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Full text of "Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefaktenkunde"

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/H., 


JVeues  Jahrbuch 


für 


Mineralogie,  Geog^nosie,  Geologie 


und 


Petrefakten- Runde , 


herausgegeben 


von 


l^f.  JÜC.   C.  VON  Leonhard  und  Dr.  H.  G.  Bbonn, 

Profeisoren  au  der  rnivertiUt  za  HeidelberK«. 


Jahrgang   1844» 
Mit    VII  Tafeln  und  7.^iD£fidruckien  Holzschnitten. 


STPÜTTGART. 

JS.    ^chweizerbarfsche   Verlagshandlung. 
1844. 


Inhalt. 

L     Abhandlungen. 


Stite 

A.  Reüss:  Bemerkung^en  über  die  iceog^nostinehen  Verhält- 
nisse der  südlichen  Hälfte  des  Köniygr&tner  Kreises  in 
Böhmen  y  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Kreide* 
Formation l--»a7 

A.  F.  Spbybr:  der  Kalkfaff  von  AMtrshach,   seine  Bildung 

und  organischen  Eiiischliisse 28—40 

E.  Eichwald  :  tiber  siliiri^ch-devonische  Schichten  im  Peters* 

burgischen  Gouvernement  und  auf  den  Inseln  der  Ostsee  4i — 48 

A.  E.  Rbuss:  einige  Zweifel  über  die  Alters- Verschiedenheit 

der  Granite  von  iflarienkad,  mit  Tf.    I 12^ — 141 

E.  Eicwald:  über  einige  fossile  Pflanzen  des  Kupfer-führen- 
den Sandsteins  im  Perm'sehen  und  Orenbur gesehen  Gon- 
vcrnemcnt ^         142-'147 

H.  B.  Geinitz  :  die  Inoceramen  der  Sächsischen  Kreide- 
Formation 148— Iftl 

D.  Fr.  Wisbr  :    Beiträge    zur   topographischen   Mineralogie 

des  Sehweitxer^Lahdes,  Tf.  I,  Fig.  7       152—172 

G.  Herbst  :  die  Kiefern  Reste  in  der  Braunkohle  von  Kra- 

niehfeU  bei   Weimar 173—17» 

6.  Bikchof:  über  die  Entstehung  der  Quarz-  und  Erz- Gänge         267—288 
H.  v.  Meyer  :    über   die  fossilen  Knochen    aus  dem  Tertiär- 
Gebilde  des  Herro  de  San  Isidro  bei  Madrid  ....         289—310 

H.  Girard:  zur  Geognosie  von  Inner-Afrika 311 — 316 

H.  G.  Bronn  :  über  Ichthyosaurcn  in  den  Lias-Schiefern  der 

Gegend  von  BoU  in  Württemberg,  mit  Taf.  III  und  IV         386—408 

E.  K.  v.  Warnsdorfp  :  geognoNtische  Erinnerungen  an  Ma- 

rienbadj  mit  Taf.  V  und  1  HolzKchiiiU 409—430 

H.  V.  Mrvkr  :     Fossile  Knochen  aus  Höhlen  im  Lahn-Thale        431 — 439 
Fr.  v.  Mandelsloh  :   Beobachtungen  über  die  Zunahme  der 
Erd- Wärme  in  dem  1186'  liefen  Bohrloche  zu  Neuffen, 
angestellt  mit  dem  MACNUs'schen  Geothcnnometer     .     .         440 — 443 
Zeüschnrr  :  geognostische  Beschreibung  des  Salz-Lngers  von 

Wielieaka 613—636 

L.  V.  Buch  :  einige  neue  Versteinerungen  aus  Moskau,  Tf.  VI  A         636—639 
Philippi:  Alecto  alticeps,  eine  teitiäre  Comatula  von  Pa- 
lermo, Taf.  VI  B 640—642 

Grandjean  :    die  Dolomite   und   Braunstein-Lagerstätten   im 

nntern  Lahn-Thale 643 — 662 

C.  Fr.  Naumann:  Versuch  einer  reihcnformigen  Zusammen- 
stellung der  Mineral-Spezies 611—666 

C.  Theodori  :    über   eine   im  Lias   vou   Dan«   vorkommende 

Sepien- Schulpe 666—676 

H.  G.  Bronn  :  nacliträgliche  Beobachtungen  an  Ichthyosauren         676-^679 
Russegger:  geognostische  Reisen  in  Modsna  im  Jahre  1843         779—786 

Epp:  der  Gunong  Api 786—790 

H.  Emmbich:  diQ  Schichten-Ful^re  der  Flotz-Gebirge  des 
Gadrr-Thales  y  der  Seisser-Aipe  und  insbesondere  bei 
Si.  Cassian,  m.  Taf.  Vll  B 791—803 


B.     Briefwec  hsel. 

A«     Mittheilungen  an  den  tieheiinen-Rath  von  Leonhard, 
von  den  Herren: 

Seite 
Gbrgens  :    Apateon    pedfcttris    in    Brartdschiefer    von 

MunsUrappel 49 

V.  Blöde:  Arbeiten  im  Moskauer  Bulletin  ;  Kupfei-Sardstein 

am  Ural  unA  Pertuiscbes  System;    Beo^riff  von  Sysiriu 

und  Formation;  Metamörphigmua 4^—54 

C.  Gbmmrllaro:  Ausbruch  des  Ätna  u    17.  Nov.  1843,,  IX  II  180—181 
Lardy:  Sitzung^  der  Sehweitaeriseht*n  Wisscuschafts-Gesell- 

schaff  184^ 181-183 

Pu8€h:  ,,neue  Beiträg^e  zur  Geognosie  von  Poien**      ...  183 

Hrhl:  Insekten  in  Kopal 317 

H.  Crsdner:  f^geognostische  Verhältnisse  T/iwHngens**       •  317 »31 8 

H.  GiRARo:  seine  geognostischen  Untersuchungen   ....  310 
Genth:    PhilJipsit ,    Cbabasit,  Pyrolusit,   Prehuit  u.   n.   w« 

in  Hessen 310—321 

Jäger:  über  Phytosaurus 321 

G.  Bischof:  Beobachtungen  auf  einer  Reise  nach  Schlesien  3*21  —  323 
NÖGGERATH :    künstiii'hc    Mineralien    aus    Polen :    Chrysolith 

und  Augit 323  —  324 

Eisenglanz  durch  Vermittlung  des  Chlors  gebildet     .  324— 325> 

Rvnipp:  Analyse  des  Trasses 326 

C.  F.  Naumann:  über  Metamorphose  von  Sediuient-Gcsteinen  444' — 415 

G.  Rose:  über  den  Granit  iai  Riesen- Gebirge 345—447 

G.  Bischof:  über  die  Detonation  eines  Iiidisithen  Obsidians  447—448 
B.  Studer  :  das  Buch  von  Forbbs;  Beobachtunueu' auf  einer 

Reise  über  Bergamo  und  Innsbruck^  in.  2  HolzschniUen  44i>— 458 

F.  V.  Stranz:  Reklamation  in  Bezug  auf  Ring-Gebirge      .  652  —  554 

B.  Cotta:  über  das  Alter  der  Marienbader  Granite     .     .    .  556—557 

C.  F.  Naumann:  Fels-Schliffe  an  Porphyi-Hiigeln  bei  KoUmen  557—558 

B.  Cotta:  dessgl 550—561 

C.  F.  Naumann:  dessgl.,  mit  1  Holzschnitt 661-562 

B.  Cotta:    geschliffene  und   gestreifte  Felsen   bei  Altettberg  502—563 
C.F.Naumann:  Fels-8chliffe  bei  fCo/Zm««,  Bischof's  Theorie 

der  Quarz-Gänge  . 680—681 

B.  Cotta:  über  Freiberger  Gneiss 681  —  682 

C.  F.   Naumann:    Abweichendes   zwischen   Sehiehtung   und 

Schieferung;  Folgerungen;  Tf.  VII,  Fg.  2,  3       ...  682-686 
B.  Cotta:    polirte  Felsen   bei  Wuri^en\    Eisenbahn-Durch- 
schnitte gegen  Zteickau «685  —  686 

—  —  knotige  Kalksteine  in  Grauwacke   bei  Saatfeld*^    ver* 

schiedene  Porphyr- Arten 687 — 688 

—  —  Fortsetzung  darüber 688 

B.  MittlieiliingiMi  an   H.  G.  Bro.xn,  von  den  Herren: 

L.  Zeuschner:  Muschelkalk  der  Vieentin,  unA  Hellunes,  Alpen, 

mit  1  Holzschnitt 51—56 

Fr.  Ad.  Roemer:*  Gänge  im  Har«\  Hilsthon;  Rntsch-FLichen 
im   Zechstein;   Gebirgsarten    vom    Swanriver  in    New- 

Holland 57—58 

L.  Zbuschner:  Liaskaik  in  der  Tatra 184 

R.  Blum:  über  Erze  aus  der  Sierra  Aimagrera     ....  184-185 

B.  Studbh:  Art  des  Metamorphismus  in  den  Alpen    .     .     .  185—180 


L.  ZKUftCHNsn :  über  f^ewiMe  weisse  uud  rothe,  oft  köruig^e 

Kalkstf*iiie  in  önlreich  und  Italien 3'i6— 328 

k,  Boui^:  über  das  ZiiHimimeiivorkofunieii  von  OittiozeratUeu 

mit  Ammoniten  und  Belemniten ,         328—329 

H.  V.  Mkykr:  sein  Werk  ,,%ur  l''aiina  der  Vortvelt;  foAsile 
8au{y>rliiere ,  Vög;el  und  Reptilien  von  ÖntUffeu**',  über 
eine  allgemeine  Übentirht  der  fossilen  Wirbeltbiere;  — 
Lagomys,  Cbelydra,  Coluber  Oweni  u.  a.  Arten, 
Grnpsus  sspeciosus,  Hoinelys  in  HJ,o  r  und  minor 
lind  Vo^el- Reste  von  Örnngen;  ~  Microtberium 
Ren^geri  von  WeUenau :  P a  I u  e o ni e r y x-Arteii  und 
Hyotberiuni  Meissneri  zu  Mombach^  Halianassa 
zu  Flonheim  \  —  Hyotheriuui  medium  iu  Molasse 
Atv  Schweit9k\  —  Pala  cothc  rium  ,  Rhinoceros, 
Palaeomery  x-Arten  von  Georgensgmünd;  —  Mylio- 
bat  es -Arten  vom  Kressenberg  ;  —  Myliobates-  und 
Zygob  a  t  es-Arten  von  Alaey^  —  verschiedene  Arten  von 
Oülilhen  daselbst^  —  Aetubatisin  der  Molasse;  — 
Apateon  pedestris  in  Sihiefer  von  ßlünslerapprl ^ 
-Con  cUorbyncbus  zu  Sf.  Cassian;  —  über  Klytla 
und  Carcinium:  —  Protornis  Glarisiensis  ;~ 
Bezieluin^en    der   alten   Burgen    am    Rhein  zum    Felg- 

Gefuge  des   Bodens 329—340 

C.  Theodori:  über  Ichthyosaurus  trigonodon  u.  a.  A.         340— .^41 
J.  KzQUERRA  :     Mineral-Metamorphosen  ;    Reibungsflächen  ; 

Schnee  der  ^^t^rra  nsvaäa 458—459 

Ji'glkk:  Tertiäre  Reste  im  Hannoverischen 459—460 

J.  EzQDERRA  :  nBoletin  de  mina^* 460 

G.  Leube  :   analytische    Untersuchungen   über  Heidelberger 

Sandstein 663  —  564 

H.  V.  MRyj2f\:  Coluber- Reste ;  —  Aspidonectes  GerJ 
f^ensii  und  Vogel-Knochen  aus  dem  Ifiaintter  Becken; 
—  Tapi  ruM  Heivetirus  in  Molasse,  Cervus  luna- 
tns  und  Chaliconiys  Jägeri  in  Braunkohle  der 
Sehieeit^i  —Reptilien-Reste  in  der  Wealden-Formation 
N^-DeulscMande ;  —  verschiedene  Crustaceen  iu  Mu- 
schelkalk: —   Emys  im  Torf  von  EnlUieim      .     ^    .     .         564-567 

Herbst:  die  Pinus-Reste  von  Kranichfeld 567  —  568 

?.  BRAorr:  über  Trema tosaurus 569—571 

L.  Zeuschner':  Übergangs^Versteinerungen    vom  Baikal-See        689 
H.   V.    Mkyer  :    Mystriosaurus    Senkenbergian  u  s  ; 
fossile    Gaviale^  überbau pt;    Graps us    speciosus; 
Latonia  von  Öningen  ehemals  für  einen  Ornitholithen 

gehalten 689-691 

E.  Desur  :  Vertheidigung  der  VfirfETZ-AGASsiz^schea  Gletscher- 
Theorie     691—697 

L.  Agassiz:  über  den  GlarnerVogel ;  Fische  des  alt-rothen 

Sandsteins « 697 

C.  Theodori:  über  Ichthyosaurus  trigonodou  und 
Mystriosaurus  von  Ban»\  Plesiosauru  s-Reste 
daselbst 697—700 

C.  Mlttheiluiigen  an  Hrn.  Prof.  Blum,  von  den  Herren: 

G.  Bischof:  Gang- Bildungen  auf  nassem  Wege;    Umwan 

luDgs-Prozess  des  Fddspaths  in  Kaolin 341—344 

Lortst:    Verhältnisse    in   den  Was&e »-Ständen    der   Saane^ 

mit  1  Holzschnitt 344—345 


n 

Seite 

III.     Neue    Literatur. 

A.  Bücher. 

i84Z:  J.  Phtixips 69 

1848:   R.  Blaischkt,    R.  Blanchbt^   H.  G.  Bronn:   J.  D. 

FoRBKs;  H.  Br.  Geinitz;  C.  Hartmann;  A.  J.  F.  Hei;- 

nisch:  M.  P.  Lortkt;  A.  Fr.  P.- Nowak  5  A.  d^Orbigmv; 

A.  d^Orbigny  :  C.  F.  Rammelsberg  :  G.  Studeh    ...        59 
1844  :Al.  Bbrtrand;  W.  Fuchs  :  L.  v.  Gross  ;  K.  Krutzsch        60 

1849'^  Mitchell;  Pscuks 190 

1843 1  L.  Agassiz,  v.  Baer  und  v.  Hrlmersen;  R.  v.  Bbn- 

nigsen-Förder  ;  H.  G.  Bronn  ;  de  la  Ghakri^hb  ;  H.  ob 

CoLLEGNo ;    I.    CozzBNS ;    Dbvillb  ;   A.    Favre  :   H.    B. 

Geinitz  ;  A.  v.  Humboldt  ;  J.  G.  Kurr  :  J.  Morris  :  G.  ^ 

zu  jyiüNSTER ;   R.  A.  Philippi  ;   Report  of  the  AiMfrican 

AsMociätiun  1840—1849 190 

1844:  L.  Gmblin;  J.  J.  Kaup;  H.  Meidinger;  R.  A.  Philippi  191 
1843 :  Lagr^ze-Foissat  ;  G.  zu  Münster,  P.  Partsch  .  .  340 
1844:  L.  V.  Buch,  J.  C.  JPreiesleben;  G.  Leonhard;  J.  Roth        346 

1841 :  L.  Bellardi 461 

1843 :   W.    Fuchs  ,    Haltmbyer  ,    Leydolt    und     R Osler  ; 

Murchison;  £.  Sismonda 461 

1844  \    D.  Th.  Ansted;   A.  d'Orbigny;  A.  d'Orbigny;   H. 

V.  Meyer  und  Th.  Plieninger;  C.  Sghmid 461 

1849:  £.  Emmons,  J.  G.  Percival 572 

1843 \  H.  Burmelstbr;  C.  G.  Ehkenbbrg;  P.  Partsch;  W. 

W.  Mathbr;  J.  Hall 572 

1844\  A.  Buaat  ;  .Zeuschnbr  ;  H.  de  Collegno;    C.  v.  K  ; 

R.  Owen:  Phillips  by  Alger;  W.  C.  H.  Staring;   G. 

F.  Schumacher 573 

1841:  Thoma 701 

1844 :   Agassiz  ;    Agassiz  ;    J.  Ezquerra   del  Bayo  :   J.    N. 

Fuchs;   £.  F.  Germar;   A.  Goldfuss;  E.  Hopkins;   A. 

V.  Klipstein;  A.  Koch;  G.  J.  Mülder;  R.  A.  Philippi; 

Pictbt;  Robert;  C.  F.  Roemer  ;  G.  F.  Schumacher  .  701 
1840—1843:  L.  Luvizzari;  Bronn  und  Kaup:  A.  R.  Schmidt  804 
1844 :   D.  Th.  Ansted  ;    Ch.  Darwin  ;  Macgillivray  ;  Sed- 

GWiCK  a.  Murchison  durch  Leonhard;  W.  P.  Schimper 

und  A.  MouGEOT  ;  A.  Wagner 804 

B.  SieitAchrifteii. 

a.  Min  er  alogische  u  nd  Hüttenmännische. 

Karsten   und    v.  Decken:    Archiv   für  Mineralogie,    Gcognosie, 
Bergbau  und  Hüttenkunde,  BeHin  8^  [vgl.  Jahrb.  1843,  8.  vii]. 
1844,  I,  11;  XVni,  1— II,  S.  1--594,  Tf.  i-iii  ......         811 

(C.  J.  Hkyne)  :    der  Bergwerks  Freund    etc.      Berlin  4"    [Jahrb. 
1843,  vii]. 

1844,  VII,  no.  /~W .     .    - 846 

E.  F.  Glocker  :  mineralogische  Jahres-Hefte  8**  (Jahrb.  1842,  vii]. 

(Nicht«  erschienen.) 
J.^  Fr.  Hausmann:    Studien  des  Gotlin^enBchen  Vereins  bcrgtnan- 
nischer  Freunde,  GuUingen  S^  [Jahrb.  1849,  847], 
1844,   Vy  11,  S.  105—220      .     , 407 


YH 


äeit« 

347 
347 


347 
373 


&63 
584 
580 
800 


C.  lUnTHAiiff :  Bern:-  u»^  Htttteo^männiseh«  Zeiliiog,  Freikerg  8. 
1849,  I,  in  52. Nummern 

1843,  IJ,  dessgl 

Schriften  der  in  St.  Petersburg  i^eiilifteten  Kais.  Gesellschaft  für 

die  (^esämmte  Mineralog^re,  Petereiurg  8®.  [Jahrb.  1843,  vii]. 
(Nichts  Neues.) 
Verhandlungen   der  K.  Rueehchen  mineralog^iseben   Gescllsehaft 
in  St.  Peterebarg,    Peterek  8®. 

1842,  (80  SS.,  6  Taf.) 

1848,  (132  SS.,  4  Taf.) 

Buitetin .  de   la  Saeiete  §iologique  de  Franee,  Paris  8^  [Jabrb. 
1843,  VII]. 

1842,  XI li,  405-600,  pl.  vi— vii  (Sehinss) 

184S,  XIV,   321—653,  pl.  viii— xn  (Sehluss) 

1844,  h,  l,         1—432,  pl.      i— vi 

1844,  b,  I,     433—596,  pl.  vii— ix      .     .     , 

Memoireif  de  la  Societe  geoiogifue  de  Franee ,   Pmris  4**  [Jabrb. 
184S,  vu]. 

(Die  Fortsetzung^   ist   uns   nur   erst  mit   Unterbrechung  zuge-, 
kommen.) 
Aunales  des  minei^  ou  Reeneil  de  memuires  sur  Vexploitatian  des 
miues,  Paris  «**  [Jahrb.  1843,  vu]. 

1842,  no.  vi;  d,  //,     m,       p.  547—828;     pl.  xi— xv    .     .         108 

1843,  no.    I— in;  rf,  /!/,  i— iii,  p.       1—1005;  pl.      i— xiu.     .         198 
1843,  no.  IV  — V  ;  d,  IV,   i— ii,   p.    ,  1  —  462   ;  pl.      i— xvi .     .         577 

1843,  no.  vi;         d,  IV,  in,         p.  464—858;    pl.xvii-xx    .     .         812 
A.  Rivibre:   Annales  des  scienees  $eologupus,  Paris  8^  [Jahrb. 

1843,  vii]. 
Annee  1843,  Janv,  —  Dec, 
Awiies  de  minas  ete,    Madrid  8^  [Jahrb.  1848,  viii]. 

(Uns  nichts  zugekommen.) 
Cb.  Moxon:    tke  Geologist,  a  MontMy  Reeord  etc..     London  8®. 

[Jahrb.  1843,  viii]:  (wurde  fortgesetzt). 
The  Mining  Journal,  London  8®  [Jahrb.  1843,  viii]:  (wurde  fortgesetzt). 
The  HUning  Review,  London  8^  [Jahrb.  1843,  viii]:  (wurde  fortgesetzt). 
Proeeedings  of  tke  Geologieal  Society  of  London ,   London  8® 
[Jahrb.  1848i  viii]. 
(Die  Auszüge  und  Abd nicke  daraus  sind  regelmäsig  im  London 
and  Edinburgh  phUosophical  Journal  gegeben  worden.) 
Transaetions   of.  the  Qealogical  Society  of  London ,   London  4^ 
[Jahrb.  1843,  viiij. 
(Uns  nichts  bekannt  geworden.) 
Transaclion  of  the  I\Unehester  Geologieal  Society,    London  8® 
[Jahrb.  18 13,  viii]. 
(Uns  nichts  bekapnt  giewordeu.) 

b.    Allgemein  naturhistoris.che  u.  a. 
Vorträge  bei   der  Deutschen  Naturforscher-Versammlung  [Jahrb. 
1S43,  viii]. 

1844,  zu  Grat»   .     .     .     .     : 

Abhandlungen  der  kön.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Berlin", 

physikalische  Abbandlungen,  Berlin  4^  [Jahrb.  1843,  viu]. 
(Nichts  Neues?) 
Verbandlungen  der  Kaiserl.  Leopoldinisch-Karolinischen  Akademie 
der  Naturforscher,  Breslau  und  Hon«,  4^. 

XIX,  i,  II  vi  Suppl.  i,  II  (ed    1840-1843) 

XX,  I,  u  («4.  1843,),  S.  1-754,  T/.  1-39 


582 


708 

70^» 


VIII 

Seite 
Verhandlangren  der  Gef»eltficÜaft  des  vaterlAndischen  Museums  In 
Böhmen^  Prag  S^  [Jahrb.  1843,  viii], 
<l3ns  nichts  zugrekommen.) 
Berichte  über  die  Verband  langten  der  Böhmisehen  Gesellschaft  der 
Wissenschaften,  in  den  Sektionen,  Prag,  4^  [Jahrb.  1843,  vni]. 
,,  (Uns  nichts  zuorekommcn.^ 

Übersicht  der  Arbeiten  und  Veränderungren  der  Sehiesisehen  Ge- 
sellschaft für  vaterländische  Kultur,  Breslau  8*\ 

1844,  (hgg.  1844) 911 

Neue  Denkschriften  der  all^remeinen  Schweitzerischen  Gesellschaft 
für  die  gesajAuiten  Naturwissenschaften,  NeuckatelX^.  Jahrb. 
1843,  viii]. 
(Uns  nichts  bekannt.) 
Verhandlungen  der  Schweiifierisehen  naturforschendtfn  Gesellschaft    ■ 
bei  ihren  jährlichen  Versammlungren  8®  [Jahrb.  1843,  viii]. 

184^,  zu  Alldorf  (Alidorf,  *110  SS.  S^) 61 

1843,  zu  Ijamanne  (Lausanne  S^,  französisch)  ......         70« 

Bulletin    de    la  Soeiete    des   seienees  naturelles   de  Neuchätel, 
Neuch.  8<>. 

J,  /Si5-/«44  (130  pp.) 709 

Bericht  über  die  Verhandlungen  der  naturforschenden  Gesellschaft 
in  Basel,  Basel  8^, 

V,  1840-1849  (Basel  1843,  272  SS.) 62 

J.  Cr.  LÜDDB :  Zeitschrift  für  vergleichende  Erdkunde,  Magdeburg  8® 
[Jahib.  184»,  594]. 

1842;  I,  iii~vi,  S.  193  ff. 573 

1843;  II,  I— VI,  S.  1—668  ra.  4  Karten 573 

J.  L.  Poggendorff:  Annalen  der  Physik  und  Chemie,  Leiputiä  8^ 
[Jahrb.  1843,  viii]. 
1843,  no.   XI— x;      LX,        i— 115     S.       1—320,  Tf.  i     .     .     .  60 

1843,  no.    XI— XII ;    LX,      in— iv;    S.  321  —  596,  Tf.  11— m     .         574 

1844,  no.  i--iv;  LXI,  i-iv;  S.  1-676,  Tf.  i— iv  .  574 
1844,  np,  v;  LXIl,^  1;  S.  1-160,  Tf.  i  .  ,  *  575 
1644,  no.  vi-^viii;  LXII,  11— iv;  S.  161—612,  Tf.  11— iii  .  808 
1844,  HO.  ix;            LXUl,i\            S.       1-176,  Tf.    i-ii .     .         809 

£RDM4Nif  und  Marchand  ;  Journal  für  praktische  Chemie,  Leipzig 
8»  [J«hrb.  1843,  1x1 

1843,  no.     1-8;     XXVIII,  1-8,  S.   192-^496  .....  194 

1843,  no.    f)—ie;  XXIX,       1-8,  S.        1—496 195 

1843,  HO.  IT -94;  XXX,       1-8,  S.        1-616 467 

1844,  no.    1-8  f     XXXI,      1—8,S.       1'-5I2 707 

1844,  no.    9-10;  XXXII,    1-9,  S.        1-128 708 

WÖHLER  und  Liübig:  Annalen  der  Chemie  und  Pharmazie,    Hei- 
delberg 8®. 

1840,  XXXIII^XXXVI  (zu  je  3  Heften) 192 

1841,  XXXVII— XL,   .         (dessgl.) .  193 

1849,  XLI-XLIV,  „ 193 

1843,       XLV,  XLVI  , 194 

Förhnndlingar  vid  del  of  Skandinaviske  Nalurforshare  och  Lakare 
kallna  mole  elc.  [Jahrb.  1843,  ix]. 
(Sind  uns  iiirht  bekannt  geworden.) 
H.  KnÖYER:    Tijdskrift  för  Nalurvidenskaberne ,    KJöbenhavn  8^ 

[Jahrb.  1813,  ix]  (davon  später). 
Kyt  Magaf^hi   for  Nalurmdenskalfeme  udgives  af  den  pkgsiogra- 
fiske  Forcning  i  Christinnia,  ChrisHania  Ä", 
1838-1841,  Bd.  /-/// 347 


IX 

Seite 
Erhaii''8  Archiv  för  wis^enscbaflliehe  Kuncle  von  Eu^Hani^  B^rHuk 
8«  [Jahrb.  1843,  ix]. 

l$4a,  lll,  i-iii,  S.  1-648 .         810 

Vorträge  bei  "den  Italieniachen  Gelefarten-Yersaniiiilaiigen  [Jahrb. 

1843,  IX]. 

(Sind  uns  nicht  bekannt  g^eworden.) 
Memorie  della  R.  Aeeademia  deile  Seiende  di  Torino;  serie  U  [h] 
Torino  4**. 

im9—t849,  *,  /~/r 7t2 

^uoei  Annnli  dsiie  seiende  Haiurali,  -Bologna  8®. 

1888,  /,      479  pp.,  13tt 64 

1839,  U,     473  pp.,  11  tt 66 

1840,  Hl,  479  pp.,     6  tt. ;  /K,  483  pp.,  7  tt. 66 

1841,  F,      479  pp.,  13  tt  und   Fl 678 

Giomale  Tascmno  di  Seien^iB  tnedieke,  fisiche  e  naturaüy  Pisa  8^. 

1840,  /,  no.  I— U5  p.       1-192,  t.  1—3 199 

1841,  I,   no.  III  ;   p.  193  —  296,  t.  4—6 199 

1849,   /,  no.  iv;   p.  297—396,  t.  1  —  2 199 

L.  BiANCHi :  il  Progresso  delle  Seiende,  delle  Leiiere  e  deUe  Arii^ 
Optra  fferiodica,  Napoli  8®  [Jahrb.  1843,  ix]. 
(Wir  haben  ober  die  Fortsetzunic  keine  Nachricht.) 
Balielm  de   VAeade'mie  r.   des  sciences  et  belies-leitres  de  Bru- 
xeUes,  Brux.  S^, 
1832-1839,      I'-VI  (übergangen). 

1840-1849,  Vti—IX 810 

BvMeiin  de  la  Soeieie  dt*  Naturalistee  des  9toecou,8'^  [Jahrb.  1843,  ix]. 
1849,  no.  9-4,  p.  221-917,  pl.  ii— vii 809 

1843,  no.  1—3,  p.       1—653,  pl.    i— x 809 

Llnetitut^   Journal  gduer*tl  des  soeie'tes  et  travauas  seieniifiqu^s 

de  la  France  et  de  VEHranger,     I*  Seclion  ,  Sciences  malke- 
matiptes,  pkgsiques  el  naturelles,  Paris  4®  [Jahrb.  1843,  ixj. 
jr/«  annee,  1843,  Aug.— Dcc.  j.no.  604—519,  p.  281—424      .         196 

Dec. ;  no.  690—699,  p.  426—466      .        462 

JT//«      „      1844,  Jan.-Apr. ;   no.  693-638,  ^.       I  — 140      .        462 
Avril— Aug.;  no.  639—666,  p.  141—280      .         710 
Comptes   rendus  hebdontadaires   des   seances  de  Paeademie  des 
Sciences,   par  MM,   les  seerelaires  perpetuels ,   Paris ,  4^ 
[Jahrb.  1843,  ix]. 
lS4d,  Juil.— Oct.5  no.     1-17-,  XVli,    p.       1—920    ....  63 

Oct.— Dec;  no.  18—96-,  XYll,    p.  921-1372       ...         197 

1844,  Jan.— Juiu;  no.     l-^tf;  XVIII,^,      1-1206       ...         676 
MiLNE    Edwards  ,    Ab.  BRONcrruKT   et  Goillbmain  s  Annales  des 

Sciences  nalurelleS)  iU  serie  [b],  Zoologie,  Paris  8^  [Jahrb. 

1844,  IX]. 

b,  X^  an.  1843,  Janv.— Juin',  b,XIX,  i— vi,  p.  1— 322,pl.i— xii  466 

b,  X'  an,  1843,    Juil.— Dec.;  6,  -T^,   i— vi,  p.  1-386,  pl.i—ix  466 

V,  fe    an.  1843^  Janv. — Mai;  r,  /,        i— v,    p  1  — 320,  pl.  i— xv  812 
Annales  de  ehimie  et  de  physique,  3'  serie,  Paris  8^. 

1843,  e,    Vll'-iX 691 

1844,  c,  XI,  i— IV,  X,  I— III ;     .  807 

Annales  des  sciences  phgsiques  et  naturelles,  d'agrieulture  et  dHn- 

duslrie,   puldiees  par  im  Sociele  r.    d'agricullure  de  Lyon, 

Lfjim  gr.  S«   [Jalirb.  1844,  ixJ. 
(Die  FuFtttetsung  war  uns  noch  nicht  zugekommen.) 
Reports  of  the  tneetings  of  Ihe  British  Association  for  tke  Ad- 

vaneemeni  of  Scietiee;  London  8**, 
XUly  1843  zu  Vork     .     • 81t 


Seit« 

Pkilo9ophieal   TruMmeH&M   of   the   royml   Soeiei^   of    LMUfon, 
iMndon  4<>. 

1844,  1 812 

J.  W.  G.  Gvrcm:  $ke  QwtUrliß^immml  of  Mineral^gy  tmd  Ph^- 
'  «ical  JSeieneef  London. 

1843 673 

The  London ,  Bdinburgh  and  Dukiin  Phiiosophie«l  Mm^atune  and 
Journal  of  Seienee  /   tMrd  Series  [e] ,   London  8^  [Jahrb. 
.     Id43,  ix], 
1843,  Apr.-Juii ;  XXtl ,      iv— vii,  no.  146-148,  p.  241-416 

pl.  3-4 62 

1843,  Juli- Auf^,'^  XXltiy  i-ii,  no,  149-lSO,  ^.  1-160  63 
„  Sept.— Der.;  ^iri//,  ui-vi,  no.  151-154,  p.  161— 480  464 
,,      Dec.  Suppi.;  JfJT/lf,   vir,           no.  155,             p.  483— 552         702 

1844,  Jtttu- Jan,]   XXiV,      i- vi ,  no.  156-1^1,  p.       1—480         704 
Jamekon  :  Edinburgh  neic  ffhilotophicai  Journal,  Edinb,  8^  L^Ahrb. 

1843,  x], 

1849,  Oct.  ;    no.  66-,  XXXtll ,  ii,  p.    217-420  pl.  iv-vii      .  588 

1843,  Jan.,  Apr. ;  no.  67,  68  ;  XXXI V,  i,  n,  p.  1—404,  pl.  i— viii  588 

1843,  Juli,  Oct.;  no.  tf^,  70;  XXXV,  i,  ii,  p.  1— 408,pl.  i-vii  öftO 

1844,  Jan.,  Apr. ;  no.  71,  7Z  ;  XXXVl,  i,  ii,  p.  1— 3M,  pl.  i-iv  805 
1844,  Juli,  no.  73-,  XXXVII,  p.  1-222,  pl.   1-2      ...     .  805 

Jakdine,  Selby.  Johnston,  Don  a.  R.  Taylor:    Ihe  AnnaiB  and 
Uaga^ine  of  Natural  Uiitlory,  Isondon  8®  [Jahrb.  1843,  x]. 

1843,  Aug.-Dec. ;  no.  r5-S0;  XII,  ii-vii,  p.  81-488  u.l— 8,  198 

1844,  Jan.-Mui ;  no.  8t-8S  ;  XUI,  i-v,  p.  1-408  ....  465 
1844,  Juni  et  Suppl.;  no.  86-87-,  Xlll,  vi-vii,  p.  409-528  807 
1814,  Juli-Oct.;  np.  88—91-,  XIV,    i-iv^  p.  1—312     .     .     ..  808 

B.  SiLLiMAN :  the  American  Juumal  of  Seienee  and  Arte ,    New^ 

ILwen  8«  [Jahib.  1843,  x]. 

1843,  Apr.  .  .  ;  no.  ^;  XLIV,  ii,  p.  217  ff.  (nicht  ei ng^e laufen)  578 
18^;?,^  Juli,  Oct.;  no.^l,  92-,  XLV,  i,  ii,  p.   1—408,  pl.  i-iv  .         678 

1844,  Jan.,    April;  no.  93,  94',XLVI,i,  ii,  p.  1—408,  pl.  i        570 
Verhandlun^n  bei  den  Versammlung^en  Nordamerikanieeher  Geo- 

loi^eu  und  Naturforsrher  [Jahrb.  1843,  x]. 

IV.  Yersammlungf,  1843,  zu  Albany 681 

Proceedinga  oflhe  American  Philoeophieal  Society,  Philadelphia  8^ 
[Jahrb.  1843,  x]. 
IS42  Juli  —  1843,  Mai;  no.  S3  -26,  II,  207—282  ....         575 
l^^dMai;    .^  no.  *r;  /// ,     1-232.     ...         575 

Bulletin   of  the  Proeeedings  of  the  National  luetitution  for  Ihe 
Promotion  of  Science,   Washington  8<*. 

/,  1841  et  II,  1849,  p.  1-220,  pl.  i-v 466 

M'Clblland  :  Caleulta- Journal  of  Natural  Ilietory,  S^» 

1840;  no.   i— iv;    /,    1—600,  pl.  i— xii ,     .     .        348 

1841',  no.   v^vii;  //,  1--460 348 

C.     Zerstreute  Aufsätze 
stehen  angezeigt ' 65,  348,  812 

IV.    Auszüge. 

A.    Mineralogie,  KrystfvHographie,  Minerftl-Chemiei 

C.  BaoMEis:  Analyse  «ines  GHäsnihicra  vom   Veeuo  ■ -       66 

A.  BaBiTHAOPi:  die  in  der  Natur  vorkommenden  Arscnciseii  .  66 


XI 

s«iu 

ZmEi  BSkmem9  Ede\»ttint 67 

SE^Ez:  zerlegt  Mang^anerz  von  la  Vayia 60 

J.  Setterbbrg  :  zerleget  K  ob  e  1 1  i  t,  ein  neaes  Mineral  von  Nerike  69 

Tr.  Bodbmann:  Vauadin-haltii^es  Eisenstein-La^er  am  Uar»e  .  69 

C.  Ettling:  bei  Giesen  vorkommender  »yBrannstein**      .     .    .  70 

Haummann:  Tachylit  von  Dranttfeld .'  70 

G.  Rone:  MineraUEi*zeng^ni8se  der  Sehischhn^ktua 72 

Damour:  Fan  ja  Sit,  neues  Mineral  in  Mandelstein  des  BreUj^tni'9  72 

S.  Sehmola  :  über  T  e  n  o  r  i  t  oder  schwarzes  Kupferoxyd  vom  Veeuo  73 

Sacvagb:   zerlegt  Torf  von  Se'cheeal  bei  Mem^res 73 

G.  Rose  :  Mineralien  des  Urnen-Gebirges  . 73 

Th.  Schbbrkr:  die  Fondstätten  des  Gadolinits  auf  Hiiteröen  .  76 

E.  V.  Bibra:  zerlegt  Muschelkalk,  Buntsandstein  und  Melaphyr  .  78 
Bertmibr:  untersucht  den  Sand  um  einen  Fulguriten  .  ••  80 
C.  Kerstbh  :  eigenes  Eisenhohofen-Produkt ;  Vorkommen  von  Vanadin  200 
C.  Kbrstkiv  :  Untersuchunsr  des  Feldspat h-Porphyrs  von  Freibrrg  202 

„         Quecksilber-halt.  Fahlerzes  aus  To»eana  203 

ScHMORL :   Zerlegung  BöHtniseken  Phonoliths 205 

Rasmelsberg:  Zerlegung  des  Kali-Psilomelans  von  Umenau ,  205 

Shbparo  :    Zerlegung  zweier  C o  r  d  i  e  r  i  t- Varietäten  von  HaHdam  205 

P.  Berthier:  Zerlegung  eines  Quecksilber  Erzes  aus  Toskana    .  206 

„          verschiedener  Silber-Erze  aus  Mexiko  •  206 

NoRDBHSKTßu) :  Untersochungs-System  in  der  Min«»ralogie  .     .     .  207 

L.  SvAifBERG:  Verschiedenheiten  des  granitischen  Feldspathes  207 

Forcmhamsibr:  Anorthit  auf /«/an/f  in  Tuff 208 

P.  Bbhthibr  :  Zerlegung  von  Quecksilber-Silbererz  ans  Aäturien  208 

Zinken:  Zerlegung  von  Kalk>Malachit   .     •     *. 208 

Rammelsbbrg  :  Zerlegung  von  Nephrit  ans  der  Türkei    .     .     .  208 

Wbrthbim:  Zerlegung  von  Opal  von  *Veronit% 209 

P.  Bbrthier:  Zerlegung  der  ,,Colorados  cuivreux**  aus  Mexiko  .  Ii09 

Forchhammer:  Baulit  ein  vnlkonisches  Gestein  auf  tatand  .     •  209 

Brewster:   Grosse  Lichtbrechung  durch  Green ockit    .     .     •    .  210 

Anthon:  Analyse  eines  Kollyrits  aus  dem  iSff.  TAtma-Kircbspiel  210 

L,  SvANBBRG':  Analyse  eines  Labradors  aus  Schweden    .    .     •  210 

LAssAicnn:  Analyse  des  Wassers  im  artes.  Brunnen  zu  Aifort    .  210 

A.  Bheitiiaupt:  Zersetzung  von  Uw^arowit  und  Granat     .    •  211 

WoHLBR :  Alkali-Gehaft  der  Kalksteine 211 

F.  Moiir:  Bittersalz-Bildung  in  brennenden  Steinkohlen  .  .  •  212 
Fr.  KimLMANN :  Kalk-Silikate  u.  a.  Mineralien  auf  nassem  Wege  212 
C.  K ersten:  ehem.  Zusammensetzung  ;SäeA«t>rA0r  Mineralien  und 

Gebii*g^sarten S49 

C.  Kerstbn :  ehem.  Untersuchung  d.  Konkretionen  im  Fruchtschiefer  351 

Berthibr:  Zerlegung  eines  Zinkerzes  aus  Toacuna    ....  352 

C.  Rah asBLSBEHG :  Aiialyse  des  Uranpecherzes      «     .     •     .     •  353 

Plattner:  Zerlegung  des  Diadochits 353 

BoossjNGAULT :  Zerlegu ng  fossilen  Harzes  v.  Bucaranumgä^  S,-Amet.  353 

Meillet  :  Analyse  der  Koprolithen  bei  Paria     ....'..•  354 

Berthibr:  Analyse  der  Colorados  von  SL-Ciemenie  in  Mexico    .  354 

CorwEL:  zerlegt  den  Sillimanit 355 

A.  Damour:  Analyse  des  Seifensteines  von  Marokki»    .     .     •  355 

W.  Hbintz  :  färbender  Theil  in  Feuerstein,  Carneol  und  Amethyst  356 

Damour  u.  Dkscloizbaux  :  vereinigen  illelllUth  und  Humboldtilith  356 

PiEsCHEi.:   Analyse  des  krystallisirt'en  Eisenspaths  von  Harssgerode  356 

Meiixbt :  Zerlegung  des  Apatelits 359 

Berthibr:  analysirt  Silbererz  der  Simon-Gmöe  in  Mexiko.     .  357 

Mosandbr  :  Didymoxyd,  ein  neues  Metalloxyd  in  Cerit      ...  357 

Tu.  ScHBBRER :  Fundort  u.  Krystallform  d.  phosphorsau^en  Yltererde  358 


XII 

Seite 

FoftCHHAMMBR :  Analyse  des  Kalk-Olig^oklases  oder  Havueljorditip  358 

„                    „           „    Hversait'« .'     •     •  ^^® 

yf                    „          „    Kristivigifs  und  Kupferiudigü  359 

„                     „         der  Hverlera     . 359 

Ebelmen:  ZuftammenFetzunj^  des  Wolframs 359 

FiciNus:  Vanadin  im  Serpentin  von  Zöblite  .     . 360 

P.  Bollby:  Analyse  des  Bitterwassers  von  Binnenstorf  ^  Aargau  360 

K.  Pbligot  :  Untersacimngen  über  das  Uranium 361 

Schkfflbr:  Biidungsweise  der  Manganerze 362 

BosALKs :  Zerlegung  des  Distiiens  vom  St,  Gollhard  ....  468 

NoRDBNSKiöf.D  und . KoMOPiBN :  Analyse  des  Xeuolith*s.     .    .    •  468 

Haybs  :  zerlegt  salpetersaores  Natron  von  Taraeapa  in  Peru  .     .  468 

Bbrthjer:  zerlegt  i>laagan* haltigen  Kalk  von  Tetala  in  Mexiko  .  469 

Damaur:    zerlegt  Chrysoberyll  von  Haädam  in  Comteclicut  .  469 

TuoM.soN  :  zerlegt  Akadiolit  aus  Neu-SchoUland 469 

A.  KoMONEN :  über  den  Leqchtenbcrgit ..     •  469 

Mbitzbndorf:  zerlegt  Xanthophyllit 470 

I^ORDENSKiÖLD :  beschreibt  Gigantolith  aus  Finnland  ....  470 

Dbscloizbaux :    Primitiv-  und  Sekundär-Gestalten  des  Monazit's  470 

F.  V.  KoBBJx:  Meerschaum  von  Theben  in  Gri**chenland    .     .  470 

Blum  und  Dblffs:  Leonliardit,  ein  neues  Mineral      .     .     .     •  471 

Dblffs  und  v.  Babo:  Zerlegung  des  Laumontits    .     ..     .     •  472 

Al,  Brongniart  und  Malaguti:  Untersuchung  dci'  Kaoline  .    .  472 

Melling:  Analyse  des  Keroliths  von  Zöblit^ 473 

ScACCHi:  Per ik las,  ein  neues  Mineral  von  der  Somma  ..     •     •  474 

Scheidthaubr:    zerlegt   Quecksilber-balliges  Fahlerz   aus  Ungarn  474 

Anderson:  Analyse  des  Phakoliths  von  Leypa 474 

Bkrthier:  zerlegt  Alaunstein  von  Bercys»asfs  in  Ungarn  .     .  475 

V.  WÖRTH  und  V.  Hess:  über  den  Hydroborazit  vom  Kaukasus  475 

Breithauft:    über  die  Weisskupfererz   genannten  Mineralien  475 

Dei.esse  :  Sismondin,  ein  neues  Minerai  von  St^  Marcel    •     .  476 

Jackson:  Analyse  des  Catlinits •     •     •  *7Ö 

Rammelsberg :  Analyse  des  Haarkies^s  von  Camsdorf  hei Stuilftld  476 

DuMBYKo:  Arsenik-lCopfer  aus  Chili 477 

D.  Brewster:  optische  Eigenschaften  des  Greenockits       .     .  478 

Bbinert:  Gediegen- Blei  im  ScMesischen  Porphyr    .     .     .     •  478 

C.  HocHSTETTER  :  Zerlegt  Augit  von  den  Acoren 478 

Berthier:  Untersuchung  des  Brom -Silbers ^^^ 

Dkscloi/.£aux  und  Damour:  über  den  Ottrclith 479 

Jackson :    Chlorophyllit   von  Neal  in   den    Vereinten  Staaten  ,479 

Breithauft:  über  den  Gree novit •     •     •     •  ^^^ 

Dufrbnoy's  Jnnckerit  ist  Eisenspath     .....••  479 

F.  V.  Koaeu.:  neuer  Zinksputh  von  Nertschinsk    .     .     .     •     •  ^^^ 

Th.  Scheerer:  Wöhlerit,  in  Ziikon-Sycnit*  bei  ßrevig     .     •     •  ^^^ 

Descloizeaux :  KrystalUFoimen  des  Gaylusits •  ^^^O 

Zinken:  Eugene  Sit  von  Ti7/ivr0<i0 4^^ 

Rammelsbbrg  :  analysirt  Breithaupt's  Thephroit  aus  New  Yersey  481 

J.  DoMEYKo:  Kupfer-haltiges  Sclieelerz  aus  OUli  .    ♦     .     .     •  481 

Vogej.  jun. :  griine  Färbung  des  Serpentiu's 48^ 

Dplksse:  zerlegt  Dysodil  aus  liraunkohle  b«'i  dessen     .    .     •  481 

Choonbw:  analysirt  krystallisirtes  Buntkupfe  rerz      .     .     .     •  592 

Damour:  analysirt  und  vereinigt  !\1clliiith  und  Humboldtiiith  .     .  592 

Descloizeaux  :  Krystall- Formen  derselben •     •  593 

,  —   —  Eineileiheit  von  Sommervillil  und   H  u  ni  bo  I  d  tili  Ih  .  593 

W.  Haidingbr:  durchsichtiger  Andulusit  aus  Brasilien  .     .     •  594 

Breithauft:.  Cuproplumbit  und  Digenit,  neue  Mineral-Glaitzc      •  594 

OsERSKY :  Bemerkungen  über  Ottrelith .  595 


XIII 

Seite 

Ti.  SvATOiBRG :  zerleg  dichte  Feldspathe,  HHllaifinta  der  Schweden  59lr 

A.Brbithavpt:  Manganerze  mit  holoedrisch- rhombisch.  Krystall-Syst.  595 
Cacarrib  :  mikroskopische  und  ciiemische  Analysen  von  FeJsarten 

des  Dept's.   Vetix-Seores*    .     .     .     « 506 

A.  Belbssb  :  krystaliisirtcr  Chaicedon  der  Pyrenäen  ....  697 

Vf,  Lohmbter:  analysirt  Lithion-Glimmer  von  Zinnwaid      •  597 

Bbscloizeaux  :  Sarkolith  vom    Veeui?  eine  eigene  Mineral-Art.  597 

W.  Haidikger:  Meteoreisen  in  Ungarn 598 

Forchhammeh:  zerlegt  Wasscr-haltigfs  Ei  srnoxydhjdrat  •     .  598 

L.  Svanbbrg:  Untorsuehung  des  Pyrargillits 599 

Hayoen:  Steinsalz  und  Salinen  von  Holeton  in   Virginien  .     •     .  599 

Ebrlmen:  ciiemische  Zusammensetzung  der  Pechblende  •    .     •  600 

HACSMANDi:  KrystiillisQtion  des  Zinkoxyds 600 

Tu.  Sc  HEERE  R  :  Bemstpin  rn  Norwegen      ........  60  t 

A.  Delessb  :  Analyse  des  Beaumontits 601 

C.  Schmidt:  über  den  Sacrharit  .     .     •     •     • •     .  601 

A.  ERDMANn:  Analyse  des  Monradits 602 

MiLr^R  :  Eigenschwere  des  Schwefel- iN  ick  eis 602 

Th.  Scheerer:  Nachtrag  über  Wöhlerit 602 

CnoDNBw:  analysirt  schwärzlichen  0>1  immer  vom   Vesuv  .     •    •  603 

J.  $.  Lassaigive  :  Analyse  des  N  i  1  •  S  c  h  I  a  m  m  s 603 

PrettneR:  zerlegt  Phonolith  von  Teplitm .  713 

Descloizeaux :  Kry stall- Formen  des  Realgars r  713 

Kersten:  analysirt  körnigen  Kalkstein  von  TAtiifi  .....  714 

Lew:  verschiedene  zur  Ziiik-Familie  gehörige  Gattungen.     .     .  714 

Kersten':  zerlegt  Wiesenerz  von  Polenv 716 

Brauneisenstein  von  Siebettlehn 716 

Rammblsberg:  Bestandtheile  der  Meteorsteine 717 

Marignag  u.  Descloizeaux:  Analyse  des  Penn  ins 718 

A.  Dblbsse:  über  den  Dipyrder  Pyrenäen 719 

Rammklsberg :  Analyse  eines  Kiesel- Mangans  ans  Xew-Jfreey  720 

Hermann:  Talk -Apatit,  eine  neue  Mineral-Art  von  Kueiusk    .  720 

Marignac  u    Dbscloizbaux:  analysiren  Talk  von  Chamouni   •     .  720 

RAMMBLSBBftG:  aualysirt  Metroreisen  von  Klein- Wenden  Y21 

Schafhautl:  Vanadin-Bronzit  aus  Steatit- Gebirge  Genuas  ...  721 

G.  FowNBs:  PhosphorsHure  in  Fener-Gresteinen 722 

ToGRL  Jan.:  Analyse  eines    schwarzen  SSeheisehen  Serpentins  813 

J.  Middubton:  vergleirliende  Analyse  frischer  u.  fossiler  Knochen  813 
Pelletier  u.  Waltbr:  Zersetzungs-Produkte  des  Bernsteins  durch 

Hitze;  Idrialin 816 

Schafhautl:  über  den  Thon stein  oder  verhärteten  Thon     .     •  817    ' 

L.  Kerstbn:  Analyse  einiger  Feldspathe  von  Egereund      .     •  818 
I         Th.  Thomson:  ober  Erythrit,  Perthit,  Peristerit,  Silizit,  Gymnit, 

I                 Baltimorit,  Thonerde-Subsesquisulfat  u.  Prasilith     ....  819 

I          SiMr^oK:  Zerleg«ii|r  von  Jahchk's  sogen.  Photizit 822 

I         NuacERATH:  Eisenglanz-Bildung  durch  Sublimation      ....  822 

Hermann:  Leuehtenbergit  von  Slalonei 822 

G.  Rose:    Krystallisations-System  des  Quarzes 823 

„        ^       die  Quarz-Krystnile  von  Jerischau  in  Schlesien    .     .  824 

Marignac  u.   D£«iCLoizEAUx :  über  hexngoiialen  Chlorit       .     ,     •  824 

Rammelsbbrg:  Zerlegung  des  Fhakoliths 825 

A.  Damoitr:  vergleichende  Analyse  von  Anatas  und  Rutil    .     .  825 

B.  Hermann:  Zusammensetzung  des  P  rr ocblors  von  Miask    .  826 

B.  Geologie  uiifl  (leognosie. 
MiTACHisoN,  1>E  YBRNBcrrL  uitd  v.  Keyseruno  t  zweiter  geologischer 

Überblick  nber  Ruropainh-Russland      .     .     .     .     ^    •     .    *  9* 


XIV 

Seite 

HivsMANi«:  Gebirgs-System  der  Sierra  Sermd^  in  BiU^Spanien  .  86 

Rozrt:  Gebirgs-Massen  zwiseben  L&ire  und  Rhone  uad  Saome  .  95 

G.  Bischof,:  Bildung  der  Gang-Massen 100 

£lie  df  BfiAUMOPiT:  ProfilFormen  der  Thäler    .     .     .     .     .    .     .  103 

Grossartigkeit  der  Diluvial-Ströme 104 

B.  Studer:    yyLehrbuch  der  physikal.  Geographie  und  Geologie, 

1.  die  Erde  iiu  Verfaältniss  «ur  Schwere** 105 

Baalett  :  Höhlen  und  post-tertiare  Formationen  in  Comwall  und 

Devon',  Diskussionen 105 

C.  G.  Weimann:  illetcorstein-Fall  in  SeMeaien 107 

BoDE :  isoliite  Süsswasser-Ablageruug  in  Sud-Boenien  .     •     .    .  107 

L.  Agassiz:  Beobachtungen  über  die  Gletscher 108 

Alter  der  grösstcn  Gletscher  der  Sehweiiv  ......  100 

Tn.  Dickert:  geologische  Reliefs  des  Siebengeinryee     •    .    .     .  109 

Diluvial-Schrammen  und  Riesen-Töpfe  bei  HeUingfors    ....  100 

N.  Boubee:  Gletscher-Spuren  in  den  Pf^r^nSen 109 

£uB  DB  Beaomont:  Bewf*gungs- Weise  der  Gletscher      ....  109 

Seymonds:  die  Depression  Paiäeiina^s HO 

A.  Almi^öf:  Steigen  der  Schwediei'ken  Küste     .......  HO 

Strippelmann  :   Fiötz-artige  Basalt-Massen  in  der  Hmbichiewaider 

Braunkohle ^  110 

Ch.  Darwin:  Wirkungen  alter  Gletscher  in  Caemarvonshire  und 

Transport  voii  Steinblöcken  durch  schwimmendes  Eid  ^     ■»     .  111 
V.  Raulin  :  Anordnung  der  Tertiär-Gebirge  oberhalb  dem  Zusam- 
menflusse von  Aitier  und  Loire ' 112 

A*    Daubree:    die    erratische    Erscheinung    Kord-Europa^e   und 

neuere  Bewegungen  des  Skandinftviitchen  Bodens    ....  113 

Db  €olladun:  Schwefel-Gruben  der  Romagna 217 

£.  .Eichwald:  über  den  Bogäo-Bet-g 218 

Poiirte  Felsen  zwischen  Chambery  und  Aix  in  Savoyen       ...  218 

DE  Verneuil:  NoU  über  die  Umgegend  von  Algier     .     .     .     .    •  218 

Cm.  Dbwey:  Streifen  und  Furchen  auf  Fels-Schliffen  in  N.-York  220 

Ch.  Lyell:  Tertiär-Schichten  auf  JllarÜut'e  Vineyard,  Mmes,  .     .  2*21 

—  *—  Tertiär  Bildungen  und  Kreide  in  den  Vereinten  Staaten     .  222 

Coquand:  einstige  Niveau-Änderung  im  Kreide>Meer      ....  223 
G.  V.  Hblmbrsen:    Kupfer-Erze  und  Knochen-Breccie  in  Spalten 

silurisclicr  Schichten  bei  Peterehurg  ; 224 

NiccoLiNi:  Höhen-Wechsel  der  Küsten  Italiens *  225 

F.  Unger:  Geognostisches  über  die  BadelhoMe  bei  Peggau     .     .  220 

Dana  :  Senkungsfelder  im  Stillen  Meere^  nach  d.  Korailen-Riffen  228 

Shuttleworth  :  iVIu seh el- Kerne  aus  phosphors.  Eisen  von  Kerisek  231 

(Bronn):  Bemerkungen  dazu 231 

S.  Horstmann:  Geologie  Sodene  und  seine  Heilquellen  ....  232 

P.  Claussbn  :  Geologisches  über  die  Provinz  Minae  geraee    .     •  234 

£.  GtiETMARD  und  Gkaff:  Silber-Lagerstätten  bei  Allemoni    ,-  .  235 

NiEL :  über  die  Provinz  Conslanline 236 

Boub:  Geologie  des  SW.  Macedoniene 236 

£.  Robert:  die  Gletscher  in  Spitzbergen v    •  236 

Grüner:  Übergangs-  und  Porphyr-Bildungen  im  Loire-Dept.  .     .  237 

M.  Kopp:  Salz-Bergbau  zu  Hall  in  Tyrol      .- ^    238 

P.  Savi:  Geologie  des  Monte  Piaano 239 

A.  Pleischl:  Sommer- Eis  bei  Kamenik  in  Böhmen 240 

Fodrnet:    chemische  und  Krystallisations- Erscheinungen  bei  Ge- 

birgsarten  und  Gängen      .     .     .     .  ' 363 

R.  W.  Fox :  elektrische  Strömungen  in  Pennanee  mine  bei  Falmouth  Z6(i 

W.  Trail:  über  St.-Elms-Feuer  auf  dem  Orknej^s     .    .    .    «    4  367 

Wanne  QuelJen  am  Kaukaeua      ...<*.....,    ^  368 


XV 

Seite 

tlntrraieerMclies  Erdbeben  in  31^  40'  N.  und  44®  30'  W.       .    .  368 

Ihj^:  Erz- Vorkommen  u.  A.  bei  Alien  in  Finnmarke»   ....  369 

HopKiTfs:  Ursache  der  Gletscher-Bewegung 370 

Sabine  :  Foriführungfi-Thätigkeit  des  Eises     ........  371 

A.  Paiixette  :  Erz-Lagerstätten  in  Cafabrien  und  SinUien      .     .  372 
Pissit:  Gebirgsarten  und  Hebungen  in  Süd-ßraeilien    ....  373 

M.  Tenore:  Staub-Regen  zu  Neapel,  1.  Nov.  1842 374 

Klumpen  Gediegen- Kupfers  vom  Oberen  See  in  Amerika    .     .     .  374 

J.  Brown:  pleistocene  Ablagerungen  bei  Copford  in  Eeeex    .    •  375 

Mellrviixe:  der  untere  Tertiär-Sand  von  Part« 376 

Müller:  Hebung  der  West-Küste  Süd-Amerika'e 377 

G.  Bischof:  das  Felsen-Labyrinth   zu  Aderebach  in  Böhmen    .    »  482 

G.  Rose  :  Glimmerüchiefer-Lager   bei  Flinsberg  im  Rieeengebirge  487 

B.  Studbr  :  über  die  südlichen  Alpen   ;  ^.     .     •     *     .    .     .    -.     .  489 
Ca.  Lyeix:    Alluvial-Bildungen  mit  Susswasser  Ablagerungen  in 

den  Sarfolker  Küsten-Wänden   .    « 403 

aufrechte  Baumstämme  in  Kofalen-Sehicbten  Nem-Sehoiilamdt  496 

—  -7-  Sandhngel,  gehobene  Gestade ,  Binnen- Klippen  und  Block- 
Formation  der  Canadieehen  See'-n  und  des  jLor«  ns-Tliales     •  497 
Rozet  und  Hossard  :  Ursachen  der  Unregelmäsigkeiten  in  der  £rd* 
Flache,  Richtung  u.  Gang  des  Pendels  und  Höhe  der  Queck- 
silbersäule  .....'  499 

J.  €•  Freiesleben:   „Formationen  iier Sachs,  Erz-Gänge^S  Freib, 

1843 601 

AoskTiPV :  Hebung  bei  Waterford-tiaven  seit  der  Menschen* Periode  502 
J.  T.  Hodge:  Blei-Gruben  in  Wisconsin  und  Missouri   ....  604 
J.  Fourkbt:  Flus^igkeits-Zustand  des  Quarzes  iu  Gesteins-Erup- 
tionen, nnd  Gängen 606 

Lteix:  geologischer  Chronometer  der.  JVfa^ar/f-Falle  .     .  ••     .    •  608 

Gopfsrt:  der  Meteorstein  in  Schlesien  vom  22.  März  1841   .  ■■  609 

Noggeratb:  Brand  der  Fanny-Grube  in  Oberschlesien     ....  610 

Daubree:   Axinit  in  Petrefakten-fuhrendem  Gestein  der  Vogesen  613 

V.  Gansauge:  physikalische  Beschaffenheit  von  Kram     ....  614 

D.  T.  Ansteh  :.  zoologische  Bildung  der  Kreide-Feuersteine  ..     .  617 

Rogers:  Schliffe  d.  Auflagerungs-Flächen  im  Übergangs  Gebirge  618 

Erdpech-See  in  Je^riroftfifrA/>cAa/7,  Texas. ~.  619 

Ch.  Lyell:  Silur-Scliichten  um  Chrisiiania i     .  .619 

L.  Agassiz  :  Bewegung  der  Gletscher 620 

B.  Studbr:  Kreide-Bildungen  mit  Petrefakten  vom  Faulhorn  .    .  621 

W.  B.  Rogers:  Verbreitung  des  tertiären  Infusorien-Stratums    .  621 

Rbgnault:  spezifische  Wärme  gewisser  Gesteine 622 

Al.  Robertson:  Susswasser-Schichtcn  im  Kohlen  Revier  v.  Brora  622 

R,  I.  Murchison:  dessgl.  und  Britisches  Neoeomien '623 

6.  I.  Muldbr:  ,,Streben  der  Materie  nach  Harmonie**  1844,  8**  .  624 

Becquerbl  :  Untersuch,  des  Goid-führenden  Sandes  im  Cantal  vu  a.  625 

L.  Agassiz  :  Fische  und  deren  Formation  aus  Ceara  in  Brasilien  626 

Sghafhautl  :  über  Salztlion 627 

Ad.  Pailettb:  Schwefel- führ.  Formationen  Siniliens  u.  Calabriens  629 

Pissis:  Lagerung  der  Felsarten  in  Brasilien  und  deren  Hebungen  630 
N.  Fuchs:  geg.  Bbrzelius'  Einreden  auf  seine  Theorie  d.  Gebirgs- 

Bildung , 723 

Murchison  u.  de  Verneuil:  Äquivalente  des  Perm'schen  Systems 

und  seine  Versteinerungen 732 

A.  V.  KersERLiNG:  alter  rother  Sandstein  »n  der  Ischora   .     €    .  739 

Sr.  Kutorga:  der  Kupfer-Sandstein  am  W.-Abhang  des  Urai     .  741 
6,  Forchhammer:  Gesrhiebe-Baldung  und  Diluvial-Schramnien  in 

Dane9nark  voiA  Sdw)tden 1^' 


XVI 

Seite 

A.  d'Orbignt:  |  Pyrenftische   Gebilde  mit  Kreide«    und    Terti&r<»  750 

DuFREfior:        (     VersteineruDgeii  darcbeinander         751 

A.  Leymbrie:  d.  Nummulitheii- Gebirge  über  Kreide  an  A,  Pyrenäen  752 
£.  Rubkrt:  Wirkung  der  WNW.- Winde  auf  Rollsteine  und  Fluss- 

Mündungen  in  Normandie 837 

Thorent:  geologifiche  Beschaffenheit  um  Bayonne 8*i7 

R.  Griffitu:  geologische  Beschaffenheit  von  Irland 828 

Nöggerath:  Granit  in  Basalt  eingeschlossen  bei  Lin»     ....  834 

H.  V.  Gansaugb:  Kessel- Vertiftungen  im  Dalmatischen  Gebirge  834 
Goppbrt:    Holzarten   der  Braunkohlen- Ablagerungen   im    Ayyer" 

und  Wiase-Thaie 836 

H.  R.  GöPfBRT:  zur  Bildung  der  Kohle  auf  nassem  Wege      .    .  83ÄI 
Dbsob:  die  abgerundeten  Berg -Seiten  in  der  SehwHtaf  und  Fol- 
gerungen über  erratische  Blöcke    • •  .     .  837 

W.  Francis:  über  Afrikanisehen  Guano 838 

J.  Davt:  über  Südamerikaniachen  und  Afrikanisehen  GmwM  •     .  840 

8eokung  des  Spiegels  im  Kaspischen  Meere 841 

HuMMAiRE  DB  Hbix:  Ursprung  der  Salzsee'n  am  Kaspischen  Meere  841 

J.  L.  Hayes:    Einfluss  der  schwimmenden  Eisberge  auf  das  Drift  842 

Chevandier:  Elementar-Zusammensetzung  der  Wälder    ....  843 

Vbnetz:  Arbeiten  am  Gieiro^-Gietscher 844 

Keilhau:  Bildung  von  krystallinischem  Kalke  oder  Marmor    .     .  845 

J.  Liebig:  Vermoderung;  Braunkohle  und  Steinkohle  ....  840 
Bocksgh:   Geschiebe-  und  Sand- Ablagerungen  zwischen  Waiden» 

bury  und  Fretbury 854 

Hagen:  Höhen- Wechsel  des  Wassers  im  Baliisehen  Meere      .     .  .     855 

Rozbt:  die  Vulkane  der  Aurergne 850 

Ca.  Darwin:  metamorphosischc  Erscheinungen  auf  Terceira  .     .  857 

Anthrazit  in  Hohöfcn 857 

C.  A.  Meter:  die  Gletscher-Lawine  am  Kasbek 858 

NöGOEiiATu:  Gebirgs-Bildungen  von  Düsseldorf  bis  zur  Maas     .  850 

Melloni  und  Piria:  Untersuchungen,  über  Fumaroleu      ....  850 

Dqrocmbr:  Beobachtungen  über  Skandiuarisches  Diluvium       •     .  862 

F.  DE  FiLiPPi:  Sekundär-Gebirgc  in  der  Provinz  Camo  ....  864 

H.  DB  CoLLEGNo:  Alter  der  Kalke  am  Corner-See        867 

knet&ni  yyGeology  y  introduetory ,  descripHve  and  pracHeaP*  1844  868 

C.  Petrefakten-Kande. 

R.  Owen:  Knochen  und  Fährten  einer  fossilen  Echse,  Rhyn- 
chosaurus  articeps,  im  Neu  rothen  Sandstein  bei  Shrews» 

bury 114 

A.  D'ORBIG^Y:  geologisch  geographische  Verbreitung  derCepha- 

lopodaacetabulifera 110 

H.  R.  GöppERT  und  Bbinert:  Verbreitung  der  Pflanzen  in  der 

Steinkohlen-Formation 119 

Stbinbbck  :  Bernstein- Gewinnung  bei  Brandenburg  •     .     .    ,  121 

Plieningbr:  über  das  Genus  Phytosaurus 122 

A.  V.  Nordmann:  Fundorte  fossiler  Knochen  in  Süd  Russland  .  123 
J.  DB  Carlr  SowBRBY :  Cr i 0 c er at itcs  undScaphites  gigas  126 
P.  B.  Brodib:  Insekten  in  Lias  von  Gloueestershire  ....  127 
PiCHOT  Duhazel:  Mastodon  angustidens  in  Autergne  .  .  128 
Th.  Brown:  Beschreibung  neuer  Pachyodon-Arten     ....  240 

B.  Crivelli  :  fossile  Säugthiere  zn  Santa-Teresa  in  Mailand  .  .  241 
W.  C.  CoTTON :  Knochen  eines  Riesen- Vogels  in  Neuseeland   •    .  241 

R.  Owen:  neue  Reste  dieses  Dinornis 241 

Ehrbnbkro:  mikroskopische  Prüfung  organ,  Erden  ans  iV.-A«t0ii  .     243 


XVII 

Seite 

K.  Owbn:  T^achtrag  liber  Binotheriam  a^ n ir 9,i e  Xmi^eeland*»  244 

J.  Ch.  Pe4rce  :  die  K  r i  n  o i  d  e  n-Famiiie  nach  ihrer  Ort^bcwcgunf^  2  45 

—  —  neues  silur.  Krinoidpii-Oenu»,  Pseiidoerinus     .     ..   .     .  M« 

Ihi.  Gr.  Egbrtor:  23  fossile  Chimaera  Arton  in  3  Geschlechtern  247 

G.  A.  Mantiüx  :  Vogel-Fährten  in  Neuroth  Sandstein  CanneeUetUf  248 

Fossiler  Oranß:-Utan^  aus  dem  llimalaya 1218 

Theodor!  :  Ichthyosaurus  trig^onodon  in  Lias  von  Ban%   .  24S 

L.  Agassiz:  Recherchen  sur  les  Poiason»  fossiles,  Schloss       .     .  250 

H.  Br.  Geinitz:  „die  Versteinerung^en  von  KiesHngswalda**    .     .  256 

Ehrenbekg:  zwei  Infusorien-Lag^r  in  Asien -,  377 

Verbreitung  von  Infusorien  in  Asien,  Afrika  und  Australien  378 

—  —  Melonien  als  Oolithen  Kerne 378' 

—  —  Infusorien  in  Afrika;  allgemeine  Folgerungen  .  .  .  379 
G.  zu  MüKSTKR :  .^Beitrage  zur  Petrefakten-Kunde^S  Heft  VI  .  .  379 
Brandt:  fossile  Zetazeen  (Ceto  theri  um)  in  Russland    ...  38  t 

R.  Owen:  5   Di  nornis-Artfii  in  Neuseeland 381 

FiTzipiGER  :  Halythorium  Christolt  h^i  Lins .-  382 

G.  A.  Mantkll:  fos$:ilc  weiche  Mollusken-Theile  in  Kreide    .     ^  382 

MoTCHouLSKY  :  findet  einen  vollständigen  Mammont  im  Eise     •  383  , 

W.  Dunker:  norddeutscher  Wälderthon  u.  seine  Versteinerungen  383 

St.  Kutorga:  Beitrage  zur  Paläontologie  Russlands 383 

SowERBY  :  Lorica,  fossiles  Cirripeden-Genus 384 

V.  Meyer  u.  Plienikgbb  :  „Paläontologie  Württemher^s^^  1844,  4^  502 

Ehrbhberg:  Einiluss  v.  InAisorten  u.  Polythalnmien  aufs  ElfhBftte  '506 

L.  V.  Buch:  die  Cystideen  und  insbesondere  CaryocrinuS       •  607 

E.  Sismonba  :  ».Memoria  stigli  Echinidi  fossili  di  Nizza^'  Tor.  1843  ^08 

R.  Owen:  „British  fossil  Mammalia  and  Birds^'  I— III,  1844,  8®  610 

W.  Buckland:  Ichthyopodolithen  auf  Kohfen^Sandstein    ....  511 

Ph.  Grey  Egerton  :  neue  Ganoiden       <  61t 

E.  FoRBEs :  Erläuter.  der  Geologie  durch  untermeeiische  Forsc^ung^  033 

—  —  Mollusken  und  Strahlthiere  des  Agäischen  Meeres  .  .  ,  031 
J.  Dbaise:  fossile  Vogel  Fährten  von  Turners  Falls,  Mass.  .  ••  635 
S.  B.  Buckley  :  vollständiges  Z yg od on  Skelett  in  Alabama  .  .  637 
M.  Edwards:  tertiäre  Krustazeen:  Archaeoniscus  u.  Palaeoniscus  639 
A.  Favre;  „Observations  sur  les  Dicsras**,  1843,  4®  .  .  .  .  639 
.1.  Wyman:  Struktur  d.  Lepidosteus  Zähne  wie  bei  Labyrinthodon  640 
R.  Owen:  Belemniten  mit  weichen  Theilen  in  Oxford-Thon,  Witts  753 
Eurenberg:    Infusorien-Gebirge   in  N.-Amerika   mit   mittelmeeri- 

sehen  verglichen  . 756 

Ehkenberg  :  kleinst. Leben  i.  Weltmeer  auf  d.  Seegrund  u.am  Südpol  7^0 
Ehrenberg:   desgl.  xpi  Agäischen  Meer,    am  Buyhrat  u.  auf  den 

Bermudas i  762 

W.  CoLEifso:   ungeheure  Vogel  Knochen  in  Neu-Seeland      .....  763 

W.  Mantell  :  über  den  Moa  (Dinornis)  in  Neuseeland      ...  763. 

E.  Hitchcock:   Nest  des  Dinornis  in  Neuholland? 764 

H.  E.  Strjckjland:  Cardinia,  d.  Lias  bezeichnend.  Muschel-Genus  764 

C.  Kaye:  Petrefakten-Sammlung  aus  Ostindien  .......  767 

J.  Sc.  Bowerbawk  :  yyFossil  Fruitsa,  Seeds  ofthe  Landonclay,  1840'^  767 

L.  Agassiz:  Struktur  Versteinerungs- fähiger  Hai-Wirbel     .     .     .  768 

F.  Robert:  Menschen  Knochen  in  Kalk  bei  Alais,  Gard    .     .     .  869 

L.  Bbcxardi:  „Deseription  de  Concellaires  fossiles^' 86Ö 

DK  Vbrwküii.:  Penlremites  Paillettei 870 

J.  W.  Baijlby:  neue  Infusorien-Formen  in  N.- Amerika    .     .     •  870 

H.  G.   Bbonw:  2  neue  Mystriosaurus-Skelette 870 

K.  W.  BiriifBY:  Stigniarien  im  Kohlen-Gebirge  von  St,  Helens  871 

A.  Pomkl:   Capra  Rozeti  n.  sp.  von  Puy  de  Dome    ....  873 

T.  v.  Charf»wtIbr:  fossile  Insekten  von  Radobqj 873 


XTHI 

Seite 

A.  G0LD908I  „die  Peltefakten  DeuisekUtndt^ ,  VII.  u.  VUI.  LieiF.         874 

P.  Gervais:  Bemerkungea  über  fossile  Vug^el 877 

DuTEBNOv:  2.  Note  über  die  Giraffe  von  iMmuktn 878 

GeologUebe  Preis- Aufgaben  der  Harlemer  SoeietJit    •      512 


Veifbesserungeii« 

Im  Jahrgang  1848. 
Seit«    Zeile  statt  lies 

5709    19  V.  u.  Änderung  Anordnung 

772y    13  n  o*  oberen  Braunkohlen         t=z  Braunkohlen 

772,  3  ,»  u.  untern  untern^ 

773,  12  „  0.  untern  nntern, 
773,      6  „   u,  Nr.  14                               Nr.  13 

Im  Jahrgang  1844. 
Seite    Zeile  etatt  He» 

40,  8  r,  0.  Apatheon  Apateon 

101,  15  „  „    an  in 

101,  28  „  „  Draht  förmigen  Draht-förmigen 

153,  12  „  ü.  .Jahrbüchern  Lehrbüchern 

157,  7  „  o.  wilchweisser  milchweisser 

161,  13  „  „zufolge übereinstimmender  zufolge  dreien  fibereinstimmenden 

161,  25  „  „   Blau  Blau,  Roth 

161,  1  „  u.  emailblau  emaitblan  geflattert 

163,  19  „  u.  halbdurehscheinenden       halbdurchsichtigen 

172,  10  „  o.  weiss  gelblichweiss 

172,  1  „  u.  Schriftsteller  Kry stall- Formen 

178,  21  „  0.  0Bterländi9ehm  Osierländisehen 

«51,  2  „  u.  Uoplopygus  Hoplopygus 

^^*>  I  n  »   Hronemus  Uronemus 

3ß«,  11  „  o.  Millilit  Mcllilith 


Bemerkungen  '; 

fiber  die  ' 

geo^ostischen  Verhältnisse  der  sitdlicheii 

Hälfte  des  Küniggräfzer  Krevfes  in  Böhmen^ 

mit  besonderer  Berücksichtignng  der  Kreide^ 

Formation  9 

von 

Hrn.  Dr.  Aue.  Rscss^ 

ia  BOIh;  .1 


Während  die  Kreide -Formafion  des  urvsdfelieit  Btt- 
mem  sieb  dnrch  die  fippigste  Ehtwicklttfig  saht  reicher  oni 
manehfaUiger  Glieder  und  dorch '  einen  angeaeinen  Reieh^ 
rham  an  Petrefakten,  besonders  ans  dem  Thierrelehe,  aoi^ 
eeicbnet ,  finden  wir  im  (tetllehen  Böhmen  fast  dnrehgelienlds 
das  GegentheW.  Obwohl  die  Kretde^F^nnation  daselbst  grossi 
Strecken  ohne  alle  Unterbre<^hang  Oberdeck! ,  so  bietet  ei* 
loch  das  Bild  der  grfissten  Einföi*migkeit  dirr.  Das« '  kosmt 
i^xm  die  ausnehmende  Artontb  an  fossilen  Resten ,  die  nnr 
sehr  irenige  Punkte  in  grGsserer  Ansah!  aufsuweisen  haben; 
und  aellrat  dort  besteht  diese  nur  in  der  Menge  der  Indi^ 
Fldnen ,  keineswegs  aber  der  Arten.  Eine  n&here  BetrSch'^ 
tnng  dieser  Gebilde  wird  cKe  Wahrheit  dieses  Aatspmehe^ 
aosser  Zweifel  setaen.  ...    i   -l 

Jahrgang  1844.  1 


Die  sOdliohe  Hfilfte  de«  Kömggrälzer  Kreises  scheidet 
sich  schon  beim  ersten  Anblicke  in  ewei  sovrohl  der  Ober- 
flächen-Bildangals  auchdergeognostischen  Konstitution  himmel- 
weit verschiedene  Distrikte.  Der  erste  «n  Mähren  und  die 
Grafschaft  Glai»  grenzende  nmfasst  das  hohe  Glätzische 
Gebirge,  welches  in  der  grossen  Deschnaier  Koppe ^  seinem 
höchsten  Punkte,  bis  so  3600'  Wien,  über  die  Nordsee  empor- 
steigt; weiter  südwärts  einen 'T\ie\\  Ae%  BUhmisch' Mährischen 
Gebirges ,  dessen  erhabenster  Punkt ,  der  Schneeberg ,  der 
riesige  Grenzstein  zwischen  Böhmen  ^  Mähren  nnA  Schlesien^ 
sich  bis  zu  4580'  W.  erhebt  ^  jpnd  endVch  das  an  die  West- 
Seite  beider  Gebirge  sich  anschliessende  Mittelgebirge^  das 
einen  grossen  Theil  der  Herrs^^haft^n  Reichenau^  SolnitSj 
^^t^ffli^Wambeh0,  Senftsfterji^  f^^oAy  Poitenstein  «•  s.  h^ 
einnimmt.  .  Dejr  westliche  Distrikt  dagegen  bildet  eine,  nur 
^on  wenigen  nicht  sehr  ^Bedeutenden  Högelzügen  unterbro- 
cfietie  fibeite^^v  Vicjeldlio  sich  westwfirta'  bis  fkii^t  PitriubOs^ 
KöniggrätXj  Josephstadt  mi  Jqratufttj  nordwärts  Bis  Neu- 
stadt an  der  Metau  fortsetzt.  Im  südlichen  Theile  dieser 
Ebene  erhebt  sich  ein  langgezogener,  bewaldeter,  flacher 
Rücken  —  der  W&^uuUtz^^Berg  -^ ,  irdcher  vom  rechten 
Gfer  des  wilden  Adlers  bei. W\^leichnitz  nordwärts  bis  Woge- 
nitx  reicht  und  bei  WihnanUz  mit  1050'  W.  seinen  höch- 
sten Punkt  erreicht. 

.,\:  .^Dfis^b^er^^bip^  i^tganzofd^i»  MUtalgebiiige  In  seinem 
|if4io|»Qfi;f  heple.Am^ry  »^f.U^  njscb  ep  F:eJ  4:spa,t  h^G 
Df^Pg^im^ilrtens  sohjeferiger  ^tary.susaipm^nffß«^^»^  Gn^i^s, 
nftgi^l^;^  (Blfaiitiei^M«{^  jl)>er^herid,.ls<;  4ie  ii^rr^phe^de 
IK?J^figllv<i  :i^Wi^  iHir.  hiß  fmid  Afi  voi^  ^apslgey  Gaftteiinea 
Pi^^üoqbw.^wirfly  wie  z.  ^,hei\Kßltv>fm^  fin  AerMlät^i^ 
ifieff,  .QifeiY»^  .T0II  Granit,  M  ßeschMai  .m^  ^pitzher§  Km 
ll^biioo  Mfd.^ihevflj^ss  einige  i;«i»g«n  töpnjgen  Kaiks^^n^ 
^^^t«/:Ap[|,..FHne  df«  peftürgietf  «fechAelt  d^i;  Gpeia«  .mit 
fi|ii#«(fe^Sl*iAfeTi  .fl^  und  Hsoa-3oUl#fer  obfve  ^^Ue 

fj^dtofig,  und:  iMtFi^f^fshen  Überjs^ngM  i^injinder^  sa.  dasf 
iMiWmdgl^^i^  Üsit)  i?4es  .dMflArG^«t«Ü9^  ^Xb  tM^t^t^xg^^ 
ftrWW<\-Ärt.  b,^tMfthtflii,,  ißlf  ^It^fi.^i^h.  mir  eis  JokaUi 
Nnancirnngen    desselben    Gebildes    daf^^^^.j^   Glieder  ^ne^ 


\ 


lieflea  Gebirga^Thmles  hier  vbo  geben  Itt  für  jrtst  Ifmntfgliekf 

d«  dsEd  hoch  iprkcletfh^lte   g^iuiaere  Unteraubhim^n '  dSese^ 

»Wierigen  Terrains  gdiören  würden«   Aaoh  Ist  4ie  nähera 

Bdenehtang  A^«fle&cii  hlttht  der'JHAupteweek'  diea^r. Blatten 

Ick  ^1  aW  nar'tiocb  ^ie  Grenze  ewiseheh  dem !  SaMeferv 

Gebilde  ^bi4  din  Kreide -5onn*don  im  stidhohen  Theüe  kk» 

Krtitea  ginao^r  AagMban  ^nd  daim  iogletcfcsbr -näliern  Ba>« 

ll«Aliing!  der  iatsien  fibei^heni  '•  r    / 

Die  SremBe*  awisohan  den    Krdde  «•  Oebildeii    vnA'  denr 

br^sialbiibehen  Sebieferti  läuft  toa  dein  Punkte,  an  wMttmd 

iw  wiUtä' AHtr  sich 'au»   äeinerr  aftdlibhen  RiebUrog'  gtfl^ni 

WesCeh  wendet^  anl  ra^<eri1rha^^h|[i^  gerade  ^e^Nordet» 

ühew'Mtiiferle^  ZSühk^   Newe^flefh,   biegt  skh  diarifa  west-« 

wtfrts^  «IbeviAlAmAi^^y  Wm^npsli,  R^hetkUi^  i»  lei  Pi^MMM 

m  StkMim^JTlMe  iind>  den    kleioe»  Seitentktflarft    wctt« 

gpgt»n  Sfiden    bis   uutmt  üle  Pütckmer  "JUüUe  «inrägveifenfj 

Voa  da  kehrt 'sie  darin' iit  die  fVttbai^e   höi-djieb^  Rlohifcmg» 

iarÖ€$k  and  fce^Ieltöt  das  reöbtefiehlinge  des  SHeM^^TUteä^ 

Md  9ttwsk  Ösitiioh  von/VsJai;  Wbthet,  Bäai'M  Lasiitortf 

wo  sie  unterhalb  RShherg  uad  ünttr^  LuhawU%  iÜBt^  Mür< 

sjtaei  sieh  ftaBsWciten  Mala  naeh  Westen  drakt.  'laiThale 

des  JEM^it*-A««il6t  sieht  liian  den  Schiefer   ittihvIlrU .  übei» 

Bvkrmm^   Ui   farft   nach   AßäfteJiay  mtblösit:     Dfa  Gi*ened 

setflt  dann  ton  di  fibar.  'i$AtiKr^tr,  Skitmui^^  RäudneffyPolom^ 

Lk^ta^  Wähnhehm.JimthMmutcitäti  ätt  Mbtaü  (mh.  ? 

In    gr^saei^t  Masobi^ltigheit    Skid    die    krydtailihisckieiii 

SeUdrerl»  aOdlickM  Theite  ctieser  Grenzt  entwickelt;  Steigt 

mmä  bri  KUitetle  iön  dem  PiähemPlaleau,  welches  die  Dttrfer 

n^imtiafY  XafäeiU€^Ai  Beutsehrihnai  vmA'Slatim  trftgt,  fai^ 

Thal  hinab,  so  tritt  unter  dem  allgemein  verbreiteten  Planere 

aandslem  siMrkt  der  untere  Auadersaddstein  herrcr^  der  aber 

hsiee   bedektenrte 'Mädh takelt  beaitet,   da   ttnfter  {hm  sehr. 

Md  derGnfeiaa  Kofai  Vorschein  kommt,  dessen  Sehiefer-Lagenf 

Vei  nördiicb^m  ISkreidhen   üiit  45P  W.  faUen.     Er;  ist  dlek«« 

leteffip^  And  grpBifltsrig  «nd  ehthfüt  sehr  vieleif  siibirartfen 

Gkuäer  wind'  %fweiMü  F^d^path«  Bald  macht  er  jedoch  deor 

A^ni6/0iideacbiefer  Plat8,^der  Im  Thalö  äusserst  dtinnsohiefrig'« 


ist,  h.  29  streicht' qimI  mit  15^  NW.  IsUt.  Steigt' mm  $lkw 
Ton  /Ah  ostwärts  gegen  Petersd$rf  den  Berg  hinan ,  so  geht 
ier  Sohiefer  sUmählieh  in' ein  bald  grob-  uni  bald  feinköi^ 
niges  Hombiende- Gestein  Ober,  welebes  ans  schwarsgrttner 
Hornblende  und  weissem)  seltner  röttibchem  Feidspath  besteht^ 
weleh^n  hie  and  da  Blä'ttehen  Bronce-farbigen  oder  SMber» 
weissen  Glimmers  eingestreut  sind.  Bin  und  wieder  hegen 
darin  grosse  Massen  fast  reinen  sehr  groblDfa*nigen  Feldspaths 
Ton  der  oben  erwähnten  FarbO)  der  nur  sevstreute  Fleolteheti 
yfou  H^fubleiide  niid  Glimmer  aufanweisen  hat»  An  andern 
Stellen  rerschwindet  der  Feldspath  fast  gahsj  und  man  hat 
reine,  kdmige  Hornblende  ror  sich,  oder  dirrch  die  fmmer 
ahnefamende  Grösse  der  Körner  wird  das  Gestein  auch  gans 
dieht*  Beim  H^^hersteigen  gelangt  man  bald  wieder  auf  dftnn- 
Uättrigen  Hornblende-Schiefer,  der  das  kdmlge  Gestein  Ton 
allen  Seiten  so  umgeben  scheint,  und  endlieh  unweit  Pefer«-> 
ifer/*  auf  graulichen  Glimmerschiefer  mit  kleinen  Krjstallen 
dorchsiohtigen,  liolombinrothen ,  äodekaed riechen  Granates. 
Seine  Schiefer  -  Lagen  fällen  mit  S5^  W.  bei  ntfrdliohem 
Streidieii«  .  ^-»6  Zoll  starke  Adern  weissen  oder  fleiaeh* 
rothen  Quarzes  durchsetzen  ihn. 

Settt  man  dagegen  seinen  Weg  Thal-anft'rltrts  iSnga 
dem  Adlet  fort,  so  wird  mau  noch  durch  längere  Zeit  vom 
HomUendeschiefer' begleitet,  in  welchem  Hornblende*reiehe 
liegen  mit  Feldspath-reichen  wechseln,  die  sieh  auf  dem  Qoeer« 
hruche  durch  den  Wechsel  schwarzer  mit  graulichen  and 
gelblkihen  Streifen  zu  erkennen  geben.'  Dabei  wird  das 
Gemenge  fast  dicht,  so  dass  man  einen  queergefalteten  Thon- 
schiefer  vor  sich  su  haben  meint.  ,  Er  fäUt  bei  hdrdliteheui 
Streichen  mit  28^  S.,  welcher  Winkel  Jedoch  allmählich  bis  , 
zu  M^  zunimmt.  j 

Hinter  dem  Dorfe  KlSsterle  am  Wege  zu  dem  Jagdhaaa« 
Adlersruke  macht  der  Hornblendeschiefer  wieder  dem  Gneiaae  | 
Platz,  welcher  sehr  reich  an  Feldspath,  fleiscfiroth  von  Farbej 
nnd  sehr  gerade-  und  ziemlieh  dünn-sohieferig  ist.  Er  fSSlItf 
mit  250  b.  17SWW.;  allmählich  nimmt  aber  der  Failwitikek 
80  ab,  dass  beim  Jagdhanse  die  oft  2—3  Ellen  starken  Blinket 
sich  nur  mit  8-«- 10®  g^'g^n^  W.  neigen.  [ 


Eine  iliiilittiw  ZofliMMieiisoteoiig  migan  itt«  ThäMdrilngto 
bis  gegen  Häiendärf  und  Batssdorf.  Weiter  vrostlvelfc  im 
J^ittMr  Thak»  stiits«  ou»  sogleich  «nf  eineii  sehr  feinecliie- 
brigen  graaea  Gimiss,  der  oft  In  deollicbeii  GlimmoHMhiefei* 
fikrgebt  Er  Säät  mt  U^^ßO^  gegM  N.  bei  ^oalliobeitt 
Stratbeii.  Wir  «eben  idao,.  dass  nit  der  reektwInUigen 
W0Oiliing»  welebe  die  SeUtfep^Orense  selbst  gegen  W^Meii 
femaoht  hal:,  Asob  eine  Verändenmg  des  Streiehene  der 
Sdneftr  «m  volle  90<>,  etngetreten  ist.  Denselben  ^lilefer 
fioles  wir  nm  westlicIiMi  Gebünge  deii  kleinen  Seltsifthales, 
iu  rsa  Päsekm  ans  -nordostwflrte  gegen  den  R§keimliiet 
Maiedief  aunlliuft  y  nur  dnss  er  daselbst  sniger  stellt.  Er 
ireehMlt  ilberdices  mit  hin  und  wieder  selbst  f«ssdteki*n 
Sehiehton  kärnigen  flejsehrotben  Feldqmtbes.  IVe  tfstilohe 
fieblnge.däge^ii  nlmm^  der  weiter  unten  sn  beeebreibende 
finuüt  ein. 

Die  Ber^passe,  welehQ  dieses  Ssitenthal  vonddm  Thnle 
i«r  Stkhmim  trennt  V  besiebt  ebenfalls  fast  garw  aar  Schieb 
Ar,  weleher  hkr.  aber  sieh  ak  dentlieher  Thoesehtefer 
losspriekt.  £sr  Jst  davehgehends  grünliehgran  und'  führt 
Sehwefelkie«  sehr  fein  eingesprengt.  Bei  der  alten  Sehless^ 
Ssine  streiohen  selnä  saigor  stehenden  Lagen  h.  dl  NfiiW.  % 
ia  Fahrwng«,  :1i^o,  er  sieb. Ins  Thal  liinab^eiide«>,  K.  1^. 
la  Thale  selbst  weicht  der  Thonschiefer  wieder  dem 
finJeisse^  weleher  bald  ttusserst  £9S«e«i,  nadeutliefa  seMeftqgem, 
FeUs|iatfa«rtfohem,  ÜMt  diehtem»  graosehwaraem  «nd  olait- 
diesi  KieaelsebMe;  tSnsehend  äbnltobem  HomblendessMefer 
Bit  fein  eingeqii^ngtera  Sebwofelkies  Plata  macht.  Im'  Süden 
i»  tU$cUn9r  Mühle  setist  endtteh  die  Sohiefer-Grenaee  qaeer 
dareb  das  TM.  Die  nüeh  weiter  südwärts  rorkanunenden 
Fsld^ath-Gestolite  gehören  einer  gana  aadera  jungem  Gestehis« 
firappe  an  md.  werden  weiter  anten  noch  näher  beleacktet 
werden. 

Im  nürdlicber  gelegenen  Theile  dcfr  SohiefeivGrense  von 
Prnoi  übar  «Am^mäs,  Mhherg^  Lu/iaunbi  n.  s.  w.  herrscht 
itberall  der  ThaittcdiisfSir  vor,  der  sich  auch  im  Thale  dea 
bwauhBaeias  aftdwäitta  über  üfaAreiMl  bis  in  die  umnitteU 
km  Nähe  reu  IkiOenüu  verfolgen  lässt.     Er  ist  daselbet 


:Theile  miftk  VMrstg,  uiid  fiüb  oiik  56<»  NKW« 

Im  sttdIiehstM  TtiAile  des  KifmijffräiMsr  KteisAs  «m»  JliikM 
•Uftr  dM  wiUen  JUliar§  .anf  d«ir  OoiBlniMi  Cmrf Aefgr  otid 
JlmnpQ€k  .wird  die  Kroide-Formafeian  von  da«  krjrstallintochea 
ftcltiefoto  üMh  durek  «iiv  dWttas  GefaAlde>geei«mit,  .d«#d»'das 
ll»l4»«  HqitlUfg^inAey  das,  «iwr  den  stiUkm  iM/^rhiiiabetf- 
•a«lEefid^  bia  in  den  Okruümet  Kitei^foreaelnft.  Chtgen  INordn« 
ivtvd  es  voni  XA^iYser  Gebarge  he^nan^t,  ton  dem  diaChrense 
fihifiViDl&uJ^m§wUsk^  Pi$et%ffm^  Aotmky  fiearr«Aar^^  «Siintafts 
«eddwfirls  Yerltoft»  Gegen  Westen  wird  ee  sofaen  bel&feMte^ 
•iTrscnanln  «n.  a«.  w.  von  den  'GJieder»  der  Kneide^Fewnntieii 
Hberkgerl  nnd  verdeekt«  Es.  ist'  ein  manebfneli  nnnncdrter 
JBandslein,  der  wenig  mfioht%[e  Lngen  diektin  Kaihetains 
•insahlieaat.  In  Büecana  hmri  nn  der  Granne  des*  Pliners 
sind  im  Hohlwege  bei  der  Dorf-Kirche  die  Sandsteine*  nnthtennCi, 
(Sie  sind  thaik  kmnnradi,- ilioMg  4md  r^ieh  .an. Glimmer,  da- 
Jm!  meielene  feinkörnig;  thnUs  gri«,  :se4nr.<fesl,  mit'kaikifaAi 
Zflmenty  grobkörnig  mit  eingnstreoten'  grössre»  granlieken 
a4er  röllUichen  ttnamk^rnam.  Besander»  cnsdmmeaigedfinfft 
sind  diese  in  rnnseinen  Sehmi»taii.  Befale  YrnriatüCan  laaohseJn 
f  ft  mehrfaebi  hin  nnd  wieder  ssibai  in  aebmalan  Straffe«^ 
Bie  bilden  ^r^  Zoll  atarke  Sahiefatan,«  die  mit  S<>  b.  19 
JSW.  faUen. 

,.  In  grtteaerer  Anadebnnng  laind  ile  ^eder»  des.  Rdthen 
Todlliegenden  an  der  SQdsaite  des  JEamptaeAer  Barga-  an  dan 
dertigen  sleilen  Felsmassan  entblöa^  -  Si^  sind  dnfdi  farti« 
bale  Klafte  in  fcoloasnle  Pfeiler  narspaltan^  walaba  aieb  sdbwanh 
•aeb  Westen  neigen.  Im  nntem  Tbeila  besteben  sie  nwn 
einem  diekten  rothbraunen,  etwas  Glimmer-hakigen  Kaikateinia 
mit .  danbelgran  n  Fbehen  nnd  rialen  Adern  nnd  0mseii 
'sron  Knikspath,  weleher  hie  und  -da;  in  Skaieweedern  sai^ga* 
schössen  ist.  Die  Flecken  treten  in  einseinen  horusentaiem 
Zonen  besionders  hXufig  a«f  oder  sind  aoek  mitt  Gmppen- 
»reisft  ohnar  Ordnung  snsammengekünflti  Naeb  diien  wird 
das  Geatein  sandiger  nnd  nimart.  nahkreieka  blekie  Onark^ 
&örnar  auf  und  gekt  sn  in  akwn  bald  niegalratbenv  Imlil 
Uranweisaen  festen  kalkigen  Sandatabittbev^  dsrirlale-Neata^ 


MI»  ÜMlM 'dtollfei»  iWWlliitil  JüMMMb  ^Mb.  ^'BMitollM 
sieht'^MiW  aiMflr  i^  m«hM  BMle^bfi  1^  tW  iiiirk«»  «lllle|f^ 
tolBtl^n  «Lugen  mit  «lei«  *8ätifl«teliie  >fir«oh«elfi/<;'All#^M^ 
Mknieii  «f^  iftitÜKttfigkldi^  Mfd  Stdi^k^  nb,  >»hM  iKh^'pttd 
Ml' wi^aefa«H«wlm.  Dter  SMvAsteifi  AUh^' Mutige -OMeii»!!« 
gnittli^WeiBMir^  aMk  '  «ehwtf ridkihgMiMtt  OAiantMy  *»>^>W^ 
foa  fihicl«».     Sfo^fWlishM  Hiittti»iei^'«fihd  sololNlCMStM  «JMt 

KaagllMMMttf'Mrk^.  Oei» 'i^roba daiiihtein -weatiMlt  ^tMMtf 
ttllMiHihtm  Pfhtteti-ifriDa|$(»n''iitoiAclfr  f'einklk«^ 

fle8ieiiiej  «obiiM  tHiM  eli  lh*y«M^hife46nl!nvfllttktllli|gell^WM^ 
^  dgtflMlitiiiillchM'fkfaliJ^  «Miiriilf.    8«tihe<>a)ikf«lk«»)l(''Ml» 
SUMM  IUI  obM^n'TiMii«  <i^  {\el»d^ 

Mmm  dbie  Atte-  MtOfte.    •  *'-  '     •  «    -    ••  *      •-   » ••• '  *— v:^;^ 

krman  wM  i«iiil»»lM«rr  gHtnen  Körtiehii  liilr<«iid  dä-ANwiiMl» 
gaUMi^dkl/  Mbein«  «ber'  ¥M-  aMh  i^«lf*^fak««ii'0«itMail8l^^«« 
Högela  unregelMMge '  PMtM  ^   w^he  dicli  '^bWätfU»  g^B^ 

ten,  dttt'  «Mh$^gt»j^'A9|««Alito  4kift«ftateb«n  ^  4iii  «Tlulllil^ttM 
▼ielfiütig  entbidst.  Es>  Mtft'^dieäfiT^al«  fettei^  ii«MlilrOttl^5')M 
nnA  4k  f&Uki^  AänAMAn^  *<phM '  Knik'^G^lialr  ä«^^  iliMl^  wie 
brf  Jbsw^pMfr)  «ts  ^«Merkiiiklger-SAndMdiW  ini^'MlIlM^ib^ 
KMÜttit- irm  dicht«!»  gftitfeiii  iMkr  Meh  faät  ^hn4ilW#lifMii 
KflJbsIMnv  wdeke' )iieh  mlfttiihefr  M  EUsaoMi^ktt^gMdAfJ 
SekIchMn  aMiftaiidMMibM  ntiA  ^^iten  Ni^Mt  gMMIf  illiA< 
rtftklfehen^IidrAstelritf  umsehlü^gseii.'  ^*     ••*''         '    ' 

Die  IWmatioiteii  iewl]i<sh^il  ^c^m  RMben-^MAitJeltt''  «HÜ 
Aer K^e iil^i^'* P%r m ati^ri Miien Aoch'him»,  ^ö ^rtetttv'oH^;«« 
KVta^  gXiifilteh.  Lieectei^  bcdeekt  dagegen^  die' gesumitfi^ 
iBdlicfae  fllHMB  des  KSm^r'M&er  Kii^wi'  nkA  den  HegtWttJi 


IMK  ^  «II  ihr  Jm  diiUehettL  BtkmmB^  «n  Irfigt^  ste  «ine 
viel  gr«8Mr#  EififiMhheit  und  £iitf(Mra»igJ&e||  ^or  ShIma.  A1^* 
glMeli«ii  davaa,  das«  die  obftrgten  GJiedar  der  BökmiitAe» 
ILreidef-Formation  p  der  obevie  Quad^sandiftiüiii  ntelißh  und 
d^r  Pltaarkalky  durcbgeheiida.  tßbknf  aerfäUt  au»b  dermitr^ 
Qoiiiar  nicht  in  die  aahlreicbfn  Setdebien-Kniiipifexa »  die 
lirir  im  MeitmetUsser  and  b#«aiidera  da«  Saauer  kma^  b«r 
fkb«cbt#iv  aandern  i$t,  weai|}a  Punkte  abgeraehuaty  «ehr  ^ft? 
foiail^  Waa  %ipfx  bei  MerUümt»  fdr  oberu  Quader  4ui«> 
apioaaby  gebörl  dem  niUern  an*  Schon  di^  Beaehaffenhei^ 
4a«).Sandateip8^  ein^a  auigeis^ebiie||»n  GrQn^audaleina »  wts 
fif.  aieb  m  ißv  Grqppe.  dea  obem.Q«ad?r#  nie  verfiiidel  ^— 
erregte  ^inl|^u  Zwfifejigf^eM  di^.  Angabe^  weWMiP  dovcia 
^ia-  in.  deni  uiUerstea  gfos^^n  Sieinbriiebe  biiebfabtqle  aogea* 
fftUlge  Olw^rlagerung  dnrc^^  den  PiüneraaudataiM  vellkoaiiiiea 
gerechtfertigt  wurde.  Wahrscheinlich  yerilübrte  die  diurck 
piotoniiclia  &evolution#n, . wi^lche  wir  M^aiter  unten  bestrichen 
H^rdfHi^vhfVTOcgebraebte  Üarl^ebu^g  des  untern  ttifindera  in 
ein  bö)i#rea  JHiv^au  ^af.d«»  Gipfel  des  l^iyesy  weichen  der 
PlAn^r  ani.£ns«e.SIant«l*förn»)g  u«|4ag^*t,  nu  dieser  Ansidit; 
unob  w#r  wahrsebiinlioh  «ur  da«ttfiligen:Zeit  der  Stainhr«oli 
IMNch  i)iAl)t.ao^er$$iet,.da«a  die^  offttnbsffi»  Übw|pgening  den» 
Angn  df»«^  B^eliaehters  sieb  dargeboN n .  hätl;ii. 

l)ie  in  dem  bezeichneten  Distrikt  vorfindliohan  Glieder 
d#r  Kleide -iF^cmatieii  beaehrlEnken  siph  nuf  don  Plfiner- 
Hki^ely  den.Ptener-Sandstein  nnd  den  unteren  Qnader«  .Wir 
Ift^^aie  nnn  etwas  näher  betraobtem 
.  .'  Dnr  P 1  j( n e  r *  AI  e  r  g e  1  trittiHtr  in  dpr  elgentliahen KiMg* 
gfätffsr,  ßbene  und  dem  «nnüchst  angrennnndfn  flaabfaüge^ignn 
{«ande  auf.  In  der  unnutteibar^n  Umgebung  von  KiniggfiSts 
\ßi  er  vnn  AUnvial-Sand  and  Gerolle  bedeckt ,,  komm^  aber 
in, allen  nnr  etwas  tieferen  Grüben ^  Brunnen,  n*  s.;  w«  aaia 
Vorschein.  Da  wo  sich .  aber  nordwärts  beim  Pmi^ci$P>€r 
fUrehhoC  die  Gegend  flach  zu  erhf^hen  begiifnt,  er#chei|it  er 
pnndttelbar  an  der  Oberfläebe,  und  bei  Wlho0  und  zwieeheit 
4le«ein  Dorfe  und  Huh%le$  sieht  man  ihn  an  allen  AbsHiraen 
siemlinb  mächtig  anstehen«  Er  sllmmt  fast  gana  mit  dem 
fies^in  v#n  Knifa  an  der  Egw  Uberein ,  ist  asehg^fiiii  y^ 


•btnrai  BNwlie,  4«otii«h  Mhkfrlg  iui4  MrftUt  aa  ämr  ImH 
]B  dfinne  BllUler«  An  Verileinernngen  ist  er  arm;  iob  ümiU 
aar  Peeten  membranaceaa  NiLsa.,  CrUteJlaria  ro* 
taiata  o'Oaa.^  Cytharina  sabdeltoidea  v.  MOaaT.,  C, 
oTata  RoBM.  und  Frondicalari«  angaata  Mii^aa«  Sei»9 
Sdiichten  nalgen  aioh  scbwacli  naah  Wetten« 

Deraelbe  PJlinevnergel  «etat  die  flache  ErM^bvng  m» 
HtfUBan,  anf  irelchem  die  Festung  Jg$€fk$Ml  stehli  W9  wii| 
die  steilen^  AbstOrse,  die  die  Elba  linkwfinta  bflfrenaeni  bh^ 
nath  Jaramirx  bin.  Weiter  nordwärts  liomait  daranter 
mt  der  Plänersandstein  cuai  Vorscfaaiu* 

Aneh  alidwärt«  von  KSniggrOt%  am  Unken  Dfer  de^ 
AiUrfluiSCM  an  dem  flachen  Hügelrflcken ,  der  sich  von 
Mbfk  aber  Ußtia and  NeuUrnggräis  lüngadee  Flnsses  osCwärta 
aiebty  sieht  man  den  Plänermergel  wieder  an  der  Oberfläche; 
denn  am  nördlichen  Abhaute  ist  er  in  allen  Graben  niid 
Gruben  entblSst,  gelbKebgran  von  Farbe  und  von  AemJjusekUzer 
Gesteine  bei  BiUn  nicht  an  unteraeheiden,  Anf  dem  ans- 
gedehnten  bewaldeten  Plateen  «her,  das  sich  gegen  Pardm*^ 
Mabinabniebt,  iet  er  wie dcjrhoch  von  Safid  undOerölte  bedeckt« 

Gegen  Osten  von  K8mggr^%  beobaclutet  man  ihn  eben- 
fiUla  ia  allen  Cbauasee^^Gräben  nnd  Vertiefnn|pn.  In  grössf^rer 
Mfiditigkeit  entbldat  ist  er  bei  ^€|pa«ii/a,  Hokenbruek^  beson- 
ders aber  bei  Pediura^  wo  aieh  ein  Httgel  fest  bis  an  dva 
Flasa  hinabsieht  und  aum  Behufe  des  üiuser^Anbauae  auin 
Tbeile  abgfigraben  ist  Im  Adlertbale  zieht  er  sich  bis  O&a- 
ikUawitsif  wo  dei^  Stadt  im  Westen  an  der  Chaussee  elij| 
Abstnra  sich  befindet,  dessen  anterer  Theil.ans  dlinnplattigeii^ 
Plüner-Sandateiii  besteht,  der  schwach  gagen  W«  geneigt  ist 
Anf  ibm.  rnbt  der  Plänm^Mergel ,  der  ostwäi'ts  mehr  und 
mehr  an  Mächtigkeit  abnimmt  und  endlich  verschwindet,^  so 
daes  die  4r**5  Klaftern  mächtige  Gei;öii-Oecke  hier  unmitteU 
bar  auf  dem  Piäner-Sandstein  liegt*  Zwischen  ihm  und  den^ 
Piäner-Mergel  lässt  sich  Obrig ens  keine  scharfe  Grenee  ziehen; 
beida  geben  allmählich  in  einander  aber. 

Jedoch  nur  im  Ailerikale  zieht  sich  der  Piäner-Mergel 
90  weiteatwUrta;  ausserhalb  des  Thnl-Bereiohs  verschwindet 
»  weit  Crllber,   so  dass  seine  wabr^cheiulichp  Grenze ,  dif 


1* 

Mmmten  tesst,  ron  H&h^nbrueh  fast  irr  gevtkAet  LiiUft  nor4* 
WflTrt*  IXftft,  'dppotkaehm  ziemlii^h'  weit  ^ystfi^ärti  tX^st  änci 
sich  syrischen  J&sephsthit  and  Neustndt  unweit  Rttslack-mt 
aiÄ  Atetmt  uns^hke^^e.     =  .<...* 

Das  nfichstfofgenile  (H}e4  fler  KraMeiP^nnathm,  dei* 
Fr^tter^^Sandstein,  nimmt  einen  weit  bedeaten<lei^*Distrilit 
i^in,  k%  ifas  eben  beschriebene,  und  sehdnt  attch  tiber«tt'ntt#e^ 
dem  Plflnei*'MergeI  fortedsetzen.  Es  bedeekt  mitKiir'dte  gam^ 
ÜStAfith^  HUlfte  ^eB  Köniffgrätzet  Kreises  mit  Ansnahme-^er 
östlichen  Gebirgs-Gegend,  des  kleinen  Striches,  atif  dem  4n9 
Rothe  Todfffegende  enni  Vorschein  kommt,  öml  einiger  isoiir- 
ter  Punkte;  an  welchen  jüngei^e  krystitlltnisiihe  Cr^teiive  m 
Tagd  vortreten.  Der  Pläner-Sandstein  reicht  irtso  vom  lUfid^ 
der  Küniggrät%er  Niedemng  ostiN^üHs  bis  'fettr  wei««r  obeft 
beschriebenen  Sehiefbr-Orense  mnd  setzt  gegen  Norden  noch 
Weit  in  die  nQrdItche  Httifte  des  Kreises  jfiort  bis  nn  tiM 
irothen  Sandstein  bnd  lifo  Kohl^nformation  ^on-Nadk^i  nnA 
TrautenätL 

Die  Mächtigkeit  des  Ptener-Sandsteins  Ifiirst  sich  nfeht 
g^naü  tingeben,  da  derselbe  nirgends  in  seiner  ganaen^  Ent- 
fältnng  entblösst  l^t.  Jedoch  mnss  sie  Jedenfails  bedent^ct 
seyn , '  da  stelle  Abstdrze  von  *  n&^hr '  afs  -^99  Pnss'  Höhe 
^Rtiz  daransi  bestehen.'  Bedenkt  man  nun  ttberdiess,  das« 
der  WiftnniUer  Berg,  der  doch  gewiss  eine  Höhe  roit 
mehr  afs  500  Fiiss  Gber  die  amgebc^ndr  Ebtene  «nr^lsht,  ^^ti 
anä  diesem  Gesteine  besteht,  so  ergibt  sich  ftr  dssselbe  no<^ 
iäne  weit  bedeutendere  Mächtfgkeit.  ' 

Seine  Schichten  neigen  sich  meistens  unter  ehfiem  nteht 
iehr  bedeutenden  Winkel  gegen  W. ,  welche  PaU-RIchtang 
ftich  fiberhanpt  fär  das  ganze  Kreide-Gebirge  des  bescltrl^ 
beneii  Distriktes  herausstellt  und  von  der  Auflagerung  auf 
den  Westliche^  ÄbfiiU  des  Mährisch  -  0/Stxüthtn  Gebirges 
abzuleiten  seyn  dfirfte.  Der  Pillner-Sandstein,  weicher  fest 
den  alleinigen  Baustein  ftlr  die  ganze  Dmgegend*  liefert,  Ist 
An  sehr  vielen  Punkten  durch  Steinbrüche  aufgeschlossen, 
gibt  also  zu  vielßltiger  Beobachtung  dei^  Sehfcfifen-Rtchttin^ 
Cfelegenheit/    Ich^  will  nur  einige  derselben  alififhren;    OHH 


u 

wÜ%i  k^i  Stkftmb&rp.  u.  «««w«    Sie  Mlgen  gielk  bei      ' 
K9Hd€t%  am'  Jlnfc^n  ^/er-Üfei*     •    aitid-^9^gtfgett  W.,    ' 
9otlm$Mhr  MAllchsl  bei  Her  M«lile      >,    5^        '  ,r     W^     ' 
«bendlMeibMbeNerBlegfimf  «le«f^la«se0  >>  iÖ-(--M^  j^   SWMf^4 
^BrntMiAmn^m  kng evi ^Mildig^iilltf^  «eh^ii^h   ^-  <  W., 
«B  We8«4tbbM|fdtiB^0rA<b0#te0rBergi  - 

•  mil  im  Tbaie  g^en  Ifiiiii*^^  .  y,      '-  ^    Vf.,     ^ 

bei  £rxi»0t^ift  in  eiWHii  Steinbn»^     mH  i(H»         ^    SWW.^ 
'  ii       '^     '  '^        )>    irtidepn  Bfinsbe  ^^  15— *JfO*  >!  *W., 
9         e         5»  '  '  »     Hiitten      „        »  •••    *     • »    W.,    ^. 
In  Do¥r#  J^tfulMJl^JUiim     .     .     •     .    »  ^  ,^    W.)'     . 

fo  Stf  von'Pil»«iUi»      .  '  »     « ^     •      sehfschwiitb  yy    W.,     ^ 

'  Mdr  in  '4tfini|^n  PnhiitiHi  tmden  Abweiehaifgeti '  vön-'iit 
al%emeiiMfii  ^Stegd  Stett,  -defeit  -Dh^BüN^e  ükMr  ifurcfr  -diii 
NeeMierMhHrfil«  jflngererpliitoiifsefi'er  €MMd«  dffi&fi  durgele^ 
ist,  theüs' ebeirütnAf  •kAK^^O'blnr  tbr  Aägen  tfe^i  Wiii 
e.B.*teO»  roA Trutnl«^  en'der  Sbit/Tefift^rt^i^Sifäsiie,  wo'iltift 
PlAnef>48ehl4hl«n'ttit29-^  ft<^  MKOj^  --^  beim^i^eiffl^^rrj^^HSj^li 
Uli,-  wo  eie  mit  9&'^-4*«N<X  Dt&ukmiinoiitj  %fo>  sie  mit  <(0-^€i9* 
NliWi  Mle«  ode#  em^  fftst  «elgei«  t^tehen.  Doeh  iilteh  Aiät^ 
Punkte  befinden  «ich  alle  in  geringer  Eittferttang  yon'den  er^ 
wKhMen  >6^ldetf,  deMn^fintpiii^hebtings- Wii<k^nfgen'  sich 
weblMKih  bis  htehei^  ei%ti*ecken  ftottnlen.  In  weiterer  Bift^' 
tiHtHQmg  darM»  «^ilft  iiiAn  sot^e*  Äriefljmlffe'n'niemalft  an» 

lli  petri^impbfichl^i^  Beitn^tfong  tritt  der  Pliner-SiindsMlA 
tinfer  eweieirlei  Fblrmen  kitif.'  Bie  tftstt  affgetiieih  teis 
breitete  teeHt  eiAren  isieieliek'dilnns^vMMgen, 'a^eh|[ratteiff, 
^ib^efl^ekien^  festen  Kalk^^lergel  dar^  der  mffssig  viele  seti^ 
kleine  silbelifl^isse  filftttehen  beigemengt  hat  und  steHenWeisi 
fonirtelen  Alk^krjütallinisclien,  beij^M/fenier^anchlViserigeHt 
KaliispeilieA^duiNdKeogen  ^^frd.  Hih  tind  wfeder  Weektein  mit 
ihm  gavse-SeMeÜten  elftes  sehir  festen,  ftinkdrrtigen,  krytia^ 
IbiliSheny  jgrttöen  Kstketeiirs.  An*  der  Ostselte  von  Wamb^t^ 
bsrt  an  ^r  ia^tMi  SdHfUnke^ff  führertden  Bti*iMe  ist  dns 
6sileiii*treiee»'4iebte  g;etblkrh  oder  gfaulH^h,  fitst,  krystallittiseilt^ 


If 

Ton  Kalk^pnth.  MU  die««F  fr^ndartigira  BeMbflfftoikeU  t«t 
aaoh  «in  abnarmfi«  F«lleii  mit  2t»-^S5^  HtUK  Tarbaiideii. 
In  |[«fioger  Entferaang  davon  hat  dvr  Plftoep^&iiid^lein 
a«i|iie  gew^hiilieheBeschaffQnheU.uiid  aeio.gawöhiilidiaii  F*U«ia 
gegen.  W...w,M^rangeaqiaiiiait.  VieUeiabl  «telvaii  aticli  dicuto 
Abweichungen  mit  den  Erhebnngan  in  Ve«bia<lung)  die  mm 
Ch^m^  an  dessen  Nordseite  sich  die  fragliehe  Stelle  bandet, 
fHe  so  grosse  mid  «^richtige  Rolle  spielen. 

Die  zweite  Variet&t  des  PJäner^andsteins  bietet  einj^a 
gelbliehen  anch  braungestreiften,  ranhei^  pori^sen,  glimmeri- 
gen^  tbonig-kalkigen,  sehr  feinkörnigen  Sandstein  Aaiv  VfAcher 
ganz  mit  dem  Gesteine  vofi  Ur^dekj  .UrmMUB.  und  andern 
Orten  des  Leümmisaer  und  Skumer  Kraiies  llbereinfttimint^ 
l!r  ist  viel  selteaer  und  findet  jrieh  ae  a«ege«etebnot  n«r  «« 
fimigen  Punkten.  Sehr  sohta  entblfisst  ist  er  demi  £eafo* 
j^lfer  SeUosse  gegenüber  am  Unken  /MArr^Ufet»  wo  an  dem 
hoben  steilen.  Ab«tanie  darm  ein  .grosser.  Steinbruch  -ed^ffnet 
|at..  Er  bildet  daselbst  thMl«  dttnnoy  liheils  mehr  als  Ellen* 
starlie  Sobiehten,  die  sehr  eerklftf(f»t  und  von  vielen,  gtfose«;« 
leerefi  Spalten  durchsogen  sind.  Auch  hier  linden. sieh  etki«* 
nehie  Schichten  grauen  featen  krystaUipisehen  iKalksteintft 
d^r  in  deutliche  Plattea  abgesondert, iat,  Hünfige  Eisenkies«» 
Knqllen  liegen  darin«     . 

Eben  so  beobachtet  man  ihn.  in  NOQ»: von  ifehUiimte 
041  dem  Abhänge  des  Cktuwi,  wo  er  wieder  diproh  Steinbriiehrf 
blossgelegt  ist.  Anch  hier  ist  er  gelbbraun  gefteekl  iind.,|^ 
fitreift,  und  bildet  2--5  Zoll  starke  regelmlssige  Phitten,  die 
fast  horizontal  liegen.  Er  scheint  der  vorher  hesehrlebenea 
Varietät  des  Plänersandsteins  aufgelagert  «u  seyn;  wei9^|stena 
sieht  man  diese  nicht  nur  an  dem  gannen  Bevg#Abhang»> 
gegen  Merhlowits^  hin,  sondern  auch  gleich  unterhalb  de^ 
^Steinbruches,  wo  der  Boden  sich  «u  einem  kleinen  Thülebeii 
aepkt,  in  der  Entfernung  von  kaum  30  iäcbpitt^i»)  unAer  5^ 
gsgen  Westen  fallen,  .Hoch  eine  .andere  fiemerkwig  musis 
ich  hier  beifttgen.  Während  der  Pl&nersandatein.  am  gennen 
It^d-Gehänge  des  CUum  und  im  Grunde  des  Thslee  weat^« 
^ifüftU  Wh,  beobachtet  nuin  m  der  Nordqat-SeUe  die:  Fall- 


rtl«ktfifig  naeh  HorAeii.  Cr  ntiiH  iHsö  iüer  eiticti  Sattel 
hifden,  dessen  OegenwArf  wahrsicheinKch  ebenfliifai  mit  dc# 
Erfaebang  des  Gneiss-Grsnites  snsammenhftngt«  "^  . 

Zvm  'drittelt  Mnie  'fitidet  man  die  sweite  VarietJft  d^s 
Pliiiersiifidsteliis  in  deai  ^ssen  Steinbruche  an  der  Wlsst^ 
Seite  des  CMtMj  'wö  tf  garte  dleseHi^n  Bigensehaften  besitst; 
ilie  seilen 'oben  eriMkitt  worden. 

Beide  Abänderangen-  des  PlftnerfSandifteins  Itfnd  sehi* 
•m  ah  Versteinerungen  nnd  aof  wette  Strecken  bonntk»  Ich 
trsiB  &er  vielen  Steinbrüche  auch  nicht  eine  entdecken, 
liar  an 'einigen  Punkten  finden  ^e  sich' hluliger,  aber  aoik 
du  beschränken  sie  sich  auf  eine  einsige  Spezies,  anf  I-h<M 
eeranits  Uly tf leides  Mkist:,  Welcher -ahbh  irti  weitÜichen 
BHmen  cn  den  am  meisten  beftelehnenden  Petk*efftkten  dei 
PIffnersandstefns  geh^H.  So  finden  sich  viele  meistens  "tscf^ 
drückte  Exemplare  dieser  -Art  bei  K^ifelefz  M»  Aalet  j  bei 
KrtiwUx^  Wostasehomtx,  Daudleb  ü.  a.  a.  O.  Tfnr  her  Cza- 
iialoml%  traf  ich  y  obwehl  «eltim,  eine  hieihe'  «yllhdriische 
Serpola,  die  wohl  ku  S.  gordl^lls-ScitLorR.  gehört. 

Das  dritte  Ofied  der  Ki^elde  -  Pormatfoii  Im  «stilchen 
J?^fanen  bHdet  der  untere  Q«adersandsteln.  Auch  ergibt 
wieder  einen  neuen  fieiveis  von  der  dortigen  Einfachheit 
dieser  Formation,'  Indem  die  isahirelcben  6llerier,  In  welehH 
er  anderwfir^  eerftllt;,  ihm  fast  dorchgehends  fiBhlen.  Am 
voHstKndtgsten  eAtwiekelt  Ist  er  am  West- Abhänge  ihs  Cklum 
bei  Merihwihs,  Yoh  der  ülfhiil  von  Tktmiel  erstreckt  sich 
eine  Sohlocht  den  Bev]^  hinan,  -^in  der  df^  SehichtemPolge 
am  deDtliehstmr  entblSsst  ist.  '  In  dem  grossen  MerktowUt^ 
Steininraehe  beobaehteir  man  rott  oben  nach  malten: 

1)  GerMie; 

t)  PJli'nersands%ein,''^ben  In  stürbe j^  Platten  geth^lt^ 
gelblieh  üdlnkörnlg,  rauh  -^  die  ob^n  'beschriebene  zweltü^ 
Vnrietft^;  in  den  tief ereti  Schichten  dflnnplatttg,  hlängrao 
—  die  erste  Varletüt  -^.  Zosamnien  «wel  Klaftern  mfichtig; 

S)  Schief«rnngen  grünliehgrauen  ir^iehen  Sandstekiiy 
wenig  m<ohtig;   '  . 

4>  gfi^aütiehen  Sandstein  von*  gröberem  Korne  «dt  ecrstren* 
Im .grOssoi^ft^ grauen  KarAeMi«    i 'Klaftern; 


H 

^tf^  -TT  ^hr  diok^  Qiinderii  biMenA, ..  An  fUnm^lm^n  SUcJIm 
•ind  die  kleinen,  liidifegraiiaii  iUrner  diebl  n^edNIiigt,  Wo« 
^ui^cb  dA4  ^etteiif.  ^ina  .dqoUei«t^'Fltrbmig.aiMMPn«l^. :  AiiMer 
mIV'.  vereinKfilu^ii  Esempbirea  ?M  i^l^Kogyra  .pi9rii|«ftbfi 
(^Pfjor^  P«tr«i^.ia»^roptera  $^w.  wd-i^iner  «ndeoMi^kw«' 
Lima  sah  ieh  keine  Pelrefal^Mi,  Über  dar  Skhl«  dea:&NielM|l^ 

^  . ,  «In.  eiaeai.gerada  gegMittiier  M  darSttdaeiU  der  SeMqeht. 
llf^lioh^n  Bmcba  fiiidat  a^an  dMaJbe*  Vm4iiknia#a;  nIMH" 
^ .  der  Sand«tiiji  lookerer  viid  poH^ar  tiwi  fiBhrt  •  kaiai 
girttqe«.  ICdrnar.  ;.,•••:  »  •  ,  '• 

,.  '.  ^gt  nian  nofi  in  ,:dar  SeM<«ht  ireUer  ««fwCrto)  aa^ 
gfl^i)g(ti|iai|.baifi  ^«:  ainead  andern  St^lubroahai  treMier  «JUnr« 
Sljp|\i(4^^a  aii^hlä^a^ .  jManbal^da^elbal  ir^n.oban  moh  iiMaift 
: . :    1)  den  gjcflnen  Safidstein    ^.        <        «  2f-4f«ftrit 

.9)  ßriiangelben  T^pa    .        •        .        «  '        Ir-^     # 
. .  a>  Grobböirmgpny  par^sen,  eiiAaallAaai* 

gan  Saiidarai«'*        .•        •      -  •.  .    »  ^    .1     a   • 

^. .  4)  Panke|g;fiiua%  dttoa**  .i|iwl  wiiil#fil|l%- 
*•  .  mig  schiafrlgeji,  fan%e«  Thaii.  *  «  1^5«^-*«  f,  \ 
S)  Saiid«iain  .v(Mi  flvUtlam.  Konp»  frsliy  gaU>lioh>  mk  Uak 
9ifa  GMmfieir-Bbi^heii,  .en'Mahbilf inert  verwandbar.' 
,  *  Steig«  fluan  noch  ki^lier  i»  ie/f  3chlfl<dit  efn|H>r,  aia  liagen 
Kld^  e\M9  afbr  Cea^vn.  jK^oglom^nit -ari^igaii  Satidal^Nia 
falber,  der^  wie  ap^  andara  Pimkleil>  daa'  tiefala  CMiad  dea 
unlavn  Quader«  bildet.  .  Aqs  .dieaait  Lag|frQiiga-l(erblila(ia«ai% 
gfihi  beüvor,  dfuw  die  Ütßmat  Glieder  der  Kveida^örmMiaa^ 
in  einem  höhavfi  Niveau  liegen,  -  ala  dia  ^tlilgaifn^  daaa  alan 
offenbar  eine  spätere  Hebung  stattgefunden  haben  aiilisei;  was 
flldi  auch,  wi0  wir  bald  seliien.vi'ardeny  btetfttigl«  Dadurch 
ijrird  es  auah  erkUrt,  wie  leieht  Aet  IrrtlMmiti  Bealig  ftu| 
die  Lagt rung  dea  PUfner-Safidateina  atattbabeu  konnte. 

Den  Grünsandsteiii  sieht  mafi  auch  au  dem  dam  CSAifli» 
mgenlAerlltegenden  PotteiMeiner  Svkt0$9i>erge  und'  fetw^  f^n 
der  Südseite  entblösst  und  von  Plfiner-Sandsteili  überlagert/ 
Jinm  Orittaamale  l&oaNar  der  Gbünsaildatcin  «Im  Verüßhein 
im  A^M/s-7Aa2^  obai^bfdb  4w  JNUäkmr  Mm^i  wo  man 


n£i(erMü»d«^iii  AR^tefteiid^  Jng[ff^  Beji^«  fell^i»  i^t  j5<^  U^^ 
D^r  Grjiii«^iid«,teiii  i#t  h^r  jüiss^rpf;  «p^i^seipHpe^»  wie  Jel^ 
iba  1900U  i4<^  .«i|i  9.  ft^emil^cb.  feiiil^«i«fiig,.-|8^r.  fe^v  m^  if^'^g^^r 
streipilien  yielea  k]eiiiefi  ,9vV>ervr,^i^eii  €rIjsMlin«r-EUÄ(t«fa«fi,  un^ 

Saipttfi  ^^ffffiüm'h  D'^M^ng^  der.  d«ikei|gr4i«e»,l^ärn^ . j9( 
ao  ükerwaegf^d,,  da«s  {las;  gpu)«e  .$»eftfU»<  ^ifiyp.igl^U^bjvMgi^ 
^wursgnan^  Fi^fhß  img^moinaii^R  bat.  S^l|^i^vv*f#e  ««r^ 
|KibfPiii4«9  4i9ftflbe9.j^iio^k,  und  Rifln  JMi|.danii.ffliifiiäiM*fi?«t 
festen ,  fast  M^h^n  4m\kplfS/B|^^ß^  .  ^Ik^iks^tig^n:  ^aficjbi^ifi 
i^«r  «toiU    ;Y!9n  JPatrefaiiteii  «»e  Jkejnft  l^piir  sa  euldf^iieii«^.  Das 

dftrfte  aa  i^nU^lj^^/  djp  ^fy^MlUijÜMbea.JSiomafQVD.  ^p%fir 

Der.  iiiitere  Q,ii«der«aAd8A^i9  kf^mi^  ilbiriiynis.  npch  im 
«BmKch  lifko  PmJUenjMini  Vor^hfi.iiti  t|i0|lsiayn.der  G;i^«<lf 
der.Kreidfl^or««ti^p,  thejtk  vfp..^v  dur^  «l^lt^^  tH^Uapn|( 
IUI  die  ÖbtrAüf^fi  efnpoi|gerifs»ii  wMr40i»  ..«..,       ,    ; 

I>  Im  ^d|iclieii(>Thj9illi  d^r  Kr^da-^Giren^e  f^n  ,f|er  Bie^ 
goi^  d«ji  ffßl4en^4dfßr^  ^  s^bl^fiiaii  d#A  iii»l^m  Quader  ii| 
eiaeen  oniiAtfi;fbi*f #b«iieii  .Strei&n»  Afv  |inf«nga  soti«^  g^g^i? 
Nordeo  alAn^dylii^h  i^in^  gr9^»imß  Breiig  f»*b»>Pg^)  fihei{,Zbuäovfp 
NßS^eifiefk  bto  #eil,iKfff«iiä)r/  hinauf^  «anfisfh/^Ai^wJPl^narf 
tondsteiii  ;ii«d  4e^  iMTy^t^lw^W»  ^^biefavn'eptbiijis^t ,  Ober? 
halb  Klöaierley  wo  der  Fahr ^^  ;  .von  ,j$^€|i|/2(e9^«i'jf'  V^f.  Tbaf 
de«  A4Pfrß  Miiii^iiaMi.  4«^  d,fB«?^  j^fin^^eia  ^t  JfiM^B»  Fell« 
gegf^i»  S,W*  lÄnll^i^  in  i(«fre|^eM»biMiqi^|i  ^iitb|ö««(.  Ple  idier« 
SGbiehteiii^i^sr^l)fae9>,ft,«ii,eii9em  gr<)^senti^ei|«  ipUrben  Saoil^teMB^ 
m^  mitf^em.J^oi^^  m^i^in^In^fi  .gfp^/90  QmMT»-  |Seec)}ie^0fi| 
ceratreoten  konaentrischen  Schalet^ .  v<ii^  Brwoeis^J^^ii)^  Vi}4 
lefiäg  vJ^loA  .ebe^igrveftesi.  EUfei^ilika^-'Köriiero»  Unter  ihm 
l^gt,  £eat0ir  Sfnd4tQJi»;,..theiJ#  weiae,  ^bei^a  eia^nsdbäeBig,  faet 
diifchgehpnd«  IiMg)4m^ra^^rt|g  v^\t  einzelnen.  Thonaqbiefery 
Gefebifb^«  ^AtaHi^fV  S^cbtea  v.qn  gn^bf^  ^l^iohem  Korn 
endmJ^n.  /bfi^ii^w^e.gehlMifte  grüne  C^örmr.  .  Um  Blokf 
kfc^o  oinff.PjLefce  vinK  %-^^-    PetrefeUte  firncl  i^  niob«.     > 


1« 

iTerdaader  tihe  grSsiere  Aasilehnang.  Er  tel  gmolMi  mier 
mich  gfins  weiss  oder  von  Etsenoxyd  gelb  geftrbt,  theih 
von  miCtlem  Korn,  theils  Kongloment-artig,  LeCsttfS  gewöhn- 
licli  In  den  tiefsten  Sobfchten,  die  von  äen  hUliem  oft  darek 
grauen  Thon  gesehieden  sind.  Sie  füllen  ttit  10 — 15^  h. 
IS  SSW.  Stellenweise  ist  er  voll  von  Mvsehel-Steinkernen, 
die  sicti  nb^  eile  eofExogyra  colnrnb«  C^dt.,  Peoten 
qoinqneeostatns  Sow.  and  P.  aequicoet« tas  Lamk. 
etir^ckfahren  lassen.  Letzte  sind  oft  sehr  soblef  gedrückt 
tiiid  sehen  darin ,  wenn  die  Flügel  fehlen »  eine«  Cardiam 
fthnlit^h,  mit  dem  sie  anoh  verwechselt  wurden. 

9)  Am  linken  Ufbr  des  wiUen  Adlets  aof  der  Hübe  des 
fir^hSnges  bei  CUfttfft  stüsst  man  mitten  im  Sehlefer^Temin 
auf  ein  Depot  von  Qnadersandsteiti,  welshes  sieh  'über  die 
Landes-Grenze  herfibererstrecht  and  wahrseheiniioh  mit  dem 
BÄndstelne  des  reeht^n  Ufers  sasammenhing ,  ajyäler  aber 
bb?  Gelegenheit  der  ThaMlildang  abgerissen  wnrde.  Er  ist 
aeby  oft  tfsensehüssig,  braüngelb,  thetls  grobkümig,  selbst 
Konglomerat-artig,  theils  auch  Eiemlieh  feinkörnig.  Er  wird 
von  mürbem,  graulldfaem  Sandsfein,  der  in  den  obersten 
Schichten  gfankoi^itisch  ist,  überlagert  and  bildet  dkske  Sobieh* 
ten  oft  von  2—8)^  Ellen,  welche  mit  5--8^  O.  feilen.  Verslei- 
iiemngen  sind  darin  nicht  selten,  aber  meist  ondeatliche 
Steinkerne  von  Pecten  aeqaleostuta's  Lahk.,  P.  qain- 
quecostatns  Sow.,  Terebratala  alata  BaoitON.  ond 
Lima  mnlticostata  GeIv.? 

3)  Yerfolgt  man  die  6ren«e  der  Kreide-Formatlon  nord- 
wSrts,  so  begegnet  man  «uerst  wledi^r  am  Unken  Crebängt 
des  SHebfätn-TkalBS  oberhalb  der  PU$ctiner  MUkU  einer 
kleinen  Ablsgerong  von  Sandstein,  der  mit  dem  beschrie- 
benen ganz  übereinstimmt. 

4)  Weiter  nordwärts  ist  am  rechten  Grehftnge  desselben 
Thaies  beim  Pr%mer  Försterhaase  mitten  im  PIfiner  wieder 
Qnadersandstein  in  einem  Steinbruche  entMüsst.  Dass  der* 
selbe  hier  hervortritt,  mag  In  der  benachbarten  kleinen 
ffranit-Blasse  seinen  Grund  haben.  Die  oben  dünnen,  anten 
starkem  Platten  fallen  mit  8— 10<>  h.  17SWW.,  während  der 
in  anmittelbarer  Nähe  an  der  R9k6tmt%er  Strasse  elttbiösste 


17 

Ptalneryiindbteln  fast  horisontel  gescbieb^t  itt.'  Qar  Cloi^ 
der  ist  hier  siemlich  feinkörnjj^  gfjblich- oder  grunlicli-weisp 
mit  einseinen  Glimnier-BIältchen  und  enthält  bie  and  da 
kleine  nnbeatimmbare  Bivalven-Kerna* 

5)  In  geringer  Entfernung  betritt  man  wieder  den  Plä- 
jiersandstein ,  der  hier  abe^  gelblich  .  qnd  mehr  sandig  als 
f^ewölMiiich,  jedoch  in  die  gewöhnlich^  grossen  und  fast 
bprisontalen  Platten  gesondert  ist.  Erst  in  Woches.  komnit 
luaii  wieder  aof  antern  ftnader,  der  nun  übe^  i?f/ai.  bis  nach 
Xasle  anhfilt ,  wo  die  Scbiefer-Gf enee  sich  westwärts  nm- 
bi^t.  Er  ist  theils  gelblich  .von  ziemlich  feinem  Korn^  fast 
qiareig  (besonders  bei  H^^^fi^^),  theils  Konglomerat-artig» 
Jtesondera  bei  Laaha  and  Büai  bildet  er  eine  sehr  grobe 
Breecie,  die  mituiUer  aas  dichtgedrängten,  selbst  faustgross^n 
Qaarz-Geschieben  mit  eingestreaten  seltenen  schwarsen  Thon- 
schiefer-Brocken  besteht*  Hie  and  da  ist  er  dprcb  Eisenoxyd 
braan  gefiirbt,  .Einige  feinkornige  Varietäten  enthalten  viele 
Stengel-Abdrucke*  Thier-Verst^lo^rangen  sah  iclj^  nie« .  Ge- 
wöhnlich liegt  er  nar  in  eahlrelohen  Blöcken  herum  9.  selten 
trifft  man  ihn  anstehend,  «•  B.  im  unteren  Thctil^  dea  Dor« 
fes  La»htt\  aber  auch  da  ist  er  nicbt  au  bedeatender  Tiefe 
sa%e$eiiloa8en*  1 — 2'  starke  Schichten. sethr  festen  Konglo^ 
sierat-artigen  Sandsteines  wechseln  hier  nnt  eben  solchem 
gans  lockerem,  fast  KerreiUichejjii  Gestein.  Sie  werden  von 
graogelbem  oder  auch  donkefgraoem  Tbone  mit  vielen  klei- 
nem und  grössern  Thonscbiefer  -  and  Qaara  -  Geschieben 
bedeckt. 

6)  Erat,  onter  Loika  betritt  ,man  wieder  den  Pläaer- 
mndstein  von  der  oft  erwähi^tenBesch(i|fenheit|  aas, welchem 
sfldlicb.  von  Jar^tlaw  an  swei  Stellen  der  Thoaschiefer  her- 
vormgt.  An  der  ersten  ist  er  gana  aafgelöst,.  braunroth, 
an  der  anderen  fest  and  danke%raa«  Die  Schichten  faUen 
«U  U^  N.  Selbst  im  Thale,  das  nach  JaworniU  führt, 
aaweit  Iteiehenau^  steht  er  am  linken  Gehänge  vor  dem  Bfidp 
«0,  thella  iaat,  geradscbiefrig  and  dankelgrau,  theils  bröckelig 
dnvarny.abffirbead,  dc|m  Alaanschiefer  sich  nähernd,  was 
SS  einem  vergeblichen  Kdilen-Versuchbau  Anlass  gab«  Er 
/illt  ebenfaüa.  luit  f^^  N.     Auf  der  ßöhe  des  rechten  Thal- 


16 

Mrl«tfer  ie)^  'Quadeirsiindstein  bu  den  hohton  Feiten  des  Ar/er»' 
'äteinii.    AtMh  hi«r  Ist  er  Verseeinefangs^eer. 

7)  Eine  andere  weit  grOgsere  Sandstein -Massf^' steigt 
mittM  MS  deitt  PUtnersandsteine  i^mpoir  fewisdheti  dem  Littü%er 
l^ebirge,  dluB  dieselbe  Im  SOden  begrenzt,  und  JäW9rHÜ%  Im 
^^Aett.  Sie  liftt  idso  ihre  grdsste  Ltugen-AiEisd^hnuttg  t^A 
B.  'itMeh  W.  ond  Mifksst  ^as  dasgede'bnie  MerUomü%er  Ge- 
Urgenndidas  am  rechten  5into&fitfs->Uibr  sMh  erhebende  CteUrge 
>rtni  JamtlM^  und  JakodoUf.  Die  mehre  100  Fues  %etr8- 
^gend^  grössere  Erhebong  des  nntem  Qinrders  ttber  'den  um- 
^benden  ntoerstindstein  ist  ohne  Zweifel  de^h  die  Erbe* 
httttg  des  Gnels^-Gfanits  des  LHlUztr  and  PMenitein^r  Ge- 
birges und  die  kldtieii  Gneiss-Granit-Bfasi^n'im  WJshhUt^TkAU 
£>^sbheh  ZahßptaJiJa  and  XlMina  bedingt. 

Ihfr  9arndirtetn  settet  den  g^ammten  hOheM  -Yheil  des 
«usged^btiten  MerhUnoUier  Berges  (CüAilir)  susammen  oad 
cMtredkt  sl6h  sNich  Ober  d<dn  ndrditehen  Abhang  hlnab^  indem 
'er  iüe  sttSÜbbefi  Gebähte  dö«  SHihat-'jnia^  bis  «u  den 
tJfratiit-Masven  *vM  ZlätMi  eirninhoit.  'Aneh  am  fiSrdlieben 
Yhhl-Hänge^tirltt^r,  aber  mehrflfeh  ton  Gneüfs^raftit  diireb- 
'btaöhen,'aiif,ind0m'er  Im  Osten  irön  HaA^pnnha  beginnend  sieh 
%h  Mm  Dorte  ülatiHä  an  die  IMchemmw  ^trwNie  eretreckt^ 
Ve  )ir  vim  Pttnersanditein  bedeckt  wird^  Vm  da  »i«bt 
^r  MMi  nordwlKrlft  vnd  Mtst  den  ganzen  bretceii  «bewftMetea 
^«rgrtleken  M^iseheh  BrnUkekko ,  JakodöW  imd  IMi^Um  iA 
Westen  and  Zlaiina  and  Jaiwomit%  in  Osten  aoäiAameii. 
"Er  ist  8lUt)6a  "von  mittlem  Korn ,  miel^tens  «ehr  groblt5rnig> 
'K'onj^tomefat-artijr,  Mets  fest ,  mitunter  fast  eine  k^ompekte 
tlttürk-Masse^ai^steUend,  aber  ^hne  aHe  I^refitktfen.  Bsi 
'  ^nwotfiUsi  sind  dertn  grosse  Steinbrflche  erstemt,  aus  ^deneii 
Veicienäu  einen  grossen  Thell  seinem  BaasteiM  besieht.  Aoi 
<dein  weniger  groben  AbSViderungen  werden  Viele  Milhistetne 
1r^K*Yertigt.  Bei  BrudUchka  entbäit  derlSandstein  ttelen  Sehwe- 
Veikte^yder  stellenweise  in  grossen  'Knollen  inheÜegt;  Moh 
%iUt  ÜALiLkicßKk  in  einem  dortigen  Steinbroehe  ein  l^V 
Mirkos  VIStsiettiger,  cum  Feuern  -unbrauchbarer  Kohle  n^ 
Wdihtts  ich'aber  nicht  mehr  auf fiitAeu  konnte. 


«)  Aiieh  we^tlteh  TOn  dem  LUiihet  Qtbiff  f  iMrt  Itoiaur 
Hm  «nd  Paphueh  trht  S«id«teiii  Aof  ^  d«^  sick  von  dMf 
nebefaoh  beschidebenen  jolpht  untevsoheidctt* 

9)  Ebenso  lehnt  er  ^eh  ^n  der  Südseite  der  lVefitf&i# 
Berge  en  den  Gneiss^Grenil  an.  Gleich-  bei  dwai  Dorfe . IVe-- 
rvi,  wdtiin  des  'Gebirge  litor  sehr  aUinftldioh  abfHllt)  begiimt 
der  Simdstein  ttnd  in  |[evlnger  Kntfernulig  v^oai  Dorfe  in  Ol 
«ind  grosse  Steinbröehe  aufgesoMossen,  Ui  denen'  ^ele  Hiht» 
uteiae  «usgiihauen  wevden*     Von  eben  naicb  ontaa  folgen'  sldbjs 

a)  dfrnnplattfger,  feinkörniger,  fast  dichter  Stonä^tefh^   * 

b)  grdbkOriiiger,  sehr  fester,  quarziger,  graulidiWelsse^ 
Sandstein,  der  das  Material  za  den  'Mählstefiien  lilifäirt  \ 

e)  ein  sehr  grober,  Konglomerat-artiger,  etwas'  ^mme* 
y^g^r^  bald  weisser,  bald  bpaungelber  Sandstein*  Beide  zn- 
SHOimen  sind  2—2^  Klaftern  mächtig. 

d;  Sehr  weieher,  thoniger  Sandstein  oder  «vißlmehif  grenr 
Kebwei^sei^,  oft  se|ir  -Giimn^'-i^eicb^r  Thon  mit  vielen  grobef 
QnanBkdKnem  mid  Qc^schieben*  Die  ^ilberweissan  Glj^mmer^ 
Bifittehen  Aind  .manebmal  jrecbt  ^gross  und  riagerweise  zusam- 
neBgeklUift.  :d41e  diese  S<;I)ich(ßa  fallen  schwach  gegen 
Wes^Bo. 

Dem  Dor£»  .zenflobst  Jfegen   unter  diesen  S^dstein^ 

AtUehten   ieinee  eandlgea  sohwaiuigranfi  Sehiefeetboiis  mi( 

£tdiIen4StAefc^en  «nd  venkoblten  {fflasizen-R^sten. .  Men  hat 

darin  VW  ff^S  Jahren  bis  auf  14--- 15. Klettern  Tiefe  einen 

JKnhIen-iVers«ehban  gefkhrt>  von  ,dew  noch  m#hre  Gruben 

nnd   BaMenssöRBe- jSengMto  ^gebet.     .Lotete  «zeigen  anssef 

dem  Schieferthon  gar  kein  anderes  Gestein.     Süeeer  diirft^ 

mieh  piTmekA  der^SleiididhleiinForaMilien^eqildeni. vielmehr 

den  niltevsten  /SollictUen  de(^  ^untern  Qaadeus.lii^ieberen.imd 

dem  «StoUelefdMn  «n  *obem  Met^Uauntxet  <Birnobn  {ond  den 

bringen  SehlefeiHbonian  lim  ^Qnad«r  fdes  4fS^nncep  iLiiei#e$  ana? 

lof  sejn.     ^ns  .Anfireten.^des  Quadens   ia  «e   bedeutend^ 

liht  dfirAb  mocA»  rkier  <dui*ch  tdie  ^vhebnng  beim  Ekupersteir 

fcn  des  Criaeins^fi^rnnits  des  PaUemtem  oind  der  daUtt  .pi|r 

«•aen/iäfff^eivdeii  Protmhfr  Beige  #diiie  firWümog  linden» 

lüj  Vmk  ^^  'An&daiModsteine,  wekber.MiiSadas^e«  .VM 

2* 


«lll0'A«liiSll%Mli^üa  ehieni  8«ibi*  gwMnit'ijfw'  Ontfct»  wieH» 
▼erkenntn^  liii«!  «tefo  itt  (tue  G««t«i<a.  i»  einer  Riehlwi^  ieich* 
tert  Bu*  epaften.  Besetiders  <Utnn8ehiefi4|[  emoheiiit  es  an 
lllti^Di '  MeveiMirlig  vornvgendeit  kleinen  Feldtaan»,  ilesseii 
deaUloheti  Matten  h.  4  NOO.  mit  55*-*<i<^  iMlen.  Ab  ekees« 
emriirellep  Geaiengtheil  findet  «roh  in  den  Gestellte  auek  K^ik-» 
0|Mith ,  der'  niobc  nur  i«t  ceretreu^en  sehr«  kleinen  Köeiiern 
IVlttelle|[t^  eonderti'  rtech  schnmle  KlOfte  rierln  eoeffiUti 

Dteee  Geetetne,  welefce  stelienweiee  gena  rerwütert.  aed 
¥Oit  Eieetforf d^  brAm»  geftrbt  eiiid,  setcen  die  ganee*  Sitibeita 
dee  PiBttenrteini  isnMmmeii,  stehen  aleo  offenbar  mit  denen 
ikr  Pr9ruber  Ber^  in«  Znaammenliang,  von  Welcbeo  der  Pttt* 
tmuMn  nar<  eine  vorgesebobene  anil  smo  Tbeit  tesget^isseiie 
i^rti»  ist. 

Die  JVorcfter  Berge  bestehen  ans  cfeneelben  Gestetnmi, 
ilttr  sind' de  dort  vM  reinia(rniger>  iin4  deutHeber  sehiefi-igv 
mlebf»  Ghelse-arttg*  Doch  aaeh  bd  ihnen  nimmt  man<  an  der 
verwitterten  OberflUehe  im  Kleinen  kömige  Strnfctai*  deet* 
lieh  wahr«  Aiiageceicbnet'  ist  selbst  bei  den  grosskömigen 
Varietäten  manehmal  der*  Linear-vPAraUelismus  der  einxelnen 
flemengthellek  Am  Wege  iM»n  Poitemtem  nach  IVomi  steht 
4as  Gestein  mehrfach  an.     Es  streicht  b«  4v5  NGO. 

Mit  der  eben  besohriebenen  Fels*Pavtio  hftngt  in  der 
TMt  wahrscbeinliob  die  des  Littikuf  Gebirges  rasummeiH 
iind  d4r  Zwsammenfaang  ist  nur  durch  dea  Plltoevsandsteia 
verdeckt,  der  sich  in  dem  Thale«  von  99f§tritm  berabaieht, 
^wlobee  '  beide  Berg«>6roppeii  trennt»  Das  sehr  enge ,  viel- 
fach gewwttdesie,  wildr  romantiBohe  LUiUzer  Thal  wird  ven 
ftvrel  Bergketten  eji^sehlessen ,  deren  sttdliebe'  aas  mebrea 
BO' einem  langen  Rücken  aneinandergereihten  Kappen  besteht, 
von  denen  ein  Kegel,  der  die  THtmmer  der  Borg  IAtHf% 
^^e^9  ghich  einem  Yorgehirge  weit  ins  Thal  vorapHiigt,  so 
dttss  er  mu  dr^  Viertheiieii'  seines  Umfanges  vom.  Jdlir  van- 
flössen  wird  and  nar  dareh  einen  schämten  Kamm>  mit  dem 
hlrtierp  Gebirgsrfielfien^  Bysammenhäogt.  Das  Rtfvdiiehe  That 
GehUnge  wird  gegan  Osten  von  dem  Nups90dj,  einem  vea 
fit  nach  N.  iierlaufendeit  and  sieh  in  das  PlateM  imn  BUn^ 
iSUßUnm^mni  Kwmmtnna  «Umfthlleh  verlistfeiiden  Bsrg^^l^*" 


IhtHiß  von  dem  südÜolMa  Abb«nge  de«  tcbon  9kw  «fwiKiiiit^ 
GUum  gebildet, 

AeBncht  miio  das  Thal  von  Senfienierg  aiif»  «q  wird  PN^t\ 
Vii  H^li^ml»  v^^  Plümertandstcin  bc^lelt^,.  d«r  iiii  dfir. 
Stratie  «nd  den  Dfeni  des  Adler»  viele  «kette  Ab^tArM^ 
UU#^  Ton  4er  gewIÜuiJiebm  Besebiiffeiih«it  aber  i^ieW  sb- 
weitbt,  Gkieh  hinter  JEUllk9wU%  tvitt  «ea  im  ^i^.  Tbei 
ein,  Dn  et9sAti  man  aber  auf  desa  rtehl»i.  CUhftagp  glqieh 
anf  foeiae,  dasse«  aeb*  waUanförmiggebogeiien  S«biaffr«tiagiM^ 
gigee  W«  atreiefaen.  In  ihsg^  wiegt  der  ri^hlieba  FeldapatH 
fDTy  der  mit  dem.  Qa^^Srein  k&rnigea.  Gemenge  biyWf t,  fjim 
dnnlbelbmuine  GlaaiKmejf  und  die  reipbiiohei  aefawswie!  Hern^ 
blande  sind  meistens  lagerwaise  snsammeipgehlbifi^  dsieb  .en^ 
in  Uein^en  Pleebefi  dem  Feidspetb  bXafig  eingeatren^  Hirn 
Kl9toi  den  Geateinpi  sind  qft.  ven  iosenpKjd  gaim»  b«|v^ 
geftrbt. 

Geht  man  vitm  hier  an,  den  Bergr Abbung  i^erdwArta^.  e<i. 
gelai^fi  mmn,.  gleich  wi^er  »im  Pll|nerfai|d«teie9.  di^r  dan| 
Gnete.nnmiaeibar  an%ebigert  ist  und  die  ganM.iHM|i^  BMqjfi 
Mae^  nasamoensetat*  BftevkwQrd^;  Ist.  hier  die  effenbm 
imidk  die.fivhebnng  des  pletonssohen.  Gesteins  bed|i^e  Ano-^ 
■alift;  der  Sehiebtnp-^iobftnng«  Sehr  sebttn  hi^ihfiebtei:  üai^ 
sie  ni^  dernwen  V^ami^ger  Stoiass^^  Am  iMlietien  Geb^iUi^ 
dee  Berge«  fMßU  die  Sehiebtea  des.Pl«nerf  asU  4fir-4A?' 
gegen  Q.»  eise  veim  Gneisse^  akw&ris»  Je^mebi*  man  sieb  abeir^ 
dsfen  c«itfeant»,  desio  kii^inmr  wird.dsr  Fell^ Winkel. nfid<  d^iDo^ 
Bwhr  drebsn  sieh.swgjbieb  die  Schiebten^  ae  dass  sie.eiMUinhi 
4a,  wn  die  Stresse  sieb  vsp.  dfm.  AjMkfr  Plstean  biofdwi«» 
sieben. begMMit,.  ein.  Fallen  vnn  ft^  gsfen  W,  heben*  DKam 
liebt  niso,  dnss  der  Pjäner  dsn  Gneise  fiiBt.  eiiinteti$vn4& 
avbftUu 

J)ee  Omiss  setei  Im  LUtib^eP  ThMfi  bis  2i9AUßm.  g^ffi^ 
W,  forty  wo  dann  in  dem  seiobten  Thale»  cIm  dmNßpn^tfji 
fsnder  nngyietieltet^  f^rg^Uaaen  des  ffUßm  trennt)  der  Plüner- 
ettda^n  wiedev  bis  ins  ^dlfar-Tbal:  heeyibtvitlu  Wo.  nnn.  eher 
i»44lw  nm^  dmn  sAdlieben.  Abbenge  des  Ckbm  wi^dw 


24 

PlKfler  gleich  vrkNieeaarein  anileres  CieiVein,  ilfis  nun  rflr berge 
äti  beiilen  Ufern  des  Adlers  EitsRmmehsetKt  und  bis  zuni  80- 
potmtMer  Tliftle  anweit  PeUenstein^  also  bis  ebm  Ende  des 
LitHlxer  Thaies  anhSit  Schon  die  weit  steileren  Abstttrze 
nnd  kHppigen  Felsen  lassen  von  Weitem  ein  anderes  Ge- 
stein vermathen. 

Es  hat  eine  sehr  wechselnde  ßesohnffenhelt.  Bald  ist 
^s  ein  exquisiter  feinkörniger,  weisslieher  oder  fleisohrother 
Granit  mit  vorv^iegendem  Feldspäth,  der  farblosen  Albit,' 
peohschwarcen  Glimmer,  graollchen  Quars  und  schwurfte 
Hornblende  nar  sparsam  eingemengt  hat.  Er  bildet  grosse 
Quader-KbnlicKe  Stecke  oder  dfinne  nnregelmüslge  vielfsch 
Eerklflftete  Platten.  Bald  ist  es  wieder  deotlicher  Gneiss, 
verworren  flaserig  nrfd  mit  sehr  gebogenen  Schiefer^Lagen, 
bei  welchem  der  fleischrothe  Feldspath  nar  durch  mfisig 
tielen  schwUrzlichen  Glimmet*  and  ihm  beigemengte  sehwsree 
Hornblende  unterbrochen  wird;  bald  nar  Mittelding  swi- 
sehen  beiden,  kömig  oder  schon  mit  beginnendem  Linear- 
Parallelismus  and  lagerweiser  Vertheilung  des  Glimmers. 
Doch  bildet  der  deatliche  Granit  in  der  gansen  Fels-Masse 
eine  grosse  sasammenhüngende  Partie,  während  die  schiefri- 
gen  Abfindernngen  mehr  an  der  Grense  vorkommen  und  den 
Granit  gleichsam  umhüllen.-  Manchmal  wechseln  Jedoch  in 
Einern  Blocke  Gneiss  und  Granit  Flecken-  od^r  Streifen- 
weise, oder  in  letzten  liegen  einxeliie  kleine  schieftige  glhn- 
iteerlge  Partie'n,  was  nebst  den  unlSagbaren  Obergiingen  filr  eine 
gleichseitige  Entstehang  beider  spricht.  An  einer  Stelle  des 
Rnken  Gehänges  hinter  dem  alten  Schlosse  liegt  darin  eirtc 
Masse  eines  dichten,  fleisehrothen  Feldspath-Gesteirts  mit 
braanrothen  Flecken  und  zerstreuten  kleinen  Qaars-Körnern, 
welches  einem  Porphyr  täuschend  ähnlich  siebt.  An  der 
Peripherie  geht  es  in  kleinkörnigen  Granit  über,  indem  es 
Glimmer  aufnimmt  and  die  körnige '  Zasammensetsong  deut- 
licher hervortritt. 

Ausser  den  eben  beschriebenen  Massen  von  grösserer 
Aasdefanang  findet  sich  der  Gheiss-Granit  auch  an  mehren 
Punkten  unter  beschränkteren  Verhältnissen.  SA  kommt  im 
Dorfe  üiHifMitf  im  Thale  eine  kleine  Koppe  von  Granit  «um 


2J5 

Vomh^fti,  welche  eiite  sehwaehe  HlniieigDng  etir  Chief««* 
artigen  Struktur  verrlth  nrtil  nebst  graaliebweistem  FeUk 
Späth,  sparsamem  graallchem  Ckuar«  nnA  liänkelbrannem 
Glimmer  aoeh  etwas  schwarze  Hornblende  aufgenommen  hat« 
Die  Höhe  der  beiderseitigen  Thal-6ehänge  ist  auch  hier  vom 
PlSnersandstein  bedeckt.  Eine  fthnliche  kleine  Klippe  trtft 
man  in  Nieäer'Roketmt%. 

In  dem  schon  erwfihiiten  kleinen  -Seitenthal,  daa  sieh 
von  FÜBckin  gegen  den  Rokeinilzer  Sfaierhof  noi'dwSrt«  er- 
streckt, wird  das  östKche  Gehlinge  ebenfalls  , von  massigen 
Gesteinen  susammengesetzt ,  welche  unter  den  bei  LÜHlM 
angegebenen  Formen  anftreten.  Bald  ist  es  ein  sehr  fester^ 
nnd  feinkörniger  weisser  Granit,  fast  ganz  ans  v^eissem  Feld^ 
Späth  and  wenigem  graulichem  Quars  bestehend,  den  nur  ht# 
and  da  kleine  brannschwarxe  ßümmer-BIUttchen  nifterbr^^ 
eben,  bald  ein  granitischcr  Gneiss,  sehr  feinkörnig,  fleisciH 
roth,  mit  Biemlleh  sparsamem  dunkelgraoem  Glimmer,  wet^ 
eher  bu  weilen  flecken  weise  susammehgehfiflft  Ist,  und- sehr 
kleinen  Hornblende* Partikeln ;  bald  ein  dem  Granite  nur 
leiten  sich  etwks  nähernder,  sehr  grobflasrlger  Gneiss,  bü* 
sammengesetst  ans  weissem  Feldspath,  graulichem  QnarB, 
reiehlichem ,  sehwarzem  Gll'nkmei*  nnd  eben  solcher  Horn- 
blende mit  kleinen  Körnern  von  eingesprengtem  Schi^efeM 
kies.  Anf  der  Höhe  des  ösidlehen  Thal-Gehänges  liegt  aneh^ 
hier  der  Plänersandstein  darüber.  Am  nördlichen  Ende  de§ 
Thaies  ist  dersetbe  in  einem  kleinen  Steinbruche  entblösst, 
in  welchem  man  seine  Schichten  mit  W^  h.  4  NOO.  fallen 
sieht,  also  vom  Granit  abwärts. 

Aach  im  i$/ieftfif/2-Thale«nter  dem  PrsMi^r  Försterhause 
tritt  anter  dem  dortigen  Quaderdande  eine  kleine  Kuppe 
sehr  verwitterten  Granites  hervor. 

Verbreiteter  sind  die  massigen  Gesteine  wieder  in  dem 
Theil  des  SifeMis-ThRlea  zwischen  Zlaäna  and  ZakepmiiB: 
Besonders  am  rechten  Ufer  sind  sie  bedeutend  entwickelt, 
indem  dort  tnehre  solche  Massen  nebeneinander  Regen ,  dii^ 
nur  darch'  schmale  Streifen  von  unterem  Quader  von  ein*^ 
ander  gesondert  sind,  ohne  dass  aber  die  Berührungafläehtf 
lr|endwo  aufgeedhlossen  wäre.  Der  Granit  beginnt  am'  reehlM 


dto4e«n .  Gesleino  «teban.  Aa  i|u>  lehnt  sieb  dann  ein  9chm«^ 
l#r  Strelfan  von  PUinersajidst^n  an,  desaea  Sobi/cbtei^  mit 
S^  0,9  al30  wieder  vom  Granite  wegfullen.. 

Am  linken  Gehänge  setet  der  Granit  noeh  weiter  forte; 
dfieh  Ut  er  hier  «ehr  verwittert  und  gfinn  von  £i«eneiy4 
dnrehdrfingen.  Er  wird  von  einem  Gange  eeJir  feeten»  flf ifch* 
yvMdien»  feinkiSrAigjBn^  fiia^  Glininier-loaeii^  Granits  durchfetzt, 
der  einen  Fues  4tark  iet,  gans*  ebene  Seitenfläehen  ba^  iinA 
tfaner^Ubnliieh  ana  der  Umgebung  vorragt  Er  iat.  senkreeht» 
«nf  seine  Saatblinder  In  pnraUelcpipediache  Stücke  gesondert 
lind  klingt  mit  dem  Nebengestein  nicht  nusanimea.  Er  streiqbt 
h*  16  SW.  nndfii^llt  mit  7»^  h,  9  SQ.  Neben  ihm  triti  ein 
anderer.  Gang  von  nnr  1-*-^  2oU  Dicke,  hervor,  der  aicb.aof- 
wftrts  vnn  ihm  entfernt,  und  bald  anskeiltn  Daa  benaobbsrta 
Gestein  ist  vollkommeo  su  braunem.oder  sehw&ri^hemrGrusse 
anfgelösst.  Dasselbe  findet  in  einem  benachbarten-  Waaserriss 
Statt,  wo  ihn  anoh  mehre  4  Zoll  bis  1^  Fnsa  mtfqhtig«f  s^l* 
lenwelse  gekrümmte  .Gänge  festen,  feinMrniigen,  fleieclmt^tben! 
oder  granlichen  Granits  dorebsetaen,  welche  h»  ^  NNW.. 
streiehen  und  mit  25®  SWW,  fielen«  Unmittelbar  auf  deia. 
Granite  ruht  der  Plünersandatein,  der  mit  10 — 15®  gegen 
O.,  also  vom  Granite  abwISrts,  filllt.  Eir  iat  dnnUer  grsa 
ala  gewähAlich,  faat  dicht»  «eügt  abev  keinn  weiteren  A^io* 
malie*n. 

Wenn  man  im  Sti^bmtx^TkßU  vreBtwMrtß  weiter  fort« 
achreitet,  geht  der  Granit  allmfkblieh  in  Gjoeiss.oder  doch  in  ein 
Mittelgestein  swisehen  beiden  Ober,  welches  dort  Vjorherraoht«, 
£a4st  grobkörnige  mehr  eder  weniger  deotlich  sobiefrig,  besteht 
ans  i^thlicbweisaem  9der  auch  selbst  dunkelfleischr.othep»t 
Feldspath,  der  anoh  in  grossen  Krptailen  eingeatreotlst», 
graolicbem  Qwra,  br^inoiifhsohwars&em  Glimmer  und  ämser^t 
reicblicher  schwarser  Hornblende.  . 

Solche  Granit-Gneisse  acheinefi  auch«  noch  weiter  nerd- 
Wirts  vorankommen;. wenigstens  führt  2(ippb  «wischen  PU*ih' 
herg  «nd  Beramek.  ein  aolches  Geatnin  an,  dai.  gen«  mit  dem 
wn  JümawaU  und  Pottemtwi  ahereinstlinmt  Auch  im  be- 
MfM>erteii  Schieber  «T^raln.  selbat^  diirfifn  kbdua  Meuea 


27 

JkiYon  cerstreut  seyn,  kSnnen  über  dort  sehr  lelehl  flberteben 
md  mit  den  älteren  sogenannten  Drschiefern  bonfandirt  werw 
den,  von  welchen  sie  «ich  über  durch  die  konntiinte  Beiinen* 
gong  sch^Farzer  Hornblende  genugsam  unterscheiden.  Sie 
ferdienen  eine  weitere  genauere  Untersuchung  schon  dess* 
halb,  weil  sie  in  Böhmen  das  erste  unwiderlegbare  Beispiel 
eines  gmnitisehen  Gesteines  geben  9  das  in  verhältnissniiislg 
neuer  Zeit  emporgestiegen  ist.  Denn  dass  die  Erhebung 
desseij»efi  erst  nach  Ablagerung  der  Jttngern  Glieder  der 
Kreide-Poraiation,  also  wabnscheinllcb  erst  in  der  Tertiär- 
Periode  stattgefunden  habe,  setzen  die  Anomalie'n  der  sonst 
MO  regelmäsigen  Schichtung,  welche  die  Kreide^Gebilde  flbe- 
rall  in  ihrer  Nachbarschaft  eulitten  haben,  und  die  sonst 
nnerblärbaren.  AUasy^rhäUniase  im-  Niyeeu  derselben  ausser 
Zweifel, 


Der  Kalk-Tuff  von  Aldersbach^ 

seine  Bildung  und  organisclien  Einschlüsse, 

von 

Hrn.  Dr.  AüG.  Perd.  Speyer 

in  BoHeut. 


Der  «asgeBeichnet  schöne  Kulk-Taff»  weleher  bei  dem 
Dorfe  AUersbaeh  unfern  der  Kreis-Sladc  Schläehtem  in  der 
Kurhesiiichen  ProvinE  Hanau  vorkommt,  war  dem  minera- 
logischen Publikom  swar  bereits  bekannt,  doch  wurden  sein 
Vorkommen,  die  Art  seiner  Bildung  und  die  in  ihm  ent- 
haltenen organisohen  Reste  (eine  aphoristische  Mittheilnng 
F.  A.  Genth's  im  Jahrgang  1842  dieser  Blätter  ausgenommen) 
seither  nicht  ansfilhrlich  beschrieben;  daher  es  nicht  über- 
flüssig erscheinen  dürfte,  Einiges  Ober  dieses  interessante 
Gebilde  Fonentragen. 

Das  Dorf  AMersbach  liegt  etwa  in  %7^  12'  3''  östlicher 
Lfinge  und  50^  19'  2''  nördlicher  Breite,  von  Schlüchtern 
I  Stunden  nach  SO.  entfernt.  Gegen  Süden  hin  9in  eine 
nasige  Berghöhe,  den  Bernhard^  sich  lehnend,  öflFnet  sich 
vor  ihm  ein  kleiner,  von  der  AUersbaeh  dnrchsogener  Wiesen- 
Grund,  welcher  als  ein  von  S.  nach  N.  verlaufendes  Meben- 
thal  mit  dem  von  der  Kinxig  beherrschten  Haupttbale  in 
einem  Winkel  von  etwa  70^  susammenstösst.  Es  lie|[t  dem- 
nach an  dem  höchsten  Punkte  eines  Iffnglich-eifiirmigen,  von 
kleinen  Gebirgs-RUcken  umschlossenen  Kessels,  dessen  Nord- 
Seite  mit  dem  JEtnsi^-Tbale  susammenhängt.     Seine  nächste 


30 

Berg-UiiigttMBg.tst  naeh  rS.  der  erwähnim.  Brnnkotiy  imh 
0.  der  Limgeäerg  and  oro)i  W;  Aar  H^henzMenk^r^^  w^ldie  > 
dttreh  Kessel-Thäier  von.  den  weiteren  6«bit*g«n  gietreniil 
iiihI.  Ihre  Gestalt  ist  vorherrschend  gewunden,  fUehvi^elligi 
nit  schmalen  ebenen  Pleteaüs  nnd  nieht  selten  f  teilen,  sebr^ffen 
GebMngen ,  im  Eineeinen  abgerundete  Gi^l  seigend.  Der 
I^TOSste  Berg -Zag,  vom  H^hensbdlenherge  bia  jenseits  de« 
Sckmarsweikers  bei  Weipen^  besitat  eine  LKngen*ABsdebn«i^ 
von  beiblafig  «wei  Standen,  eine  Breite  von  }  Stunden.  Er 
berteht^  wie  die  übrigen  um  Akhribaeh  aunUchst  gelege«ei| 
Btrge,  ana .  MuachelkalL ,  weither  in  bor.  8^&  ¥pn  NW* 
aaeb  SO.  streicht,  gegen  NW.,  anter  ::^  li^  einflUlt  nn4 
dae  parallele  Sebiobtui^  von  verschiedener  Mliehtfgkeit  her 
sitat.  Als  weitere  6i:'en»'6ebilde  reihen  sich  Benter  Sand* 
stein  nnd  Basalt  an».  Bei  einer.. genaueren  Cntersachung 
dieses  Gebirgs- Zages,  an  dessen  nordwestlichem  Abbange 
nnd  iswar  am  Fasse  des  Buekkerge$^  unser  Kalk-Tuff  abger 
lagert  ist,  ei^eben  sieh. folgende,  fiir  die  Bildang  deslelben 
wichiige  Verhältnisse :  die  ah  Sueiterg  beaeiehjiete  For4- 
setsnng  des Xm^A^rye« flacht. rieh  hinter  dem  Doife  Ji|/eri^ 
imek  dei^stalfe.ab,  dasa  oberhalb  des  Tuff-Lagers  der  Rücheii 
bedeutend  eingedrfiekt  Mors^eint  und  diese  Wellen-fbrmige 
Einbiegang  mit  der  Breite  dea  letzten  übereinstimmt.  Sch 
daan  findet  man  an  dem  GebUnge  des  Buehb0rg$ ,  deasen 
BSsehang  hier  45<>  beträgt,  drei  Terrasaen  -  förmig»  Voi^ 
sprfinge,  deren  flach  MuMcn.-förmigea  Oberflächen  eben  ao 
wehl  mit  der  angefahrten -Euibiegnng>  als.  auch  mit  dor 
Bäaehangs^inie  geiiau  kcAprespondiren,  ;So  da«s  .Qire  verti- 
kalen Wände  mit.  der  Haupt-Machongslinie  jcluerseit«,^  mit 
der  Wellenlinie  des  Berg-Rfickens  andreraeits.in  eine  Ebene 
fallen.  Plateaua  and  Gehängf  dieser-  Kaskaden  differiren 
in  AnselKingJhrer  Breite  nnd  Entferong  (d.  h.  Hdhe),  nach 
einem  arithmelitsehen  Verbältniase,  so  dasa  die  obere  Ter- 
rasse 40  Schritte ,;  die  leittle  SO  and  die  untre  20  Schritte 
breit  ist^  d^r  obre  Terrasstfn*Rain  eine  Hdhe  von  15',  der 
nitde  ion  10/  und  der.  unt^o,  welcher  aich  ajlmäiiliph  In 
liie  Thai-Sohle  der  Jhler$bafik  veHOacht,  5^  besitat,  im  eraten 
Filb  sich.aiMr.ss  4j  6  ^S,  im  l^tut^n  :;«:  Jl ;  S  :  Z  h^fuiaatelk 


Iiiiil  B%mU  wtNe  nath  pbfrfkalibcliM  fiMitlwi  ipiriii«4iiii^lYig 
»i«>lgte  »BiMttngs^Walaa  MMimenttvlu  Amt  der  «hani  Ter» 
lüMte  dring«»  awlira  an  firässa  varsokladena  AinUaA  Ihdhvar) 
laelohe  das  Tanndii  arwaiehan ,  aoMsan ,  glaialiKaagi  .sompfig 
itiadian.  Dia  gvltoate  4araelben,  dar  aagan*  TmeUrumtM 
tvv^ahl  riehtigar  Iheibmnnem)^  von  dar  MaUUidiachea  Tfliviat 
OMiailiitNig  das  KaHi-Toffii  »Taaahatein«  (Dockatate)  satnaa 
JNMttaiB  tmgaad,  iai  anoi  ThaÜ  gafhaat  «md  adttakt  .Rlftfaraa 
itain  Darfe  ftugelaketi  w  er  «pringt  ond'in'aainer  üangabnng 
¥i>tiie  JMenga  kahtansanaan  Kalkea  abaetet ;  währaad  .aud^ra 
Aücläofar  dietev  Quetia  «rkbtevförailga  Vavtiafoagan  in  den 
fcalk-l^aflf  wülilan,  dengatbten  dorohalala^n  ^nnd-,  v^iadar  ^ar- 
vlMigt)  Atmn  an  dar  ÜMda  dar  «intaran  Tarraisa  .-na  Tage 
ilottiaiea.  Das  Wassar^  ? on  -4"  '^^  C*  Taaiparatur^  ist  niebt 
Ipniife  klar,  aatbftK  i^ohiiinaMaa  baigemiaciit  and  läasa  darek 
«Irtan  garingan  ^usata  van  4i4aaaäara  aina  bedamandfe  Manga 
arxaisaaran  Kalkes  wiadarfiEiUan. 

'Diese  Tarraasan  bajAeiabnan  «inn  spaaiaH  dia  fitaJla 
nwsäraa  Katktarff-Lugars,  weUbes  <atiaa  IW  Uug,  OCK^^lfO' 
-bi^eit  nfid  40'  mMcbtlg  ist.  Bs  blMat  atfi  «uiMaunanbängandas 
iGanaes,  «eine  von  t aracihiadan  grosean,  «aanaMMik  tgaivandanan 
«und  viakaitig  aioh  kretttaendaiiRjlaaian  nnd  flMdcban  dmcl»- 
-bracbana  tIfHise,  "waran  man  ewartiar  undantUdi  aina  fiakiah- 
%afig  «rkeant,  jedoah  drai  iin  Ikuev  BÜdangawelaa  von  atn- 
-MHder  abwaiakanda  nnd  -regelkra  In  ainaiidar  tbargahanda 
<8eiMniania  «niarsahaidaa  4mub,  dla  skh  gaagnoatlaoh  folgan^ 
tiarniasan  aharalrteristran :  llatar  «sfaier.  ^'  dkken  Sdiiebt 
*Daannarda  iafdet  man  in  dar  akrarin  Ta  rra«^ra  ^anäahst 
4eiaa  ft'*-^'  mäobtiga  £alkawff-Msssa,  welalie  voaaogsaaaisa 
«vageiabilkaba ,  wcnigar  •Kondiylian^Reaia  >ui»sdbliasat^  aina 
•satmiiilBig  'weissgalbe  f^rbe  liaskat,  thells  fcs«  iat^  theila  eia 
4aakeres  und  aas  kialnen  >Kalk«K(lniarn  aarsammMigakMetes 
"Agglcymemt  -darstallt  ondvHin  vielen  Kaifälebanin  den  nNinalv- 
4WetMraii  Ridbtmigen  nnd  Gastaltan  dorehaagan  vlrd«  Ihr 
aahliesst  <sMi  die  mlKle  Schiaht  adt  einer  MMcktigkai»  ran 
4'  an.  Sie  «eigt  •dehats  aln  loakams,  paWisea,  aelligas»  bläht 
HserreibliaheS)  glaicksam  ardiges,  von  ^organiaohen  Einsablissen 
^gvoaeattühdls  freies  ^blMa »  dessen  MaieHal  van  laiaaaar 


/ 


Kl 

Dttril3lAle^s«^n  'Htid  ,  als  die  der  o<>ern  Luge.  '  th  'beiiten 
tyiicfiten,  'besoftdei^  silier  in 'der  uiittelrt,  liditimeii  auf  Klüften 
«der 'hl  hdblen  Sätnueti  hin  dud  wieder  Abfagening^i  einer 
ilichten,  knolligen,  Tfopftteih-artfigen  oder 'abf 'Ihrer  Ober- 
Säehe  mit  Stflhhtiten,  Wafc'sen  ^  föttnlgen  £rb$timigen  mtd 
)(i^tiflKAtieefaen  Tbeilehen  bes^tatenoder  von  einer  8ehnee<> 
weissen  ilber^iht^mden  Rtm^te  umgebenen,  triebt  ^tttfn  famirig 
gebildeteti  (faierlger  tKaNksinter)  Kalli-Mas!s\a  vo^ ,  Welehe, 
einsedinientfii*erKoritAbc.€Kebllde,  sich  gew5hnlidh<Hols^Stlingel 
oder -Äiftbfaen  "ü. 'dgf.  ea  ihrem  Kern  Wählte.  Die  niilera 
und  KWitr,  in  gettlogistfh^  ^esiehnng  hier  ^mgekehvt ,  «4ie 
jDngKte  ^clfteht  b^Sieift  ^tt  Tage  anstehend  e^ne  Mäobtigkeit 
von  id',  seilet  sieb  abet  noch  einmar^  inStbtfg  bis  unter 
die  Thal-SoHIe  bhiab.  Man  unterscheide  ih  ihr  «Wei  l^a- 
rietiten  *ftes  Tiiffbl  eine  obere  dichtere  ei^härtete  tind  etn«i 
untere  S^hlammigid  Blldting.  Die  erste  Von  'Achnee^Weiseer 
Farbe ,  ist  ^us  aehr  izarlen ,  gleichkam  pri^ttipltirt^n  Kalk- 
Theileheti  susafmmengt^setet ,  wovon  die  grSbeH^'ftls'^in  sei- 
liges^  UeiitlOeheriges  Aggregat  sich  um  Pflan^en-Theile  «nd 
MoUasken-Sehafrienlagerte  und  durch  Verdanse^nng  de^r  Wassers 
EU  ehiXfp  Yest^rn,  erhärteten  Struktur  gelahgtf^.  Die  untere 
oder  jfing^te  Xlldung  stellt  lein  Schnee-weises  fecfchtes  <cn- 
sifttofii^tigedi^iilifkt^s  weichet  und  mit  einer  'grotrseii  'Aniabl 
sanal  kletnerel^  ddirrecken-Häoser  nnteroiengtes  'Sediment 
diH^/wdibhfes  ^n  delr  Luft  sn  einem  äusserst  Mtten  Pulver 
von  iretnetn  kohfeYisaurem  Kalke  aitFtrockfret  «nd  daher 
ihirdb  Tngebftn  fOr  die  Fft^amHA  -  1?abrik  bei  ^rikUi^rbaeh 
<onlbf*n  fFäiMMialtk  gewonnen  wird,  woeelbst  mtm  Amh 
selbe,  ifiieh  Vei'het^gfingl^fn  'ScMämnien  und  Enüfernen 
d'er  tla'rhi  '^nrt!iAltenen  'otganisc^hen  Substanzen^  als  Zttseblag 
veeWI^tlde't. 

Die  orjg^ftnieehen  Reste  des  Ahl^nhatker  K»lk-Tuflh,  tbeile 
Tegetablften  nnd  tbeils  Molhi^k^n,  geh^feh  sSmmtlieh  >der 
^t/ti^twült  Hh  oiid  Verden  noch  lebend  fn  der  dortigen  Gegend 
angetroffen ;  von  EinsoUflssen  faütier  organisirter  oder  vor- 
'pt^lki^ttkikef  Thien^'und  PAnveen'hiibe  leb  nSdits'eiltdeokeii 
iho»u.    Bfo  In  demsdben  eingeschiosseaen  Pflanjeen-Tbeiie, 


SS 


•U  St«n{el  aod  Rdhren  ron  Churaeeen,  Rindan,  Äsiclieii^ 
Ziveige  onil  Blätter  Toa  Laabbdizern,  sind  voraogsvreisa 
Huf  Pagas  sylvAtica,  Betala  alba,  Acer  pseodo- 
platana«,  Salix  fragilia^  JoDiperoa  comnanis, 
Vaeeiniom  vitia  Idaea  und  V.  myrtilloa  bescbrfinkt. 
Ztfbireicher  dagegen  latdie^  vorsogsweise  nur  Land-Koncbylien 
darbietende  MoUosken-Faunai  woron  ich  folgende  Arten  auffand: 


Uelix  rupeatria  Drp. 
fnlva  MüUi* 
frnticnm  Müll» 
arbttstofum  LiN. 
nemoralia  LiN« 
pomatia  Lim. 
bortenaia  Müll. 
peraonata  Lmk. 
atrigella  Drp. 
incarnata  Müll. 
earthnaianella  Drp. 
biapida  Lim. 
aericea  Müll. 
elrcinnata  Stud. 
rnderata  Stuo. 
nitida  Müll. 
nitidosa  Fia. 
nitena  Mich. 
pygmaea  Drp. 
cryatallina  Müll. 


Uelix  eoatata  Mülu 
n     polchella  Müll« 
p      lapicida  LiH« 
M      obvoiuta  Mülu 
Vitrine  elongata  Drp. 
Bnlimna  montanna  Dar«  - 

M        obaenrna  Drp. 
Acbatina  Inbrica  Mmk. 
f^         acicnla  Lmk« 
Pnpa  masGomm  NiLa. 

a      pygmaea  Drp* 
Clanailia  bidens  Drp. 
j,        ventricoaa  Drp. 
31        gracilia  PrpR. 
)»        parvaia  Stuj). 
Saeeinea  obionga  Drp. 
Caryebinm  minimnin  Müll. 
Vertigo  edeutala  Drp. 
y       pnailla  Müll,   und 
M        Venetaeii  Chrpt« 


Also  9  Geacblecbter  mit  41  Arten.  Ausser  diesen  aoll 
auch  noch,  nach  F.  A.  Gbmth  *  Vertigo  palustris  Turt., 
V.  striolata  Al.  Braun,  Pnpa  doliolum  Drp.,  Pnpala 
laevigata  Hartm.,  Helix  acnleata  Müll,,  H.  albaBaAüM 
(nova  ipecies)  nnd  Limnaeus  minutns  Drp.  darin  Tor- 
lionioien.  Unaer  Kalk-Taff  wäre  demnach  an  Land-Koncbylien 
beinahe  eben  so  reich,  als  die  Kanatatt ^ Stuttgarter  Tuff- 
Bildung  **,  welcher  sie,  an  relativem  Alter,  gleich  au  stehen 

*    Vffl.  dienes  Jahrb.  184t^  Heft  n  und  v. 
**    .F.  A.  Walchubr,  Darstellung  der  fceolog^.  VerhAHoissa  der  am 
Nori^-Rande  des  JSehwarawaUes  hervortretendeu  Minerel-Quclkn  u.  a.  w. 
MatmMm,  184S^  S.  46  ff. 


idwiiil.  ^  Die  vegetubtticbm  Reite  «ind  4erge«tiilt  nit  Kalk^. 
BLuM.liifiUrlrty  das«  man  vo«  der  eigeatUeben  PflaQ^en*' 
Struktur  nichts  mehr  erkennt ;  nor  die  fta«seipe,  durch  hobieD* 
saaren  Knik  vertre(^iie  jBestaU  verblieb.  Zu^eilea  4ndet 
man  sie  mit  einem  eehwarzen  Kohlen-artige^ .  Pqlver  über* 
fogen,  weleh««  leicht  abf&Ut.  Die  Sehaalen  der  Wei^^tfiiera. 
hingegen  9-  ohschon  von  Kalk-Masae  gänsJi^h  durchdruAgen,: 
sind  vollh<^mmen  erhallen;  an  manchen  ist  Ao^ar  «och  dia 
Epidermis  voi^M^iden  und.  Kolorit  und  Zeichnung,  deutlich* 
wabrEttiiehuien» 

In  der  mehr  iorkerea  Abänderling  dieses  Gebildes,  wenden; 
socli  noch  eigenthümlich  gestaltete  R(fhrcbeii  und  kleiner 
hohle  Kflgelehen  angetroffen*  Die. ersten,  kJicuLne  hohle  und 
mit  dem  einen  Ende  aufsitvende,  an  dem  andern  .geschlossene 
Zjiinder^  welehe  Inild  jiaraliei)  ha^  in.di#i)  veifschi^^^Hs/ten' 
Richtungen  Verlaufeii,  bald  sich  vereiislgen  nnd  Ast-  odcrt 
Korallen-förmige  Geslolleu  be^it^en»  vcsvrdanken.wohl  alkio- 
dem  Umstände  ihre  EittMebung,  dass  vertikal  44eh  bewe-n 
gende  kleine  StrühleniKaUipba^tiger  Wasstiur,  gleioli^aui.in  i^ 
Masse  abgesperrt)  alhaKhUch  ihren  .festen  BepsteimMbeU  ah« 
leuten,  während  eiHgegengeseti^t  die  Bildfuig.  jener  a|ihliri-^, 
«eben  oder  elliplischen  hohlen  K^rperchen  vein.d^  (Sriisse^ 
eines  Stackoadel-Knopis  bis  uu  der  eiifer  Kaff^e-Bobiie  durch 
Einsperren  der  Gas-Blfiaehw :  in  dem  noch  weichen  -Niedern 
schlug  des  getreunlen  Festen*  und  darauf  erfolgten  £rbtfrten> 
des  aphärisehen  R^muf^ft  stattgeftindeti  haben  nif^j  wodurch 
sich  also  im  Kleinen  Dasselbe  wiederholte,  was  auf  die  BiU 
dong  des  Kalfc*Tu|b  im  Grossen,  liier  Pes^g  hiit^:  elfte  eedi« 
nentire  Genesis.  nlis»lieh  aua  kohlensauren  Kalk .  sum  Übi^r^ 
schnss  ^entbaltendeea  Wpifser*  Denn  vdsss  di^  4Uerskaehe$\ 
Taff- Bildung  auf  einem  Niederschlag  von  in  .Kphle^isiiqre-i 
haUigeiii  .  Wasser  M%eUis4  gew«^eene$  %  Kalk  -  Theilen  be« 
vake,  gabt  nicht  iallein.iiaa  der  B^tracbtong.  d|M.  Gebilde#^ 
selbst  9  al»  ani^  insbesondere  aus  der  Untersiichung  des 
Terrams  und  deeeen  .Wördjgnn^  in  geologischer  Bodebpng 
psi^end  bar  vor  4  dass  ^ber  das  .  Sediment  ,  namentlich 
^  eiern  J^g^^*  4e4«el(»eni  nicht  an  der  jetißigen  Fund-v 
KeBe,  sonrfcirii  >iel^ehr.  an  eineoi  höher  gel^enen  Po|iM^, 


u 

deS'  In  Bitmölit  gecogemiv  Oebif^-  AUMilgt»  stattgeAtiiilefr 
hi»be>  wird'  ihireh  nachfeilende  geologische  Entwickeiong 
nnMrov  Fdtorft  d^evilich  werden  t 

Vor*Ei4iebttng  jenes  bmaltiseben  Dlimaies,  wekher,  hinter 
SelMtÜtem-  ? oit  SW,  naoh  NO.  der  hohen  Rköne  enlgegen- 
BlMend,  unter  dem  Meoien  des  Lnndrüekens  oder  der  grossen 
SirokiiMoheido  fewUchen  Rheki  -  und  Weser-  Gebiet*  bdkiiniit 
kit^  so«  wi^  ferner '  noch  yorden*  mit  dieeer' Erhebung  gleich- 
zeitig' staitgeAindenen  übrigen  •  Buselt  -  Durebbrüolien  hie- 
siger Gegend  bildete  dieselbe  eine  grosse  Ebene  ^  deren 
bi6  dtther  Torhimdbnen  hydrogenelisehefr  Gebilde  eine  %vage- 
i^eehfle*  SeMcfaftung- beoeseen.  Döreh  Walser -»fluthen  ihrer 
jttiigeren  StPaHe^beraoH  verharrten  bis  eu  jener  valfc«niseheii 
firäpll^n  von  d^r  Trtäs*'Gl*ttppe  nur  Muschvliialk  und  Bunter 
Sandbtein,  Elt«  bestanden. eine  Menge  QoeHen^  voii  denen 
iVoeh'  beirt  •  sn-  Tage  d$'6  grossem  ai«  Bäehe  und  Flüsse  das 
SeAide  trmkeft.  Einige  derselben  waren  durch  obwaltenden 
Köi(tens§t»re-Geba)c-  befähigt,  die  anf  ihrem  Wege  berührten 
tttkA  löAMehen  Feh^Gebild^  ,  vroau  siob^  Inabesondero  das 
B^chelfcalk^CMkilde  eignet^  in  stehf  aoABunehoisii)  die  neoanf- 
gifitomaielieftt  fitsten*  Bestand^beiloi  biilr>  kohiensnnrer  Kalk, 
ft^ten^  aber- vermöge'  ftiptdMuerndor  EvaporaftiW'  des  Wassers 
ilfMl'd^r  gieiehseitig  dlibei  stattfindenden  .VoInra-'VernHitderong 
d'esseflben*  alä  Ftfisstghfeit  (Menstruom)  nieder,  indem  sie.  ku- 
gliiiöb  ttiift«^  DmhüllMg  vegetiibUiseberi  und  animalisober 
Theile  2u  elhemnenenPel^^Gebilde  metnmorpboshrt  wurden, 
iVeibhe»  dfd^  SCrom-Gewnlt'  Ihn  ^emeinsehaft«  anderer*  Fbls- 
Bla8seH'(Keuper)'  vernichtete,  bis^  eih  epfftlgter  HuhcZus^itd 
dl6-Porthltdttng-  unseres  Tuflte«  an*  der  Stell»,  Wder  B^h- 
tHepg*  A&8  kleine  Thisd  d6r  Mlertbaekhegren^tj  wieder  zn- 
ItfBs^  machte« 

Wed^r-das  nahe  Hftdpttba(ider  JtlwiA|5  li^oh  seineütben- 
lAlttler  bestandon  ;  erst  ak  fenerflAssige 'Basal«- Mn^en  die 
ElHi-Riiide  ditrchbraohen  nnd  sich- mtttsblige  Gisbirgs-Rö^ken, 
B^om^flhWiche  Kegel  erhoben^  wnrdidn  dli«liirch  normel  geht* 
gertePelsnrten' zerrissen  und  in  die  mawehfaohtftm  SfeUungen 
£ti'<dinHnder  gebracht,  durch  Lüngs-  iind  Seiten«- Z^rsflaiitungen^ 
4fr  Gebirgs-Ilhäbr  gebildet^  dte  von*  Qnelieti  aleüiinibetten' 


19M>^  Bttbii  ab«P  dm  Spiegel  deip  Nordsee^  «b«<Aff<ilibiMl'4iA 
1989A,  M  wie  die  iKm»  Vorb«rge>  JC&fii<«^ai^  bei«  Jtei Hodr 
AMterj^  bd!  li^AiiiiKtfilMi)  dnnti.Sdrichtenfiill  bIm^  SildttH  .b«tt 
v#k«iid,  wel^hb«' In  enfrgegengeseflftte  t  Witi^  dpribt 
(hr  umpuvgg&dbewgn  B^kmskMänhar^  *  (midiiit  dk». :  &niiliiriQL 
MMl'diwreli  Mn^  IMi^kerffher  Breunin^  \ita6;votf^tnien/»wt^^ 
hmbw4m^  vf«6flntikbireii  AaUinÜim  dmr  fiibkii^:df«  J(fM#r 
TAn/tf  mit»  Mimit  iivbiesiger  GügendflbmAngiibSKigMi  IMm9H 
ttiii«r«r«  -WMkrand  JMWif 'fiiita8t«ofd».foi|gl9!  «*8#«i< .  U«-  4aber 
«tov1^heii  geblM«eerSalk^TuE  deiTlfa»bdbfiMg»>««iife«rl4^ 

b€^g9  JcJifMills  d#a- JK|iin^f%«^«,twa.l  ao».deavG«häti||^ 
d9e««r '  Bwge'  #i»  htbev«».  Lagen-  w.  TJmiI' wardi^  JaM  TMr 
RMiNvg  a*iM«  ataih  «igleioh'  abto  TmiiwigtdaMatbM  «fwai 

Sohle  vorhandenen  Trümmer  dieser  ihrer  JSkiliKföiMA;obMbii< 
so   leicht  eerstörbaren  Felsart  durch  atiftosphärischa  Einflösse 
und  Wusaer^Gewalten  vernichtet  wurden  und  endlich  sporbia 
verschwanden.  Eben  so  wurden  auch  die  Quellen  mit  erhoben 
and,  wenn  auch  einige  dureh  Verdrücken  und  Veraabieben  dar 
Gebirgs-Straten  ihren  gewoEnten  Caiif  ei^bfiflsten,  ao  sotcbten 
doch  die  atürkeren  ihren  Platz  su  behaupten.  Daher  geschah 
die  Fortbiidnng  des  Tuffs  nur  da  noch,  wo  geeignete  Quellen 
das  MateriAl  daeu  lieferten,  wie  hier  am  BuehbergCj  -^  w&hrend 
der  in  einer  geraden  Linie  nach  N*  hin  bei  dem  Dorfe  Bim 
liegende   abgeriirsene   Theil,   ohne  Quellen* Einfluss  unent- 
wickelt blieb.     Durch  fortwährende  Bildung  nun  an  Mäcb» 
tigkeit  Eunebmend,  vermehrte  sich  auch  Eugleich  das  Gewicht 
der  Masse  in  der  Art,  dass  der,  durch  den  Quellen-Abfluss 
stets  In  einen  erweichten  aufgelösten  Zustand  versetzte  Fuss 
des  jlhen    Berg- Abhanges  'dieselbe   nicht  mehr    au*  tragen  > 
▼emogte :  sie  rntacbte  gegen  die  Thal-Sohle  hinab,  auf  ihrem 
Wege  Pflanzen  und  Thiere  in  sich  aufnehmend^  welche  durch 
tbernnterang  mit  Ihr  zu  einem  Ganzen  umgestaltet  wurden« 
iHeser  so  veränderten  tiefern  feage  des  niedergesunkenen 
Xa/hoff-Feken   folgten  auch  die  Quellen,  welche  daher  auch 
mb  fort  auf  ^^^  Höhe  des  Tuflf-Gebildes,  also  am  untern 

3* 


36 


Drittel  des  Gebli^Äbhimges,  sa  Tage  ti^lenu  FOr  di^se 
Ansieht  des  Senkens  spricht  nioht  allein  die  JEkigangs  er- 
wähnte Einbtegong  an  ROeken  des  BueUerges  «ad  die  damit 
überefnstiaimende  Terrassen-Bildung  des  Toff-Lagers  selbst, 
als  es  vielmehr  auch  geschichtlich  bekannt  ist,  dass  der  bei 
JBIm  abgerissene  Theil  des  Tuffs  eine  ähnliehe  Senkung  ver- 
anlasste»  indem  der  hinter  ihm  sieh  erhebende  Berg  eben 
wehr^erabrutschte  und  ttber  das  Tuff-Lager  stttmend  eine 
beinahe  gänsllohe  Verschttttnng  desselben  bewirkte. 

Das  hier  Vorgetragene  möge  genttgen,  über  die  Bildnngs- 
Wdse  und  geognostischen  Verhältnisse  dieses  jugendlichen 
Oeeteins' Anfrahliiss  SU  geben,  dessen  relatives  Alter  wir  hier- 
nach so  SU  bestimmen  in  den  Stand  gesetst :  sind :  iniieoi 
vHr  seine  beiden  oberen  Lager  dem  älteren  SlIsswasser^Kalke, 
die  untere  Schichte  aber,  weloRe  nedi  fortwährend  gebildet 
whrd,  dem  Jtngsten  Sisew4ttaer»Katke  (Kalk-Tnffid  im  eagera 
Sinne)  gleichstellen« 


Ober 

Keuper-Gyps  mit  Konchylien, 

voo 

Hrn*  ProfeMor  Rurr 


Die  venehiedeoen  Vorkommniue  des  Gypset  toi  älteren 
mA  jdngeren  Flöte-Gebirge  heben  iehon  lange  die  Anfaerk« 
üektit  der  Geogneeten  aaf  eieh  gesogen,  ohne  des«  bis  Jetst 
lünlängÜohe  Belege  fiir  die  Art  and  Weise  ihrer  Entstehung 
vorgebracht  worden  wliren.  Wenn  ich  es  daher  wage,  im  Nach- 
stehenden einige  Thataaehen  aber  den  Gyps  der  Kenper- 
Foroiatien  in  Wärtlemberg  mitsntheilen,  so  möge  Solches  als 
ein  kleiner  Beitrag  snr  Geschichte  des  Gypses  anfgenemmen 
werden. 

Ans  der  trefflichen  Monographie  der  Trias  ron  F.  v. 
AiBB&Ti**  ist  die  Verbreitnng  der  Kenper  -  Formation  In 
Süwaien  hinlänglich  bekannt  und  somit  auch  der  umstand, 
dass  das  rennittelnde  Glied  der  Letten-Kohle  zwischen 
Masohelkalk  ond  Kenper  daselbst  sehr  rerhreitet  ist.  Tho- 
nige  btäQl*«ohe  l^ergel  bedecken  in  der  Regel  die  obersten 

* .  Rseh  einem  bei  der  Ifatarfortcher-VemammlanK  so  Preiburg  im 
J*br  1838  gebalteuen  Vortrag,  welcher  sich  in  der  Isis  i8S9f  814  soae- 
föbrl,  aber  airgeuds  gedruciit  fand  >  vom  Hro.  Verfasser  gätigst  mitge* 
^Mt.  •  D.  R. 

**   SMigmn  und  Tähii^fem  1834. 


38 

ilolomltlschen  Schichten  des  Maschelkaiks    and    werden  von 
den  Sandsteinen  der  Letten-Kohle  bedeckt,  welche  nicht  selten 
die  schönsten  Pflanzen- Abdrücke  des  Kenpers  (Eqiiisetnm 
arenaceum,    Calamites    arenacens,    Taeniopteris 
vittata  u.  s.  w.)  enthalten    nnd  von    verschiedenen  S«n(l-, 
Kalk-  and  Thon-Mergeln  and  selbst  Kalksteinen   äberlagert 
werden,  welche  neben  einigen  Petrefakten  des  obern  Muschel- 
kalks (Avicula  socialis,  Myophorla  Goldfassii,  M. 
carvirostris,  M.  vulgaris)  auch  einige  eigenthfimliche 
Meerthier-Dberreste  (z.  B.  'Lin.gula  tenuissima  and  eine 
an  My«    erjnnernde   Bivalve)   einschliessen.     Über  diesen 
4mgen  die   bunten -Mergel  des  Kenpers  ^fnit'Cypsjj   W^lchsr 
an  manchen  Stellen  eine  Mäclitigkeit  von  50'-^100'  and  dar- 
über erreicht  and  in  der  Regel  frei  von  allen  Versteinerun- 
gen ist.     Dieser  Gyps  ist  sehr  anregt ImÜssig  verbreitet  nnd 
erscheint  hfiufig  als  Stock-förmige'IEinlagerang,  fehlt  manch- 
mal aach  gfinzlich,  ist  In  dfir^gel  deutlich  geschichtet  und 
wird  fast  immer  von  Thonmergel-Flötzen  durchsetzt,  welche 
'ihn  mehr  oder  -minder"  verunreinigen. "In  betHtchfficIier  Ent- 
' Wickelung  erscheint  er  bei  dem  Ail^'^  uxwifeitLü^igshurg^ 
*bei  ühtertÜf^heim  gegen   deh  RöfheMerff  nnil  Fetlbafehy   t^m 
'Spitsibeirß  und  bei  dem  Dorfe  tFttrmRftyen  unfern   'Tübingen. 
*Von  besonderem  Interesse  ist  das  ¥^orkonnnen  an  erstg^itann- 
tera'Orte,  vveil  er  dort  an  etnrgen'Stdleti  Petrefakt^  enthätt, 
welche  über  seine  Entstehung  einiges  Ltcht  verbreiten  köiin- 
'ten.   Diese Petrefal^tesfAd  Avicuiia  Vocläli-s,  Myophöra 
Goldfussii,  nebst  noch  einigen  nicht  sicher  za  bestinimenden 
'St^inkernen,   vermüthlich    ebenfalls    von  Myophoi^len;    es 
'sind  dieselben  nicht  nur  innerlich  von  Gy]is  erfällt,  sondern 
auch  die  Schaalen  selbst  sind  —  so  weit  sie  noch  vorrhanden 
* — in  schwefelsanrenKalk  umgewandelt.  Mfp  scheint 
gerade  dieser  Umstand  von  besonderer  Witshtigkelt  zu  seyn,  in- 
((em  er  den  Beweis  liefert,  dass  freiefScfiwefiilsJlarö  eingewii*kt 
und  nicht  nur  den  kohlensauren  Kalk  des  Muschel-Gehäuses, 
^Sondern    auch   den  der  Kalksteine   und  Kalkmergel  selbst  in 
Gyps  .umgewandelt  liabe«     Dass  diese  Umwandlung  wirklich 
hier^  -t->  bei  den  in  Rede  stehenden  Keaper-Gypsen ,  weJU}h|3 
die  untersten  Bänke  bilden  -*  «fttetluaCinickaA  h«tNs>  »«beweisen 


80 

ftiehtitar  /^Ke  fLig^Hnigt-Yerhükniise^  mi4kk^  dM  4i|oii<g#ti 
£aiiM«0ini^tt  Qiiter  dem  SaMktoin*derlj«fttthkohl6.teQ*«|»v0chea 
•iiiidfli«  V«««tein«rinigeiii  wekb^  mit  denen  des^lMetllnikohleii« 
Kalkes  vMkg  «befeinetilMniNi,  aMdem  tashd^s  Zd«iimllie>l« 
VorkoBttMln  Imi  Gypeund  Knlk  in  Mmt  nud  deveelben  Bimk, 
Je  an  einem Haiidetiltki.wte  teh  denn  »'AmUb  von  fiienl- 
pbiAn  kiii,  woton  ^ie  ^ine  Hftlfte  noch  mit  Stfotta  bvntiet^ 
4lie  endere  flstfle  in  Gjf  vo^eiwAndell  «st.  Qmm  4SMbtke 
•EMeheiiMHigeii  fitiden  Ach  in  den  grinsen  ^jrps^AÜli^rMgefi 
ftiviwhen  ViOetUirkkekk  «nd  EBäbmk  etwa  eine  SAuhde  von 
KmidaU  enlfefnt.^  wo  dfer  Gyps  nn  •einigen  Stellen  ebonlalle 
von  iUk*-  Meißeln),  die  mit  Sünren  stet^k  broMda»  bedbckt 
wird,«4lesetbton  4iker  ^aneb  M  mekren  Pmlkttfn  liaf  die  obeh 
angegebetie  Weise  donefasetat;  «ieht  selten  eind  nalneniiiiQh 
dieMbireidhen/Klnft-Flfidien  desselben  mft  671^  «berttogeh» 
als  «k  die  <Seh%^efo]s£nre  *^  rieUeioht  in  sebr  w^iiMktfOk 
Znstniide  -^  von  'tinten  berauf  nnd  in  idie  Sjpilken  «ds^ge- 
-4ninfeen  mUte ,  eburoU  nioht  in  hinlKngKober  Menge,  nm 
s£mmtlichen  Kalk  in  Gyps  verwandeln  en  können  \  «OJeee 
unteren  Bänke  des  Kenper^Gypses  werden  meist  von 
kanten  Mergeln  überlagert,  worin  sich  wiederum  sehr  be- 
traehtliebe  Gyps-Ablngerangen  finden,  in  denen  jedoch  meines 
Wissens  bis  jetzt  noch  Niemand  Spuren  von  Versteinerungen 
gefanden  hat,  *nnd  welche  tyffisfilncr  so  der  eigentlichen  mitt- 
len Keuper-Ablageaung  gehören ,  während  jene  dem  Letten* 
kohlen-Glied  untergeordnet  sind.  Ob  auch  die  Gyps-Aus« 
Scheidungen  des  Muschelkalks  und  noch  anderer  Formationen 
auf  die  oben  angedeutete  Weise  entstanden  seyen,  lasse  ich 
ror  der  Hand  noch  dahin  gestellt;  jedenfalls  spricht  das  Vor* 
kommen  in  Knlkstein-Flötzen  und  namentlich  die  unregel« 
mäsige  Verbreitung  so  wie  das  isolirte  Auftreten  in  Stöcken 
eher  dafOr  als  dagegen ;  und  das  Zusaromenvorkommen  von 
Gyps  ond  Anhydrit  Hesse  sich  in  solchen  fällen  auch  auf 
eine   sehr   natürliche  Weise  erklären*,   wenn   man  annimmt, 


*    Mao  icannt  ein  ähnlicheg  Verbalten  bei  LünewUe^  jedoch  mit  un- 
^fljefieii  Foatfil-Hesten.     Dort   bat  man  die  Bildung  des  Gypaes  von 
itrZeneUaug  des  Kalkes  durch  das  schwefelsaure  Natron  durchsickera- 
itr  SslMqueUeo  abgeleitet.  Ba. 


40 


ji« 


■ 


dasi-  dt^  fkthwefeblhii^  balil  in  wMMrfrefoii  Dämpfen  »nf- 
gesdegen,  bald  mit  Waaser  verbunden  heraofgedrongen  gey 
and  sieh  mit-  den  bekanntlieh  kein  Waaeer  enthaltenil«»!! 
Kalksteinen  verbanden  habe«  Bei  diesem  Prosess  würde  die 
cKohlensMare  des  Kalks  entweiehen  müssen  and  vielleicht  sa 
Enistebang  von  Saaerwassern  Veranlassung  geben.  Wirklieh 
sehen  wir  nn  vielen  Orten  im  Gebli^t  des  Mosehelkalks 
Kohlensäiire-reiehe  Mineral-Quellen  hervortreten,  wie  Diess 
B.  B.  im  Becken  von  Kan^att  und  Berg^  hei  KUmmgen  and 
an  vielen  andern  Orten  der  Fall  Ist;  vielleicht  geht  der 
Gypsbildungs-Proizess  in  der  Tiefe  immer  noch  vor  sich,  die 
freigewordene  Kohlensänre  gibt  sur  Lösung  von  cftwas  koh- 
lensaurem Kalk,  kohlensaurem  Eisenoxydul  und  kohlenssnrer 
Talkerde  Veranlassung,  daeu  gesellen  sich  die  Bestandtheile 
der  Steihsals-Abisgerungen  und  Dolomite,  welche  «o  häafig 
in  Gesellschaft  des  Gypses  im  untern  Muschelkalk  getroffen 
werden,  ein  Theil  des  Gypses  gelangt  selbst  in  die  Auflösung 
und  somit  wären  alle  Bestandtheile  dieser  Mineralwasser 
erklärt. 


Ober 

silurisch -devonische  Schichten 

im 

Petershurgvfchen  Gouvernement  und  auf  den 
Inseln  der  Ostsee  y 

von 

Hrn.  Professor  E.  Eichwald  ^ 


Schon  früher  habe  ioh  sa  erweisen  gesucht^  dase  in 
EitUanii  und  am  PawUwsk  vorcqgawetee  die  mittie|i 
silarischen  Schichten  entwickelt  aind ,  dass  die  antem  ip 
England  so  aasgeseichnefeen  Schichten  (der  Caradoo-Sandstein 
und  die  Llandeilo-flaga)  heinahe  fehlen,  dass  aber  die  obern 
Sohichten  erst  weiter  westwXrts  in  EitUandy.  ufia  ffopsaly 
auf  Dago  und  Oesel  in  grosser  Ansdehnnng  erscheinen  und 
hier  sogar ,  wegen .  des ,  Vorkommens  von  einseinen ,  für  das 
ileTonisebe  System  charakteristischen  Versteinermigen  deycH 
nische  Sohichten  angenommen  werden  könnten  **.  ^ 

So  sehr  sich  die  hier  westwärts  vorkommenden  Thier- 
Keste  von  denen  in  den  Umgegenden  von  Pawlowsk  und 
Eeval  ontersoheiden)  so  sehr  nähern  sie  sich  gleichseitig 
denen  des  devonischen  Systems,  so  dass  es  wirklich  einigem 
Zweifel  unterliegen  könnte,   wohin   wir  die  Bildungen  von 

*    Vom   16.  Sept.  1843. 

^    6.  meine  Notis  in  aieiem  N.  Jahrb.  te49f  466  j  wo  ieh  jedocfa, 
ZcOt  17  v«Mi  oben  »Liegendes^  stutt  ^aogeudcs'^  m  Men  bitte.  ' 


42 

Dago  unil  Oesel  so  re«hni>ii  hätten«  Naeh  meiner  Sehilde« 
rang*  würden  sie  vielleicht  som  devonischen  Systeme  sa 
rechnen  seyn^  obgleich  sie  wohl  eher  den  obersten  silarlschen 
Schichten  eueaeählen  sind.  Diess  beweisen  vorBüglieh  die 
vielen  Korallen,  die  am  Reüal  and  PawlowsA  nicht  vorkom- 
men, wie  Cyathophyllen,  C.  tarbinatum,  C*  dianthns, 
C«  patellatum  His.,  C.  caespitosum,  C.  vermicalare, 
Lithodendram  caespitosam,  Calamopora  gothlan* 
dica  and  C.  alveolaris,  Oatenipora  labyrinthica  und 
C.  escba«*oid«8  ^  Heliopora  interstimcta ,  6or|[onia 
proava,  Eschara  scalpeiium,  ^hilod'ictya  lanceo- 
lata  LoNSD.  n.  v.  a»;  vorsägilich  häofig  eeigen  sich  aber 
Stromatopora  concentrica  und  St.  poly merpha  «n 
sehr  grossen  Exemplaren,  wie  sie  sich  als  charakteristische 
Versteinerungen  ^  nur  im  devonischen  Systeme  finden;  eben 
so  Aulopdra  serpens,  die  gleichfalls  als  charakteristisch 
fbr  dieses  System  gilt  and  bei  ans  anch  .am  Buregi  in  diesem 
Systeme  voi^kommt. 

Aasser  diesen  Korallen  finden  sich  noch  eine  Menge 
Krinoiden  aaf  Dagö'^  ohne  der  neaen  Arten  za  erwähnen, 
SviH  Ich  tiar  an  den  Act'inocrinites  laevid,  A.  muri- 
'Catafe,  A.  clngnlatas^öLDF.,  an  Cyiit'h  ocrihitres  pin- 
*natiis  trnd  Pentacrtnus  prlscus  erinnern,  ^o  Wie  an  die 
'Sonderbaren,  Konkretionen-artigem  Abdrfickie,  die  Im  K^Hc- 
'Stein'  von  Daffö  und  Im  dervoniscthen  Kafksteine  von  Titku- 
Aowo  vorkommen  ^*  und  wohf  nur  Abdracke  von  Htflfsarnien 
'dicfser  Krinöirien  (vorsstiglhsh  des  Cyath.  pinntitas)  seyn 
iLönnten ;  sie  zeigen  «aweifen  ganss  deutliche  Eweisettige  €lrren- 
*Bildung,  gerade  wie  die  Hülfs-  oder  Kronen- Arme  der  Kri- 
noiden, und  waren  ^offenbar  gefiedert. 

Aosserdem  finden  sich  auf  J9ä^&  Terebratula  prisca, 
wie  sie  irnseren  devonischen  Kalk-Mergdl  von  ^Tschudmv^ 
'charaiiterisirt,  nächstdem  einzelne  Pentameren  (Crypldla 

i        "n  lim  IL  i&rte  .der  Uf  wHt  Htfsulamiik.    Pi^Urs^  tM9. 

*^    Nach  MoRciiisoif  sind  die  Stromatoporen  den  silurisciiaii  Sclikl»teii 
gans  fremd  (Jahrb.  1841,  774). 
,    ***   A«<^>.Hi^ai»Ba(iJalb.^Si^ci(9|,  TI^XX^VI,  kg.  ßbMH  sie  als 

i-yftftff+AU?/*- ...        .   .  .^  ..:„  .- .   . ..- 


4ß 

brenlU>,  S^iriferiip«FUr9l|i^..ft|i(fl^lAii„init  «inigep 
neoeii  vihI  boktmiUen  O  r^  ia^  Arien,  ^ie  äle  eiim  Tbeil  «i^)i 
in  den  «littleM . «ilurisobeN  Sofaicht«.!!  ii0ß,IUiial  u^i.P/^ßtfw^ 
TorkoBiittea.     Näghatdem  m^f^tUiirS   ifi^rA.Mi<ktM#y   GiUQiy* 

sellH'^  und  Piefrro.t«niRriA- Ar^n,   ßellapiiixb^o   n^* 

.  inflatam,  Clymenia  antiq,iB.i««jlia%9  OartJie^'eCAM^^fii^ 
ammlata«  und  O.  v'egul^^i^y  Oaly^94ie.fp4in4»(!a>a  und 
.Asapikus  JatimiAtiia* 

Prof.  4xXoeXE&  .  beschreibt  favt  ^gan«  die^eib^n   foissUm 
TbiefwRMte.ana  dem  BüHhei^ger  tirauwaeiü^a -£.alMi|iii,  bfii 
OtmiU%j  and  Bimiiui  laacbi  dahfur  di«  iieinei^iiiig,  daaa.dfef^r 
muierger  H^gfil  Bom  devonisch^a  Syateiae  -gehclr«  t* 

äio  wi»  annSSHagS  irleJaArtea  v^rkaoiaie»)  die  i|^i^  <r«A[- 
ländisek^i.  Arten  identiach.aind,  «o  ä^JDiea»  neeh.mebrdi^ 
Fafl  Biit  O0§al$dkn  Anten,  die  gaivs  ^o»  SekM>ßdi$fih'G(^lt'' 
l&Mscien  gleioheB ;  aueh  bi^  ist  derJAaicbtluiQi  iin.KoraUe^ 
aosgaeeiokiie%  Wiadanoh  aich^^aiieh  der;  ^iV^nf^ar  Hagel  und 
die  ülinl&ehe  BÜdm^inai  KammsHPsiUs^  in  P4ii^li€n  <»Iia- 
rakterisirt.  Za  4en  Oafa/cr^  Tbier-Re^(en  {^bareo  vav- 
züglich  Oalamopora  gotblandica  und  C.  polyn.or-fiik^, 
Cyath^pJiifJiaA  tar-bjraatarai,  C*  v^rotfJQU.lar^f  C.  ce- 
ratUea^'^CdlAntliiM,  .C.«q«adrj,g4^niiajiHai>  CL,<ana«aj|, 
Saraijiala  a^rgaaoa,  llaiietpva  iatierstinota',  I}ar- 
niodytea  j^e|j<euUtus<iiiDhat^£i99Miitf«^o4^£iA^de9 #iaa||$e 
Fundort  hei  an«  im  »ailnifacben  i^fytema);,  AoJofiAra.fav« 
pena,  Co^tnit^ea  <liiaiiaria)  je^nip^rinna^  Gya,th>fl^Ari* 
nitea  rogoaiia><ab€li  9^  graea  Viie\wai .GotUtmi}^  Penrta- 
erinae  prisan«,  T«rabira«t«Ja  laau^ncaa^  X>f4)ril^4, 
T.  noaella  Hia*  (wie  3ie  als  X«  aphaera  odf^r.T^  gioboMi 
noa  bei  P^mlowsh  aith  in  :giri>8eer'|IÄ0j|ge>  findet),  ,T«  dj  d  y  a&a 
His^  T.  caaeidea  His«,  T,  plloataiia  Hi3.|  .Aber .aiM  ib^o 
sagleieh  O.ntrh'ia  elagantnia.,.  O..  4ie,ct<eii,  St,  «alcata 
Beweine  neue  Caealiaoaailak^ic^,  di«Pl)eudi*otd'maaviti 
«ingolata    »Hia»,,    <Ortho«e>ratite6    raa^ebdeataa^    O* 


Jtfbfb.  «949;  95. 


44 

imbrtcriteu»,  Öt.'Hiinaliitag,  O/fipproxtüfiitas^  Cythe- 
riim  b^lthiöa,  Calym^ne  BIa'meiiba<ifai1  'umi  C. 
bellatnia,  so  wie  etncelne  Sparen  von  A s ap h e n. 
'Der  Kalkstein  von  Oe$el,  wie  er  vorxtfg^lieh  an  der  Sodspitve 
hei  Schworbe  vorlionittit,  hat  die  grdsste  Ähnliehkeit  mit  dem 
'  nehudoito'Mehenf  während  an  der  Nordktfste  von  PatA  ein 
ganas  andrer,  fast  Dolomit-artiger,  sehr  iScheriger  Kalkstein 
mit  vielen  Krinoidert  ansteht. 

-  Gehen  wir  min  von  diesen  Inseln  nach  dem  festen  Lande 
von  ffapsal  aber,  so  finden  wir  hier  ebenfalls  nnr  Koralleii- 
fllhrenfde  Schichten  um  Linden ,  wie  die  viekn  Cyatho« 
phyllew,  Cateniporen,  vorsäglich  aber  Pen  tarn  er  ea 
oder  Gypidiä  borealis  in  ganeen  Orltppen,  gleich  den 
Anstern  nntermeerische  Bänke  bildend.  Gerade  so  beob- 
achteten sie  MuRCHisOR  atich  bei  SehmtH  in  Kufland  und 
FANDBR-bei  OberpaUen  in  LMand*^  aber  eben  so  hSofig  sind 
sie  auch  in  der  Nähe  vbn  Reval^  mifern  fFesenberg  bei  Ptin- 
tifer^  20  Werst  sfidlTch  von  hier  im  Mäfiemeken  Kirchspiel 
in  Wierland  and  bei  Raiek  in-  demselben  Kirchspiel,  Im 
Kreise  Jerwen^  35  Werst  sfidlich  von  We9enberg^  wo  überall 
die  obersten  silorisehen  Schichten  angenommen  werden 
mflssen. 

Von  aUen  diesen  fossilen  Thier-Resten  findeii  sich  fadt 
keine  oder  nnr  sehr  wenige  um  Pmohttth^  wo  dagegen  ausser 
den  sonderbaren  Oonoerinites,  Sphaeronites  (Sph. 
pomnm,  Sph;  adrantlnm,  Sph.  echinoides),  Hemi- 
eosmites,  Cryptoerinites,  Heliocrinites,  Orthts 
ornatay  O.  trigonula  n.  v,  a.,  Terebratula  breviro- 
stris,  Spirifer  reticulatns,  Sp.  lynx,  Grania  (Orbi- 
cula)  antiqnissima,  Orthoceratites  vaginatnft, 
O.  trochlearls,  illaenns  crassicanda,  Asapbus 
eipansns,  Amphion  Fisoheri,  Nilens  armadillo 
and  andre  Trilobiten  vorkommen« 

Mit  dfesen   und   vielen  andern  mir  hier  und  um  Rennl 

beobachteten    fossilen  Thiei*en    eeigt  sich  auch  der  Obtilus 

silurioas  in  den  Chlorit-reiehen  Schichten  des  sÜarischen 

Kalksteins,  an  der  Grenze  des  silurischen,  anter  dem  Thon- 

*  schiefer  mit  G  o  rgonia  f  lab  eil  i  f  o  rmis  liegenden  jSandsteins, 


4» 

wo  4ie  Gatlung  ganifr  vorsOglieh.  «u   0mm  Ist    Cb^n.  m 

raerkwftrdlg   sind    die  Schiobteii  «n  dw  Pßpowha  nm  Pov* 

ÜMPül  and  an  dLer  Pulkowim  nin  2fßr$k9je  durch  ihre  sehrUgo 

Sehiehien-Stellang.     So   f&llt  %.  B.   der  ailuriacbe  KalksteU 

an  rechten  Ufer  der  Pop0wia  unfern. der  Brücke  des  Derfea 

P^fowa  nach  Osceii;  einige  hindert  SebriUe  -den  Fiuss  aaf- 

wJirts  senkt  er  sich  dagegen   naeh  ^i^sten^  ebenfaUs  St.  5> 

und  unter  6^  t¥ie  dort.    Zwiscben   beiden,  nach  rechts  und 

Ünks  geneigten  PunlUen  stMgt  4isr<  Thonsißbiefer,  apfWiirts, 

der  als  das  idegendei  des  Ki^ksteiaji  ihn   offenbar.  ip\  seiner 

Schiditen-Stellong,    dwch  BerFordfingen   von    onten    her» 

gestört  und  liier  deifioasen  gehoberi   hat,,  dass.,  dieser   sich 

ost-  ond  west*wärts   senken  oHiaste.    Dass  hier  vensflglich 

die  ontem .  Kalk  *  Schichten   unseres  Schichten-Systems  .v«r» 

worfeA  sindy  geht  «^us  den  fossUen  Thiel^Resten  sowohl   ein 

aiMsh  aas  den  Chiorit-^ILQriierji  hervor,,  ij^e  sie  überall  erfüllen« 

Weiterbin   wiederholen  sich  nach  deoi  Dqrte  VMewß 

dieselben    schrägen  ScbjiQbteii*.Stelliiny(ep.  an  b9|den  Floss« 

Ufern 9  so  dass  hier  Hehupgen  io.kJelQW  Mass^taberniianf- 

bdrlich .  nitti nander-  «n  wechseln  aeb^ifien.     -  *  .  -, 

Die  P^p&wka  ft&llt  in  did  SkmivM^  4ii9<  an^  viol  h<iheri| 
Gegenden  entspringt  und  habere.  Schichtea  erwarten  liess^ 
ebgleioh  beüa  Dorfe  GrafilojarSUmßnka  imm(9r  noch  der* 
selbe  feste,  meist  rtttbliclie  nnd  sugleidi  sehr  Chlorit-reiche 
Ralkateln  mit  Ortboceratites  va^ipatiis»  O,  troch« 
iearie,  O.  reg alaris^  mit  vielen  Asspb^O  <nnd  einigen 
Orthie,  aber  engljeich  auch  mit.  Ql^oN  s,i|ilaricns  ii| 
niedrigen  Koppen  ansteht^ 

Nun  folgt  noch  b(iber  hinauf  der  alte  tyeg  nach  Gat* 
9€kkia^  der  bald  an  die  J^kora  fOhrt^  an  deinen  meist  sehr 
üadlen  Ufern  mehre  Dörfer  liegen«  Beim  Derfe  Wärlewa 
wird  des  veeht^  Vfer  sehr  stetig  währeifd.das  andere. Ufer 
■nr  flaofa  bleibi^  and  grosse  GraiyitrBlöcke  hemmen,  hier  den 
Laaf  des  r^aead^u  Stroms.  Da^  hohe.  Ufer  ist  hier  weit 
aad  breit  mft  Gebllsob  bewachsen  f  sber  ,wo.4iess  hin  and 
isisder  fehlt,  erecheint  es  donkelroth»  und  ich  war  sehv  aber* 
nwefri^  hier  in  dem  steilen  rothen  Ufer  den  alten  rothen 
SMadstein.  in •  Blosser  i^qsdehiiang  anstehend  sa  sehen. 


4# 

^o"?n  einer  G^genil,  Äe'  In-  gerhAer  Rkshlnng  lifeM'mehr 
nfh'  tO'Wersir  säcMictt  v<m  Harsk&fe' hegt ,  mfd  iKe  MofiloBt- 
Wifrt«  in  ganz  geringer Bntftmorrg  die  Gliiorlt-reft)heh  Sisltichten 
A^s  silurischen  Systems  bef  Gmfshwfa^SflawäHha  i>iHl<o««würt9 
boi  Podbt&wa  an  clem  Knken  JM^ro-Ufer  iten  sttdristtheA  Shnd- 
sfi>fii,  TTionselViefeir  anif  dvlnrit-^reieben  K^aAtsteiiiiit  grosser 
Entfwicitfttng  «eijgt,  obhe'  ii>geilriW6  ^e  Qfbel*n  silarisehen 
SfeMchten  als  vermittelndes  Gtied- auf  sich  rnheiY  su  ha>ben. 
Hkt"  alte  rothe*  Sa-hflstel  if-  mtterscheM^t  sikb  in 
üfc^hts  von  '  derselben  BiMdh^g  fm^ iVi^ri^^if sehen*  doof erne» 
fiient;  sein  Gefltge  antf  -  sein  gaifses*  4ias*ei*e9  Ansäen  Ist 
ganz  dasselbe;  er  i^t  eben  so  roth,  eben  so  feinkdrnig  und 
hhen  so  Glimmer-reich,  wie  df^ser  an  der  M^tti^  wto  derganee 
IVussberg  XOrechowajä  gorai)  nuB  \htn  besteht^;  Eugteioh  ist 
er  gleich  ihm  etwas  thoni'g  nifd  «eigt  flirnliiel' and  hettroehe 
Streifbn,  die  in  ihm  weclrselh ,  wodurch  er  wl**  gebffndert 
erscheint.  Der  S^andstefh  an  d^r  likürn'  ist  «ehr- welch, 
evH«rtet  jedtich  an  derÜtrft  tind  bifd^  nHslit  ritir  düs  ganse 
ari  8'  Klafter  ansteigende  ^  steife- Fhiss^-Uf^r, -sondern  Undet 
sich  auch  im  FlussUette  selbst,  dasalto  vfe)  trid^Hg^r  liegt, 
ift  die  Gegend  >6n  Krafifhaja  -  Slawffnht  ^  w»  rfie  CJHorit- 
relchen  slInriscNeJr  Sbhichten  so  ausgeaeei^net'artfMekfeii^  was 
fßr  seine  Lagerung  besonders  beaohtefiswerth  sehein^; 

Die  Schichten  -  Stellung  d^s  Sattdsteinns  IM  flieht  ganv 
horfzontai;  «r  sentit  sich 'et^vlia«tfdVi^tW«Prla^nal4t  t^atlitUna 
Kirr,  wo  mithih  diban^gehend^iY*  Jtifigern  Selchten  gesucht 
wei^dfen  mQäseti.  'Ibh  k^ntfe*  auch-  ih  ill^c  Thaf  einen  eti^ras 
röthlichen  Mergel^Kalksteln  aus  jener  Gegend,  ans*  den' Mii«^'- 
$chen  Kreise  des  Petershurgisrktn  Goiivernemeirtä ,  wo  er 
an  der /y^/^q/a  Vorkoiiimen  soll;  er  besitzt  die  gröwite  Ahn* 
tichkeit  mit  dem  d'evönischen  Mergel -Kafke  von  T4chudtv>» 
und' enthält  sehr  Viele  Koi<dlen  und  Enkrhdtön-'Re^e',  vor» 
ziiglich  den  CüpressOcrinfteff  penftaj^orr««*^  ßi^ohitrsr 
scalpellum  L'onsd.  und  eiirzeln«  CaiankOpo^r^ki.' 

' '*  Der  alte  rothe  Sandstein  ä^r  Ishofa  zeigt   dkg^'iff^^f  gar 
keine  Versteinerungen,  die  überhaupt  auch  att  nvaiiehen  Undenv 


*    S.'  mein  silurisch.  Sehichteu-System  von  JQNMiimf,  S.  171. 


4S^ 

AtstOj  yfüknrcmä  der  weissliohgmne  SiiiiJIsl^lii  $m^  Aetr  PiriA^ehd 
sv^ir  reich  an  Schilfern  des  H,9loptye bar  lihd  kptero- 
}eprs*  iiit  und'  imt  ibnot»  bitiier  gkb  nm«' ekie  kleine^ 
L  i  n  g  u  r^a^gef aiidt9i>  Imite. 

So  selgen  dch  also>aueh'  Mflr^iMe'beldeiii'ScMcliteii'  de» 
df<rMiMh«i>  Sy84«fiD»  nebe  WkiiaMn«!!^  «tüvr  das«  ieh<  Mi  be^ 
stiinuen  wage^  eb  die  satidige  GlliDiiiet^i»eiche  hier  dto  altera 
nt  oder  di»  Mergei-Mrlige  KaKsDatn^Suhiek^»  die  vorffttgltek 
Btt'  P#iet9  II»  ae*  aoirdner  £i»lwioU«iig  'aufilriit ;  viefleiffae 
t««clfaelli  ale  mit  eiHandftr  ab,  ao^dl^  beide  ni*  gM^^hdueiidgcr 
Blldnngeffi  anreaseben  ^  wfiren«  Hier  ai»  der  latom  lltsaeiieii^ 
Aisfr  erwarten,  das»  dfe  8lin«lige'&kdiiefa|»dte<j|nteM  8rf5;  vifeiV 
sf!ben  heif  P9i§hww  dte  tüefei^ii  slluri^e»  ebetifalia  a^vraai 
iHiek  W*  geneigte!»  Sdiiobtieiv  anetehen,  ebwe»*  daa»  irgendwo' 
die  Meif>cttalk-«8cfciQi|l^u  des  Aftvonlaohen  SyMenst  a«  be« 
Dierlien  waren,  welche  sich  weniger  durch  sahlreicii(a'i4eefaM 
Reste,  als  durch  Muschei-Yersteinerungen :  durch  Terebra- 
tuia  prisca,  T.  livonica,  ,die  der  mit  ihr  eugleich 
vorliomnienden  T.  venfilabrnm  sehr  nahe  steht,  T. 
Meyendorfii,  durch  einige  S  p  i  r  i  f  e  r-  und  O  r  t  h  i  s- Arten, 
so  wie  Apioliriniten-  lin3*andre  Krinoiden*Reste^*^ 
ausgezeichnet» 

Die  vorherrschende  westliche  Neigung  der  silurisohen 
Schichten  weisst  daher  immer  auf  die  ausgehenden  neuem 
Schichten  nach  JBapsal  und  der  vor  dieser  Küste  liegenden 
Insei-Grnppe  hin,  während  wir  die  altern  liegenden  Schich- 
ten im  Norden  erwarten  müssen ;  dalier  können  wir  mit 
am  so  grösserem  Rechte  die  im  südlichen  Finnland  (um 
JenbiUßX***  u.  a.  a.  O.)  so  vorherrschende  Sand  -  Bildung, 
als  feinen  Sand,  durch  Zerstörung  des^silurischen  Sandsteins 


*     Diesfi  ist  d«r  Coeco8t«as  Ao.,  eine  Beneanan^,  die,  wie  ieh 
^abe,  juo^r  ist  als  meio  Name,  wenigsten«  in  gedruckten  Schriften. 
^*     Oanz  merkwürdig  ist  aacb  Avicula  sooiaiis  aas  diesen  devo- 
aiscbeo  Kaik-Schicbten  von  Isborsk  bei  Pskaw,  die  Pat^dbr  dort  beob- 
ichtet   bat;   aacb    ich  kann   sie  nicht   von   der  Art  des  Muacbelksllca 
•at^jiefi^iil^D. 
^    8.  meine  Urwelt,  Heft  II,  S.  127. 


48 

HUtUmAen  iinieli^ii',   mn  ta  mehr  9  4^  wilter' iNirdwftris  in 
Fhmlani  ^bemll  der  Granit  geine  Gmnfilage  misniacht« 

Dur^h  diese  Entdeoliong  de«  alten  rothen  Sand- 
steins an  der  lakgra  wird  das  silurisehe  System  unserer 
Gegenden  in  noeh  viel  engere  Greneen  eingese(^ rankt;  es 
bildet  daher  nar  einen  siolMialiBn  Strieh  am  AnnMrAen  Meer- 
busen, während  schön  an  der  Ishora  das  devonische  auftritt, 
dus  sieh  durch  laevland  und  Kurlimd  weit  und  breit  hin- 
sieht und  hier  vorsOgiich  Am  WiniaurUter  ersehelnt,  wo  der 
Gf ps  im  deveniAohen  Bfergelkalke  Lager  bildet  und  dem  Gyps 
YOtii  Dünkof^  an  der  Düna  und  ?on  Ishrsk  bei  Pskow  an  die 
Seite  gestellt  werden  muss;  eben  dahin  gehören  auch  die 
tiel  grossem  Gyps^Lager  von  Birken  in  Litkauen ,  die  viel 
»Kchtiger  sind  als  jene  und  eine  bis  jetzt  noeh  unergriindete 
Tiefe  eeigen.  ÄUe  Schwefel4lneUen  fiur^iflMf  und  JU/Aisti^n^ 
kommen  ohne  Zweifel  aus  dem  Gypie  des  devonischen 
Syatemsy. . 


Briefwechsel. 


BUttheiluBgen  an  dep  Gebeim^nrath   v,  ^soNHiiiQ 

geriohteti 

ilfMiiz,  38.  Oktober  1843. 

In  dem  Bmndsehii'fer  von  Mumterappel  in  Bkein-Baierit  habe  ich 
tm  vortf^f-n  Jahre  einen  Salamander  auf^eftindrA  «nid  Hrn*.  H.  v'.'lfmrBii 
m  Frtiitttfitrt  sur  nilieren  Uulersuchung^  Und  Beaebreibuog  dbarffab^n^ 
Hr.  V.  Mbybr  hat  ihm  den  Namen  Apatbeun  padeatria  gageban«  »^ 
Gehört  dieaer  Schiefer  der  Kohlen-Formation?--- in  dieiemFalla  W&ra  Mt 
Fund  auch  in  anderer  Hiosicbt  interensant. 

Dr.  Gergens.       '^ 


8i.  PMersburg^  30.  Oittobar  1841. 

Es  tat  ein  langer  Zaitranm  verfloasen^  seitdem  ii^h  Ihnen  kein  Zeichen 
des  Lebena  gegeben  habe ;  um  desto  mehr  fühle  ich  mich  nun  einmal 
wieder  gedrungen  es  au  thun.  Männer,  die  wie  Sie  so  tief  und  forderlich 
io  die  Wiaaenschaft  eingreifen ,  hat  man  swar  ununterbrochen  im  Ge« 
dinken.,  aber  nicht  immer  steht  Einem,  für  brielliche  Mittheilung  etwaa 
za  Gebot,  waa  dieser  einiges  Interesse  verleihen  könnte,  und  doch  halte 
ich  Diesa  gerade  für  Unerlässlichkeit  bei  einem  Brief  au  Sie. 

Zuförderst  erlauben  Sie  mir,  dasa  ich  wenigstens  ein  augenblicklichesi 
Augeamesk  .iM>u, Ihnen  ai|f  meine  ileincn  Aufsätze  richte,  die  seit  Jahr 
Qod  Tag  pacheiaander  |n  den.  BuUeHns  der  Moskauer  Naturforscher  a^- 
gedrackt  wordeo  •  sindL  t!s  begreifen  dieselben  meine  geognostiscben 
Gettera|ebj|fteo  .V09  den  Gouvarnemanta  l^cMlo/teit,  Besiarabien^  Charkow^ 
Peftaiaa  nod  (|aan  noch  fqnf  andere  Abhandlungen,  die  theOa  theoretische 
Oegeoatäiida  der  Gaogposie  behandeln,  theils  auch  nur  reine  Beobach- 
tungen nmfaaaea.  Viel  lieber  hätte  ich  mir  dafür  ein  Plätzchen  in  Ihrem 
Mrbueb  erbeten,  wenn  Sendungen  in  entfernte  Gegenden  nicht  mit  so 
viel  Zeitverluat  und  Umständen  verbunden  wären.  —  Sollten  Ihnen,  wie' 
«•bl  uafrhM^r,  SB  fucwi^teni  die  BuUetms  yoa  vorigem  und  diesem  Jabr^ 
Jahrgang  1844.  4 


50 

SU  HSndeii  kommeiiy  so  wflrde  es  far  mich  eine  grosse  Satisfaktion  seyn, 
wenn  Sie  dem,  was  in  den  Abhandlun(|*en  der  Beaclitung  wertb  ist, 
eine  grossere  Verbreitung  geben  wollten ;  denn  die  Moskauer  BnUetins 
sind  bekanntlich  nur  auf  einen  engen  Kreis  besehränkt. 

Nun  muss  ich  meinem  vorhin  auügesprochenen  Brief-Grundsatx  getrea 
bleiben  und  Ihnen  etwas  von  Interesse  mitthcilen.  Es  betriift  dss  Kupfer- 
ers-fuhrende  Sandstein-Gebirge  am  westlichen  ITnil,  was  Hr.  MuRcmsoii 
mit  dem  Namen  Perm^scbesSystem  belegt  hat.  Bis  lo  die  jüngste  Zeit 
bat  diese  Bildung  das.Loos  4ea  Karpatfien -jSsn^eins  gehabt;  sie  ist 
auf  die  verschiedenarttgste  Yfeise  gedeutet 'Worde».  Einige  haben  darin 
Kenper^  Andere  die  Steinkohlen-Formation  zu  sehen  geglaubt,  noch  Andere 
wollten  sie  als  Todlliegendcs  nn9  wieder  sudre  als  ZechBtein  betrachtet 
wissen.  Hr.,.MirncHiaDN  aiebt  dariv  Todtliegendes  und  Zechst^in  reprä- 
seutht.'  bieie  letzte  Annahtne  ist  wohl  ^Ü« 'saehgemllssssfe ,  daeh  4»e- 
darf  sie  noch  einiger  Modifikafip^it« 

Durch  Hrn.  Wangenheim  v.  Qualen,  der  sich  durch  mehrjährige 
Beobachtungen  nnd  Sammeln  in  dem  Kupfersandstein  •  Gebir|:e  ein  un- 
tfBagingUcbi^a  Yt rdienirt  um  die  Foruiatfon .  erwprben  hat ,  Ut  kürzlich 
•me  Inalrtilitive  Smwlung  v«n  Gehjrgsartsn  mi^d  Petrelakten  Mf^itb^r* 
gebDMht  worden»  A«s  fieser  Sammlung  und  ,df^n  £rMut|irni9g.^n  de^ 
Hrn«.Vi  .Q0ALBii.*Bpvingt  eiAs.der  msrkwnrdigHten  Yerbfiltpifse  der  Geo^ 
gflissieiii  dl»  Anfton*  Man  frkennt  oftmlich,  «iaas  in.  dein  Perm's^rA«^ 
Kupfersandstein-Gebirge  attf  .miie.  klarA  vipd  scftlag/Bnde  WjQiqe  Ao|||lle« 
gendes,  KohlenvBi|[diing  nnd  Zechstein  nicht  bloss  reprSsentirt ,  sondern 
so  durcheinander  gebildet  nnd  eng  zusammen  verschmolzen  sind ,  dass 
man  ssgen  konnte ,  die  Bildung  sey  ein  wahres  Amalgam  von  jenen, 
eine  .FnrpsatMan»' lue  liii^jeti(t.9<||BlrnMit  ihres  Gleichen  in  der  Art  habe. 
Vergleicht  man  nSmüch  das  ganze  Schichten-System  nscfi  Bestiindi^  Zn« 
aammensetzung  und  Petrefakten  zuforderst  mit  dem  Todtliegenden  ,  so 
aieigt  sich  bei  einiger  Cbereinstimmung  eben  so  viel' und  noch  ipebr 
Abweichendes.  Ganz  dasselbe  ergibt  sich  aiu  einer  Parsllele  mit  dem 
Zechstein  im  weitem  Wortsinne.  Aber  sobald  man  sich  'die  Haupt- 
Forniations- Charaktere  von  |)eiden  Bildungen  zusammensummirt  denkt 
und  damit  die  Penß*schen  Schichten  vergleicht,  so  stellt  sich  eine  über- 
raschende Identität  heraus.  Diess  verlangt  nun  aber  ein  etwas  speziel- 
leres Eingeben  in  die  Sache. 

Die  Gesteine  der  Formation  sind:  Konglomerat,  Sandsteifa,  Kalkstein, 
]lterge|schiefer,  Mergellhou.,  verhärteter  Thoii|  lilchleferthon ,  Steinkohle 
nnd  Gype«  Das  Konglomerat  i^t  aus  'Erbsen  -  bis  Haselnuss-groasen 
(9rn^rii  ni\d  Geschieben'  von  Quarz,  Kieselscbiefef,  Jaspis,  Thonschiefer 
mit  einem  bald  mehr  kieseligen,  bald  mehr  eisenschussig-thonfgen  ZSment 
^qsammengesetzt  und  erinnert  gar  deutlich  an  Ab^ide^ongeri,'  wie  sie 
ipitqnter  dem  todtliegenden  in  Timringen  p.  s.  w.  ewigen  sind.  —  Vom 
$aqdstein  l/isst  siqh  ein  Gleiches  sagen;  denn  die  Hsnpt-Abänderungm 
4e«i|clben,  rothe^  graue  und  bläuliche  Gesteine  von  mifilein  und  kleinem 
Korney  zum  Theil  ans  gleichen  Gesteinen  wie  das  Konglomerat  |"  meist 


.lidk  ^mtk  aodi^wftrls  ip  XofUIi^^epdfo.i^rkj^fijifii.    Kqr  -ift.  das  Binde- 

9»ittel  io  der  Rogel  |cA|ki|^er  INal^r »  waltet  .«tark  vop  uiid  gewinnt  luit« 

^ler  ^o  die  Qberliaiid,  daca  v^A^re  Zwittergesteine, vop  Kalk-  und  Sandr 

lleio  eotstebea.    Dadnr.cb  schliesst   sieb   überhaupt  der  Sandstein  recht 

f^ieAtlicb   ui  das  fäßimsfe^er  WeissUegende   an.  .— :  Denkt  i^ao  sieb 

•an  wei^r  aas  den  auletyt  berührten  Zwi^e^gesteinep  die  Sand-Körueif 

W^%  weg   oder  nur  noch  als  feinen  Staubfa.nd  deic  Masse  b^igeipepgt;! 

so  bat  man   ipogLeicb  eine  Verstellung  von  den  Mergeln»  nur  das.f  .sicji 

aolfibe   noch    sugieicb  eine   mehr  und   weniger  ^voUko^iin^ne  Schiefer« 

Textar  wieigoeo.   —    Gewisae  Al^äpdei^ngep  ,4f^voo.  wiirdfo  nicht  von 

Utomtnoeeai   Mergel  -  Scbkfer  ;iu  nntersobeiden  .»e)(o^  voraagUc^  ^% 

IhM  dar»  ä^i^icb?.  Fii|cb.4b4rueke   und  die  s«^fn%iMitQn  Kern -Alireii 

(^/Bpreaaua  U  ^Ini^nai)  y9rkomi«eu>  w^nii  dieqi  Gestein  nicht  der  j^nea| 

^rakteriairende  Bitumen  -  GebaJt   \ind   die  .  s^chwar^f o  Farbe   nangelti^ 

>|jidre   Tarietäten    nehmen    mehr  ^hon  ./ii}f  j^q.d   feigen   aicb   dann  ol^ 

^cbiefiBr*>Xhon  und  selbst  als  wphfrer  Kohlsj^r  Seblefer  mit  gar,|icb5iief| 

Famen-Abdrucken.  —  Nur  an  einem  rotben  und  braunen  faaf  yeirbilftcten 

P^fn  uad  sodann,  ^n  ^eo»  .dicbtep  splittfHge|i'Ki^|katc;jln,Ten  geldlich- 

grnoer. Farbe  und  i^e^icb  reiner. |C^lk,- Natur   lasift  aii^b;  ^enigr^  .f^fi 

Übcfi^aog  In  die  ^^rig^js  Gf^f teilte  wai^iifBehinep ;  f s  ,n;acb^  ,  difsf^elj^ejif 

iciiOQ  a^f  einen  seJbii^Min^gen  ,G^ateins-Charakter  An^p^vcb^. 

Dtesa  sind  etwa  die  Haupt-GesteinsvsrietSten  ;   i^r  ^m  die  A^ens« 
Reihe  der#ejlben  ^el^t  lüol^eiiliaft  ^n^asfep^  ist  f^ob, noch  d«r  Bf  scbf  ffen- 
beit  der  SteinkobJ#  npd,  de«.  GjpM»  m  gedepkfsn,    Pia  .frpte  gehA^ 
v.orxilgliQh  dar  aqg^annlfiniScj^ifpfqr-  nn^.GjrobrKoliH  ^.nnd.  4fr..l5^tf) 
i^  ^eila  dichter  ^t^füs^  ^r^ger  Gy|MS,^  4«dpi:^  i^tb.  besonj^^xa  .^em^r* 
Vnswcrtb»   d^a  €ur.aMg^i«|^,geir^9  lSi^nd»teinr,vqd.M^^^^ScM?Vi?^ 
IW  innlgr  dnrebdringly  da/ps  sdfi  P««eyn  dfiflP  paftn^ater,  qje^  /^^ch  eioi^ 
IKbillern^en  GJaps  ver^atben  wird.     .. 

J^äfMIcbtlljab,  dar  Zufliaq^fi^efia^fsung  im.Gropsfn  .spllfoif  iiaeb  Hrq« 
r.  QqAibBn»   ^le  die  n^baft  .gjsn^acbjiep  Gesteine  slph,  in  sw?^  flfMPf- 
Griyypf^o  floaten*    Davon. ppU  die  unterste  j(fi«A*^le  die  .Gesteine  l>f.greiT 
tMf  dii^  u|ievbaQpt,j^fe^ai^e  Bi/4i^qg  si^am^f natf aap  ^  „dagegen  ^oljeif 
ja  der  qbei^  Gr^yigte  ,f9i^,^i|si^bluf^  df^a.S^pi^glqipe^a^^  d^S  Sapdstei.iy; 
■nd  de»  l^teiii^pbip  vpraiHEfweia^  pur  die,  kf^tgciu  C^esteine  .vprber^srtfei^ 
Md. In    |e4fr   f}{;^(jeipfi  ,f lljft  G^^taii^a  finUv  s^b  ,wecU^^ 
Gniivifp  wc^iH».,*^  ,^%eyr.i5^hrepd.,ljf»a^i«\J^«i^^  dpr  Haiipfy 

w^  ä$^  MrmB.,^t  pf^^-Qrupp»  eige«i  ,nn4  bieriu  wieder  voraqg^weis^ 
Hii^  li;fi|^|f^mpi^nf|f),:4ie.S^ds^m-S^  ^Haipen^lic^ 

•eile«  ;dif  l)^PA'*!!^9!fs^R|>^;^«n  Yl^rkpinniipisaen  vop  foffsilem  Hola  ver- 
kandcn  eeyo.    Diees  neigen  dei}i^,auah.d^..Hf\qifi^upke.    ...... 

la  ßiifmr  4lf^fl  .>rfrb%p)pi«n  ge^ep  fic^  .  f^pn ,  «cl^pp  ,g(Sn9gfan>e 
Zngel^^  i9!^4l^  1^f!«R*4^flif  <Jenkwuc4igeyfs^p^ipflfnpgb^nrkpj?4fi^l 
ak  9m.  9ßflri{r9^  #prf"  ^^aj»,  wie^r  eke  ppbffac}]e. Andeutung  geg^;^. 

4* 


•Seh  Dieis  aber  i*rst  ihircH  (lift  orfräniscben  lifiiRieh1fii«e  livrioii/wie'  wn 
gleich  aas  dem  Nachfolgenden  erhellen  wird,  sobald  vorerst  nöchBfnif^es 
ober  Schichturig;«-  und  Lagerung:»  •Verhfiltuisiie  nachgeholt  woi'den  iM. 
Die  Schichten-MächUgkeit  gibt  Hr.  v.  Qoalsi«  zu  1  bis  4  tuirii  an ;  flb^r 
kann)  eine  Schicht  soll  eine  ausdauernde  Könthiuitfit  besftzen,  sondern 
es  solltfrt  dirsf^lben  vielfach  unterbrochen  seyn,  sfch  aualfeileir'add  wieder 
anfegen,  auch  sich  gegenneltlg  ersetzen.  Damit  soir  sogleich  noch  eine 
sehr  ungleichförmige  Lagerung  nod  selbst  variable  Lage  elnzHuer  Schidi* 
ietk  verknüpft  seyn  ^  denil  bald  sollen  (kieselben  mehr  oder  weniger  sShlig 
liegen,  bald  eine  fast  widersinnige  Verflächung  von  5^  bis  20^  zeigen. 
~  Der  Grund  dazu'  kann  zum  Thell  durch  die  ursprüngliche  ObeHßcbe 
lies  Bergkafftrs,  welcher  das  Grund-Gebirge  bildet,  bedingt  worden  seyn, 
doch  grö^istenlheils  mögen  diese  VerhSItnisse  in 'einem  beottmfiigtea 
blldongs-Prozess  und  in  spSteri^n  Störungen  liegen.  Überhilupt  dürfte 
vielleicht  in  einem  durch  verschiedene  Ursachen  beunruhigten  Bildongi- 
Zustand  der  Schlüssel  gesucht  werden  müssen,  wesshalb  hier  die  ander- 
wärts mehr  und  weniger  scharf  getrennten  Bildungen  wie  durcheioauder 
geschüttelt  erücheineo. 

Aber  den  wahren  Ausgangs-  und  Schlnss-Ponk't' fürs  Gänse  gebeo 
non  endlich,  wie  schon  zuvor  bernbrt,  die  Pe^refakte  zugleich  dorth  Ihr 
Kosamnien-Vorkolnmen  und  ihre  Vertheitoirg  «b.  Denti  was  dtoreb  die 
besprochenen  Verhältnisse  nur  angedeutet,  dem  wir^  damit  erst  das  wahre 
Siegel  aufgifdrifckt.      '  ' 

AusKchliessIich  den  Kon gloirn erat-  and  Sandstein  •  Straten  stehen  die 
Stamas-Fragmehte  von  fossitem  HoTz  zu ,  und  nächstdem  gehfirt  der 
tintern 'Schichten -Gruppe  auch  noch  als  Ei^enthum  die  Steinkohle  so. 
Die  jfbrigen  vegetabilischen  Überreste  als:  Calamites,  T^epidoden- 
dron,  Odontopteris,  Pecopt^r'ls,  NeoropteVlif' und  noch  andre 
Faroed  sind  zwar  aoeh  dieser *Sch1chten-Gfoppe  eigen,'  doch  solleo  die- 
selben aoch  zugleich  in  der  obern  vorkommen,  tind  to  sind  denn  noch 
Weiter  beiden  gemeinSchaftlfch  eigen :  Fisch- Reste  (Palaeoriiseos- 
Arten)^  Heutliche  tiberblflbsei  von  Sauriern  als  Rdekgrats  -  Wirbel  taod 
Knochen,  und  endlfch  von  mehren  ebarakteristfschen  Mnscheln ,'  liameut- 
lich  Prodiictus '8t)ino8us^  P.'  caivus,  Spirifer  ondalatns  und 
Sp.  pinguis,  80  dass' in  etwas  grossen  Band^iicken  mehre  von  alleo 
diesen  Fossilien  vereinigt  zo  sehen  sind.  Der  AVt  ist  auch  schob  von 
Hrn.  V.  QuALBN  in' Nr.  1  der  Buüeihis  der  Moskauer  Natoribrseber 
1843  ein  Handstdek  beroerklieh  gemacht  worden.  Worin  Saarier- 
Knochen,  fossiles  Holz  und  Jene  angeführten  Mosebdn'  vergesellsehaflet 
sind.  Und  nun  sind  alle  diese  Petrefkkte'  nicht* etwa  seltene  Erachei- 
Dungen,  sotedern  si^  sollen,  vrfe  auch  schon'  die  Ansicht  der  SaAiinlotig 
lehrt,  in  ansehnlicher  Frequenz  auftreten. 

So  werden  Sie  denn  nun  auch  gewiss  tiach  dieser  Mittheilong  in 
den  Ausdruck  der  Verwunderang  einstimmen,  den  IcH  inft  Ehigang  erhob, 
tind  mir  beipÜfcliten ,  dass  dieae  Thatsacheii  eine  Wahre  Edrof^lische 
Wiebtigkeit  haben.    Was  Bhomn   so  io^  aeHier  g«MdltvöAen  Abfctfddiinig 


53 

(■ersten  Heft  des  Jabfbui^lis  1(842  fit»er  41«  imnyMr  8etiw.acher.werd6odci{ 
feodMfBte.der  neplqf^Ucben  Kpoclien  prophetisch  auesprsicb»  das  hat  uuu 
cÜKO  seaeo  rf.cht  la.utspr|^cbeiiden  Brl«s[  lo  den  Permschen  ^Schichten  ge* 
fonden;  de^iiu  hief  sf^heii.wir  nun  ofifeiibsr  drei  frühere  Formationen  der- 
geitalt  juud  Qocb  dazu  in  mehrfacher  Beziehung  zusammenfalleii  ,  dass 
buoi  Doeh  an  eine  Formations-Gre^ze  zu  denken  ist. 

Betebrftof^te  sich,  wie  ich  endlich  noch  scblicsHlich  bemerken  witf^ 
die  ganze  anomale  Erscheinung  nur  auf  einen  kleinen  Rauni^  so  konnte 
sio  rersacbt  werden,  ihr  nur  eine  untergeordnete  Rolle  anzuweisen^ 
iber  Dif8«  inI  nicht  der  Fall.  Nach  Mbvbndorfp^s  geognostisch^r  Charte 
nm  Eun/päisehen  Bussland  nimmt  die  Bildung  einen.  Flächen  räum,  von 
1U5(  DMeilcn  ein  j  gewiss  dfch  ein  Areal,  dem  man  picht  den  Vorwurf 
f OD B^ecbrävktheit  mache«  kann.  An  den  Grenzen  des  weit  suBfrcapanti- 
tro  Dmkreisett  tritt  der  Bergkalk  auf,  woraus  hervorgehe,  dasa  Biess  die 
Hioder  der  grossen  Mulde  sind,  womit  dieser  jene  ümfasst  und  so  das 
Grund-Gebirge  dafür  abgibt.. 

Seit  einiger  Zeit  beschuftigen  mich  vorzüglich  vier  GegenstSnde, 
wovon  wenigstens  die  rohen  Entwürfe  bereits  der  Beendigung  nahe  sind. 
Am  awiae«  Nf^htr<gf|i  zlir  €^ogiiOiiie^0er.|(oiirl«-<6tgen4sS}.  Reiche 
ik  letzte  dieaitjäbrige  Nummer  der  Moskauer  BuUtiiins  enthalt ,  werden 
8ie  des  Gebrauch  srssb^o,  den  ich  von  dem  Wort  Sjratem  filr  die 
Gfbir^s- Bildungen  gcoiacht  habe;  icb  bsgreife  darin  ^pntcr.  Zussts 
fioer  Örlliehkeit  die  Reijienfolg?  gleicher  Formationen  von  gewiaacn  Go- 
lden'' and  bin  in  der  ber9brten  Abhandlung  bemiiht  geweaen^  diese  fiir 
die  bia  jetzt  durchforschte  Erdrjnd«  nsobzuvvfisen.  Die  daraus  entsprin* 
Kfndeo  Reaultate  sind  nicht  ohne  Interesse,  und  zi^r  schnellen  Einsicht 
tu  die  Gebirgs*I(oii8titutiop  gewisser  Gegenden  gewiss  nicht  ohue  Nutzen, 
Eine  sttder«  Aufgabe»  die  ich  mir  gestellt,  ist  eine  Beh'uehtung  de^ 
Mftamorpbismus  %  dew  in  ..unserer  Zeit  so  gewalliger  Weihrauch  ge^- 
»trent  wird,  Uniaifgbar  ist  die.  Erscheinung  da,  wo  sie.  durch  Beob- 
tchtiiag  im  enicaten  und  weileften  Sinn  erfasst  und  ilurck  physisches 
WiMen  Oberhaupt  -e.rkM^t  werden  kani|^  doch  der  Krels;  der  .Gestein^ 
woDiess  der  Fall»  ist  nur  beschritnkif  obivohl  sehr  bezeichnend,  und 
avrb  sal  keinen  Fall  der  bodenjpaen  Hypotliese  günstig,  so  wie  tAp 
jelzt  auf  die  3pi*9^  getrjeb^ji  wird«  *~  IVlein  et  wegen  kann  man  diesen 
Metimorphisoius  «ucb  eine  grosse  Erscheippn||;  nennen ;  sie  ist  es  aber 
wie  OlConiqiLi.  .und  die  Irländiische ,  Agitation :  ein  Meteor  mit  einem 
Zeritörttngflrrscbwaogern  Schweif..  ... 

Die  dritte  Abhandlung  hat  zum  Gegenstand  die  Bedeutung  des  nu- 
■fralotiscben  Charakters  bei  Bestimmung  von  geognostischen  Formationen. 
-  So  wie  man  in  früherer  Zeit  darin  zu  weit  ging  und  weiter  gehen 
aoMte  ala  wif  Rocht, w^,  ^^eil.es^  damals  an  den  erst  später  («ich  het- 
Mt;ebildt*ten  noch  wichtigem  und  Eiufluss  reichern  Hülfsmitteln  ge^^rsch, 
n  wird  in  jHzi|CPr  Zeit  unstreitig  auch  wieder  das  Gegentheil  zu  weit 
fittrieben.  Wird  der  petrographische  Charakter  von  einer  Formstion  ao  auf- 
(efuity  wie   er  doch  wohl  aufgefasst  seyu  will ,   nämlich,  fihnlich  dem 


34 

Gattangs-Cbarfilcter  im  lÜkinerAT-Hetch,  als  inlkg:Tm  geWUser  Knibtideben. 
Reihen  von  allen  nur  vorkommenden  AbSndef niiicen  entnomnibo,  so  bebllt 
er  wohl  immer  eine  wichtige  Bedeutunf^ ;  denn  wenn  an^h  10,  "lO  und 
mehr  Varietäten  z.  B.  von  Bergkalk  und  de^  Ureide-Formatiön  filianHef 
wie  SCwininga-Brnder  gleichen,  86  wird  zwiächeh  den'Haapi-Cfri^aklercil 
Yon  beiden  immer  eine  genag  auffällige  Itlufl  bleiben. 

Endlich  habe  ich  es  in  einer  vierten  Abhandlung  darauf  «bgei^ehen 
Vnoglichst  tratirscheintich  zu  machen,  daiss  es  bei  der  G'ebi'rgs * BfMotig 
überhangt  eigentlich  keine  Zeit-  Pausen  gegeben  haben  k6nhe  and  so 
die  Trennung  von  Formationen,  oder  wie  man  sonst  das,  was  uns  in  der 
Reihenfolige  der  Gebirgs-Bildungen  als  Absonderungen  erscheint,  nedneÜ 
will,  durch  Zeit*Absclinitte  sehr  zweifelhaft  werde  \  «^'Icb  meihe,  die  Utas 
erscheinenden  Absonderungen  sind  mehr  durcb  Ereigttisse  d.  s.  w.  bcr- 
beigeffibrt  worden. 

V.  Blödb« 


MittheiluBlg^  An  Professor  Binosm  geHditet. 

TerMtf,  15.  Oktober  184S. 

Schon  Btii  vielen  Jahrefi  erkannten'  die  Ttaneniiicfaen  Geognosteo 
IffABASCHiifi,  Catullo  uhd  pAsmi,  dass  ao^  dorn  sädöstlicheW  Abhänge  der 
Alpen j  im  VicenHnhchen  und  Betlunesischen  IMPiischelkalk  ^orkomwe. 
Dennoch  blieb  diese  Angabe  unberücksichtigt.  t>?e  Ursache' dfafvoti  liegt 
wohl  darin,  dass  keine  Petrcfakte  angegeben  wdrden;  od^er  ste  wsrea 
nicht  so  bestimmt,  däss  man  Vergfeichun^en  anzustellen  im  Staikde  war. 
Der  Besuch  der  an  Versteirieirnngen  so  au8Mrol*dentTich  reibhen  Samm- 
lung in  Paäutty  die  fast  ganz  Ton  CaT0llö  gegrtfnd^t  1^  **,  sd  tde  anch 
Vier  höchst  lehrrei<^hen  Sammlung  Pa'siM's  in  Sekio  Üesseii  itiff  kefneh 
Zweifel,  diiss  in  den  südlichen  Jll||9i;M  MuHchelkalk  vorkommt, '  dessen 
'Petrefakte  uiid  Gesteine  nicht  zu  unterscheiden  sind  von  den  wolilbe- 
1(annten  in  Deutschtand  oder  ih  Paten.  Durch  tfrn.  pAsmi's'freohdschafy- 
liche  Angaben  war  ich  im  Stande,  die  am  meisten  Insfroltlven  Punkte 
In  der  Umgebung  van  Sckiö  und  Reeoiti^o  zu  besuchen,  die  woht  zu  den 
Interessantesten  ih  den  Afp^ti  gehören.  Idr  der  Schlucht  Üave  4al  Oessö 
'bei  Aon^egliana  i^t  die  ga'äzö' Muschelkalk -PormktSort  vom  btrnten  Särtd* 
ateino  an  bis  zum  braunen  Dolomit  auf  eftie  WeisiB  auFgeilbliffo'aaen  ^  wie 
man  sFe  wohl  nirgenda  sUbt. 


*    Sie  Ist  «ebon  in  meinen  »Reisen"  J824,  I,  543— &45  bezefelinet.    Von  dem  neuen 
'l^rlef  GibaAd'«  in  Jahrb.  1843 ,  S.  472  ff.  konnte  der  VT/  Wohl  tooch  keine  K^nntniw 


89 


...^! 


GewSHnlieb  befindet  sieh  Mnschelkalk  Im  Hfigellande;  bei  Schio  aber 
eibeben  sich  hohe  Alpen  mit  mSchtigen  IVfin^leo  und  vielen  Hörnern,    ^ 

km. Ponte  delle  Capre^  einer  Brücke»  die  eine  Stunde  von  Sohh 
f^tf^n  Rovegliana  ist,  tritt  gewöbolicber  Glimmerscbiefer  ^it  acbwarzem, 
Glimmer  hervor,  den  schon  in  VaUe  del  B/iondo  Nuovit  Rother  Sandj 
stein  bedeckt;  seine  wenig  mäcbtijcen  Scbicbiep  lallen  gegen  Westen 
unter  einem  Winkel,  der  selten  20?  ^rreieht,  ..:  ^        .    •        ;< 

2>  Daraqf  Solgi  in  gleichnäsiger  L^erapg|<galber  isrdiger  italksteiai 
»il  wenig  aasgesproobeuev  Siphichlaiig«  In.  der. oberen  Abtbiilaiig  geht 
•r  dnrch  Aufnahme  i(on  Tbop  übor  in. 

3)  RotbMi  iiebieferigtiiKa1lfr>>  Mergel  I  der  toln  Theil  tattdlg  irirdy 
■nd  selbst  ontergeoNNiete  Sebiebles  ¥dn  sebidArigem  Ssttdileiti  >tlltHAil^ 
dfs  gewobslicb  sehr  Glimmetireiebf  sind« 

4>  Reiftet,  fefttkömiger  Oyptf  folgt  darsilfntad  bUdet  «hi  michtiges' 
Lager.  Grauer  darin  sich  befindender  Tbon  ertbeilt  ihm  eilte  schiefetigf^ 
Smikttir ,  trofad»  man  eitle  #e8f1?che  Ni^igung  erkennt  Gfdirse  l^ein» 
brii«h0  sind  seit  undeAküüberi  t.€heü  daris  änffel^gt  dihl  gaberf  dclt^ 
Scbloebt  den  NainM  Ca^&dHBl^w.  Untlifttelbar  darüber'  e^h^ben  aieb^ 
fast  unersteigbare  hohe  Felsen,  die  aus  Kalkstein  und  Dolomit  beirteheik' 
—  yiel  b^qb^r  H\  «s  aber,  diese  Felsartew  etwas  Weftel^  sfidKHi  is 
der  Riehttiiig  gegün  CmpiteUo  UeWi  CMUnOä  so  beiibaehfes ,  #o  sü' 
■ater^t: 

5)  Grauer  Kalkstein  vorttommt,  der  alle  Cliaraktere  des  gewolinTichen 
Aerbeo  Muschelkalks  trä^t ;  selbst  die  bezeichnenden  Wulste'  findet'  man^ 
auf  den  Sehiebtungs- Absonderungen.  £s  ist  vollkommen  das  tiSger, 
welches  AlABiiTf  Kalkstein  von  FriedrichshtUl  nennt.  An  vielen  Punkten 
sind  fnr  Muschelkalk  charakteristische  Versteinerungen  sebr  angeb&ufl, 
wovon  ich  felgeode  gesammeU  hatye: 
Terebratala  vulgaris.  Gervillia.soclali^*.. 

jt  trigooella.  l^acites,  eine  kleine  Art,  die. 


«;•.) 


*   Itfese  Art  habe  Jieh.  ia.  iet  Qegend  ebfntaUs  srhalteu.    (A^ebie  ^ReUea,  i824,  1^ 


Ba. 


•Ich  wM«>ntHch  von  M.  Biimcnloidefl  antertcbeidet  doreh  den  rieb 
mehr,  aosbreitenden  Vorderrand. 

Donacttes.  Ophinra  scutellata  (bäufiK). 

Enerinites  IJIiiformiii. 

'  -Bei  Capiieilo  delia  Comonda  bilden  die  beiden  Terebrateln  eine 
Srhicht  von  6'  Mächtigkeit,  ond  daR  f^anze  Gestfin  int  von  ihneif  k^ 
bildet.  NiemaU  «ind  sie  aber  auegewacbaen,  und  darom  konnte  man  die 
platte  Terebratel  wohl  für  eine  juraeRische  halten  ,  wenn  nicht  andere 
¥eraleiaaraiigea  Jene  Annahme  ausser  Zweifel  aelzfen.  Die  kleine 
tirube  der  Uutersehaare  sachte  ich  vergebens.  Auf  den  Absonderungen 
.  der  Schichten  findet  man  bald  die  Gervillia,  bald  £ nk r in iten -Stiele 
ael^r  angehäuft.   ... 

6)  Etwas  höher  über  der  Terebrateln  •  Schicht  bedeckt  den  grauen 
Kalkstein  das  obere  Glied  des  Muschelkalkes,  brauner  feinkorniger 
Dolomit ,  seltener  von  graubrauner  Farbe ,  welcher  von  Dolomiten ,  die 
fifleicbe  Lagerung  haben,  bei  iHugoszyn  oder  Lffota  bei  Krakau  nicht  zd 
uiitfeirscheSden  Sst.  • 

''  Atif  dem  "Wege  von  Cate  del  &et8o  zu  dem  Cafntetto  äeUfa  Camonää 
durchbrirht  Basalt  ala  ein  mfichtiger  Gang  den  granen  Muschelkalk ,  die 
Rontakt^FlAcben  sind  aber  dnrrJi  die  öppSge  Vegetation  bedeefct. 

•  ,Oms  MusoheUmlk  itf'den  Alfttm  voMkvnmen  entwiekell  ist,  unter- 
liegt daher  wohl  keinem  Zweifel.  'Dl#  M  urtteriBt  liegendfen  Rothen 
SiMidateine .  gehdren  -den  oberen  Gliedern  deaBunt-Sandsteinesan,  darauf 
fülgt  der  Wailenkalk  (2,  3)  Ui^d  dann  die  Gypse,  die  hier  kein  Steinsais 
eiuschllessen  ;  darober  liegt  der.jBpetröhnliehieJilnscbelkalk,  ansgezeicbnei 
durch  seinea  Heichtbum  ao  Petrefakten ;  endlich  «cblieisst  Dplomii  die 
Form«tioi|  ab«  .  , 

Bei ,  dem  prächtig  gelegenen  S&oerling  von  Recaaro  breiten .  sieb 
nehcq  dem  ßii/nmersfiliiefer  Rothe  Sandsteine  ond  Muschelkalke  aus; 
dleleti&teo  enthalten  Steinkerpe ,  -  die  wiinig^  su  gea^auerer  Bestimmung 
ge^igpet  sfnd. 

Aus  de9.Hiuidstdckeny..die  sich  in  der  Sammlung,  des  Hrn«.PAsiKi 
befinden,  l^ht  b^rvor,  dass  in  den  südöstliclien  Alpen -.die  Musehelkalk- 
Formation  sehr  ausgebreitet  ist  und  einen  wesentlichen  Bestandtheil 
bildet*  Sie  findet  sich  an  vielen  Stellen  im  BeHuntt^tisehen  ond  sieht 
sich  weiter  nördlich  ins  Fassa-Thal,  wo  iRie  Gyps  und  Sandstein  bedeckt, 
was  die  vielen  Durchschnitte  L.  v.  Bpcii's  beweisen. 

. li.  Zkusohher. 

€lmt$thäi;  20.  November  1843. 

S^it  Ich  den  ffarTS  bewohne,  haben  namentlich  die  Gange  meine 
Anfmerksamkeit  in  Anspruch  genommen ;  ich  kannte  sie  nur  no«  der 
Beschreibung  und  dachte  mir  die  ganze  Sache  ziemlich  eiaüach,-  habe 
aber  Vieles  ganz  anders  gefunden ;  zuoäcbat  habe  ich  die  deutlichen 
Saalbäuder  aebr  vermis^t ;   sie    feiileii  in   der  Tbat  t»e!  «Einigen  unserer 


KfiSleia  ober,  da«»  «He  Grens«  iMebt  9cl^«rl  »H  wiNrn  iMv««iQb  kommm 
fitell^n  vor,    wo'  das  E»»^  «ie«l»«r  dftft  £fAb#!9gr«Mi9  mit  diir«lidrttnf|^ 
liat  Dnd:  dmir  eini|«fi|ftr«ii«;t  i»t.    Fall«  »   Wo  ßm  Q^ng  den  .»nflefik  t«iw 
worirn  bMfe,*  bob»  i^  Ukw  nidit  b«olMM>b|f(t.;  fMaüft  ie^irhi«bt  ««  Abfi* 
dvfcb    Itetre  oder  mit  «rüdem  7boiiii«lii«ter  «unireföMlevSiiaUen,   vei^hp 
in  09aabKger  Menfte  vorhanden  m»dt   i«  •  allfo.  IUchtff9g»|ii.  vorbavmKMP 
Md  steti»  di#  ««bftnatea  Rntifobfllebf«   iwSiKfn;   dietSltiiifea  der*ktMi# 
a&berasicif  mwftl.deiu  HorisonlaiMi)  iHid'ea  ^cji«i|if^n  dabüef  lUe-  vo«  ibne« 
•bKesonderten  iQvbirg^^Slöcke  bft^li^er  iieboneinaAdffr  bin  ,«l«  »MüMdiir 
^rao^  gemboben  ^ir  aeyo  ;  anob  ^  de»  6iUi|ieiD  iBid.  Mtnen  «ntUiHr  !(<>"*- 
■Bt»  sie  vor.     Die  IWeaaen  ,dflfi.Nebfafffaftflii»>/»    W4lelie,M!finieicbii4|r 
dea  Ganges  io  die  offene  Spalte   vert    dfreintSeiAt«  >  bitie«iifreH^«t  ainil 
Md  jeaen  je^t  «it  «iialiaM«o,^iiid  oll  nebr  /bfkdeiiff«d/,  baU  üsantf,  ImH^ 
bM  ¥OQ  £r«*Tbeifcben  mü  dar«bd»oi|f0eprv.  bidd  vrfKsbt.lbfe  ^h|j|b|Mf> 
Riebtonip  von  der  des  Nebenfl^eeleineaab»   t^ald,  ^i|tj(«int.  rid<l  4%n^\i  nofsb 
■bereift ;   mt  im  leiten  Fall^' dip  MMae  noch.: bedeix^iul^r?80 '  «ii|d   die 
swicebea  tbnea  aelbfl  «ad  awiaebe«  ibnfto-und  dfini.nHuierjmt^elifnNebea«- 
ireatelnc   befindiiolm»  j  i  fralobrandea  '  lUUwi;   Mar.  Jncaai .  al«  .  beaando!« 
Gange  augtm^ro^lwf^  m«  s.  B.  luil  4«tni  iroe«ii^4T  Gaa«*;z;f|ge,'aie*8ii|d 
aber  gewiaa  riebliger  oar  ala  .Tfdin«ier..4^aa^l^n  .Qpngea . .  Hi^peebe^ 
Auf  eioeen  Irrtbom  wird.ea.ancbrbfralieni  wemi  mai\  be^-dea  lufaiffen 
Gängen  von  einer  baAtimmten  Gr^-Teafev(refy|^i;4icbea.bA)t)  ,die  berrlieb^ii 
Ers^MiUely  welche  ael bat  noch  ontovde^iNifef^  dcuiMaei^ef  anfgenphlpiiiiev 
WKkdf  widerleg^ea  jene  Aonabme  ^  derf  aU,  .daea  ^n  Gang  ficb  in  dßr  Tiefi^ 
gans  auag;ekeilt  i^nd  aufgiebört  bätti^  j$t  hier^^opii  nicht. bf<>bacl9tei  fvort 
dm,  und  bezweifle  ich  ihn  selbst  bei  dem  stehenden  Stocke  ifa  Bfltnmfii^t 
bsrg^my  obgleich  seine  Mächtigkeit  sehr  aebfiej^  abnim^jt.*    Wie  daf  den 
Gang  aasfoUende  Nebengestein  in  ihn  hin.eingf^kofnfi^il,   sclieint  oH«  iMHif 
erklärlich;  ao  beatebt  dicHa  x*  B.vSnf  der  BtihwarT^n,  ßrupM  -bei  f^ßutAMf* 
tkäl  groaaentheils   aus  Kieael- Schiefer»  obgleich  ji|^e8er.,am  fage  .i^ni4 
OOO  Lachter  davon  und  awar  im  Liegenclen  des.  G^^ngea  •  vorl^oiiMat  )•  .df 
•oUbe  Jinaföllangs-Maasen  ge^ivtss  selten  vpn  unten  Ai^ipQTgebpbe,n  sind» 
ao  spricht  }ene  Erscheinnng  anscheinend    für  meine  Absicht,  rda«s  fitit 
ganse  Oar%  uberstqrsl  sey.    Ich  glaube  gefunden,  z^, bai^ien  ,  -dasa  ai«b 
FRicIiere  Erz-MifteJ  auf  dep    bieaigen  Gängen  .fiiir  da.fiodsni,)   wo  fla« 
Nebeogeatein  recht  lest  und.  namentlich  eine  wenig  .geachicbtete.i    b/ir^a 
Graawacke  ist;  sollt«;  sirJi  diese  ThfitaApb(^,.bsatätig^n,.ßXiwöjrde,a^  fyir 
alle  Versnehabaue  von  Wichtjgki^ii;  .ar jn^  .—  Auf  .^ejr.GcuV^  fTr^icA  9iu4 
in  diesem  Sommer  in  einer  Teufe  vpn  54^  HlelAr  uiagnetische  Beobariiliun.t 
gen  angestellt  worden,  imd  es  .hat  sieh  dabei  gefunden,  daas  die  Sr.hw^fu^ 
kaagen  der  Ifadel  v9ß  den  über  Tag?  beqbachteten  nicht  im  ^ipdesten 
abweichen;  die  IVärme  ist  an  Jeneip  Punkte  .der  Grub|!  Jiop.staat  t&^..  lU 
Die  Kiesel-Schiefer  kommen  hier,  z.  B.  bei  AUenau,  aowohl  im  Lie- 
genden als  im  Hangenden  der  Grunateine  und  bisweilen,  wie  bei  Lauten" 
^'^tdj  in  bedettleoder  Eutferoaog  davon  yor ;   sie  weebsellsgern   meist 


«H'  aiit«Mildei<l^ii'tliKM«1lS^<bn  «^  Mef  WoM<'aA#iMili  ail 

(flc^ii  «iitanftadMf.  OrMskftml^  G^anwaftlift  mh  Gefl«bii>bf  a  xiuM  Or» 
«rite»,  (ler  vom  Brdtke  u-Gvand  dii¥cb*as  a%w«ktfel,  ist  iMtftliin  Meli  didit 
imterlfttlb  0**uiid  in  tio^tn  Steinbmche  iFQ%Me1i4oM«li'  wbwieri;  V#^ 
Kt«Kierungfen  habe  ith  in  dMei»  Sota  Met  M<lei>  Utiit  g;«^  beÜM»  i;ehmdA 
titid  Hutmotih  Vota  de>  Ombte  fF(»<it«<^eMft  aMdi^nP  ^t^om^Orfinatidiif» 
iiiiiM^los^Deii  Ela«ii»tekie  «inim  Oo^iat^Hi^n  (6.  P«1lcdla<tt«'Pii.t) 
«iild  Strfga^eepliftlQ«  Bdrtivi  «rhaltMi ,  «roaattb  >««  Mdotift  <Immi 
%itcK  dl^vtiiviachr  «k»yti  ^ird;-lir  d«r*GrrMWMke  «ictit  tnan  nur  Pft«'iit«w> 
Thell«,  darunter  aueb'  wolil  girbaie^  f^efiKeh  MiMteMMi« 'Gambia» 

Meli»  Bruder  liat  i«  diaaem  »Sknbmdr  b«i'  Bt^eiitnb^»  am  B^M^,  fm 
4ioi'tig«il  iÜliitliott,  «hyTi^eVeratediainiiigani^aartitnal«,  w^MheBlildetiftn<d«l 
BMffätfrMlikifä  ddrchtods  Hbaretostitanen ;  es  afad  dad«r<!fa  atla  Zweifel 
ab'ei' dat  ^elebi^  Altfer^  baidi/r  Abhiftet-irag;««  volteftadif^b^d^ürff^t;  nabienl^ 
IM  bouHnatf  doft  aaieli  üMmtNdM  bÜH^r  nur  an^  isUiffisrbriUUf  geftfa^ 
4leif«,  ao>acb(Hieu  liirtia-Atteo  iror. 

Gi«tfttbe>y<-ltieriinvdi« jflf  w«lit  db«rh\ibpib«1d' wlednr  Madei^Mad« 
IroHilnen  wefifdeih,  b«be  tdi  Mn*  um  J7<tfr*«iriiao1i  itMn«r  Verg«btMh  M;eiaeM*, 
§if|^e((«tt  abair  netflidb  Maeb  iifrr  achdne  R«taa4lflft«bd*  im  Ze«bsteine 
dhfbt  b«i  •(Mer0ä&  gefunden ;  dia  Oebfvg^aiart^  fait  ddrt  »driHiab  vdar  d<*< 
Mkeb'/inpiDI^M  fVfrrehden  Cblnaaea  durch  einen  ^röttaen  SiHnbfueh  auf' 
(t««ehtM8«te'  udd  i&eigt  weife  ^  •  ton  8in#«W  nadi  Norden  g^rlcMete  aeillc- 
r^ebt«  AbBonderdiyg^efn ,  deren  SeiM  horizontal  Iteg^ende,  mefiM  Welten- 
fSraiig^e,  wohl  ehien  Ffi«e'#'«lt  ron^  einander  «ntl^rnte  ttÄA  In  'dereelheif 
Riehtiini^  acbarf  geatreifCb  IHMen  auf  weiter  Eratreeton^  trag^tetf;  die 
Geblr^*<-($td«ke  sind  aleo  buteh  hier  bdHiioatal  neb««  einander  «ftd  sehr 
lieflljt  bewei^  worden. 

<'  '  Zur  Zeit  habe  ich  die  G^bificsarfen  haa  Ifarnse,  welche  Dr.  Falnss 
^fi-  ffetTfö^i'g'^n  ^euh^and  htä  Swanrieet  f^eaummtU  hM;  ea  sind  aMtisft 
Oranitd  dnd  Syenite  von  g^^osser'ManehfaUigkelt;  Unter  jenen  ancb  aehone 
fikjbriftfranite  mit  aebarfer  Sten{|«el-fö^niiger  Strukttir;  dann  Grddeteine, 
duariftls  Mit  Uri^.Glim'mer  and  Titanit,  Gliinnersebfeftr,  TaMcsühlefer, 
AornMeDde-Schlefer ,  H^fperaled  -  Fels  und  Aphtfnit.  Von  tlfitt^GebirKe 
findet  af6b  darunter  i^nr  eine  Andeutung:,  uättrlieb  ein  ^ddt  FeueriBteifl, 
an'deni  ein  Ufanon  ritzt,  And  da«  daher  aaf  Kreide  aehlrfeiaen  ISssf. 
Von  der  Kfiate  weg;  sind  ntteh  g^aorz  junge ,  dorch  Eitt4fltio±y&  gpebt/ndeoe' 
irothe  Sandsteine  und  weiese  körnige  fast  oolifhtache  Kalktfteln^ ;  eioe 
Aekerkrume  existirt  dort,  nach  der  llIhth«Hong  des  Dr.  PaHias,  gar  ni^bf, 
«iiid  ist  ^e  gättxe  öberil&ebe  von  Linsen-  bis  Fanat-grosaen  Eiaeooxfd- 
lijrdrat-GerSllen  bedeckt;  rechn^  man  dazu  den  gänzKefaen  Ülangel  an 
dfiaaem  ITasser,  so  wird  es  erkllrlich,  weiishalb  auch'  die  dortige  Pflanzen-^ 
Welt  elben  so  eigenthfimlicheil  Charakter  het.  Det  Jäigäntbdmei^  wird 
0oubiatieii  len^  Gebirgsarten  gern  Veräassihrn; 

Fr.  Ad.  ftoEMEa. 


i  ..\ 


Neue    Literatur« 

Platet  «ikI  aceompanywff  EAtterpre99).  8^.  houdM^  [5  shlllj.  — 
Soll  4  I«leff.  mit  spegeo  50. Tafeln  and  eben  «o  vielen  Arten  odef 
Ynriet&tea  geben,  bei  Joen  Moiuiut. 

1843; 

B.  BjLAHeKBT :  Aper^  de  V^UMre  ffiologigi^  des  fett^Uui  ßerfiaires  dm 
CamUm  de  Vaud.    8®.    Vetey.  —  Vom  VerfaBser. .  .     ! 

—  --*  ISf««!  mtr  l'histoire  viaiurflie,des  eufoirons  de  Vetey  (61  .pp.),  sS 
Vevejf.    [Die  Geologie  auf  S.Jl— 10  u.  aj  —,  ITem. Verfasser. 

H.  G.  Baomf:  paläonlolegieehe  jCoMeetAiieen,  hauptsächlich  pU  beliebige« 
£rs2nsno8f**B*ft  «im  Nenen  Jahrbach  der  Mineralogie  u.  a%  w^ 
Jahrgfinge  1340— |ß4.^  dienend  (146  $S.).    Stuttgart.   8^ 

J.  D,  FoRBM ;  Tro^elf  fftronif A  €Jl6  ilf|9e  of  M«^  #Jiii  oMeff  ;9/irle  f< 
ike  Penmne  ChaUt^  wüh  ßöeerveüom.  qh  the  Phemtmena  of.  Olaeferjf 
[4M  pp.  9  pH.  litfr.9  2  tßmpH  ^  lopo^r.  aketches  and  QD.  d:iagrae90]|.  gr. 
8S  Edinburgh.  ^  Vom  Verfasser. 

BL  Br.  GsiifiTzs  die  Versteineraogen  von  Kie^Ut^swaüe  und  l!f achtrag 
sorCbnrAkteriatik  de8iSflw;AfjfcMiöAffii<a^j»Krei(ie.aebir^e8  (23;SS.>, 
mit  6  Steindraek*Tafe1n,  4*.  Dresden  and  Letfnig.  —  Vom  Verfasser. 

C  RARTMAifir:  Granife«^!  Üti'OiologiO  in-al^emfli  faaalicbem  Vortrage 
C4S7  SSOf  8<^,  mit  t07  eil|gedr^ckten  Abb^dnngen,  L^fi^ff  {^  9. 
48  kr.]'.  ».•.'.....:   «Y 

A.  J.  y.  HsüifiscH:  Hdbenkarte  des  Königreichs  Wirtiemberg  and  des 
GrosabersogthomR  Baden  ^  oiler  iHd  Höben'  i(e«  SeMbdMoaidee^ 
dtt  Aip  diki  dek  'ÖmnwiJkMf  m&i  boramMMsilMb  B«dbMlfl»ttge4i 
a.  s.  w.  bildlieb  dnrgeatel«^  (t  «afloriMHl^  <Mail>  4n  Hellhyi   teilt- 


60 

M.P.Lortbt:  OocuntmU  pour  «^n^  a9m  güoffr^phi^  pkffakjMi^  ftM- 
9M  da  Rh6H0  (44  pp.  8»,  lo  pll.  et  tsbl.  fol.),  Lptfm.  —  Vow  Verfasser. 

Ah.  Fb.  P.  NowAKr:  die  Lebre  vom  tellHriscben  Danipfs  und  von  der 
Zirkolation  de«  Wassers  uniierer  Erde;  ein  Schritt  vorwärts  in  der 
Erkenntnis«  uneeret  Planeten  [U28  SS.].  8®  ,  mit  l  lithogr.  Tafel. 
Prag  [1  fl.  48  kr.]. 

ü.  d'Orbioht:  Paiiontotoffi^  Frmnpmiäitf  T^rmn$  crilMci§  [Jahrb.  194*1, 
602]  lAnr,  Lxr.— Lxx.,  emUnani:  Tarn.  II  (Gaaleropodes),  p.  289— 
456,  Ftfn;  ft  Tom,  III,  pl.  237— S70. 

PaieoHtologie  FramfatMe ,   T^rrahu  furagniqHfs  [ebendas.] ,  lÄvr, 

XII— XVI,  eonrejMtnl  3V»«|. '/,,pu  ui— IM,. pL  45^64. 

C.  F.  RamükIiSBBro:  erstes  Sappleni«*nt  cu  dem  Handworterbneh  des 
chemisi:hen  Theila  der  Mineraloj^ie ,  I.  Heft,  I841-^i649  (vi  uni 
160  SS.),  gr.  8<>.    Berlin  [1  Rthl.], 

GoTTL.  Stuobr  (eingefnhrt' ^nn  B.  ätOBBR);  Topofpraphtaehe  Mittheilon- 
gen aus  dem  illptfn« Gebirge,  mit  einem  Atlas  >^oii  Berg-Profilen. 
1.  Heft:  die  Eiswiteten  und  aelten  betretenen  Hochalpen  und  Berft- 
apiftmf  d^a  KaiitafM  Bttm   «lid   attgrenMider  Gvgenden  (tV3  88.]^ 

'-      "ntit  6  Gebirgs-Prtff^len  [8  fl.  36  kr.].    Btrm  vpd  M^^^Omiim. 

\-  •'  \     r844. 

Ah.  Bbrtrand  :  die  Revolutionen  des  Erdballs ,  nach  der  fünften  bedeu- 
tend vermehrten  und  mit  neuen  Anmerkungen  von  Arago,'Elib  db 
BBAUMoriT,  Ajl.  BRorvoniART  n.  A.  bereicherten  AifegaV«  des  FranzoH. 
Originaln,  für  das  Bedörfniss  Deutscher  Leser  frei  bearbeitet  von 
Dr.  P.  VON  Maacr  [314  SS.  und  5  l^leindruck  -Tafeln]  »  8^.  KiH 
[2  fl.  42  kr.].  '  ' 

W.  PtrcHs':  die  VeneHaner  Alpen,  ein  Beitrag  sur  Ketinimai  der  Hodr- 
gebirge  (60  SS.) ,  mit  einer  geognostiachen  Karte  und  GebirgM- 
Profilen  in  18  Tafeln,  in  Queer-Folio  ;  Soivtkvrn  und  fFren. 

L.  v.  Gross  :  Geologie,  G(*ogno8ie  und  Petrefkkten-Knnde ,  mit  500  Ab- 
bildungen der  die  bebirgsFormationen  cbaräkterisirenden  Pelrefakte 

■'      \x  nnd  323  SS.  l6  inhogr.  Tafeln],  t^,  8^    Weifheir  {^  RfWr.].    '• 

K.  L.  Krvtxsch  :  Gebirgs-Kunde,  ein  Hdff^-ldiUel  die  gehieiuslen  Mine- 
rafien,  SteiiK  inid  Ffels  Arten  auf  dcmW^ge  des  Selbstunterrichtes 
aicher,  d.  h.  nach  bestimmten  Mfrkmlilen  kennei)  xu  lerneii,  fiir 
Forat-  und  Lind-Wirthe,*  Te^rtiker  tind  LehraniitaHert  ,  xwerte  ver- 
besaerte  Aufl.  [289  SS.l,  8^.    Dresden  und  Leiftzlg  [3  fl.  9  kr.]. 

i)  J. L.  Poggbndorff:  A  n  naien  der  Physik  und  Chemie,  Leipzig, 
ßo  [Jahrb.  |S4^,  7Ö6]. 

.     ISäßr  Nr.  ix-x.;  LX,  i-ii;  gl.  1-320,  Tf.  i. 
A.  B^^ttafiARt  und  Maiaoivqi:  xigreitip   Deok^f^l^ifi  übi^  ^tt   Kapliofi 

.  ihr^.HMpr^nd  lüacbimg  >>.fi^^ia9* 
C.  Ramublssba«  :  die  Beatandtk^Ha  dfr  i^tc^s^te^ :.  1^7*;],3^ 


81 

bei  Sfrt'dkamseni  166—168. 
0.  EnBiii:.oHii :  Uiilersucbttiifeni  qbep  i«t  KKnv.Tffi.  ^«Hfi  -npd.  die  fWM 

Monde  bewirkte  atnioiipbfiriaebe  Ebbe  ned  Flsfth :  iai-*Sn.  .  i 
W.  lUwHAmi^* ober  des  Kli«p».:vofi.P#MM|i#;  2Ji3r*2ai.  ,  .  ..  :  n,  ... 
K.  KBftavB»:  ehfiiii«i^be  Zw«mniei|set9U|nK  der.Pfod«Mft  d«f  firi|iwlUigM 

ZerectxmiK  d^^r,  R^bnU-  vüdJNickeJUJ&r»« :  .2lflr-.271.   . : 
G.  BncHOi»:  etnigp  SeiMibjmpi^i»  über    dlp  Püdufis  d^  Gapgipafwe^t 

385—297.  .     ,^ 

C.  G.  MofiAifDBR :  ober  die  das  Cf riom  begleitenden  nenen  Metalle  Lan* 

tbaniuni  und  Didymia»,  «o.wie  fiber  die  mit  der  Yttererde  vorkpm- 

«enden  neuen  Metalle  Erbium  und  Terbiani :  297—315/ 


3)  Verhandinngen  der  Sehweitzerirchen  naCur  fo  rerltehded 
Geeellschaft  bei  ihrer  27.  Tetetiriimlu ng  zu  Atldotf'\Ä 
Jnli  18 4^2  (210  SSI  8^'  AXtdurf)  {v%\  Jaltrh.  tB49 ^  845],  enthXII 
Tcrhandlnng:eii  der  geologischen  and  mineralogiMcheii '  Sektionen, 

A.  bei  der  allgemeinen  Versammlung. 

EscBSR  VON  DER  LiRTB  :^-  CarafeUoj^g .  dfs  ^iS^nlt^-tOel^irgef.nfit.  Pri»^ 

Zeichnungen:  44—45. 
Diskussionen  nber  die  Gletscher-Tiieorie  :  45—49. 
L.  h^h^iti  neue  üriteHnteh'bn|||en  äuf'dt^hf  itfry^tileffereliei':  ^81^91  P    * 
Tromplbr:  E¥klSn]li(|;s<^Ai<t'i)«f  Bewegung  der  Gl^tscllev  - [aU ''etile 'balb- 

flässige  Mnsse]  :  92.  .».:.-<. 

Ch.  Martins:  Polituren  dfe.  Sam^leins  von  FwatiinMe^\  9^*"^%^'     ! 
J.  A.  VB  Loo:  gegen.  A^asis'  Th#ori«  dei»  Gleleebef :  IXkr^^iiej 

A.  GoyoT :   Resultat  seiner  Beotüiebtuifgett  fibejr  die'  UaMmtf etiinig  der 

erratischen  Gebirge  im-  g'rokaen  Becke»  der  diedei^n  ^Msmtilht-w^ 

'SB  d«0<Seil6Qdea.Jflir«e:U6&^lA56    .  >-     •     -.:    n.  •'-«'.-'   I    —    ~ 

B.  bei  den  Contonal- Gesellschaften  IniEanlffc  di^k  'Jeftrs^'nacb 
'dereiilPrötoko'lleo.*  '  '    .       " '^  * 

I.  der  Gesellschaft  In  Ba**»!:  1*72 -174  (geben  wk«/e4>.' \"  '' 
n.  der  GesellscbAfI  In  ir«l%t  175-1^7.  *      '    '**     

B.  Stvdbr  :   Untersnehung  der  Gegehd  s wischen  £fifr)i'uhd^Mii'nac1i 

Findiid^en:  175.'  •         .    » 

SnrnxBWORTH:  MorSnen  am  TAviMrr-See :  176. 

Muacbelii.  voll  j|fM|S|^«i^^ere^  ,^I.is«J>  ^ypn.  S^9r^,;\  ^7^.-.     .  *.  (^ 

B.  Stviiübr;  vcrkieste  AwqiQai^n  a^^  ^Jqlerealitl»  .^ei^.(7Mf^|r||iilf4^    176. 
—  ^-  Untersuchung  des  Faulkonui  177. 

Beriebt  Aber  di6 'Gft^fsdher-Tbeorie'ii :  itt;  '    '/ 

llf.  der  Geaellscbaft  in  Genfi  188—196. 
A.  Pa^rb:  Zirkotr  im  iGhtffüouiy^'äH  i  194.      ^    *'  .i      ' 

^  -^  KrHin  im  iVee«9oaikn<'bfll  9Mmt  IMi    •  >  ' 

Pkciftt,  Sohe,   Sdiolterblatt  aas  den  fttffdiMfiir  Vttd  JRirilM»:  IM.     '  ^ 


•t 

der  Gfsellsehaft.) 
1''  W.  der  e^Mllköbäft  In  Kelichaieit  lOe'-SSI^. 
Dbsor  :  Bent^i$tün^  der  Jwngfirau  s  106. 

/AGASSIS :  neue  Be<»bachtungeii  arii  itar^Glericher  Im  Jttfir  1841?  109-^191. 
0OTot ;'  InfAe^e  Straktor  'der  OierscYier,  und  ühkoetioil :  199^1M; 

Ober  die  Sfid^rense  der  Skändimamcken  Blöcke .-  «Ol— M1B. 

Vittstxrt  "Bericlit'  uiMsi"ALiiBttAii'f  „ifotwMflM»  aä  b  Midl^:  !K07. 

V,  der  Q^sellflcbaft  jn  TFaiwre:  221— 233, 
*Nichtii. 

VI.  der  GeÄellsdiaft. in  ZöHcÄ.:  2^^ 

EscuBR  VON  DER  LiNTH  Zeigt  mehrc  Blitz-Yerglaaungen  vor:  234. 
Pestalozzi  :  Wanserstaud  des  Züricher  See's  seit  30  Jahren :  236. 
^fj^i^z  :.  peulj^c^^e  Ißntdec|c^D^.fp88JIer  Saugetbf^  . 

Efci^Eiv  .v/tM.DER  Linth:   gegeOf  SE^psTRoniX  tin(j   Bothlii^k's   Unter- 
,    ,,,euch|ang.eii,  derDiJuvifil-.ScbrRmnfnv  in  SkßtuH^Uffi^;    %Z7   ^J|ihrb. 

1848^  2ßi).    *.'  !  ;'  ■" 

—  —   über   Agassis'  ,    Charpbx«tibr'«   und.  Hooi's    Tfiepr^'i^    von   der 

Gletscher-Bewegnng :  237. 
tStRoflMbir^R:  SehtMeriing  de«  Jitr^-Gebirgess  28f. ' 


3)  ßf^rlcM-.llll^J^  4io  yeT.hfindluiv9ie.B  Mr  p^tqrforvcbe^f^des 
..;.  (GüiseJUcbiift  ifill4MHrl.;y..v/9»  A«R|i.M  1840  bi«  Juli  1849 
(272  SS.  8**.  Base«,  1843  *). 

P.  mfeRMN:  über  die  Gtologfie  der  Afriktmimken  Qmldk^t^y  naob  eiaer 
kleinen  SWnfmInng  von /CMUrips^ Arte n^wekheHiiMionflir  Rns  mit- 
<  ^   \gelyraetit  iiat  (Jahrb.  1841  ^  488>>;  «0—100. 
!*^-^'fW8b«ro  Erde  bei  MümfrurcftöernMfli:  100«^  101. 

fibersieht  der  lebenden  nndfostileii  Aoepbnleo' in 'der  GsMÜMliafts- 

j  .  „Sa^^uQg^;  >0l— 107. 

über  einige  angeblich  fossile  Walfis^h-Knoehen,  die  im  Schattlande 

des  Rhem^T\iß\iftk  ^efi^den.  worden  sifid :  107— ip8. 

über  die  Theorie  der  Gletscher  LJisbi;h.  1^4^^  AI?— 4$9]:  U<jK-^«0. 

T-  —  JWbfJbwi  a^  29,— 3P.  Wärz  1849:  160. 

—  —  über  den  artesischen  Brunnen  bei  ÖreneUei  160 — ^6if 


4)  The  Lündon,  Edinburgh  dnd  Dublin  Pkiioso^hieuiMaga' 
'' '  %ine  and  Journal  of  Science,  Londtm.  8®  tJi^rb.  1940,  609]. 

1848,  April  -  Juji,  X^^x  }yr^yn^.u^.J4^-J(4ß,,9ii  »4/1—416^ 
P>.  3—4. 
W.  H.  Miller:  Form  der«.  [i(ijlif8(liptieii]  ZipQ-Kp)is^|Ie:  2^a— .26^^ 

*    Die  vier  ersttn  Berichte  erlMlwiaen.  1891,  MIG^iltaS'WiAllBM;  «tr  hil»e»gelt- 


M 

Minerftl-SabatanzeD,  äberg.:  370— 372.  •;  -  :'^y. P 

«rtam  .und  Metn,  #«ic(if!  idS»  ^ieh.  •ttitftiig«lit«MrtkUii.^liiiki<'4kt 

J.  BBMJn«:  V«tk*Hifti«n.ivmi 'Tiiiohiiai  uad^  j||CMiileii')ifi.id«i'4lQ(«fiUII 
SefaftfCem  der  pOEoMfafeÜM-RMlib  AH  4e»  filiilM.  idtr  Jlstoem- 
ffUi»;  •384^365.    •  .  .;  :....;•    ;; 

W.  J.  Hbitwoob:  FortMtzang:  ▼on  S.  384^  S.  443.-'-iii31..     ..;-*.   x 

i.  fiMTHBRiJkiiDi  iiSter  die  4jl«l«titenVbcoriiB';Aiit  iB«nigatfhiw  .mii  «ui'i 
früinra  Bfiltbfilim«!  dft^4ML ' 

▼.  HraBoi.DT:  f>:rosfte  Gold-Masseu  im  Urgi  galiaidrna  4I>A-*^&94K     * 

aaofcpKBR  t  ÜaackaUber.liariiffoa  FaUcra  aiia  Ti^Atlit,' übtM« : :  Ma.  i     c  2 

DoFRsnox:  über  Araeatoaidärit,' &bera.i^  SOO-t-aDl.-. 

AmiBSBw:  üfl^lyaenvoavCfariMobeiiylly  äbe#a.'>»  A<|lr-^503..  '  . 

Praeeedingt  of  %he  Geological  Society :  « -  .    .  : 

R.  I.  MÜRCHiaoM^i  Jahrtäi:s4l0de,  17.  febr.  IM^».  S.  Ulr^567.   '  .k 

1848,  July  —  Aug.,  'XXtil,  i— n,  no.  Uff—lSO^  p.  1— iiso. 
H.  Jaicbs  :    Bemerkungen  über  das  bunte  Aussehen  des  alten  und  neuen 
RotheDBandstein-Systems:  1— 3,  Tf.  j.    '    *'         .    *  *  * 

W.  Kbvp:  Beobachtupgen  über. die  neuesten  ^ipoTogi'schen  Verl^ndenihgen 

in  Snd-SchotUanäz  28-41.      '  *,        "  ,,/    ''   ''  ' 

Proceedmg.8  of  ihe  Oeffoßipai  Society '  of  London,  1$43\'  *April  6  ff!     ^^ 

B.  I.  MimcHisoN.:    zweiter  geolqgisf^ber  Überblick  \  über  daa  6uropäi» 

scike' Rüasland:  57—71.      '  * 

A.  Damour:    »eye   Analysen   4?s  Cymophans  (CihryHoWryns)' von  kfaii- 

ilam  ;^  77— 78i         *' ,    "  ."  .'■'   *\"  '""   •""'■'   "'■'     '  ^ 

R.  I.  MuRCHisoNt   DB  VERrvEuiL  UH^  Graf  VON  ^BYSERLmG:'  geoToglscha 

Strpktqr  des  UrahOebirges:  124—135.'  '     '  '"       '         •    ••  ' 

'     ■      •       .— ^     -  «  »•..     ,-.    ,o     >    <   .  :> 
5)  C^mpies  renäu$  hehdomadaireM  da«  9iümee9  de  Vacade- 
miß  etc.,  Pariäj  4<>  [Jahrb.  1843,  720]. 

1843,  JoiT.  3  ->-  Oat;  !»V  <K>.»f'^#^r-3E!*^'^P-  i^OiOi    m  .  '   v » 

DuFRBifOT:  Kommis8rong-Bertchi''iibfer''!^8si8'  Ab'hatidluffg -Von  dM^'geo- 
logischen  Stellung  der  Gebirge  in  ßüd-RrasjMen  und  vah  den  He* 
bangen,  welche  za  verschiedenen  Zeiten  das  Relief  dieser  Gegen- 
den geludert  haben :  28— 38; '    '     •'  -■'^'  -  •'   •       •    ^f 

Co^vaiid:  Beobachtung '  in  Bdreff  einef 'NlVeio-AAd«hiog  lin  Kiwide- 
Meer:  183— 186.  y 

EuE  DB  Beaumont^s  KdrotblssfonsBW^ifetit  -ffber  C.  J/  Btrt^nni! :  geologtacM 
Skizze  de«  Ärommu-DepartproetiH'i  26<)—i82."  •      '  i  / 

BiVRBifor's  Komni.-Bericht  über  d'Archiac*8  SfudleWöb^Pr-  iÜe^K^elde- 
Fofwatfon    d^s  ^fiWK   int«  NW.'  Mliangea'  diM)  StMraMMatMtfa  .voO 

.      Frankreich :  282-290.  .^V^     -.  ■■  ".i . • .  ; : -'i  •  '1 


64 

DwHmombv:  B«obMlil«iif«ii  über  efawn  Htg|«l  iroa  Miiwerarieiitliehtt 

Grösse:  308—309. 
Gm.'  DsLAUHAv:  AMitndhiiiflr  ^Abtr  di»  Tbeorit:  der  G«Mit«n  >  3U-348. 
ImttUKB-r  Note  0ber  die  Erdbeben,    «relcbe  «elt  dem  &  Febr.   1843  auf 

der  PoM«f-0-l%r^  ttettgefondeii  habea:  Ztf^^Uß. 
ELtS'»B  Bbaomont;  KiMindssionsoBeriebt  iber  A.  D'OunoHf*«  M*U|(nMioe 

BeireAbtangpeii  «ber  die  Oeoloipit  SU^A^kerikm'^*' »  379^4lt. 

B^RARo:   Konjunkturen   aber   die  Art  der  Bildung  und  Forilubffiiilg  dar 

zerstreuten  BIdefce.  ■ 
FkBUiifiiu  »B  BsjLiiBvtlBt.lVotil«.  aber  die  im  Kreise  von  Lm  iUcMU-uä 

50,  uud  insbesondere  in  den  8  Jabtttn  Toa  1836  bis  1843  gefiilkoeQ 

Regen^Meiif^n:  <(8t^*^&8S.> 
Bsrthisr:  Uelerfluohung  des  um  einen  von  Fkalbr  hü  Dresden  geftm- 

denen  FulKoriteji  befindliehen  Sandes  i  598— &90. 
▼.  Humboldt.  $  Tenipieratiir -des  su  Netumlmwerk  in  •  IF#rl|^gybalcw  flrbob^ 

teil  Wassers:  600—603. 
A.  Pbrrst^   neue  Unters ucbnngen  über, die  in  Europu  und  dea  benaeli- 

barteii  Xheilen  Aaieu^  und  Afrikß^A .  VQn   1801  bis  1843   yerspfirten 

Erjlbebeu:  608— 625. 
£.   Robert  :    über   die   in   den    Hochgestaden    der   Manche  gefundenen 
^       3pur<^.ii    eines  ehemaligen  Verweileos  dea  Meeres  und  über  die  Ur- 
sache der  Neigung  aller  Flusse   in  der  Boch^Normandie  sich  nord- 

oetwärts  su  wenden ;  687—688.  ^ 

Marguerjttb:  chemische  Zusammensetsong.des  Wolfraroes:  742—748. 
FouRNET :   Untersuchungen   nber  die  Anordnung  der  Zonen  ohne  Regen 

und  die  der  Wnstep;  767. 
Lambert:  Entdeckung  von  Eiseners  in  den  Vogeueni  796. 
L«  PiRRiA :   Erzeugung  <|er  Flamme  bei  den  Vulkanen  und  Folgerungen 

daraus:  iKommissions  Bericht)  ^  889—895. 
Bi^ondbao  DB  Carollbs:   Einzelnheiten  vor  und  bei  dem  Blitsacbiage  in 

der  Stadt  Fimgeres  {JUe-^UVmatiie)  am  9.  Sept.  184^1   908—914. 


6)  Nuovi  AnnüH  delU  .Scie»%e  mat9r0li$  BolofiM  8<^  {antbalten 
.  .     nach  Angabe, der  Aufschriften  in  der  Isis  t64Sy  530  ff.). 

1838y  /.,  479  SS.,  13  Taf. 

D.   SAnTAOATA :    geologische    Bemerkungen   über    die  Serpentin  -  Felsen 
.     IGebjrge?]  jm  Bol^neMißchea,  mil  einer  Kfirte;  48,  Tf.  9.  \ 

6.  Bertoloni:  über  den  Ursprung  des  Gypses  im  Boiognesiscken  i  76* 
Q«  Giuci:  Maa.todon  angwatideuaim  Ckiama^Thah^ 
y.  P.  Ricci:   anatomische  Zerieguog  [.?]  der  PhyUiten  von  Simyagliai  I 
-  190,.Tf..4i  6,  .  . 

O.  6.  BiAitoonr:  .«ber  da«  Ader-Syatem  d«f  Wtt»Pf  ala  C^iari^tefW  lor  die  j 
Phylliten :. 343,  Tf.  r-l^. 


\ 


6a 

1B98,  ff,  473  SS.,  11  Tf. 
y.P.  Ricci:  Anatomie  der  Phylliten,  ForUets.:  13,  T.  1—9. 
D.  Sahtagata  :  Fortsetson^  öb«r  die  Serpentin-Fel^eo :  81,  Tl.  9, 
Graf.  6.  Mamiasi  :  Erdbebeo  zu  Pesaro  aoi  24.  Juni  1898:  231. 

F.  Faggh»!  :  geologiscb-botaniMbe  Beroerkuagen  ober  da«  Fuua'  und 

Fimme-Thal:  241. 
D.  Santagata:  Geologie  der  Serpentio-FeUeo,  a.  Vortrag:  266: 
(C  RAiviAm  beaebreibt  in  den  Nim  Commentarü  Ac  sc,  insUiuti  Bowh 

m$nin9  1889^  4®,  p.  383,  tb.  9S,  drei  fossile  Pflanzen). 
D.  Sahtagata  :  Erhebung  der  SerpenUn-FeUeo,  FerUetz. :  321. 

G.  G.  BiAXfcoHi :  durch  Watserstoilgas  bewirkte  Erscheinungen,  und  Ui'« 

tproiig    dieses    Gases;   Verzeicbniss   Ton  Schriften   über  Flammei^ 

Aasbruche :  422  ff. ;  464  ff. 
i840y  in,  479  SS./ 5  Tf.  (6  monatliche  Hefte). 
G.  G.  BiANCOiV,  Fortsetz.:  60  ff.,  115  ff.,  200  ff.,  241  ff.,  349  ff.,  421  ff. 
D.  Santagata  :  Serpeatin  im  Balogtiesischen,  Fprtsetz.:  ßl  ff.,  190  ff., 
A.  Ranuzzi  :  Hefne  Geographie :   erste  Studieli   über  die  Anatomie  der 

Erde:  97  ff.,  171  ff. 
y.  Proccacini  Ricci:    Versteinerungen    im  Berge    Citnaro    bei  .AncQHflk 

(Schnecken  und  Muscheln):  337. 

18My  IVy  483  SS.^  7  Tf.  (6  Motet-Hefle); 

G.  6.  Bianconi  ^  Fortsatz. :  110  ff.,  278  ff.,  349  ff.  (Schluss). 

V.  P.  Ricci:  Pflanzen  von  SinigagÜa,  Fortsetz.:  127  fl'.,  165  ff. 

h.  AcAsmz:  Aufzählung' der  versteinerten  Fische  in  Italien ',  244  ff. 

Catuixo:  geognostischer  Brief  (gegen  Pasini'b  Ansichten  von  den  sud- 
lichen Alpeny,  267. 

G.  G.  BiARcoNi:  ober  Niccoiara's  -  chi^onologische  Tafel  der  Hebungen 
am  Meere  bei  Neapel:  468. 

C.     Zerstreute  Aufsätze. . 

G.  B.  Anir:  Gesetze  der  einzelnen. Gezaitf». au. i9otitA#ll|^A  nnd /frstCPirJk' 
(JPIdloe.  Traiumct  1843,  /,  45-^54), 

E.  Belcber:  Beobachtung  der  Gezeiten  zu  OtaheiH  iPkUos,  Transaet. 
184^3^  /,  65—90). 

J.  i>B  CaARVBNXBBR :  u her  die  Ai|weqdufi(Qr  der  VBNfirs'seli^n  Hypothese 
aof  die  erratischen  Erscbeiji^ngeii  des  Ifordens  (Biifiialk,  uniiMr«/ 
de  Genevet  1$49^  Jmm,  23  pp^),  --.  Vam  Verfasucr. 

J.  FouRfiBT :  Studien  über  die  Jura-Gebilde  uad  die  Eij^enerae  im  Aräieks 
(35  SS.  8^  aus  den  Am.  4e  l#  800*  tfagricuU.  <rte.  iT«  Z^tmi).  ^' 
Väoi  Verfaaser.  ... 

Grafvi  Notilz  über  Li^geraag  und  Bphandlang^  de«  Kieiiei-£la«a4Ipdraie0< 
(Per  bydrate  resinit«^)  dt».r  Gegend  von  Api$  eine  gaktfi^nta  Abhand* 
Img  (ebendaher)»  21  SS.  1  Taf.  — .  Vo«»  Verfasaer. 

Jahrgang  1844. 


A  u  s  z  fi  g^  e; 


A.  Mineralogie^  Krystallographie^  Bliiieralchemie« 

C  Brohbs:  Analyse  eines  Glimmers  irom  Vtsu^  (PooGSifD. 
jlntr.  tf.  Pbys.  LV,  112  ff.).  Des  Mineral  Ilchfe  gelblichi^rau,  In  aiemlicb 
Srossen  aufgewachsenen  Krystallen,  fand  sieb  auf  einem  Auswürfling 
des  rMNtw.    Das  miltU  Resuhal  swsier  X'eilegon^n  war« 


Kieselerde    « 

30^7$ 

Talkerde 

»Ml» 

Tbonerde      •. 

16^0 

Kall      \       4 

«,78 

Eisenoxyd     • 

8,29 

Ksikerde       . 

0,87 

OInb-Verlust 

0,75 

Unsersetites  Mineral   • 

0,10 

98,62k 

Die  Snbstani  hat  folglich  gsna  die 

Znsammensetsung  einaxfger  Glimmer- 

Art«!  «od  am  Misten  AbnKehkeit 

mit  dem 

durch  V,  K01BX.L  «erlegten 

Olimner  von  Monroe  bei  New-York. 

A.  BumnBävrt:  über  die  in  der  Natur  vorkomiiiendeB 
Arsnneiaen  (a,  a.  O.  LIV,  M6  ff.).  Naeh  de»  Analysen  Ton  KAftstaif, 
HovBumf  und  Mbib»  yom  Glanr  oder  axetoasen  Arsenikkfes  won 
tUi9kem9Mn  in  SchUHen  wird  derselbe  als  ein  Fe*  As"  betrachtet. 
Neulich  wurde  ein  ibniieber  Kdrper  toa  MMUnm  in  Notw^en  durch 
ScHuasR  aerlegt  und  als  ein  Fe  As*  befunden.  Frfiber  neben  hatte  der 
¥«s&  die  Erüsbrang  gemneht»  dass  der  meiste  sogenannte  Arsenik- 
hin«,  vom  Atenfterfs  bei  Bhrenflriedondorf  Arsen  eisen  sey.  Et 
gelang  auch  Krystall«  nofonfinden,  stark  geaehobeno Prismen,  nnrnicbt 
nestbar.     Die  Eigeosebwere  des  Glans-Arsenikkieses  von  Rokketui^k 


er: 

Ulbrahv-Veibalit«!!  ist  das  nftinliche,  wie  Scbbsrxh  sulcbfa  «ogibt.  — 
1a  BkrufrMersdorf  kommt  ^ mit  Arfeiieiaea  eia  Arsei|ikkijei  vor,  der* 
yv\%t^  wr\eher  yon  alleji  rigentJichen  Artfiiik kiesen  das  stärkst  geicho* 
keue  Prisma  i^eigt  =  112^  4'  und  das  hodists  .spesi6sebe  Gewicht  s= 
CylSS  bis  6,290,  sug^leicti  nacb  PLiTTNsa  das.  viffinigste  Eiseii,  nur  34»Stf, 
Patbali.    £s  ist  d^rselbe,^   welchen  Bk  aU  phara»akonen  Mtrkasit 

oder  Gift  kies  diarakterisirt  haU    Auch  au  f^eiekensMH  fia4e<  aidi  mil; 

Glaas-Araeiiik  noch  oii^  änderet  eigeotUchcr  Araenikkiea. 


F.  X.  M.  Zifpb:   Böhmens  JBd  ei  steine  (Abhaadl.   d.  KSn.  Böhm. 
GeseJIsch.  der  Wissensch.    Neue  Folg;e,  IV.  Bd.).    Spinell,  besonders 
die  g>laazend  schwarzen    undurclisichtigen  Varietäten ,    die  80g;enannten 
P/eoDAste  oder  Zeylanite.     Sie  kommen  nts  abgperundete  lose  Kry- 
«falle  und    als   kleine  Geschiebe  in  dem   merkwördi{;en  Dilavial-Gebtlde 
am  Fosse  der  Ba«aU-Gebirg;e  im  LeitmevHzer  Kreise  vor ,    noch  ausg;e^ 
reiclifiet^r    aber  in  -einer   ähnlichen  FurmstiQn    auf  der  Höbe   des   Iser* 
Gebirg^«»s   im    Bunziauer  Kreise.     Die    sonderblire ,    grössteutbeits   aus 
Qoarx-Sand?  aus  GoeisR-Tiummeru  qnd  andern  Gerollen  bestehende  Ab- 
lai^rung^  findet  sich  auf  der  herwieie^    einer  Niederung  i^uf  der  Höhe 
des  /«^r-Gebirgfes.     Die  Gegend  ist  tbeiU  sumpfig; ,  tbeils  mit  Wald  be- 
lekt,    desabalb  läsat  sich   die  Ausdehnung  der  Ablsgerung  nicht  wohl 
losBiitteln.     Die  kleine  Iner  durchschneidet  sie   in  raschem  Laufe.     Der 
Flosa  fahrt  die  Geschiebe  der  Ablagerung ,  indem  er  diese  bei  hSberem 
Waaaerstande  unterwäscht ^   mit  sieb  fort,    und  so  findet  msn   die  darin 
vorkomneoden  Mineralien  auch  noch,  wiewohl  sehr  sparsam,  sn  seinen 
Ufern  in    grosserer  Entfernung.      Ausser   dem  Spinell    finden   sich   hier 
necb  Körner  von  Saphir,  Granat,  Zirkon  und  vorsuglicb  häufig  Geschiebe 
von  Iseriu.      Die  Ablagerung  ist  ungefähr  1  bis   2  Klafter  mächtig  und 
vamiltelbar   auf  Granit  abgesetzt,    welcher  in  der  ganzen  Verbreitung;' 
dem   iMeT"   und   Riesen-Gebirges  eine   ziemlich   gleichförmig  gemengte 
Felaarl  bildet,  in  der  hier  nirgends  eine  Spur  von  den  genannten  Mine- 
ralieo  der  DiluvIaLAblagerung  wahrnehmbar   Ist.     Obwohl  nun  die  Ge- 
birgs-Datriase  und  die  zahllosen  Granit-Blöcke,    welche  hier  und  da  ia 
aeioeas  Umfange  oft  in  ungeheurer  Menge  auf  einandergehäoft  verbrei- 
tet si«d  9  flSr  grosse  Zerstörungen  zeugen ,  welche  die  Granit-Maase  ia^ 
Zaittn-l^avfe  eslflte»  hat,  ao  lässt  aieb  demiocb  dorehans  nicht  darthnsy 
das»  di9i  ifls  Diloriai>GebHde  vorkommenden  Mineralien  ebenfblla  Ober*« 
Ueibael  tersfSrf^r  Granit-Msssen  seyen.    Saphir,  wie  so  fben  bemerkf 
Verden^  ip  derselben  Piluvlal-Ablsgcrung,  in  kleinen  Geschoben  udc^ 
akgenHNleIeJi  KrfBUillfn.     Reinere  Slaebe  von  einiger  Gn&ase  seiehoeii 
Mb  fMr^frolfefi   dovob   ihre  liefer   blaue  Farbe  ans  und  dbettrefen  av 
'st^asAil  die  SnpMre    Ton  Xeytan.    Die   grossem,   als  Schmucksteine 
inaMeren  Stacke  irerdeo  ebaiifalli;  aai  der  iser^sf  K«<»pff«o»  »«4 


'       OS 

dfto  Beschailenheft  der  Ligerstitte  zeif^t,  driss  iie' beruft«  In  frfitiernZeU 
ten   bSal}^  durchAucht  worden;   hauptsächlich   mag:  ^s   dieser  Edelstein 
gevresen  seyn ,   welcher   die  Nachauchan^en    und    vielleicht  die  ersten 
Ansiedelung^en   in  jenen  rauhen  Wald-Gebirgen  veranlasste  '.     Topas 
koniiht  in  manch  faltigen  interessanten  Krystall-Grstalten  auf  den  Lager- 
stStten    des  Zinnerset  zu  Sehlackenwald  vor ,   eig;net  sieh  jedoch  nicht 
xn  Schmucksteinen.    Wohl  aber  findet  man  in  den  Zinnseifen  bei  Fribv$ 
itti  Bibagner  Kreise  KryMalle  und  Geschiebe,  welche  hinreichende  Kl at- 
hfit  besttzen,  um  als  Edelstein^  verwendet  zu  werden.    Quarz.   Dahin 
die  sogenannten  »^weissen  Topase^,   „Gold-Topase^,   ,,Rauchto- 
pasV',  ferner  Amethystj    Chalzedon,  Karniol,    Onyx,  Achat, 
Jaspis,  Hello tr.op.  Krystalliairte  Varietäten  von  verschiedener  Färbung 
und  Durchsichtigkeit  kommen    vorzüglich    auf  Gängen  im  ,yOr-'*   und  im 
„ÜbfrgangS'Gebirge^*  vor,  ferner  in  Blasenräumeii  derMaodelstein-Gebirge. 
Von    derselben  Grösse  fioden    sich  Krystalle  zu  Zinnwald ^   zuweilen  2' 
laug   und  8"   im  Durchmesser.      (Balbin   erwähnt   eines  Krystalls  von 
zwei  Ellen  Lange).      Gewobiilirh    sind   die   Zinnwalder  Krystalle  grau, 
braun,  zuweilen  fast  schwarz,  äusserlieh  oft  anders  gefärbt  als  im  Innern. 
Sie  erschien  zu    zierlichen  Diusen  gruppirt  und   von  Glimmer   begleitet. 
Besonders  zierlich    sind    die  Bergkrystall  -  und  Quarz  •  Drusen    auf  den 
Gängen  von  Raticbor%i%^    AUwoschiz  und  Bzemissow]    die  Individuen 
trifft  man  auf  eigenthümliche  Weise  in  paralleler  Stellung  gruppirt.  Zu- 
weilen   zeigen    sich  grössere   graolichweisse    durchscheinende    Krystallo 
an  den  Axeo-Kanten    der  Pyramide   mit  kleinen  rauchgrauen    oder  brau- 
nen regelmäsig  besetzt.     Dnfern  Mühlhausen  im  Taburer  Kreise  finden 
sich  Drusen,  welche  in  Reinheit  und  Schönheit  mit  jenen   der  Sehweite 
und  des  Daiiphine  wetteifern.      Die  Drusen    von  Mies  haben    merkwür- 
dige Pseodomorphosen  aufzuweisen  u.  s.  w.     Opal.     Als  Schmucksteiue 
sind    ihrer   dendritischen    Zeichnungen    wegen    die    Abänderungen    von 
JSiemcziz  und  vom  Panzger-GMr^e  bei  Krummau  beliebt;    sie  ähneln 
d^n  Moos-Achaten    oder   orientalischen  Mochastitinen.     Von    besonderem 
'  geognostischem  Interesse    sind   die   im  Schichhofer  Tiiale   bei  Bilin   und 
bei  Kolosoruk   unweit  Brux   vorkommenden  Opal-Ablagerungen    in   der 
Bri^uokohlen-Formatipn ;   es  siud  zum  Theil   selbst  Versteinerungeu  von 


*  In  vielen  Gegenden  Böhmern  weiss  man  sich  noch  heutiges  Tages  der  »Stein- 
samAler*  ans  Italien  zu  erinnern;  sie  wurden  gewöhnlich  die  .Welschen*  genannt 
iMd  hielten  sieh  hier  und  da  hfiusli'oh  niedergelassen,  so  u.  a.  im  jiupt$-Thti{t  tm  Hieten- 
Gehirge  und  an  einigen  Ortea  im  itetr^Oebirgf»  .  A«f  der  iserwiett  Kind  fiiue  Mengq 
tlieiis  wieder  beraseter.Gruben  zu  sehen ;  Alles  spricht  dafür,  dass  die  Arbeiten  sehr  jregellos^ 
HuC»  Geradewohl  geführt  worden  und  sich  endlich  nicht  mehr  lohnten.  Gegenwärtig 
gehören  durchsichtige  Steine  von  einiger  Grösse  zu  den  Seltenheiten,  und  kau6i  ddrften 
grössere  als  von  ylet  Karatr  zu  finden  seyn.  Dia  meisten  erscheinen  llehteblan  nnd 
trübe.  In  der  Rege(  tiiffl  man  sie  stark  «bgemndet ;  Indessen  »indtoft  *o«k  die  Qraprfingi 
liehen  Krystall-Formen,  sechsKcitige  Prismen  und  Bruchstücke  sechsseitiger  Pyramidei^ 
zu  erkennen.  —  Saphire,  welche  in  den  Pyrop-Lagerstätten  bei  Dliuchkowit*  vorkom- 
men*, sind  viel  kleiner,  znm  Schleifen  nicht  gieeignet. 


Rotzern  (HoisopAl),  san.Thcil  findaD  •ich  io  ijinfn  »frk«AHI|(«  Ak- 
drucke  von  Blättern  and  Fischen.  Obsidiap.  Nur  die  bei  MuUßutrim 
vorkonaieDden  Varietäten  Rind,  ihrer  .fprüoen  Farbe  nnd  Darcbiiicjitiifküit 
wfgen,  zo  Sehmucksteioeo  tauglich.  Oliv  in,  findi-t  eich  in  den  Baitalte 
Böhmens  in  grosser  Men^e,  aber  bloss  jener  vom  Katmkow  bei  St'mil 
liefert  so  Schmuckatein  Janglicbe  Stficke.  Granat.  Auf  den  unter  dem 
Namen  „Böhmisclker  Granat"  bekannten  Pyrop  wird  eine  Art  Bergbau 
Ketrieben ;  trotz  der  erstaunliehen  Menge,  welebe  man  gesrtnnty  gehören 
Siebe .Tcm  einiger  Ghrosse  au  den  kostbarsten  ScHenbsitan.  Zirk^on, 
abgernndcte  KrjrataUe  und  kleine  Geschiebe. 


SssEs:  Zerlegung  des  Manganerses  von  ia  Vaysa  (Ann.  des 
JKn.  e,  XX  y  STO).  Es  bildet  einen  Gang  unfern  TesUts  auf  dem  linken 
Dfer  des  A^epron.  Das  Era  ist  diebt ,  derb ,  sehwarEy  netsHiseh  gian- 
leod  snd  mit  Qnara  innig  gemengt.    Gebalt: 

Rothes  Manganoxyd  .  0,675 
Sauerstoff  .  .  .  0,081 
Wssser  .        •        .        0,008 

Eisenoxyd  •  .  •  0,015 
Quars  .        .        .        0,221 

1,000.' 


J.  S6VTBRBBRG:Untersaehnng  eines  neuen  MineralsCKobek- 
lit)  sns  den  Ho«'jfa-Kobalt-G ruhen  in  Nerike  (Vitentk,  Acaä. 
Bandiüig.  f.  1840 ^  dsraus  in  Poco.  Ann.  d.  Phys.  LT,  635  ff.).  Das 
MiDcrsI  findet  sich  sifmlieh  häufig  und  ist  begleitet  von  Kobaltglanz, 
Arsenikkies ,  von  Kopferersen  u.  s.  w. :  dunkelgrau ;  strahlige  Textur ; 
starker  Metallglanz ;  leicht  mit  dem  Messer  ritzbsr ;  undurchsicbtif^ ; 
Strich  nnd  Pulver  rein  schwars ;  spez.  Schw.  =  6,29  bis  6,32.  Er- 
geboiss  der  Zerlegung: 

Metallisches  Antimon'.        •        12,70 


Schwefelsaures  Bleioxyd 
Wismothoxyd        •        , 
Eisen  oxyd    ,        , 
Kupferoxyd 
Gangart       •        • 
Verlust     .    •        •        • 


46,36 
33,18 
4,72 
1,08 
1,45 
0,51 
100,00. 


Tb.  Bodchanii:  Vanadin-baltiges  Eisenstein-Lager  ron 
Adaisds  nnd  UwerUk  an  Dordwestlicben  Harst-Rande  (Pombho. 


Td 

HJkn.  d.  Wf9,  LV,  63ä  ff.)*  Klchier«  JBohiiers-Kffriie^  »ntbalteii  M«  0,21 
11  iid  darüber  Kieselthon,  ferner  %leine  MenglBO  Maiifcan,  tach  Cliroifa 
und  Vaoadio^  anf  Vanadin-Sinre  bereehn«!,  dfirfto  die  Quaofitllletzteir 
Silbttaoa  Uogeflbr  0^2  belrageD. 


C.  Etnm*:  übtt  den  in  der  Nfthe  von  eUstm  TO^kommen- 
deii  „Branirafefn'*  (W5kl.  n.  Libbio,  Ann.  d.  Chem.  n.  PbarMi.  XLIII, 
W^  (F.).  IHs  BneAndet  sldh  in  geringer  Tt'^fe  in  einem  Lager  einp» 
riftenscbfiBtigen  plaatiscben*  l^bonea  auf  dem  Dolomit,  welcher  d^rt  bri 
Gieasen  in  aiemlicher  Auadehnong  vorkommenden  ,yÜb«rgangt*Kalk8tfin" 
bedeckt.  Unmittelbar  auf  dem  Dolomit  befindet  aich  ein  1— l)'  mirhii. 
gea  Lager  «ioea  tbonigen,  Jeiehteo  und  aebr  xerreiWicben  Wad^  uod 
über  dcmaelben ,  1'  mficbüg »  ein  Lager  rotben  piaettacben  Tbons, 
frei  von  i^ranns.tein'S  welcher  atellenweia«  doreh  eine  mebraollige  L«f;e 
achneeweisaen  Pfeifenthon»  aiemlich  aebarf  vom  Wad  getrennt  iat.  Cber 
dfieaem  Thon  findet  man  ein  anderea  6—8'  mächtigea  Thoii-Lager ,  in 
welchem  der  ^yBraunatein^'  Masaen-weiae  aeratreot  iat,  oft  aber  aocb  so 
dicht  Euaammenliegt,  dasa  er  ein  wahrea  Lager  zu  bilden  acbeint.  Mitten 
im  Tbon-La^er  befindet  aich  eine  1— ll'  mächtige  Lage  einea  acbönen 
Mangan-Mulma.  Unmittelbar  über  dieaem  Mangan-führenden  Tbon-Lag^r, 
bia  KU  Tage ,  ateht  der  etaenschusaige  plaatiache  Thon  an ,  welcher  in 
der  Nähe  dea  Mangana  hin  und  wieder  ao  eiaenreicb  wird,  daas  er  sich 
SU  einem  wahren  Thoneisenatetn  seataitet.  Wie  an  anderen  Orten  kom- 
men auch  hier  mehre  Manganerze  zuaammen  vor;  namentlich  trifft  man 
in  den  Neatern,  in  welchen  Pyrolusit  die  Hauptmaaae  anama!cht,  etwas 
Pailomelan  von  Barytapatb  begleitet. 


HAvaMAifif:  aber  den  Tachylit  vom  SäsebüM  unfern  Dräns- 
'feld  (Stud.  d.  OöUingschen  Vereina  bergmSnn.  Freunde,  berauagegeben 
von  Havbmann;  V,  91  ff.)-  Der  SäsebüM  (Säsebeutel)  beim  Dorfe  Kurrn- 
aetty  iat  unter  den  Basalt-Bergen,  die  aich  cwiachen  Werra^  Weser  und 
Leine  in  mehren  Paraliel-Zöfcen  mit  der  Haupt-Richtung  von  S.  nach  N. 
aoa  dem  Flötz>Gebirge  erheben,  der  am  weitesten  gegen  W.  gelegene  und 
zugleich  der  kleinste.  Er  stellt  Hieb  auf  einem  lUoacbelkalkRncken  als 
flache  und  Kegel-formige  Kuppe  dar,  und  die  petrographische  Beachaffcn- 
beit  seiner  basaltischen  Masse  zeigt  auffallende  Verschiedenheiten.  Aus- 
aer  Bol,  der  hin  und  wieder  auf  den  Absonderungen  der  Baaalt-Säulen 
fvahrgenommen  wurde,  enthielten  diese  auch  Quarz-Nieren,  und  im  dich- 
ten Basalte  fanden  sich  auch  Jaspis-Stücke,  dem  sogenannten  Porzellan- 
Jaapia  ähnlich  *•     Zu  den  merkwürdigen  Begleitern  des  Baaaltea   vom 


*    Sehr  wahrscheinlich  nmgewAndelte  Brnchitäcke  durchhrochener  Gesteine. 

^.  R. 


wie  et  scheint,  «raeböpft  leyn  4Mt9.  i>l«  CfaamfclMistik  dw  MimmIs 
ist  folgende:  voo  Krjretallieatioa  ood  Blatter-Dorebg&ogeo  keine  Spur; 
das  Blioerel  xeigt  sich  dicht,  die  bin  und  wieder  vorkomaienden  kleinen 
BltseBriume  abgeret^net;  ßrnish  klein*  ond  flaeb*nNteeheh'g ,  ins  Ebene 
VDd  Unebene  übergebend;  ^rcb  Abüondevnngen,  weldM  die  Sobstaos 
in  Bobestimmten  Aicbtanigen  dufchsetsen,  Itöfnig  abgesondefl;  die  ßraeb- 
itüeke  Qnbestiainit«eekig  und  s^barftantifr ;  Farbe  peebseliwars,  ins  RnbMi« 
«ed  Stfliniet-ScfafwmiEe  sieb  siebend  ;'aof  den  Absondarnngen  niebl  selten 
Metiil*firi»ig  «ngelaufrtt,  snnial  messinggnlb  (eine  Kmeheinang,  wsIiMmi 
foieiaen  böeliat  ssrten  Eisenosyifaydrai-ÜbeKBge  berrtiirea  dfirfle); 
«ttf  friscbeea  Ervtffae  swia^er  CHas-  «od  Efamiaa^iana;  TollknaMnefl  nn- 
dsrdwiditig;  spröde,  sehr  ieicbt  •enfvenfbar;.<da8  Pulver  donkalrda«. 
fno;  Harte  =  6,6  (in  der  Mitte  swiscben  Feldspatb  und  Qaars);  spen. 
Gsw.  =:  2,682«  In  Pulverform,  selbst  in  kleinen  Stöcken,  dem  Mag* 
Bete  felgfiani.  Vor  de»  Lotbrdir  nebr  l#tobt  und  mit  AufUiheo  xuni 
tleisblssfgen,  anrein  brinnüab  grünem  Glase;  in  Barax «wenig  «nd  Iva* 
eerst  trAge  anlK^atar  mit  acbwaelier  Blaen>.Renktinn ,  die  beim  fir.b«llen 
Ttraehwindet;  4iirtb  Pbespbtyraala  langaam  saraetsbarnad  aha  tsfibea 
GliB  tiildend,  wnHa  'die  Kieselerde  aiahtbar,  Gebnlt  naeh  eiovr  Amilyäe 
vBo  ScBif  BüimwAmv ; 

Kieselsaure  •       •       •       ft&,T4 

Thonerde      .        •        •        12,40 

fiiaenexyd^Oxydul         «        13)06 

Kalberde.     ,        .        •         7,28 

Talkarde      «       «  S,02 

Kali      •       •       «       .         0,eo 

*Natnm  .       •       .         3,88 

'Manganosydui  '    0,10 

Wasser         •       .       •         2,73 
""  101,80. 
Eia  Resultat  siemlich  genau  der  Formel: 
*e»    \ 

niftg*  /Sfi'  +  a    ¥e!^*  +* 

estsprechend.  —  Niefot  uninteressant. fainsiehJlldi  der  Bildung  dea  Tachy- 
liti  ist: eine  Vergleicbung  seiner  Mischung  mit  ]ener  des  ihn:  begleilen- 
dro  Bols,  nach  der  bekannten  WACKBNROOBR^chen  Analyse  des  letzten 
Koerals.  —  Zum  TsehyUt  gehört  sehr  wahrscheinlich  eine  hei  Quifiana 
in  SteOiem  io  einem  Kalkstein-Lager  vorkommende  Sobstana  (Karstbn's 
a»eblsckiser  Augit",  wovon  Klaprotb  eine  Zerlegung  lieferte).  Dagegen 
ist  das  fär  Tachylit  ange8|>roobene,  von  Cna.  Gmbun  anajlyairte  Foas|l 
•u  den  Vo^U^Qebirge  waaentlich  varachiedeoi  ao  wie  auch  dia  toa 


72 

Jetxte  seigt  «icb  kideMeo  nabor  vfnvwndl. 


G.  Bosb:  aber  die  MiDeral-ürseac^nigfie  der  SchtschlnMkBJa 
(Reiee  nach  dem  Ural  a.  h»  w..  II,  117  ff.).  Dieser  Minerelien-reiclie 
Rickea  liegt  ani  oordJiehea  Ende  der  Urenga  and  dem  Tagavm  wect- 
w&rta ;  er  läeat  »ich  als  eine  Fortoetzung  dre  JJwan  und  Smratkul  bi< 
traebttn»  Die  VorkommnUee  in  euiem  Talk  sc  biefer-Lager  aind  :  Chlor  o- 
apinelj,  Magneteiaen,  Oktaeder 9  10  Geateia  ein-  und  inHöblan- 
gen  auf-gewaobeea;  Granat»  Linien-groAae  Dodekaeder  von  gelber  Färb«; 
XaftthophyJlit;  Hydrargilit,  aecheaeitige  Priemen  10  HeJUongea 
der  Felaart;  Idokras,  in  acbönen  Kryatallen  mit  weiaaem  Kelkapatb. 


Dahovb:  der  Fanjaait,  eine  neue  MineraNGattnng  (^iaa. 
S^i  minet^'dj  I,  S9S  ceU),  Die  erflte  Wabrnehmniig  dieaer  im  Mandel- 
atein  dee  Kaiserttuh^tMirges  m  Breisgmi  vorkommenden  Sabstaoa  ge- 
bdbrt  dam  Hrn.  Marquia  db  Dubb  und  den»  Hrn.  Adam  in  Parig,  Die 
iFelaart,  welebe  den  anm  ebrAndea  Andenken  von  FAiWAa  ob  Saimt-Ford 
so  benannten  Faujasit  enthalt,  ist  uberaua  reich  an  Augit-Krjrafailleii 
nnd  ähnelt  jener  aidir,  die  de n  „Hjraloaiderit*'  [einen  eisenreichen  Olivin] 
eingemengt  bat.  Die  oktaedrischqn  Krystalle  des  Faujasits  *  theiU  farb- 
los, theils  braan,  lebhaft  glänzend,  bald  wie  Zirkon,  bald  wie  Diamant, 
aitsen  in  kleinen  Hdhiongen  .und  jn  blasigen  Räumen.  Sie  ritsen  Glas 
xiemlich  schwierig:  ihr  Bruch  ist  glasig  uneben.  Eigenschwere  =:  1,923 
Im  Glaskolben  erhitzt  geben  dieselben  .viel  Waiiaar,  behalten  jedoch  ihre 
Durchsichtigkeit.  Vor  dem  L5thr.ohr  blähen  m^^  sich  auf  und  schmelzen 
zu  weiaaem  blasigem  Email. .  Im  Platindraht  lApen  sie  aich  in  Phosphor- 
aali  gänzlich  auf  u.  a.  w.    Die  Analyse  gab; 


Kieselerde  . 

49,36 

Thonerde 

16,77 

Kalkerde     . 

0,50 

IN'atron 

4,34 

Wasser 

22,49 

97,96. 
Die  entsprechende  Formel  ist: 

3  AI  Si«  +  (Ca,  Na)    Sl*  +    8  Aq  = 
=  3  3tl  S'i«  +  (Ca,  Na)»  SV  +  24  * 
Mit  dem  Faujasit   kommt  eine  weisse  faserige  Substanz  vor,  die  durch 
Säure  angegriffen  wird;   bis   zum  Roths^lufaen  erhitst  busst  dieselbe  je- 
doch ihre  Lösbarkeit   ein.     In  der  Lötbrohr-Flamme   bläht  sich  das  bis 


*    Sie  gehören   den  Ton  de  Drc-e  and  Descloizeavz   vorgenomnienea  Messungen 
ZQfbIge  den  qvadraiUchen  Sjrttftme  an;  die   Winkel  sind:  74o   30';  II le  30*  nnd 


78 

jrtii  nicfil  nfiber  bentiaimte  MiiMral  ««f,  «chailst  ca  weiss»»  Enail  und 
gibt  nie  kohle Dsaureop  Natron  ein  klares  Glas. 


S.Sbmmola:  über  den  Tenorit  oder  das  natorlicbe  schwarze 
Kopferoxyd  iBuUet  geoiag,  XUJ,  206  cH.)    Baa  Mineral  fiodct  sich 
ifldöooen  sechsseitigen  Blattchen  von  1  bis  10  Millimetern  Länge;  andere 
Blättchen    zeigen   sich  dreiseitig,   mitunter  sind  die  Blättchen    siemlioh 
dick,  gesahnt,  gefranst,   ieichtj    wie  Scbfeggold  elsstiech  und  regellos 
zBsainnieogebänft.     Farbe  stahlgrao  ins  Schwarze;   metslliscber  Glaas, 
die  kaum   durchscheinenden  Kanten   bräunlich.     Schmilzt  in  der  Löth» 
rshr-Flaoame   auf  Kohlen    som   rothen  Korn ,   welches   gewöhnlich   mit 
schwarser  scblaekiger  Rinde  bedeckt  iat,  die  unter  Brausen  in  Säure  sieh 
aoflnst.     Mit  Borax  gibt  der  Tenorit  ein  grünes  Glas.    Säuren  lösen  den- 
selben nicht  ohne  Braosen,  nur  onirollständig«    Seine  Zfosaromensetsung 
scbeiat   dem    kunstlichen   Kupfer,- Dentoxyd    ähnlich.      Vorkommen    auf 
schlackiger  Liava  am   Vemw  tm  Hasptkrater  sowohl,  als  in  andern  erlo- 
scbeneo  oder  noch  brennenden  Sohlilnden  ,'so  nsmentlich  am  Fosse  des 
östlichen  Berg-Gehänges  in  den  Eroptions-Offoungen  von   1760.    Stets 
findet  sieb  der  Tenorit  als  dos  jüngste  Erzsogniss  allen  anderen  Sobli- 
madoos-Produkten  anfsitzend. 


Saüvaoe:  Analyse  des  Torfes  von  Sechevai  (Ami.  4U9  Mine» 
d,  If  69t  ceV  In  den  Arroodissements  von  Roeroy  und  Me%ier€$  gibt 
es  bedeutende  Torf-Ablsgerungen.  Die  meisten  finden  sich  an  sehr  er- 
habenen Stellen  auf  Platean-s  der  Ardämnemi  sndere  trifft  man  an  der 
Quelle  der  meisten  Bäche  und  in  wenig. geräumigen  Thälem.  Der  Torf, 
welcher  von  sehr  vorzngjicber  G4tc,  ist  braun,  siemlieh  dicht  und  bin- 
(erlässt  naeb  dem  Brande  0,08^1  gänslich  tboniger  Assbe.  Dia  Ana- 
lyse sab: 

Wasser 0,306 

Fluchtige  brennbare  Snbstanzeo      •        6,392 

Kohle         ...•.,•        0,220 

'   Asche         ••••••        0,083 

1,000. 


G.  Rosb:  Mineralien  des  Urnen  QekirgeM  (Reise  nach  dem  UrtU 
n.  s.  w.  II ,  44  ff.).  Die  schönen  und  merkwürdigen  Fossilien ,  welche 
dieses  Gebirge  so,  berohmt  gemacht  haben,  wurden  grösstentheils  in 
■eneren  Zeiten  entdeckt,  und  die  meisten  kommen  in  den  Umgebungen 
des  Hmen-See's  vor.  Dss  Urnen-Gebirge  erhebt  sieh  gleich  hinter  Miaskf 
and  dss  erste  Gestein  jenneits  Jüiask  Ut  ein  feinkörniger ,  Granit- 
artiger  Gneiss,  Weiter  ostwärts  trifft  man  eine  merkwürdige ,  ans  ein- 
azig<>n  Giimmer    und  Eläolith   gemengte  FeUsrt,   welche   der  Verf.  als 


Y4 

^{••eit  btteithntft  lll^fire  Sehifrf«  iiiid  nach  ZfHcon  flf«maettf  WofÜfti, 
u.  a.  twet  in  nicht  f^rosier  Entfernang  vom  ii5rdKdietr- Ufer  des  ilrnfH' 
'  sse*9.    In  diesen  Seiiiirfen  fanden  sieb  folgende  Mineralien:  Feldapath, 
achneeweiss;  2)  einaxiger  Glimmer,  in  dünnen  Blättehen  lanchgrau 
titod  durchiiehlig,   in  dickeren  ßllttem  acWarz  und  undarelmichtig,  zu- 
weilen in  Krystallen,  regnlSren  vecbaaeitigen  PriSroen  von  3'S  ]a  von  6'' 
Hohe  und  von  3  bis  9"  Breite  und  darüber  zwischen  de»  Seitenkanten; 
3)  Elftoiitb,  meist  derb,  seltner  tcrystalKsirt  in  se6bsse{tigen;Pri8niete  bis  zu 
1^'  Länge  und  if'  Breite;  4)  Sodalitb,  sdiön  sapbirblau  geförbl,  tlerbe 
Massen  "bis   zu  einem  Zoll  im  Dttr<ihmesser  und  nach  den  Pltcbeo  <l^ 
-Dodekaeders  vollkommen  spaltbar,  rerirachsett  nut  Feldspath  und  Eläo. 
litfa;  5)  Gancrinit,  nurdei4>,  zumal  in  Begteitungvon  Elädtfth;  6)  Zirkoii, 
'^aa  Mmeraf,  dessen  sehr  ausgezeiebneten  Krystslle ,  wie  beksnnt,  idieiee 
Lagerstätte  iMsonders  berühmt   gemadit  haben;    7)  Apatit,    Kryslafle 
•suweihen   van  ^Zoll  *  Grösse ,   mit   abgerundeten   Kanten  »   gelb ,   einge- 
wachsen   hl  Feldspath  und  BHIolitb;   d)  limenit  (TitanoTaenerz), 
derb   und  in  Krystatten,   welehe  in  den  Winkeln  Ton  Eiaenghinz    fast 
'nicht  verschieden  sind  und,  was  die  Grösse  betrifft,  von  einigen  'Linieti 
'bis  zu  svehren  Zollen  wechseln.  «^  In  einem  andern  Sehurfe,  in  «inet 
kleiaea  hervorragenden  Klippe  attgalegt,   deren  Gestein  nieht  mehr  aoa 
dem  eigentlichen  Miaacit  besteht,  sondern  -atis  einem  GemSfirge  ▼oit'F^rd« 
apath,Albit  und  Glimmer,  wurden  getroffen:  Feldspath;  Albit;  Glim- 
mer;   Zirkon.     Kryatalle   in  Form  und  Farbe  von  fenen  der  vorigen 
Vrnehea  Kaitz  verschieden.  ^  Ein  dritter  Schutf  lieferte;  Fvl'dspath; 
Alblt;   Glimmer;   Zirkon;    Pyrochlor.    -^   Jtt  einew   f(rtgendv«i 
Schorfe, 'Wo  die  Felsart  ein  syenitisches  Gemenge  zeigte,  wurde  getr6f- 
fen:  Feldspath;  Hornblende;  Glimmer;  Quarz;  Apatit,  kleriin 
•gelbe  Krystalle,  meist  in  Hornblende  eingewachsen;  Pyro'ehlor;  Tit-n* 
II it,  d«rb  und  KrystaHe  von  ausMrordenflicher  Gtöaie,  mehre  Zoll  lani^ 
und  verliäUnfssmäsig  breit,  von  der  geWAbAliehcn  Forsn  als  Prismen  veti 
130S  ^ie  Fl&chen  in  der  Regel  uneben  oder  raub,  ihr  Inneres  oft  psr§a  **. 
—  Fast  auf  der 'Spitze  dea  limen^Gebirffes  kommt  eine  grosse  Mas«« 
grobkörnigen -Kalkes  vor,  de^r  mehre  Mineralien  eiltbilt,- namentlich  Apa- 
tit  In    regelmaiiig   ausgebiideten  Krystallen,   zur  Spitzong  entrandeta 
«echsseitige  Stvleli  mitunter  von  3^'  Lange;  ferner  uiusebifesst  der  Kalk 
schwarzen  Glimmer  in  sechsseitigen  Tafeln,  und  hin  und  wieder  kleine 
aber  aehr  regelroäaige  Magnetelsen-Krystslle.  —  Unter  den  östlich  vom 
Umen»€o  gelegenen  Schürfen  verdient  sunichst  der  Äschynit- Schorf 
'Beacbtilog.    Er  ^orde  an  einem  kleinen'  Hagel  im  Eläolith-retehen  Miaacit 
angelegt,    DIeaes  Gestein  besteht  aus  Feldspatli,  Albit  and*  Glimmer  in 
^grobkörnigem  Gemenge.    Zirkon  findet  sich  in  kleSneti  äusserst  schdn&n 
Krystallen.      Dtfr   Äschynit    wird    nur    kry^tallisirt    getroffen  ,    ist 


*■    An  einer  andern  Stelle  Im  Umen-Gehirgty  beim  See  ttehkul,  wurden  nenerdlngs 
Hehr  fechSas  tItanit-Kryetalle  unmittelbar  unter  der  Dammerde  in  sereet&tem  Feldsputli 


Mtnliebiieliwmrs,  Im  ^ftridie  gf^lblfcbliraoiiy  nur  ■»  den  dirnnst^n  'Kati^en 

idtvteb  dnrcliBcbeincnd  ond  swar  mit  nyisinth-rothem  Lrcbte,  im  Bruchto 

ittrk  fettglänxend.    Hftrte  xwitcben  Apatit  und  F«ldtpatb.     €kw6bnlicfa 

findet  er  «ich    im  Feldupatb ,   roweileo   auch  in  Gtimme^  ein^ewacbaen« 

tfit  lern  Äsebry Dil  korumt  Urano4anta!  vor  und  in  der  Näba  d^a  Scbur* 

fef,  wovon  die  Rede,  wnrde  Kordnd  entdeckt  iti  baocbigen,  aeehaxeiti- 

gea  Priamen  von  ZoUi^röaae,  In  einem  Grateio,  daa  mit  jenem  des  Aacby- 

aita  viele  ÄbniScbkeil  hat  *.  ^  Auf  der  Sädoat-Seite  des  /lmaif«ife*#,  awi- 

•eben  ihm  und  Acm  Argagoick-See*  findet  sich  an  vier,  in  nicht  groiiser 

Entfernunif  Yon  einander   liegenden  Stellen  Top  an   in  1  bia  3  Larhfer 

mSebtifcnn  Oranit-^In^^en ,   weiche  in    der  IBIloKth-freien    Varietll   de^ 

Vtaieits  äofiietseti.    AnchZirkon  in  kleinen  Kryatatlen  ond  in'KSm^k'A 

bt  vortinndcin.     Femer  kommen   vor :   Feldapath,   »chön  apanitriln 

(i0|C. Ansasonenatein);  Albit, achtteeweis«,  f^rosskSrnige Partie'n und 

kleine  tnfeUrtig^  Kristalle;  Quars;   einaxig^er  Glimmer;  Topas, 

rein  weina  in  Krystatlen ,    welche  mitunter   awei  Zoll  Länge   erreictien 

•nd  fast  alle  Fliehen  aeigen,  welche  man  an  den  sämnitlichen  übrigen 

Fnndsfltten  des  BUnerala  beobachtet  hat;   der  Topas  findet  sich   aufge- 

waebaen  aof  grünem  Feldspatb ,   hSnfiger  in  weiaaem  oder  gelblicheni 

Tbott,  der  D^naenvänme  Alll  und.tfft  F^ldspath-Stficke  entbftit;  Zirkon; 

Granat;    Tnrmalin,    o»   a.  häarfSrniige  KrystaHe   eingewachsen    in 

Topaa-Kryatallen ;   Mengit,   kleine  prismatische  Kryatalfe  iki  Albit  ein« 

gewachsen  (dbs  Mineral  enthalt ,   naeh  Versuchen  von  H.  Rosn ,   n^beh 

dem  Eiaenoxyd  iiieht  aowohl  Titanaänre ,   sondern   sehr  wahrseh^intich 

Zirkonerde).    In  der  Nähe  des  Itfo«««^  Sise'a  KUi&gaUck  erücheidt  einn 

grosse  Masse  |^rossblftttriger  Horoblende,   allem  Vermuthen  nach  brlcWt 

dteaelbe  in  Nestern  ein.    Sie  erttbllt'Giimmer,  kleine  Apatit-,  Tita- 

ail-  nnd  Zirkoh-Krystalle.  —  ^*—  Ausser  diesen  voin  Verf.  auf  aeiheii 

Exknraionen   im   Umtn'CtMr^e    beobaeftteten    Hßneraiien    sah  dersetttto 

apiter  no  andetti  Orten   noch   folgiinde  firaen^nisse  jenes   Gebirges : , 

Houasit,  in  einem  grosskSrrtigen  Gemenge  ana  Feldspatb,  Atbft  und 

Glimmer:  TacfaeffkinH;  Graphit,  in  von  den  Wellen  anageworiTeneli 

Geaebieben  am  Ufer  dea  ttlaMsdhik-See^s  im  SO.  von  Iktia^k*,  Epi'dot, 

am  TMcketHoe  o«ero  (achVi^araen  iSee),  önd  Flaasspath. 


Tm,  Scbbbrsr:  Beschreibung  der  FnndatAtten  des  GadbM- 
Bits  aafder  Inael  OiUeroen  imsudfieben  Somfegen  (Foconnboap* 
Ano.  d.  Pbya.  LVI,  488 IF.).  Oiii^röen  liegt  an  der  Sddkdate  Nonbeffuns^ 
t  geographische  Meilen  in  nordwestlicher  Richtung  vom  Kap  LihtailMtM* 

*  Das  ÜlliierAl  Ist  bei  weitem  nicht  toii  der  Schönheit ,  wie  der^spfiter  aa  elnktti 
laieiM  Orte  In  ntiUh-^ebirgt  ^  uoferti  des  Dorfes  SelanHna  adrdlleh  Ton  Mimkkuf' 
feftadeae  Korvnd.  Hier  orreiches  die  Kryetaile  wdhi  1  bi«  3  Zeil  GrtfsSto .  sind  ne«t 
nch  ^ränlieb-  mkl  bisalich-gran ,  atelieoweise  aber  faet  rein  aapbirblaa  and  so  durcli- 
scheiaead,  das«  sie  «ich  wohl  xn  Schmucligteinen  eignen.  Die  Kryetalie  liegen  in  elaem 
Onstefn,  das  ana  Feldspatb  und  wenigem'  GUmmev  besieht. 


7« 

Ihre  grosste  Langte  ongelalir  In  der  Richtung  NW.  tn  SO.  betrifft  ftwt 
eine  geographische  Meile,  die  Breite  i  Meile.   Durch  die  Bucht  Raanaag, 
welche  in  der  NS.- Richtung    tief  io   die  lonel  eioschoeidet ,    wird  daii 
ganze  Areal  derselben  in  zwei  Insel-artige   angleiche  Theile  geschieden, 
wovon    das    kleinere    westliche   etwa   ^  bis  ^  des  Flächen-Inhaltes  deM 
ganzen  Eilandes  enthalten  mag.    Die  Ufer    von  HiUeröen   erheben  sirli 
fast  überall  steil  aus  dem  Meere  und  sind  von  keiner  bedeutenden  Höhe; 
allein  die  Fels-Massen»  welche  hier  und  da,  besonders   io  der  Nähe  dt*r 
Jüasvaag-BücUt ,    einige    bebaubare    ebeue  Flecken    sich    einschliesseu, 
nehmen    nach  dem  Inneru   der  Insel   hin    mehr    und  mehr  an  Höhe  zu 
und  steigen  zu  verschiedenen  Berggipfeln  an,  deren  erbabenster,  Lange- 
iandsheien^  906'  misst     Die    ganze  Felsmasse  BUteröens   besteht  aus 
Esmark's  Norit,  einem  körnigen  Gemenge  aus  unrein  grünlicbero  oder 
gelblichem  Feldspath  (wahrscheinlich  Diallag)  und  grünlichem  oder  blau- 
lichem Quarz.    Stelleoweise  finden  sich  Hornbleude»  schwarzer  Glimmer, 
auch  Hyperstlien , '  aber  nur  selten  und  in  untergeordneter  Menge.    Von 
Schichtung  zeigt  der  „Norit^^  keine  Spur.    Au  mehren  Orten  der  steilen 
Ufer  erscheinen  Gang-artige  Gebilde,  bestehend  aus  einem  grobkörnigen 
Gemenge  von  fleiscbrothem  Orthoklas  (zuweilen  auch  aus  fireiasem  OrthokUs 
und  Albit),  aus  weissem  Quarz  und  schwarzem  Glimmer«  In  den  Extre- 
men der  Grobkörnigkeit  zeigt  sieb  der  Feldspath  in  KrystaJIen  von  Kiibik- 
fuss-Grösse  und  darüber,  der  Glimmer  tritt  in  Quadratfuss-grossen  Tafein 
auf,   der  Quarz  breitet  sich  iu   noch  weit  bedeutenderen  Massen  dazwi- 
schen.    Quarz  und  Orthoklas  stellen    mitunter   ausgezeichneten  Schriit- 
granit  dar*    In  diesen  charakteristischen  Granit-Massen  findet  man    ititi 
und  wieder  eingemengt:  Hornblende,  Hyperstheo^   Magneteisen,  Eisrii- 
glänz,  ein  Allanit-artiges ,   stets   krystallisirtes  Mineral,  eine  Subntanz, 
welche  der  phosphorsauren  Yttererde  gleicht,  endlich  Gadolinit   und  AI- 
lanit.    Im  Norit,   zunächst  diesen  Gr«nit*Bildnogen  5  ist  «in  noch  nieUt 
jiäher  bestimmtes,  scheinbar  eisenhaltiges  Mineral  eingewachsen  in  laog<*n 
prismatischen  Krystallen.  —  Die  Granit-Gänge  wechseln   in  der  Mäili- 
tigkeit  von  eiqigen  Zollen  bis  zu  mehren  Ellen.    Sie  finden  sich  nieioHls 
im  Innern  der  Insel ,   sondern^  nur   an   der  Küste ,  also  gewissermasen 
da,  wo  die  Naturkräfte,   welche  das  Inselland   vom  Festlande  isolirtcn 
und  seine  Küsten  zerstuckten,  dem  Auge  des  Beobachters  einen  Durch- 
schnitt der  Felsmassen  bereitet  haben.    Sie  erscheinen  besonders  an  der 
Ostseite  der  lla«0aa^-Bucbt ,  ferner  an  der  Nordseite  der  Insel  und  au 
der  Südseite  des  gegenüberliegenden  Festlandes  ;  au  erstgenannter  Stelle 
trifft  man  die  mineralogischen  Seltenheiten   besonders  reichhaltig,  —  — 
Das  Verhältniss  der  Granit-Partie'n  zum  umgebenden  Gestein  ist  durch- 
aus nicht  dem  Auftreten  von  Basalt-Gängen  vergleichbar,  bei  denen  sich 
die  Spuren   flussigen  Emporsteigens   der  Gaugmassen   in  das  zurückge- 
drängte und   zerbrochene  Neben-Gestein   oft  aufs  deutliehste  erkennen 
lassen.      Hält  sich  auch  stellenweise  der  Granit  vollkommen  scharf  vom 
Norit  gesondert  und  erscheint  ^  er  hier  als    ein  aus  der  Tiefe   über    das 
Meeres-Niveau  emporsteigender   meist   mehr   söhliger  als  steiler  Gang, 


77 

«0  ändert   er    doeli     «ehr   bald   mrhr   oder    weniger  diesen  Charakter 
und  wird    entweder    Ader-artig^,    oder   die    scharfen  Grenzen   zwinchcn' 
ficiner  Masse  und  der  de»  Neben-Gesteines  ^ehen  durchaas  verloren  und 
Norit  und  Granit    seeigen    sich    so  so  sa^en    in    einander  geknetet. 
Nie  sah    der    Yf.   scbarfkanfig^e    Brochstncke    des    ersten    Gesteins  vonT 
letutfiu    arnschlossen.     Das  ganze  Phänomen   führt  ^ur  Annahme:   dass 
der  Granit    im    fitissigen   Znstande   zu    einer  Zeit   in. den 
Norit  litneingep'resst  oder  mit  ihm  ,)geni  ischt^^  worden  aey, 
als  aicb   ancb  dieser  noch  In   einem  Brei-artigen  oder  we-' 
nigstens   nicht    vollkommen     erh&rteten  'Zustande   befand.' 
Es  scheint  ferner,  als  sey  die- Kraft,   welche   den  Granit   emporsteigen 
mtdite,  nicht  mächtig  genug  gewesen,  um  ihn  bis  zur  damaligen  Ober- 
ilacbe   des    Norita    emporzutreiben.    Daher    mag    es  kommen,  dass  man 
ernten  niemals  im  Innern  der  Insel,   sondern  nur  da  sieht,  wo  Buchten 
oder  Meerengen  das  Land  zerschneiden.    Von 'ganz  besonderem  Interesse 
sind  die  gangartigen  Granit-Partie'n  wegen  der  Aufschlüsse,  welche  sie 
biosichtlich    der  successiven   Bildung   einiger    dieselben    konstituirenden 
Bestandtbeile    geben.     Überali    lässt  sich  erkennen ,    dass  der  Feldspath 
früher  krystallistrt  oder  erhärtet  ist,  als  Glimmer  und  Quarz.    Der  erste 
erzwingt   sich    überall  Pfätz   zur   volfkoromenen  Ausbildung  seiner  Kry- 
stalle,   während  sich  die  Glimmer-Blatter  gleichsam  seiner  Macht  fügen 
and  der  Quarz  aufs  Deutlichste    nur    alle   von   beiden  übrig  gelassenen 
Räame  in  nnkrystaltinischer  Gestalt  ausfüllt.   Der  zuweilen  vorkommende 
Schrift-Granit   gewährt    ein   sehr    instruktives  Bild  vom  Kampfe  zweier 
(mit    einander  in   flüssiger   Substanz    gemengter)   Mineralien ,    um    da» 
Recht  des  Zuerst-KrystalUsireus.     In  diesem  Kaoipfe   hat   sich  der  Feld- 
spath stets  als  Sieger  gezeigt.     Er   bildet    seine  Krjrstalle   mit    völliger 
Schärfe  aus ,    trotz    der  mancbfacben  Quarz-Partie'n   in   seinem  Innern, 
welche,  von  allen  Seiten  her  zusammengedrückt,  es  kaum  zu  einer  Ähn- 
lichkeit mit  verbogenen  ond  gepressten  Quarz-Kryst'allen  bringen  konnten. 
Welcher  Umstand  kannte  wohl  einen  klarern  Beweis  dafür  liefern,    dass 
der  Quarz    noch   flussig   oder   doch  noch   weich   war,  als  der  Feldspath 
schon  krystallisirte  ?    Diese  Thatsache  ist  sehr  wichtig:    Nach  gewöhn- 
lichen vulkanischen  Prinzipien,  deopn  zufolge  wir  una  sammtUcbe  Gebirga- 
Arten  als  ursprünglich  feurig-flüssig  denken,  kann  die  Erscheinung  durch- 
aoa  nicht  erklärt  werden  ;  denn  Kieselerde  für  sieb  schmilzt  bekanntlich 
weit  schwerer  und  sollte  demnach  weit   früher  eratarren  als  ein  Silikat 
von  Thonerde  und  Kali.    Hiernach  sollte  man  also  schliessco,  dass  sich 
der  Quarz  überall  iu  Krystalle    ausgebildet    und  der  Feldspath  von  ihm 
unterdruckt  finden  müsste.  Di^  sich  Diese  jedoch  gerade  im  umgekehrte^ 
Yerbaltniaae  zeigt,  so  muss,  daraus  ein  sprechender  Beweis  für  die  nicht 
genog   EU    würdigende   Tbatsachen    ergeben:   dass  bei  Entstehung  des 
Urgebirges  das  Feuer  allein  nicht  alle  Wunder  gethan  habe,    sondern 
dass  die  richtis:ste  Vorstellung  von  Entstehung  krystalliniKcher  Gebirgs- 
Arten  wohl  immer  die  bleibt,  bei  der  dem  Wasser  und  dem  Feuer  gleiche 
Schopfungs-Rechte  eingeräumt  werden.     Nor  durch  solches  Zusammed- 


ifrirkcn  dtotev  M^nn  vertcbiedenactigeji  iCr|fte  l^nnt n  phApomen«  der 
rrw&hiileii  Art  erklärt  werden.  Und  «elbst  diese  beiden,  starken  Afen« 
t,ii*o.  durften  nicht  ausreiebend  aeyn,  um  das  Ürgebirg^e  aus  seinen  Be« 
MMmdtbeilen  in  seiner  gegenwärtigen  Gestalt  hervorgehen  au  iaasen.  — 
Was  den  Bildunga*  (Eratarrnngs.-)  Moment  dea  Gajolinita  betrifft,  so 
M'lieint  dieser  noch  früher  als  der  des  Feldspsthe«  eiugeircten  su  sajrQ« 
Überall  wo  ein  Gadolinit-Korn  von  Feldapath  umgeben  iat  (nie  mh  der 
Vf.  ein  aolches  rings  von  Quarz  vmschJossen ) »  erscheint  letster  mit 
aeiujen  Blätter-Dqrchgängeo  m.ehr  oder  weniger  sternförmig  um  dasselbe 
angeordnet ,  ganz  wie  es  bei  KryajtalUn  zu  geschehen  pflegt »  «eiche 
sieb  um  einen  festen  Kern  ansetscn^  wieDiess  s.  B.  m\i  Dberrindongea 
von  Gypsy  von  kohlensaurem  Kalk  u.  s.  w.  der  Fsll  ist  *.  —  Ziun.  Seblasie 
lirmerkt  der  Vf,,  dans  Gadolinit  und  Allanit  nicht  su  so  grossen  Seile»« 
liriteoy  gleichssm  zu  örtlicl^en  Abnormitäten  gsbören  dürften.  Es  si^heiaea 
dirite  Mineralien  vielmehr  charakteristische  Bcstandlheile  jenes  gangartig 
\(irkQmmeoden  Granita  zu  aeyn^  der  an  vielen  Orten  in  Norweget^  (und 
allem  Vermuthen  nach  auch  in  Sehtoe^en)  im  Urgebtrga -Bereiche  auf» 
tritt.  ScHBBRBR  fand  dieae  Formation  des  Gang-Granita  a«  B«  in  der 
ganzen  Umgegend  von  Arendal^  auf  den  bena/cbbarten  Inseln«  auf  den 
KÜAten-Striche  zwischen  ^rendal  und  TredeBtrand  und  endlich  von  ds 
bis  Xäs^Eiwitwerkt  also  in  einem  Flächen-Rav«  mebrer  Quadrat-Meilen, 
ftehr  häufig  in  den  hier  überall  herrschenden  j^Ur-Gneissen/'  nnftretend. 
An  wenigstens  zwanzig  verschiedenen  Stellen  dieses  Terrsins  sab  er 
)eue  Gang-artigen  Granit-Gebilde  (welche  mit  deüen  von  üiUeröen  dia 
g toaste  Ähnlichkeit  betten)  und  nahm  theila  Gadolinit-,  tbeils  Allanit^ 
artige  Mineralien  wahr,  welche  indessen  genauere  ebcmiacbe  Untersu« 
chungen  verlangen.  Es  konnte  also  hiernach  scheinen  ,  ala  aeyen  diese 
Substsnzen  mit  ihren  msncbfaltigen  aeltenen  Beatandtheilen  von  ]rnen 
Granit-Massen  einer  grösseren  Erd-Tiefe  entfuhrt,  in  welelier  Yttererde« 
Bcryllerde,  Cer  und  Lanthan  so  häufig  vorkomm.e«  mdcbten»  ala  4ia  weni- 
ger apezifisch  achweren  Stoffe:  Kieselerde,  Tfiooerde,  Kali  fi«  s,  w^  in 
den  obersten  Schiebten  der  Erdrinde. 


E.  voifBiBRA:  Analysen  von  Muschelksik,  buntem  Sand- 
stein und  Melaphyr  aus  Franken  (Erdm.  und  March.  Jonrn.  f. 
prakt.  Chem.  XXVI,  8  ff.).  Die  Muscheikalk-Ablagerungen  der  Gegend 
von  Schiceinfurt  gehören  der  obern  Abtheilung  des  Gebildes  an.  In 
stärkeren  Bänken  finden  sich  Drusen  mit  Kalkspath,  zuweilen  auch  mit 
.Braunspath  ausgekleidet.  Kaltcspath-Adern  durchziehen  oft  längere  Psr- 
tio'n  des  Gesteines ;  kleine  Spalten  sieht  man  mit  Eisenoxyd  erfüllt.  Die 
Schlangen-  und  Wurm-förmigen  Absonderungen,  fnr  die  obere  Abtheilung 
des  Muschelkalkes  so  bezeichnend,  werden  nicht  vermisat;  die  «hsrakte- 
ristUchen  Versteinerungen  sind  cbenfslls  vorbanden,  auch  Saurier-  und 


«    Schon  ÜAüftMAwir  hat  in  seiner  Reise  dnrcii  SkandinaTiea  «nf  dicec  eigenthdsi- 
mhe  fifAcheiaiiii^  anfiiierliMai  gemacht. 


«► 


F}«kBi#tii  l|f «unea.  vor,,  Ifrt«  in.  «ipiiM»  l^ßn  «fbr  hMf?«    I>«r 

Vf.  tetlegte  die  mergelige  Schicht  und  ie»  festen  Kalk^teia   roa  iS^iM^ 
/Wi»  filctoeta^iire,   von  ifükibach  bei  Karlstadt  u«.v.  e,  •.  O.    [Wir 


jDäuen   nne   daran I   beiebranken  y 
totof^eben.] 

Mergelige  Schiebt 


^ie   Resultate   einiger  Zerlegungen 


Kfetelerd)B 

Kohlensaare  RaTkerde 
^  Talkerde 

Thonerde 
Biaenoxydnl    • 
Wasser    . 
Sehwefetalure^  Natron, 
CbIor«Terbindupg|  Vprluel 


4.  ▼•»  B^  ;rtp 

8€nnf€ldi        KarUtttdtf 

Elgensehw.  2,G9S.  Eigenachw.  2,696. 

5)8         •  5)6 

41,1         .         64,3 

44,8        .         18,4 

3,7         .  1,7 

1,3  (u.  Oxfd)  3,6 

J|,4         .  «,0 


100,0 


0,6 
100,0. 


Fester  Kalkstein 


Kieselerde        •        .        •        . 
Koblensaare  Kalkerde     .        •        •        • 
„  Talkerde     •        •        •        • 

Thonerde    I 

Eisen  oxydi  

Wasser  ... 

