Linien aus , die zur
Längen- Achse der Wurzeln parallel sind, nach beiden Seiten dlvergiren.
An einer fand man die so lange für Blätter gelialtenen Wurzel-Fasern
nach allen Seiten aus den durchbohrten Warzen hervortreten , iioth am
878
hSnfiipMoii ftuf d^r Unt^meilf ; nie sind flaeli »!t ein^r Art Aebae in d«r
Mttte und rrttrpckm »ich bin 3' anttr den Stamm, einigte aogar, die aber
nirfit im Zusammi^nhanif %*erfolgt werdeo konnten, bis auf 9' Tiefe. Die
gaiiKe Warren-Selijcbt zwischen Wurzeln und Sandstein ist von aoldien
von d<>m Stamme aasfpebenden Fasern durchzogen, welebe jedoch nir*
send« in den leisten eindringen. Obschon dieser 1. Stamm bis sd 4'
Höhe aufs Sorg fall irrste untersucht wurde, waren doch keine Sigtllarieti-
Marben daran zu erkennen ; unter Meiner Rinde zeigte er unregelmäsige
und wenig koavexe Rippen , welche durch seichte und nnregelm&sige
Furrhcn unterabjcetheiit waren. Furchen und Rippen verbinden sieh
ohne Ordnung miteinander. Dieser Stamm kommt vollkommen nberein mit
dem fünften derjenigen von DinoU'Foidy welchen BowMAif für eine ent*
riiidete Sigillaria erklärt hat [? Jahrb. t84S, 376]. Der IL Stamai Ist
herausgenommen worden und bietet alle Charaktere von Sigillaria reni*
formia dar. Der III. steht noch an seiner Stelle, 8' über dem Saadalein,
und ist 4' hoch entblösst: er hat 10" Dicke, bietet grossentheila die
Charaktere einer Sigiltarie dar and gehört mit dem ertiBn zu einer Art.
Stiem aria ist also die Wurzel von Sigillaria, und die Sigillarien
waren Bäume, die im Wasser wuchsen auf weichem Schlamme, in welchem
dieselbeji mit einem ansehnlichen Theile ihrer Höhe eingesenkt waren,
welcher Umstand vielleicht dem Botaniker gestatten wird nähere Auf-
klärung über die Funktionen jener Faser-artigen Anhänge zu geben, di«
aus den Furchen des Sigillarien-Stammes entspringen nud vielleicht zur
Ernährnng beitrugen.
A. Pombl: Capra Rozeti, eine fossile Ziegen - Art von
Pity-^de-Dume {Compt. rend. 1844, XIX, 225—228). Ein Oberkiefer-
Rest mir den 3 letzten Backenzähnen der rechten Seite, deren Kronen
vergleicliungs weise hoch und schmal sind. Das Thier war beinahe aus*
gewachsen, indem der dritte Ersatz- Zuhn schon vorhanden» aber noch nicht,
und der letzte der bleibenden Zähne nur schwach abgenutzt war. Die hohe
und^ achmale Form der Krone und der Mangel einer Spitze oder Leiste
Ewi«chen beiden Halbmonden derselben unterscheidet das Tfaier vonHirseb^
Giraffe, Kanieel, Lama und Rind; die Beaebaffenheit des letzten Backen*
Zahnes insbeson«lere,' der noch ein Rudiment eines dritten Zylinders sehen
lässt, wieder v«n Kanieel und Lama; aueh zeigt eine Alveole vor dem
vordersten der erhaltenen Backenzähne, daaa der vorhergegangene Backen-
zahn eben so gross als dieser war.