Natron,  Kali,  Schwefelsaure,  Spnr  von 
PbpepboraaQreji  Cblor-Verbijodung 


A.  von  &•  von 

Elgensehw.  2,634.  Eigenscbw.  2,741 


3,9 

t 

a,6 

00,1 

• 

M,l 

2,4 

• 

1,0 
3,1 

1.« 

0,8 

«.» 

• 

0,8 

J,3 

• 

0,? 

100,0 


100,0 


E.  Mergel  des  bunten  Sandsteins  von  Kissingen  (roth,  dann« 
scbielerig,  mit  vielen  Glimiper-Blättchen  gemengt);  spez.  Gew.  =  2,666. 

F.  Bunter  Sandstein  vom  roCAeii  Ber^e  bei  jECaW«(ai^^ (dMnkeU 
reib,  mit  wenigem  Glimmer);  spea.  Gew.  =  2,608. 

Beide  ei:gabea:  B.  F. 

in  Saore  löslicher  Tbeil :  •    , 

Kieselerde  ••,••• 

Thonerde    . 

Eisenoxyd  •        *        • 

Kalkerde     .        .        .        .        .        .        . 

Talkerde     «....,. 

Wasser        .         ...... 

ia  Sflore  onldslicher  Tbeil  (bei  F.  ans  ziemlich 
feinen  Quarc-Korncben  bestehend)     . 
Veriest,  bei  E.  mit  Chlor-Yerbindongen 


— 

• 

0,2 

«,1 

• 

1,0 

«.» 

. 

V 

0.9 
M 

0,6 

1,8 

• 

0,$ 

86,0 

, 

92,6 

0,6 

• 

0,2 

100,0 


100,0. 


80 

G.    Grauer  Thon   tob  KUngemb9r§  (Lager  im 'Bnot-Sindstem 
adftmachend) ;  spez.  Gew.  =  1,407. 

Kieselerde             .        •        •        •        •  56,0 

Thonerde      ••••••  16,1 

Eiseoozyd 1,9 

Kulkerde 5,1 

Talkerde 0,1 

Waseer 10,1 

Schwefelsaure ,  Cblor-Verbinduofl^, 

Alkali,  Ammoniak           .        .        .  Spuren 

99,5. 
H.    Melapbyr   ana   der   Gegend   dea   SUigerftnUdes   (durchbricht 
Keuper  und  Muschelkalk);  spez.  Gew.  =  2,770. 


Kieselerde    . 

.        19,85 

Kalkerde      .        .        .        « 

3,54 

Talkerde       .        .        .        . 

2,15 

Kohlensaure  Kalkerde 

21,30 

„     ♦     Talkerde 

14,41 

Thonerde      .        .        .        , 

9,21 

Eisenoxfd     . 

15,14 

Chlor-Natrium 

0,99 

IVasser 

4,30 

Schwefelsäure 

Spur 

100,00. 

Bsrthibr:  Untersuchung;  des  Sandes  um  einen  von  Fiedler 
bei  Dresden  gesammelten  Fulguriten  {Comptes  remduu ^  1843^ 
XVIli  598  —  599).  Der  Sand  besteht  aus  forinlosen  Körnern  von 
der  Grosse  eines  Stecknadel-Kopfes  und  meistens  dem  Ansehen  des 
Quarzes,  jedoch  mit  einem  Stieb  ins  Blonde,  der  von  einem  dünnen  Über- 
suge  von  Eisen-Hydrat  herrührt.  Ausserdem  sieht  man  matte  und  opake 
Korner  von  thoniger  Beschaffenheit,  die  sieh  aber  nicht  in  Wasser  auf- 
weichen ,  und  einige  kleine  Kalk-Trömmcrchen  und  schwärzliche  Theile 
von  organischer  Natur.  Die  Analyse  ergab  ausser  der  Kieselerde 
Eisenoxyd  '  •  •  '  0,0075  \ 
Alauuerde  .        .        0,0400  >  0,0500; 

Kohlensauren  Kalk   .         0,0025  I 
wornach  denn    dieser  Sand  ausserordentlich  feuerbeständig  ist'  und  sich 
auch  im  heftigsten  Feuer  unsref  Öfen   nicht  erweichen  würde.      £s  hat 
mithin  einer  grossen  Schmelz- Kraft  bedurft,  um  diesen  Sand   zu    einem 
Fulguriten  zu  gestalten. 


81 
B.  Geologe  and  Geognoi^e. 

R.  1.  Mumntisoiffy  E.  bic  Vebnevil  und  Graf  Ksymbung:  zweiter 
fl^eoUicischer  Überblick  übtr  Eurt^äUch-Bueslmnd  iPkUoa.  Maguz. 
184a,  XKIU,  67—71). 

I.  Silnr-Geeteine.  Die  unterste  Abtheilaog^'io  Bienen  Sehief«rn 
and  ÜDgnliten^Grit  bestehend,  eipd  jetzt  anch  an  der  See-Kaste,  nim- 
lich  zwiscben  Rstal  und  Narwa^  und  am  Ufer  der  Narwa  und  der 
Lnga^  wie  früher  im  S.  und  SO.  von  Petersburg  gefunden  worden.  — 
Die  oberen  Silur-Gesteine,  hauptsachlich  ein  dunngeschichteter  Kalkstein, 
bildet  dort  die  obersten  Theile  der  Ufer-Felsen.  Die  Narwa^Falle  bei 
iVartca-Scbioaa  schreiten  dsrin  rückwärts  (wie  die  Niagara-Fälle)  y  indem 
stenioder  festere  Schichten  serstören  und  die  darauf  liegenden  festeren  unter- 
waMbeo.  —  Über  dieser  an  Orthozeratiten  und  Trilobiten  reichen  Hanpt- 
Biasse  der  oberen  Silur-Gesteine,  welche  einen  grossen  Tbeil  von  Esth" 
Und  und  den  Inseln  Ösel  und  Bago  bedecken ,  fanden  die  Vff.  bei'in 
Städtchen  Schavli  ita  GouyX,  WUna  noch  eine  oberste  Abtheilung,  un- 
mittelbar unter  Devon-Gesteinen,  mit  15  Petrefakten-Arten ,  wobei  Pen- 
(ameri,  Terebratolae  und  Ortbidae,  welche  im  N.  von  Dorpat 
nnd  WeUsenstem,  bei  Oberpahlen  u.  a.  durch*  einen  kompakten  Kalk-' 
steio  ersetzt  zu  seyn  scheint.  —  Versteinerungen  sind  noch  viele  gefon- 
deo  worden.  Die  für  die  Russischen  Silur-Gesteine  charakteristischen 
Arten  sind  folgende^  worunter  die  mit  *  bezeichneten  nur  im  UraM 
vorkommen 
Asaphns  eicpaasna  Dalh.       *TerebratiilaUraIeiisicif.ip.   Craala  antlffttlnlaia. 

.        cornntiis.  »    PandeTi  n.  tp,  (Orbicola  a.  Eiovw.) 

lOaeaBs  crasMeanda  D.  «    ciocta  fiiCHW.  Lingala  qaadrata  Eighw. 

Aapyx  nasotoB  D.  Leptaena  imbrex  Pahd.  (L.  Lewisii  Sil.  Syst.) 

ffrtkoceratitea        vaginatus  «         rogosa  Dalm.  Sphaeronites  auTäntiom 

SCH1.0TH.  .  Spirifer  biforatirs.  (Sph.  citras  Hn.) 

Litaites    «onvolvans    SchIm  (Tetrebrat.  b.  Scb&oth«  Bemieosaifttea  pyriformia  v. 

Clyaesia  Odini  Eichw.  »    lynx  EiCHW.  BvcB. 

*  TerebrataU  WiUoni  Sow.         .    aeqnlrostris,  Catenlpora  labyrinthica  Gf. 

•       spbaera  V.  Buch.  (Terebr.  aeq.  Schlot.)    «Favosites  Gotblandica. 

»       canelina  V.  B.  »    porambonlte«  ▼.  Buch.  »        Petropolltaaa. 

Orthis  aaomala.  «PeaCameriuVogiilieaaiMf».  GraptoIUbaa  ate. 

(Terebrat.  a.  Schlotb.) 

11.  Devon-Geateine.  Die  nördliche  Zone  wurde  \fi  lArland  und 
Kurianä  weiter  verfolgt.  Die  von  Pander  und  Asniuas  in  diesen 
Gegenden  gesammelten  Fisch -Reste,  wovon  einige  froher  Reptilien 
lageaehrieben  worden  (ein  3'  langer  Knochen  deutet  ein  36'  langes 
Thier  an),  entsprechen  den  Geschlechtern  und  selbst  Arten,  welche  mau 
bereits  aus  dem  Waidai,  aus  Schottland  u.  s.  w.  kannte  (Coccosteus, 
Holoptycbioa,  Dendrodus).  2)  Über  die  sodliche  Zone  in  dem 
Zestrsl-Tbeile  des  Europäiachen  Busslands  haben  die  Vff.  ihre  früheren 
Aifiebten  berichtiget  und  stimmen  nun  mit  den  Beobachtungen  von 
Aeukssev  (Jahrb.  fS4By  109)  uberein.  Ein  früher  übersehener  Dom 
von  ps\aozo\eehen  Gesteinen  erhebt  «ich  bei  Orel^  Voroitje  o.  a.  w.  800' 
JsbrgSLBg  1844.  6 


8% 

über  das  Meer  imi  treniii  Jlt«<l«ml  io  2  Beetoi ,  fti  des  JKotlreaMf 
Kohlenkai k-Beeken  im  Norden  und  daa  Jura-Kreide-  und  -Tertiir-Beckeo 
iin  SAdeo,  Die  Dewon-Btldongen  dieser  Gegend  beben  wcniReteet  IS 
Foeeil-Afteii  mit  dem  Büttkß»mmi§  gemeiB;  z»  ifareo  in  W^^Ktar^pm  ij^i^ 
aeben  Arten  gehören: 

Spiffifcr  Archtettk  «        Pvodastn»  j^rodaetoidee.        Aelopom. 

»      VernenilL  »  spinnlosas.  Favoaites. 

Leptaena  Datertril.  Orthis  crenistria. 

Was  aber  die  Dorcbscbnitte  der  RussiicheH  Gegenden  besond'ers 
wertbvon  macht»  das  ist,  dass  sie  die  Hofoptyehius  (nobilissimns 
ete.)  n.  a.  Fisch-Arten  des  OM  red  Sandstone  in  ScküiUanä  und  ting^ 
iamd  in  Vereinigung  mit  den  charakteristischen  Koncbjlien  ¥on  S.-Devou^ 
BoHlogne  und  der  Eifel  darbieten. 

in.  Kohlenkalkatein  nnd  Kohle.  Die  untersten  Lager  von 
Sand  nnd  Schiefer  mit  achlechter  Kohle  und  Stigmaria  ficoides  bei 
T^da  nnd  Kahtga  entsprechen  dem  grossen  und  ausgiebigen  Kohleo- 
Revier   von  Bgrunckshire^  welches  ebenfalls  unter  dem  Bergkalke  liegt. 

—  Den  RMUsiscken  Kohlenkalk  theilen  die  Vff.  neulich  in  folgende  3 
Gliedes  von  unten  nach  oben:  a)  dunkler  Kalk,  beseicbnet  durch  Pro- 
dneina  gigantens,  Fr.  Waldaicus  (nahe  Fr.  anoroala  Sow.;,  b) 
der  weisse  Kalkstein  von  Moskau  mit  Spirifer  Mosqueosia,  Sp. 
resupinataa,  Sp.  glaber,  Chaetites  radians,  Euomphalos 
j^entagnlatua  n.  a.  Arten,  von  denen  einige  (Sp.  antiquatus,  Sp. 
CO  meid  es)  auch  in  jener  untern  Abtheilnug  vorkommen.  Dazwischen 
liegen  Sebiebte»  toii  dichtem  gelbem  MagnesiaAnKsIk^  Bender  von  rotben 
und  grtosn  Sebiefer»  nnd  Mergeln,  nnd  Lager  von  Quarz-Gpeateio  (Ckeri)» 
e)  Schichten  ans  Mieden  von  Fnsulin«  mit  Enompbalu«  penlan-» 
galatna,  Cyathopbyllnm  u.  s.  w.,  Welche  an  der  Wdffa  zwischen 
SUtturopoi  nnd  Sammray  auch  an  einer  Steife  swischen  Dmepr  und  Don 
«.  a.  vorkOTMuea,  scbeineu  ist  ÜTosAieifier  oder  fToMsi-Benirke  sh  Cahlem 

—  Der  Bezirk  der  Steinkoblen-Formetton  am  Donel«  (ebe«  zwlnehe«  den 
2  zuletztgenannten  Flüssen)  ist  reich  an  bauwürdigen  Kohlen  y  die  im 
MaduHur  Bezirke  fehlen.  Sie  wird  aber  von  der  Regierung  onr  an  2 
Orten  gewonMtt.  Im  Sebaebt  von  MmHMU  Balka  im  NO^  vmi  Badt^ 
ffuftt  erkennt  man,  dass  die  besten  Kohlen-Lager  |ener  miHelii  Abthei- 
lung (b)  und  zugleich  dem  Zentral-Tbeile  des  (Englischen)  Koblenkalks 
angehören.  Man  findet  dort  12  dicke  nnd  dünne  Kohlen-Flötze  in  einend 
800'  mächtigen  Schiefer-  und  Sandstein-Gebirge  fibereinander,  weleliem 
ddnne  Kalk-Lagen  mit  Spirifer  Mosquensie,  Frodnetns  anti 
quatns,  Orthis  lata,  0.  planlssima,  Bellerophon,  Torritella^ 
Fecten,  Nautilus  n.  s.  w.  eingeschaltet  sind.  Di«  VersteHierangeii 
aind  also  wie  um  ÜfosAraa,  wo  aber  die  Kohlen  fehlen,  ha  Nof4-Russlam 
mithin  wie  in  Sud-EngUmd  konrait  keine  Kohle  in  der  nnfercn  ode< 
kalkigen  Abtheilung  des  Systemes  vOr;  aber  in  Natd-BHgiamiy  ftf  iTark 
sfdre^  Durham  nnd  Northrnnbertanä  sebaften  alcb  wie  am  DmutM  Saud 
Bteiae'  und  Schiefer  ein  und  der  Kalkstein  tremt  deb  in  eine  lieftg^i 


83 

▼•a  Mlf s^fSkivAdeft  StMeNlen.  Dm  froiM  BfUbtche  KohlBn^Revler 
jt  SU'WAs  giM  Mf  «inen  £«4e  antbrnitischf^,  am  «ndisrn  bituoiMse 
Mto  TW  erleleliem  ülter;  in  Süd^Bu9$kmä  giU  4er  am  WNYT.  naeb 
OSO.  siebeade  Kohlen-Zag  an  O.-Eada  antbraaitiaoiie  nnd  am  W.*fiiMU 
bitomiBdaa  Kable,  biar  nul  dickaren  Katk-Scbicbten.  Dia«  Sekicktan  aind 
stark  verworfen  and  wellanförroi^  nnd  haben  bia  50^*^70^  FaU.  Nac^ 
H^.  QDd  SW*  findet  man  die  Steiokahlen-FarnaHon  mit  dunnav  wdrdan» 
den  Schiebten  anf  €^aait,  Goeias  n.  8.  w.  rnhcn,  die  min  unter  Hir  her- 
rortreten;  Wahrend  dagegen'  nach  St),  und  N*  hilb  Rotber  Sandstein} 
Kreide  uod  Tertiär-Schichten  ilolche  fiberdeeken.  —  Die  oberaten  Grileder 
deg  Koblengebirg-Systemea  aind  im  Moskauer  Becken  nicht  au  beobaeh* 
ten;  in  jenen  audlicben  aber  ruhen  Schichten  von'  Schiefer  uod  Sand 
oboeKobre  auf  jener  Kalkstein-Reihe  (OarodofTta),  An  der  IITeatseite 
in  Vrolt  aber,  östlich  von  Perm  und  zu  Artinsk  gehen  Sandsteine  lind 
Konglomerate  mit  Pffanzen-Resten,  welche  über  der  grossen  KoMen- 
fohreoden  Bildung  au  liegen  scheinen,  über  In  Kalk-Grita  mft  Gonla* 
tifen,  deren  Arten  aus  derjenigen  Familie  aind,  die  in  W.^Europa  die 
obersten  Glieder  der  Formation  cbarakterlsiren.  Auch  an  den  Seiten  dief 
GuberUnski-Berge  und  an  den  SW.-Rändern  des  Ürta  bei  Orenhurg  lommt 
(fiese  Bildung  vor. 

lY.  PermischesSystem.  (Zechstein  der  Deutschen,  Magnesian«« 
Linestooa  der  Eaglauder.)  Die  Vff.  glauben  diesen  RutHschen  Bildun- 
I^D  einen  neuen  Namen  geben  zu  müssen  |  weil  sie  manchfaltiger  in 
BeschalTenheit  der  Gesteine  uod  reicher  an  fossilen  Resten  sind,,  als  ihre 
Deutschen  und  Englischen  Äquivalente.  Sie  erstrecken  sich  Im  0.  der 
ITo^a^  in  den  Gouvernements  Kasan  ^  Wiatka ,  Perm  und  Orenhurg^ 
über  eine  weite  Fläche  und  bestehen  aus  weissem  Kalkstein  mit  Gyps^ 
108  rothen  und  grünen  „Grits^^  (Gries)  mit  Schiefern  und  Kupfer-£rxen>. 
aas  Magnesia-Kalken,  Mergelsteinen,  feinen  Konglomeraten,  rotben  und 
eranen  Sandsteinen  u.  s.  w.  Alle  diese  Gebilde  sind  so  manchfaltlg  in 
eioaoder  eingeschaltet,  dass  man  sie  als  ein  grosses  Ganzes  betrachten 
BOSS.  Ihre  Fossil-Reste  halten  das  Mittel  zwischen  denen  der  Kolilen- 
Fonaation  nnd  der  Trias.  Zu  den  charakteristischen  Arten  gehören: 
Prodnctus  horrescens  n.  tp,  Natica  variata  Phil.  Avlcnla  ceratophaga  Schl. 

n         Cancrlnl  «•.  $p,      ttodiola  Pallasif  n,  ip.  LfngifTa  parallela  Pmh. 

Spirifcf  laaMÜMM  ftvmiu  OeirflU«  laanlata  Pmb.  <  Uaiafas  oeolatas  HoTonaa.  • 
lenbnrtala  atoai^Rta  Sgbl,     Ostrea  aiater^ula  n,  sp,         Cytlieviaa. 

•        Roysii  L'EveiL.     CorbuU  Rossfca- ».  sp.  Retepoca  flastracea. 

(Atrypa  pecfinifera  Sow.  Avlcula  Casanienüis  n.  sp,      Oorgonia. 
M.  C.  HO.  TOT.)  »       antlqna  Schlotr.        MillepDra. 

IKe  Kanglnoieraite  nnd  Sandsteine  haban  Paiaeoniseua-'Arfcir  und* 
Saarier^Rnafe  ^eiitff^rj,  van  weteV  letzte«  Küto«»a  ein^e  abgebildal 
nd  FttcttBK  TON'  WAEDsttiH  andre  unter  dem  Namen  Rhop>al«deriy 
Maatellii  ImlcaaDt  ^jeataabt  bat;,  dieaen  raebnet  QwBor  au  den  aoheide- 
<Ugav(lik04>cMiMfl>Stvvierni<  Raato  yßon  PSlnnaen  haben  Kirro«M»,^Wa]a* 
^vHsor  voif  QirAr.Efr  (Jahrb.  tSdUt^  479)'  mid  Pischea  von  VTAtutr&iwt 
(Mib.  lS4Mj    483)    beachrieben,    wefche    einen    mitteln   Charakiec 

6* 


84       , 

swiscben  deben  der  Steinkobleu-Formation  und  der  Trta«  tieelftien.  Die  Vff. 
babeo  eich  ao  den  Fundorten  selbst  öberzeagt,  dase  sie  aueb  alle  aus  dem 
Permischen  Systeme  sind ;  Morris  wird  die  neuen  Arten  beschreiben.  Einige 
voo  ihnen  stimmen  (wie  vorhin  einige  Konchylien)  mit  denen  der  Kohlen- 
Formation  fiberein  (Galamites  Suckowii  Bropi gk. ) ;  die  meisten  ge- 
hören einer  aelbstständigen  Flora  an ;  bezeichnend  sind 
Calamltes  gigas.  Nearopteris  Wagenhetmü.       Nöggerathia  nndahta. 

OdontopterU  Strpganowil*  »  salicifoUa.  Sjibeaopteris  erosa. 

Zuweilen  sind  sie  von  dünnen  Kohlen*  und  Lignit -Lagen  begleitet. 
Fossile  Stämme  und  Blätter  pflegen  von  Kopfer-Eraeo  begleitet  zu  seya. 
—  Manche  Gyps-Gebilde  an  der  Dwina  im  S.  von  Archangel  ^  welche 
die  Vff.  voriges  Jahr  zum  Kohleu-System  zu  bringen  geneigt  waren, 
gehören  dem  Permischen  (Zechstein)  an.  Gegen  den  Vrai  hin  richten 
sich,  ihre  Schichten  hin  und  wieder  auf.  Der  abgelegene  Bogdu-Berg 
der  Kirgisen-Steppe  gebort  auch  zum  Permischen  Systeme,  wird  jedoch 
von  einem  Fossilien-führenden  (wahrscbeiolicb  Jura-)  Kalk  überlsgert. 
j^bendabin  ist  daa  Steinsalz  von  lUetzkaya  Zatchita  im  S.  von  OreU" 
bürg  zu  rechnen. 

Rothe  Sandsteine  uud  Mergel  ruben  westwärts  von  Kasan  auf 
den  vorigen  Schichten  und  erstrecken  sich  weithin  bis  Nijny  ^ovogorodj 
Juriavetz  und  Viasniki  im  Westen  und  bis  Totma  und  üstiug  im  Norden. 
Sie  enthalten  Nester  dunkeln  faserigen  Gypses,  welcher  mit  dem  Permi- 
acben  massiven  Alal)aster  nicht  zu  verwechseln  ist.  Nur  zn  Wiasniki 
an  der  KUaama  fanden  die  Vff.  kleine  Kruster  (Cypriden)  und  zer- 
druckte ?Cyclas- Arten,  welche  so  wenig  als  die  übrigen  VerbäUnisse 
zur  nahern  Bestimmung  der  Formation  genügten. 

V.  Jura-System.  Die  Vff.  haben  früher  gewisse  Schiefer  und 
Sande  mit  Konkrezionen,  welche  bald  auf  vorigem  rothen  Gebirge,  bald 
auf  der  Kohlen-Formation  ruhen ,  als  Äquivalente  des  Lias  uiid  Unter- 
ooliths  betrachtet;  jetzt  aber,  nachdem  sie  dieselbe  Bildung  bei  Sioskau, 
bei  Kastroma  und  Jurievetz  und  an  vielen  anderen  Stellen  in  den  Gou- 
vernementen  von  Simbirsk,  Saratuf  und  Tamhof  studirt  haben,  sind  sie 
der  Meinung,  dass  der  ächte  Lias  in  Russtanä  gar  nicht  existire ,  und 
dass  jene  Schichten  die  wahren  Äquivalente  des  Unterooliths  bis  Kim- 
meridge-Klay  inclus.  sind  **.  Diese  Jura*Gruppe  reicht  mit  Unterbre- 
chungen in  NW.  Richtung  bis  an  die  Oat*Seite  der  Ural«Kette  i»  65^ 
N.  Br.  Die  oberen  Glieder  des  Jora-Systeros,  welche  v.  Bjlödb  in  Sud- 
Russlanä  bei  Izüin^  zuerst  bezeichnet  bat,  unterscheiden  aicli  von 
Jenen  nördlichen  zoologisch  und  geologisch.  Es  sind  hauptsächlich  hell- 
farbige Kalke  uud  Mergel  mit  grossen  Ammaniten,  denen  de»  Port- 
laodkalkes  fibalicb,  aisTrigania  clavellata»  Nerinaea  u.  a.  ArteOf 
welche  sieh  an  die  der  oberen  Oolithe  des  Westeqs  nahe  anscbliesaeo. 

*  Danif  mfisste  man  aber  annehmen,  daits  Jener  Uateroelith  dai  Ansaehen  der 
Lfau-Seblefer  beiitze  nnd  wenigstene  einige  Koaehylleii-Artea  aas  dem  Lias  eiuielillesse, 
da  Uh  mehre  solche  mit  andern  dnreh  die  Gewogenheit  des  Hrn.  OeneralmiOor  v. 
TscKEFFKin  In  Petersburg  erhalten  habe.  «Auch  v.  Buch  bat  jene  Schiebten  ffltir  Jura- 
Formation  erklärt  (Jahrb.  1843,  844).  Baoira. 


M 

TU  Di^ft  Kr«kle.Sy«t«m  kt  in  HItkJ»  und  Sdd^«f«i«ml  tdir 
•RiefaiiKeb  entwickelt.  Im  Gouvt  SUmkirsk  bat  es  Jasikof  stndirt  nnd 
bewbriebea;  es  liegt  dort  in  ders^ben  Ordeaog  auf  JarapGebilden,  wie 
im  Goavt.  Srnratof  und  bei  Itfinm  em  Hon^i«.  Obecbon  die  Sebichten- 
OrdoBOfc  eebr  von  der  in  BrUamdem  ebweiebta  se  letgt  die  Formation  \m 
Gaoien  doch  die  gröeate  Analogie  mit  der  BrUUcktn.  So  enthalt  der 
weisse  SLalk  «.  a.  Inoceramus  CoYieri)  Belemnites  mnero- 
Bitns,  Grypbaea  vesicaleaat  wie  im  Westen,  rnbtabaran  keinem 
der  besoehteo  Orte  asf  Gault  und  Untergröoiand ;  aneb  das  N^eomien 
fehlt  Dagegen  sebetiien  awissben  SaruUf  nnd  TxarUmn  einige  Sebieli- 
teo  von  Mergel  nnd  kieseligem  Tbenstein »  .  weUbe  dicbt  auf  dem  weie- 
m  Kalk  liegen  nnd  einen  Beleianiten  eotbalten,  den  Mastriebt-Scbicbteii 
n  estspreeben.  fiei  l^gim  in  S^Bm^Umid  hat  man  den  weissen  Ral)c 
iIleiB,  .welcher  dort  oogleieb förmig  auf  den  anfgericbteteten  Schiebten* 
Köpfen  der  Kohlen*Formation  rnbt,  mit  einem  artesischen  Sehacbte  600' 
tief  dnrchsnnken. 

VIL  Tertiäs-Sehiebten  sindt  von  Dilnviale  abgesc^ttt,  in 
JVbni^ilifSslaMd  wenig  bekannt  ^  die  postpliocenen  Schnecksn*Mergel  im 
Goovt.  Ar^mmgH  aosgenommen.  Die  nntenleo  Tertlif-Sehielften ,  wel- 
cke  die  Vff.  selbst  nntersncbten»  kommen  so  AMüiß^fhm  mm  seebten  Ute 
der  WüAgm  onterbaib  BmrOtef  vor  und  waren  s^bon  Pajuias'  bekannt« 
Einige  ihrer  Konchylien»  wie  Cacnllaea  decnesataf  Tenerieardta 
plaDieosta,  Calyptraea  trocbifornlis,  Craasatell«  snicala» 
Tnrritella  edita«  sind  yon  denen  des  Loodon-Tbeos  von  Bognot  nnd 
Bw49  nicht  so  nnterscbmden.  ^-  Die  mttteltertidren  Sdnehten  sind  be- 
kanatlich  weit  verbreitet  in  WolkynUm  und  Podola^n,  wo  EiCMwa», 
DvBois  SB  MomvBRRsnT»  BtdnB  n.  a.  Ihre  Reste  bekannt  gemacht  knben. 
—  Davon  ist  noeh  der  Kaapisebe  Seh  neck  en-Sand  der  Steppe»  mi 
«atemcbeiden.  Aber  die  nnttrlrdiscben  Sals- Lager  und  darans  .#nt- 
apriogenden  Sals«Qaellen  sind  keine  Überreste  des  einst  ansgsdfiinlemn 
KäUfnaeke»  Meeren ,  sondern  gehdren  de«  Perm'seben  System«  an.  -*- 
Die  plioeenen  nnd  postpliocenen  Sohleliten  nebosen  weite  Streeken  In 
aU'Bmaßiand  ein.  Die  nnterste  Abtbeiliing  derselben  steht  «robl  .«M- 
wickelt  SU  Tage  in  den  untersten  Klippen  von 'T«y«nrs|^  am  AsmoMmh 
Meere»  In  Form  weiMnr  und  gelbHeber  Kalksleine  mit  einigen  lAttUn 
Ton  Gar  diu  m,  ^nem  Boecenunt.  und  groes^  Ma«tfae.  Die  ohcteo 
Glieder,  welche  oft  anl  Send  nnd  fcieseligem  Gftiese  ruhen ,  bilden  den 
weit  verbreiteten  Steppen-Kalkstein,  in  welchem  viele  Molinsken-Reek» 
saf  Brackwasser  biodeoten.  Man  siebt  sie  au  ilTeno  Tokerkmtk,  der 
Haoptetadt  der  Doniscben  Kosaksn;  sie  steinen  die  Fortsetsuog  der 
ven  DB  VsKimmL  in  ^r  Krim  nnd  bei  Odti§m  beschriebenen  Schiebten 
n  sejn.  €hrnf  Kbysbruivo  beatitigt  die  Meinung  von  F*u.as,  dass  din 
weiten  Steppen  um  AHraeUm  in  «ocb  vetbKltnisfmfieig  neuer  Zeit^  den 
Gtand  dea  Knspiselien  Meeres  gefaildet  haben »  indem  nidtt  nur  die 
Niederungen  öbemll  mit  Konebflien  bedeckt  sind,  sondern  anch  die 
diranaemperragett4enS«Bdetelo-Fel»en  des  Boi^xlo-Bergcs  bis  sn  gewiseec. 


^rimhe  ^«1»  «0  voa  Wog««  «uig^efpemeii  «Hii ,  wie  «nav  «•  {tlzt  an 

?in.  Oi»erflfi«bfie1i<er  Detritas.  Di«  Mammoiit^AtliMnmieii 
itod  voa  gewöbnlifber  Beflebaffenbeif.  Die  Söd-4jv«ii»»  Mr  oapdrachcD 
'BlöelM  wird  n^eriMier  festgpet^tvt.  M^enn  sie  aber  an  «iDtg«a  Stellen 
«n^eitar  nacb  Sudan  vordHngen,  als  an  andern^  so  lieft  die  Ürsaabe  an 
-der  überflteban-^BoafbaüeDbelt  des  jetcigen  KavtkieDtea  ^oa  Bkrapäitelir 
Btaskuidi  welchea  ia  Jener  ZieH  wftbrand  der  Uaiheratfeiittagf  «der  Blocke 
fftmt  gfo£li<!b  vom  Meere  bedeekt  war ,  auf  welchem  <wie  -die  ¥ff.  echon 
-f^Obef  aogenommen)  aobwimmande  Eiaberg;e  nn%Bu$H»eh^0pp4atid  durch 
'680.  •  SNrdmoai^ett  fortbewegt  und  bier  and  dar^  an  X3ntiefe«  und 
Inaeln  anf|*«b«Hen  wurden,  tn  andern  Oe^ enden  abef  w^t  naeii  Soden 
Itelang^an  kannten.  Maaclha  Trapp«  und  Qanrt-Bldelre  ana  best kbaetcr 
'Ctogeod  geben  eben  ao  weit  naoh  SUden^  als  die  €rrattit«Bldc!k«. 


üimaQirtirrtSba'r  daa  Oe birg« -8y ata m  der 'Sierra  NwMia  im 
*a€dlle1ien  Spmiimißd^^.  get.  Ans.  IM/,  S.  1?09t  IT.).  Wemi  gteieb 
*nor  die  llawptfcaMe  des  CMtUgaa  in  der  Nftba  daa  «stiialiefli  Tfaeila  der 
'<Sadk6ftla  Spmdeiu  den  Kamen  dar  «SSerra  t9€9äda  fObrt  und  die  swi- 
•toben  ibr  und  der  Knete  aieb  erbebenden  niedrigeren  G^birg8*CB4ieder 
Mlurab  beanndere  Benennongen  be«aieb»ei,  aom  Thelt  mit  den  gemein- 
•adbaftllisbe«  Nomen  der  AlfMtJaräe  belegt  werden ,  ao  int  mao  daeb  be* 
'veabUgt,  «dieae  Teraebiedenen  Ketten  im  geognoatiacben  Sinne  snsammeo 

ala  rtn  Gebirga-Syate«  an  betrachten,  welehea  aeine  Haupt-^ratreekuag 
•¥Ott  'Morgen  gegen  Abend  bat  nnd  die  gleiehe  Hanpt-Ilicbtung  der  Sud- 

KINIa  SfMMdims  vom  €ab9  äs  Oaim  bla  in  die  Gegend  von  M^Omga  be- 
•4Kn|;ft.  Die  Lfingen-Anadebnang  &kw%  Gebirgea  betrigl  unfrefAbr  ^\ 
-Lftngeff^€h«de,  die  Breiten-Auadebming  Hn  Durchsehnitt  nnr  etwaa  dber 
>eilian  balben  Breitei-Grad.  Sa  hat  mithin  nur  die  halbe  Länge  und  na- 
-geMr  «nr  f  der  mittlen  ^reiten-Anadebnong  der  Pgrenäen*  im  Yer- 
tfaältttiaB  «a  dieaem  gerinfjeo  Umfange  tat  itie  Höhe,  an  weleber  aich  die 
-Sfanv  Ne^fadm  >efb«bl,  walobe  die  der  bSebaten  Gipfsl  der  ^i^renSen 
«Obairttlilt,  om  ap  bedeatender.  Ihre  Oeblrga^Forme«  madben  indeaaen 
«eioan  weit  wediger  avageaeiabneten  fifndrueb,  «i«  die  derlV^^^  °"^ 
tsinaral  dia  der  Aiffeii.  Die  Sfarr»  Nevudm  iat  weit  weniger  gegliedert-, 
«der  gaMa  Ban  iat  einfaeber;  dia  Hauptjoeba  alad  weniger  in  Seiten- 
'Und  >Nabe»-Ja<die  verzartigt;   daher  auch  die  S^en-  nnd  Neben/Tbaier 

aFan  weil  geringerer  'Bedeutung  aind,  ala  Saldbea  bei  grtMiaeren  Ketten- 
'^Skbirgan  der  Fäll  au  aeyn  pflegt.  Audb  aind  die  Farmen  im  Beaonderen  weit 
nreniger  anageseichnet.  Sehr  aleile  Einhänge  erbeben  «ieh  bald  *cn  einem 
'«abarlÜMi,  %ald  anginem  gervndelen  GtipM,  oder  aneb  wohl  aa. einem 
'Plateao.  'Snekige  Gipfel  aind  aelten^  ao  wie  fiberbanpt  Fblaen-Mnssen 
*von  anffdllettden  Geataltev  «ich«  aefar  bänüg  aieb  daratellen.  Die'Hnupt- 
'tatte,  deren  b&ahaten  Regionen  efiie'tyeatändige  Sehaee^Deeke  tragen,  wel- 
40be  In  Rainer  >Hdhe  ^on  «4wa  8«oo'  #ber  dem  Meere  beginnt,  artiebt  aieb 


8f 

MA  «AM  1»  4mt  MHIa  d»9  flaMnm,  IOmh  ttr  Kw»  dm  «MUvk 

Mmi  Kiste ,  mm  welcher  v«o  d«Ni  Hauptgciblivirfiekta  .§s$mmdßr^ 
K«ttoB  MiM«i«eB.  Dit  Rielaanir  4er  HMptliette  Mto|pri«bl  in  AK«», 
«einen  BW«r  der  HeiiptJUelituag  .4«e  ^guan^m  GebirganSyetenf  ?(»  Mer> 
XM  eeeh  Alieotf ;  aei  Beeeo^eren  weieki  sie  #lier  ie  nelwies  QtBg^nAm 
tore«  eb  ,  imle«  eiatelee  Theile  deteelbtto  m^  voe  8W»  gtgan  NQU 
«iob  siehe».  I>ie  Breitea-AMMMMHiff  äft  Hs«pilMlle  aal  aabr  vars^bi*- 
^as.  Um  nilthur  Tbeil  bst  4ia  gföaata  Brsita;  uberaU  aber  «iaisilJif» 
tut  ibrea  Ter8Wi4gtta«aii  den  «aSaalaii  Thail  daa  Gebiata^ystana  ei«. 
Ihre  beeiwteii  0iplrl»  Cumbre  de  Jfiittaee«  «»4  Lm  Vüekk^  tos  wali- 
<cb«i  Jeaer  s«  ll^OS,  dkaar  s«  1CU841  Fat.  Faaa  aicib  nübar  4aa  Maar 
erbebt,  lieg«»  sianUab  Au  der  Mille  ibrer  UacaD-JSaalreabiHig.  &ia 
sHebse«  aieb  wie  dsreh  ihre  Bdbe,  eo  eaeb  doMsli  ibra  ambr  kufipigen 
iWaws  vor  4cBi  fibrigaa,  fiaJabfliwBiger  gewilbteii  Thalk  der  JKalta  aas. ' 
Die  Heaptbatta  wied  dnrcb  aMhre  Uogan-Tb&lar,  nalar  weidiaa  das 
MB  «ja  #rmtfr  baarftetetle  daa  hadealendala  iat,  voa  dar  »dar  «oba 
«aait  aaahatelMadea  Kdalaa*Kelle  gebreaat.  Diaaa  ibal  balaaa  aaaataa- 
^reebeoea  ZaaaaiaiaabaagA  aoadara  .besiebt  aaa  aieer  Reibe  «an  Gebirg»- 
fiiekea,  die  dareb  OaeeMbiler,  arelAe  die  AtHiaa)  dar  Uaga»>TI|i^ar 
daa  Maare  aafiihrea  aad  sie  DaralibreebBafaa  dar  Käa'lBa4Latta  aa- 
aebciBea  ,  tob  eiaaBder  fatraaat  «iad.  1»  AHgaateiBaa  bapbaablet  diaaa 
aacfa  die  Qaapt-iRlebtaag  vaa  Morgea  aaab  Abead,  wieeraid  ^asalaa 
TbaMe  dasaa  abwatehaa.  Dia  HaspHbaile  dar  Kdatea^iLalla  aiad  in  dar 
Varbc^niiff  vaa  O.  aaab  IfT.«  die  AMmi40  iltfaaitflf  ,  die  mmrm  d$  »^ 
ämt^  4ie  CSaMCraaaaaa  bhI  dma  <7arm|^  öm  Mmrtm^  die  dKaiwa  ito  UifiKr 
«ad  die  Burrm  dg  las  Aimijmtm'y  vaa  wakbaa  naob  den  Beaiiaiaiaasaa 
«SB  fia#as  GLaMBftvB  die  SUrra  4a  Gadar  mm  •767*' ,  dpr  Cerrßifm  dß 
MrnrU»  sa  40S0' ,  die  Oaalraatea  aa  4M^  aad  dia  SUrtm  dß  JU^imr 
ja  SBim'  dber  das  Meer  eiah  arbefaaa» .  Dieae  Gabir«i*Iiackaa  aiad  aa, 
saalafae  fpawSbaliab  aatar  daw  ailgaflieiaca  Hanea  der  il^NC^aa  J>aifci€- 
lea  werden,  fisia  Breite  dea  gaasaa  Gebiagea  iat  «m  FarblUtsiaa  sar 
aSba  4ar  Hanpi^Kette  weit  getiager  aia  bei  4lea  P^nmmätm  «ad  4k^$9k 
die  AbdadiMBf  aiilbia  ataHcr«  AbiigeBa  iat  der  Abfall  gegaDJNocden  iia 
Allgenwinen  jäher  ala  gegen  Sddea.  Waa  die  iaaaaae  Bagaa9^iiag  d#s 
Oebiry  SyataBia  betrifft,  aa  eetst  dasMear,  at elabea  den  FuM  der  Uatea- 
Katta  raat  fiberaU  badet,  im  Sfldea  die  aebfafata  Gffaaaa.  Aaab  ia» 
Sardea  Jat  der  Faaa  daa  Oabirgaa  aieanlieb  beatia^ipt  ^aaeicsbaat,  iadem 
is  dea  aiebrair»  Gagaadea  ran  Gebifga-Ströaea  bewflaaaivte  Zbal'^rfiiMla 
dfe  Sierra  Seemdm  vea  «oriiegendan ,  dojdb  ffiagaae  GebbrgaJICaaiiaa 
gfibiidataa  8lMrea  aoadara«  Oiaaa  an  OMbrea  fitaUea  an  ICbanan  tfw^ 
Intaa  Thiiar  liabea  eine  hohe  Lege,  Sadea^idia  JBbeae  sen.Graaada  JUMM»' 
ibar  .daw  Maara  aad  die  vaa  Bmmdim  obaa  2&vailel  ooab  babar  Uagt. 
Vtafgar  ^beallwnit  ateHt  ^ieb  die  waetliohe  oad  iSatiiaba  Bagaenaoag  dfa 
6iiiigu  dar.  Dar  im  €toasaa  aiemlieb  eiafaebit  fioaeare  Baa  dea  G^ 
«b|i4l|Bl«nea  4kr  «lami  ÜTaiMid^  aatapriabt  afear  niabt  badanlatidM^ 


BS 


Uffaiidilbttfgkeit  itt  iMcni  2«M«iMmetcoafc«  Die  A«|>t-l[Mi«  bMteM 
•a«  Sehiefer-Gtbirgsarteo ,  anter  vreldMii  Graoaten-IMimdcr  Olinntr- 
scbleler  alt  das  mittle  and  üteate  Glied  ertciieiDt,  weleiiee  in  elilerititebe 
und  taliilge  Schiefer)  beaeoders  aber  io  Thonacbtefer  Ferläoft,  der  io  dem 
-äassero,  amnal  in  dem  andlieheo  Tbeile  dea  Grebirgea  vorbemebt  la 
deo  ftaaaertten  Tbeiien  dea  Sdiiefer-Gebiricea  freien  in  einigen  Gegendeo, 
•namentlieb  am  not dUehen  und  afidweallichen  Fnaae  deaaelben,  Graawacke 
und  Granwaelceacbiefer  nnf.  ^Aia  ontergenrdnele  Maaaen  aeiehnen  sieh 
Kalkatein,  Marmor  und  Dolomit  voraägüab  ana*  In  allen  Tbeiien  dei 
4Sehiefer><}ebirgea  liilden  aia  Einingerangen,  Turafiglieb  aber  in  dea 
änaaeren,  vro  aia  aieh  bin  nnd  wieder  au  gaaaen  SlAek-Gebirgen  erwei- 
tern. Durkh  dem  Metall-Relcbthnm,  der  den  Kalk-  and  Dolomit  Mauea 
an  einigen  Stellen  eigen  iat,  erlangen  aie  eine  beeondere  Bedentoog. 

Dnter  den  Eigentbflmliebfceiteo  dea  Gebirga^Sjratema  der  Storni  Ne- 
vada fiUlt  ea  beeondera  auf ,  daaa  darin  Feldapath  enthaltende  Geateioe, 
•welche  in  andern  apaniaefaen  Gebirgen  eine  ao  bedeutende  Rolle  apielea, 
so  fehlen  aeheinen.  £a  findet  aieh  die  Angabe ,  ilaaa  der  MmVmeni  aoa 
Cineiaa  beatebei  welcbea  aber  nicht  der  Fall  iat.  Anch  vom  Ghranit,  der 
an  der  SOdaeite  der  Sierrm  Morema  aieh  ausbreitet,  in  dem  Gebirgs- 
Znge  swiaehen  der  BuaäUma  und  dem  T^ifo  vorberreeht,  in  Verbindoog 
mit  Gneiaa  die  Zaeken-Gipfel  dea  OmwfarranMhGebirgea  and  der  iSeme< 
Merrä  bildet,  der  anch  for  QdiiciBa  von  groaaer  Bedentanj;  iat  und  io 
den  Pfprermm  bekanntlich  an  den  wiehtigaton  Gebirgaarten  gehört ,  bat 
aieh  in  der  i^errm  Nevada  bia  jetat  keine  Spar  geseigt.  Ee  iat  fiber- 
baapt  fnr  daa  Gebirga-Syatem  deraelben  eharakteriatiath ,  daaa  abnorme 
Gebirgaarten  darin  nur  aelten  anm  VorNcbeiu  kommen.  Ale  Felaarten, 
welche  mit  der  Hebung  und  Anfriebtung  der  Giebirge^Sehichten  in  einem 
Zuaammenbange  au  ateben  aeheinen,  atellen  aieh  Bnpbotid  und  ein 
8erpentin*artiges  Geatein  dar.  Aueaerdem  tritt  an  einigen  Stellen 
Gjrpa  unter  Yerhältnieaea  auf,  welche  ea  wabracbeinlich  machen, 
daaa  aein  Vorkommen  ein  abnormea  iat  und  vielleicht  mit  dem  }ener 
Gebirgaarten  In  einer  gew^aen  Verbindung  ateht  Am  Cabo  de  Oaia 
treten  verachiedene  Modifikationen  traebytiaeber  Maaaen  flberraaebend 
hervor,  die  aber  in  keinem  n&hern  Verhältniaa  aum  Gebirga-Syatema  der 
Sierra  Nevada  au  atehen  acheinen.. 

In  der  Hauptkette  dieaea  Gebirgen  iat  Glimme raehiefer  die  berr- 
«ehende  Gebirgaart.  Die  Schieb ten-Lage  acheint  im  Allgemeiaeo.  der 
Oberfläche  dea  €kbirgee  inaofern  au  entapreeben,  daaa  an  der  Sud-Seite 
daa  Einfallen  naeb  SO.,  an  der  Nord-Seite  die  Neigung  gegen  Norden 
oder  Nordweaten  vorberraeht.  Die  Aufrichtung  der  Schichten  iat  an  den 
unteren  Theilen  dea  addtiehen  Abfaule  aiemlleh  ateil,.  geht  dann  weiter 
hinauf  in  ein  flacherea  Fallen,  und  auf  der  Höbe  dea  Rfiekene  in  eine 
beinahe  horiaontale  Lage  (Hier,  aoa  welcher  an  dem  entg^gengeaetsten 
Einbange  ein  Übergauf^  in  eine  nordweatKche  nnd  nördUehe  Netgunip 
atattliudety  eo  daaa  aieh  ein  wabree  Scbiobten-Gewölbe  daratellt,  irelchea 
nicht,  wi%  bei  vielea  anderen  aus  Schiefer-Gebirgaartan  lieeteliandea 


89 

KHteD,  dnreh  Atm  ßmporst^en  d«r  BfisMd,  wtlriie  ik^  AsfritblnAk^Mr 
SebiehUo  bewirkten,  gesprengt  worden.  An  dem  hlielMleo  Gipfel  der 
Sierra  üevadm,  dem  AfniAncm»  iet  üreilieb  des  G«w&Min  nnlerbroflbefl, 
indem  die  Köpfe  der  fleeli  eüddetlieb  einfellenden  Sehiebten  «De  jftb* 
Wand  gegen  Nordweeten  bilden,  welches  srber  nnr  eine  partielle  firsebes« 
Dosg  ist.  Ans  jenem  Verhalten  der  Sebiehlttttg  erklAren  sieb  nnn.  nbffi- 
gens  die  im  Ganzen  sanften,  nisbt  aasgeseiebnelen  Farmen  des  Gebirgffy 
der  Mangel  saekiger  Gipfel  nnd  anffallender  Fela^Masaen ,  die  an  den 
forliegenden  Räeken,  deren  Sebiebten  i^ar  nach  einer  Seite  eineHanpt» 
Eiaseeknng  haben,  hSnlig^  wahrgenommen  werden;  >A«Gb  ist  Jene  G/t^ 
wSIb-Forns  die  Ursache,  dass  Me  HanplOLette  der  JSiärra  i^sMMiaiiH» 
«nfönnlg  binsiebtiieh  ihrer  Felaerten  enchelnt,  indem  mmt  hiefig  <n 
hrdeotenden  Erstreeknngen  denselben  Lagen  folgl  nnd  von  abmpJMutfn 
Missen  nichts  an  den  Tag  kommt«  Man  wfirde  von  den  nmkriiegendsii 
itfaMmi  mehr  aehen ,  wenn  tief  etn^Fsebnitteee  Qeeerthüler  mehr  res* 
banden  wiren.  Baas  diese  an  der  SUrrm  Simmda  selten  sind»  ist  aber 
ucfa  vermnthlieb  Folge  devon,  dass  tUe  hebenden  nnd  anfrlebteMleii 
Hassen  nicht  snm  Darehbraebe'gelcommeoy  Indem,  wenn  Dieses  gesehnhen 
wäre,  die  Sprengung  des  Sehiebten«^ewölbes  wahraeheinliflh  ein  bfin^ 
^res  Anfbersten  der  Sehiehten  ••  Messen  an  den  Seilen  reriirsnebC 
haben  werde. 

Gegen  den  ndrdlichen  Foss  der  Siänrm  NaiMidm  geht  der  Glimmeg- 
•cbirfer  in  Thonechiefer  ober,  nnd  in  der  Erstreck ung>  von  Cfnndla»  gfiP^ 
Gramadm  legt  sich  ein  dichter  dunkelgreuer  Kalkstein  ror^  der  mit 
Granwacke  nnd  Granwaefce«chiefer  abwecbaelt.  Weiter  gegen  0rmM4m 
tritt  statt  des  dichten  Kslksteins  ein  susgeseieboeter  ssboppig  kornigar 
Dolomit  von  lichtblsslicbgraner  Farbe  In  mächtigen  Felsen-Massen  snf. 
Dass  in  dem  nordwestlichen  Theile  derSJsrrn  N^vmäa  fiupbetid  vm^ 
kommt,  beweisen  die  Gerdlle  dieser  Felsert,  welche  der  JOftU  und  Barjro 
bei  Oranaäm  aus  dem  Gebirge  fördern.  An. Jene  aosserstcn  Glieder  des 
Schicfaten-Systems  der  Sierra  Nevada  lehnen  sish  FJötse  von  bnnlem 
Mergel  und  darauf  liegendem  dichtem  Kalkstein,  der  die  grösste  Ähnlichkeit 
mit  dem  dichten  hellen  Jurakalk  hat  und  aeine  Schichten-Kopfe  gegen  dat 
Gebirge  kehrt.  Aach  an  dem  südlichen  Abfalle  der. «Sierra  iVrr«4la  vev- 
linft  der  Glimmerschiefer  in  Tbonscbiefer.  In  der  Erstreckoeg  venil/- 
toUa  nsch  Berja  wechseln  bedeutende  Messen  von  dichtem»  raucbgrauem 
Kalkstein  mit  Tbonscbiefer  ab,  nnd  in  .der  weiteren  Fortaetsung  diesen 
Profiles  bis  nach  Adra  legt  sish  sn  den  Kalkatein ,  der  in  der  Gegeild 
ton  Berja  sehr  verbreitet  ist»  ThonscUefer ,  der  eish  dem  Chlorit-  odnr 
Tslk-Schlefer  oft  hinneigt. 

Die  durch  ihren  Reichthom  an  Bleiglans  so  susgesef ebnete  Sierra 
ie  Qador ,  an  deren  westlichem  Fusse  das  Städtchen  Berja  liegt ,  bat 
ikre  Hsupt-£rstreekong  von  W.  naob  O.,  vera^weigt  sieb  in  südlicher 
Ricbtoog  gegen  die  Koste  und  wird  durch  das  Thal  des  Rio  tfr  Alma- 
ria  fon  der  Sierra  Nevada  und  äex' Sierra  de  Aljamiila^  so  wie  durch 
dif  Ilbal  dee  ßi0  th  Adra  von  der  Contravieta  getreout.    Der  groa^p 


Windet  tkh  Jin  4tin  tClkty«  4«  «ijHMf,  icr  m  to  «mI- 
üohM,  Mbv  jÜMii  Abbaag  atösat    Dt«  HMpNlMse  im  äknfaäs  £Mm* 
.beetebl  «oi  •!•«■  4iebt«i,  oft  «twu  bitiinM«»,  KMMlsffdo  «ad  kohtea- 
3«iir«  Bittererdc  enlbaltcndeo  lUlksteiii  von  «iilittrig«»  Bf  och«,  der  la- 
'WeUen  m  den  Feioecb«p|Mt|e  öbergebt    £■  heiraobt  in  ihn  «ne  reneb« 
-ffewie  Farbe  4rer,  die  aieb  ■uweüen  in  daa  Br&unliebecbvArie  verliafi. 
Weieae  juad  fletacfafarbene  Adern  von  fiieenhrannapntb  idnitthaetaea  ibai 
«und  Mtber  Bieenoekey  könnt  bfttt%  anf  aekie«  Aboondernngen  ver.  bi 
•de«  Obern  DriHbeile  der  Gebirgfi-Maeee  weehaeki  nit  den  dieblen  Haeft- 
-Qnetnin  Lager  ab»  «elobe  ein  dotonitieehea  Aneehen  baben,  inden  ihnen 
«in  aebfippig  4ornigea  Oefege  eigen  iat.     £a  seiebnet  aieb  damater  bi- 
•aondera  «i«e  eeburara  und  weiaii  gebaaderte  Abänderung  ana»  yelcbe  i« 
dortiger  Gegend  4en  JSIanea  Pigdrm  fnmeUetum  fiAttt.    DaaGieeteia  der 
•Aiirra  d0  Qmdm  Iat  baU  in  mAehtige  Bänke«  bald  in  dteno  SciiicbteQ 
-abgeÜMill,   welebo  in  Ailgenc&nen  aAdöetlicfa  einfallen.     An  Foaee  des 
4M»irgea,  an  den  Selten  einee  tiefen,  gegen  Berjm  cieb  binahaiebeodep 
iiraBser''Rieaea,  könnt  elae  atockfornige  Maaae  von  einen  girflnen  Se^ 
^ntin-adigen  Geetein  anal  Yoracbein,   in  welchen  Cbiorit  aioh  anage- 
-aondept  neigt  ^  und  welehea  von  Aabeat-Sebnören ,  hin  «nd  wieder  apcb 
«von  fipidot-Trinniern   dnrdieetat   wird.    Dichter,   dttakekandbgraacr, 
weiee  geäderter  Kalkateln  bedeckt  diene  Blaaae.    An  den  unteren  TbeUe 
dea  Abbangea  -findet  aioh  ein  Maadelateiny  der  Jener  Oebirgeart  oieabnr 
*ven«!iandt  und  nit  ihr  vielleicht  in  ZnaanaMubange  iet.     Die  Grund- 
>Masae  gleicht  jenen  Serpentin-artigen  Geetein  vollkonnen.     Me  bullt 
«kleine  Kugeln  und  Mandeln  einee  weieaeo,  Chaicaden-artigen   Qoarzen 
4iin ,  4ie  von  einer  ebioritiaehen  Binde  angeben  aind.     Der  Gipfel  der 
Sierra  «reebeint  «durdi  cmm  weetiieh   aieb  fiffnende  Sehluebt  getheilt, 
•weiche  einer  Mulde  in  den  Kelk-Scblehten  entepricht    Sie  aiebt  sich  in 
4ie  Hohe  und  llnft  in  eine  nnldenfSrnigo  Vertiefung  eue,  die  sieh  weiter^ 
liin  närdikh  wendet ,   wodurch  ein  gegen  dieae  Mulde  geneigten  Stfiek 
-den  GipM«  abgeaandert  wird,  wekbee  daa  retehate  BraieM  enthalt  und 
«ioh  ungefähr  eine  halbe  Stunde  fn  Länge  tfnd  Breite  nuadehnt.     Die 
Bko  gingen  an  einigen  Stellen  an  Tage  ana;  an  den  nelaten  Paukten 
-ilnd  nie  aber  erat  durcb  den  Bergbau  getroffen.     Der  Bleiglans   finde« 
aieb  fn  nntegelnäelgen  Neatern  oder  eogenannten  Putcen  von  aabr  ver- 
*8cfatedener  Aaadebnnog,   die   8nwellen%  den  Anaeheine   naoh   in    wabrf 
T.ager  fibergeben:  bald  iaolhrt  und  bald  snaaronenbäogend;  bald  nab«  unter 
Tege  und  bald  In  groeaerer  Teufe«    Der  Bleig^ana  Iet  tbeila  grob«,  theili 
Iriein-,  fhetki  Mn-apeliig,  von  reichen  Blei-,  aber  aehr  geriageni  Silber 
Gehalte.     Gewöhnlich   int  er  von  einer  gelbrothen  lehnigen  Erde    bt< 
gleitet ,   die  ihn  oft  gaUs  einhdilt.    Andere  Foaaülen  können  aeltnn  mi 
9hn  <vor.    Weiaaer  Kalkapath  Iat  hin  und  wieder  nit  den  Era  verwacfv 
«en,  und  früher  hat  aleh  anwailen  BMapath  in  anageselebnntea  Krj^ntalln« 
gefunden   • 

*    Der  Bergbau  an  der  Sittta  de  (iadoT%  dessen  sehwnnfSlinfter  Betrieb  erat  •«! 
'-fOR  %tftelit,  hat  ilehhi  knnerKdt  In  eelckemOrnde  erwefttrt,  änea  in  Jalir  I8t9  otw< 


m  Belten  eims  idithtoii  >raadi|<iwiMi  imd  KI«teMi«l%c«  RttAsIrittB  Im- 
greDBt  wird.  An  Bmlt  iIm  «Iw»  ^iiie  iCMvad*  iwie*«»  TIMiIm  tvttl  Tkvt^ 
«cbiefer  onter  4eai  JUlMliki  liertvr.  DmaImii  Iü  «hi  mMdiger  '%!»•- 
ftMk  «stbloMt,  d«r  Yfo  Kalkvieiabtilildkt  wirdv  ^»nr  lb«ii«  dl«M»Aind  tMls 
IMig«  €^rps  M%t  keioe  rtgiinteie»  Stroblwr.  In  Uifli  findtft  üfeb  «n- 
wfHeo  8ciiw«CBl;  tMd  bMondef«  «iA#kwflfdi(r  t«t  dis««y»fkoMmMi  vdn 
Fhwsqwth  in  fkwsclbeii.  I^r  Ktflk«Uki  fciWttt  mf  der  ««MKtfMisiipMi 
ObwiidM  4e8  Gypsw  'ein  OewdHie ,  w^klitB  da ,  wo  ••  «il  duisetklw 
in  BvfölinMitir  stellt,  iii  dAm»  ^f«btf^efw  «Aetvidbteti  ftk|;egoii4l«rt''eiii0li«iiit. 
IBo  «ad  ^wnmdw  findet  siel»  in  «derC^jppsjMMW)  immm4mt9  «ber  1«  Dedto 
dMeelbeB,  «raliiee  M^ammnf4  engcMltHit.  Btcdit  n^iea  dem  oNvc«  IflitlliB 
•dw0fp»^cNBiw«  tritt  gflhwfcr,  midtni§fi^mn4^  wtdtotilttwtiiy  witItM 
gcr  fboiMcUelcr,  der  tin  >c4iiig«ii  <SleNea  in  CblefileMbienKr  ^BbergeiH,  «iriK 
iMIiehaBi  fiiofSillett  «ater  jMMin  berrer.  Ob  4cfr  f^boneelfM^'elbii«  (hit«r* 
brtdiwii^  den  C^yjM  «aterteiilt,  dieeer  nltM«  «i«c  wfffti^wi^  Mtm^ 
irty  oder  «Ib  der  43lypMtook  ,i«  jdie  H^efo  foHMtgt  ned  dabtr  4ie  <ne«< 
tehielei^fiMee  naierbriebf,'  wm  aicbt'  deMlieb  '«v  eHreoneii.  De«  Lel«le 
«efceist  iniessea  des  wilirscbeialiebere  «v  eef  it«  IMief  'wflrie  'friUMi 
die  Frage  ««letebeD^  eb  der  Oype  IVr  «fte«  ciarfcle|«erte,  igleiebceltii*  mit 
4eiB^te0eQbiefer-0^ldcilei^  odert  flNi«''eliie  Hbneraie  Maeee  ev  tMMett  «eyiP 
For  die  letzle  ADiiabioe  därlte  der  glnflipbe  SUafgßl  rop  SebicMunge- 
Abeottderaog  und  besonders  die  Etrschtfiffjaag:  sprecbep «  d^e  ip  4^9» 
Gy|ise  viele  n^rdasere  nod  Weioere  Broehstüeke  reo  fh^o^chinUr  «M:b  An- 
den,  die  darin  auf  äbnjiche  Weise  rorJtoniniett ^  als  auf  Gangen,  so  eil' 
Stacke  des  Nebeoge^tein#  von  der  Gangmaase  eingeseblossen  .sind,  J>fȧ 
gemeiosebaAlicbe  Vorkomnendes  Flnasspetbei^  der  sonst  am  havf^gHtofi 
aof  Gingen  apgetroffen  wird,  machl  es  necb  wahrscheiniidier^  dass  jeonr 
6f pa  fdr  eine  abnorme  Masse  anzospreehen  ist ,  welcber  man  vieileicbt 
einen  £injSnsa  aof  die  Verlnderopgen  suschreibep  darf,  wtelcbe  djüe  XiSge 
der  Schicbtaa  des  Thonscbiefers  und  Kalksteins  erlitten.  Dagegen  scheint 
kein  hinreichender  Grund  vorbanden  an  sejrn ,  das  VorkomniM^n  jien,c^ 
Gypaea  einer  Unxwaadloifg  des  Kalkateins  anaoscbrelben. 

IHe  .tstognoBtUcheaV^flMmMBe  des  wesib'cben  Theils  der  ^fpit^'arMif 
a»d  im  WeaeotUisben  «neb  dem  oatUehen  Tbeile  dieser  Chebivga-lGegeifl 


8D  tiefere  Schiebte ,  iron  welchen  Jedoch  keiner  aber  009  Fom  niederging ,  tn  Betrieb^ 
wd  4nOT  aoMerdeta  etMi  «500*Sclitirf4«%äeUte  vevhMdca  wwen.  Die  Sn^Oewtannng, 
««kbeaa  MOeo  0ef«le«t0  mit  «tae^hliws;  der  if^rde^Meea  bcwMKIgte^  heinic^- 
»alt  im  Jahre  nngeBlhr  l  Million  Zentner^  Auri&h  etwa  WOO  Stel  ujod  MaiUÜiicce 
Verden  die  Erye  zn  den  in  der  Umgegend  zerstreut  liegenden  Schmel^bdtten  geechaffty 
«tf  welchen  an-  60  Ftammafien  Im  Betriebe  waren.  Die  Jährliche  Blei-Prtfduktion  be- 
tng  I004MD  'i^le  MB^tW  Centaer,  -Mii  ta  lieni  einen  Jahre  18tB  elttd  von  -dem  ane 
dn&iea  der  SUn»4ltß  ««dpi^ieriienetan^Jbel  aiahtweniier  dann.fii».«0O  Kentae«  da 
te  Handel  gebracht,  welche«  nngefiihr  |-'der  Aa«aerardentUcJ»  groeeen  BJei-Prodnkii«B 
bglaids  In  demselben  Jahre,  und  das  Sechsfache  von  der  Jährlichen  l*rodnhtioii  an 
Mtf  «M  Htflte  auf  ^em  BatM&eerniken  fiarr  bctrSgtl 


••IK«»  JüwMwMtfer,  ehf«cfHMlMi  imA  telUg»  BMA^^  HbM  OltünDer- 
-M^ieter  «fiid  di*  herrwhtttd«q  GeWfi^twrtMt  deren  fithielitea  m  Hrapt- 
•EinfliUehi  «e«««  Süden»  bnid  vmhr  g»g«»MdD«te*y  IniM  «lebr  gegen  Södr 
'  weiten  bebM.  Unte»  den  etofeUn^len  Maesen  seiebnen  sieh  beeonders 
diebter  Kmibetein  9  Marmor  und  Dtflomit  aue.  Zwieeben  V&U^'Mdaga 
-and  Mulagm^  wo  da8Käelen*Oebirge  aieb  geilen  Nordweaten  wendet  und 
•Analftnler  geffen  daa  Meer  aendet,  wird  der  Fnaa  desaelben  ¥on  FleUen 
von  banteai  Gyp»*lubrendeni  Mergel  und  darauf  liegMidem  dieblem  Kalk- 
stein anl  Sbnliebe  Weiee  bedeei[l9  ala  Solebea  nn  der  Nerdaeite  dt  Sierra 
.Ufevada  der  Fall  iat  Und  eben  «o  wie  awineben  QttMm  nnd  OraMäa 
«Oranwaekn  unter  den  Anaaeratefn.  Gliedern  dea  8ebief«wGebirgea  auftriu, 
maeht  dieee  Ge'birgaarl  4n  abweebnelnder  Lagerung  mit  «iaem  aohwafsBii 
gün^nden,  Alannaehiefer-nfiigen  Tbenaeh«e£ar  in  der  Mäbe  von  Jfaia^a 
•den  Beaeblnaa  In  der  Rnihe  der  jSehtefer^ebicbten«  Der  bnnte  Mergel, 
weieber  bier  di«  Granwanite  bedeckt  und  aut  Sebieblen  von  tbeila  rotb- 
brannem,  ibeila  gelbiiehweiaaem  Mergeiaandatein  weobaelt,  liegt  unter 
«inem  aachgrnnen  I  apiittngen,  Ideberigen,  dnreh  Hftrte  und  FeatigkeU 
•nnageieicbneten  Bitterbnlk ,  der  in  ranben ,  starb  ierkinftelen  Felsen 
•nnstebt  nnd  in  «einem  ganaen  Yetbslten  gresae  ÄbniiebbeU  mit  dem 
•Gestein  bat»  welcbea  die  Kupimn  der  sna  Kenpermergel  nnd  Sandaleia 
beslebenden  Berge  an  den. Seiten  des  ütn^rgMlee  bei  Kobm^  bildet. 

Die  weitei'e,  aödwestliche  Förtsetzang  des  Kiisten-Gebirgee  zeichnet 
sich  durch  einen  grossen  Reicbth um  an  Marmor  aus.  Der  Tbeil  des- 
selben, welcher  den  Namen  der  Sierra  de  Mijai  fuhrt,  ist  ein  wahres 
'Marmor-Gebirge ,  ähnlich  dem  von  Carrara,'  In  hohen,  schroffen,  zer- 
rissenen, von  Vegetation  entblossten  Felsen-WSnden  steigt  es  von  einer 
Hoch-Terrasse  auf,  die  wohl  an  1000'  sich  über  das  Meer  erheben  mag, 
über  welche  aus  dem  weiten  Thale  des  Guadalhorce  oder  Rio  de  Malaga 
der  Weg  nach  MerbeUa  führt.  Es  stehen  hier  die  schönsten  Abände- 
rungen von  Marmor  an,  von  welchen  manche  trefflich  zu  benutzen  seyn 
wurden  und  vormals  auch  wohl  gewonnen  seyn  mögen.  Diesem  Mar- 
mor liegt  Grau  wackeschiefer  vor,  der  sudwestlich  einfällt  und  weiter 
gegen  dtärbeUa  mit  schwarzem  Thonscbiefer  und  dichtem,  grauem  Kafk- 
•atein  abwechselt.  Dass  in  der  sud westlichen  Fortsetzung  der  Kosten- 
'Kette  Euphotid  eich  findet,  wird  durch  die  GeröHe  bewiesen,  welche  die 
aus  der  Sierra  de  Jüyae  und  der  Sierra  Bermeja  dem  Meere  zueilen- 
den Gewässer  mit  sich  fuhren. 

Unter  den  jüngsten  Gebilden  9  wnlcbe  im  Bereicbe  dea  Gebirge- 
Syalema  der  Sierra  Nevada  bin  und  wieder  angetreffen  werden,  seiebnet 
sich  besonders  eine  Kalk-Breccie  aus,  welche  zum  Theil  in  weiten  Er- 
atreckungen,  besonders  in  der  Nähe  der  Sudkuste»  gewöhnlicb  nur  wenige 
Fuaa,  zuweilen  aber  mehre  Lachter  mächtige  Kroaten  an  der  Oberfläobe 
•  bildet,  am  aeltensten  zu  selbstetändigen  HtigHn  sieb  erhebt.  Sie  folgt  den 
'manebfaltigen  Unebenheiten  der'Gi'hirgs-Massen  nnd  bedenkt  verschie- 
'denartig;e  Gesteine ;   wiewohl  sie   docb  in  solchen  Gegenden  besondere 


ntbniM  h^  In  wskliraK^lM^isirvfrlwrriidM.  V#rsfl«llHi  tbsir«4«bitl 
iit  ihr  Yofk^mwmmt  ^  4eo  0»g«iitdeii  voa  iMhi  oiid  Bmim.  Sie  Am4«I 
sieb  in  sebr  v«rnoiiie(lcii«D  'Nivuailxt;  bald  nitbt:  bo«h  dber  de«  Meerttt 
Md  «Q  bedealeodea  Höben.  Da»  ftbaraU  Gt«i«bbt«lbeadt  in  ]i»BerKaU«' 
Breeeie  iat  daa  Bindeoiittal ,  welcbaa  dm^h  ate«  bald  dmklare,  bald 
iiditera  gelblielirotha  Farba  aieb  aoaaeiabnel  vud  aua  elaeai  Tboa  oad 
EiteBozyd  eittiialteodao  kablanaaurcv  Kalba  baatabt;  Dia  vatkitlrlatt 
Tbeila  alod  mm  g;cw5hnliefaalan  anbaaüanutaebica  Kalbalaiii-Brodiaa  ra0 
Mhr  varaehiedcfMr  Ordusa.  Seltaa  finden  alei»  däninlar  Bniabatäcba  «dar 
GerSIla  von  andaran  Geateioan ,  s.  K.  van  Thaanchiafeff  y  Qnars.  Dia 
Rilkttein^tdefca  haben  Aballebkeit  aiit  da»  ]UllEataln.Ab«ndaniagaii,  «ral» 
ehe  in  der  T9&ha  anatebeni  AnffaHend  iat  die  fimiaa  Übart inaHnittnnfi^ 
wekbe  xwiaclien  diaaer  Kraatan-Maata  and  dao  an  vielen  Stallen  dtv 
Kistea  dea  nftUtetlfindiaebett  Maaria  im  Fföts^Kilkatei»  sieb  findende» 
Kiflfl-Anaffillnnganiaaaen  atattfindH,  welebe  dnrdi  die  an  einigen  .Ortanir 
s.  B.  an  eibratiar,  CHU^  Anti^a^  NixaMj  darin  aii^Qfecbleasenea  Mm9» 
ebea-Pragoiante  die  beaondere  Avfinerfcaamfceit  der '  Gaelefen'  auf  aieb 
gesogen  baben.  Waa  die  Enlaiafating  jevier  Breeeien^Kraaten  betriffli  ao 
•iebt  man  dentücb,  daea  daa  Bfitarial  daao  aieb  In  der  Nabe  dargebate» 
bat.  Setfoat  die  ei|renthöaillebe  gelbratbe  PirbanK  ^^»  Bindenuttala 
dwfte  in  dem  Verkommen- van  einer  g^ana*  ftbnÜefa  geürbten,  IiebttKartiga« 
Muea  in  dem  Kalkatein,  wie  ale  u.  A.  an  der  Shfra  ^  Qaäüt  aieb 
fiedet,  aaebsBwelaen  aeyn.  Wovde  «eine  aolcbe  AUsee  entbifiaat,  in  Yirr^ 
biodang  mit  Kaikatein-^Frömmcrn  durtb  Waaaer  fortgefibrl,  über  benach- 
barte FIfteben  rerbreitety  vnd  kernen  dann  Kalkhaltige  Qnellen  damit 
m  Berührung,  ao  konnte  allmUbHeb  dnreli  den  Kalk*Abaata,  der  die 
dseabaltige,  tbonige  Matae  dnrohdNing,  die  Verkitlong  bewirkt  werden. 
Da  wo  daa  Bindemittel  der  Breccia  weniger  Theo*  nnd  Eiaenoxyd-Tbeile 
entbilt,  iat  ea  einem  gewöbniicben  Trarertin  aebr  äbnücb« 

Unter  den  aoligeaehwemmtcn' Maaaen  aeiebnen  aieb  aaeb  die  gaoaaen 
Lebm-AnbAa fangen  am  nSrdlieben  Rande  der  iSJarr«  iVeiMniay  a.  B. 
ia  den  Gegenden  von  0wfdim  and  Gfmuada  ana ,  welebe  beaondera  in 
der  ernten  Gegend  etwae  Bigentbdmiiebea  haben.  Der  Lehm,  an  deaaen 
Hdgeln  Guaäist  erbaot  iat,  bat  eine  brännliebgrmne  Farbe  und  iat  gaoa 
reo  Talk-Scbfippehen  erfäilty  welche  der  Oberflftebe  eine  gewiaae  Glätte 
■ad  einen  aeidenartigen  Glanz  ertbeilen.  Aof  dieaer  glatten- Anaaen« 
flache  flieaat  der  Regen  aehneU  ab,  ohne  laieht  einandringen.  Die  dadnrab 
bewirkte  Troekenbeit,  weiche  freilich  äncb  dnrefa  daa  dortige  iCfima  aebr 
befordert  wird,  geatattet  der  ärmeren  Bevl^Hmrang  won&mMäf  nnd  dar' 
^■g^^nd,  in  der  leekern  nnd  noch  hinreichende  Featigkeit  gaiaftbtendea 
Lebai-Ifaaae  Wohnungen 'auezaböblen.  ' 

Die  Beatimmong  der  Stelle,  welche  die  Gebirge-Schichten  der  SUrrs 
Jfeoaäa  in  der  Reihe  der  Formationen  einnehmen,  und  des  relativen 
Altera  ihrer  Anfricbtuag,  wi  wie  der  Erhebung  der  Gebirgakette^  wird 
Mvcb  beaondera  eraebwerty  daea  ureder  in  einer  dem  Gebkga^Sjratema 
ugtkorigea  Maeaa,  Doch  in  den  anniitelbir  an  dasselbe  sieb  iehnendeii 


SMr 

VI5tsta  f  PtMBM^  gi^niBm  wAi^tow  Wie«^  et  MmwM^  •«£  dl»  ^^1»»- 
gtWfkAadum  Betcbaffenbeilea  der  GMbiffffa^iMRler  «iii.]lH»  gitgeittekigeo 
Lagcnmgf-Veihftltniflfle  alltin  ein  Uitbtil  m  gnMea,.  «»  irasde  ibmi 
9tiie%t  M)m»  den  gröeeCeii  Tlieil  dev  dehiefor  iik  iheni  Kelk-  «ad 
Boiemit-Miiflsea,  ei«i^a  mk  Anwmhme  de»  GranateM'fahrendeii  lirlimBer« 
acluefoi*  dev  Haaptkette  «ad  de*  veriiegcade«  GtaMvaake,  dem  aUerea 
aa^MaaBien  tSbergBalgt^Qehifge  auaMlUea  ^  wof^egeo  dfo  Graawacfce 
der  äoaeera  Begreaarins  »il  dev  ihr  aaaftfhrt  ai«b  amehliaiseadcii 
Meaaett  irielictoit  au  eioer  jang^eni  AMdlanfi  der  aenaC  aogeaaaatett 
Überganga-FbraiatieB.  mm  recbnea  aepi  d Aalte.  WoUle  aaMi  «»  wttgeai 
aidt  nach  beallaieiter  aaaaiiapffealMn  and  die  ite«estett  eagUaebeit  INatiak« 
lieaett'  and  Memeaklatemn  aaf  daa  eetairga-SyFiieia^der  ai^rrm  Nma/U 
awKiwendea  f  welcbea  indesacB'  far  jelat  neelr  aehr  BBiMlidv  aeyn  di&rft^ 
aa^  würde  man  vitUeicbt  die  Hau|pt-  Itfaaae  der  Sehiefer  ndl  ihren  vater- 
geerdneten  Lagern  ab  dem  kambri seilen ,  and  die  «erliegende  Gvaa* 
waeke  »il  den  angrenzenden  61ied6r%  nie  dem  devoniacbeiiS^Mne 
«agebörig  betraebten  mog^n.  Waa  die.  an  dev  aördtieheo  und  «adwest- 
Kebe»  Seite  den  Fnaa>  den  Gebirgs^Syatom»  der  AtfeurA  NMmim  berab- 
renden  Mergel  -  und  Sandatein4?lötfee  bebidflt^  ao  beben  ab  groeae  Äha- 
licbkek  mit  de»  Gliedern  der  in  DmUMhtamA  beeondeaa  aaagseaeicbnet 
entüfickeiten  FormatiaB»  wekfae  doa  Batttea  Sandataiii,  dea  Muecbelkalk 
«nd.  den  Kea)»er  begreift;  ae  wie  der  damnf  liegende  Kalkateia  die 
greiste  petrograpbtsebe  Übermneümmnag  mit  dem  beUen^  didiieB  Jura* 
kalk  scigt.  Ea  ddrfle  iadeaaen  nikeb  den  neaeren  Benbaebtiafei||;ea  aber 
die  Kreide-Ponnelien  in  dea  Pj^reiiisfiy  im  angreasende»  Fraiiib»eM  uad 
in  lUdiefü  Maacbea  fdr  die  Yermuthnngen  aprecbea,  dass.jene  FIStza 
Glieder  dieser  Fermation  aeyen,  weraber  freiUcb  erst  darcb  die  AnffioduDg 
genau  an  besliaimeader  Pbtrefabte  in  jene»  Gebirgsaürteft  eine  Ent- 
acheidung  wird  erlangt  werden  beaaea  \  Der  wahrseheinlicbe  Znsaei* 
■Mnirnng  zwiacben  dem  Vorkonmea  de»  Eapbotidto  und  der  Serpeatia- 
artigen  Massen  9  vieHeieht  mit  Inbegrifi  des  Gypees  und  der  Yerände- 
vnngen  dw  ttrspnrdnglicheB  Sebiebteula^  der  Schiefer  •»Gebirgsaate»  aod 
Kalbaleiaei  in  dem  Gebirgs-fiysteme  der  Sierra  Nmadat  werde  oben  be- 
reits aagedeatet«  Da^die  vorliegende  Graewacke  mit  dea  all»m  Gliedera 
dea  Sebiefer^Gebifges  gteiebförmig  gelagert .  erscheint  y  so  miiss  na«  die 
Anfriebtuog  dieser  für  gieiehzeitig  mit  der  Veräaderattg  der  Schiebten^ 
liege  jener  baliea.  Obgleich  im  Innera  dsr  Haupt -Eette  Atw  Siernt 
Keemda  bis  jetzl  keine  Masse  beebaebtet  weitde»y  welcher  ein  fiafluss 
auf.  die  Büdang  des  Schichten-Gewölbes  derselben  «igeschrieisen.  werden 
fcae%  so  wird  maU  de^  bei  dem  Lagernnga^Zosamaieiibenge^  der  awisebett 
dem  Schichten-Baue  des  mittlen  TbeHs  der  Hanptkctte  und  der  äasseres 

*  In  welchem  Verhältnisse  dev  von  Hrn.  J.  Ex«uerb.a  dbl  Sato  in  der  Gegend 
von  Mmerta  beobachtete  Ralkstefn ,  den  derselbe  für  ein  Glied  der  Oolith-Formatioa 
iaat  (Jahrb.  f.  Min.  194!,  S.  3»)  ztfm  f'iötzkalk  der  «fcgentf  ton  Mäiäfamä  Cfuadve 
■tdiiftttig»  haMi  derVf«  vieht  cBimheMnt'da  «r  aefselMr  Reite  aidi»  aacii  Jüntvia 


9» 

6IMM  MäaMj  m  ii0  VirivMuSfr  d«r  «npfdogüdnit  SthMten« 
Lag«  k  deü  GMgf^^f**«^  d*'  £K«rr«  Ni^iwfai  eme  g^nMinatliiAlirii» 
Drsadie  mneiiHMii  dirftn*  Die  air  d%n  Vubs  ilcrbclbeii  sich  MoMiitik 
F15(ze  haften  eine  Bolch6  Lage,  diss  nmi  det  BHni>«i%  )eoer  wohl  elaco 
Eioflaw  cnf  die  VerAttdefniig*  der  letxteo  wM  ttMtthreitav  kftMe»^ 
woraach  die  Zeit  der  ErbelMiBfi:  lä  die  Petiede  mnh  dier  BHdaof  de« 
jäBserai  FlftfEe  falte»  wdrde.  Dam  «briffeii»  der  im  dei  N&lw  der  AMrU 
Kälte  gelegeee  Tbeil  V9ii  Spmth»  aseli  nocb  m  epüerea  g^ailoKieelwü 
Perioden  flebengeii  etfohren  bat,^  wM  dttrek  wehren  EiMrinigeii  höchst 
wahndielolfeli^  Besonder»  sfridil  dsüv  das  VovkeiiHbeii  cftae^  Juagin^ 
fertniw,  Bit  Resten  voa  Jätm^Q^m^ffitm  eH^liten  ehebiMes,  «ovaa» 
Vd  ^dm-tMmfa  ei*  Htigtc^l  beelebt,  wekbcs  aber  in  weit  bedenteadere» 
Manen  in  der  Nfihe  der  Mfindangr  des  Olmdimro  mid  Mnal  liei  V^fem 
i»  k  Ft0mera  sieh  findet  Viellekhi  sieirt  das  Emperateiirea  jier  t»** 
AfnAtn  Massein  am  Ct^o  de  O^im  mit  den  sp&tnran  Srhebnngma  de« 
SM-Koste  in  Bexiebnn^;  welebe  Annabme  w«aigstmia  ambr  ffir  sieb 
haben  dfirftej  als  die  Metnnng,  wefcbe  Jene»  Tradiyt»  etae» 
nf  fie  Umbädnig  des  Gebirges  dier  iU|N^m»  «isciattibt 


Rocia>:  Geolegieebe  Abband lnn|^  über,  die  Oeliirga* 
Mafien  zwischen  der  1^0^*0  »nd  der  Mjbanndaaine<JMm  doe« 
fioL1840,  lY,  53-^lft2)  Tf.T^-im>.  Der  ¥f.  stellt  die  Begebirisae  senM« 
Slndiea  der  in  jeglidker  Hinsiebl  se  wlcbtig^en  Gebh^i^etU  swisolieii 
der  Uir0  and  der  Rkdne  nnd  fifadae  veat  Fnsse  den«  JlfMrt>  MM^  l«aif^ 
U<  ZD  den  Hohem  von  Betmtr  m  AntofeU^  G^d  ^Or^y  m  feigeädeit 
Sehlnss-Siteen  S*  193  S.  ansammen.^ 

1)  Dag  Granit-Gebirge  nhnmt  drei  gatvennta  Flecfta  von  ansabn* 
fieber  Ausdehnung  ein  im  Norden  ^  aatte*  und  im  Sddaa;  wn  Jedesanil 
fie  Gebirge  sieh  um  einen  awssigeren  Zantral  -*  Tbeil  ordnen  ^  der  sieb 
470«-7tfO'>  hoch  aber  das  Meer  erhebt  Eurit^  Wot^ywy  Pegmatü  unA 
Quin  dttrcbsetaen  den  Granit  aÜerwArts  in  Gingen,  die  ait  oMMHach« 
SoItstaBsea,  doch  gewöhnlieb  nicht  ia  banwirdigm  Menge»  mit  slehüfibvc^ 
2)  Jene  Flecke  sind  dareh  swei  grosse  Poffpbyri*Seriche  getrennt^,  ohna 
Qaee^Ma8se  oder  Ginge  von  Granit»  während  aileOiistuine  deirPor|A^«* 
äsenden  in  dieser  YTetse  in  den  Granit  eindringeii^  Surüa»  Trapfm 
vbA  DiorHe  gehen  nnmerkfich  in  Porphyr  and  dieaer  in  Granit  ahm«) 
^baelion  man  nn  mehren  Orten  siehil^  wie  jene  den  Fe9|l]i3nr  dntehdringen« 
«•  fcr^setst  dcksh  Aeser  sie  nie  seibat  in  wirlliefaer  Gang^Form»  wea« 
*Elion  er  sich  lorweilen  s#lsehen  sie  eiaschldit  Das  Fsrpb^-Cieblsia 
id  die  voRugffweise  an  vielen  Stetten  bau  wttfdige  Era^Lagefntftttei«  Anch 
ii  am  ordnen  ach  die  Gebirge  neck  om  Zentrai-Maasmi  bia  von  9Q«m 
Htn«  Seehdfae;   alle  seine  Berge  haben  ansgesproefaen»  Keipei-Fenmi 


*  ftühOB  Beriebt«  dM  Vfi^  tter*dteitfte  Gegend  Hebaf  Im  Jehtteeb»  19974  IM4 
^;  HM,  431,^  M8  aae  lait,  tKütiftodar  Smamegcai  wiami  m  leü^bpaamititMleUli* 


9& 

an  uämm  Vw»  und  leinen  Seiten  Uegen  nodi  toü  platMiiechen  GjBst^inen 
BMUiebfiiltig^  dorchbrochene  Fetzen  dee  Sehiefer-Gebirfp.    S)  Des  eeneste 
platonische  Gestein  ist  der  Basalt,  wovon  ein  prisroatiscber  Fetzen  bei 
Chdieau-neuf  m  BrUnmaU^  einige  das  Jora- Gebirge  durcbbrecbende 
Spitzen  ebeadaselbsi  und  einige  den  Uas  durefasetzende  Kegel  auf  dem 
Plateau  bei  AtOnn  vorkonunen»    4>  Der  Gneiss  ist  das  Älteste  Schicht- 
Gestein  \  er  verbindet  sich   einerseits  dem  Granit  durch  Leptinite  und 
feinkörnige  Granite,   geht  andrerseita  in  Talkscbiefer  und  selbst  Dach- 
•ehiefer  über,  durch  Glinmersdiiefer,  die  aber  nur  im  ^er-Thale  wobl 
entwickelt  sind.    Gneiss,  GUrnmer^  und  Talk-Schiefer  bilden  dieGrood- 
gebirgs-Masse,  welche  unter  allen  Schicht-Gesteinen  liegt  und  von  allen 
plntonisehen  Gesteinen  durchbrochen  wird,  ohne  in  Form  von  Gängen 
und  Queer-lHassen   [?  Lagern]  in   andere  einzudringen,    und  ohne  Ver- 
steinerungen darziibieten.    Dieses  Piimitiv-Gebirge  nimmt  eine  södlicbe 
Gegend  ein   und  tritt  mehr  zerrissen  auf  den  Seiten  der  Granit-Beige 
der  Mitte  wieder  auf.  Die  Gneiss  •  Berge  ordnen  sich  auch  um  Zentral- 
Massen  von  748"*— 960<*  Seehöhe.  Bei  Autum  sind  die  den  Gneiss  durch- 
setzenden   Pegmatiie  in    Kaolin   verwandelt.    6)   Dieses  Urgebirge  ist 
dem  Transitions-Schiefergebirge  durch  den  Übergang  von  Talk-  in  Dach- 
Schiefer  verknöpft,  welche  von  schwarzen  Krinoiden-Kalken  begleitet, 
stmfenweise  an  dem  Fnsse  und  den  Seiten  der  Porpbjrr-Berge,  haapt- 
afteblieh  der  «Mtteln  Gegend,  vorkommen.    £s  wird   oft  vpn  Porphyr-, 
£nrtto  n.  ä.  plntonischeu  Gängen  durchsetzt.    6)  Einige  Schiefer,  roth 
gefftrbt,  scheinen  dem  St  ein  kohlen»  Gebirge,  dem  Alten  rothen  Sand- 
stein anangehdk«n.  Grane Krinoiden-Kalke mitCyathophyllumfaelian- 
ihoidesi  werden  von  Porphyr  -  Gängen  durchsetzt,   welche  Eisen-  und 
Mangan-Erze  mit  sich  gebracht  haben;  der  Porphyr  dringt  in  die  feinistea 
Spalten  des  Kalkes  ein.    Dan  Steinkohlen-Gebirge  zeigt  sich  an  sieben 
SteUeb,  erfüllt  an  sechsen  deutliche.  Becken  und  bildet  an.  (|er  siebenten 
ein  sdimales  Band   von  O«  nach  W.     Im  Gfier- Becken  wird  es  von 
tearzcKegeln  durchbrochen,    —  im  i^retieMiie  -  Becken   von  einigen  mit 
ihm  verbundenen  Rothen  Sandsteinen  bedeckt,  —  im  jdrroiMi-BeGken  von 
einer  sandigen  Masse ,   die  znm  Rotben  Sandstein  gehört ,  bedeckt  und 
ven  Eurit-Gängen  durchsetzt,  welche  in  ihrem  ganzen  Verlaufe  die  Stein- 
kohlen trocken  gemacht  haben ;  —  das  Band  zwischen  Semur  und  Avallon 
neheint  zwischMi  Granit  eingekeilt,  ist  von  vielen  Porphyr-  und  Eurit* 
OllDgen  durchsetzt ,  welche  eben  so  auf  die  Steinkohle  wiiken.     7)  Ein 
■fäcbtiges  Sandstein-Gebilde:  Sandstein  -  Puddinge  und  Arkose  voll 
¥rfimmem  verstdnerten  Holzes  und  mit  nach  oben  sehr  entwickelten  bitu- 
minösen Sehiefem  voll  Fisch- Abdrucken  bedeckt  das  Koblen-Becken  von 
Arrau»  und  wird  bei  Auhm   von   einem  Zecbstein^artigen  Kalke ,   bei 
ig^nuuf  von  Dolomit,  bei  Curgy.  von   rothem  Sandstein  bedeckt.     Der 
rotiie  Sandstein  ist   oft   überlagert  von  Arkosen  ohue  Versteinerungen, 
aber  mit  Baryten,   Flussspath  und  Bleiglanz.    In  ihm  sieht  man  einige 
Ginge-  und  zahlreiche  Adern  von  .Quarz^  der  dann  auch  das  Zäiiient  für 
die  Ackose  geüeferi  bat»    Öftets  ist  dieselbe  wieder  von  iwntcn.  Mergeln 


•7? 

wf '  Gjpt  <riMsr  ohne  Sfeinstb)  bedeckt  und  «innig*  mit^ilfneh  verbmidena 

Oß  liegt  die  Arkoae  anch  iimnittelbar  auf  Granit,   WO   man  die  Qikarz- 

Gäiige  aoH  dem  Granit  in  dieselbe   eindringt   und    ihr  das  qanrxiga 

Zaroent  abgeben  sieht,   welches  durch  Verbindung  der  Graöit«Trummer 

die  Arkose  bildet.     Den   obern  Theil  der  Bunten  Mergel   nimmt    eine 

WßAi^  Masse  ein,  die  bald  ein  kieseliger  Sandstdo  mit  Pianaen-^Abdräelcen^ 

bftld  eise  wahre  Arkose  mit  Gryphaea  arcuäta  n.  a.  Lia»- Versteifte« 

rangen  ist.    £a  ist  ein  Binde -Glied  swischen  dem  yogesea-  und  Jnra« 

Gebilde,  das   der  Vf.   seiner   sandigen   Beschaffenheit  wegid  noch  zn» 

erstem  rechnet.    Bei  AwMon  und  Seantr  «rkennt  bmh  dentlieh,  dasa  d«6 

AAosea  zur  ersten  Zeit  der  Lia»3ildttiig  entstanden  sind  dnrch  Quarc^ 

Ginge,  welche  den  Granit  darchbrochett  und  an  seiaer  Oberfläche  tiber« 

strömt  haben.  Indem  sie  die  Produkte  asiner  Zersetsung  verkitteten« 

9)  Die  allerwdrts  zahlreichen. Qu ara-G&lige  sind  aus  mehren  Zeiten^ 

die  ersten  gieicbsUt  mit  Glimmerschiefer,  dj»  letsten  mit  Lias,  und  4ies0 

wlieiiien  alten  qaarzig>sandigen  Gesteinen  bis  anm  Lias  •  Sandstein ,  W4 

die  Thatsaehe    erwiesen  ist,   ihr  Zftment  f^eitefeH  ku  haben ;  Hok  und 

XoockyJJen  deraelben   wurden  dabei  verkieselt.    Bei  i9l.^C9^rt«l<»^ii4«*-eii* 

Brtanaatf  haben  sie  den  Granit  mit  dem  Lisa  verkitte,  diesen  jedoch 

■or  big  SU  einer  gewissen  Hdhe  durchdrungen ;   in   ihrer  Nahe  ifift  der 

Kalkstein  Talk*  baltig  geworden.  An  mehren  Stellen  im  Granit-,  GneiKS-y 

Srbiefer-  und  Kohlen-Gebirge   hat  sich  der  Quarz  kegellormlg  erheben 

nach  Art   plu tonischer  Gesteine.    9)  Das  Jura- Gebirge,   iK  einem 

grossen  Theile  der  Gegend  aus  Lias-  und  Grossoolith-Fermation,  im  Norf 

den  aas  diesen,  dem  Ozford-Tbon,  Korulrag  und  Kalk  nnt  Grjrpbaea 

virgola  bestehend,  begleitet  auf  beiden  Seiten  und  umgibt  im  Norden 

die  Gebirgskette  9    deren  Kamm  sich  hier  bis  100"   über  viele  Granit« 

Spitzen  erhebt     10)  Darauf  folgt  noch   eine  mergelige   Kreide   vnn 

serioger  Krstreckung,  und  11)  ein  junges  S.äsawaaser-Gobilde  luil 

einigen   Schichten  £rbsen  -  förmigen  üisenerzes,   und    endlich    12)   lose 

Dil 0 via  1  -  Bildungen  verschiedener  Art  mit  Bänken   eben  aolcbeii 

Erzes  und  mit  fossilen  Knochen  [Jahrb.  I9W,  619].     ErratiKohe  Block« 

Met  msn  nicbt.     13)    Fortdauernde  Anscbwenlmungen  der  Fliisst 

and  HerabgleiteD  einer  Oolith*Masse  ins  Thal.  < 

Ans  diesen  beobachteten  Thatsaehen   naa   kann   man  folgende  geet^. 

logische  Sehlüaae  ziehen :   a)  Es  existiren  hier  Feuei^stelne  aus  d^n 

lauern  hervoi^gebrochen ;  Schichten-Gesteine  aas.  Walser  naedergeschiage« 

aad  von  Jenen  maachfaltig' durchdrungen,  und  endlich  solche  geschioiitete 

Hassen,  weicbe  mit  ersten  grosse  Beziehungen  habea  «od  wehl  das  Er- 

«■gsiss  vereinter  Thatigkeit  des  Wassers  und  des  Feuers  seyn  kdnnten  1 

Gneis  and  Glinamerachiefer.    b)  Der  Übergang  der  Feuer-Gesteine  i« 

^  Mittdgeateine  wird  bewirkt  dnrch  Trappe,  und  Diorite,  weleba 

idueferig  und  selbst  geschichtet  werden,   und  hauptsächlich  durch  die^ 

tvischen   Granit  und  Gneis  liegenden  Leptialte,   welche  G^nge  und 

Qneennassen  in  den  Gneis  senden ,  die  «her  nicht  über  diesen,  hinaus* 

fvidwB,  fo%lich  noch  in  der  Mt  des  Primi tlv-Gebirgs  enHltAnden  sind^ 

Jakrgsng  1R44.  7 


c)  Dvr  Oranft  lifgtBwar  aiit«r  dem  Leptfirft»,  aber  Mine  Otn^  geben 
durch  Leptinlt  und  0iieis  bie  in  die  Kilurifl<;ben  Sckiefrr,  nnd  da  er  nie 
von  Gneis  nnd  Leptinit  durcheetst  wird,  m>  kt  er  ffinger  nU  jene,  ob- 
«efaon  an  tieften  gelagert,  d)  Er  geht  eineraeita  dorcb  Vennlnderang 
seiner  KryataNe  in  Porphyr,  andrerseits  anf  ähtiKche -Weise  in  Leptinit 
nnd  Gneis  über  ;  so-  dass  er  sn  beiden  Seiten  von  einem  dieser  aweierlei 
Gesteine  begleitel  ist:  der  unter  ihm  liegende  Porphyr  sendet  fistige 
GAnge  nnd  Queer^Massen  durch  ihn  empor  bis  in  das  Sehlefer^ebirge. 
t)  Auch  alle  Arten  Eurite,,  Dioiite  und  Trapp  dringen  auf  diese  Weise 
dnrch  Granit  und  €hicts  bis  ins  Steinkolilen*Gebirge,  ohne  |e  von  Granit 
durchdrvogen  zo  werden;  Mit  sind  mitfain  neuer  als  dieser.  Aber  die 
V  granitiscben  Porphyre  und  salbst  wahren  Granite  dringen  bei  Tararis 
in  die  silarisahen  Schiefer  ein  ;  die  Erstarrung  des  Granites  h&tte  aulthin 
von  der  noeb  gleiehzeitigen  des  Gneises  an  bis  vor  die  Zelt  des  Stein- 
kohlen-Gebirges fortgedauert.  Zu  tHou  dringen  wahre  Porphyre  in 
Krinofiden-Kalke  des  Berg^Kalks,  aber  nur  wenig  in»  Steinkohlen-Gebirge 
ein.  I)  Im  Porphyr-Gebirge  sind  die  bomogenen  Enrite,  Biorlte  und 
Trappe  gewöhnlich  so  mit  den  Porphyren  gemengt,  dass  man  eie  fnr 
gleichzeitige  Bildungen  halten  wurde,  wenn  sie  nicht  xuweilen  -Gfinge 
und  Adern  im  Porphjrr  und  h&uig  im  Steinkohlen-Gebirge  bildeten ,  wo 
die  Porphyr -Gänge  selten  sind.  Aber  Jene  und  diese  Ginge  drin^n 
nicht  in  den  Rotfaen  Sandstein  und  die  bituminösen  Schiefer  ober  den 
Steinkohlen  ein,  wahrend  umgekehrt  das  Roths  Sandsteiu'^Gebirge  viele 
Trnmmer  von  ihnen  enthält  und  folglich  jfinger  ist.  g)  Die  Quarz^Gfiage 
nnd  «Kegel,  welche  sieh  so  häufig  in  allen  vorigen  Bildungen  finden, 
und  wovon  einige  bis  in  den  untern  Theil  der  Joro-Formation  drrng^en, 
sind  folglich  neuer  als  die  von  ihnen  durchbrochenen  Gesteine;  da  die 
Quarz- Adern  aber  einen  wesentlichen  Theil  der  Glimmerschiefer  bilden 
And  die  Konglomerate  der  Steinkdiien^Formatiofi  im  £ffer- Becken  viele 
Quarz-Geschiebe  enthalten,  so  haben  die  Quarz^Ausbröche  vor  der  Stein- 
kohlen-Bildung begonnen  und  bis  in  die  Oolith-Periode  gewährt.-  Die 
Quarz-Kegel  könnten  zur  Annahme  verleiten,  der  Quarz  seye  in  teigigem 
Kustaade  emporgestiegen.  Aber  das  Eindringen  des  Quarzes  aus  d^^n 
Gängen  in  die  feinsten  Gesteins-Risse,  das  Verkitten  der  Trämmer,  die 
Ausfüllung  der  Poren  in  Thonen  nnd  Psammiten,  die  ¥erkiese]ung  der 
Lias-Kottcbylien,  deren  Inneres  hohl  geblieben  und  mit  Qnam-Kry^alli^ 
sationen  öberkleidet  ist  nnd  deren  Schaalen  Kiesel-Ringchen  darbieien,  die 
Verkiesehing  der  PHanzen^  Reste  im  Sandstein  bei  Antmnz  Alles  dies» 
seheint  anzudeoten ,  dass  die  Kieselerde  sieb  vieimehr  In  einer  FMsaigw 
keit  anfgeläst  befunden  habe.  GAunm's  innere  Versuebe  haben  gezotet, 
dass  der  reinste  Bergkryatali  sich  in  dam  Grade  im  Feuer  erwelehea 
läset,  dass  man  ihn  wie  Quarz  spinnen  kann,  während  er  sitsb  Rreiwälig* 
irerflfichtigt ,  wenn  man  ihn  schmelzen  will;  daher  die  äberge^uolteneia 
Qnarz-Massen  nicht  im  Zustande  feurigen  Ftnases  gewesen  seyn  k6ni>en. 
Dagegen  erklären  sieh  alle  Erschein nngen  durch  die  Annahme  einer 
wässerigen  Auflösung  der  Kieselerde:  Die  (Mdspatbigen  Gaateine  sind 


ftfiirt'TÄlle  tlii^r'  fWivs-dlngre  zersetzt  ^  Äef  TiÄrdspatii'  fcat  '»<*!«  Atüali' 

verforeii  and  is^  9n  Karolin   verwandelt,   Mra^  die  VTIfkiing;   ein«r  iSfittre 

fffffteotet.     Die    SaTzsäure,    eiTi   Erzeughiäs    aller  Vulkane   Und    vif^Ie\r* 

Ematiiitioiieh    der  £rde,   yeniiogte  Diess  zu  bewirken;  war   sfe  lillein/ 

als  der  QumnE    in    die  Kalke  eindrang^,   ao  entföhi4e  sie  di^  Kalkfrde,' 

btfitite  ^e  Rohlekiftäure  nnd  der  Quaräs  zersetzte  den  Kalk :   diär  Jaspis* 

des  Lias   und   die   kiesellg^e  Sehaate  der  Konchylien  entstund;  war   fde' 

mit  Talkerde  verband en,  so  bildete  sie  ein  Doppelsalz,  die  KottlekisSnfe' 

Wurde  Arei,  trat  an  Talkcrde  and  verband  ein  Atom  kbhiens.  f  atkerde  liift' 

1  Af.  kftfciens.  Kalkerde  zin  Dolomit,  nnd  der  salzs.  Kalk  würde  vbm  VTasser' 

foit(^brt.  h)  B  afieälte  finden  sich  nicHt  id  jdn^em  Gesteinen  afs  ImLias; 

Milsterwieüenr,  dbss  sie  demEbdö  del*  f  «rtiär-^eit  ktigeb^riifi  od^  noch' 

jünger  sind.     I>eni  AlteV  nacb  fblg^en  dtü  {jltitonlschen  ä^äfelne  hier  niTt- 

Mtt  ««r  aafelnandeT:  Leptinile,  Orariite',  Porpby^e ,  Eurfte,  DSorfte  nnd^ 

IVappe,  B««ilt<§:  gatiz  wie  in  den  Voge^eH,    I)  Die  Ordtiutrgs-l^olg^  dier' 

neptuttiscbeil'  Gesteine  dagegen'  Ist,  wie  dberall,  Gneis,  Glimmerschiefer, 

Talksdnef^f,  Tfionschiefer ,  Kohlen-Formation,  Tögesen-,  Jbra-,  Kreide- 

und  Terfttr-OäHrge.    k)  Daa  Ür^eblrge  Ist  Gneis,  Glimmer-  und  Talk-' 

Schiefer.    1>  l>i«^  (ibefganj^s^Gfebirge  scheint  situriach  ;  einige  falksehtefet' 

k6niiCett  noe6  cahibriscb  seyn.    m)  Dlb  rothed  Psammite  voii  tä-Motiä-' 

St.-Jtemtt  iti5g:en  lenm  Kohlett- Gebirge  g'ehSrfen',  weil  zn  tieri^  \tA  AUie^, 

eben    «oldie   ^ewiseben  Steinkohlen  -  Gebfr^    dhd'  silarlschen   Sdii^feVii' 

iie^n.     o)  Die  Kalke  von  Diou  und  Otlt^  sind   sehi^  vers(5hfed6n   votl' 

deo  frahem  und  scheinen  zur  Steinkohlen-Bildung  zu  geboren ,  obschon 

man  sie  nicbt  davon  fiberlagert  sieht,  p)  Das  sandige  Gebilde  des  Stein- 

kohleu-Beekens  von  At^rfma:  geb^  nach' Bbh^- Versuchen  zUm  Tödtlfegen- 

ifen,  iHehf  ztitti  Koblen-Sandstefb ,   wi^  All  Are'  wolleti.    Dii^  btttihiin&s't^il ' 

S^iefer ^o  AufM  lüh  Palaeöniscns  n^ag'nus  ^ntsplrechett  dann  itti' 

MmnmfMer  KupFerBdiiefem;'  tii^d  Wenn  unter  d\?n  nodi  wertigf  bestlmmt^A' 

Plaaseü-Reslieii  einige  df(lrieit'der  Steinkohlen  entsprechen  sollten,  so  sind  doch" 

wafaff^cheinlich  mehr  ana'deVn  tlothen  Sandstein  darohter  Cviefe  Ps'ai^O- 

Hrhe«);  ancb  die  Gesteins -Beffchaffenheff  selbst'  ist  mhuntdi-  i^tb'beint' 

ZectettHiT;  zo  lä  S$Ue  M  die  Schichtung  abweieheiid  von'  'der  d'eir  x^iilc'- 

lii^ben  StcHntoHliM-Gellirgs,   und  der  daselbst  zwischen  beiden  ISe^chde 

SirtiArteitl  ist  ^ofl  OescKielien  i^on  EüWt  tthd'Porpb3rr ,   w<^fcbe  hie   bik*, 

ms  wimiefife  Rotbef  Lt\Bg;en'de  heraufdritigen.    4)  Die  AVkcsch  ohh^  Ver-' 

steinefttligetfy  Wieffche  tü^isehtsh  Itofhem  Sandstein  und  dfen  äüiifen  Mei'gcltt* 

Ite^geiBj  vertreteil  cfen'Buntdn  Sandstein  des  ELfä9ses  n.  s.  ^.;  aber  der' 

WiawtMBLäfky    wiMit^  IHn  W  die^eil  Bunte ri  Mergeln  tk'ennferi  sollte,' 

fMt,  ^e  dM  Srelttssdif.  t)  IKe  Lagerung  der  Jüra-BildoiigeVi  aüfbdded 

Sdfetfviid  fii  ^en  ^ef^tü  Queer  -  Thälern  dei^  Kette  ^   ii^elcbe  sogar  in 

ikiCHi  Il9irdlfel»ett'  tf'efef^n^  THeile'  gmi  daraus  zusammengesetzt'  i^tj  zeigt' 

dm»  HHeätirUMiA^  in  elnM  Wle'ei^,  woraus  sich  die  Vel'dspäfli-Gesteine  ~ 

■ii  Cf oe  grosse  und 'mehre  kleine  Inseln  erhöben.    Dieses  Meer  erflSftte^ 

dbsnmen  2,^ndhetit9Mm  vdn'bter  bis  jeo  den  Alpen;  an  deren  VTeist-' 


IM 

Seite  man  die  nSmlicIieii  Getteine  wiederjßndet«  Daraus »  ifass  im  nSri^ 
licbea  Tbeile  der  Kette ,  wo .  die  2u  ihren  beiden  Seiten  hinlaafenden 
Jnra-Bänder  sich  vereinigen,  ihre  Gesteine  nnr  440">  hoch  ansteigeB, 
was  unter  dem  Niveau  jener  Seiten-Bänder  bleibt,  erbellt,  dass  der  ganze 
mittle  Theil  der  Kette  bereits  aus  dem  Meere  hervorragte ;  was  bei  der 
Bildung  der  ArkoHe  ohne  Petrefaktc  noch  nicht  der  Fall  war,  da  man 
Ablagerungen  derselben  auf  einigen  der  höchsten  Punkte  der  Tbeilunga* 
Jliinie  findet,  s)  Die  Kreide  mag  in  grosserer,  als  der  bekannten  Ana-^ 
dehnuog  vorhanden ,  aber  von  Tertiär-Gebilden  bedeckt  aejm.  t)  Zum 
£nde  dev  Tertiär«Zek  war^n  beide  grossen  Flass-Th&ier  mit  See'n  und 
Sumpfen  bedieckt,;  B&cbe  führten  die  Gebilde  Trümmer  hinein  ;  Quellen 
in  ihrer  Mitte  lieferten  das  Material  zum  Susswasserkalk  und  den  Erbsen- 
förmigen  Eisenerzen«  Endlich  haben  die  Ströme  die  Thal -Schwellen 
durchbrochen,  sich  ihre  Betten  tiefer  eingeschnitten,  die  See'n  waren 
zum  Theile  schon  ausgefüllt,  theils  flössen  sie  nun  ab  n.  s.  w. 

Die  schon  angedeuteten  Verhältnisse,  die  Aufrichtung  und  Faltung 
der  Schichten  neptunischer  Gesteine  und  der  Umstand,  dass  Felsen  ver- 
schiedener Gesteins-Bildungen  hier  und  dort  weit  über  dem  allgemeineii 
IJfiveau  ihrer  Formation,  wo  sie  sich  noch  regelmassig  abgelagert  findet^ 
auf  Feuer-Gesteinen  liegen,  deuten  beträchtliche  Gehirgs-Hebungcn 
an.  •  Der  hebenden  Gesteine  und  der  Zeiten  ihres  Ausbruches  sind  sechs, 
wie  sieb  theils  aus  dem  so  eben  Mitgetheilten  ergibt  >  theils  schon  ioa 
JJahrb.  1^41,  256  auszugsweise  angedeutet  ist. 


G.  Bischof:,  einige  Bemerkungen  über  die  Bildung  der 
Qang-Massea  (Poggeiu).  Ann.  1843^  LX,  28a— 297).  Wenn  die  ans 
dem  Erd-Innern  aufsteigenden  Wasserdämpfe  eine  so  grosse  Rolle  bei 
^en  Vulkanen  spielen,  so.  können  sie  (in  eiper  früheren  Zeit  zumal,  -wo 
die  Erd-Rinde  noch  dünner  und  heisser  gewesen)  bei  den  von  unten 
emporgedrungenen  Gang -Massen  nicht  ohne  Wirkung  gewesen  aeyn 
I^önoten  nun  durch  heisse  Wasserdämpfe  an  Mineralstoffen  Veränderungen 
bewirkt  werden,  welche  den  auf  jenen  Gängen  beobachteten  entsprächen, 
8^  wurde  diese  Thatsache  sup  Bestätigung  jener  Voranssetanng  dienen. 
In  dieser  Absicht  hat  der  Vf.  eine  Reihe  von  Versuchen  angestellt,  deren 
Resultate  ganz  seinen  Vermutfaungen  entsprochen  haben  9  nnd  welche 
ip  einem  besondem  zu  Ostern  1844  erscheinenden  Buche  besehrieben 
werden -sollen.  Bi^um's  „Pseudomorphosen'*  und  G.  Lborhahd's  j^topo« 
graphische  Mineralogie'^  haben  ihn  mit  seinen  Versneben  öfters  auf  die 
rechte  Spur  gr*wiesen.  Bei  Folgerungen  aus  diesen  kleinen  Vefsncben 
auf  die  grossen  Wirkungen  in  der  ffatur  muss  man  dann  nicht  vergessen, 
d/iss  hier  die  Prozesse  Jahrtausende  gewährt  haben  können ,  dass  auch 
noch  unter  hohem  Druck  die  Wasserdämpfe  eine  die  Siedhitze  übersteigende 
Temperatur  besessen  und  dass  Aushauchungen  von  Kohlensäure-,  Schwefel»  . 
Wasserstoff-  und  Koh.lenwasseratoff-Gasen-  mitgewirkt  haben  konuen. , 

Die   Versuche    machen   es  wahrscheinlich,    dass   sämmtiiohe  filei-. 


101 

Silber,  und  wobt  noch  manche  andre  Erze  nrsprfing^Kch  älg  Schtvefel- 
Metalle  vorhanden  gvweaen  und  von  diesem  Züistatide '  aas  allmfthlich 
ia  andre  Verbindnngen  äberg;eflahrt  worden  sind.  Wird  Bleigflataz  iii 
einer  Porzellan  -  oder  Glas -Röhre  mäsi^  nnd  bei  weitem  nicht  einmal 
bis  zum  Schmelzen  (sogar  nur  kaum  über  100^  0.)  erhitzt ,  it^ährencl 
Wasserdfimpfe  unnnterbrochen  über  ihn  hinstreichen ,  so  entwickflt  sich 
Schwefelwasserstoff-  und  Schwefligsäure-Gas,  und  der  Bleiglanz  beg:inilt 
rieh  zu  redaziren.  Übergiesst  man  das  so  reduzirte  Blei  mit  destüllirtem 
Wasser  und  Iftsst  es  damit  in  Berfihtung  mehre  Wochen  stehen,  so  fibei^- 
zieht  es  sich  (was  schon  bekannt)  mit  kuhlensaurem  Bleioxyd.  War  dfAr 
fiteiglanz  in  Stücken  angewendet  worden,  so  nehmen  die  darüber  stref- 
cSienden  WasserdSmpfe  eine  nicht  unbedeutende  Menge  desselben  in 
Fonn  eines  ganz  feinen  Staubes  bis  auf  mehre  Fusse  weit  davon  we^ 
[Tgl.  Lampadius  im  Jahrb.  t84S,  369}.  Auch  weiss  man  bereits ,  dass 
doreh  Wasserdämpfe  mehre  Substanzen  an  Temperaturen  verflüchtigt  wei^- 
den,  die  weit  unter  ihrem  Siedepunkt  liegen,  Ja  selbst  solche,  die  sich 
aasserdem  in  keiner  uns  bekannten  Temperatur  verflfichtigen.  So  vel'- 
fiöchtigt  sich  Quecksilber  durch  WasserdSmpfe,  Salz  beim  Versieden  delr 
Soole  und  Kieselerde  in  Fayence-Öfen  duroh  Wasserdämpfe  [Jahrb.  184^, 
379],  welche  Erschpinungen  mit  den  obigen  verbunden  den  Einfluss 
noch  klarer  machen,  den  diese  Dämpfe  bei  Gang- Ausfüllungen  geülft 
haben  müssen. 

Ebenfalls  sehr  leicht  zersetzt  sich  in  kurzer  Zelt  durch  dieselbed 
'(künstliches)  Schwefelsilber  und  zwar,  höchst  merkwürdig !,  viel  leichter 
in  geringer  Hitze,  wobei  dasselbe  noch  lange  nicht  zum  Schmelzen 
kommt,  als  in  der  Schmelzhitze.  Bei  Temperaturen  unter  der  Schmelz- 
bitze  des  Zinkes  erschien  das  so  rednzirte  Silber  in  Baummoos-  und 
Drahtförmigen  Gestalten ,  wie  das  nittlrliche  Gediegensilber  ,  was  be- 
weiset, dass  dasselbe  auch  aus  der' Masse  effloreszire ,  dass  auch  hier 
noch  im  festen  Zustande  eine  Beweglichkeit  der  kleinsten  Titeile  dti 
Körpers  stattfinde,  wenn  nur  eine  mäsige  Hitze  wirkt.  Jene  Bildungen 
des  natürlichen  ^Gediegensilbers  erklären  sich  hiedurch  auf  das  Unge- 
zwungenste. Dehn  wie  hätte  metallisches  Silber  vermocht '  ursprfingliclr 
der  grossen  Verwandtschaft  des  ailverbreitcfcn  Schwefels  zu  widerstehen 
vad  in  gediegenem  Zustande  zu  bleiben?  und  gewiss  wn'rden  geschmol- 
zene Silber-Massen  in  ganz  andren  als  jenen  dendritischen  Formen  kry- 
stallisirt  «eyn.  —  Doch  auch,  wenn  man  nicht  ganz  mit  Schwefel  gesät- 
tigtes Silber  bis  etwas  über  die  Siedehitze  des  Schwefels  erhitzt  und 
dun  an  der  Luft  erkalten  Usst,  so  kann  man  die  Reduktion  unter  seinen 
Angen  erfolgen  sehen.  Das  bewaffnete  Auge  sieht  Silberfäden  ans  der 
festen  erhitzten  ATasse  herausschiessen.  Mithin  wird  sich  auch  in  dei* 
Nitar  Ckdiegensilber  gebildet  haben,  wenn  der  Silberglanz  mSsig  erhitzt 
ia  die  Gangspalten  getreten  und  dort  an  der  Luft  erkaltet  ist.  Was 
aber  an  ganz  gesättigtem  Silber  der  (Ifichtige  Versuch  ntdit  vollständig' 
crUo^e,  das  därtte  d?lB  Natur  im  Grossen  und  im  Laufe  der*  Zeit  dotoli' 


103 

fylut  Gfnn$ '  Ibwe  bietet  den  Erfclftrnoggm  dt«  QieDuken  mebr 
, {Schwierigkeiten  dar,  aU  der  Bar|rt:  er  ]«t  einer  der  ßl^vagfiüu^süw 
lind  unBufloslichsten  Horper,  welche  wir  kennea  In  einer  HitM,  wo 
alle  krystall^iiscben  Gebirgsarten  vom  Basaijte  bis  zom  Porphyre  und 
Granite  mi^  Leichtig>keit  achmolzen,  sinterte  er  nur  in  Barährnog  mit 
dem  Tie(^el  etwas  zusammen^  Seip  Eindringen  in  G^Lo^-SpalAen  zu  er^ 
kläreni  scheint  daher  auf  dfm  platonischen  We^e  eben  so  schwierig,  als 
.auf  dem  neptunisehen.  Zwar  konnte  der  Baryt  in  weiten  Gapg-Spaltea 
immerhin  in  geschmoUener  Form  anfgestiegf^  aeyn:  obschon  er  dami 
wohl  fast  immer  die  ans  ieichtiliissigerem  Gesteine  gebildeten  Wände 
der  Gang-Spalt^  geschmolzen  haben  musste.  In  Spalten  von  nar  einigen 
Zollen  Breite  aber  musste  er  sehr  bald  erkaltet  und  an  waitrein  Vor- 
dringen gehindert  worden  seyn»  wenn  nicht  etwa  das  GebirgSrGesteia 
selbst  noch  ^hr  heiss  war,  eine  Erklärnng^  die  wen^tens  bei  neptoni- 
achen  Gebii^^  -  Arten  (Gra^wacke,  Buntaandstein)  nicht  zulassig  ist. 
il^sserdem  ist  er  oft  begleitet  von  tbeijs  sehr  flächtigeq  Stoffen  (Gediegen- 
Qnecksilber,  Arsenik»  Schwefel  ii^id  Zinnober ).|k  welche  .  scboQ  vor  ihm 
MW?  dem  Erd«Inpern  verdunstet  seyn  oder»  mit.  ihm  anfgestiegenj  jedenfalls 
während  seiner  Erstarr ui»^  sich  noch  verflnclHigt  haben  wurden;  theils 
kommt  er  mit  ^ehr  leicht  z^rsetzbarea  Minerajüen  selbst  in  obereo  Teufen 
vor  (Brapneiaen^teiii y  Eisenocker»  Eisenkies»  Majlachit^  kohlensaures 
Bleioxyd),  die  in  seiner  Schmelzhitze  nicht  hätten  bestehen  können  und 
daMer  ^w^^  erat  nachträglich  zwischen  ihm  abgesetzt  ivojrden  seyn  mfiss- 
](en  (mit  Braoneisenocker  durchdrungener  Baryt  einige.  Tage  in  Sslzsäni^ 
gelegt  gibt  denselben  gan?  an  dieselbe  ab ;  fpjglich  kann  er  auch  von 
eisenhaltigen  Wassern  selbst  längs  der  Krystall-Fläofaeii  im  Innern  des 
Baryts  abgesetzt  worden  seyn).  Aber  das  Vorkommen  des  Baryt-Spathes 
in  Chalzedon-Nieren  in  einaelnen  I$Lrystallen  und  in  kleineren  und  gros- 
leeren  Partie'n  im  Eisenkiesel  yersenkt  (SeMesh^m),  in  einem  diH-cb 
thoneisensehüssiges  Bindemittel  znsammengehAlt^en  Konglomerate  (Hed- 
^heim  bei  Kreuixnach)^  in  Kalkspath-Drusen,  als  Ausfüllung  der  Hab« 
iungen  im  thonigen  Sphärosiderit ,  als  Versteinerungs- Mittel  von  Lias- 
Ammoniten  n.  a.  w.  schliesst  seine  unmittelbare  Bildung  ajua  dem  ge- 
schmolzenen Zustande  gänzlich  aus.  Auf  Gängen  in  Granwarke  zu 
Pru^hrqm  in  Böhmen  trägt  er  Eindrucke  von  Quarz  und  Kalkspatb*  die, 
flüssig  mit  aufgestiegen,  wohl  iedenfalls  ein  Kalk-Silikat  gebildet  haben 
würden,  andrer  Einwürfe  nicht  zu  gedenken.  —  Zu  Wittichen  in  Baieni 
^ommt  auf  Erz«  Gängen  in  Granit  Gediegensilber  in  Draht  -  und  Baum- 
Gestalten  mit  Speiss-Kobalt ,  Erdkobalt  und  Barytspath  vor»  dieaer  zum 
Theile  festgehalten  und  getragen  von  den  Silberdrähteo ,  wo  also  das 
Silber-  vor  dem  strengflussigen  Baryt  vorhanden  gewesen  seyn  muss; 
zweifelsohne  ist  hier  jenes  aus  Schwefelsilber  reduzirt  und  dieser  auf 
^äsßerigem  W^e  abgesetzt  worden.  Hinsichtlich  des  letzten  kaoix  vao 
«ich  den  Hergang  so  denken:  Barytspath  war  als  Urgebilde  im  Inneren 
4er,  Erde  vqrlfandeq  ;  Wasser,  das  kohlensaures  Ki^liiodar  Natron  enthielt,, 
kam  damit  in  Berührung ;  es  entstund  kohlensaurer  Baryt  u#4  Wf^yt^titü' 


108 

iidni'Ale»l]^dm«ir  •&te>iZteclMngr9^<w«leM  nfldvBi'g  Teüoeteanoch 
iteltfiddif  wMt  ttnter  tep  SMhüxe  (bei  %S9  C.>,  öbiwhoa.teK-ttbaeliitieol^ 
4er  Terapenitov  ier  Alkali^Lfanng  iiaoh  die  McMgn  des.MrMst  wffipdbw* 
des  Bar^U  ahaimaily  und  weleUe  sogar  bei  einer  Teedtodiingi  demetbett 
Mch  VMT  aicb  gehty  wie  man  ri»  in  iiasem  SlUierHageii'  findet,  dtitsg«« 
au  jeae  Gewässer »  welche  das.  sehweftkissare  AUcaK  u«d  den  kfthleiK» 
Hmren  Baryt  eätbialteii,  doreb  Oangspalten  aaf,  wie-«e  es  aeeb  heuts 
tboa,  so  veg:«aerirtea  sieh  bei  allmählidber  Abfcdbltaag  wMer  koblea* 
Msres  Alksli  und  sebwefelsauver  Bsrjt,  der  sieb  als  Barytspalh  absetste^ 
wilirend  das  loslichere  Alkali  aeeh  weitev  geführt  warde.'  B«bot»  ia 
raaeffl  Wasae)r  lost  sidi  idhiensamMr  Baryt  bei  weitem  waniger  schweif 
•k  d^r  adiwafelsattre»  da  er  sieh  oadi'  SUvssoaB  mit  9S04  koebeudem 
WasKr  verbiadat.  ikithielteD  Jene  "Qawiisser  aber  freie  Kebleosaare  oad 
be&odea  sieh  aatei'  starkem  Wasserdrnak,  so  konaten  sie  nach  meht 
aofoebflian;  denn  naeb  Hers  lost  mit  Kobfansfinre  gesittigfes  Wasser 
t^  kobleaaaBrett  Barft  auf.  ^  J>&  eadlieb  koblaDsamre  Aikidlen  MUiflgi 
Botaadtheile  in  IGneral-llueUe»  sind,  sa  veifntögea  «Kese  nadi  |etxl| 
wem  sie  in  der  Tiefe  mk  Basftapatlh  ia  BerähAUg  koauaen,  aeleheil 
aofsalose%  lortauffibraa  and  in  askal&rar  Tbitigkeit  ob«fflaebKeh  wiedea 
abaosetaen*' 


Em  Ab  Bitkvme^nt  nbe«  did  Prafil-Forman  ddr  Th4il^a 
(896.  fMmk.  ta4»^  «hiU  30  >  l^tmHk,  tS4^  AI,-  a93*^im)v  £s  gibt 
SpaluTbäierand  Farebea-Tbäiav)  Jene  dtttfcb  Spaltang  oder  Beff* 
ahmg  des  GcsU»a%  dieae  doreb  die  aaswaticbeada  TbMgkait  der Flussaanlk 
ilandea  oder  doch  aus  eirstea*  erwaitevt;  ISawöbtilipb  l>eeilaet  man  viel 
M  viele  ,Tbaior  xar  ersten  Klasse  {VMii»  4^  fratilm^i  «süss«  ^4emir^ 
immai),  weil  sich  das  Aog«  über  die  Sttitfthtft  der  Tbal-Wände  alt  seht 
tissebet»  Dar  Vf.  zeigt  nnn  dancb  83  in  vdrseliibd^en  Gegaadea 
roD  Frmdurekk  und  den  Qrenz«-Ländem  vorgeminiaiena  Messungen  Oder 
aacb  dmi  genaliasten  Karten  angestellte  Bareebnongeary  dteti  die  Yböler 
selbst  da,  wo-  sie  aiki  eagsten  (ohne  Tbaletaena)  und  stetsten'  sind,  einen 
gegen  den  HNamel  unter  1^3^  bis  1^8^  gvtHfiieten  Winkel  bilden'»  was 
einem  GelStie  dar  Tbalwdnde  iroa  »nr  d^'-^ii^  ettts|ft4eht.  (Einige  von 
flbssiealiy  aas  nacü  den  fajkhsten  dort  siebtbaMn  €kbirgt4(plfsen  anterf 
Bommene  MsssmigM^  gelben  dem  Vf.  ebedfaits  nur  Winkel  ton  30^^ 
30^)  Dies»  Alles  sind  daher  nar  Farchen-  oder  Anawaaebunga-Tbileff 
und  zwar  meistens  sehr  flache.  -*-  Die  l't'f  maia^  dagegenf  einige  Th'dier 
10  PerUy  die  man  anf  Brficksn  Ton  Lianen  ubersohreüet»  manche  Hiäler 
in  Gestalt  natnritcbar  Brdeken  m  s.  w.  bleiben  Spalt^haierv  Sie  zeigani 
4a»  anefc  die  raachesten  Sfv&me  selbst  kn  brficfafgsfea-  Giebiiige  die 
8|ialten,  worin  ose  fliessen,  tHUM  noibwettdigzu  Auswaächungs-Tbaleiti  vor* 
vandsfai-  mfiascn ;  deren«  Ufaprong  viettaehr  von^  mMtlgeien  DItevial* 
9Mmm  bansnlailaa  ist 


Eun.  i>B  B&ACttfovr:  Be weite  von. der  ^»(K>«»ilfpk«it  der 
DilttviaNStröme  (da«.  29.  Aog*. ;  -*>  S.  304-»3A5>.  Mit  wenigen  Aes* 
jmhmeD  bewtzen ,  dem  Vorbergehenden  zufolge ,  die  Thäler  die  flaehe 
Gestalt  von  FlnM*Betten ;  aoch  ahmen  tde  ibre  Wiodongen  nach.  Dasg 
«inat  mächtige  Ströme  sich  in  ihnen  bewegt  haben ,  erkennt  man  oft 
AUS  der  Grosse  der  in  ihrem  Grande  abgelagerten  Geschiebe  und  aas 
der  Höhe»  bis  an  welcher  sie  an  deren  Seiten  hinan  reichen.  So  «tiefe 
(hohe)  Ströraie  mfissten  auch  reissend  seyn,  und  seidite  Ströme  auf  we- 
nig geneigten  Thal-Sohlen  wurden  jene  B(öoke  -nicht  fortsnbewegen  ver- 
mögt  haben  s  bdde  Erseheirningen  bedingen  sidi  daher  gegenseitipr. 
Diese  Ersqbeinnngen  naber  zn  erläutern,  wählt  sich  4er  Yf»  das  SeiM» 
Xlial  mit  aeinen  aämmtUchen  Seiten« Armen  als  Beispiel  aus.  Von  ihrem 
Beginne^  an  (die  S^ine  bei  PoiU'Aukeri)  bis  zur  gemeinsamen  M findnng  bei 
ItoMSfi.ist  ihr  erratisches  Gebirge. überall [hinsicbtliclr  seiner  Grösse  und 
Lagerung  ?1  das  gleiche  und  nämliche  und  wechselt  nur  an  einigen  Stel- 
kn  nach  der  Besdiaffeaheit  der  Gebirgsart,  welche  die  Seitea-Tbäler 
durohzieben.  Sie  ntüssen  daher  auch  von  gleichen  Diluvial- Gewässern 
durchströmt  worden  seyn.  Es  wäre  daher  nur  zu  untersuchen,  ob  Diese  in 
gAeielmr  oder  zu  verschiedener  Zeit  ?  —  womit  steh  die  Frage  von  aUgemei- 
nen  und  partiellen  Abflüssen  grosser  Wasser-Massen  von  höheren  Ge- 
genden herab  erledigen  wurde.  Wie  bei  den  Thälern  im  Allgemeinen, 
so  nimmt  auch  bei  den  Setne-Thälern  das  Gefälle  von  ihrem  Ursprünge 
an  bis  zum  Meere  immer  mehr  ab.  Ein  einzelner. Sle£iia>^4rm  mnsste 
daher  auch  gegen  das  Meer  bin  immer  tongsamer  lliessen*  Dn  aber  nun 
immer  mehr  sieh  miteinander  vereinigen,  so  «immi  die  gemeinschaftliche 
Wasser*Masse  zu  und  gewinnt  dwrcb  ihr  Volumen  wieder  an  Schnellig^ 
keit  und  Kjaft,.  was  sie  durch  abnehmendes  Gefälle  verlieren  wörde. 
Da  nun  das  erratische  Gebirge  längs  der  fifetne-Thäler  auf  eine  gans 
gleichartige  Weise  gebildet  und. abgesetzt  ist,  so  müssen  zur  Zeit  seiner 
Bildung  auch  die  Diluvial- Gewässer  aua  allen  Armen  zusammengeflossen, 
al«o  gleichzeitig  gewesen  seyn.  Eine  gleiche  Ursache  muss  daher  aneh 
die  Dilnvial-Strömungen  in  allen  Armen  des  SSstne-Thaies  bewirkt  haben. 
Ein  örtlicher  Wasser-Ausbruch  aus  nur  einem  dieser  Arme  herabkommend 
würde  während  seines  Iisufes  an  Schnelligkeit  abgenosomen  und  daher 
ftuoh  ein  an  Grösse  abnehmendes  errajüschea  Gebirge  abgesetzt  haben; 
während  es  auf  Gehängen  sich  gleichbleibend  erseheint,  deren  Steilheit 
von  10  auf  1  abnimmt;  denn  das  Gefälle  d^r Seime  lässt  von  Brnr-eitrSeiM 
oberhalb  Treyee  bis  zur  Brücke  von  Routen  von  0,000951  bis  auf  0,000087, 
oder  von   0®  3'  16"  auf  O®  O'  18"  nach. 

Die  Benennung  Diluvial-Ströme  für  (Hese  einstigen  mächtigen  Wasser- 
flfgiessnngen.  scheint  daher  nicht  ungeeignet  zu  seyn  [obschon  man  sie 
nicht  in  Verbindung  mit  dem  Meere  bringen  und  sie  keiner  allgemeinen 
Ursache  zuschreiben  darf]..  Man  kann  durch  Untersuchungen  andrer 
Art  aud)  nachweisen,  dass  die  Dilu^ial-Ströme  in  den  Becken  der  IrOtrS) 
der  Seines  der  Maas,  der  Mosel y  des  Rheine y  .der  iSfa^lMi. .gleichseitig 
waren  und  zum  ^Alpen-Diluvium^^  gehörten.    Man  weiss  nan,  dass  es 


*1M 

öäifeM  daf^  »yShMidiftiviitAes  IHIavHtHi^  nni  ro  nodt  MÜtd  gähj  d^eA 
Dnipnnig  mber  noch  ia  Ihmkel  geMilit  ist.  i  ^ 


B.  Stvdbr:  L^ltrVaeh  der  physikalische«  Oeog^rapliie  and 
Geologfie:  Erstes  Kapitel,  enthaltend  die  Efde  imVerhtlN 
niss  sar  Sehwere  (308  SS.)»  mit  Abbiidani^n  nnd  4  Kthogr.  Taffilki 
{Barn  1S4d,  8*).  Der  Vf.  gebt  von  dem  Gvnndsatn  ans,  <#»«  phfsilta* 
lisGfae  Geoprsphie  nnd  Geologie  als  swef  selbststAndige  Ifissettsehaflea 
ferner  nicht  mehr  fortbestehen  kdnnen  (Jahrb.  i881  nnd  1840}  \  tt 
verracht  ihre  geneinsame  Darsteltang  in  streng  wisseniichaflrlicher  Vorm, 
Hwa  auf  der  Höhe  eines  akademischen  Lehrbnehs:  Zwar  WSren  eigent^ 
lieh  fünf  Priasipien  der  Naturlehre  als  Gnnidiagen  dieser  WfSsSnsehaft 
einafuhren :  Gravitation,  Wftfme^  Lieht,  elekti<iseh*magnetisebe  IMtigkelt 
eod  organische  Kraft;  allein  er  besebriukt  siok  «»iiistweilrn  auf  die  ArM^ 
iaiiem  die  Betfachtnng  der  Erde  unter  d)ntt  BinUnss  der  Sehwere  ein 
for  sieh  Geschlossenes  bilden  kann.  Nadr  der  Einieitdng  und  deta  phyi 
ffkaUsehea  Yorbegriien  handelt  eia  erster  Abschnitt  (ft.  Sl>  vom  sideri^ 
idwn  aad  ein  iwetter  (S.  40)  vom  t^lliirisehenr  Binllnss  der  Schwere^ 
Dort  ist  die  Rede  vom  Ursprong  des  Planeten-SfStems,  von"  der  regef^ 
nassigen  nnd  gestörten  Bewegung  der  Brde ,  von  Ebbe  und  Fluth ;  -^ 
hier  weiden  Gestalt  und  Dichtheit  der  Erde,  Anaiehung  kosmische 
Blassen  (Meteoriten  u.  s.  w.)»  Gestalt,  Druck  und  Beweghng  der  Atmoi 
Sphäre  wie  der  Gewässer,  Sedimtat^BiMongen  auf  wiSserigem  nnd 
feaiigem  Wege,  Erosionen  und  Binsenkungen  des  Bodens  betrachten 
.4Ue  meehanisehen  Erscheinnngen  in  der  nnorganisehen  Bfd^liasse  siivd  * 
daher  unter  ^ne  kleine  Ansahi  physikaliseh-meohanischer  GesiehtspunlltS 
zssamasengefasst  nnd  beleachtet,  and  aasb  den  ihnen  entsprechenden 
wissensehalUichen  Prinaipien  geordnet«  Dieses  Lehrbuch  behandelt  daher 
dieselbea  Materialien,  wie  ^ie  Geaehichte  der  Natur^,  welche  zwar,  so 
weit  aie  bis  jetzt  vollendet,  sogleich  den  gansen  oben  aagedeatetea 
Cflifang  der  Wissenschaft  ergreift,  ihre  Elements  Jedoch  mehr  in  Ihrer 
grgmaeitigen  Durchdringung,  ihre  Erseheinnngen  mehr  in  ihrem  suci 
cessiven  Ineinandergreifen  darsusteUen  versncht  und  im  Einzelnen  die 
Bekanatfsehaft  mit  den  physikalischen  GKvndlagen  mehr-  voraussetzt  und 
aeh  auf  sie  beroft;  Es  scheint  uns  der  Untersehied  in  der  Behandlung 
daidi  die  Titel  beider  Schriften  mit  hinreichender  Bestimmtheit  beaeieh» 
Bct  zu  sejrn. 


Barlbtt:  über  Hdhlen  nnd  post-tertiftre  Formationen  ia 
Cbnamillund  Dmßom'^  und  Diskussion  (Brt#.  Am.  Plfnumth,  184f  >  fln$t 
1S4I^  IJT,  421 — 422);  Bahutt  beschrieb  die  genannten  Formationen 
ud  mehre  aeoe  Höhlen.  JHe  A^IhtMe  in  Berryk^md  ist  S8  lang  und 
^  breit,  la^  eiaem  Lehm ,  der  ihren  Grund  bedeckt ,  hat  man  Land« 
KmekyiisniH^lix»  Cyelostoma),  See^uscheln  (Mytil^s),  Kaedieki 


im 

Geräthe  g^efandeo.  .Tiefer  \\fgßt$  hCofig  EA^^^tm"  n»*  t^  KAoeheoi 
— •  Viele  Ufer-SfteUen  siod  nm  35^—35'  über  den  See»Spiegel  g;ehobea 
and  bestehen  in  Terrassen  von  feinem  g^elbem  Quarzsand  mit  Geschieben 
van  ISÜBali^re,  KaHutoia,  iitrolheoi-^ndi^üeifl,  OrooMitd^  Htoatit,  bebst 
vielea  Koüchylien  le]iMinder  Arten  (Parp^ura  .  lai^tUas»  F«t«IU^ 
Titrl^Oy  Naasa)  nod  Reales  von  Echittodermea«  Sep^Uiriien  and 
Ge^r g o n i  ea.  Dies«  Hebung  atuode  jo  YerbindliDgp  mit  deB  Oißi4tatiaBea 
4aa  ^gMüdU-Kanali,  welclie  Mit  der  ält«9iei|  TerliAr-Zieii  fortgedaneifl 
liaben. 

ip  Fo%0  diefies  V^rtr^is«  eiinnerle  AuavKV,  daatf  BaaiJMB  dn»  gehe* 
bene»  Kiiateo-SKeU«n  fun  ersten  beaebdab#a,  daaa  HanarAM  IBtft  Da  bk 
Bbohe^  mit  der  Hebong  der  Streeke  bekaont  maebte»  ivOMuf  die  Cita« 
delle  von  Plymmlh  «tebt,  daas  Sb9«s«7Ick  uad  MoaeHiteif'  alle  tUbongen 
der  Küale  in  üordrDwm  waA  er  «elbat  18$4  die  hoch  gpahebeiien  Stellen 
Ufip^9  No99  und  UiA  Thaichßr  besebriebea  bähen  y,  wo  laaii  mehr  Kon- 
cbyiiepft  :  findet ,  a|a  B.  dort  angegeben«  B«i  «Sf.  Ampisi*  B^^eol^  sind 
aofdie  bis  3e«'  und  4^'  Seebfihe  gebeboii.  Der  nnterüe^iaehe  Watd 
von  Tim-  il«y  entbäit  Dam>iraoh«KAeeben  und  ist  seit  LsuMfü  bekaaat^ 
IQPfib  dcMen  ErzäbluBg  die  Fiseber  in  ibMO  Netasa  oft  Dam-Oeweihe 
beraofbivegeii.  Er  indet  Beiveise»  data  die  Hebung  aaeh  tveit  kadein« 
walte  «tattgefondea  habe.  --  £r  hatao  diesea  Küsten  40  lebende  Afieu 
Konehyüengefiiaded»  Welche  üieen»  in  England  fr^nigfllow^  ci|^hilmUGh 
sind  und  einea  sadlieherea  Gbamkter  al»  die  an  allen,  andern  BriHiClim 
ICOaten  tragen,  Anoh  die  Garyophytlia  Bmttbii  a.  ft.  neue  Steioi 
•  Korallen  dieser  Käste  haben'  eine  grosse  Verwtaiidleehal'i  nrit  den  mittel- 
meeriachen»  JSitmh  Yjomßhts^  sind  aneh  40  Arten  Fieebe'  dieser  Kosten« 
Strecke  eigen  nnd  äberscfaseiten  aelten  Wt^Bn^^  Die  gefaebsaea 
Stellen  enthaitiei  aber  nicbte-.ven  dienen  Konobflien  nnd  Korallen  Arten^ 
aonder»  nac  die.  aoeb-aaderwärto  in  B^hnd  gewöbidich  roakoanieaden 
Feaay^Arte»  und  dabei*  hJhifig  die  Cjrprina  I«landica  u.  a.  «ktische 
Arten :  eine.Brsebelnangy.  wie  man  sie  aocb  asa  C(^ifo-(»San«l1n.SMoltfa«d, 
in  ^on^Ainerilw  «^  s^  w.  beobachtet  hat , .  nnd  wcAehe  auf  eine  tiefere 
Tem^iatar  hinweiset»  als  die  jetzige,  iat. 

B^OBitACffD  besehreibt  die  Kneehen-Höhlen  um  Torquaif,  In  den  von 
BAaiATT  sUirtc!»  hat  osan  in  aufeinanderfolgenden  Schichte«  Gfrebeine  von 
ßlephaait,  Rbfnoeeros,  Wolf,  Damhirsch,  Reh  nad  aaeh  von 
Menschen,  swar  nnter  Stalaktiten,  Jedoch  nicht  mineralisixt  gsefoaden; 
Diese  Thiere  deuten  also  eine  tropische  Temperatur  an  und  sind  endlich 
durch  das  Eintreten  der  oben  erwähnten  arktischen  Temperatur  zu  Grund 
gegangen5  für  welche  auch  die.  iB'  £froM*;0rtl«flfl«efi  g^fandeaen  Spuren 
von  Gletsebem  Beweise  liefern,  deren  Abschmelaen  endlich'  ^ine  grosse 
von  .Norden;  kommende  Flotb  yeinnlaasteb  Doch  scbcinDn  aich  die  Glet« 
nebep  nicht  bis  (Slndtileno»  drstreokt  au  haben,. da  B.  wenigsleas  sof  eiiter 
ltRnillcben.£xkttrsiQn  nach  Bmrhnamr  Ihre  ^ureti  ver^ebnaa*  geaneht  hat 
,     iiMB.  vmvetlti  ebtftfalia  bei  des  AeMlnle..  D|n  weirat,  «ildatktA 


MNT 

Oinng  ivl^fate  «wkrcvM.  und  die  BfW»  mr  w  «ebr  mH-filolittti  sa'  hodß 
nffittt,  4jMs  niUA  eine«  anderfi  fiBffaa^  im  Niveau   ihr««  .Boden«  hes- 
lUttea  Immh  loiisst«,  darcb  velcbeo  sie  «ofib  entteevt  woide*.   Maii 
Aod  dabei; 
Schott  mit  Dam-KDOchen  9  Menaehen- Reaten,  Röniiachen 
Töpfer-Waaren     •        .       •        .        •       •  «SO' 

Stalagmiten 6''-*18'' 

Schicht^a  mit  Dam-,  ElepbanteQ-  and  Hjftnett-Kiioi^en    4»' 
Av9h  Anotliden-Rolirea  wie  von  einer  S  a  b  e  1 1  a  sind-  jge ioiulrn  wpjF- 
4e%  lom  B^wei»  der  Hebung  dea  l^andea  über  d»«  Meer. 

Aoanof  eriaaert,  daa«  man  ancb  in  Kmi^  HW^  bei  T^rftMy  Pfeii- 
S^tien  and  BSeea^r  in  glaieber  Linie  mit  Btenacben-KnocbeBvnnd  unter  , 
deaielbea   Umatflnden    wie  Elepbanten-Gebaioe  in    einer    uabertibrten 
^iOB-Scbicbte  nnt^r  9'  tkfen  Sulagmitea  gefunden  bebe»  u«  a.  w« 

BDoucAim  bebauptet,  daaa  die  Menacben-Gebaine  nirgend  unter  V^f» 
blltniHan  vorgebemmen  aeyen,  wq  aie  din  Oleicbxeitigbeit  At%  Menacben 
mit  Hoblen-Pydnea  und  -Bten  brweiam»  Henn  in  der  Kent*  IfdM» 
nod  die  ceitiacben  Messer  und  Menscben-Gebeine  vorgekommen  in  künst- 
lich gegrabenen  SMlern^  durch  welAe^  dtor  Bbden  der  TOMe  stbenr  aof- 
gewuhh  worden  war.  Die  Hdhfe  von  SwajMea ,  wo'  auch  Menschen- 
Knecfaea  gefmidett  worden ,.  bnl-  ofleibäv  c«r  GrabstMe  gedient.  Übei*- 
hsnpl  scheint  tei  daa  Zuas inmnn vertawnmen  von  Knochen  verschiedener 
Tbiere  in  einer  Hoble  noch  kein  Beweis  de«  Zusammenleben«  der  Thi^e 
n  «ejrn. 


C.  G.  WnufAnit:  aber  einen  Meteoretein-Fall  auf  dem  Ter. 
rsin  dea  zu  den  LMsemsr  Gdtern,  Qrikiherjier  Kreiaea  in  SeUä* 
ijfln,  gebörigen  Gutea  SeifßrtkifUi  (Poeamo»  Ann^  d.  Pbfs.  Uli» 
172  fih  Das.  Phänomen  hatte  am  2%  Mär«  1S4I  statt  und  die  dasselb» 
begleitenden  Erscheinungen  wurden  in  siemlich  bedeutendem  Umkreise 
wahrgenommen.  Man  sab  einen  Stein  aus  der  Luft  fallen  und  grub  ein 
fiinchstäck  denselben  auch  ans  der  Erde »  in  welch^  er  ungefähr  einen 
halben  Fnas  tief  eingeschlagen  wac.  Der  Aerolith  seig^  die  grösate 
AhaKcfakeit  mit  jenem  von  Siinimm^ 


Beim:  über  eine  isolirte  Sösswasser-Abl&geruag  in  den 
Gebirgen  dea  südlichen  BamimM  (BuUet.  de  U  Soe.  §tol,  Xl^ 
104).  Der  Yf.  nnd  TiQUEaifsi.  haben  unfern  Nombaswr-  auf  hohen  Kalk? 
Gebirgen  eine  Sdsswasser-Ablagerung  entdeckt.  Die  Schichten  hedeck^i| 
£e  Plateau-artigen  Gipfel  bei  Qlougovik  m  einer  Höhe  von  2954'  Pa^.| 
umI  bei  thmp^ißoUe  m  3600'  bis  2900^  Höhe.  Sie  bestehen  ans  sehr 
kietciigem  Kalk  and  enthalten  pflanzliche  Abdrucke.  Bei  Pm§gapom 
'«kcD  dicndbeu  auf  thanig-kalkigen  fragen.  Auch  von  gUmmerigen  trsr 
citytiicim  4wrmsnt0«i  weiden  aie  bcg|ritel.  Was  dieae  örtUchen  wsx^ 


M6 

'«ratrdtktien  Gebilcle  m«rHlriMli|» '  macht  >  ut  der  Umirfäiid',  dats  üle  weh 
entfefot  sind  von  jedem  tertiären  Becken.  Wahrscbeinlieh  hat  man  ihr 
Entaleben  von  Kieaelerde-faaltigen  Qnellen  absnleiten,  welche  anf  trachy- 
tiache  Ernptionen  folgen  >  die  durch  sekundäre  Formationen  hindarch 
stattfanden. 


L.  Agassiz  :  Beobachtnng;efi  fiher  die  Gletscher  (Paris. 
Akad.  IM9,  Des.  26  >  ntuHi.  1849  j  462—463).  Nach  Forbbs'  Be- 
obachtungen während  der  Sommer-Monate  soll  der  untre  Theil  der  GHet* 
scher  sich  schneller  als  der  obre  beweg;en  im  Terhftttnisse  wie  5  :  3, 
und  soll  die  Bewegung»  nm  6  Uhr  Abends  und  6  Uhr  Morgen«  gemessen, 
über  Tag  bemerklicher  seyn  als  bei  Nacht.  A.  hat  das  Oegentheil 
von  Beidem  gefunden,  indem  er  Messungen  der  Bewegung  im  ganzen 
Jahr  anstellte  und  seine  täglichen  Beobachtungen  um  7  Uhr  Abends 
und  Morgens  machte.  In  Beziehung  auf  den  ersten  Punkf  mass  er  das 
Vorrfickenr  einiger  FelsoBlScke  des  A^r-Oletschers  und  zwar 

BncftniaRg  von     jihrUtb^^twtgani«.  B«»«ckmis«n* 


Nr. 

Abschwong. 
1 :    3077'   , 

.   274' 

.  » 

II:   5176'   , 
IH:  13950' 

291' 
219' 

IV:  21970'   . 
V:  24470'   , 

168' 
265' 

:! 


auf  dem.  am  gleichförmigstea  and  wenig- 
sten Abhängigea  Theile  das  eietechers. 

auf  dem  steilsten  Theil. 
am  Ende»  auf  dem  zerrissensten  Theile  über 
einem  Boden  voll  grosser  Löcher. 


L.  AoAssiz:  Ober  das  Alter  des  grSssten  Gletschers  der 
Sd^eiin  (Paris.  Akad.,  3.  Apnl  >  PlnsHt  1843,  XI,  111).  Die  jähr, 
lieben  Schichten  des  Schnee's,  welcher  in  den  Hochalpen  fallt,  zeichnen 
sich  allmählich  auf  eine  sehr  deutliche  Weise  auf  dem  Oberflächen- 
Durchschnitte  des  Gletschers,  im  Maase  als  dieser  gleichzeitig  der  Tiefe 
zuwandert,  und  deuten  mithin  die  Anzahl  der  Jahre  an,  welche  ein  Theil 
des  Gletschers  auf  der  Wanderung  begriffen  ist.  Man  kann  auf  dem 
IfOUferaar-Gletscher  von  der  Schneegrenze  an  bis  zum  Hdiel  des  NeufchA- 
telaisy  auf  einer  Länge  von  12.000'  gut  75  solcher  Schichten- Bänder  zahlen. 
Mit  250'  iährlicben  Portgleitens  würde  eine  Gletscher  •  Masse  an  der 
Schneegrenze  das  Hdtel  in  48  Jahren  erreichen.  Von  diesem  bis  zam 
untern  Ende  des  Gletschers  beträgt  dessen  Länge  noch  25.000',  und  so- 
mit wurde,  bei  gleicher  Schnelligkeit  der  Gletscher,  nach  105  Jahren  das 
H6tel  in  die  Aar  stürzen.  Von  der  ganzen  jetzigen  Masse  des  Aar- 
Gletschers  würde  in  weniger  als  200  Jahren  nichts  mehr  Übrig  seyn  ; 
eine  andre  Masse  ans  dem  inzwischen  auf  den  Höhen  Adlenden  Schüre 
gebildet  würde  ihn  dann  zusammensetzen.  Am  grössten  ist  der  Alrtseh- 
Gletscher,  und  auch  dieser  hätte  bei  gleicher  Schndligkeitder  Bewegung; 


10» 

w  S^»  JArlioliltMB*  m  iviimr  KiiuElicbfO'ISnienevonfit  ii6(lü|v.  '  Di^ 
frrnfr,  oiiler  gleicbeD  Beding^Qingcit  pir'  25*StttiMl^ii  weit  lu«*.  svm  Jur» 
forlgeaettter  Gletsrher  in  1700  Jabr^ii  gane  abUnfen  wfirde,  so  rrltiftrt 
lieb,  irirom  da«  GleUcher-Eis  keine  Tbier-Knocben  an*  der  £isseit- 
KttMtrophe  mehr  enthalten  kann. 


Thok.  Dicwbjit  ^ :  hat  ein  iceologiscif-illaniairtfla  Raliaf  düp  JSMen-^ 
Ifhirget  uad  äeincr  Uoiffebnngen  boiiaaatal  tu  vyjlofj.  d^a-inatvfliciMiii« 
Hitw«,  vertikal  doppelt  so  stark,  Xieglctitet  «ait  einer  JNappffi^-ltfWle  VOA- 
130  dtraiif  befindlichen  Orten  n.  s.  w. ,  im  Gänsen  ungefähr  SO''  lang 
Qtl  brdt  aogefcrtigt,  und  der  Preis  ist  s:  2  Fnedriehsd*or  in  Gold  und 
lTbilerlirT«rpaelimig.  ..,..» 


BilDvial-SchrBmjsien  undRieaetrtopfe  hei  ll«|itii||^« <l?or^^ 
V^'ott^l•l,  19a9y  üfo.  10  >^  EtmJM'ß  ArcbiY.>l$4f,  7ia).  jMif  der  Or«^. 
BiMosel  StUmsH  bei  UeMmgfors  hat  niau  0'.  jiber  .dem  JAfeere  eanfn  Rja-^ 
MDlopf  f  otdecki,  welcher  oben  3'  und  unten  d'  Breite  hei  16'  Tiefe  und 
Tiiiig  glatte  und  regelmlsigc  WUnje  )>ejU«L  .  £ür  .war^gaafc..yoll  tSand. 
nd  Grenit-Gerdllen,  welche  kugelig  und  sphfiiroidisch  wie  abgedreebaelt 
vireo.  Dieselbe  Wirbei-Bewe||;uiig  scheint  dif^en  Steinen  und  (der  Höhle 
ilkK  Formen  gegeben  zu  haben.  Diluvial- Schtaaonien  gehen  in  der  herr- 
Nvmoni  Riciititng^ ,  des  Meiidianes  nanticli ,  titntT  üwk  "div MfludU'Ug * 
öer  Hoble  hinweg,  deren  Enistehnngin  Zeit  uni).  Ursache  gang  nn^* 
hkgig  von  }eDer  der  Scbranimen  bu  seyn  scheint.     .    «     % 


R,  BoroäB:  GUtschar  •  Spuren  in  den  J^i^a«!^  iCtmi^s 
raiUi  ISM9  XIV i  das).  Polirte  und.  gestreifte  Flfi^hen  bat  der  Vf.^ 
iot  2  Sommern  auf  beiden  Abhängen  der  Pyrenien  beobachtet  ni  dai> 
l^ilffu  der.  PiqmBf  de^  £ya,  dea  Larftonvl, .  von  ilr«Kb  von  V^mamußi  vonr 
i^vrony  vop  OavarjßU^  -^  und  alte  Moränen  iii«ht.  allaf n  in  allen  dicseif. 
Tbileroy  sondern  auch  in  mehren  andern,  wo  SchliiF-Flächen  noch  nicht 
ifgetaaden  sind,  oft  mehr  oder  weniger  weit  in  die  Ebene  binaoa  sich 
cntreskand.  •      "    '' 


£uB  BB  Bsaumonr:  Bewegnng  der  Gletscher  (VitufiM  iB4B^- 
X/,  364).  Agassi»  hatte  anf  dem  ilar-Gietscher  mehre  BoMöeber  nie^. 
^ctsctriebeii,  imd  als  er  im  folgenden  Jahre  ein  Senkblei  biaxa  140^ 
Tiefe  darin  binabliesa,  so- waren  dieaelben  noch  in. dem  Grade* aenkreeht»- 
teiieh  dieaea  nur  am  untern  Ende. befeuchtete. und  in  seiner  gansen^ 
"^ten  lA»^  trocken  blieb.     Aqam^%  seibat  bat  vialleiebt  den  idamit- 


*  CtnaeKTaton^defi  aakiiptiiit.  MiutiHm  m  C$twt9mßftU»*  bd  KenM.  .    i 


lld 

Mif  Mitttft  Sdhitf  rsrinbcWegt  haben  katfd  und  nlefat  dMft  Hn^^firdren  war. 


Liculn.  SsYMoiiDt:  Aber  die  Deprestlen  PMtsÜii^i  (fImUt. 
1849 9  IQO).  Engiieehe  Blätter  melden,  das«  die  Triangoliruni^n  Set- 
MOTiD'e  i^eseiipt,  data  daa  TuA«  Meer  1337'  unter  dem  MiUelmefre^  der 
See  Tim  tW6«rM  oder  Bentieterak  84^  anter  dfeaem  letkfen  Heftt,  ond 
daaa  der  reiaaende  Lavf  dea  J^Hhm  anf  eine  Lin|;e  Ton  70  Engl.  Meil. 
nvf  eine»  müteln  eefllle  von  18'  auf  die  Melle  atattfhidet. 


A.  AlmlSv:  Stelgen  der  SchwedUchen  RÜate  (Xdn^t  TUffMk, 
Aktid.  aa$M.  f.  188»  >  Ponanini.  Ann.  d.  Phya.  fMI,  LIV^  444). 
A.  bat  im  Sommer  1839  die  an  der  Knete  iwiachen  Haparanda  ond 
SSdfTköfiimg  Im  Niveau  de«  Meer^  genrachfen  2e!i*hett  untefanrht  und 
deren  Erheböng  fttr*  jenen  Sommer  wie  folgt  gefunden ,  naieb  Sehw«di* 
aeh«-«  Drahnal^Puaeen,  welcbe  lo  2oII  baben'  nmf  gleleh  0,913993^  t'ar.  sind. 


<a  r  I  e. 


ÄUtt  der  Zei- 
chen in  Jaliren. 


Meertsliftht 

1839. 


Jftlirli«het  Stei- 
gen. 


I#flfe»tfl^     ^     .     .     .     .     . 
Uißm^  Bockkmret  . 
Södrm  K^rfpnmd  •    .    • 

ÄsMianttnd 

Ju^f^ni^HKft  f   iSMVCAAMlfm' 

tff^M»  '.• 

SPärittltiMHt  .... 
JLnit^liaffy  v^f^rftnAiiapN  • 
LMiMorif  We&Ur%amäeK 


17 
18 
19 


.f98f 

19 

.   19 


39 
39 


Vlif , 


.0^9, 
.  0  85  . 
.  0  60  . 


.3  it. 
.  100  . 
.0  60  . 


.  tlO'. 

,tao  . 


0"t«4 
0*  46S 
0  472 
0  S63 
0  ^89" 
0^  930 

-JU    .A. 

0  SSV 

«  aoB* 


STRipPBLMAifif;  Vorkommen  einer  FlSts-artlgen  -fiTiffilg'tf- 
rnng  baaaltiacher  Maaaeu  in  der  lfa6tcMt«pl^i«r  Braun |[ oh len- 
Ablagernng  am  HaMcMswalde  (Studien  dea  Q6%HngUcken  Vereint 
bergniSiin.  fWmidb  ,  IV,  305  C).  Die  lftf9Mltt^fi^lh^  Bevg^ErlMting, 
eine  voii  den  vielen  Kuppen,  welche  Ober  den  BnhtclHifitMäer  <}kbirg»- 
iMuteatiemporatelgen  und'  dtetes  Hervortreten  einer  mficsKtigen,  in  an- 
n^hnKebeir  FMamaet^n  an  Tag  atehenden  Bbanft^Dnrcffbreebnn)^  an  danken/ 
habeir  mdehte,  aehlteaat  eine  Brannkobfen^AUagerang  In  aieb,  die  vOnf 
)toett  Baaalt-Bffaaaen  dorebbroehen'  woHen  lat  Man  nimmt  fn  den  fVAhern 
abgeworfenen  und  in  di>n  jetat  nocb  im  Umtrteb  atehenden  Kohlen'- 
Bnnen  eine  AaTibniMie  Vmwefgnng «Inei^die  K^hsrdttrelidrltt^ndeD 


191' 

B«ali4llu*ft  «rtbn    SS«  'fconal«  ttfid  taiiD  ««m  Ttitll  nodh'vüf  .«In«  l}r» 

«trfekoRgr  v*n  in^hr  denn  100  Laftbt^ni  twiadMi»  dem-  IMileiitfFNM«  tiiid' 

svar  A^*^*  ipoa  der  Kolil«if-Seh{«  and  in  m«rkwfirdr|(er  wenif  Tfirifider« 

tcr  Obfmnstimmiififf   Mit  dem  Stmcben    niid  Fallen   de«  Ffofsee  :  beob« 

»rblet  werden.    D«  dee  |Cohleii»!Wtz  widersinnig  in   elw«  O^nit  4enr 

Berge  f&llt ,   to  lapr  die  Steife ,    wo  die  BeMH*¥erfteielitnf^   vom  Boii^-^ 

Dorebbraeb  dioner  Setten-Riebtong  in  die  Kobleo  nelHn,  wm  tiefeten  ood' 

itir^  bit  mini  AoMgehenden  einer  i>ei<uibe   nor  ■«•  Hntai  l^eetelienden: 

Kable.    In  grdenter  Tiefe  beetond  -die  Baeolr««Maeae  n—  ■  eine«  grnilbin—' 

mtoalcr  poröoeo ,    feiotcftrnigieii  «od   traten  BnooitiAoifg^liNiienit.     Meiir 

Ncbdea  Kohlen-AnsgebendeO  bin  tritt '«ob  andere^  ffetbücbgreue  Fir*» 

Wiift  ein.    Bioeen-Hiome ,   niebt  gröeoer  alo  itl^ine  Nadelböpfo  werden 

(iirii  wahr^nODoien  und  dieeo  Räiine  befolgoO'eiQeb  PerelleliiHMis.aiiter 

«MDder  und  init  ^er  ^dordber  und  d«riiiile#  fN^iegenen  Koble.  MMidf^' 

krH  dn  Konglomeraiee  swiecbon  0'^  nnd  blfehetene  «'.    Die  -^titvlioiig 

der  hi«alliecben  Biogivosont  von  4er  4Sonio  bleibt  mkh  m  den  meiOtett* 

SlelieB  Eiemitcb  gieicb;  nne  an  einigen  Pa«lctefl '  imrdo  iiineiiiaüi  dM  0^ 

bbo  in  den  Koblen  getriebenen  iStrteben  eilt  Heben   fer  tbaaiiifleefees' 

Hiiiea  bie  b^nnfae  in  die  Fircftti  «nd  ein  Senken  bie  nilie  an  die  Soiilo 

vibrif^eoomnien.     Weder  das  eigentlicbe  Daab  der  Kohlen,  aocb  die  Soblo 

derielben   werden    jedoch  Ton  den  baealtiechen  Mausen   berührt     Das« 

die  Basalt«-Ver&8telnng  den  Keblen>l£laften  oder  6^f  SebielMiiiig  gefolgt 

«ire,  ist  dareikaoa  niebt  wahrannehaAert.     iv  de^  nftdbslen  NIbe   dei^ 

Koblen  an  des  bmanltitelkbn  Matten  Wirf  einb.lT^rMttoV  ^ort^tbbh  be«< 

■erbt.    Nor  aeijlen  und  bloss  id   grdaaeret  Tenlo  war'  iddessoo  ^ifo 

lebwaebe  ffinoeigong  wmx  stAngMehen  AbaotkUevaag  «a«  adb^n.     A»  iden 

Mttfea  Steilen  nind  die  ü^obietl  in  acbwacben' Rinden  Olana^artig  gewo^^ 

den,  QBd  die  H&ebtiglwä  aoieb^r  Beaehafff  niieit  Steht  wfteder  in  geraden» 

Fetfailtaisse  mit  der  MAebligl[ett  mid  Festigbeit  4sv.  bMoltioobefl  Maaae.' 

Derebtebniltliefa  beiragt  ^n  Glanc-artiga  ¥orKoniMiy  itar  einen  hnibeti 

Zoll.    In  der   If&be  des  Hanpt  -  Bnaalt  -  Dnrel»bniebei  ^  voa   «i^iobani 

iie  te  weil  sieb  ers^ockeade  baaaitisebe.Vetiati{|nagiaoagi«ifg,  totgt-aiclii 

^  KTssste  Al&cbtigkeit  nnd  Ffstigikeft  derseibio;  .hier »fand   Man  «odb 

voa  der  Borobrnng  mit  dem  Baaall  abwflrtä   eioo  eiwaa  abnobnioiido 

Yeredlang  dar  Glanabohlen  bis  an  3  Fosa^ 


Ca.  0ABwiif:  Beaserkvogeto  überdio  Wi-rlc»ffga«  »Itbvi 
Gletaeb^or  In  Ga&rm0^99imldte  tiiid  <ibar  den  Tr^naport  ro» 
SleiablßelKon  dlufeii  »ebwlni»eliAea  Eis  (l^diNi  mUmbs  pmo$. 
IbfaK.  ^S4M ,  C,  XXii  1«b^l88D<  BocBLatii»  bat  in  «inoni-  ^ttrs^ 
Mder  geiäogiaohen43oaietftf  am  15.  Don.  IM!  dio^Spimn  imd  Wirknn^ 
V»a  alter  GletMi^be«  ili  ^owdaMtt'  n.  a«  benatbbaiileto  Thetlen  vti»  tfürd- 
Wafea  ansfährlieh  beschrieben.  Der  Vf.  begab  sicii  »aiiAIrt  Hiflüb  ,  iiat' 
*«^  selbnt  an  aabep,  nnd  beati^tigt  nun»  Wie  von  den  See'u  O^nrynnnd 
Jtevtt  dwcfa  daa  Tha  Nm^Wfumtm  herab  bin  BelkeiM  nnd  weilar 


111' 

MSNhMte/RaaafHiMiy  SMHMieheli,  Pttrchen  dn^  Rltseii  to  ^nlM  tli 
it^«fi4wo  Btt  erkenoco  8iad  und  aoeh  in  viel«D  Mideren  Orten  wfthric«-' 
n«Mmen  werden.  Scharfkantige  Felsbtdeke  fremder  Art  ateken  öfter« 
aiffffeeht  und  dorch  ihr  Heraklallen  in  die  Spalten  einea  »XtafatigeB  GIH« 
aekere  gebaraten,'  auffallend  ar«naf(  auf  den  böcliateu  Stellen  der  Rund* 
bfii^l.  Die  GletMsker  aebeinen  bia  über.  1090'  BUebtigkeit  gehabt  la 
Naben;  aberacbreitet  man  an  den  Thal- Wanden  aufw&rta  eioe  gewiaie 
Grenae,  ao  hiebt  inan  nach  wenigen  Sehritten  alle  vorbin  erwilmtea  Ef- 
aebaittilwgen  Teriebwinden.  Aber  weiter  nach  der  Niederung  herab  aelivint 
daa  Ende  der  Oletacheranf  unternieelriach^m  nnd  apSter  emporgehobeofM 
<^*e  Hebung  betragt  600-^ieoe'>  Seblcbt-^Mirge ,  Till  u.  a.  w.  >  wri- 
ohda  anweilen  Seethier-Rista  fuhrt,  gertibtiu  haben.  Einigf  ieolirtcre 
Höhen,  welche  ava'der  Ni^erüng  aneteigen,  bieten  keine  Anseigen  mehr 
▼an  der  Wirkung  alter  6let«f.ber;  wohl  aber  tragen  aie  auf  Ihren  Gipfeln 
(bia  IMN)')  viel^  erratiaehe  Blöeke  ohne  Sebliffe  und  Furefaen ,  welche 
theila  viel  heiler  bargekdniaien  aind ,  tbeihi  von  Stellen  rubren,  die 
t^  lief  liegten,  ala  daaa  aie  hAtten  von  ihnen  noeh-  anittelst  nacbemkendrr 
Gleladter  auf  }t»ne  HSbe  gelangen  können;  dieae  leitet  D.  von  Bin- 
BH^n  ab,  walebe  auf  dadi  M eef e  iehwinmiend  aie  tiDbargealraut  hftltea. 


V.  Raoun:  ftber  die  Anordnung  der  Terti&r»Gabirge  in  ^ 
de^n  Ebenen  dea  iflijer  und  d«r  Loira  oberhalb  ihrbm  Zosa««  , 
ni^anflttaare  iHmtm.  1948,  XM^  5ll6*-2t7)«  ITOKÄuvä  »^allot  hatte 
in  Beaug  auf  die  groaao  Ongleiehbeit  dea  Niveau'a  der  gleicbnlten  oberea 
SAeawaaaer^BikloQgen  um  'Plana  und  in  Auvn^me  die  üfpotheae  aofge-  ^ 
ftleUl,  daaa  von  der  Manche  an  bia  nach  ÄMut^gne  mahfe  Baaaina  Staffel*  i 
artig  aufeinander  ^r^folgt  aeyen,  di«  aie  nbgeaetat  faütten ;  Eub  *b  Bbiv- 
Mont  hatte  dagageo  angeuoninien,  ein  aeyen  aüa  einem  gemeinaahaflliehaa 
Waaaer  abgeaetat  worden,  welchen  )edoeh  apitere  Habuilgen  an  verachte^ 
denen  Stellen-  erfahren  hfttta.  Dteaa  Frage  an  entaehafden ,  machte  R« 
Im  .Herbat  18iS  eine  Reiae  und  gelangte  au  folgenden  Raanltateiit 
1)  die  Tartiör-Gebirge  der  Ebene  dea  iUlier  und  der  Lairm  oberhalb 
ilfram  Zvaammanflnaae ,  milhin  von  DeeUe  alneraeita  bia  Briumdä  und 
andreraeita  bia  St,  Rmmbert  hintan  alle  äusamincn  und  aind  daher  im 
n&mtichen  Waaaer»Becken  abgeaetst  worden.  S)  Nach  ihrem  Nieder- 
achlage haben  aie  eine  allgemeine  Aufrichtung  von  N.  nach  S.  arfabrea, 
init<lvelQber  aiah  noeh  ini ^dlltef. Brake n  etnto  l&ngllcli  kegelförmige  An- 
nchweHung  varbiüdet,  #elcbe  den  Pujf  de'  Bmrtnißre  kum  Gipfel  hat.  3) 
die/ffMaae  Aehse  dieaer  AnaabWellnag  hat  ebe  mit  der  tH^uptkcltte  der 
4ipm  faal. parallele  Richtung  und  Hegt  ungeCihr  tu  deren  Forlaatanng. 
4)  0er  GjpCel  dieaer  Aoachwedlung  trifft  auaammftm  mh  dam  Anordnonga- 
Millelponkt  der  Baaalt4£egel  und  Baaalt^Dykaa  dar  iAmagm  Und  benacb- 
Iwfleo  Gabirga  nach  Piaau« 


J^MrofMi'«  oi»4  aber  fUe  »«««rii  Brweaungen  .d«ft  JBo^t.D«..|fMN# 
duutvuMM  iCvmftiea  rrndus  1843,  XVI ,  328—331).  In  den  IioImii  G<*- 
biiKH-Gegeiidpii  Norwegens  «iiid  di«  F^b-Furclien  und  -Slffciffn  nirtit 
biedr  parallel,  wie  in  deui^ tieferen  Häffvilande  Skmnäuiavieiut  [von  700' 
-1200'] y  «oudcrn  folgen  wie  in  A^r ,achweit%  von. den  Spitseu  aue  der 
Richtoug  der  Tliftler,  wie  man  in  den  von  den  Schnee- Kuppen  dea 
BfrgM'SHftit  auaij^ebenden  ThÜern  waiirnelimen  kann.  In  andere«  T)ieilen 
dfr  Skandinavischen  Alpen  haben  Keulhao's  und  SiMKSTRÖn^a  Beubacli- 
tuDgeo  bia  zu  4000'  Seebohe  sum  nainlicbeu  Reaultate  getührt. 

Wenn  man  von  Chrütiama   auf  dem  Weg«  nach  Agffersbaek  gelity 

10  erkennt  man,  das«  der  Tbon«  welcher  einen  Theil  der  Üfer>Gegeuden 

Skiudmmviens  bedeckt»  sich  erst  nach  der  Glättnng  der  Felaen  i^ud  swar 

in  eiuem  rabigeu  Meere  abgesutst  hat.      £in  70°>  über   dem  Meere  »n» 

ütehender  Fels  ist  vor  einiger  Zeit  von  jenem  Thone  jentblössit  worden; 

auf  einer  seiner  Wände  »  welche  tief  gestreift  ist,  sieht  man  noch  etwa 

40Sfrpelu  ansitzen,  wie  sie  jetzt  in  den   nahen  Meeren   leben.     Diester 

Fels  ist  eben  so  stark  auf  seinen  geneigten  wie  auf  seinen  senkrechten  Fia- 

cbeuuud  selbst  unterhalb  einer  unter  45®  übe rhängendan  Kfrniese  gestreifl. 

Dieselbe  Thon-Abiagerung  hat  Keuhau  auch  im  SO«  Xoncfegen  in  188"^ 

äeelföbe    und   bis    i^  Myriameter   von   der   Küste   entfernt  angetroffen. 

Aiidemtheils  haben    die  längs  der  Küste   liegenden  Inseloben   sumal   in 

der  Nshe  von  Fridridutwarn  sehr  stsrk  abgernadete,  kannelirte  und  ge- 

itfeifte  Oberflächen,  die  Sich,  so  weil  man  sehen  kauu,  unter  das  Meer 

erstreckeo. 

Hätten  sich  daher  die  Felsen ,  als  sie  abgerieben  und  aU  sie.  mit 
jeupni  Thone  bedeckt  wurden,  in  gleichem  Niveau  befunden^  so  müssti^ 
die  Reibung  unter  einem  über  300<*  hohen  Meerf*S8tande  und  auf  wenige 
stens  8 — 12  Myriameter  oder  25  Stunden  Entfernung .  vom  Ufer  erfolgt 
sefD,  was  aber  weder  von  einer  in  das  Meer  gehenden  Strömung^  nocl| 
voo  einem  in  dasselbe  sich  senkenden  Gletscher  aagenonimen  weide.a 
kann.  Zur  Zeit  der  Streifung  und  Glattung  muss  der  Boden  Smtwegen^ 
aUo  höher  gehoben  gewesen  seyn  ,  als  zur  Zeil,  wo  der  Thoi|  sieh  abt 
Mtite ;  er  muss  sich  dsher  gesenkt  haben ,  ehe  seine  jetstdsuernde  Uc« 
boDg  begann.  Der  Mangel  aller  jüngeren  Formationen  (ausgenpmmeq 
in  Scbooneu)  lässt  ebenfalls  scbliessen^  dass  derselbe  bis  nach  Beginn 
der  tertiären  Bildungen  über  dem  Wasser  war.  Skmndiii0pwH  hatte  dein* 
ucb  in  neuerer  Zeit  2  entgegengesetzte  Bewegungen  jede  im  Betrage 
voB  i&om — 200»  Höbe  erfahren,  eine  sinkende  und  eine  steigende,  wie 
iocb  £uB  OB  BBAVMonr  und  seine  Berichte  über  Buzvais'  fieobaehtongeii 
isxvnebssea  geneigt  ist,  und  wie  FoRoniAHHBR  auch  für  üämmmark  er* 
kuet  bat.  SekooMM  dagegen,  welches  jetzt  allein  in  Senkung  BegrMreA 
iit,  war  Milien  Jnieiidtiehea  Ablagerimgen  zuibtge  aur  Zato'de»  INfaitial* 
Phisomene  wahrsebeinlich  vom  Meere  bedeckt  and  musste  sieb  dalief 
Mch  gehoben  haben ,  ehe  ee  seine  jeMge  Senkung  begann.  Bs  verhalten 
Jahrgang:  1844.  8 


114 

B^h^Yngeniht  SflfllMiivt  dai  eise  «teigt^  ^^^^  ^  Md^M  »Mt. 


C.  Petrefakfen-ltunde. 

l(l.' Owen  :  ßeschreibnn  g:  efnes  auBg^estof  beiien  ITrhsrn- 
GeMchlechtes  :  ft  hy  nc  h  osau  ru  h  ar^icfpK,  clefiscn  tCnorhen 
II  nc!  Fährten  den  oberen  Neu-rothen  Sandste!  n  r.u  Oriusül  hf\ 
hihrewüHury  cbarakteriftiren  {Tramaci.  of  tke  Cambridge  Philot. 
koc.  i84'»,'  Vit,  355—369,  pl.  v,  vi),'  br.  Ogier  Ward  leigte  derBri- 
tiRrhen  t^ersammluiig  zu  Birmingham  bereiis  das  Vorkommen  <fer  Fuss- 
spiireii  an.  Sie  gleichen  zunächst  den  von  Mubchison  und  Strickland 
{GeoL  'tr'ansacU  B,  T*',  pl,  xxviii)  abgebildeten  äu8  dem  New-red-Saiid» 
»tone  von  '^urwickshtre^  zeigen  alier  die  RraTleii  bestimmter^  die  Spann- 
flaut  undeutlicher  ,*  die  innerste  Zehe' kteiirer  und  fn  einiger' EntfernuDg 
hinter  den  t3?  ^n  V'order'zehen  einen  spitzen  Eindruck  wie  von  einpr 
t)|o8s  aufstehenden  Hinterzehe,  wie  er  bei  Fahrten  von  Wad-V()getn  und 
«inigen  Ichniteii  in '  f  ontf^c^fctf^  vorlcommf.  Später  überaandte  Ward 
auch  einige'  £chsen-Knocheh  von  dirseii  Fährten  enisprechender  Grösse 
aiis  ffYeichen  Schichten  zur  Untersuchung  an  Owen,  welcher  daher,  noch 
durch  andere  Mertcinale  geleitet^  beide  elnertci  l'hier-Art  zuschreibt. 

I.  Die'VrtrH'el  entsprechen  de'r  untern  oder  £ch'8en-Al>thei1ung  d^er 
bisherigen  grossen  Saurier-Ordnung^.  Beide  End-FUchen  des^entrAl- 
stucks  oder  Körpers  siiicf  tiefer '  konkav'  als  bei  den  ausj^estörbenen 
^rokoclitierä  ;  die  Textur  Ae^A  Innern  durchaus  kompakt.  In  der  Dorsal* 
tleihe  (fieser  Wirbiet  ist  der  Queerscbnitl  abgestuhipft-qüadratiiäch ;  die 
Unter-  'und  ^ie'Nfe'beh-Seiten  sind  deir  Läiige  nach  regelmasig  koniav. 
ber  rteüral-Bogen  ist  mit  dem  Zeiitral-Sluck  ötine'Spur  von  Näht  ao- 
chylosirt'urid"  sendet  unmittelbar  von  jedem  Winkel  8einer''Basis  einen 
Dreiten'  dreieckigen  f^^ortsatz  &B  niit  ebener  ti-etenkfl'äcfie :  die  12  vorderen 
t'lactieh  des  letzten 'sinfl "gerade  aufwUi-ts  ge'richtet,  die  bintfe  eise  steht 
abwärts  und  setzt  nach  hinten  über  das  Hinterende  des  Zentrums  hinaus 
fori ;  aer  Hocker  für  die  einfache  Anfenkiing  der  Rippe  liegt  un'hiittHbar 
linier  dem  vorderen  schiefen  Foitsatz.  So  weit  stimmen  diese  Wirbel, 
mit  Ausnahme  der  Öikonkavilät,  mit  denen  der  meisten  Echsen  zdsamiuen. 
to  andereir  HinsScHt  körAiiieh  si<s  'mit  detffeii  der  binösauner  aberein  ^. 
bfe  iötlistSncligsten  Wirbel  zeigeilr  fdigeifde  Aasm'essiingen  fd  Engfidcben 
tiifiien. 


..   ,r,  .«t»Bp;lKi«|B».8Kfipa4aii*Oi^aPH<ff^<«f  l«.abfte%fMMlip  lUilif  «^faMlek.:  Di«a* 

Murier,  Knaliosaurier  ^^  K^rokodlller ,  LaccrtUfj  Pteroiiaprler »  Chelonier .   Ophidler, 
Batracliier. 

VesMtoologi«  de*  Vfs.  anklar  blefbea.  .       t         . 


HTrfii^  ^« 'GrlcAI^.Eiid^ii       *        ;        .        .        .        .        .        .        $•     • 

Brille   ,  .  .  .  ,         .  .  ...  .         .         *,«»  ^ 

Y<im  Üiiitei^r  Gttt^rtBOile  de*  2«iltrtfm»  «ur  htiite^iHi  DMitf  detf       ' 

Dotnm-FortSAften        *        .        .       \        .        .        .        /       ö       ' 
Von  d<eiiii»«tb«tu  Ramie  tnr  S|»itte  tfek  4effeto^    <        .       • .        .        9 
Lifqce  ^e*  letEtfn  vaif  vorn  neieh  iiiotpü  •     '   •        .        •        4        ' 

Breite  des  Nimr«t!^BÄ|g;«lks  Vottv  Aiiitfeii^Rliffdii  <l^ft  #fhetl  VoHerti     "         '  ^ 

GekWk-^Fttrtrilttltet  tu  dipitt  d«*  %iAättH  •         /  '      •        .^   '  ^,5 

Dieselft«  twiathbti' d^iA  viMrdl^rft  Und  biiif^rfi  GefettHföefrtfn        «  '     4  '     ^ 
Difteltf«  dürHv  dT«  Mitte  d<t  MaIHbilto  d««*  Dortaeh-SV)rt8Bfe«i'   -    1. 

H.  Ikir  S«liAdi^l  T4fi  v'^  lk^d«heM  det  Oiile^kiefer  id  iii<Mrltefii^f« 
Lige  angeCö^f  Ut,  iit  !^i«trgvitf^'i^ltliiidtfl^  8«ltKtb  ««««itfmfetigi'drthifely 
j»it  der  obtfi'O-^lS^tof  itf  iiletf?tl)«lM  B<>g^D  g^^h  4ti\6  St>itfce'  des  MAulr« 
liefsbarakend.  Dc^  «ebi'  t^b«Mrt#  «i^bfid^t;  ^  tH«  trefft»  Selirifiti-Glttben,' 
wriebe  bihted  tMrcb  die'  ÖabeüMteü  ide^  WiLoA^  tfnd  d^s  Zltorb^BiftlM^«  M^ 
itebM  'darch  Htt^n  «iaritetaf  BiliiMNii«ftl^dWr^k<e«  J064ife%^eif  'bt^riiiur 
«erdenf,  dei"m?t  ekfi^iii  fWirgen  fiti«le  de>ir  Pttabifdbdiil«)!  voir  d«m<  Tev^ 
iiiiiigiHiga.Ptfakl^  de*  Qbeei<«  add' dea  Joeb-'Dogeiii^  VerlTkaf  abWfli<U  a^r^t» 
Dud  ttiit  em«!*  koaWi^ed  Stehe  ftir  dia  äelerik^IsMa'  atrdi^c^ ,  -^  di«* 
weitea  '«aftf  ihitTHäiifdigfeii' iSUt^HböBlM' 5  ^  -die  kbri&ea,  iualMMvMgtf^ 
drurkten  und  abwärts  gekröinmten  Kittniaden:  Allea  deutet  aul^  dto  'M''> 
dntigeiir  dat  Eld«^cba«tf  Mä^  Dfa  ««Ttlkbi«  'Za«iiDdi6bdrfiiikttilgr  deii  8«ifäiels 
die  gttoai^  Vdrfikal^EtMratfkted]^  df^s  OtMtkflfrf^B, '  dia  tbAnbeH4e9^t\iUi^ 
fea-ZwiacbenräuiDe,  die  groaae  Tiefe  des  Uoterkiefera  achlieaaen  die  Ba« 
tracbier,  —  die  korae  und  susammeDgedräckte  Form  der  .Scbnautse  die 
Kdokoimiar»  T^4v^LaiK9^  ^iP||Lb«i^.m>c|  (wfi^,^^^^M%WMi  4ln«rtaiV&hn- 
b'a  Faofcealiaiii-fStielcpi  aii'  f^r,  aKitUc|i.l^|i|arii,C^ka.4ei|  ,^fi<^4a..d^ 
CbcloQf  r.  »na^r  Daa  a^igciwainft;4.iMf9i]an,  dea^fkbädf^  kt^om!^  ßiWßt  Vf  U« 
»U  da«  dieff  SchUdkrötaa  ad«r  VdgaJl  aU  .fniA  d««v .  4^  CU^«fH9  ül>cfciiKf 
ana  aneh  4iaf  aebeiabjara  mtangiel,  dai;  Ühf»,,  Atter.  «Alf saKd^ffUt/fllu^  l)n* 
Zwisefaenkieferbein .  dof^Uk  wia  l^ai  4pfk  Qilf^aniaiyi «  ayKionrti^jaf^.  ^«^ 
aicbt  dorcb  einaD  oaitteln  aufateigeodeD  Forlaats  ver^ioigi  ist,  geboren 
ooev  uie  wcscutucuviu  vüimn enr  mv  iscuiueis  ovyi  üiiuecuieu  ^"^  xn* 
eerta,  Tafttllt^,  Tborict^a  —  ««(«ifir  miaae^  «M  ^ob  bier  Itimiicbtiich 
der  wetÜiuUgtiii  Bgaehrfitiupg  d«v  Scbftdeto,  wqrwig  tHror-Cbeniiiiatiiii" 
»uag  faervorgebt,  aaf  dM  Origioal  varWeiaeii].  Nur  iat  ktf  aa  (B|)ip  iloil 
Z&hnco  ün  Uoterkiefer  flu  entdecken  und  aind  die  dfa  QberkitfM  Je^eiiJ 
falle  acbwaehar  gevreaenl  als  bei'oiQhMnaelaoDi  wanhi  die  oiclif  e1>ekfaW 
gaaa  MU^fi  9"  IKM^  'ba4  \dan  gaacbipaaaden  Ziuflf^iida  äea  Maalea  niebt 
Bat  Gfatriiabaai  ««.  ailiacMdail  mid  Aä^  der  Mangel  dea  Kronan-Fort. 
Mikto,  Wddfadt<M'4I|an>  tihsb^ü^r  aföbtbtr  ^entwickelt  (st,  •a^r^'lM*  abbS- 
Imc  C««la4ea,  wie  bei  den  Cbeloniern,  äil  welclia.  die  Hiiaace  Foe^  «q 
itkr  eriaoert.  Pi«i  iLbaliiohkail  des  BAaujea  nit  denii  aii#aiiiaBa^ge^|iMc|i~ 
ka  Sebaabel  gaarsaaer  Saeviigel,  die  Abwiiftakil3ni«iung  der  verUnger- 
M  «ad  geboit^ii^«  Ktiiitcbenklefatb^e ,  welche  Malier  dem   uiedeien 

8* 


110: 


«tau«  .die  Kinnladen  de«  Rhynchoaaurua  wie  bei  Vögeln  und  Sobildlcroteii 
mit. einem. hornartigen  Ühersuge  versehen  geweaen  aind. 

Anaaerd^m .;  aind  .«ndtre ,  Geatpiua  -  Stdekc  mit  Unterkiefer  •>  Theilt n» 
Wirbf Ibeinen ,  Rippen  (welrbe  nur  einen  einfachen  Kopf  haben  ond 
länga,  beiden  Seiten  Kanal  -  artig  «nage höhlt  aind)  »  r-  und  aolcbe  nlt 
drei  fachen  Knocbeu  vorgeLommen ,  weUhe  .der  Scapula  eine«  Dino« 
sauriera  am  ähnÜchaleiiy  d»eh  etiv:ag  aweif^lhaft  sind  (vi»  8). 

Da» '^rniuthiiche  Rabeni^cbuabelbein  (vi,  9«),  welches  dünn, 
breit  und'  flach  ist,  ftlricht,  sp  weit  es  erhalten,  dam  der  Gidechsen  am 
iiieiaten ,  obsahop  es  nächst  der  Gel^kfl&che  nicht  durchbohrt  ist.  Am 
Hsiaa,  tat  ea.  6/",  ,a0  dem  erhaltenen  platten  Theile  13'"  breit;  die 
];4ing^  un^er  r^ebtem  Winkel  an  beiden  Mesanogen  ist  10'^^ 

Das  ? Oberarmbein  (vi,  9b)|  bei  vorigem  liegend,  iat  norh  1" 
gut  ^^ii  erhalten,. an  lieiden  Enden  anagebreitet ,  in  der  Mitte  auf  3''' 
a^usamBMsngesogen.  Das  eine,  wohl  das  obere,  Ende  ist  fast  gane,  10'" 
breit,  von  einem  iof|veisea. Rande  begrenst,  der  sieht  zugcaehfirft,  sondern 
SU  einem  Gelenke  gestaltet  iat,  n»  a.  w.  Vielleicht  ist  ea  aber  auch. 
0141  Eidechsep-Pubia.  Die  obren  Enden  Ton.Radiua  und  13 Ina  liegen  in. 
einem  andern  Handstü<:iK  des  Gesteins  piit  7—8  Wirbeln  und  3—3  Rippen. 
ansamoMii ,  welche  letzten  vielleicht  von  den  pben  erwAbntea  etwas 
abweicbea« 

,.     Ilipip»   FemorjB  (vi^  10)   konunen. ebenfalls  vor|  obsehon  unvoll« 
atftndigjt  4ltn4  ibrp  Beschreibung  bietet  daher  lüur  wenig  Interease  dar.  • 


A.  ii*OiiBi«fnr!  PalftoDtologfaeh'-geographlsf he  Betraeh- 
tungenüber  die  Verbreitung  der  Gephatopoda  aeMabuU*^ 
^er«  (Ann.  seltne,  nttt  f94i,  B,  XVI,  17--^).  Obsehon  in  denfilteatea 
PonnMibneii'  bereits  Oephalepoden  in  Menge  vorkommen,  so  kennt  man 
Tritbter*wff rsige  Formen  dersetbeil  doe h*  erst  im  Ltaa.  Pofg«iide  Tabelle 
gfiM  einen  ichneNen  Überblick  von  ihrer  VerttieUnng. 


,            Pefiode. 

Otgpnd. 

Genera. 

>rtaB. ., 

h  KoJiren.P. 

• 

i      , , 

IK  Triaa-P. 

IIL  Oolithcn-P. 

1.  Lies.     .    .    . 

DeuUehh 

(Sepioieothis. 

'       '         '          •      •■ 

überall. 

^(BelemnHea;  1. 

d»gitaKtf  FB.,  elongetas 

't  ■  f   >  i       .   -    • 

•BLv.y  jilger/IiisT.  ele. 

.9,  qnMr-poUth  . 

91 

Belemiiites:  %. 

acntusaspiciconus  BL.etc 

V^nd^e.^ 

meist  mitRinne. 

Fleriaus  iinua  d'(). 

d.  äross-Oolith  . 

Cat!n. 

*   (Tcndopsis) 

Ganmontil  Long'CH. 

4.  Oaford-Th.  etc. 

renale. 

Belemniteiv:  3. 

hastatus  Bl. 

-. 

uherall. 

lBnBetl.m.Riiine' 

semihaiitatila  Bu'    . 

:.         :        .           • 

SiOeHkvf^ 

(Oinmaatffiilies 

cocblearia,  iAtefnicdius. 

117 


1    _ 

rtflMlCa 

Gegeiid. 

Gene»«. 

*  Art  eil.             '? 

mchxtädi. 

(Eitoptoteuthis. 

iubha«ta4tt8. 

BhMädt.  i      (K^laeno) 

speciQue,  priae«  §f ui««r. 
aiitiqua  ^i,  liAatiipforiiiia 

( 

üolenhof.  l     (Sepia:  1. 

RiJV.,  caudata»  iiugualay 

veiniota)  M.- ;  ■    • 

IV.  Kreide -P.' 

1 

L  RcoconiMo     -• 

dilatato«,  bipartifii»,  bi- 

S«leniiitm:  4. 

canaliepUtuiii  nuMvai- 

Bass.Alp. 

druckt  lu.  Rinn. 

fonma,pnittllit0nuiaBL. 
Baudouini  »'Q.,  Eine- 
riet  Ra»p. 

iGioit    .    .    .. 

Belennites:  5.) 

minimusi  lüRt. 

3.  Kreide  .     •     . 

Pmri$. 

(Belemmtelki) 

mveroBMa;  ^oiidraü. 

F.Moltise-P. 

•    '    ,    ' 

1.  üutre    .     .    . 

Paris. 

(Belöpiero:  1. 

belemnJtoidea  ßi.. ,  Le- 
vesquei  d*Ö. 

JEnghm^  ' 

BflofUnt  2.) 

^im«iaia  Sow. 

Pmrii. 

Sepia  s  2. 

•epi«idea,e«iaptea8aD^O. 

2.  Obre     .     .     .     ^ 

»  ' 

n- 

^     in 

Tl.  Jetxige  •  >. 

•    •    • 

Septotcuthia, 

Omma»(reph#s, 

• 

Enoploteutiiisy 
Sepia. 

.      ' 

Durch  die  Stelle  ond  Richtong^  der  Rlammern  vor  und  nach  den 
Nimen  ist  das  Beg;inneli  und  Untergehen  der  Genera  in  der  Schichten- 
Reihe  deiit|;eh  t^enuft:  angezeigt;  Wai  die  Arten  betrifft,  ao  sind  ins- 
besondere die  der  Belemuiten  gleich  bei  ihrem  Auftreten  iju  Liaa  bei 
wetteiD'  aoi  htufigaten  und  anch  die  der  übrigen  Genera  feiiaamaien- 
gfDomoien  io  der  Oolithen-Periode  sahlreicher  als  spater.  Keine  der- 
Mlbeo  aber  geht  aus  einem  der  angedeuteten  Zeit-Abiichnilte  in  den 
indem  über.  Eine  fortschreitende  Eotwiakelong  deV  Gepiera  kknn  mau 
im  Ganaen  nicht  find^wr - -  -• 

In  der  lebeitden  Schöpfung  allein  kommen  aber  noch  15  an|r^  Genera 
von  Äcetabolifer«D  *  vor,  vrelcha  jedoch  grossentheils  keine  aur  Erhallung 
geeifrnete  Schaalen  besitze n^  aber  doch  mit  berücksichtigt  werden  mutisen, 
wenn  man  die  geographische  Verbreitung  .der  Acetabuliferea  ins  Auge 
futen  will.  Doch  *^oll  Diess  hier  nur  nach  den  Genera  gea^hehen^  da 
der  Vf.  in  seilier  MonographU  dtfs  C^häiapodets  ac^tabuliferes  von  dirreu 
ArtfD  sprechen  will.  Wir  werden  uns  in  gegenwartigeoi  Auszttge  noch 
■ehr  als  der  Vf.  auf  eine  summarische  Aug/^be  beschränken,  ds  es  »ich 
nicht  mn  fosäile  Arten  handelt.  Man  kann  nun  die  geographische  Ver- 
brritong  nar  nach  den  Genera,  oder  nach  dem  Zahlen-VerbfiJtoisse  der 
Arten,  nach  den  grossen  Meeres-Becken  oder  nach  den  klimatischen  Zu- 
neu  betracbteo«  Die  hauptsächlichsten  Verhältnisse  ergeben  aich  acbuell 
•Ol  der  nach»»telieDden  Tabelle. 

*  Darunter  ist  auch  Argonauft.a  aufgefithri,  obAcboa  sich  ein«  fOM^e  Art  bet 
Taris  findet;  Jkhrb.  I »39 >  488  und  «päier.  j        B«, 


118 


1J9 

in  illfji  Heerfpi.  if^vj^reitel  3ij»4  >tt4d  Qur  dWA  io  *^ofef ne-  hf»f  .p4«r  ,40^ 

Feratr»  w#s()ie^rtctt.bf trifft,  dM«»  w«?«.  .«ucb  f'mp  «rAfiM'  AiimiM  de«- 
lelbejQ  welpreii  Mef  rfn  geii>?iin  int»  d«psi)  »V«i  Drittb^il^  d/em  4^jiii«>»  ipiler 
deio  ipdero  Slitere  ei^er^tküiulifib  »ng^bofep»  w««  »icb«  bti  ibrerFabigr 
keil  Aft  0ßUhtw9fs^ae,  gans  yvpbl  /dur^b  dip  EUiauiic  dfir  Koi^ia^totf 
crliarl,  ^e  \a  YefJbf^.di|i«  -^it  dfjn,  i|U|9#9  j^ü^htg  d^Ma  l%kr# 
lebeAffi,  ilHieii  das  Umgaben,  jibr^r  9$r^|M»^  «Wi^  ffWBcMt»  JS^f»ygei» 
uMogUc^  flM«h<.  ?4fV(Bi  Arien  .^«|o|i»«  Cmrifirü  nHflA  ?i«te«rt# 
^■Qtfi^  MP  aU90  ]tfe«ir«^  vor  4  <MM4f!rdf^  :ii»t  4aa  rolbff  SIaer;ii.<V 
eise  mti^p  S^fiW»  <Sfpia  Kauxü)  opdt  dam  AilaMnobea  V^m^-  m4 
bioc  wiejtejr  jm  ;d(V  >*W  M  n*^»  ÄIiMeJwf»r!rp  gaiMM>.;  *pr  ignaüfg 
OiMD  bf sitzt  nur  2  Arten  (Argooaota  argo ,  A.  hiana  up^  .Hi|4iotv4it)^ip 
Brigü)  p)^  iemi  AHantiffcbep,  ]^!,f^ra.*  jiiMd  1  Ai^t  <Qatl)p»>a  apnlcata^  mit 
/lea  MUtfl»ear  gaw^inaaip.  AH«»  Übr^^  gMP^ina^iiien .  Arie»  ayf^  fiii« 
den  il/l«ii^(4<fi  Bfnean  iW:  smteimtfH^  ^<kr  au«  dem  ß/c^a^m  Q%^a^ 

fod^'  Pf  f«f  MU)'^  aD^a  dia  .Qnmruy  fondarn.  anab  and  mabr  i»90h 
die  Sppjfiei  ^^r  i^taJItvUfejEfji  fii  ZabJ  ao  ßfhr  odU  d^n  9nBrfMiraM.fClij%| 
unebman,  j^  dajr/f  fsa^  ^^^^  Mt  <li«  faol^jra  Ta^n^era^mr  friUian^c^c^e^ 
virocksisblieaaen  ^  aua  welcb^a  ibc^  tosilaa  DberraatB  i«  jpp  g9^«J^ef 
Aacahl  Jin)»tfaiiiieii»  Da£fg^u..8iQd  ilia  ladividußo'  in  d^i^  iKiaaan  ^i># 
vcaig/^r  s^|fej|cb,  ftU./in  4w  ijAW««"?»«  waVend  iH.dar  ^|ijtep.  2^i)*H?.d«4r 
OiB«ias(re|Ä|faa  ,gig;44^|eMa  affi  ^äd-iPol  und  ^fif  Q«  aagUtfttu|».pni.FfordnP,o^ 
uri^itibrer  j^l^rlia^ao  Wandf^ilAje^o.  ao  daa  Küatau  i|Of>.C%Att  und  «<)(l 
Teree-am^  A^  >Ifar  l^nf  w?Ho  SfjfßplUa  bin  411  «ua^KlklliBr  Ao^W 
Mt^%,  ■   ■;-. 


H.  R.  <j5pf$rt  und  Bbinb^t  :  über  Ver  breit u),ig  der  fo«K ile^ 
Gewächse  i.n  der  Steinkohlen -Form  ation  (KaRiit.-  and  y.  Pech. 
Arch.  I8:*i,  XV,  7?l— 754,  T'.  xyi^,  Fpj.  J4t  15).  Hi.M«Jrhtlich  der  boij- 
wutilen  yerbreitun^  fosBÜer  Oev^ä.cbse  zpi^j^t  die  St.eiiiioh|,fln  -  F'prÄ  lo 
den  vemchif denate^  t^ande^'n  .ub«;*all  die  ^lösste  Oberei.nj^tim^pu;^^  .»»^ 
überall  einen  tropischen  Charakter.  Ein^  ßenaya  Erforschung  dor  yerj. 
tiWeo  Verbreitung  ihrer  einzelnen  Arten,  wenp  aje  re^e(rpä8ig  ahg;f»9rts^ 
«od,  wurde  uns  vielleicht  die  I^enutniss  ihre«  einstigen  t^pogra|^h,iff'J>1^ 
VorkoipQiens  ||;ewä.hren^  Doqb  «ind  nicht  alle  Ab,l«gerungeo  daz,i^  g^eigr 
nH.  Denn  jn  dem  jur  Grauwarkf-Fori^ia^tion  gerechneten  }^o;;giamor.ajt 
^  BobfiTthfßs  bei  hßndshut  sieht  niajn  in  Fol^a  einer  sehr  stäroijsrh.p^ 
Ab»etz9,i^g  die  9^*  1'—?'  dicken  und  12'— 1^'  Laiben  )^|»pid  odalld^;.a- 
Stainne  v^^miscbl  ipit  Kalamiten  und  $t jgm Ari^^P»  ■■»  .allrn  ^k\\r 
tunj^en  voa  der   au(racbt.ey  ,^>ia    zur  Jiprisont^iqn    zer^t^reut  vorkoii?m9f 

*  Dun  gUiflM  doek  w«*l  aiwii  nach  Si^raia  '«lOHU  <jS^  ftagilU  d^?>,  dia  lut 
■^^ ft*rj«l  }P«i^4l**S»#«wv>i  w^e  f om.^oi»  ff hMu»>..k§l»#.. ,        8»ti 


'>«4 


Ji\ltfnjmyßrff^npjfff>  pa^u  n^eaellef  sicii  in,  dt r  Tiej(is  .3<<^K(»  .fiifff r  i« 
^ra^^k(>m9  v^r^ApA^M^f^  Cii^^lBdf^l  ^jrl  H/i^i^  Wj^l^l^e.  luifl^r  ^or)^^  aU  wirk: 
Ufh^^Ho^^  |UI  «r^irfi  it^toaiocil»  iM»4  vfitt  K^elblicbsn  flipij|iecii4efi  Puvil^leQ 
j*»,!PjBbf9|W,|fV<1«li>  WäIcH^  ju^t^.  4eir  L;iy9<  a>l«J3i«rÄat«|»-K.iU)tpbeif  er. 
MebeioeD  uo4  in  der  FUinme  verbrai.ia(  BsifmK^f^-^Qf^cfi^  ^^tflfh\l'^}^^ 
Hör4ict  wabravbcioUeb  «toniiDen  daber  dieae  Fraf^mi^iite  von  dem  Muttpr- 
baane  detBcroateio  ber»  wehsfaar  dem  At&exylum  agallocbum  nahe- 

$iihifjbtffi  bf^latp^^sjjienfiafege^lfig^pyKla^f P9dC^l(lr^6|^apg4ia4|Biiie 
attl!ra^e/i4« )>^jgji^;^  f»tf h  IjV;.  ode^  fiyS[',$  a^^N^d  Ufn  .f o  jfweb^.i^v  ^efn- 
atain^  aH  .^iea^  -N^iWN^.'A^Mj^JJIw«'  ^?rF<)rlri|^    JS^M.  ">**  »a  verM- 

^0;«  <|a^  ^|B  4a9  jPfiefgM^^  yoJi  AA9A(i^emfliMl||;ai9i  aji^9  ,irVi;^Q  ßk\t 
mil  aai¥)(B  grpa^Ajr  ]$üiKW)pr$i:^'|B  Ulglicb  biide/i«  .  . 

f^ff  ^/fCO^.Iein  (»r«.^c^a^.  ip  .^ll^ii  iFaf^eii  ^  ^m^  g^^Mbi^i^bjitf^o  in 
Wmr  «ijCfn^öivi|<;b«?Pf  «eltlMi  Ui  ^^Wfrsef  ^nd  gri^i^r.  ^f^Ufi  ßtück- 
ß};^^l^ki^fi^,f&ß9HM9fmf%^^f^l^''iil^^*  4»^W^  SiMPPfm,  Mücken 
Miiä  ^|l^g((9-f^n».ga9f  #wlbe  loa^Ji^teüi-WaM^  ^e  4ff  jpe«»^fjria  d«! 

^i{i.l.Pj^  ^.|^|i  i^Ja  ^  «ro^ii^o.arvabi^ff  Tjefe,4|^Mnd.e^.?fi^rrte^^ 

jvecbf^l  ^.ttagea^^z|ei|  .abrfii  'Keiil'^  JUfgef>d«ji  ikl^iiMsn  Sttickr  l)al>€ii 
eiAa;V«CV.4tll^ri«>;airrei)i)JI>ara  J^iotdei  die  gr]0.fB<u'O|  XDir.twäbr^r^4  iQ^  Q^M,)«^- 
jara§««^  4i<!ige^de,o  ^tiUka  .dc^r  Xiefa  bpfax^p  gac  Jusipfi  ßaodc;»  aiujt)  Mirie 
jpoUf^.aiid.  4|»e;faieh«p  »ffi^b  i^Jfli  s^^lUfif.  aq  4er  U^l  ^pit  ^^iiier  ieichtnii 
^Ha»^  -r.^äyfg  laiidf a.j^Gl^  [ob  un^prüngMcb  ja  d^r  ^jrpfi«?]  Stiic*/e  yo« 
4.-r->  I^hr?<fb3frftrft,  .^iH  ,aUer  j^ucbt  jß^nafain«  »qt^ti^  K.ppaf  .lyarcu" 
•ttja4  baigK^«9ji)frarjU<nlfir^iM^Pag  ^1^  jSigNi^i^iM^icI)kfiiteo4e«»e)^<«^  l^sas: 
^jB^.fii^i}  I^aftS(^q-IS;ea|e^  ,^^d  Spji^ieip  «pjtbielt^q.      . 

f,i^yff\cff  ^ur^B  YfKfTmffU^^n  «acb  d^mOa^  I7/i/<fff Af/ im  Forst  von 
eronU'rSichßnH^eck ^  l  Stupjle  ypo  diß^  JEf^tKfi,  gep^feu  ,  411«  .ein  st^hr 
^r.fläeMi<;)ie8  J^^f^r  jaififM/^b^ff,  yir,dch/e^  fa«t  d^r9bgf^ogi|^  10— id  Uli» 
a^byijiyi^efflnJiyjft-Sjtycl^  /nbff^y  »oll  fiod  jü^ejr  AiM^r  S«iWcb^e  Waaser- 
iharleA&MM^f^.Megti  ip  9Pdm9||»r  ,wflcb.9iD  nie  ßjBjciiatfeifi  g|e^^vt^.o  wirdt 


.  P^i|9|ciiijsqf^;  über  Aß»  GeQu.a  Pbytpji^M.rua  fAii^U  Bericht  übef 
di«  NaturjE^ri^iier-yfrpamiiilun^  in  M^ym  t843^  S.  11^-;.122).  Jägb^ 
gibt  (Foaaile.  RfpüUf »  WÜrU^mbtfrgff,  182S|  S..  %&,  %7)  .flf|&  Hfmpiiftück, 
«roraof  daa  Genua  grauset,  al«  de;a  Abdruck , ei ofa  Ober kieferf^  a^i  wo- 
ran die  Zaboe  atlnin  der  ^Form-  naeb  rort^au^^o»  abar.i^rf;  ^ii^Qqb^^Suh- 
,a$affa.g^$iaa(U^eii9  dur^cb  JIKla««e  4««  Muttergeajteipif  i^i^ej^tt  ^f^e  ^  doch 
wird  aueb  .djla  Mf^p-  4»r  ayiipd^rfdi^^^gen  Zähaia  al^  AufjTjiiiang  der 
W*M¥W;«4>   4ßr  figfr^Wcbp»  ,,ZAh^e  i^pg^npi^i/e/i  u.  f«..  ipr. .    -A,»!?»"   4iu»»? 


!i?3 

IkImo  Exemplftr;  ■ua  dem  StiibeDsan4Bteiii«  ^  WQ.f|ip  ^]^  ^ab|i-$U|b|^<^ii^p 
BO(Ji  N^fur  «rhfl<<i|i  i«l,  )^rid/r^(^A«  p«r  Vfc^  |{daiig)  |lfl?^r  9«  den 
MiUUjo  1>  dM«  d|6  tsy|i^df|«€ben  a^<ji  iHibUcb^^  JPoill9f »  .^«T  A|^f fli- 
üeben  ZUime  q^or  fi^^ew-A|IV»^j[iJli^i|(ep  ,syUDdi(ts^jif r  pdff  ij^iirf|;e^fQiiiiiger 
Ziboböfal«n  sind,  deren  etumpfen  Endjgjoiigen  in  MrT*e(p  der  fivtrßi^hmfv^^ 
dfleeir)  ^iH{idft|i  für  ,<Ue  4\befpfi  finden  der  .Z^ähne  geupi^mf  n .  >v;ordeii 
lind,  9^to|io|i  mnp  .^iKfe^tljehe  Alv^olep  liir  jdi«  JEIf vfu|i;ni)g .  der  2a^» 
bei  loderen  lebenden  und  foüsileu  R«»ptillen  nicbt  kennt  [doch  ^ß  Kf^- 
iodflivjiPffg^oquiien)^  %)  ^m>*^.,i^(^Urffffi^r  V9^le\{^  .^i^  3^3rV«f>f  ^  »"<> 
Kabfo  nebr  oder  weniger  umgibt ,  erkiftrt  sieh  als  Anefüllnng  ^  ^ 
aoe1i8cbwemmi9f.11  l^noeb^A-Cifweb»^  iu^iofieitn  dfr.Hle^ul^beiivUiriieii 
Geßn.  oii4  Nent ep  Kenjile,  3)  Pie  wegr^efiteo  Legalen ,  ir»>e^e  die 
MgtUiQben  ;{<^ne  ^^ijK^n,  e^Uen«  iprfice^  dimn  ejl^ep  flo  nujr  ^u|if|ilUingea 
tferiQf  die  ^/Oi^ .  Wp«^ ein  trcjfei^cip  ^noch^p-I^hte  .der  J(;^m>(a4e^. 
4)6eidej|iislflUf«ngi(ii  i^ii^ä  4nrc9i  dßß  leinte re  ^änw9:.t  ^ts  .ßen^ünK^  üprej- 
ebei  nebr  ip^  Inn^f  fi  A?a.  Knp^benp  §tt\^  /m(ßßg\ich  e^pii;n4ri«gen.  fähig 
wsr,  beirirkt  vrorden ,  die  übrige  derbere  Meniie  besteht  a^n  San4at«^n 
lelbst.  a^'te^liig^  Qjiblfnip  i^^  mfi^thlffifu^  fLUhjjk^  «c|j^st  mfhrßu  denn 
oidil  (Uf  ete^ffA  4fr  gfllatjf^n. ^^aMI^eV^n «yt^^n^efA  ^ie.Rjjm^ie,  ^e^e^ 
£nitz-Zfthne  in  den  Wurseln  der  alten  eingenpmipei».  ,  !9)'Pie  .^pi/iff^^ 
ZAü'f^mtß,  HKel^e  Jj^^s«  ial^  Ww  4n9t  Si^Hl^iei^fp  belp^cbte^l,  o'b- 
Mboo  ei|^  8p||)|ie.V4eR««W94e4ihf|it  4«|f  2if UiVrFprfp^ii  in  den  ,Kjl^i)|f|<|^/i 
rin er  Reptilien- Art  ohne  Beispiel  wäre,  sebeinen  deroYf.  ?j(e4m,^r,  ^tf - 
foilungen  der  Zahnb5hlei|  ;f|^i^  io  denacAben  Sif^bu^hlei*  jiro«t^on>«n«n<*^n 
Bdadop  q,  w^  mfßx^.tu  «ejr<i,  .  W9^c|i  dM  «nmüMtnde  Cre|iw*J?^p  wie 
obeo  ^edeotet  werden  rouBS.  ;^  Paipi^  s|fd  .^pb  $e  ß^f  rfift  fßtmt* 
dir  Z&ho»  gcgrän^et^H  FeJgeruiig^n  0hm  die  im  I>(ai|}en  Pfayto^fturue 
Us^ednäqUe  X^j>eAei««tiie  .dim  IthmPß  m\:  t»e«Kit|gi  .  »p-  betj^fq^ti^n^  ««- 
bif  nicht  andere  Beobachtungen  die  alte  Ansidit  als  riebtig  erweis^. 


k*  9.  t^impi€igm;  übßt  die  .bla  }e,-tff|  »fr  b ek 9 fiivt'g.« wor- 
denes F:Q^orte  «ro«  foaaf Ae«  KMisken  In S0d^Hl$Mim4  (fißfilH. 
ifVwaä,  de  8t  Petersb.  1843  y  I,  197^^909)*  IM«  »aol««' it»  >aMeffi 
^rifua  «Bge^brlen  iTorkasMnfiittfie  iiind  <f#lgao4e  f      . 

1)  Trogontberinm  Cnvieri  Fisch.,  Gastor .T.ro.gpn44i«.r JWi 
Cnr. ..  R.  W^WKti  in»  jP«flKa(»  ^»  i|e(t¥r4iM«f  40  Mk»€m  FWs  305 ; 
PneaBR  Im  Mim.  d»  k$  She.  4e  M^Htffw»  1$^y  il,  MO^-fia»^  ^,  m* 

S)  Balaenoptera-Snhfidel  |U|BWP  f«  den  Mea^air*  4*  *9»sj  MaiI- 
i Wftsitticb.  iOMi»  19.  Taf»  -^  AaT  de/  U^ilbinsrl.X^m^'i  d«»u  ein 
•piterderticetodfMHVr  W#rbel>  'Ni4».zu.Ce4p.<th|i^«miB»^l9T(r'Mnf?* 

3)  Ziphins  priscu«  Bicnw.  in  Urwelt  A«eei.  i^¥<»,  /,  C^i/^- 
Ifc^rinm  4>,ri4<rH9«  Raansiv.,  mebro  Km^cJMh^    Aps  v«:<frÄ«*  ihi*  de« 


i^4 

4)  Slephaii:  9Kleke  zweier  Schädel',  1  Backenzahn-Theil  und  die 
obre  fliltie  einer  TIbia,  mh'  Nr.  3. 

ft)  iSlephaa:  ein  }'  Üieker  Stosgcahp,  ein  ifeiner"^ Backenzahn  loit  6 
Rpiiien  dopflelter  Schmelz  -  Lamellen,  faat  wie  bei  E.  africa'nus,  nach 
£iCHir4Ln  I.  e,  p.  80  bei  Taganroff  am  Amti'schen  Meere  gefunden  and 
ImMnaeum  dieser  Stadt  aufbewahrt. 

6)0r8ns8pelaea8r  Knochen  ana  rothem  Alluviale  der  Spalten 
und  Höhlen  des  Ocl^Ma^r  Muschelkalkes.  Huot  mo  wtyage  äe  Dfmidoffy 
//,  310. 

7)  Dessgt.  zu  Sympkeroptd  and  Tmäah  in  der  Ifrtmm:  Hdot 
S.  ti9. 

8)  Elephas:  2-Backenx8htte  Ton  Odessa,    Euor, 

9)  Gquns:  grosse  Zihne, '40  Werst  von  Odesta,    HooT. 

10)  Elephas  primigenins:  Stosszahn  im  rothen  Mergel  des  Di- 
luvial-Gebirges  18B6  in  6  Faden  Tiefe  gefunden  ,  Wovon  Jetzt  ßrnch- 
•tficke  bei  Dr.  LArr«  In  Sympkeropoi  zu  sehen  sind.    Huot  S.  457. 

11)  Elephas:  Knochen  in  thonigem  6yp8»f9hrenden  Mergel  bei 
'KerUeh.    HtroT. 

12)  Trfiromer  von  )  Fischen,  der  AtheridaBrownti  Omel.  nnd 
der  Clupea  encrasicholua  nahestehend,  unfern  Kap  Akhimnmn 
gefunden.    Huot  S.  635. 

13)  l£yphitts  <?GetotheriQm>  prisens,  Elephan  primi^e- 
nins  nnd  Mastodon  angnstidens  ebendaselbst  und  anfTuffias« 
Huot  S.  430,  758.    ' 

14)  Kleine  Fische,  daselbst.    Huot  489i 

15)  Stück  eines  grossen  Piseh  Wirbels  nach  Laurillakd,  im  neaesten 
Muschelkalk  vbn  Ode$M.    Huot  S.  81^. 

10)  Haifisch- Zahn  lg  Wersehok  lang  nnd  |  Werscbok  breil, 
gefunden  bei  BaktseMsarai  ^  Bartolot  im  BtOiet  de  Mmcüh  T/,  S4, 
pl.  I. 

17)  Hai-(7Lamna-)Zihne  nnd  -Wirbel  aus  der  Tertiir-Bildüng  von 
Budak  In  der  Krimm.    Fischbr  v.  Waldhsim,  dsselbst  VIII,  242. 

Vom  Terfasser  selbst  neu  bekannt  gemachte  Fundstellen,  ansscr  den 
sahtreicben  einer  Menge  nnbeneiebnehder  Elephanten  -  Reste  in  den 
Höhlen  der  irWilifii,  sind  folgende : 

18)  ? Elephas:  Tibi»  feiner  kleinen  Art,  1893  mm  Bugäe  oder  Aoa- 
ll«*so  des  Vttetit.  •  • 

10)  Elephas  primfgenins,  1  grosser  Backensahn  aus  12  Lamel- 
len,' 1840  an f  dem  Gote'der  Fürstin  CoRsmi  im  Gbuvt.  Chereon  gefunden. 

20)  Elephas  prtniigenins,  1  Stosszahn,  1840  im  mittein  ßff- 
^ttrMinty  im  Kreise  fOrgeJef  entdeckt. 

21)  Elephas,  1  Backen«abn  eines  Jungen  Thi«res  ans  der  Krimm. 
22)'De88gl.   nebst   anderen   Skelett-Theilen    ans  der  Gegend  vüh 

Nmfomirfforod, 

23>  Elephas,  Knie-Scli^tbe  n.  a.  Knochen  bein»  Bntgarlsehen  Dorf« 
AmdvikM  io  Be$surtMfM  1841  gefunden  *,  durch  Eisen  gelb  gefirbl. 


12& 

24)  iUfh^ff.^Tfnw^tvtß  6.  f &||e,.  wo  man  h  d«Q  V(»rili4t<«  vo*t> 
(M^iM,Kif/«JMiftiiod  IHoiäawaHkay  berm  Scbn^idpo  <de«l>ekauiiten  Ödessa^r 
weissen  MuAf.liflkalkii  Kno^twn  davoo  gcfunticn  hat»  die  mit  oQdrrn  in 
dp«  vom  Grafen  WoRO]<fzoFF  g«grQridPteii  deudrologwch-inineralpg^tchei) 
Kibiofte  in  0<2f|«ig  «ufbewAbrt  werden.  ..)•.. 

25)  £io  vollständif^es  Skelett  eine»  groB^en  erwachneoen  ^lepbftn« 
leo  liff^t  40  Werst  von  Odefsm  iu  ChrrsitHMcke»  Gouvt*  onf  dem  Quie 
dri  Hrn.  Sorin  7  Fadeu  tief  in  der  Erde ,  wovon  der  Vf.  einen  Femur- 
Tbeil,  2  Tarsos-Beine  u.  a.  sugeschickt  erhielt. 

26)  Elepbaa  prifflig;enluB:  2  Backensahne,  /84I  bei'm  Dorfe 
7tl(KhH  unfern  Beizt  in  BessarMen  g^efunden  und  in  jenem'  Woron- 
lOTr'flchen  Kabiinet  aufbewahrt. 

)7)Elepba8:  ein  vollständigr^s  Skelett  bei  der  Stadt  Berdjansk 
an  Aww^icken  Meere  1841  g;efuuden ,  wovon  ein  Femur-Tbeil  sum 
wrigen  eingesendet  wurde. 

28)£lephas:  einen  groaiien  Knochen  aua  Bessarabien  besitzt  Hr. 

OlSTRCBBWiraCH. 

29)  Rhinoeeroa-Backenzähn,  aehr  ähnlich  dem  von  Fiscrbk  in 
üeo  ^.  mm.  de  ki  Boc.  des  naturMsUa  de  Moecou  IH,  Tf.  xxni,  Fg.  1 
ibj^ebildeten,  aüa  Besearahien, 

30)  Zwei  sehr  merkwürdige  Zahne,  ohne  Zweifel  von  Lophiodon 
BoxoTiUanos,  ühereinstiminend  mitTaf.  xLvi,  Fg.  3  der  Lethaea  geo- 
enoitica,  worden  1641  mit  andern  Knochen  bei'm  Dorfe  Kapitanowka 
'^nCkersonUchen  Gnuvt.  55  Werst  von  Odessa  gefunden  und  in  des  Vfs, 
Samnlang  gebracht. 

31)  Rnociien  eines  Sauriers,  1841  au  KUchenev  in  Bessarabi^  bei*m 
10^.  Pmnkolscken  Teiche  gefunden ,  welcher  Ort  sehr  reich  an  Sfiss* 
wuter-  ood  an  See-Konchylien*  der  Kreide  iat.  fiinen  vollkommnen  Hnme* 
nu  davon  erkffirt  FiaolmR  von  Walbübibi  för  aebr  abniieh  einem  etwas 
kltineren  aas  dem  weatlicben  Ufvri,  den  er  dem  Rbopalodon  au^ 
Khrribt,  Dann  wardeii  Beeken-Thelie,  Sciralterblatt,  sonderbar  geaialtet« 
GliedDusen  und  lange  acbmale  derbe  Knochen  (?  Phalangen)  danron 
Sefudea. 

32}6aDs  fibnüebe  Kn^eben  erhielt  der  Vf«  etwaa  apSter  aua  Kumisek» 
ivim  bei  Kertsch:  l  Humarua,  %  Stuck  Wirbelsftule,  2  fTibien  und  6 
luffe  Bcbmale  Bbalangen.  Der  Humeriia-KaoeheQiiat  nur  etwaa  klauet 
nd  aasehalißb  flaeber  y  ala  voriger.  Diese  Knochen  aind  meial  aomal 
starker  ond  dicker,. ala  die  der  grosaeji  Lacerla  virldia,  aie  aind  wom 
liien  imprfigoSrt  mild  atammea  ana  demaelben  £isen*actige»  Jj^^t^^  wel- 
^  on  Ketisck  und  K^p  tüetnUekbmmm  yqU  pbaapboaaawraa»;  fSjsni 
•^Vivianit  steek%  w»leber  fast  aHe  darin  liegeodeo  M«a0bala  imi  7«M«Ji 
ttd  Tefttf  auafulU.  ,    ,      ,    ,    .     ,  . 

33)  Cetotb er iiim- Wirbel.  u#  a.  Knochen  aua  Kertsch  und  d^nf 
Atw'icA«!  Meere,  lo  der>WoAOiiaoFF'acheo  and  JDuiT8CiiswiT8«iiVbeÖ 
Stoailnag, 

34)  Unterkiefer  ^  tinns  .auiigealorb<^neii   Naft^ji;.- .ft«"<'^!ß*''^Wv»^.M 


dopp4>Tt  80  ^roim  al*  die  gfSinfe  Arvlifdfa'.  Jed^f  -  diff-  2  ftfttke nitahne 
H68t^M  füs  ä 'dri^eittfct'n  Prisfin*!!,  Ufe  auf  der  Ka« fliehe  3  mil  einander 
ifltcriilrc^de , '  t'öA)  SelrMe^ls  '  ümgfebene  dr<tiec&t|;:a  ▼c^rtiefiingpifii  bHden. 
Die  Wurs«fl  dea  Schneidetahoa  nfiAiniC  dl«  graoza  Lfiitgfe  dei*  Kfnnlade 
ein.  VöifrVF.  I^-H/  auf  der Inaef  £^»6^,  PfoäonUi  odet'  8<i1UanffenlMely 
iö  Weiat  vom  Au«fluiatf  ^f  Donau  fpefutideD. 

35)  Oflonfaap'ia  Ao.:  Zähne  in  Geaellachafit  der  Oa  trea  nsirabilis 
i84i  von.  dpip9el|»en  in  der  Kreide-Formation  bei  Bodrak  in  der  Krtmm 
gefunden. 

36)  Ein  g^oaaer  ttai  (^GafcnsO^aTin,  1"  hocli ,  an  der  fiaaia  ober 
^"  breit,  ohne  Nehen-Zähncbfn  mit  ganzrandi^^er  Schneide  und  etwas 
Bur  Seite  göbog^ener' Spitze,  i84i  im  Chotinschen  Rreiae  In  Bessarnhien.' 

'37)  F  iacli- Wirbel  ,  hohl,  getauimert ,  bei  ?lCoprolitfien  in  weicher 
Kreide  zu  Schofcut  an  der  Aima  in  der  Krinim  ebeufalla  1841  vom  Vf. 
gefunden;  v^l.  Broptn^z  Letdaea,  p.  743. 

^  j  [Durch  die.  Meiere  von  Elepbanten-Reaten  wird  nun  auch  daa  Alter 
^a  «eiaacn  Odeuaer  Muachelkalke«  fester  ^eateUtJ 


J.  DE  Carle  Sowbrbt:  uberdaaGenuaCrioceratitesandde» 
SeaphiteagisaaCLoA^r.src'o^  TransactIS-W,  K,409— 411»  Tf.  xxxiv). 
Gleich  nachd^'oi  Lbvbille  daa  Genus  Crioeeratttea  anfgeatellt  [Jalirb. 
1837, 355]  und  ehe  der  Vf.  noch  Kenntniss  davon  haben  konnte,  bildete  le Uter 
für  die  unten  beschriebene  Art.  da^  gleichbedeutende  Geiscbleöht  Tro- 
paeum  [Jahrb.  i887,  495]^  welcbe  Benennung,  er  abejr  aun,  die  Priori-. 
tat  der  andern  auerkennesd,  zurücknimmt.,, 

.  CriQc«r«ilitea:  teH^^inv^Mß^  poßuthaißWHmr.M^piafmm «loriri^tkA 
9imiO0uif  anfracii^9  Uberit  »inUrilum  r^ldp  rfm^ti^j  (Siftlkme  49r§0fi* 
Nur  die  jnoer^tBn  UmgÜng^  berühre»  sowaiUa  eiiMUi4«r )  «oH  .wH  bei 
I9e»p.hites  ii«!  der .  tet^^te  Umgang  oft  aadeca  i^ezeiehndi  «UdieverbfN 
gehenden.  Aber  er  ist  nicht  hakenförmig  zuruckgekrümmt,  wie  bei  jenen« 
Mabff«  bia  jet^t  w  Hi^it^a  gefe«hii(*(«  Aftaa  ^obGren  feu  Criacera- 
litea*,.ji6ailiGb  •  .  !  : 

H.  BaaiiH  8oir^  (Cn  fiaaaiiieil      Hj  rdtnii'4«0  fioiK 
*'      i<£v.)    •  .  IL  »piavloan«  Sowi 

]f;pUi^trfli»pRtCL.  ¥M»;'l;^pk      IL.  fPpiinigar  Sow. 

'  1) 'flg.  39»  SO.  H.  tob#r0iil»liuft  S»ir. 

Hl  Hii«^rM»«d-iaa  Pmila«  #.  «i  Aji-.    >  H^  «oAd^u«  8o^<        < 

Auch  Gr.  Honoratii,  wie  Gr.  Emorieii  Li««  Itbmmf  ian  SftedMj 
May  ito^kJklt^a  mit  vor;  ist  4b^rfcl«ttier'8fterii  miilf.  pHciitn2«Soir. 
VvHreehkeli:  vVotd^^  Ton  Wiehern  vr  tb weicht.'  Cl'i.t^ceratifea  vertriil 
unter  den  Ammoneen  die  Stelle  von  Spirala  unter  den  Nairtileen  tttto 
ttfrbfdfdet  lfAmll#ft  oiH  Bcapbitea.     flaj^g^a  bat  der  Vf.  die  ZaieUiiung 


t\h»  von  Awrmi  m-Divongkire  I^JFAiidi^nen  PifiMii^«ä'^eheti,  w'ihhii 
ifu  Turr}\^¥9  M  AStintfine^tii^W^et  tiriti^t^  deriNäHtflipie«  reprSflentirt, 
80  da8R  bilde  Familien  «ine  gaiis  t^\e\Müu(etH\^  R%flit  Von^Gerfcrilel^itern 
darbiüfea  oMd  di^«K' \Qhbtrittt^ri*ft  VfirbuDiipu  werden. 

Eine  «Mete  A¥t  }lsnc6'  O^ildilechtes  nan  ,  der  Gr.  Bpwerbankii 
Tf.  xzxJTj  Ffr.  1,  ist  von  BtfWsiiBjiiiK  im  UnterKrunnand  auf  der  Su^ 
Küste  Uto  Wiifki  anfgefiin^v'n  ttrtfrdton;  ^t  Vf.  «harakteriairt  ai#  aoW 
m  Uu)g40|(e  weiii^  Kusammeugedi  (iickfr  diid  tel^t  äitieiualiderlieg^iid ; 
iiie  iuDeren  i(/*»iej:t  «iit/«trahleufönni(;en  zatilri^dlilsA  ilnd-dichtatelienden 
Fareheo^^  weiche  aber  aef  dem  äusseren  Umgang:  alUhiäM^ft'-  veracIlH^iii^ 
den  ood  durch  8—10  dicke  bogenflrmig^e  Bipi^efl  «fsdnt  Werden  ^  die 
Tollitiiodig  qoeer  über  die  Umhange  reichen  und  g^$i^ti '4\e  d)Ql(Arliiil!i|9^ 
qawlangltcbe  Müudnng  hin  äin  dickftten  sind.  —  Die  Scheidewand« 
ittbeo  weU  Aiseinätid'et  Und  h^ren  da  aof,  Wo^l«'«iick«y  RtppM  an- 
%eo.  KScbat  der  lüTfiftdiHi^  i^t  gewöhnlich  eilte  k^ttt  llippüf  i«^hMtf-) 
ü».    Ad  «in^tn    1^"    bi^Uftt    £!xcffi[ilar   ilud   ^Ib   'äüMiät^tt^Mä    «j^ 

lüSfiMUd*!';  '  •  ■     '  ■  •    ■  •  ••'.-•■*■< 

UGet^Uthm  difaei*  AH  fatitf  aidh  Hamit««  g^g««  Sot^l  'pi,  iV9,- 
we!dieriber  «lAdi  dteaeoi  VoMgUndSgen  fexetnplare  iltif»  sniti  Scaplvlteü 
wird  (Tf.  xxrt^.  Fg.  2>.  D«r  |(irWii«ideil«if  Ther»  glekhl  de»' intiern  Oitt» 
gan^eo  der  vötig^fl'Art;  oiüf  iü' ddr  iMiNe  dffs  gerftderi  Tbelt^a  <^b6el^ 
oeDtwisiibeo  den  Paich^H  die  dtck^  Rippe h,  di^reii  jed)»  3  Knoten  j«tf«ri 
«rits  trSgt  iitod  Ä^rCH  ZWi*eH«»rit^iM$^a'An'  glAft  ivefdi^lf.  D«^  «pirüf^ 
Aiifmg  #^1^  bit  }ef2l  iii^hl  hVkhiM  tjewes^ii;  NM;b  d^  AbMHIfilttg  hWI 
diese  Art  8''6  Par.  Länge,  5''5  grötfM«  Hdb6  Sil  dMü  'bAkiiilfdfitri^ 
Tlieile  aod  l"7  Breite, 


P.  B.  Bii6intiMfV)tt%"«ber  di'i^  ElitdUdkilnf  V6il  Intt^Vten- 
Hmeto  IIb  'lifi*  ^'öHI  €rteW;^i'<l<'r«M>i»V  n»H*  «iiii^«Bit  B^iHdfX 
kiiBg^lt  1i%«t  die  i^nf^t«.  GHIi^deiC  d^*)»«r  F^rbati^^  iÄAm, 
%a£.  MMT.  Als«.  fii4äi  XI i  00^-^11).  D^r  i>l^^6  Tb^l  itt  tfhti^nt 
Liii  SebiebteH  in  moHc^fHer  itiid  ChuHet^üm  hat  von  Inii'kf^ii-'Rtfiteb 
i>ü  jetzt  b1o8  FKig^tdeeketa  e(iie^  Pracbtkfiferi  atis  dem  Qehus  Xt^tfi^ 
locbeirä  EiMMVctfoiTif '  g^ßefbrt.  D«ir  imteVe  Thbil  dleset«  Sdhith<#« 
vBtmttelbir  fiber '^en  IrotÜHi  MergtlM'  int  dagegi^ty««bl*'f^eh^  ^  '[||«ekt«ii- 
i^B.  Dk  L«|;«rtitfgfii^F^)ge  üt 
t«  ir«tiiM0  vifjf  «0  d^'6.-8«fte  j   cd  VRf«<Md^,  8  HKikti  1int^t4Hiib 

4''.       .    '  '  B!fttt%#  KiAlkiit^hi  ilfil  0«l1^ir         .       ';     '  9^ 

$''  .'     .'  ti<ilWir  S»M«A$y  tti<f  Püttöidm^MiftMH'       i  :  '     ^ 

'    -<:  Y''*^lM«Mi  #ifi  Wtftlltt»^tiduiig^iv  iiiU  Owtv4a#^      •'< 
8"-ö"    /    Modiafa  <«iH»l3ii4o        .        t       •.        i    :.    V«.»*« 
loben  weiaa,  in  gelben     |  voll     kleiner   KonchyA 
V     Sebiefiei    übergelmtt^  {  -  lien  .        •       .         J 


:).. 


W8 

S*     3''  (me rgHlger)        ,        Thon  .        •        .        .  5" 

Griber  Kalkttein  mit  Cfelas,  PfUos«»  ani  < 
«"-8"   \     Cyprift  . 

meist  ersetst  durch  grn*    _ 
nen  nod  grauen  S«ad-I 
»teia     .        •      :  9         ' 
9'    6''        .        .        «     Mergeliger  Tboo  (aoeh  Schiefer)        .  10' 
1"         Schiebt  mit  Fucoid-arti- 

geo  Korpern      .        .  I  ^^^^^  ^^  „Köocbeu- 
1'     6-        Schiefer         •        •        •}      Schicht«     .        .        ,     3' 

4"         PecleB.Scliicht       . 
(9'  tirfer)  die  Knocbeo-Schicht 

Rolhe  Mrrgel. 
Die  Iiisekten-Reete  am  Waimioäe  CUff  besteben  in  nicht  sehr  sel- 
tenen JLleiuen  hellbraunen  Flügrl-Decken  von  Käfern,  in  einigen  Flof^rlir, 
wekhr  denen  von  Tipula  ähnlich  sind  und  mit  andern  in  den  Wealdeii 
sehr  übereinstimmen;  in  einigen  liiH<*kten> Abdomina  and  -Larven,  viel- 
leicht von  gleichen  Geschlechtern ;  in  Trümmer  einiger  grossen  L  i  b  e  11  u  1  a- 
Flügel)  in  einigen  M oos-artigen  Pflanteu,  Farnen  und  ^aameurGehäascn; 
endlich  in  Resten  von  Krebsen,  wovon  einer  dem  Genos  Erjon  von 
Solenfuifen  gleicht.  Zu  Wfsihury  kam  in  denselben  Schichten  der  Flügel 
einer  Oracbenfliege  [Libellnlal  vor.  —  Libell  |ila- Flügel  fand  H.  E. 
SriueKLAHO  gleichfalls  in  der  untern  Abtheilung  des  Liaa  bei  Shesham 
aum  Beweise,  dass  dieselben  Reste  an  eutferntliegenden  Orten  cbarak- 
|a/iatisch  für  diese  Schiebten  sind. 


FiciiOT  DfWAZBL  hat  m  Bspalff  bei  le  Pwf ,  BMut^Lohre^  «naehn- 
Iiah«  lleate  eivea  M^atodon  •Skeietiea  gafonden  ifSnuUL 
t84^  Xif  359)  «od  .zwar  eines  M.  aiigjuatidena.  Die  Lageraatte  ist 
aine  Schicht  glimmerigen  Tliones.  mit  Limonit  und  Baaalt-BroelLeu  in  ISO^ 
Höhe  fi her  dem  Meeresspiegel.  Die  Reste  sind  ungeheure  Backenzähue, 
2  lange  Stosssäbne  horisootal  nebeneinander  und  etwas  vor  den  anderen 
gelegen,  ein  Kinnladen-Stuck,  ansehnliche  Tbeile  des  Humerus  und  der 
Tibia  und  eine  aAsabnUaba  MaBge  Fuaaknoeheo.  Ea  ist  besonders  inte- 
ressant  neben  unzweifelhaften  Backenzabaeo  mit  ihren  lappigen  Kau- 
ü&cben  und  dazwischen  befipdiicheu  abgestatzten  Kegeln  von  der  ge* 
nannten  seltener  vorkomiueuden  Art  nun  auch  die  Stosssähne  mit  Znver- 
läfsigkeit  zu  kennen,  die  sich  im  Vergleiche  zu  den  meisten  anderen 
dan  Elephanten  und  Mastadante«  aageaahrjebenen  Stosszähnen-  durch 
eine  aqsserordentliah  achlanke  Forsi  und  merkM«h  cilipliacb^n  Queraabnitt 
anaseichpau  uud  etwaa  gekrumait  und  gi^au  dia.Sp&taa  hin  bogenC&ruiig 
aind.  la  Innern  derselben  erkennt  man  die  koilzj»ptriacban  Rauten- 
Zaichnungen,  welch«  da«  Elfensein  cbarahtariairen. 


Einige  Zweifel 

Aber  die  Alters-Versclilcfdenhelt  der  Orailite 
von  Marimbady 

von  /     .  .: 

Hrn.  Dr.  Aüg.  Em.  Reuss, 

Bronnenarzt  zu  BHin  in  Böhmen» 


Hidztt  Tafel  1. 


Im  verflosaenen  Soramer  mäelite  ich  einen  kkiiwii  Ane- 
flog  nach  Karhbod^  FMmmMrmm  und  Marükkmiy  dai^ 
wenn  er  gieieh  moh«  eiweaMleesittb  geognostlmilmm  Dnlefw 
soehangen  ^e^riimet  vr^r,  inip  doek  tiatefnnhfiit  bbt^  .  niaiii* 
ebes  Inteipesaiinte  mu  sehen  nndsn  beobaeäten.»!  BeetMüAttrfc 
intereasirlen  mich  die  dort  so  sehr  Ferbreiteteiii.  Granüe,  auf 
<lieich  sohon  vorhinein  doreh.  die^  wenn  auch.kiirzen,  dodi 
iBteressanten  tNotitoen  v.  €utbijuls  'Über.  JäeJUariaib^iAnr 
«nd  V.  HaaDBR'«  «fber  die  K^bbaier  fitantoi  aifimevksani 
gemadn  worden  war.  Leider  reklite  die  ntir  a^eibessene 
Zeit  nicht  hin,  am  meine  Untersnchungen  so  weit  anssudelih 
««n,  als  ieh  es  wohl  gew<ln«d»t  hfttte;  Ich  mnssitie  mieh  anf 
einige  der  wiebt^ten  Pank^  in  ^dei^^  nftchitBn^IImgelnuiif 
^«rg«iiaii«tteii.Säde««rte  besofariiiken. )  Wae  feh  datelbsl  sah, 
*^^te  mit  dem  Mlde,  weMies  ich  nni*  Mch  4^  gemmn«« 
wUen  dsFOn  entworfen  hatte^  so  wenig  ilberein,  stand  so- 
g*r  daaut  aiim  Theiie  in  völligem  Widjerspruebe ,  aa  dass 
icli  non  nach  vpifldrrhnltrn  gmiaiira  Untersiiebimgeii ^  aapiBan 

Mrgwig  1844.  9 


130 

eigenen  Wahmehmangen  Glaoben  eu  seheiiken  begann«  Inileiii 
ieh  dieselben  hier  so  genau  als  möglioh  wiedergebe,  fordere 
ich  Wi8senschafts*Verwandte,  denen  sieh  beim  Besuche  der 
BöhmUehm  Bäder  so  oft  die  Gelegenheit  darbietet,  dringend 
auf,  diese  in  Bezug  auf  das  Verhalten  der  Granite  wichtigen 
Lokalitäten  wiederholt  sn  untersuchen,  und  ieh  hoffe,  dass 
sie  bei  vorurtheilsfreier  Prfifung  derselben  sich  von  der 
Richtigkeit  meiner  Ansicht*  lbersei||gen  werden.  Freiiieh 
mnss  ieh  im  voraus  erinnern,  dase  seit  v.  Gutbuer's  Cnte^ 
«mehpiiigeft  eieh  das  JUM  dei>  SiteinbuBdie  ein  MHVIms  \A 
Marienhai  sehr  yerändert  hat^  myl  dass  daher  Manches  jetEt  j 
deutlicher  aufgeschlossen  seyn  mag,  als  es  damals  der  | 
Fall  war. 

Die  Granite  ¥M  d#4rfMa^  i^eh^^ren  ^iar;  langgeaogenen 
Granit-Masse  an,  die  den  sfidliehen  TheildesJE/fti»^er  JTr^l 
einnimmt  und  mit  dem  Erxgebirg* sehen  Granite  wahrschein-  , 
lieh  im  Zusammenhange  steht,  welcher  durch  eine  Decke  j 
von  Tertiär-Gebilden  nur  veriittUt  ißt.  Sie  beginnt  westlich  , 
von  Buekauy  sieht  fiber  ßiesshübely  Ef^elkaus ,  KarMad  bii , 
an  die  Eger,  wird  nordwärts  von  KarMad^  PUehemj  Auha^ , 
-eränlaoj  AUsaUel,  Badämjfrüm,  mbrnHettn  ^mt  OiMem,  TSp- 1 
pebs^  ßAkiggämaia.imiAJänkadMi  heg^eAutj  setat  dann  ia  | 
^einsiii  bngm  «ohmabn  Streifen  ^attdwestMlrfis  itkec  JrmUi- 
^frttm,  LUbau^  Samkm  bin  XSnigewmi  foH,  v$o.  sie  ron  Hom*  | 
iMeiidesahiefer  a^^eseli^iMen  wird:,  weleher  «ie  ^vem  «Granite  ^ 
lim  Mknmr  Kfftmee  trennt.  IHeser  beginnt  .schon  in  sehr , 
gevlngw  fintflasming  bei  KiueU»f  immI  ßrueinekäkhpk 
-wA  eeiBt,  n«ih  Needen  idier  MarienbaA  eine  «hmiile  Ver^ 
taßg&nm^;  »aasaende»d,  waiti^r  sHAlfärto  ^rl. 

JUe  nflch^en  IlmgebMgen  tee  Morimkit  aelbs*  beste- 
hm  ^leils  ane  Granit,  tkMa  ans  kq^alalllnaBchen  Bbhiefera, 
bald  ak  Gfimmeesehieftr,  bald  als  fierablendeeehiefer 
'UndetPär  sO|  idasü  der  Gtaai«  dea!n8adlielleifrTheil 
^  ^n  JMMkrf,  d^n  .fiMatal  «mhI  eitmn  Xhesl  idsa  .SOmi^ 
etouay  ^^  4ie  Sahiefer  die  Mdbehe  flttfte  ^  ii»  iBme^ 
Moy  &n  Bamberg  und  den  fibrigen  TheÜ  desdSFcUieaisrM^I 
«««^  cosammeinaeeaen^  Unter  die  interessantesSen  Raakte  ge- 
*  die  sSMnbvttebe  ans  «ttda^stbdien  Fnsee  iaMMaUbergi 


Ul 

Inrk  «■  ikr  kuiA  KmitiUi  OktmAm  3irMt«  «»iiHlBlM 
flkerdfiiielMtta^HftKsarii  dta  Bade-CMes«  l^^fliml  ös  «ihiI^ 
welch«  fiuxsiut  iriHMa^gtroige  fctaehreidt  und  womtif  6r*aefat 
Amfehteii  ifaer  das  ^vcracUedemi  Aitor  der  ^IncbifiMi 'firattM* 

War  hegiimen  mit  dUn  am .  ir«ttlkbtton.  geityiwn  fit»!»« 
braehe  ^,  16,  IT  M  'Chmim,  dt«  jetst  ritrci«igt  ««  ««y« 
tekfltium).  04Mr  bumtolmiide  OranHi^)  kt  von  giüben  Komi 
w)d  begeht  aus  (VPebMm  TeldqmAh^  l^rtelidMrateedb  Amm 
«ilteiliiaiKsh»«^sain.Giiiiimmp  in  ebmfah  gUdm« Feidbik« 
mi^  in  m^htf  Mmufimtiwm  calilifekiM  «md  M«  i-«*«t^'  kiage 
Kfj9Ujlft  wdMrni  odflr  vluMieheii  OrtUkiteB«  -^  •lAitlerta 
ifl  <ier  Uminteii  ZwiMingstem  -^  «ingebetM  ^ind.  Fast 
fiknll  184.  Am  fiestefai  »^r  emt  Verwhlenmig  gbneifi/t  und 
»rfiilb  kii«ht4la  «t^bem,  «tWM  ekantefaftssigNiAimM.  ;  W* 
^ßimikgrässmmaiwiniienbimdiaM  Partie**  soamMnenMteti 
üt  fr  i«  «afd^mlidie  ftottdeni  •  gespahmb ,  die  dnrdi  ^dm 
Verwitteming  kugelig  sogerandet  werden^  ede»  e»  ist;  e«eh 
Km  miegvkillmg  ceiHlfffte^  Aaf  dmüKktftitti  luit  <iÄh  oft 
tiittnoxj^dhydmt  In  gpfoseeev  Menge  «utgceCibieden:  an  der 
WtttMite  dea  AMolice  <|^ig«  1)  liegen  im  fimiiiiie  mhtt  akU* 
Riebe  Kegeln  ^nea  a9ikm<6MBÜea  (i^  weleliev  äelir  lUii* 
■töriug  mid  ifamslrrJ^iebliehen  CÜaimer  aelm«aMgi«n  gefidkt 
iit.  Hl«  «ad  da  ninuni  Br  «ahav  aneh  meiat*na  iiieine  Bmw* 
tiai  eiae»  groMutefiigan  fiemeagea  laua  -  weiaabeiiem  'Feldsfatli 
■nd  aoara  auf.  Er  bildet  gewöbnüeh  aienfaib  lügttbnäaige 
Ktgdn,  vmUbß  dieb  heeemlers  bei  bi^innende#  Verwitte- 
n»;»  an.  der  er  gemsigt  ttt^  in  viele  .0^25r*-^V^  dioke  ben^ 
■mtiimke  Acbaleu  thaiimi  Mid  ebien  noeb  faMi  flriadieM 
Md  feiten,  baUcnbden,  «balAilanggenogenen  Kevn^ebiaehllee* 
*ai*  Wo  oMihmi  aolebe  Kugeln  «naammeneteasen^  iBraehelnetf 
Aegelben  dueefc  eine  aimdmb  dittniitefaiererlge  Maate  geaehie« 
'«•i  welehe  ebev  abbka  »at^i  ala  die  aufgebMen  äoaaeren 
UttltBidep  ftugtbi  eelbat.  Decb  finden  aiob  aoab  oft  die 
l^ala  füfeianilt  und  gans  ?om  finmite  ometfhlesaen.  Ihn 
ÜBime  i#eebieii'iron  S-^^  Aorehm^aeer  bia  am  « -«a'%  Sebr 
Abddet^ieaea  femkllraige  Aaeletn  «neh  gaak  uni^egebnä* 
^  Maaa^ü^  jdie  «iui  dam  gaoben«  Poqphyr-afrelge»  Ctvauite 


184 

irersehleclenllicb  MtkB ,  siertilidi  vegeltntrig«  Liigttif ,  wehhd 
mit  beiltfoAg  36^80<*  sieh  gegen  &.  wnken^  ein  tXtttchend 
Lager-fihnliciies  Anstben  hnbeii  und  von  «iemKeb  geraiiett 
Fläche»  btgrennt  werden*  Von  eben  nneh  abwürfe  folgen 
sieh  die  Geateine  in  naehatebandtr  Ofdnmrg: 

i)  Porpbyr*artigee  Granit,  wie  oben  durch  saMraieh« 
aof  den  Zesammenaetziniga-Fiftehen  aieitteneeankreebt  atebead« 
Kläfte  in  regelmäsige  Pfailer  getbeilt,  die  in  vefscbfedaaer 
Richtung  wieder  von  andern  Klüften  durobaetEt  werden  (a)* 

2)   Ein   etgenthttmiiehea ,    gtfwfthnBoh    aehr   aufgeiöttM 
Gemenge  (f)»   weichet  wieder  Parde'n  dee  grob»  unii  fein- 
körnigen Granits  eBahMlt,  Von  denen  die  entten  in  das  om« 
gebende  Gestein  zerfliessen.    Die  Gnindeiasse  desseHien  biMet 
ein  grflnlioher,  gelblielier  oder  rttthlieher^  auch  brauner  florn« 
atein^   der  von  einzelnen  Adern  von  ttuarz  odEer'iiueb  gelb« 
iichem  und  nnlcbweisaem  Chakedon   (zuweilen  2*«^''  dick) 
durchsetzt  wird  und  zahlreiche  Sfmiten  und  kleine  Draseti« 
Räume  darbietet,    welche   alle  der  Riobtung  der  Gkisammt* 
nasse   parallel  laufen   und  mit  kleinen,   oftr  tmubeitftmitg 
gehäuften    Quavz-Rrystallen  llberkleidet   sind«     'Diese  sind 
wieder  nicht  selten   mifi  einer  dinnen  Haut  ran  Pailomelnii 
überzogen,  der  zuweilen  auch  diekei^,  an  der  freien  Ober« 
fläche  traubige  Platten  zusammensetzt,     in  dieser  Gi^amdmasse 
Uegen  zahlreiche  grössere  und  kleine  KrysCaHe  und  Körner 
▼en  Feldspath^  welcher  selten  fraach,  gewöbnlieb  in  Porzel- 
lanerde oder  in  eine  weisse^  gelbUehe  oder  grOnllche  Speck« 
Stein-artige  Masse  umgewandelt  ist,  und  ausserdem  einzelne 
grauliche  Quarzkörner.     Stellenweise  fehlen  diese  Einmen« 
gongen  ganz,  und  man  hat  einen  homogeiion  splittHgen  Hörn- 
stein  vor  sich.     An  andern  Stellen  iat  die  Masse  dicht  ond 
acheint  ein  sehr  feinkörniges  Gtomenge  von  Quarz  und  Feld- 
spath  zu  seyn;-  wieder  an  anderen  treten  die  erwähnten  Ein* 
aphlasse   in    grösserer   oder   geringerer   Menge  auf;    noch 
an   andern  nehmen   sie  an  Häufigkeit  ae  zu ,   dass  aie  dia 
Gmndmasse  fast  verdringen,  und  man  hat  dann  ein  deotliehes 
granitisehes  Gemenge  vor  aich,  das  dann  auch  grease  fleisch* 
rothe  Feldspath-Krystalle  aufnimmt,  ao  daas  man  dm  tihmi^ 
telbaren.  Übergang   in    exquisiten   Granit    nicht    v«Htennen 


ISS 

faii»;  nm».«Uw  A^r  Gfemttiaf  tMt  voA  ukh  «ffftiliii  Am*  Amt'» 
fidi  sqvgeypvochensn  Granite  wieder  flinatelh.- 

3)  Naeh  miften  geht  liies»  Liige>  in  dm  gewdhaliofiMf 
gvobiiönii|^  Par|dK}qr*ainMg0k>  Granit  aber,  dfr  hi^  aahr 
aii%elSat  ist  <d>. 

#)  Oate«  dteaam-  mriA  von  tiHn  doroh  eine/  aehanfc^  gane: 
ebene  ZöaaniafcpnantettngaHFIfialie  gtaohirdan,.  rofat  ein  .fiMar«/ 
Imaeraa  FeiidepatiMPeiDlier^  wemmw,  gelbUdber  oder  tdaasr» 
fteiseiiratilev  Granit  (e)  eut  sehr  apersamein,  dankelftraiifi«ni» 
CSnmer^  der  mir  «nf  einaelnen  Abläeongs-Filieha»  ia.eaieiiH 
iichev  Menge-  and  swav  in  nadelförm^en  Krjratallen  auftritt«; 
£r  i^  daurab  ebcsiet  KlttfÜe^  in  niebt  na  greaae  i4ioaiboid«b^ 
Stiebe  g«aehiede&  Seine  Mfibbtlgheit  betvi^ri  baiiünfig  ^^ST. 
StellenweiaadnreliiietBt  dlemr  Granit  aber  anch.  den.  gnabr« 
ItfimiiieBia  Fonnmebv  odeip  weniger  oiliQhtiger  Gänge  (F^.  5)i6X 
die  gewöhnlieh  an  dem  fest  damit  verwnehaenen  Nebenge« 
ateuie  aebairf  nbaehaa|deni,  saweilen  aber  noch  in  dasselbe 
nnnericfieh  terflieasen.  So  aidit  man  in  ^deni  dritten .  öst-». 
liehen  Steinbmcbe  ewei  aoloiie  Gänge  <ron  ^'^-^1'  SelrkeiV 
de»  Chranit  dimebsftnenw  Sie  «nid  genn  gerade  oder  a«cb* 
wellanfilmilg  gebogen ,  sieben  aieh  baU  nosammen.,  bald- 
breiten  aim^  sich  wiffiier  ans.  Sie  .stehen,  gewehnlichi  aenkrech«^ 
eder  fidlen  unter  sehr  ateileni  Winket  ein.  -  Aneb  sie  keilen- 
siek  isaeh.  nnta^  snweileii  ans»  Aft^tena  sind  sie  ^nfaeh^^ 
seltner  versweigen  sie  sich  im  Nebengesteine,  welehes  von* 
deaa  PeIrpbyiHartigten  Granit  im  erstem  Stskibrtiehe  sieh  da- 
dnreh  nntenseheidet^  daea  es  fester^  der  Verwifttemng  VfewA* 
ger  nnterwerfcm  nnd  dass  die  Gmndmasse,  in  der  die  Felfb^ 
apetli-lLrfatalla  liegen,  fainlEÖmiger.  Ist. 

Ana  allen  -  dieaeii  Erseheinnngen  geht  dantlt^  hervor^ 
daaa  nUe  die  besehriebenen  Gesteine*  nur  Afodifikationen  deil 
Granites,  aka  gleioheeitage  Bildungen  sind,  nnd  dass  matt 
daher  niebt«  mit  Gutbise  drei  im  Alter  yeraehiedene  Granitm 
annehmen  könne,  die  inirerscbiedenen  ZeitrJuaMneich  mnnoh**- 
faltig  dnrohbreehend,  emporgestiegen  wären«  .  Wie  war«**,  ea- 
Senat  wähl  mäftich,  das  wechselseitSge  Eingirasfen  nnd.  VerW> 
sobandasn,  die  Ubei|^ge  nntereinender,  fdaavoUkenuien# 
Dnsabkies^eyn  des  Einen   von    dem   Andern  nnd  andeeft 


IM 

ElnidieiitiinfMi'iit^ckwtAigvn  Ku^rklllren  f  Ofacrlimpt  gUnW  n 
ich,  bat  raan  sieh  i«  Aev  lieaegten  Zeit  durch  du«  gutartige  ii 
YarkoMiiieii' kryglälliiiischer  Gesteine,  beaemleFs  der  Granite,  fi 
Sj^enittj  Porphyre  u.  s.mft«  so  oft  %ur  unbedingten  Annahme  ii^ 
einer  späteren  Durchbrechang  hinreissen  Ussen,  selbst  ^o  *. 
Iceine  eihsige  ErseheimHig  dafür  spHefatj  fiele  aber  und  ge-  i 
Wieliüge  «iagegen.  Grosseitftheils  wurden  diese  Irrt^liiier  da-  u 
durch  herbeigeftthrt ,  das»  man  jeiie*  ftvmdartlge  Aossebei-  .j^ 
doug^'  derc^n^Längen^Diuiension  ihre  Breite  weit  Übertrifft,  », 
fttr^inen  Gailg  und  daher  für  spXiern  Ursprungs. ansah,  wfth-  ^ 
retid  sich  dieselben  dooh  in  vielen  FäUen  gar  nicht  von  den  »n 
sffffbliosen  mehroder  weniger  feinen  Adern  von  Kalkspath,  Qnäre,  ^ 
¥theno%jA  u,  a;  m.,  die  manches  Gebirgs-Geslesn  durefasehwar^  ,1, 
men,  unterscheiden.  Diese  Unstinde  mügm  auch  cur  Ent-  ^ 
scbuldigung  für  die  voranstehende,  etwas  mehr  ins  Detail  },.j 
gehende  SohiMerong  dienen.        *     .  '      i^ 

Ähnliche '  Verhältnisse  wiederhokn  sich  noch  asehrfaek  ,^ 
an  vielen  Punkten  djer  Umgebung  von  Mariei^ad.  •  So  steht  ^, 
UHUt  in  elAem  der  aufgelassenen  Steinbrüche  des  MiäMefgi  j^| 
(Fig.  6)  den  M'ermal-^Granit^  in  de.m  etnselne  Parue'n  des  ^ 
fbinkörnigen  Glimmer-reichen  Granites  (b)  liegen,  von  einer  .^ 
gangartigen  Masse  des  Feldspath-reiohen  fesien  Gnuiites  (e)  ., 
durehsetst,  während  nieht  weit  davon  uWei  wenig' mächtige  ^ 
Adern  des  Hornstein^artigen  Gebildes  (f>  liegen,  deren  eine  y 
nach  unten,  die  andere  nach  oben  auskeilt.  . 

'  Am  deuiliohsten'  aber   und  am  mächtigsten  sind  letste    ^ 
am  östlichen  Abhänge  dea  Sckrteidermfges  oberhalb  des  Ban«    ^ 
ses    sttT   Siädi  Beriin   entwickelt.      Die   Hauptmasse   bildet    ^ 
rother  oder  brauner,  bald  rothbrauner,  bald  chokoladebraa-     \ 
ner,  bald  gelblidhbräi»ier,  seltner  rauchgraoer  oder  röthlich- 
grauer  Homstein;  bald  gane  rein  und  dann  oft  von  kleinen 
Drusen  durehsogen,  welefae  nlit  sehr  kleinen  dnars^Kr^itai-     ^ 
len  ttberkieidet  sind;  bald  maiichfache  Einmengungen  enthal-     ^ 
tend.     Es  liegen  darin  nämlich  zahlreiche  Körner  von  Cluara     ^ 
oder  Fddspath,  .vrelcher  gewöhnlich  aufgelöst,  noch  häufiger     ^ 
aber  Partie'n  sehr  feinkörnigen  Feldsteins,  der  aoeh  cuwei-     ^ 
ien  io  refcbUcluMn  Maase  in  diO'  Bfisehnng  der  Grandmasse 
einaugehen  scheint,  so  dass  sie  von  manchem  Porphjrr  nieht 


18T 

n  wätmehdMiABtt  ist     Oder  es  sirfd  diiriii   Partien  eineA 
k5niig€M  graniliflcben ,   Bellen  ondeatiieh  aehlefrigen  Gneiae- 
■rdgen  Gemenges  aus  Quare  «nd  Feldspsth  eingestreut,    in 
des  aber  n«r  selten  ein  kleines   sUberweisseii  Gliamerbtätt* 
chen  flimmert.     Sie  schneiden  gewöhnlich  scharf  am  Neben«* 
gesteine  ab,    seltner  verflieii'sen  sie  damit  und  sind   stellen- 
weise so  sosammengehäuft,  dass  man  einen  wirklichen  Granit 
Tor  sieh  sn  haben  glaubt.      Hie  ond  da  geht  der  Harnstein 
in  rothbraanen  Jaspis  oder  selbst  in  gelblich-  oder  graolieJi«* 
weiiaen  Chaleedon,    am    seltensten    in    weissen  Opal    über« 
Leiste  darehsieben  die  Felsart   meistens  in   Adern,   deren 
Stärke  outanter  bis  au  2-4''  anwächst.     Fast  ttberali  aber 
wild  das  Gestein  von  grossem    und  kleinern  Rissen  dnrcb- 
Mtst,   die    mit  rochem  Eisenoiyd  ansgefiillt  sind^   und  von 
feinen  QlnanB-Äderchen  darohseh wärmt,  die  oft  sq  zahlreich 
werden  ond  so  vielfach  anastomosiren,   dass  das  Gänse  ans 
IsQter   einjBelnen    durch  Quarz-Zäment    verkitteten    Brocken 
ra  bestellen  seheint     Als  fremdartige  Beimengung  moss  oimI-» 
lieh  noch  des  PsUomelans  Er>tähnung  geschehen,  der,  beson- 
ders an  einzelnen  Stellen,  dem  Gesteine  theils  eingesprengt 
ist,  theils  dasselbe  in  mehr. oder  weniger  diokea  Adern  (bis 
ta  2"  dicke)  durchsieht^ 

Die  ganse  Fels-Masse  seigt  kein«  Spur  von  regelmäsigkrr 
Absonderung,  sondern  ist  nach  allen  Richtungen  aerklüftet* 
IKe  Klafte  sind  meistens  mit  rothem  £isenoxyd  Oberaogen. 
Oft  li^en  anoh  rundliche  Brocken  des  sehr  festen  frischen 
Gesteines  mitten  in  einer  weichen  halbaufgeltfsten  Mass«, 
die  Bom  gvöBsten  Tbeile  aus  umgewandeltem  Feldspath  an 
bestehen  sebeint. 

Diese  Gesteine  lassen  sich  in  bedeutender  Erstrecknng 
verfolgen;  im  Gänsen  swar  ist  ihre  Ausdehnung  in  die  Läng« 
vorwaltend,  indem  sie  von  der  Höhe  des  Berges  snnäebst 
den  Jägerkauie  bis  zu  den  obersten  Häusern  von  Marien-^ 
iad  verfolgt  werden  können.  Ja,  vielleicht  dürften  sie  noch 
viel  weiter,  fortsetsen  und  sich  selbst  bis  in* den  gegenilher- 
iiegendeii  MüUherg  hinübererstrecken.  Wenigstens  sah  ich 
dleidben  Gesteine  bei  Gelegenheit  der  Vertiefung  des  Flyth- 
Gmbens  swischen  den  nördlichsten  Häusern  von  Marienbad 


13« 

UMd'  dcrr  IFMquMe  «irlMSsh  Sto  «iod  cl«H  BaMiiMlwft:  itarli 
▼•n  rdtheoi  Ei«enozy4  itoi^hdMngen ,  ^Üauan^  «b«r  soimI: 
ganai  miC  den  oben  besehriebeneii  ilberein.  Sie  vteben  eich 
noeh  welter  oetwfirte,  sind  aber  daselbst  doreb  Damaieetile 
und  Wald  b«deeke. 

Wie  weil  efeb  der  SernelelnhSleelL  de«  SchmeUnpmmgei 
eeitwlrfe^  erstreekfr,  liest  sielt  nieht  «nt  Siekerheit  beetim* 
Inen,  da  dort  keine  EntUösungen  stat^nde«,  Kamt  man 
aber  den  tkt^  der  Oberflflehe  serstrenlen  Brocbsttlekoii  Cllia»- 
ben  beimesset,  so  dürfte  jen«  Ansdeknaag'  aadi  In  dieaer 
Rlehhing  nicht  gans  nnbedeatend  sejrn.  Die  ganae  Maaae 
ist  In  den  Oranit  eingebettet,  in  den  sie  anek  allaiähliA  ttkersn« 
gehen  sebeint.  Man  hst  sie,  ihrer  bedevtenden  Länjg9o- 
Brstr^knng  wegen,  für  einen  dorek  spätere  Spaltei»-Aiiail^ 
Inng  entstandenen  6ang  gebaltiDn,  ohne  dase  sieb  aber*  aar 
ein  baltbarer  Grund  dafür  angeben  läset.  Bs  ist  ohne  ZwtsI« 
fei  niebts  als  eine  gleioheeitig  gebildete  Modifikation  de« 
Granites  selbst,  wie  wir  sie  In  den  Homstein»Maaseii  des 
JUükiberges  eAtmnt  haben,  wekhe  sieh  wegen  ihrer  geringen» 
Dimensionen^leiebter  ttbersefaen  lassen  und  daher  df  r  Sehioeaet 
nnm  V^rständnlse  dcir  übrigeii  Lekutttfften  in  die  Band  gobeiu 

Ganz  ähnliche  Erscheinungen  fehlen  auoh  In  der  Um«» 
gebong  ro«  Kitrb^ml  niebt,  and  anoh  ans  ihnen  ei^gAt  es 
aiefa  anfs  dentllchste,  dass  die  Hemetein-Massen  gleiehaeita^r 
Entstehong  mit  dem  aoigebenden  Granit  seyn  airflsseff,  keines- 
wegs aller  als  Produkte  ^ner  spiätem  Brbebang-  betiüebtet 
werden  können»  Von  den  wenigen  Punkten,  die  leb  durch 
Autopsie-  kennen  lernte,  erwähne  leb  auerat  den  BuekmaU, 
einen  waldigen  Berg  am  rechten  £^^-üfer,  ebie  halbe  Stande 
oberhalb  RifdUfbtt  gelegen-,  an  dessen  Pose  der  bekannte 
€fie$9hübler  Sauerbrunnen  hervorquillt.  Den  untersten  Thell 
des  Berges  bildet  dentUeber  Granit,  der  stellewweise  Gneiaa« 
ähnlich  wird.  Gelkliehweisser  und  mitunter  rölbUober 
Feldspath,  graolieher  Quara  und  braansebworaer  Glimmer 
setaen  ihn  in  aieralieh  gleichem  Verhältniss  aasammen.  -Stel* 
lenweise  enthält  er  grössere  und  kleinere  Partie*n  iron 
sehr  fetnkömigem,  fast  diehfem,  flcisehrotbem  Peldepatb 
ohne   alle  fVenidnrtlge  Beimengung,   der   bald   nur  ebiaelne 


J 


IM 

KnoHm  Im  Cfmiff  MA&t,  bultl  iKti  in  t-^'  mnnhOgBvf  gMg- 
wügw^  Mii8S«n  Jtt»ohitflmd#»l,  buM  Ibn  tu  Mklilloieit  aitregeK 
nitfigett  Afleni  4«rdi8olHHCraie,  Jeden  fiMimfceit'iiber  im  «ffn« 
ipXtere  DarehWeehong  dAilvreh  beseitigt,  diifts  er  ftli  ipelM» 
fieieii  Pmbten  gan»  T<ln'  dein  Ch*aii1te  ninsehlbMen^  vrffrdl 
Steigt  aiiiti  den  Beeg-AbheMge  hoher  bfneii,  so  Meht  ntflm  eleti 
pldtoheh  «iif  etil  anderes  Oestein  Tersetef.  Be  iat  r9thlM^ 
oder  brfttralleh-geiid ,  qnai^ig  eder  ilei*fistelA*arClg ,  rotl  rM 
grtseeren  nitd  klemeMii  Birken  gelMleben  oder  HliMleheii 
bdkial^elditeii  Feldspathes.  IN«  sahllesefi  (luAnB*49ehniire  tmA 
Ufliaefi  Ihu9(m,  die  das  6an«e  dtirchaiehen,  geben  fhat' das 
Ansidieii  eines  wahre»  Trfiaiiner-G^esteines.  Den  iittbi^ren  Tbefl 
endHieh  aetst -Basalt  susamaien,  tbells  feie,  eisensefaware  kaH 
OBff n  und  sahwarae«  An gk,  Cheils  dnnkelgHlniiehgraoy  leleht 
t«rwltt«Hntd,  mit  Bahb>eiehen  Anglt4Cr]r«talten,  die  nlehe  selten 
In  rfne  braune  oder  reihe  Speckstein'arCige  Masse  OHig#> 
wandelt  sind ,  mir  vielen'  Drasenrünmen,  welche  dril  kMneii 
rStMSehen  Phili^psll-Krysraltfrn  äasgekteldet  Und  nur  sefim 
▼on  Kalkspath  ganc  ansgeflütt  Alnd.  An  derNordsette  sieht 
irieh  der  Basati  fast  bis  an  die  Thid^Sehle  Jierab.  Die  Lages» 
mngs-Verhlllnlsse  nnd*  die  Breccien-'artige  Besehaffenhelt  dea 
fewisehen  dem*  dentlkhen  Granite  und  dem  Basafte  Hegendeii 
Gesteines  kdnnten  sehr  leieht  an  der  Idee  rerfllhren,  als  sey 
letBtea  ein  Kefltak^Pl^dilkt,  bel^  delp  Erhebcm^  ties  Basahes 
gebtldeti  Man  kommt  Jedoeh  ton  4leser  Ansieht  sehr  bald 
aoriiek,  wenn  man  den  hart*  mn  der  Mjger  naeh  tUfiUfsfi 
fkbrenden  Weg  ein  wenig  weiter  verfelgt«  Die  at^en  A1K 
stfirse  der  Berge  gegen  den  JEj^er-Flass  herab  bestehen  alle 
ans  Granit,  der  theiis  mit  dem  des  ßuekwaUi  gans  Ober- 
einstimmt,  theiis  von  dem  aber  den  Qaara  and  den  sobwiSn^^ 
liehen  Glimmer,  weit  vorwaltenden  grosskttmlgen  geldifmdi 
flelaehroth  gefürbt  ist.  In  Ihm  findet  man  das  eben  besebrie^ 
bene  Homsteln-artlge  Gebilde  in  grtfssem  nnd  kleinern  Mas- 
sen ndtten  inneliegend,  ohne  dass  ein  Basalt,  dessen  Einwir^ 
kung  man  seine  Entstehung  anschreiben  könnte,  in  der  Nube 
wSre«  Es  Ist  also  auch  hier,  wie  bei  MarimAuiy  nn»  ekm 
eigeiMHImtiehe  Modifthation  des  Granites,  mit  demselben  gam 
gleichaeltig  gebildet. 


U9 

In  yM  kkdnerjem  M^Mtibe '  trel«fi  «tiiese  Ctesteiiie  rri 
Veüsierg0yJm'S&Aen von  Katisbaimm  vech^eil  re^/rUfm-,  item 
Posihofe  beinabe  ^egenübi^r,  a«f,  oad  äb^rdless  sind  sie  iioi*t 
^ehr  w«nig  entblösst.  Wenn  ieh  ihrer  dahar  Envfthnnii; 
time,  gegcbieht  e«  nar,  weil  man  FersiKiht  hat,  ihnen  eine 
gi^uB  Aiidere  Entst^hong«* Weise  ansueignen.  Wie  in  der  gan- 
sen  Umgebung  von  KarUtadj  wird  aoeh  hier  das  Tegl-thni 
V:On  eiemlioh  steil  imfsteigenden  snsiunmenhängeRden  Berv- 
rficken.  begreiuit,  deren  Gipfel  sieh  sonst  in  das  Plateaa  ab- 
dachen,  welches  sich  vom  Berg-Wirthshaos  ostwärts  fibei* 
JEnge/kmUy  aiidwärts  über  KoUau^  Funkmstem^  DonawUz^ 
Goikorn^  uu  s»  w«  ausbreitet. .  Der  dem  Postbofe  gegenüber- 
liegende TheU  des  waldigen  Berg*Abhanges  ftthrt  den  Mameu 
des  Phi^n  und  besteht  bis  zw  Höho*  aus  d^m  ge^öbiiliobeti 
Porpbjr-artigon  JCür/Miii&fr  Granite.  Auf  dem  Plateau  sohpiuk 
er  mit  feinkörnigem .  Granite  zu  wechseln  \  Wenigstens 
liegen  daselbst  viele  grossere  und  kleinere  Blöcke  detoelbeii 
l^erstirent«  fir  ist  gelbUch weiss  «od  .enthAi«  nnr  sparsame 
sehr  kleine,  schwarze  Gliimner-Schüppehen..  Hie  und  da  weeh- 
•elt  er  .mit  dem  grobkörnigen  onregelmlisig  ab,  sodass  man 
sehr  leicht,  in  einem  Handstttcke  beide  vereinigt  erlielteA  kann. 
Ana  dem  Granite  erheben  sich  enf  dem  Plateau  nwei  niedrige 
l&ngliehe  l^oppen.  *—  der  V^isberg  —  welche  h.  22  NW. 
9treiebe.n  und  aus  festem  homogenem  graueehwarzem  Basalte 
mit  kleteen  Olivin-Körnern  und  An|^t-Krystallen  iind  eineelnen 
Kalkspjath-Körnohen  bestehen.  In  dem  Basalte  sieht  man 
weder  granitiiehe  Einschlösse,  noch  bemerkt  man  an  dem 


*  Dasselbe  beobachtet  man  sehr  deutlich,  wenn  man  von  der  Karls- 
bader Kirch«  «um  Breikrtul%berg  emporsteigt.  Unten  sieht  man  «irh 
ibfffsil  von  dem  Porphyr-artig^u  Oranir  mit  ^—3^'  grossen  Frldspaili- 
KryvtaUsif  eaigaben;  höher  oben  betritt. man  bald  ei^neo  £einkörnifi:>*n 
rötliljch-  oder  aelblich-wejssen  6r.anit  mit  seltenen  schurfirzlicben  GJim- 
nier*Blättchen,  dje  hie  und  da  auch  zu  f^rössern  Flecken  suAammenicebädft 
sind.  Er  be^^leitet  uns  bis  auf  den  Gipfel  des  Berges,  und  au  ihn  leimt 
•ich  auf  der  Ruckseite  des  Berges  der  untere  Braunkohleusandstein  an, 
ein  seltsir  Breceien*ar(iger,  i^evröhnlicb  sehr  fdiDkömtger,  oft  fast  homo- 
gener,' qo^cstger  oder  Horifstctiii-srliger  Saudstettt  mit  sshlrejcheii  ver« 
witterten  Granit  Eiosrhiussen. 


141 

Granite  der  Vaehbaraehaft  Spuren  feuriger  Eitiwirkang« 
Dagegen  liegen  auf  dem  Gipfel  hie  nnd  da  Blöeke  des  an- 
vi»ränderten  fein-  und  grob-kdrnigen  Granites  heran,  der  eaai 
Theil  in  beginnender  Verwitternng  begriffen  (st,  nebst  Broeken 
der  Hornstein-artigen  Massen,  welehe  bald  roth,  bald  braun| 
bald  graa,  selbst  schwärsliefa  sind,  viele  mit  Qnaras-Krysräll- 
rhen  ausgekleidete  Drnsenrlioroe  besitzen  and  Ädern  nnd 
Knollen  von  Quars,  deatliehem  Hornstein ,  Jaspis  und  Chal- 
cedon  enthalten,  kurs  —  gani^  mlti  den  besehriebenen  Gesteinen 
?on  Mariembad  und  von-  Buekwald  übereinstimmen.  Von  den 
gebrannten,  geglühten,  zum  Theile  versehlackten  Graniten^ 
weidift  T.  JBkbmr  am  Gipfel  des  V^Uhtges  gefunden  mat  haben 
angibt,  sah  ich  trotz  der  sorgfältigsten  wiederholten  Unter- 
soehong  aller  Punkte  der  Basalt-Kuppe  keine  Spur*  Es  ist 
daher  leicht  möglich,  dass  die  daselbst  vorfindigen  donkel* 
gefärbten  Hornstoin^Slaflsen ,  die  wegen  der  vielen  unregel- 
mäsigen  Drusenräuroe  mitunter  wirklich  ein  Schlaeken-fihnli- 
ehes  Ansehen  haben,  für  Kontakt- Produkte  zwischen  Basall 
■od  Granit  gebalten  wointen  sind^  welolie  TlCueehmig  bei 
einer  auf  einzelne  Punkte  besohrlink ten  Dntei^nehailg  gar 
nieht  unmöglich  ist,  wie  ich  «oben  bemerkte,  als  Ick  v«iii 
Bueiwuld  und  lUdißfart  sprach.  Dadureh  will  ich  jedotsb 
gar  nieht  in  Abrede  stellen,  dass  sieh  solobe  pyregenisirte 
GranitrBrocken  wirklich  vorgefunden  haben;  nur  müssen* sie 
in. geringer  Zahl  dagewesen  seyn,  dass  sie  sthon  jetzt  seil 
V« .  HsRDSR's  Besuch  ganz  verschwunden  sind.  So  viel  geht 
Jedoeh.  mit  Sicherheit  aus  den  wenigea  verstehenden  Bemer* 
kongen  hervor,  dass  auch  in  der  Umgebung  ran  K^rbMl 
die  Bornetein-artigen  Massen  an  mehre«  Punkten  im  Granite 
vorkommen  und  bei  geniiuerer,  auf  grössere  FJäehen.  anaga? 
dehnter  U^terauchung  noch  viele  ai^dei^,au%efiuHien  wenden 
dürften*  Möchte  eine  soleh^  diesen  für  4ia.  Charakteristik 
des  Granites  des  nordwestliehen  Bäkmeni  nicht  unwichtigen 
Gebilden  recht  ba|d  zu  Theile  werden,  indem  dadurch  die 
Frage  über  die  Alters- Verschiedenheit  der  einzelnen  Granit* 
Vsrietiten  die  schnellste  und  sicherste  Lösung  finden  dürfte* 


einige  fossile  Pflanzen  des  Kupfer-fiihrenden 

Saadfiteiiis  im  Perm'Mhen  und  Orenburfficken 

Gouvernement , 

Hm.  Prof.  E.  EiCHiriLD^. 


Bfeher  w«r  tior  Im  Bvtiten  S«iidit«fne  d«r  Vwgeten 
«nd  des  St^ummntwaUei  die  «o  «bvrelehMd  febiiute  baoB- 
«rtlg»  Fame-Gettting  An-onopter!«  -beebiiclitet  i^rden; 
idi  besehvieb  «!e  onillngst  **  «oeh  iiits  den  Paüfseken  Oen- 
yerneiewt  y  ohne  fedoch  damek  angeben  sa  k^lnnen^  ob  sie 
•ieh  km  -en^eeebweiiten  Lande  oder  in  den  deftigen  Kupfer- 
firabm  des  ferni^chm  Sendtfieins,  bei  JTiMMika-irbtMptfi 
an  der  Grense  des  Wittklittken  Soovemements  gefanden 
faiHie.  UnterdessMi  e^rtiSetC  dtfs  liieelge  Bergkerps  dieselbe 
)kn,  die  Anoinoptoris  Sehfeehtendaiii,  -so  wie  «ine 
newe  An^eai«  gra^ollis  nebst  einer  rienen  GatCnng  Ano* 
merrh^eea  Fiseheri  aM  dem  Oren^Mrj^'^cüsii  Ireaverne- 
ment  md  «war  se  sehr  mit  fUrpferers  dnrchdrangen ,  dass 
jelst  gar  kein  Zweifei  über  den  Fundort  dieser  auffallenden 
Fflanaen  des  ösciiehen  Aus^Anids  obwaken  fiann;  sie  stam- 
men edle  ans  demselben  Knpfer-fbhrenden  Sandsteine.  Ich 
1^1  stierst  diese  Pllanaen  mit  wenigen  Worten  sotiHdern 


*    Von  IS.  Sept.  1843. 
**    S.  DieiQS  Urwelt  llirMlejMb  &  180»  Tsf.  IV,  Fig.  S— S. 


1«S 

mmI  dantti  mich  Ae  FornmtiMi,  in  der  ti$  vorkdmnira, 
mAet  Mu  beiifiainiei 


Diefi»  neue  1'  3''  lange  onü  &''  breite  Bi^achstOck  fiind 
sich  im  Besirke  der  KargaHtf seien  KupTerefz-Graben,  tiord» 
Ssilicli  ytni  Orenhurg,  Ewisöhen  dem  ürsptninge  des  JR  iind 
der  SaAmara^j  und  ceigt  dieselbe  äussere  Gestalt  und  ^n» 
3elbeii  tnhern  IBmü,  wie  das  frfilier  Tön  uAt  abgebildete  Bruch« 
fttQdi;  ea  besitzt  elenso,  wie  dieses,  feine  Ldft worfeln,  d!0 
in  Oinkrelse  der  Blatt-Atisfitze  auf  d^r  OberflScbe  des  Stam* 
mes  in  grosser  Menge  erscheinen,  aber  in  der  A.  Mongeo«^ 
tii  BftONGN.  nicht  angegeben  wei*den,  wodorch  ein  tvesentlichei^ 
Cntertfcshfed  Ton  onserer  Art  entstehen  würde,  crhne  «onsti^ 
ger,  von  mir  fiolion  früher  angegebenen  Charaktere  zn  ge* 
denken. 

Die  Blatt- Ansätze 'iGftehen  am  Stamme  Ober'  1*''  hervor 
ond  sind  wohl  9'"  breit;  sie  sind  stonfpf  dreieckig  und  im 
Innern  blättrig;  sie  bilden  von  rechts  nach  links  schräg  auf- 
steigende Spiralen  und  zeigen  im  Queerdurchschnitte  die  hohle 
Markrdbre,  um  die  sieh  die  GieaBabttBdel  in  negelalUlger 
Steliung  lege«. 

(Berns  ^eselbe  Bttdnng  wiederlidt  stob  )m  duroheelinil^ 
lesen  Stamme«  In  der  Alitte  «eigt  siok  die  grosse  MatI^ 
röhre,  die  von  eisem  gioaehliisscsea  Geftss^Ringe  gebildet 
wird  (ein  Hanpt^Ustersohied  von  dem  Batt  der  eigentlichen 
Famen);  dieser  GeAe»^lffing  besieht  ans  lawter  Giefitsibündelm 
die  «twns  tS^räge  jrn£iteigen  und,  JB  mein*  sie  etoh  von  der 
MerJurdbre  entfisrnen,  um.  so  dicker  werdeni  bis  sie  ^endllA 
an  tler  Oberfläche  dea  Stemmes  lierv4Mr4retto  und  binr  din 
Spfanüen  des  BUtt^neatsee  btideüL 

Anomoptexis  gracilis  m. 

Diese  von  der  Preohrashensehen  Erzgrube  im  Oreniur-^ 
gifcten  Gouvernement   herrührende  Art  ist  viel  feiner  und 


^    Idi  DciMM  «ie  40  Sil  fihfea  msiaea  ttialJilHl«en  Fseeedm  IX  i^ 

8caLBCHTBi«D4X.'Sj  Prof.  in  BaiU/» 


144 

Mrtcr  gebmit,  als  die  vorhergebenite;  iBe  Btntt^AniillBe  üni 
sehr  schmal  ond  lang,  stehen  daher  in  dioht  gedringten 
Spiralen  am  den  Stamm  nnd  seigen  in  ihren  losseren  BUtt- 
Scheiden  nur  seltene,  feine  Luftwareeln.  Im  Verhfiltniss 
siim  Stamme  ist  die  Markröhre  eiemlieh  bedeutend;  dieGe- 
fässbündel,  die  von  der  JMarkröhre  schräge  aufwärts  steigen, 
sind  sehr  zahlreich  nnd  seigen  denselben  Ban^'wie  die  der 
eben  erwähnten  Art. 

So  wie  diese  beiden  Arten  einerseits  an  Caulopteris 
nnd  Thanmiitopteris  grenzen,  so  geben  sie  auf  der  andern 
Seite  aoeh  sur  Knorria  ttber,  so  dass  diese  vielleicht  eo 
derselben  Familie  gehören  i&dnnte,  wenn  sie  Luftwurzeln 
besässe  nnd  ihr  innerer  Bau  näher^  bekannt  wäre ;  sie  ist 
liber  gewöhnlich  ganz  in  Sandstein  verwandelt  und  seigt 
daher  nirgends  auch  nicht  die  geringste  Spur  von  einer  In-  * 
nem  Markröhre;  übrigens  findet  sie  sich  in  demselben  Sand- 
ateine  des  Perm*seken  Gouvernements,  vorsOglieh  im,  Jugato- 
scken  Hattenbezirke. 

Anomorrhoea  Fischeri*. 

So  nenne  ich  eine  neue  Gattung  fossiler  Pflanzen  ans 
demselben  Knpfer-haltigen  Sandstein  der  Pr€9bra$keriiehen 
Grube  des  KargaUnschem  Hüttenbezirks,  im  Mordoaten  von 
Orenburg]  ich  kenne  bloss  ein  Brucbstttck  der  Rinde,  die 
unter  den  lebenden  Pflanzen  am  meisten  der  Xanthorrboea 
zu  vergleichen  ist  und  gleich  ihr  wahrseheinlicb  in  die  Fa* 
milie  der  Asphodeleen  gehören  könnte. 

Der  Stamm  der  Xantorrhoea  wird  nämlibh  von  einer 
lalschen  Rinde  umgeben,  die  aus  den  fast  horizontal  gesteli« 
ten  und  durch  Harzmasse  inn^  verbundenen  Blättern  besteht) 
während  der  Stamm  im  Innern  eine  feste  Holzmasse  zeigt. 
Diese  besteht  ans  feinen  Qneer-  und  Längs-Fasern  von  6e- 
fassböndeln,  die  ein  sehr  dichtes  Gewebe  ohne  alle  Mark- 
röhre bilden ;  die^dueerbündel-GefKsse  dringen  in  die  schmalen 


*  Ich  nenne  diese  Art  zu  Ehren  meines  verehrten  Freundes,  des 
wlrkNcbMi  Slaat«r«|bes  von  Fisouaa ,  Direkt  des  fcaisevl.  bot  Gsrtens 
io  SL  PeUt4kurg. 


grasartigen  Blfittw  >,  welche  .  dji^^lbe  hAcbootfilQ  J^cb« 
tong  beibehalten  und  senkrecht  t^u(  dem.Stainine  etehen.  D|q 
Holema&se  de«  SUnines  «teigt.  daher,  i^i  ihrer  0.herfl^qhe  einet 
Menge  symmetrisch  geßtellter  Liicber  ai|8  «dem  di«  Qxieer* 
bände!  der  Gefässe  hervordringen  j  um  in  di^  Bliitf^r  der 
falschen  Rinde,  überzugehen ;.  <Ub.er  i«t  d^ese  ebenfalls  an 
ihrer  Innern  Seite .  Ton  Löchern  durchbohrt ,  die  gfi^%  die* 
selbe  Stellung  seigen,  wie  die  Löcher  an  der  Oberfl#ehiB.4ev 
Holzmasse, 

la  den  grössern  Arten  der  Xantorrkoea  bilden  dj^ 
abgebrochenen  Endspitzien  der  Bliitter,  da  wo  ^ie  den^  Stamm 
ikk  amgeben  und  meist  mit  BarsmuMe  untcreinaader  yer-< 
loojen  sind,  an  seiner  QberflftQhe  iUnt^nfliüchciip  .die  im 
Qoeerdnrehmesser  viel  breiter  sind ,  als  der  L^nge.  nach» 
und  in  sehr  regelmäsigen  solurügen  Reiben,  liegen 9  vorzi^g*'. 
Hell  nach  unten,  wo  sie  durch  ÜArzmasae  inniger  vc^rblludesft* 
werden  und  die  Rinde  um  $0.  fester  mi|chen. 

Die  fossile  Gattung  unterscheidet  sich  von  dieseKi  hayk 
Forzügiich  dadurcfar,  da^s  diese  Rinde  an  ihrer  innern, Seite 
nicht  eben  ist  ond  nicht  gitterartig  durcbbrochen  erscheint| 
sondern  wie  Terrassen- förmig  aus  lauter,  dünnen  y.  schräg 
liegenden  Röhrchen  besteht,  die.  völlig  glatt  an  dem  unterA 
Ende  eine  ovale  Öffnung  zeigeni  die  in  sie  führt  und  wahr- 
scheinlich im  lebenden  Zustande  mit  lauter  Gefäss-Bünd^ln 
»gefüllt  war.  Diese  Röhrchen  sind  aber  die  zylindrischen 
Blatt-Ansätze  selbst,  die  fast  senlirecht  aufwärts  steigen  und  so 
noter  einander  ver.bu.nden  die  falsche  Rinde  bilden,  ohne 
?on  Harsmasse,  sondern  wie  es  scheint  von  Blattscheiden,^ 
verbunden  zu  werden;  da,  wo  sie  an  der  Oberfläche  der 
Rinde  die  Blätter  an  $ich  9iUen  hatten,  sind  sie  rantenför« 
Big  gestaltet,  die  Rautenflächen  sind  noch  einmal  so  hoch 
ak  breit;  die  Blatt- Ansätze  bilden  auch  hier  schräge  Spiralen« 
wie  in  der  Anomopteris,  ohne  jedoch  irgendwo  Offnnngeii 
fSr  die  Luftwurzeln  zu  zeigen.  Die  Holzmasse,  die  von 
dieser  Rinde  eingeschlossen  wird,  kenne  ich  nicht;  bis  jetzt 
W  sich  die  Binde  allein  in  dem  Or^niifr^'^cikeii  Kupfer- 
Stüdstein  gefunden. 

Bekanntfich   hat  dieser  Kupfer-Sandstein   wegen  seiner 

Jahrgang  1844.  *  ,  |0 


146 

Bestfmiriafig    den   Geogtiosten  bishei*   viele   Bftihe  geoMcht. 
H.  McRCHiSOK  ntachte  suletst,  um  alle  Qnal  «u  endigen,  ans 
ihm   ein  eigeneis  Systei^,   das  er  ilfls  Perm' sehe  nennt,  nnd 
nähert   diess   d^n  pAläeeoiseheh  GebSrgs^Bildongen  *;   »Hein 
diese  Pflanzen  würden*  eher  bevrelseri ,   dass  der  Permisch" 
(henkurgüehe  SAndstttin  steh  weit   mehr  dem  Bonten  Sand- 
steine  als   dem  Kohlenkalke' näher tl      Die  zuerst  gertaniiten 
Pflanzen  sind  allst  Arten  der  Gattung  Anomopteris  bisher 
nur  im  Bunten  Sandsteine   der  Vogesen   und  des   Schwarsh 
Hfätdesfoipgekommemy'unA  da  bei  uns' mit  Ihnen  zugte ich  sich 
auch  Calamites   airenaceos  und  von  Thiereii   vorzüglich 
häufig  eine  Posidoiiomya,  an  die  P.  keupertna  grenzend, 
findet,  so  liesse  sich  eine  Formation'  annehmen,  die  ans  gleich- 
zeitiger  Vei4>indnng    des    Bunten   Sandsteins   uml   Kenpers, 
wie    in'  den  Vogesen,   bestände,   ohne   dass  der    eigentliche 
'Muschelkalk  entwickelt  wfire,  wie  in  Englands  wo  der  Bunte 
Sandstein   mit   dem  Keuper   und  theiiweise   mit  dem  Roth- 
Hegenden  innig  znsaminenhängt ,   ^   da^s   nicht   'einmal  eine 
Tr'ennang    dieser   Geüteine   anzunehmen    ist,    ganz    %%'ie  im 
Permifchen  Gouvernement,  wo  der  feinkörnige  weisse  Sand- 
stein (Weissliegendes)   allmählich   gröber    und   röther   wird 
tind  sb  ein  wahries  Kongiotnerat  bildet,  das  jedoch  zuweilen 
noch  Abdrücke  voii  Productus -Arten    zeigt.      Der  Bunte 
Sandstein   zeigt   ebenso  hin   und  wieder  reiche  Eisen-  and 
KnpfervErze,  wie  im  Perm  sehen  und  Orenhurg' sehen  Gouver- 
nemeiil,  z.  B.  hexKamsho-Woikinsh^  wo  die  Anomopteris 
ganz    in    Eisenkletet   umgewandelt    ist,    u.    a.    e.    a.  O.;   so 
bricht   auch    am    Spesserrte    Eisenerz    Lager  -  artig    und    im 
WäldecKschen  Bunten  Sandstein^  Kupfererz  in  grosser  Menge. 
Diess  alles  liesäe  sich  recht  gut  mit  dem  Bunten  Sandsteine) 
vereinigen ,   ond  so  lieSse  es   sich   zugleich  annehmen ,    dastf 
neben  üim  Im  Perm^ sehen  unA  Oreniurg' sehen  Gouvernement 
dei*  Zechstein  stark   entwickelt  sey;    daher  finden    sich  hier 
fossile  Fische  lius  der  Gattung  Palaeoniscuä  und    grosse 
Eidechse'n  so  häufig,    wie    sie  in   verwandten  Gattungen^ 
z.    B.  iftls  f^hytosaurus,  als  Rhopalodon   Mah'tellil 

'^    Address  delwered  at  ihe  anmversary  meeUng-  of  the  geol,  soc. 
of  London,    London  1343,  59. 


147 

FuGH.,  ebenfalls  im  Bonten  Sandsteine,  sogar  Im  obern  grob« 
körnigen  Kenpersandsteine  vorkommen. 

Erwägen  wir  dabei  noch  die  von  H.  WANOEimiM  von 
QüALEN  mit  so  vieler  Sachkenntniss  aufgestellten  Gründe 
for  die  Zechstein-Blldung  der  Perm  sehen  Formation,  so  wie 
im  sie  ausser  einigen  ihr  durchaus  nicht  fremdeu  Produc- 
tos- Arten  vorzüglich  Terebratnla  elongata  Schloth. 
ondÄvicula  eeratophaga  Schlote,  in  grosser  Menge 
enthält,  wie  sie  auch  in  unglaublicher  Menge  im  Zeehstein- 
Dolomit  von  Cläeh^örum  hcfi  MmningenmfkftmwßBiao  kttir 
Den  wir  mit  ziemlicher  Sicherheit  annehmen,  dass  jene  Per" 
mk'Orenburgisehen  Kupfer-führenden  Sandstein-  und  Kalk- 
aergel- Bildungen  aus  Buntem  Sandstein  und  Zech- 
itein  in  inniger  V^rbin^ung  bestehen,  phn^  dass  wir  daher 
gezwangen  wären,  in  ihnen  auch  Bergkalk  oder  Kohlenkalk 
«nznnehmen,  um  so  weniger,  da  mir  bis  jetzt  keine  wahre 
Pflanze  des  Kohlenkalks  aus  jenen  fegenden  bekannt  iet  und 
alle  dort  vorkommenden  Ärtep  von  M^enropteris,  Odo.n? 
topteris,  Sphenopteris  u*  a.  QattoA|pn  sieb  eboa  so  gut 
auch  in  Bunten  Sandstiei^  finden  iJkmitißß*:. 


I.      . 


10* 


Die    Inoceramen    der  Säehmchen    Kreide- 
Formation/ 

von . 

ilm.  Dri.  H.  B.  GEmrrz. 


Wehige  Arten  haben  mir  bei  ihrer  Cntersachnng  grös- 
sere Schwierigkeiten  dargeboten,  als*  die  der  Gattung  Ino- 
eer ätnaS)  so  dass  feh  seit  einer  Räihe  Von' Jahren  immer  von 
Neuem  die  vielen  'iTohilert*  von  'Ekempiären;  'dfe  mir  z« 
Gebote  standen,  mit  den  beliannten  Abbildungen  wieder  ver- 
glich, bis  sich  endlich  meine  Zweifel  über  Individuen  and 
Arten  nur  ^ durch  Redaktion  der  bisher  änfgefUhrten  Arten 
SU  einer  geringeren  Zahl  iössten.  Eine  Verkennung  der 
Arten  konnte  bei  dieser  Gattung  um  so  eher  möglich  gewor- 
den seyn,  als  die  einzelnen  Individuen  einer  Art  auch  hier 
oft  bedeutend  variiren  und  ihre  Stein-Kerne,  wie  sie  im 
Quadersandsteine  doch  immer  nur  vorkommen,  meist  ein  sehr 
yerschiedenes  Ansehen  besitsen.  Der  Unterschied  des  Ge- 
steins and  die  Verschiedenheit  an  GrSsse  kommt  noch  dazu 
und  hat  wohl  oft  genug  schon  Täuschungen  veranlasst.  End- 
lich aber  scheint  ein  wesentlicher  Grund  in  der  Unvollkommen- 
heit  vieler  Englischen  Original- Abbildungen  su  liegen.  Hier 
folgt  das  Resultat,  sn  welchem  mich  wiederholte  Beobach-^ 
tungen  führten: 

1)  I.  conoentricas  Park.  i 

Spits-eiförmig,  vorn  anter  dem  Wirbel  eingedrückt,  nn-l 

gleiohsohalig.      Der    hakenförmig    eingebogene    Wirbel   der 


149 

rechten.  Schale. #Agt  flbev  den  weniger!  «Uaniken'und^  kflih- 
leren  der  linken  Sehale  heryor.  Beide  berühren. afeh.tth^r 
dem  Schlossrande«  Dieser  ist  kurs  and  mit  def  Aehse 
schief-  bis  rechl^ip^inklig*'  .Be^d^  Se^ialen  sind  stavk.  (gewölbt, 
die  linke  jedoch  sdiw$oher  als  die  reeblie]  Ofid,  bei  j#ii|gett 
Individuen  häufig  sehr  flach.  Die  gaiise  Oberfllche vvl^ird 
Ditslemiich  |*egelnB^sigefi'koii9sei|triscbe|i'|^ioipii  und  nnre- 
gelmäsigen  stärkeren  Falten  bedeckt. .  • 
Varietäten.:         .       ' 

a)  1.  eonqen,trietis,Sow.  M.  C.  pl;  303^  Lethaefi 
1132,  Fg.  9,  Qoi,WF^Tt  109^  Fg.  8. ;  Schiossmnd  schief 
{cgen  die  A^hse.        ... 

b)  L  atriiataft  Mani!.:  bei:Gei<Di:.  11^,  2.^: . SehkieBnind 
reehtwinkelig'gegen'die'  Aehsev 

c)  L  propinquus  Münst.,  Goldf.  /09,  9.'  Sehr  hoch 
gewölbt,  so  dass  die  Tordere  Fläche  steil  abfallt;:  Wirbel 
£nt  gleieh;  Schlossraini  kurz  nnd  schief.    :  :  - 

An  I.  concentricDS  Sow.  sohliesst  sich  I.  Webster! 
Havt,  ffeo/.  Sums.  27 y  2  und  l.  pictns  Sow.  M.  C.  ß04^ 
1;  ao  I.  striafcas  6wnr.  I.  str latus  Maut.,  welche  klei« 
neren  Exemplare',  Inrt  Sohide  bedeckt ,  im  Pifinerkalke  sich 
häufig  finden. 

Vorkömnken :  <  ifHirEOgsweise-  im  *  nnter^h  Quader  lind  dem 
■ittlen  Pläner  (Pläner^Dfergel  und  -  Suhdstein)  und  in  den 
Heineren  VaHetäten  1.  ^Websteri  and  I.  atriatns  Mant.  auch 
im  Ptener-Kalke.  • 

2)  I.  Birognlarti  Park. 

Spits-eiftrmig ','  an  der  Vordem  Seite  stell  abschüssig 
wie  abgeschnitten  und  unter  dem  Wirbel  etwas  eingedrückt, 
hinten  mit  einem  gegen  die  Aehse  rechtwinkeligen  Flügel 
versehen.  Der  iBtkrk  gewOlbte  Rücken  der  Sichale  fällt  schnell 
nieh  dem  Flügel  ab,  and  namentlich  tritt  dieses  plötzliche 
Abfallen  bei  grossen  Steinkernen  sehr  henrbr,  'wenig  oft  bei 
jongen  Individuen,  welche  noch  die  Schale*  besitzen.  Über 
<lie  Oberfläohe  der  Sehale  Jnnfen  fUne  kMüientrlaeke  Linien 
»  sieadick  regetmi^er  finif evnangstoh  einandery :  und  dseke 
woistfennige  Rii^^  treten,  .in  trefebnfisiger  VertheÜsn^  an 


«5« 

^n:  bis  mwmAHm-FmMA.ffnsB  iirepd^iiden  Indiritl«en  midi* 
tig  hervor«. 

•     Virfiet«t«n: 
'    «)  J.  Broügniurtl  Sow.M.  C.  44t,  9;  OoLor.  W,  3 
und  L  eor  dtf oriti i  9  GoiiDF«  'llOy  6«     Rücken  hoch  gewölbt 
iIihI  dei^  Flttgel  gross.' 

*'  b)  I!  unnuliitas  Goldf.  110,  7.  Rücken  weniger 
hoch  gewölbt  and  der  Plfigel.  klein. 

c)  I.  a  1  a  t  Q  s  Goldf.  112 ,  3.  Rtickeil  ni&äig  stark  ge- 
«wölbt  und  der  l^liigel  sehr  gross  (Steitikern).     ^ 

'  d)  1.  andolfttus  Makt;  G)  S^*  27,  6;  Roemsr  Kr.  8, 
12.  Jüngere  Individaen  mit  grossem  Flügel,  mehr  oder 
»renigoff  stark  gewBlbt,  meist  noch  walt  Schale  bedeckt 

Vorkommen:  Vorzugswelse  im  oberen  Planer  (Pläner- 
Kaik)  und  oberen  QuAjdeir. 

S)  I«  Lamarokii  Park.,  Brohgm.  4,  lH;  Goldf.  111, 
2;  Leth.  32,  11;  Majit.  6.  S.  27^  S  (I.  Brongniarti). 

Eiförmig,  sehr  hoch  gewölbt,  wie  «ufgeblns^n^  mit  ein- 
gedrückten, fl^tampfen  Wirbeln«..  Der  Rücken  dacht  sich 
allmählich  nach  der  kurzen  flüge|artigen  Verlängerung  ab. 
SclUossrand  :)idrz  und  rechtwinklig  mit  der  Achse, 

Vorkommen:  Im  oberen  Quader. 

4)1.  CuF|«ri  Saw.  M.  C.  44/,  1 ;  Goldf.  ü/,  1. 
flier^u  auch  U  planus  Münst^.^  G^tp.  113 j^  1,  b., 

.  Schief-eiförmig ,,  mäsig .gewölbt, . im  AUgemeinon  nach 
unten  und  hinten  sich  am  stärksten  ausbreitend ,  auf  der 
hinteren  Seite  in  einen  schmaleii  Flegel  verlängert.  Die 
Schlo8s-Linie  ist.  m.ä^ig  lang  upd  schiefwii)kelig  gegen  die 
Achse.  Die  Schale  ist  unregelmäsig^konzei^trisch  gefaltet 
und  lineirt., 

Vorkoinmen:  Im  obern  Pläner  bis.  zu  beträchtlicher 
Grösse. 

,     5)  I.  alatns  Ma|it.   G.  S.  27,   1(1;  Goldf.   11J2 ,  5. 
Hierzu  I.  tenuis  IMadt.  bei  RoEMf^R  Kr.  6t,  11. 

Bif«»#mig  «henikotdal,  ;fladi,  vorn  miter  dem.  Wirbel 
we«ig  eingebogen ,  hinten  eine  grosse  AaskneiSang*  hsldend* 
Die  lange  Sohloss*Linie  macht  mit  der»  Aolue  einon  spitzen 


151 

Winkel.     Eine   Menge   koneentrisoher   Linien  and   flacher 
Fulten  bedeckt  die  Oberflfiche. 

Vorkommen :  Im  Pläner-Mergel  und  Pläner-Kalke« 

6)  h  pianns  Mükst.  Goldf.,  113,  1,  a.  HierEU  L  orbi- 
cnlaris  Münst.,  Goldf.  HS,  2  (Jngend-Form), 

Kreisrand-OTal ,  flach,  fast  gleichseitig,  mit  fast  in  der 
Mitte  liegendem  Wirbel.  Schale  konsentrisch  gerippt  und 
gestreift. 

Vorkommen:  Jm  FlXner-Mergel  .^nd  Flfiner-Kalke« 

7)  I.  Cr ip Sil  Mant.  G;  S.'  Jit,  1;  Goldf.  112,  4. 
Vorkommen:  In  allen  Scbichteni  vorsogsweise  imClaader« 

8)  L  mytiloides JÜAisT,  28 ^  %  und  2T'^x  S^^Goldf. 
7/^,4.  I.  labiatns  Bbgi^on.  3,  4;  Catillns  S^cMot- 
heimii  NiLSS. 

Vorkommen :  Im  onteren  und  oberen  Quader. 

9)  I.  tegnlatas  T.  H^G^NOyr  im  J^lfvh.  1842,  S.  559; 
and  unsere  Vertst.  von  KUsUngsioalda  u.  8.  w.  Tf.  6,  \l* 

Vorkommen  :  Im  Flfiner-Kalke. 

10)  L  lobatas  Goldf.  110,  3.  Hierzu  I.  cardissoi- 
des,  I.  cancellatas  und  I.  Ui|gaa'GoLDF.  110,  2,  4,  5; 
RoBMER  Kr.  S.  63. 

Vorkommen:  Im  Pläner-Kalke. 


■«»•« 


Beiträge 

sur 

topographischen  Mineralogie  des  Schweitzer- 
Landes  ^ 

von 

Hrn.  David  Friedrich  Wiser, 

ia  Zürich. 


Bk%n  Taf.  I,  Vig.  7. 


1)  Anthrasit;  schief riger,  stellenweise  mit  kleinern 
und  grössern  Körnern  Ton  graallchweissem  Qoarz  gemengt, 
von  Saxon  swisoben  St.  Pierre  ond  Martigny  in  UnterwaUü. 
Dieses  Vorkommen  war  mir  bis  jetzt  unbekannt,  und  ich  ver- 
danke die  2wei  Exemplare,  welche  ich  besitze,  der  Gttte  eines 
meiner  hiesigen  Frennde,  welcher  dieselben  vorigen  Sommer 
an  Ort  und  Stelle  selbst  gesammelt  hat« 

2)Flnssspath,  wasserheller:  aus  dem  Jfa^^ia-Thale 
im  Kanton  Teenn.  Drei  Exemplare.  —  Die  Krystalle  sind 
nur  klein,  aber  sehr  gut  ausgebildet.  Der  grösste  hat  un- 
gefähr l\"*  im  Durchmesser  und  ist  das  regelmäsige  Oktae- 
der enteckt  und  zweifach  entkantet  beinahe  zum  Verschwin- 
den der  Kemflächen  oder  die  Kombination  des  (ersten  t) 
TriakisocMieders  fO,  welches  vorherrscht,  des  Hexaeders 
OOOOO  und  des  Oktaeders  O.  Die  Ileigung  der  Flächen 
des  Triakisoktaeders   ttber  den   längern   Kanten  (Oktaeder- 


15a 

Kanteir)  beträft  129^  31'  enfolge  einer  ungeführen  Messung 
mit  in  steifes  Papier  »usgestichnlttenen  Winkeln,  da  mit  dem 
gewöhBÜchen  Aniege-Goniometer  nicht  belsulioinmen  war. 

Beibrechende  SalMtansen  sind:  granlichweisse  Ädiilar- 
Krystalle  der  vari^t^  dit^traMre,  we^on  der  grösste  unge- 
fthr  6'''  breit,  S^'"  diele  und  5'''  liocb  ist.  Dieselben  iyifden 
gewöhnlich  Zwillinge^  and  diese'seihet  sind  dann  wieder* mit 
einander  su  Vierlingen  ii.  s.  w*  verwachsen.  Kleine,  graa- 
lichweisse  Berg-Krystalle ;  in  dännea,  IfingUclien,  nnsymme* 
trisehen  Tafeln  fcrystallisipter  granliohweisser,  dnrohsehei* 
nenjer  Kalkspath ;  grünlichgraoer,  erdiger  Chlorit  and  kleine^ 
Dodeutllche ,  gelblichbraane  '  ins  R»tbe  ateohende  Titanit- 
Kiystalle..  Die  Krystalle  des  Flassspadis  sind  theils  einzeln, 
theiU  gruppenweise  mit  dem  Adnlar,  dem.  Kalkspath  mtd 
dem  Titanit  innig  verwachsen,  nnd  anf  einem  meiner  Eiem- 
plare  bedeckt  ein  solcher  gerade  die  eine  Endspitse  eiiiee 
kleinen,  aber  schönen  wasserheilen  Bergkrystalls,  mit  dessen 
einer  Seitenfläche  aach  noch  ein  sehr  kleiner  Ad«lar«KrystaU 
der  schon  erwShnten  Varietät  verwachsen  Ist. 

Das  M üttergestein  ist  ein  Glimmerschiefer,  der  bei  i^wel 
Eiemplaren  aus  feinschoppigem ,  silberwcdssem ,.  stellenweise 
mit  etwas  Chlorit  gemengtem  Glimmer  und  graulichweissem 
Qoara  besteht ;  beim  dritten  ist  der  CHlmmer  tombackbraun. 
So  viel  mir  bekannt,  ist  bis  jetet  dieses  Vorkommens 
von  Wasser  hellem  Fluss  Späth,  so  wie  dieser  Kry* 
stall  form  des  flasssauren  KalMs  in  den  orineralogischen 
Jahrbttebern  noch  nicht  erwähnt  worden«  Dagegen  berief 
tet  Hr.  Dr.  Ludwig  Lavizzaei  von  Memirüio  in  seiner  M&^ 
»wia  ieconia  sui  mburaii  deUu  Std%»era  itmUana  p.  iS  flber 
das  Vorkommen  von  wasserhellem  Flussspath  in  kleinen^ 
aber  schönen  Oktaedern  ohne  weitere  Modifikatien  am  jMbnfe 
trena  oberhalb  Peccia.  -^  ich  hatte  das  Vergnügen,  vor  eini» 
gen  Jahren  auf  einer  Geblrgerelse  nnt  diesem  eifsvigen  Mi* 
nerniogen  in  AirQl0  'Sosammeniaftreffen  ^  wo  er  mir  ein  sol> 
cbes  regelmäsiges  Oktaeder  von  wasserhellem  Flassspath  xeigte, 
die  aber  nur  sehr  selten  vorkommen  sollen,  Was  mttch  mit 
iler  von  mir  beschriebenen  VaiietÜt  der  Fall  jbu  seyn  scheint» 
3)  Flussspath,  rotherr^oi^  Mnürn  TAierbergy  in 


1A4 

4er  Nifhe  des  Triften^  ßietHk^i^  «ttrdöfltüoh  ^  Cuttatmen 
im  BermeV'^Ob^rland»  --r  £s  bt.  ein  kJki««»'?  etWiHs  ianggeeo- 
ge|i0«y  ab|»jr  «chön  «[osgebtlcieles  9  halbdar4bdc]iilige9.,.ro8eii- 
Fodio^  Rbombon^Dodekaeder  von  rnigeführ  d^'  Dorefames- 
«er,  das.  mit  aelir  kleumn,  ihfUweiae  durch  Chlorit  grttn  ge- 
erbten B^rgkryatalkn  auf  «iiiem  achiefrigea  Fetdapatfa-arti- 
gen-G^atcin  ao^JBwackaen  ist* 

Dieser.  Fnadortiatwi^hl  einer  der  intek^easante^ten»  denn 
ea  kommen,'. a#  viel  mir  mit  Gewissbeit  beksnni  ist^  xlw  ver- 
aebiedene  Kryataliformen  des  rotben  Flastsspatbes  daselbst 
vor,  nflmllch:    . 

.   a)  Das  Rhomben-Dodekaeder. 

b)  Das  Ciibo>>Oktaeder,  an  dem  die  Heseeder-Fliicbea 
eiwas  Weniges  .vovherrdehen. 

fl)  Die  Kombiaatioh  des  Oktaeders^  Dodekaeders,  Leosi- 
teeders  nnd  Hexaeders,  mit  vorherrsobenden  Oktaeder-Flächen. 

d)  Die  Kombination  des  Dodekaeders,  Leuaitoeders  and 
Hexaeders  mit  Torberrsehenden  Dodekaeder-Fläehen. 

Irrigerweise  habe  ieh. seiner  Zeit  Jm- Jabrboeb  für  1840^ 
SwtllT,' diese.znletzt  angeführte  Kombination  als  eine  Ver- 
bindung des .  Oktaeders ,  Hexaeders  und  Tetrakishetaeders 
beschrieben,  weil  iohdasnniai  noch  keinen  dentHehen  mess* 
baren  Krystall  von  dieser  Variet&t  besass« 

Die  Formen  a  und  b  seheinen,  selten,  e  andd  hingegen 
hfinfiger  voreukommen. 

4)  Aragon  vom  ScUpiku  auf  der •  Südseite  des  Goit- 
iardi.  Er  bildet  «nvoUkooMien  büsebeUormige  Zusammen- 
hättfmigen  von  schmutalggrauliehvreissen ,  dur^hseheinenden 
«ndeattiohen  Nadel*  oder  spite  Pyramtde-förmigen,  kuraen 
Krystallen«  Die  Zwlschenrüame  der.  Zasammenh&afbngen 
sind  theilweSae  mit  Braiineisenoeker  ausgeffelk.  Der  Aragon 
ist  mit  .wenig  durch  Brauneisknocber  vemareliilgtefli»  wulst- 
förmig  ^nsammengebänftem ,  blftttrigea  Chlorit,  mit  einer 
Gruppe  von  kleinen  und  mittelgrossen,  granlichweissen,  hslb- 
durchsiehtigen  BergkrystaUen  verwaidisen,  wovon  der  gr(>sste 
nngefftbr  1|'^  lang  und  7''  dick  ist  and  als  fiinaebliisse  dan- 
kelgrOnen  Uättrjgen  Chlorit  und  gnes  feine  und-fcHree  röth- 
liebe  Rutil-Nadeln  entfaftk. 


ISft 

Dieser  Aragon  rtit^t^Kalfcspalii  mid -setgt  vtir  demliöth- 
robre  das  cbarakterUdMbe  Zeriir^ckelfi;'  «—  Eis  Ist  das  «ra^ 
Eige  Exeioplar  von-  diesem  .Fandorte,  das  mir  bis  jetzt  sä 
fiesiehte  gekommen,  mid  überhaupt'  ist  dieses  Vorkommens 
meines  Wissens  noch  nirgends  -  erwähnt  iverden»  -^  loh 
hofie  dieses  Stück  von  Hm.  Kaplan  MBifiit  ieu  Haipetulkdj 
von  dem  auch  die  Ai^gabe  des  'Fundortes  ^  herrührt* 

5)  Gor  und' von  C6mp0  hngü  hei  Itazio  granie^  im 
Tmn.  £s  ist  ein  kleiner,  i^dentlieher,  aber  schön  kar« 
noisinrotb  gefürblsr  Krystail,  der  an  einer  Stelle  mit  etwas 
weissem,  körnigem  Dolomit  bedeckt,  ist.  Eine!  der  Seitein^ 
üiehea  des8^1b«n  ist  mit  einem  kleinen, ''angefkhr  W^-^  langen 
ond  4"'  breiten.,  isoJirten'  Aggregate  ven^acbseny  :da8  sub 
innig  mit  einander  terbandehen,  sehr  kleinen,  etwios  ondent^ 
liehen  Pentagon-Dodekaedern  von  Eisenkies  besteht',  die. an 
der  (Mierfläehe  in  Ebenoxyd^Hydrat  umgewandelt  sind.  Stel- 
lenweise ist  dieses  Aggregat  iiut  kleinen  fiifittchen  ven  silber^ 
weissem  Glimmer,  oder  Talk  gemengt. 

DieBS  ist.  des  elneige  mir.  beknnnte:Exempilav-  4es  Ko4> 
ronds  Von  Campo  /o»^ ,  ^elebes  eirfe  selehe  Verwachsung 
zeigt  Dagegen  befindet  sieh  .m  der  hiesigen  -  stfidtischen 
Minerallen  -  Sammlong 'ehi  -kleiner  Krystall  des  bekannten 
grünen  Turmalins  vom  nttmlichen  Fundorte,  der  anf  :die  gkicfao 
Weise  mit  kleinen  Eisenkies*Krystallen.  verwatchsen  ist. 

6)  Bergkry stall  .vom  8L  G^iikard^  ohne  genanei^e 
BeEeichnung  des  eigeMÜcbeiiFiindortes.  — ^  Es  sihd  aswei 
nngefilhr  12''^  lange :nnd  4^<'  diohe,  sehr  schiene,,  wesserbelle, 
Ml  beiden  Enden: ausgebildete -Krystalle,  die  sieh  unter 'Win«> 
kein  Ten  l^d^  und  7i»^.  gevädliaig^  dnrchki^eutzen.  Anissee 
'en  gewtimBehenPrisms*  nnd  Pyramlde^'läefaen,  woran  die 
ersten  vorherrschend  sind,  lassen  sieh  an- :dlesen  Krystaflen 
noeh  wahrnehmed :  die  Hhonibenfläehe  2  P ^  z^  r,  die  untere 
linke  Trapezflfibhe  S.Pf  =s=  x  nnd  die  Flachen  des  spitsern 
Dihexaeders  »  P  =:=  ra. 

Onter  den  vielen  Hundert  Exemplaren  von  Bergkrysteil^ 
die  ich  schon  SEU  sehen  Gelegenheit  faactte,  ist-  mir  bisher 
noch  nie  eine  so  regelmäsige  nnd  von  so  echOnen  Krystallen 
gebildete  Dmrchkrentssnng  vorgekommen« 


156 

V)  AdttlAr^Kry&taMe  ,  die  mellr  tond*  wemgclr  hohl 
sind,  von  der  Südseite  de*  St^  G9Uhatd».  leh  besüse  davon 
drei  Eiemplare«  Die  .Krystalle,  wekhe.  der  T«ri4lö  dkö* 
drn^dre  angeboren,  aiodyon'miltlolf <irfi8ttt  oAd! klein,  thetls 
diilebweisa  in's  Graue  atoehend  irnd  dorehseheinend ,  -  theils 
Kehotataig  gelbliefaweisa* .  An  einem .  dieser  Eiemplare  be- 
steben dieselben  aus  einer  'dünnen,  sehmutsig  gelbliehwela- 
sein,  bloss  dnrehsobeinenden.  Rinde  and  eiikem  graalichweis- 
sesi,  durehsiefccigen  Kern ,' der  gewäinlidi  ein  Eerfreaaenes 
Ansebeh  bat,  so  dass  niobt  überall  die  fiiiide>  denselben  be- 
rührt, sondern  stellenweSse  dhreh  Ideine  >  Jeere  Zwisohen- 
rünnre  davon  getrennt  .ersebfeliit.  *-*-tDas  Verfaulten  ver  dem 
L^bröbre  der  Proben  ton  Rinde'und  Kern  iit  jedoch  volU 
kommen  gleicb  und  sitlramt  gänalicb.  mit  dem|enigefl  des  Feld« 
spatbs  fiberein. 

Diese  Adnlar^Krystalle  sind  gewübhlieb  taftregelmllsig 
mit  einander  ver «wachsen  und  nur  auf  dtem  Eiemplare,  wd" 
ehes  die  milchweissen  in's  Graue  steebenden  Krystalle  ent- 
hält, befindet  sidi-ein  riegelmSsiger  ZwllKi^,  dessen  Indi- 
viduen eine  Flfiehe  P  gemeinsokaftifeb  babeii  und  deren 
Haupt^Acbsen  sieb  Iireützen. 

.  Beibreohende  Substansen  sind:  in  kut*sen  seebsseitlgen 
Säulen  krystallisirter,  gelbliobgraner ,  balbdurcbsiohtiger  — 
und  tafelförmiger,  wasierheller  ^—  Apatit;  grauliobweisse 
Berg-Krystalle  klein  und  von  mittler  Grösse;. kleine  ölgrttne, 
dnrehscheinende  Titanit-^KrystsIle ;' kleine  und  sebr  kleine 
baibdurohstchtige,  NadeU  und  Sfiul^n^fiirmige ,  pistaziengrttne 
fipldot^-Krystalfe ;  sllberweisser  krystallisirter  Glimmer ;  grti-- 
»er  erdiger  Chlorit;  kleine  Pentagfon  -  Dodekaeder  von  in 
Eisenexyd-Hydrat  umgewandeltem  Eisenkies  mid.sähr  kleine 
milfibweiftse  Albit-Krystalle  ? 

Da  der  Epidot,  der  Titanit,  der  tafelförmige  wassere 
belle  Apatit  und  die  fraglicben  Alblt-Kryställe  gans .  frisch^ 
glänzend  und  gut  erhalten  sind,  so  scbeint  dasHohlseyn  und 
das  zerfressene  Anseben  dieser  Aduiar-Krystalle  das  Resultat 
einer  nur  ihnen  eigenthfinilioben  Zersetaung  su  seyn.    . 

Das  Af  uttergestein  der  milch  welsien,  in's  Graue  stechenden 
Krystalle  ist  ein  ans  dem  beschriebenen  Epidot^  brouze&lrbenem 


15t 

OKniiier  mitf  kry8tiittriibo1i-klfra%«iii  weiMan  Feldspath  be» 
«teilendes  Gemenge  von  «cblefrig^r  Textur. 

£(  ist  mir  niobt  bekannt,-  ob  soloher  th«ilwei8e  hohler 
Adaisr^Kryslalle  sohon  irgendwo  erWxbnt  vrorden;  sie-scbe!'^ 
Den  mir'  in  Besiehang  aaf  die  Bildung  von  Psendomorpho' 
KB  beaebtenswerth.  . 

8)'Adnlar  wikhweissor',  ins  GrauMcbweisae  fib^rge« 
hend  md  dttrchaefaein^nd,  attg  den  Tav^Hker-ThMh  ffrati- 
tmdfeaf.  — Die  Adnlar-Krystalle,  welche  ebenfalls  der  varati- 
üitraUre  angehören,  sind  klein,  nicht  Tollkommen.  ausgebiU 
ietond  so- mit  stlingliohem ,  grauliehweissem ,  durchscbei* 
neadeia  gemeinem  Auarz  verwachsen,  d«ss  gewöhnlich  nur 
drei  Flfichßn  des  Krystajis  und  gelbst  diese  nur  theilweise 
siclitbar  sind«  Djlese  Flächen,  h^ptsjtohliish  aber  eine.a,nd 
Kwar  die  grösste ,  sind  theilweise  mit  sehr  kleinen ,  aber 
deutlichen,  graalichweissen,  halbdurchsichtigen  Quarz-Krystal- 
len  bedeckt. 

Es  ist  diess  ein  ganz  eigenthümliches ,  wenigstens  mir 
bis  jetzt  unbekanntes  Vorkommen  von  Schweilxüchem  Adu- 
lar.  Ich  besitze  davon  zwei  Exemplare,  an  deren  einem 
eine  dönne  Lage  des,  diesen  Fundort  charakterisirenden,' 
schiefrigen  Hornblende  -  Gesteins  (Grünstein  f)  wahrnehm- 
bar igt. 

9)  Henlandit  mit  ganz  kleinen  Ädniar-  und  Berg* 
Krystallen  j '  auf  einem  hauptsfidilich  aus  grauliehweissem 
Qoarz  und  wenig  feinschuppigem ,  sUberweissem  Glimmer 
bestehenden  schiefrigen  Gestein,  -ans  dem  Binnen^Thdte  im 
OierwaUis.  —  Die  Adular^^Krystalle  seheinen  der  vAri^ti$ 
ditetru^dre  anssugehSren.  — <-  Die  Heulandit^Krystall« 
sind  kkfin^  aber  sehSn  ansgeblldet,  graulichweiss  und  dürch'- 
«iehtig«.  :Es  lassen  sich  daran  deutlich  wahrnahmen:  die 
Längsfljtehtf  <oo  P  bO>  =s£  M,  mit  Perlmutterglanz,  die  Öueer« 
fläche  00  P  00  =rä  N,d{e  hiiitere  Soblefendfläche  o  P  =  T,  die 
vordere^  Sehiefendfi«clie  P  00  s^P,  die  Flächen  des  vordem 
tchiefen  Prisma  2P  ss-'c  uaid  des  (hintern  schiefen'  Prisma 
2Poo&=£  x?)^  weiche  letzten  afls  Abstumpfung  der  zwischen 
M  und  T  liegenden  -Kanten  ers«(h^nen. 

Diese»  iai  UsjetiBt  daa.^mzige.  mir  behannto  fitemplar 


1A8 

diese  Gattung  dep  Zetilithe '  aid»  in  den  SckmHtster^Jlpen 
umt.  bäobst  ftditeh  vonstiiWiden..  Meincf  Sunfiftliiitg  hesUst  da- 
voA  wijeklloh  nur  ^w^l  4clmeil»isehe  Exempbre,  n&mlich 
dM^  e^  ebcin.  I}e9ohi*iebf9i|0.  und  dM .  seiiüer  Ze&fe  nkm^mir  im 
Jahrbach  für  1841  er\v|ihnte  vom  CrüpatL  "^  Aaeh  in  an* 
derp  .SaminiiHig^eA,  die  kutseb«!!!  inir  repgötmt  WAr^  habe 
ieh  keinen  6plchtn9€hweit9U0heft  HeiiUndit  i^efundto^  dagegen 
erwähfvt  Lmx  in  setner  Besohreibung  der  HEi».A«]>aoh6n 
Sammlang  Bd.  11»  8.  2iS  eine«  fixemplare*  des  HälUndits 
vom  GeUhard  and  beaehreibt  daaselbd  wie  folgt: 

yyHeütandit^  Manch&j  (ransparenfe,  icMäkte,  en  petik 
eristaux  tres  nets,  engagii  entres  eüx  ^  fomiänt  une  eroüle^ 
qui  r^couvre  des  eristaux  de  chäux  carbondtie\ 

10)  Prehnit,  blättriger,  vom  Görner-  oder  nörd- 
lichen Monle-Rosa- Gletscher^  bei  Zermatt  im  Nicolai-Thale  in 
Öberwallis.  —  Die  Krystalle  sind  klein,  Tafel-artig,  wulst- 
förmig  gruppirt,  nicht  vollkommen  ausgebildet,  und  nur  an 
wenigen  ist  die  Form  der  entscharfseiteten  geraden 
rhombischen  Säule  mit  verkürzter  Hauptachse  deutlich 
wahrnehmbar»  Farbe  grünlich  weiss  in*s  Gelbe  stechend  und 
graulichgrün;  durchscheinend  bis  halbdurchsichtig» 

Begleitende  Substanseil  sind :  eiq  rindef^poligetf^  ki^eide- 
weisfi^es  Gemenge  von  Bei^ieder  mit  einer  haarförmigen, 
aohneeweissen ,  deai  Byssolith  äbaliobeii  Sobatftn0y-4l^  ^udi 
für  aich  alleii»  vorkoknni^  und  die  ick  weiter :  unten  entführ* 
Itcher  beschreiben  werde«  <  Fevner:  Ueine  aber  acihön  aus* 
gebildete  Rhomben-Dodekaeder  von.ölgrilnen»^  atark  d«rch-> 
atiheinendem  Granat;  nadelfönnlger,  grünliofagsraaet',  halb« 
darchslchtigfir  Diepsid,  der  kleine  Büschel  bildei^;  kvyatal- 
Ünischer,  stellenweise  nnvollkommea  aäulenföpmiger 9. liebte 
bwiggelber,  h^lbdorfihaiohtiger  Epidot.und  einzeki6^.aUbeiv 
weisse,  Ina  Grüne  steehende  Talk^EUttcben.  Dieser,  der 
Epidot  and  Dlopsid,  soweilen  aveh  der  6ranaA|  ekA  latellen- 
weise  iüBig  mit  dem  Prehnit.  verwachsen,  r-  Die  Febiirt, 
worin  er  sich  findet,  ist  ein  diekaehiefriges,  aoa  körnigem  weis- 
aem  Feldapa^h  niid  achappigen,  grttnUoheki  Talk  bestehendes 


1S0 

Gegtein.  ^  Maines  Wtnen»  i«t  ^tote»  VorlMunens  bis  j«tBt 
meh  nirgends  erwähnt  worden. 

Die  oben  angfefllbrte,  bsarftlFinige^  sekiiee weisse  Sabstnit» 
gibt  im  Kolben  kein  Wasser  und  verändert  sieh  nieht,  Ver 
dem  JUkbrobre  in  der  Platin-Zsnge  leiobt  mit  «tai4&ein  •  Auf- 
walien  und  Ausstossen  yen  Blasen  bu  >  einei^  Uektegelblieh« 
kraonsR,  sohaunifgen,  glasigen  Masse  sehneleen^j  ^ie  ber«^' 
nach  SB  klarem,  beinahe  wasserbelleol,  etwas  blasigen  iSlase 
iliesat«  Mit  Kobak-Soliition  erhält  dasselbe  eine- etwas. «ik 
rdne  dnnkelbiane  Farbe.  In  Borait  leiobt  -nnd-  mhrg  Iftsbäv 
luklsreni,  sehwaeh  vcfii  Eisen  gefärbtem  Gtlasow  In*  Phos«' 
pkorssle  nnr  langsam  und  schwierig  Idsbar  su  klarem,  scb^aclr 
ron  Eisen  gefärbtem  Glase,  welches  ein  Kiesel*Skelett  um»- 
«cbbesst  und  nach  dem  Erkalten  opalisirt.  Mit  Sdda  auf 
Platin^Blech  ruhig  bu  einer  weissen ,  Eraail-artigen  Masse 
sehmelKend,  die  untei^  Zusatz  von  Salpeter  Mangan-Reaktion- 
zeigt.  Öfters  findet  sich  diese  Substanz  statt  in  haarfömii- 
gen,  in  grSssern  Nadel-  oder  Scfailf^ftfradgen,  halbdarchsich* 
tigen,  grauliehwelssen  Krystalien. 

Vom  gewöhnlichen' Grammatit ,  womit  dieselbe  sc  wie 
mit  den  folgenden  Mineralien  dem  äussern  Ansehen  nach 
Tenvechselt  werden  kann,  unterscheidet  sie  sieh  dnroh  das 
anfängliche  Schäumen  und  dtidurch',*  dass  die  Pi^obe  mit' 
Kobalt-Sblatidn  keine  rosenrothe,  sondern  eine  blaue  Farbe 
erhält.  Vom  Wemerite  dadnreb,  dass  sie  in  Borax  and- in 
Pho8phoi*sal«  ohne  Bnmsen  Idsbar  Ist.  Vom  Diopsld,  Amianth 
und  Byssalith  durch  das  Verhalten  far  dem  Löthrohr  ttber* 
htopt.  Dasselbe  stimmt  hingegen  ziemlich  mit  dem  dea> 
Tbonerde-haltigen  Gram  n#atits>  des  anfönglichenS«kättN'. 
mens  vi^egen  aber  ain  meisten  mlt^dem  des  Zoisits  ttbevein^i 
der  indessen  nicht  so  leicht  schmilzt  nnd  dessen 'Glas  wenl-' 
ger  klar  Ist. 

Ich  habe  mir  desswegen  erlanbt,  diese  Sobsian«  soansM 
ftbriiefa  «n  beschreiben,  weil  dieselbe  häufig,* wenn  aacbnwr- 
in  kleinen  Partie'n,  als  Begleiter  mehrer  Minehilien  dieses 
Pvndort^s  atkf tritt.  Sie  seheint  mit  den  schilfförmlgsn  Krj*- 
lUlien,  die  mit  dem  Pennfn  verwachsen  oder  als  Begleiter 
des  dttttkelbraniieb  Granats  verbemmen^   vMlig  identlscb  zn» 


10D 

seyn,  von  w«UMb  .ibb>  in  ftteuieni  Briefe  ^  vom  16»  Jinnar 
1840  sagte,  dnss  ich  sie  für  Gram-tnatit  baite.  -*  loh  be- 
•itse  leider  von  dieser  Sabatans  nicht  die  sn  einer  Analyse 
nftthige  Quantttät^  . 

11)  Drei  £seeipkre  van  dem  Zirkoii^fbolichen 
Mineral  ans  ^emBifmen^TiaUf  dessen  Hr*  SorHt  im  Jabr- 
bfach  fifcr  .1842  erwähnt  bat.  —  Da  meines  Winsens  bis 
}etEt  über  dieae  mir  höchst  interessant  scheinende  und  seltene 
Sabstane  .nichts -.Nftheries  b^Lannt  gemacht  worden  ist,  so 
erlattbe  ich  mir  dieselbe  nach  meinen  Exemplaren  hier  mög- 
lichst voUst$ndi^  sn  beschreiben,  —  Ich  bin  voJlbommen  über- 
sengt,  daas  .das  Exemplar  welches  Hr..A*  FAvaJSin  Genf 
besitzt ,  mit .  den  meinigen  gänzlich  übereinstimmt.  •-*-  Dieser 
Herr  hatte  nämlich  die  verdankenswerthe,  Güte,-  seho^  früher, 
ehe  ich  selbst  xnm  Besitze  dieser  Substanz  gelangte,  mir 
anf  mein  Ansuchen  hin  seinen  Krystall  ausführlich  2n  be- 
schreiben nnd  beiliegende  Zeichnong  (Taf.  I)  von  der  Form  des- 
selben zu  übersenden,  •  anf  welche  ich  mieh  nun  anch  in  der 
folgenden  Charakteristik  dieses  Minerals  beziehen  werde. 

Es  scheint  nur  krystallisirt  vorzukommen >  die  Krystalle 
sind  klein  und  sehr  klein,  theils  einzeln  anfgewachseo,  theils 
zu  kleinen,  aus  vier  nnd  sechs  Individuen  bestehenden  Grup- 
pen verbunden.  Dergrüsste',  welcher  sich  auf  meinen  Exem- 
plaren befindet,  ist  un|^£ähr  3^'"  lang,  %''*  breit  und  l^'^' 
dick.  JNaeh  mistnem  Oafilrhaiten  besteht  ihre  Form  aus  der 
Kombination  eines  quadratischen  Prisma  s,  eines  quadrati- 
schen Oktaeders  n,  einea  stumpfern  Oktaeders  gMcIiAr  Ord- 
nung n  und  eines  Dioktaeders  x*  Die  Flächen  u  neigen  sich 
zu  s  unter  ISi^'  49';  n  zu  u  unter. 12:^^  19';  und  s  bu  s 
unter  90^  0',  nach  einer  ungefähren  ]K(essung  mit  in  steifes 
Papier  eingeschnittenen  Winkeln,  vi^eil  mit  dem  Anlege-Gonio- 
meter  nicht  beiznkommen  war.  Die  Flächen  u  sind  pnraiiei 
mit  der  Basis  des  Oktaeders  gestreift^  die  Flächen  n  (wel- 
<^  an  meinen  Krystallen  weniger  vorherrschen,  als  in  der 
Zeichnung)  sind  in  der  gleichen  Richtung  gefurcht.  Beide 
Arten  von  Flächen  sind  matt,  so  wie  anch  die  Flächen 
s,  welche  konvex  erscheinen.  Die  Prianm-FJächen  ^ind  vor- 
herrschend, glatt  und  besitzen  kbbi^lenGhisgbuiff.  Gewöhnlich 


101 

sind  swel  einander  gsgenUberliegettde .  br«fter  ak  die  beidim 
andera,  wie  bei  der  gperaden  rektaiiguUlreii  Säule.  Die  Prisma* 
Flächen  sind  mit  dem  Messer  ritabsr,  ritaen  Fiussspsth 
and  werden  durch  Adular  geritzt.  Die  Oktaeder-Fläohen  sind 
härter,  sie  sind  mit  dem  M)e8ser  nicht  ritabar,  wohl  aber 
mit  Bergkrysiall ,  und  ritzen  den  Jirystallisirten  Apatit  aus 
dem  Maggia  -  Tkale.  Striebpulver  weiss«  Vollkommenste 
i^altbarkeit  parallel  den  Flachen  des  Priama's.;  wahrschein- 
lich sind  *  die  KrystsUe  aber  auch  noch  in  einer  andern  Rich- 
taag  spaltbar,  was  ich  der  weiter  unien  anzuführenden 
¥arbenwandlang  wegen  vermuthe.  Die  Spaltungsflfichen  be« 
sitzen  Diamant^artigen  GlaniC  Bru^h  unvollkommen  musche- 
%.  Eigenschware  =  4,643  zufolge  übereinstimmender  Wä- 
gongen  bei  13^  Reaum.  Da  ich  aber  zu  diesen  Wägangen 
so  wie  zu  allen  übrigen  Versuchen  nur  das  65  Müligrammo 
schwere  Bruclistück  eines  Krystalls  verwenden  konnte»  so 
darf  ich  die  völlige .  Richtigkeit  der  Resultate  nicht  verbfir- 
gWt  obgleich  ich  mir  möglichste  Genauigkeit  beim  Beobach« 
ten  zur  Pflicht  mache,  —  Farbe:  honiggelb  und  gelblichbraun; 
durehsichdig  bis  durchscheinend.  Im  Innern  der  Krystalle 
^heinen  kleine  Risse  oder  Sprünge  vorhanden  zn  seyn^ 
weiche  denselben  ein  Avanturin-artlges  Ansehen  v.erleiheo. 
Bei  einem  der  durchsichtjgen  Krystalle  lasst  sich  an  einer 
gana  kleinen  Stelle  üusserst  sphöne,.  wahrhaft  blendende 
Farben  Wandlung  von  Goldgelb,  Blau  und  Grün  wahrjiehmen, 
wie  beim  schönsten  Labrador*  Diese  Erscheinung ,  welche 
sich  weniger  aosgezeichnet  aooh  noch  an  einem  andern 
Krystall  wahrnehmen  lässt,  ist  durchaus  nicht  mit  dem  Iri* 
siren  sn  verwechseln,  indem  die  Farben  sich  nicht  in  paral- 
lel-laufenden Streifen  zeigen.  — -  Im  Kolben  geben  kleine 
Stücke  kein  Wasser  und .  verändern  sich  nicht.  Vor  dem 
Lötbrohre  in  der  Platinzange  selbst  in  dünnen  SpUttern  an? 
schmelzbar,  aber  trübe  werdend  und  stellenweise  Sfhwfirz" 
liehe  Flecken  erhaltend,  die  jeiloeh  bei  iüngerem  Gli)hen  ver^ 
sebwinden«  In  Borax  träge  lösbar  zu  klarem  Glase,  das,  so 
lange  esheiss  is^  gelblichgrün,  nach  dem  Erkalten  aber  i'öth'- 
lichbrann  geftf rbt  erscheint ,  jedoch  unrein.  Das  gesfittigte 
Glas  kann  emailblau  werden*  In  Phoq>horaalz  ebanfalla 
Jabr^aog  1844.  11 


162 

träge  und  ii«f  theÜwelse  löfbiiv  bu  Unrem  Glase,  das  iai 
OiydaHons-Fener  geiblicbgrfin  gefflrbt  erscheint,  im  Reduk- 
tions-Feaer  hingegen  eine  sehöne  reine  Amethyst-Farbe  erhsit 
Von  einem  grössern  Zasatse  wird  das  Gla«  nirdvrehsiehtig. 
In  viel  Soda  auf  Platinbleeh  Toilkoramen  lösbar.  Die  geschrool- 
cene  Soda  hat  eine  isabellgelbe  Farbe  und  gibt  selbst  nnter 
Zasats  von  Salpeter  keine  Mangan- Reaktion.  -—  Zu  den 
Flossmitteln  wurde  die  Probe  nicht  in  Pulverfomi,  sondern 
in  kleinen  Stfieken  sngesetct.  — Die  kleine  Quantität,  wel« 
ehe  mir  eu  Gebote  stund,  erlaubte  leider  keine  Wiederho- 
lung der  Versuehe. 

Beibreehende  Substansen  sind :  kleine  sehwarse,  unvoil* 
koramene  Eisenglane  -  Krystalie  mit  rauhen  FlAchen  ohne 
aufliegende  Rntil-Nadeln  (Basanomelan),  welche  den  Varietli- 
ten  |,imitalif'<  und  >,uniterNaire^  anaugehören  seheinen;  kleine, 
aber  meist  sehr  deutliche,  an  beiden  Enden  ausgebildete  durch- 
sichtige Bergkrystalle,  sehr  kleine,  stark  durchscheinende, 
graulichweisso  Ailular-Krystalle  der  vari^t^  dit^tra^dre ;  sehr 
kleine,  aber  deutliche  Oktaeder  von  Magneteisen,  und  sehr 
kleine  Krystalie  von  in  Eisenovyd^^Hydrat  umgewandeltem 
Eisenkies,- welche  der  vari^t^  cubo*dod^ca^dre  anzugehören 
scheinen. 

Das  Muttergestein  ist  ein  aus  grauliehweissera  schuppigem 
Glimmer  und  schneeweissem,  stellenweise  ins  Glmuliehweisse 
übergehendem,  krystallinisch -körnigem  Quarz  bestehender 
Glimmerschiefer. 

Eisenglanz  and  Magneteisen  sind  mit  dem  grössteii  Kry- 
stall  der  beschriebenen  Substanz  an  zwei  versehiedenen 
Stellen  innig  verwachsen,  gerade  wie  die  Eisen^Rösehen  mit 
dem  Zifkon-Mhnlichen  Krystali  vom  Coitkard^  dessen 
leb  im  Jahrbuch  ffir  1842  und  1843  erwähnt  habe,  und 
Welcher  mir  ungeachtet  einiger  Versehiedenlielten,  wie  z.  B. 
In  der  Form,  im  V^halten  vor  dem  Löthrohre  u.  s.  w.,  den- 
rioch  mit  der  Substanz  aus  dem  iftn^en-jTAa/e  iden- 
tisch zu  seyn  scheint,  so  wie  das  allenfalls  von  mir  a. 
a.  C  beschriebene  Exemplar,  welches  steh  in  der  Sammlung 
des  Hrn.  Naosr  zu  IdiBern  befindet.  Es  wäre  leioht  möglich, 
dasa  diese  beiden  Stöcke  statt  vom  Gattkar4  auch  aus  dem 


163 

BmethTkale  herstannaen  kannten  ^  denn  Uidei^  nehmen  es 
die  Händler  mit  den  Angaben  der  Fundorte  öfters  nicht  sehr 
geiuQ. 

Dieses  Zirkon-ähnliche  Mineral  unterscheidet  sich  vom 
wirklichen  Zirkon  durch  die  geringere  Härte  und  das 
Verhalten  vor  dem  Löthrohre,  vom  Titanit  durch  die  Kry- 
stallform  und  die  Unschmeiiebarkeit  und  vom  Orstedtit 
darch  die  grössere  Eigenschwere,  das  Verhalten  2a  den  Flnss- 
mitteln  und  weil  dasselbe  im  Glaskolben  kein  Wasser  gibt. 
Doch  scheint  es  mit  diesem  leteteti  die  meiste  Ähnlichkeit 
£0  haben,  der  mir  übrigens  durch  Autopsie  nicht  bekannt  ist. 

Bis  jetsBt  kenne  ich  nur  fünf  Exemplare  von  der  Zirkon- 
ähnlichen  Substans  aus  dem  Binnen-Thale,  wovon,  wie  schon 
gesagt,  eines  in  der  Sammlung  des  Hrn.  A.  Favre  in  Genf^ 
eines  in  der  hiesigen  städtischen  Mineralien-Sammlung  und 
drei  in  der  meinigen  sich  befinden.  —  Leider  besitce  ich 
auch  von  diesem  Mineral  nicht  die  seu  einer  Analyse  nöthige 
Quantität. 

12)  Anatas  ans  dem  BinnenrThale^  in  kleinen  und  sehr 
kleinen,  ölgränen,  durchscheinenden  und  halbdurchscheinen- 
den Krystallen,  an  denen  nur  die  vorherrschenden  Flächen 
des  Hauptoktaeders  P  und  die  des  ersten  spitzeren  Oktaeders 
zweiter  Ordnung  2  P  00  deutlich  wahrnehmbar  sind. 

Als  beibrechende  Substansen  erscheinen :  schuppiger, 
silberweisser  Glimmer;  Branneisenocker;  eine  krystallinische 
granlichweisse  Feldspath-artige  und  eine  blättrige ,  schwarse, 
dem  Eisenglanze  ähnliche  Substanz:  sehr  kleine,  röthliche 
Ratll-Nadelny  die  an  einer  Stelle  gitterförmig  gruppir^  sind, 
und  ein  kleiner,  graulichweisser  Bergkrystall.  Die  Anatas- 
Krystalle,  so  wie  die  begleitenden  Mineralien,  sind  mit  einer 
kleinen  Gruppe  von  kleinen,  unvollkommen  linsenförmigen 
Kalkspath-Krystalien  verwachsen,  die  durch  den  Eisenocker 
gelblichbrann  gefärbt  sind. 

13)  Anatas  aus  dem  Binnen^Thale  in  kleinen,  aber 
deutlichen,  dnnkelhoniggetben,  durchscheinenden,  quadratt- 
sehen  Oktaedern.  Sie  sind  begleitet  von  granlichweissem, 
schuppigem  Glimmer,  kleinen,  graolichweissen,  durchschei- 
nenden, nndeatUohen  Adolar-Krystallen  und  Brauneisenecker 

11* 


164 

mit  gmttlich weissem  ,  dnrcbtcheinendem  y  krystallintseheai 
Kälkspath  verwai^hsen. 

10)  Anatas  von  Moni*  OrHno  (JJnem -- Spitz)  bet*m 
Lueendro  am  St  Gottkard.  —  Die  Krystalle  sind  sehr  klein, 
gelblichbraan ,  durchscheinend  und  haben  eine  komplizirte 
Form;  deutlich  wahrnehmbar  sind  jedoch  nur  die  FlSchen 
des  Hanptoktaeders  P,  welche  vorherrschen,  und  die  Flachen 
des  ersten  stumpfem  Oktaeders  zweiter  Ordnung  P  00.  Die 
Flächen ,  welche  die  Scheitel  bilden ,  lassen  sich  hingegen 
nicht  bestimmen;  es  sind  jedoch  mehr  als  die  gewöhnlichen 
vier  vorhanden. 

Beibrechende  Substanzen  sind:  kleinblättriger,  silber- 
weisser,  ins  Graulichwelsse  übergehender  Glimmer;  kleine 
and  •  sehr  kleine*,  graulichwelsse ,  durchscheinende  Adalar- 
Krystalle;  kurze,  dünne  Nadeln  von  gelblichbraunem  Rutil, 
die  gitterförmig  gruppirt  sind ;  kleine  Partie'n  von  dunkel- 
grünem blättrigem  Chlorit  und  ganz  kleine,  granlichweisse, 
halbdurchsichtige  Bergkrystalle« 

Beachtenswerth  scheint  es  mir,  dass  die  Rutil-Nadeln 
mit  mehren  der  Anatas-Krystalle  innig  verwachsen  sind,  ja 
dieselben  stellenweise  durchdringen.  —  Bis  jetzt  ist  dies« 
das  einzige  Exemplar,  an  welchem  ich  die  Verwachsung  von 
Rutil  mit  Anatas,  die  selten  vorzukommen  scheint,  wahr- 
genommen habe.  Weiter  unten  werde  ich  auch  einer  Ver- 
wachsung von  Rutil  mit  Titanit  vom  nämlichen  Fundorte 
erwähnen. 

Dieses  Vorkommen  des  Anatas  war  mir  bis  jetzt  unbe- 
kannt. Ich  kaufte  das  beschriebene  Exemplar  Ende  August 
1843  von  Hrn.  Kaplan  Meier  zu  ffospentkalj  der  mir  sagte, 
dass  der  Moni  'Oriino  oder  ünern^Spils  auch  yjWinterkom^ 
genannt  werde. 

15)  Anatas  von  Sia.  Brigitta  bei  Chiamut  im    Tavet- 

«eAer-Thale    Graubündiens.       Die   kleinen   und    sehr   kleinen 

eisenachwarzen  Krystalle  sind  entscheitelte  quadratische  Ok- 

Ueder  oder  die  Kombination  des  Hauptoktaeders  P,  welches 

>orherrseht,  mit  der  geraden  Endfläche  o  P. 

Als  beibrechende  Substanzen  erscheinen :  kleine  und 
sehr  kleine,   graolichweisse ,  durdiseheinende ,  undeutliche 


1#5 

lUlk8pftl;h*KrystaIIe,vwekhe  der  vari^t^  bibinnire  finBageliör«n 
scheinen;  «ehr  kleine,  gmultohweiise,  slarke,  durchscheinende 
Adalar-Kry stalle  der  varl^t^  dit^tra^dre;  graulichgrüner 
blättriger  Chlorit  (?),  der  stellenweise  kleine,  gekrttmmte, 
wurmförmige  Zusaatmenhäofungen  bildet ;  kleine  Partie 'n 
einer  wellenförmig-blättrigen,  pechschwarzen,  starkgiftnzenden, 
metallischen  Substanz  und  ein  ganz  kleiner  Krystalt  von 
wasserhellem  Apatit. 

Das  Mattergestein  ist  ein  onToUkoiiittien  sehlefriges  Ge- 
«enge  toh  schuppigem,  silbevwelssem  Glimmer  und  ,gpa*lieh- 
weissem,  körnigem  Qoarz. 

Die  schwarze  metallische  Substanz  wirkt  nicht  auf  die 
Msgnetnadel.  Strichpniver  sqhwarz.  Vor  dem  Löthrohre 
in  der  Platinzange  schmelzen  ganz  dünne  Splitter  zu  einer 
eisenschwarzen ,  wenig  glänzenden  Kugel ,  die  vom  Magnet 
angezogen  wird.  In  Phosphorsalz  lösbar  zu  klarem,  gelblieh« 
grünem  Glase,  das  beim  Erkalten  brannroth  wird.  Mit  Soda 
aof  Platinblech  selbst  unter  Znsatz  von  Salpeter  keine  Man- 
gan-Reaktion zeigend. 

Diese  Substanz  hat  sehr  viele  Ähnlichkeit  mit  der- 
jenigen, welche  im  Bitterspathe  der  ^Weiterstaude*^  vorkommt, 
und  die  ich  in  meinem  Briefe  vom  16.  Januar  besehrieben 
habe  (Jahrbuch  für  1843,  'S.  297). 

Ich  erlaube  mir  bei  diesem  Anlasse  zu  bemerken ,  dass 
ich  seither  wieder  ein  Exemplar  von  dem  so  eben  angeführ- 
ten Fundorte  bekommen  habe,  welches  einige  kleine  lind  sehr  ^ 
kleine,  undeutliche,  rhomboedrische  Krystalle  dieser  Titan- 
eisen-artigen Substanz  enthält,  an  denen  sich  jedoch 
die  gerade  Endfläche,  weldie  vorherrschend  und  spiegelflächig 
glänzend  ist,  und  die  Flächen  des  Hauptrhomboeders  niit 
Gewissheit  erkennen  lassen«  An  dem  grössten  Krystall 
scheinen  auch  noch  die  Flächen  des  spitzen  Dihexaeders  der 
Nebenreihe  4/3  P  2  =  n  des  Eisenglanzes  vorhanden  zu  se  jn. 
Deutlich  wahrnehmbar  ist  der  basische  Blätterdurchgang.  Die 
Krystalle  wirken  kaum  merkbar  auf  die  Magnetnadel« 

Vom  Ilmeni  t,  womit  sie  grosse  Ähnlichkeit  hat,  scheint 
sich  diese  Subetaaz  durch  die  etwas  grössere  Eigenschwelre 


IM 

anii  die  SehuielBbariLeit,   v»m  Cridbtotilt  hingegen  dnreh 
die  letzte  and  die  geringere  Härte  sa  nntersebeiden. 

Bis  Jetct  ist  mir  noch  kein  anderes  Eiemplar  von  Sckweit- 
msehem  Anatas  beltannt,  aof  welchem  die  besehriebene,  schwarse, 
metallische  Substanz  sich  vorfindet« 

16)  Rutil  ans  dem  Binnen-Thale.  Es  ist  ein  einzelner, 
kleiner,  dunkeirdthlichbrauner ,  andurchsichtiger,  angefiShr 
2^"'  langer  nnd  1|'''  dicker,  einfacher  Krystall,  dessen  Enden 
durch  die  Flächen  des  ersten  «tmbpfern  Oktaeders  P  OO  =  P 
gebildet  werden.  Die  Säulen-Plächeii  hissen  sich  der  starken 
Streifung  wegen  nicht  genau  bestimmen,  doch  scheint  das 
erste  quadratische  Prisma  vorzuherrschen.  Auch  die  Oktaeder- 
Flächen  sind  parallel  der  längern,  vom  Scheitel  ausgehenden 
Diagonale  gestreift  und  schwach  bunt  angelaufen. 

Beibrechende  Substanzen  sind:  ein  kleines,  keilförmig 
verzogenes,  glänzendes  Oktaeder  von  Magneteisen,  dessen 
grösster  Durchmesser  ungefähr  2'"  beträgt;  eine  kleine  Partie 
von  krystallinischem,  schmutzig  graultchweissem  Kalkspath; 
Brauneisenocker,  und  viele  sehr  kleine ,  gelbiichgraue,  dnreh- 
sob^nende  Adular-Krystalle  der  vari^t^  dit^tra^dre^ 

Die  Felsart  ist  ein  Glimmerschiefer-artiges,  durch  den 
begleitendea  Brauneisenocker  verunreinigtes  Gestein. 

17)  Rutil  aus  dem  Binnen-Thale,  Die  kleinen,  dunkel« 
blutrothen,  stellenweise  durchscheinenden,  undeutlichen  Kry- 
atalle  haben  das  Ansehen»  als  ob  sie  Durchkreutsungs-Zwil- 
Unge  wären  von  Individuen ,  welche  oktaedrische  Farm  nnd 
die  Hauptaxe  gemeinschaftlich  hätten. 

Beibrechende  Sobstanzen  sind:  kleine  und  sehr  kleine, 
granliohweisse,  durchscheinende  Adular-Krystalle ;  kleine  und 
sehr  kleine  Oktaeder  von  Magneteisen,  die  zuweilen  schön 
blau  angelaufen  sind^  vnd  kleine  Partie  n  von  granlichgrünem, 
erdigem  Chlorit. 

Das  Mutter-Gestein  ist  ein  aus  schuppigem  ^  silberweis- 
sem  in*s  Graulichweisse  fibergehendem  Glimmer  und  körni- 
gem, graulichwelssem  Quarz  bestehender  Glimmerschiefer« 

Diess  ist  bis  jetzt  der  einzige  mir  bekannte  SümeUfsi* 
9tk$  Fundort,  an  welchen  Rutil  und  Magnefteiaen  zusaaimea 


16T 

Tttrkanneti»  wmä  hingegen  in  «ndem  Ländern  nicht  selieii 
der  FtU  sn  9ejn  eeh^lnt,  • 

28)  Ratil  enft  dem  Bm9Uf^TM0^  in  dunkelblolrotben, 
doreb«eheiiiendett>  nadelfäriiilgen  Kttyatalleti^  die  diurch  ihre 
Zasammenhäufl^ng  eine  kleine,  ungefähr  6"-'  lenge  nnd  1'^' 
dicke,  an. dem  einen  £ndo  terminirCe  Säule  bilden« 

Beibreehende  Sttbelenneii^  sind:  Ueine,  dfinne,  dnreh« 
icbeinende,  eeoheaeilige  T«feln  von  silbecweissem  Glimmer; 
kleine,  liebte,  gf^^lbliebbrenae,  dureheohelnende^rhouifaieedrieebe 
ykspath-Kryerelle;  kleine,  waaserbelle .  BergkryeieUe •  «nd 
Ueine,  granliehweiaae,  dorcbacbeinende  Adnlar^Krystalle. 

19)  Rutil  ans  -dem  Mmetk-TiAle^  in  kleinen,  dunkel- 
Uotrothen,.  steilenweiae  diirebecheinenden,  knieförmigen  ZwiU 
lings-  und  Driliinge^KrysteUen,  mit  Ceinsehnppigeai,  granliolH 
weissem  Glimmer  und  kleinen,  darebschelnenden ,  rhomboe«* 
drischen  KalhafiathhKrjatalien,  die  ans  einer  sohmuteig  grau-« 
lichweisseti  Rindb  und  einem  gelblinh brennen  Kerne  beeteben« 

20)  Kleine,  unvollkommen  zylindriaöhe  und  röhrenför*- 
mige,  ans  einem  Gemenge  von  Rntit,  Titan.it  lind  Cblorit 
bestehende,  ieolirte  Körper,  vom  Moni'  Orsmo  (a*  Nro.  14). 
Die  Grosse  derselben  ist  sehr  versoliteden.  Der  längste  und 
dünnste  davon  ist  ungefähr  V  lang  nnd  V  diek ,  der  kftr- 
sette  und  dtekste  ungefähr  6'"  läng  und  2'''  dick.  Zwei 
dafon  haben  ästige  Answüebse,  einer  aber  eine  spitze,  un** 
foUkommen  konische  Form. 

Diese  Körper  sind  meistens  an  lieiden  Enden  zerbrochen 
und  in  der  Richtung  des  LängemDurehmess^rs  mehi^  oder 
Weniger  stark  ausgehöhlt ,  ohne  dass  man  jedoch  durohsehen 
kann.  Seltener  sind  sie  unversehrt,  d.  h«  an  beiden  Enden 
mit  ganz  kleinen.  TitanitnKrystallen  bedeckt.  Von  anssen 
BAch  innen  bestehen  diese  Körper  erstens  ans  kleinen  und 
sehr  kleinen,  grihiliobgelben  und  schwefelgelben,  darchsehei* 
nenden  und  halbdurohsioht^en  komplizirten,  nicht  näher  be^ 
stimmbaren  Tttanit^Krystalbn,  die  jedoch  meistens  ganz  voii 
^m  graniidigrtlnen ,  feinsch üppigen.  Cblorit  bedeckt  und 
darebdrlingen  sind;  dann  fo%t  eine  mehr  nnd  weniger  dicke 
I^gc  von-  theits^ derbem,,  tbeils  nadelfilrmigem ,  Uutrothem, 
'urehs^einendem  RoftU;  hierauf  wieder  eehr  kleine  lltaiiie: 


108 

Krystalle,  die  nicht  durch  Gblorit  veninreintgt  sind,  sondern 
derselbe  findet  sich  im  Innern  der  Röhren,  nur  in  kleinen, 
feinscboppigen ,  laoehgrünen  Partie'n  »osgeschieden.  —  An 
einem  Sttieke  sind  mit  den  Tltenit- Krystallen  der  äassern 
Oberflfiehe  auch  einige  sehr  kleine,  gra alteh weisse ,  halb« 
durchsichtige  Adalar  -  Krystalie  verwachsen«  ^-^  fch  habe, 
um  die  Reihenfolge  der  drei  Sobstansen  noch  besser  als  an 
den  aserbroehenen  Enden  oder  den  Qaei'dnrchschnitten  beob- 
achten sn  können,  einen  dieser  röhrenförmigen  Körper  in 
der  Richtung  der  Hauptaxe  entzweigespalten» 

Rutil  und  Titanit  erscheinen  an  keiner  Stelle  von  dn- 
ander  getrennt,  sondern  im  Oegentkelie  aufs  Innigste  sasam- 
men  verwachsen,  so  dass  ich  Möhe  hatte,  von  der  erstem 
SubstauE  ein  reines  Stückchen  aussnbrechen  fiHr  die  Ver» 
suche,  welche  ich  sogleich  beschreiben  werde:  Strichpulver 
liehte-gelblichbraun.  Vor  demLöthrohre  in  der  Platinzange 
unschmelzbar,  aber  sieh  dunkler  färbend  und  die  Pellucidität 
beinahe  ganz  einbUssend.  In  Phosphorsaiz  langsam  lösbar 
zo  klarem  Glase,  das  auf  Kohle- im  Rednktions-Fener  behan- 
delt, so  lange  es  heiss  ist,  gelblich  geftrbt  erscheint,  berm 
Erkalten  aber  eine. schöne  Amethyst- Farbe  erhält.  Mit  Soda 
an€  Platinblech  selbst  unter  Zusatz  von  Salpeter  keine  Man- 
gan-Reaktion gebend.  .Hierdurch  unterscheidet  sich  dieser 
Rutil  hinlänglich  vom  Braun- Menakerz  oder  dem  rotbbraunen 
Granat,  womit  er  dem  äussern  Ansehen  nach  Ähnlichkeit 
hat  und  damit  vekrwechselt  werden  könnte. 

Da  alle  drei  Substanzen  ein  frisches  Ansehen  haben, 
die  Kanten  der  Titanit^Krystalle  scharf  und  die  Flächen 
glänzend  sind,  so  darf  man  dieses  Phänomen  wohl  nicht  so 
erklären ,  als  ob  aus  dem  Titanite  das  Titanoxyd  als 
Rutil  ausgeschieden,  Kiesel-  und  Kalk-Erde  aber  ebenfalls  durch 
irgend  eine  chemische  Einwirkung  entfernt  worden  wären, 
wie  Diess  bei  Um wandlunga-Pseudomorphosen  viel-* 
leicht  der  Fall  seyn  könnte.  Immerhin  scheint  mir  dieses 
innige  VerwachsenseyU' des  Rutils  mit.  dem  Titanit  beach- 
tenswerth,  das  ich  bis  jetzt  noch  nie  zu  beobachten. Gelegen- 
heit gehabt  habe,  obgleich  die  Gruppe  des  Tifains  in  meiner 
Sammlung  gegeuwäi*tig   durch   297   Exemplare   repräsentirt 


Ui9 

ist,  die,  mit  wenig««  Aosnahmen ,  aXiniiiflieh  von  Sekweiisti* 
tehen  Fandorten  bemmninen. 

loh  glaabe  hier  noch  besonders  darauf  anfinerksam  ma* 
chen  so  sollen,  dass  das  Eiemplar,  an  welchem  feh  das  Vor- 
wAcbenaeyn  Ton  Anstas  anit  Rutil  beobachtet  habe  (Nr.  14), 
ebenfalls  am  Monf-  OrHno  gefunden  wurde. 

21) Titanitin kleinen,  braunen, glünsenden,  stark  durch« 
scheinenden,  nicht  nfiher/ bestimmbaren  Krjstalien,  aus  dem 
%^'a-Thale  im  Kanton  2Vssiii.  Diese  Titank-Krystalle  sind 
mit  kleinen  mesainggelben  Eisenkies- Würfeln  —deren 
Oberfläche  stellenweise  •  in  filsenovyd* Hydrat  umgewandelt 
Ist,  and  wovon  der  gröstte  3^>  Durchmesser  hat  --«  auf  ein 
Aggregat  von  graftlioh-und  sohhee^weissen,  durchseheinendem 
Adalar-Krystallen  aofgewaehsen,  die  der '  vari^t^  dit^trn^dre 
angehören,  theilwelse  durch  erdigen  Chlorit  gra«lichgran 
geförbt  gind,  and  deren  Gh^öfse  von  7'''  Breite,  S<''  Dicke. und 
5'"  Hohe  bis  ram  sehr  Kleinen  varlirt. 

Es  ist  Diess  bis  jetat  das  einzige  mir  bekannte  Eiem« 
piar?on  SehtoeUxischem  Titauit,  an  welchem  der  Eisenkies' 
als  beibrechende  Sabstanss  erscheint» 

22)  Tl  tani t  von  Sia.  BrigiUa  bei  CUrnnut  im  Tmetseiet^ 
tyie  Graubündtens.  Es  sind  swei  sehr  kleine,  aber  schöne, 
honiggelbe,  stark  glänzende  und  durchscheinende,'  mit  einan- 
der verwachsene,  komplieirte  Krystalle,  an  vrelchen  jedoch 
<lie  vordere  Schiefendflflche  5/9  P  =s  x,  welche  vorherrschend 
ist,  die  Basis  o  P  =  P  und  dag  vordere  schiefe  rhombische 
Prisma  (%f»  P  2)  =  n  deutlich  wahrnehmbar  sind. 

Als  beibrechende  Substanzen  erscheinen:  kleine  und  sehr 
kleine,  wasserhelle  Bergkryvtalle;  sehr  kleine,  granlichweisse, 
haibdorchsiohtige  Adnlar-Krystalle;  der  varl^t6  dit^tra^dre, 
sehr  kleine,  gekrümmte,  wurmfl»rmige  ZusammenhMufiingen 
eines  graaliebgrfinen,  dem  binttrigen  Chlorit  ähnlichen  Mi- 
nerals und  ein  ganz  kleiner,  zerbrochener  Anatas-KrystalL 

Das *M uttergestein  ist  ein  ans  feinschuppigem,  silbern 
Weissem  ins  Grflne  steehendem  Glimmer  und  graalichweis^ 
Sern  Quarze  bestehender  Glimmersehiefer,  der  stellenweise 
'dreh  Branneisenoeker  verunreinigt  ist.  .  / 

Von  dem  Vorkommen  des  Tttanits  tan  diesem  bekannten 


170 

Fttiifl(»rte  ii«8  AiiAtkiie«  was^to  idibi«  jttet  nlohftK  Der  B^ 
Sit«  des  beschriebenen  Stfickes  veranliiMte  mieh^  die  Eiem- 
plare  des  AMeAAses  von  8ia*  Br^igitia  ^  wekhe  eifeh  in  meiner 
Siimnilang  befinden,  noohmaU  genau  sea  untersuchen^  und  da 
fand  ich  dann  wiriblich  auf  rieifen  dersellien  gane  kleine, 
mikroskopische,  grfinliehgelbe^  glfiitsende,  stark  durcbschei«* 
»ende.  Karystalle,  die  ich  nun  ebenfalls  fttr  Titanit  halte. 

Dieses  Zasanunenvftrkoaiiilen,  v^n  Anataii  und  Titsnit 
war  mir  noch  dif>e.  neue  .Brsobeinttiig. 

13)  M.agn.etels«ii  in  kleinen  und  sehr  Uetnen,  aber 
schOneU)  stark  g^iltimndeii  Oktj«edarn  aas  Aem  Binmen^TkaU, 
Die  Krystalle  bilden  kleine  6rtl)ipen,  welche  tboilweise  mit 
sehr  kieiaeA,  gttterförmig  gruppirteti;  branhro4ben  RnifciUNadeln 
innig  verwachsen  sind  und.  «war  so^  dass  die  kleinen  Zwi- 
aebenräoiue  der  Rutilf*Grttter  dupek  eine  ;von  den  Flächen 
der  Magiieteisen«Oktaeder  ^»nsgefttlit  erscheine^.  An  einer 
Stelle  sind  mit  diesen  letstett  »ueh  noch  »wei  sehr  kleine, 
nicht  näher  bestimiubare,  gläusende,  stark  dorchseheinende, 
weingelbe  Krystnlle  verwachsen^  die  ieh  fÖrTitanit  halte. 

Das  Muttergestein  ist.  ein  Giimwersebiefer)  d€r  »ussilber- 
weissem  ins  Graitlichweisse  fibergebendem  Glimmer  und 
graulichweissem^.stellefiwelsesehmtituig-brauii  gefäriitem,  fein- 
körnigem ftuara  besteht* 

Dieses  innige  Verwviehaensefn  von  Magneteisen-  und 
Rotil-Krystallen  habe  ich  bis  jetat  noch  nie  zu  beeibaehtea 
Gelegenheit  gehabt. 

24)  Ei  seng  Uns  ohne  aufliegende  Rutü-Krystalle  (Ba- 
sanomelan  von  KobbWs)  vom  Stlla^  einer  an  der  Südseite  des 
69tthari*Gebirges  sieh  erliebenden  Fels-SpitfeCi 

D^  KrystaUe  sind  eist^ffesohwarz»  stark  glänzend,  Tafel- 
artig und  rosenförmig  gruppirt*  -Als  beibrechende  Substanzen 
erscheinen:  mitt^lgrosse ,  kleme  und  sehr  kleine ^  graulich- 
weisse,  dnrehscheineiKie  und  halbdwröbslGbtige,  nicht  genauer 
bestimmbare  Adular^Krystalle  ^  Meine  und  sehr  kleine,  grsa- 
Uobweis^e,  durchscheinende  Kalkspath«Kryslalle ,  welche  die 
Kombination  des  gewehnlicfaen  Skalenoedere  R^  s;s  r,  das 
vorherrscht,  und  des  spitzeren  Rhomboeders  —  2  R  s=x  f  zu 
seyn  schein t,  eiflB  Form,  die. mir  bis  |etzt  am  StkufeUmschen 


171 

Kalksputh  nieht  vorgekommen  ist;  kidne  und  sehr  kleine, 
graaliehweiste ,  ^urehsiehlige  Bergkry^taiie  und  gtinas  kleine, 
wasserbelle,  komplicirte,  aber  nicht  näher  bestimmbare  Apa«» 
eit-Krystalle. 

Dfe  Felsart  ist  ein  granflartfgea  Gestein,  welches  vieltf 
nikro8ko|iisehe  Oktaeder  von  Magneteisen  and  einxelne,  eben*' 
falls  sehr  kleine  Eisenkies* Würfel,  die  theiKveise  in  Eisen- 
oiyd-Hjdrat  omgeVFikndelt  slntl,  eingesprengt  enthiit* 

Dieses  Fondortes  von  £isenglans  Ist  meines  Wissen» 
in  den  niinenilogisdien  Lehrbitehera  bis  jetst  noch  nicht  er- 
wähnt worden.  Ich  verdanke  die  Angabe  desselben  ebenfalfe 
iea  Hrn.  Kaplan  Meier. 

25)  Bisenglane  ohne  anfliegende  Rntil-Krystalle  (Ba^ 
Mnomelan)  aas  dem  Binnen-TAale.  Die  Krystalle  sind  klein 
nnd  sehr  klein,  aber  sehen,  dünn  tafelßJrmig,  eisensehwarz, 
giänsend  und  einseln  aufgewachsen.  Der  gr5s8te  hat  nnge« 
führ  4'"  Längen-  nnd  2^''^  duer^Dorchmesser ;  es  ist  die  Kom- 
bination der  g^eraden  Endflfiehe,  welche  vorherrscht,  mit  dem 
ersten  und  sweiten  rhombbedrlschen  Prisma. 

An  den  Krystallen  des  Sekweiis&ischeri  Eisenglanzes  kom- 
men, wie  bekannt,  nur  selten  beide  Prismen  zngleieh  vor, 
am  seltensten  aber  erseheinen  sie  noch  in  Kombination  mit 
dem  sechs  -  and  -  sechskantigen  Prisma,  dessen  Ftfichen  die 
Kombinations-Kanten  der  beiden  Prismen  schief  abstumpfen. 
—  In  meiner  Sammlung  befindet  sich  eine  kleine  Gruppe 
«olcher  Krystalle  vom  Gaveradij  an  welchen  diese  drei  ver- 
Behiedenen  Prismen  wahrnehmbar  sind;  ich  habe  derselben 
im  Jahrbuch  für  1840^  S.  215  erwähnt. 

Mit  den  oben  beschriebenen,  tafelförmigen  Eisenglans- 
Krystailen  aas  dem  Brnnew-Thale  sind  sehr  gut  ausgebildete* 
graalich weisse,  halbdurchsichtige  Kalkspath  -  Krystalle  der 
vari^t^  m^tastatique  verwachsen,  wovon  der  grösste  ungefähr 
S"  laag  and  2.^'''  dick  ist.  Eines  dieser  Skalenoeder  ist 
in  der  Mitte  entzwei  gebrochen.  Mit  der  Bruchfläche,  wel- 
che zogieich  Spaltungsfläche  ist,  ist  das  Brachstück  eines 
sehr  kleinen  ,  tafelförmigen  Eisenglanz  -  Krjstails  auf  die 
Weise  verwachsen ,  dass  es«  aussieht ,  als  ob  dasselbe  den 
Kern  des  Skalenoeders  bilde. 


17a 

Die  FeUarft  ist  ein  aas  feinschuppigem ,  .  siibe^weisseiii 
Glimmer  und  grauiichweissem  Qaara  bes^iiendes,  Glimmer* 
sohiefer-artiges  Gestein. 

26)  Eisenvitriol  vom  südwestlichen  Abhänge  der  Wind' 
gelle  bei  Süinen  im  Kanton  Uri.  '  Die  Krystaile  sind  klein 
und  sehr  klein,  glänsendy  durchsiohtig,  theils  korz-sänlenför- 
mig  und  lichte  blatiUchgrün,  theils  nadelförmig  und  wasser- 
hell ;  sie  sind  unregelmäsig  mit  einander  .verwachsen.  Beide 
Arten  wurden  vor  dem  Löthrohre  geprüft.  Krystaile,  wel- 
che der  Luft  ausgesetst  gewesen,  sind  i^eiss  und  undurch- 
sichtig geworden. 

Ich  verdanke  mein  Exemplar  der  Güte  des  Hrn.  Dr. 
LussER  in  Altar  f.  —  Dasuneertheilte  Stück,  wovon  die  eine 
H&lfte  noch  im  Besitz^  dieses  Freundes  ist,  hatte  wenigstens 
5''  Durchmesser  und  eine  ellipsoidische  Form.  Hr.  Dr. 
LusSBR  erhielt  dasselbe  von  einem  Bauer  und  vermuthet,  dass 
es  in  einer  Kluft  des  Alannschiefers  gefunden  worden  seyn 
möchte.  Ich  zweifle  um  so  weniger  an  der  Richtigkeit  dieser 
Yermnthung,  als  sich  in  dem  der  Windgelle  gegenüber  auf 
dem  linken  Ufer  der.  Reuse  liegenden  Zgraggen-Thal  eben- 
falls Eisenvitriol  mit  Bergbntter  in  verwittertem  Alaunschie- 
fer vorfindet,  wovon  ich  schon  seit  längerer  Zeit  auch  ein 
Exemplar  besitze. 

Bis  jetzt  ist  mir  ausser  den  beiden  angeführten  kein 
anderer  Sehweitmscher  Fundort  von  Eisenvitriol  bekannt. 

Die  Dimensionen  der  beschriebenen  Mineralien  sind  nach 
JN^euschweitzer-Maas  bestimmt,  wovon  der  Fuss  =  ^^  des 
Französischen  Meters  und  in  10  Zolle  eingetheilt  ist. 

Die  krystallographischen  Zeichen  sind  nach  Naumann 
.  und  die  Französischen  Namen  der  Schriftsteller  nach  Haüy. 


Die  Kiefern-Reste 

m  der   •  .   . 

Braunkohle    von    Kranichfeld    bei    Weimar 

VOQ 

Hrn.  Dr.  6.  Herbst^ 

10  Weimar^ 


(Ans  d«ni  nieht  in  den  Bncbhandel  gekommenen  ^Beriebt  über  die 
iweite  Vertemmlung  dea  NaturwiMeneehaftlicIien  Vereine  für  TUrrtuf  e», 
Erfurt  den  8.  und  9.  Juni  1843,  4<>^%  S.  11— U,^  Tf.  I,  mit  einigen 
brieflich  mitgetheilten  Änderungen  und  Zuaätsen  des  Vfs.  abgedruckt.) 


Aof  der  sogenannten  Oräfenharät  des  Grossherzogl.  S. 
Weimarschen  Forstes  Kranichfeld  raht  in  einer  Teufe  von 
35'  ein  6'  bis  8'  mfichtiges  Brannkohlen-Lager,  welches  seit 
1S39  abgebaut  wird.  Die  Braunkohle  selbst  erscheint  hier 
als  bituminöses  Holz,  dessen  Stamme  in  der  Regel  von 
bedentender  Stärke  und,  wie  gewöhnlich,  breitgedrückt  sind. 
Das  Grund-Gebirge  ist  Bunter  Sandstein;  die  Braunkohlen- 
Schicht  selbst  wird  in  ihrer  unmittelbaren  Nähe  von  grauem, 
bituminösem,  übrigens  aber  von  gelbem  Töpferthon  sowohl 
unter-  als  über-Iagert.  Diejenige  Thon-Schicht,  welche  das 
Liegende  des  Braunkohlen-Lagers  bildet,  enthält  sehr  vielen 
Flath-Sand  and  Quarz-Geschiebe  und  ruht,  so  viel  mir  be^- 
kannt  geworden,  selbst  auf  einer  Flnthsand-Ablagerung.  Die 
obren  Thon-Schiohten ,  das  Hangende  des  Kohlenflötzes  bil«' 
dehd,  werden,  je  h^her  aufwärts,  desto  ärmer  an  Sand  und 
erscheinen   endlich  iit  ihren^  obren  Theilen  als  ganz  reiner, 


174 

sehr  jyfetCer  Thon^  Dieser  Thon  wird  in  Krankhfeli  ea 
Töpfer- Waaren  verarbeitet.  —  Unmittelbar  über  der  Thon- 
Ablagerang  beginnt  die  Dammerde. 

Die  Stämme  des  bituminösen  Holzes,  zum  Theil  Nadel-, 
zum  Theil  Laob-Hölzern  angehörig,  kommen  hier  nnr  selten 
in  aufrechter  Stellung  vor  und  erscheinen  alsdann  immer 
abgebrochen  und  bald  mehr  bald  weniger  niedergedrückt. 
Es  ist  daher  sehr  zu  bezweifeln,  dass  die  hier  aufbewahrte 
vorgeschichtliche  Baumwelt  an  ihrer  gegenwärtigen  Lager- 
stätte auch  ihren  frühem  Standort  gehabt  habe.  Das  voll- 
Jiommene  Erhaltenseyn  der  in  dem  Hangenden  des  Brann- 
kohlen-Lagers  vorkommenden  Zapfen ,  Nadeln  und  Blätter- 
Zusammenhäufungen,  so  wie  der  Zweige  und  andrer  zarten 
vegetabilischen  Formen  spricht  daflir,  dass  solche  übrigens 
auch  nicht  aus  sehr  grosser  Ferne  und  nicht  durch  eine  sehr 
gewaltsame  Strömung  herbeigeführt  worden  seyn  mögen.  •— 
Die  Annahme  eines  blossen  Erdfalls,  welchem  man  dem  Ver- 
nehmen nach  das  Vorkommen  der  Kranichfelder  Brann- 
kohle  zuzuschreiben  versucht  hat,  mag  zur  geologischen  Er- 
klärung dieser  Braunkohlen- Ablagerung,  namentlich  wegen 
der  jedenfalls  eine  V^asser- Strömung  voraussetzenden  Sand-, 
Geschiebe-  und  Thon-Schichten ,  wohl  nicht  genügen;  auch 
spricht  das  sonstige  geognostische  Verbalten  der  Gegend  nicht 
daßir.  Vielmehr  dürfte  das  bereits  erwähnte  Verhältniss 
der  die  Braunkohle  unter-  und  über-lagernden  Schichten, 
welche  von  unten  nach  oben  aus  dem  reinen  Trieb-  und 
Fluth-Sand  in  thonigen  Sand,  sandigen  Thon  und  endlich 
ganz  reinen  Thon  verlaufen,  darauf  hindeuten,  dass  hier  eine 
Ablagerung  aus  der  etwas  bewegt  gewesenen  Wasser-Be* 
deckung  eines  vormaligen  Gebirgs-Beckens  in  Rede  stehe, 
während  die  nach  allen  Richtungen  übereinanderliegenden 
Stämme  auf  keine  bestimmte  Strömung  deuten.  Mit  ihnen 
kommt  noch  eine  mineralische  Holzkohle  vor,  die  von  einer 
ganz  leichten  künstlich  bereiteten  Holzkohle  nicht  zu  unter- 
scheiden ist.  —  Fossile  Thier-Reste  sind  in  diesen  Braun- 
kohlen-, Sand-  undThon-Schlchten  noch  nicht  gefunden  worden« 

Die  durch  ihre  Vollkommenheit  des  Erhaltenseyns  sich 
auszeichnenden  Zapfen  haben  sftmmtiich  keulenförmige  Sehup 


17S 

pen,  welohe  oben  genabelt  Binij  nni  geh^pwi  daher  nn$trei« 
tig  einer  eigen tltohen  Pinns-  (Kiefern-)  Art  jun,  nvenn  nicht 
deren  swei  oder  mehr  hier  in  Frage  sind.      Ob  es  sich  bei 
den  twar  nicht  su  verkennenden  Unterschieden  in  dem  gan« 
zen  Habitos  dieser  Zapfen  am  mehr  ala  eine  Pino8*Art  hnndloi 
vermag  ich  Jedoch  wenigstens  fitr  jetzt  nicht  bestimmt  ans» 
Bosprschen«      Die  an  lebenden  Nadeihölsem  und  namentiieh 
SD  Kiefern  gemachte  Erfahrung,  dass  die  Form  und  GrSase 
der  Zapfen,  "wie  die  ihrer  Schnppen  häufig  selbst  an  einerlei 
BaaiD  eine  Verschiedenheit  «eigen ,  ja  dass  sehr  oft  diesel- 
ben Zapfen   auf.  der   dem   Lichte   angewendeten   Seite   ein 
;m  andres  Änsseres  haben  ^   als  an  der   vom  Lichte  abge« 
wendeten,  nnd  insbesondere,  dass»  an  jedem  wirklieben  Pino»* 
BiiDBie   einen  Theil  des  Jahres  bind n roh.  Zapfen    von   swei 
Jabrgfingen  zu  finden  sind,  welche  mit  der  Alters*» Verschieb 
denbeit  zugleich  eine  grosse  Verschiedenheit  ihres  Aoeserny 
vorsöglieh  der  Nabeiseite  der  Schuppen,  Wahrnehmen  lassen : 
diese  Erfahrongen  sind  es^   welche  mir  bis  jetxt  noch  nicht 
/gestatten,    den  Gedanken   an  mehr  als  eine  Pinns^Arc  hin«« 
sichtlich  jener  Z^apfen  geltend  an  machen.     Doch  lässt  sich 
eine  Lösong    dieser  Frage   erwarten,    sofern    die   giücliliohe 
Anffindang  und   eine  weitere  Ui^tersnchong  der  mit  diesen 
Zapfen  vorkoattmenden^  weiter  unten  besprochen  werdende» 
Nadel^^Kongr^gationen  anf  eine  charakteristische  Veraohieden«« 
iieit  führen  sollte. 

In  dem  Folgenden  will  ich  liaoh  verglichenen  Hon** 
dertcn  von  Exemplaren  die  Zapfen  eu  eharakterisiren  ver- 
snehen,  und  swar  in  drei  Abtheiinngen,  ohne  dass  ich  jedoch 
drei  verschiedene  Pinns-Arten  daraus  folgern  will. 

a)  Zapfen  von  2^''--4"  Lfinge,  länglich-eiförmig, 
oben  abgerundet,  an  der  Baals  verdünnt  zulaufend,  mit  etwas 
gedrängt  stehenden  Schuppen ,  welche  an  der  Endfläche 
rondlich^rautenförmig  und  bei  ungefähr  ^*^'  Abstand 
unter  der  Spitze  mit  einem  länglich-ornnden  Dorn  versehen 
tinii.{anf  der  Qner-Kante  nämlich,  welche  diese.  Endfläche 
in  eine  obre  und  untre  Hälfte  thdit*]. 

*  Die  in  eckigen  Klammern  stehenden  Zusätze  erlaubte  ich  mir 
>Q  machen  nach  der  Zeichnung  und  den  vom  Hrn.  Vf.  mir  gütigst  mit- 
fictbeilten  berrlicben  Exemplaren.  Bn. 


17« 

ß)  Zapfen  von  A'^—S'*  Länge,  Unglieh-kegelförmig, 
dem  Ansoheine  nach  nrsprfiogÜch  waleenförmig,  zoiiäckst 
dem  Grunde  nnd  in  der  Mitt6  von  ziemiieb  gleicher,  1^''— 1|'' 
betragender  Breite ;  an  der  Spitze  etwa«  abgestumpft ;  mit 
nicht  gedrängt  stehenden  Schuppen^  welche  an  der 
Endfläche  rautenförmig  und  bei  ungefähr  V^'  Abstand  voo 
der  Spitze  mit  einem,  in  der  Regel  abvrärts  gebogenen,  langen 
und  breiten  Dorn  [auf  hober  Queerkante  ohne  Vertiefung] 
versehen  sind« 

y) Zapfen  von 4^'^--^6V  Länge,  keg elf  ö r mig,  am  Grnnde 
über  2^'  breit,  oben  spitz,  mit  sehr  dichtstebendea 
Schuppen ,  welche  an  der  [Endfläche  niedrig  rautenförmig, 
an  der]  Spitze  abgerundet  und  bei  ungefähr  V"  Abstand  von 
dieser  Abrundung  mit  einem  kleinen  Dorn  [auf  niedrer  Quer* 
kante]  versehen  sind*  Dieser  letzten  Zapfen  sind  bis  jetatt 
nur  sehr  wenige  gefunden  worden« 

d)  Zapfen  im  Ganzen  wie  die  unter  ß  besebafifen,  aber 
die  Dornen  klein  und  unter  jedem  derselben  ein  kleines  Grüb- 
chen, welches  man  sonst  nur ausnabipsweise  bin  und  wieder  siebt. 

Wegen  der  oben  bereits  bemerkten  Alters-Verschieden- 
beit  der  Zapfen  einer  jeden  Pinus  müssen  wir,  selbst  bei 
der  Annahme  nur  einer  Art,  wenigstens  eine  solche  Abwei- 
ebung  der  Zapfen  untereinander  voraussetzen ,  dass  wir 
sie  in  zwei  Abtbeilungen  bestimmt  zu  eharakterisiren  Ter* 
mögen«  Wären  aber  bei  der  Kranichfelder  Braunkohle  wirk- 
lich zwei  Piiius-Arten  in  Frage,  so  würden  sie  viererlei 
Formen  liefern  können«  Ausserdem  besitze  ich  aber  neeh 
mehre  Zapfen-Esemplare,  von  denen  ich  vor  der  Hand  niehfc 
weiss ,  ob  ich  sie  einer  oder  der  andern  obiger  Abtbellongsn 
beigeben,  oder  als  eine  neu«  aufstellen  solL 

Von  grösster  Wichtigkeit  fbr  die  Bestimmung  der  hier 
untergegangenen  Pinen  ist  das  mit  ihnen  stattfindende  Vor- 
kommen von  N  a  d  e  1-Kongrega  tionen,  welche  je  nach  deren  mehr 
oder  minder  günstigen  Zusammenbäufungs« Verhältnissen  und 
im  angefeuchteten  Znstande  eiiie  Sonderung  und  Untersu- 
chung der  einzelnen  Mädeln  gestatten.  Bis  jetzt  bin  ich 
jedoch  in  den  Besitz  nur  einer  einzigen  solchen  Nadel-Zu- 
sammenhäufung  gekommen,  welche  einer  Untersuchung  fähig 


177 

oad  überhaupt  so  gut  erh«hbn  war,  flass  die  üntersitdiung 
sa  einem  erspriesslichen  Resultate  geführt  hat.  Mindestens 
eio  Dotzend  Exemplare  eineeiner  Nadeln  habe  ieh  ganz  volk 
kommen  beraoszntösen  vermocht  and  diese  alle  unterein- 
ander so  übereinstimmend  gefunden,  dass  folgende  Angaben 
wohl  ganjs  ausser  Zweifel  gesetzt  werden,  können.  Die  Na- 
deln sind  fast  aämmtlich  über  6^'  iang,  und  es  stehen  deren 
drei  io  einer  ober  3'''  langen  Blattscheide.  Es  sind  diesel* 
ben  0,4^'' — 0,5'"  breit^  äusserst  zart,  überhaupt  breitgedrückt* 
Mit  diesen  Nadeln  erhielt  ich  einige  der  unter  ß  besehrie- 
benen  Zapfen ,  welche  mit  denselben  Vorgekommen  seyn 
soilen* 

Fassen  wir  diese  Kriteden  eosamme»,  so  werden  wir 
hauptsächlich  an  die  in  JVi^rc/ajnertAa  lebende  Pin us  palus-» 
tris  WiLLD.,  auch  an  die  daselbst  einheimische  P.  ta*edaLiNN. 
erinnert.  Hingesehen  aber  darauf,  dass  die.  Rinde  anöden 
Zweigen  von  P.  taeda  glatt  ist,  während  sie  an  denjenigen 
Ton  P.  palustris  mit  häutigen  Schuppen  bedeckt  seyn  soll, 
so  finde  ich  durch  die  an  laehren,  mit  jenen  Nadeln  verge- 
sellschaftet gefundenen  ,  fossilen  Zweigen  bestehende  schup- 
pige Rinde  mich  Veranlasst ,  jene  fossile  Pinus  von  Kranich^ 
feld  hauptsächlich  als  mit  Pinus  palustris  verwandt  anzu* 
sprechen. 

Ein  Stück  bituminöses  Holz,  welches  mir  von  Kranich-' 
feld  mitgetheilt  worden  ist,  ohne  dass  jedoch  mit  Gewiss- 
heit gesagt  werden  kann^  ob  es  derjenigen  Pinus  angehört, 
von  welcher  jene  Nadeln  herrühren,  ist  sehr  lang-  und  grob- 
faserig und  enthält  in  seinem  Innern  wie  an  seiher  Ober- 
fläche eine  Menge  gi^osser  Harz-Zellen,  in  welchen  ein  hell- 
gelbes fossiles  Harz  als  schwacher  Überzug  oder  als  dünne 
Zwischenlage  zum  Theil  durchscheinend,  zum  Theil  matt  und 
pulverig-,  tvie  eingestreut,  enthalten  ist.  Ob  dieses  fossile 
Harz  mehr  dem  Bernstein,  oder  dem  Retinft,  oder  dem  Honig- 
stein verwandt^  ist ,  da'i^über  Vermag  ich  mich  zur  Zeit  noch 
nicht  zu  erklären ,  da'  bis  jetzt  noch  sehr  wenig  von  dem- 
selben in  lüeitie  Hände  gelangt  und  eine  Untersuchung  des 
chemischen  and  physischen  Verhaltens  desselben  bis.  daher 
noch  nicht  bewirkt  worden  ist«  Auch  im  Innern  der 
Jahrgang:  1844.  12 


178 

fossüen  Zapfen  9  deren  ich  mebre  ron  eintinder  gebroclien 
und  entschuppt  habe,  bindet  sich  ein  hellgelbes  fossiles  Hars 
in  kleinen  rundlichen,  grösstentheils  durchscheinenden  Massen. 

Diese  fossilen  Pinus-Znpfen  mit  ihren  Nadeln  gehören 
unstreitig  zu  den  interessantesten  Vorkommnissen  einer  vor- 
geschichtlichen Pflanzenwelt,  weil  die  Vollstfindigkeit  und  Er^ 
haltungs^Stufe ,  wie  sie  in  der  Kranichfelder  'Brannkohlen- 
Abiagerung  gerade  nicht  selten  gefunden  werden,  anderwärts 
ganz  ungewöhnlich  ist. 

Um  nun  vorlttnfig  einen  Namen  und  eine  besondere 
Bezeichnung  f&r  die.  oben  in  vier  Abtheiiangen  <sharakteri- 
sirten  Zapfen  zu  erlangen  und  bei  späteren  Hinweisangen 
auf  diese  Abtheilnngen  in  möglichster  Kürze  reden  zu  kön- 
nen, schlage  ich  vor^  die  fraglichen  Pinen  nach  ihrer  obigen 
Aufeinanderfolge  Pin UB  Kraniohfeldenai  s^  a,  ß,  7  and 
i  zu  nennen  *• 


Nachdem  mir  nun  Professor  ^i^onn  geschrieben,  dass 
nach  den  ihm  mitgetheilten  £xemplaren  weder  er  noch  sein 
Kollege,  der  Botaniker  6.  Bischoff,  eine  lebende  oder  fossile 
Pinus- Art  kennen,  mit  der  diese  Zapfen  ganz  übereinkämen,  habe 
ich  solche  noch  mit  den  in  der  Sammlung  der  ösierländi- 
sehen  Gesellschaft  zu  Atlenburg  befindlichen  Zafrfen  aus  den 
dortigen  Braunkohlen-Lagern,  wie  mit  jenen  des  königlichen 
Museums  zu  Dresden  verglichen,  aber  ebenfalls  keine  Über- 
einstimmung gefunden.  Zwar  führt  Bergmei&ter  Crsdmeb 
in  seiner  kürzlich  erschienenen  »Übersicht  der  geognostischen 
Verhältnisse  von  Thüringen^^ ^  S.  145,  eine  Pinus  ornata 
und  Abies  plicata,  deren  Zapfen  ich  eben  su  Dresden 
gesehen,  als  bekannte  Arten  der  KramehfeUer  Braunkohle 
an;  allein  obschon  die  meinigen  denen  der  erstgenannten  Art 
ähnlich  sind^  so  weichen  sie  doch  [alle  ?]  durch  je  ein  vertieftes 
rhomboidales  Grübchen  an  der  Stelle  des  Dornes  auf  dem 
Rücken  der  Schuppe  davon  ab,  und  an  eine  Ähnlichkeit  mit 
Abies  plicata ,    die   einer   andern  Grnppi^  angehört ,    ist  gar 

^    Die  3  ersten  sind  in'  der  Urschrift  sehr  schön  auf  einem  litho. 
grapbirten  Blatte  dargestellt.  Bhofin. 


179 

niebt  ea  denken ;  wenigstens  waren  die  «wel  von  Hrn.  Cred- 
9KR  genannten  Arten  gewiss  nicht  unter  meinen  Eiemplaren« 
Doch  schrieb  mir  Hr.  Dr.  B.  Cotta,  es  machten  die  JTra- 
mhfelier  Zapfen  gewissen  noch  nicht  beschriebenen  Exem- 
plaren ans  der  Gegend  von  Altenburg  und  von  Seeberg  bei 
Eger  entsprechen» 

Zuletzt  hat  Prof.  Göppert  in  Breslau  nach  Ansicht 
der  Äbbildangen  mir*  geschrieben :  ^>Fg.  a  squamarutn  spinis 
inflesis  steht  Pinns  taeda  der  Jetzt  weit,  Fg.  ß  squamarum 
9fm  refiexis  dagegen  Pinus  rigida  Miller  am  nächsten; 
%  7  gehört  vielleicht  zu  a  und  ist  wohl  nur  ein  Exemplar 
Fon  einem  kräftigern  Stamme,  wie  dergleichen  Modifikationen 
floch  bei  ein  und  derselben  Art  der  Jetztwelt  gefunden  wer<» 
den.  Beide  Formen  sind  jedoch  entschieden  nen^^  Ein  mir 
ökrsendeter  Zapfen    der  P.  rigida    bestätigt  Jene  Ansicht* 


Nachtrag.  Gestern  (6.  Febr.  1844)  habe  ich  in  Kratrichfeid  eine« 
etwas  plattg^ed ruckten  Zapfen  gefn^adef»,  we]cb«r  a«f  der  einen  Seite  dieFöroi 
<>,  iof  der  andern  die  ß  in  ausgeseielMietees  Grade  darstellt  **•  Die 
Achtung  der  Dornen  hang;t  von  der  des  Druckes  in  Besug  auf  die  Lage 
dei  Zapfens  ab,  wodurch  dieser  .plattg;edruckt  wird;  geht  nun  dies« 
Richtung  auf  der  Unterseite  gegen  die  Spitse,  oben  gvgen  die  Basis  des 
Zipfens,  so  muss  die  eine  Seite  =  a»  die  andre  =3=  ß  werden,  wie  ich 
iiess  eben  gefunden  habe*  Daher  aind  auch  bei  saröekgekrciniinten  Dor« 
nea  die  Endflächen  der  Schuppen  selbst  platter  gedruckt)  ISuger,  bei  auf» 
Sekraainiten  Schoppen  zAsammengedrdekt ,  kure  und  die  Seitenflächen 
neisteos  freier.  Sind  aber  die  2  Haoptformen  a  und  fl  nur  Modifikatto* 
DCB  einer  Art,  so  werden  ancb ^  und  6  keine  grosseren  Ansprüche  mehf 
Diehen  dürfen. 


*  ich  habe  deniSapfeo  geaeheii  tintt  lanM'das  Polgende  darehaus  beatäftgeii.  fia. 


12 


Briefwechsel. 


Mittheilungen  an   den   Geheimenrath    v.  Leonhard 

gerichtet. 

Catania,  26.  Nov'emb.  1843. 

.  Scheint  es  doch  beinahe ,  mein  sehr  wertber  Freond ,    als  wäre  ein  , 
Ausbrach  des  Ätna  nöthig^  gewesen,  um  unssrn  brieflicheo  Verkehr,  der 
seit  längerer  Zeit  stockte,  neu  zu  beleben. 

Noch  war  kein  Jahr  abgelaufen  seit  der  Eruption ,   welehe  des  27. 
November  1842  anfing  und  deren  Erscheinungen  am  28.  Dezember  «ndig-  , 
ten,  als  am  17.  November  d.  J.  Nachmittags  um   2  Uhr  am    westlichen 
Berg>Gebänge,  in  der  „wüsten^'  Region  nach  und  nach  fünfzehn  Schlünde  , 
sich   öffneten,   denen  Rauch    entstieg,   und   welohe    in    grosser  Menge  , 
l^lohende  Schlacken   und  vulkanischen  Sand  auswarfen;   zugleich  bebte 
der  Boden    und  man   vernahm   heftiges  unlerirdisebes  GerSosch.    Zehn 
jener  Schlünde  befanden  sich  einaivder  so  nahe,  dass  die  aus  den  Tiefen  i 
emporquellende   Lava  sehr   bald    eine   einzige   Spalte   von    vierboodert  , 
Schritten  Lange  und  etwa  fdnfzig  Schritten  Breite  daraus  bildete.    Ans 
dieser  Spalte  ergoss  sich  der  Gluth-Strom  mit  so   ungewohnter  Schnel- 
ligkeit,   dass  er  binnen  wenigen  Stunden  die  Lava  von  1832  überstieg 
und  seitwärts  durch  die  Waldungen  von  Ädernd  und  von  StaleUoy  in  der 
Nähe  der  Monti  Bffitto  und  Lepre  sich    wälzte.     Am  nächstfolgenden 
Tage  schon  hatte  der  Strom  die  angebaute  Gegend  des  Monte  Paparia 
durchschritten ,  indem  er  überall  vielen  Schaden   anrichtete.    In  gerader 
Linie  rockte  derselbe  gegen  die  Stadt  Bronte  vor  und  setzte  deren  Be- 
wohner,   die  von    den    Unfällen   durch    die  Eruption   des   Jahres   1832 
sich    kaum    erholt    hatten ,    in    grössten    Schrecken.      Glücklicherweise 
traf  die  Lava   auf   den   gegen  Süden    gelegenen  Hügel  La    ViUoria] 
von  hier  nahm  sie  ihren  Lauf  gegen  die  „Consular^Strasse^^  welche  von 
'Palermo  nach  Messina  führt.  Nun  schien  die  Gluht-Masse  weniger  schnell 
vorzurücken;  am  22.  Novemb.  hatte  sie  die  Strasse  noch  nicht  berührt, 


181 

erat  am  23.  ftnd  Dieses  Statt,  ancl  deo  24.  schritt  dieselbe  darüber  bin. 
Mit  ibnehmeoder  Geschwindiglceit  senkte  sich  der  feurige  Strom  dem 
Tbale  zo,  in  welchem  der  Simeio  fliesst,  der  bekanntlich  das  Ätna-Oebiei 
?0D  deo  Sekundär-Äblag^erungen  bei  Placa  scheidet.  Während  des  Ver- 
laofes  dieser  Tage  stiess  der  grosse  Krater  Säulen  dichten  Rauches  aus, 
beladen  mit  vulkanischem  Sande,  auch  Salzsäure  und  schwefelige  Säuren 
eDthaltend.  Gewächse,  auf  weiche  dieser  Rauch  sich  senkte,  namentlich 
Oraogeo-  und  Zitronen-Bäume,  wurden  gleichsam  verbrannt.  Besonders 
ereig;uete  sich  diess  auf  einer  weiten  Strecke  im  Osten  und  Süden  des 
Toikans,  wohin  Winde  den  Rauch  führten.  Die  grosse  Spalte,  aus  den 
lebn  Eraptions-SchlQnden  entstanden ,  lässt  nirgends  einen  Kegel  von 
tufgebäuftem  vulkanischen  Material  wahrnehmen;  beide  Ränder  aber 
mebeinen  mit  Schlacken  und  mit  Sand  bedeckt.  Die  Lava  bat  eine 
hib rerglaste ,  Eisen-reiche,  schwere  Grundmasse  von  grauer  Farbe; 
Feldspatb-  [Labrador-?]  Blättchen  liegen  in  dieser  Grondmasse,  hin  und 
wieder  auch  Augit-Krystalle.  Am  24.  Nov.  Vormittags  bemerkte  man, 
dass  im  Norden  des  grossen  Kraters,  an  der  Coriasizo  genannten  Stelle 
noch  ein  Schlund  sich  Aufthat.  Bald  entfloss  demselben  ein  unbedeu- 
tender Lava-Strom,  welcher  seine  Richtung  nach  'dem  Geholze  von  Ma- 
letb  nahm.  Denselben  Tag  ereignete  sich  um  halb  zwei  Uhr  Nachmit- 
taga  ein  ausserordentliches  und  sehr  ungluckvolles  Phänomen  in  der 
Tiefe  des  Abhanges  vom  SimetO'Thale»  Hier,  wo  überaus  fruchtbare 
Undereien  sich  befinden,  hatte  die  zuerst  erwähnte  Lava  das  Ende  ihres 
Laofes  erreicht.  Viele  Menschen  waren  beschäftigt,  die  Bäume  zu  fällen, 
velche  möglicherweise  noch  eine  Beute  der  GIuht-Masse  werden  konnten. 
Sie  nahten  mit  grosser  Vort»icht ;  aber  plötzlich  fand  eine  sehr  heftige 
Explosion  Statt;  vielleicht  in  Folge  gewaltsamen  Entweichens  von  Was- 
ser ans  dem  Boden.  Der  grösste'Theil  der  Arbeiter  blieb  todt  auf  dem 
Platze;  die  wenigen,  welche  sich  retteten,  sind  schwer  verletzt  durch 
vmher^eschlenderte  Lava-Bruchstuckci  sowohl,  als  dadurch,  dass  sie  ge- 
valtsam  zu  Boden  geworfen  wurden.  Ein  so  furchtbares  Ereigniss,  das 
>a  dem  grossen  Schaden  verwüsteter  Ländereien  —  die  einzige  Nah- 
nin;rg.QQe||e  der  Umwohner  —  sich  gesellte,  machte  die  neueste  Eruption 
besonders  schrecklich.  Sollte  noch  ein  weiteres  Vorruitken  der  Lava 
g«gen  den  Fluss  hin  stattfinden ,  so  werden  durch  Austreten  des  Was- 
iers  die  Verloste  immer  grSsser;  ja  es  wäre  denkbar,  dass  der  Simeto 
einen  andern  Lauf  nähme. 

Zur  bequemen  Übersicht  fuge   ich  (Taf.   II)   eine    fluchtige  Skizze 
^er  Gegend  bei,  welche  der  Schauplatz  des  Ereignisses  gewesen. 

Carlo  G^mmellaro. 


Lausanne^  6.  Dez.  1843. 

Die  nn^anstige  Witterung  dieses  Jahres,  so  wie  der  Umstand,  dass  wir 
HB  JoliuB  hier   die  Versammlung  ^tr  8chweit%eri$€hei9  Wissenscfaafts* 


183 

Gesellschaft  hatten,  bielteB  mich  tqb  allen  Berg-Wanderungen  ab,  einige 
Auiiflüge  um  Bex  ausgenommen.  Im  verfiosseDen  Jahre  war  ich  in  Al^ 
torf,  um  einer  Versammlung;  unserer  Gesellschaft  beizuwohnen,  welche 
das»Ibst  zum  ersten  Male  sich  einfand.  Man  hatte  nicht  so  viele  Gäste 
erwartet.  Aus  Zürich  kamen  Ebcher  vorf  der  Ltnth»  Moussoti  u.  A.; 
Agassiz  stellte  sich,  begleitet  von  seinem  getreuen  Dbsor,  vom  Aar» 
Gletscher  ein«  Feiner  war  der  Professor  Gvyot  da,  welcher  sich  mit 
topographischen  Aufnahmen  der  erratischen  Blöcke  in  den  Reust-,  Rhein-, 
Aar-  und  AAone-Becken  beschäftigt.  Auch  Dobois  de  MoNTPBaRBCx,  der 
Geologe  des  Kaukasus,  fehlte  uiclit.  Den  Präsidenten  ]>r,  Lusser  kannte 
ich  seit  langer  Zeit ;  aber  nie  hatte  ich  Gelegenheit ,  seine  Sammlung 
von  Gotiharder  Felsarten  zu  aeben;  sie  ist  überaus  lehrreich.  Oboe 
Zweifel  kenne«  Sie  bereita  das  schone  Profil ,  welche»  LuassR  neulich 
über  die  Berge  der  Umgegend  des  Waldstätier  Ses^s  herausgab. 

Nach  dreitägigem,  in  jeder  Beziehung  höchst  interessantem  BeisAio- 
menseyo  zu  Altorf  brachen  wir  in  grosser  Gesellschaft  nach  dem  GoU* 
hard  auf.  Sie  werden  sidier  vermutheu,  dass  die  Gletscher-Angelegen- 
heit nicht  unbe^prochen  blieb.  Agassiz  erstattete  ausführlichen  Bericht 
über  seine  Arbeiten  und  Beobachtungen  auf  dena  Aar-Gletscher,  —  Wir 
alle  überstiegen  mit  einander  den  Pass  der  Furk^,  Unser  Freund  Escbeii, 
welcher  unermüdet  zu  beiden  Seiten  des  Weges  forschte,  war  so  gläck" 
lieh ,  in  dem  Thonschiefer  oder  vielmehr  in  dem  Glimmerschiefer ,  der 
einen  The'il  des  Berges  ausmacht,  Be  lemniten  zu  entdecken.  Jene  Fell- 
art wechselt,  wie  Sie  wissen,  mit  Lagen  schiefrigen  Kalke»  und  weissen 
talkigen  Schiefers.  Die  Thatsachen  wurden  von  mir  in  einer  Abhaudlang 
über  den  Gotthard  beschrieben.  Durch  die  Belemniten  worden  die  er- 
wähnten Gesteine  vollkommen  mit  den  Schiefern  der  Nuffenen  auf  dem 
südlichen  (?otf/iarJ- Gehänge  identifizirt.  Mich  hat  es  sehr  gefreut,  diese 
mir  so  wohl  bekannten  Örtlicbkeiten  wieder  zu  sehen ,  welche  ich  seit 
1833  nicht  besucht  hatte.  —  —  Am  Rhone-Gletscher  angelangt  stieg 
die  ganze  Gesellschaft  auf  dem  Eise  hinunter,  um  die  blauen  Lagen  oud 
Adern  zu  untersuchen ,  die  Gegenstände  des  Streites  zwischen  Forbes 
und  AoASsiz.  Mein'  Vorhaben  war,  unsere  Reisegenossen  bis  zum  Aar- 
Gletscher  zu  begleiten;  allein  es  war  schon  sechs  Uhr  Abends,  als  msQ 
sich  Anschickte,  die  Meyenwand  zu.  ersteigen,  und  die  Aussicht,  erst  um  zehn 
Uhr  in  der  Nacht  das  Hospiz  der  Grimsel  zu  erreichen,  schreckte  mich 
ab.  Ich  stieg  nach  Münster  hinunter  und  that  sehr  wohl  daran ,  denn 
am  folgenden  Tage  trat  sehr  ungünstiges  Wetter  ein. 

Da  man  mir  in  Altorf  die  Ehre  erwiesen ,  mich  zum  Präsidenten 
der  Schweitzerischen  Gesellschaft  zu  ernennen,  welche  in  diesem  Jahre 
den  24. ,  25.  und  26.  Julius  in  Lausanne  zusammentreten  sollte ,  so 
niusste  ich  diesem  Geschäfte  alle  meine  freie  Zeit  widmen.  Die  Ver- 
sammlung war  eben  so  zahlreich  als  interessant;  die  Abtheiluugen  für 
Physik,  Geologie,  Botanik  und  Medizin  zeigten  sich  besonders  thatig. 
Viele  unserer  gemeinsamen  Freunde  aus  Genf,  Neuchatelf  Basel,  Bern 
und  Zürich  batteo  sich  eiugefuodeo.  Was  Jedoch  als  besonder«  erfreoUcbes 


EffigniM  gelten  maaste ,  das  war  die  Eracbeinung^  vnaerea  wurdi« 
gfo  Freundes  Lbopold  von  Buch,  den  ich  aeil  1839  nicht  gesehen  hatte. 
Leider  koiiote  ich  seinen  Umgang  nicht  in  dem  Grade  geni^aaen ,  wie 
Solches  wohl  mein  Wunach  geweaen  w£re.  Ich  begleitete  die  HH.  P. 
Mbrian,  Stodbiü  iHid  BsoiiBR  nach  A^dt  und  sodann  hls  MtfrCij^ny^  um, 
neiiier  Cresebafte  wegen  I  acbneti  nach  X»4aiaitati«  surdckjatthehreD«  Ale 
ich  wieder  nach  Bern  kaiU}  war  Buch  bereits  abgeteiat;  woM  kann  man 
nafern  Freund  einem  Meteore  vergleiebeOf  das  eraoheiilt  iiud  veradiwm^ 
d«t,  wenn  dasselbe  «n»  wonigsten  erwartet  wifd. 

Laadt. 


War$chau,  6.  Des.  1843. 

Mit  unaeren^  gomeinaebaftlichen  Freund  Nöogehaih  aua  Bann  y  der 
10  einer  bergmannischen  Kommisaion  nach  PnUn  berufen  worden  war^: 
bio  ich  fast  2  Monaie  lang  im  Lande  hernmgeaogen ,  da  ich  jetzt  auch 
irieder  als  Bergrath  mit  der  Leitung  unserer  Bergwerke  bcaeiiäftjgt  bin; 
Diese  vielen  Arbeiten  haben  mich  aucli  gehindert,  eine  Schrift  au  vollen* 
den,  die  ich  acbon  1840  unter  dem  Titel  „Neue  Beitrage  snr  Ge<|< 
gBosie  von  Polen"  ausgeben  wollte.  Jetzt  endlich  ist  mir  die  Been« 
difrung  gelungen,  und  die  darüber  veratrichene  Zeit  ist  für  dioKomple* 
tiraog;  der  Arbeit  nicht  ohne  JNutzen  gewesen. 

Diese  Beiträge  bringen  manche  weaentliche  Beriohtignngen  su  mei* 
ofr  frühem  Arbeit  über  PoUn  und  neue  Ansichten  und  apszielierc(  Be* 
ubeitDog  einzelner  Formationen.    Sie  beateben  aus  7  Abhandlungen: 

1)  Über  die  genauere  Gliederoi^g  des  Polmscken  Musobelkalka* 

2)  Über  dei|  Keuper  in  Polen  und  waa  nach  meiner  Ansicht  dasn  ga« 
i&hlt  werden  bmiss. 

3)  Über  die  wahre  Lagerung  und  das  Alter  des  Thoneisenstein-Gsbir* 
ges  all  oberer  Liasmergel. 

3)  Ober  die  Gliederung  des  polnischen  Jura  und  aeine  Übereinatim- 
DDQg  mit  aeinen  Gliedern  in  DeuUehland  u.  a.  w« 

5)  Über  ein  baltischea  Oolithen-Bassin. 

6)  Über  die  Lagerung  und  daa  Alter  dea  polnischen  Saixgebirgt 
Dach  nenern  Erfahrungen.  Es  liegt  wirklich  über  der  Kreide.  Darin 
werden  Sie  auch  über  die  Struktur  des  Wieliczkaer  Salzgebirges  bes- 
tere  Nachrichten  finden,  als  bis  jetzt  gewöhnlich  gegeben  wurden, 

7)  Über  das  relative  Erhebungs-Alter  des  Sandomirer  und  des  Sud- 
rutsischen  GebirgsSystems  und  der  Gebirgs-Massen  auf  der  kleinen 
Scklesisch'Polnischen  Hochebene. 

Puscti. 


184 
Mittbeiiungen  aa  Professor  Bronn  gerichtet. 

Krakau,  29.  Novensb.  1843. 

EioeD  neuen  Fundort  von  PetrefskUn  entd«ckle  ieh  verfloMeiieD 
Sommer  in  dem  alpinen  Liee-Kalk  der  Tatrm^  welche  volf«(ftndt((  meine 
Ansiebt  über  das  AUer  dieser  Gebirg^e  bestäfi|^efi.  Im  Ber^;«  CzifrwonM 
Skaika  am  ndrdlirhen  Ende  des  Thaies  Mientusia  bei  E'oMcUiuko  hat 
man  eine  Eiseiistein-Grube  geöffnet,  in  der  vifte  Versteinern ogen  vor- 
komme%  zum  Theilin  den  Nieren  von  Rotheisenstein  selbst.  Am  häufig- 
sten findet  sich 

1)  Nautilus  ovatus  Schublbr  in  ||;rossen  Exemplaren,  die  öfters 
1'  Durchmesser  haben..  Imni^r  ist  der  Rucken-Sattel  der  Scheidewände 
mehr  ausgebogen ,  als  der  Seiten-Sattel ,  der  auf  der  Sutar  su  liegen 
pflegt- lind  weniger  gross  ist.  Wo  die  Schale  erhalten  ist,  da  findet 
nwn  sie  mit  Streifen  bedeckt. 

2)Ammonites  Wallcotii  Sow.:  leicht  erkennbar  durch  seine 
flache  Rinne  auf  der  Seite  der  Windungen. 

3)  Ammonites  serpentinus  RsrNECKfi:  ansgexetchnet  durch  die 
dicht  aneinander  gereihten,  platten,  sichelförmigen  Rippen. 

4)  Ammonites  fimbriatus:  durch  seine  gekräuselten  Rippen 
erkennbar. 

5)  Ammonites  heterophyllns:  mit  der  eigenthfimlichen  gerun- 
deten Lohen-Zeichnung. 

Dieser  Punkt  ist  nm  so  wichtiger  für  die  Bestimmung  des  litsi- 
schen  Alpenkalkes,  da  er  sich  in  der  Nfihe  des  ihn  bedeckenden  Nom- 
muliten-Dotomites  befindet.  Lias-Versteinerungen  fand  ich  in  der  Mitte 
der  Kalksteine ,  dann  ditcht  am  Ende ,  im  Liegenden  in  der  Nähe  des 
Ruthen  Sandsteins.  Em  folgt  daraus,  dass  sich  im  TairisekeH  Alpenkalke 
nichts  als  Lies  befindet;  dafSr  borgt  aaeh  die  grosse  Ähnliehkeit  des 
Gesteines. 

L.  Zeuschnbr. 


B€idelher$^  22.  Des.  1843. 

Die  von  Hrn.  Ezqüerra  fibersrendeten  Erse  der  verSehiedenen  Gru- 
ben der  Sierra  Almagrera  (Jahrb.  i.848  ^  S.  787)  sind  hauptsachlich 
Bleierze,  vorherrschend  Bleiglanz,  zum  Thell  wohl  etwas  Silber-haltig, 
und  mit  Blende  und  Braun-Eisenstein  häufig  gemengt.  Interessant  ist 
die  Entstehung  des  kohlensauren  Bleioxydea  aus  Bleiglanz.  Auf  der 
Grube  Obsercacion  kommen  ganze  Massen  von  gesäuertem  Bleioxyd  vor, 
die  noch  deutlich  ihren  Ursprung  aus  Bleiglanz  verrathen ;  sie  seigen 
namentlich  das  Schaalige,  was  auch  manche  dichte  Bleiglanze  aus  der- 
selben Grube  wsbrnehmen  lassen.  —  Auf  der  Grube  Esperawsta  finden 
sich  in   Druscnräamen  voo   Bltiglaoi   und  dem   Gang-Gh»tein    Gyps* 


185 

KrysUll«;  erster  Ut  an  den  BerCihning^sPunkten  etwas  erdige  geworden, 
gerade  wie  er  «s  bei  der  Veränderung  zu  g^es&uerten  Oxyden  wird,  so 
digs  CS  selieint,  sIk  ob  durch  die  Zersetsonn^  des  Bleiglanses  die  Ent- 
stehung des  soliwefelsauren  Kalkes,  >des  Gypsspatbes  bedingt  seye.  Das 
Gesteta,  welches  sehr  verwittert  ist,  bat  vieileiebt  Kalk  enthaHen  und 
za  jener  Yerblndang  bergegebeo.  Intereatant  wSra  es,  dieser  Erscbei- 
BODg  weiter  oachsnspurem 

R.  Blum. 


JB^rn^  31.  Deaemb.  1B43« 

Der  Metamorpfaism'tts  in  den  Alpen  bat  das  Eigentbfim« 

Hefte,  dass  man  selten,  oder  wob I  eher  niemats,  eine  Steinsrt  sieht,  die 
«0,  naeh  der  gangbaren  Ümwandlongs-Theorie ,  als  das  Agens  oder 
deo  Herd  des  metamorpbischen  Prozesses  betrachten  könnte.  Wer  in  den 
Penninisehen  Alpen,  wo  die  Umwandlung  sich  in  grösstem  Maasstabe 
zeigt,  nach  Porphyr-Buckeln,  Granit-Gangen,  syenitischen  oder  dioriti*' 
sehen  Eroptions-Gesteineii  und  ähnlichen  greifbaren  Ursachen  der  ver- 
änderten BeschaiFenheit  aller  Steinarten  suchen  wollte,  hätte  gewiss  ge- 
ringe Hoffnung  auf  einen  gesegneten  Erfolg ;  es  wäre  denn  ,  dass  er, 
nm  doch  nicht  v^ergebehs  anf  Abenteuer  ausgezogen  zu  seyn,  WindmClh- 
iro  für  fechtende  Riesen  ansehen  wurde,  Sie  mögen  fiber  den  Grossen 
Bernhard  nach  Aosta  ^  oder  über  Zermatt  und  Matterjoch  nach  ChäÜl* 
ton,  oder  von^Brieg  ober  den  Shnplon  nach  Domo  reisen:  anfallen 
rfiften  12  bis  20  Stunden  langen  Profilen  durchschneiden  sie  endlose 
Sehiehten-Polgen  von  Thonsehiefer,Chloritschiefer,  Serpentin  schiefer,  Talk- 
»cbiefer ,  Gneiss,  ohne  eine  Spur  wahrhaft  massiger  Gesteine  zu  sehen. 
Aber  selbst ,  v^enn  man  auf  diese  letzten  verzichten  und  die  Sammlqng 
tuf  umgewandelte  Steinarten  beschHlnken  wollte,  dürfte  sie  zur  Versinnli- 
ebong  doch  wenig  genügen.  Tchbabe  wiederholt,  wenn  ich  zu  Hausemir  den 
Metamorphisnaus  ruhig  Aberlegte,  gewünscht,  einem  Chemiker  eine  Folge 
von  Belegstucken  öbergeben  zu  können ,  und  befand  mich  jedesmal  in 
Verlegenheit,  wenn  ich.  im  Gebirge  Stucke  aufsuchen  wollte  ,  von  deren 
Analyse  entscheidende  Resultate  zu  erwarten  gewesen  wären.  Sie  stei- 
ften vom  Hauptthale  des  Wallis  nach  den  sddllchen  Gebirgen  Stunden 
lang  durch  graue  Tbonschiefer ,  bald  stark  aufbrausend  und  gemeinem 
Mcrgelsebiefer  genähert,  bald  stark  glänzend  und  in  Talk-  und  Glimmeiv 
Schiefer  übergehend,  ohne  dass  man  sagen  dürfte,  die  eine  Abänderung 
si^y  mit  Gneiss  oder  andern  krystallinischen  Schiefern  enger  verbunden« 
aU  die  andern.  Bann  erscheint  mitten  in  diesen  grauen  Schiefern  als 
Cinlagernng  ein  grüner  Schiefer;  er  scheint  aus  der  Ferne  scharf  abge« 
sondert,  wie  ein  isolirtes,  lebhaft  grünes  Nest  in  dem  grauen  zu  stecken^ 
betrachten  Sie  ihn  aber  in  der  Nähe,  so  erkennt  man  nur  einen  gewöhn- 
lieben  graoen  Schiefer,  an  dem  sich  ein  schwaeher  Stieb  in's  Gräne  kaum 
uterscbeiden  lässt,  nnd  weiss  zwischen  ibro  und  dem  anderen  Schiefer 


kerne  Grenze  zu  fiudeo.     Offenbar  isl  die  lebhaftere  Farbe  des  aus  der 

Ferne  gesehenen  Steines  eine  Fnige  der  Konzentralion  dipr  Lichtstrablen. 
An  anderen  Stelleo  zeigt  sich  die  grüne  Farbe,  auch  in.  der  Nähe,  die 
Steinart  schwankt  zwischen  Th0n«chi<?fer,  Chloritacbiefer  und  Serpcotio- 
schiefer ,  sie  erscheint  z.  B.  auf  der  Scbie/erfläebe  al«  ein  gewöhaiieber 
grünlichgrauer  Thonftcbiefer,  von  dem  berrschendeii  graoeo  Flysch  nicht 
wesentlich  verschieden,  im  Querbruch  aber  mit  den  WAebsglauz  und 
allen  Charakteren  des  Serpentins;  oder  der  Glanz  wird  so  stark  und 
metallartig,  die  Beimengung  von  kohlensaurer  Kalkerde  wird  so  gänz- 
lich verdrängt  durch  Quarz  f  dass  der  Schiefer  nur  als  Glimmerschiefer 
beschrieben  werden  kann.  Es  ist  möglich,  dass  sich  Stellen  auffinden 
liessen,  wo  zwischen  gewöhnlichem ,  aufbraussendem  Flysch  und  diesen 
krystallinisch^n  Scbiefern  Überlange  m  scbUgen  wären |  ich  gestehe 
aber  offen,  dass  der  allgemeine  Eindruck >  den  der  Metamorphismus  bis 
jetzt  auf  mich  geo^acht  hat»  nicht  gerade  zu>  einer  genaueren  Beachtung 
dieser  scheinbaren  Übergänge  und  Zwischengest-eiue  aufmunterte.  Dass 
die  sclemeataren  Bestaudtheile  eines  Chlorit-  oder  Serpentin-Schiefers  nicht 
die  nämlichen  seyen,  wie  diejenigen  eines  aufbrausenden  Flyschschiefers, 
wissen  wir  bereits  ohne  neue  Analysen;  ein  Austausch  von  Stoffen,  dan 
Verschwinden  von  Kalkerde  und  ein  Zutreten  von  Talkerde  und  Kiesel- 
erde scheint  jedenfalls  zugegeben  werden  zu  müssen,  und  diese  Annahme 
allein,  da  sie  die  Aufgabe  zu  einer  unbestimmten  macht,  wurde. wohl 
binreichen,  jedem  Chemiker  von  einer  analytischen  Arbeit  über  diese  Dinge 
abzuschrecken.  Das  Räthsel  der  Umwandlung  von  Kalkstein  in  Dolomit 
ist  bis  jetzt  durch  Gesteins-Analysen  nicht  gelöst  worden.  H.  von  Buch 
bat,  wie  Sie  wissen,  bei  Trento  beobachtet,  wie  die  Spalten  einea  Kalk- 
steins mit  kleinen  Braunspath-Rhomboedcrn  ausgekleidet  sind,  und  die 
Entstehung  des  Dolomite  durch  dieses  Eindringen  von  Braunspath  bis 
SU  gänzlichem  Verschwinden  des  Kalksteins  zu  erklären  versucht*  In 
unseren  4/p«it,  wo  die  Dolomite  oft  als  dichte,  äusserlicb  geJb  bestaubte 
Gesteine  auftfeten ,  scheint  ebenfalls  die  Bildung  derselben  durch  den 
Zutritt  von  staubartigen  Dolomit-Theilchen  zum  Kalkstein,  ohne  chemische 
Verbindung  beider  Mineralien,  vermittelt  zu  werden;  daher  auch  diese 
dolomitischen  Kalksteine  meist  eben  so  stark  wie  reine  Kalksteine  mit 
Säuren  aufbrausen.  Ein  analoger  Hergang  findet  gewiss  auch  in  an* 
deren  Fällen  und  oft  wohl  in  weit  verwiekelterem  Verhältnisse  Statt. 
Die  ursprüngliche  Stein-Masse  erleidet  allerdings  oft  Umänderungen  ihrer 
Aggregation,  Härte,  Farbe  u.  s.  w.  oder  in  der  Verbindung. ihrer  elemen- 
taren Bestandtheiic ,  es  wird  Kreide  zu  salinischem  Marmor ,  Tbon  zu 
Jaspis,  matter  Schiefer  zu  glänzend  buntem  Tbonsclilefer ;  die  wichti- 
geren, oft  auf  grosse  Gebirgs-Massen  sich  ausdehnenden  Umwandlungen 
geschehen  aber  durch  das  Eindringen  von  Mineralien,  die  sich  in  der 
Regel  nicht  aus  dem  Nebengestein  gebildet  zu  haben  scheinen,  deren 
Ursprung  eben  so  räthselhaft  ist,  als  der  des  Braunspaths  im  Dolomit- 
Kalkstein.  Der  Übergang  des  Maciguo  in  Galeatro  lässt  sich  grösstea- 
tbeils  noch  ala  eine  Umwandlung  dea  Macigno  «elbai  erkläreiij  nur  Eisen 


187 

wd  Mang^aD  aid^co  in  grScMreM  Verblltunt,  als  im  oraiprflDg liebes  Oe« 
steine  vorhaddeo  scyn;  aber  nicht  so  der  To$kmiitehe  Gabbro-roaaa,  der 
Schalsteio  im  Nassaviacheni  der  Spiltt  Iranzdaiaeher  Geologen,  der  grüne 
Schiefer  io  BinditSH  und  am  Uridy  Lokal-Benenoongen ,  womit  überall 
dieselbe  Steinarl  bezeiebaet  wird.  Dtesea  offenbar  metafliorpbi«cbe  Ge-< 
st^D  enthält  caverlasaig  Beatandtbeile  bald  tri  gröaaerean ,  bald  in  gerin- 
gerem Verbditnisa.,  die  aicb  im  Macigna,  im  Tlionscbiefer ,  im  Flyacii 
Dicht  vor6nden.  Und  wenn  nun  aus  den  Spillt  aieh  ein  Diorit  oder 
Serpentin  oder  Gnbbro  entwielcelt,  ao  laaat  aieb  a&cb  in  dieaen  Geatei« 
■eo  die  Zdsammeiiaetznng  dea-  Spilita  nicht  aiehr  erkennen;  Ein  eben 
to  vergebliche»  Bemühen  wiirde  ea  aeyii,  wenn  ntfan  den  grftoitiaehe» 
Gieiw  mit  greseen  Feldapttth^^Zwilliiigen ,  der  die  Kern*Maaae  unaerer 
Hocbalpen  bildet ,  durch  alle  Zwiaehengeateineauf  den  uraprüngliehen, 
htrefakte-fahrenden  Flfaeli  aaruckflihren  Wollte.  Sie  legen  Stucke  von 
Gneis»,  von  Talk-  oder  Glimmer-Schiefer  mit  einseinen  Feldspatb-Blätl^^ 
ebeo,  Taikachiefer  ebne  Feldapath ,  krystalliniechem  Thonachiefer  ond- 
geneiaem  Thonachiefer  nebeneinander,  in  gleicher  Ordnung  wie  aie  la> 
^er  Natur  gebrochen  wurden :  waa  Sie  aber  ana  der  nähern  Untersu- 
ebuAg  dieaer  Stücke  lernen,  geht  nicht  Weiler^  als  was  Ihnen  jedes  Hand«' 
baeh  der  Petrngraphie  aagt,  und  läset  Sie  -über  den  Stammoft  der  nenefi- 
Bettaadlbeile  und  den  Proaesa  der  Metamorphoae -vollkommen  im  Dun- 
lein.  Zugealanden  jedoch,  dass  eine  solche  Reihe  von  Stucken  immer-» 
bin  loterease  haben  könne,  so  findet  eben  daa  Einsammeln  derselben  in 
den  Alpen  Schwierigkeiten,  auf  dte  man  nicht  vorbereitet  ist.  Die  Stein- 
arten,  die  einen  Basalt-  oder  Trapp-Gang  vom  Nebengeatein  trennen, 
lasseo  sich  leicht  nberaeben,  und  die  Auswahl  charakteriatischer  Beleg* 
Ktöcke  ist  bald  gemacht;  man  kennt  die  beiden  Grensen,  den  umwandeln« 
den  Trapp  und  daa  on? eränderte  Nebeogestein.  Eratreokt  sich  aber  die. 
Metamorphoae  auf  daa  Gance  ausgedehnter  Geblrga-Systeme,  und  ist  die 
Folferong,  daas  man  die  Steinarten  derselben  als  umgewandelte  an  be- 
trachten habe,  das  Resultat  mehrjähriger,  an  vevschiedenen  Stellen  ge« 
fiamnielter  Beobachtungen,  die  aicb  unter  einander  ergänzen,  ao  konnte 
auch  die  aorgfältigate  Auswahl  von  Stucken,  wenn  aie  nicht  von  genauen 
Besebrei bongen  und  einer  geologischen  Darstellung  der  ganzen  Gegend 
begleitet  wären,  dach  aie  ala  ein  aicheres  Beleg  zn  je iiet  Behauptung 
gelten.  Sie  haben  z.  B.  an  einer  Stelle  in  einem  gewöhnlieben  Flyscfa 
Fnkoiden  und  Belemniten  gefunden ;  au  anderer  Zeit  und  ari  anderem 
Orte  sehen  Sie  einen  Flysch»  den  Sie  mü  jenem  für  identisch  halten,  weil 
rieJleicht  an  einer  dritten  Stelle  beide  ineinander  übergehen ,  aie  aehea 
dieaen  zweiten  Fljrsch  in  Cblorilschiefer  übergeben ;  wieder  an  anderem. 
Orte  bildet  sich  ein  Flya^cb  zu  Serpentinscbiefer  oder  Strablstein  um;  «a 
noch  anderem  stehen  Chloritscbiefer ,  Strahlsteinschiefer  und  Gahhro  in 
iaaigster  Verbindung,  und  Sie  hätten  die  Sorgfalt  gehabt,  an  allen  dieaen 
Stellen  Belcgatfioke  zu  schlagen,  so  wird  demjenigen,  der  nur  die  Stdcke 
nebt ,  doch  immer  der  Zweifel  bleiben ,  ob  aie  aich  in  der  Identität  der 
van  verscbiedcnetf  Orten  herrubreodeii  Gefttelnt  nkht  gftitrt  haben;  und 


188 

w^DO  sie  sieh  diraof  eidlasseii »  an  jeder  Stelle ,  wo  g^emeioer  Flyseh 
oder  sonst  eioe  mit  der  Steioart  einer  anderen  Stelle  identisehe  auftritt, 
auch  ein  Stuck  derselb'en  in  Ihre  Sammlang  anfzunebmen  ,  so  mochte 
Dieas  jenem  Zweifel  nur  neue  Anhalts-Ponkte  gewiliren,  da  es  kaum  za 
•rhalten  ist,  dass  Stocke,  die  von  weit  auseinander  liefrenden  Orten  her- 
atammen ,  nicht  kleine  Differencen  des  Glanzes ,  der  Farbe  und  andrer 
Mericmale  zeigren.  Was  sieb  unter  ao  schwierig^en  Verhältnissen  thao 
Ksst,  hab^  iob  in  den  Samrolnn^n  von  Bündiner  Gebirg;ssrten  zu  leisten 
versucht,  die  unser  Museum  vor  einigen  Jahren  bat  schlagen  lassen,  und 
die  Sie  im  Jabrbndh  i840  ang>ezeif(t  haben.  Die  Auswahl  der  Stucke 
wfire  gewiss,  in  Besiehong  auf  Melamorpbiamos ,  noch  besser  ausge- 
fallen, wenn  ich  aelbst  noch  einmal  hingereist  und  die  Wahl  an  Ort  und 
Stelle  getroffen  hätte;  zu  sdlohen  Reisen  aber  finde  ich  keine  Zeit,  ond 
ieh  muaste  mich  darauf  beschränken,  meinen  gewöhnlichen  Begleiter  damit 
SU  beauftragen  und  ihm  alle  Stacke,  die  gesehlagen  werden  aollten,  mit 
genauer  Angabe  dca  Ortes  aus  unserer  Sammlung  mitzugeben.  lodesi, 
ieh  wiederhole  es,  so  fest  ich  nberzcugt  bin,  dass  jeder  Geologe,  der  die 
Hochalpen  ,  den  Apennin  und  To$kana  mit  Aufmerksamkeit  nntersucbea 
wollte,  zuletzt  der  metamorphiscben  Ansichten  huldigen  mfisste,  was  ja 
auch  durch  die  Erfahrung  genugsam  bestätigt  wird,  ao  glaube  ich  doch 
kaum,  dass  ein  zweifelnder  durch  Sammlungen  sich  werde,  belehren  lassen. 
Es  muss  vielmehr  die  Geologie  ernstlich  sich  dagegen  verwahren ,  dass 
man  solcher  Sammlongen  sich  bediene ,  um  den  Metamorphismus  zu  be- 
atreiten, indem  die  chemische  Analyse  nachweise,  daas  die  Bestandtbeile 
der  metamorphiscben  Steinart  aich  niebt  in  derjenigen  vorfanden,  die 
man  als  die  ursprungliche  betrachtet.  Bei  solcher  Art  zu  verfahren, 
mässten  auch  eine  Menge  von  Pseudomorphosen  des  Mineral-Reichs  als 
chemische  UomSgiichkeiten  geläugnet  werden.  Die  Analogie  ist  wirk- 
lich vollkommen:  auf  beiden  Seiten  sind  Thatsaehen,  die  Jeder  anerken- 
nen muss ,  der  sie  sieht ;  die  einen  dieser  Thatsaehen  sind  mit  Hälfe 
unserer  physikalischen  und  chemischen  Theorie'n  erklärbar,  andere  nicht; 
warum  also  in  dem  einen  Fall  nicht  auch  wie  in  dem  anderen  zuwarten, 
bia  der  Scharfsinn  oder  der  Zofall  uns  den  Weg  entdecken  lasst,  dessen 
die  Natur  aich  bedient,  um  diese  räthselhaften  Produkte  zu  erzeugen? 
Noch  im  Laufe  dieses  Sommers  horte  ich  einen  berühmten  Chemiker 
äussern,  es  wäre  wohl  denkbar,  daa  Talkerde  und  Kalkerde  isomere 
Formen  der  nämlichen  Substanz  seyen ,  so  dass  die  Umwandlung  von 
Kalkstein  in  Dolomit  sich  ohne  das  Hinzutreten  einer  neuen  Substsnz 
erklären  liesse ;  Bbrzelius  ,  in  seinem  Lehrbuch ,  hält  es  nicht  für  un- 
wahrsebeittlich,  dass  Kali,  Kalkerde,  Talkerde,  Thonerde,  Kieselerde  etc. 
•US  gemeinschaftlichen  Grundstoffen  zusammengesetzt  seyen.-  Sind  uns 
aber  noch  Entdeckungen  von  solcher  Wichtigkeit  vorbehalten,  so  ist  es 
gewiss  voreilig,  Beobachtungen ,  die  von  allen  Seiten  bestätigt  werde0| 
desshalb  als  ungenau ,  und  die  Hoffnung ,  dass  einer  späteren  Zeit  die 
Erklärung  derselben  vorbehalten  seyn  möge,  als  eine  einfältige  zu  be- 
MiehaeOy  weil'die  Chemie  auf  ihrem  gegenwärtigen  Standpunkte  nicht 


189 

in  n%eB  vermag,  wie  «in  Goeiu  oderGranil  aas  aiMa  Sandateio  oder 
Schiefer  herTorgebrn  keno. 

Von  dem  schonen  Buche  von  FoiiBBt,  traveU  tkroMffk  the  alps^  wer* 
den  Sie  wobi  einen  Aofsnir  im  Jahr  buche  geben.  Es  iat  unstreitig  eines 
der  gediegensten  Werice »  die  seit  längerer  Zeit  aber  die  Alpen  erschie- 
neo  lind,  und  die  Gletscberfrsge,  die  das  Haupttbema  bildet,  wird  durch 
diuelbe,  wenn  anch  nicht  abgeschlossen,  doch  nm  ein  Wesentliches  ge- 
iordert  und  auf  eine  streng  physikalische  Grondlsge  gebaut.  Zugleich 
iit  die  Dsrstellung  so  geschmackvoll  und  die  theoretischen  und  abstrak« 
tefco  Untersuch  an  gen  sind  so  geschickt  Terflochten  mit  historischen  und 
beiehreibeoden  Stacken,  data  man  das  Buch  mit  immer  steigendem  In* 
tereMs  au  Ende  liest. 

B.  Studer* 


Neue    Literatur. 


A.   Bücher. 
1842. 

Mitchell:  Elements  of  Oeology,  wüh  an  Outtine  of  the  Qeology  of 
North  Carolina;  for  the  üse  of  Stuäehts  of  the  Umversity  (141  pp») 
8*  [  .  .  ".  erschien  in  Nord-Amerika}. 

Abbe  Peou^s  :  Bistoire  et  phinomenes  du  volcan  et  des  iles  voleaniquet 

'  de  Santorin  euivis  d'un  coup  d'oeil  sur  Vetat  tnoral  et  religieux  de 

la  Orece  moderne ,  composes  en  1837,    Paria  8*^  avec  carte  [ein 

Auszug  davon  in  ZV.  Annales  des  voyages,  184S;  d,  XV,  105^115]. 

1843. 

L.  AoAssiz:  über  die  Aufeinanderfolge  und  Entwickelung  der  organisir- 
ten  Wesen  auf  der  Oberfläche  der  Erde  in  den  verschiedenen  Zeit- 
altern, Rede  bei  der  Einweihung  der  Aicademie  zu  Neuchatel  am 
18.  Nov.  1841.  A.  d.  Franz.  v.  Dr.  (f.  GrIoeb  (16  SS.)  8<>  BaUe 
[4  Rthlr.]. 

K»  E.  V.  Baer  und  G.  v.  Helmersen:  zur  Kenntniss  .des  Russischen 
Reiches  und  der  an^^renzenden  Lander  Asiens,  Petersburg,  8®:  " 
VI.  Bändchen :  G.  Helmersen's  Reise  nach  dem  Ural  und  der  Kirgi- 
aen-Steppe  in  den  Jahren  1833  und  1835  [vi  und  243  SS.]  mit  einer 
geognost.  Karte  und  Gebirgs-Profilen  [auf  3  Blättern  in  gr.  4^  und 
i  foL]  2  fl.  42  kr.  —  VIII.  Bändchen,  gemischten  Inhaltes:  1)  £. 
Eichwald,  neuer  Beitrag  zur  Geognosie  Esthlands  und  Finnlands*, 
2)  ders.  über  die  Obolen  und  den  silurischen  Sandstein  von  Esih- 
land  und  Schweden*,  3)  ders.  über  das  Seifen-Gebirge  des  Ural  und 
seine  organischen  Einschlüsse  (und  4  eine  ornithologiscbe  Abhandlung 
m.  5  Tafeln)  [3  fl.  15  kr.]. 

R.  V.  Benrigsen-Forder  :  geognostiscbe  Karte  der  Umgegend  von  Berlin, 
1  Bl.  in  gr.  fol.  mit  38  SS.  erläuternden  Textes  in  gr.  4^^  Berlin 
[2  Rthlr.]. 


H.  G.  Broun r  Ctosehiebto  dtr-Ncinr,  £Kir%tfrf  8*  [Jafbrfi.  fM9,  336], 
Lief«  VII— X  oder  £d.  II,  S.  i—xvi  und  306—836,  Ende  des  Bnodes 
[der  Ilf.  ßafrd  wird  die  systemMische  Aufzählung;  der  FoMsil-Reste, 
einen  Niynienc^tor  pattteontologieut ,  die  allj^emeinen  Resultate  au« 
jener  AnfEahiting,  and  das  intellektuelle  Leben,  die  WechselthStigkeit 
des  Menschen  mit  den  tellurischen  und  organischen  Kräften  enthalten]. 

Db  LA  Charri^e  i  Mecii  du  iremblement  de  terre  de  la  Guadeloupe  du 
S.fevriet  J849,  prAiente  ä  S,  A.R,  Mgr.  iePrinceoB  JoirrviLL-ä, 
Bas9e-Terre,  4^^ 

H.  DB  CoTXBGNo:  Essat  d^une  Classification  des  terrains  tertiaires  du 
dipt.  de  la  Gironde,  Bordeaux  8*. 

I.  CozzENs:  Geulogical  History  of  Manhattan  or  New-York  Island  (114 
pp.)  8®.     NeW'York*  v 

Devillb:  Observations  sur  le  tremhlement  de  terre  iprowvS  ä  la  Gua- 
deloupe le  8,  feffrier  1848,  Basse-Terre,  4\ 

Alph.  Favrb  :  observations  sur  les  Diceras ,  30  pp.  in  4^  av.  5 .  pll. 
Qeneve  1848  (5  Francs). 

H.  B.  Gbinitz:  aber  die  in  der  Natur  mSglichen  und  wirklich  yorkom- 
menden  Krystall-Systeme,  (16  SS.)  III  Taf.  gr.  8®.  Dresden  [36  kr.]. 

A.  V.  Humboldt:  Zentral^Asien  [vgl.  1849,  7l2,  Heft  VI]  (S.  466—560) 
54  kr. 

J.  G.  KuHR»:-  Gmodsätze  der  &kononii9ch-te'chni9ehen  Hinerelogie , '  ein 
Lehr-  und  Hand-Buch  u.  s.  w.  2.  Aufl.  [die  erste  erschien  1835; 
624  SS.]  mit  6  schwarzen  und  1  kolorirten  Tafel.     Leipzig  3^. 

J.  Morris:  a  Catalogue  of  British  Fossils,  comprising  all  the  Genera 
and  Speeies  hitherio  described ,  with  References  to  their  Geologicai 
Distribution  and  tho  the  LocalitieSf  in  which  they  have  been  found^ 
222  SS.,  gr.  8^f  London. 

G.  Gr.  zu  Münster:  über  die  Clymeiilen  «ivd  Gonlatiten  im  Übergangs- 
fcalk  des  FiekU^Geb^ffeg  [3»  SS.  4^]  mit  6  litbogr.  Tafeln  Abbif- 
dangen,  zweite  Aufl.  Baireuth  [gebunden  2  fl.  24  kr.]. 

R.  A*  fmufn :  BeitTfige  zw  KAOntiiisa  der  Tertiär- Versteinerungen  AeM 
nordweatiicben  Deutschlands,  4^  m.  Abbildungen,  KasweL 

Heports  on  like  ßrtt  saö&nd  and  4kird  eeetings  iff  the  Association  of  the 
American  Geologists  and  Naturalists  at  Philadelphia  in  1840  and 
184U  and  at  Boston  1849 ,  emhrasing  its  Proceedings  and  Trans» 
actione  (544  pp.  with  91  platfis*    Boston'  8^. 

1844. 

L.  Gmbliiv  :  Handbueh  der  Chemie ,  vierte  umgeänderte  und  vermehrte 
Auflage,  I.  und  II,  Band  (bis  mit  den  spröden  «dien  schweren 
Metallen)'  864  SS,.,  8^  Heidelberg,  [Auch  den  Mineralogen  ins- 
besöudere  wichtig  der  vielen  aufgeführten.  Mineral- VerbindungeD 
wegen ;   die  Jüeselsauren  Mineralien  sind  neu  berechnet.     Die  neue 


Auflage  wird  6  Binde  s«beo.  .  SoUBkriptiepe-Preie  54  kr.  tut  jede 
LieferuDg  von  8  Bogeo]. 

J.  J.  Kauf:  KUssifil^ation  der  Saagetbier«  und  Vagel  (liebst  eiDigen  an- 
gehängten  Notitzen,  146  SS.  und  2  lithogr,  Tafeln).  i^armstuM^^.  — 
Vom  Verfasser  [die  fossilen  Formen  sind  mit  berui^ksicbiigt]. 

HbiN3.  Meidinger:  England  und  Wales  in  geognoatiscber  und  hydro- 
graphischer Beziehung  (254  SS.)  8^  Frankfurt  a,  üf. 

R,  A.Phiuppi:  Fauna  Motluscorum  Regni  utriusque  SicUia^t  eum  mven- 
tium  tum  in  tellure  tertiaria  fossiiiumi  quas  in  itiaere  t^o  obser' 
vavit  Volumen  secundum  conünena  addenda  et  emendanda,  nee 
fien  comparationem  Faunae  recenUs  Siciliae  cum  Faunis  aliarum 
terrarum  H  cum  Fauna  periodi  tertiariae  (304  pp.)  4®  cum  tabuUs 
16,  Balis  Saxonum. 

B.    ZeitschrifteiK 

1)  J.  Berzblius  :  Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Chemie  und  Mi- 
neralogie. Tübingen  8^;  23.  Jahrgang,  1.  Heft:  unorganische  Chemie 
und  Mineralogie  (302  SS.)  1  Rtbir.  14  gr. 


2)  Wohler  und  Liebig:   Anoalen   der  Chemie' und  Pharmazie, 
Heidelberg  8». 

1840;  XXXllI,  370;  XXXIV,  355;  XXXV,  360;  XXXVI,  360  SS. 

O.  B.  Kühn:   [ßerzelit]   neues  Mineral  von  Langbanshiftta  bei  FabluHi 

36,  211—218. 
—  —   phosphorsaures  Kupferoxyd  von   Birschberg  an   der   Saale  im 

Reussischen  Voigtlandei  36,  218—220» 
BowRTNo:   Gewinnung  der  Boraxsäure  in  daa  Lagimea  von  Toskana: 

36,  350—353. 

Fb.   Mohr:   Bittersalz-Bildung   in    selbstentzfindeten    Steinkohlen  r  87, 

239—240. 
BovssiNUAVLT :  Analyse  einiger  bitamindwn  SttbttMzen  >>  ST,  354—356. 
Jahresbericht 
£.  Mitscheruch:  Zusammenhang  zwischen  Kryfrtall-Form  und  chemi- 
scher Zusammensetzung  ^  38,  173—185. 
Bussr:  Jöd-haltiger  Salmiak  in  den  Produkten  des  Brandes  einer  Stein- 
kohlen-Grube >  202—203. 
Wittstein:   Zusammensetzung  der  naturlichen  Boraxsäure   Toskana's 

>  205. 
H.  Rose:  Knfetersalz  von  IVtelicrbha  >•  200. 
Berzblius:  Zerlegung  des  Saidschütiier  Bitterwassers  ^  210. 
Pelletier  und  Walter:  über  die  Bitumen-Arten  >»-  335—336. 


193 

1641  f  XXJmUyZ^%  XXXFIii,  3M;  XXXIX,  a^;  XI^  Sid  SS* 

E.  Kühnert:  Werth  einiger  am  CasM  vorkommender  Braankoblen;  ST^ 

94-100. 
G.  ClemM:  Analyse  des  Nordsee- Wassers ,  87^  lU— 113. 
Wöhler:  Zusammensetzung  des  Guano:  87,  285-^292, 
C.  Bromeh:  über  den  Fichteltt,  eine  Art  Bergtalg:  8Tf  304—306, 
Fr.  KdhlmaNii:    Safpeter-Bildung,   Insbesondere    die   Ausbluhnng   ans 

Haoent:  38,  42—53. 
Dumas  und  Stass  :    geben   einige  2^erTeguilgen   Von  Orapbit ,    Diamant 
und  Naphthalin    (bei    Gelegenheit    ihrer  Unfersücbttiigeb    über   das 
itoo-Gewicht  des  KoKlenatoffa):  88^  161-^1^2. 
Fr.  KcHLüAnN:    Krystalle   von    künstlichem    schwefelsanreni'  Bleioxyd: 

98,  366—3^7.  : 

B.  Böttoer:  neue  Methode  reines  Kupferoxydul  auf  nassem  Wege  daiu 

lottellen:  38^  17G— 170*  .  . 

i.  Sciirottbr:  phyaikalisehe  vnd  chemische  Verhällnisse' des  Temf^sl- 

brunn0U9  eu  RMUehi  39,  217—227. 
JiFFRSTs:  Auflösoog  von  Kieselerde  in  Wasser-Dampf  ^  dfi,  255--^256. 
GiDim:  Verbal ten  von  TboneHe,  Chromoxyd,  Kieselerde  u,  a«  w.  [meist 
in  Form  naturlicher  Mineral-Arten]   vor  *  den  Sunerstoffgas^Geblase 
>  40,  122—126. 
Jibreabericbt 
BoMAS  und  BoussncoAüLT  (ii.  A.):  Zusammensetzang  der  AtmospbSre : 

40,  230. 
BoüstiRGAüLT :  ^Zusammensetzung  der  Ln(t  im  Scbnee :  233. 
Petxoldt:  Asche  bei  Verbrennung  des  Diamants :  252. 
H.  Rose:  Analyse  der  natdriichen  Alnmlnate:  255. 
Walter:  fossiles  Wachs  aus  Oatlizien :  334. 

1842-,  XLI,  376;  XLU,  356;  XLllt,  364;  XLIV,  376  SS. 
Forchhahmbu;  Veränderungen,  welche  das  Terpentbinöl  ed«r  eine  damit 

isomerische  Verbindung  in  Tqrfaifoorei»  «ftitten- hat  ]>  4lj  39— -48. 
SciriBDERMABiN :  Zussnimensetsung  des  Rakoczi  zu  Kisuingeni  41,  120. 
Bbrinser  und  Wohlbr:  Alkali-Gehalt  der  Kalksteine:  41,  124'-125. 
£.  Pbliqot':  Untersuchungen'  über  dss  Uran  ^  41,  141—150.' 
0.  PFAfCKocu:   chemische  Untersuchung  der   Rodenberget  Soolen:   41, 

162-169.  .        .....  ... 

Fr.  KuHLHANif:  über  hydranliscbe  IQalke,:  Zaiiiffnle  n^dk^nsitlicbeStcin«^ 

Bildnng  von  Kalksilik^ten  und  anf.  n#Mc^  Weg»  cntatandf na  ^S^- 

ralien:  4f,  220— .^36..  ,  

J.  Reotbivbachsr:  Analyse  dex  MfUffr^i^m^i  yojf  JlMrfi:  ^i»-30i8'^dil5. 
0.  B.  Kuhn:  nbefr.  dt^f  Ura«:  4f,  337—344.   .    .        .  :    . 

WSslbr:  DarDtellong  deSiU.raps:  41,  34^r;  .     i.     .    . 

oenes  Vorkommen  d/fs.  Ys^Qa^iumBi^f,  345-^346«  .  : 

aber  den  Diamant:  4|,,  346^447*. 

Mosasdbr:  Didymiuni,  ein  oeuss  MolaU;  48,  125^126. 

Jahrgang  1844.  13 


1Q4 

C.  Ettuno:   elMmfiohe  UntemocbttOf  A»«  M  CHäMü  v^koHMiMiideB 

Braousteina:  48y  185—2100.. 
£.  Pblioot:  Untersuebongen  aber  das  Uraniain  ^  44,  265—2186. 
£.   Raht  :   topogpapbipch»  NotUaen   aur   Beachreibtto^  öm    GeUmuer 

Mineral-Branoeoa:  43^  7.6.  . 

—  —  geognoatiaelie  ^otitaen  daz4i :  •^,  77—88* 

J.  .Liebig;  Analyse.  4e8  Mineral*W,i|saera  zu  Oeiinam:  48,  88—97. 

—  —  n         n    Neubrannens  zu  Homburg  v,  d.  H.  43,  145—157. 
Otto:  «euea  Vorkommen. dea  Selens:  43^  345—347. 

184»,, i-^m-^  XLV,  i~in;  S.  1—372. 
R.  Fresenius  :  cbemiaahe  UatersuoliUDg^  zweier  Mineral-Wasaer  ans  Java: 

308-^31«. 
P.  Boixbt:  Analyse  dea   Bitterwassera   von   Birmemi^rf  im   Amrgmt: 

318-^326. 
J.  U.  Lerch:  Analyse  zweier  Bleiglanze  ana  PrM^ann  325 — 328. 

Analyse  «ioe»  firannbieiersea  aus  WeUtadti  328—330. 

J.  Hoghstetter:    Analyse  dea    natuHkshen  Satpeleraauren  Natrons  ans 

Perut  340-^41. 
Hl  Will  und   R.   Fresbuivs:    cbemiathe'  Untersuchung;   d^a    hudwigt' 

Bfittmnii  «u  Vihnißttrg  wnr  dtf^  OSkst  341-^340. 
J.  Gottlibb:  Analyse  einiger  Bobnerze  (Raseueisensteine):  340—353. 

1843,  IV— VI-,  XL  VI,  I— III,  S.  1—362. 
J.  N.  Fuchs,  Analyse  dea  Spben'a:  319—324. 
C.  SchaffhIutl:  chemiacb-mineralogiaobe  Untersuchung:  325— 347, 

Chrom-Glimmer  und  Fucbsit:  326. 

Ampbilo^it  oder  Didrimit  (Talkschiefer)  ana  dem  ZiUerV^li  330. 

Paragonit  (Talkaehiefer)  vom  St,  €oithar4:  334.  • 

Margarodit  (Glimmer,  verhärteter  Talk)  ana  dem  ZiUertkal:  336. 

Nephrit:  338. 

Porecfllanspatbe  340. 

Slaner  Flnssapath  von  Wthenätn^,  t)biBrpfät%:  ^4. 


3)  Erdmann   qndMAACUAiiD:    Jourqnl   für  praktjacha   Chemie, 
...     I^ipzig  8^  £Ja,hrb.  1848,  7191. 

1843,  Nr.  v— vni;  XXVIII,  v— vin;  S.  129—406. 
W:  S^ämt'fiber  eitteto  Chlor-haltfgen  Lif hron-Glimmer :  205'-200. 
D6inislfi6T:  Ober  d^n  Al'aenioaM^rft  ifitmpi.  rend.)  >  315—316. 
Zimmermann:  Wirkung  starken  Feuere  auf  verschiedene  Mineralieu  (^ 

Jahirb.  1848,  70A  >  Lfiocft's  polyt.  Zdt.  »:  317. 
BoossiNGAULT :  Analyse  eines  fossiten  Harzes  ans  der  Gegend  Ton  Buch- 

rümanga  in  Süd-Ameriküt  ubers.  >-  380. 
F.  V.  Kobell:  ein  Ztnkspatii  von  NerHehiMk  >*  480— 481. 
F.  V.  Kobell:  Meerschaum  von  Me6M  in  ^rUchgniand  ^  482—483* 
über  SoACOtti'a  Voftait  üiid  -^iklM  >  486---480. 


105 

F.  V.  leuu«:  kiyttelloci^plilfcli«  Beobaebtongt»  >  48d*-4M«  ' 
f.  Humboldt:  Gediegen gold-Matseii  aus' dem  Ural:  404^490. 

18^,  Nr.  K— xvi;  XX/X,  i-viii,  S.  1—49«. 
C.  Kersten  :    Untersuchung    einer   krjetallinischen  Verbindong ,    welche 

sich  durcb   langsames  Erkalten  aus  Glas-Mosse   ausgeschieden  bat: 

145-147. 
FoRCHHAMMER :  Zusammensetzung  von  Topas  und  Pyknit:  195. 
Girard:  Lagerstätte  der  Diamanten:  195—196  (^  Jahrb.  i848,  307). 
J.GiRARDiN  und  Preisser  :  über  alte  u.  fossile  Knochen^  so  wie  über  einige 

andere    feste  Rdckstände  der  Fäulniss  (Cotnpt  rend,)  ^  314—323. 
LiiSAiGNB :  Untersuchung  des  Wassers  aus  dem  artesischen  Brunnen  des 

Posthauses  von  Älfori  >  332—333. 
CKersten:  Vanadinsaure-Gebait  des  bjrazinlbrotben  Fecb-Urans  (Brext- 

hauft's  Gnmmierzes)  von  Johann  ff  eörgetistadi:  333—334. 
H.  Rose  :  aber  die  Yttererde  in  den  Mineralien :  334—336. 
Ficiivus:  über  das  Vorkommen  des  Vanadins  im  Serpentine  von  ZoblUz: 

491—492. 

i)  L^InstUm'ij   U  seet:  scienceg  tnnthemaii^uesy  phpsiqmes 

et  naturelles^  Paris  4^  [Jahrb.  1843,  797]. 

XJ«  anneff  1B43,  Aug.  24.  —  Dee.  4;  no.404-^öi9f  p.  281--424. 

T.  Babr:   kleine   Fels«Ritsen    uad    ibre  Besielmngen    mit   den   Diluvial- 

Erosionen  im  Finnischen  Meerbusen  (Peters^  Aktd.1842):  286—287. 

^a'0RBl6lfT:  allgemeine  Betrachtilsgeo  über  die  Geplog^e  SUdAmerikti^s 

(narh  Elib  ds  Beavmont's  KomM.BencM  28.  lug.):  289--2dl. 
Elie  DB  Beaumont:   über   die  ?rofil^^ra»en  der  XbäleY  iSvo,  philotn. 

Juli  29):  293—295. 
Eiblnen:  Zusamniensetzong  des  Wolframs  (das.  Aug.  190  -  2^5. 
Van  Rbes  :  Aeroiilb  su  üireekt  gefallen  am  2.  Jaaai  ißriustL  Akad.  8. 

Juli)  >  297. 
FoRBBs:  über  Bewegung  nad  Struktar  dai  Eismeeres  vea    Oärnmounif 

{Edinb.  Societ.  1843)  >  299—300. 
W.  6.  Rogers:  Natur  des  Steiolioblen-Gebirges  in  Qtt'Virffiidsn '> Z09i. 
EuEDB  Beaumont:  Beweise  der  grossen  Auadehnupg  der  DüuviahSlrSaia 

{Soe.  philom.  Aug.  26>:  304^305. 
felertburger  Akademie,  i849. 
G.  V.  Hblmbrsen:  über  Kupfes era.  oad  Kooeheii*6reecie  im  Silur-Gebirge 

des  Petersburger  Gouvts.:  312. 
Bronn  und  Kivp:   die  GaviaUartigen  Reptilien  4er  LSas-Formation: 
312—313.     [Die  iraDSosiscIw  iÜberaetaEting'des  Auszugs,  wie  «ie 
bier  gegeben  bt,    enthalt    IS-^IS   der  allerwesentKrhsten  Fehler, 
sam  Theil  direkte  Widerspruche  mit  dem,    was  i«  Buche  steht'.] 
A.  V.  Norohann:  jetzt  bekannte  Fundorte  fiMsiler  Kaioebeo  in  JSüd^ 
JUssUmd  >  313. 
Psrjf^  Akademie,  1848^  Sept.  25< 
BBRnoBR:  Analyse  des  um  einan  iMs««ilm  i^faiidenen  Sandes  ^  88t. 

13* 


106 

V.   Humboldt:   Eri^ebnisse  der  Bohr-Versdclre  in  Neuiähtwerk  > 

328—329. 
Flburiaü  de  Bellbvos:  Regen  sa  La  RoeMle  seit  50  Jahre«:  320. 
Tamnau:   Modifikation  d.  Grundform  d.  Harmotoms  (Brit  Verii.)^331. 
Dhrenbero:  leichte  Iiifueorien-Ziegel  (Berlin,  Afcad.)  ^  336. 
Shepard  :  Cblor  in  cinif^en  Aerolithen  ^  336. 
Erd  Seife  in  Russland  >>  336. 
£.  Robert:   Spuren  höheren  Meereaatandes  an  den  Kuateo  dtr' Üaneke 

(Akad.  Okt.  2)  >  339. 
Ehrenbbrg:  Infusorien-Ablagerung  in  Asien  (Jlirltii.  Akad.  1843>  Febr.  6) 

>  340—341. 
Fossile  Knochen  in  der  ^^nton-Grafscbafty  Missouri  ^  344. 
Pariser  Akademie  1843,  Oktob.  9. 
Marguerittb:  chemische  Zusammensetzung  des  Wolframs:  347. 
Fournbt:  Vertheilung  der  Zonen  ohne  Regen:  3^. 
DEauDorv :  Temperatur  des  Ural :  348. 
XIIL  Britische  Versammlung,  184Ü,  zu  Cork* 
Lybix  :  geologische  Struktur  der  Apalachen :  350. 
R.  D.  und  W.  B.  Rogers:  Erscheinungen  und  Theorie  ü^t  Erdbeben: 

351—352. 
Gvriffith:  Richtung  der  Ströme,  durch  welche  gewisse  Kiea*  und  Block- 
Hugel  im  nördlichen  Theile  der  Grafschaften  Mayo  und  SUgo  ve^ 
theilt  worden  sind:  352. 
PiOHOT-DuMAZBL :  Skelett  von  Mastodon   angnstidens  n.  a;  Knochen  sv 

Bspaly  bei  le  Pupt  Häute-Loire^  gefunden:  352. 
Ein  Berg  mit  Ets-Höhle  in  Virginieu  >*  362. 
Gold-Ausbeute  in  Russland  ^  360. 
Ch.  £.  WB8T:.Fulgtttite  in  Sew  York  >>  360. 
Tbschbnmiobbr  :  üran^Pboaphat  in  den  Vereinten  Siaaien  '^  360. 
L.  Piixa:  Entstehung  vulkanischer  Flammen  (Akad.  25.  Okt.):  365. 
Padbrbr  :   Erzlagerstätten   Schwedens   uA4  Norwegens  {Btrmsb,  Akad. 

1843)  >  365. 
Schweitzer:  Analyne  der  Kreide  von  Brigktoni  366*-366. 
EB<iUBRRA :  Bergbau  in  Spanien  (ans  dem  Jahrbncb)  z  308. 
Säugethier-Knochen  in  Höhlen  bei  JVrssn:  368. 
W.  Fox:  unterirdische  Elektrizität:  368.  ' 
G.  FowNEs:  Analyae  zweier  Guano« Arten:  376. 
Thier  des  Belemniten  ^  376. 

E.  Robert:  Ammoniten  der  Kreide  (Akad.  6.  Nov.):  370. 
-Hsifwoon:  Temperatur  der  Gruben  in  England:  387^388. 
n'HoMBRBS  FiKMAs;    Mytilus   gigas^  Ob,216  lang»'  omiO  breili  Ob081 

hoch,  in  Kreide:  388. 
PoUrte  Felsen  in  Smvogeni  368. 
Koch's  Misaurium  um  1000  Pfd.  Sterl.  ffir's  Muaannr britam^nm  ffi' 

kauft:  388. 
Fossiler  Orang-Utang  Im  Himait^az  388.  ^ 


•         1»7 

P.  Osanis :  Obt rkieff r  voo  Avtbraeotberiu«  inagoHni  Cut.  bei  Jlfoj»* 

9äe:  393. 
FoRBBs:  De/iaitioo  ein»»  CHeUcbers:  396. 

EiüLHcif :  ^ttSMnmensftsaog  des  Wolframs  (Akad.  20.  Not.):  400. 
f.  Sriuifz:  RekUmatioo  über  Mond-,  und  Erd-Gebirgi*  (daa.) :  400. 
EiiREffBBRS;   lofaaorieii   io  A*i09t^   AnsiraUeH  ond  Afrika   und  Oolith* 

Bildung  durch  Polythalamien  (üerlt«.  Akad.  1843^  März  30):  401. 
J.  W.  Kock;  kunatliclier  üranil  auf  oaaseni  Wege:  401'. 
Erdbeben-Cbronik :  403—404. 

DorBRSioY:  über  die  fossile  Giraffe  von  läsouäun  (Akad.  27.  Nov.):  406. 
Descloisbads  uod  Damour:  über  Melilit  und  Hnmboldtilith  (das.):  400-*-407.- 
Mmanssr:  neue  Metalle  ißrit  Asses.  1843  su  Cork) :  411. 
TiiNAu:  seltene  Mineralien  (das.)  e  411.  • 
GuFnra,  MuRCHiapifs    Pnuxin,  Lvsix,   Irkmdt  Kohlenkalk  (das.): 

411^412. 
J.  PsiLLips:  geologisches  Moseuoo  des  Artillerie-Corps  (das.):  412, 
Boinbt:  Neorother  Sandatein  in  Berührung  mit  Steinkohlen-Gebirge  bei 

Manchester  (das.) :  412» 
J.  PiiLLips:  über  gewisse  Bewegungen  und  Zerklüftungen  in  gesebich« 

teten  Felsarten  (das.):  412—414. 
Mduckb:  Sand-Sturm  su  Beideiberg^  nbers.;  413-**414. 
Pseado-Vuikane  am  Miasonri  ^  416, 

Delbssb:  Zerlegung  des  Djrsodil's  Yon  GHmbaeh  bei  Giessen  ^  410. 
Fr.  Hoffhann  :    die  geologischen  Arbeiten  Leopold  ton  Buch's  :  417  ff. 
E.  Robert  :  Mangan-Dentoxyd-Hf drat  bei  Bildung   der  Gesteine  (Akad. 

4.  Dez.):  419. 
Dbvillb:  Erdbeben  der  AntUien  am  8.  Febr.  (das.):  420. 
G.  Ro8B  und  RiBSS :   Pyroelekrizität  der  Mineralien  (Berliner  Akademie 

April):  421—422. 
Dbi.bssb:  neue  Anaijse  des  An^agonits  ^  424. 
SuUktitenGrotte  bei  Poiiiere :  424. 


5)  Comptes  rendus  hebäomadaires  de$  eeancei  de  Vacad^" 

mie  etc.  Paris,  4^  [Jahrb.  1844^  63]. 

1843:  Oct.  30  — Dec.  2O5  no.  lö— M;  Xm,  p.  921—1372. 
Bort  sb  St.  Vincent:  Flammen-Bildung  der  Vulkane  und  Folgerungen 

daraus:  937—938. 
F.  l'Hebminibr:  Notitz  über  das  Erdbeben  vom  11.  Jan.  1839  und  seine 

Beziehungen  zum  meteorologischen  Zustande  von  Guadeloupe  (Komm.- 

Bericht):  980—981. 
Aod:  Abhandlung  über  den  i^rd-Magnetismus  (Komm.-Ber.):  1031—1040. 
E.  Robert:   ein  Ammoniten-Abdruck  in  der   weissen  Kreide  von  SainU 

Valerj^eH-Caux:  1009. 
^BBumi;  Note  über  die  Zusammensetzung  des  Wolframs:   1198—1200« 
T.  Strahs:    reUamirt  die  Priorität    über   die   Vergleicbuog  der  Ring- 
Gebirge  des  Mo»def  mit  den  KratAren  der  Erde:  1202. 


1»8 

Slib  DB  BBAtjnoTfrr  dafeg«ii,  und  Naebtraft  cn  »einer  frfilieni  Abhand« 
lung^  darüber:  1202—1203;  und,  als  Belegt  aeioer  noch  Uteren  Be- 
bandluo^  dea  Gegenatandea ,  Abdruck  einer  am  19.  Dee.  1829  bei 
der  philomat.  Gesellschaft  ([gehaltenen  Vorleann;  (Ann,  »eiene.  aaf. 
XXil ,  88)  »ySber  die  Beziehnngen  awiachen  dem  Relief  der  Insel 
Ceylon  und  dem  gewianer  Gehirga-Maaeen ,  die  man  an  der  Ober* 
üäche  dea  Mondea  ateht'*:  1203'--12O4. 

A.  Borat:  Studien  ober  die  Gebirge  Toskana^*  und  deren  Ers-Lageratatteo; 
1279—1281. 

Ctt.  Dbville  :  Beobachtungen  dber  däa  Erdbeben  der  AnUUen  am  8.  Febr. 
1843:  1283—1288. 

E.  Robbrt:  Färbung  dea  DilaVial-Qnarsea  der  Haeh^fiormanUe  durch 
Mangan.Deutoxydhydrat:  1288—1289. 

A.  Leymbrib:  Note  über  das  Jura-Gebirge  im  i1arfr^1>epart.:  1336—1339. 

A.  DB  CoLLEGNo:  die  Sekundär*Gebirge  an  der  Sudaeite  der  Alpeni 
1363—1364. 


6)  Annalei  des  mines  ete.  [Jahrb.  1848,  S.  7131,  Paris  8^ 

1849,  no.  vi;  ä^  11.  in,  p.  547—828;  pl.  xi— xv. 
L.  ZBuacHNEit:  ober  die  Jura-Formatioo  ao  den  Ufern  der  Weichsel  (au 

dem  Polnischen  »:  647—577. 
Abicr:  Unterauchungen  dber  die  Felaarten  vnifcaniaeben  Uraprnnga,  üben. 

A.  DsLEsaB  >-  579—612. 
A.    Paiixbttb:    geschichtliche  and   geologtache   Stadien    dber  die  £ra- 

Lageratätten  in  Calahrien  und  Nord-Sizilien:  613*-678)  If.  xi. 

1843,  no.  I— ni;  if,  1//,  i— m,  p.  1—1005,  pl.  i— xiii. 
I.  Dombyko:    Beschreibung   und  Analyae   einiger   in    Chili   gefundeneo 

Mineral- Arten:  3—18. 
Notitz  ober  die  Ausbeutung  des  Sibirischen  Goldsandes  ^  19—50. 
V.  Humboldt:  Kokcharoff's  Bericht  über  einen  grossen,  neulich  im  Ural 

gefundenen  Gold-Klumpen :  51—54. 
Db    LA    Prbvostatb    und    Dbsaiivs:    latepte  Wflrme   des    acbmelzendea 

Eises  (Auszug):  416—417. 
Recivault  dessg;!.:  417. 

ScHACCHi:  Periklas,  eine  neue  Mineral-Art  von  Monte  Somma:  369—384. 
Mineral-Analyaen,  aus  Journalen  von  18419  ausgezogen:  715 — 852. 


7)  The  Ann  als  and  Magazine  of  Natural  History,  London  8® 
[vergl.  Jahrb.  1843,  723]. 

1848,  Aug.—  Dee.5  no.  75-^801  XU,  u— vir,  p.  81—488  md  1—8, 
pl.  II— xvin. 

Proceedings  of  the  Qeological  Soeietp 

C.  Ltbll:  geologische  Stellung  von  Maatodon  gigantendi:  125— 128, 
A.  Southbt:  Sabatanzen  in  Aehat  eiogeaefalosten :  148. 


190 

G.  B»  SswBRBT  ]aa.:  BetcbreibaDg  eines  neuen  foeeiJen  Cirripeden  aus 

der  Obern  Kreide  bei  Roche^ter :  260—262. 
iGAMis:  aber  fossile  Fiscbe  i 
R.  Ow«f:  über  Mylodon        }  •"'  Mürchisoh's  Jshrtags-Rede :  290-294. 

W.  B.  Garpsnter  :    allgemeine    Ergebnisse    mikroskopiseher   Untersu- 

ehuDgen  über  die  feiore  Textur  der  Slielette  [lebender  und  fossiler] 

Mollosken,  Kruster  und  £chinodermen :  377— 390 ,  T.  13,  14. 

TB.BBOWif:  fieschreibung  einiger  neuen  Pachyodon-Arten:  390—396. 

Pneeedings  of  the  SU^elogieai  Sfocieiif,  i84J9f  Dee.  27  —  1843,  Jan.  24. 

W.  C.  CoTTON :   Auffindung   von  Resten   eines  Riesen- Vogels  in  NeU' 

ieeland  (Dinornis):  438—439,  [vgl.  1843,  334]. 
R.  Owsn:  Qescbseibuug  derselben :  ,444— 446. 
hteeeding^  of  the  Oeologicdl  Society  of  London  1843,    Febr.  22  — 

Mira  22» 
Ps.  Grsv  £oBA«<»f^   «bar  .einige  neue   fosaiie  Chi naerA'arti^e.. Fiscbe 

und  ihre  Verwendtecbafteii :  467:*-471. 
J.  ^UROSt  ober  die  (Xrts-Bewrgong  der  KHnoiden-Familie :  471— 472i 

nene  Kelnoiden-Forai  aus  deoi  Dudley-Kalk :  472^ 

W.  B^  Clarkb:    über  einen  fossilen  KiefenuForst  su  KitrrMr-KuifTää 

asf  den  ^UMiafta-InselcIren  an  der  O.« Küste  iliisAralteii«:  479-f4i76u 

J.Browh:  einige  pleistoceue  Ablageraageü  bei  Oopfordi  Bsoext  476^477. 


^)  Giornale  Toecanodi  Scienxe  ntediche,  fisiche  e  nattirali, 
Pisa  8^  enthält  (nach  der  Isis  1843,  665)  an  Mineralogischem  etc.: 

1840,  Tom,  I,  Paee.  1  e  M  (192  pp.,  3  tbb.). 
6.  Bkanchi:  Zerleg« rtg 'von  8a vf«  Biranehlts  30. 
6.  Taddei:  ungesunde  Lufl  der  Maremmen:  113.    * 

Ober  Infosorien  <Gesebicbt1iehes   ötber  rotben   Schnee,   rotbiBS  Wasser, 

Sftiz,  Steine,  aus  de^  BibiM^.  imtc^^rs.):  125. 
Fr.  pAMBRim:  Zerlegung  des  Gägates  vom  Monte  ämnboH  :ti6,    . 
l'  BoifAVARTB:  Fluor  und  Pottasche  in  dsn  warmen  Queflon  von  daMno:  140. 

1841,  I,  ß  <p.  193—296,  tb,  4,  6). 

C,  ÜAtTBUCci :  pbystkalisebtcbeflitsche  Cntersucbong  über  die  Mineral- 
Wasser  der  Morba  und  Belracbtuag^  der  Borauiiure  der  Toskani- 
•eben  Wasserdunsie:  ^11. 

1843,  I,  4  (p.  297—396,  tb.  1—2). 
L.  Paseto  :  abwechselnde  Seewasscr«  und  Susswasstpr^^chichten  im  obern 

Absats-Boden  der  subspennioiscbfn  Hogel  Liguriene:  297—310. 
^•PaovAiiA:  MaUmorpboseo  d«l.Ab«iuU*Boden8  in^Tosktuwi  351—365. 


A   u  .8  z  fi  g  e. 


A.  Miaeralogie^  Krystallographie^  Mineralchemie. 

G.  Kbrstbn  :  über  ein  eigeotbumliebei  Eisenb« halfen« 
Produkt  «od  eio  aeoe«  Vorfcommeo  de«  Vanadioe  <Pöo«Bin). 
Annal.  LIX,  121—128).  Der  Vf.  erhielt  von  HAtteomeieter  yo«aL6BiAiis 
iinter  mehren  Stürben  Hehofeneeb lacken  tov  den  Eieenhättenwerke 
Fn«dri€k'Ati0ttsU' ttüiU  im  Piamhekem  €hnuH4if  bei  l»r>«AiN  ancb  ein 
Prednkt,  welche«  oiabt  die  eatfemteale  Ahnliehkeit  mit  Hohofen^ScfaUekeD 
aeifTte,  vielmehr  im  Äusaern  kiinstliebem  Schwefeleisen  and  dem  auf  deo 
Wrriberger  Sehmelshailenfalteoden  BohaCeiae  gliche  —  Näliore  Erkun- 
digungen ergaben,  daaa  dieses  Produkt  naeh  dem  Abstiche  bei  dem  Hob- 
Qfen  nschlaufeiide  Scblscl^e  gey,  welche  bei  dem  Abstecken  vom  Roheisea 
kaiim  unterschieden  werden  könne,  Sie  halte  sich  hierbei  viel  hitziger, 
als  das  hitxigste  Roheisen,  und  sprühe  bis  zum  Erkalten  stark  Funken. 
Dieses  Produkt  in  zolldickcn  Platten  aeigt  auf  deni  frisdiea  Brache  ein 
metallisches  Ansehen ,  eine  doafceJ  speissgelba  Färb«  und.  läuft  an  der 
Luft  bald  schwarz  an.  I()s  ist  feinkörnig,  «neben  im  Brache,  spröde, 
dabei  nicht  sehr,  hart,  and  iassl  «ich  leicht  au  einem  gra«ltehschwarsen 
Pulver  zerreiben.  Bei  de^n  Zsffreiben  bemerkt  man,  dass. dieses  Prodokt, 
ungeachtet  :ea  so  sobeint,  keine. homogene  Verbindung  Ist;  denn  es  zeigen 
sich  einzelqe ,  stark  glänzend«,  galdgelbe  Körnchen.,  welche  hirter  all 
die  Hauptmasse  sind.  Es  folgt  dem  Magnete  indessen  nicht  stark. 
Beim  Glühen  im  Glaskölbchen^  schmilzt  es  leicht,  gibt  aber  nichts  Fluch- 
iiges  aus.  In  freier  Luft  geglüht,  verwandelt  es  sieh  in  ein  bi«nsehlr•^ 
aes  Pulver,  u»t«r<  Entwicklung,  von  aehwefcliger  B^te  n.  «.  w. 

Zwei  Stücke  zeigten  sich  zusamnengesatst  aua 


A. 

«• 

28,12 

26,18  Schwefel 

T0,51 

72,10  Eisen 

a,85 

0,78  Mangan 

0,20         ' 

M<^<KI«s«l 

0,15 

0,\1  Vanadin 

0,13 

0,16  Chrom 

Spur 

Spur  Aluminum  und  Kupfer 

99»9e. 

99,74. 

ftOt 

Bil  »Mt  ÜHtfftN  Seliwef1^UB«irtiiin|futig^  eftiM  mdero  Stficfct  dicver 
Masm  word«^n  35,82  Pros.  Sefawftfel  ^rb«lt«B.  f>ie  flinssere,  üteltenw^iM 
blasige  Rinde  die«es  Produkt««  itt  Artnftr  a»  Scbn^efel  oU  der  Kern, 
wabraebeinlicb  weil  daraa«  ein  Theil  Schwefel  während  dea  Abe^eeheoa 
verbranot  iat.  *-  Anlangend  daa  Verbältniss,  in  dem  aieb  Schwefel  und- 
EUenin  dSiraen  Produhta  befinden,  ao  icommt  der  Scbwefel^Gefaalt  des- 
«elbe«  mecfcwArdigerweiae'dem  desFr^tfr^rj^tfr  Rohateina  von  den 'Sehmefi- 
fautlea  aebr»abe.  —  DI«  Reaultate  voratehender  Analyaen  mdchten  es 
abar  aelirwabnichelnlieb  maehen,  daiaa  dieaei  VerbAllnlaa  kein  konatantas 
se^ ;  B»Hi  eotajMricfbt  dar  Sehwalel-OebaU  fcakier  bekannleD  Sehw«ft«bgai> 
Stafe  deo'fii^ea«.  Ana  dieaea  Gröodanj  snd  da  afeh  bei  Babiandlong 
dirseg  P^doktea  mH  Salpatera&ure  Sobwafiil  in  Sobalana  abaebdd^t^ 
dfirfte  daaadbe  wohl' al»  ein  Gemengte  Terachiedan'er  Scbwefe* 
1  n  II  g;  8  ->  S't  n f  •  B'  der  fieena ,  «der  aia  ein  -lnB%e«  Gvmlaeli  von  Eiaoa 
iiod 8cfawefei<>Vairbindiiag:«B  deaaalbein  angeeel«a«i  werden  können^  daaicli 
bekanatüiffa  das  Enien  in  den  veracbiMensteir'Verhaitaiaaaki  mit  Sehwefefb 
eisen  verefnigt.  *^  Hinaiektlleh  daa' i&uatandcay  in  welchem  daa' Vanadin 
in  dieaeni  Produkte  eMtbaltao  iat,  vernnitbet  K. ,  daaa  daaaelbe  darin  alfc 
Metall  anliialtan'atty  und  «war  i^  daaiaehwaraen  Pulver,  welebea  bei 
der  Aafloanngr  dea>Prod&kten  in  Säuren  nurtfokbieibt.  Dieaea  acbwarsa 
Pulver  entbfäit^  aaaaer*  Vanadin  ^  noch  -fiiaen  ,  »Mangan,  ei»d  Sp«^  Photf» 
phor,  Cbram  und  Kieaeli.  In  deq  AafliSaungeit  daa  Proddktaa  in-  Sdarmi 
war  ea  nicht  niöglieb ,  eine  Spur^  von  Vaivadin  aufanfibdeo;  -»  Nicht 
ttainternaaant  iaf,  daaa  aieh  der  Schwefel  iMcfal  gleicbfftrdiii^  in  der  gan* 
ten  Roheiaen^Maaae  veatbeilt,  «ondern  aich  nor  mit  einer  gewtaaen  Menge 
fiiaea  an  eineoff  Produkte  verbindet,  ilaa,  ala  apezifiaeb  leiebter  ala  ^^ 
Robeiaen,  diaaea  ähnlich  einer -Sehtaeke  bedaakt.  Naob  K.  erklärt  aioli 
dieie  Eraebeinnog,  wenn  taian  aoniiinit,  daaa  daa  ani  aeinen  Brsen  rodn« 
zirte  netaUiacb«  fiiaen,  ao"  wio  ea  ^einmal  eine  gewiaae  Menge  Kohlen- 
ctoff  anfgenontmen  bat^  kefxi«  oder  nur  eine  aebr  achwacbe  Affinität  zu 
dem  Schwefel  und  zu  Schwefel-Metallen  heaitat.  Duixb  Aufnahme  von 
Koblenatoff  wird  daa  metalliache  Eiaen  gegen  Aufnahme  von  Seb%vefel 
geacbätaty  und  Scbwefeleiaen  und  Kohleaatoffeiaen  atoaaen  aich  verrouth* 
lieh  bei  dem  Schmelzen  gegenseitig  ab;  deoii  daa  untersuchte  SchwefeU 
eiaen  enthält  keine  Spur  Kohlenstoff,  und  dda  gll»tohzeitig  damit  erzeugte, 
graue  Robeiaen  nach  einer  angeatellten  Analyse  nur  0,06  Proz.  Schwefel. 
Ffir  diese  Ansicht  sprechen  auch  Vefanebe  von  KiRSTBif,  nach  denen 
Schwefel  den  Koblenatoff  ana  Roheisen  (Spiegeleisen)  bei  dem  Zusam* 
mensehmelzen  (als  russartigen  Körper),  aber  nicht  umgekehrt  der  Koh* 
lenstoff  den  Sdbwefel  ans  Robeisen  abznacbeiden  vermag. 

Aach  daa  mit  dem  untersuchten  Produkte  zugleich  erzeugte  Robeiaen, 
iowohi  eine  graue  als'  weisse  Abänderung,  nnd  die  zum  Tbisil  blau  geä- 
derten Eiaenbebolen-Scblaeken  von  der  Friedri€h*Au09t&t9^ttitU»  enthaf- 
ten Vanadin.  K.  anefate  nun  deaaen  Quelle  änf.  Naah  manefaen  vergeb- 
lichen Versuchen  mit  den  manchfachen  Eisenerzen  (Magneteisensteinen, 
Brauneisenateinen  ,   Sphäroiideriten    u.    a.    w.)',   arelaba   dieaea    Werk 


v«nirbdtot,  erg^b  9hh,  dM»  die«?«  bi«  }e(st'M  «eUea«  MtUtt  in  einem 
«fnen  ßi^enerse  von  Jftfd?fw  bei  Pirnm  ^  welfihc^  in«n  Als  eiiiea  mit 
£iMfloxyd  durcbdruagettcii  ThQQ0fibiefer  Aüebeii  kaiiii  —  eulbalUa  i»L 


G. Kerstsu:  ÜBtergQ-ebttAgrdeaFcldfipiitb-Piiri^byiftAiisder 
-Fteiberffär  Gegesd  (das.  129-*  131).  Dm  latereMe,  welcbes  ia  der 
»euern  Zeit  die  Freiberftr  Porpb.yr*Biklaii(t.  navenUieb  d#rfh  die  geo- 
i*fiottt«fben  UntefftiicbaBg^D  von  fiBvsT's  «rregle,  b«l  loi{|<wde  Uoter- 
4Hiobttfifc  verattlaesL  —  Z«  deff  Afulyse  w«itd«o  «nibre  f«iia(gro$M>  bdök- 
)ichtt.U*«rz-ifffeie  Stuelie  Perphyr  von  den  Gta^ffo,  uoimk  der  Afii4d«er 
Hditeii.  bei  Vrmbietg  g^iivflbit,  io  welebeoi  ein  Striabtucb.för  de|i  Cbaus- 
«ee-Bau  <ir(ua  diee es  Geateio  eia  v«rtreflF]llobea  Material  Jet)  betriebea 
wird.  Biese  wurden  aonininiengepoebt »  die  Qjtaffsfcoffner .  aiaageleaeii, 
denn  feingerieben,  woranf  man  von  den  genen^e«  Pulver  eine  kleiee 
Paartte  zo  der  Aneljree  nabm.  — *  Die  Groudntaane  dieee«  Porpbyra  be- 
atebt  bekftflntÜeb  an»  sehr  feinkörnigem ,  beinahe  diebteqn,  Aehr  feetem 
Feldspathe,  neietena  von  einer  awieeben  Perlgrim  mid  Fleifchrolh  ste- 
henden Farbe.  In  der  Nabe  von  Ers^Gfintgen,  s.  B.  bei  der  Grobe  Iftm- 
melfmkrtj  gebt  diirse  Farbe  öfter  in'«  Grane  und  GrunÜcbe  über.  In 
dieser  Grundmaase  liegen  farblose  und  durehaicbtige  Qaers- Kristalle 
neisteiie  von  Hlrae-GfSase,  ferner  Porpbyr-ertig  eingewaebaene  Partie'a 
V!On  derbem  ^  frischem ,  atark  gUnaendem  Feldupatbe  von  fleisehrotber 
Fari>e,  welche  beiden  Mineralien  sich  wabracbeinlicb  aus  der  feorigius- 
fligen  Porphyr^^Masae  wahrend  ihrer  langsamen  Erstarr nng  übnlich  wie 
die  krystaüitiiachen  Gebilde  aua  Schlacken  und  Glänern  ansgeechiedea 
haben.  Auch  findet  sich  darin  Schwefelkies  sehr  fein  eingesprengt.  Aof 
den  Ablösungen  und  Kluften  dieeea  Porphyre  bemerkt  man  öfters  kleine  . 
Partie'n  eines  Berg-  und  Öl-grunen »  etwaa  fettigen  Foeaila,  weiches 
Fabibslbbbn  in  eeiner  Oryktograpbie  von  JSki^hien  anhangsweise  bei  den 
Pinguit  auffährt  ^ 
Die  Analyse  ergab 

08,56  Kieselerde 

15,30  Thonerda 
7,50  Kali 
3,62  Natron 
4,25  £isen«ayd 
0,50  Kalkerde 
0,20  Talkerde 

Spar  Schwefels&ara  und  Manganoxyd:  . 

Der  Natron-Grebalt  dieses  Feidspatb-Porphyra  gibt  sich  sehoo  vor 
den  Löthfohre  ui  erkennen;  fiberbanpt  hat  der  ¥1^,  i>^>Gelegenlieit  der 
4Jnter8U6hang.  mehrer  Feldspatli*Ab3iidarange0   odery  wenn  toaa   will, 


«   A.  s.  O.  H«ft  d^  8.  176. 


M3 

Speitev  am  iem  CFnelM«  dtr  Ungebanfp  PrMergB  Me  iBtobiebtang 
jreinacht,  dasi  dieM  Fcldspatbe  oebea  dem  Kali  onhl  onbedantesde  Mmn 
gfü  Natron  «Dtballeti. 

Dieser  Feldspath^Poqibyr  «drd  -*-  wenif^sieiMi  an  dem.  obe«  geaaDtilea 
Ponkte  -^  dareb  fiiAwtrkong;  der  Almoephärilie«  attMerord^ntlieb  abbnrer 
zmetcl  uad  wiederatehl  ilcir  Terwtttcriiii|p;  dagegen  findet  m«n,  idaaa  er 
io  der  Nabe  von  Bne^Gfin^^en  veräoderllal ,  mmt  gronli^e  Farbe  seigft 
Dod  bisweilen  mit  euier  dem  Steinmarbe  StinKeben*  Sebstanz  innig  ga* 
»engt  zu  seyn  «ebeint.  >  Um  aa  erfahren^  ob  und  inwtefern  dieaer  griit» 
liebe  Porphyr  ▼on  dem  nnleraiioblaii  fleiaohretben  Porphyr  Mi»  eibiger 
EDtfernenfp  ren  den  Ert^äegen  in  aeiner  cbeanBieben  Miacbang;  abweicbe, 
wnrde  derselbe  einer  Unterauchnng  unterworfen.  -—  Hierbei  ergtb  aicb*} 
im  der  gräne- Porphyr  wiriilich  mit  einem  etwas  Eiaen-^haltigen  Tbovr* 
erde-SUtkat  gemengt  ist.  Dieaea  Ifisst  sieb  durch  abwechselndes  Behanw 
itk  des  Porphyrs  mit  Sebwefelaiore  und  Kali-Lauge  ven  der 'Pophyrt 
Haue  trennen.  Hieriiaeb  möchte  man  wohl  der  Ansieht  beistimmen^ 
^  der  fleiaebrothe  Porphyr  in  der  Nftbe>  der  £rx*G&nge  theilweia» 
virklieh  eine  Eotmiachong  und  Zersetaong  erlitten  habe ,  wobei  einrd 
gewisse  Menge  Kieaalerde  and  Kali  abgeschieden  wurde. 


C.  KERSTEifr  Unterauehnng  eines  Qneeksilber-'lialtigeii 
Pahlerzea  von  Val  di  CasieUo  bei  Piefra  Santa  In  T08kana  (das. 
131—135]^.  Dieses  Erz  wird,  einer  Mittheilnog  des  Berggeschworneil 
Haopt  zufolge,  auf  der  Grube  £ftr^ltVlmo  gewonnen  und  kommt  dort  auf 
Gäogen  in  Kalkstein  vor,  deren  mehre  parallel  über  das  Ar^indi-ThAl  -id 
einer  Entfernung  von  |  Stunde,  zwischen  Stunde  11  bis  IS  stretebe») 
wobei  sie  bis  mit  90®  einfallen.  Die  Mftchtigkeit  der  Gänge  ist  sehr 
Tnsehieden,  von  der  Kluft  bis  0,4  LachSer.  Die  Gangarten  sind  Kalk- 
Kptth,  Schwerapath  und  Quarz.  -^  Mit  diesem  Erze  wurden  anfangs 
nach  Bestimmung  dea  Kupfer  •  und  Silber-Gehalta  nur  einige  qualitativ« 
Versocbe  angestellt,  bei  denen -K.  indessen  das  unerwartete  Reauttat 
erhielt,  dass  4ms  Er^,  mit  Soda  gemengt,  bei  starkem  Erhitzen  im  Glas* 
kolbchen  gegen  0,02  Quecksilber  ausgibt.  —  Da  H.  Rooe  in  Pogoeivd» 
Aoo.  Bd.  LVIII,  die  von  Sghbidhaubr  unternommene  Analyse  dea  Qoeck« 
>ilber-haltigen  Fahlerzes  von  Kotterbaeh  (und  Szloeomba  in  der  Zipser 
Gespaonschaft  unweit  SehmölnitZf  womit  bereits  Tersilcbe  im  Grossen 
luf  Qaecksilber-G^winnung  bei  der  Waldfturger'^schen  Qeorfi'HüUe  an- 
gestellt worden  si^d)  mittbeiit ,  so  schien  es  nicht  uninteressant ,  zu  er- 
fahren, in  wie  weit  diese  Abänderungen  Qoecksilber-haltigen  Fahlerzes 
in  ihrer  ebemischea  Mischung  übereinstimmten,  und  ich  tmterf?ahm  daher 
>oeh  die  quantitative  Analyse.  Dieses  Fahlerz  gehört  zu  der  Varietät 
^er  Fahlerze,  welche  man  Schwat^feerze  nennt.  Es  besitzt  eine  eisen- 
icbwarse  Farbe,  ist  Im  SteioWe  donkelrotbbrann,  derb,  ohne  Spureof  von 
SpaUbarkeH ,  unvollVomnien  mnscbelig  im  Broefae ,  etwas  »piföde  «md 
>tark  gliozcttd«    Sein  spes*  Ge#i«bt  ist  i=:  4,00«..    Es-  gibt,  im  Glatkolbe» 


2M 

fiir  Bich  alMn  «rhitit,  «iii^-g^ringe  Men^»  eine»  biifialHshr«tli«n  Subli- 
■Mti;  tMtofst  mAnie»  aber  autor  mitSada,' ao  ^ablMiiri  «icb  -aiatallwehet 
Quecksilber.  Bei  dem  Erbitsen  in  einer  an  beiden  £aidtn  affioen  Eöbre 
vetfläcbtigp«  bicb  AntioMoaKjrd  und  acbirefeili|^  Sftnra.  —  Aaf  Kohls 
aebniilst  das  Erz  leiebt.  '*-  Es  wurden,  mit  dieaea»  Eraa  zwei  Analyieii 
.  angieatellt;  die  eine  dureb  troekiiea  Ohiorglaa,  die  andere  durcb  Zer* 
aetiung  des  Müiierals  mitteUi  K&ntfrswaasar.  Hiarbai  wurden  aber  nur 
Kupfer,  Zink,  Einen  und  Sebwelel  beatimnt.  Beider  ernten  Analyse 
befolgte  K.  das  von  Roas  a^  a.  O.  aagegebana  Verftdwaa. 
£a  wurden  erbalten  bei  der  Anslyaa; 

.1)  darch  Cbl^gM.    %}  duck.iCaai«wiva«nr;  daher  in  Mittel. 


Antimno    •        ... 

»7,47 

— 

. 

27,47 

aupk.  .... 

a,24 

5,90 

• 

.     6,05 

Eisen        ...     . 

1,93 

1,89 

«• 

1,89 

Quacksilber     • 

2,7a 

— 

• 

2,70 

Kupfer     .        .        . 

35,90 

.    36,70 

• 

35,80 

i^iiber       .        .        . 

0,33 

— ^ 

• 

0,33 

£khwefel           .        . 

23,40 
97,97 

24^95. 

•    • 

24,17 
98,41 

Quarz  und  Verlust 

• 

2,13 

, 

100,00. 
,.  9ei  enier  Vergleicbung  dieser  Reaultata.mi$  deDan,.ireIcbe  die  Ana. 
Ijrae  des  Ungarischem  Queckailber-baltigen  Fablarzea  SouBwaAüBtCn  lie- 
ferte, findet  matt,  dass  daa  Fahlerz  ans  Toskana  sieh  von  jenem  vorsug- 
lieb  dadurch  unterscheidet,  1)  dass  ea  kein  Arsenik  und  keine  Spur  Blei, 
ferner  2)  eine  geriugere  Menge  Quecksilber  und  Eisen^  dagegen  3)  mehr 
Antimon,  Zink  und  Silber  entbülL  Der  Schwefel-  und  Kupfer-ijrebalt 
ist  in  beiden  Fablerzen  fast  gleich.  Anlangend  die  Frage,  zu  welcher 
Gruppe  von  Sehwefel-Metallen ,  naob  der  von  H.  Rosa  für  die  Zusani- 
otenaetzung  der  Fablerze  aufgestellten  Formel^  daa  Schwefelquecksilber 
gebore,  so  entspricht  die  bei  vorsiebender  Analjrae  erbalti^ne  Schwefel- 
in^ngedejc  Annalune  Von  H.  Rosb,   dass   dasselbe  in  den  Quecksilber« 

haltigen  Fafiferzen  als  Hg,  nnd  tticht  als  Hg  enthalten  aey.    £a  bedur- 
feil  nämlicb : 


27,47  Antimon      .  um  Sb  zu 

bilden, 

10,278  Schwefel 

35,80  Kupfer            „    -Gu   „ 

» 

MÖ7        1, 

0,33  Silber              „    Ag   „ 

» 

0,048 

6,05  Zink                „    Zu   „, 

.  n 

3,018 

- 

r 

1,91  Eisen              „    Fe    „ 

n 

1,132 

2,70  Quecksilber   „    Hg  ,, 

» 

0,423 

-■ 

.  Es  verhalten  aicb  daber  die  SebWelel-Meogen  von  B:,  R  «od  B  wia 
10,278  :  4,573  :  9,145,  alao  nabe  wie  9 :  4  s  8,  wia  die  Cur  die  ZuaamnieB- 
aetettog:  der  Fablersa  von  H;  Rimb  eolwiirfaBe  Vofmtk  verlAOgt  — 


Ab^Mbea  ton  Atm  Qii6ekailber*G«balte.  kam»*  di>  MkalMAiiir  ^^s  HoImw 
mebfcB  FaMersM  -nahe  mit  der  des  iroo  H,  Rmb  aMdyairtaji  Fdikrsife 
voo  der  Grob«  mmm  M  CltmHk^  ibereia  *. 


ScBftaaz«:  Anatyaa  daa  Piioaolitba  aas  den  M&^üteke»  Mi§' 

id-BMrf0  (RAVinuasas,  eratea  Sapplen.  sam  Haadwdrlatb«.  d«  Dfa0«. 

Theili  der  Mio*  S.  118).     fiaae  wekaa  Terwiftterte  Yariaiat»  «aebr  .micb 

uFeldspatb,  war  ifieamaieagcaeUl  aas: 

Zerlegbarta  SiUkatio  •  3,13 

Eisenoxyd    .        •        .  '     .  a,i6  , 

Feldspatb      ....        A6,61 

Ente  entbielteii  Tbonerdey  Kalkerdt|  Natroa  and  Wasser;  der  Feldspatb 

gii  6,4  Kali  gegen  3,3  Matroo« 


RiMKBKSBBaG:  Zerlegung  eines  dichten»  harten  Kali-Psi* 
oelaaa  von  Itmenan  (a.  a.  O.  8.  121). 


MsDganoxydal 
Sauerataff    « 
Kali      .       . 
Kalkerde 
Bäryterda 
Kapferoxyd  • 
Kieselsiare  • 


77,23 
16,89 
6,29 
0,01 
0,12 
0,40 
0»62 
100,20. 


SaBPiBDrAnalyae  svreiar  Varietatanirpn  Cordiertt  (AomHc. 
/oam.  OeL  i84i).  Bei  Bäddam  im  ConnMieui  findet  aieh  das  Hin«- 
n\  —  io  blättrigen  Partie'n'uad  krystaUiairt  in  sechsseitigen  Priemea,  tbeila 
cDUeitet  r-  io  einem  Graait,  welcher  äasserdem  dwysoberyU ,  Granst^ 
Zirkoo,  Wismutherz  [?]  und  Pinit  fuhrt«  £ig«nsehwere  des  Gordiarils 
=  2,651—2,604.    Gehalt: 


Kieselerde 

0,40620 

Thonerde  •   ■     • 

0,28720 

^alkerda    .        .   . 

0,08040 

Kalkerde    . 

0,00228 

fijsea^Peroxyd  . 

•         0,11680 

Mangan-Peraiyd 

0^01608 

1,00200. 
Der  Piait  scbaiat.am  geiiaantan  Orte  nur  eine  Paendamorpbose  des  Cor- 
dierits. 


Vgu  IUMHEUBia«,:Haadw»rUrb.  I.  Abth.,  S.  221 


P.  Buna— R I  Zerleg»ik|ir  «in^s  Qo^ehvilber «Erse«  tns 
^F99kamk  Um».  4m  amIiim,  iI,  ///,  ^J^  dtoli).  £•  Mtel  «eMs  Er« 
eint  ang^eblicb  siemlich  midiftigt  Lag«r«liAtv  sogaoMi«!! ,  j«  der  Tiefe 
des  Golfes  von  In  Spezzia^  ganz  nahe  am  Meere  und  nur  wenige  Stoo- 
den  von  Carrara  entfernt.  Jene  Lagerstätte  —  auf  welcher  nuebre  Jabr- 
-ftunderte  hindurch  eihe  unl&nget  verlaissene  Grrube  betriebe«  wurde  — 
•wird  von  eineB  in  Glimmerschiefer  ibergebeiidea  ^  sehr  Qu«r«*reiehen 
GiMis«  wnsdbkMteB.  Das  Ers»  Zionober,  von  sebftn  rother  Farbe,  aber 
nur  selten  krystallisirt ,  liommt  besonders  ia  den  qusrsigen  PArUe'n  aaf 
sehr  gering- mächtigen  Gfin^en  u»d  Aiem  wtj  so  wie  eingesprengt.  Im 
gepul vierten  Zusttode  gab  üas  Erz  ungef&hr: 

rcinfen  Zinnober-Schlich       .        •        •        0,10 
QosrBsaad  »        •        •        .        .        0,90 

TOtben  Schlamm  .        .        •        .        •       Oi,60 

1,00. 


Derselbe:  Analyae  verschiedener  Silbs^rer««  «von  C^tarce 
in  Mexiko  (loc.  etX  826  cet).  Caioree  liegt  %100  Meter  über  dem 
Meeresspiegel,  50  Sionden  im.NNQ.  von  Ptftost-'und. ebenso  weit  ostnord« 
ostwärts  von  2iaeaieeaM,  Die  fasl  senkrecht  faUcnden  Gange  streichen 
aus  O.  in  W. ;  sie  Setzen  bia  zu  500  Meter  Tiefe  (so  weit  reicht  gegen- 
wärtig der  Grubenbau)  in  grauem,  Muscbelo^lubrendem  Kalkstein  naf, 
welcher  der  Jura-Fermation  angehören  durite^  lo  der  Nähe  trilFt  man 
grüne  Schiefef,  welclie  in  talkige  Gesteine  übergehen,  hin  und  wieder 
auch  Sandstein.  Die  Gangarten  sind  seltner  quarzig,  sondern  bestehen 
meist  aus  Braunspatb.  In  Cutorce  unterscheidet  man:«blane8  Erf» 
aschgraues  und  grünes  Erz. 

Das  blaue  Erz  (pMatnaii)  ist  von  dunkelgranery  etwas  ins  Blase 
stechender  Farbe  und  oho«  metaliisclien  Glsns;  MeM  finde«  man  C8 
lior  eingesprengt  nnd  in  kleinen  eingewachsenen  Pnrlie'n.  Grössere 
•regellos  rnndüehe  Massen  seigea  «ine  nerreiUichs  Rinde  von  quarzigeoi, 
durch  Eisenoxyd  gefärbtem  Suid.    Gohmlt: 

Kohlensaures  Blei  •        0,00  « 

Schwefel-Blei  .        .        0,3S 

SchwefeUSilber       .        ;        0,14 

'  I 

Qoarssand  .     •  .    •        •        0^01 

1,00, 
eine  Zusammensetzung ,  welche  dem  sogenannten  Scbwars«Bleierz ,  wie  j 
man  solches  in  Europa  kennt,  nngefälir  gleichkommt.  ' 

KohlenssuresBlei  findet  sich  zu  Caioree  auch  rein.   Eine  ziesi« 
•'lick   grosse  Masse   mit  nnebenem  BroelM  ««d'  von  Pnvbo    weis»,  wie 
Perlen,  etwas  ins  Lichtebraune  nnd  Rötblicbe  ziehend.  ,  Grehalt :  I 

Koblenaanres  Blei  .  0,78 

Sand  und  Thon      •        •        0,aa 


flOT 

Die  FM« 4eft  „« ■  eb ff r««i en  SU irer tors  •  %**  ttieht  Im  »veki  Vfigiblaae, 
iaeh  iiM  RotbbraafM  oder  (klbe^  Brnfeh  naeben;  glsnslot.  Die  Mast* 
ist  mit  »teinig^eD  Sabstansen  regello«  genengt.  Hin  aod  wieder  sielil 
Din  dänoe  Riaden-artige  Übergfinge  yoii  violblanem  Chlor-Silber.  Die 
AoaljTse  gab: 

Bcfalrefel^Silbe^    ....        0,13 
Cblorw8iftber  .        .    •    «        .        0,24^ 

Eisenoxyd  und  Eiaenozyd-Hjrdrai        0^16      .    . 

Quara 0»49 

1,00. 


NorsensxiSld:  Examinationa-SyatemderMineriilogie  (^Acta 
8te.  Scient,  Fennitae  /,  627  und  daraus  in  Berseuvs  Jabresber.  XXtll, 
257  ff.).  Die  Schwierigkeit  tür  AoFäoger,  bei  Bestimmung  von  Minera- 
iieo  über  Art  und  Namen  ins  Klare  zu  kommen ,  veranlasste  Ni  ein 
System  auf  die  Eigenschaften  zu  gründen,  welche  nothwendig  aus- 
Semittelt  seya  müssen ,  ehe  ei^n  Mineral  seinen  äussern  Verbältnissen 
Dieb  bestimmt  werden  kann,  nämlich  auf  Krystallisation ,  Härte  '  und 
ipesifisebea  Gewicht.  Bringt  man  die  Mineralien  in  Abtheilungen 
Dieb  den  angleichen  Krystalliaations-Systemen,  zu  welchen  ihre  Krystall- 
form  gebort,  in  Unterabtheilungen  von  einer  jeden  derselben  nach 
ibrer  verschiedenen  Härte ,  und  wiederum  diese  Unterabtheilungen  in 
Grappea  nach  deren  ungleichem  spezifischem  Gewicht,  so  erhält  man  in 
noer  und  deraelben  Gruppe  so  wenige  Spezies,  dass  es  leicht  wird,  die- 
uiben  in  jeder  Gruppe  durch  ihre  übrigen  äuasern  Kennzeichen  tind  ihr 
Verhalten  vor  deao  Lötbrobre  weiter  zu  unterscheiden  u.  a.  w. 


L.  Stahbbiig:  das  Mineral  im  Granit,  welches  f fir  Feld- 
ipitb  ge  bat  teil  wird,  ist  dieses  bilafig  tticht  (Bbrzelivs, 
Jibresber.  XXII,  283).  Die  Resultate  verschiedener  angestellter  Unter» 
»DcboDgen  waren  folgende: 

Das  Mineral  von  Berg  in  W.  Vingikers  Kirchspiel  in  Soderman» 
laxd  besteht  aus:  2  r  S^  +  3  AS^,  worin  r  =  6,1  K,  5,8  N  und 
3,6  eist; 

»OD  Uagsjö  and  Tanri,  ist  es  s=  r  S*  -4-  2  AS';  jedoeb  in  erstenft 
iit  r  =  9,8  K  und  3,3  N,  im  letzten  aber  ==  10,9  K  und  3,6  N; 
la  Bredsjö  and  Tomtebo  wird  es  zwar  von  r  S'  'f'^  ^^^  ausgemachtj 
aber  darin  enthält  r  zwtscheir  zwei  und  drei  Proz.  Natron; 
voa  Oetojo^nnd  Weäeviff  besteht  es  aus  t  8*  +  ^  •^S^)  >»  ersten  ist 
T=  0,9  K,  8,7  N  und  3,3  G,  and  im  letzten  =:  7,5  K  ,  3,i  N  und 
M  C; 

der  jaapakivi'*    von  Abborrforss  in  Pinniand  iat   2  r  S'  +   6   AS*, 
r  =  10,2  K,  3i0  N  und  4,2  C. 

Diese    Ergehniste    —    für    Geologie  ^    wie    für    Mineralogie    tois 


208 

Wiebtil^eit  «-^f^orin  en^cittei  nnfaMtiid^n  «iiftlftitclD^clMiDit^litAtAibeiffy 
diflt  eitlen  Tbeil  der  geologisebf»  UnterioQbiuigeii  aasrnftebt,  wekfae  aof 
Kosten  der  Brnks-Societat  oDternonoieo  werden. 


FoRCHHAMMBR :  Anofthit  auf  Island  (a.  a.  O.  384).  Grosse,  wohl 
ausgebildete  Krystalle  linden  sich  in  einer  Tuff* Masse  lu'iSel/^all  bei  Lainte 
unter  Kaldaäal  auf  BusmßeU. 


Berthibr:  Analyse  eines  Quecksilber- Silbererzes  aus  den 
AHnrien  im  Königreiche  Leon  (Ann,  des  minesy  4^"*«  Sh*.  II ^  517 
Cef.)*,  Kommt  mit  Kupfererzen  vor,  einem  Gemenge  aus  Kupfergrün 
und  Kupferkies.  Das  Ansehen  ist  vollkommen  jenes  eines  Eisenerzes; 
iiin  und  wieder  kleine  Partie'n  von  Kupfergrün ;  fiusserlich  weder  von 
Silber  noch  von  Qnecksilber  wahrnehmbare  Spuren;  beim  Gewinnen  aber, 
welches  Termittelst  Spreng-Arbeit  geschieht,  zeigen  sich  mitunter  kleine 
Qoecksilber-Kugelchen ,  welche  ohne  Zweifel  Folgen  der  Reajitipo  des 
Eisenoxydes  auf  der  Zinnober  sind,  hervorgerufen  durch,  die  Hitse  des 
losbreunenden  Pulvers.    Gehalt: 

Kohlensaurer  Kalk        ,        0,275 

Kohlensaures  Kupfer    •       .  0,065 

Eisen-Peroxyd       •         •        0,160 

Zinnober  und  Calomel ,        0,015 

Steinige  Gangart .        ,        0,485 
1,000. 


ZraxBN:  Kalk. Malachit  (Berg-  und  Hutfen-m.  1.  Jahrg. J^o.  24). 
Mit  diesem  Namen  wurde  ein  im  Äussern  dem  Kupferscbaum  von  der 
Flussgrubs  bei  Lauterberg  am  Har%  ähnliches  Mineral  beaeicbvet.  Den 
angestellten  qualitativen  Versuchen  zufolge  bestfbt  der  },Kalk-MalacJiit^^ 
aus  Wasser-baltigem  kohlensaurem  Kopferoxyd ,  ai|a  ko;bl[ei»aaiireoi  und 
scbwefelaaurem  Kalk  und  aus  etwas  Eisen.    • 


Rauuelsberg :  Analyae  dea  Nephfita  aaa  der  Tfirftet  (Repert 
d.  cbeni.  Theils  der  Min.  1.  Heft,  S.  105).  r 

Kieselsaure  •        .        ^4^68 

Kalkerde       «        .        •        16,06    .     , 

Talkerde     .  .        •        .        26,01 

Eisenoxydul  •        «  2,15 

Manganoxydul    ...       .  1|39 

Gluhverlust  .        .  0,68 

100,07. 
Jedenfalls   war  der  von  KASTrvBR  untersnshte  „Jfephrit*'  ein  gans  an- 
deres Mineral/ 


200 

WsRTHBni:   Zerlegrnng;  dos  Opalg,    welcher   das   Motter- 
GesCeio  des  Pyrops  von  Meronix  bildet  (a.  a.  O.  107  und  108): 
im  Arltcheil,  glAa-ieaden     venrlttnl,  matt : 
Znfttand : 


KieselsSure 

83,72 

73,46 

Eisenoxyd 

3,&8 

9,06 

Kalkerde 

1,67 

1,21 

Talkerde 

.           0.67 

2,13 

Wasser 

11,46 

12,89 

101,00.         •  99,63. 


P.  Bertber:  Analyse  der  Colorados  cnhoreux^  Kupfererse  von 
ftpe%aU  in  Mexiko  (Ann,  des  mines^  4^m«  Ser,  Uly  810  ff.).  Die 
JBne  gelten  als  entstanden  durch  Zersetsungen  von  Kiesen,  $ie  finden 
skh  sm  Ausgehenden  der  Gänge  und  reichen  bis  in.aiemlieh  grcwse 
Tiefen  hinab;  unterhalb  derselben  kommt  ein  CreRiei^e  aua  Knpferkiesi 
Eiieakies  o.  s.  w.  vor.    Gehalt: 

Blaues,  kohlensaures  Kupfer       • 

Kohlensaures  Blei 

K'upfer-Protoxjd  •        •        .        . 

Mangan-Peroxyd        '  •        •        •        • 

Eisen-Peroxyd 

Quarz 

Wasser  mit  Eisen  verbanden  u.  s.  w. 


FoRcniAHMBR:  Baulit,  als  vulkanische  Gebirgsart  im  Baif/tf* 
Gebirge  auf /«lainl  vorkommend  (Berzeuus,  Jahresber.  XXIII,  261). 
Worde  in  filtern  Zeiten  vom  Feuerberge  Viti  ausgeworfen,  welcher  dem 
KrsAltf-Systeme  angehört,  und  als  weisses  körniges  Mineral  gefunden, 
semengt  mit  Qoarz-Krystallen  und  mit  einer  in  langen  Nadeln  krystalli- 
lirtfin,  schwarzen,  in  Salzsäure  löslichen  Substanz.  Spes.  Gefvicht  = 
2>633.    Gehalt: 

Kieselsäure   •  '      .        .        76,66 

Thonerde      .        •        •         11,67 
^      Kalkerde       •        .        .         0,06 

Talkerde       .        •        «  0,20 

Kali       ....  3,26 

Natron  •        •        •  3,73 

Eisenoxydnl  .        .  •     •         0,63 
99,09. 

Der  Baulit,  dessen  Formel  =^  !  S<^  +  3  AS%  ist  folglich  eine  Art  Kali- 

aad  •Natron-Feldspath,  in  dem  die  Basen  mit  doppelt  so  viel  I^ies^jbäure  wie 
Jahrgang  1844.  14 


210 

im  gewobulicben  geiiättigt  sind.  Da«  Mineral  sebemt  ulirig^ni  an  mahnn 
Orten  in  der  Isländischen  Vulkaneir-Forniation  vorzukommen.  Ein  Exem- 
plar, welches  BEazBuns'  mitgetheilt  wurde,  besteht  aus  einer  Menge 
grossrer  und  kleinrer  weisser  Kugeln,  die  aussen  etwas  röthlich  sind, 
mit  konzentrrsch-strahliger  Textur,  eingewachsen  und  znsammengebal- 
teo  in  einer  Onarzmasse. 


Brbwster:  (Edinb.  phil.Journ.  XXX j  106)  fand,  dasa  der  Green- 
ockit  das  grSsste  Lichtbreehuogs. Vermögen  besitzt  und  sowohl  das 
cbromsaure  .Bleioxyd,  als  den  Diamanten  übertrifft.  Seine  doppelte 
Refraktion  iat  luaaarat  gering. 


Arrraoif:  Analyaa  eines  KoUyrits  (BifCRiiBRy   Repertor.  XXY, 
330).    Vorkommen  im  Alaunscbiefer.    Weiss ;    feinerdiger  Broeb.     Zer- 
mit  in  Wataer  unter  Kniatern.    Spez.  €h»w.  =  1,383.    GehmM: 
Kieselsäure     •        •        •        24,2 


Tbooerde        \        .        .        34,5 
Waaaer  .        .        •        .        41,3 


=  A*  S»+.9  Aq. 


100,0. 


L.  SvAffBBRo:  Zerlegung  eines  Labradors  aua  Schweden 
(Berzbuus  Jabresber.  XXUI,  285).  Fundort:  Russgarden  im  St,'THna' 
Kirchspiel ;  Vorkommen :  Körner  und  rundliche  Maaaen  bis  sur  Basel- 
nuss-Grosse  in  einem  Hornblende-Gestein.    Gehalt: 


Kieselsäure 

52,148 

Tbooerde 

26,820 

Eisenoxyd 

6,285 

Kalkerde 

9,145 

Talkerde  . 

1,020 

Kall 

1,788 

Natron      « 

4,639 

Globyerlnst 

1,754 

Dieaa  gibt, 

trenn  r  die  alkalischen  Basen  bcdeatetp  die  Formel 

+  3  AS. 

• 

s» 


Lassughb:  Unteiranchnng  dea  Wasaera  aua  dem  Artesi- 
scben  Brunnen  des  Postbaua.'ea  von  Alfort  (Campt  rendus XVI). 
Dieser  Brunnen,  50  Meter  tief,  findet  sich  70  Meter  vom  linken  Marne- 
Ufer,  unterhalb  der  Brücke  von  Charenton.  Das  4  Meter  über  den 
Boden  emporapringende  Wasser  iat  vollkomoiea   klar  und  darcbsiebtig. 


au 

ood  besitzt  weder  Geraeh  npcb  einen  besondern  Gcsobinack;  Beaebfunip 
ferdicnt  dasselbe  wegen  der  Menge  Bittererde,  die  es  entb&lt«    Bestand: 


Chlornatrium        .        .        « 

0,035  Gr. 

Cblormagnesium  •         •        • 

0,073    „ 

Schwefelsaures  Magnesia    • 

0,087    „ 

Schwefelsaurer  Kalk 

0,313    „ 

Kohlensaurer  Kalk 

0,181    „ 

Kohlensaure  Magnesia 

0,007    „ 

Spuren  von  Kisenoxyd         « 

» 

i,a96.  „ 

A.  Breithaupt:  ober  Uwarowit  und  Granat  binsicbtlicb 
iher  Zersetzung  (Pogqend.A.  d.  Phy6.  LX,  694).  Dass  Uwarowit 
ein  Granat  sey,  ISsst  sich  kaum  bezweifeln;  er  ist  der  Verwitterung 
leiebt  unterworfen  und  Diess  führte  zu  Betrachtungen  gleichartiger  Ver- 
witterungen andere  Granate  betreffend.  Schon  lange  kannte  B.  Ober* 
gäflge  von  Aplom  (aus  dem  Forstwalde  bei  Sehwarzenberg,  aus  dem 
Elxats  u.  8.  w.)  in  eine  dunkelgrüne  Chlorit-ohnlirhe  Mäste,  zum  Theil 
10  weich,  dass  sie  hin  und  wieder  Eindrücke  vom  Finger-Nagel  annimmt. 
£ia  Chloritscbiefer  von  Fahlnn  enthielt  Partie'n  und  Krystalle  des  gelb- 
braunen sogenannten  balbharten  Fahluuits.  Die  Krystalle  waren  deut-' 
liehe  und  undeutliche  Rauten-Dodekaeder.  Man  darf  diesen  Fahlunit, 
welcher  narh  aeinen  Merkmalen  dem  Serpentine  nahesteht,  wohl  als 
Produkt  der  Umwandlung  des  Granates  ansehen.  Ahnliche  Erscheinun- 
geo  wurden  an  Aplom-Krystallen  von  Schwmrxenberg  wahrgenommen. 


Wohlbr:  über  Alkali-Gehalt  der  Kalksteine  (Wohl,  und 
Lieb.  Ann.  i^*^^,  XLI,  124—125).  Kuhlmarih's  durch  die  Ausbiübungen  und 
Ausschwitzungen  der  Mauern  veranlasste  Beobachtung,  dass  die  Kalk- 
steine häufig  Alkali  enthalten  (dieselben  Ann.  XXXVIII,  42—53),  ist  von 
Besingsr  mittelst  dreier  Versuche  am  Muschelkalk  von  Göttingenf  von 
Hameln  und  von  Cassel  bestätigt  worden.  Es  waren  leicht  nachweis- 
bare Mengen  von  Kali ,  welches  aus  beiden  ersten  als  kaustisches  Kali 
Dach  dem  Brennen  des  Steines  mit  Wasser  ausgezogen  werden  konnten. 
Da  diese  Steine  aber  frei  zwischen  Kohlen  gebrannt  worden  waren,  so 
wurde  —  damit  man  nicht  einwende,  das  Kali  seye  erst  aus  den  Kohlen  in 
den  Stein  gelangt  —  der  dritte  Stein,  wovon  msn  zu  Cassel  ein  treff- 
liches Zäroent  bereitet,  in  SaJz&äure  aufgelöst,  aus  der  Lösung  der  Kalk 
gefallt,  dann  dieselbe  filtrirt,  zum  Trocknen  abgedunstet  und  die  Salz- 
naase  zur  Verjagung  der  Ammoniaksalze  erhitzt;  dann  der  Rückstand, 
weil  er  viel  Chlorinagnesium  enthielt,  bis  zu  dessen  völliger  Zersetzung 
10  einer  Atmosphäre  von  kohlensaurem  Ammoniak  geglüht,  mit  Wasser 
aoigezogcn  und  abgedampft,  worauf  Chlorkaiium  zurückblieb. 

'  14* 


212 

F.  Mohr:  Bittersalx-Bllclang  in  selbst  entzündeten  Stein- 
kohle n  (Wohl,  und  Libb.  Ann.  i840,  XXXV^  239—240).  Im  Dezember 
1839  entzündete  sich  auf  dem  Mosel-Kay  [wo?]  ein  grosser  Haafeo 
Stejnkohlen-Klein  nach  anhaltendem  Regenwetter  von  selbst.  Aufanga 
stiegen  Wasserdämpfe 'auf,  dann  wurden  diese  dichter,  und  der  Gerueh 
nach  brennenden  Steinkohlen  und  Petroleum  verbreitete  sich.  Erst  nach 
6  Wochen  machte  man  Anstalten  zur  Dämpfung.  Bei'm  Aufwühlen  der 
Masse  nahm  die  Temperatur  nach  unten  immer  mehr  zu  bis  zur  wirk- 
lichen Gluth ,  die  jedoch  noch  nicht  so  ausgebreitet  war,  dass  sie  picht 
durch  Wasser  gelöscht  werden  konnte.  An  einer  andern  Stelle  drang 
die  Gluth  bis  nach  aussen  vor  und  entzündete  eine  nahestehende  Holz- 
Wand.  Durch  Umschaufeln  der  ganzen  Masse  wurde  der  Brand  er- 
stickt. In  der  Nähe  der  brennenden  Kohlen  fand  man  die  Steinkohlen- 
Brocken  halb  geröstet  und  in  eine  Masse  zusammengesintert  und  zwi- 
schen derselben  eine  hellgelbe  weiche  salzige  Substanz  ausgeschieden, 
welche  von  den  Steinkohlen  leicht  getrennt  werden  konnte,  im  Wasser 
löslich  war  und  herb  bitter  schmeckte ,  woraus  Bittersalz  ausgezogen 
und  krystallisirt  wurde.  -^  Die  Aschen  der  Steinkohlen  enthalten 
Bittererde ;  der  verbrennende  Schwefelkies  gibt  die  schwefpüge  Säure 
her,  welche  sich  durch  atmosphärischen  Sauerstoff  allmählich  in  Schwe- 
felsäure verwandelte  und  gleichzeitig  die  Bittererde  auszog.  Die  Grdj)- 
pirung  des  Salzes  zu  zusammenhängenden  Massen  wird  wohl  durch  ^e 
Anziehung  des  Gleichartigen  erklärt« 


K 

Fn.  KuHLiUAMN :  über  die  hydraulischen  Kalke,  die  Zämente 
und  künstiichen  Steine,  nebst  Betrachtungen  über  die  Bil- 
dung von  KalktSilikate  n  und  auf  nassem  Wege  entstan- 
denen Mineralien  (Wohl,  und  Lieb.  Annal.  1849 ,  XLI^  220—236). 
In  einer  frühem  Abhandlung,  veranlasst  durch  die  Ansblühungen  aus 
Mauern  (ebendas.  XXXVIII,  42  ff.)  hat  der  Vf.  gezeigt,  dass  die  meis- 
ten Kalksteine,  Kali-  und  Natron-Salze  enthalten,  und  wie  man  sich  das 
Ausblühen  von  kohlensaurem  und  schwefelsaurem  Natron,  das  Ausschwi- 
tzen von  kohlensaurem  Kali  und  Chlorkalium  oder  Ghlornatrium  an  den 
Mauern  zu  erklären  habe.  Die  fetten  Kalke  enthalten  im  Allgemeinen 
weniger  von  jenen  Salzen,  als  die  hydraulischen,  und  die  hydraulischen 
Zämente  pflegen  sehr  damit  beladen  zu  seyn.  Kann  nun  die  Gegenwart 
dieser  Salze  in  den  Kalksteinen  einiges  Licht  auf  die  Bidung  der  Kalk- 
Silikate  werfen? 

1)  Künstliche  hydraulisebe  Kalke  auf  trockenem  Wege. 
Wenn  sich  der  Kalk  bei  der  Kalzination  auch  direkt  mit  Kieselerde  ver- 
binden kann,  welche  ihm  im  Hydrat-Zustande  geboten  wird,  so  wird 
diese  Verbindung  doch  beträchtlich  erleichtert  durch  den  Zusatz  von 
etwas  Kali  oder  Natron  oder  solchen  Salzen  derselben  ,  die  fähig  sind 
bei  jener  Kalzination  in  Silikate  überzugehen.  Es  bedarf  aber  zur  Sili- 
zifikation  einer  grossen  Menge  von  kohlensaurem  Kalke  nur  einer  geringen 


ai3 

r 

Qoaotilät  voo  Alkali ,  da  dessen  Rolle  nur  darin  tu  bestehen  scbeioty 
dcD  allmibliclien  Übertritt  der  Kieselerde  an  den  Khllc  zu  erleicbtern. 

2)  Kuostlicbe  hydrauliscbeKalice  auf  nassem  Wegre.  Man 
kann  .bydraoliscbe  Kalke  und  Zamente  auf  nassem  Wege  kunstlich  be- 
reitfo,  indem  man  biezu  die  Kiesel-  oder  Thon*Erde  mitteist  Kali  oder 
Natron  io  Wssser  aofg^elost  anwendet,  wodurch  eich  Silikate  und  Alo- 
miaate  von  den  Eigenschaften  der  natorlicben  hydraulischen  Kalke  bilden. 
Hier  ist  aber  die  Umbtlduni^s- Weise  keine  allmählich  vermittelte  und  daher 
laeh  mehr  Alkali  nothweodig^ ;  solche  Mörtel  sind  schnell  su  gewinnen. 
-Doch  kann  man,  wo  die  Pottasche  theuer  ist,  wohlfeilre  Mörtel  er» 
hilten,  auf  trocknem  wie  auf  nassem  Wege,  durch  Zusatz  von  schwefel- 
mnr  Tbonerde  oder  Alaun  zu  dem  Kalk  oder  der  Kreide.  Es  entsteht 
dann  ein  Kalk-Aluminat,  dessen  Eigenschafren  die  Nützlichkeit  einer 
MelJiode,  den  Gyps  zu  härten,  erklären,  welche  nämlich  darin  zu  bestehen 
Mbeint,  dass  man  den  Gyps  mit  Alaun  kalzinirt.  An  der  Luft  ist  dss 
Kili  dem  Natron  bei  der  Silikat-Bildung  vorzuziehen,  weil  erstes  keine 
krjKtailioischen  Effloreszenzen  bildet;  unter  Wasser  aber  kommt  dieser 
Vorzag  nicht  io  Betracht  und  verdient  das  Natron  angewendet  zu  wer- 
dea,  weil  es  an  sich  wohlfeiler  ist  und  auch  noch  eine  grossre  Sätti- 
^noc^s-Kapazität  gegen  die  Kieselerde  hat,  folglich  meiir  davon  auflöst. 
So  kann  man  fast  alle,  auch  die  berühmtesten  liydranfischen  Kalke  oder 
Zämetite  durch  Znsatz  von  Alkali  noch  wirksamer  machen ;  doch  im  Ein- 
zelnen muss  der  Tersunh  leiten. 

3)  Zämente  auf  nassem  Wege.  Wenn  man,  selbst  in  der  Kälte, 
Kreide  mit  einer  Auflösung  der  alkalischen  Silikate  in  Berührung  bringt, 
>o  entsteht  durch  Austausch  der  Säuren,  Kalk-Silikat  und  kohlensaures 
Alkali.  Wenn  Kreide-Polver  auf  diese  Art  theilweise  in  Kalk-Silikat  äber- 
S«^ngen  ist,  so  erhärtet  die  daraas  entstehende  Masse  nach  und  nach 
und  wird  eben  so  fest- oder  noch  fester,  als  die  besten  hydrsulischen 
Zimeote';  es  entsteht  ein  wahrer  kuBStlicber  Stein.  Aueh  kann  diese 
Misae  als  Kitt  dienen. 

4)  Känstliche  Steine  mit  Kreide.  Wenn  msa  die  Kreide, 
statt  in  Pttiver-Form,  als  hinreichend  konsistenten  Taig  mit  den  alkali- 
■eben  Silikaten  in  Berährnng  i>ringt,  so  wird  ebenfalls  Kieselerde  in 
eioein  Verhältnisse  aufgenommen,  das  man  nach  Willknhr  ändern  kann ; 
die  Steine  nehmen  an  Gewicht  zu ,  erbalten  ein  polirtes  Ansehen ,  ein 
dtehles  Korn  und,  im  Verhältnisse  als.  sie  Eisen  enthalten,  eine  mehr  oder 
weniger  gelbliche  Farbe.  Das  Eintauchen  kann  in  der  Kalte  oder  Wärme 
ttattiinden;  ein  mehrtägiges  Aussetzen  an  die  Luft  reicht  alsdann  schon 
Iho,  uoi  die  Kreide  in  ein  Kalk-Silikst  umzuwandeln,  welches  so  hart 
ut,  dass  es  einige  Marmor-Arten  ritzt,  dessen  Härte  aber  allmählich 
Boeh  zanimmt.  0,03^0,04  aufgenommener  Kieselerde  geben  ihr  schon  y 
»a«  sehr  bedeutende  Härte ;  solche  Steine  sind  Politur^fähig.  An  hin< 
reichend  porösen  Steinen  dringt  die  anfangs  oberflächliche  Erhärtung 
alimählieb  bis  in  die  Mitte  vor  (selbst  bei  5  Centim.  Dicke);  feinkörni- 
gere Kreide  pflegt  aber  nur  oberflächlich  zu  erhärten.    An  feuchter  Luft 


l»eiicbieht  Diess  besser,  all  an  troekner.  FOr  Skolptar*Arbeifen  und  Stein- 
druck seheinen  so  zubereitete  Kreide-Steine  vorzüglich  zu  seyn.  Mit 
kieselsaurem  Kali  öberstriehene  Gebftude  und  Monumente  aus  Kreide 
und  schlechtem  Mörtel  sind  gegen  Zrrstörung  geschützt.  Man  konnte 
zwar  eine  nachtheilige  Wirkung  durch  Salpeter-Bildung  an  so  behandel- 
ten Steinen  fiirchten  ;  allein  die  Erfahrung  lehrte,  dass  bei  Anwendang 
ir(^n  kieselsaurem  Natron  sich  an  ihrer  Oberfliche  reichliche  Krystalli- 
sation  von  kohlenssureni  Natron  bildete  und  sie  sich  in  keiner  Weise  mehr 
veränderten,  sobald  sie  hart  geworden  varen. 

5)Kie8elung  desGypses.  Die  Überführung  des  Gypses  in 
Silikat  (Silizifikation,  Silikalisation)  geht  noch  rascher  und  vollkomme- 
ner als  bei  der  Kreide  vor  sich ,  doch  nur  an  der  Oberfläche.  Durch 
Berührung  mit  einer  Auflösung  von  kieselsaurem  Kali  erlangt  der  ge- 
formte'Gyps  bedeutende  Harte  und  ein  auffallend  glattes  Ansehen;  g;eht 
die  Umwandelung  jedoch  zu  sehneil,  so  bleibt  sie  obet flachlich  und  der 
gekieselteTheil  springt  an  der  Luft  nach  einigen  Tagen  ab.  Man  macht 
daher  den  Gyps  poröser  durch  eingemengte  Kreide,  Talk^  feinen  Saud 
oder  rührt  ihn  gleich  mit  flussigem  Silikat  an  und  taucht  ihn  auch  spater 
in  solches  ein. 

6)  Künstliche  Mangan-haltige  Steine.  Mangan-saures  Kali 
mit  Kreide  und  Gyps  angerührt  unterliegt  auerst  durch  Zersetzung  det 
Mangantiäure  einem  Farbenwechael,  wornacb  Gypa  und  Kreide  mit  Mao« 
ganoxyd  imprägnirt  bleiben  und  sehr  hart  werden ;  ein  Theil  des  Oxyds 
verbreitet  sieb  dendritisch  an  der  Oberfläche  der  Steine,  wie  ooan  es  auch 
an  naturlichen  Steinen  bemerkt. 

7)  Verbindung  des  Kalki  mit  veffsehiedenen  Oxyden.  lo 
theoretischer  Hinsicht  hat  stob  ans  deo  UntepsucbuBgen  des  Vfs.  ergeben, 
dass  die  Verwandtaebaft  dea  Kalkes  zur  Kieselsäure  oder  den  die  Säure 
vertretenden  Oxyden  näcktig  genug  iat,  um  die  alkuliseben  Auflösungen 
dieser  Oxyde  oder  Säuern  zu  zeraetsen.  Kalk  entzieht  das  Kupferoxyd 
so  seiner  amnoniakiaehen  Auflösung,  unvollkomaMn  die  Tbonerde  dem 
Tonerdekali ;  -<-  doch  erhielt  der  Vf«  mit  gelöaobtem  Kalk  uod  acbwe- 
feisaurer  Thonerde  oder  anderen  aufgelöaten  schwefelsauren  Metallozyd« 
Salzen  bisweilen  sehr  harte,  sn  Stuckatur  brauebbare  Maaaen, 

8)  Einwirkung  löslicher  Salze  auf  unlöslicbe.  Das  Ver- 
halten  der  kieselsauren  Alkalien  gegen  Kreide  oder  Gyps  ist,  soferne 
eine  partielle  Zersetzung  eintritt ,  keine  isolirte  Thatsacbe ,  aondern  be- 
ruhet auf  einem  allgemeinen  Gesetze,  einer  Ausdehnung  des  Bbetholt'- 
sehen  Gesetzes,  welche  der  Vf.  so  ausdruckt:  „allemal  wenn  man  eis 
unlösliches  Salz  mit  der  Auflösung  eines  Salzes  in  Berührung  briogti 
dessen  Saure  mit  der  Basis  des  unlöslichen  Salzes  ein  noch  unlösliche- 
res Salz  bilden  kann,  findet  Austausch  Statt,  aber  meistens  nur  ein  par- 
tieller^; Als  Beleg  dafür  dient  die  Erfahrung,  dass  das  kohlensaure 
Kali  den  Gyps  in  kohlensauren  Kalk,  chromsaures  Kali  den  kohlensauren 
Kalk  iu  ehromsaareo  Kalk  und  kieaelsanrea  Kali  den  cbromsauren  Kalk 


215 

Üieilirelae   in    kfes^lsaaren    Kalk    verwandelt.      Allerdiogs    aind    diese 
Zerlegnngen  iinvollatiodig^  und  entstehen  in  vielen  Fällen  Doppelealse. 

9)  Entstehung  natnrlii^her  Kalk -Silikate.  Analoge  Umbil- 
doo^en,  wie  die  obigen,  scheinen  auch  in  der  Natur  vorzukommen. 
Der  kieselsaure  Kalk ,  welcher '  die  Kreiden  begleitet ,  rührt  wahrschein- 
licb  nor  von  einer  Infiltration  wäasrigen  kieselsauren  Kali's  oder  Natrons 
her;  diese  Ansicbt  wird  unterstützt  durch  die  Anwesenheit  von  etwas 
KaH ,  das  der  Vf*  fn  der  Kreide  gefunden  ,  und  durch  die  Adern  von 
kieselsanrem  Kalkj  welche  die  Kreide  oft  in  allen  Riehtungen  durchziehen. 
-  Auch  durch  Mangan  imprägnirt^  Kalksteine  mit  ähnlichen  baumfÖr- 
nigeo  Ausbreitongen,  wie  die  obigen  künstlichen,  sind  nicht  selten.  Um 
^mtron,  Confalens  und  Perpignan  findet  inan  Thonmergel,  die  zuerst 
weich  und  leicht  mit  dem  Nagel  zu  ritzen  ,  an  der  Luft  bald  bis  zur 
Politur-Fähigkeit  erhärten;  sie  enthalten  Kali.  ' 

10)  Ursachen  ^tr  Erhärtung  deir  kunstlichen  Steine 
(Eioflass  der  Luft  dsraup-  Der  bei  seiner  Entstehung  Gallert-artige 
kifselsanre  Kalk,  die  mit  ihm  getränkte  Kreide  können  hart  werden  durch 
du  Schwinden  bei'm  Austrocknen  der  Gallerte  an  der  Luft  oder  bei 
einer  innigeren  Verbindung  jenes  Silikates.  Allein  auch  die  Kohlensäure 
der  Luft  scheint  dabei  mitzuwirken.  Denn  von  zwei  unter  gleichen 
Beding^ungen  gekieselten  ^Kreide-Kugeln  von  gleichem  Durchmesser  und 
Dmprung  war  Uie  eine,  Welche  man  bei'm  Herausnehmen  aus  der  Auf- 
lösung des  kieselsauren  Kali's  an  die  freie  Luft  gelegt  hatte,  binnen  4 
Tagen  merklich  härter  als  die  andre  geworden,  welche  zuir  gänzlichen 
Abscbliessung  der  äussern  Luft  sogleich  unter  eine  Glocke  mit  Ätzkali 
gebracht  worden  war ;  —  auch  absorbirte  frisch  mit  Silikat  getränkte 
Kreide  eine  grosse  Menge  von  Kohlensäure ,  welche  man  damit  in  Be- 
rührung brachte.  Diese  Absorption  wurde  durch  das  in  der  porösen 
Kreide  zurückgehaltene  kieselsaure  Kali  veranlasst,  welches  in  kohlen- 
saures Salz  übergehend  In  der  Kalkmasse  einen  Absatz  von  Kieselerde 
bedingt,  die  durch  ihr  Schwinden  zur  grösseren  Erhärtung  mächtig  bei- 
tragt. Setzt  man  eine  Auflösung  von  kieselsaurem  Kall  der  Luft  aus, 
ao  erstarrt  sie  langsam  und  bildet  nach  Verlauf  von  14  Tagen  eine  durch- 
sichtige Gallerte,  die  sich  nach  und  nach  zusammenzieht  und  sehr  hart 
wird.  Das  Kali  geht,  ohne  seine  Durchsichtigkeit  zu  verlieren,  in  kohlen- 
saures Salz  über ;  und  die  so  erhaltene  Kieselerde  ist  nach  mehren  Monaten' 
hart  genug,  *niti  Glas  zu  ritzen.  • —  Nimmt  man  zu  kunstlichen  Steinen 
Tbonerde-Kali ,  so  erlangt  die  durch  dh  Kohlensäure  der  zutretenden 
Luft  gefällte  Thoiierde  ebenf/ills  eine  bedeutende  Härte. 

11)  Entste  hu  ng  Kieselerde-  undThonerde-haltigerFela- 
>rten.  Aber  nicht  allein  alle  Infiltrationen  und  selbst  Krystallisationen 
von  Kieselerde  in  Kalk-Felsen  sind  diesen  Reaktionen  zuzuschreiben, 
»oodern  auch  die  Entatehung  zahlloser  Kiesel-  und  Tbon  Erde  enthaltenden 
natorlichen  Biidnttgen;   selbst  die  Achat«,  das  versteinerte  Hols  *  u;  «.' 

*  vielleicht  darf  man  la  Bezug  auf  Versteinerungen  annehaieu,  dass  sich  die  Kiesel- 
erde aoeh  vorzugsweise  da  absetzt,  wo  eine  Quelle  für  Kohlensäure  ode'r  kohlensaures 


/ 


'116 


KifHellnfiltrationen  Tardanken  ihre  Eotatebuofli:  der  lAOf^Mmen  Zertetsaog 
von  iliUsigeiii  kieselsaurem  Alkali  durch  Koblenaäure ,  wofür  der  Vf., 
wenn  auch  noch  nicht  Beweise ,  doch  Andeutungen  liefert  y  um  die  Auf- 
merksamkeit der  Geologe«  auf  diesen  Gegenstand  zu  lenken.  Eine  wich- 
tige Andeutung  scheint  ihm  in  def  von  ihm  aufgefundenen  Anwesen- 
heit von  Alkali  (Kali  oder  N%tron)  in  den  Kreide  .  Feuersteinen  [vgl 
auch  Jahrb.  1843 y  815]  und  deren  nächster  Umgebung  au  liegen; 
ebenso  hat  er  etwas  freies  oder  kohlensaures  Alkali  in  dem  Kieselerde- 
Hydrat  (Opal)  von  Casteilo  BHonte^  in  einem  weiciien,  weissen  aus  Tboa» 
erde-haltiger  Kieselerde  bestehenden  und  vom  Wasser  nicht  benätabarea 
Gebilde  aus  der  Kreide  des  Kanals  von  Briare  bei  MotUargU  und  in 
der  rothen  Salben-artigen  Materie  von  CovflanB^  CharenUy  entdeckt.  Bei 
der  Bildung  der  meisten  Kieselerde-  und  Thonerde-haltigen  Felsarten 
waren  also  Kali  und  Natron  vorhanden.  Schon  lange  massten  die  Kie- 
selerde-Niederschläge einiger  Mineral-Wasser »  wie  des  Mont  d*or  ood 
des  Geysers  auf  Island,  und  das  Vorhandenseyn  von  etwas  aufgelöster 
Kieselerde  in  Flüssen  und  Quellen  auf  eine  Erklärung  deutep,  welche 
mit  der  vom  Tf.  in  folgenden  Sätzen  ausgedrückten  konform  ist. 

1)  Bei  der  Zersetzung  von  kohlensauren  Erden  durch  kieselsaures 
Kali  oder  Natroq  entstehen  kieselsaure  Erden ,  welche  durch  die  lang, 
same  Einwirkung  von  mit  Kohlensäure  beladenem  Wasser  oder  von  dop- 
peltkohlensauren Alkalien  in  etnigen  Fällen  den  Kalk*  oder  Magnesia- 
Bestandtheil  verlieren. 

2)  Kieselerde-  oder  Thonerde-haltige  Gebilde  eotstebea  direkt  bei 
langsamer  Zersetzung  von  wässrigen  kieselsauren  Alkalien  durch  die 
Kohlensäure  der  Luft. 

Der  Vf.  hat  ferner  gefunden  |  dass  daa  mangaoaaure  Alkali  eine 
dem  kieselsauren  oder  Thooerde-Alkali  analoge  Rolle  spielt.  Auch  hier 
hat  die  Kohlensaure  Einiluss  auf  die  ZejrsetzuBg  dieses  Salzes  und  ge- 
stattet einen  Schluss  auf  die  ähnliche  Eotatehung  vieler  Mangan-baltiger 
^  Gesteine.  Die  Analogie  erschien  dein  Vf.  noch  auffallender,  als  er  fand, 
dass  krystallisirte  Braunsteine  «ine  kleine  Quantität  Kali  an  deatillirtes 
Wasser  abgeben.  Wir  wrasen  nun,  dass  csi  eine  dem  Mangan-sauren 
Kali  entsprechende  Verbindung  gibi,  in  welchem  das  Eisenoxyd  die  Rolle 
der  Säure  spielt;  es  ist  demnach  nicht  ohne  Interesse  zu  untersuchen, 
ob  die  Theorie  ober  die  Zersetzung  der  Eisencbloride  durch  Wasser  die 
einzige  Erklärungs. Weise  der  Bildung  des  Rotbeisenerzee  ist,  und  ob  die 
Entstehung  dieses  naturlichen  Oxydes  sich  nicht  an  den  obenerwähnten 
ähnliche  Reaktionen  knü|$ft.  .  Eine  erste  Andeutung  zu  Gunsten  dieser 
Ansicht  liegt  sehen  darin,  dass  der  VI.  in  dem  Rotbeisenerae  von  EUm 
n,  a.  Orte  die  Gegenwart  von  etwas  Alkali  nachwies.'  Kali  oder  Natron 
srheinen  bei  den   meisten  Bildungen  auf  nassem  Wege   tbätig  gewesen 


AnmoniakforhaBdea  lat,  wie  ia  dem  buigaam  Terweaenden  Hohe  oder  in  der  thlerlachen 
Materie  innevlialb  der  Muaebel ;  wenn  gleich  dleae^Quelle  nicht  die  ganze  nöthige  Qaan- 
tität  liefern  k^nn. 


217 

zn  MfB,  weMbslb  es  gut  «ire^  dU»  Ghngffnwart  dleMr  Alkalien  in  allen 
Mineralien  aod  namentlich  in  denjeoiKcn  Metallen  anf^ehorenden ,  deren 
Oxjrde  al«  Siure  funktioairen  kömien ',  aufsoftuclien«  Es  wird  aladanii 
Dicht  flcbwer  seyn,  sieb  von  der  Entstehunur  der  Gkilmejre,  des  krystal« 
lisirleo  oaturlichen  Zinnoxyds  und  selbst  des  Sibirischen  chronisauren 
Bleies  Rechenschaft  zu  geben;  das  chromsaure  Bleioxyd  ist  in  einem 
ÜlMraebuss  von  obromsaure«  Alkali  löslieh  nnd  scheidet  sieb  nach  und 
uaeb  aus  seiner  Auflpsung*  in  krystalitnisisber  Form  ab. 

£ioe  mSebtige  Slutse  der  Ansieht  von  Miftvirkung*  der  reinen  oder 
nit  Schwefel  verbundenen  Alkalien  bei  der  Enlatehung  der  Gesteine  ist 
noch  der  UoMitand ,  dass  nicht  allein  die  porösen ,  kompakten  oder  kry« 
itiliisirten  Kalksteine,  die  Dolomite  und  verschiedene  Kiesel-Gebilde  etwas 
Alkili  enthalten,  sondern  auch  der  Talk,  Asbest,  Smirgel,  Smaragd,  das 
SeAvefei-Aatimon,  Schwefcl-Moiybdän  u«  a.  w. 

Wenn  wir  andrerseits  die  Mitwirkung  von  mit  Koblens&ui'e  verbau» 
^nen  Alkali  oder  von  freier  Kohlensäure  alr  Auflosoligs-Mittel  anneb« 
aeo,  so  werden  wir  uns  leicht  die  Entstehung  kompakter  Kalksteine  durch 
laliltrationen  von  AuflSsungen  von  kohlensaurem  Kalk  in  überschüssiger 
Kohleoaaure  oder  doppelt  kohlenssorem  Alkali  in  die  Kreiden  erklären. 
Seilen  wir  endlich  voraus,  dsss  statt  de»  kohlensauren  Kalkes  auf  die- 
selbe UTeise  die  kohlensaure  Bittererde  in  die  Kreide  eindringt,  so  haben 
vir  die  Entütebung  gewisser  Dolomite. 


B.     Geologie  und  Gieognosie/ 

Db  CoL^ADOH :  über  die  Schwefel-Gruben  der  Romagna  bei 
Cesena  in  der  Legation  Urbino  (Actes  de  ia  Societe  helv^tiq.  des 
*^c.  not.,  4MSS.  ä  Fribourg^  1841 ,  p.  175).  Der  Schwefel  findet  sich 
>uf  GräDgen  [?]  von  im-^gm  Mächtigkeit  unter  Gyps-Sehichten  und 
über  einen  Marmor,  welcher  etwas  kohlensaure  Bittererde  und  tiefer 
loch  Tbon  enthält.  Die  Schwefel-Lage  schdnt  sieh  unter  einem  grossen 
Theile  der  Romagna  htnzuerstrecken.  I)ie  Dichte  der  Gangart  ist  = 
2,3  bis  2,6,  und  ihr  Schwefel-Gehalt  betriigt  0,22  bia  0,33, 


E.  Eicmwald:  über  den  Boffdo  (BulUt  sdsni,  de l^ac^d,  Petersb. 
'S4f,  IX  f  333—342).  Der  flOifi|o-Berg ,  O.  von  Tschernojar  an  der 
l^o/^o,  von  woL.  v.  Bccb  einen  Ammonitea  Bogdoanus,  jedoch  ohne 
74iiocben  an  Sätteln  und  Lappen  beschrieb,  ist  seither  als  ein  isolirter 
Mofichelkalk  Berg  betrachtet  worden.  Wahrscheinlich  aber,  wenn  näm- 
Ueh  der  Siphon  ventral  wäxe ,  ist  jener  Ammouit  eine  Clymenia, 
*ie  E.  eine  solche  auch  im  aiUrisChen  Systeme  Esthiands  gefunden. 
DeoD  GüsBL  hat  an  der  Spitze  jeness  Bergea  einen  Ortboceratiten ,  den». 


218 

O.  ▼ftf^ioatafi  ShnKeh,  und  Kalkstfiekt  mit  AMrficken  d«r  OrJiicnU 
depreDsa  milg^ebraeht ,  welche  beiden  Arten  ebenfalls  dem  Silurkalke 
tUvtiis  an^eUoreo  :  Mytilim- undCfpricardia  Kerne  finden  steh  auch 
Bocb  im  Kalke  dea  Bagdo^  welcher  daher  aehr  wahrscheiDlich  ailurisch  ist. 


Polirte  Felseo  zwiachen  Ckamhery  und  AiX'le»»Bmn» xn  Sä* 
voyen  (l'Instit.  1843^  XI,  388).  Anf  der  Steilhöbe,  welche  den  Fleekeo 
Virel  tragt,  300™  nfocr  Chambery^  hat  man  eine  polirte  FeUflache  von 
33iii^34m  Längte  entdeckt ,  die  sirh  aber  nach  einzelnen  Spuren  noch 
viel  weiter  erstrecken  mosa.  Der  nämltche  Fels  bietet  an  der  SteiUeite 
über  der  sich  im  Westeii  das  Horb  dea  Nicolet  erbebt ,  «in«  nicht  sehr 
tiefe  Aushöhlaiig  dar,  welche  in  der  Dnigegend  ala  GrMe  mmx  FSei 
bekannt  ist.  Der  gelb!ich|^raue  Kalk,  worin  »h  sich  befindet,  Bcheiot 
dam  mittein  OolitU  an  angehören.  Die  inwendigen  ebiteH  Fiftehen,  welche 
deren  Boden  und  Decke  bilden,  sind  ebenfalls  sehr  auffallend  polirt  uod 
mit. parallelen  Streifen  bedeckt,  und  besonders  soll  die  Politur  einer  Kalk- 
Breccie  von  unnachahmlicher  Vollkommenheit  seyn.  Die  Schiebten  wer- 
den von  einigen  sehr  langen  Spalten  diagonal  durcbschmtten  ,  und  die 
Fcisart  ist  polirt  auf  allen  KluftFlAchen  dieser  Spalten  und  aof  allen 
Schichtungs-Flächen  ,  mithin  an  der  oberen  aowohi  ala  an  der  unterea 
Fläche  der  Schichten-Absonderungen.  Diese  2  FUchen  aind  zugleich 
von  feinen  und  sehr  dichten  Streifen  bedeckt  ,  welche  unter  sipb 
und  beinahe  auch  mit  der  Richtung  der  Schichten  parallel  aind.  Hier 
kann  also  nicht  von  der  Wirkung  alter  Gletscher  noch  erratischer  Blöeke 
und  Gerolle  die  Rede  seyn.  Vielleicht  haben  sich  bei  den  DialokationeD, 
welche  der  Berg  erfahren,  die  Schiebten  wiederholt  aufeinander  hin  und 
her  bewegtund  sich  so  aneinander  geglättet  und  mit  den  härteren  Thei- 
len  die  feinen  Streifen  eingerieben  ? 


Db  Vbrnbüil:  Note  über  die  Umgegetid  von  Algier  (Bulla. 
pM.  1840f  XI,  74 — 82).     Algerien  bietet  dreierlei  Formationen  dar: 

I.  Metamorphiscbe  Gesteine,  worauf  die  Stadt  Algier  selbst 
erbaut  ist :  Talkschiefer,  Thonschiefer ,  talkige  Gneisse,  PegmAtite,  kry- 
atallinische  Kalke'  u.  s.  w.,  die  sich  am  Berge  Bouzarta  410™  hoch  über 
den  Seespiegel  erheben.  Der  Kalk  ist  vorherrschend.  Die  Schichten 
fallen  mit  20^  nach  S.  und  SSW.  Es  mögen  Flötzgesteine  verschiedener 
Formationen  seyn,  welche  in  die  genannten  Gebirgs-Arten  umgewandelt 
worden  sind;  Granit-  und  Pegmatit-Gänge  durchsetzen  sie;  Versteioe- 
rongctt  fehlen.  II.  Die  Kalke  und  Schiefer,  welche  den  Atlas  zusam. 
inensetzen,  Gyps  enthalten  und  Saiz-Qoellen  nähren.  Rozbt  hat  sie  zum 
Lias  gerechnet;  der  Vf.  aber  hält  die  Existenz  dieser  Formation  in  der 
Gegend  Oberhaupt  nicht  fSr  erwiesen  und  scheint  sie  lieber  zur  Kreids- 
Formation  reehhen  zu  wollen,  da  in  der  Provinz  CifnstanHne  der  Hippu- 
riten-Kalk  so  aehr  entwickelt  ist.     Doch  wagt  er  nicht  sich  bestimmt 


219 


auszusprechen,  da  die  Unsicherheit, der  Gebend  ihm  nicht  erlaubt  hat» 
in  den  AUag  einzudringen;  —  III.  TertiSr-Gebilde  mit  Versteine* 
rung^en,  welche  man  in  den  Wasser-Rissen  hin  und  wieder  ausgewaschen 
findet.  Die  grosse' Zahl  noch  lebender  Arten  darunter  und  die  grosse 
Analog;te  mit  den  Fossil-Resten  in  Sizilien  und  Morea  Hessen  den  Vf. 
glauben,  dass  sie  zur  obern  Tertiär-Formation  gehören,  welche  rings  um 
das  Mittelmeer  entwickelt  zu  seyn  scheint  und  überall  ansehnliche  He- 
bnn»pn  erfahren  hat,  so  dass  Sie  sich  auf  ilfc/r^a  400"* ,  25  Stunden 
südlicli  von  Algier  1100»— 1200™  CR o^kt)  und  im  Val  di  Noto  auf  Äiai- 
Um  gegen  1000<°  über  dem  Meeresspiegel  finden.  In  Algerien  kann 
man  zwei  grosse  Abtheilungen  mit  vielen  Unterabtheilongen  in' diesem 
Gebirge  wahrnehmen :  eine  untre  mergelige  und  eine  obre  kalkige  Ab- 
tbniung.  Um  Algier  ist  der  Kalk  viel  mächtiger  als  der  Mergel,  nimmt 
i(fr  sfidwärts  ab,  wie  der  Mergel  zu  ,  so  dass  dieser  mit  seinen  unter- 
geordneten Sandsteinen  ,  PucTdingen  und  Sand-Lagen  bei  Duueira  über 
300' Mächtigkeit  ertaugt,  während  jener  verschwindet.  Hin  und  wieder 
eolhalten  die  Mergel  Spuren  von  Ligniten,  die  aber  nirgend  bauwürdig 
werden.  Der  Kalk  herrscht  um  Algier  bis  in  die*Nähe  von  Del-lbrahim^ 
ist  50»— 60™  mächtig,  weiss  oder  gelblich,  oft  von  der' Textur  gewisser 
Travrrtine ,  reich  an  Versteinerungen  und  zumal  an  kleinen  Polypa- 
rien, wozwischen  Ostrea  hippopus  zuweilen  ganze  Lager  bildet. 
Dieses  Tertiär-Gebilde  setzt  fast  alle  Hngel  im  Bahel  zwischen  der  £bene 
von  Miiiija  und  dem  Meere  vom  Cap  Matifou  bis  zum  Cap  Baz-el" 
Amouch  auf  eine  Erstreckung  von  20—25  Stunden  und  bis  zu  280"*— 290"^ 
Hohe  zusammen  ,  so  dass  nur  die  metamorphische  Masse  des  Bauzarea 
daraas  hoch  hervorragt.  Aber  nirgends  im  Sahel  erscheinen  die  Gesteine 
des  Atlas. 

An  tertiären  Versteinerungen  hat  der  Vf.  aber  50  Arten  gesammelt  im 
S.  und  0.  von  Algier,  tbcils  nahe  bei  der  Stadt,  meistens  aber  im  Fluss- 
Bette  des  Oued-el-Kerma  in  170°*  Seehohe.  Es  sind  folgende,  worunter 
die  nofih  lebend  vorhandenen  mit  einem  ^  bezeichnet  und  wobei  die  an« 
derweitigen  Fundorte  der  nur  fossilen  angemerkt  sind. 


Limna-Zäbne. 

Baecinoffl  aeniistriatum  Br«  UM», 
Pleorotoma  parpur«a.  * 
Torritclla  Linnaei  Dssh. 
Scalaria  crasaicosta  D£«b. 

f,       lamellosa  BROC.i&il. 

„       pseudoamtlaria  Pmii.  it^ 

n       n,  gp. 
Solarium  n.  sp, 
Fissorella  neglecta  Tour.  It 
Terebratola  aropuUa  Ba.  It 

n         inflexa  Dbsh.  X^rea, 
n         esj^iitaerpentis  Luv.  * 


Terebratula  n.  ap. 

Pectuncoiaa  violacetcens  Lk.  * 

lioeiila  iiiargarfttaeea  Lk»  * 

Area. 

Modiola^ 

Cardiam  ecbinatum  Lx.* 

„  A.   9p, 

Cardita  intermedia  Lk.  It 
Venus  pectinula  Lk.  "^ 

^y      multilamella  Lk.  * 

„     incraatata  Lk.  ^ 
Pecten  Jacobaeua  Lk.  "* 

„      opefcolaria  Lk.  " 


320 

P«cteo  onfcolor  Lr.  *  Ostrea  ».  $p. 

„        varius  Dbbh.  [?].  Serpola. 

„        pusio  Lk.  *  BalaDos. 

^     ,   flexuoBus  Lk.  *  Cidaritea:  Trümmer  von  3  Arten. 

^        Sieneoaia  Lk.  iiah  Polyparien:  5— -6  Arten  in  Kalk. 

„        M,  sp.  SUiL  und  lebend.  Polyntomella  crispa.  * 

f^        lt.  sp.  Criatellaria  oasaia.  * 

y)       M.  ip.  g;ans  ohne  Radien.  ^Biloculina  larvie  d'Orb« 
0«trea  navicularia  Br.  It  ^  cultrata  n'OiiB. 

„      bippopua  Lk.  *  Robulina  cnltraCa  r«r.  ^ 

yy      n.  a|9.  aebr  lang  und  klein. 


Ch.  Dbwby:  Streifen  und  Furchen  Yuf  den  polirten  Fei- 
aea  im  westlichen  /V^if-YdrAr  (Silum.  Joarn.  184S,XLIV,  146—150). 
Diese  polfrten  Felsen  bat  der  Vf.  früher  beschrieben  (Jsbrb.  1840^  6i7). 
Er  ergänzt  jetat  Einiges  und  misst  die  Richtang  der  Streifen  und  Fur- 
chen genau  mit  dem  Kbmpaas.  Oft  aiebt  man  aber  ein  Dutseod  sof 
einem  Räume  von  18"— 20",  oft  viel  weniger.  Sie  kreutaen  sich  oft 
unter  einigen  Graden,  und  dieselbe  Furche  kann  ihre  Richtung  in  einer  Er- 
Streckung  von  wenigen  Füssen  ändern.  Oft  sind  sie  10—20' — 40'  hoch 
mit  Erde,  Sand  u.  s.  w.  verschüttet  —  Über  die  Ursache  fuhrt  der  Vf. 
Folgendes  an.  Eine  mächtige  Strömung  kann  die  Geachiebe  nmherg;e- 
atreut  haben.  Auch  konnte  sie  mittelst  dieser  Materien  die  Oberfläche  der 
Felsen  glätten,  aber  nicht  blank  poliren.  Eine  Erklärung  für  Letztes 
gibt  nur  die  Glaaial-Theorie.  Bei  Erklärung  der  Bewegung  der  Gletacher 
durch  Gefrieren  des  eingedrungenen  Wassers  bat  man  aber  etwas  nicht 
genug  beachtet.  Dieses  Wasser  erhält  seine  grösste  Ausdehnung  in 
Augenblicke  des  Gefrierene,  das  hiedurch  entstandene  Eia  zieht  sieh  aber 
wieder  zusammen  im  Verhältnisse  als  die  Kälte  weiter  zunimmt,  wie 
andere  Körper  auch  ;  daher  das  Eis  auf  Flüssen  und  See*n  birst,  ao  dass 
1"  bis  1'  und  auf  tiefen  See'n  selbst  4'  weite  Sprunge  entstehen.  ^Da- 
her das  Bersten  des  gefrornen  Grundes,  wenn  er  nicht  mit  Schnee  be- 
deckt ist,  mit  solch  erschrecklichen  Ebcplosionen^'.  Daher  dann  aoch 
wieder  daa  Schlieasen  solcher* Spalten,  wenn  die  Teroperator  wieder  bis 
zu  der  des  gefrierenden  Wassers  zunimmt.  Durch  diese  Aosdebunng 
und  Zuaammenziehung  des  Eises  müasen  Furchen  und  Streifen  auf  seiner 
Unterlage  entstehen  u.  s.  w. 

Indessen  kann  die  Glazial-Tbeorie  die  Lagerung  der  aerstreutea 
Blöcke  nicht  allerwärts  erklären.  Von  den  Alpen  herab  mögen  die  Glet- 
scher wohl  Blöcke  nach  tieferen  Stellen  geführt  haben.  Aber  in  Nord- 
Amerika  liegen  oft  höhere  Stellen  zwischen  dem  Ursprnngs-Orte  der 
Blöcke  und  ihrer  jetzigen  Lagerstätte.  Die  Gegend  südlich  vom  Ontario-See 
ist  mit  Sandstein-Blöcken  von  den  Ufern  des  See'a  überstreut  nad  doch 
[wie  viel?]  höher  als  die  primitive  Lsgerstättte  des  Sandsteins.  —  Im 
iroiiaatoniA-Thale  jn  Berkshire  CouiUy,  Mm$s,y  sind  Granwacke-Blöcke, 


221 

offenbar  aas  deo  6ranvf*cke*Ber^en  ia  ifcn  benachbarten  Geg^enden 
NiuyYorks,  nmber^estireat;  zwischen  beiden  Orten  aber  lie^t  die  Kette 
der  Taconic^BeTf^e  auf  der  Grenze  beider  Staaten  ,  welche  überall  um 
einige  Hundert  Fuss  hober  als  die  vorigen  sind.  Sollen  Gletscher  jene 
Blöcke  herüber  gebracht  haben ,  so  mussten  die  Grauwacke-Berge  sich 
seitdem  gesenkt,  oder  ifie  Taconic-Kette  sich  erst  gehoben  haben.  —  Zu 
Hichmond  auch  in  Berksktre-County  sieht  man  eine  Linie  von  Serpentin- 
Blüeken  aus  dem  N.-Thcile  von  Stoekbridge  queer  über  das  Thal  von  AicA- 
mnd  eine  Schlucht  die  Taconic-Kette  hinan  nnd  ober  diese  hinweg  in 
dis  jenseitige  Thal  \n  Ifelt-York  ziehen:  es  sind  Blöcke  zum  Theile  von 
20'-5O'  Länge,  von  20'— 30'-~40'  Breite  und  von  8'— 12'  Höhe,  uatur- 
lieh  ohne  viele  Sporen  von  Abrundung.  Einer  der  grossten  muss  ungefähr 
1300  Tonnen  von  je  2000  Pfd.  Gewicht  haben.  Sie  nehmen  einen  Streifen 
m  wenigen  Ruthen  Breite  ein,  während  die  Graowacke-Blocke  weit  über 
du  Thal  gestreut  sind.  Der  Vf.  glaubt,  dass  ihr  Transport  an  diese  Stelle 
Bor  durch  die  vereinte  Wirkung  grosser  Eis-Flosse  und  mächtige  Wasser- 
Flotbeo  aus  NW.  erklärt  werden  kann.  Ganz  nahe  dabei  und  in  der 
Höbe  jener  Schlacht  fand  Hitchcogk  Reibongs-Ftircben  im  Gestein. 


Ch.  Lteix:  Tertitr-Schichten  der  Insel  JUariha's-Vineyard 
io  Ma»Mchuii$ifUB  {Qeol,  Soe.  1843,  Febr.  1  >>  Lonä.  Edinb.  n.  phÜM, 
Mag,,  1848,  XXVI,  187-— 189).  Die  nördlichste  Grenze,  welche  die  Tertiär« 
Schichten  der  iiftoiiltscA^ii  Kiiste  erreichen,  ist  die  genannte  Insel  in  41^ 
20'  N.  Br. ,  welche  von  O.  nach  W.  etwa  20  Meilen  lang,  von  N.  nach 
S.101IL  breit  und  200'— 300'  hoch  ist.  Die  Tertiär-Schichten  liegen  meistens 
tief  unter  einer  Drift-Masse  mit  grossen  Blöcken  von  Granit  u.  a.  nörd* 
liebeo  Felsarten,  wahrscheinlich  aus  XeW" Hampshire.  Diese  Schichten 
bestehen  ans  weissem  und  grünem  Sande,  aus  einem  Konglomerate,  aus 
weissen,  blauen,  gelben  und  blutrothen  Thonen  und  schwarzen  Lignit- 
W<D  9  welche  alle  unter  steilen  Winkeln  nach  NO.  geneigt  sind  und 
io  einlösen  Kurven  ganz  vertikal  werden.  Bei  ChUmark  an  der  Sfidsette 
der  Insel  stehen  sie  schön  zu  Tage,  und  am  Vorgebirge  Gay  Head,  ihrer 
Sadvrest-Spitze ,  bieten  sie  einen  senkrechten  Durchschnitt  von  200^ 
Höbe  dar.  Hitchcogk  scheint  allein  diese  Stellen  benucht  zu  haben; 
er  verglich  1823  die  Schrchten  von  Qay-Bead  mit  dem  London-Thon  der 
Aluvi'Bai  auf  Wight,  dem  sie  auch,  lithologisch  genommen,  sehr  ähnlich 
•iod.  Horton  aber  nahm  an ,  dass  sie  nur  zum  Theile  tertiär  seyen 
und  auf  Grunsand  ruheten.  Indessen  fand  L.  keinen  Grund,  Gr6nsand<s 
Schichten  (der  Kreide-Periode)  auf  der  Insel  anzunehmen  und  sah  nir- 
gends aus  der  Kreide  ausgewaschene  Versteinerungen  in  den  Tertiär- 
Schichten.    An  organischen  Resten  fanden  sich 

I.  Von  Säugethieren:  1)  ein  Zahn,  nach  R.  Owen  der  Eckzahn 
cioes  Seehunds ,  mit  abgebrochener  Krone ,  am  nächsten  verwandt  mit 
Erlebenden  Cystophora  proboscidea.  —'2)  Ein  Wallross-SchSdef, 
verschieden   von  den  Schädeln  der   lebenden  Arten,    da  er  im  Ganzen 


222 

4 

nor  6  Backen  •  nnd  2  <  Stoss-Zähne  zeigt ,  währenil  die  lebenden  vier 
Backeniahne  auf  jeder  S«ite  und  zuweilen  noch  ein  weitrez  Rudlmeot 
besitzen.  Auch  ist  der  Stoaszahn  runder  als  am  gewöhnlichen  Wallross. 
—  3)  Cetazeen-Wirbel,  von  welchen  Owen  einige  fiaiae na  und  andere 
Hyperoodon  zuschreibt. 

IL  Von  Fischen:  Hai-Zahn»  ähnlich  jenen  in  den  Faluns  der  Totf- 
rainei  Carchariasraegalodon,  Oxyrhina  xipbodon,  0.  bastalii, 
Lamna  cuspidata,  welche. sich  auch  alle  in  den  nioeenen  Schiebten 
EU  Evergreen  am  rechten  Ufer  des  James-river  in  Virginicn  wieder 
fanden;  dann  Carcharias  productua  wia^uf  Maltap  und  noch  eine 
zweite  Art. 

III.  Krustazeen:  zwei  Arten,  wovon  A.  White  die  eine  als  mutb- 
maslicb  zu  Gyclograpsus  oder  dem  nahe  verwandten  Sesarma  Say 
geborig  bezeichnet-,  das  andre  ist  entschieden  ein  Gecarcinus* 

17.  Mollusken:!)  Kerne  zweier  Teilin  ae,  nahestehend  der  mio- 
cenen  T.  bi plicata  und  der  T.  lusoria;  2)  Kerne  einer  Cytberea, 
ähnliche.  Sayana  Conr.;  3)  drei  Kerne  vonMya,  wov9ii  eine  derM. 
truncata  sehr  ähnlich  ist. 

Alle  diese  Fossilien  sprechen  für  miocene  Bildungen ;  und  die  Zeta- 
zeen-lieste  insbesondere,  welche  auch  in  andern  niiocenen  Schiebten 
Amerika's  häutig  sind,  widersprechen  einem  eocenen  Alter. 


Gh.  Lyell:  über  die  Tertiär- Formationen  und  ihre  angeb- 
liehe  Verbindung  mit  der  Kreide  in  Virginien  u.  a.  Th  eilen 
der  Vereinten  Staaten  (.Geolog,  Soc.  184^,  Mai  4  ^  Lond,  Edinb,  n.  , 
philos.  Jllag.  184Sy  XXI Ily  304—311).  Die  allgemeinereu  Resultate  sind 
folgende.  In  dem  Theile  von  Süd-Carolina  und  Georgia  zwischen  der 
ÄUantischen  Küste  und  dem  Gebirge,  von  welchem  L.  eine  Strecke 
bei  den  Santee-  und  5af?anitaA-Flüssen  untersucht  hat,  liegt  über  Kreide- 
Gesteinen  mit  Belemniten  ,  Exogyren  u.  s.  w.  zuerst  eocener  Kalkstein 
und  Mergel  und  dann  die  Burrstone-(Knopfstein-)Formation  mit  dem  dazu 
gehörigen  rothen  Lehm,  bunten  Thon  und  gelben  Saude.  Zwischen  diesen 
Kreide-  und  Eocen-Schichten  tritt  zuweilen  noch  ein  tertiärer  Lignit  auf. 
Die  gr9S8e  Verschiedenheit  zwischen  den  Fossil-Arten  der  Eocen-Schich- 
ten am  Cooperriver ^  Santee- Kanal ^  Vance^e - Ferry ^  Shell^Bluff^,  zn 
Jacksonboroughi  Witmington  u.  a.  scheint  zur  Annahme  einer  grosseren 
Anzahl  kleinrer  Unterabtheilungen  der  Eocen-Bildungen  zu  leiten;  auch 
will  L.  nicht  behaupten  ,  dass  alle  diese  Schiebten  von  gleichem  Alter 
sind«  vermuthet  aber  eine  Ursache  jener  Verschiedenheit  in  dem  Umstände 
EU  finden ,  dass  eben  überall  nur  erst  wenige  Arten  gesammelt  worden 
«ind,  die  kein  allgemeines  Urtheil  zu  fällen  gestatten.  ^Eini^^pe  Arten  aus  dem* 
.  Burrstone  kommen  auch  im  altern  Kalkstein  vor,  und  Lyell  denkt  sich 
beide  in  demselben  Verhältniss  zu  einander^  wie  den  obren  Meeres-Sand 
des  Pariser  Beckens  zum  Grobkalk. 

Was  den  Übergang  der  Tertiär-Scbiehten  in  Kreide  und  die  angebliche 


tu 

yan^npag  voo  tertififfn  und  KfMe^K^^Hhylhn  htftiSk »  so  sind  im 
Ganzen  oocb  su  wenige  Ortlicbkeiten  unUrsueht  worden,  um  darüber 
abzoortbeikD;  allein  Dae  ist  gewis«,  dass  die  bis  jetzt  von  Li.  ^^epruf- 
ten  VerbältDiMe ,  die  man  dafür  angeführt  hat  i  A^men  solchen  Scbluss 
bediDgeo.  ,    - 

Die  Yerwandtsehaft  der  AsemAriimfcA^  .Kretde-FosBilien  mit  de« 
f^unfpäticken  ist  den  Geschlechtern  nach  auffallend  gfoas;  auch  ein 
grosser  Hippnrit  isl  jetzt  dort  bekannt  geworden« 

Das  Zahlen- Verhältnis!  der  noch  lebend  vorkommenden  su  den  anfr' 
gMtorbenen  Arten  in  den  Eoeen- Schichten  scheint  eben  so  klein  als  in 
Evrftpa  Qod  die  Verschiedenheit  zwischen  den  eocanen  und  miocmen 
Arteo  eben  ao  gross  zu  seyn.  Die  noch  lebenden  miocenen  Arten  sin4 
nithtnur  io  demselben  Veriialti^iase  zu  den-  ausgeslorbeneQ  vorhsnden, 
wie  im  Suffolk-Crag  oder  in  den  miocensn  Faluns  der  Twirmiaey  sondera 
hnneo  aocb  wie  diese  ipeistens  mit  Arten  aus  d«n  benachbarten  Meer* 
reo  Qberein. 

h  Morton's  Synopsis  der  N^-Amerikanischen  Kreide*Versteinerua» 
gen  fiodeo  sich  such  Baianus  peregrinus,  Pecten  calvatus,  P*. 
sembraoosas,  Terebratu  la  .1  acbryma  ,  Conus  gyratus» 
Seotella  Lyeili»  Eehinns  inlulatus  u.  e.a«  aufgezählt,  w.cicba 
nor  wegen  Ähnlichkeit  einiger  Gejstsin^Sc,bicbtcn  zur  Kreide  gerechnet 
vordeD,  aber  in  der  That  tertiär  s^pd«  r"  Uoter  den  Arten  der  eocenea 
Schiebten  zahlt  der  Vf»  auch  einen  Tr.Ojcbus  auf,  der  als  mit  Tr.  agglu-. 
tinana  des  Pariser  Beckens  identisch  betrachtet  worden  seye  ,  und 
Litbodomua  dactylus,  eine  in  WesUndien  lebende  und  zugleich  eine 
<iff  wenigen  lebenden  Arten »  welche  Dssiuybs  unter  den  eocenen  des 
ftriur  Beckens  wiedererkannt  habe* 


CoQU4]f]>:  Beobachtungen  über  eine  Niveau-Änderung  im 
Kreide-Meer  (Compi.  rend.  1843,  XVII,  ]83-*18e).  Eu^  db  Bsau- 
vonibat  am  31.  Okt.  ausführlichen  Bericht  erstattet  über  die  fortdanern- 
<Ieo  Niveau -Änderungen  an  der  Skandinavhckfn  Kuate.  CoqaAND  hat , 
Konde  von  aolchen  in  der  Kreide-Zeit.  Von  EguilieSy  4  Kilom.  W.  von 
MXf  bis  i^atn^CAaiTias  wird  die  rechte  Seite  des  ArC'-Thales  durch  eine 
uedre  Kreide-Gebirgskette  gebildet.  Zm  untcrst  sieht  man  den  mitteln. 
Stock  des  Neoeomien,  welcher  durch  Ghiuna  ammonia  cbarakterisjrt 
wird;  daraof  den  Hippuriten-Grunaand,  welcher  der  chloritiachen  Kreide 
^  ^^FrankrHch  entapricht;  an  einigen  andern  Stellen  in  Süd-Frank' 
fticA  eiiatirten  zwischen  bejden  noch  die  obren. Neocpmien-Thooe  und  der 
Oiult,  wie  zu  Ca$8i8  und  Apt^  aber  in  allen  Fällen  ist  die  Lagerang 
dieier  säoMDtlichen  Glieder  des  Kreide-Gebirges  uutereinfnder  ToUkom- 
"MB  gleichartig :  sie  aind  aas  eiii«m  Meere  abgesetzt  und  gleichzeitig 
siteinander  gehoben. 

Gebt  man  nun  vonDorfe  la  Fare  nach  dem  Kreutzungs- Punkt  der 
^«sae  von  Am  nach  SU  Chama$  mit  der  von  Marseille  nach  Salimp 


■o  siebt  man  wieder  jene  twet  Kreidr-Oebfrgs^AbtbellaiigeB  flbereioander  ^ 
lie|»eD  UDd  längs  der  Aufl«geruii(^8«Linie  ist  auf  eine  grosse  Horizontal- 
Erstreckang  bin  das  Neocomien  [wte  es  scheint ,   nur  an  der  vertikalen 
Wand  beobachtbar]  to«  Photaden  durchbohrt,    welche  0,>"60  nicht  über- 
ateigt.    *Da,  wo  hin  und  wieder  die  Wogen  Tbeile  von  tieferen  Gebirgs- 
Sehicbten  entblöst  hatten ,   sind  auch    dteae  in  gleichem  [?]  Nivean  von 
Pboiaden  dörchbobrt.    Zn  diesen  Anzeigen  eines  alten  Gestades  gesellen 
sich    noch  andre.     Über  der  obern  Grenze  der   ehedem  von  Pboiaden 
bewohnten  Zone   hin   sieht    man    den  Kalkstein  no^h  bis   2*"50  boeh  so 
polirt,  als  ob  ein  Arbeiter  sich  damit  beschäftigt  hätte;  und  seine  Ober- 
fläche [darfiber?]  ist  durchzogen  von  kleitien  zur  unteren  Eroslons-Linie    i 
senkrechten  Rinnen   mit  zerfressenen  Wänden ,    welche  um  so  seichter,    . 
istiger  und  >  zahlreicher  werden ,  je  mehr  sie  sich  von  jener  entfernen,    i 
daher  sie  sich  zuletzt  in  grobe  Streifen  auflösen.     Offenbar  entsprechen   , 
die  Pboladen*Locher  der  ehemaligen  Grenze  zwischen  Land  und  Meer;  t 
die   polirte  Fläche   dem  vom  unruhige»  Meere   gefegten   Ufer-Streifen,   , 
wo  die  Pboiaden   nicht  mehr  leben  konnten ;    die  Furchen    den  Ausfres- 
aungen  des    vom  Winde  über   seine  gewöhnliche  Hdhc   getriebenen  und   , 
an  dem  Gesteine  nach   dem  Meere  zuröckrinnenden  See-Wassers :   ganz   , 
wie  man  Diese  jetzt  fast  aberall  da  norh  sehen  kann,  wo  daa  Mittelmeer  , 
Kalk-Wände  bespult.  —  So  Viel  sich  erkennen  lässt,  weicht  die  Schieb- 
tuttg  des  Hippuriten-Sandsfeins  an   dieser  Stelle  um  8^  von  der  des 
Cbama-Kalkes  ab  [und  doch  war  oben  behauptet ,  beide  lagerten  tiberaÜ 
ganz  gleichförmig  miteinander,  was  daher  wohl  nur  auf  die  fibrigen  Lo- 
kalitäten bezogen  werden  rouss]. 

[Diese  Beobachtungen  scheinen  nur  an  aenkrechten  Wänden  gemacht 
und  nicht  längs  der  Aufiagerungs-Flächen  verfolgt  worden  zu  seyn  und  ^ 
Wurden  dsher  an  sich  noch  nicht  genügen ,  das  Alter  des  ehemaiigen 
Meeres-Ufers  festzusetzen.  Der  Vf.  versichert  aber,  dieses  Kreidemeer- 
Üfer  schon  früher  zu  Maxanguet  auch  in  dem  Jura-  nnd  Trias-Gebirge 
entdeckt  zu  haben.  Das  bauptsäebliche  Interesse  dieser  Beobachtung 
besteht  darin,  dass  aie  zeigt,  wie  ein  und  dasselbe  Meer,  welches  die 
verschiedenen  Glieder  einer  Gebirgs-Periode  absetzt,  in  derselben  Periode 
hinsichtlich  seiner  Niveau  -  Verhältnisse  zum  Lande  einem  erhebticben 
Wechsel  unterworfen  seyn  kann ,  ohne  dass  Solches  auf  die  den  Absats 
bedingenden  Ursachen  oder  die  Schichtnngs-Ebene  n.  8.  w.  einen  merk- 
baren Einfluss  äusserte.]        • 


G.  V.  Helmerssn:  aber  ein  Vorkommen  von  Knpferersea 
and  Knochenbreccie  in  den  Silurischen  Schichten  dea 
Gouvts.  Äe.  Petersburg  {Bullet  de  VAcad,  de  St.  Fetemburg  1848, 
/,  161—167).  Die  Fundstätte  ist  bei  den  Strom-Schnellen  des  WolchitW 
unterhalb  Gostinopolskaia,  Die  zahlreichen  2"— 6"  breiten,  senkrechten 
Spalten  des  Kalksteines  streichen  aus  SW.  nach  NO.,  einige  aus  NW.  nach 
SO.  und  nur  wenige  aus  W.  nach  0.   Alle  und  insbesondere  die  ersten  siod 


225 

erfälM  nit  grfinliehgranenft  ,  rothi^efleftkle«  mud  •ehr  tfthMi  Tbane,  itf 

im .  baotcB  Tbon«    den  .  l>«von-Sy8te«ieii   auffalleBd .  gleicht ,   aber  von 

Kupfer^rno  durfilidran|crii   ist.     Ditite«  liest   darin  in   loten   ruBdliclien 

Körocrii  von   fast    onsiühtbarer   GrSste   bia   von  einiipen    Linien    Dicke» 

und  in  Diereuformifren    bi«    tranbii^n  Gentalten    zuweilen  von  .a"^3^' 

Darebmesser.    Auf  einigen  bemerkt  man  Pänktchen  erdifper  Kupfer-Lasur 

und  ionea   bisweilen  Kapferschwärae.     Auch    bildet   Kapfferfcröa  .einea 

düHoen  Oberzag   an    den   Spalten- Wänden ,    wie  aonat  der  Kalkainter; 

daher  denn  die  dünnen  Platten  und  Täfelchen  ,  welche  mit  den  Körnero 

iiiali((  aof  der  Halde  liegen.     Aber  nie  drinj^  das  Erx  in  die  uungebeo- 

d»R  iCalkstein-8ebichtea  weiter  ala  einige  Linien  vor;  ea  fällt  dann  kleine 

Höhhiogeo   bteht  «elten    mit   Malachit-Kryat allen«      Schlämmt   man    dea 

Kgpitr-halttgea  Thon,  ao  erhält  man. einen  Räckatand^  der  grössteniheile 

m  firachetuckchen   von  grauem  and   aeltner  rothem  Kalkatein  beate^t» 

m/erdraen  auch  Fragmente  mikroskopischer  Bivaiven  alnd,.  die  unler  der 

Lupe  wie  die  ailuriacben  Orthia- Arten    gestreift  sind;  -^  andrentheils 

Mt  jcoer  ftdckstaiid  aus  Kuplerkiea,  Eiaenktea,  Eisen-Bohnen  «nd  Quarz* 

XürDchen  gebildet.  Glimsier,  Feldspath-  und  Trümmer  krystalliniaeher  Fela- 

irleo  sind  nicht  wahrgenommen  worden.     Offenbar  iat  daher  dit»^  ganze 

Spalt. Aosfoltung  von  oben  berein  gelangt  und-zwar  var  der  Wanderung 

nordischer  Geachiebe.  —  Anfangs  war  der  Vf.  geneigt,   das  Kuplergrüa 

diener  Giinge  von  den  Wasser-losen  Kupfer-Erzen   herznifiten,    die  mit 

den  erratischen  Blöcken    herüber  gekommen    sind    und    dann  durch    den 

Siflllofs  der  Atmoepharilien  zeraetzt.  ala  Kupfergrün    in   diese  Spalten 

Sefuhrl  worden  wftren.    Indessen  fand  er  eneli  eine  2"«-*6"  breite,  ans 

SfK.  nach  NO.  atreichende  Spalte  mit  Diluviel-Maaae ,   gana  wie  die  an 

^  Oberfliche  liegende,   and  mit  Knochen-Ereceie  (dem  ersten  Beispiel 

ii  diesem  Theile.  von  RmsHamä^  angefüllt.    Der  ehre  Theil  enthält  Lebm 

nad  Gerolle,.. der  nntre   dichten  Kalkainter  mit  wohlerhaltenen  Knochen 

nsdZäbacn  einea  Arvicola-fihnlichen  Thieres..  Dabei  war  ober  keine  Spnr 

VM  Kupfergrün ,   wie  in  4en  Kapfer4'fihf enden  keine  Spar  von  Gerittn 

Bid  Koochen.    Beide  nind  daher  wohl  angleichen  Altera^  nnd  die  letatn 

iil  ^ie  jüngere.     Eine  Prdfnng  dea  Kupfer^Tbonee  ergab  0,004  Knpfer- 

6«halt.  —  ZnJ^wiawsk  bei  Peier9b^g  bal  der  Vf.  auch  einnral  Spuren- 

'OD  Kup£»rgrun  and  MaUebit.  in  HohUingen  dea  SUnr-^Kalke«  entdeckt; 

^ocb  kcinea  onf  Spalten» 


NiccoLim:  fiber  den  HShen-Wecbael  der  Kfiaten  Itäiiens 
(iVeoe.  Ann.  deiU  scienze  näi.  di  Boi^tfna  1841,  V,  35  ff.  >  Isis  1849^ 
605-606).  Der  Vf.  lieaa  an  der  Sudseite  des  Porticua  dea  Serapis» 
'fmpHs  von  PozKuoU  nachgraben  und  fand  8|  Palmen  unter  dem  jelzi- 
S^n  Fussboden  einen  andern  von  Mosaik,  —  auch  ein  Bad  ;  aus  dieser 
nnd  aodern  Thatsachen  entwarf  er  folgende  Zusammenstellung  ober  den 
Höhenweehsel    der  Ktiate  zwischen  Amaifi  und  dem  Vorgebirge  OaStä^ 

Jahrgang  1844.  15 


226 

^  welche  ki  Miiigrn  Punktes  geaaucr  berichte!  isl,  als  flie  im  Jabrbeeh 

1643,  108  «OS  einer  aaderD  Quell«  mitgetheilte.  -*  De«  Meer  itrad 

80  Jahre  t.  Chr.  faet  3»80  tiefer  als  Jetat; 

ge^en  Eade   des   I.  Jahrhuod.    iPast  9"*  ,,       yy      „ 

am    Ende    des    IV.         „  wie  jetat. 

am  Anrang  des  VIII.      ,,  fast  4»  höher  als  jetat; 

Bwischen  dem  IX.  u.  X.   ^  »y    0"*      „ 

am   Ende   des  XIll«      „  »    3"      ,y 

am  Anfang;  des  XVI.        „  >,     l»  tiefer ; 

im  Jahre  1606  eben  so  [tief?  »^  oder  eben  so  wie  jetat?] 

Er  selbst  hat  seit  18*i!l  pause  16  Jahre  lang  monatlicb'mit  etneai Hydro* 

meter  beim  SermpiM-TempH  BeobaehtonKen  Aber   den  Ebbe-Stand  sn^e- 

atellt  nndy  obsehon  es  nur  mit  einiger  CJnregelmSsigkeit  geMhehen  konnte, 

gefunden,    das«  das  Meer  in  diesen  16  Jahren   nach  Mittel^Z«hlen  all- 

mfthlich  bis  um 

4^11»  2sni«i  [32?]     62"»  83»«) 

f  41  68  03      \^  >-   jfibrlicb  on 

10  40  73  107       (         OWOOI    hoher 

15  67  72  111       1         »tieg*. 

Bei  Venedig  fand   man  BänUs€he  ood  «elbst   VsHetUmUehB  FuM- 

BOdeo  noter  dem  Meere. 


F.  Ui««BA:  geognostische  Beroerknngen  über  die  Baäd- 
UöhU  bei  Fegg^u^\  Einige  Meilen  Strom-aufwIrts  van  Or^ft«  ver- 
engt aicb  das  Afur-Tbel,  und  das  Ksik-Gebirge  bietet  dem  Auge  bebe 
Felswände ,  tiefe  Sehlacbte«  vnd  Eingänge  sn  sabireicben  Hdhien  dir. 
Der  Rsikstein  tat  dentlich  gescbiebtet,  weehseilagert  mit  Tbonschiefer 
und  gcl>t  auweilen.  in  eine  Sandiitein*srtige  Grauwaeke  Aber.  Des  Strei- 
cbenist  h,  6,  das  Fallea  in  N.  Unter  den  seltenen  Versteinertingen  er- 
kennt msn  OrtlKifterattten  \  man  bat  mitbin  «in«  Clyergsttga-Pormation 
vor  sich.  Schon  in  der  Nähe  von  Qraiit  erscheint  dieser  Kalk ,  tritt 
aber  mächtig  erst  bei  Pi^ggau  auf  vnd  erstreckt  sich  von  da  ooeh  etwa 
1  Mei4e  weiter  bis  MixnUm  nnunterbröeheh  fort,  nnd  hier  ist  es,  wo  eine 
Reihe  von  0—7  grossem  und  kleinern  Höhlen  ihn  in  verschiedenen  Rich- 
tungen durchziehet.  Aus  einigen  derselben,  besonders  der  sog. ' Jtf rrvin- 
t%€r  Höhle  (welches  wahrscheinlich  dieselbe  ist,  die  Bücklard  in  seiseD 
Beliguiae  düuvianae  p.  161  Cave  of  Peckaw  genannt  Ut),  waren 
ein  paar  Schädel  vaiu  iJrsua  arctoides  nebst  einigen  andern  Kno- 
eben  gefunden,  diese  llöhlen  aber  noch  nicht  wiaseoachafllich  und  geflii- 
sentlich  untersucht  werden. 


*    In  dem  erwKhnten  früh«»  Bericht  steht  0"*%,  was  offenbar  ein  Druckfehter  \%\. 

Ba. 
*•    Iln  Abdruck,  wie  ei  cclieiat,  um  einem  Lekal-Blatte ,  11  8S.  8«;  eiafelaufca 
am  3.  April  laiO.  D.  R. 


227 

Aaf  HüDmoBR's  V^ranlaasung;  lies«  nan  Hr.  v,  Thinnfeld  im  J«br 
1837  oimI  1838  in  der  auf  seinena  Gut«   gelpgeueo  BadMöhle  Nachgra- 
buDgeo  Dach  Kuocbeo    aoateileD.    —    Die  Hulile  hal  200—300   Klafter 
Läoge  von  W.  nach  O.  und    eia  Ansteigen    von  10*- 16  Kii'lr.  in  dieser 
Riclitaog;  ihre  Weitungpen  sind  oft  hoch  und  Dom-fornnig;   ihre  Neben* 
Höhlen  zahlreich  ;   ihre  TropfMteine   ahmen    die   inancbfaltigsten  Figuren 
und  Saulen-Ordnungen    nach.      Die  grosse   westliche  Qffonng   mag  360' 
Par.  über   dem  jAfur-Spiegel  scyn ,   ist  aber   an  der  steilen  Thal-Wand 
nar  m\i  Gefahr  zu  erreichen.     Dagegen    mündet   das   östliche  Ende  der 
Höhle  am  flachen  Abhänge  desselben  Berges  als  eine  unansehnliche  Kluft 
108,  io  welche    man    nur  gebückt    eintreten   kann.      Schon  unfern   dem 
engea  Eingänge  erweitert  aie  sich  aber  und  bietet  eine  Nebenhöhle  dar^ 
deren  ebener  Boden  auin  Nachgraben  veranlasste,  wo  man  denn  in  kur- 
Kr  Zeit  an  400  theils  ganze  und  theils  zertrümmerte  Knochen  entdeckte.  Sie 
li{ea  in  einem  l' — 2'  mächtigen,  durchaus  gleichförmigen  gelben  Xietten 
(Diluvial  -  Lehm)   unordentlich  durcheinander  geworfen ,   zuweilen    aber 
loch  in  der  bis  3" — 4''  dicken,  stellenweise  selbst  aus  einzelnen  Trum- 
oero  Kosammeogekitteten  Stalaktiten-Kruste,  welche  jenen  Letten  allent* 
halben  überzog.      Die  Knochen  waren  meistens  sehr  unvollständig,    nie 
nach  ihrer  Yerbioditng  in  einem  Gliede  zusamenseordnet,    zuweilen  mit 
Zahn -Eindrucken    versehen,    einige  frisch    mit  heller  Farbe  und    einem- 
Gebalte  an  tbieriacheni  Leim,  die   meisten  locker  und   leicht,    an  Farbe 
dankelbraun  und  fast  schwärzlich.     Am  seltensten  waren  Schädel-Tbeil,e, 
Kiefer  und  Zähne,  häufiger  fand  man  Röhren-Knochen  und  Wirbelbeine^ 
>D  bäiifigsten  Rippen.      Bestimmt  bat    man  bis  Jetzt  einen  Schädel   von 
UrsuB  spelaeus,  Unterkiefer  von  U.  arctoideus,  einen  Unterkiefer 
von  Canis    spelaen  s  Go&df.  ,    Bruchstucke    eines    solchen  von   einer 
jungen    Hyaeoa   spelaea    Goldf.  ,    Knochen    von  Ochsen    und    den 
Oberaehenkel  eines  Haasen.      £ioefi    gebogenen  Knochen  hält  der  Vf. 
fär  das  Nagelglied  „eines  grossen  Raubvogels^  des  Gryphus  antiqui* 
Ittia  Sgh9B.^,    des  [selbst  schon  längst  zu  wissenschaftlichem  Aas  ge» 
wordenen]  „Aasvogels  der  Vorwelt^'.     Ein    anderer  Knochen  war  gänz« 
licb  abgerollt  und  deutete ,    wie  ein    mitten   zwischen   den  Knochen   ge- 
fandenes  Gneiss-Geschiebe    und   wie  einige    im  Letten   unter  der  Kalk- 
Kruste  gefundene    noch   mehr   oder   weniger   eckige  Bruchstucke   eines 
grau lichach Warzen,  dem  Höhlenkalke  in  Farbe  und  Textur  fremden  KaIk-> 
iteioea  und  Trümmer  von  Holz,  auf  eine  Einfuhrung  fremder  Körper  durch 
Wasser-Strom UD^.     Das  Holz  hatte  nicht  durch  Luft,  sondern  nur  durch 
längere  Feuchtigkeit  gelitten ,    war  nicht  faul ,   sondern   jenem  aus    tief« 
liegenden  Torferde-Schichten  ähnlich.     Seine  organische  Textur  war  deut- 
lich in  erkennen  und  zeigte  sich  von  der  der  Pinus    abies  Lirf.  nicht 
machiedeo,  welche  noch  jetzt  die  Masse  der  dortigen  Wälder  bildet. 

Die  eigentliche  Peggauer^BÖhle  will  der  Vf.  nun  nächstens  unter- 
inchen,  da  sie  gleich  einigen  andern  in  ihrer  Nähe  Knochen  liefern  soll. 
Einige  im  Mur-Thals  entfernter  gelegene,  wie  die  Graselhöhle  bei 
9mrkA  und  das  Katerloch  bei  Weitz^  haben  seinen  Nachforschungen 

15*       • 


228 

der^sleichen  nicht  dargeboten,  obschon  ernit  einen  gelben  Letten  entfaSlt, 
welcher  yom  Dilavial-Lehm  der  Badelhöhle  nicht  verschieden  ist. 

£ine  Theorie  über  die  Umacbe  der  erwähnten  Eritcbeinangen  macht, 
wie  billig;  y  den  SchUiRS  dieser  inter<*R!«anteti  Notrtss;  jedoch  wollen  wir 
sie  den  Lesern  der  Original-Schrift  überlassen.  Wir  heben  daraus  nur 
noch  einige  beiläufig  berührte  Thatsarhen  aus.  Der  Vf.  h^t  nämlich  die 
fossilen  Hölzer  der  Steyermärkischen  tertiären  B^nunkohlen,  die  er  zur 
Formation  des  GrobkalkM  und  des*  Londonthones  hinabrärkt ,  mikrosko- 
pisch untersucht  und  darunter  manche  noch  unbekannte  Formen  entdeckt: 
eine  Pence  Hoedlian  a,  Fi  u  us  a  equimontana,  Co  ni  f  erites  Mg- 
nitum,  Mohlitesparenchymatosus,  deren  Besehreibung  er  ehestens 
in  seinen  »^Beitragen  zur  Flora  der  Vorwelt'*  bekannt  zu  machen  gedenkt. 
Einige  spätere  Absätze  parallelisirt  der  Vf.  mit  denen  im  Becken  von 
Bordeaux  und  am  Iß'osse  der  Apenninen ,  hält  sie  daher  für  die  ersten 
Glieder  der  tertiären  Formation  [!].  Aus  den  Blätter-Abdrucken,  wie  Phyl- 
lites  cinnamomifolius  BRorrcrr.  ,  aus  verkieseltero  Holze  unbekann- 
ter Art  (Phegonium  vasculosum  U.)  and  zumal  aus  den  in  den 
Mergel  Gebilden  Ton  Radoboj  in  Kroatien  eingeschlossenen  Pflanzen- 
nnd  Tbier-Resten  scbliesst  der  Vf. ,  dass  auch  zu  dieser  Zeit  das  Klima 
noch  ein  subtropisches  gewesen  seye.  —  Ein  Kieselkalk  zu  Rein  bei 
Orat%  enthält  dieselben  organischen  Reste  wie  der  Kieselkalk  des  Pariser 
Beckens:  Culmities  anomalus  AH.  Brongn.  ,  welcher  nach  dem  Vf. 
das  Rhizom  eines  Ar undo  (?donax)9  Sässwasser-KoachylieD  (Pianor- 
bis,  Paludina)  u.  s.  w. 


J.  D.  Dana:  dber  die  Senkungs- Felder  im  SÜUen  Meere^ 
angedeutet  durch  die  Verth eilung  der  Korallen- Inseln  (Siu.. 
Journ.  184^,  XLV.  131—135,  ro.  1  Karte)*  Dahwin's  Theorie  über  die 
Bildung  ringförmiger  Korallen-Inseln  ist  durch  die  Untersuchungen  der 
Nordamerikanifchen  Entdecknngs  -  Unternehmung  gegen  den  Sud-Pol) 
welche  der  Vf.  nlit  Naturforscher  begleitete,  vollkommen  bestStigt  wor- 
den; aber  seine  Hebungs-  und  Senknngs^Felder  und -die  Annahme,  dass 
dieselben  noch  jetzt  in  ihren  Bewegungen  fortschreiten,  seheinen  nicht 
auf  genugsanier  Prüfung  zu  beruhen.  Gegenden,  welche  sich  nach  ihm 
senken  sollten ,  haben  in  einer  mehr  oder  weniger  neoen  Zeit  sich 
gehoben.  Der  Vf.  hat  auch  nichts  zur  Bestätigung  der  Ansicht  gefun- 
den, dass  Inseln  mit  Wall-Riifen  in  Senkung ,  und  solche  mit  Frangen- 
Riffen  in  Hebung  begriffen  waren. 

Nach  Darwin's  Theorie  stehen  die  Ring-Inseln  nicht  auf  Krater 
Rändern.  Dieselben  sind  anfangs  Wall-Riffe  um  eine  hohe  Insel  gewe- 
sen ,  wie  man  noch. jetzt  manche  in  der  Siidsee  sehen  kann.  In  mehr 
als  100' — 120'  Tiefe,  unter  welcher  die  Korallen  nicht  wachsen,  kann 
ihre  Bildung  nicht  begonnen  haben.  Wenn  sich  aber  die  Inseln  nachher 
so  langsam  senkten,  dass  die  Korallen  durch  Fortbauen  6e»  Riffes  nach 
oben  es  immer  am  Waftser-Spiegei  erhalten  konnten,  so  musste  es  zuletst 


22» 

D«  10  viel  micliüger  werdeo,  als  die  Tiefe  der  Seukuog  bclrugi  und  matste 
der  vom  Riog  eiugeacblostene  Berg  ulliuählieh  unter  Waaser  veracbwindeo 
Hod  nar  nodi  aeine  Spitze  aeigen  und  endlich  eine  Laguno  binterlaaaen. 
Diese  Ansicht  setzt  ausgedehnte  Senkungs-Felder  voraus  und. erklärt  allein, 
wie  die  Korallen-Bauten  die  ungeheure  Mächtigkeit  erlangen  konnten, 
die  man  ihnen  zuacbreibt. 

Legi  man    nun  eine  Karte   des  Stüien  Meeres  zwiachen  den  San4* 
wkks'   und  So%ietätS''ln9eln  vor  sich,   so  findet  man  auf  einem  weiten 
Striche  nordlich  vom  Aquatoi*  kaum  eine  Insel  darauf,  während  sie  sud- 
lieb  von  demselben    au  Zahl  zunehmen    und  N.-  und  O.-wärts  von  Ota* 
to'ti  so  zahlreich  werden  und  so  aueinander  rucken,  dasa  aie  einen  wah* 
KD  Archipelagua  bilden.     AUe  auf  dieser  Strecke   sind  Korallen-Inseln. 
Zieht  man    von  der  Gambier'- Gruppe  im  S.  der  SocietäU- Inseln  durch 
diue  letzten  WNW.-wärts    weiter   eine  Linie  über   die  Schiffer^Inseliif 
WaUu^'Inselj   Roiumah  bei  Neu-Guinea  und  Neu-Irlandt   ao  sind   alle 
oördiich  davon  befindlichen  loseln  mit  2 — 3  Ausnahmen  Korallen-Inseln, 
Qod  ftst  alle   ioa  Süden  davoq  hohe  Basalt-Inseln   von  Riffen  umkränzt, 
welche  nächst    joner  Linie  am    ausgedehntesten    sind.     In  den  ebenfalls 
etwas  sudlicii  gelegenen  Feejees  enthält  der  NO.-Theil  der  Gruppe  einige 
Korallen-Ringe,  während  der  SW.*Theil  aus  grossen  Basalt-Eilanden  mit 
Wall-Riffen  besteht.  Im  Allgemeinen  sind  im  N.der  Grenz-Linie  die  entfern- 
testeu  Inseln  klein  und  mitunter  blosse  RiflF  Spitzen,  unter  1  Engl.  Meile 
breit,   einige  ihr  nahegelegene  Korallen-Inseln  aber  30 — 40  Meilen  lang. 
Wiiilieh  müssen  Ring-Inseln  immer  kleiner  und  zuletzt  zu  blossen  Riff- 
Spitzen  werden,  je  tiefer  sie  einsinken,  oder^  wenn  die  Senkung  schneller 
als  das  Wachathum  der  Korallen  Ibrfolgt,  ganz  verschwinden. 

Aus  diesen  Thatsachen  folgert  der  Vf.  nun:  auf  jenem  weiten  Striche 
lao^a  dem  Äquator  nehmen  die  Korallen-Inaeln  nordwärts  an  Zahl  und 
Grösse  ab,  südwärts  aber  zu,  weil  dort  die  Senkung  schneller  oder 
längere  Zeit  vor  sich  gegangen  ist,  als  hier.  —  Nächst  der  Grenzlinie, 
wie  z.  B.  in  der  Gambier-Gruppe,  stehen  einige  Berg-Inseln  von  Koral- 
ica-Kingen  umgeben ,  was  andeutet ,  dass  hier  die  Senkung  schwächer 
^  bei  den  reinen  Korallen-Ringen  im  Norden  und  stärker  als  im  Süden 
der  Linie  war,  wo  die  Riffe  mehr  zusammengezogen  und  die  Berg-Inseln 
grösser  and  hoher  sind.  —  Die  aus  Korallen  gebildete  Wathington-tnsel 
in  5^  N.  ist  in  NNO.  Richtung  von  der  Grenzlinie  aus  der  letzte  Land- 
fleck bis  zu  den  Sandwichs- Insein ,  wahrscheinlich  weil  hier  die  Sen- 
kang  zu  rasch  war,  als  dass  die  Korallen  sich  hätten  an  der  Oberfläche 
erhalten  können.  — '  Es  scheint  mithin^  dass,  während  das  Stille  Meer 
TOD  30®  N.  bis  30<^  S.  (und  weiter?)  ein  absgedehntes  Senkungs-Feld 
war,  die  Senkung  auf  dem  Insel-leeren  Striche  von  den  Sandwichs 
bis  xtt  dem  Äquator  am  raschesten  und  von  ^a  nach  SSW.  langsamer 
nd  langsamer  erfolgte  ,  so  dass  schon  längs  jener  Grenzlinie  sie  viele 
Berge  nicht  mehr  unterzutauchen  und  weiter  südlich  noch  weniger  zu 
bewirken  vermochte.  Dieser  Meeres- Strich  hat  wenigstens  6000  E.  Meil. 
Länge  and    3000  M.  Breite.      Auch   das  Meer    an   der  NW.-Kuste   von 


330 

NeuhoUanä  g^ibt  darch  «eine  Riffe  ein  f^Ieichseitiges  Etoninken  su  erken- 
nen. Rechnet  man  daher  dieses  und  einige  Tbeile  OsÜndiens  no<;h  hinzo, 
80  wurde  eine  Schätzung^  jenes  Stricheii  auf  15,000,000  Quadrat-Meilen 
nicht  zu  hoch  seyn. 

Die  Region  grosster  Senkung  liegt  fast  in  WNW.  Richtung  von  der 
Washington- Insel  gegen  die  arktische  Küste.  Derselben  Richtung  folgen 
auch  der  gesammte  MeeresStrich  und  seine  mittle  Grenzlinie;  derselben 
auch  nahezu  die  Haupt-Inselgruppen  des  StiUen  Mtteres,  Die  niederen^ 
die  Qesellschafts^i  die  Schiffer  r  und  Sandwiehs^Inseln  liegen  in  einerlei ' 
Gesammtrichtung  nach  WNW.  und  OSO. ,  wobei  su  bemerken,  dass  die 
Sandwiehs-Insein  keineswegs  bloss  aus  den  gewöhnlich  angegebenen  7—8, 
sondern  noch  aus  8—10  andern  offenbar  zur  nämlichen  Reihe  gehörigen 
thcils  sehr  kleinen  und  theils  Korallen-Inseln  bestehen.  Doch  will  D. 
nicht  behaupten ,  dass  eine  Beziehung  zwischen  der  Richtung  dieser 
Gruppen  und  der  des  Hebungs-Feldes  bestehe  ,    obscbon  es  so  aussiebt. 

Die  Sandwichs  bestehen  aus  Basalt-Inseln  von  verschiedenem  Aller. 
Tauai  am  NW-Ende  ist  offenbar  die  älteste  ,  nach  Gesteinen,  Spalten  und 
Berg-Trummern  zu  urtheilen  ;  und  je  weiter  man  nach  SW.  geht,  desto 
junger  scheinen  nach  denselben  Anzeigen  die  Ausbrüche  dieser  Inseln 
zu  seyn  ,  und  gegenwärtig  ist  der  grosse  thätige  Vulkan  am  SO.-Eode 
von  Oiüaihi y  der  südöstlichsten  Insel.  Auf  den  Schig^er^  und,  wie  et 
scheint,  auch  auf  den  Soxietäts- Inseln  ist  umgekehrt  die  nordwestliche 
Insel  zuletzt  erloschen.  Besteht  nun  eine  Verbindung  zwischen  dieser 
Thatsache  und  der  andern,  dass  niedre  Inseln  zahlreich  im  r¥NW.  der 
Sandwichs*  und  im  SSO.  der  Oesellsehafts-lw^tXn  sind  ? 

Die  Zeit  aller  dieser  Veränderungen  lässt  sich  nicht  mit* Bestimmt- 
heit angeben,  noch  wann  die  Senkung  aufgehört  hat:  denn  sie  scheint 
nicbt  fortzudauern.  Der  letzte  Theil  der  tertiären  und  die  nachfolgende 
Zelt  mögen  Zengen  derselben  gewesen  seyn.  Sucht  Jemand  nach  der  Ge- 
genwirkung dieser  Senkungen  ,  so  wäre  sie  vielleicht  in  den  Tertiir» 
Bildungen  der  Anden  und  iV.-  und  S.-Amerikd's  zu  finden ,  welche  seit 
ihrer  Absetzung  sehr  gehoben  worden  sind.  Wenn  aber  die  Westküste 
S.'Amerika^e  ansteigt,  warum  finden  wir  keine  Korallen  an  ihrem  tropi- 
schen Strande?  Die  kalten  von  ausserhalb  der  Tropen  kommenden  Strö- 
mungen liefern  uns  eine  genugende  Antwort  *,  ^ 


*  In  einer  andern  Abhandlung  (a.  a.  O.  130— 13t>  bezeichnet  der  Vf.  diese  letzte 
BrflcheinoBg  ausführlicher.  Die  Gallopagos-lnseln  anter  dem  Äquator  haben  keine  Ks- 
rallenj  die  Bermudas  in  330  Br.  haben  deren  noch,  obgleich  die  mittle  Temperatur, 
welche  deren  Oedeihen  begrenzt,  660  F.  (I90  C]  ist.  Jene  beiden  u.  n.  Ausnalinieii 
erklären  sich  aber  so:  längs  der  Westküsten  beider  Kontinente  gehen  ansser-troplsche 
und  mithin  kftitre  Strömungen  auf  beiden  Selten  des  Äquators,  und  Iflngs  den  Ostkusten 
zwischentropische  und  mithin  wärmere,  lllednrch  wird  die  Korall«n-2one  an  den 
Westküsten  stärker  zusammengezogen.  Sie  ist  an  der  Westküste  Amerika's  nur  16^ 
breit,  hat  640  Breite  an  der  üstküste  von  Asien  und  Neuholland  und  560  in  der  Mitte; 
an  der  Ost-Kaste  von  Amerika  beträgt  jedoch  die  Breite  nur  120  ,  weil  die  Gestalt  der 


281 

Su0TTLEWORTK<  MasebelkeroQ  ^a*«  pboAphorsaurev  Eitfo 
von  KerUch  (Verbaodl.  d.  Sehweite.  BAturforiicb.  GeselUeh,  1842 »  zu 
AUorfy  S.  176,  im  Protokoll  der  Berner  Kantonal-Ge&ellecbaft).  Sk. 
xeiKte  eine  foesile  Muschel  too  Cardiuin  aeardo  Dbshay,,  worin  phos- 
piiorsanres  üiseo  kryatalliairt  ala  aechaseiiige  Sauleu  t racbeint,  die  Kry- 
sUlle  nitunter  auch  pyramidal  uod  büscbelfSrmig,  voo  duokelstahlgrauer 
und  Eisen-Farbe.  Die  j|}uacheln  atammea  v.9a  Schimgulen  (Sckuftgulek?) 
Jbei  KerUck  am  sehworzen  äfeere ,  wo  ojao  au  oberst  brauulichen  ver* 
karteten  Eiaentbon,  liefer  eine  Eiaen-reichere  Schiebt  und  auletzt  ein 
liemlich  bedeutepdea  Layer  bUaer  £iacaerde  findet',  worin  Aber  dieae 
Kttichelo  nur  Belteii  gatroffen  werden. 


[Ds  VüRHScni.  beacbreibt  das  Vorkommen  ao:  an  Kamiuseh  Burtatf 
j  Stunden  von  KerUch ,  werden  die  Tertiärkalk-Scblcbten  durch  weia- 
leo  Tbon  uod  Mergel  eraetal,  welcher  20'— 30'  machtig  und  voll  3i- 
Tilven  ist;  darüber  liegt  eine  aebr  merkwürdige  Eisen-Schicht  von  6'— $' 
Mächtigkeit,  w.elche  aua.  Nieren  koblenaai^ren  Eiaeoa  uad  phoaphoraaoren 
£iseooxydbydratea  and  i^na  verachiedeoen  in  eiacnaebuaaigen  Zustand 
übergeganganeo  Bivaiven  beafeht,  deren  Innrea  jtuweilen  mit  schönen 
Krystalien  von  blauem  phoaphoraaurem  Eiaen  ausgekleidet  iat.  Dieaelba 
Schicht  findet  sich  auch  auf  der  eatgpgengeaetaten  Seite  des  Kimmeri^ 
Kkfn  ButphoruM  etwaa  aüdlich.  voo  Tant^Ji  *.  .]Sinen  Begriff  von.  def 
ursprouglicben  Entstebungs- Weise  dieser  Muschel-Kerne  erbalt  man  jßdocb 
•m  dieser  Beschreibung  nichts  doch  acbeiot,  als  ob  dieaelben  sich  auf 
sekundärer  Lageratatte  befänden..  Ich  hatte  Gelegenheit  awei  Exemplarf 
•olcber  Muacheln  aus  der  Sammlung  des  JHiatuiMmer  Natnr^ Vereins  au 
nDtemucben«  eine  grossre  und  eine  kleinre^  Beide  gehören  au  Cardin  m 
(AdacoA  EieHW.)  aeardo  DEauarfia' **.  Das  erste  Exemplar  beatebi 
aus  derbem,  daa  andre  aaa  erdigem  Eiaenblau,  welqhea  überall  entweder 
noch  von  der  unveraebrton  nicht  imprägoirten  aondern  blosa  kalsioirten 
Sehaaie,  oder  wenigstens  von  der,  innersten  Lage  derselben  bedeckt»  oder 
eodlicb  doch  von  einer  glatten  Oberfläche  begreqst  ist,  die  sich  an 
der  innren  Oberfläche  der  unversehrt  gewesenen,  aber  nun  verschwundenen 
Schaale  genan  abgedruckt  hatte.  Do^b  aiod  ap  beiden  ExempJa^en  einige 
verbältnissmäsig  kleine  Stellen,  wo  zwischen  Kern  und  Schaale  freie  Räume 
gehlieben  sind,  in  denen  sich  büschelförmige  Krystalle  ausgeschieden  haben. 
Beide  Klappen  aind,  wie  aoheint,  durch  Druck  am  Tordern  und  hintern 
lUode  und  die  eine  auch  am  oberen,  ein  wenig  aoeiaander  versebobeo, 

Siidamerikanisrhen  Kiiste  die  »tidtlclie  zwfsctientropische  StrSmung  grossenihelU  nach 
Norden  zur  n5rdllcb«n  (Oolfstrom)  lenkt.  Bei  den  Gallopag;««  an  der  WetUelte 
inwrtta'j  ha^  <las  Wawiftr  nur  fiQo  F.  (|5»S0  C] 

*  Vgl.  D£  Verkeoil  in  Me'moires  ä«  la  SociM  gMogique  dt  Fronet^  1838,  III,  i, 
S.1-36;  KiCHwALD  >  Jahrb.  1840,  494;  derselbe  nach  Verneuil  In  «einer  Urwelt  Ruif 
^tff,  PeUrsh.  1840,  I,  25~3t ;  —  und  die  Beschreibung  der  fossilen  Konehylien  von 
DttiAYEs  In  den  erwähnten  Mhnoires  tic,  37—70. 

••   a.  a.  O.  S.  58,  Tf.  IV,  Fg.  1-6. 


432 

SO  dftts  nU.  hier  kUIFefi;  nnd  doreb  die««  klaffenden  Stellen  »lleln  bitten 
die  inneren  Kerne  dereinst  mit  der  äussern  Um^jrebnng^  zussmmenf^fban- 
g^n:  denn  l&n^s  derselben  allein  sind  schmale  Bniebflächi*n  vorhanden. 
Es  ist  aber  bemerkenswertb ,  dass  nnroittelbar  an  diesen  Bruchstetlcn 
das  Eisenbiau  in  ftörnio^en  Brauneisenocker  uber«(eht.  An  dem  kleinem 
Exenoplare  ist  etWa  die  Hälfte  der  einen  Klappe  erhalten  und  deren 
äussre  Oberfläche  durchaus  rein,  so  dass  man  tiicht  annehmen  kann,  sie 
habe  auch  von  aussen  mit  einer  ähnlichen  Masse  dereinst  susammgehan« 
gen,  noch  ist  sie  abi^erollt.  —  Die  in  den  zunächst  angrenzenden  und 
stellvertretenden  Gebilden  enthaltenen  Konchylien  sind  andre  jener  Zahn- 
armen oder  Zahn-losen  Cardien ,  welche  Eicrwalö's  Genera  Adacna, 
Monodacna  u.  s.  w.  bilden,  und  wovon  die  noch  lebenden  in  die  Flusse 
binaufgeben,  und  mehre  andre  Arten,  die  in  Brackwasser  gelebt  su  haben 
seheinen,  wie  auch  db  YBRifsviL  und  Eicrwald  annehmen.  Ohne  daher 
ober  die  Art  der  ersten  Ablagerung  urtheilen  ku  können ,  scheint  sich 
aus  diesen  Verhältnissen  su  ergeben ,  dass  diese  Muscheln  gelebt  oder 
wenigstens  bald  nach  ihrem  Tode  sieh  ans  Grunde  solcher  Gewässer  be- 
funden haben,  unter  welchen,  wie  noch  jetzt  in  Skandiuavten  und  Avm- 
iandy  die  See-  und  Sumpf-Erze  sich  fortwährend  bilden,  die  bekanntlich 
bis  0,06  phosphorsaures  Eisen,  ja  zuweilen  allein  bis  0,12  und  mehr 
Phosphorsänre  (ebenso  an  Eisen  gebunden)  in  sieb  enthalten,  und  da» 
aus  dem  Niedersehlage  sieh  Tielieieht  vorzugsweise  das  phosphorsaure 
Eisen  in  die  leeren,  durch  Druck  etwas  klaffenden  Musebein  hineinge- 
zogen habe,  in  denen  sich  dann  auch,  wenn  sie  nicht  ganz  ausgefallt 
wurden,  wenn  sie  insbesondere  nur  sehr  wenig  gedffnet  waren,  die  notlii- 
gen  Bedingnisse  zur  Krystallisatiön  fanden.  Was  ausserhalb  der  Mu- 
scheln geblieben ,  ist  entweder  schon  ursprünglich  Brauneisenocker  ge« 
Wesen  oder  wahrseheinlich  weniger  geschützt  durch  die  Schaale,  erst 
später  in  solchen  übergegangen,  analog  wie  ihn  Blüm  (Fseudomorpho- 
sen  S.  199)  am  arseniksauren  Eise.noxydule  oder  Skorodit  entstehen  sah. 
Weitre  Untersuchungen  über  die  ursprüngliche  Bildung  dieser  Blauetsen- 
Kerne  wfirden  daher  sehr  wunsehenswertb  seyn ,  da  die  Reinheit  der 
Süssem  Oberfläebe  der  schon  mfirbeh  kaisinirten  Schaale  weder  eine 
«beroalige  Einsehliessung  derselben  in  irgend  ein  Eisenerz,  noch  ein  Fort- 
garolltseyn  von  einer  primitiven  Lagierstätte  aus  anzunehmen  gestattet.  Br.] 


S.  HoRSTMANif:  geologische  Verhältnisse  der  Soäener  Ge- 
gend und  ihre  Heilquellen  (S.  F.  Stibbel  ,  Soden  und  seine  Heil- 
quellen ;  Frankfurt,  1840,  S.  33  ff.  "*),  Die  nächsten  Umgebungen  von 
Sftden  bildenden  mittlen  Theil  des  Taunus  Qeöirges,  das,  aus  „Urgebirgs- 
Arten'^  bestehend,   ein  für  sich  abgeschlossenes,  von  Jungern  Gebirgen 


*    Eine  Schrift,   welche  vom   geologischen  Publikam   auch   in   anderer  Hinniebt, 
'namentlich  wae  die  ehemisehen  Analysen  jener  Thermen  betrifft,  sehr  verdient  beach- 
tet SU  werden. 


&8d 

wz$hmi9$BMt€s  hi\M.  DawieMki*  dthnt  sh*h  in  SW.  von  Satth^im  in  d«r* 
W^ran  bis   an  den  ilAWn  aof  ein«  L£nge  von   ungefähr   IG  SCuiKlen 
bri  eiDfr  Breite  von  3  Stunden  ami)  indem  es  auf  dem  Feidöerffg  seinen 
boebilen  Punkt  —  ettra  2(100  F.  MeeriNtliohe  —  erreicht,  ntid  macht  «lep 
sttiiftcbeD  W«ll>  der   weitverbreitete»'  Rkeimiitkmt  Übert^angs-Formation 
•Ol,  der  es  sieh  mit  anmem  aanftern  At^f^lle  auf  der  NW.-Seite  unmit- 
telbar ansebliesat,   wahrend  ea   den  steilem' Abfall    gegen  SQ.  denü   mit 
terCmren  Schiebten  und  mit  ^basaltinnbon  GehHden  ansgeftlllten  Main'  und 
AAcM-Beclien  zuwendet,   jenseits  dessen  ^ich  ein  Zug   plutonisrher  Ge« 
iteio«  vom  Dowuiraberge  bis  sum  Speisarie  ausdehnt.     Gegen  NO.  endet 
der  TauHut   am   vulkanischen  Terrain    des    Vogeit^ Gebirges   und  gegen 
SO.  verlieren'  sich   sein»  Sahiebten  •  unter  dem  Grauwaeke-Sebiefer   des 
ButäsricinM,  -^  Die  Gvsleine  <deb  VwtnnB  sind  den  sifdiich  fallen  den 
Seliiehten   de«  AAMiMecAe»  .Soliiefer'G«birgea   mit  nördlichem   Einfal* 
/ea  eotgegen  geneigt.     Dieaa  ^und  der  steilere  Abfall  gegen  S.,   Verbun- 
des mit  der  Depression  des  Terraina  im  BÜnk»-  und  IIA«*iii-Becken ,    iei« 
tet  zur  Annahme^  dass  die  Hebung  dessdben  von  der  S.^Seite  aus  längs 
einer  dem  Gebirgs^Fnsne    psrallel  laufenden  Bruch-Linie,    mit  der  auch 
du  Vorkema»en  des  auf  dieaen  Strichen  anaflre «senden,  sum  Theil  war« 
nea,  dnrebgebends  Chlor«Natrium  hallendea  nndvon  Kohlensfture-Exha- 
lationen  begleiteten  Minera|4)ueilen  in  enger  Verbindung  eu  stehen  scheint, 
erfolgt  sey.  .    Mutbmaaltch  •  st^t  die  Penode  dieaer  Erhebung  eonficbst 
nit  der    Emportreibong    der   beiden    paraNelen    pintonischen    Züge   der 
huhn  Gegend  und  des  Odenwaides  in»  Verband,  welche  zur  Zeit  der  vul- 
Uoiscben  Eruptionen,  dnreh  welche  die  Basalte  des  VoyeU- Berges  und 
der  Gegend  von  Frankfurt  enfstaodeii  sind,  schon  geschehen  war.     I>ie 
petrograpbische  Zusammensetzung  4es  Tmvnus  findet  man  aus  zwei  Hanpt* 
Gfsteiiis-Gruppen    fconstituirt.     Eine  deraelben  umfasst  eine  Reihe  viel- 
filtiger  Varietäten  von  Ghlörit-,   Talk-    und  Thon- Schiefer,    die 
andere   besteht .  aus  Modiiikationett   von   körnigem,    mehr  oder  weniger 
dentlich  geschichtetem  Qunralsia*     Beide  Gruppen   sind   durrh  Wechsel- 
Lagerungen    und  Übergänge  mit  «inander   verbunden;    die  Schiefer- 
Grebilde  gehören  vorwaltend  >  den   mittlem  Tbeilen  und  dem  aüdtichen 
Gebirge- Abbarng^e    an>,    die  Qnara^Gesteine   nelHoen    den    nordliehen 
Theil  und  den  Rocken  ein ,  iH»d    von>;  beiden  Endpunkten   des*  Gebirges 
bei  Nauheim  und  Bingen  verdrängen. aie  jenen  fast  ganz.    Von  abnor- 
aeu  Fels ma äsen  wurden  brs  jetzt  nur   wenige   beobaebtet.      Ausser 
mehren   in   oordsudlicber  Richtongp  sich  erstreckenden ,   sehr   mächtigen 
Quarz  Gängen  kennt  man  nur  zwei  Ba aal t-Gänge,  deren  einer  sich 
)D  eine  Reihe  von  Kuppen  vom  Sonnenker^  bei  Wiesbaden  nördlich  bis 
an  den  ArairroCfM?r  Kopf  zioht,  der  andere  aber  mit  geringer  Mfiditigkeiit 
and  ostlicher  Richtung  hinter  Kronthal  am  Wege   nach  Königsieih  ent- 
hlöast  ist      Sehr  wahrseh einlieh  chizogcn  sich  andere  Basalt-Gänge  bin 
jetzt  der  Beobachtung. 

8itden    liegt   an   der  Grenzet  läwistben   der  Erliebung   des  TaunuM 
nad  der  Fläche  des  Üfatn-Thnlea^  dessen  tertiäre  Si^hiebteo  nod  Alluvial- 


234 

dibild«  lieb  hier  unmittelbar  an  die  Sclnafer->Gesteioe  des  twlen  ao« 
legen.  Gegen  NO.  besteht  der  Bwrgberg  aas  Thonecbiefer  mit  däooea 
Quars-ZwUebeokagen.  Mit  eteiler  Neigung  gegen  NW.  streichen  seioe 
l^biehten  von  NNO.  in  SSW.  in  derselben  Richtung,  in  welcher  aacb 
die  MiBeraUQuellen  varkommeo;  dagegen  findet  aich  an  der  audvreet* 
lieheu  Seite  und  an  Dackbsrgs  gruulicbec  CblorilaehicCer.  Beide  Scbie* 
fer  wecbseki  mit  einander  und  gehea  in  eiaander  über.  (Die  übrigen 
Soäsn  betreten  den  Eioaelabaiten  wärden.aa  weit  fubren;  wir  verweisen 
•ul  die  Sebrift  aelbat.) 


P.  CI.A0SSEN:  geologisebe  Natitxeo .  über  di9  BratUtanuehs 
Provinz  iHtaas  Oerme$  iBtdl^tUM  de  Vmead.  raifäU  de  Bm^eUee,  T. 
F///9  yo.  d).  Das  Gueiss-Gebiide  setst  wenigstens,  den  seebsten  Tbeil 
des  ßodepa  zusaaimen.  Hin  und  wieder  ua»acblieMt  der  Gaeiaa  Gänge 
TOB  Schrift-Granit,  welcher  blauen  Smaragd  fährt  {Miitme  navae),  Aaf 
dieaem  Gebilde  ruht  jeaea  dea  Giimmerachieftra ,  ebenfalla  achf'  verbrei- 
tet. Gold  findet  aich  darin  in  maehtigen  liegendea  Stocken ,  bestehend 
•US  eiaenschoeaigem  Qoars,  aus  £isea.  und  Arsenik-Kiea,  Kalkapatb  uod 
Arragoait  (Aforro  vrlAo,  Papmfarmhaf  Cäyimkay  JSmiUm  RUay  BeUufam^ 
u.  s.  w,).  Die  untern  Lagen  führen  Gold  in  kleinen  Adern  und  quar- 
aigen  S.chnuren;  der  obre  Theil  enthalt  ebenfalla  Gold  in  Quars-Lsges. 
Mit  dem  Gold  kommt  Bleiglani  im  Glimmerschiefer  vor  {SourntduurOf 
Goyabeir0).  An  letztem  Orte  fuhrt  Talksebtefer  chroimasttrea  Blei.  We- 
vellit  (?)  bekleidet  die  Kluft wfinde  eines  darcb  eisen  Diorit*Gang  ser- 
riaaenen  Glimmerschiefers  {Itactdumi  de  Mmrianna).  Auf  Quarz-Gäogea 
in  einem  dem  Tbonscbiefer  aich  nähernden  Glimmeracbiefer  trifft  man 
Anatas  {Arre^tU  vMo  bei  ßabara,  Bramado),  Ametbyate  und  gräoe 
Turmaline  finden  sich  im  Glimmerschiefer  (RiifpardOi  Mimu  Hovas),  Der 
biegsame  Itakolumit  ist  nur  in  sehr  gering  -  m&ebtigen  Lagen  im  Güm« 
merschiefer  vorhanden  (Ouro  pretQ^  Marianua  u.  s.  w.).  •—  Der  Itako- 
lumit .(quarziger  Glimmerschiefer)  ruh!  auf  den  Sohielern  de«  Glimmer- 
reicheu  Gebildes  (jUtrrain  micacigue}  und  wechselt  auweileii  mit  den- 
aelben.  Er  ist  sehr  regelrecht  geschichtet.  .  Seine  durch  geringmächtige 
Thonschiefer*Lsgen  von  eioaader  geachifcdeoen  Schiebten  zeigen  sich  oft 
gekrümmt,  aeltner  gewunden.  Sie  werden  van  oft  Gold-fübrenden  Qoan- 
Gangen  durchzogen  {Ouro  preto.,  Lavraeeea  u.  a.  O.)^  uad  mit  dem  Gold 
kommt  Gold-haltiger  Araenikkie«  vor  (Oirro  ffteta ,  Mmrimma^  8.  Äiwe, 
S.  SebasUm  u.  a.  w.)»  ferner  Antimon,  Blei  und  Wtamuth  (Catia  BreucUf 
S»  Vineento).  —  Die  ,^Grauwacke-(vruppe^^,  deren  Schichtung  gleich« 
förmig  mit  jener  des  Itskolomits  ist,  auf  welchem  sie  ruht,  beatelit  aus: 
1)  Thernschiefern,  9)  £isenglimmer'^chicfernf  3)  Grau  wecken  und  4)  Kalk- 
ateinen.  Beide  erste  Formationen  allein  aetsen  unabhängige  Gebiete  so- 
aaiumen ;  die  letzten  zeigen  sich  nur  ala  untergeordnete  Lager;  aH^ 
wechseln  jedoch  ohne  Unterschied  miteinander.  Die  Eieenglinimer*Schie- 
ter,  bei  weitem  weniger  verbreitet  als  die  Tfaonschiefer,  erscheinen  stets 


S3S 

mhr  odtT  wenli^r  Gold-haltii:  (Gon^onocOj  €oea^M,  ItMrm  4o  MüU4 
Dfntro,  Iußeimmdoy  Caiiai  AiUUy  CmiU  PreU^  Aniimio  Pereurm^  Ctfdtmfai 
BrucuUt  u.  8.  w.)*  Das  Gold  6Ddet  aicli  in  La^o,  i^nMii^  mil 
Einengliiiiner,  mit  elwaa  acbwarsem  Mang^anoxyd,  Quara  HDd  mit  taIkU 
^m  Glimmer.  Mitantar  erlangea  die  GoM-Laipen  2  bia  8'^  Mächtigkeit 
Die  Grauwneke^Scbichten  sind  mitunter  aacb  Gold*haltifp ,  wenn  m  un« 
nitlelbar  aaf  Itakolomit  rnbea  {Ouro  fino ,  Ckupmdm).  Wann  dieaelbea 
mit  Eisen^ltmmer-Sciiicbten  auftreten ,  nimmt  ihr  Mctall*Reidithum  aebr 
SU.  ~>  lo  dem  Kalkateine  werden  Bleiglans-tübreade  Quarc-Gani^  g;elrof* 
fea.  Weder  Gold  noeb  foaaile  Überreate  bat  man  bia  Jetat  Im  Kalk  nmeh-. 
gearieaett,  wohl  aber  amacblieaat  deraelbe  Knoeben-HobleD; 


E.  GoBTMARD  nnd  Giuff:  ober  die  Silber-Lageratätten  im 
Berg;e  von  Ckalaiteke$  bei  AiUmont  iBMet  de  la  S9e.  de  Siat,  de§ 
SeUtie.  not  eei»  du  Departement  de  VUere ;  /,  M7  es,).  Durch  eino 
Sebiferi»  wurdo  die  Ers*Lageratätte  1767  entdeckt. .  Die  Ginge  aerfallen 
lieb  ihrem  Alter  und  nach  den  Vcrhaltoiaaen  dea  Streichena  in  fonfSyatenie* 

Eratea  Syatem.  Die  Gänge  beateben  aua  Diorit  {Diahmsey,  Sio 
baben  in  d«r  weatiicben  Galerie  de  Cobalt  mehr  eigentliche  Gang-Natiiiv 
lod  zeigen  aicb  Lager-arlig  hei  einer  Mächtigkeit  Yon  23  Meter  in  der 
Qiderie  de  Vesperance,  Der  Gang  dea  ersten  Stollena  wird  von  mehren 
6ao|;ea  dea  zweiten  Syatema  durchaetst.  Die  Lager-artigen  Maaaeo 
durften  allen  andern  Syatcmen  im  Alter  vorgehen. 

Das  zweite  System '  begreift  Gänge,  welche  aua  N.  nach  [S. 
itreichen  und  gegen  W.  falleu.  Sie  bestehen  vorzugawaiae  aua  Silber- 
baltifrem  Ocker. 

Am  wichtigsten  sind  die  Gänge  dea  dritten  Systems.  Sie  fuhren 
Kobalt,  Nickel,  Antimon,  Ocker  und  andere  Mineralien,  alle  mehr  oder 
weniger  Silber-reich.  Streichen,  theila  aua  0.  in  W.  mit  nördlichem 
Fallen,  theila  aua  N.  in  S.  nnd  gegen  O.  aich  senkend.  Allem  Vermn- 
tbeo  nach  gehören  aie  zwei  verschiedenen  Epochen  an. 

Viertea  Gang-Syatem.  Daa  C^alaivcAea- Gebirge  zeigt  mächtige 
Spalten,  erfüllt  mit  ungeheuren  acharfkantigen  Geütein-Blöcken  ,  unter- 
■engt  mit  aandlgen  und  glimmerigen  Thonen.  Dieae  Spalten ,  mitunter 
ffittf  Meter  weit,  haben  wenig  Regelmäsigea,  waa  Streichen  und  Fallen 
bctriüt.  £a  afnd  die  fitone  eauvagea  von  SciiRBiBBaB.  Metallische 
Sabstanzen  kommen  nicht  vor. 

Fünftes  System.  Dazu  gehören  andre,  die  vorerwähnten  schnei« 
deadea ,  aber  weniger  mächtige  Spalten.  Sie  aind  }An|;ern  Altera  und 
Kleichfslia  mit  Geateinen  und  mit  Thon  erfüllt. 

Die  Gänge  dea  dritten  Systems  sind  zuweilen  sehr  verzweigt.  DiAe 
Mwiejene  des  zweiten  Systems  zeigen  sich  «lets  kalkig;  anfangs  dürften 
bhleniaarer  Kalk,  Bittcrerde-haltig  und  blau  oder  grau  von  Farbe,  die 
uotige  Anafüll  ungs-Maaae  gewesen  aeyn ,  die  metaUiacben  Svbatanzcn 
kaaicD  später  binsn.    Man  ßndet  den  Kalk  von  Faden- förmigem  Gediegen- 


286 

Silber  4tirchdftin|reo  und  Kalk^Bradmtfick«  in  d^r  aMtaUltebfn  Matte. 
Wo  Kttik* Gängle  mit  Ers-Gätigen  zusainnicutreffeu,  Uatea  sie  ticli  bctoa- 
dem  f(ut  beobachten»  auch  die  Verbindaiif^a-Liiiiea  beider  erkeuoeo.  Die 
kalkijE^a  MaK«e  rnthSlt.su weilen  Mctall-Subilanzen  —  Bleij^laiis,  Blende, 
Zinnober,  Eisenkiea  -^^  welche  ihr  eif^euthiimlich  aind,  und  wovon  in  den 
wahren  ErEgänj^en  auch  keine  Spuren  vorkommen.  In  letzte  einge- 
backene  Kalk-Brucbstäcke  zeigen  eich  auf  Uirer  Oberflache  umgewandelt, 
MerKel-artiß^.  Die  am  besten  entwickelten  £rs«Gänge  lassen  zuwriUn, 
vom  Hangenden  nach  dem  Liegenden,  folgende  atreifenweisa  Anordnung 
der  Lagen  erkennen:  1)  Quarz;  2)  Eisenspatb;  3)  Mangan-Iialtiger  Kalk 
mit  Antimon  und  Kobalt;  4)  Kobalt,  Nickel,  Antimon;  6)  Maogan-balti- 
ger  Kalk  mit  Antimon  und  Kobalt ;  6)  Eisenspatb  ;  7)  Quarz. 


Niel:  über  die  Provins  ConsUintine  (BuUet  de  U  Soc.  geol. 
JT/,  129  eet).  Oberhalb  M^jeX'Amar  nimmt  die  SeyboHS»  eine  Quellt 
beisaeu  Wassers  auf ,  genannt  Uammmni'-Magcoutm*  •  Ana  der  Römer- 
Zeit  finden  aich  hier  viele  Trümmer  grossartiger  Bauwerke.  Das  Was- 
ser hat  eine  Temperatur  von  76®  R  ;  es  riecht  nach  Schwefel  und  itt 
mit  kohlensaurem  Kalk  beladen,  der  in  Häufigkeit  abgesetzt  wird  *. 


BoüE :  iiber  die  geologische  Zusammensetzung  des  tvld- 
westlichen  Macedonit»ns  (a,  a.  O.  131  cet.).  Das  Becken  Indge^KaraS' 
«Ott,  zwischen  dem  Pindutt^  der  Tkessali/ichen  Kette  und  dem  Bourenos 
ist  erlullt  mit  Tertiär-Ablagerungen,  welche  zumal  Susswasser-Bildungeo 
scheinen,  Melassen,  Mergel  und  Kalke.  Der  Indge-Karasou  schneidet 
tief  ein  in  den  tertiären  Boden.  Der  See  von  Castoria  ist  nur  ein  tie- 
ferer Theil  des  erwähnten  Bodens. 


E.  Robert  :  über  die  Gletscher  in  Spitzbergen  (a.  a.  O.  298 
etc.)«  Die  Veranlassung  zu  diesen. Mittheilungen  gab  die  Abhandlung 
von  Martins,  in  welcher  er  die  SpUzbergischen  Gletscher  mit  jenen  der 
Schweitz  vergleicht.  M.  scheint  den  Gletschern  in  Spitzbergen  die 
Eigenschaft:  »^erratische  Blöcke  fortführen  za  können*'  bestreiten  zo 
wollen:  Blöcke,  welche  nach  ihm  stets  durch  Gletscher  aof  die  Seite 
geworfen  worden ,  so  dass  sie  Moränen  bilden.  R.  sah  niemals  Blöcke 
oder  Geschiebe  eingeschlossen  inmitten  von  Gletschern;  aber  nicht  selten 


*  Nach  einer  Ton  Boblaye  beigeffigten  Bemerkung  entspringen  die  heisren  Wa«- 
%tt  von  Hammam-Matfoutin  aus  eisenscliilssigem  Sandstein  und  Fucoiden-McT):«! ; 
▼on  vulkanischen  Gebilden  keine  Spur  in  der  Nübe.  Hummam-Mtucoutin  ist  der  Mit- 
telpunkt einer  Zone  von  Thermen ,  welche  steh  aus  der  Gegend  von  Sttif  Über  Con- 
ttantine  bis  Hammam»Herda  erstreckt. 


237 

bemerkt  man  Ei8«>MMMn,  von  Gletuhero  tbttattimeild  «nd  im  Bt^rHk  die 
tiefeo  Baekteik  fob  Spii%ber§em  zu  verlaMcn,  in  dtfm  Gf>nde  mit  erdig^o 
itcbwirzeo  Matcrie'n  beladen ,  daaa  man  aie  für  Klippen  oder  für  kleine 
In.seln  halten  konnte.  Loicht  ist  einzniielien,  dasii  Eia  von  aolcher  Be> 
schaiFeoheit  auf  seinem  Weg^e  ins  offene  Meer  Stuine  fortsnfuhren  vermöge* 
ScoRSSBT  und  andre  Beobachter  oberzeon^ten  sieb  davon.  ^  M.  behaup* 
Ulf  ÖBs  Gestein,  awiadten  welchem  die  Gletscher  sich  linden,  aey  Gneisa ; 
D>ebR.  kommen  tkü(  SpÜzberf^»  keine  eig^entlichen,)PrimitiiNGebiide^'  vor; 
mao  trifft  gewisse  plntonisnhe  Felaarten  (SelaffUe  und  Eaphötide),  ferner 
Graavracke,  Thonschiefer,  y^Überg^angakalk''  mit  Producta s,  Spirifer 
Q.  8.  w. ,  so  wie  Kohlen-Sandstein.  —  M.  schreibt  das  Yorrdcken  der 
Spitzbergischen  Gletscher  ihrem  eigenen  Gewichte  tind  der  nbschttssigen 
Groodlage  sa  und  liest  beim  nämlichen  Phänomen  die  vorhandenen 
Spalten  eine  grosse  Rolle  spielen,  nidtm  eindringende  und  gefrierende 
WtMn  st»  Keile  wirken.  Asch  enC  die  Hehwsitxer  Gletscher  wendet 
er  dii*se  Theorie  an.  Rosbrt  glaubt,  ea  röhre  bei  den  Aipen^GletBchern 
das  Vorrücken  von  ihrer  ^^untern^'  Schmelzung  her;  die  Spit^ergücken 
scbieoen  seit  langer  2^it  ao'  ziemlicb  stille  so  aleben.  Jeden  Sommer 
störmt  das  Meer  gegen  die  Bssis  dieser  grossen  Ablagerungen  gefröre* 
neo  Sebnee's  an,  onterbdblt  dieselbeo  und  bewirk!  Eiustflrsiingen ,  wie 
ao  steilen  Kreide-Kusten.  In  einem  der  Gletscher  SpUtibergenB^  welebeo 
Martins  nicht  besucht  zu  haben  scheint,  den  R.  hingegen  zu  verscbiedenea 
Malen  ssh  ,  bemerkt  man,  dass  daa  £iä  ein' mächtiges  jähes  Gestade 
bildet,  bestehend  aus  zahllosen  horisontslen  oder  gewundenen  Lagen,  je 
nach  der  Gestaltung  des  Fela-Bodena,  worauf  derselbe  ruht.  M.  bestrei- 
tet den  Spii%bergi$ehen  G^tscbern  die  Eigenschaft  Moränen  zu  bilden ; 
tn  dem  so  eben  erwähnten  sber  findet  sieb,  wenigstens  stellenweise,  zwi- 
schen seinem  Fusse  und  dem  Meer  ein  Haufwerk  von  Erde  und-  von 
eckigen  Fels-Trummern.  —  K.  bemerkt  seihat,  dass  der  Boden,  worauf 
die  Gletscher  Spitzbergens  ruhen ,  gefroren  aey ,  folglieh  daa  Bis  dem- 
selben snhängea  müsse.  Man  kann  dessbalb  daa  „Verrücken^  eines  kauas 
geneigten  Gletschers  der  Art  mit  Jenem  der  Sckweibihchen  nicht  ver- 
gleichen, welche  gewöhnlich  starken  Fall  haben.  R.  ist  der  Meinung, 
dass  die  Spitzbergischen  Gletscher  ..nur  in  ibreil  obern  Theilen  JLnd^ 
rongcn  erfahren,  während  der  untere,  dem  Felsgrunde  verbunden,  gleich- 
sam als  ein  „anfgelagi*rtes  Gestein*'  zu  betrachten  aeyn  diirfte.  —  Die 
Nudeln  der  Gletscher  in  -  Spitzbergen  erscheinen  durch  erdige  SubstaU'» 
sen  verunreinigt,  nndihr  Eis  pflegt  mehr  oder  weniger  porös  zu  seyn; 
•uf  Isianä  zeigen  sich  sd>cbe  Nadeln  und  Pyramiden  so  schwarz  durch 
das  vom  Winde  herbeigelohrle  vulkanische  Material,  dass  msn  versucht 
werden  konnte,  sie  aus  einiger  Ferne  für  Baaalt-Säuien  zu  halten« 


GaimBR:  die  „Über  ganga-**  und  Porpbyr-Gebiide4ea  Votre^ 
Departements  {Ann.  des  Min.^  8*  £fer.,  XIX^  68  cet.).  Pi«  Haupt- 
^ottate  dieser  Uotersuchangea  aind : 


238 

1>  Dm  y^prinitive^*  besteht  am  cioem  MkieArfgcn  Granit,  ivf 
welchen  Goeias  und  GHiDmenebiefer  folgen  und  ein  thaniK^talkiget 
Schiefer.  Daa  Streichen,  der  Schichten  weehaelt  awieehen  St.  3  nnd  4; 
die  Neigung^  iat  im  AUgemeinen  sehr  eterk. 

5)  In  der  Tiefe  des  „Übergange^^-Ckbirgea  findet  man  Konglomerate 
und  qnarsigen  Sandetein,  so  wie  die  gränen  Schiefer  mit  schwachen 
Kieseischiefer  Lagen.  Sie  erschienen  in  wenig  weit  erstreckten  Streifen 
inmitten  des  Feldstein-Porpbyres;  ein  entscbiedeaes  Streichen  der  Schieb- 
ten ist  nicht  wabmefambary  das  Fallen  sehr  stark.  Von  orgauiscbcn 
Resten ,  so  viel  man  weiss ,  keine  Spnr.  Oboe  Zweifel  sind  Diese  die 
ReprAsentanten  des  Cambrischen  Systemes. 

3)  Diesem  Gebiete  folgen  .thonig>qnarsige  Sandsteine,  Rollstocke  der 
unter  %  erwähnten  Ablegerongen  enthaltend«  Mit  den  Sandsteinen  wech- 
seln Schiefer  im  Allgemeinen  von  donkler  Farbe  nnd  blanliehgraaen  bi- 
tuminösen Kalke,  charakterisirt  durcsb  die  Petrefekte  der  Silvrischen 
Abtheilung.  Im  Streichen  der  Schichten  herrsebt  keine  Regel ;  die  Ne^ 
gung  iet  Wenig  bedenlead. 

4)  Die  Silurtschen  Schiefer  und  Kalke  werden  meiatens  in  übergrei- 
fender Lagerung  durch  einen  feldspatbigen  .Ssndstein  mit  Antbrasit« 
Lagen  bedeckt  In  der  Schichten:- Stellung  riefen  Feldstein  -Porphyre 
grosse  Störungen  barvor;  auob  erlitt  der  Sandalein  häufig  feurige  £iB- 
wirkung, 

5>  Nun  folgt  daa  Jura*Gebtet;  ao  gewissen  Örtlichkeiten  alellen  sieh 
aucJi  tertiärer  Sand  und  Thon  ein.  Das  Steinkohlen^Oebilde  erscheint 
isolirt  in  der  Mitte  primitiver  Feben. 

6)  Das  älteste  Ernptione-Gestein  ist  Granit.  Es  steht  denn  Primitiv- 
Gebiete  im  Alter  nach  und  ist  aller  als  dss  Kohlen-Gebilde. 

7)  Nach  dem  Absatz  des  eigentlichen  Silurischen  Gebietes  trat  ein 
sehr  Fe Idepatb- reicher,  maacbem  Granite  ähnlicher  Porphyr  empor.  Auf 
aeioen  Trömmern  und  während  dessen  Eruption,  die  in  den  Meeres*Tiefen 
statthatte,  wurde  der  Anthrasit^f uhrende  Sandstein  gebildet« 

8)  Nach  dem  ebenerwähnten  Sandstein  erschien  der  eigentiiclie  Feld- 
stein-Porphyr. Er  setst  mehre  parallele  Haupt-Ketten  mnaamami  und 
bildet  sahlreicbe  einselne  Gänge  ond  HugeL 


M.  Kopf:  Beschreibung  des  Sals*Rer gbanes  an  BM  in 
Tyroi  (Kasstbiv  und  v.  Dechbn,  Archiv  f.  Min.  u.  a.  w.  XV,  425  ff.)« 
Im  A//y^n-Gebirgszug,  welcher  das  Ober^inntkal  am  linken  Flussufer 
begrenst,  nördlich  von  der  Stadt  Ha//,  liegt  ein  nach  dnd  nach  bie  sof 
eine  Viertelstunde  sich  erweiterndes,  \\  Stunden  langes  und  bis  cor 
Alpenbohe  äusserst  steil  snsteigendes  Seitenthal,  von  SO.  nach  NW. 
streichend,  gegen  das  Ober-Innihal  nur  an  einer  sehr  engen  Stelle  offen, 
dbrigens  von  den  höchsten  Bergen  eingeschlossen;  diess  ist  das  HaRthal, 
welches  die  reichen  Steinsalz-Lagerstätten  enthält.  Die  Gebirgeart  der 
Berge  ist  der  bekannte  „Alpenkalk*%  desaea  autgesaiobnateo  Lagen  nach 


S89 

SW.  slreiefcen.  Vo»  «liwm  Alpendalke  ottertcheidet  sieb  nkhi  «o  Mhr 
dvrcb  iusMTO  K€iiiii#icii«Bj  ai»  TielMelir  dofeh  scio  Ligtrnii|8-y«rbäiU 
niM,  t'm  anderer  Kalk,  wtolebev  mitten  im  BmUHM  •!•  OebirgK^KaU  an* 
Btebt  ood  sieb  bis  an  den  anteraten  B^rg-Aafscblaaa  der  Oniba  bioavf« 
liebt.  Von  dieser  Hdh«  bis  asm  obersten  Berg-Aufecbhiss  steht  „ScboU 
Ut'*  vnd  hierauf  susg^etsugtsr  Sslctbon  ze  Tage  sd,  worauf  wieder  an* 
u&terbrocben  bie  snm  neben  Gipfel  des  Sslsberges  der  »tmliebe  Kalk«  ^ 
stein  erscheint.  Im  sogen.  Issikal ,  einer  Seitenscliliicbt  des  Baiithaimy 
kommt  unter  der  Dsmmerde  ein  scbwärclichgrsuer,  sehr  fetter  Tbon  io 
ännoen  Lagen  vor;  endlich  sieht  man  bin  and  wieder  ein  tbooiges  Kalk- 
Heio-Kong lomerat  ond  etne  -j^ftaifeb wecke**  mit  <grosBen  ElesenräikneD» 
Du  Steiossla-Gebirge  selbst  tat  vonMglieb  sue  Steiosslay  Tbon,  Gypa 
DBd  Aabydrit  sasammengeeetst,  welche  siimmtlich  ein  asheinbarea  Yer^^ 
üiebeo  voa.  NO.  nseb  BW,  imler  20-^ 30<^  beben  und,  uater  den  maoeb- 
filligiten.  Brsebemnngen  orybtogoo^tiscbeD  Vorkommens^  ohne  die  geriofp» 
fite  Spur  von  Schiektnag  oder  flotaweiser  Anseebeidnng  in  bualer  ünord« 
DDDg  und  zahlloser  Wiederholung  mit  einander  wecbaein;  daa  ganse- 
DDgebeure  Salzatoekwerk  ist  dss  Bild  eines  durchaus  regellos  gemengten 
Niederseblsgs  in  einem  koordinirteii  and  itt  einem  solchen  quantitativen 
yerbältuiss,  dass  Tbon  die  vorherrschende  dss  Steinsalz  nnd  Gyps  gleicb- 
Mm  einhüllende  Hauptmasse  bildet.  Das  Steinasla  ist  meist  grau,  weni- 
ger häufig  weise  oder  rotb ,  seltner  berlinerblau  oder  honiggelb.  Man 
findet  es  derb^  oder,  unter  bekannten  Verbfiltnissen  im  „Hasel^Oebirge^^ 
Dann  Atibydrit  untergeordMt ;  Tn  ihm  eingewachsen  erscheinen  b&ofig 
Bitterspatb-Rbomboeder.  Als  Seleenbeit  fanden  sich  Glauber-  nnd  Bit- 
ter'Salz  mit  und  bei  dem  Steinsalze ;  ferner  Blende  und  Apatit  im 
^Tps;  Eisenkies  eingesprengt  in  Anhydrit,  endlich  aticfa  gelber  Schwefel- 
Arsenik. 


P.  Sivi:  geofogliebe  fiesebaffenbeit  des  Monte  PisanOf 
<ieiGebirgs-Stockes zwischen  Serehio  und  Arno^  zwischen  der 
Bbene  von  Lncca  und  PUa  (Oken's  Isis  1841^  853  und  554).  Dsa 
Älteste  Gestein,  nach  einem  Schlosse  auf  dem  Gebirge  als  ,,Verro* 
eano**  bezeichnet,  erschefnt  bald -^ nur  wenig  durch  plutonischc  Gebilde 
veriudert  und  stellt  sich  sodann  ahi  Sandstein  mit  quarzigem  Bindemit- 
tel dar;  bald  ist  dasselbe  sehr  'nmgewsndeit,  meist  ein  Kiesel-reicher 
Talksebiefer.  Die  Sehichteb  dieser  Formation  findet  man  sehr  verworw 
f«D,  erhoben  wie  um  ein  Säentruin,  welches  Im  Calri-Tbale  zu  suchen 
wäre.  Auf  dem  „Yerrncano'*  tuht  sädlich  und  westlich  grauer  Kalk- 
itcio  ohne  Petrefakte ,  aber  *deimöch  dem  Lies  vergleichbar.  Diesem 
folgt  das  Kreide-Gebilde  Att  ApenMnimy  unten  sus  Ksik-Schichten  be- 
»tebesd,  oben  aus  Sandstein  (Macigno);  in  deren  Mitte  nimmt  schiefri- 
%tf  Tbon  seine  Stelle  ein.  Der  ),Ma eigne**  macht  einen  grossen  Theil 
^•r  ^;ieaataeit-Kette  aus.  Stellenweise  haben  ptutmiiaebe  M&ebfe  den 
Uis  OBgewaodelt  .nnd  ihre  Wirkungen  mitunter  bia  anf  den  Kalk   det 


2lft 

MMigoo^omalioQ  Atitgfedeb»!.  -»  Di«  SHlehmif  4ci  JTonA»  JPiMMt  di'e 
MeteaorpboseD  Mtiocr  Felnirteii  geböreo  «iacm  apStcra  ZtitfMin'in,  •b 
die  Erbfebuog;  dtr  il^^rnftiitfii-Kelle ;  j«O0  Katastrophe  hatte  oacb  Ablage* 
rang  der  Smk&penmtu!ihSchi€hUa  Statt;  -—  Mit  Fornationeo  d^r  Alpen 
weiaa  der  Verf.  den  ^»Ve  r  r  u  eaoo^  aitbt  au  vergleiebeiiir  £r  ist  fibrigeat 
der  Meinung,  daaa  die  ,y'Kie«eUcbierer^,  ao  wie  die  aobiefrigen  Geateiae 
im  Oenueihchen  aun  Kreide* Geb&lde  und  sam  ^yMaeigiio''  geböreni 
aber  nicht  sam  j^Verriicano'*. 


/ 


A.  PunaeBL:  aber  das  Eia,  welehta  im  Soaimer  swiaehea 
Baaalt-TruninierD  bei  Kmmemik  in  Böhmen  vorkontnii  (Poooerd. 
Ann,  d.  Pby«.  LIV,  292  ff.).  Der  aoafuhrliehe  Berieht  iat  io  d«n  Abbaodi. 
der  K.  Böhm,  Geaellacb.  d.  Wiaaenacb.  (1836)  jiachairieaeo.  Als  Reaultat 
ergibt  aicb^  daaa  daa  erwähnte  EJi%  keio  roekatiiidigea  Wintereia  aef, 
aondern  ein  Gebilde  dt%  Soonneray  nnd  swar  doreb  Verdanetonge-Killa 
ersengt. 


C  Petrefaktei^b^KuDde« 

Thom.  Brown:  Beschreibung  einiger  neoen  Peebyodo"* 
Arten  {Ann.  mag,  nat.  hUL  ISdB,  XII^  390—396,  pl.  xv--zvi*).  Die 
neuen  Arten  sind  alle  abgebildet. und  benenn^  wie  folgt: 

1.  F.  Gerardi  XV,  l,  2«  15.  F.  Embletoai  XVI»  9. 

2.  F.  lateralis  —  3.  16.  F.  Heyi  —  10. 

3.  F.  aolcataa  —  4,  5.  17.  F.  agreatia  ~  11. 

4.  F.  rugoaoa  »  6,  7.  18.  F.  aimilis  —  12. 

6.  F.  aubrotondua  ^  8.  19.  F.  tinrgi<|a8  —  13^  14« 
e.  F.  bipenoia  —  9.  20.  F.  micleiig  XVI  %  1. 

7.  F.  Dawsoni  -*  10.  21.  F.  filay4«ü  —  2« 

8.  F.  nanus  XVI,  1.  22.  F.  Ai^amii  -r  3. 

9.  F.  Rhindii  —  2.  23.  F.  aoti^aua  —  4. 

10.  F.  amygdala  —  3.  24.  F.  trenaverana  —  6. 

11.  F.  exoletus  —  4.  25.  F.  Jiamalus  —  6. 

12.  F.  diibiua  —  5.  ,   26.  F.  vetuatus  —  7. 

13.  F.  sabtriangularis  —  6.  27.  F.  Levedepaia  —  8. 

14.  F.  Smithii  —  7,  8.  28.  F.  pyramidatoa  —  9. 

Alle  Arten  aind  von  dem  Vf.  benannt ;  alle  rubren  aua  BritUß^em  Kobleo- 
Schiefer  und,  wie  ea  acheint,  damit  gleirbaltean  Eiaenatein-Schiefer  her; 
nur  F.  hamatua  gebort  dem  Oxford-Tbona  an.    Der  Vf«  glaubt ,  ^inM  F. 
Tetustus  mit  Alasmodon  verbunden  w;erden  könne«. 
.  ^    VkttJL  iabrb.  1842,  497,  1843,  86< 


241 

G.  Bauimo  Criv£ixi:  AbbaDdlungr  sur  Belcachtung  der 
grossen  fossiles  Säugtbiere  in  dem  K.  K.  Kabinet  von  Santa 
Terei0  in  Mmikutd  {Mümnu  i849^  23  SS.  8<^ ,  »us  dem  Giornale  dfW 
UUUito  Lombarda  und  der  BiMii4eca  ItaUttua  abgedruekt).  Diese  Thiere 
siod  bekuntlieb  grosstentht ils  dnrch  Cortesi  in»  Piaeentinuichen  entdeckt, 
gMaameU  ond  beaeh rieben  (in  der  Nutwm  scelta  Ij  II9  ä^opuscoli  und 
seioeo  Sagffi  gtolugim)^  dann  von  ibw  angekauft  worden.     Er  sind 

l)Delphinos  Cortesi,  von  Cortbsi  1793  bei  Piaeenxa  gefunden, 
lU  D.  phocaena  beachriebeu ,  von  Cijvi&r  benntit.  Seine  Halswirbel 
nnd  getrennt. 

2)Delpbioa8  Broecbi  Ca*  (S.  0),  von  CoRTSSt  zu  gleicher  Art 
gebracht. 

3)  Balaenoptera  Cuvierii  Cr*  (S.  10),  21'  lang,  doch  weniger 
ToUitiodig  als  vorig« ,  beschrieben  von  Cortbsi  I,  Tf.  8,  als  Physeter 
Bicrocephalos,  benätst  von  Covier.  Die  getrennten  Halswirbel  werden 
geoaner  beschrieben. 

4)Elepha8  primigenius  6l.  (S.  15),  von  Cortesi  1800  am 
JfoHte  Pulgnasco  bei  Diolo  über  dem  blauen  Subapennioen-Mergel  ent- 
deekt  und  sIs  E.  asiaticus  beschrieben. 

5)Rhinoceros  leptorhinus  Cuv.  (S.  16),  1805  in  derselben 
Gegend  gefunden  mit  anhängenden  Austern-Schalen ,  von  Cortesi  be* 
ichrieben  als  Rh.  africanus  in  ^ceita  tb,  11,  Saggi  tb.  7.  Yerschie- 
deo  von  Rh.  tichorhinus  [das  Ausfuhrlichere  s.  in  den  Paläout. 
Collecttnecn,  p.  33—34]. 

6)  Rbiuoceroa  de  Filippi  (S.  20)  von  F.  Botta  in  der  Braun- 
^ble  von  Leffif  bei  Bergamo  gefunden  [vgl.  a.  a.  0.  S.  34]. 

7)  Dorcatheri  um  Kauf  oder  Moschus. 

Wir  entnehmen  diese  IVotitz  aus  der  Isis  1843,  629,  wo  die  Kenn- 
Kicben  der  neuen  Arten  nicht  angegeben  werden. 


W.  C.  CoTTon:  Aber  die  in  Neuseeland  gefundenen  Knochen 
cJoei  Riesen-Vogels  (Zoolog.  Soc.  184S,  Jänn.  10  '^  Ann,  magaz, 
»at.  hUt,  i843,  XII,  438^439).  Der  Vf.  kam  mit  dem  Missionär  Wm. 
Wiluahs  auf  dessen  Station  zu  Bast  Cape  in  der  In^eln-Bag  (auf  der 
nördlichen  Insel)  zusammen  und  sprach  mit  ihm  von  dem  Femur  eines 
Iteoseelindischen  Rieseovogels ,  weichen  R.  Owen  beschrieben,  und  da 
HWiAMs  gerade  eine  Menge  dazu  gehöriger  Knochen  von  etwa  30  sol- 
cher Vogel  zu  Hanse  hatte,  so  vermochte  er  ihn,  eine  Sendung  davon 
'a  BoGKLAifD  zu  »enden.  Von  dem  weiteren  Inhalt  de«  Briefes  und  der 
Seadeng  haben  wir  1843,  334  ff.  berichtet. 


R.  Owbr:  fiber  die  Raste  des  Dinorttla  Novse  Zetlandiae 
(das.,  Jäan.  M,  >  iliiii.  Mag.  I.  c.  444—446).  Bio  vollatindiger  Femur 
•^•t  gfSsier  •!•  der  1848,  306  boMsbrieb^ne  beweist  die  Identität  mit 

Jahrgang  1844.  16 


dem  frfiherit.  Er  besittt  btinabe  dasselbe  Ung^r  und  Diekf-Yerhilt- 
tiiss,  wie  beim  StrausR,  aber  sein  Schaft  ist  wenif^er  zasamneD^edruekt; 
er  litt  mithin  im  Vergleich  seiner  Dicke  kdrzer  als  bei  Apteryx;  er  gleicht 
aber  dem  des  letzten  und  unterscheidet  sich  von  jenem  des  Strausses 
und  Emu's  durch  den  Mangel  des  Luftloches  an  der  Hrnterieite  seines  ] 
Halses  und  mithin  durch  die  Ersetzung  der  Luft  im  Innern  durch  Mark; 
er  kommt  mit  erstem  uberein  und  unterscheidet  sich  von  dem  des  Slrans- 
ses  durch  die  grossere  Breite  des  vordem  Zwischenraumes  zwischen  den 
GelenkkSpfen  ;  weicht  aber  von  dem  des  Apteryx  wieder  ab  sowohl  dorch 
die  Grösse  und  allgemeinren  Verhältnisse,  wie  durch  die  Form  des  Aaster- 
endes ,  welches  eine  tiefere  hintere  Depression  zwischen  den  Gelenk- 
Köpfen  und  einen  schärferen  und  mehr  verlängerten  Hintertbeil  des  Sal- 
iern Gelenkkopfes  besitzt.  Er  hat  11''  Länge  und  mitten  am  Schaft 
6^"  Umfang.    Ein  andrer  Schaft  bat  sogar  7^"  Umfang. 

Die  vollständigste  Tibia  der  Sendung  ist  2'  4}"  lang  und  entspricht 
in  ihren  Proportionen  genau  dem  zuletzt  erwähnten  Schafte,  den  man 
einem  14"  langen  Ferour  zuschreiben  kann ,  daher  die  Tibia  doppelt  so 
lang  als  der  Femur  wäre,  während  sie  bei  Apteryx  nur  um  J  länger  als 
dieser  ist,  bei  Strauss  und  Emu  aber  nicht  ganz  die  doppelte  Länge  er- 
reicht. Sie  weicht  ferner  von  den  drei  genannten  lebenden  Geschlechtern  ' 
ab  durch  den  vollständigen  Knochen-Kanal  für  den  Durchgang  einer 
Streckmuskel-Sehne  in  der  vorderen  Konkavität  über  den  unteren  Gelenk- 
köpfen. Diesen  Knochen-Kanal  findet  man  jedoch  gewöhnlich  bei  Stelzen, 
Hühnern,  Gänsen  und  manchen  kleinern  Vögeln.  Das  Verhältniss  zwi- 
schen Länge  und  Dicke  des  Knochens  ist  fast  dasselbe  wie  bei'm  Strausse*, ' 
der  Umfang  ist  15"  am  Binnenendc  und  5"  in  der  Mitte. 

Der  belehrendste  Knochen  der  Sendung  ist  ein  Tarso-Metatarsal- 
Bein  mit  vollständigem  Aussenende,  woraus  sich  ergibt,  dass  der  Vogel 
dreizehig  war,  wie  Emu  (Dromaius),  Rhea  und  Gasuar.  Was  vom  Bin- 
nenende übrig  ist,  beweiset,  dass  dieser  Knochen  mit  einer  um  |  kürzeren 
Tibia  als  die  vorige  ist,  zusammengelenkt  war,  folglich  mit  einer  von  i' 
Länge ;  da  nun  der  Knochen  selbst  l'  oder  ^  so  lang  als  die  Tibia  ist, 
so  ergibt  aich  genau  dasselbe  Verhältniss  wie  bei  Apteryx,  während  er  bei'm 
Emu  nur  ^  so  lang  und  bei'm  Strausse  um  etwas  kürzer  al/i  die  Tibi» 
ist.    Nach  genauer  Messung  bat  das  Tarso-Metatarsal-Bein 


bei  DInornIs 

Dromaliw 

Länge   .        .        ,        . 

12"  0'"       , 

14"    ß'" 

Umfang  in  der  Mitte  . 

4      5'"       , 

2       8 

Breit«  am  Aussenrande 

3      .10"'    . 

2       14) 

Durch  diese  verhältnissnäsig«  Kürz«  ond  Stirkd  den  .dreithciligeni 
Metatarsal-Beines  steht  der  Vogel  dem  Apteryx  näher  als  den  andern 
lebenden  Struthiooiden.  Die  Proportionen  der  Bein-Knocben  und  ihre 
dichtere  Strirktur  wit  hü  Apl^pyx  ebne  JUaft-RobrA  nnteneiieiden  den- 
felben  genügend  von.  den  ebenDiUe  dieitebigea  GMchleeblotn.fino,  Rbea 
«od  (iiMaar ;   der  Mongel  einer  Hiatorseke  tJbsit  ibn  von  Afloryx  aed 


tt4S 

Djdfliy  dtranf  derlosel  Roärigue*  wahraekeinlieb  gfoiehseitig;  mit  dieiem 
asf  der  mirdiicliea  Insel  van  Smue^mnA  «rloaeben  iat. 

Die  Reste  des  Beckens  aei^en,  daas  dieses  hinter  den  AcetabuU 
vergleieboogsweise  breiter  als  am  Strauaae,  Emu  und  Apteryx,  daher 
ibolieber  dem  des  Trappen  war. 

Alles  rechtfertigt  demnach  die  Aufstellung:  dieses  Vogels  in  einem 
neoeD  Geschlechte  unter  dem  Nkmen  D  i  n  o  r  n  is  [anfängiieb  Megalornis] 
Norae  Zealandiae.  , 

Sebon  die  Grösse  der  oben  beschriebenen  Tibia^  noch  viel  mehr  aber 
die  einer  andern  in  Wuxums'  Briefe  an  Buck]:«aivd  auf  2'  10''  Länge 
logegebenen.  beweiset,  daas  der  Dinornia  der  riea«nn»ftaigal«  aller  bekann, 
(ei  Vogel  geweaen  ist. 


C.  G.  £h«snbbr6:  mikroskopische  Analyse  einiger  von  A. 
£bian  in  N»^ Asien  geaammelten  sehr  merkwärdigeo  organi- 
icben  Erden  (Erhan's  Archiv  für  wissenseb.  Kunde  von  HuMsland 
IMSy  II,  791—796). 

I.  Essbare  Erde  der  Tungusen  bei  OckoUk.  An  der  Mon* 
dnog;  des  Tt|ftl- Flusses  auf  der  W.-Seite  von  KminUehatka  essen  die  Karat- 
lebadalen  und  bei  schlechte«  Fischfang  such  die  Rossen  den  sog.  ^^flies- 
leoden  Thon",  welchen  die  Tagewasser  an  den  dortigen  Kosten- Abhän- 
gen in  langen  weissen  Streifen  absetzen.  •—  Östlich  von  OckoUk  am 
groaaen  Ozean  geniessen  die  Tungusen  die  sog.  Erdsahne  (russisch: 
umljanajm  gnijaiaaa\  eine  mit  Ilennthier*Milch  gemischte  £rde,  welche 
nach  deren  Versicherung  vom  Himmel  fallen  soll  und  von  ErmaM  am  1. 
Jali  auf  und  unter  dem  Schnee  in  einer  vor  der  Sonne  geseliutsten  Berg- 
Scblocbt  hauptsächlich  an  GraslMlm-Spitzen  eingesammelt  worden  ist,  von 
wekber  der  Sehnee  eben  erst  weggesehmolzen  war.  Sie  bildete  an  ihnen 
eisen  zusammenhängenden  nnd  leicht  trennbaren  pulverigen  Überzog, 
la  aeinem  frühern  Briefwechsel  hielt  EnwAif  diese  Erde  för  einen  De* 
tritos  von  den  Traehyt-FelacU  dea  Marekan^Gebirgeg ,  welcher  durch 
Sebmelzung  Siluriacher  Schichten  entatanden  sehcina.  Die  Masae  ist 
überaus  fein  und  zart,  ganz  wie  sehr  feines  Pflanzen*Mehl,  erat  sehnee- 
weiaa,  später  gelblich  oder  bräunlich  von  Farbe.  Sie  enthält  in  sehr 
ontergeordneter  Menge  höchst  durchsichtige  und  daher  schwer  unter- 
lebridbare  Kieselschaleli  von  drei  Arten:  Fragilaria  amphicephala, 
welche  auch  von  Kewbapoa  ha  Conn^cHeui  gekommen,  von  Gal  Hone  IIa 
distana  undTabellaria  vulgaria?)  welche  letzten  beiden  bei  B^rftM 
leben  und  liber  die  ganze. Erde  verbreitet  aind.  Die  Masse  selbst  ver- 
f leicht  EaiiBBnniu»  mii  feinatem  Bimsstein-Mehl  oder  auch ,  weil  es  unter 
Wasser  gebracht  noch  viele  zackige  TheMe  und  wellenförmig  eingebogene 
banische  Bohren,  die  mit  Luft  gefüllt  bleiben ,  unteraohetden  läaat ,  mit 
von  kieaeligen  Gräaeni  «fagäriebcncu  Pflanäevjbaaren ,  ans  denen  aber 
aicbt  dia  gftns«  Haan»  begehen  konnte,  da  dar  Übarang  eine  viel  be- 
Iniehaiahire. Menge  Munaeifte  ^  dw  iUaM»  fob  desaa  er  a^gariabaa 

16* 


au 

mwdtn'f  und  w«il  er  ineit  «n  SUimtn  •ms,  4lSe  der  Schoee  eben  ve^ 
lassen  hatte.  Die  «rganiaeheii  Tlieile  wdKen  daher  durch  Stärme  herbei- 
geführt worden  und  mit  dem  Schnee  niederg^efalie»  aey«. 

Unfern  Mulka  in  Kamtsehaika  finden  sieh  aehr  beiaae  Quellen,  die 
ihr  Wasser  wie  jene  auf  Island  zum  Thcil  niil  groaaer  Kraft  auastossea, 
dicht  neben  kalten.  Aua  einem  'aelcbon  Sprudel  von  86**  C. ,  der  sum 
Baden  dient,  entnahm  Erman  Proben  dea  Waaaera  in  luftdicht  veracbloa- 
aenen  Flafcben  und  einea  schneeweissen  Kieselmehl-Nicderacblages,  der 
sich  während  der,  Abkühlung^  At9  ersten  unter  Entwicklung  grosser 
SchwefelwasserstoffgaaBlaaen  aU  Überzug  an  allen  Steinen  dea fiodeos 
bildet.  Die  laikroakopiache  Unterauchuog,  welche  im  Kieael-Abaaize  des 
Qeyserg  nichts  Organischea  erkennen  lassen,  hat  denselben  als  tusaai* 
mengesetzt  ergeben  aus  den  leeren  Scbaalen  folgender  Infuaorien: 

1.  Eunotia  borealia  notf.  8.  Pinnulari«  viridia. 

a.        „  cistula.  9.  „  tabellaria. 

3.  Navicula  curvula.  10.  Lithoatylidlum   ,quadra- 

4.  n  iineala  ji.  tlim, 

5.  „  laevian.  11.  ,»  rüde. 

tk  „  fuaidium.  12.  „  undulatun. 

7.  Fragilaria  pinnata. 

Alle  Genera  sind  EuropMch%  3  Arten  neu.  Die  Hauptmasse  bildes 
die  Eunotier^  wie  die  im  Polirschiefer  von  Jastraba^  denen  sie  sopfir 
als  Arten  sehr  nahe  stehen.  N.  fosidium  ist  aus  Bridgewatgr  in  Massa» 
ckuseitß  bekannt;  die  2  neuen  Naviculae  aind  klein  und  wenig  aasge- 
aeichuet,  die  übrigen  Arten  überall  verbreitet.  Die  kennbaren  Tbeile 
wachen  oft  bis  )  der  Maase  aua^  deren  anderea  ^  entweder  aua  bis  zun 
Unkenntlichen  verkleinten  Trommern  oder  aus  unorgauiachen  Theilen 
beateht.  —  Nirgends  waren  aber  noch  griinfarbige  Eiermaasen  oder  andre 
organische  Theiie  im  Innern  der  Scbaalen  sn  aeben ;  daher  dann  auch  nicht 
mit  Sicherheit  su  entscheiden  lat,  ob  die  Infuaorien  von  oberflaoblich  zutre- 
tenden Wassern  in  die  heissen  Quellen  gefuhrt,  von  diesen  gekocht  und 
dann  abgeaetzt  werden ,  oder  ob  aie  lebend  darin  vorkommen ,  wie 
dann  der  Vf«  lebende  Naviculae  in  dem  fast  abcn  ao  heiasen  Wasser  voo 
Burtsckeid  bei  Aachen  «ngetroffea  bat. 


R«  Owbn:  nachträglicher  Beweia  über  die  vormalige 
Exiata'nz  einer  Dtnotherium-Art  in  Austtmiieny  mit  Beroe^ 
kungln  über  die  Natur  und  Verw^andtachaft  dieaea  Gt- 
ach  loch Us  (^iiM.  JUagax,  nat  MH.  1848^  JTf,  329*^332,  m.  2  Holsscho.). 
Der  Vf.  hatte  aus  einem  von  Tb.  BIitchbix  früher  emplangeaan  Backenzaha 
und  einem  Femur»Fragment  von  den  DttrUnf-D^wmsin  AuHrMem  auf  ein 
Pachyderm  geacbloasen ,  welches  wegen  der  Qnerböcker  seiner  Backen- 
afthneauMastodon  oder  an  Dinbtberiam  gehörte.  JTetal  hat  er  eiaeZeicb« 
sang  von  einem  ebendaaelbst  gefundenen  Kiefer*  FragUHinta  erbalten, 
in^lebea  den  IIL  und  lY^  Backcnaabn  etttUHt,  Jeatn  nirs,  dieaeo  aiit 


245 


Dar  3  Qoerjochen  und  c4wa»  karier  als  HI,  beide-  etwas  kleiner  als  bei 
D.  mediom  Kaüp*«,  Der  V,  Backeasalin  sd^eiot  noch  nicht  ansj^ebro- 
ebeo  tn  Beyof  wie  denn  aueh  der  IV.  noeh'dvrchane  nftcht  abfjfeiiiftst  ist. 
WabnebeioHcb  gehört  dieses  Fragment  sogar  dem  nfimlieben  ladividauni 
an,  wie  die  früher  erwfihiiten  Zahn*  ontd  Femar-Stöeke.  In  Buropa  hatte 
maa  ooi*.b  keine  anderen  Tbeije  der  Extremitäten  dieses  Geschlechts 
als  ein  Schulterblatt  gefnoden,  da  wohl  die  Kralfen«Phalanz  von  Eppeis» 
keim  nicht  dahin  gehört.  Db  Blainvillb  and  I.  GfiOFFROY-St.-HiLAiRB 
liatlen  daher  naeh  dem  Befunde  des  Sehadels  und  der  ZiJine  hypothetisch 
das  Diootheriuro  lieber  denherbivoreu  Cetaeeen  als  nach  Kaüp  den  Pro- 
boscidiern  nnter  den  Paehydermen  beigesellen  wollen,  Indem  nämlicb 
keide  Gruppen  aueh  sonst  durch  die  Nickbaut ,  die  Samen-Bllacbcn,  das 
doppelte  Corpus  cavernosum,  das  -  Nieren-System,  den  Larynx,  die  Zahn- 
BÜdon^,  die  Brust-Zitzen  u.  s.  w.  aebr  liabe  verwandt  sind.  >^llein 
jfütt  Femur-Stuck  beweist  die  Richtigkeit  von  KavpV  Ansicht.  H&tte 
010  übrigens  pur  die  Zahne  allein  ohne  den  Fenur  gefanden,  so  könnte 
aao  daraus  eben  so  wohl  auch  auf  einen  riesenm&sigen  Maeropus, 
Boch  grosser  als  IM.  gigas  und  M.  Titan  aus  den  Knochenhöhlen 
des  WeUiit§ton*Th4tU9  schÜessen,  da  auch  die  Beotelthiere  ähnliche 
fDerböekerige  Backen -Zähne  besitsen.  O.  nennt  diese  neue  Art  D. 
auBtrsle. 


J.  Ch.  Pbarcb:  dieKrinoiden-Fanllie  nacbihrem  Vermögen 
der  Ort s> Bewegung  betrachtet  {Oeoioff.  Soe,  134S,  Febr.  22  >> 
Ann,  M4Kga%.  hat  hist.  1849^  XII,  471--472).  Der  Vf.  theilt  die  Kri- 
Boiden,  so  weit  sie  ihm  in  jener  Hinsieht  bekannt  sind,  so  ein: 


Gruppe. 

Unterabflieilang. 

OeniM. 

Spezies. 

Formation. 

1 

ApiocriniCes   .    rotundus    .     . 

Bradfordthon 

I.    Ohne' 
Orts  .  Be-« 

i 

Bncrinites      .    moniliformis  . 

Muschelkalk 

Iderbfüssige 

Cya4hocrinites   tubercuUtus  . 

Dudleykalk 

^ 

Eugeniacrioites  notans  .     ..   , 

Jurakalk 

wegnng.  i 

r                                    1 

„               5  angularis     . 

Jurakalk 

1 

wurseifüssige 

Cyathecrinites  rugosas     .    . 

f 

Apiocrinites  .    ellipticus   .     . 

Kreide. 

Pentacrinns  .    Briareus  juv* 

Lias. 

U.   Mit 
Orts.Bc. 

astfassige     . 

Actinocrinites    tesselatus  .     . 

Berirkalk. 

Platycrinites .    gitras     .     .     . 

ßer^kalk. 

Cyathocrinites  goniodactylas 

Dudleykalk. 

Krinoidartige 

Actinoeritea   .   moniliformis  . 

Komatel-artige 

Apiocrinites   . 

fusiformis 

Wenn  die  Arten  ohne  Orls-Bewegung  mit  ihrem  Fusae  einmal  an 
eiser Grundlage  haften,  aeyen  sie  unbeweglich  fest;  die  mit  Orts-Bewo« 
gong  haben  das  Vermögen  mit  daoi  Faüe  einen  Körper  so  ergraite 


240 

«nd  nach  WiMkobr  wieder  loAsaltttes.  — •  —  Die  enlen  sind  Hieili  derb- 
uod  tbeils   worzel-fäsaig.   —   Bei  ieoen   ist  der  Fum  wie  ein  unreic'U 
maeii^er  aufrechter  Kegel  gestaltet  und   sus  übereinanderliegenden  Blät- 
tern eusaunkeogesetst,  welche  den  outero  Tbeil  der  Wirbelsäule  eiobol- 
len    und    mit  dem  Alter   des  Tbieres   an  Zahl   Bunebmen.     Dieser  Fun 
banv;t  auch  im  FossiUZustande  gewöhnlieh  fest  am  Gestein,  obscbon  mao 
zuweilen  Exemplare  findet,   die  schon  in  Leben  gewaltsam  Josgeristeo 
wofdea  zu  seyn  scheinen.    Bei  ajlen,  welche  P.  untersacht  hat,  ist  die 
Säule  sehr  kurz  und  ohne  Seitenarm.  —  Bei  den  Wursel-fossigeu  besteht 
die  Basis  aus  vielen  wurzeUormigen  Ästen,  welcbe  vom  untern  Tbeil  der 
Säule  aus  mehr   oder  weniger  horizontal  oder   abwärts  ausstrahlen  ond 
sich    auf  unregelmäsige  Weise  jeder   mehrmals  gabeln.     Die  Aste  sind 
von  einem  mittein  Loch  durebbohrt  und  sebeinen  bei  Individuen  von  jedesi 
Alter  aus   einer  derben  Ksifcmasae  so  bestehen,   die  keiner  Bewegoo; 
föbig  ist.  —  -^  Die  Krinoiden  mit  Orta-Bewegnng  aerfallen  io  Ast-  osd 
•aug-ffissige.  —    Die  ersten  babeu   einen  aus  einer  Anzahl  gegliederter 
Äste  zusammengesetzten  Fuss,    welche  bei  einigen  Arten   einfach,  bei 
andern  gabelförmig  oder  auf  unregelmäsige  Art  getheilt  sind  und  gewSho- 
lich  mit  einer  kleinen  abgestumpften  Spitze  endigen.    Jedes  Gelenke  bat 
ein  Loch  durch  die  Mitte  und  ist  an  die  nächsten  angelenkt  durch  asi* 
strahlende  abwechselnde  Leisten  und  Furchen  ,  was  den  böehsten  Grid 
von  Beweglichkeit  zuläast  und  ein  Organ  bildet,  welches  dem  Vf.  wohl 
gemacht  zu  seyn  scheint,    um  langes  dem  Boden  des  Meeres    fortzokrib- 
beln   oder  das  Thier  gegen  die  Bewegungen   des  Wassers  aa  stfitzes. 
Die  Säulen  dieser  Gruppe  sind  gewöhnlich  mehr  oder  Weniger  weit  auf* 
wärts  vom  Fusse  und  oft  In  der  ganzen  Höhe  verseben  nit  Seiteii-Arnien. 
•—  Die  saugfuasigen  Krinoiden  haben  eine  Säule  ohaa  Seiteo^Armei  wei- 
che hinten  in  eine  abgestumpfte  Spitze  endiget 


J.  Ch.  Pbarcb:  eine  ganz  neue  Krinoiden-Form  aas  den 
Dudley-Kalk  (a,  a.  0.  472).  P.  nennt  das  neue  Genus  Paeitdocri- 
nites  und  die  zwei  Arten  Ps.  bifase latus  and  Ps.  quadrifaseiatos. 
Jenes  wird  dadurch  charakterisirt,  dass  Arme  und  Finger  in  Bänder  ein« 
gefugt  sind,  welche  über  der  Säule  anfangen  und  über  die  Titfelefaen  des 
Kopfes  zu  dessen  Scheitel  geben.  Die  eine  Art  hat  8 ,  die  andere  4 
Reihen  von  Fingern.  Beide  stimmen  darin  uberein ,  dass  ihre  Säulen 
oberwarts  aus  Ringen  zusammengesetzt  sind,  welche  gegen  den  Kopf 
allmählich  an  Grösse  zunehmen.  Die  Täfelcheh  des  Kopfes  sind  duno 
und  breit,  aussen  bezeichnet  mit  Zuwachsstreifen  und  Stralen-Ftarchen, 
wie  bei  Marsupites.  —  Sie  haben  vier  rautenförmige  Öffnaugen ,  welche 
meistens  einzeln  die  Täfelchen  des  Kopfes  durchdringen;  ihre  Arme  und 
Finger  sind  ausserordentlich  kurz.  Die  letzten  bestehen  aus  2  Reihen 
von  weebselständigen  Knöehelcben  and  scbeivev  auf  Jeder  Hand  io  4 
Reiben  zu  stehen  und  in  strafen  förmiger  Riehtung  voai  Kopf  aasaugebeo, 
bei  der  Säole  beginnend  und  am  Seboitel  endigend^ 


247 

Pii.6iurr  EoBitToir:  (lb«r  einige  neae  foiaile  Arten  Cfiimaera- 
ahnliebe  Fisclie  un4  ilire  Verwandtschaften  (Geol,  Soc^  1848, 
Eebr.  22  >  Ann,  magaz.  nat  Aw«.  1848^  XU,  467—471).  Vgl.  Chi- 
mtLtftLlSaßy  625y  1888^  110,  1839,  114.  Buckland  hat  1835  zuerst  4 
Spezies  beschrieben  und  Agassiz  noch  2  derselben  Abhandlung  hinzu- 
gefügt; später  gab  Bucklano  noch  2  aus  Stonegfield-SMefer  an,  eine 
neae  kaai  aoa  dem  OoUth  von  CaeHf  eine  10.  in  der  HuNTER'schen  Samm- 
iong  beschrieb  R.  Owen  in  sc^iner  Odontography,  eine  11.  aus  Gault 
io  Lord  Ennisrjujbn's  Sammlung  gab  Agassiz.  Dazu  gibt  dc^r  Vf.  nun 
12  oeue  Arten,  mit  einer  Ausnahme  alle  gegründet  auf  die  Ünterkinn- 
lideo ,  so  dass  man  nicht  zu  fürchten  bat ,  ea  »eye  eine  und  dieselbe 
Spezies  aaehTersehiedeoen  Körper-Theilen  öfters  aufgeführt  worden.  Nach- 
deu  er  sie  beschrieben ,  *  vergleicht  sie  der  Vf.  [doch  nicht  in  dem  vor 
m  liegenden  Auszüge]  mit  den  entsprechenden  Theilen  «der  lebenden 
Cbimaera«  und  C.allprhyncbaa^Arten  und  zeigt,  dasa  sie  doch  als  Genera 
daven  verscbiedeii  sind.  £r  bringt  sie  zuletzt  unter  d1*ei  Genera,  die  er 
anf  folgende  Weise  cbarakterisirt. 

i.  Ischyodu*«  Eg.  (i^X^^  robur;  oSovs  dens).  Im  Obericiefer  2 
Zwiscbeokiefer-.und  2  Kiefer-Platten,  im  Unterkiefer  2  Kiefer-Platten. 
Zwiichenkiefer-Platten  dick  und  stark,  an  ihren  Enden  mehr  oder  weni-' 
ger  schief  abgestutzt;  Struktur:  horizontale  Lamellen  eingeschlossen  von 
Wänden  von  grobfaseriger  Zahn-Substanz.  Obre  Kiefer-Platten  dreieckig^ 
onter  sich  ond  mit  den  Zwischenkiefer-Platten  auf  der  Mittellinie  dea 
Gaamens  zusamnaenstossend ;  ihre  Oberseite  versehen  mit  einer  tiefen 
Furche,  parallel  zur  Symphyse,  für  die  Anlenkung  an  dieKinnladej  Un- 
terseite mit  vier  Kau-Hockern:  einen  vorn,  einem  am  äussern  Rande  und 
iweien  nebeneinander  an  der  Basis,  der  grössre  nach  innen;  Struktur 
dieser  Hocker  grob  und  röhrig;  Rest  des  Zahnes  faserig  und  knochig. 
Untre  Kiefer-Platten  gross  und  breit,  mehr  «zum  Zerdrücken  als  Zer- 
schoeiden  gebildet;  2  Hocker,  einer  an  der  Ferse,  der  andere  vorn;  Sym- 
physe breit ;  die  Basis  bekleidet  mit  der  Maul-Haut,  die  Krone  mit  eineir 
Riode  von  harter  schmelzartiger  Zahn-Substanz;  die  Struktur  der  vor- 
deren Ecke  wie  bei  den  Zwischenkiefer-PIatten ,  die  des  Restes  wie  bei 
den  Oberkiefer-Platten;  Stellung  der  Platten  mehr  oder  weniger  schief. 
II.  Elasmodns  Aq.  (eXauSjLta  lamiua;  oöovs  dens).  Oben  2 
Kiefer-  und  2  Zwischenkiefer-Platten  ?  ^  unten  2  Kiefer-Platten.  Die 
Üoter-Kieferpltttten  dick  und  stark;  ein  Höcker  aus  Zahn-Substanz  von 
der  Struktur  eines  Reibzahns  [?tritor]  bei  Psammodus ',  vor  dem  Höcker 
iat  der  Zahn  ai|s  einigen  Reihen  von  Lamellen  zusammengesetzt,  welche 
nebeneiaander  geordnet,  und  ab-  und  aus-wärts  geneigt  sind;  hinter  dem 
Höcker  ist  der  Zahn-Rand  ausgekerbt  (noiched)  in  Folge  einer  säuligen 
Stroiitur  ia  dieser  Gegend  des  Zahnes;  äussere  Oberfläche  eingebulU 
durch  eine  Rinde  von  Zahn-Substanz. 

ni.  Psaliodus  £g.  (^(TaXtsr  forfex,  SSovs  dens).  Oben?..  Un- 
ten 'i  Kiefer-Platten  ,  wie  bei  Chimaera',  aber  ohne  Kau^Höcker;  Struk- 
tur homogen;  äussere  Oberfläche  netzartig. 


248 


Azten. 

Sehiehtra. 

^ormn. 

I.     I. 

1.  A^aasizi  Bockl.  . 

Kreide-Merg:^!  ,    .    . 

Uanufp. 

2.  Beaumonti  Egert. 

Kimmeridge-Thoo 

BotdopHe, 

3.  brevir08tni$  Aß. 

Gault 

Folkntnne. 

4.  BuckUiidi  Eo.     . 

Groaa-Oolith     .     .    . 

5.  Coli!  ßucKi..    .     . 

— 

6.  curvidchs  Eo. 





7.  Duetrii  Eo.     .     . 

Kimmeridge-Thoo 

Boulogne, 

8.  Duvernoyi  Eo.    . 

—  —        ,     •     ,     . 

— 

9.  Egcrtoni  Buckl. 

—  —         .    •    •     • 

Shatover, 

10.  emarfifinatu»  £a. 

Groiaoolith  •    .    •    • 

Sionesfielä. 

11.  falcatuB  Eo.    .     . 

"■"  "~~    •    •    •    •    • 

— 

12.  Helveticus  Eo.    . 

MolaMse 

Aargam, 

13.  Mantelti  Buckl. 

Kreide      .     .  \     .    . 

1>weit. 

14.  nei^iectus  Eo.     « 

Grosaoorrtlt  .... 

15.  Oweoi  Buckl.     • 

—  —.,••. 

Stonenfield. 

16.  psittarinus  Eo.    . 

— 

17.  ruffulosua  E«.     . 

, 

"-—.•..♦. 

-^ 

18.  Tessoni  Buckl.  . 

. 

Oolith 

Caen. 

19.  TowiiRhendi   BocxK. 

Portland-Bildnng  .     . 

MiUon. 

20.  Sedgwickii  Ao.  . 

a 

Gräoaaod     •     •    .     . 

Cambridge. 

II.  E. 

21.  Greenovi]  Ao.     . 

, 

? 

? 

22.  Hunteri  Ow. 

, 

London-Thon* 

III.  Ps. 

23.  compreaaus  Eo.  . 

. 

Loiidon-Thott. 

G.  A.  Mai«tbix:  über  die  OrnithoidichDiten  im  Nearothen* 
Sandatein  von  Connecticut  lOeol,  Soc,  1849,  Dec.  14  >>  Land.  Bdinb, 
n.  philos.  magaz.  1843,  XXlity  186].  Mit  einer  Reihe  von  ExeropUreo 
genannter  Vogel-Fährten  theilte  M.  auch  einen  Brief  von  Dr.  J.  Dbanb 
von  Greenfifid  in  Massachusetts  mit,  dem  urapronglichen  Entdecker  der- 
aelben  vor  8  Jahren,  worin  derselbe  sagt:  „die  Fährten  sind  unabänder- 
lich die  eine«  Zweifiiaaera  and  auf  der  obern  Seite  der  Scbichten,  wäh- 
rend die  untre  den  Konvex-Abdrnck  zeigt".  Zuweilen  kann  man  bia  ober 
10  aufeinanderfolgende  Fährten  einea  Individuoma  sählen.  Er  aah  eine 
Reihe  von  Fährten,  die  12"  lani;  und  8"  breit  waren,  einige  Ruthen 
weit  fortziehen  ;  der  Zwiacheoraum  war  gans  gleiehfSrmig  4'*  Eine 
andre  Fährte  hatte  14''  Länge.  Dieae  Eindrucke  waren  von  solchen 
von  Regentropfen  begleitet. 


Da«  Britische  Museum  bat  neue  Sendungen  foasiler  Knoeben 
vom  Himätaya  erhalten.  Darunter  aolien  Orang-Utang -Reste  seyn, 
von  9'--10'  hohen  Individuen  {VlnsUtut,  ±843^  XI,  388). 


Tmeodori:  Ichthyosaurus  trigonodon  Tn.,  im  Lias  bei  Bami 
gefu  nden  iMünehener  gelehrte  Anzeigen  184S,  S.  905^911).  Zwischen 


249 

BrntiOi  und  Unnertiorf  bei  0«ji«,  wo  Liaskalk  and  bilomio5te  Mergel* 
Schiefer  Behnfa  der  ÜMM-Rektifikution  darchbroehi^n  warden,  fand  nan 
im  November  1841»  60^—70'  über  deoi  Flusa-Spiegel  im  Schiefer  xuerat 
einen  kolossalen  Icbtbyoaaoros-Schenkel  y  vreleber  den  Pfarrer  MüAk  kft 
B§K%  zur  sorg^fal tilgen  Aufsochang;  und  Gewinnong  dea  Skelettea  ver- 
anlasste. Der  Hintcrtbeil  ▼oni  Becken  an  war  nicht  mehr  vorbanden, 
daa  gtiize  übrige  Skelett  aber  wurde  gefunden.  Der  Kopf  wurde  aorg- 
faltig  von  allen  Seiten  aua  dem  Geateine  gelöst  und  ant  eisernen  StAbea 
{ranz  frei  aufgeatellt;  das  übrige  Skelett  blieb  als  Hautrelief  auf  den 
Scbiffer^Platten  liegen,  welche  einen  14'  langen  und  8'  breiten  Rahmen 
rinnebmen.  Der  Kopf  hat  im  Gestein  eine  umgekehrte  Lage ,  auf  der 
Stirne;  das  andere  Gerippe  war  zerfallen,  horixontal  zeratreut  und  muas 
wohl  io  derselben  Lage  niedergesunken  geweaen  aeyn.  Der  Schädel  ist 
au  Hiotertheile  stark  beaehädigt;  die  Hinterr&nder  der  Schläfen-Gruben 
lind  weggebroeben  und  die  Bracbatucke  nach  anderen  Stellen  rer wer- 
fen; die  Hinterhaupt-Knochen  von  ihrer  Stelle  fortgerückt;  die  rechte 
Seite  mit  der  Augenhöhle  ist  sehr  zusammengedruckt,  die  linke  wenig 
benchädigt;  Stirn  und  Vordertheil  von  den  Naaenlöehern  an  sind  schon 
erhalten«  Yom  abgebrochenen  Tbeil  der  Schläfengrube  bis  zur  Schnau- 
tzen-Spitze  roisat  der  Kopf  noch  5'  10"  8"'  und  wurde  ergänzt  über  6' 
haben.  Die  läng  lieh  viereckigen  Sehlifeu- Groben  aind  6''  9'",  die  linke 
wohl  erhaltene  Augenhöhle  11''  weit  [Iang?];<da8  linke  Nasenloch  iai 
7"  lang  und  l"  6'"  hoch;  ^ie  Schnaotzen-Spitze  3'  4"  davon  entfernt. 
Das  Ende  der  Schnautze  iat  aufgestülpt  und  durch  mehre  Einschnitta 
Retheilt,  worin  Muskeln  eingeheftet  gewissen  zu  aeyn  acJieinen;  einige 
der  vordersten  Alveolen  erscheinen  [jetzt]  ganz  nach  vorn  gerichtet.  Ob» 
ichon  der  Geleoktheil  des  Unterkiefers  noob  an  der  gehörigen  Stelle  dea 
Oberkiefers  anliegt,  so  bleibt  aein  vorderea  Ende,  daa  abgerundet  und 
ohne Bracbfläehe  iat,  doch  0"  hinter  dem  dea  OberkSefera  zurück;  aeiae 
hinteren  Enden  aiad  nicht  zu  ermitteln  ;  man  kennt  ihn  auf  5'  4"  6"' 
Länge,  wovon  die  Symphyse  2'  einnimmt;  der  Abstand  zwiachen  beiden 
Asten  ist  l'  l",  —  Unter  dem  Kopfe  liegen  die  zwei  Rabenschnäbel  10^' 
lang  ond  1'  breit  in  natürlicher  Beziehung  zu  einander  und  dem  rechten 
Haoerus  mit  einigen  Phalangen-  und  Wirbel-Theilen.  Anf  den  Schiefer- 
Platten  onteracbeidet  man  20  meiat  vollatändige  Wirbel,  von  welchen  dia 
groasten  6"  breit ,  5"  6'"  hoch ,  2"— 2("  lang ,  doch  io  dieaer  letzten 
Richtnng  etwaa  zusammengedruckt  aind.  Die  Seiten-Artikulationen  ha« 
hfn  keine  Grubchen,  wie  z.B.  bei  L  tenniroatris,  daher  auch  aber  60 
vorhandene  Rippen  ,,keine  getrennten  Geienkiläcben^  aondern  nur  2  Arti- 
kolitions-Facetten^  Die  gröaaten  Rippen  aind  3'  6"  lang  und  1"  breit, 
4ie  uQzerdrockten  rund.  —  Der  wohlerhaltene  linke  Humerna  iat  10"  4'^' 
'•ng,  oben  6"  7'",  mitten  6"  9'"  und  unten  9"  breit.  Die  2  Oberachen. 
kel-Knochen  sind  9"  lang,  oben  5"  0'"  und  unten  7"  4'"  breit.  Von 
(ien  vorderen  und  hinteren  Flossen  sind  noch  viele  Phalangial-Täfelchen 
»niTheile  in  naturlicher  Ordnung  vorhanden.  —  Da  die  Zähne  dreikantig 
lind,  so  stimmen  aie  mit  denen  der  fibrigen  bia  jetzt  bekannten  Arten 


250 

nieht  Ibercin.  Am  OberlUler  sind  dweu  liak«  nodi  ftO,  reehfa  M,  aa 
Unteiiciefer  liaks  %i  vorhanden;  §ehr  viele,  die  auf  dem  Kopfe  serttrent 
gelegen,  museten  mit  dem  Gesteine  abgesprengt  werden.  -^  AnfgeitelU 
kl  der  Lokal*SaoimiiiBg  so  Ban^i. 


L.  AcAdsn:  Reeherehes  sur  ies  Poisaons  fossiles  de. 
[XVIl-^XVin  {d«rnüre)  Ihr.  Neuehdtel  et  Solevre  i844 ,  4^  [vergl. 
Jahrb.  184B ,  636].  So  wäre  dieses  herrliche  Werk ,  die  Frucht  einer 
rastlosen  13— 14jäbrigen  Tbätigkeit  endlich  zum  Schlüsse  gelangt.  Diese 
Doppel-Lieferungen  enthalten  94  £ogen  Text,  Titel  su  den  einteloeo 
Bänden  und  noch  40  Tafeln;  nämlich 

Bd.  /:  S.  1— xxKii  and  S.  1—188  (wogegen  det*  froher  abgedruckU 
Text  S.  I— xn  und  1^40  kassirt  wird); 

«   J/,  i:  S.  I— XII,  106—106  (Carton),   340+350;  363—306  (hier 
fehlt  darch  Versehen  ein  Bogen);  //:   ii,  S.  73—338; 

„    Uli   Titel  und  Cartons; 

„    IV:  Titel  und  Cartons; 

„  F:  I,  Titel  und  S.  i— xii,  1— 16  b,  31—133;  K,  ii,  S.  3-4 
(Carton),  85—160. 
•Die  Tafeln  stellen  theils  Skelette  von  lebenden  Typen  der  verschie- 
denen Fisch -Familien,  theils  vergrdsserte  einzelne  Tbeile  und  mikro- 
skopische Ansichten  der  inneren  Knochen-Textur,  theils  endlich  fossile 
Fische  dar.  Der  erste  Band  enthält  einen  erweiterten  and  verbesserten  Ubü- 
druek  des  gonzen  schon  früher  poblisirten  Textes;  dsnn  die  Forisetzung 
«od  Vollendung:  der  schon  früher  begonnenen  Dermatoloj^ie  mit  der  Cbi- 
rakteristik  der  Fisch-Schuppen  im  Allgemeinen  und  nach  den  einzeloea 
Familien.  —  V.  Kapitel  fiber  das  Skelett  der  Fische  im  Allgemcioen  nad 
nach  den  einzelnen  Theilen  desselben,  und  diese  wieder  nach  den-  einzel- 
nen Fisch-Familien  insbesondere,  eine  ganz  neu  gearbeitete  and  gr&saleo- 
tbeile  auf  eigene  Beobachtungen  gegründete  vergleicheode  Osteolof^ie, 
die  wir  in  solcher  Durehfohrung  bis  jetzt  noch  nicht  besessen  (8.  91-* 
164).  —  VI.  Kap.  ober  die  Klassiakation  der  Fische  (S.  165—173)  und 
beschreibende  wie  bildliche  Darstellung  ihrer  Verbreitung  in  dem  Haupt- 
abschnitte der  £rd*Bildttng.  Den  Schluss  macht  eins  Erklärung  der  Ety- 
mologie der  neu  gebildeten  Byatematischen  Benennungen  ,  eine  Inhalts- 
Übersieht  des  Bandes  und  eine  Erklärung  seiner  Tafeln  (S.  17^—188). 
Was  nun  die  Beschreibung  der  fossilen  Fisehe  in  den  folgenden 
Bänden  betrifft,  so  iindefn  wir  zu  Erfcänznng  der  fräher  begonnenen  ta- 
bellsriscben  Übersichten  noch  folgende  aufzufahren,  unter  welchen  aber 
viele  Arten  niebt  mehr  abgebildet,  noch  ausfährlieh  besehrieben  werden 
konnten. 


m 


Zahl  der  Arten  In  FormationeB 

Familien  und  Genera. 

E 

m 

(9 

s  « 
=  1 

S 

& 

^ 

i 

1 

Budll:  Ganoiden. 

A.  Lepidoiden  (Fortoetx.). . 

b.  Homoeercl. 

«)  Mit  einer  Rückenflosse. 

Lepidotus  (Fortsetz.)  ....... 

Pholidnphorus     ......... 

Ophiopsis    

Rothosanrns  (Pkllopli.  ante)   .    .    .    . 

• 

• 

••  ; 

4 

8 
13 

2 

20 

4 

2 

■ 

*•)  Mit  2  RnckenflosseB. 

J»««8*g«« *    . 

Propterus •   .    *    . 

• 

• 

• 
i 

• 

4 
2 

a.   Hetercerci  (Nachtrag). 
Coeeolepia  ........... 

, 

, 

, 

^ 

, 

♦  • 

B.     Sanroidea. 

a.    Heterocerci. 

« 

4 

« 
• 

*  ■ 

3 

2 

8 

• 

•  ■ 

'• 

1 

ASoiepis .  ..::..;!: 

Sanricbthys ..-..• 

MegalichthTs  .    « 

*      '     i  i  *  . 

Dendrodns  Ow.   .     .     .    .     -    .r    .    .    . 

Lamsodus   

Platy^niithaa 

Cricodu»     ...     .......... 

Orocnathns     .    .     ••.•••.. 

* 
* 
* 

Pododos      

Graptolepis     .•......].. 

♦    ♦  ■  ♦    • 

• 

b.  Homocerci. 
Sofiaatlias      .......... 

Conodos 

PiTcbolepIs 

Pachycormns 

Catnrus 

Amblysemus 

Saoropsis    

ThriuoRotas 

ThriMops 

Leptolepin 

Aipidorhyochn»       

BeloDostomus 

Saurostoinns 

Jegalorus 

JacTosemlas 

Z&bne    Toii    FygopteriM ,    Sanriektys, 
Megalichtfays ,    Saurostomus ,   Cri. 

14 
*l 

10 

3 

1 

1 

6 
2 
2 

1 

1 

9 

*2 

7 
17 
6 

7 

8 

1 

1 
1 

• 

1 

C.  Coelacanihj.  . 
Coelaeantlias  .    .    .    .-.•..    .    •    . 

3 

1 

1 
1 

2 

1 

Httloptychlos 

Gyptosteos     .......... 

Ph>Uolepis ....'. 

GJyptoleDl« 

6 
2 
1 
2 
1 

PuBUBolepIs 

HopopyHo»                

H'ovJr  .• .  .  ;  i : :  : ;  : 

. 

1 

'    1 

1 

2S2 


Zahl  der  Arten  in  Formationen. 

Familien  oad  Arten. 

1 

i 

e 
;4 

ä 

'S 

.1 

l 

CB 

i 

l 

i 

2 

Undina 

Ctenolepto 

GyrosteuB 

llacropoma     .    i 

• 

• 

. 

• 

2 

1 

2 

D.    ^ycnodontae. 

Pycnodns    ...•...»•... 

Periodus     . 

Gyronchns *    .    .    . 

Acrotemniis 

Blfcrodon • 

Sphaerodus     .    .    

Piacodus     ........... 

Gyrodus «... 

Pbyllodns 

Glnbulodus  Mühst. 

Colobodns 

Scrobodus  MflnsT 

Pisodus  

•  ■ 

* 

f 
1 

3 

1 

■' 

30 

'6 
% 

19 
l 

11 

1 
3 
6 

3 

l 

5 

i 

6 

1 

4 
l 

E.    Sclerodermata. 

Aeanthoderma 

Acanthopleums  ......... 

Blochins 

Dercetis 

Rbinellus 

Ostr^cion  L 

Glyptocephalus  .    , •    . 

•  • 

\ 

• 

2 
2 

1 

l 
I 
l 

l 

OD 

F.  Gy mnodontae. 

Diodon 

. 

. 

. 

.. 

. 

2 

1 

OD 

G.  liophobranchii. 

Calamostoma 

Syngnathns 

\ 

•. 

•. 

• 

; 

1 
1 

OD 

H.  Aecipenseridac. 

Accipenser  L«      ............ 

Cbondrosteus  .    .    .    •    , 

Viele  Berichtigungen  nnd   Zusfttie  zn  . 
diesem  Bande. 

''  • 

■ 

:• 

l 

••   • 

• 

1 

• 

OD 

i 

16 

'23 

8 

9 

60 

h36 

33 

26 

11 

OD 

324. 


1 

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1 

1 

«  ■ 

v\ 

•0 
0 

% 

2. 

Band  V,  Cyeloiden. 

(Acanthopterygii.) 

A.    Scomberoides 
(Forts.) 

1 

2 

1 

1 

1 

1 

QO 

Palymphyes  .... 

Archaeus     

Isurus     ...... 

Duc^or.   .,    ,.   .....    . 

Thynnus  Cut.      ... 

3 

2 

I 

1 
2 
2 
2 

QO 

Zeus  Cuv 

l 

Vomer     ...... 

Cybium  Cüv.   .... 

EncboduA 

AnencUelum  BiiV.     .    . 

NemopteryxXantea  Cy- 

ClltfBf)  .   ..   .     ..   . 

'2 

6, 

2 

Lichia  Cuv 

Trachinotus  Lac.  .   .    . 
CaranchoDsis  .... 

Aniphistinm     •    •    -    • 

25.1 


Palaeorhynchum  Blv.  • 
HemirhynchUM     .     .     . 

B.  Xiplioide». 
Tetrapterua     .     .     .     . 
Coelorhynchus     .     .     . 

C.  Sphyraenoides. 

Sphyraena 

SphyraeBodas      .    .     . 

Hypaodoii 

äauocepbalus  Hakl.  . 
Saurodon  Hays.  .  .  . 
CUdocyctus  .... 
Uiaoiphogiiathus  .  . 
Netogaater      .... 

D.  Bleaniofdes. 
Spiiacantbu«  •    .    •    . 

E.  Lophioides. 


F.  Labr  oides. 
Libnia  Akt.  .  .  .  . 
Kebineia      .     .    .    ^    . 


F.    Mngiloides. 

Magil , 

Calamoplearns     .    .    . 

0.    Atberioae. 
Atberina     .... 


(Malaeopterygti). 
A  Eaoeldet(ForU.) 

Boloateus 

Spbenolepis     .... 


weoa 

B.    Haleeoldes. 
Malletiu  CcT.      .    . 


(Z) 


OD 


QO 


OD 


Osmerna  Art. 
Osnieroides 
Acrognatbus    . 
Aulolei'ia     .    . 
Aloaa  Cur. 
Elopidea      .     . 
Clupea  Cov.    . 
Coeloeepbalua 
Kagrauli«  Cur. 
Halecopaia  .    . 
Halec       .    .    ; 
Platins    ... 
Clupeina     •    . 
Notaetis  .    .    . 

C.AngQillifprinea. 
Anguilla  Thuvp, 
Ophiaurna 
Enclielyopua    . 
i>pbagel»raiicbiM 


Weniger  bekannte  Ge< 

nera. 
Pleionemna 
Gafttrronemos 
Acantbonemas' 
Xipiropterua    . 
Cociogaater     . 
Lepiocephalus 
Megalopa     .    . 
Goniognatbnt 
Uropteryx   .    • 
Mlcroapondyloa 
Coelopoma  .    . 
nrachygnathua 
Rbynchorhlnna 
Pacbyeepbalaa 
Podoceplialua 
Botbroateaa     . 
Khiiiocephalua 
Ampheriataa    . 
PlycbocepbalM 


-8 


OD 

OD 
OD 


OD 
QO. 

QO 


50     96  I    2    X) 


Dm  ganze  Werk  bat  demnaeb  jetct  fofgenden  Umfang 
Bind        .  I.        .11.       .      III.     .       IV.      .        V. 

lohalt      .  Allgemein.  Ganoid.     Placoid.     Ctenoid.    Cycloid. 
Drackeeiten       2Ü0      .    654      •      430      .334      •      312  1950 

Tif.  in  fol.  10  .  149  .  88  .  61  .  91  .  394; 
Inf  welchen  Tafeln  (manche  aind  von  2— Sfacher  GrÖaae)  die  Reste  einer 
(Tötsern  Anzahl  fossiler  Fisch-Arten  abgebildet  sind,  da  zwar  nicht  selten 
1~3  Tafeln  einer  und  derselben  Art  gewidmet  sind,  aber  auch  oft 
eine  Tafel  mehre  kleine  Spezies  beisammen  enthält.  Viel  grösser  (über 
1000)  ist  die  Anzahl  der  theils  umfsssend  beschriebenen  und  tbeils  (in 
den  letzten  Lieferungen)  nur  kurz  chsrakterisirten  Arten,  deren  Bescbrci- 
buogeo  und  Abbildungen  in  den  späteren  Bfonograpbie'n  folgen  sollen.    IMe 


an 

ftmttien  dfeier  Flielir  ▼«rtbetteii  i1«1i  attf  fDtgiotli  Witnr  tn  lAleitiiYel- 
nen  Formatiooeti,  wo  der  Stern  *.  den  KulmioalioDS-Punkt  ihrer  Entwick- 
Inag  andeutet. 


' 

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1 

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l 

1 

I.    PTacoidea. 

CycloAtemata   .    •    •    «    •    .    « 

Squalidea     ..•!•!..[«.•    . 

. 

. 

. 

. 

• 

. 

. 

Hybodootae      .    «     .     •    •    ,     . 

Petalodud     •     •     .    .    •     .     .     . 

— 

■ 

CestracioDtea    .    .    •    .    .    .    . 

1  ■ 

Dictaea  .    ••«••.    •    .    .    . 

■MMM 

. 

« 

Raiae       ».•...••. 

•  • 

Pristis     ♦    .....    ...    .    .    . 

Chimaera 

• 

• 

•. 

• 

IM» 
1 

II.  Ganoide«. 
Pycnodontae     .    .    •     •    .    •    . 

Coelacauthi       ....    .     .     . 

.; 

• 

Sauroides     ........     •     •     . 

• 

^1  '."■'■ 

1^1 

"■"* 

Dipierü  ;    «     .     .    .     •    .     .     . 
Lepidoides  .  * .     •  *  .     .    .    «     . 

f 

.    . 

■  • 

J^canthodti    •     .••'..^     •     . 

• 

• 

• 

•• 

Cepbalaspides  .     .  .  •     .•    .     •     • 
Scleroderoiata 

• 
• 

'• 

__JL 

Gymnodofitae  .     ...     .     .     . 

■M 

'"1     . 

Lophobrancbii       •••<'•    •     . 

"1 

l    . 

Siluroides     .     ....     .     .     . 

Accipenaeridae     ..    .    .    •    •    * 

.• 

• 

— 

III.     Ctenoides. 
Pienronectidae 

Chactodoiitae 

•      - 

Thputhycs . 

Aiilostomata 

Cher^obatae 

Percoides 

Sparaides -. 

Sciaenoidea      «•.•••. 

1        ^ 

Cotloides 

_J              '        - 

Gobioidea     ....'••.. 
Mugiloides  ...•'.... 

IV.    Cycloides. 

iabroides    ...•,... 

-# 

Sphyraenoides 

**■ 

~ 

Xiphiotdes    ........ 

■^" 

Scomberoridea 

«             1        . 

Blennioidea 

liof  hioides  *•••.•«• 

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855 


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1    ^2 

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9 

1 

3 

Ao£iii)(jforiiiet       ,,.«.; 

Disci»boli      ,,..,..' 

Gadoide« 

E«oc(dFa 

• 

* 

^ 

Halecoidf« * 

1 

Gyprioodantte  .,*...     p 
Cypriooides 

, 

ht: 

Niebt  leicht  bat  eiD  ebeo  lo  omfaog^reicbes  nnd  kostapicKges ,  aber 
inmerhio  nur  für  ein  beachraoktea  Publikum  beatimmtea  wisseDacbaft- 
licbesWerk  ei»«  ao  freudiga  allgemeiue  Aufoahnie  gefunden,  wie  dieaea« 
iof  der  einen  Seite  hat  der  unermüdliche  anadauernde,  an  Begeiaterung 
grenzende  Eifer  des  Vfa.  för  seine  Wiaaanacbaft,  auf  der  anderen  die 
Neuheit  seines  Inhaltea  und  die  Grnndliebfceit  aeiner  Bearbeitung  durch 
alle  ttusaglieben  Schwierigkeiten  hindurch  eine  Bahn  brechen  muaseiiy 
welche  die  pekuniären  Mittel  dea  VPs.  ihm  aicfot  %vl  ebenen  ▼ermochl 
hätten.  Als  der  Vf.  dieses  Werk  begann,  kannte  er  kaum  600^700  Arten 
TOD  Fischen;  die  darin  beschriebene  Anzahl  ist,  wie  wir  gesehen  haben, 
weit  grösser,  die  dem  Vf.  jetzt  bekannte  Zahl  wohl  doppelt  so  -gross. 
Hat  iho  ,  von  dem  Interesse  der  Arbeit  ergriffen ,  das  wissenschaftlicha 
Poblikom  ,  beaondera  in  Emglmnd^  gerne  in  der  grösseren  Ausdehnung 
des  anfänglichen  Planea  durch  AufmuBtcrunga-Pramien,  durch  Subskrip- 
tioQ,  durch  Ankauf  seiner  Original- Abbildungen ,  durch  artistische  Bei- 
träj^e,  durch  Zustellung  ganzer  Sammlungen  u-  .n.  t-  unterstutst,  so  hat 
der  Vf.  dagegen  in  seinen  Lieferungen  an  Text  und  Abbildungen  um  den 
gesetzten  Subskriptiona-Preia  weit  mehr  gegeben,  als  er  versprocheft 
bitte,  und  nach  einer  langjährigen  faat  auaaehliesalichen  Arbeit  und  eineaa 
riesenhaften  Kosten-Auf  wände  dafir  kann  ea  aicb  für  ihn  nicht  um  einen 
pekuniären  Gewinn  handeln,  sondern  er  darf  aicb  glücklich  schätzen,  eod-  , 
lieh  nur  alle  Kosten  gedeckt  su  sehen.  Durch  diese  Arbeit  ist  nun  aber 
du  Studium  der  fossilen  Fische  eben  so  sehr  erleichtert  worden,  ala  ae 
teioer  Zeit  durch  Cuvibr's  Reckerches  sur  les  ossemens  fütsiles  för  die 
Saagetbiere  und  Reptilien  geacbehen,  nur  mit  dem  wesentlichen  Unterchiede, 
dtss  die  Grandlage  zu  allen  diesen  Forschungen  eine  verhältnissmäsig 
Doch  anbekanntre  geweaen  iat,  und  daas,  da  die  fossMeo  Fische  sich  durch  die 
Kioze  Reihenfolge  der  Gebirgs-Schichten  erstrecken,  während  sich  die  Säug> 
tbiere  wenigstens  nur  auf  deren  Oberfläche  beschränken,  das  Feld  zu  neuen 
Forschungen  ein  weit  grösseres  ist  als  dort.  Wo  wir  Dutzende  neuer  Säug- 
Ibiere  erstehen  sehen,  tauchen  Hunderte  von  Fisch-Skeletten  aus  den  Erd- 
dichten hervor,  um  die  Lucken  unsrer  Systeme  auszufüllen  und  die 
'  £rd-Schichten  mit  neuen  Charakteren  zu  bereichern.  £a  kann  una  daher 
üebt  entmuthigen,  wenn  noch  unter  derHand,  die  das  gebotene  Material 
ordnet  und   dem  Drucke  abergibt ,   sich  scbon  wieder  ein  neaea  in  ao 


256 

reicher  Pulle  ansammelti  da«!  ea  an  Umfange  jenein  ersten  gleichsnkoiD- 
nen  droht.  Aber  der  Gran'd  ist  gelebt,  das  Facbwerk  «lit  seinen  leicht 
verständlichen  Oberschrtften ,  iti  welches  wir  alle  neuen  £ntdeckong;en 
einzutrag;en  haben,  ist  aufgebaut;  die  Beschäftigung  mit  denselben  ist 
jetzt  zum  Gemeingute  geworden  und  die  neuen  Entdeckungen  werden 
künftig  noch- raseher  aufeinsnder  folj^en,  als  bisher.  Doch  müssen  wir 
es  für  grossen  Gewinn  schätzen ,  wenn  der  Vf.  auch  in  der  nächsten 
Zeit  es  noch  übernehmen  will,  diese  Entdeckungen  selbst. zu  sichten  und 
ordnen  und  .  von  Zeit  zu  Zeit  als  Ergänzung  seines  Hsuptwerkes  uns 
vorzulegen:  wir  würden  zugleich  leichter,  bequemer,  wohlfeiler  dazu 
•hemmen,  als  wenn  sie' Briichsfück-weise  da  und  dort  zerstreut  bekannt 
gemacht  würden.  Wir  mdcbten  daher  künftige  Forseber  aat  den  Wertli 
diesea  Publik ationa- Weges  aufmerksam  machen,  wie  wir  dem  Erscheinen 
.der  vom  Vf.  angekündigten  geologisch  zusammengestellten  Monographie'a 
4er  fossilen  Fisch«  mit  grosser  Begierde  entgegensehen.  Den  Anfang 
werden  die  neuen  Arten  des  Rustischen  und  BriGschen  Devon-Systems 
niaehetty  aufdaren  befremdenden  Formen -wir  aehon  bei  mehren  Geleges- 
Jbeiten  biagewtesea^haben,  und  die  sich  zu  den  jüngeren  eben  «o  verhal- 
ten, wie  die  lehthyosauren  und  Plesiosaaren  so  den  jüngerao  Repti- 
liaa u.  8.  w« 


H.  Br.  Gbinit«:  die  Versteinarunganr  von  Kteslinfftnaatda  und 
Nachtrag  zur  Charakteristik  des  SäcMseh-Bökmisck^n  Kreide* 
Gebirges  (23  SS.  m.  6  Steindruck-Tafeln,  l^restfeii  und  Leipzig  1648). 
Der  Vf.  gibt  nacbiräglieh  zu  aeiner  ^,Charakteriatik  dea  Saokäisek'ßehmh 
scheu  Krv  •^^G^ftt^rs^  noch  die  Beauhreibung  einiger  neuen  Fundorte 
und  die  Ch  rajitei^atlk  und  Abbildungen  einer  Anzahl  später  aufgefun- 
dener Fossil-Arten,  so  wie  andrer  aus  dem  benachbarten  Böhmen,  Er 
.gebliesst  daran  eine  Erklärung  aller  frühem  Tafeln ,  wobei  er  einige 
Uttrichligkettan  in  den  faubaren  tbeilwaiaen  Erklärungeu  verbessert  und 
inabesondere  einige  Benennungen  nach  dem  neuen  Wefke  von-Rcuss 
(Jahrb.  i843,  829)  berichtigt.  Auf  diese  Weise  ergänzt  sieb  aeine  „Cha- 
rakteristik'^ immer  mehr  und  gewinnt  an  Wertfa  und  Brauchbarkeit. 


über  die 

Entstehung  der  Quarz-  und  ErZ'-Gängfe^ 

von 

Hrn.  Professor  Dr,  Gustav  Bischof. 


Die  Qaarz-Gftnge  in  allen  geschichteten  Formationen, 
wie  in  der  Graowacl&e,  im  Thonschiefer,  Harnblendeschiefer 
0.  s.  W.9  können  unmöglich  a^f  feaerflüssigem  Wege  gebiidet 
worden  aeyo.  Wollte  man.  aqch  annehmen,  die  Ni^tnr  habe^ 
es  vermocht,,  den  in  oni^rem  stärlisten  Ofenfeaer  Air  sich 
aliein  nnschmelzbaren  Qnarz  zum  Schmefzen  zu  bringen :  so 
hüte  doch  gewiss  ^ine  so  ungemein  heisse  Masse,*  wie  ge- 
schmolzene Kieselerde,  das  Nebengestein  bis  zu  «^ner,  je 
nach  der  Mächtigkeit .  der  Qaarz-Gänge ,  .grösseren  oder  ge- 
ringeren Entfernung  zum  Flosse  bringe«!  müssen.  Es  würden 
sich  Silikate  gebildet  haben,  die  bei  Weitem  schmelzbarer 
als  die  Cluarz^ang  -  Masse  gewesen  wären.  Diese  Silikate 
(Feldspathy  Glimmer  n.  s.  w.),  wozu  das  Nebengestein  die 
Basen  (Thonerde,  Kali,  Natron,  Eisenoxydnl  n.  s.  w.)  geliefert 
hätte,  müssten  aber  nicht  nur  zwischen  der  Gangmasse  und 
dem  Nebengesteine  und  sogar  noch  weit  in  letztes  hinein, 
sondern  auch  in  der  quarzigen  Gangmasse  selbsf  gefunden 
werden ;  denn  die  durch  flüssige  Kie:$elsäure  geschinolzenen 
Gemengtheile  des  Nebengesteins  würden  in  das  Innere  der 
Gangmasse  gedrungen  seyn  und  Silikate  gebildet  haben* 
Man  denke  sich  nun,  dass  z.  B.  geschmolzenes  Silber  in 
eine  Form  von  Blei  gegossen  würde,  welche  so  dick  wäre, 

Jahrgang  1844.  v  17 


258 

dass  nicht  die  ganze  Masse  des  Blei's,  sondern  nor  eine 
gewisse  Menge  in  den  Umgebungen  des  eingegossenen  Silbers 
zum  Schmelzen  käme ,  so  würde  man  nach  der  Erstarrung 
des  geschmolzenen  Metalls  keinen  Kern  von  reinem  Silber, 
sondern  ein  Gemisch  aus  Silber  und  Blei  finden.  Nun  ist 
aber  der  Unterschied  zwischen  der  Schmelzbarkeit  der  Kiesel- 
säure und  des  Nebengesteins,  z.  B.  des  Thonschiefers,  ge- 
wiss noch  grösser,  als  der  zwischen  dem  Silber  und  dem 
Blei,  und  die  Verwandtschaft  der  Kieselsäure  zn  den  Basen 
des  Nebengesteins  oder  die  Neigung  der  letzten  mit  der 
ersten  Silikate  zu  bilden,  ist  gewiss  nicht  geringer,  als 
die  Verwandtschaft  des  Silbers  zum  Blei.  Es  ist  daher  ge- 
wiss als  eine  Nothwendigkeit  zu  betrachten,  dass,  wenn 
jemals  geschmolzene  Kieselsäure  in  eine  Gangspalte  von  Thon- 
schiefer  eingedrungen  wäre,  nach  ihrer  langsamen  Erkaltung 
and  Erstarrung  kein  reiner  Quarzgang,  Sondern  eine  kry- 
stallinische  Gai^gmasse,  etwa  eine  grankrsche,  sieh  gebildet 
hätte,  sofern  vom  Nebengesteine  die  ztrr  Enfs Behang  Ad 
Granits  nöthJfgen  Basen  geliefert  worden  wären.  Man- könnte 
also,  wenn  überhaupt  zu  denken  wäre,  dass  Jemals  «ine  reine, 
geschmolzene  Kieselsäure  aus  der  Tiefe  hätte  aufsteigen 
können,  tvohl  unigekehrt  schiiessen,  dass  ein  Granitgang  in 
einem  Gesteine,, etwa  Thonsehiefer,  dadurch  entstffndlen  wäre; 
aber  tircht,  dass  ein  Quarzgang  auf  solche  Weise  sich  hätte 
bilden  können. 

Zu  dieseii  Unmöglichkeiten,  sich  daar  Aufsteigen  geschraoi- 
z^en^  Kieselsäure  in  einer  Gangspfllte  zu  denken ,  kommt 
noch,  dass  die  Quarzgänge  stfhr  häufig  ganz  dünne,  ^  Zoll 
und  noch  weniger  mächtige  Adern  bilden.  Wäre  daher 
idlänfalls  feu  begreifen,  dass  eine,  einen  oder  mehre  Fuss 
liiächtige,  geschmolzene  Qoarzmasse  frt  einer  Spalte  hätte 
aufsteigen  könnet ,  ohrt e  auf  dem  langen  Wege ,  die  sie  aus 
unbekannten  Tiefen  hätte  Zurücklegen  müssen,  tu  erstarreir: 
So  würde  es  völlig  nnbegreifKch  bleiben,  wiie  eitle  kaum  ^ 
Zoll  starke  Quarzmasse  durch  das  kalte  Nebengestein  hätte 
dringen  können^  ohne  Sofort  zu  erstarren.  Diess  würde 
eben  so  unmöglich  gewesen  seyn,  als  wenn  man  versuchen  wollte, 
durch  Eingiessen  gesdhmölzenen  Eisen»   in  tinen  Kanal  ron 


ISO 

mhr%n  Bandert  Fusa  Linge  nnd  etwn'  ^  Zoll  Diebe  eine 
Eisenscbiene  «n  blideiK 

Müssen  wir  von  einer  Entstehung  der  Quarzgänge  im 
geschichteten  Gebirge  auf  feaerflö^sigem  Wege  gfinslich 
ftbstrahiren:  so  bleibt  keine  andere  Annahme  übrig,  als  dass 
diese  Gänge  auf  nassem  Wege  gebildet  worden  seyen.  In 
lierTbut,  es  tritt  einer  solchen  Annahme  auch  nicht  ein 9 
Erscheinung ,  welehe  die  Quarzgänge  durbieten ,  entgegen  ; 
im  Gregentheil  alle  Verhältnisse  lassen  sich  auf  eine  leichte 
und  nngeswungene  Weise  daraus  erklären. 

Kaum  gibt  es  ein  Wasser,  sey  es  Quell-  oder  Fluss* 
Wasser,  daa  nieht,  wenn  aueh  häufig  in  sehr  geringen  Yer^ 
lültnissen,  Kieselsäure  aufgelöst  enthielte.  Dringt  ein  solches 
Wasser  durch  die  engste  Spalte,  so  ist  die  Möglichkeit  ge* 
geben,  das«  sieb  in  ihr  mehr  oder  weniger  Ton  der  aufge- 
lösten Kieselsänrd  äbeetsen  könne.  Zwar  setzt  ein  solcher 
Absatz  varaFOs  ,  •  dasa  das  Wasser  entweder , '  wenn  es  heiss 
ist,  während  der*ZirkulaMon  in  der  Spalte  sich  abkühle,  oder 
dass  es  darin  verdunste,  oder  dass  sich  andere  Stoffe,  welche 
die  Kieselsfiitre  in  Auflö^ng  ethatten,  daraus  abscheiden; 
jedoch  darf  man  auch  nicht  andere  Umstähde  übersehen, 
wodurch  diese  Ab9cbl<ldnBg  erfelgeft  kann.  Sehr  viele  Er- 
sebeinongen  seigen ,  ^aas  cwlsehen  Kieselsäure  und  organi« 
sehen  Snbataneen  oder  organischen  Überresten  eine  besondere 
Verwandtschaft  stattfinde.  Beispielsweise  fahre  Ich  nur  an, 
dass  an  den  hölseernen  Brückenpfeilern  der  durch  TrajaH 
erbauten  Dooanbrücke  bei  Wien  kieselige  Konkretionen, 
Achate  bla  «n  einer  Dleka  von  einem  halben  Zolle  gefunden 
worden  seyn  sollen  %  un^  dass  nach  den  Beobachtungen  von 
Slockir  WfsAltbn^  dem  Serpentin  des  Zohtenberges  sich 
nor  auf  einer  Unterlage  eines  Liehen  bilden  sollen  ^*.  Wenn 
na»  in  Jenem  Falte  das  Hole  des  Brückenpfeilei^s  im  Stande 

•    Brbwlak's  6ubloig:rp,'Bd.  II,  iS.  4d!J. 

**  VerliaiidluD|r«n  dtf  K.  L.  €.  Akati.  rf.  WÄtorfbrnelier,  Bd.  XIV, 
^bth.  U,  S.  d45.  —  ViergJ.  aacb  vöa  Biicx  über  die  fijil(eification  orfpa*> 
Bischer  Substanzeo  u.  s.  w.^  in  den  AbbAfidlun^ea  dei  K^  Akad.  d«;  Vf. 
20  Berlin^  i8J98,  S.  43.  Wo,  bemerkt  vow  Buch,  eine  orjjaDifiche  Sub- 
stanz Dicht  vorbanden  ist,  findet  auch  nie  eine  Silicification  statt. 

17* 


260 

wnv ,  eine  Abscheidpng  der  Kieseisäare  ans  «iiier  böehst 
verdünnten  Auflösung,  wie  sie  das  Denauuraas^r  darbietet, 
KU  bewirken,  wenn  eben  so  ein  Licthen  eine  {Solclie  Abschei- 
dung aus  einer  wahrscheinlich  eben  so  verdünnten  Auflösung 
veranlasste:  so  ist  wohl  zu  begreifen,  dass  organische  Über- 
reste in  einem  neptunischeii  Gesteine,  z.  B«  im  Thonschiefer, 
j|rL»i<*hfyyA  ejhi»n  Absatjp   voD  Kieselsäuro   bewirken  konnten. 

Man  könnte  entgegensetzen,  da«s  die  SQp|ionirte  Wirkonj|[ 
organischer  Über.re7$te  in  dcn^  Gesteine  aufhören  müsse  ^  so 
bald  auch  nur  der  dünnste  Überzug  von  abgesetzter  Kiesel- 
säure sich  gebildet  hätte.;  es  ist  aber  bekannt,  dass,  so  wie 
nur  ein  Absatz  einer  aufgelösten  Substanz  durch  irgend  eine 
Ursache  begonnen  hat,  er  sieh  ietoht  fortsetzt,  wenn  auch 
diese  Ursache  nicht  mehr  fortwirkt. 

Ich  bin  indess  weit  entfernt  zu  behaupten,  dass  die 
Gegenwart  organischer  Überreste  in  G^irgs-Geateinen  stets 
den  Absatz  der  Kieselsäure  in  den  Quarzgängen  verursacht 
habe.  Ohnediess  würde  diese  Wirkung  nur  in  den  Quars* 
gangen  im  neptanischen  Gebirg«  gedacht  werden  k^innen  und 
keine  Anwendung  anf.sol/eha:  Gänge  in  krystalUaiaehen- For- 
mationen finden. 

Ist  es  aber  überhanpt  nüthig)  den  Ui^sacheil  .nächzofor- 
schen,  wodurch  Absätze  von  Kieselsii^re  aus  wäasrigen  Aof- 
lösnngen  erfolgt  seyn  können  ?  —  Reicht  es  nicht  hin ,  sieh 
auf  die  zahllosen  kieseiigen  Bildungen  zu  bemlienf  welche 
ganz  unverkennbar  auf  nassem  Wege  entatailden  :Seyn  müssen? 
Kann  man  bei  der  so  häufigen  SUicificatioif  orgiKHisoher  Sub- 
stanzen, z.  B.  des  HoU^s  zu  ÜAlzopal,  auch  nur  entfernt  an 
eine  .feurige  Bildung  denken?  Emmi^BKRO  frnd,  wie  er  mir 
mittheilte,  eine  Zolhgrpsse  Sohneoke,  ^i^enrVeiff^Qttts,  im 
Feuofopal.  '       .  :     ;     ' 

Der  Absatz  der  Kieselsäure'  in  den  Qn^ri^lingen  kann 
auf  doppelte  Weise  gedacht  werden:  entweder  stiegen  Quellen 
in  den  Gangspalteh  auf,  aus  welchen  sie  sieh  absetzte,  oder 
es  drangen  Kieselsäure-haltige  Wasser  ans  dem  Nebengesteine 
in  die  Gangspalten.  Beide  Vorgänge  finden  noch  in  der 
Jetztzeit  Statt,  wenn  auch  Absätze  reiner  Kieselsäure  aas 
Quellen   zn    den    Seltenheiten   gehören.     Eben   so   fehlt  es 


261 

nicht  an  Beispielen  ,  dais  sieh  der  Ort  des  Ansflusses  der 
Qoellen  yerändert,  oder  dass  fde  gäntliüh  versiegen.  Beides 
röhrt  gewiss  am  häu'figsten  davon  her^  dftss  sich  ihre  unter« 
irdischen  Kanäle  dnrch  Absfitze  aus  ihnen .  verstopfen; 

Eine  gäneliche  Versiegnng  einer  Mineralquelle  habe  ich 
selbst  wahrgenommen.  Vor  ungefähr  12  Jahren  floss  nfim* 
lieh  diebt  um  Läaeker-'S€e ^  in  der  Nfihe  ^er  ehemaligen 
Abtei,  eine  ssiemlioh  waseerreiehe  Quelle,  welche,  nach  ihrer 
Passnng  zu  schliessen,  in  früheren  Zeiten  bei  den  dortigen 
Kloster  »Bewohnern  im  Gebräuche  stand.  Ich  besuehte  diese 
Quelle  mehre  Maie,  weii  sie  meine  Aufmerksamkeit  erregte,' 
Mem  sie  die  elncige  unter  den*  mtgeinefN  «ahireichen,  in 
den  Umgebungen'  des  Laacher^See's  entspringenden  Mineral- 
quellen war,  welche  auch  nicht  eine  Spur  von  Eisen  zeigte. 
Sie  war  ein  sehr  reiner  Säuerling ,  der  vorzugsweise  nur 
Bikarbonate  von  Kalk  und  MagneSitt  enthielt  Als  ich  einige 
Jshre  spftter»  diese  Min«riilquel]e  abermals  ''besuchen  wollte, 
fand  ich  sie  glimBÜefa  versiegte  So'' finden  sieh  auch  in  jenen 
Gegenden  sehr  häufig  sum  Theil  bedeutende  Eisenocker- 
Lager,  welche  unzweifelhaft  von  eisenhaltigen  Quellen  ab- 
gesetzt worden  sind,  ohne  Ams  aber  let^e  dermalen  noch 
Forkommen.  Manchmal  trifft  man  scdehe  Leger  iii  einem 
höheren  Niveau  und  an  tieferen  Stellen  eisenhtiltige  Quellen 
an,  welche  jetzt  noch  Eisenocker  absetzen.  Es  ist  sehr 
wahrseheiniioh  ,  dass  bleir  Ortsverfindernngen  In -dem  Aus- 
flasse der  Quellen  in  Folge  von  Verstopfungen  -ihrer  Kanäle, 
Statt  fanden«  Indess  nicht»  bbsb  tfoMie '  Verstopfungen ,  son*-> 
dem  auch  helrüehtlfche»«  AniväerfuDgen  von'  Elsenoeher  am 
Aasflusse  der  Quellen  selbst  haben  hie  und  da  ein  Ver- 
schwinden des  Ausflusses  herbeigeführt.  So  habe  ich  an 
einer  Stelle,  wo  sieh  ein  3  Fuss  mächtiges  Oeker-Lager 
befand,  nadigvabea'  tässen  bnd  fand  unter  demselben  die 
sehr  wasserreiche  eisenhaltige  Quelle  wieder  auf.- 

In  jenen  Gegenden  zeigen  sich  auch  hie  und  da  Er- 
scheinungen, woraus  man  auf  eine  Veränderung  iu  der  Natur 
der  Quellen; Absätze  schliessen  kann*  Ganz  In  der  Nähe 
sisenhaltiger  Quellen  finden  sich  manchmal  mehr  oder  we- 
niger bedeutende  Kaiksintef^ Absätze,  während  die  dermaligen 


369 

Sedimente  aas  Eis^iiooker  tikit  gexinger  Beimeiigoiig  von  Kalk 
bestehen.  £«  ist  sehr  wahi^scheinlieh ,  daes  es  dieselben 
Quellen  sind,  welehe  y^rilnals  Kalksinter  abgesetzt  haben  and 
heut  zu  Tage  bloss  Eisenocker  absetzen«  Wenn  eine  solche 
Änderung  in  der  Natur  der  Quellen- Absätze  mit  der  nicht 
seltenen  Änderuilg.der  Bestanditheile  der  Quellcoa  in  Harmonie 
stehf!.:  so  finden  darin  aiieb  die  versehi^enartigeB  Sedimente, 
welche  wir  in  Gangspalten  ^  namentlleh  in  den  Erzgängen 
antreffen,  ihre  Deutung.  loh  glaubte  oämlieh  die  Uberzea- 
gung  gßvfo«nen  zu  haben  und  hoffe  Bauweise  ffihren  -za  kön- 
nen )  dasa  auch  die  meisten  Gangmassan  .in  den  Errungen, 
wenn  «iehtalloy  aftf  naas^m  Wege  oSngeCOhrt  worden  aeyen. 
Belege  fttr  die  Verscbiedenartiipkeit  der  Absälae  in  den 
Erzgängen  bieten  unter  andern  die  Gangmassen  in  dem 
Erzgebirge  dar.  So  fand  v.  Wrissenbach  *  auf  den  Brünier 
Silbergängen  im.  Freih^rger  Revier  die  Ordnung  der  Gang« 
Gemengtheite  y/on  den  älteren  za  den  jüngeren  Gliedern^ 
also  vofli  Saalbande  Aaiek  der  Mitito  fto,  steta  in  naehatehen- 
der  Folge: 

1)  Vorwaltender  Qnaiw; 

2)  Blanganapath  uud  Braamspath ; 

3)  Eisens|)ath,  Flteispajtb  nndBarylapathy  untereinander 
gleichstehend; 

4)  Kalkspath« 

Nie  fand  er  auf  Bränder  Gängen  die  genannten  apathi- 
gen  Mineralten  in  anderer  als  der  angegebenea  Nebeneinander- 
folge» und,  sie  soheint,  .so  viel  «r  an  beobaebten. Gelegenheit 
liatte^  alueh  anf  den  sämmtlieben  fibrigeii  aäebaisehen  Gang« 
Formationen  zieaalieh  Qbereinstiwmend  vorctkomaien«  Nieht 
ohne  Bedeutung  ist  für  jene  Bildungsart  der  GatigniasaeA  in 
den  Erzgängen,  fügt  v.  WfiisSEVBACH  hinzu,  dass  wenn  sich 
jene  Beohaehtung  dnrchgreiflsnd  baatältigen  «eilten  daraus 
hervorgehen  wikrde,  dass  nloht  die  iEra^^  aondftm  Fieknebr 

^  Abbildungen  merkwürdiger  Gangverhältnisse  aas  dem  Sächsischen 
Erzgebirge,  Leipzig  1886,  S.  31.  Da  ich  mich  in  diesem  Aufsatze  auf 
die  Einfährtini;  der  nieht  mefaUfschen  Gangmassen  beschrSkike  und  die 
Bildang  d«r  Brce  and»r«reitige^  MittheMungen  torbeUalle,  so  habe  ieii 
aiia  dir  Daintellang  t,  Wzissbioaoi^s  blesa  dis  arsiton  aafgmOQunea. 