Es bleiben daher nur Antilopen, Ziegen und Schafe unter den Wie«*
rfprkänern noeh übrig, und die nähere Vcrgleichung zeigt endlich eine
völlig» Übereinstimmung mit den Ziegen : dieselbe hohe und schmale
Krone: der letzte Backenzahn mit einer hinteren Kante; eine Grube auf
dem inneren Halbmond des dritten: die grössere Breite desselben aia
Tordorii Rande; die äussern Kouvexlläten weniger entwickelt als bei de«
Aiittinpei», «aber viri «ein* eUbei den Schafen; auob die Breit« zvriaehen
874
40t tfi^iet S G#n«rA lich^nd: dai^ej^ea fehlt der H5ck«r der |iHiti*r«i Kante
bei den verschiedenen lebenden Zte^reti-Arten, nnd die Breite de« 3i. Baeken-
sahneit derselben ist noeh etwas grösser ((eg;en die Kron^, mlit nächst
der Wurzel. Im Detail der Form stimmen diese Zähne am meisten mit
denen der Hanssiege; aber sie äbertreflPen diese n. a. bei Weitem an
Ordsse. Die 4 letsten Baekensähne eines grossen Bockes der Hauszipge
(von 0"90 Höbe am Widerrust) nehmen 0«054 Länge ein ; an der fos»ilen
Art haben sie 0"H)97, was 1">60 oder, Wenn man eine etwas gedran-
genere Form des Körpers anterstellt, doch wenigstens in48 Höhe am Wider-
rdst geben würde.
Damit kam eine nnlere Tlbia^Hälfta vor, von der es Jedoch aweifel-
haft bleibt, ob slo ta diesem, oder cum Hirsob-GeschieGhte gehöre , ds
sie von keinem gans die Charaktere besiut.
Diese Knoclien wurden in derselben Bimsstein- Anschweromang bei
Malkatm gefunden, welche die von Croisbt und Jobbrt («ttr l«s cm«, ft^t,
äti dipt ffii Ptty<itf-I>d«i<f) beschriebe nm Reste von Elephanten, Rhi-
noceros tichorhinus, Cervas (äff. eanadensis) ond £qans
geliefert haben.
A. OoLDFüsst Abbildungen ond Beschreibungen der Petre«
fsklen OriilscAla'fift und der angrenzenden Länder, unter Mit-
wirkungdes Hrn. Or.6. 9sü Mönstba her aus ge gebe n; VH. Lieferung,
1840, VIII. Lief. i844 {Düsseldorf, fol.; — vgl. Jahrb. i888, 106).
Diese 2 Liefeiungen geben das Ende des ganzen Werkes, 'nämlich das
Ende des //. Bandes, der die Muscheln enthält (S. 2S5— 312 , Tf. 147
^ItfS) und den III. Band <S. i-^iv nnd 1— 12g, Tf. 19ß^900) mit den
Gasttropoden, soferne nämlich der Vf. beiderlei Weicbthiere aofsunebmea
sich veranlasst glaubte, d. h. mit gänzlichem Ansscliluss von Terebratnla, Pro>
doctus ond Spirifer im sweiten Band, während von den Cephalopoden und Ple*
ropoden im driltsn nirgend« die Rede ist und die von verschiedenen Geologen
schon anderwärts neuerlich beschriebenen Arten der übrigen Genera immer
unvollständiger aufgenommen erscheinen. Der Vf. entschuldigt diese Aas-
aehliessangen, so wie die der Kerb- mid WirbeUThiere nnd der Pflaaseo, die
man nach dem Titel des Werkes noch au erwarten berechtigt gewesen
wäre, damit, dass. die ausgeschlossenen Familien oder Ordnungen andre
Bearbeiter gefunden hätten oder noch finden sollten , daher er nicht das
schon Bekannte wiederholen wolle, oder damit, data die Entdecknngca
zu rasch aufeinanderfolgten , so dass , hätte er diess Letzte voraussehen
können, er dem ganzen Werke den Titel „Beiträge zur vorweltlieben
P)iona Deuisöhtands*^ gegeben haben -wurde. Was nnn die Abkürzung
dieses Werkes betrifft, so miissen wir zunächst widersprechen, irgendwo
eine umfassende Arbeit tlber die ganse Familie (im G^genaatze des
G«nas) der Terebratcln angekündigt zu haben, wie der Vf. in der Vorrede
cum II. Bande sagt, Oberhaupt aber diese Abkfirzun)^ um so mehr bedanero,
)e mehr bei*m Beginn des Werkes auf allen Seiten Glftekwunacba su
»TS