263 

jene  Sputluirteii  dia  BiljwHP  *  Bp^<^^"   gefKrMserniAaeii'  chä- 


*  Ebeji  »JU  ich  ^iese  Abbi«dlmK^,fbseiid«n  wollte^  erhalte  ich  durch 
Alt  Gute  des  Hrn.  Berg;hauptqiann  Fre^sslbbbn  dessen  neueste  interessante 
Schrift:  die  Sächsischen  Erzgiänire  u.  s.  w. ,  Freiberg  1843 ^  S.  10  ff. 
i)arin  findet  sieh  unter  der  Übersclirift :  Gliederung  der  Gang;- 
mu^tn  JPelgmvtfes:  „fSmadti^H  PivraiMioilen  ist  «a^  wie  tiagrt  hekannt, 
eigen,  dass  einige  ihrer  Gänge  eine  regelmässige ,  bandartige  Struktur 
jifigen,  indeai  ihre  Fosailiep  parallele»  veracbiedentlich  niit  einander  ab>- 
wrcliselnde  Lagen  (Zonen,  Streifen,  Bander.  oder  Glieder)  bilden.  In^ 
dess  ist,  nach  meinem  Erachten,  In  üieaea  Verhdltaias  mehr  Regeimaaaif- 
krit  gelegt  worden,  ala  durch  die  Erfahrung  bestätigt  ist.  "Mßn  bat  für 
ainche  Forroatiooen  a^ch  ein«,  beftimmte  Altarafplge  iboer  Glieder  ff»tr 
fcsteUt;  m^^  aimnt  ^.  ß,  aa,  daaa  duara  die  änsaeraten  Glieder  an  deq 
Saaibäiidern «  Spathe  dagegen  ateta  die  innern  oder  mittlen  blilden« 
Schon  die  WsARsn'sGlie  Gangtheorie  entliält  (unter  anderen  $.  31)  dar- 
ober sehr  bestimmte  Andeutungen ;  indeaa  iat  man  später  noch  weiter 
gf((angen ,  man  bat  darauf  ein«  £n  twicklungatheorie  der  Gänga 
gebaut ;  man  bat  ferner  angenommen ,  dasa  mit  zunehmender  Tief«  ent- 
weder die  inn«iui  -DeMaro  Glieder  rerach wänden  ,  dagegen  die  äusaeren 
vorberrsehead  wurden  ,  oder  umgekehrt ,  woraua  sich  dann  Veredlung 
oder  VeriinedluDg  eines  Gsnges  nach  der  Tiefe  erklären  lieaae.  Dieses 
Verbältniss  kann  bei  einem  oder  dem  andern  einzelnen  Gange  Statt  flu« 
den;  aber  in  einem  4arcbgreifenden  oder  durchgebenda  sich  beatätigeu* 
den  Gesetze  sclieiiit  es  mir  nicht  begründet  au  aeyn,  n.  «•  w/* 

„Schon  eine  regelaäaige  -Gliederung  der  Gapgnaase  ist  kelu  vor* 
bcrrscheodea  yerhältuissf  in  sehr  vielen  Fällen  ist  keine  Spur  davon 
vorbanden;  noch  feltener  ist  aber  ein«  konatanle  Altersfolge  der  einzel* 
Den  Glieder.  Gegen  ein  Beispiel »  in  welchem  man  4aa  Eine  oder  das 
Andere  nachweisen  kann,  gibt  ea  viele  andere,  wo  Dlesa  nicht  der  FaU 
ist;  wo  vielmehr  die  verscbiedeffen  £rx-  und  Gang^Arteu  regellos,  wia 
•I»  eiaem  Gusae  geforait,  unlereinfu^der  Uegeu;  uder  wo  di«  Altera folgft 
der  einzelnen  Fosailieq  aich  nicht  gleich  bleibt.  Einzelne  regelmäaig 
gegliederte  Gäuge  haben  immer,  weil  sie  interessanter  sind  als  ander«, 
mehr  und  besondere  Aufpacrksarnkpit  auf  sich  gezogen.  Darüber  scheint 
uan  die  grosse  Menge  gegentheiliger  Bildungen  weniger  beacbfet  au 
haben.  Geralde  auf  dieses  Vorhäteiiss  b|ibe  ich  daher  seii  längerer  Zeit 
besoadere  Aufmerksamkeit  gerichtet,  und  wenn  ich,  in  der  kunftigeai 
voUständigon  Ausführung  der  vorliegendea  Skizae,  die  Beaultate  meiner 
Beobachtungeo  für  jede  einzelne  Formation  genauer  nachweisen  werdsi 
wird  man  sehen,  dass  4er  allgemeinen  gesetamäsigen  Folgernngeoi 
die  darsus  hergeleitet,  werden  köqneo ,  nur  wenig«  sind.  Nuc.  wenige 
FosiUisQ  .«iod  es ,  die  sich  gleichbleiHFend  in  Drusen  oder  in  den  inner». 
tteo  Ganggliedero  als  die  nettesten  Bildungen  zeigen ,  z.  B.  Gediegan«? 


264 

Eben  so  wS«  in  den  Absätzen  jener  vorhin  berührten 
~^ueUen  aaf  der  £rd«Oberfläche  eine,  wenn  auch  nar  einmal 
wechselnde  Folge  sich  zeigt,  finden  wir  also  auch  in  den 
Erzgängen  einen  häufiger  wiederholten  Wechsel  von  Gang- 
massen.*  Wenn  jene  oberflächlichen  Absätze  ohne  Widerrede 
zeigen,  dass  dieselben  Quellen  ihre  Absätze  im  Laufe  der 
Zeiten  verändern ,  Löonei^  so  können  wir  daraus  wenigsteos 


Silber,  Glaserz,  Rothgöltig^rx,  Kalbspafh ;  andere  wiederbolen  sicfa  mehr- 
fach und  abwecbsflnd  an  den  Saalbandern  und  in  der  Mitte,  s.fi.  Qnarx, 
Kiesf,' Braunspatb,  Sehwerfipath  n.  s.  f/' 

Ea  Ist  in  der  That  achwierig^y  zwischen  zwei  Männern,  wie  Freier* 
SBBBif  und  V.  WsiaiiBNBACH,  beide  ge6bt  im  Beobachten  und  beide  durch 
«inen  vielj8hrig;en  Beruf  ala  pralEtiacbe'  Ber|^ente  auch  in  äer  Lage,  die 
veracbiedeuarti^sten  Gangverhältniaae  zu  studiren,  entscheiden  zu  wollen. 
Wenn  der  letzte  '  einr  bestimmte  Altersfolge  der  Gangglieder  anza- 
neYimen  geneigt  ist,  so  verkennt  /sr  doch  keineswegs,  dasa  die  Regel- 
mäsigkeit  sehr  häufig  gestört  erscheint  und  ffihrt  desshalb  viele  Bei- 
apiele  an. 

Es  fragt  sich,  ob  das  Kegelmäsige  die  Regel  und  das  Unregelmlstge 
die  Ausnahme  darstellt,  oder  ob  jenes  bloss  zufällig  sey.  Da  die  Gang- 
Bildung  ein  grosse '^Zeiträume  umfassender  Akt  ist,  da,  nachdem  dieselbe 
schon  begonnen  hatte,  die  Spalten  sich  abermals  erweiterten  und  Je  nach 
den  Adhäsions-  und  Cohäsions- Verhältnissen  zwischen  dem  Nebengesteine 
und  den  bereMs 'gebildeten  Gangmassen  wie  der  letzten  nnter  sich, 
die  wiederholte  Zerspaltung  bald  Theile  des  Nebengesteins,  bald  Tbeile 
der  Gangmassen  traf:  so  musste  es  geschehen^  dass  die  neueren  Gang- 
Bildungen  bald  gegen  die  Mitte  hin  fortscb ritten ,  bald  sich  wieder  an 
den  Saalbändern  und  an'  losgerissenen  Bruchstücken  des  Nebengestein» 
ansetzten.  Dazu  kdmmt  noch,  dasa  zwischen  den  älteren  und  den  neue- 
ren GanggUedern  liietit  selten  ein  Austausch  stattfand,  indem  jene  von' 
dem  Anfl6sunga -Mittel  -aufgenommen ,  letzte  dafdr  abgesetzt  wurden 
und  an  die  Stelle  der  ersten  traten.  Hiebci  konnte  es  auch  geschehen, 
dass,  wenn  man  sich  die  Einführung  der  Gangarten  auf  nassem  Wege 
denkt,  dieselbe  Flössigkeit,  welche  mehre  Gangarten  aufgelöst  ent- 
hielt, je  nachdem  sie  an  einer  Stelle  mit  dem  Nebengesteine,  an  einer 
anderen  mit  älteren  Ganggliedern  in  Berührung  kam,  hier  diese,  doft 
jene  Substanzen  durch  Austausch  absetzte,  gleieh  wie  sieb  eine  FIdssig- 
keit  yerbalten  wurde,  wenn  man  ihr  einmal  dieses,  ein  andermal  jenes 
Reagens  zusetzte.  Alle  diese  Ureachen  konnten  die  manchfaltigsten 
Störungea  in  der  Bildung  der  Gangarten  hervorbringen ,  so  dass  sich 
nor  da  noch  die  Regelmäsigkeit  zeigt,  wo  diese  Störungen  nicht  statt- 
gefanden  haben.  leb  baba  diese  Verhältnisse  weiter  unten  etwss  naher 
erörterl. 


^05 

«of  Ale  M5glSehkeit  sefallessen ,  dnss  aneh  die  weehselnden 
Giingglieiler  In  den  Erzgängen  denselben  Ursprung  =  haben 
mögen. 

Nehmen  Mrir  nochmals  Be%ag  daraof,  wie  sieh  die  Kieiei-> 
sfiare  In  den  Qnarzgüngen  aas   wässerigen  Auitesurtgen    ab- 
geschieden haben  mochte,  können  wir  nt^ht  fifgiich  annehmen'» 
das«  diese  Atwcbeiduiig  doreh  Vermhiderting  der  Tevqieirata^ 
des  Aoflösangsmittels   oder   durch    Verdnnstang   desselben, 
während   der  Zirkulation   der  CLeWässer  durch  die  Spalten^ 
erfolgt  sey,  und  ist  die  Annahme,  dass  organische  Oberreste 
b  dem  Nebengesteine  eine  Roile^^hfebei  gespielt  haben,  nur 
leiden  Quarzgängen  im  neptnnlsch^n  Cfebirge  zulässig,   so 
Ueiben  immer  noch  einige  Schwierigkelten   zu  Idsen  iArig. 
Sie  dürften  sich  aber  sehr  vermindernV  wenn  wir  Röcksieht 
auf  ein   Verhfifcnlss  nehmen,    das  irt'den   chemischen  Ver« 
wandtschaftS'-Gesetzen  vollkommen'  gegfindet  ist,  und  desaen 
Wirkung  auch  bei  Quellen  nachge\tlesen  'werden  kann.    Es 
ist  der  gegenseit^  Austausch   oder  die' Verdrängung  eines 
iffl  Wasser- aufgelüsten  Stoffes   durch  einen  andern,    womit 
das  Wasser  in  B^rOhrung  kommt.     Eben  s6 -wie  man  2.  B« 
die  Bikarbonate  von  Kalk, ^Magnesia,   Eisen-- und  Mangan« 
Oxydul  dnrch  Alkalien  flKitfschetdet,  so  wird  dieselbe  Anseehei* 
dong  erfolgen,  wenn  Wasser,  WeUlh^  diese  Bikarbonate  ent-^ 
halten ,    mit  Fossilien  in  Berührung  kommen ,    die   in   Ihrer 
Mischung   Alkalien    haben ;     denn    wenn    auch    die   letzten 
darin  mit  Kieselsäure  verbunden  sind,  so  werden  diese  Stü^ 
iiate  doch  dnrch  die  halbgebuodene  Kohlenisätire  der  Bikar* 
bonate  zerlegt.    Einen  solchen  gegen seltigen>  Austausch  habe 
ieh  auf  eine  augenscheinliche  Weise  wahrgenommen.     Jene 
vorhin  genannte  Mineralquelle ,   welche   unter  -einem  Eisen« 
oclier.Lager  aufgefunden  wurde ,  hatte  "sich  einen  Kanal  Im 
Trass  gegraben,  der  ringsumher  zu  einem  fetten  Thon  zer« 
setzt  war,  und  auf  diesem  Kanäle  befawd  sich  eine  Sehaale 
von  kohlensaurem  Eisenotydul  (Sphärosiderit).      Bier   hatte 
ohne  Zweifel  die  freie  und  halbgebundene  Kohlensäure   Aev 
Mineralquelle    die    Alkalien    aus    den   Silikaten    des  Trassee 
■osgesogen,  wodurch  diis  Bikarbonat  dejB.BUfe^oxydcils  sein 
Aoflösungsmittel  verlor  und   sich,   da   der  Zutritt  der  Luft 


nittgescMosfenwa^y  als fcohlen^^reaJBisenoxydul  nieder^ehli^. 
£s  ist  $ehr  i^nhrsdieinlich ,  d^isa  du«  koble^aore  Natron, 
welches  ein  so  häufiger  Bestandtheil  der  in  den  krystaliini^ 
Ashen, G^bir^gen  entspringenden  .Miaejralcjpellen  is^  in  vielen 
Efillea  4liej5e«  -Ursprung  habe :  dasA  nä«lieh  Wafser,  beladen 
mit  ,Bika<rbonaten  voa  Kalk,  Magnesiai  Eisen-  and  Mangau- 
Oaydol,^  mit  Gesteinen  in  Ber tthrafig  koqsinea,  weloh«  Natron- 
Silikate  enthalten. 

Attf  diese  Weise  können  .wir  leiobt  einsehen,  wie  aich 
Manganspaih,  .Bnaunspath,  Elsenr  xind  Kalk«Spath,  die  .in  den 
firsgjtngfi)  8o  häufig  als  Gangarten  vorkommen,  aus  Wassern 
abg$sQt«t  haben  küpoen»  .>v,eii^be  ditse  Fossilien  als  Bikar- 
bonat^ enthielten,,  sofern  in  dem  Neba^g^steino  Silikate  von 
Alkalien  vorhanden  waren,.  Diess  ist  aber  gerade  der  Fall 
bei  den  im  Gneise  des  Sr%geiirgß9  oder  in  anderßn  kry- 
ftallinisth^n  Gesteinen  aufseXxenden  Erzgängen. 

Solche  Anstauscbangen  konnten  .sicl^,  wenn  sich  die 
Bestand theii«  der  in  den. Gangspalten  zirknÜiienden  GewiUser 
änderten,  mehrmals  wiederboien« 

So  fand  Dr.  Speybr  i|i  Hanau  in  d«a  Steinbrüphen  bei 
Diete^heim  Ümhjillnngs-Pseadoinorphosen  von  Eisenspatfa  nach 
Formen  von  Kalkspath  ^.  Sie  komman  in  den  Drnsenräumen 
d^s  Anamesi^s  rtir,  in  welchen  au«h  .der  Sphärosiderit  nicht 
selten  getroffen  wird.  Es  ist  aicht  nn  beKweifeln,  dass  Ge- 
wässer, welche  jn  einer  früheren  Periode  Kalk^ath  abgesetzt 
hatten ,  spät6i* ,  als  sie  ihre  Natur  änderten  nnd  «ich  mit 
aavrom  kohlen«aiire:m.  Eisendi;yd«l  beladen ,  den  Austausch 
awischen  dem  Kalks;path  und  Eiseiispatb  bewirkt  bähen. 
Wir  braueban  nicht  jbu  fragen,  ob  derjanjg»  AAtheil  von 
Kohl<^9äur#.,  .welcher  die  nen^alea  Karbonate  in  Bikarbo* 
nate  umwandelt,,  siun.  hoblen^anron  Kalk  eine  grössere  Ver- 
wand taobaft,  als  »nm  kohlenaauren  Eisenoxydul  habe,  oder 
umgekehrt ;  denn  die  Chemie  «sägt  viela  9«iapiele  einer  Üm- 
kebrung  der  V^rwaftdtsobaften  onter  .varschiedenen  Umstäfiden, 
namentlich  wenn  ungjeicbe  Massen  wirken.  Wasser,  welches 


*    Vit  Psieadtaorpbosen  de«  Miaeralreicbs  von  Blviv,   8MI(f^^ 
tB43,  iS.  804,      . 


I 


M7 

mit  dem  Bibarbonnf e  46S  £i6enoiy<l«U  beladtn  iBt , '  biinty 
wenn  es  qfmiite^rbroeheii  •  <lber  Kalksiiath  «tvdi^t,  die  tudh 
gebiiiideii«  Kohiefifiiiare  an  denselben  abtreten,  ibil'  dadureli 
auflesen  and  .fortfahren  und  dagegen  das  u«Miflöeliob  ge^ 
woiKleHe  knhlenjuittra  .EMenoKydttl  absetee«.  Aber  eben  •» 
gut  kann  der  nmgjt^eWte'Feli  eintreten  fuid  da»  halb  gebnn« 
fi^ne  Kohlensüure  ia-  eineiii  m\^  aiHiren  h^lensa^rem  Kalke 
beladenen  Wasser^  an  Etsenspalh.  abgetreten  und  dad«reh 
jener  abgeeetst  qnd  dieser  aufgeJßfC  wenden.  Im  €rste* 
Falle  wirkt  -die  gröss^u"»  JMiaese  der  halb>gebundeiien  Kohlen« 
sfinre  lo  d^m  BiJUirboimie'des.£ieen»^  im  leteten  umgekehrfc 
die  4er  balb  gebundenen  Kobien^tfre  in  d^m  Rikarbenat^ 
des  Kalkes;  denn  dort  werben  d^rdk  di^  airbnlif enden  €ne4 
Wässer  neue  Quantitäten  der  Eisen-Yerbindungi  hier  njHs» 
Quentitälen  4er  Kalk^Verbindong  ununterbrochen  sogetbbrC« 
Die  Möglichkeit  k/anp  mithin  nieht  heeweifelt  werden,  ilaa* 
sich  auch  KaikspAth  io  der  Form  ron  Eisen^patb  vorfinden 
könne,  obgleich  Lein  seither  'Fall  bekannt  ieli. 

J>a8s  jene  Pseudooiorphoemi  von  Eisenspath  nech  f^Drmeit> 
von  Kalkspatb  auf  niissem  Wege  0Atstai^en  sind,  wird  ivohL 
Niemand  bezweifeln.  fiüeiEisonspath^KryetnUe  sind. im  lünenir 
theils  hohl ,  tbeaU  noolv.  mehr  oder  weniger  mit  KAkkepath 
erfüllt,  die  Innern  Wände  effvd  uneben  und  etwns  kdrhig» 
Wo  noch  Kalke^ath  vorhanden  ist^  eieht  man  LimieUen  vOil 
£isepspa4h  Kwiseken :  den  Sltttteuhgen '  dea»elbe« »  wodnrob 
regelmfisige  Zeilen  gebildet  worden,  Oi^ee  Peeod^^morphoeen 
siteen  theils  4Mif  Kalkefpnth^  theils .  verbindet  sieh  ihre  Maso^ 
unmittelbar  mit  dem  Anamesit, 

Diese  VeBhäknisaeffei^e»,  dose  dito  Umwandlung  oder 
der  Aostauaeh  langsem  von-  SlUttelt  gegangen  ist ;  eia  solcher 
laagsam  wj^Lender  Prostess  kUnn  aber  »ur  anf  naosom  Weg« 
gedacht)  und  ^e^et  Gedanke  en  eine  Wirkung  doreh  Hitsie 
moss  ansges^loseen  werden. 

Die  UmhüUiAiigs-Fsendamopphoeen  «mch  Fermen  doo 
Bitterspatbs ,  in  denen  der  Bfsenlpath-  auf  ^«aragfogen  in 
ßrauwaicke  hei  BMimbr^übitch^  vorkommt  *^  .sind  gowito  auC 


*    Ebead.  S.  309. 


268 

Xhnliehe  Weise  gebildet  worden.  Veränderten  die  Gewfisser, 
welehe  in  diesen  Gängen  frOherhIn  Bittersputh  abgesetzt 
Imtten,  ihre  Nutar,  wurden  sie  eisenheltig/  so  nahm  die 
halb  gebundene- Kohlensäure  des  Eisenbilcarbonats  den  Bitter- 
•|iat|i  auf  und  setete  dagegen  das  in  neutrales  liohlensaures 
£isenoiydul  umgewandelte  Eisensais  als  Eisenspath  ab. 

So  wenig  schwierig  es  ist,  den  Absats  der  mehrmals 
genannten  Karbonate  in  den  Gängen  und  die  Verdrängung 
des  eitlen  dureh  den  andern  su  begreifen ,  so  Ist  es  jedoch 
schwieriger,  sich  auf  ähnliche  Weise  den  Absatis  von  Quarz 
durch  Austausch  zu  erklären.  Qnans  kommt  zwar  nach 
Formen  von  Kalkspath,  Bitterspatb,  Eisenspath,  Icohlensaurem 
Bleioiyd,  Gypsspatfa,  Barytspath,  Flussspath,  Barytocalcit 
Tor.  Es  ist  also  denkbar,  dass  Wenn  b.  B.  Kalkspath  früher 
von  Gewässern  abgesetzt  worden  war,  und  später  andere 
Gewässer  mit  ihm  in  'Berührung  kamen,  welche  Kieselsäure 
aufgelöst  enthielten,  in  Folge  gegenseitigen  Austausches  Jener 
aufgelöst  und  diese'  abgesetzt  wurden.  Indess  würde  auf 
diese  Weise  der  Absatz  von  Quarz  in  Quarzgängen  und  in 
den  Erzgängen  des  Erzgebirges  nicht  wohl  erklärt  werden 
können,  da  Diess  voraussetzen  würde,  dass  das  eine  oder 
das  andere  unter  Jenen  Fossilien  vor  dem  Absätze  des  Quarzes 
itt  den  Gängen  eiistlrt  habe.  Diess  würde  jedoch  der  Alters- 
felge der  Gangglieder  in  den  Erzgängen  des  Erzgebirges 
widersprechen.  Es  ist  mithin  wobl  kaum  zu  vermathen, 
dass  sich  der  vorwaltende  Quarz,  das  älteste  Gangglied  in 
den  genannten  Erzgängen,  durch  einen  solchen  Austausch 
abgesetzt  habe,  .      < 

Eine  ganz  gewöhnliche  Erscheinung  ist  es,  das  Neben- 
gestein der  Quarzgänge  mehr  oder  weniger  mit  Quarz  doroh- 
drungen  oder  überhaupt  verändert  zu  finden,  v.  Oetnbausen 
und  V.  Dbchen  ^,  welche  eine  grosse  Zahl  von  Quarzgängen 
oder  Quarzadern  im  Granit  und  Killas  von  Cornwall  an  ent^ 
Mosten  Gebirgswänden  am  Meeresufer  zu  beobachten  Gelegen- 
heit hatten,  fanden  stets  das  Nebengestein  etwas  verändert. 
Bei  Mousehole   erstreckte   sieh  diese  Veränderung  1^   Zoll 


Karstbiv's  Archiv,  1898,  Bd.  XVII,  S.  3  ff, 


SM 

weit  in  den  Cbmnit  hintin,  indem  derselbe  dnnUer,  .gelklidi 
gvHü  geförbt»  fester  und  qnei^er  erecheint.  Die  daam- 
«dern  sind  etwa  9  Zoll  dick  and  erureitern  sich  stellenweise 
bis  EU  6  Zoll  .3ei  CUgfa-poUU  fmden  sie  ein  dem  Grenil 
sehr  nuhe  %t^h%xA%&  Gesttoin  von  lipbfc  girenweisser  Griind«- 
färbe,  das. seinen  yorwaUenden  Bestanddieil  Qaars  meist  reoht 
deatlich  in  doppelt  sechsseitigen  Pyramiden  bryataüisiir^ 
Glimmer  and  Feldepath  aber  aar  in  geringer  Menge^.  h^kufi^ 
ger  Scbörl  enthalt.  An  d^r  Oberfttcbe  ist  dieses  Geidteln 
verwitteüt,  im  IniMern  aber  bärter  and  geht  in  einiger^  Ent- 
fernang  von  dieser  Stelle  gane^in  Granit  über»  hier  nl{mlmh 
tritt  der  Feldapatb  baofiger  auf ,  theil^  Iriseh ,.  .tbeils  «« 
Porsellanerde  verwittert»  der! Quere  dagegen  mweAiok'.  Jenes 
qaaraige  Gestein  verblUt  nSÜ^h  .icum  Granit,  wie  der.darob 
Qnar^günge*  veränderte  Gnänitbei  if eiissAsie .  sum  dortigen 
Grsni^,  und  vrlrUlicb  wird,  aneh  4Lm  leiste .  Gestein  von 
häufigen  QparEsehnttren  duifclisetBty  welehe  eine  ähnliehe 
Veränderang  beMrirkt  su  haben  sobeinen.  An  einem  andeon 
Punkte  bei  Cligga  -  point^  vt^irJ  eine  wohl  ttber  100  Fuss 
hohe  senkreehte  Granit Wend^ron  tebllesefi  Anarsadern  dnrehr 
setzt,  welche  ihn  zu  beiden  Seiten  verändern*  An  einem 
dritten  Punkte  gewähnt  dier  Granit  einen  blichst  senderbaren 
Anblick.  £r  ist  von  einer  ciihllosen  Menge  OuarKsdem 
durehsetst,  welche  ihn  s&n  beiden  Seiten  in  ein  Gestein  vet>> 
wandelt-  haben )  das  dem  vorhin  b^aaebriebenen^  (viel  QuaM 
mit  wenig  Glimmer  und  Feldspalh,  aber  mit  häufigem  Sehörl) 
ähnlich  ist.  Alle  dieiso  Qaar«adesrn' sind  selten  mehr  als 
^ZoU  stark  und  fallen  steil  gegen  Ndrd,  wodurch  der  Grenlt 
?olikommen  geschiehtet  und  in  Bttufcea  von  2 — 3.  Fuss  Mäeh* 
tigksit  abgetbmlt  erscheint»  Der  unveränderte  Granit  ist 
dem  aUd  ^ben  bemerkte]^  Pwftkt»  gan«  äbnUch  und  sehr  cur 
Yerwittermtg  geneigt;  in  der  INähe  derQuareadern  verwittert 
er  hingegen,  nilibl«  Qbnia  Zweifel  desshalb  nicht,  weil,  die 
eingedruf^ene  .ttua^rsmasse  die  Poeeii  ganjs  verstopft  hatte, 
so  dass  später  ]&#ine>  Gewässer  melnr  eindringen  konnten, 
i^elche  eine  Verwitterluig  zu  veranlagen  im  Stande  waren« 
Bei  solchen  ^  bis  ^  Zoll  starken  Qnareadel'n  ist  aueh 
nicht  entfernt  an  eine  BiUnng^  aof  fbuerflüssigein  Wege  m 


ilenkeii,  v/Dbcübk  und' v.  OsViiiiAUS»!  fuMltfnaiielil  ifi  einen 
12  Zoll  mächtigen  Qaursgaivg  bol  AUmseti^h-fusi^nge  Massen 
iron  gHinsteinartigem'  Kittiis ,  so  weit  er  in  diesem  Gesteine 
aufeetzt;  Diese  Massen  vom  Nebengeatolne  würden  sieh 
gewiss  nicht  in  einer  ao  mäobttgeiidaarzwässe  hkh^  erliaiten 
können^  wenn  dieselbe  im  gesohinekenejn  Zaaia^e  mit  Ihtien 
ih  Berfthmng"geke'nmefl  wllrei  £ben  so  wienig  ist  en  den- 
ken, daaa  der  QniirS)  als  er  in  den  Oramltdes  Nebeifigeifetns 
eindrang,  feaerflüssig  war;  denn  einmal  ist  es  onbegreiflich, 
wie  eine  Masse,  die,  wie  der  Ckoarrs^,  hei  weitem  streng- 
fltlsslger  als  der  Granit  ist,  in  denselben  -eindringen  konnte^ 
und  dann,  wetih  man  anoh  annehmen  woUte,  dass  daars 
«nd  Granit  eusammengesehmolsien  wfiren^  so-  hätte  nach  der 
langsamen*  Erkaltnng  sich  wiedier  eine  gf^nitische  Masse 
bilden  müeeen,  ohne  dass  ^aber*  Feldspath  «nd  CTtimmer  sieh 
bedeatend- hätten  verasinderA' kennen.  In  dem  letzten  Fälle 
wttrden  i»»tttrlieh  aoch  die  ^tfiuien  Quarsradierti' der  Gänge 
mit  dem-  Granite  zosammeiigesebmoteen  seyVi  uiid  nach  der 
langsaaiien  Er8tal*ning  hätte* sich  d^nt'in.  dBe^elbe  Miisse,  wie 
im  Nebengesteine,  nicht<^«ber  reiaer  Q^ars  heraoekrystallisi- 
ren  können. 

Setzen  wir  hingegen  vorana,  dase-  der  Qoftr«  in  wässri- 
ger  Löenng  in  die  Gangspalten^eingetreten  sey,  so  erklären 
eiek  alle  Ersoheinä ngen  ganz  angeirwttngen*  Erstens  ist  das 
Eindringen  einer  wässrigen  Aoflösong  iriel  leichter  zu  be- 
greifen,  alft  das  einer*  gesehmolzenen  wenn  aiicb  noch  so 
itännflüssigeni  Masse  in  ein  so  ko^DpAfetes  Gestein',  wie  der 
Granit.  Die  wässrige  Flässigkeit'  behält  Immer  Ihre  Dttniip 
flttssigkeit,  und  bleibt  sie  einen  fangraZdlraiim  miteinem  noch  so 
wenig  porösen  Gesteine  in  Berührmg,  so  wird  sie  in  Fo^e 
der  KapiUarttäll  nach  und  nach  seilr  weit  $n '  dassölbie  ein- 
dringen. Eine  feurige  Flüssigkeit  hingegen  rerliert  mit  all- 
m&hlicher  Erkaltung  ihre  Dünnflttsiiigkett^  und^dorch'ifare  Hitce 
dehnt  sie  das  Gestein  ane,  verengert  dadurch  die  Poren  ond 
versohliesst  sieh  selbst  den  Weg.  Ist -noch  Oberdiess,  wie 
in  dem  vorliegenden  Falle ,  die  fearfgC'  FlOssigkeft  heisser, 
als  die  Sehmehshitze  des -Gesleias^  iii  das  ale  einzadringen 
•trelit>  nnd   hat  sie  cheilMache'-Verwandl80haften  «a  dessen 


«1 

Beatmäthelhn^  so  kfinn  itMi  teilt 'filtidrfitgM^  «ovrderii' Vi 
wird  ein  ZdsmMitaeviMhaf^Eeii  e^Mgtn.  'Zlw«t|eilg  4iiiiir><<!tie 
wSMrige  Atfftesun^,  *dfid»iti  sie  Stwffe  in  eiiv  Crc»8tein-  «^«etse, 
andere  ^i^iNi^s*iA]flMen''iiiid*  fortführen,  ifnil*vi'<ewfi'  die  B^- 
rährnng  mit  ilim  sehr  lange  dauert,  so  I&ann  der  AnsMOseh 
80  (»edetfteiid  werden,  daes  grosse  Massjftn 'd^t*"6^iiiengtheiie 
Ifims  v^^chw^nden  und  ej^n  so  ^fresse  aus  der  wfissrigen 
FIfissIgkeit  an  die  Steiie  treten.  £in  solehes  Veiplialt«n*kanrt 
beim  fiindrvngen  eiafer  gesf^molM^tieYi  Mails«  ^r  nicht  ge-* 
dacht  werden,  ein  A-otaoseh  ist  hier  ünmdgltebi  Eine  g^ 
schoiolEene  Masse  kanti  nur  die  Poren  eines  Gesl^ins  erlQlfen^ 
<yder  nur  in^  dem  Verbdltnisse  dieser  Zwisoheni^ilüme  eintreten; 
Die  Avsdehming  •  des 'besteiita  diit^  Berdhrung'  mit  -eiitei^ 
M  h^issen  Massfe  katin  aber  iefehl  mehr-  betragen^  a-ls  das^ 
Volemen  dieser  Poren ,  hi  welehemFlEiIle^'das' Gestein  itiii^ 
itts  HQfmhmeii  keim ,  was  Auf  den  JB^rilbrun^sffftcben  eo^ 
8ammenschttifl«t&  /.•..•..  t 

In  -dem  diircll  die  fluarzglnge' veränderten  Gi^anitaw 
den  olyen  bemerkten 'Pnnktenr  ist  der  FeUspalh  tind  Gttitriner 
sehr  Eurfickgetreten;  was  ist  dallei'  wshrscbelnlieher,  at» 
dass  die  eine  ^^fissrige  Atifldsiing  der  Kiese Isfiore,  welche  in 
den  Granit  eintlraiig,  diese  Snbistansen  nach  tind  naeb  2er^ 
setzte  nnd  fortführte  nnd  da>gegen  Ihre  Rfe^elsäure  ahse^st^f 
So  mögen  wobl  di«  in^  doppelt  sechsseitigen  Pyrn^ideii  kry^ 
stsittrtefn  Quarie,  von  denen  v.  DEetiEK  und'  v.  QsinrHAvsEir 
sprech^n^  nieiii  die  ni^springilcb  in^  dem  gfänItidcheA  Gei^tdne' 
enthalten  gewesene^'  Qoarse  ^dfeyn,  sewderrf>  sich  erst  sns  der* 
wässrfgen  Auflösung"  ^ebA^et-  habert. '  i>a  wo  sft^  den  Feld- 
spath  falfttfiger ,  tfa^ils  frisch ,  tbefls  eu  Pore^ahet'de  Ter-^* 
wittert  antreten  sahen,  trat' der^ Quarz -suiHick.  Hierzeigfte 
sich  also  iMt  der  erste  Alift  iler  Ziirsetenng^  des  PeMspafhs;' 
in  dem  ganci^eränderten  Gestefne  h{if|S[^geit  war-  auch  die 
Porzellanetdef  fortg^ührt  worden  and  duMra  «n  ^ie  St^Uo' 
getreten.  I>ass  solche  bedeotende  Veränderungen  ^les' 
Gesteins  durch  wMssrige  Ftassf^^keften  einen  ungemein  lAngen 
Zeitraum  erfordert  haben  nittssen,  ist  klar;  besonders  dn  im 
vorliegenden  Falle  der  so  schwer  yerwitterbare  Glimmer 
sich  mit  dem  Feldspathe  vermindert  hatte.    Niemals  können 


274 

wir  aber  dnreii  die  Annahme  noch  eo  langer  Zeitrtojae  in 
Verlegenheit  gesetzt  worden;  wenn  wir  nu^  irgend  einen 
ProBeae,  gehe. er  auch  noch  so  langfeam  von  Statten,  nach* 
weisen  können»  wodoreb  Bildungen'  und  Qmjl^ildangen  er« 
folgen. 

Die  Dnrohdringnng  dea  Ifebengesteina  mit  Kieaelaäure 
findet  nicht  blosa  bei  den  QnarsgUngen ,  aondern  auch  b^i 
yielen  andern,  gewissen  GangformaUonen  eigenen  Gftngen 
Statt.  Diese  Imprägnation  geht  bekanntlich  hfinfig.  so  weit, 
dass  Farbe  und  frühere  Textur* Verhältnisse  des  Ifebengeateins 
verschwinden  und  es  endjiish  fa^t  in  Hornstein  fibei^^ht. 
V.  WsissENBACH  *  führt  inebre  Bei«^ele  dieser.  Art  an*  So 
begleitet  diese  £rscheini||ig  aehr.  anffallend  und  faatallgeniein 
die  AUenberger  Zinngnng-Fonnlition«  .Wie  dieae  bi«  in  die 
feinsten  Klüftchen  .übergebende  Imprägnation  mit  d^sr  Ein- 
fiibrufig  der  ZUnq^ree  .gelbst  in  CansalrZnaammenbeng  an 
stehen  scheint,  davon  werde  ich  bei  einer  andern  Gelegen- 
heit handeln.  Sei  manchen  Sehneehergit  Gjängen  ist  der 
Thonsehlefer  reicher ,  an.  KieseUänre  als  anasjeirhaib.  ]^n  und 
lieben  mehren  .  Gängen  d/^a  Freiberger  Reviers  eracheint 
stellenweise  der  Gneiss  und  Glimmerschiefer  so  stark  mit 
Kieselmasse  darchdrung(«n,  dass  man:  nur  noch  schwach  das 
frühere  flaserige  Gefüge  und  gan«  fa^^t  ^nd  thoipig  die  vor- 
maligen Glimmer- Blättchen,. vom  Feldspath  aber.iiichta  mehr 
wahrnimpict  ^  bis  man  suletst  einen  gan^  in .  die  fiaaraige 
Gangoia^se  übei^ehend^n  Homatein  vor  aich  ^','  Aßm  man 
kanm  seine  frühere ,  Gn^iss-Nator  mehr  ansieht. 

Es  zeigen  ai<)h  also  hier  im  Gaeiase.  dieselben  Erachei- 
nungen  wie  zu  Corntfioll  im  Granit:  hiqr  wie.  dort  nimmt 
mit  dem  Verschwinden  des  Feldapaths,  find  Gl^mera  der 
Ciuara  ^q.  Man  darf  daher  wo^  ziemliah  allgenieia.  behaupten, 
dass,  wenn  ,w$ssrige  Anflösnngen .  von.  Kieael^äqr^  in  6ea|ei- 
nen  airknliren,  welche  Feldapath  und  Glimmer  oder  über- 
bau j»t  alkaliache  Silikate  enthalten»  durch  gegenseitigen  Aus- 
tausch Jene  abgesetat,  dieae  aufgelöst  und  fortgeführt  werden* 
So  mögen  es  auch  in  Gängen  im  Thonacbiefer  9  deren 
■j  ■    ■  « 

*    A.  a.  0.  .&  5e. 


478 

Seftenwffnde  verkteselt  sind,  alkalische  Silikate,  Glimmei'A 
Blfittchen  d.  s.  w.  gewesen  seyn,  welche  den  Austausch  he« 
wirkt  haben.  Wir  finden  folglich  in  Gfingen  dasselbe  Ver- 
halten, wie  ich  es  oben  yon  Minerak|aellen  berichtet  habe; 
aar  mit  dem  Unterschiede,  dass  das  Sauerwasser  den  Trass 
dorch  ZersetEung  seiner  alkalischen  Silikate  in  eine  Thon- 
Masse  umwandelte  und,  statt  KieselslEnre  absusetEen,  kohlen« 
saures  Eisenoxydol  absetxte«  Ob  indess  der  Absate  der 
KieselsXnre  in  den  Gftngen  durch  Entciehung  von  Kohlen- 
sfiure  erfolgte,  wie  beim  Absätze  des  Sphffrosiderits,  ist  zu 
beeweifeln,  da  Kohlenstture  nicht  das  Aufl5sungs«Mittel  der 
Kieselsäure  im  Wasser  ist;  denn  mit  der  Verflüchtigung  der 
Kohlensiiure  ans  Mineral- Wassern  fällt  nicht  Kieselsäure 
nieder« 

Alles  Tereinigt  sieh  snr  Annahme,  dass  das  Nebengestein 
der  Gänge  einen  wichtigen  Einflnss  auf  die  Abscheidnng 
der  Substansen  aus  den  Gewässern,  welche  ehemals  in  ihnen 
geflossen  sind,  gehabt  habe,  und  dass  es  dadurch  selbst 
mancherlei  Veränderungen,  theils  Verkieselnng,  theils  Ver-» 
Witterung,  theils  Bleiohung,  theils  Färbung  u.  s.  w.  erlitten 
habe.  Kann  nachgewiesen  werden,  dass  nicht  bloss  die  nicht 
metallischen  Gangarten »  sondern  andi  die  Erse  auf  nassem 
Wege  in '  die  Gangspalten  eingefBhrt  worden  sind ,  wie  ich 
an  einem  anderen  Orte  su  eeigen  bemttht-  seyn  werde ,  so 
Iftsst  sich  voraussetzen,  dass  die  Natur  des  Nebengesteins 
nicht  bloss  auf  jene,  sondern  auch  auf  diese  einen  Einfluss 
ausgetibt  habe« 

Auf  diese  Weise  dflrfte  sieh  auch  die  so  häufige  Er« 
scheinniig,  dass  Ersgänge,  wenn  sie  verschiedene  Gebirga« 
Formationen  dnrehsetsen,  ihre  Natur  Terändern,  theils  aich 
veredeln,  theils  sich  vemnedeln,  erklären  lassen.  Das  JEirs- 
geUrge  bietet  in  dieser  Besiehung  viele  Beispiele  dar.  So 
erseheinen  die  Gänge  der  Halakrüeher  Formation  im  Gneisse, 
seltener  im  Glimmerschiefer  u.  s^  w. ;  erreichen  sie  den 
Thonschiefer,  so  zerschlagen  si6  sieh  meistens  oder  schneiden 
rieh  ab.  Eben  so  ist  es  der  Fall  bei  den'Gängen  der  Bräun»* 
äorfer  Formation ;  sie  setzen  im  Glimmerschiefer  oder  Gneiss 
aof  und  zerschlagen  sich  meist  im  Thonschiefer*  Die  Gänge 

JBbrgSDg  1844.  IS 


274 

Aer  Ziehopauer  Formation  kommen  meist  im  Glimmersebiefav 
und  Thonschlefer  vor;  auch  hier  veronedeln  sie  sich  im 
letzten  *•  Dagegen  gibt  es  Beispiele,  dass  die  Gang-Bfasseh 
anderer  Gänge  sich  unabhängig  ir^m  Nebengestein  zeigen« 
So  seteen  die  Gänge  der  Sekneeberger  Formation  meist  in 
Thonschiefer ,  manchmni  anoh  in  Glimmerschiefer  auf;  aas 
dem  Thonsebiefer  setsen  sie,  mit  nnveränderter  Ers« 
Führung,  in  Granit  nieder**. 

Es  ist  sehr  wohl  ku  begreifen,  dass  sich  aus  derselben 
wässrigen  Auflösung,  je  nachdem  sie  mit  diesem  oder  jenem 
Gesteine  in  Berührung  kam,  bald  diese  bald  jene  Sub'stansen 
absetaeen  konnten.  Waren  es  s.  B.  FeJdspath  und  Glimmer, 
welche  durch  Austausch  den  Absatz  von  Kieselsäure  oder 
irgend  einer  anderen  Substanz  bewirkten,  so  konnte  ein 
solcher  Absatz  nur  dann  erfolgen ,  wenn  die  Anfläsung  durch 
Spalten  krjstallinischer  Gesteine  floss,  welche  jene  Fossi- 
lien enthielten.  Setzten  hingegen  die  Gänge  in  anderen 
Gebirgs-Gestelnen  auf,  denen  diese  Fossilien  fehlten,  so  konnte 
kein  Absatz  solcher  Substanzen  Statt  haben. 

Man  darf  den  wesentlichen  Umstand  nicht  öbersehen, 
dass  sich  die  schwächsten  Verwandtschaften  bei  Prozessen 
äussern  werden,  welche  wie  die,  wodurch  die  Gangmassen 
In  die  Spalten  eingeführt  wurden,  so  ausserordentlich  lang- 
sam erfolgten.  Mehre  Beispiele  im  Gebiete  chemischer  Er- 
scheinungen lehren  Diess.  So  fand  leb  in  einem  höisernen, 
mit  eisernen  Reifen  beschlagenen  Bottiche  einer  Kupfer- 
vitriol-Fabrik Absätze  von  derbem  metallischem  Kupfer, 
wovon  einige  ein  Gewicht  von  einigen  Pfunden  hatten.  Sie 
sassen  auf  je  zweien^  Dauben,  zwischen  welche  sieh*  eine 
Kupferlamelle  durchgedrängt  hatte.  Offenbar  war  es  hier 
der  eiserne  Reif,  welcher  die  Reduktion  des  Kupfers  be- 
wirkte. Es  war  aber  wohl  nicht  eine  einfache  Fällung  des 
Kupfers  durch  Eisen,  sondern  wie  bei  den  sogenannten  me- 
tallischen Vegetationen  eine  galvanische  oder  elektrische 
Wirkung.  Als  nämlich  durch  eine  einfach  chemische  Wir- 
kung in  dem  Zwischenräume  je  zweier  Daaben  eine  dfinne 

*    Frbieslbben  a.  a.  0.  S.  10,  34,  3S. 
•*    Ebend.  S.  39. 


Kvpferlsaidle  sieb  abgeseiKt  hatte,  war  ein  metaUischer 
Kontakt  swisoheii:  dem  Kupfer  and  dem  Eiaen  der  Reife 
hergestellt,  und  nun  fuhrdie  FiSlIung  des  Kupfers  am  Kupfer, 
welches  den  negativen  Pol  bildete,  lafigsam  fort,  ohne  daas 
das  Eisen  hiebei  einen  weiteren  direkten  Einflass  itahm. 
Wlire  die  Wirkung  fortw&hrend  doreh  den  eisernen  Reif 
erfolgt,  ^  hätte  dieser  an  dieser  Stelle  voUkommen  ser- 
fressen  seyn  müssen,  was  nicht  der  Fall-  war.  Erwägt  man, 
dass  bei  diesem  Vorgänge  durch,  den  Zwischenraum  zweier 
Dauben,  der  so  eng  war,  dass  keine  Flüssigkeit  durchdringen 
konnte,  gleichwohl  eine  che«iische  Wirkung  sich  ftusserte^ 
die  nach  Verlauf  von  einigen  Jahren  den  Absats  bodenten- 
der  Massen  metaUiacben  Kupfers  bewirkte,  so  kau«  es  nicht 
befremden,  wenn  wir  fibnUche  Erscheinungen  in  Ers-Gängen 
wahrnehmen«  Wir  ki^nnen  die  Wirkung  der  eisernen  Reife 
mit  der  von  Skibstan^en  vergleichen,  welche  im  Nebengesteine 
enthalten  waren  und  durch  einm  eben  so  engen  Zwischen- 
räum,  wie  swischen  swei  Rauben,  mit  der-in  der  Gangspahe 
sirkulirenden  Flüssigkeit  kodimuniairten.  t  So  wie  sich  in 
dem  anfefbhrten  Beispiele  alifangs  durch  eine  ebemisehe, 
hierauf  durch  eine  Kontakt*-  Wirkung  Kupfer  ans  seiner 
Anfldsuog  absetzte,  so  konnten  sich  finbstansen  auf.äho|ic|ie 
Weise  auSiden  in  Gang-Spaken  cirkniirenden  Flüssigkeiten 
absetzen.  Fänden  aiMib  in  den  letsten  keine  so  energischen 
chemischen  Verwandtschaften,  wie  swischen  dem  Eisen  und 
der  Kupfervitriol- Auflösung  .Statt,  so  koanie  die  Zeit  ersetsen, 
was  an  energischer  Verwandtschaft  abging 

Gans  in  diese  Kategorie  gehört  die  Durchdringung  des 
Nebengesteins  mit  Ereeli.  Diese  Imprftgnirung  an  den  Saal- 
bändern ,  so  wie  in  Brnebstüeken  im  Gange  ist  gewöhnlich 
da  am.  sUlrksten ,  wo  das.Neben|[jss4ein  isagleich  stark  ser^ 
setet  oder  von  fremden  Stoffen  durchdrangen  ist.  Die  feinste 
Imprägnation  mit  Zinnstein  begleitet:  die  meisten  Zinngang* 
Formationen  hauptsäehllchao  weit^als  das.Nebengesteinssugleich 
verkieselt  ist,  und  es  gibt  Ziniiaüge,  deren  Gang-Trümmer 
fast  gar  keine  Zinn^fübrende  Ausfüllungs-Masse  l*aben ,  nur 
dfirre  Klüfte  sind,  die  bloss  wegen  des  imprägnirten  Neben- 
gesieins   abgebaut    werden.      Neben   manchen   Gängen   der 

18* 


27« 

Freiherger,  Blei*Forination  scheint  Blende  and  BleiglanE  hie 
und  du  den  flaserigen  Bestandtheil  des  Gneisses  an  der  SteUe 
des  Feldspaths  oder  des  Glimmers  ica  bilden.  Noch  weit 
häulSger  ist  in  deh  Freiherger  Bleigfingen  die  Imprägnation 
des  in  und  neben  ihnen  sehr  aufgelösten  Gneisses  mit  Arsenik- 
und  Eisen-Kies.  Aoch  ist  hie  nnd  da  das  Nebengestein  wegen 
Imprägnation  mit  edlen  Silbererzen  abgebaut  worden.  Nicht 
immer  entspricht  die  Imprägnation  gerade  der  Erzföhrung 
des  Ganges  an  derselben  Stelle.  So  findet  sich  in  einem 
Gange  bloss  Qnarz  mit  Partie*n  von  Eisenhies  nnd  Bleiglanz, 
während  das  Nebengestein,  so  weit  es  gebleicht*  ist,  mit 
girossen  Körnern  von  sehwiirzer  Blende  stark  imprägnirt 
ist.  Imj^rägnirung  mit  Arsenikkies  sieht  man  oft  neben 
Freiberger  Bleiglanz-Gängen  an  Punkten,  wd  si^i  wmdg  oder 
gar  keinen  Arsenikkies  führen,  u.  s.  w.  *• 

Alle  diese  Erscheinungen  haben  das  Geraeinsame ,  dass 
das  Nebengestein  an  den  Orten  der  Imprägnation  stark  zer- 
setzt oder  von  fremden  Stoffen  durchdrungen  ist*  Beides 
spricht  für  einen  Austausch  zwischen  Bestandtheilen*  des 
Nebengesteins  und  denen  in  der  FlOssigheit,  welche  einge* 
drnngen  ist.  Im  letzten  Fall^  scheinen  init  den  fremden 
Stoffen  zugleich  die  l^rze  eingedrungen  zu  sieyn.  Auch  die 
Verschiedenhdt  zwischen  iaff  Imprägnation  des  Nebengesteins 
und  der  Erzführung  des  Ganges  erklärt  sich  daraus,  dass 
im  Gange  eine  Ursache  wirkte,  welche  nur  gewisse  Erze 
niederschlagen  konnte ,  während  andere  in  der  Auflösung 
znrückblieben  und  erst  durch  lätigeren  Kontakt  mit  den 
Gemengtfaeilen  des  Nebengesteins  nnd  vermöge  Austausches 
zur  Abscheidung  kamen,  indess  kann  sieh  die  wässrige 
Auflösung  atich  im  Laufe  der  Zeit  in  ihrer  Natur  verändert 
haben.  Nichts  spricht  mehr  filr  den  gegenseitigen  Aostauscb, 
als  die  oben  bemerkte  Ersetzung  des  Feldspaths  oder  Glim- 
mers  durch  Blende  und  Bleiglanz. 

Auf  iähnliche  Weisie  dürfte  man  begreifen  können,  dass 
sich  oft  auf  Kreutzungs^Pnnkten  zweier  Gänge  von  verschie^^ 
dener  Formation  eine  Gruf^e  uietalliecher  Fossilien  zusammen- 


V.  WsissEmiAcn  s.  a.  O.  S.  31  ff. 


277 

gehäuft  findet j^  die,  in  dieser  Orappirang,  jedem  einselneti 
von  beiden  Güngen  nieht  eigentliümilcK  ist.  So  findet  man . 
s.  B.  gediegenes  Silber  mit  Glas-  und  Rothgüitig-Erz,  Spröd- 
Giflserz,  Weissgültigers  und  Silbersehwfirae  lifiufig  auf  den 
Krentzen  von  Gfingen  der  Züger  und  HaUhrücker  Formation 
oder  auf  Kreu tzen  von  Gängen  der  Sauberger  Sliber-  mit 
denen  der  M^enfrieierstbrfer  Zinn-Formation,  oder  man 
findet  Zinnstein  auf  den  Silbeir-Gängen  der  Atmaberger  F^or- 
mafion  bei  ansehai^enden  Klfiften  f. 

In  solchen  KreutBungs-Punkten  Bweier  Gänge  von  veis 
sehiedener  Formation  kaiben  Auflösangen  verseMtidefier  Sab- 
standen  in  Berührung.  Leicht  konnte  es  geseheheii,  dass 
die  Substansen  der  einen  Flttsstgkeit  präzipitirend  auf  die 
der  andern  wirkten  und  sieh  so  Absfitze  bildeten ,  welche 
sieb  ausserdem  nicht  gebildet  haben  würden. 

y.  OETNHArua£N  uud  V.  DfiCHSN  **  führen  an ,  dass  bei 
Cardasne^tin'mme  bei  Si.  Auetle  Zinnadern  sich  •'ebne  Ver^ 
werf  ung  durchsetzen,  und  dass  auf  den  Durchsohnitts-Punkten 
die  reichsten  Zinnerze  gefunden  werden  sollen.  Auch  ein 
solches  Verhalten  dürfte  nicht  schwierig  su  erklären  seyn. 
Hatten  sich  in  den  älteren  Zinnadera  Gangmassen  abgesetzt, 
in  welchen  die  nicht  metallisoben  Ganguiassen  prädominirten, 
und  wurden  diese  Adern  von  Spalten  in  einer  späteren 
Periode  durebaetzt,  so  konnten  jene  »i^t  metailisehen  Gang- 
arten auf  den  Kreutzungs- Punkten  präzipitii^end  auf  die 
Zinnerze  wirken ,  welche  in  der  in  den  neueren  Spalten 
zirkullrenden  Flüi^sigkeit  aufgelöst  waren.  Eine  geringe 
Abweichung  in  der  Natur  dieser  Flüssigkeit  von  derjenigen, 
welche  früblerhia  in  den  älteren  Spalten  zirknlirt  haitte,  sey 
es  eine  qualitative  oder  eine  quantitative  oder  nur  eine  Ver- 
änderung in  der  Temperatur,  konnte  dieses  Verhalten  be- 
günstigen. Das«  ein  Austausch  stattgefunden  haben  müsse, 
wird  Niemand  bezweifeln ;  denn  nur  mit  dem  Verschwinden 
des  tauben  Gesteins  konnte  eine  reichere  Ablaigerung  von 
Erzen  erfolgen. 


*    Frbiesleben  a.  a.  0.  S.  9,  17,  24,  28,  39,  42. 
*♦    A.  a.  0.  S.  19. 


278 

Alle  die  angeftfthrten  Erscheinarrgen,  der  Einflass  des 
Nebengesteins  auf  die  Natur  der  Gangmassen ,  die  Dnrch-* 
dringang  desselben  mit  Erzen,  die  Versobiedenheit  derselben 
in  den  Gängen  nnd  im  Nebengesteine,  die  Veredlang  der 
Erzgünge  aof  den  Kreutzungs- Punkten  u»  s.  w.,  wird  man 
aus  der  Annahme  der  im  geschmolzenen  Zustande  einge- 
drungenen Gangmassen  sehwerlieh  zu  erklären  rersnehen. 
Stiegen  geschmolzene  Massen  durch  Gangspalten  anf^  welche 
durch  verschiedene  Formationen  setzteii,  so  Ist  es  hiebt 
denkbar,  wie  sieh  gewisse  Bestandtheiie  zwischen  diesen, 
andere  zwischen  andern  Gesteinen  hätten  ansammeln  können. 
Die  Granit-,  Porphyr-,  Basalt-Gänge  u.  s.  w.,  welche  so  häafig 
durch  verschiedene  Formationen  setzen,  und  von  denen  wir 
nur  eine  feuerflössige  Entstehung  annehmen  kSnnen,  zeigen 
keine  qualitative  Ver9chiedenheit  in  diesen  verschiedenen 
Formationen.  Ein  Granit-Gang  bleibt  der  nämliche,  er  mag 
Granit  und  Glimmersohiefer  oder  Granit  und  Thonschiefer 
u.  s.  w.  durchsetzen. 

Die  Durchdringung  des  Nebengesteins  mit  Erzen  im 
geschmolzenen  Zustande  ist  nach  dem,  was  oben  hinsichtlich 
des  Eindringens  feuerflässiger  Massen  In  dichte  Gesteine 
überhaupt  bemerkt  worden,  ebenso  wenig  zu  erklären.  ^Zu- 
dem ist  nicht  einzusehen,  wie  dadureh  eine  Zersetzung  des 
Nebengesteins  hätte  herbeigeführt  werden  können,  nnd  eben 
so  wenig,  wie  etwa  durch  ein  späteres  Eindringen  von  Ge- 
wässern diese  Zersetzung  bewirkt  worden  wäre,  da  ja  durch 
die  eingedrungenen  Erze  die  Gesteine  gerade« 'dichter  nnd 
vom  Wasser  weniger  durchdringbar  hätten  werden  müssen. 

Wie  endlich  eine  geschmolzene  Masse,  die  in  einer 
Spalte  aufgestiegen  wäre,  welche  die  Gangmasse  einer  anderen 
kreutzte,  auf  diesem  Kren tznngs  -  Punkte  eine  Veredlung 
hätte  bewü*ken  können,  ist  durchaus  nicht  einzusehen,  man 
mag  sich  denken,  dass  die  letzte  sehen  erstarrt  war,  oder 
dass  ein  gleichzeitiges  Aufsteigen  feuerflüssiger  Ma^stsn  in 
beiden  Spalten  stattgefunden  habe« 

Endlich  lässt  sich   der  von  Schmidt  *  aufgestellte  nnd 


Karsteiv's  Archiv,  Bd.  XVII,  S.  85. 


27» 

darch  eine  Menge  von  Thatsacben  hewtäiigte  Sat«,  ^dafc 
die  Bildung  einer  and  derselben  Gangspalte  nur  sebr  aU- 
mählicb  und  grosse  Zeitränme  einnehmend,  geschab ^  und 
dass  die  Ausfüllang  mit  diesem  suceessiven  Offnen  und  Er- 
weitern der  Spalte 9  vom  Anfange  an,  gleichseitig  fprtge* 
sehritten  ist^S  nur  mit  der  Vorstellung  in  Obereinstimmung 
bringen,  dass  die  Ausfüllung  der  Gangspaiten  auf  nassem 
Wege  erfolgt  sey* 

In  die  en|^te  Spalte  konnten  Wasser  eindringen  pnd 
aufgelöste  Stoffe  darin  absetzen*  So  wie. nur  die  geringste 
Zerspaltung  einer  Gebirgs-Formation  einti^at,  so  konnte  .da- 
her schon  die  Ausfüllung^  die  Bildung  der  Gangmassen,  ba- 
ginnen.  Hatte  sieh  die  enge  Spalte  damit  erfüllt  und  tr^tt 
keine  Zerspakung  oder  Erweiterung  der  ursprünglichen 
Spalte  mehr  ein,  so  war  die  Gang-Bildung  geschlossen.  So 
entstanden  unter  anderen  die  feinen  Quarsadern ,  welche 
man  so  häufig  im  Thonschiefer  findet.  Erfolgte  der  Abrate 
der  Gangmassen  dureb  Anatausch  mit  Bestandtheilen  des 
Nebengesteins,  so  wurde  dadurch  von  selbst  eine  Erweiterung 
der  Spalte  herbeigefiuhrt^  oder  es  wurde  wenigstens  bewirkt, 
dass  die  Gangmassen  in  das  Nebengestein  selbst  drangen. 
Dauerte  während  der  Bildung  der  Gangmassen  die  Ursache 
der  Zerspultung  der  Erdrinde  fort,  war  es,  wie  ohne  Zweifel 
meist  bei  den  krystalÜmschen  Gebirgen,  die  fortdauernde  Ab- 
kühlung und  damit  verknüpfte  Kontraktion,  welche  diese 
fortgesetzte  Zerspaltung  herbeiführte,  so  wird  unter  der 
Voranssetsung,  dass  der  Zudrang  der  Gewässer  nicht  auf- 
hörtOy  der  Absate  der  Gangmassen  sich  gleichfalls  fortgesetzt 
haben. 

Entweder  hiek  die  fortdauernd«  Erweiterung  der  Spalte 
gleichen  Schritt  mit  der  Ausfüllung  oder  eilte  derselben 
sogar  voran ,  in  welchen  Fällen  stets  ein  offener  Kanal  in 
der  Mitte  der  Spalte  blieb  und  die  Adhäsion  der  ältesten 
Gang-Glieder  mit  dem  Nebengestein  nicht  unterbrochen  wurde. 
Oder  die  Erweiterung  der  Spalte  geschah  ruckweise,  so  dass, 
naebdem'die  Apsfällung  vollendet  war,  eine  neue  Zerspaltung 
eintrat,  welche  diejenigen  Theile  der  Gangmasse  oder  des 
Nebengesteins   traf ,  die  durch  die  geringste  Cohäsion  oder 


280 

Adhäsion  Kosammengehalten  wurden.  In  diesem  Pulle  mag 
die  langsam  und  durch  allmähliche  Absätse  gebildete  and 
desshalb  sehr  fest  ond  schwierig  serspaltbar  gewordene 
Gangmasse  einen  grösseren  Widerstand,  als  das  vielleicht 
weiche  oder  durch  Zersetzung  mittelst  der  eingedrongenen 
Gewässer  mürbe  gewordene  Nebengestein  geleistet  haben. 
Daher  geschah  e6,  dass  Bruchstücke  des  Nebengesteins,  welche 
an  der  Gangmasse  innig  adhärirten,  losgerissen  und  durch 
den  neu  begonnenen  Absatz  aus  den  Eirkulirenden  Flüssig» 
heiten  umhüllt  wurden.  War  der  Absatz  durch  gegenseitig 
gen  Austausch  bedingt,  so  wiarde  er  durch  die  neue  Be- 
rührung der  Flüssigkeiten  mit  losgerissenen  Brubhstficken 
und  mit  den  entblösten  Flächen  des  Nebengesteins  begünstigt 
So  rückten  Jene  Bruchstücke  nach  und  nach  in  die  Gang- 
Mitte,  und  setzten  die  Gewässer  später  andere  Bestand theile  ab, 
so  schlagen  sich  zwischen  den  Bruchstücken  und  dem  Neben- 
gesteine neue  Gangglieder  nieder,  und  die  frühere  Ordnung 
wurde  gestört.  So  begreift  man ,  wie  in  demselben  Gange 
an  einer  Stelle,  wo  das  Nebengestein  einen  grösseren  Wider« 
stand  der  neuen  ZerspaltuAg  leistete,  als  die  Gangmitte,  die 
neueren  Gangglieder  in  der  letzten  sich  absetzten ,  während 
in  dem  umgekehrten,  vorhin  berührten,  Falle  diese  neneren 
Gangglieder  zwischen  die  neu  gebildeten  Saalbänder  sich 
eindrängten.  Die  gleichartigen  Streifen  und  Schaalen  eines 
Ganges  konnten  daher  von  beiden  Saalbändern  nach  der* 
Mitte  zu,  in  Horizontal-Durcbschnitte,  nicht  immer  eine  gleiche 
Reihenfolge  einhalten. 

Gehen  wir  hingegen  von  der  Hypothese  aus,  die. Gang- 
Massen  seyen  im  feuerflüssigen  Zustande  in  die  Gangspalten 
eingeführt  worden,  so  wird  es  sehr  sehwierig,  Ja  unmöglich, 
die  vorher  berührten  Erscheinungen  in  den  Erzgängen  za 
erklären.  Diese  Hypothese  setzt  erstens  voraus,  dass  die 
Spalten  vor  der  Ausfüllung  bereits  eine  solche  Weite  besas« 
sen,  dass  eine  geschmol'zene  Masse  in  ihnen  aufsteigen  konnte, 
ohne  dass  dieselbe  in  Folge  der  erkähenden  Wirkung  der 
Wände  des  Nebengesteins  auf  ihrem  Wege  erstarrte»  Die- 
sem steht  aber  entgegen,  dass  man  sich  ein  Offenstehen 
•uloher  weiter  Spalten-Räume  nur  dann  denken  könnte^  wenn 


281 

dieselben  völlig  seiger  geetonden  bitten ,  niebt  aber  "wenn 
«ie  mehr  oder  weniger  geneigt  gewesen  wXren ;  denn  in 
dem  letaten  Falle  bitten  sie  yor  der  Aasfttllung  sttsammen- 
breeben  müssen.  Nun  könnte  man  sich  ^war  denken,  das« 
die  mit  grosser  Kraft  in  eine  nur  eben  geöffnete  Spalte  ein- 
gedrungene fenerflüssige  Masse  die  Seitenwinde  auseinander 
gedringt  und  so  eine  Erweiteröng  derselben  bewirkt  habe: 
ein  Fally  der  gewiss  bei  der  Ausfüllung  der  Spak^n  mH 
krjstallinisehen  OehirgB^Gesteinen,  bei  der  Bildnng  d^r  Granit^ 
Porphyr  »9  Basalt- Ginge  u.  s,  w«  Statt  gefunden  bat.  Ein 
soleher  Vorgang  könnte  indess  nnr  bei  den  miehtigereily 
nicht  aber  bei  den  nur  einige  Zolle,  oft  nnr.^  Zoll,  weiten 
Ersgingen  gedaoht  werden,  da  in  diesen,  wie  oben  bemerkt 
wurde,  eine  sebmale,  wenn  auch,  noeh  so  dünnflüssige -Masse 
bald  nach  dem  Eintritte  in  die  Spalte  bitte  erstarren  müasefi. 
AJlein  jede  Hypothese  muss  als  anhaltbar  verworfen  werden^ 
weiche  nicht  gleich  gut  und  yoIUtindig  die  Ausfüllung  der 
engen  wie  der  Steilen  Gangspalten  erklirt.  Da  sich  ferne.r 
das  Anfateigen  der  fenerflttssigen  Masse  so  oft  bitte,  wieder? 
holen  m^sen,  als  durch  die  fortwibrende  fiüweitepung  d^ 
Spalte  neuer  Raum  entstanden  wire»  so  würde  Diess.  voraus«- 
setisen,  dass  wibrend  dieser  Erwetter-ung  die  Kraft,,  welobo 
jene  Masse  heranspresate,  in  steter  Wirksamkeit  geblieben 
wäre.  Diess  ansunebmen  bat'  zwar  keifte  Schwiarigkei^; 
allein  gewiss  bitte  es  geschehen  müssen,  dass,  bei  der  nur 
allmihlich  eingetretenen  Erweiterung  der  Spalte»  die  geschmol- 
sene  Masse  versucht  haben  würde  nachzusteigen,  aber 
schon  auf  halbem  Wege  erstarrt  wire  und  für  immer  den 
Zatritt  verschlossen  bitte«  Man  müsste  also  hinfig  nur  som 
Tbeil  ausgefüllte  Ersginge  in .  den  oberen  Teufen  finden. 
UnausgefüUte  Spalten  müssten  sieh  hinfig  von  Tage  an  bis 
sa  unbekannten  Teufen  fortziehen  und  sich  also  wohl  unter- 
scheiden von  den  nicht  seltenen  lokid^n  Drusenriumen* 

Was  das  Losreissen  der  Bruchstücke  des  Nebengesteins 
in  Folge  der  fortschreitenden  Zerspaltong  i|nd  Erweiternng 
der  ursprünglichen  Spalte  betrifft,  so  würde  zwar  ihre  Um- 
seUiessung  von  Gangmassen  eben  so  wehl  erfolgen,  als 
darch  Abaats  ans  wissrig^  Flttstfigkeiten  ^  wie   denn,  anoh 


28% 

'4ie  Gänge,  welche  mit  krystalllnisohen  Gebtrgs-Oesteinen 
erfttUt  8ini),  Diess  eeigen.  Alle  solche  Bmehstöcke  mfissten 
g»nz  anders  verändert  erscheinen,  als  wir  sie  in  den  Ers- 
Gängen  linden,  nicht  eersetat  und  aufgelöst,  sondern  dnroh 
die  Hitce  erhärtet  und  Tcrdichtet,  ja  sogar,  wenn  sie  nep- 
tnnische  Bildungen,  s.  B.  Thonschiefer  waren,  in  Folge 
langsamer  Abktthlang  von  krystailinischer  Straktor.  Eine 
Cnterbi'echung  in  der  regelmässigen  Fo%e  der  Gangglieder, 
das  Hervortreten  der  neaeren  an  den  ahgerisseaen  Stellen 
würde  aber  bei  der  Ansftlllttng  dar  Gangspalten  anf  feuer- 
flifflUsigem  Wege  nieht  20  begreifen  seyn*  Wenn  man  auch 
annehmen  könnte,  dass  sich  aus  der  gesekmolsenen  Masse 
während  ihrer  Erkaltung  gleichartige  Streifen  und  Schaalen 
abgesondert  hätten,  so  hätte  dock  dasselbe  und  in  gleicher 
Ordnung  bei  der  später  eingedrungenen  Gangmasae  Statt 
finden  müssen;  es  seye  denn,  die  Gangmasse  habe  sieh  so 
verändert,  dass  das,  was  früher  die  den  Saalbändern  ao« 
nächst  befindlichen  Streifen  bildete,  in  der  später  einge- 
drungenen Gangmasse  gefehlt  habe.  Jene  Annahme  einer 
Absonderung  in  Streifen  nnd  Sehaalen  ist  aber  nieht  denk- 
bar, in  den  Gängen  ans  krystallinischen  Gebirgs-Gesteinen 
finden  wir  wenigstens  nie  eine  aolehe  Bildung;  sondern  die 
Gemengtheile,  e.  B.  in  Granilgängen  Quarz,  Feldspath  und 
Glimmer,  stets  in  mehr  oder  weniger  gleichförmigem  Ge- 
menge« 

Endlich  lässt  sieh  durch  die  Hypothese  des  Eindringens 
der  Gangmassen  im  feuerflfissigen  Zustande  die  gänzliche 
Zerstörung  vieler  in  früherer  Zeit  eingeführter  AusfUUangs- 
Fossilien,  wie  durch  Burüokgelassene  Räume  nachweisbar 
ist,  durchaus  nicht  erklären«  Braunspath,  Kalk-,  Flnss-  und 
Baryt-Spath,  welche  einmal  in  den  Gängen  sich  gebildet  hat- 
ten ,  konnten  durch  neu  hinzugetretene  Gangmasse  zwar 
wiedier  geschmolzen  werden,  nimmermehr  aber  verschwinden ; 
sondern  mussten  im  Gemenge  mit  neuen  Bildungen  immer 
wieder  erscheinen. 

Viele  Einwendungen,  welche  die  in  Rede  stehende  Hy- 
pothese trefTen,  berühren  weniger  die  Subiimations-Hypothese. 
Bei  dieser  kftnn  man  sieh  eine  mitderallmllhliehenErweitenmg 


363 

der  Spuken  fortgohreitende  Aosfiillang,  «inen  Streifen-  und 
Schaalen*förinigen  Absate  des  Sublimats,  eine*  Umhöllnng 
losgerissener  Bruckstäcke  des  Nebengesteins  darch  ihn  nnd 
ohne  wesentliche  Verändernng  des  -  letzten  eine  Störung 
in  der  regelavfissigen  Potge  der  Gangglieder  n,  s.  w.  denken« 
Allein  da  man  •  schwerlich  versaehen  wird ,  für  die  nicht 
metslliseben  Gangmassen  eiiie  andere  Bildungsweise ,  wie 
för  die  metallischen  anBÜn<^men  and  unter  jenen  gerade 
die  fj^uerbestUfiAlgsten  S-abstanzen  sich  befinden ,  so  triti 
sehen  dieser  Umstand  jener  Hypothese  sehr  hemmend  ent- 
gegen. Lassen  wir  auch  den  Begriff  der  Peuerbeständigkeit 
aar  auf  der  £rd*OberflMohe,  nicht  »ber  In  jenen  Tiefen  gelten^ 
wo  die  höchsten  Httsegrade  herrschen ,  so  ist  es  doch  ein 
wohlbegrdndetes  fiesetz,  dass  nur  die  flüchtigsten  Substanzen^ 
wie  Wasser,  weit  un4er  ihrem  Verdampfungs^Punkte  noch 
im  Gas'förmigen  Zustande  bestehen  können.  Der  als  G«»- 
förmig  angenommene  Barytspath,  Flussspath  n.  s*  w,  wttrd^ 
sich  gleich  nnter  seiner  Verdampfungs-Hitze  kondensirem 
Msn  müsste  also  annehmen,  dass  die  Spalten« Wunde  so  weit 
herauf,  als  wir  Gangmassen  in  ihnen  finden,  mithin  meist 
bis  zu  ihrem  Ausgehenden,  fast  bis  zu  dieser  Vordampfungs- 
Hitze  erhitzt  gewesen  wKren,  wenn  nicht  schon  in  der  Tiefe 
die  Dämpfe  sich  hätten  kondensiren  sollen.  Solehe  Hitze>- 
Grade  könnten  aber  nicht  einmal  bei  den  krystallinfschea 
Formationen  gedacht  werden ,  wenn  die  Gang-Bildung  an« 
mittelbar  auf  die  krystallinische  Erstarrung  gefolgt  wäre; 
denn  der  Verdampfnngs-» Punkt  des  Granits  könnte  «ieht  höher 
als  der  des  Barytspaths,  Quarzes  a.  s.  w.  gesetzt  werden,  da 
die  letzten  strengfiüssiger  als  Granit  sind.  Noch  viel  we- 
niger könnte  man  eine  Ursache  der  Erhitzong  der  Spalten- 
Wunde  im  neptnnische«  Gebirge  bis  au  einem  solchen  Grad« 
finden,  dass  die  Sublimationen' bis  zum  Ausgtebenden  der 
GSnge  hätten  reichen  können.  Doch  idi  nehme  Anstand, 
die  Beweisgrfinde  gegen  dte  Sablimations-Hypothese  weiter 
fcu  verfolgen. 

^  Schliesslich  sey  es  mir-  erlaubt ,  nur  noch  zwei  Gegen- 
stände zu  ber^ren :  erstens  die  Mögli^ibkeit  einer  wässrigen 
Auflösung  aller  in  den  EragüngenvorkoaiiiiaiideaGaBgmassen; 


284 

zweitens  die  Art  and  Weise,  wie  man  sich  die  Zirkulation 
witssriger  Aoflösangen  in  Gangspalten  denken  könne. 

Kieselsäure,  die  Bikarbonate  von  Kalk,  Magnesia,  Eisen- 
und  Mangan-Oxydul  sind  im  Wasser  iSslich ;  sie  sind  die 
gewöhnlichen  Bestandtheile  der  Miileralwasser;  die  Bildung 
Ton  Quarz,  Kalkspath,  Eisen-,  Mangan*  und  Braan-Spath  auf 
nassem  Wege  ist  also  nicht  im  minderen  bu  besweifeln. 
Vom  entoslichen  Barytspath  habe  ich  nachgewiesen,  dass  er 
sich  in  einer  warmen  kohlensauren  Natronlauge,  die  so  ver- 
dünnt, wie  unsere  Natron*haltigen  Säuerlinge  ist,  auflösen 
könne,  wobei  swar  eine  gegenseitige  Zersetzung,  aber  bei 
der  Erkaltung  wieder  eine  Regeneratien  eintritt  \  Bei  der 
häufigen  Verbreitung  Matron-haltlger  Säuerlinge  kann  mitbin 
an  der  Möglichkeit  der  Einführung  des  nniösliehen  Baryt- 
Späths  in  die  Gangspalten  auf  nassem  Wege  auch  nicht  ge- 
»Weifelt  werden.  Vom  Fltessspath  hat  Berzeuüs  **  seine 
Aoflöslichkeit  im  KarUbaier  Wasser  nachgewiesen  und.  ge- 
seigt,  dass  das  Natron-BikarbonAt  sein  Aufiösang8<*Mittel  sey« 
Er  fand  darin  zwar  nur  -81^^500  Flns^epath;  ich  habe  aber 
ermittelt,  dass  die  Menge  des  Natron-Bikarbonats  in  diesem 
Wasser  hinreicht,  eine  viel  grössere  Menge  Fiussspath  anf- 
Buiösen.  Von  allen  nicht  metallischen  Hauptgang-Arten  in 
den  Eregängen  ist  also  die  Auflöslichkeit  im  Wasser^  unter 
den  angedeuteten  Modifikationen,  nicht  in  Abrede  su  stelleut 

Voa  den  elektro-negativen  Metallen,  Antimon,  Arsenik, 
Gold  n.  s.  w.  ist  es  längst  bekannt,  dass  sie  als  geschwefelte 
Metalle  mit  Schwefellebern  Verbindungen  eingehen  ,  die  im 
Wasser  löslich  sind*  Da  die  Schwefelquellen  verdünnte 
AttflÖsungen  von  Schwefellebern  -enthalten ,  mitbin  in  der 
Natur  vorkommen .  und  wahrscheinlich  in  früheren  Zeiten 
noch  viel  fiiteqnenter  waren ,  als  jetxt ,  so  steht  nichts  der 
Annahme  entgegen ,  dass  sie  es  gewesen  aeyn  können ,  welche 
jene  Metalle  in  die  Erzgänge  eingeföhrt  haben*  Es  sind 
•Iso  nur  noch  die  elektro-posittven  Metalle,  Blei,  Kupfer, 
Silber,  Eisen  u.  s.  w.  übrig,  von  denen  noch  die  Möglichkeit 


*    PoGGBNDOAFv's  Anoalen,  LX,  291,^  Jahrb.  1843^  103. 
^    aiLBBKt's  Aaoaleo,  LXXIY,  IM. 


285 

ihrer  EiniMming  auf  naMem  Weg«,  so  eeigen  ist,  am  deii 
aligemeinen  Säte  aafEOStellen ,  dass  ^Ue  Gemengtheile  der 
ErzgiSnge  auf  diesdin  Wege  eingeführt  vrorden  seyn  können. 
Die  Aafiösntigs*  Mittel  der  elel&tro-positiven  Metalle ,  von 
denen  angenommen  werden  kann,  das«  sie  in  der  Natur 
eiistirt  haben ,  anfaufinden ,  ist  dermalen  der-  Gegenstand 
meiner  Cntersachongen.  Nor  andeuten  will  leh,  dass  ich 
Bobon  vor  längerer  Zeit  die  Bildung  des  Schvipefelkieses  * 
nnd  der  2«inkblende  *^  auf  nassem  Wege  naebgewiesen  habe. 
Dass  in  dem  Umstände,  wenn  die  Blei-,  Kupfer-,^  Silber- 
Erse  u.  s.  w.  hedeutende  Quantitäten  wäisriger  Flüssigkeiten 
snr  Auflösung  erfordert  haben  sollten ,  keine  Schwierigkeit 
gesDoht  werden,  könne ^'' wird  man  wohl  gerne  einräumen; 
denn  bei  Untersuchungen  über  Vorgänge  in  unserer  Erde 
kommt  es  bloss  darauf  an  sn  eeigen,  ob  Wirkungen  statt- 
finden oder  nicht«  Finden'  sie  auch  nur  Im  minutiösesten 
Grade  Statt,  so  können  wir  doch  die  grossartigsten  Erfolge 
darsus  ableiten ,  da  es  Jn  der  Geologie  nicht  an  Zeit  fehlt« 
So  liefern  e.  B.  die  Kürübader  Quellen,  ungeachtet  ihres 
sehr  geringen  Gelialtes  anj  Flnssspathj  doch  jährlioh  die 
nicht  unbedeutende  Menge  von  247  Centnem.  Sollte  ein 
Gang  von  1000  Fnss  Str)9ichungs-Länge ,  ]000  Fuss  Tiefe 
und  1  Fnss  Mächtigkeit  dnroh^  die  heissen  Wasser  KigrUbatts 
mit  Flussspath  erfüllt  werden,  so  würden  daan  allerdings 
819.562    Jahre    erforderlich   seyn  ^**.     Wenn  jedoch   nach 


"^    N.  Jahrb.  d.  Cbenis. 
•♦    Ebend. 

***    Der  mittle  SilbergebaU    der  Mexikamseken  Erae    betragt  nach 

Gargbs  (v.  Huhsoldt  in  K^RiiTBri'a  Archiv,  Bd.  XVII,  S.  328)  9f  Unzen 

im  Zentner,  mitbin  -^^j,    Abatrabiren  wir  von  den  übrigen  Bestandtheilen 

drr  Erze  and   nehmen  wir  an,  daa  Silber  aey  bloss  Im  Quarze,  in  der 

I        Haopt-Oangart  eingeaprengt,  ao  würden  aich  die   relativeo  WTengen  dea 

Qttersea  znm  Silbar  verhalten  wie  060 : 1.  Die  an  Kieaelafture  rHchalen 

Quellen  {iskmd^ä  heiaae  Quellen  attaganommen).entfaaHrfi  davon  ungefähr 

75^56?  i^^^  ^^    ^^'   KieaelsAure  'Wurden  demnach  üorderu  666.10000 

I        =  6660000  Th.  WaaHers  zur  Auflösung.      Wir   brauchen    also  nur  eine 

watsrige  Flüsaigkeit  zu  finden,  welche  1^775555  Silber  etwa  aU  SchwefeK 

!        Silber  anfzulöacn  vermag,   und  t»  wurde   damit  sehen   die  Möglichkeit 

I       dargeboten  aeyo,  aieb  daa  Silber  dw  JIU(gikam$ekt!H  Ef%e  nk  derKieael- 


866 

meinen,  euf  das  Geaets  der  AU&üUang  mteer^r  EMe  ge- 
gründeten Bereebnohgen  seit  der  Bildung  der  Steiokohlen- 
Formatioii  ungefähr  9  Millionen  Jahre  yerflossen  sind,  so 
,wird  es  wohl  nicht  su  viel  seyn,  wenn  man  etwa  1  Million 
Jahre  auf  die  Erfiillong  eines  Flnssspath^Ganges  von  den 
angegebenen  Dimensionen  verwenden  lässt 

Was  endlich  die  Art  betrifft,  wie  man  sieh  die  Zirku- 
lation wässriger  Auflösungen  in  Gangspalten  denken  könne, 
so  ist  wohl  so  nächst  an  die  Analogie  mit  unseren  aus  der 
Tiefe  aufsteigenden  Quellen  an  denken.  So  wie  Jetat  noch 
unsere  Mineralquellen  ungeheure  Quantitäten  von  Salsen 
auf  die  Oberfläehe  bringen,  so  konnten  sie  auch  in  frOlieren 
£pocben  Substanaen  anderer  Art  mit  sieh  geffthrt  haben  \ 
Was  die  dermaligen  Mineralquellen  in  ihren  Kanälen  absetaeil, 
wissen  wir  nicht.  Veratopft  können  diese  letxten  noch  nicht 
aeyn;  sonst  hätten  die  ersten  längst  aufhören  müssen  so 
fliessen.  Man  braneht  übHgens  nicht  aussehlieasUch  eine 
Wasser-Zirkulation  nach  Art  unserer  jetaigen  Mineralquellen 
in  den  Spalten  der  Eragänge  ansunehmen.  Sie  kann  auf 
einem  einfacheren  Wege  Stat.t  gefunden  haben,  der  in  je- 
dem Niveau,  auf  den  mehr  als  12.000  Fuss  über  dem  Meere 
gelegenen  Silbergruben  von  Huantmjaya  in  Peru,  so  wie  in 
den  1000  Fuss  unter  dem  Meere  bebauten  Gruben  ComwaUi 
denkbar  ist. 


säure  auf  nasüein  Wege  in  die  Gangnpolten  eingeführt  zu  denken.  Eine 
solche  Schwerlöslichkeit  eines  StoflPs  wurde  man,  da  sie  ausser  ded 
Grenzen  der  Resktion  unserer  eoiplindlichsten  Reagentiea  liegt,  in  un- 
seren Laboratorien  für  Unauflöslichkeit  nehmen. 

*  Auch  darin  aeigt  sich  eine  Analog^ie,  dass  man  eben  so,  wie  mao 
Kalksinter  und  Eisenocker  als  Quellenabsätze  findet,  auch  in  manchen 
Gegenden,  welche  noch  nicht  durch  den  Bergbau  au%eachlossen  sind, 
reiche  Erze  auf  der  Oberfläche. des  Bodens  MtrifTt.  So  geben  die  Gro« 
ben  von  OuaigoyaC  und  Mtatipamspa  in  Peru  ihren  inH^ehearen  Reicb- 
tham  sogar  auf  der  Oberfläche  des  Bodens  sn  erkeniieD  sowohl  in  den 
Gebirge  von  Gmaigayoc  f  als  zu  FuentesÜana^  Cutmidaeke  und  in  der 
Pampa  de  Na»ar,  Übersll,  wo  man  auf  der  zuletzt  genannten  Hoch- 
ebene, in  einem  Umkreise  von  mehr  ala  einer  halben  Quadrat-Lieue,  den 
Rasen  wegnimmt,  hängen  Silberglaserz  und  Haare  von  gediegene« 
Silber  an  den  Graswurzeio.  v.  Humboldt  a.  a.  0.  S.  366.  —  In  frühe- 
ren Zeiten  soll  so  jQkmm-QtwgenataM  Dasselbe  stattgaliuiden  habta* 


287 

So  wie  iil[iiilioh  die  ersten,  wenn  auch  nooh  io  engen 
Spalten  in  einem  Ganggehirge  sich  gebildet  hatten,  mossten 
sie  sieh  alsbald  mit  Meteor- Wassern  flillen*  Dnrohsetaten  die 
Spalten  das  Gebirge  nicht  in  seiner  ganzen  Längen-Ansdehnnng, 
waren  sie  gesch leisen  oder  keilten  sich  aus:  so  mussten  sie 
mit  Wasser  erfallt  bleiben.  ladem.  dieses  Wasser  in  groisae 
Tiefen  drangt  wo  eine  hohe  Temperatur  herrsehte  9  wurde 
es  bis  za  hohien  Graden  erhitzt  od^  verwandelte  sich  sogai^ 
wenn  der  hydrostatische  Druck  es  gestattete,  in  Dampf« 
Waren  in  diesen  Tiefen  die  Gangmassen  vorhanden,  wurden 
sie  vom  heissen  Wa^er  and  vom  Dampfe  Aufgelöst ;  so  stieg 
die  heisse  and  spezifisch  leichtere  Flüssigkeit  von .  selbsfc 
empor  und  kam  in  die  oberen  Teufen.  Es  musste  sich  eine 
Zirkulation  wie  in  unsern  Wassergefässen  herstellen,  wenn 
sie  von  unten  erhitzt  werden.  Hiernach  ist  es  zu  begreifen, 
wie  in  den  Spalten,  nachdem  sie  einmal  mit  Wasser  erfüllt 
waren,  eine  ununterbrochene  Wasser-Zirkulation  Statt  finden 
konnte,  wodurch  die  Substanzen  ans  der  Tiefe  der  Oberilfiche 
Bogeftthrt  wurden.  Das  durch  Verdampfung  verloren  ge* 
gangene  Wasser  wurde  fortwührend  durch  neues  Meteor- 
wasser ersetzt«  * 

Dieser  snpponirte  Vorgang  findet  seine  Analogie  in  einem 
Prozesse,  der  noch  gegenwärtig  in  der  Natur,  in  den  Sii/« 
fioni  von  Toskana  von  Statten  geht.  Wir  sehen  hier  so 
grosse  Quantitäten  der  feuerbeständigen  Borsäure  durch 
die  Wasserdäropfe  heraufführen,  dass  sie  ein  Gegenstand 
der  Gewinnung  ist  '*'•  Aber  auch  andere  feuerbeständige 
Sabstanzen ,  Sulfate  von  Kalk ,  Tbonerde  und  Eisenoxydul 
werden  durch  die  Dämpfe  fortgerissen. 

Indem  uns  eine  Beleuchtung  der  Erscheinungen  in  den 
Erzgängen  so  weit  zur  WzRNER'schen  Gangtheorie  zurück- 
führte, dass  wir  eine  Bildung  der  Gangmassen  in  ihnen  auf 
nassem  Wege  annehmen  müssen ,  so  findet  doch  der  wesent- 
liche Unterschied  Statt,  dass  nach  Wzenbr  alle  wahren  Gänge 
fast  bloss  von  oben   herein   ausgefüllte  Spalten    seyn    sollen, 

*  Nach  Paten  (Ann.  de  chim,  et  de  phyB,  Ser.  in,  T.  Y,  p.  247) 
werden  in  den  dortigen  Anstalten  jährlich  750.000  Kilogr.  krystallisirter 
Bori&are  gewonnen. 


288 

w&hrend  nnch  ddin  gegenwärtigen  Standpunkte  der  Wissen« 
Schaft  diese  Ausfüllung  nnr  von  unten  lierauf  gedacht  wer* 
den  liann.  Indess  manche  Spalten- AusfOllungen  haben  gewiss 
von  oben  herab  oder  seitwärts  vom  Nebengesteine  herein 
Statt  gefunden.  Die  Kalkspath- Gänge  im  Kalkstein,  die 
meisten  Quarz-Adern  im  Tbonachiefer  sind  gewiss  von  solcher 
Art.  Die  theiis  von  oben,  theils  seitwärts  in  diese  Spalten 
eingedrungenen,  mit  Kalk  oder  Kieselsäure  beiadenen  Ge- 
wässer, welche  langsam  an  den  Spalten- Wänden  herabflossen, 
setzten  diese  Substanzen  an\  so  leichter  ab,  als  das  Wasser 
auf  diesem  langen  Wege  Gelegenheit  genug  hatte  su  ver- 
dunsten. 


Ober 

die  fossilen  Knodhen  aus  dem  TertiSr^-Oebilde 
des  Cerro  de  San  Iddro  hei  Madrid, 

▼OD 

Hm.  Hermann  von  Meyer. 


So  weit  wir  Spamens  ^eolo^sehe  Beschaffenhdt  kennen, 

wissen  wir,  dass  dieses  Land  niciii  arm  ist  an  Tertiär-Gebil^' 

den  (Hausmann,   SiLViaTor,   EzauERftA).     Eines  Knoehttn- 

Gehaltes  dieser  Twtiär  -  Gebifde   gerenkt  SiltSrtop  (1S3S) 

bei  Beschreibung  der  Kfisle  von  Malaga  bis  Cartagena^  wo 

diese  Gebilde  H^iilisoh-Zfihne  and  Delphin- Wirbel  enthalten 

sollen  ( Jahrb4  1834,  S.  237).     Wiehtiger  jedoeh  ist  die  seit 

1839   dnreh  EzauKRRA  del  Bato   am   Cerro  de  San  Indri^ 

bei  Madrid  bekannte  Stelle ,  aus  deren  Tertiär-Gebilde  Ez- 

arauLRA  mit  andern  nnbehannten  Zähnen,  Baekenzähne  anfuhrt, 

die  seiner  Ansieht  naefa  von  ?Anoplotherlnln  murinnm, 

Choeropot^amusMatritensis,  Snspalaeoehoerntf  und 

Hastodon  longirostris  herrühren;  zwei  ähnliche  Stellen, 

von  denen  die  ekie  am  Ci^rro  de  Almodovar  de  VaUeeas  liegt,  sot 

len  bis  Jetet  nur  werthlose  Knochen   geliefert  haben  (Jahrb. 

1840y  S.  221).  EzauBRRA  sandte  mehre  von  diesen  fossilen  Kno-* 

eben  an  Prof.  Bronn,  der  sie  an  Dr.  Kauf  inittheilte,  und  dieser 

erkannte  daran  Palaeotherium?   Aurelianense,    Mas- 

todon,  Sus  palaeoehoerus,  ein  mit  Cboeropotamna 

Jtbrgang  1844.  19 


200 

I 

verwand f es  6 emi9  uncl  ein  Reh-ardges  Tfaler,  welche  sämiat- 
lieh  ans  dem  Tertiär-Gebilde  am  Cerro  de  San  Isiiro  her- 
rührten; es  befand  sich  dabei  aach  noch  ein  Mastodon- 
Zahn  vom  Cmal  de  Castilla  bei  Valladolid  (Jahrb.  1840, 
S.  537).  Im  Herbst  1843  gelangte  auch  Prof.  vom  Klip- 
stein in  Besitz  einiger  Sfiugethter  -  Überreste  von  erster 
Lokalität.  Diese  sowohl ,  als  Jene  der  Bronn  sehen  Samm- 
lang  erhielt  ich  durch  die  Gefälligkeit  ihrer  Besitzer  zur 
Unte^uehnngy  und  ich  bin  nunmehr  im  Stand  darüber  Fol- 
gendes mitzutheilen« 
Mastodon. 
In  der,Ki'i9'sxsm/^ben  Sammlni^  ^bestehfn.  die  Masto- 
don-Dberreste  vom  Cerro  de  San  IHdro  in  zwei  vordem 
zweireihigen,  auf  der  Kaufläche 'stellenweise  stark  abgenutz- 
ten Backenzähnen;  die  fast  regpimäsig  ovale  Krone  des  klei- 
nem von  diesen  Zähnen  besitzt  nur  0,034  Länge  bei  0,025 
Breite.  Zwischen  den  beiden  Hügeln  der  Claerreihe,  sowie 
zwischen  den  Querreihen  selbst  bestand  nur  achwache 
Trennung;  von  Nebenhügeln  oder  Hübeln  wird  nichts  be- 
merjl^t;  v^bi alfer stelll  siiih  ^laYiiricbr*  md  HidlerhAmate  dar, 
der  m%  elnepi  deia;lif;hiBn »  A^^^  nljKdit  nebr  .anifalkbiulefi)  die 
Kr^ne ,  omgebenden  Basal* Wulste.  «%ii^mi»f»enhüQgt^  Der  .gd« 
ri«gere  vpn  dieis^  I^i4fii  Anal^tj^sen.  zeigt  .«ine  starke  aeitliehe 
AJI^notzungs-fläobe';  der  Aiasfite^amew^gegengesetztiea  £nde  ist 
Htärker»  ohne  seitliche  Abnnt^angs-Flii\be  )wd  hängt  mit  dem 
etärkfpr  aJ^g^nu^ztep  Bapj^trTheil,  4er.  ftoi^reihe^  woran  er 
li^t^'^os^Q^men*  Hien^^b  W9r  der.^j^abn. jedenCaUaein  erster 
Backw^bll  der  liokei|.Kji9f^rriI$lft0;  «chwercir  Jstei^zo  enl^ 
s^b^M^O).:^«^  .^  4e.«|  Ober*  nder  A^m  Unter-^KSeler:  imgekärt 
})iit :  Av^«  derselben  Abliigerang<  fühj^l  :Kadöp  eiiMen  Baeken- 
H^ii  von  nur  0,021  .I4nge  find  0,ßUJIreite  an,.de«  erfiir 
den  ersten  Baicken^ahB  ans  dem  (Jniterkiefeff  von  Mastodon 
hält.  Dieser  Za^n  scheint  inde^  j|^r  nieht  itfoa  diesem  6e* 
HO«  herj|ja.rflhrei^,  was  im  Verlauf  dieser  Mitthetlupg  noch 
erörtert  i^erd^a  soll.  Ans  der  Tctr^iärrAhUgernng  von  GetT' 
gerngpiUnd  (f^sUe  Zähne  und  Knaohen  von  €eargensgmäadj 
etq.^S.  .30]  t.  .1,  f.  3)  /naebte  }eh.  eiaen  kleinen  Baokenzaho 
y^o  Mastodoa  bek^niin^  dor  aber  keine  beaonidere  Aiinliebkeit 


291 

mit  dem  aas  Sptmien  ?erräth;  dieser  gleicht  vielmehr  aih 
meisten  einem  sa  EppeUkem  vereinzelt  gefundene»  Zahn 
(Kadp,  om$.  fois.  de  Darmst.  4.  Heft,  t.  17,  f«  1,  S.  70),  der 
für  den  ersten  obern  Backenzahn  gehalten  wird,  nnr  dass 
dieser  ein  wenig  grösser  nnd  überhaupt  nicht  so  einfach  ge- 
bildet ist;  dem  ersten  Backensahn  In  dem  früher  von'  mir 
bekannt  gemachten  Oberkiefer  -  Fragment  >  von  'EppeUheim 
gleicht  er  ebenfalls  nicht  vollkommen.  Dagegen  besteht  In 
Betreff  der  allgemeinen  Form  und  Grösse  Ähnlichkeit  mit 
einem  nlibezweifelt  ersten  Baekensabn  des  Oberkiefers, 
den  ich  aas  der  Braunkohle  von  Elgg  von  Mastodon 
turiceiisis  antersacht  habe,  und  der  bei  0,032  Länge 
und  0,024  Breite  ähnlich  oval  geformt  war,  in  der  Za- 
sammenaetzung  der  Krone  aber  als  verschiedene  Spezies 
abwieh«  Hieafch  wftrde  der  Zahn  ans  der  Gegend  von 
Madrid  den  ersten  Backenzahn  der  linken  Oberkieferhälfte 
vorstellen,  und  es  lässt  sich  alsdann  ferner  anführen,-  dass 
die  innere  und  hintere  Hälfte  der  Krone  so  stark  abgenutzt 
bt,  dass  die  hintere  Querreihe  mit  dem  Innern  vordem  Hanpt- 
hügel  nnr  eine  Abnutfeungs^Flächo  darstellt;  auch  scheint  ans 
ihm  hervorzugehen,  dass  der  obere  erste  Backenzahn  über 
den  untern  etwas  vorgestanden  habe. 

Der  andere  ebenfalls  ewelreihigQ  Backenzahn  von  Mas- 
todon Ist  0,05  lang  und  0,037  breit.  Diese  grösste  Breite 
gehört  der  hintern  Qiierr^ihe  an ;  nach  vorn  verschmälert  sich 
der  Zahn  so,  dass  er  an  der  vordem  Querreihe  kaum  mehr 
als  0,03  misst,  nnd  am  vordem  Ende  noch  spitzer  zugeht. 
£s  ist  diess  offenbar  der  zweite  Backenzahn  der  linken  Unter- 
kiefer-Hälfte, jond  w^nn  man  erwägt,  dass  von  den  Exemplar 
ren  des  ersten  und  aweiten  Backenzahns  von  Mastodon 
angustidens  aus  einer  und  derselben  Ablagerung  kauin 
eines  dem  andern  vollkommen  gleicht,  so  wird  man  bei  der 
geringen  Abweicholig  am  so  weniger  Anstand  nehmen,  das 
In  der  Gegend  von-  Madrid  gefundene  Thier  gleichfalls  dem 
Mastodon  angustidens  beizulegen;  die  Ausmessungen 
und  Form  entsprechen  dieser  Spezies,  nnd  die  einzelnen 
Theile  kommen  auf  die  der  einfacher  gebildeten  Zähne  der 
Art  keraos.     Hi»  vordere  nnd  hintere  äussere  Gegend  ist 

19* 


292 

beschiidlgt;  die  Krone  ist  innen  höher  als  nassen,  was  Kam 
Theil  von  Abnutzung  Jurch  Kauen  herrührt;  am  höchsten 
ist  der  vordere  innere  TheiL  Das  von  den  beiden  Qaer- 
reihen  gebildete  Thal  ist  besonders  an  der  l^inenseite  eur 
Basis  hin  tief  eingesehnitten ,  und  in  der  Mitte  der  Krone 
lag  ewischen  den  beiden  Querreihen  eine  bereits  abgenutete 
Nebenspitze;  Beide  Ansätze*  sind  stark;  der  hintere  ist  von 
aussen  nach  innen  breiter  als  der  vordere  und  seitlich  stark 
abgenutzt,  während  am  vordem  kaum  etwas  von'  einer  seit- 
liehen Abnntznngs-Fläche  wahrgenommen  wird.  Bin  Basal- 
*Wulst  scheint  nicht  vorhanden  gewesen  zu  seyn.  Die  hin- 
tere Querreihe  ist  zu  einer  Abnntznngs-Fläche  verschmol- 
zen und  wird  durch  den  Nebenhögel  mit  der  Abnutzungs- 
Fläohe  des  vordem  äussern  HaupthOgels  verbunden;  während 
der  vordere  innere  Haopthügel  eine  isolirte  Abnutzungs^Fläche 
trägt«  Von  den  beiden  Wurzeln  des  Zahns  entspricht  Jede 
einer  Querreibe. 

In  der  BROMN'schen  Sammlung  besteht  das  schönste 
Stack  von  Mastodonin  einem  fast  vollständigen  Backenzahn, 
den  Kauf  ftfr  den  dritten  untern  erklärt,  und  sehr  ähnlich 
jenem  von  Mastodon  minutus  hält,  wobei  er  auf  den  bei 
Simorre  gefundenen  Zahn  Fig.  4,  Taf.  1  bei  CuviSR  hin- 
weist ,  der  jedoch  nach  Covixa's  Äusserung  (oM.  foss*  3. 
^d.,  S.  255)  zu  Mastodon  angustidens  gehört.  Der  von 
CoviER  unter  Mastodon  minutus  begriffene  Zahn  ist  in 
Sachsen  gefunden ;  er  wird  von  ihm  Taf.  ^,  Fig.  11  (S.  267) 
in  halber  Grösse  abgebildet  und  ist  ein  Drittel  kleiner  als 
der  Zahn  von  Simorre.  Die  Zusammensetzung  beider  Zähne 
besitzt  unverkennbare  Ähnlichkeit  mit  dem  aas  Spanien^  nur 
•dass  letzter  noch  stärker  abgenutzt  als  der  bei  Simorre  ge- 
fundene, und  am  vordem  Ende  seines  Schmelzes  ganz  be» 
raubt  ist.  Für  die  Länge  der  Krone  lässt  sich  0,078  und 
ffir  die  Breite  0,045  annehmen ;  der  Zahn  war  also  kleiner 
als  jener  von  Simorre  ^  der  nach  Cuvier  0,110  Länge  und 
0,06  Breite  misst,  und  kam  in  Grösse  auf  den  Zahn  Taf.  2, 
Fig.  11  heraus,  welcher  eigentlich  der  ist,  den  CuviER  unter 
Mastodon  minutus  versteht.  Der  Zahn  ans  ä]pafif^  war 
dreireihig;  er  war  naefa  vorn  etwas  schmäler,  an  der  stärker 


298 

ahgehntst^n  Seite  Uigt  ein  deudieher  Bas^I- Wulst,  aa  der 
entiaregengeseteten  Seite  nach  der  Baals  hin  in  jedem  der 
beiden  Querthäler  ein  Hfibel;  dje  Unebenheiten  ewischen  den 
Q«errelhen  waren  nach  derftfitte  der  Krone  hin  unbedeutend. 
£r  kaminft  '  in  Länge  auf  den  wqn  mir  von  G^orgensgmünd 
(S.  39,  U  2y  f.  7)  abgebildeten»  dreireihigen  Zahn  heraus, 
der  aber  breiter  ist  nnd  auch  sonst  als  ein  obrer  Backenzahn 
sieh  SU  erkennen  gibt,  wogegen  der  Zahn  ans  Spanien  durch 
seine  Yersehmälernng  nach  vorn  und  seine  übrige  Beschaf- 
fe«h^t,  wocnatich  die. geringe  Kironenhdhe  gehört,  sehr  den 
Zähnen  ans  dem  Unterkiefer  gieiqht ;  und  ich  glaube  daher  auch, 
dass  dieser  Zahn  a«a  der  linken  Unterkiefer-Hälfte  herrühre. 
Einen  kle&nern  dreireihigen  Backensahn  von  Georgetugmünd 
(S.  38,  t.  1,  f.  4)  ha.tte  ich  anfangs  dem  Unterkiefer  beige- 
legt;  dooh.ttberceogjte  ich  mich  später,  dass  diess  ein  Zahn  des 
Oberkiefers  ist«.  Ein  sw^eiter  untrer  Backenzahn  könnte  der 
Spanische  nicht  seyn,  und  ein  dritter  nur  für  den  Fall,  dass 
er  den  letzten , Milehsahn  darstellte,  der  in  Mastodon  wirk- 
Ueh  angenommen  werden  darf.  Für  einen  letzten  Milchzahn 
apricht,  dass  er  ungeachtet  d^r  auffallend  starken  Abnutzung 
nnf  der  Krone  hinten  keine  Spur  von  ßiner  seitlichen  Ab- 
nntzangs-Fläche  an  sich  trägt,  die  vorn  überaus  stark  ist.  Das 
interessante  Unterkiefer-Fragment  von  einem  Jüngern  Masto- 
don angustidens  ans  der  Molasse  von  Buchberg  im  Kan- 
ton Sthaffhaueen  gibt  hierüber  deutlichen  AuCschluss,  indem 
es  den  Fall  darbietet,  wo  ein  kleinrer  dreireihiger  Backen- 
zahn auf  der  Krone  und  vorn  sterk  abgenutzt  ist,  vpährend 
der  davor  sitzende  Zahn  bereits  gewechselt  nnd  der  dahinter 
folgende  vom  Kiefer  noeh  gänzlich  verheizen  gehalten  wird, 
ivesshalb  auch  keine  hintere  Abnutzungsfläehe  am  dreirctihi- 
gen  vorhanden  seyn  kann.  So  wie  dieser  Zahn»  %o  stellt  der 
Zahn  ans  der  Gegend  von  Madrid  den  letzten  Milchzahn 
des  Unterkiefers  dar.  Er  passt  übrigens  sehr  gut  zu  dem 
^Ton  einem  andern- Individuum  herrührenden  zweiten  Backen- 
sahn  ans  derselben  Fundgrube  Spaniens  in  der  Kupstbin'- 
sehen  Sammlung  und  verhält  sich  zu  einem  gewöhnlichen 
dreireihigen  Backenzahn  des  Unterkiefers,  den  ich  aus  der 
Molasse-Brannkohla  von  Käpfnach  untersucht,  wie  2  :  3.   Am 


204 

Spmßiitkem  Zuhii  ist  ^e  Worsel  weggekroeheit^  das  dftrai 
btffetHgte  Stttek  rOhrt  Tielleicht  iron  einem  andern  Zahn  her^ 
und  iiut  an  unrechter  Stelle. 

Unbedentendere  Fragmente  in  der  BaovN'sdhen  Saarai- 
liin|  beweisen,  das«  am  Cerro  ie  San  IHirB  Ztfhile  vorkom- 
men) weiche  den  anderwfirta  von  Mastodon  angaatidens 
gefundenen  Backenzähnen  an  Orffaae  und  Sttfrke  nichts  naeli» 
geben  und  auch  rUclLsichtlich  der  einseinen  Theile  diesen 
gleichen. 

Es  findet  sich  ferner  der  Abgnss  von  der  Krone  eines 
ersten  Backensalins  vor,  der  noch  nicht  dnreii  Abnntsung 
angegriffen  gewesen  sea  seyn  scheint«  Er  war  Eweireihig  nnd 
Jede  Reihe  bestand  ans  swei  Haupthfigein ,  von  denen  die 
der  einen  Seite  etwas  geringer  als  die  der  andern  waren, 
und  der  deutlich  erhaltene  Ansats  stand  mit  einem  von  die- 
sen kleinern  Hügeln  in  Zusammenhang,  während  an  dem  an- 
dern Hügel  derselben  Cluerreihe  ein  kleiner  Hobel  bemerkt 
wird.  Die  typische  Ähnlichkeit,  welche  sewischen  diesem 
und  dem  von  mir  als  erster  Backenzahn  der  linken  Ober- 
kiefer-Hälfte bezeichneten  Zahn  der  Klipstbin  sehen  Sammlung 
besteht,  ist  nicht  zu  verkennen;  nur  würde  der  Zaiin,  von 
dem  der  Abguss  genommen  wurde,  ein  wenig  kleiner  seyn. 
Der  schrägen  Lage  seiner  Happthügel  zufolge  könnte  man 
ihn  für  den  ersten  Backenzahn  des  Unterkiefers  halten,  doch 
kommt  er  in  Grösse  und  Form  sehr  auf  den  ersten  Milch- 
zahn im  Oberkiefer  von  Mastodon  turicensis  iierans, 
welcher  Spezies  er  jedoch  nicht  angehört. 

Bei  diesen  Mastodon-Zähnen  sind  Knocben^Substanz  der 
Krone  und  Wurzel  rahmgelb,   der  Schmelz  dagegen  auffal- 
lend dunkler  und  mehr  grün  gefärbt. 
Schweins-artige  ThicTO. 

Von  solchen  Thieren  erkannte  ich  in  der  KLiPsniN'soiien 
Sammlung  einen  letzten  Backenzahn  der  linken  Oberkiefer- 
Hälfte,  dessen  Krone  0,027  Länge  bei  0,021  Breite  misst: 
diese  gross te  Breite  fkllt  in  die  Nähe  des  vordem  Endes. 
Dsi hinter  ist  die  Aussenseite  der  Krone  etwas  beschädigt« 
Die  Innenseite  läuft  fast  gerade  und  dabei  rechtwinkelig 
zur  Vorderseite,  während  die  Aussenseite  sich  hinterwärts 


S95 

naeh  inoeti  krffaiMt;  die  sweite  Querreihe  ifer'Rrona  maü« 
nieht  über  0,017  Breite  dnd  der  hintere  Theil  der  Krone 
warSnoch  schnnftier.  *  Dieser  Zahn  ist  nicht  so  lang  als  jener, 
welchen  Kaüp  (a.  a.  O.  2.  Cah.  t.  9 ,  f.  3,  S.  11)  von  Ep- 
pebkeun  ahter  Sns  palaeochoeras  begreift:  für  die 
Länge  wird  0,030  angeführt,  in  Breite  (0,2U1  bei  Kauf  ist 
jedenhlls  ein  Druckfehler)  scheint  er  mehr  damit  übereinzu- 
stimmen. Äfft  Zahn  von  Eppelsheim  ist  indess  der  hintere 
Theil  Ttel  breiter,  für  Ihn  wird  0,013  angegeben,  wflhrend 
ich  am  Zahn  aiis  Spanien  nur  0,4)085  erhalte;  erster  nimmt 
daher  nttch  hinterwärts  gleichförmiger  an  Breite  ab ;  auch  in 
Betreff  der  Einseltbeile  scheint  Abweichung  £u  bestehen, 
indem  der  Spanische  Zahn  einfneher  %ejn  würde,  der  hin- 
sichtlich der  allgemeinen  Form  dem  auffallend  kleinern  Zahn 
ähnlicher  sieht,  welchen  Kauf  (a.  a.  O.  f.  5)  von  Eppelsheim] 
als  Sns  antedilnvianus  bekannt  macht.  Der  letzte  obre 
Backenzahn  meines  fly^otherium  Soemmerringii  ans  der 
Molassen-Brantiköhle  von  Blgg  in  der  Schweitz  ist  ein  wenig 
schmäler  and  kürzer,  hinten  auffallend  stumpfer  oder  breiter 
und  stimmt  auch  in  den  Einzeltheilen  der  Krone  nicht  völU 
kommen  mit  dem  Zahn  ans  Spanien.  Der  zu  Weisenau  ge* 
fnndene  letzte  obre  Backenzahn  von  Hyotherium  medium 
würde  sieh  In  CfrOsse  zu  dem  von  Spanien  ungefähr  wie  2  :  3 
verhalten,  und  hinten  ebenfalls  breiter  oder  stumpfer  endi- 
gen, Itk  Betreff  aber  der  Zusammensetzung,  abgesehen  voin 
hintern  Theil,  besser  mit  ihm  fibereinstimmen.  Der  zu  Mam" 
hoch  gefundene  letzte  Backenzahn  von  Hyotherium  Meiss- 
ner! ist  nur  ungeführ  halb  so  gross  als  der  Zuhn  aus  Spa- 
nien^ in  der  aligemeinen  Form  aber,  so  wie  in  den  einzel- 
nen Theilen  ihm  ähnlicher,  als  der  letzte  Backenzahn  der 
beiden  andern  Spezies  von  Hyotherium,  Hiedurch  ist 
jedoeh  keineswegs  das  Thier  erkannt,  von  dem  der  Zahn 
ans  der  Gegend  von  Madrid  herrühre,  und  es  lässt  sich  da- 
rfiber  nar  so  viel  sagen,  dass  es  Schweins-artig  und  von  der 
ungefithren  Grösse  des  flyotheriam  Soemmerringii  oder 
des  Sus  palaeochoeras  war. 

Der  starke  Vorderansatz   an    diesem  Zahn   zieht    mehr 
um  die  Mtissre,  als  unl  die    innere  Ecke   nnd  ist  ah  erster 


296 

mehrmal  deatlioh  gekerbt.    Der.  innere  Hanpchfigel  der  for- 
dern Qaerreihe  steht  mit  .einem  vor  und  zwlischen  den  bei- 
den HaupthQgeln  liegenden  Nebenbügel,    der  den  Übergang 
snm  Vorderansatz  bildet,  in  Verbindung.    Im  Thal  zwischen 
den  beiden  Querreihen  liegt  ein  nicht   deutlich  entwickelter 
Nebenhögel ;  dagegen  scheint  hinten  zwischen  den  beiden  Haupt- 
thbilen   der   zweiten  Querreihe  ein  Nebenhügel   sich  einge- 
keilt und  an  diesen  hinten  und  etwas  nach  innen   ein  klei- 
nerer sich  angelehnt  zu  haben*    Letzter  stosst  innen  an  einen 
hinter  dem  Innern  Haupthügel  liegenden  and  mit  diesem  ver- 
schmolzenen Theil,  der  einem  Hinteransatz  gleicht;   an  der 
Anssensdte  ist  diese   hintere  Gegend  ig^it  einem   gekerbten 
Wulst  eingefasst.     Dahinter  liegt  als   hinterster  Kron-Theil 
eine  stumpfe,   mit  einer  schwachen  Kerbe  versehene  Spitze 
von  keinem  Wulst  umgeben.   Der  vor  dem  Thal  zwischen  den 
beiden  Qnerreihen    liegende  Hübel    ist   an   der  Aussenseite 
gekerbt  und  etwas  schfirfer  ausgedrückt  als  an  der  Innenseite. 
Die  hintere  Wurzel,  welche  die  Zahn-Krone  mit  Ausnahme 
der  vordem  Querreihe  unterstützt^. ist  breiter  als  die  andern 
nur  theilweise  überlieferten, Wurzeln  .und  etwas  hinterwärts 
gerichtet.     Der  Schmelz  ist^von^graubrauner  Farbe,  Knochen- 
substanz und  Wurzel  sin4  heller  und  gelblich. 

In  der  BRONN'schen  Sammlung  befinden  sich  nur  Ab- 
güsse von  Backenzähnen  Schi^eins-artiger  Thiere :  sie  lassen 
ungeachtet  ihrer  Deutlichkeit  ebenfalls  das  Genus  nicht  mit 
Sicherheit  erkennen.  Daa  wichtigere  Stück  stellt  einen  letz- 
ten Backenzahn  der  linken  Unterkiefer-Hälfte  dar,  dessen 
Krone  0,032  Länge  bei  0,010  Breite  besessen  haben  wird, 
und  der  wohl  von  derselben  Spezies  wie  der  zuvor  beschrie- 
bene obere  Backenzahn  herrührt.  Dieser  Zahn  ist  merk- 
lich grösser  als  in  Hyotherium  Soemmerringii,  zu  dem 
auch  seine  Zusammensetzung  nicht  passen  würde ,  obgleich 
die  Einzeltheile  ungefähr  dieselben  wären^  Im  hintern  Zahn-i 
Theil  ist  mehr  die  Hauptspitze  und  ein  ihr  sich  aussen  und 
innen  anlegender  Wulst  unterschieden,  als  in  Hyotherium, 
worin  dieser  Theil  verhältnissmäsig  schmäler  und  schwach 
nach  aussen  gebogen  sich  darstellt.  Die  Nebentheile  besas- 
sen,  so  weit  der  Abgoss  zn  schliessen  gestattet,  Ähnlichkeit, 


In  Grdflse  nnd  Gestalt  gleicht  der  Zahn  am  meisten  dem  in 
Sas  paiaeochoeras  yon  Ej^f>ekkem. 

Zwei  andere  Abgüsse  stellen  den  vorletzten  nnd  vor- 
Torletzten  Backenzahn  der  rechten  Cnterkieferhälfte  dar,  offen« 
bar  von  einer  nnd  derselben  Spezies,  vielleicht  von  einem 
ond  demselben  Individuum*;  für  den  zuvorerwähnten  Backen- 
zahn würden  sie  fast  zn  klein  seyn.  Die  Kronen  sind  kaum 
oder  noch  gar  nfdht  durch  Abnutzung  angegriffen.  An  der 
grössern  erhält  man  0,01S  Länge  bei  wahrscheinlich  0,0115 
Breite,  an  der  kleinern  0,0165  Länge  bei  0,011  Breite,  was 
für  Sus  palaeochoerus  etwas  zu  klein  wäre.  Ihre  Zu- 
sammensetzung ähnelt  sehr  der  des  zuvor  erwähnten  Zahns^ 
so  wie  den  Zähnen  in  Hyot herin m,  nur  tritt  der  zwi- 
schen dem  hintern  Hügelpaare  nnd  dem  Wulst  an  der  Hin- 
terseite liegende,  zum  Hinteraiisa'tz  gehörige  Thell  deutlicher 
in  Form  einer  Nebenspitze  auf,  ivas  auch  mit  vom  unberühr- 
ten Zustand  der  Krone  herrühren  mag.  Diese  beiden  Zähne 
kommen  mehr  aof  die  Grösse  von  Hyotherium  Soemmer- 
ringii,  von  dem  sie  wohl  nicht  herrühren  werden,  heraus. 
Für  eine  genauere  Verglefchnng*  mit  Sus  palaeochoerns 
langt  die  bestehende  Abbildung  von  den  Zähnen  des  letzten 
nicht  ans.  ■  '  ^         - 

Es  ist  daher  auch  selbst  niich  diesen  Überresten  nicht 
möglich  anzugeben^  ob  die  bei  Madrid  sich  findenden  Über- 
reste von  tertiären  Schweins-artigen  Thieren  von  mehr  alsr 
einer  Spezies  herrühren,  und  ob  die  grössern  daranter  wirk- 
lich Sus  palaeoc  hoerns  angehören. 

In  der  KttPStSIN  sehen  Sammlung  findet  sich  nach  ein 
zweites  Zehenglied  vor,  das  dem  Schweins-artigen  Thier  an- 
gehört haben  wird.  Es  ist  0,021  lang,  an  der  obern  oder 
hintern  Gelenkfläche  0,0155  hoch  und  0,014  breit,  an  der 
entgegengesetzten  Gelenkflädhe  0,0125  hoch  und  0,013  breit. 
Die  ebenere  oder  weniger  gewölbte  Nebehseite  ist  die  Unke«, 
Der  Knochen  ist  ül»4gens  eben  so  Weiss  und  von  gaiiz  der- 
selben Beschaffenheit,  wi^«  di^.  später  i&u  erwähnenden  Kno- 
chen von  Palaeomeryx,  dem.  dieses  Zelienglied  nicht  ange- 
hört haben  konnte.    . 


2M 

Anohitherium. 
Bei  Anfstellnng  seinen  PAlfteotherium  Aarelia- 
nense  niRchte  CuviER  (osi.  fotB.  III,  S..  255)  bereits  darauf 
aofnierksaiD ,  dass  dasselbe  Charalttere  besitse,  die  es  von 
allen  aas  dem  Gypse  von  Paru  herrührenden  Paläothe- 
rien  unterscheiden^,  and  Ewar  hauptsächlich  dadarch,  dass 
in  den  untern  Baekenssähnen  die  Spitee  an  der  Innenseite, 
worin  beide  Halbmonde  sich  vereinigen,  nicht  einfach  sojh 
dern  doppelt  sieh  darstellt,  dass  der  dritte  oder  hintere  Theil 
des  letxten  untern  Backenzahns  eher  konisch  als  halbm)»nd<* 
förmig  gebildet  ist,  dass  in  den  obern  Backensühnen  die 
Hügel  bei  ihrer  Annäherang  zam  Innenrand  sich  nicht  um- 
biegen, und  dass  am  Hinterrand  derselben  ein  kleiner  Hügel 
in  Form  eines  Sporns  (chevron)  vorhanden  ist.  Die  doppelte 
oder  eingeschnittene  Spitze,  worin  in  den  untern  Ba<$ken- 
zähnen  die  beiden  Halbmonde  ensammentreten ,  fand  indess 
CuviBR  am  etwas  kleinern  Palaeotherium  Isselan  um 
mit  der  halbmondförmigen  Ausbildung  des  hintern  Theils  des 
letzten  Backenzahns  der  Pariser  Paläotherien  vereinigt»  und 
es  war  Diess  wohl  der  Grund,  warum  CuviER  das  Palaeo- 
therium Aurelianense  nicht  zu  einem  besondern  Genus 
oder  Untergenus  erhob.  Die  Tertiär- Ablsgerung  am.  Cerr0 
de  San  Isidro  bei  Madrid  bietet  untere  Backenzähne  dar, 
worin  ebenfalls  ein  Hnlbmond-Paar  in  einer  Spitze  ah  der 
Innenseite  sich  vereinigt,  welche  keineswegs  einfach,  sondern 
eingeschnitten  ist,  was  Kauf  verleitet  haben  mag,  aus  einem 
Zahn  der  Art  auf  Palaeotherium  Aurelianense  in 
dieser  Ablagerung  zu  schliessen.  Die  in  der  BaoNNschen 
Sammlung  befindKehen  Überreste,  woranf  diese  Annahme 
überhaupt  beruht,  habe  auch  ich  untersudht,  und  bei  der 
Menge  von  Zähnen,  die  mir  von  Palaeotherlam  Aare- 
lianense  aus  der  Ablagerung  von  Geergenigmünd  doreh 
die  Hände  gingen ,  sehe  ich  mich  in  den  Stand  gesetzt  tait 
Völler  Gewissheit  darzuthon,  dass  «in  der  Ablagerung  bei 
Madrid  diese  Spezies  nicht  gefunden  ist;  die  dafilr  gehalte- 
nen Überreste  gehören  vielmehr  einem  eigenen,  dem  Rhi- 
noeeros,  Anoplotherinm  and  Palaootherin  m  ver- 
wandten   Genus   an  ,    das    ich   Anchitherium    und    in 


'299 

der  Torliegenden  Spesies' Aneliit herlom  Esquerrno 
nenne. 

Aas  dem  Unteifkiefer  findet  sich  ein  von  aller  Abnnt* 
nmg  freier  Zahn  vor ,  den  ieh ,  und  swar  ans  dem  Grand 
fftr  den  ?orlet£ten  der  rechten  Hälfte  halte ,  weil  sein  hin- 
trer  Halbmond  eher  etwas  schmUler  als  der  vordere  sieh 
darateUt  (1840,  Taf.  Vlil,  Fig.  B  3  von  innen).  Die  Krone 
besitzt  0,024  Lftnge,  0,0135  Breite  niid  0,017  Hohe,  fttr  den 
weggebroehenen  Ba§al*Walat  an  der  Äneaeneeite  ist  neoh 
etwas  Eur  Breite  hinsnaanehmen.  la  Palaeotheriom 
Aarelianense  erhalte  ich  ffir  diesen  Zahn  0,018  Länge" 
bei  0,012  Breite  and  0,011  Höbe,  do  dass  dieser  fast  nnr 
Dreiviertel  vom  Zahn  ans  Spamien  messen  ond  dabei  aaflPal« 
lend  niedriger  seyn  würde.  Es  unterliegt  keinem  Zweifel, 
dsss  an'  der  Anssenseite  ein  Basal- Wulst  vorhanden  war, 
der  anter  Äofsteigen  den  einfachen  Vorderansats  bildete, 
ond  dieser  verlor  sieh  an  der  innern  Ecke  in  der  Kante  des 
yordern  Halbmondes.  Zar  Hinterseite  fortsetaend,  erhebt 
sieh  der  Basal-Walst  erst  in  der  Mitte  der  Hinterseite  ond 
verliert  sich  in  dem  ungefkbren  untern  Höhen^Drittel  in  eine 
Nebenspitse,  welche  awischen  ihm  und  dem  hintern  Halb- 
iBQnd  in  halber  Kronen-Höhe  liegt  und  den  Hinteransata  haopt- 
siichlich  bildet.  In  dieser  gnnaen  Anordnung  des  Basal- 
Wnistes  ond  der  Ansätae  liegt  auffallende  Ähnlichkeit  mit 
Palaeotheriom  Aurelianense,  worin  Jedoch  der 
Basal- Wolst  und  die  Nebenspitse  etwas  stärker  entwickelt 
sind.  Abgesehen  von  der  Nebenspilse  erinnert  der  Zrahn' 
in  den  Wulst-  und  Ansata-Theiien  auch  an  gewisse  Zähne 
von  Rhinoceros,  mit  denen  er  das  gemein  hat,  dass  die  von' 
Halbmonden  gebildeten  Groben  an  der  Innenseite  aiifIFallend 
tiefer  eur  Basis  herunteraiehen  und  Oberhaupt  tiefer  sind» 
sIs  in  Palaeotheriom  ond  Anoplotheriom;  gegen 
Rhinoceros  spricht  in  der  ongeflihren  Mitte  der  Innen* 
Seite  die  Gegenwart  einer  Haoptspitae ,  an  der  die  beiden 
Halbmonde  eosammentreffen,  ond  die  dorch  ihre  Stellung  ond 
den  eingekerbten  Gipfel  aanäcbst  an  Palaeotheriom 
Aurelianense  ond  Pal.  Isselannm  erinnert;  die  mehr- 
malige Einkerbung,  welche  der  Gipfel  des  Zahns  aus  Spanun 


300 

darbioftet,  f^ni  ieh  «aeh  an  Zfilinen  von  Palaeolhferiam 
Aurelian^nse  als  individaelle  Abweichong.  Der  Winkel, 
walohen  Jeder,  der  beiden  Halbmonde  a^  der  Anmeiieeite 
bildet,  erhebt  sieh  aiieh  höher  als  in  den  Zähnen  des  letslen 
Thieres.  Die  Wnrsei-Bildüng  hatte  am  besohriebenen  Zahn 
kattm  begonnen* 

Die  Bachenvähne  aas  dem  Oberkiefer  zeigen  fast  noeh 
grössere  Abweiejiong  von  Palaeotheriam  Avrelia- 
nense*  Die  BROim'sehe  Sammlnng  besitst  deren  swei^  von 
denen  -.  einer,  getanem  An&ehlnss  fiber  die  £inneltbeile  ge» 
wfthrt«  Es  ist  ein  «mittler  Baekeneahn  der  rechten  Ober* 
kkferhälftc.  Schon  ans  der  Abbildung  (1840,  fig.  1)  fiel 
mir  dessen  Ver«ehiedenheit  von  Palaeotherinm  Aare- 
lianense  and  die  Annäherang  saRhinoceros  ajaf«  Die 
Krone  misst  an  der  Aassenseite  0,0225  and  an  der  Innen- 
seite 0,02  Länge,  bei  0,027  grösster  Breite.  Bei  Palaeo- 
theriam Aarelianense  erhält  man  an  Zähnen  der 
Art  und  swar  ffir  die  Länge  0,02  and  0,018  und  ffir  die 
Breite  0,02^(5;  es  gibt  aber  aaeh  viele  Zähne  der  Art,  welehe 
an  der  Aassenseite  nar  0,017  Länge  bei  0,02  grösster  Breite 
messen,  wodareh  ein  ähnliches  Grössen- Verhäitniss  swischen 
diesen  beiden  Thieren,  wie  das,  welches  die  unteren  Backen« 
Eähne  lieferten,  sich  herausstellt.  Der  Basal- Wulst  ist  weni- 
ger deutlich  entwickelt  und  weniger  hoch,  als  In  Palaeo- 
therium  Aurelianense.  Ob  av^isohen  dem  äossern  und 
Innern  Haopthögel  auf  der  Krone  nach  dem  Vorderrand  und 
nach  dem  Hinterrand  hin  ein  ähnlicher  Nebenhfigel  bestand, 
wie  in  den  Zähnen  des  letzten  Thieres,  läsSt  sieh  bei  der  star- 
ken Abnatzung  des  .Zshns  ans  Spamm  nicht  mehr  deutlich 
erkennen ;  die  Form  der  Abnutaungs-Fläohe  macht  eine  ahn- 
liehe  Bescha£Fenheit  wahrscheinlich;  fär  Palaeo  theriam 
aber  müssten  selbst  im  abgenntsten  Zastand  die  HaupUiUgel 
höhere  Spitzen  darbieten,  namentlich  müssten  die  äussern 
Haoptbügel  eine  vertikaler  aufgerichtete  Innenseite  und  eine 
stärker  nach  innen  geneigte  und  konkave  Aussenseite  besit- 
zen; auch  müssten  sie  spitzer  ausgehen,  und  zwischen  diesen 
beiden  Uauptliügeln  mttsste  ein  tiefer  spitzwinkeliger  Ein- 
schnitt sich  vorfinden,  der  der  Kaofläche  dieser  Hügel  selbst 


801 

bei  weit  vorgeecbHttener  Abnutzung  ein  stark  getwktes 
Ansehen  Terieiht,  das  der  Zahn  aas  Spanien  nicht  darbietet*; 
dieser  gleicht  vielmehr  durch  Seine  ebene  Beschaffenheit  in 
dieser  Gegend,  so  vrie  durch  das  sweilappige  Aussehe  der 
Tordentättssern^Ecice  und  auch  in  der  Beschaffenheit  derhint^rn 
liossern  Eclie  anfPailend  den  obern  Bacicenzähnen  itt  Rhlni«- 
eeros,  denen  freilich  der  an  der  Aussenseite  zwischen  den 
beiden  Hauptspitzen  sich  erhebende  starke*  Vertikal« Wulst 
80  wie  der  damit  zusammenhISngende  Bifsäl-^Wulst  fehlt,  wtH 
rin  der  Zahn  ans  Spanien  wieder  Paltleöthe^iora  gleicht, 
an  dessen  Zähnen  aber  der  Vertikal^Wulst  nicht  s«!  stark  ent- 
wtekdt  sieh  darstellt.  Darin  dass  der  Basal- Wulst  an  der 
Aassenseite  zugleich  den  Vorder*'  und  fflnt^r^Ansutz  bildet, 
gleicht  der  Zahn  eben  so  sehr  Palaeotherlnm  als  ftht« 
noceros; 

Der  andere  Zahn  ist  ein  mittler  Backenzahn  der  lin- 
ken OberkiefetüHälfte  und  rührt  von  einem  nochäitern  Thier 
her.  Seine  KröniB  ist  so  s^hr  abgenutzt,  diiss  das  Feld,  wel- 
ches die  Abnutzung  dfirbietet,  statt  aller  Erhabenheiten  und 
Vertiefungen,  nur  drei  rundliche  Schnüelz-Ringe  enthält.  'Di^ 
Aassenseite  Ist  weggebrochen.  Ungeachtet  des  Alters  des 
Tbiers  besitzt  die  Zahnkrone  an  der  Innenseite  doch  0,02(5 
Länge,  woran  ich  meine  Vermuthung,  dass  der  zuvor  be« 
sehrieberte  Zahn  eher  einer  kurzem  atfs  der  Reihe  der 
Bachensähne  darstelle ,  bestätigt  fand.  Es  muss  auch  auf- 
fallen, dass  unter  der  Menge  von  obern  Backenzähnen,  wel- 
che Ich  vom  Palaeotherium  Anrelianense  untersucht 
habe,  und -die  gewiss  von  Tfaieren  des  verschiedensten  Altern 
herrfihrten,  nie  ein  Zahn  anzutreffen  war,  der  auch  iinr  in 
dem  Grad  abgenutzt  gewesen  wäre,  wie  der  zuerst  beschrie- 
bene obere  Backenzahn  aus  der  Gegend  von  Madrid,  Dik^ 
Anehitherium  scheint  daher  mit  den  Backenzähnen  mehr  ge- 
rieben, Palaeotherium  Anrelianense  dagegen  mit  den 
Spitzern  und  schärfern  Zahntheilen  mehr  gekaut  oder  ge- 
schnitten zu  haben. 

Es  ist  ton  mir  bereits  bemerkt  worden,  wie  wenig  ich 
glaube,  dass  der  Zahn,  welchen  Kauf  ans  dieser  Ablagerung 
für  den    ersten    Milch  -  Backenzahn  des   Unterkiefers   von 


30S 

ÜAstodon  KXiC,  von  letztem  Otoas  herrührt.  Die  Krone 
diesee  Zahns  misst  0,0215  Länge,  0,012  Breite  und  0,01»5 
Höhe.  Nii^ende,  selbst  an  den  Seiten  nicht,  seigt  sich  eine 
•Abnutsangs-Flftche.  Die  Krone  besteht  eigentlich  nur  «et 
einer  oväl-konischen  Spitxe,  welohe  imch  dem  Gipfel  hin  dorch 
eine  in  der  Längen«Riehtnng  laufende  Kerbe  den  Begriff  von 
einer  Doppelspitse  nnlässt,  swisehen  deren  Theilen  im  Gip- 
fel uoeh  ein  kleines,  dem  einen  Theil  näher  verbandenes 
.Hübelchen  sieh  bu  eriiennen  gibt.  An  dem  einen  Kronen- 
Ende  wird  nur  eine  überaus  geringe  Spur  von  einem  Ansats 
Jbemerkt,  während  an  dem  entgegengesetsten  Ende  ein  star- 
ker^ von  der  Hanptspitse  getrennter  Bttbel  Hegt,  der  nach 
der  einoB  Eelie  hin  in  einen  gekrümmten  warsigen  Wulst 
.verläuft,  wfJfher  mit  einem  stärkern  Hübelchen  endigt.  In 
den  dahinter  folgenden  Zähnen  waren  diese  Theile  sicherlich 
jnehr  ausgebildet  und  werden  dem  Zahn  ein  aweireihiges 
Ansehen  verliehen  haben,  was  Jedoch  nieht  nothwendig  für 
Jdastodon  spricht.  Den  kleinsten  zur  2ieit  von  Mastodon 
•n%efundenen  Baekensahn  ifianbe  ich  ans  der  Ablagerang 
von  Oeorgenigmünd  (S.  36,  t.  1,  f.  3)  bekannt  gemacht  so 
haben.  Dieser  jedoch  ist  noch  immer  merklich  grösser,  ab 
der  Zahn  ans  Spanien^  und  überdiess  von  ihm  auffallend  ver- 
.schieden.  Ausserdem  ist  mir  kein  kleiner  Baekensahn  von 
Mastodon  bekannt,  der  dem  bei  Madrid  gefundenen  Zahn  an 
vergleichen  wäre,  und  die  unbeaweifelt  von  Mastculon  her- 
rührenden kleinen  Backenzähne  aus  derselben  AUagerang 
«eigen  damit  keine  Verwandtschaft.  Ausser  der  Farm  sind 
ea  die  Stärke  des  Schmelzes  und  dessen  Farbe,  welohe  Ver- 
schiedenheit zeigen.  Letztes  verdient  um  so  mehr  Beach- 
tung, als  wenigstens  in  dieser  Ablagerung  sich  bis  Jetzt  so- 
gar unter  den  Genera  einer  und  derselben  Ordnung  eine 
auffallende  Verscldedenheit  in  Farbe  bemerkbar  macht,  die 
in  einer  Abweichung  in  der  mikroskopisdien  Struktur  oder 
der  chemischen  Zusammensetzung  des  Sehmelses  ihren  Grund 
haben  wird.  Die  Farbe,  welche  der  Schmelz  dieses  Zahns 
besitzt,  ist  weder  die  der  Zähne  von  Mastodon  nooh  die  der 
Schweins  -  artigen  Tbiere,  wohl  aber  die  der  Zähne  des 
Anehitheriumsy  demder  Zahn  wohl  angehürt  liabenkünnte. 


Vielieicbt  iat  •§:  etn  Mikhcalim  Die  WurM  vmv  erst  te 
Eototehen^  sie  nod  -d£i  Krone;  cüimI  sehr  Itehl^  aiid>die  starke 
Vertiksl-Rinne  iMit-hsideii  Seiten  der  (Wurzel  verräth,  diMs  de 
sioh'SB  einer  Dop|ielfriinsei.  «nsgebeldel;  heben:  würde. 

.Mit!  gHisaerer. Gewißheit   liest   sieh   ein  Sehnefdesehtt 
dem  AoojYitberium  beilegen.  .)  Der. Gestalt  nach   war  er  ein 
ebreriT    Wncsel  und  Krane  messen  zssamnien  0,031  S  iMng^ 
io  gerader  Linie.     Die  Wuneel  iet  gegen,  das  Ende  hin  stärw 
ker  gekrftnunt     Von  der  Krene  iet  die  eine-  Hälfte  wegge* 
brechen,  naek  dem  Vorbandenen  bemisat  ai^  die  ganee  Breite 
saf  0,#I75   bei  0,0065*  Diebe,  wddirend  man  ftr  die  HObe 
ksomatthr  als  0^007  erMlt.     Die  Sebneide  ist  noeb  nlebt 
stark;  abgemiiaiyniiddie^AbanteDnge^Flliofaeverrith,  daes  aie 
sebwaeb  eingekerkt  war,  was  omn  aneb  -nech  avm  Tbell  am 
Sehmela  ei^kennt.    Dte-Vorderaeite  Ist,  eo  weit  sie  Oberlie- 
fert ist,   giett,  die  Hduiters^e  dag^|im  mit  einem   atarben 
Bssal-Wslat  versehen,  der  dieser  Seite  nvr  eine  geringe  napf* 
förauge  Gestek  verleibt.    Gleiek  unter  der  Krenen^Mla  iat 
die  Wamel  an  der  Hinlaeraieite  etwa«  aa%etrieben.  ^  Aneh 
dieser  Zafan^  der  ein  mittler  oder  Jniirer  Sobneideeahn  iat^ 
eeigt  nur  allgeaMine  ÄbnUoblKeit  raitden  SebneideEähnen  teil 
Palaeeiheiiam  von  ongeflihr  deilielben  GrOsse ,  indem  letste 
gewttbnlieb  'dieher  sind  ond  .höhere  Kronen  besiteen« 

Yoa  einem  kleinem  Sobneidesahn  findet  sich  die  noeh 
nidit  atark  abgemitete  Kreae  ?or,  woran  nnr  eine  der  Eoben 
seitlich  akgenutxt  ist^  was  vevrith,  daes  den*  Zahn  der  reehte 
fiassere  ist.  Er  rtthrt  wahrsehelnliefa  von  derselben  Speaies 
her,  der  dergvdsi^ere  Siehneldeeafan  e^gehört,  ond  es  war 
alsdann  der  obere  Schneidezahn  oeeh  eioauil  so  gross  ab 
der  änsaere. untere.  Die  Krooe  iet  nach  der  Sehneide  hin 
0,008  hreiti  und  die  weggebreehcne  Wnrael  wer  unter  der 
Krone  0,005  stark.  Die  Abnütcongs-rFläefae  ist  elnfiioh,  eiit 
BasalTWnlst  wkrd:  nifebt  bemerkt  und  die  Uinterselte  kt  nicht 
allein  niebk  nap£fö^niig  vertieft,  seitdem  eber  neeb  mit  einer 
Andentang  eines  .VerdauiUKiels  vierseben^  .  Die  Kufpsteik'-* 
sehe  Samailnng  besiiat  ebenfklU  einen  ZahB  der  Art,  jedecb 
dorchKanen  stark  abgenutzt,  .der  der  innere  untere  Schnei- 
dezahn  zaseynaebeint.  Die  Abnutanngs-fäehe  anf  der  Kren« 


iKt  sehwadi  bftlimiondföniiig  gekrüiniiit;  In  der  Basal-Clegend 
erhält  man  für  beide  Dordhmeeter  der  Krone  0,M76  and 
QfiW^  und  ?on  der  gegenwärtig«!  Zfthh*Läsg!e  von  0,02  kom- 
men O^OOd  auf  die  Krone«  -Per  änofere  untere  ScbneidlB- 
nälin  würde  dem  VerhäitnUs  nngepsMt  eeyn,  da«  ein  Zahn 
von  Gemrgemgwtünd  (a.  a.  O.  t.  S,  fig.  71 ,  S.  80),  den  ieh 
fiir  den  änsaern  nnt^ravSehneidecalin.  von  PaiaeotherinHi  | 
Aurelianense  halte,  darbi^teti  I 

Unter    den.  KmMshen    ildlt   vor   ÄUem    ein  Nagelglted      i 
mit  geepaltener  8|^itae  oder   Vorder^ Ei^de  auf.    Diese  6a« 
b^lnng  ist,   nngeaehtet  das  4&nssersten  Enden  weggebreohea      i 
soid,  dentlich  zu  (erkennen«     Es  Ulk  ein  mittles  Zehen-  oder 
FingerrGlied^  Rbinoeero8,A;no^1oiherinni«idFaiaeo-      | 
therium  bieten,  nichts  Ähnliohee  dar..   Aneh  ist.  4as  GUed 
sehen  an  und  für  sich  verhältnifaamäsig  länger^  als  in  diesen 
Thieren,  .»nd  dakri  sohwaeli  g^rttmmi.    Ausser  Her.  Gelenk* 
fläehe,   woiiiit  dieses  •Glied  \in  dss  daranffeigende  ^lenkte, 
besteht,  unten  eine  schräg .  nach  vorn .  abiallendet  VerdM^nng,      | 
und  2u  beiden  Seilen  dennelbeii  üegt  die  feränmige^Atündiuig     \ 
eines  Gefilssgangs,mit' dem  jede  Hälfte:  des.  NagdgUeds  ver- 
a^en  ist,   was   aach  an»  der  v6iidern  Brmdtfläehe.  ersehen 
werden  kann.     Dieses  Glieds  ward  .erst,  in   der  •  ungeiähreii 
Gegend,  der  Gabelung  rauh,  und.  seine  hintere  Gelenkfläoke 
ist  mit  einem  dentlieh  ünt^raehJedenenRandreiagefasst.   An 
der   binttoen  Gelenkfläohe   besttst.der  Knoebeu   fiberhanpt 
0,03&S  ^Breite- nnd  0,02  Höhe  mit  dem  nntern  Fortsate,  vor 
wachem  man  nur  <0,01S5  Breite  erhält,^  die  am  Anfang  der 
Gabelung  0^0105  bei  0^009&  Höbe  misst«    Vom  Glied  is^  über* 
haupt  0,OSi  Länge  üb^UeCert. 

Die  BaoNN'sche  Sammlung  enthält  ferner  von  einer  nnt^ 
len  Zehe  dss  Glied ,  woran  das  Nageiglied  der  andern  Seite 
einlenkte.  Im  Allgemeinen  gleicht  es  anffsllend  dem  von  mir 
yonGeorgemgmüni  Taf.  14,  fig.'  i02  abgebildeten,  wahrsdieui- 
lich  von  Rhinooeros  herrührenden  Glied,  nur  dass  ee  ein 
wenig  kleiner  und  anmal  hinten  auffallend  niedriger  ist,  wo* 
ran  haaptsHchlieh  Schuld  ist,  dass  statt  eines  Qneerleisten« 
artigen  Wulstes  hinten  an  der  Unterseite  eher  eine  Queer« 
BdÜDne  besteht.     Ungeachtet  dieser  Knochen  nicht  gans  so 


305 

breit  ist,  ak  der  von  Georgetügnittnäj  so  ist  doch  die  eigenb* 
liebe  Gelenkßäclie  liinten  breiter,  vorn  aber  an  der  Stelle^ 
wo  Abs  Nagelgüed  einlenkte ,  schmaler  als  in  letztem  ^  und 
es  müssen  diese  Abweiehongcui  am  so  mehr  auffallen,  als 
beide  Knochen  üngeführ  gleiche  Lfinge  besitzen,*  oder  der 
Knochen  aus  Spanien  eher  noch  etwas  länger  sich  darstellt. 
Letzter  niiisst  0,027  grösste  Länge ,  am  hintern  Ende  fast 
0;02$,  am  yordern  0,024  gr$sste  Breite;  die  ganze  Höhe' 
am  hintern  Ende  beträgt  fast  6,0145,  am  vordefrn  0^013. 

Unter  den  Hand-  oder  Füss-Wnrzelknotihen  der  Brokk'« 
sehen  Sammlung  verdient  ein  grössrer  Beachtung,  der  zu* 
nächst  an  das  os  äemilunare  in  Pafaeotherium  medium- 
(CüviBR,  III,  S«  ll#,  t  19,  f.  1  und  3  t)  erinnert,  dessen 
AbbÜdung  aber  nicht  ToUkommen  damit  äfoereinstimmt. 
•    Palaebmeryz, 

Überreste  von  Wiederkänern  ans  dem  Tertiär-Gebilde 
des  Oerro  de  8tm  Müro  erhielt  ich  nur  durch  die-KupsTfem' - 
sehe  Sammlung  Gelegenheit  kennen  zu  lernen.  I^h  wa^  über- 
fsscht  durch  meinen  Palaeomeryx  Scheutshzeri,  dessen 
Reste  EzatJERRA  als  G e r v n s  M a t r i t e ns i s  bezeiehnet.  Ich* 
habe  davon  folgende  Überreste  untersucht 

Dritter  Ersatz-Btickenzahn  der  rechten  Ünterkieferhälfte. 
Die  Krone  ist  fast  0,011  lang  and  a,006  breit.  Von  den 
beiden  Falten  in  der  vorderh  HälfEe  der  Innenseite  ist  di^ 
zweite  breit  und  tief  und  mehr  einem  Thale  ähnlich,  die  vor- 
dere aber  kurz  und  schnial;  von  den  beiden  Falten  der  hin- 
tern HäUte  ist  die  4iintelre' schmal,  aber  etwas  länger  als  die 
vordere,  welche  sich  weiter  ins  Innere  der  Krone  unter 
Bildung  eines  o^rAlen  Grdbchens  erstreckt.  IHe  auf  die  un* 
gefthre  Mitte  kommende  Hanptspitze  -  ist  vorn  nicht  stark 
eingedrückt^  nnd  lässt' von  oben  gesehen  nur  einen  schvra^ 
(Shen  einspringenden  Winkel  erkennen,  bi  Grösse  und  Ge- 
stalt gleicht  der  Zahn  am  meisten  dem  im  Unterkiefer  dew 
selben  Spezies  von  Wiesbaden,  worin  aber  die  Hauptspitze 
mit  einem  deutlicher  ansgedrttckten  Winkel  verbunden  und 
die  vordere  imYere  Kante  dieser  Spitze  '^ohv<rach'  gekerbt  er- 
scheint ,  Abweichungen ,  denen  nur  individneller  Werth 
beizulegen  Ist.     Der  Vord^ransatz  ist'  im  Spanischen  Zahn 

Jabrgaog  1844.  20 


306 

schwach  and  mehr  nach  der  Aii«6en9e{te  hin.  angedeutet,  von 
einem  Hinteransatz  wird  eigentlich  nichts  wahrgenommen« 
Im  hintern  äussern  Theil  liegt  eine  unverkennbare  Andeu- 
tung zur  Halbmondform  ausgedrückt. 

Vorletzter  und  vorvorletzter  Baekenzahn  der  rechten 
Unterkieferhälfte  noch  mit  einander  vereinigt.  Diese  deaten 
ein  zweites  Individuum  von  Palaeomeryx  Schenchzeri 
an.  Der  vorvorletzte  Zahn  misst  0^0125  Länge  I^ei  0,00$^ 
Breite  und  der  vorletzte  0,0125  Länge  bei  fast  0,01  Breite. 
Auch  diese  Zähne  gleichen  sehr  denen  in  der  bei  JViestaden 
gefundenen  Kiefernhälfte.  Der  Vorder-  und  der  Hinter- Ansats 
sind  nicht  auffallend  stark;  erster  wird  nach  aasseji  hin  deut- 
licher. Die  Basal-Spitze  an  der  Aussenseite  ist  kurz,  aber 
deutlich.  Der  hintere  Schenkel  des  vordeirn  Halbo^ondes 
stösst  zugleich  an  das  hintere  Ende  der  vordem  und  an  das 
vordere  Ende  der  hintern  Hanptspitze,  während  der  vor- 
dere Schenkel  des  hintern  Halbmondes  frei .  endigt«  An  der 
hintern  Innern  Ecke  sind  Halbmond  und  Hauptspitze,  durch 
einen  schwachen  Einschnitt  getrennt.  Nur  die  vordere  Haupt- 
spitze besitzt  am  hintern  Abfall  eine  schwache  Nebenspitze; 
beide  Hauptspitzen  sind  nicht  auffallend  scharf  gezielt;  Der 
für  Palaeomeryx  bezeichnende  Wulst  an  der  Hinterseite  des 
vordem  Halbmondes  ist  am  vorletzten  Backenzahn  deutlich 
vorhanden,  hat  aber  schon  der  Abnutzung  unl|erlc^en,  die 
am  vorvorletzten  Backenzahn  so  weit  vorgeschritten  ist^  dass 
hier  vom  Wulste  kaum  mehr  eine  Andeutung  üb^jg  ist.  Nach 
der  Abnutzung  zu  urtheilen  war  di^  Thjer  völlig  ausge- 
wachsen. 

Vorvorletzter  Backenzahn  mit  dem  letzten  Milt^h-Backen- 
cahn  der  rechten  Oberkieferhälfte.  Diese  Zähne  sind  noch 
durch  ein  Stück  Kiefer  miteinander  verbunden.  Der  letzte 
Milchzahn  misst  0,0105  Länge  bei  0,0085  Breite,  der  vor- 
vorletzte Backenzahn  aussen  0,011  Länge  bei  0,01  Breite» 
Die  Bildung  entspricht  vollkommen  jener  der  ^ähne  von 
Palaeomeryx.  Am  vorvcrletzten  Backenzahn  sind  die  beiden 
Hanptspitzen  der.  Aussenseite.  aussen  stark  und  scharf  ge- 
kielt, und  beide  am  vordem  Ende  mit  einem  starken  Neben- 
spitzen-artigen Theil  versehen,  zu  dessen  Bildung  auch  das 


307 

hintere  Eode   der  Aussenseite  Anlage   aelgt.     Der  hintere 
Sehenkel  des  hintern  Halbmondes  ist  an  der  änsseru  Ecke 
nur  schwach   von   der  Hauptspitse  getrennt  und  besitzt  an 
der  Innenseifte  eine  kleine  Erhabenheit.     Der  vordere  Schen- 
kel des  hintern  Halbmonds  ragt  in  den  einspringenden  Win- 
kel, welchen  die  beiden  Hauptspitzen  auf  der  Krone  bilden, 
ganz  hinein;   der  hintere  Schenkel   des  vordem  Halbmonds 
legt  sich  dem  zuletzt  genannten  Schenkel  dicht  an,  ist  aber 
fflerklleh  kürzer  als  dieser,    und  zwischen  beiden   scheinen 
ein. paar  kleine  Unebenheiten  zu  liegen;  der  vordere  Schen- 
kel geht  vollkommen  in  die  äussere  Nebenspitze  über.     Ein 
Vorderansatz  ist   zumal  an   der  inneren  Hfilfte  der  Vorder^ 
Seite  angedeutet;  von  einem  Hinteransatz  wird  niehts  wahr- 
genommen.    Die  Kronen-Basis  ist  an  der  Innenseite  schwach 
wolstftrmig  aufgetrieben  und    zeigt  eine  sehr  kleine  Basal- 
Spitze.     Die  Zusammensetzung  des  letzten  Mildizahns  sieht 
auf  den  ersten  Anblick  verworrener  aus,  als  sie  es  wirklich 
ist.    Nach  votn  wird    die  Krone   merklich   schmäler,    ohne 
sieh  gans  zuzuspitzen;   sie  ist  niedriger  als  die  Krone   deS 
dahinter    folgenden   Zahiis ;    an   der   Aussenseite   aber  sind 
Haupt-  and  Neben-Spitzen  in  derselben  Deutlichkeit  entwi- 
ckelt, und  die  Theile  stehen  zumal  in  der  vordem  Kronen- 
Hälfte  ein  wenig  schräg  hinterwärts   geneigt.     Ein  Hinter- 
ansatz ist  nicht  ersichtlich.     Der  hintere  Halbmond  ist  volt- 
kommen deutlich   ausgebildet,   nur  fehlt   die   scharfe  Tren- 
nung von   einem  vordem:   es   ist   selbst   die  Cneiienheit  an 
der  Innenseite  des   hintern   Schenkels  vorhanden   und   fast 
noch  dentlieher  ausgebildet  als  im  darauffolgenden  Zahn,  und 
auch  die  Unebenheit  an  der  Aussenseite  des  vordem  Schen- 
kels fehlt   nicht.      Während   sonach  die  hintere  Hälfte   der 
Zahnkrone  ganz  dieselbe  Bildung  besitzt  wie  in  den  darauf 
folgenden  Zähnen,    ist  die    vordere  Hälfte   mehr  nach  vorn 
auf  Unkosten  der  Breite  verlängert,  wobei  der  hintere  Schen- 
kel  des   vordem  Halbmonds  verkümmerte  und    der  vordere 
Schenkel  mehr  zu  einer   mit  dem  hintern  Halbmond  zusam- 
menhängenden Wand  an  der  Innenseite  wurde ;  die  vordere 
Hanptapitze  hat  eine  schrägere  Stellung   nach  innen  genom- 
men,   und  die  vordere  Nebenspitze   bildet,   wie  es  scheint. 


308 

mit  dem  Vorderansat«  einen  kleinem  vordem  Theil  der  Zahn- 
Krone  y  deren  Beschaffenheit  nanmehr  leicht  verständlich 
seyn  wird.  Von  einem  andern  Individuum  fand  sieh  der 
vorvorletste  Baekensahn  der  rechten  OberkieferbXlfte  vor, 
den  ich  noch  von  der  Gesteins-Masse  entblösste,  wobei  ich 
fand,  dass  er  einem  Kiefern-Fragment  angehört,  an  welchem 
die  weiter  vorn  gesessenen  Zähne  schon  eur  Zeit  der  Dm- 
hüllnng  VOR  der  Gesteins-Masse  gefehlt  haben,  von  den  dahin- 
ter folgenden  war  wenigstens  der  nächste  vorhanden,  er  ist 
aber  jetst  weg^ebrocfaen*  Der  bestehende  Zahn  besitst  €,011 
Länge  an  der  Anssenseite  bei  0,01  Breite;  er  ist  dem  im 
cuvorbeschriebenen  Fragment  in  Jeder  Hinsidit  ähnlieh  und 
auch  kaum  stärker  abgenutst. 

Letzter  Backenzahn  der  rechten  Oberhieferhälfte.  Die- 
ser Zahn  ist  für  Paiaeomeryx  Schenchzeri  fast  so 
gross.  ,Es  kommen  zwar  auch  im  Tertiär^Gebilde  von  Wei- 
senau  etwas  grössere  Zähne  vor,  von  denen  ich  noch  nicht 
weiss,  ob  sie  dazu  gehören  werden.  Der  Zahn  aus  Spanien 
besitzt  an  der  Anssenseite  0,018  Länge  bei  0,014  Breite  in 
der  vordem  Hälfte.  Er  rührt  von  einem  alten  Thier  her, 
und  ist  so  tief  abgenutzt,  dass  die  Grenzen  zwischen  den 
Hauptspitzen  und  Halbmonden  nur  in  zwei  halbmondförmi- 
gen Gruben,  die  in  einer  gemeinschaftlichen  Abnutzangs-Fläche 
liegen ,  bestehen.  An  der  inneren.  Hälfte  der  Vorderseite 
war  ein  Ansatz  vorhanden,  ein  eigentlicher  Hinteransatz  fehlt; 
die  Spitze  an  der  nicht  auffallend  aufgetriebenen  Baeis  der 
Innenseite  ist  niedrig ,  aber  stark  und  flach.  Der  Mangel 
einer  hintern  seitlichen  Abnutzmigs^Fläche  bestätigt  den  Zahn 
als  letzten. 

Der  Schmelz  der  Zähne  ist  Bei  den  Wiederkäuern  heller 
und  mehr  gelb  als  bei  den  Dickhäutern;  noch  heiler  sind 
KnochemSobstanz  und  Wurzeln,  am  hellsten  der  Kiefer- 
Knochen,  der  dabei  immer  noch  ins  Gelbliche  spielt. 

\on  Knochen  des  Paiaeomeryx  Schenchzeri  ge- 
denke ich  zuerst  eines  linken  Astragalus,  in  Grösse  und 
Gestalt  denen  vollkommen  ähnlich,  die  ich  von  fieser  Spe- 
ziea  aus  dem  Tertiär  -  Gebilde  von  WeUenau  kenne.  Die 
Länge   betrug  an  der  nur  wenig  besehädigte»  Aussenseite 


309 

oiodesteDS  0^0279  an  der  Innenseite  Oj0^&,  die  Breite  an 
der  Oberseite  0,016,  an  der  Untoreeite  0,017  und  die  Hdhe 
oder  Dicke  des  Knochens  0,014. 

Erstes  itngergUed.  Der  liintere  od«r  obere  Odenkkopf 
febk;  ohne  denselben  ntisst  der  Knochen  0,027  Länge ;  am 
obera  Ende,  so  wie  es  jetet  beschafSsn  ist,  erhält  man  0,013 
Hohe  bei  0,009  Breite,  am  antern  Ende  0,0OB  Höhe  bei 
0,000  Breite.   Die  linke  ist  die  weniger  gewölbte  Nebenseite. 

Zweitee  Glied  von  eineol  andern  Finger ,  als  der,  von 
welchem  das  snverbesokriebene  61ied  herrührt.  Es  besitst 
0,01S  gniuse  Länge  ^  an  der  obern  Greleahfläche  0,011  Höhe 
Bad  0,009  Brrite,  an  der  en^egengesetsten  0,01  Höhe  wsnA 
0,007  Breite.  Die  weniger  gewölbte  Nebenaeite  ist  die 
rechte.  Die  untere  Gelenkfläche  spitzt  sich  auf  der  Ober- 
seite hinterwärts  an. 

Diese  Finger-Glieder  sind  denen  von  Palaeomeryx 
Schencbaeri  vollkommen  ähnlich,  and  es  gilt  Diess  auch  von 
einigen  damit  vorgefundenen  Hand-  und  Fiiss-Wuraelgliedern. 
Ihre  Farbe  ist,  wie  die  der  Knochen  im  Gebilde  bei  Madrid 
überhaupt,  weisslich  und  lässt  sich  am  besten  ab  Rahm- 
gelb beaeichnen. 

Das  Gebilde,  worin  diese  Knochen  am  Cerro  de  San 
iHdro  sich  finden,  ist  von  stanbgraner  Farbe  und  feinsandig ; 
hie  und  da  leuchten  daraus  grössere  Quarz-Theiichen  hervor, 
welche  mehr  oder  weniger  krystallhell ,  auch  milch  weiss, 
seltner  ziegelroth  sich  darstellen.  Unter  der  Lupe  gleicht 
das  Gestein  einem  feinen  Molasse-Sandstein  mit  Theilchen 
gelbiichweissen  Glimmers  oder  Talks,  die,  gleich  den  Feldl- 
spath-Theilchen ,  meist  der  Verwitterung  unterlagen.  Es 
fällt  nicht  schwer,  das  Gestein  awischen  den  Fingern  zu  zer- 
reiben, wodurch  diese  eine  Glätte  bekommen,  wie  beim  Zer- 
reiben von  Talk.  Salzsäure  löst  nur  einen  geringen  Theil 
anter  schwacher  Gas-Entwickelnng  auf  und  ohne  die  Gesteins- 
Masse  weiter  zu  verändern;  der  Gehalt  an  kohlensaurem 
Kalk  ist  daher  nicht  beträchtlich. 

Die  fossilen  Knochen  ans  dem  Tertiär-Gebilde  am  Cerro 

de  8€m  leidro  gehören  bienach  grösstentheils  Pachydermen 

,an,  und  sonst  nur  Wiederkäuern.     Unter  den  Pachydermen 


310 

ersoheinen  der  in  beiden  Erd*Ilftlften*an  keine  Breite  grfiati- 
dene  Mastodon  angnstidens;  femer  Schweins-artige 
Tbiere,  von  denen  das  Genus  sich  noch  nieht  bestimmen  iässt 
and  worunter  Zfihne,  welche  sunäohst  an  Sus  palaeo- 
choerus  erinnern,  und  endlich  ein  eigenes  mit  Rhinoce- 
ros,  Anoplotherium  and  Palaeotberinm  verwandtes 
Tbier,  das  ich  Anchitherinm  Esqnerrae  genannt  habe. 
Die  Wiederkäuer  scheinen  zweien  Speaies  anzugehören,  wo- 
runter der  der  Molasse  der  Sckmeüx  und  den  Tertiär-Gebil- 
den des  JUittelrkrinüehen  Beckens  häufig  zustehende  Palaeo- 
meryi  Scheuchzeri*  Auf  diesen  Befund  werden  die 
Angaben  meiner  Vorgänger  über  Genera  and  Spezies  zarflck- 
zufübren  seyn. 


K 


Zur 

Geogiiosie  von  inner-Afrika,  . 

von 

Hrn.  Dr.  H.  Girard. 


Im  dsCiiehen  Thail  von  Zentral- Afrika^  wie  es  unsdarch 
die  vor  Karsenn  pabiizirte  vortreffliche  Karte  des  Hrn.  Liea- 
tenant  Zimmrrmann  bekannt  geworden  ist,  zeichnen  sidh  drei 
grosse  Gebirgs-Systeme  als  bedingend  für  die  Konfiguration 
der  Oberfläche  deatlich  heraos.  Das  eine  östliche  gehört 
Abesrinien^  das  «ndere  westliche  dem  Lande  i>ar/iir  an,  und 
das  dritte  sfidliche  bildet  die  immer  mitten  in  die  Karte  von 
Afrika  aafs  Ungewisse  hingezeichneten  Mand-6ehirge.  Das 
östliche,  dessen  östlichem  Theil  uns  ROppcl  kennen  gelehrt 
hat,  umgibt  den  grossen  See  von  Ikana  und  erreicht  in  der 
Gegend  der  QueUen  des  Taeazxe  die  bedeutendsten  Höhen, 
welche  bis  13,000  Fuss  betragen,  während  der  westliche 
Theil,  in  dem  die  Quellen  des  blauen'Nils  liegen,  1000  Toisen 
nicht  abersteigen  soll.  Aas  sttdiiche  und  sfidwestliche,  über 
dessen  Erbebung  nichts  bekannt  ist,  bildet  die  Wasserscheide 
zwischen  den  södlichen  Zuflüssen  des  Nils,  denen  des  Ooschßp 
und  andrer  südöstlichen  Ströme  und  jenen  Gewässern ,  die 
sich  nach  Westen  dem  Innersten  von  Afrika  zuwenden,  und 
bildet  so  die  erwähnten  Mond-Berffe. '  Das  westliche  öder 
nordwestliche  endlich  zeigt  im  Jebel  Marra  einen  Mittel- 
punkt ,  von  dem  einige  Zuflüsse  gegen  Süden  zum  Bahr-el» 
Ahiad  gehen ,  die  meisten  aber  gegen  Westen  ihren  Lauf 
nehmen.  Es  ist  bemerken swerth ,  dass  vom  Jebel  Marra 
dorchaas  kein  Äbflnss  gegen  Osten  stattfindet ,  sondern  dass 


312 

der  Nileh  oder  KailaA  sich  hart  an  einem  Höhen-Zoge  nach 
Süden  hinabdrängt,  der  im  Znsammenhang  mit  den  östliehern 
Gegenden  die  Gebirge  von  Kordofan  bildet.  In  der  Aosdeh- 
nung  dieser  Gebirge  tritt  schon  die  Kichtang  hervor ,  welehe 
späterhin  im  obern  Laufe  des  Nils  sich  geltend  macht,  näm« 
lieh  die  Richtung  von  SSW.  nach  MNO.  Der  NU  wird  in 
Nubien  vi^lederholt  gezwungen,  seine  nördliche  Richtung  zu 
verlassen,  um  dieser  zu  folgen,  und  erst  in  seinem  mittlen 
Lauf  wendet  er  sich,  wie  es  schein^  neuen  Bedingoiigen 
folgend  gegen  Norden  mit  einiger  Abweichung  nach  Westen. 

Zwischen  dem  östlichen  und  südlichen  Gebirgs-Stocke 
befindet  sich  noch  ein  nicht  ausgedehntes,  aber  erhabenes 
Gebirg,  welches  den  westlichen  Theil  des  Landes  Enarea 
bildend,  si9h  bis  in  das  Königreich  Bari  auszubreiten  scheint 
und  in  Enareg  eine  Höhe  von  1229  Toisen  erreicht.  Sttd- 
lich  davon  breitet  sich  ein  Smqpfland  aus,  ii^  dem  der  obre 
Goshop .üieMity  und,  wenn  es  erlaubt  ist  Vermutbungen  so 
weit  zu  fuhren,  so  ist  .auch  noch,  weiter  sttdlicb  kein  Hoeh- 
gebirg  zu  erwarten,  da  südlich  vom. Go^kop  nur  Kaffee  und 
Baumwolle  gebaut  wird,  worauf  ein  steiler  Abfall  gegen 
Süden  folgt,  dann  aber. ein  Salzsee  und  endlich  Gold^führ 
rendes  Land  angegeben  ist,  Letztes  £rscheUiungen,  voil  denen 
der  Salzsee  eher  auf  trockene  Steppen  oder  Hochebenen,  das 
Gold -führende  Terrain  aber  anf  Tiefländer  schliessen  lässt, 
in  deneni  Tbon  und  Sand  sich  abzusetzen  vermochten. 

Solch  ein  Gold-führendes  Vorland  scheint  sieh  im  Mittel- 
punkt dieser  Gegenden,  «wischen  dem  Hochlande  von  Enarea 
und  Bariy  dem  obern  Lauf  des  Bahr^el^AÜad  und  den  Ge- 
birgen von  Kordofan^  Sennaar  und  Fa%oU  auszubreiten. 
Es  ist  eine  Gegend,  die  einen  Theils  von  Ackerbau  treiben- 
den Negern  bewohnt  wird,  in  welcher  andern  Theils  weite 
Ebenen  mit  hochgewachsenen  Gramineen  bedeckt  sind,  in 
denen  viele  Elephanten  weiden,  und  die  zuletzt  gegen  Norw 
den  dnr^h  einen  30  Meilen  breiten  Gürtel  eines  Goldsand- 
führenden  Terrains  begrenzt  wird.  Es  sind  die  Ebenen, 
durch  welche  der  Sobat  (französisph  Saubat  geschrieben)  mit 
seinen  Nebenflüssen  zum  Bakr-el-Abiad  gebt«  Proben  von 
den   Ufern   des   Sobat   bestehen   theils   in   einem  Gliminer« 


313 

hultigen  ^nnlicilgeiblBii  Sande,  theils  in  brminflefawareeni,  oikri* 
gern  Thon,  theilis  in  einein  hellgrauen  kalkigen  Sande,  theils 
In  einem  Konglomerat,  das  ans  kleinen  graagelben  Kalkstein* 
Broeken  suaammeagdMieken  ist. 

Der  Sand,  wo  er  rein,  d.  h.  ohne  Tbon  ist,  bestebt  aoS 
fielen  kleinen  gelbliehen  ftiiatfBk6rnern,:sebr  wenigem  röth- 
lichem  Feldspath,  einigem  Bränneisenstein ,.  der  aneh  mit* 
unter  die  daarskeimer  ftbereieht,  etwas-  towbaebbrannem 
Glimmer  und  ans  kleinen  Körnern  eines  sehwarsen  Minerals, 
dessen  Natur  sieh  nickt  genau  ermitteln  liess.  Diese  deutet 
auf  den  Ursprung  des  Sandes  aus  einem  nieht  entfernten 
Glimmerschiefer  oder  Feldspath-armen  Gneiss-Gebirge  hi»; 
denn  befände  sieh  der  Sand  scbön  weit  ron  de»  Gebirgen,' 
ans  denen  er  entstanden,  so  würde  er  keinen  GHimmer  und 
besonders  keinen  gefiirbteD  Glimmer  mehr  enthalten.  Diesem 
Sande  gans  ähnlieh,  nur  etwas  gräber  im  Korn,  das  aber 
doeh  nur  höchstens  Hirsekorn-^Grösse  erreicht,  ist  ein  Sand 
vom  Ufer  des  Bakt^l^AHai  im  Königreich  £arii  er  enthält 
haoptsäehlich  Qnars,  ausserdem  aber  mehr  GUmmer  als  der 
vorige,  und  viel  mehr  jener  schwarsen  Körner,  ron  denen 
sieh  hier  nacbw^tenlässt,  data  es  Hsviibtende  ist.  <  Es  stammt 
diese  entweder  aus  Syenit-  nnd.Dionit-Atassen,  wie  sie  nicht 
selten  im  Gneiss-  und  Gllmmerseliiefor-Gebirg  vorkonimen, 
oder  sie  könnte  auch*  vulkanischen  Ursprungs  seyn,  da  die 
Laven  des  an  der  Nord^-Grense  dieser  Ebenen  gelegenen 
Jehel  Ihfafaungh  (franaösiseh  Ti^mfan  geschrieben)  dieselbe 
in  grosser  Häofigkeit  enthalten.  Der  Berg  ist  offenbar  ein 
erloschener  Vulkan  und  der  erste  ans  dem  Inn«ra  ven 
Afrika  bekannt  gewordene.  Br  erhebt  sidi  wahrscheinlich 
aus  einem  basaltischen  Plateau,  d^in  Basalte  mit  Olivin '  und 
Aogit  koounen  an  ihm  vor,  während  rotbbraune  poröse  La^ 
ven  mit  grossen  abgerundeten  Hornblende^Stöcken ,  so  wie 
dunkeilgrdue  TuflEs,  aus  lauter  kleinen  aitUigen  Lävto*«Broeken 
and  feiner  Asche,  gebildet,  »seine  Umgehung  beded^ea.  Der 
Tuff  sowohl  als  die  Xaven  enthalten  dnrebaus  keinen  glasir 
gen  Feldspath,  lioch  eeigt  sieh  Bimsstein  unter  ihnen j  son» 
dern  alle  Produkte  des  Vulkans  setieinejfi  nur  ei«  umgeschmolr 
9ener  Basalt  «u   seyn.     Dieser  Basalt  wird   noeh  dadareb 


314 

merkwürdig»  dAss  er  ausseid  ganzen  Kugeln  sehr  seliön  gtttn 
gefärbten  Olivins,  auch  viefe  einzelne  ansgebiidete  KrystalU 
von  Olivin  In  seiner  Grundmasse  enthält,  so  dass  er  wohl 
das  Muttergestein  jener  im  NU  vorkommenden  berühmten 
Olivtn-Krystalle  seyn  könnte.    . 

Die  vulkanische  Thätigkeit  scheint  nicht  weit  verbreitet 
gewesen  v,\i  seyn ;  denn  nur  am  Nord-Rand  dieses  Kessels, 
der  wahrscheinlich  einst  ein  grosses  Süsswasser^Beeken  war, 
ist  sie  entwiekelt,  und  die  Gesteine  des  Setmaar  im  Norden, 
die  des  Fazokl  und  Landes  Bertat  im  Osten,  des  Landes 
Bari  im  Süden  und  des  Kordafam  und  Jebel  Tita  im  Westen 
sind  andrer  Natur« 

Die  Sammlungen,  wetche  sieh  hier  belinden  and  zum 
Theil  von  dem  Hm«  Dr.  Werhe  herrtiiren,  der  sie  auf  der 
ersten  Expedition»  welche  der  Pasefaa  von  Agfpten  im  Jahre 
1840  SU  Aen  Quellen  des  jffoir-'e/^^Mad  aussandte,  gemacht 
hat,  zum  Theil  der  wissensohaftlichen  Freigebigkeit  des  Hm. 
RusssooBR  zu  verdanken  sind,  geben  interessante  Aufschlüsse 
über  die  allgemeinen  geognostischen  Verhältnisse  dieser  kaum 
entdeckten  Gebirge. 

Die  Kette  der  ii^fMerge  besteht  in  ihrem  südlichsten 
Theil  nach  mehren  Proben  aus  Gneiss  und  GHmmersehiefer, 
von  denen  eine  vom  südlichsten  Punkte,  den  die  Expedition 
erreichte,  genommen  ist,  und  zwar  „von  den  Katarakten  im 
Lande  Bari^  nb.  der  Felsen,  -  der  die  Expedition  vom  weiteren 
Eindringen  in  das  Land  abhielt'^.  Es  ist  Gneiss,  der  aus 
weissem  Feldspath  und  vielem  weissen  Glimmer  besteht,  und 
Gtimraersehiefer,  der  viel  körnigen,  bröckelnden,  weissen 
und  gelben  Quarz,  keinen  Feldspath  und  kleinsohuppigen 
schwarzen  Gäimmer  enthült. 

Aus  den  Hochgebirgen  von  En&rea  besitzen  wir  leider 
keine  Proben;  aber  die  Gesteine  des  Landes  Bertat^  des 
FumU  und  Sennaar  sind  durch  Hrn.  Rossbogsr  wohl  bekannt 
Es  sind  im  Lande  Beriat  und  im  südlichen  Theil  des  FaxoU 
Granit-  und  Gneiss-Gebirge,  diesen  folgen  gegen  Norden 
Ghloritsehiefer  (hier  wahrscheinlich  das  Gold*bringende  Ge- 
stein), Glimmerschiefer  und  endlich  im  Sennaar  auch  Thon- 
schiefer.     In  diesem  Thonschiefer,   der  an   einigen  Stellen 


315 

sehr  Terfindert ,  gleichsam  gefrittet  ist  y  setzen  GXnge  von 
Granit  auf,  so  dass  aach  hier,  wie  an  so  vielen  anderen 
Stellen,  der  Thonsohiefer  als  älteres,  der  Granit  als  jhnge- 
res-Gnstein  erscheint.  Granite  treten  am  Bahr^^eUAiiad  im 
Jebel  Njemadi  oder  Jemati  ebenfalls  auf,  theils  blassrothen 
Ftfidspath,  weissen  Albit,  graneii  Quarz  and  schwansen  Glim- 
mer fahrend,  theils  ohne  Albit  nar  ans  dunkelrothem  Feld- 
Späth,  weissem  Qoarz  Und  schwarzem  Glimmer  zasammen- 
gesetzh 

Äfanliehe  Gebirgsarten,  Granit,  Gneiss  nnd  Glimmerschie- 
fer, finden  6icfa  in  Kordofan ;  indess  treten  hier  gegen  Süden 
anch  Diorite,  ans  weissem  Feldspath,  grüner  nnd  schwarzer 
Hornblende  und  Körnern  von  Titaneisen  bestehend,  und  am 
Jehd  Tira  auch  Chloritschiefer  auf.  Am  eigenthümlichsten 
jedoch  ist  das  Vorkommen  von  Klingstein,  der  von  Koldad" 
ichi  (anch  Kodalgi  nnd  Koldagi  geschrieben)  in  der  Rüssbo- 
GER'schen  Sammlong  sich  befindet.  Das  Vorkommen  von 
Klingstein  lässt  in  der  Regel  anf  eine  bedentende  Entwick- 
lang basaltischer  Gesteine  in  seiner  Nähe  schllessen ;  indessen 
ist  mir  vor  Kurzem  ein  Vorkommen  bekannt  geworden,  wo 
derselbe  gans  ohne  alle  Basalte  auftritt,  in  der  Nähe  von 
KUsyUhoja  am  linken  Ufer  des  Ural  in  der  Kirgisensteppe  *, 
and  es  ist  daher  vom  Klingstein  nicht  unmittelbar  anf  ein 
basaltisches  Terrain  zu  folgern. 

Nördlich  vor  die  Gebirge  von  Kordofan  und  Sennaar^ 
an  die  sieh  noch  der  Berg  von  Mandera^  welcher  aoA  Syenit 
besteht,  im  Osten  anschliesst,  legt  sich  eine  Sandstein-  nnd 
Homstein-Bildung,  jenen  glusigen  Sandsteinen  ähnlich,  welche 
sich  so  verbreitet  in  AwNüUscken  Wüste  und  noch  anste- 
hend bei  Kairo  finden,  die  wahrscheinlich  zu  den  Jüngern 
Tertiär-Gesteinen  gehört.  Sie  bildet  den  Jebel  Mussa,  von 
dem  sowohl  Russegoer  als  Dr.  VITerne  Proben  gegeben  ha- 
ben ^  der  aber  leider  auf  keiner  Karte  zu  finden  ist.  Rus- 
ssoosR  fügt  auf  seinen  Etiquetten  noch  hinzn  „am  Bair-eU 
Ähiad  im  östlichen  Sudan''. 

So  sohliesst  sich  das  geognostische  Bild  dieser  Gegenden 


C^T.  HELMBRssri,  Reise  in  Vral^  Ilf  *i3S. 


816 


dahin  ab,  dass  wir  allgemein  verbreitet  Oranifc-,  Gneiss-nnd 
Glimmerschiefer-Gebirge  haben,  mit  denen  Thonschlefer,  Chlo- 
ritscbiefer  und  Diorite  vorkommen.  Alles  jene  ältesten  Bii^ 
dangen,  denen,  wie  es  scheint,  anmittelbar  jene  gans  jongen 
Gesteine,  der  Basalte,  Klingsteine  und  Vulkane  sich  anschlies- 
sen,  die,  so  wie  die  Sandsteine,  in  der  Zeit  der  Tertiä^ 
Periode  sich  entwickelt  haben.  Vielleicht  haben  die  Kalk- 
stein-Konglomerate, welche  sieh  amSobat  finden,  ihren  Ur- 
sprung in  Kreide-Kalksteinen,  denen  sie  dem  Äussern  nach 
wohl  angehören  könnten;  und  wäre  Diessder  Fall,  so  schlös- 
sen sich  die  geognostischen  Verhältnisse  des  östlichen  Zea- 
traU Afrika  gans  denen  von  PaUi^tiaßy  Sgrkn  und  Klein^ 
Arien  an« 


BriefwechseL 


Uittheilungen  au  den  Geheimenratb   Y.  Leonhard 

gerichtet. 

Stuttgart  f  20.  Desavb.- 1843. 

Auf  mittelbarem  Wege  wurde  mir  kfirzlicfa  ans  New-  York  fol- 
gende Mittheilnog:  „leb  sende  Ibnen  über  Havre  ein  Stuck  von  aus 
Zangebar  (eiuer  kleinen  Insel  an  derOstkuste  von  Afrika  ^  in  der  Meer- 
enge von  Madagaskar)  eingeffibrtem  Kopal,  in  dessen  Mitte  sieb  in  voll- 
kommenem Znstand  ein  Insekt' befindet,  welches  ob ne  Zweifel  einige  tau- 
send Jabre  darin  verscblossen  gewesen.  Jemand,  der  mebre  Reisen  da- 
bin gemaebt  bat,  versicbert  mir,  dasTs  dieser  Kopal  20  Fuss  unter  dem 
Sande  aosgegraben  werde,  und  dass  Innerhalb  30  Engl.  Meilen  kein 
solcher  Baum  zu  finden  ist,  ans  welchem  der  Gummi  entspringt^^ 

Das  fragliche  Insekt  scheint  eine  Blatta  zu  seyn;  in  einigen  rotien 
Stucken  dieses  Kopals ,  dem  noch  Diluvial^Sand  anklebt ,  fanden  sich 
Ameisen  und  Spinnen  eingeschlossen,  und  der  Kopal  scheint  demnach 
ans  dem  Innern  des  5stfiebeD  Theils  von  Afrika  hergescbwemmt  wor- 
den zu  seya. 

Hehl^ 


Qalka,  1%.  Noyemb.  184$. 

Die  Scbrift,  welche  ich  Ihnen  hiebei  sende'*',  umfasst  eiiie  kurze 
Übersieht  der  geognostlschen  Verhältnisse  Thüringens  und  der  angren- 
zenden Gebirge  und  wurde  zunSehst  durch  einen  seit  zwei  Jahren  in 
diesem  Theile  UmfecAltf^Viff  gebildeten  naturwissenschaftlichen  Verein  ver- 
anlasst.   Er  hat  sich  gemeinschaftliches  Streben  zur  nftbern  Erforschung 


*    Über&icht  der  geognostlschen  Verhältnisse  Thünngtnt  und  de«  H0rseSi  zur  Er^ 
ISutenrng  meiner  oryktognostlsch-geognostischen  Skizzen  dieser  Gegenden,  Gotha  1843^. 


318 

der  natorbifltoriscben  Merkwürdigkeiten  7huringeH$  cam  Ziel  fpenetzt. 
Nicht  geriog;  ist  unter  seinen  Mitf^liedern  die  Zahl  derer,  welche  sieb 
für  die  Geognosie  interessiren ,  einen  Zweige  der  Naturwissenschaftro, 
der  ja  namentlich  durch  Ihre  erfolgreichen  Bemühungen  mehr  und  mehr 
populär  wird.  Für  eine  künftige  speziellere  Untersuchung  der  hiesigen 
Gegend  in  geognostischer  Beeiehung  und  Behufs  einer  festeren  Begrün- 
dung des  Interesses  für  dieses  Ziel  schien  es  mir  nicht  unangemessen 
an  seyn,  eine  gedrängte  Obersicht  des  in  dieser  Beziehung  bereits  Be- 
kannten zu  geben«  So  entstand  die  voratebende  Gelegenheits-Schrift. 
Um  dem  ebenerwähnten  Zweck  entsprechen  zu  können,  zeigte  sich  eine 
nähere  Betrachtung  der  geognostiscben  Verhältnisse  der^an  Thüringen 
angrenzenden  Gebirge,  des  Harzes  und  des  IMrwger  Waides  unerläss- 
licb;  der  Schlfissel  zur  Lösung  mancher  ausserdem  rätbselbaften  Erschei- 
nungen im  rAtrrtii^t>tffttfii  Hügelland  liegt  im  Bau  seiner  Grenz-Gebirge, 
und  umgekehrt .  bietet  Jenes  manchen  Beitrag  zu  einer  richtigeren  Auf- 
fassung der  letzten. 

Mit  dem  angegebenen  Hauptzweck  suchte  ich  noch  einen  zweiten  zu 
vereinigen,  nftmlieh-  durcli  Nachweisung  des  Zusammenhanges  zwischen 
ättssrer  Form  und  innerem  Bau  einen  Beitrag  zur  physischen  Geographie 
Thüringens  zu  liefern.  Der  königl.  Prenss.  Lieutenant  von  Sti>ov 
hatte  eine  physikalische  Skizze  dieser  Gegend  berausgegebeo  ^  durch 
eine  geognostiscb-kolorirte  Karte  sollte  jener  Zusammenhang  veranschaa- 
licht  werden.  Es  wurde  versucht,  bei  dieser  Karte  den  buntfarbigen 
Steindruck  anzuwenden.  Der  Erfolg  entsprach  meiner  Erwartung  nicht, 
namentlich  scheint  sich  aucR  die  beabsichtigte  Enuäsigung  des  Ankaufs- 
Preises  nicht  .erreichen  zu  lassen ,  es  sey  denn ,  dass  eine  besonders 
starke  Auflage  von  tausend  und  mehr  Exemplaren  erfolgt. 

Den  verflossenen  Sommer  brachte  ich  auf  einer  mir  recht  interes- 
jianten  Reise  nach  dem  Fiehielgebirge 9  Böhmer- Waid ^  nach  Steffsr* 
mark,  Kärnihen,  Krain  und  Tyroi  hin.  Leider  war  mir  die  Witterung 
irährend  des  grössern  Ti^eiles  der  Zeit  sejir  imgünsfig. 

H.  Crnikbr. 


BerÜHy  20.  Jsnnar  1844. 

Die  wissenschaftlfcbe  Expedition,  welche  sich  unter  Leitung  des  Hrn. 
Prof.  Lefsivs  der  Zeit  in  Ägypten  befindet,  hat  eine  Sammlang  von  Ge- 
steinen nach  Beriin  gelangen  lassen,  die  der  verstorbene  Dr.  Wxrhe  auf 
der  ersten  Expedition  gemacht  hat,  welche  der  Pascha  von  Ägypten  im 
Jahre  1840  zu  den  Quellen  des  weissen  NÜs  aussandte.  Die  so  erhal- 
tenen Proben  zugleich  mit  den  Gesteinen,  welche  das  hiesige  Moaeum 
als  Geschenk  des  Hrn.  Russbggsr  besitzt,  scheinen  so  interessante  Auf- 
schlüsse über  die  allgemeinen  geognostiscben  Verhältnisse  der  Gebirgs- 
Zöge  des  östlichen  Zentral' Afrika  zu  gebeO|  dass  mich  Hr.  Prof,  Ritter 


I 


319 

nfforderICf  dj^nalbtii  in  (kqrten  Zügen  sv  duurakterifdr«»«    Sl%  erluilteB 
beifolgend  den  so  eaUUndeneo  klonen  Aufeats  '*• 

Diese  sind  kleine  Arbeiten,  zq  denen  ich  das  Material  dnn  Sebfltten . 
uosrpr  Saromlung  ye^danke ;  was  dagegen  meine  omiassendtren  geogoo* 
stiscben  Bescba||ig«ngfn  (betrifft,  ao  moss  jeb  Ihnen  endJicb  eininal. dar- 
über Nacbriobt.gebeny  da  ich  bis  jetat  gans  4aTon  gescbwiejgfn  bebe. 

Ic|i  halte  iniob  scbo.o  seit  vielen  Jahren  mit  der  Oberfläcben-Beseliaf*' 
feobcit.  nnsrer  Gegenden  und  besenders  mit  den  dsrin  vorkoaunendea. 
Geschieben  beschäftigt ,  hatte  eine  Sammlung  der  in  den  Jnra-Blöcken 
Forkommenden  Versteinerungen  gemacht  (deren  Benutxnng.  ich  jetzt 
Deinen  .Freanden  Bbuiich  und  Roshsr  überlassen  habe),  und  sp  fand  ea 
lieb,  dass  ich  im  Anfang  des  Jahres  1842  den  Auftr^ag  vom  Hrn.  Ober^ 
Berg-Hauptmann  Grafen  BsoaT  erbiell,  den  südöstlichen  Theil  der  Afark 
Brandenburg 9  mit  besonderer  Rücksicht  auf  die  darin  anstehenden  alte* 
reo  Gesteine  und  auf  die  Xifigerungs-yerbältnisse  der  Braonkobleo,  dere» 
Abbau  in  nnsern  Gegenden  damals  seinen  Anfang  nahm ,  geogcvostiscb 
VL  untersuchen.  Diese  Untersuchungen  haben  mich ,  da  sie  im  Herbste 
1842  durch  eine  Reise  nach  J<a<teit  unterbrochen  wurden,  bis  zum  Som^ 
mer  des  vorigen  Jahres  beschäftigt  und  in  den  Herbst-Ferien  desiielbea 
htt  sich  eine  Untersuchung  d«s  Flempting  und  der  €iegend  nordwestlich. 
lan  Magdeburg f  ebenfalls  im  Auftrag,  daran  geknöpft.  Ausserdem  bin 
ich  aber  mit  elnigjen  meiner  Zuhörer  im  Har%  gewesen  und  habe  dort 
die  interessanten  Zentral-Verbältnisse  bei  Rübehtndy  im  Radau-Thal^  in 
der  Baste  und  bei  Bfeld  mit  Eifer  studirt.  Qann  bebe  ich .  längere  Zeit 
sur  Untersuchung  des  Jf!sfßäu$er8  verwendet  und  bin  darauf  ober  Halle 
hierher  zurückgekehrt.  Den  Bericht  über  meine  Reise  im  Flemming  uud 
im  BHagdfburgUche^  werden  Sie  wohl  in  einiger  Zeit  in  Kabstbn's  Archiv 
•eben,  da  er  zu  ausgedehnt  war^  als  dass  er  mir  für' das  Jahrbuch  pas- 
send  scbieii,  upd  jetzt j^  nachdem  ich  A^rtfta.absolvirt  habe,  bin  ich  mit 
Versteinerungen  beschäftigt ,  die  Prof.  A.  Ehkan  .aus  Kam^ckaika  mit- 
gebrscht  bat.  -  So  sehen  Sie,  fehlt  .es  hier  nipbt  an  Stoif  zu  iotereasaii-^ 
teo  Arbeiten,  und  erlauben  Sie  mir  von'Zeit  zu  Zeit  Ihnen  die  Resultate^ 
derselben  kurz  mitzntheilen ,  so  werden  Sie  mich  auf  das  Lebhafteste 
verbindeB  **. 

H.   GlRARD. 


WäcMershachi  29.  Jan.  1844. 

Vor  meiner  Abreise  von  Gieenen  besuchte  ich  noch  die  in  mineralo« 
gischer  Hinsicht  interessanten  Punkte  und  erlaube  mir,  Ihnen  das  Resul- 
tat meiner  Exkursionen  ^  mitzutheileq. 


*    S.  oben  S.  311. 
**   SchjlUbsre  Veitrigt  der  Art  werden  uns  inner  höchst  wUlkonnen  Keyn.  D.  R. 


S20 

Voa  ifmi^nkf  bracht«  ifefi  di«  bekannten  Pbillipsif  e  (KaI2.(KBlk)-Hftr- 
motom)  in  schönen  Exemplaren  mit;  aasser  diesen  noch  Chabatit 

Der  Pbillipsit  findet  sich  hier  in  kleinen  von  i'^'  bis  bdchttens  3'" 
langen  und  bis  1'"  dicken  Kristallen.     Diese  sind  in  BlasenrSamen  eines 
leicht  vervrittemden  Basaittuffs  gewöhnlich  einzeln  aufgewachsen,  selten 
zu  Drusen  verbunden.    Die  einzige  Form,  welche  ich  von  diesem  Fond- 
ort beobachtet  habe,  ist  die  Kernform,  enteckt  zur  Spitzung  Hber  P;  die 
beim  Harm  otöm  (Baryt-Harmotom)  so  gewöhnliche  Zwillingsform  schelnf 
beim  Anmroder  Phillipsit  nicht  vorzukommen;  bisweilen  sind  aber  hier 
die  Säulen  so  kurz,  dass  die  Seitenkanten  der  rektangulären  Säule  ver- 
schwindeti  und   die  Krystalle  als  Rbombendodekaeder   erscheinen«     Wo 
die  Krystalle  aufgewachsen  sind,    sind  dieselben  gewöhnlich    undurch- 
sichtig ,    weiss    und    nur    an    den   Spitzen    wasscrhell.       Durch   Ver- 
witterung werden    Sie  in   eine   dem  Bol   ähnliche  Masse  nmgewsndelt, 
manchmal  mit  Beibehaltung  der  Form.    Die  Durchsichtigkeit,  der  Glas- 
glanz  und  die  Härte 'gehen  verloren,  und  ^tatt  dieser  Eigenschaften  wer- 
den sie  undurchsichtig,  wachsglänzend  und  nehmen  eine  isabellgelbe,  ia's 
Bräunliche  stechende  Farbe  an.    In  einzelnen  Blasenmumen  eines  'dichten 
schwarzen  Basaltes  von  demselben  Fundorte  findet  sich  ebenfalls  Phillip- 
sit, selten  in  mikroskopischen,  wasserhellen,  äusserst  schärf  begrenztea 
Kryställchen  der  gewöhnlichen  Form,  gewöhnlich  in  hemis^häroidiscben 
Massen  von  konzentrisch-strahliger  Textur,  ganz  wie  beim  Phillipsit  von 
Act  di  CasteUoy  bis  zu  2''^  Durchmesser.    Das  Löthrohr-Verhalten  fand 
ich,  so  wie  Wisbr  (Jahrb.  1849,  p.  22fi)  an  dem  vofen  Ati  reaie  gefunden 
hatte;   nur  schmilzt  der  Phillipsit  von  Anneroä  nicht  so  leicht  fär  sich 
zum  wasserhetlen  Glase,  als  der  aus  Sieüien» 

In  demselben  dichten  Basalte  kommt  nlitunt^r  Chabasit  in  milch- 
weissen,  undurchsichtigen  Krystftllen  der  Kemform  vor.  Interessanter 
.  sind  die  Chabasit-Krystalle ,  welche  auf  einem  Acker,  kaum- 30  Schritte 
vom  Fundort  der  schönsten  Pbillipsit- Krystalle  zu  finden  sind.  Krystalle 
der  Kernform  gind  sehr  selten;  die  gewöhnliche  Form  ist  die  durch 
Zwilliogs-Bilduug  entstehende  sechsseitige  Doppel-Pframide.  Statt  der 
Randecken  ist  stets  ein  einspringender  Winkel,  der  slchi^rste  Beweis  der 
Zwillingfs-Bildunor ,  sichtbar.  Die  Grösse  der  Krysttille  wechselt  von  } 
bis  zu  1''  Dürchaiesser.  Obgleich  der  Chabasit  in  dieser  Form  sehr 
häufig  ist,  so  fand  ich,  zwischen  vielen  Tausenden  von  Krystallen,  wel- 
che ich  gesammelt  habe,  doch  nur  zwei  vollständige. 

Seit  der  neuesten  Zeit  wird  bei  Oiessen  Bergban  auf  Braunstein 
getrieben;  wenn  auch  Pyrolusit  etwas  sehr  Gewöhnliches  ist,  so  ver- 
dienen die  Krystalle  (welche  in  der  Form  Fig.  179  in  Blum's  Orykto» 
gnosie  vorkommen)  dennoch  wegen  ihrer  Grösse  und  Regelmäsigkeit 
Erwähnung;  die  Grösse  beträgt  oft  mehr  als  2'".  —  Mitunter  kommen 
in  demselben  Braunsteinwerke  Nester  von  schneeweissem  Halloysit  vor. 
Wad  und  Psilomelan  sind  selten. 

Noch  bleibt  mir  des  Prehnit's  zu  erwäbncDi  der  sich  in  zu  kleinen 


321 

Drusen  verbundenen  KryMtiillchen  (weiche  der  Kernforni  anzugelid^ 
reo  scheinen)  von  apfelgrüner  Farbe  als  sehr  «eltoer  Begleiter  des  Wa* 
veiliu  auf  dem  Buinsberg  findet. 

Gbnth. 


Stuttgart^  29.  Janaar  1844. 

Nan  denke  ich  bald  die  Fortsetzung  dfr  Abhandlungen  über  die  fossile 
Flora  und  Fauna  Württembergs  herauszugeben,  für  die  ich  indess  wieder 
naocbes  Nene  gesammelt  habe.  Von  den  Phytosauren  aus  dem  weis- 
sen Kenpersandstein  habe  ich  inzwischen  keine  weiteren  Exemplare  crhal- 
tfii  können,,  was  ich  um  so  melir  bedaure,  als  die  Ansicht  über  diese  Gat- 
tung und  über  die  ihr  in  meiner  Schrift  über  die  Reptilien  Württembergs 
tügeschriebenen  Überreste  in  neuer  Zeit  mehrfach  augefochten  woiden  ist« 
Diess  hat  mich  denn  auch  veranlasst,  die  vorhandenen  Exemplare  und  das 
darüber  Gesagte  aufs  Neue  zu  prüfen,  um,  falls  ich  mich  etwa  von  der  Do* 
ricbtigkeit  meiner  Ansicht  überzeugt  hätte,  Diess  ungesäumt  durch  Ihr  Jahr* 
bncb  zur  Kenntnis«  der  Paläontologen  zu  bringen,  welche  meine  Schrift 
mit  so  viel  Nachsicht  aufgenommen  hatten.  Bis  jetzt  habe  ich  jedoch 
noch  keinen  Grund  gefunden,  die  von  mir  in  meiner  Abhandlung  ausge- 
sprochene Deutung  dieser  Überreste  im  Wesentlichen  zu  ändern,  wenn 
auch  der  Name  Phytosai^rus  nur  der  Ausdruck  einer  Hypothese  ist, 
für  welche  die  atompfe  Form  der  Backenzäluie  und  ihre  sonstige  Ähn- 
lichkeit mit  den  Zähnen  des  Iguanodon  angeführt  werden  konnte,  ob 
sie  gleich  nicht  wie  die  Zähne  des  letzten  abgerieben  sind.  Der  Name 
Pbytosaurus  wurde  indess  jeglichen  falls  als  Gegensatz  gegen  die  fleisch« 
fressenden  Saurier  oder  a|K  Familien-Namen  bestehen  können,  wenn  er 
aoch  für  die  beiden  Gattungen  Cylindricodon  und  Cubicodon  vor* 
erst  nur  hypothetisch  beibehalten  werden  sollte,  da  allerdings  nicht 
erwiesen  ist,  d««8  diese  Reptilieo  Pflanzenfresser  waren. 

Jäger. 


Bonn,  5.  Febr.  1844. 

Eine  Geschäfts-Sache  führte  mich  in  den  Herbst-Ferien  nach  Bertin 
uad  Schlesien,  Ich  benützte  die  Gelegenheit  und  besuchte  das  Riesen* 
Gebirge,  um  die  dortigen  Granit-Gänge,  eine  Analogon  Ihrer  Gänge,  ken« 
Den  EU  lernen.  Bei  schönem  Wetter  ging  ich  am  24.  Sept.  von  Warm* 
hrunn  ober  den  Kynast  nach  der  Grubenhrute.  Den  andern  Tag  schlug 
aber  das  Wetter  um:  Regen  und  später  Scimee  traten  ein,  und  ich  wurde 
so  fürchterlich  eingeschneit ,  an  manchen  Stellen  3'  hoch  Schnee ,  dass 
ich  wie  ein  Gefangener  3  Tage  lang  in  einer  einsamen  Wohnung  unter 
Röbbzahl's  Kanzel,  bei  — 1<*  bis  —2®  änss.  Temp.  zubringen  musste. 
findlicb  am  4.  Tage  trat  ich   im  dichtesten  Nebel  und  ununterbrochenen 

Jahrgang  1844.  21 


s^ 


32Ü 

.  Selinecgefttöber  den  Rückweg  ui.  prei  Stattdea  moMU  ich  durek 
fürcbterliehe  Schnee-Maisen  wateo,  fiel  ODaälilig;e  Male  in  die  Bit  Sehnee 
erfullteu  Zwischenräume  der  Granit-Blöcke,  kam  aber  endlich  doch  glück- 
lich au«  der  Schnee-Region  herab.  Leider  ist  diese  schone  Zeit  ftlr  Beob- 
achtungen grösstentheils  nutzlos  vergangen;  indess  habe  ich  doch  viele 
schöne  Granitgänge,  ganz  den  Ihrigen  ähnlich,  gesehen.  Davon  ein  ander- 
mal.    Wo  haben  Sie  Ihre  Heidelberger  Granit-Gänge  boschrieben  ?  *. 

In  Waidenburg  habe  ich  manches  Interessante  gesehen.  Auch  davon 
ein  undermal.  Ein  kleiner  Aufsatz  über  Adersbach  wird  für  Ihre 
Zeitschrift  folgen.  Über  Breslau  ging  ich  nach  Berlin  surtirk  und  von 
da  nach  Freiberg^  wo  ich  mehre  Tage  dem  Studium  der  Silbererze  and 
Gang-Sammlungen  widmete.  Reichen  Stoff,  durch  Unterhaltung  mit  Frft- 
bergs  Naturforschern  und  mit  v.  Wsissenbach  in  Dresden  vermehrt, 
habe  ich  eingesammelt  und  werde  davon  Gebraaeh  machen  in  eineoi 
Werkchen  über  die  Gänge,  woran  ich  seit  vorigen  Sommer  arbeite.  Zu 
welchen  Überzeugungen  ich  in  Betreff  der  Entstehung  der  Gang-Massen 
in  den  Erzgängen  gekommen  bin,  wollen  Sie  ans  der  anliegenden  Ab- 
handlung ersehen,  welche  ich  für  das  Jahrbuch  bestimme  **.  Vielleicht 
beschuldigen  Sie  mich  der  Ketzerei;  indess  prüfen  Sie  selbst,  und  ich 
hoffe,  Sie  werden  mit  mir  die  Überzeugung  theilen,  dass  die  Hypothese, 
welche  die  Gangmassen  der  Erzgänge  auf  plutonischem  Wege  durch 
Ascension  oder  durch  Sublimation  entstehen  lässt,  eine  der  abenteuer- 
lichsten ist. 

Bei  Besichtigung  der  sämmtlichen  Silbererze  in  Freibergs  Samm- 
lungen hat  sich  als  allgemeines  Resultat  herausgestellt,  dasa  alles  dor- 
tige gediegene  Silber  in  den  Draht-,  Baum-  und  Moos-artigen  Gestalten, 
wenn  sich  überhaupt  noch  ein  Silbererz  zeigt,  woraus  es  hervorgegangen 
ist,  auf  dem  Glaserz  vorkommt.  Keiner  der  dortigen  Gelehrten  konnte 
aich  anch  erinnern,  das  Gediegen-Silber  in  jenen  Gestalten  je  anders  sIs 
in  Begleitung  mit  Glaserz  gesehen  zu  haben.  In  der  Sammlung  von 
Prag  fand  ich  eine  Stufe ,  wo  es  mit  Rothgültig  vorkommt ,  nicht  aber 
in  Draht«  form  igen  Gestalten,  sondern  bloss  als  Anflug.  In  einem  zwei- 
ton Exemplar  war  'fast  gar  kein  Rothgültig  mehr  vorhanden.  Heide 
waren  von  Joachimsthal.  In  Ihres  Sohns  Handwörterbuch  beisst  es  S. 
465.  Harz ,  Andreasberg ,  besonders  in  neuern  Zeiten  auf  den  Gruben 
Neufang,  Orade-Oatter  u.  s.  w.  Gediegen-Silber  in  derben,  baarformigen, 
Draht-  und  Zahn-formigen  Partie'n,  auch  als  Anflug  begleitet  von  R  o  t  h  go  1- 
tigerz,  Silberglanz,  Bleiglanz,  von  Gediegen-Arsenik  u.  s.  w.  Kommen 
die  baarformigen  etc.  Partie'n  dort  wirklich  auf  Rothgültig  vor ,  oder 
auch  hier  auf  Silberglanz?  Darüber  wünschte  ich  von  Ihnen  nähere 
AuKkuiirt   zu  erhalten. 

Vieileieht  «ind  Ihnen  meine  Bemerkungen  über  die  Bildung  der  Gang- 


1 


*    Ufln  Svhn  bat  ditse  Aufgabe  gelSitt.     S.  detten  to  eben  trsehiesene  Scbrift: 
^BtJtrligfr  zur  Gealugie  der  Ungefend  von  Heidelberg*.    1844.  v.  L. 

**    Vgl.  S.  357. 


S23 

aiueo  ia  Poo^sio.  Aon«  t$48f  X4d.  iO,  S.  &8&  tu  G^sSöbl«  n^ekomnien. 
Sie  weiden  daselbft  meine  Venraciie,  kunstlidies  eediegeoet  Silb4»r  tau-^ 
sehend  ähnlich  dem  natürlichen  darzuateUeUi  gefunden  haben.  In  diraen» 
Aug;enbJicke  iat  ein  Apparat  fertig^  geworden  9  worin  dies«  VersBcb« 
jceoaiier  und  leicht«« r  angeatcllt  werden  können*  Sie  solleii  daa«  ein« 
Probe  meines  kunatlichen  Gediegen*Silbera  erhallen,  Dia  Veratfche  wer- 
den auch  auf  die  natürlichen  Silbererne  ausgedehnt  wevden.  Gegen  die 
Ansiebt,  daas  die  Natur  eben  so  operirt  habe,  um  aus  dem  primitiven 
Glaserz  Gediegen-Silber  als  ein  sekundäres  Produkt  bervoraubringen, 
werden  Sie  wohl  keine  Einwendungen  zu  machen  haben.  Eben  desshalb 
ist  es  für  mich  so  wichtig  zu  erfahren  ,  ob  je  Gediegen>Silb«r  in  haar- 
formigen  etc.  Geatalten  auf  RothgöitigerE  gefunden  worden  ist.  In 
Mexiko  scheint  es,  wie  aus  mehren  Stellen  in  v.  Hümboldt's  Abband« 
lung  in  Karstbn's  Archiv  XVII,  S.  317  ff.  hervorgeht,  auch  bloss  mit 
Glasprz  vorzukommen.  BuRXiRT  sagte  mir  gleichfalls ,  dass  er  es  nie' 
Inders  gefunden  habe. 

6.  Bischof. 


Bonn,  8.  Febr.  1844. 

Aus  dem  Königreiche  Peieu  habe  ich  ein  paar  schöne  krystallisirte 
Hotten-Produkte  (kunstliche  Mineralien)  mitgebracht.  Das  erste  ist  fiisen* 
ozydul-Silikat  von  der  Form  des  Gbrysoliths,  und  zwar  sind  die  kleinen 
aber  recht  scharfen  Krystaiie,  welche  die  Eisen-Rehlrischscblacke  be- 
decken, von  schön  dunk«l  olivengrän  dwrcfasoh einender  FaYbe,  wie  man^ 
ebe  Chrysolithe  in  den  Auswürflingen  des  Vesuv^s.  Die  Krystalle  kom^ 
men  der  Form  nach  uberein  mit  denjenigen  in  Eisenschlacken  von  (ht^r* 
htrg  in  Schwedenf  welche  Mlts^kealigr  in  seiner  Abhandlung  über  dio 
köostlicbe  Darstellung  der  Mineralien  aus  ihren  Bestandtbeilen  (Abband* 
langen  der  AkadeoMe  der  Wisseaacbaftco  »u  BtHm  i823y  in  Figur  % 
abgebildet  het.  Das  Merkwärdigate  bei  jenen  ClirysoiUh-^ry stallen  auf 
den  Huttenschlacken  ist  ihre , grüne  FAi-be,  wodurch  sie  sogleich  an  Hao 
bekannte  Mineral  erinnern;  Mitsheruch  erwähnt  nicht,  daaa  seine  Schw»^ 
dUchen  Analogen  auch  grün  sind.  leb  bebe  diese  krystallisirten  Schla^ 
cken  in  zwei  guten  Stucken  Auf  den  Huttenbaiden  des  Eisen firiaek weck« 
Kamionna  im  oatUcben  ßergwerks-Diotrikt  Pi^ens  anfgeleaen,  wp  sie 
wohl  häufig  Torkommen  mögen.  ^  Der  zweite  Fund  besteht  in  Puddings* 
Friscbschlacken,  ebenfalls  aus  jenem  östlichen  Bergwerks-Distrikt,  welch« 
auf  der  Oberfläche  in  der  Gestalt  des  Aogits  auskrsFstalljsirt  sind.  Die 
Säolen^formigen  Krystalle  sind  zwei  bis  drei  Linien  lang,  und  wurden 
nach  Ihrer  Bezeichnungsweise  entseiteneckt  zur  Scbärfung  übe*  P«  iuod 
eotoebeoseitet  zu  nennen  seyn.  Die  Krystalle  sind  vollkommen  sebwar« 
«rie  die  Aug^te  in  den  Lavep  der  ÜA^itt-Gegend  und  aus  der  AuPfirgme^ 
und  die  Spaltbarkeit  ist  nicht  allein  iu  den  Krjstallen ,  aondern  auch  in  der 
derben  Masse,  aus  welcher  sie  hervurrageoi  ^enllich  au  erkennen.    D^« 

.21* 


3t24 

Verpail«ln  de»  Etae ns,  bei  welebem  diese  krystattkirteii  Sdilacken  geftU 
ko  sind,  (geschieht  nicht  bei  Koaks,  aondern  bei  tc^^örrtein  Holze.  Ob- 
^leicb^  Aagit-Krystalle  in  Eiaeuschlacken  ao  ganz  seilen  nicht  sind,  so 
habe  ich  deren  darin  doch  noch  keine  gesehen,  welche  so  vollkommen 
mit  den  Ausfiien  der  Vulkane  in  allen  Kennzeichen  übereinkommen,  wie 
diese  Polmschen.  Icii  weiss  nteht,  ob  sie  hier  hftuftg  vorkommeD,  deno 
der  Zufall  brachte  mir  nor  ein  kleines  Stack  in  die  Hände. 

NÖGGERATH. 


Bon»,  25.  Febr.  1844. 

In  Wleiiczka  sah  ich  eine  schone  handgreifliche  Bestätigung  für 
die  MiTSOHBRLicn'sche  Theorie  von  der  Eotstehunfr  des  Eisenglanzes  durch 
Vermittlung  des  Chlors  in  den  vulkanischen  Spalten.  In  den  Gruben 
von  Wielic%ka  hat  ea  einigeroale  grosse  Grobenbrände  gegeben,  d.  h. 
solche,  die  im  Brennen  des  Gezimmers,  welches  bekanntlich  hier  sebr 
stark  und  Holz-reich  ist ,  bestanden  haben.  Das  Zimmerholz  war 
durch  irgend  eine  Veranlassung  in  Brand  gerathen  und  haf  so  lange 
fortgebrannt.  Am  oder  im  Gezimmer  befanden  sich  auch  eiserne  Gre- 
väthe  oder  Befestigungen ;  sie  gerietheo  also  mit  ins  Feuer.  Bei  der 
Wiederaufwältigung  solcher  Brandfelder  fand  man  das  Eisen  in  die 
Spalten  des  Salzthooa  als  Eisenglanz  sublimirt  und  den  Salzthon  ,  wel- 
cher erhärtet  war ,  mit  solchem  Eisenglanz  durchdrungen.  Der  Hr. 
Markscheider  von  Hroina  hat  uir  davon  ganz  charakteristische  Stocke 
gezeigt. 

Die  Mineralien-Sammlung  der  ehemaligen  Universität  zu  Warschau 
habe  ich  leider  nur  sehr  flüchtig  sehen  können.  Sie  ist  recht  gut  ro 
zwei  Sälen  aufgestellt.  Die  oryktognostische  Sammlung,  weiche  von 
dem  verstorbenen  Oberbergmeister  Brcker  angekauft  worden  iat ,  bildet 
den  Haupttbeil  derselben.  Die  Stueke  sind  8ch5n  und  gewählt;  man 
sieht  der  Sammlung  gleich  an  ,  daas  sie  in  Sachsen  gesammelt  worden 
i«t.  Sehr  ausgezeichnete  Sachen  aus  'diesem  Lande  sind  darin  vorhan- 
den. Benondere  Aufmerksamkeit  verdient  aber  die  auch  in  diesen  Saleir 
aufgestellte  geognostisch  -  geographische  Sammlung ,  welehe  Hr.  Berg- 
rath  PirsQH  als  Beläge  für  sein  treffliches  Werk  dber  Poien  zusammen- 
gebracht hat.  Dann  sind  noch  reiche  Suiten  ans  Oailizien,  aus  Ungarn 
und  vom  Vtisur  vorhanden.  Die  ganze  Sammlung  besteht  ans  20,772 
Exemplaren,  davon  mögen  13,500  der  BECKBR'schen  Sammlung  an^ebö- 
ren,  und  die  Polnische  Sammlung  von  Pusch  enthält  373:3  Stueke.  Eine 
Unparisehe  Suite,  von  Zipser  gesammelt,  ist  besonders  reich  und  in  sehr 
ausgewähtten  Stucken.  Posch  ist  wohl  dejr  einzige  Mann  in  Warschau^ 
dem  unsere  Wissenschaft  am  Herzen  liegt.  Es  ist  erfreulich,  dass  er 
seit  Anfang  des  vorigen  Jahres  aus  seiner  Stellung  als  Muoz-Direktor 
ausgeschieden  und  als  Chef  der  technischen  Abtheiiung  des  Bergwesens 


325 

eiogelreten  ist.    Oadiiveh  kwia  er  iittiiier  Ifeigoaf;:,  dw  f(eog«ki98tt«die  Er* 
foracluiBgr  des  König  rfiohs»  wicdet  beaoudera  koltivireD« 

NOOGBRATH. 


\.Würzbur^,  29,  Febr.  1844. 

In  der  dritten  Ausgab«  Ihrer  Griiudzuge  der  Geologie  und  Geogno- 
sie  (Beidelberg  1839)  ist  S.  151  eine  Analyse  des  Trass  aus  den  Orohi- 
Thale  von  P.  Bbrthisr  angegeben.  Da  diese  das  einsige  mir  bekannte 
Resultat  der  Uotersnchong  dieses  Gesteines  ist,  so  erlauN  ich  mir, 
Ihnen  das  Ergebniss  einer  bereits  im  Jahre  1817  (in  dem  Laboratorium 
zu  Landshut  unter  Leitung  meines  damaligen  Lehrers,  des  jetzigen  Ober- 
bergrsths  Fücwi  zu  München)  vorgenommenen  Untersuchung  des  Trass 
von  Mottheim  bei  Neuburg  an  der  Donau  mitzutbeilen. 

Die  leicht  zerreiblicbe  Hauptmasse  schmilzt  vor  dem  Lothrohre  nur 
ia  dünnen  Stuckcben  zum  gelblichen  oder  graulichen,  durch  Luft-BIaschen 
getrübten  Glases.  Dieselbe  enthält  Stücke  einer  schlackigen  Masse  voll 
kleiner  Blasenräume  und  von  schwarzgrauer  ins  Lavendflblaue  ziehender 
Farbe ,  welche  vor  dem  Lothrohre  sehr  leicht  zum  gelblichen  Email 
schmilzt,  indem  nach  allen  Seiten  ästige  Theile  hervorsprossen  ,  welche 
■ich  an  den  freien  Enden  zu  kleinen  Knopfchen  zuruaden.  —  Die 
Hauptmasse  lieferte:  i 


Kieselerde  . 

63,84 

Thonerde    . 

ia,80 

Eisenoxyd  . 

19,92 

Kali    . 

6,35 

Kalk   . 

2,14 

Wasser 

2,34 

98,39. 


RCMPF» 


Mittheilungen  an  Professor  Bronn  gerichtet. 

Kraekau,  3.  Jan.  1844. 

Ich  ging  im  verflossenen  Sommer  über  das  Tatra-Qebirge  nach 
Peit  und  von  da  nach  Pressburg,  Wien,  Graiz  und  Triest  in  die  VenS' 
tumischen  Alpen.  Auf  dem  gansen  Wege  wieder  holten  sieb  ähnliche 
geschichtete  Gebirgsarten ,  die  einen  eigenthumlichen  Charakter  tragen 
und  nicht  verglichen  werden  können  mit  der  bekannten  Schichten-Folge 
der  Xord'-Eurapäischen  Formationen.  Zwischen  Pest  und  Pressburg 
bei  Almas^  findet  sich  ein  rotber  Kalkstein  f  den  Bbudant  für  Juraka'^ 


326 

hftit;  dftiit  dfi««er  ein  jurMstiiebes  Gebilde  «eye,  bezweifle  teh  nfcht:  was 
für  einer  Schicht  er  aber  tm^^hdrtf  M  nicht  »o  leicht  zn   entecheiden; 
die    spärlichen   Yersteineruog^en ,    welche    daraas    im    Fester  National- 
Maseum  aafbewahrt  sind,  g;ehören  Planulaten  und  Fimbriaten  an, 
einer  neuep  n'ORBiGNY'scben  Fanaitie  von  Ammoniten,  und  haben  eine 
täuschende  Ahnlicbkeit  mit  gleichen  Versteinerungen  aus  Rogoznik,  einem 
ausgezeichneten  reichen  Fundorte   von  Petrefakten  in  der  Tatra.     Aber 
auch    die   petrographischen    Kennzeichen    sind    vollkommen    ähnlich   mit 
denen  der  Kalkntelne  von  Rogoznik  öder  C:&or8ztgn\   der  Kalkstein  von 
Atmasz  ist  roth  und  besteht   aus  kleinern  oder  grössern   ellipsoidiscben 
Niereu,  verlanden  durch  ein  dunkleres  etwtks  mergelig^es  Bindemittel;  das 
Gestein  wird  auch  ganz  weiss  und  homogen,  wie  bei  Rogoznik/ wo  beide 
Kalksteine  auf  das  innigste  verbunden  sind-,    es  sind  diess  verschieden« 
Schichten,  die  gleiche  Versteinerungen  enthalten.    Die  rothen  Marmore, 
welche  die  Kirchen  und  Paläste  Venedigs  und  fast  aller  Nord^Italienischen 
Städte,  wie  Paäua,  Vicenza^   Verona,  Trient  n.  s.  w.  Schmucken,  sind 
dieselben  Kalksteine,    die  sich  bei  Almar%  oder  Rogoznik  finden.     Die 
reiche   Petrefakten  -  Sammlung   von    Padua ,    die   ihre   Gründung   Hrn. 
Prof.  Catullo  verdankt,  besitzt  viele  Ammoniten   in  rotben  Kalkstein 
verwandelt,  die  identisch  sind  mit  denen  am  Rogoxnik,  wie  A.  biplex, 
A.  polyplocus,  A.  annularis,    A.  Humphresianus;    dann  findet 
sich  ein  Armate  aus  Salazzara  bei  Ginefder  mit  A.  perarmatus  viele 
Ähnlichkeit   bat  und  wegen   einiger  feineren  Unterschiede  als  eine  Ab- 
wanderung betrachtet  werden  kann. 

Hr.  Menapav  aus  Trento  im  südlichen  Tyrol  hat  im  weissen 
Kalkstein  von  alle  Laste  viele  grosse  Ammoniten  gesammelt,  die  sich 
vollkommen  anscbliessen  an  Am.  Hönoratianus  d'Orb.  oder  dessen 
Verwandte  aas  der  Familie  der  Fimbriaten.  In  ihrer  Gesellschaft  treten 
Terebratula  dipbya ,  T^antinömia,  T.  triangulus  auf,  die 
durch  ganz  Italien  in  den  weissen  und  rothen  Kalksteinen  gefunden 
werden.  Aus  Diesem  folgt  also,  dass  die  rothen  Kalke  und  der  Biancone 
der  Venetianer  und  Tgroler-Alpen  dieselbe  Schicht  ist,  wie  die  Klippen- 
kalke der  Tatrai  Ähnlichkeit  der  Gestein-Arten  und  ähnliche  eigenthäm- 
liche  Versteinerungen  sprechen  dafür.  Nur  ist  in  den  Karpathen  der 
Klippenkalk  dem  Fucoiden-Sandsteine  untergeordnet;  in  den  VenetiaiA' 
sehen  und  Tyroler-Alpen  bat  aber  dieser  Kalkstein  sehr  überhand  genommen 
und  der  Sandstein  ist  beinahe  unterdrückt.  Nur  an  einem  Punkte  bat 
sich  der  Klippenkalk  in  den  Karpathen  auch  bedeutend  entwickelt  und 
bildet  das  pittoreske  Gebirge  Pieniny  zwischen  Cxorsztyn  und  SzczaW' 
nica.  Aber  der  Ammonitenkalk  und  Biancone  verbindet  sich  innig  mit 
Scaglia,  wie  es  auch  Hr.  Stcder  beobachtete;  die  letzte  Gebirgsart 
wird  jedoch  für  Kreide  gehalten  wegen  ihres  Kreide-artigen  Ansehens.  Dass 
dieses  aber  nur  petrographische  Bestimmungen  sind,  scheint  daraus  her- 
vorzugehen,  dass  sich  gleiche  Versteinerungen  in  ihnen  finden,  wie 
Catdllo  oft  aufführt.  In  der  Scaglia  von  Magre  bei  Schio  kommt  sehr 
b&ufig;   ein    Echinit    mit   konvexen   Täfelchen    wie    bei  Anancbytes 


327 

•oleatus  Ooi,i>F.  vor,  ist  aber  von  diesem  vejitcbiedeo.  Cffeselbe  Spe- 
sie«  »anoielte  icb  auch  bei  Trento  io  dem  weigsen  £alketeiiiy  der  für 
Jura  gebalteo  wird.  Öfters  wird  der  roUie  Kalkstein  sudKcb  von  C%or- 
g%tyn  gegen  Stara  Wies  weniger  dicbt,  Kreide-artig  und  enthält  viele 
Hornslein-KnollfD.  Eine  weitere  Bestätigung  dieser  Ansicht  Stvdbr's 
in  dem  nördlichen  Abhang  der  Alpen:  die  Scaglia  entsprechende  Kalk- 
steine werden  bei  Vevay  von  Gurnigel-Sandstein  bedeckt  und  ähnliche 
als  Flyseh  dienen  znr  Untertage.  Am  Qurnigel  wird  er  von  Gurnigel- 
Saudstein  überlagert.  So  oft  man  die  alpinen  Sedimenten  mit  der  be- 
kannten Europäischen  Schichten-Folge  verglich,  die  sieh  nördlidi  von 
den  Aipen  erstrecken ,  so  oft  bat  man  gezwungene  Vergleiche  gemacht, 
die  den  Ansichten  immer  offenen  Raum  geben;  denn  dass  der  Jura  der 
Aipen^  Apenninen,  Karpathen  jeder  seine  eigenthumliche  Schichten-Folge 
bst,  bin  ich  äberteogt.  Hr.  Catoixo  führt  aus  dnr  Scaglia  einige  Kreide- 
Petrefakten  an ;  es  kann  wohl  auch  in  den  Alpen  seyo,  wss  in  den  Kar- 
fathen  sich  zeigt,  dass  nicht  aller  Karpathen-Sandstein  dem  Jura  ange- 
hört, sondern  theilweise  znr  Kreide  gehört.  So  viel  ist  aber  sicher, 
dass  die  rothen  Marmore  mit  Ammoniten  und  der  Biancone  dem  Klippen- 
kslk  entsprechen,  der  jurassisch  ist,  indem  er  nebst  jurassischen  Verstei- 
Derangen  eine  eigenthumliche  Fauna  führt ,  niemals  aber  eigentliche 
Kreide-Petrefakten  enthält.  Dazu  durften  wohl  auch  die  grauen  Mergel 
in  der  Gegend  von  Castellane  in  den  Französischen  Alpen  gerechnet 
werden,  welche  verkieste  Versteinerungen  enthalten  und  die  Alcide  d'Or- 
Bioar  als  Neoeomlen  betrachtet;  denn  viele  von  den  Ammoniten  sind 
identisch  mit  denen  des  Karpatbiscben  Klippenkalkes.  Auch  £ub  db 
Bbauhont  bezeichnet  auf  seiner  Karte  von  Frankreich  diese  Gebilde  als 
jurassisch.  —  Aus  dem  körnigen  weissen  Dolomite  der  södlichen  Alpen 
besitzt  Gat0llo  Ammonites  Bncklandi,  der  diesen  Absatz  vollkom- 
men als  liias  charakterisirt  und  auch  das  Tatra-Gebirge  mit  den  Alpen  In 
Parallele  setzt.  In  diesem  Gebirge  ist  Dolomit  sehr  entwickelt,  und  der 
mit  ihm  wechsellagernde  Kalk  enthält  gleiche  Ammoniten.  Wenn  fir. 
FüCMs  behauptet,  dass  in  den  Venetianischen  Alpen  keine  Schichten-Folge 
sofzufinden  ist,  so  ist  Diese  eine  Meinung,  die  nm  so  mehr  in  Frage 
gestellt  wird,  als  Hr.  Fncns  bei  Rwegliana  und  Recoaro  den  charakte- 
ristischen Muschelkalk  nicht  zu  deuten  verstand,  welcher  Reihen  der  ge- 
wohnlichsten Versteinerungen  mit  sich  fuhrt ;  und  schon  von  Maraschiri, 
Gatullo,  Pasifh,  Bovb  und  in  der  neuesten  Zeit  Girard  wohl  erkannt 
worden  Ist. 

Der  Durchschnitt  von  Obczyna  nach  Triest  ist  sehr  interessant:  er 
gleicht  vollkommen  dem  des  Tatra-Gebirges.  Schon  vor  Adelsberg  fin- 
den sich  hellgraue  derbe  Kalksteine  mit  Lagern  von  gleichfarbigem  Do- 
lomit mit  weissen  Adern;  dieselben  GebIrgsarten  bilden  die  Umgebung 
des  Zirtant%er  See's  und  ziehen  sich  bis  nach  Obc%yna ,  alle  Abände- 
rungen dieser  Kalksteine  und  Dolomite  gleichen  den  liassischen  Tatra- 
Felsen;  darauf  folgt  ein  grauer  Kalkstein  mit  Nummuliten,  die  den 
Karpulhischen  ganz   entsprechen;    endlich  werden  diese  Lsger   bedeck* 


V0D  FucotdrA-Sandtleineii]  dit  iß  dea  feinitea  Modi fi k Ali 011  ea  den  TAtri» 
Mchen  gleickcimraen. 

L.    Z£USCH£i£R. 


iri>*i,  30,  Jan,   1844. 

Diu  Geoirnoftli*  ist  nur  halb  dTr  Wiiifnscbaft  PiithijUtp  so  lange  wir 
«tine  gaii£  genaue  Kcuntniiis  der  .if/^enGcUirgs-Masseu  entbebren  ^  na 
ftiiii  AUcÄ,  Wftu  diPBen  G-cstph stand  berührt,  vor  tlleii  Dndcrn  Einzeln- 
fieiten  den  Vurrtn^  babeu  fiolJte,  Dieäe  ThatsucUn  veraulaifti  micb  ddcI) 
eiuDiäL  auf  ein  RStb^cL  Etiruck/.ukoiuineH  ;  da  einige  y  mit  den  Österrei' 
chivch  -  üngarinch&n  Aipun  weiii^j  hewandfrte  Gelehrte  au  diesem  Hie- 
ro^t^plieu  iii>cb  zweifeln  ntncbten.  leb  meine  naiaeiitlJch  dan  ZiifiaaiiDca- 
treffen  tu  dE;n8c[bcn  Kalk-Schicliti*i]  ^  ja  selb^st  in  denselbcii  Hand- 
stücketi  von  wirkHcbcnAmmonitenund  de u ttrcben  OrtbacereOf 
■o  wie  auch  neltner  das  Zusamraenvorbandenseyn  von  j^nen  beiden 
Fatsilicn-Gattün^ei)  mit  Belemniten.  Zu  den  iicbon  erw/ibnten  Fund^ 
orten  '^  muü  man  noch  fo(;;eJiHe  Geg;enden  hinzufügen  »  Ausnef  ,  hchd^ 
die  Alpen  bei  SL  Johann  und  ojitlicb  von  KÜ^kubel^  in  T*yrol^  Ak 
Kmlk- Alpen  unfern  Neustthi  in  den  Karpathrn,  die  Gegend  von  öoW», 
vielleieht  auch  die  vnu  BeienifeM  ^e^en  SiehenbörgeH  und  die  Corbiersi 
in  den  Pyrenäen  ^  wo  alle  drei  Fn«fiilißn  vonukoimnen  i^cbdnen.  End^ 
][ch  möchten  die  Ammoni  t  e  n  ,  Orthucereu  und  Be  lemn  i  ten  an 
Comt'r-Sei^  ro  wie  andre  Gründe  itbulicbe  Vereioit^ungen  aoleher  Petr«' 
fakten  in  einigen  Punkten  von  Sf/d^Ttfral ^  Kärnthen  und  den  F^ii^tr^ 
Hist:kt'H  Atpfn  erwarten  laH>seu,  Die  J}^eu$ohter  Belenintten  aind  nach 
die  scbnnuteii,  g  röteten  (5''  lang)  und  deutlicbston  (struciura  rndintn 
f,n  centra\  die  diese  Lager  geliefert  haben;  und  ganz  und  gar  k^in 
Zweifel  über  ihre  Beslimmung  bl\s  solche  wird  Demjenigeo  iibng  blei- 
bciT,  der  aojeb«  geaeheq  hat. 

Da  man  cbemnU  ^falurspiele  aamnielte^  an  fand  «ich  auch  noch  so 
^Iwaa  im  k.  b*  Naturalien-Kabinet  unter  dem  verRloibenen  Müulefixo* 
f*^in  dicker  gerader  Orlho£c^ratit  war,  von  einer  Seite  nur,  an  einen 
Ächonen  Ammoniten  im  rotbeo  Salzhurger  Kalke  befeatigtl  Da  ich  Roh'he 
^rfie.ke,  mit  einer  nnleben  ind^Kf^nten  Poatnr  ,  selbst  in  dfeaein  Kalke  an 
den  Ufern  der  Biü%a  beobachtet  bähe,  «;a  iät  es  Rcbr  müglichj  das«  die^e 
zwei  Petrefükte  auch  so  i^efundi^i  worden  waren,  dasi^  aie  fitcb  zufällig 
trennten  und  später  wieder  aneinandiTgeklebt  wurden,  Doeh  im  k.  k.  Ra- 
binet  waren  aie  a  0  d  e  n  1 1 1  c  h  mit  r  0  t  li  e  m  W  a  c  b  a  e  aneiua  n  der  gehaJ  leiif 
daaa  unser  Patriarch  der  Gcolugie  sich  nicht  «ehr  an  diesem  Arlefakta 
noch  im  J.  il832  ©fÄÜtzt  haben  mag,  AU  vorigea  Jahr  die  HH.  Geo- 
gnusteu  BUS  den  Nnrd  -  und  Weüt*  Gauen  Di^uUchtandji  hier  in  HVji 
wareu  und  Dr.  Honcvi^^   in  Hrn.  pAUTsc^ra  Abweäcnbeit  ihnen  in   ehieai 


*     I^RDV?E'!i  palaguiolof iKdh«  CoUfiamur^UT  Mit%  S,  1. 


a29 

Hanilstncke  Ammouiten  und  Orthoc4!ren  zeigen  wollt«,  so  wurde 
er  80f(le]cli  aufgehaltPii  durch  ein  „Wir  kennen  ecbou  solcheArte- 
fakte"!  Aber  wie  erstaunen  «ie  nicht,  als  sie  in  den  Handln  diejeni- 
gen Stucke  hatten,  wo  die  Natur  selbst  dieses  vereinte  Wunder  he* 
wirkt  hat!!  -^  Jetst  (glaube  ich  wird  kein  Zweifel  wehr  darüber  walteu, 
tiHd  es  bleibt  nur  noch  der  g^eognostisehe  sekufidSre^  wabrscbeinlieb 
J4]rassisehe  -Horizont  dieser  Wuoder-Lag;er  genau  au  bestimmen  *. 

A.  Boui. 


Frankfurt  am  Main^  31.  Jan.  1844. 

Ich  bin  nunmehr  im  Stande  Ihnen  aiitzutheilen,  dass  in  diesem  Jahr 
nein  Werk:  »,zur  Fauna  der  Vorwelt^  mit  der  Monographie:  ^(bsHile 
Säogetbiere,  Vögel  und  Reptilien  aus  dem  Moiasse-Mergel  von  Ömiige»^\ 
in  der  ScHHBRBER'schen  BucbhandluAg  dahier  anfangen  wird  zu  erscbei- 
nen.  Auf  Herausgabe  wird  alle  Sorgfalt  verwandt,  tt.nd  es  soll  das 
W«erk  doch  möglichst  billig  gestellt  werden ,  was  sich  um  so  mehr  er* 
reichen  lassen  wird,  da  die  Gegenstände  von  mir  selbst  gezeichnet  sind 
und  nicht  gemacht  su  werden  brauchen«  In  diesem  Werk  hoffe  ich  mi|L 
der  Zeit  alle  meine  Arbeiten  über  versteinerte  Tbiere  vereinigt  bekanni 
zu  maeben.  Dazu  habe  ich  mein  Material  Monographie'n-weise  abgetheilt^ 
80  zwar,  das«  jede  Abtheilong  als  ein  Ganzes  für  sich  bestehen  kann» 
sich  aber  fn  Behandlung,  so  wie  in  Format  und  Ausstattung  überhaupt, 
den  andern  zu  einem  grossem  Werke  anschliesst  Ausser  Öninfffin,  iser- 
fällt  dieses  Material  in  folgende  Abtbeiinngen. 

Fossile  Saurier  aus  dem  Muschelkalk  mit  Beruckaicbtiguag  der 
Saurier  der  geologischen  Trias  überhaupt. 

«  'Obsehon  also  dl«  Thataachen  sich  bedeutead  vervielfacht  nnd  dfeSIteriv  sich 
hestfttigt  haben,  seitdem  ich  das  Vorlioramea  von  Orthoceratiten  und.Aibino^itei»  io 
Stücken  des  rothen  Kalkes  vom  IJürrtnberg  tbeils  selbst  beobachtet,  tbeils  nach  Hrn. 
BoDe*s  altern  Angaben  berichtet  habe  (Jahrb.  1832,  157,  158  Anmerkung),  sind  wir  doch 
über  die  Formationen,  wie  es  scheint,  nicht  viel  weiter  gekommen.  Die  Ammoniten 
des  Ü'urrenberg$  waren  tbeils  neue  durch  ihre  kugelige  Form  und  unbewefarte  (Ibef- 
fläche  ausgezeichnete  Arten ,  tbeils  aus  der  Familie  der  Arieles ,  insbesondese  deinen 
des  Lias  entitprechend.  Ganz  fthnliche  gewölbte  ungekielte  und  ungerippte  Ammoniten, 
doch  wieder  %um  Theile  von  andern  Arten,  im  gleichen  rothen 'Kalkstein  von  Hallttadt 
ond  Aussee  eingeschlossen  erhielt  ich  1837  in  grosser  Zahl  durch  die  Gewogenheit  des 
Hrn.  Präsidenten  voir  Uaver  %ur  Untersnchnng  und  Bestimmung ;  doch  waTen  Ortho» 
ceratiten  von  derselben  Stelle  nicht,  und  Belemnlten  überhaupt  aieht  dabei*  Ich  habe 
indessen  schon  bei  einer  andern  Gelegenheit  erwähnt,  dass  ein  im  Jahr  1832  mir  noch 
Tätbselhaftes  Petrefakt  späterhin  genauer  bestimmt  werden  konnte  und  zur  Orientirung 
über  die  Schichten-Folge  dienen  kann,  ßs  sind  die  Schlangen-förmigen  KArper,  deren 
ieh  im  Jahrb.  1832,  S.  Ift2,  N.  i  gedachte :  Lykopodiollthen,  wie  man  sie  etwas  kennt« 
lieber,  aber  sonst  ganz  übereinstimmend  im  Lias-Sandstein  von  Coburg^,  Bang  und 
Weilheim  in  IViirttemberg  findet ;  dadurch  würde  der  ..Schiefer  von  Werfen**  zu  Lias- 
Saodsteln,  auf  ihm  liegt  nach  Lill  die  untre  Gruppe  des  Alpenkalks  mit  jenen  Amnio-' 
niten  und  Orthoceratiten.  Die  Versteinerungen  des  rothen  Kalkes  selbst  kommen  also, 
mit  Ausnahme  der  Orthoceratiten  nnd  Cyathophyllen  ,  denen  des  Lias  am  nächsten. 
Der  Muschelkalk  von  S/.  Cttssitm  mit  seinen  Ammoniten  und  Orthoceratiten  fnllt  als 
Bindeglied  di<?  Lücke  aus.  Br. 


330 

Fossile  Saurier  and  Schildkröten  aus  dem  Kalkschiefer  Ton  jfofoa- 
hofen  und  andern  Jurassischen  Gebilden. 

Fossile  Siug^ethiere,  Vög^el,  Reptilien  und  Fische  an»  den  terlilren 
kalkig^en  und  mergeligen  Gebilden  von  WHsenat^  Hof^k^im,  Wiesbaden, 
Momhktch  und  andrer  Drie  im  MiUeirkei/tigchen  Becken. 

Fossile  S&ugetbiere,  Reptilien  und  Fische  aus  den  sandigen  Tertiär- 
Gebilden  Ton  BppelBheim,  Flonhehn  und  andren  Orten  im  BSLHMrheimr 
mische»  Becken. 

Fossile  Säugethiere,  Reptilien  und  Fische  aus  den  Molasse-Gebildeo 
der  SchweitZi  Württemberg^s  und  Baden». 

Fossile  Wirbelthiere  aus  Diluvial-Gebilden. 

Fossile  Wirbelthiere  aus  yerschiedenen  Formationen. 

Neben  diesem  Werk  mit  Abbildungen  habe  ich  bereits  ein  anderes 
auszuarbeiten  begonnen ,  das  zwar  keine  Abbildungen ,  aber  eine  toII- 
ständige  Übersiebt  und  Nachweis  der  fossilen  Wirbelthiere,  so  wie  eine 
Darlegung  ihrer  geographischen  Verbreitung  und  der  verschiedenen  ver- 
weltlichen Wirbel thier-Faunen  mit  ihren  Verhältnissen  zu  der  lebenden 
enthalten  soll.  Diese  Arbeit  wird  mehre  Jahre  erfordern,  un'd  ich  bedarf 
auch  hiezu  des  Beistandes  meiner  Freunde.  Schon  wäre  es,  wenn  Ad- 
dere  sich  entschlössen ,  in  gleicher  Weise  die  Spezie»  der  fossilen  Wir- 
bel-losen Tbiere,  so  wie  die  der  fossilen  Pflanzen  zu  bearbeiten.  Es 
würde  dadurch  ein  dreibändiges  Werk  zu  Stande  gebracht,  für  das  es 
keinen  schönem  allgemeinen  Titel  gäbe,  als  das  deutsche  Wort  „Verstei- 
nern ngs-Kunde**,  da  ein  solches  Werk  nicht  bloss  die  Versteinerungen  abhan- 
deln, sondern  auch  die  Kunde  enthalten  würde,  welche  die  Versteinerungen 
fiber  die  frühem  Schöpfung»>Zustände  auf  Erden  geben,  ohne  deren  Kennt- 
niss  die  gegenwärtige  Schöpfung  uns  unverständlich  bleiben  musste  *. 

Für  Öningen  habe  ich  nun  noch  die  letzte  Versteinerung,  welche 
mir  von.  den  früher  aufgefundenen  zu  benutzen  wonschenswertb  war, 
untersucht  und  gezeichnet,  nämlich  die  berühmte  Kröte  der  LAVATER'schea 
Sammlung  in  Zürich^  von  der  zuerst  AndreI  in  seinen  Briefen  und 
später  TftCHUDi  in  seiner  Klassifikation  der  Batrachier  Abbildung  gab; 
ich  verdanke  sie  der  gütigen  Mitthetlung  des  Hrn.  Lavatsr.  Was 
Öningen  im  abgelauCenen  Jahr  an  Säugethieren  und  Reptilien  geliefert, 
kam  in  Besitz  des  Hrn.  Hofraths  von  Sbyfried  in  Constanz,  der  die 
Gefälligkeit  hatte ,  mir  die  Ausbeute  zur  Unterauchung  zuzuschicken. 
Die  darunter  vorhandenen  Überreste  von  Nagern  bestätigen  die  Existenz 
einer  zweiten  Spezies  Lagomys-artiger  Thiere  in  diesem  Gebilde.  Es 
befindet  sich  darunter  ferner  ein  Fragment  vom  Rückenpanzer  einer 
Schildkröte,  der  nicht  über  0,084  Länge  betragen  haben  wird  und  daher 
g^gen  den  der  mitvorkommenden  Ghelydra  M urchisonii  sehr  klein 
sich  herausstellt;  fast  wichtiger  aber  ist  ein  grosser  Tbeil  von  der 
Wirbelsäule  einer  Schlange,  welche  vollständig  nicht  weniger  als  3  Fusa 


*    Bin  solehes  Werk  als  Resultat  der  bisherigen  Forscliungen  erscheint  als  Theil 
■tiver  .üesehicbte  der  Natur",  die  Pflanzen  von  Göppert.  Br. 


331 

Läng»«  besetseii  baben  kann ,  inid  deren  Wirbel  g^ans  nach  dem  Typus 
der  Nattern  gebildet  sind.  Dieser  Schlange  gab  ich  den  Namen  Coluber 
(Tropidonotus?)' Owenii;  ihre  Wirbel  atimmeu  mit  denen  nicht  voll- 
Itoramen  öberein,  weiche  ich  aus  dem  Rnorhen-Ciiaos  des  Tertiär-Gebildes 
von  Weisenau  von  Natter-artigen  Sehlangen  herausfand,  so  dass  die  Nattern 
beider  Lokalitäten  speififisch  von  einander  verschieden  sind.  Nach  Über- 
resten, weTche  Hr«  Prof.  Dr.  Alsx.  Braun  aus  der  groasherzogl.  Samm- 
Juno;  in  Carlsruhe  mir  mittheilte,  kommen  im  Tertiar-Gebilde  von  Oningen 
noch  eine  auffallend  kleinere  Schlange ,  so  wie  zwei  ebenfalls  Gliedma- 
Keii-Iose,  aber  mehr  zu  den  Batrachiern  hinneigende  Reptilen-Spezies  yot^ 
welche  weit  schwerer  zu  bestimmen  sind.  Unter  den  Öninger  Krusta- 
eeen  der  Carlsruher  Sammlung  befindet  sich  ein  ausgezeichnetes  Exem- 
plar von  einem  kurzgeschwanzten  Krebs,  den  ich  dem  Genua  Grapsus 
am  ähnlichsten  finde ,  und  bei  der  jetzt  auch  in  der  Klassifikation  der 
Krustaceeo  eingerissenen  Zersplitterung  vorziehe,  in  diesem  Genus  unter 
der  Benennung  Grapsus  speciosuszu  belassen.  Es  ist  diess  das-^ 
selbe  Exemplar,  welches  früher  der  Meer shurg* sehen  Sammlung  angehorte 
und  von  welchem  Karo  (Denkschriften  der  Naturf.  Schwabens  1. 1,  f.  2)  eine 
durchaus  missinngene  Abbildung  gibt,,  aus  der  man  die  Versteinerung 
nicht  erkennen  wurde.  Die  Gegenplatte  zu  diesem  einzigen  Exemplar 
soll  die  LAVATER'sche  Sammlung  besitzen.  Mit  diesem  kurzgeschwänzten 
Krebs  kommt  auch  ein  kleiner  langgeschwänzter  aus  der  Abtheilung  der 
Garneelen  vor,  der  ein  eigenes  von  mir  Homelys  genanntes  Genus 
bildet,  das  sich  in  zwei  Formen  darstellt,  von  denen  Homelys  minor 
weit  zahlreicher  als  die  andere ,  Homelys  major,  vorkommt.  Hr. 
Prof.  Alex.  BaAurr  theilte  mir  ferner  das  von  Karg  t.  II,  fig.  l  abge- 
bildete  Stuck  mit,  welches  wirklich  in  einem  ächten  versteinerten  Vogel- 
fuss  von  Öuingen  besteht ;  der  Vogel,  den  dieser  Überrest  andeutet,  ge* 
bort  der  Ordnung  der  Strandläufer  an  und  ist  von  denen  von  Weisenau 
und  aus  den  Tertiär-Gebilden  des  Mainzer  Beckens  überhaupt,  so  wie 
von  denen  aus  dem  Knochengyps  des  Montmartre  verschieden,  wie  aus 
der  Beschreibung  und  Abbildung,  die  ich  davon  geben  werde,  erhel- 
len wird. 

Das  vollständigste  Stuck,  welches  die  Tertiär-Ablagerung  von  Wei' 
stnau  bis  jetzt  an  Wirbelthier-Überresten  geliefert  hat,, besteht  in  einem 
fast  vollständigen  Schädel  meines  Microtheriom  Renggeri,  wel- 
chen Hr.  Prof.  Dr.  von  Kupstein  besitzt.  Ich  finde  daran  alle  aus  ver- 
einzelten Stucken  gezogenen  Schlüsse  vollkommen  bestätigt  und  bin  nun- 
mehr im  Stande  den  Schädel  dieses  interessanten  Thieres  vollständig 
darzulegen. .  Die  nach  dem  Oberarm  angenommene  Zahl  der  Fleisch- 
fresser-Spezies in  dieser  Ablageruno^  ist  bereits  auf  11  gestiegen,  und  auch 
andere  Spezies-Zahlen  sind  im  Steigen. 

Meine  Angabe  (Jahrb.  i84S^  S.  405)  fiber  Palaeomeryx  aus  dem 
Tertiär-Kalk  von  Momhach  ist  dahin  zu  berichtigen,  dass  ausser  Palaeo- 
meryx Sehe  uchzeri  nicht  P.  medius,  sondern  P.  pygmaeus  darin 
vorkommt:  eine  mir  kürzlich  von  Hrn.  HömifOHAUS  mitgetheilte  Uuterkiefe 


332 

Hälfte  VQQ  letztem  Thier.braebte  den  g^ewaoecJiten  Aofschlase  über  die 
früher  untersuchten  Reste;  ein  anderes  Stück  aus  dicaem  Kalk  besteht 
in  der  mit  den  fünf  hintern  Backenzähnen  versehenen  rechten  unter- 
kiefer-HälFte  von  Hyotberium  Meissner!. 

Die .  (^egen  finde  verflossenen  Jahrs  im  Tertiärsand  zu  Flouheim 
gesammelten  Gegenstände  bestanden  wieder  fast  nur  in  Dberrestea  von 
Halianassa,  worunter  viele  Wirbel  und  einige  zertrümmerte  Schädel. 
Neu  für  diesp  Ablagerung  ist  ein  Hautknocben  von  Krokodil ,  in  Grösse 
denen  von  Weisenau  ähnlich  y  welchen  ich  unter  diesen  in  Besitz  des 
Hrn.  Prof.  v.  Klipstbin  gekommenen  Gegenständen  herausfand ;  und  von 
einem  andern  Knochen  scheint  es,  als  gehöre  er  einem  Landsäugcthiere 
von  mittler  Grösse  an. 

Die  Braunkohle  der  Molasse  der  Schweitx  lieferte  verflossenes  Jahr 
ebenfalls  wieder  einige  Gegenstände»  welche  Hr.  Arnold  Eschbr  vor 
DER  LiNTH  in  Zürich  die  Gute  hatte  mir  mitzutheilen.  Darunter  befan- 
den sich  die  hintern  Backenzähne  des  Oberkiefers,  die  für  die  Molasse- 
Gebilde  der  SchweU%  eine  dritte  Spezies  tertiärer  Schweins-artiger  Thiere 
anzeigen,  welche  kaum  grösser  war,  als  das  Hyotherium  medium. 

Bei  Qeorgenagmünd  in  Bayern ^  der  Lokalität,  in  welcher  es  mir 
vor  ungefähr  20  Jahren  gelang  das  erste  Palaeother  ium  ausserhalb 
Frankreich  nachzuweisen,  sind  neuerlich  wieder  fossile  Knochen  gefunden 
worden ,  deren  Mittheilung  ich  der  Güte  des  Regicrungs-Präsidenten 
Freiherrn  v.  Andrian-Werburg  zu  ^/ififracA  verdanke,  Palaeotherium 
Aurelianense  und  Rhinoceros ,  wahrscheinlich  R  h.  incisivus, 
streiten  wieder  um  die  Häufigkeit.  Von  Pal.  Aurelianense  befanden 
sich  darunter  Unterkiefer.Reste  von  wenigstens  vier  Individuen  ,  wobei 
beide  Hälften  Ton  einem  und  demselben  Individuum;  ferner  Backen- 
zähne aus  dem  Oberkiefer,  Schneidezähne  und  Eckzähne.  Unter  den 
Resten  von  Rhinoceros  verdient  das  untere  Ende  von  zweien  Obeirarro- 
knochen  Erwähnung,  welche  von  einem  und  demselben  Individuum  her- 
rühren und  ebenfalls  beweisen  werden,  dass  die  Skelette  nicht  durchaus 
zerrissen  und  zertrümmert  sind ,  und  dass  die  Thiere  wohl  in  der  Gegend 
gelebt  haben  konnten,  wo  ihre  Überreste  sich  jetzt  vorfinden.  Darunter 
befand  sich  ferner  der  letzte  Backenzahn  von  Palaeomeryx  pygmaeus 
und  ein  obrer  von  Palaeomeryx  Kaupii  aus  demselben  Tertiär-Kalk. 
—  Diesen  Gegenatänden  war  beigepackt  das  untere  Ende  des  rechten 
Schulterblatts  und  ein  Stück  aus  dem  Oberkiefer  von  Elephas  primi- 
genius,  welche  bei  Eichstädt  gefunden  wurden,  von  wo  der  länger 
bekannte  Schädel  von  Hyaena  spelaea  stammt.  Diese  Knochen  sehen 
aus,  wie  jene  aus  den  Fränkischen  Höhlen. 

Die  in  Tertiär-Gebilden  jedes  Alters  sieb  findenden  Überreste  von 
Fischen  aus  der  Abtheilung  der  Mourinen  waren  meines  Wissens  im 
Gebilde  von  Kressenherg  bei  Trauenstein  noch  nicht  beobachtet;  der 
Güte  des  Hrn.  Grafen  Mandelsloh  zu  Ulm  verdanke  ich  die  Mittheilung 
einer  Versteinerung  von  letzter  Stelle,  welche  in  der  fast  vollständigen 
Zahn-BewaflPoung  des  Unterkiefers  eines   neuen  Myliobates,  von  mir 


333 

M.  pressideDB  genannt,  besteht,  der  sich  nur  Myliobates  roicro|}- 
teros,  M.  Stökesii  und  M.  g;oniopleui'us  vergleichen  lägst.  M; 
micropleurus  aber,  so  wie  M.  goniopleurns  sind  auffallend  grÖs> 
sere  Spezies,  M.  Stokesü  dagegen  wurde  mit  der  Spezies  von  KreS' 
senberg  ungefähr  gleiche  Grösse  besitzen;  in  aHen  dreien  zuvor  bekann- 
ten Spezies  sind  indess  die  mittlen  Zahnplatten  auffallend  kürzer,  so 
dasfe  selbst  in  M-  Stokesü  drei  Platten-Längen  auf  zwei  der  Spezies 
von  Ktessenberg  gehen,  auch  ist  die  Krümmung  dieser  Platten  bei  allen 
verschieden,  und  M.  Stokesü  würde  die  breitesten,  M.  pressidens  die 
sebmalsten  Seitenplatten  besitzen. 

Hr.  Prof.  Dr.  Alex.  Braun  theilte  mir  mehre  Überreste  von  ^isched 
der  Art  aus  der  Tertiär-Bildung  der  Gegend  von  Weinheim  bei  Al%ei 
mit.  In  dem  Tertiärsaiidstein  bei  Weinheim  selbst  fanden  sich  zwei 
noch  zusammenhängende  mittle  Zahnplatten ,  welche  kaum^  kleiner  sind, 
als  die  von  mir  unter  Myliobates  serratns  (Jahrb.  1S43 ,  S.  703) 
begriffenen,  von  denen  sie  sich  hauptsächlich  durch  andere  Beschaffenheit 
der  Wuszel  oder  Wurzelseite  unterscheiden;  es  ist  nämlich  die  eigent* 
liehe  Wurzel  eben  so  wenig  der  Länge  nach  gefurcht  und  es  fehlt  ihr 
uberdiess  der  in  M.  serratus  v^orbandcne  gezähnelte  Vorderrand;  bei 
dieser  glatten  Beschaffenheit  ist  der  Worzeltbeil  in  der  Richtung  von 
vorn  nach  hinten  kaum  halb  solang  als  rn  M.  serratus,  und  statt  glatt 
stellt  er  sich  gewölbt  dar,  so  dass  bei  Vereinigung  der  Zahnplatten  die 
Unterseite  abwechselnd  eine  schwach  gekrümmte  Querwdlbung  und  eine 
Querrinne  von  derselben  Stärke  darbietet,  was  gegen  M.  serratus 
sehr  auffällt.  Sollte  in  den  hervorgehobenen  Abweichungen  eine  Spezies- 
Verschiedenheit  ausgedruckt  liegen,  so  würde  ich  der  Spezies  nach  der 
Beschaffenheit  der  Unterseite  den  T^^amen  Myliobates  laevi^  vorbe- 
halten. Die  Oberseite  ist  glatt  und  in  der  Naht,  worin  je  zwei  Platten 
zusammenliegen,  zieht  eine  Querfurche  eben  so  schwach  wie  in  M.  ser- 
ratus. Wie  sich  diese  Spezies  zu  der  verhalten  ,  welche  Agassiz  aus 
dem  Tertiärsand  von  Eckelsheimy  vcm  wo  ich  ihm  mehre  Fisch-Überreste 
mitthcilte,  als  Myliobates  angustu^  bezeichnet,  wird  sich  aus  dessen 
noch  nicht  erschienenen  Supplementen  ergeben.  Von  Eckeisheim  theilte 
mir  Braun  eine  Zahnplatte  mit,  wie  ich  sie  früher  auch  von  derselben 
Stelle  erhalten  hatte,  und  die  zu  Zygobates  gebort.  Zahlreicher 
scheint  sich  dieses  Genus  bei  der  Wirthsmühle  unfern  Weinhejim  iii 
einem  ähnlichen  Sande  zu  finden,  und  ein  andres  Fragment  von  eine^ 
»olchen  Platte  rührt  von  Eschbach  bei  Landau  her.  Bei  der  Verschie- 
denheit  der  einer  und  derselben  Zygobates-Spezles  angehörenden  Zahn- 
platten ist  es  schwer  zu  sagen ,  wie  vielen  Spezies  diese  Platten  ange- 
hören. Mit  Zygbbate43  Stnderi  aus  der  Molassc  würden  sie  nicht 
stimmen,  sin  sind  schmaler  und  ihre  Kroiie  ist  im  Vergleich  2ur  Wurzel 
von  geringerer  Höhe;  eher  noch  würden  sie  zu  Zygobates  Wood- 
ward i  aus  dem  Crag  von  Norfolk  passen.  Da  Agassiz  von  beiden 
Spezies  weder  Ausmessungen  noch  Abbildungen  gibt ,  so  ist  eine  ge-< 
nsuere  Bestimmung  erschwert.    Ein  Zahnplutteo-Fragment ,  das  ich  an'' 


334 

der  MojMie  von  WaiperUweÜer  keani,  wärde  eher  zu  Zygobatei 
Studeri  passen.  Nach  den  bei  der  Wirtbsmuhle  unfern  Weinheim  ge* 
fandeneu  Zahnplatten  unterliegt  es  keinem  Zweifel ,  dass  im  dortigen 
Tertiar-Sande  mehr  als  eine  Spezies  von  Zygobat«8  vorkommt ,  mit 
deren  Zabnplatten  jene  von  EckeUheim  und  Eschbach  nicht  vollkommen 
übereinstimmen ,  woraus  indess  noch  nicht  auf  Speziea-Verschiedeabeit 
EU  schliessen  ist.  Bei  der  Wiriksmükle  fanden  sieh  auch  Stucke  vom 
Scbwansstachely  womit  die  Mourincn  bewaffnet  sind.  Aus  diesen  Iftsst 
sich  fast  sichrer  als  aus  der  Zahnplatte  auf  mehre  Spezies  aehliessen. 
Von  einem  Stachel^  dessen  Grosse  jenem  gleichkam,  den  in^  unter  My* 
liobates  serratus  vonFlonheim  begreife,  mit  dem  er  aber  nicht  voll- 
kommen übereinstimmt,  fand  sich  der  grosste  Theil;  es  wäre  möglich, 
dass  er  voq  dem  Thier  herrührte,  dessen  Zahnplatten  ich  mit  My  lio- 
bates laevis  bezeichnete.  .Die  kleinern  Stacheln  von  der  IVirthtmuhU 
bei  W^hetm  mochte  ich  eher  dem  Genus  Zygobates  beilegen,  dessen 
Zahnplatten  an  derselben  Stelle  häufig  vorkommen.  Zwei  Fragmente 
rubren  von  einer  Spezies  her,  deren  Stachel  auf  der  Oberseite  mit  einer 
LSngsrinne  verseben  ist;  Ähnliches  ist  bei  dem  grössern  Stachel  von 
der  WirthsmühUs  und  bei  jenem  von  Fionheim  der  Fall,  die  aber  fast 
noch  einmal  so  gross  sind  und  sicherlich  nicht  Stacheln  derselben  Spe* 
sies  darsteilen.  In  Betreff  der  Grösse  und  der  Beschaffenheit  der  Sei- 
tenzähnchen  stimmt  der  kleinere  Stachel  von  der  WirihimüMe  mit  My- 
liobates  toliapicus  Ag.  ,  dem  aber  die  regelmäsige  Rinne  auf  der 
Oberseite  fehlt;  der  Stachel  Myliobatus  canalicu latus  Ag.  ist  ein 
wenig  kleieer,  weit  platter  und  dabei  doch  auf  der  Unterseite  höber; 
der  Stachel  M.  acutus,  der  mit  den  znvorbenannten  aus  dem  London* 
thon  von  Sheppy  herrührt,  ist  ebenfalls  etwas  kleiner,  dann  an  den 
Seiten  stärker  gesähnelt,  an  der  Unterseite  schwach  kaqelirt  und  auf 
der  Oberseite  glatt;  der  Stachel  von  der  WirihemÜhie  verrätb  daher 
offenbar  eine  neue  Spezies,  die  ich  Mylobates  (Zygobates)  rima 
nenne.  Von  einer  andern  Spezies  derselben  Lokalität  rührt  das  Spitzen- 
Ende  eines  Stachels  her,  welcher  auf  der  ObeVaeite  keine  Rinne  besais. 
Seine  grösseren  Seitenzähnchen  erinnern  an  M.  acutus,  dessen  Stachel 
etwas  grösser  und  stärker  seyn  wird^  weniger  spitz  zugebt  und  an  der 
Unterseite  schwach  kanelirt  ist,  was  am  Stachel  von  der  Wirthsmühie 
nicht  bemerkt  wird.  Die  Abweiebnngen  -beider  StacbeJn  sind  daher  hin- 
länglich beträchtlich ,  und  zu  den  übrigen  bekannten*  Stacheln  besteht 
keine  Annäherung;  diese  Art  kleinerer  Stacheln  von  der  Wirthsmühle 
begreifeich  unter  Myliobates  (Zygobates)  ncuminatus.  Ich  habe 
nun  noch  des  mittlen  Theils  von  einem  Stäche}  von  der  Wirih$mähie 
zu  gedenken,  der  noch  eine  Spezies  verrathen  wurde.  Die  Oberseite 
ist  ohne  Rinne,  die  Seitenzähnchen  sind  auffallend  kleiner  und  stumpfer 
als  in  M.  (Z.)  acuminatus  und  ähnlicher  denen  in  M.  (Z.)  rima,  wo 
sie  aber  regelmäsiger  gebildet  und  dessen  Oberseite  mit  einer  Rinne 
verseben  ist;  die  Oberseite  ist  fein  längarnoselig  und  stark  gewölbt 
und  die  Unterseite  stark  gekielt.     In  M.  ioliapicns,  woran  dieses 


335^ 

Stuck  xuD2ob«t  «riniiert)  ist  der  SUchel  breiter  iinfl  grosser,  euch  a«f 
der  Ober*  und  Uoter-Seite  anders  gestaltet,  während  i»  den  Seiten-Zahn- 
eben  grössre  Ähnlichkeit  besteht.  Nach  der  Methode ,  welche  angenom* 
men  ist,  um  diese  Sehwana-Stacheln  zu  unterscheiden,  würde  a(ch  die- 
ses Frsgment  bialänglich  eine  eigene  Spezies  andeuten,  die  ich  Mylio* 
bstes  (Zfgobates)  rugosus  nenne.  Ich  muss  indess  bemerken,  das«, 
ieb  an  dem  grossem  Stachel  von  der  Wirthsmühle  die  Beobachtung 
gemacht  habe,  dass  die  Rinne  auf  der  Oberseite,  selbst  wenn  sie  tief  ist, 
durch  ihr  Verschwinden  in  einiger  Entfernung  von  der  Spitze  Veranlaa- 
tang  geben  kann,  aus  Fragmenten  desselben  Stachels  verschiedene' Spe* 
ties  sa  errichten.  Un^er  diesen  Gegenständen  befond  sieb  auc^  eip. 
Brachstoek  von  einem  Flosaeastecbel  vonLamna,  der  weniger. iaeb  ist, 
als  jener,  den  Agassis  von  einer  lebenden  Lamna-Art  mittheilt.  In.  der- 
selben Sandgrube  an  der  WirthMJnuMe  bei  Weinkeim  kommen  auch 
Zähne  zweier  Spesies  von  Sphaerodus,  S.  parvus  und  S.  len.s  vor« 
Die  Otolithen  oder  Knoohea  im  Gehör-Organ  der  Fische  haben  bisher 
kaam  Beachtung  gefunden.  Im  Üeueriptice  and  iUmtrated  cataioffue  pf 
compäraüve  anatamy  in  tke  Museum  of  the  Royal  College  of  Surg^ns 
m  London,  Vo^,  Uh  part  i  (18S3)  S.  194,  t.  35  werden  einige  gut  ab- 
gebildet. Ihre  Darlegung  wird  för  die  Versteiperungs- Kunde  unerlässlicb 
werden.  Bei  der  Zabnlosigkeit  der  in  der  Tertiär-Ablagerung  von  Wei" 
senau  vorkommeuden  Fisehe  fand  Ich  kaum  ein  andres  Mittel,  die  Zabi 
der  Spezies  zu  ergrfindeii,  als  das  Festhalten  an  den  nicht  selten  vorkom« 
menden  Gelidr-Knocben.  Bei  den  Fischen  aus  den  tertiären  Sand-Gebil- 
den des  SiiUelrheinUi^ken  B^ckeo$  ist  Diesa,  wegen  der  Gegenwart  v^n. 
Zahnen,  weniger  notbig.  Es  war  mir  indess  sehr  erwünscht  durch  Hrn. 
Prof.  BiiAtfiff  die  in  diesen  Sa9.d*Gebilden  gefundenen  Otolithen  mitge- 
tbeilt  zu  erhalten.  Der  iSand  der  WirthsmüUe  bei  Weinkeim  liefert  Ohr- 
Kooehen  nach  einem  und  demselben  auffallenden  Typus  gebildet.  Diese, 
sind  oval  linsenförmig,  mitbin  aussen  und  innen  konvex  und  auffallend 
dick,  dabei  niebt  gekrwi»^  und  obnie  wabmehmbaren  Eindruck.  £a 
werden  diess  wohl  Obr-Kpoebeu  von  Myliobatea  und  Zygobatea, 
seyo.  Nach  der  Yersehiedenbeit,  die  sie  in  Grösse  und  Gestalt  darbieten, 
worden  aia  weoigsteDs  vier  Spezies  angeboren.  Der  grosate  diesef 
Knochen  Ist  ungefähr  noch  einmsl  so  gross  als  der  kleinste.  Die  mir 
mit  der  Aufschrift  »Hoblweg  und  Wirthemülflo  bei  Weinheim"  n^itge^ 
theilten  Gebor-Eiiocben  sind  ganz  andrer  Ar^;  sie  sind  meist  kleiner^ 
verhaltnissmäsig  länger,  viel  dünner,  etwas  gekrümmt  und  mit  einem, 
deatlieben  Eindruck  versehen.  Sie  geboren  drei,  vielleicht  auch  vier 
Arten  an;  so  dass  allein  aus  den  Gehdr-Knocben  sieb  nachweisen  lässt, 
dats  der  Tertiftr-Saod  der  Gsgend  yon  Weiaheim  gegen  8  Spezie«  ver- 
sebiedener  Fische  nmaeUi^st,  waa  selbst  ohne  genauer  angebe»  zu 
koonen,  worin  dieae  Speaies  besteben,  Intereaap  erwecken  wird.  Die 
zuletzt  erwähnten  Grebur4Cnocben  sind  i\ocb  danner,  als  dica  weldie  icb 
von  fFetsenofl», kenne,  die  wieder  gans  andre  .TerM«^«Fiache  verrathen; 
snd  Albz.  BftAVBr  erhielt  einen  mit  .Palu^ina  acilila  dicht  bei  Main» 


336 

oder  schon  in  der  Städl ,  wo  gegenwärtig  an  den  Fest ungs  *  Werken 
gebaut  wird ,  im  Tertiär-Gebilde  gefundenen  Gebör-Kuochen  von  einem 
FiHcli ,  der  selbst  mit  denen  von  Weisenau  nicht  ubcreinfltiaiwt.  Die 
Tertiär-Gebitde  des  MiUelrheinischen  Beckens  sind  sonarish  reicher  an 
fossilen  Fischen,  als  man  vermuthet  hatte,  und  es  stellt  sieh  für  diesel- 
ben  schon  jetzt  heraus,  dass  der  petrographiscbe  Charakter  des  Gebildes 
dieser  nahe  gelegenen  Lokalitäten  mit  der  Natur  der'  Fische  in  einigeor 
Zusammenhang  steht,  indem  die  Fische  der  Tertiär-Sande  Tersehieden 
sind  von  denen  der  Kalke,  Thone  oder  Mergel,  wobei  es  jedoch  var- 
Itommt,  dass  Gebilde  ähnlichen  petrographischen  Charakters  AbweichDO- 
gen  rn  Betreif  der  Fisch-Spezies  darbieten,  was- ganz  den  Verhältoissen 
entspricht,  die  ich  zuvor  aus  den  Überresten  Ton  Säogelbieren  in  die« 
sem  Becken  gewonnen  hatte. 

Nach  Agassiz  {Poiss.  foss,  111  ^  S.  327)  kommt  in  der  Moiasse  der 
Schweihi  und  in  der  Molasse  von  Ordenher g  (Graf  Mt^NSTSR)  von  Ae- 
tobatis  eine  eigene  Spezies  vor,  welche  er  nach  den  stark  gebogenen 
und  gegen  den  Rand  oder  nach  aussen  hin  sieh  verscbmälernden  ZahO' 
Platten  Aetobatis  arcuatus  nennt,  und  wovon  eine  schöne  Platte  da» 
Museum  zu  Bern  besitzt.  Ich  kenne  mehre  Platten  der  Art  aus  der 
Molasse,  eine  sehr  schöne  von  Mägenwyl,  die  meisten  aber  von  Baltrin- 
gen^  und  unter  letzten  zwei  noch  zusammenhängende  Platten,  woraus  ihr 
Ineinandergreifen  deutlich  zu  ersehen  ist.  Zwischen  den  vereinzelten 
Platten  besteht  bisweilen  auffallende  Verschiedenheit  bauptsächlieh  in 
Betreff  der  Kronen-Länge;  es  lässt  sich  indess  noch  nicht  sagen,  ob  i» 
die'sen  Abweichungen  Andeutungen  zo  Spezies-Verschiedenheit  liege. 

Ob  das  im  Schiefer  von  Munsterappet  in  Rheh^agem  gefondene 
kleine  Thier,  dem  ich  den  Namen  Apateon  (nicht  Apatheo n)  pedestri» 
(Jahrb.  i844 ,  S.  47)  gegeben  ,  ein  Salamander^artiges  Geschöpf  war, 
ist  keineswegs  ausgemacht.  Das  ganze  Skelett  sd^ftot  oichT  über  0,0355r 
gemessen,  und  der  Kopf  kaum  melu*  als  den  vierten  Theit  von  dieser 
Länge  betragen  zu  haben  ;  so  viel  sich  erkenne»  lässt,  sollte  man  glau- 
ben, dass  dieser  Kopf  eher  Fisch-artig  als  Lacerten-  oder  Batrftcbier'^ 
artig  gebaut  war.  Die  Wirbel-Sätile  wdrde  ntebt  über  22  Wirbel  zählen; 
die  drei  hintern  nehmen  plÖtzlieh  an  Grösse  ab  und  scheinen  miefar  einem 
Schwanz  anzugehören.  Es  fässt  sich  nicht  onterseheiden  >  ob  das,  was 
von  den  Wirbeln  überliefert  ist,  nur  den  ober n  Bogen  oder  den  ganzen 
Wirbel  darstellt;  die  Form  wurde  eher  aof  e^enobern  Bogen  heraus- 
kommen. Man  unterscheidet  daran  deutlieh  einen  niedrigen  y  ziemlich 
breiten  Stachel-Fortsatz  und  selbst  Andeutungen  von  vorderii  nnd  hin- 
tern Gelenk-Fortsätzen ;  der  untere  Tbeil  des  Wirbels  ist  gewöhnlich 
vorn  und  hinten  schwach  konvex ,  was  auf  Gelenkllächen  eines  Wirbel« 
Korpers  hindeuten  würde,  und  die  so  besehaffenen  Wirbel  werden  durch 
kleine  leere  Zwischenräume  von  einander  getrennt.  Noch  mehr  aber 
fallen  Überreste  von  Gliedmasen  auf.  Wenn  sie  den  Oberarm  und  den 
Oberschenkel  darstellen,  so  war  erster  ein  wenig  käraer  und  schwächer 
als  letzter,  der  gleichwohl  nur  0^0025  Länge  miast.     An  dem  Ende  des 


337 

eioeo  Oberarms  bemerkt,  man .  eiocn  eebr  geringen  Knochen-Überrest  und 
•Ol  obern  Ende  der  Oberschenkel  zwei  kleine  iast  regelmäsig  quadratisch 
(feformte  Knachelchen,  welche  vielleicht  dem  fiecken  angehören.  Sonst 
bemerkt  man  von  Gliedmasen-Knochen  keine  Spur  und  eben  so  wenig 
I  etwas,  das  an  Flossen,  Scbnppen  oder  Rippen  erinnerte.  Dieses  Thier- 
eben  bleibt  {edeufalls  lur  einen  der  Steinkohlen-Formation  angehorigen 
Schiefer  merkwürdig.  Um  eine  Prüfung  aus  dem  Gesichtspunkt  der 
fossilen  Fische  sn  veranlassen ,  sandte  ich  an  Asassis  eine  Abbildung 
mit  Beschreibung. 

Unter  den  mir  von  Hrn.  Prof.  v.  Ki^ipstbin  cur  Untersnebnng  mit* 
getbeilten  Versteinerungen  von  8i,  CasMan  fand  ich  eine  neue  Spezies 
Coneborhynchus,  welche  ich  als  G.  Cassisnus  in  der  Fortsetzung 
des  KLiPSTEiN'schen  Werk»  beschreiben  werde.  Es  ist  davon  nur  ein 
Stuck  VOSS  sogenannten  Knoclien  überliefert,  das  indess  vollkommen  bin* 
reieht,  um  die  Selbstständigkeit  der  Spezies  dsrzntbun.  Gegen  den  auf- 
geworfenen ^and  hin  hat  sich  sogar  noch  etwas  von  der  Substanz  des 
Mantels  und  der  zwischen  diesem  und  dem  eigentlichen  Knochen  liegenden 
schwarzen  Substanz  erhalten.  Hr«  v.  Klipstsin  besitzt  von  St.  Cassian 
aach  einige  Wirbel  und  andere  Knochen  von  Sauriern,  welche  zur  Fami- 
lie der  Moerotrachelen  oder  der  Langhalsigen  gehören ,  die , .  etwa  mit 
Aosnahmft  des  Plesiosaurus  im  Lias  Bngiatids,  auf  die  Gebilde  der  Trias 
besehrankt  zu  seyn  scheinen  und  häufig  im  Muschelkalk  vorkommen* 
Es  scheint  mir  daher  auch  die  von  W.  Fuchs  in  seinem  geschmackvoll 
f  aosgestatteicf^  Werk  über  die  VeneHaner  Alpen  S.  60  aufgestellte 
Ansicht,  dass  di&SSkhi|{iten  von  St,  Cassian,  gleich  jenem  Gebilde,  wel- 
ches er  grauen  doleritischen  Sandstein  nennt,  zwischen  Jurakalk  und 
Kreide  hegen,  etwas  gewsgt. 
I  In  seinem  Werk  über  das  Flötzgebirge  Württemberg's  (1S48,  377) 

hält  QuENSTEDT  den  in   der   obern  Lage  des  mittlen  oder  sogensnnten 
braunen  Jnra  so  häufig  vorkommenden  kleinen  Krebs ,    dass   man  nach 
[       ihm  die  Schichte  benennen  könnte,  für  meine  Klytia  Mandelslohii 
}       und  sagt,  die  Abbildung,  welche  ich  davon  in  meinen  ,,neuen  Gattungen 
!       von  fossilen  Krebsen^  Tsf.  IV,  Fig.  30  gegeben ,  sey  nicht  ganz  natur- 
f       getreu.  Dieses  Krebschen  war  von  mir  selbst  gezeichnet  und  von  Fedbrbr, 
sn  dessen  Arbeit   ich  nichts  auszusetzen  hatte ,    lithographirt.     Die  von 
QosNSTEDT  vermieste  Übereinstimmung  beruht  darauf,  dass  der  Krebs, 
den  er  vor  sich  hatte,  nicht  Klytia,  sondern  mein  Gar  ein  ium  sociale, 
eis  Thierchen  ist,    über  dss  ich  Ihnen  schon  mehrmsl  geschrieben  und 
dss,  wie  Grsf  Mandblst^h  mir  bemerkt,  mit  der  K I  y  t  i  a  Mandelslohii 
in  derselben  Schiebte  gefanden  wird.    Die  Häufigkeit,  womit  es  in  dieser 
Lage  des  Jurakalks  vorkommt,  lässt  sich  nur  jener  vergleichen,  mit  der 
Pempbix  Sueorii  im  Friedrichsh'aller  Kalk  für  den  Muschelkalk  sieb 
darstellt. 

Zu  dem  versteinerten  Vogel  auf  Qtamer  Schiefer  fand  sich  in  der 
Jahrgang  1844.  22 


338 

Züricher  Sammlang;  auch  die  GegenpUtte,  w«lcbe  Hr.  Aanold  Escibr 
V.  D.  LiNTH  80  getSiWig  war,  mir  cur  Fortoetzang^  metner  Untersacbuogeu 
mitsutheilen.  leb  finde  daran  bestätigt,  was  icb  fruber  über  diete  Ver-. 
ateinening  geaagt  hatte.  Ana  dem  Bau  des  überlieferten  Skeletts  und 
dem  Längen  -  Yerhältniss  seiner  Knochen  gebt  unwiderleglieb  hetTor, 
dass  das  Thier  der  Ordnung  der  Sperling-artigen  Vögel  (Passerinae) 
angehört,  was  fnr  eine  Formation,  wie  die  Kreide ,  wohl  am  wenigsten 
BU  vermuthen  stand.  In  Kessleb's  (BuU,  de  ia  8oc,  de  Moscou  184i) 
interessanter  Tabelle  finde  ich  keinen  Vogel  aufgeführt,  dessen  Langen- 
Verhaltnisise  mit  dem  versteinerten  übereinstimmten,  und  dasselbe  gilt  auch 
von  den  mir  zur  Vergleiehung  gebotenen  Vögel-Skeletten.  Ich  habe  da- 
her allen  Grund  den  Vogel  der  Glamer  Kreide  -  Formation  für  ein  er- 
loschenes Thier  zu  halten,  das  icb  unter  der  Benennung  Frotornis 
Glarnieasis,  fiUani«r  Urvogel,  begreife.  E«  ist  Ihnen  bekannt,  dass 
die  Entdeckung  dieses  Vogels,  des  sichersten  Beweises,  daas  die  Klasse 
der  Vögel  schon  zur  Zeit  der  Bildung  der  Kreide-Formation  existirt 
habe ,  von  mir  herrührt.  Icb  begreife  daher  nicht,  wie  es  möglich  ist, 
daas  man  sie  Agassis  zuschreibt ,  oder  wie  Aoassii  sie  Escher  von  der 
LiNTH  beilegen  kann.  Dieser  Irrthum  wird  fortwährend  begangen,  und 
droht  aich  festzusetzen.  Es  ist  daher  schon  um  der  Wahrheit  willen 
nicht  äberflüssig,  den  Gegenstand  auf  aeine  historischen  Momente  zurück' 
zufuhren ,  wodurch  weder  zu  streiten  noch  Streit  zu  veranlaasen  beab- 
aicbtigt,  sondern  nur  ein  wohlbegröndetes  Recht  zu  schützen  gesucht  wird. 
Als  ich  an  Arrolo  Eschbr  v.  d.  Limth  die  unter  Chelonia  Knorrii 
bekannte  Schildkröte  des  Glamer  Schiefers  zurückschickte,  ersuchte  ich 
ihn  in  der  Züricher  Sammlung  nachzusehen,  ob  unter  den  Stocken 
Oianter  Schiefer  nichts  mehr  von  Schildkröten  oder  andre  Öberresta 
sich  vorfände ,  von  denen  es  möglich  wäre ,  dass  sie  nicht  von  Fi- 
schen herrührten.  Icb  erhielt  hietauf  im  Mai  1839  eine  Platte  mit  un- 
kenntlichen Überresten ,  worin  ich  schon  gleich  beim  Auspacken  uber^ 
rascbt  war  das  Skelett  von  meinem  Vogel  su  erblicken.  Ich  benachrich- 
tigte sogleich  bievon  Linth-Escher  mit  dem  Ersuchen  meine  Entdeckung 
der  im  August  desselben  Jahres  in  Bern  versammelt  gewesenen  Schweit- 
zer Naturforscher  mitzutbsilen ,  und  aus  den  gedruckten  Verhandlun- 
gen dieser  Versammlung  iat  (S.  50)  au  ersehen ,  daas  Diesa  auch  ge- 
schab. Noch  vor  der  Versammlung  in  Bern  hatte  ich  an  Agassis  zu 
schreiben  und  ergriff  diese  Gelegenheit  ihm  meine  Entdeckung  anzuzei- 
i;en,  worauf  er  mir  am  18.  Juni  1839  bemerkte,  dass  er  auf  den  Olarmer 
Vogel  sehr  begierig  sey,  und  mich  fragte  woher  er  komme.  Gleichwohl 
sagt  AoAssiz  im  PeuiUeton  additionel  zu  den  P^iesone  füssileey  Novemb. 
iSBB^  S.  130  ,  Arnold  Escher  v.  d.  Linth  habe  in  dem  merkwürdigen 
Schiefer  von  Olmme  einen  Vogel  von  der  Grösse  einer  kleinen  Schwalbe 
entdeckt,  den  er,  Agassis,  sich  vorgenommen  künftig  zu  beschreiben« 
Um  mir  die  Entdeckung  auch  jiusaerbalh  der  SchweUz  zu  sichern,  hatte 
ich  nicht  unterlassen,  Ihnen  eine  vorläufige  Notitz  darüber  zuzusenden, 
welche  Sie  auch  die  Gute  hatten,  noch  in  den  Jahrgang  1889  (S.  683) 


339 

des  Jfthrbadis  «oftnoabmen.  Wiederholt  ^rieth  ich  io  Staunen,  aU  ich 
10  der  von  Bvckland  am  21.  Februar  1840  in  der  geologiaoben  Ge«elUchaft 
zo  Landen  gehaltenen  Jahresrede  (S.  41)  angeführt  fand,  ^dasa  Agassiz 
ein  fast  vollständiges  Skelett  von  einem  Vogel  im  Oiarner  Schiefer  ent- 
deckt habe;  doch  auch  diese  Angabe  hielt  ich  für  einen  vorübergehenden 
Irrtham,  bia  ich  kur^icb  in  einem  dem  Edinburgh  new  philosophieal 
Joumaly  April  —  Juni  1843  entlehnten  Aufsatz  .von  Agassiz  über  eine 
Periode  in  der  Geschichte  unseres  Planeten  diese  „unschätzbare  für  die 
Paläontologie  und  Zoologie  gleichwichtige  Entdeckung'^  wieder  Eschern 
V.  D.  LiNTH  beigelegt  fand,  was  mich  endlich  zum  Reden  brachte.  Von 
Agassiz  rührt  diese  Entdeckung  keinesfalls  her;  es  kann  nur  die  Frage 
entstehen,  ob  sie  Linth-Escher'n  oder  mir  gebührt.  Escher  y.  d.  Linth, 
der  die  Entdeckung  in  seinem  Brief  an  mich  vom  17.  Juni  1839  als  die 
meinige  anerkennt  und  sie  immer  nur  von  Agassis  beigelegt  bekommt, 
tbellte  mir  diese  Platte  mit  als  eine  unkenntliche  Versteinerung :  ich 
ODtersncbte  sie  und  entdeckte  darauf  den  Vogel.  Mit  demselben  Rechte 
nan,  mit  dem  Aoassiz  und  Andere  in  ähnlichen  Fällen  die  Entdeckung 
sich  zuschreiben  und  nicht  dem,  der  den  unbekannten  Gegenstand  zur 
Untersuchung  übergibt,  verfahre  auch  ich,  wenn  ich  die  Entdeckung  die- 
ses für  das  vorgeschichtliche  Alter  einer  ganzen  Klasse  von  TKirbelthie* 
ren  wichtigen  Vogels  im  Glarner  Schiefer  ferner  als  die  meinige  behaupte. 
Was  wurde  uns  und  selbst  Agassiz'  an  Entdeckungen  übrig  bleiben, 
wollte  man  dieses  allgemein  anerkannte  und  täglich  geübte  Recht  be- 
atreiten l 

Im  verflossenen  Sommer  fiel  mir  bei  einem  Ausflug  an  den  Rhein 
ein  Zusammenhang  auf,  der  zwischen  der  Vertheilung  der  Schlosser  und 
Borgen  im  romantischen  Rhein-Thal  und  des  Schiefer-Gebirgs ,  durch 
velchea  der  Rhein  sich  windet,  besteht.  Diese  Bauwerke  auid  errichtet 
auf  den  Köpfen  von  aufgerichteten  Schichten  oder  von  Gangen ,  welche 
ins  Gebirg  einschiessen,  aus  welchem  sie  gewohnlich  als  steile  Kämme 
nackt  herausragen.  Die  alten  Baumeister  scheinen  daher  sehr  wohl 
gewqsst  zu  haben,  dass  diese  Stellen  es  sind,  auf  denen  selbst  die  kühn- 
sten ihrer  Werke  der  Zeit  und  deren  Stürmen  Trotz  bieten  wurden.  Bei 
der  Wahl  der  Stellen  sind  sie  mit  einer  Vorsicht  zu  Werke  gegangen, 
der  keine  schönere  Anerkennung  hätte  werden  können,  als  die  in  unsem 
Tagen  beginnende  Wiederherstellung  dieser  Schlosser.  Ein  auf  den 
Kopf  von  Schichten »  die  ins  Gebirg  einschiessen ,  gestelltes  Gebäude 
wird,  aelbst  wenn  es  kühn  auf  hinausragenden  Theilen  angebracht  ist, 
vermöge  seiner  nach  dem  Innern  des  Gebirges  wirkenden  Schwere  sich, 
wenn  es  möglich  wäre ,  fher  noch  befestigen ;  während  ,  Wenn  das  Ge- 
bäude auf  der  Schichtungs-Ebene  errichtet  wird,  ea  durch  dieselbe  Schwere 
und  zwar  auf  geneigter  Ebene  bald  rutschen,  auf  horizontaler  an  den 
meisten  Stellen  am  Rhein  die  Ablösung  des  Gesteines  nach  aussen  hin 
begünstigen  und  «uf  diese  Weise  nothleiden  wurde.  Es  gibt  auch  Stel- 
leo  am  Rhein,  wo  borlzontal  geschichtetes  Gestein  vpo  Gängen ,  welche 
ins  Gebirg  einschiessen ,   durchsetzt  werde« ,   oad  wemi  diese  Stell«« 

22* 


340 

benötzt  wurden,  so  versäainte  man  nicht  einen  Theil  des  Gebfindes  auf 
den  Kopf  des  Ganges  zu  errichten. 

'  Herm.  V.  Met^r. 


München  y  %  März  1844. 

Erst  vor  einigen  Tagen  fand  ich  in  Ihrem  Jahrbucbe  1843,  502 
eine  knrze  Notitz  über  den  bei'm  Schlosse  (ehemaligen  Kloster)  Banx 
aufgefundeneu  Ichthyosaurus  trigonodon.  Da  in  dieser  Nachricht 
irrig  angegeben  ist,  dass  die  Zähne  desselben  nach  innen  und  nach 
hinten  znrückgekruniipt  seyen  und  denen  des  Nil-Krokodils  gleichen,  so 
erlaube  ich  mir  hieniit  Ihnen  unverzüglich  die  Berichtigung  mitzutheileo, 
dass  dieselben  nicht  nach  innen,  sondern  nur  leicht  nach  hinten  gekrümmt, 
z.  Th.  auch  gerade  sind  und  stehen  nnd  den  Krokodil-Zähnen  nur  einiger- 
masen  durch  diese  schwache  Krümmung  und  zwei  scharfe  Seiten- 
Kanten  gleichen.  Ihre  Oberfläche  bildet  aber  noch  eine  dritte  ,  wenn 
gleich  zogerundete ,  doch  sehr  entschiedene  Kante ,  so  dass  der  Quer- 
schnitt der  Zähne  als  eben  so  entschiedenes  fast  gleichzeitiges  Dreieck 
mit  gewölbten  Seiten  erscheint.  Die  LäugsStreifen  der  Zähne  gleichen 
nicht ,  wie  bei'm  Nil-Krokodile  ,  einer  eigentlichen  Kannelirung  (erhabe- 
nen Kanten  mit  breiten  sanft  ausgehöhlten  Furchen  dazwischen)  ,  son- 
dern vielmehr  Facetten  mit  bald  engeren  und  bald  breitereu  Flächen, 
ähnlich  der  Streifung  an  den  Finger-Nägeln.  Überdiess  ist  der  grosste 
Theil  der  Oberfläche  des  Schmelzes  der  Krone  mehr  oder  weniger  dicht 
und  scharf  mit  kurzen,  unregelmäsig  darüber  gestreuten  erhabenen  Stri- 
cheln in  der  Längen-Richtung  bezeichnet.  Ich  habe  die  Grösse  des 
Thieres  zu  32'  nach  dem  Kopf  im  VerhältniMS  =1:5  angeschlagen, 
weil  Diess   nach  den   mir  bekannten  Abbildungen   vollständiger  Ichthyo- 

sauren  das  gewöhnlichste   seyn  dürfte —    Vorläufige  Nachricht 

über  diesen  interessanten  Fund  gab  ich  in  der  allgemeinen  Zeitung 
184:9^'No,  20 'y  ein  näherer  Bericht  erschien  im  Bulletin  der  physikalisch- 
mathematischen  Klasse  der  K.  Akademie  zu  München  1843^  No.  34  und 
den  Münchener  Gelehrten  Anzeigen  1848^  No.  113  ^.  Ich  habe  den 
ganz  von  dem  uroschliessenden  Monotis-Kalk  befreiten  Kopf  von  unten 
und  oben  wie  auch  alle  übrigen  Skelett-Theile  so,  wie  sie  auf  der  Platte 
liegen ,  in  natürlicher  Grösse  abgebildet.  Die  Sammlung  zu  Ban%  be- 
wahrt auch  einij^e  Theile  jüngerer  Individuen  von  der  nämlichen  Art  auf, 
welche  sämrotlich  in  den  gleichnamigen  Knochen  auch  die  nämlichen 
Maase  und  Gestalt  besitzen. 

Ich  benütze  diese  Gelegenheit,  um  zu  dem,  was  Graf  Munstsr  im 
Jahrb.  1843^  135—136  über  die  My s triosau rus-Reste  von  Banz  mitge- 
theiit  hat,   noch  Einiges   kurz   nachzutragen.     Zu  denselben  sind    noch 


*  Woher  wir  einen  voIUtfindigea  Anszng  i.  Jahrb.  1844 ,  248  nachgetragen  haben, 
auf  welchen  wir  hinsichtlich  einiger  andern  in  dem  obigen  Briefe  mitgetheilt  gewesenen 
Details  zu  verweisen  ans  erlauben*  D.  R. 


341 

biasususäblcD  einige  groei#  Bruebstiicke  eines  IclilhyoeaaruK-ScbadeU, 
welcher  uiebt  wie  gewöhnlich  fladi  gequetscht  ist  und  daher  über  Man- 
ches im  inneren  Bau  interessante  Anfscblääse  gibt  und  insbesondere  die 
aehr  beträchtliche  DicM  des  Stirnbeins  zeigt.  Auch  fand  der  unernind- 
liebe  Hehrer  der  BaH%sr  Sammlung,  Pfarrer  Murk  daselbst  im  vorigen 
Frühjahr  wieder  ein  prächtiges  fast  ganz  vollständiges  Skelett  eines 
grossen  Mystriosanrus.  Der  Kopf  und  die  Wirbelsaule,  bis  ungefähr 
com  letzten  Viertbeil  ihrer  Länge  ununterbrochen  fortlaufend ,  so  dass' 
nur  die  Wirbel  von  j — ^  des  Schwanzes  auaeinandergeschoben  erscheinen, 
die  Brust-Knochen  grosstentheils ,  der  Becken-Apparat  vollständig,  sehr 
fiele  Rippen  und  Dornen-Fortsätae-y  die  4  IJxtremitäten  mit  fast  allen 
ihren  Theilen  und  viele  Panzer-Platten  mit  je  23—26  Grübehen  liegen 
anf  einer  Lias-Mergelscbiefer-Tafel  von  11'  Länge  und  3^'  Breite  bei- 
sammen. Ich  sah  dieses  Exemplar  zwar  noch  nicht;  aber  nach  Hrn. 
Mork's  sehriftlichen  Mittheilungen  und  Zeichnungen  slitomt  es  mit  dem- 
jenigen uberein,  welches  Hr.  Graf  M&nstbr  a.  a.  0.  unter  A  aufgeführt 
hat;  nur  sind  seinlB  Masse  etwas  grösser.  Sein  Cuhitus  ist  eben  so  stark 
gebogen ,  und  diese  aebr  starke  Krümmung ,  so  wie  einige  Dimensions- 
Verhältnisse  durften  ,  wie  schon  Grsf  M&nstbr  angedeutet  hat ,  dieseii. 
Mystriosaurus  als  eine  eigene  Spezies  dsrstellen,  der  ich  den  Namen 
M.  Murkii  beilege  ^ 

Kurz  vor  Neujahr  fand  Hr.  Mojrx  abermals  eine  Partie  sehr  interes- 
ssnter  Ichthyosaurus-Knochen ,  welche  verschieden  sind  von  denen  des 
I.  trigonodon  und  I.  tenuirostris.  Zu  gleicher  Zeit  erhielt  er  von 
ds  auch  viele  Überreste  eines  I.  tenuirostris,  welche  eine  Tafel  von 
10'— 12'  Länge  und  6'  Breite  einnehmen.  Diess  Alles  stammt  aus  der 
^anrier-Schiobte''  meiner  „Dberaicht  aller  Abtbeilungen  und  einzelnen 
Schichten  der  Liaa-Formation  von  Banz^'^  auch  zum  Tbeil  aus  der 
„Bein-Breccie^'. 

Dr.  C.  Throdom. 


NittheiluDgen  an  Hrn.  Professor  Blum  gerichtet. 

Bonn,  ae.  Jan.  1844. 

Meine  Untersuchungen  über  die  Entstehung  der  Gang-Massen  in  den 
Erz-Gangen  haben  mich,  wie  ich  auch  S.  257  ff.  des  Jahrbuchs  ausfuhr- 
lieber  auseinandergesetzt  habe,  zur  Überzeugung  geführt,  dass  dieselben 

*  Leider  iet  sieht  vollständig  angegeben ,  wodurch  sicli '  diese  Art  von  der  von 
Kadp  nnd  mir  in  unsreoi  gemeinschaftlichen  Werke,  so  wie  von  den  in  meinen  eben  ersehie- 
nenen  Nachtrügen  beschriebenen  Arten  unterscheide.  Die  Krümmung  des  Cubitns  fAllt 
Je  nach  seiner  Lage  bald  mehr  und  bald  weniger  in  die  Augen.  Die  vom  Hm.  Vf.  an- 
lebetene  künftige  Mittheiluag  weiterer  Notitzen  über  Bant  and  seine  FassiI>Reste 
werdcii  mit  vielem  Danke  aufgenommen  werden.  Bn. 


34-2 

in  den  meistet),  wfenii  ntcbt  in  atlerty  l^ftllen  auf  UMse»  Wege  dogefölirt 
worden  ieyen.  Steht  Dies«  fest^  «o  Est  klar,  dasi  die  In  efioef  fribern 
Periode  aof  nassein  Wege  eingeführten  Sabetansen  in  epAteren  Perioden 
auf  denmelben  Wege  wieder  fortgeführt  oder  Terfindert  worden  sefu 
können.  Man  kann  nicht  dfe  Unaonfteltehkelt  manoher  dieser  Sttbstan« 
zen  entgegensetzen;  denn  wenn  z.  B.  der  schwefeisante  Baryt  in  rei- 
neito  Wasser  so  tfel  wie  ünaoflöslich  ist ,  so  (st  er  es  nteht  in  warmem 
Wisset-,  das  nni*  so  wenig  kohiettsaures  Natron  entl^ait,  wie  unsere 
Mineralwasser,  welche  dieses  Salz  als  einen  bo  freqnenten  Besliindtbeil 
enthalten.  Ich  beziehe  mich  dessbalb  auf  das  ,  was  bieHlber  ««f  S.  100  F. 
bemerkt  ist.  BfiRZBUüs  hat  in  CarisbwFä  beissen  Quellen  die  Gegen- 
wart des  Flossspaths  nschge wiesen.  Schon  diese  Thatsache  reicht  also 
hin,  nicht  tior  die  Einffihrung  desselben  in  die  Gang-Spalten  nnf  nassen 
Wege  zn  denken,  sondern  auch  zu  begreift,  wie  der  frClher  abgesetzte 
Ftnssspath  durch  Gewftsset  wiedeif  förtgePöhrt  worden  seyn  kann. 
In  dieser  Beziehung  Ist  es  gewiss  sehr  merkwürdig,  dass  Qoarz,  Chal* 
zedon,  Hornstein,  Eisenoxyd,  Brauneisenstein  u.  s.  w.,  Wie  Sie  in  Ihrem 
Werke  fiber  Pseudomorpbosen  gezeigt  haben,  in  Formen  von  Fiussspath 
Vorkommen,  wozu  ieh  noch  hinzuffigen  kann  eine  Pseudomorphose  von 
Ksikspath  naeh  Ftossspatfa,  gefunden  im  Foritwatde  bei  SekwmratBn^erg 
im  Erzgebirge^  welche  mir  jongsthin  BiiBrrnACPT  gezeigt  hat.  Da  unter 
allen  von  Ihnen  angefahrten  Pseudomorphosen  Fiussspath  nie  hi  der 
Form  eines  andern  Fossils  vorkommt,  so  deutet  Diess  daratif  hin,  dass 
er  zu  den  älteren  Bildungen  g^ehört,  odet  dass  weliigstens,  wenn  spater 
heisae  Qaellen,  wie  die  zu  Carisbad,  mit  FossiKen  in  Berfihrung  kamen, 
welche  auflSslich  lil  Wasser  waren,  die  ehemisehen  Verwandtschafts« 
Verhältnisse  keinen  Austausch  zwischen  diesen  Fossilien  und  dem  auf- 
gelösten Fiussspath  gestatteten.  t>ie  Schwerlöslichfceit  des  Fiossspatbo 
kann  keine  Einwendung  seyn,  wenn,  wie  Sie  S.  355  ihres  Boebs  ganz 
richtig  bemefken,  die  lange  Dauer  der  Vorgänge  in  den  Gängen  beach- 
tet wird.  Ja  es  ist  keinem  Zweifel  unterworfen,  dass  gerade  die  Schwer- 
löslicbkeit  je  zweier  Substanzen  A  und  B,  wovon  A  durch  die  Gewässer 
weggeführt  und  B  an  seiner  Stelle  abgesetzt  wird,  die  Möglichkeit  her- 
beifuhren ,  dass  B  in  der  Form  von  A  abgesetzt  werde.  Schwerlich 
inöebte  es  s.B.  geschehen,  dass,  wenn  eine  konzentrirte  Aufiösuog  von 
schwefelsaurem  Natron  mit  Krystallen  des  leicht  löslichen  Chlor-Baryum's 
in  Berührung  käme,  schwefelsaurer  Baryt  in  der  Form  des  letzten  sich 
absetzte.  Die  Zersetzung  wurde  zu  schnell  erfolgen,  als  dass  der  sich 
bildende  Barytspath  Zeit  hätte,  die  Krystullform  des  Chlor-Baryums  «nzu- 
nehmen.  Waren  aber  Chlor-Baryu  u  und  schwefelsaures  Natron  so  schwer- 
lösliche Verbindungen,  wie  etwa  Quarz  und  Barytspath,  so  könnte  viel- 
leicht j  wenn  Chlor-Baryom  in  Gängen  vorkäme ,  eine  Umwandinng  in 
Barytspath  mit  Beibehaltung  der  Form  ebenso  stattgefunden  haben.  Wie 
die  des  Barytspaths  in  Qaars.  Denkt  man  sich  eine  sehr  schwer  lösliche 
Substanz  in  einem  Gange,  welche  mit  einer  Auflösung  in  Berührung 
kommt,  die  eine  eben  so >SGb wer  lösliehe  andere  Substanz,  folglich  nur  in 


343 

aauMrordeollieb  geringef  Menfe  ««tbill:  so  wird,  weuu  eiu  Austaiuch ' 
swiseben  beid«o  Subttaiixeo  mö^icfa  Ul,  eio  Tropfen  dieser  Aafiösaag« 
der  etwa  auf  jeoe  SubaUnx  fiUU  t  eine  ,  inaB  wöcbte  aaKeo  ,  uneudHcJi 
g;eriiige  Menge  dafon  auflöaeo  und  eine  ebeoto  geringe  Menge  von  der 
aofgeldeten  Sttbatana  abaetten«  Da  ist  woM  zu  begreifen,  wie  die  ver- 
drängende Snbatanz  aiob  die  Form  der  vi^rdrängten  aneignen  y  und  wiOf 
vieiieiebt  nach  Hunderten  von  Jabren,  eine  vollige  Verdrängung  Ntatt- 
iinden  iLÖaao* 

Daaa  aelbat  feuerbeataodage  Sauren  durcb  Waaaer-Dänpfe .  aua  dem 
looero  der  £rde  beranfgefnbrt  werden  können,  zeigen  die  Suffiooi  in 
TotiMMia»  welche  bedeutende  Quantitäten  Bor  Saure  mit  sieb  fübren. 
Was  tunjiehat  die  Molybdan-Sänro  betriffl»  wovon  Sie  (S.  350)  ein  Auf- 
steigen in  Dampf-Form  anaanebmen  geneigt  sind :  so  Ist  su  bemerken^ 
dass  sie  zwar  sublimirbar  iat»  aber  Rotbglübbitze.  forderL  Findet  ancb 
in  der  Ti^fe  eine  soiehe  Hitze  Statt,  so  ist  es  doch  etwas  sobwierig  zu 
begreifen ,  wie  sieb  die  Dampfe  dieser  Säure  bis  zu  einer  so  bedeuten- 
den Höbe,  wie  z«  B.  am  Bieüberg^  in  lUyritH,  in  den  Gangspalten  er« 
heben  konnte ,  ohne  adion  in  der  Tiefe  sich  kondensirt  zu  haben;  denn 
von  dem  dortigen  Kalkstein  kaon  man  doch  nicht  annehmen,  dass  er  bis 
nahe  zum  Rotfagldlien  erhilzl  war,  ats  die  Einführung  erfolgte!  leb 
möchte  mich  daher  mehr  zu  der  Annahnie  baaneigen,  daea  die  Molybdän« 
Siare  entweder  ale  aolebe  in  wässriger  Auflösung  aufgestiegen  sejr,  da 
sie  in  (70  Wasser  auflöslieb  ist ,  oder  in  irgend  einer  lösliehen  Verbiii» 
dnog  z.  B.  als  Molybdän-saures  Natron  oder  als  Fluor*Molybdän.  Im 
letzten  FaUe  Uesae  sieb  vieUeicht  das  gleiebzeitige  Vorkommen  von 
Flassspath  erklären,  indem,  wenn  keblensaurer  Kalk  und  Fluor-Molybdän 
aicb  gegenseitig  zeraetaen ,  die  durch  Zerlegung  lies  Wassers  gebildete  . 
Mol]rbdän*Säuni  auf  den  Bleiglanz  gewirkt  hätte.  Ffir  diese  Annahme 
spricbt  auch  der  Umstand ,  dass  koblensamres  Bleiozyd  ei»  fest  bestän- 
diger Begküer  des  Molybd&n^aauren  iat,  die  Kehlenaäure  durch  2^r* 
Setzung  des  koblenaauren  Kalks  aber  ausgesehteden  worden  wäre.  Doch 
ich  bescheide  wtAckf  dass  Diene  nur  Vermutbnagen  sind,  welche  erst  dann 
an  Wshrscheinlichkeit  gewinnen  können  ,  wenn  auf  chemischem  Wege 
jeoe  angenommenfi»  Zersetzungen  verificirt  werden. '  Wir  treffen  ubri« 
gens  10  unseren  Ansichten  zusammen,  da  Sie  selbst  «S.  352  dsrauf  au^ 
merksam  machen,  dass  da,  wo  bei  Umwandlongen  neue  Bestsndtheile 
auftreten^  deren  Abstammung  nicht  genügend  nachgewiesen  werden  kann, 
dieselben  schon  früher  in  andern  Verbindungen  vorbanden  gewesen  seyn 
koDUten,  in  Terbindnngen ,  die  ganzlich  zerstört  worden  und  deren  Be- 
Btiodtheile  nun  neue  Zusammensetzungen  eingingen.  So  läset  sich  gerade 
das  von  Ihnen  angeführte  Beispiel,  das  Verschwinden  des  Bsryto-Kalzit's 
anf  den  Gängen  von  MUb  einfach  durch  die  Annahme  erklären,  dass  Ge- 
wässer, welche  freie  Kolilensäure  und  Kieselsäure  enthielten,  mit  dem 
Barytokalzit  in  Berührung  kamen  und  durch  gegenseitigen  Austsosch 
dieses  Fossil  aufgelöst  und  Quarz  in  Formen  desselben  abgesetzt  wurde. 
.  lo  Beziehung  auf  das  so  häufige  Verschwinden  des  Schwefels  werfen 


344 

Sie  (S.  363)  die  Frage  auf »  id  welcher  Form  nftag  diese  Sobatans  ver- 
achwooden  aeyn  ?    Bei  der  Umwandlang  dea  Eiaebliieaea  au  Brauneiaeo- 
atein  md'ebte  allerdinga  der  Schwefel  oiit  dem  Waaaeratoff  dea  aerlegten  Was- 
sere entwichen  aeyo.     Da  indeas  hierbei  ein  Theil  dea  Schwefels  bitte 
frei  werden  und  als  aolcher  versehwinden  mfiaaen^  so  fflgen  Sie  die  rich- 
tige Bemerkung  hinzu,  wie  es  aaffallend  bleibe;  daaa  ao  ftaaserst  selten 
der  Schwefel  in  der  Nähe  solcher  Psendomorphosen  als  Absata  gefboden 
werde  und  gleichwohl  diese  nicht  selten  vom  Gestein   nmacbloasen  vor* 
kommen ,  so  daaa  man  wohl  anzooehmen  berechtigt  wftre ,  jener  moaate 
hier  um  ao  eher  so  treffen  aeyn ,   da  er  nicht  entweichen  konnte.     Er* 
lauben  Sie,    daas  ich  desshalb  auf  ein  neuea  Agens  anfmerkaaro  mache, 
wodurch  Schwefel  aus  seinen  Verbindungen  mit  Metallen  ausgeschieden 
werden  kann.    Dieses  Agens  ist  der  Waaserdampf.    Waa  die  Verflficbti- 
gung  dea  Schwefele  aua  dem  Schwefel*Silber  betrifft,  ao  habe  ich  achoa 
in  einem  frühem  Aufaatze  [S,  101]  davon  gehandelt.    Seitdem  habe  ich 
aber    meine   Verauche   auch  auf  andere    Schwefel -Metalle    auagedehnt: 
namentlich  auf  Bleiglans  und  Kupferkiea.    Von  ersterm  wird  der  Schwefel 
durch  die  Wasser-Dämpfe  ganz ,  von    letzterm  theilweise   fortgetriebso, 
so  dass  derselbe  in  Buntkupfererz  umgewandelt  worden  au  aeyn  acbien. 
Ala  der  redazirte  Bleiglanz  längere  Zeit  in  reinem  Wasaer  liegen  blieb, 
bildete  aich  koblensaurea  Bleioxyd  a.  a«  w. 

Dieaen  Bemerkungen,  wozu  mich  die  Lektüre  Ihrea  ao  sehr  interes* 
aanten  Werkes  veranlasst  hat,  konnte  ich  noch  mehre  hinsafogen ;  davon 
aber  su  einer  andern  Zeit  und  bei  anderer  Gelegenheit. 

Meine  and  NöooBRATR'a  Abhandlung  aber  die  aua  vnlkanisehen  Ge- 
hirgaarten  auswitternden  Salze  und  namentlich  über  die  Umwandlung 
dea  Feldspatba  in  Kaolin  in  dea  letzten  „  Gebirge  in  RkeimUmd' 
Wesiphaien  Bd.  IV,  S.  2S4  ff.  (I826)'<  acheint  Ihnen  wohl  nicht  bekannt 
geworden  zu  aeyn;  denn  aonst  worden  Sie  wohl  nnsern  Ansichten,  wel* 
che  TuBNBR  9  Jahre  apftter  aufwärmte,  einen  Platz  gegönnt  haben.  Ich 
glaube,  daaa  Nöogbrath  und  ich  darauf  Ansprache  machen  können,  die 
ersten  geweaen  zu  aeyn ,  welche  die  riehtige  Deutung  dieaea  Proaeaaea 
nufgeatellt  haben. 

G.  iBiscHor. 


Lyon,  27.  Febr.  1844. 

Wir  haben  jetzt  14  Beobachtunga-Punkte  aber  Regen*Verhaltniaae  in 
dem  lyaoii^-Thale ;  doch  erhielten  wir  unsre  Tabellen  im  Monat  Januar 
nur  etwa  von  der  Hälfte  dieser  Stationen  ausgefällt,  da  die  Pluviometer 
erst  für  den  Februar  vollständig  in  Ordnung  gekommen  sind.  Wir 
werden  später  diese  Tabellen  mit  den  Fluss-Tabellen  von  vier  Punkten 
herausgeben.  Doch  haben  wir  achon  ein  schönes  Resultat  erhalten. 
Anfange  Januar  lagen  3'— 4'  Schnee  im  Gebirge  und  6"--8"  in  der 
Ebene.    Von  Besangon ,    Vesoul   und  Bourbotwe^ies-baiiu  erhielten  wir 


345 


Nachriebt,  das«  in  der  Nacht  vom  7.-8.  Januar  der  grSaete  Theil  plötf- 
lich  geachnolzen  aeye.  Am  8.  Abenda  und  am  9.  Vormittags  waren  die 
Briefe  in  Lyon  und  erst  am  12.  trat  der  6öcliBte  Stand  des  Hoeliwaitsers  ein, 
wie  ich  vorlier  bereelinet  hatte.  Msn  konnte  die  Einwohner  2  Tage  voraus 
davon  benachrichtigten.  Naeh  Beobachtungen  an  4  Pegeln  an  derfifaoM« 
braoebte  das  Hochwasaer  24 — 28  Stunden  von  Ckaiotu  bis  LyoH^  und 
die  Ergebnisse  dieser  Tabellen  in  Kurven  redusirt  zeigen,  das«,  je  weiter 
gtreoiab ,  desto  weniger  das  Wasser  ansteigt ,  aber  sich  auf  eine  desto 
längere  Zeit  vertheilt,  waa  von  der  Bewegung  des  Wassers  und  nicht 
von  der  Beschaffenheit  des  Flussbettes  abh&ngt,  da  dieses  oben  in  Maeon 
z.  B.  breiter  ala  in  Lfßon  Ist. 


10.  Januar. 


II.  J.  fräh. 


11.  J.  NaehU. 


Chalant, 


Uaeon, 


J*yon. 


Die  Beobachter  aind  Untarofliziere  vom  Genie  und  voll  Eifer ;  mehre 
haben  sich  selbst  Thermometer  gekauft. 

LORTST. 


Neue    Literatur. 


i 


A.   Bücher. 
1843. 

LAcniki&-FV)88AT!  äe  forighie^  fflfp^  dam  %e9  terruina  tupererdtacii 

dit  bassin  du  sud-ouest  de  la  France.    JUontaubany  8^. 
G.  Gr.  SV  MJkvBTBR:  Beitrage  zur  Petrefakten-Kunde ,  Baireutk  4^;  VI. 

Heft,    anter  Mitwirkung  der  HH.  GÖppert,   v.  Siebold  und  Braun, 

100  SS.  m.  14  Tafeln. 
C«  Partsoh:  Übersicht  des  K.  K.  Hof-Mineralien-Kabinets  in  fFt^it,  8^ 

mit  Abbild. 

1844. 

L.  V.  Buch:  über  Granit  und  Gneiss,  vorzvIgHcb  in  Hinsicht  der  äos- 
sern  Form ,  mit  «reicher  diese  Gebirgsarten  an  der  Erdfläche  er- 
scheinen (vorgetr.  b.  d.  Berl,  Akad.  18^9  y  Dez.  15)  mit  2  Kupfer- 
Tafeln  (21  SS.).  4®  Berlin.  —  [Vgl.  Jahrb.  1843,  745,  ~  nun  durch 
ausführlichere  Beschreibung  und  bildJiche  Darstellungen  manchfach 
erläutert). 

J.  C.  Freibaleebn:  die  Sächsischen  Erzgange  in  einer  vorläufigen  Auf- 
stellung ihrer  Formationen.     107  SS.  8^  Freiberg  [54  kr.]. 

G.  Lbonhard:  Beiträge  zur  Geologie  der  Gegend  um  Heidelberg  [52  SS.] 
m.  2  Steindruck-Tafeln.     Heidelberg  8^. 

J.  Roth:  die  Kugel-Formen  im  Mineral-Reiche  und  deren  Einfloss  auf 
die  Absonderungs-Gestalten  der  Gesteine;  ein  Beitrag  zur  geogno- 
stischen  Formen-Lehre  mit  Rücksicht  auf  Landschafts-Malerei,  40 
SS.  und  8  Steindruck-Tafcln,  4<'.  Dresden  und  Leipzig  [2  fl.  42  kr.]. 

B.     Zeitschriften. 

1)  G.  J.  Heine:  der  Bergwerks-Freund,  Berlin  1844,  4^  VIL  Bd. 
In  36  Nummern  [4  fl.  48  kr.]. 


347 

2)  C.  Hartuann:  Berg-  und  Hättf  o-maanisch«  Ztitang:,  nil  he- 
soodrer  Bcräcksicbtigfung;  der  Mio«ralo(i;ie  and  Geolo- 
gie, ia  52  Nummero,  kl.  4®,  Freiberg^  I— IL  Jahrgang,  134Z—1843, 


3)yerbandlangen  der  R.  Roasisehen  mineralogis eben  Gesell- 
schaft zu  St.  Petersburg,  8^  Jahr  i84l^  (80  SS.,  6  Ihh.  Tsf.) 

St.  Kutorsa:  Beitrag 'zur  Paläontologie  Ru^'8lands:  1—34,  Tf.  i— vi. 

ober  2  Menschen-Schädel  aus  dem  Gouvt.  Minsk:  35. 

WANOBifHBitf  V.  Qualbn:  Übersicht  geologischer  Verhältnisse  des  GouVf  s. 

Orenburg:  40. 
A.  WosKRBssENSKY :  Untersuchungen  einiger  Süä^Bttisischen  Brenn-Mate- 

rialien  des  Mineral-Reiches :  44. 
A.  Komoren:  Üwarowit:  55. 

Analyse  einer  Bergart,  die  Ammoniak-Alaun  enthält:  58. 

Leuchtenbergit:  64. 

A.  Osbrskt:  Identität  des  Pascbkinits  mit  Epidot:  66—71. 


4)  Nyt  Magazin  for  Siuturvidenshabsrne^  udgivsM  af  den 
pkgeii^grufieke  F4fre»ing  i  ChrUtiania.  ChriUmma  8<^, 
jährlich  U— III  Hefte,  satbaltend  (nach  der  Isis,  1849). 

1838^  I,  iw  (Heft  i— in  sind  vergriffen). 
Ca.  Schberbr:  Notitz  über  2  Arten  Kobalt-Erze  von  Skidturydi  424. 

1888,  i/,  I. 

Kbiuiav:  geognostfische  BsBMrkangen  obar  den  «üdlidien  Tbeil  voo 
Osterdaien:  1  ff. 

1889,  n,  n— ni. 

Kbilhau:  Fortsetzung:  167  ff.,  Tf.  2. 

Chr.  Hanstben:  periodische  Vcrändtrnttg  d«r  aagnetkcben  Intensität  der 
Erde:  207—240. 

Keilhau:  geoguostische  Reise  ins  Lister-  u.  ttandals-kfoXi  333  m.  Karte. 
N.  B.  Moller:  Bemerkungen  über  die  Gänge  bei  Kongsherg:  401  ff. 

»41,  nr,  i-n. 

Keilhau:  Spuren  von  einer  allgemeinem^  Abreibung,  welcher  der  nordi* 
dische  Klippen-Grund  unterworfen  war:  115  ff.  m.  Karte. 

~~  "^  geoguostische  Reise  von  CkrisUama  in  den  Osten  des  Stifts 
von  Christiansand:  169  ff. 


348 

184»,  in,  m— IV. 
I(aN8teen:  magnetische  Beobachtungen  verschiedener  Art  (ffillen  fast  dai 
III.  Heft  ganz). 


5)  M'CuBLLikND:  Caicutta  Journat  of  Natural  Hiaiory,  8®  ent- 
bält  nach  der  Isis  in 

i840,  /,  I— IV,  609  S.,  12  T. 
Murchison's  Silurian-System,  im  Aosznge:  15—55. 
M'Clblland:   über  Cyrtoma,  eine  neue  Sippe  versteinter  Echiniden  aas 

Bengalen:  155—187,  t.  3—6. 
R.  Baird-Snith:  Erläuternngen  der  Geologie  Süd  -  Indiens :  188—198. 
D.  Liston:  iGreognostisches  über  d.  Bezirk  Qoruckpoor,  m.  Karte :  236— tl4l. 
.R.  Baird-Smith:  Bildung  d.  Gfan^M-Delta,  nach  Bohr-Versuchen:  324—350. 
W.  Jahbson :  Methode  bei  mineralogisch.  Landes-Untersuchungen :  351 — 358. 
Th.  Hutton:  Schöpfung,  Ausbreitung  und  Erlöschen  organischer  Wesen: 

461—500. 

1841,  II,  v— vn  .  .  .  ,  S.  1—460 

R.  Baird-Smith:  ökonomische  Geologie,  artesische  Brunnen:  16  ff. 
J.  Kampbeix:  über  den  rothen  Mergel  von  Mysore:  32  ff. 

Granit-Formation  der  Bezirke  Saiem  und  Burram^hmlz  153  ff. 

tu  T.  Kate:  Versteinerungen-föhrende  Lager  bei  Pondkkerry:  225  ff. 
WCuujJivm:  über  grosse  Reptilien-Zähne  daraus:  238  ff.  Tf.  7. 
R.  B.  Smith:  Instrument  zum  Messen  der  Härte  der  Mineralien:  275. 
J.  Campbbll:  mineralogische  Notitzen:  860  f» 

über  die  Schiefer-Formation  des  Süd-Indischen  Hochlandes:  302. 

ANONriacTs :  über  die  Geologie  von  Tavoy:  358,  T.  10. 

Tu.  Hutton:   Widerlegung  der  ersten  Erd-Umwälzung  der  mosaiseheo 

Geologen,  so  wie  der  Lehre,  dass  Land  und  Meer  wahrend  der  Sünd- 

iluth  den  Platz  gewechselt  hätten:  367. 
Tremenhberb:  Bericht  über  d.  Kohlen-Lager  von  Tenesserim:  417  ff.  T.  13. 

C.     Zerstreute  Aufsätze. 

Bericht  über  den  Zustand  der  Naturwissenschaften  im  Königreich  Seapei 
'    am  Ende  des  Jahres  1840  (Isis  1848 ,  643—654  ;  Mineralogie  und 

Geologie  insbesondere  das.  646 — 649). 
ScHACCHi:    Voltait    und    Periklas ,    zwei    neue  Mineralien    von  Neapel 

(dessen  Memarie  mineralogiche  e  geologiche ,   NapoU ,  pari,  I  ^ 

v.  KoBELLin  den  JlftfiicAeiier  Gelehrten  Anzeigen,  no.  4d;  1849,  S. 

348—351. 


Auszüge. 


A.  Mineralogie,  Krybtallographie,  Mineralchemie. 

G.  KBRSTEif:  über  die  cbeioiscbe  Zqsammensetzung^  einiger 
SäehtUcken  Minerelien  und  Gebirgsarten  (Jabrbacb  für  den 
Berg,  und  Hütteo-Mann  auf  1840»  S.  22—38.  1}  Hypocblorit-2bn- 
licb et  Mineral  von  BräuMdorf.  Dieaea  Mineral  von  acböner  Zei- 
sig-grüner Farbe  kam  vor  einem  Jahre  auf  der  Grube  Neue  Bqff- 
mmg  OMee  vor  und  swar  im  Furstenbau  über  2.  Gezeug-StreciLe  auf 
einem  bangenden  Trume  des  NeU'Bog|l^ung^QoaeS'SteheBdeQf  124  Lach- 
ter  vom  Treibe-Sehachte  in  Mitternacht.  £8  hat  stets  die  Ausfnilungg- 
Mute  von  Quara-Druaen  gebildet  und  ist  tbeils  ganz  derb  und  mit  dem 
Qoarae  verwachsen  angetroffen  worden,  tbeils  an  den  quarkigen  Drusen- 
Wanden  in  dicken  Anhäufungen  oder  als  dunner  Schaum.  —  Bei  dem 
Erhitzen  im  Glaa-Kolben  gibt  daa  Mineral,  schon  vor  dem  Rothglöhen, 
ein  wenig  Wasser  ans,  welches  -  sauer  reagirt  und  einen  bituminösen 
Geruch  zeigt.  Zuweilen  eatwickelt  sich  aber  auch  etwas  Schwefelwas- 
serstoffgas,  wahracheinlich  in  Folge  einer  geringen  Beimengung  von 
Sehwefaikies.  Bei  diesem  Erhitzen,  ja  noch  vor  dem  Rotbgluhen,  ver- 
liert daa  Mineral  aeine  zeisiggrune  Farbe.  —  Bei  dem  Erhitzen  vor  dem 
Ldtbrobr  auf  Kohle  gibt  dasselbe  eine  Spur  eines  weissen ,  durch  die 
Reduktions-Flamme  nicht  fortzublasenden  Beschlsges,  dessen  Natur  wegen 
•eiaer  geringen  Menge  nicht  mit  Sicherheit  ermittelt  werden  konnte.  — - 
Bein  Schmelzen  mit  Soda  erhält  man  einen  deutlichen  Antimon-Beacblag. 


Beatand  =  Kieselsäure 

88,50 

Eisenojcyd           • 

5,01 

Antimonoxyd 

3,01 

PhosphorsBure    . 

2,03 

Wasser       . 

1,00 

Scfawefelsäore    . 

Talkerde     . 

Spuren 

Manganoxyd 

99,55. 


390 

Hiernach  ist  dieses  Mineral  ein  Gemenge  von  basiseh-pbospborsaarem 
Eisenoxyd  und  Antimonozyd  mit  Kieselerde  und  wahrscbeiDlIch  ein  Zer- 
setzungs-Produkt andrer  Mineralien. 

Die  zerreiblicben  Abänderungen  desselben  entbaHen  viel  weniger 
Kieselerde  ond  grössere  Mengen  von  den  andern  Substanzen.  Seine 
schöne  grone  Farbe  durfte  von  dem  Waaser>Gehalte  des  phospborsauren 
Eisenoxydes  herrühren,  ähnlich  wie  Diese  bei  der  Kobalt- Blöthe  der  Fall 
ist ,  welche  ihre  rothe  Farbe  schon  bei  ganz  schwachem  Erhitzen  ver- 
liert und  hierauf  schmutzig-grun  oder  blau  erscheint,  je  nachdem  sie  Eisen- 
oxjd-haltig  ist  oder  nicht. 

2)  Weisser  körniger  Kalkstein  (Marnb#r>  von  Drehbach  bei 
Thum,  —  Die  untersuchten  Stucke  waren  ganz  frei  von  fremdartigen 
Beimengungen,  namentlich  von  Schwefelkies  und  Qdarz.  —  Gehalt  = 

96,30  kohlensaure  Kalkerde, 
%^2  koMensMire  XaJberde, 

0,72  Kieselerde  y  1 

0,40  kohfensaores  Manganoxyduf,  .i 

Spur  Eisenoxyd,  i 

99,8S.  I 

Der  sehr  geringe  Kieselerde-Gehalt,  so  wie  die  gänzliehe  Abweaeo- 

lieit   von  Schwefefkies    und  Kieselthon   in   diesem  Marmor   dfiriten   iba     j 

daher,  vom   chemischen  Gesichtspunkte  a:us  betrachtet ,   stt  plaatisebeo 

Arbeiten  empfeblungswerth  mache». 

3)  Prfifung  mehrer  Abänderungen  von  Uranpechera  und 
des  Uranglimmers  von  Johanngetn'ffensUtäi  anf  einen  Vanadin- 
Gehaft.  Veranlasst  durch  die  Mittherlung  Wöhlbb's  in  Fa«oEi«iHmFp'B 
Annaien ,  dass  er  im  Uranpecherze  Vanadin  gefundeti  habe,  pröfte  ich 
mehre  Abänderungen  des  Johanngeorgenstädter  Minerales  In  ganz  reines 
Stücken  und  fand  das  MciaFl  bei  allen  Versuchen  leicht ,  obgleich  ni 
geringer  Menge  auf;  dägegeo  ist  e»  im  Uravg:limmer  von  dem  jüngsten 
schönen  Vorkommen  in  J^hanttgeorgenHadt  nicht  enthalten. 

4)  Vorkommen  von  Chrom  rm  Magneteisenstein  von  Seegoi 
Mutter-Goites  h  e  i  AUenhery.  Derselbe  enthält  Spuren  von  Chrom,  und 
der  Chrom^Gehalt  einiger  Produkte  des  vorgenannten  Eiaenwerkes  rührt 
von  diesem  Eisenerze  her. 

5)  Wiesenerz  von  Polen%  1  n  Saehsen.  Dasaelbe  wwde  bei  tOO^ 
C.  getrocknet  und  zerlegt  in 

47,20  Eisenoxyd, 

42,70  Kieselerde  als  Sand, 

0,82  Phosphorsäure, 

1,20  Thonerde, 

7,5(>  Wasser, 

Spur  Mapganoxyd;  keine  Qnellsänre, 
99,42. 

6)  Brauneisenstein  von  Siebtiehn  in  Sachsen.  Es  wurde  bei 
100^  C«  getrocknet  und  zerlegt  in: 


351 

42,00  Eiteaoxyd, 

.41,00  Kiaselerdfl,  pröiatealboilt  in  QuarsMiid  bostebtad, 
0,50  Tbonerde,  ^ 

0,70  Photpbonäar«, 
16,ftO  WMMr  und  koblige  Theile, 
Spar  Tou  BianganoxjFd,  Talkarde  a.  a.  w. 
09,70. 
AaffaHeod  ist  der  bedeuteade  Weeier«Gebalt  dieaea  BraaseiseiMteiDS» 
Bei  dem  Koebea   des  ia  Gblorwaeeeretoffsiare  anl5sliebeD  Räeketandea 
Dil  koaseatrirter  Kaii-Laajpe  werden  aar  Sparen  von  Kiaaekrde  anmeldet» 


C.  Kbrstbn:  cbemieebe  Uatersnebung^  dar  Snbataoa  de», 
sebwfirxliehbraunea  Konkretionen  Im  Fraebtscbiefer  (a« 
a.  0.  S.  27—30).  Die  aehwinliebbraaaen  Konkretionen  ia  dea  Abftn- 
deran^fen  dea  Tbonscblefers ,  welebe  Fraebtsebiefer  genannt  werden, 
waren  in  dem  Exemplare  dieaea  Geateins,  welcbea  Pro£,  Naohani?  aca. 
zor  chemiachen  Analyae  dber^ab ,  voa  Linaea  -  bta  Erbeen  •  Gr&aae. 
Sie  sind  feinkdraig*,  etwas  aebimmcrnd,  auch  in  dfinnen  Splittern  undarcS« 
siebtig  nad  laaaen  aieh  im  Möraer  leieht  an  einem  gelbliebbrannen  Pal-> 
ver  zerreiben.  Mit  der  Hauptmaaae  aiod  aie  ao  ianig  verwaehaen,  dasa  aie 
Bor  sehi^terig  von  derselben  Tollkommen  getrennt  werden  kl)naeo«  FOr 
sieh  im  Glas-Kolben  erbitat,  gibt  diese  Substana  viel  Waaaer  ana ,  wel- 
ches aentral  reagirt  nad  bei  den  Verdampfen  das  Giaa  nicht  angreift; 
Beim  Erbitsen  in  der  Platinsange  vor  dem  Lotbrobre  verliert  aie  acbnell 
ihre  Farbe,  und  dieae  ändert  sieh  (in  Folge  der  bSberea  Oxydation  dea 
daria  eatbaltenen  Eiaenoxydals)  in  Braanrotb  am.  Eine  Scbmelaang  tritt 
sieht  ein ,  and  ganz  dOnne  Splitter  werden  aar  aa  den  Kanten  etwaa 
abgeraadet  n.  a.  w.    Beatand  = 

Kieaelerde         =:  42,50  =  22,07  SaaeratolF, 

Thoaerde  sc  22,30  =s  io,38  „ 

Eisenoxydal      =  18,00  =:    4,10  \ 

Manganoxydnl  =    3,60  =    0,70  |  5,90 

Talkerde  =    3,10  =    1,19 )  r 

Kali  =  Spar 

Waaaer  =  10,00 

69,50. 
Man  kam  detanaeh  die  Sabstana  dieaer  Konkretionen  ala  eine  Ver- 
biodang  von  einlach  kieaeiaanrer  TbvMierde,  worin  ein  Theil  Thoaerde 
dsreh  Eiaeaaxyd  vertrete«  iat,  mit  sweldrittel-kohlenaaureoi  Eiaenoxydul, 
Talkerde  uad  Maoganoxydui  mit  Wasser  anaebcai,  woaacb  man  ihre  Zih 
sammenaetaangr  durch  die  Formel 


?'!ä  +  S.!ä'+?ft 


«atdröeke»  klonte. 


352 

Der  UmsUnd ,  dasg  die  Kieselerde  ,  welche  durch  Bebandlong  des 
Mifierales  mit  ChlorwaMerstoffeäare  abg^etchieden  wird,  nach  dem  Glähen 
bräunlichgelb  erscheint,  macht  es  indessen  auch  nicht  nnwahrscbeinlicb, 
dass  diese  Konkretionen  eine  kleine  Menge  yoo  dem  Wasser-baltigen 
Eisenoxydsilikate  enthalten »  welches  von  Wöhlbr  unl&ogst  in  eioeoi 
Brauneisensteine  beobachtet  wurde ,  und  das  «ehr  häufig  in  der  Matar 
angetroffen  werden  mochte. 

Die  fraglichen  Konkretionen  in  dem  Fruchtachiefer  werden  in  ihrc( 
Mischung  tbcils  der  Hornblende,  tbeila  dem  Serpentin,  inabesondere 
dem  edlen  Serpentin  für  ähnlich  gehalten«     Mit  beiden  Annahmen  stimmeD 
indessen  die  Resultate  vorstehender  Analyse  nicht  überein,  da  einerseits 
die  Hornblende  0,10 — 0,12  Kalkerde  enthält,  während  diese  Konkretioneo 
auch  nicht  eine  Spur ^avon  aeigen,   andrerseits   die  Serpentine  Verbin- 
dungen von  Talkerdeailikat  mit  Talkerdehydrat  sind,  während  die  Sob- 
stanz  der  Konkretionen  nur  etwaa  Talkerde  als  NebenrBestandtheil  ent- 
hält.   Überhaupt  zeigen  diese  Konkretionen  in  ihrer  Mischung  eine  sehr 
geringe  Übereinstimmung  mit  selbstständigen  Mineralien.     (Ana  meisten 
nähert  sich  diese  noch  der  des  von  TROu.B-VI^AonTMSiSTBR  untersuchten 
Fahlunits   oder   Triklasits.)     Dieser   Umstand  spricht   für   die  Vermti* 
thung   Naumann's*,  dass  diese  Konkretionen  schon  ein«  ümwandloas 
erfahren    haben.     Andrerseits  ist   wiederum   nicht   unerwähnt    zu    las- 
aen,   dass  bei  Umwandlungen  und  Zersetsungen  vdu  Mineral  -  Sdbstao- 
zen,  welche  Eisenoxydul  enthalten,  wohl  meistens  eine  höhere  Oxydation 
'  des  Eisens  stattfindet ,  in  diesen  Konkrezionen  aber  fast  der  ganze  be- 
deutende Eisen^Gehalt   sich   noch   auf  der  niedrigsten   Oxydations-Stofe 
befindet.    Das  Gestein,  worin  sich  die  in  Rede  stehenden  Konkretionen 
befinden ,  enthält ,  nach  einer  qualitativen  Untersuchung ,  die  nämliebeD 
Besten dth eile,  wie  diese,  ausserdem  aber  noch,  was  bemerkenswerth  ist, 
eine   kleine  Menge   Kalkerde ,    vielleicht  auch   noch  Alkalien ,   was  ich 
nicht  ermittelt  habe.    Auffällig  ist  es,   dass  dasselbe   beim  Globen  nur 
2,1  Proz.  Wasser  ausgibt,   also  fast  4mal  wenige r  M^asser,    als  die 
Substanz  der  Konkretionen  enthält. 


Bbrthibr:  Zerlegung  eines  Zinkerzes  von  CampigUa  in 
Toskana  {Ann.  des  min.  d^  IE  y  518  cet).  Findet  sich  in  beträchtlich 
grossen  Massen  im  obern  Theile  eines  sehr  mächtigen  Kopferkies*Gange8. 
Sieht  dem  Wad  täuschend  ähnlich,  ausgenommen  die  kleinen  Höblangen, 
in  welchen  man  kleine  krystalliniache  Blättchen  wahrnimmt,  theils  blen- 
dend weiss,  theils  schon  lasurblau;  hin  und  wieder  zeigen  sieb  auch  kry* 
stallioische  Rinden,  welche  Kieselzink  seyn  durften.    Gehalt: 

Eisen-Peroxyd 0,110 

Rothes  Manganoxyd  .        .        .  0,150 


Erlättterangen  zur  ceo(noBtf«eheA  Karte  von  JB«e4«fN»  ron  MAViura,  %  Heß. 


353 

GefatinSse  Kieselerde 0,070 

Thonerde                        0,003 

Kapferoxyd            .      '  •         •         .                  .  0,035 

Kohlennaarey  Wasser  and  Saaerstoff  0,260 

Zinkoxyd 0,373 

1,000. 

Oboe  Zweifel  ein  selLuodäres  Erzeagniss,  entstanden  durch  zersetxende 

Einwirkungen  von  Luft  und  Wasser. 


C.  RAMBiBi^sBBiia:  Analyse  ifB  Ujraopechejr;Ee&  OPogobioi.  A. 
d.  Phys.  LIX,  35  ff.).  Die  zerlegte,  dem  Äussern  nach  «ehr  re«po  Va* 
rietst  stammte  vpn  der  Grube  Tamie  zu  Jo9eki$mstM: 

Uranoxydul    . .        •        .        .        .        70,148 

Kieaelsluro  • '    5,301 

Blei  •       .        .        .        •        .         e,a04 

Eisen 3,033 

Kalkerde  ••....         2,808 

Talkerde a,^B1 

Araenik 1,1S6 

WianMith  (mit  Spuren  von  Blei  niid 

Kopfer)     ..  •        •        •         0,048 

Wasser     ...        ...        .         OjMM 

09,087. 
^     

PLATTitBR:  Zerlegung  des  DiadochitS  (Rammblsbbrg ,  Repert. 
d.  cbem.  Theilea  der  Min.  1«  Heft;  S.  45).  Das  Mineral  orianevt  sehr 
so  £isensinter.    Gehalt  : 

Eisenoxyd  .  39,690 
Phosphorsfiure  •  14,811 
Schwefelsättro .-  15,146 
Wasser  .  .  30,354 
100,000. 


BovssiNOAUJLT :  Zerlegung  eines  fossilen  Harzes  ans  der 
Gefcend  von  Bucaramanga  in  Süd-Amerika  i^nn.  d,  minety  <f,  ///, 
T^'ff).  Vorkommen  in  sehr  beträchtlicher  Menge  in  einer  Gold- fuhrenden 
Porphyr-AIluvion,  welche  unfern  Giron  (Provinz  SoccorOy  Neu-Oranada) 
getroffen  wurde.  Das  Harz  ist  durchscheinend,  blassgelb,  schmilzt  leicht 
oud  brennt  mit  etwas  russiger  Flamme,  ohne  einen  Ruckstsnd  zu  hinter- 
lasien.  Durch  Reibung  wird  dasselbe  sehr  elektrisch;  im  Alkohol  un- 
lösbar; in  Äther  ansehwellend  und  imddrehsichtig  werdend.    Gehalt: 

Jahrgang  1844.  23 


354 

Kohlenstoff  82,7 

Wasserstoff  10,8 

Sauerstoff  .          6,5 


109,0, 


Mbillbt:  Analyse  der  unfern  Paris  vorkommenden  Kopro« 
lithen  (Rev,  scient  /JT,  956  cet).  In  den  schwarzen  Grobkalk-Schirh- 
ten  findet  man  neben  sehr  vielen  FoKsilien  zahllose  Koprolithen,  an  ihrer 
ländlichen  Gestalt  wohl  kenntlich,  oft  erfüllt  mit  Knochen,  Zähnni  und 
mit  Cyprinus-Schuppen.  In  der  Grösse  wechseln  sie  von  einer  Nuss  bis 
BU  jener  einer  Faust.  Alle  sind  lichte  gelblich  und  meist  zerreiblicb. 
Gehalt: 

Phosphorsaurer  Kalk  .        .        0,6225 

Kohlensaurer  Kalk «,1250 

Kieselerde    .  • 0,0025 

Widerlich  riechende  thierische  Materia  .        0,2500 

1,0000. 

Auch  in  der  Kreide   von  Meudan  werden  Koprolithen   g^e^roffen;  allein 

hier  sind  sie  seltoer,  härter  und  von  aschgrauer  Farbe»    Gehalt: 

Phos|)horsaurer  Kalk  0,4750 

Kohlensaurer  Kalk  .        .        .        .        0,3990 

Kohlensaur«  Talkerde      «  0,0040 

Thierische  Materie 0,nilO 

1,0000. 


P.  Bbrthibr:  Analyse  der  Colorados  von  San  demente  in 
Mexico  (Ann.  des  mines  d,  JJ/,  8Sß).  Die  Gruben  von  San  Clemente, 
aus  denen  viel  „metol  negro**  —  ein  Gemenge  aas  Bteiglanz,  Blende, 
Kiesen  u.  s.  w.  —  gefi^rderi.wird^  liefern  aqch  jn  ihren  oberen  Theilen 
Colorados  in  ziemlicher  Menge.  Es  aeigen  sich  dieselben  ockerig,  porös, 
und  fast  zerreiblicb;  F#rbe  fheils  oek^rgelb,  theils  lichte  gelblichbraun. 
Gehalt: 

Gelbes  Lichtebrannes 


Colorado 

Quarz 

0,130 

0,820 

Kohlensaures  Blei 

0,025 

0,100 

Silber 

0,010 

0,010 

Eiienoxyd-Hydrat 

0,835 

0,070 

1,000. 

1,000. 

FoacmfAMmßn:   nrber  dsfi  Krahlit  (BfiRSEj:.ius  Jabresber«  XXIII» 
363),     Im  Obaidian  von  UrafudimiMdmiggr.  auf  Island  ßodoo  sich  aotbe 


355 


Kügtln  nnt   konseiitriseb-Btraliligeiii   Gtofäf^e^  diese   warden   Krthlit 
genannt    Spez.  Gew.  =  3,389*    Gehalt: 


Kiescisttore 

, 

71,83 

Thooerde 

4 

13,49 

fiiseiiozyd 

• 

4,40 

Kalkerde 

« 

i           1,98 

Talkerde 

. 

0,1t 

Natron  « 

, 

5,66 

Kali      . 

4 

Spur 
100,43. 

Formel:    NS*    +    p  |  S* 

GoNiVBx.:  (Edinb.  phil  Jourtu  XXXI, 

$9»)  bat  den  SillimaDil  von 

Neuem  zerlegt«    Er  fand: 

Kieselsäure 

• 

« 

36,75 

Thonerde 

• 

« 

58,95 

Eisenoxyd 

•   ■ 

• 

0,99 
96,68 ; 

Ton  Zirkonerde  kein«  Spur. 

A.Damoitr:  Analyse  des  Seifenaf  eines -^Pt^rr«  tf^AotH^fi  •« 
von  Marokko  (Arnik  de  Chim.  et  de  Pkys.,  Cy  VIII^  816).  Diese  Snbstanx^ 
welche  ihre  Benennung  der  Eigenthnmiichkeit  verdankt  ^  dass  sie  sich 
fett  anfühlt  und  im  Wasser  sieb  sehr  fein  zertheilt,  dient  in  den  Bädero 
der  IVfanren  als  Seife«  Man  gewinnt  dieselbe  in  i^rosstr  Menge  am- 
^ebel  Zalagh,  einem  Berge  zwischen  Fex  und  Ckeiott^- im  Aeicfae  Ma^ 
TokkOy  wo  sie  mit  bräunlichen  Kieseln  vorkommt.  Der  Seifenstein  bat 
Cbokorade-Farbe  und  ist  so  weich,  dass  er  sich  wie  Seife  mit  dem  Mes« 
ser  schneiden  läset.  Brnchstäclie  in  ein  Gefäss  gebracht,  welches 'nur 
sehr  weuig  Wasser  enthält,  achwellen  ziemlich  scimeil  an  nnd  erlangen 
Biätter-^Gefuge;  in  mehr  Wasser  zertheilt  sieb  das  Mineral  aufs  Ausserste« 
Vor  dem  Lothrobre  in  der  Platinzange  wird  der  Seifenstein  weiss  nnd 
schmilzt  an  den  dünnsten  Kanten  zu  milebweissem  Email;  in  Phosphor« 
salz  zergeht  er  asit  fiinteclassung  eiaes  Kiesel  <  Silikates«  Bei  der  Aim« 
lyae  gab  der  in  Wasser  unlösbare  Theil: 


Wasser 

10,35 

Kieselerde 

55,00 

Talkerde 

28,00 

Efsenoxyd  , 

1,40 

Thonerde 

1,20 

Kalkerd(» 

1,01 

Kali    . 

0,52 

Saud  . 

J,50 

69,98', 


28' 


356 

woraoi  sieb  iiog«föbr  die  Formel  1(1  Sfi  4*  -^4  'erg;ebeD  oDd  der  Seifen- 
stein  folglich  zunächst  beim  Magnesit  seine  Stelle  finden  wurde. 


W.  Heiutz:  über  den  färbenden  Bestandtbeil  des  Feuer- 
steins, Carneols  und  Amethystes  (Pocoekdor^v  Anrnsl.  LX, 
519  if.)*  !)><)  angestellten  Versuche  ergaben,  dase  der  Feuerstein  durch 
organische  Substanzen  gefärbt  isl,  dass  Diess  jedoch  beim  Karneol  und 
Amethyst  nicht  stattfindet.  Jener  erhält  seine  Farbe  von  einem  Gehalt 
an  Eisen,  welches  wohl  als  Oxyd  darin  seyn  möchte;  bei  diesem  aber 
ist  höchst  wahrscheinlich  eine  eisensaure  Verbindung  die  Ursache  der 
eigenthumlichen  Färbung. 


Dahoitb  und  Dbscloissaüx:  Vereinigung  der  als  Millilit  und 
Humboldtilit  bezeichneten  Mineral-Substanzen  in  eine 
Gottnng  (CamfPtes  renäus^  XVII^  194S),    Die  Analyse  lieferte: 


M( 

elltlith  Toiii  Capo 

Hnmboldtilith  von 

di  Bwt: 

der  Somma. 

Kieselerde 

39,27 

40.69 

Kalkerde 

32,47 

81,81 

Talkerde  . 

6,44 

6,75 

Kali 

1,4«  ' 

0,36 

Natron 

1,95 

4,43 

Eisenoxyd 

10,17 

4,43 

Thonerde 

6,42 

10,88 

98,18.  .  98,35. 

Der Gattnng  Terbleibt  der  Name  Hnmboldtllitb,  deren  Kernform  eine 
gerade  quadratische  Säule  ist. 


Pxbschbb:  Analyse  dea  krystalllsirten  Eisenspathea  von 
Neudorf  hei  ITarat^^rmie  (Rammblsbbro,  erstes  Supplem.  zum  Handwörterb. 
d.  ehem.  Theila  d.  Min.  S.  139) : 

Kohlensaures  Eisenoxydul  79,34 

„  Manganoxydul  6,69 

Kohlensaure  Talkerde        .        •         7,60 

„  Kalkerde        .  5,43 

101,06. 


Mbillbt:  Zerlegung  des  Apatelits  (Rävue  scientif.  tl,  356). 
Vorkommen  zu  Meuäm  und  unfern  AuteM  in  kleinen  Nieren-förmigeo 
gelblichen  Massen,  welche  in  tbonigen  Legen  (/»Mtses  ffiaises)  enthalten 
sind,  die  auf  plastischem  Tbon  oder  auf  einem  Knochen,  fuhrenden  Kon- 
glomerat rohen.  Bis  jetzt  wurde  das  BGaeral  für  Eisenoxyd  •  Hydrat 
gehalten.    Die  Zerlegnog  ergab: 


357 

Schwefrlige  Siure  0,4290 

Eiaen-Peroxyd     «  0,5330 

Wasser        .        .        .        0,0396 

1,0010. 


P.  Bbrtbibr:  Analyse  dea  Silbererces  von  der  Stmon-QruhB 
in  Mrxiko  {Ann,  4es  Min,  äy  841  cet.)*  Nach  Dufort  wnrde  die  Erz* 
Lagerstätte,  auf  weleber  jene  Grabe  baut,  auf  der  Hohe  einer  Berg^reifae, 
die  das  Simon-Thal  und  jenes  von  DUtmet  sobeidet»  nenn  Shtnden  von 
der  berühmten  Grube  Ouad^lt^Mf-^Cai^o  entdeckt.  Die  Gebir^art  ist 
Diorit ,  der  einen  an  wohl  ansj^^ebildeten  Hornblende  >  Krystallen  sehr 
reichen  Syeuit  überlagert.  Man  bat  bis  Jetat  die  Laii^erstätte  mehre 
Hundert  Meter  in  die  Lange  und  20—30  Meter  in  die  Breite  verfolgt, 
ohne  bis  jetst  darfiber  siober  su  seyn,  ob  man  es  mit  einem  Ghing  oder 
mit  einer  Lager-ähnliclien  Masse  eu  tbun  habe,  denn  Gangart  ond  Ge- 
birgs-Geatein  sind  in  höchst  seraetztem  Zustande ,  und  bis  jetzt  scbriti 
der  Abbau  nur  in  geringe  Teufe  nieder.  Das  Erz  bestand  vorzugsweise, 
aus  einer  schwarzen,  schwarzlichgrauen,  mitunter  auch  zum  Grünen  sich 
neigenden,  beinahe  glanzlosen  Substanz  von  unebenem  Bruche,  welche 
hin  und  wieder  in  den  Höhlungen,  die  sie  umschliesst,  in  GeMtalt  klei- 
ner gestreifter  Säulen  mit  zugerundeten  Enden  erscheint,  Krystalle,  die 
das  Ansehen  von  Turmalinen  haben.  Das  Gestein  enthält  zahllose  Räume, 
in  denen  früher  Mineral-Substanzen  vorbanden  gewesen  seyn  durften, 
die  zerstört  wurden ;  gegenwärtig  zeigen  sich  jene  Weitungen  mit  eisen- 
sehossigem  Thone  erfüllt.  Hin  und  wieder  sieht  man  im  Gestein  auch 
Barytspath  und  mitunter  selbst  in  ziemlich  bedeutender  Menge;  von 
Qoarz  keine  Spur.  Das  Em  ist  eine  Art  Colorado.  Die  Zerle- 
gung gab : 

Schwefelblei       ...  .        0,180 

Eisenoxyd 0,220 

Thonerde 0,030 

Kupferoxyd 0,005 

Schwefelsäure 0,055 

Wasser 0,080 

Chlorailber 0,010 

Gediegen-Silber  und  Silberglans  0,004 

Steinige  Materie        .        .        ,        .        0,410 

1,000. 


Mosandsr:  Didymoxyd,  ein  neues  Metalloxyd  im  Cerit 
(BBRZBuirs,  Jahresber.  XXHI,  145  if.).  Altere  Versuche  hatten  den  Ter- 
dacbt  erregt,  daas  das  Cerox3rd  aus  dem  Cerit  einen  fremden  Körper 
eiogeneagt  enthalte;  man  schied  auf  eine  Weise,  die  hier  nicht  weiter 
sa  verfolgen  ist,  das  gelbe  Oxyd  eines  früher  uabekamiteo  Metalle»  ab,« 


358 

welches  mit  dem  erwähnirn  Namen  «M  d«m  Grande  bezeichnet  wurde, 
weil  es  in  Cer-haltigen  Mioeralien  das  Ctr  und  Lanthan  als  »»ZwilliiiKS- 
bruder^  begleitet. 


Tm.  Schebrer!  über  Fundor^t  und  Krystallform  der  pbos« 
pborsaoren  Yttererdc  (Poon&ifn.  Ann.  d.  Pb.  LX,  691  O.  Die  bis- 
herigen Ang^aben  sind  nicht  genau;  das  Mineral  kommt,  begleitet  von 
Ortbit,  in  quadratischen  Oktaedern,  deutlich  spaltbar  parallel  der  Fläche 
der  quadratischen  Säule,  in  einem  Gange  von  grobkörnigem  Granit  auf  der 
Insel  BHUtüb  bei  FUkkefford  vor.  Farbe:  chokolade-,  auch  haar-braoo, 
ins  Grelblichbraune  und  Fleiscbrothe.  Strichpulver:  gelblich  weiss  bis 
fleischrotb.  In  dünnen  Splittern  durchsichtig.  Schwacher  Fettglanz. 
Brucbt  spIHterig.  Härte  etwas  grösser,  als  ]ene  des  Flussspathcs.  Nscb 
«iner  Analyse ,  welehe  jedoch  nur  mit  einer  sehr  kleinen  Menge  ange- 
stellt werden  konnte,  ergnb  sieh 5  dass  das  Mineral  etwa  68  Prozent 
Yttererde  und  Elsenoxyd  enthält;  die  ifibrigen  32  Prozent  waren  Phosphor- 
•flnre  oad  Kieselerde, 


Forcrhahmer:  Analyse  des  Kalk-Olygoklases  oder  Havne- 
fjordits  (Berzbliüs  Jahresber.  XXIII,  263).  Bei  Havnefjord  kommt 
kl  Höhlungen  der  sogenannten  „KlyfUava^  ^  von  Augit  und  Titaneiseo 
begleitet,  ein  farbloses  in  Glimmer-artigen  Tafeln  krystallisirtes  Mineral 
vor,  welche  dem  tetartoprism atiseben  Systeme  angehören  därften.  Eigen- 
schwere  =::  2,729.    Gehalt: 


Kieselsaare 

61,22 

Tbonerde     . 

23,32 

Eisenosyd  . 

2,40 

Kalkerde     . 

8,82 

Talkerde     . 

0,36 

Natron 

2,56 

Kali    . 

Spur 

Die  Formel  9  mit  welcher  jedoch  die  Analyse  nicht  ganz  übereinstimmt,  ist: 
JjS»+3A8» 


Derselbe:  Zerlegung  von  Hversalt  (a.  a.  O.).  Gemeinschaft- 
licher Einfluss  von  schwefeliger  Säure  und  Luft  verändert  die  Mioeralien, 
wovon  bei'm  Kalk-Olygoklas  die  Rede  gewesen ;  es  scbiesst  Gyps  in  gros- 
sem Massen  an,  indem  zugleich  ein  feines  Mebl  einer  Wasser-haltigen 
Kisselsänra  abgeschieden  wird.  Ausserdem  scbiesst  auf  der  Oberflaobe 
ein  Sals  in  xarten,  nadclförmigea  KryetaUen  aui  welohee  Hvera*lt  %^ 
nwan%  wird,    £s  bestsbt  aus ; 


359 


Sdiwefehäure 

35,16 

Tbodcrde    . 

11,22 

Eisenoxyd  . 

M3 

Eisenoxydul 

4,57 

Talkerde 

2,19 

Walser 

45,63 

und  ist  folglich  ein  Alaun ,   in   welchem  Eisenoxydul  and  Talkerde  das 

Kali  ersetzen ,  und  worin  eine  kleine  Menge  Thonerde  durch  Eisenoxyd 

ersetzt  ist. 

Detseli^e:  6ber  Krisuvigit  und   KüpftT^Indlgo   (a.   a.  0.)* 
Mi  dem  so  eben  erwähnten  Mineral  finden  sich  ein  smarägdgrfines  und 
«in  schwarsbrannes.    Erstes,  welches  ein  mehr  oder  weniger  machtiges 
Lager  bei  KrUuviff  bildet  und  darnach '  benarint  wurde,  besteht  aus : 
Schwefelsäure      .        •  18,88 

Kupferoxyd  ....  67,75 
Wasser  ....  12,81 
Eisenoxyd  und 'Thonerde     .  0,50 

Die  sehwarzblane  Snbittanx  uhveTkehnhar  darch  Einwirkung  van  Schwe- 
fel-Wasserstoff  auf  das  vorhergehende  Mineral  entstanden^  ist  aus  Ca  S 
zusammengesetzt  und  erhielt  den  Namen  Kupferindigo. 


Derselbe:  überdleHverlera  (a.  a.  O.).  Endlieh  kommt,  In  Folge 
allmählicher  Einwirkung  der  Elemente,  eine  bald  rothe,  bald  weisse  Thon- 
erde vor.    Gehalt: 

Kieselsaure  .         50,99 

Thonerde     .        .  7,39 

Eisenpxyd   .        .         21,21 

Titansäure .        .  0,46 

Talkerde     .        .      '  19,96 


Ebelhen:  ober  die  Zusammensetzung  des  Wolframs  {Ann* 

de  Chm,  et  Phys.  c^  Vllly  305  cel.>.    Analysen : 

Wolfram  an»  der  Gegend     Wolfram  von  Zimmoald 
YOii  Idnwget, 


Scheelaiare  • 

76,20 

75,09 

Eisen-Protoxyd     . 

19,11>         l  , 

9,62 

Mangan-Protoxyd . 

4,48 

13,96 

Talkei^e       . 

0,80 

-** 

Kaikerde     u       . 

— 

0,48 

100,67.  .  100,05. 


^0 

FiciifUB:  Vorkommen  des  Vanadins  im  Serpentin  von  Zob- 
lit%  (Erdmarn  und  Marchüid  ,  Joarn.  XXIX,  491).  Bei  der  vom  Terf. 
vor  Jahren  unternommenen  Analyse  des  Tropfstein-artigen  Serpentins  von 
Waldheim  fand  sich  ein  damals  nnbestimmbarer  metallischer  Bestandtbeil: 
neuerdings  wiederholte  Versuche  ergaben  denselben  als  Vanadin.  Die 
bisherige  Ansicht,  als  verdanke  der  Serpentin  seine  Färbung  einem  Ge- 
halte an  Chrom ,  wird  sich  demnach  ändern  müssen ,  und  dasselbe  ist 
auch  auf  viele  andere  grüne  Talk-haltige  «Mineralien  anzuwenden ,  so 
dass  es  scheint,  als  sej  Vanadin  ein  sehr  häufig  verbreitetes  Element. 


P.  Bolley:  Analyse  des  Bitterwassers  von  Birm^mUirf  \m 
Aargau  (Wohl,  und  Libbig  Ann.  d.  Cbem.  und  Pharasazie  1848  ^  XLVy 
318 — 325).  Die  Schachte,  welche  in  dem  von  BittersaJz-Srhnuren  und 
•Adern  durchzogenen  kornigen  Gypse  von  BirmensUnf  (Jahrb.  i$4l, 
634)  abgeteuft  worden  sind ,  haben  120'— IGO^  Tiefe  erreicht.  In  der 
südwenth'chsten  der  am  Petersberg  angelegten  Gyps-Gruben  sab  man  in 
verscbiedennn  Toufen  Wässer  von  auffallend  bittrem  Geschmack  ausqoel- 
len,  welches  sich  vQm  Frühjahr  an  an4  die  IrocjKnen.Sommer^Monate  bia- 
durcb  nach,  sehr  genauen  von  Zeit  zu  Zeit  vorgenommenen  Mesanngen 
ond  Wägungen  in  Menge  und  Gehalt  unveränderlich  zeigte.  Zwei  der- 
selben zeichnen  .sich  auch  in  dieser  doppelten  Hinsicht  vor  den  übrigen 
aus:  die  eine  stärkere  in  einer  Ausweitung  des  genannten  Schachtes  In 
lOO'  Tiefe,  die  weniger  Gehalt-reiche  an  dessen  Sohle.  Das  Wasser  der 
ersten  ist  für  Trink-Kuren  fast  zu  stark. und  wurde  erst  durch  Verroen- 
gung  mit  dem  der  letzten  eine  passende  Stärke  erbalten.  Erstes  hat  bei 
20^  C.  1,033  bis  1,035  ,  das  zu  Trink-Kuren  verwendete  1,020  Eigen- 
schwere  (das  PüUnauer  1,022  bis  1,023).  Die  Temperatur  am  Abflass 
ist  10,0  C.  bei  9^  Luft- Wärme.  Es  ist  klar,  trübt  sich  nicht  nach  dem 
Kochen ,  rothet  weder  Lackmus  noch  bläut  es  das  gerothete  Lakmus- 
Papier,  ist  angenehm  bitter,  ohne  den  Salz-Geschmack  des  PüUnauer 
Bitterwassers,  und  enthält  an  freier  Kohlensäure  0,30  bis  0,38  Prozent 
[?]  vom  Volumen  des  Wassers.  Nachstehende  Tabelle,  worin  die  be- 
kanntesten Analysen  andrer  Bitterwasser  auf  1000  Theile  Wasser,  die  von 
Booillor-Lagrangb  und  Barrubl  aber  auf  1  Liter,  das  wenig  über  1000 
Gramme  ausmacht,  angegeben  sind,  zeiget  das  Verhalte^  des  Birmens- 
torfer  Wassers  zu  anderwärtigem  Bitterwasser. 

Es  ergibt  sich  daraus:  1)  dass  unter  den  floAmtscAe»  Bitterwassern 
nur  das  PüUnauer  eben  so  viel  Salz  aufgelost  enthalt;  2)  dass  das  letzte 
jedoch  weniger  Bittersalz  und  mehr  Glaubersalz  darbietet  <der  Gesammt- 
Gehalt  bei  den  2  verschiedenen  Analysen  .  ist 'f^fceicfa ;  die  Abweichungen 
im  Glauber-  und  Bitter-Salzgehalt  sind  zum  Tbeile  der  Zerlegungs-Me- 
thode zuzuschreiben).  3)  Das  «SauiseAutstfr  Wasser  istseinnr/ Gewinnungs- 
Weise  wegen  (Jahrb.  1841 ,  633)  je  nach  der  Jahreszeit  viel  veränder- 
licher ,  als  die  anderen ;  insbesondere  ist  der  Gehalt  des  ßirmenslorfer 
nicht  nur,  wie  gesagt  worden,  sehr  unabhängig  von  der  Jahreszeit  uud 


301 


von  Taf^iHisserily  soMer»  aofch  dctrcii  die  Menf^e  rfes  in|6yp8  Lager  aiebU 
baren  BiHeraalsea  für  eine  lange  Zukunft  gesicheif. 


meni' 

a«idiekUt», 

Sed- 

Pultna. 

torf. 

Utt. 

Bettand-Theile. 

< 

•8 

1 

M* 

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« 

SS 

1 

ti 

8 

1 

«J 

U 

¥ 

Schwefels.  Kali      .     . 

0,0042 

2,986 

0,637 

0,5334 

0,000 

0,000 

0,625 

„           Natron 

7,0356 

3,630 

3,009 

0,0940 

0,323 

9,682 

16,119 

Kalk     .    . 

1,2092 

0,325 

0,195 

1,3122 

0,460 

0,938 

0,339f 

,)           Strontian  . 

n 

w 

0,006 

n 

)i 

» 

y) 

„           Talkerde   . 

22,0135 

10,252 

10,838 

10,9592 

15,624 

16,476 

12,120 

Salpeters.           „ 

0,0000 

2,636 

1»029 

3,2778 

0,000 

)> 

99 

Chlor-Natrium     .     .    . 

0,0000 

0,000 

» 

0,0000 

0,000 

3,000 

u 

^  -Magnesium    .    . 

0,4604 

0,339 

0,212 

0,2825 

0,000 

1,860 

2,560 

Kohlena.  Kalkerd«  .    . 

0,0133 

0,620 

0,899 

0,0000 

0,220 

0,010 

0,100 

„          Talkerde.     . 

0,0324 

0,143 

♦> 

0,6492 

0,141 

0,540 

0,848 

„         Strontian      . 

0,0000 

0,003 

0,000 

0,0000 

0,000 

ff 

»> 

,,          Eiaenoxydul 

0.0000 

0,014 

» 

0,0000 

0,000 

» 

n 

n         Maiiganojrdul 

0,0000 

0,004 

»> 

Spur 

0,000 

n 

» 

Quells.  Talkerde     .     . 

0,1010 

0,000 

n 

0,1389 

0,000 

n 

»)  ' 

Phosphors.  Kalkerde  . 

0)0000 

0,000 

0,002 

0,0000 

0,000 

99 

» 

yy           Talkerde  . 

0,0000 

0,002 

0,001 

0,000Q 

0,000 

99 

•  99 

Eisriioxyd       .... 

0,0107 

0,000 

0,002 

Spur 

OjOOO 

n 

»> 

Thonerde    

0,0277 

0,000 

»> 

ö.oooo 

0,000 

w 

>» 

Kieselerde      .... 

0,0302 

0,008 

0,015 

0,0047 

0,000 

» 

0,023 

Harz-Materie      .     »     . 

0,0000 

0,000 

» 

0,0000 

0,084 

9} 

n 

Humus 

0,0000 

0,050 

n 

0,0000   o,oool 

0,400 

n 

31,0982 

20,921 

16,845 

23,2519 

16,852 

32,906 

32,734 

£.  Pelwot:  Ui»ter«uchuDgea  über  das  Uranium  (Work,  und 
LiEBio  An  nah  1849 f  Xhlli,  255—286).  Wir  cotoebmeji  aus  dieser  weit- 
laufigen  Abhandluog  die. vom  Vf.  selbst  zusammengestellten  Resultate: 
das  sog.  „Uran^^  ist  kein  einfacher  Körper,  sondern  ein  Oxyd,  eine  Ver- 
bindung eines  für  sich  darslellbaren  Metalles,  des  Uraniums,  mit  Sauer- 
stoff. Es  findet  sieh  in  der  Natur  in  Form  von  Gemjengen,  aus  welehea 
die  reine  Abseheidung  aiemlich  aehwierig  ist.  Doch  «rhält  man  da« 
Urauinra  leichter  aus  der  Pechblende  Böhmens  f  irorin  ea  als  Oxyd 
vorhanden  ist,  als  aus  dem  phosphorsauren  Uranoxyd-Kalk  oder  Uraoit 


1  la  »Wezlar  über  Nutzen  und  Gebrauch  des  PiiUnaew  BIUerwaMen"  3.  Aufl .  182S. 

2  In  Pogoemdorff's  Annalen,  VII.  358. 
=»    Dai.  LI,  138. 

^    In  0.  Hehri  Report  d§  la  commüsiat*  des  eauM  vnn^faUt  dt  Va€ad,  toy.  de 
me'dteme,  1829,  Aoui  4. 


Mi 

vott  AutuiL  Der  l^eebblcnde  iiind  aber  noeh  beig;eiMii||;t  Ttionerd«,  Eisen- 
oxydy  kohlensaure  Kalk-  und  Ta!k*Erde,  Schwefel-  und  AraeisVerbiDdaB- 
Ken  des  Eisens,  Blei's,  Kupfers,  Zinks,  Kobalts  und  Nickels.  Der  Drau- 
oxyd-Gehalt  des  Erzes  ist  0,40—0,95;  das  reichste  ist  dicht,  gleichför- 
mig achwarz,  von  glänzendem  Brache. 


Apoth.  Scb£fflbr:  Bild  ung« -Weise  der  Maogan -Erze  (Be- 
rieht über  die  zweite  Versaainilnng  des  uaturw.  Vereins  für  ThuriiigeHy 
Erfurt  den  8.  und  9.  Juni  1843,  4^  S.  8—9;  nicht  im  Buchhandel).  Die 
Mangan-Erze  sekundärer  und  tertiärer  Schichten  mög.eo,  durch  I^ieder- 
achläge  oder  durch  Aus8cheidung»-Prozease  entstanden  seyo.  Im  Por- 
phyre aber  können  sie  Diess  nicht,  noch  auch  Süblimatioiis-Erzeu^uisse 
seyn,  weil  sich  nachweisen  lässt«  dass  die  Spalten  nicht  sehr  tief  nieder- 
setzen, durch  welche  jene  Sublimation  erfolgt  seyn  müsate.  Auch  haben 
diese  Erze  immer  einen  Gehalt  von  den  Erd*Arten ,  die  sie  umgeben. 
Die  chemischen  Zerlegungen ,  wozu  die  Erze  bei  75^ — 88®  C.  getrock- 
net worden,  ohne  das  Hydrat-Wasser  abzutreiben,  ergajben  l>ei 

Pyrolnsit.  PsiloinetiMi.         .    Wad. 

Rothes  Manganoxyd:  Mn  +  KIn  70,5—87,0    .    80,1— 83,a     .     71,5 

Sauerstoff O         8,2—11,6    *       9,4-^  9,8     .       7,1 

Wasser Ö        1,1-6,8     .       2,5—4,3     .       9,8 

Eisenoxyd ¥         0.0—  1,3     .       0,0—  0,3     .       1,0 

Baryt ßa       0,0—  9,7     .       0,0—  5,0     .       8,1 

Kalk Ca       0,0—  0,3     .       0,0—  1,8 

Thoncrde 1,0—  0,3     .  — 

Talkerde        Jtt  —  .       0,0—2,1 

Kieselsäure        S*         0,0—  0,8     .       0,0,.—  1,7     .       2,5 

Der  Vf.  glaubt  demnach ,  dass  das  Mangan  flüssig  mit  den  Porphy- 
ren gehoben  worden  seye;  seine  Oxydation  erfolgte  wahrscheinlich  durch 
'  Zersetzung  der  gleichzeitigen  Wasser-Dämpfe ;  die  höhere  Oxydation 
aber  lässt  sich  nur  durch  späteren  Zutritt  von  Luft  und  Wasser  erklä- 
ren ,  theils  weil  die  Exempilare  zu  sehr  im  Gehalt  'an  Ö  und  A  abwei- 
chen, theiis  weil  man  öfter  an  einem  Stucke  den  Hausmann it  in  Man- 
ganit,  oder  den  Braunit  in  Pyrolusit  deutlich  übergeben  sieht.  Die 
Pyrolusite  differiren  in  ihren  Beatandtheilen  am  meisten,  je-  nachdem  sie 
nach  Oxyd-Hydrat  oder  Hyperoxyd-Hydrat  enthalten.  Hternaeh  sind  als 
sicherste  Arteaf-Merkmale  die  Eigenschwere  und  das  Stricbpniver  zu  be- 
trachten, welcbes  beim  Hausmannit  rothbraun,  bei'm  Braunit  nelkenbrauo, 
beim  Mangaoit  beli-leberbraun ,  beim  Pyrolusit  graiiaehwarz  bis  peeh- 
schwara  ist. 


303 

B.     Geologie  und  Geognosiie. 

Fovrnbt:  über  einige  chemische  und  Krysfallisat ions« 
Erscheinungen  bei  Gebir^sarten  und  Gangen  (Soc.  pkilom» 
i843f  Dec.  l6  >  VlnstitutL  1848^  Xij  447—449).  Behandelt  man  esaig* 
saures  Blej  oder  ein  anderes  löslicbea  Blei-Salz  mit  Kali  oder  Nalroo, 
80  enUleht  ein  weisser  Niederachlog  von  Blei- Hydrat,  der  sich  erat  über 
100^  C.  zu  zersetzen  beginnt.  Zersetzt  man  das  nda)lio4te  essigsaure 
Salz  durch  überschussiges  Ammoniak,  oder  löst  mau  das  Bleiozyd  in 
einer  verdünnten  Kaii-Ldsung,  welcher  man  noch  Kohlensäure  der  Lufl 
zu  absorbiren  gestattet,  so  erhält  man  rliomboidaUokttfedriseb^  ßleioxyd? 
KryKtalle ;  —  behandelt  man  aber  das  Bleioxyd  durob  eine  warme  uttd 
konzentrirte  Kali-Auflösuug  und  lässt  die  Verbindung  bis  bu  gewdbnli- 
cher  Temperatur  erkalten,  so  erhält  man  fcryst^Uinische  Scboppen  analog 
der  Blei-Glätte.  Es  fragt  sich  daher,  wenn  man  auf  nassem  Wege  in» 
eined  Falle  das  amo/pbe  gewässerte  Produkt,  im.  andern  das  krystalli- 
niscbe  Wasser-  freie  Erzeogniss  entstehen  sieht,  ob  der  Wasser-freie 
Zustand  die  Kristallisation  begünstige,  oder  die  Krystailisationa -Kraft 
die  Entwässerung  bedinge?  Alles  berücksichtigt  erkennt  man,  dort  den 
beschleunigten  Niederschlag  eines  Hydrates,  hier  die  langsamere  Bildung 
eines  Wasser-freien  Oxyds,  und  da  die  Krystallisatioo  einige  Zeit  erforderti 
so  moss  man  annehmen,  die  Krystallisa  tions-Kra  ft  vermögo 
eben  so  gut  die  Verbindung  durch  Ausschluss  des  Wassers 
zu  zerlegen,  wie  die  Expansi  v  kraft  des  Wärmestoffs,  was 
wenigsteua  Mitscbbiii.icu's  Meinung  ist.  Dieser  bat  auch  schon  ange- 
deutet, wie  die  erwähnte  Beobachtung  die  Erzeegong  des  Anhydrits 
in  Gebirgs-Schicbten  von  wässrigem  Ursprünge  cu  erklaren  vermöge, 
wenn  auch  die  näheren  Bedingnisse  hiefür  noch  nicht  bekannt  sind.  — 
Der  Vf.  sucht  indessen  noch  eine  Anzahl  analoger  Fälle  hier  zu  vereini- 
gen. Bahin  gehören  die  nicht  seltenen  Anzeigen  einer  ähnlichen  Zuruck- 
Mtossung  des  Wassers  bei  Reaktionen  der  Natur  auf  nassem  Wege  auf  die 
eisenockrigen  ,  übrigens  sehr  zur  Hydratisiruog  geueigten  Materie'o. 
Zwar  weiss  jedermann,  dass  das  metallische  und  kohlensaure  Eisen,  das 
Eisen- Protoxyd  und  die  Eisenkiese  an  der  Luft  in  Peroxyd- Hydrat  über- 
geben; doch  ist  Diess  keine  unbedingte  Nothwendigkeit.  Im  Lias  und 
einigen  oolithischen  Kalken  um  Lyon  sieht  man  zu  beiden  Seiten  der 
Klüfte  eine  Reihe  paralleler,  intensiv  roth  gefärbter  Zonen,  wo  das  infil- 
trirte  .Wasser  offenbar  auf  das  im  Gestein  enthaltene  Eisen  gewirkt, 
aber,  anstatt  es  gleich  dem  späthigen  oder  derben  kohleusaurep  Eises 
zQ  wässern,  es  nur  in  Wasser-freies  Peroxyd  verwandelt  hat.  •-<  Dasselbe 
bemerkte  Stiioer  in  den  Blättern  des  Flyscb  und  des  Macigno  der  Alpen 
und  der  Apennmeny  wie  man  es  in  den  Kaolinen  der  Goeisae,  Granite, 
Diorite,  Syenite,  Serpentine  and  Porphyre  in  Folge  des  innerlichen  Zer- 
faUens  ihrer  IVJjneraUBestandtheile  wahrnimmt.  — ^  Bbcqubrbc  hat  in  dea 
Fandamenten  eines  alten  Schlosses  mähre  Eisen-Stangen  fast  ganz  io 
Sisen*  Hydrat   und    in    kryatallisirtes    Magaeteisen    und   Eiseoperoxyd 


364 

umgewandelt  gefunden.  —  Am  Ausgehenden  der  Gange  von  Chessy  sind 
die  Kupfer-Kiese  aus  der  quarsigen  Gangart,  die  sie  eingeschlossen  ent- 
hält, durch  Einfluss  von  Wasser  und  Luft  stellenweise  verschwunden 
mit  Hinterlassung  einer  schwammigen,  oft  wie  Bimsstein  leichten  Quars« 
Masse ,  in  deren  Poren  jedoch  noch  etwas  rothes  Eisenoxyd  aitst ,  das 
niemals  gewässert  ist.  >—  Wasser*freie  Eisenoxyde  bieten  noch  dar:  die  aus- 
gedehnten Eisenoolithe  der  oberen  Lias-Mergel  von  VUiebtns,  die  Erxe 
der  Petrefakten-reichen  Oxford-Mergel  von  ia  Voulte  und  die  mit  rothem 
Eisenoxyd  durchdrungenen  thonig-sandigen  Schiefer  des  unteren  Steiu^ 
kohlen-Gebirges  von  MoHtronä  bei  Givors^  doch  ist  in  diesen  drei  Fäl- 
len das  Eiseooxyd  wohl  direkt  als  solches  niedergeschlagen.  ^-  Auch 
könnte  man  gegen  die  ßeziebung  aller  dieser  Erscheinungen  auf  den 
MiTSCHBRLioH'schen  Satz  den  Mangel  an  Krystallisation  einwenden ;  aber 
eine  solche  hat  wenigsten»  in  dem  BscQUBRBL'schen  Falle  stattgefunden ; 
und  vielleicht  wäre  die  Entwässerung  bloss  auf  Rechnung  der  Kohäsion 
oder  einer  Katalytischen  Kraft  zu  setzen,  da  an  der  Mitwirkung  des  Wassers 
fiberhaupt  nicht  zu  zweifeln  ist,  —  indem  wir  in  unscrn  Laboratorien  noch 
keinen  Fall  kennen,  wo  ein  wässriger  Niederschlag  das  Eisen  im  Zustande 
Wasser-freien  Peroxydes  geliefert  hätte.  —  Bei  dieser  Veranlassung^  ist  auch 
der  modifizirenden  Wirkung  poröser  Massen  auf  chemische 
Verwandtschaften  zu  erwähnen,  die  zweifelsohne  in  Zukunft  eine  wich- 
tigere Rolle  zu  spielen  haben  werden ,  als  bisher.  Vielleicht  dass  sie 
schon  bei  den  zuvor  berichteten  Fällen  in  Betracht  kommen  musste.  Aus- 
schliesslicher aber  gehört  dahin  der  oft  durch  Eisen-Peroxyd  rothgefSrbte 
Vogesen-  und  Bunt-Sandstein ,  wie  auch  der  tertiäre  Sand  von  Apt  bei 
Vauclus0,  Dieser  letzte  ist  zwar  gewöhnlich  von  eisenschüssigen  Auf- 
lösungen so  reichlich  durchdrungen  worden,  dass  er  bauwürdige  Massen 
von  „Fer  hydrate  resinite^'  liefert;  wo  aber  der  Sand  nur  einfach  [ursprüng- 
lich] gefärbt  ist,  da  ist  er  meistens  rein  roth,  obschon  diese  Partie'n  oft  nnr 
Knoten  von  Wallnuss-Grösse  mitten  im  Eisen-Hydrat  bilden.  Auch  der 
Thon  ist  als  poröser  Körper  oft  von  Eisen-Peroxyd  gefärbt,  gleich  man- 
chen Alaunerde-Eisensilikaten.  Vielleicht  muss  es  endlich  auf  dieselbe 
Weise  erklärt  werden,  dass  das  kugelförmige  Eisen-Hydrat  von  Beifortf 
„mine  en  grains^*  genannt,  in  einem  durch  wasserfreies  Eisen  lebhaft 
rotbgefnrbten  Thone  (als  dem  poröseren  Körper)  eingemengt  liegt.  — 
Mag  man  übrigens  je  nach  den  näheren  Umständen  die  Erklärung  in  der 
Katalytischen  oder  in  der  Krystallisations-Kraft  suchen,  so  bleibt  es  im- 
merhin gewiss ,  dass  die  Affinität  des  Wassers  zum  Eisen  -  und  zum 
Blei-Oxyd  schon  bei  gewöhnlicher  Temperatur  überwunden  werden  kann 
und  man  nicht  nöthig  hat ,  das  Vorkommen  von  erdigem ,  derbem  oder 
krystallinischem  Eisenglanz  mittelst  hoher  Hitze  zu  erklären. 

Alle  diese  Vorgänge  indessen  zeigen  sich  zwischen  Körpern  von 
schwachen  Affinitäten,  welche  wenigstens  vom  Wasser  hinrei- 
chend bekannt  ist.  Aber  die  der  Kieselerde  ist  bei  geringer  wie  bei 
hoher  Temperatur  noch  unbeträchtlicher.  Die  Bitdung  der  Kaoline,  die 
Zersettung  vergrabeaer  Gläser  zeigt  ans  täglich,  dass  das  Wasser  icbou  in 


365 

gewobnlteher  Temperatur  dfe  Kieselerde  aas  Ihren  yi*rblndung:eii  zn  ver- 
drSogen  vermöge.  LAVOigiEii'e  lOl-tSj^fge  Destillation  des  nSmlichen 
Wassers  in  einer  Retorte  lehrte,  dass  das  Glas  auch  bei  100®  C. 
angreifbar  ist;  und  Cacriard  de  Latour's  Versuche  zeigen,  dass  das- 
selbe in  der  Rotb^gluh-Hitze  noch  mehr  angegriffen  wird.  Demnach 
erlangt  die  Kieselerde  keine  grössere  Energie  in  höherer  Temperatur, 
sondern  die  Zerlegung  und  Ausscheidung  erfolgt  hier,  weil  sie  fest  bleibt, 
während  die  andern  Stoffe  sich  bei  vermindertem  Drucke  verflächtigen. 
Die  Erscheinungen  der  Ginge  beweisen  daher,  dass  verschiedene  Hy- 
drate und  Karbonate  ganz  wohl  der  trennenden  Verwandtschaft  der 
Kieselerde  su  widerstehen  vermochten,  obscbon  die  ganze  Masse  in 
feurigem  Flusse  gleichzeitig  injizirt  wordea  ist. 

Wenn  sich  daher  gewisse  Hydrate  bei  gewöhnlicher  Temperatur 
durch  blosse  Krystaltisation  zerlegen  können,  so  werden  unter  ahnlichem 
£influss  um  so  mehr  gewisse  Silikate  ihre  Kieselerde  verlieren  können, 
wie  man  ea  in  der  That  auf  GSngen  von  Eisenoxydul  wahrnimmt.  Diese 
beweisen  deutlich  auch  die  Geöden  von  Traverseiie^  worin  man  herr-' 
liehe  Eisenoxydul-  und  Quarz-Krystalle  in  der  Art  verbunden  sieht,  dass 
obu»  allen  Zweifel  Alles  gleiefazeitig  in  feurigem  Flusse  gewesen  seyn 
BHiss;  ^  nnd  wenn  Dieas  im  Widerspruche  mit  der  täglichen  Erfahrung 
naaerer  EHsenwerke  zu  stehen  scheint,  wo  sich  die  Kieselerde  mit  mag- 
oetisebeoB  Eisettoxyd  .zu  Silikaten  verbindet,  so  ist  es  hier  die  Schnei- 
ligk^  des  Erkaltens,  welche  den  beiden  Stoffen  nicht  auseinanderzutrc- 
ten  gestattet)  wie  im  Kohlen-Eisen  die  Kohle  bei  schneller  Abkühlung 
verborgen,  gedeckt  bleibt,  während  sie  bei  langsamer  sich  als  Graphit 
ansaeheidet 

Wen»  aber  die  Krystallisations-Kraft  Basis  und  Säure  trennen  kann, 
so  wird  sie  um  so  mehr  auch  Doppelsalze  zerlegen  können,  die  oft  nur 
durch  aebr  achwache  Verwandtschaften  zusammengehalten  werden.  So 
zerlegt  sich  das  Chrom-  und  Kali-Sulfat  bei  80^  aufgelöst  in  zwei  ein» 
fache  Sulfate,  und  das  Kali«  und  Mangansesquioxyd-Sulfat  wieder  in 
reiaem  Wasser  aufgelöst  gibt  nach  Mitcherlich  Krystalle  von  einfachem 
Kaii-Snlfat.  —  Wendet  man  diese  Bemerkungen  auf  Silikate  an,  so  wird 
die  unvollstftndige  Trennung  derselben  in  basische  Silikate  und  freie 
Kieselerde,  die  gänzliche  Freilegung  der  Basen  in  nicht  übersättigten 
Silikaten  u.  s.  w.  begreillicb,  und  folgende  Vergesellschaftungen  werden 
erklärlieb:  krystallisirtea  IHagneteisen  im  Chlorit;  Chlorit,  dessen  kry- 
stallinischen  Schuppen  die  eingeschlossenen  Quarz-Krystalle  grün  färben ; 
Granat  in  Quarz*fdhrendem  Glimmerschiefer;  Granat  und  Hornblende 
im  Bklogit;  Granat,  Feldspath  und  Quarz  in  Granulit;  Hornblende  und 
Epidot  in  einerlei  Geode;  Glimmer,  Feldspath  und  Ouarz  in  Granit,  u. 
8.  w«  Dabin  endlich  auch  das  von  Forohhammer  zu  Arendal  beobachtete 
Genenge  von  Granaten  uqd  Hornblende  in  einer  Augit-Rtnde  eingeschlos- 
sen :  welches  €^menge  ala  Ganzes  einen  Augit  darstellen  würde ,  der 
sich  auch  äusserlich  zeigt,  während  die  langsamere  Erkaltung  im  Innern 
die  Krystallitfttiott  and  die  Z^legung  begünstigt  hat. 


366 

* .  BfiRSBUüs  sagt  bei  einer  j&^legeDbeit  la  Bezug  auf  die  Seblaekt o- 
fiildung  au8  Magneteisen -Silikaten:  „Wena  bei  diesen  Verbiodungea 
das  Minimam  der  Kieselsäure  z.  B.  dasjenige  ist,  wo  Kieselsäure  uod 
Basis  gleichviel  Sauerstoff  enthalten,  und  wenn  B  die  äUiaiiBe  der  Basen 
vorstellt,  so  wird  BS  jenes  Minimum  seyn.  Fugt  mao  nun  noch  Kiesel«^ 
säure  hinzu,  so  wird  sich  ein  Antbeil  BS^  im  Gemenge  mit  BS  biideo 
und  so  lauge  kein  BS^  entstehen,  als  noch  BS  vorbandan  iat'^  Dieaer 
Satz  kann  aber  jetzt  nur  als  in  Fällen  von  Scbiacken^Büdung  mit  seboel» 
ler,  Abkühlung  gültig  angesehen  werden;  er  würde,  wie  die  obigen 
Beispiele  beweisen,  ifi  der  ^atur  oft  zu  fehlerhaften  Schlirsaen  fubreo, 
wo  die  Krystali-Kraft  mit  Ruhe,  Sj^eit  n*  ••  90cb  dunkeln  UrsAehcii  oft 
unerwartete  Resultate  herbeiführt. 


R.  W.  Fox:  Notitz  über  einige  Veraucbe  über  elektrisehe 
Strömungen  in  Peunance  Mine  bei  Falnumih  {Lifnd.  JBiämb.  PhiiM» 
maga%.c^  XXtll ,  457—459).  Die  Grube  ate^t  in  J^tda«;  dock  ist 
X^W.  davon  Granit«  Zwei  Gänge  werden  dadurch  abgebaut,  der  nerd- 
lijcbere  von  5'  Breite  mit  etwas  nordlichem  Fallen,  bis  zur  Tief«  von  16 
Faden;  der  andre  von  2'  Mächtij^keit  mit  deutlich  südlichem  Fallen  bis 
zu  8  Faden  Tiefe;  das  horizontale  Streicbeo  beider  trifft  ipit  dem  «Mg« 
netischen  Meridian  beinahe  zusammen.  Sie  aind  reieb.ao  Arsenik-  Und 
Eisen-Kiesen,  durchroengt  mit  Zinnoxjd,  Schwefel,  Kupfer  nnd  BJe%  die 
an  manchen  Stellen  in  fast  senkrechten  liegen  gleicblanfend  mit  des 
Seiten  der  Gänge  geordnet  sind. 

Der  angewendete  Apparat  war  nur  nicht  allzuschwacben  Sttdauin« 
gen.  angemessen  und  beatand  aus  ^s^'-^^iV  dicken  Kupfer^-Priüiten,  aas 
Platten  von  verschiedenen  Metalien  und  aus  Vorrichtungen,  um  die  Drähte 
mit  Erz  Punkten  der  Gänge  auf  mancherlei  Weise  in  Verbindung  zu  brin- 
gen. Das  Galvanometer  hotte  nur  eine  2^'*  lauge ,  ^'^  breite  und  Vo^' 
dicke  Nadfl,  die  sich  mittelst  eines  Achat-Näpfchens  auf  oia«r  Stahl' 
Spitze  bewegte.  Ein  Messtng-Draht  war  48mal  um  ihr  Gebäuae  gewun- 
den. Die  mit  den  2  .Drähten  in  Verbindung  gebrachten  Erz-Punkte  der 
Gänge  waren  6-^100  Faden  weit  auaeinander.  Der  kleine  Tbeil  des 
aüdlichen  Ganges,  womit  Versuche  angestellt  werden  konnten»  brachte 
eine  Abweichung  der  Nadel  von  20^  zuwege,,  nachdem  dis  Kette  wieder« 
holt  geschlossen  und  unterbrochen  worden  war ;  die  Ströme  i^ingen  von 
0.  nach  W.  durch  den  Apparat.  Im  nördlichen  Gange  betrug  die  Ab* 
weichung  In  verschiedenen  Hohen  45^—60^—80^  auch  bei  einer  Stru« 
roung  aus  0.  nach  W.,  und  im  östliehen  Tbeile  der  Seob»-Faden-H6be 
lief  die  Nadel  rundum,  sogar  noch  eine  kurze  Zeit  iangj  naehdem  die 
Kette  unterbrochen  war. 

Obschon  Schwefel-Blei  elektro-positiver  ist,  als  Arsenikkupfer-  oder 
Eisen-Kies,  so  blieb  die  gewöhnlich  trockne  aber  voUkommhe  Berühroog 
mit  diesen  Erzen  doch  meistens  ohne  Einwirkung  auf  die  Strömung,  wenn 
die  umgetauschten  Erz«  Punkte  nur  nahe  beisammen  waren.     Aach  die 


«307 

Art  ilen  Kontakt' s«  bewirke«,  no  Wie  ilts  hiesa  verwendete  Metall  waren 
olioe  Elnflfits,  voranüsceetst  nnr,  dien  dasselbe  mittelst  eines  an^emee^ 
senca  Drocltes  stattfand.  Die  Spitee  det  Knpfer-Drallies  z.  B.  wat 
eben  so  wirksanft  als  eine  Kupfer-Platte,  f^alJs  beide  (mittelst  einer  blei« 
bevden  VerriehtttAK  dnreb  eine  bölseroe  Scbranbe)  stark  «ngedräeirt 
worden;  und  Zink  oder  Platin  war  es  eben  so  sehr  als  Kupfer.  Da'he»  die 
StrSmuttgeo  unabbftngig  von  fttisseren  UrSaiDbcn  erscbeteen  und  bisni 
vom  £rs-Oan(;e  selbst  berrfibren/  -^  Als  man  den  einen  Pnl  mit  dmt 
Afsenikkieaen  am  0.*Tbmle  derIf.Grnbe  und  dien  andere  (durch  ebien 
Aufwand  von  34  Faden  J>raht>  mit  einem  wesflieben  Sn-Punkte  in'  det 
Secbs-Fadeo-Höbe  verbandy  lenkte  der  Strom  aunO.  naeb.W.  die  Nadel 
am  50^—66^  aJk^  -^  Die  Intensität  war  m  gross»  dsas  sie  einen  kursen 
bttfejsenlormigreo  GJaenstab  mit  eJni|{^  Windungen  von  Ku^£er.->Driibt 
umgeben  sobwacb  magaetiaeb  moohte  und  eine  %**  lange  Nadel  in  einet 
gescblossen^n  8fieb|e  in  Bewegung  setnte.  Jndee  Pol  der  Nadel  Waf 
etwa  3''  von  dem  Bnde  jenes  ;Stabe8  und  wtird«  von  dem  dnrdi  dessen 
Drabt-Windungen  gelnifeten .  Stvome  um  etws  3®  vnm  Ruhepnokt  abge- 
lenkt. Wurde  die  Riebtolig  de«  Stromes  umgekehrt,  so  war  auch  die 
Ablenknnif  eine  nvgekeb^le.  Slie  Wirkung  wärde  aber  noch  starker  .ge% 
wesen  seyn^  halle  man  den  rVersucb  gsns  in  der  Secfas-Fsden-Höhe  an* 
gestellt,  wo  din  elektffiscbeThftligkeit  stärker  war,  oder  wäre  die  NaM 
frei  aufgebangt  gewesen,  statt  sieh  um  einen  Zspfen  zu  drehen. 

Man  entfernte  den  Eiektro-Msgnet  und  brachte,  unter  Beibehaltung 
der  übrigen  Vorrichtungen,  eine  Vlörmige  Glasröhre,  die  an  ihrem  Boden 
befeuchteten  Tbon ,  in  einem  Schenkel  Wasser  und  im  andern  schwefel-; 
saure  Kupfbr-Auflösung  enthielt,  in  die  geschlossene  Kette.  Kleine  Kup- 
ferkies-Zylinder (aus  einem  und  demselben  Stucke  gewonnen)  wurden 
angewendet,  um  diese  Flüssigkeiten  mit  den  entgegengesetzten  Polen  in 
Verbindung  zu  bringen,  so  dass  man  das  £rs  am  positiven  Ende  des 
Drahtes  tbeilweise  in's  Wasser,  das  am  negativen  Ende  in  die  Kupfer- 
Auflösung  eintauchte;  die  Drähte  wurden  in  einiger  Höhe  über  den 
Flüssigkeiten  und  die  Kies-Zylinder  durch  Kork-Propfcn  festgehalten, 
die  Üöhe  bcdder  Fia^sigkeiten  war  gleich.  Drei  Tagen  aber,  nachdem 
dieser  Apparst  ungestört  so  geblieben,  war  die  Kupfer-Lösung  auf  Kosten 
des  Wassers  im  anderen  Schenkel  nm  -^q'  gestiegen  und  der  in  dieselbe 
enigelanebte-'Kupfbrkies  tbeilweise  mit  metallischem  Kupfer  bedeckt. 

Beide  Wirkvtfgen  sind  also  durch  Mittel  erlangt  wofden,  die  in  dei* 
Erde  bestehen,  tind  %e  Versuche  zeigen,  wie  nicht  nur  Metall-Salze  unter 
der  Oberfläche  der  Erde  zersetzt,  sondern  auch  die  Höbe  der  Flösslp^- 
keiten  modHIzirt  und  das  Wasser  von  Auflösungen  gereinigt  werden 
könne. 


W.  Trau  :  fiberSt.-E,lms-Feuer  aufden  Orkney-Inseln  (Edin&, 
new  pkU,  Journ.  Vol.  XÄIUt  p,  220).  Wahrend  eines  furchtbaren 
Stnrmes  am  19.  Febr.    1837   war  das  grosse  Boot  des  Berichterstatters 


308 

nnteri^elinnken.  Es  konnte  erst  fünf  Tage  «pftter  wieder  ans  Ufer  ^e- 
zogen  werden,  indessen  war  dss  Boot  durdi  eine  etwa  30  Faden  lange 
Kette,  die  das  Wasser  nicht  berührte,  am  Ufer  befestigt,  als  der  Bericht- 
erstatter so  seinem  grossen  Erstaunen  eine  blutrothe  Ffamme  erbliektr, 
die  eine  Flache  von  30  Faden  Breite  und  100  Faden  Unge  bedeckte, 
an  der  Kette  begann  nnd  sich  l&ngs  der  Kfiste  hin  ansdehnte.  Die 
RiebtuAg  der  Küste  war  OSO. ,  die  des  Windes  ku  der  Zeit  NNW. 
Die  Flamme  dauerte  ungefähr  sehn  Sekunden  und  erschien  viermal  In- 
nerhalb  zwei  Minnten.  Indessen  kamen  die  Bootsleute,  26  bis  30  an  der 
Zahl ,  die  sich  vor  dem  Wetter  in  Sciratz  begeben  hatten,  bestarzt  her- 
beigelaufen. Sie  sahen  In  die  Hohe  und  deuteten  auf  eine  höchst  glänzende 
Krscbeinung.  Der  ganze  Maat  war  erleuchtet  nnd  ans  der  eisernen 
Spitze,  am  Ende  desselben,  richtete  sich  eine  Flamme  von  einem  Foss 
Länge  gegen  NNW.»  von  wo*  eine  Gewitterwolke  rasch  heraufzog.  Die 
Wolke  kam  näher,  begleitet  von  Donner  und  Hsgel.  DCe  Flamme  ver- 
grösserie  sieh  und  fstgte  dem  Lauf  der  Wolke.  Ate  diese  gerade  fiber 
ihr  war,  erreichte  sie  eine  liänge  von  fast  3';  dann  nahm  si«  rasch  ab, 
richtete  sieh  aber  noeh  gegen  die  Wolke,  während  diese  sehn  eil  nach 
SSO.  sog.  Das  Gänse  dauerte  etwa  vier. Minuten  und  gewährte  ein 
glänzendes  Schauspiel.  Ob  die  rothe  Flamme  am  Boden  während  des 
Vorübergangs  der  Wolke  andauerte,  wurde  nieht  beobachtet. 


Die  Haupt-Qoelle  der  Bader  am  Kaukasus^  die  Alexanders- 
Quelle  zu  Pätigorsk  blieb  am  24.  Febr.  a.  St.  1839  plötzlich 
aus.  Das  Phänomen  soll  sich  durch  einen  Knall,  ähnlich  einem  Ka- 
nonenschusse, angekündigt  haben.  Erscheinungen  der  Art  kamen  zwar 
bereits  schon  1828  und  1830  vor;  allein  die  Quelle  zeigte  sich  stets  an- 
derswo, was  diessmal  bis  Jetzt  nicht  der  Fall  war. 


Auf  dem  Schiffe  la  Claudine  v er apüric  man  am  2  7«  Sept. 
1838,  in  31^40'  nördl.  Breite  und  44^  30'  westlicher  Länge  ein  unter- 
meerisches  Erdbeben,  welches  drei  viertel  Stunden  lang  anhielt. 
Der  erste  Stoss  war  der  heftigste ;  er  dauerte  .30  Secunden.  DaaFabr* 
zeug-  wurde  in  schauderhafter  Weise  bewegt.  Aile^  ejÄts  aiif  das  Ver- 
deck. Nun  folgten  in  Zwischenräumen,  von  ftinf  Minnten  viel^  Bebnn« 
gen  von  geringer  Stärke  und  nicht  so  anhaltend*  Des  Getost,  woaut 
jeder  einzelne  Stoss  begleitet  war,  ähnelte  vollkomiqen  dem  Rollen  fi^rnen 
Donners.  Das  Wetter  war  heiter;  das  Meer  ungemein  schön  und  beinahe 
ohne  Bewegung.  Ohne  Zweifel  war  das  Phänomen  mit  einem  submari- 
nen Ausbruche  verbunden.  (Nov.  Ann.  de$  Vaifoges,  Fimier  1889^  p» 
946  cet.) 


309 

laut:  £rz-Vorkani|iieii  und  Andere  geologische  Erscbei- 
noDgenbei  Cattfjord  uofern  AUen  in  Finmarken  (Bergwerks  freund 
Bd.  ly  No«  32,  S.  495  ff.).  £ine  enge,  von  drei  Seiten  mit  2000  bis  3000 
Fuss  bofaeo,  schroff  ansteigenden  Bergen  eingeschlossene  Bucht  des  Eis- 
meeres ist  der  Sitz  des  Bergbaues.  Die  Mundnogen.  dreier  Elfe,  welche 
eise  eigenthämliche  Bildung  fon  Terrassen,  —  bis  su  400' Höbe  ans  feinem 
Sande  bestehend  —  veranlassten,  machen  die  Errichtung  von  Gebäuden  mög- 
lich. Die  Terraseen,  welche  der  Vf.  des  tiefen  Schnee's  halber,  der 
aof  denselben  am  meisten  angehäuft  ist,  noch  nicht  näher  untersuchen 
tionote,  seheinen  aus  feinem,  ganz  losem  Meeressand  (Quarz,  Diorit,  Mag* 
neteiseo)  zu  bestehen.  Höchst  eigenthümlieh  ist  die  Neigung  der  Schich- 
ten dieses  Saudes,  unter  40—50^  abfallend  von  den  Diorit-Felsen.  Die  Erze 
ftiiden  sich  in  Diorit,  der  hier  in  grossen  Partie'n  im  ThonscMefer  vor- 
kospiut,  sehr  manchfaltig  ist  und  von  verschiedenem  Alter;  unbezweifelt 
wurden  die  Diorit-Partie'n  mehrmals  aus  ihrer  ursprünglichen  Lage  ge- 
ruckt. .  An  einigen  Punkten  erscheint  die  Felsart  nur  als  grobes  Bree» 
cten-Gestein.  Die  Bruchstücke  zeigen  bisweilen  auf  allen  Seiten  Spiegel- 
Fischen.  Unter  aolcben  Umständen  müssen  auch  die  aufsitzenden  Gänge, 
in  denen  nehr  häufig  grosse  Diorit-Bruchstücke  vorkommen ,  die  auffal- 
lendsten Regellosigkeiten  zeigen.  In  einem  45  Lachter  tiefen  Schachte 
ist  eine  achtzehnfac|be  Verwerfung  oder  Verschiebung  des  Ganges  zu 
beobachten;  eben  so  bilden  die  meisten  Gänge  Sättel  und  Mulden  in 
Fall-  und  Streich-Richtung,  so  dssssie  an  verschiedenen  Streich-Punkten  das 
entgegengesetzte  Folien  und  Streichen  haben,  und  Diese  oft  in  gar  nicht 
grosser  Entfernung!  Ad  einer  Stelle  beobachtete  der  Vf.  ein  völliges 
Zerknickteeyn  des  Ganges. 

Zu  Mehl  zerdrückter 

Gang  8  Zoll  mächtig;  Quarz, 
Kalkspath,  Kupferkies,  Bant^ 
Kupferers. 


Diorit. 

Nicht  Weniger  regellos  ist  die  Mächtigkeit ;  sie  wechselt  von  Zollen 
bis  zu  Lacbteröc  Ausser  Kupferkies  und  Bont-Kupfererz  kommen  Kup- 
ferglanz und  vi^fe  Kupfersalze  vor;  femer  Kobalt-BIuthen,  Eisenglanz 
(sowohl  In  der  Gsngmasse  als  im  Diorit,  und  zwar  zumal  auf  Kluften), 
Selen-baltiger  Eisen-  und  Kupfer-Kies  und  ausgezeichnete  Kalkspath- 
KrjTstrtle  in  oft  Manns  -  hohen  Drusenräumen.  —  Bis  zu  3000'  Höhe 
zeigen  sich  die  Berg-Kuppen  mitunter  förmlich  abgeschliffen.  Hat  man 
läßlich  die  Wirkung  von  Ebbe  und  Flotb  an  den  Meeres^Klippen  vor 
Augen,  siebt  man  ganz  gleiche  Erscheinungen  an  den  höchsten  Fiell- 
Spitzeo,  so  kann  man  wohl,  namentlich  wenn  die  Struktur- Verhältnisse 
und  die  Terrassen-Bildung  mit  berncksicbtigt  werden,  an  einer  ruckwei* 
seo  Emporhebnng  des  ehemaligen  Meeres-Grondes  nicht  zweifeln. 


Jahrgaug  1844.  24 


370 

Hopkins:  d!e  Ursaelie  der  Gletsebei'-fi^WBfriiii^  (l«ac. 
Brit  1843  >  l' Institut  1843  ^  XT,  433—434).  Saüssurb  leitete  die 
Bewegung  ab  Von  der  Wirkung  der  Sebif  ere  längs  den  geneigten  Fla- 
eben,  worauf  die  Oletscber  zu  ruben  pfif*gcn ,  unter  Mhwirkung  der  io- 
neren  £rd-W&rme  und  der  Strömungen  lange  der  Unter ll&ebe  der  Glet- 
scber.  Docb  schienen  neueren  Forschern  jene  Neigung,  welche  am  ilsr. 
Oleischer  z.  B.  3^  nicht  dbersteigt,  zu  gering  nnd  die  Reibung  nnd  die 
brtlicben  Hindernisse  zu  gross,  um  diese  Ursachen  Fär  genügend  in  hal- 
ten. —  Sie  nrahmen  daher,  Agassiz  an  ihrer  Spitze,  ihre  Zuflucht  zor 
Ausdehnung  cTes  täglich  an  der  Oberfläche  abschmelzenden  und  Ins  In- 
ncre  einsickernden  Wassers,  wenn  es  tn  den  Poren  des  Gletschers  wie- 
'der  gefröre.  Aber  dieser  häufig  wiederholte  Wechsel  von  Anfthaoen  nnd 
Gefrieren  kann  offenbar  weiter  als  einige  Fuss  nttter  die  Oberfläche  nicht 
i*indringen  und  daher  die  ganze  Gtetscher-Masse  nicht  vöransehieben, 
\irie  sich  denn  auch  andre  Schwierigkeiten  noch  hin  zugesellen.  —  Man 
bat  ferner  geglaubt,  die  Erscheinung  erklären  zu  knnnen  durch  die  Aos- 
debnung  des  Wassers,  welches  in  grSssere  Höhlen  nnd  Räume  Im  Glet- 
scher eindränge  und  gefr5re,  ohne  Jedoch  nachzuweisen,  wie  diese  gros- 
seren HBhIen  in  hinreichender  Zahl  immer  wieder  von  Neuem  entste- 
hen sollten,  wenn  sie  einmal  ausgefüllt  sind. 

Hopkins  hat  daher ,  um  ins  Klare  ru  kommeil ,  den  Weg  des  Expe- 
rtmentirens  eingeschlagen ,  der  ihn  zur  SitrssüRE'stoben  Theorie  zurnck- 
gei'nbrt  hat.  Eine  vom  Steinhauer  roh  ztfgebanene  Sandstein-Platte 
wurde  in  eine  solche  Lage  gebracht,  dass  man  ihre  Neigung  gegen  den 
Horizont  leicht  verändern  konnte.  Er  fegte  darauf  ein^  gewisse  Menge 
Eis ,  welche  durch  einen  Rahmen  von  etwa  -Quadratfuss-Grosse  zusam- 
mengehalten wurde  ,  der  aber  die  Platte  nicht  berührte ,  und  fand,^  dass 
das  Eis,  welches  noch^'etwa  mit  150  Pfd.  Gewicht  besehwert  worden 
war,  schon  bei  geringer  Neigung  der  letzten  zu  gleiten  begann.  Die 
stundliche  Bewegung,  in  Englischen  Zollen  ausgedruckt.  War 
bei  einer  Neigung  von  3*'  .6®  .9®  .     12*^       .    16« 

(Bewegung)  im  Mittel  0,31"'  .  0,62"-  .  0,96"  .  2,0"  ^  2,5'' 
Eine  Vermehrung  des  aufgelegten  GkWichtes  bescbieunigte  aueh  die  Be- 
wegung. AAf  glatter,  aber  nicht  polirter  Fläche  war  ein  Gleiten  des 
Eises  schon  bei  ^^  Neigung  merkbar.  Auf  einer  polirten  Marmor-Platte 
war  die  Bewegung  des  Eiaeit  eben  so  bemerkbar,  als  die  des  Wassers.  Diese 
Versuche  ergaben:  1)  dass  die  Bewegung  keine  beschleunigte  war; 
2)  jedoch  mit  der  Stärke  der  Neigung  zunahm  und,  so  lange  diese  nicht 
9^—10^  überstieg,  ihr  proportional  war;  3)  dasa  die  Sehneliigkett  der 
Bewegung  der  der  Gletscher  insoferne  entsprach,  als  anch  an  diesea 
mehr  als  2'  täglich  bis  jetzt  nicht  beobachtet  worden  ist«  Die  äusserst 
unbedeutende  Reibung  zwischen  Eis  und  Stein,  welche  sieb  aus  den 
schon  unter  so  schwacher  Neigung  eintretenden  Gleiten  erkennen  lässt, 
rührt  offenbar  von  einem  beständigen,  wenn  auch  dem  geringen  Wasse^ 
Abflüsse  zufolge  langsamen  Abschmelzen  der  Oberfläche  des  Eises  her. 
Die  Anwendung   dieser  Beobachtungen   auf  die  Erscbeioangen   an  den 


CM6t<fib«rD  Batst  «bat  voriras,  dam  dm  Tainpfrafar  4er  [uaireD]  Ober« 
flieh»  niebt  unter  6®  »eye»  wa«  auch  ia  der  Tbat  atattfiadeo  mag,  falls 
ireoigitena  die  Leitaaga->F&bigkeit  das  Eieea  aicbt  grosaer  ist,  ala  man 
gtwdbnliöh  aaDiaimt»  Aacb  die  Strömungen  untar  den  Gletschern  mua* 
sea  eia  bestäadigea  Sisbmelaea  ihrer  Uutcraaite,  baQptsftcblicb  nächst  dem 
vordera  Ende  veranlassen« 

]>jo  van  FoRaaa  über  die  Bewegung  des  Eismeeres  am  MonVUanc 
aagestellten  Beabaebtungea  liefern  gewiabtige  Argumenta  gegen  die 
Tbeorie  der  Bewegung  durcii  Ausdehnung,  Auch  Forbsb  bat  daher  eine 
Theorie  aufgaatallt,  welche  die  Bewegung  der  Gletsrjier  van  der  Schwere 
ableitet,  aber  in  anderen  Besiebiuigen  sehr  von  der  Hopxuis'scben  abweicht. 
£r  scheint  aus  dea  schon  im  Anfiange  bcaeiehne.ten  Gründen,  die  aber 
durch  die  Ha^Mans^aafaen  Verauc^e  beseitigt  sind ,  der  SAOssutiE'schen 
Theorie  des  Fortgleiteaa  nicht  beizuptlicbten ,  sondern  betrachtet  die 
ganee  Gletaeber^Masse  in  einem  genügenden  Grade  als  {»laatiscb  oder 
balbflossig,  um  auf  schif  aeh  geneigter  Flüche  sich  langsam  her,ahau8en« 
keo.  HpFmNs  ist  aber  der  Überaeugung ,  dass  der  Zusammenhaag  der 
£is-Th«ilchen  unter  m^  uneraieaslich  viel  grösser  ist,  als  der  ihrer 
in  langsaaaem  i$chmeU.en.  begKiffenen  Unterflacbe  mit  der  Unterlage*  Eine 
gewisse  Piastizitat  des  Gletschers  mag  man  imiperhiu  apnehmen,  um  die 
verschiedenen  Bewegungen  seiner  zentralen  und  loogitudinalen  Theile 
Qoter  der  wechaelnden  Wirkung  einea  ungeheuren  Druckea  zu  erklären, 
welche  die  eiafaaba  Theadf  d#s  Gkiltans  auf  der  Uaterlage  nicht  wurde 
erklären  können. 

Was  die  Furtfährung  der  erratiachen  Blocke  von.  den  Alpetn 
der  SekwMiiTi  nach,  dem  Jur^  betrifft ,  so  ist  zuerst  die  grösste  Höbej 
bis  SU  welcher  die  Gletscher  des  Rhone^ThaLei  je  gereichjt  habeU)  durch 
die  Höbe  seiner  Seiten J^ränen  und  g/pglätteten  Feisfo  bezeichnet*,  wie 
auch  am  Jura  die  Höhe». wo  die  BlöcM  ahgeactzt  worden 9  vollkommen  * 
bestimmt  war.  Jana  sind  am.  Eingänge  dea,  JBAon/-Thalea  nach  Ciu»« 
vsNfiER  2500'  uher  dem. jetzigen  Spiegel  dfs  Genf^r-Sea^M^  wihrend  der 
grosste  Detrittts*Streifen  am  Jiira  noch  höher  liegt ,  daher  ^saiaa  Ver» 
pflansuag  tmfi  4m»^Mpfi»  an  aeiua.  iat^e  ,Stelie  schwierig  zu  erklUren 
scheint,  .wenn  man  .niijht  annehmen  will,  ,daaa  S9l€she  erfolgt  jiejre  an 
einer  Zfit,,  wo  der  J.UKß  im .  VerhaUniss  zu  den  A^mm,  und  dc^  ganze 
Besirk  im^erhältnias  zuni  Psean  tiefer  aU  jet^t  lag*  Panp  war  dieser 
Bezirk  vqu  aif«ui  Jl(9ere  bedeckt)  uad  auf  diesem  bewegte  sich  das  Glafe» 
aeher«>Eis  mit  dea  von  ihm  gelr^geu^n.  Materien  ;von  einer  .Kette  zur 
aaderea  in  der  Waiae  .theils  eines  Gle.tscber^  und  tbeils  «iner  schwim« 
meaden  EsB-Ataase,  welaha  .Theorie  si^  ra^igui  mit  der  noch  jetzt  heob* 
achtbaren  Gestaltung  der  Gegend  >vertrdgt. 


SükBiRBaraühlt  zu  Erklärung  der  Thati.gfceit.an  der  Gletscher  bei 
Fortführung  des  Eis e,s  (a.  a*  O,  S.  434)»  wia  hei  seiner  aulsrl^tischen 
UoteiaalMniing  die  Schiffs  ii^  70^  S^Br.  dturi^h  eine  |po.^— ISO'  \\oU  E|«- 

24* 


372  . 

Schranke  aafgfclialten  wurden,  die  lich  300  ftMU  wtii  i^on  O.  nacli  W. 
erstreckte.  Hinter  diesen  Eis-Fefsen  entdeckte  man  60  Meil.  vom  Meere 
eine  Kette  bober  Gebirge ,  wovon  das  westliebere  12.000'  boeb  sebien. 
Von  der  Oberfläcbe  der  Eis-Felsen  lösten  sieb  beständig  ungebenre  Mss« 
sen  ab,  die  nach  Nl  schwammen  und  von  jenen  Berg^en  entnommene  Fels* 
Trümmer  mit  sich  führten.  Im  66*^  und  07®  Br.,  700  Meilen  vom  Glet- 
scher entfernt,  wurden  die  schwimmenden  fiisbloeke  gewöhnlich  aofge- 
halten  und  bildeten  eine  Eis-Schranke,  welche  den  Gang  der  Sebilie  oft 
hemmte.  Zwischen  dieser  Zone  und  der  der  Eis-Felsen  hatte  'das  Meer 
eine  ansehnliche  Tiefe,  Auf  dieser  ganzen  Strecke  säelen  die  Eis-Bl&cke 
ohne  Unterlass  Fels-Massen  und  IHtritus  aus  und  mögen  vorzüglich  an 
deren  nördlicher  Grenze  den  Gfetscher-Mor&nen  äbnKche  Anhiafongen 
bewirken. Ähnliche  Erscheinungen  bietet  die  Bafßns^Bni  dar,  wel- 
che einen  seichten  Eingang,  aber  im  grössten  Thetle  ihrer  Ausdehnung  mehr 
als  1000  Ellen  Tiefe  besitzt.  Ihr  Hintergrund  ist  von  Felsen  umgeben, 
zwischen  welchen  Gletscher-Thäler  ansmänden  ,  von  denen  Eis-Massen 
ohne  Unterbrechung  sich  ablösen  und  nach  'dem  Eingang^  gefuhrt  wer- 
den. Hier  bleiben  sie  fortdauernd  auf  dem  seichten  Grunde  sitzeto  und 
setzen  die  Granit^,  die  Trapp-  und  die  PetrefakleukftIk«Trämmer  ab,  die 
sie  dem  Ufer  entfuhrt  haben. 


A.  Paillette:  Erz-Lagerstätten  in  CäiaöHen  0nd  im  nördli- 
chen SicHien  (Ann,  des  min.,  J,  //,  6J99  cet.).  In  dem  Tbeil 
der  Apenninen  zwischen  Monte-Coppari  und  Passa  äH  Mifrcanie  und 
bis  Aspromonts ,  so  wie  in  jenem  zwischen  deih  Faro  und  Monte  Sah 
deri  treten  Granite,  Goeisse  und  Glimmerschiefer  auf.  Die  Granite 
zeigen  sich  höchst  manchfacb,  was  Korn  und  andere  Yerh&ltnisse  be- 
'  trifft.  Mitunter  nähert  sich  das  Gestein  detai  Granulit.  ^  Bei  Mestinä 
haben  Durchbräche  eines  neuem  Granites  durish  den  altem  stattgefun- 
den, und  Bm  Monte-Petrona  in  it^f^rD-A^nf»,  so  wie  iti  der  Gegend  um 
ia  Mottffiana  setzen  Granit-Gänge  im  G^eis«  auf.  Porphyr  -  Gesteine 
findet  man  nicht  häufig.  —  Gneisse  und  Gktmiftersebi^f er,' vielleicht  nar 
die  Basis  des  Cambrischen  Systeines,  herrschen  auf  dem  sädilchen  Ge- 
hänge von  Aspro-Monte  gegen  Bava  hin ,  ziehen  in  Streifen  bis  zum 
Meere  und  in  Sicilien  von  den  Höhen  bei  Fto»tMlÜMJ«f  bis  Sta\  latcia» 
Was  die  Erz- Lagerstätten  Sidiiens  betritf^,  so  geboren  dahili!  'l>  San- 
Michele  unfern  Me^slnd,  Die  meist  sehr  gewundenen  Gneiss -Lager 
nmschliessen  Granit-Nester,  so  wie  Adern  und  Gänge  von  Quart.  Das 
vorkommende  Erz-  ist  Bleiglanz,  der  von  Quarz  begleitet  wird.  3)  San- 
Lucio,  Gneiss  und  Glimmerschiefer  erscheinen  iibtfr  jf^rdbkörnigeni  Gra- 
nit; noch  höher  treten  Talk-  und  Tbon-Scliiefer  auf.  Quarz-Gfinge  fuh- 
ren Bleiglanz,  der  wenig  Silber-reich  ist;  auch  Eisenkies  und  Kalkspath 
sind  vorhanden.  3)  Növara ,  besonders  die  als  ArgeMiera  Cvntradm 
Casciandra  bezeichnete  Örtlichkeit.  Talksohiefer  enthalten  zwischen  ifarea 
in  auffallendster  Weise  gewundenen  Lagen  in  grosser  fliODge  Qaart- 


373 

Nieren  and  Sehnureiii  dfe  Qaars-Masfta  iit  mit  Eisenspatb,  Bleiglanzy 
Blende  und  Kupferkies  fpemengt.  4)  Noara,  Am  Berg:-FnH8e  zeii^en  »ich 
die  Ulkigen  Scbiefer-Gestc(ine  noch  fest :  aJIein  in  der  Fi^aref/a-ScIilucht, 
auch  Contrada  SaHÜssima  Maria,  ,äe  in  Cancezioae ,  trifft  man  sie  im 
höclisteo  Grade  zersetzt  £a  koaiimen  darin  ziemlich  (grosse  Quarz-Nie> 
reo  mit  Blaii^lanz,  Blende  und  Kupferkies  vor«  5)  llillandrazzo  unfern 
VaUeboHa.  TalkscbieCer  mit  Quarz-Gangpen ,  die  Bleiglanz  und'  Kupfer- 
kies enthalten.  6)  SoM^-Amalia  u.  a.  Gruben  in  der  Gegeipd  von  Fon- 
dacheiU,  Jamesonite  und  Bouraootte,  sehr  reich  an  Silber,  begleitet  von 
Eisenspatb  und  Kupferkies  in  talkig^n  Schiefern.  7)  Sfmcin  (Spucg). 
Ähnliehe  Vorkommnisse,  und  .ausserdem  Antimonglaoz.  8)  Franca- 
wUa,  In  sebr  zersetztem  Talkachiefer .finden  sich:  Bournonit,  Kupferkies, 
Eisenspath  und  Qoar».  9)  Grube  San-Luigi  di  FondachelU  in  der  Snrro 
ddV  ArgenHern  genannten  Gegend.  Ähnliche  Vorkommnisse.  10)  Die 
aiteo  Gruben  San-Mateo  find  SaihQittseppe  in  der  Nähe  des  Dorfes 
FimdacheUi;  jene  lieferte  Kupferkies,  diese  Bleiglanz,  und  beide  wurden 
im  TalkscMefer  betrieben.  11)  Contrada  Sajta^  Barytspatb,  der  Kupfer- 
kies  und  Blende  führt»  im  Thonachiefer.  12)  Fiumedinisi.  In  von  Kalk 
überlagertes»  Schiefer  aetzea  Qoarz-G^age  auf;  sje-  enthalten  Bleiglaoz 
und  Braun -Eisenstein.  13)  Sßn^Giuseppe : .  Sehr  .gewundene  Schiefer- 
Schichten  mit  Bont-Kapfererz.  14)  Beloedere^^  Schlucht  Denu  .Talkige 
Schiefer  mit  Quarz-Nieren  und  geringmächtigen  Gängen  von  Brannspath 
mit  Bournooit  und  Fahlerz.  15)  Santa- Caterina ,  Nieandro  und  Lum- 
mokk  Bleifflant,  -Blende  und  Kupferkies  auf  Quarz-Gängen  im  Talk- 
schiefwy  4er.  mit  Ka^k-Li^ep  weebselt  n.  s.  w.  In  Calabrien  verdienen 
folgende  Erz-Lag^atatten  Beaebtung:  l)  San^BosaU^  Schlucht  der  Cotk- 
trttda  RoeCA  '  Silber  r  baJtiger  BUiglanz  auf  Quarz-Gängen  im  Granit 
Sierra  Pianm  oder  PiatM  d^Aspromo^te  anfern  der  St,elle9  wo  dei;  Fiajne 
di  Sucara.,del  Pkm»  in  die  Ebenen  von  J^Uuita-JEufifmia  tritt.  Blende^ 
E<ieeBglaa«9  Bleiglans»  auob  etwas  Franklinit,  in  seltsamem  Gemenge^ 
im  Goeiss.  2>  Acqwt  oaida.  Eisenkies  auf  Gängen  im  Granit  und 
Goeiss.  3)  tUig^dadk  Eine  regellose  Gang^äbnüphe  Lageratätte,  Blei- 
gtaas,  Kupferkiea  und;  Blende  von  Quarz  baglaitet,  d.  s.  w. 


Pi88is:  geologiache  Stellung  der  Gebirgsarten  und  Ge- 
birgg. Hebungen  in  Süd -Brasilien  (aus  Dufrenoy's  Kommissions-' 
Berichte,  VIn»HM1843t  XI,  2ai--223).  Plasia  kennt  Brauten  in  gros- 
serer  Ausdehimng  ala  seine  Vorgänger,  näsnlicb  vom  13.<^  bis  26.<^  S.  Br. 
ued^vop  40.®  bis  52«<*  Länge»  d.  b.  in  einer  Erotreckong,  welche  der  von 
^aahreioh  gleicbkommt  Die  Formatie«en  sind:  L  ein  Porpbyr-arliger, 
dariaf  Leptinit-älualicber,  an  obarat  £einkö<nigej*  Gaeiss  und  darauf  Talk- 
sehiefer  (taleiteapbjlladitormea)  mit  Hornbleadfr,  TremoUt  u.  s.  w^,  welebe 
l>«ide  Gesteine  den  grösateo  Tbeil  dea  Bodens  bilden.  Die  Schiefer  be- 
Bteken  von  nnten  naoh  /obea  aus:  untrem  Taikachiefer,  grün,  anob  rolb; 
AttcmitÜem.Quarzit  von  körnig^«  Qvarz  und  weissem  Talk  zusamioeageaetzt ; 


974 

atii  krystallinfseh-kSrnfgem  Ta1k-hattig;eiii  Kalk;  aim  Itaberit  von  Qvan 
uad  Eisenglimmer  zosaminengesetzt,  reich  an  Mangan;  ana  obrem  Talzit; 
aus  obrem  Quariit.  Bieae  Gebirge  -  übtbeilongen  bilden  drei  unter 
aich  und  mit  der  Köate  parallel  ziehende  Bftnder,  Faat  200  Meaanngren 
des  Strelebens  und  Fallens  führen  alle  Sohicbten^SfSrDngen  anf  drei 
Perioden  zuräck.  Die  Alteate  bat  die  Pormation  1  ^hoben.  II.  Sie 
werden  im  Weaten  bedeckt  von  einer  mächtigen  Formation  von  Sand- 
stein und  Thonachiefern  $  darüber  von  Oberganga-Kaiken,  bitnminösen 
Schiefern  und  schwarzem  schiefrigem  Sandstein.  Hin  nnd' wieder  er- 
scheint Porphyr-artiger  Granit.  III.  Längs  der  Käste  beschrankte  Ter* 
tiär-Bildungen  aus  Sand-  und  Kalk-Stein  tn  kleinen  Becken,  längs  einer 
Richtung  ans  O.  38^  N.  nach  W.  38^  S.;  sie  schneidet  die  Meridiane 
Brasiliens  faat  unter  demselben  Winkel,  wie  nach  Eub  db  BfiAVMoiiT 
die  Srteste  Hebungs-Linie  in  Europa  die  Hertdiatie  schneidet  und  hier 
die  Obergangs-Gebirge  in  2  Gruppen  tfennt.  Die  zweite  Hebnngs-Linie 
geht  fa«t  ans  0.  nach-  W.  wie  in  England ;  sie  entspricht  dem  Ende  der 
Übergangs-Zeit  nnd  dem  Zutagetreten  der  Ampbibol-Gesteine ,  die  sieh 
in  langen  Strömen  wie  Laven  ergossen  haben.  Die  drifte  Anfrichtooi; 
i<t  gegen  das  Ende  der  Tertifir-Zeit  eingetreten,  bat  deren  Seüchton  nach  * 
einer  Linie  aus  N.  17^  O.  nach  S.  17^  W.  gehoben  und  repräsentirt  det 
Zeit  nach  die  Hebung  der  Alpen. 


M.  Tbkorb:  Stanb-Regen  tn  iJaapH  Iti  der  Naeht  vom  ^ 
Kov.  1842  {PInsHt  1848  ^  Xh  108).  Am  9.  Kov.  war  eine  t\enlperit«r 
von  18®  R.,  ein  Barometer- Stand  von  VI**  und  Sildwlnd.  Des  NaehU 
bis  7  Uhr  Morgens  fiel  Regen  und  beschmotetn  Altes  mit  ^iHem-  rothen 
Staube.  Dieser  war  Äusserst  fein ,  tbonig  nnd  neigte  viele  gllnsende 
Punkte  unter  dem  Mikroskope.  (Schon  am  19.  Mai  18341  unil  am  19.  Joai 
1834  war  dort  ein  ähnlicher ,  aber  gelbliteher  Btaub  gefallen.)  Dieser 
IBtaob  hatte  die  grösste  Ähnlichkeit  mit  einom  andern,  welchen  Dr.  Hose 
mit  ans  Ägypten  gebracht,  wohin  ihn  ein  ans  der  Wflste  webender  Wind 
gefuhrt  und  belbst  bei  gesebloseeneii  Fenstern  bis  ins  Innre  dar  Weho 
nungen  abgesetzt  hatte.  Aus  den  Wüsten  Afrika^s  mochte  daher  aoeb 
der  Staub  von  Neapel  seyn. 


Der  Klumpen  Gediegen^Kupfer  vom  Obert^  Säe  iat  nnn  auf 
Veranlassung  der  Regierung  nach  WaeMn^ion  gebracht  worden.  Er  ist 
4'  6'^  lang ,  4'  breit  und  l'  9"  dick  nnd  wiegt  aoOO—TVOO  Pfd.  Ober 
300  Pfd.  mdgen  allmählich  davmi  abgaschlagen  worden  seys.  Er  be- 
steht ganz  ous  hammerbarem  Kupfer  oi»d  an  mehren  SteHen  aeiaer  Ober« 
fliehe  sieht  man  eine  Art  SpeekstefaFfibnlichett  Saifieatines  anbiiige«  «od 
4»«obachlet  ansitzende  Quara-Theile  oder  daran  Eiadrdeka.  Das  K«p» 
fer-Ers  van  Keweena»  Point  am  nimliebaa  Saa  dagag e«  bncJbt  in  Mas* 
dsl-  ottd  Gruo-Stoineo  der  Trapp-Formattaa* 


375 


J.  Baown:  einig«  plelstoceDe  Ablagerungen  bei  Copforä  in 
Ksse^  (Geoi.  Soc.  1843  ^  März  22  >  Ann.  mag.  nat  Inst.  1843 ,  JT//, 
476^477).  Die  Schichten-Folge  siebt  man  in  eioeni  Durchschnitte  der 
pacb  den  östlichen  Grafschaften  gehenden  Eisenbahn.  Man  sieht  zu 
UQterst  einen  blauen  Thon,  der  sum  „Till*'  gehört,  welcher  im  nördlichen 
Theile  von  Essex  sehr  verbreitet  und  sehr  veränderlich  ist.  Am  N.» 
Eode  des  Durchschnitts  ist  er  ein  zäher  Thon,  welcher  nicht  weit  davon 
10  einen  sandigen  Kies  übergeht,  der  Fischzähne  und  Korallen  in  gros- 
ser Menge  enthält;  die  Gestein-Trümmer  rühren  von  Basalt  und  Sekun- 
där-Schichten  her,  und  diese  letzten  liefern  folgende  von  J.  de  C.  Sowbrby 
bestimmten  Versteinerungen;  Serpula  iljum  L[ias];  S.  tetragonaL.; 
—  S.  articulataG[reen]S.;  — S.  granulataC[halk];  — Terebratula 
rigida  ü[pper]  Ch,;  —  T.pispm  Ch.M.;— T. striatula  L.[Qwer]  Ch.; 
•Gryphaea  incurva  L.;  —  G.  dilatata  K.C.  [Kimmeridge  clay];  — 


Inoceramus    C; 


Avicula    inaequivalvis  L.;    —   Exogyra 


virgula  K.  C.;  —  Crania  striata  C.;  —  Pollicipes  maximus  C; 

—  Ammonites  Leachi  K.  C;  —  A.  annulatus  L.  —  A.  dentatus 
G.;  —  A.  spinosus  K.  C.;  •—  A.  serratus  0.  C;  —  Belemnitea 
acutus  L.;  —  B.  pistilliformis  L.;  —  Litorina  carinata  G.  S«; 

—  Pentacrinites  basaltiformis  L.;  —  Encrinites  monilifor- 
mis.O.;  —  und  von  Fischen  nachWooDWAnn:  Otodus  appendiculatus 
C;  —  Galeus  pristodontus  C;  —  Notidanus  pristis  C;  — 
Odontaspis  rhaphiodon  C;  —  Hybodus  U.  0, 

Die  pleistocene  Ablagerung  beim  Copfarder  Brich' fiM  besteht 
von  pnten  n^ch  oben  aus  einer  6''-*12"  dicken  Schiebte  von  schwar- 
zer vegetabilischer  Erde  oder  Torf,  welche  unmittelbar  auf  dem  Till  ruht, 
and  woraus  Woodwabd  folgende  Konchylien-Arten  bestimmt  bat: 


Vertigo 

Snecinea 

pAmitH, 

Fieiflfofl. 

hiapida. 

edental«. 

P¥tri«. 

puichella. 

pnsiUa. 

Aplexns 

lamellata. 

pygmaea. 

hypnoTiini. 

spioatosa. 

■ubatrlatä. 

lilmnlas 

fülra. 

Aseca 

palattris. 

Zenites 

tridens. 

.truncatulus. 

rotandatus. 

lerne 

Planorbis 

raderatas. 

fnsca. 

flpirorbis. 

cellarius. 

Carydiinm 

Tortex. 

radiatnlns. 

minimam. 

Pisidinm 

nitidulus. 

Zaa 

pnsillam* 

Inridas. 

iobriea. 

Heliz 

erystallinns. 

Clansilia 

i^emoralls. 

Pnpa 

Rolphii. 

bortenatk. 

anglica. 

BigricaBS. 

arbaatojram. 

nmbilicata. 

bIdeBs. 

lapicida» 

margtnata. 

Über  den  7orf  ist  eine  fiber  1'  dicke  Schiebt  von  Tbon  und  Detri« 
ins,  welche  nocli  viele  der  eben  genannten  Konehylien-Arten  enthält. 
Zauächst  darüber  ist  eine  andere  Torf-Schicht  mit  Konchylien. 


376 

Am  südlichen*  Ende  des  Darebscbnitto  siebt  man  folgende  Scbichten: 
1)  Diluvial-Tlioa  3';  — >  2)  weissen  Sand  mit  Weicbtbier-Sebalen  3';  — 
3)  Weissen  Kalkmerg;el  mit  dgl.  und  Elepbanten-,  Rind-  und  Hirsch- 
Knochen;  —  4)  Torf  mit  Schalen  (Yalvata  piscinalis)  6";  —  5)  Blasen 
Thon  mit  Siisswasser  -  Schalen.  Das  Gänse  -  ist  wohl  ein.  eheoialiger 
Sumpf  im  Till. 


Mellbville:  über  den  unteren  Tertifirsand  von  Paris  (Bullet, 
geol,  1889  9  X,  155—158).  Man  hat  diesen  Sand,  welcher  im  N.  des 
Pariser  Beckens  500  DStunden  einnimmt,  indem  er  sich  von  Bsauüaü 
bis  Reims  und  von  Laon  bis  Chäteau-Tierry  erstreckt ,  sn  wenig  be- 
achtet. Bei  Laon  ist  er  bis  70™  mächtig  nnd  sondert  sich  in  mehre  von 
einander  abweichende  Schichten.  Er  ist  gewöhnlich  glimmerig*,  enthalt 
oft  harte  Nieren  eisenschüssigen  Sandes  wohl  aus  sersetzten  Pyriten 
entstanden,  ist  wenig  Tbon>ha1tig,  schliesst  aber  zuweilen  Tbon-Lagen 
ein,  und  enthält  viele  Konchylien,  welche  bald  wohl  erhalten  in  regel- 
mäsigen  Schichten  abgesetzt  sind,  bald  in  Nester  zusammengeschwemmt 
worden  zu  seyn  scheinen. 

A)  Die  untere  Gruppe  ist  30»— 35in  mächtig ,  ruht  auf  Kreide  und 
findet  sich  im  ganzen  Norden  des  Beckens.  Sie  ist  weiss,  feinkornig, 
wenig  glimmerig  und  nimmt  nach  oben  viel  Eisenoxyd  auf,  gleich  den 
mitteln  Sande.  Sie  schliesst  Ablagerungen  plastischen  Thones  ein ,  der 
stets  auf  einer  Bank  grfinen  Sandes  ruht,  indem  sich  nämlich  nur  in  der 
Nähe  des  Thones  grfine  Korper  dem  Sande  beimengen ,  wesslialb  die 
Benennung  „untre  Gfauconie^'  zu  Bezeichnung  dieser  Gruppe  wenig 
passend  erscheint.  Um  Laon^  Noyon  und  Reims  findet  sich  dieser  Sand 
in  abgerissenen  Partie'n,  indem  die  einst  dazwischen  abgesetzten  Tbeile 
später  zerstört  worden  seyn  mögen*    An  Versteinerungen  enthält  er 

zu  Bracheux  nach  Giuvss  uro  Laon  und  Reims 

Cncnllaea  cravsatlna.  Bncelnom  anbigauai. 

Cardium  hybrldum.  Corbnla  longiroatri«. 
Cytheraeaobllqna.  •         dubia. 

Bellovacina.  Cardium  semigrannlosum. 

Crasaatella  «ulcata.  Cucullaea  crassatlna. 

Corbnlalongirostri«.  Cythereaobliqna. 

Cerithium  lacr ym abnndnn.  cyprina  scnteilarla. 

Cyprina  seutellaria.  Dentalinm. 

L  ne  ina  nncinata.  Lucina  elegana. 

sealarl«.  Melanops  Is  bnccinoldea. . 

grata.  tf  atica  labellata. 

Lutrariafragilis.  NeritinaDuehasteli. 
Melania  pllcatula.  »    .      contobrina. 

Nucola  fragilis.  Panopaea. 

Oütrea  belloyaeina.  Peetnneniua  terebratniaria.  ^ 

Volatadepressa.  Turritella  carialfera. 

Veoericardiapeetuncularis.  Teilin  adoBaciali.a«  nnd  noch  liber 

multicostata.  20  unbeschriebene  Arten. 

Buccinnm  fissnratnm. 


377 

Die  SfissWftssef^KonebflieD  an  letzten  Orten  kommen  in  nur  sehr 
geringer  Anzahl  und  nur  in  der-NSfae  de§  plastischen  Thdnes  Tor. 

B.  Obre  Gruppe.  Zuerst  eittig;e  weisse  oder  gelbe ,  gKoimrige  und 
raweilen  Glauconie-artlge  Schichten.  Dann  eine  vreisse  glimmrige  und 
feinkörnige  9  welche  nach  oben  thonig  wird  und  alsdann  eine  Menge 
GrobiKalk  •  Versteinerungen  einscfaliesst  und  eine  Bank  einer  neuen  Au- 
stern-Art enthält,  derOstrea  rarilamella  Dbsh.,  welche  derO.  Bel- 
le v  sei  na  verwandt  ist.  Im  Gänsen  hat  man  darin  gefunden: 
Bulla  semUtrIata.  '    O  strea  eymbnla. 

Cassidarla.  Rontellarfa  flatnrell«. 

Corbala.  Serpula. 

Cytheraea  laevtgata.  Sigaretns  canalicnlatus.    ^ 

Crassatella  lamellosa.  Sqnalns. 

Oentalinm  Taren tiRom.  Trochns  agglnünana. 

Fasae  aeienlatns.  Turritella^ 

Nncnla  margarltacea.  Tellioa  f ostr ali«. 

Naticadepressa.  Venerica  rdiaimbricata. 

Darüber  eine  sehr  feinkörnige»  Glimmer-reiche ^  dunkelgelbe  Schiebt 
voll  kieselig^-kalkiger  Kookrezionen  mit  konzentrischen  Schalen  ^  selten 
mit  Versteinerungen,  wie  Ostrea  cymbula.  Beide  letzten  Schiebten  fin- 
den sich  an  sehr  entfernten  Stellen  wieder.  —  Zuletzt  ein  weisser  glim- 
meriger  Sand,  nach  oben  von  einigen  Adern  Glauconie-Grnnsandes  durch- 
setzt. Er  ist  oft  sehr  reich  an  Konchylien ,  welche  alle  mit  denen  des 
Grobkalkes  übereinstimmen.  Er  wird  unmittelbar  von  Grunsand  überla- 
gert, welchen  der  Vf.  als  den  unterstea  Theil  des  Grobkalkes  ansieht. 


General  Miixer  meldet  der  Geographischen  Sozietät  in  London  als 
Beweis  der  neulichen  Hebung  der  Westkäste  Süd- Amerika^ s^  dass  zu 
Viüdima  i.  J.  1820  nur  2'  Wasser  war,  wo  60—70  Jahre  früher  0  Hol- 
läodiscbe  Linien-Schiffe  Anker  geworfen  hatten  (flnsUt,  184»,  120). 


C  Petrefakten->Kimde. 

£iiRENiiBR6:  über  swei  Infusorien-Lager  in  Asten  (Berlioes 
Akad.  184S,  Febr.  6  >  Vlnatü.  1848,  XI,  340),  Jenseits  des  Kam^ 
kastts  in  Orusien,  zu  Surdseli  an  15  Werst  von  AehtdxUte,  ruhet  auf 
einem  •  360'  Engl,  hohen  Hügel  ein  vom  Franz«  Ingenieur  Cartbron 
antersuchtes  Lager  von  Bergmehl  14'  mächtig  auf  vulkanischer  Breecie* 
£hrenbbrg  erhielt  davon;  es  sieht  aus  wie  Kreide  und  ist  leicht  wie 
Meerschaum.  Unter  dem  Mikroskope  erscheint  es  aus  Infusorien  gebil- 
det, welche*  alle  zur  Bacillarien-Familie  gehören  und  eine  ganz  neue 
charakteristische  Form,  dieStauroptera  semicruciata,  darbieten.  Im 
Ganzen  kommen  20  organische  Arten  darin  vor:  26  aus  13  polygastrlschen 


»78 

InfiuQrlen-GeschleQliter»  and  a  ans  dem  PflanBenrei«li«;  ^^nrosira 
con^truens  bt  dio  herracbeade  Art.  Der  Vf«  kiMtifisirt  jetzt  die 
MeTieiiUe  ao: 

(  keioe  Nerren  (gUtt  oder  Upgeatreifig^)  •  Navieola 
Nabel  rund  J  j^^^^^^  ^^  (qaerstreiäg)  ,  .  .  .  PmnnUria 
^  ,  ^  ,     i    ,  ^-     .       ( keine  Nerven  (wie  oben)  .     Staarooeie 

Naber  bre.t  kreatzform.g    |  j^^^^  vorbände«  (wie  «ben).   &t«arapte,a 

Bio  aas  Ki^Ff^OTK^s  Savmlung  atamroeadea  Mineral  von  Bargusina  in 
Goavt.  Irkutsk  in  Sibirien  ist  sart  wie  Kreide,  duul^eU^lau  ipit  weieslir 
eheo  Aderamtd  beatebt  in  iiboapfaoreaarem  Eisen;  das  Mikroskop  liess 
Jedoch  darin  auch  41  Formen  von  Magenthierchen ,  3  von  Pflansen  aad 
1  Polfthalamen  erkennen.  Nene  lofusorien^Arten:  Ga^lionella  horologiam, 
Tabellaria  clav4tpr,  Stanropeis  parallele ,  St*  qnateroaria^  EuQotia  qui- 
naria,  L.  senaria,  L.  nooaria,  Biblarium  (das  schon  9  Arten  aablt)  glans, 
B.  Stella  y  Rhombus  elliptienmy  Rh.  eostellatum,  Rh.  compresaom ,  Rh. 
lineare,  Rh.  emarginatum ,  Rh,  clypeus,  sind  darunter  vorherrschend. 
Diese  Reste  deuten  eine  in  süssem  oder  nur  wenig  brackischem  Wasser 
entstandene  Ablagerung  an. 


Ehrsnberg:  Beobachtungen  über  die  Verbreitung  kleiner 
noch  lebender  Organismen  in  Asien,  AueiraUen  und  Afrika  und 
fiber  die  herrschende  Bildung  der  oolithischen  Jnrakalke 
durch  polythalamische  Thierchen  (Berlin.  Akad.  1843,  Mars  30 
>-  Vlneit,  1843,  XI ^  401).  E.  zitirt  22  neue  Fundorte  in  Asien,  die 
ihm  seit  seinen  letzten  Bekanntmachungen  260  Infusorien-Arten  aus  80 
Geschlechtern  geliefert  haben.  Die  Sippe  Biblarinm,  bis  jetzt  nur 
fossil  zu  Cassel  gefunden,  existirt  noch  lebend  im  B.  glans  bei  Alf« 
gara  in  Kteinasien,  Die  Sippen  Spiro  dl  scus,  Tetragram  ma,  Disco* 
cephalus  und  Disoma  gehören  iiften  ausschliesslich  an,  vielleicht  jedoch 
dass  die  zweite  auch  in  Lybien  vorkommt.  Die  76  anderen  Geschlechter 
sind  Asien  und  Europa  gemein;  aber  eiganthumliche  Arten  daraus  be- 
sitzt nur  Asien, 

Die  oolithischen  Kalke  der  Jura-Formation  scheinen  In  Deuschlanä 
wie  in  fiiijrlaJNihauptaacbiifb  .M^tfelonie«  ^u^apmengesetzt  zu  seyn. 
Der  Bergkalk  am  Onega-See  in  Russland  bietet  die  nämliche  Zusam- 
mensetzung «nd  M  e  1 0  n  i  e  n  von  derselben  Art  nnd  Grosse  dar.  In  vielen 
nileu  sind  freilieh  diese  Mslonien  das  ooliUitscfaen  Jurakalkes  ao  toll- 
atftndlg  In  Kalkspath  verwandelt,  dass  es  unmöglich  ist,  ihre  Schalen  zu 
nnterseheiden.  Die  Teztllarien  und,  wie  es  «cheint^aueb  Nodoaarieni 
•reiche  zwischen  diesen  Melonlen  in  den  OoUihen  des  Jura-  wie  des 
Berg^Kalkes  liegen ,  bieten  eine  Yeraehiedenbeit  von  den  noch  lebenden 
Oesdilecbtern  [?]  dar. 


S70 

EmtBifBBRfi:  Terbr«ila»^  cl«r  mlkroskdpliebtfn  O^rgftai»* 
meo  in  Aftrik»  {B^rUit.  Afe«d.  1848,  Mai  >  fIntAH.  ±848 y  XI,  44«). 
Der  Vf.  keoflt  aas  Afrika  360  Forme»  tob  257  Arteo  ans  86  G«aoblecb* 
terti,  wov4»n  11  dicMor  Erd-Thaile  avaacMieaalidi  8in4;t  dabei  die  3  Ge« 
nera  von  Magen thierebeo:  MoDOgramma,  Proroataliroa  und  Tetragramma* . 
In -Atieh  uad  AüstraUen  iceDnt  er  185  Foraia»  voo  122  Artea  und  83 
Oiwcbleohtern,  iv'oruater  das  Magen (bter-Genas  Rbisonotla  neu  ist. 

Die  aäfliinitliciben  bisberigeD  UoleTSiielraii^en  des  Yfs.  fabren  za  fot» 
-genden  ResoitateB:  die  loikrosköpiiiebeii  ttnd  daraoter  ioebcaendere  die 
Fefo-bildenden  Tbiereben  Bcbeinen  gleiobceitig  über  die  ganze- Erd^Ober« 
flSche  verbreitet  gewesen  z«  aeyo:  vom'Meere»>Gronde  an  bis  an  Höben 
von  9000'  (NUpherri,  MecMo)*  Die  kleinste»  Buropäkehen  Formen 
[die  naebfolgenden  ZeHen  sind  dnrebaas  anklar  in  •  der  FranzSsiscben 
Übertetauog]  sind  in  der  Art  über  die  andren  Erdtbeile  verbreitet,  dasa 
die  dieser  andern  keine  neuen  Vaiailien ,  Ordnungen  n.  a,  w.  dej^vriBcben 
bilden,  sondern  fast  alle  den  Kiesel-Infusorien  und  nie  den  Kalk-scbadigea 
Magentblerdien  [?]  angehören  ond  oft  mit  den  Kalfc^cbaligen  Folftba- 
lamien  vergesellscbaftet  sind.  Im  Hünns  und  in  Kalk-Scbiobtea  trifft 
man  fiber  die  ganze  £rd-OberflSehe  dieselben  Arten  mikroskopischer 
Pflanzen^  and  Tbier4leste,  wie  versebieden  auch  die  sonstige  Fauna  ond 
Flora  der  Länder  seyen ;  doch  gesellen  sieb  denselben  in  jedem  Lande 
viele  eigenthumlicbe  Arten  und  einzelne  eigenthurolicbe  Genbra  bei. 
Einige  Formen  gehören  nur  gewissen  Breiten  an:  so  die  («IIa?]  Euno- 
tien  nur  Nord-Europa  und  -  Amerika^  die  ^imantidien  dam  troi^scben 
Süd-Amerika  f  Asipn  und  Afrika  i  IVetragramma  koronit  in  «denselben 
Arten  io  hyhien  und  auf  den  Markumen  vor.  Dagegen  aind  Navicula 
viridis,  Himantidium  arcus,  Eunatia  aropbioxys  über  die  ganze  Erde  ver« 
breitet.  TAt  geneinstcii  Arten  sind  von  grossem  Binitssae  anf  die  Q^ 
schiebte  der  Sebiehtes-Bildong  geweuen,  da  sie  Kiesel*  und  Kalk-Erde» 
Eisen  mit  Spurto  von  Alaun  -  und  TaNc  -  Erde  eatbsftlea«  Daa  Eisen 
sebeiat  neehaniscb  in  geseblecaeoen  Kiasei*Zelte»  abgelagert  zu  seyn. 
Die  Hamus^Sebicbtenv  die  Fluss-nvd  Sump^Niedet^ebläge,  die  Krade, 
die  Jnra^Sebiebten  und  selbst  der  Kehienkerik  (bei  den  See'n  TtOm  und 
Onegm  in  ilirs«i»JMl)  tragen  unverkiennbare  Spann  in  «ieb^  daas  je«* 
Wesen  bei  ihrer  Büdoog  n»tgewirkt  haben. 


G.  Ghrafzü  MveHbtsu:  Beitrfifrie  snr  PetrelttkUn  *  Knnde, 
Biiyreuth  4^:  TLfieft,  unter  MitvttrtEnac^  der  HH.  GompBRT,  v.  Sibbols 
und  BKsi^ir,  100  SS:  «.  1&  Tafrln»  1843.  DM  unemiBdllcbis  Heraus* 
geber  fährt  fort  in  raseher  Folge  die  verzulgliebaten  Merkwurdigkeitea 
seiner  nnersebopfltchen  ^mmlong  z«  beschreiben  and  abenbildan.  Den 
lebait  des  gegenwärtigen  Heitee  bilden  rolgende  Asfait^  :  i>  (dr*  BaAiRf) 
Beiträge  c«r  ürgesobicbte  dnr  Pianzen,  S.  I— 46,x  Tf.  i»,  i8.  Der  Isbalt 
ron  S.  i**^5  eatapriebl  de«  der  Gelegenheits-Sobrift,  woivon  wir  in  tii»* 
tcra.  CoHactaueett  S.   161  ReciicnachaH  gngobtn  bnben.     Danan   reibet 


380 

flieb  S»  SM— 33  eine  ZosammetutellBngf  ilcr  foMil«n  Pflanz^ n  des  Onter- 
liM-Sandsteins  von  Baitenth  mit  döneD  io  YorAraAtr«;  — '  eine  Abhavd- 
long:  ober  fossile  Zamiea  überbaopt  [womit  die  von  BloRan  auf  S.  146 
ff.  uasrer  Gollectaaeen  sa  vergleioben]  und  eiinge  neue  Cteais*  Arten 
insbesondere;  und  endlich  ein  Abschnitt  über  Andviania  Barutbina 
ein  neues  Farnen-Genus  am  dem  Un|er«Lias8aiidstein;  was  Alles  noch 
mit  vielen  Abbildnng^en  auf  Tf.  10—19  begleitet  ist.  —  %)  Nachtrag  cur 
Beschreibung  einiger  merkwürdiger  Fische  aus  den  Kopfer-Sebie^ern  im 
5.  Heft;  S.  47—53,  Tf.  1—14  (Wodnika  striatula,  Biaenos  lati- 
pinnattts,  Stropbodus  arena.tus,  A.  angustus,  Rbadamas 
BBacroeephalns):  3)  Besebreibuog  einiger  neuer  Fiaebe,  S.  53—66 
Tf.  1,  9  (Thaumas  fimbriatus,  notidaoua  Hugelia«^  Zahn  ;  N. 
contrarius,  Nicrodon  notabilis,  Gebisa.  —  4)  Die  Scfaalen*lo8en 
[nackten]  Cephalopoden  im  untern  Jura«  den  Iiias-Scbiefern  von  Fran- 
ken and  Schwaben^  S.  57—77 ,  Tf.  S—B  und  14.  Es  sind  nicht  weni- 
ger als  16  Arteip. 

Loliginea  n'O.  Teuthidea  d'O.  Sepidea  p'O. 

Tendopsis  Dbsjl.  Geoteuthis  M.  Sepialites  M. 

yf    piriformis  M.  <£fuh.Onyebotentbial!KL)       ^    striatulua  M. 

BeloteutfaisM*  ^    BoUensis  ZiAt.  .         „    gracüis  AI. 

,,  .  ampullaris  M,  ,,    apeciosa  M. 

„    sttbcostata  M.  ^    '^ta  BL 

^    Bubstriata  M.  ^    Orbignyana  M. 

,y    acuta  M.  ,,    aagHtata  M« 

n    veausta  M.  ^    haatata  M. 

„  obcoatea  M. 
yy  flexuosa  M. 
deren  Abbildungen  uod  Bescbreibttng;en  laa  so  wichtiger  sind ,  als  diese 
Wesen  an  der  Ober-,  der  Unter-Seite,  und  wenn,  sie  horizontal  gespalten 
sind,  immer  ganz  verschieden  aussehen.  Der  Vf.  sucht  mit  Qubnstedt 
(Jahrb.  isa^,  156)  gegen  Aoassii  und  VobTs  nachsu weisen,  dass  die  Geoten- 
then-Scbulpen  selbatständige  Körper  und  keineswegs  blosse  Fortsätze 
der  äusseren  Scheide  oder  des  inneren  Alveoliten  der  fieleaioltea  (Belem^ 
aosepia,  Belopeltis)  sind.  .  Einige  Exemplare  seheinen  wirklich  an  dem 
dem  parabolischen  Ende  entgegengesetsten  Rande,  wohin  sieb  der  Dloten* 
sack  entleert,  vollständig  zu  seyn  (Taf.  14,  Fig.  3,  4)  und  so  den  unmit- 
telbaren Beweis  für  des  Vf s.  Ansicht  zu  liefern.  —  5)  Asterias  Haus- 
rnanni  M.  aus  dem  Muschelkalk,  S.  78,  T.  n,.  F.  4.  *-  6)  Chondrites 
lumbricariusM.  aus  den  iSoltffdlsfirr  Schiefern ,  S.  79—80,  T.  ^, 
F.  1.  —  6)  Die  zur  Familie  der  Arcaceen  gehörende  Gattung,  Isoarca 
S.  81—85,  Tf.  4,  F.  14—16.  —  7)  (GdrPBRT)  Beschreibung  von  Cam- 
popteris  Munsteriana,  S.  86—88,  Tf.  3.  —  8)  Über  einige  fossile 
mikroskopische  Körper  der  Kreide-Formation,  S.  8»— 91,  Tf.4,F.  1-^7.  —9) 
Einige  Theilefos^lerHoIothttrien  aua  dem  Jurakalk  von  Btreüäergi  Syn- 
»Pia  Sieboldii,  S.  92—93,  Tf.  4,  Fg.  9.  —  10)  Bescbreibnng  einiger 
neuer  sefarkleinerfo8anerKorp«r9S.94—95^Tft4».F.  12.  ^  iL)(T.SiBBOLo) 


Brkllnraf  und  Bemerkong^  m'd«n  airter  Nr.  8*^10  beaeMtbeaen  K5r« 
pera :  S.  96-*99.  —  Fg.  9  stammt  aas  den  Haut* Warzen  der  Holntburien ; 
Fg^.  i_6  sind  vielleicht  Tbeiledcs  Kalk^Oerästcs ,  das. den  Pedioellen 
ven  Eebmiden  cor  Stfitsa  diente.  .  Fg.  18  sebetnen  AnK&oge  „palette^'y 
welche  bei  Teredo  und  vielleicht  aneb  Fistnlana  vorhamMen. .  18)  Brkla- 
rvmg  der  AbbMdongeUy  S.  M^iao.  [Tf.  nr,  F^.  3,  4,  5  isl  Aattaina 
Jaroekii  «nd  Andvaejowaki  u*  Fg^.  7  Odontinaannulata  ZsiORZ. 
10  N,  »Um,  Moie,  IM,  809  IL,  wosbü  indasaen  nicbta  arUärl  ist.   ßiu} 


Brandt:  Fossile  Zetazeen  in  Ruiakina  (BnUet  de  Pae&ä.  iä& 
8t.  Petersburg  184»,  J,  145-^149  >  VInnm.  1848,  XI,  270).  Rathrb 
bat  in  einer  Abhandluanf  im  II.  Bd.  der  JUetnoires  des  tavanU  itrangers 
ä  Vacadimie  des  scUmees  de  SU  Petersburg  das  Sehadel-Stück  eines 
antediluvialen  Wales  aas  dem  Museum  zu  Kertsch  kurz  beschrieben, 
der  ihm  mit  Balaenoptera  nahe  verwandt  schien.  Brahot  theilte  dieae 
Ansicht.  £icbwau»  äusserte  in  einer  Arbeit  über  Russische  Reste  von 
Dinotheriam  und  verwandten  Thieren  (^  Jahth,  1840,  494)  die  Meinungy 
dsss  derselbe  den  Dngongs  und  Dinotherien  niher  stehe  und  mit  2  Wir- 
belo,  3  Rippen.$tucken  und  1  Fing^er-Gliede  in  dem  Museum  der  mine-. 
ralogischen  Sozietät  zu  St*  Petersburg  zu  einer  Tbier-Art  zu^mmen- 
gebore.  Zwei  Jahre  später  änderte  Eicuwaim  ^eine  Meinung  und  be- 
seiebnete  die  von  ihm  beschriebenen  Theile  als  solche  eines  Ziphius 
prisoQs  (die  Urwelt  Aiwslaiiil«,184<^,  /,  31).  Seitdem  erhielt  die  Akademie 
einige  Mammont-  und  Zetazeeu-Reste  von  Anapa ,  die  Brandt  untei- 
suchte.  £s  sind  ein  Stück  Schulterblatt ,  ein  Humerus  und  1  Schwanz- 
wirbel, welcher  letzte  eine  unverkennbare  Ähnlichkeit  mit  den  von  Eich- 
wald beschriebenen  Resten  darbietet.  Als  nun  Brandt  auch  das  von 
letztem  beschriebene  Kiefer-Stuek  und  durch  Vermittelung  des  Ministers 
such  den  von  Rathre  beschriebenen  Schädel  von  Kertsch  in  Betrscht 
zog,  mit  welchem  letzten  auch  noch  8  Wirbel  und  eine  Menge  Trümmer, 
ans  denen  sich  2  grosse  Unterkiefer-Stücke  zusammensetzen  Hessen,  und 
einige  Theile  aus  der  Mitte  desKiefetWines  und  ein  fast  vollständiges 
Zv^sefaenkieferbein  alle  von  gleicher  TMer-Art  ankamen ,  so  vermochte 
er  mit  Gewissheit  sieb  zu  fiberzeugeu ,  dass  diese  sämmtlichen  Knochen 
einem  neuen  Gfrenus  ans  der  Familie  der  Wale,  zunächst  mit  Balaenop* 
tera  verwandt,  und  von  ihm  Ce  totherinm  genannt,  angehören.  Er  nenal 
die  Art  C.  Rathkei,  will  jedoch  noch  nicht  entsisheiden ,  ob  die  von 
EicRWAftD  beschriebenen  KSefern-Tbelie  und  Wirbel  nicht  eine  besondere 
Spezies  ausmachen  könnten,  welcher  dann  derNsmeC.  ?priscoro  ver- 
bleiben würde;  Über  diesen  Gegenstand  äberreicbte  Brandt  der  Akademie 
eine  ausfQhrliehe  Abhandlung  mit  Besebreibangen  und  Abbildungen. 


R.  Owen  unterscheidet  nun  fünf  a vages torbene  Dinornis- 
Arten  Neuseelands  {Vlasüi.  1848 ,  XI,  .460).  Neue  Sendungen  von 
yogei-Knochen  von  den  Ufern  der  IFaJrOa,  die  in  die  Armuths^Bm 
susuändaty  laaaeii  ibn  erkannaa: 


i)  !>•  ft^Cf  ■nt^'V^*-  ^  3^  ^^"  ^*"8«  'I'iIh*  eotsfiriebtr  fiatdi  lo< 
hohen  Vog^«l ;  ^  * 

2)  D.  struthioides:  war  7'  hoeh; 

3)  D.  didiformis:  war  dem  Dudii,  Did««,  att  iMisten  vef wandt*, 

4)  D;  dromaeoid^s; 

6)  Dw  otfidifdridie:  vo«  der  Grdase  dita  i^nemen  Trappea. 

]>iese 'Tbiere  aohoiiiBnt  in^^rotaaerZabl  Msannea^lebl  sa  habea; 
keiaer  ihrer  Ktfoebtn  iit  poeauatuiefa;  ihre  üafahlgkftit  tu  jK^ten  war 
aweifelBohne  die  Veranlassuog.  einer  baldigen  Aosrottnng  vieUeicbi  dnrch 
die  Abri|^  jetzige  Bevölkerung  d^r  Ipsel* 


Fitzinqer:  äberHalytberium  Christoli.  F.  beschreibt  und  biMef 
ab  (im  yi.  Bericht  über  das  Museum  Francisco- CaroiinUfft,  Lin%  i84$,  6% 
218  SS.  >  Bullet  geoU  184S,  XIV,  238)  Kinnlade,  Backenzähne,  Wir- 
bel und  Rippen  eines  Säugetbiers ,  welche  Konservator  Wbish&üPtl  mit 
Fischzähnen  in  6'— 20'  mächtigem  obrem  Molasse-Saifd  an  den  Hägelo 
im  S.  und  W.  von  L%n%  entdeckt  hat ,  die  von  Schichten  groben 
Kieses  und  darüber  von  Löss  und  Dammerde  bedeckt  werden.  Die  Kina- 
lade  bat  man  vollständig  wiederherstellen  können.  Es  erhellet  ans  ihr, 
dass  das  Thier  In  seiner  Jugend  jcderseits  6  Backenzähne  besasa,  wo- 
von zuerst  die  2  vordem  ond  etwas  später  auch  der  3.  ausfielen,  an  dass 
das  ältre  Thier  nnr'  4  und  3  Backenzähne  jederseits  hatte.  Diese 
Reste  geboren  nun  offenbar  den  berbivoren  Zetaeeen  nnd  wafersebeiniich 
der  kleineren  Art  von  Ghristol's  Metax^therinm  aus  analof^en  Schich- 
ten bei  Montpellier  an.  Da  dieses  Güscfilecht  aber  einerlei  ist  mit 
Kavp's  gleichzeitig  damit  aufgestelltem  Halytherium  aus  dem  Rhein* 
Tbale,  so  schlägt  Fitzinger  vor,  die  Art  Hatytberinm  Christoli  zo 
nennen.  Sic  scheint  grosser  als  Manatna  Americanus  Dbsai.  gewesen 
zu  seyn,  der  oft  15*  lang  wird. 


G.  A«  MAifTEtL:  NotitB  ube^r  loaailiairte  Reste  wficber 
MoHusken-Tbeile  (Geoi.  4?o<r,  1ß49f  Febr.  4  >.  ititJi.  Mugox.  nat 
Mst  184^^  Xlii  73)«  Subatanzen  von  Ansehen  und  der  ^naaminea* 
aetzung  der  Koprolithen,  dunkelbraun  von  Farbe,  «her  ohne  ^piral-Struk« 
tar,  finden  sich  im  Gault  und  auf  der  Crrcnzlinie  zwiacben  «hm  uj[id  dem 
Obergrünsand  oder  Feuerstein,' »^Firestone"  in  Smrrey  und  Kant  nicht  unge« 
wöbniioh,  im  Oberguiuand  ven  SottthkQurne  in  Sus$ew  aebi;  häofig.  einge- 
mengt zwischen  den  Konchflien  und  zuweilen  im  Zustande  von  Kernen  von 
Guenllaea,  Venna,  Trachus,  Rostellaria  u,  a,  w.,  Fittqn  <Mtf 
strata  helow  the  Chälk.  in  Geol,  Tronsoe^.  /F,  ii,  %\)  erw&hni  ihrer  zn 
Folkstone,  wo  sie  u.  A.  zuweile«  die  Ammoniten  ausfüllen ;  Mantell  bat 
Ihrer  Im  Shanklin-Sand  In  W»st'Sus$e(9  j  in  Burrey ,  bei  Veidnat  auf 
Whifft  und  In  Kent  gedacht.  Am  häufigsten  «lebt  mail  ate  im  Ignaae* 
don-Bruche  im  Kentiscli-Rag  bei  ilfaidisfoii^  welofaer  Hrn.  Bbustbd  gehört. 
Dieser  bat  schon  vor   2  Jahren  die  VevmutlHnigoaMgeBprocben,  dasf 


ditBt  kofilig;^  Stoffe  Reste  ▼•n  Mollttslteii*X5rperii  seyeii,  weldn  sma 
Tfaeiie  aaii  ihren  Sebelen  abgelöst,  rortgefähr«  und  apäter  wieder  in  Send 
und  Schlamm  ab^e&etst  werden  aeyen.  Br  beruft  sich  auF  eine  Notila 
(In  SiLLiM.  Jovnt.  189T)  Aber  die  Mollusken  <Unii>nen>  im  Okiay  wel* 
ehe  in  Folge  einer  Epidemie  in  Menge  starben,  sieb  dann  ieieht-  nus  den 
Sniialen  trennten  und  ao  von  Wasser  fo^lgeföfart  die  Ufer  lyeda/ekten« 
Zur  Unterstflttnng  dieser  Ansicht  kommt  noch,  dass  im  Kentisb  Rag  li^st 
alle  Koncb^Ken  Spuren  an  sich  tragen ,  dass  ihre  Bewohner  schon  eina 
Zeit  lang  tadt  gewesen  sind  und  dass  jene  Körper  n.  A.  atif  einer  Sand- 
bank mit  Treibbolz  b^isammenliegettd  gefunden  werden.  *^  Rio«  bM  die^ 
selben  analysirt  und  gefunden,  dass  die  dunkleren  Theile  dieser  KÖrpe^ 
bis  0,35  kobliger  Substanz  in  einem  organischen  Zustande  ebtbaheA.  -^ 
Mittelst  eines  schwachen  Mikroskops  entdeckte  Mantell  unzihKche  Punkte 
von  Periosteum  Und  feinsten  Perlmutter-Blättchen  in  jenen  Korpern,  ver* 
gesellschaftet  mit  zahlreichen  Schwamm-Soiculae  und  Polfparien  •  Trümw 
mern.  Mamtell  scbl&gt  den  Namen  Molluseit  fiir  diese  Substanz  vof 
und  bemerkt,  dais  die  dunkeln  Stellen  in  den  Sussexer  und  PurbecR^' 
Marmorn  daraus  bestehen* 


MoTCHouLSKY  bat  1840  am  Tas-Flusse  einen  vollständigen,  im  EisA 
eingefrorenen  Mammutb-KSrper  entdeckt  und  nach  ToboUk  bringen  las* 
sen.  Da,  so  lang  er  noch  an  Ort  und  Stelle  war,  keine  wissenschaftliche 
Korporation  davon  Kenntniss  hatte,  so  ist  wohl  die  Gelegenheit  entgan- 
gen, das  Thier  hinsichtlich  seiner  weichen  Theile  näher  zu  untersuchen 
(BvUH,  not  8i.  Petersburg,  1848,  //,  le). 


W.  DuifXBR:  über  den  Norddeuisehen  sog.  Wälderthon  und 
dessen  Versteinerungen  (in  Hausmamii^  Stud.  berg^männ.  Freunde 
V,  105—185).  Der  Vf.  gibt  eine  kurze  Obersicht  der  Zusammensetzung 
und  Verbrettung  der  Glieder  dieser  Formation  in  N.-DeutseMand ,  ein^ 
Parallelisirung  mit  den  Englischen  und  eine  Charakteristik  aller  bis  jetkt 
darin  aufgefundenen  fossilen  Arten  ,  mit  abermals  vielen  neuen  £nt<^ 
deckungen  besonders  unter  deii  Pflanzen  und  Cyrcnen ,  wonach  sich  dÜft 
gesammte  Anzahl  nun  auf  112—118  Arten  aus  16—18  Pflanzen-  und 
32—34  Thier-Geschlechtern  beläuft.  Cyrena  hat  *  allein  38  Arten  daztl 
geliefert ;  die  anderen  Thier-Genera  sind  PUnorbis ! ,  Palodina,  Melania, 
Potaroides,  Nerita,  Mytilus,  Modiola,  Unio,  Cyclas,  —  Cypris,  Estheria, 
—  Lepidotus  ,  —  Emys ,  *~  Pholidosaorus  und  Macrorhyncbns  n,  gen. 
8aur.  Diese  Abhandlung  bildet  den  Vorläufer  einer  grösseren  selbst- 
ständigen  Schrift  mit  Abbildungen,  welche  vielleicht  noch  in  diesem 
Sommer  erscheinen  wird. 


St.KvTOROA:  Beiträge  zur  PaläontologieAirssIayicFsCVerhandr, 
d.  Ruis.  Mineral.  Gesellschaft,  1848,  1—34,  T.  i— vi).  Die  meisten  der 
abgebildeten  und  beschriebenen  Versteinerungen  verdankt  man  Wahabnheih' 


384 

VON  QiiAx;BBr,.iiffd  einige^  banpUSchlich  v«g0tabfle  tjtftimiicn  aas  eiaen 
[?  Berg-jKalkateia  der  Santanguriscäen  Erz  -  Grabe  im  Belebey'schen 
Kreise  des  Orenburger  Gouvt*«. ,  wo  Saarier-Knochen,  Koochylien  und 
Hola  dttrcheioaoder  vorkomonen ;  einige  Farneo  hatte  Fibchbr  von  Wald- 
uaan  schon  benaoot  (Jahrb.  1849 ^  484)9  aber  noch  nicht  abgebildet 
^dre ,  fast  lanter  Koochylien  ^  rubren  aaa  einem  weissen  Bergkalk  am 
A'0l0i/i-Flusse  unweit  Sierlitamatsk  her»  d<?n  v.  Qu^lbn  bereits  als  solchen 
erkannt  hat;  er  trägt  dieKepräsentanten  der  deutschen  Zechstein-Formation, 
rr-  Es  werden  bescbri(;ben  nud  abgebildet:  Neuropteria  Wangen* 
heimii  Fi8ch.|  i,  1;  N.  salicifoliaF.,  i,  2;  N.  retundifolia  Brogn. 
I,  3;  Calamites  Suekowil  Brqn.  n,  1;  Lepidodendron  ii,  2; 
Zamia  Rossica  K.  (Zapfet)  n,  3^  Peuce  biarmica  K.  n,  4;  P. 
tjanaitica  K.  iii^  1;  Pinites  biarmicus  K.  m,  2^  —  fossiler  Kon- 
fprvcn-Filz,  iv;  —Producta  calva  Sow.,  v,  1;  Pr.  spiuosns  Sov., 
y,  2;  Pr.  lobatus  Sow.  v,  3;  Pr.  antiquatus  Sow.  v,  4:  Spirifer 
fugnlatus  K.  v,  5;  Sp.  triplicatus  K.  v,  6;  Sp.  nucleolns  K. 
F,  7;  Sp.  pentagonus  v,  8;  Sp.  corculumK.  r,  9;  Sp.  rostratus 
K.  Vy  10;  Terebratula  plica  K.  v,  11;  T.  Qualenii  Fisch,  vi,  2; 
Uniovi,4;  Turritella  biarmica  K.  vi,  3;  Ceriopora  roille- 
poracea  Goldf«  vi,  5;  Qorgonia  antlqua  Goldf.  vi,  6. 


G.  B.  SowERBT  jun,:  Beschreibung  eines  neuen  fossilen 
Cirripeden  aus  der  obern  ](rejde  hei  Rochester  {Ann.  tnayax* 
nat.  hist  1843,  Xil^  260—261,  Fig.  1,  2).  Das  Fossil  ist  nur  von  der 
einen  Nebenseite  sichtbar  und  von  dieser  wie  auch  hypothetisch  Von  der 
Vorderseite  dargestellt:  ein  Mittelding  zwischen  gestielten  und  sitzenden 
Cirripeden^  doch  nach  eigenem  Typus. 

Cirripedes.  Pedunculati.  Lorica  pu.lchella:  UHa^ohlique 
m>aU  ventricosa^  lateraUter  compreasa;  apicaconiea  vaitns  [^uirinque] 
trUma  trianguiaribus  laevibu$i  antica  majori  ^  margine  anüeo  pinfero] 
Bubrotundaio  subareuato ;  parte  princti^aU  [peäunculo?}  ad  ba»n  gra* 
daUm  attenuata,  squamarum  seriebus  [utrinque?]  quatuor;  aquamis  trans* 
versis  marginibus  arcuatis^  terminalibus  acutis  alternatim  interpositis 
(sicut  piscium  squamis)  ;  serie  antica  gquamU  brevibus  ^d  marginem 
externum  {anUcuml  rectis^  seriebus  medianis  duabus  squamis  elongatU 
utrinqae  attenuatis,  Serie  postiea  squamis  brepioribua  ad  marginem  ex- 
ternum recfts* 

Man  kann  sich  das  Thier  vorstellen  [als  einen  Balaniden,  dessen 
Deckel  aus  6  (statt  4)  dreieckigen  Stücken  und  dessen  nach  nnten  ver- 
engte Schale  (statt  aus  6  Klappen)  aus  8  Längenreihen  dachziegelständiger 
Schuppen  von  queerer  Form  zusammengesetzt  wäre  —  oder]  als  einen 
Lepadiden,  dessen  hauchiger  Stiel  mit  grossen  Schuppen  ganz  bepanzert 
wäre.  [Doch  träfe  keine  Schuppen-Reibe  weder  auf  die  vordere  nocb 
auf  die  hintere  Kante.] 


über  Ichthyosauren 

in  den  Lias-Scluefern  der  Gegend  von  Boll 
in  Wnrftemberffy 


voo 

H.  G.  Bronn. 


Mit  Tafel  III  und  IV* 


Es  war  mir  in  den  letzten  Jahren  gestnttet,  acht  Exem« 
plare  von  Ichthyosaurus  aus  den  Lias-Schiefern  von  Boll  ge- 
nauer zu  untersuchen,  deren  Verhältnisse  kürzlich  Dr.  Schmidt 
nnd  Professor  Quenstedt  *  ausführlich  beschrieben  haben. 
Mystrlosauren,  Posidonomjen,  einige  Ämmoniten  und  Belem- 
niten  sind  ihre  Begleiter.  Die  erwähnten  Exemplare  lassen  sich 
zwar  im  Ganzen  auf  solche  Formen  zurückführen,  welche  bereits 
Ton  De  LA  Bechr,  Conybeare,  Ccvibr  und  R.  Owen  aufge- 
stellt worden ,  Jedoch  in  einigen  Detail  -  Verhältnissen  yon 
deren  Beschreibungen  abweichen ,  während  sie  dieselben  in 
andern  wesentlich  ergänzen,  obschon  die  fast  durchgehends 
stattfindende  Zerfalleiiheit  der  Schädel  in  ihre  einzelnen 
Knochen,  die  Verschiebung  dieser  letzten»  die  wohl  mit  einer 
anfänglichen  Erweichung  verbunden  gewesene  Zerdrückung 
nnd  Verbiegung  andrer  und  zuweilen  die  Inkrustirung  ein« 
zelner  Stellen  mit  Eisenkiesen  die  Untersuchung  der  in  jenen 

*  Schmidt  im  Korrespoodenz-Blati  des  landvr.  Vereins  in  Wurttemb, 
1843  y  II;  —  QuBNSTBjDT  dos  Flötzgebirge  Württembergs  ^  Tübingen 
1848,  S.  213  ff.  -  ^ 

Jahrgang  1844.  25 


386 

Schiefern  vorkommenden ,  übrigens  meistens  wunderbar 
vollständigen  Skelette  gegen  die  der  Exemplare  von  lA/me 
Regisu.  a.  EnglUchenV  uwAovtew  in  mehrfacher  Hinsicht  benach- 
theillgt.  Dieses  ist  auch  die  Ursache»  warum  ich  die  Be- 
stimmung einiger  Exemplare  vorerst  nur  fragweise  geben 
kann,  da  ich  die  neuen  Untersuchungen  R.  Owen's,  welche 
in  dessen  erstem  Bericht  über  die  Britischen  fossilen  Reptilien  * 
mitgetheilt  worden,  hiezu  nicht  ausreichend  befunden  iiabe. 
Vielleicht,  dass  dessen  bereits  angekündigte,  mit  Abbildungen 
illustrirte  Ausgabe,  welche  nach  einer  brieflichen  Meldung 
des  Verfassers  an  mich  auch  im  Texte  noch  manche  neue 
Beobachtungen  enthalten  wird,  —  oder  dass  fortgesetzte 
Beobachtungen  von  unserer  Seite  uns  späterhin  mehr  Gewiss- 
heit gewähren  können. 

R.  OwRN  hat,  wie  er  in  seinem  Berichte  an  verschiede- 
nen Stellen  angibt,  unter  den  in  Stuttgarter  Sammlungen 
aufbewahrten  Resten  der  oben  bezeichneten  Gegend  folgende 
Arten  wieder  erkannt :  I.  communis  yon  Bali]  Wirbeides 
L  platyodon  von  Ohmden^  (während  Jägers  L  platyodon 
von  Boll  SU  I.  communis  zu  gehören  scheint);  1.  tenai- 
r ostr  is  „aus  der  Liasformation  von  Bolt  und  Amburg  in  Würt- 
temberg und  aus  Jurakalkstein  yon  Solothurn^^  **j  und  i.  acuti- 
rostris  Ow.  im  Lias  von  BolL  Von  denjenigen  acht  Exempla- 
ren Jedoch,  welche  zu  meiner  nähern  Untersuchung  gelangt  sind, 
gehört  nur  ein  unvollständigeres  zu  I.  communis,  obschon 
sich  auch  hier  einige  unerwartete  Abweichnngen  von  den 
Englischen  Angaben  zeigen ;  die  übrigen  Skelette  entsprechen 
alle  zunächst  dem  I.  acutiroatris,  wenn  nicht  (wahrscheinlich) 
eines  oder  zwei  zu  I.  tenuirostris  gehören,  da  sich  nämlich 
die  zerdrückten  Schädel  nicht  mehr  genau  vergleichen  und 
auch  die  wenigen  sonstigen  Unterscheidungs-Merkmale,  welche 
Owen  angibt,  nicht  alle  mit  Sicherheit  nachweisen  lassen. 
J|edenfalls  aber  kann  es  sich  bei  allen  diesen  sieben  Exemplaren 

*    Im  Report  of  the  British  Association  for   the  advancement  o( 
Science  for  1899,  8®,  p.  86— IW. 

^*  Owen  bemerkt  4  das«  das  Exemplar  im  Stuttgarter  Gymnnffiiim, 
welclie«  Jäger  in  seiner  Schrirt  yyde  Ichthyosauri  fossilis  specimimibui, 
i824,  ful,*^  beschrieben^  in  oiehrfscber  Hinsieht  vollstindi^cer  ist,  als  die 
MngUscken* 


387 

nur  nm  die  Wahl  awisoh^n'  den  ewei  letstgeinajinten- Arten 
—  unter  den  bis  jetzt  ausführlicher  charakterisirten  —  han- 
deln. Ich  will  mit  diesen  letzten  Formen  beginnen^  nnd  zwar 
darunter  die  unvollkommnern  nnd  kleinern  vorangehen  und 
die  übrigen  fast  genau- nach  Maasgabe  ihrer  Grösse  folgen 
lassen  und  mit  entsprechenden  lateinischen  Nummern  1 — Vil 
bezeichnen  (die  ihnen  auch  auf  den  zwei  Tafeln  beigegeben 
sind),  indem  so  auch  diejenigen  £xemplare  am  nächsten  an- 
einander gerüekt  werden,  welche  sonst  mebir  Verwandtschaft 
mit  einander  zu  haben  scheinen.  Der  eine  I.  communis 
macht  den  Sichluss.  Mit  Ausnahme  der  mit  1  und  IV.  bezeich- 
neten £xemplare,  wo  die  Sohnautzen-Spitze  schadhaft,  sind 
alle  acht  Exemplare-  vom  vordem  Ende  an  bis  in  oder  über 
die  Mitte  des  Schwanzes  hin  im  Wesentlichen  (hinsicjitlich 
Kopf,  Wirbel,  Rippen,  Schalter,  ßei^ken  und  Flossen)  voll- 
stfindig,  so  jedoch,  dass  einigen  die  eine  oder  die  andere  Ex- 
tremität fehlt  und  die Theile  gewöhnlich  etwas  verschoben  sind. 
L  AusTheilen  des  I«  acutir,6st;ris[?] zusammengesetz- 
tes Exemplar.  Ich  erhielt  dasselbe  auf  einem  Brette  so  be- 
festigt, als  ob  es  ein  einiges  und  bedingungsweise  vollstän- 
diges Exemplar  wäre.  Die  Untersuchung  lehrte  aber  bald, 
dass  es  aus  einem  an  der. Spitze  schadhaften  Schädel  und. 
aas  dem  üjntertheile  eines  Rumpfes  mit  einer  Blintcrextremi- 
tat  und  mit  dem  Schwänze,  etwa  vom  2;4.  bis  zum  88.  Wir- 
bel, zusammengesetzt  seye,  welche,  abgesehen  dass  Hals  und 
Brost-Gegend  gänzlich  mangeln,  wahrscheinlich  nie  zusammen- 
gehört haben ,  da  der  Schädel  in  natürlicher  aufrechter  Lage^ 
der  ganze  Rumpf  aber  auf. der  Seite  liegt;  daher  dieses 
Exemplar  yon  geringem  Werthe  seyn  v?ürde,  wenn  sieh  nichts 
in  so  ferne  ein  besondres  Interesse  daran  knüpfte ,  als  es 
das  einzige  ist,  wo  man  d.en  Schädel  unzerfallen  und. zugleich 
von  oben  sehen  kann.  Leider  indessen  ist  nicht  nur.  sein  vordres 
Ende  sehr  beschädigt,  sondern  sind  auich  mehre  Stellen  mit 
Eisen-Kies  bedeckt  und.  die  Zähne  verborgien.  Mit  den  Be- 
schreibungen und  Abbildungen  englischer  Exemplare  ver- 
glichen macht  er  indessen  manche  Yerhftltnuae  der  Zusam- 
mensetzung und  Gestaltung  deotlicb^  die  man  an  den  übrigen 
nicht  ersehen  kann.    . 

25*    ■ 


388 

II.  Ist  ein  auf  der  Seite  liegendes  Exemplar,  mit  der 
rechten  Seite  nach  oben,  woran  die  Knochen  ihre  natürliche 
Form,  Ecken  and  Kanten  schärfer  als  bei  allen  übrigen  er- 
halten haben.  Der  Schädel  ist  vollständig,  doch  zerfallen; 
die  Zähne  reichlich  vorhanden;  die  Wirbelsäule  mit  den 
Rippen,  uiit  Ausnahme  von  etwa  6  Wirbeln  im  Schwänze, 
bis  gegen  den  117.  Wirbel  vollständig;  der  Brust- Apparat, 
der  rechte  Vorder-  and  der  linke  Hinter- Fuss  sind  unvoll- 
kommen, aber  der  rechte  Hinterfuss  fast  vollständig  erhalten. 

III.  Liegt  auf  der  rechten  Seite,  die  linke  nach  oben 
gewendet.  Es  besteht  aus  dem  Kopfe  mit  seinen  Zähnen, 
aus  der  Wirbelsäule  bis  zum  1U2.  Wirbel  mit  ihren  Rippen; 
der  Schulter-Apparat,  beide  VorderfOsse  und  1  Hinterfass  sind 
fast  vollständig,  der  andere  ist  unvollkommen. 

IV.  Ein  ebenfalls  in  Seiten-Lage  befindliches  Exemplar, 
die  linke  Seite  oben.  Das  Original  ist  jetzt  Eigenthum  der 
fürstlich  LoBKOWiTz'schen  Sammlung  zu  Bilin.  Dem  Kopf 
fehlen  einige  Millimeter  an  der  Spitze ;  sonst  ist  er  weniger 
als  die  andern  anseinandergefallen  und  lässt  viele  Zähne 
wahrnehmen,  einige  mit  ihrem  natürlichen  Schmelz.  Die 
Wirbelsäule  geht  bis  zum  87.  Wirbel,  die  Rippen,  das  Schulter- 
Gerüste,  der  rechte  Vorderfuss  und  linke  Hinterfuss  sind 
unvollkommen,  der  rechte  Hinterfass  aber  fast  ganz  erhalten, 
seine  Knöcheln  in  natürlichei*  Lage. 

V.  Ein  schönes  Skelett  mit  der  linken  Seite  nach  oben, 
woran  der  Kopf,  die  Wirbelsäule  bis  zum  122.  Wirbel,  die 
Rippen,  das  Schulter-Gerüste  und  beide  Vorder-  und  beide 
Hinter- Füsse  fast  ganz  vollständig  erlialten  sind,  jedoch  die 
zwei  Füsse  eines  Paares  sich  theilweise  decken. 

VI.  Ein  Skelett  in  gleicher  Lage;  der  Kopf  mit  den 
Zähnen;  die  Wirbelsäule  bis  zum  65.  Wirbel  einschliesslich 
und  mit  den  Rippen;  der  Brust- Apparat  und  die  4  Füsse  fast 
vollständig,  doch  der  rechte  Vorderfuss  etwas  verdeckt  und 
weniger  schön ;  alle  Knochen  sind  hier  am  wenigsten  ans 
ihrer  natürlichen  Lage  gerückt,  was  insbesondere  von  der 
linken  Vorderflosse  gilt. 

Vn.  Das  grösste  and  vollständigste  Skelett  von  allen, 
in  gleicher  Lage  wie  die  swei  vorigen ;  der  Kopf  vollständig, 


889 

die  Wirbehäule  mit  den  ^tippen  zwar  stellenweise  etwas 
yeni'orfen,  doch  bis  ssam  1%3.  Wirbel  erhalten;  der  Schulter- 
Apparat  und  die  2  Vord^rfüsse  Bieoilich  vollständig,  aber 
theilweise  anf  einander  liegend  and  verworfen;  auch  die 
ob^rh  Knochen  des  Hinterbeins  erhalten,  jedoch  verworfen. 
Atlas  und  Axis  treten  hier  am  deutlichsten  hervor. 

VIII.  (??  I.  cooMnunis  Con.)  Ein  auf  dem  Rücken 
liegendes  Skelett  von  mäsiger  Grösse,  unvollständiger  als  die 
vorigen,  aber  weniger  verschoben , und  zerfallen  und  durch 
seine  abweichende  Art  und  Lage  beachtnngswerth.  Der  un- 
serfallene  Kopf  ist  vorhanden,  obschon  (unten)  stellenweise 
etwas  von  Eisenkies  bedeckt;  die  Wirbelsäule  bis  zum  66. 
Wirbel  erhalten;  die  Rippen,  der  Schulter- Apparat,  die  2 
VorderfQsse  nn verrückt,  obschon  an  diesen  eine  Anzahl  Tä- 
feichen längs  einem.  Rande  und  an  der  Spitze  fehlen.  Die 
Hinterfüsse  mangeln. 


Die  Z  ä  h  n  e  sind  bei  I,  V  n.  VII  verdeckt.  —  Bei  II  sind 
sie  in  grosser  Zahl  sichtbar,  doch  bis  auf  ^Z  oder  3  derselben 
wie  erweicht  und  mit  mfttter  Oberfläche,  schlank  und  regel- 
inäsig  kegelförmig,  vollkommen  drehrund,  sehr  wenig  ge- 
bogen; die  Krone  fast  glatt,  nur  mit  einer  äusserst  feinen 
und  undeutlichen  Längs-Streifung  versehen,  von  welcher  aus 
viele  Schmelzfalten  in  die  Zahn- Masse  einzudringen  scheinen? 
Die  Wurzel  ohne  Schmelz-Oberzug,  stets  etwas  dicker,  oft 
hohl.  Die  Zähne  sind  sehr  ungleich  an  Grösse  und  stehen 
in  ungleichen  Entfernungen.  Im  Oberkiefer  zählt  man  von 
der  Spitze  an  rückwärts  bis  in  die  Nähe  des  vordem  Nasen - 
Randes  über  40  abwechselnd  sehr  kleine  Zähne,  worunter 
wohl  einige  Ersatz -Zähne;  die  weiter  hinten  befindliohien 
sind  verdeckt;  im  Unterkiefer  lässt  sich  Aiß  Reihe  nicht  so 
weit  verfolgen.  —  Bei  Nr.  lil  sieht  man  die  Zähne  ebenfalls 
nor  im  vordem  Theile  des  Rössels,  einige  grössere  noch  mit 
frischem  Schmelz,  von  der  Grösse  und  Beschaffenheit  wie 
bei  II,  fast  glatt,  von  Streifung  nur  Spuren.  Die  Zahn-Reihe ' 
des  Oberkiefers  lässt  sich  bis  unter  den  Vorderrand  der 
Aagenhohle  verfolgen,  und;  man  kann  von  der  Spitze  an  bis 


A96 

dahin  der  Zähne  etwa  40  zfihlen ;  im  Unterkiefer  stehen  von  den- 
selben bis  gegen  den  Vorderrand  der  Nasen-Offnting  Sbep 
30;  einzelne  kleine  dazwischen  nnd  die' weiter  hinten  stehen* 
den  sihd  verdeckt.  '—  Bei  Nr.  IV  sind  Zahlreiche  Zähne 
vorhanden,  zwei' kleinere  noch  mit  SchmeiVs  versehen,  den 
vorigen  ähnlFch.  —  Das  Vi.  E'xempiar  hat  ebenfalls  zahl- 
reiche Zähne  im  Ober*-  and  Unter-KieTer,  bis  unter  den  Vor- 
derrand der  Augenhöhlen  unterscheidbar,  doch  nur  in  der 
vordem  Hälfte  desft&sseis  vollständig  erhalten  sind,  so  dass  man 
auf  dieseni  Räume  '  etwa  36  zählen  kann.  Bei  einigen  ist 
der' Firn iss-artige  Schmelz  besortders  rein;  die  äusserst  un- 
vollkommene weitläufige  Streifung  erscheint  sogar  nur  unter 
der  Lupe  in  günstigem  Reflexe  sichtbar;  Dicke  und  Länge 
des  Zahnes  =4:1.  —  *—  Ganz  anders  sind  die  Zähne  bei 
Vlll  beschaffen^  wo  sie  jedoch  nur  in  der  Schnautzen-Spitee 
sichtbar  sind;  sie  erscheinen  im  Verhältniss  zum  ganzen 
Thiere  viel  grösser,  namentlich  dicker,  als  alle  vorigen;  Höhe 
zu  Dicke  =  2^  oder  2:1;  ihre  Basis  ist  zwiebelartig  ver- 
dickt; gestreift,  die  Streifung  jedoch  aberall  nur  schlecht 
erhalten.  An  einigen  sieht  man  mit  Kalkspath  ausgefüllte 
Wurzelhöhlen. 

Was  den  Schädel  betrifft,  so  ist  er  nur  bei  I  a.  VIII 
unzerfallen,  bei  den  andern  mehr  oder  weniger  in  seine  ein- 
zelnen Knochen  aufgelöst,  daher  zur  Vergleichung  der  Masse 
und  zum  Studium  der  Knochen -Verbindungen  wenig  geeig- 
net, obschon  einzelne  Knochen  sich  oft  gerade  besser  ver- 
folgen lassen;  am  besten  ist  hiezn  der  Unterkiefer  zu  ge- 
brauchen, besonders  wenn  man  ihn  den  vordersten  Wirbeln 
vergleicht.  Er  ist  im  Verhältniss  der  Wirbel  bei  Vlil 
weit  am  längsten,  dagegen  bei  II — VII  von  sehr  abweichen- 
dem Längen- Verhältnisse  (s.  d.  Tabelle),  a^  längsten  bei  II, 
auch  noch  bei  IV  und  III;  doch  wäre  zu  untersuchen,  ob 
nicht,  wie  es  scheint,  dieses' Verhältniss  mit  dem  Alter  ab- 
nehme. Bei  dem  von  oben  erscheinenden  doch  höchst  mangel- 
hÄften  Schädel  Nr.  I  sieht  man  insbesfondere  die  Augenhöh- 
len ,  das  grosse  Loch  zwischen  den  Wandbeinen,  u.  A.  — 
Au  den  6  folgenden  Schädeln  ist  das  Grund  -  Oceipitalbein 
mit  dem  Gelenkkopf  überall  einzeln  aufzufinden,  doch  überall 


391 

in  einer  undern  Luge,  miiat  etwad  verschoben,  bei  Nr.  IV 
noeh  ioi  Koniakt  mit  Hern  Atles,  bei  Nr.  V  von  innen,  bei 
VI  von  nassen.  Bei  Nr.  VllI  ist  es  an  seiner  Stelle  und  in 
Verbindung  mit  dem  Ätlss  geblieben.  Auch  das  Keilbein 
sieht  man. bei  Nr.  II  und  III;  und  so  lassen  sich  auch  die. 
übrigen,  vrenigstens  bedeutenderen  Knochen  des  Schädels  mehr 
oder  weniger,  aoffiindeii  und  verfolgen,  fiei  Nr.  VIII  sieht, 
man  ausser  dem  KeiU,  auch  Flögel- ,  Gaumen- ,  Joch-Beine 
noch  in  ilirär  natürlichen  Lage  und  Verbinddng.  Wir  wollen 
uns  hier  aber  nicht  dabei  aufhalten,  die  Lage  eu  beschreiben, 
welche  jeder  Knochen  des  Scbfidels  bei  dessen  Auselnander- 
fallen  sufäUig  angenomnMn  hat.  Am  interessantesten  darunter 
ist  der  gegliederte  Knoehen-Ring  des  Auges,  welchen 
man  bei  11  bis  Vit  wahrnimmt,  ohschon  er  an  keinem  Eiemplare 
g«n£  unversehrt  ist  und  sich  die  Zahl  seiner  Täfeichen  nir- 
gends mit  völliger  Sicherheit  bestimmen  lüsst.  Bei  Nr.  II  ist 
ein  Knochen-Ring  voUstündig  aus  der  Augenhöhle  hervorge- 
treten und  hat  sich  auf  die  Nasenöffnung  gelegt,  ist  aber 
bei  Reinigung  des  Skelett»  etwas  beschädigt  worden.  Nach 
CoNTBEARE  oud  CoviBR  soll  er  bei  andern  Arten  ans  13,  nach 
R.  Owen  bei  1.  c'omm'unis  aus  17  Stücken  bestehen ,. hier 
scheint  er  aus  wenigstens  17  oder  18  Gliedern  susammenge- 
setst  Euseyn  (Taf.llly  Fig.  4);  die  einseinen  Täfelqhen  desselben 
sind  ttber  einander,  geschoben,  ah&e  etwas  beschädigt.  Diese 
Knochen-Plättchen  zeigen  eine  ganz  eigenthfimliche  Textur : 
denkt  man  sieh  nämlich  Ewischen  dem  äussern  und  dem  innern  > 
Kreise,  des  .Knochen  -  Ringes  noch  eine  nilttle  Kreislinie  auf 
demselben,  welche  auch  durch  einen  flaehen  Eindruck  ange- 
deutet fst,  so  gehen  auf  jedem  Blättehen  vom  mittein  Theile« 
des  ihm  entspreohenden  Kreislinien-Stückes  nach  dem  äussieren 
and  dem  inneren  Umfange  des  Ringes  etwas  divergirende, 
sehr  feine  und  sieriiche  Linien,  welcbe  mithin  jedesmal  von 
einem  etwas  länglichen  Mittelpunkte  ausstrahlen  und  eben  so 
viele  Sterne  um  die  Pupille  bilden,   als  der  Ring  Blättohen 

sählt. 

Vom  Unterkiefer  gilt  hinsichtlich  des  Zerfallens  in 
seine  eiuEelnen  Knochen,  was  vom  Schädel  gesagt  ist.  Nur  bei 
Mr.  YUI  ist  er  oneerfatlen  und  vollständig.  Die  Proportionen 


a92 

swischen  Ziihn-,  Deckel-,  Esk-j  und  Obereck- Bein  sind  gnns 
80,  wie  sie  Cuvier  (ossemens  fossiles  pl.  xxtx ,  fig.  9)  angibt. 

Was  die  Wirbelsäule  anbetrifft,  so  werden  wir  aaf 
ihre  Ausmessungen  unten  surückkommen«  Bei  allen  auf  der 
Seite  liegenden  Eiempiaren  (il — VII)  seigt  sie  eine  eigen- 
tfaüniliehe  Krümmung,  indem  sie  vom  Hinterfaaupte  an  sehr 
merkbar  aufwärts  steigt,  sidi  dann  in  der  Schulter^Gegend 
in .  die  horizontale  Richtung  umbiegt  und  sich  bis  an  das 
Becken  allmählich  abwärts  senkt,  um  wagerecht  in  den 
Schwanz  fortzusetzen.  An  denselben  Exemplaren  li^-VlI 
sind  auch  die  anchylosirten  2  ersten  Wirbel,  Atlas  and  Axis, 
(nach  R.  Owbn  der  Axis  und.  dessen  Zahn -Fortsatz)  mehr 
oder  weniger  kenntlich ;  der  dritte  ist  nicht  anchylosirt.  An 
*  Nr.  VII  sieht  man  deutlich  auch  das  von  unten  zwischen  die 
2  ersten  Wirbel  eingeschaltete  Knöchelchen  höckerartig  vor- 

stehen ;    etwas  weniger   auch  an  einigen  andern. An 

Nr.  VII  unterscheidet  man  die  2  getrennten  Gelenkhöcker  am 
vordem  Rande  der  Wirbelkörper  fiir  die  Gabel  der  Rippen 
schon  vom  10.  (statt  am  16.,  wie  R.  Owen  bei  h  communis 
angibt)  Wirbel. an  bis  ^um  39.,  an  Nr.  II  bis  zum  40.  und  42. { 
(Owen  bemerkt,  dass  sie  sich  an  derselben  Art  zwischen  dem 
21^6.  und  40.  .Wirbel  vereinigen).  —  Im  Obrigen  erreichen 
die  Wirbelkörper  ihre  grösste  Länge  zwischen  dem  30.  und  40., 
ihre  grösste  Höhe  zwischen  dem  40.  und  50.  Wirbel  in  der 
Gegend  des  Beckens.  Diese  Maase  konnten  indessen  mit 
Sicherheit  nicht  an  einzelnen  Wirbeln  entnommen  werden, 
sondern  sind  nur  das  mittle  Ergebniss  der  Messung  mehrer 
aufeinander  folgender  Wirbel  (vgl.  die  Tabelle).  Ihre  Höhe 
nimmt  dann  sehr  rasch  ab  vom  70.  bis  60.  oder  82«  Wirbel, 
wo  die  Verrückung  des  Schwanzes  Statt  zu  finden  pflegt. 
Die  Breite  der  Wirbel  kann  bei  II — VII  selten  mit  ihrer 
Höhe  verglichen  werden,  indessen  scheint  sie  schon  in  der 
Brust-Gegend  unter  die  Höhe  derselben  herabzusinken.  Und 
so  ist  im  Ganzen  das  Verhältniss  zwischen  Länge,  Höhe  und 
Breite  weniger  beständig,  als  es  Cuvier  geglaubt  zn  haben 
seheint  (Tabelle  S.  278,  N  r.  22, 23).  Bei  Nr.  VIII  ist  die  Höhe  der 
Wirbel  nicht  messbar;  ihre  Breite  aber  ist  auffallend  gleich- 
bleibend, beim  25.  schon  am  grössten ;  die  Länge  ist  ebenfalls 


3t3 

w«nig  veränderlich,  um  grdssten  auch  swifichen  dem  80.  oqd. 
40«  Wirbel.  An  OwfiN*s  Abbildungen  von  L  lonchiodon  und 
I.  Ititermedlas  (iilustrirte  Aasgabe  seines  Reports)  sind  alle, 
Wirbel  des  ersten  mit  niederen  und  abgerundeten,  die  des  Ewei- 
ten  mit  hohen  parallelepipedischen  Dornfprtslitsen  versehen  bi# 
in  die  Mitte  des  Schvpanses,  mitten  am  Rtioken  sind  sie  am. 
höchsten;  unsere  Eiemplare  nShern  sich  mehr  der  »weiten 
als  der  ersten  Art;  doch  scheinen  die  Dorofortsätse  in  der 
Mitte  des  Rückens  weniger  hoch  «n  seyn. 

Sohnlter- Apparat  und  die  Vorder-£xtremi- 
taten  sind  an  allen  Exemplaren  erhalten,,  die  lotsten  jedoch 
in  verschiedenen  Graden  der  VoIlst£ndigkeit,  immer  wenig-* 
stens  eine  in  siemlich  gutem  Zustande,  die  andere  öfters  ai|-, 
vollständig,  oder  ihre  Theile  auseinandergestreut ,  oder 
theilweiae  verdeckt  von  der  anderen. 

Das  T-förmige  Brustbein  scheint  mir  bei  Nr.  IV 
sebön  erhalten  zu  seyn,  rechts  neben  dem  Gerippe  liegend. 
Der  Stiel  desselben  ist  jedoch  länger  und  schmä» 
ler,  als  an  Cpvikr's  Zeichnungen  (pK  XXX);  die  spitzen 
Qoeeräste  sind  etwas  zuräckgekrttmmt,  wie  in  dessen  Fig.  2. 
Sie  sind  zusammen  so  breit  (queer  zur  Achse)  als  das  ganze 

Brustbein  lang  ist.  : An  Nr.  Vlli    kann   ich  den  Stiel 

swar  nicht  finden,  jedoch  scheinen  die  Äste  in  Verbindung 
mit  dem  Schlüsselbein  -  Bogen  erhalten  zu  seyn. 

Die  Schlüsselbeine  scheinen  bei  II  nur  als  kleines 
Fragment,  bei  lil  ndr  zur  Hälfte  und  nicht  rein,  bei  IV  zürn 
grossen  Theil  und  in  ihrer  natürlichen  Lage,  auch  bei  V,  VI 
und  Vil  mehr  oder  weniger  erbalten  zu  seyn;  bei  Vill  sieht 
man  den  ganzen  von  ihnen  gebildeten  Bogen  in  seiner  natfir* 
liehen  Lage. 

Die  Rabenschnabel-Beine  (Taf. III u.iy,Litt.A.A.) 
liegen  bei  Nr.  11— VI  und  VUI  doppelt,  bei  Nr.  VII  einfach 
vor,  doch  in  verschiedenen  Graden  der  Vollständigkeit.  Bei 
Nr.  II  (Fig.  3)  ist  das  rechte  von  aussen  gesehen  sehr 
s^hön,  oval,  nur  Vorn  mit  einem  sehr  engen  aber  tiefen  Aus- 
schnitt; bei  Nr*  lil  beide  schön |f  aber  halb  verdeckt ;.  bei 
Nr.  iV  (Fig.  5)  beide  halb  verdeckt,  das  rechte  von  aussen, 
das  linke  von  innen,  beide  vorn  etwas  breiter  ausgeschnitten ; 


394 

bef  Nr«  V  and  ¥1  (Fig.  0)  sind  beide  halb  rei^eokt  und  schndhuft, 
bei  V  eines  seicht  Ausgeschnitten;  bei  Nr.  VII  ist  das  linke 
verworfen,  vorn  breit  ausgeschnitten.  An  ullen  '  mithin 
(so  vreit  sie  beobachtbar)  ist  der  ganee  Umfang  k  o  n  v  e  x, 
nur  vorn  mit  einem  einfachen  scharf  begrene- 
teh  Ausschnitte,  wfihrend  die  CoviERschen  Abbildungen 
alle  vorn  wie  hinten  einen  ähnirehen,  im  Ganeen  cHvas  längli- 
eben Ausschnitt  zeigen,  wodurch  das  Sehülter^-Gelenke  wlemit« 
telst  eines  Halses  vom  fibrigen  Th^lle  abgesetzt  erseheifit,  was 

ich  hier  nlrgends'finde. Bei  Nf.  VIII  (Fig.  7)  liegen  beide 

Raben*Schnabelbeine  noch  unverrficht  an  ihrer  Stelle  neben  ein- 
ander, beide  von  länglich  runder  Form  und  ohne  lilien  Aus- 
schnitt, den  man  ihrer  Plattdrtickung  ungeachtet  doch  sehen 
inttsste,  wenn  er  vorhanden  gewesen  wäre, — Was  dann  frei- 
lich in  starkem  Widerspruche  mit  der  Beschreibung  steht,  welche 
CoNYBEÄRE,  CuviCR,  OwEN  vom  Raben'j^chnabel  des  L  com- 
munis gegeben  «haben,  mit  Welchem  uns  in  fast  allen  übrigen 
Stficken  (hauptsächlich  iirden  Zähnen)  dieses  Enemptar  Uberein 
zu  kommen  scheint^  ^-.— Der  Ausschnitt  im  Vorderrande  er- 
scheint in  der  Zeichnung  etwas  zu  ungleich  ^«it  vom  Schuld 
tergelenfce  entfernt.  •  ..'.... 

Die  Schulterblätter  fehlen  bei  Nrl  II,  sind  aber 
bei  Nr.  III  und  IV  wenigstens  einmal,  bei  den  folgenden 
Skeletten  aber  doppelt  aufbewahrt  geblieben. 

Die  Oberarmbeine  (Tf.  III  u.  IV,  Litt.  CC  In  Flg.  1, 
2,  3)  5,  6)  sind  überall  vorhanden;  nur  an  Nr.  VII  fehlt  das 
eine;  an  Nr.  M,  IV,  V,  VI  ist  eines  halb  'verdeckt;  die  übri- 
gen alle  liegen  frei  und  vollständig  da,  sind  jedoch  zum 
Theilä  etwas  flach  gedrückt ,  be^ondei^  wo  sie  auf  «ndeven 
Knochen  liegen,  wodurch  sich  ein  Theil  der  kleineren  Ab-> 
weichuugen  in  den  Ausntesstlng^n  -  erklärt^  die  aus  dei^- dnten 
folgenden  Tabelle  ersichtlich  sind;  aridere  sind  schWet*  da- 
von* herzuleiten,  da  sie  an  paarigen  Gliedern  ganz  gleich 
bleiben;  vgl.  die  Abbildungen.  Die  zwei  Oberarmbeine  des 
Villi  Exemplars  (Flg.  7)  sind  in'  der  Mitte  nich«  verengt, 
kurz  und  breit;  —  alle  andern  aber  sind  in  der  Mitte  be*^ 
trächtlich  enger  als  oben,  und  nur  halb  so  dick  als  uriten ;  sie 
besitzen  die  Hammerform,  welche  nach  Owbn  für  I.  tenulrostris 
und  I.  acntirostris  so  bezeichnend  ist.    Bei  Nr.  III,  IV  und 


S95 

insbesimJere  V  Ist  liieForm  derselben  um  gestrecktesten,  W0 
die  Breite  des  Hsmmers  an  seinem  Halse  nar  ^  von  der 
nnternr  Di«ke  beträgt. 

Vom  Vorderarm  sind  Radios  und  Ulna  (T»  III 
nnd  IV,  Litt.EE,  DD)  wenigstens  einmal  vorhanden^  mit* 
Ausnahme  des* Rndias  am  Jl.  Exemplar.  Den  Aussohnitt  arm 
Vorderrande  des  Radios,  welcher  nach  Owen  den  1.  tenoi* 
ros^rls  ondi  die  mit  Üim  f erwandten  Arten  I.  acotirestris, 
I.  lonchiodon  ond  I.  platyedon  charakterisirt ,  finde  Ich  bei 
Nr.  lil  bis  VIL  Bei  Mr.  VllI  aber  fehlt  er  an  beiden  Radien, 
wie  es  Owen  bei  I.  commonis  nnd  I.  interroedios  angibt. 

'  Von    den'  H  ä n  de  it  Ist  überall    wenijptens    ein   Theil 

übrig  geblieben  (T.III  o.  IV,  Litt.  H'H''H'"H'"0.   Ihre  Täftl- 

eben   sind   5^6eckig  ond  werden   nur  etwa  von  der  Mitte* 

an  gegen  die  Spitse  der  Hunde  hin  rund.    Bei  Nr.  II  ^sieht 

man  von  der  rechten  Hand  einige' Eusammengehfiiffte  Beinchen.. 

Bei  Nr.  III  sind  an  der  linken  60,  lin  der  rechsen  25-  Knöchel* 

chen  in  noch  kenntlicher  gegenseitiger  Lage  an  sehen  :  sie  bil* 

den  vier  am  Vorderarm  unmi  ttel  bar  angelenkte  Finger  oder 

Digitai-Reihen ;  an  beiden  Händen  sind  die  vier  ersten  Pha* 

langen  der  vordem  Reihe  vorn  ausgerandet,  'wie  der  Radius.  -** 

BeiNn  IVsind  nnr  drei  Phalangial-Täfelchen  von  jeder  Hand 

vorhanden;  darnnter  ist  das  erste  aos  der  vordersten  Reihe' 

noch  an  seinem  Platze  und  vorn  ausgerandet.  —  Bei  Nr.  V 

zählt  man  links  67,  rechts  63  etwas  verschobene  Täfelchen 

(einige    andere  liegen  verdeckt),    welche  an   beiden  Händen 

vier  sogleich  am  Vorderarm  beginnende  Digital- Reihen  bilden, 

deren  ursprüngliche  Lage  aber  gegen  das  Ende   der  Finger 

hin  nieht  mehr  2U  unterscheiden  ist;  an  beiden  Händen  sind 

wenigstens   die   drei '  ersteh  '  der  vorderen  Reihe  mit  einem 

susgernndeten  Vorderrande  versehend  —    Bei  Nr.  VI  liegen 

35  fünf-  bis  sechs-eckige  Phalangial-rTäfelchen  der  linken  Hand 

beisammen,  wovon  23  noch  in  vollkommen  ungestörter  Weise, 

ohne  die  mindesten  Zwischenräume  zu  lassen,  dicht  anefnan- 

der;  von  der  rechten  sieht  man'  einige  umhergestreute.    Jene 

23   bilden  4    unmittelbar   vom   Vorder  •  Arm    an   beginnende 

Digital-Reihen ;  an  der  vordersten  derselbeivsiad  die,  4  ersten 

Täfelchen    vorn    ausgerandet;    alle    Qqeerreihen    sind    fast 

parallel  ntfd  wenig  aehief^   und  würden  bis  wenigstens   20 


396 

fänften  einsohliesstich  ans  laolei*  gieichnamnierlgeii  Tfifelehea 
der  4  Finger  ssasammengesetiet  seyn,  wenn  nicht  (Fig.  5)  an 
der  Stelle  des  dritten  Täfelchens  im  ersten  uiid  zweiten 
Finger  je  zwei  Täfeleh^n  im  driften  mul  vierten  Ittgen,  so 
das«  von  da  an  jedes  Täfelchen  der  Qaerreihe  im  ersten  and 
flweiten  Finger  um  eine  Nummer  niedriger  als  im  dritten 
und  vierten  bezeichnet  ist.  Urftevsueht  man  jetst  n«eh  ein» 
mal  auch  das  III.  und  V.  Skelett,  so  scheint  sieh  slemlich 
deutlich  auch  dort  dasselbe  Re$«Itat'  zu  ergeben.  —  Bei 
ülr.  VII  findet  man  an  der  linken  Hand  51  etwas  vei^wörfene, 
doch  vier  von  dem  Vbcd elfarm  an  deutliche  O^ital  •  Reihen 
bildende  Täfelchen,  wovon  die  dnel  oder'  vier  ersten  der  vor- 
dern  Reihe  vorn  ungerandet  sind;  von  der  rechten  Hand  sind 
viele  Täfelchen  einzeln  umhergestrent'^«  -^  —  Bei  dem  VIII. 
Eiemplare  endlich  zählt  man  an  der  linket  HanA  noch  34, 
an  der  rechten  Hand  30  Täfelchen  an  ihrer  natürlichen  Stelle, 
welche  alle  den  drei  vordersten  Finger -«Reikeii  angehören, 
von  denen  sich  der  dritte  vom  vierten  oder  fünften  Täfelehen 
an  in  zwei  Längen-Reihen  theilt,  was  keinei^  der  gesehenen 
Abbildungen  von  Englüchen  Exemplaren  ganz  entspricht. 
Keines  derselben  ist  am  Vorderrande  ausgeschnitten.  Nur 
die  4 — 5  ersten  Täfelchen  im  Ganzen  sind  eckig,  die  folgen- 
den iänglich-rund  und  zuletzt  rund  und  von  einander  ent- 
fernt liegend. 

**  Herr  Dr.  F.  Krauss  in  Stuttg'art  hatte  die  Gefälligkeit,  mir  die 
Zeichnung  der  vollständigsten  Handflüsse  von  einem  Exemplar  derköuit;- 
liehen  Sammlung^  «u  übersenden,  nach  welcher  Zeichnun»  dieselbe  a) 
cfben falls  vom  Vorderariii  an  aas  4  Dig:ital-Reihen  zusammen^esetst  wt^ 
deren  Täfeichen  anfangs  5 — 6eckig^  und  nur  in  depr  hintersten  Reibe  so 
wie  gejij^en  die  Spitze  aller  Reihen  hin  rundlich  sind,  b)  Auch  hier  liegen 
hinter  dem  dritten  Täfelchen  des  ersten  und  zweiten  Fingers  zwei  im 
dritten  und  vierten  Finger,  c)  Wie  viele  Tafelchen  der  ersten  Reihe 
einen  ausgerandeten  Vorderrand  besitzen,  ist  nicht  angegeben.  d>  Der 
erste  Finger  zählt  13,  der  zweite  10,  der  dritte  16,  der  vierte  16  TS^el- 
chen  in  ungestört  scheinenden  Längsreiben;  der  zweiht  Fiagei*  wäre  dann 
kurzer  gewesen  und  hätte  zwischen  dem  9.  und  10.  Täfelchen  der  zwei 
Nachbarfinger  schon  aufgehört:  dann  aber  legt  sich  hinter  den  8  letzten 
Täfelchen  des  vierten  Fingers  noch  eine  fünfte  Reihe  von  ncht  kleineu 
runden  Täfelchen*an  und  sind  10 — 12  andre  noch  kleinere  regellos  uniber- 
gestreut;  es  sind  mithin  63  Täfelchen  in  situ  vorhanden,  aber  nur  in  der 
ersten  Hälfte  der  Län^e  4er  Hand  iiadsie  dichter  «neinaadergeadtlotfea* 


397 

Die  Hinter- Ex tremitfiten  liegen  fiberall  dem  44. 
bis  45.  Wirbel  aur  Seite;  fehlen  aber  bei  Nr.  VIII  gänxlioh. 

Vom  Becken  finde  ich  überall  nur  einen  länglicb- 
rektangalfiren  Knochen  mit  einer  spaltförmigen  Lücke  in  der 
Nlihe  einer  seiner  langen  Seiten,  welcher  einige  Ähnlichkeit 
mit  denjenigen  hat,  welchen  Cu vier  Tf.  xxviii,  Fg.  14-t-IS 
als  eine  Zusammensetzung  von  Pubis  und  Ischlnm  darstellte 
(Tf.  111  and  IV,  Lit.  I,  I;,  wofür  ich  ihn  denn  auch  nehme; 
vom  Ilinm  finde  ich  indessen  keine  Spur,  wenn  liioht  ein 
griffeiförmiger  Knochen  bei  JNr.  VI  (Tf.  iv,  Fg.  6,  Lit.  K) 
dafür  20  nehmen.  Indessen  ist  jener  paralielepipedische  Kno- 
chen hinsichtlich  des  Verhältnisses  seiner  Länge  und  Breite 
bei  den  verschiedenen  Exemplaren  sehr  veränderlieh  (s.  d. 
Ausmessungen).  Er  ist  doppelt  vorhanden  bei  Nr«  11,  111, 
IV  und  VI  und  nur  einfach  bei  V  und  Vlll,  und  da  sich 
beide  Knochen  eines  Exemplars  immer  gleichen ,  so  könnten 
jene  Maas-Abweichungen  bei  verschiedenen  Exemplaren  eine 
wesentlichere  Bedeutung  haben.  Er. liegt  bei  den  verschie* 
denen  Exemplaren  nach  ihren  Nummern,  neben  dem  45«,  43;, 
45.,  44.,  45^,  44.  W^irbeL 

Der  Obersehenkel  (Tf.  III  u.  IV, Litt.  LL)  ist  nun  bei 
Nr.  I  und  VII  einfach,  bei  den  dazwischen  gelegenen  dop^ 
pelt  vorhanden.  Das  Verhältniss  seiner  Länge  zum  Oberarm 
and  die  einsselnen  Abweichungen  zwischen  den  verschiede- 
nen Exemplaren  zeigt  die  Tabelle  unten,  die  Form-Verschie« 
denheiten  selbst  geben  am  besten  die  Zeichnungen.  Wie  man 
sieht,  haben  sie  eine  gewisse  Beziehung  zu  denen  der  Ober- 
arme. Es  wäre  zu  untersuchen,  ob  nicht  seine  Länge,  wie 
es  scheint,  im  Verhältniss  des  Alters  gegen  die  des  Ober«- 
arms  bei  einer  und  derselben  Art  abnehme? 

Der  Unterschenkel  (Tf.  111  und  IV,  Litt.  MM,  NN) 
dagegen  ist  nur  an  dem  V.  und  VI.  Exemplar  doppelt,  bei 
den  vorhergehenden'  einfach  vorhanden  und  fehlt  bei  VII 
ganz;  der  vordere  der  zw^  Untersohenkelknochen  ist  bei 
Nr.  I,  V,  VI  am  Verderrande  ausgesehnitten,  wie  der  Radius, 
bei  Nr.  II  (nur  hypothetisch  anzugeben,  da  sich  die  2  vor- 
deren Täfelchen  weder  durch  Lage  noch  durch  Form  und 
Grösse  hier  auszeichnen)  und  111  ganzrandig,  vielleicht  auch 
bei  Nr*  IV,  obschen  an  allen  diesen  Exemplaren  der  Radius 


Msgdsehnitten  Ist,  was  in- Verbindung*  mit  einigem  Wechsel 
in  der  Anzahl  ausgesehnittener  DanmeD-Phalangen  yeroia- 
then  lösst,  das«  dieses  Merkmal  nicht  immer  gans  sicher  seye. 
Die  Fusff-Flossen  (Tf.  III  und  IV,  LitU My  Q'y  Q% 
Q^^'O  sind  beide  an  Nr.  V  und  VI  und  die  eine  nur  unvoll- 
Jiommen  an  Nr.  111  vorhanden ;  nur  eine  von  beiden  ist  bei 
Nr.  I,  II,  IV,  keine  bei  Nr.  VIL  Sie  bat  bei  Nr.  I  etwa 
15  Berstreute  Täfelchen  hinterlassen,  welche  im  Anfang  drei 
Reihen  zu  bilden  scheinen  und  nur  ein  ausgerandetes  er- 
kennen las&en.  —  Bei  Nr.  II  bilden  sie  bestimmt  3  Zehen- 
Reihen  mit  je  5,  7  und  7  zusammen  19  Tfifelchen,  worunter 
keines  der  Vorderreihe  aosgerandet  ist;  alle  seicbnen.sich 
.durch  Ihre  rundliche  Form  ans,  und  die  3  DigitaUReihen 
atossen  auf  andre  Art  an  den  Vorderarm  an  als  gewöhnlich. 
*^  Bei  Nr.  lU  sind  links  2S  Knöcheln  meistbna  in  situ  vor- 
handen, welche  vier  vom  Unterschenkel  b^ginnenide  Zehen- 
ftbfiliche  Reihen  bilden,  unter  welohen  die  vorderste  (v?ie 
der  Unterschenkel)  kein  ausgerandetes  enthält,  obschon  unter 
den  wenigen  und  etwas  verworfenen  Täfeiohen  des  rechten 
Fusses  sich  ein  ausgerandetes  vorfindet.. —  Bi&i  Nr.  .IV  sind 
vom  linken  Fusse  drei  Zehen  -  Reiken  übrig  tnH  7 ,  7 
und  7  (oder  vielleicht  6,  8  ukid  7)  Phalangen,  ah.  welchen 
hinsichtlich  der  Ausrandung  Zweifel  bleibt,  da  loh  jetzt  nur 
noch  einen  Gjps-Abguss  untersuchen  kann.  — r  Am  V«  Ex;em- 
plare  ist  der  linke  Fuss  verworfen,  doch  vollständig,  28 
Knöeheln  zählend,  wovon  7  in  jede  der  vier  angedeuteten 
Reihen  gehören  könnten;  2 — 3  derselben  in  der  vorderen 
Reihe  haben  einen  ausgeschnittenen  Vorderrand;  der  rechte 
Fuss  ist  ganz  unversehrt,  war  jedoch  halb  verdeckt  und  liess, 
nachdem  ich  einige  grössre  Phalangen  des  linken  Fuscies  auf 
die  Seite  gerückt  hatte  (wie  sie  noch,  sind)  26  Täfelchen  In 
4  Reihen  (etwa  mit  7,  7,  7  und  5  zerstreuten  Täfelchen) 
nnterscheiden ,  unter  denen  die  vorderste  3  ausgerandete 
enthält.  Das  erste  und  zweite  Täfelcben  der  2»  Digital- 
Reihe,  welche  zwischen  Tibia  und  Fibula  beginnt,  sind  yer- 
hältnissmäsig  grösser  als  an  den  Vbrderextremitäten,  zusam- 
men eben  so  lang  als  die  3  ersten  Täfelchen  der  ersten  Reihe 
[bei  andern  Exemplaren  sind  sie  nur  so  lang,  von  oben  nach 
unten,  als  d4#  2  obersten  der  ersten  Reihe] ,  und  sind  viel 


390     . 

breieer  als  diese;  sehefnien  aber  von  den  Täfelchen  der  dritten 
Reihe  noch  übertroflfen.  Die  ganze  Hinterflosse  (mit  dem 
Unterschenkel)  ist  höchstens  um  ^  länger  als  der  Obacr 
Schenkel.  —  Das  VI.  Exemplar  endlich  hat  die  Phalangen 
der  zwei  Hinterflossen  nur  wenig  verworfen ;  jede  enthält 
19  Knöehelchen  in  l\  Längenreihen^  vqn  denen  die  vorderste 
drei  erste  ausgerandete  Knöchelchen  besitzt.  —  In  wie  ferne 
irgendwo  der  dritte  und  vierte  Zehen  hinter  dem  3*  Gliede 
des  ersten  und  zweiten  Zehens  je  2  Glieder  habe  ^-  ähn- 
lich der  Hand  —  konnte  nicht  ermittelt  werden. 

Das  Vorkommen  von  nur  3  Reihen  von  Fuss-Täfelchen 
an  den  Hinterflossen  'mehrer  Exemplare  (I,  11,  IV,  VI),  wäh- 
rend  an-  anderen  deren  4  bestimmt  vorhanden  sind  (III ')  V), 
könnte  auf  eine  wesentliche  Art-Versichiedenheit  hindeuten; 
indessen  ist  im  zweiten  Falle  die  vierte  Reihe  immer  ^was 
kleiner,  und  Owen  bemet*kte  bereits,  dass  kleinere  Marginal- 
Reihen  leicht  gänzlich  mangeln  an  übrigens  »iemlieh  unver- 
sehrten Exemplaren.  In  beiden  Fällen  scheint  die  Gesamint- 
zahl  der  Täfelehen  siebenfach  die  der  Zehen  zu  seyn.  ^  Äucn 
Dr.  ScBiMiDT  in  Metzingen  schrieb  mir,  dass  er  über  2d  nie 
gefunden  habe« 

Am  II.?,  III.  und  IV. ,  so  wie  am  Vlll.  Exemplare  '  Ist 
eine  zwischen  den  Rippen  der  rechten  und  linken  Seite  lie- 
gende, Schicht- förmig  ausgebreitete  Koprolithen-Masse 
kenntlich,  die  V*'  Dicke  und  darüber  besitzt.  Bei  Nr.  ,IV 
ist  sie  härter  als  selbst  die  Gestein-Masse  und  schwer  oder 
gar  nicht  von  den  Rippen  abzusondern.  Sie  scheint  selbst 
von  Knochen-Substanz  zu  seyn  und  geht  an  ihrem«  Rande 
meist  in  eine  Papier-dünne  schwarze  Haut  über,  welche  von 
orgAnisehen  Theilen  herrühren  mag.  Einzelne  Schuppen  u. . 
a.  Körperchen,  woraus  diese  Masse  zusammengesetzt  wäre, 
konnte  ich  nicht  unterscheiden;  doch,  wenn  ihre  Oberfläche 
abgeschürft  worden,,  erscheint  sie  weissgelb  gefleckt.  (Am 
II.  Exemplare  liegt  in  derselben  Gegend  eine  dunkle  sandige 
Masse  zwischen  den  Rippen,  bestehend  aus  Hirsen-grossen, 
ranchgrauen  Sandkörnchen  mit  einem  sehr  harten  Zäment; 
allein  diese  Masse  liegt  auch  noch  auf  den  obersten  Rippen, 
so  wie  fleckenweise  an  verschiedenen  andern  Stellen  des 
Skelettes,  selbst  im  Umfange  des  Schädels.) 


400 


1)  Lfinge  des  ganzen  vorhandenen  Überrestea 

2}  Länge  bis  zum  66.  Wirbel  (IV.  einscbliesal«  einea  efwas  willkorlicben 
Supplemente  für  die  Schnautze)  ..•,... 

3)  Verglicbene  Grösse  der  Exemplare,  VII  =  1,00  geaetxl  (IV.  ergädzt) 

Sch&del. 

4)  Ganze  Länge  vom  Grnndbein  an,  ohne  Unterkiefer  u.  a.  w.     . 

6)  Rest  ohne  Schnautzen-Spitze        .         .         .        .        ,         .        •       . 

6)  Grösste  Breite  hinter  den  Augen -  .        . 

7)  Länge  vor  den  Augenhöhlen 

8)  „         „    dem  Nasenloch  

9)  Aogenhöbleo  lang  (meist  aebr  unsicher) 

10)  „  hoch        ...•••         .        •        •       . 

11)  Angenring  lang  (meist  sehr  nnaicber)  •        •        •        •-       •       . 

12)  Länge  des  Nasenbeins  vor 'der  Augenhöhle 

13)  Unterkiefer  lang   . 

Diese  Länge  entspricht  der  von  vorderaten  Wirbela 

14)  Länge  seiner  Symphyse 

15)  „  „        Äste  schief  gemessen 

(6)  Grösste  Höhe  desselben 

Zähne. 

17)  Grössre:  Krone  nnd  Wurzel  messen  zasammen         •        .        • 

18)  „•        sind  unten  dick        ..••••••• 

19)  Kleinre:  die  Krone  ist  lang         .        .        ...        .        .       . 

20)  „  „        „        „    unten  dick      . 

Wirbelsäule. 

21)  I.  und  II.  Wirbel  hoch «         .         •        * 

22)  Mittle  Länjren  und  Höhen  (bei  Nr.  VIU :  Breiten)  von  je  10  Wirbela 

a.  Bei  Wirbel    l-IO 

b.  „         „      11-^0 

c.  y,       „     »i-ao 

d.  „       „    at^40 

e.  ^  „      4/-.50 

f.  „  „      öi-60 

g.  y,  ,,      61-70',  VI  bis  65;  VIII  bis  66  inci 

b.  „  „      71^80 

>•  »  »      «/-PO;  IV  bis  87 

k.  „  „       9i^W0 

1.  „  „     101—110',  III  bis  102 

ro.  „  »,     111—120-,  IE  bis  117 

n.  „  „  191-1919  (V)  oder  193  (VII)    .        .         .        .    *    .       • 

23)  Breiten  einzelner  Wirbel  mit  ihren  Höben  verglichen 

a 

b • 

d 

f • 

R •       " 

k •       • 

m     ,        •        - 

24)  Länge  grosser  Rippen,  nach  der  Sehne  gemesaen    •        .       •       * 

25)  Brustbein  lang      .        .  ^ 

26)  „         breit  oben  (2  Aste  zusammen)    .        .        .        .       •       * 


401 


Nr.  L 


1)  1»"12 

2)  - 

3)  - 


IL 


10133 
0,44 


IlL 


imSO 

1"27 
0,55 


IV. 


ln4d 

ln>26 
.0,54 


anso 

1»»80 
0,78 


VI. 


a«i7 

0^94 


VII. 


3ID00 

a"3l 

1,00 


VIII. 


i"6ä 

0,66 


(Die  folgenden  ganzen  ffeistebenden  Zahlen  slhd  Mtllimeter 
sind  ▼ergliclK 


olgei 
nd  V 

4)  - 

5)  330 

6)  150 
1)  - 
8)  - 
Ö)  - 

10)  - 

11)  - 

12)  - 

13)  - 

14)  - 

15)  - 

16)  - 

17)  - 

18)  -. 

19)  ~ 

20)  — 

21)'  - 

22) 

«.  — 

b.  - 

c«  — 

d.  - 

e.  —  ' 

f.  - 

g-  — 

h.  - 

ii  -*- 

k.  - 

I.  — 

m.  — 

n,  — 

a.  — 

b.  - 
d.  - 
f.  — 

8-  — 

k.  - 


irciBiBucuuBii  «auicii  siiiu  xriiiiiuictBr  i   die  Dezimalen  der  Zeile  43 
die  eingeklanunerten  in  Linie  13  u.  l5  bedeuten  'Wlrbel.Llingeiii) 


360 


250 

220 

70 


370 
(37) 


22Ö 


24)  - 

25)  — 

26)  - 

JahrgtDg  1844« 


22 

85.19 

95.21 

110.23 

115.26 

105.26 

87.24 

77.20 

55.15 

449 

40.8 

37.7 

25.6 


380 


t^ 


40a 
(32) 


29 

114.24 

130.26 

150;30 

155.32 

145.3$ 

125.33 

115.27 

75.22 

60.12 

45.— 

10.— 


370 


390 


85 

65 

85 

135 

(32+) 


20 

5- 
5 

li 

^3 

110.24 
130.20 
150.29 
155.32 
15Cr.34 
130i31 
110.29 
85.18 
35i40 


370 
66 
72 


480 

550 

585 

=330 

375' 

400? 

..Ä. 

— 

A^ 

••"—.• 

-*- 

Jim 

— • 

— 



96 

95 

105 

.  — 

.jk. 

.^ 

495 

575 

595 

(31) 

(2ö,ß) 

(29) 

.  — * 

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41 

45 

50f 

125.34 

155.36 

160.42 

165.41 

20Ö.44 

210.8i 

190.44 

230.53 

21(0.61 

215.48 

260.56 

285.68 

180.51 

220.58 

270.70' 

1$0.48 

190<55 

230.67 

135.40 

75.50 

200.60 

9Ö.28 

-i-i- 

150.38 

75.17 

o- 

1 10.24 

65.15 

-to 

102^21 

55.12 

A^ 

94.18 

.  45<  9 

mi^ 

:86a4 

5.— 

.,-*••. 

24.— 

-* 

^ 

42  :  42 

41  :41 

.^ 

— 

— 

.i^ 

64:68 

40  j48 

lAA 

-- 

— 



,52  :  60 

il  :  15 

*_ 

— 

7  :  9 

. 

.i— 

440 

660 

— 

.'     — ■ 



•  mm. 

*^ 

•*m^ 

■    -*-•> 

530 


550 
(40) 
261^ 
285 
50 


115.35 
138.3^ 
142«^ 
165.36 
158.3«^ 
148.35 
88.34 


2« 


402 


Vorder*  Extremitäten. 

27)  Rabenschnabel :  lang  bia  zum  Gelenke,  und  breit       .... 

28)  Scbultflrblatt:  Ung^ 

29)  jf  breit  oben  und  mitten 

30)  „  tf        unten  acliief        ....... 

31)  Oberarm:  Länge  ••...••..... 

32)  f,  Dicke  oben  

33)  „  »         mitten  .  .  .         , 

34)  n  »         unten ,        . 

36)  Die  Breite  des  Radios  hat  Läpgen  der  näcfaiten  Wirbel    , 

Hinter-Extr  emitäten. 

36)  Pubis.nnd  Iscbium  zusammen:  lang 

37)  „        yy     ,     y>  n  breit  oben  .         ...        •        .        . 

38)  »         »  „  n  n      ««««n  .,        •         ;         .        . 

39)  Ol^erscbenkel :'  lang 

40)  ),  dii^k  oben 

41)  :     „»    :  n    mitten    .        ......        .        , 

42)  n.  „    unten     .         ,         .         .         .        ... 

Vergleicbungen. 

43)  VerbSltoiss  des  Oberachenkels  Tom  Ob<rarm       .■       «        ^ 

44)  Verhältniss  des  Oberarms  voiii  Unterkiefer 

45)  Gegen  die  Länge  des  Hnmerns  ist  dessen  obre  Dicke        « 

46)  »  „         „         „  n  n         n        mittle  Dicke     j 

47)  „  »>         »         *V  ''  >»        »        "»<*•«  P»«'^^«      *         -        • 

Wir  kommon  nun  endlich  zar  näheren  Bestimmang 
der  Arten  und  ihrer  Vergleich ung  mit  den  schon  beschrie- 
benen und  insbesondere  den  von  Owen  in  Württemberg  zi- 
tirten.  —  Was  enerst  das  Vlll.  Exemplar  anbelangt^  so  stimmt 
es  in  allen  wesentlichen  vergleichbaren  Beziehungen  mit  L 
communis  überein,  insbesondere  hinsichtlich  der  zwiebei- 
förmig angeschwollenen  Basis  der  stärker  gestreiften  Zähne, 
hinsichtlich  des  Verhältnisses  der  Schädel-  oder  der  Unter- 
kiefer-Länge zu  der  der  Wirbel  [er  ist  länger  als  an  Nr. 
V,  obsehon  nach  den  Wirbeln  Nr.  Vlll  unter  Nr.  V  steht 
(Tabelle  Zeile  3  und  13)]  und  der  Länge  des  ganzen  Unter- 
kiefers zum  Symphysen-Theile  (Tabelle  Zeile  13—15)  ^,  so  wie 
der  einzelnen  Unterkiefer- Beine  u^ter  sich  (S.  264)  dann  hin- 
sichtlich der  Kürze  der  Wirbel  (welche  naeh  Owen  beträchtlicher 
als  bei  I.  inCermedius  ist;  vgl.  Tabelle  Zeile  13),  der  Kfiree 

**  Owen  ^xhi  in  «einem  first  Report  S.  109  die  Symphyse  eines 
%'  9"  langen  Unterliiefer8  nur  aqf  9"  an,  was  sicher  ein  prackfehler 
ist  und  walirscbeinlieb  1'  9"  beissen  roll. 


403 


Nr,  1. 

IL 

III. 

ly. 

V. 

VI. 

VII. 

VIII. 

27)  - 

38:48 

55  :  72 

1 

55  :  73 

? :  90 

?:105 

94:112 

50  :  59 

28)  - 

— 

90 

— 

115 

130 

142 

76 

2Ö)  — 

«- 

23  :  16 

— 

32:  20 

?:30 

64  :  32 

?:22 

30)  - 

-~ 

— 

— 

68 

68 

74 

38 

31)  - 

41 

56 

56 

88 

96 

104 

64 

32)  - 

23 

27 

27 

50 

52 

64 

36 

33)  - 

18 

22 

21 

29 

39 

42 

34  ' 

34)  - 

35 

42 

42 

58 

78 

84 

69 

35)  - 

— 

(2,6) 

(2,5) 

(2,5) 

<3,0) 

(2,6) 

(3,0) 

36)  - 

30 

50 

— 

74 

76 

92 

_ 

37)  - 

17 

23 

— 

32 

36 

48 

.  -^ 

38)  - 

13 

19 

— 

21 

21 

36 

.^ 

39)  30 

26 

34 

33 

64 

7t 

78 

— 

40)  15 

14 

18 

15 

28 

30  V 

39 

— 

41)  12 

11 

14 

12 

17 

24 

27 

.— 

42)  21 

19 

25 

22 

32 

47 

52 

— 

43)  - 

0,63 

0,61 

0,60 

0,73 

0,71 

0,75 



44)  - 

0,11 

0,14 

— 

0,18 

0,17 

0,17 

0,12 

46)  - 

0,66 

0,48 

— 

0,57 

0,64 

0,61 

0,5« 

46)  - 

0,44 

0,29 

— 

0,33 

0,41 

0,40  . 

0,53 

47)  — 

0,85 

0,74 

— 

0,66 

0,81 

0,81 

0,92 

nnd  Dieke  des  in  dop  Mitte  nicht  verengten  und  gegen  den  Vor- 
derarm Dar  wenig  znnebmenden  Hnmerus  (welches  nach 
demselben  ebenfalls  auffallender,  als  bei  den  übrigen  Arten 
seyn  soll),  des  Mangels  einer  vordem  Äusrandnng  an  dem 
Radius  und  den  darauf  folgenden  Knochen  der  vordersten 
Phalangen-Reihe  (S.  267)^  der  Grösse  der  Vorderflosse  und 
der  Stellung  und  Form  ihrer  einzelnen  Täfelchen ,  obschon 
dieselbe  nicht  vollständig  ist.  Jedoch  bildet  eine  sehr  auf- 
fallende Verschiedenheit  die  länglichrunde  Form  der  unver- 
röckt  und  unversehrt  gebliebenen  Rabenschnabel-Beine  ohne 
irgend  einen  Aussobnitt,  wovon  sich  ihrer  starken  Platt- 
drückung auf  anderen  Knochen  ungeachtet  bei  sorgfältige«! 
Sachen  doch  hätten  Spuren  finden  lassen  müssen  (S.  266). 
Der  Radius  ist  so  breit,  als  drei  nächste  suecessive  Vi^irbel 
lang  sind  (Tabelle  Zeile  35),  während  er  nach  Owbn  um  -^ 
kleiner  als  der  Queermesser  eines  solchen  Winkels  seyn 
sollte?  {Report  p.  120).  Eben  so  scheinen  mir  (wie  schon 
S.  268  erwähnt)  die  Täfclohen  dar  Vorderflosse  eine  etWa^ 

26  * 


404 

andere  Lage  za  besitzen,  als  in  allen  mir  bis  jetzt  vorgekommenen 
Zeichnungen  der  Ichthyosaurus- Flossen  der  Fall  ist:  ihre 
Finger-Reihen  scheinen  weniger  und  später  gegabelt  zu  sep, 
als  bei  L  communis,  1.  intermedius  und  I.  platyodon. 

Hiemit  können  nun  leider  die  übrigen  Exemplare  hin- 
sichtlich der  Gesammt-Form  des  ganzen  Schädels  so  wenig 
verglichen  werden,  als  mit  den  Englischen  Exemplaren, 
da  er  ttberall  zerfallen  ist  Jedoch  unterseheiden  sich 
alle,  so  weit  die  vergleichbaren  Theile  bei  jedem  ein- 
zelnen Exemplare  erhalten  sind,  durch  folgende  Merkmale: 
durch  vorn  mehr  zugespitzte  Kinnladen?,  durch  nicht  zwiebel- 
fbrmige,  viel  schiankre  und  etwas  gebogen  kegelförmige,  sehr 
feingestreifte  Zähne;  durch  Anchylose  nur  der  zwei  vorder- 
sten Halswirbel  durch  im  Vergleich  zum.  Schfidei  längere 
und  ungleichre,  nämlich  gegen  das  Becken  hi|i  beträchtli- 
cher an  Länge  zunehmende  Wirbel,  durch  nur  zwei  an- 
ohylosirte  Halswirbel  (Atlas  und  Axis),  durch  vorn  eng  einge- 
schnittene Rabenschnabelbeine ,  durch  einen  iängren ,  unter 
der  Mitte  mehr  verdünnten  und  daher  am  untern  Ende 
plötzlicher  wieder  verdickten  Humerns;  durch  einen  im 
Yerhältniss  zu  den  Wirbeln  kleineren  (Nr.  VI  ausgenommen) 
und  am  Vorderrande  ausgeschnittenen  Radios;  durch  eine  Hand- 
flosse aus  4  einfachen  und  schon  unmittelbar  am  Vorderarm 
beginnenden  Digital* Reihen  der  Phalangen,  wovon  die  2  hin- 
tern Reihen  an  der  Steile  d^s  dritten  Gliedes  der  2  vorderen 
cwei  Täfeichen  zählen,  und  wo  in  der  vordersten  Reibe  .die 
3 — 4  ersten  Glieder  am  Vorderrande  gleich  dem  Radios 
einen  Einschnitt  besitzen ;  durch  eine  Gesammtzahi  von  64— 
Ü7  Täfelchen  in  dieser  Flosse ;  durch  eine  gleiche  Beschaf- 
fenheit der  nur  gegen  §  so  grossen  Hioterextremitfit ,  was 
die  Form  des  Oberschenkels,  die  Ausrajldung  der  Tibia  und 
der  zunächst  darauf  folgenden  3  Zehen-Phalangen  [hier  bil- 
den jedoch  Nr.  I,  H,  lil  und  IV.  ganze  oder  theil weise  Aus- 
nahmen, vgl.  S.  270]  und  die  vier  einfachen  Digital-Reihen 
der  Phalangen  betri£Ft;  aber  die  Phalangen  der  ersten  Digital- 
Reihe  sind  wenigstens  beim  V«  Exemplar ,  abweiebend  von 
denen  der  Vorderflossen,  kleiner  als  die  dar  2«  und  3.  Reihe 
(S.  270).    Alle  diese  JUeirkiiiale  zosammea  y0nw.ei4an  md  die 


405 

swei  Arten  I.  tenoirostrift  aiid  I.  acotiröstris  u>mI  etwa  nooh 
die  weniger  bekannte  Art  I.  lonehiodon,  welche  R.  Owen  in 
seinem  Report  faat  nur  mittelst  einiger  Form- Verschiedenheit 
in  den  Schädeln    und  ihren  Tbeilen  wie  mittelst  der  nicht 
im  Einaseinen,  sondern  nur  im  Ganzen  unterscheid  baren  ver- 
schiedenen Schlankheit  und  Streifang  der  Zähne  von  einan- 
der nnter^heldet.      Davon    soll  I.  tennirostris   die    längsten 
und  scblankesten  Kinnladen  («nmal  Zwlschenkiefer**  und  Zahn- 
Beine),  die   weitesten  Augenliöhlen ,   die  scblankesten  zahU 
reichsten   (|^)   und    feinst   gestreiften    Zähne   besitzen,    so* 
wie  die  rundesten  und  in  ihrer  Länge  veränderlichsten,    in 
der   Becken -» Gegend   längsten   Wirbel   (deren   50   zwischen 
Atlas  und  Schwanz  seyn  sdlldn)  und  eine  grössere  Anzahl  seit- 
lich zusammengedrückter  Wirbel  im  Schwänze,  -«-'  eine  be- 
trächtlich vorwaltCiule  Stärke  der  Vorder-  gegen  die  Hinter- 
Flossen,  breitere   Scapulä,    und    Rabenschnäbel   mit   eiiiem 
breiten  Halse,    da  der    untre  Ausschnitt  pur  schwach,    der 
obre  tief  und  schmal  ist,  —  einen  schlankeren  hammerfärmi- 
gen  Hnmerus,  dessen  beträchtliche  untere  Breite  (der  unge^ 
wohnlichen  Grösse  der  2  Vorderarmbeine  entsprechend)  und 
Länge  steh   zur  Breite   und  Länge   des   Rabenschnabelbeins 
=  100  :  1^  :  100  :  150  verbalten,  ^ — einen  vorn  ausgerahdeten 
Radius^  dessen  Breite  der  Länge  der  2  nächsten  Wirbel  (bei 
I.  communis    und  I.  intermedius  nur  f  Länge   eines  solchen 
Wirbels)  gleichkömmt ;   —   vier  DigitatReihen   der  Phalan- 
gen, wovon  in  der  vordersten   hur  die  erste  Pbalange  noch 
ausgekerbt  ist,  —  eine  entsprechende  Bildung  der  viel  klei* 
'neren  Hinter-Ertremitäten,  und  ein  gegen  sonst  kleines  erstes 
Täfelchen  der  zweiten  Reihe,  zwischen  Tibia  und  Fibula.  -«• 
K  acntirostris  unterscheidet  sich  durch  etwas  kürzere  Zwi- 
sehenkiefer  -    und    Zahn  -  Beine  ,     etwas    minder    schlanke 
and  weniger  zahlreiche  (|§)  Zähne,  eine  minder  weite  Au- 
genhöhle, durch  einen  eben  so  langen  aber  weniger  Hammer^ 
förmigen  Hu merus,  einen  ebenfalls  ansgerandeten  Radios  und 
4  Längsreihen  von  Phalahgial-Täfelchen.     Über  die  Aus  ran- 
dang der   letzten  wird  nichts  gesagt«      In  einem  Briefe   be- 
merkt nur  Owen,  dasa,  öbsehon  die  Zahl  der  ansgerandeten 
Phalangen    etwas    veränderlich'  seye  ,    solche    doch    immer 


406 

sahlreieher  bei  h  «entlrdstrls  alt  bei  der  efeten  Art  erscheinen, 
and  dass  bei  anmiCtelbarer  Yergleichong  die  mindere  Grösse  der 
Phalangen  dieser  Art  gegen  die  bei  1.  tenuirostris  anflalle. 
—  I.  lonohiodon  hat  einen  kfirsern  Sehädel,  dickere  and  regel- 
mäsiger  gestreifte  Zähne  mit  etwas  seitlicher  Spitse,  einen 
ansgerandeten  Radios  ond  viel  kleinere  Hinterflossen  als 
Vorderflossen.  Diess  ist  Alles,  was  an  vergleichberen  Cha- 
rakteren zu  Bestimraniig  unserer  Exemplare  aas  Owen*s  Be- 
schreibungen ausgezogen  werden  kann.  Die  Zähne  unserer 
Exemplare  sind  wohl  nicht  gut  genug,  um  sie  mit  denen  des 
seltenen  L  lonehiodon  an  vergleichen ;  obsehon  sie  nicht 
zusammengedrückt  sind,  wie  bei  I.  platyodon,  der  ebenfalls 
einen  ansgerandeten  Radius  und  2  ansgerandete  erste  Pha- 
langen hat.  An  allen  Exemplaren  indessen,  wo  die  Zähne 
beobachtbar  sind,  sind  sie  ofl^enbar  nicht  in  der  grossen  Anzahl 
vorhanden  (S.  261),  welche  Owen  bei  I.  tenuirostris  angibt; 
auch  spricht  die  grosse  Zahl  ausgerandeter  Finger-Täfelehen 
(S — 4)  filr  I.  acutirostris  mehr  als  für  I.  tenuirostris,  wenn 
schon  jener  erste  Charakter  bei  Exemplar  V  und  VII,  dieser 
zweite  bei  Exemplar  II  und  IV  an  den  Vorderflossen,  bei  1  und 
iV  an  den  Hinterflossen  nicht  konstatirt  werden  kann,  bei 
II  und  III  aber  an  diesen  nicht  oder  nur  unvollkommen  ein- 
tritt. Ausserdem  aber  zeigen  die  einzelnen  Exemplare  noch 
Verschiedenheiten  unter  sich,  von  denen  mir  nicht  wahr- 
scheinlich ist,  dass  sie  bloss  zufällige  durch  das  Gestein  be- 
wirkte oder  individuelle  seyn  können,  da  ich  sie  fiberall,  wo  die 
abweichenden  Organe  paarweise  vorhanden  sind,  an  beiden 
Organen  gleichmäsig  sehe,  und  da  sie  mitunter  zu  beträcht-' 
lieh  sind,  um  nicht  an  Verschiedenheiten  der  Spezies  unter 
sich  und  daher  zum  Theil  wenigstens  auch  von  I.  acatirostris 
zu  denken,  wo  dann  die  grosse  vergliehene  Schädel-Länge 
l>ei  Nr.  II  voransteht.  Ich  will  daher  versuehen,  ohne  vor- 
erst über  die  Bestimmungen  abzusprechen,  die  einzelnen  Exem- 
plare nach  ihren  wesentlichsten  Eigentbfimlichkeiten  zu  cha- 
rakterisiren. 

Nr.  II.  Kegelzähne  ziemlich  seblanfc«  Schädel  im  Ver- 
hältniss  der  Wirbel  bei  weitem  am  längsten,  daher  der  Unter- 
kiefer von  37  Wirbel-Längen.    (Vorderflosse  nnvoUständig); 


4«7 

Hinterflosse  ohhe  Aasiiindiing  an  TAla  nnA  PiiakngMi  idet 
ersten  Zehens;  der  Rabeiisobnabel  hoeh  »m.Vop^errnnde'ans* 
gerandet.  Der  Hameras  ist  gegen  den  langen  Unterkirfer 
sehr  kiiir£  (0,11),  der  Oberschenkel  klein  gegen  den  Ober- 
arm; dieser  wenig  hammerförmig ;  die  Hinterflosse  mit  3 
Zehen*Reihen  (mit  19  erhaltenen  T&felchen). 

Nr,  III.  Kegeleähne  stHalich  schlank.  Schädel  raäsig 
lang,  Unterkiefer  ron  32  Wirbe^Lfingen ;  an  den  beiden  Vor- 
der*Extremitfiten  der  Radio«  und  4  Phalangen  des  ersten 
Fingers,  an  elfter  Jiinteren  die  Tibia  ond  Phalangen  ofane  Au^- 
randang  ,  an .  der  aridaren  >  bloss  1  Phalange  ausschnitten ; 
der  Rabenschnabel  scheint  im  Verhältniss  seiner  Breite  kür«* 
xer  als'g^vtrtinliteh'.sea  seyn  und  sein  enger  Ausschnitt  steht 
tiefer;  der  Hbmeras ist  gegen  den  Unterkiefer  kars  (0^14);  (die 
Hand  mit  60  erhaltehenr  Kn(^oheln  In  4  Reihen);  der  Ober* 
sebenkel  klein  gegen  den  Oberarm;  die  Hinterflosse  mit 
vier  Zehen*Aelh^n  (and  2S  erhaltenen  Täfelohen). 

Nr.  IV.  Kegelsäbne  siemlieb  schlank.  (Schlidel  TieUelcht 
lang);  Unterkiefer  (an  der  Spitze  beschädigt,  wenigstens)  32 
Wirbel  iai^t  ßü  den  Vopfdw-fix^emiläten  wenigstens  der 
Radios  and  eine  Phalange  ansgerandet  (an  den  übrigen  and 
den  Hinter-Ettremitäten  ist  dieser  Charakter  am  (jyps-Ab- 
gasse  wenigstens  nicht  mehr  zu  ermitteln);  der  Raben- 
schnabel scheint  im  Verhältniss  seiner  Breite  kürzer  als  ge- 
wöhnlich za  seyn  and  sein  länglicher  Aasschnitt  steht  tief 
(Hnmeros  gegipn  den  Unterkiefer  nicht  messbar);  der  Ober- 
schenkel klein  gegen  de»  Oberarm;  die  HiQterfloise  mit  drei 
Zehen-Reihen  (und  21  erhaltenen  Täfelchen)J 

Ni".  V.  (Zähne  alibekannt);  Schädel  mäsig  lang;  Unter- 
kiefer von  31  Wirbel-Längen;  an  den  Vorderflossen  der  Radios 
and  wenigstens  3  Phalangen,  an  den  hintern  die  Tibia  mit  4 
Phalangen  ausgerandet ;  Homerns  gegen  den  Unterkiefer  lang 
(die  Hand  mit  67  erhaltenen  Phalangen  in  4  Reihen);  die 
Becken-Kndchen  am  gestrecktesten;  der  Oberschenkel  gross 
gegen  den  Oberarm;  dieser  am  sohlankesten  and  stärksten 
Hammer-förmig  (aber  nicht  so  sehr,  wie  die  andern,  in  der 
Proportion  zwischen  Länge  und  Breite  —  vgl.  Tabelle  Zeile 
45—47  —  demL  tenairostris  [wo  diese  =  0,78  der  Breite  ist] 


4M 

gMohkMimeitd)^  die  HintejHftosse  mb  4  Zeben-Relhen  ond 
28  erhaltenen  Täfelcben,  wovon  die  der  vordersten  Reihe 
liÜraeF  (S..270|  277)  sind  eis  die  andern* 

"Nvi,  VL  Kegetzähne  eiemlieh  lang;  Schftdel  siemlicb 
köre ;  Unterkiefer  von  29,5  Wirbel-Längen ;  an  den  Vorder« 
flössen  der  Radios  and  4  Phalangen  ausgerandet,  an  der 
hintern  die  Tibia  mit  3  Phalangen;  Homerus  gegen  den 
Unterkiefer  lang  (Hand  mif  5i  erhaltenen  .  Knöehelchen) ; 
die  Becken -Knoehen  am  gestreoktesten ;  der  Obersehenkel 
gross  gegen  den  Oberarm ;  die  Vorderarm^Kneehen  am  gröss- 
ten.;  die  Hinterflossen  mit  8  Zebmi^Reiben  (und  19  erhalt 
tenen  Täfelehen), 

Nr.  VU.  (Zähne  unbekannt)}  Sehädel  siemlioh  kors; 
Unterkiefer  von  29  Wirbel-Längen:  an  den  Vorderflossen  der 
Radios  ond  3-^4  Phalangen  aosgerandet  (an  der  hinteren 
nicht  AD  ermitteln);  Homeros  gege6  den  Unterkiefbr  lang; 
der  Oberschenkel  gross  gegen  den  Oberarm;  dieser  am  dick«- 
sten ;  Hinterflosse  mit  « •  •  Zehen-Reihea« 

ErlLlärong  der  Abbildungen  auf  taf.  III  ond  IV. 

Die  den  Figuren  beigesetzten  iM^ini^cben  Nttoiinern  beseichnen  dio 
IJiceDplare  aaf  dieselbe  Art»  wie  im  Tei^t. 

A  RabenschnabeK  L  Oberschenkel,    . 

C  Oberarm.  M  Schienbein. 

D  Ellenbogen-Rohre,  N  Wadenbein. 

E  Radias.  Q'  Q"  Q'"  Q'"'  Zaban^Reihen  der 

H'  H"  H'''  H''^'  OlgiUl-Reifaeo.  Pbalaagan. 

(  K  ?  Beckentheile. 

Pie  meisten  Figurea  sind  a«f  1»  Fg.  d  und  I  aaf  )  redaziri, 


6eo^BO$tiischeEr|tiiierungen  an 
Marienbad  y 

von 

Hrn,  E.  K.  v,  Warnsdorff 

in  Freiberg. 


Einleitung. 

Solche  Punkte  anf  der  Oberfläche  unseres  Erd-Körpers, 
an  denen  sich  die  fortwährende  innere  Thättgkeit  desselben 
EQ  erkennen  gibt,  sind  tnteresennt  für  jeden  Gebildeten;  fiir 
den  Geognosten  aber  Ton  gerne  ver^snglicher  Wichtigkeit. 

Wer  an  dem  Krater  eines  thfitigen  Fenerberges,  an  der 
Mündung  einer  fort  und  fort  arbeitenden  Gas-Quelie,  an  dem 
Becken  eines  siedehd-^beisseii  Mineral- Wassers  gestanden  hat, 
wird  gewiss  nicht  ohne  lebhaftes  Interesse  diese  Stelle  ver* 
lassen  haben  und  oft  noch  mit  Bewunderung  an  diese  Er^ 
scheinungen  «nrückdenken^ 

Dergleichen  Punkte  gibt  es  nun  vorzugsweise  in  dem 
benachbarten  Bökmenj  im  Bereich  der  grossen  Schiefer-, 
Gneiss-,  Granit-  und  Basalt- Bildungen  des  Erz-y  Fivitel-^ 
Böhmertvald'  und  JMittel-Gebirges. 

Als  ich  im  Sommer  ISäS  genöthJgt  war,  die  Marienbader 
Mineral-Quellen  An  giebrauefaen,  benatzte  ich,  angeregt  durch 
die  interessanten  v.  GuTBiüR'schen  Mittheiinngen  in  dem 
HsiDLER'schen  naturhistorischen  Werke  ober  Martenbad  (Prag 
1837)^  die  Müsse-  Stunden  zu  geognostischen  Exkursionen, 
welehe  ich  allerdinga  der  Ki|r  halber  ni^ht  weit  ausdehnen 
konnte,  sondern  nur  auf  die^  itächate  Dmgebang  Marienba^s 


410 

beschränken  masste.  Indessen  sind  doch  die^  unter  dem 
gütigen  Beistand  mehrer  Freunde  ^  gewonnenen  Resultiite 
von  der  Art,  dass  sie  vielleicht  von  einigem  allgemeinen 
Interesse  seyn  dürften ;  wenigstens  sprach  sich  unser  be- 
rühmter Hr.  V.  Buch  in  diesem  Sinne  darüber  aus,  als  es 
mir  vergönnt  war,  ihn  an  die  wichtigsten  Punkte  begleiten 
SU  können. 

Da  bereits  so  viel  Tüchtiges  über  die  geognostischen 
Verhältnisse  Marienbais  in  dem  HEiDX.Ea*schen  Werke  ge- 
sagt worden  ist,  so  waren  meine  Bestrebungen  vorzugsweise 
auf  die  Erforschung  und  Ermittelung  der  Verhältnisse  der  da- 
sigen  verschiedenen  Gebirgs-Gesteine  zu  einander  und  auf  die 
Beziehungen  gerichtet,  in  denen  sie  zu  deiY  dortigen,  für  Viele 
so  segensreich  wirkenden  Mineral-Quellen  stehen. 

Als  Vorbemerkung  glaube  ich  nur  wenige  Worte  über 
die  Gegend  zwischen  Karlsbad  und  Marienbad  beifügen  zu 
dürfen. 

Gegend  zwischen  Karlsbad  und  JMLarienbad, 

Sobald  man  die  Egerbrücke  bei  Fischern  auf  der  Strasse 
nach  Karlsbad  überschritten,  befindet  man  sich  nach  gennger 
Entfernung  auf  dem  bekannten  grobkörnigen  Karlsbader  Gra- 
nite, welcher  durch  seine  grossen  Feldspath-Krystalle  und 
durch  die  zahlreichen  feinkörnigen  Granit-G&nge  eine  gewisse 
Berühmtheit  erlangt  hat.  Dieser  Oraj^it^  in  dessen  Bereiche 
die  Karlsbader  Quellen  auf  einer  mit  Achat  und  Hornstein 
erfüllten  Gangspalte  **  entspringen,  brdtet  sieb  südlich  von 


^  Dankbar  gedenke  ich  hierbei  des  Hrn.  BergkoiumUsions  -  Rath'e 
Graf  V.  HoLZRNDORF ,  des  Hrn.  PreFs.  Dr.  B.  Cotta  und  meines  treue« 
Begleiters,  Hrn.  Kaufmanns  Bernhard  Eisenstuck  aus  Chemmt%, 

*^  Dieser  Gan^  besteht  bei  einer  Mächtigkeit  von  ungefähr  einem 
Lachter  aus  aufj^elöstem,  dureh  Kieselmasse  wiederum  gekittetem  Granit, 
vrelober  von  \^l*"  näehtigen  Horitstein-  unii  Achat-Tran mern  durch- 
Ußizi  wird,  auch  bip  und  wieder  kleine  Partte'n  .voo  Sprodeisteiii  wahr- 
nehmen lässt.'  Ein  eigentliches  Kong^lomerat,  wie  es  häufig  genannt 
worden  ist ,  kann  man  daher  dieses  regenerirte  Gestein  nicht  nennen, 
denn  es  sind  keine  fremdartigen  Gesteins -Geschiebe,  die  sich  hier  ver- 
bunden finden,  sondern  es  ist  nur  zerbröckelter  uttd  durch  Kieeel-Masse 
wiederttm  gebusdeaer  KarUbaäsr  Granit« 


411 

KarlshßA  in  einer  grossen  FJXehe  aas,  and  man  FerllUst  den« 
selben  aaf  dem  Wege  nach  Marienbai  erst  hinter  dem  Dorfe 
DonawilXj  woselbst  man  ein  sehr  ausgebreitetes  Gneiss- Plateau 
betritt. 

Bei  Petschauj  wo  sich  die  Strasse  wiederum  tief  in  den 
Thal-Kessel  der  Töpl  hinabzieht,  tritt  der  vorerwähnte  Gra- 
nit wiederum  auf. 

PeUchau  liegt  wie  in  einem  Granit-Krater,  dessen  ober* 
ster  Rand  in  einer  fast  horisontalen  Linie  von  dem  umge« 
benden  Gneiss  gebildet  wird. 

Hr.  V.  Buch  fiusserte 

über'diesen  neben-skizeir- 

ten  Punkt,  dass  derselbe 

so  gestaltet  seye ,  wie  er 

erscheinen  müsse,   wenn 

man  sich  eine  sprdde  Masse 

y    i       ,;;^^  gesprengt  und  von  einer 

anderen        durchbrochen 

vorstelle. 

Auch  hier  wird  dieser  Granit  wie  in  Karlsbad  vielfach 

von  oft   mächtigen ,    feinkörnigen  Granit-Gängen    durchsetzt, 

wie  man   häufig   an  der  neuen  Chausee   nach  Marienhad  bis 

an  den  Gasthof  am  Fuss  des  Berges  wahrnehmen  kann. 

Sobald  man  auf  dieser  Strasse  die  Mitte  des  Berges 
fiberschritten  hat,  gelangt  man  wieder  auf  die  Gneiss-  und 
resp.  Hornblende  -  und  Glimmerschiefer  -  Decke ,  die  sich 
bis  Marienbad  erstreckt  und  nicht  selten  von  Granit  und 
einigen  Basalt-Kuppen  durchbrochen  zeigt. 

Bei  Emsiedelj  zwischen  PeUehau  und  Marienbad^  treten 
mächtige  Partie*n  von  Serpentin  zu  Tage,  die  zu  dem  Betrieb 
von  grossen  Brttchen  Gelegenheit  gegeben  haben  und  wahr* 
seheinlioli  mit  dem ,  oberhalb  Marienbad  am  FiUhübel^  voiv 
koBunenden  Serpentin  in  Verbindung  stehen. 

Im  ThaKKesse!  von  Marienbad  endlieh  erscheinen  wie* 
dernm  Granite  verschiedener  Art,  deren  Verhältnisse  sowohl 
unter  doh.  als  zu  dem  umgebenden  Gneiss-  »nd  Schiefer- 
Gebirge  in  Folgendem  näher  .entwiekelt  werden  sollen. 


412 

Literatur  in  mineralogischer  Itinsieht 

Die  geognostischen  Verhältnisse  von  Marienbad  sind 
bereits  theils  von  dem  Hauptmann  v.  Gutbibr  in  dem  Heid- 
LER'sehen  natnrhistorischen  Werke  über  Marienbad  {Prag 
1837)^  theils  vom  Oberberg-Rath  Nöggerath  in  dessen  Ausflug 
nach  Böhmen  (Bonn  1838)^  theils  in  diesem  Jahrbuche  vom 
Prof.  Dr.  B.  Cotta  1838,  Heft  5  und  vom  Prof.  Kapp  1840, 
Heft;  4  und  1843,  Hft.  3,  so  wie  endlich  ganz  neuerdings  in 
der  Berg-  und  Htitteii-männischen  Zeitung  1843,  Stück  30 
(die  Fortsetzung  fehlt  noch)  vom  Markscheider  SchhAdt  in 
Sckneeberg  näher  besprochen  vi^orden ;  auch  finden  sich  einige 
Notitzen  in  Gumprecht's  Beiträgen  {Berlin  1835). 

Dem  bereits  Bekannten  glaube  ich  meine  verspäteten 
Beobachtungen  zur  Bestätigung  auch  jetzt  noch  beifügen  zu 
dürfen,  da  es  wohi  die  Pflicht  jedes  Freundes  der  Wissen- 
schaft erheischt,  zu  der  Aufklärung  so  interessanter  Verhält- 
nisse ein  Scherflein  beizutragen. 

Allgemeiner  Überblick  der   geognostischen   Verhält- 
nisse von  Marienbad. 

Marienbad  ist  in  einem  kleinen  Thal-Kessel  in  der  Gabel 
von  drei  Bächen,  des  Schneid -^  des  ffameliha-  und  des 
SleinhaU'Baches  erbaut«  Erster  fliesstwie  aus  der  anliegenden 
geognostischen  Karte,  der  ich  den  bekannten  Plan  von  diesem 
Kurort  und  die  v.  GüTBiER'sche  petrographische  Karte  zu 
Grunde  legte ,  zu  ersehen  ist ,  von  N.  nach  S. ,  der  andere 
von  0.  nach  W.  und  der  dritte ,  den  rechten  Winkel  der 
beiden  ersten  theilend,  von  NO.  nach  SW.  Die  Vereinigung 
dieser  Gewässer  führt  abwärts  den  Namen  Auschowitzer 
Bach  nach  dem  Dorfe  gleichen  Namens ,  auf  dessen  Flur 
der  Kurort  Marienbad  begründet  wurde.  Der  Steinhaubach 
ging  früher  in  seinem  natürlichen  Bette  gerade  über  den 
Kreutzbrunnen  und  ist  erst  seit  dessen  Fassung  oder  viel- 
leicht auch  schon  früher  durch  einen  Graben  hinter  dem 
Orte  dem  Schneidbach  zugeführt  worden. 

Zwischen  dem  Hamelika-  ond  demSteinhau-Bach  liegt  der 
ans  grobkürnsgem  Granit  bestohende  MühUerg. 


41S 

Det^lU€ml^*unAiw8tkneii'^€k9ohlie^89n  dm,  eben- 
falls  aas  gleiehem  Granit  gebildeten  Steinhau  ein. 

Das  rechte  Gefafinge  des  Schneii^  and  abwärts  Ausehih 
untsser-Backes  wird  von  dem,  voreugsweise  aas  Gneiss  bestehen« 
den  Sekneidranff  and  dem  Damberge  gebildet  and  cwisehen 
dem  AueekßtfUzer"  and  d«m  JStameliha-BtLch  liegt  der  aas 
Gn^ss-,  Hornblende-  und  Gtimmersehiefer  bestehende  Barne* 
Hha-Berg  mit  seinen  Angrensangen* 

Kurze   Gesteins-Beschreibungen. 

a,    Feinscbuppiger  Gneis  und  Glimmerschiefer. 

Feinsohuppiger  Gneiss  und  Glimmerschiefer. findet  sich 
vorzugsweise,  in  den  Steinhrtichen  am  AusgMige  des  Harne* 
tika-Thalee^n  der.  Karlsbader  Strasse  nt^eh  AbMChin  hin  an* 
stehend .  (HviDliiSR,  S.  77).  Er  bildet  hier  mäohtige,  aus  8 
bis  6''  starken  Schichten  zusammengesetzte  Bänke,  die  sich 
mit  verschiedenen  partiellen  Abwetchumgen  h.  9  in  SO.  unter. 
45 — ^55 .  and  selbst  ß(k^  verflachen.  £r  ist.  von  blaulichgrauei* 
Farbe,  i^at  ein  äusserst  feinkörniges  Gefttge,  ist  spt'öde  tthd 
schwer  z^sprengbar  und  lässt  die  einzelnen  G^mengtheild 
selbst  mit  der  Lupe  nur  äusserst  schwer  erkennen.  Hin 
und  wieder  enthält  er  in  £rbsen»grossen ,  dunkjlen  Flecken 
Glimmer-  und  Talk*Aasscheidangen  mit  gemeinem  Granat. 

b.    Graoat-Fels.  , 

An  dem  Granit  ie8  MUkHergee  etossen  sich  diese  Schich* 
ten  scharf  ab,  sind  aber  meist  in  der  Nähe  der  Grenze  schie« 
fngeri  zerstörter  und  hlrafig  mit  schwachen  Trümmern  nm 
Brauneisenstein  durchzogen.  Weiter  nilch  der  Kuppe  des 
JBameUia'Bergee  hin  nlmiiit' dieses  Gestein  Hornblende  auf, 
die  sich  auch  zuweilen  mit  F^eld^path  in  grössere  Partie'n 
ausscheidet.  Es  bekommt  ein  grobkörniges  Ansehen,  und  es 
treten  ttiäehtige  Schichten  von  einem  Gestein  dazwischen  auf, 
welches  aus  einem  Gemenge  von  Quarz,  dichtem  Feldspath 
(Albit),  einem  Bronzit-ähnlichen  Mineral,  feinsch üppigen  Talk, 
wahrscheinlich  etwas  HornbleHde  und  dichtem  Granat  besteht; 
diese  Schichten  sind  bis*  zu  M  und 70^  geg^>  ISO«  aulgeriohtet. 


414 

c»  Geneng«  ^m^  AMU  Gllmver  und  w«braeheiiilieb  HmraUttfida  (graner 

Gränsteio). 

Am  nördlichen  Abbange'  des  ffamelika^Betges^  anmit- 
telbar  hinter  dem  alten  Badehanse,  steht  ein  schwarsgraoes, 
feinkörniges  Gemenge  von  Albit,  Glimmer  und  wahrschein* 
lieh  Hernblende  (grauer  Grünstein  also)  in  Klippen-artigen 
Felsen  sa  Tage,  welches  eine  mächtige  Lagermasse  so  bilden 
scheint. 

£ine  charakteristische  Eigenthümlichkeit  dieses  Gesteins 
besteht  darin,  dass  es  an  der  Oberfläche  leicht  aaswittert, 
während  die  festeren  Aibit-Krystalle ,  ans  Lamellen  hervor- 
ragend, unversehrt  stehen  bleiben. 

Von  dem  Hameltha-Bache  aus  ist  ein,  dermalen  verbro- 
chener Stollen  auf  einer  Gang-artigen  Kluft  in  der  Nähe  dieser 
Masse  flu  Aufsuchung  von  Eisenstein  oder  Zuschlägen  gegen 
S.  in  den  ffamelika-Berg  getrieben  und  in  dem  Thal-Grunde 
selbst,  jedoch  etwas  im  Liegenden  derselben,  gehen  ein  *Pasr 
alte  Schächte  nieder,  deren  Halden  ans  einem  grobkörnig- 
blättrigen Gemenge  dieses  Gesteins  mit  vorwaltender  Horn- 
blende, einer  dunkelgrünen  chloritischen  Substans^  etwas 
Granat  ujid  eingesprengtem  Schwefelkies  bestehen. 

d.   Feinkorniger  Albit>Granit. 

Die  Kuppe  des  ffameUka'^Bergei  selbst  besteht  aus  eseh- 
grauem  feinkörnigen  Granit  mit  graulichweissem  Feldspath 
(Albit) ,  braunen  Glimmersohüppchen  und  wenig  Qnars ,  in 
welchem  scharfkantige,  plattenförmige  Bruchs tücke  *  In  meist 
rundlicher  Hauptform  von  dem,  vorstehend  unter  c  besohrie- 
benen  Grünstein-artigen  Gemenge  vorkommen»  Sie  sind  in 
ihrem  Innern  von  etwas  diehterer  BeschaflEenheit  als  das  in 
Felsen  anstehende  Gestein,  aber  äusserlich  mit  der  cha- 
rakteristischen   ausgewitterten  Oberfläche   verseben*    Diese 


**  Es  Hiod  mehrseiu  Zweifel  darüber  eotstanden,  oh  diese  Partie'n 
als  Bruchstücke  oder  sIs  Konltretionen  siuusebeD  sind.  Ich  nenne  sie 
Bruchittucke,  weil  sie  meinem  Auge  nicht  allein  als  solche  erscheineni 
sondern  weil  ich  auch  glaube,  dass,  wenn  sie  Konkretionen  wären,  eine 
■Mt  der  äussern  Form  in  Bezieheng-  stehende  innere  SHroktur  wstarnehm- 
bar  seyn  musste,  was  hier  nicht  dsf  Fall  ist» 


41$ 

* 

Partten-gind  an  dw  GtIftvAtfehe  in  VOTgiftkh  au  dem  amschliei- 
^enden  Gesteine  nieiftt  1  «äkegeivittet't  dnd  gebe«  sieh  daher  in 
der  Form  unregelmäsiger  Vertiefungen  za  erkennen,  wte  Diese 
S.  7&-fBatev  J:^iri  HmALB&  bereits  beschrieben  und  Tab.  Y, 
Fig.  1  sehr  genan '  dargestellt  worden  ist.  Dieses  Gestein 
durchsetzt  nngeföhr  in  der  12.  Stunden-Linie  den  HämetihO' 
Berg  nnd  es  finikn  sieh  «akireiehe  Blöcke  dsTon  am  Wege 
nsch  dem  Franxembrium.  Weiterhin  Terbreitet  sich  auf  dem 
Rücken  dieses  Bei^s^  kahmiger  Hornblendesohiefer  mit  zahl- 
reichen Feldspath-Trümmern« 

t.   Gneiss  am  Oamelika^Bergy  am  Bamberg  und  am  SekneHStrang, 

Der  westliehe  nnd  nordwestllclte  Abhang  des  ffamelika- 
BergeSy  der  Kreuttberg  genannt,  besteht  aus  Gneiss  von  ge- 
wöhnlicher Beschaffenheit  I  mit  vorwaltend  tombakbrannem 
Glimmer.  Er  breitet  sich  von  hier  über  den  Fussdes  Dqrn-' 
berges  nach  dem  Nammerhaf  hin  aus  und  zieht  sich  in  einer 
schmalen  Zunge  am  Schneidrang  im  Schneii^Thal  bis  in  die 
Gegend  der  Königswerther  MäUe  hinauf.  Der  eigentliche 
Kern  de^  Darnberges  besteht  ^  ebeniso  wie  der  Steinhau  und 
Mühlberg^  aus  einem  weiter  unten  zu  beschreibenden  Granite, 
der  an  dem  sttdliefaen  Abhänge  des  DarnbergeS  nach  dem 
Bammerhof  hin  ntii^  von  einer  schwachen  Gneiss-Decke  über- 
lagert wird  und  nicht  selten,  namentlich  an  dem  Wege  vom 
Kieselhofe  an  der  Egerschen  Sirasse  nach  Hammerhof ^  von 
Granit- Ausläufern  durchsetzt  wird  (Heidler,  S.  85).  Einige 
Verhältnisse  dieser  Art  sind  in  den  Profilen  Fig.  1 — 4  dar- 
gestellt. Der  Cbieiss  i^t^  durehgängig  deutlich  geschichtet, 
und  seine  Schichten  madien  nicht  selten  sowohl  dem  Fallen 
als  auch  dem  Streichen  nach  wellenförmige  Biegungen,  wo- 
durch er  ^owelleii  das  Ansehen  einer  konzentriseh-sohaligeh 
Absonderung  anniamt  (Flg.  5).  In  den  Steinbrüchen  an 
Kreutxberg  zeigte  er  ein  Fallen  von  65— Td^,  h.  8--*9  in  SO. 

Bei  AusehawUk  unterhalb  des  Eerdmands- Brunnen,  ent- 
fernter  von  dem  Grranit  also,  betrug  das  Fallen  nur  25— 30<^. 
Am  Fnsse  des  DasnAerges  im  Dnrckstieh  der  Marim^hader 
Planerstrasse  verftäshte  sieb  derselbe  li.  9--10  in  SO.  unter 
50— 55<». 


416 

ierg  gegenüber,  stieg  dei*  Fall- Winkel  bei  gleieher  Riehtong 
wiederam  auf  65— 70<>.  . 

Zwisehen  dem  weissen  Löwen  nnd  dem  Bertiner  Hof 
findet  man  den  Gneies  h.  5—6  unter  70*«^80^  bald  in  0. 
und  bald  in  W.  einfallend. 

In  einem  grossen  Steinbrach  i^wiaehen  dem  Berliner 
Bof  und  dem  Weddbrunnen  am  Schneidrang  (Fig.  6)  bei  der 
Brücke  steht  er  theiis  gane  auf  dem.  Kapfe^  theils 'Stürsc  er 
sich  unter  80<>,  h.  3—4  in  W. 

Auch  war  in  diesem  Steinbruche  eine  deutliche,  krnstirte 
nnd  geglättete  Kontakt-Fläche  zwischen  den  steil  aufgerichteten 
Gneiss-Schichten  nnd  dem  weiter  unten  an  beschreibenden 
grobkörnigen  Qranit  des  Steinhauberg^es  wfihrsunehmen ,  die 
sich  unter  SO^^  h.  4—5  in  W,  verfläob(;e. 

Aus  dieser  Schichten-Stellung  ergibt  sich,  dass  der  Gneiss 
swischen  den  beiden  grossen  Granit-Partien  C&cherförmig 
eingezwängt  und  daselbst  parallel  dem.  Schneid  -  Thiüß  steil 
aufgerichtet  ist. 

Vorläufig  hi|be  ich  zn  erwähnein  9  4a^s  der  Gneiss  zwi- 
schen der.  Jifarienbader  Mühle  und  dem  zuletzt  er^rähnten 
^Steinbruche  unfern  des  Waldbrunnens  mieist  sehr  aufgelöst 
.qnd  zerstört  ist  und  y^n  O^arz-  und,  Hornsti^in- Gängen  mit 
Roth-Eisenstein  und  Graubraunstein- Erz.  in  der  Rieb tung 
.h.  ll'--12  durchsetzt  wird. 

f.     Granit  und  Gneiss-Granit  im  Gneiss. 

Besondere  Aufmerksamkeit  rerdient  das  Vorkommen  eines 
sehr  festen,  fein-  und  mittel-körnigen,  blanliehgrauen  Granites 
im  Bereich  dieses  Gneisses  am  Scheidrang.  Er  tritt  zuerst 
in  dem  oben  erwähnton  Steinbruehe  Fig.  6  an  der  Brücke 
zwischen  dem  Berliner  Bof  und  dem  W^ddbrunnen  auf, 
seheint  seinem  Habitu»  nateh  dem  dasigen,  etwas  körnig-sehup- 
pigen  Gneiss,  der  gewis^ermasen  inGneiss^^Granit  übergebt, 
sehr  nahe  zn  stehen  und  verliert  sich  nach  oben  ohne  be- 
stimmte scharfe  Grenze  an  den  steil  aufgerichteten  Gneiss- 
Schichten.  Nach  der  Kämgswerlier  MüUe  hin  wird  der 
Gneiss  von  diesem  dichten,  feinkörnigen  und  dunkler  werdenden 


417 

Granit  imn^r  mehr  und  mehr  Terdrfingt,  und  er  enthält 
hier  saweilen  fettglänzende,  Geschieb-ähniiche  Ausscheidnn- 
gen^  wenn  nicht  vielleicht  Bruchstücke  von  Qnarz. 

g;.     Gaog-BilduDgen  im  Gneis». 

Die  Gang -Bildungen ,  welche  im  Bereiche  Marienbad$ 
im  Gneiss  vorkommen,  sind  entweder 

1)  Gebirgsgesteins-Gänge  oder 

2)  eigentliche  Gänge  nebst  analogen  Bildungen, 

a.     Porphyr-GäQge. 

Von  Gesteins- Gängen  sind  mir  nur  zweierlei  bekannt 
worden.  Bei  den  Grund  -  Ausgrabungen  zu  den  Gebäuden 
No.  42  und  43)  neben  dem  goldnen  Anker y  wurden  in  auf- 
gelösten Gneiss-Schichten  zwei  Gänge  von  feinkörnigem  und 
dichtem  Feldstein-Porphyr  sichtbar,  die  sich  h.  5 — 6  unter 
60—70®  in  SW.  verflachten,  und  wovon  der  eine  7 — lO/der 
andere  aber  4 — 5'  mächtig  war.  Dieser  Porphyr  erschien 
meist  dicht,  fleischroth  von  Farbe,  enthielt  Schwefelkies  ein- 
gesprengt und  war  in  parallele  Lagen  abgesondert,  von  denen 
einige  in  eine  sandig-thonige  Masse  von  rother,  violetter  und 
gelber  Farbe  aufgelöst  waren. 

Wie  mir  später  mitgetheilt  wurde,  soll  auch  ein  Feld- 
steinporphyr-Gang  in  den  Steinbrüchen  an  der  Karlsbader 
Sirasse  and  dann  wiederum  unweit  des  MsTTfiRNicH^schen 
Haases. aufsetzen,  der  nach  Befinden  durch  die  Quellen-Spalte 
zwischen  dem  Kreutz-  und  dem  Ambrosius^Brutmen  bedeu- 
tend verworfen  sey. 

ß.    Augit-Porphyr  (?). 

An  dem  steilen  Rande  hinter  dem  weissen  Ltwen  setzt 
ferner  in  dem  dortigen  steil  aufgerichteten  Gneiss,  wahr- 
scheinlich in  der  Richtung  h.  7 — 8,  rin  mächtiger  Gang  eines 
grünlichgrauen,  schmutzaggelb  gefleckten  Gesteins  auf,  wel- 
ebes  vielleicht  Angit- Porphyr  seyn  dürfte  und  wovon  sich 
sach  unbedeutende  Spuren  in.  dem  gneiasigen  Hornblefide- 
nnd  Glimmer-Schiefer  an  der  Karlsbader  Strasse  zeigten. 

Jabr^ang  1844.  ,  27  , 


418 

y,   QoftTx   und  e»seD6cbfiflsig;e  HoriMtelo  -  Olnij^e  mit  RotbeiwBstda  ml 
Graubr»u»ftteinerz  im  GmIm. 

Der  meist  sehr  aufgelöste,  s.  Th.  ganz  eerstörte  and 
in  einen  tlionigen,  ockrigen  Letten  omgewandelte  Gneiss  am 
Fass  des  Gehänges  zwischen  der  Marienbader  Mühle  and 
dem  Waldbrunnen  wird  hfiafig  von  Quarz-  und  eisenschüssigen 
Hornstein-Gfingen  mit  Rotheisenstein  und  Graabraunstein- 
Erz  in  der  Richtung  h.  11 — 12  durchsetzt.  Besonders  deat- 
iich  waren  diese  Verhältnisse  bei  den  Aufgrabongen  in  den 
Hofräumen  der  im  Bau  begriffenen  Stadt  Petersburg  und 
der  zunächst  gelegenen  Gebäude,  beFm  Kömgewerther  Hause, 
bei*m  goldnen  Anker  und  bei*m  Berliner  Hof  zu  beobachten. 

Im  Hofe  der  Stadt  Petersburg  setzte  unter  andern  ein 
2—2^' mächtiger,  h.  11  streichender,  80— S5^  In  W.  fallen- 
den Quarzgang  mit  eisenschüssigen  Saalbändern  auf,  bei  dem 
der  Gneiss  im  Hangenden  und  Liegenden  auf  zusammen 
20 — 30'  Breite  vollkommen  aufgelöst  war,  und  eine  Thon- 
stein-artige,  eisenschüssige  und  z.  Th.  selbst  lettige  Beschaf- 
fenheit angenommen  hatte. 

Bei  der  Marienbader  Mühle  und  hinter  dem  teeissei^ 
Löwen  setzen  ebenfalls  dergleichen  Gänge  auf,  die  wahr- 
scheinlich die  Wege  der  daselbst  stattfindenden  Gas-Exhala- 
tionen  sind. 

Von  dem  Kömgswerther  Hause  zieht  sich  hinter  dem 
goldnen  Anher  und  dem  Bertiner  Hof  ein  mächtiger,  mebr- 
faoh  aufgepingter ,  fast  saiger  fallender  Rotheisenstein-Gang 
mit  Quarz  und  Horiisteln  und  mehren  Gefährten  am  Gehänge 
hin.  Dieser  mächtige  Gang  wurde  früher  bebaut,  und  aof  , 
ihm  bricht  das  Graubraunstein-Erz  mit;  Brannit,  welches  man  I 
in  Wulst-  und  Knollen-förmigen  Stücken  an  diesem  Gehfinge 
In  zerfressenem  Quarz  findet. 

Diese  Gang-BlldungeR  tchliesseii  sieh  unmittelbar  den 
bekannten  sogenannten  Hornstein^Stoek  (Hzidlbr  ,  S.  80  und 
M)'  an,  welcher  sich  in  der  Richtung  von  der  Marien^,  An- 
brvsiuS'  und  Carotinen- Quelle  ai»  diesem  Gehänge  b.  9—10 
nach  Aem  Jägerhause  heraufzieht  und  der  bei  75—80^  süd- 
westlichem Fallen  eine  Mäehtigkelt  von  20—30'  erreicht,  Fig. 
7*    Die  Hauptmasse  dieses  Stocks^  auf  dem  mehre  Schotter- 


I 


4ro 

Brüche  (CliAu$ee*Aaf$ahi»tt)  gangbAr  sind,  besteht  aei  eiieii« 
schttsdgeiD)  qaiMmigen  Hornsttoin,  de«*  vtelfaob  ron  eekniftbjt' 
Äehat-^Cbalcedonr  ond  ki^stalliniBchea  Quaris-Trüiiinierii  durch* 
logen  vf ird ,  eine  sahlreiohe  Menge  yoo  kleinem  Granit  and 
Feldspath-Bröekehen  umsphltesst  und  mit  EisenoKyil  evfällte 
Qaarc-  und  Amethyst-Dmsen  eatbält  Im  Büttel  der  gan^eiii 
Masse,  aU  neueste  Bildung  erscheint  gewöhnlich  ein  Breecien* 
artiges  Geetein,  welches  aus  kleinen  Bruehstficken  von  Horm* 
atoifi,  Achat,  Chalcedon,  Feldspatb  und  Granit  mit  eisenschils*. 
ilgvm  Hornstein-Biademittel  gebildet  wird  und  somit  den  n^or* 
erwähnten  £iseQStei«wGifngen  sehr  nahesteht. 

Diese  Gangr  und  Stoek-*förniigen  eisenschilssigenfleriMitein* 
Bildungen  erinnern  theils  an  die  bekannten  BroekeivFelsbil*. 
dangen  im  ErigeUrge  bei  Roichßu  u.  a.  O.  *^  tbeila  an  die 
Araetbyst*LagerstXtten  von  Wwenbäd  und  Wolhen$kmt  ^\i»f 
aber  auch  im  die  Sch^a^enberger  und  Johamig^rgtiutädter, 
Eisensteio-»  uad  GrauhraunateiiHGile^».  und  ich  halte  sie  nieht' 
sowohl  für  die  Mutter  oder  die  Ursache  der  Marienbader 
Qloellen,  wie  im  HBU>i.|Ka  SL  M  angegeben  >  als  vielmehr  fttr 
sine  Fo%e  dcarselben«. 

Es  «iad  wal»rsoh^iniieh  frftltoqre  Quellen-AhsMtdie ,  wie 
dasselbe  auch  in  Bezieluing  auf  den  Korlßtßder  Homateiiir» 
Gang  ausunehnieii  ist. 

Scbliesslieb  ist  aeob  mm  erwähiteii,  dasa  binter  der. 
Uarienquelle  im  Ha'»elika^Bachß>  ebenfaU^^  eiiik  iHia  eisensebUs* 
sigem,  E.  Tb.  leetem  uad.ji*  Tb»  uerfresseuem  und  sandigem 
Qoars  bestehender  Gang  von  4— 5^Mächligke{t  unfsetst,  der 
h.  7,5-^8  atreieht  und  «ut^»  einem  steileu  Winkel  in  NO. 
eiafidk. 

h.    Grobköraigar  Granit  am  Steinhw  und  SfuhUerf, 

Das  aofort  iiuffalienda  Eauptgesteiu  von  Marienbßi  }at. 
dar  bekannte,  mekarfa<^  erwähnte  gvpbk<Hniig0  {MarUtßdmr), 
Granit,  der  sieh  divrpb  eeine  grossen  Ortbokli|#- ZwÜlioge. 


*  Frsibsijsbbk*8  Or^ktoi;raphie  von  Sachsen 9'  Heft  2 ,  S.  76  anJt 
NAUMAinf'a  ErlaalamogaB' »tt  Sbeieiran  X?  iew  geega^  Karte  des  KIMglP.' 
%f*asa,  Sk  SOS  ff • 


430 

aassdchnet,  während  hn  elgenllichen  6esteiiit''6emengd  Albit 
(«der  OÜgok^as)  vorherrsehend  ist  Er  bildet  den  Steinkau 
und  den  MüUberg^  breitet  sich  «nf  dem  Rücken  des  Dam- 
bergeB  bis  zum  Jägerhäu9e  unter  dem  Gneiss  hervorragend 
aas  and  besteht  aus  einem  k^rrnigen  Gemenge  von  Orthoklas 
und  Albit  (oder  Oligoklas)  mit  wenig  granlichweissiem  Qoars 
und  uiiregelmäi»ig  eingestreutem  schwarzen  und  tombakfar- 
bigen Glimmer,  in  welchem  Gemenge  er  die  gi*ossen,  por- 
phjrartlg  eingestreuten  Zwillings-Krystalle  umhüllt.  Im  In- 
nern der  Berge  hat  er  ein  ockerfarbiges  Ansehen  und  Ist 
meist  von  etwas  mürber,  aufgelöster  Beschaffenheit,-  wfihrend 
die  auf  der  Oberfliiche  zerstreut  herumliegenden  Felsbföoke 
von  ganz  reinem  frischem  Ansehen  ohne  den  ockerfarbigen 
Anstrich  erscheinen  und  meist  sehr  fest  sind.  Es  rührt  Diess 
wahrscheinlich  daher,  dass  die^  Gesteinsklüfte  im  Innern 
mehr  oder  weniger  mit  Wässer  erfüllt  Bind,  welches  Zerse- 
tzungen bewirkt,  während  die  einmal  abgewitterten  Felsblöcke 
an  der  Oberfliche  nur  vom  Regenwasser  abgespüll?  werden. 
Eine  wesentliche  Verschiedenheit  des  Geilteins,  wodtorch  man 
berechtigt  werden  könnte,  die  die  Oberflfiche  des  MMkibergs 
bedeckenden  grossen  Pels-Btöcke  für' eine  andere  Bildung  an- 
zusehen, findet  im  Allgemeinen  nicht  Statt.  Es  scheint  da- 
her, dass  die  festeren  krystallinischerert  -  Gestdns-Partien 
den  Zerstörungen  an  der  Oberfläche  iXnger  Widerstand  ge- 
leistet haben  und  nun,  fast  wie  erratische ' Blöcke ,  auf  dei^ 
selben  fterstreut  verbreitet  sind,  wie  Diess  häufig  bei  Granit- 
Bergen  der 'Fair  ist.  Eine  der-*ausgezeichnetsten  Purtie'n 
hertor^ag^nder  Föhblöcke  iii  Mwi&nbäd^Ut  die*  so|[ennnnte 
kleine  Sehweitx  mit  dem  Friedriekstein  (Titel- Vignette  zur 
Karte). 

Übrigens  finden  I>ei  diesem  Granite  in  den  quantitati- 
ven Verhältnissen  der  Gemengtheile,  der  Grösse  des  Korns, 
der  vorherrschenden  ^Färbung  n.  s.  W.  allerdings"verschie- 
dene  Abstufungen  Statt;  dessen  ungeachtet  aber'bbibt  sieb 
der  Haupt-Charakter  desselben  immer  gleich,  so  dass  es  in 
gcognostischer  Hinsicht  wenigstens  unwesentlich  erscheint» 
verschiedene  Varjietäten  desselben  anfsnsteilen. 

Ungleich  wichtiger  sind  die  Verhältnisse,  in  d^neu  4ieser 


^1 

Graiiil  SU  den  bereite  'beMhiHebeiiisn  und  no^  weiter  na  er- 
wähnenden-Gebirgs^Bildiingen  eieht* 

i.     VorkoniDeo  von  llornblendetchiefer  -  Braehttuckf o  Im  grol|k9rai||en 

Granit. 

Zu  den  iuisserst  seltenen  firseheinaiig^  gehört  ]i|unäehiit 
das  VorlLommen  von  vollkouimen  nnveriinderten,  ecliarfkauti- 
g^H  Hornbliendeachiefer-Brncbstöcken.  Mir  siimI  nur  %  friseh 
gesprengte  FeUblöoke  auf  dem  Fronzetuhergj.  anmitteJbar  l;»ei 
dem  daeigen  Tempel  vorgekommen,  en  depen  diese  Erschei- 
nungen in  der  ausgezeichnetsten  Weise  wahrsnnehmen  war  '*'. 
£s  fand  sich  nSmlich  hier  nicht  allein  eiii  Milgefähr  8"  lange^i 
dreieckiges,,  vol^ko^mmn  deutlicbea  Brnchstüefc  von  Bornblen- 
deschieler»  wie  Fig.  8  darstellt,  noeh  gegenwärtig  in  vollkom- 
men, kr^r&tallinischeiiit  gani&  frieehem,  ,|;roJbjiörtti(gpi)B  G^-an^t 
von.  weisser  Farbe  eingewachsen,  sondern,  man  kpn^tcanch 
an  c)ieseip .  so  vrp^,  an  einem  andern  ^ofi^m  •  Granit^Idoke 
nnregelmfisig  gestaltete,  scharfkantige  Kontakt-Flächen  von 
dergleichen  Brochstäcken  auf  dem  Granit  wahrnehmen.  Es 
findet  nämUeh  bei  diesen  Bruchstücken  die  merkwürdige 
Erscheinang  Statt,  dass  sieh  eine  kanm  ^"  starke  Kontakt- 
Kruste  von  dem  eingeschlossenen  Brnchstöcke  ringsherum 
abgetrennt  und  mit  dem  umgebenden  Granit  fe$t  verbunden 
hat,  während  sich  das  Bruchstück  selbst  lose  in  dieser  von 
ihm  wahrscheinlich  in  Fpige  der  Abkühlung  abgetrennten 
Umhüllung  findet  Nimmt  man  das  im  Granit  und  dieser 
Umhüllung  befindliche  Bruchstück  heraus,  so  bleibt' die  Kruste 
fest  auf  dem  Granit  eurück,  und  man  kiinn  nicht  allein  die 
Form,  sondern  auch :  genau  noch  die  Struktur  der  einzelnen 
Flächen  erkennen. 

k.  VorkomnieD  von  feinköi*iiig;eiii ,  kugelii;  und  kopzeotrisch  -  schalig; 
abg^esoaderteni ,  dunkelfarbigem  Grinit  Im  grobkSrnijB^en. 

Ungleich  häufiger  sind  zweitens  mehr  oder  weniger  ab- 
gerundete, oft  sehr  bedeutend  grosse  Einschliesslinge  von 
einem  feinkörnigen,  glimmerreichen,  aschgrauen  Granit.     Sie 


*    Im'   Hbidlbr   sind    S.    82    auch    acharfkaotige    Gliaimeraehiefer» 
Brocliatücke  im  Granit  vom  Sieinhau  erwähnt. 


4» 

ÜMfleit  sieb  nkifienltllch  hitiiCi^  In  dort  Fels  •  [Partie  n  oiid 
Steinbrüchen  des  Mühlberges  Fig.  9-*^l],  ond  erscheinen  iti 
etwas  aafgelöstem anstände  meist  konsentrisch-schslig  abge- 
sondert mit  nach  Innen  immer  stärker  and  stärker  werden- 
den Schalen.  Im  Innern  enthalten  sie  gewöhnlich  einen 
festen  Kern,  an  welchem  die  Eigentliche  Beschaffenheit  des 
Gesteins  meist  hoch  tmver'findert  wahrgenommen  werden  kann. 
Sind  die  Blöcke  von  diesem  eingeschlossenen  Granit  sehr 
*gross,  so  erscheinen  sie  gewöhnlich  in  mehre  kugelige  Par* 
tie*n  getheilt  iind  vollkommen  konasentrUch-schalig  abgesondert, 
wie  man  diese  Absonderung  nur  an  den  ausgezeichnetsten 
kngÜgen  Basalt-Partie'n  'wahrnehmen  kann.  Diese  Erschei- 
nung dürfte  wohl  ebehfallis  Folge  dek^  Einwirkung  des  heisi- 
flüssig  gewesenen,  umhüllenden  Grarilts  und  der  Abkühlung 
•eyn.  An  den  Berührnngs-Flltchen  beider  Granite  findet  zwar 
hin  und  wieder  ein  Verwachsenseyn  Statt:  meist  lösen  sie 
#ieh  aber  mit  etwas  rauher  Oberfläche  vollkommen  von  ein- 
ander ab. 

*    I.    CrrobkSniige  Granit  «TrilniBiver  iai  feittköfoig^diinkleii  Oratiit  and 
Durcbdriaguni^eB  des  letaiea  mit  evstem. 

Zuweilen  findet  man  auch  kleine  Trümmer  von  gröb- 
lörnigem  Granit  durch  die  eingeschlossenen  kugeligen  Granit- 
Massen  setzen  (Fig.  11),  die  sich  dann  aber  bald  wieder  in 
'der  Hauptmasse  des  umgebenden  Granits  verlieren. 

An  dem  Steinhau  findet  sich  dieser  feinkörnige,  schwarz- 
graue  Granit  in  vielen  grossen  Blöcken  noch  in  ganz  frlschemi 
festem  Zustande.  Er  ist  daselbst  nicht  allein  vielfach  mit 
grobkörnigem  Granit  durchdrungen  und  selbst  in  wtederum 
fest  verbundene  Bruchstücke  zertrümmert,  sondern  man  findet 
diese  Blöcke  auch  von  4  —  6"  mächtigen  grobkörnigen  Granit- 
Giingen  auf  das  Deutlichste  durchsetzt.  Ein  ausgezeichneter 
Block  dieser  Art  war  am  Fusswege  von  der  Fels-Grotte  nach 
dem  Franxensberg  zu  beobachten  (Flg.  12)^  wo  ein  6'^  mäch- 
tiges, grobkörniges  Granit-Trum  durch. aschgrauen,  feinkörni- 
gen Granit  setzt,  und  wobei  der  hier  als  Gang  erscheinende 
Granit  an  den  Saalbändern  etwas  feinkörniger  als  im  Mittel 
erscheint. 


4!» 

Die  FeidspatbvDorobdrlngOBg  der  gansen  ursprünglicheii 
feirtköpnigen  Granit-Masse  ist  z.  Th«  so  durol^reifend ,  dass 
von  der  Orundinaase  nur  noefa  eineeine  onregelmäsige  Pav* 
tte'n  and  Streifen  unberOhrt  and  unverändert  geblieben  sind. 

Darob  dieses  Ineinandergreifen  von  js^ei  verschiedeneu 
Graniten  entstehen  natürlich,  je  nachdem  die  eine  oder  die 
andere  Eigensohaft  des  einen  eder  des  andern  vorwaltend  l$t, 
sehr  verschiedene  Abänderangen ,  die  «ich  aber  insgesammt 
entweder  auf  den  feinkörnigen  dunklen  oder  auf  d^n  gFob« 
körnigen  lichten  Granit  fturfickfQhren  lassen. 

Fragt  man  nun,  veeleher  Bildongs-Reibe  der  donbelfar- 
hige  feinkörnige  Granit  wohl  angehören  dürfte?  so  glaube  ich^ 
dass  derselbe ,. Insofern  man  ihn  mit  einem  der  gegenwärtige 
hier  als  Gebirgs-Giied  anftretenden  Granite  paraUelisiren  w\ll| 
der  vorerwühnten  feinkärnigen  Granit- Bildung  im  Gneiss 
beim  WaMruimen  oder  aber  auch  dem  feinkörnigen,  dunkel- 
farbigen Granit  im  Hornblendesebiefer  des  HameÜha-Bergeä 
beizusählen  seyn  dürfte. 

Zwar  s(sheint  sowohl  der  eine  wie  der  andere  bei  der 
EinhfiUung  in  dem  grobkörnigen  Granit  Veränderungen  er* 
litten  und  naiftentlich  dichter  und  dunkler  geworden  eu  seyn ; 
aber  der  Hauptsache  nach  dürfte  er  immer  einem  der  er- 
wähnten Granite  am  nächsten  stehen. 

Ober  die  Verbreitung  dieser  dunkelfarbigen  feinkörnigen 
Granit'Blöcke  ist  nur  «och  aneuführen,  dass  sie  sich  Vorzugs* 
weise  um  Abhänge  des  Steinhmu  vom  Waldbrunnen  an  bis 
cor  SiemhaU'Bach  und  von  dieser,  jedoch  schon  vereinzelter 
bis  an  den  Fuss  des  Fra/menherga  (einer  Partie  des  MüAHergs) 
finden.  Als  EinschUeselinge  im  grobkörnigen  Granit  kpinmen 
sie,  wenigstens  die  grössern  Blöcke»  immer  nur  in  der  Nähe 
der  Oberfläche  vor;  je.  tiefer  man  selbst  mit  Steinbruchs» 
Betrieb  in  den  Berg  eindringt,  desto  seltner  und  kleiner 
werden  sie. 

iD*  Liehtfarbige,  feiokÖrnig^e  Graeit-Gäage  im  grobkörnigen  und  dunkel- 
farbig^feinkörnigen  Granit. 

So  wie  man  hier  den  charakteristischen  grobkörnigen 
Granit  des  JUühl^  und  Stemkau-B€rge$  in  Beciehung  auf  die 


424 

Überreste  des  fcinkörnig-dankelfarbigen  Granits  als  Jfingere 
Bildang  ansprechen  mnsste,  ebenso  hat  man  im  Gegentheil 
in  den  Brüchen  im  Mühiberge  an  der  Karlsbader  Strasse 
vielfach  Gelegenheit,  den  grobkörnigen  Granit  in  Besiehnng 
auf  einen  meist  feinkörnigen,  lichte-fleischrothen  Granit  als 
filteren  zo  erblicken.  Er  wird  in  diesen  Bröchen  nfimlieh 
sahlreich  von  meist  zwischen  h.  1—3  streichenden,  feinkör- 
nigen, lichte  fleischrothen  Granit-GSngen  (Fig.  13)  von  8— lO'^ 
und  2 — 4'  Mächtigkeit  durchsetzt,  die  sich  durch  eine  ge- 
wisse, mit  den  Saalbändern  parallele  Struktur  und  durch 
gewissermasen  in  >  Drusenräumen  vorkommende  Partie*n  von 
Schörl  auszeichnen.  Zuweilen  erscheint  dieser  Gang*6ranit 
•  auch  von  etwas  grobkörnigem  Gefüge,  wird  aber  immer  durch 
das  Vorkommen  von  Schörl  charakterisirt,  wodurch  er  sich 
auch  von  den  oben  erwähnten  grobkörnigen  Gran it-G fingen, 
die  in  dem  dunkelfarbigen  feinkörnigen  Granite  vorkommen 
und  dem  eigentlichen  Karlsbader  Granit  entsprechen,  unter- 
scheidet. 

In  Gängen  durchsetzt  dieser  feinkörnige,  durch  Schörl 
bezeichnete  Granit  auch  den  feinkörnigen  dunkelfarbigen, 
was  häufig  in  den  Felsblöoken  am  Steinhau  und  in  der  Nähe 
der  Königswerther  Mühte  wahrgenommen  werden  kann,  wo 
man  den  Schörl  auf  diesen  Gangflächen  selbst  ausgefletzscht 
findet.  An  einem  Punkt  am  Mühiberge  erreichte  dieser  fein- 
körnige fleischrothe  Gang-Granit  über  dem  grobkörnigen  eine 
solche  Ausdehnung  und  Mächtigkeit,-  dass  ein  kleiner  Stein- 
bruch auf  ihm  hatte  angelegt  werden  können.  Hier  hatte  man 
auch  Gelegenheit  wahrzunehmen ,  wie  eine  grosse  grobkör- 
nige Granit-Scholle  (Fig.  14)  von  demselben  umschlossen  wurde. 
Am  Friedrichstein^  in  der  sogenannten  kleinen  Schweil%^ 
(Titel^Vignette)  ist  sowohl  der  dunkelfarbige  Granit  in  Ku- 
geln als  auch  der  Gang-Granit  mit  Schörl  deutlich  wahrzu- 
nehmen und  sind  daher  die  drei  zu  unterscheidenden  Granite 
(mit  Auschluss  dessen  vom  Hamelika^Berg)  hier  vereinigt. 

n.    Elsensehössige  Quarz-  und  Hornstein-Gftnge  im  Grratiit. 
So  wie  der  Gneiss  am  Darnberge ,  am  Schneidrang  und 
im  Hametika^Bache  von  eisenschüssigen  Quarz-  und  flornstein- 


42» 

Gängen  liäafig  durchsetst  wird,  ebenso  findet  dieselbe  Er- 
scheinung auch  bei  dem  grobliörnigen  Granite  des  Aiüklberges 
Statt,  indem  derselbe  sahireich  von  verschiedentlich  mtfehti- 
^en,  meist  swtschen  h.  9 — 12  sireichenden  eisenschüssigen 
flornstein  GUngen  dorchsetst  vi^ird,  die  sich  unter  70 — 85^ 
in  O.  und  NO«  verflficben  und  In  deren  Nähe  der  Granit 
mehr  oder  weniger  verwittert  und  eerstort  erscheint.  Sie 
durchsetsen  die  vorerwähnten  Granit-Gänge  und  geben  sich 
überhaupt  als  die  jüngsten  Bildungen  zu  erkennen.  Unver* 
kennbar  stehen  sie  in  naher  Beziehung  zu  den  obenerwähn- 
ten eisenschüssigen  Hornstein-Bildungen  im  Gneiss  am  Scineidr 
rang  und  können  daher  ebenfalls  nur  als  Qoellen-Absätse 
sngesehen  werden. 

Schluss-Folgeru.Qgen. 

Fasst  man  sohliesslich  die  aufgestellten  Beobach tutigen 
sosammen,  so  ergibt  sich,  dass  das  feste  Gestein  von  Manen" 
iad  ursprünglich  eine  Kruste  von  Glimmer-  und  Hornblendeh 
Schiefer  und  Gneiss  war,  die  Zonen-artig  aufeinander  folgten 
und  eine  feinkörnige,  blaulichgraue  Graniit-Bildung  in  sich 
einschlössen. 

Diese  ältere  Schiefer-  und  feinkörnige  Granit-Bildung 
wnrde  später  von  dem  grobkörnigen,  durch  die  grossen  Feld* 
spath-Zwillinge  bezeiohneten  Granit  durchbrochen,  wodurch 
die  Gneiss-  und  Schiefer-Schichten  nicht  allein  ihre  aufge- 
richtete Stellung  in  der  Nähe  dieses  Granits  erhielten,  son- 
dern in  Folge  dessen  auch  eine  sich  nach  und  nach  aus«- 
spitzende  Gneiss-Scholle  in  der  Richtung  des  Schneid'-Tkales 
in  vollkommen  aufgerichteter  Stellung  «ingezwängt  wurde. 

Der  grobkörnige  Granit  gibt  sich  ausser  diesem  £in* 
flösse  auf  die  Sohichten^Stdlung  des  Gneisses  auch  Insofei^it 
noch  als  eine  jüngere  Bildung  zu  erkennen,  als  er  vollkom- 
men erhaltene  Bruchstücke  von  Harn  blendeschief  er,  so  wie 
grössere  und  kleinere  unregelmäslge  Partie'n  von  dunkelfar- 
bigem, feinkörnigem  Granit,  der  vielleicht  in  einiger  Bezie- 
hung zu  den  feinkörnigen  Graniten  der  Hornblendeschiefer- 
und  Gneiss-Bildung  stehen  dürfte,  zahlreich  eingeschlossen 
enthält,  auch  sonst  umbildend. atff  denselben  eingewirkt  hat. 


4M 

Er.  aclktt  aber  Wird  wiedernu  hfiofig  von  itoitMl«  and  fein« 
körnigem,  dareh  Sehörl  charaiLteristrtem,  iichtfarbigem  Granit 
gttngförmig  darehsetat. 

Bringt  man  non  die  örtliche  Lage  der  Mmriehbaim' 
SlineniUCIueilen  mit  dem  Vorkommen  der  eben  erwähnten 
GebirggoGesteine  in  Verbindung ,  ao  findet  man ,  dass  die* 
aelben  ein  Mal  anf  einem  Spalten  -  System  längs  der  Grense 
des  Siunkau^  und  J#£{A/ierjr- Granites  mit  dem  Gneiss  und 
HornUendesehiefer  des  Hametika-Berg^M  an  den  tiefsten  Thal- 
Punkten  aasbrechen,  das  andere  Mal  aber,  dass  sie  in  dem 
Streichen  der  au%erichteten  Gneiss-  und  Schiefer-Schichten 
anf  einem  ähnlichen  Spalten-System  emporsteigen  und  in  die*  i 
ser  Richtung  die  aufTallendsten  Gesteins- Veränderungen  und  I 
Zerseteungen  veranlasst  haben«  Der  Gneiss  ist  dabei  durch 
alle  Abstufungen  der  Vervritterung  und  Auflösung  auf  20 — 30' 
Breite  in  eine  eisenschfissige  erdige  Masse  verwandelt  |  wie 
OS  nur  immer  in  der  Nähe  der  aufgelöstesten  Gänge  der 
Fall  seyn  kann«  Der  Granit  erscheint  gebleicht,  aufgelöst 
and  bröekelich,  und  der  Feldspath  ist  b.  Th.  in  Kaolin  umge» 
wandelt.  Dass  diese  völlige  Umbildung  und  Zerstörung  des 
Gneisses  und  resp«  Granits  durch  die  daselbst  seit  undenk- 
lichen Zeiten  stattgefundenen  Ausströmungen  von  kohlensso- 
rem  Gase  nnd  resp.  Wasser-Dämpfen,  die  beide  bekanntlich 
so  zerstörend  auf  Feldspath -Gesteine  einwirken,  bewirkt 
worden  ist,  kann  wohl  keinem  Zweifel  nnteraogen  werden  *. 

In  beiden  Richtungen  setzen  eisenschttssige  Quaris-  und 
Hornstein-Gänge  auf,  deren  AusffiUungen  für  nichts  Anderes 
als  Quellen-AbsätBe  angesehen  werden  können»  De^  grosse 
mächtige  Hornstein-Gang  (Stock)  vom  Schneidrang  fällt  genau 
Ml  die  Richtung  der  Karolinen'^  Aa^rosius^  und  Marien^ 
QueUCf  und   eine  Menge    von   Gefährten   dorchseteen    den 


*  Di«»e  EradiftittaDf^  gibt  vislleicbt  aueh  «inigeii  AofBchliMs  iWr 
die  Urisclien,  weleh«  bei  Eri-Gän|^B  oft  sp  lerstörend  auf  da«  Neben- 
gestein wirkten  und  wodurch  sich  die  eigentlichen  Gang-Spolteu  und 
zugehörigen  Klüfte  am  eicberaten  und  einfachsten  von  blossen  Gfsteios- 
kluhen  unterscheiden,  bei  welchen  letzten  fihnliche  Erscheinungen  ▼on 
2er8tÖrungea ,  Färbungen,  Umwandlungen  u.  a.  W.,  atlbst  wettn  sie  Jabr 
iMmdert«  der  stadsjphiri^e«  Left  aesgeaetat  waren  t  nieht  vorkeaifliea» 


AVr 

Bninlt  des  JHäMttrffnB  utid  dt^ti  ItornMeAdeschi^fef  des  ^dme^ 

Fast  parAÜel  den  aufgerichteten  Gneiss-Sohichten  sieht 
sich  der  Rotheisenstein-  und  Mangan-Gang  am  Sehneidrang 
in  der  Richtnng  der  Waldquelle  und  des  Ferdinand-Brunnenij 
des  ScAneii*'  mnA  Wiesen- Sauer ImgSy  und  eaUraicfa  sind  die 
Geehrten,  ilkreldieihn  begleiten. 

Der  KreuMrunnen  liegt  nur  wenig  seitWHrts  Fon  den 
Haiipt<*Kreatifc]iiankt  beider  Spaiten-Systevie ,  wo  er  naoh  er^ 
folgter  AmflÜlmig  und  mithin  Verstopfung  des  «rsprüngtiehen 
Ausfinsspunl&tes.auf  offenen  Gebirgs^Kififten  eine  gtihstigeri 
Aasflnss^'Gelegenbeit  fandw  ^ 

Das«  die  vorgenaiwiten)  dem  Granit  entspringenden  Haupte 
Quellen  ihren  Weg  an  der  «teile»  Granit»-  und  Gnelss^Grense 
nehmen  nnd  daher  nar  an  der  Oberflfiche  dermaleh  BufXlUg 
dem  Granit  entströmen,  ist  wohl  sehr  wahrsoheinlieh ,  du 
ja  eine  vielfache  Yermlttelong  dnvch  die  sahlreieh  über* 
setzenden  Gang^Spalten  und  Kififte  geboten  wird.  Ähnlieh 
rerhillt  ee  sich  auf  der  andern- Seite  an  der  Granit«  und 
6nei8s*6renz6  des  Schneidrange  und  Dambergee^  in  weteh« 
Richtnng  zugleich  auch  die  Erhebung  des  HameUka-Bergee 
Bseh  Austhöwit%  hin  fällt. 

Die  beiden  Spalten-Systeme  an  der  Bweifacben  Gebirg*» 
Grenze  entsprechen  den  beiden  partieHen  Hebungs^Richtnngeh 
der  hiesigen  Gebirge  und  sind  einfache  Wirkangen  derselben. 
I«  diesen  örtltch^geognostischen  Gebirgsstruktor-  und  Erbe» 
bungs- Verhältnissen  glaube  ich  die  Frage  beantwortet  zu  fin^ 
den,  warum  gerade  an  diesem  Orte  und  diesen  Punkten  din 
segensreichen  Quellen  so  kräftig  emporsteigen« 

Sie  folgen  d^n  Kontakt-Füchen  zwischen  Granit  und 
Gneis«  und  den  diesen  Flächen  parallelen  Spaltungen,  wel«* 
che  bis  in  das  Innerste  unseres  Erd-Körpers  führen. 

Ebenso  dürfte  es  wohl  auch  keinem  Zweifel  unterliegen^ 
dass  die  Stock-  und  Gang«*ftlHnigen  Komstein-Ablagornngen  im 
Gneiss  sowohl  wie  im  Grank,  die  Rotheisenstein«  und  Mungam 
Gänge  nur  als  vormalige  Niederschläge  und  Absätze  der 
hietigen  Quellen  angeselwii  werden  können^  in  weloheii  Nie« 
denoMägen  mgleivh  aueh  4er  stärkste  Beweis  fiir  eine  frttheve 


4se 

ungleich  :hdlMre  Teaiperator  dieser  Qaelleii  liegen  dürfte, 
bei  weicher  sie  mehr  Kieselerde  iu  sich  aufgelöst  enthaUee 
Itonnten« 

Quellen-Bildung.. 

Hinsichtti^sh  der  Eiitstehang  dieser  Quellen  y  worüber 
selbst  in  den  neuesten  Schriften  über  Marienbad  immer  iroch 
ao  viele  Zweifel,  ausgesprochen  werden,  kann  man  wohl,  in 
Betracht  der.  sehr  vielen  Mineral^elten , ;  welche  sich  über- 
haupt in  dieser  Gegend  finden,  und  die  ohoedie  sahlreichen 
Gasquellen  in  einem  Umfange  von  drei  Stunden  von  Atarienr 
lad  die  bedeutende  Zahl  von  123  (Hsidcbr,  S.  96)  erreichen 
sollen,  keiner  andern  Anslehl;,.  als  der  plütonisohen  l>eitreten, 
nach  virelcher  atmosphärische  Gewässer'  (vielleicht  anter  Zu- 
tritt von  Meeres«  Wassern)  auf  Spaltungen  und  Kontakt-Flilchen 
bis  in  das  höher  und  hodh  temperirte  Innere»  unseres  Erdhörpers 
eindringen,  daselbst  in  Dampf  verwandelt  werden,  in  dieser 
Gestalt  die  verschiedenen  Stoffe  in  sich  aufinehmen  imd  mit 
verschiedenen  Gasen,  hier  vorEugsweise  kohlensaurem .  Gase, 
wiederum  emporsteigen,  in  den  obern  Gesteins-Massen,  durch 
immer  weitere  Abkühlung  dann  kbndensirt  werden  und 
endlich,  je  nachdem  sie  einen  längern  oder  kürsern  Weg 
durch  obere  Schiebten  nahmen,  mit  höherer  oder  niedrigerer 
Temperatur  su  Tage  tret^en. 

Dass  diese  erhitzten  Dämpfe  und  resp.  heissen  Wasser 
auf  ihrem  langen  Wege  verschiedene  Stoffe  in  sich  anfneb- 
men  konnten  uod  mussten  und  dass  bei  diesen  Operationen 
im  Grossen  Prozesse  vorgehen  können  und  mögen,  die  e.  B. 
in  chemischen  Laboratorie*n  noch  nicht  nachgewiesen  werden 
können ,  ist  eben  so  uneweifelhaft ,  als  dass  diese  aus  der 
grössten  Tiefe  emporsteigenden  Quellen  durch  .  aufgenom* 
mene  atmosphärische  Wasser  versohiedeatlioh  mddifizirt  wer- 
den mögen. 

Die  unmittelbar  an  den  Ausfluss-Pnnkten  Mineral'-halti* 
ger  Quellen  zu  Tage  stehenden  Geblrgs-Gesteine  selbst  sind 
in  der  Regel  von  wenigem  Einfluss  auf  den  Gehalt  der  Quellen; 
denn  sonstmüssten  allerOrten,  wo  dergleichen  Gesteine  brechen, 
«neh   gleiche   Mineral  -  Quellen    seyn,      £s  können    znfMlig 


4^9 

dieselben  Gesteine  mit  an  d^i^  Oberflfiche  ierseheineh,  denen 
eine  Mlneral-Qoelle  tlire  Haupt^B^standtheile  entnommen  liat; 
es  gehören  ab^  immer  noch  andere  wesentlichere  Bedin- 
gungen dasen,  n'ii^er  denen  eigentliche  IMineral- Quellen  nur 
allein  sich  bilden.  Der  Kessel  von  Marienbad  könnte  e.  B. 
ganz  arid  gki'  mit  einem  Flötsgebirge  splterer  Bildung  e^- 
ftllt  worden  seyn,  und  dennoch  wQrden  fort  nhd  fort  die 
dasigen  Miheralqnelleh  daselbst  emporsteigen,  'ebenso  wie 
ganK  ähnliche  Quellen  bei  Kissingen  durch  die  dortigen  Fldtis- 
Gebirge  empordringen,  ohne  daSs  man  berechtigt  wäre  ansn- 
nehmen ,  die  Beätandtheile  der  Kissinger  Quellen  würden 
allein '  dem  dortigen  Flötsgebirge  entnommen  oder  sie  würden 
durch  dieselben  bedingt. 

DerSitr.  der  eigisneFichen  Mineralqnellen-Bildang  ist  ein 
tieferer  und  steht  in  ahmittelbarem  Zusammenhange  mit  den 
plutonischen  Bildnngs-Epochen  und  Erhebnngen  der  betref-* 
fenden '  Gegenden. 

Die  Haupt-Ereignisse  plntonlscherThätigkeit  der  itfuriefi- 
hader  Gegend  waren  die  Granit-  und  Basalt -Durchbrüche, 
woFon  namentlich  in  letzter  Beziehung  der  Poikora  und  der 
Kai^erwald  als  würdige  Repräsentanten  zu  erwähnen  sind. 

Ohne  Zweifel  hatten  die  Granit  -  Durchbrüche  bereits 
heisse  Quellen  zur  Folge,  welche  als  Niederschläge  die  eisen- 
schüssigen Quarz-  und  Hornstein-Bildungen  mit  Rotheisen- 
stein und  Mangan  zurückliessen,  dergleichen  sich,  wie  bei 
Karlsbai  und  Marienbad  ^  auch  im  Sächsischen  Erz-Gebirge 
in  der  Nähe  der  Granit-Dnrchbrüche  bei  den  Quellen-Punk- 
ten Easchauj  Wolhensiein^  Wiesenbad  n.  s.  w.  als  Brocken- 
Gesteine,  Amethyst-Lagerstätten  und  Eisenstein-  und  Mangan- 
Gänge  finden.  Man  ist  daher  wohl  berechtigt  auf  ursprüng- 
lich gleiche  Natur  ihrer  Quellen  zu  schliessen,  da  sie  nicht 
allein  gleiche  Absätze  und  Niederschläge  lieferten,  sondern 
auch  jetzt  noch  mehre  Eigenschaften,  wenn  auch  in  andern 
Zahlen- Verhältnissen,  miteinander  gemein  haben.  Durch 
die,  zumeist  erst  nach  der  Braunkohlen -Bildung  erfolgte 
Basalt-Empordringung  trat  nun  nicht  aliein  eine  wesentliche 
Gehalts-Yeränderung,  sondern  namentlich  auch  eine  wesent- 
liche Versohiedenheit  in  den  Ausflusa-Yerfaältnissen  ein.    Der 


43t 

frfi^g^Urgt'fifkken  w«rde  diunph  die  Baaultr&rhebmig,  iiMient* 
lieh  die  des  AtUlei- Gebirges,  M^  za  seiner  jetzigen  Höhe  im- 
mer «ehr  ond  mehr  emporgedrängt  Die  QaeUen-Mttndungen 
Säduüeher,  Seita  worden  dadaroh  in  eine  ungleich  höhere 
Lege  gebrechly  ond  mit  verdoppelter  Gewalt  nnd  Stfirke 
mussten  nunmehr  die  Quellen  B^hmucher  Seits  in  dem  tie- 
fern Niveau  und  bei  dem  wesentlieh  erleichterten  Durchgang 
auf  der  neu  entatandeuen  Haupthebunga ->  Spalte  zu  Tage 
brechen* 

Den  Baaalt-Ourchbrttchen,  der  dadurch  b^wirkteu  Erhe* 
bung  des  Erz-Gebirgei  und  den  darauf  gflalglea  iLohlenaaa- 
ren  Gas-Dntwicl^eJungeA  alaa  hat  JBMmcpa  aeine  Mineral^ 
Quellen  zu  danken. 

Hr..  V.  BvcüL  ha^tp  die  Güte»  mit  wenigen  Bkistiffe-Stri^ 
eben  die  geognostischeu  Verhältnisse  %on  K^rUhßi  und  Ha* 
rief^ni  in  einem  Profil,  Fig.  15,  anschaulich  daranstallen, 
was  ich  glaube  zur  Verdeutlichung  der  entwickelten  An» 
achanniigs-Weisa  beifiBgei^  ap  4^rfeu. 


Fossile   Knochen    aus   Höhlen   im 
LahU'-Thale, 

▼on 

Hrn.  Hermann  von  QIeysr. 


Von  ünu  Grbandjean^  Berg* Verwalter  mm  Weilkurgy  ei^ 
kielt  ich  im  Januar  1844  eine  Sendung  fiMsUer  Kn««hei% 
welche  er  kara  saTor  an  einer  Stelle  in  Lahn^I%al  gesaiq- 
meb  liatte,  die  fraker  eine  Höhle  im  Oolomit  dargestellt  an 
kabeA  scheint.  Diese  Verauithnng  finde  ich  diureh  die  Nalnr 
der  Thiere,  von  denen  diese  Überreste  herrilhireii^  se  w^ie 
dnreh  das  an  ibnen  haftende  Gebilde  bestätigt ;  und  es  teaat 
sieh  niinniehr  mit  Gewissheit  annehme»,  dasa  biedaroh  daa 
weit  Terbreitete  Phänomen  der  Kneehen  -  lithrenden  Höhlen 
fitlr  dna  Lain^Tial  nachgewiesen  ist,  wo  es  gleich  bei  Entr 
decknng  eine  grosse  Manehfaltigkeit  an  Spezies  an  liefeFV 
▼ersprioht«  Es  darf  indess  nii^t  übersehen  werde»»  dafs 
bereits  sa  der  im  Herbste  1848  in  üfoina  Abgehaltenen  Vor» 
sammlang  der  Naturforseher  und  Ärete  Hr.  Ahhann,  Apor 
theker  mu  Rimhely  einige  fossile  Zähne  und  Knochen  mü^ 
l»*achte,  die  bei  nur  Torttbergehendem  Anblick  mir  grössten^eili 
▼on  Rhinoeeros  tieherhinus  und  Hyaena  spelaea 
herzurühren  schienen  und  im  Diluvium  des  Lak^Tkals  ge« 
funden  seyn  seilten;  es  wäre  daher  leicht  möglich,  dass  si^ 
entweder  von  derselben  oder  von  einmr  ähnUeben  Sti^llf 
stammten. 

Die  von  Hrn.  Grkandjean  mir  mitgetheilten  fossilen 
Knochen  gehören  wenigatena  10  Wirbekhier- Spezies  von 
fsst  ebenso  vieleft  CUnera  an;  von  Paobydevmeni  sind  darunter 


432 

Elephas  primigenins,  Rhinoceros  tichorhinas 
und  Equns,  von  Wiederkäaern  zwei  Hirsch  -  artige  oder 
Geweih  -  tragende  and  eine  Hörner  -  tragende  Spezies,  Ton 
Fleisch-Fressern  Crsas  spelae.us,  Felis  spelaea,  Hy- 
aena  spelaea  und  Canis  spelaeus;  Eqaus  so  wie 
Hyaena,  dann  wohl  auch  ürsas  herrschen  bis  jetzt  vor, 
yrie  überhaupt  die  Fleischfresser  an  Manchfaltigkeit  über- 
wiegen. Diese  Überreste  sind ,  etwa  mit  Aasnahme  der 
Zähne,  selten  voUstfiifdig,  und  ihr  fragmentarischer  Zustand 
schreibt  sich  grösstentheils  aus  früherer  Zeit  her.  Die  Farbe, 
die  sie  an  sich  tragen  ,  ist  sehr  verschieden  und  nicht  an 
die  Spezies  gebunden ;  sie  geht  von  der  heilern  Färbung, 
welche  die  Überreste  aus  der  Gailenreuiker  Höhle  in  Franken 
auszeichnet,  bis  zum  Schwarzbraunen.  Von  Stalaktiten  oder 
Stalagmiten  nahm  ich  nichts  wahr.  Die  anhängende  oder 
Htthlungen  ausfüllende  Masse  ist  das  röthliche,  zerreibliche 
Thon-Gebilde,  welohe  in  so  vielen  Knochen-führenden  Höhlen 
angetroffen  wird.  Diese  rothe  Erde  wird  von  Salzsäure 
unter  Aufbrausen  grossentheils  aufgelöst,  röthliche  Flocken 
und  einen  mit  metallisch  glänzenden  Blättchen  untermengten, 
sehr  feinen  Qnarz-San'd  hinterlassend.  Ads  der  Wurzel- 
Höhlung  eines  mit  diesen  Knochen  gefundenen  Elephanten- 
Zahns  erhielt  ich  ein  Gebilde  von  grünlich-graubrauner  oder 
«ogenannter  gänseköthiger  Farbe,  vrelekes  nur  beim  Erhitzen 
mit  Sallisäure  und  zwar  ohne  besondere  Kohlensäure-Ent- 
«wkkelttHg  sieh  auflöste,  wobei  die  Flüssigkeit  eine  sehöne 
jfrüne  Farbe  annahm  und  ein  ähnlicher  sandiger  Rückstand 
verblieb,  wie  ihn  die  rothe. Erde  nach  der  Behandlung  mit 
Säure  lieferte.  Während  ich  mich  im  geheitzten  Zimmer 
mit  Untersuchung  dieser  Überreste  beschäftigte,  sah  loh  wie 
zumal  die  Eckzähne  Risse  bekamen,  sich  ^heilweise  achälteo 
oder  die  getrennten  Theile,  wie  man  es  nennt,  sich  warfen. 
Es  beruht  Dies«  wohl  auf  einer  zu  schnellen  Austrooknung 
yon  im  Winter  gesammelten  Gegenständen,  die  noch  gefähr- 
licher wirdy  wenn  die  Gegenstände  wirklich  gefroren  einge- 
than  werden. 

Diese  erste  Ausbeute  ist  tehoiii  so  hedeutend,   dass  zu 
erwarten  steht,   dass  das  Lokn-TM  für  Knoobea-fittbrenda 


433 

Höhlen  berühmt  werden  wird.  ZnnMehtt  wird  man  an  den 
Knochen-Reiohtham  der  LüUieher  Höhlen  erinnert ,  welche 
Überreste  von  allen  bis  jetzt  in  der  Lahntkat^HöUe  gefun- 
denen Thieren  geliefert  haben.  In  den  Lüttieker  Höhlen  ist 
Eqnas  ebenfalls  hXnfig,  jedoch  Hyaena  selten,  was  nar 
Eum  Theil  mit  dem  Ergebniss  an  der  Lahn  stimmt.  Ans 
der  Sunäwieher  and  kleinen  Heinrichs-Bdkle  in  We^tpkalm 
finde  ich  Canis  (Lupus)  spelaens,  Eqans  und  Ele- 
phas  nicht  angefahrt,  wohl  aber  die  Übrigen  an  der  Lahn 
gefundenen  Thiere  ,  und  swar  U  r  s  u  s  als  vorwaltend ;   der 

I     hoUe  Stein  bei  Brilon  lieferte  Ursus,  Hyaena  und  Canis; 

I  filr  die  Omirmmms^HöUe  in  WestphaUn  werden  Hyaena 
und  Felis  nicht,  wohl  aber  die  andern  Fleischfresser  und 

I  die  drei  Pachydermen  der  Höhle  des  Lah^TkaU  angefihrt; 
und  aus  der  Höhle  bei  GeroUiein,  welche  Buckenloek  ge- 
nannt wird,  ist  nur  U  r  s  u  s  gekannt.  Es  genügt  Diess,  um 
fXk  Beigen,  dass  selbst  die  Höhlen,  welche  den  nächsten  An* 
sprach  haben  mit.  der  des  Lakf^TkaU  verglichen  eu  werden, 
keine  vollkommene  Übereinstimmung  im  Gehalte  der  Thiere 
oder  in  der  vorherrschenden  Spezies  darbieten. 

Von  den  Überresten,  welche  ich  ans  der  Höhle  des 
Lakn^Tkdls  untersucht  habe,  lässt  sich  näher  Folgendes 
anf&hren« 

Elephas  primigenins. 
Dieser  Dickhäuter  wird  durch  zwei  Backenzähne  von 
jongen  Thieren  verrathen,  von  denen  der  eine  nur  0,0513 
lang,  0,0315  breit  und  0,023  hoch  ist.  Am  vordem  Ende 
seheint  kaum  mehr  als  eine  Platte  weggebrochen;  nach  vorn 
wird  der  Zahn  schmäler;  die  Kaufläche  ist  sehr  eben;  an 
der  hintern  Platte  sind  die  Krön -Spitzen  noch  nicht  zu 
einem   gemeinschaftlichen  Felde   durchgenutzt.     Die  Platten 

I  besitzen  zur  Kaufläche  eine  schwach  hinterwärts  gerichtete 
Neigung;  sieben  Platten  sind  wirklich  überliefert.  Es  ist 
daher,  bei  Zngrundlegung  der  Beobachtungen  des  am  nächsten 
mit  ihm  verwandten  Indischen  Elephanten  ein  Zahn  des, 
zweiten  Wechseins,  der  schon  im  zweiten  Jahr  des  Thiers 
sichtbar  und  mit  dem  sechsten  Jahr  vom  darauffolgenden 
Zahne  ausgestossen  wird.  Das  Thier,  von  dem  dieser  Zaba 
Jahrgang  1844.  28 


434 

herrUbrti.  war  daher  siraehen'  2  und. -6.  Jahre  alt.  I»  der 
Wnrsel  liegt  ein  Längen-Kanal ,  der  äich  anfwfirts  in  jede 
Pktte  verswe^t, 

.Der  andere  Backenzahn  ist  nnrsnr  Hälfte,  fiberliefert 
iiHd  wohl  ein  Zahn^  der  eineia  Zahn,  wie  der  eavorbeschrie« 
bene,  gefolgt  war,  alao  des  dritten  Wechaelns,  waseinTUer 
im  Alter  von  6 — 9  Jahren  verräth.  Die  Torhandenen  6 
Platten  gabea  dem  Zahn  0>€53  Länge  bei  0^945  Breite  und 
0,06  Höhe.  Die  Platten  sind  ebenfalls  zur  Kanfläche  sehwaoh 
hinterwärts  geneigt  and  die  Wurzeln  aind  unten  offen» 
Rhinoeeroa  tichorhinns. 

Bei  BestimiiHing  der  in  Höhlen  vorkommenden.  Rhinoee- 
roa^iSpeziea  ist  sicherlich  mancher  Missgriff  geschehen,  der 
auf  Verkennong  der  Charaktere  naoh  den  Zähnen  und  auf 
ungenügender  Kennlnias  der  Zähne  iä  den  yerkchiedenen 
Altersstufen  des  Thiers  beruht.  Von  Zähnen  lernte  ich  einen 
untern  und  einen  obe^n  Backenzahn  kenaen,  welche  beide 
nur  Rbineceros  tichorhinus  angehören  konnte.'  Die  Länge 
der  etwas  beschädigten  Krone  des  untern  Backenzahns  mass 
nicht  nnter  0,047  bei  0,027  Breite  und  0,049  Htöhe.  Der 
Backenzahn  des  Oberkiefers  gleicht  vollkommen  jNo.  IV  von 
den  Zähnen  >  welche  Bronk  (Jahrb.  1838,  U  I)  als  Coelo- 
dontaans  dem  Löss,  des  Rhein-Thals  beschreibt,  und  verräth 
daher  ein  jüngeres  Thier.  Untcf  den  Knochen  vion  Rhino- 
oeros  verdient  Erwähnung  ein  Halswirbel,  der  jenem  voll- 
kommen gleicht,  welchen  Schmerlino  (oss.  foss.  de  Liege  II, 
2,  t.  24,  f.  4)  ans  den  iMUüher  Höhlen  abluldet,  dann  die 
obere  Hälfte  eines  Mittelhand-Knochen^,  die  untere  Hälft» 
eines  Mittelfuss-Kkiochens  und  ein  Astragalus,  der  an  der 
GeJenk-RoUe  zur  Aufnahme  der  Tibia  0,077  Breite  misst. 
£qn-u.a« 

Viel«  nach  Art  der  lebenden  Pferde  gebildete.  Backen- 
Zähne  aus  dem  Ober*  nnd  Unter- Kiefer,  so  wie  Schneide- 
Zähne  und  ein  oberer  Eckzahn.  Die  mittlen  Baeken-Zähne 
des  Unterkiefers  messen  0,020  bis  0,03  Länge  bei.  0,017  bis 
0,02  Breite,  die  des  Oberkiefers  0,026  bis  0,0305  Länge  bei 
0,027  bis  0,03  Breite.  Dann  fand  sich  auch  die  obere  Hälfte 
von  einem  Mittelhand-Knochen  vor,  dessen  Gelenk-Kopf  von 


4S5 

aussen  nadh   innen  0,055  und  von   vom  nach   hinten  0,046, 
die  Röhre  nach  beiden  Richtungen  0,0385  and  0^037  misst. 

Wiederliätter. 
Von  einem  Geweih-tragenden  Widerkäaer  fand  sich  ein 
linker  Astragalns  vor;  der  Astragalns  im  Reh  verhsit  sieh 
in  seinen  Ausmessungen  zu  diesem  kaum  mehr  als  wie  2  :  3^ 
so  dass  der  fossile  Knochen  auf  ein  Thier  von  der  ungei^th- 
ren  Grösse  des  Edelhirsches  hinweist.  Damit  fand  sich  das 
untere  Ende  eines ,  wie  es  scheint ,  abgeworfen  gewesenen 
Geweihs  vor,  das  von  einem  viel  grössern  Hirsch  herrührt, 
der  sich  indessi  nach  diesem  Fragment  kaum  wird  genauer 
bestimmen  lassen.  Die  dritte  Wiederkäuer  -  Spezies  war 
Hörner-tragend,  wie  sich  aus  dem  davon  vorliegenden  Backen- 
zahn ergibt,  der  gut  zu  Bos  passen  würde. 

Ursus  spelaeus. 
Hievon  haben  sich  bis  jetzt  nur  drei  vereinzelte  Eck- 
zähne von  eben  so  viel  Thieren  vorgefunden;  zwei  gehörten 
dem  Unterkiefer  und  der  4i*^tte  dem  Oberkiefer  an.  Ich 
glaube  gefunden  zu  haben,  dass  die  Eckzähne  des  Unter- 
kiefers gewöhnlich  etwas  grösser  und  stärker  als  die  des 
Oberkiefers  sind  und  dass  ihrer  Krone  eine  eigentliche  hin* 
tere  Kante,  die  in  den  obern  Eckzähnen  deutlich  ausgedrückt 
ist,  fehlt.  Da  dieses  an  Sehädehi  und  Unterkiefern  aus  Frän«- 
kiscben  Höhlen  von  mir  beobachtete  und  auf  die  Bestimmung 
der  an  der  Lahn  vereinzelt  gefundenen  Eckzähne  angewandte 
Verbalten  den  bestehenden  Angaben  widerspricht,  so  würde 
es  sehr  erwünsoht  seyn,  wenn  von  andrer  Seite  diese  Beob* 
achtung  bestätigt  oder  berichtigt  werden  wollte,  für  welchen 
Fall  aber  ich  die  Bemerkung  nicht  zurückhalten  darf,  dass 
man  sich  hüten  möge,  die  Hinneigung  der  Hinterseite  der 
Krone  untrer  Eckzähne  zum  Streifigen,  welche  mit  dem 
Alter  oder  dem  Gebrauch  erlischt,  für  eine  wirkliche  hin- 
tere Kante  zu  nehmen«  —  Einer  von  den  untern  Eckzähnen 
von  der  Lahn  übertrifift  in  Grösse  selbst  noch  um  ein  Gerin- 
ges den  grössten  Eckzahn,  welchen  Schmerling  von  Ursus 
aus  den  Lältiüher  Höhlen  bekannt  gemacht  hat,  und  den  er 
seiner  Grösse  wegen  mit  Ursus  giganteus  bezeichnet. 

28* 


430 

Felis  spelaea. 

Dus  wichtigste  Stück  ist  ein  die  Bacicenzahn-Reihe  and 
den  Eckzahn  umfassendes  Fragment  der  rechten  Unterkiefer- 
Hälfte.  Eine  fast  vollständige  Kiefer-Hälfte  von  derselben 
Spesie«  theilt  Schmerling  (11,  i,  S.  77,  t.  XIV,  fig.  11)  ans 
den  Liitlicher  Höhlen  mit;  für  den  Raum,  den  die  drei 
Backenzähne  einnehilien ,  gibt  er  0,079  an ,  an  dem  Frag- 
mente von  der  Lahn  erhalte  ich  dafür  0,072.  Zwischen 
beiden  Längen  besteht  also  nur  ein  geringer  Unterschied, 
dessen  Bedeutung  noch  mehr  herabgestimmt  wird,  wenn 
man  berücksichtigt,  dass  die  Zahlen  von  sich  theilweise  über- 
deckenden Zähnen  entnommen  sind  und  daher  nicht  die  Summe 
der  Längen  der  einzelnen  Zähne  ausdrücken. 
Canis  sjielaeus« 

Ein  Fragment  der  linken  Unterkiefer-Hälfte  mit  dem 
Reisszahn  und  dem  davorsitzenden  Zahn  rührt  vom  Hohlen- 
Wolf,  Canis  (Lupus)  spelaeus  her  und  lässt  sich  dem 
grössten  Thier  der  Art  vergleichen ,  welches  Schmerling 
(II,  1,  S.  27,  t  IV,  fig.  2)  aus  den  LüUicher  Höhlen  bekannt 
macht,  so  wie  jenem  Fragment,  welches  Cuvier  (p8S.  foSi. 
iV,  S.  460,  t.  xxxvii)  aus  der  Gailenretdher  Höhle  mlt- 
dieilt.  Die  untere  Hälfte  einer  linken  Tibia  jedoch  3¥ürde 
besser  zu  einem  Knochen  passen,  den  Schmerling  (S.  21, 
t.  III,  fig.  2)  aus  den  Höhlen  von  Lüttich  dem  Hühlenhand 
beilegt,  so  wie  zu  dem  Knochen,  den  M.  de  Serres,  Dübrueil 
und  Jeanjean  (psa.  des  €avemes  de  Lunel^Viel^  S.  77,  t.  II, 
fig.  5)  ans  den  Höhlen  von  Lunel^Viet  der  in  dieser  Höhle 
häufiger  vorkommenden  Hunde-Art  zuerkennen,  die  sie  unter 
Canis  familiaris  begreifen,  und  welche  die  Grösse  des 
Wolfes  nicht  erreichte,  vielmehr  hierin  zwischen  diesem  und 
dem  gewöhnlichen  Hund  stand.  Es  ist  daher  sehr  wahr- 
scheinlich, dass  an  der  Lahn  bereits  fossile  Überreste  von 
zweien  Hunde -Arten  vorliegen,  von  denen  die  6ine  dem 
Wolf,  die  andere  mehr  dem  gewöhnlichen  Hund  sich  ver- 
gleichen lässt. 

Hyaena  spelaea. 

Unter  den  Überresten  von  Hyänen  zeichnet  sich  ein 
Stück  von  der  vordem  Hälfte  der  rechten  Unterkiefer-Hälfte 


437 

ans,  welches  von  einem  jungen  Thier  herrührt.  Der  neue 
Eckzahn  ragt  nur  erst  mit  der  Spitze  aus  der  Alveole  heraus, 
der  erste  Ersats-Backenzrfin  ist  verloren  gegangen,  der  zweite 
lässt  sich  leicht  ans  seiner  Alveole  herausheben.  Es  fand 
sich  ferner  der  zweite  untere  Backenzahn  von  einem  alten 
Thier,  der  letzte  untere  Backenzahn  von  einem  Jüngern,  der 
Ewelte  obere  Backenzahn  von  einem  ausgewachsenen,  der 
dritte  obere  Backenzahn  von  einem  jungem  und  von  einem 
alten  und  der  vierte  oder  letzte  Backenzahn  von  einem  aus« 
gewachsenen  Thier  vor,  deren  ausführliche  Darlegung  hier 
EU  weit  führen  würde«  Ich  habe  diese  verschiedenen  Zähne 
genau  studirt  und  mich  bemüht,  die  oft  sehr  geringen  Unter» 
schiede,  welche  zwischen  dem  Backenzahn  des  Unter-  und 
dem  des  Ober-Kiefers  bestehen,  festzusetzen,  um  mit  deren 
Hölfe  das  Bestimmen  von  vereinzelt  gefundenen  Zähnen  zu 
erleichtern.  Es  fanden  sich  ferner  zwei  untere  Eckzähne 
von  zweien  Thieren  und  von  Knochen  ein  Mittelhand-  und 
ein  Mittelfuss- Knochen  vor.  Wie  die  Zähne  aus  andern 
Höhlen,  so  ergaben  auch  die  an  der  Lahn  gefundenen,  dass 
diese  Thiere  in  Grösse  nicht  vollkommen  miteinander  über- 
eingestimmt haben;  die  Zähne  von  der  Lahn  sind  zum  Theil 
so  lang  wie  die  grössten,  welche  Schmerling  (S.  56)  aus 
den  Lüilicher  Höhlen  anfährt,  und  diese  überbieten  mit- 
unter jene ,  deren  Masse  Cuvier  mittheilt ,  während  andere 
die  geringere  Länge  einhalten.  Diese  Abweichungen  drücken 
sicherlich  nur  individuelle  Verschiedenheit  ans,  und  ich  möchte 
nicht  eihmal,  wie  es  bereits  geschehen,  aus  ihnen  auf  ver- 
schiedene Varietäten  schliessen. 


Gerade  als  ich  im  Begriff  war.  Vorstehendes  für  s  Jahr- 
buch abzuschicken,  beehrten  mich  im  Januar  die  HH.  Prof« 
Dr.  Crbdn&r  und  Geh.  Medizinalrath  Dr.  Balser  zu  Giesen 
mit  einer  Sendung  fossiler  Knochen ,  welche  in  den  Höhlen 
des  Kalksteins  bei  Wetzlar ,  also  ebenfalls  im  Lokn-Thaly  ge- 
funden worden  waren  und  nun  wirklich  die  Existenz  von 
Knochen -führenden  Höhlen  im  Lain-Tkal  ausser  Zweifel 
setzen.     Diese  Überreste  gehören  erst  dreien  Spezies  an : 


438 

Rhindoeros  tichorhinus,  Eqnns  nnd  Hyaena  spe- 
iaea,  worunter  letzte  vorherrscht.  Das  Gebilde,  welches 
sie  nmschliesst,  besteht  mehr  irv  einem  Schlamm  oder  Lehm, 
dessen  braahe  Farbe  zwar  anch  ins  Röthliche,  doch  weniger 
auffallend  als  bei  dem  Gebilde  an  den  von  Weilburg  zar 
Cntersnchang  erhaltenen  Knochen  zieht.  Salzsäure  bewirkt 
selbst  beim  Kochen  keine  auffallende  Entwichelung  kohlen- 
sauren 6ase§9  sie  löst  vom  Gebilde  nur  wenig  auf,  färbt  sich 
durch  Eisen  grünlichgelb  und  der  in  einem  feinen  Quarz- 
sand  und  in  Thon-Flocken  bestehende  Rückstand  zeigt  die 
ursprüngliche  Farbe.  Das  Aussehen  und  die  Beschaffenheit 
sämmtlicher  Knochen-Überreste  stimmt  mit  denen  ans  den 
Fränkischen  Knochen  -  führenden  Höhlen  sehr  überein«  Die 
einzelnen  Überreste  bestehen  in  Folgendem. 
Rhinoceros  tichorhinus. 

Von  Zähnen  habe  ich  nur  des  Ersatz-Zahns  von  einem 
Jüngern  Thier  zu  gedenken,  der  det  dritte  Backenzahn  ans 
der  rechten  Oberkiefer-Hälfte  seyn  wird,  0,04  Kronen-Länge 
an  der  Aussenseite,  bei  0,03S  Breite  misst  nnd  nur  sehr 
geringe  Abnutzung  trägt;  und  die  Knochen  bestehen  in  einem 
Fragment  von  einem  Becken-Knochen,  in  der  fragmentarischen 
untern  Hälfte  des  linken  Oberarms,  in  dem  fragmentarischen 
Ellefibogen-Knochen  und  in  Rippen-Fragmenten. 
Equas. 

Hieven  fand  sich  vor  ein  untrer  Badienzahn,  der  erste 
Backenzahn  des  Oberkiefers  von  0^042  Länge  ^  bei  0,029 
Breite;  ferner  die  untere  Hälfte  des  Mittelfiiss-Knochens  und 
Fragmente  von  Wirbeln« 

Hyaena  spelaea. 

Das  schönste  Stück  besteht  in  einer  nicht  ganz  vollstän- 
digen, linken  Unterkiefer-Hälfte  mit  dem  ersten,  zweiten  und 
dritten  Backenzahn  und  einem  Wurzel-Überrest  vom  vierten; 
und  überdiess  erkannte  ich  zwei  Exemplare  vom  ersten  Backen- 
zahn der  linken,  ein  Exemplar  vom  zweiten  Backenzahn  der 
rechten,  ein  Exemplar  vom  zweiten  Backenzahn  der  linken, 
zwei  Exemplare  vom  dritten  Backenzahn  der  linken  und 
ein  Exemplar  vom  dritten  Backenzahn  der  rechten  Unterkiefer- 


430 

Hälfte  9  ferner  den  dritten  Backenzahn  der  linken  und 
den  vierten  oder  letzten  Backenzahn  der  rechten  Oberkiefer- 
Hälfte  und  überdiess  vier  Eckzähne,  eben  so  vi^le  Individuen 
verrathend,  so  wie  einen  Schneidezahn.  Unter  den  Knochen 
war  ein  vollständiger  Äxis,  vollkommen  ähnlich  jenem,  wel- 
chen Schmerling  (T.  II,  i,  t.  XIII,  fig.  11)  ans  einer  Lüt- 
ticher  Höhle  mittheilt,  mehre  andere  Wirbel  und  ein  Ellen- 
bogen-Knochen, noch  vollständiger  und  besser  erhalten ,  als 
den  ScHHERLiNQ  (t.  XII,  fig»  4)  aus  den  Lätlicher  Hohlen 
untersacbte« 


Beobachtungen 

Aber 

die  Zunahme  der  Erd- Wärme  in  dem  1186^ 
württb.  tiefen  Bohrloche  zu  Neuffen^ 

angestellt  mit  dem  BlAGNUs^sclieii  Geo -Thermometer; 

von 

Hrn.  Grafen  Fr.  v.  Mandelsloh 
in  mm. 


Die  Stadt  Neuffen,  bei  welcher  auf  der  Sfidwest-Seite 
ein  Bohrloch  von  1186'  wlirttb.  niedergetrieben  wurde,  liegt 
am  nordwestlichen  Fusse  der  Alp  unter  48®  33'  nördl.  Breite 
und  27®  2'  der  Länge.  Die  Höhe  des  Bohr-Pnnlites  ist 
1295'  Par.  fiber  dem  Meere  und  1003'  Par.  unter  dem  Plateau 
der  Schwäbischen  Alpj  welche  hier  in  ateilen  Berg- Wänden 
Eum  Theil  fast  senkrecht  ansteht. 

Die  Gebirgsart  bestund  in  dem  Bohrloche  in  den  schwär* 
sen  bituminösen  Schiefer-Schichten  der  Formation  des  Untern 
Oolithes  oder  Eisen-Rogensteins  von  Mrriam,  welche  mit  789' 
württb.  Tiefe  ihr  Liegendes  erreicht  hat  Bei  600'  wurde 
noch  die  Brut  von  Ammonites  opalinus  mit  dem  Löffel 
gefördert.  Von  obigen  789'  an  folgte  der  Gryphiten-  oder 
Lias-Kalk,  öfters  mit  Schiefer- Schichten  wechselnd,  wel- 
cher bei  der  gross ten  erreichten  Tiefe  von  1186'  wdrttb. 
oder  1045'  Par.  noch  anhielt,  so  dass  die  Keuper^Formation  noch 


441 

nicht  angebohrt  war.  Doreh  die  ganse  Tiefe  des  Boiiriootieb 
seigte  sieh  stets  schwarzer»  bituminöser  Schiefer-Thon ,  mit 
weichem  1' — 4'  mächtige  Flötse  von  Kalkstein  wechselten. 
Schwefeiiiies  fand  sich  in  Menge  in  allen  Schichten.  Nach- 
dem von  oben  herab  anf  77'  9'^  gebohrt  war,  fand  man 
beim  Löffeln  keinen  Bohrschwand ,  sondern  es  stieg  ein 
schwarses,  schwefclig  riechendes  Wasser  über  den  Bohr- 
Teachely  welches,  als  ihm  enr  Seite  ein  Aasweg  gemacht 
warde,  während  dey  ganaen  Zeit  des  Bohrens,  saletat  gans 
hell,  unanterbrooben,  aber  in  sehr  geringer  Quantität  aus- 
floss.  Die  Temperator  dieser  gana  kleinen  Quelle  richtete 
sieh  stets  nach  der  der  Atmosphäre,  und  es  ist  au  vermntheii, 
dass  dieselbe  ein  Tag- Wasser  von  der  höher  liegenden  Alp 
war,  wie  denn  auch  neben  dem  Bohr^Punkt  ein  gana  gerin- 
ger, im  Sommer  vertrocknender  Bach  vorbeifliesst. 

Das  anf  J''  Breite  durchgeschlagene  Bohrloch  war  nicht 
■ut  Röhren  ausgefüttert;  es  litt  desshalb  besonders,  nach* 
dem  das  Bohren  6  Jahre  gedauert  hatte  und  einmal  über 
1  Jahr  eingestellt  war,  ausserordentlich  durch  Nachstürse, 
in  deren  Folge  auch  der  Löffel  sehr  oft  und  endlich  so.  sehr 
eingekeilt  wurde,  dass  er,  obgleich  das  ganze  Gestätige  anf 
demselben  vielfaltig  an*  und  ab-gesehraubt  werden  konnte, 
trotz  aller  Hebel-Kraft,  nicht  mehr  herauszureissen  war,  was 
Veranlassung  gab,  dafi  Bohren  einzustellen. 

Die  Wärme-Messungen  wurden  mit  dem  MAGNUS*schen 
6eo-Thermometer  angestellt ;  dabei  war  Jedoch  die  Skala  in 
amgekehrter  Ordnung  angebracht,  indem  das  Thermometer 
bei  Muil-Temperatur  gefüllt  und  die  Beobachtungen  bei  kal- 
tem Wetter  angestellt  wurden. 

Die  Skale  enthielt  von  Null  an  bis  an  das  Gefäss 
herab  26^  Cslsids  ;  ein  Grad  nahm  5  Pariser  Linien  ein  und 
war  in  Zehentheils-Grade  abgetheilt.  Da  jedoch  die  Wärme 
in  diesem  Bobrloche  alle  Erwartung  übertraf  und  die  Grade 
nach  900'  Tiefe  nicht  mehr  abgelesen  werden  konnten,  weil 
sich  der  Rest  des  Quecksilbers  nach  dem  Einstellen  in  Schnee 
in  den  Behälter  zuröckzog,  so  wurde  nach  den  Messungen 
von  dieser  Tiefe  an  das  Geo-Thermometer  zugleich  mit  einem 
andern   Thermometer    in    ein   Gefäss    mit   Wasser  gethan, 


442 

dasselbe  ftllniAhlloh  erwärmt  und  in  dem  AogenUiek,  bei  wei- 
chem das  Geo-Thermometer  aasfliessen  wollte,  der  Stand  des 
IforoMiI-Thermometer  abgelesen* 

Der  Versnob,  das  Geo-Thermometer  an  einem  Seile  mit 
nngehängtem  Gewichte  in  das  Bohrlooh  ita  senken,  war  wegen 
des  grossen  Widerstandes,  welchen  der  Schlamai  entgegen* 
setEte^  nicht  ansftthrbar;  das  Instrnment  wurde  daher  in  einer 
verschlossenen  Kapsel  in  die  Fang*Soheere  gestellt  und  so 
mit  dem  ganzen  Bohr<^estfingQ  langsam  in  das  Bohr-Looh 
eingelassen.  Sobald  die  Fangseheere  heranfikam,  wurde  sie 
in  Schnee  gelegt,  auch  konnte  kein  weiteres  Au^iessen  an 
der  Oberfläche  mehr  stattfinden,  weil  die  Temperatur  der 
höheren  Schichten  im  Bohrloch  sowohl,  als  in  der  Lnft, 
niedriger  stund,  als  bei  dem  gemessenen  Punkte. 

Das  6eo*Thermometer  blieb  zum  wenigsten  1 ,  öfters 
a  bis  3  Stunden  und  bei  1000'  Tiefe  sogar  aber  Nacht  in 
dem  Bohrloch;  auch  wurden  diese  Wärme-Messungen  vom 
Bergrath  Deo&n  in  Stuttgart  mit  andern  Instrumenten  vor- 
genommen und  eine  ganz  geringe  Verschiedenheit  gefunden. 
Deoem  senkte  neben  dem  Magnus*Thermometer  andere  oben 
•ffiene  und  bei  Null  -  Temperatur  gefällte  Thermometer  in 
das  Bohr -Loch  und  stellte  dieselben  nachher  mit  eineoi 
Normal-Thermometer  in  ein  Wasser-Bad,  bis  dieselben  ans* 
zulaufen  anfingen. 

Das  Resultat  ist  nun  Folgendes* 


443 


Tag  und  Stunde  der 
Beobachtung) 


Tiefe  des 

Punktes 

nach  württ. 

Füssen. 


Temperatur  nach  Celsius 


der  Luft. 


des  gemes- 
senen 
Punktes. 


des  vorbei- 

tiiessenden 

Baches. 


der  Bohr- 

inch-Qnel« 

le  bei'm 

AusfiusM. 


1839. 

27.  Febr.  8j  Uhr 
Morg:rn8       .     . 

27.  Febr.  9j  ü. 
Mor^.       .     .    . 

26.  Febr.  1  ü.  Mitt. 
10.    April     4     U. 

NacliniittaKS 

27.  Febr.  12^  U. 
Mittug^s    .     .     • 

26.  Fi^bruar  3  U. 
Nachmittags 

27.  Febr.  2j  ü. 
Nai-hm.     .     .    . 

27.  Febr.  4|  ü. 
Nachm.    .     .    . 

10.  April  6i  U. 
Abends     •     .    . 

11.  April  6i  U. 
Morgeos «     •    . 


11.    April     3     ü. 

NaohmittJi?« 
11.   April   11 J  ü. 

Vormittags    .     . 


100 

200 

300 

409 
600 
600 
700 
800 
900 
1000 

1080 
1180 


-1,8 

+  1,0 

+  2,6 

+  9,0 
+  4,0 
+  2,5 
+  4,0 
+  3,0 
+  8,0 
+  4,0 

+  8,0 
+  6>4 


+  10,8 

+  13,7 
+  16,6 

+:i8,4 

+  1i0,4 
+  23,5 
•  +  25,4 
+  27,8 
+  31,2 
+  33,6 

+  d6,3 

+  38,7 


+  M 

+  7,0 
+  5,0 


+  6,8 


+  7,0 


(Th^^rmomcter  war  1% 
Stunden  iiu  Bohr- 
Loch.) 


296,2. 

Hienach  kommen  auf  100'  württemb.  +  :P,28  Celsiub 
and  auf  1®  Celsius  Wärme-Zunahm»  30',49  Par,  [ein  bm 
so  beträchtlicher  Tiefe  all«  sonst  bekannten  weit  übevir^ 
fendes  Resultat]. 


Briefwechsel. 


Mittheilungen  an  den   Geheimenrath    v.  Leonhard 

gerichtet 

Leifkiff,  S6.  Febr.  1844*. 

Nächstens  hoffe  ich  Ihnen  das  V.  Heft  unserer  Erläuterungen,  Sek- 
tion X  (Dresden)  betreffend,  übersenden  zu  können.  Das  Kapitel  über 
die  Porphyre  des  linken  Eib'Ufers  hat  mir  viel  Muhe  verursacht  und 
macht  mir  jetzt  Sorge ,  da  ich  fohle ,  dass  Manches  und  besonders  die 
petrographische  Charakteristik  noch  einer  gröndlichern  Untersuchung 
bedürfte.  Indessen  die  Zeit  drängte ,  und  so  musste  das  Kapitel  vom 
Stapel  laufen,  um  sich  bald  der  Kritik  aller  Welt  und  besonders  derje- 
nigen blosszustellen ,  welche  alle  diese  Porphyre  san^mt  Granit  und 
Grunstein  und  Pechstein  für  Glieder  einer  und  derselben  Bildung  hal- 
ten wollen.  Da  sieht  man ,  wie  vorsichtig  man  die  sogenannten  Über- 
gänge untersuchen  muss.  Das  ist  ein  sehr  kritischer  Punkt,  und  die  am 
Horizonte  der  neuesten  Geognosie  aufsteigenden  Wunder  müssen  die 
Aufmerksamkeit  aller  Forseher  diesem  Räthsel  der  Übergänge  zuwenden. 
SrimBR ,  dieser  tüchtige  und  ernste  Forseher ,  vor  dem'  ich  mich  ehrer> 
bietig  beuge,  scheint  mir  doch  in  seinen  Schlüssen  zu  weit  zu  gehen, 
wenn  er  alle  Gesteine,  jedem  Sprach-Gebraucb  und  Begriffe  zuwider, 
zu  Sedimenten  macht  und  mit  Keilhao  zugleich  uns  in  eine  wahre  geo- 
logische Alchemie  versenken  will.  Der  Knoten  verschlingt  sich  zu  einer 
immer  unförmlicheren  Mola,  und  man  rouss  ihn  zerhauen,  indem  man  es 
keck  hersussagt,  dass  der  alpinische  Granit  und  Gneiss  und  Talk- 
schiefer  plutonische  eruptive  Massen  sind.  Es  ist  ja  eine  nicht 
seltene  Erscheinung ,  dass  Granit  gegen  seine  Grenze  Gneiss-artig 
und  Gneiss  Glimmerschiefer  -  artig  wird :  ich  meine  nämlich  gegen 
seine  Bildungs-Grenze,  da,  wo  der  Kontakt  älterer  Gesteine  seine 
Ausbreitung  beschränkte.    Das  unseelige  Vorurtbeily  dass  sc  hie  fr  ige 


*    Dnreh  Zufall  verspätet  D.  R. 


445 

011(1  fla8rig;eStraktitr  nofhw«n4i|(  anf  ■edimencllre  Entttehanil^  trerwei* 
sen,  ninj^t  an,  tniiiier  g^ßbrlieher  so  werden,  und,  was  auch  Sie  und 
Andere  dag^egen  sagen,  man  b8lt  an  jenem  Vorurt heile  fest,  wie  an  einem 
uoomslosaiiehen  Glaubens- Artikel.  FSIIt  erat  dieser  Aberglaube,  dann 
verliert  der  Ultra-Metamorpbismus  eine  seiner  Haupt-Stutsen.  Der  Er»- 
pebtrgiMcke  Gnelss  ein  Sediment!  Der  8kotidiHavi8tk&  Gneiss  gebrate- 
ner Sandstein  nnd  Schiefer!  Es  ist  wirklieb  unbegreiflich,  wie  solche 
Ansichten  beifällige  Aufnahme  finden  konnten,  ich  halte  den  meistaa 
Gneiss  eben  so  wohl  ffir  ein  erruptiTcs,  plutoniaehes  Gebilde,  wie 
den  Granit,  nnd  mancher  Glimmerschiefer,  Talkschiefer  wird  einer  ihn« 
liehen  Deutung  zu  unterwerfen  seyn ;  es  sind  die  äusseren,  im  Kontakte 
andrer  Massen  gebildeten  Erstarrungs-Prodnkte  derselben  Masse,  die 
weiter  einwärts  als  Gneiss  und  im  Innersten  Kern  als  Granit  erstarrte» 
So  wie  man  Grnnstein-Gksteine  kennt,  die  im  Innern  kornig,  weiter  naeli 
den  Saalbändern  flasrig  und  xuletst,  an  den  Saalbändern  selbst,  schiefrig 
sind,  so  mag  eine  awischen  die  aufgerissenen  und  aufgerichteten  aipM- 
tcken  Sediment*Gesteine  eingedrungene  Masse  feurigfldssiger  Silikate  in 
der  Mitte  als  Granit,  weiter  auswärts  als  Gneiss  und  an  den  Rändern 
als  Glimmerschiefer  erstarrt  seyn.  Dass  die  sunäcfast  angrensenden 
Sediment-Gesteine  gewaltig  metamorphoalrt ,  umkrystallisirt ,  mit  FeM«- 
tpath,  Glimmer  und  Talk  imprägnirt  worden  seyn  mfissen,  und  dass  da^- 
darch  oft  eine  solche  Assimilation  mit  denjenigen  krystallinisthen  Silikat* 

I  Gesteinen  eintrat ,  welchen  sie  ihre  Veränderung  verdanken ,  dass  ihre 
Grenzen  fast  verwischt  wurden,  Diese  ist  begreiflich.  Aber  unbegrelf- 
lieb'wäre  es,  wie  der  Granit  selbst  durch  eine  blosse  Metamorphose 
von  Flyscb  oder  Sandstein  entstehen  konnte. 

Doch  ich  rede  hier  wie  ein  Blinder  von  der  Farbe!  Mir  war  es 
]•  noch  nicht  vergönnt  die  Alpen  zu  sehen,  und  so  bescheide  ieh  mich 
denn  gern  und  hege  meine  Zweifel  im  Stillen ,  da  ein  Anssprueh  der- 
selben leicht  vorwitzig  nnd  anraasend  erscheinen  konnte. 

I  Sektion   XX  {Hof)  unserer  Karte   ist   holFentltch    bereits  In  Ihren 

I  Hinden;  nun  erhalten  Sie  noch  die  zweite  Auflage  von  Sektion  XIV 
(Grimma),  das  Titelblatt  und  die  Übersichts-Karte,  welche  letztein  j  dee 

I       Mtsstabes  der  Special-Karte  ausgeführt  wird. 

'  C.  F.  Naumann. 


Berlin^  26.  März  1844  *. 

Ihre  Abhandlung  über  die  Gegend  von  Heidelberg  habe  ich  mit  um 
*o  grössern  Interesse  gelesen,  da  ich  nun  schon  die  Herbst-Ferien  rot 


«  An  Or.  G.  Lioinuaa  gericbiet  nnd  von  4ictcni  snn  Abdnitfc  nltgetkeilt. 

D.  R. 


446 

3  J«lifeD  «itfh  auf.  •ioew  gm%  fibnlicbia  Torrniu  beriNBgetritben  habe, 
Ate  W4lch««  Sie  so  Auziehea4  geschildert  hsbto :  dis  Granits  des  RieHm 
Gtikirges  and  aus  der  Gegend  von  Oeideiberg  gleichen  sieb  i«  den  Hand- 
•tucken  sehr,  dalier  ich  auch  nicht  zweifle,  dsss  der  sog.  weisse  Feld* 
•patli  des  Teiges  S.  4  aqeh  hier  nicht  Feldspath,  sondern  Oligokias  sey, 
als  wofür  ich  Uin  in  dem  Granite  von  Warmbruttn  erkannt  habe.  leb 
habe  aehon  1842  fiber  die  Beschaffenheit  des  Granites  vom  Riesem^Oebirge 
Uk  der  hiesigen  Akademie  einen  Vortrag  gehalten,  wovon  ia  den  Mosati- 
Serichtett  der  Akademie  ein  Auszog- erschienen,  der  auch  in  PoooBNDoaFF'i 
Aoo.  Bd.  LV|,  S.  «17  abgedruckt  ist,  und  darin  habe  ich  Diess  nachge. 
wleaen  *.  In  dieses»  Anszuge  ist  von  dem  Oligoklase  sas  dem  Riefen* 
€fiBbir09^Qftinii  noch  keine  Analyse  angeführt  worden;  sie  hat  aber  seil 
A»f  Zeit  Dr.  Rammelsbbbjg  mit  den  Stücken,  die  ich  selbst  aas  den 
Granite  von  Warmbrunn  ausgesucht,  und  von  denen  ich  das  spevfiacbe 
Gewieht  glommen  hebe ,  angestellt,  und  Sie  finden  sie  auch  schon  ab« 
gedrack.!  in  dcrm  Supplemente  sa  RAMWELSBBRe's  Wörterbuch  des  chpiiri* 
aelien  Tbeiles  der  Mioeralogie  S.  104.  In  diesem  J^hre  denke  ich  wieder 
iiaeh  dam  Biesen^Qebirge  sv  gehen ;  ich  mache  die  Untersuchnngeo  auf 
Yeraalassoog  der  hiesigen  Oberbergbauptm annschaft  für  die  geognostisdie 
Landes-UHtersuehuag,  wpfür  auch  viele  andere  Kräfte  in  Anspruch  ge- 
nommen sind ;  da  ea  indessen  doch  noch  lauge  währen  wird ,  bis  die 
Ksffte,  wenn  SRch  nur  von  Schle^ieHf  herauskommt,  so  werde  ich  wahr« 
aeheinlieh  eine  Karte  des  Riesen-Gebirges  besooders  herausgeben,  beglei- 
tet mit  einer  Beschreibung,  in  die  ich  alle  meine  Beobachtungen  zusam* 
»enatcllen  werde.  —  Ich  habe  neulich  in  der  Akademie  etwss  über  du 
Glimmerschfefer-Lsger  im  N.  des  Iser^Kammes  in  der  Akademie  vorge* 
Iragen«  und  ich  bio  so  frei,  Ihneu  den  eben  erschienenen  Aa«zug  in  den 
Monats*Berichten  zu  senden ,  da  diese  Berichte  doch  wenig  verbreitet 
sind  und  sonst  wohl  nicht  zu  Ihnen  kommen  könnten.  Diess  Glimmeiv 
achiefer-Lsger  ist  aberio  mehrfacher  Rücksicht  interessant,  einmal  durch 
die  Verwerfungen  ,  die  man  bei  ihm  beobachtet,  bei  fast  allen  dasselbe 
turchsetzendea  Tbälern ,  durch  seine  Lage  gegen  den  hohen  Iserkavm 
and  durch  die  Veränderung,  die  es  iu  seiner  Bescbaflfenheit  in  der  Nabe 
des  Grsnits  erlitten  hat.  Die  Erscheinungen  liefern,  wie  mich  dünkt, 
einen  schlag^gden  Beweis,  dass  die  Thäler  in  diesem  Theile  des  Ge- 
birges wenigstens  durch  Spalten  wie  die  Gange  entstanden  sind.  Por« 
phyr  kommt  in  dem  Grsnit  des  Riesen-Bebirges  häufig  vor  und  durch- 
setzt denselben  in  meilenlang  sich  fortsetzenden  Gängen,  die  sich  wie 
die  Erz-Gänge  auf  eine  merkwürdige  Weise  gabeln  und  wieder  scbaaren. 
Das  Ausnehen  dieses  Porphyrs  ist  an  den  verschiedenen  Stellen  sehr 
varschjeden;  die  Grundmasse  bald  rotb,  bald  grünlichgrau;  die  eingewach- 
«enen  Krystalle  sind  dieselben  ,   die  im  Granite  vorkommen ,  Feldspath, 

*  Sollten  Sie  veranla«st  seyn,  einen  Bliek  in  denselben  su  werfen,  so  bemerke  ich 
nur,  dacH  darin  mehre  Drsckfeiilet  «ich  eisgSsebUchea  habes ,  die  in  PoesssP.  Ann. 
Bd.  LVII,  S.  6i4  angegeben  sind. 


447 

OllgnklMs   Qmru  >«*d  .GJMun^r,   iber  litld  der  «iM«  mid  Haan,  bM 

OÜgoUas  aod  Glinuner.vorvrAlCcody  «od  doch  «rscbienett  alle  diese  ¥ef4 
ättderuageii  in  einem  und  demaelben  Gang^Zuge,  daher  icbgiaubeaniöebtey 
dasa  aus  dieaer  Veraobiedeuheü .  in  der  Beacbaffenheil  noeb  nidit  rnni 
versebiedena  Durehbruehe  und  ein  veracbiedettea  Alter  dea  Porpbym 
ztt  acbiieaaan  aef.  Sehr  auffallend  war  mir  Ihre  Bemerkung ,  daaa  der 
rotbe  Porphyr  hei  Banäsehühskeim  u.  a.  w«  im  BnatoB  Sandstein  ror» 
käme,  S.  27,  da  ich  elviras  Äbaliehes  noeb  niehl  heabacbtat  habe  und  aucb 
Hadsuann  von  dem  Bunten  Sandatein  bei  Baden  auadruckitahanfohrt,  4as8- 
er  hier  nach  dem  £mporsteigen  dea  Porphyre  gebildet  aey«  Dia  Quars* 
Krystalie  io  dem  Bonten  Sandstein  S.  40  und  die.  Kugeln  ahod  mir.ahea- 
faUa  selir  merkwürdig  gewesen;  der  erstes  erwähnt  auch  HopFVi^m  in deat • 
rotben  Todten  von  Biebieghorode  am  Jüans,  aber  ich  habe  ^e  noch  nieM 
gesehen.  Interessant  w^ar  mir  daa  Vorkommen  des  Serpentins  in  cineiii. 
Gange  Im  Gneiss,  dessen  Sie  in  Ihrem  Briefe  erwfihnan;  ich  habe  den- 
Serpentin  am  Ural  immer  nur  .Lagar«artig  gesehen  y  daher  ich  ihn  auelk 
in  der  Üheraiabt  der  MiBeralSen  iif^  Ural  so  den  metamorphlachen  Ge- 
birgsarfen  garachnel  habe.        .  . 

G.  Rose. 


Bönn^  29.  Mftrz  1844. 

Eine  Note  über  einen  IndianUehem  Obaidiaa»  welcher  heini  Durtb*. 
sagen    mit   einer  Detonation   zersprangt   in   den  CianpU9  rendus  %om: 
9,  Jan,  1844y  veranlasst  mich  zu  einigen  Bemerkungen.    Damov«,  wel-. 
eher  die   innere  Struktur  dieses  Qbsidians  kennen  lernen  wollte ,  linsßt 
ibn  von  einem  Steiosäger  zerschneiden.    Die  Arbeit  war  schon  ziemlich; 
weit  vorgeruckt   und  der  Obsidian  .in  der  Runde  herum   bis-  zu  Zw^i- 
dritteln  seines  Durchmessers  zersägt  worden,  als  man  einlZiscban  borte,, 
worauf  bald  eine  starke  Detonation,  wie  von  einem  schwach  geladenen* 
Feuer-Gewebr  erfolgte.    Die  eine  Hälfte  dea  Gesteins,  welche. nufgekit*. 
tet  war,  blieb  unversehrt,  die  andere  aber  zersplitterte  in  zahllose  Frag-  ' 
meote,  welche  mit  Heftigkeit  nach  allen  Seiten  hin  geschleudert  wurden». 
In  diesen  Bruchstücken   zeigten  sich  nach   dem  Mittelpunkte   bin  mehre 
Höhlungen  von  der  Grösse  einer  Erbse.      Daiuour  glai^bt  annehmen,  zu . 
können,  dass  sich  dieser  Obsidian  gebildet  habe,  indem  er  in  flüssigem 
Zustande  durch  eine  vulkanische. Explosion  bis  zu  grosjier  Höhe  geschleu- 
dert worden  und  nach  seinem  Zurückfallen  bereits  erhärtet  war.     Wäh- 
rend seine  Oberfläche  rasch  erstarrte,  blieb  er  im  Innern  noch. eine  Zeit 
lang  flüssig,  und  als  auch  dieses  Flüssige  erstarrte  und  sich  zusammen- 
zog,  entstand   eine  Spannung  zwischen  der  erhärteten  Kruste, und  den 
Innern  Theilen,  welche,  wie  bei  den  sogenannten  Glas-Thrau  en,  das 
Zerspringen  veranlasste. 

Diese  Erklärung  ist  gewiss  richtig,  was  fch  auch  durch  nachstehende 


44S 

«ij^mie  Erfabrang  erfairteii  kann.  Als  ich  vor  melnreD  JaMren  «af  der 
8i9yner''Bnite  aa|;ef&hr  800  Pfd.  BaMlt  sehmelEea  lieaai  om  daraus  grosse 
Kageln  au  gieasen,  aar  Bestimm  ung  der  Geaetae  der  Abkublong  gescbmol- 
aener  Maseeo  von  grosaem  Umfange,  werde  der  aoa  dem  Ofen  aaeflies* 
aeode  fiberachusaige  Baaalt  aum  Tbeil  in  Wanaer  gegoeaen.  Durcb  diese 
aebnelie  Eratarroug  des  geaeboiolaeneB  Baaalta  bildeten  aieh  aosser 
gröesem,  anformltcfaeo,  apröden  Maaaen,  mehre  Drfihte,  theila  in  geraden 
Stängcheoy  theila  aehranbeofSrmig  gewandeo.  Ihre  Länge  ging  bie  su 
3"  nnd  ihre  Dicke  bia  au  i'*'.  Es  waren  Giaa-Fäden,  wie  man  aie  beim 
Schmelzen  und  Ausziehen  des  Glaaes  erhalt,  und  glicben  ganz  dem  Ob- 
aldian.  Die  Drähte  besaasen  eine  grosae  Kohäsi^n  und  Stärke,  dass  man 
Stucke  bis  au .  V*  Länge  nicht  im  Stande  war ,  swiacben  den  Fingern 
SU  serbrechen.  Gelang  ea  bei  langem  Drähten,  oder  nahm  man  bei 
kurzem  eine  Zange  au  Hülfe,  ao  wurden  aie  wie  die  Glaa-Thränen,  -wenn 
nao  den  Schwana  abbricht,  mit  einem  Knalle  zerachmqttert  und  in  ein 
Pulver,  das  weit  weggeschleudert  wurde,  aeratäubt.  Diese,  wenn  ich 
mich  des  Auadrucka  bedienen  darf,  kfinstlicben  Obsidiane  vierbalten  sieb 
also  ebenso,  wie  jener  Indische  Obsidian,  und  es  iat  wohl  keioem  Zweifel 
unterworfen,  dass  der  letzte  ebenfalla  durch  rasche  Abkühlung  der 
geschmolzenen  Masse  entstanden  ist.  Ja,  ich  gehe  noch  einen  Schritt 
weiter  und  halte  es  für  wahrscheinlich,  daas  auch  jener  Indische  Obsi- 
dian durch  Erstarrung  im  Wasser  entstanden  seyn  könne;  obwohl  ich 
nicht  die  Möglichkeit  in  Zweifel  sieben  will ,  dass  eine  geacbmolzeDe 
M aase,  welche  durch  vnTkanische  Kräfte  mit  grosser  Schnelligkeit  in  die 
Luft  geschleudert  wird,  durch  eine  so  schnelle  Bewegung  in  einem  kslten 
elastischen  Medium  fast  eben  so  rasch  erstarren  kann ,  wie  im  Wasser. 
In  jedem  Falle  aetzt  die  von  Daihovr  beim  Indischen  Obsidian  beobach- 
tete Erscheinung  eine  sehr  rasche  Erstarrung  einer  geschmolzenen  Maese 
voraus,  und  man  möchte  wohl  vermuthen,  dass  sie  nicht  so  ganz  selten 
sich  zeigen  dürfte,  wenn  man  andere  Obsidiane  ebenfalls  zersägte.  Leicht 
kötoate  man  eine  weitere  Schluas-Folge  daraus  ziehen  und  von  den  Lava- 
Strömen,  die  sich  in  daa  Meer  ergossen  haben,  oder  von  den  durch  unter- 
'meeriscbe  Hebungen  geschmolzenen  Massen  gebildeten  Basalten  Ähnli- 
ches vermuthen.  Es  ist  aber  wohl  zu  berücksichtigen,  dass,  wenn  ge- 
schmolzene Massen  von  bedeutendem  Umfange  in  Berührung  mit  Was- 
aer  kamen  ,  zwar  auf  der  Obertfäehe  durch  plötzliche  Abkühlung  eine 
aehr  spröde  Masse  sich  bildete,  im  Innern  indess  die  Erstarrung,  unge- 
achtet der  kalten  Umgebung,  langsam  und  fast  ebenso  langsam,  wie  io 
der  Luft  erfolgte.  Denkbar  ist  es  daher,  dass  sich  auch  unter  diesen 
Umständen  Glasthränen-ähnliche  Obsidiane  bildeten,  die  indess  schon 
längst  von  dem  innern  basaltischen  Kerne  sich  abgesondert  haben  und 
von  den  Wasser-Flutben  fortgeführt  worden  seyn  mögen. 

6.  BiscBor. 


44» 


ütfr%  3«  Aprft  1844.  . 


Das  schone  Bach  von  Forbes  worden  Sie  wohl  auch  gelesen  hoben. 
Es  ist  unstreitig  eines  der  besten  ,  das  seit  Saitssure  über  Alpen'Vhytaik 
gcscbrieben  worden  ist,  und  es  wäre  nur  zu  wünschen ,  dass  es  bald 
einen  desselben  würdigen  Übersetzer  fände,  damit  diese  neueren  Ansich- 
ten über  den  Mechanismus  der  Gletscher  auch  in  Deutschland  bekannter 
wurden.  Forbes  bereist  gegenwärtig  das  südliche  Italien  und  wird 
wahrscheinlich  über  Griechenland  zurückkehren.  Wir  sprachen  schon 
hier  öfters  über  die  auffallenden  Analogie'n  zwischen  Gletschern  und 
Lava-Strömen,  zwischen  den  mers  de  glace  und  den  schiarrS  des  Ätna ; 
es  hatten  mir  dies^  Erinnerungen  an  vaterlandische  Natur-Scenen  vor 
einigen  Jahren,  als  ich  unter  der  Leitung  von  Sartorius-Waltershausbn 
die  Abhänge  des  Sicilianischen  Vulkanes  durchkletterte,  einen  wunder- 
baren Eindruck  gemacht.  Mein  Freund  hat  nun  diese  Ähnlichkeiten 
nicht  nur  als  poetische  Kc^ntraste ,  sondern  als  physikalische  Thatsachen 
weiter  verfolgt  und  bereits  seine  gesammelten  Beobachtungen  an  das 
Edinb.  philos.  Journal  eingesandt.  Von  dem  Scharfsinn  und  der  ausge- 
zeichneten Beobachtungsgabe  eines  so  beivährten  Physikers  haben  wir 
gewiss  auch  neue  Aufschlüsse  über  die  seit  einiger  Zeit  beinahe  yerges- 
sene  Streit -Frage  der  Erhebung«-  oder  Aufschüttungs-Kratere  zu  er- 
warten. 

Meine  letzte  Reise  mit  Escher  über  Bergamo  und  Innsbruck  hat 
uns  in  der  Kenntniss  der  Alpen  wieder  wesentlich  gefordert.  Von  Bex 
aus,  wo  sich  bei  Charpentier  ein  kleiner  Nach-Kongress  der  Schweitzeri- 
schen Naturforscher-Tagsatzung  vereinigt  hatte,  machten  wir  zuerst  einen 
Abstecher  nach  Chamouniy  wo  mir  im  Jahr  vorher  das  Verhältniss  der 
Fa/or«t/t«-KongIomerate  zum  Gneiss  noch  nicht  klar  geworden  war.  Wir 
oberzeugten  uns  vollkommen,  dass  die  Gneiss-Masse  der  ÄiguUles  Rouges 
von  derjenigen  des  Montblanc,  wie  auch  die  Karte  in  Ihrem  geologischen 
Atlas  es  darstellt,  durch  Kalk-  und  Sandstein-Bildungen  vollständig  ge- 
trennt wird,  und  dass  unmittelbar  an  jene  erste  Gneiss-Masse  die  Kalk- 
Massen  des  Buet  angrenzen.  Eine  sehr  räthselhafte  Verbindung  zeigt 
^ich  aber  auch  hier ,  wie  an  vielen  andern  Stellen  der  Alpen  ^  zwischen 
den  zentralen  Gneiss-Massen  und  den  Konglomeraten  mit  Talk-  oder 
Glimmer-Cäment ,  die  in  der  Zusammensetzung  dieser  Gebirge  eine  so 
wichtige  Rolle  spielen.  Quarz  -  Sandsteine  und  Quarzite  von  rother, 
grüner  oder  weisser  Farbe,  nicht  selten  in  Konglomerat  übergehend  und 
meist  mit  Talk  gemengt ,  erscheinen  ,  wie  wir  schon  längst  wissen  ,  in 
der  Reihe  der  Zwischen-Bildungen,  die  am  Nord- Abfall  der  im«Streicben 
der  Alpen  starlc  verlängerten  Gneiss  -  Massen  diese  vom  anstossenden 
Kalk-Gebirge  trennen.  Die  Übereinstimmung  dieser  Quarzite  mit  den 
Konglomeraten,  die,  wie  in  Glarus  und  im  Unterwallis,  für  sich  ganze 
Gebirgs-Massen  bilden,  war  uns  auch  von  jeher  aufgefallen.  Seitdem 
wir  nun  dahin  gelangt  sind,  die  Grenzen  der  zentralen  Gneiss-Massen 
mit  grösserer  Schärfe  in  die  Karten  einzeichnen  zu  können,  erscheinen 
Jahrgang  1844.  29 


L 


450 

aber  auch  diese  grossen  Konglomerat  -  StSeke  io  eioer  AbbftDgigkeit  vod 
den  Zentral-Massen  ,  die  unmöglich  zufällig  seyn  kann.  Wir  finden  sie 
uämlicb  stets  da,  wo  die  Gneiss-Massen  sieb  auskeilen,  in  der  Verlänge- 
rung ihres  Streichens,  wenn  auch  zuweilen  an  der  Oberfläche  durch  da- 
'  zwiscbenliegende  Kalk-  oder  Schiefer-Massen  davon  getrennt.  So  tritt  am 
West-Ende  der  Gneiss-Masse  der  AiguiUes  Rouges  der  Quarzit  von  St, 
Gervais  auf,  am  Ost-Ende  das  Konglomerat  von  VaUtraine  und  Foully  *, 
am  West -Ende  der  Finsteraarhorn-Ma»se  der  Quarzit  von  Vissoye  in 
AnnivierSy  am  Ost-Ende  das  Konglomerat  von  Glarus  ;\  am  Ost-Ende  der 
Ootihard-'M.SiSse  der  talkige  Quarzit  von  Han%  und  VäUis^  am  West-Ende 
der  Selvrettra-M.B8se  das  Konglomerat  von  Füisur,  £iu  idealer  Grund- 
riss  einer  alpinischen  Gneiss- 
Masse  wurde  demnach  sich  ^^  _^ 
ungefähr  wie  in  beistehender  (^^^r^<:^^^^ 
Figur  gestalten  : 

Welches  nun  auch  der  Ursprung  dieser  Quarzite  und  Konglo- 
merate seyn  mag ,  so  kann  derselbe  offenbar  nicht  von  demjenigen  des 
Gncisses  getrennt  werden;  beide  dem  ersten  Anscheine  nach  so  verschie- 
denartige Gesteine  müssen  Produkte  desselben  Prozesses  seyn  ,  und  es 
ist  ja  auch  bekanntlich  in  Vaiorsine,  wo  das  Konglomerat  und  der  Gneiss 
unmittelbar  an  einander  grenzen,  weder  Saussure'n  noch  Neckbr'n  gelon« 
gen,  eine  deutliche  Trennung  beider  Gesteine  aufzufinden. 

Es  hat  Jemand  die  Vesta  einen  Planeten  in  Taschen-Format  genannt; 
so  können  wir  auch  den  Schlossbügcl  von  Sitten  eine  Zeutral-Masse 
in  Taschen-Format  heissen.  Die  mächtigen  Auswaschungen,  welche  das 
grosse  WalliS'Thal,  wenn  auch  nicht  ursprunglich  gebildet,  doch  sehr 
erweitert  haben,  sind  hier  auf^grösseren  Widerstand  gestossen ,  als  der 
allgemein  herrschende  Kalk-  und  Flysch-Schiefer  ihnen  zu  bieten  ver- 
mochte ;  und  wirklich  findet  man  sich,  von  der  Stadt  gegen  Valeria  an- 
steigend, auch  sogleich  von  den  Quarziteu  von  St,  Gervais  und  Vissoye  um- 
geben, die  mit  Talk  und  glänzendem  Chlorit  verwachsen  sind,  oder  mitChlo- 
ritschiefer  abwechseln,  z.  Tb.  auch  weisse  Feldspath-Krystalle  einschlies- 
sen,  die  sich  in  der  Quarz-Masse  ursprünglich  gebildet  haben  müssen: 
von  einem  Gesteine  also,  das  alle  Bestandtheile  der  Moii(6toiie-Protogyne 
enthält,  doch  aber  seinen  Quarzit-  oder  Sandstein-Charakter  nicht  ver- 
liert und  nicht  als  wahrer  Gneiss  auftritt.  Die  Schichten  dieser  Quar- 
zite  stehen  vertikal.  Steigt  man  dann  nordwärts  gegen  die  etwas  höhere 
Kuppe  des  TtiurtUtmi^  so  erscheint  bald  wieder  der  gewöhnliche  Wallis» 
Schiefer  und  am  Nord  Abfalle  selbst  Kalk,  der  durch  Steinbrüche  aufge- 
iehtoHHtMi  Im  ,  Ulli!  Gyps  in  den  höheren  Theilen  des  Hügels  ebenfalls 
rerlikalf  daini  in  S.- Fallen  übergehend  und  am  Fusse  des  Hügels  regel- 
mä^l^  S.  iatknd.  Am  8.  Fusse  des  Hügels  tritt  aber  dArselbe  Kalk  mit 
N.  Füllen  auf  j  und  es  wiederholt  sich  also  auch  in  der  Schichteu-Stel« 
lung  das  atli;({?ntriiie  Gesetz,  nach  welchem  die  Zentral-Masse  des  Mont- 
btmnc  und  alle  alpitilfiohen  Zeutral-Massen  gebaut  sind:  am  nördlichen 
uod  südlichen  Fois  der  Masse  Kalk  und  Schiefer,  deren  Schiebten  der 


451 

Axe  des  Hiigels  safaUeo,  in  ^r  Mitte  vertikal  stehende  Lag^er  kryatal- 
liniseher  Feldspnth-Gestelne ,  die  fiiclwrtoTmlg  Allmahlieb  das  entgegen^ 
gesetste  Fallen  der  beiden  Abliäii;;t*  theileo.  Und  dass  auch  bier  diese 
regeimiflige  Anordnung  keine  zufällige  sey ,  sondern  mit  dem  Auftreten 
der  Qaarsit-  und  Ghlorit-Schfefer  in  enger  Verbindung  stebe,  ergibt  aicb 
aus  dem  gleicbmftsigen  S.-Fallen  der  Scbiefer  an  beiden  AbbSngen  des 
Haapt>Thale$  und  der  weiteren  Umgebung  von  Sitten. 

Der  Schnee  war  im  vorigen  Sommer  mehre  Hundert  Fuss  tiefer,  als 
gewöbniicb  liegen  geblieben,  nnd  wir  besorgten,  dass  biedorch  unsere 
Reise  über  die  höheren  Gebirgs-PSsse ,  wenn  auch  nicht  vereitelt,  doch 
Iroebtlos  werden  möchte.  £rn  gluckliebes  Znsammentreffen  in  Vispach 
mit  dem  wackeren  Wirtfae  von  SaasM,  dem  sichersten  Führer  dieser  Ge» 
geaden,  gab  uns  jedoch  besseres  Vertrauen.  Unter  seiner  Leitung  über- 
stiegen wir  die  hohe  Kette,  welche  SaaM9  von  Antrona  scheidet ,  und 
lernten  auf  diesem  Wege  besser,  als  es  mir  vor  einem  Jahr  gelungen 
war,  die  Ausdehnung  der  in  Antrofia  mächtig  auftretenden  Serpentine 
und  Harnblende<Gesteine  kennen.  Beide  Stein- Arten  erscheinen  auch  hier, 
wie  in  Büttäien ,  Viemont  und  Titskana ,  im  innigsten  Zusammenhang, 
als  Abänderungen  derselben  Masse.  Ist  es  nicht  auffallend,  dass,  wäh- 
rend wir  so  häufig  den  Serpentin,  bald  mit  Hornblende  oder  Strahlstein, 
bald  mit  Diallag  oder  Hypersthen  verbunden  sehen,  der  eigentliche  Augit 
allen  diesen  Gesteinen  beinah  fremd  scheint?  —  Ein  zweitägiger  Aus- 
flog; von  Dmsm  d'Ossoia  nach  den  Davedro^Atpen,  östlich  vom  Simpiatt, 
lehrte  uns  daselbst  mächtige  Einlagerungen  von  Kalkstein  und  Dolomit 
keonen,  in  denen  sich  einst  wohl  auch  Petrefakte  werden  entdecken  las- 
sen ,  obgleich  sie  bei  fast  horizontaler  Lsgernng  deutlicher  noch ,  als 
die  Belemoiten-f Uhren  den  Schiefer  der  Furcts  und  Nufenen^  mit  Glim- 
merschiefer und  Gneiss  untrennbar  verbunden  sind.  Eine  genauere  Un- 
tersuehung  dieser  Gebirge  haben  wir  auf  den  diessjäbrigen  Sommer 
verspart.  Von  Domo  aus  wurden  die  Gneiss-  und  Glimmerschiefer- 
Gebirge  der  Vigezzo»  und  CentovaiH-Thäter  queer  durchzogen  bis  £/0- 
Citrno  und  Beilitnona  und  auch  hier  wieder  die  Einlagerungen  von 
Hornblendegestein,  Serpentin  nnd  Kalkstein  besonders  beachtet.  Ich  ent- 
halte mich  näherer  Angaben,  da  ich  vor  wenigen  Tagen  erst  Ihnen  eine 
kurze  Notitz  über  die  geologischen  Verhältnisse  der  sudlichen  Atpen  zu- 
gesandt habe,  worin  die  allgemeinen  Resultate  dieser  und  früherer  Reisen 
zusammengestellt  sind.  Gans  klar  können  freilich  dieselben  nur  auf 
einer  Karte  dargestellt  werden. 

Der  Himmel  hatte  uns  in  BeUinzona  eine  unverhoffte  Freude  be- 
reitet. Es  regnete  in  Strömen ,  als  wir  den  Morgen'  nach  unserer  An- 
kunft aufwachten,  aber  durch  das  Geräusch  der  schwer  fallenden  Trop- 
fen vernahmen  wir  zugleich  die  wohl  bekannte  Stimme  unseres  hoch- 
verehrten Hrn.  V.  Buch  und  das  traurige  Wetter  Hess  uns  hoffen,  einen 
vollen  Tag  in  seiner  Gesellschaft  verleben  su  können.  Dieser  Genuss 
wsr  nicht  der  einzige,  der  uns  gewährt  wurde;  auch  einen  zweiten  Tag 
schenkte  uns  der  berühmte  Meister,  indem  er  sich  entscbloss,  uns  über 

%9* 


452 

den  bedchwertichei)  Päsn  des  M.  €Hari  bis  irach  Oropedona  za  begleiten. 
In  diesen  herrlicli  schonen  Geg;enden  war  kh  vor  18  Jahren  anerst 
durch  Hrn.  v.  Buch  mit  'der  Geologie  der  südlichen  Aipen  bekannt  ge- 
worden. Das  Gebirge  entwicicelt  auf  der  linlcen  Seite  des  Tessin-Thtdes 
einen  neuen  (geologischen  Charakter.  Die  Hornblende-Gesteine  werden 
hier  zi\  einem  ausgezeichneten  Hornblende-Granit  und  Porphyr-artigen 
Syenit,  dessen  Haupt*Masse  etwas  nördlicher  als  der  Oiari-'Pas^  durch- 
streicht und  an  der  Verbindung  dea  Corner-See*»  mit  dem  LagkeUo  in 
grosser  Ausdehnung  entblösst  ist.  Wir  durchschnitten  sie,  als  wir  von 
Qravedona  nach  Chinvenna  gingen.  Von  hier  aus  wünschten  wir  ober 
den  ÜOM^fo-Pass  in  die  bisher  noch  nie  besuchten  Thäler  Ton  Codira 
und  Mäsino  einzudringen,  aber  Niemand  wollte  es  wagen,  uns  über  das 
tief  beschneite  Gebirge  als  Fuhrer  zu  dienen.  Wir  kehrten  daher  durcb 
die  Ebene  zurück  bia  unterhalb  Sommaggia  und  fiberstiegen  hier  die 
äusserst  schroffe  Kette ,  welche  das  Piano  von  Codera  schneidet.  Das 
Pfiirrdorf  klebt  an  dem  steilen  Abhang;  der  einzig  ebene  Fleck  ist  die 
kleine  Terrasse  vor  der  Kirche;  in  «der  Tiefe  bildet  der  Thal-Bach  einen 
herrlichen  Wasserfall,  un  belliKsiroo  orrido  sagte  der  Pfarrer,  der  uns  be- 
herbergte. Wir  verfolgten  den  andern  Tag  das  wenig  ansteigende,  ein- 
aame  und  felsige  Alpen-Tbal  aufwärts  bis  zur  Codera- Alp  ^  von  wo  aus 
man  über  das  sodliche  Gebirge  nach  den  Bädern  von  MMno  gelangen 
kann  ,  und  erreichten  diese  ziemlich  frohzeitig.  Die  anständig  einge- 
richtete Bad-Anstalt,  von  Honoratioren  des  VeiUin»  besucht,  liegt  in  einem 
ringsnmschlossenen  Thal-Kessel,  nach  welchem  von  allen  Seiten  Wasser* 
fälle  über  die  steilen  Wände  herabstürzen.  Den  ganzen  Tag  hatten  wir 
kein  anderes  Gestein  gesehen,  als  den  ausgezeichneten  Hornblende  Granit 
des  Laghetto ,  mit  oft  2  bis  drei  Zoll  grossen  ,  weissen  Feldspafh-Kry- 
atallen  in  dem  schwärzlichen  Gemenge  von  Hornblende  und  Glimmer, 
das  die  Grnndmasse  bildet.  Diese  schSne  Stein art  hält  an  bis  Cattaeg^ 
gio  unterhalb  S.  Martino ,  in  glatten  violetteh  Fels -Flächen  vertikal 
zerklüftet,  in  der  Habe  zackig  zerrissen;  eine  Menge  grosser  Blocke 
derselben  liegt  aber  auch  im  Thal-Grund  des  obern  Bergell  und  auf  der 
Höhe  des  Maiqfa,  so  dass  die  Breite  dieser  Masse  von  Granit-Syenit, 
von  N.  nach  S.  gemessen ,  auf  wenigstens  4  Stunden  geschätzt  werden 
ninsN.  Unsere  Nachfolger  mögen  einst  ausmitteln,  wie  weit  sie  in  den 
mäcbtigeo  Stock  der  M.  delia  Disgraxia  eingreifen ;  der  östUchere  Theil 
wenigstens  dieses  Gebirges  besteht  nicht  mehr  aus  Syenit,  sondern  aus 
Serpentin  ,  und  nur  die  vielen  Syenit-Blöcke ,  die  am  Ausgang  der  F. 
MäUnco  oberhalb  Sondrio  liegen,  scheinen  anzudeuten,  das*  an  einigen 
Stellen  diese  Steinart  sich  bis  in  dieses  östliche  Thal  erstrecke. 

Die  Bergamasker  Gebirge  waren  mir  nur  durch  eine  einzige  Pro- 
HI-Reise,  von  Oimo  in  F.  Brembana  nach  Morbegno  im  Fe/f/tii,  bpfcanot 
geworden  (s.  Aufl.  g^ol,  yty^  ich  hatte  damals  zwischen  dem  sudlichen 
Kalk  und  Dolomit  und  dem  Glimmerschiefer  des  VeüUns  eine  mehre 
Stunden  breite  Masse  von  rothem  and  gruoem  Konglomerat,  Stein-Arten 


453 

wie  difgenigen  too  Oimnu  und  Ftftmr,  anf^etundea,  die  noch  auf  keiuer 
unserer  Karten  angeseij^t  ist.  Wir  beschlossen  daher  auf  einem  östli- 
cheren Proßl  von  Sondrio  quer  durch  das  ganze  Gebirge  die8e  Masse 
noch  einmal  su  durchschneiden  und  bis  Bergamo  zu  gehen.  Das  Schlucht- 
artige Vemna^T^ai  fuhrt  bis  Porno  durch  Schiefer,  der  im  Streichen  des 
Giimttierschieiers  von  Morbegno  liegt  ,  nach  seinem  mineralogischen 
Charakter  aber  sich  bald  den  grauen  Schiefern  oder  Flysch-Gesteinen 
des  WalUs^  bald  dem  Serpentin-  und  Strahlstein  Schiefer  annähert.  Man 
ateigt  dann  über  itm^rt«  steiler  aufwärts  nach  einem  langen  und  sehr  öden 
Hoeh*Thal ,  in  dessen  Hintergrund  man  den  mit  Schnee  bedeckten  Pass 
aiebt,  der  nach  der  östliehereo  F.  BrembnHa  fuhrt.  Derselbe  graue  und 
schwarze  Schiefer  9  s.  Th.  mit  Einlagerungen  von  Quarz-Fels,  hält  an 
bis  jenseits  des  Passes  und  bildet  die  Wasserscheide  zwischen  der  Adda 
ond  dem  Brembo^  überall  steil  N«  fallend.  Nächst  den  grünen  Abände- 
rungen dieses  Schiefers  waren  uns  jedoch ,  bei  Forno ,  auch  Trümmer 
von  Grfin-Porpbyr  aufgefallen,  von  wahrem  Verde  antico,  wie  er  in 
ThBskana  den  Serpentin  begleitet,  und  ich  zw(»fle  nicht*  dass  in  dieser 
Gegend  auch  grössere  Massen  von  Serpentin  sich  wohl  auffinden  liesseo. 
Auch  hier  bestätigt  sich  also  das  in  Bündten^  im  WalUs  ^  in  Piemont 
und  Toskana  bewährte  Gesetz,  dass  in  der  Umgebung  des  Serpentins 
der  Schiefer  seinen  krystallinischen  Charakter  verliert  und  nicht  als 
Glimhiersehiefer,  sondern  als  Thonschiefer  oder  Flysch  auftritt,  so  wie 
auch  die  Dolomite,  wo  sie  mit  Serpentin  in  Berührung  kommen,  als  ge- 
wohnliehe Kalksteine  oder  als  weisse,  Talkerde-freie  Marmore  erscheinen. 
So  wie  Eisen  und  Kupfer  durch  die  Berührung  mit  Zink  vor  der  Oxy- 
dation geschützt  werden,  oder  wie,  noch  allgemeiner,  unter  dem  kataly- 
tisehen  Einflnss  gewisser  Stoffe  in  ihrer  Umgebung  Affinitäten  hervor- 
gerufen oder  unterdrückt  werden,  die  ohne  diesen  Einfluss  den  allgemei- 
nen Gesetzen  der  Chemie  gehorchen,  so  scheint  auch  im  Grossen  der 
Serpentin  die  Metamorphose  der  Mergelschiefer  und  Kalksteine  verhin- 
dert zu  haben.  —  Wir  waren  am  sudlichen  Abbang  des  r^ittita- Passes 
kaum  eine  halbe  Stunde  abwärts  gestiegeo,  als  schon  das  rothe  und  grüne 
Konglomerat,  in  vertikid  geschichtetea  Massen,  neben  dem  bisherigen 
Schiefer  aufstieg  und,  als  allein  herrschende  Stein-Art,  so  weit  das  Auge 
reichte,  alle  Gebirgszüge  bildete.  Eine  halbe  Tagreise,  von  Pagliari 
bis  oberhalb  Piazza,  ist  man  nur  von  diesen  Gesteinen  umgeben,  die, 
wie  am  Kärpfstoek  in  Olarus,  auch  untergeordnete  Massen  von  rothem' 
und  grünem  Thonschiefer,  Feldstein-Schiefer,  Grun-Porphyr  und  dioriti- 
schero  Mandelstein  einschliessen.  Granit  und  Gueiss,  die  unsere  geolo- 
gische^ Karten  mit  grosser  Freigebigkeit  über  diese  Gegenden  ausbrei- 
ten, fehlen  ganz;  denn  bei  Piazza  wird  das  Konglomerat  bedeckt  von 
Dolomit  und  Kalkstoin,  die  bereits  der  breiten  sudliehen  Kalk-Zone  an- 
gehören und  Petrefakte  enthalten,  die  sie  als  Jurakalksteine  bezeichnen. 
Auch  der  äussere  Habitus  der  G«birgs- Formen,  das  flach  sich  fortschläu- 
gelnde  Thal ,  mit  steilen  Halden  von  Kalk-Trdmn>ern  zu  beiden  Seitt* u 
erioaert  auffailend  an  die  Tbäler  unseres  Berner  Jura*     Wir  glaubten 


454 

nun  bis  Bergmmo  nar  Kalk  xn  scbcn;  tlmr  teilen  In  der  Naii«  von  Ca- 
merata  erschieu  ganz  anerwartet  eine  neue  BUdung ,  die  ich  bis  jetxt 
nicht  zu  deuten  verstehe  nnd  mit  keiner  in  benachbarten  Gebirgen  mir 
bekannt  gewordenen  in  Verbindung  cu  aetsen  weiaa.  £a  iat  ein  rotber 
und  grüner  Thonatein,  aehr  sah  nnd  nnregelroäaig  apaltendf  tbeila  dent* 
lieh  geschichtet,  theila  in  eckige  Trnmmer  zerfallen,  die  durch  Kalkapath 
verkittet  sind.  Diese  SteinaH  halt  auf  beiden  Seiten  dea  Thaies  io  cige- 
neu  Gebirgs-Zugen  mehre  Stunden  weit  an  bia  an  den  Bädern  von  8. 
Pt'Ueyrino.  Ihre  Lagerunga  -  Verbaltniase  gegen  den  Kalk  werden  bei 
CamenUa  durch  eine  dllnviale  Bitdung  verdeckt;  aber  an  der  aödlichen 
Grense  liegt  auf  dem  Tbonstein  aohwarzer  Kalkatein,  deaaen  Lager  durch 
Mergel  getrennt  aiad,  nach  seinem  Gesteins-Charakter  an  Liaa  erinnernd. 
Sofern  dieser  Thonstein  ala  ein  Glied  der  normalen  Forniationa-Folge 
betrachtet  werden  darf,  kann  man  nur  an  Keoper  dc^nken  und' daa  Yer- 
hältniaa  zu  den  höheren  Kalk»  und  Dolomit-Bildungen  bliebe  dann  jeden- 
falls noch  auszumittelo  ;  da  wir  jedoch ,  aowohl  gegen  Osten  als  gegen 
Westen ,  erst  in  grossen  Entfernungen  von  Vai  Brefnbana  Glieder  der 
Trias-Gruppe  linden ,  so  wäre  ich  eher  geneigt,  den  Thonstein  für  eiae 
abnorme  Bildung  zu  halten ,  deren  Auftreten  vielleicht  mit  den  faat  im 
gleichen  Streichen  liegenden  Porphyren  von  S&i-Tjfrol  und  Lugano  in 
Verbindung  atehen  mag.  Von  8.  Pettegrino  bia  zum  Auatritt  in  die 
Ebene  flieast  der  Brembo  nur  durch  Kalk  nnd  Dolomit,  der  zun  Tbeil, 
wie  zwischen  Zogno  und  Vbiaie,  pittoreske  Partie'n  bildet,  auch  wohl 
atark  gewundene  Schichten  zeigt  und  an  einzelnen  Stellen,  wie  oberhalb 
ZoffnOf  voll  Petrefakten  ateckt,  die  aber  ao  feat  mit  dem  Stein  verwach- 
sen Bind,  dass  ea  uns  nicht  gelang,  deutliche  Stucke  heraaaznncblagea. 
Am  sfidlichen  Rand  des  Gebirges  wird  hier,  wie  bei  Mendrhio  im  T«*«^ 
SM,  der  Kalk  vom  Tertür  Gebirge  durch  eine  achmale  Zone  von  Ma- 
cig n  o  mit  Fucuaintrieatua  getrennt,  Bergamo  aelbst  steht  auf  Macigno 
nnd  unmittelbar  vor  aeinen  Hügeln  dehnt  sich  die  Ebene  der  LambaräU 
aus.  Wir  sahen  jedoch  in  der  Stadt  Bausteine  von  Molssse,  die  von 
Samico  herstammen  sollen.  In  Bergmmo  halten  wir  daa  Vergnügen, 
nach  getroifener  Verabredung,  noch  einmal  mit  Hrn.  v.  Buch  zuaammen- 
zutreiTen,  und  die  zuvorkommende  Aufnahme,  die  wir  bei  tbeuern  Freuo- 
den fanden,  machte  uns  den  kurzen  Aufenthalt  in  hohem  Grade  lehr- 
reich und  angenehm.  —  Um  noch  einmal  die  verachiedenen  Bildungen 
dieser  Gebirge  zu  durchschneiden ,  wählten  wir  unsern  Ruckweg  durch 
r.  Seriano,  V,  Dezzo  und  V,  Camonica.  Der  Macigno  zeigt  sieb  such 
sm  Ausgang  der  F.  Seriano^  dann  aber  folgt  schwarzer  Kalk,  gleich 
dem  von  Zogno,  und  Dolomit.  Bei  Ponte  di  Nozza  verlasst  man  den 
8eriot  um  über  Clusone  und  den  Pass  von  CesUone  das  Dezzo^Thtd  so 
erreichen.  Die  dünne  bewaldete  Hochfläche  zwischen  dem  8eHo  uad 
Ciusons  ist  besäet  mit  grossen  Blöcken  von  rothem  nnd  grünem  Kon- 
glomerat, vereinzelt  oder  gruppenweise  vereinigt;  alle  näheren  Gebirge 
bestehen  jedoch  aus  Dolomit,  und  die  Blöcke  müssen  daher  als  Findlioge 
aua  der  oberen  K.  Serianu  betrachtet  werden.   Granit-  oder  Gueisa-Blöcke 


4S5 

koiDmen  auch  hier  iiMit  vor.  Der.  bunte  Thonsteia,  wenn  er  ileli  bie  i^tr 
easdehnt ,  muss  wobl  erst  oberhalb  P.  di  No%%a  durchsetzen ;  wir  fan- 
den ihn  indrss  auch  im  Dezzo-Thtil  nicht ,  wofern  nicht  eine  wenig; 
mäcliti^e  Anecfaörfung  von  rothem  Mergel  auf  der  Höhe  des  CasUone^ 
Joches  dafür  gelten  soll.  —  In  seinem  äussern  Charakter  unterscheidet 
sich  das  De%%0''Thal  sehr  von  den  westlichen  Bergamasker-Thälern^ 
BO  wie  diese  einen  ,  wenn  auch  achmalen ,  doch  flachen  Thal-Boden  zer^ 
gen,  auf  welchem  stets  neben  dem  Thal-Strome  auch  die  Kunst-Straase 
und  in  Erweiterungen  Dörfer  und  Wiesen  Raum  finden,  so  ist  jenes 
Sclilucbt*artig  tief  eingesehnitten ,  der  Fusapfad  dorchzieht  die  steilen, 
out  Gebuar.h  und  Wald  oder  Stein-Schutt  bedeckten  Abhänge ,  und  in 
grosser  Tiefe  strömt  der  Wildbach  in  einem  felsigen  oder  mit  Trüm- 
mern erfüllten  Bette.  Der  Kalk  hält  Tbal-aufwärts  an  bis  nach  De%a60f 
wo  sich  das  bisherige  Quer-Tbal  mit  dem  Längen-Thal  F.  lit  Sealve  ver- 
einigt. Hier  grenzt  derselbe  an  das  bunte  Konglomerat  der  oberen  V. 
Brembana^  und  bia  auf  den  Paas,  der  ans  dem  Scaive-Thüi  nach  K.  Ca- 
mouiea  führt,  besteht  die  südliche  Thal-Seite  ans  Kalk,  die  nördliche  au« 
Konglomerat.  Alle«  ist  hier  mit  Bergbau  beschäftigt.  Schon  in  dem 
tief  im  Thal- Grunde  liegenden  Dez%o  fanden  wir  ausgedehnte  Hütten- 
werke znr  Auflockerung  und  Rostong  der  in  der  Umhegend  gewonnenen 
£i8en-£rse ;  vorzüglich  aber  ist  SckÜpmrio  in  dem  Hoch-Thal .  F.  dt 
Scalve  ausachliesslich  ein  Bergwerks-Ort ,  der  an  KlausthtU  oder  Frei* 
berg  erinnert,  und  auch  die  amtlichen  Gebäude  zeugen  von  dem  Alter 
und  der  Wichtigkeit  des  hieaigen  Bergbaues.  Das  Erz  ist  ein  schönes 
Spateisen ,  das  auf  der  rechten  Thal-Seite  untergeordnete  Lager  in  den, 
obersten  Massen  des  rothen  Konglomerats  bildet ;  zugleich  kommen  Gänge 
ubd  Nester  von  Eisenglanz  vor,  auf  welche  ebenfalls  gebaut  wird.  Es 
ist  jedoch  das  Erz  nicht  auf  das  Konglomerat  ausschliesslich  beschränkt; 
wir  fanden  auch  Gruben  und  aufbereitete  Spath-Eisen  auf  der  Nordseite 
des  Veniaa-Passes  9  und  die  lombardische  Karte  bezeichnet  eine  Menge 
von  Eisen-Gruben  längs  der  ganzen  Erstreckung  des  Wasser- Theiiers 
zwischen  der  Adäa  und  den  Bergamasker  Strömen.  —  Der  Weg  aus 
Scalve  nach  Camomca  führt  durch  den  grossentheils  bewaldeten  Thal- 
grood  nach  dev^  schönen  Weide-Boden  der  CampoUi''Aip  ^  dann  wendet 
man  sich  nördlich  nach  einem  wenig  hohen  Joche ,  das  die  Haupt-Kette 
übersteigt,  und  gelangt  nun  durch  das  Paisco-Thal  abwärts  in  das  grosse 
Meridian-Thal  der  F.  Camomca.  Die  Mächtigkeit  und  Breilen-Auadeh- 
nang  des  Konglomerats  ist  hier  bedeutend  kleiner,  als  im  Ven%na'Pa8$» 
Die  CampoU'Alp  sitzt  noch  auf  Kalk -Boden;  im  Ansteigen  nach  dem 
Pasfte  folgt  Rauchwacke,  und  erst  auf  dem  Passe  selbst  und  jenseits  das 
Konglomerat.  So  wie  man  aber  nach  den  obersten  Zuflüssen  des  PaUco- 
Baches  hinabsteigt,  tritt  unter  dem  Konglomerat  Glimmerschiefer  hervor, 
und  weiter  nördlich  sieht  man  dasselbe  nur  noch  die  obersten  Kuppen 
der  einzelnen  Glimmerschiefer-Betten  bilden.  Ein  Profil  dieser  G«birge 
^eigt  folgende  Verbältaias« : 


456 


r.  tH  Seaive. 


M.  Venßfoeoio,    V,  d%  SeHit», 


Kalkstein. 


Ranch-    Konglomerat, 
wacke. 


Glimmerschi^er. 


Ob  das  Konglomerat  auch  aof  die  Ost-Seite  des  O0UO  nbersetse, 
wurde  uns  nicht  bekannt.  Wie  viele  der  grossen  alpinischen  Qoer- 
Thäler,  scheint  auch  die  V,  Camomca  wesentliche  Differenzen  io  der 
geologischen  Beschaffenheit  ihrer  beiden  Thal-Seiten  darzubieten,  and  ein 
ganzliches  Abschneiden  des  bereits  sehr  geschmälerten  Konglomerats 
köunte  daher  nicht  eben  befremden. 

Nachdem  wir  das  Haupt-Thal  erreicht  hatten ,  verfolgten  wir  aber 
Edolo  den  Ogii«  aufwärts  bis  zu  seinen  Quellen  bei  Ponie  iK  Legnoy 
überstiegen  dann  den  Jff.  TmuU^  durchzogen  die  F.  lü  Sole  bis  Mtde^ 
wandten  uns  dann  wieder  nördlich  nach  den  Bädern  von  Rabbi  y  tiber- 
stiegen  einen  zweiten  Pass  nach  8,  Gertrud  im  UUenthai  und  folgten 
diesem  bis  an  seine  Ausmändung  ins  Etsch-Thai,  das  uns  in  Meran 
einen  angenehmen  Ruhepunkt  darbot.  *-  Das  Oglio^Tkal  ist  bis  oberhalb 
Edolo j  so  viel  seine  unteren,  freilich  meist  bewachsenen  Thal-Gehange 
urtbeilen  lassen ,  in  Glimmerschiefer  eingeschnitten  Alle  Meilensteine 
der  schönen  Haupt-Strasse  bestehen  aber,  bereits  vom  Paisco-Thale  an, 
aus  einem  sehr  ausgezeichneten  Granit  mit  weissem  Feldspath ,  stark 
glänzendem  schwarzem  Glimmer  in  meist  deutlichen  H^xagonen  aas- 
krystalliairt ,  und  schwarzer  Hornblende,  der  Feldspath  mit  Quarz  ver- 
wachsen ohne  Neigung  zu  Porphyr-artiger  Ausscheidung.  Bei  Hmo, 
eine  Stunde  vor  Edolo  ^  hat  der  Wildbach  des  östlichen  Rabbia^TkaieM 
den  ganzen  Thal-Boden  mit  Blöcken  dieses  Hornblende-Granits  bedeckt, 
und  man  kann  nicht  zweifeln  ,  dass  diese  Steinart  zunächst  östlich  von 
Rino  und  Sonico  anstehen  müsse.  Auch  im  oberen  OffliO'Thalj  auf  der 
Hochfläche  des  Tonal  und  in  V.  di  Sole  bestehen  die.  meisten  Blöcke, 
die  von  den  sudlichen  Hoch-Gebirgen  der  hariS'GleUcher  herstammen, 
aus  demselben  Granit,  welcher  offenbar  die  Haupt-Masse  dieser  Gebirge 
bilden  moss.  Wir  finden  daher  hier  wieder  eine  Granit-Insel  ähnlich 
und  von  ungefähr  gleicher  Ausdehnung  wie  diejenige  jles  Boiuib-Granits, 
und  wie  diese  zu  einem  hohen  Gletscher-Gebiet  aufgeworfen  oder  in 
auffallend  zackige  und  ruinenförmige  Kämme  auslaufend.  Zwischen  bei- 
den Massen,  aber  an  der  Oberfläche  wenigstens  von  beiden  getrennt, 
erhebt  sich  noch  eine  dritte  Insel  von  Granit-Syenit,  die  man  zwischen 
Bormio  und  Tirano  bei  BoUadore  durchschneidet.  Die  Herabrollungen 
und  Strom-Geschiebe  der  nördlichen  Grebirge,  von  Edolo  über  den  Tonol 
bis  MM  besteben  nämlich  vorherrschend  aus  schwarzem  Glimmerschiefer 
— A  v-t'nblende-Gestein,  und  in  dieser  gauzen  Erstreckuog  sind  denselben 


457 

auch  Tramnier  von  weinsem  Marmor  beigemengt,  den  man  in  den  meisten 
Dörfern  auch  zu  Grabsteinen  und  Versierongen  der'  Kirchen  verarbeitet 
siebt.  Es  srbeint  daher  swischen  der  Granit-Insel  von  Bolladore  und 
derjenigen  der  Laris-QletBCher  eine  Zone  von  Hornblende-Gestein,  Kalk- 
fiteio  und  krystallinischen  Schiefern  durchzusetzen,  die  wir  den  Schiefer- 
und Kaikstein-Zonen  vergleichen  können,  durch  welche  in  der  Regel  die 
krystallinischen  Central-Massen  der  nördlichen  Alpen  getrennt  werden, 
der  Zone,  die  zwischen  der  Finsteraarhorn-  und  der  Croffftarii-Masse  aus 
dem  OherwaUis  über  die  Furca  und  Oberaip  nach  dem  Vorderrhein 
fortstreicht,  oder  derjenigen,  die  sudlich  vom  OaUhard  über  die  Nufenen 
und  durch  F.  Canaria  zieht.  Auffallen  muss  aber  auch  hier  wieder 
die  Stellung  der  Bergamasker  Konglomerate  zu  den  IrartVGraniten  ;  beide 
Massen  liegen  genau  in  derselben  Streichungs-Linie,  so  dass  die  eine 
die  Verlängerung  der  andern  zu  seyn  scheint,  und  diese  sudliche  Granit- 
Syenit-Masse ,  obgleich  von  den  Protogyn-Gneissen  des  Montblanc  und 
Ootthard  sehr  verschieden ,  zeigt  also  doch  in  dieser  Beziehung  aller- 
dings eine  nicht  zu  übersehende  Analogie  mit  jenen  nördlichen  Central- 
Massen. 

Die  Reise  durch  Rabbi  und  das  TJUen-ndl  sollte  uns  die  Frage  entr 
scheiden,  ob  wirklich  auch  hier,  wie  in  der  grosseren  Ausdehnung  des 
Alpeo-Sy8tems,  die  nordliche  Kalk-Zone  von  der  südlichen  durch  krystal- 
linische  Gesteine  getrennt  werde  ,  oder  ob  vielleicht  der  schmale  Zvri- 
schenraum,  der  den  Kalkstein  des  Örtles  und  der  Graubündtner-Gebirge 
von  demjenigen  der  Mendola  gegenüber  Bolzen  scheidet,  von  Gesteinen 
eingenommen  werde,  die  man  den  neptunischen  beizahlen  könne.  Diese 
letzte  Termutbung  nun  ist  keineswegs  bestätigt  worden;  es  besteht  zwar 
die  linke  Thal -Seite  sowohl  im  oberen  T.  dt  Sole  als  im  Ülten-Thal 
vorherrschend  aus  Hornblende-Gesteinen ,  die  wir  ja  so  häufig  in  den 
Alpen  mit  Kalkstein  vereinigt  finden ,  und  auch  untergeordnete  Lager 
von  weissem  Marmor  fehlen  in  keinem  der  beiden  Thäler ;  aber  das  Quer- 
Thal  von  Rabbi  durchschneidet  doch  allerdings  wahre  Gneiss-Massen, 
auf  dem  Pass  nach  dem  Ulien-^Thal  ist  ebenfalls  der  Gneiss  die  herr- 
schende Steinart,  die  Wildbäche  bringen  in  Rabbi  und  bei  S»  Gertrud 
von  den  nördlichen  Hochgebirgen  nur  Gneiss-artige  Gesteine 5  und  auch 
im  Martel'Thale  und  auf  dem  Pass  über  die  ZufaUferner  hat  Graf  v. 
ICeysebling  den  Kalk  nur  in  untergeordneten  Lagern,  als  vorherrschen- 
des Gestein  aber  Glimmerschiefer  gefunden. 

Doch  mein  Brief  dehnt  sich  über  alle  Gebühr  ans,  und  gewiss  dan- 
ken Sie  es  mir,  wenn  ich  auch  Ihnen  in  Meran  einige  Ruhe  gönne.  In 
einem  späteren  Briefe  will  ich  Ihnen  auch  über  unseren  kurzen  Ausflug 
nach  Fassa  und  über  die  Reise  durch  das  nördliche  Tyrol  und  das 
Allgäu  berichten,  wenn  nicht  vielleicht  Freund  Escher  inzwischen  diese 
Pflicht  erfüllt.  Über  Fassa  haben  wir  im  verflossenen  Jahre  sehr  werth- 
volle  Nachrichten  durch  Hra.  Klipstein  erhalten  ,  deren  baldige  Fort- 
setzung sehr  zu  wünschen  ist.  Mit  Klipsteins  Deutung  der  Verhältnisse 
zwischen  dem  rotbeu  Granit  und  dem  Melapbyr  an  der  Costa  di  Ballon 


458 

könote  ich  mich  iiideis  nicht  einventaDdeff  erklireo ;  die  Adern,  die  der 

Granit  im  Melapbyr  bildet,  sind  zu  sart,  als  daaa  sie  je  isolirt  g;estanden 
babeo  iLÖaoten  und  erst  später  vom  Melapbyr  unihällt  worden  waren; 
eber  möchten  wohl  Granit,  Syenit,  Melapbyr  u.  a.  Stein-Arten  dicics 
Gebirges  gleichzeitig  entstandene  Modifikationen   derselben  Masse  sejs. 

B.  Studsr. 


Mittheilungen  an  Professor  Bronn  gerichtet. 

Madridy  9.  März  1844. 

In  meinem  letzten  Briefe  {iSdSf  S.  787 ,  Z.  10  d.  Jb.)  muas  statt 
„Pferde'*  „Esel*'  gesetzt  werden.  ->  Seit  ich  diesen  Brief  gesehriebeu, 
ist  man  auch  in  der  Grube  de  las  animas  auf  den  reichen  Theil  dei 
Ganges  gekommen  und  gewinnt  jetzt  täglich  so  viel  Erz,  als  auf  den  5 
andern  (im  Jahre  1843  hat  man  229,090  Mark  Silber  kupellirt).  Mau 
ist  mit  dem  Bau  seitdem  um  120'  nach  N.  vorgerückt.  Die  anderen  5  Gro- 
ben werden  mit  der  Teufe  immer  reicher. 

Die  Idee  der  Miueral-Metamorpbosen  [vgl.  Jahrb.  1844f  184J 
beschäftigt  mich  seit  langer  Zeit.  Ich  finde,  dass  Schwefel-Verbinduoiceo 
die  ersten  Zustände  fast  aller  Metalloide  gewesen  sind*  Zu  RuhUnkt 
verliert  der  Kupferkies  durch  allmähliche  Auslaugung  seinen  ganzes 
Kopfer-Gehalt  und  wird  dann  zu  eiuem  Eisonoxyd.  Zu  San  Juan  £A\r 
corax  verwandelt  sich  die  Blende  in  kohlensaures  Zink,  wie  man  sehr 
deutlich  sehen  kann,  iudem  es  Stucke  gibt,  die  man  für  Karbonat  hallea 
würde,  aber  im  Innern  für  Blende  erkennt,  deren  Übergang  so  allmäb- 
lieh  ist,  dass  man  keine  Grenze  angeben  kann.  Dieselbe  Erscheinnsg 
bemerkt  man  bei'm*  Antimon-Oxyd  von  Monte-rey  und  Carabajosaf  in 
welches  das  Schwefel-Metali  ganz  aiiioähllch  übergeht,  wie  man  an  eini- 
gen Stücken  in  Hrn.  db  Parga's  Sammlung  wahrnimmt. 

Ich  habe  im  Bulletin  geologigue  gelesen,  dass  Hr.  v.  Bdgh  den  Tod 
der  Glazial-Theorie  ankündigt;  ich  erinnerte  mich  dabei  an  die  Reibuogi- 
Flächen  von  Almaden  und  Guadalcanal^  wo  man  sie  am  häufigsten  siebt. 
Das  herscbende  Gestein  ist  von  fast  senkrecht  geschichtetem  Cblorit- 
schiefer ,  der  von  grossen  Quarz  -  und  Baryt-Gängen  durchsetzt  wird, 
von  denen  einige  Silber-haltige  Erze  führen :  hier  sieht  man  überall,  ii> 
Innern  der  Gruben  wie  an  der  Oberfläcbe,^  solche  Reibangs-Fläcben,  die 
unsere  Bergleute  „Lisos"  nennen.  Man  findet  sieaacb  an  den  grossen 
Geschieben,  welche  die  Bäche  fortführen. 

Hiebei  will  ich  auch  die  bei  uns  allgemein  verbreitete  Meinung  be- 
richtigen, als  ob  die  Spitzen  der  Sierra  nevada  mit  ewigem  Schnee  be- 
deckt seyen.  Letzten  August  bestiegen  einige  Ingenieurs  den  Pic  de« 
Mulhazen  und  meiselten  auf  dessen  höchsten  Pia^au,  das  sie  gaos  vaP 


450 

SdiDf  e  befreit  fondeo,  ihre  Nmnen  in  Fe laro  von  Gllmaieriichirfer  ein.  Ret- 
Aende  Beobachter  Mbea  dio^'err»  nevüda  i^ewöbnlich  von  den  Spaziergän- 
gen deji  Oeml  m  Gramada  am,  welches  nördlich  davon  liegt;  sie  erblicken 
daher  von  hier  aus  den  nfirdlicben  Abhang  (den  wir  »»Unbria"  nennen)^ 
wo  allerdingo  an  einigen  gegen  Sonne  und  Südwind  geachutzten  Stellen 
(„Ventiqueros'O  der  Schnee  bcatfindtg  liegen  bleibt.  Von  Süden  her  sieht 
man  aber  im  Sommer  dorchans  keinen  Schnee  datelbst.  Solohe  Stellen 
mit  bleibendem  •Schnee  gibt  es  im  Okmdarrmma  einige  in  1500«  Höhe, 
nicht  weit  vom  Eseuriall  Eine  davon  gehört  dem  Herzog  von  Inpamtaoo, 
welcher  durch  den  Verkauf  des  Scbnee's  su  Bereitunn^  von  Drfriscbi»- 
geo  im  Sommer  eine  gewisae  Einnahme  bezieht.  ^ 

J.  EzaUERRA. 


Bannover,  27.  April  1844. 

Hiebet  sende  ich  Ihnen  einige  Versteinerungen  ans  nnaeren  tertiären 
Fond -Gruben  von  Walle  ^  Lüneburg  und  Bonerdwffen  im  Lünebwrfi' 
tehen  und  vom  LutUrberge  bei  Münden. 

Ans  Lüneburg  hoffe  ich  Ihnen  demnschst  einige  grössere  Stficke 
«enden  ca  können;  gute  Stocke  kernen  froher  etwss  häufiger  vor^  sind 
jetzt  aber  selten.  Die  Thon-Chrube  ist  dleeelbe ,  deren  Leibnitz  ef- 
wähot  und  von  der  Sie  schon  Haifisch-Zfihne  besitzen  werden  [auch 
Dental ium  Badense  v.  Hau.,  wie  bei  fFteit]. 

Die  Thon-Grube  von  Wälle  liegt  zwischen  Celle  und  Harburg, 
nahe  bei  Bergen  y  wenig  entfernt  von  der  Cbaossee.  Das  Lager  war 
ziemlich  regelmasig  gelagert  und  fährte  in  einer  oberen  Schichte  Gyps- 
KryRtalle. 

Die  Anzahl  der  Arten  ist  nur  gering,  aber  auch  die  Beschaffenheit  nur 
schlecht,  weil  der  Eisenkies  sehr  leicht  verwittert,  so  dsss  sie  immer 
weniger  und  unansehnlicher  werden.  Der  Betrieb  in  der  Tiefe  ist  ein- 
gestellt 9  weil  die  grösseren  Baue  in  Celle  aufgehört  haben ;  desshalb 
wird  auf  bessere  Exemplare  von  dort  wohl  nicht  zu  rechnen  seyn. 
[EinSerpula-  oder  Vermetns- Stuck,  eine  Turbinolis  ,  Ptjchina 
sehr  ähnlich  Pt.  biplicata  Pbill,,  Nucula  Desbayesiana  Ducha« 
TSL,  Pleurotoma  ?  capillaris  Br.,  PI.  turbida  Lk.,  Natica, 
Cassidaria  n.  $pJ]. 

Peuerschützenpostel  liegt  etwa  2  Stunden  östlieber  an  der  Werge, 
In  einer  Mergel-Grube  haben  sich  such  kleine  Fragmente  ete«  von  Kreide- 
Versteinerungen  gefunden  [Den tali um- Spitze]. 

Bei  Walerode  und  in  der  Umgegend  bei  Honerdingen  acbeint  eis 
ähnliches  Lager  sIh  bei  WäUe  vorzukommen.  Ausser  den  Ihnen  von  dort 
gesandten  Stocken  [Wirbel-  und  Scbädel-Knochen  von  Fischen,  ein 
schöner  K  a  r  po  I  i  t  b]  besitze  ich  ein  Fragment  einer  S  a  u  r  i  e  r-Kinnlade  mit 
eiuem  Zahne.  ' 

Am   Deu^r   unweit  Bredenbeck  ist   beim  Betriebe  eines  kleinen 


460 

Stollens  filr  eineii  Steinbruch  im  Haetingt-Sandeteitt  ein  aebwadieB  La^r 
von  äbnlicbem  Tbooe  getroffen,  aus  welcbem  icb  aber  nur  einen  Hai- 
fiach-Zähn  und  eine  Nucnla,  wie  die  von  Celle^  erbalten  bebe. 

Daas  bei  WaUemMn  bei  Lauenstem  ein  macbtigea  Braunkoblen-Lager 
10  Betrieb  genommen  worden  iat ,  beben  Sie  vielleicht  schon  erfabreo. 
Verateiaernngen  habe  icb  von  dort  noch  nicht. 

Die  Versteinerungen  von  Lutierherg  bei  Münden  sind  grosstentbeils 
sehr  verwittert :  Dentalien ,  Venoa  etc. ,  auch  Fragmente  von  Rippen 
[Serpula  n.  <p.,  von  Form  der  Spirorben].  Vielleicbt  erbalte  ich  spater 
etwas  Brauchbares. 

JUGLER. 


Madrid,  20.  April  1844. 

Am  1.  Mai  beginnt  die  Erscheinung  eines  Boietin  de  Minas,  wovon 
ein  Theil  nur  ffir  die  Bergleute,  ein  anderer  jedoch  ein  allgemeines  In- 
terease  heben  wird.  Icb  werde  ebenfalls  daran  mitarbeiten,  aobald  eine 
andere  kleine  Druckschrift  beendet  seyn  wird,  welche  in  der  Druckerei 
Aufenthalt  findet,  weil  hier  die  Wuth  zu  schreiben,  besonders  unter  des 
Poeten,  so  sehr  gestiegen  ist,  dass  die  Druckereien  übermäaig  su  tboo 
haben  .  •  .    Man  bat  mich  zum  Inepecior  genernl  befördert  .  .  . 

J«  EzaUERRA. 


Neue    Literatur. 


A.  Bficher. 
1841. 

L.  Bbllardi:  DMription  des  CaneeUaires  fossiles  des  terrtAns  ter- 
Uaires  du  Piemont  (Extrait  des  Jttem.  d,  VAcad.  d.  sdene*  de  Turin^ 
b  9  Hl 9  ,  ,  .  ,  42  pp,y  4  pLf  Turin.  [Vom  'Verfasfler;  —  wird 
auch  einzelo  verkauft.] 

1843. 

W.  FvcHs,  G.  HALTMfiTERy  pR.  LsTDOLT  ood  6.  RSsler:  Friedrich 
MoHs  und  sein  Wirken  in  wissenschaftlicher  Hinsicht,  ein  biog;raphi- 
scher  Versuch ,  entworfen  zur  Enthfillungs-Feier  seines  Monuments 
im  Johanneuma-Gtirien  zu  Oräiz,  Wien  8^  [1  fl.  12  kr.]. 

Hurchison:  (Geologische  Karte  von  England  und  Wales,  pubtizirt  unter 
den  Auspieien  der  Gesellschaft  zu  Verbreitung^  nützlicher  Kennt- 
nisse, 1843.) 

EoG.  Sismorda:  Memoria  geo^zoologiea  sugli  Eehinidi  fossili  del  CoU" 
tado  di  NiTSza,  71  pp.y  9  tav,,  4^,  Torino.  [Vom  Verfasser.] 

1844. 

D.  Tu.  Ansted:  Oeology:  introductory  ^  descripUve  and  pracUeal,  with 
numeroMS  Ülustrations,  comprising  diagrams,  fossUs  and  geological 
localitieSy  London,  8^,  Part.  I  [soll  8  monatliche  solcher  Hefte  voo 
8  Bogen,  das  Heft  zu  5  Sbill.  geben]. 

A.  d^Orbioiit:  Paleontologie  Frangaise;  Terrains  cretaees  [Jahrb.  1844^ 
60],  Hvr.  Lxxi'-Lxxvi,  conten.:  Tome  III,  1—96,  pl,  :i71-'994. 

Paleontologie  FranQaise :  Terrains  jurassiques  [Jahrb.  184^,  60], 

Wer.  xvii—xix,  cont  Tome  /,  193—224,  pl.  65—76. 

Hbrm.  ¥.  Meter  und  Th.  Flieningea:  Beiträge  zur  Paläontologie  Würi- 
tembergs,  euthalteud  die  fossilen  Wirbelthier-Reste  aus  den  Trias- 


402 

Gebilden ,  mit  besonderer  Rfieiieieht  auf  die  LnbyrinlbodoDten  des 
Keupers ;  StuUffmrt^  132  SS.,  IS  litb.  TT.  in  gr.  A\ 
Dr.   C.   ScHHio :  tBescbreibnog  der   vorsugiicben   teebniseb-breacbbsreo 
Gebirgs-Gesteine,  fdr  Baa-Bellissene  und  Bergleute.  84  SS.  8®  MunOie». 
[48  l[rj 

B.     Zeitschriften. 

1)  VlHitiiuty  1*  seet:  Sciences  »mthSmatiques,  php$iqu€i 
et  naiureUes,  Parie  4^  [Jahrb.  1844^  196]. 

XI«  annie^  1848,  Dec.  14—28;  no.  ^M— Jt^»  p.  425—456. 

BrUiseke  Naturforscher-Versammlung  sa  Cork^  1849, 
R^  I.  MuRcuisoif :   über  das   Perm'scke  System  in  Anwendung  snf 
DeuUchland,  mit  Beobscbtiingen  über  gleichzeitige  Ablagerungen 
In  andem  Gegenden,  um  zu  zeigen,  dass  das  Rothe  Todtliegende, 
der  Kupferschiefer,  Zecfastein  und  untre  Theil  des  Bnnt-SandsteiDS 
eine  natürliche  Gruppe  als  oberste  Glieder  der  paläozoischen  Ge- 
steine bilden:  433. 
Hopkins:  über  die  Ursache  der  Bewegung  der  Gletscher:  433^-434. 
Sabine  :  dessgl. :  434. 

Kommissions-Bericht  über  die  Erdbeben  in  Sehottland:  434. 
Jbnkins:  Entdeckung  einer  indigblauen  Erde  in  Indien:  436. 
Lbtmerib:  über  das  Jura-Gebilde  des  ilufttf-Depts.  (Akad.  18.  Dee.)^438. 
Ehrbnbbro  :  Verbreitung  der  Infusorien  in  Afrikn  (BerUn,  Akad.  1849$ 

Mai)  >  440. 
De  CoixBcnfo:  über  das  Sekundär-Gebirga  an  der  Südaaite  der  Ä^en 

(Akad.  26.  Dez.)  >  446. 
Fodanst:  einige  chemische  und  KrystalUsations-Erscbeinangen  beiGebirgs- 

arten  und  Gängen  iSoe.  philom.  Des.  16)  >•  447--449. 
Shbpard:  phosphorsaurer  Kalk  in  Meteorsteinen  (Siixih*  Joiirn.)  ^  455. 
R.  Owbn:  fünf  ausgestorbene  Dinornia- Arten  NeHBeeisnde  ^  456. 

XH*  annee,  1844,  Janv.  3  —  Avril  17,  no.  S9S—538,  p.  1-140. 

HoMBLOif:  über  das  südliche  Polar-Land  und  -Eis  (Akad.  Jan.  2):  1. 

Damour:  Detonation  durch  mechanische  Theilung  ein.  ObsidianS(das.):  1—2. 

A.  BROtfoifiART  und  Dufr^noy:  Kommissions-Bericht  über  Rocet's  Sto* 
dien  über  die  Vulkane  der  Auvergne:  29-*31. 

Gasparin;  Ansehwelinngen  der  Rhone:  31. 

Zinnober-Lagerstätte  im  Golfe  ¥on  ia  Spezxia:  36. 

Koprolithen  im  Pariser  Grobkalk:  36. 

Giraroin  und  Bioard:  Analyse  des  Guano:  36. 

RozBT  und  Hassard:  wahrscheinliche  Ursachen  der  Ünregelmäsigkeit  der 
Erd-Oberfläche ,  der  Abweichungen  der  Scheitel- Linie ,  des  Pendel- 
Schwunges  nnd  der  Barometer-Höhe  am  Meeres-Spiegel:  37—38  ood 
76—78. 


403 

Meteorologitebe  Beobaebtoof^en  ca  Oenf,  mn  grossen  Bernharä  und  zu 

Paris  von  Aag;att  bis  Dezemb.  1843:  44—46. 
Aihb:  ober  den  Hfibenwecbsel  des  MHtelmeeresi  46 — 47, 
Erdbeben  In  W.-Prankreich  am  22.  Dez.  1843. 
ßriiische  Grelehrten-Versaninilang^  zu  Cork  Im  August  1843. 

TowifsBHD:  Mineralien  um  Cork:  57. 

WiLUAMs:  über  Granit  u.  a.  vulkaniscbe  Felsarten  der  Insel  Lunäy:  58, 

C.  W.  Pbacm:  Fisch-  u.  a.  Reste  im  Killas  von  CornwaU:  58. 

C.  Y.  Hatnes:  Kalk-Schichten  im  Thale  yonCorki  58. 

R.  Griffith:  Devon-Sandstein  und  Silur-Bezirke  in  Irland*,  58. 

Murchison:  die  neuesten  Beobachtungen  \m MitUlrheinisch,  Becken:  48. 
Erdbeben  in  Savoyen:  59. 
Platin  In  den  Gold-Gruben  Bomeo*s:  59. 
Titan-Metall-Krystalle  zn  Plymoulh:  60. 

Verschütteter  Wald  in  den  Kohlen-Werken  von  Parkfielä  in  Englanäi  60. 
Vogel-Fährten  im  rotben  Sandsteine  Coiitmbia''s:  60. 
Brandt:   fossile  Knochen  Im  Russischen  Reiche;  66—67  iPsiershnrger 

Akad.  1843,  Sept.). 
BriUstihe  Assoziation  <Fortsetz*). 

Carpeuter  :  mikroskopische  Struktur  der  Koochyll^n :  67-"68. 
ÖBSoa:  über  erratische  Blöcke:  ^  76. 
Boussingadlt:  fossiles  Harz  von  Qiron  in  Neu-Qramadai  80. 
Nott:  ober  JSrd-Maguctismus :  87. 
Erdbeben  in   Vandiemens-Land :  88. 

Mineral- Ausbeute  in  Algerien:  88.  ' 

Salz-Quellen  aus  Granit  zu  Bt^a,  Provinz  Pamphtnai  88. 
Pbrrby:  Erdbeben  von  1843:  89—90. 

Levort:  Wasser  des  artesischen  Brunnens  von  Orenellei  91. 
Miodendorff:  Klima  Sibiriens  (Peter sb,  Akad.):  93. 
BrUische  Versammlung  zu  Cork  1843« 

Kifox:  Regen-Menge  u.  Wind-Richtung  in  iaW^-lrland  und  Sugblk:  93. 

Fluth  in  Britannien:  93. 

Portlogk:  Geologie  der  Insel  Korfui  94. 

L.  Beahish  :  anscheinende  Abnahme  des  Wassers  im  Baliischen  Meere 
und  die  Hebung  Skandinaviens  (und  Diskussionen):    94—95. 

Jbnnings:  geologische  Erscheinungen  um  Cork:  95. 

Griffitu  :  Sand-Schicht  mit  See-Koocbylien  lebender  Arten  auf  einen 
Granit-Hügel  an  der  Küste  der  Grafschaft  Mayo:  95—96. 

Wilmot:  Leuchtender  Strich  des  Meeres:  96. 
BoussiHGADLT  Und  Lewy:   Zusammensetzung   der  atmosphäriscbeo  Luft 

um  Paris  und  Montmorency  (Par.  Akad.):  97—98. 
SB  GoLLEGNo:  Über  Diluvial-Gebilde  und  Irrblöcke  am  Süd- Abhänge  der 

Alpen:  107—108. 
Pbrrbv:  verglichene  Regen-Menge  zu  verschiedenen  Zeiten  um  DQon:  109. 
Caldbcott:  Temperatur-Messungen  in  verschiedeneu  £rd-Tiefeo   1S4B 
und  1843:  109. 


404 

Lambottb:  Abhandlung  Ober  die  Feaer  -  Gesteine  im  ÜberpuigekaUe 
Belgiens:  110. 

R.  Owen:  fossile  Herbivoren  OroiibrUameM  (VerasnoUang  au  Cork 
1843):  110—111. 

Lauont:  Beobachtungen  über  £vd- Magnetismus :  111. 

Lyell:  verschüttete  Wälder  in  Neu-SohotUand,  N.^Amerikax  112. 

Pedroni:  fossile  Fläche  des  Oirande-Üpts.:  115—119. 

Owen:  fossile  Palmen  in  Indiana:  120.  • 

Ehrembero:  neue  Beobachtungen  über  die  geologische  Wichtigkeit  mikro- 
skopischer Thiercben  aua  dem  Marmor-Meere  und  den  Fluas-Möodon 
gen  der  N.-Kuste  Deutschlands  und  Beigiens  (BerL  Akad.  1843, 
Nov.  16,  27):  127—128. 

Ein  16'  langer  Elepbanten-Zabn  su  Barnstaple  in  Devwshire:  132. 

Bailey:  neuea  Infusorien-Lager  su  Petersburg  in  Virginien  n.  a.:  140. 


2)  The  London^  Edinburgh  and  Dublin  Philosophical  Maga- 
zine an^  Journal  of  Science y  London  8^  [Jahrb.  1844^  63]. 

1843^  Sept.  —  Dec. ;  XX/F,  in— vi,  no.  iöl—löd,  p.  161-480. 

Zur  Geologie  und  Paläontologie  N,'Amerika^s ,   nach  verschiedenen  der 
geologischen  Sozietät  gemachten  Mittheilungen. 
D.  D.  Owen:  Geologie  der  westlichen  Staaten  N, -- Amerika^ s:  180—183. 
Ch.  Lyell:  über  Sand-Hagel,  gehobene  Gestade,  binneniandische  Klip- 
pen   und  Block-Formationen  der  Kanadischen  See'n   und  des  St. 