vernehmen waren su etnem an sfcli so s;f<iQkHeh erdaehfei» mi4 trols
aller inneren und äusseren Schwierigkeiten «o Eweckmäsig und kenntnitt-
voll bearbeiteten, «o herrlich ausgestatteten, so beharrlich durchgeführten
Unternehmen, das für D^uUchlamL rühmlieh, für die Wissenschaft förder-
litsb, einem dringenden Bedürfuiase- des Publikums abzuhelfen bestimmt
ivar , und um das man uns von Seiten Frankreichs beneidete. Hatten
urir auch gerne gesehen, dass der Vf , falls ihm den anfangs so freudig
«ufipenoaimenen Plan seines Werkes durchzuführen vielleirht nicht gena-
Inende Müsse oder Gesundheit geblieben, die Fortsetzung und Ergänaung
suf irgend eine andere Art geliefert hätte, so dürfen wir uns.dpch au<
«einer fintaehuldigung nicht verhehlen, dass das Werk, wenn auch durch*
aus billig Im Verhältnisse seiner klassiNchen Ausstattung ^ doch mit be»
Sttändlgen Schwierigkeiten ökonomischer Art zu kämpfen hatte, indem ia
DentscMand das Publikuai zur Unterstützung eines so weit aussehenden-
und kostspieligen Unternehmens kaum zahlreich genug zu seyn seheint,
wenn vielleicht auch die Ausgabe desselben in kleinen rascher aufeinander
folg^cnden (und im Ganzen sogar kostspieligeren) Lieferungen eine allge-
fiieinere Betheiligung daran zu erwecken im Stande gewesen seyn wurde.
Unzusammenhängende Monographie'n grössrer und kleinerer Familien, aus
dieaer oder jener Formation, aus diesem oder jenem Fetzen des Deut-
schen Bodens, bald nach diesem und bald nach jenem Plane ausgeführt,
nög^en jede ihr besonderes Verdienst, ihr besonderes Interesse haben,
aber eine allgemeine Paläontologie Deutschlands können sie uns nim-
mermehr ersetzen, selbst nicht eine auf die Mollusken-Welt besjch rankte.
So acheint denn leider diese deutsche Unternehmung, wenn sie gleich
durch die rollständige Mitbearbeitung der Korallen und Echinodeinien
noch einen überwiegenden Vorzug behauptet und dadurch sogar dea
ersten und nachhaltigsten Grand für die weitre Erforschung und Unter-
scheidung dieser Klassen auch im Auslande gelegt hat, binsicbtlicb der
Mollusken nicht bis zu der Stufe von Vollendung gelangt zu seyn, wie
das SowBRBT'sche für England ^ welche« sogar eine Deutsche und Fran-
zösische Übersetzung zu sichern wussle, oder wie die D^OfVBisprY'sche in
Frankreich, die in so raschem Fortscli reiten begriffen ist; nocii weniger
hat aie es zu der extensiven Vollkomroenbeit für Deutschland bringen
können , wie das allerdings intensiv weit beschränktere Werk Hisinobr's
fiSr Schweden, Und wann werden aiob so glöeklicbe Bedingnisse zu einem
gedeihliehen Ausgange wieder zusämmenAnden , als bei diesem Werks
vereinigt wsren durch den weiten Umfang der Kenntnisse und die rnhigs
Besonnenheit der Forschung des VPs, den unoni^essliclien ReicIitlMim der
ihm zur Benutzung gestellten Sammlung des Grafen MI^nstbr, das künst-
lerisch-technische Talent Hohb's und manche diesem Zweck eigeuthum*
Keh gewidmete pekuniäre HülfMniltel der königlichen Rhein-Universität!
Doch wenden wir uns von diesen allgemeinen Betrachtungen so
den vorliegenden zwei Heften. Sie bieten uns .an Gesehlecbtern und an
Alten-Zahl :
6T6
II. T hell (Fort-
setxung).
Cyrena ....
Lucina ....
Cyelaa ....
Telllna ....
Cypriiia . . .
Cytherea . . .
Venus ....
Venerapis . . .
Cnrbula. . . .
Mactra ....
. Latraria . . .
Myaeites . . .
Lysianasca . .
Fboladoniya . .
Panopaea . . *
Solen ....
Sanguinolaria .
Mnchtrftge zn frü-
heren Genera.
Peeten .
Aviculn
Area . .
Nucnia .
Mytilus
lüocardia
Cardium
Glenotremites
(Braehlopoda.)