Lorenz-Thaies:  183—186. 
G.  A.  Mantell:  Notitz  aber  eine  Reihe  von  Exemplaren  von  Ornithoidich- 

niten  oder  Vogel-Fährten  des  Neurothen-Sandsteins  von  Comee- 

iicui:  186» 
W.  C»  Redfibld:   neu-entdeekte  Ichthyolithen  im  Nenrothen-Sandstein 

von  New-Jersey  >►  186—187  [Collectan.  I,  46]. 
Ch.  Lyell:  Tertiär-Schichten  der  Insel  Martha's-Vineyard  in  Massa- 

chussetts:  187—189. 
J.   Hamilton   Cooper:  fossile  Knochen  bei   Grabung   des  Neubraun- 

schweig 'K Anales  in  Georgien  entdeckt:  189—190. 
Ch.  Lybll:   über  die  geologische   Stellung    des  Mastodon   gigaDteom 

und   seiner  Gefährten    am  Big-bonelick  in  Kentucky  n.  s.  0.  in      | 

den  Vereinten  Staaten  und  Canada:  190—193  [Jahrb.  1848^  857].      | 
Gleichzeitigkeit  des  Megatherium  mit  Msmmuth,  Maatodon^  Pferd  etc. 

auch  in  Nord-Amerika:  193—194. 
W.  Brown:  über  Sturme  in  tropischen  Breiten:  206—216  und  276—281. 
Proceedings  of  the  Geological  Society  of  London,  1849,  Mai  4—18. 
Iok:  einige  oberflächliche  Ablagerungen  bei  Birmingham:  300—301. 
H.  E.  Strickland:   Nachschrift  zur  Abhandlung  über  das  Vorkommen 

des  Bristoler  Bone-Bed  in  der  Nähe  von  Tewkesbury  (Jahrbuch 

1848,  855):  301—302. 


405     . 

IL  EvBum;  hol»  Tenparatat  d.  anellen  in  d.  Nah«  v.  Deihi:  30S— 304. 
Ch.  Lybix:  TerliAr-Formationen  und  ihre  VarbindaDg;  mit  dar  Kreide, 
'     in  VitgImUm  n.  a.  Tbeilen  der  Verengen  Staatenx  304—311. 
R,  I.  Murchisom,  E.  db  Vernsvil  und  A.  ▼.  KETaBKuao:  caologiache 

Straktor  dea  Urai-Gebirges :  311  O  Jahrb.  1844,  81]. 
Palladiam-GewioDung  aus  Gold-Sand  in  BragÜien:  398. 
ProceedUigt  af  ihe  Geoiogical  Societg  of  London  (f849,  Jon!  1—29). 
R.  Yf,  Fox:  einige  Versuche  über  die  elektrischen  Ströme  in  Pennance. 

Mine  bei  Falmouth:  467—459  [>  Jebrb.  IS-J^,  366]. 
W.  HosRiNs:   über  Emporbebung  und  Eotblösanng  daa  ;80e'ii-Basirkea 

in  Cumberland  nnd  WeBtmoreiand:  459  [>  Jahrb.  1843,  734]. 
W«  £.  Looan:  über  ^aa  Zugefrieren  des  Lorenz^Stromes ,  über  einen 

Erd-Fall   in  jugendlichen  Ablagerungen    seinea  Thalea   und   über 

See-Konchylien  in  diesen  letzten  sowohl  als  am  Berge  Ton  JUont- 

reai:  459—464. 
Gjunt:  Bau  und  Geschichte  der  Mastodon-artigen  Thiere  in  N.'Ame» 

rikai  464—465  [^  Bronn's  Collectaucen  43], 
T.  A.  B.  Spratt:  Notitzen  zur  Geologie  der  Insel  Rhodus:  465« 
A«  Nasmyth:   feinre  Struktur  der  Backenzähne  erloschener  Mastodon- 

artiger  Thiere :  468—472  [Br.  Collect.  44]. 
Ebblhbn:  Zuaammensetznng  der  Pechblende  (Ann,  cMm.  >»}:  475—477. 
n  des  Wolframa  (dessgl.  »:  477. 


3)  The  Annale  and  Magazine  of  Natural  Hietory^  Londons^ 
[Jahrb.  1844,  198]. 

1844,  Jan.  —  Mai;  no.  91—95;  jptU,  i^-v,  p.  1—408,  pl.  i— vn. 

S.  V.  Wood:  beschreibender  Katalog  der  Crag-Zoophyten :  10*— 21. 

M.  Edwards:  ein  fossiles  Crustaccum  aus  der  Isopoden-Ordnung  in  der 

BriUsehen  Wealden-Formation,  entdeckt  durch  F.  B.Brodie:  110—111. 

Proceedingg  oftke  Oeologieal  Society  of  London,  1848,  Apr.  5  —Juni  7. 

Al.  Robertson:   Notitz  über  Schicht'en   mit  Sosswasser-Fossilien   im 

oolitbischen  Kohlen-Feld  in  Brora,  Sutheriandehire:  146. 
R.  I.  MüROHisorr:  dessgl.  nnd  über  die  Englischen  Äquivalente  dea 

Neocomlen-Systems:  147—148. 
Cm.  Lteix:  über  aufrechte  Fossil-Stämme  in  verschiedenen  Höhen  der 

Kohlen-Schichten  von  Cumberland  in  Neu  Schottland;  148—151« 
Ph.  Gret  EoEitTON:  über  einige  neue  Ganoiden-Fische :  151—152. 
W.  Bctcklamd:  über  Ichthyopfttolithen  [?]  od.  versteiote  Flossen- Spnren 
sich  bewegender  Fische  auf  Sandstein  der  Kohlen-Formation:  152. 
C.  T.  Kays  :  Beobachtungen  über  gewisse  Fossilien-führende  Schichten ' 
im  südlichen  Indien:  152—154. 
T.  Anstsd:  über  das  «oologische  Verhalten  der  Kreida-Fenerateine  nnd 
die   wabrscbein liehe  Ursache  von  Fenerstein-Schichten  in  Wechacl- 
lagernng  mit  den  obern  Kreide-Scbichtan :  241—248. 
Jahrgang  1844.  30 


466 

Smbddsn   VjstBMKt   fostile  PAmsco  im   Smcblete   vod  AfrMre\ 

«83— »2,  Tf.  V. 
FoRBBs:  ober  die  Aufliellungen  der  Geologie  doreb  asIenDeerisebe 

UotereacbiiDgea :  310-^311. 


3)  Bulletin  of  the  Proceedings  of  the  Sational  Imtitution 
for  the  Promotion  of  Science^  Waahington  8®, 

FirH  Bulletin:   1841  Afareb;  Heeonä   BuUeUnz  184M^    Mareb, 
p.  1—220,  pl.  I— V. 

T.  A.  Conrad  :  Beobachtungeo  über  einen  Tbeil  der  Atlantischen  Ter- 
tiär-Gegend mit  Beschreibung  neuer  Arten  organischer  Reste: 
171—194,  Tf.  I,  II. 

R.  Hahlan:  Beschreibung  einer  von  Marcob  gefundenen,  erloschenen 
Delphin  -  Art,  D.  Calvertensis  H. ,  aus  mittel- tertiären  Schichten 
Marylands 'y  196--196,  Tf.  ni-v  [>  Jahrb.  1843^  238]. 

S.  Webber:  geologische  Umrisse  des  Connecticut^Thales  zu  Charles- 
town,  New-Bampshire  und  Bemerkungen  über  einige  in  den  dort 
zerstreuten  Scbiefer-Blöcken  gefundene  Krystalle:  197 — 200. 


4)  MiLNE  Edwards,  Ad.  Brononiart  et  Gitillemin:  Annales  des 
iiences  naturelles,  Zoologie,  Paris  8^. 

6,  X.  annde,  1848  ^  Janv.  —  Jani;  b,  XIX ,  i— ti,  p.  1—322, 
pl.  I— xn. 

R.  Owen:  Beschreibung  des  Skelettes  eines  fossilen  Riesen-Faulthiers, 
Mylodon  robustus  [vgl.  Collectaneen  1843,  28]  >>  221—263. 

A.  d^Orbigny:  altgemeine  Betrachtungen  über  die  Paläontologie  Sud- 
Amerika'*  im  Vergleiche  mit  der  Europäischen  (aus  des  Vfs.  Reise): 
263-274. 

b,  X,  mmSSf  1848  9  MW.  ~  Dee.,  d,  XX y  i^n,  p*  1—376, 
pl.  I— ^x. 

A.  d'Orbigbt:  Betrachtungen  über  die  Gesammtbeit  der  Gasteropoden 
in  den  Kreide-Gebirgen:  26—54  (aus  dessen  Paleont,  Prang»). 

M.  DE  Serres:  Bemerkungen  über  die  grossen  fossilen  Austern  der 
Tertiär-Gebilde  am  Rande  des  Mittelmeers:  142—168,  pl.  u—m. 

Milnb-Edwards:  Note  über  zwei  fossile  Krustazeen  aas  der  Isopodeo- 
Ordnung:  326—329. 


467 

6)  J.  Fr.  lu  BAvmuami  Stadien  d«a  eötUngen^teken  ?«f  eint 
bergmannifielier  Frennde,  GöUingenS^  [vgl.  Jahrb.  i849i  847] 
enthalten  in 

1844^  r,  II,  S,  105—220. 

W.  DmiKBR:  über  den  NorddeuUekem  aog.  WUdcrthon  nnd  deaaen  Ver- 

steineroogen :  105 — 185. 
W.  Beijsl:  Uoteranchungen  über  die  chemische  Zuaammenaetiong  alter 

Muosen  und  über  Umanderungeo,  welche  die  Beatandtheile  und  der 

Aggregat-Znataod  von  Münzen  erleiden  :  186—214. 
J.  Fr.  L.  HAOsMAifii:  aber  KryatalUsation  und  StralUnr  dea  Zinkoxyda: 

216— 220. 


7)  Erdmaru  nnd  Marchand:  Jonrnal  fnr  pral^tiacbe  Chemie, 
Len^g  8«  [Jahrb.  1844,  195]. 

1843,  No.  17-i4',  XXX,  1-8,  S.  1—516. 

W.  J.  CeoK:  über  das  PalladioBi,  nciaa  Grelrinnnag,  LeghrnngeA  «•  a.  w. 
20—23. 

d'Ahoür:  nene  Analyaen  dea  Cymophanla  TOn  B^ddam  ^  35—36. 

R.  Hbrihanh:  über  die  Zilaanimenaetzung  de«  Cerits:  193—197. 

Lbwt:  Znaammenaetsang  der  atmoaphäriaehen  Lnft:  207—224. 

FoRCHHAsniBR:  Unterauiduingen  über  verschiedene  Islandische  nnd  Far5i« 
ache  Mineralien,  nebat  allgemeinen  Beobachtungen  aber  die  chemiacb» 
geognoatiachen  Verhältnisse  Isiands  nnd  der  Faröer:  385—400. 

—  —  eheaiaebe  Znaannenaationg  dea  Tepaaea:  400-^-403« 
Ebelmen:    „  n  jy    WoU^nw:  404^407. 
n                      „ ,              der  Peehbiende:  407--414« 

f.  Korbll:  Spadail,  ein  neaea  Mineral,  nnd  Wollostaadt  voo  Capo  di 
bavet  467—471. 

—  —  l>ttntea  Aolaofan  «iniger  Erae  dnreh  den  galvaniacbea  Slroms 
471—472. 

—  —  Diallage  von  Qronmre  bei  SiMbmrpx  47S--474. 
V.  Voobl:  grnne  Farbe  dea  Serptntina:  474—47^. 


30» 


A   n   s  z   ä   g  e. 


A.  Mineralogie,  Krybtallographie,  Mineralchemie. 

^  ■     • 

"    RotAiJOi!   Zerlegnng  des  Distbeng  vom  iSII.  Botthard  (foi' 
«BNDORFF  Ann.  d.  Pbys.  LVIU,  160  und  161): 

BJeselerde  •        •        86,6? 

Tbonerde    •        •       .86)11 

:     EiseDOxyd  .        .  .  1,19 


NoRDBifSKi&u»  und  .KoMOirtor :  Be»ebreti>ang  and  Analyse  du 
Xe  o  o  I  i  t  b  s  iAdu  suc.  MSumL  Fmmicae  ;  J,  ST9),  Sehr  grob^,  der  Länge 
nscb  zosaumeDg^ewaebseoe,  priftinsliacbe  Krystalle;  waaserhell,  auchgra«, 
tbeils  zum. Gelben  sieb  neigend;  Brucb  uneben  körnig;  Harte  gleich  des 
des  Quarzes;  spez.  Schwere  =  3,58.  Vorkommen  in  losen  Granijt-Blocken 
bei  STHerhaff  <welebe  von  Swdawala'm  der  Gegend  Ton  WUnnfg  stui- 
durften).    Gehalt: 

Kieselsänre  43;»U 

Xbonsrde  ...     .   .    59,64. 


Hatbs:  Analyse  des  salpeterssnren  Natrons  von  Tats^sim 
in  Peru  {Ann.  des  mßnes ,  e,  XIX,  618),  Schneeweise,  tbeilf 
auch  graue  oder  rothbraune  körnige  Massen,  stellenweise  mit  Gyp») 
Salpeter,  Jod-Kalium,  Jod-Magnesium  und  Chlor-Magnesium  gemengt. 
Eigenschwere  =:  2,90.    Gehalt: 

Salpetersaures  Natron     .        64,98      Jod-Natrium    •        .        .         0,63 
Schwefelsaures    „  3,00      Muscheln  und  Mergel     .         3j£, 

Cblornatrinm    .        .  28,96  99,90* 

Das  Mineral  besitzt  einen  Geruch,  welcher  an  Cbloriod  erinnert. 


409 

Boi^HiEa:  Apaly««' «iDes  Mang^anthaUif^en  Kalkes  von 
Teioimin  MeankQ  ^A^naUrrdes  tnines  y  4^  11^  449),  Kommt  in 
Adern  uod  Massen  häufig  mit  Silber-Erzen  vor,  welche  im  Gemenge  mit 
Quarz,  Bustamit,  Mangan-Hydrat,  Kiesen  u.  s.  w.  auftreten.  Blätterig, 
fitirk  darchscheinendy  milchweiss  ins  Röthliche.  In  den  Höhlungen  zeigen 
sieh  zfemlicb  grosse  Krystalie ,  jeidffeb  stels  oii|  gekrumoiten  Fliehen. 
Gebalt: 

Kohlensaurer  Kalk         «        M,6 

Kohlensaures  Mangan    .  »j4 

,  iao,o. 


DAMOim:  Zerle-gung  desChrjrsoberylls  v^n  Haddamitk  ITon« 
necticut  (AnnäieB  de  Mni,  et  de  phySi^  c,  Vll^  173).  Das  Mittel  aus' 
drei  Analysen  war: 

f honerde  •  .  .  75,26 
Bcryllerde .  .  18,46 
Eisenoxyd  .        .  4,03 

Sand  .        .        .  lA^ 

99,20. 


A.KoHonBif:  aber  den  Leuchte  nbargit  (Poogend.  Ann.  d.  Phys. 
LIX,  492  ft).  VorkojDinien  in  den  SckiscMmskischen  Bergen  bei  ;Sfla- 
tausi  im  Ural.  Znsammengehaiifte,  ziemlich  grosse,  jedoch  nicht  toH*. 
kommen  ausgebildete,^  rhomboedriscbe  Krystalle  (oder' sechsseitige  Tafeln, 
ähnlich  jenen  des  Cblonts).  Gelblich,  in  dünnen  Blattern  ..weiss  und, 
dttrcbsichtig.  Spez.  Gew.  =  2,71.  Fahjt  sich  fett  an ,  lässt  sich  mit 
dem  Messer  schaeideu  und  nimmt  Eiodrüpke,  ¥om  Fingernagel  an,  '  RiUt 
Gyps,  ritzbar  dnipcb  Kalkspath.  Mit  Phosphorsalz  zur  Kagel,  die  nach, 
dem  Erkälten,  vollkommen  farblos  erscheint  und  opalisirt;  mit  Borax,  au' 
darehsichtigem  Glase,  das  nach  dem  Erkalten  farblois  ist;  mit  Natron  zur 
Schlacke.    Gehalt:        ^ 

Kieselerde       .        3!4,23  Talkerde  35,36 

Thonerde        .        16,31  Wasser  .        ,.^     8,6a 

Eisenoxyd       .  3,33  99,66* 

Kalkerde        .  1,75 

Das  dem  Chlorit  in  mancher  Hinsicht  sehr  nahesleheode  Mineral  würde 
dem  Herzog  yoii  Lbuchterberg  zu  Ehren  benannt« 


Thohbon:  Zerlegung  des  Acadiolits  {Phii. Mag.  1843,  Jüarch^ 
p.  199).  Vorkommen  in  Neu-SchotUand.  Eigenscbwe^e  =  2j02.  GalJ 
bisher  als  eine  Vajrielftt  dar  Cbabasie,    Gehalt : 


470 

Kfeselsftnre  .  83,4  Kftiktnde      *        .       11,6 

Thonerde      .  H,4  Wiwer         .        .        81,6 

Eisenoxyd    .        .  2,4  100,4. 


Mbttzbndokf:  Analyre  de«  XaiiiitbophFyliiftf  (Poomm,  Am.  d. 
Pbys.  LVIII;  165  ff.).  Wegen  der  ungewöhnlichen  Zosammenietsangf 
daa  Minerales  und  weit  von  deg  V!fs.  drei  firöiieNn  Zerlegungen  eioe 
¥on  beiden  andern  etwas  abweicht,  bat  detaelbe  noch  eine  vierte  aoge- 
atellt,  welche  mit  beiden  letzten  übereinstimmt.  Das  Mittel  ans  diesen 
drei  xnletst  erwähnten  Analysen  ist: 

Kieselerdfl        .        .  16,30      Eisenoxydul    •        •        .         2,53 

Tbimerde  •       ,       43,06^     Natro«    .        .        .        «         0,61 

Kalkerdfl  «        ,  ,     •        13,26      Glub-Yerlust  (Waaaer)  •         4,33 

Talkerde  ....        19,31  100,37. 

Angehängt  sind  Bemerkungen  von  G.  Ross»  die  Übereinstimmung  be- 
treffend, welche  der  Xanthophyllit  nach  Mbitzbiidorf's  Zerlegungen  mit 
dem  Mineral  von  Amity  in  New-Yark  zeigt,  das  von  Glemsor,  Thomson 
und  Brbithaupt  die  Namen  Seybertit,  Holmesit  und  Chrysopbsn 
erhielt  und  ausserdem  auch  Gl  in  ton  it  beisst 


NordbnskjSld :  Beschreibung  des  Gigantolitbs  *  (Bbezbuüs, 
Jahresber.,  XXtl.  Jahrg.  S.  206  und  207).  Mehrseitige  (scheinbar  zwolf- 
seitfge)  Prismen  (mit  abwechselnden  YTinkeln  von  149^  und  152^,  dem 
rhomboedrischen  System  angehörig),  zusammengesetzt  ans  }  bis  3  Linien 
dicken  Lamellen,  zwischen  denen  eine  dünne  Chlorit-Lage  sich  befindet. 
(Isolirte,  ausgebildete  Krystalle  wurden  bis  jetzt  nicht  gefiinden;  die 
Endfläche  zeigte  sich  immer  unvollständig.)  Grfinlicbgrau.  Ritzt  Kalk- 
spath,  ritzbar  durch  Flussspatb.  Spez.  Gew.  =  2,862—2,878.  Gibt 
ein  weisses  Pulver,  ist  schwierig  zu  zerschlagen  und  wird  in  feuchter 
Luft  mit  der  Zeit  zersetzt.  Vorkommen  in  grobkörnigem  Quarz  bei 
HBeksaari  und'  KirkotmunU  im  Kirchspiel  Tammeia  in  FimOand, 


DbsoioiiBAvx:  Primitiv-  und  Sekundif-Geatalten  des  Mo- 
nazit» (Ännaies  det  Mines^  if,  /f ,  869  eet.).  Zur  Bestimmnng 
dienten  ausgezeichnete  Krystalle  der  reichen  AüAM^schen  Sammlung  io 
Pmri$^  Ein  Ansaag  wurde  ohne  Zugabe  der  Figuren  unverständlieb 
bleiben. 


F.  voif  Kobbll:  über  einen  Meerschaum  von  Theben  in  Orte- 
eheniand  (Erdmanh  und  Mabchand  Journal  f.  prakt.  Chemie  XXVIII) 

^   Die  Angaben  eind  nm  Vieles  genatter,  all  dfe  firfiher  bekannt  gewordenen. 


471 

483  ff.).  Entbilt  kleitte  rmidilehe  Geadiiebe  vm  veraddedeaen  Geiteiaea 
eiiig«nieogt  aacl  wU ,  frkieb  «ob  den  Graben  ij^noninen  ^  weich  und 
plastisch  seyn.  Gelblichroth  mit  Gran  f^emiscfat ;  nnebeu  ,  groberdig  in 
Bruche;  matt;  auf  dem  Striche  glänzend;  saugt  begierig  Waaser  ein. 
Vor  dem  Löthrohr  onaehmelzbar;  förbt  sich  graulichschwarz  und  reagirt 
auf  die  Magnetnadel.  Von  Sfiure  wird  daa  Mineral  zersetzt  und  schei- 
det Gallert-artige  Kieselerde  aus,  ohne  eine  vollkommene  Gallerte  zu 
geben.     Analyse: 

Kieselerde 48,00 

Eisenoxyd  (mit  einer  Spur  von  Thonerde)  .        12,40 

Talkerde        ^ 20,00 

Wasser 19,60 

100,06. 
Abgesehen  von  Eisenozyd,  das  als  aolchea  oder  als  Hydrat  grosstentheiU 
oor  beigemengt  seyn  durfte,  ist  die  Formel  jener  des  Meerschaums: 

%  Sis  4-  2  aq 
entsorec^end. 


Blüh  und  Dbiffs:  Leonhardit,  ein  neues  Mineral  (Poogbno. 
Ana.  d.  Phys.  LIX,  336  ff.)«  Längst  kannte  man  zwei  Arten  von  Pseu- 
domorphosen ,  in  welchen  Prehnit  am  Sattei  bei  Niederkircken  unfern 
Wotftteim  in  BheinbMiern  vorkommt ;  4ie  einen  sind  Trapezoeder ,  die 
dem  Analzim  angehört  hatten^  über  die  Abstammung  der  andern  herrachten 
verschiedeoe  Ansiefalen,  unter  denen  die  ala  wahrscheinlichste  galt,  dass 
man  es  mit  wugew*ndelten  Laumontit-Krystallen  zu  thun  habe.  Allein 
dif  ÜbereinKtimmuug  beruht  nur  im  Werthe  der  Winkel ,  nicht  in  deren 
Lage;  stumpfe  und  scharfe  Seitenwinkel  der  schiefen  rhombischen 
Säulen  nehmen  f^erade  eine  umgekehrte  Stellung  bei  beiden  Substanzen 
ein;  die  MitleUSeiten  sind  bei  den  Pseudoworphosen  scharf,  beim  Lao- 
montit  aber  stumpf.  Bei  SdiemnÜz  kommen  ähnliche  Krystdle  vor.  01s 
Charakteristik  ist:  Krystallform  klioorhombisch ;  Kernform:  schiefe  rhom- 
bische Säule,  M||M'  ==  06^  30^  und  83<»  30';  P||M  =  114^  und  64®. 
(Nur  diese  Gestalt  ist  beobachtet.)  Krystalle  säulenförmig  auf-  und 
dorch-einander  gewachsen ,  oft  mehre  in  einander ,  so  daas  ein  grosses 
Individuum  aus  mehren  kleinen  zusammengesetzt  ist;  die  Seiten-Ffachen 
paraliel  der  Haupt-Axe  gestreift.  Krystalliuisch-stängeiige  und  körnige 
Massen.  Sehr  vollkommen  spaltbar  in  der  Richtung  der  Seitenflächen ; 
weniger  deutlich  nach  P.  Bruch  uneben.  Härte  =  3  bis  3,5.  Spröde, 
leicht  zerbrechlich.  Spez.  Gew.  =  2^25.  An  den  Kanten  durchschei- 
nend. Perlmutterglanz  auf  den  Spaltungs-Flächen ;  Glasglanz  auf  dem 
Bruche.  Weiss ,  ins  Gelbliche  und  Bräunliche.  Oft  mit  einem  bräun- 
lichen oder  schwarzen  Pulver  überzogen.  Strich  weiss.  'Verwittert  sehr 
leicht.  Vor  dem  Löthrohr  sehr  leicht  unter  Blättern  und  Aufschäumen 
zu  weissem  Email;  mit  Borax  zu  waaserhellem  Glase.  Im  Kolben  viel 
Wasser  gebend.    Bei  Niederkirchen  findet  sich  das  Mineral  auf  Kluften 


472 


^laes  etwas  tersetcteii  Diorks;  bei  SdbewuUtn  wf  Ki&ften  nn4  in  Dmsen- 
riuroen  eines  tracliytiseheit  Gestelos.  Resultate  der  Analsraa  aaeh  Dblffs 
(!)  und  uacb  v.  Babo  (II): 


(I). 

(11). 

Kieselsäure 

, 

• 

56,128 

. 

55,00 

Tbonerda  . 

• 

. 

22,980 

• 

24,36 

Kalk 

• 

• 

0,251 

• 

10,50 

Wasser 

■ 

• 

11,641 
100,000. 

• 

- 

12,30 
102,16. 

Die  daraus  abg^eleitete  Formel 

ist: 

3  *Ca 

Sfl  +  45l  Si»  + 

12 

Ö 

Dblffs  und  v.  Babo:  Zerlegung  des  Laumonttts  (a.   a.  0. 
S.  341). 

Kieselsäure  . 
Tbonerde 
Kalk      . 
Wasser 


DBLFFt. 

V.  Babo. 

51,17 

.         52,3 

21,23 

22,3 

12,43 

12,0 

15,17 

14,2 

100,00« 


100,8. 


Al.  BaoifONURT  und  M 4&Aeirn :  Untersnebnngen  der  Kaoline 
Urckiw  du  Miu.  d'Mat  nat  T.  U,  MIT  est).  Die  Aufgabe  war: 
Erforschung  der  rationellen  Zusammensetzung  der  Kaoline,  so  wie  Ver- 
gleichnng  zwischen  der  Zusammensetzung  der  Feldspatbe  und  dem  nicht 
angreifbaren  Tbeile  der  Kaoline.    Es  ergaben: 

A  a.  ein  Feldspatb,  sogenannter  „Mondstein**  von  Kandj^  auf  CeplM 
im  Zustande  anfangender  Zersetsnng,  aber  noch  durchscheinend;  — >  b. 
derselbe  perlmutterglänzend ,  milchweiss,  die  Zersetzung  weiter  vorge- 
schritten;  —  c«  derselbe  vollkommen  zersetst,  erdig,  mit  eingemengten 
Qoarz-Kornern. 

B.  ein  Feldspatb  von  BUin  in  Böhmen  —  gftnzlich  aersetst,  unrein, 
aber  die  Gestalt  noch  deutlich:    • 


Aa. 

Ab. 

Ac. 

B. 

Kieselerde 

64,00 

67,10 

9,60 

62,23 

Tbonerde 

19,43 

17,83 

19,30 

5,03 

Mangan  . 

— 

— 

— 

3,42 

Eisenoxyd 

— 

-      ) 

— 

4,29 

Kalkerde 

0,42 

0,50  } 

1,32 

j    *'55 

Kali 

14,81 

13,50 ; 

» 

Talkerde 

0,20 

Spur 

— 

1,60 

Ruckstand 

— 

— 

56,79 

8,39 

Wasser    • 

Verlust    • 

1,14 

1,00 

12,03 

0,96 

100,00. 

11,95 
1,64 

100,00. 

100,00. 

100,00. 

C.  Sin  halb  ,  terseliler •  Ftldii]Mtb  - vo«'  Aae  <  b^i  SäkMtiberff^'  noch 
Bialter-Gefiige  zeifceml,  gab  aia  Gebalt  :i).dea  thonigeD  und  3)  des  dnrtfb 
Saure  nicht  aerlef  baren  Antheiia: 

Kieselerde 48,13      .         •         .         •        «tfyOO 

Tbooerde 34,67      ...»         17,S9 

Wasser 13,65    Verlost  .         0,63 

!/Ksli    .  lb,ü% 
6,11  I  Kalkerde  4>,4# 
I  Tsikerde     .        .         0,38 

101,36 100,00. 

Die  Identitit  io  der  Ziisamnenaetsang  bei  dea  Aoalfsen  a  uod  b 
vom  Ceyianer  FeMspath  unterliegt  keinem  Zweifiel,  und  der  kleine  Untarw 
flcbied  wird  dadurch  bedingt,  dass  in  b  quarsige,  vermittelst  der  Lupe 
erkennbare  Beimengungen  yorhandeo  waren.  Der  wahrhaft  thonige 
Aotheil  bei  c,  welchen  man  als  solchen  nicbl  bloss  nach  der  physischen 
Beschaffenheit  betrachtet,  sondern  auch  nach  dem  chemischen  Charakter 
durch  Sfiure  angegriffen  zu  werden»  zeigt  eine  sehr  sonderbare  Zuaamf 
menseftsung)  wenn  man  denseibeii  mit  dem  allgemeinen  Bestände  kaolini- 
icber  Thone  vergleicht ;  denn  während  diese  meist  mehr  Kieselerde  etil* 
halten  als  Thonerde,  findet  bei  den  sogenannten  „Mondsteinen^^  das  um- 
gekehrte Yerhältniss  Statt.  Was  den  zersetzten  Peldspath  von  Aue  be- 
trifft, so  ist  der  Tbeil  desselben,  welcher  durch  Säuren  nicht  angegrif- 
fen wird ,  offenbar  ein  Feldspath  und  zwar  ein  siemlieh*  reiner.  Der 
erdige,  durch  S&ureo  aufschiiessbare  Theil  nähert  sich  in  der  Zusammen- 
Setzung  gewissen  Kaolinen  und  weicht  wesentlich  ab  vom  erdigen  Theil 
des  ,,Mondsteines'S  indem  bei  diesem  mehr  Thonerde  als  Kieselerde  ge- 
funden wurde.  Darf  man  annehmen^  dass  der  Feldspath,  indem  er  sieh 
ssrsftst,  nicht  immer  die  nämlichen  Verbindungen  erzengt,  und  kfinnto 
man  nicht  bei  Betrachtung  des  Resultates  der  Zerlegung  vom  BUmer 
Feldspath  hinzufügen,  das»  der  Feldspath,  indem  er  sich  zersetzt,  keine«» 
wegs  immer  zu  einem  tbonigen  Silikat  umgewandelt  wird  ?  (Die  weiiere 
Ausführung  muss  in  der  Urschrift  nachgesehen  werden.) 


Mblung:  Analjrse  des  Keroliths  (Rammblsbbro,  erstes  Supplem. 
zum  Handwörterbuch  des  ehem.  Theils  der  Min.  S.  79).  Vorkommen 
im  Serpentin  zu  ZöbUtai.    Gehalt: 

Kieselsäure  47,128  Thonerde  2,570 

Talkerde  .  30,128  Wasser     .  11,600 

Eisenoxydnl      .  29O22  100,248. 

Siebt  man  von  der  Thonerde  ab>  so  bleibt  oine  Verbindung,  welche 

sieb  durch: 

2  (Iftg»  S'i«  4.  2  ft)  +  Äg  Ö 
ausdrücken  läast,  und  die  das  Fossil  dem  Serpentin  so  wie  dem  gleich- 
falls darin  sich  findenden  sogenannten  schilleroden  Asbest  uabeatelll. 


474 

S«AO0fn:P«rlkla steine  neue  MiDertl-Gattanfir  von  Bmnmä- 
Berge  iAmMÜes  des  fm'Mf,  dp  iÜj  p.  M9  cet).  Die  Exemplare, 
welche  zar  Unterauchaug  dienten^  atammen  am  einer  alten,  aebr  vorzäg- 
lieben  Sammlung  Vesuviecber  Eraeagoisae.  Der  Periklaa  —  also 
benannt  nach  den  Verhältnisaen  aeiner  Spaltbarkeit  —  ist  glaaig  glan- 
■end,  durchsichtig,  dunkelgrün  und  krystallisirt  in  regelmäsigen  Oktae- 
^rn,  welche  leichte  Spaltbarkeit  nach  den  Wurfel-Fläcben  anlassen; 
unschmelzbar  vor  dem  LSthrohre;  ala  Pulver  in  Sinre  vollkommen  los- 
bar;  Härte  =  Feldspath  ;  Eigensehwere  =  3,75.  Findet  sich  äusserst 
selten  in  Blöcken  körnigen  Kalkes  an  der  Samma,  begleitet  von  zierli- 
ehen Kryatallen  weisaen  Chrysolitba  und  von  erdigem  Magneait  [?Cnr- 
bonaie  de  magnisU  terrettai].    Ergebniaa  der  Analysen : 

Bittererde  .        •        69,04 
'  Eisen-Protoxyd  •  8,56 

Verlust       *        .         2,40 

100,00. 
DAMOim  «-•  welchem  man  die  Überaetznng  vorstehender  Notita  aus  dem 
Italieniacben  verdankt,   und  der  von  Scaoohi  ein  Periklaa-Exempisr 
arbieit  ^  fand  in  awei'Anafyaen: 


1) 

2) 

Bittererde    * 

92,57 

91,18 

Eiaenoxyd   . 

3,91 

6,30 

Unlöalicbe  Stoffe 

0,80 

2,10 

100,34,       .         99|58. 


ScHBioviiAUSR:  Zerlegung einea  Qneckailber-haltigen  Fahl- 
er zea  ana  Ungarn  (PoGOsifD.  Ann.  d.  Phys.  LVIII,  161  ff.).  Vorkom- 
nen  bei  KoUerbach  aufern  Iglo,  Derb,  häufig  mit  Kupferkiea  durcbso- 
gen.    Gehalt: 

7,62 
23,31 

.    Spuren 


Sand-  oder  Quarz-Kömer 

2,73 

Queekailber 

Antimon  . 

18,48 

Schwefel 

Araenik    . 

3,98 

Silber     . 

Eisen 

4,90 

Blei 

Zink 

1,01 

Kupfer     . 

35,90 

97,86 


Ahdbrsoii:  Analyae  dea  Pbakolitha  von  Leypa  im  Böhmiiehen 
MUtelgehirge  (BsRaBLiüs,  Jahresber.  XXII.  Jahrg.,  2.  Heft,  S.  206  ff.)- 
Krystalliniscbe  Massen,  erstarrten  farMoaen  Tropfen  äholicb.    Crchalt: 

Kali.        .        .  1,314 

Natron  1,684 

Wtaaer    .  17,976 

99,962. 


Kieselsäure 

45,628 

Thonerde . 

19,480 

Eisenoxyd 

0,431 

Kalkerde  . 

13,304 

Talkerde  . 

0,143 

475 

Diess  gibt  die  Formel;    k  }  ^'  +  ^^  +  '^^• 


BBüTHifia:   Z^eriegns^  de»  AlaDB»tei»s  ^9U.BereißiMwi%  in 
Ungar»  (Amt.  tks  min^  dy  /l,  469i. 

Thonerde     •  26^0  Qnafs  .        «        .        26,5 

Kali     .        .       ^         7>3  £iaeiM»yd    .       .         4,0 

Schwefelsäure      •        27,0  09)0. 

Wasser         •        .         8,2 


V,  WoRTB  und  ¥,  Hess:  Ober  den  Hydroborasit  (Scbriftea  dev 
L  Gesellacbaft  für  Mid.  in  St,  Pet$rb,^  I.  Bd.,  1,  Abtb.,  S.  u^xxv  ff.)» 
Torkoniineii  im  Kaukofus,  Kleine  nadelformige  Krystalle  (scheinbar  ge- 
schobene [?]  flache,  sechsseitige  Säuleo;  Massen  ¥on  aehr  langer  und 
theila  verworren  faseriger  Textor  ;  bin  und  wieder  kleine,  mit  eisen- 
scbossigem  Thon  erfüllte  Räume.  Härte  zwischen  Gyps  und  Kalkspatb. 
Scbneeweiss,  stellenweise  von  Eisenoxyd  brauo  oder  rÖthlicb  gefärbt 
Spez.  Gew.  =  1,9-^2,0084,  Schmilzt  im  Kerzen-Licht  wie  Wachs  zu 
darcbsicbtigen ,  glasige»  Perlen  von  gelblicher  Farbe ,  wobei  die  Licht- 
flamme  griin  gefärbt  erscheint.  lo»  Kolben  erhitzt  dekrepitirt  das  Mi- 
neral anfangs  stark,  wird  achueeweiss  und  undurchsichtig  und  gibt  viel 
Wasser,  von  welchem  Lackmus-Papier  schwach  gerothet  wird.  Vor  dem 
Lothr.  mit  Borax  so  wie  mit'Pbospbarsula  zur  wasserklaren  Perle  u.  s.  w. 
Chem.  Gebalt: 

Kalkerde  •        .        13,298 

Talkerde  .        .        10,450 

Wasser     .        .        26,330 

Boraxsaure       .        49,922 


Die  Formel  wäre: 


100,000. 


BaEivHAfjPT:nber  die  Mineralien»  welche  Weiss kup£er-Erz 
genannt  worden  aind  (Poggbnd.  Ann.  d.  Phys.' LVIII,  281  ff.). 
^*flh  WmmBR  kam  ein  aolchea  Mineral  auf  Lofwut^Ctäffsmtrmm  an  der 
BtMrnekB  bei  Freiberg  vnd  io  Sibirien  vor;  Br»  kennt  ähnKcbe  Snb- 
staosen  von  Siraemta  bei  Sekmolnitz,  von  der  Grube  BHeekts  bei  ^nna« 
^9  im  Br%.€tebir€fe ,  ans  ChUe^  von  Kamedorf  bei  Saaifeidnnd  nna 
^w  Mamfelder  Kupferaebiefer.  Alle  diese  Erze  haben  metaltischeo 
Glanz,  eine  gelbe  Farbe  (zwiacben  weiaalicb  Speis-  und  blase  Mesaiag-gelb), 


476 

sind  sprödiB  und  mehr  oder  weniger  mit  Kupfin^belHgen  Mineralien  ge- 
mengt, andere  davon  begleitet.  Daa  »^Welsa-Kapferers^'  von  Brie* 
eius  bei  Annaberg^  welches  mit  einer  Art  dichten  Braun-Eisenerzes,  zum 
Tbeil  dem  Ziegelerze  äbniieb,  das  aus  der  Versetzung  des  Minerals  ber- 
▼orgegangen  sefn  durfte,  und  mit  etwas  Malachit  vorkommt ,  ist  jeden- 
falls ein  neues  eigenthumliches  Mineral.  Strich  schwarz.  ELrystallisation : 
spärförnige  ZwillfQge,  wie  jene  des  iSpftrkiesea  vo»  JUHmite  bei  Blbogen 
in  Böhmen  (jedoch  nicht  so  glattfläobig,  um  Ihre  Winkel  abnehmen  zu 
können).  Härte  =r  7^.  Spei.  Gew.  =  4,729.  Ghem.  Bestand  =  Eisen, 
Knpfer  (nur  4  Proz.),  Arsen  and  Schwefel.  Der  Vf«  achlägl  dafür  den 
Namen  Kjrrosit  vor. 


A.  Dblsssb:  Sismondin,  eine  neue  Mineral-Gattung  (ilfifi. 
de  eMm.  et  de  phys.  c,  IX,  K8  cei,},  Vorkommeil  bei'  fifainC- 
Marcel  In  einem  Cbloritschiefer-'äbniichen  Gestein,  begleitet  von  rotben 
Granaten ,  Titaneisen  nnd  Eisenkies.  ,  DunkelgrSn ;  StriebpaMr  lichte 
grniilicbgrau:  Härte  =  3,565.  Krystail-Gestalt  bis  jetzt  nicht  bestimmt; 
nach  einer  Richtung  deutliche  Blätier-DnrchgSnge;  lebhaft  glänzend; 
Bruch  uneben  nnd  matt.    Gebalt: 

Wasser         .        .  7,6  '     • 

Kieselerde    .  24,t 

Tfaouerde      .        .        43,2 

Eisen-Prototyd    •        23,8 

lltanoxyd     .       .       Spor  '  • 
98,7 

Formeh  Efi«  Fe«  +  Sl  fi. 


Jackson:   Analys'e   des  Catlinits  (Sillinan,   Americ.   Journ, 
XXXV ,   388).    Ein  Nord- Amerikanischer  Pfeifen-Thon   ist  mit  jenem 
Namen  belegt  worden.     Resultate  der  Analyse  ^welche  unrichtige  Zahlen 
enthalten  durften): 
Kieselerde  .  .        48,2  Manganoxyd  .  0,6 

Thonerde     .        .  28,2  Kohlensaurer  Kalk     •       .  2,6 

Talkerde      .        .  •     .  6,0  90,6. 

Eisenoxyd  ...         5,0 


Rakmblsbbao:  Analyse  des  Haarkieaes  von  Cmmedunff  bei 
^aaifeid  (erstes  Suppl.  zum  HandwSrterb..  'das-,  ehem.  Tbeils  der  Min. 
S.  67).  Eigenschwere  =:  5,65.  Vor  dem  lidtbrohr  aul  Kohle  ziemlich 
leicht  zpr  glänzenden  Kugel  schmelzend,  welche  stark  braust  und  sprittt, 
ihr  Volumen  bei  längeren  Blasen  etwas  vermindert  5  aber  flüssig  bleibt. 
B«staad(beile: 


477 

Kupfer  144 

Eitfen  1)73 

Sefafwefel  .  .  a6;70 


1OO|0O. 


J.  DoKBnto:  fiber  »yArRenik-Kupfer**  ans  ChÜi  (Ann, des  min,^ 
di  Ulf  3  cet.).  Die  grosse  Masse  CMienischer  Kupfer  -  Erse  ent- 
halt weder  Arsenik  noch  Antimon.  Die  meisten  dieser  Erze  werden 
in  Groben  gewonnen  9  welche  nicht  fern  vom  Meere  sich  befinden ;  man 
treibt  sie  in  dioritische  oder  in  Porphyr  -  Gebilde  9  durch  die  ein  ge- 
schichtetes Sekundär  -  Gebiet  emporgehoben  worden.  Selten  überragt 
dfts  Ausgehende  der  Gänge  das  Meeres-Niveau  um  1000  Meter.  Allein 
süsser  dieser  ersten  Reihe  von  Kupfererz-Gängen  gibt  es  eine  zweite 
dem  Centrum  der  Cordilleren  viel  näher  und  die  Ausgehenden  der  letzten 
erreichen  zuweilen  Höhen  von  mehr  als  2000  Metern.  Sie  finden  sich  in 
dem  nämlichen  geschichteten  Sekundär- Gebiet,  welchem  die  Silber-Erze 
SDgehoren.  Als  Fels-Arten  sind  vorhanden  :  geschichtete  [?]  Porphyre, 
wechselnd  mit  Breccien  und  mit  Porphyr-artigen  Schilfern  l?Schutei 
porphyroides}.  Die  Gänge  an  der  Küste  liefern;  Gediegen  -  Kupfer^ 
Buot-Kupfererz,  Roth-Kupfererz,  Kupfer-Kies,  Gediegen-Gold,  Eisenglanz 
and  die  Gang-Arten  sind  thooiger  Natur  oder  faserige  Hornblende  (Am- 
phUfole  fibreux)  u.  s.  w.;  in  den  erwähnten  hoher  gelegenen  Gängen 
kommen  vor :  Silber-baltiges  Fahlerz ,  Verbindungen  von  Kupfer  und 
Silber,  Blende,  Silber-reicher  Bleiglanz  und  als  Gangarten  Braunspäth, 
Quarz  u.  s.  w.  In  der  letzten  Reibe  findet  sich  auch  das  „Arsenik- 
Kupfer'*  iArseniure  de  cuivre)  thcils  rein,  theils  im  Gemenge  mit  Kup- 
ferkies ,  so  namentlich  im  Calabäzo-Bcrge ,  16  Stunden  ostwärts  von 
Snapel  und  ober  30  Stunden  vom  Meere  in  der  Provinz  Coquimbo,  Die 
Grube  von  Caiabazo  wurde  1840  aufgenommen ,  aber  bald  wieder  ver- 
lassen. Das  reine  „Arsenik -Kupfer  ist  derb,  dicht  öder  feinkörnig 
und  metallisch  glänzend;  auf  frischem  Bruche  lebhaft  Kinnweiss;  Bruch 
nnebeu,  zuweilen  auch  unvollkommen  muschelig ;  harter  als  Bunt-Kupfer- 
erz.    Gehaltr 

Kopfer        .        .        70,73 
Arsenik       •    •    .        36,6^  ■  . 
Gangart     -       .         1^,55 

00,00. 
Die  Formel  wftrer 

Cu»  Ar. 
I)ie  Mineral-Gattung  kommt  ferner  in  beträchtlicher  Menge  in  den  Siiber- 
Crruben  von  San  Antonio  im  Departement  von  Copiapo  vor,  begleitet  von 
Gediegeo-Silber  u.  «•  w.    Die  Analyse  ergab: 


478 


Kupfer 

tlfi^ 

Elun . 

0^45 

Arsenik 

S9»89 

Schwefel    . 

8,39 

Gangtrt     . 

12,39 
98,56 

eine  Znsammensetsang^i  welche  auf  ein 

Gemenge  mit  Bont-Knpferers 

liinwelst 

D.  Brewbter:  optische  Eigenschaften  des  Greenockit*s 
iProceed.  of  the  R.  Soc.  of  Edinburgh]  No,  19),  Wie  bekannt,  findet 
sich  dieses  Schwefel-Kadmium  in  ^^regelmasigen  sechsseitigen  Säulen  mit 
pyramidaler  Zuschirfung^,  deren  Flächen  unter  36^  20'  gegen  die  Basis 
neigen,  und  mit  „gerade  abgestumpftem  Ende^.  Der  Berechnttngs-Iodex 
des  ordentlichen  Strahls  für  mittles  Grün  ist  grosser  als  jener  des  Dis- 
mants  und  selbst  als  der  des  Rotli-Bleierses.  Die  Doppel-Brechnng  ist 
so  gering,  dass  es  schwierig  bleibt,  beide  Bilder  zu  trennen. 


Bbinbrt:  Gediegen-Blei  (Karsten  und  vor  DscHBif  Archiv  für 
Min.  u.  s.  w.  XVII,  387).  Vorkommen  in  mitten  im  Porphyr  ScMeHens 
befindlichen  Blasenräumeo. 


C.  Hochstettbr:  Analyse  eines  Augits  von  dem  Azorisehen 
Eilande  Piko  (Erdbiann  und  IMURCHAifD  Journ.  f.  prakt.  Chero.  XXVIT, 
375).     Vorkommen  der  schönen ,   völlig  reinen  Zwilliogs-Krystalle  ge- 
wöhnlicher Form  unter  Trümmern  eines  aufgelösten  „Basalttuffes*^ 
Kieselsäure        •        50,40  Thonerde    .        •  2,99 

Eisenoxydul       .        22,00  Glnhverlnst        .  0,30 

Kalkerde     .        .         21,10  99,19. 

Tslkerde    .        .  2,40 

Es  ttitnmt  diese  Zerlegung  sehr  überein  mit  jener  des  von  H.  Rose  unter- 
MucbteD  Uedebergits  von  Tunaberg. 


Bbr-fuesr;  Untersnchnng  des  Brom*Silbers  (Amt,  de  chim. 
et  de  Pk\fs,  fi  y  417),  Im  Mexikamschen  Distrikte  PkUeros  gewinnt 
man  Chloreilber  (Piata  itzui^  Blau-Silber),  und  mit  diesem  Erx  kommen 
u.  a.  in  der  Grube  San  Onofre  kleine  Krystalle  und  Kjprner  vor,  aussen 
grau,  innen  gelb  gefärbt,  von  den  EJingebornen  PMa  verde  (Gran- 
Silber)  geiiüLnit;  diese  ergaben  sich  als  reines  Bromsilber.  BegUitsnde 
SubstauzeLi  sind:  Eisenoxyd,  Wei8s>Bleierz  and  Quarz. 


470 

üsMunzEAvn  and  DamouK:  ober  den  Ottrelitb  (Ann.  du  min. 
di  11 9  S67  cet).  Man  kannte  längst  diese  Substans  —  deren 
Namen  vom  Fundorte  OHre»  entneaamen  iat,  einem  kleinen  Dorfe  ie 
geringer  Entfernung  vQta.StaveM  an  der  Grenno  der  Provinaen  LanBemf 
barg  und  Lüttieh  —  jedoch  nur  sehr  unvollständige  obwaU  dieselbe 
iD  den  Schiefern  von  Otirez  und  an  gewissen  Stellen  der  Umgegend 
io  grosser  Häufigkeit  gefunden  wird.  Ber  Ottrelitb  erscheint  in  Platten- 
formigen  Massen  von  höchstens  |  Millim.  Stärke  und  1~2  M.  Durch- 
messer, welche  dem  Trilobiten-  enthaltenden  Thonschiefer  höchst  fest  ver^ 
banden  sind.  Kern-Form  durfte  ein  sechsseitiges  Prisma  seyn,  mit  dessen 
P-Flächen  die  Spaltung  ziemlich  leicht  gelingt,  oder  ein  sehr  spitziges 
Rhomboeder.  Graulichschwarz  ins  Grüne ,  besonders  in  dünnen,  durch- 
icbeioenden  ßruchstuckeo ;  Strichpulver  grunlichweiss.  Bruch  uneben^ 
matt.  Ritzt  Glas,  jedoch  nur  schwierig.  Eigenschwere  =  4,40.  Gebalt: 


Kieselerde  . 

. 

43,34 

Thonerde    • 

, 

24,63 

Eisenoxyd  « 

• 

16,72 

Manganoxyd 

• 

8,18 

Wasser 

• 

6,66 

98,53. 

Aus  diesem  Verhältnisse  Hesse  sich  nachstehende  Formel  ableiten 

a  Sl  Sfi  +  (te, 

Mn) 

»Si«  +  a 

Ja€kson:  über  den  Gblorophyllit  (AmeriCi  Janm.  JtL,  No,  2\ 
Vorkommen  in  den  Gruben  von  Neai  in  den  Vereinigten  Staaien.  Sechs- 
aeitige,  meiat  sehr  niedrige  Prismen.  Grün.  Ritzt  Glas.  Spez.  Schw» 
=  2,705«  Schmilzt  nnvollkommen  vor  dem  Löthrobr.  Gehalt  nach 
Wittbnbt's  Zerlegung: 

Kieselerde       .        .        .        45,200      Mangan-Protoxyd  .  4,100. 

Phosphoraanre  Thonerde       27,600      Wasser  ....         3,600 
Talkerde         .        .  9,600      Kali  und  Verlust  .        .  1,644 

Bisen-Protoxyd  •  fi,266  100,000. 


Breithavpt:  über  den  Greenovit  (Poggbnd.  Ann.  d.  Pbys.  LVIII, 
277).  Das  Mineral  ist  auch  nach  Plattner's  qualitativer  Untersuchung 
als  mauganischer  Titanit  zu  betrachten,  so  wie  es  einen  mangauischen 
£pidot  u.  8.  w.  gibt. 


Derselbe:  Identität  des  Junckerits  von  DvFRsrror  mit. dem 
Eisenspatb  (a.  a.  O.  278).  Die  Spaltbarkeit  ist  eben  so  deutlich  und 
QDzweifelhaft  flach  rhomboidisch  wie  beim  Eisenspath,  womit  auch  die 
chemische  Zusammensetzung  des  PouUaouener  Minerals  übereinstimmt. 
Ähnliche  missgestaltete  Eisenspath-Krystalle  finden  sich  auch  auf  der 
Grobe  Neu*JLeiimigm'''Qlück  zu  Joham-QsQrgensiadL 


480 

<  F.  V.  Kobsll:  aber  einen  oeaen  Zinkspttb  von  NerUehinik 
(fiRDMAiiN  und  Marchaicd  Joaro.  f.  prakt.  Cbem.  XXVIII,  480  ff.).  Die 
aeerleg^teo  Stacke,  auegezeichnet  rein  und  von  Uehtegelber  Farbe,  verrieiheo 
durch  die  grane.Farbe,  welche  sie  beim  Erbitsen  annahmen,  einen  Eiseo- 
Oebalt    Die  Analyse  ergab:  '' 

Kobleneanrei  Ztnkoxyd  06,00 

M  Eiaeooxydttt  .  2,03 

„  Bleioxjrd  '      .  1,12 

90,15. 


Th.  Scvebebr:  Wöhlerit, eine  neueMineraNSpefties  (Poggend. 
Ann.  d.  Phys.  LIX;,'  327  ff.).  Vorkommen  auf  einigen  Inseln  des  Langesunä- 
Fjord  unfern  der  Stadt  Brevig  im  südlichen  Norwegen^  namentlich  auf 
läovöey  in  sehr  geringer  Entfernung  von  der  Stelle,  wo  der  Thorit  ent- 
deckt wurde.  Im  Zirkon-Syenit  und,  wie  es  scheint,  besonders  in  einer 
Varietät,  welche  statt  Hornblende  mehr  oder  weniger  schwarzen  Glimmer 
fuhrt.  Sehr  häufig  von  Nephelin  (Eläolith)  begleitet,  welcher  bald  io 
grünlichgrauen,  bald  in  röthlicben  Kornern  mit  Feldspath  verwachsen  ist; 
auch  Spreustein ,  Zirkon  und  Pyrocblor  sind  Begleiter  des  Mineralu. 
Der  Wohleri^  findet  sich  in  eckigen  Körnern,  seltner  in  breiten  Säolen- 
Igrmigen  oder  Tafel-artigen  Krystallen.  Von  Blätter-Durchgängen  nur 
nach  einer  Richtung  Andeutungen.  Bruch  muschelig,  ins  Splittrige  und 
Körnige.  Gelb  in  verschiedenen  Nüansen  bis  in's  Bräunliche;  Strich- 
Pulver  gelblicbweiss.  Durchsichtig  in  verschiedenen  Graden.  Auf  den 
Krystall-Flächen  glasglänzend ,  auf  dem  Bruche  harzgiänzend.  Härte 
s wischen  Feldspath  und  Apatit.  Spez.  Gew.=s3yli.  Vor  dem  Löthrohr 
bei  starker  Glubehitze  ohne  Blasenwerfen  zu  gelblicbem  Glase.  Ergeh- 
niss  der  Zerlegung: 

Kieselerde.        .        30,62  Kalkerde    .        .        26,19 

Tantalsäure        ,        14,47  Natron        .        .  7,78 

Zirkonerde  .        15,17  Talkerde     .        .  0,40 

Eisenoxyd  2,12  Wasser       .        .  0,24 

Manganoxydul   .  1,55  98,54. 


Dbscloizbaux:  Bestimmung  der  Krystall-Gestalten  des  Gay- 
Lussits  (ilnit.  de  chim.  et  de  phys. y  c,  VU^  489  cet).  Nor  äus- 
serst selten  findet  man  Krystalle  dieses  Minerals  regelmäsig  und  sym- 
metrisch ausgebildet.  Der  Vf.,  welcher  sich  davon  zu  verschaffen  wnsste, 
bestätigt  im  Ganzen  die  bekannten  Wahrnehmungen  von  Phillips. 


ZiiotEH:  fiber  den  Eugenesit  (Berg-  und  Hutten-männ.  Zeit.  I. 
Jahrg. ,  No.  24).     Mit  jenem  Namen  wnrd«  ein  zu  TUk^rode  mA  H0r% 


481 

•vorkominendea  HBneral  belegt,  aai  Palladiai»,  Silber  and  Gold  bestehend 
und  auch  Seien  enthaltend,  jedoch  wohl  nnr  sufSllig;.Ton  beigemengtem^ 
Selenblei. 


Ramiibl8berq:  Analyse  des  dnrch  BABiriuireT  sogenannten 
Thephroits  aus  New*  Jersey  (erstes  SappL  z.  Hand  worterb,  d.  cbem. 
Theils  der  Min.  S.  80). 

Kieselsäure    .  28,66 

Manganoxydul       .,        .        68,88 

Eisenoxydul  .        .  2,92 

•  Kalk  und  Talkerde        .        Spur 

100,46. 

Das  Mineral  ist  folglich  mit  dem   von  Thomsoxv  nntersncbten  Wasser« 

freien  Mangan-Drittel-Silikat  identisch. 


J.  DoMETKo:  Kupfer-haltiges  Scheelerz ,  ;SfcAtfWtfi  caicaire 
cuivreux  iÄnnales  des  mines^  d^  lU  ^  15  cet).  In  Chiii,  in  den 
Ropfcr-Gruben  von  Idamuco  unfern  Chuapa^  Provinz  Coquimbo,  Depar- 
tement von  lilapel  entdeckt.  Graubraun  in's  Grünliche  und  in  anderer 
Richtung  apfelgrun ;  Strichpulver  graulichweiss ;  Fettglana  zum  Gtas- 
glanze  sich  neigend;  durchscheinend;  Bruch  uneben,  zun  Splitterigen 
sich  neigend.  Begleiter :  Arsenikkies  und  wejsser  Glimmer.  Chemischer 
Gehalt: 

Scheelsaure         .        76,75 

Ralkerde  .        18,05 

Kupfer-Deutoxyd  3,30 

Kieselerde  .        .  0,75 

07,85. 


yoQfBLJun.i  d  her  die  grnneF&rbnng  des  Serpen  tinsCüftiiieAii. 
gelehrt.  Anzeig.  1844,  9—11).  Die  Farbe  eines  hellgrünen  wie  eines 
icbwarzen  Serpentins  zeigte  sich  von  Chrom  herrdhrend.  Ficnnjs  hat 
als  deren  Ursache  im  ZöblHzer  Serpentin  Vanadin  zu  finden  geglaubt. 
Obschon  Diess  nun  nicht  gerade  widerlegt  Ist,  so  bedarf  die  Angabe 
doch  um  so  mehr  einer  neuen  Bestätigung,  als  beide  Metalle  sich  gegen 
die  meisten  Reagentien  sehr  ähnlich  oder  gleich  verhalten,  Ficmirs  aber 
den  Haupt-Versuch  mit  Ammoniak  nicht  gemacht  hat. 


Delbssb:  zerlegte  Dys odil  von  OUmbach  bei  CUessen  (PlnitÜ: 
1848  f  Xt  9  416).  Das  Fossil  stammt  aus  dem  Topferthone  der  Lignite 
des  genannten  Ortes,  ist  äusserst  vollkommen  und  dänn-blätterig,  bräun- 
lich schwarz,  brennt  mit  leichter  Flamme  nnd  sehr  unangenehmem  Ge- 
mebe  nnd  zeichnet  aich  durch  einen  anffallendon  Reiclithum  an  Kieselerde 

Jahrgang  1844.  Sl 


48S 

•US,  der  für  EanBKUBR«'«  Aniieht  «priokt,  dass  aidi  der  Dysodil  am 
Infuaorien-Paiizern ,  Baumblaltem  o.  dgl.  gebildet  habe.  Daa  Mittel  las 
mehren  Zerlegungen  ist 

Fluchtige  bituminöse  Materie'n  und  Wasser  ....  0,491 
Kohle        .         .         , 0,055 

SEisenPerozyd 0,110  J 
Kieselerde  in  Pottasche  löslich      .         .    0,174 [[?]  0,454 
Thoo^rd.!)  durch  Sfture  nlch|  angreifliar    0,100 1 


B.     Geologie  und  Geognosie. 

G.  Bischof:  das  Felsen-Labyrinth  zu  Aäersbaeh  in  Böhmen 
{Kölnische  Zeitung  1844 ,  No.  98  und  99).  Adersbach  mit  seinem  be- 
rühmten Felden- Labyrinthe,  Ton  den  Bade-Gasten  der  ScMesischen  Bäder 
Warmbrunn ,  Salxbrunn ,  Altwasser  ^  CharloUenbrunn  u  k.  w.  häufig 
besucht,  wovon  der  berühmte  „Verstorbene*'  meint^  es  sey  einen  Weg  von 
500  Meilen  werth,  liegt  ganz  nahe  an  der  Schlesischen  Grenze^  in  einem 
Thalc  an  der  Brandlehne  y  welche  Böhmen  und  Schienten  scheidet  E» 
ist  der  merkwürdigste  Theil  der  Quadersandstein-Formation,  die  sich  am 
sudlichen  Fusse  der  Sudeten  lagert  und  mit  dem  Heuscheuer-Gebirge  seine 
grösste  Höhe  erreicht.  V<tn  Waldenbury  aus  besuchte  ich  Adersbach 
am  1.  Okt.  v.J.  bei  wi^pgenebmem  regoeriacbeo»  Wetter ;  während  mei- 
nes Besuches  des  Felsen^Labyrinth's  wurde  ieh  indess  vom  Himmel  be- 
günstigt. Der  Regen  horte  auf,  ufif.^  mehr  blieb  uicht  zu  wünschen  übrig, 
da  in  den  engen  Felsen-Sc;bluchten  weder  Wind,  den  Wanderer  belästi- 
gen, noch  die  Sonne  ihn  erquicken  kann.  Schon  in  dem  romantischen 
i9tCTJ;tif-Thale ,  welches  sich  bei  Schiesisch-Friedland  (nicht  zu  verwech- 
seln mit  dem  11  Meilen  davon  entfernten  Böhmisch-Friedlandj  wovon 
WAiiL^i^eT^N  aeiuep  Naoftei»  erhieit)  veoflaaht,  erblickt  opan  a«C  den  Höhen 
groteske  weisse  Felsen -Partie'Oi  welehe  in  deii  m^ntchlaltigsten  Farmen 
gleich  B«iiien  oder  alten  mit  vielen  Thilro;ien  versebenen  Bergstädten 
aus  4^m  Walde  hervorrage».  Zu  d^  eigentlichen  Felsen-Labyriotbe 
geJangl  mau  aber  erat  in  Adßvsbachi  wo  ganz  in  der  Nähe  dea  Wirtha- 
hauses  aus  dem  Wieaen-Thale  einzelne  Sandstein^Felsen  malerisch  her- 
vorragen, die  sich  in  einer  Entfernung  yqii  etwa  1000  Schritten  immer 
näher  aneinander  reiheot  Diei^e  Felaen  e^acheinen  in  den  verschieden- 
sten Formen,  als  Pyramiden,  Kegel,  Gylinder,  und  manche  mögen  eine 
Höhe  von  weit  über  100'  erreichen.  Die  vorzöglichaten  sind  nach  Ge- 
geniitänden^  wie  4er  ßreslamtr  Ellisabetk-Thfßrmi  das  Bo^hg^ncht,  Kai- 
ser ii^imf^  ni  a.  w..  getauft ,  wobei  freijieh  oft  eine  lebhafte  Pbanttsio 
an  Hülfe  kommen  muaa»  nm  die  Ähnlichkeit  %ii  finden.  Der  Fuhrer  nennt 
sie.  aUe  im  pathetiachen  Tonf}  und  man  wird  in  kurzer  Zeit  mit  ao  vielen 
N«men  uhi^rbjn(tj  d«|s  aflhat  ein  gule^  Gedachtniaasie  kaum  bebalten  kann* 


48S 

tfasGcstlJt  ÜQÜ  EUiUletmug  dieser  Feleen-Grnppen  Utriift,  m  kom- 
meo  nie  gan«  mit  den  beröhmtett  £xterooSleaneii  in  der  Näht  von  dSein» 
berg  in  Lippe-Betmoid  übereiir;  nur  dase  die  £recbeiBiiBg  l»ei  Aders- 
back  bei  Weitein  groeeartiger  ist.  Während  der  Externeteiue  nur  fünf 
sind  9  ateigen  die  Feleen  im  Adertbacher  Bezirlce  bis  in'a  Unzählbare. 
Blaa  tNranebt  fast;  eine  halbe  Stunde,  um  durch  das  Felsen-Labyrinth 
bis  zum  Gebirgs-Abhange  zu  Icommen,  wo  die  aenkreehten  Stein-Massen 
so  geschlossen  stehen,  daas  man  weiter  nieht  mehr  vordringen  kann. 
Anfangs  ist  der  Weg  zwiscben  den  Felsen  so  breit,  wie  eine  Land-^Strasae; 
spater  wird  er  aber  inuner  enger.  Man  verfolgt  einen  kleinen  ans  den 
Gebirge  kommenden  Bach,  der  sein  Bett  im  Gesteine  auagegraben  und 
es  möglich  gemacht  bat,  Sn  die  Felaeo-Sehlncbt  einzudringen.  An  man- 
chen Stellen  ist  der  Vf^^  zwischen  dem  Bache  und  den  Felaen  ao  eng, 
dass  man  sich  nur  eben  hindorchwinden  kann.  In  diesem  hintern  Theile 
stehen  die  Fcisen  in  Reiben ,  sind  aber  überall  mehr  oder  weniger  von 
etaaoder  abgesondert ,  so  dass  sich  unzahlige  Absonderungs-Klufte  seit- 
wirfs  hineinziehen,  welche  man  hier  und  da  weit  verfolgen  kann,  maneh- 
iDsl  jedoch  nur  wenige  Zoll  weit  und  an  verschieden en  SteUen  durch 
Sprunge  im  Gesteine  nur  eben  angedeutet.  Bloss  im  vordem  Thetle  den 
Labyrinths,  ehe  man  in  jene  Schlucht  dringt,  stehen  die  Felsen  wie  alte 
Warlthurme,  meistens  frei,  und  besonders  zeichnet  sich  der  sogenannte 
Zuckerkut  aus,  der  sich  etwa  50'  hoch  erhebt,  unten  ungefähr  6',  in  der 
Mitte  aber  mehr  ala  den  doppelten  Durchmesser  hat,  sich  nach  oben  wie- 
der etwss  zuspitzt  und  mit  einem  lose  darauf  liegenden  Felsblocke  be- 
deckt ist.  Der  Eintritt  in  die  enge  Fels-Schlucht  ist  durch  eine  Thure 
verschlossen,  welche  gegen  Bezahlung  einer  Kleinigkeit  geölFoet  wird. 
Dieses  Opfer  lässt  mau  sich  gern  gefallen,  da  der  Pachter  die  merkwür- 
digen Stellen  durch  woblunterhaltene  Fusswege  zugänglicb  machte.  Wei- 
terhin gelaugt  man  auf  eine  kleine  Wiese  mit  Garten-Anlagen  und  einem 
Pavillon,  in  welchem  Erfrischungen,  Beschreibungen  und  Bilder  der  dor- 
tigfen  Natnr»Wunder  angeboten  werden.  Kurz  vorher  zieht  man  die  so- 
genannte TeufeUbrüeke^  welche  in  der  That,  wenn  auch  freilich  nur  in 
kleinem  Masstabe  ,  einige  Ähnlichkeit  mit  der  gleichen  Namens  auf  der 
8t  Goühardß-SiraMse  hat.  Diese  Brücke  ist  nicht  ein  Werk  der  Kunst, 
sondern  in  der  Hebe  einer*  nach  unten  bis  zu  einigen  Füssen  Weiten  zer- 
klüfteten Fels-Reihe  zieht  sich  das  Gestein  wie  ein  Bogen  über  die  breite 
Klaft  weg. 

Dicht  am  Fusse  eines  Felsens  auf  jener  ringsumher  von  senkrechten 
Gestein-Wänden  eingeschlossenen  Wiese  entspringt  eine  sehr  ergiebige, 
krystallbelle  Quelle  sässen  Wassers.  Ihre  niedrige  Temperatur  von  nur 
5^,1  R.  am  1.  Oktober  zu  einer  Zeit,  wo  die  Quellen  am  wärmsten  zu 
seyn  pflegen,  erinnert  nns  an  die  hohe,  raube  Lage  von  Aderabaeh^  weiin 
nicht  schon  die  Kälte  in  der  Fels  -  Schlucht  davon  Zengniss  gäbe. 
Endlich  tritt  man  durch  eine  weite  Kluft  in  eine  dunkle  Grotte ,  in 
welcher  «her  die  Felswand  der  kleine  Bach  herabfällt.  Mittlerweile 
bat  der  Fflhrer  einen  Seitenweg  eingeaefalagen  und  auf  4er  Hftlie  des 

31* 


484 

Pelteiit  eine  Sehiitte  an^etogen,  und  pldtslleh  ttfiretiQ  ein  amgebohttet 
-Bassin  in  der  Grotte  ein  voller  sehöner  Wasserfall,  der  seine  SlraUfiD 
narh  allen  Seiten  ausbreitet  und  den  Zusebauer  benetzt. 

Hier,  wie  im  gansen  Rießen-Oebirge y  bilft  die  Industrie  der  Nator 
naeh.  Überall  werden  die  kleinen  dber  Felswände  herabstürzenden 
Bftcbe  gespannt  und  die  aufgestaute  Wasser-Masse  plötzlich  losgelassen, 
^  so  dass  der  Reisende  so  lange  als  der  Wassersturz  dauert,  glauben  kann, 
er  befinde  sieb  am  Fusse  der  grossen  Wasserfälle  im  Aipen-Oebirge* 
ßo  bat  sieb  ein  Böhme  auf  dem  Rieten-Gebirgs  eine  Viertelstunde  von 
dem  Blb'Rrmmenj  wo  der  jugendliche  Strom  etwa  200  Fuss  hoch  herab- 
stfirzt,  niedergelassen  und  stauet  das  Wasser  auf,  um  dem  Reisendea 
den  Anblick  eines  Sckweitzerischen  Wasserfalls  zu  gewahren  und  sieh 
ein  kleines  Trinkgeld  zu  verdienen.  Ihm  ist  dafür  der  Titel  des  Elb« 
Spanners  zu  Theil  geworden.  Doch  ich  will  nicht  ungerecht  gegen  die- 
ses Gebirge  seyn.  Ich  fand  dort  Wassertölle  ,  wie  den  Kockel'  und 
SSaeken-FM,  die  sich,  wenn  man  sie  zur  nassen  Jahreszeit  besucht,  mit 
•den  kleinern  in  den  Alpen  messen  können.  Der  Pakische''FaU  unter- 
halb des  EUb-FaUes  stürzt  sich  sogar,  wie  der  Staubbaeh  in  der  SchweU%t 
8—900'  herab;  nur  Schade,  dass  er  nicht  Wasser-reich  ist  und  oft  gant 
versiegt. 

Die  Unstern  Schluchten  und  Höhlen  im  Adersbacher  Felsen»Laby- 
rintb  waren  in  den  Zeiten  des  Hussiten-  und  des  dreissigjäbrigen  -Krieges 
ein  Zufluchtsort  für  die  ^Umwohner.  In  einer  dieser  Schluchten  liegen 
die  Ruinen  des  Schlosses  Aäersboehj  eigentlich  Eberharäsback ,  und  sie 
alle  gehen  aus  in  den  Aspen  Pian,  eine  Waldstrecke  bei  Oberweckeisdorf. 

Bei  der  Rückkehr  aus  dem  Felsen- Labyrinthe  macht  der  Fuhrer  aol 
•eine  Inschrift  suf  einem  grossen  Steinblocke  aufmerksam,  der  1772  dnrcb 
-einen  .Blitzstrahl  von  einem  überhangenden  Felsen  abgesprengt  wurde, 
•unter  dem  ein  Engländer  Schutz  vor  dem  Gewitter  suchte.  Die  Trüm- 
mer rollten,  ohne  ihn  zu  verletzen,  zu  seinen  Füssen.  Am  Ausgange  des 
Labyrinths  wird  man  freundlichst  eingeisden,  zwei  Männern  zu  folgeo)  die, 
mit  Flinten,  Waldhörnern,  Clarioetten  beladen,  dem  Echo- Steine  zoeilea 
und  dort  mit  ihren  Instrumenten  das  Echo  aus  allen  Klüften  und  zuletzt 
.aus  dem  bewaldeten  Spitstberge  hervorrufen.  Mit  dem  Abfeuern  der 
Flinten  bringen  sie  dem  Kaiser  Ferdinand  eiu  Lebehoch,  und  vielfiltig 
und  genau  articulirt  antwortet  das  Echo. 

Über  die  Ursache  der  Entstehung  oder  vielmehr  Absonderung  der 
mehr  oder  weniger  freistehenden  Felsen  iu  den  beschriebenea  Gruppen 
kann  nicht  der  mindeste  Zweifel  obwalten.  In  dem  Taschenbucbe  für 
Lust-  und  Bade^Reisende:  „Der  Sudeten-^üht^t  von  Julius  Knsas*',  Bres* 
lau  1889  i  S.  235,  wird  neben  Neptun  auch  dem  Vulkan  ein- Antbeil  aa 
dem  Bildungs-Prozesse  zugeschrieben.  Der  Vulkan  ist  aber  gewiss  eben 
80  unschuldig  an  dieser  Bildung ,  wie  jener  Tambour  an  der  verlorenen 
Schlacht  htii' Kunnersdorf ,  der  Fribubicu  dem  Grossen  weinend  ver- 
sicherte, dass  er  keine  Schuld  dar«in  habe.  Die  Sand-Haufen,  welche. sieb 
Bwischen  den  Absonderungs-Klüften  der  Felsen  herabziehen  und  weklis 


485* 

leU»!  wibrelid  des  Vortibergebtint  bcrunterrollen,  weathftlb  bier  uod  da 
BretterdämiD«  aufgefährt  werden  .Bttaseteo,  um  den  Weg  vor  VerecbuU. 
tao^  SU  siebern,  und  eodlicb  die  mürbe  BeeebAlFenbeit  der  FeUen,  wel- 
che en  nienchen  Siellen  so  gross  ist,  dass  man  Sand  mit  den  Fingern  ' 
abreiben  kann ,  «eigen  ,  wie  diese  Felsen-Reiben  entstanden  sind.  Die 
Regen,  und  Scb nee- Wasser,  welcbe  dureh  die  anfangs  scl^malen  Klüfte 
dringen,  führen  den  Sand  des  mfirben  Gesteins  fort  und  erweitern  sie. 
Je  nachdem  es  bier  mürber,  dort  weniger  mürbe  ist»  wird  es  hier  mehr, 
dort  weniger  angegriffen,  und  daher  kommt  es,  dass  die  Klüfte  die  son- 
derbarsten Gestalten  annehmen  und  mancherlei  Ähnlichkeiten  hervorrufen. 
So  sind  manchmal  die  Stein*Massen  oben  theilweise  oder  gans  geschlos- 
sen, wahrend  sie  unten  serkififtet  sind,  indem  die  eindringenden  Gewäs-  . 
ser  dort  das  festere  Gestein  stehen  Hessen,  hier  das  weichere  fortführen. 
So  siebt  man  manche  Felsen  gaus  durchbrochen,  wie  am  auffallendste^ 
so.  der  genannten  Teufelabrücke.  Wie  der  Regen  und  Schnee  das  Ge- 
stein unmittelbsr  angreift,  zeigen  die  mehr  frei  stehenden  Felsen,  welche 
nach  Westen,  nach  der  Wetterseite  hin  mehr  als  auf  der  östlichen  Seite 
abgerundet  sind. 

Nicht  bloss  die  durch  Klüfte  herabfliessenden  atmosphärischen  Ge- 
wisser sind  es,  welche  die  Absonderungen  des  Gesteins  bewirken,  son- 
dern der  Frost  brachte  und  bringt  noch  während  des  Winters  und  Fruh- 
jahi'es  wohl  die  bedeutendsten  Zerstörungen  hervor.  Füllen  sich  die 
Klüfte  mit  Schnee,  dringt  später  Wasser  in  sie,  friert  hierauf  das  Ganze, 
so  werden  die  Felsen  wie  durch  einen  Keil  auseinander  getrieben  und 
tbeils  ganze  Fels-Massen  abgesprengt,  theils  an  benachbarte  angelehnt. 
So  sab  ich  eine  kaum  einen  Zoll  breite  Spalte,  die  sich  etwa  fünfzehn 
bis  zwanzig  Fuss  von  einer  weiteren  seitwärts  herabzieht,  nuten  aber 
einen  Fuss  hoch  noch  ganz  geschlossen  ist.  Vielleicht  dsss  schon  im 
verflossenen  Winter  Wasser  in  diese  unten  geschlossene  Spalte  eindrang» 
darin  fror  und  so  den  ganzen  Felsblock  sprengte.  Überdiess  wird  das 
Gestein,  wenn  Wasser  in  seine  Poren  dringt  und  darin  friert,  beim  naeh- 
hefigen  Auftbauen  noch  mürber  und  leichter  zerstörbar. 

Ausser  den  atmosphärischen  Gewässern  sind  es  auch  die  laufenden, 
«reiche  das  Auswaschen  der  Felsen  an  ihrem  Fusse  fortsetzen.  Die  in 
der  BrandUhne  oder  in  dem  kleinen  Bache  des  Labyrinths  stehenden 
Felsen  sind  alle  an  ihrem  Fusse  so  weit  zerfressen  und  abgenagt,  als 
dss  Wasser  beim  hohem  Stande  reicht.  Daher  ist  ihre  Basis  viel  kleiner, 
als  ihr  Umfang  in  der  Höhe,  und  bei  mancheu,  wie  bei  dem  genannten 
Zucke'rkutey  ist  dieser  Unterschied  so  gross,  dass  man  beim  Vorüber- 
gehen ihren  Einsturz  befürchten  möchte.  Dieser  Zuekerhui  steht  nicht 
eininal  im  Bache  selbst,  sondern  in  einer  kleinen  mit  Wasser  gefüllten 
Vertiefung,  und  gleichwohl  ist  seine  Basis  so  bedeutend  abgenagt.  Ka 
wäre  zu  wünschen ,  dass  der  Besitzer  dieser  Stelle  das  Wasser  in  den 
vorbeifliessenden  Bach  leitete,  um  in  seinem  und  im  Interesse  der  Be- 
sucher den  Zeitpunkt  des  einstigen  und  unvermeidlichen  Einsturzes  dieses 

•cböneB  Felsens  noch  sehr  weit  hinauszarucken.  i 

i 


486 

An  den  Seiten»Wfinden  siebt  man  bfiafiff  in  verachiedenen  HSken 
l^rossere  odfr  kleinere  Locher,  die  wM  davon  herrfibreo,  das«  an  diesen 
Stellen  dae  Gestein  mürber  als  an  andern  war  und  dureb  Gew&sser  weg* 
e^espnlt  wurde.  Die  Löcber  nabe  an  den  Kuppen  mögen  auch  die  Über- 
bleibsel ehemaliger  Spalten  seyn,  welche  sieh  von  da  zwieeben  früher 
noch  anstehend  gewesenen  Felsen  herabsogeo. 

'Das  ganze  Felsen-Labjrrintb,  welches  sieb  scbliesst,  wo  der  Baefa  in 
Kaskndon  berabföllt,  und  in  das  man,  ausser  auf  dem  gebahnten  Wege,  durch 
engere  oder  weitere  Seiten-Klfifte  hier  und  da  eindringen  kann,  bildete 
unstreitig  ehemals  ein  geschlossenes  Gebirge.  Da  aber  der  Quader- 
Sandstein  stets  serkldftet  ist,  so  mussten  schon  in  den  frühesten  Zeiten 
die  eindringenden  Tagewasser  ein  allmahliehes  Ausfressen  und  Erwei- 
tern der  Kläfte  bewirken.  Dnreh  das  Wegwaschen  und  Fortfuhren  des 
Sandes  vertieften  und  erweiterten  sich  nach  und  nach  die  Klüfte,  und 
nur  die  festeren  Gestetns-Masisen  blieben  stehen.  Dermalen  sind  sie  bis 
fast  auf  die  Thal>SohIe  der  Brandlehne  entbfösst.  Diese  Vertiefung  wird 
bis  zur  Thal-Sohle  fortschreiten,  nnd  dadurch  wird  der  Foss  der  Felsen 
immer  mehr  entblösst  werden.  Einstorzungen  der  freistehenden  Felsen 
werden  die  Folge  seyn.  So  wie  aber  am  Ausgange  des  Felsen-Labyrinths 
solche  Einstürze  erfolgen,  so  werden  in  dem  anstehenden  Gebirge,  wel- 
ches noch  eine  zusammenhängende  Masse  bildet,  die  engen  Klüfte,  durch 
die  Gewässer  fortwährend  ausgewaschen,  steh  nllmäbKch  erweitern  und 
in  spätem  Zeiten  wird  man  noch  weiter  in  das  Gebirge  dringen  können. 

Die  roerkwärdige  Erscheinung,  welche  Aäersbach  eine  so  gmsse 
BeWifamtheit  verdankt,  wird  daher  bis  in  die  spätesten  Zeiten  fortdauern ; 
nur  dass  der  Ort  nach  und  nach  wechselt.  Froher  war  die  Stelle,  worauf  das 
Wirthshaus  steht,  gewiss  mitten  in  diesem  Labyrinthe,  {etzt  finden  sich  in 
seiner  Nähe  nur  noch  die  zerstreuten  Oberhieibsel  der  festesten  Gesteine. 
Dass  in  dem  geschlossenen  Gebirge  die  Klüfte  in  diesem  Aogenblteke 
nur  sehr  eng  seyn  können,  zeigt  der  in  Kasfcnden  berabetBrzende  und 
auf  ihm  iBiessende  Bach ;  denn  hätte  dort  die  ZerktäfHing  bereit»  einen 
grossen  Umfang  genommen,  so  wurde  das  Wasser  dieses  Baches  nur  in 
Quellen  zum  Vorschein  kommen.  Dasn  indess  das  Gebirge  nicht  völlig 
geschlossen  seyn  kann,  zeigt  jene  ergiebige  aufsteigende  Quelle. 

Betrachtet  man  die  grossen  Lücken  zwischen  den  im  vordem  Tbeile 
des  Labyrinths  noch  übrig  gebliebenen  Fels-Massen ,  so  kann  man  sieb 
wohl  denken ,  welche  ungeheure  Massen  Sand  im  Lanfe  der  Zeil  durch 
die  Brandiehne  fortgefifrhrt  worden  seyn  müssen.  Dass  dazu  viele,  sehr 
viele  Jahrtausende  erforderlich  waren,  wird  leicht  begreiflich  und  be- 
fremdet nicht  den  Geologen,  der  gewohnt  und  gezwungen  ist,  ungeheure 
Zeiträume  in  den  Umbildungen  und  Veränderangen  der  Erdoberfläche 
anzunehmen. 


487 

G.  Rose:  la«  aber  einige  eij^enlbfiniMeh«  Ert chcinunf^en 
bei  dem  Glinitiiprsehie fer-Lftger  ven  flin<sherg  im  ttiesen^Oehirge 
{Berliner  Aked.  der  Wissentchftft.  8.  Jaiiaar.  Sitzung  der  phyRihaliacb- 
mathematiscbrn  Klasae).  Dieaea  Olimmeracbiefer-Lager  Hegt  in  Gnelsa  auf 
der  NW.-Seite  des  ttitsen^Oebitges  ond  ziebt  aieb  von  Haspenau  an 
der  Wittich  in  einer  grosaen  Bogen>Linie  über  Liebwerda,  Söftwarzbachy 
Fiinsäerg,  Qiehren,  Querbach,  Kunzendorf,  Blumendorf,  Hindorf,  Ali* 
Kemnii»  bis  nacb  Voigtsdorf.  Mitten  bei  Flinsberg  iat  es  über  }  Meile 
breit  und  streicht  faat  genau  in  OW. ;  es  schneidet  also  unter  achiefen  Win- 
keln die  beiden  hoben  Giieias-Zuge  dea  Iser^Qebirgen,  die  In  NW.  Rich- 
tong  so  beiden  Seilen  des  obero  Queis^Thales  sich  hiueiehen,  and  deren 
NW.  •  Enden  aus  dem  Gliinmeraohiefer  dieaea  LaJ^era  actbat  beateheu. 
In  diesesi  Tbeile  des  Lagers  hat  der  Glimmerachiefer  daher  noch  einen 
gans  gebirgigen  Charakter;  weiter  oatwfirts  tritt  er  aua  dem  hd* 
bereu  Gebirge  heraus,  nimmt  nn  Mächtigkeit  ab,  fi^endef  alcb  nach  SO. 
nod  trifft  ao  verringert  an  Mächtigkeit  den  Gneiaa-W.ill,  der  die  Granit» 
Ebene  von  Warmbrunn  umgibt.  Weatwarta  von  FUneberg  behftlt  er 
noch  bis  sdn  Saucrwaaaer  bei  Lusdorf  seine  Richlung  und  seinen  ge* 
birgigen  Charakter  bei:  hier  an  dem  plotfelioben  Abfall  dea  hohen  her" 
Kammes  wird  er  ebener  und  wendet  sich  in  6W.  Riobtoug  dem  Granit 
zu,  an  dem  er  bei  Raspenau  abschneidet.  Dieser  ITerlanf  des  Glimmer- 
•ebiefer*Lag6rs  ial  dalier  ohne  den  geringsten  Zosammi^nbang  mit  dem 
Lavf  der  Gebirgs-Kämm«  selbst,  äff  dereU  Efide  und  Foas  es  sich  findet. 
—  Bei  dieser  Lagd  Wird  es  daher  auch  von  eil  den  Thälern ,  die  alch 
nach  N.,  NO.  und  NW.  von  den  Kämmen  herabziehen,  durchschnitten 
und  bietet  hiedUfcb  vielfältige  Gelegenheit,  aeine  Lage  zu  dem  umge- 
benden Gneisse  zu  uBterauchen«  Am  bedeutendsten  ist  dteaer  Einschnitt 
im  QueU'Tkal  selbst,  welches^  sc»  wie  es  in  Ober^Flinsberg  in  die  Nihe 
des  Glimmerschiefers  ||elangt,  aeine  Richtung  verändert  und  sich  nacb 
M.  wendend  den  gaftseil  nördlichen  Gebirgs-Kamro  qnef  durchbricht.  Zwei 
hohe  Berge  faaaen  hier  das  Queis-Thai  eiti,  linke  der  Uasenberg  nnd 
rechte  der  noch  höhere  HtmmriCh*  Die  Gehänge  derselben  nacb  dem 
fieets  haben  ein  aehr  veraehiedenea  Anaeben.  Erster  fällt  gegen  den 
Floas  sehr  «teil  ab,  und  auf  seiner  H6be  zieht  sich  eine  Reihe  von  Fel- 
sen parallel  dem  Flusse  entlang;  letzter  erhebt  sieb  dagegen  von  diesem 
eua  nur  ganz  allm&hlich.  Südlich  fftllen  beide  stell  ab,  der  Ha$enberg 
dem  Dorfbach  zu;  der  hohe  Haumrich  in  das  obere  Queie^ThOl,  Nackte 
hervortretende  Felaett  unterbrechen  hier  öfters  den  Abhang;  der  beden* 
tendste  unter  diesen  auf  der  Höhe  selbst  wird  der  Oeierstein  genannt. 
Nordwärts  verflachen  sieh  beide  Berge  ziemlich  allmählich.  Auf  der  lin- 
ken Seite  des  Queie  siebt  man  in  dem  Bette  des  Dorfbaohes,  an  dessen  Mön- 
doog die  Kirche  von  Flinsberg  \itgi,  nochGneiss  anstehen;  mit  dem  Ha^^it- 
^erye  fängt  aber  sogleich  der  Glimmerschiefer  nn  und  aetat  nun  so  bis 
m  seinem  nördlichen  Abfall  fort»  stets  mit  nördlichem  Einfallen  dtt 
Schichten  (St.  1,4—2)  unter  einem  Winkel  von  nngefäbr  40^.  Auch  ini 
^tta  des  QueU  aiebt  man  noch   häufig   mit   gleichem    EinfalKNi  den 


488 

Glimmeraehiefer  inttehen ,  den  letiten  bei  der  Brocke  iof  der  StrusBe, 
die  von  Vliertdorf  Ober  den  Queit  naeb  Qiehrem  fuhrt.  Nor  yttvkx^ 
Sehritte  davon  eracbeint  mit  gleichem  Einfallen  d^r  Gneiaa  wieder,  le 
daaa  die  i^leichfSrmige  Lagerung:  beider  Gebirgsarten  ganz  deutlich  ist. 

Da  die  Schichten  dea  Batenbergs  faat  rechtwinkelig  auf  den  Queu 
%n  atreichen  und  auch  noch  in  dem  Bette  dea  Fluaaea  au  aehen  sind ,  so 
aollte  man  erwarten ,   daaa  aie  |iuch  in  dem  gegenüberliegenden  ffaviN» 
rieh  wieder  zu  finden  aejren.    Dieaa  ist  jedoch  keineawega  der  FalK   Der 
Berg  beateht   faat  nur  ans  Gneisa :    nicht  allein   die  Felsen  dea  Qgier- 
tUins ,   der  auch  noch   etwas  aiidlich    von  den   liegenden  Schiebten  des 
BasBnherget  Hegt,   aondern  auch  beinahe  noch  der  ganae  nördliche  Ab- 
hang.    Erat  ganz  ad  seinem  Ende,  nach  Krohsdorf  zu,   eracbeint  der 
Glimmeraehiefer  nnd  nun  wieder  mit  demselben  Streichen,  wie  am  Basen- 
berge  j   nur  mit  etwaa   ateilerer  Schichten-Stellung.     Die  beiden  Seitea 
dea  Qiteis-Thalee  entsprechen  aich  in  ihrer  geognostlschen  Beaebaffenbeit 
durchaus  nicht.     Die  audliche  Grenze  dea  Glimmeracbiefera  ist  auf  der 
rechten  Seite   erst  viel  weiter  nordlich  anzutreffen,   ala  auf  der   linkea        i 
Seite,  obgleich  die  Schichten  doch  auf  beiden  Seiten  in  gerader  Richtung        , 
auf  den  Floss  zu  streichen.    Die  Schichten  sind  also  durch   das  Queit'        I 
Thal  förmlich  zerrissen ,  und  die  östliche  Seite  ist  mit  dem  Gneisa  des        I 
OeUrateine,  ohne  das  Streichen  zu  verändern,  weiter  nordwärts  gescbo-        I 
ben,  als  die  linke.    Ähnliche  Erscheinungen  wie  im  Queis-Tkai  sieht  maa        i 
nmi  fast  in  allen  den  Qoer-ThSIern,  die  daa  Glimmerschiefer-Lager  durch- 
setzen;    selten  korrespondiren  sich  auch  hier  die  Gehänge;    nur  ist  der 
Unterschied  nicht  immer  so  gross,  wie  dort.    In  dem  mittlen  Theile  des 
Lagers  ist  noch  meistentheils  daa  Streichen  zu  beiden  Seiten  dea  Tbales 
gleich  und  geht  ziemlich  genan  tou  0.  nach  W. ;  auf  dem  W.-  und  O.- 
Ende Ist  es  aber  verändert  und  liegt  Sudweat»  und  Sudost-wärta. 

Ana  dem  Angegebenen  ergibt  sich  aber,  daaa  daa  Glimmeraohiefe^ 
Lager  doreh  die  Tbäler  nicht  allein  in  aeinem  Zoaammenbange  anter- 
brochen  iat,  aondern  auch,  dasa  die  getrennten  Stucke  verworfen  aiod, 
wie  die  Schichten  einea  geachichteten  Gebirges,  die  durch  einen  Gang 
dnrchaetzt  werden.  Ea  ist  wohl  jetzt  eine  allgemeine  Meinung,  dasa  die 
Tbäler  im  hohem  Gebirge  nichts  Anderea  ala  Spalten  aind,  nnd  Verwer- 
fungen in  der  Lage  der  getrennten  Stucke  aind  demnach  nichts  Auffal- 
lendes ;  aber  selten  hat  man  so  gute  Gelegenheit  dazu ,  Dieaa  nacbzu- 
weiaen.  Denn  wenn  die  beschriebenen  Erarbeinungen  Verwerfungen  aind, 
ao  aind  aie  der  achlagendate  Beweia,  daaa  die  Tbäler  aelbst  im  höheren 
Gebirge  durch  Spalten  entstanden  sind.  Dieae  Zerreissungen  dea  Ge- 
birgea  aind  dem  Hervordringen  dea  Granites  des  Rieeen-Qebirgee  suza- 
achreiben  nnd  werden  sich  gewiss  auch  auf  den  Gneisa  erstrecken;  sie 
sind  hier  nur  nicht  so  nachzuweiaen. 

Ea  iat  aber  noch  ein  Umetand  bei  diesem  Glimmerscbiefer  bcaier- 
kenswerth,  und  dieser  betrifft  seine  mineralogiache  Beaebaffenbeit.  In 
der  Regel  iat  der  Glimmer  dieses  Glimmerschiefers  graulicbgrun  •  nnd 
glänzend  und  findet  sich  in  grossblättrigen  Individuen  >  die  ineinander 


489  .  . 

T^rfifzl  sioä  und  dadurch  niclit  unterscheidbar  werden.  Er  wechselt  in 
dänDeo  Lagen  mit  Quarz,  und  der  Glimmerschiefer  ist  daher  sehr  dfinn- 
Bcbiefrig.  Brauner  Glimmer  kommt  in  dem  Gemengte  auch  vor,  findet  sich 
aber  nur  in  kleinen  Schüppchen ,  die ,  merkwärdig^  genug,  meistentheils 
eine  gegen  die  Schichtung  rechtwinkelige  Lage  haben.  Diese  Besrhaf- 
froheTt  des  Glimmerschiefers  Ist  gsns  verschieden  von  der,  die  der  Glim- 
merschiefer eines  kleineren  Lagers  besitzt,  das  in  dem  hohen  Jser-Kamms 
vorkommt  und  unmittelbar  an  der  Grenze  des  Granits  den  Sehwarzen 
Berg,  Buchstein  und  Preinselbeer^Berg  bildet:  hier  ist  er  kleinschuppig 
und  braun,  der  Quarx  gelblich  weiss  und  beide  Gemengtheile  wechseln 
io  dtfnoen,  oft  sehr  gekrümmten  und  geknickten  Lagen  und  Streifen  und 
flirssen  auch  oft  «u  einer  dichten  grauen  oder  braunen  Masse  ausum- 
men.  Aber  merkwürdiger  Weise  ändert  sich  die  Beschaifenheit  des  ersten 
Glimmerschiefers  vollkommen  in  die  des  letzten  um ,  je  näher  er  der 
Granit-Grenze  liegt.  M^n  sieht  diese  Umänderung  sowohl  an  der  Ost- 
Seite  bei  VoiffUdorf^  als  besonders  auf  der  West-Seite  bei  Liebwsrda^ 
wo  das  Gtimmersebiefer-Lager  nicht  allein  mächtiger  ist,  sondern  auch 
in  schiefer  Richtung  von  dem  Granite  geschnitten  wird,  die  Beruh ruiigs«« 
Fläche  also  viel  grösser  ist  als  dort. 

Offenbar  ist  die  verschiedene  Beschaffenheit,  die  der  Glinimerschie« 
fer  in  der  Nähe  des  Granits  hat,  durch  eine  bestimmte  Einwirkung  bei 
dem  Hervordringen  dieses  hervorgebracht;  aber  wahrscheinlich  ist  diese 
Umänderung  geschehen,  nachdem  der  Glimmerschiefer  seine  krystalüni- 
sebe  Beschaffenheit  im  Allgemeinen  schon  erhalten  hatte;  denn  diese  ist 
wohl  durch  andere  Prozesse,  wenn  sie  auch  mit  dem  Hervordringen  des 
Granits  in  Zusammenhang  stehen  mögen,  hervorgebracht. 

Es  sind  also  3  Erscheinungen,  die  das  Glimmerschiefer-Lager  vo» 
FÜngberg  sehr  bemerkenswerth  machen:  seine  eigcnthumliche  Lage  gegen 
die  Gebirgs-Kämme ,  die  Verwerfungen ,  welche  es  durch  die  durchse- 
tzenden Thäler ,  und  die  Veränderung ,  welche  die  mineralogische  Be- 
schaffenheit seines  Gesteins  an  den  Grenzen  mit  dem  Granit  erlit* 
teo  bat. 


B.  Stvdbr:  über  die  södliehen  Alpen  (Mittheilungen  der  natur- 
forscbenden  Gesellschaft  in  Bern  t844j  No.  13).  Die  Pennimschen  AI- 
pen  oder  die  Masse  von  Gebirgen ,  die  das  WaUis  vom  Piemoni  tren-  , 
nen,  bieten  die  mitietto  Verwickelungen  dar.  Savssurb,  der  ältere  EscuBRy 
EsBL,  V.  Buch  haben  sich  wenig  mit  ihnen  beschäftigt  und  Elib  da 
BE4UM0NT,  der  besonders  ober  die  Umgebung  des  M,  Rosa  viele  That- 
»achen  gesammelt  zu  haben  seheint,  bis  jetzt  nichts  öffentlich*  bekannt 
gemacht;  dagegen  haben  von  den  aus  seiner  Schule  hervorgegangenen 
Geologen  Sumonda  in  mehren  Abhandlungen  und  geologischen  Karten 
Kenntnias  von  dem  Bau  der  gegen  Mittag  auslaufenden  Gebirge  gegeben 
und  FovRiVBT  eine  allg;emeine  Arbeit  über  die  Penninischen  Alpen  ver- 
öffeBtHeht,  von  der  in ' der  iSf^ktc^et^s;  leider  nur  die  erste  Hälfte,   die 


490 

Besclireibung  der  Stein«Arteo ,  bekaoot  g«wordeo  ist ;  aber  beide  baldi- 
f^ea  den  jetzt  gleitenden  Andichten  über  den  Metninorpbismus  der  Fels- 
arten und  die  euccessive  Hebung  der  Gebirf;e  nach  verschiedenen  Ricb- 
tttuf  en  auf  eine  Weise,  die  kaum  die  volle  ZuatimmuDg  ihras  berubniteD 
JLehrers  erhalten  durfte.  —  Stdder  hat  mehre  Jahre  auf  die  Bercisung 
der  Ptnnimschen  Alpen  verwendet;  die  bis  jetzt  erbalteocn  Resultate 
«einer  Bemühungen  sind  jedoch  grösstentheils  noch  negativ.  Das  Er- 
kennen krystalliniscb  -  schiefriger  Zentral  -  Masaen  mit  f&cherformiger 
Schichten-Stellung ,  wodurch  die  Alpen  nordwärts  von  den  Thälern  der 
Obern  Tarentaue  ^  der  Val  d'Entrevet  bei  Courmayeur^  dem  WaUU^ 
dem  Bedreito-Thal^  Rheinwald  ^  Engadin  und  VinUehgau  eine  so  merk- 
würdige Gleichförmigkeit  des  Baues  erhalten ,  wird  aüdwärts  immer 
■cbwieriger,  bis  an  der  Süd-Grenze  der  krystallinisehen  Alpen  in  der 
Zone  granit-syenitischer  Massen  der  Val  Setia ,  bei  Bmveno ,  nördlich 
voBi  ikonU  Qiori  und  vom  Camtr-See,  xwischen  Veitlin  und  BerpeU, 
in  der  Nahe  von  Barmio  und  in  der  mächtigen  noch  faat  unbekanntea 
Gletscher-Gruppe  südlich  von  der  obern  Val  Camonica  und  von  üf.  TowU 
dieser  Bau  nach  Zentral  Massen  ganz  verscbwindel.  Obgleich  ferner 
der  Metamorphismus  ihm  allerdings  den  wichtigsten  und  klarsten  Auf- 
•chlttS8  über  die  Bildung  der  Penninischen  Alpen  zu  versprechen  scheint, 
ao  glaubt  er  doch,  das»  eben  auch  von  da  her  eine  wesentliche  Umge* 
ataltung  in  der  ganzen  bisherigen  Auffassung  dieses  Prinzips  aosgebes 
müsse,  indem  man  sich  genothigt  sehen  werde^  die  „Umwandlung  als  eines 
füf  sich  bestehenden  Prozess,  unabhängig  von  jeder  maeaigeo  Steinart, 
deren  Einflüsse  man  sie  zuschreiben  könnte,  gelten  zu  lassen*'.  Auch  das 
Prinzip  der  Krentsung  verschiedener  Hebungs-Sy&teme,  welches  besoe- 
der«  Hr.  Fournbt  als  das  Grund-Prinzip  der  ganzen  il(f>eii-Tfaeorie  ao- 
zuerkennen  seheint,  möchte  wohl  für  sich  selbst  aus  der  genaueren  Keont- 
niaa  der  Pennim$chen  Alpen  grössern  Yortheil  ziehen ,  als  ihr  bieten. 
Es  laascn  sich  nämlich  in  jedem  Gebirge  unterscheiden:  1)  die  Süssere 
Form  nach  Bergen  und  Thäleni ,  2)  die  Struktur  nach  Sobicbtuni;, 
Zerklüftung  und  Zerspaltung  der  Massen,  3)  die  Stein art.  In  dea 
einfachsten  Gebirgen,  z.  B.  im  Jura,  gesellt  sich  das  Gleichbleiben  der 
Steinart  zu  dem  der  Längen-Erstreckong  der  Ketten  und  dem  des  Streichens 
der  Schiebten.  In  vielen  andern  Fällen  findet  man  nnr  je  zwei  dieser 
Verliällnisse  aneinander  geknüpft;  in  den  Penniniacken  Alpen  aber  sind 
alle  drei  Momente  vo|i  einander  unabhängig,  das  Streichen  der  Schich- 
tung trifft  nur  ausnahmsweise  mit  dem  der  Ketten  zusammen,  und  die- 
selbe Kette  zeigt,  wenn  man  sie  nach  ihrer  Länge  verfolgt,  meist  sehr 
naiiehtaltige  Stein-Arten ,  während  man  dagegen  oft  eine  Stetih^Art,  die 
i^if  der  einen  Seite  eines  Thaies  vorkommt,  auf  der  andern  Thal-Seite 
u«  s.  w.  wiederfindet,  d.  h.  es  lässt  sich  aueh  ein  Streichen  der  Stein- 
Art  erkennen,  und  dieses  Streichen  trifft  in  der  Regel  niobt  mit  dem  der 
Formen,  häufiger  jedoch  mit  dem  der  Struktur  zusammen,  folgt  abe«  in 
Allgemeinen  eigenen  Gesetzen.  Man  kennt  die  Haupt-Formen  dieser 
Gebirge  oor  unvollkommen  aus  den  Karten.     Eku  nächtiger,   oirgeiids 


4M 

ttiiti*r  8000'  ciiigesebnilteiier  Räck«ii  erttrecki  sttb  mit  eiiMr  i^gett  N« 
kirovexeo  Bie|;uo((  von  W.  nach  O. ,  vom  M*  Velmn  nach  dem  Jll.  RoHtf 
von  wo  er  sich  etwas  niederer  noch  weiter  ösUieh  bis  ao  de»  Orim-S^ 
verfoifpen  laset.  Ebenfalls  hob«  Rikken,  die  in  dei*  Richtung  der  Merio 
diane  liegten»  erseheineii  oU  Aosläufer  jenes  Haupt-Sl»mmes  and  bei^TSii^ 
sen  die  langen  Seiten-Tbiler  von  WaUis  und  Piemont,  Das  vorlierr» 
sehende  Streichen  der  Schichtung  folgt  weder  de»  des  Mittel-Grebirgea- 
nofli  der  Ausläufer.  Von  Chrnmotmy  bis  nach  Bngne  streieben  die  Schieb- 
ten  parallel  den  west liehen  Zentral-Massen  der  AigmUes  Runges  und 
des  Montblanc  oder  im  System  der  westliche»  dipen^  dann  aber  ändert* 
sich  die  Richtung  beiilftbe  am  60®  und  bis  gegen  das  Thal  dea  Te$4l» 
zo  ist  das  Stteiehen  dem  Haupt-Thal  des  Waiüs  parallel,  so  dass  auch 
mit  dem  grössern  Winkel ,  den  das  OterwiHlii  mit  dem  Paralltl-ICreiir 
bildet,  die  Schichtung  der  angreosenden  Gebirge  bis  weit  südwärts  eine 
glffche  Umbiegung  erleide ;  in*  F.  YedrOf  V,  Antigori^  V,  Üimggm  aber 
liegen  die  Gneise- Schichten  in  grosser  Ausdehnung  beinahe  horiaontai. 
Das  Streichen  der  Stein*Arten  nähert  sieh  am  meisten  demjenige«  von 
tßberwiülis  oder  der  ZeutraUMasse  des  FuuiernarhomM.  £ine  br^te 
Zooe  von  schwarzem  Scbiefeir  und  Kalk  oder  von  Flysch^Gesteinen,  worki 
nur  untergeordnet  Chloritsehiefer  und  analoge  metamorphiscfae  Stein- 
Arten,  aber  keine  wahren  Glimmerschiefer  und  Gneisse  suftreten,  setat 
aus  der  TaranUnts  dorch  F.  tPAosta  über  den  Haupt-Kamm  nach  WMU 
und  vereinigt  sich  hier  mit  den  identischen  Wallis-Scblefeni.  Vom  Ab* 
fall  der  MonManCrKettB  auf  CiA  Ferrex  bis  östlich  vom  iM  kn  Fwetm 
im  Hintergrund  von  Bagne  bestehen  der  Mittel-Kamm  und  sein«  nörd* 
lirhen  und  sädliehen  Aitslänfer  nur  aus  diesen  Flysch<>Acten ,  nnd  in 
ibrem  NO.-Fortstreiohen  verbreiten  sich  dieselben  durch  die  Thäler  von 
Bn^M  und  0rt/t  bis  in  ihren  Hintergrund,  so  wie  ober  den  grössten 
Tbeil  der  ThUler  von  iSrw/SscA  and  Twimann.  Aus  den  Flysch-Masseit 
der  r.  fSAoUm  steigt  aber ,  nordöstlich  von  ilosto ,  in  V.  Peiiina  ein« 
Masse  von  ausgezeichnetem  Granit^Syenit  aofy  welche  durch  F.  PoUinm 
gegen  die  Dent  d^Erin  und  die  erst  vov  Kurzem  durch  Hrn.  Forbbs  be- 
kannter gewordenen  Gletscher- Gebiete  swisAhen  der  Dent  (ffErin  und 
der  Dent  Blanche  fortsetzt.  Auf  diesem  hohen  Joch  des  CH  d'EriH 
herrscht  Gneiss,  der  durch  den  Fuss  des  SämlterkorM  nach  dem  JUttUer» 
joek  fortseist  und  in  NO.  Richtung ,  in  den  Gebirgen  des  Weisiharny 
schief  das  mittle  Xicohd^Thtd  und  untere  Bamaser'Tkal  durehschneidend 
Dach  der  Höhe  ^itM  Simplen  ^  dem  BartkfUhorn^  Albrim,  Pommat  und 
noch  -weiter  ostwärts  sich  verfolgen  lösst.  NördUch  werden-  diese  Gneise 
und  GUmmersebiefer  duvch  den  Walliser-Flysch  begrenzt»  die  FartsctEiuig 
de«  aber  den  ffrogften  Bernhard  und  den  ilf .  Velan  betstreicbenden  A^aU" 
Schiefers,  und  durch  ihn  geschieden  ve»  den.Gneissen  der  parallel  alret- 
chesden  FiMforMirAorii  -  Masse.  Die  Breite  dieses  sddllcheii  Gneiss- 
Streifens  ist  nicht  betrachtlich.  Die  Granit-Syenite  der  F.  PelUna  gren- 
ten  gegen  O:  an  dea  Flysch  von  F.  Tournanehe ,  desr  .aus  dem  Haupt- 
Thal  von  AiMta  wo  aAieo  Seitett-Thalecn  sich   bis  ««DÖeht  an  den  Fast 


492 

des  LffMkamm'  andraogt ,  im  ersten  Thal  aber  den  Haupträckea  selbst 
Akerstei((t  und  sieb  naeh  ZermaH  ausdehnt.  Mit  dem  schwarsen  Schie- 
fer und  Kalkstein  stehen  aueh  hier  grossere  Massen  chlorHiscber  Gesteioe 
und  Serpentin^Sehiefer  in  Verbindung;.  Aus  ZermM  setzt  diese  Flyscb- 
Zone  nach  SaOBfi  ober,  wird  aber  hier  bereits  vielfach  von  krystaliinischen 
Sehtefern  durchsogen  >  die  von  wahrem  Glimmerschiefer  kaum  zu  unter- 
scheiden sind,  so  dass  eine  sichere  Trennung  der  FJysch-Schiefer  und 
ihrer  metsmorphischen  Abänderungen  von  dem  nach  beiden  Seiten  sie 
einscbliessenden  und  oberall  in  sie  eindringenden  Gltromersehiefer  und 
Gneisse  nicht  mehr  möglich  wird.  Eine  südlichere  Gneiss-Masse  ent- 
wickelt sich  nämlich  aus  dem  Gebirgs-Stock  des  Af.  Itosa»  erst  nur  enge 
auf  die  Grundlage  des  Gebirges  zwischen  den  Flysch-Gesteinen  von 
ZermaU  im  N.  und  denjenigen  der  Lys-  ond  itfa^aa-Thäler  im  S.  be- 
schränkt, bsid  aber  gegen  Q.  hin  bedeotend  an  Breite  gewinnend,  indem 
sie  sich  über  ÄnTUuea  und  Antrona^  übet  den  grössten  .Theil  des  Ossoki' 
Thsles  und  die  Gebirge» Zuge  im  N.  des  Lago  JBÜaffffiore  ausdehnt.  Da 
nun,  wo  in  ifaass  ond  welter  ostwärts  der  Fl3rScl\-Streifen  von  ZermaU 
zum  Theil  unterdruckt  erscheint ,  schliesst  dieser  sddliche  Gneiss  sich 
aacfa  so  enge  an  den  nördlichen,  ober  die  Simplonl^^ht  fortstreichendea 
an,  dass  das  ganze  Gebiet  vom  N.-Abfail  des  fiimplon  bis  an  den  Logo 
Mäggiore  als  eine  ungethoilte  Goeiss*Parlie  sich  darstellt.  Mit  einiger 
Aufmerksamkeit  lässt  sich  indess  auch  in  diesen  östlichen  Gebirgen  die 
Forlsetzung  der  Flysch-Masso  von  ZermaH  verfolgen  snf  zwei  Linien, 
die  von  Zermatt  ^ns  divergirend  über  40  Stunden  weit  bis  tief  nach 
Bündien  hin  fortstreichen.  Schwarze  Schiefer  zeigen  sich  dabei  aar 
untergeordnet,  meist  auch  mit  8tärk«\|^em  Glanz  und  mehr  dem  Talksehie- 
l^r  genähert.  Der  Kalkstein  ist  nur  ausnahmsweise  noch  dichter,  grsoer 
Ksikstein,  worin  man  Petrefakte  zu  finden  hoffen  därfte  (Zermatt),  in 
der  Regel  aber  weisser  Marmor  oder  zockerkörniger  Dolomit.  Mit 
den  Chlorit-Gesteinen  nnd  dem  Serpentine  endlich  verbindet  sich  häufig, 
wie  schon  in  ZermaU,  Hornblende-  und  Strahlstein-Fels,  welche  oft  allein 
noch  einen  Anhalts-Punkt  im  Verfolgen  beider  Linien  gewähren.  Die 
nördliche  derselben  streicht  gegen  N.  53®  O.  dem  OberwaiUs,  dem  Vor- 
derrkem-Thäi  und  der  Ftnet^raarkorn-MM^e  psrallel  oder  im  System  des 
Mmi  Piilae  nnd  der  CÖie  ^Or\  und  es  lässt  sich  ihr  beizählen  der  Kalk 
und  Marmor  im  Hintergrund  von  ZwisekÖergen  und  bei  Algaby  an  der 
Simpion-Straeee,  die  mächtige  Kalkstein-  und  Dolomit-Masse  im  Hinter- 
grund von  F.  Vegero  und  in  Detfer,  der  Hornblende-  und  Chlorit- 
Schiefer  auf  dem  Pass  von  Porma%%a  nach  Bweo,  der  Kalk  und  Flyseb 
von  Fusio,  der  Dolomit  von  Campolongo,  der  sich  über  den  Lukmamer 
und  ia  Oreina  mit  Immer  mächtiger  auftretenden  Flysch-Massen  verbin- 
det und  durch  diese  mit  den  Schiefern  von  Lugnei»  zusammenhängt.  Die 
südliche  Flys^h-Llnie  streicht  gegen  N.  7&^  O. ,  in  der  Richtung  des 
Thaies  von  Mariigng  bis  Leuk  oder  im  Systeme  der  Ost'Aipen  ond  tie- 
steht  vorherrschend  in  einer  gedrängten  Aufeinanderfolge  von  Hornblende- 
Geateinen ,  die  auch  genau  io  dem  •  Streichen  der  Schiobtuug  Uegeo. 


4f»8 

Eiire  inaeht%e  .Hornlilsnde-  und  Spuptatin-MMte  }u\i$i  einen  Theil  4tm 
Hintergrundeg  von  AMtroiu»'^  andere  Mtossen  tceten  in  der  Mkle  und  mm 
AwgMf:  des  Thaies  auf;  dieselben  Gi*0te|ne  und  weisser  Marmor  er- 
scheioen  auf  der  linken  Seite  des  0«iol«-Xliales  und  in  den  »Hdiicbea 
SeiteiHTobeln  von  F.  Vigezzo^  dann  auch  bei  ^«C9iui,  am  Ausgang  von  F. 
Y£r%asca  und  an  der  Brücke  bei  BeUmxwta.  Auf  der  OsKSeite  des  Teast»' 
Thaies  erhalten  diese  Gesteine  eine  viel  grössere  £BtVFiekeiii«g.  Man 
findet  sie  als  .Hombleude*Gesteine  und  Syenite  auf  der  NoSeite  von  F. 
Marobbifii  von  wo  si«  sich  wahrscheinlich  noch  mäohtiger  ^gen  F* 
MUoeeo  ausdehnen ;  nnd  die  Strasse  von  Orm00do$M  nach  Chiafmimm 
durchschueidei  bei  Gera  und  weiter  nördlich  sehr  bedeutende  Mataan 
tbeils  vooDolomit,  theih  von  ausgeseichnetcm Syenit,  die  fast- genau. im 
Streichen  unserer  Linie  liegen.  Vollständig  trifft  aber  mit  dieser  Linie 
susammen  die  grosse  Masae*  von  Granit- Syenit 'mit  mehr  als  3''  lan- 
gen Feldspatb  •  Krystallen ,  die  sädiich  vom  BergeU  sich  über  ien 
Hintergrund  der  Thäler  von  Caäertt  und  Maaino  ausbreitet  Zwar  er- 
reicht .  dieser  Granit ,  der  bei  H,  MmrÜmo  noch  wenigatens  3  Stnnden 
Breite  bat,  das  Maienker-Thal  nicht;  aber  in  seinem  Streichen  erschei- 
nen hier  grosse  Massen  von  Serpentin  und  weissem  Marmor,  die  tial 
in  die  östlichen  Seiten-Thäler  eindringen ;  erst  am  J9emina*Pasae  var- 
schwinden  die  Spuren  dieser  Linie. 


Ch.  Lybix:  über  die  Allovial-Bildungenimit  Snstwassarr 
Ablagerungen  vergesellschaftet,  welche.die  Kiisten-Watod.e 
der  Grafschaft  Norfolk  zusammensetaen  (Lonä»  Edinb.  phüos* 
Maga».  1840,  Mai,  345—380  >  Bibi,  mnwers.lSdß,  XXlXj  189— 1«S 
and  >>  BoGXL.  AMnwen,  Addr*  1840,  33).  Vom  Leuebttburme  von 
BaffpUbourg  .bis  Weybourne  wird  das  steile  Gestade  manchmal  als 
Schlamm- Döne  beseiehnet  und  besteht  haoptsächlich  aoa  geachieh taten 
oder  uogeschiehteten  AUuvionen  und  ans  Säaswssser-Sebichtea.  Beide  rnben 
aof  Kreide  gewöhnlich  unter  dem  See-Spiegei»  entweder  unmittelbar  odejr 
streckenweise  mit  einem  dönnen  Streifen  von  Meereskalk  voll  Versteinerun* 
gen  daswischen.  -*  Die  bb  300'  mächtige  AUovion-Bildnng  besteht  bauptsäch« 
lieb  aus  geschichteten  oder  nugesebichteten  Tbonen»  tbenigen  Mergeln 
Qsd  Sand;  hauptsächlich  in  der  ungeschichteten  Partie  mit  eingestreutan 
Brocken  und  Blöcken  von  Granit,  Porphyr,  Homstein ,  Lias ,  Kreide 
n.  s.  w.;  doch  überall  ohne  eigene  Fossil-Reste.  —  Die  Susswssser^ 
Ablagerung  liegt  streckenweise  über  der  Kreide  und  ist  gewöhn  lieb  von 
dem  Block-Gebilde  bedeckt,  dessen  Stelle  sie  auch  nMaehmal  ganz  ein- 
nimmt, oder  weicfaem  steanweilen  aufgelagert  ist.  •  Es  enthält  oberaH 
die  nämlichen  Koncbylien,  fast  alle  von  noch  in.Bngimid  lebenden  Art^n 
uod  gehört  mithin  gleich  den  vorigen  Grebilden  au  den  letzten  Tertiär- 
Erzeugnissen  oder  ist. selbst  noch  jünger,  gleicbalt  den  Bildungen  .mü 
Resten  lauler  lebender  Arien.  Dieses  Gebilde  ist  darom  merkwurfUg, 
weil  inEifi^tf^kein  «ndfea-von  gleicher  «kigendUebkeit'>ael6he&  Veräado- 


404 

rangen  unterleicea  ist,  wi«  diMe«:  Sebiebteil  riod  auf  iMbr«  Meilen 
w«ite  Erstreekung  niu  einige  Hnndett  Fqm  gelM>bea  oder  geieokt, 
gfofaltot  and  gewunden,  mit  Einieblötsen  von  mächtigeii  Kreide*MawfD, 
und  die  gewandenen  Sehiehten  sind  oft  aber  wagereebt  gebliebenen  gela- 
gert. Die  Zeiten  von  1820  bie  I8S0,  wo  der  ¥f,  diese  Gestade  beobaeb- 
tete,  bat  dem  Meere  genagt,  um  durcb  Unterwascbnng  der  alten  ganz 
andere  Scbicbten-Darcbschnitte  sa  eröffnen.  —  Das  Haopt^Gebilde  scbeiat 
dem  Vf.  analog  mit  dem  der  serstrenten  Blöcke,  welcbes  L.,  da  es  auf  eiaeio 
l^eständig  unter  Wasser  bleibenden  Boden  entstanden,  nicbt  Dilovinm,  son- 
«iern  Drift  nennt.  Dieser  Miederseblag ,  in  SekQÜiitnd  Till  genaast, 
biotot,  wie  in  Nwwegem  auob,  'keine  Seliiebtung  dar,  was  wieder  ruck- 
wirto  aaf  eine  abwetehonde  Bildonga- Weise  sebliessen  Usat;  wie  deuD 
«Bob  die  Mo^ftaen  der  GIctseher  keine  Sciucbtung  zeigen,  weil  keine 
Wasser-Strömung  Sbre  Bestandtbeile  scbiebtenweise  vertbeilt.  Solche 
Atthättfungen  von  Schlamm,  Sand,  Kies  und  Blöcken  obne  Schichtann; 
müssen  nocb  jetzt  in  allen  Meeren  entsteben,  wo  scbwimmende  Eis- 
'  Massen  mit  jenen  Stoffen  beladen  ibre  Ladungen  in  nicbt  bewegtem 
Waassr  au  Boden  sinken  lassen.  Vorubergebende  Strömungen  können 
die  gelegeotlicbe  Einscbaltung  einzelner  Scbicbten  versniassen,  wie  man 
denn  hin  und  wieder  an  den  Steil-Gestaden  XorfM^s  solche  Beispiele 
sehen  kann.  An  einer  Hasborough  genannten  Stelle  hatte  der  Vf.  in 
Jabr  1829  diese  Scbicbten-Folge  beobachtet:  13'  Sand  und  Tbon;  8'— 16' 
ungeschichteter  Schlamm  und  Kies  (Till),  1^'  dunngeschichteter  Sand 
und  Tbon,  letzter  bituminös  mit  zusammengedrückten  Zweigen  und  Baum- 
blAtUm.  Der  Tbon  war  aobwärzitch,  grün  oder  braun  und  enthielt  hin 
und  wieder  Lagen  von  kleinen  Steinen,  inabesondere  von  Feuersteine». 
In  dieser  Gegend  lianptsiehlieb  beindet  sich  im  Niveau  der  Ebbe  der 
«mtermeerische  Wald  von  Nitrfoik,  welchen  Tayi^or,  Laytou,  Woopwas* 
u.  A.  beschrieben  haben.  Nach  erste«  bestobt  er  aus  Torf  n>tt  KieierQ- 
Zapfen  und  Knochen;  aa  andern  Stellen  aas  grossen  nebeneinander 
stehenden  Baum-Stöcken ,  welche  18"  über  ihrer  Basis  abgebrochen  kb 
seyn  scheinen;  diese  Stöcke  haben  nocb  ihre  Wurzeln  im  Thone  nod 
der  Sand-Schichte,  worin  sie  aofänglieb  gewachsen,  und  ihre  St&mne, 
Zweige  und  BIfttter  liegen  umher  und  sind  durch  das  Gewicht  von 
3O'*-^300'  InSchtigen  Diluvial- Ablagerungen  sasanraien gedruckt  worden; 
wie  weit  sieh  dieser  Wald  landeiawftrta  anter  der  Erd-Oberflftcbe  fort- 
zieht, weiss  man  nicht ;  aber  immer  kommen  wieder  neue  Theile  dessel- 
ben sn  der  Kusti^  zum  Vorschein,  wo  das  Meer  diese  binwegfrisht.  *- 
Layton  ffigt  diesem  Berichte  nocb  bei:  zu  P4$tinff  sehe  man  Baomstöeke 
noch  aufrecht  stehen  mit  starken,  darchk  reu  taten  und  weit  erstreckten 
Wurzeln,  als  habe  ein  Sturm  die  die  Worseln  bedeckende  Dammerde 
«Ines  Waldes  binweggefährt ;  daselbst  findet  man  in  dem  Steil-Gestade 
oder  freiliegenden  Ufer  eine  Menge  von  Säogetbier-Resten ;  Knochen  nnd 
Geweihe  von  wenigstens  4  Reh -Arten,  Knochen  von  Ochsen,  Pfer^ 
den,  FInss-Pferden,  Naahornen  und  Etepbanten,  obschon  die 
Hanpt-AUagorviig  dersolbeo  oiniga  MoIIod  weit  im  Meere  ist ,  wo  in  6 


4115 

EHen  Tiefe  «i«#  Amtern^Bank  «of  »lAer  Kie§-6ehielit0  liegt.  Wie  weit 
pich  diese  Knocben-Ablag^ernopf  ausdehne,  weiss  man  nicht,  doch  haben 
Fischer  im  Jabvt  1820  in  SO  Engl:  Meli.  Entfernung  von  *  der  Kusto 
eiaeo  Elepbanlen-Stosssahn  von  9^  0"  Länge  mit  dem  Nets  heransgezo« 
gen;  Latton  altein  sah  70  Backenzähne  von  da,  und  die  Aostem^Fischer 
versicherten  ibm^  dasa  sie  unermessHcbe  Mengen  davon  herausziehen  unä 
an  tiefem  Stellen  wieder  in's  Meer  werfen.  Woodwaru  sehAtct  die  An» 
sabl  der  Tfatere,  deren  Reste  Im  ersten  Jahre  nach  der  Entdeekung  des 
Lsgers  in  1820  gründen  worden,  auf  500.  Au»  Allem  diesem  aber  geht 
hervor,  dasa  hier  einst  mächtige  Sand-  und  Thon* Ablagerungen  über 
der  Kreide  ruhten  und  von  Wäldern  bedeckt  waren ,  welche  allmählich 
is's  Meer  nntertauehten.  Bei  Mundesiap  beobachtete  Lyblz«  den  ersten 
Fall  von  gewundenen  und  auf  sich  selbst  zuruckgefisiteten  Sand-,  Mer- 
gel- und  Kies*Lagen ,  welche  auf  ungestörten  Schichten  ruhen,  Z« 
Mmuhilay  sieht  man  auch  das  Sösswasser-Grebilde  eingeschaltet  in  den 
Till  und  bedeckt  von  Kiea,  reich  an  Fluss-Koncbylien ,  von  welchen 
uor  eine  einsige,  die  Paiudina  min  Uta,  nicht  mehr  lebend  bekannt  ist; 
suoh  kommen  Fluge] -Decken  von  Kafer^ Arten  vor,  die  noch  im  Lando 
tu  leben  scheinen;  Knochen  von  Hechten,  Barschen  und  Salmen 
dagegen  acheinen  von  denen  der  lebenden  Arten  abzuweichen;  einige 
Pflsozen-Reste,  besonders  die  Samen  von  Ceratophyllum  demersum 
sind  ihoen  hmgeseltt.  L.  beschreibt  ferner  einige  Ffllle ,  wo  Kreide-Mas- 
sen auf  allen  Seiten  durch  diese  geraden  Schichten  ein  geschlossen  zu 
seyn  scheinen.  Um  atwr  alle  diese  Störungen  an  JVorfolA»  Käste  zu  er* 
klärea ,  glaubt  L. ,  mdsse  man  dreierlei  meehjtntsche  Kräfte  zu  Ifftifer 
Bebmen : 

1)  Hebungen  und  Senkungen,  wie  die  Geologen  gewShnKcfa  an- 
nehnen. 

2)  Herabgleiten  der  Hoeh-Gestade  und  Einstürze  der  Flusa-Ufer. 

3)  Orts-Wechsel  von  Inseln  und  schwimmendes  Bis. 

Was  insbesondere  das  Vorkommen  von  gewundenen  Schichten  über 
ngslmäsig  gebliebenen  anbelangt,  so  erklärt  esL.  durch  dert  Seitendrack, 
welchen  der  Einsturz  unterwaschener  Bänke  oder  welchen  schwimmenden 
fiis  aof gewisse  Schichten  geübt  hätten.  Denn  so  berichten  Dbasb  nmt 
SiHMON  in  71<>  N.  Br.  nnd  159*  O.  Länge  einen  Isngen  nnd  i  Meilen 
breiten  Erd-Streifea  ans  Kita  und  grobem  Sande  gesehen  lO  haben,  wel^ 
chen  der  Druck  des  Eises  In  unregelmftsige  kleine  Berge  emporge* 
hoben  hatte,  die  von  Ferne  wie  ungeheure  Blöcke  aussahen. 


Ch.Lybix:  über  aufrechte  Baumstämme  in  verschiedene« 
Hohen  der  Kohlen-Soiiichten  von  Cum^erUind  in  Nmi-ISfokoMand 
(fieei.  S^.  >  itn».  JUaff.  not.  hki,  i944,  XIII  y  148^151).  Bion. 
Bbown  erwähnte  der  Erscheinung  zuerst  1829  in  HAun<TRTON*B  ,»Nova 
Scetia^  Im  Jahr  1842  aah  L.  aolche  aufrechte  Stämme,  alle  senkrecht 
s«  den  nater  24^  geg«»  ^W.  geneigten  S«hidilen,  in  »ehr  als  1^ 


496 

YertchtedftD  hoben  £kb{ehteii-Ebeiie*  auf  einer  Eretreckang  von  2— a 
Eugt.  Meli,  von  N.  nach  S.  und  von  der  doppelten  Breite.  Die  eiDschliei« 
senden  Scbicbteo  aind  weiaae  nnd  braone  Sandateiae»  bitamindae  Schie- 
fer uod  Tbon  mit  Eiaeaateio,  gans  denen  der  Engliacben  Kohlen-Reviere 
ibnlieh;  aie  enthalten  19  Kohlen  •  Fldtae  öbereiqander,  von  welchen  das 
vicbtigate  4'  bat.  Am  beaten  aiebt  man  dieaa  Allea  an  einer  f,8oM 
Jöggims**  genannten  Stelle,  wo  die  150'-*200'  hoben  Kfiaten-W finde  das 
audliehe.  Geatade  eines  Tbeilea  der  Fauufif- üi^  bilden,  welcher  die  Ckiff* 
medO'Bay  beiaat.  .Daa  ganae  Kohlen-Gebilde  hat  aber  eine  Miehtigkeit 
von  mehr  ala  2000'  nnd  seigt  keine  Störung  dnreb  Racken  und  Wechsel 
Weiterbin  an  der  Kuate  tauchen  die  filteren  Glieder .  der  Stetnkohlea- 
Formation  herauf.  Die  oberen  Schiefer  und  Sandateine,  welche  nach  N. 
hin  eracbeinen ,  enthalten  noch  Koblen-Pflanaen ,  jedoch  ohne  anfrecbte 

Stfimme. Von  dieaeh  Stftmmen  iat  nur  die  Rinde  erhalten,  welche 

fiuaaerlieh  dieaelben  Lfinga-Forchen  ohne  Blatt-Marben  zeigt,  wie  die 
aufrechten  Stamme  in  der  BvUonn*  Eiaenbahn,  welche  Hawksiuw  und 
BowMAifif  beaehrieben  haben.  Ihr  Kern  beatebt  aua  Saodatein  nnd 
Schiefer  mit  eingeatrenten  Famen  -  u.  a.  BIfttter-Reaten  und  ohne  alle 
Spur  von  organiacher  Struktur.  L.  aab  17  aufrechte  Stamme  von  6'  bis 
20'  hoch  und  von  14"  bis  4'  dick.  Sie  reichten  durch  verachiedene 
Schichten  hindurch,  die  durch  Schieier-  und  Sandatein-Lagen  von  einigen 
£Uen  Dicke  getrennt  wurden,  waren  oben  alle  abgebrochen  nnd  drangen 
nirgends  auch  nur  durch  die  dunnate  Kohlen-Scbichte  bindnrcb.  Unten 
endigten  alle  in  Schichten  von  Kohle  oder  Schiefer,  nirgenda  in  Sand- 
ateio.  Zuweilen  enthielten  aie  aber  im  Innern  eine  gröaaero  Ansahl  von 
Schiefer-,  Sandatein-  und  Thon-Scbicbten ,  ala  in  gleicher  Hohe  fioaser- 
licb  anatunden ;  ao  konnte  man  in  einem  Falle  9  innere  Scblchten  in  der 
Höhe  von  3  auaaeren  zahlen.  Unmittelbar  fiber  den  obei^ten  Kohlen- 
Lagern  und  aufrechten  Stfimmelb  aiebt  man  2  Schiebten,  die  wahrschein- 
lich aua  Susawaaaer  abgeaetst  aind  und  aua  acbwarsen  kalkig^bitumino- 
aen  Schiefern  voll  zerdrückter  Schalen  zweier  Modiola-  nnd  mit  2 
C  7 p ri a-Arten  beatebeU.  -—  —  S ti g  m a r ie n  mit  nach  allen  Richlungeo 
auaeinandergebreiteten  BIfittern  aind  bfiufig  in  den  Tbonen  und  thonigen 
Sandsteinen.  Die  übrigen  Pflauaen  in  den  Schiefern  und  Sandsteinen 
aind  denen  der  EuropäUeken  Kohlen-Reviere  aehr  Ähnlich.  Man  aiebt 
darunter  Pecopteria  lonobitica,  ?Nettropteria  flexnoaa,  Gala« 
roitea  cannaeformis,  C.  approximatua,  C.  Steinbaueri,  G.  nodo- 
ana,  Sigillaria  undulata;  dann  Lepidodeudron,  Sternbergia 
u.  a.  w.  Dieaelben  Pflanzen  noch  mit  Trigonocarpuro,  Asterophyl- 
lites,  Sphaenophyllum  u.  a.  kommen  au  Pietou  und  Cape  Bre» 
fw»  vor. 

An  100  Engl.  Meil.  oatwfirta  von  der  znevat  beacbriebenen  Stelle, 
in  den  Koblen-Revieren  von  Pietm^  bot  DAwaoif  eine  .10'  dicke  Sandsteio- 
Sehieht  mit  aufrechten  Kalanriten  entdeckl.  Unterwärts  endigen  alle 
in  gleichem  Niveau,  wo  derSandatein  auf  Kalkstein  ruht;  oben  sind  sie 
aberJn  verachiedenen  Hoben  abgebrochen;  dieaelbe  Schiebt  enibfilt  anck 


497 

niedergestunt«  Lepidodendra  mit  Blattern  uod  Lepid  im  traben  an 
ihren  Zweigen« 

Ans  dieaen  Tbataachen  folg:ert  Lyells 

1)  Die  auf  die  Sclncbt-Flächen  seokrecbta  Stellung  aller  Stamme 
bfeweifit,  daas  die  einige  Tausend  Fuaa  dicken  und  jetzt  gleicbförmig 
unter  24®  geneigten  Koblenge.Mrga  *  Scbiobien  nraprünglich  borisontal 
abgesetzt  waren. 

2)  Das  trockene  Land  muss  zu  veraebiedenen  Zeiten  wiederholt 
tiefer  gesunken  aeyn,  so  daaa  allmablich  10  Wälder  öbereinander  wacb* 
sen  konnten. 

3)  Die  Übereinatimroung  der  aufrechten  Stfimma  von  Neu^^SMotUknä 
mit  denen  von  Manchester  in  ihren  aligeoieineo  Charakteren  laast  ver» 
muthen,  dasa  sie  einer  Pflauzen^Gri^ppe  angehörten»  weleba  durch  kräf- 
tigere Wurzeln  dem  Andrang  der  Wogen  und  Strömungen  beaaer  au 
widerstehen  vermochte,  als  die  Lepidodendra  u.  a.  bekannte  Gruppen. 

Endlich  zeigt  üer  Fall  mit  Beatimmtheit  an,  daas  der  Wuchs  aolcher 
Wälder  auf  trockenem  Boden  keioeswegea  eine  Unebenheit  desselben, 
wie  sie  unser  Wald-Bodeu  zu  zeigen  pflegt,  vorauaaetzt,  aondern  daaa 
derselbe,  wenn  achon  eine  Zeit  lang  trocken,  doch  vollkommen  eben  und 
den  Schicht-Flächen  parallel  war,  oder  doch  bei  dem  wiederlwltea  tiefern 
Einsinken  in'a  Waaser  durch  deaaen  Bewegung  und  Niederachlage  ge* 
ebnet  wurde. 


Gh«  Lyell:  über  Sand-Hngel»  gehobene  Geatade,  Binnen. 
Und-Klippen  und  B  lock-Formationen  dtr  Kmnadischen  See^n 
nnd  des  St-Lorenx-ThaUs  (Geoiog.  Soc.  184:9,  Dec  14,  184S  Jan.  4 
>  Lond.  Edinh.  n.  phüos,  Magaz,,  c,  XXI  11^  183^186).  Am  rechten 
U/er  des  Niagara,  fast  4  £.  Meilen  unterhalb  der  grossen  Fälle,  liegen 
horizontale  Schichten  von  Susswasser-Sand  und  -Kiea,  40'  dick,  voll 
Konchylien  lebender  Arten,  auf  dem  aussersten  Rand  des  überhangenden 
Ufers;  landeinwärts  sind  sie  begrenzt  von  einer  jähen  Bank  von  Geacbiebe- 
Thon,  welche  mit  dem  Fluss-Bette  parallel  zieht  und  deasen  Grenze  vor 
der  Aushöhlung  der  groasen  Schlucht  bezeichnet.  ^  Ein  anderer  ähnlicher 
Fleck  Sand  mit  lebenden  Süsswasaer-Koncbylien- Arten  liegt  auf  dem 
anderen^  westlichen  Ufer  bei  der  Einroiindun^  des  Muddy  Run,  1^  Meil« 
ober  Whirlpool.  Zur  Zeit  der  Bildung  dieser  Schichten  muss  etwaa 
unterhalb  diesem  Orte  der  Fluss  -  Spiegel  dOO'  höher  als  jetzt  ge-> 
stauet  gewesen  seyn  durch  eine  Schwelle,  welche  beseitigt  wurde,  als 
der  Fall  zuräckgiag  nach  einem  weiter  sädiich  gelegenen  Punkt.  Kein 
Drift  liegt  zwischen  diesen  Schichten  und  dem  Siloriachen  Kalke,  wor« 
auf  sie  ruhen.  Die  sog.  Teufels-Höhle  war  einst  an  der  Stelle  der  Fälle; 
und  eine  alte  Schlucht,  300'  hoch,  erfüllt  mit  geschichtetem  Drift,  welche 
den  Zusammenhang  den  Kalksteins  am  linken  Ntagafa^Hier  bei'm  WMrl^ 
pool  unterbricht,  war  einat  in  Verbindung  mit  dem  St.  Davids-Thale  3 
Meilen  davon  im  NW..   —  Am  westlichen  Ufer  dea  Niagara,  oberhalb 

Jahrgang  1844.  32 


408 

dter  FäRe  nml  aqf  Ürmti^itimid  bilden  akh  forCwälnreDd  neue  Nieder« 
sichiage  mit  Konciiyüen  lebender  Arten,  welche  dereiost,  wenn  die  Falle 
bis  dabin  zuruckf^ef^angen  sind ,  eben  ao  entblöaat  werden  näseeo^  wie 
jene  obenerwähnten. 

Die  Block-Bildnngen  an  den  Ufern  dea  Brie-  nnd  Ontarh-Sei^i 
mid  dea  Lormn^Tlüfif»  bia  Que^ee  hinab  aathaJtea  See-Koncbylien  in 
Beavport  unterhalb  Quebec  und  an  der  Mündung  dee  JacqHeS'Cartier* 
FIttseea ,  wie  auch  au  Pmi-neMf  u.  a.  An  dem  760'  hohen  Berge  von 
MontretU  gehen  nie  500'  hoch  hinauf,  300'  Aber  den  Spiegel  des  Oa- 
torto,  was  mithin  einen  aehr  hohen  Stand  der  Fluth  andeutet,  welebe 
diene  Geaehi^ba  atigesetat  bat.  Der  aüdlicbate  Puniit,  wo  L.  Konchy- 
Ken  ans  gleirdter  Chrnppe  mit  jenen  von  Quebec  antraf,  iat  Port  Kent  aad 
Buriin^n  am  Charnfftain^See  in  44^  30'  südU.  Breite.  Hier  und  wo 
man  sonst  daa  Drift  auf  featem  älterem  Gestein  liegen  sieht,  ist  dieses 
geglättet  nnd  gefurcht,  wie  unter  dem  Drift  iu  Europa.  Die  Koncbylieo* 
Arten  sind  nicht  aablreicb,  mit  Auanabme  von  einer  alle  lebend  bekannt  und 
meistentheils  Bewohner  höherer  Breiten;  manche  stimmen  mit  jenen  von 
WdäevMUa  n.  a.  Skandinatfischen  Orten  fiberein  und  denten  auf  ein 
kSItres  Klima  zur  Drifr-Zeit  hin.  Zu  ßeauport  sieht  man  grosse  nnd 
weit-her  geführte  Blocke  m  Schiebten  über  nnd  unter  diesen  Sce-Kon- 
cbylien. 

Die  Kies-  und  San  d- Hu  gel  um  die  See'n  her,  Aie „Lake^ridge»*^^ 
werden  von  Manchem  ala  gehobene  Gestade  betrachtet.  Jene,  welche 
der  Vf.  an  der  Südseite  dea  Onimrioj  im  N.  von  Toronto  u.  a.  w.  unter- 
suchte ,  sind  parallel  unter  sich  und  mit  der  nächsten  Küate.  £inig:e 
konnten  fiber  100  Meilen  weit  im  Zusammenbang  verfolgt  werden;  ihre 
H5he  wechselt  von  10'  bis  17',  ihr  Rucken  ist  oft  sehr  schmal,  ihre 
Grundfläche  wechselt  von  50—200  Yards  Breite.  Die  Sand-Hugel  zeig^es 
oft  kreutzweise  Schichtung,*  ruhen  gewöhnlich  auf  Thon  der  Geschiebe« 
Formation ;  Blöcke  von  Granit  u.  a.  nordischen  Felsarten  liegen  hin  und 
wieder  darauf.  Sie  fallen  ateiler  ab  auf  der  Seite  gegen,  den  See  und 
haben  oft  Sfimpfe  nnd  Tümpel  auf  der  Land- Seite  hinter  sich.  Sie  sind 
meistens  höher  nnd  breiter,  als  die  nenen  Gestade-Bildungen.  Einige 
Sandhugel-Zöge  im  0.  und  W.  von  Cieveland  in  Ohio  an  der  Sud-Küste 
des  Erie-See^s  haben  genan  denselben  Charakter.  Ltbll  vergleicht  sie 
den  Schwedischen  Obot  und  hält  sie  gleich  diesen  nicht  für  einfache 
Gestade,  die  von  den  Wogen  ans  dem  Wasser  hervorgehoben  worden 
wären,  sondern  zum  Theife  wenigstens  für  Sand-Barren,  wie  aie  an  der 
West-Kfiste  AustraUen%  tu  Bahia  Bianca  und  Pemamlmeo  in  Brasäieu 
nnd  zu  Cieveland  am  Erie-See  tund  linga  der  Sud-Kuste  FrankrricKiS 
vorkommen.  Fossile  Konchylien  haben  diese  Sand-Zuge  bia  jetzt  nicht 
geliefert. 

Folgende  Veränderungen  haben  die  Gegenden  am  Oiitorto-  und  Brie- 
See  betroffen.«  zuerst  eine  Enlporbehnng,  bei  welcher  die  Linie  der  Steil- 
Abßllle  bei  Queenstourn  und  TfaSler  wie  daa  von  St  Davidt  aaagefaöblt 
worden ;  dann  eineUntertanchunga-Periode)  worin  diese  Tbäler  and  jetaigen 


4g» 

Thtl^Becken  gaiw  oder  tfaeilweise  mit  der  i^erisehen  G«Mhiebe*^ormfttkm 
•nsgeföllt  wurd«»;  -^  endlieh  ein  Wieder*Aaftancben  des  Lftiide«,  wobei 
die  «orbia  erwibnte»  Sandbug^el-Zdge  g^ebildet«  die  Geecbieb-Fermation 
com  Tbeil  entblost  worden  und  die  See'n  entstnndem  De»  A't«jr«r«* 
Tbal  war  anßinglicb  ein  Meeres»Arni  und  ging!  allmiblicb  in  eine  Flnss«- 
Mdndung  und  zoletst  ein  FInes-Thal  ober.  Die  groaeen  Fälle  begannen 
fdcb  zu  Qutfensiown  mit  mSsiger  H&be  au  biMen  und  gingen  anfangs 
rascb  znrSck»  weil  der  Kalk  nber  dem  iVitf^aro^Scfaiefer  gegen  sein  ndpd* 
liebes  Bnde  hin  nicht  dick  war. 


RozBT  nnd  Hassarö«  ober  die  wahrsebelnlieb^n  ürsaeban 
der  Unregeln»äa»gkeiten  des  Spiegel»  der  £rd«»ObeffCifiebe9 
der  Abweiehangen  in  der  Richtung  der  SeheifeULinie,  Im 
Gange  des  Pendels  und  der  Höbe  der  Queckailber-SäaLe 
(r/jfsftf.  1844,  XII,  37—38).  Folgendes  sind  die  Resultate  der  ausfäbr* 
lieben  Abhandlung: 

1)  Die  Oberfläche  stehender  Wasser  entfernt  akb  nicht  roerhlieb  van 
derjenigen  des  Revolutions- Ellipsoides  nach  der  Theorie  der  lunaren 
Ungleichheiten,  welche  ungefähr  dieselbe  ist,  auf  welche  alle  trigonome- 
trischen Operationen  Mt  die  neue  Karte  von  Frankreich  suruckge* 
fuhrt  sind. 

2)  Wenig  ausgedehnte  £rheb|ingen  des  Spiegeb  ruhiger  Wasser 
oder  diejenigen  9  deren  Abweichungs-Maxtma  von  der  Vertikal-Linie  nur 
wenig  entfernt  sind,  zeigen  nicht  tief-liegende  Stdrung»-Ma8sen  an. 

3)  Sehr  tiefe  Störungs-Massen  dagegen  worden  sehr  ausgedehnte 
Torragungen  bewirken,  d.  h.  auf  eine  sehr  grosse  Erstreckung  hin  wurde 
die  Weife  des  atmosphärischen  Bogeos  grösser  als  die  des  ent^recbeaden 
Erd-Bogens  seyn. 

4)  Bis  SU  einer  sehr  grossen  Tiefe  wird  die  Anwesenheit  diebtrer 
inwendiger  Massen  Vorragungen  bewirken,  mit  merklicher  Vermehrung 
der  Schwere  an  der  Oberfläche;  aber  sehr  tiefe  Massen  werden  sehr 
ausgedehnte  Erhöhungen  hervorbringen,  auf  denen  die  Sehwere  nur  wenig 
sugenommen  hat. 

6)  ,,Im  Falle  einer  unbestimmten  ebenen  Niveau^Fläche  wird  die 
Zunahme  gegen  die  Tiefe  von  ^  R.  aufliuren;  jenseits  dieser  Grenze 
wird  des  Wachsen  des  Radius  eine  Verminderung  der  Schwere  nach  sich 
ziehen.  Für  eine  Kugel  aber  wird  immer  Zunahme  der  Schwere  auf 
der  dureb  die  Anziehung  einer  inneren  störenden  Bftasse  bewirkten  Wöl- 
bung eintreten'*. 

6)  Die  Unebenheiten  der  Oberflaehe  stehender  Wasser  müssen  viel- 
mehr  einer  Reihe  störender  Massen  in  geringer  Tiefe,,  als  einer  einzigen  . 
Masse  fiir  jede  Örtliclikelt  zugeschrieben  werden.  Eine  solche  Reihe 
wurde  eine  Kette  von  Vorragungen  bewirken ,  die  unter  sich  .verbunden 
«inen  langen  Bogen  bildeten,  in  wnlebem  die  astroaemiscbe  Weite  die 
«eodfttisehe  Weite  übertreffen  wurde»  and  die  man. für  eine  durcb  eine 

32* 


500 

Hipzige  »ehr   tiefe  Masse  bewirkte  WolbViDg   aneeben  i^onnte.    Eben  so 
.  koobte  man  eine  von    dieser  leisten  Ursache   herrähren4Se  AnschwelloDg; 
für  das  Resultat  einer  uaben  Anziehung  halten,   wenn  übereinander  He* 
^gende.  Anschwelinngen  deren  Lange  verderkten. 

7)  Die  Zunahme  der  Schwere,  welche  durch  die  Wirknag  von  nahe 
unter  der  Oberflfiche  liegenden  MsHsen  auf  die  Barometer-Saule  entutebt, 
wird  ein  merkliches  Sinken  der  mittein  HobA  dieser  Säule  bewirken.  An 
allen  Standorten  aber,  wo  die  störenden  Massen  sehr  tief  nnter  der 
Oberfläche  liegen,  werden  die  barometrischen  Mittel  auf  einerlei  Niveai- 
Fläche  gleich  seyn,  welches  auch  übrigens  deren  Ijndulationen  seyeo. 

8)  Untief  liegende  Massen  werden  daher  angezeigt  durch  eine  nickt 
' auegedehnte  Anschwellung,  durch   eine   merkliche  Beschleunigung  dei 

Pendel-Schwunges  und  ein  merkliches  Sinken  der  Quecfcsilber-Saule. 
Aber  für  sehr  tiefe  Msssen  wird  die  Anschwellung  sehr  auagedehnt  seyn 
und  Pendel  und  Barometer  wenig  geändert  werden.. 

9)  Die  an  der  Oberfläche  stehender  Wasser  bemerkten  AbweichoD- 
gen  im  Pendel-Gange  lassen  sich  durch  Ungleichheiten  im  Abstände  vosi 
Mittelpunkte  der  Erdkugel  nicht  erklären,  denn  man  mösste  alsdann  An- 
schwellungen dieser  Oberfläche  voraussetzen  y  welche  nach  den  bis  jetst 
erhaltenen  geodätischen  und  astronomischen  Resultaten  nicht  bestehen; 
man  mnss  sie  daher  allein  von  Veränderungen  in  der  Dichte  nächst  der 
£rd-Oberfläche  herleiten. 

10)  Grosse  Ungleichheiten  in  der  Dichte  unterhalb  der  starren 
Erd-Rinde  ,  deren  Dicke  nach  dem  Gesetze  der  Wärme- Zu  nähme  33 
Meilen  nicht  übersteigen  kann,  sind  nicht  wahrscheinlich.  Denn  innerbslb 
einer  im  Gleichgewichte  befindlichen  Flüssigkeit ,  wie  das  £rd-Innerf, 
müssen  alle  StoflPe  nach  ihrer  Eigenschwere  in  konzentrische  Schichten 
geordnet  seyn.  Daraus  folgt  auch  offenbar,  dass  die  grossen  Schwen- 
kungen in  der  Dichte  der  starren  Kruste  von  Eintreibungen  der 
inneren  flüssigen  Masse  in  dieselbe,  von  Sublimationen  ond  von  Ver- 
schiebungen durch  die  elektro«ch eroische  Thätigkeit  der  metallischen  Snb- 
stanzen  dieser  inneren  Masse  herrAbreii« 

11)  Es  ist  nicht  mÖKÜch  grosse  Anschwellungen  in  der  Oberfläche 
stehender  Wasser  durch  Deformationen  der  äusseren  Rinde  entstehend 
anzunehmen.  Denn  wo  aolche  Anschwellungen  vorbanden  sind,  raüseten 
anch  ausserordentliche  Erhöhungen  des  Bodens  über  den  Meerea-Spicgel 
ststtfinden,  weil  man  beweisen  kann,  dass  ein  dem  Spharoide  angefugter 
Meniskus  eine  verhSItnisemasig  nur  sehr  schwache  Anschwellung  der 
Niveau-Fläche  zu  bewirken  vermsg.  Solche  Erhöhungen  des  Bodens 
bestehen  aber  nirgends;  die  höchsten  bekannten  Bergketten  und- Plateao^s 
können  in  der  Oberfläche  stehender  Wasser  keine  Anschwellungen  be- 
wirken, wie  sie  nölhig  wären,  nur  um  über  einer  Abweichung  von  0,S 
Pendel  Schwingung  im  Verlaufe  eines  mittein  Sommer-Tages  Reebeuschaft 
zu  geben. 

1*2)  Von  dieser  Art  ist  aber  keinsswega  die  ÄquatoriahAasehwellong, 
indem,  aie   nicht   von    der  JMLolekuiar  -  ADzichong  ^    tondern    von    der 


5Q1 

Zentrifag^al-Krafi  abh&ngt    Sie  bat  daher  eine  VerUngeruii((  des  Radius , 
bewirken  können* 

13)  Aus  allem  Diesem  geht  endlich  heryor ,  dasa  die  geodätiHchen 
und  aatronomischeo  Beöbacbtangen  in  Verbindung  mit  denjenigen,  welche 
die  Ingenieur-Geographen  unter  Pciissjint's  Leitung  zur  Feststellung  dea 
Netaea  für  die  neue  Karte  von  Prankmich  ausgeführt  haben,  die  einzig 
brauchbaren  sind,  um  una  eine  genaue  Kenntoiss  von  der  Form  dea 
Wasser-Spiegels  unseres  Planeten  zu  verschaffen,  Daa  Pendel ,  welches 
man  hiezu  hat  gebrauchen  wollen,  kann  una  nicht  darüber  belehren :  aber 
es  wäre  sehr  gut,  um  die  Ungleichheiten  in  der  Dichte  der  Erdkruste  zu 
bestimmen. 


J.  C«  Frbibslbbens  die  SächsUehen  Erz-Gange  in  einer  vor- 
laufigen Aufstellung  ihrer  Formationen  (des  Magazins  für 
die  Oryktographie  von  Sachsen  erstes  Extra- Heft;  Freiberg  1843 j  108 
SS.  8^).  Der  Prodromua  eines  umfastienden  Werkes  über  die  SocAsi- 
sehen  Erz-Gänge,  welches  der  Vfi  als  eine  Frucht  50jähriger  Studien 
demnächst  herauszugeben  beabsichtigt.  Unter  Gang-Formation  versteht  er 
die  Gesammtheit  der  Fossilien,  die  auf  «inem  Gange  oder  auf  einer  Art 
von  Gängen,  auf  einem  Systeme  einander  benachbarter  Gänge  [von  wahr- 
scheinlich gleichzeitiger  und  gleichartiger  Entstehung?],  auf  bestän- 
dige Weise  mit  einander  vorzukommen  pflegen.  Zuerst  beschränkt  er 
sich  auf  die  Erz-Gange;  er  unterscheidet  darauf  selbstständige  und  spo- 
radische Gang-Formationen;  handelt  von  den  Übergängen,  wie  von  dep 
Verbindungen  verschiedener  Formationen ,  welche  .letzten  auf  fünf- 
fache Weise:  in  Form  von  Verflösung,  sporadisch,  in  verschiedcpen 
Teufen  übereinander,  in  Doppel  •  Gängen  nebeneinander  und  auf  den 
Kreutzea  zweier  Gänge  erfolgen  können.  JSine  bestimmte  Gliederung 
der  Gang-Massen  in  verschiedene  Lagen  oder  Teufen  und  dem  Alter 
der  einzelnen  Massen  entsprechend  ist  bei  Weitem  nicht  so  gewöhnlich, 
alz  man  oft  anzunehmen  geneigt  ist.  Nur  wenige  Arten  sind  überall 
gleichbleibend  neueste  Bildungen :  Gediegen  Silber ,  Glaserz ,  RothgüUig- 
erz  und  Kalkspath;  andere  wiederholen  sich  mehrfach  und  abwechselnd  ^ 
in  allen  Theilen  dea  Ganges.  —Nach  einigen  Andeutungen  über  die  Brocken- 
Gesteine  als  Gang-Ausfüllungen  und  über  die  Veränderungen,  welche 
Gang-Massen  und  Neben-Gesteiue  erlitten  haben  ,  folgt  dann  die  Über- 
aicht  der  Gang-Formationen  selbst.  Diese  zerfallen  in  8  Haupt-Abthei- 
lungen :  die  Silbererz-,  Kupfererz-,  Eisenstein-,  Zinnstein-,  Spiesglas-, 
Braunstein-,  Kobold-  und  Arsenikkies-Gangformation,  deren  jede  dann 
1—20  einzelne  Formationen  mitunter  noch  in  mehren  Unterabtheilungen 
in^  sich  begreift.  —  Diese  Übersicht  ist  zu  vielen  Zwecken  bereits  sehr 
bequem,  und  daa  Hauptwerk  verspricht  eine  Menge  sehr  schätzenswerther 
£rfahrangeQ,  wenn  auch  nicht  so  bedeutende  Gcneralisirungen  zu  gewäh- 
ren »  als  Mancher  aus  einer  gründlichen  Untersuchung  der  Art  erwarten 
möchte. 


502 

TttkAosTUi:  Beobftcbtang  aber  die  Emporbabang  der  KuftU 
bei  Waierford  Haven  während  der  MeDScheu  -  Periode  und 
über  die  geologpiecbe  Strnklur  des  Besiriit  (Gfeol.  Soc.  1541, 
Jao.  20  >  PhUo8.  magaah  a.  Journ,  1841 ,  XIX,  318—320).  An  der 
W.-Seite  von  Wartetford  Haven  >  vom  Fetten  von  Passage  bis  Woods- 
towH  aaf  einer  3  Eiig^I.  Meli,  langten  StreclEe}  bietet  die  Koste  eine  fast 
ununterbrochene  Wand  von  Thon  und  Kies  dar,  welche  banptsicblich 
oder  g^anz  von  Oldred^andstone  herrährea  nnd  eine  l' — 4'  dicke  Schicht 
voll  Carduim  edule  mit  andern  noch  lebenden  Arten  von  See*  nnd  eini« 
(;ea  Land  -  Konchylien  einschliessen.  Diese  Schiebt  erscheint  ancb 
landeinwärts  öfters  bis  auf  8  Meilen  Entfernung;:  so  bei  Waterfard^ 
Tramore  und  auf  vielen  dazwischen  gelegenen  Punkten«  Im  Allu- 
vial-Thale  von  Woodstown  bei  NewUnon  Head  liegen  diese  Koncbj- 
lieo  auf  einem  Torf-Bette  wenige  Zoll  hoeb  über  den  Meeres^Spiegel. 
In  gleicher  Hohe  kommen  sie  auch  an  der  Ost-Seite  von  Waierford 
Haven  vor,  bei  8'  Höbe  in  der  Kusten-Wand  an  Blmff  Head,  und  der 
liöehste  Punkt  in  der  Grafschaft  Waterford j  wo  A.  sie  fand ,  bat  20'. 
Unmittelbar  N.-wärts  von  Newton  Head,  wo  sich  ein  allmähliches  An- 
steigen der  Kusten-Wand  zeigt ,  fand  man  mitten  in  dieser  Muschel- 
Schichte  den  grössten  Tbeil  eines  Menschen-Skeletts  auf  dem  Rucken 
liegend,  5'  3^'  unter  der  Oberfläche  und  eben  so  hoch  über  Hochwasser- 
Stand.  Das  Cardium  edule  war  hier  eben  so  hfinfig  als  anderwärts, 
und  manche  Exemplare  stecken  im  Schädel'  selbst.  Eine  genaue  Prüfung 
ergab,  dass  hier  nicht  von  einem  spateren  Begräbnisse  die  Rede  seyn 
könne ,  indem  die  Muschel-Schicht  hier  weder  unterbrochen  ,  noch  Ezenn 
plare  des  Cardium  in  dem  darüber  liegenden  Lehme  serstrent  worden 
sind.  Der  Leichnam  ist  daher  zur  Zeit,  wo  die  Muschel-Schicht  sich 
bildete,  von  der  Käste  fainabgespult,  an  dieser  Stelle  liegen  geblieben, 
bis  die  Schicht  mit  ihm  ans  dem  Meere  emporgehoben  wurde.  Eine 
solche  langsame  Hebung  scheint  dem  Vf.  dort  noch  jetzt  anzndanem. 
Derselbe  gibt  hierauf  eine  vollständige  geognostische  Schilderung  der 
Oegend,  welche  aus  Bergkalk,  Oldred-Sandstone  (über  1600'  dick)  und 
gewundenen  Schiefer-Schichten  besteht,  welche  ihren  FossiloResten  zufolge 
(Trilobiten,  Korallen  nnd  Testazeen)  dem silnriscben  Systeme  an- 
gehören mögen.  Aach  Trapp-Gesteine  kommen  vor,  walohe  StÖrongen 
veranlasst  haben. 


C  Petrefakten^Kunde. 

H.  V.  BIfiirtiR  und  Tn.  Plibüqiiobr:  Beiträge  cor  Paläontologie 
YVtfHIemAerjrVr,  enthaltend  die  fossilen  Wirbeltbier-fteste  eos 
den  Trias-Gebilden,  mit  besonderer  Röcksicht  aaf  die  La- 
byriutbodonten  des  Keapers(132  SS.,  12  lith.  TT.  io  gr.  4M844>. 


SOS 

über  die  Labyrintfaodonten  (als.  Familie  g^enomnen)  hat,  was  die  Engli- 
scheD  Reste  betriffti  R.  Ow£N  eine  Reihe  voa  Uatersuchungeu  pubiizirt, 
welche  wir  ihrer  Zeit  tbeils  aogeseigt  and  tbeiU  im  Auezuge  mitgetheilt 
haben.  Auf  dem  Kontinente  kennt  Niemand  diese  Thierc  genauer  und 
bat  Niemand  mehr  Material  über  sie  gesammelt  als  Herm.  v.  Mbybr, 
Prof.  PjLiBNtiiGER  in  Stuttgart  und  Kammer-Präsident  von  Bbaun  in  Bern- 
barg.  Wir  freuen  uns,  wenigstens  die  beiden  ersten  xur  Mittbeilung 
ihrer  Untersuchungen  in  diesem  Werke  vereinigt  zu  sehen  und  zwar  in 
der  Art,  dass  v.  Meter,  dessen  frühere  Untersuchungen  über  die  Trias* 
Reptilien  sich  grossentheils  auf  die  Überbleibsel  andrer  Lokalitäten  stütz- 
ten, nun  sämmtliehe  aus  Wärtiemberg  bekannten  Reste  der  Art  nach 
und  nach  aur  Besdireibung  erhielt  und  diese  fragmentarischen  Beschrei- 
bungen mit  Hülfe  der  anderwärts  gewonnenen  Resultate  nach  Möglich- 
iLeit  zu  einem  Ganzen  zu  vereinigen  strebt.  Die  eigentliche  Veranlas- 
sung dieses  Werkes  aber  geht  von  PuBNiifOER  aus.  Seit  1832  stehen 
die  grossen  Sammlungen  vaterländischer  Natur- Produkte  des  Württem' 
bergischen  Isndwirtbschaftlschen  Vereins  unter  seiner  Leitung;  1834 
gab  er  eine  Übersicht  davon  in  der  den  Deutschen  Naturforschern  und 
Ärzten  als  Festgabe  überreichten  ^^Beschreibung  von  Stuttgart*^  Nach- 
her dachte  er  an  eine  Beschreibung  und  Abbildung  des  Neuen  und  Wich- 
tigsten, was  an  Wirbelthier-Resten  in  jenem  Kabinete  enthalten  ist,  und 
zunächst  der  fast  noch  ganz  unbekannt  gebliebenen  l^rias-Reste;  sah  sich 
aber  genothigt  zum  Zwecke  gegenseitiger  Ergänzung  auch  die  entspre- 
ehenden  in  andern  Würtlembergischen  Sammlungen  enthaltenen  Reste 
in  seinen  Plan  mitaufzunebmen  und  endlich  die  Überreste  des  Auslandes 
zu  vergleichen,  was  ihn  dann  mit  H.  v.  Meyer  zusammenführte,  bei 
welchem  er  diese  Arbeit  schon  grossentheils  gethan  fand.  Er  nahm  daher 
nur  die  ausführliche  Erörterung  der  geognostischen  Verhältnisse  jener 
Reste  in  Württemberg  und  mit  Rücksicht  auf  das  Ausland,  die  Beschrei- 
bung der  Fährten-artigen  Reliefs  im  Keuper,  die  der  mitvorkommenden 
Fisch-Reste  u.  e.  a.  fossilen  Körpern  über  sich. 

Im,  Einzelnen  die  Gegenstände  verfolgend,  finden  wir  den  Antheil 
H.  V.  Mbybr's  auf  S.  1— 51.  Zuerst  handelt  er  von  den  Resten  im 
Keuper.  Diess  sind  aber  hauptsächlich  die  Labyrinthodonten ;  wir  finden 
ihr  geschichtliches  und  ihr  allgemein  geologisches  Verhalten  erörtert,  ihre 
fossilen  Reste  des  Landes  beschrieben  ,  ihre  Genera  untereinander  ver« 
glichen,  ihre  Stellung  im  Systeme  begründet  und  endlich  deren  Kennt« 
nias  durch  einen  Blick  auf  die  Englischen  Reste  ergänzt.  Folgendes 
sind  die  hauptsichllch  beschriebenen  Überbleibsel  dieser  Familie:  Ca- 
pitosanrns  robustus  M.,  ans  dem  Scbilfsandstein  von  Stutigtirif 
ein  von  oben  entblösster  Schädel  mit  Hinterende,  ein  solcher  ohne  Hin- 
terende, eine  rechte  Schädel-Hälfte,  eine  obere  Schädel- Decke  von  kinen ; 
nnd  (C.  arenacens  MtovsT.)  ein  Schädel  von  Benk  (in  der  Kreis- Samm* 
long  XU  Baireuih)'^  —  dann  Mastodonsaurus  (et  Salamandroides) 
Jägeri  v«  M.,  von  welchem  man,  Alles  aus  der  Letten-Kohle  von  Gaii- 
äorff  sasser  vielen  eiozelnett  Zahnen  und  Knochen  3  vollständigere  und 


S04 

einen  unvollutändlgeren  Schädel  kennt,  wovon  Jedoch  M .  nur  diefen  iind 
fuien  der  volUtändigeren  genauer  untersucht  hat,  der  nicht  abgebildet 
ist;  — MetopiaH  diagnosticus  v.M.,  drei;  mehr  oder  weniger  uovolU 
kommene  Schädel  aus  dem  Schilf-Sandstein  von  Stuttgart  ^  wovon  der 
Vf.  2  untersuchte;  die  diagnostische  Unterscheidung  dieser  Genera  und 
Arten  ist  schon  im  Jahrbuch  1849,  S.  301  ff,  mitgetheilt ;  hier  tritt  die 
vollständigere  hervor.  Die  ausführliche  Vergleiehung  mit  den  Sauriero 
fuhrt  in  Bezug  auf  Owen's  Ansicht,  als  ob  die  Labyrinthodonten  Batrt- 
chier  wären ,  zu  folgendem  Resultate :  „Die  Laliyrinthodonten  können 
wegen  der  Gegenwart  des  Thränen-Beins,  des  Ober«  und  Unter-Hioter- 
hauptbeines,  dos  Scblafbeines,  des  hintern  Stirnbeins  und  des  Jochbeini 
keine  Batrachier  seyn,  da  letzten  alle  genannten  Beine  fehlen;  —  das 
Ober-  und  Unter-Hinterhauptbein,  Scheitelbein,  Haupt-Stirnbein,  vordre 
und  hintre  Stirnbein,  Nasen-Bein,  der  Zwiscbenkiefer,  Oberkiefer  und 
die  Unterseite  überhaupt  sind  wie  in  Sauriern  gebildet;  das  Jochbein, 
Schlafbein  und  Paukenbein ,  die  Schlaf-Grube,  die  allgemeine  Form  des 
Kopf^ ,  so  wie  die  Lage  der  Nasen-Öffnung ,  Augenhöhlen  und  Schlaf- 
Gruben  auf  der  Oberseite  sind  entschiedener  Krokodil-artig;  die  in*  einem 
Lucher-Paare  bestehende  Nasen-Öffnung  ist  Lacerten-artig ,  ihre  La^e 
aber  auf  der  obern  Seite  wie  im  Krokodil  und  in  älteren  Sauriern.  Die 
verhältnissmäsige  Grosse  der  Augenhöhlen ,  deren  Begrenzung  dorcb 
Knochen- Platten  und  die  Lage  auf  der  Oberseite  sind  Krokodil-artig.  lo 
Betreff  der  Gegend,  wo  die  Augenhöhlen  auftreten,  gleicht  Capitosanro» 
dem  Krokodil,  Mastodonsaurus  den  Lazerten,  Metopias  den  Schildkröten 
und  einigen  älteren  Sauriern.  Der  [bis  jetzt  so  sehr  hervorgehobene 
„doppelte'^]  Gelenk-Fortsatz  des  Hinterhaupts  ist  [allerdings]  ähnlich  dem 
der  Batrachier  und  [aber  auch]  der  Säugethiere..  Die  Gaumen-Bewaff- 
nung erinnert  zunächt  an  Batrachier,  die  Struktur  der  Zähne  an  Saurier 
[nämlich  im  untern  Theil  der  Zähne  von  Ichthyosaurus]  und  Fische  und 
die  Art  ihres  Ersetzens  vielleicht  an  Saurier;  die  Art  der  Befestigung 
der  Zähne  ist  wie  in  Sauriern  und  Fischen;  die  Beschaffenheit  der  Rip- 
pen und  Wirbel  wie  in  Sauriern,  zumal  den  älteren  fossilen;  auch  der 
Körper-Grösse  nach  waren  die  Thiere  Saurier^^  Diesen  werden  sie  daher 
anzureihen  seyn.  -^  Die  Vergleiehung  der  Labyrinthodonten  mit  den 
Fischen  endlich  widerlegt  eben  so  bundig  die  früher  vom  Vf.  selbst 
und  später  von  Aoassiz  -^  bevor  die  übrigen  Skelett-pTheile  genauer  be- 
kannt waren  -^  geäusserte  Vermuthung,  als  mussten  dieselben  ihrer 
Zähne  wegen  zu  den  Sauroiden  unter  den  Fischen  gehören.  ->-  Die  Be^ 
trachtung  der  Englischen  Labyrinthodonten  endlich  fuhrt  an  dem  Ergeb- 
nisse, dass  dieselben  keine  anderweitigen  Charaktere  darbieten,  welche 
mehr  für  Batrachier-Natur  sprächen ,  als  die  Deutschen ;  dass  sie  alle 
kleiner  als  die  Deutschen  und  eu  unvollständig  aind ,  um  sie  übrigens 
genauer  mit  diesen  zu  vergleichen.  -<-  —  Von  anderweitigen  Saurier- 
Resten  haben  aich  in  Württemberg  noch  mehre  gefunden  in  der  Letten- 
Kohle,  wie  im  Schilf-  und  Stuben-Sandstein,  vorzüglich  Wirbel,  Kiefer« 
Stücke  a,  s.  w.}  welche  theils  zu  den  oben  beschrtebenen  Resten  zu  bringen 


SOS 

sinH,  tbails  aber  aof  neue  Formtniiindeiiteii.    Dahin  geliören  unter  vieteo 

aDdem    die    vod    Jäöer   als  Phytoeeurufs    beschriebenen    u.   a.   ihnen 

ähnliche  Reste   aus  dem  Sendstein   von   Vt'ildenauj   Leonberg  u.  s.  nr., 

deren  Zäime   zwar  anders  gedeutet  werden  müssen,   als  es   von  Jaqer 

geschehen  ;   jedoch    will  sie  M.    nicht  mehr  unter   die  Labyrinthodonten 

zählen,  weil  ihre  Zähne  mit  langer  Wurzel  in  getrennten  Alveolen  starjcen 

und  von  einfacher  Struktur  waren.     Dahin  gebort  auch  ein  Kiefer-Stuck>  '        i 

mit  tief  eingewurzeltem  Zahn  aus  dem  Stuben- Sandstein  von  LowensieiHf  ij 

das  dt^r  Vf.  schon  früher  zum  Belodon  Plieningeri   erhob  (S.  44).  f 

—  —  —  In  dem  Würtiem bergischen  Muschelkalke  hat  man  erkannt  Ü 
Simosaurns  (?6aillardoti  v.  M.) :  ein  SchSdel  von  Ludwig9burg\                       i' 

—  Notho-sauros  angustifrons  v.  M.: Schädel  von  CratlsAelm;  -^  ein-  \ 
zwischen  Simosaurus  und  Notbosauros  stehendes  Genas:  Unter-»  j 
kiefer  von  MSuffenhause». 

Pubhimgbr's  Untersuchungen  reihen  sich  nach  der  Aiters-Folge  der 
Gesteine  aneinander.     Er   beginnt  mit  dem  Muschelkalk,   der  ihm  aoeh  { 

einen  Labyrinthodon-Zahn  u.  s.  w.  geliefert  hat.  S.  54^-57  finden  wir  eine  ^ 

so  ausfährliche  als  belehrende  Darlegung  über  die  „Knocheo-Breccie  des 
Maschelkalkea^*  von  CraUsheim  und  ihre  fossilen  Einschlüsse.  —  2)  S.  ! 

57—72  eine  eben  solche  über  die  Oaiiäorfer  Letten^Kohle  und  ihre  Sand- 
steine ,  wo  noch  eine  Menge  isolirter  Knochen  auch  vom  Rumpfe  dea 
Mastod-onsanrus  und  von  Notbosaurus  beschrieben  werden.  — 
ij  Die  untern  Glieder  des  Keopers  (Breccie,   bunte  Mergel   und  Gyps)  ' 

haben  nur  Weniges;  —   4)  der   untre  feinkörnige  oder   thonige  Keuper*  , 

Sandstein  aber  eine  Menge  von  Resten  aus  den  Geschlechtern  Ca pito* 
eaurus,  Metopias  und  Notbosaurus  geliefert.  Zu  einigen,  welche 
man  bei  v.  Meter,  bereits  ersehen,  werden  noch  örtliche  und  historische  De- 
tails nachgebracht;  andre  neue  werden  ausfuhrlich  beschrieben,  und  unter 
diesen  sind  zumal  die  sonderbaren  grossen  KnochenSchilder  eines  Panzers 
von  C  api  tos  aur  US  ?  und  Me  top  ias  interessant.  —  5>  Hieranreihet  sich  ein 
ausführlicher  Abschnitt  über  die  „Schritt-artigen  Reliefs  im  feinkörnigen 
Keuper-Sandatein*'  (S.  79—83) ,  Worüber  der  Vf.  schon  i.  J.  1836  Elni- 
ges  der  Naturforscher^Versammlung  in  Prag  vorgelegt  hat.  Man  sieht 
diese  Fährten  zuweilen  in  oftmaligem  regelmäsigem  Wechsel  von  Vorder-  , 

und  Hinter-Fussy   von  Rechts    und  Links  bei    gleichbleibenden    Abstän«  l 

den  und  im  Ganzen  gleichbleibender  Form  aneinandergereiht;  gleichwohl 
kann  der  Vf.  seinen  Zweifel  nicht  unterdrücken  ,  ob  es  wirkliche  Thier- 
Fährten  seyen,  da  diese  Reliefs  allerdings  weder  einem  mit  Zehen  ver- 
sehenen Saurier>Fuss  gleichen  ,  noch  die  Schritt-Weite  mit  der  Grosse 
der  im  Keuper  gefundenen  Reptilien  im  Einklang  steht,  .Nur  ganz  spät 
erhielt  der  Vf.  noch  Gbirotheriom-Fährten  aus  der  Lettenkohlen-Gruppe, 
welche  ganz  den  Hessbergern  gleichen ,  nur  dass  die  Klauen   nicht  an-  i 

gedeutet  sind.  —  6)  Der  mittle  oder  kieselige  Keuper-Sandstein  ist  reich 
an  Fisch-Resten,  besonders  an  den  sonderbaren  räthseUiaften  und  manch- 
faltigen  Gera todus -Zähnen  (C,  Guilielmi  it.,  C.  palmatus  n.,  C.  \ 

«oacinnasn.,  C.  runcinatus  n.,  C.Kurriin.,  C.Weissmanni  n.,  ^ 

} 


»Od 

d  IrAp^soide«  n.),  nttd  aoftgOBelehnel  düreh  WeUenAScbeo *  u.  a. 
Reliefs,  eothält  «ber  wie  der  folgeade  Iceioe  Labyrinthodonteo  und  keonl- 
lieben  PIIanzen»Reate  mehr.  —  7)  Der  obere  oder  grobl&örnige  Sandsteio, 
Stäben  •  oder  Strea  Sandstein ,  beeitzt  mit  dem  vorigen  B  e  I  o  d  o  n  ttn4 
*  für  sieb  allein  Phytosaurus,  Die  Gescfaicbte  der  Enldecknng  nnd 
Deutungen  der  P  h  y.t  o  s  a  n  r  u  s  -  Reste ,  so  wie  die  Ansei nandersetzung 
der  Ansiebt  dss  Yfs.  (Jabrb.  1844,  122)  werden  hier  in  grosser  Ana- 
ftthrlicbkeit,  dargelegt  nnd  einige  neue  Reste  des  Gescbleebtes  Bei  od  od 
beschrieben,  in  welchem  die  2  JlaBa'scben  Phy tos aurns- Arten  wohl 
in  eine  zusammen  fallen  werden,  daher  sie  mit  den  Labyriothodonten  nicht 
in  eine  systematische  Gruppe  gehören,  —  8)  Die  ^Knochen-Breocie  an 
der  ForraatioBS-Greose  von  Keoper  nnd  Lias"  gibt  dem  Vf.  letztlich 
Veranlassung  zu  einer  monographischen  Arbeit  (S.  105—130)  über  deren 
Verbreitung,  Abänderung  und  Fossil-Einschlüsse  in  WürUemberg.  Sie 
Ührt  SU  dem  sonderbaren  Resultate,  dass  die  oben  (S.  54)  beschriebene 
Knoehen-Breccie  von  Crailiheimi  nächst  der  Grenze  zwischen  Muschel- 
kalk und  Keoper,  unter  19  Arten  Fisch-Resten  12  mit  dieser  oberen 
Brecde  gemein  hat,  welche  ihrerseits  als  „Versteinerungs-reioher  Sand* 
atein  von  Tübingen^  bei  Albbrti  (Monogr.  152)  für  das  oberste  Glied 
des  Keupers  galt  und  nach  einer  neuern  Mittheilung  Albbrti^s  die  glai* 
eben  Fisch»  und  Reptilien-Reste  einschliesat,  wie  der  „unmittelbar  auf 
ihm  lagernde  eisenschüssige,  in  Ltas-Kalk  übergebende  und  von  diesem 
bedeckte  Kalk-Sandstein^^,  —  so  dass  sich  nun  auch  die  Grenzen  gegen 
den  Lies  hin  völlig  verwischen.  Diese  Breccie  bat  jedoch  nicht  nur  in 
WwrUemherg  eine  grosse  Ausdehnung  (bis  nach  Degerioch  in  der  Nähe 
von  Skitigari)^  aondern  scheint  auch  ein  Äquivalent  in  dem  Knochen- 
Lager  bei  Axmouih  und  4iUst^cUff  (Jahrb.  I$4d,  118)  zu  finden,  welch« 
man  bis  dahin  als  Basis  des  Lies  angesehen,  aber  nun  wegen  ihrer  Trias» 
Fischreste  der  Trias-Gruppe  zugewiesen  hat.  Der  Vf.  beschäftigt  sich 
hierauf  mit  einer  umständlichen  Hypothese  über  die  Entstehungs-Weise 
dieser  „Grenz-Breccien*',,  um  jene  Verhältnisse  zu  erklären,  hält  jedoch 
nicht  für  natnrgemäs,  dass  man  die  Foraialionen  so  schroff  von  einander 
abschneidet.  Er  fuhrt  auf  und  beschreibt  ausfuhrlich  die  Schuppen,  Sta- 
cheln und  Zähne  von  Fischen  und  Reptilien,  welche  in  dieser  Breeeie 
vorkommen  und  findet  Veranlassung  aus  den  Zähne  derselben  noch  ein 
neues  Reptilien-Genus  Termatosaurus,  ein  neues  Fisch-Geous  T h e e- 
todus  und  mehre  Arten  zu  schon  bekannten  Geschlechtern  zu  bilden. 

Die  Ausstattung  des  Werkes  ist  vorzuglich;  die  Abbildnngen  sind 
wohlgcratben ;  eine  Erklärung  derselben  erleichtert  ihre  Betrachtung; 
Dar  bedauern  wir,  dass  wenigstens  auf  den  letzten  Tafeln  die  Figuren 
Bo  geordnet  sind,  dass  man  sie  mit  Hülfe  der  Nummern  fast  nicht  aof* 
finden  kann. 


EmiBrfBEiio;  neue  Beobachtungen  aber  den  Einfluaa  moe« 
rischer  mifcroskopiacher  Organiaman  auf  daa  £?I6-Batie  bis 


S07 

Bmmhvtff  (ÜM-aJn.  A4a4.  vfMO,  JiS  >  Ptm^m  tB44rt  Xii^  Si).  Dar 
£I^-Schlamin  bei  Blückstadi  and  Hamburg  hat  dem  Vf.  noeh  68  Arten 
meeriscbir  Org^ismen  niibst  vielefi  ond  «um  Tbeil  lebeDden  Formen 
des  aussen  Whsaera  g;elieferl;  darunter  23  neae  Arten  und  3  aus  neiteB 
Geaeblechtero*  Yon  KieaeMnfusoricn  bilden  PeDtapodiscus  Germanicoa 
nod  Tetrapodiscaa  Gemanicug  nane  Genera,  Actinocyclua  achar^nar [P], 
A«  bitemarins  und  Trieeratiam  comtnn  neue  Speziesf.  Unter  den  kaiki« 
gen  Poljtbalamien  sind  ain  neiiea  Grenus  Stropboeonna  eribroans  und  12 
neue  Arten :  BtloculiDa  integerrima,  Grammof^tnoram  areolatum,  Gr.  eoaeiM 
uopleurnm,  Gr.  niAculatum,  Miliola  ovom,  M.  tobiilitera,  Nonionina  acer* 
vata,  Rotatia  «redata,  R.  fasoiata,  R.  deraalia,  R.  oiiHepora,  Spirulin« 
tenella,  •—  endlieb  Sponglolitbea  corna>eervi. 

1)  Sof  weit  die  Flnth  in  der  EIU>e  und  wohl  allen  andern  in  den  Oaean 
mßndenden  Ftüasen  aufwärta  geht»  geben  auch  die  mikroskopiacbea 
Meerea-Tbierehen. 

2)  Bis  IS  dedtsebe  Meilen  tooo  Meere ,  wo  das  £7/fr0* Wasser  nieht 
den  mindesten  salaigen  Gcecbmaek  mebr  beaitat,  wird  ea  nicht  allein 
durch  die  Flath  aunlekgestaut ,  sondetn  auch  von  Meerwasaer^Tbeilchee 
durchdrungen. 

3)  Da  der  untere  Tbeil  des  filA^^Bettea  aieh  mehr  und  melw  anf 
eine  für  die  Sehtfffahrt  hinderliche  Weise  verschlammt,  so  ist  aus  1)  und 
2)  zu  folgern,  dass  Susswasser  daselbst  die  Mecres<>Thiercben  todtet 
und  absetzet. 

4)  Die  Schlamm-Erde  im  untern  Tbeile  des  Flusses  gegen  Bambwrg 
besteht  nicht  aus  höber  herabgekommenen  Tbeilen,  sondern  Ist  das  Er« 
zeogniss  detf  Niederschlages  der  flieer»cA«n  und  aum  Tbeile  auch 
Sasswasser-Thierchen. 

5)  Betrachtet  man  die  ihr  beigemischten  feinen  Sand-Körnchen  ala 
von  der  Zersetzung  von  Felsarten  herrfihrend,  so  machen  oberhalb  ffom- 
bürg  die  Reirte  meerlscber  fhiercben  noch  \^^  •  }a  ^  der  Masse  aus ; 
man  kann  aber  jene  Körnchen  auch  als  veränderte  Reste  von  Kiesel- 
Panzern  betrachten. 

Der  Schlamm  und  Schlick  von  andern  Ovteik  fuhrt  su  fihnlichen 
Resultaten.  —  Diese  BeObaehtulgen  fanden  einige  Erweiterung  durch  einen 
Vortrag,  den  der  Vf.  im  November  1843  bei  der  Akademie  hielt  {VtmtiL 
i844y  Xn,  127—128). 


L«1F.  Buoii:  fib«r  die  Oystideen,  eingeleitet  durch  die  Enl-^ 
Wickelung:  dierE^igenthümlichkeiten  des  Caryocrinus  orna« 
tus  (Monats-Bericht  der  Berlin.  Akad.  1844 j  MSrz  14,  S.  120—133). 
Zuerst  wird  Caryocrinus  ornatus  nach  Exemplaren  in  BerUner  Samm- 
lungen ausffihrlieh  und  genauer  bes^hiieben,  als  von  Say  (ZoöI*  Jeorn. 
iS$5y  Okt.),  Blainvillb  <Aetinologie,  253)  ond  ns  CASTfiLi^aü  geschehen 
ist.  Es  wird  gezeigt ,  doss  dle^to  Oenus  noch  «u  den  mit  Armen  veiw 
febenen  Kriooiden  jg^höte,  mid  die  geuaiiate  Art  mdobt«  weaentlieli 


508 

▼«rscbieden  «eyo  voa  dtm  äMieb«n  Hemiootoitei ,  womit  nan  sie  ver- 
eioigen  wollte. 

Die  Arm-losen  Kriifoidra ,  Cyntideen,  haben  einen  Stiel,  einen 
kof^ligen  aus  vielseitigen  Tftfelcben  xusamniengesetzten  Kelch,  zwischen 
welchen  sich  die  zum  Leben  des  Thieres  notbigen  Öffnungen  belinden, 
unter  dbnen  jedoch  keine  fär  den  Austritt  der  Arme  sind,  wie  denn  in 
der  That  das  Thier  völlig  armlos  ist.  Bei  allen  Sippen  ist  a)  der  Mond 
genaa  im  Scheitel ;  b)  der  After,  gewdbnltcb  in  dessen  Nähe,  dorcbbohrt 
die  Asseln,  liegt  nicht  zwischen  ihnen ;  e)  noch  etwas  tiefer,  doch  noch 
immer  an£  der  Oberseite ,  ist  eine  5— 6seitige  Pyramide ,  welche  wahr- 
aebeinlich  die  Ovarial.Öffnnng  bedeckt.  (Die  3  letzten  Öffnongen  fehlen, 
wo  Arme  vorbanden  sind.)  Mit  Ausnahme  des  Stieles  herrscht  in  diesen 
Bildungen  die  Zahl  Sechs  (statt  Fünf  der  Arm-Krinoiden).  Der  Stiel  ist 
merkwürdig  diinno,  und  die  räthselhaften  Clornuliten,  welche  Voixborth 
als  dicke  solche  Stiele  bei  den  Petersburger  Caryocystiten  angegeben 
[Jahrb.  184*3,  751],  scheinen  nach  IHuRCHisoif  vielmehr  Parasiten  zu  seyn, 
da  man  sie  fast  immer  auf  andern  Tbie'ren  findet ,  Oder  sie  nach  Voll- 
borth's  eigenen  Zeichnongen ,  statt  unter  dem  Kelch  befestigt  zu  »eyn, 
oben  in  dessen  Maule  stecken.  Die  gensuer  bekannten  Formen,  welche 
nnn  ausführlicher  charaktertsirt  werden,  sind  folgende : 

1)  Sphaeronites  aurantium  (Echlnosphaeritea  grana- 
tnm;  —  His.  Leth.  t.  ^4,  f.  8). 

2)  Sphaeronites  pomum  (His.  Leth.  tb.  M,  f.  7  u.  a.). 

3)  Garyocystitesgranatnm  (EUshinosipbaerites  granatüm  Wahlb.; 
Sphaeronites  testudinarios  His.  Leth.  t.  93,  fig.  9  a). 

4)  Caryoeystites  testodinarius  (Sphaeronites  testndidariaa 
His.  tb.  95,  fig.  9  d). 

5)  Hemicosmites  piriformis  v.  B.  (Ecbinosphaerites  malum 
Pard.  t.  99,  fig.  1—3,  umgekehrt). 

6)  Sycocystites  Senke nbergii  (Echinoencrinus  Senkenbergii 
V.  Mby.  ,  umgekehrt). 

7)  Gryptocrinites  cerasus  v.  B.  (Ecbinosphaerites  lae vis  Pand. ; 
—  ?  Sycocrinites  Jackson!  Avst.  und  ?  S.  anspeptamenus  Aust.;  — 
?  ?  Ecbinosphaerites  angulosus,  ?  ?  E*.  striatus  Pans.). 

Dsgegen  gebort     - 

Asterocrinus  Aust.  mit  Pentremites  zu  den  Blaatoiden. 
Cyclocrinites  Spaskii  Eiohw.  J*'"^  *"  unvollkommen  be- 

Asterocrinos  Eichw.  (non  Aust.,  Munst.)  V'""*?  vielleicht  eher  Ca- 
Heliocrinitesechinoidesv.LEüCMTENB.V*'"^P^'^"»   ^'^   Ekhwald 

)  selbst  vermothet« 


£u6.  Sxsmonba:  -Memoria  geo»«ooiogica  wgH  Eckkndi  fassiU  M 
coHt4i4o  di  N9%%a  (71  pp. ,  2  tav.  4^^ ,  Torino  1843),  Die  meisten  der 
beschriebenen  Arten  finden  sich  im  Turiner  Museum  und  sind  in  Boitisoif^s 
Katalog  desselben  schon  aufgeführt  worden.    £•  sind  fslgeftde  43  Arien: 


am 


Tat  I. 

Holaster  Ao. 

suborbicnlarin 

subgloboBUS  '         i 

?  Ananch.  rotondHtnsRtt.(  • 
Sandoz  .)..».... 

altos 

?  RIasous  Sisai.        I  -  ^ 

So.  placenta  Ri«.  (    '    *    * 
Perezil  Snnf.  kl,  f.  1—3     . 

Ananchyles.  Lk. 
ovata  Lk. 

Tovaater 
Verany  Sism.  16,  f.  4-Ö.    . 
eomplanatus  |     .    , 

ISp,  chloriteu»  Ru.  ( 
Nicaeensis  Sism.  18,  f.  6-8 
CoHegnii  Sism.  21,  f.  9—11 

Micraster  Ab. 

cor  anguinam 

gibbos     ......... 

cordatus • 

arenatns  Ao.,  Sis.  28,  f.  12 


latas  Ae.,  S».  29,  f.  13  | 
?Sp.  sabalpinus  Ru.       ( 

Taf.  U. 

Spatangns  Ao. 

?parpareas  Müll.  i 

?Sp.  meridionfUU  Ris.   [    .    .    .    . 

?Sp.  depretiut  Rxs^        S 

clongatas  Aa.,  Sis.  3d,  f.  1      ... 
Sehizaster  Ag. 

eurynotns  Ae.,  Sis.  31,  f.  2—3)         . 

?  9p.  globosu»  Ris.  r 

Studeri  Ao.,  Sis.  32,  f.  4     .    .    .     . 

?Goldfussii  Ao.       i 

7  8p,  cristaUu  Rit.( 

Pygorhynchusi  Ao. 

•cnteha 

Echinolampas  Gray. 

?oviformis  Blv.  i 

?  Sp.  stellalw  Ris.    S 

Francii  Desm.  { 

IJnanch.  cafinaiui  Ris.  )  •    ■    •    • 
Conoclypos  AO. 

plaglosomus 

sobcyliiidricaa 

•emiglobu» 

Clypeaster  Lk. 

altas  Lk 

gibbosns  SerrJ 

Scutella  g.  Ris.( 

Agassizii  Sism.  48,  f.  5,  7. 
Galerites  Lk. 

Rhotomagensis  Ao.,  Sis.  51>  f..  8—10 

ca&tanea 


Fossil  In  Prof.  Sismohda's  * 


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*    Sisvokda:    osservaMioni  veologuh*  svlU  alpi  mariiimii 
Mtad.  4,  itienM  di  Tofiftp,  6,  mV. 


in  Memorie  d,  B, 


SlO 


a. 

b. 

e. 

d. 

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f. 

C- 

DUcoldea  Aft. 
votula ,•.•••! 

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naeropyja •  ! 

Diadema  Gk. 
sDlcatnin  Ae.,  Sn.  67,  f.  11,  12  .    • 

•    • 

b 

Tetragranuna  Ao. 
?  variolare                          1 
7  Cidar,  deprttnu  Ru.    f  '    *    '    ' 

Cidaris  Lk. 
glasdifera  Gf.          {                            ■ 
?C. indotmRw.    J  •••<••    •« 
ela^Igera  Koeh.,  Si«.  f.  id.     <    .    .  ! 

Cyphosoraa  Ae. 
Mllleri  Aa.              ( 

' «    •-  ' 

■    ♦ 

?  Sth,  Corona  Ul».  1  '    '    *    '    '    * 
eribram  A«..  Sia.  6^  f«  14-1$. 
Eebinus  B. 

•    • 

8 

vulgaris  Blt.             | 

7aeaiiitobercalatas  BW.  i 

.      • 

•    . 

.    . 

i(    • 

1    1     3    1    12 

16 

7 

3 

5 

Folglich 

Nco-  Grün-" 
Jni&.     CO-    aaad- 
mien. 

Krol. 

ober, 
ter- 
tiär» 

qnar- 
tär. 

le- 
bead. 

Diese  letzte  defioitive  Bestimniiini^  'der  Formatiöoen  gründet  sieh  aaf 
das  andervreiti^e  Vorkommen  der  fossilen  Arten  in  schon  bestimmten 
Gebirgfs-Schichten;  die  mit  einen  !  bezeichneten  Arten  seheinen  den  Vf. 
Maas-g;ebend.  Wegen  der  Eisso'schen  Arten  hält  er  sich  .an  Deshoituks; 
auch  er  hat  sie  nicht  gesehen.  Das  Ganze  ist  eine  fleissige  niitzlicbe 
Arbeit,  wenn  anders  die  VcrtheOung  der  Arten  in  den  Grebirgs-Scbichteo 
richtig  angegeben  ist;  Die  neuen  oder  noch  nicht  abgebildet  geweseneo 
Arte«  sind  in  guten  JLithographie'n  dargestellt. 


K.  Owen:  a  Hiätoty  of  British  fonnii  MttmmaMia  anä 
BirdSyWithnumerouiiilustrattveEnffrifvinffs,  London, S^. Part. 
I—in,  p.  1—144  {Fehr.  —  May  i844y  je  2jsbil.).  Diess  ist  eine  illustrirfe 
und  Bosfährlichere  Ausgabe  des  Berichtes ,  welchen  d«r  Vf.  im  Aoftragf 
der  British  Society  ober  die  EngKschen  fossilen  iSftugethier-  und  Vögel- 
Reste  an  dieselbe  erstattet  hat ,  und  aus  welchem  wir  früher  bereite 
einige  allgemeine  Resultate  mittbeilten.  Di«se  ersten  4rei  Bogen  ban- 
deln von  Vierhändern,  Fledermiusen,  Insekten-Fressern ,  Beutelthieren, 
Raubthieren ,  deren  ^iharakteristiscbe  Theile,  Zahne  und  Kinn- 
laden in  trefflieben  Abbildungen  in  dDn  Text  eingedruckf  sind. 

Das  ganze  Werk  soll  einen  Band  nicht  übersteigen  und  dieser  ao9 
8—10  monatlichen  Lieferungen  gleich  diesen  ersten  (zu  2)  Sbill.)  sa- 
samroengesetzt  seyn. 


|511 

W.  BüCKLAifD:  ober  lebtbyopatoliten  [?]  oder  versteinerte 
Flossen-Spuren  wandelnder  Fische  auf  Kohlen-Sandstein 
(6eoi.  Soe,  >  Ann.  mag.  nat.  Hat  1844,  XTII,  152).  Ton  Miss  Potts 
von  ehester  zn  Moetyn  in  FlinteMre  entdeckt.  Da  sie  keinen  eigentlichen 
Fuss  mit  Zehen  und  Klauen  unterscheiden  lassen  9  so  rähf«»  aie  woU 
von  kcineav  Repftäe  her.  «Sie  bestehen  in  kmminliniifen  Schrammen, 
welche  symmetrisch  und  mit  regebnasigen  Zwischenviumen  zu  beide« 
Seiten  eines  2"  breiten  Raumes  g^eordnet  sind,  der  dem  Körper  des  wan- 
delnden Fisches  entsprechen  wird,  dessen  Brustflossen  -  Strahlen  jene 
Schrammen  gebildet  haben.  Das  Ende  des  einen  Eindrucks  bleibt  gleich- 
massig  2"  weit  vom  Anfang  des  andern  entfernt,  und  in  jeder  der  zwei 
Reihen  sind  je  drei  Schrammen  nebeneinander  zu  sehen.  Alle  sind  nach 
aussen  etwas  konvexy  die  äussere  1^'^  luig,  die  mittele  V  und  die 
innere  V  lang.  Diese  Verhältnisse  zeigen  sich  konstant  in  acht  auf- 
einanderfolgenden dreifachen  Schrammen.  Die  Eindrücke  der  Stacheln 
der  rechten  und  linken  Flosse  stehen  nicht  ganz  S3rmmetri8ch  gegenein- 
ander, sondern  der  Gang  des  Thieres  scheint  etwas  krumm-linig  und 
nach  rechts  gewendet  gewesen  zu  seyn;  jede  Schramme  ist  am  tiefsten 
an  ihrem  voraussetzlichen  Vorderende  und  wird  nach  hinten  allmählich 
seichter«  Das  Alles  Stimmt  zu  Begründung  der  Annahme  zusammen, 
dass  sie  von  dreizähligen  Brustflossen-Stacheln  eines  Fisches  herrühren. 
B.  beruft  «ich  auf  den  Flossen-Bau  lebender  Süuroideo,  Lophioiden,  wie 
der  Doras  costata  und  des  Anabas  scandens,  so  wie  auf  die  Beobachtung 
Deslongchamps'  über  die  schreitende  Bewegung  des  gemeinen  Schwalben- 
Fisches  (Trigla  Gurnardus)  unter  Wasser. 

Eine  andere  Kohlensandstein-Platte  mit  ähnliMien  Spuren  soll  sich 
im  Shefjielder  Museum  befinden,  und  unter  den  Fischen  der  Kohlen- 
Formation  sind  einige  in  ihrer  Struktur  dem  Gurnard  verwandt 


Pb.  Orbt  EfiEBTON:  einige  neue  Ganoiden  (Oeoh  Soe,  ^  Ami. 
Kaf.  nai.  kUi.  1844^  Xlll,  151).  Es  sind  Semionotus  PentlandiE. 
von  Giffani  heiCktateiV  a  mare,  in  Lias?;  S.  pustulifer  E.,  mit  von« 
gern;  S.  ninntns  E.,  desgl.;  Lepidotus  peetinatus  E.  in  Lias 
von  fFAt%;  Pholidopborus  Hartmanni  E.  in  lias  von  Okmden; 
Pb.  cirnnlatiia  £.  ans  Liaa^  van  Ly»6  RegU. 


.    612 

Geologische  Preis-Aufgaben. 

(Aus  dem  uns  zogetendetea  Emtrait  du  Programme  de  ia  SoeUU 
i§(4kindaisie  des  Sciences  ä  Uarlem^  pwr  Vannie  1844,) 
Ober  BediBgiiiMe  nad  Preise:  Tgl.  Jahrb.  1M3,  755. 

VüT  dem  1.  Januar  184S  einzusenden  sind  Antwerien  auf  die 
Fragen,  welche  im  Jahrb.  1849,  766  angegeben  sind. 

Vor  dem  1.  Jatuiar  1346  einaiusenden  si(id  die  Antworien  auf: 
A.  Wiederholte  Fragen  aua  früheren  Jahren. 

//)  La  Sodetif  persuadee  du  haut  hUeriif  gu*U  y  a  de  connaUrB 
avee  la  plus  gründe  exaeiitude  ien  proporüans  des  ga%,  gui  aMnposMt  i 

Fatmosphere,  desire  que  Vair  atmosphMque  soit  examine  de  nouveam 
dans  ies  Pays^ßas  pres  de  hi  mer ,  et  que  ia  proportion  exacte  de 
ses  prindpes  eonstUuants  p  soit  deierminee  seion  la  mithode  d'analyse, 
pU  recemment  rtVitC  d^itre  employie  avec  le  plus  grand  succes  par 
Dumas  en  France. 

XI f)  Les  tourbieres  dans  Ies  Pays-Bas  se  disiinguent  en  devxgrandes 
dasses 9  ies  tourbieres  dites  haute s  ei  les  tourbieres  basses.  La 
SoeiHi  demande  une  d^scripHon  exacte  des  demieres,  ain$i  qu^une  com-^ 
paraieon  de  celles-ck  avec  les  tourbiires  hautes,  afin  que  Von  puisse  en 
conclure,  «i  eUes  ont  eu  la  mime  origiuCf  mt  bien  si  eUes  ont  M  pro^ 
duites  par  des  causes  di0rentes. 
6.  Neue  Aufgaben. 

v)  Quelle  est  Vorjgine  des  silex  dans  la  formation  crayeuse  ?  Faut 
Ü  les  considerer  comme  des  restes  de  fossiles,  ou  de  corps  organises, 
qui  pendfint  leur  vie  aient  absorbi  cette  substance?  Peut-on  en  trou- 
ver  ies  preuves  dans  ces  sÜex  mSmes?  —  et  la  maniere,  dont  les  ani- 
maux  s^assintilent  maii^nani  en  geniirai  cette  substance ,  suffit'elle 
dans  ce  cas  ä  Vexplication  de  ce  fait  ?  Sous  quel  etat  de  soiubiÜtS,  de 
iiquidite  et  de  combinaison,  et  sous  quelles  autre»  drconstances  se 
trouve  ia  silicc,  quand  Hie  est  assimilee  par  ies  organes  des  vegitmux 
et  des  animaux? 

XI)  La  SociSte  demande  ia  description  geoiogique  des  Coiomies  Neir^ 
ianduises  de  VAmerique  Meridionale, 

xii)  Von  demande  une  description  gSographique  et  geoiogique  du 
terrain  stannifere  de  Banca,  et  de  la  maniere,  dont  Vetain  y  est  separi 
de  la  mine ,  avec  VindicaUon  des  amelioriations ,  dont  elie  seraii  sus^ 
eepUble. 

xiii)  La  Societe  demande,  que  Von  recherche  par  un  examen 
scrupuleux  des  afferente  bassins  houülers,  si  les  couches  de  houiUe  sont 
partout  le  produit  de  vegMaux,  qui  ont  peri  sur  les  lieux  memes,  ou 
on  trouve  actueUement  ia  houiUe,  ou  si  la  houüle  est  le  residu  de  plan- 
test qui  ont  M  transportees  d^aiUeursf  ou  enfin  si  eüe  a  une  origine 
differente  dans  les  di0rents  bassins  houiliers.  * 


dreognostische  Beschreibung  des  Salz-Lagers 
von  WidiezJea* 


von 

Hrn*  Prof.  Zguschner« 


Die  mftchligen  Steinsale-Lager  am  nördlichen  Abbange 
der  Karpatken  haben  im  Allgemeinen  gleiches  Streichen  und 
Fallen  mit  den  ^e  bedeckenden  Fncoiden- Sandsteinen )  ans 
welchen  fast  allein  die  nördliche  Abdachung  dieses  Gebir- 
ges besteht«  Diess  Ist  der  Grand,  warum  man  da«  Steinsalz 
den  Fncoiden-Sandsteinen  unterordnete,  die  gegenwärtig  ent« 
weder  als  Glieder  der  Kreide  oder  des  Jura  betrachtet  wer« 
den.  Viele  Salz  -  (Inellen ,  die  mitten  im  Gebirge  ans  dem 
Facoiden-Sandstein  hervorsprudeln,  haben  diese-  Ansicht  sehr 
bestärkt.  Bei  Rabka  in  der  Mitte  der  BUikidm^  hei  Poikora 
am  südlichen  Abhänge  der  Babiaggra^  bei  den  Dörfern  Sol 
und  Ujsol  unfern  Zifwiee  brechen  mitten  im  Fncoiden-Sand- 
steine  salzige  ftuellen  heriror»  Dennoch  widersprechen  die- 
ser Ansicht  thierisehe  Überreste,  welche  in  den  Thon- 
Schichten,  worin  die  Salz- Lager  sich  befinden,  und  im  Stein- 
salze selbst  Yorkommen.  Alle  diese  Pe^refakte  gehören  der 
tertiären  Periode  an,  und  zwar  der  jUngem.  Becdamt  war 
der  erste,  der,  geleitet  durch  das  petrographische  Ansehen 
der  Gebirgsarten  und  die  Petrefakte  des  Salz-Thones ,  das 
WieUc%kaer  Steinsalz  nebst  allen  Sandsteinen,  die  sich  zwi- 
schen Wielicxha  und  Mysleniee  ausdehnen,  für  tertiär  er- 
klärte«   Aber  auf  dem  langen  Rücken,   der   sich   oberhalb 

*    Sie  erscheint  gleichzeitig  in  einer  polnischen  Zeitschrift  mit  Ab» 
bilduDg  der  vom  Vf.  entdeckten  Sebahfaier-Artsn.  D.  R. 

Jahrgang  1844.  33 


514 

Wieliczka  erstreckt,  finden  sich  in  den  Sandsteinen  Beiem- 
niten,  Aptychns,  CiHariten  (Berg  Gurbalhi hei Kos80cice\ 
und  viele  jarassische  Petrefakte  nach  Pusch's  Bestimmung 
in  dem  Kalksteine  von  Sygneczow  ^  was  Beudant's  Ansicht 
schwankend  machte,  da  durch  ihn  die  Salz-Petrefakte  nicht 
bestimmt  worden  waren.  Boue  und  Ketbrstein  hesnchten  später 
Wieliczka  und  haben  das  Salz  auch  als  tertiär  erklärt;  der 
erste  parallelisirt  es  mit  der  Sckweiizüchen  Molasse,  indem 
die  Salz -Lager  ebenso  am  Fasse  der  Karpathen^  wie  die 
Molasse  an  dem  der  Alpen  vortritt.  Ob  eine  scharfe  Paral- 
lele dieser  beiden  Absätze  stattfinde,  wollen  wir  dahinge-. 
stellt  lassen,  da  Reihen  von  Petrefakten  aus  Wieliczka  bis 
jetzt  mangeln,  um  Solches  zu  erproben. 

Die  Salz-Formation,  welche  entschiedene  tertiäre  Petre- 
fakte, wie  P  e  c  t  e  n  erista  tus,  Mnctila  com tn,N.  striata, 
Pedipes  buecinea  und  Natica  epiglottina  führt, 
zieht  sieh  am  nördlichen  Fnsse  der  Kürpaihen  als  ein  scbiua- 
1er  Streifen  beiklufig  eine  halbe  Meile  br^it  hin  und  besteht 
ans  Lagern  von  Salz  mit  Anhydrit  und  Gyps,  Sehwefel  mit 
Gyps  und  losem  Sand,  der  öfters  zd  festem  Sandstein  wird. 

Die  südliche,  jetzt  bekanote  Grenze  der  Steinsalz-Lager 
findet  sich  bei  Sydarina^  einem  Dorfe,  etwa  2  Stunden  aüdfich 
von  Krahau  gelegen ,  in  der  Richtung  von  Mogitany.  Vor- 
SO  Jahren  waren  starke  Salz-Quellen  in  Sydzina  aufgefunden 
worden,  sind  aber  gegenwärtig  verschüttet  und  nur  im  heis- 
sen  Sommer  findet  man  an  dieser  Steile  die  schwarzen  Thone, 
welche  die  Ufer  eines  kleinen  Teiches  bilden,  mit  weisser  Efflo- 
reszenz  von  Salz  bedeckt.  Die  Schwefel-Flötze  von  Swos- 
zoidce  und  Wrzeeaeiee  finden  sich  auf  der  Verlängerung 
gegen  WieHezia.  Das  erste  wird  bedeckt  mit  mächtigen 
Sand-Ablagerungen,  welche  Ostreen  und  Petiten  enthalten. 
Wrzoiocice  liegt  mehr  im  Gebirge  südlich  vom  Dorfe  Lu- 
iina  nnA  besteht  nur  aus  der  unteren  Abtheilnng  dieser  For- 
mation, nämlich  aus  dem  Schwefel-Flötz  und  begleitenden 
schiefrigen  Mergeln.  Seit  mehren  Jahren  sind  hier  die  Ar- 
beiten auf  Schwefel  eingestellt,  da  ein  gewaltiger  Zudrang 
von  Wasser  die  tieferen  Baue  erschwerte,  und  nur  Schwefel- 
Wasser  *  haltige    QueUen    dringeso   hervor*       Di^    tertiären 


SIS 

Sediment»  roti  £)myn0  bis  hinter  Podj^erse  befinden  elcfc 
in  einer  lan^-geeogenön' Mulde,  die  «südlich  Ton  Fneoidea- 
Sandsteln,  nördlich  aber  vom  Krakauer  Coralrag  eingeschlos- 
sen ist«  Hinter  den  letoten  Coralrag -Felsen  am  (istliehen 
Ende  ¥4m  Poi§ar%e  nehmen  tertiäre  Äbsätse  an  Breite  isn  und 
aiehen  sich  bis  gegen  die  Ufer  der  WeiekseL  Aber  nur  hie 
und  da  sind  sie  entblösst,  da  die  mächtige  Löss-Bedeckung 
Alles  dee»'  Ange  entsieht.  Die  Gypse  bei  Poigorsie^  die  an 
den  Coralrag  stossen,  sind  ausser  Zvreifel  die  oberen  Glie- 
der des  Salz-Flötses:  nördlich  von  WüUcMta  hei  Sledrii^o^ 
wies,  Zabawa  und  Koiotew  tritt  flie  obere  Abtheilung  hervor, 
d.  i.  Sande  and .  Sandsteine*  Hinter  dem  Flusse  Dunajec 
bei  seiner  Ausmündnng  aas  dem  Gebirge  verlieren  sich  die 
Spuren  Ton  Steinsale  bis  auf  einige  Spuren  von  tertiärem 
Sande  beim  Dorfs  Kot^yessM  unweit  Tawiüw  u.  s«  w#  Bei 
D^br^mil  fangen  die  Galäßüchen  Sals-^Quellen  an  und  sieben 
sieh  nah  an  einander  gedrängt .  bis' in  die  BukoteiM.  Wo 
man  in  dieser  Gegend  Scbaohte  siim  Anaammefln  der  Scale 
irfiEnete,  fand  man  immer  Steinsals«  untermengt  mit  vielem 
Tbene* 

Die  tertiftren  Sedimente  aind  durch  petrographisobe  Kenn- 
zeichen scfaazf  getrennt  vom  Coralrag;  wo  der  weisse  Jura 
anfange  9  ist  kein  Zweifel.  Die  Grenze  zwischen  den  tertiä- 
ren Sandsteinen  und  dem  lUtern  Fiikoiden-Sandstein  zu.  zei- 
gen, ist  viel  schwieriger,  weil  die  Gesteine  grosse  Ähnlichkeit 
BDter  einander  haben ,  und  Petrefakten  sind  darin  nur  selten ; 
Jedoeh  gelang  es  mir,  solehe  an  einigen  Punkten  aufzufindem 
welehe  beweisen  ^  dass  die  ersten  Erhöhungen  sehen  A^n 
Gliedern  des  Jnra  angehöre»«  BsunANT  hat  die- ganzen  Hü- 
gel xvfi$chen  Wielüfha  fär  tertiär  erklärt;  aber  dem  ist 
niebt  8O4  Im  Sandsteine  des  sädliehen  Abhanges  «des  Bergen 
von  MogUony  fin4en  sieh  Abdrüeke  von  Fuooides  Tar^ 
gionii;  am  nördlichen  Abhänge  bei  dem  Dorfe  LiÜeriaHf 
ist  im  KonglwBHerate,  welches  mit  Sandstein  and  grauem 
Schieferthone  wechsellagert,  eine  grosse  Anzahl  von  Petre- 
fiikten  angehäuft,  die  alle  jnrassideh  sind;  nämlich  Amroe- 
nites  fimbriatne^  Aptyobns  lamellos^s,  Terebrar 
tnlä  jinbatriata,  €erio|i(ora9  .die  aabr  an  eiM  Artana 

33* 


fil6 

dem  braaneti  Jura  von  Egg  bei  Aarw  erinnert,  nobestiaim- 
bare  Belemniten,  «Pecten,  Stiele  Ton  Krinoiden, 
Cidariten  anH  Fischzähnen*  Weiter  gegen  n^^AVrxAa, 
eine  \  Meile  von  diesem  Ort  entfernt,'  finden  sieh  im  Berge 
Garbatki  beim  Dorfe  Kossodce  QKossozUie')  im  märben,  fast 
in  Gras  zerfallenden  Konglomerate,  das  ebenfalls  mit  Sehi«- 
ferthon  und  Sandstein  wechsellagert  und  steil  einfallende 
Schichten  g^gen  Süden  hat,  viele  Petrefakte  angehäuft;  be- 
sonders häufig  sind:  Aptychns  lamellosus,  Belemni* 
tes  bipartitus  D*Orb. ,  welcher  jedoch  im  Allgemeinen 
viel  dünner  als  der  französische  ist,  aber  immer  die  zwei 
Rinnen  auf  den  entgegengesetzten  Seiten  hat,  Staeiieln  von 
einer  anscheinend  neuen  Cidarites-Art ,  Ceriopor«  ganz 
lihnlieh  der  von  Lihiertow,  und  Serpula  spirolinites 
MüNST.  GoLDF.  78,  5,  eine  dreiseitige  gekielte  Röhre  ent- 
springend '  aus  einer  regelmässigen  Spirale.  -^^  •  Auch  die 
Kalksteine  von  Sggneczow,  eine  Stunde  sttdiieh  von  WteHexka 
entfernt,  welche  untergeordnete  Schichten  im  Fukelden-Sand- 
steine  bilden,  enthalten  nach  Pusch  jurassische  Versteine- 
rungen. Alle  diese  Thatsachen  beweisen ,  dass  wir  mit  zwei 
an  einander  stossenden  Formationen  zu  thun  haben ,  wovon 
jedoch  die  jurassische  die  tertiüre  bedeckt. .  Bei  der  Hebung 
der  Salz-Flötze  müssen  gewaltige  Erschütterungen  in  der 
Karpathen*Kette  stattgefunden  haben,  und  jüngere  Gebilde 
wurden  durch  ältere  in*  Folge  von  Cberkippung  bedeckt 
Was  bei  Wieliezka  in  einem  kleinen  Masstabe  stattfindet, 
das  ist  in  Od^Gallizien  in  einem  grossen  gesehehen;  auf 
einer  Strecke  von  etwa  20  Meilen  von  Dohromil  bis'  in  die 
Bukowina  bedeckt  der  Fukoiden-Sandstein  tertiäre  Steinsalz- 
Ablagerungen.  Ahnliche  abnorme  Bedeckungen  finden  in 
Deutsehland  im  kleinem  Massstabe  bei  Godar  und  bei  ffo^ 
stein  Statt;  in  einem  viel  grösseren  beobachtete  Diese  Escher 
VON  DER  LiNTH  in  der  Schweü%^  wo  Schiebten  der  Kreide* 
Formation  jurassische  Absätze  mehre  Meilen  weit  bädeden. 
Obgleich  das  Wielie%kaer  Salz-Flötz  vielmals  besehrieben 
wurde,  so  sind  die  Nachf lebten  darüber  doch  wenig  voll- 
f tändig  und  öfters  so  mit  Irrthüpiern  durchweht ,  dass  eine 
neue  Sohildervng  wohl  nitfht  tit^erflfieiig  seya  mödbte. 


517 

Das  WieiienkMer  Steinsule  -  Flöte  besteht .  überwiegend 
aus  graaem  Sulstbon,  der  raanchiiuil  in  Sandstein  übergeht, 
Magnesia-iuiltigen  blauen  und  rotfaen  Mergeln,  Anhydrit  und 
daraus  entstandenem  Gypse.  Die  Salz-Lager  und  das  Hasel- 
Gebirge  bilden  den  kleineren  Theil.  Seit  undenklichen  Zei-' 
ten  hat  der  Widiczkaer  Bergmann  drei  Salz -Arten  unter^ 
sdtieden ,  die  In  grossen  Massen  hervortreten.  Es  sind  diess 
lokale  Abänderungen,  welche  sieh  durch  Grösse  des  Kornes  und 
fremde  GemengtheiU  unterscheiden ,  die  für  jede  Art  eigen- 
thümlich  !sind«  Selbst  in  der  Weise  des  Vorkommens  sind 
sie  verschieden:  das  Grün  salz  bildet '  mftehtige  knUische, 
oft  gesogene  Massen,  das  Szybiker  und  Spiza-Salz 
stets .  Lager« 

1)  Grün -Salz  (So  1  zielen  a)  ist  eine  grosskörnige  Ab- 
Xnderong  von  Steinsalz ,  gemengt  mit  grauem  Thon  und  sehr 
feinen  NiEideln  von  weissem  Gyps.  Seine  Farbe  ist  gewöhn- 
lich grao ,  die  '  vwa  beigemengtem  Thone  herrührt.  Den 
Namen  Grünsaliz  hat  der  Bergmann  gegeben,  weil  dünnere 
Stücke  vor  dem  Gruben- Lichte  in's  Dunkel  gehalten  eine 
8cbmut«ggrüne  Farbe  zeigen.  Die  einzelnen  Körner  sind 
farblos,  selten  vollkommen  klar;  als  Ausnahmen  zeigen  sieh 
niichweisse  Abänderungen.  Die  Körner  haben  ein  ansge- 
zeichnetes  blättriges  Geftige.nnd  bestehen  aus  Würfeln  von 
\**  Grösse  nnd  darüber.  Die  Beimengung  ist  sehr  vei*schie- 
den  vertheilt:  an  manchen  Stellen  häuft  sie  sieh  bedeutend 
an;  an  andern  zieht  sie  sich  zurück.  Wo  die  Stücke  klarer 
sind,  da  herrscht  die  Beimengung  von  Gyp8*Nadeln  vor;  die 
unklaren  sind  durch  Thon  verunreinigt,  der  sieh  in  Knollen 
sQsamipenzaziehen  pflegt.  Was  die  Quantität  der  Verun- 
reinigung betrifft  9  so  fand  ich  in  einer  Probe  Grünsalz  aus 
der  Kammer  Püukowa  SkcUa  0,02  und  in  einer  aus  der  Kam- 
mer Pistei  0,0060.  -r-  Der  Bergmann  unterscheidet  vier  Un- 
terarten davon: 

a)  Gewöfanliehes  Grün-Salz,  das  häufigste,  grau  mit  der 
angegebenen  Beimengang. 

b)  Reines  Grün-Salz,  viel  lichter,  gemengt  mit  sehr 
wenigem  Thon. 

c)  £is*Salz  {&6l  lodowata),  so  genannt  wegen  Ähnlichkeit 


S19 

mit  «lern  Else.  ZoUgroese  Krystaile,  voUkommeh  reht  nnd 
durchsichtig,  ohne  alle  fremde  Beimengang;  nar  Sparen  voo 
Gyps-Nadeln  sind  eingestrent* 

d)  Koth-Sals  (Blotnik),  Salz  -  Krystalle  gemengt  mit 
vielem  Thone,  so  dass  die  krystallinisehe  Straktnr  sich  ver- 
liert and  das  Gestein  ein  erdiges  Ansehen  erhfilt*  Das  Ver* 
hältniss  de»  Thones  wird  sehr  verschieden ,  nnd  diese  Ab- 
itnderang  pflegt  in  das  Hasel-Gebirge  ttberzagehen. 

2)  Spiza-Salz  (Sol  spizowa).  Dieser  Name  besteht 
seit  andenklichen  Zeiten  in  Wleliczha  and  warde  dieser 
Abänderung  naefa  Berglenten  aas  der  Grafschaft  Zipi  in 
Ungarn  gegeben,  welche  anfingen,  das  Steinsalz  aus  grösse- 
ren Teafen  za  fördern,  da  sie  im  Bergbau  erfahrener  waren. 
Man  nennt  in  der  polnisdien  Sprache  die  tips  Spiz^  ond 
spieowa-sol  bedeutet  Zipser-Salz.  Aas  Unkenntniss  der 
Sprache  wurde  diese  Benennung  durch  Metall-Salz  fiber- 
setzt, indem  Spiz  polnisch  Legirung  bedeutet»  -^  Das  Spiza- 
Salz  besteht  ans  dfinnen,  länglichen  Krystallen,  parallel 
neben  einander  gruppirt ;  und  darum  konnte  man  diese  Ab« 
Ünderung  als  kurzstängelig  bezeichnen.  Die  Krystalle  sind  ge- 
wöhnlich ^"bing,  ^'''  breit  nnd  mit  ausgezeichnetem  blättrigem 
Bruche.  Wenn  die  länglichen  Krystalle  kürzer  werden,  so 
macht  diese  Abänderung  einen  Übergang  zur  hörnigen.  Die 
Farbe  ist  dunkelgran,  was  von  fremder .  Beimengung  her- 
i*ührt,  die  ffir  diese  Abänderung  eigenthamlich  ist.  Sie 
besteht  in  überwiegender  Menge  ans  abgerundeten  Körnern 
weissen  Quarz-Sandes,  dann  aus  Körnern  eines  eisenhaltigen 
Dolomites  und  derben  hellblauen  Anhydrytes  nebst  feinem 
Thone.  An  manchen  Stellen  vergrössern  sich  die  Anhydrit- 
Körner  und  sind  als  faustgrosse  Stücke  in  dem  Salz-Fiötze 
zerstreut.  Niemals  habe  ich  Gyps  im  Spiza«Salze  angetrof- 
fen. Durch  die  ganze  Masse  zerstreut  findet  sich  grauer 
Thon,  der  von  wesentlichem  Einfluss  auf  die  dunkle  Fär- 
bnng  des  Salzes  ist«  Die  körnigen  Beimengungen,  so  wie 
auch  4ler  Thon,  bilden  parallele  Schichten  in  der  Salz-Masse 
zerstreut,  was  Jeicht  zu  erkennen  ist,  wenn  man  Stücke 
gegen  das  Licht  hält.  Die  fremden  Beimengungen  sind  sehr 
verschieden  vertheilt,  selbst  in  etnem  und  demselben  Lager. 


Im  S|ilEt-SaIs  a«8  den  Kammemi  Wieihlowiii  and  Qeüsereh 
haben  O^0{^  — 0,10  imvoiu  Was  die  Beimengang  selbst  an- 
belangt, so  besteht  sie  ans  0,25  —  0,90  Dolomit,  0,05  —  0,10 
Anhydrit  und  O^^i  — 0,70  QxxAvz  mit  etwas  Thon. 

Einige  Schichten  Enthalten  Fragmente  von  See-M«scheln 
nebet  kleinen  mikroskopischen  Foramini  feren;  dann  Braan- 
kohle,  dieganire  Schiebten  aassbrnachen  pflegt. 

Die  obere  Sehiehle  des  Spisa-Saiz^Lagers  ist  öfters  so 
mit  Sand  und  Thonangesohwängert,  dass  dieses  Sals  seinen 
starken  Glane  verliert  ohd  ein  erdiges  Ansehen  erhält ;  diese 
Abänderung' nennt  der  Bergmann  Smnlec  (Srauletz). 

Die  Veninreinigangen  sind  darin  auf  verschiedenen  Punk- 
ten verschieden;  Stücke  aus  der  Kammer  Wiemoiowifki  ent- 
halten deren  0,17,  ans  der  Kammer  JPiashowa  Skala  0,36. 

3)  Ssybiker  Salz  (Sol  szybikowa  Polnisch),  so 
genannt j  weil  es  darch  Gruben -^ Schächte  gefördert  wird; 
{szyhih  heisst  Gruben  -  Schacht  in  Wieliczka).  Es  ist  eine 
körnige  Salzf^Abänderung,  wo  die  einzelnen  Krystaiie  *1*'' — 3'" 
im  Durchmesser  haben;  wenn  sie  sich  vergrössern,  so  kann 
mau  sie  in  Handstftcken  nicht  von  Grün-Salz  unterscheiden« 
Die  Farbe  ist  hdigran ;  oft  finden  sich  grosse  Krystaiie  von 
bedeutender  Klarheit  eingeschlossen  im  körnigen  Salze;  ge- 
wöhnlich haben  die  Krystaiie  inwendig  milcbweisse  Streifen, 
die  parallel  sind  mit  den  Kanten  des  Würfels;  für  gewöhn- 
lieh sind  diese  Linien  zweien  Kanten  parallel  und  stossen 
unter  rechtem  Winkel  in  einer  der  Ecken  zusammen.  — 
Das  Szybiker  Salz  hat  am  wenigsten  von  fremden  Beimen- 
gnngen ,  die  aus  feinen  Nadeln  von  weissem  Gyps  und  grauem 
Thon  bestehen;  ausnahmsweise  findet  sich  blaulich  weisser 
Anhydrit  in  kleinen  Körnern  darin ,  was  Alles  zusammen 
selten  0,10  beträgt.  Stücke  ans  der  Kammer  JSaMi»  gaben 
0,02  —  0,07,  ans  der  Kammer  LkhtenfeU  0,079  und  ans  der 
Kammer  IAH  0,09. 

Der  Bergmann  unterscheidet  drei  Varietäten  des  [?]  Spiza- 
Salzes;  vJillig' reines^  durehsichtiges,  halbdurohsichtiges  und 
graues.  —  Ganz  reine  Abänderungen,  wo  die  einzelnen 
Körner  wenig  an  einander  halten,  benannte  der  Bergmann 
darka  oder  sol  Periowa   (Perl-Salz)   und,   wenn  die 


520 

Farbe  graD,  Slemlotka  (Hmif-Sals).  Es  sind  Diess  «h 
we«entliche  Unterschiede,  die  nur  ein  lokales  bergmätinisches 
Interesse  haben  können, 

4)  Knister-Salz  (Sol  trzaskajafa)  ist  eine  reine 
Abänderung  des  Spisa«  Salzes.  Es  ist  eine  grosskörnige 
Varietät  von  weisser  Farbe  and  halbdurohsiehtig.  Im  Was- 
ser löst  es  sieh  auf  mit  mehr  oder  weniger  starkem  Kni- 
stern, was  durch  komprimirtes  Kohlenwasserstoff-Gas  swi« 
sehen  den  Lamellen  der  Sale-Krystalle  bewirkt  wird.  Beioi 
Auflösen  des  Salzes,  wenn  die  Blätter  der  Salz » KrjfS^iUd 
schwach  werden ,  platzen  sie  und  das  Gas  steigt  in  der 
Flüssigkeit  in  kleinen  Blasen  auf.  Ehrknbkbo  konnte  in  die- 
sem Salze  nnter  dem  Mikroskope  keine  Blasen  entdecken. 
Hjuneich  Rose  fand,  iasi  ein  Loth  Knister-Salz  *  einen 
kubischen  Centimeter  komprimirten  Gases  enthält,  welches 
aus  folgenden  Bestandtheilen  zusammengesetzt  ist;  entwe- 
der ans: 

Wasserstoff  .     •     1,17  oder 2,92 

Kohlenoxyd -Gas    0,84  0,25 

Sumpf- Gas    .    .     2,91        Öl-bildendes  Gas  1,75 
ITur   an  zwei  Punkten  der    Wielic%haer  Grube  findet  sieb 
Knistersalz,   an  einem   Orte    bildet  es  ein  12',  am  andern 
kaum  ein  1'  mächtiges  Lager. 

5)  Szpakfso  werden  die  dünnstängligen  und  fasrigen 
Abänderungen  des  Steinsalzes  genannt,  welche  die  grauen 
Thone  gangartig  in  allen  Richtungen  durchziehen,  die  diese 
Salz-Lager  trennen;  gewöhnlich  hänfen  sie  sich  in  ihrer 
Nähe  und  krentzen  sich  auf  die  manchfiiltigste  Weise.  Der 
Szpak  ist  ganz  rein,  von  schneeweisser  Farbe,, öfters  gelb- 
lich oder  röthlich,  ausnahmsweise  violet.  Die  Stängel  sind 
gewöhnlich  dünp ,  ^'"  im  Durchmesser ;  wenn  sie  noch  dün- 
ner werden,  so  pflegen  sie  in's  Fasrige  ttbersugehen.  Ihre 
Länge  ist  auch  verschieden:  gewöhnlich  sind  sie  6'^  lang; 
wenn  sie  15''  erreichen,  so  ist  Diess  das  Maximum;  kurz- 
stängeiige  Abänderungen,  durchbrochen,  haben  ein  körniges 
Ansehen.     Gewöhnlich   sind    die    Stängel   gev^ade,   seltener 

*    PooGSKDOHFv:  Annslen  der  Physik,  4ei  351  >  Jahrb.  1940^  41^. 


531 

gekrttmoit,  an^  Dies8  Öftevs  hei  dfiniistängeli|ren  oiler  tasevi* 
gen  Abäüdeifungen.  Sie  haben  einen  sehr  dentlleh  blättrigen 
Bruch,  selbst  bei  fasrigen  Ahlinderongen.  —  Die  Bergleatia 
behaupten,  dass  mit  Szpak  gesalzene  Speisen  in  kurzer  Zeit 
verderben  und  sauer  werden.  Ich  untersuchte  chemisch 
dieses  Sale^' konnte  aber  nidits  als  Chlor-Natrium  entdecken» 
Man  erwühnt  noch  anderer  Salz  ^  Abänderungen  aus 
WieUesia  und  bewahrt  sie  in  Sammlungen;  es  sind  Diess 
neu  erzengte  Gebilde ,  die  entweder  aus  den  €hruben-Wa»- 
Irerh  j^nskrystaUisiren ,  oder  durch  Tröpfeln  auf  deii  Boden 
der  Grube  abgesetzt  werden;  folgende  sind  die  merkwürdig 
gerei» 

a)  S  o  1  o  c  z  k  o  w  a  ta ;  so  nennt  man  grössere  oder  klei- 
nere kubische  Krystalle^  die  sich  ans  stehenden  *  Gewässern 
bilden;  gewöhnlich  pflegen  sie  sich  auf  hineingefallene  Kör- 
per, wie  Holzspähne  u.dgl.  anzusetzen.  Die  Krystalle  sind 
phne  Ausnahme  Würfel,  wasserhell,  farblos,  seltener  milchig. 
Ähnliche  Kryatalle  finden  sich  auf  Klüften ,  wo  der  ausströ- 
mende Kohlenwasserstoff  verbrennt.  In  einem  mächtigen 
würfligen  Klumpen  von  Grönsalz  fanden  sich  mehrere  Niere« 
ausgekleidet  mit  auagezeichnet  klaren  Würfeln,  an  einigen 
Kdien  mit  Oktaeder-Flächen,  Aber  niemals  waren  alle  Ecken 
so  abgestumpft,  gewöhnlieh  nur  3  bis  4  oder  .6;  viele  Würfel 
hatten  nur.  eine  abgestumpfte  Ecke,  die  anderen  aber  gut 
ausgebildet.  Diese  Nieren  oder  gezogenen  Klüfte  «scheinen* 
auch  mit  Krystallen  durch  verbrennende  Gase  entstanden 
zu  seyn. 

b)  Tropf-  S-a  1  z.  Wo. Tagewasser  in  die  Grube  dringe^ 
und  auf  deren >  Boden  fallen,  da  pflegen  weisse  pilzartige 
Gestalten  zu  entstehen,  die  aus  feinen  Krystallen  zusammen« 
gesetzt  sind, 

c)  Faser- Salz.  Auf  den  feuchten  Wänden  der  Salz- 
thone  wachsen  haarförmlge,  gekrümrate,  2"— r4^'  lange  Fa« 
Sern  mit  schönem  Seidenglaiiz  und  weisser  Farbe  hervor. 

ü)  Zuber.    Das  Gemenge  beinahe  aus  gleichen  Theilen • 
von  Salz^Krystallen  und  grauem  Thone  wird  so  genannt;  es 
ist  das  Hasel -Gebirge  der  ^/pe»  -  Bergleute.     Die  Krystalle 
sind  gewöhnlich  zollgross,  sehen  kkiaec;  wenn  sie  überhand 


»23 

nehmen',  m  pflegen  sie  Lager  eu  bilden  und  erhalten  ein 
gressltörniges  Gefiige:  ee  wird  Grfinsels;  nimmt  der  Thon 
das  Übergewicht,  io  verlieren  sieh  die  Krystalle  und  e« 
wird  ein  Thon-Lager. 

7)  Sale-Thon:  derb  und  von  graner  Farbe,  gewöbn- 
lioh  mit  etwas  Sal«  gemengt,  was  sieh  zeigt,  wenn  Stödke 
austroclinen ,  welche  sieh  dann  mit  einer  dünnen  Kruste  von 
Säle  beschlagen.  In  der  Grube  hat  er  gewöhnlich  eine  dunk- 
lere, fast  schwarze  Farbe,  was  von  eingeschlossener  Feneh* 
tigkeit  herrfihrt»  So  viele  verschiedena  Thone  ieh  mit  Sfiure 
behandelte y  so  fand  ich  stets,  dass  sie  aufbrausen,  obgleich 
mit  einem  Vergrösserungs-Glase  keine  Konchylien  -  Schalen 
wahrsunehmen  waren.  Der  Thon  bildet  derbe  Massen, 
höchst  selten  zeigt  er  Andeutungen  zum  Schiefrigen« 

Der  Berganann  macht  aus  dem  Salz-Thon  vier  Abänderun- 
gen, die  durc.b  folgende  Merkmale  unterschieden  werden* 

a)  Hai  da  ist  der  gewöhnliche  graue  Salz-Thott. 

b)  Mydlarka  werden  die  gewöhnliehen  Thone  ge- 
nannt, die  durch  viele  Absonderungen  getrennt  und  geglättet, 
tfters  anch  gestreift  sind«  In  dieser  Abänderung  pflegen 
thierische  Überreste  angehäuft  vorzukommen. 

c)  Schwarze  Hai  da  ist  ein  Thon  durch  Kohle  ge- 
färbt, der  sich  in  Welssglühhitze  weiss  brennt;  in  der  Löth- 
rohr-Flamme  schmelzen  die  scharfen  Kanten  zn  einem  weissen 
Glase. 

d)  PriSohnica  (Prnchniza)  wird  ein  mit  Eisenoiyd- 
Hydrat  gemengter  Thon  von  grünlich-brauner  Farbe  genannt; 
gewöhnlich  ist  er  mürbe  und  zerfällt  in  Staub. 

S)  Dolomitischer  Mergel^  gewöhnlich  grobsehiefe- 
rig,  von  rother,  seltener  blauer  Farbe;  beide  Farben  weeh- 
sellagern  eben  so,  wie  in  den  bunten  Mergeln  des  Keupers, 
Chemiseh  untersucht,  zeigen  diese  Mergel  immer  einen  be- 
deutenderen Antheil  von  Magnesia.  Der  Bergmann  nennt 
diese. Gebirgsart  rotbe  und  blaue  Halda. 
I.  9)S^andslein  entsteht  dnreh  Beimengung  von  Sand 
zum  Thone,  welcher  gewöhnlich  vorherrscht,  und  darum  ist 
das  Gestein  sehr  mürbe  und  hat  ^ne  blaulichgraue  Farbe. 
Er  bildet  mäehtige  BäaLe^  seltener  ist  er  schiefrig. 


903 

la)  Konglbmerirts  Andel  Mek  nor  bvsehr&nkt  aof  ili» 
Kammer  Neuiuu  Se^Ungi  es  ist  sasammengesetst  aas  Hasel- 
jtoss-grossen  abgerandeten  Stücken  von  weissem  Qaare  und 
eckigen  Bifockst&eken  von  graoem  mergeligen  Kalkstein,  ver^ 
banden  darch  sehwarzen  Letten.  Dem  tiestern  ist  Sehwefel- 
Kies  in  feinen  Körnern  eikigesprengt^  der  öfters  aersetet 
wird  und  eine  oekrige  Fürbiing  ▼cranlasst;  auch  kommt  noch 
Gediegen-Schwefel  vor. 

11)  Anhydrit  bildet'  einen  vi^esefttlichen  Bestandtheil 
der  Wieliezhaer  Lager;  gewöhnlich  findet  er  sich  in  dönnen 
Sehiekten  von  8''  -^5'^^  selten  1'  Dieke,  welche  dareh  granen 
Thon  getrennt  werden ;  ausnahmsweise  bildet  er  jedoch  fläch 
ausammengedräckte  £ll>|iscyiden.  Immer  'ist  er  hier  im  der* 
ben  Zustande,  von  blanlichweisser  Farbe;  an  der  Luft  ser-i 
setzt  er  sich  durch  Aufnahme  von  Wasser  in  ein  weisses 
Pulver«  Ausser  Thtm  finden  sich  darin  keine  fremden  Be* 
standtheile  und  sr.eigt  sich  auch  keine  Anlage  zum  Krystal- 
liiiisehen.  IHe  dttoneren<  Schichten  haben  öfters  eine  eigen« 
thümliche  ZusaiBmieDsetzung  ^  die  Schicht  behält,  ihre  lineare 
Erstreckung ;  aber  im  Innern  betrachtet  wird  sie  nach  unten 
und  oben  gebogen  ond  die  Theile  halten  susammen;  in  den 
leeren  Räumen  befindet  sich  grauer  Thon.  ^  Diese  eigen- 
thömlich  gewundene' Abänderung  hat  man  Gekröse-Stein 
genannt.     Öfters  sind  die  Biegungen  wie  aufgerollt. 

12)  Gyps«  Dieses  Mineral  entstand  ohne  Zweifel  ans 
Anhydrit;  denn  es  befindet  si^h  nur  in  den  oberen  Abthei- 
lungen des  Sale-FlöteeS)  oder  wo  Tage*W  asser  tiefer  ein- 
dringen.    £r  Ist 

a)  Faserig,  gewöhnlich  schnee weiss,  selten  etwaa 
granlich,  init  schönem  Seidenglanse  in  schmalen  Adern  von 
2"  —  &'^  Dicke,  die  sich  durch  den  Sehieferthon  ziehen. 

b)  Körnig,  von  feinkörniger  Testur  und  weisser  oder 
selten  gelblicher  Farbe;  er  findet  sich  in  plattgedrückten. 
Kugein,  die  in  ein^  Ebäne- liegen  und  getarennte  Schichten 
zu  bilden  pflegen;  öfters  bertthren  sich  selbst  die  Kugeln 
und  machen  wirklich  eiiie  zusammenhängende  Schicht;  oder 
die  Kugeln  sind  nur  durch  etwas  Thon  getrennt.  Die  Gypse 
von  Poigerz0  biUen  ähnlichem  Schichten  initten  im  schwarzen^ 


524 

stark  bilnminös  rieohmden  ThoiM  inid  scheineB  der  oberen 
Abtheilang  des   WieUexhaer  Salz^Flotses  so  entsprechen. 

c)  Krystallisirt.  Es  finden  sich  mitten  ioi  Thone 
Drusen  von  V  —  2'  Durchmesser ,  ansgrekleldet  mit  wasser- 
hellen Krystallen  von  Gyps  mit  vielen  Flächen;  oft  sind  die 
Krystalle  zu  Zwillingen  verbunden. 

Das  Salz-Flötz  im  Ganzen  genommen  enthält  nor  wenig 
fremde  beigemengte  Mineralien: 

1)  Schwefel-^Kies  ist  wohl  das  am  häufigsten  einge- 
sprengte Mineral.  In  den  grauen  Thonen  liegt  er  in  kleinen 
fast  mikroskopischen  Hexaedern;  im  Konglomerate  zeigt  er 
sich  in  kugelförmigen  Gestalten  mit  strahligem  Bruche. 

2)  Gediegen- Schwefel  findet  sieh  nur  an  einem 
Punkte  im  Konglomerate ;  höchst  selten  ist  er  auskrystailisirt 
und  zeigt  nur  äie  Grundflächen  des  pnmären  Oktaeders; 
seine  Farbe  ist  schön  schwefelgelb  md  halbdurchsichtig; 
gewöhnlich  findet  er  sieh  in  einem  homogenen  Zustande  von 
hellbrauner  Farbe,  die  öfters  graultoh  wird,  und  bricht  in 
würfelige  Stöcke«  Derber  Schwefel  findet  sich  oft  eingesprengt, 
oder  bildet  Knauern  im  Konglomerate. 

3)  Braunkohle  ist  bedeutender  angehäuft  im  Spiza- 
Salze  und  bildet  untergeordnete  Lager.  Eine  Abänderung 
ist  vollkommen  homogen,  von  köhlenschwarzer  Farbe  mit 
starkem  Fettglanz  und  muscheligem  Bruch;  eina  zweite  ist 
braun,  öfters  bräunlichschwarz ,  erdig,  ohne  allen  Glanz, 
öfters  mit  wohl  erhaltener  Holz^Teitur;  Beide  haben  einen 
eigen thömliefaen  scharfen,  unangenehmen  Geruch,  den  man 
nicht  sehr  gificklich  mit  dem  Geruch  von  Tröffein  verglich; 
viel  mehr  Ähnlichkeit  hat  er  mit  faulenden  Meeresthieren, 
wie  Aplysien,  Holothurien  u.  a.  Was  diesen  Geruch  her- 
vorbringt, ist  von  den  Chemikern  noch  nicht  ermittelt. 

4)  Versteinerungen.  Obgleich  Versteinerungen  an 
manchen  Punkten  in  den  Thonen  sehr  angehäuft  sind,  so 
ist  ihre  Bestimmung  doch  mit  manohfaltigen  Schwierigkeiten 
verbunden,  denn  ihre  Sohaalen  sind  zum  grössten  Theil  sehr 
dünn  und  zerfallen  an  der  Luft  gewöhnfieh  in  Stöcke;  auch 
sind  die  meisten  Exemplare  von  jungen  Individuen:  öfters 
findet   sich  nichts .  als  Brat»-    Im  AUgemeiaien  haben  diese 


ssa 

Überreste  einen  tertiftren  Ctiftrekter;  die  Zweiseheier  sind 
überwiegend.  Obgleich  ich  die  WieKczkaer  Grube  sehr  oft 
besuchte,  so  fand  ich  doch  niemals  entschieden  ältere  For- 
men. Dieses  haben  neuerdings  Philippi's  Untersuchungen 
bestfidgt.  G^PSRT  fand)  d«ss  die  Uölser  des  Steinsalzes 
einer  unbekannten  Spezies  von  Taxites  angehören,  die  sAr 
verwandt  ist  mit  anderen  Arten  dieser  Gattung  im  Bernstein. 
Was  man  also  von  Ammoniten  vorbringt,  wird  wohl  kei- 
ner Beachtung  würdig  seyn  and  auf  Irrthum  beruhen. 

Folgende  Spesies  habe  ieb  aus  dem  grauen  Thone  be- 
stimmt: 

1)  Pecten  Lillii  Pvsch  Paläont.  t.  V,  Fig.  5.  Diese  schöne 
Spezies  ist  fast  rund ,  hat  t8  —  24  Kippen ,  die  nicht  aus  dem  Wirbel 
ausstrahlen,  sondern  etwais  unterhalb  entspringen 9  und  oben  ist  eine 
glatte  Flache  mit  konzentrischen  ^ngen,  wie  bei  manchen  lebenden 
Arten.  Die  Kippen  sind  im  oberen  Theile  einfach^  zu  unterst  dichoto- 
miren  sie  und  sind*^  mit  kleinen  Häkchen  besetzt.  Die  Ohren  sind  un- 
gleich und  mit  Streifen  bedeckt. 

2)  Pecten  cristatus  Bronn,  Goldf.  99 ^  13.  Kreisrund,  wenig 
gewölbt,  glatt,  mit  feinen  konzentrischen  King^n  bedeckt;  die  innere 
Seite  hat  24  bis  30  feine  Strahlen;  die  Ohren  an  beiden  Seiten  fast 
gleich  und  bilden  gegen  einander  einen  einspringenden  Winkel;  die 
kleinen  Prangen  der  grossen  italienischen  Exemplare  fehlen  der  Wie- 
Ucfskaer  Varietät. 

3)  Mytilus:  hat  die  grösste  Ähnlichkeit  mit  dem  jetzt  lebenden 
M.  ednlis;  da  aber  das.  Schloss  mir  unbekannt  geblieben  (denn  die 
dünnen  Schalen  zerbröckeln  sehr  leicht),  so  bleibt  die  Art  zweifelhaft. 
Findet  sich  sehr  gehäuft,  immer  aber  nur  in  4^'  grossen  Exemplaren. 

4)  Unio:  sehr  ähnlich  U.  Lavateri  Goldf.  13$,  6;  die  Wielicsi' 
kaer  Exemplare  sind  aber  etwas  länglicher  und  weniger  breit.  Ein  sehr 
langer  Schlosszahn  ist  ausgezeichnet. 

5)  Cardium:  stark  gewölbt,  mit  deutlichen  Kippen  bedeckt;  das 
Schloss  blieb  unbekannt,  und  darum  ist  die  Gattung  nicht  völlig  sicher. 

6)  Nucula  comta  Goldf.  123,  10.  N.  pectinata  !Pusch  Pa- 
läont«  Tf.  VI,  Fig.  7  ab,  ist  die  häufigste  Versteinerung.  Sie  hat 
nach  vorn  liegende  Wirbel  und  eine  fast  rechtwinklige  Schloss-Linie; 
die  vordere  Seite  ist  gerade  abgeschnitten  und  bildet  ein  vertieftes  Mond- 
eben;  fast  ^latt;  am  Kande  sind  die  ausistrablenden  Streifen  durchkrefitzt. 

7)  N.  striata.  Lamk.  Queer-eiformig,  hinten  gerundet,  vorn  spitz, 
aber  weniger  als  die  Subapenninische,  mit  deutlichen  konzentrischen  Strei* 
fen,  die  ziemlich  scharf  sind,  fast  wie  bei  Aptychus  lamellosus. 

8)  Nucula?  margaritacea  Posch  VI,  8,  —  ich  konnte  sie  nicht 
genauer  untersuchen. 


880 

9)  Avaiifft  n,  Mf^t  ei«e  8d^^«f*Boml»0Cbe  Schüt  mit  deutlidiep 
ftweimal  (cebrochenen  Anwaebastreifen »  und  mit  einer  leinen  ABdeuton^ 

'von  Strahlen;  auf  der  inneren  Seite  sind  keine  Andeutungen  von  Mas- 
kel  -  Eindrücken ,  was  mit  der  Form  die  Schale  auf  die  Cirripeden  hin- 
weist. 

10)  Natiea  epiglottina  Lok.  IBt  «{»inJer  Schwiele  «nf  ^tem 
«offenen  kleinen  NabeL 

11)  Fnsus? 

12)  Pedipes  buccinea,  Bronn  Lethfia  4My  8,  Marginella  aiiri- 
culata  DuBOis.  Ich  fand  die  Exemplare  vollkommen  übereinstimmend. 
Die  Lippe  aufg^eworfen  und  stark  g^eschwollen,  die  Spindel  mit  einer 
kleinen  und  8ehief«tt,  unten  'tnit  a  scharfen  Falten  bedeckt 

13)  Garyophyllia.  Zwei  neue  Spedes ,  von  denen  eine  wnt  dick 
angeschwollenen  Lamellen  vollkommen  ähnlich  ist  einer  französischen 
von  St,' Paul'Troi^' Chaieaux  (Dröme)  in  Bronnes,  —  und  einer  aus 
Mährisch  Ostrau  in  v.  Glocker's  Sammlung.  Die  zweite  Spezies  hat 
feine  Lamellen  zwischen  dickeren.  . 

Ausser  diesen  Petrefakten  wird  von  verschiedenen  Schriftstellern 
vieler  anderen  erwähnt,  die  meistens  tertiären  Ablagerungen  angehören, 
als  der  Ostrea  navicularis  vdu  Pusch;  einer  Helix  von  Pusch; 
einer  Paludina  von  Boub;  einer  Turbinolia  von  Pusch.  Schultes 
führt  Ammoniten  an;  obgleich  ich  sehr  oft  die  Wielicskaer  Grube  un- 
tersuchte, so  fand  ich  dennoch  auch  nicht  die  mindeste  Andeutung  davon 
und  bezweifle  daher  das  Vorkommen;  es  könnte  wohl  seyn,  dass  Blöcke 
des  Fukoiden  -  Sandsteins ,  die  ziemlich  bedeutend  darin  angehäuft  sind, 
Abdrücke  davon  enthalten,  wie  in  der  Grube  von  ßochmay  wo  im  Han- 
genden des  Salz  -  Flötzes  im  schwarzen  Letten  eckige  Bruchstücke  von 
Fukoiden-Sandstein  mit  Abdrücken  eines  grossen  Ammoniten  mit  deut- 
licher Loben-Zeichnung  und  mit  dem  problematischen  Fossile  umherliegen, 
das  Glockbr  aufgefunden  hat  *.  Auch  der  Fucoides  furcatus,  wel- 
chen PuscH  auffuhrt,  wird  in  einem  Findlinge  vorgekommen  seyn. 

14)  Scheeren  von  Krebsen  finden  sich,  obgleich  selten,  von  Zeit 
zu  Zeit  in  dem  grauen  Thone,  die  viele  Ähnlichkeit  haben  mit  Portu- 
nus  leucodon  Desvarbst ^.  Niemals  ward  noch  eine  Schale  neben  den 
Scheeren  gefunden,  aber  öfters  kleine  ovale  Schilder,  die  am  Rande 
ansgebogen   und   mit  feinen  Streifen  geziert  sind. 

Vegetabilische  Überreste  sind  viel  seltener,  hie  and  da  finden  sich 
Fruchte  und  Samen,  wovon  ich  gefunden: 

15)  Juglans  salinarum:  eine  öfters  erwähnte  Nuss,  die  aber 
nicht  zu  Juglans,  sondern  zu  einem  exotischen  Baume  gehört. 

16)  Eine  andere  Nuss  von  runder,  von  beiden  Seiten  abgeplatteter 
Gestalt,  mit  einer  deutlichen  Anheft-Narbe. 


•    If.  Atta  Naturae  Curiotorum,  XfX,  11,  6T  ff. 
*•    Hiit.  natnr.  des  Crnstactfet  foMiles,  VI,  S. 


BVf 

17)  EtneiFniclil»  nach  Qbr^BSir'a  Bcttinminq:  ans  der  Familie  der 
Leguminosen. 

18)  Holz  einer  neuen  Spezies  von  Taxites,  das  ziemlich  ang^häiif| 
ist  und  öfters  dünne  Lager  bildet« 

Die  thierischen  t^berres^e  sind,  wo  sie  vorkommen,  gewohnlich  be- 
deutend angelUMt.  Nacala  «omta  findet  sieh' nur  allein,  gesellig  aber 
liegen  zuBammen  die  N.  striata,  Unio,  Myiilus^  Anatifa,  die  bei* 
den  Pecten  mit  selteneren  Exemplaren  von  Cardium,  einer  Natica, 
Pedipes  bncciaea;  am  seltensten  aber  sind  Fnsus,  dieandereNatica) 
Krebs-Scheeten,  nnd  die  verschiedenen  Nüsse»  welche  vereinzelt  im 
Thone  liegen.  Die  hn  Spiza^Salz  selbst  anfgefundcnen  Petrefakten  sind 
von  PmuFFi  beneits  in  diesem  Jahrbuch«,  1849,  568  aufgeführt  worden. 

Ban  d«r  Sals-Lager.  Das  Wieliezkaer  Salz-Lager 
besteht  am  Lagern  mul  mächtigen  Klumpen  von  Salz ,  die 
durch  Thon,  Mergel  and  Anhydrit  getrennt  sind.  Das 
eigentliche  Liegende  ist  bis  jetzt  anbekannt ,  obgleich  die 
Grabe  700^  tief  ist;  in  dem  bekannten  Liegenden  walten 
thonlq^er  Sandstein  and  graaer  Thon  vor^  die  noeh  znp 
Salz*  Formation  gehören«  Die  das  Lager  bedeckenden  Qe* 
birgsarten  sind  im  südiicben  Theile  die  Sebieferthone  des 
FokoidenrSandsteins,  mit  aoi^esonderten  Schiebten  von  sohie-' 
ferigem  Sandstein,  der  weiter  siKdlich  in  eigentlichen  Sand- 
stein iiberaageben  pflegt«  Die  nördliche  Abtheilang  der 
Salz*Fomtation  wird  aber  darch  tertiären  Sand  und  LSss 
bedeckt:  der  letzte  enthält  öfters  Zähne  von  Elepfaanteu 
and  Rhinozeros  mit  Land-Schneeken. 

Seit  den  ältesten  Zeiten  hat  der  fFieliczhaer  Bergmann 
drei  Sal»  •  Varietäten  in  bestimmter  Lngernngs-Folge  beob-' 
acbtec«  welche  darum  ein  geognostischt^s  Interesse  haben. 
Stets  bilden  die  geschichteten  Salz- Abänderungen  (dasSzybiker 
und  Spiza-Salz)  die  anteren,  das  in  kubischen  Klumpen  vor- 
kommende Grün-Salz  aber  die  oberen  Abtheilungen.  Nur 
als  Ausnahme  finden  sieh  die  anförmlichen  Stücke  der  Grtin« 
Salze  unter  der  Spiza  and  selbst  unter  dem  Szybiker  Salze. 
Dieses  beweisen  die  Durchschnitte  nach  den  Querschlägen 
Tmm&Wj  Lülj  Hauer  ^  welche  Lill  a.  A.  ausführen  Hessen. 
Ans  Diesem  folgt  also,  dass  alle  drei  Salz- Abänderungen 
im  Wieliesikaer  Lager  einem  unid  demselben  Absätze  ange- 
boren and  nieht  getrennt  werden  dürfen. 

Das   Szybiker  and  das  Spisa-Salz  bilden  gewtHinlioh 


928 

mehi^e  puraliele  Lager,  ond  gleiche  Abänderangen  bilden 
mfichtige  Knoten.  Die  Lager  des  Szybiker  sind  gewöhnlich 
dOnner  als  die  des  Spiza-Salzes,  meistens  6'  dick;  in  den 
Verbindungs-Knoten  erreichen  sie  eine  Mächtigkeit  von  70'. 
Auf  ähnliche  Art  bildet  auch  dag  Spica-Sals  Lager,  welche 
nar  im  Allgemeinen  etwas  dicker  sind  and  18^,  and  In  den 
Knoten  ebenfalls  7(H  erreichen.  Schichten  von  beiden  Ab- 
änderungen wechseln  nicht  anter  einander;  die  oberen  Ab- 
theilnngen  dieser  Salz-Arten  sind  gewöhnlich  weniger  reiu^ 
als  die  anteren ;  das  Szy.biker  Salz  ist  gewöhnlich  mit  eineai 
Antheil  von  Tbon,  das  Splza-Sal«  aber  mit  Sand  und  An- 
hydrit gemengt,  and  als  oberes  Glied  seigt  sich  die  als 
^Smalec^^  aufgeführte  Varietät,  welche  2'«^4>'  Dicke  erreicht. 
Aach  findet  man  in  den  oberen  Abtheilangen  kleine  ^  etwa 
^'  mächtige  Lager  von  Brannkohle.  Im  Spiza-Salee  findet 
sieh  zu  oberst  die  gewöhnliche  feinkörnige  Abänderang,  zu 
anterst  aber  vergrössem  sich  die  Körner  gewöhnlich,  und  in 
Handstücken  kann  man  diese  Abänderung  nicht  von  Grün- 
Salz  unterscheiden;  nar  die  Lagerung  und  die  Beimischun* 
gen  bezeichnen  dasselbe  noch. 

Das  Grün- Salz  kommt  niemals  in  Lagern  vor;  es  bil* 
det  nar  mächtige'  kubische  Klumpen,  die  im  Tbone  ein- 
geschlossen sind,  öfters  sind  diese  Massen  länglich  viefir 
eckig,  mit  sehr  verschiedenen  Dimensionen;  die  grössten 
.  I^is  jetzt  umfassten  14,000«''  Paris.  Manchmal  fehlt  das 
'ferste  in  Lagern  vorkommende  Salz,  das  Spiza-Salz,  und 
m  mächtigen  Würfeln  durch  Thon  and  Anhydrit  getrennt 
«chwebt  das  Grün-Salz  neben  dem  Szybiker  Salze.  Das 
letzt  genannte  findet  sich  öfters  anter  dem  gelagerten  Spiza- 
Salz,  wie  im  Durchschnitte  nach  dem  Quersehlage  Tamaw^ 
Gewöhnlich  wiederholen  sich  die  gelagerten  Salz<<Arten  zwei- 
mal über  einander;  sowohl  das  Grün -Salz,  als  auch. die  hi 
Lagern  auftretenden  Salz- Varietäten  werden  vom  Thone  ab- 
gegrenzt durch  ein  schmales  Band  von  Anhydrit  ond  Szpak- 
Salz..  Der  Zuber  oder  das  Hasel -Gebirge  tritt  auch  als 
Lager  aqf  und  wird^  durch  ein  ähnliches  Band  scharf  be» 
grenzt.  Die  Salz-Thone  bilden  mächtige  Lager,  ohne  eine 
Sipor  von  Schichtön-*Absonderangen  ca  zeigen;  sekenersind 


529 

sie  6cbiefrig,  and  IMaie  erst  in.  der  Nftha  von, Mergeln,  die; 
darin  nntergeordaete  Lager  bilden»  Die-Mergef  finden  sieb 
gewöhnlicb  mitten  in  den  Lagern  zwifeben  den  Sals^Abände- 
rnogen;  die  rotbe  Abtheilong  bildet  dm  oberaten  Tbeil  des 
Flötses.  Dorch  Beimengnng  von  Sand  aachen  die  grapen 
Tbpne  Übei*gänge  eum  Sundatein:  Oieaa  ist  am  bänfigaten  in 
den  qntejraten  Abtbeilnngen  dea.Sata*FJilUaea»  Mar  an  einem 
Punkt  in  den  iintern  Tbeilen  findejt  eich  Konglomerat  .mii, 
SchwefelUea  anA  Gedlegen^rSehwefel  m  der. Strecke  N^oß. 
Seeling.  In  der  Mtfbe  trifft  man  abg^mndete  Brochslüpka 
Tpn  Granjit,  dpv  ana  weiaaem  grobb^irnig^m  Feldapa^h.,  ail* 
berweisaem  Glimmer  «nd  gemeinem  Qnai^z  beatebt.  Dieaer 
Griinit  bat  nicht .  di^  >  jnind^ate  Äbnllcbkeit  mit  denen  der 
Tairai  Vfohfiv  er  atlunmt,  kann  j^tet  nicbt  erwiesen  wer-, 
den«  An  maophen  Qrten  finden  aiob  mllcfatige.  G^öUe  nndi 
grosse  Brnehatüeke  toü  f  ukoiden-Siindstein}.  die  4'-^  IQ'' 
im  Dnrehmesaer  beben;  gewdbnlieh  sind  aie  wenig  gernndet. 
and  hab^n .  ziemlieb  scbarfe  Kanten  erhalten.  Diese. GeröUa 
sind  an  mancben  Punkten  sehr  bedenkend  ai^geh<^|if<  and  nehr. 
men  in,  den  Strecken  20'-r40'  nnd  mehr  ei^« 

Den  dritten  wesentlichen  Beatandtheil  AM,JF$ßlü»kaer 
Sals-Fliitvea  bildet  Anhydrit  and  Qjfß.  Was  daa  Verhält-, 
niss  dieser  beiden  Felsarten  zu  dem  Thone  enbelangt)  so  lat 
68  der  Masse  naeh  kl^ner,  gleicht  aber  so.  fi^wlieh  dw*^ 
Hasse  des  Steinsalzes«  Anhydrit  findet  sich. in  dea  unteren 
'Und  mittlen  Abtheilungen,  Gyps  in  den  oberen;  nnd  nwar 
erst  oberhalb  dem  Grttnaalze  und  als  der  mindere  AnthejüL. 
--  Anhydrit  erscheint  stets  in  dünnen  Schichten  von  V^ — 10'' 
Dicke,  die  stets  darch  granen  Thon  getirennt  werden  nnd 
SU  vielen  Hnnderten  übereififtnder  an  liegen  pflegen^  ap- 
wohl  anter  dem  Szybiker ,  als  «wischen  diesem  und  dem 
Spiza-Salze,  und  swischen  dem  Spiasa-  und  Grttn*Salae*  Sel^ 
tener  nar  finden  sie  sich  über  dem  letzten*  Dje  Anhydrit-, 
Schichten  zeigen  am  besten  alle  Störungen^  die  da^  Si^li;"^ 
Flptz  erlitten,  ^nd  die  Windangenj  welche  die  gnterirdischeii, 
Kräfte  darin  hervorgebracht  haben*  Seine  Schichten  neigen 
sich  gewöhnlich  gegen  Süden -.ifnt^  einem  mehr  eder.fveni- 
ger  steilen  Winkel  j  niemala  fii|det  nuuieie  horizontal»  Seltener, 

Jahrgang  1844«  34 


S30 

AhAet  dtoh  AnhTfIrk  in  tfiiileiltlich^ft  SöbkNtett  odei»  Iti  rm- 
den  Massen  bto  und  dft  im  Thoiil»  oder  im  Slrlz«.    ^^  6^t 
bUdet  die^*t^ere  A%tiieilang  de»  Snk-Fldtzes,   obeiriMilb  de» 
firünsukes;   gewöhnticfh  bildet  er  mehr  oder  weniger  dent- 
liehe  fichiefaten/' Sie- 'bestehen  aus  EaMmmengedräckten  EI- 
lipsoiden,  die  isiehÄieht  berfthreii  und  durch  Tbon  getrennt 
sind.     Nar^  in  Driteen  itt  Tbone  finden  sieh  Gyp^KryMalle; 
sie  entstanden   aller  Wahrseheiiiliehbeit  nadi  fius  Anhydrit 
dnrch'Ztftriiet  Von  ataiosphärisehem  Wussei^.  >'Das  WkHex- 
Atfpl^  Sati9^FÜ)t^' hat' kein  gleiehml^iges  Fallen;  denn  es  ist  in 
der  Mitte:  geboge<nv  und   die  Sehiehten  neigen  sich  in  swei 
^Mgegengtnettten  RidhtuMgeit ;   in  seilielr  estlichen   Abthei* 
tting,  so  weit  es  durch  Bergbau  aufgc^deekt,  ist  e^  «um  swei- 
tis/n  Male  gebrechen  und  neigt  sich  wied^  ^^^  Scden.  Das 
Aot^erhSlt  somit  ein  i^eHenartiges  Sireicheh,  das  man  an 
geschichteten  Salise  und  Alihydrit  und  seihet  In  deki'  Massen 
des  Cfrütisdstes  bemerht.   Denn  betrachtet  man  diese  Abände- 
rung genaue^,  so  findet  tiiaH  immer  parallele  Streffen  mehr  oder 
tVenigerv^nonreinigt  mitllien,  und  diese  neigen  sich  ebenso, 
wie  die  Salz-  oder  Anhydrit-Sehich ten  sffdlleh  und  nördlibh. 
Nach' marbscheideriisehen  Aufnahmen  streicht  im  Allge- 
meinen ist^  WhliexhaerSÄli-Wlött  Ton  NW.  gegen  SO.  bor« 
2^,6^   oder  l^unde  4;    der  bedettfendste  Thbil  des  Flütses 
fKllt   gegeit  8.   unter  40^   od^r-  noch  steiler;   In   der  Mitte 
bitdef    es^   einen    Bogen ,     vv^   die    Schichten    enm    Theil 
horizontal-  Kegen^  'aft^r   sieh    bald   gegen   Norden    neigen. 
Qanz   koiffermes  Streichen*  utod    Fallen    wie   die  slftilicheii 
Theile  des  Sat^-Ffötzes  haben  ÄeS^hieKteri  des  f^ikoiden- 
SnndstfE^ineä,  die  ^rch  über  A^  Wielitühaitr  Cirabe  Wheben; 
ffi^  bestehen,  am   Kontakt   wahrscheinlich  aus   Schleferthon 
rtlit' ausg^sehiediönen   Schichten   Von   sehieMgem  'Snndstein. 
Die  onmitfelbäre  iSedecftnog  kann   mnn  nicht  währnehmen, 
da*  sowohl  das  Salz^-FlöNiz^  ats  auch  die  EV^keiderr-Saridsteine 
Vdh  unten  auf  bis  ^um  Kamme  des  langgezogenen  Rückens, 
der  «ich  oberhalb   Wielit%hA  hinzieht,   mit  ^iher  mäcb^tigen^ 
Ablagerung  von  LUi^  bedeekt  sind. 

'  '  Wo 'Wasser^Ribse  den  Bau  diesem  Rflekens  auf|;e^ckt, 
dar  (riffi  man:  Sehi^feiethon' 'init  uiite^ordnieften' Lagen   von 


S31 

mbfefrigeai  Atfnditoi»  m;  Im  Wakk  Garhutki  bei  EoMütiee 
kommen  Konglomerate  mit  fielen  Versteinerangen  hervor^ 
deren  erwähnt  worden  ist.  Weiter  sQiUIeh  in*  den  ilbei^* 
wiegenden  Seideferthonen  bei  Syffneessdw  finden  sieh  wenig 
miehtige  Seliiebtedk  irfMi'Arevneoi  Äiefatem  Kalkstein,  In  denen 
PvscH  jnraesisebe  Viersteinerangen  bestimnit  hat«  Weiter 
sttdBch  xfmSygneeiMD  nimmt  schon  Sandstein  überhand, 
wii*d  weissgran,  sehr<qaarrag  nnd  enthält  untergeordnete 
Lager  von  helttiranoem  Bernstein:  iswiseben  seinen  Sebichten 
finden  sicli  untergeordnete  Lagen  von  braanen  oder  granlich- 
scbwaveen  sißbiefri^n  *  Mergeln.  Besonders  entwiokelt  ist 
dieser  Sandstein  •  bei  JE^rmce  IFielHe,  Weiterhin  stellt  sieh 
gewöhnlieh  ein  scbiefriger.  Fnkoiden^Sandstein  ein. 

Alle  diese  Abfinderiingen  des  Fakoiden-Sandsteins  haben 
dasselbe  Fallen  nad  Streiohen  als  das  Salz-Fläts«  In  der 
Umgegend  von  WüRcska  habe  ich  folgendes  Fallen  beol^ 
aditet: 

bei  Sygneexäw  8W.  8        miter  l&--*ftO^ 
Sierexa         „      1— a     „     4«^ 

Sedmea         „      9  y,     30^    • 

ihm  &W.  Faileii  findet  sich  ferner  an  allen  Paukten  dee 
langen  fiber  Wieliezha  sieh  erhebenden  RfiokemS)  was  be- 
weiset, dasi^  dieee  Sandsteine  das  Salz^Flötz  bedecken.  Viel 
dentlieher  ist  Diess  zn  beebaehten  in  Oit-Oallissien^  wo  die 
Lehm-Bedecknngentdcht  stat^nden.  Gleiches  Streichen  und 
Fallen  haben  die  Sale^^Fldtse  mit  den  sie  bedeckenden  Fn- 
kelden^Bändsteiimti:  in  der  Gegend  yon  DotromU  SMtnina 
und  StaräuiY  wer  Sandstein  mit  Keirglomerat  «bweehselnd 
braune  Kieselschiefer  mit  Salz-Lagern  bedeckt.  Das  gleiche. 
Streieheii'  und  FaHtn<  der  Salz-Formation»  fest  am  ganzen 
nördlichen  Fucse  AevKarfotken  war  Ursache,  dase  die  meK 
aten  Geognoite»  sie  als  ein  Glied  des  Fuheiden-Sandsteinee 
betrachten«  Aber  die  etngeeehlossenen  Petrefakte  beweisen^ 
dass  Fokotden^Sandsteiii  and'  Salz^Gebilde  ganz  rersdiiedene 
Absätflce  and  in  weit  von  einander  entfemten  Zeiten  eni- 
etanden  sind;  dasa  aiyer  diese  sa  versehiedenen  Sedimente 
Ifleiabea    Streioliaiiw  mad   FaHco   ludm  ^   kann    nur  daTon 

34» 


ftSS 

herrühren,  dass  bei  Hebung  der  Gebirge  dte  ülteMn  die  fiel 
jüngeren  ttbersfttrsten.  Der  iftnggesogene  Rfteken,  der  sieh 
oberhalb  Wieli6%ha  hinsieht,  hat  atiefa  die  Riohtling  des  lata* 
ten  Hebungs-Systemes  £ue  de  Bsmiioirr'B ,  «kmiieh  von  0« 
gegen  W«,  nnd  trägt  eine  mäehüge  Löas«'AUagerttng,  die  sich 
auch  im  Thäle  von  Wieli€%ka  findet  und  weit  gegen  N.  eiv 
atreclit,  woraaa  erhellet,  dass  dieser  Rildcen  oberhalb  Wie» 
liexha  in  der  spätesten  Zeit  gehobci^  iturde ;  die  mehr  als 
100'  niedrigeren  aas  Coralrag  bestehendes^  fterge  bei  Päd- 
gorzej  Skalhi  genannt,  sind  von  Löas  nnbededit  gebÜebeii. 

Die  Sals  -  Formation  von  WiUicxkm  In  der  Thalsohls 
wird  von  tertiären  Sedimenten  bedeckt.  Über  den  roth^n 
Mergeln,  die  ihr  Schloss-Glied  ansmacben,  liegen. 

1)  Schwarzer  Thon  mit  Bmehsttcken  von  6yps  und 
•Anhydrit,  Alles  wohl  Gest^ne,  die  aus  der  Salfl^Formation 
entstanden  *iBind. 

2)  Loser  Sand,  vom  Bergmann  Zy  tz  genannt,  wahrsohdn- 
lich  ober  -  tertiäre  Absätze,  18^ — 24'  mächlfg,  öfters  durch 
Eisenoiyd-Hydrat  braun  gefärbt  Es  ist  ohne  Zweifel  ein 
Glied  der  oberen  tertiären  Abtbeilung,  die  weiter  nördlich 
viel  mächtiger  auftritt  beiZnAotßa,  SUMej^mee  und  Ai/#Ao, 
HAcavET  will  in  1  Unse  dieser  Gebirgsart  folgende  Bestand- 
theile  gefunden  haben: 

56  Gran  Kalk  (kohlensauren). 
30      „      Gyps.r- 
17     ^     Humus-Erde. 
3      »      Eisenoiyd. 

3)  Löss  von  gewöhnlicher  gelber  Farbe,  der  Zähne  veo 
Mammont  und  Rhinoceros  Enthält,  S0--'49'  mächtig. 

4)  Humus. 

Gleich  hinter  Wielkzia  nördüsh  i  erheben  sich  langge- 
streckte Hügel  Psiu  görka  genannt,  die  gans  aus  Sand  be- 
stehen ;  sie  machen  die  obei^e  Abftheilung  der  tertiären  Ab- 
sätze und  enthalten  viele  Verateiiierungett^  die  gevi^hnlich 
in  Bruchstücken  eingeschlossen  sind«  Ich  habe  folgende 
Gattungen  gefunden :  Osirea,  Pecten,  Venus,  Cardium, 
Corbula,  Trochus^  Jl^atiea,  Denfcalinm,.  Serpelium 
{?].    Aus  demselben  MeeMs-Smdd,  weviniaich  jedoch  festere 


MS 

Sdtirfiten  ' vbn>'8»itJgtot»  ausgotid^ifft, '  bc»«leheii  gegen  Osten 
die  Bttgcl  nm  8l9tbfi$fmvie0  and  2Mowa\  g^en  Westen  siebt 
steh  derselbe  über  'ti^AMtt^  wo  et*  nie  grauer  Siindst^in  mit 
andeotlteMn  Zw^«eh«lerH  eofiritt;  weiterhin  wird  er  zu 
Sandetein,  der* öftere* In 'Kongleoierat  übergeht  und  Ostrea 
ey  athala  L.  nnd  Peeien  MalTina.e  Dübois  endiält^  wie  bei 
K099OCme  and  Rttf9ko\,  In  dbr  FortsetBung  von  letstgenann* 
te«  Orte  bedeeitt  der  Sand  diie  Sehwefel-Fiöts^  von  8wosx9^ 
wite,  dessen -Miergel  viele  >aiibe8ehi4ebene  Bifttter  von  Di  ho« 
tyledo'nen  enthalteit.     ^^ 

Das  Coralräg^^Gebirge  Ton  P6dgm%e  theilt  ^dle  tertiftren 
A'beätee  gabelartig;  cfine^  ganz  '  eehniale  Zunge  von  blaaeiii. 
Thon  ndt  dünneh  'Schlohten  von  Brannkohle,  wie  sie  an 
mcAiren '  SteUen  4iafged^fct  worden,  hat  sieh  im  jetzigen 
WernkMel^Tkcde  abgesetzt  zwischen  Coralrag-Felsen.  Die  vielen 
Saline«  in  den  Alpen  haben,  äusserlich  betrachtet,  die  grösste 
ÄhnltehkeU  mit  A%m  Wklieztmer  Zober  oder  Hasel-Gebirge; 
es  •  würde  interessant  seyn,  durch  Versteinerungen  zu  bewei^^ 
ae»)  ob  dae  vieileieht  tertiäre  oder  ob  es  ältere  Sedimente 
^d«  Einige  PetreAikte,  die  Hr.  Stotter  in  Inmpruch  unter- 
suchte, sollen  ebenfalls  von  jungem  Charakter  seyn. 

Dass  das  Wielicsihaer  Salz-Lsger  eine  Ablagerung  ans 
dem  Wasser  Ist,  wird  aus' dem  Vorgetragenen  klar.  Nieht 
nnr  wechkellagera  •  Thone  mit  dem  gesehiehteten  Salze,  wel- 
che mit  thierischen  und  vegetabilischen  Überresten  erfüllt 
sind ,  sonderh  auch  das  Salz  selbst  enthält  die  zartesten 
Reste  junger  Sohal-Thiere,  so  wie  auch  mikroskopische  Fo- 
raminiferen.  Das  Spiza  und  das  Grünsalz  enthalten  die  frem- 
den beigemengten  Tbeile,  in  gewissen,  parallelen  Schichten« 
Das  Wielickkaer  Steinsalz-Lager  ist  also  ein  u^eerischer  Ab- 
satz« Woher  aber  diese  grossen  Massen  von  Salz  kamen, 
und  was  ffir  Ursachen  bewirkten,  dass  sie  sich  den  Karpth 
tken  entlang  absetzten,  Diess  sind  Fragen,  die  gegenwärtig 
nicht  gelöst  werden  können;  eben  so  ist  nicht  nachzuweisen, 
warum  ans  dem  Wasser  wasserloser  Gyps  sich  abgesetzt  hat. 
Ist   Diess  Wirkung  des  Chlor*Natr|nm? 

Als  Schinss  wird  eine  kurze  Notitz  über  die  Wieliczhaer 
Grabe  wohl  einiges  Interesse  erwecken.  Wann  und  auf  welche 


Wdie  die  WieiUnk^er  Gmbd  •vtfffnetirwi^f  btnitht  nai^m- 
weisen;  in  der IllÜfte  de«  swISlfte»  Jidn^hnnilerts  ««eaMesleai* 
lioh  Uöbeiid  geweeen  seyli,  indem  diafilte^tenpoliiitehen  lU5»ter 
einen  Theil  ihrer  fiinkttnfto  am  dieeer  Sfilkie  be«ogen^  Ana 
der  SaiinM«Ordnfing  Cammr's  dee  6tfo«iieii,  K4Niig8  von  P0- 
len^  vam  Jahr  1340  ist  bekannt,  daee  vier  Förder-Sehiehto 
bestunden«  Die  regelmäsigen,  höobst  ImiiriAsen  B«n^  wur- 
den anter  AvQiiBT  IL  dareh  ditt£%iiift6kiiBargtenle'BaaLACH 
mid  ScHOBEa  ansgeffibrt  und  haben  sieh  bis  jetat  mit. «nba- 
deutenden Veränderungen  erhalten.  6e|[enwirtig  beatek^a 
11  Sehficbte,  theiis.  aur  Flkrdernng  des  Salsea»  theila  aar 
Koaunnrnkatian.  Die  Grabe. ist  ISOO  Wien.  Klafter  lang 
und  500  breit^  ihre  grdsste  Tiefe  .betrügt  <76S^  Pan  and  ist 
in  der  Sohle  des  Schachtes  W0dna  gora^  welehe^  eht  Aa* 
sammlnng  der  Graben- Wasser  dient,  die  von  hier  ttomasge- 
f ordert  werden.  Die  vielen  grossen  Höhlen,  die  w#hl  an 
den  grössten  in  der  Welt  gehören,  befinden  sich  in  dei^  obe* 
ren  Abtheilung  des  Flötzes  und  entstände»  dareh  das  Aus- 
bauen der  Btächtigen 'Gränsalz- Würfel;  die  gresste  Kammer 
(so  werden  hier  die  hohlen  Räume  genennt)  Michaiatßicß 
hat  126'  Par.  Länge,  90'  Breite  nnd  84'  Höhe.  In  den  vie- 
len Räanen  sammeln  sich  stehende  Wasser,  deren  Tempe- 
ratur in  oberen  Theilen  der  Grabe  niedriger  ist,  sh  in  den 
initern.  Diese  stehenden  Waaser  neigten  ISS9  folgende 
Temperataren : 

das  Wassisr  Stieha  Woda  in  218'  Par.  Her«     U.  Januar  e^,8S 
10  der  Kammer  Sielee  ,(Sielei%)         227'  tifljf     20.  Juni       7^,0 
yp    „  „        Nadachow  552'    ^       ^^-  Januar  8^,90 

„    yy  yy       NodachoWp  tif^ste   Strecke^      12.  Januar  Q^'jSO 

Auch  die  Temperatur  der  Luft   ist  verschieden  in  verschie- 
denen Teufen;  sie  war 

in  der  Strecke  Albert  192«  tief,  lO^'OS  C. 

„    >,         „       Kunijfuhdä  MerUies   21»    »     11^70  C. 

»    „         „        Neubatt-Seeling  628'    ,,     14^10  C. 

An  allen  diesen  Punkten  fand  kein  Luft-Zug  Statt,  denn 
die  Beobachtungen  wurden  an  den  Enden  der  Strecken  ge- 
macht. Durch  die  vielen  und  sehr  geräumigen  Schächte  erzengt 
sich  besonders  im  Winter  eine  starke  Luft-Strdmnng,  nnd  dar- 
um sind  die  Gruben- Wetter  sehr  zuträglich  flttr  die  Arbeiter, 


S3S 


neitt  rtarki»  »oskaläie  MKomp,  die  im  Aligemeinen  einen 
bJussen  Teint  lieben»  £ben  eo  webl  wie  die  Mensehen  be- 
finden sieh  Pferde,  die  in  der  €rmbe  jahrelang  leben;  Mäuse 
haben  sich  nelien  ihnen  eingenietet  und  werden  ztf  einer 
wahren  Plage,  indem  sie  das  Futter  der  Pferde,  das  auf- 
bewahrte Talg  n.  8*  w.  versehren.  Aueh  Insekten  leben  in  der 
Grobe,  vorafiglich  ein  kleiner  rother  Käfer,  der  sieh  im  Men- 
$ohen-Koth  fortpflanst,  gelegentlich  von  Tropfsaln  eingesohlos- 
sen  wird  und  als  ein  vorweltlifched  Insekt  erwähnt  worden  ist*. 
Prefr£Rii|8sON'Midi^|MhJ$äfev  fÜfbPtin;^«  er eiM^tee  be- 
kannt, welcher  in  ähnlichen  Verblptnissen  um  BerKn  lebt. 
Aach  findeti  sieh  kleine  ^aibdarchsiehtige  Mtteken. 

Nor  an  manchen  Pnnktc)|i  wird  die  Luft  dnroh  Kohlen- 
wasserstoffgas verdorben,  das  aus  Steinsal«,  ausströmt.  Bei 
Öffnung  von  Spalten  treten  gewohnlicn  sehr  bedeutende 
Quantitäten  von  6tis  hervoje,  die  mit  der  Zeit,  sieh  verlieren; 
man  entsfindet  sie  von  Zeit  sn  Zeit  absichtlich ,  um  geföhr^ 
liehe  Explosionen  za  verhüten.  Gegenwärtig  strUmen  sehr 
unbedeutende  6asß  i^nr.  ^ns^.deni  iSiiyjfM^.' Sals  der  Kammer 
Baum. 


*    Jahrb.  1899,  630. 


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•[•  ♦  .,      ♦»  • 


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Über 


einige    neue   Versteinerungen    aus 
Moskau  9  .r 

Hro.  Leopold  von  Buch,       ,/ 

"   5     ' 
t  .»<.»,  •,  .  .   . 

(Aus -einem  Briere  an  Professor  BRorm.) 
.    P   t  "-     •  - 

Mit  Abftlldung  auf  Tifel  VI  A*        "  '» 


Diiis  man  in  der  Mitte  einer  grossen  Stndl^  ohne  sie  %n 
verlassen,  die  aaf  der  Erdfläche  am  weitesten  verbreiteten 
Bildangen  bis  in  die  kleinsten  Einseinheiten  untersuchen 
könne,  ist  eine  buchst  sonderbare  Eigenthümliehkeit^  wetche 
i?v^ohI  einzig  bleibt  für  die  Hauptstadt  des  Russischen  Reich  i*. 
Hr.  Dr.  Altmanii  hat  an  den  Geh^ingen  der  Jaraussa  unweit: 
ihres  EinQusses  in  die  Mosiwa^  in  der  Stadt  selbst,  f^st 
Alles  gesacnmelt  atid  hierher  gebracht,  was  die  mittlen  Jera- 
Schichten  anszeiehnen  kann,  eben  die  SohKchten,  welche  mit 
so  beständigem  Charakter  von  Popilani  in  Sam&güienf  ja  so- 
gar ichon  Yon  Berlin  aus,  bis  tief  in  die  Kirgüen-Landi 
yerfolgt  werden  können.  Das  ist  eine  Thatsache,  welche 
Ibre  Aufmerksamkeit  wohl  in  Anspruch  nebmen  darf,  und 
die  midi  entschuldigen  kann ,  Ihnen  einige  Nachrichten  uad 
flüchtige  Umrisse  zu  senden,  aber  nur  solche,  die  in  den 
bisher  bekannt  gemachten  Nach  richten  von  den  Alashauer 
Produkten    nocli    nicht  oder    zii   tuibestimmt    oder  gänzlich 


mtrichtig  aii%^fSBhrt'i'r6rd»ii  sind,  ich  beisiehe'nieh  vorsöglieii 
aaf  meinen  iMttt^' kteln«ii  AiMatv  über  Mpsiau  in  Kaii9tbn'8 
Archiv.  -    "  •>  .  ^ 

Zwei  gen«  aii^eiellMitA»  Moeeheln,  iowohl  fär  Mo$kau 
eis  Ihr  die  gäUK&'fiOTmMany  rind  Avicajla  Mesquensis 
Wkd  Laeiwe  iyfiita:  » 

1 )  A  T  i  «•  tf  i  a  'M>o^4  n  e  ti « i  e  Flg.  1  lind  4^  '  Btvher '  afii 
Inoceraraas  dnbias  Sow.  bestimmt.  Es  ist  abl<]*  k^lne 
Spar  eine«  Zahne»  Mf'diimffoch'forfgeiBetsten  Scbloss-Itande 
sieb^ar;  dagegen  ersehelnt  aaf  der  re^Men  l^eite  ein  detHl^ 
liches  Byssns-Ohr,  Fg.  4  «,  gtohr  ^eee  von  Hrn.  QcfSNSxfiDT 
bei  der  Avicn^^lM'sp^iäneiiVia*  bekannt  gemacht  worden 
ist;  wenigstens  glaabe  ich  es  so  sa  sehen:  salvo  meliori;  doch 
geht  diese  *^hr  in  die  Höhe,  wohl  an  4  Stfieken  (s.  d. 
Figur).  Mit  dieser  Avicala  hat  ttberhanpt  die  Moskauer  Ahn* 
lichkeit  genng  in  denr  Übergreifen  des  grossen  Sehnabels 
der  Oberschale,  in  ihrer  gewölbten  Folrm  nnd  in  der  sehr 
flachen,  nar  selten  flach  gewebten  Unterschale;  Der  Winkel 
a  b  o  beider  Schloss«8eiten  ist  kaum  60^.  Bei  Inoceramns 
dobins  ist  eS'^n  reohler.  Scharfe  Anwachs-Streifen  vor- 
süglich  aof  der  Unterschale.  Diese  i^vidnla  bildet  in  den 
grünen  Sandsteinto  ein  wahres  Kongtonerat,  dicht  anfeln^r 
ander  und,  was  ganz  bestimmend  ist^  mit  Lacina  lyrata  ver- 
einigt und  darebeimmder  geworfen. 

2>  Locina  Jyrata,  Fig.  5,  ist  nicht  selten;  nnÜ 
Hl  vielen  Abcirileken  -  ist  der  vordere  lange  Muskel  ^  Ein« 
dmcb  gar  gnt .  sa  -  sehen.  Hr.  Fischbr  von  Waldakim  hat 
sie  als  Astarte  elegans  t.  4ß^  f.  6,  7,  S  abgebildet  ond 
viel' schlechter  Im  Bullet,  de  la  See.  des  Natur,  di  Moseeu 
XF/,  184S,  t  •  F,  f.  a,  wenn  es  dieselbe  seyn  Ml.  —  Sie 
ist  sehr  kenntllsh-  ^nrph  den  scharfen  Rand  der  vorderen 
Lnnola  und  dllrdl^jhre  gleichianfenden  ^  senkrechten  Seiten, 
Am  8(ümifsch  h^  OrefAurg  nifd  am  Ileek  herauf  ist  es  er- 
wiesen, dass  diese  Muschel*  und  daher  auch  die  Avieula  Bum 
HoriBont  des  Amhn.'ooitdatus,  A«  Lamberti  und  mithia 
8tt  den  Sehichtehan  der  Unseha^  nicht  eu  tieferen  gehöre. 

S)  Cardinm  ooneirinum*  Fg.  2.  Bisher  kannte  man 
diese a«  so  vieiep ■Miliioaen.  ^tber  jhfis/iwrf  verbreitete  kleine 


ia«lpliöh0  MMnHlwnM^iau  mtbuif^HW  ;  ^e  Figur  gibi 
40  g«iiaii,  ab  mdgiich,  .ibr«LiiiilildiiQbe<C!ir9<M  Forvu  Sie 
wird  Icanm  grösser. 

4)  Peetear  De0heiii  (itonmitv  »OffL.  T£.  XVUI,  Fg. 
^},  Fg.  &ln  iMtfirlich^r  Grösse^; oi«it;W0iss^  Skheie.  Meto 
sie  nimmt  an  Lunge  zu  and  wäre  danf|.reil  ^eleB'&l|nllelie% 
f^  rigÜng^  P.iailailis,  \^H  aucb  P^  aveaHlu«,!  nieb^  ^a  «nter- 
«obeiden«'     •  -n'-i  •'•     ..-:»♦ 

.  ^  CaoiiiU«a:.Fg.  69  7/  Jkb  fita49.:keio«;  Besebreibmg, 
welch«  auf  diese  /LH  anwen^b^r  wiite.  Sje  f«Ut  auf  durob 
•die  vordere  steile .  Al>3tiiivpfang  uiid  is>  .«d  stark  tangsger 
Atreift^  das^  sie  m^  ;d0n  r  ^wafih$  *  Streifen  darüb#je  fiiat 
gilteriirtig  erscbeint. .  .  m  «  r 

.  Der  gemeinste  Belemnit  von  der  JarmM.  ist  imi4^r  der 
auf  den  Seiten  zusammengedrüebtQ  S»  etcentvricirs  Biii^iNit* 
oder  B.  comprimatu»  VoLTZ)  deasea  Alveole  besonders 
lief  in  den  Kegel  .eindringt  Ausserdem  oft  grosa:  Ba- 
lemnites  canalionlatus.  Urs««bt»'.^iiteiner eigenon.Sp0* 
sues  B*  absolnti^s  gibt  es  gewiss  Aiebt,  • 

'  Und  wie. schön  habe»  wir  niebt.;|etcti4«ncb  Urn.  Aht^ 
BUim  gansse  Reihen  ,vom  m€irkwürdigenMAminonltea  vir- 
gatus,  den  ich  hi4>e  abbilden  Jasse«;  His  Fischer,  nennt 
ihn  A4  polyplocusy  dem  er  jaüob  ojffenbar  am  naehstsn 
steht  Allein  schon  der  erste  AnUisfc  tl:^nitt  sie  leiebt. 
jA»  virgatas  zertbeilt  sicj^:  schon  fast,  auf  der  Sutur^Kanta 
selbst  in  BttscheJi  vpn  4^?  JaltAn,  von  ^iamln  Stamtie  au^ 
doch  80,  dass  die  inneren  odeir  hiiitertoFebeaJma^eir  kör»är 
l^ind.  Die  Zertheilong  der  Falten  reo.  At  Ipolypküens  geaebiebt 
«rst.  in  I  d^  Höhe  der  Windun|^  und  .bis  dabin  stieliAn  die 
Falten  einfach  und  weit  getrennt../  Ancb  .vterhioden  sieb  .db 
jSekundlir-Faltan  nicht  aus  dem  HauptrSkaiMii  .£s  isit  nlobt 
gut,  dass  Hr.  Fisohk^  elnesi  sO  aAsgeBeiobo^e^eiitliüailifiiBii 
j|ft0afotf'4ciM  Produkt,  so  we^lg  ^hria  ^effW#ist. 

Plagiostoma  iutorstinoiümi  Fiao^a,  Bmme  iü 
fassiks  4e^  Mosern  p.  38y  .hänäg;..mU  Bolewkiitea  wmiliigt; 
jmit  etwa  24  starken  L&ngs-Flikeny  Haselnussrgross»  .Die 
iVordereXunula  ist  giatt^  ohne. Streifen,  .Webhe&aie  aus- 
m^idm^i  die  Intervalle  sbid;dc|ppelt  so  brei*,ais  dio  Steiha. 


SSO 

Das  sind  die  Ldt*Masoheln  der  Gegend,  «nseer  den  sehon 
vorher  bekannten*  Weniger  bedeutend  sind  Astartepulle, 
der  Berliner  gleich;  Area  elotigata  GoLDTuas,  Tf.  123, 
Fg.  9;  dleLatrarien  durah  ihren  Mantel*Elndmek  kennt« 
lieh,  leider  aber  auch  hier  nur  durch  Schleaa  und  Riegel; 
dann  eine  höchst  versierte,  gans  flache  Pleu  rote  mar  ia, 
welche  ich  neu  glaube.  SHfi  Spelte  ist  in  def  Afitte  «wischen 
Carina  und  Fnsns/ 


Hrn.  Eichwald's  Vermuthang,  der  im  Berliner  Kabinet 
befindliche  Ammonites  Bogdoanus  möge  wohl  eine  Cly- 
roenia  seyn,  ist  nicht  begründet.  Der  Dorsal-Lobns ,  sogar 
mit  zwei  Armen,  wie  bei  A.  nodosus,  wenn  anch  viel  weni- 
ger tief  als  der  obere  Lateral,  ist  doch  sn  deutlich  und  kann 
keiner  Art  von  Nautilus  zukommen,  wogegen  auch  schon 
die  grosse  Schärfe  des  Kiels  spräche.  Dagegen  könnte  man 
den  Ammoniten  vielleicht  io  die  Sektion  der  Goniatiten  ver- 
weisen. Die  Wände  der  Lateral-Loben  scheine^  die  Art 
der  kleinen  Familie  des  G.  speciosus  sn.  nähern. 


'    AleCto  älticeps,  n.  sp.^ 

eine   tertiäre  Comatula  -  Art   von  Palermo^ 


von 

Hrn.  Prot  Phiuppl 


Hiexo  Taf.  TIB. 


Bisher  fanden  sieb,  so  viel  ich  weiss,  fossile  Reste  iler 
6attang  Comatala  Lmck«  oder  Aleoto  Lbach,  welcher 
Name  älter  ist  nnd  daher  dem  LxMARCK'schen  vorgezogen 
werden  mass,  nar  in  den  lithographischen  Schiefern  nnd  in 
der  Kreide.  Ich  war  daher  nicht  wenig  erfirent)  als  ich  bei'm 
Schlämmen  des  Thones,  welcher  eine  fossile  Isoeardia  cor 
von  Palermo  ausfüllte,  den  Kelch  einer  neuen,  fossilen  Art 
dieses  Geschlechtes  fand.  Ich  war  indessen  anfangs  weit 
entfernt,  ihn  für  das  bu  nehmen ,  was  er  wirklich  ist,  nnd 
hielt  ihn  für  ein  neues  Krlnoiden-Genns,  bis  eine  mündliehe 
Äusserung  von  Johannes  Müller  und  dessen  Anfsatss  über 
die  Gattungen  und  Arten  der  Comatulen  in  Wieomanns 
Archiv  1841^  S.  139  mich  eur  richtigen  Erkenntniss  brach- 
ten. Es  weicht  nämlich  gegenwärtiger  Kelch  durch  seine 
bedeutende  Höhe,  welche  den  Durchmesser  um  die 
Hälfte  übertrifft,  während  der  Kelch  der  gewöhnlichen  AL 
Europaea  nur  halb  so  hoch  als  breit  ist,  auf  den  ersten  Blick 
sehr  ab  und  schliesst  sich  dadurch  an  Solanocrinaa  an, 
wo  aber  sogenannte  Becken-Stücke  oder  Basal-Stücke  am  Grunde 
der  Kelch-Radien  swischen  diesen  sitzen*  Da  indessen  Mül- 
ler nachgewiesen  hat,  dass  Solanocrinns  und  Comaster 


Sil 

A0A86HK'  ein  Geiias  ftind  und  an  rfen^  Oonalofain  •  gehSreii^ 
ond  dar  aach.  imter  den  lebenden  Comatelen  <swei  Arten 
bekannt  gind,  wekbe  ein  hohes  Keleh*Stfick  beeitaen  (ÄvEseh* 
riehtlrJMiGi<L.  und  Ä.  Pbalangiara  Mtn/L:)^  miksBagogum* 
wlirtige  Art  nur  an  Alecto  gebracht  werden* 

Das  Keleh^Stück  unserer  A L  al  tl e  e  pa  ist'  ^'^f  hoeb 
«nd  mieat  bn:  Dunebniesscir  1^^/'^  der  Darobniessefi  latako 
genan  so  gross  wie  bei  A;  Europae'a^  die  Höbe  aber  fast 
dreiaMil  «o  gross.  Die  Gestalt  ist  daher  beinah  beulenf&r- 
mig,  oder,'  wenn  man  lieber  will,  ans  zwei  abgestnmpften 
Kegeln  sasanunengesetat,  die  mit  ihrem  Grande:  verwachsen 
aüid«  Der.  obere,  £Mt  um  die  Hälfte  kttrsser  «als  .der  ontere^ 
entbiilt.die.  Gelenke,  fttr  die  Arme  und  oben- den  Eingang  Ik 
die  Höhle;  der  untere,  dessen  Spitze  allein  abgestutzt  isi, 
trug  die  Holfsarme.  Diese  .waren  in  ffiiifiEefan  Lüogs-Reihen 
geordnet,  welche  durch  erhabene  Kanten  von  eiiiander  ge* 
sidiiedea  sind,  wie  bei  Solanoerinus,.  und  zwar  ragte  siemi* 
lieh  eegelmäsig  die  Längs-Reihe,  welcbe^diBr. Mitte  ein^r 
Gelenkfläehe  entspricht,  höher-  hinanf,  als  die  beiden  aaderak 
Ia  .jeden  Reihe  kailn:  ich  nw^'^wei  6«knbrGruben  für  die 
Htilfsarme  unterscheiden ;  wenn  nach  unisan  ^  deren  «u^knoob 
gelegen  haben,  so  sind  sie  jedenfalls  sehr  schwach  und  kaum 
vertieft  gewesen«  Die  Gelenk^Gruben  fttr  die  Arme  sind 
genau  so  wi9  b^i  A.  Europaea  beschaffen.  Im  ersten  Drittel 
der  Höhe  liegt  in  der  Mitte  die  queere  Öffnung  des  Kanals^ 
welche  in  die  Hoble  des  I^elches  führt;  darunter  liegt  eine 
sehr  tiefe  Grube ,  welche  zum  Ansatz  eines  Muskels  dient ^ 
darüber  liegen  symmetrisch  vier  Gruben  zum  Absatz  von 
Muskeln,  welche  durch  eine  breite  Längs-Scheidewand  geschie- 
den werden.  Die  Öffnung^  welche  ob^n  in  die  Höhle  des  Kel- 
ches führt,  ist  ein  Weniges  weiter,  als  die  entsprechende  b^ 
A.  Europaea ;  die  Höhle  selbst  scheint  ganz  die  äussere  Ge- 
stalt des  Kelches  zu  wiederholen«  Ich  bin  nicht  im  Stande 
die  Ufiterscbiede  von  andern  verwandten  Arten  genauer  her- 
vorzuheben.'  .  Von  A.  Phajangium  sagt  Müller:  der  Zentral- 
Knof^. sehr  hoch  und  schmal,  fast  höher  als  breit;  und  von 
A.  Eschrichtii  nennt  er  den  Zentralknopf  halbkugelfSrmig. 
Bei  allen  andern  Arten  ist  er,  so  viel  ich  weiss,  noch  flacher. 


MB 

Ob  biet  iifgdiid  «iner  lebenil^n  Art  die  CMcfnlb-Grabea  &te 
die  flttlfsarme  «benfiills  In  Längs^Reihen  stehen  9  ivie  bei 
«neerer  fossilen^  keiin  ieh  nieht  sagen*  Beide  Verbnltnisse 
flM^be»  8ioh<eebr  merkwürdig  und  nähern  eia  SeUnoorlimSb' 

Von  der  Besoheffenheit  der  Arme  kann  ieh  nichts  anga- 
ben; lek'befitse  von  denselben  nnr.  zwei  einseine  Glieder, 
nÜaUieb  das  ev8ie^GBed  der  einzelnen  Arm<HlKlfte,  bei  Gol»' 
tvss  tab«  LXI,  fig«  1  A  nnt  x  bezeiehnet,  and  dann  eines  der 
Mgende»  Glieder.  Dieselben  bieten  niehtft  Bemievkcns«» 
wertbes  d^r.  -^  £ine  Diagnose  dieser  Art  dürfte  so^  lauten: 

A.raltieepe  Ph.  eafyee  subdaoato^  altimre  quam  hto; 
strMeulii  pr»  artieulatiene  iraeUorum  ausiHmrium  p&r  strüi 
iS  tmgUudifmUi  di$po9Uky  centruUbug  nuUU  vel  ohMetüt 
irackns  *  *  ..^  '■'    '>       - 

FossiUt^^nm^Ula  t^timiaPmwrmitana. 
•  ^  Die  .Figur  gibt  bei  a  eine  Seiten-Ansicht' i»  natfeliefaer 
Grosse  f  bei  b  eine  Ansieht  des  Knopfes  von  anten,  «n  die 
abgestotzl»  SpÜBc desselben  zu  zeigen;  bei  0  eine  Ansicht 
voRoben,  nin  den  Eingang  in  die  Höhle  zu  zeigen  ;dl«Be  beiden 
Ansiehten  sindzweioml  vergröseevt;  biei  d  eine  Seilen*  Aneidit 
tfttnfinal  Tepgröbsert.- - 

.   »Fossile,  tertiäre  Ophiuren. 

Gleichzeitig  mit  Ale  et.  alticeps  fand  Ich  eine  iHenge 
einzelner  Arm- Glieder ^  die  Ich  erst  derselben  zuschrieb, 
jedoch  bald  Air  Arm -Glieder  von  Ophiuren  erkannte. 
Dieselben  scheinen  im  Thon  Tom  Palermo  sehr  hlinfig  zd 
seyn,  und  ich  besitze  über  50  Stück  derselben.  Die  Grosse 
stimmt  so  ziemlich  mit  0.  lacertosa  und  0.  texturata 
überein,  allein  eine  genaue  Verglei($hung  der  entsprechenden 
Glieder  zeigt  bedeutende  Verschiedenheiten.  'Da  sich  die- 
selben Jedoch  nicht  ohne  eine  Menge  von  Figuren  anschaa- 
lich'  machen  lassen  und  ineine  Untersuchungeil  auch  noch 
nicht  deii  gewünschten  Grad  von  Vollendung  ei^haften  haben, 
so  habe  ich  diese  Ophiuren- Armglieder  nicht  mit  besondern 
Kamen  bezeichnen  wollen  und  begnüge  mich  vor  der  Hand, 
auf  das  Vorkommen'  derselben  aufmerksam  zu  machen. 


'■,\\ 

*.     -    >  Die 

^  ;te!n- Lagerstätten   im 

\  Ki  JUahurThaley 

Hrn.  Bierg- Verwalter  Grandjban 

ini    Wdlburg. 


"  Die  Dolomitä  des  Lahn-Thales  bieten  f&r  steh  nnd  in 
Beziehung  adf  das  Braunstein-  und  Brauneisenstein-Vorkom- 
men^ das  sie  fast' überall  begfeitet,  interessante  Erschei- 
nungen dar,  denen  ich  — ^  veranlasst  durch  die  Abhandlung 
des  Brn.  Prof.  v.  Klipst£in  ^  ' —  nachfolgende  Betrachtungen 
widme* 

Hr.  Prof.  y.  Klip^teIn  Hat'  die  Dolomite  der  obern  Lahn-' 
Gegend,  welche  ebenfalls  von  Braunstein  begleitet  sind,  in  der 
gedachten  Abhandlung  beschrieben  und  sie  zum  Gegenstande 
näherer  Untersuchung  gemacht.  Obgleich  ich  das  Vorkom- 
men im  iobern  LaAn^Thale  nicht  näher  lienne,  so  lässt  doch 
die  genannte  Untersuchung  keinen  Zweifel,  dass  dasselbe  mit 
dem  im  unteren  Laiin -Thale  zwrschen  Limburg ,  Hadamar 
und  Jf^eilburg  gleiche  Erscheinungen  darbietet  und  einer  und 
derselben  Formation  angehört. 

Die  Dolomit-BAdungen  sind  in  der  bezeichneten  Gegend 
des  Herzogthums  Nassau  ziemlich  herrschend,  und  das  damit' 
zusammenhangende  Braunstein-  und  Brauneisenstein- Vörkom-' 
nien  hat  in  Jüngerer  Zeit  zu  einem  lebhaften  Bergbau  Anlass 
gegeben  ,  wodurch  die  VerKKltnisse  dieses  Gesteins  und  die 


^    lA  ILkMTBM's  Jtrebfv  Ar  Bergbau  ti.  s.  w.,  tVlty  i. 


544 

damit  in  Verbindung  stehenden  Lagertf&tten  nutebarer  Hi- 
neralien  näher  geprüft  werden  können« 

Eine  möglichst  genaae  Untersnehong  dieser  höehst  inter- 
essanten Formarion  von  besseren  Kräften  —  ais  sie  mir 
beiwohnen  —  zu  veranlassen,  hat  mich  nur  bewegen  können, 
meine  Gedanken,  die  ich  höchst  ungern  auf  die  Weide  der 
geologischen  Spekulation  hinaustreibe,  bekannt  su  machen« 

Die  Knlk-Schichten ,  weleh^  sich  im  untern  Lahn-Thale 
ipum  IXolQmitisiren  hinneigen,  gehöre*  sn  dem  Theil  des 
Rheitiücken  tlbergangs-Geblrges ,.,  welches  unter  der  Benen- 
nung >>Schal8tein-Pormadön^^  bekannt  ist.  Diese  Kalk-Schich- 
ten —  oder  vielmehr  -Lager  -^,  die  in  verschiedener  Mäch- 
tigkeit von  V  bis  wohl  50  Lachter  mit  Thonschiefer  und 
Schalstein-Gebilden  wechseltagern ,  verfolgen  durehgehends 
mit  diesen  Gebirgsarten  ein  gleiches  Streichen  von  bor. 
'6 — 10  mit  verschiedenem  Einfallen.  Die  Veränderungen  im 
Streichen  und  Fallen  geschehen  immer  nur  allmählioh  und 
ohne  Wahniehmbarkeit  gewaltsamer  Störungen« 

Die  mächtigeren  Kalk-Lsger  sind  wieder  in  einselne 
Bänke  getheilt,  die  das  Streichen  und  Fallen  ider  ersten 
einhalten.  Das  Gestein  zeigt  a^sserdein  theils.  ;regelmfisige, 
theils  unregelmäsige  Zerklüftungen,  welche  die  einzelnen  Bänke, 
die  von  ^  bla  3  Lachter  Mächtigfielt  haben ,  in  Blöcke  von 
verschiedener  Form  absondert. 

Da  wo  die  Zerklüftungen  und  Absonderungen  in  Bänke 
das  Eindringen  der  Atmosphärilien  begünstigt  hat,  und 
wo  die  Lager  eine  flache  Neigung  haben,  scheint  sich  beson- 
ders das  Prinzip  der  Dolomitisirnng  geltend  gemacht  zu 
haben ;  —  diejenigen  Kalk-Bänke  aber  ,  die  diesem  Eindrin- 
gen vermöge  ihrer  schutzlosen  oder  höhern  Lage  am  meisten 
ausgesetzt  waren,  zeigen  die  Fortschritte  der  Dolomitisirnng 
am  meisten,  und  es  darf  als  Grundsatz  angenommen  werden, 
dass  nur  da  diese  Umänderung  im  Kalke  vorgegangen  ;ist, 
wo  der  Zutritt  der  Atmosphärilien  stattgefunden  hat. 

Ich  will  hiermit  nicht  sagen,  dass  alle  Kalk-Bänke,  die 
den  Atmosphärilien  exponirt  waren ,.  auch  ;  dolomitisirt  sind 
oder  die  Bedingungen  zur  Dolomitisirnng  enthalten;  wohl 
aber  dass  dlef  welche  diesen  Prozpsff  durcbgemacht  haben 


545 

oder  noeh  darin  b^Iffien  sind,   mit  Atn  Atinotphtfrillen  in 
Berühr|ing  waren  oder  noch  stehen. 

In  dem  Haupt-Grebiete  des  Dolömlts  der  untern  Lahi* 
Gegend,  bei  Steeten^  Niedertief enbach  «.  s,  w.,  sind  der  Dolo- 
mit and  die  ihm  sunäehst  liegenden  B&nke,  die  auch  schon 
aum  Theil  angegriffen  sind ,  ron  zahlreichen  Sprüngen, 
Klüften  und  Höhlen  durchsetzt,  in  die  sowohl  die  Tage« 
Wasser  eindringen,  als  auch  ein  hestftndiger  Wetterwechsel 
oder  Luftzug  stattfindet.  Diese  Eigenschaften  des  Gesteins 
sind  dem  darüber  geführten  Bergbau  sehr  forderlich  ge- 
wesen. 

Der  Kalk  in  der  gedachten  Gegend  und  zumal  der  bei 
Steeten  und  Niedertiefenbach  ist  grösstentheils  grau-  oder  fast 
blau-schwarz,  und  nur  weniger  ist  roth  geffirbt.  Der  Dolomit 
dagegen  ist  gelUichgrau  und  scheidet  mit  den  Fortschritten 
seiner  Umwandlung  die  färbenden  Prinzipe,  den  Braunstein 
und  das  Eisenozyd  —  letztes  als  Brauneisenstein  —  aus. 

Diese  Ausscheidungen  rinnen  an  den  Wandungen  der 
Klüften,  Höhlen  und  Sprünge  in  Stalaktiten-artigen  Formen 
-r—  die  sehr  häufig  eine  konzentrisch-schalige  Absonderung 
mit  Krystall-Drusen  und  krystallinischer  Textur  zeigen  — 
herab.  Auch  ein  Theil  des  Kalk-Gehaltes  des  Gesteins  wird 
auf  diese  Art  aufgeschieden  und  setzt  sich  in  diesen  Räumen 
in  Kalkspath-Krystallen  ab,  wodurch  die  Klüfte  nicht  selten 
das  Ansehen  wirklicher  Gänge  haben. 

Diese  Erscheinungen  sind  von  mir  in  Steinbrüchen  und 
da  wahrgenommen  worden,  wo  das  Gestein  durch  die  Thal- 
Bildungen  auf  grössere  Höhen  ehtblösst  ist.  In  dem  Gebiet, 
wo  der  Brannstein  und  Brauneisenstein  Gegenstände  berg- 
männischer Gewinnung  sind,  hat  eine  Überlagerung  verschie- 
dener Thon-Schichten  Statt,  deren  Beschaffenheit  auf  das 
Vorkommen  dieser  Mineralien  von  entschiedenem  Einfluss 
gewesen  zu  seyn  scheint.  —  Die  Mächtigkeit  dieser  Thon* 
Überlagerung  ist  sehr  verschieden  und  wechselt  von  eini- 
gen Füssen  bis  zu  15  Lachtern. 

Im  Allgemeinen  s<^heint  als  Regel   angenommen  werden 
SU  können,  dass,  je  mehr  diese  Thon-Schichten  entjßirbt  und 
nass  sind,  auf  «men  guten  Fond  Rechnung  gemacht  werden 
Jahrgang  1844.  35 


«46 

liAnn.  Die  Ayugerwif  des  Bnumsteias  folgt  fast  iaimer  der 
Gestalt  seiner  festen  Unterlage»  welche  oft  sehr  undien  ist 
and  kcune  regeimä^geii  Baue  gestattet  ^^  Das  Spezielle 
d«r  Veffkooinens  ist  «it  dem  ven  Hrn.  Prof.  v»  Klifstsin 
fttr  die  obere  Z^Mbi^fiegeiid  beschriebenen  so  fiberoinstim» 
mend,  dass  dasselba  keiner  weiteren  Betraeblang  mehr  be- 
darf. 

Doreh  die  erwähnte  Neigung,  welche  die  Kalk-Bänke  in 
Verbindung  mit  den  Ataiosphärtiien  aum  Dolomitisiren  und 
beziehungsweise  au  Mner  ftrmlicben  Umwandlung  aeigen, 
unterliegt  es  keinem  Zweifel,  dass  das  Gestein  da,  wo 
die  Tag  "  Wasser  durch  ein  fiaehes  Terrain  begünstigt 
anhaltend  auf  dasselbe  einwiriieii  können,  in  eine  Thon- 
artige  Masse  verwandelt  werden  mnss.  Diese  Annahme  wird 
dnreh  die  ganz  mlfingbare  Thatsache  bestätigt^  daas  man  die 
Veränderungen,  die  in  dem  Gesteine  in  Folge  der  Delooiiti- 
sirung  vorgehen,  von  den  ersten  Anfängen  bis  «um  Zerfal- 
len in  Staub  oder  Verwändelung  in  eine  thonige  Masse 
genau  verfolgen  kann,  und  dass  man  nogar  nicht  selten  Kalk* 
Blöcke  findet,  woran  alle  Stufen  dieses  merkwürdigen  Pro- 
zesses sichtbar  sind«  Es  ist  sehr  natärlich,  wenn  ich  an- 
nehme, dass  in  diesem  durch  die  stattgefündene  Umwandlung 
entstandenen  weichen,  nassen  Then  die  sehwereren  metalti- 
aeben  Bestandtbeile  des  Gesteins  sidi  naeh  und  nach  hinab- 
gesenkt und  die  gegenwärtigen  Braunstein-*  und  Brauneisen- 
stein-Lagerstätten formirt  haben^  deren  Bildung  wohl  immer 
noch  da,  wo  Kalk**Bänke  das  Liegende  bilden,  im  Fortschrei- 
ten begriffen  ist,  .und  die  beim  ersten  Anblick  so  rätheel- 
baft  erscheinen.  Diese  Thon-Masse  würde,  wenn  sie  unter 
einem  höhern-  Drucke  trocken  gelegt  würde,  vielen  unserer 
Schalsteine  gleichen,  und  die  Erklärung  fiir  die  Bildung  des 
Braunstein- Vorkommens  würde  auch  auf  unsere  Rotheisen- 
stein-Lager anwendbar  seyn. 

Es  ist  eine  schlimme  Sacbe  fttr  mmne  Beobachtungen 
gewesen,  dass  ich  über  die  cbemisofae  Znsammensetzung  der 
Kalk-Bänke  9  welche  sich  sum  Dolomitisiren  hinneigen,  und 
über  die,  welche  diesem  Proaess  nicht  unterworfen  an  seyn 
scheinen,    keine   Gewissheit  erhaken   konale.     Nach   dem 


547 

insseni  AiMeheii  «nd  dem  Geraebe  sn  arthitien,  oHißs  aker 
das  erale  Gastein  einen  niaht  iinbatrfichtliehen  Thon-Gehalt 
haben.  Der  Taik-Gehalt  musa  auch  nrsprfinglieh  vorhanden 
seyn  und  tritt  wahrscheuiUoh  nfar  dann  während  des  Dolo* 
nntiaimngs-Proaesses  deotiieber  als  Bpaonspath  krystadiniseh 
hervor,  wenn  ihm  ein  Theil  aeines  Kalk-Gehaites  durch  das 
Wasser  entzogen  worden  ikU  Dass  der  Talk*Gehalt  in  dem 
Gesteine  enthalten  ist,  dass  das  Doiomitisiren  nicht  durch 
Talk^Dämpie  von  unten  geschieht,  sondern  lediglich  durch 
die  Neigung  des  Gesteins  sur  Zerseiaung  in  Folge  seiner 
chemisehen  Zusammensetsimg  und  durch  den  Einfluss  der 
Atmosphärilien,  kann  um  so  fester  angenommen  werden,  als 
die  unteren  Kalk-Bänke  am  wenigsten  oder  gar  nicht  ange- 
griffen sind  und  als  von  diesem  Kalk  aufgeführte  ältere 
Bauten,  wie  e.  B«  der  Thurm'  der  Burg  Deiren,  da  und  nur 
da  im  Laufe  der  Zeit  dolomitisirt  worden  sind,  wo  durch 
die  Ungunst  der  Witterung  oder  andere  Umstände  die  Bau* 
steine  von  dem  umhüllenden  Mörtel  befreit,  dem  Einflüsse 
der  Witterung  ausgesetst  waren. 

Dass  das  Liegende  der  Haupt-Braiinstein*Niederlage  bei 
Niedertiefeniach  nach  allen  Richtungen  zerklüftet  ist,  wird 
-*-  wenn  diese  Thatsache  auch  nicht  durch  den  Bergbau 
ausser  Frage  wäre  —  durch  die  Eahlreichen  Fingen  oder 
vielmehr  trichterartigen  und  euw^Ien  sehr  weiten  und  tiefen 
Vertiefungen  in  den  dem  Geateiii  aufgekgerten  Thon-Schich- 
ten,  welche  durdi  Einsiokemng  mittelst  der  Tage- Wasser 
in  die  Spalten  und  Hohkn  des  Gesteins  entstanden  sind,  he» 
stä*tigt.  Ob  bei  der  angenommenen  Verwandlung  des  Dolo- 
mits  in  Thon-artige  Massen  die  nicht  selten  dazwischen  |ie« 
genden  SchalsteiurSchiebten  gleiches  Schicksal  gehabt,  kann 
ich  zwar  aus  den  von  mir  beobacbleten  Erscheinungen  nicht 
durekt  ableiten;  es  ist  aber  mehr  als  wahrscheinlich,  das« 
sie  ebenfalls  einer  Umbildung  in  dem  angegebenen  Sinne 
unterlagen.  Diese  Umwandlung  des  Schalsteins  in  Thon 
lässt  sich  wenigstens  an  vielen  Orten  ausser  dem  Dolomit* 
Giebiet  und  wahrscbelnlich  auch  in  diesem  nachweisen. 

Die  abwechselnden  Bänke  und  Lager  des  Kalkes  stehen 
jaden&Us  mit  Am  sehr  Kalk  -  haltigeii  Scbajstoin  -  artigen 

35* 


548 

BlMnngen  in  einer  geneuern  Verwundteeliaft  mid  in  innige« 
ren  Beeiehungen,  als  man  mit  Rlleksteht  «af  ihre  Süsseren 
Verschiedenheiten  anznnehroen  geneigt  ist;  und  diese  Ver* 
sehiedenheiten  wie  die  denselb«[i  ku  Ommle  liegenden  Unter- 
schiede« sind  vrahrscheinlieli  ebenfalls  wieder  Ergebnisse 
ehemischer  Prosesse,  die  dem  in  Rede  stehenden  vorange- 
gangen sind  oder  gar  noch  mit  demselben  in  Verbiadong 
stehen« 

Jedenfalls  wird  in  diesen  ungestörten  Niederschlägen, 
die  noth wendig  in  einem  Medium  geschehen  sepi  müssen 
tind  doch  äasserlich  nnd  Ihrem  chemischen  Wesen  naeh  so 
verschieden  anznsehen  sind,  der  Schlüssel  sar  Enti4ithselang 
der  geheimmissvollen  Nator*  Processe  und  deren  Produkte 
gefunden  werden  können,  die  anscheinend  no  verwickelt  ond 
teanefafaltig  —  «wie  überall  in  der  Natar  —  einfach  schaf- 
fenden Ursachen  ihre  Entstehung  verdanken.  Es  wider- 
streitet nicht  allein  der  Erfahrung,  sondern  auch  allen  phy- 
sikalischen Begriffen,  die  sich  an  das  Wesen  eines  Meer- 
artigen Fluidums,  das  verschiedene  Stoffe  in  sieh  gelöst  oder 
gemengt  enthielt,  kntfpfbn  lassen,  wenn  man  annehmen  wollte, 
in  diesem  Fluidnm  habe  eine  Generation  Thiere  gelebt  und 
die  Reste  «lerselben  mit  dem  sonst  noch  gefiülten  Kalk  hät- 
ten eine  Schichte  Niederschlag  gebildet ;  hierauf  sey  die  Na- 
tur des  Fluidums  so  verändert  worden^  dass  Schalstein  oder 
Schiefer  niedergeschlagen  worden  sey,  und  dieser  Wechsel 
der  Niederschläge  habe  sich,  ohne  dass  die  Thiere  dadurch 
KU  Grande  gegangen  seyen,  oder  diese  seyen  vielmehr  mit 
jedem  neuen  Kalk-Niedersohlag  wieder  auferstanden,  fast 
nneähligemal  wiederholt. 

Die  nähere  Inbetrachteiehnng  der  Zeit  nnd  der  Ver- 
sehiedenartigkeit  der  Stoffe,  welche  in  den  ursprünglichen 
Niederschlägen  der  angegebenen  Art  enthalten  waren ;  der 
ehemischen  Verwandtschaften  dieser  Stoffe  und  ihrer  mög- 
lichen Wechselwirkung  aufeinander ,  so  vHe  der  Austrock- 
nnng  nnd  der  dadurch  erfolgten  ZusammeuBiehung  dnreh 
Thal-Bildungen  n.  s.  w.,  wird  \^ohl  noch  oft  dahin  föhren, 
die  Entwirrung  geologischer  Probleme  eu  ermöglichen. 

Obgleich  es  nicht  der  Zweck  gegenwärtigen  Aufsatse« 


549 

iirt,  weitere  g«olo^9riie^fir9eh«inangen  ak  den  Oolomit  and 
das  damit  verbundene  Braansteiti- Vorkommen  sir  betrachten, 
so  kann  ieh  doeh  der  Versacfanng  >  nfeht  widerstehen ,  an 
diese  Betrachtungen  noch  eine  Frage  auEureiben,  die  mich 
in  Besog  auf  eine  neuere  Richtung  der  Geologie  sehr  intetv 
essirt  und  enm  Theil  auch  mit  den  in  Betrachtung  gekom- 
menen Gebirgs*Schichten  iii  Verbtiidung  steht. 

Ich  meine  nämlich  die  in  neuerer  Zeit  so  manchfaltig 
auftauchenden  Klassifikadonen  >> transitiver^  Gesteine  in  An« 
^img  ihres  relativen  Alters  auf  Grund  der  von  ihnen  ge« 
fahrten  organischen  Oberreste. 

Diese  Klassifikationctt' scheinen  mir  in  vielen  ihrer  Ntt« 
anzen  einer  haltbaren  Begräiidnng  sehr  zu  entbehren^  da 
kaum  abzosehe»  ist,  wie  nicht  an  verschiedenen  durch  kli-* 
oiatlsche  * '  und  sonstige  Ursachen  begünstigten  Punkten  sich 
vorjBugsweise  gewisse  Organismen  angesiedelt ,  daselbst 
ihren  Tod  gefunden  haben,  zosammengebäuft  oder  serstreut 
worden  seyn  sollten.  Bei  Weitem  vom  grössten  Th^le  der 
vorkommenden  Versteinerungen  lässt  sich  mit  Gewissheit  vor- 
aussetken,  dass  sie  nicht  durch  plötzliche  Katastrophen  ifare^i 
Untergang  foiiden;  sondern  vielmehr  allmählich,  indem  viele 
Geschlechter  aufeinander  lebend  zu  der  grossen  Zahl  von 
Individuen  ahwucliseil,  die  gegenwärtig  aufgefunden  werrfea. 
Der  Umstand,  dass  die  grössern  Versteinerungen  gewöhnlieh 
andere  kleinere  enthalten,  und  dass  eine  und  dieselbe  Gebirge« 
Schicht  ah  einem  Orte  Versteinerungen  führt  und  am  andern 
nicht,  und  dass  sich  hier  besondere  Gattungen  und  Speziea 
finden,  währeud  Dieses  dort  nicht  der  Fall  ist ,  dürfte  wohl 
geeignet  seyn,  in  die  Richtigkeit  der  neuen  Theorie'n  über 
relative  Alters- Verschiedenheiten  gerechte  Zweifel  zu  brin« 
gen;    —   zumal  die  verschiedenen  Formen  der  Übergangs- 


*  Diese  Anstcbt  ist  in  iheti  gewiss  richtig*  und  för  die  Jungfern, 
tertiären  Fermatioiiea  auch  von  Dbshaybs,  Lybix,  Fonnfi»  u.  A.  nach- 
gewiesen, die  ecbeinbaren  Ausnahmen  von  der  gleichen  Verbreitnog  der 
Organismen  in  gleichen  Gebirgen  aber  auch  schon  wieder  in  gesetzliche 
Regeln  gebracht;  für  das  Übergangs-Gebirge  aber  findet  dieselbe  inso- 
fern keine  Anwendung,  als  es  zu  dessen  Zeit  noch  keine  klimatisch 
versebiedenen  Zonen  der  Erde  gab.  D.  R. 


550 

Gebirge  noch  lange  nieht  hinrefohend  genan  unterinohi  sind, 
nm  mit  Wahrheit  sagen  su  lionnen,  welehen  Schichten  diese 
oder  jene  Organismen  aiisschliessfleh  angehören. 

Es  ist  wohl  kaam  eine  6ebirg8«Partie  geeigneter^  unser 
Wissen  nnd  die  vorhandenen  Theorie'n  unsicherer  ea  machen, 
als  das  Obergangs^ebirffe  im  Hersogtham  Nassau^  welches 
in  neuerer  Zeit  besonders  dstreh  die  onerAittdiichen  Forschun- 
gen der  HH.  Sandberqbr  dahier  und  dnrch  den  Sammeleifer 
des  Hrn.  Markscheiders  DANNSeiBBRa  sn  Dillenburg  ein  so 
erstaunliches  und  manchfaltiges  Material  bu  abweichenden 
Betrachtangen  von  den  herrschenden  Ansichten  geliefert  hat, 
dass  man  mit  Recht  von  dem  in  Vorbereitung  stehenden 
Werke  der  HH.  SandbbrgIbr  über  die  Übergangs-Versteine- 
mngen  des  Hersogthums,  welches  die  organischen  Reste  in 
den  aufeinander  folgenden  Gebirgs-Schichten  vergleichend, 
abhandeln  wird,  eine  fiberraschende  Berichtigung  der  herr« 
sehenden  Annahmen  erwarten  kann. 

Die  Gebirgs-  oder  vielmehr  Kalk-BXnke,  die  in  gegen- 
wärtigem  Aufsatze  mit  Rücksicht  auf  den  Dolomitisirungs« 
Proasess  eur  Betrachtung  gekommen  sind,  gehören  wohl  zum 
Theil  EU  den  reichsten  Versteinerung-ffihrenden  Schichten 
des  hiesigen  Übergangs-Gebirges ;  die  Petrefakten  treten  aber 
nur  da  ans  dem  sie  umhüllenden  Gesteine  deutlicher  hervor, 
wo  ein  gewisser  Grad  der  Verwitterung  im  Innern  des  Ge- 
steins oder  auf  den  Absonderungs-Klttften  stattgefunden  hat, 
und  es  ist  sogar  fast  als  sicher  ansnnehmen,  dass  viele  Kalk- 
Schichten  in  hiesiger  Gegend  dessbalb  für  Versteinerungs* 
leer  gehalten  werden,  weil  sie  noch  nicht  in  ein  gewisses 
Stadium  der  Zersetsung  getreten  sind.  Eine  sn  weit  gegan- 
gene Verwitterung  und  Zersetsung  des  Gesteins  wird  auch 
unter  Umständen  die  organischen  Formen  aerstören  oder 
unkennbar  machen  können. 

Sicher  ist  es  jedenfalls,  dass  der  Kalk  in  den  en  dem 
rheinischen  Übergangs-Goblrge  gehörigen  Gesteins- Schichten 
eine  grosse  Rolle  gespielt  hat  und  noch  gegenwärtig  spielt, 
und  dass  die  grössten  Veränderungen  in  demselben  dem  Hin- 
sntritt  oder  der  Entfernung,  wohl  aber  mehr  der  Entfer- 
nung dieses  Stoffes  zugeschrieben  werden  müssen.     Ich  gehe 


561 

hhrbtl  von  der  wwpig  «iMkheni  Vovaassetsmig  aus ,  dass 
alle  Glieder  des  rheinischen  Übergangs-6ebir|^s ,  die  einen 
Tbeil  unseres  Bersogthums  einnehmen,  orsprünglieh  ein  mehr 
oder  weniger  liaikiger  Niedersohiag.  waren,  der  in  einem 
Mediam  erMgte,  das  sehen  von  sahlreiehen  Organismen  be- 
lebt war;  dass*  aber  aneh  diese  Miederschlfige  von  einer 
Menge  anderer  Stoffe,  wie  Talk-,  Kiesel-  md  Thon-Erde 
and  OMtallisehen  Siibstan«en  begleitet  waren.  Diese  An- 
nahmen laesen  sich  «m  so  mehr  rechtfertigen,  als  diese  Sab- 
stansen  noch  wirklich  in  dem  ganeen  Gebirge  reichlich  vor- 
handen sind,  und  das»  der  Kalk  sogar  noch  einen  Theil  des 
eigentlichen  GranwadEensebiefer  •Gebirges  ansmacht.  Dass 
der  Kalk  aber  früher  in  diesem  Gebirge  reichlicher  vorhan- 
den war  nnd  im  Lauf  der  Zeit  durch  das  Wasser  gelöst 
ond  entfernt  worden  ist,  beweisen  die  sahireichen  Verstei- 
nerungen, Versteiaerongs-Ikihlen,  Abdrücke  und  Kerne,  wer 
aas  die  kalkige  Schale  entweder  gans  oder  sum  Theil  ver- 
schwanden ist« 

In  denjenigen  Schiebten  des  Schiefer-Gebirges,  in  welchen 
die  Petrefakte  noch  gaas  oder  zum  Theil  mit  ihren  Schalen 
enthalten  snid,  ist  auch  das  Gestein  selbst  noch  stark  Kalk- 
haltig, und  die  schiefrige  Teatnr  ist  nur  unvollkommen  ent- 
wickelt. Ich  bin  daher  geneigt,  die  Ursache  dieser  schiefri- 
gen  Textur  einem  ähnlichen  Prozess,  wie  dem  Dolomitisi- 
raogs-ProBCSs  bei  den  Kalken  im  ZoAn-Becken  bei  Limburg 
und  Süssem  snausefareiben,  wo  sich  ebenfalls  nach  Auflocke- 
rung des  Gesteins  durch  Entfernung  des  Kalks  ähnliche 
Erscheinungen  in  der  krystallinisehen  Bildung  des  Bri^un- 
Späths  kundgeben.  Eben  so  verwandelt  sich  auch  das  aufge- 
lockerte Schiefer  -  Gestein  unter  Zutritt  des  Wassers  in 
günstigem  ebenem  Terrain  in  Thon-artige  Massen.  —  Die 
einzelnen  GeUrgs-Bänke  sind  hier  fast  ebenso  von  einander 
unterschieden,  wie  bei  dem  Sehalstein  und  Kalk  im  Dolomit- 
Gebiete.  Die  kalkigen  Schichten  wechseln  mit  quarzigen, 
die  fast  einem  Sandsteine  gleichen,  und  mit  Talk-reichen,  die 
dem  Glimmerschiefer  nahestehen« 

In  alien  diesen  Schichten  und  Bänken  kommen  gleiche 
Versteinerungen   vor,   wodurch  es  klar  seyn  dürfte,  dass 


552 

dieselben,  arspTfinglleh  gleieh,  ihre  gegenwärtige  relatife  Ver- 
sehiedenheit  ehemischen  Prosesten  eu  danken  haben. 

Mit  dem  Vorhergehenden  will  ich  keineswegs  gesagt 
haben,  dass  die  Zeit  der  Entstehung  d^i  Torschiedenen  Schich- 
ten gleich  sey;  ich  halte  mich  vielmehr  ttbersengt,  dass  eine 
so  umfassende  Formation  sa  ihrem  Absatse  eine  entspre- 
chende Zeit  und  Tausende  von  Jahren  gebraucht  hat,  und 
dass  in  dieser  Zeit  gewiss  auch  verschiedene  Organismen  in 
dem  Medium  dieser  Niederschläge  gelebt  und  darin  ihre 
(Grabstätte  gefunden  haben. 

Ich  bin  versucht  anzunehmen,  dass  in  Bezug  auf  die 
Lebensfähigkeit  der  Thiere,  welche  sich  in  den  Ubergangs- 
Schichten  finden,  die  allmählich  reiner  werdenden  kalkigen 
Lösungen  auch  eine  grössere  Manchfaltigkeit  der  Geschöpfe 
hervorriefen  und  begünstigten,  wie  sie  in  den  offenbar  jün- 
geren Schichten  des  Limburger  Beckens  im  Vergleich  zu  den 
älteren  des  Thon-  und  Grauwacke-Schiefers  des  Rhein"  und 
unteren  ZaAn-Gebirges  gefunden  werden.  Diese  Annahme 
dürfte  einen  Beleg  darin  finden,  dass  fast  alle  jüngeren  aus 
wässerigen  Niederschlägen  gebildeten  Formationen  reicher 
und  reiner  an  Kalk  als  die  altern  sind,  und  mit  der  R;ein- 
heit  der  Niederschläge  auch  die  Produktions-Fähigkeit  der 
Gewässer  für  eine  manchfaltigere  und  reichere  Thier-Welt 
gewachsen  zu  seyn  scheint. 

So  gewiss  als  diese  Verschiedenheit  der  Versteinernngs- 
Führung  in  dem  erwähnten  Gebirge  besteht,  so  gewiss  ist 
es  aber  auch,  dass  sie  eine  Menge  Versteinerungen  gemein- 
schaftlich haben ,  und  dass  es  keineswegs  noch  festgestellt 
werden  kann,  welchen  Schichten  vorzugsweise  gewisse  Or« 
ganismen  eigenthümlich  sind,  und  dass  diese  Schichten,  wenn 
deren  auch  nachgewiesen  wären,  noch  keine  eigenthfimliche 
Bildungs-Perioden  im  geologischen  Sinne,  mit  strenger  Alters- 
Verschiedenheit  begründen  können. 


Briefwechsel. 


Blittheilungea  an  den   Geheimenrath   v.  Leonhard 

gerichtet 

Breslauy  6.  März  1844. 

Ein  in  der  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Paris  im  vorigen  Jahre 
gehaltener  Vortrag  des  Hrn.  Etis  v.  Bbaumont  ^^Vergleich  der  ringför- 
migen GebifgS'Massen  der  Erde  mit  denen  des  Mondes'^  (Compt,  rend; 
1848,  T.  XF/,  p.  1032)  gab  insofern  zu  einem  Priorilftts-Streit  Anlass, 
als  ich  mich  gcnöthiget  sah^  der  gedachten  Akademie  zu  bemerken,  wie 
ich  hierüber  in  einem  in  der  Hauptsache  übereinkommenden ,  in  der 
etcMesisehen  Gesellschaft  für  vaterländische  Kultur  (Arb.  d.  ScMes.  Ges. 
f.  Tsterl.  Kultur,  1841,  S.  70/  71)  gehaltenen  Vortrag  bereits  1841  aus- 
gesprochen hatte  und  mich  geehrt  fühle,  gleiche  Gedanken  mit  Hrn.  v. 
Bbaukont  zo  haben,  voraussetzend,  dass  ihm  die  meinigen  n^cht  bekannt 
sejren,  weil  unsere  Gesellschaft,  obgleich  reicber  als  jede  andere  Privat- 
Gesellschaft  ausgestattet,  sich  doch  nicht  dazu  versteht,  ihre  Abhand- 
langen in  öffentlichen  Blättern  bekannt  zu  machen,  wogegen  unsere 
JabresoBerichte  sich  eben  keiner  grossen  Verbreitung  erfreuen. 

Die  Akademie  ist  darauf  in  so  weit  eingegangen  (VInstii. ,  1848, 
T.  XI,  p.  400),  dass  sie^roein  Schreiben  am  10.  Nov.  1843  (üampies 
rend,  1844,  T.  XVII,  p.  1202)  zur  Sprache  gebracht,  in  dessen  Folge 
sich  Hr.  V.  Bbauihont  äusserte:  „dass  er  als  Beleg  seiner  noch  altern  Be* 
handlang  dieses  Gegenstandes  auf  den  Abdruck  seiner  am  19.  Dez. 
1899  bei  der  Philomatischen  Gesellschaft  gehaltenen  Vorlesung  (Anitol. 
Scienc.  natur.  XXIl,  88),  über  die  Beziehung  zwischen  dem  Relief  der 
Insel  Ceylon  und  dem  gewisser  Gebirgsmasseo ,  die  man  an  der  Mond* 
Oberfläche  wahrnimmt**,  hinweise. 


556 

Rcharfoa,  s.  TIr.  «lareli  WlederschmelcoDg^  des  Nebensteins  yerflSssten 
Grenzen  dieser  wahren  Gange  (Spalten •  Aasffillungen) ,  die  aller- 
dings manchmal  wohl  auch  ihre  Gang-Form  einigermasen  verlieren  konn- 
ten ,  wenn  das  Nebengestein  während  der  Spalten- Ausfüllung  bewegt 
wurde.  Nach  dieser  Erklärung  der  Sache  wurden  diese  Gänge  freilieb 
nach  unten  (in  unbeachtbarer  Tiefe)  in  das  Haupt-Gestein  verlaofen; 
ihre  beobachtbare  Erscheinung  aber  macht  durchaus  eine  Trennung  noth^ 
wendig,  df^nn  es  treten  mineralogisch  verschiedene  Gesteine 
mit  (s.  Tb.  wenigetens)  scharfen  Grenzen  gangförmig  ineinan- 
der, und  zuweilen  umschliessen  die  Gang-f5rmigen  scharf- 
begren^je  Bruchstucke  der  anderen.  Wer  unter  solchen  Um- 
ständen keine  Alters-Verschiedenheit  statuirt,  der  verkennt  gänzlich  den 
Werth  geognostiscber  Beobachtung.  Hr.  Dr.  Rsoss  hat  Übergänge  der 
verschiedenen  Granite  ineinander  gesehen ;  Das  kann  ich  einem  so  tüch- 
tigen Beobachter  freilich  nicht  ohne  Weiteres  von  hier  aus  bestreiten; 
aber  ich  gestehe,  ich  hege  gegen  sogenannte  Übergänge  stets  grosse« 
Misstrauen:  sie  sind  gar  zu  oft  nur  scheinbar,  und  ihre  Annahme  erspart 
manche  Mubseeligkeit  genauer  Forschung.  Im  vorliegenden  Falle  können 
solche  (scheinbare)  Obergänge  sehr  leicht  dadurch  entstanden  seyn,  dass 
der  jüngere  Granit  den  altern  an  der  Begrenzung  erweichte  und  sich  mit  ikm 
verflösste,  Was  aber  eigentlich  immer  nur  eine  mechanische  Durchdrin- 
gung ,  kein  wahrer  Übergang  der  unter  abweichenden  Umständen 
erstarrten  und  desshalb  etwas  verschiedenen  Gesteine  zu  nennen 
seyn  wurde. 

Die  kleinste  Ausdehnung  scharfer  Begrenzung  zweier  Gesteine  kann 
ohne  Alters-Ungleicbheit  jedenfalls  weit  schwieriger  erklärt  werden,  als 
die  grosste  Ausdehnung  scheinbaren  Überganges  an  den  Grenzen  wirk- 
lich Alters-ongleicber  Gesteine,  wcsshalb  denn  ein  kleines  Stück  scharfer 
Grenze  viel  mehr  Gewicht  hat,  als  die  ausgedehnteste  Verflössung. 

Hr.  Dr.  Rsoss  spricht  ferner  vom  Ringen mscblossenseyn  der  vermeint- 
lich jüngeren  Granite ;  aber  dagegen  muss  ich  bemerken ,  dass  er  das 
Umscblossenseyn  wohl  schwerlich  ringsum,  wahrscheinlich  vielmehr  nur 
in  einer  Ebene  beobachtet  bat,  und  dass« durch  Verschiebung  der  zerspal- 
tenen  Theile  und  nachheriges  Zusammenpressen  unebener  Gang-Spalten 
beinah  völliges  Umscblossenseyn  der  Spalten  -  AusfüUungsmasse  ent- 
stehen kann. 

Alles  das  Gesagte  gilt  eben  so  für  die  CarUbaäer  und  Marienhader 
Hornstein-Gänge,  als  für  die  Granit-Gänge. 

Nun  bleibt  mir  aar  ooeh  übrig  sa  erwähnen,  dass  nicht  nnr 
Hr.  Oberberghauptmann  v.  Hsüdeh  sehr  sebdne  ond  grossä  Fragmente 
des  deutlich  vom  Basalt  durchdrungeneil  und  veränderten  Granites  vom 
VeUsberge  mit  hierber  brachte,  wie  ich  schon  im  Jahrb.  1835,  255 
drucken  liess ,  sondern  dass  ich  ganz  ähnliche  auch  selbst  suf  dem 
VeiUberge  gesehen  habe,  als  ich   das   Vecgndgeii   hatte  am  23.  Mai 


M7 

183e  Hm.  L«  VON  Bvcw  auf  4itMii  intorcNMiitoii^  B«tall4I%el  so  be- 

B.  CoTTAj 


Leifxig^  4.  Mai  1844. 

Die  viel  besproehenen  Felten^Sehliffe  sind  jetsft  aueb  itkSuekaem 
nacbgenriesen  Vordeo.  AU  inleh  mein  Freund  B.  Gotta  vor  einiger  Zeit 
fragte,  ob  ich  wohl  an  den  If^ursan^  . Porphyr-Hügeln  Spuren  von 
Felflen-Scbliffen  beobachtet  habe,  niqsiite  ich  diese  Frage  noch  verneinen; 
denn  ich  hatte  damala  meine  Untersuchung  nur  bis  zum  LüpUt%er  S/rii»' 
berge  ausgedehnt,  an  welchem  ich  vergebens  nach  polirten  Flächen  g»* 
snehl  hatte.  Jetzt  führten  mich  meine  Arbeiten  in  die  weiter  nördlich 
bei  KvUmen  liegenden.  Porphyr -Kuppen ,  diese  äussersten  Vorposten, 
welche  das  felsige  Hügelland  in  die  Norddentsehe  Ebeatf  hinaoascbiefof. 
An  ihnen  fand  ich  denn  die  geschliffenen  und  polirten  Flächen  recht 
deutiieh ;  so  am  Spietherge^  am  Kleinen  Keuritz'sehen  Berge,  tto  Belh^ 
berge  und  Frauenher ge*^  auch  die  andern  Porpbyr-Hugel  wurden  sie 
gewiss  erkennen  lassen ,  wenn  sie  nicht  bewaldet  wären.  Überhaspl 
sieht  man  diese  Felsen>Schliffe  gar  nicht  oder  doch  nnr  äusserst  selten 
an  denen  frei  anstehenden  und  den  Atmosphärilien  blosgestellten  Felsen- 
Wänden,  welche  in  der  Regel  sehr  rauh,  ausgenagl  und  mit  Flechten 
aberzogen  sind.  Nnr  am  Fosse  der  Kuppen,  dort,  wo  durch  Steinbrncha- 
Arbeiten  oder  sonstige  Ursachen  der  sandige  Lehm  entfernt  worden  ist| 
welcher  eine  schützende  Decke  der  Felsen-Schliffe  bildete ;  nur  dort  sieht 
man  sie  hervortreten^  nicht  selten  in  grossen  Flächen,  welche  im  Sonnen- 
lichte schon  aus  der  Ferne  ihre  Politur  verratben.  Die  Art  der  Ab- 
Schleifung  ist  immer  nnr  eine  und  dieselbe ;  man  sieht  kurze  (meist  nnr  bis 
2'^  lange)  Lansett*förmtg  verlängerte  und  flachmoschelig  ausgehöhlte 
Forehen  ,  welche  durchaus  parallel  geordnet  sind  und  der  Gesteins* 
Oberfläche  ein  grob  -  und  lang-flasriges  Ansehen  ertbeilen ,  so  dasa  man 
eher  Gneiss  als  Porphyr  vermuthen  möchte.  Dabei  ist  die  ganze  Fläche 
mehr  oder  weniger  vollkommen  polirt.  Breite  und  tiefe,  weit  fortlau- 
fende Furchen  habe  ich  nirgends  gefunden. 

Die  Richtung  der  Streifen  ist  iui  Allgemeinen  der  Längen-Ausdeh- 
nung der  Kuppen  parallel  und  daher  hauptsächlich  von  NW.  nach  SO.; 
wo  jedoch  eine  Kuppe  zu  Ende  geht,  da  winden  sich  die  Striemen«  bis 
in  die  Richtung  W.  nach  0.  An  den  Abhängen  und  höheren  Tfaeilen  der 
Kuppen  fand  ich  nur  selten  überdeckte  oder  durch  ihre  Lage  geschätzte 
Felsen-Flächen  mit  deutlichen  Schrammen ;  unter  andern  eine  sehr  schöne 
nahe  am  Gipfel  des  HoHherges, 

Abgeschliffene  lose  Fels-Blöcke  sind  eine  in  der  ganzen  Gegend 
sehr  häufige  Erscheinung;  nicht  nur  die  Blöcke  des  Porphyrs,  sondern 
auch  besonders  die  des  Btraunkohlen-Quarzes  zeigen  die  Slreifung  und 
Politur  bisweilen  äusserst'  voHkommen. 


5SS 

Die  T«rfeefater  ^er  Eüaif H  nig«!»  Mtilieii)  wie  ik  bi«r  ibre  Gkfttehet 
betten  wollen,  weiche  ans  Skandutavien  bh  nmth  Saeksen  reichten«  6e» 
biri^e  und  Thältr  g^ab  es  deinaU  gewU«  nicht  in  der  hiesigen  Gegend*, 
Tielmehr  museen  die  Oberflächen-Formen  ciemlich  dieselben  gewesen  seyn, 
wie  gegenwärtig,  nnd  dieeelben  Geröll-  und  Sand-Massen,  welche 
)etKt  die  Ebene  bilden,  sind  es  wohl,  denen  die  Absehleifong  suge> 
aehrieben  werden  mass.  Grössere  erratiaebe  Blöefce  aittd  verb&llnisseiSsig 
nnr  aparaam  anagestreiit,  obgleich  aie  aooat  hlHiflger  geweaen  aeyn  mögen, 
ehe  ein  Theil  derielben  von  den  Bewohnern  der  Gegend  an  Grnnd- 
Üanem  ,  Teieh-Dlnimen  n.  a.  w.  benvtzt ,  oder  bei  Urbarmachoog  der 
Felder  tief  in  die  Erde  eingegraben  worden  iat.  Ein«  FInlh,  welche  die 
Gerolle  nnd  den  Sand  mil  aiefa  fortschwemmte  und  ans  deren  Trübe  sieh 
feuletst  der  Lehm  mederscblog,  acheint  mir  hier  allein  Eur  Erklfirong 
der  Emchf^inung  geeignet.  Die  grösseren  erratisclien  Blöcke  mdgi*n  zoia 
Tbeil  später  dbrch  schwimmen dea  Eia  sngefifilurt  worden  seyn,  während 
die  sabiloaen  kleinen  und  völlig  abgerundeten  nordbchen  Geschiebe  Jener 
Sand»  und  Geröll-Maaaen  gletchfalls  sngeeoh-wemmt  worden  aeyn 'müssen. 
'Skand^mHen  ragt  jetst  mit  seinen  höchsten  Punkten  faat  8000'  hoch  auf; 
warum  aoll  es  nicht  einmal  weit  höber  geweaen  aeyn?  Wie  sind  die 
schroffen  Felsen-fliäler  seiner  Fjorde  anders  so  erklären«  als  durch  die 
Annahme  eben  ao  Tieler  Rupturen ,  welche  bei  einer  raschen  Emporhe^ 
bung  des  ^afidinrnfischen  Festlandes  zu  grosser  Höhe  not  h  wand  ig 
erfolgen  musstep;  und  wenn  nun  diese  Hebung  aus  den  Tiefen  des 
Meeres  erfolgte,  was  war  da  natfirlicher,  als  die  Bntstebung  einer 
petridelaunischen  Fluth? 

Bei  meiner  im  Laufe  der  jetstgen  Oster-Ferien  ausgeführten  geogno- 
atischen  Üntersocbung  des  grossen  Porphyr-Distriktes  auf  Sektion  XIV 
unserer  Karte  (von  welcher  au  Michaelis  eine  zweite  verbesserte  Auf- 
lage erscheinen  wird)  habe  ich  Gelegenheit  gehabt,  manche  Berichtigung 
eineusammeltt.  Die  Muiztehener  Achat-Kageln  (mit  den  aogenanntea 
Diamanten)  kommen  nicht  im  dasigen  Porphyr,  sondern  in  einem  weichen, 
oft  geschichteten,  grtinlichweissen  Thonstein  (oder  Porphyr-Tuff)  vor* 
Der  Hydrophan  von  8eklit%  findet  oder  fand  sich  in  einem  dünn  platten- 
formig  zerklüfteten  Quarz-freien  Porphyr,  den  ich  dem  Melaphyr  (oder 
Porphyrite)  beizähle,  da  er  stellenweise  in  ausgezeichneten  Mandelstein 
fibergeht.  Der  Fundort  dieses  Gesteins  liegt  übrigens  weit  näher  bei 
Qröppendorf  als  bei  SehHt%  und  sollte  daher  daa  ganze  Vorkommen 
richtiger  nach  erstem  Orte  benannt  werden. 

C.  P.  Naumann. 


Freiherg^  10.  Juni  1844. 

Als  iob  vergangenen  Herbst  unter  AoAaa»'  frenadlicber  Führung  die 
«rratiachen  Phäoomene  an  Jura  und  awtti  oamantlicb  am  CheummüM 


!iS9 

M  lienchätH  B9hf  als  idi  mI^  4orl  fibefsevg^f«,  ditt  i^ewiis«  eefarrkto 
(ireritste)  ReibongsflSchcn  an  der  Ob«rfllebe  der  Kalkstein^Felsen  odef 
-Seitiehtea  mit  der  Anweeerthelt  der  erratteelien  BIScke  entecbieden  in  Zn- 
aammenbaifg;  ateben,  nnd  daes  diese  ReibDD||;eiläehen  sieb  sehr  bestiaiinft 
▼on  den  in  demselben  Kalkstein  ebenfalls  vor  kommen  den  und  ancb  von 
Agassis  beobaebteteii ,  inneren  ReibungsHSeben  unterscheiden  lassen; 
da  kam  mir  sogleieb  der  Gedanke:  sollten  nicht  auch  an  der  südlichen 
Grense  der  nordischen  Geschiebe  in  BeuUMimd  ftbnilcfae  Erscheinungen 
an  beobachten  seyn ,  wie  sie  an  den  Ausgang*  nnd  Stations-Pnnkten 
dieser  Bföeke  in  Hkwtdinamen  m.  s.  w.  (den  äusseren  Scbllff-Flfichen  in 
den  Thfttern  der  Hacbalpen  entsprechend)  von  SavaradM,  Both£ir«X| 
DunocHfiR  län||;st  beobachtet  sind.  Ich  nahm  mir  desshalb  sogleich  vor» 
in  dieser  Beziebnng  die  Porphyr  -  Hdgel  der  Gegend  von  TFirrxea  in 
Skieksen  zu  untersuchen ,  die  gerade  in  ^tt  sudlichen  Grenz-Region  der 
nordischen  Gesobiebe  gelegen  sind.  Eine  Ifingere  Krankheit  hielt  mich- 
ab  diesen  Vorsatz  so  bald  auszofnhren,  als  ich  wünschte;  da  aber  Nav- 
MANif  jene  Gegenden  ziemlich  genau  kennt  und  auch  dieses  JahV  wieder 
mit  Revision  der  geognostisehen  Karte  derselben  beschäftigt  ist,  so  tberlta- 
ieb  demselben  meine  Vermutbungen  mit,  um  zu  erfahren,  ob  er  die  er- 
wartete Erscheinung  vielleicht  schon  beobachtet  habe,  und  um  ihn  im  ent* 
gegengeaetzten  Falle  für  die  Zukunft  darauf  aufmerkaam  zu  machen.  Dan 
Erste  war  nicht  der*  Fall.  Vor  einigen  Tagen  erhielt  ich  aber  von 
unserem  Freunde  Naumahit  einen  zweiten  Brief  darüber,  der  mir  grosse 
Freude  machte  und  aus  dem  ich  mir  erlaube  Ihnen  hier  das  Wesent- 
lichste mitzutheilen : 

,)Ihre  Frage,  ob  ich  bei  Wur%en  an  den  dasigen  Porphyr-Kuppen, 
Felsen-Schliffe  gefunden  habe,  rousste  ich  das  letztemal  noch  verneinen. 
Jetzt  aber  kann  ich  Ihnen  melden,  dasH  ich  an  den  nSber  gegen  BUen» 
bürg  liegenden  Kuppen  die  Erscheinung  recht  ausgezeichnet  antraf. 
Besonders  der  Holzberff,  Kleine  KewiUchenhergy  Prauenberg  und  Spielberg 
lassen  die  Felsen-Schliffe  an  ihrem  Fusse,  da  wo  frische  Gesteins-Ober« 
iiftche  unter  der  Lehm-Decke  blosgelegt  worden  ist,  sehr  deutlich  wahr- 
nehmen. Die  Oberfläche  des  Porphyrs  hat  meist  ein  langflanriges  An- 
saben,  fast  wie  gestreckter  Gneiss*  und  ist  ausserdem  Im  Kleinen  polirt, 
so  dass  die  Flächen  bisweilen  im  Sonnenlichte  weithin  leuchten.  Die 
Richtung  der  Streifen  folgt  meist  den  Abhängen  der  Kuppen  und  ist 
daher  gewohnlieh  NW.  nach  SO.,  wie  die  Längen-Ausdehnung  der  Berge ; 
an  ihrem  Ende  biegt  sie  eich  bis  in  W.  nach  O.  Auch  sieht  man  an 
vielen  Wänden  höher  aufwärts  Felsen-Schliffe;  ja  am  Hol%berge  fand 
ieh  eine  geschliffene  Fläche  fast  am  Gipfel  der  Kuppe.  Grosstentheils 
aber  sind  die  h&heren  und  frei  stehenden  Theile  dieser  Porphyr-Kuppen 
dnrcb  die  1000jährige  Einwirkung  der  Atmosphärilien  raub  genagt  oder 
mit  Flechten  überzogen.  Eine  Menge  loser  Porphyr-BIScfce ,  die  in  der 
Gegend  v.erstreut  «sind,  so  wie  die  Blöcke  des  Braunfeolilen<*Quarze8  sind 
nof  Abniiabe  Waise  gaschliffen.    Die  Lebm*Ablägerung  iai  offenbar  Jangar 


MO 

»1«  die  SeUtilMg,  und  sie  ist  «t,  weldi«  dt n  huUm  Sdiatt  Cär  die  Er 
MtuDff  der  Scbliflf-FlächeD  gewährte« 

In  ThimmlUxer  Waide  swischeii  Grimma  uad  CMitt^  ao  wie  bei 
Brimma  selbst,  siod  die  Quafzite  der  Brsttukofaleii^Foraation  elt  treflUeh 
gffscbliieo;  diese  bis  6'  mäcbtigea  Quarsit-Lager  rahtea  urspruiiglicb 
•af  Ssndy  der  stellenweise  nech  unter  ihnen  anstehend  so  finden»  %m» 
•tentheUs  aber  durcb  die  petridelanniscbe  Ftuth  fortgesebweoiiiit  iit; 
daher  liegen  sie  Jetst  im  gana  xerstückeltem  Zustande ,  aber  in  Massen 
Toa  10,  12  ja  bis  24'  Lftnge  und  Breite  unmittelbar  denn  Porphyr  sut 
Auf  vielen  dieser  kolossalen  und,  wenn  aacb  gesenkten,  so  doch  gewiu 
nicht  bedeutend  gedrehten  Blöcke  ist  die  Oberfläche  gefurcht  usd 
polirt;  das  Merkwürdige  aber  ist,  dass  die  Richtung  der  Schiff-Streifes 
anf  allen  grossem  Blöcken  (bei  denen  kein  Transport  und  keine  Drehang 
ansunehmen  seyn  durfte)  konstant  die  von  West  nach  Ost  iat;  so  auf  desi 
Sekoöner-Berge  bei  Grimma^  wie  bei  Nmtndorf  im  Tkikmmiiiaier  Walde, 
In  dieser  Gegend  muss  also  die  petridelauniscbe  Fluth  von  W.  nach  0. 
gewirkt  haben ;  sollte  es  nicht  damit  im  Zusammenhange  stehen,  dsss  io 
demgrössten  Tbeile  unseres  Hügellandes  swischen  Aossifit,  liiesa,  GrimfM 
und  Taucha  die  östlichen  Gehänge  der  nordsüdlicb  streichendes 
Tbäler  steiler  und  mit  Gesteins-Entbiösungen  versehen  sind,  wäbreDd 
die  westlichen  Gehänge  einen  Aschen  Lehm-Abhsng  zeigen?  leb 
bin  nämlich  der  Ansicht,  dass  die  grosse  Lehni>Ablageruog  dieser  Gegeod 
als  der  letste  feinste  Miederschlsg  zu  betrachten  ist,  der  aus  der  Trübe 
jener  Fluth  erfolgte.  Die  verbältnissmäsig  sehr  sparsam  vofkommeodea 
grossen  erratischen  Blöcke  nordischer  Herkunft  mögen  später  durch 
Eis-Massen  zugeflösst  worden  seyn;  aber  die  Schleifung  wurde  wohl 
vorzugsweise  durch  die  Geschiebe  der  Ger  Öll> Formation  verursscbt^ 

So  weit  P^AUMAiw.  -^  Sie  sehen  also,  dass  meine  Vermuthung  sieb 
bestätigt  hat.  Die  beiden  Erscheinungen:  erratische  Blöcke  nnd 
geritzte  Schilf f- Flächen  zeigen  sich  demnach  auch  hier  zosammeo, 
ja,  ich  wage  es  zu  behaupten,  zusammengehörig,  von  einerlei  Ursscbe 
abhängig.  Was  nun  die  Erklärung  der  Thstssche,  die  gemeinschaft* 
liehe  Ursache  anlangt,  so  scheinen  mir  nur  zweierlei  überhaupt  deok- 
baf,  nämlich  Gletscher  oder  grosse  Eis-Schollen.  Und  durch  Beob- 
achtung ist  bis  jetzt,  so  viel  ich  weiss,  nur  von  den  Gletschern  nsch- 
gewiesen  ,  dass  sie  Felsen  poliren  und  parallel  ritzen.  Eine  G^ 
röllfloth  reicht  in  meinen  Augen  schone  priori  nicht  bin  h  arte  Gesteine, 
wie  Qosrz  und  Porphyr,  bis  zum  Spiegeln  der  Sonnenstrahlen  au  poliren 
und  linear  zu  ritzen;  um  das  su  bewirken,  müssen  lisrte'Steine  oder 
Send  durch  eine  >icht  nachgiebige  Masse  (z.  B.  Eis)  mit  grosser 
Kraft  (unter  grossem  permanenten  Friktions- Widerstand  durch  Druck) 
darüber  binweggeschoben  seyn.  Wasser,  wenn  auch  noch  so  sehr  mit 
Schlsmm  und  Schott  beladen  »  ist  kein  Material,  waa  glänzend  poliren 
und  Sandkörner  oder  Stein  so  konstant  anpressen  kann,  dass  B\e  Unesrs 
nnd  parallele  F-ureben  in  harten  Feie  einkratseo.    Aach  iat  von  FlntbeB 


561 

selbst  tmBagite^TM  keine  Itinliclic  Wtrkang^  beobachtet  worden.  In  der 
SehweUsi  sebeint  zwischen  Eis-Scboliea  nud  Gletschern  keine  Wahl 
freifi:ela8sen ;  das  Phänomen  der  transportirten  Blöcke  und  der  äusseren 
SchÜff^Fläefacn  lasstaich  sesammenbingend  von  den  heutigen  Gletschern  bis 
zum  Jura  verfolgen.  Sollten  die  nordischen.  Gletscher  wirklich  von  den 
SkaHdinaf>i8che»  Bergen  bis  an  die  Wurzner  Hügel  gereicht  bkben  ? , 
Mich  friert  bei  dem  Gedanken!  Charpehtibr  selbst  gebt  nicht  so  weit; 
in  seiner  Abhandlung  svr  V^ppUcation  de  i'hyputkise  de  M,  Venmtz 
gux  Phenomenes  erraUq^s  da  nord  (BiUiotheque  universeile  de  Geneve, 
i849)  erklärt  er  die  O^ar  Skandinaviens  und  die  Stein -Damme 
Nord'Pr^usgetu  Ivtf  die  siidliehen  Greosmarken  der  nordischen  Gletscher 
(oder  des  nordischen  Gletschers)  und  glaubt,  dass  die  noch  weiter  siid* 
Hell  liegenden  mehr  vereinzelten  nordischen  Geschiebe  durch  vom  gros- 
sen nördlichen  Gletscher  losgerissene  £is-Schpl|en  transportirt  scyen« 
Wie  viel  schwieriger  musf^  es  uns  seyn,  an  eine  so  grosse  Ausdehnung 
und  bewegende  Kraft  der  Gletscher  zu  glauben ,  die  wir  die  Gletscher- 
beweguogs-TbeorieCnARrsNTiER's  nicht  fär  begründet  halten,  eine  Theorie, 
die,  so  viel  ich  weiss,  auch  von  dem  unermüdlichen  Gletscher-Beobachter 
A«ASSiB  wieder  aufgegeben  ist 

B.   CoTTA. 


Leipzig f  11*  Juni  1844. 

Ich  war  gestern  abermals  auf  den  Bergen  bei  KoUmen^  um  fnr  die 
Samminngen  der  Berg-Akademie  und  der  Universität  einige  Beleg-Stucke 
von  Felsen-Schliffen  zu  holen.  Dabei  habe  ich  den  tlolzherg  sehr  genau 
untersucht  und  gefunden ,  dass  die  geschliifenen  Flächen  doch  auch  an 
vielen  Stellen  des  Berg-Abhanges  vorhanden  sind,  obwohl  sie  dort 
grossentheils  durch  die  Erosion  der  Atmosphärilien  oder  durch  natur- 
lichen und  künstlichen  Abbruch,  verschwunden  sind.  Die  roeisteii  der 
in  der  Gegend  heranfliegenden  erratischen  Blöcke  zeigen  dieselbe 
Art  der  Abschlcifung,  oft  ringsum,  auf  allen  Flächen ;  daher  ihre 
Oberfläche  gewöhnlich  flasrig  erscheint,  wenn  das  Gestein  auch  körnig 
oder  dicht  ist.  Unerklärlich  ist  mir  die  grosse  Gleichförmigkeit  und 
Gleich mäsigkeit  aller  Schliffe  an  diesen  Porphyr-Bergen;  man  sieht 
immer  dasselbe  Muster  in  demselben  Maasstabe  ausgearbeitet:  einförmig 
flasrige  und  glatte  Oberflächen,  ohne  grössere  Furchen  und  ohne  feinere 
Ritze. 

Wenn  schon  das  Vorkommen  dieser  Schliffe  an  senkrechten  Fels- 
wänden (wie  z.  B.  mehrfach  sm  Holxberge)  eine  auffallende  Erscheinung 
ist,  so  wird  es  noch  überraschender,  sie  auch  an  überhängenden 
Wänden,  ja  60o:ar  an  der  fast  liorizontalen  Unterseite  von  frei  hervor- 
ragenden Fels-Massen  und  an  der  ganzen  Innenseite  von  Felsen- 
Klüften  zu  finden.  Ertauben  sie  mir,  Ihnen  von  mehren  Beispielen  nur 
eines  durch  beistehendes  Profil  zu  erläutern« 

Jahrgang  1844.  36 


564 

bkiben  *.    Inh  bibe  vi«  dab«r  «iacr  loalyt«  irotenro^fen,  um  «o  noglieb 
die  Uraaebe  dieaca  iinf>;leiehcn  Verfabreaa  anaaumitteln. 

1)  Rothar  Sandateiii  von  harter  Art.  Vier  Loth  paWemirt, 
wiedavhoH  mit  deatillirlein  Waaaar  aaagekacht  vod  aiehraMl  filtrirt,  hin- 
tarlieaaen  0,46  Chraa  SaUe ,  t^eatabead  aua  aalssanram  ood  achirefelaturem 
Kalk  nnd  nur  gana  wenigem  Cbtarmaf(Deaiiim  (aalaaaarer  Bitte rerde)  mit 
Spuren  von  koblenHaorem  Ammoniak. 

2)  y erwitterbarer  Rotber  Sandstein,  mit  kleinen  Glimmer- 
Bi&ttchen  und  vielen  weissen  Punkten«  noch  nnverwittert '^*.  Zwei  Ün- 
aen  binterlieRaen  0,57  Gran  Saice,  dieaelben  wie  bei  1),  aber  sehr  vieles 
Cblor-Maf^nesium  mit  sehr  wenigem  koMensaorem  Amasoniak  (Cnreume- 
Papier  wurde  kaum  ver&adert). 

3)  Rother  Sandstein,  verwittert.  Er  binterlieaa  von  4  Lotb, 
wie  oben  bebandelt,  0,54  Gran  Salsa  wie  bei  2)^  jedoch  mit  deutlicherer 
Beimengung  von  koblenaaurem  Ammoniak.  Die  bia  auf  einige  Uozea 
abgedampfte  Flüssigkeit  reagirte  auf  Cnrcume-Papier  aebr  atark  y  beim 
Trocknen  wurde  das  gebrannte  Papier  wieder  gelb*    • 

Salpeteraaure  Salze  fandeo  aich  in  keiner  der  drei  Proben  vor. 

Es  scbeiflt  nun  aus  der  Untersuchung  hervoraugehen ,  daaa  zam 
Verwittern  der  Sandsteine  die  etwas  gröasere  Menge  Sals-Theile  bei- 
getragen haben,  vorzugsweise  aber  die  nicht  unbedeutende  Menge  von 
Chlor-Magnesium.  Kohlenssurc  Bittererde  in  kleiner  Menge  habe  ich 
in  dem  Sandsteine  gefunden.  Enthielte  nun  daa  Regen waaaer,  Thau  und 
Schnee  Chlornatrinm,  wie  Quell-  und  Flnsa-Wasaer,  dann  würde  ich  mir 
die  Bildung  von  Chlor-Magneaium  durch  Zersetaung  der  kohlensauren 
Bittererde  durch  daa  Chlornatrium  erklären  kdonen. 

Ich  bin  derzeit  mit  Dolomit<^Analysen  beschäftigt  und  habe  mir  unter 
Anderen  von  Hrn.  Geh.-Rath  v.  Lsorharb  alle  Dolomite  aua  dem  dorti- 
gen Mineralien-Comptoir  arbateD. 

Dr.  6.  Leube. 


Frankfurt  a.  üf.,  25.  Mai  1844. 

Der  Wirbel  aua  dem  TertiSr^Gebilde  am  Dniester  in  PodoUen^  wel- 
chen PiJSGH  in  aeioer  Paläontologie  von  Polen  (S.  168,  Tf.  lö^  Fg.  6 
a,  b,  c)  eiuem  S  i  r  e  n-ähiilichen  Tbier  beilegt,  Wiegmann  (Jahrb.  f.  Min. 
1842 y  S.  180)  aber  sehr  richtig  einer  der  Coluber  natrix  generificb 


*  Die  Sandstein  •  Schichten  sind  an  genannter  Stelle  auffallend  verbogen  und 
▼errückt.  Einige  Hundert  Schritte  davon  tritt  der  Granit  bis  in  dieselbe  Höhe  unter 
dem  Sandsteine  hervor.  Ba. 

**  Die  weissen  Punkte  mögen,  von  xersetxten  Feldspaflk-Theilehea  herslanmen. 
Im  Winter  fand  ich  den  in  Verwttlerang  begrilfeaan  Saadsieia  mit  Sia^SfioresMnsea 
bedeckt,  den  harten  daneben  liegenden  nicht.  Bi. 


565 

verwandteB  Nitter,   fibertrlffik  ia  6r5§S6  leibst  die  |;r6it8ten  nnch  demv 
selben  Typns   gebauten   Sehlang^eiioWirbel    aas   der  Tertiär- Ablag eruiifi^ 
^  von  WeUenau,  worin  Schlangen-Wirbel  in  so  grosser  Ansalil  sich  vor- 

^  finden,  dass,  wenn  die  Grosse  des  Wirbelt  aus  FodoUän  eine  bloss  indi* 

^  viduelle  Erscheinung  wäre,   sie   sich   hfitte   längst  auch   bei  Weisenau 

-  darstellen  müssen.     Dieser  Wirbel   erreicht  dabei  nicht  die  Grosse   der 

Wirbel  in  der  Coluber  (Tropidoootus?)  Owenii  aus  dem  Molssse- 
*  Mergel   von  Öningen  9   von  dem  er  schon  dadurch  abweicht ,   dass  die 

^  hintern  Gelenk-Fortsälse   nicht   ganz   so   gross  nnti  mehr  nach  aussen^ 

"*  statt  wie  in  letzter  nach  hinten,  gerichtet  sind.    Da  eine  solche  Verschie- 

!'^  denheit  der  Richtung  der  Gelenk fortsätse   nicht  Folge  der  Gegend   ist, 

aus  welcher  der  Wirbel  in  der  Säule  herrührt,  so  wird  der  Wirbel  ans 
*  Podalien  nur  um  so  sicherer  von  einer  Natter  herrühren,  die  von  denen 
^'i  bei  Weisenau  und  Öningen  spezifisch  verschieden  war,  und  der  ich  den 
^e  Namen  Coluber  (Tropidonotus?)  Podoiicus  beilege,  —  Es  ist  dabei 

.K         merkwürdig,  dass  die  in  derselben  Gegend  Podotiens  gefundenen  Über- 
reste von  Fröschen  (Pnaon  und  Wibgmann   a,  a.  O.) ,   so  weit  AbbiU 
t  düngen  zu  sehliessen  erlauben,  von  Spezies  herrühren,  die  sich  ebenfalls 

ii:  unter   der   grossen   Zahl    der   mir   bis   jetzt    von    Weumnau   bekannten 

M  Frosche  nicht  vorfinden  und  selbst  mit  d^r  viel  kleinern  Rana  Volhy- 

rt'  nica,   welche  Eicrwald  nach  einem  Knochen  annimmt,    nicht  uberein« 

i  stimmen. 

Durch    Hrn.   Dr.    Gbrgbns   in   Mainx   erhielt   ich    Überreste   vom 
i\  Racken-  und  Bauch-Panzer,  so  wie  viele  Knochen  vom  übrigen  Skelett, 

if  namentlich   von    den  Gliedmassen  mitgetheilt,   welche   einer  Schildkröte 

angehören,  die  im  Tertiär-Thon  der  gegen  Hechtsheim  hin  liegenden 
ii  Höhe  bei  Mainz  gefanden  wurde.     Die  Panzer-Platten  verriethen  sogleich 

i:  ein  Trio nyx- artiges  Thier,    das   bei    genauerer  Vergleichong  sich    aU 

Aspidonectes  zu  erkennen  gab.  Ich  legte  dem  Thier  den  Namen 
A.  Gergensii  bei;  die  nächste  Ähnlichkeit  besteht  mit  Trionyx  Pari- 
siensis  ans  dem  Tertiär>6yps  des  Montmartre,  Nach  Kaiw  (Isis  1834, 
S.  535)  wären  Trionyx-artige  Reste  Im  Tertiär-Sand  von  Bppelsheim 
gefunden ,  über  die  aber  meines  Wissens  nichts  weiter  bekannt  wurde. 
In  der  KupsTnm'scfaen  Sammlung,  welche  an  Versteinerungen  von  Ep' 
peUheim  so  reich  ist,  habe  ich  nichts  davon  vorgefunden.  Unter  der 
mir  bis  jetzt  «us  dem  MittetrheiniMchen  Tertiär-Becken  bekannt  gewor- 
denen grossen  Anzahl  Überreste  von  Schildkröte  vermisste  ich  die  Trio- 
f  n3rx-artigen  bisher  gänzlich;  selbst  in  dem  der  Höhe,  deren  Thon  Aspi- 

donectes Gergensii  geliefert,  ganz  nahe  liegenden  Tertiär-Gebilde  von 
Weisenauy  das  so  viele  Schildkröten-Reste  umschliesst,  konnte  ich  nichts 
Trionyx-artiges  bemerken. -— Mit  den  Oberresten  von  Anpidonectes  fand 
sich  die  Ellenbogenröhre  von  einem  Vogel,  der  von  der  grossen  Zahl 
fossiler  Vögel ,  die  ich  im  Mittelrheinischen  'Becken  nachweisen  kann, 
verschieden  ist;  unter  den  bei  Weiaenau  gefundeneu  Ellen bogenröhren 
von  Vögeln  ist  nur  einer  nach  ähnlichem  Typus  gebildet,  der  aber  von 
einer  Spezies  herrährt,  die  kaum  halb  so  gross  war.    Solche  aoffallende 


tf^ 


566 

Abweichunfs^en  svrimheii  selbst  sehr  nabe  gfelegenen  Stellen  eines  vnd 
desselben  Beckens  im  Gebalt  an  Wirbeltbieren ,  auf  die  ich  schon  offer 
aafmerksam  gemacht  babSi  verdienen  g^ewiss  alle  Berücksichtigung;.  Im 
MUlelrheimschen  Becken  gleicht  hierin  kaum  eine  Fundgrube  vollkommen 
der  andern,  so  nahe  sie  auch  Ifige. 