CIavagtIla(=:Pro.
dueta)
Calceola
Thecidea
Crania . .
Hippuritea
C
7. 8.
Über-
haupt
39,1125 68155 53 245 126
111. Thell.
Dentallttoi . .
Patella . . .
Fissurella . .
Bmarginula .
PileopKis . .
Sigaretus . .
4 Voluta . . .
Conus . . .
2 Strombus . .
Pierocera . .
Rostellaria •
Pleurotoma .
Fusus . . .
2 Murchisonia .
4 Pyrula . . .
0 Murex . . .
Bucciiiuin .
Macrocheilns Ph,
Potaniides .
Cerithium .
Nerinea
Tornatella .
Trochus
Pleurotomaria
Catantoaoma
Schizostonia .
3 Euomphalus .
Delphinula
'Turbo . . .
Monodonta
Rotella . . .
Trrritella . •
Melania« . .
Phaslanella .
Ainpullaria >
Neritina . .
Nerita . . •
Natlca . . .
Paludina . •
Helix . . •
Summa . * .
IS
3
13
170l2 63t0399 2lU68|310
II
13
1
11
S
1
I
I
I
4
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17
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39
2
0
24
I2
2
2
0
H
•
1
Wenn daher auch diese letzten LieferuDg^en auf beziebun(;Rweiee
Vollständigkeit nicht mehr Anspruch maeheu können, so sind doch § der
darin abgehandelten Arten neu und hier zum erstenmale beachrieben, und
nur wenige von allen durften bis jetzt so trefflieb dargestellt worden
aeyn. Ein sehr vollständiges Register ist jedem der % Bände beigefügt.
£in schön ausgeführtes Titel-Blatt zum 3. Bande Stellt die Steinkohlen-
Vegetation ucbst einigen der charakteristischeren Thiere dar (die leider
nicht vor dem Spiegel gezeichnet sind); es ist auf S. 123 und 124 er-
läutert.
Nicht ohne eine gewisse Wehrouth, wir wiederholen es, können wir
uns mit deqn Gedanken vertraut machen , hieiuit ein Werk aufhören za
sehen, mit dessen Anfang der Vf. sich und deutscher Wissenschaft und
Kunst ein so schönes Denkmal gegründet hat.
87^
P. Gertais: Bemerkung^en iSber fossile VS^el (ViiMi, 1844,
Xtiy 293—294). Ein Vortrag' bei der philomatischen Gesellschoft in
Paris, am. 17. August 1844. Von ehemaligen Vögeln kennt man: Kno-
chen, Eier, Federn und Fährten (Ichniten). Die letzten 3 sind selten.
Die Knochen laSMcn nie genau die Art, sehr oft nur das LiNNE'sche
GeuuH oder die Familie u. s. w. erkennen. Man könnte daher diese
Knochen Osteornis [Knochen-Vogel!] nennen und durch ein zweites
Wort dann die Familie, das Genus,' die Art so genau als möglich be-
zeichnen, ähnlich wie Ad. BnorrcmART mit den Farnen u. t. w, rerfuhr.
Man kennt
I. aus den Wealden von TilgaU Forest i
Osteornis ardeaceus durch Mantell;
II. aus dem Neocomien :
Osteornis scolopacinus von Glaris durch Meter;
Osteornis diomedeus von MaiiUtone durch R. Owbk;
III. aus alt-tertiärer Formation (Gjps) bei Paris:
3 Raubvögel': Haliaetos, Buteo, Strix;
1 Hühnervögel: Coturnix;
4 Stelzenvö^el : Ibis, Scolopax, Pelidna; Nnmenius gypso*
rum (VEehassier voisin de VIbis, Cuv.);
t Rudervögel: Pelecanus;
verschiedene Singvögel.
fV. aus dem Diluvium bei Paris, und zwar nächst der Barriere d^Iialiei
einen Cubitus durch Duval , welchen der Vf. einem Phasianus zu-
schreibt, in Gesellschaft von Dachs, Elephant , Flusspferd u. s. w.; —
bei Monimareney Knochen von Rallus durch C. Phbvost und Dsc-
rvoTSRs in Gesellsch/ift von Spermophilus, Cricetus, Lagonijs.
V. Im tertiären Lande der Auvergnei
Knochen von Phoenicopterus ruber mit Rhinoceros, Hyaenodon
u. a. erloschenen Säugthieren;
ein Becken von ?Mergus bei Arde durch Jourdan ;
einen Tarsus von Gallus in Bravard's Sammlung;
„ „ „ ?Perdix von Coude, ebenda; beide etwas jünger
als der Flamingo.
VI. in verschiedenen Französischen Diluvial Bildungen :
Corvus pica; Anas olor;
Perdix cinerea; ^ anser.
^ coturnix;
VII. Nächst der Behrings-Strasse :
Gryphus antiquitatis Schubert*.
VIII. Auf Isle de France :
Didus ineptus, seit z^i Jahrhunderten ausgestorben.
IX. Im Megatherium-Gelände S.-Amerika^s :
33 Arten von einheimischen und fremden Geschlechtem, durch Lükd;
* DiMtr Or btrabt bekaiinUi«h aof d«n Horm eiuea Naahorms. Br.
878
1 Catliarteii (e^rSner «Is die lebenden Arten), i Striz, 1 Capri-
mulgus, 1 ?Dicholopbot nnd 1 Psittacns; endlich
X Ani Neu^SeeUmd:
die Dinornis-Arten Owkn's.
[Hier fehlen aUo alle fossilen Togel dea Mmmur Beckens u. aj
DcvERifOT: iweite Note über den fossilen Unterkiefer
einer Giraffe von Issoudun (CompL rmd. 1843, XVH, 1227—1234).
In Folge der ersten Note des Vfs. (Jahrb. 1848, 630 hat man hin und
wieder die Meinung geäussert, jener Giraflfen-Kiefer könne wohl nur von
der lebenden Art abstammen und zufällig in friiherer Zeit an seine Felir
verdachtige Lagerstätte 'gelangt seyn. Diess bat den Vf. veranlasst, die
Art-Unterschiede von der lebenden Giraife aufs Neue zu prüfen; er ist
^dabei darauf aufmerksam geworden, dass die Unterkiefer der lebenden
Giraifen im Westen» im Osten und im Süden von Afrika so auffallend
verschieden sind, dnss sie wohl verschiedenen Arten entsprechen konn-
ten ; er hat Abgüsse seines fossilen Kiefers nach Frankfurt und London
snr Yergleichung gesendet und die Nachricht von R. Owbn erhalten,
dass auch dieser die auffallende Yersrhiedenheit zwischen den lebenden
Giraifen kennt; er bat die von DuvERNor erkannten Unterschiede der
fossilen von den lebenden Formen ebenfalls bestätigt nnd noch mit einigen
vermehrt: ja er hält die Abweichung der fossilen für beinahe generiach.
Wir können sie hier nicht alle einzeln aufzählen (sie stehen in Compt.
rend. XVI, 1148, 1150; XVll, 1228-1232). Über die geologische La-
Iferung hat der ¥f. aller Mühe ungeachtet nichts Näheres ermitteln
können. Doch fugt er bei, dass nach R. Owsn das Gebirge im untern
Himalaya-Bezirke, wovon C autlet seine Giraffen>Reste erhalten, miocen
ist, — und dass Nicolst in la Chaux de-Fond den äusseren Schneidezahn
einer Giraffe aus Molasse besitzt [Wird später berichtigt]
T. V. CüARpENTiBR : über einige fossile Insekten ans RadubiO
In Crrtalien (X. act. acad. Leopold, XLllIy 399—410, Tf. xxi-xxiii).
Lauter neue Arten aus alten Geschlechtern derselben Gegend , wrlcbe
UsGER (vergl. Jahrb. 1848 ^ 309) dem Verf. zur Untersuchung mitge-
theilt hat.
Oedipoda melanosticta
Myrmeleon brevipenne
„ reticulatum
Libellula platyptera
Sph in X atavus
Hylotoma (?) cineracea
Termespristinus „' 409, „ 23, „ 2—4.
Die ursprungliche Färbung der Flügel ist zuweilen durch dooklern
oder bellern Ton derselben angedeutet
405, t 21,
f. 1-5.
400, „ 22,
„ 1. •
407, „ 22,
n2.
408, „ 22,
n 3.
408, „ 22,
n 4.
409, „ 23,
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