Tapirus  Helveticus,  den  ich  (Jahrb.  1840,  584)  nach  einem  im 
Molasse-Sandsteine  von  Othmarsingfn  gefundenen  Schädel  und  Unter« 
kiefery  woran  säranitliche  Zahne  weggebrochen  waren,  aufstellte,  hat  sich 
nun  auch  in  der  Braunkohl^  der  Molasse  von  Greit  am  Hsken  Rohnettf 
ans  derieh  bisher  nor  Rhin  oceros  Goldfossii  kannte,  gefanden.  Ich 
erkannte  diese  Tapir-Spezies  unter  den  Überresten  aus  den  Molasse*Gebii. 
den  der  Schweita,  wHche  ich  vor  Kureem  durch  Hrn.  Arnold  Eschbr 
VON  DBR  LiNTH  sor  Untersuchung  erhielt,  und  zwar  an  noch  mit  Zähnen 
besetzten  Fragmenten  vom  Ober-  und  Unter-Kiefer  zweier  Individuen. 
Unter  den  Überresten  aus  der  Braunkohle  von  Käpfnaeh  waren  Kiefer- 
Fragmente  von  einem  altern  und  einem  jongen  Thier  von  Cervus  luna- 
tus  und  ein  schönes  Stfick  Unterkiefer  von  Chalicomfs  Jaegerl; 
schönere  Versteinerungen  als  diese  hellbraunen  Überreste  in  der  glän- 
zenden peebfchwarzen  Kohle  gibt  es  kanm.  Unter  diesen  Sachen  aus 
der  HchweÜx  war  anch  ein  unterer  Backenzahn  von  Rhinoceros 
aus  der  vielleicht,  meerischen  Molasse  von  Benken  sudlieh  von  Schaff"" 
hausen. 

IVachtrSglich  Dessen ,  was  ich  Ihnen  in  meinem  letzten  Schreiben 
über  fossile  Gehör-Knochen  von  Fischen  mittheilte,  habe  ich  anzuführen, 
dass  zwei  aolehe  Knochen,  offenbar  von  zweien  Spezies  herrührend,  Eich- 
wald (AcU  Leopold  Xril,  n,  S.  755,  t.  tfl,  fig.  13,  14)  aus  dem  Ter- 
tiär-Gebilde von  Krzywcfsyk  in  Poien  bekannt  macht. 

Fär  Dr.  W.  Ddivker's  Werk  über  die  Versteinerungen  der  Wealden- 
Formation  Nordäeutschlands  bearbeite  ich  die  Überreste  von  Reptilien* 
Die  wichtigsten  Stucke  darunter  sind  die  in  die  Sammlung  der  Univer- 
sität Bonn  übergegangene  Emys  Menkei,  Dunksr's  Schädel  von 
Mncrorhynchos  Meyeri  und  der  im  Besitz  des  Fürsten  voir  Schaum* 
BORG-LippB  belindliehePholidosanros  Sehaumburgensis.  An  die- 
sen Gegenständen  ist  die  weiche  Seifen-artige  Knochen-Substanz  so 
gut  wie  ganz  weggebrochen  oder  abgefallen,  so  dass  nur  die  sogenann- 
ten Steinkerne  vorliegen ,  die ,  gehörig  studirt,  interessante  Aufschlüsse 
liefern.  Am  Schädel  von  Macrorhynchua  fand  ich  einen  Theil  vom 
Gehirn  und  dessen  Fortsetzung  zum  Rückenmark  aufs  schärfste  in  festen 
Sandstein  abgegossen,  und  es  sind  die  Theile  des  überlieferten  Stocks 
nun  so  genau  ge^kannt,  als  wenn  das  weiche  Gehirn  oder  Ruckenmark 
selbst  überliefert  wäre,  was  für  ein  Thier  vom  Alter  der  Wealden-For- 
mation  eine  Seltenheit  seyn  wird. 

Von  Hrn.  Bergrath  v.  Ajlbbrti  zu  WÜheimshall  erhielt  ich  Über- 
reste von  Krustazeon  mitgetheilt,  die  sich  in  letzter  Zeit  im  Muschelkalk 
der  Gegend  von  RvUweH  fanden.  Es  waren  darnnter  einige  Exemplare 
vom  Schild  Jenes .  mcrkwurdtgen  Thiers ,   welches  Goldfoss   unter  der 


M7 

Benennoof  von01e<aiia9erott«u8fureiii«nTrilobUenbifll,  un^daavov 
mir  für  einen  Limulus,  L.  ag^notus  (Jahrb.  1838 ^  415)  ausgegeben 
wurde,  leb  babe  uiieb  numiipbr  überseogt,  dasa  dieses  Xhier  unmögÜGb 
cia  LimuIuH  gewesen  s^yo  kann ,  was  scbon  daraus  ersichtlich ,  dasi 
ihm  die  Augan,  deren  in  Limulus  zwei  Arten  angepoinnien  werden,  mit- 
bin auch  die  kleineren  oder  sogei^anutea  Stirn-Augen  fehlen.  Das  fossile 
Xhier  bildet  entschieden  ein  eigenes  Genus  in  der  Eutomostrazeen-Ord; 
iiung  der  Pucilopoden,  am  besten  in  der  Nähe  von  Limulus ,  das  ich 
Halicyne  nenne,  und  wovon  bereits  i^wei, Spezies  Hai icyne  agnota, 
früher  Limulus  iignotus^  und  H.  laxa  vorliegen.  Beide  Formen  rubren 
aus  dem  obern  dolomitiscbeu  Muschelkalk  der  Gegend  von  Rottweil  her» 
—  Die  andern  iKCrustazeen-Reste  gehören  dem  unter  diesem  dolomitischen 
Kalke  liegenden  sogenannten  ,yKalkstein  Ton  FriedrichskaW*  an  und  be* 
•tehen  ebenfalls  in  zweien.  Formen  eines  neuen  langgeschwänzten  Kreb- 
ses,  den  ich  Liogaster  nenne  wegen  der  zumal  im  Vergleich  zu  Pem- 
pbix  überaus  glatten  Beschaffenheit  des  vordem  ,  der  Magen-Gegend  zii 
vergleichenden  Haupttheils  des  Cephalothorax.  Es  besteht  überhaupt  nur  in 
dem  mittlen  baupttheil  oder  der  Genitalien-Gegend  Ähulicbkeit  mit  dem 
Zeitgenossen  Pemphix,  der  durch  dieses  neue  Genus  nunmehr  einen  Ge«* 
«ellschafter  erhalten.  Es  waren  kleinere,  zierliche  Thiere;.  Liogaster 
Qbtnsa,  die  grossere  Spezies,  war  kaum  so  gross,  als  die  von  mir  ab* 
gebildete  Jagend  von  Pemphix  (neue  Gattungen  fossiler  Krebse  Tf.  4, 
Fg. 36),  und  die  andere  Spezies  nur  ungefähr  so  gross,  ^als  meine  Klytia 
Mandelalobii  (a*  a.  0«  Fg.  30).  Vom  bUsenförmig  aufgetriebenen 
Stellen,  so  wie  von  starken  Warzen  oder  ^ar  Stacheln,  welche, deu  Ce^ 
pbalothorax  von  Pemphix  auszeichnen,  wird  nichts  bemerkt. 

Der  Torf  von  Enkheim  unfern  Frankfurt  lieferte  vor  einigen  Tagen 
wieder  ein  schönes  Exemplar  von  Emys,  noch  mit  einem  Theil  der  ge* 
färbten  Decke  auf  dem  Panzer  und  mit  dem  Schädel.  Auch  an  diesem 
Exemplar  sind  die  Bippen-^piatten  dentlich. keilförmig  und  die  Wirbel- ^ 
Platten  bieten  wieder  mae  individuelle  Abweichungen  dar,  deren  ich 
scboü  eioe  schöne  Anzahl  ge8)A9><neU  habe. 

Hkrm.  r*  Mbter. 


Weimar,  6.  Juni  1844. 

AU  einen  ferneren  Beitrag  zur  Entscheidung  der  Frage , 
bei  den  von  mir  beschriebenen  fossilen  Pinus-Zapfcn  von  Kranichfeld 
mit  mehr  als  einer  Art  zu  ithun  hiiben ,  erlaube  ich  mir  Ih^en  folgende 
Erklärung  des  Hrn.  Profs.  Göppert  in  Breslau  mitzutheilen. 

Dieser  hatte  nämlich  früher,   als  er  diese  Zapfen  blos  aus  den  Ab- 
bildungen   lind  meiner  Beschreibung  kennen   gelernt  hatte,    gegen  mich 
den  Wunsch  ausgesprochen,  dass  er  die  von  mir  gesammelten  Kranich-  ^ 
felder  Zapfen  sehen  möchte,  worauf  ich  ihm  6  Stück  der  besterhaltenen 
mehr  oder  minder  verschieden  gestalteten,   unter  diesen  namentlich  die 


« 


508 

Zapfen  a^  ßf  ^  und  6  uberaeridete  udd.  «r  Bfch  ]etst  folgender mtsscn 
«rkifirt  hat. 

yj>it  Bitdani^  der  Zapfen  der  Gattung  Pinus  erleidet  unter  gewissen 
VerhäUniaseii  manchfache  Modifikationen:  inabesondere  nnaa  man  die 
Schalten-  oder  die  dem  Aste  xugekehrte  Seite  von  der  Sonnen-  oder 
der  dem  Freien  zugewendeten  Seile  unterseheiden,  da  dieses  Verballen 
auf  die  Bildung  der  Schuppen  einen  wesentliehen  Eintluss  ausübt.  Wenn 
man  daher  eine  gewisse  Zahl  von  Zapfen  einer  und  derselben  Art,  ]a 
eines  und  desselben  Baumes  untersucht,  wird  man  in  der  Büdong  der 
Schuppen  und  der  Form  ihres  Schildes  und  der  darauf  Sn  der  Mitte  be- 
fiudlichen  Fortsätze  grosse  Abweichungen  bemerken,  je  nachdem  das  eine 
oder  das  andere  der  genannten  Verhältnisse ,  Licht  Oder  Schatten ,  in 
höherem  oder  geringerem  Grade  einwirkte.  Ganz  dieselben  Umstände 
walteten  aber  unzweifelhaft  auch  in  der  Vorwelt  ob,  wie  man  deotlicb 
wahrnehmen  kann ,  wenn  man  eine  grössere  Anzahl  Zapfen  derselben 
fossilen  Pinus-Art  zu  betrachten  Gelegenheit  hat.  Bei  mehr  oder  weni- 
ger zusammengedruckten  Zapfen  muss  Diess  noch  mehr  Modifikationen 
erseheinen  lassen.  Wenn  ich  Diess  nnn  alles  erwäge  so  kann  ich  nicht 
umhin,  sämmtliche  vorliegenden  Zapfen  von  Kranichfeld  als  zu  einer 
Art  gehörend  zu  betrachten*^ 

In  jener  Darstellung  der  Wacbsthums- Verbältnisse  finde  ich  zu  meiii^ 
grossen  Vergnügen  eine  Bestätigung  derjenigen  Ansieht,  weiche  ich  be- 
reits bei  metner  ersten  Beschreibung  jener  Zapfen  ausgesprochen  habe, 
und  ich  erlaube  mir  hier  nur  noch  zu  wiederholen ,  dass  durch  die  Alters- 
Verschiedenheit  der  Zapfen  die  Modifikationen  nur  noch  manchfacher 
werden  mii.ssen,  da  jeder  Pinus-Baitfni  Zapfen  von  mindestens  zivei  Jahr- 
gängen an  sich  trägt.  Was  endlich  den  Schluss  jener  Erklärung  betrifft, 
so  finde  ich  darin  eine  Bestätigung  derjenigen  Meinung,  die  ich  Ihnen 
bei  Übersendung  desjenigen  Zapfens  mittheilte,  welcher  auf  der  eines 
Seite  die  Form  a,  auf  der  andern  aber  ß  in  ganz  aasgezeiehnetem 
Grade  darstellt,  welcher  Zapfen  übrigens,  wie  Ich  hier  bemerken  zu  mos- 
Ben  glanbe ,  dem  Hrn.  Prof.  GöFPBRt  nicht  mit  vorgelegen  hat ,  da  ich 
bei  meiner  Absendung  jener  sechs  Zapfen  diesen  letzten  noch  nicht 
besass. 

Fassen  wir  nun  Dieses  mit  dem  Ihnen  früher  Mitgetheilten  zusam- 
men, so  glaube  ich,  dürfen  wir  nunmehr  die  Akten  über  diesen  Gegen- 
stand mit  der  Überzeugung  schliessen,  dass  die  verschiede  neu 
Zapfen-Formen  unserer  Pinus  Kranichfeldiensie  höchst 
wahrscheinlich  nur  einer  einzigen,  früher  jedenfalls  noch 
nicht  beschriebenen,  von  den  lebenden  Arten  aber  verschie- 
denen Pinus  angehören,  welche  namentlich  der  P.  rigida  und  P* 
taeda  der  Jetztwelt  nahesteht. 

Da  indessen  der  bisher  von  mir  gebrauchte  Name  nur  eine  Örtliche 
Beziehung  hat,  so  schlage  ich  vor  diese  fossile  Art  P.  spinosA  zu  nenoen« 

Herbst. 


560 

Die  80  eben  durch  die  Güte  des  Hm:  Prof.  Paibivinobk  ih  SttaUgmri 
mir  siigekoiun»enen ,  bftebet .  deokeuwWeHhen  „BeitrSg^e  tw  PAlSonfoiogie 
Württ$mber0^i  tod  H.  ▼.  Mstbr  und  Theod.  Pj:.iBmNeBR'S  visreBtAsieti 
mich  zu  der  Bitte  5  die  ■ocblelgenden  Zeilen  in  du»  Nene  Jebrbneh  auf' 
nnehoien,  am  einem  mieh  betreffenden  Irrthnm  zu  begegnen. 

Hr.  V.  Mbtbr  eegt  ninklich  S.  4  der  Beiträge: 

„Bei  der  Versainmiung  der  NBturforscher  im  Jahre  1841  zu  Braun" 
seMveig  legte  Hr.  Karomer-Präsid«nt  v.  Bbaiw  ans  einem  Gebilde  von 
Bernburg,  das  fär  bunten  Sandstein  gehalten  wird,  Überreate  von  San« 
riern  vor ,  denen  er  den  Gattuogs-'Nameii  TremotosaurUK  gab.  Prof. 
Plibmingbr  Erkannte  in  diesen  Thieren  die  grOHse  ÄbnHchkeit ,  welche 
nie  mit  dem  Mastodensaurna  Wöritemkerg^s  besitzen.  Ich  bedaure, 
dasä  mir  die  Gelegenbett  nicht  geworden  ist,  diese  vollstfiodigeren  Scbadel- 
Resle  in  meine  üntersnchongen  herehiztiaiehen.  Ich  kenne  isher  sie  nur 
eioe  kurze  Notiz,  die  in  dem  im  Drucke  erschienenen  amtlichfU  Bericht 
der  Versam^mlang  zu  Braunschweig  (Braunsehweig  1849,  S.  74,  75) 
eothalten  ist,  und  worin  gesagt  wird,  dass  diese  Thiere  zwei  Reihen 
Zähne  nebeneinander,  eine  im  Kieferbeitl^>  die  andere  in  einer  dem  Kie-'' 
ierbeine  seitliöh  angehefteten^  Zahn-Leisle  besitzen.  Es  heisst  darin 
ferner:  „„In  dem  vollständig  ossilizirten  Nasenbein  öffnen  sich  die  ellip- 
tischen Nasenlöcher  mit  glatten  Rändern.  Sämmtliche  Schädel-Knochen 
sind  sehr  re^ehnäsig  gefurcht.  Dio  Furchen  bilden  zwischen  den  Nssenlö- 
ehern  und  den  Scheitel-Beinen  eine  Lyra.  Der  Unterkiefer  hat  zwei  stark 
hervortretende  gerade  konische  Fangzähne ;  die  Zahl  der  übrigen  Zähne 
tit  sehr  gro8s;  sie  reichen,  nach  innen  kleiner  werdend,  bis  hinter  die 
Aogenhöhleo ;  auch  die  Vorderzähne  sind  sehr  klein  und  schwach.  Der 
Condyius  occipitalis  Ist  doppelt,  wie  bei  den  nackten  Amphibien,  ber 
Oberkiefer  hat  nadi  der>:|^pitze  bin  jedersetts  zwei  elliptische  Löcher, 
deren  Bedeutung  unsicher  ist'^*^  »~  „Die  nach  dem  von  Präsident  v.  BraON 
wohl  nur  irrthämlich  dem  Stirnbein  zuerkannten  Scheitel-Loch  gewählte 
Benennung  wird  nieht  beibehalten  werden  können,  da  mehre,  vielleicht 
alle,  Labyrinthodonten  mit  diesem*  Locke  versehen  sind  und  es  daher 
kein  au8scblie««liehets  Kennzeichen  für  ein  G«nus  ist,  was  auch  schon 
aus  den  lebenden  Lacerten  hervorgeht^'. 

Diese  Bemerkungen  H.  v.  Mbyer's  sind  «war  ganz  gegründet;  allein 
sie  berohen,  was  daa  Loch  auf  dem  Stirnbein  betrifft,  auf  einem  Irrthume 
oder  Schreibfehler  in  dem  Braun$ehwMger  Berichte,  den  H.  v.  Mbybr 
nicht  vermuthen  konnte,  weil  er  sich  an  die  Worte  desselben  halten 
mnsste.  lo  der  ansföhrltchen  Abbandlong  über  die  Siiurier  und  Pflan- 
zen des  Banten  Sandsteins  bei  Betnhurg  hingegen ,  die  ich  in  der  ml- 
neralogtseh-geognostisclbeB  Sektion  am  20.  September  unter  Vorlegung 
vieler  Zeichnongen  vortrug  (welche  jedoch,  ich  weiss  nicht  aus  welchem 
Grunde ,  d»s  Unglück  gehabt  bat  in  dem  Protokolle ,  daa  Hr.  Amts- 
Assessor  Robmba  als  Sekretär  der  Sektion  sa  fölireo  besuftragl  wer» 


Neue    Literatur. 


A.  Bücher« 

1842. 

Natural  History  of  New^Yorki  IV,  Qeology  ^  pari  11  ^  eompris.  ihn 
secQnd  geological  district ,  by  Eb.  BMMOifs ,  Albany ,  487  pp.  4^ 
wiih  17  plates  [4  L,  St] ;  —  part  111  ^  compris.  the  third  geological 
distrivt,  806  pp,  4"^ ,    with  woodcuU  [4  L.  St.}. 

J.  G.  Pbrcival:  Report  on  the  Qeology  of  the  State  of  Conneäicut, 
New  Uaven  8^. 

1843. 

H.  Burmbister:  die  Org^Roliiatioii  d«r  Trilobiten ,  aus  ihren  lebendeo 
VerwAndlen  eatvrickelC;  nebst  einer  systematischen  Übersicht  aller 
seither  beschriebenen  Arten ;  (248  SS.)  6  Tafeln,  4^.  Berlin. 

C.  G.' EHRBPOiBAG:  Verbreitung^  und  Einfluss  des  mikroskopischen  Lebens 
in  Süd'  und  Nord^Amerika,  nebst  4  kolorirten  Tafeln,  Berlin, 

A.  EscHBR  VON  DER  LiNTH  :  g;eog^no6tische  Schilderung^  des  Kantons  Zürich 
(aus  G.  Meyer  von  Knonau's  Gemälde  des  Kanton  Zürich) ,  8®« 
25  SS.,  1  Karte  g:r.  4<^. 

P.  Partsch:  g^eognostische  Karte  des  Beckens  von  Wien  und  der  Ge- 
birge ,  die  dasselbe  umgeben  {Österreich  mit  Theilen  von  Stt^er^ 
mark,  Ungarn,  Mähren ,  Böhmen),  in  Folio,  Wien,  mit  6  SS.  hoch 
4°  erläuternder  Bemerkungen. 

Xatural  Bistory  of  New-York:  IV.  Qeology,  pari  /,  compris.  the  first 
geological  district^  by  W.  W.  Matmkr,  700  pp.  4*,  with  46  eotoH- 
redsections,  viewsetc.  and  nuMerous  woodcuts  14  L,St];  —part  IV, 
compris,  the  fonrth  geological  district,  by  J,  Ball,  Albany  4^,  with 
uumerous  plates  and  wood  •  cuts  [4  L,  St],  Eine  Übersicht  der 
Resultate  für  die  4  geologischen  Distrikte  gibt  Silum.  Amer.  Jonm. 
'     ±844,  XLVi,  143-167. 


W8 

1844.  , 

A.  Burat:  angewandte  Geognosie,  oder  das  Auffinden  und  der  ßan  natz- 

barer  Mineralien  *  deutsch  herausgegeben  von  H.  Krause  und  J.  P. 

HocHMUTH ,  mit  den  Abbildungen  des  Originales.  Berlin  8^«  L  Lief. 

128  SS.  mit  18  Holzschnitten,  7  Kupfer-Tafeln,  1  Karte  [2  fl.  6  kr.; 

—  gibt  3  LieffJ. 
[Zeüschner?]  Carte  geologique  de  la  chaine  du  Tatra  et  des  souleve^ 

mefis  paralleleei  in  foi,  Berlwy  che»  S.  Scbropp  et  Comp, 
H.  BB  CoiXEGNo:   Esquisse  d'une  carte  geologitfue  d'lUtlie;   Paris   (f 

feuille,  grand-aiglBi  coloriee  a  7  francs^  che%  Andbivkau-Goujon), 
C.  V.  K.:  die  Erdbeben;   populäre  Analyse  und  Darstellung  ihrer  physi- 
kalisch-geologischen  Ursachen.     Ein  Beitrag  zur   Erd-Kunde,  mit 

1  Zeichnung  (50  SS.)  Wien^ 
R.  Owen:  a  Uistory  of  British  Fossil  Mammalia  and  Birds^  with  nu- 

merous  illustrative  Engravings,  London,  Ä®,  Part,  I—IH,  p.  1—144 

[soll  8— lö  solcher  monatlichen  Liefernngen  eu  2j  Shill.  geben]. 
PamuFs'  MiMeralogg,  much  etOarged  and  improped  by  Fras€M9  Ai^GSH, 

Boston  8^. 
W.  C.  H.  Staring:  Proef  eener  geoiogiiehe  Kami  ean  de  NederUtth 

den  ;  €hromngen,  in  fol^ 
G.  F.  Schumacher:  die  Krystallisation   des  Eises,  nacb.Tielen  eigenen 

Beobachtangen  dargestellt  und  mit  5  Hupfer-Tf^feln  «rläutcrt  (157 

SS.)  Leipzig  S^  [3  fl.  36  kr.]. 

B.     Zeitschriften. 

1)  J.  W.  G.  Gvrcr:  the  Quarterly  Journal  of  Mineralogy  and  Phgsicai 
8ciencej  London  t843,    [Ist  uns  noch  nicht  liäher  bekannt.] 


2)   J.   G.  Löbbb:   Zeitsehrift   für   verg4eiebeBdlo   Erdkunde, 
/Magdeburg  S^  [Jahrb.  iSdlf,  594]. 

184Ji,  /,  3-^6,  S.  193  ff. 

16439  Jf  /— tf,  S.  1~*568,  mit  4  Karten. 


3)  Verhandlungen  der  K*  Russischen  mineralogischen  Gesell- 
schaft zu  St*  Petersburg t  8^.  [vom  Sekretariate  —  vergl.  Jahrb. 
1844,  347]. 

Jahr  i843  (132  SS.,  4  lith.  Taf.). 

Wangbnheim  VON  Qualen:  Übersicht  der  Lag erungs- Verhaltnisse  des  Ge- 
birgs-Forroationen  des  westlichen  Tbeiles  des  Gouvt's.  Orenbnrgi 
1—68,  Tf.  I— II. 


S74 

St.  Kdtorga:   «frei   neoe   Orthia-Arten  aas  dem  SSlnr-^Kalkst^iie  b« 

Pawiowsk  uod  Pulkowai  59—65,  Tf.  in. 
A.  Chodn^w:  Otig^oklas  aus  Fbtniand:  69, 
A.  V.  Osersky:  das  Ru89Uche  Riesen-Goldgeschiebe:  70—84,  Tf.  nr. 

Analyse  des  Bittersaltea  vom  Kaukasus:  85. 

Bemerkangen  über  Ottrelith  [OUrezit]:  98. 

über   einige    farbige  Sieine  des  Ättai  -  Gebirge»  imd   eine   neue 

Lagerstätte  von  Milcbqaarz  in  Rassianä:  102. 
A.  Komoren:  LinseSt  aas  Orrijärwi  in  Finnland:  IIS. 

zu  den  AnalyMeo  des  Owarowits  und  Leochtenbergit'ii :  115. 

Erwerbungen  der  Gesellsebaft  u.  s.  w. 


4)  J.  C.  Poggendorff:  Annalen  der  Physik  und  Chemie,  I^eipttiff  8* 
[Jahrb.  i844,  Oo}. 

liS4si  üp.  li—IM;  LXp  m— iv;  S.  321—590,  Tf.  i— in. 

P>   MsaiiHit   Aber   die  Tlieone   der   Glctseher:   417*-444,    527--560 

[Jahrb.  1843,  413]. 
▼orkomi6en  vonQueeksilber  in  Prwukreicki  444—445. 
W.  HfiiifTz:  färbender  Bestandtheil  des  Feuersteins,  Caraeola  und  Ame- 

thyifSJ  519—527. 
Th.  SoUBSRRa  :  Fundort  und  KrystilI*Form  der  phosphorsauren  Yttererde: 

591—594. 
A.    Brbithauft:  Uwarowit  uod  Granat  hinsichtlich  ihrer   Zerstörung: 

594—595. 
Erdmanm:  über  den  Kalkchrom-Granat:  596. 

1844^  Nr.  i— 4;  LXh  i— iv;  S.  1—070,  Tf.  i— ir, 

J.  J.  Berzblius:  die  Allotropie  einfacher  Körper,  als  eine  der  Ursacbeo 

zur  Isomerie  ihrer  Verbindungen:  1—17. 
J>.  Brswster:  Dvsacben  der  Farben  des  irisirenden  Achates:  134. 
A.  Breitraupt:  über  Manganerze,  deren  Krystalüsation  in  die  holoedri- 
sche Ahtheilaiig  des  rhomboedrischen  Krystallisations-Systems  gehört. 
—  Chemische  Untersuchung  des  Polianits,  vouPlattrer:  192 — 200. 
Th.  Scmeerer:  Nachträgliches  über  den  Wöblerif:  922—223« 

Benistfin  in  Norwegen:  223—224. 

W.  Haidinger:  durchsichtiger  Andalusit  aus  BrasiUen:  295—307. 
—  —  Diaspor  von  Schemnitz:  307—315. 

Üutersochung  von  MineraU<»n  in  H.  Rose's  Laboratorium  ^  377. 
W.  Lohmeyer:  Lithion-Glimmer  von  Zinnwald:  377. 
Chodnew:  schtvärzlichgrüuer  Glimmer  vom  Vesuv:  381—385. 
C.  Schmidt:  Saccharit  aus  Schlesien:  385. 

' Piraeiit  aus  Schlesien:  388. 

'    LonMfiYER:  krystallisirter  Albit  von  Warmbmnn:  390. 
Chodnew:  rother  Albit  (Oligoklas)  aus  FinnloMd:  390. 


575 

BrooIis:  kSraiger  Albit  Tom  ^Mkardt:  392. 
Soheidthaukr:  Albft  von  Snarum  in  Norwegen:  393. 
Plattner,    Varrentra^   und   Chodnbw:    krystallisirfes   Bantku{>fer- 
Erz:  395.        •  • 
Regien-Menge  und  Verdunstung  auf  Mauritius  ^  414.  ' 
„  ,,        SU  La  RocheUt  n«eh  Fleuriau  de  Bbixbvub  >i-  415. 

),  ,»        XU  Merkara  in  den  westlitben  ChaU  in  4500'  Höh«'  ^ 

416  (143"  Engl.  j&bHiehX 
Th.  SdHBBsAR:  über  dew  Igirin:  543—544. 
-^ —  towtfite  Fortsetzung   der  UaterfHiebongen  Aber  Allanit,  Gadoliuft 

und  verwandte  Mineralien :  636—659. 
A.  Breithatot:.  zirei  nadA  Knpfar-hallige  MineralieB  an«  der  Ordnung 
der  Glanse:  671— 675.. 

Fundort  des  Cuban«:  6^5. 

W.  Haioingbr:  Meteor-Eisen  in  Uttffam  ^  675. 
Abnlirhea  in  Ruislaitd  (Erh.  Arcb.):  676. 

184d,  Nr.  S;  LXII,  i;  &  S- 160,  Tl  r. 

G.  Robb:  In  der  Natur  vorkommende  titansaure  Mineralien  —  Titan- 
eisen:  119— 131.  ' 

C.  RAMnBLSBBR«:  Beiträge  zur  Mineral-Chemie :  Arsenik,  Antimon,  Balti" 
morit,  Brochantit,  Eisensinter,  Hornblende,  Kiesel-Mangan,  Leon- 
bardit  ^  Nepbrit ,  Phakolith ,  Pharmakolitb  ,  Pbonolitb ,  Steinmark^ 
Topas,  Wad:  137—158. 


<)  Proceedinff8  of  the  American  philoaophital  Society^ 
PhilaOeiphia  8^  [vergl.  Jabrb.  I64d,  93]. 

Vot.  iL  p.  207—882}  no.  aa— ;9^;  1849^  Juli  —  i84S  Mai. 

Lei:  über  einige  Handstücke  von  Gebirgsarten  von  Payta  in  Peru  und 

Coquimbo  in  Chili:  213. 
über  Koble  ans   der  grossen  Anthrazitkohlen  -  Schicht  im  PiniB' 

€?rot?e-Distrikt :  229. 
I).  Rogers:  tiber  das  Erdbeben  vom  4.  Juni:  258,  260. 
Graham:  nber  das  Erdbeben  vom  8.  Febr.  1848:  259. 
Hats:  Mflstodon-artige  Tiere  in  Kogh's  Sammlung:  264 — 266. 
Rogers:  Meridianale  Richtung  der  Erscbütterungs-Linien  des  Erdbebens 

vom  4.  Juni :  267. 

Fol.  in 9   p.  1-232;   no.   27,-   1848  ^  Mai  25-30   (lOOjfthrtgM 
StiftungsFest). 

Du  PoNCBAu:  Eröffnungs-Rede:  1—2.  ' 

Pattbrson:  Bericht  über  die  Geüchichte  der  Gesellschaft:  3—36. 
£.  LooMis  :  äbier  2  Sturme  Im  Februar  :f94;9:  50— 56. 


S76 

D.  und  \y.  B.  RoGBRt :  Erdbebeo  im  vorigen  Winter  in  N^-Amertka  nnd 

WestindieHj  nebst  einer  allgemeinen  Theorie  derselben:  64—67. 
W.  C.  Redfisld:  Gezeiten  und  Strömungen  in  Luft  und  Meer:  86—89. 
S.  Bordem:  Vergleicbung  der  Erdmesser,  nach  amtlicben  Measaogen  in 

MaMochttsetUi  131-^133. 
Th.  Labender:  über  einige  Wasserhosen!  134* 
A.  C.  Taylor:  dessgl.:  136— 137« 
—  —  fossile  Baum-Farnen    sus  dem  Sigillarla-Geschlecbt  i»  Dach  und 

Sohle  des  KohlenXagers  im  Dmiphn^ComnUf^  Peumt.z  149 — 150.  . 
r-  — •  Geologie  des  NO.  Tbeiles  von  Cuba  und  aber  die  Kupfer-Gegend 

von  Oibara  >  154—155. 
B^  C.  Lba  :  neue  Tertiär-Koncbylien  ans  Vk-fhtim  >  162--165. 
H.  G.  Rogers:  geologische  Notitsen:  181—183. 


6>  Comptes  rendui  hebdomadaires  des  M^aneei  de  Vaemde' 
mie  eie.^  Paris  4^  [Jahrb.  1644^  197]. 

1844y  Janv.  2  —  Join  24,  no.  /— ^<P;  XVIU^  p.  1^1206. 

Damoür:  über  eine  Indische  Obsidian-Kugel,  die  während  AtE  Zersägens 
mit  einem  Knalle  zerfuhr  (Akad.  2.  Jann.):  4—7. 

BL  nE  Serrbs:  Zweifel  über  die  Existenz  einer  Qoecksilber-Lagerstatts 
im  At9£«yroji-Depart. :  51 — 54. 

De  Gasparin:  über  die  Überschwemmungen  der  Rhone  i  104*— 114. 

Rozbt:  über  die  Vulkane  der  Aßver^nef  Komm  .-Betriebt :  130—140. 

Duchartre:  über  den  erloschenen  Vulkan  von  RoqK^ffautef  OerauU 
>  156—167. 

Raulim:  Bemerkungen  zu  Marcsl  de  Sbares'  Mittheilung  über  die  geo- 
logische ZuHammensetzung  des  Theiles  von  Aveyron,  wo  man  das 
Vorkommen  von  Quecksilber  angeg^eben  hatte:  157 — 158. 

Hossard:  Abhandlung  über  die  wabrseheinlichen  Ursachen  der  Unregrl- 
mäsigkeiten  der  Erd-Oberfläche  und  der  Abweichungen  in  der  Ver- 
tikal-Linie  und  dem  Gange  des  Pendels,  wie  der  Barometer*Hobe: 
180—185  und  292—293  [Jahrb.  1844^  499]. 

G.   Aime:  die  Veränderungen  in  der  Höhe  des  MUtelmeeres:  219 — 223. 

Desor:  Beobachtung  über  die  gerundeten  Formen«  welche  in  der  SekweU% 
die  Seiten  der  Berge  darbieten,'  nnd  Folgerungen  daraus  über  die 
erratischen  Blöcke:  305—307. 

M.  DB  Sbrres:  Gregenbemerftungen  an  Raulin  (S.  157):  310--311. 

F.  Lefort:  über  die  Veränderungen  der  vom  Artesischen  Brunnen  zu 
GreneUe  gelieferten  Wasser-Menge:  388 — 393. 

A.  Perrsy:  Liste  der  Erdbeben ,  welche  1843  in  Europa  und  den  be- 
nachbarten Theilen  von  Asien  und  Afrika  gespurt  wurden:  393—403. 


577 

J.  Foüriibt:  Einfloss  des  Druckes  naf  fcrologische  PhSnomene:  403—415. 
Chazallon:  Beobachtungen  über  die  Gezeiten  zn  Algier:  438— 440, 
H.OB  CoLLEGNo:  Diluvial-Gebiide  aaf  dem  südlichen  Abbange  der  Alpen: 

523—526. 
jAsnN:  Wirkung  der  Belemniten  auf  das  polarisirte  Liebt:  680—681. 
FouRifBT:  Krystalle  mit  vertieften  Fläctjen  (Komm.-Ber.) :  737—743. 
Dofont:  verjichiedene  Diluvial  -  Erscheinungen  im  ilrrte^e-Depart.  und 

einigen  benachbarten  Thälern:  743 — 746. 
Pbltibr:  Ursachen .  der  Ungleichheit  der  Resultate  über  die   auf  dem 

Faulhom  angestellten  vergleichenden  Versuche  über  den  Siedepunkt 

des  Wassers:  766— 771* 
J.  Im  Lassaigrb:  neue  Untersucbangen  über  dio  Zuaammensetzung  des 

iVfI-Scblamms:  787—792. 
Bbrtrand  DB  LoM :  .^ote  über  einige  neue  geologische  and  mineralogi* 

sehe  Tbatsachen:  823. 
E.  DB  Ghancourtois:  geoloj^ische  Erforschung  eines  sehr  wenig  bekann- 
ten Thei)e#  der  Asiatiechen  Türkei:  827—832. 
JDaubri&b:  Anwesenheit   des   Azioites   in  einem  Petrrfakten  •  fuhrenden 

Gesteine  der  Vogesen:  870—871. 

E.  Kopp:  Analyse  des  Mineral-Wassers  von  Sulsi-Baä:  876. 
A.  Delbssb:  Note  über  den  Dipyr:  944. 

F.  Chabriixac   fossile  Fische  in  der  Provinz  Ceara,  lYW.  von  Pemam" 

buco  in  Brasilien:  1007. 

L.  AcASsiz :  Bestimmung  dieser  Fische  und  ihrer  Formation  :  1007—1015. . 

Db  CoLLEGNo:  Versuch  einer  geologischen  Karte  von  Italien :  1029—1032. 

J.  FouRPfST:  Schmelzung  des  Quarzes^ in  Eruptiv- Gesteinen  und  Erz- 
Gängen     1050—1057. 

F.  Robert:  Menschliche  Gebeine  in  Kalk  bei  Alais,  Oard:  1059—1060. 

Fustbr:  Untersuchungen  über  das  gescbicbtltcbe  Klima  Frankreich*» 
(Komm.-Ber.) :  1087— 1099. 

A.  Kiy^kb:  dioritische  Gesteine  in  Weit-Prankreieh ,  d.  b.  die  Ergies- 
•nngs-Gesteine  im  Gebiet  des  Altrotben- Sandstein-  und  Kohlen- 
Gebirges  >  1184—1188. 


7)  Annales  des  mines  etc.  Paris  8^  (Jahrb.  1844^  198). 
184Sf  no.  !▼— vj  df  IV,  i— ii,  p.  1 — 462,  pl.  i — xvi. 

Sawagb:   einige  Beobachtungen   über-  die  Provinz  Murda  in  Spanien 
und  über  die  Silbererze,  welche  dort  ausgebeutet  werden:  97—114. 
Damocr:  Analyse  des  Uwarowit's :  115—118. 

Ergebniss  der   wicliti'gsfen  Analysen  in  den  Departements-Laboratorien^ 
während  i84$^  unter 
Sauvagb  zu  Metieresi  119. 
Bavdir  zu  ClsrmQntx  132. 
Jahrgang  1844.  37 


57S 

ChniXBlOT  DB  NfiRVILLB  IQ  J^ftmi  143^ 

Cacarrie  SU  Anger 81  157. 

Drovot  %n  VetmUi  19^5. 

Cachoiv  EU  Aktiai  175—180. 
Daubrbb:  Abbandlan«:  aber  die  EfB-Gntben  in  ScftmnlM  inid  Sorwegtmt 

100—282,  Tf.  4—7: 
EBBLMBif  i  chemische  ZneMnaeoMtsBiig  der  PecbUeiide :  307—404. 
n  M  de«  WelffMM:  40fr— 406. 


8>  i^ifovt  Annali  detle  8c%en%e  nmiuraU,   Bdopma  8^  entbelten 
oech  Angebe  der  Anlecbrifle»  im  der  Jtie  [vergl.  Jebrb.  1944,  64]. 

ia4if  Vi  470  SS.t  13  Tafeln  <e  Bfenete^Hefte). 

NiccouNi:  Hebenweebsel  der  Seckuste  IttUiens:  35. 

G«  BiAiveoNir  Verotttthungen  iber  die  Ursache  der  Wärme   der  warmen 

Quellen:  66. 
D.  Galvani:  über  die  aiisgeseichaete  Mineralien-Sammlmig  des  Laviiho 

BS  Mbdici-Sfada  in  Rom:  24t. 
V.   Procaccini  Ricci:    ober   die  Farben   der  BUtler-Versteinernngen  in 

dem  Hügel  tob  Sinigmgliax  205. 
P.  BoNcoMPA&m:-  über   die  ständlicbeB  und  monatlichen  Teränderungfo 

der  Schwere:  297. 
V.  PRocACCim  Kicci:   Beschreibung  des   B/[9nU   äeUa   CreMcia  e  8ä» 

Pieiro  bei  Sintgagiia :  360. 

184i,  K/,  ....  (6  Monats-Hefte). 

Oatuixo  Brief  an  Sauna  :   .Geologisches  über  MecoarOf  vorsnglich  den 
Berg,  welcher  Spitz  heisst:  167. 

Seeigel-Stacheln  der  Kreide  im  VeneUamscheni  176. 

D.  Gai^vani:  Beschreibung  der  äoüschen  Inseln,  N.  von  SiciÜetii  218. 
T.  A.  Catullo  :  [künstliche]  Höhlen  von  Costo%a  im  SO.  von  Vie^wtax  241. 
DoFRBifOT:  Beschreibung  des  Greenowits,  a,  d.  Frans.:  346. 


0)  B.  SiLUHAifS  the  American  Journal  of  Science  and  Art9f 
New  Baven  S^  [vergU  Jahrb.  1848^  709!K 

le43t  Apr.;  no.  HO;  XLIV,  ii>  p.  217  ss. 

(Nicht  eingegangen.) 

i848,  Juli,  Oct.;  no.  PI,  9M\  XLF,  i,  n,  p.  1—408,  pl.  i— iv. 

Ch.  Wittlbsey  :   Höhen-Bef>timmungen   im  Ohio  mit  Besiehung  auf  die 

geologischen  Formationen  und  auswärtige  Höhen-Messungen :  12—18. 

D.  RucGLBs:  Gezeiten  in  den  NordamerikatmckeH  See'ii;  mit  Tabeiie:  18. 


579 

L.  C.  Beck:  nMrkwtirdli^  Beispiel«  von  ExpaneioM-  «m4  Koiilreklionft- 
Krflft  yeriebledeiier  Körper  durch  TeD)perattt^•Weebllel ,  mil  Bezug 
auf  die  Frage,  ob  der  Gefrier-Ponkt  deo  Fliiiüigkeitea  mit  dem 
Drucke  wenbselts  4A*-<52. 

Ch.  Tracy:  KreUoBewef  ung  der  Starine:  66^^72. 

C.  B.  Hiybbn:  der  Eisberg;  von  Hampshire  Coknty  in  Virgmietki  nebet 
Yersucb  einer  Erklärung»  seiner  niederen  Temperatur:  78—83« 

Ch*  U*  SüEBAfU»:  Apatit  im  VitginUchen  Meteorstein:  102— 103, 

J.  D.  DAifA :  .  über  Anaiogpie  Kwiecben  den  jungern  Feuergesteinen  und 
iSQg.  PrimSr-Gebilden  und  den  metamorphieehen  Veränderungen  durcli 
Hitae  in  den  ibnen  verbttUdenen  Sedimentär-Ablagernngen :  104—130« 

—  —  über  Bezeicbnnng  der  Senkungs-Felder  im  Stillen  Meere  durch 
die  Vertbetlung  6er  Koratlen-Inseln:  131-rl35. 

Anszug.ans  den  Verbandlungen  der  vierten  Veraamaslung  A^merlRani" 
#cA«r  Geologen  und  IHaturfolvober :  135—165. 

HANTEI.L,  R.  OwBN  ttud  MtJROBi8oii :  Ornithichttlten-Sandsteitte  am  CVm- 
ft<cfi>tff-FJu88e  und  Dinornia  von  Neuseeland:  177-^188  [vergl. 
Jabffb.  1843^  334  u.  a.]. 

Bemerkungen  au  Owen's  Brief  an  die  Herausgeber  über  Hablan's  neue  fos- 
sile Sängetfaiexe:  208. 

Ch.  E.  Wbst:  ]^otitz  über  gewisse  in  der  Erde  gebildete  kieselige  Rob- 
ren (Fulgurite) :  9a0!-222. 

J.  Locke:  nachträgliche  Notitz  über  Ceraurus  crosotns,  nebst  Abbild.: 
222—224. 

G.  A.  Manteix:  Notitz  über  Molluszit  [Jahrb.  i844f  382J:  243—247. 

J.  L.  Sakkth:  neues  Instrumeat  uni  die  Meag^  der  kohlensauren  Kaifc- 
erde  au  sehätzen ,  welebe  in  kalkigen  Substanzen  vorkommt : 
262—267. 

W.  C*  Rem(Isld:  Gezeiten  u.  a.. Str5muBgen  in  Laft  und  Meer:  293— 310. 

Adiazng  aus  den  Verhandlungen  bei  der  vierten  Versammlung  Amerika' 
nischer  Geologen  und  Natnrforacher ;  310—353. 

Co.  Lyell:  aufrechte  Baamfitämme  in  verschiedenen  Höhen  der  Kohlen- 
Schichten  Cumberlands  in  Neu-SchotUand:  353—356. 

die  Kohlen-Formation   in  Neu-ßchottland   und  daa  Alter  ubd  L»- 

gefpngs^Verbältnias  dea  Gypaes  und  begleitenden  meeriaeheo  Kalk- 
steines: 356—360« 

J. .  Wymjl^  !  mikroskopischer  Bau  der  Lepidosteus-Zähne  und  ihre  Ana« 
logie  mit  denen  der  Labyrintbodonten:  360—363,  m.  1  Tafel. 

Ch*  Lyell:  die  Vogei-Fährten  und  Regentropfen  im  Sandstein  des  Con- 
uecttcut'Thalesi  394—397  (Jahrb.  1844,  248  und  fin.  Collect.  44). 

Q.  A.  Mantell:  fosailef  FfClehto:  401;  -r  Eremit:  402;  -^  BeleninUed*- 
Tbier:  403. 
1844^  Janv.  Apr.;  no.  93^  94;  XbVh  i>  "5  P-  1—408,  pl.  i. 

L.  C.  Beck:  Mineralogie  von  Neu-Yorky  Beschreibung  der  in  diesem 
Staate  gefundenen  Mineralien  und  ihrer  Anwendung  in  Künsten  und 
Ackerbau :  25—37. 

37* 


SSO 

t 

Z.  ALUff :  Gehah  d«s  NU§at^FUi99e$  ah  Waascr:  07—74. 

J.  Dbane:    fosaile  FaM*Sporen  von  Vög^lD  bei  d«n  IVm^tf-Mflfii  in 

JtfAModlifMfl'«:  73— 78,  11  Tafeln. 
J.  W.  Bailby  :   Beriebt  über  eini]>:e  neue  Infasorien-Formen  in  der  lofa- 

fiorien-Erde  von  PHersburg^  VirguAa^  ond  voo  Vucatawäy^  Mary* 

lamdi  137—143,  I  TafeK 
Übersieht  der  geologischen  Berichte  über  Nm^Tark.:  143 — 157. 
A,  ÜAYBft:  neue  Unterencfaung  von  Mierolidi  und  Pyimchlor:  168—166. 
P.  Domok:  aber  die  Eitbei^-Tbeorie  vom  Drift:  169— 17S. 
J.  D.  FoABEs:  Reise  in  den  Savoyen^Mchen  Alpen  n.  a.  Theilen  der  Pen- 

niniichen  Kette,  mit  Beobschtongeii  über  Gletscher- ErseheinongeD : 

169—172. 
Miszellen:   Dr.  PbrcivaL)  der  ersta  Beobaehter  der  halbmondförmigen 

Trapp'Dikes  im  Neurothen-Saodatein  yon  CoaiHTfietil :  20S;  —  Sil- 

limanit  und  Monasil:  207;  «^  merkwürdige  Fulgnrite:  210;  —  über 

dia  tro  Urml  iuralich  entdeckte  Gold-Ablagerung :  211:    —   Pari- 

klas :  212. 
Fr.   Aloer:   Beanmontit  und   Lincolnit   siad  identisch  mit  Heniaodit: 

233—236. 
I.  A.  Lapham:  Hdben-Bestimmpngen  in  FFtscontin;  258-^261. 
H.  A.  Grämt:  eine  Woche  in  den  Gletschern:  281—294. 
R.  HEYnoKD:  Reste  von  Megatherium  und  Mastodan  und  Siluriscba  Fos- 
silien :  294—297. 
Über  Ehrenbbrg's  Abhandlung  vom  mikroskopischen  Leben  in  iV.-  und 

SMmerika:  297—314. 
Oh.  Lyeljl:  dber  gehobene  Cbestsda,  Binnenktttd^KVippBo  und  Geschiebe* 

Formation    an    den    Kanadiscken  See'n   und  Jm   N,  -  Lerenz-Tkale 

[Jahrb.  1844,  497]:  318—320. 
.^  —  geologische  Stellung  vonMastadon  giganteus  u.  a.  fossilen  Knochen 

SU  Bigbane-Uek  u.   a.   a.  Orten   in   den.  VereinUn  iftaaUn  und  in 

Canaria  [Jahrb.  184Sy  857] :  320—324. 
S.  P.  Lathrof:   Noeite  ober  einen  Eisberg  in  WäUingford^  RttManä 

County,  VermoHii  331—333. 
L.  C.  Beck  :  Anstcbten  über  Feuers-Thatigkeit,  entwickelt  hauptsächlich 

aus  den  Erscheinungen  au  Mineralien  und  Felsarten  in  New-York: 

333—344. 
•W;  W.  Mathbb  :  fiber  die  mögliche  Variation  in  der  Tages- Linge  oder 

der  AxcudrehuDgs-Zeit  der  Erde:  341—346. 
Ak  A.  Hates:  Beschreibung  und  Anslyse  des  Piekeringits  ^  eines  neuen 

Magnesia- Alapas:  360—362.     . 
J.  D.  Dana:  System  der  MineralogiOi  mit  Eiascbluss  der  nenestfn  Enf- 

deckuilgen  in  Amerika  und  dem  Auslande:  362—388. 
£.  Pjbrce:  Analyse  des  Meteor-Bisena  von  Oiaego  Cmmtg  in  New- 

York'.  401. 


581 

10)  Verhandluniceo  der  vierten  Versammiang  NordamerUeam" 
sdker  Geologen  und  Naturforscher  im  Mai  1843  ku  Albany 
(Silliman's  Journal  1843 ^  XLV^  135—170  und  310--353  im  Aus- 
suge).  —  iTergl.  Jahrb.  1848,  602.] 

Diskusftion  über  Aufstellungs-Arl  roinerologiscber  Sammlungen :  130. 

D.  D.  Owen:  ober  geologische  Malerei  und  Iliostration:  136 — 137. 

J.  D.  Dana;  über  mineralogische  RIaföifikation :  137—138. 

-*  —  Analogie'o  zwischen  den  jungen  Feuer-Gesteinen  und  sog.  Priinär>> 
Formationen  und  den  durch  Hitze  in  den  damit  verbundenen  Nieder- 
schlags Gebilden  bewiriteo  metamorphischen  Veränderungen;.-^ 
Diskussionen:  138—142. 

L.  C.  Bbck:  über  gewisse,  badptsachliGb  im  Staate  Njew-York  beobacb^ 
tele  £rschei|>|ingeB  feuriger  Thätigkeit:  143—144. 

—  —  über  das  sog.  antediluvianische  Klima:  144;  —  J.  D.  Dana  da* 
gegen  :  145. 

J.  Johnston:  zerbrochene  und  verdrehte Beryll-Krystalle  zu  Haddami  145. 

C.  T.  Jackson:  über  metamorphische  Gesteine:  145—146.. 
£.  Emmons:  Wirkungen  künstÜGher  Hitze  auf  Gesteine:  146. 
H.D.Rogers:  HydraUMineralien  und  antediluvianische Temperatur:  147. 
Jam.  Hall:  Wellenflachen  und  Wasserfurchen  im  Schlamm:  148—149. 
Bailet:  Krystalle  im  Zellgewebe  dikotyledoner  Pflanzen:  149—151. 

D.  D.  Owen:  Geologie  der  westlichen  Staaten:  151  — 152. 

J«  Hall:  Durchschnitt  der  Gebirgs-Schichten  im  Westen  von  Nen-Yorki 
152;  163—165. 

Nicollet:  Kreide-Formation  am  Missouri-Flusse:  163—155;  Diskussio- 
nen :  156. 

J.  Hall:  geographische  Verbreitung  der  Fossil-Reste^  in  den  altem  Ge- 
steinen 4er  Vereinten  Staaten:  ,157—160;  Diskussionen:  163, 

Dana:  Nachträgliches  über  die  Verbreitung  der  Koraliep;  310—311. 

Redvield  u.  A.:  Bemerkungen  dazu:  311—312. 

Bailby:  Untersuchung  mikroskopischer  Reste  voo  Petersburg  in  Virgi* 
nien:  313. 

W,  B.  Rogers:  über  die  Grenzen  der  Infusorial-Schichtea  in  Virginieni 
313—314.  ^ 

Redfield:  einige  neue  Fische  u.  a,  Reste  aas  dem  New-red-sandstoue 
in,  New- Jersey:  314—316. 

Diskussionen  über  mancherlei  Vogel-Fährten:  315—4^16. 

J.  L.  Hatbs:  über  den  vermutblichen  Einfluss  von  Eisbergen  auf  das 
Drift:  317—319,  326. 

Diskussionen  über  Zygodon  (Basilosaurus  Harl.), 

C.  T.  Jackson:  über  Drift:  320—323. 

Nicollet,  Silluun»  Redfielp  u.  A.:  über  die  Glacial-Theorie :  323—327. 

Hall:  Küsten-Durchschnitte  am  Erie-See  u.  a.:  327—330. 

Hitchcocr:  Gediegen-Kupfer  im  Drift  in  Massachussetts  und  Ytterocerit 
iu  diesem  Stallt,  und  Diskussion:  331—332. 


582 

DiskiissioBen  über  Diluvtal-StrSmani^en :  389.  - 

Halbmond-Iormige  Trapp*D7ke8  im  Neu-rotbeik  Stndttein«  von  Neu-Jer* 
sey  und  Cmmectieuti  334. 

L.  C.  Beck^:  bitominöse  oder  organiscbe  Materie  in  einigen  XeU'Yorker 
Kaiken  und  Sandsteinen  :  335—336. 

Owbn:  fossile  Palm-Stamme  in  Posey'-Couniy,  Inäiana\  3^6—337. 

C.  T.  Jackkoh:  organiscbe  IVtaterte'n  im  Pflanzen-Boden :  337—340. 

J.  N.  Nicoixet:  ober  die  Mineral-Region  den  JHig9wri'Staates:  340—341. 

H.  D.  Roocrb:  Ergebniss  der  Untersuchungen  über  neuere  Erdbeben, 
und  Theorie:  341—347. 

Nächste  Versaiumlung  am  zweiten  SCttKroch  im  Mai  1844  zu  Washing- 
ton: 348. 

Hall:  fcrinoiden  in  den  Gesteinen  von  New-Yorkt  349—351. 

OwEit:  allgemeines  System  geologischer  Zeichen  und  Farben:  351^353. 


11)  Torträge  bei  der  Versammlung  Deutaeber  Naturforaeher 
und  Ärzte  [Jahrb.  1843,  794]. 

1844  in  Gräix. 

a.  Botanische  Sektion. 

Faeter:  zeigte  tertiäre  Pflansen  und  Insekten- Abdrücke  von  Radobqf» 

b.  Medizinische  Sektion. 

Eschricht:  Einfluss  des  Bodens  auf  gewisse  Krankheiten. 

c.  Mineralogische  Sektion. 

Ausflug  nach  Gleichenbergy  Basalte,  Tertiär-Gebilde  u.  s.  w. 
Glocker:  Saebarlt,  neues  Mineral  von  Frankensism  in  SeMesisH, 

Karte  der  Grauwacke-Fonuation  in  Mäkren. 

Haioingbr:  über  die  Verwandlang  von  Dolomit  in  kohlensanren  Kalk. 
Ausflug  nach  dem  Orthoceratiten-  und  Goniatiten  Kalk  der  Gegend,  und 

Diskussionen. 
V.  Kobell:  Spadait,  ein  neues  Mineral. 

-~  —  Irisation  des  Kupferkieses  durch  galvanische  Strömung. 
Hochrder:  Vorkommen  der  Brasilischen  Diamanten  in  Itacolumit. 
Boub:  Versuch  einer  geologischen  Karte  der  Erde. 
Glocker:  Trachyt-  oder  Diortt-Massen  in  Mähren  und  Schlesien. 
Stotter:  neue  Mineralien  für  Tyrol, 
V.  Hauslab  :  Unterschied  zwischen  orograpiiischen,  bydrograpbisched  und 

geologischen  Becken. 
G'Öppbrt:  Ursprung  des  Bernsteins  von  einem  Zapfenbaom. 
K.  Coernig:  ethnographische  Beziehungen  der  Lombardei. 
RtTTBR:  Karten  von  Zentral- Afrika. 
Boub:  etbnograpliische  Karte  der  Europäischen  Türhet. 


583 

AmBLiuRMAN  •  Moif ABiMmt  AnaljTse  efnes   konkrezfonSren  Mftngftnoxyd- 

Hydrates. 
IlAiTCif«BR:  durcbaichtige  Andalusite  an«  BrasUien. 
Partsch:  geologische  Karte  dea  Wiener  Beckena. 
Ztpps:  gealogiache  K«rte  vtm  Böhmen, 
Cotta:  Verbreitung  dfs  Leptinits  in  Böhmen. 
PAA«rrBR:  lotitbyoaauraa-Reate  in  Ober^Sieyermark. 
L.  Zbosohnbr:  über  die  Sals-Ablagerung  von  WieUa^a  [vergl.  S.  613]. 
Cotta:  nene  Blätter  der  geognostischen  Karte  von  Sachsen, 
Stottbr:  geognosttache  Karte  von  Vorarlberg, 
Börnes:  Versteinerungen  der  Grauwacke  von  Rittberg  in  Mähren, 
Glogkbr:  Sttsswasser-Menilith  von  Bi&triiz  in  Mähren. 
Zbonb:  über  den  MeereKgruad. 
v.  Haü8x.ab:  über  die  Gletscher. 
Kupstbin:   Versteinerung-führende   Schichten  von  ßt,  Caesian  [Jahrb. 

1844,  830]. 

Diese  Vorträge  wecdea  in  dem  so  druckendes  Beriebt  aosfübrlicb 
cu  finden  aeyn« 


*12)   BuUetin  de  Ul  Sociiti  geologique  de  France^  [Jahrb. 
lS48y  791]. 

1849^  Xiitf  p.  406^-690;  pl.  rt^tn  (1849^  Sept.  4—7). 

Geologen- Versammlung  in  Äix,  Sept.  4—17. 

CoQUAifo:  Feuer-Gesteine  im  Far-Dept:  407—408. 
d'Hombrbs-Firhas:  Abdruck  ein.  Ghamaerops-Blattes  bei  Jltoif:  410—411. 
Matheron:  Bericht  über  die  geologischen  Beobachtungen  der  Versanw 
melten  bei'm  Ansflug  am  5—7.  Sept.»  and  Diskussionen  über  I^eo- 
comien  und  Jura:  412—422—449. 

dessgl.  über  das  Tertiär-Gebirge  von  Äix  und  das  Basalt-Gebilde 

von  BeaulieUi  und  Diskussion:  460—467. 
Chamoussbt:  über  polirte  Fels-Stucke  aus  Savoyen:  467—468. 
Itibr:  geologisches  Verhalten  in  derselben  Gegend:  468—473. 
—  —  Bericht  über  die  Beobachtungen   der  Versammelten   bei  ihrem 
dreitägigen  Ausfluge  in  das  Far-Dept.  über  FuveaUf  Äurioi  (Lias, 
Jura,  Neocomien,  Tertiär)  und  den  Vulkan  von  Rougier^  nebst  Dii- 
^  kussionen:  473—479—484. 

Chamoussbt:  Tertiär- Gebirge  in  Savoyen:  484—486. 

Co^UAmi  u.  A.:  Beobachtungen  bei'm  Ausflug  in  die  Muschel- Molaasa 

von  Aix;  486—493. 
BIatubroec:  Itieria,  ein  Scbnecken-GeaebUsbl  des  Oolitb^s  im  Aui- 

Depart:  493—496. 
Rs^tiiBif :  MATHBReti'aSnsBwasseraohaeckeo-GeMis  Ly  eh  na«:  496^496. 


S84 

Itibr:  Ergebalifa  der  WandenniK  der  GeseHeeliafI  rm  Äim  meli  dpi 

(NeoRomien) :  496t*497. 
Rbnaüx  :  deesgl.  nach  BuMira  and  0MrgM$  (deeeg:!.),  und  DiekussioDes: 

497—509. 
Mathbron:  Bericht  uher  den  Aneflae  naeb  Ctuti»  (Ncoeomien),   ond 

Dillkussionen:  509—516. 
CoquAifD:  Übersicht  der  Leietangan  dieser  Veraanunlong:  626— 532. 


13)  Bulletin  de  la  SociSti  ffioiöffique  d^e  Prancef  Paris  8® 
[Jahrb.  184S,  791]. 

1843,  XlVi  p.  321—653 :  pl.  vm— xn  (1848,  Mars  27  —  Sept.  16). 

Dbsor:  über  einige  Glntseher-Eracheinangen :  326—- 328. 

C.  Prbvost:  über  die  Biidangen  verschiedener  Epochen;  Diskusaioneo : 
328—331. 

Mklletiixe:  untre  Tertiär-Gesteine  des  Pariser  Beckens:  331—332. 

A.  Boub:  literarische  Neuigkeiten:  334 — 336. 

Dblcros:  Note  über  die  EInsenkung  des  Todten  Meeres  und  den  Lauf 
des  Jordans  bis  im  Norden  des  Tiherias-See^s  und  Prüfung  der 
Resultate  der  Barometer-Messungen  von  Qertoo  und  Russbogsr, 
und  Diskussionen:  336—340—342. 

A.  d'Orbignt:  allgemeine  vergleiciiende  Betrachtungen  über  die  Paldon- 
tologie  «Sftfd- Am^riAa's  und  £rMra|»a'«;  Disinissieneo :  342—351 — 352. 

Clembnt-Mullet  :  untre  Kreide-Thone  im  Boulonnais:  355—356. 

y.  F.  Angelot:  UnCersucbung^en  dber  den  Ursprung  des  starken  Salz- 
Gehaltes  eingesenkter  Binnensee'n  und  insbesondere  des  Todien 
Meeres  und  Aber  den  Ursprung  der  Steinsalz  Schichten :  356—391, 
Tf.  vm;  Diskussionen:  391—392. 

E.  Robert:   Beziehungen   zwischen  den  isolirten  Sandsteinen  von  Foik' 

tainebleau  und  dem  Polar- Eise;  mit  Bemerkungen  über  die  warzigen 
Sandsteine  von  Orsayi  393—394 — 396. 

F.  Chevalier:  geologische  BcscbafFenheit  der  Umgegend  von  Valparaiso, 

und  die  Hebung  der  Käste  ChiWs  (Voyage  autour  du  tüionde  de  la 

Bonite,  Partie  gMofftque,  chap.  8):  396—401—402. 
H.  DE  CoLLEGNo:  fibcr  das  Diluvial- Gebirge  der  Pyrenäen:  402—406. 
A.  Bom^r  fläcbtige  theoretische  Gedanken :  407—447. 
E.  Chevaubr:  Nachtrag  (zu  S.  402):  448—450. 
H.  Nyst:  fossile  Koncbylien  von  Boom,  mit  neuen  Arten:  451—456. 
D^HoHBRB  FiRMAs:  Beschreibuug  des  fossilen  Mytilus  gigas:  456—457. 
A.  Nattbot:  über  die  Gegend  von  Nizxa:  457—458. 
A.   d^Orbiory:   geologische  und    geographische  Betrachtungen  über  die 

aimmtlieben  Gasteropoden  des  Kreide-Gebirges:  460—485. 
RAULiff  u.  A. :  Feuersteine  im  Kreide*Gebirge  von  Noüion,  Maek^omemi 

und  Smtces:  485—486« 


S65 

I 

A.  D'OiqttOMY:  filier  d««.  »ilgehUelit  GemeiiK«  wwn  T«rtifiraa  imd  Krcide- 

V«r»teinerungen  in  den  Pyrenäen  und  Diekusaionpn:  486-~'488--492. 

Vignaod:  geologiscb-niiaeriilogi«cjier  Bericht  über  die  ProviuB  Tigrei 

492—604. 
Ch.  Dssmouuns:  über  d«3  Scbnecken-Genut  Globiconcba  s'ORd.  &  604-*509. 
A.  d'Orbiony:  Erwicderang  darauf:  &09-r512. 
Clbmemt-Mullbt2  Diluvial -Laqd  im  Aube-D^pti  614 — 61& 
d^Ahghiac:  über  die  eog.  pelagischen  Bilduiigea  und  die  Tiefe,  in  welcher 

sich  die  Sediiuent-Scbichten  abgesetzt  haben  müssen:  617 — 526 — 527. 
Leymerib:  obre  Sekundär-  und  Tertiär-Gebirge  der  CorUeresi  527—637, 

Taf.  IX, 
A.  »'Orbiony  :    Wieder^Auftrublung   des  Kreide-Bodens   in  Frankreich 

und  Savoyeni  637—644—546. 
Pimteville:  Alter  des  Gypses  in  Sizilien:  646 — 560. 
A.  D'ORBicrvr:   Ehrenbero-s  Methode   die  Foraminiferen  zu  beobachten : 

660—561. 

Conularien  sind  Pteropoden  :  563—664. 

£.  Robert  :  nordische  Gletscher :  564—665. 

Martins  :  dagegen  :  665—666. 

Pichot-Duhazbl:  Mastodon  zu  Espaly  bei  le  Puy  gefunden:  567—669. 

A.  Daubree:   Auszog   aus  einer  Abhandlung  über  die  Erz-Lagerstätten 

in  Schweden  und  Sorwegeni  670—673. 
^  —  erratische  Phänomene  in  N,^Europa  und  neuere  Bewegungen  des 

Skandinavischen  Bodens:  573 --577. 
y.  Radun:    Anordnung   der  Tertiär-Gebirge  in    den  Ebenen   des   Allier 

und  der  Loire  oberhalb  deren  Zosammenfluss :  577—689,  Tf..  x. 
V.   F.    AüGELOT :    Note    aber    die    Zusammensetzung    der    Meteoriten: 

689—596. 
Db  Blainville:  Note  über  Hrn.  de  Boisst:  596—600. 
Lbblanc:    über    die  Beziehungen  zwischen   dnn  grossen  HShen^    geglät- 
teten Flächen,  Gletscher-Blöcken  und  See'n,  Moränen  und  Diluvium 

der  Gebirgs-Kefiten  in  einem  breiten  Umkreise  um  die  Pole:    600— 

609,  Tf.  XI. 
J.  Itibr:  Erdbeben  auf  la  Guadeloupe  und  Mtaie  Galante  am  8.  Febr.: 

610—611. 
Du  Chassaing  und  de  Laureal:  dessgl:  611—612. 
C.  Millet:  Lagerung  der  kiesigen  Stoffe,  welche  man  zur  Verbesserung 

des  Bodens,  Alaun-  und  Vitriol-Fabrikation  zu  Tage  fördert :  613—619. 
A.  o'ORBioify:  Gebirgs-Senkung  nnd  Jura-Schichten-Folge  bei  Poitier»: 

«19—622. 
J*   G.   Percival:   Bericht   über  die   Geologie   dea  Connecücut-Staates, 

Auszug:  622—628. 
Versammlung  der  Geologen  zu  Poitiers,  Sept.  10—16. 
Briotev:  die  verschiedenen  Gebirge  des   FtVniitf-Drpt's. :  630—637. 
GARRAn:  Beobachtungen  auf  den  Ausflug  der  Gesellschaft  nach  Smarie 

und  lAguge  (Jura-  und  Feuer-Gesteine):  638r-640. 


Dbsvaux:  Seokim^  der  Loir»  tfnrch  «iae  TintMcbe  «rwlet«». 

geologische  Betracbtoagen   Aber  eiocn  B^irk  des  Kreiaee  von 

Garb4n:  Aueflog  an  12.  Sept.:  643. 

n  n  i»-       I,         «43-6«. 

n  n     14—16.       „         64S— 662. 

A.  Delhohmb:      „  n  !«•      «        662—663.. 


**  14)  BuUetin  de  la  SociSte  giologique  de  France^  deuxieme 
Seriey  Paris  8^  [Jahrb.  1844,  584]. 

1844y  6,  /,  p.  1-432,  pi.  i-hi,  il84S,  Nor.  6  bis  i844,  Mai  6.) 

A.  Boue:  literarische  Erscheinaogen  in  DeuUckland:  11 — 13. 

De  Rots:  Bemerkungen  um  Beaucaire:  14. 

A.  Boub:  Bericht  über  die  Naturforscher- Versammlung  in  Qrätz:  16—23. 

V.  F.  Anqblot  :  Vierte  Note  über  die  Mitwirkung  des  Meer- Wassers  bei 

vulkanischen  Erscheinungen  :  23 — 29. 
LfiTMERiE:   AusEUg  sus   einer  Abhandlung   nber  das  Jwa^Qebirge  im 

^ii^-Dept.:  29— 39. 

—  —  Eintbeilung  der  Kreide-Formstiou :  39—41. 
A.  d'Orbiöny:  dagegen:  41—44. 

Pissis:  Beobachtungen  über  das  Relief  und  die  urspruqglicfaeD  Grenzen 

der  Tertiär-Gebirge  im  i4l<sifr-Becken  :  46— -63. 
E.  Robert:  über  den  Gletscher  auf  SpUmbergeni  64. 
Martins  :  dagegen  :  64—66. 
£.  Robert:    alte  Meeres-Spureo  an   den  Knsteo   der  Hoch^Narmmidiei 

56—67. 

—  —  merkwürdige  Wirkung  des  WNW.-Wiodes  auf  die  Geschiebe  und 

die  Richtung  der  Fluss-Mundungen  in  Hifch-Nornumdie :  57—68. 
grosser  Ammonit  in  der  weissen  Kreide  an  den  Küsten  der  JUaneke: 

58—60. 
Raulin:  Entgegnungen  an  Pissis  (S.  63):  62—68;  und  DiskussioDen :  69. 
A.  Vkiubsnbl:   über  ein  im  Betrieb  stjebendes  Kohlen-Gebirge   xu  Miau» 

%eil  und  MontrelaUsy  Untere  Loire:  70— 103,  Tf.  i. 
RivikRB  u.  A. :  Diskussionen  darüber:  103-106. 
Dbshaybs:   über  d^Orbigny^s  Art,  die  natürliche  Haltung  der  MuacheU 

zu  bestimmen:  105—112. 
Pissis:  Antwort  auf  Rjkuuif's  Note  vom  4.  Dez.:  117-120,  177—179. 
A.  o'Orbigivy:   Entgegnung   auf  Dbshayes'  Einwände   über  die  Haltung 

der  Muscheln  [106]:  121—128. 
Sc.  Gras:  Antwort  an  Coqano  über  die  Entstebuog  der  Spilite  io  Bau- 

phini:  134—136. 
De  Pintbviixb:  einige  Versteinerungen  aus  den  Pgrenäen:  137—138. 
Attmw«aT:   über  Rivikas's  Einwände  gegen  seine  Abbandlaog  über  dss 

Anthrasit-Gebirge  der  Basie-Loirei  138—140. 


589 

J.  DoROcriER:  de88|^.:  14a*«143. 

RjkULin:  Steinkohlen-Flora  in  der  htirif;  und  DlskuMion«n:  142-^145. 

Erwiderung  an  Pissis  (S.  117):  14S— 154. 

Bou^  r  Brief  über  dentwelie  IMnidn^^rt?  164^168 ;  besonders 

Aaszug:  ans  UifGBR's  i^eolog^iseber  Bescbretbong  von  Grätxx  154 — 157. 

Über  Gletscber:- 158^163. 

Ober  FvcHs'  Vei^iüHer  Aipwx  1#3-«104. 

l}ber  ScHMiTs'  geoloj^sefae  Karte  von  6tn  BMrUehen  Alpeni  164—168. 
Bovignisr:  Kreide  und  ihre  Yersteiiierungen  bei   Varennes  etc.i  169. 
Ravut«:  Note  über  die  geognoslische  Lagerang  der  „Gäize^  oder  ,,Pierr« 

morte"  von  Argomnei  171-^175. 
Db  CoLijiaNo:  Schicht-Ckbtrga   der  Limpardimihen  Aipeni   179-- SOS» 
mit  Karte. 

Thoremt:   Asterias    constellata  in  Übergangs-Scbiefern  im  Aitne' 

Dept.:  208  ff,,  ff.  111,  Fg.  1—3. 
Li.  V.Buch:  Unterschied  zwischen  Hemicosmites  und  Caryocrlnites: 

209—213,  Tf.  III,  Fg.  6—10* 
Dfi  Vbrnsüil:  Pentremites  Paillettii  aus  Spaniern  213—214,  Tf. 

III,  Fg.  4-5. 
d^Orbi«nv:  fossile  Arten  in  cbloritischer  Kreide  und  Gault  zugleich:  216. 
Raüxjn:  Entgegnung  an  Pissis  (S.  117,  177):  217— 22J. 
Ayraud:  Notitzeu  bei  Aufsuchung  von  Springquellen  in  Orani  222—235, 

mit  Karte. 
E.  Robert:  paläontologische,  metallurgische  und  geologische  Forschun- 
gen im  Pariser  Becken. 

1)  Reste  von  Sauriern,  Lophiodon,  Krokodilen  und  Schildkröten  neben 
Chara-Samen  im  obren  Theil  des  meerischen  Grobkalks  von  Passy, 
Knochen-Schichten  von  Nantarre :  235,  Tf.  V. 

2)  Pjsolithisches  Eisenoxyd-Hydrat  und  merkwürdiges  Mangan-Hy- 
drat zu  Meudon  u.  a. :  241. 

3)  Beziehungen  zwischen  dem  Sandstein  von  Fontainebleau  und  dem 
Polar-Eise;  warziger  Sandstein  von  Orfay:  248—253. 

Rozet:  Auszug  aus  einer  Abhandlung  über  den  Vesuv:  255—266,  Tf.  vi. 
BERTRAND-GESLirr:  Kohlen- Gebirge  der  Unteren  Loirei  268—269. 
Yk^üesitel:  Bemerkungen  dazu;  269—270. 

J.  Delaftoub;  über  die  von  Rpbsrt  erwähnten  Maogan-Oxyde:  270. 
Rivi&rb:    ober  Vi<|.ubsnbl''s  Abhandlung    vom.  15.  Januar   S.  269;   und 

Vj<10B8Nel'8  Antwort  n.  s.  w.:  271 — 274. 
Deshates:  gegen  n'OaBloNr's  natürliche  Haltung  der  Musclieln:  274—28^ 
£.  Robert  :    geologische  Beziehungen   zwischen   den    alten   und   neuen 

Bauten  der   Baute "  Nor mandie  iin4  den  Pariser  Befestigungen  f 

284-286.* 
d^Orbigny:  Erwiederung  an  Dbshaybs:  288 — 289. 
RozBT  und  Hossard:  Abhandlung  aber  d.  wahrsche&n Heben  Ursachen  de» 

Unregelmäsigkeiten  im  Miveaa  der  Erd-Oberflädie:  295—290 1&499]. 


A.  Bouift:  Abbandlani;  so  BegriiMianfr  «Ihm  g^Mog^seben  fird-Ktrte, 
▼org*ttrag«a  bei  der  N«tttrlDrs«bcf-Vci««»iiil«iifc  ki  IVrito:  296—371. 

Paillbttb:  Abbandluag  fibtr  die  Creploffie  iiiitoi^Mt:  373'— 374. 

Allvaud  d.  «.:  «ber  die  Granite  4er  aaeh>Wffr0m&€ni  378—388. 

y*  F.  AitGSLOT:  Erwiderung^  389—394. 

BuviGifiBR:  geologische  Karte  des  üfaafDeparleaieiita:  394'-'*400. 

Db  Collbgno:  geologische  Karte  voo  IMiff«:  40a--408. 

A.  Daobree:  Axoü  in  einem  Petrefakteu^läbrcoden  Gestein  der  Voge- 
8eni  408—410. 

Coqoand:  Antwort  an  Sc«  Gras  über  die  Spilite  i«  F«r-Depart.:  414 — 417. 

Lbvaillant:  Urprung;  der  Knochen>Höb(eD,.iind  Diakna«.:  417—410—421. 

Co^UAND :  Tertiar^Gebirge  STotfciMa'f ;  421—433. 


15)  Jameson's:  Edinburgh  new  Philoaopkiemi  Journai,  Edinb. 
8®  [vgl.  Jahrb.  1843,  491]. 

1849,  Oct.;  no.  66-^  XXXUI,  ii;  p.  217—420,  pl.  iv— vn. 

L,  Agassiz:   die  Glazial-Theorie   und  ihre   neueren   Fortschritte:   217— 

288,  pl.  IV. 
Vorkommen  von  Piatina  und  Diamanten  [^  Poogend.  Annal.]:  284—285. 
FoRBEs:  Übersii^t  seiner  neuen  Beobachtungen  über  Gletscher:  338 — 352. 
Ch.  Darwin:    Bemerkungen    über    die. Wirkungen   ehemaliger    Gletscher 

in  Caernarvonshire  und  die  Fortführung  von  Blöcken  durch  schwim- 
mendes Eis:  352—362  [Jahrb.  1844,  111]. 
D.  Milnb:  Notitz  über  die  in  Orossbritannien  und  zumal  In  SchotUatid 

empfundenen  Erdstösse ,   und  über  deren    vermuthlichen  Ursachen  : 

372—388  (F.  f.). 
L.  AoASSiz:  Aufeinanderfolgt  und  Entwickelung  organischer  Wesen  auf 

der  Erd-Oberfläche,  aus  einer  Gelegenbeits-Rede :  388—399  [Bronh, 

Collect.  S.   1]. 
—  —  neue  Beobachtungen  aaf  dem  Aar-OteUcher :   399—403  [Jahrb. 

1849,  367]. 

i84ay  Jan.,  Apr.-,  no.  67,  68 \  JfXXlV,  i,  ii;  p.  1—404»  rm  pll. 

FoRBEs:  vierter  Brief  über  die  Crlazial- Theorie :  1—10. 

R.  I.  Murchison:  die  Salz- Steppe-  im  S.  von  Orenburg  und  eine  merk- 
würdige Eis-Höhle:  10— 14. 

J.  Hbrsohel:  Erklärung  über  diese  letzte:  14—17,  [Jahrb.  1843,  362]. 

Th.  Anderson:  Analyse  von  Gaporcianit  und  Phnkolith,  zwei  neuen  Zeo- 
lith. Arten:  21—26  [Jahrb.  1848,  732;  1844,  474]. 

Ch.Maolarbn  ruber  Korallen-Inaelu  und  •Klippen  nach  Darwin's  Beschrei- 
bung: 33—47. 

Ch.  Darwin:  Antwort:  47—60. 

J.  V.  Charpbntisr  :  Anwendung  von  Vbmsts's  Hypothese  auf  die  errati- 
acfajBa  Pbänoineiie  de«  Nordens:  66*- 74  [Jalirb.  1849,  738]. 


560 

D.  Mnim :  Noftitira  dier  iKt  firdttüMt  Ib  ÜPmäMknmUH  und  camal 

in  Sekommmdj  vodöbcr  der»it  DroMbMi:  8S--107. 
B.  Smith:  Bemerkoo««!!  Oker  firdütfase  in  MHUtch'IiidieH  t  107—110. 
£.  DB  Bbadhont:  Bemerknugui  über  sw«l  P«nkto  der  GJasiBl-Tbeorie : 

HO-— 115.[Jabrb.  1849^  866]. 
—  —  Gefälle  der  oberen  Grenze  der  erratimiben  Zone  im  Vergleich  za 

dem  der  Gleteeber  und  t^lussianre:  115—110  tJahrb.  184g,  858]. 
FoRBBs:    gfescbvchtliebe    Bemerkangen    ober   di6    erste  Entdeckung   der 

Struktur  des  Gletscber-Ehiee:  133—153. 
J.  Farqühardsoi«  :  WSrme«  ond  Reg^en-VerbSItnisse   zu  Ätforä  In  Aber^ 

deenshire,  wäbrend  184i:  159—161. 
Verhandlungen  der  K.  Sozietät  in  Eäinburg,  1849. 

FoRBBs:  geologische  Notitzen  über  die  Alpen  in  Dauphini:  165—167. 
Rbcnault:  Ergebniss  der  Versuche  über  die  verschiedene  Wärme  ge- 
wisser Gesteine:  169-^170, 
FoRBBs :  anscheinendes  Vermögen  des  Sebnee's  die  St&rke  der  solare« 

Bestrahlung  zu  vermehren:  170—171. 
J.  Stark:  Struktur,  Bildung  und  Bewegung  der  Gletscher  und  wahr- 
scheinliche  Ursache    ihrer   einstigen   grossem   Ausdehnung   und 
nachheriger  Verminderung:  171—176. 
Missellen:  Eue  db  Bbaubont:  ober  frühere  niedrige  Tedlperatnr  Eunh 
päischer  Winter:   177;  —  Betrag  der  Depression  des  Roihen  Mee^ 
res  unter  dem  Spiegel  des  JliUelmeeresx   178;   —  W.  B.  Rogers: 
Fnrcbeu  und  poUrte  JPläefien  an  Kontakte  alter  Sekundar-Schtcbten : 
178;  —  Parbto's  geologische  Karte  von  Piemonti  179;  —  Russbg- 
QBR.:  Höhen-Bestimmungen  im  Bmligen'Lande  (Poggbnd.  Ann.  ^): 
179;   —   Traill's   mineralogisch-geologische  Sammlung   verkäuflich: 
180;  —  Berzbliüs:  Kali  und. Kalk  im  Feuersteine  [Jahresber.  1943"^ 
815]:  180;— Breituavft  :  über  Amphodelit  (das.):  181 ;  —  Andesiiie 
(das.):  181;    —    Domeyko:    Arquerit:    181  [Jahrb.  1848,   101);    — 
Bbrthibr:   Silber-Bromid   in  Mexiko  und  ClaU  (das.):   182  [Jshrb« 
1844,  478];  —  ERDMAim:  Bamlit  (das.):  182;  —  Shbfabd:  Euklaa 
10  Connecticut  [Jahrb.  1843,  811]:  183;  —  Geokromit  (Berzbijus, 
Jahresber.):  183;  -—  Dufrbnoy:  Greenovit  (das.):   183.  —  Elsner: 
blaue  Farbe  in  Lupis  lazuli  (das.):  183;  — •  Fröbei.:  Pennine  (das.): 
184;  —  DÖBERErNBn:  Platin  pm  Goldsande  ^^9^  Rheines  (das.):  184; 

—  DoFBENor:  Villarsit  [Jahrb.  1841^,  863]:  184;  —  NoRDEnsKiÖLD : 
Xenolitb  [Jahrb.  1844,  468]:  185;  —  C.  Pftsvoar  o.  A.:  Durebboh* 
rung  von  Kalksteinen  durch  Helix-  [Jahrb.  1849  f  602]:  186;  — 
Pbtzhou>t:  Ruckstand  bei  Verbrennung  des  Diamantes  (das.):  187; 

—  Wilson:  über  die  alte  Fabel  von  den  Gold*erzeugenden  Ameisen: 
190 ;  —  Forchhamiuir:  Umbildung  von  Terpentbinöl  oder  einem  iaome* 
rischen  Stoffe  im  Torfe:  190  [Jahrb.  184Sf  216]. 

W.   J.   Hbrwood:    Boobaeblttogea   nbor    unterirdiaehe  Temperatur   in 
den  Gruben  von  Cornwtiil  und  Decgm  246^266. 


SM 

EüMmiiiiic:  ÖbertMl  «ler  Er^eMiiAe  jMkr  4\0  fotsOeii  TKer- Arten  der 
Kreide-Formatio«,  welehe  iMiib  lebeadl  vorkoavtii:  269 — 261. 

R.  Craxbbbt  :  über  gpeb«beae  Gpented^  bei  SL  ÄnOreMUz  298—306,  ph  tul 

A.  Pbtshoe,vt:  Diament-Bildtifligr :  317*-*3a6. 

▼.  Humboldt  :  Versuch  die  mittle  Höhe,  der  Koitiaente  so  beetimmeD: 
326—337  [Jahrb.  1848^  363]. 

D.  Milne:  Geolog^ie  von  Roxkurgthire  iD  8ehMia»di  376—377. 
MiBKellen:   Temperatur-Wecheel   irähreiid  der  Russisekea  Expeditioa 

nach  Khivai  380;  —  Forbbm:  Bewegunn^  uod  Strnktar  des  Eis- 
meeres voB  Qhttmoimiafi  380 — 382;  ^  Lymlli  geologischer  Chrono- 
noeter:  385—386;  —  Gold-Grubea  in  Irlandi  386;  --  v.  Koscha- 
rovf:  grosse  Oold-Klaropen  im  Ural:  386—388  [Jahrb.  ±843^  813]; 
—  Scbeidtmaubr:  Quecksilber-haltiges  Fahlerz  in  Ungarn  z  388 
[Jahrb.  i844,  474]. 

1843,  Juli,  Oct. ;  no.  69'-T0  ;  XXXV,  i,  M,  p.  1—408,  vii  pl. 

L.  Agassis:  eine  Periode  in  der  Geschichte  unseres  Planeten:  1 — 2d. 
W.  M.  Carpbnter  :  über  die  gebräuchliche  Methode  die  mittle  Temperatar 

eines  Ortes    zu  bestimmen;    und    über  den   angeblichen  Unterschied 

zwischen  Erd-  und  Luft-Temperatur:  53—57. 
R.  Lawson  :  Temperatur  und  Feuchtigkeit  der  Atmosphäre  auf  deo  B»- 

Öados:  Öl*— 65. 
Davbbny:  Snlz-Mengen  in  Seeirasser-Proben  von  Souihampton  bis  Neuh 

Yorkt  65—66. 
^^  —  Untersuchung  von  Seewasser-Proben  aus  verschiedenen  Gegendeo: 

66—67. 
S.  B.  BircKdLBr:    Entdeekang  eiues  fast  vollständigen  Zygodon- (Bisi- 

losanrnsOSkelettes  In  Alabama  i  77-- 79. 
]>.  MiLifs:  über  artesische  Brunnen:  79—83. 
Th.   Stevenson:    Geologie   der  Insel  lAUU  Ro9i ,  Kirkcudbrighttluri: 

83—88. 
R.  I.  Murcmison:    Permisches  Gebirgs-Sysfem  115;   Amerikanische  oni 

Europäische  Ansichten    liber  Kohlen-Biidung :    117;  alte  Linien  da 

Meeresspiegels:  121;—  Mastodon-  und  Me^atherium^artige  Thiem 

129  ;  Haupt-Aufgabe  der  geologischen  Sozietät  in  London:  135 — 137. 
D*  MiLNE :  Notitz  über  ErdstÖsSe  in  GrössbrUannien  und  zumal  in  Schott' 

land  und  über  deren  Ursache:  137—159.   - 

E.  Desor:  Bericht  über  Agassis's  Untersuchungen  während  seines  letz* 

ten    zweimaligen  Aufenthaltes   auf  dem   Uttteraar-Gietscher ,   i84l 

nnd  184» i  166—178  [P.  f.;  vcrgl.  184S,  364;  1844,  108]. 
Erdbeben  während  1843  in  WeHindieni   179—181,   184,    in  HoUand: 

183  und  290-313. 
Hofe:  Erklärung  der  Erscheinungen  derEiS'HdhIe  von  Or^itdtfr^:  191— 104. 
Beechey:  Magdalenen»Bai  in  Spitzbergen  i  195—199. 
Forbbs:   Versvcb  die  HMipttEroebeimingeii  der  Gletseber  sa  erklareo: 

221-- 252. 


501 

L.  V.  Bocr:  Formell,  weleh«  anfsteigender  Granu  ^nd  Gneise  an  der  Erd* 
Oberfläche  annehmen:  316—320  [Jahrb.  1843,  745]. 

A.  V.  Humboldt:  verf^lichene  Höhen  des  Kaspischt^n  IHteereSf  Aral^See^s 
Schwarzen  und  Rothen  Meeres ,  Tiberias-See**  ^  des  Todien^  Äila»- 
tischen  und  StiUen  Meeres  etc. :  323—336. 

D.  Dana:  Einfluss  der  Temperatur  auf  die  Yerbreitnng  der  Korallen: 
340—341  [Jahrb.  1844,  228]. 

-—  —  Senkungs- Felder  im  Stillen  Meere  durch  die  Vertheilung  der 
KordUen-Inseln  angedeutet:  341 — 346  [das.]. 

R.  Oven  :  Übersicht  erloschener  und  lebender  Edentaten  •  Genera : 
353—361  [Bronn,  Collect.  29]. 

A.  d'Orbignt:  allgemeine  Yergleichungen  zwischen  der  Pallontologio 
Sud'Amerika's  und  Europd'sz  362^372  [Jahrb.  1843,  866]. 

Kino:  Resultate  über  Sigillaria,  Stigmaria  und  Neuropteris:  372 — 375. 

A.  Connel:  chemische  Zusammensetzung  von  Phillipsit  oder  Kalk-Har- 
motom:  376 — 377. 

Miszellen:  Hopkins:  Ursache  der  Gletscher-Bewegung:  386  [Jahrb.  1844, 
370];  —  Hopkins:  Fortführung  von  erratischen  Blöcken  und  Detri- 
tus von  den  Alpen  zum  Jura:  388;  —  Sabine:  Mithälfe  der  Glet- 
scher hei  Fortfuhrung  der  Blöcke:  389  [Jahrb.  1844^  371];  —  Mur- 
chison:  das  Perm'schc  System  mit  Bezug  auf  Deutschland  li.  s.  w. 
390;  —  L.  Bbamisu:  Hebung  der  Skandinavischen  Küste:  392. 


16)  Annalee  de  ehimie  et  de  phystque,  troieieme  Sirie, 
Pari*  8^  *• 

1848^  Janv.  —  Avril;  c,  F//,  i— iv,  p.  1—611,  pl.  i— n. 

Agassis  au  v.  Humboldt:  über  die  Gletscher  (1849,  Nov.  19) :  125—128. 

A.  Damour:  neue  Analysen  des  Cymophans  von  Haddami  173—176. 

Lomonosoff:  Lagerung  der  Diamanten  in  Brasilieni  241—243. 

Kokcharoff:  grosse  Goldstuife  aus  dem  südlichen  Urali  243—244. 

Dofrenoy:   Beschreibung  des   Arseniosiderits ,   einer  neuen   Art  Eisen- 
Arseniat:  382—383. 

BoussiNGAULT :  ucue  Analyse  des  Gaylussits :  488  [Jahrb.  1843,  817]. 

Descloizeaux  :  Bestimmung  der  primitiven  und  sekundären  Formen  des- 
selben: 489. 

Aimb:  neues  Mittel  die  Tiefe  des  Meeres  zu  sondiren :  497—505. 
1843,  Mai  —  Aoüt ;  c,  F/II,  i— iv,  p.  1—512,  pl.  i— v. 

A.  d'Amoor:  Analyse  des  Seifensteius  von  Maroceoi  316—321. 

£BELM£N:Noteuberd.  chemisch.  Zu8ammeifsetzungd»Pcchbieude:  498— 503. 

—  —  liber  die  Zusammensetzung *dea  Wolfram;  506«*-50S. 

1843,  Sept.  —  Dec;  c,IX,  i-^iv;  p.  1—512. 

— ^ — -—  / 

^  Die  einschlägigen  Original-Abhandlungen  ans  früheren  Jahrgängen  dieses  Jour- 
nals sind  in  ziemlieher  Vollstündigkelt  in  unser  Jahrbuch  aufgenommen  worden ;  wir 
geben  von  Jetzt  an  auch  41«  labolto-Olitrsiphiui.  O.  R. 


Auszüge. 


A.  Mineralogie^  Krybtallographie^  Mineralchemie. 

Choonew:  Untersuchung^  eines  krystallisirteu  Baot-Kop- 
lererses  (Pooobnd.  A.  d«  Phys.  LXI,  395  ff.).  In  abe^eruodeten  He- 
xaedern krystallisirt,  angeblich  von  Reiruth  in  Camwaii. 

Schwefel 26,84 

Kapfer 67,89 

Eisen *        •         14,94 

Ruckstand  nach  Verbrennung  des  Sehwefeta        •  0,04 

99,71. 


DASoniitnene  Analysen  undVereinignnfCTonMelliiitb  nni 
Hu  robol  d t i  lith  (Ann.  de  Chim.  et  de  Pky$,  c,  X,  S9  cet.)  *.  Ver  H 
hatte  Gelegenheit  am  Capo  di  Bove  selbst  das  nothige  Material  für  seine 
Untersuchuogea  cu  sammeln.  Bis  jetzt  war  der  Melilit  (Mellilitb) 
nur  unvollkommen  bekannt.  Damour  gibt  folp;ende  Charakteristik.  Hosig* 
gelb  bis  dunkelbraun  ;  balbdurchsichtig ;  muscheliger,  glasig  glänzender 
Bruch;  die  Krystalle  gerade  quadratische  Säulen,  erlangen  jedoch  nor 
aelten  Grössen-Grade  von  0<n,003  im  Durchmesser.  Von  deutlichen  Dnrcb- 
gSngen  keine  Spur.  Als  abgeleitete  Gestalten  kennt  man  Entseitnngefl 
und  Entrandungen.  Ritzt  Glas  schwach.  Eigenschwere  =:  2,95.  Gibt 
im  Kolben  kein  Wasser.  In  der  Lötbrohr-Flamme  fliessen  honiggelbe 
Krystalle  allmählich  zu  blassgelbem,  braun  gefärbtem  oder  zu  achwarzeo 
Glase.  Das  Schmelz-Produkt  folgt,  jedoch  keineswegs  in  allen  FälleD» 
dem  Magnetstabe.  In  Borax  vollkommen  lösbar;  im  Phosphorsalz  bleibt 
ein  Kiesel-Skelett  zarnck.  In  Salzsäure  lösbar  und  gelatinirend.    Gebait: 

Krystalle:  honiggelb;  brenn. 
Kieselerde  •  .  •  39,27  .  38»34 
Kalktrde      .        .        .      *  32,47  32,05 

Talkerde  .        •  6,44        •  6,71 

Kali     ....  1,46        .  1,51 


«.  &iae  vorläafige  Nachricht  wurde  bereits  frfihtr  gegeben. 


503 


ICryntalle:  boBiggelb; 

brana. 

Natron 

i,d5 

2,n 

Eisenoxyd  . 

.         .         10,17 

10,02 

Thonerde     . 

6,42 

8,61 

Manganoxyd 

•         •           ^~            • 

Spur 

98,18.        .        99,36. 

Man  findet  das  Mineral  xiemlieh  häufig^  in  den  basaltiacben  Geütefnen 
der  Gegend  nm  Aom,  besondera  io  mehren  Steinbrüchen  unfern  Capo 
di  Bove  9  woselbst  Material  for  das  Strassenpflaster  gewonnen  wird« 
Betriichtlicbe  Basalt.Massen  sind  ganz  durchdrungen  von  MelKlitb,  dessen 
Körner  gleichsam  in  die  Zosammensetsung  der  Felsart  eingreifen.  Zier* 
liebe  und  vollkommen  ausgebildete  Krystalle  kommen  nur  in  Spalten  und 
DrnsenrSoroen  äbnlicben  Weitungen  vor.  Begleiter :  scbwarser  Augity 
Nepbelin,  Breislakit,  Kalkspatb  und  ein  bis  jetzt  seiner  Zusammensetzung 
nach  nicht  untersuchtes  Mineral  in  haarformigen  spröde«  Krystallen. 

Der  Humboldtilith  kommt  in  krystallisirten  Massen  unter  den 
Blöcken  der  Somma  vor.  Er  erscheint  gewöhnlich  mit  einer  äusserst 
dünnen  erdigen  Kalk-Rinde  bedeckt.  Kleine  schwarze  Augit-Krystalle 
werden  hSufig  damit  verwachsen  getro£Pen.  Die  physikalischen  Eigen* 
»ebaften  stimmen  durchaus  mit  jenen  des  Melilithes  uberein.  Lichte 
honiggelb;  Bruch  musehelig  und  glasig  glinzend;  ritzt  Glas  schwach; 
Eigenschwere  =  2,90.  Die  Krystalle,  ebenfalls  gerade  quadratische 
Säulen,  sind  grösser  als  jene  des  M.  von  Capo  di  Bove\  in  der  Richtung 
der  Endflächen  Spuren  von  Blatter-Durchgängen.  Die  chemischen  Merk- 
male sind  genau  die  nämlichen*,  ausgenommen  dass  die  Eisen-Reaktion 
weniger  deutlich  sieb  aeigt.  Die  Analyse  ist  schon  im  Jahrb.  1844^  366 
■Bitgetheilt 

Beide  SubatanzenMellilithund  Humboldtilith  wurden  die  Formel: 

(Xl  ¥e)  gl  -H  2  (Ca,  Äg,  K,  *)»  S'i , 
erhalten  und  anter  dem  Namen  Humboldtilith  su  vereinigen  seyn. 


Dbscloissavx:  Bestimmung  der  Kemform  des  H  u  m  b  o  I  d  t  i  1  i  t  b's  (I.  c. 
69  €et,y.  Der  Vf.,  welcher  mit  Damoqr  sugleicb  am  Capo  di  Bove  war,  fand  an 
Ort  und  Stelle  nichteinen  „Melilith'^-Krystall,  welcher Enteekungen  oder 
Entrandungen  zeigte;  daa  einzige  Exemplar  ist  in  der  Mboici>Spai>a- 
scben  Sammlung  zu  aehen,  und  dieses  gestattet  keine  Winkel-Messungen. 
Der  „Humboldtilith''  von  der  Somma  gewährte  dagegen  ein  atcherea  An- 
halten. Mesaungen,  mit  dem  Reflexions-Goniometer  vorgenommen,  gaben; 
P||M  =  90^;  M||QI=  90<>;  von  dreien  Entseitungs-Flächen  machen 
die  den  M-Flächen  zunächsl  befindlichen  mit  diesen  Winkel  von  153** 
30';  die  Entrandungs-Flächen  neigen  sich  gegen  P  unter  147^^  Iß. 


Derselbe:  Einerleiheit  von  Brookb's  Sommervillit  mit  der 
Gattung  Humboldtilith   (Ibid.    71).     Alle  weaeotlicben  Merkmale 
Jahrgang  1844.  S8 


604 

dieget  anter  dM  alten  Laven  der  Somma  mit  Kalk  nnd  aehwarxem  6)ini- 
mer  vorkommenden  Minerala  atimmen  mit  jenen  dea  Hunaboldtilith'i 
u berein. 


W.  HAiDiNdER :  durchsichti  (i:er  Andalusit  aus  BrasÜien  (Poo< 
fiBiw.  Ao.  d.Phys.  LXI,  2d5  ff.).  Im  K.  K.  Hof-Mioeralien-Kabinet  so  Wien 
fanden  «ich  gewiane  gräne  ,  in  ab^^erondeten  Kryalall  -  Fragment^a 
vorkelnmende  ,,Edelateine'%  die  man  dem  Torroalin  beiznhlfe  ;  als  Ort- 
liebkeit  war  angegeben:  Jlto  do9  AtnerieanoM  in  IS/Hnas  ntivtus  in  der 
Kapitanie  von  Minas  geraei.  Die  Untersnchuog,  in  deren  EinKelnheiten 
wir  dem  Vf.  hier  nieht  folgen  können,  führte  snr  Überzeogung,  dass 
man  ea  mit  einem  durebsichtigen  Andaloait  zu  thnn  habe,  der,  was  Härte 
und  Eigenscbwere  betrifft,  vollkommen  mit  den  wohlbekannten  Varietä- 
ten übereinstimmt. 


BRBtntADPT:  swei  neue  Kupfer  entbaltende  Mineraliea, 
Gnproplombit  und  Digenit,  aua  der  Ordnung  der  Glänze 
(a.  a.  0.  671  ff.).  Daa  Vaterland  iat  ChOe'^  über  den  eigentliehen  Fund- 
ort weise  man  bis  jetzt  nicbta  Näheres.  Der  Cnproplambit  ist  voll- 
kommen metalliaeb  glänzend;  schwarzlich  bleigrao;  Strich  schwarz; 
spaltbar  nach  den  Flächen  dea  Wärfels  (nieht  ganz  so  vollkommen  wie 
Bleiglans);  etwaa  milde;  Härte  sc  2|-*-3};  leicht  zersprengbar;  Eigen- 
achwere  =  6,408 — 6,428.  Von  allen  Mineralien,  welche  dem  gemeioeo 
Bleiglanz  nahe  atehen,  ist.dieaea  daa  leichteste.  Zur  Zeit  kennt  man  ei 
nur  in  derben  Massen,  welche  von  Digenit  umhüllt  werden.  PLAT^ 
itBR  uttterauchte  daa  chemische  Verhalten  und  fand : 

Schwefel-Kupfer         •        24,45.      ,  , 

Schwefel-Blei     .        •        74,98 1 2  Pb  +  ^n, 
Schwefel-Silber  .  0,57 » 

100,00 
woraus  aiob  die  Wahl  des  Namens  ergibt.  In  der  Mtachung  iat  jedes- 
falls  Schwefelsilber  mit  Schwefelkupfer,  wie  bekannt,  isomorph.  Aber 
Schwefelsilber  ist  auch  mit  Scbwefelblei  isomorph,  der  Silberglans  ond 
Bleiglauz  hexaedrisch  spaltbar,  folglich  auch,  wie  namentlich  obiges  Bei- 
spiel lehrt,  Schwefelblei  mit  Schwefelkopfer.  -^  Der  Digenit  —  weN 
eher  aich  auch  zu  Smn0er9kau9en  in  Thüringen  mit  Kupferglanz  and 
dessen  Krystallen  aufsitaend  findet  ->  ist  meiallisch  glänzend;  schwäri- 
lich  bleigrau;  Strich  schwarz;  derb;  Bruch  muschelig;  von  Spiiltbsr- 
keit  keine  Spur;  sehr  milde;  Härte  =  2i^3};  nicht  sonderlich  schwer 
zerspceagbar;  spezifisches  Gewicht  =  4,568-^4,680.  Daa  ebemische  Ver- 
balten wurde  ebenfalls  durch  Pi^attner  untersucht,  und  nach  quaotitatireo 
Lotbrohr-Proben  enthält  der  Digenit : 

70,20  Kupfer  und 
0^34  Silber; 


M5 

nad  der  Vßt}uai  von  2fi,50  i«t;  als  Schwefel  mit  EinMblvi»  ekicv  Spar 
von  Wasser  anzusehen. 


A.  Osbrsky:  Bemerkung^en  über  den  Ottrelitb  (Verhandl.  dfr 
K.  Rm99ucheh  mineralogischen  Gesellsehaft  su  PeUralfurg,  Jahr  1843^ 
S.  98  ff.).  Uer  Vf.  erkifirt  die  zwei  von  .Damoor  vorsfenommenen  cbemir 
sehen  Analysen  entspreefaende  Formel: 

2  Xl»  5i  +  (te,  Än>»  Si«  +  ft 
far  unrichtige  und  will  dafür: 

In- 

angenommen  wissen,  um  das  wirkliche  Verhältniss  von  Sauerstoff  genau 
zu  beachten. 


^*'.jgi»+aSiSl  +  3Ö 


X.  SvATOiBno:  Analysen  mehrer  „dichter  Feldspath-Arten^', 
welche  in  Schweden  Hällaflinta  genannt  werden  (Berzeuos, 
Jabresher.  XXIII,  262).  Pur  die  Porphyr-Massen  von  Gustafsstrom  ist 
die  Formel: 

r  S*  +  4  AS*;  r  in  Prozenten  =  3,6  Kali,  2,1  Natron  und  0,8  Kalkerde; 
f&v  einen  lichterothen  Hällaflinta  von  Persberg : 

r  S^  +  3  AS^;  r  =  0,1  K,  6,9  N  uod  1,1  C; 
und  für  eine  dunklere  Abänderung  vom  nämlichen  Orte: 

2  r  S«  +  6  AS*  5  r  =  0,5  K,  6,5  N  und  0,5  C. 
Hällaflinta  von  Saa&knut  im  Kirchspiel  HeUeforsi 

r  S«  +  3  AS«;  r  =  2,3  K,  3,6  N  und  2,5  C. 
I^atmemora  Hillafliuta  (Bandjaspis),  die  dunklere  Art: 
2  r  S'  -f-  3  AS';  r  =  6,0  K»  1,0  N  und  8,0  C  (ausserdem  15}  Pros. 
kobleaiaurer  Kalkerde); 
die  lichtere  Art: 

r  S'  4-  AS*;  r  =  3,0  K,  0,1  N  und  8,1  C  (ausserdem  26  Pros«  kohlen- 
sanrer  Kalkerde); 
Sola  Hällaflinta: 

r  S*  +  3  AS*;  r  =:  7,1  N,  7,9  C  und  Spur  von  Kali. 
Hällaflinta  von  Stümpers  Torp  in  der  Nähe  von  Sala : 

2  r  S*  +  5  AS*;  r  =  0,4  K,  6,4  N  und  6,1  C. 


A.  Bbbitiuupt:  über  die  Manganerze,  deren  Krystalli- 
sation  in  die  holoedrische  Abtheilung  des  rhombischen 
Kryatallisations-Systems  gebort  (Poggend.  An.  d.  Phys.  LXI, 
S.  187  ff.).  Die  froheren  Untersuchungen  des  Vf.  sind  bekannt.  £r 
fand,  dass  die  als  grauer  Braunstein  oder  Grau-Manganerz 
hezetchneten  Manganerze  dreierlei  seyea; 

38* 


506 

t)  Weieh*Maii||;anerx  (Pyrolinslt)  banptsielilieb  aus  Mugaii. 
byperozyd  $ln  beiitehend; 

2)  GlaDB-MangiDerz  (Mftn|e«oit)  Man^anoxydhjdrat,  jEtÖond 

3)  Lichtes  Graa-MaoKanerz,  daa  inao  in  alleo  neuen  Mioera- 
logie'n  gfinzlicb  uberaeben  b»t  oder  uberaefcen  wollte. 

Seitdem  kam  noch  durch  PniLiPm  der  VarTisit  als  ein  Ticrter 
derarti^r  Korper  hiticu.  Wiederholte  UnterKuchanipeo  dea  Vr«.  fährteo 
10  merkwärdigen  Re»ultateo.  Die  hier  zu  betrachtenden  rbombiscb- 
priamatiacben  Manganerze  erachienf  a  in  der  Regel  von  schwarzer  Farbe, 
selbst  der  frische  Manganit  ist  schwarz;  das  einzig  wahrhaft  und  so- 
gleich aehr  lichte  Grau-Manganerz  ist  gerade  das,  welchea  bisher 
nicht  weiter  beachtet  worden  und  fnr  das  Br.  nun  den  Namen  Polianit 
gebraucht  V  Manganit  geht  in  Varvizit  und  in  Wcicb-Manganerz  über; 
Polianit  geht  in  Wcicb-Manganerz  über.  —  Nach  der  von  Platti«sr 
▼orgenommenen  Analyse  besteht  der  Polianit  aus: 

Manganoxydoxydul  .        •        .        •        87,274 

Sauerstoff 12,111 

Quarz  (eingemengt)         •        •         .  0,132 

Eisenoxyd  und  Thonerde  .        •  0,1^5 

Wasser     ...:..  0,318 

100,000. 
Als  wichtigste  Folgerung  aus  den  BREiTHAVPT^srhen  Untersuchungen  er- 
gibt  sich,  da  SS  das  We  i  ch -Mangan  er  z  oder  der  Pyrolusit 
kein  Mineral  im  mineralogisch  bestimmbsren  Zustande, 
sondern  ein  aus  zwei  unzweifelhaft  selbstständtgen  Mine- 
ralien, aus  Manganit  und  Polianit,  durch  Zerstörung  der- 
aelben  entstandener  Korper  aey. 


Cacarrie:  mikroskopische  und  chemische  Analysen  ge- 
wisser Felsarten  des  Departementa  det  Deux-Sevreg  (Ann,  äa 
Min.  d,  IV  9  IST  eet).  Im  Schiefer-Gebiete  sowohl  als  in  dem  des 
Granites  finden  sich  im  erwähnten  Departement  eigenthnmliche  Gesteine, 
deren  Farbe  vom  Grasgrünen  bia  zum  Grunlichschwarzen  wechselt,  die 
▼on  spliltrigero  Bruche  sind  ,  äusserst  zähe ,  aber  von  geringer  HSHe. 
Sie  treten  unter  zweifachen  Lagerungs-Verhäftnissen  auf,  einmal  sl> 
Gange ,  die  mit  Granit-Gangen  besonderer  Natur  in  Verbindung  Bieheo. 
Der  Feldspath  dieser  Granite  ist  perlmutterglänzend-weiss ,  der  Quart 
nur  in  unbedeutender  Menge  vorhanden,  der  Glimmer  schwarz  oder 
tombackbraun.  Gepulvert  und  durch  ein  Mikroskop  gesehen,  zeigen  sich 
einzelne  Blättchen  mit  drei  Durchgängen ,  was  auf  Hypersthen  hinwei- 
sen wurde.  Die  Feldspath-Partikelchen  lassen,  jedoch  selten,  die  Zvril- 
lings-Beziehungen  des  Albits  wahrnehmen.  Mit  Säure  behandelt,  nach- 
dem diese  Tbeilchen  gepulvert  worden,  hinterlassen  sie  nur  einen  unbedeu- 
tenden Ruckstand;  das  feldspathige  Element  ist  mitbin  vorherrscbeod: 
Ortbose  mit  etwas  wenigem  übit  nnd  vielleicht  aoebmit  einem  gerioge» 


607 

Antfaftil  von  -Labrador.  Gftog^e  eines  solchen  Granites  begleiten  in 
der  Regel  die  Gänge  von  ^grünem  Gesteine" ,  und  beide  setzen  in  ge* 
urohn liebem  Granit  snf,  welcher  die  allgemein  verbreitete  Formation 
ausmacht.  Im  zweiten  der  angedeuteten  Fälle  eignet  sich  die  Felsart, 
wovon  die  Rede,  Schiefer-Gestalt  an;  im  Schiefer-Gebiete  findet  man 
Adern  des  grünen  Gesteins,  welche  in  Gneiss  oder  in  Thonschiefer 
äbergehen. 

Das  freie  Auge  unterscheidet  bei  diesen  Gesteinen  eine  regellose 
Znsammenbäufung  zweier  Elemente,  ein  weisses  und  ein  grünes  oder 
^runliehschwarzes.  Dünne  Splitter  des  weissen  Minerals,  durch  die 
Lupe  betrachtet,  stellen  sich  durchscheinend  dar  und  umschliessen  kleine 
u adurchsichtige  Krys^alle.  Als  zufällige  Beimengungen  werden  nur  • 
sparsame  kleine  Eisenkies-Krystalle  gefunden.  Man  war  bis  jetzt  der 
Meinung  gewesen,  die  erwähnten  Felsarten  enthielten  Hornblende;  daher 
der  ihnen  beigelegte  Name  „Amphibolites".  Genauere  mikroskopische  und 
mit  dem  Lothrohr  vorgenommene  Untemuchungen ,  so  wie  angestellte 
chemiKche  Analysen  (die  wir  hier  in  allen  Einzelnheiten  nicht  verfolgen 
können)  führten  zur  Oberzeugung,  dass  man  es  mit  innigem  Gemenge 
aus  Feidspath  und  Talk  zu  thun  habe;  Hornblende  ist  nur  bin  und  wieder 
mehr  zufällig  vorhanden. 


A.  Dblbssb:  krystallisirter  Chalcedoh  (Ann.  de  chim.  phys, 
c,  IX,  394  cet).  Vorkommen  in  sehr  regellosen  Höhlungen  eines  körni- 
gen  Talkerde-haltigen  Kalkes,  begleitet  von  Talk  und  kleineu  Eisenkies- 
Krystallen,  zu  Mauleon  in  den  Pyrenäen.  Krystalle,  Kombinationen  der 
Rbomboeder-  und  der  Prismen-Flächen  (letzte  zeigen  die  bekannte  Strei- 
fung der  Quarz-Krystalle  nicht) ;  graulichblau,  zuweilen  auch  milchweiss. 


W.  Lohmbtbr:  Analyse  des  Litbion-Glimmers  von  Zinnwalä 
(PoooEffD.  A.  d.  Phys.  LXI,  377).  In  dicken  auf-  und  durch-einander 
gewachsenen  sechsseitigen  Tafeln  krystallisirt ;  graulicbweiss ;  Eigen- 
schwere =  2,93.    Mittel  aus  vier  Analysen : 


Kieselsaure 

• 

42,97 

Nstron 

1,41 

Thonerde   . 

, 

20,59 

Fluor 

0,35 

Eisenoxyd 

• 

14,18 

Chlor 

0,21 

Manganozyd 

• 
• 

0,83 
10,02 

Glohverlust 

0,22 

Kali  . 

98,38. 

Lithion 

• 

1,00 

Auch  zu  Zinnwaid  findet  sieb  das  Lithion  wieder 

in  Begleitung  von 

Natron,  ohne  welches. 

es  in  der  Nutur  nicht  vorzukommen  scheint. 

Dbscloizeaux :    Sarkolith   vom    Vemv  ist   eine  eigentbum- 
licbe   Mineral  •  Gattung   (Ann.   de  Chim.   et  Phys.  c,   X,  Tt). 


599 

Brbithaüpt  hatte  bekanntlich  die  Vereinig;an(t:  Jenes  Foasif«  mit  dem 
Humboldtilith  vorg^eschlag^en ;  auch  tat  da«  Kryatallisalions-Syatem  das 
nämliche ;  allein  die  DimenRiona-Verhlltnisae  der  Kern-Geatalten  und  die 
FCeigungs-Winkel  abg^el^iteter  Flächen  aeigen  sich  veraehiedeo.  Zadeaa 
gibt  ScACCm  ala  chemiachen  Gebalt  dea  Sarkolitlia  an: 

Kieselerde  .        .        42,11 

Tbonerde    .  24,50 

Kalkerde     .  32,43 

Natron  .         2,93 

101,97. 


W.  Haioingbr:  Meteor« iaen  in  Ungarn  (yi^iener  Zeit,  vom  17. 
April  1844  und  daraus  in  Poggbnd.  Ann.  LXI,  675).  Beim  Scharfen 
auf  Ei^eostein  rfiuf  dem  Szlanicxer  Gebiete,  im  Gebirge  Magura,  fand 
man  Meteoreisen  in  solcher  Menge^  dasa  dessen  Benutzung  in  technischer 
Hinsiebt  beabsichtigt  wird.  Das  H.  zugekommene  Stuck  wiegt  14  Loth 
und  war  augenscheinlich  lange  der  Einwirkung  der  Atmosphäre  ausge- 
setzt gewesen.  Das  Eisen  zeigt  im  Grossen  länglich  körniges  Gefuge. 
Die  einzelnen  Korner  bestehen  aus  homogenem  Eisen,  sind  mit  braunem 
Eiaenoxyd-Hydrat  überzogen,  und  zwiachen  denaelben  liegen  dünne,  lichte- 
atahlgraue  metallische  Blattchen,  sum  Tbeil  dreiseitig,  mit  glänzender, 
nicht  oxydirter  Oberfläche.  In  den  Höhlungen  der  äussersten  braunen 
Rinde  erscheinen  wohl  als  sehr  neue  Produkte' kleine  Vivianit-(Eisen- 
blauspath-)KrystaIle.  Auf  einer  achwach  geätzten  Fläche  treten  die  um- 
risse der  Kurner  und  innerhalb  derselben  die  in  parallelen  Richtungen  liegen- 
den Kanten  der  krystallinischen  Struktur  hervor,  welche  die  Lage  der 
WiDMAiiNSTi'i^EN'scben  Figuren  haben.  Übrigens  sieht  man  die  krystallini- 
sche  Struktur  auch  schon  im  Bruche  der  hin  und  wieder  durch  Oxydation 
ziemlich  leicht  trennbaren  Theile.  Eine  kleine  derbe  Eisenkiea-Masse 
unterscheidet  sich  im  Eisen  durch  ihre  Farbe  und  Sprodigkeit.  Löws 
ist  mit  einer  ausfuhrlichen  Analyse  beschäftigt ;  in  einem  vorläufigen 
Versuche  wurde  bereits  das  Nickel  von  ihm  dargestellt. 


Foivchhamiibr:  Analyae  einea  Waaaer-haltigen  Eisenoxyd- 
Hydrates  (Bbrzejjus,  Jahreaber.  XXUI,  265).  Vorkommen  helQuaiböe 
muf  Suderöf  eine  der  jPardcfr,  als  Ausfüllung  der  Blaaenhöblen  einea 
festen  Doleritea.  Öliycngrän,  durchscheinend,  muschelig  im  Bruche, 
Glas-glänzend,  und  etwaa  weniger  hart  ala  Kalkspatb.  Spea.  Gew.  = 
1,809.  Naeh  Verlauf  von  vierundzwanzi|;  Stunden  oxydirt  aicb  das 
Miperal  und  wird  acbwarz.    Gebalt: 

Kicaelaäure  .        32,85] 

Eiaenoxydul    "  .        21,66 ff    j  gd  j.  ä  i|, 
Talkerdc      .        .  3,441  MJ        '^        ' 

Wasser  42,15/ 

Gabörl  wahracbeinliab  sum  Cbloropbäit« 


500 

L.  SviNBEiio:  Uotersncbnog  d««  Pyrargtllits  <a,  a.  0.  287). 
Bei  Brunhult  ia  Tunaberg  -  Kirchspiele  in  Södermanland  findet  sich  ein 
Mineral«  welches  alle  Merkmale  des  von  Nordsnskiöld  entdeckten  Pyrar- 
gillita  besitzt.  Bei  der  Analyse  -^  welche  jedoch  nicht  mit  der  Genauigkeit 
ausgeführt  wurde»  dass  die  Zahlen-Resultate  angeführt  za  werden  ver- 
dienen —  zeigt  es  aich  auch  in  der  Zasammensetsung  damit  fiberein- 
stimmend,  aber  mit  dem  Unterschied^  dass.  dasselbe  nur  11  Pros»  Wasser 
hat,  während  der  PyrargUlit  l&i  Pros,  enthält. 


Hatdbr:  Steinaals  und. Salinen  von  Hohion  im  Staate  von 
Virginien  (Silliman,  Americ.  Journ.  XLIV^  173),    Das  Salz  liegt  in 
Schiefern ,   welche  den   untern  Abtl^eilnogen   der  Kohlen-Formation  ent- 
sprechen, und  nimmt  man  jene  von  Durham  in  England  aus,  die  unter  ähn- 
lichen Verhältnissen  vorkommen,   so  gehören  jene  Ablagerungen   einer 
altern  Bildungszeit  an,  als  sSmmtlicbe  übrigen  Europäischen,  —  und  in  Ame^ 
rika  kennt  man  deren  in  noch  grössern  Tiefen ;  denn  d|e  von  New^Yorh 
scheinen  den  Kalk-Schichten  des  Silnriseben  Systemes  untergeordnet  zu 
seyn.     Die  Salinen  von  Hülston  liegen  in  einem  Tbale,    rings  umgeben 
von  Bergen,  welche  aniphitheatralisch  emporsteigen;  ein  sehr  günstiges 
Verhältniss  für  das  Entstehen  untermeerischer  Wasser-Behälter,   welche 
durch  Auflösung  der  in  den  Fels-Schichten  enthaltenen  Salz-Theile  Salz- 
haltiges Wasser  in  Häufigkeit   und  beständig  liefern.     In  der  Mitte  des 
Thaies  findet  sich    unmittelbar  über  Gyps   ein   18—20'   mächtiges  Hauf- 
werk  angeschwemmter  Gestein-Trümmer;  durch    dasselbe  hindurch   hat 
man  die  Bohrlöcher  niedergestosseo.    Der  Gyps  ist  schon  ziemlich   zer- 
setzt und    mit  blauem   und    rotbem  Thon    untermengt   und  von  eben  so 
gefärbten  Schiefern  begleitet.     Selten    trifft  man    beim    Bohren    nnzer- 
setzte  Gesteine.     Gegenwärtig  wird  die  Soole  dnrcb   aecba  Bohrlöcher 
ao  den  Tag  geschafft ,  welche  200  bis  386  Fuss  tief  «ind ;   in  200  Fnsa 
Tiefe  findet  sich   gewöbnlinb  das  Salzwaaser. .   Aasaerbalb   dea  Thalei 
gegen   O..   geht   der  Gyps   zu  Tag   und   wird  von    blauen    und  rotbeo 
Schiefern  unterteuft;  er  ist  mit  einem  dunkelgefärbten  krystallinisebea 
bituminösen    Kalk   bedeckt ,    dessen    bohle   Räume  von   K.alkspath-Kry- 
stallen   erfüllt   sind.      Hin   und  wieder   erscheint   zwischen   dem   Gyps 
and  dem  Kalk  ein  dunner  Streifen  Kupferschiefer.     Die.  Schichten  des 
Gypses  zeigen  sich  stark  geneigt,  aber  gleichförmig  gelagert  mit  den  sie 
begleitenden  Gesteinen ,    was  darauf  hindeutet ,   dass  dieselben  vor   den 
Erhebungen  vorhanden  waren,  welche  in  dieser  Gegedd  StÖmagen  und 
Umstnrzungen  herbeiführten.    Die  Gyps- Ablagerung,  so  viel  solche  am 
Tag  zu  sehen ,   bat  zwanzig  Fnsa  Mächtigkeit ;   atelienweiae  reicht  sie, 
wie  Versuche   dargetban,   200   und  sogar  400  Fuss   abwärts.  .  Adern 
schönen  Faser-Gypses  dnrebsetzen  die  körnige  Gyps-Masse.     Im  Jahre 
1840  stieas  man  bei  SaiMUe  ein  Bohrloch  nieder.     Nachdem  die  ange* 
schwemmten  Lagen,  der  Gyps,   welcher  40  Fnsa  mächtig  war,  und  die 
Sehiafer  dorcbbroeben  worden,  erreichte  man  in  200  F.  Tiefe  das  Steinaals 


600 

nnd  ging:  bis  sa  S86  F.  dlftriii  nieder ,  ebne  dteeeo  untere  Grense  in 
erreichen.  Die  Steineels-Mitiie  bat  felc^Uch  «reoiffstens  eine  Michtif^keit 
von  160  F.  und  Ut  die  einzige,  welche  bis  jetst  in  den  VereimgU» 
Staaten  entdeclit  worden.  Dae  Sels  iet  regellos  gemengt  mit  blsnem 
und  rothem  Tbon,  so  wie  mit  Schiefer Bracfastfieken,  besonders  in  den 
obern  Tbeilen;  }e  weiter  abwärts,  um  desto  grösser  die  Reinheit.  In 
Salse  finden  sish  Ojps-BUtter  und  faserige  Partie'n,  mehr  oder  weniger 
mit  Sals  gemengt.  Die  Analyse  ergab  fflr  das  Steinsais  folgende  Zn- 
sammensetsnng: 

Eisen-Perozyd    •        «  0,470 

Sebwefelsaurer  Kall[  •         0,440 

Chlor-Caicinm  .  Spur 

„  -Natrium  •  .  99,084 
100,000. 
Das  geförderte  Salswasser  rührt  .offenbar  von  der  Auflösung  der  Stein- 
sals* Ablagerung  her,  und  Mächtigkeit,  %o  wie  Erstreckong  der  letztes 
erklären  hinreichend  den  gleichroasigen  Sättigungs-Zustand  der  Soole  uod 
das  Beständige  ihrer  Produktion.  Eine  mit  dem  aus  dem  nenesten  Bohr- 
loche herrührenden  Wasser  vorgenommene  Zerlegung  gab: 

Chlor-Natrium       .  240,52 

„    -Calcium       •        .  0,80 

Schwefelsaurer  Kalk  .  6,35 

Wasser        •        •  754,05 

Thonerde     •       .        .    Spur 

1000,00. 


EBBLMEif!  fiber  die  chemische  Zusammensetcong  der  Pech- 
blende (itüii.  de  dUm.  et  de  phys.y  c,  F//J,  498  eet).  Die  Resultate 
der  Analyse  wsren: 


Schwarses 

Uranoxyd 

75,23 

Eisen-Protoxyd 

3,10 

Schwefelbl 

Bi    . 

4,82 

Msngsn-Protoxyd     • 

o,w 

Kieselerde 

3,48 

Kohlensäure     • 

3,32 

Kalkerde 

5,24 

Wasser    . 

1,85 

Talkerde 

2,07 

100,18. 

Natron     • 

0,25 

* 

HiusMAinf:  Krystallisation  und  Struktur  des  Zinkoxydes 
(Studien  der  Göttingen' sehe»  bergmänn.  Freunde,  V,  216  ff.).  Nicht  selten 
findet  sich  krystallisirtes  Zinkoxyd  unter  den  Produkten  von  Eisenhobdfen. 
Der  Vf.  -*  welcher  die  erste  Nachricht  fiber  solche  Tbatsachen  in  sei- 
nem n^Sfpecknen  eryHMograplAaB  meiaUwrgicae'^  gab  —  besitzt  es  von 
der  Kotd^MUte,  aus  dem  vormals  wa  Etedd  betriebenen  Hohofen,  m  wie 
von  der  Ra^enhutte^  von  Neuwerk  und  der  SSorge  vom  ffars;  man  fin- 
det das  „kfinstlichs''  Mineral  ferner  auf  der  KöntgehÜie  Im  SckMsM 


601 

D.  8.  w.  Es  scheint  besonders  auf  der  Rsst  und  Im  untern  Sehaeht- 
tbeiie,  snweilen  jedoch  auch  an  höhern  Stellen  sich  anzusetzen.  Unter 
den  oft  sehr  zierlichen  Krystallisationen  kommt  das  reg^uläre  sechsseitii^e 
Prisma  am  häait|[;sten  vor;  ausserdem  finden  sich  verschiedene  Bipyra* 
midal- Dodekaeder,  sowohl  einfache  als  Combinationen  untereinander  und 
mit  dem  sechsseitigen  Prisma.  —  Hierher  gehörige*  Beobachtungen  von 
Koch,  des  Cloizbaux,  Dblbssb,  Bubithaüpt  n.  A.  die  Krystallisations- 
Verbfiltnisse  des  Zinkoxydea  betreffend* 


Th.  Scheerbr:  Bernstein  in  Norwegen  (Pooqejvd.  Ann.  LVI^ 
223).  Man  fand  das  Mineral  ungefähr  5—6  Meilen  in  nordwestlicher 
Entfernung  von  Christiania,  Nicht  weit  vom  Hafen  Houg  am  westlichen 
Ufer  des  Tyri-Fjord  —  eines  Binnensee's  —  auf  Ringerige  ergiesst  sich 
ein  kleinei'  Bach,  an  dessen  Mündung  von  Zeit  zu  Zeit  Geschiebe-artige 
Bernstein-Stocke  von  der  Grösse  einer  Faust,  eines  Taubeneies  und  kleiner 
getroffen  wurden.  Das  Ufer  ist  von  dieser  Stelle  ganz  mit  RoUstückea 
von  Quarz,  Gneiss,  Granit  u.  s.  w.  bedeckt,  welche  theils  durch  dea 
Bach  herabgefiihrt,  theils  durch  den  See  an  den  Strand  gespult  worden, 
und  die  meist  ans  einer  Geschiebe-haltigen  Lehm-Formation  ausgewa- 
schen sind }  welche  in  Riagerige  und  der  Umgegend  weit  verbreitet  ist. 
Dieser  Lehm-Formation  durften  auch  die  Bernstein-Stucke  angehören ; 
■ie  fanden  sich  seit  etwa  8  oder  10  Jahren  stets  an  solchen  Stellen,  das« 
eg  ongewiss  bleibt,  ob  dieselben  vom  Bache  aus  höber  liegender  Erd- 
schichten berabgeschwemmt,  oder  bei  höherem  Wasserstande  des  See'« 
von  diesem  ausgreworfen  worden. 


A.  Dbussb:  Analyse  des  Beaumontite  (Atm.  de  ekim.  ei  de 
PAyf,  c,  IX,  086  cei.). 

Wasser     .        •       *.        •        1,34  \ 

Kieselerde        •        •        .        64,2  i 

Thonerde  •        .        .        14,1  f 

Eiseu-Protoxyd        .        .  l,2ls*Xl+S't*R-f  50 

Kalkerde  .        .        •  4,81 

Talkerde  ....  1,7  j 

Natron  und  Verlnst         •  0,6  / 

Es  gehört  demnach  der  Beanmootit  sn  den  seoUthiscben  Substanzen;  er 
enth&tt  jedoch  mehr  Kieselerde  als  irgend  einer  der  bekannten  Zeelitbe. 


C.  Schmidt:  über  den  Saecbarit  (Pooobnd.  A.  d*  Phys.  LXI, 
385  ff.).  Das  durch  Glockbr  mitgetheilte  Mineral  kommt  mit  dem  sog. 
Pimelitb  in  Schienen  vor»  findet  sieh  derb,  theils  rein  weiss,  theils  griin- 
lichwcist  bk  apfelgrän  und  enthilt  oft  BiseoUee  in  bedcalender  Menge 


003 

cingefpfengt.  8p«t*  Schwer«  =  2)059  (weoii  bei  lOO®  CiuLt.  getroek- 
nti).  Vor  den  Lothrobr  uMcbmelzbar ,  grau  und  audurciuichtiic  wer- 
dend ;  ia  Borax  zu  klaren  Glase  löslich ,  ebeoso  ia  Pbosphoraalzy  aber 
unter  AbscbeiduDg^  von  Kieaelsäure ;  nit  weo%  Soda  aa  schwer  aebmeli- 
baren  blasigen  Glase.    Mittel  sweier  Analysen: 

Kieselsäure        .        60,23  Talkerde    .        .  0,57 

Thonerde  •        .        24,01  Kali  •        .        .  0,05 

Eisenoxyd .        .  1,30  Matron       •        •  7,56 

Nickeloxyd  •  0,40  99,92. 

Kalkerde    .        .  5,80 

Der  Name  hat  Beziebong  auf  eine  gewisse  Ähnlichkeit  der  weissen  Ab- 

andernngen    mit  Zucker.      Hinsichtlich    der   Zusammensetzang    hat   der 

Saccharit  einige  Ähnlichkeit  mit  Barsowit  und  Porzellanapatb. 


A.  Erdmann:  Analyse  des  Monradits  (Bbrzeuus  ,  Jahresber. 
XXTIf,  269).  Vorkommen  im  Stifte  Bergen^  und  nach  dem  verstorbeoen 
Apotheker  Monrad  benannt.  Blassgelb  in^s  Röthlicbe;  kry^statlioiscbe 
Textur  mit  einer  deutlichen  und  einem  weniger  deutlichen  Durcbjcang^ 
die  sich  ungefähr  mit  130^  schneiden;  derb;  mit  Glimmer-BIättcben  durch- 
wachsen; stark  glasglänzend;  Oberfläche  hie  und  da  gestreift;  Brach 
höchst  feinkörnig,  fast  dicht  und  glanzlos;  spez.  Gew.  =  3,2673;  Härte 
etwas  grösser,  wie  die  des  Feldspathes.  Schmilzt  nicht  vor  dem  Lotb- 
rohre ,  gibt  aber  Wasser  und  wird  etwas  dunkler ;  lösbar  in  Borax  zu 
eisenfarbigem  Glase  und  in  Pbosphorsalz  mit  Zurucklassung  eines  Ki^ 
sel-Skeletts ;  mit  wenig  Soda  zur  trüben  grünlichen  Perle,  mit  mehr  zuf 
unschmelzbaren  Schlacke.    Beateht  aus: 

Kieselsaure        .        •        56,17 1 

Talkerde  .  .  .  31,631  .M|  «»  _l  a« 
Eisenexydal  .  .  8,56  Mnf|^  "^  ^^' 
Wasser       .        .        •  4,04  \ 

Man  kennt  demnach  jetat  vier  naturliche  Yerbindungen  vom  Bisilikat  der 
Talkerde,  nämlich,  ausser  dem  Monradit,  noch  Pikrosmin,  Pikro- 
pbyll  und  Aphrodit;  auch  der  Antigorit  gehört  dazu. 


Miller:  (Phil,  JUftg.  XX 3  S78)  untersuchte  mit  vieler  GensoiV 
keit  das  spez.  Gewicht  des  Schwefel- Nickels  (ehemals  sog.  >,Hasr- 
kieses'O  und  fand  aolches  ,  im  Mittel  von  drei  Wägaogen=:  5,278  (voa 
.BiusiTHAUVT  war  et  isa  5^00  angegebea  worden). 


Th.  Svjhbbrbr:  Nachträgliches  aber  den  Wohl  erit  (PooefiKD- 
Annal.  LXI,  222  und  223).  Ausser  anf  mehren  Inaeln  des  Longestmd- 
Fjord  bei  Bre^^  besonders  Sioeköet  Smedkolmen  und  Lovoe^  wo  der 
VC  froher  daa  Mineral  UM,  wurde  e«  von  Wbibis  auf  der  kleinen  laaä 


60S 

Rödkinähoimen  attfern  Preätiftsvärn  g^efondea.  la  dar  Ung^gend  dieser 
Stadt  herrscht  bekanntlich  Zirkon»Syenit,  wie  bei  Breniffy  und  es  ist  daher 
ivabrsch  ein  lieb,  daes  der  Wdhierit  au  den  dieser  merkwürdigen  Gebirgs- 
art  charakterisireoden  Mineralien,  wenn  auch  zu  den  settneren  darunter 
If^ehört.  Einige  Meilen  von  Brevig^  an  einer  Uferstelle  des  Langesund- 
JFjordf  in  der  Nähe  des  Eisenwerkes  Barkevif  fand  Scheel  ein  Mineral, 
welches  daselb;st  in  nicht  unbedeutenden  Mengen  vorzukommen  scheint. 
Nach  der  vorgenommene»  Untersuchung  dürfte  diese  Substanz  eine  Art 
Wöhlerit  seyn,  in  welchem  das  Eisenoxyd  den  grossten  Theil,  vielleicht  alle 
Zirkonerde  ersetzt* 


Cmodkew:  Analyse  eines  scbwärzlicbgrffneDGlimmers  vom 

Vesuv  (PoGGEND.  An.  d.  Phys.  LXI,  381  ff.).    Dicke,  zuweilen  einen  haU 

bcn  Zoll  grosse,  sechsseitige  Tafeln,  einzeln  oder  zu  mehren  verbunden^ 

in  kornigen  grünen  Augit  eingewachsen,  der  unter  den  ^^Auswürflingen* 

des    Vulkans    sich    findet.      Dünkel'  schwärzlichgrun ,   in    sehr    dünnen 

Blättchen  olivengrün.  Mitfei  aus  zWei  Analysen  ist  das  Resultat  A.    Sehr 

übereinstimmend    damit   ist   die    von    Varrentrap^   angestellte    Analyse 

eines  schwärzlich-  und  Lauch-grunen  Glimmers  aus  dem  Zillerthal  in 

Tyrol  (B). 

A.  B. 

Kieselerde        •        .        ...        40,91        .        39,85 

Thontrde 17,79         .         16,07 

Eisenoxyd         .        •         •         .         .         11,02         .         13,21 

Magnesia  •         .         .        .         •         19,04        .         15,60 

Kalkerde  .         .        ...         •  0,30        .  0,42 

Wasser —  .  1,17 

Kali 9,96        .  — 

Kali  lind  Natron  als  Verlust  .        .  —  .        13,68 

99,02.        .       100,00. 

Die  Zusammensetzung  von  A  kann  durch  die  Formel: 

K«l  j. 

^S^  I  w.    .   «r    i^i  ausgedruckt  werden, 
te»/S.-|-fre' 


J.  S.  Lassaicne:  Analyse  des  Nil-Sehlamms  (Compt  renä. 
t844f  XVII,  787—791).  Eine  kleine  von  Elie  de  BEAVMonT  gelieferte 
Probe  war  bräunlicbgelb,  wie  feine  eisenschüssige  Thonerde,  klebte  sehr 
leicht  an  der  Zunge  uud  war  zart  und  ietwas  seifenartig  anzufühlen. 
Bei  100^  C.  3  Stunden  lang  getrocknet  verlor  der  Schlamm ,  seines 
trockenen  Aussehens  ungeachtet,  0,085  an  Gewicht,  verwandelte  sich, 
zwischen  den  Fingern  zerdrückt,  leicht  in  Staub,  zerfiel  in  Wasser  bald 
unter  einigem  Anschwellen  und  gestaltete  sich  zu  einer  dicken  Brühe, 
die  nach  den  Abtropfen   eine  Tfaeo^rtige  BildBamkeil  Miaab»  und  im 


004 


Feoer  hart  brannte.  Da  im  Watiier  da«  Eigangrewiebt  nur  für  das  Hy- 
drat  hätte  gefunden  werden  können,  so  vägte  L.  den  bei  100®  C.  aus- 
getrockneten Scblamni  in  Alkohol  von  0,811  Dichte  und  redasirte  aol- 
efaes  dann  anf  das  des  destillirten  Wassers. 

Gram. 
Gewicht  des  trocknen  Schlamma   ^    •        •        .    2|500  1 
Gewicht  des  von  ihm  verdr&ngten  Alkohols  bei  f  wo3  5oo 

16*  Temp 0,850>      7^5JJ=2f385 

Gewicht  des,  diesem  Alkohol  an  Velumon  entspre-  i        ' 

cheoden  Wassers         .        •        •        .        .     1,048} 
Die  Eigenschwere  entspricht  daher  der  der  Thonerde  und  guten  Garten- 
erde bei  SCHUBLBR. 

Die  Zerlegung,  verglichen  mit  der  von . Rsoecad&t  i.  J.  iSlM  ange- 

ateliten  sehr  abweichenden  *,  ergab: 

LAssAiemB.        Regmavlt. 
Kieselsäure         •••.••••        42,50        .  4 

Alauoerde  .        .        • 24,25        .        48 

Eisen-Perozjd 13,65        •  6 

Kohlens.  Ksikerde 3,85        .  4 

„       Talkerde 1,20        •        — 

Talkerde •  1,05        .        18 

Ulmin-Säare  und  Stickstoff-balt  org.  Erde       •        (3,80    Kohle    0 

Wasser lo,70       .        11 

100,0  .  100. 
Von  keiner  von  beiden  Erden  ist  In  der  Abhandlung  selbst  der  Fundort 
näher  angegeben;  nur  ist  gesagt,  dass  die  RscifAULT'sche  Erde  500 
Toisen  vom  Nil  entnommen  sej.  Nsch  Lassaignb's  Zerlegung  wäre  sie 
ein  Alaunerde-Silikat  mit  2  Atomen  Kieselerde  (AI  Si');  ihr  Wasser 
(nach  dem  Trocknen)  gehörte  theils  dem  Silikat  und  theils  dem  Eisen- 
oxyd an.  Die  organischen  Bestandtheile  wurden  die  dungende  Wirkung 
dieser  Erde  besser  erklären ,  als  Rsgraujlt's  Kohle ;  übrigens  beruhet 
diese  Wirkung  tbeilweise  in  ihrer  Dnrcbmengung  mit  Sandboden« 


B.     Geologie  und  Geognosie« 

J.  T.  Hodob:  über  die  Blei -Gruben  In  Wisconsin  und  Üfic- 
souri  (SiixiMAN,  Americ,  Jourih  of  Sc.  XLHI^  35  cet,\  Die  Gegend, 
worin  sich  die  Wisconsiner  Gruben  befinden,  hat  aus  S.  nach  N.  eine 
Breiten-Ausdehnung  von  87  Meilen,  und  die  Erstreckuug  des  Kalkes, 
welcher  sie  umscbliesst ,  ist  noch  bei  Weitem  bedeutender;  allein  nur  an 
einer  Stelle  waren  die  Umstände  dem  Entstehen  von  Spalten  günstig, 


*   In  dsa  Mimokss  ds  la  CmnmMm  4'jtgyn^f  Bitt.  nai.  IM,  lOS. 


ms 

dl«  du  Brs  «BtlialtoD.  Mftii  siebt  hier  ulehi ,  wie  beim  Blei*fSfareDdeti 
Kalk  von  MU$mtriy  Grenite  ond  andere  Geateine  feurigen  Uraprunge 
hervorragen;  die  Fefaart  iat  reiner  Kalk  ^  niebt  mit  Kieaelerde  gemengt, 
wie  in  letaler  Gegend.  Die  Schiebten  aind  beinahe  wagerecbt,  nnd  ea 
müssen  dieselben  mehre  Meilen  weit  verfolgt  werden,  am  eine  geringe 
Neigung  gegen  S.  wabriunehmen.  Der  an  Bleieraen  reiche  Land- 
strich »eigt  kleiae,  bewaldete,  öfter  mit  dichten  Raaen  bedeckte  Hagel; 
nur  einige  Hoben  steigen  um  mehre  Hundert  Fuaa  über  daa  allgemein« 
Niveau  empor.  Diese  Berge  werden  von  mehr  kieaeligen  Felaarten  sa- 
sammengesetst,  nnd  ihre  gröasere  Härte  erklart ,  wie  dieselben  den  Strö- 
mungen Widerstand  leisten  konnten»  wovon  daa  fibrige  Land  entblöaal 
wurde:  Strömungen,  für  welche  die  anAbh&ngcn  vorhandenen  Wander- 
blocke  noch  sicherere  Beweiae  geben.  Im  westlichen  Theile  des  Viscoi^ 
sin  sind  die  Blöcke  seltnerj  aber  om  desto  häufiger  gegen  0.  —  Unter- 
halb  des  Blei-ffibrendea  Kalksteines  findet  man  eine  geringmächtige  Lage 
von  blauem  Kalk,  der  auf  Sandstein  ruht.  Beide  letzten  Gebilde  umscblie»- 
sen  nie  Bleierz-Lagerstätten.  Die  Spalten  wechseln  in  ihrer  Mächtigkeit 
von  50F..bia  zu  kaum- wahrnehmbaren  Kluften«  Sie  fuhren  keineawegs 
alle  Erz ;  wenn  jene  von  beträchtlichem  Durchmeaser  Bleiglan»  enthalten^ 
so  findet  man  ihre  Wandungen  bis  zu  einem  Fuss  stark  damit  bekleidet; 
der  übrige  Raum  ist  mit  Thon  erfüllt.  Zuweilen  erscheinen ,  unter 
rechtem  Winkel  mit  den  Spalten ,  horizontale  Bleiglanz  •  Lagen  und 
Streifen,  and  es  findet  sich  dieses  Erz  auch  im  Thon  der  Gangräume, 
so  wie  im  oberen  Boden.  Zuweilen  bildet  dasselbe  auch  eine  aenkrechte 
Lage  oder  ea  füllt  .kleine  Spalten.  Ausser  dem  Blei  werden  ferner  Blende 
and  kohlensaures  Zink  in  verschiedenen  und  mitunter  sehr  beträcbtlicben 
Mengen- Verhältnissen  getrotfen ;  das  koblensanre  Zink  ist  besonders  sebr 
häufig  nnd  gibt  60  Proz. Metall;. allein  bis  jetzt  wurde  es  nicht  gewon- 
nen, ja  aein  Vorkommen  iat  ein  Schrecken  für  die  Bergleute.  Im  Fallen 
«eigen  aich  die  Gänge  ebenso  wechselnd,  als  in  ihrer  Mächtigkeit  oder 
in  ihren  Geatalt- Verhältnissen.  Sprüngen  und  Rissen  vergleichbar  atelleo 
sie  sieh  bald  senkrecht  dar,  bald  neigen  aie  sich  unter  diesem  oder  jenem 
Winkel,  nnd  zuweilen  ziehen  sie  wagrecht  zwischen  den  Schichten  hin. 
Am  ergiebigsten  aind  die  wagrecbten;  besonders  jene,  welche  aus  N. 
nach  8.  ziehen ,  stellten  sich  am  meisten  zusammenhängend  dar ;  allein 
ea  sind  diess  wagrechte  Lagen  zwiaeben  den  Kalk*Schichten ,  nnd  keine 
-Gänge.  Mit  den  Blei-  und  Zink-Erzen  erachienen  endlich  Kupfererze  und 
Braun-Eisenatein.  —  Im  Distrikt  vom  VüeoHsin  kommen  über  dem  Blei« 
erse-fdbrenden  Kalk  noch  Lagen  einer  bituminösen  Kohle  vor,  welche 
selbst  hin  und  wieder  mit  einem  wahren  Sandstein  wechseln,  und  im  0. 
des  BeUtfrife-Thale«  erbebt  sich  bis  IM  F.  ein,  zu  einer  Reibe  primiti- 
ver Berge  gehörender  Eisenglanz-Hügel ;  das  Erz  ist  jenem  von  OiiU^ 
vara  in  Schweden  durcbans  ähnlich  ".  —  Im  Mssouri  ist  eine  der  ältesten 
nnd   ergiebigsten   Gruben   jene   von   la  MUtex    seit  länger   als  einem 

*    Also  M  a  g  n  e  t  e  1 8  e  n !  —  wie  denn  überhaupt  Honez*!  Berieht  naneher  kleinen 
Bcrlehtignogcii  sn  bedirfen  sehelal.  !>•  R* 


Jiiliflimidert  irewiiiilt  mm  hIarBleL  DieFeb-GeblM«  b«ftt«lie«  aviKilk 
und  aus  Sandsteia  in  wag;rechter  Lag^e,  durch  welche  bindoreh  eine 
Granit-Ahn  liehe  Masse  enporgetrelen  ist;  ein  diebtes»  festes  Gestein, 
fi;ewohn1ich  roth  tou  Fsrbe,  das  aus  Feldspatb  und  Quarz  besteht  An 
der  Grense  dieser  Felsart  mit  dem  Kalk  trifft  man  wagereehte  Lagen  vot 
Blei-  und  Kupfer-Ersen;  auch  Kobalt  und  Mangsn  Irommen  yor,  —  Gsfen 
Jaeki-Fork  hat  man  In  seuester  Zeit  in  unmittelbarer  Nabe  einer  Reihe 
dichter  plutoniseber  Gebilde  und  da,  wo  diese  kalkige  Ablagerungei 
begrenseuj  Kupferersn  gefanden.  Die  Gesteine  sind  tbeils  granitiseh, 
theils  dicht,  Qusrs-reieh  and  Porphyr>srtig ;  die  Erse  erscheinen  in  mil- 
tinter  siebensig  Pfund  schweren,  regellosen  Massen,  begleitet  von  Braae- 
Eisenstein  und  liegen  in  einer  Thon-Schicht.  Der  Ksik  wird  von  Kup- 
fer-Adern durchzögen;  in  der  Nähe  der  Feuer-Gebilde  lasst  derselbe  Äs- 
deruogen  yerschiedeHer  Art  wahrnehmen,  welche  er  erlitten.  Es  setten 
darin  geringmächtige  Kalkspath-Gäoge  auf,  welche  kleine  Partie'o  voo 
Kupferoxyd  enthalten.  Am  Kontakt  von  Kalk  )ind  Granit  ist  eine,  einen 
Fu8s  stsrke  |,Kupfer-Breecfe^  vorbanden,  ein  Gemenge  aus  Gronit-Brudi- 
stucken,  aus  Trümmern  umgewandelten  Kalkes  und  aus  Tbeilen  kohlen- 
asuren  Kupfers.  ÄhnKehe  Vorkommnisse  wurden  noch  an  andern  Orleo 
dieses  Landstriches  nachgewiesen,  wo  Kalke  mit  pintonischen  Felsmaisei 
Busammentreffen« 


J.  Fodbrbt:  fiber  den  VerflussigongsoZastand  des  Qoa^ 
ses  in  den  eruptiven  Gesteinen  und  Quars-Gängen  {CompL 
rend,  1844,  XVlll,  1050—1057).  Wenn  man  in  einem  Gange  den  Eisen- 
kies seine  Krystall-Formen  den  Quarz^KrystsUen  eindrucken  siebt,  «o 
wird  man  geneigt  seyn  zu  folgern,  dass  der  Quors  erst  nach  dem  Py- 
rite gekommen  seye ;  mögen  nun  ksite  Mineralquellen  oder  Sublimatiooet 
oder  allmähliche  Injektionen  den  Gang  ausgefüllt  haben  sollen«  Deon 
wie  hatte  bei  einer  plötzlichen  und  gleichseitigen  Ausfüllung  des  GangM 
mit  allen  aeinen  Elementen  der  achmelsbare  Kies  sieh  dem  nnscbmeU- 
baren  Quarze  eindrucken  können?  So  auch,  wo  der  Quars  Kry^talle 
andrer  Mineralien  rings  umschliesst.  Doch  kann  man  hinaichtlicb  A*f 
letzten  auch  wieder  einwenden ,  dass  sie  dann  ja  frm  im  Gang-Ranme 
geschwebt  haben  mössten ;  und  prüft  man'die  ersten  Fälle  näher,  so  wird 
msn  oft  finden,  dsss  der  Quarz  Eindrucke  von  leichtflüssigeren  Mineri- 
iien  empfangen  und  zugleich  auch  ihnen  solche  verursacht  bat.  So  n*^ 
pATRirr  Quarz-  nnd  Beryll-Krystalle  auf  einerlei  Gang;  -^  so  ba<^ 
Hutton  Chaicedon-Spbfiroide  umt  Kalkopath-Kryntalle ;  —  so  in  vielen 
Schrift-Graniten  die  Quarz*  und  die  Feldspath-Kryatalle  (und  so  xoni>( 
In  den  Pegmatiten  von  B/lontagny  bei  Oivort  und  von  St-Spmphori^ 
bei  itiiton);  so  nach  dem  Vf.  die  Quarz-  und  die  Glimmer-Krystnlle  i^ 
Pegmatift  zu  9ionta§ny  und  Bt,-SymphQr%en ;  ao  nach  dero^ielben  die  Qaarf- 
and  die  Turmalio-Krystalle  derselben  Pegmatite  von  MoMa0»y\  —  ^ 


607 

nacb  HuTTOR  die  oft  von  feinen  Tdrmalin-Nacleln  dnrehgetzten  Mpyramf- 
dalcn  Qaaras-  und  die  Feldspath-Krystalle  in  den  Gängen  von  Si,  Agnese 
in  ComwaUi  —  und  so  eieht  man  endlich  in  mancherlei  Fällen  neben 
frei  auseinanderg^etretenen  KrystalliBationen  zweier  Mineralien  auch  dio 
innig^ate  yerschmelzung:  derselben,  wie  namentlich  in  manchen  Granit- 
Porpbyrcn  u.  s.  w.  Was  aber  in  den  letzten  Fällen  an  Silikaten  der 
Gesteine  von  eruptivem  Ursprünge  bereits  unzweifelhaft  ist,  das  wird 
zuletzt  auch  für  die  mehr  problematischen  Erz-Gänge  gelten  müssen,  in 
welchen  für  die  Gediegen-,  die  Schwefel-  und  die  Arsenikscbwefel- 
Metalle  die  Mehrzahl  der  oben  auseinandergesetzten  Verhältnisse  sich 
wiederholt,  wie  der  Vf.  nur  noch  mit  einem  speziellen  Falle  von  Quarz 
mit  Bleiglanz  aus  einem  Gange  von  St-Julien-Moim-Motette  nachzn* 
weisen  sich  beschränkt. 

Aus  dieser  Reihe  von  Beobachtungen  zieht  F.  nun  folgende  Schlüsse: 

1)  Dass  in  Graniten ,  Porphyren  u.  a.  unzweifelhaft  pintonischen 
Gesteinen  der  Quarz  mit  Tormalin  ,  Feldspath,  Glimmer  n.  a.  leichter 
achmelzbaren  Mineralien,  denen  er  aufs  Innigste  verbunden  ist,  gleich- 
zeitig in  einem  Zustande  fortschreitender  Krystallisation  sich  befun- 
den habe. 

2)  Dass  demzufolge  dieselbe  Möglichkeit  auch  in  Erz  •  Gängen 
bestanden  haben  kann,  wo  der  Quarz  die  Eindrücke  von  Bleiglanz,  Ge- 
dlegen>Grold  u.  s.  w.  angenommen  hat. 

3)  Dass  demnach  auch  die  anfänglich  gegen  die  Theorie  gleichzeiti- 
ger und  plötzlicher  Gang-Ausfüllungen  durch  Quarz  und  schmelzbarere 
Mineralien  eingewendeten  Thatsachen  sjch  zu  ihren  Gunsten  deuten  las- 
ten, wie  HuTTorr  bereits  gefühlt  und  ausgesprochen  bat. 

Die  ganze  Frage  dreht  sich  daher  um  die  Fähigkeit  der  Kieselerde, 
ihrer  Strengflüssigkeit  ungeachtet  noch  in  einem  Zustande  der  Weich- 
heit zu  verharren,  während  andre  Substanzen  bereits  ihre  Krystail-Forl» 
annehmen,  wenn  sich  ihr  nicht  leere  Räume  zur  Ausbildung  von  Krystal« 
len  darbieten.  Indessen  diese  Anomalie  bat  ihre  Analogie'n  in  dem  Wa»* 
aer,  welches  nach  FAHRBMiErr,  Blagden  und  Gay-Lussac  unter  Umstän« 
den  bis  zu  12^  unter  dem  Schmelzpunkt  nicht  gefriert,  —  in  dem  Sehwe« 
fei,  welcher  nach  Beixani  und  Faradat  wochenlang  In  einer  Temperatu» 
von  94^  C.  unter  aeinem  Schmelzpunkte  nicht  erstarrt,  —  in  dem  Phos« 
phor,  der  bis  zu  13^  unter  dem  Schmelzpunkt  flüssig  bleibt,  —  in  einer 
Menge  von  Salz-AuHosuygen ,  welche  weit  unter  demjenigen  Wirme^ 
Grade  noch  flüssig  bleiben ,  bei  welchem  sie  gesättigt  worden  sind.  I» 
diesen  Fällen  der  Übersättigung  oder  Überscbmelzung  (de  sarsaturation 
on  de  surfusion)  können  Substanzen  auch  öfters  dem  Einflüsse  fremder 
Korper  oder  Krystalle  widerstehen,  während  sie  öfters  plötzlich  krystalli- 
siren,  wenn  man  ihnen  einen  Krystall  von  gleicher  Art  darbietet,  dessen 
Molecäle,  indem  sie  sich  durch  ihre  Fläcbeo  grösster  Attraktion  denen 
der  Flüssigkeit  darbieten,  diesen  genügen  sich  in  gleicher  Richtung  an- 
einander zu  reihen.  Diese  Hypothese  ist  keiner  Wiedcrleguog  fähig  und 
erklärt  alle  Tbatsacheo  «afs  Einfachste;  man  begreift  jetst ,  wie  nacb 


608 

der  Injektion  der  Giag*Sp«1icn  die  krysttUkiibartten  SabsUnseB  cbes 
Magma's  sieb  snertt  gesUlten  und  ihre  Kanten  und  Ecken  den  noch 
weichen  Teige  ihrer  Umgebung  eindrucken ,  und  wie  dieser »  wenn  er 
nachher  auch  aeineraeits  krystalliairt ,  auch  auf  die  Form  )ener  noch 
etwaa  plaatiacb  gebliebenen  Kryatalle  zurückwirken  kann. 

Der  Vf.  hat  1838  in  aeineu  Beobachtungen  über  die  KrfsUUiaatioo 
auf  Gängen  geseigt,  daaa  die  allmähliche  Abaetsnng  kryataliiniacber 
liegen  von  Quarz  u.  a.  Miueraliea  längs  den  Saalbändern  oder  nm  fremde 
in  den  Spalt  gefallene  Bruchatueke  nicht  in  Besiehnng  stehe  mit  dem 
Grade  ihrer  Schmelzbarkeit,  aondern  von  einer  mächtigeren  Uraache  ab- 
hänge, ala  die  Verdichtung  durch  abkühlende  Flächen  tat ;  diese  Uraache 
schien  ihm  bedingt  durch  jene  Affinität,  welche  die  beaondern  Kryslalli- 
sationen  bewirkt  nach  der  Natur  und  dem  Zustande  der  in  zusammen- 
gesetzte  Auflösungen  getauchten  Oberfläche  fester  Körper.  Diese  erste 
Andeutung  wird  jetzt  ergänzt  durch  Beifügung  des  Prinzips  der  „Süt- 
fusion'^  welche  dem  Quarze  geatattet  länger  im  Zustande  der  Flüssig- 
keit zu  verharren,  als  die  sonst  schmelzbareren  Mineralien,  und  woroacb 
der  Gefrierpunkt  nicht  der  nämliche  zu  aeyn  braucht  mit  dem  Sebmelz-Punkt 

Die  Ergebniaae  dieaer  Abhandlung  erklären  also  die  Möglichkeit 
gleichzeitiger  Injektion  gewisser  Gang-Spalten  mit  allen  ihren  Aosful- 
lungs-Stoflfen ,  vereinfachen  die  Frage  mittelst  Verbindung  der  eruptives 
Gänge  mit  den  eruptiven  Gesteinen  durch  eine  gleiche  £ntstebnogs- 
Weise  und  erklärt  gewisse  quarzige ,  Serpentin-artige  u.  a«  plutoniscbe 
Pseudomorpbosen ,  die  bis  jetzt  so  viele  Schwierigkeiten  geboten ,  sof 
welche  Erscheinungen  jedoch  der  Vf.  in  andern  Abhandlungen  snruck« 
kommen  wilL 


Lyell:  geologischer  Chronometer  bei  den  Nisgara-Ffin^" 
(Athenaeum  >  Jambs.  Jonrn.  1843^  XXXIV,  385—386).  Bei  Goat-U- 
Umd  dicht  an  den  Fällen  des  Niagara  und  am  Whiripooi  4  Engl.Meit* 
weiter  nuten  liegt  ein  40'  dickes  Süsswasser-Gebilde  mit  Sand-Scbicli- 
ten,  Schneeken  von  noeh  in  der  Gegend  lebenden  Arten  und  Knochen 
von  Maatodon ,  unter  Verhäitnisaen ,  wo  der  Niagara  [?] ,  um  es  abza- 
setzen ,  noch  300'  höher  ala  jetzt  gewesen  seyn  muss ,  mithin  der  tiefe 
Kanal  von  QoaVs  Island  bis  Whirlpool  noch  nicht  aosgeböhlt  war  und  i\^ 
Fälle  sich  noch  nnterbafb  Whirlpool  befanden.  Nun  sind,  seit  das  noch 
lebend  ezlatirende  Maatodon  seine  Gebeine  in  den  JVJs^nra-Niederscblägrea 
am  Whirlpool  binterlasaen,  die  Fälle  wenigstens  um  4  Engl.  Meilen  = 
30,000'  zurückgegangen,  wenn  sie  nieht  noch  weiter  abwarte  gewesen 
sind.  Gewöhnlich  nimmt  man  an,  dass  die  Fälle  jährlich  um  1  Yard  zo- 
TÜckgeben  ,  was  aber  zu  viel  acheint,  ao  dass  1'  wahrscheinlicher  ist; 
daher  wären  denn  aeit  der  Existenz  des  Mastodon  [und  der  jetzt  noch 
lebenden  Mollusken-Arten]  wenigstens  30,000  Jahre  verflossen ;  doch  kaon 
die  Ablagerung  auch  älter  seyn ,  als  ans  der  Zeit ,  wo  die  Fälle  iO 
jenem  Orte  gewesen  sind. 


909t 

GdiTRKT:   ikcr  4en:  llcitof ^S.teii|.,   welcher  sii  Scbioin   iu. 
SeMfsit^m  am  32.  Mars    1 84 1.  ge fallen  ist  {Brr$Umer  Zeitung«   0. 
Juni   1841).     Hn^  Apotbekfr  Weima(<in  MM.Grünber0  iNt  es  gelangen,  von 
dem.  ]ll«teprsteiu-FsU  vom  ä2.  Mars  <l.  J.  ntH'li  einen  Stein  ausfindig  zu 
luacbcfi^    Auf  die  Nachricliij  4m»   eii|  Eiaw.oliner  von  ScAloin  ^   einem 
Dorfe  la^getahr  i  MeiU)  vom  ^eiieichntt'Kruge^.ia  dessen  Nabe  auf  filW/* 
fer9h»tber  Terrain   cid  in  da«  Berliner  Mineralien-Kabinet  gekommener 
Meteorstein  niedergefallen  war »   zu  deraelben  Zeit  einen  solclien  sufge» 
luadea  habe»   begab  sieh  W.  zu  dem  Finder  i^acli  ScMoin^   dem  Tsge- 
Arbeiter  Snjblbebg,  w^lcbei;  Folgendes  aussagte:  Am  22.  März  war  ich 
Nachmittags  mit  d^m  Tage-Arbeiter  Astmann  aus  SchtaeidnHx  beschäf- 
tigt, in  dem  nabeu  Eichen-Gebusch  Rci«ig  zu  binden,  sIs  wir  ungefähr 
um  halb  vier  Uhr  dasselbe  Kanonen-Schüssen  ähnliche  G«'löse,  welche« 
damal«  von  Vielen  wahrgenommen  wurde»  hörten,  dem  ein  fast. mehr  al« 
5  Miouten  langes  Sausen  und  Summen  folgte,  dem  Sausen  eines  Schwarnis 
UujumeJn   ähnlich.     Hierauf   horten  wir  in    miserer  Nähe  Etwas   heftig 
niederfallen ,  und  zwar  f»o,  als  ob  Dtess  ganz  dicht  neben  uns  geschehe. 
Astmanoi  floh,  ich  und  Baum  aber  suchten  das  nahe  Brachfeld  ab,  konn- 
ten aber  nichts  finden.     Während  des  Sausena«und  Fallens  ging  die  er- 
wachsene Tochter  des  Feldmullers  Fsind  an«  Stohloin  auf  der  70  Schritte 
entfernten  Strasse  von  Btinrichau  nach  $chloiH  vorüber,  ohne  sich  wei- 
ter um  den  Vorging  sn  kümmern,   obgleich  sie  das  Fallen  auch  horte. 
Spj£lbbrg  setzte  aber  am  folgenden  Tag  in  einem   etwas  groiaern  Um- 
kreise «ein  Sueben  fort  und  gewahrte  dann,  kaum  80  Schritte  von  dem 
Ort,  wo  er  mit  seinen  Kameraden  gestanden  h.atte,  in  der  Richtung  auf 
die  Landstrasaa  zu  ein  kleines,  zirkelrunde«  vielleicht  3"  im  Durchmes-. 
«er  haltendes,   frisch  gqacblageae«  Loch  in  der  Erde,   in  dem  er  unter 
einer  geringen  Lage  Sand  einen  Stein  fand ,  der  ungefähr  40"  tief  ein- 
Rcdrungen  war,  und  den  er  zu  sich  nahm.    Der  Fiiodort  ist  ein  Brach- 
feld,   fast  in  der  Mitte  zwischen   den  Dörfern  HeinricUau  und  Schloin, 
die  etwa  }  Meile   von  einander   ent^rnt  liegen.     Schhw  ist   von  Meil' 
eicAif  ungefähr  i  Meile  und  von  Grüu^rg  etwa  1  Meile  entfernt.    Die- 
8fr  Aerolitii   wurde    von   WniHA^it    der    ^hletUchen   Gesellschaft    für 
vaterländische  Kultur  geschenkt  und  ist  in  deren  Sammlung  aufgestellt. 
DuFLos   unternahm  die  Analyse  desselben    und  stattete  darüber  in  der 
Sitzung  der  naturwissenschaftlichen  Sektipn  der  Gesellschaft  am J9.  Juni 
4.  J.  folgenden  vorläufigen  Bericht  ab,  welchen  deren  Sekretär  ebenfalls 
mittheilt:  Der  Aerolith  bildet  .ein  Beib«tf'l|ä,iij^iAea  rundes,  von  der  bekann- 
ten schwarzgeschmolcenen  Rindei.umgtbeneti   Stück,  welches  sich   fast 
der  Form  einer  dreiseitigen  Pyramide  mit  abgerundeten  Flächen  nähert. 
Aq  der   einen  Seite   zeigt  «icb  die  Oberfläche  weniger  abgerundet   und 
rauher  im  Anfühlen,  und  die  schwarce  Rinde  besitzt  eine  weit,  geringere 
Dicke,  als  in  dem  übrigen  Umkreis.    Es  scheint  Diess  die  Stelle  zu  seyn, 
wo  der  Metcorolith  mit  einer  grössern  Masse  zusammenhing  ,   von  wel- 
cher er  sich  bereit«  in  bedeutender  Hohe   trennte.    Der  Steip  ist  ziem- 
lich dicht  und  hart,  im  Ganaco  «b«r  nicht  ««br  kohärmt  und  wird  unter, 
Jahrgang  1844.  39 


610 

dem  Hammrr  leielit  rNiig^.  Sein  Absolute«  Gewtehl  betrfi^t  169,0S  GrumiMii 
oder  nahe  tlj  Lolh  Preufisisch ,  daa  apeseifiache  Gewicht  tat  =3,69—3,73. 
Die  HauptinaaNe    wird   d'tirith    eSne   reiiikörni|(e  weiaalirh^ratir  Substanz 
von  apiittrigem  Bruch  gebildet,  in  der  man  zunSrhst  aehoii  »^' f  bloaaem, 
aber  deutlicher  mit  bewaffnetem  Auge  metallisch  j^lünzende  ailberwrisse, 
mitunter  etwas  r6lhlieh  angelaufene  und  durch  die  ganze  Masse  zcriilreote 
Partikeln  erkennt,  welche  aus  gediegenem  Eisen  und  Nickel-Eisen  besteben. 
Diese  lassen  sich  durch  den  Magnet  aoaziehen  und  lösen  sich  unter  Eat< 
Wicklung    von  Wasserstoffgas    in   Salzsäure    auf.     Andre    nirhC   minder 
häußgCy  aber  weit  feiner  zertheitte  Partikeln  erscheinen  mehr  gelb  gefärbt 
und  bestehen  ans  Schw^feleison ;  nie  verursachen  die  reichliehe  Sihwf- 
felwasserstoffgas-Entwicklung ,  welche  beim  Obergirssen  de«  Steins  mit 
Salzsäure  erfolgte.     Ausserdem  unterscheidet  man  etwas  grossere,  hell- 
braune   Ocker -ähnliche,    und  ebenso    mattweisae   verwitteife  Feldspttli- 
ähnliche  Tlirile.  Das  durch  den  Magnet  von  den  gediegenen  Metall-Theilclirn 
und  zum  Tlieil  auch  von  dem  Schwefelkies   getrennte  Stein  Pulver  linil 
sich   durch  Behandlung   mit  Salzsäure  abermals  in  zwei  Portionen  zer- 
legen:   eine  doich  Salzsäure  anfschliessbare  und   eine  nicht  aufschlir«*- 
bare.     Die  erate  beträgt  etwas  weniger  ala  die  Hälfte;  ihre  Bestandtheile 
sind  oxydirtes  Elsen  mit  Sparen  von  Knpfer,  dann  Kieselsäqre  und  Talk- 
Erde    mit   sehr   geringen  Sparen   von  Kalk   und   Thoiier.^r. .  Der  jdurrh 
Säuren  nicht  nnfachliessbare  Theil  des  Meteoroliths  korinte  dureb  Qlühtv 
mit  kohlensaurem  und  etwas  salpetersaurem  Natron  nttfgesrJ^!^.N^«(t  wil- 
den.     Die    gelbliche    Farbe    der   geschmolzenen   Masse   gab    schon  dai 
Vorhandensein  von  Chrom  zu  erkennen,  welches  wahrseheinlirli  a|%  frifl 
certheiltes  Chromers  die  granliche  Masse  der  Grundfarbe  bedingt.  Eise 
vorläufige  Untersurhung  hat  in  dem  durch  Natron  aufgeschlossenen  Thril» 
des  Meteoroliths  Kieselsäure  ,    Talkerde ,    Thonerde   «nd  Eisenozyd  mit 
sehr   geringen    Sporen   von  Mangan   nnd   Zinn    erkennen   lassen.    Di« 
näheren  Beziehungen    dieser  Bestandtheite  wird    die   bereita    angestellte 
quantitative  Untersuchung  ergeben.  Yon  den  18  bis  Jetzt  in  den  Aerolithrn 
entdeckten    einfachen  Bestandtheiten  Sauerstoff,    W...     *    *\^     Talrion, 
Natrium,  Phosphor,  Kohle,  Kobalt,  Schwefel,  Kien^'^v"'''     '^^if^  alcij)«- 
Magnesium,  Aluminium,  Eisen,  Mangan,  Nicket,  Knpfer,  «LV  ^  enth^t^ 
unser  Aerolith  die  letzten  eilf.     Aus  Allem  geht  hervor,  dc.<>^^r  zu  den 
gediegen-erdiu^en  Meteorsteinen    gehört  und    mit  dem  im  iW)ire    td33  sa 
Biansko  in  Mähren   beobaehteten ,    welchen    Brniccuus   analjrsirte ,   die 
grösste  äussere   und    innere  Ähnlichkeit   zeigt.     Nur  enthält   dieser  viel 
weniger  Schwefel -Eisen.      Von  Glocker's  mineralogische  Beschreibnaic 
nnd  die  chemische  Zerlegung  finden  sieh  nebst  obigem  B^r/f hte  in  „^r 
Übersicht  der  Ajbeiten  und  Veiänderungen  Atr  SekienhekK  •"^>^seltscbaA 
fdr  vaterländische  Kultur  in  1841,  S.  62—58. 


Noggerxth:     der    Brand    der   Fanny •Gmbe   in    Ober-ISekte$ien 
{Könnet  Zeit.  184B ,  2.  Novemb.).    Die  P^nnff^rubey  aaba  der  Grenze 


Oll 

de«  KoMgreichfl  PüUm  bei  MkMmwiU  in  Kivim  B^uihen  im  He^ie- 
run{(8*Bezirk  Oppefa  iu  .(Mf$r*SclUeMien  gelegen ,  war  der  Gegenittand 
einer  «rlir  ;  eichen  Gewinnung  van  *  Steinkohlen.  Einet  der  stärksten 
Steinkoblen-tager  (Plulze),  an  welchen  OberSchleMien  so  reich  Ut,  war 
daraaf  in  Bau  genommen;  es  heiaat  daa  Fan ny-F Iota«  hat  eine  Mäch- 
tigkeit von  26'  und  senkt  sich  4  bi«  5®  gegen  Q.,  gjeicl\  einem  dicken 
flachen  Körper,  aur  Tie(e  nieder*  Im  Jalire  1823  brach  in  dieser  Grube» 
wabrscheialieh  durch  Selbstentzündung ,  Feuer  auS)  und  alle  angewand« 
teil  Kttuatoiittf  I  haben  biaher  nicht  genügen  wollen^  ihm  £inhalt  zu  thun; 
man  bat  den  Bergbau  dar  Grube  eiiuteilen  müssen,  Daa  Feuer  bat  einen 
grossen  Umfang  gewonnen »  schlägt  ihmroeod  bis  über  die  Oberfläche 
heraua  und  gewährt  den  aeltaamsteu  Anblick.  Auf  einer  groaaen  Ausdeh- 
nung von  beinahe  j  Stunde  Länge  und  sehr  ansehnlicher  Breite  brfin- 
den  sich  ein  paar  ganz  grosse  Vertiefungen,  wie  enorme  Sand-Gruben, 
DDd  auf  dem  Boden  derselben  aiclit  mau  zahlreiche  kleine,  einige  Fua^ 
hohe  Hügel,  oft  von  langen  Spalten  und  weit  geöffneten  Schlünden  durclb> 
sogen.  Ich  mochte  das  Anselien  der  in  ihren  Contouren  verlaufenden 
Högel  mit  einer  versteinerten  wogenden  See  vergleichen.  Die  Wellen 
Bind  manchfaltig  kolorlrt:  roth,  gelb,  weiss  in  allen  Nuancen  und  im 
vielfachsten  Durcheinander  der  Mischungen.  An  Hunderten  von  Stellen 
dieaea  Stein-Meerea  raucht  ea  nicht  allein  hoch  in  die  Lüfte,  ao  wie  in 
der  nächsten  Umgebung  von  den  vielen  £isen-Hochofen,  Zinkhütten  und 
»tampfmaachinen,  aondera  an  eben  ao  vielen  Punkten  schlägt  die  reine 
blaue  SchwefeNFlaaanie  hervor,  unzählige  Male  ihre  Stelle  verändernd, 
und  anderwärta  wieder  gewährt  die  intenaiv*rothe  Glutb  im  Innern  der 
Erde  ein  pracbtvollca  Sehauspiel.  Diese  Glnth  gibt  sieb  theils  in  der 
Tiefe  weit  geöffneter  Spalten  zu  erkennen,  .welche  die  Folge ,^ vom  Zu« 
aammenainken  des  Terrains  durch  Ausfüllung  dea  ausgewoiiuen^n  hrren 
Raomea  im  mehr  oder  minder  auagebauten  Steinkohlen^Flotze  und  der 
Verminderung  dea  Yolaaiena  der  verbrannten  oder  geröateten  Steinkohlen 
■•d  der  aie  begleitenden  Geatelne  aind$  oder  auch  sieht  man.  hin  und 
wieder  diaselb»  Feuers  Gluth  mi  weiteren  kraterforniigen  Schlüudeq,  welche 
aieh  ebenfalla  duri^  i&usanimenatüfsoi>gaii  und  durch  die  mechanische 
-  Gewalt  der  herauflodernden  Flammen  gebildet  haben.  Und  diese  Schlünde 
nnd  Spalten  sind  weh  umher  geaältigt  achwefelgelb  gefsrbt,  ao  daaa  da« 
Roth  der  Tiefe  eine  breite  gelbe  finfasaung  umgibt.  Es  ist  der  Scbwe* 
fei  in  aeiner  natürlichen  Gestalt,  welcher,  in.  Krusten  ans  feinen  nadel« 
förmigen  Kristallen  gebildet,  daa  umgebende,  bereits  gebrannte  und  an 
der  Lnft  erkaltete. Gestein  über^iebt:  ein  Produkt  der  sich  kondensiren- 
den  Schwefe!\^i?ttfnfe,  welche  von  den  Gluth-Löchern  fortwährend  aua- 
gebaucht  werden. 

In  dem  weiten  Brandfelde  brennt  ea  nicht  gerade  überall  an  der 
Oberfläche  durch;  viele  Stellen  sind  nur  mehr  oder  weniger  warm,  zu- 
gänglich; und  selbst  kleine  Pfade  schlängeln  sich  zwiachcp  den  Hügol- 
Wellen  hin.  Um  Kartoffeln,  Hühner  und  dergi:elclv«n  an  der  Hitze  tWv 
6lpalten  m^  Schlünde  an  braien»  werden  sie  von  den  Laudieuten  oder 

39* 


612 

oueli  vom  nea^fcrlgefi  Wandfrer  bHreten,  die  Bergleute  mmdmIii  sieh 
auch  wohl  die  sübtfiiitrte»  rritien  SehwrfH-KTuoleil ,  ndi'  den  ScIiwcM 
eis  Zund-Matcrial  bei  dfr  Sc  hie»  i(- Arbeit  in  den  Bergwerken  zu  verwen- 
den. An  den  erkaltf ten  Stellen,  deren  Nacttbarschart  zuweilen  gar  (cbon 
'ein  kleiner,  meist  sehr  hellgrüner  Grea-Teppicb  äberctebt,  ist  cnfwcdfr 
das  unterirdische  Feuer  schon  erloschen,  weil  es  das  vorhandene Breiiii- 
Material  verzeTirt  hatte,  oder  der  Brand  im  Innern  ist  nieht  mehr  heftig 
genug,  nin  an  der  Oberflache  durchschlagen  zu  können,  oder  er  liegt  ii 
tief,  oder  endlich  gewähren  schon  vorhandene  Öffnungen  an  anders  Stel- 
len  reichliche  Kommunikation  mit  der  Atmosphäre,  deren  er  zu  seiorn 
weitern  Umaichgreffen  bedsrf.  Das  letzte -geht  aber  immer  fort,  ond, 
wenn  nicht  Mittel  gefunden  werden,  den  Brand  durch  HineinKchaffung 
sehr  grosser  Quantitäten  Wassers  xu  ersaufen,  so  wird  er  nach  und  nach 
,•  eine  noch  viel  grossere  Ausdehnung  gew*'  '  «»n,  da  das  mächtige  fesJiy- 
Flöt%  noch  auf  eine  grosse  Verbrettung  zussnunenbang^nd  bebaat  ist 
und  in  die  benachbarten  Gruben-Felder  übersetzt: '  Geringe  Quantitätrn 
Walsers  können  zum  Löschen  des  Bran  '-  •  •  nicht  allein  niehts  mitzro, 
sondern  Wurden  den  Brand  wegen  der  dabei  erfolgenden  Zerselzuog 
des  Wassers  nur  noch  mehr  anfachen^  und  wirklieh  breant  das  Braod« 
feld  lebendiger  und  mehr  flammend,  wenn  es  re'^net.  Das  Pantt^-Flöit 
mag  nach  gewissen  Richtungen  hin,  wo  es  brenul,  auch  schon  ober  70' 
unter  der  Oberfläche  liegen. 

Die  Hngel  oder  wellenförmigen  Er"'  ii<>  eiten,  welche  das  Terrtia 
des  Brsndfeldes  bilden ,  bestehen  entwedru  ■  i  us  ätm  aufgeaehweoiniten 
aandigen  ond  thouigen  Boden,  welcher  da^'^ ganze  Steinkohlen-Gebirge 
bedeckt,  oder  aus  Sandsteinen  und  Schiefe^^lhonen,  welche  sum  Steiakob- 
len-Gebirge  selbst  geboren.  Vorzust^ieH  «u  milchen  Stellen ,  wo  nirbr 
öuer  minuere  Zusammensturzungen  stattgefunden  haben,  werden  diese 
festem,  durch  den  Brand  modiliairten  Gesteine  sichtbar,  uud  Dieses  oft 
in  grossen  Fels-Massen ,  so  daas  man  Steinbröetie  darauf  angelegt  bat, 
aas  welchen  die  gebrannten  und  dadurch  dauerhafter  gewordenen  Steiae 
zur  Benutzung  als  ein  ▼ortreiHicbea  Baumaterial  gewonnen  werden.  So 
ist  unter  Anderm,  nahe  dem  Brandfelde,  eine  neue  Zink*Hutte  darai^ 
erbauet  worden.  Die  Veränderungen ,  welehe  der  Sand  und  Thon  uoi 
der  Sandslein  und  Schieferlhou  durch  das  Feuer  erlitten  haben,  bestebea 
in  einer  festern  Verbindung  gegen  ihren  ursprlln glichen  Bestand;  »t 
sind  hart  und  klingend  geworden.  Wenn  die  Gesteine  mehr  oder  minder 
Eisen  enthielten,  so  haben  sie  sich  braun  und  roth  in  verschiedeneQ 
Ndancirongen  der  Farbe,  nach  Art' der  Ziegelsteine,  gebrannt.  Wo  daa 
Feuer  sehr  heOig  eingewirkt  hat,  sind  aogar  die  ganzen  Gesteins-MaMeo 
verschlackt.  Waren  die  veränderten  Gesteine  ursprünglich- grau -gefirbfi 
von  beigemengten  kohligen  Substanzen,  ao  hat  sich  ihre  Farbe  mehr  oder 
weniger  in  die  wctaae  verkehrt.  Die  allerheftigsten  Feuer*Ein Wirkungen 
sieht  msn  aber  in  weiten  geöffneten ,  senkrecht  im  Sandsteine  herauter- 
gehenden  Spalten,  welche  in  jenen  Steinbrüchen  «orbanden  sind.  Diese 
Spalten  haben  wäjtreud  dca  Brande«  ala  Lufilöcber  gedient,  dareb  welche 


4ie  tiCrksfrii  Flammen  dufchgeRchUfpen  sind:    d^lier  sind  i4e  im  Innrrn  . 
mit  balbrcdncirtem  Eisen  krysUlliiiiflcU  bekleidet.     Da«  Eisen  ist  mit  dem 
Kiesel  der  Sandstein^   zusammf  ngesr-hmoUen .  und  hat  ein  Eisen^Silikat 
gebildet,  welches  die  Wandungen  der  Spalton  oder  Luftlöcher  schwarx 
und  aum  Theil  metalliseh  glänzend  überzielil. 

Der  Schwefelkies  mancher  Steinkohlen  -  Flotze  bewirkt  in  seiner 
ehemlscbeo  Zersetzung |  wobei  W&rme  entbanden  oder  frei  wird,  die 
Entzündung  der  Steinkohlen  *  Flotze ,  und  diese  wird  noch  besonders 
leicht  hervorgerufen,  wenn  in  der  Grube  die  |£obIeu  nicht  rein. hieraus- 
gewonnen  oder  gar  kleine  Ko^ilen  darin  suFucl(geblieben  sind.  So  hatte 
man  denn  auch  in  der  Panrny^Or^be  znn&chst  an  der  Oberfläche  Stein* 
kohlen  von  schlechter  Quaütit  nicht  heraosgewonnen ;  und  dadurch  ist. 
det  Brand  begünstigt,  vielleicht  gar  hervorgerufen  worden.  Der  dadurch 
entstandene  Schaden  ist  sehr  gross  ^  indem  eine  ungeheure  Masse.  Stein«» 
kohlen  verbrannt  oder  dochnlS^r  die  Gewinnung  verloren  ist. 

Bei  manchen  Steinkohlen-Flotzen  derselben  Gegend  findet  man  seJir 
ausgedehnte  sogenann.^fo  13 rbrän de,  welche  an  Stellen  vorhanden  sindp 
wo  nodi  niemals  Steinkohb^jtrBergbau  getrieben  worden  ist.  Sie  sind 
gleich  kenobar  an  den  Produkten,  die  ich  bei  der  FaMity-Grnbe  erwähnt 
habe.  Aus  welcher  Zeit  diese  Urbrftnde  herrühren  ,  weis«  man  nicht. 
Sie  zeigen  sich  vorztigil^h  bei  Steinkohlen-Flotzen,  welche  nahe  der  Ober« 
fläche  liegen;  Waldbrände,  vielleicht  auch  Blilz«chlage  oder  g^r  die  fre- 
velnde Mensclienhand  mag  eiiKstmals  das  Feuer  dabei  angelegt  hcibcn. 
Zu  bewundern  Ist  nur,  dtitfodMl*«  Brände  sich  so  weit  in  die  unbebauten 
fest  anstehenden  Steinkoiy'^i-  verbreitet  haben.  Wie  kräftig  diese  Ur- 
brande  gewesen  sind ,  ben>  isen  die  jetzt  of^  darsuf  angelegten  Stein- 
bräche, welche  ein  ganz  vor/reflliches  Material  zum  Strnssenbau  in  ihren 
gcf'^  annten  Sandsteinen  und.>f^onders  in  den  Schiefertlionen  liefern,  die 
meist  in  eine  Steingut-artige  Masse  verwandelt  aiad,  weiche  man  Por- 
cellan-Jaspis  nennt« 


Dausreb:  Axinit  in  einem  Petrefakten-fuhrenden  Gesteina 
der  Vogesen  (Comptes  rendug,  1844,  XVI H,  870-871).  Bei'm  Dorfs 
Boihau  im  Bruche-Thai  wird  das  Übergangs-Gebirge.von  einem  schwärz- 
lichen feinkornigen  Trspp-Gestein  mit  hin  nnd  wieder  erscheinenden 
Anipbibol-Krystallfn  durchsetzt.  Jenes  erste  besteht  hauptsächlich  an« 
einem  Petrosilex  artigen  Gestein,  welches  sehr  hart  und  nicht  spaltbar 
ist  und  inigeringem  Ab^itsnd  von  seiner  Berührung  mit  dein. Trapp  viele. 
Eindrucke  von  Caiamopora  spongites  und  Flnstra  einseblieast.  In 
denjenigen  Theiien,  wo  die  Madreporen-Heste  angehäuft  sind,  .findet  man 
Kerne  blättrigen  Kalkes  und  krystallinischen  Angit ,  I1or»>bleude  und 
Qusrz.  Dieses  Zussmmenvorkommen  kann  glauben  machen,  dass  der 
kohlensaure  Kalk  von  Madreporen  abstamme  und  dass  Augit  und  Horn- 
blende sich  nur.  da,  wo  dieser  vorkommt,  und  auf  dessen  Kosten  gebildet 
haben.    Es  ist  bemeckenswerthyduss  das  Kieeel-Geatein  aiusb  verschiedene 


«14 

tof\Mnä\g  erballfne  organitelie  Reste  einseblteiitt ,  mit  |>^ini  reinen 
Abd|lfeken  von  Calamoporaspong^itettundda  dien«  von  einem  Gemrnge 
von  kryafalliniRcliem  Augit,  Hornblende,  Qoars  und  Kalk  anigebeo  sind, 
so  scbeint  deren  Kryatalliflation  ohne  Schroelzang  der  Masse  stattgcfuB- 
den  zu  haben.  —  Ausserdem  kommen  noch  andre  Höhtnngea  von  wHiig 
kenntlicher  Form  vor,  deren  Wände  mit  plinsenden  Kryslalleo  von  nadel« 
förmigem  Ampbibole,  von  Epidot  nnd  Quars  ausgekleidet  aiad;  nach  drr 
Ähntichkeit  ihrer  Dimcnsionea  mit  den  snerst  erwähnten  darf  man -sie 
ebenfalls  fOr  Madreporen  -  Abdrtieke  hauen ,  deren  Umriaae  durch  die 
Krystsllisation  mehr  oder  weniger  verändert  worden  wären.  In  einer 
dieser  H5hlungen  nun  haben  eich  aneh  kleine  Avinit-Krystalle  gefunden, 
welche  die  HAur^schen  Pläefcen  I  nnd  s  besStaen.  Dieselbe  Substsoc 
kommt  aneh  als  kryafallinische  Masee  im  Gemenge  mit  jenen  andern  Mi 
neralien  vor.  Lotbrohr-Versuehe  lassen  an  ihrer  Natur  nicht  sweifjTcb 
Der  Turmalin  ist  in  der  benachbarten  Gebirge-Gruppe  des  Ckamf» 
feu  zu  selten,  als  dass  man  annehmen  dürfte,  es  seyen  Trümmer  dei- 
aelben  mechanisch  eingestreut  worden  in  die  Schiefer  aur  Zeit  ihrer 
Absetzung  und  habe  sich  durch  den  Einfluss  der  Wärme  dann  Axinit 
mit  Hälfe  im  Gesteine  schon  vorhandener  Bestandtbetle  {gebildet ,  wi« 
das  z.  B.  mit  Epidot,  AmphSbol  und  Granat  häufig  geacbt^tien  ist. 
Es  ist  daher  viel  wahrscheinlicher ,  dass  die  Bor-Säure  erst  durch  du 
Eindringen  dea  Trapps  in  die  Übergangs-Schichten  gelangt  iet. 

Die  in  Berfihrung  mit  Übergang«,  und  Hornblende-GeaCeinen  nnd 
Grsnit  stehenden  £rz*St6cke  im  SO,  Norwegen  enthalten  auch  zuweilen 
Axinit,  welcher  gleichzeitig  mit  den  Erzen  nnd  wahrscheinlleh  durch 
einen  ähnlichen  Prozess,  wie  zu  Roihau  ^  gebildet  scbeint.  So  verhalt 
es  sich  vielleicht  auch  mit  dem  Zinnerz  -  filhrenden  Schiefer  7'*"*  ."''A^ 
lack  in  CornwaU,  welcher  ausser  dem  Zinnoxyd  auch  r«alUi,'Axioi^^ 
Granat  und  Hornblende  enthält.  '  '^   ''•  •*•  •" 

An  beiden  Orten  mag  die  BorSäure  auf  ähnliche  Art  wie  in  Tot- 
kana  emporgelangt  aeyn,  wo  aie  dem  Serpentin  entströmt,  oder  "^ 

den  Liparischen  IiueiHf  wo  aie  aus  dem  Krater  der  Inael  Vuicano  fico 
entwickelt. 


V.  GAifSAUo«:  fiber  die  physikalische  Besobaffenheit  der 
Provinz\fi:f«|ji<PoGOBErD.  Ann.  LI,  291  AT.).  Den  von  Gräi*  in  sda*.  ' 
lieber  Richtung  nach  Triesi  Reisenden  überraschen  liinter  Laibach  !>>.  '■' 
der  Zerstörung  in  ganz  eigentiiCImlieher  Weise.  Das  Gebirge  — •  die 
JtiiUehen  Aipetif  der  „Karsi**  in  der  Trie^liner  Gegend  —  ist  als  grosser 
Kalk-Damm  dem  AdriatUchen  Meere  vorgelagert.  Es  ist  diess  Gebirge 
ausgezeichnet  durch  das  Parallele  seiner  verschiedenen  Theile  in  äussern 
Umrissen ,  so  wie  dnrch  Plateau-Bildungen  bei  seltenem  Vorkommen  von 
hoch  fiber  die  Gesammtmasse  hervorragenden  Gipfeln.  Überraschend  i«t 
diese  Übereinstiimnung  der  äussern  Formen  mit  denen  des  Jttra^  wie  er 
sich  durchgehends  in  Deuischiandi  in  der  Schweiiz  and   in  Ftanknkh 


015 

dar«tf*llf.  FesBpIt  dienie  Ern^lieiuunK  di«  AufmerktainkcU  cks  Gebirt^;«- 
Kvnnersy  so  uberrancht  .nipbt  minder  jeden  «öderen  Reideiiden  dii*  sc-lioii 
erw«bnle  dnrcbgrf^fend«  ZerfrumnieruofCy  welche  «ine  au  (fallende  Uu- 
fruciitbarkeit  diese»  G«birgal»iide8  bediofi^t.  Denn  plotonische  Kräfte 
bab«D  hier  gewaltig  finge wickt  und  sowohl  cli^niUcbe  Umwandlungen  des 
Gesteins  selbst  hervorgebJA«ht ,  als  auch  das  Gebirge  in  der  Art  geho«  . 
ben  «od  aufgetfisben,  das«  in  seineni  Innern  viele,  zuweilen  sehr  aiis- 
KvdebotSy  bohio  Räume  €ntal|ioden*  f)enn  pur  so  durfte  die  Höhleu- 
Bildung,  durch  wclcb^l  dis  IUun$ckfm  und  Ü^laa^tUchen  Küsten-Gebirg« 
charakterisirt  siiid ,  gsaiigend  erklärt^  werden.  In  diesen  Gegenden  schei- 
iien  allerdiAgt  Meilen  -  lang«  Hai^lf  n  vorsukommeo.  Schon  Hacqubt 
spricht  tib^r  dergleichen ,  Beol^nG^funKen';  ancli  sind  die  Adehberger 
Grotten  bieber  au  sählen.  Fernex  y^erdieot  hiebei  besondere  Erwähnnngt 
*,  wenn  man  in  der  Grolta«  «09  welcher  der  ün%  bei  KifinhäusH 
^'fflrn  PUuüiiß  mit  grosser  Gewalt  bervorbricMi,  eine  Stunde  weit  ein- 
gedrungen, mau  au  einen  unterirdischen  See  von  bedeutender  Breite  g^ 
langt.  Hintar  .diesem  See  folgt  dann  eine  steile  Felswand,  welche  /.war 
fViteigbar  seyn  aoll ,  bis  jetst  aber  bei  den  dahin  unternommenen  .Wafi» 
iefungen  ui^t  überschritten  wurde.  —  Mit  dieser  Höhleu-Bildung  und 
g^lflichxi^igeii  Erhebung  des  Gebirges  ist  jeue  durchgreifende  Zerrüttung 
dessflbco  Hand  in  Hand  gegangen.  Zvfar  kommen  ähnlich  zerrisüene 
Berge  in.  versciiiedeueu  Gcbirgs^ Formationen  »uch  anderwärts  vor.  Bei- 
spiele der  Art  sind  .d«r  Pn$d£lb0r^  im  Einghberger  Tba(e,  der  kakU, 
9erfi  bei  Miemberg  \v^  ßm-Qebirge  u.  s.  w.  Doch  pflegen  sich  der- 
gleieban  l^äile  pur  aqf  einen  geringen  Umkreis  zu  beschränken ,  da  hin- 
gegen die  Julitchen  Alpen  in  einem  sehr  grossen  Umfange  der  beseicb* 
neten  Zerstörung  unterlagen.  Merkwürdig  ist  ausserdem,  dass  in  diesem 
grosMU  KaikuCFebirge  Sandstein  und  ThonRchiefer  in  nur  sehr  unter- 
M8^oet*^u  Verhältnisseq  vorkommen.  Thon  und  Kieselerde  begründen 
aber  ;^  durch  die  Fähigkeit  niedergeschlagene  Feuchtigkeit  längere  Zeit 
f«*^- ^iüfiilten,  Frucbtbarkeit  des  Bodens,  so  dass  sie  als  die  rigeutlicheu 
i*ir8  er  des  Humus  angeaehen  werden  dürfen«  JXa  uun  im  Karst  dieae 
«i  .ibringeude  Erd-Derke  fehlt,  da  ferner  das  dortige  Kalk.Gestein  meist 
durch  Porosität  ausgezeichnet  und  die  Oberfläche  des  Gebirges  so  viei- 
lach  zerrissea  ist,  so  ergibt  sich  aus  diesen  Umständen  die  Yeranlussong 
einer  so  scbnelleu  Filtration  aller  Flüssigkeiten  nach  den  inneren  hohlen 
I^SfUfnen  dieses  Gebirges  und  einer  daraus  entspringenden  beständigen 
£l!iWe  auf  dessen  Oberfläche.  Der  Vf.  erlebte  starke  Regenschauer ,  ja 
Regentage  auf  dem  Kante  uud  überzeugte  sicK,  dass  nach  verbältnias- 
mäsig  sehr  kurser  Zeit  die  Spuren  davon  verschwunden  waren,  iväb- 
feud  in  den  AdifUberg^r  Grotten  versichert  .wurde ,  dass  sich  in 
denselben  am  vermehrten  Abtiöpfeln  i^t  Stalaktit  Gebilde  mit  Sicherheit 
erkennen  lasse ,  wann  es  ausserhalb  stark  geregnet  habe.  —  Un- 
ter den  bezeichneten  Umstanden  finden  wir  die  Oberfläche  des  Ge- 
birges  Wasser  -  und  in  Folge  dessen  auch  Pflanzen-arm ,  während  die 
Wasser » Ansaarailungefl    in's    Innere    dieses   anomalen    Alpen  •  Stockes 


616 

verletzt  erselieinei!.  In  dt r  That  «tossen  wh  Mit  iittf  ein  vollstindi«: 
üubtprraneK  Bf wät^ffpronc^s-SysIcni,  welches  sich  auf  der  Oberfläche  nnrhin 
und  wieder  9  am  schnell  wieder  su  verschwinden,  nur  Brachsfuck^weiM 
sehen  lässt,  während  die  wichttg^eren  Abfliisse  solcher  subt«  ranen  Was- 
ser-Ansammlangen  an  den  Spiten  der  Julischeu  Alpen  meiftf  an  fiefer 
lief^endrn  Stellen  und  oft  mit  den  äberraseheudsten  Erscheinungen  ver<rips'  )*. 
schaftet  hervorbrechen ,  nm  sich  entweder  westlich  in  das  Adriatigehe 
Meer  zu  ergiessen,  oder  östlich  dem  mSchtig^en  DonaU'Gebieie  znzaeilen. 
Doch  durfte  der  Erwähnung  wohl  werth  seyn,  dsss  schon  dt«*jenigen 
unterirdischen  Wasser- Massen,  welche  der  Beobachtung  zogangtP^h  flies- 
sen  ,  beträchtlicher  erscheinen  ,  als  das  Volumen  jener  aus  dem  -'•■  ' 
hervordriiigendeu  Wasser  **".  Übrigens  ist  der  Lauf  dieser  tbeils  ober- 
theils  unter-irdischen  Flfisse  mit  so  ungewShnliehen  Erscheinangen  Ter- 
bundeuy  dass  einige  Beispiele  Erwähnung  verdienen. 

DerPoik  dringt,  etwa  30  Schritte  breit,  von  SW.  kommeiKl,  tn  die 
Adeiftberger  Grotte  mit  starkem  Gefllle,    durchströmt   diese  zuaii  Thrtt 
und  setzt  dann  seinen  unterirdischen  Lliuf  gegen  O.  fort ,  bricht  unfern 
Planina  verstärkt   an    einer  steilen  Felswand  liervor  and  veii^inigl  sich 
bald  darauf  mit    dem  Vn%  ^  der  nahe    dabri   unter  ähnlichen  Umstaiidea 
als  ein  50  Schritt  breiter  Fluss    hervorbricht  und  dann   dem  Po9t  seine 
Benennnung   ebenfalls    niittheilt.     Dieser  ün%   ist  einige  Stunden  ober- 
halb bei  St  Kan%i(in   unfern  Zirknifz   auf  einer  ganz  kurzen  Sti«.«:.^«. 
erschienen ,    auf  welcher   er  zum  Betriebe  inebrer  Mnblenwerke  T> 
wird,  worauf  er  eben  so  gewaltig  in  einem  Schlünde  verschwindet,  v 
er  hervorgebrochen  war.      Dass  der  ITit«  und  der  Poik  hei  'JPÜ%rfr^^  >^' 
den  bezeichneten  Fluss-Stucken  wirklich  identisch,   davon    hfft    *     *• 

.durch    hineingeworfene  Sägespäne  und    zerschnittenes   Stroh    überzeugt. 

^Nach  seiner  Vereinigung  bei  Plnnina  fliesst  der  durch  cten  Potfr  verstärkte 
Un%  eine  Stunde  weit  bis  Jncohowiz,  um  wiederum  in  einem  Erff^i*^" 
zu  verschwinden  und  erst  bei  Ohrr-Lnihach  (wo  übrigens  mehre  Flans- 
chen am  Pusse  des  Gebirges  plötzlich  auf  die  Oberfl»cbe  hervortreten) 
den  Lauf  oberirdisch  fortzusetzen  und  sich  dort  in  den  Laibach  zu  er- 
g'essen.  Der  Zirknitz^tiach  strömt  mit  manchfacher  Abwechslung  Mild 
über  und  bald  unter  der  Erd- Oberfläche  fort,  bis  er  zwischen  BabnapcUui 
und  Schneeberg  gänzlich  verschwindet.  Die  schönste  Erselteiinmg  der 
Art  wird  indess  durch  ein  FlusAchen  herbeigeführt ,  welches  sich  unter 
höchst  malerischen  Umgebungen  bei  St.  Kanzian  unfern  Ttiest  zwischen 
«lehr  kühn  gebildeten  Felswänden  in  einen  Grotten-Schlund  stürzt.  Doch 
durfte  kein  Theil  dieses  ,,niystischen''  Wasxer-Systems  eine  solche  Be* 
rühmtheit  erlangt  haben,  wie  daa  Hervortreten  des  Timavwt  aus  dem 
West-Fusse  der  Julhchen  Alpen '^  denn  die  besonderen  Umstände,  unter 
denen    es   geschieht,    erregten    bereits   die  Aufmerksamkeit  der   Kultur- 

*  Naiuentlich  gilt  diese  Bemerkung  von  den  anter-  nnd  ober-Irdischen  gegen  W. 
gcricliteten  Strömen.  Sollte  diese  Tiiatsache  zur  Vermnthung  berechtigen,  dass  ein 
Tlieil  der  Gewässer  der  JitUsrhen  Alpfn  wfthrend  ihres  ganzen  Verlaufes  nicht  aa  ^t 
Krdoberiläeht  treUn  and  sieh  daher  submarin  in 's  Adiuitiaehfi  Me^r  ergicssen  ? 


«17 

Volker  (Ars  Iksiisehen  AHertlittns.  Nördlich  von  TrieH  n&mlich  ailt 
der  Kttrsi  mit  «HfFAllender  Steilheit  gef^^en  dfts  Meer  ah.  Zwischen 
dem  FusM  des  Gebirge»  vnd  dem  Adri4U%soh»m  Meer^  findet  »ich 
ein  sehr  schmaler  Streifen  niederen  Vörlwidesy  an  manchen  Stellen 
kehie  Viertelstunde  breit  y  selten  breiter ,  fast  fiberall  nur  wenig  höher 
die  Oberfläche  des  Meeres.  Dort,  zwisshen  Duina  und  M^nfaUwM^ 
dringt  der  Timatio  (so ,  oder  auch  Dnino  wird  er  dort  genannt)  lief  am 
iusse  der  steilen  Wand  des  K»r$U9  hervor,  und  zwar  sogleich  wasser- 
'AfK  Der  Vf.  unterschied  bestimmt  &  Hauptarme.  Die  heftige. Bewe* 
gung  de*  1^  assers  an  manchen  Stellen  tiiess  Jedoch  deutlich  wahrnehmen) 
A%iid^O  'lugen  diesor  Arms  mehr  als  eine  Quelle  zuströmten.  Sieben 
bi«  neun  Quellen  liessen  sieh  hier  noch  füglich  unterscheiden.  Der  Vf. 
befand  sich  dort  in  der  ersten  Hälfte  des  Septembers  1839  zu  einer  Zeit, 
als  die  dortige  Gegend  etwa  sehn  Regentage  gehabt  haben .  mochte.  Hier* 
aus  erklärte  sich  die  angewohnliehe  Wasser-Fulle  des  Flusses,  wie  sie  an 
den  Ufern  leicht  erkennbar  war.  Diess  zu  erw&hncn  ist  nicht  ganz 
unwichtig,  weil  kaum  bezweifelt  werden  kann,  dass  in  troekener  Zeitf 
bei  niederem  Wasserstande,  die  verschiedenen  Quellen  iich  nicht  zu  einem 
Arme  verbinden,  sondern  dann  jede  einzeln  zum  Flnsae  strömt,  uud  so 
erklärt  sich  die  Verschiedenheit  der  Angaben  bei  den  Alten  #ber  die  Zahl 
jener  Arme  da,  wo  sie  dem  Gebirge  entströmen. 


D.  T.  AifSTEDT:  über  das  zoologische  Verhaltniss  der 
.('PT  i^' ,^  euersteine  und  die  wahrscheinlichen  Ursachen  der 
lf^hrhsf*n)^  von  Feuerstein  -  Ltj^er  in  den  obern  Kreide- 
Schichten  {Ann.  mag.  »ai.  hiitt.  1844,  Xll/,.  341— M9).  Zuerst  gibt 
der  Vf.  einen  ausführlichen  Auszug  aus  BowEnii4i<K's  Untc^uehungen, 
1^1.  >}  zeigen,  wie  äussere  Form  und  innere  Strokt«/  für  eine  or- 
gauische  Grundlage  hei  der  Feuerstein •  Bildung  sprechen,  indem  man 
im  Innern  fast,  immer  SpicuU  und  Fasern  von  See-SchwAminen  mit  Poly* 
thaümien  und  Infu§orieu*Restett,  aussen  eine  dunme  Rinde  von  kiese-* 
lige  Kreide  mit  Eindrücken  von  anhängend  gewesenen  Konchylieu, 
Seeigeln  n.  dgl.  entdecke.  Dann  sitirt  er  eine  eigene  Beobarhtung,  wo* 
nach  eine  solche  Schwamm-Masse  in  das  Innere  eines  aussen  aufliegen* 
den  Seeigels  hinein  und  darin  an  tingleicber  Höhe- emporgewachsen 
war ,  was  sich  mit  der  Theorie  einer  von  aussen  eingedrungenen 
Masse  von  Kiesel-Gallerte  nicht  gut  vertrage.  Nun  bestehen  die  See- 
Schwämme  der  Kreide  hauptsächlich  inVentriculites,  von  langkegelför* 
RMger  bis  donn-napfartiger  Gestalt;  ^  in  Chosnites,  der  meistens 
kleiner  und  oben  mit  einer  kreisrunden  Öffnung  verseben  ist;  in  Poly- 
potbecia  von  ästiger  Form,  und  in  Sord^lrtaitd  in  Paramoudra, 
das  1'— 3'  hoch,  halb  so  breit,  hohl  und  oft  in  grosserer  Anzahl  anfein* 
andergefugt  ist  und  bald  aufrecht ,  bald  schief  steht  oder  ganz  umliegt. 
Die  hohle  Axe  ist  gewöhnlich  mit.i(.reide  ausgefüllt,  schiiesst  aber  von 
der  Basis  bis  zur  Spitze  oocb  eine  aentral«  Röhre  von  Finger-Dicke  ein. 


616 

die  atts  MeaellgeD  Thellen  befttebl.  EoMlth  ruft  der  Yt  die  Moleeultf 
Attraktioo  zu  Hülfe,  weiolie  swiaeben  Iioaiogenen  Maase-Tbeilnhen  jiUtt- 
findet  und  dorcb  welche  mithin  kieaeligc  Scbwaanm-Faicni  aaf  aunpei- 
dirte  Kieael-Materie  gewirkt  haben  «fiiia^n.  Seine  Theorie  ist  nan  foU 
gendr.  Wihrend  einer  langen  Zeit  der  Rulie  aoMagen  sieb  die  Scbicbtea 
der  unteren  Kreide  nieder,  woau  allere  Kalk- Felaen  and  Seetliier-SchaleD 
den  Stoff  lieferten.  Alii  endlieh  der  Niederachlag  auflMirte,  erhärtete  die 
OberflSche  dea  Kreide-Bodena  im  Meere  hinreichend,  um  SchwAmaien  aod 
andern  See-Gew&cliaen  ihre  Anaicdehing  an  gestatten.  Nun  beganors 
plutotiische  Bewegungen ,  in  deren  Folge  der  See-Boden  sich  hier  ria- 
aeiikte  und  dort  emporhob,  die  Sehwämme  roechaniarh  mit  ILreidc  ubc^ 
schüttend,  und  Quellen  warmeu  Weasers  hervorbrachen,  daa  Kieaelerde 
aufgelöst  enthielt ,  welche  iu  -das  Innere  der  Sehwämme  eindrang  uad 
eich  chemisch  darin  absetzte.  Diessibe  Erscheinung  wiederholte  sieb 
später,  und  so  entstand  daa  sweite  Feuerstein-Leger.  —  —  Horasteia- 
und  Feuerstein  Nieren  kommen  swar  auch  in  andern  Kalk-Bildungen  vor, 
ober  sie  aind  nicht  wie  in  der  Kreide  in  regelmasige  Flächen  vertheilt. 
*-*-  Deirtliche  Spuren  davon,  daaa  jene  plutoniscben  Bewegungen  in  der 
Kreide-Zeit  wirklieh  stattgeftenden  haben»  findet  man  in  mebren  Gegen- 
den Englands. 


W.    B.   RooERs:    Schliff-Flächen    am  Kontakte  von  Über- 
gangs-Geste  Inen  (Sillim.  Journ.  194^,    XLIII,   181—1821.     Narh- 
dem  H.  D.  Rogers  sich   aber  die   gestreiften  Fcis-Fläclien .    <«  u  ^J 
Grafschaften   Punmyioaniens   und   den    nächst- gelegenen    :    '.  •  ^ 
verbreitet,  wo  sie  sut  den  Hohen  und  swar  bia  au  2000'  See  «iaur.  . 
über  die  Thal-Sohle)   mit  NS.  -  Streichen   vorkommen ,    währeto  •  . 
Thale  dessen  Laufe  folgen   und  an    den  Berg-Seiten   öfters  eine  C     . 
aufwärts   gehende  Richtung   annehmen ,   erwähnt   er  des  Mangels  * 
Granit-  u.  a.  Blöcke  in  der  südlichen  Grenze  Jenes  Vorkommens  gt    > 
itf  Flächen,  folgert  daraus,  dass  schwimmende  Eisberge  bei  jener  :-'> 
fung  nicht  mitgewirkt  haben  können,  und  will  die  Strvifung  von  den*:  ^ 
liegenden  Drift-Schichten  herleiten,  die  durch  heftige  Waaser-Strömiiis^ 
aua  Norden   in  reissende  Bewegung   gesetct  worden  wären.      Die  -■ 
•tehung  von  polirten  und  geritzten  Flächen  am  Kontakte  alter  Fora'    '^' 
iien  in  einer  Zeit,  wo  es  noch  kein  Eis  gab,  aeigte  ohnehin,  dasstaS. 
sieh  nach  andern  Ursachen  umsehen  müsse. 

Dieaen  letzterwähnten  Gegenstand  verfolgt  W.  B.  Rogers  nun  wei- 
ter und  zeigt,  wie  in  dem  Appalacktm-'OMrge  und  der  Umgegend  die 
Ubergangskslke  in  Folge  von  Entblössungs-  und  Fortfiihrungs-Erscbei- 
nungen  eine  im  Grossen  höchst  ungleiche  Dicke  und  wellenartige  Ober- 
fiäche  darbieten,  welche  dann  im  Kloinen  glatt  gerieben  und  gefurcht 
«eye.  Abgerollte  Gesehiebe  dersel(>en  mit  Versteinerungen  n.  a.  Gesteins- 
Trummern  haben  dann  das  Material  zur  unteren  Schicht  dea  darauf  fol- 
genden Oriakany  •  Sandsteins    gelieferte     Hier  eeyen   alao  alte  Drift- 


610 

ErfctieUmiisea  irorhandeii  •«•  «iner  Zeit,  wo  es  poch  kein  EU  gegeben) 
daher  mau  auch  nicht  notbwenilig  die  neuere  Drlft-Erscbeinungen  iq 
Verbindung  mit  £ia  aetaen  aniiaae. 


^  EfdpaehoSee   in    der  J^lfenfon - Gr^$ekatt  iu  T^wat   iriHsUt 

1844  f  Xli,  S).    Der  See  .liegt  avfischen  Libertjß  und  Beaümouty   20 

^  Engl.  Meil.  von  diesem  Orte,  und  hat  |  Meile  ^nadehnung«  lu-  den 
Winter-Monaten  ertiält  er  eine  Kruate  »  welebo  feat  genug  acbeint,  um 
einen  Menseben  zu  tragen,  und  iat  vom  D^pyember  bis  Mär«  gewöhnlich 

>*  mit  einem  säuerlich  acbmecfcende«  Waaser  bedeckt.  Im  Sommer  bemerkt 
man  in  seiner  Mitte  das  beständige  Aufwallen  ?«ner  Quelle,  welclie  ein 
fluaaigea  Öl  zu  Tage  fdhrt ,  daa  an  der  Luft  nilm&blich  an  der  achwar" 

^      sen  Pceh-»arligen  Snbatana  erhärtet,   weleba  den  Rand  des  Sva'a  bildüt, 

^      Die  Eingebarnen  gebrauchen  aie  «In  Murtcl  bei  Mauarwerk« 


r  Ch.  IiYBu.1  fiber  dia  Silur-Sebiehtan  um   Chriitmnh  (fjon^, 

n      Bdimb.  phU.  M^g.  i84$,  C,  XXf  337^339).    Schon  1837  hat  der  Yf^ 

eine  Vorlesung  bei  der  geologischen  Gesellschaft  gehalten,  worin  er  4ia 

von  Granit  durchbrochenen  Schichten  mit  Versteinerungen  um  CAnXttf- 

ma   der  Siluriachen    Periode  snachrieb,    ihrer  Graptolithen    und  Csteni- 

r      poran  wegan,     Setoa>  nnd  Lomsdalb's  UnterauchunKen   der  Fossil-Beste 

:       seigen  ietst  aufs  Neue,   dasa  die  ÜbergangR-Schichten  an  den  Küsten 

9lIi9u<*IULU^  .02^   m-:,    .     ^^"4  von  ChrUiiama  arhr  nah«  insbesondere  mit 

i^i^B  'ilU   ntern  Theiles  dej*  Eiigtisclien  SilurSyitemes  übereinkommen, 

-^^{iibJ,  :/'^.insi€htlich  des  Mtneral-Charakters  der  Fall  ist*    Pie  Gebirga- 

fiov  ii'^arnppe   vo«    ChriHianim   bietet   awei    Haupt  -  Abiheilungen   dar. 

'i  unkle  und   zum  Theile  sehr    kalkige  Thonsehiefer  mit  Orsptolithrn, 

r  obiten  u.  s.  w.  nebst  Grit-Schichten;  2)  rsuchgraue  Kalke  voll  Kornl- 

ü        *—' Sands  leine,    Sefnefer    uinI    Kmiglomerata ,  •wsIsImi    naeh   Kbilhso 

t        j        den  vorigen  zu  liegen  scheinen  (sie  sind  Susserst  stsrk  verworfen), 

il  se  Schichten  heben  Calymene  punctata,    Trinucleua    Carac* 

1^        I     ly   Orth^r^ras  conicum  f    3ellerophon    bilobatus,    Penta- 

I  ms  ob  long  US  und  Grap  toll  thea  Mure  hiaoni  na  mit  den  untern 

p        ""^r-Schlchteii  Englands  gemein;  andere  Trltobften- Arten,  weiche  mrht 

^  isch  sjnd,  gleichen  in  ihrem  Typus  denjenigen,  welche  den  Garadoc- 

Sandstein  oder  die  Liandeilo-Flags  bezeichnen. 
i  Auf  derr  Insel  Langoen  in  Christiania  Fiord  fillt  ein  Kalkstein  voll 

Versteinerungen  regrlniäsig  westlich  gegen  Holmstrand  und  durfte  nebst 
dem  quarzigen  Sandstein  bei  dieser  Stadt  eines  der  obersten  Glieder 
der  Formation  von  Christiania  bilden.  Er  enthält  folgende  Britische 
Korallen- Arten,  unter  welchen  5  bisher  nur  in  den  obern  Silur-Schichten, 
die  andern  in  diese«  nnd  den  untern  zngleloh  vorgekommen  sind,  daher 
Lyell  annimmt,  dass  das  Gestein  von  Langten  ainen  Übergang  bilde 
▼on  den  abern  ao  den  untern  SilnriaebeD  Gaateinen. 


010 

iB  AymtBiry-KjBlk  and  LUndeilo-Flags. 
„  WenlockKalk. 


Catenipora-if  ücbarolde« 

Ptifodict|%aUiicrolatft 

Stroms t«ipflNra    eoncentrica    ,,  Wenlock-Kalk  uad -Schiefer. 


Favo8itesffi,o'    landiea 
„  fibr    9A 

^,         ?polymorpfaA 

Limaria  fruetuoaa 

Millepora?  repena  ^(ju 

Dabei  Eaomphalus  attbai  !^ 


„  Aymentry-  ood  Caradoe>Kalk. 


^  obrem  Lodlow-  und  Ajrmeatry-Kalk. 
M  WeDloek-Kalk  und  -Schiefer. 

-tu«,  Producta  enj^lypha  ond  Cy- 
the'rina  baltica.  —  Neol<ir5  1)^  BcmaiTaY  eine  Reibe  von  Yeraleine- 
ronf^n  von  ChrisUania  erhalten,  welche  g;enau  danitelbe  Reaultat  liefera. 
Diese  und  die  von  Lysll  geaammelten  betragen  60  Arten,  wovon  niiode- 
atena  ^  in  Englatkd  unbekannt  aind,  tkty  ea  weil  beiderlei  Faunen  noch 
nicht  g^enäu  bekannt  aind  oder  weil  die  p^eograpbische  Verbreitung  der 
Arten  überhaupt  Solches  mit  aieb  bringt.  Er  wHI  nicht  laugnen,  dass  in 
jener  Zeit  die  Mtferea-Bewohner  eine  weitere  geographische  Verhrritung 
als  jetxt  beaeaaeii  haben ;  denn  als  Korallen-Riffe  sich  zwischen  dem  50* 
und  70®  Breite  bildeten ,  musa  die  Temperatur  gleichförmiger  gewesen 
aeyn  als  jetzt.  Al>f  >*  nichts  deutet  an,  daaa  dieselbe  Art  eine  «llgcmeifle 
Verbreitung  beaesaen  habe. 


L.  Agansiz:  Bewegung  der  Gletscher  (ßnU.  toc.  sdenc.  nat 
Ntfuehai.  1848,  Nov.  8).  Durch  Beobachtung  der  Signale  auf  der  Mit- 
tel Morine  des  Aar'Gietsehert  am  4.  Sept.  1842 ,  am  20.  Jun*  ;8i3 
(289  Tage)  und  am  16.  August  1843  (57  Tage)  hat  Aoassiz  die  Stärke 
der  Bewegung  dieses  Gletscjbers  an  sich  und  im  Verhältnisse  "^  *  Jahres- 
zeit zu  bestimmen  geaueht.  Ea  ergab  aicb,  in  Sohweitzer-Fuaaen  roa 
3  Dezimetern  ausgedrückt: 


drt  Signales. 


Vora«bewegnBg 


bis  20.  Juni. 


wieder  bis  16.  Au 


«A-.        rbar 
xusamm.  t    346  Tag. 

■  ■  I .  f  H>A i 


2. 

16d',2 

60',2 

.       .Mi319V4 

5. 

177,1 

54,8 

23 1,3,  Ol 

8. 

141,3 

47,V> 

'ffl  t'i'^ 

10. 

150,1 

47,1 

,,-. ,  ■•"" 

11. 

133^1 

35^1 

.      'l-.h. 

14. 

83,7 

26,5 

,.  oo,a 

18. 

68,3 

18,3 

6,6 

Von  kleinen  Schwankungen  abgesehen,  bewegten  aich  in  beiden  Zeitrao* 
men  des  Signal  5  am  acbneilalen  und  die  tiefer  liegenden  <8— 18)  um 
ao  laugsamer  y  je  weiter  abwärts  ai«  aicb  fiudeo.    Jenea  Signal  5  liegt 


621 

aber  0000'  anlerbalb  dem  Ah$chwH»gy  wo  der  limiUt*%a  \  und  Fiaster' 
maV'^Gletscker  sieb  vereinigen ,  an  einer  Stelle,  wo  das  ,.,  I  de»  Glet* 
Nchem  «reuiger  breit  ist,  aU  die  jener  zwei  ibmie  einsefn  ^t  ,.:timen.  Das 
Verbäktiies  zwisehen  dea  eii»elueu\Sigaalen  i«t  sieb^i*  b'  den  Zeiträu- 
men, fast  gleicb  geblirbca ,  aber  die  Bewegung  öberbatipt  war  in  den  57 
Samaier-TageD  verglei/cbungsweiae  ?iel  schneller  als  in  den  289  Winter- 
■iid  Fffuliltoga-Tagen;  bielte  Jene  erste  Bewegung  das  ganze  Jabr  bin* 
durcb  aa,  «o  wurde  die  jiihrliebe  Vora.  \PweguQg  um  etwa  ^  i^rösaer 
MiafaHeO}  mW  wirlilicb  gesebiebt.  i.  ^  • 

•  AsAss»  bat  ferner  die  Versuch  v  Hopkins  (Jahrb.  t&id^  370) 
über  das  Yoraugleiten  eines  Haufens  Eis  •  Trümmer  auf  geneigter  Fla- 
che wiederkolt  und  bestätigt  gefunden.  Auch  ganze  Blöcke  von  50^ 
100  Pfd.  Gewicht  bewegten  sich  auf  geneigten  Granit-Platten  und  aal 
Rasen" Flächen  merkbar  und  gleicbHirniig  einige.  Stunden  lang,  horten 
aber  dann  gänslicb  zu  gleiten  auf,  obschonHire  Grundfläche  nacb 
wie  var  hoclf*  abscbmolz.  Das  Gleiten  hörte  näu^'-i;  auf,  sobald  dfl^ 
Unefoeebeiten,  mittelst  deren  der  £iablock  auf  der. 6 Aar.' '»Platte,  ruhetc^ 
abgescbmolzen  waren  und  der  Block  sich  genau  auc  das  Relief  der 
Platte  angelegt  hatte.  Operirt  man  nun  mit  einem  Haufen  kleiner 
Trümmer,  so  werden  diese  ilire  Lage  vielfältig  ändern  und  da|ier  nicht 
oder  erst  spät  zur  Ruhe  gelangen.  Da  nua  der  Gletscher,  eine  ko- 
liärente  Masse  ist,  so  beweist  der  HoPKia'scbe  Versuch  nichts  für  des- 
Men  gleitende  Bewegung.  Auch  war  die  Höbe  der  abgeschmolzenen  Eis- 
Masse  bei  Agassis'«  Versuchen  immer  grösser,  als  die  Länge  des  gleitend 
xuruckgelegten  Weges,  so  dass  ein  Gletscher,  un-| auf  jene  Weise  den 
Weg  zuruckiegea  au  kdaaen^  den  er  jälirl*"n  wirklich  zurücklegt,  io 
wenigen  jabreu  gänzlich  aerscbaaulsen  seyn  musste. 


6.  Stu  "r  hatte  den  obern  Tbeil  des  Faulhwns  als  untere 
Kreide  besimmt,  ohne  Petrefakte  von  da  zu  kennen  ;  —  die  Grenze 
derselb**n  j^^f-  "^en  nördlicher  liegenden  Jurakalk  ging  von  TsdiingH* 
feld  \  \  Olisi  '*n'Alp,  auf  welcher  sich  wirkliche  J<ira-Petrefakte  finden. 
Nun  ahp  hat 'Bravais  Slm  Summer  1841  am  Ost-Abhange  des  Faiilhorng 
gegen  Tä(^*}itigflffi4%v^^rk\tthe  Kreide-Versteinerungen  gefunden,  welche 
a'ORBioi>Hr'be)i*inimt  bat  ai«  Belemnites  subfusifoi  nie  B. ,  B.  ex- 
tinc'-"  »US  Raup.,  Ammonites  aspe  rrimus  d'O.,  A.  semistriatus 
i>'0.,  A.-''<^^i  'tocersK  d'O.,  Venus  s/?.,  welche  dem  untern  Thcile  des 
Neoc<'  ^s£«V'^<^^*  ^tt  Chambsry,  Casieiiane  und  in  Provt'iiee  vorkommt, 
catspr^t  ht^t  ^ Verbandl.  d.  .^  '*humi».  natorf«  Gesellscb.  zu  AlUlorf  ia 
t^M^  S.  17t.) 

.r.  

W»  B.  Rooaas:  über  die  Verbreitung  des  tertiären  Infuso- 
rien. Stratums  (Silum.  Americ.  Jvurit.  1843,  XLV^  311-312,  iS44y 
XL  Vi,  141 — 142).  Diese  vom  Vf.  surrst  am  RafipakßüMOOk  und  au  Richmond 


entdeckte  Seliiehf  hat  tich  jettt  noeh  an  vielen  andern  Orten  in  Fifyi- 
njeji  ron  dem  Poiomak-FtuBne  an  Ina  faat  aar  Stld  Grenze  den  Slaatec 
gefunden :  in  den  Siratford-Kltpptn  am  Poiammky  y^  der  Naba  von  Wtü- 
moreiand  Conri  Hautf,  an  riefen  Pnniilen  awiac  'n  den  Flönaen  PuUh 
tnäk  und  Rappahannock,  am  Jmmes  rlf^er  unterhalb  CUtf-Poimt,  su  Petent 
bürg  am  Appomaitax  Flusse  und  bei  Onpre^Brieke  am  NnkfmeH^FUisnf, 
Später  bat  sie  R.  nardwirta  bis  über  den  Poiommek  iiinana  and  an 
PUcUüWny  tt.  a.  O.  in  Mmrylamd  entdecl^t  und  Dana  in  (hregum.  Aber 
wahrscheinlich  geht  aie  bis  zum  Delaware  im  Nnrtlen  nn4  weit  über 
den  Rotmoke  im  Süden.  Obscbon  sie  an  ein>^'en  Stellen  «ocene  Eiii> 
drücke  enthält,  so  ruhet  sie  doch  an  ande'  ^'bestimmt  auf  miocenea 
Schichten  und  srheint,  wenn  auch  nicht  alt« '^'^eile  ^nttu  gleich  alt  seyn 
mögen ,  doch  im  Ganzen  dem  unteren  ThieiT  ^^699  Mtocen-Gebildea  anzu- 
gefaSren.  Bei  Petersburg  bat  daa  Gebitde  'kwa  30'  Mächtigkeit.  Ef 
enthält  auch  unrollstindig  rerkoblte,  ia^^[  fsserige  Pflanzeit-Th'eile  in 
ziemlicher  Menge,  welche  eine  nähere  B('){fmmnng  wohl  zulassen  werden. 
Unter  andern  niiocenen  Muscheln  kömmt  auch  Astarte  nndniata  daria 
vor  [wegen  der  Arten  s.  Baii:.ey  a.  a.  O, 


Rscnault:  Versuche  über  die  speaifiitehe  Warne  gewis- 
ser Gesteine  (Jambs.  JS;<lin6.  Jbnm.  794^,  XJrX#F,i69-^l70).  Forbbs 
hatte  am  20.  Dez.  1842  der  Edinburgt-r  Sozietät  eine  Abhandlung  vor- 
gelegt über  die  Wärme .  Leitungsßhigkeit  verschiedener  Boden  -  Artea 
iProceedinge,  p.  343),  damals  jedoch  noch  auf  die  Nothwendigkeit  hingewie- 
sen ,  die  spezifisclie  Warme  einer  jeden  Boden* Art  dabei  in  Betracht  iQ 
ziehen.  Daher  hat  auf  Elie  db  Bbavmont's  Anstehen  Rbonauct  die 
Beobachtung  von  Reihen  von  Thermometern  in  verschiedenen  Boden- 
Arten  unternommen,  um  die  apeaifische  Wärme  derselben  zu  ermittela« . 
und  Sie  gefunden: 

Ib  Beobaehtmig  I.  II.  Mittel. 

Porphyr  von  CaiiOH  HiU         .         .         0.20654  0,20587  O.20620 

Sand  des  Versuehs-Gartens ^^\  i  \>\A 

Sandstein  vom  Craigleith-Bruch      .         0.t9257  0.10152         'iticml/i. 

Doch  bedürfen   diese  Resnilate  noch   einiger  Berichtigungen   we^  n •*!>'•  j 
ungleichen  Menge  von  Feuditigkeit  in  den  verschiedenen  Gesteinen« 


Al.  Robbrtsoiv:  ober  das  Vorkommen  von  Sehicbten  mit 
Susswasser-Possilie  n  im  oolithischen  Kohlen-Revier  vos 
Brora  in  Suiherlandihire  (Geol.  Soc.  ^  Ann.  mag,  nal,  kiH.  tSdd, 
Xltl,  146).  Die  Steile  ist  nur  während  der  Ebbe  zugänglich,  tVc^  mao 
folgende  abwärts  gehende  Schichten- Folge  wahrnimmt.  '' 

a.  Kalkige  Sandsteine  =  Gray  limeatone  von  ClovgMoM,  hncb  Phux. 

b.  Srhiefer  und  Kohle,  einige  Fusse. 

c.  Schiefer  mit  Fossilien,  etwa  i". 


023 

d.  ScbMer  und  Kohle  wio  b,  S'.;-S'. 

r.  Thoa  mit  FoMilien  14". 

f.  Sehiefrr  mit  cini^n  Pflanscn« 

Das  Bette  c  bat  geliefert;  8chuppen  tebr  ähnlich  denen  des  Lepi- 
dotus  ftmbriatue  A«.  und  von  Me  ealnrua;  Paludina  einige  neue 
Arten^  Cfclas  1->S  neue  Arten;  Cypris  neue  Arten;  Pflanaen 
andeullirh. 

Oie  Schichte  e  hat  gegeben:  Schuppen  von  2—3  Lepido tue- Arten  ; 
Zabne  von  ?Acrodua  mioinius  Ao.  und  von  Hybodus  minimufi; 
Palqdioa  einige  der  ob/i^en  Arten;  Per  na  2—3  Arten;  Unio  1  neue 
Art;  Cycite  einige  neu  >^Arten  hauptsächlich  su  Cyre na  gehörend; 
dabei  auch  dieCyclae  m;  .,,  der  Wealdeu-Bildungen;  Gypria^  einig« 
der  obigen  Arten;  PflanzPi,^*  crkohlte  Reste. 

Beide  Schichten  beatehe.^  faat  ganz  aua  Foaail  Reaten.  Die  obre 
bat  auaaer  den  Fiach- Schuppen  i,  *- Suaswasiterthier-Reatp,  die  untre  abei^ 
aolche  von  ungewiasrr  Art  gelieti'»  Jenea  ist  daher  wohl  eine  wirkliche 
Sumpf-  ,  diese  eine  6eiitade.Bildung.  Die  angeblichen  Pernen  mucbten 
vielleicht  ein  neues  Genua  bilden,  daa  sich  zu  Perna  verhält,  wie  Dreis- 
seua  zu  Mytilus. 


R.  I.  MoRCHisoif:  über  Süss wasser-Schiehten  in  den  Oolitb* 
Niederschlägen  von  Brora  und  über  die  Britiachen  Aquiva* 
lente  des  Neocomien  dea  Featlandea  (das.  147.  148).  Der  Vf. 
beatäligt  voNkonimen  die  voranatebende  Eotdeckung  RoBBRTaon's  und 
fugt  bei,  daaa  die  Mündung  des  Rrora^Flu»9€8  unzweifeibaft  unter  dem 
Oxfordelay,  jenea  Säaawaaaer^Gebiide  also  im  Herzen  der  Oolithe  liege. 
—  Eirte  UntersQchung  der  von  ibni  und  Sbdgwick  su  Loch  Staffln  auf 
Skye  geaammelten  Verateinerungen  liess  die  Haupt-Formen  von  Brora 
ww'"''i  erkennen;  woraua  er  folgert,  daaa  jene  einst  von  ihm  zu  den- 
Weäi4en  gerechneten  Schichten  {Geoi,  TrauMacL  IMf  366)  nun  ebenfalls  in 
die  Mitte  der  Oolithe  verlegt  werden  muasen.  So  mag  es  aich  auch  mit  den 
S<*b|,.yf    ,^  in  eij/jjt  verholten,  welche  Malooumsoei  zu  den  Purbeck-Lagen 

^>>iii  0  '^'  Wahracfaeinlich  wird  man  später  mit  den  Land-Pflanzen 
•ih  u  ^^'  Searboroitffhf.Siotietfifld  und  BrorM  auch  noch  Snasw#.s« 
.  «wjnebylien  entdecken.  Er  hebt  das  Vorkommen  einer  und  derselben 
Cyclas-Art  in  der  Mitte  der  Oolithe  wie  in  den  Wealden  herv.or. 

Die  Wealden^  scheinen  ihn»  daher  eher  mit  den  Oolitheo  als  mit  der 
Kreide  verbunden  werden  su  müssen  und  folglich  dem  Neocomien  nicht  an 
c»tsprechen.  Nene  Uutersuchnngen  mit  Graf  KBrasAuiio  während  dem 
letzten  Mnt  auf  der  Insel  Wigkt  veranstaltet  haben  in  ihm  die  alte  Mei* 
nung  b«  ^^stigt ,  daaa  das  Neoeomieo  nichta  viel  anderes  seyen,  als  der 
untere  Tb«>  des  Grönssndes  selbst.  Manche  Fossil-Arten  sind  gans 
identisch.  Vo/  den  WealdenSchichten  bis  in  die  Grüoaand-  und  Schie« 
fer-Scbiditen  biiiauf  findet  et«  ganz  allmählicher  Übergang  Statt,  und  dia 
Susswasserthier-Reate  weichen  er«!  ntcb  iwiedcrb^lter  W^ecbseili^KexttBg 


624 

den  Seetliier-Reatcfn.  Aber  unt'l'htel  dieser  innig^eB  Verbin- 
dung: zwiMclien  Wealden  üntergrunsaud  folgt  nirht, 
daas  diese  zwei  Formationen  io  ein  ideologisches  System 
gehören,  denn  Mantell  bat  schon  1822  die  Analogie  swiscbea  dfii 
Wealden-  und  StonesHelder-Tbieren  nnehgewiesen  nnd  Owbh  nenerltch 
dieselbe  noch  viel  weiter  verfolgt,  und  Acusais  l>at  dre  Fiscba  des  Kreide« 
Systems  von  denen  der  Wealden  ganz  verschieden  gefunden. 

Wo  ist  aber  nun  in  dortii^er  Gegend  die  genaue  Grenze  zwisrhen 
dem  Oolithen-  und  dem  Kreide  •  System?  M.  hfilt  dafür,  dass  drr 
gröbste  Theil  der  Wealden  zu  den  Oolithen  gehöre-,  der  oberste  Thfii 
derselben  aber  den  untern  NeocomienSchicbten  entsprechen  und  daher 
noch  zum  Kreide-System  gesogen  werden  müsse,  wie  denn  ein  groR«fr 
Theil  des  Neoconiien  wieder  nichts  anders  als  der  untere  Grunsand 
ist,  was  unter  andern  auch  Graf  Keyserling  nach  Yergleichung  der  auf 
Wight  gesammelten  Versteinerungen  mit  denen  der  Neocomicn-Schichtefr 
yoix  Ktfslavodsk  im  Kaukasus  bestätigte. 

[So  wäre  siso  abermal«  eine  der  bisherigen  örtlichen  Lucken  zwischrn 
verschiedenen  Formations-Syntemen  als  ausgetullt  zu  betrachten,  wie  et 
auch  für  dieselben  Systeme  schon  in  mehren  andern  Gegenden  ange- 
deutet worden  ist.] 


G.  J.  Müldbr:  das  Streben  der  Materie  nach  Harmonie, 
eine  Vorlesuno^  (31  SS.  8^,  Braunschweig  1844).  Der  Vf.  geht  von 
der  LAPLACE'schen  Ansicht  aus,  dass  die  Materie  zuerst  in  fein  zcrtbeillfm 
"Zustand  im  Weltraum  verbreitet  gewesen  seye  ->  als  Nebelfleck  — 
und  sich  dann  zu  unserem  Welt -System  kondensirt  und  gruppirt  hsbf, 
in  welchem  wieder  der  unorganische  StolF  die  Vorbereiton|p  dcw  organi- 
sehen  war,  die  Infnsorien  „der  Stoff  und  die  Form'^  fiir  die  Weichthier^, 
diese  für  A\t  Fische ,  diese  für  die  Reptilien ,  diese  für  die  Säogthifre 
und  diese  für  die  Vögel.  Diese  alle  zusammen  von  den  Pflai^zcD  unter* 
stutzt  waren  nothwendig,  um  den  Stoff  der  Erde  geschickt  au  onachen, 
feinen  hohem  Geist  zu  beherbergen ,  den  Mensehen.  Des  Streben  der 
Materie  naeli  Harmonie,'  nach  Gleichgewicht  ihrer  Kräfte  (S.  29)  war  es, 
was  Alles  diess  bewirkte.  '>'<  ist  sehr  ansprechend,  dem  Vf.  in  dieser 
Durchfährung  zu  folgen  j  welcher  vom  chemischen  Gesichts-Punkte  aus- 
gehend zu  demselben  Resultate  kommt,  wie  Laplacb  vom  rein  niechaniselieD. 
Dtn  ersten  Anstoss  zur  Vereinigung  der  Materie  gab  die  xufallige  An- 
näherung eines  Kometen  an  den  Nebelfleck,  er  erwärmte  etwas  desses 
Materie  y  weckte  so  die  in  ihr  liegenden  Atfinitäten;  die  Folge  der  Ver- 
einigung war  eine  ungeheure  Wärme-Entwiekelung  und  daher  tropfbare 
VerfliisKignng  der  Materie,  welche  uothig  war,  damit  die  Erde  die  Form 
eines  Revolutions-SphSrOides  annehmen  konnte,  u.  s.  w.'  Die  cbemisebe 
Wechselwirkung  des  Wassers  mit  den  bereits  erstarrten  Felsen  wird  als 
tine  uene  Form  geologischer  Kräfte  eiugeffibrt. 


025^ 

Indem  wSr  gUuben,  d*iM  lüeoitiid  dies«  kirim»  Scihrift  «äs  den 
Hflnd«!!  legeo  tvird,  oliite  «ich  einer  ipog'oelimen  Unterhaltuog  uod  Bo* 
UUruiig  zu  erfreuni ,  köiiniui  wir  f(|ei«:liwolil  luit  dem  Vf.  nickt  in  all.ea 
Punkten  einverstanden  seyn,  $o  will  er  die  Lelicnakran  nicht  ala  eine 
besondere  Kraft  gellen  Umcq.  Es  i«t  wahr,  das«  mau  mit  grosser  Be^ 
quenilichkcit  eine  Menge  von  Erscl^eiuungen  ans  der  Lebenskraft  zu  er« 
klären  gemeint  lift,  ata^nacli  ihren  wahren  Ursachen  eu  forschen;  allein  so 
lange  uns  der  Ch^mikei^  nieht  einen  lebenden  Sperling  aus  seinen  Grund- 
stoffen und  deren  Kräften  herstellen  kann ,  ohne  selbst  eines  andern 
lebenden  Sperlings  biezn^^z^ji  bedürfen,  ist  die  Annahme  einer  Lebeni- 
kraft  gerechtfertigt.  Auch  ist  es  unrichtig,  dsss  die  organischen  Wesen 
in  der  Ordnung»  wie  er  meint,  aufeinander  gefolgt  seyen:  Schimmel, 
dann' Farne,  dann  Stsahlthiere,  Weicbtbiere  und  Wirbeltbiere  [soll  heis« 
sen  „Keirbthiere**] ,  dann  Fische |  dann  .kriechende  Thiere  [soll  heissen 
;,Reptilien'*],  dann  Säogthiere  und  «uletxt  Vögel  und  endlich  der  Mensch 
(S.  25).  Diese  Vorstellung  .kenn  in  groben  Umrissen  tbeilweise  gelten, 
sber  nicht  im  Detaii ;  es  haben  dalicr  auch  dieae  Weaen  nicht  die  Ma- 
terie für  einander  vorbereiten  können ! 


BEc^UBR£Lr|l3eobachtungen  über  die  Anwesenheit  Qold- 
führendeiiHSandes  in  der  Bleiglanz- Lagerstätte  von  SL'.Santin' 
Cantates  imCaHial  und  über  das  Vorkommen  Gold-führenden 
Sandesvsüb^^baupt  (Compt  rendus  de  Vacad,  d,  scienc.  1840y  JuUlet 
27  >  BiöL  univerg.  1840,  XXIX,  419—424).  Es  ist^bekannt,  dass  das 
Gold  th^il»'  aus  Gangen '  alter  Feuer-Gesteine  ,  theifs  und  %süptsuchlich 
aber  ms  Gold-fuhrendem  Alluvial-Saode  herrührt,  welcher  durch  Zer- 
setzung von  Gold- führenden  Felsarten  unbekannten  Vorkommens  euttitsnden 
ist.  Jen* Feuersteine  sind:  Granit,  Gneiss,  Glimmerschiefer,  Thonschiefer, 
Syenit»  Diabas,  Amphibolit,  korni^^er  Kalk,  Eurit-Porphyr'u.  s.  w.  Das 
Gold  findet  sieh  darin  atets  metallisch,  in  Form  von  Körnchen,  PlSttchei) 
und  Krystalleo,  begleitet  von  Scliwrfel-Eisen  ,  -Kupfer,  -Blei,  -Silber, 
-Antimon^  Blende,  Mispicke! ,  grauem  Kobalt,  Gediegen-Tellur,  Malachit 
u.  8.  w.  -^  Im  Gold-führenden ,  thonigen  und  eisenschussi^^en  Quarz- 
Sande  aber,  welcher  unermesnüche  Ebenen  bedeckt,  sind  Eisenoxydul, 
Titan  Eisen,  kleine  Körner  von  Rubin,  *  liind,  Spinell  u.  s.  w.  seine 
Begleiter,  und  das  Gold  selbst  hat  die  Forin  von  Schüppchen  und  Klump- 
eben  von  einigen  Millit^ramman  bis  zu  mehren  Kilogrammen  Gewicht. 
Da  der  Sand  nacli  der  Menge  des  ihm  beigespTUen  Eisens  schwarz  oder 
roth  ist,  so  wird  es  wahrscheinlich,  diiss  das  Gold  durch  Zersetzung  der 
im  festen '  Gestein  vorhanden  gewesenen  Kiese  blossgelegt  worden  ist, 
und  der  Sand  aelbst  tragt  oft  einen  basaltischen  Charakter. —  Endlich 
enthalten  ^die  Granit  -  und  Gneiss-Berge  der  Uere  Gold  in  allen  ihren 
Schwefel-Metallen  und  liefert  Schwefel-Blei  von  Pwrtrand,  das  Sehwefel- 
Antimon  von  AmrU^  das  Schwefel  Kopfer  von  f«  Cocheiie  Gold. 

Bei  St*'SantM'CatUaie$  kommt  der  Gold-  uod  Silber-führend^  Blei- 
Jahrgang  1844.  .  40 


6f20 

Glans  «uf  GÄngen  Im  GKmmertchiefVr  mit  QmiwNFeren  vor,  welcher 
bePai  Dorf«  Cii%arei  von  BasaltSilulpn  hrA^cU  wird,  die  gegpo  AurU- 
lac  {Auri  iacug)  hin  nntet  Saud  vrr«cliwinden.  Bei  der  MnMe  vo«  Cif- 
Mree  i»t  der  BleiRlan«  begleitet  von  Blende  und  Ei^enklenen ,  nelehe 
etwa«  Kupfer  und  Gold  halten,  aud  bildet  b&ld  Meine  Massen,  bald 
feine  Äderchen,  dtc  in  der  Gebugsart  analaufen;  doch  sind  Kies  und 
Blende  so  wenig  häufig,  dass  man  sie  nur  im  Sclilammc  der  Wasch- Arbeit  vor- 
6ndet.  Der  Bleigtanz  enthält  viel  Silber,  im  metrischen  Zentner  0,450 
Kilogramme,  und  diese»  Silber  liefert  wieder  0,00125  Geivichta-Theile 
GoldT  Der  Vf.  ist  nun  seit  fange  ^^^^'Sll^^'^f^^^  ^•'^*'''  ""*'  ^***^ 
durch  elektro-chemische  Behandlung  auszuschejfden.  Das  Erz  wii  d  hie«ii  vor- 
läufig  geröstet  und  gemalen,  wonach  man  der  Reihe  nach  Blei,  Silber 
und  etwas  Kupfer  leicht  ausziehen  kann,  so  dass  nur  noch  die  Halfle 
des  anfänglichen  Gewichtes  Gungart  und  Gold  znruckbleibt.  100  Kilogr. 
diesea  Rückstandes  aus  200  Kilogr.  Erz  mit  0,30  Blei-Gchalt  wurden 
wieder  bis  auf  2  Kilogr.  durchgewaschen,  welche  endlich  berm  dritten 
Waschen  15  Gramme  (0.00015)  Gold  lieferte.  Wurde  sodann  die  ruck- 
ständige  Gangart  unter  der  Lupe  unter^uiUt ,  so  fand  man  darin  aHe 
Edelsteine  u.  a.  Beatandtheile,  welche  den.  Goldsand  in  vielen  Gegenden 
zusammenzusetzen  pflogen.  Der  Vf.  nahm  darauf  mit  Ditfrknoy  noch 
eine  gemeinschaftliche  IJnfersuehUng  vor,  und  nachdem  man  (*ine  ziem- 
lich beträchtliche  Menge  scharfeckiger  Magneteisen -Körner  mit  dem 
Magnete  ausgezogen,  fand  man 

1)  Quarz  iu  gerollten  und  eckigen  Körnern  =2  0,33. 

2)  Achat,    hellgrau,    durchscheinend,   wie  g;ehackt,   etwas  weniger 
häufig. 

3)  Braune,  zeitige^  metalloide  Substanz,  von  Kalzinatioii  der  Kie«c 
oder  des  Arsenik-Eisens  herrührend. 

4)  Weisses  Arsenik-Eisen,  metallglänzend,   vou  ebenen  scUimmerii- 
4.eiD  Bruch. 

5)  Kiese-Trummer,  Gold- frei  scheinend. 

6)  Braune  glasige  Substanzen  dem  Granat,  Zirkoii  uud  Spinell  nualog. 

7)  Weisse,  dem  Alhit  analoge  Theiichen. 

8)  Gelbiichgraue  Quarz-Stückchen. 

9)  Stücke  und  selbst  einen  Krystall  von  Topas. 

10)  Bläuliche,  abgerundete,  längliche  ?  Korund-Körner. 

11)  krystallinische,  sehr  schön  ^rüne  Smaragd-Theilcben. 

12)  Gold  in  Blilttchctt  und  abgerollten  Klumpchen ;,  zum  Thril  ooeb 
an  Quarz  anhängend. 

Wabrscheinlicb  wurden  mh  ebenso  auch  die  vielen  übrigen  Gange 
TOB  ;Sl.  SanU»  verhalten. 


F.  Chabrillic  liess  fossile  Fische  aus  der  Provinz  Ci^nr«  in 
BrtmlUny  800  Kilometer  INW.  von  Permmbuco  (Compt  rend.  XYUh 


1007)  d«liia  bringen  qni}  §andCe  sie  an  f^E  db  Bbaumonv,   diener  snr 
BettimiuoDg  von  Agassis. 

£i.  A^AS|ii7. :  Bcsrtlwiim^g'  dnr  Fjsclie  und  ili.rer  Formation 
(das.  1007  —  1015).  Es  sind  der  Arten  vier,  mit  welcUen  jedoch  tlieils 
fiberriHsüaimvn ,  tlieiU  fM  f;Uicber.  J^ormatioo  BrasUienM  zusammeuvor- 
kommon  die  in.  MHroi^  ^o^b  nicht  gefiundeneii  Arten  fossiler  Fische, 
wovon  einer  im  Atlas  von  Srix  und  Martius  abgebildet,  einer  in 
Besitz  des  Hrn.  Nicolet  ist,  und  melire  durrh  Garonbr  in  die  Sammlungen 
von  BowMAN,  Marquis  Northampton,  Earl  Enniskiexbn  immI  Ph«  Ecbrtou 
gelangt  sind.    Diess  im  Ganzen  : 

Sauroide«:  Aapridorbyneba«  Cornj^lotti  A«. 
Lepi4oi<le«:  Ltpidotus  lumnuriis  A^ 
ClCMiideii;.  RUacolepis  buceali«  Af9* 

^  yf  OlftrsUAQ« 

»»  n  latus  Ag. 

Gyeloiden:  Cladacy«lna  Oardneri  Ao. 
Zweifelhaft:  ^Alant^plenrua  eyJindricns  Ac 

Obaehort  keine  dieser  Arten  airs  andern  wobtbestimmten  Formationen 
bekannt  ist  nn<f  man  auch  über  die  BrasiHamsche  Formation  nkbta  we ia#r, 
so  d^ten  doch  alle  nach  der  Entwickhornga- Reihe,  trorln  aie  sfebao,  auf 
eine  Kreide-Bildong  bin. 


SghafmXutl:  über  den  Salz-Thon  (MStich,  gelehrt;  Artzeig. 
I^^i,  825— 835).  Das  Salz-Gebilde  des  Salzkammer-Gutes,  das  sog.  Hasel- 
Gebirge  der  Gruben-Arbeiter,  zerfallt  mechanisch  in  körniges  Stein- 
salz und  in  eine  graue  vom  Salz  durchdrungene  Blasse ,  welche  von 
Humboldt  Salzthon  genannt  hat.  Es  liegt  auf  dem  sog.  Leber-Gebirge, 
einem  glänzend  schiefrigen  Thon  und  Mergelschicfer ,  der  immer  mehr 
und  mehr  von  Gyps  durchdrungen  wird,  bis  er  zum  eigentlichen  aog. 
Thon-Gyps  wird. 

Der  Sala-Tbon  war  noch  nicht  analyairt.  Trocken  ist  er  lichtegran. 
So  auch ,  wenn  er  nach  seinem  Zerreiben  durch  Ausivaschen  auf  dem 
Filtnia»  voi»  allem  Gypse  u.  «^  w.  befreit  ist.  Er  lasst  sich,  dann  ge* 
trocknet,  leicht  wieder  zwischen  de«  Fingern  zu  Pulver  zerreiben ,,  wei- 
chea  aich  im  bedeekten  Platin-Tiegel  über  d^r  Lampe  geglüht  schwarz 
färbt,  unter  Luft- Zutritt  eihitzt  iu  seiner  ganzen  Masse  leicht  ^glühet, 
unter  starker  Eatwickelung  von  achwefeliger  Säure,  und  zuletzt  rSthlich 
wifd  outer  Verlust  von  0,1285  an  Gewicht.  Mit  konzentrirter  Salzsäure 
war  ea  dann  in  der  Wärme  leicht«  au  zersetzen  unter  Uinterlaasung  von 
weisser  Kieselerde ;  aber  auch  das  ungegluhete  Pulver  erlitt  diese  Zer- 
setzung ontar  Entwickclung  von  Kobiensäure-Gas  >  wo  dann  nur  die 
KkaeJerde  durcb  Bifvnie«  gri^a  gefiU-bt  blieb.    Di«  Zerlegung  lieferte 

40* 


028 


%.- 


S&**  45,60 

%— 15,00 

-12,83 

C— 13,73 

Fe—  6,90 

g__  2*2 1    )     *  "^   ***"     (    phurM  und  Sutpfcuratun-MangMOsuoi 
Bitum.—  2,36  »no 

Na    Cl-   1,06 


Atonir  neutral,  kieiels.  Tlionerde. 
2  AI.  neutral.  k0h1piiii.  BHt«rerdf. 
sweilea  AhvvBHüON'Hrbea   Eisen-Subsol- 


99,85. 
Das  Schwefel-Eiaen  rutirt  wahmcbeiilicb  von  Infusorien  ber; 
denn  unter  dem  Mikroskope  {st  die  rein§;eacbl''intinte  Salatböu*Masae  aus 
Infusorien-Resten  zHsamniengesetst,  welcb^  tllii^ils  von  Gvllionella  und 
tbeils  von  Monas  [?]  abzustanime«  ^clieinen.  Die  neutrale  koklenaaure 
Thoni'rde  ist  gleichartig  mit  der  -on  Höfftmäs  in  Sckootien  und  voo 
Stonrbridge  in  England.  -<&// 

Da  der  Salztbon  seine  Koblenftünre*  schoii?^^'  '^^-r  Lampenflamnic 
verliert,  so  kann  das  6a1<  ntcbt  durch  Fi<  (r  vr,  ''  Migt  aus  dem  £rd- 
lAnarn  M  den  Xbon  au%e8tiegen   seyn,  *b^/l"^.4'  diesem  Falle   seine 

JLttblansauf  e  hätte  verlieren  müssen.  Au  ^  •inäbdberer^  Druck  hat  diese 
nicht  surückbalten  ki^nncn,  indem  dann\£^er  einem  iiolcben  die  Koch- 
•als-Dfimpfe ,  Ihrer  vielmal  geringeren  '  ion  wegen  ,  uicbl  aufaastei- 
gen  vermocbt  hSlIen;    wie  denn    auch  Unterschwefel-Cisen    im  glü- 

henden Tlion  nicbt  hätte  besteben  kön^*  und  das  Bitumen ,  welebes 
alle  Salz-Lager  begleitet,  hätte  zersetzt  werden  müssen. 

Dass  aucli  die  Bittererde  eiuc  wichtige  Rolle  bei  Bildung  des  Stein- 
aalzea^espielt  babe,  eibcll-et  aus  der  Zei  legung  eines  .zweiten  Lager- 
Stückes  aus  derselben  Gegend,  das  von  Bitumen  schwarz  gefärbt,  härter 
als  der  Salz-Tbon  ,  gleichfalls  für  Thon  gebalten  worden  ist.  Gegluiit 
verlor  es  20  Proz.  und  brannte  sich  weiss;  mit  Salzsäure  ubers^osseo 
CBtwickelte  das  Pulver  in  der  Wärme  Kohlensäure;  nach  dem  Gluheo 
Schwefelwasserstoffgas.    Es  bestund  aus 

Ca  C         .        .         32,400 

Mg  C        .         .         34,046 

Tbon  14,3  . .  (wovon  2,7  in  Salzsäure  lostieb)  ond 

Bitumen  .        .   '       5,5 

Gjrpa  ist  ein  nie  fehlender  ßegfeiter  der  Steinsalz-Niederlagen ,  weicliea 
die  meisteri  Geologen  da,  wo  er  aHein  vorkommt,  auf  nassem  Wege  sich 
bilden,  wo  er  aber  mit  Steinsalz  sieb  zusammenfindet,  durch  Emporstei- 
gen mit  jeitem'  aus  der  Tiefe  eiitsteben  lassen. 

Ab«^seben  indessen  von  den  obfgen  Beweisen  fnr  A^n  neplunittclien 
Ursprung  des  Steinsatzes,  spricht  das  Knister-Salz  yiokt  WieUe%kA  el>eB- 
falls  for  den  nassen  Ursprung  dieser  letzten  Lagerstätte,  wie  denn  aach 
Philipp!  sogar  die  in  diesem  Steinsalze  selbst  eingesehlossenen  Orga- 
nismen-Arten erkannt  und  bestimmt  hat.  Eben  so  haben  Marcel  db 
SEHRHa  und  Joly  körclicb  gezeigt,  dasa  die  rolbe  Farbe  d^a  Sletusalsca 


629 

[?}  wön M 0 n « g D ttn «I H iivd di« gru« liehe  de« SteinMÜscszo  CtfhdtfM«  von. 
andsrn  Infntovteii  berrtihre:^  'trelelie  bei  ihrer  Geburt  weiM ,  »päter  f(f  uo 
und .  in  holwiD  At^t  <pui^rf«rbra  «ind.    Auch  die  das  Steinsalz  zunächst 
utttcrlagernden  Mergel  ergaben   dieselben  Infusorien  *.     Auch  das  Salz- 
LtAger   von  Cardona   Jianu  daher  nur    aus   dem  Wasser   abgesetzt  seyn. 
Man  hat  zwar  gerade  bei  ihm   ans.  der  mantelförmigen  Umstellung  des- 
•rllK*n  durch  Sandstein-  und  Kalk* Schiebten  de»  Kreide-Crebirge»  folgern 
«rollen,   dass  es  in  Gas^  >fi.  aus   der  Tiefe  emporgestiegen  seye  ,  die 
Scbitibteu   ^cfadben  habe   und  dann   zu   einvui  Meilen  •  langen   Klumpen 
awiselien  ihnen  eistarrt  seye.    .xber  jene  mantelförmige  UiklageruUg  läset 
sich  auf  neptuniscbem  Wege,  genügender  erklaren«     £s  wögen .  uamiicb 
jene  Kalk-  und  Sandstein •jgphichlen  anfangs  horizonlal  abgesetzt  gewesen 
»eyn;    eilTe  neu  ansteigen«^«'  l^luth  wusch  zuerst  das  CUlor-Calcium  und 
dann  ganz  oder  tlieilweise  das  ChSori^atrium  aus,  bis  in  Folge  der  ent- 
standenen Höhluiiger  lilse  darauf  ru|)cnden  Fels-Sciiichtrn   manteUörmig 
itirdcrSaaken  und  •  "f  sufio-tre  Auswaschung  des  Restes  hinderten.: —  Aueh  bat 
i||an  jetzt.,ausgemi(i  '^^»^t-«^4s  selbst  mechonische  Niederschlage  auf  Ebenen^ 
die  unter N^  30^  g^'  thilt  Kin^u^aflen ;  wogegen  nian  vergessen  hat,  dasi 
Materien  von  dem  ko  fi  li-'i'irjfi^^Vasser  unter  dem  Drucke  eines  mehre  Tau* 
send  Fuss  tiefen -Osesns  i^ct^aniju  leicht  der  Attraktion  benaebbarter  seufe- 
reehter  und  überhangender  r,,/|i wände  folgen  und  siirfi  in  Fozm  schaliger 
Inkrustationen  anlegen  könnc^f^  /fie  wir  dergleidien  nicht  4»nr  in  der  Natur 
täglich  beobachten,    sondern   ..gfpcsondere  auch   unlerder  Wirkung   des 
]>ruckes  im  Innern  von  Damin -"^«^^eln  entstehen  sehen.  -^  Der  Vf.  stallt 
endlieb  eine  Berechnung  auf,  um  zu  zeigen,   dass^eioerseits  der  Osean  . 
Salz  genug  enthalte,'  ufä   ans  der  Eintrocknung  abgeschlossener  Thcil« 
desselben  die  Entstehung  unserer  Salz-Lsger  zu  erklären;    andernthetl« 
durch   pltttonische  Kräfte   so    wenig  Chlor^Natriuni   mit  andern  Gestein* 
Massen  zu  Tage  gebracht  werde,  dass  diese  letztch  den  ganzen  Ozean 
ausfüllen  mtissten,  ehe  die  ersten  den  Umfang  der  bekannten  Steinsais* 
Liager  zu  gevrinnen  vermöchten. 


Ad..  Pailbtte:  Untersuchung  der  Formationen,  welche 
SLüf  Sicilkn  und  \n  Catabrien  Schwefel  und  Bernstein  fuhren 
(Vlnstii,  Nq.  489  ^^843,  p,  150),  Schwefel  wird  an  vielen  Orten  ge- 
troffen,  aber  meist  unter  Yerhältuissen,  welche  keine  Gewinnung  gepiat- 
ten.  SicUien  macht  eine  AusnahniQ :  hier  6ndet.  sich  das  Miiieral  inun- 
ermesslicber  Menge;  allein  über  Art  und  Weise  seines  Vorkommens  war 
man  noch  ungewiss.  Der  Vf.  hat  dargethan:  1)  dass  der  .Schw.efel  auf 
SkiHen  stets  von  Gyps  begleitet  wird^  sehr  häufig  auch  von  Steinsalz  und 
Bitumen,  und  dass  oft  die  mergeligen  LagMi,  welche  ihn  enthalten,  Braun- 
kohlen und  Bernstein  fähren;  2)  dass  das  SchwefelhaU>ge  Gebilde  seine 
Stelle  zwischen  dem  Nummuliten-Kalk  und  den  obern  Schiebten  tertiärer 
Formation  einnimmt;  3)  dass  «ein  Alter  Ungefähr  dem  Pariser  Grobkalk 


«    Compt.  fttut.  X,  122,  477. 


080 

•tttB|irNlil;  4>  (bmri  die  PfockikliM  des  Seh#efrls(wftkrilclieialkb'  Er^^b^ 
■MB  der  Zemetxosjf^  des  Oypses  d«rch  BUiWirkeB  er^äniicbeff  Materie^ 
Ist,  welclie  die  Rei^giel  umschUessen^  eme  ZierMteopg  ^  nnter  EiniluM 
v«4kaniflcbep  PhänOMene  erfolgte. 


Pis»m4  Lsf^eruag^s^Verbältnisse  der  Feli«:Gebiid8  in  ffird^ 
Bra^iüfm  und  Bmporhelrtlitf^en,  weiche  in  Terscbredeae«  Zeit» 
tteheiden   das  Oberflftcbe«  »  Aa««ehen   diese«  X«nd8triche8 
^efindert  hab^n  (Comptk»  rendm  ^1^//,.  jM-reTt). '  Da»  grosse  Reieh 
«rom  Amatfonem'lSirom  bis  in  den  Norden  von-  fn  'PImim  «ich  'erstreckend 
«od  Aber  vier  Myriameter  weit  mA  Landelhlnn^-e  etndringeod,  gehört  zu 
den  in  geologischer  Betithnng'  am  wenip^ten  beiLabalen  Gegenden   von 
ßi&d' Amerika,    Pissis' Oniersucbnnjgea  geben  vov-N.  nachS.  bisjeaeoits 
Pnr&mifma ;  sie  nrnfassea  die  Provinzen  ve«  BübUi^  Spiriiu^BmU^^  Rio» 
Jtmeir0^  Mintu-^C^aes  nnd  St.  PmmL    Dieses  gresse  Vieleck^  inrO.  yom 
Meere  begrenzt,  i«   W*  durch   den  SuH'FrmneUco  und  dem^  Pttramea^ 
lEomnit  iti  seiner  Ausdehnung  Pr&nkreieh  bo  si>enilich  gleich.    .Plutonische 
Gebilde   und   ^ytlbergangs  *•  FonaatioBeaV  berrsehen  ^st   anadilieiialich. 
Weit  erstreckte  Terrassen4ilinliche  PiAtea«'««  reiben  mth  stufenweise  an- 
einander and  werdrn  von  mehren  uns  NO.   nach  SW. '  «siebenden  Berg- 
ketten durehsdinitfeB;  die  Hdhen  steigen  zu  1800  nnd  19tt0  Meleni.  empor» 
wfihrend  das  übrige  Land   nicht  viel  über  600  und  80O  Meter  den  See^ 
Spiegel  überragt.    Gneiose  und  Talkscbie^itr.^  viom  Veirf.  als  T^ 
oites  phfUadiforwtes  bezeichnet  ~  erseheineo  ia  sffbr  bedeutender  Ausdeh- 
nnng  und  werden«  gegen  W*  duffeh  mächtige  Sandstein-,  Thoneebiefer- 
■ttd  «,Übergung8kalk>Fomiationeu*'  bedeckl«^    Hii^  und  wieder,   besonders 
in  der  Bucht  von  Ri<hJaneii^o  und  in  dar  Serra  du  QrffM^  welQhe  sich 
von  jener  Haopistadt  bis  zur  /'«rfi^'^-MJündungerstrfckty  tritt  Porphyr- 
artiger  Granil  auf,  jedoch  nur  mehr  ausnabais weise»    A«  einigen  Kn«^en- 
Stellen  finden  sich  sehr  beschränkte  Ablsg^UA^ea  lertiaMr.  Ge^ide$  die 
l'aboleiros  endlirh,  den  nördlichpu  Theil  einnehmend,  sind  bederkt  mit 
Alluvionen  von  grosser  Mächtigkeit.  -^  Als  Ergebnisse  der  Untersuchun- 
gen des  Vf.  gehen  fotgende  allgenreine  ThatsAclien  bervor.    DerGneiss 
setzt  einen  langen  StrciPen  zusammen,    welcher  längs  der  Kilste  von 
ItJo  ds  CoHlas  im  Norden   bis  zur  Mtliidung  dpx    Pmragf»aj^   zieht.      In 
seinem  ausgedehnfesfen  TheiTe  bat  jeiier' istrteifen  fin^eif^r  die  Höhe  der 
Mfindung  vom  Jlto  Dore,    Es  besteht  dersdbe  aus  z^vef  Etagen,  deren 
untere  die  Küste  zunächst  begrenzend   atis   drei  stets  \n  der  nämlichen 
Folge  übereinander  gelagerten  Formationen  gebildet  Wird ;  dfe  unterste  einige 
40  Meter   mächtig    ist  Porphyr  -  artiger  Gneiss;   die  zweite  ist  Gneiss 
in  Granulit  übergehend,  sehr  reich  an  Glimmer  trad  bätitig  auch  Grana- 
ten   enthaltend ,   die  Mächtigkeit    erfeicht  liSufig   mehre  Hundert  Meter; 
die  dritte  Etage  endlich  besteht  aus  fVsf »kör m'gem  Gneiss,  ohne  Granaten, 
hin   und  wieder  aber  mit  untelt-georilneteft   Quärz-Lagün.    Gneisse  und 
Granuüte  liefern  durch  ihre  Zersetzung  mächtig«  Tbon<*Mass9n5  ans  denen 


eine  vpniigiiishe  Duijipinevdf  heryp^rgeJit;  i«  «olclwm  Botlen  ^deih'en  die 
l»eruhmtea  Ui lyiMd^r^r    X>ie«8  ist  dic-Zr^ditbarc^   fifir  jeden  Anbau,  föbig^ 
Gesund   BratUimi^    waUrend   die,  Kfgion  der    Cflmpos  y  zur   zweiten 
Ctüffre   des  Gnriss^Gebietes.  ^ehör^ild»  auf  Viehzucbt  und  auf  Gewinnuuip 
Gold-haitiger  Erze   beschrankt   int,     £s  bildet  jene  £tagc  eigentlich  nur 
riiic  Bank.,   de,rep  he]^r/n;i>«u(1es  Ge^(eii|  feinköriiig;er  Gneiss  ist,   ahnlicli 
äcw  die  untera  l^agen  a^s^aclicnden.    Sie  ^nter8c)}eid|^t  sieh  zumal  durch 
Zahl,    und  Mäcbtijck^it.^yorb^Ddeqer  Quafz-Lag^efp.  .—   Auf  dem   Gnejsse 
ruht    fast  überall  T<^lkschi,ef<»r  <ra/ci7«;;>Äiy/(flii*/britte),  besonders  auf 
crbabeueo  PJateaM>.  der  yerscbiedeuen  Gebirgükctten  Se^rra   das^  AlmMS^ 
ÄV   dm0  ^pMnUdß0^  S.  negray  ^.di  Itatnhe  .und  Ä.  loa  Verienies,,  a^wi* 
sciiea  dea  Broviqzen  BahtHy  Mina9'€ievae9  und  HL  PmL    Die  in  dieser 
Zone,  lierrschendeo  Talkscliiefer  sind  identisch  mit  jenen  der  Alpeji,  selbst 
was  Eif^zeinh^iten  lietriCR«  ivi.e  jda«  Yoi-koiuinen  von  Hornblende^  Gram- 
inatU  und  Disthen.    Auch  der  Itfikojtujnit ,.  welchi^r.  dem  ihm  beigeleg- 
ten Namen  zufolge   ein   dem  8Üdlicb«>n  Avf^erika  eigrnthümlicbes  Gestein 
8<:4ic>i)ea  sollte  >  ist  nich^  als  quarziger  QliumiejTT  Scliiefpr ,    wie  er    so 
häufig;  >n  den  Aostn*  und  iSitf«e-Th älern  in  f>i«miifif^,gotroffen  wird.   (Auch 
mit   dea    Tgroler  Felsarten  rhaben  die  Brasiliauisühen  viel   Ähnliches^) 
Die  veraebi^enea  l^^steiue,  1U9  Gebiet  der  „TalcUes  phißlndifonn^a^  ausr 
Biaeheod  ,  erse|iej|U « bald  in  gering  mächtigen  Lagen,  bald   ie  Bänken 
von  gewalti||(er  «Stärke.    Der  Vf.  nimmt  mehre  Uiiter-AbtheiJimgen  dafür 
an,  welche  vom  Gireisiie  atif «ylfcts  folgende  sind : .  1 )  u  tU  e  r  e  T  a  1  k  s  c  h  i  «- 
fer,    meist  durcli  Ifliseaexyd  roth  gefärbt,   bia  und   wieder  auch   durch 
Mangan  braup ;  euifaalten  zufäliig  Krystalle  von  To|>as,  Rutil  und  £i«Jklas; 
ä)  taittlee  quarziges  Gestein  {QuarfsHe.vm^e^fi,  aas  körnigem  Quarz 
und   weissem  Talk   bestehend;   3)  .knystalifinisch- kdrniger   Talk^baltiger 
Kalk,  fast  stets  durch  £isengUnz  gefärUt;  4)  Itabirit,   wesentlich  za- 
sampiengesetzt  aus  Quarz  und  Eisenglanz,  zufällig  auch  Mangan  führend  $ 
das   ^liiefec-Gefuge  wird   meist   nur  im  Groasen   deutÜdh;   5)   obrer 
Talks  c  hie  fer,.  weaiger  fest  als  ^ie_^  untere,  gleichnamige  Ablagerung 
and  graa  gefärbt;   6)  ob erea  quarz ige«^  Gestein,    von  bedeutender 
Mäehtigkeit,  J^esteht  aus  Quarz  und  ans  einer  vpn  groben  Quarz-Kornera 
und  wenigen  Talk*Blättt:h«a  gemengten  Felsart.  — .  Pas  Gold  Vommi  IH 
dea  ^larz^rGesteiaen  und  im  Itabirit  vor  und  iiflegt  von  einem  sehr  zer- 
setzten Gestein,. im  Lande  Jaoatinga  .genannt,  begleitet  zu  seyn.   Dies« 
Gestein  ist  zerreiblich  nod  vvall  Mangan.  '  Pas  Q^iA  ftadet  sich  in  klei- 
oea  Adern  daHn ,   die  zaw<eilen  ffinf  Millimeter  Mäehfigkeit  habe»  und 
nach  alleu  Riubtungcn  streiehen.     Ihr  ReichtbiMO  £Kh«li>t.mit  der  Mivali- 
ttgkeit  ^tsi  dacalin^ga  in  Beziebtt«g  zu.^etehea.  4-  Das  Gebilde  des  »Tal- 
citM  phfjUadiformt^  ist  sehr  ausgezeiobnet  sobieferig^  setzt  «lächtige  und  aitf 
•weite   Erstreckungen   angemeiki   regelrechte  Lugeii    ztfsammen,   wdehe 
deutliche  Schichtung  zeigen.     Inmitten    der  Formation  findet   man   dem 
QuaTz-Gestein  verbundene  Kalk  Lager,  die  In  Felge  ihrer  Biegungen  und 
Verdruckungen  für  den  ersten  Anblict  regellos  erscheinen  ;  allein  Diess 
ist   aar    Täuschung ,    bedingt    durch    das    wenig    Beständige    in    dar 


6da    « 

MJtchtIgkelt  des  Qoarz-Oesteing  und  des  Itabints,  welche  gegenseitig  in 
einander  i'ib'ergehen.  Fasst  man  sfatC  der  pctrograpTiisetuHi  Merkmale 
Jener  beiden  Felsarten  nur  ihre  Bffichtigkeii  ms  Auge,  so  wird  die  Über- 
asc^ngung  erlangt,  dass  der  Kalk  dtesHben  stets  in  zwei  Hüften  scheidet, 
dciren  Stfirke  augenfällig  immer  .die  nimlichen  Beziehungen  hat  Der 
Verf.  betrachtet  die  gesammte,  weit  erstreckte  Schiefer-Formation  als  aut 
neptunischem  Wege  entstanden,  öbiröhl  sie ,  wie  nicht  cn  läuj^nen,  kry- 
staUittiscbe  Charaktere  trÄgt.  Talk,  OKmmer,  Hornblende,  Disthen,  in 
bedeutender  Menge  darin  vorkommend,  pflegen  geWöhüHch  im  granifi- 
•eben  Gneisse  enthalten  zu  seyn  und  Werden  als  fenrigen  Ursprunges 
betiüehtet.  Allein  zeigen  nicht  die  Atjten  talkige  Schiefer  und  Quarz- 
Gesteine  rdenti.<cfa  mit  den  BrnHtianisehen  ?  Hat  nicht  Brochant  in 
seiner  trefHichen  Arbeit  —  wodurch  ein  Tlieil  der  krystallinischen  Alpen- 
Gebirgsarten  um  dds  hohe  Alter  kam,  welches  seine  Vorgänger  und  selbst 
Saussürb  denselben  beigelegt  haften  -^  dargethati,  dass  die  talkigen  Schie- 
fer sich  innig  an  Versteinernngen.ffihrende  Fels-Gebilde  anschliessen  ? 
£s  linden  sich  demnach  hier  zwei  entgegengesetzte  Merkmale  r  der  kry- 
stallinische  Zustand,  welcher  muthmassen  lassen  sollte,  dass  das  Gebiet 
des  „Taleite  phyttadifortne^*  BraHHeM  den  sogenannten  Ur-Gesteinen 
angehören  ditrfte,  dass  es  den  nlimlichen  Ursprung  haben  mfisse,  wie  die 
granitisehen  Gheissifr  und  die  ihnen  verbundenen  Felsarten.  Dagegen 
fuhren  die  Schiefer-Struktur  und  besonders  die  regelvolle  Lager  artige 
Abthelinng  zum  Schlüsse;  es  seyen  jene  Massen  im  Meeres-Schoosse  ab- 
gesetzt. In  'Brasilien  fehlen  die  von  der  Gegenwart  der  fossilen  Wesen 
entli^hnten  Merkmale;  allefin  die  Analogic^'n  sind  so  angenfüllig,  dass  es 
naturgemÄs  ist,  lAi«  ScWefer-Gebilde,  welches  hier  eine  so  wesentliche 
Rolle  spielt,  als  erzeugt  auf  neptunigchcm  Wege  zu  betrachten.  Die 
Gegenwart  des  Kalkes  in  so  grossttrtiger  Weise  durfte  ebenfalls  sehr 
l»r  diese  Ansicht  sprechen;  demt  je  mehr  man  die  krystallinischen  Kalke 
erforscht,  welche  als  primIHve  gelten,  um  desto  mehr  wird  man  von  ihrer 
neptniHscben  Entstehung  überzeugt  und  selbst  davon,   dass  sie  mitunter 

einer  ziemlich  neuen  Zeitacheide  angehören» Das  von  Pissis  als 

*ur„Übergangs.F4)rmüti»n«  gehSraid  betrachtete  Gebiet  bildet  einen 
dritte«,  den  beide»  anderu  parallelen  Streifen.  Es  nimmt  ffir  sich  allein 
die  Provinz  Bahia  ein,  er/icheint  sodann  im  Norden  der  Provinz  Mtnat- 
OetäMi  wo  dasselbe  die  TaMeiros  bedeckt,  und  erstreckt  sich  weiter 
durch  den  ganzen  S«den  der  Provinz  S.  Pmü,  Die  auftretenden  Gesteine 
lassen  sich  zwei  Formationen  unterordnen;  eine  ist  sehr  entwickelt,  was 
Mächtigkeit  und  Erslreckung  betrifft;  die  andews  blieb  beschränkt  auf  die 
^udlichen  Gegenden.  Erste  besteht  ans  Sandsteinen,  welche  die  tiefere 
Stelle  einnehmen  und  sich  sehr  vewchieden  zeiV»,  w«i  Korn,  Geföge 
und  Farbe  betri«.    Die  aut  der  Gegend  von  Bakia  sind  zuweilen  mit 

Einrld.^T^K**'*'*',.^"''""''^'«'"  "•"•"  •'•••'  wärelU««  d«>a ,  .ehr  gewichtlße 
o3e,"T  "',;"''■  :'""•  '^'''  '*''*•"'  .wenlR.te«.  «o,  größten  Thelle,  «Mca 
tZj^t  '^*  ^"  *••'"""«  "^"'  *'•••  *"  Vf-  '^^^  "hr  «af  de«,  Irrwege 

D.  ttcd. 


GS3 

sehr  vletem  EiMtfgHmmef  i^emeng^^  Herrselieiid  «rircMiit  dne  feltik6r- 
nig^e  VariefSt,  ^elrh«  imtergeordnete  Laf^er  mehr'  g^robkdring^pr  Sand- 
fiteinc  nnMebitesst ;  Mlbst  Bruclistiicke  von  Talkseiiiefer  und  von  Quarz- 
Gesteinen  kommen  darin  vor.  in  der  Provinz  8,  Ptmi  werdni  die  Sand- 
steine tiionig ;  sie  lassen  einige  untergeordnete  Tbonscbiefer-Lageh  wahr- 
nehmen  «lid  in  'ihren  untern-  Bänken ,  welche  Manche  irrthämlich  als 
Itacoiumite  betrachteten  und  mit  den  talkigen  Qnarz-Gesteinen  des 
Umeoiumi  verwechselten,  linden  sieh  die  Diamanten.  Der  geringe  Zu- 
samnenhalt  des  Sandsteins  eHeichtert  die  Gewinnmig.  Darf  man  den 
Nacbtichtra  des  Hrn.  CiJkfuiftEiv  Glauben  beimesseuj  so  hätten  Lagerstätv 
ten  der  Art  eine  nicht  nnbeträcbtiiche  Menge  von  Diamanten  geliefert. 
Die  zweite  Gruppe  im  Übergangs-Gebiete,  welche  der  Terf.  nntersrhei- 
det,  besteht  ans  Kalk,  aus  bituminösem  Schiefer  und  ans  sehr  feinkörni- 
gem, Glimmer-haltigem  schwarzem  Sandstein.  Diese  Felsarten  trifft  man 
nur  im  Süden  der  Provinz  S,  Paui^  und  sie  erstrtekea  sich  von  hier  bis 
Parmnm,  —  Die  Abwesenheit  des  Kohlen-Gebildes  und  der  Sekundär* 
Formation,  der  Mangel  aller  Petrefakle  in  den  Brasitiani^öhen  Scbie* 
fern  und  bituminöiten  Kalken  machen  die  Klassifizining  der  letzten 
Formation  äusserst  schwierig.  -^  —  Di#  Tertiär- Gebilde  sind  wie 
im  Pariser  Becken  theils  Meeres-,  tfaeiis  Süss wasser- Absätze;  jene  be- 
stehen ans  thonigem  Sandstein,  der  Pecten,  Cytherea  nud  Ostrea 
in  grosser  Menge  uroscbliesst  und  einige  Lagen  quarzigen  Sandes  ent- 
halt; darüber  folgen  Sohieliten  gelben  Thones,  schwarzer  bitaminöser 
Mergel  und  mergeliger  Kalke  mit  Paludina  und  Limnea.  —  —  Der 
Vf.  unlerseheidet  darin  versohiedeoe  Erhebungs-  Epochen.  Dnrcfa  die 
älteste  worden  die  Lagen  des  Gueisses  und  der  talkigea  Schiefer  aaf-r 
gerichtet;  sie  entspricht  derjenigen ,  welcbe  nach  Elie  «dk  Bbmjmont's 
Beobaebtnngeu  das  Europäisi'he  Übergangs  -  Gebiet  in  zwei  deutlifhe 
Gruppen  geschieden  hat.  Die  zweite  Epoche  selieint  im  Zusanmienhang 
mit  dem  Auftreten  der  Hornblende-Gesteine,  welche  sieb  gleich  Lava 
darüber  ergossen  haben.  Die  dritte  Epoche  ist  gegen  Ende  der  Ent- 
stehung des  Tertiär-Gebildes  eingetreten  und  kann  als  Repräsentant  der 
Emporhebung  der  westlicben  Alpen  gelten. 


C.  PetrefakteO'^Kunde. 

E.  FoRBEs:  Erläuterungen  der  Geologie  durch  untermee- 
riflche  Forschungen  (Atheuaeum  ^  Ann.  not.  hitt.  1844 ^  Xiliy 
310—311  %  Pflanzen  und  Thiere  des  Meeres  si^d  ihren  Arten  nach  in 
verschiedene  Tiefen  vertheilt.  Die  litoräle  Zone  beginnt  am  Strande; 
—  auf  sie  folgen  die  Laminarien- Zone,  reich  an  breitblättrigeit  Tan- 
gen;  —  die  Korallinen-Zone  mit  vielen,  hauptsächlich  zweiklappi- 
gen,   Molhisken    und  Korallen :    —   und   endlich  die  Korallen-Zone 

*  £ia  früherer  Anfkatz  des  Vf«.  .Aber  die  Moschelbank  im  Irlechen  Meere  la  geo- 
logitcher  und  xoologUcher  Hlnslclit'  In  4.  Bande  derffiben  Anaalea  Itt  nn«  nicht 
xagJUiglieh.  .       D.  H. 


es4 

de»  lltfleii  MeffM»  w«  ••IlMl  «fi.^er  UritfipA^Ji  KMb  «ir  fr«MA  Koral- 
len rorfcooMneii.  —  Die  An»Mjfi«r  MfUn  nimmt  müt  der  Tiefe  ab,  «o 
daet  mtm  «im  jener  auf  diese  acliliciiiie«  fcean ;  keine  PAaBsefi  kommen 
Httler  iOO  «nd  wakruebeiiiliek  keine  TMere  mehr  niiter  d4M  Fadeo  Tiefe 
vor.  Niederschlag,  w^cbe  in  groeerter  Tiefe -entstehen»  sind  daher  elme 
•rgeniecJie  Reste ;  Fefa-Sühicblen  ohne  Solebe  müsse«  dalter  keineairegs 
vor  der  Z<*it  der  afK^anischen  Wesen  entstandea  aeyn. 

Arten  der  BrUisckeH  Meere  ündeai  sich  iu  allen  Tiefen  desMiHelsieeres 
■rtrdrrvalier  ts  grosses  es  Tiefe«  viel  sshlrefeher  ala  inahereni;  seitie  Tiefen. 
Zonen  eiits|irecliett  daher  den  klimatisrii-|^eogrstihiselieii  der  Oherflicbe, 
ivie  DE  i.a.Bbo«b  stbon  !•  Jaftre  früher  hypellietiseh  angenomni««  bat. 
-*-  Man  kann  al««>  mit  Ltbll  die  Pioaenl^Bereeimnug  sur  Alters*Be«tiM- 
sMiog  der  Sebiditen  benntsen,  mnss  »her  dit  Tiefe'  mit  heruckaielitigen. 

Nicht  jede  Art  von  See  Boden  ist  bevölkert;  sandige  Strecken  l^HegM 
•■bowobnl  stt  seyn;  dsber  die  Asmufb  an  orgsnisrben  Resten  in  Sand* 
steinen,  ebschon  sie  8|ni^ea  von  Wunnern  neigen,  die  im  Smnd  wolmes 
kouneii.  D^  jede  Art  nur  an  ihrem  eigf  nthümliehen  Wohnorte  gedeiht, 
so  müssen  ditjenigen,  welche  wie  die  Ksmm-Moscheln  gesrilig  leben, 
duecb  ilu*  Absterben  snletsl  den  Boden  nbersehlimmen  «od  einer  anderes 
Rasse  wricben.  Diirans  erklärt  sich  die  JSch«ehlen*«reia«  Vertbrilung 
der  Fossil  Reste  und  ihr  Abwtcliseln  mit  FossUie«. freien  Sdiiclile«. 

Jene  Arten,  welche  in  iiiehreo  Tiefe-Zonen  sngleieb  vorkonsmen, 
pHegen  aueh  die  grosste  geograpliiaetie  Verbreit«iig  an  brsitse«  nn«l  sich 
oft  stieh  «och  in  Tertiir*Scliichten  tu  finden  ;  ond  so  sind  anch  jene, 
wHcbo  melircn  Gebirgs-Sehif  hten  gemein  sind,  die  sm  weitesten  horizon- 
tst  verbreiteten;  di>»ii  sve  konnte«  am  leichteste«  den  serstÖrende«  Kr&f> 
ten  entgeben  (BcMlaligong  «iAps  tiicrtt  von  »^Archiac  und  »b  YBRifBiriL 
aufgestellten  Satses,  Jahrb.  1S48y  625).  Da  al*er  demnach  eine  verglei- 
eJHifigsweise  geringe  Hebung  oder  Senkniig  des  See-Grundes  die  Zones 
Xndert,  so  vermsg  sie  auch  eine  grosse  Anseht  orgsois^lier  Arten  ss 
serstören.  Es  ist  daher  tiötbig  au  erfbrschea,  wie  diese  Zerstikong  auf- 
gewSgeii  wird  *- :  d<e  Mölln jtken  wsndern!  Diess  beobochtete  F. 
srlbMt  bei  den  Teller-Muscheln  (Limpet«) ,  den'  am  meisten  festsit senden. 
Sie  thun  Diess  oämlirh  in  ihrem  Ei-Zustande,  indem  die  aneinander  gf- 
reiUeteii  Eier  über  den  ganzeu  0/.eau  fortiirtiwiinmen,  yon  Kiiste  su  Küste. 
Sie  beginneil  ihr  Leben  in  'eiiiHa  Znstaade  gans  snalog  demjenigen^ 
wslclier  bei  den  Pteropoden  bleibeod.  ist.  Obschon  nie  eher  in  dtesew 
Xast^ndo  in  jed^r  Zone  leben^  6o  köunen  sie  doch,  nur  (n  einer  sur  Aus- 
iMldttog  gelange»,  Qsrsus  erklart  sicli,  warum  uiau  die  noch  sehr  unvoll- 
kommenen Scbalen  frühzeitig  sterbender  Mollusken  nur  in,  geringer  Tiefe 
findet 


Ed.  Forbbs:  Bericht  über  Mollusken  «ad  Strshienthiere 
des  ÄffäUqhfH  Meeres  {VlnetiL  1844^  XII,  131).  Forbbs  war  18 
Monate  lang  als  Naturalist  snf  dem  Beacon ,  einem  Statious-Srhiff  i« 
jenen  Gewässern.    Er  fischte  die  See-Tbiere  bis  aus  230  Faden  (brssses) 


«SA 

hat  F.  die  jImmM  <ler  bFa  dit^ch  die  Frincöinarhe  EkpH^twii  aufie^fran;- 
Aen^n  Fiaclie  durek  neue  irerdoppalt  and  150  Arien  Wetchlliiere.  uiMi  #!■• 
M«fi|^  S«rahl«nthipre  ui  a.  w;  n#d  auf|S*Atnde».  700  Arten  Molkiakeil 
und  StrabfoiHlnere  waren  Gegf  nataod  aeiner  BtobaditunKen»  -^  Eii  ihaUl 
diA  fcenannte  Tiefe  in  8  R«*gioiien  ;  die  mie  Von'»af  t^*Fadcn;lat  aai 
reirhsten  und  ver&iderlicbaten  an  B«w<QliniiTn  ;«die>  II. -reirbt  .Ui  iOi 
die  III.  bis  20,  die  iV .  bia  35,  ^ie-V.  hm  6S,  die.¥L  bia  75^  die  Vll^ 
bia  106  und  die  Vlli.  bia  »10  Faden  Tiett ;  ikr  Mineriä  Gbnrakler  inl 
fibrrail  ^införmlK  nnd>  üire  Fauiin  eifrcinlhiinilnsh;  -Die  -l^ataaeen  aittd  iai 
Allgemeinen  kAeiner  als  ihre  analogen  im  Oaean,  med  drr  Meduatn  nu<| 
Zoophyten  sind  nur  wenige«  unter  der  IV.  TielSe*Il^gion  wird  die  Ztf%t 
der  Arte«!  immer  kleiner ,  ao  daas  man  an  der  nntern  Grenae  der  VIII» 
Region  n«r  noch  8  Speaiea  entdeckte  und  das  Zero  dea  thieriacbea  Lebeno 
hl  etwa  30O  Fadeit  seyn  nmaat  In  <den  «bercn  Rrgionan  iMTpacba« 
bnuter  gefärbte  audlirhe,  in  den  initeren  aber  n^rdliehe  Formen  vor.  Jedo 
Art  erlangt  in  gewisser  Tiefe  daa  Mäximom  ihrer  Entwiekef ung  und  4>leibi 
in  giöaa^rev  Tiefe  an  Dimensionen  auriüefc.  Ehe  »le  aber  ganz  aufhdrf^ 
pflegt  flne  andere  Art  ala  Repräsentant  desaelben  Qeaclilechfa  a^mhutktei 
ten ,  sich  <u  entwickeln  und  in  grökserer  Tiefe  wieder  «iner  nrnen  an 
weichen*'  Ähnlich  verhält  ea  sich  au(rh  mit  denGMefa^  und  Beide«  bei 
Pflanaen  wie  bei  Thieren.  Die  grünen  Fu^us-AHen  gehen  bi«  i»5,  xite 
Miileporen  bis  106  Faden  Tiefe.  —  In  geognostlaefier  Beatelivng  liat  F* 
ntanehe  in  Tertiär*  Seh  iahten  häufige  Arten  aneh  einaelii  lebend ,  oder 
niMiirhe  dort  seltene  Arten  häufle:  lebend  gefunden;  jene  gefoeiine^  am 
Ertüaet^n,  diese  auf  dem  Maaimutn  ihrer  Entt^iokelung  £n  ateh'tln.  Sieht 
m»n  auf  «lie  Hohen* VeK4)reitnng,  60  muOs  ^ydte  Bai  von  SmituHn,  weleha 
JfiRt  *iOO  Faden  Tiefe  hat  '*>  eor  der  Erhebung  von  Mtoeaknmi  im  Jahr 
1707^  20—35  Faden  Tiefe  gehabt  haben",  wie  man*  aus  der  üittersu« 
dittiig  der  in  dem  damals  gehobenen  Boden  jetet  noeh  vergrabenen  Rentä 
ersehen  kann.  Füllte  sieh  nuitf  da:«  Äffähcktt  Mrer^  welches  grÖsirtenttieila 
ober  1000  Faden  Tiefe  haben  mag,  bis  an  den  obern  Rand  der  nnt ersten 
Zone  mit  dem  weissen  Niederschlage,  wekher  den  Meereivgrund  'hiliiet, 
an,  so  WHvde  man  zuerst  eine  1000'  mächtige  Kreide-artige  Sdiiebi  vo«i 
einförmigem  Mineral-OltaFakter  ohne  alle  organiaelie  Reste  haben,  [bis  an 
das  oben  bezeichn^e  Zera  herauf},  dann' eine  eben  solebe  700*  afäeMIgo 
Schicht  mit  nnr  wv^igcn  aber  -gleichbli^ibendien  A-Ke«  von  VoasÜ-ROateiri 
J«*der  leichte  Niirebu-Weehsel  dagegen-  in  den  obemi  Regionen  müftslo 
nicht  nur  den  Milieral-Gharakler  der  8»kichten  mbdUkiren,  aondern  aueb 
ganze  Arten  and  Gesehledifer  vemeliwtoden  mache«,  «;  a<  w. 


J.  Dbane:  fossile  Vogel-Fährten  .von  Turner^$  Fall$  in  Mas- 

itachuieU9  (Silli».  Americ.  Jüurn.  1844  i   XLFI^   73—77,    pl.  1—2). 

Die  genannten  Wasaerr Falle  dea  CuniUfcHcui  linden  sich  bald  naab  aeiiiem 

*    O.  h.  nun  do4i  aa. anderen  Orten»  als  den  aachltar  antaisuclitfa?     ,D«  It  . 


6S6 

Binf Htft  fv  MäMämekttg^m.  Die  Hcbwiir  des  KcärotlM»  SamMite  durch 
den  benachbarfen  Trapp  aeheint  au.t^cr  BUdiin^  FH*ai»laaailn(  g^S^ben 
s«  babco.  Die  m  Sanda(ei»*6rbir|*e  diearr  Stelle  vetfhe«iiiieiidea  Vogel- 
Fäbrlen  aind  weitaua  die  aebonaletip  die  oian  kennt  [wie  die  AbbiUuagen 
beaeege«];  aie  finden  aieb  ao  nftaiKrli-attf  eiüean  Sehiefer'  toä  der  fein- 
aten  Textar  mit  gietter  OberlUfflia  und  oft  mila  »^ilMtcbe»  Elndruikfo 
ron  Regentropfen  im  Oanae«  xwar  aeltea  y  cMf  ddt  dff*  wafsi^lecklieb 
genug  kurxiieb  aaP  einer  kleineren  FIAcbe  deiselben  über  lOO  ao  aciiöoer 
iiumilteibarer  Fäbrten  «on  4'^S  veraehiedenen'  VegeUArteo  an  fiiiden, 
welelie  auaaer  den  aonat  gewobnlielien  Merkmalen  der  Foeas,  Richlniij; 
und  Aneinanderreihmi);  aneb  aogar  die  iCüidrncke  der  Klaeeo  ttod  Baiien 
(Phalangen)  deutlich  untencMd^  iaitfteUl  gleich  Mdnaen  «cbarf  ausge- 
prägt, wie  man  aie  in  abaicbtUcber  Wciae  nur  immer  g;ewinnen  könnte. 
So  aalilreicb  aie  auch  durcheinander  ateben  ,  ao  iet  doek  jede  Art  so 
genau  cbarakteriairt  und  bildet  .ao  rfgelmiaige  Reilten,  daas  man  aie  alle 
mit  Sii:lierhe«t  aaiteinanderftiidet«  Aile  aind  nur  dreiaehig,  abejr  an  Gro»«e 
aebr  verachieden  und  auch  iuh  andern  Merkmalen  kenutlicb.  Die  grösateirl, 
Ornithicbnitea  fuHcoidea  in  Traiietfcl»  Am^r.  ffeoi,  a«a«a.  1,  258, 
bat  eine  mittle  Schntt-Länge  von  kaum  ^t  12"  inpd  von  der  Mittel- 
Linie  weit  aeitwärtü  atebende  Fahrtap «  ^in«n  ac^werfäJlig  dicken  kurx* 
bein^gen  Vogel  aiideutendi  wlhrend  die  Fäbrten  von  mittler  GrÖKae  20" 
—22"  Schritt-Weite  haben  und  in  gana  ghrader  Linie  ateben,  aiitliio 
einem  langbeinigen  und  acbmalen  Vogel  eic^aprecben,  wenn  es  nicht  ein 
)ttngcr  der  voiigen  Art  in  sclbnellem  Laufi^  iat.  Die  kleinate  Art  ist  nur 
aeicht  eiiigedruckt,  aonat  der  ersten  ebejifaila  silr  ähnlich. 

Die  Schiefer  mit  den  Fährten  aind  4ifnkflrotb ;  Jedoch  bedeckt  reo 
einer  dünnen  Schicht  stark  anhangenden  glimoierigen  Sandateina,  welcher 
waUracbeinlioh  einat  ala  Flugaand  darübef  bergewebet  werden  i^t  uod 
ao  die  zarten  Eindrucke  geschätzt  hat.  Die  grüsste.  der  gewonnenro 
Tafeln  von  8'  auf  10' Durchmesaer  enthält  uhe^ti'ii<t<\^d(ucke  und  zwar 
5  Reihen  des  O.  fulicoidea  mit  je>  .'>u»<ii<4"Ibib  «lijpbn  je  4  der  mittel- 
grossen  und  2.  Reihen  von  14  kleiiufn  Fährten,  vutl  welchen  letzten 
aber  die  eine  wentger  gut  erbalten  ist»  da  aie  in  zu  Weiehenuftertien  est- 
elenden  an  ae^n  aeheint.  Endlieh  kommen  noch  eiahdii  f/.  ire  Reihen 
von  je  2— 6  Fälirteu  vior.  ^  Die  nächstwichtigate  Platte  [niebt  mit  ab- 
gebildet] enthält  die  reinsten  Abdrücke  und  zwar  3  Reihen  von  je  3-4 
Fäbrten  dea  0.  fulieoides »  1  Reihe  von  2  mittelgroasen  und  eine  ven  6 
kleinen  Fährten  uebat  mehren  andern.  —  Die  dritte  Platte  hat  2  Reibei 
vo'i  je  2—3  grosaen,  1  Reihe  von  2  mittein  und  2  von  ^r-6  kleinen 
Fährten;  —  auaaerdem  aber  noch  eine  Reihe  von  2  Fährten  einea  unge- 
heuren Vogela  mit  6"  langem  und  5"  breitem,  anacbeinend  [?]  mit  Schwiuioi- 
haut  veraebenem  (palmated)  Fusa  und  29''  Schritt- Weite;  der  Vogtl 
noss  ao  gross  wie  der  Strauaa  gewesen  aeyn. 

[Zwar  erwähnt  diese  Beachreibung  der  voti  der  fleiachigen  Fussnohle 
abgedruckte  Baiien  ;  allein  ea  fat  auffallend ,  dass  aie  dieaelben  Dicht 
geaauer  beacbreibty  da  den  Abbildiingeo  auf  Taf.  I  aufoige  aie  Dicas  wohl 


«37 

Vj^rdiert  li  i  wSrdeii)  indf  m  iIm  aiMnerst  marjkirten  Billen  («iisfter4fai  im 
Vermnignng«-Punkl€  der  Zehen  iir  r  dem  Laufe,  stebeiiden  Ballon)  aller 
Fährteu  vom  inaern  nach  dem  äusBeren  Zelien^  tUe  ganz  koofilanU  den 
PbaUingeu  entMprechende  Zahlen-Zunahme  von  3— 4-- 5  (mit  den  Nägeln 
4r,  5,  6  Abtheilungen)  erkennen  lassen,  ivie  alle  Füüm  lebender  Vögel 
luitU—SAus  ahn >*Ti;  -4  dasa  die  Palän-Megie  keinen  8tärker«n  Triumph 
den  Bewei.^ia,  alle^.  /.wei'    :a  gegenüber,  erlangen  konnte  als  diesen.  Br,] 


S.  B.  Bvcklby:  Notil&  über  die  Entdeckung  eines  fast 
vollständigen.  Skelettes  on  Zygodon  Ow.  oder  Baailo^ 
säur  US  Harlan  in  Alab/tmm  (Si  uu,  *ount.  1843,  April  409  ^  Jambü. 
Journ.  1S4S,  XXXV,  77- 7d).  Hahlan  hat  1834  einen  am  WackUa 
in  Louißiafia  gefundenen  Wirbel  dieses  •  Geschlechtes  beüchricbi*n  als 
einem  onlergegangenen  Saurier  (Basiloaaurns)  angehörig.  Später 
gab  derselbe  Nachricht  von  1  —  2  Kiefer-,  Wirbel-,  Rippen-  und  Funs- 
Bruchstücken,  die  auf  der  Pflansnng  des  Richtera  Creagn  in  Clisrk* 
Coüntjfi  Alabama*  gefunden  worden  waren  {TramacL  of  ihn  Americ, 
Soc.),  Nach  der  .  kroskopischen  Untersuchung  einiger  dieser  Zähne 
erklärte  Owen  das  Thier  für  ein  Säugethier,  das  die  Cetaceen  mit  den 
Sauriern  irerbande  und  von  ihm  Z.ygodon  benannt  wurde. 

Das  jetzt  erwähnte  SK'  rtt  war  ebenfalls  entdeckt  worden  auf  der 
Pflaosung  dea  Richters  Crea  .  .  Die  Wirbelsäule  ist  mit  Ausnahme  von 
9—3  xcrbrochem'ii  und  vielleicht  einigen  ganz  verloren  gegangenen 
Hajtwiibeln  erhalten^  :  ie  ganse  Länge  des  Skelettes  mit  dem  Schädel 
beträgt  fast  70';  einige  Rippen  müssen  über  6'  lang  gewesen  seyn.  Nach 
den  Überresten  det  vergleichungsweise  kleinen  Füsse  scheint  das  Thier 
ein-  Wasscr-Bewolmer  gewesen  zu  seyn.  Sein  Haupt-Bewegungs-Orgon 
war  der  kurze  und  dicke  Schwenz.  Einige  Brustwirbel  sind  16'^— 18'' 
lang  und  über  V  .1  >«;  *  ihre  Quer-Fortsälze  haben  3"— 6"  Länge  und 
eben  üorviel  ungeibJ  ^  -  ■  U  r.  .r '  und  Seiten  Fortsätze,  Diese  drei 
letzten  sind  an  der  Basis  vereinigi  zu  einem  Bogen,  durch  welchen  die 
Räckeni. .  -Röhre  gebt,  und  welcher  sich  leicht  absondert  von  dem  Haupt« 
Körper  des! :><  s  c.  Von  dem  zertrümmerten  Schädel  sind  Kiefer-Stucke 
mit  fast  vollständigen  Zähnen  übrig.  Die  Backenzähne,  stecken  mittelst 
2  langen  Wurzeln  in  getrennten  Alveolen ;  ihr  obrer  Tlieil  ist  etwas 
speerformig  mit  stärkeren  und  gröberen  Zähnclunj^en,  am  vordem  und 
hinteren  Rande  als  bei  Iguanodon.  Der  mittle  längre  Durchmesser  eines 
solchen  Zahnes  i>it  4^9  die  vordem  haben  eine  einfache  Wurzel,  sind 
spitzkegelfSrmig,  wenig  gekrümmt  und  seitlieh  zusammengedrückt,  daher 
mit  elliptischem  Querschnitt.  Die  Vorder-Zähne  sind  mit  der  Wurzel 
S"—6"  lang,  und  ihr  längster  Quermesser  fast  %'\  Die  Form  dieser 
Backenzähne  ist  so  eigenthümlich^  dass  sie  sieh  ohne  Abbildung  nicht  ver« 
sinnlichen  lässt. 

Das.  Skelett  lag  in  einem  mergeligen  Kalk-Bo^en,  so  dass  der  ob^^ 
Tbeil  1'— 2'  liDcfa  in  eine  scbw.arze  Pflanzen-Erde  berau fragte.    Darr 


038 

«in  K^IMi#eIiMer  Mer|^l  «tfl  wenigen  üfgtknhehem  Aetlm,  andl  in  die- 
teil  reicht^ii  4ie  mefigten  Kttocl)«ii  hinab,  bin  zo  (^  von  der  Obcriäche  mi. 
Ton  6'  Tti-fe  au  findet  «ich  ein  Gebilife,  älmlich  dem  GrüfiMmt  von  AVir« 
Jer$eg,  mit  welligen  organischen  Routen  ein.  Die  Ki^oehen  hatten  dit 
meiate  organiaeho  Miterie  tetloien  und  %v«ren  mit  Kallc  durchdriiagen, 
Im  Übrigen  wolil  erhalten  on^  von  tiefen  Hai-Zahnen  und  Koncbylien 
ntfa  den  GeschleHitem  0«trea ,  Bxngyra ,  Pccten ,  Conus,  Ecbintra,  Seo- 
teils  umgeben.  Der  Örtlichkeit  nach  glaubt  mau  einen  MeereM-Aroi  mit 
Inseln  zu  sehen,  wo  dss  Thier  gelebt  hätte. 

Zygodon  -  Knoelien  Imt  nwn  siraserdem  gefunden  tm  WmshitfgtoH' 
Counhf  f  Mis$in%ippi'^  und  so  vrett  in  Osten  als  CUribome  in  Aimkamm, 
Rtehter  Crsagr  ersäblty  dss«  vor  20  Jahre» ,  als  er  nacli  CUtrk  Comtäy 
kam,  grosse  Wirbel  u.  a.  Knochen  dieses  Thierts- dicht  über  soiMO  und 
die  benaehbarten  Felder  gestreut -waren ;  doch  war  nie  «in  Schädel  gefunden 
worden,  die  Broehstucke  amsgenommen,  aof  welche  sieh  Harlan  bezieht; 
Diess  kommt  daher,  dsss  die  Kinnisd'eii  hohl  sind  mit  dtlnuen  Knochen* 
Wfinden.  Ciark  Ornnty  liegt  zwiseben  den  FIfissen  A^Hkama  nnd  T«jii- 
y^tr^  100  Meilen^  If.  von  ÜToOHe. 


MiLMB  EnwAUDSr  Aber  zwei  fossile  Krustae^en  nw  der 
Ordnung  der  Isopoden  {Ann,  sc.  nat  1848,  0,  XX j  3110^330  ^ 
Artm.  maffttv,  nat  hist.  1844,  XHI,  110-^111).  Eines  der  Tbiem  scheint 
nicht  selten  zu  seyn  in  den  Wealden-Sehiehten  des  Wm'domr^TkmUm  in 
WaU/kire,  wo  es  EndvfB  entdeckte.  £s  hat  O»,!)  Lange  und  •■"^oS 
Brette  [0«»01S  nnd  OPnooOf],  soll  aber  ffveh  betrflrblkfclv  grisser^  bis  zur 
Grösse  eines  kleineir  Tritobiten  vorkommen.  Dew  Kdpf  ist  stets  sehr 
besch&digt.  '  Fasse  hat  ß.  tthsht,  w<iht  aber  Brooib  an  amlero  Exemplaren 
beobachtet^  von  ^^n  FfiUter»  glaubt  E.  Eindruehe  gesellen  au  haben. 
Das  Tliter  i»t  unzweifelhaft  nirs  dri^  (Mnung  der  Isopoden  und  besstst 
den  Hsbitos  der  Familie  der  Cymothoiden,  läset  sieh  aber  hisriu  ao  wenig 
äU  in  irgend  einer  andern  Gruppe  auf  irgend  ein  bekanntes  Genus  au« 
rtiekfulirrn.  Am  ehesten  seheint  es  zwischen  Sepolia  und  den  erraliseben 
t^ymothoiden^  stefVe n  zn  kSnnen.  Jenem  i^itieTt  es  sich  durch  die  Breite 
des  KörprrK ,  die  groitse  Eiifwiekflnii^  der' Seilen-',  gegen  die  Jllittel- 
Theite -der  Brust-  und  Bitudi.Ringe|ii ,  dureh:  die  Lamellcn-Vorm  dieser 
Seitentheile  und  durrfi- die  Anordnung  des  letzten  Soliwanz^Schilde«»  Es 
«]nterschf*idet  srrb  aber  von  Serolis  wesenttrcft  d&durch^  dsss  die  ersten 
Ahdomiiial  Hinget  eine  viel  beträch tKt^hcre* Entwickeln ng  und  Bewi'gnngs- 
Fähigkeit  bf Sitzen ,  so  Wie  bei  Ae<^  u.  s.  errntise lieiv  Gjrmothoiden.  Es 
Ist  kein  merklicher  Unterschied  zwischen  dar  Form  der  Brost-  nnd 
Schwanz-Ringeln,  also  auch  keine  bestimmfe  Grenzte  zwisebe»  beiden 
Theilen;  doeh  zSblt  man  12  Glieder  im  Ganzen  btonnr  den  Endsebild, 
und  da  bei  keinem  einzigen  Edriophthalmen  die  Brust  mehr  als  7  Ringel 
besitzt,  so  wdrdeit  5  davon  für  den  Schwans  blelbta  nnd  mitbiii  6  be- 
wcgiicbe  Glieder  in  dconcibeo  seyn,  wkr  bei  Aegnv  MIociM  o.  ••  w. 


Der  sechste  ^e^vrftns-Absdinifft  oder  tÜM  End-SehttA  i#l  haflU^refinrnd 
unil  ttigi  an  tlHiiem  vurderii  nnd  Biittlfii  Theile  pitfp  bSckeraftig«  Alt* 
iTcItwellung  »Bslo^  wie  an  eimf^pn  SphSromatideii.  Dpr  Sfif^n-RAiHl 
deiittelben  tcheintAusflehniHe  zit  Aiiftig:uiigf  eim*»  seitHrliPii  Anliaiii^es  wi9 
bei  SeroKs  bpae^scn  tu-  liaben.*  Anv.U  gtbttmt  ph  narii  der  Form  dpr 
SeiteitHveilp,  das«  daa-TbiHi' sreb  zosmnmpiironen  konntp,  wie  die  Sp^liä- 
roinatidipii.  Df r  Kopf-Abarbrntt  Uf  atiMj^ebrpifef  wie  bei  Serolis.  —  £; 
nennt  dieaea  Tbier  AfchaeortiacuaBrodii. 

Eine  andere  bei  f^irrta  entdeckte  Art  lieiastpr  Pataeoniaeua  Brongt- 
niartii.  Sie  %vttrda  in  einem  Cytbereen- Mergel  unmfttelbar  unter  deir 
grünen  Mergeln  gefunden;  auf  efner  Quadraf.Puaa  grosse«!  Placlie  aabli 
man  zaweilen  ubei*  tOO  fndivfdnpii.  Ihre  Farm  ist  «iemirch  regelmiiinff 
oval ,  ihre  Grot^se  geht'  t)ia  0"12  Lange  auf  •»07— Ö^OS  Breite  [wohl 
0<"012  auf  0"H)a7— «"KK)8  ?].  Der  Körper  ist  spbr  flarh;  der  Kopf  ninsig^ 
gross  und  aeheint  dfe  Fühler  auf  kleinpn  StirnfortsätKcn  zu  tragen.  Ditf 
Aagen  sind  klein  und  setilicb ;  Str  Tlioroz  aus  7  Ringeln  znsftmmenge- 
setzt  und  auf  jeder  Seite  mit  einer  Einfassung  Yersehpn ,  die  aus  den 
äbprpinandertii'genden  vieraeitigpn  Seilentheileii  der  Ringehi  bestehet. 
Das  Abdonten  hat  1  Segmente,  wovon  das  erste  den  Ringeln  des  Thorax 
ifehr  ohnlirh  ist  und  Spuren  einer  queeren  Verwaehsung  zeigt,  das  zweit« 
halboval  acbrldf&rmig  hi'^  zn  beiden  Seiten  dieses  letzten  Stiickes  unter« 
rcbeidet  man  Lamellen  ftrüge  fast  Sichel-formige  Flossen- Anhänge  ^  die 
wie  bei  Spbneroma  gestellt  sind.  Das  Thter  gebort  daher  wohl  in  dio 
Fantilt«»  der  SphSromiden  und  mag  am  passendsten  zwischeii  den  SpbSt* 
romen  nnd  Anciüea  stehen.        « 


A.  Favrb:  Ohsifrtafionn  aur  let  Diceras  (io  pp. ,  5  pH.  litlr; 
Oeneve  1849 i  2  fl.  40  kr  exir,  dtt  tome  X.  des  9tem.  »ot*  pbys,  ete: 
de  Gif^ueve)*  Scliaale  sehr  dtrk ,  herzförmig ,  mtgleichklappig ,  aus  drei 
Scliicblen;  die  l^lappen  gross  und  hornforini;»:,  mit  einer  Abplattung  hin-^ 
teu  und  einer  entsprechenden  einzigen  Kante  innen ;  das  Schloss  sehr 
stark,  mit  2  Zähnen,  in. der  rechten  Klappe  und  1—2  in  der  kleinen; 
das  Sehloss  füllt  ^  der, Schalen-Mündung  aus  [verschieden  von  Chama]; 
2  MuskeUEindrucke.  —  Die  grosse  Klappe  umschliesst  etwas  der  Rand 
der  kleinem.  o^OiiBiGNir  beabsichtigt  eine  Monographie  dieses  und  eini- 
ger verwandten  Geschlrchter,  unter  welchen  Cuprina  und  Ichthyosarcoli 
thea  durch  innere  Quer-Wände ,  Caprotina  durch  mehre  innre  Längs« 
Kanten  verschieden  sind.  I)  D.  Lucii  Defr.  (/«ir,  i.  Dict.  XIII,  ITT; 
Favbe  p.  13,  t.  i;  111,  1,  2,  3;  iv;  v,  1^:  testa  crassissima,  variabili 
suä€ordifurmi ;  ralvis  iHnrgualibus  carinalis  in  xpiras  irreguläres  coit- 
toriiSi  ruf^ia  triangularibut  amcmtricis  loitgitudinnlibus ;  nuha  simslra 
n^ajure ;  die  bereits  von  Saussorb  beschriebene  und  abgebildete  Art  dea 
Moni  Saleve  bei  Genf\  2)  D.  arielina  Lk.  {et  auctoritm ,  excK  syn. 
praeced.)^  Chama  bicornis  Brcgu.  EncycL;  Favre  p.  20,  t.  iii,  4,  5» 
t.  Vy  2—7)  testa  veutricosa  transversim  subrugosa;  natibm  disUtMibua 


G40 

^nvmf4rmibit$  im  »pir0$  irregfdarei  coniBrüM.  Es  UiM^  Art  von  St 
MihiHi  vpD  PorreHiTHißj  von  Xenvelie  Us  CkampiUie  and  Sap  an  der 
•b«rpu  JSimoHe^  wozu  walirscheiiilirb  auch  D.  ainUtra  Osshaybh  (Con- 
ehyliol.  pl.  M8,  f.  9)  gehört,  indem  die  seitliche  Zusanm^ndruckung  da 
Klappea  und  die  Anwesenheit  des  lileiaeren  Zahnes  in  der  kleinen  KUppe 
veränderlich  su  seyn  scheint.  —  An  dieser  Art  hat  der  Vf.  nie  die  drei 
Schichten  der  Schale  erhalten  gefunden  ,  die  er  nach  der  ersten  Art  an- 
gibt, sondern  nur  die  innere,  obsehon  er  nicht  selten  daran  auch  die 
Aubeftungs-Stelle  noch  erkannte,  welche  er  an  der  f  raten  niemals  wahr- 
nehmen konnte.  Sie  befindet  sich  am  Ende  der  grossem  Klappe, 
welches  (K^g^n  Deishiyes)  bei  beiden  Arten  bald  die  rechte 
und  bald  die  linke  ist;  vielleicht  aber  ist  aie  nur  in  der  Jugend 
vorhsnden.  (Die  Chama  speciosa  MtttST,  et  Golsf.  hnt  nf^)t  die 
hinlere  Rinne  aussen.;  Beide  Arten  gehören  dem  Coralrag  an  (Goldvuss 
aitirt  talschlidi  die  eine  im  Portland-Kalk)  und  kommen  mit  Piuuigeoi 
vor»  VfBS  man  in  anderen  Formationen  aitirt  hat,  geliort  anderen  Ge- 
schlechtern an.  So  ein  Diceras  fdrmigea  Kourhjrl  im  gelben  Neocomieo 
(erste  Rudisteo-Zone)  von  Bosh  bei  Xenekaifi ;  ein  anderes  im  oberes 
Kalk  deraelben  Rndisten-Zone  von  la  Ptipa  bei  Aimeey  in  Saroten  und 
im  Kalk  der  Msglis-Ai^  im  App^aXfil-,  —  ein  drittea  [?.Caprotiaa 
ammonia  d^Oab.]  in  denBiuchcn  bei^fx  in  Sacutfen^  bei  la  Ptiff^f  a« 
M^rmoat  bei  Lasarra  am  Jifrn,  bei  la  Rah$e  unfern  Ctmcise  Im  IFnad- 
J^aml,  am  Leehtutd  in  Savoytn^  bei  Cluse9  in  SatsuyeHy  anriaclveo  ViU' 
Um  und  Sixi  au  der  Arve^  zu  Aitmann  und  an  der  FähnfreH''AJlp  is 
ApitenzfU:  überall  in  der  ersten  Rudisten-Zone,  Ibeils  mit  P.terocerai 
Pelagi  oder  mit  Radiolites  Neoconiiensis  d'O.,  welcher  derHip- 
purites  Blumenbachii  Studgr  ist;  daher  alle  Lokalitäten,  wo  dieser 
mit  Diceras  zitirt  wird,  zwischen  dem  T^iiiufr-  und  Luzemer^J^e  ^  sai 
SrntiSy  im  Kanton  Üri  u.  s.  w.  (Utem.  ffeid,  de  France  Hii  389;  Bull 
geol.  Vlil,  131)  X,  105)  zu  gleicher  Formstiou  gehören  werden.  Ein 
Tbeil  des  „Alpenkalks"  wird  hiedurch   eine  richtigere  Dentnng  erbalteo. 


Jbffribs  WTMAif:  über  die  mikroskopische  Struktur  der  Lepi- 
dosteus-ZTihne  im  Vergleich  zu  jenen  von  Lsby rinthodon 
(Sii.LiM.  Americ,  Joitm.  1844,  XLV,  359—363,  pl.  v).  Der  Vf.  zeicti- 
net  und  bcsclireibt  die  Querschnitte  der  f^roKScren  Zahne  von  Liepido- 
stens  oxyuruR  und  L.  pisfyrh  yueh  us  Raf.' und  findet ,  dass  sie  iai 
Ganzen  dieselbe  Struktur  wie  die  Laby rinthodon- Zähne  haben  ,  jedoch 
weniger  zusammengesetzt  sind  als  die  meisten  der  letzten;  nur  Lab. 
leptognathuH  Ow.  stimmt  so  sehr  mit  Lep.  oxyurus  uberein,  dsss 
sich  beide  pur  durch  die  Weite  der  inneren  Hohle  unterscheiden.  Da 
nun  msnche  Labyrinthodon-Zähne  im  Englischen  Wsrwick- Sandstein  und 
Deutschen  Keuper  nur  isolirt  und  als  Frsgmente  (ohne  Kinnlade)  vorge- 
kommen sind,  so  fragt  W. ,  ob  nicht  manche  derselben  vielmehr  als 
Fisch«  und  zwar  als  Lepidostcus-Reste  zu  betrachten  seyen. 


Versuch 

ewir 

reihenförmigen    Zusammenstellung 
der  Mineral-Spezies, 

von 

Hrn.  Prof.  Carl  Friedrich  Nacbcann. 


Alle  Mineralogen  sind  wohl  darüber  einverstanden,  dats 
die  mineralogischen  Spesies  als  das  eigentliche  Objekt 
einer  jeden  Klassifikation  angesehen  werden  müssen.  Sie 
stellen  die  Einheiten  dar,  welche  auf  irgend  eine  Welse 
grnppirt  werden  sollen,  um  eine  wohlgeordnete  Übersieht  des 
Mineralreiebes  ca  gewinnen;  sie  liefern  die  einzelnen  Bau* 
steine,  doreh  deren  ZusaromensetjKang  dfs  Gebünde  aufge- 
führt werden  soll,  welches  man  mit  dem  Namen  des  Mineral; 
Systemes  belegt,  ohne  doch  bis  Jetst  einen  Bauplan  ausge- 
mittelt  an  haben,  jer  alle  Ansprüche  sn  befriedigen  Ter- 
möchte.  Es  hat  Diess  wohl  seinen  6run4  einestheils  In  der 
Schwierigkeit,  welche  die  Einordnung  der  amorphea  Mineral- 
SpcEies  E wischen  die  kristallinischen  Spesies  darbietet, 
anderntheils  in  der  Einseitigkeit,  welche  sieh  nicht  selten 
sowohl  Mineralogen  als  auch  Chemiker  bei  den  yon  ihnen 
versuch ten  Klassifikationen  sn  Schqlden  kommen  Hessen. 

Nur  wenige  Mineralogen   mochten   es  noch  in  Zweifel 
stellen,   dass  die  amorphen  eben  so  wie  die  krystalli- 
nischen  Substänsen  ein  voUgiltlges  Redit  auf  systematische 
Jabrgaaf  I8i4.  41 


642 

Einordnung  in  den  Klassifikationen  des  Mineral-Reiches  besKsen . 
Allein,  ob  sie  wie  in  Mohs*  Mineral-System  den  krystallini- 
sehen  Species  sa  koordiniren,  oder,  wie  Fuchs  gemeint  ist, 
nur  anhangsweise  als  Pseudo- Spezies  beisofOgen  sind,  oder 
ob  sie,  wie  Diess  snm  Theil  von  Brbithacpt  geschelien  ist, 
in  eine  besondere. Ordnung  susammengestellt  werden  sollen, 
darfibcr  sind  die  Ansichten  noch  getheilt. 

Einige  Mineralogen,  befangen  in  dem  alt-oryktognosti- 
Bohen  Vorurtheile,  dass  nur  die  sogenannten  üussern  Merk- 
male einen  Werth  fQr  die  Charakteristik  und  Klassifikation 
besitsen,  haben,  mit  Hintanseteung  der  unschätxbaren  Resul- 
tate chemischer  Forsohung,  Mineral-Systeme  aufzustellen  ver- 
sueht,  weiche  der  Chemiker  nothwendig  perhorresziren  miisste. 
Indem  sie  Mineralien  von  der  verschiedenartigsten  chemischen 
Konstitution  in  eine  und  dieselbe  Ordnung,  ja  selbst  in  ein 
und  dasselbe  Geschlecht  zusammengerafft  zeigen,  bloss  weil 
solche  in  diesem  oder  jenem  morphologischen  oder  physischen 
Merkmale  übereinstimmen«  Dagegen  haben  es  auch  Chemi- 
ker versucht,  Mineral-Systeme  zu  schaffen,  welche  sich  nim- 
mer des  Beifalls  der  Mineralogen  zu  erfreuen  haben  werden, 
weil  sie  mit  Hintansetzung  der  in  dem  Total-Habitus  aasge- 
prfigten  Eigenthümlichkeit  des  physischen  Wesens  nach  der 
blossen  Anwesenheit  dieses  oder  jenes  Stoffes  die  Mine- 
ralien in  Gruppen  zusammenstellten,  welche  in  physiogra- 
phischer  Hinsicht  unm'iglich  befriedigen  können. 

Es  muss  daher  nothwendig  ein  Mittelweg  aufgesucht 
werden,  welcher,  zwischen  jener  selbsfgentigsamen  o  r  y  k  t  o- 
gnos tischen  und  dieser  exklusiven  chemischen  Einseitig- 
keit hindorchführend,  die  Klippen  vermeiden  liesse,  an  denen 
jedes  Mineral-System  scheitern  müsste,  welches  entweder 
nur  auf  den  jiussern  Habitus,  oder  nur  auf  die  Anwesenheit 
gewisser  Elemente  gegründet  ist.  Unter  den  Chemikern 
hat  Leopold  Gmglin  in  DeuiseUani  zuerst  einen  dergleichen 
Mittelweg  versucht,  und  es  wird  wohl  allgemein  anerkannt, 
dass  sein  Mineral-System  weit  ansprechender  ausgefallen  ist, 
als  die  früheren  rein  chemischen  Versuche  der  Art.  Als 
ich  im  Jahre  182S  veranlasst  wurde,  ein  Lehrbuch  der  An- 
fangsgründe  der   Mineralogie  zu    schreiben,     da    war   icK 


043 

bemüht,  den  Grandsfitsen  so  weit  als  möglieh  trea  sa  bleiben, 
welche  von  Gmblin  aufgestellt  und  befolgt  worden  waren» 
Indessen  konnte  und  sollte  die  damals  versuchte  Zusammen* 
Stellung  von  200  Mineral-Spezies  durchaus  nicht  auf  den 
Namen  eines  sMincral-Systemes  Anspruch  machen.  Spater 
gab  Glocker  seinen  Grundriss  der  Mineralogie  heraus,  in 
welchem  nach  ähnlichen  Prinzipien  sehr  vieje  und  äusserst 
wohlgelungene  Zusammenstellungen  enthalten  sind,  wie  denn 
auch  die,  enm  Theii  schon  früher  bekannt  gewordenen  Klas- 
sifikationen von  Weiss  und  Brbithaupt  den  Beweis  liefer- 
ten, dass  das  Prinzip  der  gemischten  Systeme  zu  sehr  an- 
sprechenden Gruppen  gelangen  lasse.  Endlich  hat  Whewbll 
in  seiner  Geschichte  der  induktiven  Wissenschaften  eine  Prü- 
fung der  bisherigen  Mineral-Systeme  und  der  ihnen  zu  Grunde 
liegenden  Prinzipien  aufgestellt  und  es  mit  siegreichen  Grün- 
den zu  beweisen  versucht,  dass  nur  ein  gemischtes  Sy- 
stem allen  Anforderungen  der  Physiographie  Genüge  zu  lei- 
sten vermöge. 

Durchdrungen  von  der  Richtigkeit  dieser  Ansicht  und 
ermuthigt  durch  das  aufmunternde  Urtheil,  welches  Whewbll 
über  meinen  ersten  Versuch  der  Art  gefällt  hat,  wage  ich 
es  jetzt,  dem  mineralogischen  Publikum  eine  Zusammenstellung 
der  Mineral-Spezies  vorzulegen,  welche,  obgleich  wesentlich 
auf  dieselben  Prinzipien  gegründet,  doch  zu  etwas  anderen 
Resultaten  führen  musste,  als  jener  erste  Versuch. 

Jeder  Versuch  einer  Klassifikation  des  Mineralreiches 
mass  vernünftigerweise  mit  der  Frage  beginnen,  welcher 
Begriff  als  das  eigentliche  leitende  Prinzip  derjenigen 
Verstandes-Operation  zu  betrachten  sey,  deren  Resultat  wir 
ein  Mineral-System  nennen.  Da  nun  der  Begriff  der  Iden- 
tität schon  bei  der  Bestimmung  der  Spezies  seine  er- 
schöpfende Anwendung  findet »  so  kann  es  nur  der  Begriff 
der  Ähnlichkeit  seyn,  welcher  den  eigentlichen  Leitstern 
aller  klassifikatorischen  Operationen  bildet. 

Ähnlichkeit  zweier  Dinge  aber  ist  die  in  gewissen  Merk- 
malen hervortretende  grössere  oder  geringere  Übereinstim- 
mung derselben;  sie  kann  weder  in  allen  Merkmalen, 
noch  in  einer   vollständigen  Übereinstimmung  derselben 

41* 


h44 

begründet  seyn,  well  sie  sonst  mit  dem  Begriffe  der  Identttfii 
eusammenfallen  würde..  Vielmehr  mass  sie  ihrem  Wesen 
nach  als  etwAS  Schwankendes  and  verschiedener  Absrufon- 
gen  Fähiges  gedacht  werden;  sie  kann  sich  bald  in  diesem 
und  bald  in  jenem  Merkmale,  bald  in  höherem  und  bald  in 
niederem  Grade  ku  erkennen  geben. 

Hieraus  ergibt  sich  von  selbst,  dass  wir  eine  jede,  auf 
den  Begriff  der  Ähnlichkeit  zu  gründende  Klassifikation  mit 
der  Untersuchung  beginnen  müssen,  in  welchen  Merk- 
malen, der  Natur  der  Sache  nach,  die  Ähnlichkeit 
vorzugsweise  aufgesucht  und  berücksichtigt  wer- 
den müsse;  oder  mit  andern  Worten  und  mit  besonderer 
Rücksicht  auf  die  uns  hier  vorh'egende  Aufgabe:  welcher 
Werth  den  verschiedenen  Eigenschaften  der  Mineralien 
ihr  das  Bedürfniss  der  Systematik  zugestanden  werden  könne. 
Die  Beantwortung  dieser  Frage  lässt  uns  auf  das  Resultat 
gelangen,  dass  die  Ähnlichkeit  der  anorganischen 
Masse,  ohne  Berücksichtigung  der  Form  es  ist,  welche 
bei  der  mineralogischen  Klassifikation  vorzugsweise  in  das 
Auge  gefasst  werden  muss. 

Morphologische  Eigenschaften«  Bei  der  Fixirung 
der  Spezies  behaupten  die  morphologischen  Eigenschaften 
den  ersten  Rang ;  denn  amorphe  und  krystallinische  Minera- 
lien können  nimmer  zu  einer  und  derselben  Spezies  verei- 
nigt werden,  nnd  bei  den  krystallinischen  Mineralien  wird 
wmlm^ye  Identität  der  Krystallform ,  d.  h.  Zugehörigkeit  der 
Formen  zu  einer  nnd  derselben  Krystall- Reihe  bei  gleichem 
Charakter  der  Kombinationen,  als  die  erste  Bedingung  der 
spezifischen  Identität  zu  betrachten  seyn.  Ganz  anders  ver- 
hält sich  Diess  aber  bei  der  systematischen  Zusam- 
menstellung der  Spezies.  Kalkspath  und  Arragonit,  eine 
rhomboedrische  und  eine  rhombische  Spezies  stehen  einan- 
der so  nahe,  dass  sie  im  Mineral-Systemo  möglichst  nahe  oder 
unmittelbar  aufeinander  folgen  müssen.  Dasselbe  gilt  von 
den  drei  Eisenkiesen,  vom  Yesuvian  und  Granat,  vom  Rutil 
und  Brookit,  obgleich  solche  durch  ganz  verschiedene  Kry- 
stall-Systeme  von  einander  getrennt  werden.  Wir  gelangen 
also  auf  die  Folgerung,  dass  grosse  Verschiedenheit  der 


645 

morphologischen  Eigenschaften  mit  grosser  Ähnlichkeit 
der  Masse  verbanden  seyn  liann^  eine  Folgerung,  welche 
fiir  die  meisten  dimorphen  Substanzen  mit  schlagender 
Evidciis  hervortritt. 

Umgekehrt  aber  lehrt  ein  Blick  auf  die,  nach  den  Kry- 
stnil-Systemen   gebildeten  Zusammenstellungen   der   Mineral- 
Speeies,    dass  grosse   Ähnlichkeit   und  selbst  Identität  der 
morphologischen  Eigenschaften  neben  der  anfiallendsten  Ver^ 
schiedenheit  der  Alasse  bestehen  kann.     Hieraus  ergibt  sich 
nun  sur  Genüge,  dass  die  morphologischen  Eigenschaften  bei 
der  mineralogischen  Systematik  nur  eine  sehr  unterge- 
ordnete Berücksichtigung  erfahren  können,  und  dass,  wenn 
man  auch  dabei  den  Unterschied  des  amorphen  und  kry- 
stall  inischen  Wesens  geltend  machen    will,    so  doch  auf 
den  Unterschied  der  Krystall-Systeme  kaum  irgend  ein 
Gewicht  cu  legen  seyn  wird.  Denn  die  auf  die  Kr y stall- Formen 
gegründeten  Mineral-Systeme    haben   in   der  That   bloss  ein 
krystallographisches,  aber  kein  physiographisches 
Interesse,  indem  solche  einesthells  die  unähnlichsten  Massen 
nahe  eueammen,   anderntheils   die    ähnlichsten  Massen   weit 
auseinander  werfen.     Fügt  es  sich,   dass  ähnliche  Massen 
auch  ähnliehe  Formen  seigen,  so  wird  die  Zusammenfassung 
derselben  sehr  erleichtert  werden^    und  die  sie  betreffende 
Gruppe  durch   solche  Obereinstimmung  gans   vorEüglich  an- 
sprechend, erscheinen  müssen;  wie  Diess  s.  B.  mit  der  Gruppe 
der  Feldspathe,  mit  der  Gruppe  des  Amphiboles  und  Pyro- 
xenes  der  Fall  ist. 

Wenn  also  bei  einer  Kbissifikation  der  Mineral-Speeies 
die  morphologischen  Eigenschaften  nur  eine  sehr  unter* 
geordnete  Rolle  spielen,  so  versteht  es  sich  von  selbst, 
dass  auch  alle  diejenigen  physischen  Eigenschaften,  welche 
mit  der  Krystallform  unmitteli^ar  verbunden  und  von  der» 
selben  abhängig  sind,  eine  eben  so  geringe  Berücksichti- 
gung SU  erfahren  haben  werden ;  Diess  gilt  insbesondere  von 
den  Verhältnissen  der  Spaltbarkeit,  der  Refraktion  und  Po- 
larisation des  Lichtes  u.  s.  w.,  und  während  also  die  Spalt- 
barkeit für  die  Spesifizirung  ein  Merkmal  des  ersten 
Ranges  ist,  so  hat  solche  für  die  Klassifizirung  nur  eine 


649 

•ehr  geringe  Bedeutung.  Men  rerraehe  es  b.  B.  alle 
MinerAl-Speeies  von  einer  sehr  yollkomaenen  nonotomen 
Speltbiirkeit  cuMmnensnstellen,  wie  Soiebes  nnm  Theii  schon 
geschehen  ist,  and  nuin  wird  die  nnähnlichslen  Museen  in 
einer  Ordnung  vereinigt  sehen,  wenn  auch  einige  Grup- 
pen derselben,  wie  b«  B.  die  der  Giimmer,  liel  Ihnlieher 
Spaltbarkeit  eine  Ähnliehkelt  der  Masse  besitsen.  Düse  end- 
lioh  eine  auf  die  krystallegraphisehe  Bedeutvng  der 
Spaltungsflfiehen  gegründete  Klassifikation  mit  einer  Zasasi- 
menstellung  nsch  den  Krjstall-Systemen  Busaniaienfaileii  und 
eben  so  wenig  physiographischen  Werth  haben  würde,  als 
diese,  Diese  bedarf  keiner  besonderen  Erltfaterung. 

Aus  diesem  Allem  ergibt  sieh  also,  dsss  es  die  form» 
lose  Masse,  oder ,  dass  es  die  Masse  ohne  Berück- 
slohtignng  der  Form  sey,  welche  eigentlich  und  Bnnächst 
den  Gegenstand  einer  jeden  übersichtlichen  Zusammenstel- 
lung der  Mineral-Spezies  bilden  kann  und  muss.  Wir  ha* 
ben  demeufolge  von  den. morphologischen  und  morphologisch- 
physischen  Eigenschaften  gftnslich  eu  abstrahiren  und  ge- 
winnen damit  BUgleich  den  grossen  Vortheil,  dass  sich  alle 
Yariettften  einer  Spezies,  die  frei  auskrystallisirten  ebenso 
wie  die  krystallinisch  BusammengesetEten ,  das  isoÜrte  ringuoi 
ausgebildete  Individuum  eben  so  wie  die  derben  und  dichten 
Aggregate,  einer  gans  gleichen  Berücksichtigung  bu  er- 
freuen haben  werden.  Es  begründet  dieses  Verhältniss  einen 
auffallenden  Unterschied  zwischen  der  anorganischen  und 
organischen  Natur,  in  welcher  letzten  die  Klassifikatioa 
wesentlich  auf  die  Ähnlichkeit  des  morphologisdien  Habitus, 
dieser  plastischen  Offenbarung  der  Lebenskräfte,  gegründet 
wird  und  werden  muss. 

Wenn  aber  die  anorganische  Masse,  ohne  Berück- 
sichtigung der  Form,  als  das  eigentliche  Hauptaugenmerk 
bei  der  systematischen  Zusammenstellung  der  Mineral- Spezies 
BU  betrachten  ist,  und  wenn  demnach  die  moi*phologischen 
und  die  mit  ihnen  unmittelbar  verknüpften  physischen  Eigen- 
schaften nur  in  einzelnen  Füllen  ein  accessorisches  und ,  se 
BU  sagen,  überzähliges  Gewicht  in  die  Wagschale  werfen 
können,  so  versteht  es  sich  von  selbst,  dass,  bei  der  Abwiignng 


«47 

i      der    phytiogf«|irlii$clien    ÄhnlichkeU    nar    noch    gewisse 
I     piiysische  Eigenschaften  and  die  durch  die  chemische  Kon- 
stitution repriisentirten  obemischen  Eigenschaften  eine 
]t     Berücksichtigung  sulassen  werden. 

Vor  Aileni  mössen  wir  dem  Unterschiede  des  netnlli* 
£  sehen  Habitus  eine  grosse  Bedeutsamkeit  »ugesteben,  da 
ii  sich  un9  die  Merkmale,  in  welcher  die  beiden  Glieder  die- 
!i:  ses  Gegensatzes  hervortreten,  auf  den  ersten  Blick  su  erken- 
nen geben,  ündurchsichtigkeit ,  metallische  Farbe  und  me- 
fj  talliftcher  Glane,  welclie  drei  Merkmale  in  ihrer  Vereinigung 
^  diejenige  Erseheinung  hervorbringen,  die  wir  mit  dem  Aus- 
drucke ,imetallischer  Habitus^^  beseichnen:  diese  Merkmale 
;,  werden  von  uns  in  dem  kleinsten  Korne,  wie  in  der  grö«s- 
j,.  ten  Masse  eines  Mineralea  mit  gleicher  Bestimmtheit  wahr- 
I  genommen  und  erkannt,  so  dass  wir  augenblicklich  mit  gros- 
ser Sicherheit  ein  Urtheil  darttber  fällen ,    ob  ein  Mineral 


Vi 


l  metallischen  oder  nicht  metallischen  Habitus  beditse.  Da 
^  nun  das  Daseyn  oder  der  Mangel  des  metallischen  Habitus 
,.  auch  mit  dem  ganzen  übrigen  ViTesen  der  Mineral- Spesies 
j  in  einer  sehr  nahen  Beziehung  su  stehen  pflegt,  so  ist  bei 
,  der  Zusammenstellung  derselben  mögliehst  darauf  bu  achten, 
dass  diesmr  wichtige  Gegensata  respektirt  werde  und  die 
^  mit  dem  einen  oder  mit  dem  andern  Habitus  ausgestatteten 
Speaies  nicht  bunt  durcheinander  auftreten.  Wenn  es  da« 
her  am  angemessensieh  erseheint,  den  gediegenen  Metallen, 
als  den  eigentlichen  Repräsentanten  des  Mineralreiches,  ihren 
Platz  in  der  Mitte  der  ganzen  Reihe  anzuweisen,  so  wer- 
den diejenigen  Mineral-Spezies,  welche  mit  metallischem  Ha- 
bitus begabt  sind,  ohne  doch  blosse  Metalle  zu  seyn,  am 
naturgeniäsesten  zunächst  vor  und  hinter  die  Metalle  ge- 
stellt werden  müssen. 

Was  die  Farbe  der  Mineralien  betrifft,  so  hat  solche, 
sofern  sie  als  einer  der  Faktoren  des  metallischen  Habitus 
in  Rücksicht  kommt,  in  dem  Vorhergehenden  ihre  Erle- 
digung gefiinden«  Bei  den  Mineralien  von  nicht  metalli- 
schem Habitus  aber  ist  nicht  sowohl  die  Qualität  oder  be- 
sondere Art  der  Farbe,  als  vielmehr  der  allgemeine  Unter- 
schied   des    farbigen    und     gefärbten    Znstandes     sa 


048 

beracksichtigen  *,  Indem  es  riefe,  iiuebiniiiidernr  ElgenselNifteii 
Überelnstimniende  MinerAl-Spesies  gibt,  welehe  eich  durch 
das  gemeinschaftliche  Merkmal  der  Farbigkeit,  d.  h.  einer 
ihrer  Substans  wesentlich  inhärirenden  und  daher  in  nllen 
Varietäten  mit  gleicher  Qualität  erscheinende  Farbe  ausseich- 
nen;  man  denke  s«  B.  an  RothblelerB,  Kupferlasur,  Mala- 
ehit  u.  a.  Spesies.  Bei  einer  Zasammenstellnng  der  Mineral- 
Spezies  wird  man  daher  auch  darauf  bedacht  seyn  »fissen, 
die  farbigen  Spesies  von  nicht  metalllsohem  Habitus 
möglichst  zusammen  zu  halten,  und  ihnen  nur  solche  farb- 
lose (oder gefärbte)  Spezies  beizugesellen,  deren  ttbrigen  Eigen- 
schaften uns  dazu  entweder  berechtigen  oder  nöthigen.  Pa 
übrigens  dieselben  Mineral  -  Spezies  auch  durch  farbigen 
Strich  ausgezeichnet  sind,  und  selbst  die  Ähnlichkeit  der 
Farbe  ihres  Strichpulvers  und  ihrer  Masse  als  ein  Kriterium 
ihi*es  farbigen  Wesens  angesehen  werden  kann,  so  ist  hier- 
mit zugleich  der  Werth  des  Striches  fttr  die  Klassifikation 
der  Mineralien  angedeutet. 

Was  den  Glanz  betriffit,  so  gewinnt  die  Art  oder  Qua- 
lität desselben  allerdings  insofern  einige  Wichtigkeit,  wie- 
fern der  eigentliche  Metallglanz  den  bei  der  Klassifikation 
zu  berücksichtigenden  metallischen  Habitus  mit  bedingt.  Aus- 
serdem aber  dürfte  die  Qualität  des  Glanzes  kein  wesent- 
liches Moment  liefern,  wie  sich  schon  daraus  ergibt ,  dass 
nicht  selten  Krjstalle  auf  verschiedenen  Fiftehen  verschiedene 
Arten  des  Glanzes  reflektiren,  und  dass  gewisse  Modali- 
täten des  Glanzes  mehr  in  der  Aggregations-Form  als  in 
der  Masse  begründet  sind.  Dass  die  von  der  Beschaffenheit 
der  Oberfläche  abhängige  Stärke  des  Glanzes  noch  weniger 
eine  allgemeine  Berücksichtigung  finden  künne,  ist  von  selbst 
einleuchtend. 

Die  Pelluzidität,  welche  von  der  Durchsichtigkeit 
bis  zur  Undurehsichtigkeit  so  verschiedener  Abstufungen  ft- 
hig  ist,  wird  zwar  nicht  nach  ihrem  Grade,  wohl  aber 
nach  ihrem  Vorhandenseyn  schon  desshalb  berücksich'* 
tigt  werden   müssen ,'  weil   das   Gegentheil   dei"selben  ^    die 


Vergl.  mein  Eiehrbneh  der  Mineralogie,  S.  124. 


040^ 

O  p  A  ei  t  X  f,  allein  MeFkmfil  des  rndfiilllschen  Hnbllns  sa  befrach- 
ten ist.  Man  wird  es  daher  so  viel  sIs  möglich  su  benohteh 
haben,  dass  pelloBide  and  opak^  Mineralien  nicht  promiscae 
durcheinander  gestellt  werden,  and  eine  Avsnahme  von  die^ 
ser  RcgeJ  nur  in  einseinen  Ffiilen  gestatten  dürfen  \ 

.  Die  Httrte  nnd  das  spesifisehe  Gewicht,  Ewei 
Eigenschaften,  welche  bei  der  Bestimmnng  der  Spesiea 
^ino  so  bedentsame  Rolle  spielen,  werden  auch  bei  der 
Zusamnensteliang  deraelben  eine  angemessene  BerOob» 
alchtigmig  SU  erfahren  haben.  Weil  sie  aber  nor  quanti* 
tat! VC  nnd  keine  qualitativen  Verschiedenheiten  snlassen, 
weil  in  Besag  auf  sie  die  Ähnlichkeit  sweier  Mineral- 
Spesies  nnr  in  dem  Vorhandenseyn  nahe  liegender  oder 
nicht  gar  sa  weit  entfernter  Ab  stuf  an  gen  gesucht  werden 
kann,  ond  weil  uns  eine  absolute  Maas«>Bestlinmnng  und  Ver« 
gleichnng  solcher  Abstufungen  für  die  HUrte  insbesondere 
gar  nicht  vergönnt  ist,  so  werden  wir  nor  die  allgemeiile 
Forderung  stellen  können,  dass  Innerhalb  ehier  Jeden  Gruppe 
nicht  SU  aufMIend  verschiedene  Grade  der  Härte  nnd  nicht 
SU  abweichende  Abstufungen  des  Gewichtes  vorkommen  dür- 
fen, obwohl  wir  uns  auch  hier,  namentlich  in  Besag  auf  dio 
Hffrte,  einselne  Ausnahmen  gestatten  können,  sobald  ander- 
weite Übereinstimmangen  in  wichtigeren  Eigenschaften  vor* 
banden  sind.  Überhaopt  ist  dem  spesifisehen  Gewichte  eine 
weit  grössere  Anfinerksamkeit  sn  schenken,  als  der  Hfirte^ 
weil  seine  Prüfung  mit  wenigem  nnd  geringeren  Unsicher^ 
heiten  verbunden  ist,  und  weil  die  grösseren  Unterschiede 
desselben  mit  dem  so  wichtigen  Unterschiede  der  schweren 
nnd  leichten  Metalle  in  nächster  Besieliung  stehen. 

Die  Tenasität   und  jene  eigenthümliche  Modalität  In 
der  Versclilebbarkeit  der  kleinsten  Theile,  welche  man  auch 


^  la  dieser  Hinsicht  ist  das  Vorkommen  des  sogenannten  .splittri- 
gen  Bruche«  ein  beachtcnswerthes  Merkmal,  weil  er  uns  jedrofalla  auf 
das  Vorhaudenseyn  von  Pelluzidität  verweint,  wenn  solche  auch  nur  in 
den  feinaten  Splittern  als  schwache  Duri'hscheiniKkeit  bemerkbar  aeyn 
sollte.  Opake  Mineralien  werden  den  splittrigen  Bruch  niemals  als  sol- 
chen erkeancn  lassen,  wenu  er  auch  wirklicb  vorliasdeD  ist. 


0M 

die  Qoalitäl  der  KohSrens  neniwii  kann,  rimi  eller- 
diitgs  EigeiMchaften,  welche  des  innerste  Wesen  der  Mes- 
sen betreffen.  Weil  aber  die  Yersehiedenheiten  derselben 
in  sehr  nngieiehen  Yerhli)tuissen  über  die  Mineral-Spesies 
vertheilt  sind,  weil  die  Geschmeidigkeit  und  selbst  die  Mü- 
digkeit im  Vergleich  su  der  sehr  verwaltenden  Sprödigkeit 
nur  selten  vorzukommen  pflegen,  weil  liberdiess  die  Prüfung 
dieser  Eigenschaften  von  der  Aggregations-Form  des  Minerales 
mehr  oder  weniger  abhängig  seyn  kann,  so  vermindert  Diess 
«war  die  klassilikatorische  Bedeutsamk^  derselben ,  ohne 
sie  jedoch  günslich  anfsnheben. 

Der  Magnetismus,  d*  h.  die  Fähigkeit,  auf  die  Magnet- 
nadel einzuwirken,  ist  ein  singoläres^  in  zn  wenigen  Spe- 
sies  hervortretendes  Merkmal ,  als  dass  es  bei  der  Klassi- 
fikation eine  Bertfcksichtigang  verdienen  könnte.  Dasselbe  gilt 
von  dem  elektrischen  Verhalten  der  Mineralien,  obwolil  we- 
nigstens dem  Leitnngs- Vermögen  eine  klassifikatorische  Be- 
deutung nicht  gänzlich  abzusprechen  seyn  dürfte. 

Die  chemischen  Eigenschaften,  insbesondere  aber  die 
chemische  Konstitution  der  Mineral-Spezies  müssen  bei 
einer  Klassifikation,  welche  wesentlich  die  formlose  Masse 
zum  Gegenstande  hat,  eine  ausserordentlich  wichtige  Rolle 
spielen,  Sie  repräsentiren  ja  die  Materie  selbst,  dieses  allen 
morphologischen  und  physischen  Erscheinungen  zu  Grande 
liegende  Substrat,  welches  in  der  chemischen  Konstitutions- 
Formel  seinen  wissenschaftliehen  Ausdruck  findet.  Wis 
wäre  es  also  möglich,  eine  naturgemäse  Zusammenstellung 
der  Mineralien  zu  Stande  zu  bringen,  ohne  diese  Grundlage 
ihres  Wesens,  dieses  wahrhaft  ursachliche  Moment  ihrer 
ganzen  Erscheinnngs- Weise  einer  vorzfigliehen  Beachtvng  zu 
würdigen  ?  Man  prüfe  nur  manche  der  angeblich  bloss  auf 
äussere  Kennzeichen  gegründeten  Mineral-Systeme  und  man 
wird  sieh  überzeugen,  dass  viele  Gruppen  derselben  nur 
durch  einen  unwillkürlichen  Hinblick  auf  die  Resultate  der 
chemischen  Analyse  gewonnen  werden  konnten ,  wlihrend 
es  manche  andere  Gruppen,  bei  denen  diess  nicht  der 
Fall  war,  bei  deren  Bililung  man  es  wirklich  über  sich  ver^ 
mochte  allen   chemischen    Reminiszenzen    zu   entsagen,  die 


«51 

•eitMUnsten  nnd  -  nniMlilrlich«teii  Zaniiiimenstdlittigeii  dw* 
bieleii« 

Es  war  irooier  uwine  Überzeugung ,  dass  die  Mineralo« 
gie  sich  tlirer  schönsten  und  interessantesten  Seite  beraubt^ 
dass  sie  steh  selbst  ein  Testtmonium  paupertatis  aufdrängt, 
^welches  sie  verschmähen  sollte,  wenn  sie,  mit  gänslicher 
Yerkennung  ihrer  eigentlichen  Stellung  als  eines  Zweiges 
de«*  Natnrgesciiiohte  und  verblendet  durch  das  Trugbild  einer 
vermeintlichen  hdhern  Selbstständigkeit,  demalt-oryktognosti« 
sehen  Vorurtheile  iröknen  will,  sich  nur  mit  den  sogenanm 
ten  äussern  Kennzeichen  su  behelfen:  als  ob  nickt  alle 
Eigenschaften  in  der  Natur  der  Mineralien  begrttndet  wä- 
ren, sondern  einige  gleichsam  wie  Kleider  oder  Behänge 
eiir  Anssenseite,  andere  zum  innern  Wesen  derselben  ge« 
horten.  Mein,  weder  die  Namens-Verschiedenheit  der  Wia« 
Seilschaften,  durch  deren  Hülfe  wir  die  Eigenschaften  erken- 
nen nnd  bestimmen,  noeh  die  gi^össere  oder  geringere  Um-? 
ständlichkeit  des  dabei  nöthigen  Verfahrens,  noch  der  Unter* 
schied,  ob  wir  das  Mineral  bloss  ritzen,  feilen,  spalten  und 
«erschlagen,  oder  auch  glühen,  schmelsen-  und  auflösen  mtts« 
sen,  kann  uns  berechtigen,  ausschliesslich  gewisse  Eigene 
Schäften  sn  berücksichtigen,  uml  andere  höchst  wichtige  Et- 
genschaften  ku  vei*nachlässigen.  Diess  gilt,  wie  bei  der 
Speoifisirung^  so  auch  bei  der  Klassifizirung  der  Mineralien^ 
and  wir  glauben  daher  die  chemische  Konstitution  derselben 
•Is  eines  der  wesentlich  leitenden  Momente  einer  jeden  Zu* 
sammenstelinng  hervorheben  sn  müssen. 

Nur  dürfen  wir  es  nie  vergessen,  dass  der  Begriff  der 
Ähnlichkeit  das  Grnndprinsip  unserer  Znsammenstel« 
lang  bleiben  müsse,  in  welchen  Eigenschaften  auch  diese 
Ähnlichkeit  aufgesucht  werden  möge.  Dadurch  werden  wir 
den  Ubelstand  vermeiden,  mit  welchem  diejenigen  chemischen 
Klassifikationen  nothwendig  behaftet  seyn  mussten,  welchs 
den  Begriff  der  Identität  des  Stoffes  an  die  Spitse 
stellten  und  die  Mineralien  entweder  nach  der  Reil^e  der 
elektropositiven  oder  nach  der  Reihe  der  eiektronegativen 
Elemente  ordneten.  Wie  wenig  in  allen  Fällen  dnroh  die 
Identität  des  Stoffes  6ine  iLbniichkeit  des  Wesens  begründst 


•92 

werde,  Diese  bt  daroh  die  Allotropie  der  Elemente  selbst 
nnci  durch  die  Verschiedenheit  ihrer  isomeren  Verbind angen 
auf  eine  so  auffiillige  Weise  dargethan,  dass  eine  jede  wei- 
tere Beweis-Führung  dieser  Behauptung  ganz  überflüssig  seyn 
würde.  Diamant  und  Kohle  sind  wirklich  zwei  gänzlicli  ver- 
schiedene Körper,  trotz  der  Identität  ihres  Stoffes ;  Dasselbe 
gilt  vom  Kalkspath  und  Arragonit,  vom  Rutil  und  Brookit 
und  von  so  vielen  andern  Beispielen  allotropiseher  Elemente 
und  isomerer  Verbindungen.  Der  Stoff  allein  bedingt  da- 
her keineswegs  die  Ähnlichkeit  oder  Unähnlichkeit  des  We- 
sflins,  und  das  End-Resultat  der  chemischen  Untersuchung 
kann  uns  da  eine  völlige  Identität  nachweisen,  wo  der 
Komplex  aller  morphologischen  und  physischen  Eigenschaften 
die  Anerkennung  der  entschiedensten  Diversität  mit  uimb- 
^eisbarer  Noth wendigkeit  fordert. 

Allerdings  wird  nun  eine  auf  die  Identität  des  Stotfes 
gegründete  Klassifikation  ihrem  Ziele  weit  näher  kommen, 
wenn  sich  die  Reihung  auf  die  elektro-nbgati ven,  als 
wenn  sie  sieh  auf  die  elektro-positiven  Elemente  gründet, 
Weil  jene  ersten  Elemente  von  einem  weit  entschiedeneren 
Einflüsse  auf  das  innere  Wesen  and  iiussere  Gepräge  der 
Verbindungen  zu  seyn  pflegen,  als  die  letzten.  Allein  auch 
diese  Methode  lässt  an  ihrem  Resultate  noch  so  Vieles  zu 
wünschen  übrig,  dass  wir  uns  veranUsst  finden  müssen,  die 
ehemische  Ähnlichkeit,  mit  beständigem  Hinblick  auf  die  phy- 
sische Ähnlichkeit  der  Masse,  von  einem  etwas  andern  und 
allgemeineren  Standpunkte  aus  aufzufassen. 

Dass  wir  zuvörderst  die  Elemente  selbst,  so  viele 
uns  deren  im  Mineral- Reiche  als  freie  Erzeugnisse  der  Natur 
geboten  sind,  möglichst  absondern  und  zusammenstellen  müs- 
sen, ist  einleuchtend;  denn  der  elementareZustand  ist 
es  eben,  welcher  ftlr  sie  eine  allgemeine  chemische  Ähn- 
lichkeit begründet.  Allein  diese  Elemente  haben  theils  me- 
tallischen, theils  nicht  metallischen  Habitus  und  erfordern 
daher  eine  Einordnung  in  verschiedene  Regionen  der  Mi- 
neral-Reihe. Die  Metalle  nehmen  für  sich  das  Zentrum 
der  ganzen  Reihe  in  Aiisprnch;  die  nicht  metallischen  Ele- 
mente dagegen,  wie  Kohlenstoff  und  Schwefel,  werden  irgend 


653 

anilerswo  nnterznbringen  seyn.  Unmittelbar  an  die  Metalle 
schliessen  stdi  aber  einige  Metall-Verbinilangen  an ,  ^etehe 
ihnen  daher  auf  eine  cweckmftsige  Weise  tktf  und  ein* 
gereihet  werden  müssen. 

Die  natürlichen  Metalloxyde  nnd  einige  ihrer  Kombinat» 
tionen  sind  cum  Theil  mit  mefalltschera  Habitus  versehen; 
sie  haben  ein  bedeutendes  spezifisches  (iewicht,  sind  gewöhn- 
lich farbige  Substanzen  und  müssen  demgemäs  in  die  Nühe 
der  Metalle  gestellt  werden ;  wir  weisen  ihnen  ihren  Platz 
T  o  r  denselben  an  und  gewinnen  dadurch  rückwärts  einen 
Anschlusspunkt  für  viele  derjenigen  salzartigen  Verbindung 
geuy  in  welchen  dieselben  Metalloiyde  als  Basen  auftreten, 
oder  doch  wenigstens  für  andere  isomorphe.  Basen  hünfig 
Tikariren.  Auf  der  andern  Seite  schliessen  sich  an  die  Me« 
talle  die  Schwefel-,  Tellur-,  Arsen-  und  Selen-Verbindun- 
gen derselben  an,  welche  sich  auf  eine  sehr  ansprechende 
Weise  in  die  drei  Ordnungen  der  Glänze,  Kiese  und  Blenden 
bringen  lassen. 

Für  die  sümmtlichen  salzartigen  Verbindungen 
(mit  Ausnahme  der  sogenannten  Schwefelsalze  und  dgl.) 
erscheint  der  Unterschied  der  schweren  nnd  der  leich- 
ten  Metalle  so  wie  ihrer  Oxyde  als  ein  höchst  wichtiges 
Moment,  welches  schon  von  Hauy  ,  Beudant  und  Gmelin 
anerkannt  und  von  letztem  nach  seiner  ganzen  Bedentang 
hervorgehoben  worden  ist.  Wir  haben  dasselbe  besonders 
bei  den  Silikaten  und  «nderen  Sauerstoffsalzen  insofern  gel* 
tend  zu  machen,  als  wir  solche  nach  dieser  Verschiedenheit 
ihrer  Basen  in  metallische  und  nicht  metallische 
Silikate  und  Salze  unterscheiden.  Doppelsalze  mit  Basen 
Ton  beiderlei  Beschaffenheit,  oder  solche  Salze,  in  denen 
die  Oxyde  von  leichten  Metallen  durch  andere  von  schweren 
Metallen  hfiufig  und  zum  grossen  Theile  vertreten  werden, 
könnte  man  als  amphotere  Salze  bezeichnen. 

Die  kieselsauren  Salze  überhaupt  und  die  ihnen  so  nahe 
stehenden  Aluminate  unterscheiden  sich  aber  im  AUgemei« 
meinen  so  auffallend  von  allen  übrigen  salzartigen  Verhin* 
dangen  des  Mineral-Reiches,  dass  sie  nothwendig  in  eine 
beaofidere' Abtheilang  zusammengestellt  werden  müssen. 


054 

Die  Unterscheidung  fies  wasscrhiiltigen  und  wasser- 
freien Zostandes  ist  bei  der  Klassifiliation  gans  besonders 
SU  berücksichtigen,  nicht  nur  weil  er  durch  ein  sehr  ein- 
faches Eiperiinent  zu  erkennen  ist ,  sondern  auch  ,  weil  er 
in  den  meisten  Fällen  mit  dem  ganzen  Habitus  und  der 
eigentlichen  Bildnngs- Weise  des  Minerales  in  einer  sehr  nahen 
Beziehung  steht. 

Nach  diesen  und  ähnlichen  Grundsätzen  ist  nun  der 
nachstehende  Versuch  einer  reihenformigen  Anordnung  des 
Mineral-Reiches  entstanden,  welchen  ich  der  nachsichtigen 
Prüfung  der  Mineralogen  und  Chemiker  vorlege.  Da  diese 
Anordnung  weder  bloss  auf  chemische,  noch  bloss  auf 
physische  ,  sondern  auf  beiderlei  Eigenschaften  z u- 
gleich  basirt  wurde,  so  ist  es  natürlich,  dass  bald  diese,  bald 
jene  vorwaltend  berücksichtigt  werden  mussten,  je  nachdem 
entweder  der  physische  Habitus  oder  die  diemische  Konsti- 
tution ein  gi*ö8seres  Gewicht  in  die  Wagschalo  der  Entschei- 
dung zu  legen  schienen. 

Dass  der  Auflöslichkeit  im  Wasser  ein  so  bedeutender 
Werth  zugestanden  worden  ist ,  um  darauf  selbst  zwei  be- 
sondere Klassen  zu  gründen ,  Diess  wird  zwar  von  chemi« 
scher  Seite  wenig  Beifall  finden,  lässt  sieh  jedoch  vom  phy« 
siographischen  Standpunkte  aus  kaum  vermeiden,  weil  ausser- 
dem die  Unterbringung  mancher  Spezies  (wie  z.  B.  des 
Sassolins,  der  salpetersauren  Salze  n.  a.)  grosse  Schwierig- 
keiten verursacht  haben  würde.  Da  übrigens  die  chemische 
Prüfung  der  Mineralien  immer  zunächst  mit  der  Unter- 
suchung ihrer  Auflöslichkeit  oder  Unauflöslichkeit  im  Was- 
ser beginnt,  so  dürfte  Diess  wenigstens  ein  praktisches  Argu- 
ment für  die  Beibebaltang  der  ausserdem  freilieh  nicht  ganz 
gerechtfertigten  Klasse  der  Hydrolyte  liefern. 

Um  sich  über  die  grossem  Abtheilungen  leicht  und 
kurz  aussprechen  zu  können,  dazu  war  es  nöthig,  sie  mit 
besonderen  Namen  zu  belegen.  Die  Wahl  solcher  Namen 
hat  ihre  nicht  geringen  Schwierigkeiten;  ich  habe  einige 
derselben  von  Glogkez  entlehnt  und  lege  auf  die  ausserdem 
vorjgesehlagenen  Namen  gar  keinen  Werth,  sondern  wünsche 


«SS 

vielmehr,  diiss  Andere  mit  andern  und  besgern  Vorschliigen 
hervortreten  mögen. 

Reihenförmige  Anordnung  der  Mineral-Spezies. 

AMgemeiDe  Überfieht. 
1.  KJaese*    Hydrogenoxyd. 

IV.     ,         CI»lkrf,.Wd.    j"«"""«J«. 
"  c  wasserfreie« 

V.      ,  Lithoh.lold.       I«^«"«--'--«»!» 

(  wasserhaltige« 

-.,  ^     I.  •  (  wasserhaltige  5 

VI.      »  Geolithe  r    - 

(  wasserfreie. 

VII.      ,  Amphote'rolUhe  r""*'["/!' 

"^  ( wasserhaltige. 

VIU.     ^  Chdkoüthe         jw«.8erh.itige, 

^  c  wasserfreie. 

IV  mü  X  11       j  (wasserhaltige, 

IX.      ^  Metalloxyde  *    • 

'  <  wasserfreie* 

X.  ,^  Metalle 

XL  II  Galenoide  oder  Glänze» 

Xll.  y^  Pyritoide  oder  Kiese. 

XIII.  >^  Cinnabarite  oder  Blenden« 

XIV.  y,  Thiolithe, 
XV.  y,  Anthracide. 

XVI.      y^  Asphaltide. 

Besondere   Dbsrsichl   der  Spesies   nacli   den  Klassen   and 
deren  Untembtheiluiia^n. 

I.  Klasse.  Hydrogenoxyd.  Wasser  und  Eis  sind  so 
ganz  singoliire  Küi'per  des  Mineral-Reiches,  dass  sie  noth* 
wendig  von  allen  übrigen  MineValien  abgesondert  nnd  in  eine 
flir  sich  bestehende  Klasse  gestellt  werden  müssen. 

Wasser.    Eis. 

II.  Klasse.     Hydrolyte.     Säuren ,  SanerstofFsalze  und 


6M 

Haloid-Salee  mit  erdigen  oder  ailialisc he n  Basen,  welche 
gfinzllch  oder  doch  grösstentheils  im  Wasser  auflü&lieh  siiid 
nnd  daher  aaf  der  Zange  einen  deutlichen  Geschmack  er- 
regen. 

1.  Ordnung;  wasserhaltige  Hydrolyte« 
Sassolin,  Tinlial,  Trona,  Urao,  Natron,  Glaubersals,  Mas- 

cagnin ,  Ammoniali- Alaun ,  Kali- Alaun ,  Natron- Alaun ,  Haar- 
salz,  Bittersalz,  Polyhalit,  Kallisalpeter. 

2.  Ordnung;  wasserfreie  Hydrolyte. 
Kalisalpeter,  Natronsalpeter,  Salmiak,  Steinsals,  Schwe- 
felsaures Kali,  Thenardit,  Glauberit. 

III.  Klasse.  Chalkohydrolyte.  Säuren,  Sauerstoffsalze 
nnd  Haloidsalze  mit  metallischen  Radikalen  der  Basi« 
oder  Sfiure ,  welche  gänzlich  oder  doch  grösstentheils  lin 
Wasser  auflöslich  sind,  und  auf  der  Zunge  einen  deutlichen 
Geschmack  erregen. 

1.  Ordnung;  wasserfreie  Chalkohydrolyte. 
Arsenige  Säure, 

2.  Ordnung;  wasserhaltige  Chalkohydrolyte. 
Coqnimbit,    Basisch  schwefelsaures  Eisenoxyd,    Botryo- 

gen,  Eisenvitriol,  Kupfervitriol,  Kobaltvitriol,  Zinkvitriol. 

IV.  Klasse.  Ch  alkohaloide.  Im  Wasser  unauflösliche, 
grossentheils  farbige  Körper  meist  von  Salz-artigem  Habltns, 
welche  sich  ihrer  chemischen  Zusammensetzung  nacli  als 
Sauerstoffsalze  und  Haloidsalze  mit  metallischen  Radikalen 
der  vorwaltenden  Basen  oder  Säuren  (oder  auch  beider)  er- 
weisen, jedoch  mit  Ausnahme  aller  Silikate  und  Aluminare, 
aller  titansauren  nnd  tantalsauren  Verbindungen* 

J.  Ordnung;  wasserhaltige  Chalkohaloide. 

Zinkblüthe.  Ehlit. 

Aurichalcit.  Olivenit. 

Malachit.  Enchroit. 

Kupferlasur.  Linsenerz, 

Brochantit.  Strahlerz. 

Volborthit.  Kupferschaum. 

Atakamit,  Kupferglimmer. 

Libethenit,  Kupferuranit.        ,    ^, 

Phosphorchaloit.  Kalknranit. 


•S7 


Wiirfelenu 

Skorodit. 

SympTesit.  . 

Viviaiiit« 

Grttneisenens, 

Heteposit. 

HnrAttlil, 

Kakoxen. 

GelbeisenerB. 


Eisealriiiler. 

Dkiflocliit 

Niok«U>latli6. 

Koballblfithe. 

Haidingerit. 

Pharmakolith. 

Pikropharmakofith. 

Hydroeerit. 

Bleilasur. 


2.  Ordnung;  wässerfreie  Chalkohaloide. 


Chlorsilber. 

Bromsilber« 

Jodsilber. 

Chlormerkar, 

Cotnnnit. 

Mendipit  *• 

Vauquelinit. 

RothbleierE. 

Phönikochroit  ( Helano- 

chroit). 
Vanadinit. 
Buntbleierz, 

a)  Mlmetasit. 

b)  Pyromorphit. 

c)  Hedyphan. 
Bleisalphat. 
Kaledonit. 
Laiiarkit. 

V.  Klasse.  Lithohaloide.  Im  Wasser  unauflösliche, 
grösstentheils  farblose  Körper  meist  von  salzartigera  Habi- 
tus, welche  ihrer  chemischen  Zusammensetzung  nach  wesent- 
lich Sauerstoifsalze  und  Haloidsalze  mit  nicht  metallischen 
Radikalen  der  vorwaltenden  Basis,  der  Säure  oder  auch 
beider  sind;  jedoch  wiederum  mit  Ausnahme  aller  Silikate 


Leadhimt. 

Bleikarbonat  (Anh.  Zinkblel- 

spath.) 
Bleihornerz. 
Gelbbleierz. 
ScheelblelerE. 
Scheelit. 
Fluocerit. 
Monazit. 
Triphylin. 
Triplit. 
Zwieselit. 
Herrerit. 
Zinkspath. 
Manganspath. 
£lsenspath. 
Mesitinspatb. 


*    Der  Mendipit  wäre  vielleicht  richtiger  an  den  Metdioxydra  zu 
stellen. 

Jahrg;anff  1844.  42 


4B8 

und  Alnminate,  aHer  ttonMareii  and  tüntalsaarea   VorkiB* 
dangen. 

I.  Ordnang;  wasserfreie  Lithohaloide. 
Talkspath.  Borazit. 

Magnesit  Rhodieit. 

Ankerit.  Kryolith« 

Rautenspatb.  FInssgpatb. 

Gnrliofian«  Apatif. 

Braunspath.  Wagnerit. 

Kalkspath  (Anhang  PIooiImh     Amblygenit. 

kalsit).  Yttrophosphat. 

Arragonit«  Cölestin. 

Strontianit»  Barytocölestin, 

Witherit.  Baryt. 

^  Alstonit.  Allomorpfait. 

Barytobalsil.  Anhydrit. 

2.  Ordnnng;  wasserhaltige  Liftbohaloide. 
Gyps.  Wawellit. 

Alumit.  Pegantt. 

Alaminit.  Lasulith. 

Hydroniagnesit«  Kalalt. 

Gayinssit.  Variseif« 

Hydroboracit. 

VI.  Klasse.  Geolitbe.  Desshalb  so  benannt,  weil  die 
meisten  eigentlich  steinartigen  und  dabei  aus  erdigen  Ele- 
menten bestehenden  Körper  in  dieser  Abtheilung  aoftretcn. 
Silikate  und  Aluoiinate,  deren  Basen  rorherrsehend  nur 
Erden  und  Alkalien  sind;  aach  Kieselerde,  Thonerde  and 
die  übrigen  Erden  *• 

I.  Ordnung;  wasserhaltige  Geolitbe. 
A)  Krystallinfsche  Substanzen. 
Gibbsit.  Hydrargillit. 

Diaspor.  Brucit. 

*  Will  man  die  Erd^n  durchaus  In  eine  besondere  Klasse  brinfceo, 
so  wurde  solche  nur  den  Gihbsit ,  Diaspor,  Hydrargillit,  Brnrit,  Opal, 
Quarz,  Korund  und  Periklas  begreifen  ;  diese  Klasse  musste  den  Geoli- 
Uien  vorausgehen  und  würde  dann  eine  gänzliche  Uinstrilung  der  Ord- 
nungen dieser  Klasse  und  der  beiden  folgenden  Klassen  noth wendig 
machen. 


M9 


Neniilit. 

Pyrosklerit. 

Pikrosmin« 

Pyrallolith  (f) 

Pyrophyllit 

Pholerit. 

Neui-olith« 

Xanihophyliit. 

Seybertit 

Rosellan. 

Wörthit 

Okenit. 

Laumontit. 

Leonhardit. 

Sdlbit. 

Desmin* 

Epidesmin  (Epistilbit), 

Aedeiforsit. 

Brewaterit. 

Thomsonit« 

B)    Amorphe 
dieser  Cnterabtheiiang 
wesangs-Prodokte). 
Chonikrit  (f) 
Kerolith. 
Seifeiistein« 
Retiiialith. 
Meerschanoi^ 
i^phrodit. 
Speckstein. 
AgalmatoÜth. 
Oiikosin  (f). 
Steinoiark. 
Tuesit. 
Miloschin« 
Bol  von  Stolpen« 
Melopsit. 
Maithacit 


Pektoiitb. 

Skolecit  (KalkmesotypX 

Natrolitb  (Natronnieaotyp), 

Mesolith. 

Lehuntit« 

Harmotom, 

a)  Kalkharmotom« 

b)  Baryharmotoffl. 
Zeagonit« 
Apophylii^ 
Chabasit* 
Gmelinit, 

.     PhakpliA, 

Giottalith. 

Analcim  (and  Caboit). 

Ittnerit. 

Edingtonit. 

Steint. 

Datolith. 

Prehnit. 
Sabstanzen    (pnanche    Iffineraliep 
•104   blosse  Zersetsangs-  and  V^r^ 

Kollyrit. 

Rasoamoffskin« 

Cimolit  (Anhang:  T6pferthon> 

Pfeifenstein. 

K»oUi|. 

HaUoy^it, 

Guiamit^ 

SchrOtteritt 

Allophan. 

Alumocalcit. 

Opal. 

ChaÜlit. 

Peehstein. 

Perlstein. 


660 

2«  Ordnung;  wasserfreie  Geolithe. 
Obsidian.  Amphodelie* 

SphXrallth.  Ändalusit. 

Leneit.  Chiastolith« 

Nosean.  Coaaeranit 

Hanyn.  Disthen. 

Lasurstein.  Sillimanit. 

^ancrinit.  Buehokit. 

Sodalith.  RaphUith. 

Kephelin  (ond  Elfiollth).  Weissit. 

Humbolddlith.  Glaakolith. 

Gehlenit.  Bytownit. 

Meionit  (und  SLapolith).  Saussurit  (?)• 

Tafelspath.  Nephrit  *. 

Boltonit.  Smaragd. 

Spodnmen.  Chrysoberyll. 

Petalifc.  Euklns. 

Anorthit.  Phenakit. 

Labrador.  Choiidrodit 

Oligoklas.  Topas. 

Albit  oder  Tetartin.  Pyknit. 

Rhyakolith.  Zirkon. 

Glasiger  Feldspath.  Sapphirin. 

Orrhoklas.  Periklas. 

Porcellanspath.  Korund» 

Margarit.  Quars. 

Diploit. 

VlI.  Klasse.  Amphoterolithe.  Silikate  und  Alumlnate, 
deren  Basen  entweder  wesentlich  theils  Erden  und  Al- 
kalien, theils  Metalloiyde  sind,  oder  deren  erdige 
Basen  oft  und  grossentheils  durch  isomorphe  Metall- 
oiyde vertreten  werden. 

1.  Ordnung;  wasserfreie  Amphoterolithe. 
Diehroit.  Spinell. 

Eudialyt.  Chrysolith. 


^    Nach  den  neaern  Analysen  von  IUmmelsvbrg   and  Sckaffhaptl 
wurde  der  Nephrit  dem  Pyroxen  sehr  nahe  stehen. 


«ei 


Axlnjt. 

Babingtonit. 

Tnrmalin. 

Amphibol. 

Helviii. 

Pyroxen. 

Graniit. 

Akmit. 

Pyrop. 

Hypersthen. 

YesQvian. 

Diallag. 

Staarolith. 

Bronsit, 

Isopyr. 

Pinit. 

Gadoiinit. 

Magnesiaglimmer. 

Allanit. 

Kaliglimmer. 

Orthit. 

Lithionglimmer. 

Titanit. 

Talk. 

Epidot. 

Chloritspath. 

2.  Ordnung;  wasser 

haltige  Amp.hoterolithe. 

Ä)  Krystallinisoh 

e  Snbstansen« 

Yermicttlit. 

Kirwanit. 

Pennin. 

Karpholith. 

Ripidolith. 

Krokydolith. 

Chiorit. 

Bergbols. 

Anauxit, 

Zeuxit. 

Ottrelit. 

Gigantolitb. 

Schillerspath. 

Fafalnnlt. 

Asbest      von      Reickenitein. 

PyroPthit. 

(Chrysotil.)    ' 

Orthit  (sunt  Theil). 

Serpentin. 

Thorit  (?). 

Antigorit. 

B)  Amorphe  Siibstansen« 

Sordawalit. 

Fettbol. 

Bergseife. 

Eisensteinmark. 

Dermatin. 

Gelberde. 

Plinthit  (und  Rhodalith). 

Glaukonit. 

Erinit. 

Grünerde.  * 

Pyrargillit. 

Pimelith. 

Bol. 

Ylll.    Klasse.     Chalkolithe.      Silikate    und   Alnminate, 

deren    vorwaltende  Basen   wesentlich   Metalloxyde   sind; 

auch  einige  tantakanro  und 

titansaure  Verbindungen, 

d6l 

1.  Ordnung;  watgerhaltige  Chalkolithtf* 
Ä)  Amorphe  Svbstansen. 

Wolchonskolt.  Pingoit. 

Kopfergrdn.  Chloropal. 

Kopferblaa.  Bohnern« 

Chlorophftit  Anlhosiderit 

Nontronit.  Thranlie* 

B)  Krystallfnl^ehe  Substansen. 

Chloromelan  (Cronstedtlt).  Dioptas. 

Sideroschisoliih.  Cerit 

Chamoisit  (?)  BleigummL 

Schwareer  Mangankiesel.  Zlnkhydrosilikat  (Galme^. 
Pyrosmalith. 

2.  Ordnniig;  wasserfreie  Chalkolit'he. 
Willemit.  Lievrit« 
Hypochlorit  (!)•  Knebelit. 
Kieselmangan.  YUrotantalit. 
Tephroit.  Äsehynit. 
Troosdt.  Polymignit. 
Kieselwismnth.  Fergusonit. 
Bustamtf.  Pyrocblor. 
Antomolith. 

IX.  Klasse.  Metalloxyde.  Oxyde  schwerer  Metalle 
und  solche  Verbindungen  derselben,  welche  keinen  salafibii- 
lichen  Habitus  haben. 

1.  Ordnung;  wasserhaltige  Metalloxyde. 
Nadeleiseners.  Varvicit. 
Lepidokrokit.                                 Psilomelan. 
Stilpnosiderit.                                 Kopfermangan. 
Raseneisenene.                               Schwars.Erdkobalt(Absolan). 
Branneiseners.                              Kupferschw&rjse. 

Wad.  Neokirchtt. 

Groroilith.  Uranocker. 

Manganit.  Antimonocker. 

2.  Ordnung;  wasserfreie  Metalloxyde. 
Wlfimuthocker.  Atitimdiioxyd. 
Molybdänoeker.  Glütte. 
WolframsAure.  Mennig. 


068 


Schwerbleiers. 
Uranpechers. 
Rothzinkerz. 
Rothkupferers* 
Brookit. 
Anatas« 
Rutil. 
Ziiinerss« 
Wolfram. 
X.    Klasse.      Metalle. 

ihrer  Verhindungen. 

Eisen, 
a)  telliirisches. 
h)  meteorisehes« 

Eisenplatin. 

Platin. 

Platiniridlum. 

Iridium. 

Osmiridlmii  (2  Spesies). 

Palladian. 

Gold. 


Tantalit. 
Hausmannit. 
Braunit. 

Pyrolnsit.  » 

Rotheiseners. 
Titäneisehent. 
Franklinit. 
Chromelsenere. 
Magnetelseners. 
Gediegene   Metalle    and    einige 

Wismntb. 

Blei. 

Merkur. 

Amalgam  (3  Spesies), 

SUber. 

Antimonsilber. 

Antimon. 

Antimonarsen. 

Arsen. 

Tellur. 


Kupfer. 

XI.  Klasse.  Galenoide  (Glänze).  SohWefel-,  Selen-  und 
Tellur-Metalle  von  meist  grauer  und  schwarzer,  selten  von 
weisser  oder  tombakbrauner  Farbe  und  von  metallischem 
Habitus ;.  milde  oder  geschmeidig;  Härte  bis  zu  der  des 
Kalkspathes. 

A)  Tellurisohe  Glänze. 
Tellur-Silber.  Tellurwismuth. 
Schrifters  (und  Weisserz).         Tellurblei. 
Blättertellnr. 

B)  Selenische  Glänze. 
Selenmerkur.  Eukairit. 
Selensilber.  Selenkupferblei. 
Selenkupfer.                              '     Selenblei. 

C)  Sulphnrische  Glänze. 

a)  Wesentlich  Blei-  oder  Antimon-haltlge. 
Bleiglanz»  Steinmannit. 


664 

Geokrontt.  ZinkenU. 

Boalangerit.  Jmnesoiiit. 

Embrithit.  Federers. 

Plagionit.  Berthierit. 

Boomonit.  Antlmonglana. 

b)  Mdybd«fl*hAltig0. 

MelybdKngUnB« 

e)  Wimadi4ialtige. 
WismiithglanB.  Nadefere. 

Kvpferwitmath.  WiamnlkrilkergliUM. 

d)  Wetentlieh  Silber-baltige. 
BleisilberglamB       (Sdittfglaa-     Silberglanc. 

ers).  Melanglans. 

Sternbergit.  KopfersilbergiattB» 

Eogenglans« 

e)  Knpfer^haidge. 

Knpferglans.  Antimenkupferglaiis. 

KnpferantimonglanB« 

XU.  Klasse.  P  y  r  i  t  o  i  d  a  (Kiese).  Seh Wefel-  md  Araen- 
Metalle  von  meist  gelber,  weisser  oder  rother  (aelten  von 
graner  und  sehwarser)  Farbe  nnd  von  metallisehem  Habitas ; 
spröde ;  Hfirte  meist  grösser  als  die  des  Kalkspathes,  bis  su 
der  des  Feldspathes. 

•)  Weseotlieh  Silber^haitige. 
WeissgültigerE. 

b)  Kapfer-haltige. 

FahlerB.  Bnntknpferkies. 

Tennantit«  Kopferkies. 

Kopferblende.  Weisskopferkies. 

c)  Zinn-haltige. 

Zinnkies. 

d)  Eisen-haltige. 

Arseneisen  (2  Speaies).  Rhombiseher  Eisenkloa. 

Arsenkies.  Tesseraler  Eisenkies. 

Magnetkies.  • 

e)  Kobalt-haltige« 

Glanskobalt.  TesseralkiesCArsenkobaltkies) 

Speiskobalt«  Schwefelkobalt. 


005 

0  Nickel-hakige. 
Haarkies.  Plakodin. 

Eisennickelkies.  Wismuthnickelkies« 

Grannickelkies«  Antimonnickelkies. 

Rothnickelkies.  Nickelantimon. 

XIIL  Klasse.  Cinnabarite  (Blenden).  Schwefel- 
Metalle  von  nicht  netaUischem  oder  nur  halb  metailisehein 
Habitus  9  pellucid  (mit  Ausnahme  der  Mangaablende) ,  Dia- 
niant-  bis  Perlmutter-Glans,  mild  oder  wenig  spröde;  Härte 
bis  eu  der  des  Flnssspathes ;  Gewicht  über  3,4. 
Manganblende.  Miargyrit.' 

Zinkblende.  Antimonsilberblende« 

Voltsin.  Arsensilberblende. 

Cadminmblende  (GreenookitX     Merkurblende. 
Antimonblende.  Rothe  Arsenblende. 

Feuerblende.  Gelbe  Arsenblende. 

XIV.  Klasse.  Thiolithe.  Mit  dem  Schwefel  verhält 
es  sich  nngef&hr  so,  wie  mit  dem  Wasser;  er  erscheint  so 
einsig  In  seiner  Art,  dass^  man  ihn  kaum  einer  der  andern 
Klassen  einreihen  kann. 

Schwefel.  Selenschwefel. 

XV.  Klasse.  Anthracide.  Kohle,  theils  krystalltnisch, 
auf  anorganischem  Wege  entstanden ,  theils  als  phytogenes 
Fossil,  d.  h.  als  mehr  oder  weniger  sersetste  und  miiierali- 
sirte  Pflansen-SubstaniB. 

a)  Mineralische  Substansen« 
Diamant«  Graphit. 

b)  Phytogene  SubstauEen. 
Anthrazit.  Braunkohle. 
Schwarzkohle. 

XVI.  Klasse*  Asphaltide«  Harze  und  organische  Ver- 
bindungen« 

Bernstein.  Scheererit. 

£i-döl.  Hatchettin. 

Eiaterit.  Idrialin. 

Asphalt.  Mellit. 

RetinU.  Oxalit. 
Ozokerit. 


Üb«r 

eine  imLias  \on  Banz  vorkommende 
8epia-^chulpe , 

von 

Hrn.  Geh.  Sekretär  und  Kanzleirath  C.  Theodori 

in  BlündkeiL 


Die  interessante  Äbliandlung  Aes  Hrn.  Grafen  zu  Mün- 
ster fiber  die  sehalenlosen  Cephalopoiien  im  un- 
tern Jura  und  den  Lias-Schie  fern  yonFranhen  und 
Schwaben,  welche  im  VI«  Hefte  der  von  ihm  herausge- 
gebenen Beitrüge  cur  Petrefakten-Kunde  mit  Abbildungen 
enthalten  ist^  veranlasst  mich  um  so  mehr,  über  eine  im  Lias 
von  Banz  vorkommende  Schulpe  eines  solchen  Cephalopoden 
im  Allgemeinen  hier  eine  vorläufige  Nachricht  su  gelien,  als 
in  der  erwähnten  Abhandlung  (S.  76)  bemerkt  ist,  dass  ich 
einige  in  der  Sammlung  bu  Banz  sich  befindliche  Arten  des 
Genus  Geotenthis  v.  NCnst.  abbilden  und  besehreiben 
werde.  Obschon  die  nähere  Beschreibung  und  Bestimmung 
dieser  Arten  nicht  eher  geschehen  kann,  als  bis  ich  vielleicht 
Im  nächsten  Jahre  wieder  Gelegenheit  haben  werde,  die 
Sammlung  su  besuchen,  glaube  ich  doch  den  Paläontologen 
die  folgenden  von  zwei  Überresten  solcher  Schul|}en  herge- 
nommenen Notitzen  nicht  länger  vorenthalten  zu  dürfen,  da 
mir  dieselben  nicht  bloss  in  Bezug  auf  den  diesem  Genus 
vom  Hrn.  Grafen  zu  Münster  gegebenen  Namen,  sondern  auch 
und  hauptsächlich  in  Ansehung  der  Einstellung  desselben  in 
das   System   der   vorweitlichen  Cephalopoden   von   grösster 


«07 

Wichligkdt  Bu  seyn  scheineii.  Vo^Eüglich  «inei  der  Eiem- 
|ilare  der  erwähnten  Schaipen-Oberreste  von  Banz  zeigt 
nXmlieh  vollkommen  deatlteh^  ja  gans  nnwiderspreelilieb, 
diiss  dieselbe  durchaas  ähnlich  der  Schnipe  der  jetzt  leben* 
den  Sepia  officinalis  ans  eben  so  sahlreichen  Lamellen 
bestand  und  zwar,  dass  die  engen  Abstände  swiseben  diesen 
Lamellen  ebtfn  so  mit  narten,  auf  letsteit  vertikal  stehenden 
Fasern  ausgeilUllt  waren,  dass  also  die  vom  Hrit.  Grafen  zu 
Münster  von  Btm»  angefahrten  sogenannten  Geoteuthis» 
Arten  keine  Mittelform  zwischen  Loligo  und  Sepia  dar- 
stellen, sondern  unter  die  wahren  Sepiadeen  d*Orb.  zu 
stellen  seyen.  Eine  weitere  Schluss-Folgerung  wird  sieh 
dann  später  von  selbst  ergeben. 

Ohne  anf  eine  mikroskopische  Dntersaehong  der  Schulpe 
der  lebenden  Sepia  officinalis  einzugehen,  zu  welcher  mir 
die  nöthigen  Instrumente  fehlen,  beschränke  ich  mich  bloss 
auf  das ,  was  sich  bei  einem  leicht  zu  machenden  Längen- 
durchschnitt  sehen  mit  unbewaffnetem  Auge  an  demselben 
unterscheiden  läset,  und  wie  sich  die  Hauptbestandtheile  der 
den  Körper  der  Scliulpe  bildenden  Lamellen,  abgesehen 
von  den  fltfgelfSrmigen  Fortsätzen  an  -dessen  Seiten,  bei  der 
Behandlung  mit  Säuren  verbalten.  Diese  Wahrnehmungen 
tiber  die  innera  Struktur  desselben  werden  hinlängliche 
Mittel  zur  Vergleiehung  mit  der  Gattung  der  fossilen  Schill- 
pen  von  Ban»  darbieten,   von  der  ich  hier  Nachricht  gebe« 

Unter  einem  sehr  feinen,  homartigen,  mehr  oder  weni- 
ger gelblichbraun  gefärbten  Oberhäutchen  folgt  auf  der  ge- 
wölbten Rdckenseite  der  Sehulpe  der  lebenden  Sepia  of&- 
einalis  eine  ziemlich  starke,  ehagrinirte,  kalkige,  über  die 
ganze  Schulpe  sich  verbreitende  Lamelle,  deren  äussere 
Oberfläche  mit  konzentrischen,  von  oben  nach  unten  parabo- 
lisch laufenden,  gegen  die  Enden  zu  aber  konvergireoden, 
wellenartig  verfliessenden  Wachsthums-Ringen  bezeichnet  ist. 
Die  nähere  Beschreibung  dieser  Oberfläche  übergehe  ich  als 
hier  nicht  zunächst  dienlich.  Unter  der  erwähnten  starken 
kalkigen,  äussereten,  eigentlichen  Lamelle  liegt  eine  durch- 
sichtige, gleichfalls  ziemlieh  starke  liornartige  Lamelle  von 
dem  nänilichen  Un^ange  wie  die  vorbergeliende  und  von  der 


«68 

nSmltehen  Streifiing.  Dftnn  kommt  noeh  eine  stiirke  (bei 
einer  mtkroskopisehen  Dntersaehdng  Tielleicht  nn«  mekren 
Schichten  xnsnttimengegetEt  sieh  eeigenile)  kalkige  Lamelle. 
So  ist  die  stnrke  ROeken-Bekleidong  der  Sefaalpe  gebildet 
An  dieselbe  nnter  einem  spitsigen  Winkel  sieh,  »nseteend 
folgt  nnn  ein  ganees  System  von  in  entgegengesefeter  Rieh" 
tnng  gewölbten  und  von  einander  abstehenden  QaerliimeUeo, 
dnreh  welche  der  Haupttheil  der  Sehalpe  eii  einem  swur 
«ngleichendigen,  aber  —  abgesehen  von  den  FlOgel-Forteütseo 
—  auf  beiden  Seiten  im  Ganzen  konveien,  angeffihr  in  sei- 
ner Mitte  Eiemlich  dicken,  ringsum  sich  abflaehenden  Körper 
angewachsen  ist.  Diese  sahlreichen  Querlamellen  «teilen, 
wie  schon  gesagt,  unter  einem  spitzigen  Winkel  sar  fUlekeii- 
wand  der  Schnipe,  und  swar  in  der  Richtung  von  oben  nach 
unten  und  innen,  und  verursachen  die  Wachsthams- Ringe 
auf  der  gansen  Oberfltfche  der  Rttekenwand  und  auf  dem 
untern  Theil  der  Innern  Seite  der  Sehulpe.  Jede  dieser 
Querlamellen  besteht  aus  einer  sehr  dünnen,  hornartigen  unil 
aus  einer,  vielleicht  auch  aus  mehren  kalkigen  Schichten. 
Die  kammerfiirmigen  Räume  swischen  den  einselnen  Quer* 
lamellen  sind  dicht  ausgefllllt  mit  auf  den  letsten  v^rtiksl 
stehenden,  äusserst  zarten,  kalkigen  Fasern  mit  Perlmutter- 
Glanz.  Auch  diese  Fasern  sind  regelmäsig  in  Reihen  geord- 
net, die  mir  Bögen  in  entgegengesetzter  Richtung  zu  den 
Bögen  der  Querlamellen  zu  bilden  scheinen.  £ine  genauere 
mikroskopische  Erforschung  als  mir  anzustellen  möglich  ist, 
wird  herausstellen,  ob  nicht  selbst  diese  Fasern  von  äasserst 
zarten,  mit  den  Haopt-Querlametten  parallel  lanfenden  Zwi- 
•chen-Lamellen  oder  doch  wenigstens  von  dergleiehen  unter- 
geordneten Fasern  durchsetzt  werden. 

Die  Innern  Enden  der  starken  Querlamellen  bilden,  wie 
schon  beiläufig  erwähnt,  an  der  untern  Hälfte  der  inner» 
Seite  der  Sehulpe  ( —  der  Seite,  wo  der  Dintenbeutel  sieh 
befindet  — )  parabolische  nach  unten  sieh  stetig  verjöngende^ 
durch  einen  merklichen  Kiel  an  ihrem  Scheitel  etwas  modi- 
fi/Jrte  Bögen.  Der  obei*e  Theil  dieser  Seite  der  Sehulpe  ist 
ganz  glatt,  weil  die  letzte  und  gröesle  Querlamelle  zugleich 
auch,    wenigstens  oben,  die  Wand  dieser  Seite  bildet.     Ich 


vermathe  aber,  cImm  «lie  gmiise  iiiBere  Seite  iler  Schulpe  Über 
dem  gainBe»  System  der  Qaerlmnellien  ebenfallfi,  analog  mi^ 
der  Rücken«-Bekleidnng ,  mit  ^iier  wenn  auch  sehr  dünnen 
kalkigen  Lanelle  überkleidet  ist;  da  ich  aber  bei  den  hiesi» 
gen  sogenannten  MuteriaMländlern  alle  vorrlSthigeu  Exemplare 
der  sogenannten  »Oesa  «efiiae^  an  dieser  sehr  naürben  Seiten 
durch  die  Reibsng  Hof  dem  Transporte  fast  völlig  abgerieben 
fand,  so  kennte  ioh  hierüber  nicht  Gewissheit  erlangen.  £si 
ist  übrigens  kaum  au  aweifeln,  dass  die  Kammern  zwischen 
den  Querlamellen  an  ihren  Enden  durch  solch  eine  eigene 
Lameile  abgeschlossen  sind. 

Wird  die  Schulfie  der  L&nge  nach  vertikal  durchschnit- 
ten ,  so  sehen  wir  daher  auf  der  Dnrchschnittsfläche ,  der 
vorbeschriebenen  Innern  Struktur  vollkommen  entsprechend^ 
mit  blossem  Auge:  1)  die  starke  Rücken-Lamelle,  2)  sehr 
aahlreielie  Fächer  bildende  Qnerlamellen,  die  sich  unter  einem 
spitzigen  Winkel  an  jene  ansetzen  und  zwar  in  der  Rieh« 
«long  v6n  oben  nach  unten;  3)  sehr  zarte,  auf  den  Quer* 
Lamellen  vertikal  stehende»  kalkige  Pasern,  welche  die  Fächer 
dicht  aosfttllen ;  nnd  4)  wenn  die  Schulpe  wohl  erhalten  ist, 
vielleicht  aneh  noch  eine  besondere,  die  vorerwähnten  Fächer 
bedeckende  oder  abschliessende,  wohl  ebenfalls  kalkige  La- 
melle. 

Ganz  die  nflmliche  innere  Struktur  hat  nun  im  Wosent» 
liehen  auch  eine  Gattung  der  fossilen  Cephalopoden-Schulpen 
in i der  Sammlung  zu  Ban%\ 

Ohne  mich  dermalen  darauf  einzulassen ,  ob  eben  diese 
Gattung  un  dieser  oder  jener  der  vom  Hrn.  Grafen  zu  Müh* 
STER  aufgeführten  Arten  seiner  Gattung  Geoteuthis  ge- 
höre, oder  ob  dieselbe  eine  eigene  Spezies  ausmache,  beschränke 
ich  mich  bloss  darauf  zu  sagen,  dass  sie  ihrer  äussern  Ober- 
fläche naeh  ganz  entschieden  dem  Genus  angehört,  welches 
jenen  Namen  erhalten  hat.  Sie  hat  so  grosse  Ähnlicheit  mit 
Geoteuthis  Bollensis  MOiist.  ^  und  mit  Loligo  Bol- 
le nsis**,   dass  ich  sie  früher  in   verschiedenen  Moritzen 


♦    A.  a.  O.  VI,  T.  vin,  P,  l  und  T.  xiv,  F.  3, 
**    Verst.  Würäemö.  T.  xzvi,  F.  S. 


070 

Aber  ille  Verstelnernngen  von  Bmm  nittor  dem  feteten  Nasen 
iiafgefüTirt  habe.  Sftnmit liehe  hieher  gehörige  Esenplare  ia 
der  Sammlang  xeigen  die  erhabenen  Mittel-  and  Sciteib 
Leisten,  den  feinen  Kiel  In  der  Mitte,  die  aeimNilen  konteiv 
girend  gestreiften  Seite nbffniler ;  endlieh  feiden  aoeb  nicht 
die  feingestreiften  Seitenflügel  und  die  von  Hrn.  Gr.  zu 
Münster  heransgehohene  und  in  den  Abbildungen  dargesteiite 
parabolische  (ich  möchte  lieber  sagen  parabolisoh-elliptisehe) 
Streifung,  was  wohl  sn  merken  ist.  Aneh  die  gmse  6e» 
stalt  stimmt  vollkommen  mit  der  von  Geoteothie  aberein, 
so  wie  der  Umstand,  dass  sKmmtliehe  Banser  Ezeraplnre  aa 
obern  Theil  nnvollstltndig  sind.  Aber  das  interessanteste 
unter  den  Exemplaren  dieser  Gattung  eeigt  noch  viel  mehr! 
Bei  Auffindung  dieses  Prachtstückes  durch  den  verstorbenes 
Mitbegründer  der  Sammlung,  Pfarrer  Augustin  Gbybr,  trat 
nffmiich  der  glückliche  Zufall  ein ,  dass  bei  dem  Hinweg« 
sprengen  des  überflüssigen  Gesteins  (sehr  bituminöser  sehwara» 
grauer  Liaskalk)  auch  die  Schulpe,  deren  RückenflXcfao  sehoi^ 
glücklich  von  der  Decke  befreit  Mrar,  fast  gana  der  L&age 
nach  und  beinahe  vertikal  zersprang  und  dadurch  aneh  die 
innere  Struktur  wie  an  einem  künstlichen  Läogen*Doreh*> 
schnitt  vollkommen  sichtbar  wurde.  Und  so  eeigt  sieh  denn 
an  demselben  ganz  entschieden:  1)  die  starke  RttckenlaaMUe, 
2)  die  sehr  zahlreichen  Querlamellen,  die  jedoch  onter  einem 
etwas  weniger  spitzigen  Winkel  anr  Rfickenwand  a«  atehea 
scheinen,  nebst  Spuren  der  zarten  Zwischenfasem  in  den 
Fächern.  Ob  yon  einer  die  letzten  abschliessenden  Lauielle 
auf  der  der  Rückwand  entgegengesetzten  Seite  etwas  siebt« 
bar  ist,  kann  ich  mich  nicht  entsinnen. 

Die  einzigen  Verschiedenheiten  zwischen  den  Sehulpea 
der  lebenden  Sepia  officinalis  und  dem  fossilen  Exemplar  voa 
Banz  bestehen  daher  bloss  In  der  manchftiltigeren  ZelchnonK 
nnd  in  dem  entschiedeneren  Gepräge  der  Rfieken^LaaaeUa 
der  letzten  und  in  der  weniger  schiefen  Richtung  der 
Qoerlamellen  derselben.  Diese  Abweichnngen  k5nnen,  se 
scheint  es  mir,  höchstens  nur  Gattungs- Verschiedenheit  be- 
gründen, während  das  Übereinstimmen  in  dem  Wesentlichen 
der  Innern  Struktur  es  über  allen  Zweifel  erheben  dürfte, 


«71 

JMS  9ni#r«  Bimsser  8<^hiil|ie  isnr  Familie  der  fichten  SepiA« 
deen  fefilire.  Dieselbe  bnt  aaoh  im  Verhältniss  sn  ilirer 
Läi^g^  wohl  keine  geringere  Dicke  aU  eine  Schulpe  der 
lebenden  Sepia,  indem  die  achiefen  Qaerkmellen  einen  wenig- 
stens f "  dieken  Kiirper  bilden*  Schwer  erlilärlich  dürfte 
es  seyn,  wie  der  Dintenbentel,  jetet  freilich  ein  harter  birn* 
förmiger  Klnrnpen,  selbst  dnrch  alle  Querlamellen  hindurch-* 
driieken  konnte,  so  dass  er  selbst  die  starke  Rtiekenlanielle 
emporhob,  ohne  dass  doch  die  übrigen  Lamellen  mit  ihren 
Füchera  am  ihn  herum  dnrch  den  Druck  der  Gestein*Masse 
gelitten  haben« 

Ein  eweites  Exemplar  in  der  Samminng  zeigt  nnr  eine 
Partie  der  schwarzen  Dinten-Masse,  umgeben  von  einer  gan« 
ähnliebeil  Fieber-Bildung,  ilie  man  aber  hier  nur  im  hori- 
«ontalen^  nicht  wie  im  ersten  Exemplare  im  vertikalen  Durch* 
sebuitlie  sieht»  Ohne  beide  vor  Augen  zn  haben,  kann  ich 
aber  eine  nähere  Vergleichung  nicht  anstellen.  —  Ich  habe 
jlieselben  von  Jeher  zu  den  kostbarsten  Stücken  der  Sammr 
lang  geziihlt,  weil  sie  \on  den  instrqktivesten  sind,  und  bei 
meinem  jeweiligen  Aufenthalte  zu  Ban%  die  Kenner  auf  sie 
aufmerksam  gemacht,  sie  auch  in  meiner  Übersicht  über  die 
ßoHzer  l*ias*Formation  (Nr.  24)  als  „Sepia-Schnlpe  mit 
entsehiedenen ,  sichtbaren  Scheidewänden*^  — 
(inneren  Qneriamellen)  — '  »wie  bei  Sepia  offieinalis^^ 
mit  Angabe  der  Synonyme  aufgefiihrt^  Doch  es  .scheint 
davon  keine  Notitz  genommen  worden  zu  seyn. 

Wenn  nun  die  Bßftsaer  Sepia-Schulpe  der  ganzen  Ge- 
stalt und  Zeichnung  der  Rücken- Lamelle  nach  vollkommen 
mit  den  »Geo te ut bis ^* Arten  übereinstimmt,  so  muss  ich 
£slgerecht  schliessen,  dass  letzte  im  natürlichen  Zustande 
wohl  die  nämliche  innere  Struktur  im  Wesentlichen,  nämlich 
auch  zahlreiche,  durch  Querlamellen  gebildete  und  mit  Fasern 
ansgeffillce  Kammer»  gehabt  haben.  Mnr  ein  glücklicher 
Zufall  brachte,  wie  schon  gesagt,  an  jener  diese  innere  Be* 
^affpnheit  zum  Vorschein.  Bei  wie  vielen  der  in  andern 
Sammlnngen  vorhandenen  Exemplare  mag  nicht  eben  diese 
Struktur  noch  im  Gesteine  verborgen  seyn?!  Auch  die  Bafh 
aer  Sammlung  bewahrt  mehre  zi|  dem  nämlichen  Geschlechte 


672 

gehoHge  Exemplare,  die  gleichfalle  ongefkhr  in  Terfikaler 
Riclituiig  zersprungen  sind  und  dennoeli  auf  diesen  Bmch- 
flfichen  die  Fächer-Bildung  nicht  seigen;  hatten  sie  daron 
etwa  dieselbe  früher  nicht?  —  Wenn  sie  jetzt  nieht  mehr 
sichtbar  ist,  so  finde  ich  Diess  gans  natfirlich  und  analog  der 
Beschaffenheit  so  vieler  anderer  Versteinerungen.  In  Tielen 
Fällen  sind  Ja  selbst  solide«  dicke  Baumstämine  mehr  oder 
weniger  flach  ansammengedrackt,  oft  gar  zn  dttnnen  Platten 
in  sich  ansammengequetscht.  Grosse  Fische,  AnnieDiteB, 
selbst  mit  ihren  grossen  Widerstand  leistenden  inneren 
Scheidewänden,  Ja  sogar  die  stärksten  Knochen  der  Saurier, 
wie  a.  B.  deren  Wirbelbeine,  selbst  wenn  sie  vertikal  in  der 
Gestein-Masse  stecken ,  sind  oft  mehr  oder  weniger  flach 
gedrückt.  Um  wie  viel  leichter  konnte,  Ja  musste  nieht  eine 
Sepia-Schulpe  mit  ihren  so  gar  mürben  Quer- Lamellen  flach 
ausammengedrückt  werden?  Mehr  an  verwundern  wäre  es, 
wenn  Dless  nicht  der  gewöhnliche  Fall  bei  diesen  fossilen 
Körpern  wäre.  Wenn  nun  Jede  Geoteuthis,  wie  ioh  rich- 
tig gefolgert  au  haben  glaube ,  innere  Quer-Lamellen  hatte, 
so  wird  es  endlich  gana  einleuchtend  seyn ,  dass  selbst  ia 
ausammengedrückten  Znstande  die  Änsata-Enden  der  Qner- 
Lamellen  aum  Vorschein  kommen  müssen,  wenn  a.  B.  die 
starke  Rücken-Lamelle  gana  oder  stellenweise,  abslefatlich 
oder  aufKlIlg,  abgehoben  worden  ist.  Bleibt  die  äussere  Be- 
kleidungs-Lamelle  am  abgelösten  Deck-Gesteine  hangen,  so 
müssen  sich  die  parabolisch-elliptischen  End-Linien  der  innern 
Lamellen  an  den  entsprechenden  Stellen  aeigen.  Diese  Er- 
scheinungen haben,  wie  es  mir  dünkt,  au  der  Erwähnung 
nur  einiger  verschiedenen  Lagen  Veranlassung  gegeben, 
aus  welchen  Loligo  Bollensis  =  Geoteuthis  bestehen 
soll.    Ja  sie  besteht  fast  aus  unaähligen  Lagen ! 

Loligo  Bollensis  oder' Geoteuthis  ist  also  kein 
Loligo,  gehört  nicht  au  den  Teuthideen;  denn,  wenn  nach 
der  ursprünglichen  Bedeutung  des  Wortes  reu^og,  wie  die* 
selbe  auch  Owsi^  annimmt  *,  unter  diesem  Familien-Namea 
bloss  die  den  dünnen,  hornartigen  Calmar-Schalpen  ähnlichen 


*    TraMüdioM  of  the  toaiog.  Sockig  ef  I^anätmy  U;  n. 


C73 

fossUsn  Sebslpen  einbegriffen  werden  können,  90  folgt  wohl 
offenbar,  da«8  die  vielkaminerige ,  kalkige  ;)Geotci|this^^  auch 
ihren  Namen  nicht  behalten  kann.  Dass  sie  grösstentheiis 
kalkig  schon  in  lebenden  Zustande  war,  lässt  sich  folgern, 
weil  aach  die  lebende  Sepia  offidiialis  gi*ös8tentheils  kalkiger 
Matur  ist.  Lässt  man  nfiinlieh  eine  Schulpe  derselben  län- 
gere Zeit  in  verdünntem  Scheide wasser  liegen  9  so  scheidet 
sich  die  starke  hornartige  Lamelle  *der  Rücken-Bekleidung 
ganz  ab  und  bleibt,  von  der  Säure  nicht  angegriffen,  zurück* 
Diess  ist  eben  so  der  Fall  mit  den  hornartigen,  feinen  Mem- 
branen der  Quer- Lamellen,  von  welchen  eine  nach  der 
andern  noch  dünner  und  durchsichtiger  als  das  feinste  Gold- 
schläger-Häutchen  abgehoben  werden  kann.  Alle  andern  aas 
kohlensaurem  Kalke  bestehenden  Theile  des  dicken  Körpers 
der  Schulpe  werden  gänzlich  vom  Scheidewasser  verzehrt. 
Also  auch  in  dieser  Hinsicht  ist  unsere  fossile  Schulpe  eine 
wahre  Sepia-Schulpe ,  da  sich  an  ihr  alle  kalkigen  Theile 
so  wohl  erhalten  haben.  Da  aber  Hr.  Graf  zu  Münster  für 
ein  ähnliches  Geschlecht  schon  den  Namen  Sepia lites  ge- 
yvählt  hat,  so  schlage  ich  statt  des,  wie  es  mir  scheint,  nnn 
nicht  mehr  angemessenen  Namens  ,^G eoteuthis^^  vor,  die 
fragliche  Banzer  Schulpe  sammt  den  za  dem  nämlichen  Genus 
gehörenden  Arten  Palaeosepia  zu  nennen« 

Muss  ich  gleich  das  Folgende  dahingestellt  seyn  lassen, 
so  kann  ich  doch  nicht  umhin,  hier  noch  anzuführen,  dass 
der  verstorbene  Pfarrer  Geyer  im  April  1834  eine  pracht- 
volle, sehr  grosse  (C  breite  und  1'  lange)  uiid  oben  dennoch, 
wie  gewöhnlieh,  unvollständige  Schulpe  fand,  über  die  er 
mir  unter  Anderem  schrieb:  »Bei  der  Ausarbeitung  der 
Ihnen  unlängst  bezeichneten  Sepia  fand  ich  eine  Art  von 
Knochen,  der  Wulst-artig  ist  und  beinahe  in  der  Mitte  am 
Ende  vorkommt.  Dieser  Theil  erregt  meine  ganze  Aufmerk- 
samkeit, da  ieh  nicht  mich  entsinne.,  an  irgend  einer  Sepie 
(  von  Banz )  etwas  Ähnliches  gesehen  zu  haben  ^.  — 
Dieser  zweifelhafte  Körper  liegt  jedoch  da,  wo  der  obere 
Theil  der  Schulpe  wie  gewöhnlich  abgerissen  ist.  Unten  ist 
dieselbe,  ebenfalls  wie  gewöhnlich,  durch  vertikalen  Druck 
auseinandergesprengt.    Es  könnte  nun  wohl  seyn,  dass  dieser 

Jahrgang  1844.  43 


074 

WAicenförtnfge  Ktirper  eiq  Theil  der  schweifkhnficben  Spitze 
Wlire,  dei*  —  Eufüllig  abgebrochen  —  an  das  obere  Ende 
der  Scbalpe  gerathen  seyn  konnte,  wie  diese  Spitze  aach 
an  den  Schulpen  der  lebenden  Sepien  so  leiclit  abbricht, 
dass  man  im  Handel  tinter  Hundert  derselben  i&aani  eine  mit 
diesem  Schweifnhen  findet.  Wenn  ich  nicht  irre,  so  hat 
der  fragliche  räthselhafte  Körper  eine  granolirte  raiiaeelige 
Oberfläche  wie  jenes.  Sollte  sich  die  Vermuthäng,  die  ich 
hier  aufzustellen  wagte,  bestätigen,  so  wäre  die  Übereinstioi- 
mung  der  Palaeosepia-Schnlpe  mit  der  der  lebenden  Sepia 
im  Wesentlichen  vollständig  hergestellt. 

Die  Verschiedenheit  in  der  Sliulptur  der  ROcben-Ober- 
fläche,  wenn  ich  so  sagen  darf,  mag  von  der  eigenthümiichen 
Innern  Organisation  der  Plelsch-Theile  herrühren,  mit  wel- 
eben  dieselbe  einst  sosammenhing,  und  von  welchen  sie  wohl 
ein  Produkt  ist. 

Wenn  nun,  wie  ich  dargethan  zu  haben  glaube,  die  Pa- 
laeosepia  (sn   der  unstreitig  Loltgo    Bollensisv.   ZIistbn 
und    Belemnosepia    Agass.   tind    Bvckl.  *   gehören)    eine 
ächte  Sepiade   und  im  Wesentlichen   gane  wie   die  Schuipe 
der  Sepia  officinalis  gebildet  ist,  so  iässt  sich  daraus  folgern, 
dass  auch  deren  Weichthier  ein  im  Wesentlichen  ganz  ähn- 
licher selbstständiger  Cephalopode  gewesen  seyn  müsse,   und 
es  ist  Diess  dann  ein   neuer  Beweis  gegen  die   von  Mehren 
aufgestellte,  aber  auch  mehrfach  bestrittene  Behauptung,  dass 
die   fragliche   Schuipe   nur   ein   Fortsatz   einer   Belemniten- 
Scheide  sey.    Diese  Kombination  wäre  gar  nicht  anders  denk- 
bar ,    als   dass    etwa   die  Belemniten-Scheide   die  Stelle   der 
festen    Spitze    oder   des   Schweifchens,    welche   die    Sepia- 
Schuipe  am   untern  Ende   hat,    vertreten   habe.     Hr.    Prof. 
QuENSTEDT  hat  schou  mit  triftigen  GrQnden  gegen  diese  An- 
nahme gestritten.     Die  hier  bekannt  gemachte  Fächer-Bildung 
der  Palaeosepia ,   welche  dieselbe  zu   einem  dicken  *  Körper 
macht,  dörfte  Jene  Gründe  noch  verstärken;  denn  wie  wlire 
die  Möglichkeit  anzunehmen,  dass  an  dem  äusserst  dttnn  und 


•    In  Geologie  und  Mineralogie  ISßS^  Taf.  W,  Fig.  6,  7,  Taf.  W, 
Fig.  1,  2,  3  und  Taf.  30. 


«75 

scharf  anslanfenden  Rand  der  AlveoIen-MUndung,  wie  voll- 
ständige Belemniteii  diesen  sseigen,  erst  noch  ein  solch  dicker 
Körper  wie  eine  Sepia-Schulpe  angesessen  habe  ,  und  dass 
zwei  Kammer-Systeme,  eines  in  der  Alveole  des  Belemnifen 
noch  dazu  mit  einem  Slpho  versehen,  und  ein  anderes  ganz 
davon  verschieden  gebildetes  in  der  Sepia-Schulpe  —  über- 
einander and  einen  zusanimenhängendei%  Kärper  ausmachend, 
einem  und  demselben  Weichtjiiere  angehört  haben  ? !  Der 
Belemnit  hatte  doch  wohl  unbestritten  sein  Analogen  im 
lebenden  Manilas  imd  war  sieher  |iich(k  durdhaufi  eine  blo3[8 
innerliche  Schale;  hat  denn  aii^er  der  Nautilus  irgend  einen 
Fortsatz  an  der  Mündung  seiner  Schale?  —  Weleh  unge- 
heuer grosse  Schulpe  würde  nicht  der  Belemnites  giganteus 
im  untern  Oolith  gehabt  haben  müssen ;  denn  hätte  eine 
Belemniten-Art  wirklich  einen  solchen  Fortsatz  gehabt,  so 
müss'ten  ihn  auch  alle  übrigen  gehabt  haben,  da  eine  Solche 
bedeatende  Zuthat  keiner  Spezies  fehlen  darf,  wenn  sie 
dem  Genus  Belemnites  angehören  soll.  Wie  kommt  es  aber, 
dass  gerade  in  den  Gebirgs-Formationen ,  in  welchen  die 
grössten  Schulpen  vorkommen,  keine  entsprechend  grosse 
Belemniten  gefunden  werden,  während  bei  den  grössten  ße- 
lemniten  im  untern  Oolith  Schulpen  überhaupt  selten  oder 
gar  nicht  vorhanden  sind,  da  sie  doch  eben  hier  wegen  ihrer 
voransziisetzenden  Grösse  sich  eher  erhalten  mnssten,  wie 
sich  manche  sehr  schwache  Muscheln  in  jenen  Gebilden  j|a 
auch  versteinert  haben.  Übrigens  glaube  ich,  nach  der  von 
dem  Lias  von  Banz  hergenommenen  Erfahrung  noch  bestä- 
tigen zu  müssen,  dass  dort,  wie  in  andern  Gegenden,  in  einer 
der  obern  Abtheilongen  desselben  (in  einem  weichen  bitumi- 
nösen Mergelschiefer)  Tausende  und  Tausende  von  Belem- 
piten  verschiedener  Arten,  dabei  aber  höchst  selten  auch 
nur  Sporen  von  Schulpen  sich  finden,  während  Palaeosepfa 
öfter  in  den  harten  Liaskalken,  mehr  oder  weniger  gut  er* 
haften,  vorkomi|it,  gerade  da,  wo  vcrhältnissmäsig  nur  wenige 
Belemniteii  angetroffen  werden! 

Nachschrift:  Richard  Oivbn'«  neuliche  Beobachtung  vollatändiger 
Bdemniten  [s.  am  Ende  dipse«  Heftf a]  beweiset  ebenfalls,  dass  dieselben 
keine  solche  Anhängsel  gehabt  habe». 

"^    ■  43* 


Nachträgliche  Beobachtungen 

an 

Ichthyosauren 


von 

H.  6.  Bronn. 


Nachdem  ich  meine  früheren  Beobachtungen  (S.  3S5  ff.) 
hatte  abdruclien  lassen,  fand  ich  Gelegenheit  ein  fernerei 
sehr  interessantes  Exemplar  derselben  Ichthyosaurus-Art  tn 
untersuchen,  welcher  die  Mehrsahl  der  früheren  angehört, 
nämlich  I.  acutirostris  Ow.,  ein  Exemplar  nämlich,  vo- 
ran die  Wirbelsäule  endlich  wie  eine  feine  Nadelspitze  nas* 
läuft,  so  dass  nicht  nur  diese  Form  des  Hinterendes  ier 
Wirbelsäule,  sondern  auch,  da  nur  wenige  Wirbel  des 
Rumpfes  aus  der  Reihe  gerückt  erscheinen,  die  GesamiDt' 
sahl  der  Wirbel  mit  völliger  Genauigkeit  bestimmt  werden 
konnte.  Meines  Wissens  ist  diess  der  erste  und  eincig« 
Ichthyosaurus  y  an  welchem  diese  Beobachtung  zu  nmcbefl 
möglich  war,  indem  auch  selbst  an  den  besten  englischen 
Exemplaren  dieser  u.  a.  Arten  die  Schwanz-Spitze  nie  an  der 
vollständigen  Wirbelsäule  erhalten  geblieben  ist« 

Im  Ganzen  ist  das  Exemplar  ein  sehr  wohl  erhaltenes 
mit  geringer  Verschiebung  der  Theile.  Der  Schädel  jedoch 
ist  etwas  mehr  zerfallen  und  seine  Knochen  sind  mehr  Ee^ 
brechen,  als  bei  den  früheren,  so  dass  seine  Länge  nicht 
unmittelbar  mit  aller  Genauigkeit  ausgemittelt  werden  kann. 
Von  Zähnen  nur  undeutliche  Spuren.  Dagegen  liegt  d«' 
Grund-Occipitalbein  noch  in  Zusammenhang  mit  den  2  daraof 
folgenden  anchylosirten  ersten  Halswirbeln. 

An  der  Wirbelsäule  sind  die  2  ersten  Wirbel  nodi 


077 

in '  natttrlicher  Li^e  und  mit  einandf  r  vei*biiiiclen ;  die  nftch- 
steii  10 — 11  Wirbel  sind  einzeln  auseinandergerückt  und  auf 
den  Gelenkflächen  ruhend.  Die  folgenden  Wirbel  sind  alle 
erhalten  and,  Euweilen  mit  einer  kleinen  seitlichen  Verrli- 
ckoog,  in  ihrer  ununterbrochenen  Folge  geblieben.  Die  Ge- 
sammtzahl  der  Wirbel  ist  154«  Die  vorderen  Wirbel  lassen 
JLie  swei  getrennten  G^lenkhöcker  für  die  Rippen  nicht  un- 
terscheiden; dagegen  aber  kann  man  hinterwärts  ihre  Ver- 
achmekang  in  einen  leicht  verfolgen,  ind«m  sie  erst  auf  dem 
44.  Wirbel  mit  einander  in  Berührung  treten,  am  46,  zwar 
vereinigt  doch  noch  die  2  Gelenk- Vertiefungen  erkennen  las- 
sen, die  nun  auch  ihrerseits  auf  dem  47.  verschmelzen  ;  wo- 
mit also  auch  diese  Frage  für  die  vorliegende  Spezies  be- 
stimmt entschieden  ist.  Die  Maas- Veränderungen  verhalten 
zieh  wie  früher.  Die  auffallendste  Höhen-Abnahme  zeigt 
eich  deutlich  zwischen  den  67.  und  77.  Wirbel,  unmittelbar 
hinter  welchem  der  Schwanz  zerbrochen  ist.  Die  Rippen 
liegen  unordentlich  und  sind  zum  Theile  gebrochen. 

Von  den  Vorder- Extremitäten  sind  die  zwei  Schlils- 
eeibeine  sehr  schön  und  vollständig  erhalten,  besser  als  an 
den  anderen  Exemplaren ;  die  2  grossen  Rabenschnabelbeine 
ceigen  einen  mehr  als  halbkreisrunden  Ausschnitt  mitten  am 
Vorderrande;  die  zwei  Oberarmbeine  liegen  unverändert 
und  unbedeckt;  die  Vorderarmbeine  und  Phalangen  der  2 
Flossen  sind  zwar  mit  Ausnahme  von  12  Stöcken,  die  zu  3 
Vorderreihen  der  rechten  Flosse  gehören,  verschoben  und 
auseinandergerückt;  aber  doch  sind  ihrer  noch  an  100  im 
Ganzen  vorhanden  und  lässt  sich  nachweisen,  dass  ausser 
dem  Radius  noch  3-4  der  auf  ihn  folgenden  Phalangen  den- 
selben charakteristischen  Ausschnitt  am  Vorderrande  besitzen, 
wie  früher. 

Von  den  Hinter-Extremitäten  sind  die  2  Becken- 
Knochen,  die  2  Oberschenkel  und  die  Unterschenkel  mit  we- 
nigstens 42  Phalangen  erhalten,  so  zwar,  dass  an  einer 
Seite  noeh  die  2  Unterschenkelbeine  mit  19  Phalangen  in 
3  Reihen  in  ungestörter  Ordnung  beisammen  liegen.  Die 
Ansrandung  zeigt  sich  ausser  am  vordem  Unterschenkelbeine 
noch  an  3 — 4  darauf  folgenden  Phalangen. 


078 


Die  schon  frtiher  beschrTebene  AusfiTlIang«^  odev 
Koprolitheii-Mas^e  des  Banehes  ist  sehr  reichlieli  vor* 
hAndeii  und  mit  vielen  Trümmern  von  fclefnern  Rippen  ond 
Wii'belsSalen  oder  mit  einseinen  Wirbehi  ebenfalls  von  ich- 
thyosauras  durchmengt,  so' dass  kein  Zweifel  ist,  es  sey  ein 
lileineres  Cxemplar  von  elneai  ^tfsseren  verseMungen  wor- 
den. Die  grössten  dieser  Wirbeltheile  haben  ttieht  ^ber 
0^007  Höhe,  senlirecht  eu  ihrer  Achse. 

Die  Ausmessungen  und  Berechnungen,  in  derselben  Ord- 
nung wie  früher  (S.  400)  und  mit  denselben  Bachstaben  be- 
zeichnet, ergaben  folgende  Zahlen: 


1) 

2)  (Scbftdd  etwas 
ansichrr)      • 

3) 

iSchftdcl 

4) 

13) 

Wirbelsaale 

21) 

»2) 

a)  Wirbel 

b)  n 


c) 
d) 
e) 
i) 
C) 
li) 
i) 

I) 
m) 

n) 
o) 
P) 

q) 


li'-zo 

Ml— 30 
81-40 
41-60 
61—00 
6i-70 
71—80 
Si-90 
91—100 
101— HO 

ui-ize 

Ul-180 
1S1-140 
141-160 
151-154 


2i"32 

i»7e? 

0»74 

460? 
460? 

37 

117.30 

146.46 

166. 

190.50 

164.62 

1M>.47 

134.42 

»0.25 

78.18 

70,15 

•60.12 

S2.9 

44.7 

34.5 

27.3 

17.1 


•i3) 

•> 33:31 

li> 18:16 


n) 


Yorder-fixtremitäteD. 

27) 

28) 

29) 

30)  ...... 

31) 

32) 

33) 

34) 

36)  ...... 

Hintef-ExCremiliten 

36)  ••,... 

37)  ...... 

38) 

39)  ...... 

40) 

41) 

42) 

Vergleiehungen. 

.43)  ,'.     .     . 

45)  .... 

4«)  .... 

47)  .... 


L«gel«tqtier. 


15:12 
6:5} 

78:94 
109 

32:20 

66! 

86 

47 

26 

45 

S6i 

30 

25 

60 

28 

14! 

19!! 


0,69 
0,55 
0,32 
0,52 


Die  voranstehenden  Untersuchungen  mit  den  fraheren 
verglichen  seeigen,  da^s  der  gegenwärtige  Ichthyosaurus  eine 
in  der  Brust-Gegend  viel  stärliere,  nach  hinten  zu  aber  fiist 


Ö79 

8oh wuchere  Wirbelsfiale  ah  die  früheren  Exenipiiiire  und  insbe« 
sondere  aU  der  ihm  an  Grösse  sanfichst  siehende  Nr.  V  besitst; 
dann  Eeichnet  sich  derselbe  aus  durch  die  untere  Breite  des 
Schulterblattes  Im  Verhfiltniss  zu  dessen  anderen  Dimensio- 
nen ,  durch  die  geringere  Grösse  des  Radius  und  durch  die 
Maase  des  Oberschenkels,  weiche  indessen,  wenigstens  cum 
Theil,  von  einer  Euflillig  geringeren  Zusammendrfickung  und 
einer  etwas  abweichenden  Lage  oder  Drehung  herzurühren 
seheinen.  Leider  ist  eine  genauere  V^rgleichung  der  Länge  des 
Schfidels  mit  den  übrigen  Maasen  nicht  möglich. 

*  « 

♦ 

Ancb  gUvbe  floh  j«tf i  lüebf  npr  sel|>9t  mit  hinreichen- 
der Müsse  die  Art-Rechte  des  ^Sh^r  als  !L  communis  auf- 
geführten Exemplares  VIIL  erwogen,  sondern  auch  genügende 
Anerkennung  derselben  bei  anderen  Paläontologen  gefunden 
zu  haben,  die  es  sahen,  -um'  Ihm  einen  selbsistfindigen  Namen 
beizulegen.  Sie  mag  1.  integer  heissen  mit  Bezug  auf  di^ 
nicht  ausgerandeten  Rabenscbnabelbeine. 


Briefwechsel« 


mittheilangen  an  den  Geheimehrafh   T.  Lkonhari) 

gerichtet 

Le^ffy  89.  Jani  1844. 

Was  die  Felflen-Sebliffe  b«i  KoUmen  anlaiigt,  so  habe  ich  Ihnen  wobl 
•eben  geechriebeo,  daee  aolcbe  eehr  häufig  mit  einem  Enail-  oder  Firois- 
fthnllcbeo  Oberzag  veraebeq  aind ,  deesen  Naf nr  mir  noch  gaos  ratbsel- 
bafi  ist.  Er  erinnert  einigernaae n  an  Halbopal  oder ,  da  er  etwaa  wfi* 
eher  tat,  an  gewiaae  waaaerbaltige  Tbonerde-Siliicate,  JoHNaTorr'a  Pigotitf 
welcher  atellenweiae  eine«  Obersag  auf  den  Graoit-Felacn  in  ComiPfÜ 
bildet ,  iftt  mir  nicht  beicannt »  alao  vermag  ich  nicht  an  aa|gen ,  wiefrra 
dieaer  Überzag  dem  der  Sehliff-Fllcben  dea  Holzbergea  o.  a.  giricbt. 
Maa  aieht  Quadratellen  groaae  Flaaheii  uAi  dieaem  Email  aberzogen,  wel- 
ebea ,  noter  der  Lupe  betrachtet »  eine  fein  runzelige  Oberfläche  zeigt} 
aber  aeiner  wahren  Natur  nach  nur  achwer  zu  beatimmen  aeyn  wird,  di 
•a  aehr  dünn  aafgel ragen  and  mit  der  anterliegenden  Geateina-Maise 
so  feat  verbunden  ist,  daaa  man  nur  selten  ein  feinen  Splitterchrii  ab- 
sprengen kann,  welchea  nicht  mit  etwaa  Porpbyr-Maaae  verwacbsoo  wäre. 
PBTZU0X.DT  beobachtete  einen  ganz  ähnlichen  „Firnia-artigen  quarziges 
Oberzag  von  auaserordentlicher  DOoubeit**  auf  der  geaehlilFeoen  Obc^ 
fläche  einea  koloasalen  Gneiaa-Blockea.  unweit  OgfUi»  (Beiträge  va 
Geognoaie  von  Tyrol,  S.  111),  und  Sie  aelbat  gedenken  in  Ihren  populi- 
reo  Vorleaungen  aber  Geologie  (I,  S.  426)  dea  Umatandea,  „daas  nicht 
wenige  geatreifte  oder  gefurchte  Reibongs-Flächen  gleichaan  wie  nit 
glänzendem  Schmelz  bedeckt  eracheinen'' ;  doch  acbeinen  Sie  dabei  aar 
wirkliche  Rutsch  flächen  und  keine  auperfi^iellea  Schliff-Flächen  i« 
Sinne  an  haben  *• 

Auf  einer  Exkursion,  welche  ich  mit  mehren  Mitgliedern  der  hiesigea 
naturforacbenden  Gesellachaft  und  einigen  meiner  ehemaligen  FrMerger 
ZabSrer  au  macheu  daa  Vergniigen  hatte,  geaeilta  aicb  auch  Hr.  Morlot 

•    Dies«  Ut  AlUrdiogft  dtr  Fall.  I«. 


«8t 

»u«  Bm  ttt  nnR ,  vre leher  diesen  Ersehelniiiisf n  die  fcrösate  Asfmevit. 
samlKPit  «Qirendete.  Mit  jlim  nntereuehte  ich  nochmals  den  Wttrssm 
sonScIiet  li<*genden  0rWli^iift<?r^;  wir  konnten  aber  nichts  von  unsweifelha^ 
ten  Felnen-Srhliffen  entdecicen,  so  wenig;,  als  mir  Diese  vor  einem  Jahre 
an  diesem  Berge  glflcltte. 

Ansscrordenttich  erfreut  hat  »ich  Bischop*s  Abhandlung  fiber  din 
Eutsteliunfp  der  Quars-  und  Ers-Ginge;  sie  ist  mir  au«  der  Seele  fpe- 
schrieben;  denn  Alles,  was  ich  über  Gänge  gelesen  und  von  Ganf^en 
gesehen  habe,  bat  mich  in  der  Überzeugung  bestärkt,  dass  aie  lediglleh 
als  Quellen-Bildungen  ku  betrirhten  sind.  Nur  in  diesem  Sinne  bin  ich 
ein  Anhänger  der  Ascensions-Theorie,  und  in  demselben  Sinne  habe  ich 
mich  an  der  Freib(*rger  Berg-Akadfmio  alljährlich  ausgesprochen,  wenn 
ich  auf  das  Kapitel  von  den  ErzGiingen  zu  reden  kam.  (Tergl.  Sie  •din 
Anm.  S.  493  des  zweiten  Heftes  der  Erläuterungen  zur  geognostischen 
Karte.) 

C.  F.  Kaumann. 


Freiberg^  31.  Juli  1844. 

Ehe  iefi  FrHberff  verfaste,  vm  meine  geognostischen  Arbeiten  in 
Thüringen  fortzusetzen,  muss  leh  Ihnen  noch  ekio  interessante  Beobaeb* 
tnng  am  hiesigen  Gneise  mittheilen,  auf  welche  ich  durch  Hrn.  Masclit» 
nenmeister  BRAunsnoRP  aufmerksam  gemaeht  wurde.  Zum  Zweck  einet 
neuen  Grahen-Fiihrung  ist  bei  HUgera  Vorwerk  tine  liaibe  Stunde  and* 
lieh  von  Ftt'iberg  ein  etwas  nher  6'  tiefer  Einsehnitt  in  das  Berg* 
Gehänge  gemacht  worden;  in  di^em  steht  ein  im  Allgemeinen  sehr  aer* 
setzter,  fibrigens  wie  gewöhnlich  gemengter  Gnetes  an ;  aber  in  demselben 
setzen  ausser  Qnarz*CHIngen  aneh  einige  sehr  deutliehe  Gneiss-Gängo 
auf.  Der  eine  von  durchschnittlich  1'  Mächtigkeit  stellt  sich  n.  B.  dar» 
wie  in  Tf.'VH,  Fg  i.  Die  Haupt*Gireissmasae  seigt  in  der  Nähe  de« 
Ganges  wegen  zu  starker  Verwitterung  keine  deutliche  Sohiefemngi 
doch  ergibt  sich  in  einiger  Entfernung  die  RieJitnng  nngefähr  so,  wio 
durch  die  wenigen  Linien  angedeutet  ist.  Die  Grenze  des  Ganges  ist 
vollkommen  scharf.  I>er  Gneiss  des  Ganges  ist  ein  ganz  anderer» 
s1«  der  daneben.  Es  ist  ganz  frisch;  rdtlilicher  Feldopath  herraebt 
vor,  seine  silberwelssenOlimmer-Blättehen  und  Quarz  aind  dagegen  untere 
geordnet;  dennoch  ist  das  Gestein  noch  dootlich  sebieferig ,  so  wie  in 
der  Zeichnung  angedeutet ;  noch  deutlicher  aber  zeigt  sieh  eine  lineare 
Anordnung  der  Glimmer-Blättcben ,  wie  ea  scheint  parallel  dem  Failso 
der  Sehiefernng.  Ausserdem  ist  das  Gestein  durch  Absender ungs-Klnfte 
fast  regelmSsig  getrennt,  welche  in  das  Nebengestein  durohaua  nicht 
fortsetzen.  Auch  ist  die  Sehiefernng  im  Gange  nicht  ganz  ao^teil  ga* 
oHgt,  als  daneben.  In  Ermangelung  eines  Kompasses  lionnte  ich  bantn 
keine  Richtungen  bestimmen)  werde  Das  aber  naefaboleo»  aobald  iofa 


MS 

«torMbir^keliH  Mo.    leb  wth^  w«hl,  4m«  fraiiffr  uhan  Gneis«  GSsge  er- 

wihHt  wrorden  sind;  aber  ieh  habe  ai«  recht  dsrao  geglaubt,  und  ward« 
in  aieintm  Zweifel  noch  mehr  beatlikt,  da  ich  aah,  dass  die  aogenaon« 
lau  Glimmeraebiefer^Gärtge  iai  Granu  der  Aipem  durdmua  keine  Giuge, 
sondern  grosse  Schollen  sind,  die  selbst  wieder  van  Granit  Gatigeu  durcb- 
netit  werden.  Diese  entsobiedeiie  Gsng-Nalnr  des  Gneiases  geaeUt  sich 
a«n  au  den  froher  beobacbtsten  deutlichen  Tbonacbieter-Fragmcnten  is 
demselben ,  um  seine ,  wenigstens  tbeilweisa ,  eruptive  Notar  imoirr  ge- 
arisser  su  wachen.  Auf  dem  Rurkwege  aab  ich  tu  dem  Scblamme  eiaei 
ausgetrockneten  Teiehes  einen  bloss  vom  Wasser  eingewanchenen  sehr 
deutlioben  Riesentopfi  aber  freilich  in  weichem  Schlamm!  Übrigens  i«t 
dieser  Teich  geologisch  so  wichtig,  dass  ich  ihnen  nächsten  Winter  mehr 
dAvatt  ers&hltn  werde. 

B.   COTTA, 


Leipzig f  9.  Augnat  1844. 

Endlich  ist  es  mir  gegluckt,  ein  Exemplar  von  MoncHnoiv's  Silnriaa« 
System  (vielleicht  dss  einzige,  welches  im  Königreiche  Sacksem  existirt) 
auf  einige  Wochen  in  meine  Hände  au  bekommen  und  «nmittelbar  aai 
dieaer  reichen  Quelle  achöpfen  au  können,  nachdem  ieh  bisher  immer  nur 
auf  die  in  Zeitachriften  bekannt  gewordenen  Auaaage  verwiesen  war.  Toa 
Phelups's  Qeido0y  of  York$hir€  bat  eich  wahrscheinlich  noch  kein  Exem- 
plar in  eine  uaaerer  öffentlichen  Bibliotheken  Eingang  verachafft,  nnd 
Sie  aehen  hieraos ,  wie  mangelhaft  aom  Theii  unare  Uterarianhea  Hnl£i- 
mittel  aind. 

latereasant  in  Bezug  auf  den  EmaiU&bn lieben  Überaug  onarer  Pnr- 
phyr*Hogel  bei  KoUmen  (S.  681)  war  mir,  waa  Moncni^orr  p«  166  vam  Kohleif- 
Kalkstein  am  Biaen  CenmeH  in  CaermaHkeMlure  erwähnt,  deaaea  Ober- 
diehe  ein  gissirles  oder  gefirnisfes  Ansehen  besitst.  Wie  bei  uns,  so  ober- 
gielrt  auch  dort  die  Email-Haut  alle  Oberdäehen,  aelbst  in  Höhiiingen  dca 
G^teines ;  die  Masae  iat  spröde ,  wird  vom  Measer  geritst ,  iat  farbloa 
ttod  durchscheinend.  Die  Beschreibung  paaat  wörtlich  auf  den  Überaug 
an  den  KMnener  Porphyr-Bergen,  und  da  er  aich  hier  nur  aaf  dea 
SchHff-Fläehen  des  Gesteines  findet,  so  wäre  es  nieht  umnöglieb«  dass 
•fff  h  die  Oberfläche  jenes  Koblenkalkstiiiiea  vor  dam  Abaatae  des  J^mails 
«ine  Abaehleifong  erfahren  bitte. 

Die  vielen  Beweise,  welche  MoRCHiaori^a  Werk  für  die  im  Über- 
l^ogsGebirge  ao  häufig  vorkommende  OiscoNana  awiaeben  Scbichtnng 
jnd  Schieferung  geliefert,  und  die,  wie  mir  aebeint,  au  weit  getrii^enan 
^Igerungen,  welche  Sboowick  (in  aeiner  bekannten -Abhandlttni^  «bar 
die  Struktur  der  Gebirga-Geateine)  a«a  dieaer  Efseheinnng  gesogen  bntfe, 
vMunlassen  mich,  Ihnen  einige  merkwürdige  FäU^  aus  der  Gegend  van 
WMm  adtaulbelieB,  wo  dergieiebeo  Eiücheinongeo  aebr  bau/h?  nnd 


Theil  In  Ro  gaiis  ffg:eii1hOiii)SGlifr  Wviie  unv^l^^M««  «fiiüj-dMt  mwi  bei 
eiiif r  oberflnctiliclifn  Beobachtttng  «ehr  letrtit  tu  ganz  faUrhen  UrtMled 
fiber  die  eigentliche  Lage  di*r  Srhiebtcn  verleitet  werden  kann. 

Das  am  rechten  Ufer  der  EUHer  bei  Krongfi^  enIhloMte  Pro6l  Taf* 
VII,  Fg.  2  iat  niclit  nur  «regen  der  dort  ausüerordeiiliich  devtlich  asf* 
ge*rhlo8aenen  Lagerung  der  neueren  (Devonincben  ?)  Grauwacite  •  For» 
roation  gegen  das  ältere  (SHuriaehp?)  Schiefer-Gebirge,  sondern  auch 
wegen  der  dtslcordanlen  E^nschichtung  v«n  Schiefer>Lagen  in  die  Graft» 
warke  als  eines  der  interessantesten  Profile  dra  Voigliändischän  Über* 
gangs-Gebirges  su  bezeichnen.  Geht  man  von  der  Brücke  bei  Kronspii^ 
Thal-aufwärts,  so  beobachtet  man  den  in  beistehender  Zeichnung  skizsir* 
ten,  ehva  1400  Schritte  langen  Gebirgs-Durclischnitt.  Erst,  etwa  auf  600 
Schritte  weit:  körnige,  grünlichgraue,  rothfleckige  «ud  auf  den.  Klüfte« 
rotheisenschnssige,  in  deutliche  Schichten  gesonderte  und  zum  Tbeil 
mit  schiefrigen  parallelen  Zwischen-Lagen  versehene  Grauwacke,  WeU 
che  anfangs  65*,  dann  immer  steiler  in  NW.  fSllt  und  zuletzt  vertikal 
steht.  Auf  sie  folgt,  ohne  irgend  einen  Übergang,  aber  mit  völlig  |;leii> 
eher  Schtchten-Stetlung  (Str.  hör.  5,  Fat.  80  bis  90<*  in  NW.)  schwiirzlich- 
blauer  Schiefer,  weleher  etwa  160  Schritte  weit  anhilt.  Unter  oder  hinter 
diesem  Schiefer  steht  ähnliche  rothklüflige  und  körnige  Grauwacke  an 
in  vertikalen  oder  doch  fast  vertikalen  Schichten,  welche  aber  von  roebreQ 
Lagen  plattenformig  abgesonderter  Grauwacke  und  scJiwarzen  Grauv 
wacke-Schiefers  quer  durchsetzt  werden  ;  diese  durchsetzenden  Lagen 
oder  Schichten  streichen  bor.  1  und  fallen  10  bis  12®  in  Ost.  Noch  ebo 
man  die  von  Monen  kommende  Schlucht  erreicht ,  hört  die  röthlichf 
Grauwacke  plötzlich  auf,  und  grünlichgrauer,  oft  eigenthumlich  querge* 
streifter  und  gebänderter  feinschuppiger  Schiefer  tritt  an  ihre  Stella* 
Die  Grenze  beider  Gesteine  ist  sehr  scharf  ausgesprochen  und  Uuft  in 
der  Richtung  hör.  3,4  an  dem  Jochkamme  hinauf;  die  dicht  vor  dem 
Schiefer  anstehende  Grauwacke  streicht  ebenfalls  hör.  3,4  und  steht  ver- 
tikal, während  die  iiier  und  da  hervorragende«  Schiefer-Schichten  20  bis 
30^  in  Nord  fallen;  weiter  tbalaofwärfs  fallen  M  40  bis  60®  in  Sud. 
werfen  sich  aber  bald  wieder  in  die  entgegengesetzte  Rl^htuDg  nod  ht» 
haupten  dann  lange  60®  nördliches  Einscliiessen. 

Bei  der  Betrachtung  dieses  Profiles  drangen  sich  besonders  nwai 
Bemerkungen  auf, 

1)  Bass  die  grünen  Schiefer  älter  sind ,  als  die  an  sie  grenaenda 
Grauwacke,  Diess  unt*liegt  gar  keinem  Zweifel;  sie  bilden  daa  nörd- 
lichste Ende  des  alten  Thonschiefer  Gebirges ,  welehea  von  Treuen  im 
VoiffOandi^y  von  dem  Rande  der  LtttHerkaeherGträniiVartie  an  bis  Wer» 
her,  fast  4  Meilen  weil,  ununterbrochen  ansteht.  Daa  ganze  ndrdlicb 
vorlieg<>nde  Schtehten.Sfstem  ist  entschieden  jünger,  und  dennoch  lehnt 
es  sich  in  senkrechten  und  stark  geneigten  Schichten  an  die  canAehal 
nur  20  bis  30®  fallenden  Schichten  daa  älteren  Systeme«  an.  Kannr 
durfte  dieses  Lagerangs-VerhäUaiaa  anders  an  erfcUre»  aeyn,  «la  dttMb 


084 

difl  AMiahme ,  dass  nteb  der  Bildung  der  Graniracke  das  f^nsa  Uten 
Schiefrr-Gebiripe  (bis  su  diesem  PiHikte)  erst  in  vertikaler  Rirbtung  aus 
der  Tiefe  aafwarla  gedrängt,  mit  seinem  Briich*Raode  an  da«  bei  dieser 
Bewegung  sngleich  au fge richtete  SobiGhten  •  System  des  Grauwacken- 
Gebirges  angestammt  und  dann  fast  in  liorisontalcr  RicbtuDg^  etwas  nscb 
Norden  geschoben  worden  sejr. 

2>  Dsss  die  Schichten  der  Granwaeke  an  der  Grense  gegen  die 
»Iten  Schiefer  wirklich  vertikal  stehen  und  weiterhin  aehr  steil  aufge- 
richtet sind,  Diess  ist  bei  der  sehr  deutlieben  Lage  aller  eioxelnen  Schich- 
ten gana  unläugbar ;  dessongeachtet  aber  finden  wir  in  dem  ,  zwisrbea 
dem  schwarzen  Schiefer  und  grünen  Sfbiefer  eingeschlossen eo,  über  600' 
mächtigen  Schichten-Systeme  der  kcirnigen  Grauwseke  mehrfach  ubereio« 
ander  Lagen  von  schwarzem  Thonscbiefer  oder  Grattwacke-Schieieri 
welche  die  steilen  Schichten  der  ersten  fast  rechtwinklig  durchscbneidea 
nnd  dabei  so  regelmäsig  als  wirkliche  Schichten  gestaltet  und  in  sich 
selbst  so  bestimmt  geschichtet  und  geschiefert  sind ,  daas  man  eines 
Wechsel  von  schwarzen  Schiefer-Schichten  mit  röthlicher  Grauwseke 
%u  sahen  glaubt.  Wollte  man  nun  hier  das  Prineip  geltend  machen,  dus 
die  Alternation  der  verschiedenen  Massen  die  wahre  Scliichtnng  be- 
aeichne,  so  wurde  man  offenbar  auf  das  ganz  falsche  Reaultat  gelsa- 
gen ^  dsss  ein  10®  in  Osten  einfallendes  Schichten-System  vorliege,  «yahreod 
man  doch  ganz  ganz  entschieden  ein  seukrechtes  Schichten  System  vor  sich 
bat.  Wir  müssen  uns  die  Eracheinung  wobl  so  erklären,  dusa  dsH  unter« 
(damals  noch  horizontal  liegende)  Schichten-System  der  Grauwacke  wäh- 
rend oder  bald  nach  der  Absetzung  des  Sehlammes  der  schwarzen  Schie- 
fer von  vielen  parallelen  (damals  noch  vertikalen)  Spalten  durchsetzt 
wurde,  welche  sich  mit  demselben  Schlamme  ausfüllen.  Nach  der  spater 
erfolgten  Aufrichtung  des  ganzen  Schichten-Systemes  wurde  durch  des 
Druck  der  aufliegenden  Massen  die  Parallel-Struktur  dieser  Scblamn- 
Gänge  in  die  gegenw&rtige  Richtung  umgesetzt. 

Wss  an  den  Felsen-Wänden  oberhalb  Kronspitx  theils  wegen  der 
Bedeckung  durch  Vegetation  und  theils  wegen  ihrer  Unzogänglichkeit  noch 
nicht  mit  völliger  Klsrheit  und  Bestimmtheit  erkannt  werden  kann,  das 
seigt  sich  mit  der  höchsten  Evidenz  in  der  weiter  nördlich  liegenden 
Koppe  bei  Mildenfttrih  (Taf.  VlI,  Fg.  3).  Dieselbe  besteht  wesentlich 
ans  körniger  röthlichgrsuer  Grauwacke ,  welcher  gleichfalls  Lagen  voa 
Grauwacke>Schiefer  auf  eine  ganz  diskordsnte  Welse  eingeschoben  sind. 
Am  suffalleudsten  tritt  diese  Erscheinung  in  Einern,  nahe  am  Gipfel 
liegenden  Steinbruche  hervor.  Man  sieht  unten  kleinkörnige,  oben 
grobkörnige  Konglomerat-ähnliche  Grauwacke,  mitten  zwischen  beideu 
eine  etwa  5  Ellen  mächtige  Schicht  schwärzlichgrsuen  und  röthlich« 
grsuen  '  erdigen  Grau  wecken  -  Schiefers.  Diese  Schiefer  •  Bank  ist 
durch  ganz  scharfe  und  regehuäsige  Grenz- Flächen  v.on  der  Grauwacke 
im  Hangenden  und  Liegenden  getrennt;  sie  sti eicht  bor.  7  bis  8  und 
fiUlt  l&^  in  Nord|  dabei  ist  sie  in  gleichlaufende,   2  bis  3  Z^  dicke 


Ö85 

Xitt^en    abg;f sondert ,    auMerdeni   aber   tehrfig^  and    oft   fast   aenkrecbl 

gescliipfert  und  stäirgflif^  verwittert.    -Die  obere  and  untere  Grauwaekt 

dagei^en  zeigen  ausgeteichnefe  vertikale  Schichten-Klüfte,   welche   bor, 

5,4   bis  6  streichen^  daas  es  ivirkliche  Schiebteil- Klüfte  und  niebt  bloss« 

Bekuiidare  Ablösungen  sind,  Diese  beweisen  die  kleinen  Geschiebe  der^ 

obern  Konglomerat-Sholichen  Grauwaeke,  deren  grossten  Durcbscbnitta* 

Flächen  durchaus  dieselbe  Lage  haben.     Dessun geachtet  aber  Usst  liiar 

der  Wechsel  der  Messen,  die  scharfe  und  regelmäsige  Trennung  der* 

selben,  die  Verschiedenheit  des  Kornes  in  der  oberen  und  unteren  Gran* 

wacke   und  die  Innere  parallele  Absonderung  des  Grau wacke* Schiefert 

auf  den  ersten  BItek  die  Schichtung  ganz  anders  benrtheilen.    Es  bleibt 

bier  nichts  Anderes  nbrig,  als  die  Annahme,  dass  vor  der  Aufrichtung 

des  ganzen  Schichten- Systemes  und  vor  der  Ausbildung  der  (jetzt  nörd* 

lieb  vorliegenden  und  damals  darüber  abgesetzten)  Schiefer  dieGraii» 

wacke  Spaltungen  erfuhr ,  welche  zugleich  mit  Verwerfungen  verbunden 

waren,  wodurch  grobe  Grauwacke  neben  feine  zu  liegen  kam,  und  daas 

diese   Spalten   durch    den  Schlamm  der  Schiefer  mit  ausgefüllt  worden 

und  Gfinge  bildeten ,    welche  bei   der  späteren  Aufrichtung  des  ganzen 

Systcmes  hl  die  jetzige  flötzartige  Lage  versetzt  wurden. 

C.  F.  Naumann. 


tUgershurg  bei  Ilmenau,  0.  Angast  1844. 
Gestern  bin  ich  hier  augelangt,  um  von  diesem  freundlichen  Bade- 
Ort  aus  meine,  geognoattschen  Karten-Arbeiten  fortzusetzen.  Auf  der 
Reise  hierher  sab  ich  mir  die  polirten  Stellen  an  den  Porphyr-Bergen 
bei  Warben  an,  gestehe  aber,  dass  sie  meinen  Erwartungen  nicht  gans 
entsprachen.  Der  kUine  Fels-Hogel  nordwestlich  von  Böhiitz  zeigt  nur 
an  sehr  wenigen  Stellen  polirte  Oberflächen,  und  diese  sind  nicht  eben, 
sondern  nndulirt:  Das  bt  nicht  die  Natur  der  Eis-Schliffe  in  der  SckwHi9. 
An  der  Südseite  des  sudostlicb  von  BohiU%  gelegenen  Hügels  zeigen 
vorzugsweise  .  die  gegen  die  Witterung  geschützten  Stellen  in  kleinen 
Hohlen-Räumen  oder  unter  vorspringenden  Felsen  geglättete  Ober> 
flächen  U4id  zwar  am  deutlichsten  die  gegen  unten  gekehrten  Fels-Flächen. 
Auch  bei  ihnen  ist  die  Oberfläche  nicht  eben  geschliffen,  wie  an  den 
Felsen  der  SckweitZf  sondern  der  muschelige  Bruch  ist  abgerundet,  auf 
den  einzelnen  Brucbflärhen  sind  im  Allgemeinen  parallele  aber  gans 
unregelmäsige  wulstige  Furchen  eingerieben,  und  deren  Oberfläche  ist 
entweder  glänzend  und  glatt  polirt  oder  mit  einer  Art  Kiesel-Firnis  über- 
zogen, der  sich  Such  an  den  vertikalen  Fels-Thälern  und  selbst  in  gewis* 
sen  Kluften  zuweilen  sogar  stalaktitisch  zeigt.  Auch  die  Forebung  nnd 
Glättung  dringt  in  horizontalen  Spalten  bis  zn  einer  Tiefe  ein,  wo  man 
kaum  an  Eis-Wirkung  denken  möchte.  Die  Erscheinung  bleibt  aber  jeden- 
falls sehr  merkwürdig  und  muss  offenbar  von  einer  vorflbergeheodtn 
Ursaehc  berröbren,   sonst  wfirde   sie  sieb  niebl  vorEngsweiaa  iii  den 


«86 

g#geii  die  Wifteinafc  gcscliiltsteii  Stellrn  xeigeD.  Hie  und  da  sieht  mn 
«neh  tLun  der  mit  kleiern  Flechten  überzogenen  ebenen  FeU^Obcrflärhe 
einsrine  erhöhte,  wahrscheinlich  härtere  Theile  hervorragen,  die  ziemlich 
parallel  spiej^elny  ein  Beweis,  das«  früher  die  Politur  viel  allji^eniriiipr 
gewesen  ist.  Ich  fl^estebe ,  ich  weiss  jetzt  nicht  mehr  oder  >  noch  iiii-ht, 
was  ich  von  der  ganzen  £rseheiiiang  denken  soll,  hoffe  aber  das  Räth- 
•el  wird  gelöst  werden  durch  die  sorgßilttge  Untersuchung  nud  Bear- 
beitung,  welche  Hr.  v.  Morlot  beabsichtiget,  ein  junger  Schweitzer,  der 
bisher  in  Freiberg  stsdirle. 

Von  Alienbmrg  aus  machte  ich  einen  kleinen  Abstecher  auf  der  oocb 
im  Bau  begriffenen  Eisenbahn  nach  Zwickau,  Dieser  ßabn-Theil  i^i  sehr 
gebenswerth,  besonders  für  den  Techniker,  aber  auch  für  den  GeognoKten: 
«ogeheiire  Brdcken,  Viadukte,  Damme  und  Einschnitte  reiheo  sich  An- 
einander; nur  selten  konnte  man  ganz  im  ursprünglichen  !Niveau  des 
Bodens  bleiben.  Die  bedeutendsten  Durchstiche  sind  noch  nicht  fertig,  leb 
will  hier  nur  ein  Paar  kleine  Beobachluogen  hervorheben,  die  mir  for 
die  Berührung  der  Foreutioiien  interessant  erscheinen.  Etwa  iu  der 
MHIe  zwischen  OrimmUchau  und  Werdtm  seij^t  sich  in  mehren  Ein- 
schnitten zu  Oberst  DilttviaNKies  mit  lehmigem  Bindemittel  und  des^halb 
braunlichgelb  gefärbt,  darunter  ohne  Übergang  und  doch  auch  ohne  recht 
scharfe  Grenze:  Rolhliegendes ,  bestehend  aus  einem  braunrothen  Kon- 
glomerat mit  hrauiirothem  schlammigen  abor  sehr  lockeren  Bindemittel, 
so  dass  das  Konglomerat  kaum  fester  ist  als  der  Diluvial-Kies.  Die  Ge- 
schiebe sind  in  beiden  dieselben,  nfimlich :  Quarz,  Kieselschiefer,  Porphyr 
und  M^laphyr,  der  ganze  Unterschied  besteht  sonach  nur  im  Bindemittel, 
welches  wieder  gerade  am  Meisten  von  der  Art  der  Überflsthuog  abhän- 
gig seyn  mosste. 

Dicht  bei  Weräau  liegt  zu  oberst  Lehm  und  darunter  blauf^raner 
sehr  fetter  Thon,  an  der  Grenze  aber  wechseln  beide  mehre  Male  ia 
sehr  scharf  gesonderten  2  bis  4  Zoll  mächtigen  Schichten  miteinander 
ab.  Ein  sonderbares  Ineinandergreifen  zweier  so  ähnlicher  und  an  ihren 
speziellen  Grenzen  doch  so  scharf  ohne  allen  Übergang  gesonderter 
'Ablagerungen. 

B.  COTTA. 


Eisfeld,  19.  August  1844. 

Trotz  der  tibelen  Witterubg  habe  ich  seit  dem  8.  d.  M.  meine  Unter- 
-snchnng  des  Timringer  WiUdet  eia  ziemliches  Stuck  vorwärts  geführt 
und  hoffe  immer  noch  während  dieser  Ferien  die  erste  Sektion  meiner 
Karte  vollenden  zu  konuen.  Versprochener  Maasen  fahre  ich  fort  Ihnen 
die  Haupt*Resultate  meiner  Untersuchungen  in  wenigen  Worten  mitsuthei- 
ien,  den  Nachweis  derselben  einer  künftigen  Beschreibung  aufsparend. 

Voriges  .Jglif  •ebvieh  ich  Ihaf«  schon  voo  S^ktßfeld  aus  über  die 


687 

interessanten  Verh&lfnitiie,  noter  welchen  dSe  Inotfgen  K^lktteine  in  der 
GrauwAcke  aaftreten.  Jetzt  habe  ich  den  Zn^  derselben  bis  Sieinaeh 
verfolgt,  wo  er  sirh  weit  susaniinenti£ng(*ndi>r  ceif;t,  als  bei  Saatfeld,  und 
sich  überali  durch  EinsaUeliing^enoderTbal-Bildunj^en»  wie  sdlion  durch  die 
Oberflächen-Gesfaltüng^  SU  erkennen  pfibt ;  auchündet  man  hier  Stiei4jlted«ff 
Ton  Krinoiden  (wsÜrscbeinlich  Cyalhoctinifen)  darin  und  gewisse  gelb« 
Kalksteia^Wülste  im  grnaen  Kalkstein,  die  durch  Verwitterung  in  Etsea* 
ocker  umgewandelt  worden,  durften  vielleicht  von  Zoophyten  herrülire». 
Der  Sodwest-Rand  des  Grauwaoken-Gebirges  setzt  fast  noch  schrofifsr 
und  geradlioiger  gegen  die  jüngeren  FlötsFormationen  (Muscbelksik  vnd 
Bunten  Sandstein)  ab,  als  der  Nordost^Rand,  und  ausserdem  seiebnet  Ibil 
noch  der  Umstand  aus,  dass  diese  neueren  Formationen  hier  nicht  aaf* 
gerichtet  sind,  sondern  vielmehr  entweder  horisontal  heranstreichen  and 
scharf  abstossen  (durchsetst  sind),  oder  sogar  etwas  gegen  das  Gebirge 
hin  einschiessen. 

Ich  bin  auch  bis  in  die  Porphyr>Regfon  vorgedrungen.  Schon  die 
Grenze  derselben  gegen  die  Grsuwacke  bietet,  besonders  an  der  neuen 
Strasse  zwischen  Amt-Gehren  und  ßreiienöac&j  beclist  interessante  Vei^ 
bäitntsse  dar.  Diese  Strasse  ist  im  Allgemeinen  nngefihr  auf  der  Grenz- 
scheide ,  doch  mehr  auf  ^em  Porphyr  Gebiet  in  das  rechte  Gehänge  dea 
flachen  Grenz-Thales  eingesclinitten.  Hie  und  ds  ist  der  frische  Porphyr 
durchschnitten :  es  Ist  ein  brauner  Glimmer-Porphyr  ohne  Quarz  (Crbonbr 
rechnet  ihn  zum  Melsphyr);  häufiger  aber  sind  die  Kontakt- Produkte  deü^ 
selben  entbiös»it,  Reibungs-Breccicn  mit  Porphyr-Bindemittel  und  klelnera 
und  grosseren  Fragmenten  von  braunem  und  grünem  Thonschiefcr  oder 
Sehieferthon.  Der  letzte  stammt  aus  der  Kohlen-Formation,  die  nebst 
dem  unteren  Rothliegenden  hier  schon  hie  und  da  hervortritt,  di^nn  abev 
westlich  sogleich  vom  Glimmer-Porphyr  unterbrochen  ist,  um  erst  bei 
Manehach  in  vollständigerer  Entwicklung  wieder  zum  Vorschein  zu  kom« 
meo.  Selbst  bei  Alienfcld  findet  man  noch  Kohlenssndstein  und  Schiefer- 
thon  mit  Spuren  schwacher  Kohlen-Flötze,  und  von  da  nach  Maitenberg 
zu  wird  der  schmole  gangförmige  Ausläufer  des  Glimmer-Porphyres  auf 
beiden  Seiten  von  Schichten  eines  sehr  groben  Konglomerates,  die  von 
feineren  Tbonstein-Breccien  und  grauen  Sandsteinen  unterteuft  werden, 
eingesäumt.  Diese  Schichten  gehören  wahrscheinlich  dem  oberen  Theila 
der  Kohlen  •  Formation  und  dem  unteren  des  Rothliegenden  an.  Dia 
groben  Konglomerate  bestehen  fast  ausschliesslich  aus  Geschieben  voa 
Grsuwacke  -  Gesteinen ;  doch  findet  man  darin  aueh  einzelne  von  Qua  rz<« 
Porphyr  —  nicht  von  Gl  immer- Porphyr,  der  vielmehr  hier  dieaa 
Schichten  durchbrocbea  au  haben  scheint  ~,  während  wahrcheinlich  ein« 
zelne  Quarz-Porphyr«Partic'n  früher  schon  vorbanden  waren  aitd  isolirt 
von  dem  scbmaien  Glimmerporphyr-Gange  aus  der  Grsuwacke  und  ana 
des»  Konglomerat  hervorragen. 

QuArz-fnhrender    und  Glimmer-fdhrender  Quarz-leerer 
Porphyr  sind  hier  überhaupt  scharf  scq  ffennen,  Sowohl  dem  Gesteine, 


•88 

ftls  dem  Alter  aaeh.  Vau  iem  ci»trn  Und  leb  noch  keia«  Gcpebicbc  o^r 
Fragiytüte  in  dea  araueii  KoaalöiuerateD  dfr  Mamtbmeher  Koblen-For- 
aiation,  aber  geaag  demelben  iu  allea  Gliedern  dea  Rothliegcudrn,  irW- 
chea  baer  ilbalich  wie  in  Smehsem  suanterct  aoa  Tbonatciaen  asd 
Tbanatein  •  Breeeicn  (YoiaT^a  Trümmer*  Porpbyr),  darüber  aua  braoi- 
rothen  Kangloiaereten  und  Saadateinen  besteht.  Voo  dem  GlimoMr 
Parpbjrr,  welcber  bie  und  de  aucb  Mandeluteia  artig  wird  ,  fand  idi  h 
dea  anteraten  Gliedera  de»  Rothliegenden  keine  Geacbicbe,  w«U 
aber  eiaselae  in  den  mittlen  und  mehr  in  den  obern.  Er  »chciit 
damnacb  mit  den  mittlen  Gliedern  (Breccien  und  Kooglomeraten)  M■|^ 
fähr  gleichseitig,  in  sieb  sber  wieder  ougleicbseitig  entstaodca  n 
aeya;  denn  sehr  häufig  ist  sein  frisches  G<*stfio  selbst  eine  wahre  Brcecir, 
welche  in  braunem  Porphyr-Teig  eine  Meage  Fragmente  mehr  aotkij- 
atalliairten  Porphyrea  enthalt,  die  erst  durch  Verwitterung  (Bleicboi« 
der  Feldspsth-Krystalle)  deutlich  erkennbar  werden  (bei'm  MmmtMka 
Teich).  Diese  Breccie  ist  dann  gewöhatich  von  einem  Konglowerii- 
Mantel  umgeben,  in  welchem  der  auskrystallisirte  Glimmer-Porphyr  brreiti 
ia  Qesehiebe-Form  auftritt,  weldier  Mantel  aber  durch  UudentlichlKeit  ki 
Schichtung  und  Art  des  Bindemittels  seino  amphotere  Bildung  deillid 
geuug  verrälh. 

Ein  dritter ,  noch  neuerer  Porphyr,  ist  das  scbwarse  Geatein  (vtbl 
Mclaphyr),  welches  oberhalb  des  Manehmeher  Teiches  den  voa  nurrir'* 
masigen  feinkörnigen  Granit-Gange»  dorchsetslen  grobkörnigen  Griiit 
durchbrochen  hat,  und  welcbea  auch  am  S€kwaibei^kay§d  bei  Mttstnierf 
sich  gangförmig  im  Glimmerschiefer  findet»  Von  diesem  Baanlt-abnlirki 
aber  Olivin-freieu  Gesteine,  womit  jetst  alle  Strassen  der  Vm^tgni 
gebeut  werden,  findet  sich  selbst  ia  den  obersten  Rongloaierstes  M 
Rothliegenden  keine  Spur:  ihm  wird  wohl  die  letste  Hebung  des  Gcki^ 
gea  aususchreibea  aeyn. 

B.   COTTA. 


EigerabuTffy  24.  Aogaat  1844. 

Es  liegt  in  der  Nstur  dieser  Im  Lsufe  der  Untersuchung  gfiebri» 
benen  brieflirhen  Mittheilungen,  dssa  sie  sich  nach  und  nach  er^iaift 
und  berichtigen.  Von  Bhfsid  schrieb  ich  Ihnen  am  19.,  als  mirb  <i«il 
heftiaer  Regen  gefsogen  hielt ;  seitdem  sah  ich  in  dem  groben  Thonif>^ 
fer-Konglomerat ,  offenbar  der  Fortsetsung  des  Mm99irrb€rff^9 ,  dcatlicM 
Gl  immer.  Porphyr-Geschiebe,  und  tiberdiess  scheint  dieses  Konglonr^it 
bei  Crock  den  Steinkohlen  als  Unterlage  an  dienen.  Das  steht  Bfi^ 
in  WitUrRpruch  mit  den  obigen  negstiven  Beobachtungen  über  das  ^^ 
kommen  der  Geschiebe:  um  gans  ins  Klare  su  kommen,  moss  icb  iM 
erst  die  Gegend  von  Croek  noch  einmal  bei  bcaaerem  Wetter  besacki 

B.  COTTA. 


Mittheilungen  an  Professor  Bronn  gerichtet. 

WarschäUy  10.  Juni  4844. 

Vor  Kurzem  Jiatte  ich  Gfl«*genhpit  Mineralien  vom  Baikal  »S^e 
tu  nntersuchen  ,  die  der  Staatsrath  v.  Mitkiewicz  aas  seinen  entrernten 
Gruben  liieher  mitgebracht  hatte.  Ea  befinden  sich  darunteraurh  einige  Petr6* 
fakte  aus  dem  Gebir{;e  Sianowa  Hrebfia,  die  auf  eine  höchst  auffallende 
Weise  gut  bekannte  Spezies  des  Obergangs-Gebirges  sind.  Sie  sind 
eingeRchlosaen  in  einem  gränlicligranen  Quarzigen  Gesteine,  das  mit 
mancher  Grauwaclce,  besonders  aus  den  AAWii-Gegenden,  die  grosstc  Ähn- 
lichkeit hat.     Folgende  Versteinerungen  Hessen  sich  bestimmen: 

l)TerebratulA  prisca  Schloth.  Mit  gespaltenen  Falten,  die^mit 
kleinen  Höckern  besetzt  sind. 

2)  Caly.mene  macrophthalma  Brongn.  Mit  höckrigem  Kopfe  und 
facettirlen  Augen ;  die  Glieder  des  Schwanzes  gehen  in  die  de«  Rumpfes 
ganz  unmerklich  über. 

3)  Gorgonia  ret i  form  is  Schloth.  (Db  Kohinck,  Dfiscription  dm 
Urrain  houiUier,  Tab.  A«  Fig.  2  ab;.  Ist  die  häufigste  Versteinerung; 
öfters  ist  die  kalkige  Substanz  dieser  Koralle  noch  schön  erhalten  ,  so 
dass  man  Streifung  der  Äste  deutlich  wahrnimmt.  —  Aus  diesen  Ver- 
steinerungen kann  wohl  bis  jetzt  nicht  das  Glied  des  Obergongs-Gebirges 
bestimmt  werden  ;  denn  dieselben  Spezies  befinden  sich  im  Stlurischen 
wie  im  Devonischen  System.  Ausserdem  fanden  sich  Sandsteine  mit 
Farnen-Abdriicken ,  die  ober  nicht  so  erhalten  waren ,  dass  man  selbst 
die  G;ittung  bestimmen  konnte;  der  allgemeinen  Physiognomie  nach  haben 
sie  Ähnlichkeit  mit  Neuropteris,  und  somit  wurde  man  am  Baikai 
Steinkohlen^Formatioii  vermntben  dürfen. 

L.  Zeuschner. 


Frankfurt  a,  TKf.,  24.  Juni  1844. 

Fär  Ihren  „Nachtrag  zu  Mystriosaurus^^  meinen  herzlichen  Dank. 
Inzwischen  war  auch  ich  geuöthigt ,  das  hiesige  Exemplar  durch  einen 
Namen  einzuführen;  ich  habe  es  als  Mystr.  (Macrospondylus)  Sen* 
kcnbergianus  bezeichnet.  Nach  den  verschiedenen  Knochen  der  hin- 
tern Gliedmassen  verhält  sich  dasselbe  zu  Ihrem  M.  Mandelslohi  (?) 
ungefähr  wie  3:4,  und  ihr  M.  longipes  wurde  sich  zu  M.  Senken- 
bergianus  ungefähr  wie  1  :  2  verhalten.  In  M.  longipes  ist  der  Oberarm 
im  Vergleich  zum  Vorderarm  vcrhältnissmäsig  ein  wenig  länger  als  in 
M.  Se  nkenbergian  US,  und  Ähnliches  gilt  auch  für  M.  MandelsloJii 
(p.  In  M.  Senkenbergiunum  ist  der  vordere  Fortsatz  der  Axt-förmigen 
Hals-Rippen  durchgängig  langer  als  in  M.  Mandelslohi  (?)  u.  s.  w.  Ich 
fand  noch  keine  Zeit  für  die  Arbeit,  welche  ich  bedarf,  um  Ihnen  meine 
Ansicht  über  die  verschiedenen  Spezies  ausführlicher  mitzutheilen.  Eine 
noch    grössere  Anzahl  von  Individuen  würde   diese  Arbeit   erleiehtern. 

Jahrgang  1844.  44 


Uii(rriile9M»M  halte  icb  den  Srliä4eldrfiM|ictor1iyneliiisM«ir  erf  UV«  dem 
Wraldrii-S4iid8t«'iii  des  Bitckeberps  untersucht  und  gefunden,  das«  er  for 
die  Saurier  mit  Gavial-Shiilieher. Schnauf ze,  die  irh  nie  für  Gaviale  hal- 
len konnte}  von  WicbtiKkeit  ist.  Dieter  Schädel  l^eateltt  fmlicli  nur  in 
^teinkern  U4id  iat  daher  zur  BcautwortuoK  nianeber  Frage,  die  man  an  ih« 
richten  möchle ,  nicht  geeignet ;  ea  Uaaen  sieh  aber  dorb  aliiseuicineni 
Charaktere  an  iboi  hervorheben.  So  findet  .man,  das«  vnn  den  Myatrio- 
fiMiriern  und  deren  Verwandten  im  Uaa  durch  den  Teleoanurua,  für 
d^pa^p  Bepräfffilant  T. CadolnenaiH  gelten  mag,  und  den  Maerorhyu- 
ehV"  ^'o  anffallender  Dbergmig  zu  den  iu  den  Tertiär  Gebilden  begin- 
nenden eigentlicheD  Gavialeu  vorhanden  iat.  Als  ein  ununislösi&ticlifs 
Qp^etz  stelle  ipU  dieaeif  Übergang  aua  früherer  Zeit  in  die  Ki*genwärtige 
keineswegs  auf.  Die  Sache  iat  folgende.  Den  MyaCriosaiirus  und  die 
ihm  verwflidyen  (jiaa-Sapirier  bezeichnen  auffallend  grosse  Scbläleii -Gruben  - 
uqfl  verbäMfiisawäsig  kleine  rundum  scliarf  begrenzte  Aog^nhöblen-Off- 
nnngen.  Schon  im  Tel.  CadomensiK  von  Ca/'M,  eipem  jungem  Tbier  ia 
4,ff  Gejicbichte  dyr  Efde,  das  offenbar  ein  eigenes  Genus  bildet«  sind  die 
Scl^l^feii-Gruben  inerfi|ich  kleiner  und  öh  Augenhöhlen  verbaltuissmaeig 
gruiiser;  di^  Augenhöhlen- Öffnung  ist  aber  noch  rundum  scharf  bc^^^renzt. 
In  Macrorhynchus  nun,  einem  noch  jöngern  Thier,  sind  die  Sithlfifen« Gruben 
wjederuiu  kleiner  als  in  T.  Cadomensis,  wa»  mehr  dem  eigentlichen  Gavial 
entspricht,  und  fier  hintere  äussere  Winkel  der  Augenhöhlen  i»t  geöffnet, 
ipras  weder  T.  Cadomeuais  noch  Afyatriosaurua  und  deaaen  Verwaudtea, 
wohl  ab^ir  Gavjal  zejgt.  Gleichwohl  ist  Macroihynchua  kein  Gavial. 
Meine  Beschreibung  des  Schädel»  von  Macrorhynehus  Meyeii,  die 
in  puiyKJBH^A  \Verk  ober  die  Wealden-Formafion  Nord-DeuttcUaiHis  er- 
scheint, wird  hierüber  nähere  ^o^kuoft  geben  und  noch  andre  Abwei- 
chungen nanihaflt  machen,  die  zwischen  den  Thieren  mit  Gavial-ahnliclier 
Schnautze  aus  verschiedenen  erdgeschichtlichen  Zeiten  bestehen  und  der 
Beachtung  werth  seyn  durften^ 

Nach  dem,  was  Karg  (Denkschr.  der  Naturf.  SchwaöeitM  /,  43) 
über  den  von  ihm  bekannt  gemachten  kurzgeschwäiizten  Krebs  von  Öttin- 
ytMf  den  ich  als  Gra paus  speeiosus  unterscheide,  sagt,  wurde  Jeder- 
mann glauben,  dass  davon  nur  ein  Exemplar  gefunden  wäre  und  die 
eine  Platte  in  der  Sammlung  zu  Carismke,  die  andere  In  der  Lavater'- 
achen  in  Zürich  sich  befände.  Inzwischen  erhielt  ich  durch  Hrn.  La> 
VATER  auch  die  Versteinerung  in  Zürich  zur  Untersuchung,  welche  in 
Platte  und  Grgenplatte  besteht  und  daher  ein  zweites  Exemplar  von 
diesem  seltenen  Krebs  darstellt,  wonach  meine  frühere  Angabe  zu  berich- 
tigen ist;  es  ist  dicss  das  Exemplar,  welches  Karg  so  schlecht  ab- 
bildet. 

In  Leonhard^s  Taschenbuch  für  Mineralogie,  1808 ,  71,  wird  ein 
Oniilholitbua  von  Öningen  beschrieben  und  abgebildet,  dessen  Bfkanut- 
achaft  ich  für  meine  Arbeit  über  diese  Ablagerung  «i>hnlichst  wünschen 
musste.  Hr.  Arnolp  Eschbr  von  der  Linth  war  so  gliicklirb,  diese 
Vfurateinernogeniu  Zürich  auafindig  zu  macbeo,  und  so  gfitig,  aia  mir 


mi 

Kvr  UntcrtHsbutiK  ■Mteutheilen.    Wa»  i«li  dacIi  dtr  nur  ong^naum  Ak- 

bildunir  vpnnutliet  hatte ,    faoil  ich   bestätigt»     Dieser  vemeintlicbe  ver- 

Btoiiirrte  Vogel  ist  ein  Exemplar  meiner  Latonia,  des  g^rosseu  Fröschen 
von  Önitigftt* 

H.  V,  Metbb, 


NeuchäiA^  29.  Jali  1844. 

(Aus  einem  Briefe  an  Hrn.  Professor  Peter  Merian  über  seine  Be- 
leuQhtong;  der  Gletscher-Theorie)  **.    ^^Nachdem  Sie  die  schwache 
Srite  der  veiMchiedenen  Theorie'n  nach  einander  dargelhaii  haben,  gelan- 
Ken  Sie  zu  dmi  Resultate,  die  SAUSKcnE'sGhe  Theorie,  welche  das  Vor- 
^iicjceu  drr  Gletscher  einzig  und  allein  dem  Gewicht  verbunden  mit  der 
Schmelzung  an  der  Ünterflärhe  zusehreibt,  sey  hinreichend,  um  alle  Er- 
•eheinunieea  der  Gletscher  zu  erklären.     Erlauben  Sie  mir,  bevor  ich  die 
oeQern  Thcorie'n  in  Schutz  nehme,  die  Einwürfe,  die  man  der  Saussubb'- 
ft^hen  Theorie  gemacht  hat,  noch  einmal  aufzuführen  und  in  Verbindung 
zu  bringen  mit  dem  gegenwärtigen  Stande  der  Untersuchungen.   Vielleicht 
gelingt  es  mir  alsdann  besser,  die  neueren  Ansichten  in  ein  vorthcilhaf« 
teres,  Licht  zu  setzen.     Der  Haupt-Einwurf  gegen  Saussure's  Theorie  ist 
und  bleibt  immer  das  Missverhältniss  zwischen    dem  Vorrucken  und  der 
Neigung.    Nehmen  wir  den  Aar-GleUcher  als  Beispiel.     Am  Botel  des 
KeuckäteloU  schreitet  derselbe   circa  250'  jährlich  vor.      Seine  Neigung 
ist  aber   hier  eine  sehr  geringe  von  kaum  4  Grad.     Weiter  unten  wird 
sein  Fall  stärker.    Man  sollte  demnach  erwarten,  seine  Beuegung  nehme 
{na  gleichen  Maas  zu.     Dem   ist  aber  nicht  so ,    sondern   die  Bewegung 
wird  immer  langsamer,  so  dass  eine  Stunde  weiter  abwärts,  da  wo  der 
Fall  weit  bedeutender  ist,    das  jährliche  Vorschreiten  nur  noch  160'  be- 
tragt.   Diese  Thatsachen ,    welche   den   An/orderungen   eines  Rutschens 
durchaus  entgegen  sind  (indem  ein  Rutschen  eine  immer  vermehrte  Ge- 
pf'bwindigkeit ,   namentlich  bei  stärkerem  Fall ,   voraussetzt) ,  suchen  Sie 
durch  die  Form  der  Thuler  zu  erklären,  welche  sich  nach  unten  verschma- 
Iphi   und  daher   die  Gletscher  in   ihrem  Vorschreiten   aufhalten.      Aller- 
dings wirkt  dieser  Verstand  hemmend  auf  den  Gletscher  und  wir  haben 
|ins  an  Felsen-Vorsprüngen  überzeugen  können,  dass  ein  Vorsprung  um 
so  mehr  aufhält,  je  stärker  er  ist.    Darauf  lässt  sich  aber  erwidern,  dass 
nicht  alle  Gletscher  ein  nach  unten  verschmälertes  Bett  haben;    es  gibt 
solche,  deren  Thal  fast  die  gleiche  Breite  vom  Anfang  bis  zum  Ausgang 
des  Gletschers   behält,   so  z.  B.  das  Thal  des  Oheraar-Gletsehers,     Es 
mag  Diess  freilich  mit  ein  Grund  seyn,  warum  dieser  Gletscher  weniger 
tief  herabsteigt,  als  der  Vnteraar-Gletscher,     Nichts  desto  weniger  aber 
verschmälert  er  sich  allmählich  vor  seinem  Ausgang  und  lässt  neben  sich 
einen  weiten  begrasten  Raum,  namentlich  auf  seinem  linken  Ufer,  woraus 


*   Mitgetheiit  durch  Hrn.  Prof.  Agaskiz. 

44 


692 

man  folf^fm  muM,  iIcs«  auf  dieser  Seite  wenigsten»  der  Gietseher  nicht . 
betraehllicii  durch  die  Thal  Woiid  sufgclialteii  wird.  Nach  Ihrer  Meinung 
muaste  nun  ein  »olclier  Gleti^cher  mit  vermehrter  Geschwindiglieit  vor- 
ruclten.  Eh  ttind  nun  zwar  noch  keine  Metisungeu  auf  d i e  s e m  Gletscher 
'  angeatellt  worden ;  e«  lätat  aicli  aber  nichtsdestoweniger  ans  andern 
Thatsacheu  und  namentlich  aus  der  Form  der  Moränen  eutuehmeo,  dau 
er  keine  besondere  Ausnahme  macht  und  ebenfalls  mit  verminderter  Ge- 
schwindigkeit nach  unten  vorschreitet^^ 

),Dass  die  Spalten  einen  grossen  Einfluss  auf  die  Geschwindigkeit 
des  Vorröckens  ausüben  mögen,  will  ich  nicht  bestreiten.  Eine  solclie 
Bedeutung,  Wie  Sie  denselben  zuschreiben,  haben  sie  aber  gewiss  nicbl. 
Sie  finden  sogar  darin  eine  Erklärung  für  zwei  ganz  entgegengesetzte 
Fälle,  nämlich  wenn  ein  ThaKabwärts  gelegener  Theil  langsamer  vor- 
schreitet als  ein  hinter  ihm  liegender,  und  wenn  er  schneller  vorschrcitet. 
Im  letzten  Fall  sollen,  nach  Ihrer  Ansicht,  eine  Menge  von  Spalten  ent- 
stehen, weil  die  hintenliegenden  Theile  nicht  nachkommen,  wogegen  in 
ersten  Fall  die  Spalten  sich  nchliessen  in  Folge  des  Drucks,  den  die  hin- 
teren Theile  auf  die  vorderen  ausüben.  Was  den  ersten  Fall  betrifft,  so 
muKs  ich  bemerken  ,  dass  es  nur  wenige  Stellen  sm  UnteraaV'Gletscher 
gibt,  wo  einThal-abwärts  liegender  Theil  schneller  vorruckte,  als  ein  hinter 
ihm  gelegener.  Immerhin  ist  aber  das  Yorhandenseyn  von  Spalten  in 
einer  gewissen  Region  noch  kein  Beweis ,  dass  diese  Region  langsamer 
vorrückt  als  die  unmittelbar  davorstehende;  denn  dazu  müssten  die  Spaitro 
bis  auf  den  Grund  reichen.  Dem  ist  aber  nicht  so.  Im  Gegentheil,  das 
Resultat  der  neueren  Forschungen  geht  dahin,  dass  die  Spalten  nur  ein 
oberflächliches  Phänomen  sind,  wenn  man  ihre  Tiefe  mit  der  Dicke  des 
Gletschers  vergleicht.  Den  Gletscher  mit  einer  Anhäufung  von  Schott 
zu  vergleichen,  scheint  mir  demnach  unzulässig.  Er  ist  vielmehr,  wenn 
nicht  eine  ganz  starre,  doch  eine  fest  zusammenhängende  Mnsse^^ 

),Am  allerwenigsten  lassen  sich  die  kleinen  sehr  steilen  Gletscher 
nach  derSAUssuRE^schen  Hypothese  erklären,  welche  trotz  ihrem  sehr  star- 
ken Falle  dennoch  sehr  allmählich  yorriicken.  Dieselben  sind  durrhaos 
keine  Aufnahmen  von  der  Regel;  denn  wenn  sie  auch  in  den  iiiedrigereo 
Regionen  der  Gletscher-Welt  selten  sind,  so  kommen  sie  um  so  häufig^er 
in  den  oberen  Theilen  vor,  namentlich  über  den  Firn-Feldern,  wo  Seiten- 
Gletsrher  von  20 — 30®  Neigung  gar  nichts  Seltenes  sind  ,  so  z.  B.  aof 
dem  Wege  nach  der  Strahleck,  an  den  Thal-Wänden  des  Schreckkona 
und  des  Mittelgrahtes,  im  oberen  Theil  des  Grindelwald-Gletschers,  libcr 
dem  Firn  dfs  Aletsch-Glf*tschers  u.  s.  w.  Wir  haben  veiflossenen  Som- 
mer, Hr.  DoLLFUSs  und  ich,  dns  Gefäll  des  Gränberys-Gletschers  auf 
dem  rechten  Ufer  des  Unteraar-Gletschers  gemessen  und  in  seinem  mitt- 
len Theil  45®  und  in  seinem  unteren  Theil  51®  gefunden.  Wie  kommt 
es  aber,  wenn  die  Bewegung  der  Gletscher  ein  Gleiten  ist,  dass  solche 
Gletscher  trotz  ihrem  äusserst  starken  Fall  nicht  rutschen ,  sondern  ein 
Jahr  wie  das  andere  über  dem  niedrigeren  Thal-Grund  wie  abgestutzt 
hängen  bleiben ,   zumal  da  hier  keine  Rede  von  einem  Aufenthalt  durch 


(193 

die  Seitenränder  sf^yn  kann?     (Der  Zinkenätock-Gleitcher  unter  andern 
bort  plöt^licli  100'  übrr  dem  ÜHtfr^tar-Gletscher  auf.)" 

„Wenn  aber  wirklich  ruck  weites  Vorschreitru  oUttfunde,  so  müsste 
es  sich  vorzüglich  an  solchen  GleUchcru  äussern.  Die  Ausgaben  älterer 
Naturforscher,  die  man  {(ewöhulich  anfuhrt,  sind  in  dieser  Hinsicht  meist 
minsdeotet  worden»  denn  aie  beziehen  sich  g^rosseiithfils  auf  die  Spalten- 
Bildung.  Wer  je  dem  Entstehen  der  Schrunde  beigewohnt  und  gesehen 
bat,  wie  dabei  der  Gletscher  sitteit  und  kracht,  wie  Gletscher-Tische 
von  ihren  Fuss-Gestellen  stürzen ,  Bäche  plötzlich  versrhwinden  oder 
ihren  Lauf  verändern,  mit  einem  Worte:  wie  der  ^anzc  Gletscher'an  ge> 
wissen  Stellen  einer  krampfhaften  Bewegung  Preis  gegeben  scheint, 
während  andere  Theile  ganz  ruhig  bleiben,  der  wird  in  der  Bescbrei- 
buii]^  des  Pfarrers  Lehmann  von  Qrindelwald  die  genaue  und  lebendige 
Schilderung  der  Spulten-Bildung  oder  des  Schründewerfens  ohne  Mühe 
erkennen.  Das  ist  aber  noch  kein  ruckweises  Vorrucken,  wie  es  Saus- 
sure haben  wollte^^ 

„Dttss  der  Einfluss  der  Erdwärme  in  der  Rutsch-Theorie  übertrieben 
ist,  haben  Sie  selber  eingeräumt.  Demnach  behalten  die  meisten  der 
gegen  die  SAUSsuRE'sche  Theorie  des  Gleitens  vorgebrachten  Einwendungen 
ihren  vollen  Werth.  Erlauben  sie  mir  nun,  dass  ich  die  von  Ihnen  ge- 
inarhlen  Einwendungen  gegen  die  InliltrationsTheorie  von  Charpbntier 
und  Agassis  berücksichtige,  wobei  Ihnen  freilich  manche  Zugeständnisse 
zu  machen  seyn  werden.  Die  Haupt-Modifikation,  welche  die  Infiltrations- 
Theorie  durch  die  neueren  Untersuehungeu  erlitten,  betrifft  das  Gefrieren 
des  Wassers  im  Innern  des  Gletschers  während  der  Sommer-Nächte. 
Dass  ^Solches  nicht  stattfinde  oder  doch  wenigstens  nicht  in  dem  Maase, 
wie  man  es  annahm ,  daTon  habe  iclv  mich  zuerst  überzeugt  im  Herbst 
1842,  als  ich  eines  Morgens  gegen  die  Strahiecke  binaufwanderte,  um 
mit  Hrn.  Ingenieur  Wild  die  Lage  gewisser  Blöcke  zu  bestimmen.  Wir 
gingen  über  frischen  Schnee,  dessen  Oberflache  fest  genug  war,  dass 
wir  nicht  einsanken;  als  wir  aber  zufällig  diese  Schnee-Schicht  durch- 
bohrten ,  so  fanden  wir  darunter  sehr  viel  Wasser ,  das  also  trotz  der 
Kälte  der  Nacht  flussig  geblieben  war.  Als  eine  aligemeine  Tbatsacbe 
kann  man  auch  den  Umstand  anführen ,  dass  im  Sommer  sämmtliche 
Gletscher-Bäche  während  der  Nacht  fortfliessen,  selbst  wenn  die  äussere 
Temperatur  unter  0  sinkt  und  die  kleineren  Bächlein  auf  der  Oberfläi^he 
des  Gletschers,  welche  von  der  unmittelbaren  Schmelzung  abhängen,  ver- 
siegen. Daraus  folgt  aber  noch  nicht,  dass  es  überhaupt  nicht  im  Innern 
des  Gletschers  friere.  Eine  solche  Annahme  wäre  alleu  Erfahrungen 
zuwieder.  Nur  so  viel  kann  man  daraus  schliessen,  dass  das  Gefrieren 
kein  tägliches  ist'^ 

„Einen  direkten  Beweis,  dass  Wasser  in  dem  Innern  des  Gletschers 
gefriert,  liefern  die  blauen  Bänder,  welche  bekanntlich  Wasser-Eis  sind.  • 
Da  aber  diese  bis  zu  einer  grossen  Tiefe  hinabreichen  (Agassis  verfolgte 
sie  in  einem  Loch  des  Aar ^ Gleisehers  bis  auf  120  Fuss),  so  muss  man' 
wobi  aunebmeo,   das«  es.aacbiu  dieser  Tiefe  gefriert.     Einea  andero -- 


«94 

Bf  weis  ät^ron  biben  wir  In  df  m  Ei«  fc«htbt,  Wf  tcheii  dlf  blecherne  RSbre, 
in  ivelchrr  die  Tbejtnoiuetfr  hiag;eii ,  bis  auf  drii  Bodpn  aosfullte;  das 
£ia  war  hell  und  darchaiehtig,  wie  das  Eis  der  blauen  Bänder,  und  da 
die  Rohre  25'  tief  war,  so  folgt  daraus,  dass  sieh  weni^«tens  bis  in 
diese  Tiefe  Eis  bildet.  Den  besten  Beweis  jedoch,  dass  es  im  Innern 
der  Gletscher  {gefriert,  liefert  uns  das  Eis  unter  dem  Firn  (dan  Fimeis), 
welches  msn  we^en  seiner  Mächtigkeit  und  der  dicken  SrhneeScbiekt^ 
d'it  es  bedeckt  f  unmöglich  der  äussern  Kalte  zuscbreiben  iinnn.  Ist  es 
nber  erwiesen,  dass  ein  solclies  Gefrieren  im  Innern  des  Gletschers  statt- 
findet, so  muss  es  iiothwendig  den  Gletscher  snsehwellen,  indem  dss 
Volumen  des  Wsssers  bei  seinem  Cbergchen  in  Ei«  um  ein  Naiuliaftes 
vermehrt  wird.  Dieses  Ansehwellen  durch  Gefrieren  bildet  nber  das 
Hauptmomsnt  in  der  Inliltrations-Tbeorie,  wie  sie  nnch  dnrcli  die  neaero 
Untersnebungen  niodifizirt  werden  möge.  Es  Ist  die  wenentliche 
Bedingung  der  Grösse  und  Mächtigkeit  unserer  meisten  Gletscher.  Non 
ist  freilich  nicht  su  verkennen,  dass  in  Folge  des  minder  f^chnelleo  Vorrficbeus 
in  den  Thal-abwirts  gelegenen  Punkten  die  Masse  susammenj^ed ruckt 
wird  und  dadurch  ein  theilweises  Aufücbwellen  entstehen  kann.  Dieses 
Ziisamaien drucken  ist  sber  niclit  so  bedeutend,  als  man  su  glaiiben  geneigt 
ist;  denn  wire  Dieses  der  Fall,  so  mfissten  die  virlen  Höhlnn^n  im 
Gletscher,  wie  i.  B.  die  Spalten  und  namentlich  die  tiefen  Liocher,  ia 
welche  die  Gletscher-Buche  sieh  stürzen  (die  sogensnnten  Moalinn)  von 
Jahr  SU  Jahr  sich  sehlieaseu  ,  was  durchaus  nirht  der  Fall  ist.  Aaf 
AoASSix's  Gesuch  hatte  Hr.  Wild  im  Sommer  1842  die  Lage  von  mehren 
diener  Löcher  trigonometrtscb  bestimmt,  und  als  wir  im  Sommer  1843 
den  Gletseber  von  Neuem  besuchten,  9a  fanden  wir  die  nimlidie»  Liöcber 
gnns  unverändert,  obgleich  aie  im  genauen  Verliiltniss  mit  den  in  ihrer 
Nilie  gelegenen  Blöcken  fortgeruckt  waren.  Auch  bitten  unsere  Bobr« 
löcher  von  demselben  Jahr  nicht  offen  bleiben  können ,  wie  es  docli  der 
Fnll  war.  Endlieh  geht  aus  der  genauen  NiveRirong  des  QnerlMindcB 
suf  dem  Amr^Oietsekfr  hervor,  dass  snfangs  Angust  1843,  gleich  nach 
dem  Schmelsen  des  Schnee*s,  der  GletMcher  um  ein  Namhaftes  hoher 
statnl  als  im  Jahr  1842.  Desshatb  braucht  aber  die  Temperatur  im  In- 
nern des  Gletschers  nicht  viel  unter  0  zu  sinken.  Sie  wissen,  dass  nns 
das  Thermometer,  welches  den  Winter  im  Gletscher  subracbte,  — 0,3 
gelben  bat.  Leider  konnten  wir  verflossenen  Sommer  die  drei  Thermo- 
n»eter,  welche  in  verschiedenen  Tiefen  stecken,  des  vielen  8chnee*s  wegen 
nicht  herausholen.  Es  wird  Diess  die  Aufgebe  des  diessjfihrigvn  Feld- 
zages seyn.  Die  Epoche,  in  welcher  dss  Anschwelten  hauptsächlich  statt- 
findet, ist  noch  nicht  mit  voller  Sieherheit  ermittelt.  Nach  sllen  Angeben 
scheint  es  das  Frühjahr  zu  seyn ,  wenn  bei'm  Schmelzen  des  Winter- 
Schnee's  durch  den  Fölin  das  Sebinelswatser  in  den  inneren  Kftite-Herd 
eindringt^. 

„Bei  der  Bewegung  der  Gletscher  ist  siterdings  dem  eigenen  Gewicht 
den  Eises  nicht  Rechnung  genug  getragen  worden,  was  übrigens  Agas«jx 
ntlbnt  schon  tingtr&amt  bat.     Das  nnglerebe  sehnellere  Vorriieheii  der 


095 

Mitt«  im  VrrliUtniMS  cd  clen  Hitiderit  ist  «if  sieh  stiboii  ein  Beweis  davon. 
Was  das  Augrfrorenseyn  des  GIrfschers  am  Boden  brtriflTt,  so  ist  Dirsa 
einer  der  schwirrig^ten  Punkte  der  ganzen  GletscherTbeorie.  Sie  wis* 
seil,  dass  Agassis  mit  rastloser  Muhe  und  Anstrengung,  aber  bis  jetst 
vergebens,  nach  d<*r  Lösung  dieses  Problems  getrachtet  bat.  Es  lässt 
sich  aber  nicht  läugnen,  dass  es  Tiialsachen  gibt,  die  dafnr  su  sprerhen 
seiieinen :  so  gerade  die  steilen  kleinen  Seiten-Glefscker,  welche  an  den 
Thal- Wanden  hängen  ;  so  ferner  der  Stollen  im  Oietrotz-GieUcher ,  den 
CHAKtENtiBa  spesiell  anfährt;  dessgleiehen  di^  kleinen  See'n  nnd  Lschenj 
welche  an  den  Rändern  der  GletMcher  vorkommen.  Jedoch  sprechen  diese 
im  Ganzen  mehr  für  ein  zeitliches  Angefrorenseyn,  als  für  ein  fortwoh* 
rendes.  Derartige  See>  sind  nicht  so  selten,  als  man  glaubt;  die  einen 
leeren  sirh  früher,  die  andern  sp&ter  aus;  einige,  z.  B.  der  kleine  See, 
der  im  Querband  des  Aar^OletseherM  begriffen  ist,  leerte  sich  gar  nicht 
Bit  den  leisten  Jahren.  Forbbs  entgeht  der  Schwieiigkeit  dadurch,  dass 
er  annimmt,  die  Seiteu-Gletseher  seyen  aiTgefreren  ,  die  gressrn  Haupt- 
Gletscher  aber  nicht.  Das  beisst  sich  aber  die  SaeJie  gar  leicht 
mache  n'^ 

»»Erlauben  Sie  j  dass  ich  noch  einige  Bemerkungen  hinzufüge  zur 
.Rechtfertigung  des  oben  Gesagten  über  dre  Bewegung.  Yorerst  haben 
die  vorjslhrigen  Messungeu  in  allen  Stöcken  die  im  Jahr  1842  angeNtell- 
ten  bestätigt;  es  ist  somit  durch  mehijahrfge  Beobachtung  ausgemit- 
lelt,  dass  sm  Aur^Oietscker  die  schnellste  Bewegung  nngefäiir  am  Hötei 
4^4  Neyckäiflois  stattfindet,  nnd  dass  von  da  abwärts  der  Gletscher  mit 
ntets  abnehmender  Schnelligkeit  vorschreitet,  so  dass  das  Hötei  dfS  Ne«* 
chdifkßU  dreimal  so  schnell  vorrückt,  als  der  Ausgang  des  Gletschers*. 
Ein  solches  Vorrücken  ist  übrigens  im  vollkommensten  Einklang  mit  an- 
dern Erscheinungen  des  Gletschers,  namentlich  mit  der  Gestalt  der  Guf- 
fer  «der  MittelmorSne,  Die  grosse  Guffer  auf  dem  Unt^roar-OleUcker 
bHdet  bekanntlich  an  der  Veretntgung  der  beiden  Gletscher  am  AbsehwuHg 
einen  hohen ,  siemlich  schmalen  Wall ,  desaen  Breite  ungefähr  100  Fuss 
l>etragt.  Vom  Bdtei  df$  SetickäMaiB  an,  wo  die  stärkste  Bewegung 
stattfindet,  wird  aber  dieser  Wall  immer  breiter ,  nnd  zuletzt  dehnt  er  ^ 
•ich  seitlieh  so  a«s,  dass  er  die  ganze  OberflSehe  des  Gletschers  bedeckt. 
Es  ist  Diess  die  natorliebe  Felge  des  immer  tangsamer  werdenden  Vor- 
rfiekens  des  Gletschers ;  dessnaeh  mnss  man  schon  allein  aus  der  GesUlt 
der  Gttifer  entnehmen  können,  rn  welchem  Verhältniss  die  verschiedenen 
Theile  vorsohrehen.  Ich  habe  die  Überzeugung,  dass  der  UMet^rindei* 
ir^rf  OUUther  und  der  ReM/daui  OttUchifr ,  die  ich  zur  Bestätigung 
dieser  Thataaehe  besuchte,  gans  auf  dieaelbe  Weise  verschreiten;  ebeafsO' 
der  ZmuU-GiettickBr^. 

„FoRSBs  ist,  wie  Sie  wissen,  zu  ganz  andern  Resultaten  bei  seinen 
.Untersuchungen   auf  dem  Eismeer  von    ChamouHi  gelangt.     Nach  ihm 


^    Die  Hanpt*Data  hiean  linden  alcb  in  dem  RmU»  du  Sr,  mU.  d€  NturhtUtl, 


riiekl  der  unter»  Theil  des  Gletschers  schneller  vor,  ftls  der  obere ,  nnl 
der  obere  srhneller  als  drr  mittle.  Dabei  int  aber  au  bemerken,  diu 
unsere  Quotienten  das  Ergrbniss  einer  mehrmaligen  Triangalation  dri 
ganzen  Glefschers  sind ,  und  daas  sie  die  Jahres-Bewegnng  begreiffo, 
hingegen  die  Messungen  des  Hrn.  Forbbs  sich  auf  einige  Sominrr* 
Monate  beschranken.  Dass  ferner  über  die  Genauigkeit  von  Wiu'i 
Messungen  durchaus  kein  Zweifel  sn  erhiiben  ist,  wissen  alle  diejesigeD, 
die  seine  Leistungen  kenneu.  Ferner  ist  nicht  su  übersehen ,  dass  die 
Punkte,  auf  welchen  die  WiLD'schen  Berechnungen  der  Gesammt-Rewe- 
gung  beruhen ,  sänimtlich  auf  der  Mitte  des  Gletschers  liegen ,  wo  die 
Bewegung  am  regelmäßigsten  ist,  während  dagegen  die  FoRBSs'^cbra 
Punkte  meistens  am  Rande  liegen,  daher  manchen  lokülen  EtnflössfO 
ausgesetzt  sind ,  so  dass  je  nach  der  Besehaffenheit  des  Ufers  ihre  Be- 
wegung bald  beschleunigt  und  bald  verzögert  ist.  Wie  dem  auch  sey:  lO 
viel  ist  gewiss,  dass  am  Aar^GleUcher  dss  Vorschreiten  einen  ganz  ao* 
dern  Gang  befolgt,  als  es  sejrn  sollte  nach  der  von  Forbes  uufgestelitea 
Theorie.  Bei  so  genauen  Daten  aber:  als  die  Ergebnisse  der  WiLD^scheo 
Messungen  sind, scheint  es  mir  vorder  Hand  überflüssig  in  eine  DiscosttioB 
einzutreten,  über  das  von  FoRBsi  aufgeführte  vermeintliche  Gesetz,  di» 
Dotbwendig  ein  Gletscher  an  seinem  untern  Ende  schneller  vorrueken 
soll,  als  weiter  oben^^ 

„Bleibt  noch  die  Frage  wegen  der  Bewegung  der  Gletscher  im  Winter. 
Sie  zweifeln  an  der  Unbeweglicbkeit  derselben  walivend  dieser  J^hieszeit. 
In  der  That,  man  hat  vielleicht  die  Behauptung  so  schroff  gestellt,  nud 
es  mag  wohl  manchen  Gletscher  geben,  der,  wenn  die  Kälte  nicht  ta 
anhaltend  ist,  eine  gewisse  Bewegung  mitten  im  Winter  behält.  So  ver- 
hält es  sich  mit  dem  unterem  OriHdelwaid-Gieteeker.  Hr.  Pfarrer  Zibgler 
hatte  die  Güte,  den  ganzen  Winter  Kpn  1842—1843  hindurch  auf  Aoassic'' 
Gesuch  regelmäsige  Beobachtungen  über  das  Vorrucken  in  Verbieduug 
mit  der  äussern  Temperatur  zu  machen,  und  es  ergibt  sich  daraus,  diM 
das  Vorschreiten  in  dem  innigsten  Zussmmeohang  mit  der  äussern  Loft* 
Wärme  steht,  so  dass,  wenn  die  Temperatur  mehre  Tage  lang  nicht  über 
0  stand  ,  der  Gletscher  nur  um  ein  sehr  Geringes ,  kaum  ^{"  im  Taj^e 
vorrückte;  stieg  aber  die  mittle  Tages-Temperatur  mir  auf  einige  Grad«, 
so  trat  alsobald  eine  beschleuoigte  Bewegung  ein.  Dabei  ist  aber  niciil 
ausser  Acht  zu  lassen,  dass  der  Untere  Orindelwatd^Gletscher  von  alle* 
Alpen*Gletschern  derjenige  ist,  der  sm  tiefsten  herabsteigt,  dass  es  si«o 
gar  wohl  geschehen  kann,  dass  wegen  der  wärmeren  Temperatur  ibu 
noch  einige  Bewegung  inwohnen  kann,  während  andere  höher  gelegeo^ 
wie  der  Aar-Qletscher^  stillstehen  *.  Vergleicht  man  überdieas  die  Sssi- 
mer-Bewegung  (Juni  —  Sept.)  in  Hrn.  Wildes  Messung  mit  der  Jakrei* 
Bewegung,  so  findet  mao,  dass  letzte  verhältuissmäsig  viel  geringer  isli 
als  sie  seyn  musste,   wena  daa  Vorrücken  aieh  Immer  gleichbliebe.    So 


*    Die  Details  dieser  Beobaehhingen,  welche  Monate  unfatweat  «erden  la  dtaSsr 
plemeot-Werk  von  Aoassi«  aber  die  Glel«(her  cr&cheiaea. 


697 

bHritg  dnt  Vorracki»n  des  Blocks,  genannt  das  HöM  des  NeuchäteMa^ 
vom  4'.  Sppteiubpr  i849  bis  cum  20*.  Juni"  1848  (aUo  in  289  Tai>«n)  173'; 
vom  20.  Juni  dagegen  bis  xum  16.  Angust  (aNo  in  67  Tagen)  53'; 
dasselbe  Verfaältniss  ergibt  sich  an  den  weiter  abwärts  gelegenen  Punk- 
ten; so  bewegte  sich  der  letzte  Block  nahe  am  unteren  Rande  (No.  18 
der  Karte)  in  den  289  Tagen  60'  1**  vorwärts  und  hi  den  57  Tagen  nur 
18'  8".  FoRBEs  ist  auch  hier  wieder  zu  ganz  andern  Resultaten  gelangt. 
Nach  ihm  soll  vom  20.  Oktober  bis  zum  12.  Dezember  1849  ^  also  in 
53  Tagen,  ein  Block  nahe  hwMtmtenvert  sich  um  70',  vom  12.  Dezem- 
ber bis  zum  17.  Februar  1843  um  76',  und  vom  17.  Februar  bis  zum  4. 
April  um  66'  vorwärts  bewegt  haben  ,  also  fast  eben  so  schnell  als  im 
Sommer.  Ob  diese  Messungen  aber  volles  Zutrauen  verdienen,  da  er  sie 
iiirht  selbst  gemacht,  sondern  durch  einen  Fuhrer  von  Chamounix  hat 
machen  lassen,  bleibt  der  Würdigung  eines  Jeden  überlassen. 

Es  wird  nun  Aufgabe  der  diessjährigen  Messungen  seyn  zu  ermit- 
teln, ob  das  Vorrucken  in  demselben  Verhältniss  auch  an  andern  Glet- 
schern, als  am  Aar-Gletscher  ^  und  namentlich  an  den  stellen  kleinen 
Seiten-Gletschern  stattfindet. 

E.  Desor. 


Seuchäiel,  29.  Juli  1844. 

H.  V.  Meter's  Reklamation  wegen  des  Glarner  Vogels  <S.  339)  kann 
ich  nur  dahin  beantworten,  dass  ich  von  jeher  den  suchenden  Finder 
eines  Fossils,  der  dessen  wissensibaftlichen  Werth  ahnend  dasselbe  auf- 
hebt und  zu  bestimmen  sucht,  als  Entdecker  angesehen  und  genannt 
habe.  Dem  Paläontologen,  welcher  die  zoologischen  Charaktere  desselben 
ermittelt,  bleibt  die  Ehrader  richtigen  Bestimmung:  er  wird  der  Geschieht- 
achreiber  einer  ihm  sonst  fremden  Thatsache 

Meine  ^yMonogruphie  des  poissons  dti  vieiix  gres  rouge  des  His 
Britanniques  et  de  Rus^ie**  ist  schon  fast  ganz  gedruckt  und  wird  jetzt 
Lieferuugs-weise  versendet. 

Dbsor  verreist  morgen  in  die  Gletscher;  ich  werde  ihm  erat  sp&ter 
nachfolgen. 

L.   ÄGA8SIZ, 


München,  30.  August  1844. 
In  dem  Aussuge,  welchen  Ihr  Jahrbuch  1844  gibt  aus  meiner  Nach- 
richt über  einen  kolossalen  Ichthyosaurus  tri|ponodon  in  den  ffe* 
lehrten  Anzeigen,  herausgegeben  von  Mitgliedern  der  K.  B.  Akademie 
der  >VisNensfhaften,  1848  y  No.  113 ^  entnehme  ich  aus  einem  eingeschal- 
teten Beisatze  „(jetst/^,  dass  Sie  die  von  mir  beschriebene  Gestalt  der 
Schnantse  des  I.  trigonodon  wohl  einer  zofSlligen  Veränderunf^ 
der  ursprünglichen  naturlichen  Beschaffenheit  zuschreiben,  nämlich  einer 


608 

äauern  Einwlrknnff   etwa  (lurch  mechtniiiebe  V«rdriicfcuiig  bei  dev  lU- 

ta«troplip,  dfren  Fote;e  di«  VcrHtfmeruiiic  de»  Skrl^tfe«  war.  Ich  lerbe 
»war  SU ,  da«0  rinige  leichte  Verdrärkuiigeii  einzelner  Tbcile  »n  den 
Sehiiautzer-Ende  statlgehabt  habpR,  aber  a«f  die  Stellong  der  Zahn- 
Alveolen  im  Ganzen  konnten  dieselben  keinen  wesentlichen  Einflnss  babeo, 
da  durchKängig  zu  viel  Symmetrie  an  dem  Scbnautzen-Ende  selbst  und 
dessen  Alveolen-Rinue  herrscht.  Die  Alveolen  zeigen  aber  vorn  eio« 
aolch«  fant  gerade  Riclitung  hinauswärts,  dasa  ich  mir  nicht  denken  kann, 
wie  sie  durch  äussern  Druck  so  sehr  in  die  Höh«  gerichtet  werden  konn- 
ten,  ohne  sichtbare  Risse  und  starke  Vemirkung  an  dem  Kieferbeia 
•elbst  und  den  hinter  ihnen  sich  anreilvenden  Alveolen.  Alle  die  Eia- 
achnitte  an  dem  Schnautzen-Ende  sind,  wenn  gleich  hie  und  da  etwsi 
verdruckt ,  so  wohl  zugerundet  und  zeigen  so  gar  nichts  von  gewalt- 
samen Rissen  und  Zerbrechungen ,  wie  solche  doch  bei  einer  so  hartfo 
Masse,  wie  die  Knochen-Substanz,  nothwendif?  siebtbar  geblieben  sejn 
musaten  ^.  Wären  diese  Einschnitte  zufälliKC  Risse ,  —  Zerkinflungea, 
80  musste  in  der  Tiefe  derselben  die  Zellen-Textur  der  Knochen  Sobstaai 
sum  Vorschein  gekommen  seyn,  was  nicht  der  Fall  ist,  sondern  dieselbea 
sind  mit  der  nämlichen  faserig  glatten  äussern  Rnochen<Bekleidunj(  über- 
sogen,  wie  die  übrige  Oberfläche  der  Knochen.  Eben  diese  Einschnitte 
durften  also  wohl  zur  Insertion  starker  Muskeln  gedient  haben  ,  und  es 
bedurfte  deren  wahrlich  ,  um  die  Kinnladen  eines  7'  langen  Srtiädels  in 
Bewegung  zu  setzen  und  zu  behenden  und  starken  Fang-Werfczeuseu 
zu  machen  Sind  aber  die  Einschnitte  an  dem  Ende  der  Zfvischenkiefer- 
Knochen  ursprfingltch  so  gewesen,  so  waren  es  sicher  aucb  die  Al- 
veolen **. 


*  Ich  kantt  ttickt  nach  eigner  A«*l«lit  dtexes  Sxemplars  oder  überhaupt  der  Ba»- 
tischen  Knochen-Reste  nrtheilen ;  aber  die  der  eatoprcciienden  ttofltMekeM.  Llas-Sebicfef 
«ind  so  vielfKItlg  verbogen  und  Terdrückti  ohne  eine  Spur  von  Rissen  und  Broebrn  n 
ceigrnt  dass  man  ,  wie  ich  schon  öfters  dargethan,  eine  Art  Erweichung,  ein  BlegsAB- 
werden  jener  Reste  während  Ihrer  Zerdrilckung  aiizunehnien  f^eswungen  ist.  Eben  so 
verhält  es  sich  mit  den  allbeliannten  plattgedrnclite»  Amnowiten  a.  n.  Pos«il-Restea 
jener  Schiefer.  Indessen  hat  mir  der  Hr.  Verfasser  eine  Hand-Zeiehanag  jener  enräks- 
ten  Vertiefungen  an  der  senlirechten  und  auffallend  liohen  VorderflAche  des  Schaautxes- 
Endes  mitxiitheilen  dia  Gute  gehabt.  Darnach  Iftsst  sich  weder  aa  Insertionea  vei 
Muskeln  zur  Bewegung  des  Oberkiefers  und  gar  an  d  i  e  s  e  r  Stelle  desken  ;  noch  kaas 
ich  mich  überwinden  an  4—5  Paar  wagrecbter,  senkrecht  übereinander  befiRdlicber 
S&fthne  aa  seinem  Vorder-Ende  zu  glauben.  Wenn  es  also  nicht  Faltea  oder 
Bruche  s  e  y  u  könnten,  musste  man  der  Zeichnung  zufolge  Nerven  -  und  OefSss- 
lideher  In  ihnen  sehen.  Ba. 

**  Der  Hr.  Vf.  beklagt  noch,  dass  In  seinem  Briefe  8.  340t  Zeile  IS  den  Jahrbuches 
daa  von  ihm  gebrauchte  Wort  .Winkel",  statt  dessea  er  allerdings  besser  .Ecke"  gesagt 
bähen  würde,  doreh  .Kante"  ersetzt  worden  seye,  was  zu  einer  unrichtigen  Vorstellnag 
von  der  Beschaffenheit  Jener  Ichthyosaurus-Zähne  führen  müsse,  .insoferne  darunter 
«eine  scharfe  Schneide,  ein  vorRprln;>cnder  Grnht  verstanden  werde".  Wir  erinnern  aas 
jarar  nieht,  dass  jener  Ausdruck  von  nwn  geändert  worden  seye«  bemerken  Jedoch,  dan 
uns  das  Wort  völlig  an  seinem  Orte  scheine,  indem  es  «;erade  einen  dnrcli  das  Z«isamr 
Sienstossen  nur  zweier  Flächen  entstehenden  mithin  laugge&ugenen  Winkel  (oder  Ecke) 
jbezeichnet,  dossen  Öffnung  daher  aa  regelmäsigen  Prismen  nie  unter    120«  betragen 


M9 

1>id«r  kmiA  icfh  tur  Z«it  nfilipre  Merkmate,  durrh  ^eitbe  üicfi  dfi^ 
I7«jt»«r  MyRlriosanrtis  von  de»  von  Ilmen  und  Hrn.  KAorin  lhr#ni  ^c* 
in«>iiischAftltch«n  Werke  beftchriebeNiJn  Alten  nnterarhridet ,  noch  uichl 
ansrebpn,  da  irh  ferne  von  BanTi  bin;  jedocb  glaube  irh,  daia  aieb  did 
Sf&rke  der  Kraainiang  dea  Ctfbitas  an  den  verachieöeuen  bekannten  ExenN 
irlaren  mit  ziemlicher  Sirlirrheit  verfcleichen  lasse ,  da  dreselben  säniml' 
lieh  seilten,  daKs  die  Skelett-Thpüe  schon  no  wtni%  feste  Verbindimpf 
nvehr  unter  akh  hatten  ,  dasa  «ich  dieselben  der  f^rossten  Ebene  Ibre0 
Dnrehsrhnittes  nach  in  die  Ebene  der  Niederschläge  legten  konnten  ,  di« 
spttter  die  Schiefer- Platten  bildeten.  Daher  weisen  in  der  K^f^l  alHf 
gekrtimniten  Knochen,  wie  a.  B.  die  Rippen,  vaftlständij^  den  Orad  ihrc# 
Krnmntung^  auf,  und  so»  wird  es  auch  bei  dem  aehr  stark  geboj^^enen 
Kubitna  seyn«  Sehr  beacbtenswerth  scheint  mir  aber  auch  an  dem  ßamte¥ 
Mystriosaurua,  dass  die  obern  Dorn-Kortaätac  der  Wirbelsäule  9  vorn  (?) 
ataik  ansgeschnitten  sind'*.  Da  diese  auffallende  Gestalt  an  so  viv4eof 
dieser  Dorn-Portsätzn  in  einer  Reihe,  fort  f^lciehmfisif^  sich  wiederholt^ 
00  kann  diesefbe  wuhl  keinem  snflllig^en  Defekt  zugeschrieben  werden« 
Näheres  ober  die  Exemplare  von  Mystriosaurus  von  Banz  lioiFe  leb  b<at 
meinem  nächsten  Besuch  daselbst  mittheilen  au  können. 

Professor  Qvkiistbdt  hat  in  seinem  Werk  über  das  Flotz-Gebfrir« 
Württembergs  (p.  224/  die  schon  Iräher  „von  Hrn.  Hbhm.  v.  MßVBR 
hervorgehobene  bemerken^werthe  Thatsache*'  bestätigt ,  da»  sich  bisher 
mit  dem  Ichthyosaurus  zusammen  auf  deufüchen  Boden  ein  Plesiosau- 
ruH  noch  nicht  gefunden  habe.  Mir  ist  nicht  bekannt,  wo  Hr.  v.  Meyer 
diese Thatsache  hervorgehoben  habe;  aber  in  seinem  Werke  ^^PalaeoloKica'' 
%verden  vier  Wirbel  von  Bau%  angeführt,  ^^welche  an  Plesiosaurus  erinnern''. 
—  Diese  Wirbel  wurden  sogleich  bei  der  Erhebung  aus  dem  Lias-Schie- 
fer  als  von  Plesiosaurus  herrührend  erkannt,  vom  Anfange  des  Bestehens 
der  Lokal-Petrefaktcnsammlung  daselbst  auch  als  solche  gezeigt,  wie 
sich  die  ersten  Besucher  derselben  wohl  erinnern  werden;  auch  erwähnte 
ich  derselben  schon  tSnO  in  Frorief^s  Noiitzen  No.  698^  S.  102  und  in 
der  Isis  188t\  dann  in  meiner  Übersicht  über  die  Baimer  Lias-Pormation 
No.  48.  In  Hrn.  Schenkenhbro's  Schrift  „die  lebenden  Mineralogen'* 
aind  S.  119  diese  PIcsiosaurus-Wirbel  gleirhfalU  aufgeführt.  —  Also 
schon  bei  20  Jahre  besitzt  die  Sammlung  zu  Banz  Pleaiosaoraa- Wirbel- 
beine, die  sich  mit  Ichthyosaurus  und  Mystriosaurus  zugleich  im  dortigen 


kann,  weil  da«  Priünia  wenigsf  en«  dreiseitig  Heyn  niuss,  nnd  der  sich  daher  von  Winkel 
and  Ecke  in  Aligemeinen  wie  ffir  den  vorliegenden  Fall  eben  so  bezeielinend  nnler- 
Bclieidet,  als  andrrrseils  von  einer  bloss  auf  die  Fläeiie  anfgesetxfen  Seiiärfe,  Sebnelda 
odrr  Kiei;  so  dass  nur  das  Wort  Kante  allein  eben  da«  bestimmt  ausdruckt,  was  der 
Hr.  Vf.  nach  Keiner  Angabe  aas^^edrückt  wifi«en  wollte.  Eine  Kante  kann  übrigens 
scharf  oder  abgerundet  seyn  u.  s.  w  D.  R, 

*  Wie  Ich  Oieiis  in  dem  erschienenen  Nachtrage  zu  gedachtem  Werke  ebenfalls  vorn 
nnd  besonders  hinten  an  den  Dornenfortsützen  der  Schwan«- Wirbel  der  Arten  von  HoH  nach- 
gewiesen habe.  Auch  kann  ich  aus  der  mir  gutigst  mitgetheillen  Hand-Zeichnung  nicht 
ersehen,  dass  der  Kubitns  eben  stftrker  gebogen  wKre,  als  an  den  Aof/erfixempiarea.  Baf 


700 

Lits  fccfnnden  haben  —  nnd  swar  recht  enlithiedena  Plcaiosaaros  Wir- 
bel! Denn  roebre,  in  einer  Reibe  snaammenhäiii^ende  HaU- Wirbel,  dea» 
des  PI.  dolichodeirua  aebr  äbniirli,  haben  nicht  nur  sehr  wenige  konkave 
Geleak-FISrben,  sondern  aurh  die  von  Covibr  ala  charakteri»ti8ch  aoKC- 
gebenen  xwei  Grübchen  unten  in  der  Mitte  der  Wirbelkörper  nnd  ab* 
warts  gebogene  Seiten-Fortsatse,  Sie  fanden  aieh  ganz  in  der  Nalw  tob 
Ichthyosaurua- Überresten  in  einer  und  derselben  Schicht.  Ein  anderer 
einselner  Wirbel  ohne  Seiten-Artikulationen,  also  wohl  ein  Schwani- 
Wirl»el,  bat  unten  die  erwähnten  swei  atarktn  Grübchen,  nur  wroig 
konkave  Gelenk-Flachen  und  oben  die  dem  Pleaioaanraa  eigenthuwIicbeB 
Furchen  und  Gruben  cor  Aufnuhoie  dea  obern  Dorn- Fortsatzes.  Auch 
auf  einem  Stock  obrrn  LiaaSandsteines  iKt  ein  ansehnlicher  Plesioisuroi- 
Wirbel  vorhanden,  dessen  Geienkfldehen  und  untere  Seite  zwar  durch  das 
Gestein  und  andere  interessante  Verateincrungen  bedeckt  «ind ,  deiaen 
ganze  Geslnlt  aber  den  obenerwähnten  Hals-Wirbeln  vollkommeo  e»t- 
spricht.  —  Plesioaaurua-Knocben  aus  dem  von  dem  doranter  liegeodea 
Keuper-Sandstein  wohl  zu  unterscheidenden  Untern  Liaa- Sandstein  und 
aus  dem  Liaskalke  der  Umgegend  von  Bamberg  beailzt  auch  die  natuf' 
forschende  Gesellschaft  daselbt.  —  Der  deutsche  Boden  bat  also  doch 
gleichfalls,  wenn  auch  ungleich  seltner  als  der  von  England^  eatachie- 
dene  Pleaiosanrus-Knochen  geliefert.     Crnique  guum  ! 

C.  Theodor!. 


Neue    Literatur. 


A.   Bficher. 
1841. 

Dr.  ThomI:  das  unterirdische  Eisfeld  der  Dornburg  am  südlichen  Fast« 
des  WeMierwaides.    Wiesbaden.  S^. 

1844. 

Aqassiz:  geolog;iscbe  Alpeu-Reisen ;  unter  Aoassiz'  Mitwirkung  verfasst 
voo  £.  Dbsor;  deutsch  mit  einer  topographischen  Einleitung  über 
die  Hochgebirgs-Gruppen  von  Dr.  C.  Vogt  (648  SS.) ;  mit  3  lithogr. 
Tafeln,  Frankfurt  a.  M. 

Momagraphie  des  Potssotts  fossUes  du  vienuD  gres  rouge  ou  Systeme 

dewmien  (Old-red-Snndatone),  Sotsure^  Livr.  J— //»  p.  1-72,  4<', 
pl.  I— XXV  in  fol.  (gans  wie  die  „Pinssous  fossUes",  deren  Fortsetaung 
Diess  ist);  —  vom  Verf. 

J.  Ezq.vBRnA  dei.  Bayo:  Datos  y  Observ^aeiones  sobrs  la  industria  mt» 
neraf  con  uua  descripci^n  atraeterisHca  de  los  minerales  utües^ 
cuyo  beneficiQ  puede  formar  el  objeto  de  las  empresas.    Madrid^  8^. 

J.  N.  Fuchs:  über  die  Theorie'n  der  Erde ,  den  Amorphismus  fester 
Körper  und  den  gegenseitigen  Einfluss  der  Chemie  und  Mineralogie, 
—  von  einigen  seiner  Freunde  zu  seiner  70.  Geburts-Feier  herausge- 
geben, VIII  und  88  SS.,  8^.  München  [36  kr.]. 

£.  F.  Germar:  die  Versteinerungen  des  Steinkohlen-Gebirges  von  Wettim 
und  Löbejün  im  iSaa/Kreise ,  bildlich  dargestellt  und  beschrieben, 
(Pctrificata  stratorum  lithanthracum  Wettini  et  Loebejuni  in  cirrofo 
Salae  reperta  dppinxit  et  descripsit),  Halle,  in  fol.;  Heft  I  mit  4  SS. 
Text  und  5  Tafeln  Abbildungen. 

A.  GoLDFuss:  Abbildung  und  Beschreibung  derPetrefakten  Deutschlands 
und  der  angrenzenden  Länder,  unter  Mitwirkung  des  Hrn.  Gr.  zu 
MeNSTBR,  Dusseldorf,  in  Fol.  —  Enthält  Uef.  F///,  Taf.  172-200, 
Text  Band  II,  Schluss  und  III,  S.  l- 128  alsSchluss  des  ganzen  Werkes. 

E.  Hopkins:  on  ihe  Connemion  of  Oeologg  with  terrestrial  JtagneUsmt 
showing  tke  General  Polarity  of  Matter,  ths  Meridwnal  Structurs 


7oa 

imeiuäfng  the  Sfäimenlnry  Rockit^  the  Lawt  regulating  the  Diärih' 
tion  of  UeiaUiferons  Deponit»  and  ather  yMagtteii^  PkarnomeM; 
Wiih  94  PlateMt  gr.  S"*,  Loifdon  [5^  Siiii.]. 

A«  V.  Kufstein:  Beitrage  zur  Kcologiscben  Kcuntiiiss  der  östlirlien 
AiptfM  4^.  [Jahrb.  i848,  790],  II.  Lii*f.  PalSont.  Tiieil,  S.  145-240, 
Tf.  IX— XV.  (Gasteropodcn  ,  Anneliden  und  Brachiopoden).  —  Die 
dritte  und  letzte  Lieferung  soll  uocli  in  dieMem  Jabre  folgen.  - 
Vom  Vcrfaaeer. 

A.  KoOHt  BfAcbreibung  de«  Missurinm  theristocaulodon  Koch  oder  Mis- 
suri-Leviathan  (LeViathan  Misenrieneiii)^  die  Vermutbete  LebenswriM 
deaHelben  und  indianische  Traditionrn  über  drn  Ort,  wo  es  ausge- 
graben wurde  u.  s.  w,  (nach  der  4*  Auflag«  dea  Engl.  Originals  - 
abgedruckt  aus  LOSDB^a  Zeitschrift  fär  irergleicb.  Erdkunde).  Ma§ie» 
bürg,  19  SS.,  1  Tf.    8**. 

O,  J.  MiliABR:  daa  Streben  der  Materie  nach  Harmonie,  ein«  Yorltaoog, 
BmuMckWeig,  31  SS.  S^  [Jahrb.  i844y  424]. 

lt.  A.  Philippi:  Beiträge  zur  Kenntnis«  der  Tertiär- Versteinerungen  de« 
nordwestlichen  DeuUchlands,  88  SS.,  3  Taf.   4®.  Cm^^el. 

PiCTBtt  iraiie  H^memiaire  de  PaUontologiey  om  fiUtoire  nainreiU  des 
äninka9i(B  fagyibft,  PaHä  8^,  Tom«  /«. 

[Robert]  :  Voyagfs  em  Scmudintt^ie,  en  LaponU,  «nr  Hpii%h«MP§  et  mum  Fftü 
0OUS  ta  iHreetion  de  Mr.  QAiMARDf  OdotogU^  JUiniruiogie  et  Mi- 
tatturgie  pmr  M,  Bug,  Robert,  Paris  8^. 

C.  F.  Robmbr:  das  RheinUeke  Überganga-Oebirge,  eine  palfiontologiccb* 
geognostischo  Darstellung,  mit  0  lithogr.  Tafeln,  4^«  Uatmover;  - 
vom  Verleger. 

G.  F.  Schumacher:  die  Krystallisation  des  Eises,  naeh  vialeo  eigenen 
Beobaehtungeo  dargesteiU  aad  auf  S  Kupfer-TafeJii  arlaaiert  [UT 
SS.].    Leip%ig  80. 

B.     Zeitschriften. 

1)  Boletin  oficial  de  minaty  Madrid,  4<>  (seit  Mal  1844 
begann  eine  neue  Reibe,  monatlich  2  Nummern  von  Je  12  SS.;  tn\r 
hält  auch  manchfaltige  geologische  Aufsätze,  Auszfige,  literariscbe 
Nacliweisungen  u.  8.  w.). 


2)  The  London,  Edinburgh  and  Dublin  Phitosophieat  Maga- 
zine and  Journal  of  Science,  London  8^  [Jahrb.  1844,  464). 

1843,  Dec;  c,  XXllI,  Suppl. ;  uo.  155\  p.  483—552. 
W.  C.  Rbdfield:  gegen  Harb's  nacbträgliche  Einwurfe  über  Wirbelwind- 

«Stürme  >  483—490. 
R.  W.  Fox:  einige  Verauehe  über  unterirdiseha  £lektrt»itat  iu  Petm»Si 
,   Mine  bei  Faimouihi  491—496  Uabrb,  i844^  36$], 


703 

throe^Hlhi§9  ef  tke  eevlogicat  Swsieiy  of  London^  1849^  Jani  2d  ^ 
1843,  Febr.  I. 
P.  B.  Brodib:   Enldfckiing  yon  IiiHek«i*ii  %i\  den  Wealden   des  Thaies 
von  Aylesbury,  mit  B*^nierkuiigen  über  die  weitre  Verbreitnni;  die- 
ser n.  t.  Fossilien  im  Wardoftr-Thttie :  Sia—Sli  [Jahrb.  i843,  238, 
&01,  1844,  127]. 
Nbwbolb:  über  die  Geologie  Ägyptens. 

C.  Kays:  ab.  eine  Senduni;  Versteinerungen  aus  dem  sfid1./ii<{i>Ji;  614—515. 
Ch.  Lvbix:   liber  die  fossilen  Vogel-Pfihrten  und  Regentropfen-Locher 

im  ConnecHcHt'Tkale:  615  —  518. 
Pringle:  über  die  OcAil' Berge  :  518. 

D.  D.  Owen:  Geologie  der  W.  Staaten  von  N.-Amerikai  618  (Znsam* 

roensteltung  aus  Anderen). 
R.  Bair6  Simith:   Struktur  des  fifuif^es-Delta  nach  Bohr-Vecsuchen  io 

Fort  William:  519-621. 
J.Tiuhmeb:  über  d.  Pfeifen-Röhre  od.  „Sandgalls''  in  d.  Kreide:  531-522. 
H.  E.  Strickland:  merkwürdige  Konkrezionen  in  den  Tertiär-Schichten 

der  Insel  Man :  522—524. 
D.  Sharpr:  aber  den  Ha/n-KsIkiitein  :  524—529. 
Brodib:    Notits  über  losekteu-Reste  im  Lias  von  GloucesterMre  mit 

Bemerkungen  aber  die  unteren  Glieder  dieser  Formation  :  629^531« 
H«  £.   Strigklamo:    gewisse  Eindrucke   an   der  Oberfläche  dsr  Liat« 

KnochenscbichC  in  Oloueestersliirei  531. 
Ch.  Lyell:  über  Sand-Zuge,  gehobene  Küsten,  Binnenland-Klippen  und 

Geschiebe-Formation  an  den  See'n  von  Canmia  und  im  St-Loren»» 

Thai:  633  [Jahrb.  1844,  497]. 
G.  A.Mantbll:  Notitz  über  eine  Reihe  von  Ornithoidichniteii  von  Com« 

neüievti  633  [Jahrb.  1844,  248]. 
W.  C.  Rbdfield:  neue  Icbtbyolithen  im  Nearothen-Sandstein  von  New* 

Jersey:  633. 
Ch.  Nicholson:  einige  Knochen  vom  Ufer  des  Brisbane- River  in  Neusüfl» 

Wales:  523. 
G.  Grbt:  geolog.  Bemerkungen  fiber  die  Gegend  zwischen  der  Ost-Kuste 

von  «Sff.-  VinctfnUOolfand  dem  See  Alexandrina  in  Seu^SCidwales :  533. 
O.  Siurpb:   Silur>Gesteine  im  Süden  von  Westmoreland  und  Norden 

von  Lankashirei  633—639. 
W.  Strvenson:  ober  die  Schicht-Gesteine  in  Berwickshlre  und  die, 

ihnen  ein  gelagerten  organischen  Reste:  539—541. 
Ch.  Lyell:  über  die  Tertiär-Schichten  von  Mariha's  Vineyard  in  MaS" 

sachasetts:  541  [Jshrb.  1844,  221]. 
J.  Hamilton  Gooper:  fossile  Knorhen  bei  Grabung  des  Seubraunschweig^ 

Kanals  in  Georgia  gefunden:  541. 
G.  A.  Mantell:  Beschreibung  einiger  fossilen  Fruchte  aus  der  Kreide^ 

Formation:  541  —  542. 
G.  A.  Mantell  :  Notits^iber  fossile  Überbleibsel  weicher Molluskeu*Theiiet 

542-543  [Jahrb.  1844,  382]. 


704 

Cv.  Lyell  :  gf  ologUche  Stellung  des  MastodoD  giKanteum  ood  Mio« 
Gefährteil  zu  Bigbone  Lieh  in  Kentvcky  u.  «•:  543  [Jahrb.  184«l|857]. 

1944,  Jan.  —  Juni;  c,  XXIV,  i-vi;  no.  iSe^lSt,  p.  1-480. 

Proeeeding»  of  ike  Geological  Society,  1843,  Febr.  22   —    Apr.  26. 
pH.  Grey  Egbrton:  über  einige   neue  Cbiniaera- artige  Fificbe  nnd 
deren  allgemeinere  Verwandtschaften:  51—55  [Jahrb.  1844,  W]. 
S.  Pbacb  Pratt:  Geologie  der  Gegend  von  Bayonmei  55—57. 
J.  Ch.  Pearce:    Bewegungii-Fähigkeit  der  Kriuoideo:  57 — ^58  [Jabrb. 
1844,  245]. 

neue  Krinoiden-Form  im  Dudley-Kalk:  58—59  [ib.  246]. 

W.  B.  Clarkb:  fossiler  Nadel-Wald  zu  Kurrur-Kurrän  in  den  Mee- 

res-Arme  Awaaba  an  der  Ost-Kuste  Australiensi  59 — 62. 
J.   Brown:    pleistocene  Niederschläge   au  Copford   in  ElMsex:  6S— 63. 

[Jahrb.  1844,  375]. 
Rotle:  die  Zian-Gruben  der  7Vii««#trtm> Provinz;  63—65. 
R.  A.  C.  Aostbn:  Geologie  von  SO,'Surreyi  65—71. 
A.  Robertson:  Schichten  mit  SiUswasser-Fossilien  im  oolithischen  Kob- 
lenfelde  von  Brora  in  Sutherlatidshire :  71—72  [Jahrb.  1844,  6i2]. 
R.    I.    Murchisom:    dessgl.    und    über    britisches    Neocomien :    72-74 

[Jahrb.  1844,  623]. 
Gh.  Lybll:    nufrechtstehende   Fossil  Stämme   in    verschiedenen  Hobeo 
der  Kohlen  Schichten  von  Cumberland  in  Seu-SchQtUandi  74-76 
[Jahrb.  1844,  495]. 
H.  Spencbr:  Bemerkungen  über  die  Theorie  der  gegenseitigen  Abhängig' 
kfit  von  Pflanzen-  und  Thier-Schopfung  und  ihre  Begründung  dorcft 
die  Paläontologie:  90—94. 
Vroceedings  of  the  Geological  Society,  1843,  Apr.  26  —  Mai  10. 
R.  Harkness:    über  Veränderungen  in  der  Erd  Temperatur  als  £rkli- 
rung  des  Einsinkens  des  Ozeans  und  der  Zurucklassung  von  See* 
Armen  über  seinem  jetzigen  Spiegel:  144 — 146. 
Cm.  Lyell:  über  die  Steiokohlen-Formution  in  SeuschoiUand  und  ober 
des  Alter  und   die  relative  Lagerung  von  Gyps  und   begleiteodeio 
Meereskalkstein:  146—149. 
A.   Ge8ner:   geologische   Karte   von  Neu-SchotUand  mit   erkläreod^ii 
Bericht:  149—153. 
.  £.  W.  BiNNE«:  merkwürdige  fossile  Stämme  bei  St.  HeUnsi  165—174. 
W.  J.  Henwooo:    Verwerfung   von   Erz-Gäiigcn   durch   Kreutz  -  Gänge, 

L  Tbl.:  180—181. 
Proeeeding 9  of  the  Geological  Society  1844,  Mai  24  —  Juni  7. 
W.  STRAnoER:  Geologie  einiger  Punkte  an  der  W.-Küste  Afriha*s  nod 

den  Ufern  des  Kiger:  217—220. 
R.  Wallacb:  Klassifikation  der  granitischen  Gesteine:  220—222. 
R.  A.  C.  Austen:  Nachtrag  über  die  Geologie  Surrey^s:  222—224. 
W.  H.  Fitton:  Beobachtungen  über  einen  Theil  des  Uuter-Gruosaodes 
zu  Atherfield  an  der  Küste  von  Wigkti  224—230. 


70* 

W.  C.  TRBVBLTAn:  gekratzte  Gfsteins-Flächfn  am  PamoiSi  aso.     * 
W.  Bugklard:  Iclitliyopodolitlirii  von  Fisclien   berruhreud  auf  Kohlen« 

Saiidütein:  230-231  [Jaiiib.  1844,  611]. 
C.  T.  Kaite  :  Beobachtunj^en  aber  gewiase  Foaailien-fuhrende  Sckiciiten 
in  Süd-Indien  \  231—232. 

A.  Delessb:  Analyse  des  Bcauniontils  ^  236  [Jahib.  1844^  60ll. 

Bpsclireibang^  und  Analyse  von  Sismondit  ^  258  [Jahrb.  1844,  476]* 

A.  Sedgwick:  Uiuriss  dcrgeolo^isctipn  Struktur  von  AWJ-IFal4;c:246 — 258. 

W.  J.  IIbnwood:  (Forts.  S.  181):  228— 261, 

Proeeedings  of  ihe  Oeoiopy  SocUty,  1843,  .luoi  7. 

F.  W.  SiiviMs:  Durchschnitt  di*r  Schirhten  zwischen  Kreide  und  Weal- 

den-Thon  bei  Hytke  in  Kenti  308  -311. 
W.  H.  Fitton:  vergleichende  Bemerkungen  über  den  Unter-Grunaand 
von  Kent  und  der  Insel   Wiffhi:  311— 313. 
A*  Damour:  Analyse  des  Melliliths  ^  314. 
-;-  —  Beacbreibung  und  Analyse  dca  Humboldtilith'a  und  deaaen  Identitai 

mit  Mellilith  >  316. 
CriRARDiN  ond  Bidard:  Analyse  des  Guano  ^  317. 

D.  WiixiAMs:  die  Killas-Gruppe  von  Cornwall  und  Sud'Devim'^  ihre  Be- 

ziehungen zu  den  untergeordneten  Formationen  in  ilftfl^l-  und  Nord' 
Devon,  ihren  natürlichen  LJnter-Abtheilungen  und  ihre  richtige  Stel- 
liing  in  der  Reihe  der  Britischen  Schichten:  332-*346. 
W.  Hbrapath:  Analyse  der  Wasser  von  Bat/t  und  BrUMi  371 — 372. 
Proceedings  of  the  Geological  Society,  1843,  Mai  10  nnd  Juni  21. 
Ph.  Gr.  Eoerton:  neue  Ganoid-Fische    375—376. 

Supplement  zu  den  fossilen  Chimfiren  <S.  61)  ^  376-^377. 

J.  BucKMAPr:  Vorkommen  von  Insf  kten-Resten  im  Unter- Liaa  der  Graf* 
schart  QlimceUfri  377—378. 
Proeoedinyt  of  the  Zaologicai  Socit^ty  1843,  Nov.  28. 

R.  Owen:  zweite  Abhandlung  über  Dinornis:  378— 379« 

E.  F.  TBScnBNM ACHER :  Analyxe  von  afrikanischem  Gnano:  304--390. 
Proeeediny  of  the  Royal  Society,  1843,  Dec.  7.  —  1844,  Mai  9. 

S.  Nafibr:  plötzliches  Steigen  und  Sinken  des  Meeres  in  dei*  Schiffs« 

werft-Bai  auf  JUoUa  am  21.  und  25.  Juni  1843 1  455. 
J.  Elmott  HosKiNs:   über  einen  schwachen  auf  den  Kailal-Insela  ge« 

fühlten  Erdstoss:  468. 
Nbwbold:    Temperatur  von  Brunnen ,    Quellen  «nd  FIfisaen  in  Indien 

und  Ägypten,  von  Meer  und  Tafel- Ländern  awisehen  den  Tropen ; 

und  über  BoufsainGADLT'a  Methode' in  den  Trepen-Li&udern  diu  mittle 

Temperatur  zu  bestimmen:  461—463. 
R.  Owen:  Beschreibung  gewisser  mit  einem  grosaen  Theil  ifarea  wel» 

chen  Korpers  erhaltener  Beleniniten  im  Oxford-Thon  von  C9li*t>IJaji* 

Malford,  Wilta:  464—466. 

G.  Fownes:  Phosphorsaure  in  Feuer-Gesteinen:  46f. 

W.  Francis  :  Bemerkungen  über  afrikaniaoben  Guano :  470. 
Jahrgang  1844,  .45 


706 

Pamoihi*.  Idmititil  von  Sfcorodit  und  Neoktfre  >>  476—477. 
Vergleichende  Analyse  von  AnAtsi;  ond  Rolil  >  477—479. 


3)  Ades  de  ia  Soeiit^  iielv^tique  des  sciences  nainreüei 
reunie  ä  Lausanne  lea  94— 86.  Juillet  1843;  88^  Session^ 
Laus.  1843,  8""  [Jnlirb.  1844,  61]. 

A.  Bei  der  allgemeinen  Versammlung. 

Lardt's  Einleitungs  •  Rede  (mit  besonderer  Beziehang  auf  Gleisclier): 
4-41. 

B.  Bei  den  einzelnen  Sektionen. 
].  Geoingie  und  Mineralogie. 

AoAssiz:   neueste  Resultate  über  die  Gletscher   und  Gleiacker-Karte  von 

Wild  >  72—74. 
R.   Blahchet:  Erscheinungen  im  eratischen  Gebirge;   und  DiskussioRrn 

>  74—78. 

—  —  östliche  Grenze  der  ülolasse;  Blatter-Abdrucke  darin;  DiKkufi- 
sionen:  78—83. 

Dfison:  Anwendung  von  Darwin's  Theorie  der  Korallen  Gebilde  auf  den 

Jura:  83. 
AcAasiz:  Werth  der  Fische  zu  Bestimmung  der  Formationen:  83—84. 

II.  Zoologie« 
AcASsiz:  über  die  geologische  Reihenfolge  und  Klassifikation  der  orgsoi* 

sehen  Wesen :  97. 

in.  Vollstündig  aufgenommene  Abhandlungen. 
Vbhetz:  Note  über  den  ^iWrafo-GletscIier:  109—117. 
J.  A.   D£  Luc:   Erscheinungen   im  Schott-Gebirge  des  Gestfer  Beckens, 

die  sich  aus  der  Auswurf  Hypothese  d'Omauus  d'Uauloy's  erklären 

lassen:  132—140. 

C.  Auszüge  aus  den  Sitzungs*ProtokolIen  der  Kantonal  Gesellncliaf- 
ten  vom  Laufe   des  Jahres  (meist  nur  die  Titel  der  Vortrai;c)> 

I.  Zu  Basel:  259-Ü65. 

P.  Mbrian:  über  Gletscher,  nach  den  neuesten  Beobachtungen  von  Agamiz. 
F.  Fischbr:  Glimmerschiefer-Findling  im  Jura. 

P.  Mkrian:  Salz-Lager  von  Äugst  und  die  daräber  liegenden  Scbichteo. 
Erdbeben  bei  Hatel  am  25.  Mirz  1843. 

—  —  Turbo  Deckel  im  ChaiUes^Geöirffe^ 
Cha.  Buhckart:  Verschiedene  Versteineruugenrf 

II.  Zu  Uern:  266-270. 

B.  Stuosr:  diessjabrige  Gletscher-Beobachtungen. 

—  —  Entstehung  der  Thäler  durch  Erosion  u.  s.  w. 

IIL  Zu  Genf:  271-280. 
Wild:  über  seine  Karte  vom  /lar-Glelscber. 
FoRBEs:  Bewegung  der  Gletscher. 

~^4vre:  Geologie  der  Cyclopen-lnseln. 


707 

A.  Pavrb  :  (geologische  Belrachtnng^i^n  fihcr  drn  S'alet^  Q.  i,  Gegend  voo  Üeitf» 

über  Diceras-Arten  [Jahrb.  1844,  689]. 

Deluc:  über  eratiiiGlie  Blocke. 

IV.  Zu  Seiickateli  281—309. 

Agaskix:  über  seine  BeobacbCungeu  «m  Aar^GUtscher. 

Desor;  Bravais'  Entdeckung  alter  Meeres-Grenzen  in  Finnmarken, 

AoAsaiz:  fiber  eratiacbe  Blöcke. 

Diskuasionen  über  ehemalige  Gletscher  im  Jura, 

Agassis:*  über   den  fallenden  Sehnee  bei  verschiedenen  Zuständen  der 

Atmosphäre. 
Desor:  Beschaffenheit  junger  Schnee-Schichten. 
Agassis  und  Dbsor:  über  Eis-Nebel. 
Wild:  Qaerschnitt  des  Aar-GleUckers* 
Goyot:  Karte  des  Genfer  See's. 
II,  Nwolbt:   Mogliehkeil  einer  allmählichen  Änderung  der  Neigung  der 

Erd .  Achse   als   sekundäre   Ursache    der   Ycräuderungen   der  Erd- 
oberfläche: 293—295. 
Gdvot:    Vergleicbung   der   eratischen  Ersehelnungen    in  Buropa  und 

S,' Amerika:  296—297. 
LAnAMB:  Umwandlung  des  feinen  Schnee's  in   kömigen  und  endlich  in 

Eis;  Theorie  der  Gletsoheri  297—300. 
Dbsor:  geologische  Karte  der  Umgegend  der  Aar»  und  Gfrfiyt#<*l-Gletscher. 
-^  —  Darwin's  Theorie  der  schwimmenden  Eisbefge  in  der  sudlichen 

Halbkugel  und  die  dagegen  vorgebrachten  Einwände. 
Agassis:  Astarte  oder  Cytherea  trigonellaris  des  Lias  ist  ein  neues  Genus, 

Pronoe:  304« 
—  —  Struktur  verstelnerungsfäbiger  Hai-Wirbel. 

V.  Zu  Lausanne'.  310—320. 

Blancret:  geologische  Karte  des  Kantons  Waaä, 
über  die  Kohlen-Grobe  zu  OroH-U^ChäUaU* 

VI.  Zu  Zürich-,  321*-335. 

D.  Wisbr:  mineralogische  Ergebnisse  aus  den  Alpen. 
Escher  v.  d.  Ltnth:  Besteigung  des  Schreckhorns, 


4)  Q.  L.  ERDMAim  und  MARCHArfD:  Jonrnatfir  prakiisebe  Chamie, 
Leiißxig  8»  [Jahrb.  1844,  467]. 

1844,  Nr.  f— «;  XXXf,  1-8,  S.  1-612. 
A.  Pleiuciil:  chemische  Analyse,  des  Prager  Thonschiefers :  45—56. 
R.  Hbrmakn:  Untersuchung  einiger  Russischer  Mineralien:  des  Äscblnits 
von  Miaek ,   des  Pyrochlor's  von  da  9  des  Leuchtenbergits  und  des 
Talk-Apatits  (neu)  von  Kusiuski  89—103. 
Kersten:    clieminphe  Zusammensetzung  einiger  Sächsischer  Mineralien 
und  Gebirgsarten  [Jahrb.  S.  349-351]:  103-108. 

dessgl.  der  Konkreklonen  im  Fnicbtschiefor  [S.  351]:  108*^111. 

45  * 


70S 

PBfXBTiBrt    and   W^ltba  :   {SerMlsanfs-ProcIiikte   d««   Bernstewt  dorfk 

Hitxe:  114— 1«8. 
A.  BROifGNiART  und  Malaguti  :  Urspruiifi;  und  ZntammeotetsBng  der  Kto* 

liiie,  II.  Abhandlung:  120—161. 
L.  F.  Svaivbbrg:  Ziii»anim^nsi>1z.unK  der  Scfamredischeo  Feldspathe  und 

d«*«  HälleflhlU'«  >  561—165. 
A.  ERDMANPi:  einige  nordisrhe  Mineralien  ;  Bamlili  FUiroUUi»  Cyaaü,  Pr«- 

seulith,  Esuiarkit  und  Leukopbau  >>  165—166. 
h:  F.  SvANBBR« :  über  einige  Mineralien  (Caporcinit,  Pliekolilh,  I^abrador, 

Pyrargilit,   Andaluiiit)   und   die  Zusaiumenaetxung  dea   Plaliu-Erzrs 

>  168—160. 

L.  I.  Wallhark:  Zusammenhang  awiacbeii  Kryatali-Form  und  cbeauscbrr 

Zuaainuiensetzung  der  Körper,   sunäebat  bei  den  Silikaten  und  eio- 

atomigen  Basen  ^  176—170. 
H,  Ch.  Krbutbbvro:   Bitlerwaaaer  van  FrMrkihihaU  in  S^-MeUungeM: 

182-185. 
G.  Bischof:  über  Sumpf-  und  Gruben-Gas,  Bildung  drrS^ein-  und  Braan- 

Kohlen,    über.  Kohlensattre-Exlialalioueii    und    Qild'ung    der  Saaer- 

Quellen:  321  —  343. 
A.  DaIhour:  Zerknallen  eines  Indischt^n  Ohaidians  ^  380—383. 
J.  F.  Sukrsrn:   Vanadin-freier  Chrom  Gehall   des   Serpculine«   beBtätigt 

>  486-490. 

Th.  Thomson:  einige  nene  Mineralien  (Erylhrif,  Perlhif,  Perist#tit,  Sili- 
city  Gymnit,  BolUinorif,  Thonerdesubaeaquisulfat,  Akadiolit,  Prasilil, 
Jefferaooil):  494—502. 

Damour  und  Descloizeadx :  vereinigen  Mellilith  und  Humboldtilitb  ^  591 

L.  Elsner:  Härten  dea'Gypses:  503—511. 

1844,  DO.  9-10y  XXXIif  1-^;  S.  1-128. 
J.  GiRARDiN  und  Bidaro:  Notitsen  über  den  Guano  ^  112—115. 
Paybn  und  Boussikgaitlt:  Bf*merkungen  über  denselben:  115 — 117. 
£.  PöBno:  über  den  Goanot  117—125. 


5)  Verhandlungen  der  kaiserlichen  Leopoldiniaeh-Carolini- 
achen. Akademie. der  Naturforscher,   Breslam  und  üaaa,  4^ 

Vol.  XIX,  I,  ed.  1840. 

Gbrmar:  die  veisteinertrn  Insekten  SolenhofenSj  187  —  222,  Tf.  xxi— zxi0« 
A.  GoLDFUSa:  Beiträge  zur  Petrefakften-Kunde,  327—364,  Tf«  xxx— xxxni* 

Vol.  XIX,  II  (1836-1849),  cd.  1841. 

H.  R.  GoppfiRT:  über  die  fossile  Flora  der  QuadersaDdatcin-Formatioo 
in  Schieiien,  ,bU  1.  Beilrag  zur  Flora  der  Terüär-Gebilde ,  S.  97- 
134,.Tf;  xbvi-uii  [>  Jabrb«  IMt,.  250J.      . 


700 

H.  R.  GöprsRT;  Fosfttle  Pflanzf»n<Rf8tc  des  Eisensaiiieg  V0n  Aehhtf^iklB  ^ 
Britrno:  xtir  Flora  der  Tf rtiär-Gebilde ,  S.  135—160,  Tf.  uv  [> 
jAhib.  184M,  250]. 

—  —  Über  die  foasile  Flora  der  Gypa-Formatlon  zu  Dinchet  in  Ober* 
Schtesieni  ala  3.  Beitrag  u.  •.  w.  S.  367—368,  Tf.  lxvi,  lxvii; 

-^ Beitrag  aur  Flora  di»8  Übergangs  Gebirgea,  S.  379—382,  Tf.'Lxvin. 

F.  Ungbr:  fosail«  loaokten,  S.  413—428,  Tf,  lxxi,  lxxu. 

M.  L.  Frän KBNHBm :  System  der  Kiyalalle,  S.  469—660. 

£.  F.  Glockbr:  Ober  eine  neue  rälhnelhafte  Versteinerung  aus  den 
thonigen  Sphdrosident  der  KärpatbenaandRlein-Forniation  im  Gebiete 
der  Beskideit,  nebst  vorani^eHchicklen  Bemerkungen  über  die  Verstei* 
nemngen  dieses  Gebietes  überhaupt,  S.  673— 700,  Tf.  Lxxviit,  lxxix 
[ein  Cutiosnm  ohne  Name]. 

Vol.  XlXy  Supplem.  i,  ed.  i84a,  p.  i— 612,  tb.  1—13. 

(Nichts.) 

Vol.  XIX,  Supplem.  ii,  ed.  1841,  p.  1—334,  tb.  1—27. 

£•  F.  Glocker:  über  den  Jurakalk  von  Kurowitz  in  Mähren  und  liber 
den  darin  vorkommenden  Aptychus  im.brieatus  [vgl.  Jahrb. 
1649^  S.  22  ff.].  —  Anhang  über  die  Kalk-führende  Sandstein» 
Formalion  auf  beiden  Seilen  der  mittlen  March.  in  der  Gegend  zwi- 
sehen  KwassUz  und  KremsUr ,  zur  Vergleichung  des  Sandsteins 
von  KaroWit%  mit  dieser  und  andern,  S.  283—334,  Tf.  i— iii— iv. 

Vol.  XX,  I  et  II»  ed.  184a,  754  pp,,  38  tbb. 

T.  V.  CiURPEifTiBR:  über  einige  fossile  Insekten  von  RadoboJ  in  Croatien: 
399—410,  Tf.  XXI— xxin. 


0)  Buiietin  de  ia  SociHi  des  seiences  natureiies  de  Neu^ 
Chat  ei.    Neuch.  8^ 

1843—1844  dl  Sumeras),  130  pp.  (hgg.  1844). 

No.  /,  1843,  Nov.  8. 

Agassiz:  Beobachtungen  über  Bewegung  Aeti  Aar-GleUck^'rs:  1—4. 

ober  Einriuss  der  Boden-Neigung  darauf:  4— 5  [Jahrb.  1844,  620]. 

Guyot:  dessgl.  5. 

Desor:  Geologie  der  obern  Gegenden  am  Rosenlani-OMecheri  5—7. 
Niß.  2,  1843,  Nov.  22. 

Giiyot:  das  eratisehe  Gebirge  zwischen  Aipeu  und  Jura:  9—26. 
üio.  S,  1844,  Dec.  6  und  20. 

Aqassiz:  die  von  Tschuoi  aua  Peru  gesendeten  Fossil-Reste:  29—30. 
Dbsor:  d'Orbigny's  geologische  Resultale  in  S*- Amerika:  30-^31. 


710 

So.  4,  1848,  D«e.  S. 

Nicolbt:  Lo|>liiod9ii-Zahn  Im  SiiMW«s«erk«lk  »a  Clumx-de-Fimiix  34. 

Nv.  Sy  1844,  Janv.  10. 

ÄGAimiz:  aber  seine  „PoisiOM  fos8ile9**t  49—60. 

ipeoloeigchc  Entirickelung  des  Ihierischen  Lebens:  50— SS« 

Dbsor:  FcUblock-Anliau faulen  «uf  Gebir^höben :  54—66, 
Ko.  7,  1844,  Avril  5. 

Agassiz:  Arten  des  Genus  PyrnU  nnd  Arten  im  Allgemeinen:  49—70. 
Ko.  8,  1844^  Mai  1. 

G.  OB  Poay:  Ungsamer  Erdscblipf  bei'm  Ddtrfe  Oargiert  88—90. 
No.  9,  1844,  Mai  15. 

pBRocGBMOfiT:  3  Epochen  In  Ver&ndeningen  derErd-Oberfläche:  93— lOS. 
Atf.  10,  1844,  Mai  29. 

Agashiz:  über  dieangeblicheldenlilat  lebender  und  fossiler  Arten:  107—108. 
C.  Nicolet:  über  den  Schnee  vom  leisten  Winter:  109— HS. 
Goyot:  Relief  deg  Bodens  im  Neuchaieier  S§e:  113—116. 
No.  11,  1844,  Avril  25. 

Nicolbt:  fossile  Knochen  ans  den  nymplieiscfaen  Mergeln  von  ClaNSB-ib* 
Fondti  124—12«. 


7)  VlttBiUmt,  V  8ect:  Seienees  maihimati^ueMf  pkf/Mtqnt» 
ei  natureUßi,  Parit  4^  [Jahrb.  1844,  462]. 

XW  annie^  1844,   AvrIl  24   —  Aug.  14;    uo.  MP-d-^,  p. 
141—280. 

Melloni:  artesische  Brunnen  xn  SeupH  (Akad.  Apr.  22):  144. 
Foornet:  Krystnlle  mit  hohlen  Flachen  {    „         ,,      ,,}:  144. 
Lasraignb:  Zusammensetzung  des  Nil-Schlammes  (Akad.   Apr.  22):  144. 
De  Chancourtois:  Geologie  von  Turkettan  (Akad.  Apr.  29):  150—151. 
Bbrtrand  de  Lom:  einige  neue  geologische  und  mineralogische  Thatsactien 

(ib.):  151. 
Berlin.  Akad.  1844,  JSnn.  8  nnd  11» 

G.  Rose:    geologische  Erscheinungen  im  Riesengddrffe  [Jahrb.  ISU) 
487]:   154. 

A.  V.  Huuboldt:  Fall  von  Meteorsteinen  z\k  Klein-Wenäeni  154— 155< 
Mastodon  bei  Hoffiaci  156. 
Gold*Sand  in  Sibirien:  156. 

Ch;  Darwin:  über  metamorphische  Erscheinungen  auf  Terceirm:  156. 
Bildung  von  Anthrazit  im  Hochofen:  156. 
PäHs.  Akad.  Mai  6. 

Kopp:  Analyse  des  Wassers  von  Sul%-Bad:  160. 

Daubreb:  Axinit  in  Petrefakten- führendem  Gesteine  der  Vogeeeni  100. 
Knochen  von  Delphin,  Schildkröte  und  Hirsch  zü  Leognan,  Oirtmäti:  170. 
8ftugethier-Knochcn  bei  Dijitni  176. 
Erdbeben  im  Märe  so  Braiia  in  der  Waiackei,  im  April  zu  Ragntai  170. 


711 

Salpf*trr-Iialtig;er  Kalk  su  Larmoniy  Qivündei  176. 

NKMrBoi.D:  Teiii|)eratur  von  Quellen  und  Brunnen  in  Indieui  176. 

A.  Dblb88b:  über  den  Dipyr:  180. 

£.  W.  Binn£y:  aufrechte  StiKinana-Staiume  bei  ^,  Uelenni  182. 

AcASSiz:  foftüile  Fiüdie  au»  Brasilien  (Akad.  Mai  17):  187 --188. 

Thorknt:    Aateriaa   conatellata    in    den    grünen    Schiefern    des   AUne^ 

Departement'«:  192. 
F«  Robert:  fo«sile  iVtenschenKnoeben  im  CTartf-Dept. :  195. 
C01.LEGI10:  geologische  Karte  Italiens:  196. 
V.  Babr:  incnacbliche-  Riesen-Knochen  im  Kaukasus:  204—205. 
Colla:  Erdbeben  in  Dalmatien  ^  206— -207» 

E.  Robert:  Zähne  und  Koprolithen  von  Sauriern  um  PaHs  ^  207. 
Carpentbr:  anatomische  Stmktur  von  Mollusken,  Krustuzeen  und  Echi- 

noderinen:  208. 
ButKLAND:  FiMch-Fährten  auf  Koblen>Sand8tein  in  Flinlshire  ^  208. 
Galinier  und  Fbrrbt:  Geologie  Abynsiniens  (Akad.  Juni  17):  210. 
Ruzbt:  Autibruch  des  Vesuvs  im  Sept.  1843  ^  216. 
Maii«;an-V»rkomiuen  bei  Paris  ^  216. 
De  Vernboix.:  über  Pcutremites  Dutertrii  ^  216. 
A.  Rivibrb:    über  die   dioritiscben  Gesteine  In   der  Kohlen-Gruppe  W,- 

Fraitkrnch's  {Paris.  Akad.):  221. 
EHRBFiBER«:    2  ueue  Lagerstätten  von  Iiifusorieu-Gesteineu  in  den  «lec- 

risrhen   Niederschlägen  N,-Amerika's    und    deren  Vergleichung   mit 

jenen    in   der  Kreide  Europä*s  und  Afrika^s  .(Berlin,  Akad.   1844, 

Febr.) :  223. 
Daubbny:  Geologie   Spaniens  (Oxford,  Soz.  1844,   Mai    13):  223 — 224. 
Ch.  Deville:  Analyse  des  Feldspathes  von  Teneriffa:  226—227. 
Babrubl:  geolo;;isch-chemi8che  Reaktionen  unter  starkem  Druck  (Paris, 

Akad.):  227—228. 
V.aj:.bi<ig]bnnbs:  fossile  Fisch-Zähne  von  Algier:  231—232. 
Hbnwood:  über  die  Kohlengruben- Distrikte  in  Cornwall:  232. 
Morrbn:  über  den  Luft-Gehalt  in  Salz-  und  Süss- Wassern:  235. 
Daubree:  auf  feur.  Weg  entstandene  Kohle  d.  Kohlen-Formation  :  236 — 237. 
S.  Napier:    plötzliche  Hebung   und  Senkung    des  Meeres  auf  Malta  am 

21.  und  25.  Juni  1843:  238. 

J.  Ejxiot-Hoskins  :    leichtes  Erdbeben    auf  den  Inseln   der  Manche  am 

22.  Dez.  1843:  239. 

Montagne:  über  die  eigenthumlichc  Färbung  des  Rothen  Meeres:  243. 

Nbwbold:  über  Temperatur  von  Quellen  und  Brunnen  in  Indien  und 
Ägytden ,  von  Meeren  und  Hocbebeuen  zwischen  den  Tropen ,  und 
über  Boussingault's  Bcstiinmungsweise  der  mittlen  Temperatur  der 
Tropen-Gegondcn  (KöBigl.  Geseilsch.  in  London ,  1844 ,  Fcbr.^ 
>  245—346. 

R.  Owen:  Beschreibung  gevrisser  Belemniten,  die  im  Oxford-Thon  von 
Christian- Malford  mit  einem  grossen  Antheil  ihrer  weichen  Theile 
erbalten  sind  (das.)  ^  247. 


tri 

6.  FowiiB»:  Plioiiphortftare  In  Fenfrgesteineii  (rfm«.)  ^  247. 

Nrue  Cetacren-Hfite  in  der  Subapcnninen-Bildunfc  von  Piacetnai  248. 

Duvkrnoy:  über  fossile  Urolithen  and  die  Erkennung  von  Snarier-  oiid 

Opbidirr-Resten  durch  deren  Untersebeidun;;  von  den  Koprolithen :  257. 
E.  Robbüt:    Sammlung   geologiacber  Beobachtungen   und    UDtersuebaa- 

Ken,  um  «u  beweisen,  dass,  wenn  das  Meer  nieht  mehr  sinkt,  das 

flebungs.Pbinomen  seit  der  Bildung  der  grossen  Bergketten  nur  nocb 

langsam  und  stufenweise  fortgedauert  hat:  250. 
H.  Rosb:   über  Titansäure  in    Rutil,  Brookit,  Anatas  ete.  ^  361—284. 
L.  V.  Bvoh:  über  die  Cjrstideen  269—273  und  275— 277  [sehr  aasfuhrlirh]. 
Lbtmbrib:  Nummiiliicn-Gcsteine  der  CorhUre»  und  Monta ff  memoire  z  275. 
Hacbn  :  Niveau-Wechsel  des  BaUneken  Meeret  ^  277. 
Db  CoLLEGifo:  geognostische  Karte  lialiems:  280. 
H.  Falconbr:  fossil«  Knochen  aus  den  SfwaiikM  ^  280. 
W.  MjiffTBLL:  lebende  Riesen-Vögel  Seuteeland^t  >>  280. 
Bewegung  im  LaachtT  See  ^  280. 
Riesen-Topf  auf  der  Insel  Salinen  ^  280. 


8)  Memorie  della  A.  Aceademia  delle  Seieme»  di  TorinOf 
Serie  11,  Torimo^  4^  (Ctaeee  fisiea  e  matemaHeä). 

1809;  by  I;  379  pp.,  23  pll. 
A.  Sismonda:  geolog.   und  mineralog.  Beobachtungen  über  das  Gebirge 

swisrlien  den  Aosta-  lind  i^irsa-Thälerii':  l  ff. 
—  —  2  Versteinerungen  von  San  Stefano  Roero:  85  [^  Baonii,  Col- 

lectaneen  60]. 
Bruno:  Beschreibung  eines  fossilen  Wales:  143  [^  Jahrb.  1840^  496]. 
1840;  by  //;  471  pp.,  14  pll. 

A.  Sismonda:  mrneralogisch-geologiscbe  Beobachtungen  zur  geologiscbeo 

Karte  von  Pifmonit  1. 
L.  F.  Menabrea:  Berechnung  der  Dichte  der  Erde:  305.     . 

1841 ;  6,  ///,  434  pp.,  19. 
C.  Sobrbro:  Epidote  von  St  Marcello  in  Aoetai  p.  lxh. 
A.  SisMORDA  :  geschichtete  Gebirgs-Formationen  der  Alpen  :  1 — 54,  Tf.  r. 
L.  Beixardi  u.  Michelotti:  tertiäre  GaKteropoden  in  Piemont:  93  ff.,  8Taf> 
L.  Bellardi:  tertiäre  Canrellnrien  in  Pitmont:  225,  4  Taf. 
Laviui:  Zerlegung  des  Meteorolithen  von  Casale:  265, 

184$;  k,  IVi  395  pp.,  27  pll. 
E«  Sisxonda:   Monographie  der  fossilen  Echiniden  Piemonts  [^  Jahrb. 

1849y  751]. 
A.  SisMONDA :  Geologisches  aus  den  See* Alpen  und  Uffur,  Apennineni  53. 
G.  Laviri:  Zerlegung  eines  rothlichen  Staubes  aus  dem  Schnee  bei  Ve- 

ffezzo  an  der  Küste  Pientonfs. 


Auszüge. 


A.  Mineralogie,  Kry^tallographie,  Mineralcheinie. 

Prrttnbr:  Untersuchung  des  Phonolitlis  vom  ScMossberge 
bei  Teplitz  (Poggknd.  Ann.  d.  Pliys.  LXII ,  151  ff.).  Die  Zusammen- 
Setzung  ist  nach  der  in  Ramhelsberg's  Laboratorium  vorgenommenen 
Analyse: 


• 

^olithIs«her  Thell. 

Feldspath. 

Kieselsaure 

42,22 

60,87 

Thonerde    . 

26,66 

15,22 

Eisenoxyd  .        • 

9,30 

3,80 

Kalkerde     . 

4,01         . 

2,31 

Kali  und  Natron 

7,40 

17,80 

Wasser 

9,33 
100,00.       . 

17,80 

100,00. 

DBseLoizBAVx:  Krystall-Gestalten  des  Realgars  (Ann.  de 
Ckim.  Pitps,  Cf  X,  499  ff.).  Die  meisten  Krystalte  dieser  Substanz,  wel- 
che aus  Ungarn  gebracht  werden,  erleiden  durch  Einwirkung  der  Sonne 
und  selbst  durch  jene  des  Lichtes  eine  bald  mehr  bald  weniger  tief 
eingreifende  oberflächliche  Zersetsung:  sie  springen  nach  allen  Richtun- 
gen und  erscheinen  bestreut  mit  erdigen  Theilchen  von  orangegelber 
Farbe.  Beinahe  s&mmtliche,  in  den  öffentlichen  Sammlungen  zu  Paris 
seit  längern  Jahren  unter  Glas  bewahrten  Krystalle  lassen  das  Phänomen 
wahrnehmen ;  mitunter  dringt  die  Zersetzung  so  tief  ein,  dass  die  Mustei^ 
stucke  zerfallen.  Auch  ein  in  der  schCnen  AoAM^schen  Sammlung  befind- 
Hcher  Krystall  von  mehr  als  14  Millimeter  Durchmesser  auf  7  M.  Hohe 
theilte  sich  in  verschiedene  Stficke,  obwohl  derselbe  so  aufbewahrt 
war,  dass  er  Schutz  gegen  das  Licht  hatte.  Der  letzte  sass  noch  auf 
dem  Muller  Gestein  und  gestaltete  nur  annähernde  Messungen  mit  dem 
gewöhnlichen  Goniometer.  Die  durch  Sublimation  in  den  Solfutaren  bei 
Neapel  und  auf  Gaiideloupe  erzeugten  Krystalle  scheinen  zwar  der  Zer- 
setzung weniger  unterworfen ,   als  je^ne ,  welche  auf  £rz-Lager8tätteo 


714 

vorfcomnen ;  ti«  sind  mitunter  sehr  wolil  ausgabitdet ,  lassen  jedoch  to 
der  R^isel  nur  eine  geringe  Zahl  von  Modifikationii-Flärheii  wabraebneii. 
Nmo  beobachtete  aber  Mahignac  in  der  UnivemitatH-Sattiiulung  zu  Ge»( 
mehre  kleine  ü/tgurische  Rralgar'Krjrstalle ,  wohl  ecJialten ,  mit  schöu 
spiegeladen  Flächen  und  sur  genauen  Meesuog  vollkommen  geeignet.  Dn 
Verf.  fand  aiemlich  deutliche  Durchgange,  besonders  mit  den  Seitenflärbfii 
der  als  Kernfonn' geltenden  schiefen  rhombischen  Säule.  Winlcel  MJIM 
=  74^  26';  P||M  =  104»  11'  38"  (nach  MARioifAC  =  104®  8')-  Dw 
sehr  verwickelten  abgeleiteten  Gestalten  entstehen  durch  mebrfaclie  Eol- 
•eiteneckungen  und  Entseitungen ,   so  wie  durch  Entstumpfrandangeo. 


Kehsten:  Analyse  des  weissen  körnigen  Kalksteins  voi 
Drehback  bei  Tkum  (Erdm.  und  March.  Journ.  XXXI,  106  AT.).  Zweck 
der  Untersuchung  war  su  ermitteln  ,  in  wiefern  die  ehemiaelie  Bescliaf- 
fenheit  der  Felsnrt  solche  su  Bildhauerarbeit  und  zu  arehitektoui»rhri 
Gegenständen  eigne.  Die  »erlegten  Stuck«  waren  gans  frei  von  fresid- 
•rtigen  Beimengungen,  namentlich  ohne  Eisenkies  und  ohne  Quarzkorner. 
Gehalt : 

Kohlensaure  Kalkerde  •        •        06,30 

n  Talkerde  .        .  2,49 

Kieselerde  .         .         ...        •  0,72 

Kohlensaures  Manganoxjrdnl .  •        •  0,40 

Eisenoxyd  .        .        .        .        •        .        Spur 

09,84. 


Lew:  über  verschiedene  sur  Zink-Familie  g^ebörende 
Gattungen  (Ann,  d.  Min.  d,  IV y  607  ff.).  Der  seitdem  verntorbeoe 
Verf.  hatte  der  Akademie  der  Wissensciiaften  bereits  i.  J.  1839  jene  Ab- 
handlung vorgelegt:  sie  blieb  bis  jetzt  nngedruckt  und  nachstebeader 
Auszug  enthält  das  Wesentlichste  (in  so  fern  hier  die  Mittheiluo^  ohne 
Beigabe  der  Figuren  möglich  war). 

1)  Kohlensaures  Zink  (Zinkspath). 

Keruform  stumpfes  Rhomboeder;  wiederholte  Messungen  mit  den 
Reflektions-Goniometer  angestellt  an  sehr  wohl  ausgebildeten,  weissen, 
durchscheinendeo,  lebhsft  glänzenden  und  leicht  spaltbaren  Kryatalleu 
von  JHIoresnet  schwankten  zwischen  107®  33'  und  107<*  45',  Eigensoliwere 
=:  4,45.  JUoresnei  liefert  auch  einige  andere  regelrechte  Gestalten.  So 
s.  B.  Kombinationen  der  Kernform  mit  einem  spitzigen  Rhomboeder,  mit 
den  Flächen  des  sechsseitigen  Prisma's  u.  s.  w.  Die  Krystalle  finden  sieb 
tht*ils  in  einem  rothcn  verhärteten  Tbon,  theiU  in  drüsigen  Räumen  an- 
derer Zinkerze.  Beachtenswcrth  sind  die  Pseudomorphosen ;  Rhomboeder 
mit  den  Winkeln  der  Keruform  und  aua  Brauneisenstein  bestehend. 

2)  Zink-Silikat  <Galmei). 

Die  Krystalle  von  Moresnet ^    an  beiden  Enden  ausgebildet,  lassen 


715 


/ 


das  Verschiedrnartijrf»  ]e  nach  dem  Utiffleichpii  eiek  fr  (scher.  Elgentlidmllch- 
k«»itea  «eanz  .dcuUicb  wahrneliaicti.  Keriiforitt:  eine  gerade  rhombiKche 
Säule  :  M  II M  =  103^  66'.  Eigeoscbwere  nach  vollkoinrarn  reinen  Kry- 
Hiallen  bestimint  s=  3,379.  Man  trifft  um  genannten  Fundort  manchfaU 
tise  und  sum  Theil  sehr  verwiekrlte  KrystaiMVIodifikationen.  £ine  det 
eiiifacliaten  Abänderungen  ist  die,  wo  daa  rbombiache  Priama  an  einem 
£iide  nur  die  P>Ftäebe  zeigt,  ana  entgegengeaetstea  aber  mit  den  Flu« 
clien  einer  .vierseitigen  Pyramide  veraeben»  d«  b.  aur  Spftaung  enteckt  iat ; 
die  negative  Elektrisitfit  wird  ateta  an  letstem  Endo  beobachtet»  Solche 
Kryataile  eraeheinen.  milcbweiaa  und  aitaen  inmitten  von  Galmei-Masseo« 
3)  Wiliemit. 

Ungemein  häufig  bei  Mortsnet.    Kryatalliairt,  nierenformig  und  derb. 
I>ie  im  Allgemeinen  aenr  zierlichen  Kryatalle.  haben  nicht  über  2  bis  3 
Millimeter  Läng«  und  1  M.  im  Durchmesser.    Sie  sind  weiss,  öfter  gelb- 
lich, gelblich-  oder  rothlich-braun,  im  ersten  Falle  vollkommen  durchsich- 
tig und  schwach  fcttgläazend.     Ihre  Gestalt  ist  die  einer  sechsseitigen 
Säule  mit  den  Flächen  eines  stampfen  Rhomboeders  endigend.    Die  Sei- 
tenflächen des  Prisma's  zeigen  sich  meist  glänzend  genug,  vm  Messun- 
gen vermittelst  des  Reflexions-Gonioroetera  zu  gestatten ;  die  Rhoniboeder« 
Flächen   im   GegentheH  werden   matt   gefunden    und   ihre  Winkel  sind 
Mchwierig  meaabar.     Das  Einfachste  ist ,   ein  stumpfes  Rhombocder  mit 
Winkeln    von    128®  30'  als  Kernform  anzunehmen  (nnd  die  oben  ange- 
gebene Gestalt  wäre  sodann  ab  „entrandeckt  zur  Säule''  so  betrachten)* 
Die  Krystalle  lassen  sich  nbrigens  leicht  unter  rechtem  Winkel  auf  die 
Axe  spalten;   auch   findet   man   Spuren   von  Durchgängen  parallel   den 
Flächen   des  Prisma's.     Bruch  mnschellg  oder  splittrig.     Ritzbar  durch 
Apatit;  Strichpulver  weiss.      Spez.  Schwere  bei  Krystallen  =  4,18,  bei 
derben  Massen   =:  4,16«     Im  Kolben   keine  Spur   von  Wasser  gebend. 
Vor  dem  Löthrohre  bussen  die  Krystalle  zum  Theile  ihre  Durchsichtigkeit 
ein ;  derbe  Stucke  bleiben  unverändert ;  mit  Borax  zur  durchscheinenden 
Kugel,  welche  ein  Kiesel-Skelett  umschliesst.     Als  Pulver  in  gewässer- 
ter Satcsättre  gelatioirend.    Analyse  (mit  20  Englischen  Gran  angestellt) : 

Kieselerde 5,41 

Zinkoxyd 13,68 

Eisenoxyd  .        •        •        •        .  0,15  -3 

Verlust 0,06 

19,30, 
daraus  leitet  der  Vf.  die  Formel  ab:  Zn^  Sfi,  indem  der  Gehalt  an  Eisen- 
oxyd als  zufällig  eine  geringe  Monge  von  Zinkoxyd  vertretend  und  für 
100  Tbeiie  das  Verhältniss  so  angenommen  wird: 

Kieselerde         •        .        .        27,67 
Zinkoxyd  ...        72.33 

100,00. 
Der  Wiliemit  kommt  regellos  zerstreut  im  Galmei  vor,  besonders 
da,  wo  dieser  vort  Knlkstrin  begrenzt  wird.     Von  den  Gruben- Arbeitern 
witrdc  die  Substanz  Cracker  genannt. 


710 

4)  Hopeft 

Von  dieser  seltenen  Sobslani  kennt  man  nar  sehr  nrentfre  Exemplare. 
Toi  kommen  in  drnsiKen  Writnogen  von  Galniei.  jyie  KryKtalle  wris» 
und  dttrcliMicIitii^,  haben  eine  gerade  rhombische  Saale  mit  Wiukelu  voo 
120®  26'  zur  Kern  form ;  mehre  abgeleitete  Gkataiten  eiitstelifn  durch 
Entseitun^en,  Enteckungen  und  Entraudongen.  Der  deutlfchc  Darcligso» 
in  der  Richtung  der  grossen  Diagonale  drr  Kernform  ,  weniger  deotlirli 
jener  parallel  der  kleinen  Diagonale.  Zeigt  sieb  perl mntterfplän send.  Eigfu- 
schwere  =  2.85.  In  der  Harte  dem  Kalkspatb  etwas  nnclistebend.  Gibt 
im  Kolben  viel  Walser.  Vor  dem  Lothrohr  auf  Kohle  schwierig  snr 
wei88en,  durchsichtigen  Kugel,  indem  die  Flamme  etwas  grnnlicb  gefaibt 
wird ;  Idsbar  in  Phoaphorsals,  ohne  dass  ein  Klesel-Skelelt  surdckbletbl: 
mit  Natron  erhfilt  man  eine  gelbe  Schlacke,  in  deren  UmgeboDg  sich 
Zinkoxyd  in  grosser  Menge  und  etwas  Cadmium-Oxyii  abseist. 

Der  Verf.  untersuchte  Rrystalle  von  Zinkoxyd,  wie  sich  soYebe 
täglich  in  den  Retorten  der  LvtUcher  Hiitlen  durch  Sublimation  bilden. 
Die  Masse  seigte  sich  weiss  oder  etwas  grfinlich  und  bestand  zun 
griissten  Thrile  aus  kleinen,  innig' miteinander  verbundenen,  sehr 
glänzenden  Krystallen;  auch  derbe  fiberans  feinkörnige  und  fettglanxende 
Partie'n  kotuuien  vor.  Die  Krystslle  rttxen  Glas  leicht;  ihr  Pulver  fniilt 
sich  sehr  raub  an.  Vor  dem  Lothrohr  erleiden  dieselben  keine  Änderung 
und  trsgen  tibrigf  ns  slle  chemischen  Merkmale  des  Ztnköxydes.  Eifren* 
schwere  =  5,25.  Einzelne  von  den  Massen  abgeldste  Kristalle  habtn 
fär  den  ersten  Anblick  ganz  das  Aussebea  von  Quarz  in  der  bekannlen 
Gestalt,  nur  dsss  die  Endspitze  zuweilen  durch  eine  die  Axe  senkr^M 
schneidende  Fläche  abgestumpft  erscheint.  In  der  Richtung  dieser  Fliehe 
gelingt  die  Spaltung  ziemlich  leicht,  weniger  parallel  den  Seitenflfieben 
des  Prisma's.  Eine  regelmästge  sechsseitige  Sänie  durfte  als  Kernfora 
ansunehmen  seyn. 


Kbrsten:   Zerlegung  des   Wieserieraes   von  PoieM  (Eif9M. 

and  March.  Jourii.  XXXi,  107). 

Eiiienaxyd      . 

47,20 

Kieselerde  <als  Ssnd)  . 

42,70 

Pbosphorsäure 

0,82 

Thonerde ...        .        . 

1,20 

Wasser                   .        . 

7,50 

'  Manganoxyd 

Spur 

99,42. 

Derselbe:    Analyse  des  Brau  n  -  Eisensteines  von  Siehenif^ 
(a.  a.  O.). 

Etsenoxyd 4^,00 

Kieselerde  (meist  Qdarzsand)    .        .        41,00 


717 


Tlionerde    .                 .        .        <        .  0,50 

Phpsphorfiaure 0,70. 

KohUge  Theilo 

Man«anoxy4    J  ^^^^ 

TalUrd^  ( 


I     .        .        .  15,50 


99,70. 


RammexsbbrG':   ober   die  Bestas dtheile  der  Meteorsteine 
(PoG«£T«D.  Ann.  d.  Pbys.  LX ,  130  if.).    Nach  Nordensriold  besteht  die 
Mali««!   des  Meteorsteines  von  Lautolasg  iu  J^inMand  aus  Eisen  ^   Olivin, 
LiPQcit  ttfid  ans  einem  grauen  lavenartigen  Bindemittel.     G,  Rose  hat  im 
Metcorntein  von  JußffitHO»  das  Vorbandenseyn  voif  .Magnetkies  und  Augil 
ausser  Zweiiel  gesetzt  und  es  ausserdem  buchst  wahrscheinlich  gemacht, 
dass    der  weisse ,   feldypath artige  Gemengtheü  desselben  Labrador  sey. 
Dem  Meteorstein  von  Juvenas  gleicht  jener  von  Stannern  in  hohem  Grade; 
ancb  er  enthielt  Magnetkies  und  höchst  wahrscheinlich  Augit  und  Labra- 
dor,     Diese  Meteorsteine  bestehen  aUo  im  Wesentlichen  aus  Augit  unil 
Labrador:  zwei  Mineralien,  die  denOolerit,  bilden  und  Dolerit  macht  die 
Grundnoassf  des  durch  Säure  wenig  angreifbaren  Tbrils  der  Basalte,  die 
einen  Gebsit  an  einem  oder  an  mehren  ^eolithen »  an  Nrpbelin,  OJivin, 
Titan-  und  Magnet-Eisen  vom  Dolcri^  unterscheidet.    Augit  und  Labra- 
dor  bilden  unzweifelhaft  die  Hauptmasse  sehr  vielfr  Laven.     In  älter« 
plutoniscben  GeiUeinen  ist  es  nicht  sowohl  Augit,  sondern  der  ihm  che- 
misch gleiche,   mineralogisch  jedenfalls   ganz  nahestehende  Hypersthen 
und  Diallag,  welche  im  Gemenge  mit  Labrador  zwri  wichtige  Felsarten, 
den  Hyperstheofels   und  den  Gabbro  zusi^mmensetzen»   —   Eine  andere 
Klasse  von  Meteorsteinen  stellt  sich  als  fast  homogene  Masse  dar,  de^en 
Gleichformigjieit  nur  durch  beigeaiengtes  metallisches  Eisen  unterbrochen 
wird.     Von  Meteorgesteiuen  dieser  Art  besitzen  wir  eine  Reihe  zuver- 
lässiger  cbemiselier   Analysen ,   besonders   durch   Bikrzeuus  angestellt. 
Als  Resultat  der  zerlegten  Aerolithe  von  Blangko  in  Mähren^  von. Aiai^ 
und  Chantoünay  in   Frankreich  und  von  LauMax  in  Finnland  ergab 
sich,  dass  sie  zunächst  Gediegen-Eisen  enthalten,  aber  nicht  rein,  sondern 
in  Verbindung  mit  Schwefel,  Phosphor,  Kohle,  Mangansäure,  Mangan, 
^iickcl ,    Kobalt ,   Zinn    und  Kupfer  und    ausserdem    eine  krystallimsclue 
Verbindung   von    Phosphor   mit    Eisen ,   Nickel    und   Magnesium    einge- 
wachsen enthalten.    Ferner  findet  man  in  diesen  M«>tcor.steincn  Mas:nct- 
kies,  Chrom-  und  Magnet-Eisen,  endlich  Olivin,  dessen  Menge  so  bedeu- 
tend ist,   dass  er  in  der.  Regel  die  Hälfte  der  ganzen  Grundmasse  aus- 
macht, und  welcher  vermöge  seiner  leichten  Zersetzbarkeit  durch  Säure 
vom  Übrigen  getrennt  werden  kann.  .  Dieser  schwierig  angreifbare  Theil 
der  Grundaiasse  nun  hat  bisher  keine  weitere  Deutung  erfahren,  so  dass 
sicir  nicht  angeben   Hess  ,    ob  eine  Analu|{ie   desselben  mit  der  Dolerit- 
Masse  der  früher  betrachteten  Klasse  von  Meteorsteinen  stattfinde.    Qer 


Verf.  war  bemüht,  die  mineralogische  Beschaffenheit  iler  erwähnten  Gnind- 
majtse  zn  erlclären  und  zwar  durch  eine  Berechnung^  der  analyfisrWn 
ReanUate  aelbat,  welche  bis  jetzt  ohne  bealimmte  Deutaog;  daatanden. 
Ana  den  Berechnungen  —  in  deren  AuaföhriichiEeiten  wir  hier  nicbt  ein- 
gehen l(önnen  —  glaubt  R.  scblienaen  zu  ddrfen  ,  das«  die  Grundmasse 
dieaer  Meteorateine  atatt  Augit  Hornblende  enthalten  y  im  Geoieiise 
theils  mit  Labrador  (Biansko  und  Chantonnay\  theils  mit  Albit  {Ckk- 
teau-Renurd),  Aber  auch  Dieaa  aind  Gemenge,  welche  sum  Theil  ter- 
reatriache  Gebirgaarten  zuaamroensetzen.  Zwar  kennt  man  noch  kr» 
Gestein,  welches  allein  aus  Hornblende  und  Lab i^ador  bcatande, 
wiewohl  beide  gemeinschaniicb  in  der  Grundmasse  von  Basalten  und 
Laven  vorzukommen  acheinen  ;  Hornblende  und  A I b i t  fconstituiren 
dagegen  den  Dior it*  Die  Meteorateine  dieser  Klasse  bestehen  also  zon 
Tbeil  aus  Diorit,  gemengt  mit  Olivin  und  Eisen,  welche  beide  als  Meteor» 
eisen  fär  sich  oder  im  Gemenge  (PAixis'sebe  Masae)  vorkommen. 


Marignao  nnd  Dss  Cloizeauz:  Analfae  dea  Pennins  (,BM,  asfe. 
i844,  Janv.  p.  131).  Rern-Gestalt  der  Kryatalle  iat  ein  spitsiges  Rbon- 
boeder  mit  Winkeln  von  63®  15'  und  von  116<^  45'.  Meist  neigt  aich 
das  Rhomboeder  sehr  stark  entscheitelt,  und  oft  i^nd  die  Krystalle  zs 
Zwillingen  verwachsen.  Grontichscbwarz;  beim  Hlndurchaeben  in  der 
Richtung  der  grossen  Axe  ist  die  Farbe  smaragdgrün ,  in  der  RichtoDK 
dor  kleinen  Axen  braun  oder  b3rasintbroth.  Kleine  Krystalle  findet  bim 
nur  durchscheinend.  Leieiil  spaltbar  unter  rechtem  Winkel  anf  die  flaupl- 
axe.  Etwas  hSrter  als  Gypsspath;  auf  den  Rhomboeder-Flachen  nogf- 
ffthr  wie  Kalkapath.  Biegsam ,  aber  nicht  elastisch.  Das  Stricbpnivrr 
lichte  grün  lieh  weiss  und  fett  anzufühlen.  Spez.  Sehwere  ==  2,653— 
2,659.  Im  Glaskolben  bia  zum  Rothgifihen  erhitzt,  gibt  der  Pennin  Was- 
ser. Vor  dem  Lothrohr  blättert  er  aich  auf  und  schmilzt  schwierig  zu 
graulichem  Email;  in  Borax  leicht  lösbar  zu  farblosem  Glase;  int  Plios- 
phorsalz  bleibt  ein  Kiesel-Skelett  zur&ck;  mit  Soda  auf  Platinbleeh  scliw^acbe 
gelbe  Farbe  zeigend.  Feing;ppulvert  lösbar  unter  längerem  Brause n  ia 
'HydrocblorsSare.  Von  drei  Analysen  worden  die  beiden  ersten  mit  sehr 
rrinrn  Pennin-Krystallen  aua  dem  Zermati^Thale  angestellt,  die  drille 
mit  krystallinisch-blfittrigen  Massen  aus  dem  BÜMen-Thäle  glelehfalla  is 
WaUis, 


I. 

IL 

m. 

Kieselerde 

33,J6 

33,40 

33,05 

Thonerde  . 

13,24 

13,41 

13,48 

Chromoxyd 

0,20 

0,16 

0.24 

£tsenoxyd 

5,93 

6,73 

6,12 

Talkcrde   . 

34,21 

34,67 

•33,71 

Wasser 

12.80 

12,74 

12,52 

90,74.        .       100,00.  100,00. 

Die  Formel  wäre: 


710 

2  (AI  03,  Mnr  0)  +  5  (Sl  0»,  2  MfC  O  +  2   ttö) 
oder: 

3  Al^  mg  4-  5  Si^  Miß  ^q^ 
Der  PeDDin  findet  sich  im  Cbloritscliiefer,  uingeben  von  den  Serpen- 
tin-Gr8teinen ,  welche  den  Mont-Rosa  begrenzen.  Er  kommt  zuweilen 
in  Kristallen  von  2"  Durchmefiser  vor,  ferner  in  blättrigen  Parlie'n. 
Megkbr  ßfedacbte  der  Substanz  nnter  dem  Namen  Bydrotaic,  Fköbel, 
der  die  erste  genauere  Schilderung  lieferte,  bezeichnete  das  Mineral  als 
Pen n in.      Zerlegt  wurde  derselbe  friUier  durch  Schweizer  und  Momif. 


A.  Dblesre:  über  den  Dipyr  (Ann.  ä,  min.  d,  JK,  609  £P.).  Gn- 
LET  DE  LADMonT  .uud  Chartehtier  haben  eine  ungemein  seltene  Sub« 
stanzy  welche  unfern  Mauleon  im  „ÜbergangA-Gebiete^*  der  Pyrenäen  vor- 
kommt^ mit  drm  Namen  Dipyr  belegt.  Bis  jetzt  kannte  man  von  der- 
selben nur  ungenaue  Schilderungen  und  Analysen.  Eine  ihrer  Abän- 
derungen ,  die  beim  Gave  und  zu  hibarens  gefunden  wird ,  zeigt  sieb 
meist  krystallisirt  in  qu/idratischen  Prismen,  die  bald  durchscheinend  und 
glasglänzend  sind,  bald  anfangende  Zersetzung  erlitten  und  teieht  zer- 
fallen. Letzte  werden  gewöhnlich  von  Chloiit  und  von  krystallisirtem 
Quarz  begleitet ,  die  ihren  Sitz  im  Thonschiefer  haben ;  die  Gangart  isf 
ein  weisser,  grünlicher  oder  röthlicher  Talk,  auch  etwas  Hornblende  wird 
damit  getroffen.  Eine  zweite  Abänderung  trifft  man  bei  Mauleon  und 
an  den  Ufern  des  Lee  (Ariege)  in  einem  gelben ,  braunen  oder  schwärz- 
lichen Thod-Gestein ,  das  sieb  sehr  fett  anfühlt.  Die  Dntersuchuiig 
beider  Varietäten  bat  dargethan,  dass  dieselben  in  keiner  Hinsicht  wesent- 
lich von  einander  abweichen.  Die  quadratischen  Säulen  erscheinen  mit* 
unter  auch  entseitet  uud  deren  Kanten  zugerundet.  Durchgänge  sind 
sichtbar  nach  den  Seiten-  und  in  der  Richtung  der  Entseitungs-Flächen, 
so  wie  parallel  mit  der  P-Fläche.  Ritzt  Glas.  Auf  dem  Bruche  glasig- 
glänzend. Eigenschwerc  =  2,646.  Im  verschlossenen  Glaskolben  gibt 
der  Dipyr  sehr  wenig  Wasser.  Vor  dem  Löthrohr  biisst  das  Mineral 
seine  Durchsichtigkeit  ein  und  schmilzt  unter  leichtem  Aufwallen  zu  weis- 
sem blasigem  Glase;  in  Phosphorsalz  lösbar  mit  Hinterlassung  eines 
KiesrI  Skelettes ;  mit  Natron  Glaser. .  Fein  gepulvert  greifen  Sänren  di« 
Substanz  an,  jedoch  nur  schwierig.    Gehall: 

Kieselerde  ....  0,555 
Thonerde  ....  6,248 
Kalkerds  ....  0,096 
Natron  ....         0,094 

Kkl^ 0,007 

1,000. 

Formel:  3  gi  Sl  +  2  (Si  Ca  +  Si  [Na,  K]) 
Weder   mit    dem    Weruerit,     noch    mit    dem    Labrador   darf  diese 
^igenthümliche   Mineral- Substanz    zusammen gefassf   werden ;    es   durfte 


720 

dieselbe  in  eiaci»  natiirlicben  Syntem  anmittelbar  der  grossen  Fddfipath- 
Fsnilie  sstareihen  seyn. 


RAMMBLüBBRa:  Aoalfie  einen  K ie sei- Meng s ns  (PoGGEivDORrr 
Ann.  d.  Pliya.  LXII,  145  ff.>  Der  Verf.  erhielt  Ton  Bkeitmaupt  nnt^r 
dem  Namen  Tephroit  ein  Mineral  aus  KeuhJttrtey ^  von  «reichem  die 
Uuterauchun^  lehrte,  dass  ev  mit  Tbo^son's  anhiärouM  siUcaU  of  wum- 
0tme$e  von  Franklin  identisch  sey.    Bestand: 

Kieselsaure  .        .        .         28,66 

Manganozydul       .        .        68,88 

Eisenoxydül  •        •        •        -2,02 

Kalk-  und  Talk-Erde    .       Spuren 
100,46. 


Hbrmahn:  der  Talk-Apatit»  ein  nenes  Mineral  (Erbk.  usd 
iüAROH.  Journ.  XXXI,  101  ff.).  Vorkommen  unfern  Ka^iask  im  Sekt- 
syhimnchfH  Gehirg;e,  auf  einem  Gange  im  Chloritschierer  ,  begleitet  von 
krystallisirtem  Chlorit  (Leurhtenbergit),  Apatit,  CiilorospineJl  und  Masnrt- 
eisen.  Stets  krystallisirt  in  gleichwinkeligen  sechsseitig^eii  Piismen,  von 
einigen  Linien  bis  asu  mehren  Zollen  Lange,  über  verliältnissroasig  von 
^eit  geringerem  Durchmesser.  Die  Krystalle  zu  stern förmigen  odfr 
reeellosen  Gruppen  vereinigt.  Ohne  Spur  von  Blätter- Durchginj^en; 
bauHg  zeigen  sich  jedoch  die  Kryütiille  senkrecht  auf  die  Haupt«xe  zer- 
sprungen. Aussen  gewöhnlich  verwittert,  matt,  erdartig  und  gelblirb: 
auf  dem  frischen  splittrigen  Bruche  milchweiss  und  an  den  Kanten  durch- 
scheinend.  Härte  gleich  jener  des  Apatits.  Eigenschwere  =  2,70—2,75. 
Vor  dem  Lothrobr  wie  Apatit  sich  verhaltend.     Resultat  der  Analyse: 

Ksik      ....        37,50 

Magnesia      .        .        •  7,74 

Phosphorsaure       •        .        39,02^ 

Schwefelsäure       .        .  2,10 

Chlor     ....  0,91 

Eisenoxyd      .        .        •  1,00 

Fluor  und  Verlust        .  2,23 

Uoloslichea   .        .        •  9,50 

100,00. 

Formel:  Äg^  ?  +  3Cs,  ?. 

Ds  der  Talk- Apatit,  was  Farbe,  Struktur  u.  s.  w..  betrifft,  sehr  dem 

Phosphorit  von  EHremadura  ähnelt,  so  wurde  letztes  Mineral  auf  eines 

Gehalt  an  Talkerde  geprüft,  aber  ganz  frei  davon  befunden. 


Marignac  und  Descloizbaux:   Analyse  eines  Talkes  {BiM,  mjh'- 
ter$,1844j   Jane,  139  ceL).     Viele   Talkerdcn   wurden  zerlegt;   die 


721 


Ecs^ebniss«  wichen  im  Alljjf^mrinen  wenii;  von  einanffer  ab,  !n4«faen  bUeJb 
die  Formel,  vermittelst  der  die  ZiiRammcnsetzuno^  des  Mineralea  airh  bezeich- 
nen Hess,  sehr  unsiicber«  Dieser  Umstand  veranlasste  die  Analyse  eine;« 
Talkes  aos  dem  Chamouni-ThaU.  Er  Icommt  in  (j^rossen  biegsamen  und 
iveiclien  Blättern  vor ,  ist  grünlich  weiss  und  dem  Talk  aus  dem  Ziller* 
Thal  sehr  ähnlich.     Zwei  Analysen  gaben: 

Kieselerde  . 

Talkerda      . 

£isenoxyd   » 

Waaaer 


62,58 
35,40 
1,08, 

62,41 

S5,40 

2,06 

0,04 

0,04 

100,00. 


Ata  Formel  ergibt  »ich: 


3  Si  0'  +  4  Mg  O. 


100,00. 


C.  Rammblsbbii«:  chemische  Un teranchang.  dea  Meteor- 
Eisens  von  t^n^Wenden  im  IL rei^t  Nordhausen  (Pog6bnd.  Ann.  4, 
Phys.  LXII,  449  ff.).  G.  Ross  hat  bereits  darauf  aufmerksam  gemacht, 
dass  dieser  am  16«  September  1843  gefallene  Meteorstein  sehr  grosse 
Äliiilicbkeit  mit  jenem  von  ErxMen  habe.  Daa  apez»  Gewicht  bei  12^2 
R.  Luft-  and  0<»6  Waaser-Temperatur  ergab  alch  =  3^7006.  Daa  Er- 
gebnisa der  Analyse  war: 

Nach  den  Bäheren  ^estandthcflen :  Nach  den  entfernteren  Bestandtheileu^ 


Nickeleiaen 

22,904 . 

Schwefel    • 

.     2,09 

Chromeisen 

1,040 

Phosphor    . 

0,02 

Magnetkiea 

6,6IS 

Eisen 

23,90 

Olivin       . 

38,014 

Nickel     .  • 

2,37 

I^brador 

12,732 

Zinn  * 

,    0,08 

Aogit       . 

19,704 

Kupfer 

'   0,05 

100,109. 

Chromoxyd 

0,62 

Kieselsäure 

33,03 

Talkerde     . 

23,64 

Eisenoxydul 

;  6,90 

Thonerde    . 

3,75 

Kalkerde    . 

2,83 

Manganoxydal 

0,07 

Kali    .        . 

0,38 

Natron 

0,28 
100,01. 

SchafbIuti.:  Analyee  dea  Vanadin-Bronzit's  aus  Steatlt- 
Gebirge  von  Bracco  an  der  Küste  von  Genua  {Münchn,  ge- 
lehrte Anzeig.'  1844,  817—819).  Ziemlich  gro8»blättri«r,  mit  I  deutlichen 
.and  2  undeutlichen  Durchgängen,  perhnutterglänzend ,  in  dünnen  Blfitt- 
eben  durchscheinPMd ,    grünlichgrau,   kaum  so  hart  wie  Flussspath,  an 

Jahrgang  1844.  4tf 


einigen  Stellen  Mhr  weich,  leicht  lersprengihar.  Cigetiiichwere  =  3,25S. 
Wird  dorcb  rerdunnte  Saltulure  lichte-apfflgrun.  Vor  dem  Lothrohre 
iut thcileo  fich  duone  BlattcbeD  der  Linge  nach  in  Faaern  nnd  ncbiuelieii 
•n  Rande  tcbon  In  der  Suaaern  Flamme ,  in  der  inneren  aber  unter 
•Urkem  Lenebten  in  je  einer  braunen  Kugel.  Mit  Borax  auf  Platie- 
Dralh  so  gelbem  Glaae,  das  bei  einiger  Sfilligong  auch  nach  dem  Er- 
kalten gelb  bleibt;  in  der  Innern  Flamme  ebenfalla  so  gelber  Glaaperle, 
welebe  nach  der  Abliurilüng  blaulicb-^rfin  'wird:  Mit  Phoapborsals  gibt 
••  in  der  insaeren  Flamme  unter  Abacbeldong  von  Kieselerde  ein  ge- 
■ittiKt^gelbea  CHaa,  dessen  Farbe  naeh  dem  Eriialten  verscbwimlet  «der 
Ina  Grfinlicbe  spielt.  Die  Aniiyse  A  ergab»  in  Vergleich  su  Borasit  aai 
da»  Aito*Nfy'<dbM  (B). 

A.  B. 

STi       .         •        49,500  .  51,338 

Xl       ..        •  5,550  •  4,388 

Ca     •  18>1M  18,S84 

ftg    .         .         14,118  16,«0ft 

^"0  *  3,377;  (f^e  +  lÜn)    8,S30 

in      .  3,650  0,000 

Ifa     .  3,750  0,000 

Ä       i         i  1,770  .  8,107 

00,741.  100,030. 

Ü9  aehetttl  daher  bloss  an  die  Stelle  einer  Qoantitit  Eiaenoitydvi  dm 
gemeinen  Brolisita  VliuadiD  und  Natron  eingetreten  \u  s^yn. 


6.  FowR^:  Vorkommen  von  Phosphorsinre  in  Gesteinen 
van  feurigem  Ursprung  {Limd.  Pkil0».  TruMmci.  1844^  /,  S3— 56). 
Posphorsiore  könnte  wohl  das  Bedinguisa  der  Frochtbarkeh  aiancber 
Boden-Arten  seyn.  F.  brscblosa  daher  sie  in  Gesteinen  feurigen  Or- 
aprungs  aoftusnchen,  durch  deren  Zersetiung  vieler  PÜancen-Boden  est- 
oteht.  Er  fand  dieaelbe  in  der  That  fast  in  allen  dienen  Geateinen  in 
geringer  Menge  vor  in  Verbindung  mit  Alannerde  n.  s.  w. ;  au 

1)  im  geseblftmmten  und  nngeschl&mmten  Porsellan-Tbon  von 
BrninuMrtT  in  Htfroii,  nicht  aber  im  Feldspathe  des  Granites,  durch  dessen 
Annetzung  Jener  Porseltan-Thon  entateht,  vielleicht  nur  weil  ihm  die 
Apparate  fehlten,  daa.  harte  Mineral  aufxuschiiessen« 

8)  In  grauer  Blasiger  Lava  vom  ÜA^iN,  die  man  su  KöU  als  daner- 
baflen  Ba'nstein  gebraucht. 

3)  In  weissem  Traehyt  9amßrmek£mfMa\  in  beiden  aiemlicb  h&nfig. 

4)  In  dnnkelgrdnem  Basalt,  Toadatono,  ton  Cmvemimle^  ßerbffA, 

5)  In  schwarsgrunem   Batalt,   sg.    Rawley*Bagg   von    DmdUfß. 
0)  In  alter  porphyrischer  Lava  mit  Rornblende*KryitalIen  voa 

VewVy  in  diesen  dreien  minder  häufig. 

7)  In   vulkanischem  Tuff  vom  Ventv  in  beachteuswertber  Meng^ 


TM 

B.     Geologie  und  C^o^o^e« 

N«  FaoHt:  Erwiderung:  auf  rfic  von  Bbrzbuu»*  ff^ffen  acin« 

ThPorU  der  Gebirss-Bildung  g^evtelKen  Einreden  (A.  Wa«^ 

lusR  NaturKeecliiebte  der  Uivelt.  Leipzig, •  1844  **),  Bsassuve'  erRter  Eid» 

MTurl  bezieilt  «icU  darauf^  daae  ich  bebaiipte,  der  Itohieiuiaure  Kallc  hSdpn 

uebeo  Qoarft  uM  melirao  damit  vorkommmden  Silikaten   ntobt  b^tüb^JJ^ 

koiiiieHy   wenn  Alles  im  fearipreo  Flusse  gewesen  wäre;    die  &ieiieLeffd«k 

biiltp  eich  mit  dem  Kalke  verbinden  and  die  Kobiensäure  detaelben  wei-. 

clicn  aiiiaaen«    BjBRSEEuoa  sagt,  indem  er  Diesea  anfübrt :  ^Dieaanuclit 

iiMler  .mehren   Einwürfen  gegen   die  Bildung   aof  troekenem  Wege  dai( 

Üaupt-Argument  aus.     Wäre   dieser  Einwurf  von  einem  Geologen »  dei^ 

pur  Dilettant  in  der  Cbeoiie  ist,    gemacht  worden,   so  hätte  es  gewis% 

keine  Verwunderung  erregt;   dass  er   aber  vou  einem    au8geseichoete% 

Chemiker  ausgeht^  ist  unerwartet.     Es  ist  bekannt,   und  Fdchs  gesteht 

die  Richtigkeit  davon  ein ,  dass  kohlensaurer  Kalk  unter  gewissen  Um» 

»tänden    geschmolzen   werden   kann ,    ohne   dass  er  zersetzt  wird.     Die 

timstände  bestehen  in  einem  Druck  ,   der  der  Tension  der  Kohlensäure 

ft»8  Gleichgewicht  hält.     Wenn   dieser  Druck  kein  nothwendiger  in  der 

plulonischen  Theorie  ist,    so  hat  die.  neptunische  in  dieser  Beziehung 

eitlen   entschiedenen  Vorzug.     Aber  Fuchs   gibt  selbst  an,    dass  diese 

Theorie,  welche  die  Schmelzung  des  festen  Erdballs  voraussetzt,   dabei 

auch  voraussetzen  mosste,  dass  das  Wasser  nicht  tropf bar-flössig  gewesen 

aey ,   sondern  gasformig  und  die  Erde  als  Atmosphäre  umgeben   hatte; 

eine  Atmosphäre ,  deren  Druck  vielfach  den  geringen  Druck  übersteigt, 

welrher  n5thig  ist,   um   die  Tension   der  Kohlensäure   beim   Sehmelzeit 

des  kohlensauren  Kalks  zu  verhindern.     Aber  wenn  der  Kobiensäure  die 

Tension  mangelt,  so  hat  sie  grossere  Verwandtschaft  zum  Kalk  als  die 

Kieselerde,  und  dieErkMrang  von  dem  Vorkotmnen  der  Silikate  in  den 

Urkelk  liegt  klar  wr  Aegen.     Diesen  Einwarf  mangelt  also  die  ob»> 

miselie  Stdtae^. 

Wie  wellen  nun  eehen ,  In  wiefern  der  Aneeprseh  von  Bbrcblh« 
riditig  Mryt  das»  meiner  Behau ptveg  die  ehemisehe  Sliltse  mangele.  -~ 
Es  ist  aftir  ans  der  ganten  Chemie  nichts  bekannt,  was  ei«  Analogon  an 
dem  ven  Bbreblios  hier  Gesagten  darböte,  wohl  aber  das  G«gentiiell^ 
«läse  nämlieh  der  Droefc  keine» 'Ein Uns»  auf  setehe  chemleehe  Wirkungen 
anstibt ,  wie  sie  zwisehen  Säuren  und<  Salz-Basen  stattfinden ,  und  die 
¥erwaMHMbafte'>Gesetze  nicht  abändert.  Die  Salzsäure  a.  B.  verbindet 
sieh  tinter  Jedem  Druck  mit  dem  Kalk  des  Kalksteins  und  scheidet  die 
Kohlensäure  aus,  wie  L.  Gmbmti  und  SoHAPHAwrL  gegen  BbriIslius  be^ 
wiesen  habend»*,  der  In  aciMm  Lehrbiutbe  <Bd.  V,  S.  B>  4ai  Gupgffntheil 


*    Jahrb.  1843,  817. 

**    Au»  einem  von  dem  Hrn.  Verf..  begleitet  von  dem  finncken  am  bäldia«  Aufnahme 
nirgetheiltee  BofcQ.wör|licb  .ibgedrii^kt. 
•♦•    8.  LzoF.  Gmblin*s   Handbuch  der  tb^öretltchen  Chemie,   Bd.   I,  S.   IM  mid 

4G« 


«4 

MMSptete«  Wer  «6cbte  daher  sweifrla,  dae«,  wnm  man  tropf^rflnt- 
aa^e  Kieselerde  auf  tropfbarflasaig^pn  kohlensauren  Kalk  wsrfcen  iaaaeo 
fcSnatey  daaaelbe  errelgen  wurde?  ich  «ag^  tropfbarflnaaige  Kiesel- 
erde,  deren  Scbinelspunkt  den  des  Piatioa  «reit  öbersf^ifri ,  wobei  die 
Tension  der  Kolilei»siure  vrrbaltnissmisii^  |reateigert  werden  miisste,  so 
dass ,  wean  aoeb  nach  der  plutoniüehen  Ansicht  das  in  der  Atnosphäre 
enthaltene  Wasser  daranf- lastete,  sie  dnrrh  diesen  Druck  ebpn  se  wenif^ 
hätte  snruck((ebalten  werden  können,  als  sie  bei  dnem  nn|^lucklieheo  Ezpe- 
fiasent  von  Tbiloribr  snrnckgehalten  wurde.  „Thiloiubr*s  flüsaiige  Koh- 
tensiare  ffibt'^,  wie  ScbafhIotl  gans  richtig  safct,  »eiaea  neaen  Beleg. 
sad  das  grosse  Unglück,  das  sich  in  PmrU  ereignete  und  wo  ein  Men- 
aebenleben  als  OpfSpr  6el ,  xeigt ,  wie  geßLhrlich  es  sejr,  chemische  Zcr- 
aetsungen  durch  Wahl- Verwand  tschaft  berTorgebracht  mittelst  mecbani- 
«cber  KriUe  beherrschen  an  wollen.'' 

Was  in  dem  gegebenen  Fall  die  Kieselsaure  und  KohlensUire  anbe- 
langt , ,  90  iat  wohl  tu  bedenken ,  dass  diese  beiden  Säuren  aieb  oickt 
etwa  nur  kurse  Zeit,  sondern  Jahrhunderte  lang,  so  au  sagen ,  naa  den 
Besits  des  Kalks  gestritten  haben  mussten,  und  dasa  die  darüber  l»efind- 
liche  wasserreiche  und  gluhend-beisse  Atmosphftre  während  dieaer  Zeit 
gewiss  nicht  immer  stagnirend  gewesen  wäre,  aaadern  sehr  oft  in  hef- 
tiger Bewegung  sich  liefunden  hätte,  wodurch  die  durch  die  Kicaelaänrs 
(wenn  auch  anfänglich  nnr  tbeilweis«)  freigmachte  Koblenaäure,  die  doch 
iiogleivh  expansibler  ist  als  daa  Wasser ,  hätte  fortgeführt  und  von  der 
Atmosphäre  aufgenommen  werden  mäaaen*  Uad  wäre  aie  einmal  ausge- 
trieben geweaen,  so  hätte  sie  gewiss  nicht  wieder  snrnekkehreo  köaaeo» 
um  den  Kampf  mit  der  Kieselsäure  nenerdinga  au  beginnen.  Dieses, 
meine  ich,  sollte  aacb  einem  Dilettanten  in  der  Chemie  einleuchten. 

Dass  der  koblensanre  Kalk  oaler  einem  gawieaea  Draek  g^acbmel- 
aen  werden  kaan,  obae  seine  Kohlenaäare  a«  varliavaa,  läagae  ich  iMcbt; 
und  wenn  ich  auch  in  Zweifel  stehen  wollte,  ob  aie  bei  einer  Tagipara- 
t«r,  bei  welcher  die  Kieselerde  trapftar  wäre,  «atar  dass  Drnak  «iaer 
bewegten  Atmosphäre  auch  nach  snrMigebattaB  werdea  käiinay  aa  wnrde 
man  wohl  Grund  haben  auf  dieaes  aMin  Bedenken  wenig  oder  gar  niebt 
gu  achten;  ao  aber»  da  die  Tenaion  der  Kobiensänre  »ichi-  daa  alleia 
Wirkaame  bei  diesem  Proaeose  ist,  aaadem  aacb  varanglicb  die  Vcpwaadt- 
aiehaft  der  Kieselerde  anm  Kalk  mitwirkt  and  milbia  awei  Kräfte  dabei 
lliätig  aind,  ao  hat  meiae  Bebauptoag  wm  viel  far  aieb  ala  imaad  alwaa, 
waa  niebt  durah  direkte  Verancba  bawiaaanj  aoadera  aar  aaa  de^  Analogie 
araclilossea  werden  kaaa. 

Maa  wird  mir  doch  niebt  daa  Experimeiit  von  FarsiiOLa«  entgegen> 
atellea  wollen ,  welcher  Qnara-Pnlver  uad  kobiensaureD  Kalk  in  eiaer 


8ciUPaXim.'t  Rede:  Die  Geologie  la  Ihrem  VerhältalsM  an  doa  äkrtgea  Matsrirbsea- 
aeksflea,  MUmhen  1843,  S.  64. 


725 

eiseni«B  FUteh«  eingesebfosscn  efti«  Stunde  lang  der .  W«ianKl81flifitBi 
•OHgfesptzt  und  nachher  (gefunden  hat,  daas  nur  aehr  wenig  koblenanww 
Kalk  xer«etst  worden.  Ich  möchte  Hrn,  Pbtzholdt  aagen:  maeben  Sie 
das  Experiment  noch  einmal,  aber  8o,  dasa  der  Quarz  tropfbärfläaatg 
wird,  und  lassen  sie  beide  Körper  längere  Zeit  aufeinander  wirken,  und 
wenn  Sie  mir  dann  das  zusammengeschmolzene  Quarz-Pulver  neben 
üDsersetzteai  kohlensaurem  Kalk  zeigen  können ,  dann  werde  ich  niicb 
für  widerlegt  erklären,  obwohl  die  Umstände  bei  einer  verschlossenen 
nisernen  Flasche  nicht  dieselben  sind,  wie  in  der  freien  Natur.  Ich  werde 
mich  dann  beeilen  mit  Ihnen  den  Triumph  des  Plutonismns  zu  feiern 
und  unbedenklich  zu  seiner  Fahne  sebwuren.  —  Er  wird  mir  aber  verronth- 
licb  erwiedern :  den  Versuch  so  zu  machen  bin  ich  njebt  im  Stande; 
denn  wenn  ich  auch  die  zum  Schmelzen  des  Quarzes  erforderliche  Hitze 
hervorbrint^en  könnte,  ho  wurde  ich  kein  Gefäss  finden,  was  eine  solche 
Tortur  auszuhallen  geeignet  wäre.  Barauf  rofisste  ich  ihm  entgegnen: 
wenn  Sie  also  Dieses  nicht  können,  so  nehmen  Sie  mir  nicht  übel,  wenn 
ieb  Ihnen  sage  ,  dass  ihr  unvollkommenes  Experiment  gar  keinen  Werth 
hat,  dass  es  auch  nicht  das  Mindeste  zu  Gunsten  des  Plutcmismus  be- 
weist und  allenfalls  nur  dazu  dienen  konnte,  in  der  Chemie  nicht  Be« 
wanderte  zn  blenden  und  irre  zu  machen  *. 

ScMAFMAurr.  hat  bei  einem  ähnlichen  Experimente  gefunden,  dass  in 
einem  weissgluheuden  und  verschlossenen  eisernen  Cylinder  die' Zerse- 
tzung des  kohlensauren  Kalks  vollkommen  von  Statten  geht  und  ein  Ge- 
neng von  Eisenoxydul-Silikat  und  Kohleustoffeisen  gebildet  wird,  letztet 
'sehr  nahe  entsprechend  der  im  Kalk  enthaltenen  Kohlensäure.  Bei  einem 
andern  Versuche  entstand  ein  neutrales  Kalk-Silikat  (C'  Si)**. 

Man  könnte  aber  viellricht  noch  vorgeben,  dass  die  Kieselerde  eine 
an  schwache  Säure  sey,  als  dass  sie,  wenn  auch  geschmolzen,  die  von 
mir  postulirte  Wirkung  hervorbringen  könnte.  Dabei  muss  ich  an  die 
ebenfalls  sehr  schwache  Borsxsäure  erinnern  ,  welche  aber  doch  die  so 
starke  und  eben  nicht  sehr  fiuchtige  Schwefelsäure  aus  ihren  Verbindun- 
gen mit  Salz-Basen  in  der  Hitze  zu  srbeidcn  vermag;  was  mithin  ganz 
analog  ist  mit  di*ni  von  mir  angenommeneu  Vorgang  bei  der  Wirkung 
der  Kieselerde  auf  den  kohlensauren  Kalk.  Übrigens  zeigt  sich  diese 
Erde  in  vielen  Fällen  nicht  so  gar  schwach ,  indem  sie ,  wenn  sie  ein- 
mal gewisse  Basen  ergriffen  hat  und  damit  fest  geworden  ist,  oft  den 
atärksten  Säuren  hartnäckigen  Widerstand  leistet,  wie  uns  ilas  Glas  und 
mehre  naturliche  Silikate  beweisen« 

Dem  Allem  nach  kann  ich  mich  in  Betreff  diese«  Punktes  von  Bni- 
siujus  nicht  für  geschlagen  halten;   vielmehr  mochte  es  mieb  dunkln» 


*   l^ber  Pbtzholdt*^  Erdkunde  vcrgl.  die  Reseniioa  In  den  Münekn.  gel.  Anxeii|. 
X,  S.  1017. 

•*   9.  dsMtB  Rade  S.  6S. 


7W 

4mn  1b»  Mn  An^iB  gAnalieb  miMimigeii  9^.    Ww  ivoü«»  tia«  < 
WM  rr  weiter  eegt* 

In  Betreff  der  Steinkohlen-Bildung^  sagte  ich ,  dass  der  Kohlensloflf 
wahrscheinlich  von  der  Kohlensäure  herstamme  und  durch  die  Zersetzung 
derselben  der  Sauerstoff  in  die  Atmosphäre  gekommen,  dass  aber  dieser 
Tm  Verhaltnisse  au  der  im  Erd-Körper  vorhandenen  Kohlen-Masse  zu 
'wenig  zu  seyn  scheine.  Diesem  fügte  ich  zur  Ausgleichung  dieses  Hfiss- 
VerhSltnisses  bei,  dass  wahrscheinlich  ein  Theil  äe»  aus  der  Kohlensaure 
geschiedenen  Sauerstoffs  zu  anderen  Zwecken  verwendet  worden,  nament- 
lich zur  Bildung  des  Gypses,  welcher  vermoihlicb  ursprunglich  als  unter- 
scbweffligsaurer  Kalk  vorhanden  gewesen  und  erst  später  durch  AofbalimiB 
von  Sauerstoff  in  Gyps  umgewandelt  worden  sey.  Nachdem  Bbrzsuos 
Dieses -angefühlt,  fahrt  er  fort  (S.  743): 

„Fuchs  bat  den  Chemikero  eine  gewisse  Leichtfertigkeit  io  der  Aa- 
nähme  der  plutoniach-geognostischen  Ansichten  vorgeworfeo.  Was  er 
an  ihre  Stelle  gesetzt,  hält  er  für  besser  begründet.  Man  wird  ihn  dann 
natürlicherweise  fragen  ,  wie  der  Gyps  aus  der  unterschwefeligsauren 
Kiikerde ,  die  Öa  $  ist ,  entstehe  und  wohin  die  Hälfte  des  Schwefels 
oder  der  Schwefelsäure,  die  bei  der  Oxydation  dieses  Salzes  gebildet 
werden  musste  und  dann  zur  Sättigung  keinen  Kalk  hatte,  gegangen  ist. 
Man  wird  auch  einen  annehmbaren  Grund  kennen  lernen  wollen ,  wess- 
halb  so  viel  von  diesem  auf  nassem  Wege  gebildeten  Gyps  waaserfrei 
angeschossen  ist^^ 

Es  ist  mir  damals  gar  nicht  in  den  Sinn  gekommen,  den  Chemikern 
hinsichtlieh  der  Annahme  der  plutonisch-geogouischen  Ansichten  Leicht- 
fertigkeit vorzuwerfen;  man  gehe  meine  Abhandlung  dnrch  und  zeige 
mir  die  Stelle,  aus  welcher  Dieses  geschlossen  werden  könnte.  Ich  halte 
auch  damals  wenig  Grund  gehabt ,  den  Chemikern  diesen  Vorwurf  su 
machen.  Jetzt  hätte  ich  freilich  dazu  mehr  Ursache ,  da  sich  die  gros* 
sten  Chemiker  der  Plutonisten  so  eifrig  annehmen  und  sie  in  ihren  Nö- 
then  auf  alle  mögliche  oder  auch  unmögliche  Weise  zu  unterstutsen  be- 
strebt sind.  Was  nun  die  Bildung  des  Gypses  aus  dem  unterschwefelig- 
»auren  Kalk  betrifft,  so  muss  ich  gestehen,  dass  mich  der  darauf  bexög- 
liehe  Satz  von  Bbrzblius  sehr  unangenehm  überrascht  bat.  Es  roussfe 
ihm  meine  Abhandlung  so  'sehr  missfallen  haben ,  dass  er  es  gar  nicht 
der  Muhe  werth  hielt,  die  Zusätze  zu  derselben  zu  lesen;  denn  hätte  er 
sie  gelesen,  so  wurde  er  im  Zusatz  No.  7,  worauf  schon  im  Text  hhi- 
gewiesen  ist,  die  Erklärung  dieser  Umwandlung  mit  deutlichen  Worfen 
(gefunden  haben.  Sie'lautet  daselbst  Wie  folgt:  »,Der  unterschwefetigsanre 
'Kalk,  wfe  wlrihn  als  chemisehes  Präparat  kennen,  enthält  ein  Mischungs- 
Gewlcht  Kalk  und  1  Miaehungs-Ge wicht  unterschwefelige  Säure,  uod 
diese  besteht  ans  2  Mischungs-Gewichten  Sauerstoff  und  %  Mischung!- 
dkiiwielilen  Scbwafel',  .and  ,gibt  mithin  ,  wenn  sie  •dwrcjii.  Anfnahma  ves 
Sauerstoff  ohne  Ausscheidung  von  Schwefel  in  vollkommene  .Scbwefd- 
säure  umgewandelt  wird ,  2  Miseliunga-Gcwichls  4isasr  S&iie.^  alss  1 


727 

MJaeboDgs-Qewicbt  mthtf  als  der  vorhandene  K«lk  sÜUlsr^n.l^ann.  .^ena 
man  nuu  Aiiniaimt,  das«  anfänglich  in  der  Natur  unteracbwefetigaaDrajr 
Kalk  exJ9tirt  und  sich  spater  iu  Gyps  umgewandelt  habe,  so  mnsste  nebst 
dem  zu  dieser  Umwandlung  nÖthigen  Sauerstoff  antb  1  Mischunga- 
Gewicht  Kalk  hinzu{;ekpmmen  seyn ;  was  leicht  hat  geschehen  können» 
da  überall  genug  kohlensaurer  Kalk  vorhanden  war.  —  Es  mochte  aber 
auch  ein  Theil  des  unterscbwefeligsauren  Kalks  auf  andere  Weise  in 
Gyps  verwandelt  worden  seyn.  Die  an  den  Kalk  gebundene  unterschwe- 
feiige  Säure  zerfällt  bekanntlich  bei  einer  Temperatur  von  48^  R. 
in  Schwefel  und  schwcfelige  Säure ,  der  Schwefel  fällt  aus  der  AuHö- 
auug  nieder  und  die  schwefelige  Säure  geht ,. indem  sie  Sauerstoff  aüa 
der  Luft  aufnimmt,  allmählich  in  Schwefelsäure  über,  und  ea  bildet' sich 
sofort  Gyps.  —  Dass  dieser  Prozess  öfters  stattgefunden  haben  rouss» 
beweist  das  nicht  seltene  Vorkommen  des  Schwefels  in  den  Gypa* 
Gebirgen*'. 

Pieae  £rkläroug  wurde  Hrn.  Bbrzruvs,  hätte  er  sie  gelesen,  boffenl- 
lich  ganägt  haben ;  wo  nicht,  ao  hätte  er  beliebig  seine  £inwandBi^  .da- 
gegen inaciicii  können. 

BBRXBUüa  will  auch  einen  annehmbaren  Grund  kennen  lernen,  weit- 
halb  80  viel  von  diesen,  auf  nassem  Wege  gebildeten  Gyps  wasaerfrel 
angeachoaaen  ist.  Dieser  Grund  ist  nicht  sehr  schwer  zu  finden,  wenn 
man  annimmt,  dass  der  nnt'ersehwefeligsaure  Kalk  durch  Anfnabmis  von 
Sauerstoff  aus  der  Luft  in  schwefelsauren  umgewandelt  wurde.  '  Dadureh 
muaste  Warme  entstehen,  welche  unter  gunstigen  Umständen  leicht  auf 
den  Grad  steigen  konnte,  dessen  der  Anhydrit  zu  seiner  Bildung  bedurfte; 
und  diese  konnte  noch  befördert  werden,  wenn  die  Auflösung  des  unter» 
achwefeligsauren  Kalks  etwas  konzeotrirt  oder  zugleich  noch  ein  Kör- 
per, z.  B.  Kochsalz,  vorbanden  war,  welcher  auch,  um  sich  anfge« 
loat  zu  erhalten,  Wasser  in  Anspruch  nahm.  ^  Eine  besaere  Erklärung 
wird  mir  Sehr  willkommen  seyn;  nur  bitte  ich  dabei  daa  Zentral-Feuer 
aus  dem  Spiele  zu  lassen;  denn  dass  durch  das  Feuer  der  Gyps  leicht 
in  Anhydrit  umgpwandelt  werden  kann,  weiss  ich  schon,  so  wie  mir  auch 
nicht  unbekannt  ist,  dass  der  Anhydrit  öfters  durch  Aufnahme  von  Was« 
aer  zu  Gyps  umgeschaffen  sich  findet.  —  Nun  möchte  ich  aber  aucb 
einen  annehmbaren  Grund  kennen  lernen,  wesshalb  ungleich  mehr  Gyps 
als  Anhydrit  gebildet  wurde ,  wenn  die  Bildung  nicht  auf  naaaem ,  aon« 
dem  auf  trockenem  Wege  geschehen  seyn  sollte. 

Weiter  sagt  Bbrzblivs:  ^Fochs  erklärt  die  Spalten  der  Gebirge« 
so  wie  ihre  Senkungen  und  Erhöhungen,  die  Gänge  und  Ausfüllung  ana 
dem  Schwinden  und  Bersten  der  Masse  während  der  Eintrocknung,  wo- 
bei das  noch  Festweiche  in  die  Spalten  eingedruckt  wurde  und  G£og.e 
bildete  9  worüber  man  sich  mit  einigem  Recht  verwundert ,  wie  ea  nach 
der  Auatrocknung  seines  festweichen  Zustandes  als  cjne  später  steinhart 
gewordene  üiaase  den  Baum  so  vollkommen  auafällea  konntei  in.  daa  tß 
im.  weichen  Zustande  eingedrungen  war'^ 


n9 

M  kMOi  «0  eia^r  Ahnliebkeit  mit  Ytthog^me»  «ad  g«prewl»a  Qaan- 
KryaUllea  brinR^en  köoneo.  Welcher  UmsUnd  kooBte  wobl  eiufa 
blar«r0n  Beweis  dafür  liefern,  des«  der  Qiuirs  nocb  floMiig  oder  diNsb  «oeii 
weicb  war,  al«  der  Feldspath  acbon  kryataliiüirte  ?  Dieaa.  iai  •btiw  eine 
aebr  wiehliKa  Thataacbe ,  welebe  die  AafoierkaaiBkeit  der  Geo|oa«B  in 
hobeaa  Grade  verdicot,  Naeb  vulkaniscbeu  Priaaipiea,  nach  deofii  wir 
«oa  alle  Gebirgnarten  als  feuerfläaaig;  denken,  kann  dieaelbe  durebaus 
nicbt  erklärt  werden ;  denn  Kieaelerde  aobmilzt  fqr  aieb  bekaaailich  writ 
sebwerar  und  sollte  demnaeb  weit  fräber  eratarren ,  ale  .^a  Silikat  voa 
Tbouerda  und  Kali,  Hiernacb  sollte  man  also  scbliesa^a,  daaa  aieb  der 
Quarx  überall  in  Kryatallen  ausgebildet  und. der  Feldspath  .von  ih«  unter- 
druckt  finden  nusste«  Oa  sich  Dieses  aber  gerade  in  umgekehrten  Ver- 
haitniaae  zeigt,  ao  mnss  aieb  daraua  ein  aprecbendcr  Beweia  Cor  4ie  aickt 
l^niig  stt  würdigende  Thataacbe  ergeben  daaa  bei  der  Eiitatebuug 
^  Urgebirgea  das  Peuer  nicbt  allein  alle  Wunder  gethaa  habe, 
sondern  dass  die  richtigste  Vorstellung  von  der  £ntatehung  der  krjslai- 
Jiniaeben  Gebirgearten  wobl  immer  die  bleibt,  bei  welcher  wir  dem  Wm- 
•ar  und  Feuer  gleiche  Scböpfnnga-Recbte  einräuman". 

Dieaea  atebt  ganz  im  Einklang  mit  dem  von. mir  4  Jahre  fräber  io 
dieaem  Betreff  Geaagten.  Ob  Schbbrbr  von  Diesem  Kenntnisa  hatte  oder 
nicht,  kann  gleichgültig  aeyn.  Es  ist  wohl  möglich,  dasa  er  selbat  asf 
dieses  buchst  wichtige  VerbSltnias  verfallen  ist,  znmal  da  ea  ao  aabe  lie«j;t, 
daaa  man  sich  wundern  musa,  daaa  ea  ao  lange  übersehen  werden  konote. 
Man  kann  überhaupt  sagen  :  daaa  wenn  swej  verschiedenartige  Miaera- 
Ken  miteinander  verwachsen*  sind  und  dss  eine  in  daa  andere  nebr  oder 
weniger  eingedrungen  ist,  dasjenige  suerst  fest  geworden  seyu  musste, 
waa  sich  in  das  andere  eingebettet  oder  darin  einen  Eindruck  hervor- 
gebracht hat  So  findet  sich  in  grossk5rnigem  Granit  von  Zun»el  Qosrs 
und  grossblättriger  Glimmer  oft  so  miteinander  verwachsen,  dasa  letifrr 
theilweise  ins  Freie  hervorragende  Tafeln  bildet,  und  tbeilweiae  aicli  tief 
in  Quarz  gleichsam  hineingeachnitten  bat  Wie  hatte  Dieaea  gcachehrs 
können,  wenn  der  Quarz  vor  dem  Glimmer  erstsrrt  gewesen  >ir&re?  Ebrs 
so  findet  man  dort  auch  öftere  Glimmer  in  Feldapatb  eingewachsea. 

Der  Quarz  scheint  überhaupt  nicbt  nur  da,  wo  er  einen  Gemeagtbril 
der  Urgebirgsarten  ausmacht ,  sondern  auch  anf  Gingen  und  in  Höhle«, 
wo  er  mit  andern  Mineralien  vorkommt,  nicbt  selten  zuletzt  krjstallisirt 
zu  seyn ,  wie  die  oft  in  ihm  befindlichen  anderen  Mineralien  dentlick 
dartbun.  —  Was  die  Mitwirkung  des  Feuers  bei  der  Gebirgs-Bildoof 
anbelangt,  wovon  Schbbrbr  spricht,  so  bin  ich  damit  insofern  einverstao- 
den,  als  damit  nicht  primäres  Feuer  gemeint  ist,  sondern  sekundire«, 
d.  i.  durch  den  Bildungs-Prozess  erseugles. 

Es  ist  mir  sehr  soffallend,  dass  BbrzbiiIijs  auf  daa  VerbiltniSa ,  is 
welchem  Quarz ,  Feldspath  und  Glimmer  im  Ckanit  zu  einander  stehen, 
nicht  eini^egangen  ist.  Ich  kann  mir  Dieaea  nicht  anders  erklären,  al« 
dass  er  diesen  Punkt  ganz  übersehen  bat,  und  glaube  daher  erwarten  xd 
dürfen,  dasa  er,  nua.  darauf  aufmerksam  gcmaf$bt|  in  einem  der  aäcfastea 


731 

Jabrev'Btfrldile  «feia«  £rUli«ns  iMüker  «taiitMgMi  wep^  9  mo^mtS  ick 
■ehr  ffespamit  Wn. 

ODt«rii68S*n  •  Imt  Gvrt.  Bitcmp  sieh  bmaohl^  4ie—M  V«f  bfiltniiifl  voi» 
platoaUckeii  GcMebtepuHiit  «u«  s«  erkliwn  *.  Dtr  8i«ia  draMti,  w»i  «r 
in  dteMw  Betraff  «H^»  ii*  Inm  dieMr:  d«»  Gabw,  wortut  4«r  GtMiit 
gt bildet  worde»«  wird  al«  citte  gtMtaolsüae  homog^ae  Masae  var««i* 
iceaellity.wmia  das  Kali  gmr  firballaog  das  fittaaigtii  Zaitlaadaa  vartug- 
lieb  beürttg.  Bei  der  dana  aiagetreleaea  Abbabluiig  «o|p  eicb  eia  Tbail 
desaelba»  autfack,  am  Peldapalb  su  bildeia ,  wabei  die  Maate  »lreii||llaf- 
siger  «riiMa. '  Dadarab  uad  la  Palga  dee  lartsabrailfodra  AbköblvMg 
auMsta  am  ao  aielnr  >die  Eialarradg  baacMtaaigt  werde«  aad  gleidiseiti||^ 
mit  daai  Feldapatfa  aicb  äbenebuaeigeKiaaelerde.aU  Qaara  aai(«<;beidea. 
Der  Gliiftia»ar  JirTatallisiHe  alch  saletat .  aU  der  lakbUlueaigata  £ie«ea|[« 
tbeil  des  GraoMa  (laiaea  Wisaaaa  ist  der  .gew4»baUebe  Gliamer  nerkfie^ 
stteagiflitaiBar  als  der  FeMapalb);  «ad  da  er  weit  wauigcir  K^eaelerda 
eatbäh  aia  der  FeUsfall^  sa  -musale  sieb  bei  seiaer  Bllduag  verbüllttiaa- 
aiäsig  auch  aebe  Qaeva  «asacbaidea«  r-  I>«a  ebea  Aagefd|)r4e  djatae  aar 
tum  Bewaitiey  auf  welebe  Abwege  ein  soast  in  der  Wiiweaaebaft  »q  koeb- 
stehender  Mann  geratben  kann,  wenn  er  die  Natur  als  Fahrerin  verläsut. 
Wer  »öchte  da  nicht  van  selbst  einseben,  dass  hierbei  die ' natnrlicha 
Ordmaait  dar  Diage  gana  itogakebrt  wardea  ist! 

Wer  weiss,  ob  aiebt  nosb  Jamaad  auf  dea  JBiaCallkoaioty  aad  rih 
melaa  aogar  eaaehon  ciaaiahgebftrt  au  babaa:  däa  philaalsclie  Feuer  .a^T 
ein  gaiis  anderes  als  das  gawöhalicbe,  4iad  ealUviiae  dsdarab  die  Kiesel* 
erde  w^t  langer  iliaaig  arhattaa  werden  aefn,  als  die  Subatanc  des  Feld- 
spslbes  aad  OUmmafs.  —  Mit  Hiilfe-dieaea  Feuers  liease  sieh  vielleif4it 
such  die  Sablimatien  der  BiAtarerda  «ad  die  Doleaiitialrang  des  Kalk- 
steins erklireii. 

Nun  iioeb  ein  paar  Worte  in  Betreff  dM  Aaiorphisaitts  ,  ^teii 
BBRZBLRra  «ach  iai  Eiagaa|;  sa  seiner  Kritik  .bernbrt »  tadain  er  aegl: 
ffii^  Anaieliteo ,  von  daoaa  er  (Fkroas)  ausgagaagea  ist ,  sind  hervorge- 
gangen aaa  desi  sarasfaebaa  Zustaada  fester  Körper,  dem  An»orpbis- 
niut  ood.  Kryslailiaains,  die  er  vor  einiger  2^1  geMead  s«  maeliiiii 
•uchte,  und  welebe  ieb  bereits  io  den  Jabrea-Beriebteur  ii9dd»  S.  184  vmd 
iSaa,  S.  57.  aagelillirt  baba^ 

i>a  Bbr;zbucs  ia  den  «angefdbrtan  Jalwes*Berif  htaa  dM  AaierplMO« 
mos  aiebt  gtealig  bearlbeilty  so  aiöohte*  auin  vieUetebl  daraas  lolgerii, 
dess  er  gar  aiebt  beatobe  aadsonsob  meine  Theorie  der  Gebir^s-Bildaiig 
keine  Basis  liebe.  Se  iei  es  aber  nicht.  AUerdiags  ist  diese  Tlieorje 
MS  der  L^hre  vom  Amorphiemus  hervorgegangen  »und  verdank«  sie  ledig- 
lich dieser  Lehre,  welche  des  Hflnderaissy  was  bisher  dem  Neptaatsmaa 
im  Wege  slsad,.  wegriomte,  indem  eis  seigte,  dass  awai  weseayieb  ver- 
ichipdene  Znstande  der  festen  Körper  wohl  so  unterscheiden  seycn,  der 


*    •labrbttch  der  Mioeralogie,  Oeegnotle  etc.,  18A3,  8.  38  fte, 

I 


782 

•inovpli»  Mi4  dier kryvtalHitiMlM»  mHl4«M  pieiit  UoM  «n«  ll«s«i|(eBy  wie  m«a 
biiiher  anKenommeD  batCa,  aoodern  ««ch  ant  faatea  ^«qaorpbea  Körprra 
ItrystatHnlaehe  hanrorgaliaii  kdosen  omI  Abarbsapt  allar  Jurfatailmiachco 
BiKIttiii^  dar  amorpbe  Zaatanil  vorauagaban  siiiaa.  Dleaem  atebi  feat  and 
wird  aebwarliah  )anaia  omKaatoaaan  warden  kaniie«;  e«  tat  aacb  dirsr 
Lahra '  bareita  van  mabrm  berabaatan  Cbeaaikaro  ala  ricbtig;  aaarfctnal 
«nd  in  aaRi^aaeieborta  ehemiaeba  Warka  iibarga|^«iieaay  woraus  «ia  i^wiai 
iilehl  Wradar  vardritif^t  werdaii  wtrd«  £a  wftra  dabar  öbarfliiaaii^,  wetia 
icb  hier  noeb  atwaa  so  Ibrer  Vartbaidigonf  aagen  waUla.  Ühri^aos  aio« 
iah  BBRBBLfoa  daubao,  daaa.  ar  auab  ala  dao  üirbabar  da^  k^hrt  vom 
Ainorphiamoa  arkaiint,  lodaaaaa  aMneba  Aadafa  .nidit  ao  g^erecbl  aia«!, 
oder  von  amarpliaii  Körpern  wie  von  aait  sraltao  Zeitau  bor  b^aantei 
'  Dingen  apreehan,  da  dacb  davon  fraliar  oiabta  bekannt  war,  ala  der  Naair, 
der  aber  in  einer  gans  anderen  Badantong  genooMwan  wurde. 

leb  werde  aof  dieae  Gagenalftuda  wieder  suräekkooiaMue  bei  eiaer 
-neuen  Aaflaipe  der  Tbaorie'o  der  Erde,  die  ieb,  um  deii  vieles,  deashaU 
■n  midi  ericanf^eoen  Avfforderangea  an  efttapreobany  deinaaehal  zu  wer- 
anatatten  geaOBDan  bin.  Ksa.  Fucaa. 


MoROHiaoff  und  Dti  VsftivsinL:  Note  «bar  die  iLqnivalente  des 
•Permiaaban  Syalamaa  in  Eur^fm  nnd  Überaiebt  satner  loMii- 
len  Arten  iBittUi.  04öi.  i844  ^    *  9  1»   47(->-61«),    SeUieasI  sich  au's 
•Jahrb.  1849,  91  and  1844^  8t-*-M  n.  a.  an. 

1.  Für  die  Sehiehten  zwiaehan  dem  Stainkoblan-Gebirge  ssd  fioatfn 
Sandateine  hatten  D'OMALiüa  d'Haclot  and  Hoax  swar  acbon  besoadere 
-Beaennsnf^en  vorgeaehlagan ,  die  Benennungen  ^Pcneiaclies''  {arme»?) 
nnd  „Panminerytlirftiachea  Gebiide^^;  doch  glauben  die  ViF.  ihre  von  Ortru 
de«  Vorkammena  entlehnten  Namen  vorsiehen  au  möaaen.  — >  Auch  bc- 
Kfrenzen  hIc  et  jetzt  nicht  mehr  ao  ivie  im  Anfange  (wie  ate  such  apätcr 
achen  angedeutet),  indem  daa  Reibe  Liegende  vom  Steiukohles-Gebiree 
-getrennt  werden  moaii*.  v.  Gutbibr  bat  die  Pflanzen,  welehe  in  der 
'Kohlen*Pormafion  and  im  RotbUegendea  bei  Zwickau  vorkosusen»  getreaal 
oiegeaammelt  und  anfgefölirt  und  gezeigt ,  daaa-  die  des  letzten  swtf 
Genera,  aber  keine  Arten  der  Kohle n-Formation  esthalten  "^^  dagegen 
-batien  die  VIF.  einige  Arten  dw  Permiaeben  Syatemea  wieder  dabei  er- 
kannt. Auch  ruhet  dieze  Bildung  daaalbat  abweiebend  auf  der  Kohle»- 
Formation  und  geht  allmählieb  naeh  oben  in  den  Zechatein  aber.  Dm- 
aelbe  findet  in  Obenehiesien  zwiaohen  WmUenkwrff  und  Giat%  Statt,  wo 
unmittelbar  über  der  Kohlan*Formatien  rothe  Niederachlage  ala  Stelirer* 
treter  dea  Rothliegenden  einen  aehwarzen  KaUatein  untergeordnet  enthaltefl« 
in  welabem  aieh  Zeebateia -Fiaabe  (Palaeoniacua  Vratialavienei« 


*    Wa«  schon  in  altern  und  Jängern  deutschen  Schriften ,   B«menlti«h  «ach  in  da 
LcthJta«  grHchehen  Ist.  D.  R. 

**    Jahih.  UI38>  197. 


7ta 

nii(f  P.  I«f^idari]if  A«.  ««^.) '  mit  *P«rmf«clM»ii  Mmm»«  »wimwiwüwtq, 
fiijibeitondttr^  rntt  «m«r  O  (tt>«i topfe  rin-Art^^  die  ^nieht  im  Koblen  G«Imb|B«- 
vorkommf,  aber  Mr  St  ScbrfM^n  l>»rm«»ii^«  «rhr  beMicbneBd  ist)  wie. 
ftnfl  GdpvfittT's  Unter«uehttiiig  <vh*MH,  di*r  «Hob  alle  etidera  PUmii*«-. 
Aftfii  vi^recrliifden  nfHiUbt  von  denen  der  Sietotfcoblen.  ■  Daher. ettel)«ber 
dif  R«tben  Sandaieiiie  ^  Sehiefev ,  Merg;el  uad  Koegloiuerate  S^Meisimmi 
kehl  Z#eiM  mehr  bteibi;  < 

Aber  aacb  obeewürts  wird  man  eilien  Tb«il  dea  DeiOecben  Bunt*: 
SüHdateine  aani  Permlacbeo  Syateme  sieben  müeaen,  was  um  ao  wiebligef 
bit,  ala^dnreh  das  finde  der  gansen  paliieiBoiaebeii  Eeriede  mitten  ia 
diesen  verlegt  wird,  ao  daaa  Zeebateln  und  Kopferacbiefer  mitlen  in  Sand* 
steine  and  Kdnfitlom'erate  w9e  in  RmtHtmd  an  liegen  kfimen»  In  der  Tbat, 
ssfigt  der  Zeebstein  in  DenUMund  die  innifptte  Verbindung  mit  den* 
untern  Schichten  dea  Buntakndsteiba.  Ea  wäre  also  nicht  .mir  der.. 
BtiiilsandafeTn  mit  E^b  db  BtAinacMVT,  Corta,  ALTiiAiia,  [Volts]  o*  •«. 
Aotofeii  in-3  Ablbeilinagen  au  trennen,  aonde#n  «neb  die  untere  Abtbe»* 
IniiK,  nflitt1iclti'(der  Rothe  Samlatein]  der  gans«  ttntere  Pelrof«liteu*froin 
Buiitsandatein  ala  ein  Äqaivalent  des  AnemcAeü  liupfcr*S«ndateinea  an 
betrachten,  degegen  der  obre  oder  ei^en fliehe  Bunte  Sandstein  (bei  Snl^ 
bad  mit  vielen  Foaail-Reaten)  bei  der  Triaa  an  belaaaen ,  d«  dieaer  auf 
einer  genauem  Analogie  beruhenden  Ansicht  wenigatena  keine  positive 
Tliataacbe  eiit|[;egenstefit.' —  In  Engkimi  hat  Ssnewicn  lingat  dei^  In  wen 
new  red  aandaton'e  (Poutefract  roiilr  SHfru'»)  «Ia  Äquivalent  den 
Rothliegendien  nachgewiesen;  er  enthält 'nur- Wenige  nndentNche  Reat« 
vonPflaitaen  (jAtFbL,  fo99.  Fi&ta^  iil ,  t  i^ö)^  iat  mie  retben  Mergeln^ 
Gyps  and  Sandsteinen  vetbonden  und  ruhet*  bei  üirkktf  in  A/nüri^Anm» 
8hire  gleicli formig  auf  den  Cealmeasares.  In  anderen  dem  Silur-Oebirgn 
äni^reneenden  Gegenden  Englakd»  betraebted  die  Yff.  «1«  Parallelen  daa 
Peimischen  Sfstemes  alle  rothen  Sandsteine  nnd  Konglomeraley  welch« 
die  Kohl ien «Becken  der  mittein  Orafacbaften  nnmiltelbar  umgeben  «nd 
oft  bedecken  und  In  denen  der  Mag^n«aian*Kalk  nur  dnreh  ein  (sttIftlUg 
dolomitiachea)  Kalk-Köngtomerat  vertreten  iat.  —  In  RUMkmd  indesaen 
liegt  der  Zechsteih  oder  der  ihn  atetivertretemle  Petrefakten^Kalk ,  «ft 
nur  durch  Massen  weissen  aoökerkürnigen  Gypaea  getrennt,  unmittelbar  «itf 
dem  Kohlen^Kalkstdn. 

Verbindet -man  daberdea  Zeebstein  (Jetat  RothKegendea,  KnpferacMe*> 
fer ,  Zechsfein  nnd  unteren  BOntäandatelli) ,  wie  Bnomf ,  DnavASB«  und 
Phillips  bereits  gethan,  noch  mit  den  Palftocoiachen  (ebemala  Übergang«*) 
Bildungen,  ao  ruhet  die  bezeichnete  Gruppe  unten  g«w5bniieb  «bweieband 
auf  der  Kohlen-Formation  and  wird  gewöhnlich  glelehförmig  ip«n  der 
Trias  überlagert ,  welche  nur  dber  dem'  Vogesen-Sandatein  eine  ieieiit« 
Ausnahme  macht;  —  demangencüftet  haben  die  Foaail-Reate  der  Kuhlen* 
nnrf  Permiachen  Formation  eine  ge wiese  Gemeinschaft  der  CharAktem» 
während  die  Permischen  und  Triasischen  Fossilien  gflnalich  veraebleden 
aind.  Daraus  ergibt  sich  dann  die  wichtige  Folgerung,  daaa  die  dureh- 
greifendaten  Verachicdenbeiten   zwischen  den  organlaebe«  Arten  «weier 


73d 

Imi  «retdeii  lidiia«ii ,  dttreli  vreUhf  oliaebia  nur  dia  ZtraMMranic  ^^c«  Be- 
«i«*li»iideo,  mh%»  oiebt  die  £alal«li«ag  MMr  Scb9^«og<>n  erklärt  wcrdes 
h«i»Hle.  [Die  oben  aofcrfäfarleu  TbelMchen  stlKpea  un«  bler  sof^kich  eint 
II»«pl*ForiDatton  ,  welche  eowelil  oben  ale  onCeo  niebr  oder  weeiger  oft 
»iirf  rfocb  niebt  immer  <elio  nor  lobol)  sieb  io  Kleiebföraiiieer  liigrriiog 
mit  den  benachbarten  Formationen  verbindet;  o|mI  da  noa  £^iB<  DB  Biuu« 
M4»NT  Melbet  Mbon  viel  mehr  llebiM|a*£padien  unteraebied,  aJa  ••  BiMangs- 
yrrioden  diese«  Ranfi;ea  gibt ,  ae  erhellet  darana  «igleidi ,  daaa  es  aocb 
eiele  (immer  wieder  lekaiB)  Habiingen  im  loeem  einer  aoleben  ForaMtioo 
«ehe.     BM 

U.  Permische  Faaea.  Dae  Erldaeben  aiahl^er  Faoiilieii  mi 
«hMi  erate  Aufilreteo  der  Reptilien  ebarakterisitt  «ie  em  aaCfalleod* 
•teil.  Im  Gänsen  bietet  aie  bis  jetst  etat  lad  Arten ,  von  einii^ea  scbr 
swiriCel haften  abffeaebeo.  Veti  16  Poly:paften»Artei^  sei^cvB  nacbLoRi- 
BAft.B  itur  einiji^  Feneatelletteki  häufige«  Vorkemeien»  luid nicht  eineirt, 
die  er  selbst  iintetsucht  bat ,  fiedet  eieh  in  filtere  Sduchten  wieder.  - 
Yen  ^twa  75  Krtnoidender  Kehlen-Zeit. sebeint  nur  1  bt»i|i's  PeroiUche 
%«teie  zu  reichen.  —  Unter  30  Braehiopeden^Arteo  di;r  Persiischeo 
Bildimgen  sied  10  auch  dem  Koblen«Sfatem  ^gehörig;  die  Fredukleo 
meiiitens  sehr  ataebelig,  die  Spiriferen  alle  gefpillet»  die  Orthis  acbo« 
■elleu.  Pentameros  dureb  Terebratclo  mit  inaerea  Scheidewänden  {Ctr 
■leropheria  King)  eraetat;  die  Terebraleln  meiaiens  glatt.  - 
Hie  Dimye»  aiad  .auf '38  Arlsn  beeo^väiikt^  die  %  KeroMaehaa  Axi» 
»ne- Arten  massen  eia  h^seederea  G^aua '<^9hiz od «e  Kin«)  bildea. 
•-^  DeeMoaomyea  aind  aoeht  16,  wovon  eine  Avioala  aycli  im  Ben;- 
fcaik.  —  Von  Qaateropodeq  heoni  man»  mit  7  kleinen  Tor bo- 
eder  R  is 80  a- Arten,  von  iir^nci^e^ler,  erst  lä  Arten  im  Gänsen,  DieCe* 
^hsloppden  bieten  nor  Trümmer  von  2— 3  Nautilus  und  ?Cyrtoeeri* 
Arien.  Keine  Trilobiten»  da  die  von  Sqblpthsim  in  Kupferschiefer 
angegebenen  iO  J  a  n  ae  «  a  getiurea  \  an  ihrer  Stelle  tritt  L  i  m  u  I  u  s  auf' 
*^  16  Fiacb-Genera  beben  .4^  Arfen  bioterUa«eu»  von  welchen  PsUco- 
niscns  Freieslebeai  Ack  des  Kupfer8chiefera  auch  im  obereteo 
neile  der  Kohlen-Formatioo  bei  Mancke^Ur  wieder  erkannt  werdeo  iit 
(Silur.  Syst.  89).  —  Von  Sauriern  kennt  man  genauer  Pulaeoseoro* 
»ad  Protorosaurus,  welche  anssehliesslieh  Permisch  aind.  --  — 
In  geogttostischer  Hiusioht  .kann  man  eine  grosse  Analogie  swischeo 
iUrcfleiiil  und  dem  übrigen  Europa  seibat  bis  zu  kleinen  Details  benk 
Mcht  verkennen.  Der  Zahl  naeh  inachea  die  Rusiischeu  Fossil-Arten  j 
<ä<3)  von  allen  aus,  was  bei  ihrer  weil  finv ollkomm ueren. Au fsamailHOf 
lielrä<!htlicb  ist;  davon  sind  S2  dem  Reiche  eigenthumlicb,  von  des  31 
äbrigea  aind  16  in  gleicher  Formation  in  lir.-Ciir«tfia.aod  nur  5  bloss  iltfi- 
atacA#^aacbin  alteren  Forma tienca  bekannt,  zu  welchen  sich  aber  auch  soch 
4  teil  jenen  16  gesellen.  Daher  9  Arten  den  2  Formationen  gemeinscbaftlicb 
aind.  Eine  sogrosse  Anzahl  genieioaohaftliche^  Arten  erhält  man  aber  ouri 
«rcmi  mao  weite  Iiäad^ratri^h»  uiiteiaai|d#r  vergleicht  [wie  teh^aa  Ihvo  Mit 


Ha 

10  Jahren  oft  dronno:  frinnert  babe  Br.],  da  man  in  Rnsslnnd  Reihst  nur 
3  grineilidchaniich  findet.  Diese  f^cmpinscliafllirlien.  Arten  sind  dafier  in 
der  Regel  avith  jene ,  die  an  den  meisten  Fundorten  vorkommen.  Rusitm 
t/«mi  scheint. bis  jetzt  eigen  tu  besitzen  alle  3 Fische,  ^5  BrarhiopodeDf 

■IY  Dimyen,  $  Monomyen 

'  Was  MeFfora  anbelangt,  schaben  die Knpfer.Sandsteine  and  Kon» 
glomrrate  im  oliern  Tbeile  d^r  Formation  Permiens  manche  Pflanze  gai- 
liefert.  BnoircNiART  hat  13  Arten  bestimmt  und  dazu  beitoei-kt,  dass  2— S 
Arten  dem  Permistilten  and  dem  Kohlen-Gebilde  gemein,  die  andern  de* 
frstcn  rigenthdmliclf  acyen ;  dasa  alle  ihre  Genera  in  der  Kohlen-Forma- 
tion vorkommen^  grosse ntheils  aussdi liessend ;  keive  entspricht  dem  Bull- 
ten-Sandsteine  von  Sidx,  In  DfuUeMand  hat.  der  Rup ferse biefef  mei- 
sten« (fO— 12)  Merres-Pflanzen  (Fuköiden  ,  «.  Th.  unter  Cäalerpitea); 
die  einzigen.  Land-PHanzen  wären  nach  Bkongtviarit  TaenioirteriB 
Eckardti  Germ:  und  eine  von  Maümann  (GsmiTz,  Oae«)  cfwähnle  Nea- 
ropteris;     [Wo  bleiben  iMe  Koniferen  ?j 

fn  der  folgenden  Tabelle  bedeuten  s  d  e  tind*pfi=  ailuriscb,  devoniseft, 
carhonisch  und  permiseh.  Wd  kefn  Autor  genannt  ist,  sind  die  2  Berleht- 
erstiitter  z«  verstehen;  ihre  Beachrfibongen,  so  Wie  in  einigen  Familieli 
die  von  Lonsdalb  iind  Morris  werden  in  iineni^  b**sondern  Werke  «r- 
«dicinim.  Die  Pflanxen  hah^n  die  Vf.  nicht  vollatfto^liger  miit  «iifg«- 
Donimen, 


Nvnien  und  Aotonfn. 

Formationeü, 

AG.  =  ACAssiz;  Bwv.  83 
Browh  ;  Bojr.  =  BRoNa- 
»lARTi  Bci^  =  V.Buch.; 
Dlm.    =    Dalmau;  Gm. 

per-. 
nUeh. 

«her 
«de 

=s  GtmMAR;  G».  =  OoLDr 

FVB»>    FSCH.    =    FmCBER 

T.  Waldhbim;  Kto.  - 
Kutoroa;  Gtx.  =  Gei- 
jriTz;Ke.  =  Kinfi;  Mor. 
sMottRU;MsT.«v.MäK. 

»TER,     MiL.    =    MlLLErif 

Lrd.  =  Lohsdalb;  Ril. 
=  RiLEY ;  Fr»,  =  Fret 
mimvlle;      Schlt.       = 
ScHLoTHZiM ;  8w.  =  So- 
^•crby;  Phil,   =  Phil- 
lips. 

^       .4 
II    tl    II    II 

Vegetabilia.. 
Fncoides. 

10  9Jtfi*    ■     •      •'•••'• 

niicfcs 

Henropterlt; 

Mlicifotia  FfsoH.   .    • 
tenuifolia  Beir.       .    . 

Odoiitopt«ri«. 
Strogiinovii  Morr.        > 

.    R 

c    •    . 

pcrm. 

ade 

Periatcnsis  imA.    .    . 
Fischeri  Bon.                1 
Adinntitet     pttmatut  \ 

GoeppertI  Morr.    .     . 

.    R 

.  n 

Spheaopterls. 

• 

lobata  M0R.  .... 
nrosa  Morr.       •    •    . 
incerta  Morr.                 ) 
H^memnpAymiff     4.^ 
Fisch ) 

Ta e *n  i*o p*t er  1 1  cfsRM. 
Eckardti 

.  ü 
.    ü 

.    R 

D    . 

D    . 

JF 

Noeggerathla. 

cnaeifolia  Boh.    .    .    I 
Bphenopteris  e.  KvT.  \ 
expansa  Baif.'    .    .    .  - 

•   71 
.    R 

Calanltem 

gigas  Bau 

Snckowü  Bajr.  .    .    . 

.    R 
.    R 

e 

Lepidodeadron. 

elongatum  Bor.     .    . 

.   R 

Animalia. 

I.  Poiyparia. 

Seypbia  6f. 

M.  ip*  Ka.  mt*  ...    • 

.    R 

78« 


perm. 

ade 

?  Petra  la  M«t. 

ff.  sp.  K«.  mt.  •    .    . 

S 

CyatiiophyllumGF. 

profundnin  Germ.  *  . 
7AiithophyllaaiGp. 

D 

inciuataos  Lsd.  .  .     . 

.    .Ä 

Tobalielldla  Ln». 

•pinigera  La».    .    •    . 

?ä;   ä 

ci'Hiisa  Lsft 

.    .tt 

Attlopora  Of. 

f».  «».  Ko.     ..... 

E 

Fenestella  MiL. 

ancep«  Lap j 

CeriUophylum  aSCHi..  \ 
Gargomu  a,  Mii.  .    .  1 

ED 

aniiqiia ( 

Gftrgöptui  a,  Gf.       .     f 
fdubia i 

D 

(Sohlt) 

E^iKihR 

GoTgOH,   d.   SCHLT.      .  f 

■Mnrrinitts    rttmönu    i 

D  . 

\  a        d 
}7Ä|?Ä 

SCHL 1 

fltistracea  Lsd.  •    .    •  i 

üeJeporaA  Phill. 

MD 

7  Oo^r.    iußtndibuh' 

fnrmiM  Gf.     .    .     .  \ 

inrundibuliformls  L«d./ 
Gorg^.  t.  Gf.  16,2  a      | 

.    ü 

ramoaa     ..•••< 
Horiiera?  r.  Kimg.  nu.\ 

iE 

Feliformi«  .... 

KachiwiU»  r.  Schlt.    f 

OB 

GoTfc.    infwndib.   Gf.  t 

virgiilacea   ,    .    ,    »    1 
Bffepora  v.  Fan.  .     ) 

X 

11.  Eehinodernata. 

Bii«-riailea  Mo.. 

ramosus  Schlt.       .     j 
tynthoenmitB  pltmutl- 

AI» 

e  t  jr 

MiLL.    .     .     .     .      t 

Cldaria  ».  sp,     .    . 

£ 

HI.    Braehfopocla. 

Terebratula  Brno.  • 

•loDgata  ScfeLT*    moM 

Sow A 

T.  Hu'äenii  FaCH.  .     i 

7  tuutfUa  FaiL, ,    Bon  f 
Sw > 

EDB 

1«  Di  E 

rf/i>f«irm«rfM  Schlt.  1 

Manch».  Deakachr.; 

•longaia  «lar.     .    .    .  i 
p/iVa  Kto.     .    .    .    .  l 
aufflaia  Schlt.       .    . 

KDR 

tiR 

S  D 

conceiitrica  tScH.) 

.  n 

atDF  H 
c  :JF 

Aoisiiyl  L*fiv.      .    .    . 

.    ü 

pectinifera      .... 

Atrypa   p.   Sow.  MC. 

///,  616     .... 

JB.  ü 

Geinitziana  n.  tp.      . 

.    R 

7inflRta  Schlt.      Gf.  J 
?paradoxa    «          bei   S 
?  pygotaea     .        Dech.) 

D 

D 

D 

a 


;( 


Ttaconoaa  Ben. 
aiipcratea  n.  »p.  •  .  . 
Camer ophoria  KivG  .  [ 
Schlotheimli  Boh.  .  .  ; 
iaeunasa  Schlt.  ] 

Münchn.  Vf^S,  15— «Jl. 
CameropAoTM  K«.     .  ) 
Spirifer  Sw. 
ondulatna  Sow.  •  | 

Terebr.  tUatus  Scwlt,  S 
lutiltiplicatus  Sw.  .    . 
?  hyaterieua  Scvlt.    .  . 
Dttthyru  micropterus  | 

Gf I 

eriatattta  Schlt.     •    .j 
Terebr.  er.  Schlt.     .) 
Spirifer  ^pUeatta  8w.  \ 
curviroatria  ».  »p.     • 
BlAsafi  n,  sp.     ... 
rognlatua  kts.**  •    . 

sp.  intiet 

Orthia  Olm.    .    •    . 
pelarsoiiata   .    .    •    .  i 
TereOr.  p.  ScHLf . 
iß.  Lfupd  BcH. . 
Waagen  heim!  ».  tp. 
eicavata  Om.    .    . 
Qhoaetea  Fscik 
kurcinulata    .    .    . 
TerebriU.  i.  Schlt. 
OrtAit  »tritUeUa  Dlm. 
Lepfaena  lata  Ben.  .  / 
OrtM*        Hatärtfuit 

Phil 

Pr^dtietvt  Sw.  .  . 
horridua  Sw.  .  .  • 
Pt.  enlims  Sw.  .  . 
Pt.  Hoypü  KöH.  .  . 
Gryphtitt     aevUatus 

Schlt 

horreaceaa  n,  »p,  ,  . 
Pr.  calva  Ktg.  .    .    • 

Canerini  n 

Pr.  tpinomt  Kto. 
Leplayi  «.  «p.    .    .    . 
Morrltlanna «.  .    .    . 
Sirophalotia  m.   K«. 
spiHiferaa  m.  .    .    .i^, 
Stroph  aloria  tp.Ka.\ 
L  f  n  g  Q 1  a  Bra. 
mytiloidea      .... 
Orbicala  Lk. 
7apeloBearia  Schlt.  . 

IV.  Oimya. 
Solemya  Lk. 
biarmlca  i*.  m.      .    . 
Alloriama  K«. 
eiegana  Kg.  .... 
Oateodea'ma  DsaH. 
Kutorgana  w.  4f»*  .  .  •  . 
Unio  Bao. 
rnnbonatoü  Tisch.  .    . 


IE  D 


SD 


ED,?R 
E 


T. 


indei.  Kto. 
octr/tf  (Sw.>  FaCH. 


711 


SDR 


.     Jl 
D 


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E    D 

.     ü 

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D 

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E  7il 

..  Ä 

.  a 
.    R 


ade 


CS  R 


%   d  « 
DDF 

ES 


EDE; 

ED, 

EFB. 


e:8 


•    Jahrb.  1842,  579. 

**    Das  Vorkommen  von  Sp.  minnlna  Sw.,  Sp.  ranltleoatatns  Dech.  viidSp. 
trigonajia  im  Zeehatein,  wo  man  sie  gleicbfaüa  zitirt  hat,  lat  gaua  Haaleher. 
**«    Strophaloüia  hat   eine  kleine  Area  am  Scbloas.   —   Pr.   ruKoaua  Schlt., 
Pr.  aatlquatua  Sw.,   P r.  loagiapiniia  Sw.  alnd  ebeHfall»  im  ZcthaMlm  aitirt 
wordaa,  aber  dieses  Vorkoromea  isl  gaaz  uaerwieaen. 


737 


perm. 


A  X  i  n  a  •  Sw.  (Scliixo^ 

<lU8   KO.  MU.) 

obscuras  8w. 

parallelus  Ko.  . 

truncatofl  Ke.  . 

Scbloibeiaii    .  . 

Teftinitet  duhitet 

SCHLT.    .     •  . 

Cttculiaea  SeAL  Gtx 
BoBnieuB  n.  gp, 
Totiindos  Bwir.  . 
parvm  Bwh. 
midatus  Bwh.     . 
pimillus  Bwv.     . 
niinima»     .    •    . 
J.jMntui  m.  Bwh.    , 
Macula  Lk. 
Kaxaaensb  n,    . 
Vinii  Kg.  .    ,    . 
jlitttrte  S£D6W. 
l'ttcullaea  Muleaia 
Area  Li*. 
tuDtida  Sw.    ;'  • 
antiqua  MsT.  '  . 
Myfuus  atriiitui 

äCHLT.     .     .     . 
Kingiana  n.  «p. 
Mytilus  L». 
Pallasi  fl».  tp,     • 
costata       .    .    • 
Aren  e.  Bwk. 
PteuTophoru»  t,   Ka. 
modiolilormU     .   '.    < 
Ptturnphorua  m.  Ka< 
Pinna  L. 
prUca  Laspb      .    •    . 

V.    MoBonya. 
A  V  i  c  u  I  a  Lk. 
speliincaria  QüEiitT.  . 
Grtfp/iitet  ap^  Schlt, 
Jrca  gruphaeoiäeMSvf. 
keratopTiaga  Q,.       •    •  j 
Mytilut  k,  Schlt.      .  S 
autiquaMsT. ,  n&nOv, 
Kazanensi»  n,  tp. 
sericea  »,  »p.    .     •    . 
intlata  Bwh.  •   '•    .    • 
Binneyi  Bwx.     •    •    • 
diKCors  Bwh.      .    •    • 
Oervillia  Dfb. 
?  tiiniida  Ka.      .    .    . 
ap.  inäet.  (Gtz.  im  Jahr- 

bueh  IBM,  t.  U.  f.  2 
P  e  e  t  e  n. 

pnsillns 

Plewronectti  p,  Schlt. 

Mmuhn,  .... 
Uma  p.  Q.  •  .  .  . 
Koksharoli.fi.  «f».  .  . 
«0.  indtt,  Sw.  .  .  • 
Spondylna  Lk. 
Goldfiissil  MsT.  .  . 
Oatrea. 

matercula  ».  tp.     •    . 
?  pu«illa  Ko.       ... 

VI.  Gasteropoda. 
M  cl a  n  i  a. 

tpp.  inUeff.  Phill.     . 
MatieA  Ah 

Jahrgang  1^44. 


.    R 

B   . 
S 
S 
MilR 


B 

D 
.     Jü 

S  .R 


DilR 

ED  R 
B  DR 


ade 


e:il 


B    D 
.    R 


minima  Bwh.     .    .    . 

tp.  inäet 

Euomphalns  Sw. 

glanorbltea'  Mbt.    .    . 
leurotomaria  Dfr. 
carinata  Phil.    .    .    ,  i 
Uelix  r.  Sw.      .    .    .  ) 
penea  m.  «p.  .    .    .    . 
nodulosa  Ro.      .     .    . 
Trochua  Lih. 
Mancnniensia  Bwh.    . 
minotua  Bwh.    .    .    . 
$p,  indet.  Gtz.       .    . 
Macroehellaa  Phil. 
symmetricna  Ke.    .    . 
Loxonema  Phil. 
ru;:Ifera  Phil.    .    .    .  | 
Mtluma  r.  Phil.  •    .  \ 

?Urei { 

Turritella  U.  Flem.  •  \ 
T  u  r  r  i  t  e  1 1  a  Lk. 
biarniica  Kto.    .    .    .. 
MurchiaoniaD*ARCH. 

et.  Verh. 
aiibanßulata  ».  tp,     . 
R  i  s  B  o  a  Frm. 
pusilla  Bwh.       .    .    . 
Leigbii  Bwh.      .    .    . 
minutisaima  BwH. 
Gibaoai  Bwh.     .    .    . 
obtnaa  Bwh.       .    .    . 

VII.    Cephalopoda. 
Nantllaa. 
Frelealebenl  Gtz,  .    . 
tp,  indet,  n,      ...... 

Animonitea. 

?  Fragm 

VlIL    Annellldae. 
S  e  r  p  n  1  a. 

ip,  indet 

? 

IX.  Crnataeea. 
Litainlna  Mu- 
ocnlatua  Kto.    .    .    . 
Cytherina  Lk.    .    .    • 
tp,  indet 

X.  Piaeea. 
(Ceatraeiontea). 
Janaaaa  Mbt.' 
angulata  MaT.    .    ,    %  t 
IJ,  Htnnboldti  MaT..  ( 
bitnmlnoaa  MaT.    .    .  j 
TrUnliitei  b,  Schlt.  .  \ 

dictea  MaT 

D  l  c  t  e  a  MaT. 

•triata  MaT | 

Actodut  larva  Ao.    ,  \ 
Woidnika  MaT. 
atriatula  MaT.    .    .    . 
Byzenoa  MaT. 
latipiiinatns  Mst.  .    . 
R  a  d  a  m  a  A  Mst. 
macrocepbHina  MaT.  . 
Srrophodus  Ae. 
arcnatns  Max.    .     .    . 
A  c  r  od  u  8  A6. 
Althausi  MaT.    . 


perm. 


S    . 

B 

B 
B 


ade 


csB 


\    d     e 
f    Bi  B, 
dB 


D 
D 


D 
D 
ü 


47 


738 


Gyropristfs  Att. 
obliqao«  Ae.      r    •    • 

(Lepldoldes). 
Palaeoniae««  Aa. 
Freieslebeai  A«.    .    . 
Irh/kyolßiAmt     MitU" 

bensu     ..... 
PaiaeotÄrismnn  megtä" 

lohum  HüoT  .    .    . 
PiUa€oiAH$swm  tlen' 

minidti  Holl 
JHpttuer  Mtemmoiw« 

GzaM 

Palatomuit    Freit»' 

ieheun*  Bhr, 
PaimothHstum     m 

eroctphalum  Bfcv. 
CKptm      Lametheni 

Blt.    • 

f  PtU,  marroetphtdti» 

Oeem 

■lacropoD«»  Ao.    •    • 

Magnus  Aa 

coBiln«  Aci.    .... 
Palneotkriitwn  in«|f- 

nmn  Btv 

Palatothriatum     ma- 

eroe§phtdum  Blv.  . 

alegana  Ao 

Pnlaeothtiitmn        e. 

Sed«w 

glapliyniK  As.  •  •  • 
fongisiiiuida  Ao.  .  . 
»acrophthaluias  A«. . 
Taehefkiai  Fsen.  .  • 
lepidarns  AS.  *  ,  • 
'  VratialavieasU  A«.  . 
catopterns  Ao.  •  • 
?spceiosD«  M«T.  Ao. 
T  ornatos  IfsT.  Ao.  . 
Te  tragonoleplsBK. 
Norchisoiii  Fmh.  .  • 
Platyaomns  Ao. 

gbbosD«  Ao.      .    •    . 
\Tomattm  f.  Blt.    . 
»         angulattti 
Gsaii     ,    .    *    4    , 
Rhmnhut    äiiuviamta 
Wolf.    .    .    «    •    « 
rhombn«  Ao.      .    «    . 
Sttomat.  major  Btr, 
»      XitorWiGEaM. 
JUiomhtu     äilttviama 
Woir     ....    * 
nacrurvs  Ao.    .    •    ^ 
parvus  A«.    .    •    •    «    [ 


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pera. 

sde 

«trlatos  Ao , 

Uropteryx             slr.   \ 
Walghv \ 

S 

intermedia«  Msv.   .    . 

D 

Althaniti  MST.    .    .    . 

IM 

Paldai  MST 

l> 

Dorypteras  MsT. 

HoiTniaBni      .    •    .    . 

U 

(Saaroides). 

AerolepitAo. 

Dunkeri 

PfdaeonücMt  Ü.Qmu,  f 

D 

Act,  maper  Ao.  Jabrb.  > 

18il,  fl«     .    .    .    .  ^ 

eiscalptns  Gtx,      .    . 

n 

Sedgwickii  Ao.       .    . 

E 

angnstus  Mst.   .    .    . 

D 

fsiganteps  Mst.       .    . 
internedias  MsT.  .    . 

D 

» 

Pygopterns  Ao. 
Humboldtli  Ao.      .    .  > 

KtoJt          Eulekemau  < 

B 

Kauo ( 

mandibalaris  Ao   .    .  ^ 

NemopterjfX            m.  9 
Walchh 1 

ß- 

Smtroptia  scotiatt  id,  3 

scnlptus  Ao.      ... 

E 

(PycBodoatae). 

Globolodas  MsT. 

elegans 

E 

(CoelacantM). 

Coelacantbos. 

grannlosns  Ao.      .    . 
Hasslae  Mst.     .    .    • 

S 

D 

XL   ReptilU. 

ProtorosanrasMEY. 

Speneri  Mey.     ...  3 

Monitor         oMtigmts  5 

HoLL  ......  1 

D 

ThecodoBtesaa- 

ras  RiL.  et  St. 

anfiqoas  üd.     .    .    . 

E 

Palaeosaaras  Hd, 

Cylindricodan  ürf.      . 

S 

platyodoD  üd.    .    .    . 
Rbophalodoa  Fsch  . 

E 

Wangen  hei  mil  Fsch.  . 

.    ü 

Brilhopns  Kto. 
prisens  Kto.      .    •    • 

.     A 

0  r  t  h  0  p  u  s  Kto. 

primaevas  Kto.     .    • 
SyodoB  Kto. 

.    H 

biarailcnni  Kto.    •    • 

.    H 

739 

Rekapitalation. 


i 

o 

Arten 

Klauen. 

in 
Europa 

Im 
Penuiscli 

in 
ffltern 

de» 
Lande 

schon  anderwärts  gefnndea 

Permiscli 

Ganzen. 

Syst. 

FQrmat. 

eigen 

und 
älter 

nur        nnr  «fr* 
Permiseh    ter  l?l 

Polypl    .    .    . 

7 

.      15 

13      .        2 

3 

1?      .       »       .        » 

Rcbinodara.  . 

2 

S 

1      .        1 

Conchlfera     . 

Brachiopod«  . 

1 

30 

20     .      10 

8 

3.4.5 

pimya   .     .     . 

10 

2« 

26      .       . 

8 

Monomya  .    . 

6. 

16 

Ift      .        1 

4 

3               • 

Molloiiea 

Gaste ropoda  . 

11 

22 

.        10      .        3 

3 

Ceplialopoda . 

1 

3 

3      .        . 

1 

Aiinellides      . 
Crustacea  .    . 
Pisces    .    .    . 

1 

2  . 
1fr. 

2 

4 

:    5  :   : 

42     .        1 

;   2 

2 

Keptllla      -    . 

4 

6 

5      .        . 

»        » 

•       _•        »       •        »      . 

Summe  •    •     . 

66. 

1G6      . 

148      . 

18       . 

n     . 

4?      . 

12       .        5 

Wenn  diese  Zahlen  mit  dem  früher  Angegebenen  nie ht  überall  msaromeih* 
Ktimmen,  so  liegt  die  Uniache  io  einigen  zweifelhaften  Arten,  welche 
bald  niiti^esahlt,  bald  übergangen  sind. 


A.  ▼•  KETSBRLma:  Notitz  ober  den  alten  rotben  Sandatetn 
an  der  iNchora  (Veihandl.  d.  n>ineraIog.  Gi^aellseh.  m  Petersbitrg^ 
1844,  6.  SS.).  STRAMGWjira  ist  bis  auf  den  heutigen  Tag  der  Geognost, 
der  dir  Fels-Strnktor  der  Prteralmrger  Umgegend  am  genauesten  er» 
for^bt  und  beschrieben  hat.  Es  war  daher  sehr  seilgemassy  das«  aeta 
Aufsatz  *  wieder  abgedruckt  wurde. 

STRAifnwATS  kannte  an  der  Isckora  8  Werst  entlang  eine  rotbo 
Formation,  von  4er  er  wegen  ihres  mineralogischen  Charakters  nnd 
wegen  ihrer  Position  vermuthete,  dass  sie  den  Peterthurger  Transitions- 
Kalk  bedecke,  und  die  er,  so  wie  eine  ähnliche  Schicht  bei  Nik^vy^  dton 
Schichleo  des  alten  rotben  SandHteines  in  Engfa^ä  ähnlieb  fand. 

Professor  EiCMwitn  sprach  nach  mehr  als  20  Jahren  ** ,  ohne  vott 
a^niim  TorgSnger  zu  wissen,  mit  Gewissheit  sus,  dass  an  der  ischorm 
am  Dorf^  Värläta  alter  rother  Sandstein  anstehe,  dessen  Schichten  hier 
ftber  „gar  keine  Tersteinerungen  zeigten". 

Im  Verein  mit  Jastkof,  G.  v.  Pott  und  F.  r.  Wörth  besuchte  mtn 
K.  den  30.  April  diesen  Ort,  nnd  wiH  dem  Wonitche  seiner  CrelSbrteit 
gemäss  eine  Notitz  darüber  sogleich  mittheifen. 

Auf  dem  Wege  ron  Päwiowsk  nach  Ischont  kamen  sie  Über  den 
Bseh  Pasäim>kay  we  untrer  silnrischer  Thon  anstfh«.  WeStei^  bemerkten 
sie  an   dem    Dorfe   Kietn-Slaffjunka    unter   einer   Brücke   eine  geringe 


«    hl  den  Schriften  der  mineralog.  GesellMb.  I.  Bd.,  H.  Abtb.  184?,  8.  34  und  44. 
**    Jabib.  1844,  S.  41  ff. 

47* 


740 

EotblSiong  TOD  OrthoeeratiteoKalk,  der  «chwacb  naeb  ONO.  sieh  seDkl. 
Unterwegs  fiel  ihnen  noch  der  Hügel  auf,  auf  dem  das  Dorf  K/ein-Mondh 
iowa  steht y  weil  ihn  erratische  Blöcke  m  sehr  bedecken,  dass  maD  aaa 
der  Ferne  eine  groase  Hecrde  darauf  lu  sehe»  gUubt.  Bei  dem  Dorfs 
Wärija  oder  WärUava  untersuchten  sie  das  rechte  bewachsene  Ofer 
der  iMchora,  an  6em  nur  hie  und  da  Schichten  von  roth**nn,  tuurbem 
Sandsteine  erscheinen.  Dsruuter  verbreitet  sicli  eine  grsue  Thonsehicbt« 
die  msn  im  Wasser-Niveso  an  der  Brücke  eriich«*inen  sieht.  Weiter 
hinab  am  Flusse  gegen  Anteieva  sahen  sie  im  Wasser-Niveau  grsaeni 
mörben,  Glimmer-haltigen  Sandstein,  auf  dem  rothe  Mergel,  darauf  rother 
und  endlich  gelber  Sandstein  liegen.  Wiewohl  des  Ersrheiuen  von 
Mergel-  und  Thon- Schichten  im  Ssndstein  des  Silurischen  Systemes 
nicht  bekannt,  in  dem  des  Devonischen  sher  Regel  ist,  so  blieben  sie 
dennoch  unsicher,  weil  sich  auch  im  silurischen  Ssndstein  rothe  Glimmer- 
haltige  ^Schichten  finden  und  hier  in  der  Nabe  Blöcke  mit  Uuguliten 
lagen. 

Die  geringe  wahrzunehmende  Neigung  der  Schichten  geht  Strom- 
•bwlrls,  also  etwss  nach  Nord,  und  deutet  auf  die  Möglichkeit  bin,  dsss 
die  Schiebten  unter  den  silurischen  Rslksteinen  von  Piiin^a  MelmUss 
einschiessen  konnten.  In  einem  höber  gelegenen  alten  Steinbrucli  nahe 
dem  Dorf  Lukifzy,  der  vor  mehr  als  30  Jshren  sum  Strassenbau  eröffnet 
und  seitdem  verfallen  war,  liegen  zunächst  viele  abgerundete  Geschiebe, 
unter  denen  Kalk  mit  Ortboceratiteu  und  Cngoliten-Ssudstein  erscheint; 
dsnn  sber  auch  eine  grosse  Menge  mergliger  Kalk-PIstten ,  die  ihrer 
Form  nach  durchaus  nicht  Geschiebe  seyn  köunen,  und  wenige  ähnlich 
geformte  Sandsteine.  Beiderlei  Platten  fanden  aicb,  snr  grosaea 
Überraachung ,  erfüllt  von  den  Resten  der  wuuderbsren  Fisch-Formen 
des  alten  rothen  Sandsteines,  denen  ähnlich,  welche  Prof.  Kotorga  aus  der 
timgegend  von  Dorpst  beschriebeu  hat  **.  Prof.  Eichwald  bat  swei  neue 
Gattungen  unter  ihnen  aufgestellt:  Asterolepis  und  Botryolepis, 
die  sieh  hier  vorfinden.  Agassis  hat  unter  den  Russischen  Fisch*Resten  des 
alten  rothen  Sandsteines  Typen  su  6  neuen  Gsttuogen  gefunden,  die  er 
nennt:  Cbelonyetbya,  Glyptoatcus,  Lamnodua,  Crieodus, 
Psammolepis  und  Plscosteos,  aber  noch  nicht  charakteriairt*  Einer 
der  vorliegenden  Zähne  atimmt  uberein  mit  Owsn'a  Beachreihnnf  voa 
Dendrodua  atrigatus  (Odontogr.  T.  II,  S.  176).  Eiosf Ine  rliombiscks 
mit  glänsendem  Schmels  bedeckte  Schuppen  gehören  wohl  der  Gallmig 
Oataolepis  an.  Damit  vereint  fanden  sich  Kotoroa's  aoagezeichnete 
Lingul«  bicarinata  und  die  Modiola  antiqua»  die  aieh  liereila  aa 
Wolehow  in  derselben  Formation  geaeigt  bat. 

Dureh  dieae  Versteinerungen   ist   es  evident,  dsss  die  Schichten  sa 
der  iuehorm  dem   alten  rothen  Sandsteine  «ngeböreo.    Die  vorhandeaen 


*  Der  Vf.  erinnert,  daas  Kdtosoa  das  Vorkommen  der  Dorpaitr  Formation  tm 
WolcAoVf  am  tlmemet,  aa  der  Welikaja  osd  bei  Wytegw  sobon  fckannt  und  Ja  Mi- 
nen Beitrügen  pnblUirt  hat. 


■741 

Entblosangen  zeig;eii  freilich  keine  klare  Lager ungs-VerhSltDisse ;  doch 
lehrte  der  verfallene  Steinbruch,  das«  man  erat  durch  eine  Menge 
diluvialer  GeKchiebe  gegraben  hat  ,  ehe  man  zu  den  grauen  sandigen 
IVTergelkalk-Schichten  gelangte  und  wohl  noch  tiefer  erat  auf  die  blass- 
rÖtblich  und  gelb-gestreiften  fleckigen  Sandateine  (dem  englischen  Corn- 
stone  fihnlirh)  8tles8 ,  von  denen  nur  wenig  zu  Tage  gefördert  wurde» 
Tiefer  müssen  die  rotben  und  grauen  Sandsteine,  die  grauen  Thone  und 
Tothen  Mergel  zu  liegen  kommen ,  die  K.  an  den  Ufern  der  Ischora 
bis  AntelevA  verfolgte  *. 

Diese  Entdeckung  in  so  grosser  Nähe  von  Petersburff  wird  gewiss 
unsere  Gelehrten  bald  zu  weiteren  und  umfassenderen  Untersuchungen 
anregen ;  denn  eine  Menge  interessanter  Fragen  drängen  sich  jetzt  auf, 
die  wir  noch  nicht  zu  beantworten  wissen;  z.  B.  herrscht  dieselbe  For- 
mation bei  dem  Dorfe  Nikozy?  Bilden  die  Devonischen  Schichten  Insel- 
artig abgerissene  Lager  auf  unseren  Silurischen  Schichten?,  oder  liegt 
uns  die  Grenze  des  grossen  Devonischen  Gebietes  Riisslandt  so  uner- 
wartet nahe?  Diese  Gienze  ist  überhaupt  erst  an  zwei  Punkten  ge- 
nauer bekannt.  Den  ersten  beobachteten  im  Jahre  1840  Murchison,  Ver- 
ifBOiLy  Metendorff  und  K.  am  Wtßlchov  bei  Windin  Ostrow.  Noch 
schöner  sah  K.  die  Auflagerung  1843  am  Flusse  Sjass  9  14  Werst  von 
SJasftki  Rädok^  nach  der  Station  Bujanetz  hin,  wo  über  mergligen  und 
sanifigen  Kalkschichten  mitFavositea  Petropoli  ta  nus  ,' Ortbis 
calligramma  Dalm . ,  O.  p  I  a n  a  Fand.  ,  O.  i n  f I e x a  Pand.  ,  O.  e x- 
tensa  Pand.,  Orth  ocera  tites  vaginatus  Schlotm.  und  Asaphus 
expansus  rSthlich  bunte  Mergel  liegen  mit  Orthis  striatula 
ScHLOTH.,  Spirifer  muralis  Vern.,  Serpula  omphalodes  Goldf. 
und  einer  Menge  von  Fisch-Resten  ,  die  bereits  Strangways  hier^  als 
Fischhaut  bezeichnete,  und  die  denen  von  der  Ischora  ganz  ähnlich  sind« 
In  höheren  Schichten  findet  sich  die  Terebratula  Meysndorffii 
Verneuil. 


St.  Kütoroa:  Bemerkung  über  die  Rnpferssndsteio-Bil- 
dang  am  westlichen  Abhänge  des  Urals  <Verhandl.'d..minerai. 
GeselUch.  in  Petersb.  1844^  4  SS.).  Da  WAifCBNHBiMV.  Qualbzi  dem  Vf.- 
sciue  reiche  Petrefakten-Sammlung  aus  der  Formation  des  Knpfersand- 
Steins  des  Orrnburgisehen  Gouvernements  zur  Bestimmung  und  Bear- 
beitung überlassen  hat,  ao  will  er  einige  der  wichtigsten  Resultate 
aeiaer  Studien  darüber  mittheilen.  Eine  detailiirte  Beschreibung  aller 
Überreste  wird  in  einigen  Wochen  erscheinen. 

*  Später  von  H.  v.  Wörth  fortgesetzte  Untersuchungen  ergaben ,  das«  erwähnter 
rotber  Sandstein  sieh  sowohl  am  rechten  wie  auch  am  linken  Ufer  der  hehora  unfern 
des  Dorfes  H^eriä  und  an  mehren  Stellen  läng«  dem  Flosse  anstehend  ftadet.  In  die- 
sem ist  also  die  Lagerstätte  nianchfacher  Fischreste,  als  Zähne,  Sehnppen  ,  an  denen 
einige  nach  Ihr  schillerndes  Farbenspiel  zeigen,  Gräten  n.  s.  w.  entdeckt.  Von  Braehio« 
poden  Ist  bis  Jetzt  nnr  dIeLingulablearinata  gefanden.  Dabei  sind  manche  Im 
AaAssiz'schen  Werke  nicht  vorkommende  Formen.  v.  PoT*. 


T42 

Ein  tchSo  erhaltener  St  am  m  eines  TabSeaol  is.  Cotta  ^  bat  ^iesea 
Geschlecht  nach  der  innern  Textur  eioiger  Bruchstücke  beschrieben :  wir 
haben  hier  aber  einen  vollständigen  Stamm  von  1'  Länge  nnd  beinahe 
\'  Dicl^a  mit  der  «elligen  Markrohre,  mit  schon  erhallen  strahlenförmig 
aufsteigenden  konischen  Geßssbiindeln ,  welche  den  dicksten  änsscrro 
Tbeil  des  Stsmmes  bilden ,  ond  mit  der  unversehrten  Oberfläche  ,  aaf 
welcher  die  oberen  Enden  der  G^fäasbundel  regelmasige  spirale  Reiben 
rhomboidaler  vertiefter  Felder,  mit  der  charakteristischen  Zeichnung  C» 
bilden.  Einen  erhabenen  Abdruck  dieser  Oberfläche  auf  Thon  oder  Sand« 
alein  hätte  man  für  ein  Lepidodendron  annehmen  müssen. 

2)  Eine  gut  erhaltene  ^*  lange  MarkrÖbre.  mit  spiralförmig  ansgehen- 
den  innern  Enden  der  Gefassbündel.  Sie  erinnert  sehr  an  die  Stamme, 
die  nnter  dem  Namen  Knorria  bekannt  sind.  Dieselbe  Markrohre, 
entblöst  von  Gefassbundeln,  und  nur  mit  runden  spiralförmig  geordneten 
Narb'n  derselben,  bietet  die  sprechendste  Ähnlichkeit  mit  der  Stigma- 
ria fieoides.  Alle  von  Cotta  beschriebenen  Spezies  dieses  Geschlechts 
atamroen  aua  dem  Rothliegen  den   zwischen   Freiberg  und  Chemnitz, 

3)  Mehre  Exemplare  der  Voltzia  brevifotia  sind  auf  einem 
harten  Schiefer-artigen,  von  Kupfergrün  durchdrungenen  Thonstein  ans 
der  Kupfer^rube  Kargolo  bei  OretUfurg  abgedruckt  und  von  aahlreichcn 
fixemplarcn  von  Posidonomjra  miaut  ii  auf  denselben  Spattungsflichen 
begleitet*  Von  erater  sind  zwei  Endzweige  mit  Blättern  auf  beiden 
Seiten,  ein  Bruchstuck  eines  Stammes  mit  swei  dsvon  ausgehenden 
Zweigen  nnd  einigen  wenigen  Blättern,  and  ein  schöner  kätzchenartiger 
Bluthenstand  mit  schwach  dreilappigen  Schuppen  vorhanden.  —  Die 
grössien  Exemplare  der  Posidonomya  minuta  sind  von  der  in  BRonn^s 
Lethaea  angegebenen  Grösse,  mehre  aber  bedeutend  kleiner;  die  feine 
Schaale  ist  bisweilen  schön  erhalten.  Wie  bekannt ,  geboren  nicht  nur 
dio  Voltzia  brevifolia^  sondern  auch  alle  übrigen  voii  BkorrGmART  bestimmten 
Arten  dieses  Geschlechts  auKschliesKlich  dem  bunten  Sandstein. 
Daa  Geschlecht  Posidonomya  erschien  bis  jetzt  im  bunten  Send- 
stein,  Raupe r,  Gl ymenien-K alkstein  (Graf  Mcnstbr);  F.  minnta 
aber  nur  in  Keuper  und  bunten  Sandstein.  Es  ist  also  nicikt  zn 
xw«ifeln,  dass  mcb  im  Bereiehe  unserer  atark  ausgedehnten  Kupfersand- 
atein-Pormation  auaser  Zech  stein  (W.  v.  Qualbtt,  ao  wie  nach  BffoRCMr- 
•Oll,  VtRiiifitiTiL  und  Graf  Ketsbruro)  sngleich  bunter  Sandatein  ond 
Rothliegendea  vorfinden.  Fugen  wir  noch  hinan  ,  daisa  die  ganze 
gisosae  Kupferaandstein>Bildung  auf  dem  Berg*  oder  Kohlen- Kalk  steine 
lagert,  dass  der  grösste  Theil  der  Pflanzen  -  Raste ,  waa  ihre  Genera 
betrifft,  die  Kohlco-Fornintion  beseiehiien  ,  in  ihren  Spezies  aber  eine 
besondere  örtliche  Flora  darbieten,  so  finden  wir  hier  wieder,  wie  fast 
durchgängig  auf  dem  unermesslichen  Räume  des  europäischen  RnssUmds^ 
«t»e«i  äuaserst  geringen  Grad  der  Entwickelung  verschiedener  Pormstioneu, 
fotgl^ieh  auch  wenig  Bestimmtheit   in    ihren  Begrenzungen.     Daher  auch 

*    Pie  pendrolltbea,  S.  15  ff. 


748 

4i0  SrhwiVrii(kf itfn  in  der  B4*ttiwinung  aa««rer  KvffinrtaBd«ti&»-Bil4iw9^ 
die  Docb  dadurcb  veriuebrt  wird,  daea  die  Srhichten  aicht  nur  eiue  na- 
bedeutende  AlächtiKkeit ,  «ondern  auch  (y,  Qoalbn)  ojibedenleod«  bori- 
sooUte  Auabreiiutig  baben  und  beatandiK  unter  einander  anakeile«,  uo4 
dasa.das  gruna  Kapferoxyd  veracbiedenen  Glieder«  der  gattceo  greeseo 
Bildung  ein  mebr  oder  weniger  gleicbförmigea  Anaebea  fpkL 


G,  FoRGHBAMMBii:  aber  Geacbiebe-Bilduiig  «nd  DI  I  «  via(« 
ScUramflDen  in  Dämemark  und  einen  Tb«  ile  v»ü  Sckwedtfn  (fn^^ 
Annal.  d.  Pbjs.  1849^  LVIII ,.  609— 64«).  Die  nordiaciie  Ge^cbiehe. 
Bildung  iat  kein  oberfläcblichea,  der  neuesten  Zeit  angehörige«  Pbänoiiien, 
•ooderu  gebt  bia  in  das  Ende  der  Kreide-Periode  aurufk.  Die  B<^rach* 
lang  derselben  macbt  eine  ÜberKicht  alier  in  dem  erwidiuten  Landstricbe 
Yorkoamoeuden  Formationen  nöthig.    Sie  sind  von  unteji  oaeb  oben 

1)  Kohlen-Formation  mit  Eisenstein-liOgern ,  deso  Lias  lind  Jura 
•ngeUirig,  in  SckooMH  und  Barnholm  \ 

2)  dergl*  obne  Eisenstein,  mit  Fucus  intricatuj,  also  Neocoi»ieB 
4>der  ällrer  Qruoaand,  auf  Bornholm  ^  unter  50^—76®  ««fC'o  das  nahe 
Urgebirgo  eioseblic-aaend.  —  b)  Jungrer  Gronsaod  a«f  BiMrnkiUm  und 
in  SW.'Sckoonettj  durch  Nicsson  bekannt  geworden,  4ort  unter  böehatens 
10®  Tom  ürgebirge  abfallend »  saudig  oder  mergelig.  ->  c>  Mergelkalk 
•tt  Arm$0er  auf  Bornholm  ia  unveränderter  Lagerungs  Fobc^  '^b^rr  vo* 
vigomi  dem  Sächsischen  Planer  ähnlich*  —  d>  Kalkatc^n-Partie'u  aus 
Scbalen-Trümmei-n  und  Korallen  in  Schoonen  und  auf  Seelanä  9  wobt 
ebeafalU  dem  jungern  jGriiosaiide  angehörig.  —  e>  Ein  r-eiiier  fester 
Kalkstein  mit  Kreide  -  Versteinerungen  auf  SaUkoim^  unter  K^ptnktucm 
und  in  JüÜnnd,  wabrscheiulicb  noch  unter  der  weisaen  Kreide  iiegend. 
.—  i)  Weisse  Kreide  im  südlichen  Seeland  und  auf  Möen^  dort  steil  jeio- 
«ebiesseud ,  hier  uoregelmäsig  gehoben  uud  mit  den  Sabicbtpn  der 
Geschiebe-Formation  susammengeworfen ;  dann  au  mebr^  Sieilea  in 
JüUand  auf  ähnliche  Weise  gelagert  und  reicb  an  Erdfällea  und  unter- 
irdiseben  Kanälen  \  da«  Hervortreten  derselben  Kreide  in  BolHeint  hüme' 
^urg  und  Helgoland  mscht  es  wahischeinlieb,  dass  das  gause  Ldind  auf 
Kreide-ßodeu  ruht,  welcher  nur  bin  und  wieder  durch  Hebungen  an  die 
Oberfläche  gebracht  ist.  —  g)  Darüber  xn  S^vensiflint  p.  a»  eine  sehr 
achwadie  aber  verbreitete  Schicht  srbiefrigen  Thones^  reicb  an  Fiscb- 
Trömmera;  —  b)  darauf  ein  Kalkstein,  l'^40'  mächtig,  auf  Faxos  ein 
ausgebildetes  KorallenrilT  darstellend;  auch  in  JüUand \  i)  darin  eiq 
Kalkstein  in  Form  eines  Sandstoinei«,  su  Sietens  K/tnt  und  in  JSselanäf 
Fahnen  und  JüUand  vorkonmiend,  hier  „Lümaleen^' ,  vom  Fl.  Korall- 
Kreide  genannt,  da  er  fast  gans  aus  Kreide -Koralien  in  Tiummera 
nnd  ganzen  Exemplaren  besteht;  mit  durohaos  und  ursprünglich  weilen* 
förmiger  Schichtoog,  wie  sie  sich  noch  jetzt  an  der  Koste  unter  hohem 
Welleaaehlage  bildet.  Es  sind  Lager  aerstorter  üoralleo  •  Riffe ,  dem 
9Qeb  iMSorstortai»  JLoraUen.Riffe  t oa  Fame  eatsprechcad^    welcba  6MI6I 


744 

IMrallel  nit  d^r  9ekm€di$eken  «od  norw^nehen  KA«t#,  aliio  ptnlM  mit 
^•r  •fidiresllichen  Grense  de«  MkmndMiunhchem  Urgebirges  lii«s*g((a; 
wi«  aarb  noch  daraas  erhellt,  data  aüdireatlieb  von  dieser  Kette  eise 
andere  damit  gleichseitige  Zooe  tod  Kalkstein  hinsieht,  wefcher  Kreide- 
artig abfirbt,  aber  nicht  schreibt,  aelten  Versteinerungen  entlialt,  nar 
wenig  wellenförmig  ist  und  offenbar  ans  den  feineren  «bgesehwemntca 
Theilen  derselben  Korallen-Riffe  in  gfSsserer  Entfernung  von  denselben 
abgesetzt  ist;  er  verhält  sich  sum  Liimsteen,  wie  die  neuere  Marsch 
sum  sandigen  Strande.  Die  Bewegung  ist  offenbar  wom  SksHduutmgckßM 
Urgebirge  ausgegangen,  und  dieselbe  unterirdische  Kraft,  welche  die 
Bildung  der  Korallen-Riffe  veranlasste ,  bat  su  einer  spatern  Zeit  auch 
ihre  Zerstörung  bewirkt,  indem  sie  erst  die  Kohlensaure  cur  Auflönung 
des  Kalkes  für  die  Korsllen-Banten  (wie  auch  in  den  Ringinsela  der 
Sudsee  wsbrscheiiilich  ist)  entwickelte,  dann  al>er  durch  Hebung  dt% 
Urgebirges  den  Wellenschlag  zur  Zerstörung  der  Riffe  hervorrief.  Gc» 
rolle  Skanäinavigcksr  Drgesteine  enthalt  der  Liimsteen  nicht. 

,  3)  Tertiäre  Bildungen,  a)  Die  zur  Subapenninen-Fnrmation  geborige 
Braunkohlen-Bildung  nimmt  in  Dänemark  3  grosse  Striche  ein.  NÄm- 
iidi  der  erste  zieht  endlich  vom  Liimßord  längs  der  Westküste  bis  an  die  Eibe 
hinab,  ist  auch  bei  Lüneburg  wieder  gehoben  und  zweifelsohne  im  Grande 
eines  Theiles  der  Lüneburffer  Haide  und  unter  dem  ganzen  Weatmeere  voi^ 
lianden,  dessen  Wellen  überall  Braunkohle  und  (jährlich  3000 Pfund)  Bern- 
stein  aas  Land  fahren.  Diese  Bildung  besteht  in  JMand  von  oben  nsch 
unten  aus  eisenhaltigem  Sand  und  losem  Sandstein,  dann  aua  maehtigea 
Thon-  und  Mergel-Lagern,  zuweilen  mit  festem  mergeligem  Kalkst^io^ 
auch  Alannerde  und  acbneeweissem  Sande.  Versteinern ngen  sind  im 
Ganzen  selten  (zusammengedrängt  an  der  SO. -Seite  von  StfiOl  die 
wichtigsten  dsrunter  sind:  Cassis  texta,  Cassidaria  eebinih 
pliora,  Nucnia  cpmta,  N.  glaberrima,  Pusus  eoraeua.  Pico« 
rotoma  cataphracta,  PI.  comta,  Dentalium  striatum,  Tre- 
r  hns  agglutinans  [?],  Tritonium  anus[??J,  Roateliaria  fihnlidi 
der  R.  peapelecani,  Isocardia  cor  und  eine  andere  Art,  Peetnu* 
ruius  polyodonta,  Krabben  mit  Balanen  bewachsen,  Knoehen- 
Reste  von  Zetazeen.  —  Der  zweite  Strich  ist  au  vielen  Punkten  der 
Küsten  des  Festlsndes  und  der  Inseln  des  KatUguU,  wo  jedoch  die 
sandigen  Glieder  der  Formation  fehlen  und  die  ganze  Bildung  hanpt* 
sächlich  sus  viel  farbigem  und  zuweilen  Glimmer-reichem  Thone  besteht, 
der  in  vollkommene  Alsunerde  mit  eingemengtem  Scbwefi* leisen  übergeht, 
untergeordnete  Kalksteine,  strahligen  Schwerspath ,  kqlileusaurea  Eisen 
und  dichten  Brsunspath  fährt,  von  vielen  Arragonit-Trilmmero  dorchsetxt 
wird  und  manchfaltige  Hebungen  erfahren  hat.  An  mehren  Stellen  siad 
untweifelhfift  einzelne  Geschiebe  oder  untergeordnete^  Lager  iSfraitiliJMN»- 
Mcher  Urvebirgs-Trnmmer  darin  eingeschlossen.  Der  (später  zu  erwäh- 
nende) G(*schiebe-Sand  liegt  abweichend  und  fibergreifend  darauf  und 
bezeichnet  also  die  Hebungen  als  vor  ihm  eingetreten.  Die  Anzahl  der 
eine  bis  awei  Faust  gcofsen  Geschiebe  allein   autereinauder  vergliche« 


T45 

(dt^se  all(»<a  slhlte  ^r  Vf.  weni^ntvns  In  den  weiter  anten  rolgenden 
Angftben),  betragen  an  iler  dem  SW.  Rande  des  Urf^ebirKeM  tugekehrten 
Seite;  <lie  des  Crfr^birges  47—68,  die  des  Obergangsg^ebirgea  24—33  und 
die  der  Kreide  nur  17—25  Prozent,  obsclion  die  Bmunlcohlm-Bildung 
die  Kreide  unmittelbar  bederlit  und  der  jüngere  Geschiebe  -  Thon  an 
Kreide-Oeaehiebea  bis  0,50  enthält.  In  diesem  Striche  ((onimen  wieder 
Nncula  iaevigata,  N.  comta  und  Pleurotoma  oblonga,  aber 
ancli  viele  Pectines  vor,  von  welchen  im  ersten  Striche  sich  iKfine  Spur 
findet»  and  die  vielleieht  als  Bewohner  tieferer  Meere  su  betrachten  sind. 
—  Als  dritter  Strieh  endlich  sind  die  Inseln  Moors  und  Faur  im 
IMmfford  und  einige  Punkte  seiner  Koste  bezeichnet;  seine  Schichten 
bestehen  ans  schwarsem  Thone  und  losem  schwarzem  Sandstein  mit 
nntergeordneten  Lagern  eines  schwarzen  Kalksteines,  einem  40'— 50' 
uiSchtigen  Lager  von  weissem  leichtem  Infusorien-Kiesel  mit  unterge- 
ordnetem Eisen-baltigem  Kalkstein  und  zu  oberst  aus  gelbem  Sandstein 
und  Konglomerat,  alle  mit  Ausnahme  dieses  Sandsteins  in  h5chst  ver- 
wirrter Sebichtong.  Es  ist  eine  Susswasser- Bildung  mit  Insekten, 
Salmen-Resten  und  vielen  kleinen  Schnecken  aus  dem  Oeschlechte  Spi- 
rorbis  [?};  allein  auf  Jfoors  liegt  ein  Braunkohlen-Lager  mit  der  meerr- 
nchen  Caasidaria  echinophora  darin  und  der  schwarze  Kalkstein  auf 
Tkjftf  enthält  zuweilen  Nucula  glaberrima.    Geschiebe  enthält  blos  der 

gelbe  Sendstein  und  aneb  er  nur  wenige. b)    Der  ,,Ge schieb e- 

Thon^  l*€|:t,  oft  einige  hundert  Fuss  mächtig,  darüber.    Er  besteht  aus 
Lagern  von  gelbe\n  und   blauem  Thone,    von  Mergeln    und   Sand,    und 
enthält  in  seiner  ganzen  Masse  Geschiebe  von    der  Grösse   eines  Sand- 
kornes   bis   von  einigen  Hundert   Knbikfussen.     (Ein  Block  auf  Fühnen 
regt  21'   hoch   aus   dem  Boden  und  bat  weit  über  100'  Umfang.)     Sind 
sie  an  der  Oberfläche  häufiger,    so    ist  Diess    nur   eine  Folge  der  Fort- 
wasebung  der  feinern  Theile.    Der  Thon    ist  gewöhnlich ,  der  Sand  zu- 
weilen angeschichtet.     Die  Schichtung  ist  unregelmasig  und  spricht  sirh 
auch  in  der  äussern  koupirten  Form  des  Terrains  aua,  welche  aus  rund- 
fichen   Hügeln   ohne    Znsammenhang    und   Ketten  -  förmige    Aneinander- 
reihung besteht.     Man  findet  die  Bildung  in  S.-Seeifind  ^   verbreitet    auf 
FMjfffif ,   auf  den  kleinern  Ostsee-Inseln  (ausser  Bomholm)  und  an  der 
Ostkfiste  der  Halbinsel  von  Randfra  bis  Lübeck,  In  ScMeswiff  verfliesst 
diese  Bildung  so  mit  der  Brsunkohlen-Formation  ,  dass  F.  ihren  ältesten 
Theil  noch  zur  Subapenninen-Formation  rechnen  möchte.    Aber  ein  blauer 
Tbon  bald  mit  und  bald  ohne  Geschiebe  in  SckUswig,  auf  Alsen,  Aröe 
und  Lnmgeiatid  enthält  Versteinerungen  einer  späteren  Zeit    [aber   doch 
auch    der   Snbappen inen  -  Formation!},    nämlich    Cyprina    Islandica, 
Corbula    nuclens   und    Fisch-Wirbel.      Die    dicken    Schalen    der 
Cyprina   liegen  ^anscheinend    wohlerhalten   im  Thone ,   zeigen    sich  aber 
beim  Herausnehmen  in  viele  Sti'icke  geborsten  ,   wohl   in   Folge   der   oft 
sivhr  starken  Aufrichtung,    welche  alle  sie  enthaltenden  Lager  nach  den 
verschiedensten   Richtungen   erfahren    haben.      Zuweilen    wechsellagern 
diese  Cyprinen-Sehieblen  »it  Tbon-Schicbteu  ohne  Fossil-Reste.  —  Alle 


746 

gmtea  Bl$ck«  betteb««  a«v  Graoity  itrAoüiicbem  GtfciMi  Porpbjrr,  Sf ^nit, 

Gruott«io  anil  QuarsfeJ«.  Zwicchffii  die  1  C.'  niebt  Hb#rftteä|c«iid«M  Blocke 

menfcen  Mich  Feuer-  und  herft«  Krpide>S(eiiie  vnd  werden  mit  «bnebiiieMder 

Gröiiiie  der  Geschiebe  inmer  sahlreifher.     Der    Vf.    ft«*tgrt  nun    an»   dra 

ResulUleii  eioi||;er  Handerte  von  Absüblungeu  der  verechiedeoeji  Geatf^iu- 

jkrlen  der  Geschiebe:  deee  io  der  Nähe  anatehendcr  Geelein-Arten  <llr-, 

OberganKa-9    Kreide  •  Geateine    «.    a.    w.)    auch    ibre    Gaaebiebe    vor- 

herracbeo ;     daaa    «wiacbeo    awei    Stellen,    wa    eine  Gestein  *  Art    an- 

atebty  man   nicht  aeltan  eine  Verbindung  dieaer  Stellen  durch  da«  Vor> 

walten   ihrer  Geateinart   unter   den  GeKcbieben  nur  in  deat  daswiadie« 

gelegenen  Striche  angedeutet  iai;  daaa  ea  ihm  einige  Male  gelangen  aal, 

awiachen  den  häufigen  Geachieben  einer  Art  Hoch  daaaelb«  Geatei«  noch 

anetehend   an   finden,    wo    man    ea   bia  jetxt   nicht   ao  gebannt   balle; 

daaa  daher  die  Geachiebe  in  Allgemeinen  nicht  weit  Ibrtgefäbri  au  aeya 

■cheinen   und    daa  Muttergeatein  y   wenn   ea  auch  in  der  Na|ie  aiekt  an- 

atebend  bekannt  iat,  oft   in   einiger   Tiefe    nater  dem  Boden'  na  lindea 

aeyn   wfirde;   daaa    inabeaoodere   die  Annahme   einer  Herbeifährung  der 

Geaehiebe   aaa  SkandUmeien    nirbt   wahracheinlich  aeye.    Die  nchon  oft 

•rwähnta   Zerriaaenheit   und  Anfrichluog   aller  Schichtnag  neigt,   daae 

anterirdiache  ürSfile  aberall  örtlich  thatig  geweaen  aeyn  muaaan,  Gealein« 

Trümmer    an    die    Oberfläche    eoiporanbriugen ;     die    Lagern nga verhält- 

niaae    wie    auch    daa    örtliche    Zoaammenvorkommen     dea    entwickelten 

Geachiebe  •  Tbona    fast   nur   mit  wirklich   aufgerichteten   Schichten   der 

Braunkohlen  -  Formation    beweisen ,    dass    die    Zeit    dieaer    Thätigkett 

mit  der  der  Absetzung  des  Geschiebe-Thons  zusammenfalle.  Daa  abfalleHde 

Niveau  der  parallelen  Schwedischen  Gebirgs-Kelten  nach  Süden  bin  und  ilir 

atufenweisea  Einsinken  in  dieaer  Richtung  unter  Kreide  und  Geachiebr. 

Thon  schon  in  Schweden  selbst  machen  ea  wahrscheinlich,  daaa  auch  daf 

Urgebirge  aogar   in  Dänemark    mit   den  Kuppen  mehre r  Gebirgs-Ketlra 

bia  nahe  unter  die  Oberfläche  reichen  musRen.    Auch  ist  der  Geschiebe- 

Thon  von  iS(l^/l  reich  an  Bruchstueken  achter  Lava. c)Der),Geachiebe- 

Sand'^  bildet  den  letzten  Theil  der  Geschiebe-Formation.;  er  ist  zuweilra 

thonig,  nimmt  aber  nie  eigentliche  Thon-Lsger  auf,   obacbon  als  letztrr 

Niederschlag   sich  zuweilen    ein   brauner  Tboo  ohne  Kalk   gebildet  hat 

Er  iat  immer  geschichtet;  die  Schichten    sind    häufig  stark   anfgerichtft, 

o 
gebogen ,   achoell   abgebroclien ,    ganz   wie  die  Schw^iBchen  Äsar  (auf 

Seetandf  Fühnen,  in  N.'SchUswig)  und  wie  die  an  der  Westkfiate  Jwt' 
iands  wenige  Fnase  unter  dem  Meeres  •  Spiegel  sich  noch  immer  fort- 
tildenden  tellerförmigen  Bänke  von  Sand  und  Steinen,  »^vler^  g^nanot^ 
welche  durch  tiefea  Wasser  getrennt  werden.  Bald  atellt  er  ein  hügeli- 
ges Land  dar,  ohne  beatlmmte  Richtung  der  häufig  abgebrochenen  klein^a 
Hugelziige  (X.-Seeiandi  N.~Jüiiand).  Bald  erscheint  er  in  xirkelrunden 
Kugel-Segmenten  von  einigen  Hundert  Fnss  Höhe  nebeneinander,  deren 
Zwischenräume  dann  die  Form  der  Thäler  bedingen ;  aie  geben  die  Form 
4er  Welle  wieder,  wo  zwei  mächtige  Ströme  in  entgegengenetalerRirhtung 
^afeinander  aloaaeo;   aia  findeo  »iah  Aur,  wo  der  sädlkbe  Strom  dea 


747 

£fro990H   Beils  mit   Asni   nSrdlicheii  de«   KaiteffmU-    KUsammfiilrifTt  <am 

JSiattegat  aud  auf  Samiöe),    Endlieh   findet  man   d««eea  GeUiide  auf  d4»r 

fransen  Halbinsel   in  Form    einer    duonen  Schichte    aber  die  Ebene  der 

Sraunkoblen-Fornation    ausgebreitet.     Die    Gksehiebe   dieacMr  Forination 

«ind  immer  stark  abg^erundet,    mögen  aber  selten  2  C*'    ubersteif^en    nnd 

sind  bald  wenig  »ablreieh  ,   bald   machen  sie  fast  die  ganze  Masse  aua. 

Aa  vielen  Orten  in  Seeitmd,  wo  die  Thäler  bis  auf  den  Grschiebe-Tbon 

einschneiden»  sieht  man  deutlich,  dass  diese  Qeacbiebe  der  Sand-Formation 

nur  die  Dberbleibsel  eines  serstörten  Theiles  der  Gescfaiebethon-Formatioii 

sind.     Die  Zahlen  -  Proportion    swiscben    den  einzelnen- Geschiebe-Artett 

beider  entispricht  sich  an  jedem  Orte  auffallend  genau.   Dit  Wasserströme, 

vrelehe  den  Gesehiebe-Sand  absetzten,  haben  Jäher  kein  eigenes  Material 

mit  sieh  gebracht,   sondern    nur   das    an  Ort   und   Stelle    vorgefundeti« 

weiter  verarbeitet.  Hin  nnd  wieder  findet  man  Reste  von  Thiere«^  welcUa 

sämrotlich  nächst  den  Küsten  der  Nordsee  noch  leben,  wie  Buecinnn 

undatum,  B.  relicnlatu«,  —  Ostrea  edulis  eine  Bank  im  mittein 

Holetein  bildend  mit  Cardium  edule,  Littorina  1  i  ttorea  und  Bue- 

cinam  undatum.    Gans  dieselben  äusaem  Formen,  wie  in  ifunemwk 

zeigt  diese  Bildung  auch  im  mittlen  und  südlichen  Schweden,    In  einem 

o 
dazu    gehörigen  As  bei   Upsskt  fand  F.  Mytilua  edalit;   es  bildete 

sieb  also  im  Meere* 

Diese  Erscheinungen  nun  können  weder  durch  die  A^ASsiz^sche 
noch  die  SEVMTRÖM^sche  n.  a.  Theorie'u  crkifirt  werden.  Gegen  erste, 
spricht  der  genaue  Zusammenhang  der  Geschiebe  -  Formation  mit  den 
zerstörten  Korallen-Riffen ,  den  letzten  Bildungen  der  Kreide-Zeit ;  mit 
dem  Vorkommen  von  Versteinerungen  in  allen  Abtheilungen  der  Gesrhie be- 
Formation; das  ebenfalls  durch  die  Versteinerungen  angedeutete  Mittrl- 
iueer*Klima  zur  Zeit  der  Braunkohlen  Formation  mit  ihten  Geseiiie- 
ben4  die  Menge  von  gescbiehteten  Lagern  in  allen  Abtbeilungen, 
wie  sie  nur  unter  einer  wirklichen  Wasser -Bedeckung  mit  nnd  uhu« 
Weilenaehlag  sich  absetzan  konnte^  die  Menge  von  Kreide- Trämmem 
linier  den  GeacblebeB ,  deren  Formation  in  den  aordischen  Gebirgen 
Airgends  «ngedeulet  erscheint;  die  unzähligen  Hebungen  wäli^rend  der 
Geschiebe  -  Formation  ,  welche  nach  den  vielen  die  gehobenen  Mastteii 
durchziehenden  Arragonit -Trümmern  unter  bedeutender  Temperatur- 
£ri>ohong  vor  aich  gegangen  seyn  muss.  —  Mit  der  früher  von  Haus- 
MANK  und  Lyell  aufgestellten  Theorie  der  von  Norden  her  anschwem- 
Hienden  Eis-Inseln  vertragen  sidi  nicht:  die  Versteineruog-Arten  in  den 
Braunkohlen,  ^ie  Kreide  -  Geschiebe ,  die  an  Ort  und  Stelle  gebild«rten 
Mergel-Lager  des  Geschiebe-Thons ;  die  Bildung  des  Geschiebe-Sandes 
an  der  Küste,  wohin  schwimmende  Eisberge  nicht  kommen  können  ;  di'Ksen 
Schichtung  und  der  Zusammenbang  seinerGerolle  mit  denen  des  Geschiebe- 
Tiiones.  —  Gegen  die  SevsTRÖM^sche  Theorie  spricht  die  sekulare  Bil- 
dungs-Dauer  der  gesammten  Gerolle-Formation,  die  sich  nicht  ans  einer 
Fluth  herleiten  lässt;   das   den  Korallen  -  Riffen   entsprechende  tropische 


748 

und  «ubtropiMche  und  da»  von  der  Braunkohlen -Formation  angedeafete 
Mittcliiif er-Klima ,  die  Sosspren  Formen  dea  Geschiebe-Sandes  a.  a.  w. 
für  Dänemark,  —  wie  dero>  arh  auch  fär  Schweden,  Der  Vf.  glaubt 
aber  Alles  aus  partiellen  Überschwemmungen  bei  der  letzten  Geschiebe- 
Bitduni;  ableiten  zu  können ,  ohne  jedoch  die  Diltivial-Schraminen  damit 
In  unmittelbare  Verbindung  setzen  zu  wollen ,  welche  alle  nordischrn 
Naturforscher  —  gegen  Agassis  ~  von  im  Wasser  bewegten  Steinen 
ableiten  mÖgten/  wenn  sie  auch  Sefströh^s  Theorie  nicht  unbedingt  an- 
nehmen. 

Die  sog.  Diluvial-Sehrammen  Skandinavleng  sind  oft  ge nug  be- 
aehrieben  und  den  Sehweitgiisehen  aog.  Gletscher  -  Furchen  allerdings  in 
vielen  Stücken  ähnlich.  Die  wichtigsten  Thatsachen  sind  folgende  :  Flache 
Klippen,  sog.  „Heller'*,  sind  gewöhnlich  an  ihrer  geneigten  und  in 
Schweden  gegen '  N.  gerichteten  Seite  abgeschliffen  und  zum  Theil  polirt. 
Darauf  kommen  zuweilen  breite  Gossen-artige  Furchen  und  noch  häufiger 
feine  Streifen  vor ,  welche  mit  jeuen  parallel  sind ;  die  Forchen  selbst 
sind  wieder  gestreift.  Sie  haben  bis  1'  Breite  und  8"— lO"  Tiefe  ,  die 
Streifen  selten  über  t^!'— 2'"  Tiefe;  aber  beide  gehen  durch  alle  Ab- 
stufongen  der  StSrke  ineinander  fiber.  Das  ist  Alles  wie  in  der  Sehweite, 
aber  die  Klippen  form  dea  Gesteins ,  die  Steilheit  der  „Lee  -  Seite**, 
der  schwaehe  Abfall  der  entgegengesetzten  geglStteten  „Stosaseite^ 
seheint  c^em  Norden  eigen.  Es  ist  sehr  wenig  glaubhaft,  das«,  wie 
Sbfbtröm  annimmt,  seine  vorübergehende  petridilaunische  Flutb  ver 
aiidgeod  gewesen  aeyn  soll  der  Stoss-Seite,  welche  anfangs  der  Lee- 
Seite  gleich  gewesen  wäre  ,  ihre  jetzige  Form  zu  geben  ,  da  die  ab- 
geetossene  Granit-Masse  oft  viele  Fuss  betragen  haben  roüsste.  Wie  sollte 
aueh  jene  fürchterliche  Fluth ,  welche  die  Kanten  der  harten  Klippra 
in  aolchem  Grade  abgestosaen  und  aus  den  Trämmern  die  Aaar  gebildet 
hatte,  diese  Aaar  sogleich  wieder  auf  and  zwiachen  den  Klippen  abge- 
setzt haben?  Endlich  aber  liegt  keine  innere  Noth wendigkeit  vor,  die 
NS.  Streifen  und  Furchen  mit  Sbfströh  aa&  Norden  entspringen  zo 
lassen ,  da  sie  eben  sowohl  umgekehrt  ans  S.  nach  N.  geben  konnten  ^ 
—  Unteraucht  mAn  nun  die  jetzigen  Ufer  Klippen  Skandinaviens  naher, 
hn  Kattegat  z.  B.,  ao  aieht  man  vom  Meere  aas  zoerat  kleine 
F«'lsen-Spitzen  und  weiter  gegen  daa  Land  immer  grössere  Felsen-Inaela, 
„Scheeren**,  aus  dem  Wasser  sioli  erbeben,  deren  senkrechte  Seile  — 
wie  Diess  aberall  und  bei  allen  atarker  zusammenhangenden  Gebirgs- 
Gesteinen  der  Fall  ist ,  bei  den  thonigen  ,,Gliffs**  u.  s.  w.  —  gegen  des 
Wellenschlag  gekehrt  und  um  so  steiler  and  bei  Gelegenheit  hoher  wird, 
je  heftiger  der  letzte  ist,  während  im  Innern  der  Basen  ein  senkrechter 
Durchschnitt  selten  ist.  Die  Steilheit  auf  der  Seescite  ist  also  eine  ge- 
wöhnliche Eigenschaft  der  Klippen.  Südlich  von  Gothenburg  fuhrt  die 
LandsIrasse   durch   eben   solche   Scheeren   hin ,   die  jest  gehoben ,  aber 


*    Vgl.  ^ie  Aadeatnng  iia  Jahrb.  1842,  S.  99,  Note.  Bi. 


749 

noch   g^anx    wie   eb«deiii   gestaltet  und   en(bl$at  «ind.    Bei   GoUtenburg 
Sflbst  sincf  sie  noch  höher  gehoben;    aber    ihr  Charakter  bleibt  dcfKelbe, 
und  der  blaue  Thon   in    den  Thaleru  awiarhen    ihnen   enthalt    die    noch 
jetzt  im  KittV'gai  lebenden  Muscheln.     Diese  höheren  Klippen  Bind  über« 
•11  gefurcht  und  i^e streift ,  und  zwar  in  OW.  mit  10^  Abweichung   nach 
Jeder  Seite.    F.  fand  einen  stark  abg;eruod<*ten  bis  150  C.'  grosaen  Stein- 
Block  noch  auf  denselben  und  zwar  über  einer  tiefen  und  breiten  Furche) 
weifhe  aus  W.  nach  0.  bis  zu  diesem  Blocke  führte,  aber  im  0.  dessel- 
ben viel  achmäler  fortsetzte ;   dieser  Block    hatte  also  «uf  seiner  unvoll- 
endeten Wanderung  über  die  Klippe    hin    eine   vorgefundene  (von  einem 
Vor|;änger    herrührende)   kleinre  Furche    längs   seines  Wegea    erweitert 
und  es  zeigt  diese  Beobachtung  in  Verbindung    mit  einigen  anderen  Er« 
scheinungen  allerdings,  daas    die    über  die  Klippen  geschobenen  Steine 
uod  Blöcke  deren  Oberfläche  glätten,    ritzen  und  furchen.     Diese  Stein« 
und  Blöcke   aber   bebt    und    trägt   die   an  der  Steilseite   sich    brechende 
Welle  selbst  zum  Theil  von  tieferen  Stellen  der  Klippe  auf  deren  Rucken 
empor;  die  meisten  trennt  sie  erst  von  diesem  ab  und  treibt  sie  von  da 
allmählich    immer    weiter   auf    der  Landseite  hinab,    indem   ihre   ganze 
Kraft  sich  gleichsam  auf  deren  Kante  kotizentrirt;    daher  denn  auch  die 
isegen    daa  Meer    errichteten    Dämme   bei    hohen    Fluthen   in   der  Regel 
nirht  von  aussen    durchrissen ,   sondern    durch    die   übersteigende  Welle 
von  innen  abgenagt  werden.  Einen  anderen  Theil  des  vom  Wellenschlage 
verarbeiteten  Materials  haben  Frost  und  Erdbeben  geliefert,  wie  nament- 
lich   Pjnobl    daa    Über^tpühlen    der    EisSchoUen   an    den   Scheeren    der 
OronÜMdUcken  Küste   beobachtet   bat«     Die  in  diesen  Schollen  eingefro- 
renen   kleinen  Steine    würden    dann   die  angemessene  Grösse  bei  einei^ 
hinreichenden  Gewichte    besitzen,   um    auch  die    kleineren  Streifen  und 
Ritzen  der  gesc hlilfenen  Flächen  zu  erklären,  und  aus  der  gleichbleiben- 
den Richtung  der  heftigen  Stürme,    bei   denen    die  Welle    überschlagen 
kann ,    auch    die  Ursache    des  Parallelismus    der  Streifen  bei  so  manch- 
faltiger  Form  und  Richtung  der  einzelnen  Klippen  selbst  deutlich  werden*  ' 
Wenn  man  nun  findet,  dass  die  Furchen  alle  vom  höchsten  Gebirgs« Punkte 
Skaudinarieiu   ausstrahlen   oder   vielmehr  gegen  denselben  konvergiren, 
dass  sie  überall  und  namentlich  am  wHssen  Meere  von  der  Küste  land- 
einwärts gehen  ,   dass    Bie   daher   an  jeder  Stelle  des  allmählich  auftau- 
chenden Skandinamen  sich  gebildet  haben,   ala   diese  Stelle   aber  Küste 
wsr,   so   steht  Diess  mit  des  Vfs.  Theorie  in  vollkommenem  Einklänge« 
Der  Zusammenhang  der  an  Bedeutung  doch  sehr  untergeordneten  Riesen- 
Töpfe  aber  mit  der  petridilaunischen  Fluth  wie  mit  seiner  eigenen  Theorie 
ist  der  Vf.  nicht  klar  geworden ;   doch    hat  ihre  Bildung   am  Fusse  der 
Scheeren  ihm  möglich  geschienen.     [Diese  Theorie   hst  Vieles   für  sich, 
doch  sind  der  Beobschtungen  über  Furchen-Bildung  noch  zu  wenige  und 
bleibt  der  Mangel  aller  Flötz-Geateine  in  SkatuUnavieH  unerklärt.] 

Der  VF.  sucht  nun  im  Detail  nachzuweisen,  wie  in  der  Mitte  des 
emporgehobenen  SchwedMd^  wo  jetzt  die  vielen  grossen  See'n  sind,  sich 
überall  Spujren  einer  spaten  Weeser^Bedeckung   zeigen ,  wie  einst  der 


750 

BoikniMcke  Meerbini«!!  aof  difsem  Wfge  mfl  der  Nordsee,  im  Horden 
«brr  ebenso  mit  dem  iüeissen  Meere  sasanimeohioK: »  bis  er  darch  die 
Eniporbebun^  Skämiinaviens  dieser  zwei  Verbindungen  beraubt  so  cioea 
Biiiiien-Meere  wurde,  das  aber  endlich  die  aun  PreMSttn^  BaesUindj 
JFiMMiand  und  8chwfdeM  hinein,  ergonsenen  Waaaer-Bfaeafn  nicht  mehr 
BU  fsMen  vermogle,  sich  endlieb  gewaltsam  einen  Weg  durchs  KmiUgM 
(ffiiefe  und  dabei  die  Gerdit-Ablageruogrn  und  Umscfauttangeii  bewirkte, 
von  denen  oben  die  Rede  gewesen  ist. 


A.  »'ORBiGifr:  fiber  die  Pyrenifsehen  Gebifde,  wrelebe 
Kreide»  und  Tertiär-Versteinerungen  durcheinaader  ent- 
halten aollen  (BtiUet  ffritl.  1848,  XiV,  487-490).  d'O.  kenoC  kei« 
Gebirge,  wo  eine  aolche  Vermrngung  stattfinde.  Daa  5fl«ra  sitirle  von 
CVffzff  und  MonMieux  im  ^luf^-Dept.  insbesondere  enthSIt  onr  tertiäre 
Artvn,  Auch  das  von  Biariiin,  Doch  hat  er  aus  lettter  Gegend  den 
AnimonitesPailleteanus,  welcher  der ehloritiscben  Kreide  an^hSrt, 
von  Hidar,  —  and  Nnmmnliten  und  Assilinen  wie  x«  Cuhte, 
8pat«ttgas  ornatus  bnd  Beloptern  belemnitoidea,  welebe  ter- 
tiflren  Schichten  entsprechen,  von  St,  Pierre  und  vom  LeeekUhurm  er- 
ballen. Beide  sollen  jedoch  ans  gleichförmig  aufeinander  gelagertea  und 
gehobenen  Schichten  herstammen. 

Nun  aber  hat  d'O.  selbst  Folgendes  an  der  Gtroiid#- Mündung  be- 
obaclitet.  Zwischen  8i,  Paiais  und  dler  Pinaie  de  Terre^mgre  im  Vf. 
▼on  Rayan  ist  ein  bis  jetst  nbersebener  Streifen,  wo  die  Kreide-Schtehlen 
mit  Sphaerulites  er  ateriformis  Fast  horisontäl  sieben ;  alier  weiter 
narh  Ö.  und  W.  fallen  aie  ziemlich  atark  ein  und  verscli winden  oater 
dem  Meere,  um  in  einer  1  Kilometer  breiten  Depression  ein  Gebirge  von 
gSHz  abweichender  Lagerung  aufzunehmen,  welches  zu  Unterst  aus  einen 
Meigelkalfc  mit  den  Num  niu  Hteir  von  Biariiz  und  voll  schwarzer  (? Rep- 
tilien-) Knochen  ober  einem  weissen,  sehr  körnigen  Kalke  voll  Echtniden 
und  «umal  dem  Späten gus  ornatus  von  BUtrüz  und  darauf  einem 
Austern-Sandsteine  besieht.  Diese  Fossilien  stimmen  ganz  mit  jenen  am 
JLftichiikerme  bberein  und  weichen  ab  von  denen  des  gelben  Kalkes  von 
Bifiifi  der  im  Becken  von  Bordeaux  den  Pariser  Grobkalfc  reprSsentirt 
unil'  wohl  hoher  als  jener  Mergelkalk  über  der  Kreide  liegen  musa.  Ohne 
sich  daher  definitiv  aussprechen  zu  wollen,  ehe  die  direkte  Beobacblnng 
der  Lageritngs- Verhältnisse  Solches  bestätige ,  fragt  d'O.  ,  ob  man  nicht 
dreierlei  Tertiär-Bildungen  in  jenem  Becken  anzmiebmen  habe,  nämlich 
von  unten  an:  a)  die  .Nummuliten •  Schichten  vo»  Bieritz  ,  den  ganzen 
Pyreitäen ,  Cmfza ,  MontoÜeuof  und  Si.  Palme ,  so  wie  aHe  bekannten 
Numittuliten-Sehichfea  [auch  die  von  Maeirieki?fJ ,  welebe  ^ami  wohl 
dem  untern  Sande  des  Boiseonaie  entsprechen  durften;  — -  b)  die  gelben 
£chintden- Kalke  von  Blaye  als  Stellvertreter  dt»  Pariser  Grobkalkes; 
•—  r)  die  Falnns.    Jedeirfalla  wurde«   die  Nummwliten  •  Seliichteu ,  möge 

sie  nun  den  Kieide-eder  de» TertÜr-Biidiingen  anreihen^  von  bsidea 


7St 

Acdr  iri*rii«hi<Hilen  ueyn.  -r  Unter  %7  foitffileii  Arten  rwn  Coutiinvges,  Ai^ 
ttnd  Roubia  (Atrde),  welche  thm  Dovreitoy  gef^eben,  haben  13  ihre  seltr 
%'erbr  ei  feien  Repräsenthnteit  im  NordfraiisJ^eiseiien  Grobkalk  ,  9  scheinen 
dem  Atide-D^^U  eignen,  3  ainil  swerf^lhaft ,  1  ist  luiltei-  und  1  ist  ober- 
tertiär.  Eine  kleine  bei  Rouhta  häufige  Terebratula  gkiebt  einer 
«tideni  (T.  striata  var.)  von,  MastricM^  *ber  atich  einer  lebenden  Art; 
]>ifHe  natu  Hebe  findet  sich  su  ManUo»  in  den  Bo^-Pi^renäen  wieder^ 
Die  Num  muliiia  com  plan  ata  von  Atbas  ist  in  den  mftteltertiire« 
Srhiühten  von  Bordeaux,  Dax  und  bis  Bayonne  sehr  gemein  und  in  den 
KCtsten-Wäuden  von  Bimrit%  frstanntieb  häufig,  j«docb  mit  anderen  ver^ 
fCf-ffrllseliaftet,  welche  schwer  von  N.  planulaia  und  N.  flanimulatn 
<les  unteren  Pariftir  Sande«  so  trciineo  sind ,  wie  sieh  auch  nlle  drei 
am  Fu88e  der  O.-  und  Yf , -Pyrenäen  mit  mikroskopischen  Konchylien  fin-* 
<ten,  weiche  von  den  unter-tertiAren  Arten  in  Nrtlrunkreich  nicht  ver- 
Bchivden  scheinen. 

Sollte  es  gelingen  diese  Nommniiten-Sebichten  von  Bayontte  und 
^ax  mit  dei»  angeblichen  Tertifir-Schichten  des  Awili'-Depls.  und  einigen 
£wischenpunkten  zu  parallelisiren,  so  hätte  man  amN.-Fusse  Act  Pyrenäen 
rinr  Nommuliten-AbUgerung  voll  Beziehungen  mit  den  Nnmmutiten* 
Bildungen  von  Ctestinn,  Varmm  ^  Ötireichf  Bmierm^  —  in  der  Krimm^ 
am  Kauknsut^  Ararat,  in  Kleinasien  und  Ägypten^  welrhe  in  der  £Hiiiii» 
und  am  Kaukasus  auf  dem  Stellvertreter  unserer  weissen  Kreide  ruhen, 
ohne  Versteinerungen  dsraua  aufzunehmen,  wogegen  sie  mehre  teitiäre 
Arten,  als  Ovnia  tuberculosa,  Cerithinm  gi  gante  um  in  Kernen, 
Oelrea  Intissinia  u.  s.  w.  dargeboten  haben.  ^  —  Vielleicht  aber 
müssen  diese  Nummuliten-Schicbteo  an  der  Basis  des  Tertiär-Gebirges 
•uch  als  Repräsentanten  6ta  miteru  Sandes  von  K, -Frankreich  und 
Beiyien  unA  des  Plastic  day  von  England  betrsi'htet  und  diese  alle  voa 
dem  sie  äberlagernden  Grobkalke  getrennt  werden,  mit  welchem  nnn  sie 
eft  uuricblig  verwechselt? 


DoFR^NOT  bemerkt  dber  denselben  Gegenstand  («i  a.  O.  490— 49S>c 
dsits  man  diese  sädfranzSsiscben  Gebirge  zu  oft'  »it  dem  Grobkalkn 
von  Bordeaux  vermenge,  ebschon  sie  auf  eine  sehr  gleichbleibende  Weis« 
fn  ZoMmraensetzung  und  Fossil  -  Resten  und  nuch  Schichtung  von  ein- 
ander abweichen« 

1)  Das  abweichende  Aussehen  seye  bekannt.  —  Er  selbst  habe  3)  untet 
den  Pefrefakten  den  Pect en  qninqnecostatns  mitten  im  Numma« 
IKen-Gebirge  gesammelt.  Die  Bergscbule  besitze  Handstäcke  von  Cou9* 
tmiges  in  den  Cof%iire9^  wo  diese  beiderlei  Fossilien  mit  einem  Eehiniten 
vereinigt  lägen,  der  zu  Biariha  häufig  sey.  Solche  Vermengong  komm« 
rni  Gebirge  von  Bordeaux  nirgeods  vor,  und  man  kenne  die  häufigen 
Eehiniten  von  Biarit»  und  der  Nummuliten-Zone  nirgends  in  den  Tertiär* 
Sdrfcbten.  Was  die  vorbin  erwähnte  von  d'Aachiac  ausgesprochene  Über- 
eitfslinrniHig  der  [13]  Poseil -Arte»  der  MumaMditen^SclMcbteB  Im  itwAff 


752 

Brrb€D  mit  df neo  des  Pariaer  Bf ckens  belreie  ,  to  bcMm  £e  Saehe 
docii  oicht  «o  KADS  gewiss  9  da  b'Aachiao  anf  der  iboi  aclbat  csnisebaa« 
diftteu  Liiite  derselben  öfter«  das  Wort  afialog  atalt  identiacb  geaelst 
babe.  —  Was  3)  die  Lagerung  betreffe ,  so  seyen  im  O.  der  Pffremä^tt- 
Kette  die  Tertiär  •  und  die  Kreide-Scbicbteo  geneigt  f  im  W.  nur  die 
letxten  sufgericbtet  und  die  ersteo  im  Allgemeinea  borisontal  geblieben, 
daber  ibre  Trennung  auf  abftolute  Weise  [??]  beaeiefanet.  So  l3oga  des 
Vivrn  der  Dott%t* ,  in  den  Landet  und  besonders  au  St.  JümUh  «twss 
INW.  von  MoHt-de-Marsan  y  wo  man  im  Flussbette  den  Grobkalk  toU 
Ceritb  ien,  Milioliten  und  NummnI  iten,  gleicb  den  Pariaer  Arten, 
boriftontal  gesrbicbtet  sehe ,  wäbrend  darunter  ein  tlioniger  Sand  voll 
grüner  Körner,  wie  daa  Gestein  von  Hjarrfs,  die  oben  crwiboton  Ecbi- 
nitrn  cotlialle. 

Dsber  bält  D«  für  angemessen,  die  Nummnliten^Scbieliton  als  ober* 
stes  Glied  mit  der  Kreide-Gruppe  su  verbinden,  aber  moeh  den  Piaelithea- 
Kalk  von  Meudon  noch  damit  su  vereinigen. 

[Jedenfalls  fände  sich  siso  Pesten  qoinquecoststos ,  über  welches 
man  sieh  nicht  leicht  irren  kenn,  in  NummoJiten-Scbicbten  9  welche  13 
Arten  Grobkalk -Versteinerungen  enthalten,  —  oder  u'Oabiont  hatte  aich 
in  13  Beslinimungen  geirrt,  —  um  von  dem  Übrigen  nicht  sa  spre- 
elien.    Biu] 


A.  Lbyhbrib:  Auszug  aus  seiner  Abhandlung  über  des 
?}nmmuliten -Gebirge  über  der  Kreide  d^r  Curbieres  und 
MouUgne  mire  (Campi.  rend.  1844,  XIK,  343^347).  In  den  genannten 
CH*gendeu  ist  ein  Grbirge  vorbanden,  welches  von  den  Vffn.  der  geolo- 
giftrken  Karte  Frankieichs  u.  A.  wegen  seiner  Mächtigkeit  <1000"), 
we^^n  seiner  gleichförmigen  Auflagerung,  wie  seines  alten  Anasehens 
und  der  ganz  gleichartigen  Äusserlicbkeit  mit  dem  gewöhnlich  darunter 
liegenden  Hippuriten-Gebirge ,  und  endlich  wegen  einiger  wohl  an  hoch 
in  Anschlag  gebrachter  Fossil-Reste  mit  der  Kreide  verbunden  worden 
ist,  während  sndere  Geologen  und  insbesondere  die  Paläontologen  die- 
selben Schichten  in  Betrscht  einer .  grossen  Ansshl  unter-tertiärer  Koo- 
chylien  und  ihrer  zuweilen  unmittelbaren  Auflagerung  auf  das  Übergangs- 
Gebirge  ala  tertiär  ansehen.  Bemerkenswertb  ist  dabei  noch ,  daaa  die 
unterste  dieser  Schichten,  mehr  oder  weniger  bestimmt,  nar  Land-  aad 
Siisawasser-Konrhylien  enthält. 

ludern  der  Vf.  nun  eine  genau  anf  die  einzelnen  Lokalitäten  ein- 
gehende Beschreibung  gibt,  will  er  eine  Grundlage  zur  weiteren  Ver- 
folgung derselben  Formation  und  zu  ihrer  Unterseheidong  von  der  wirk- 
lieben Nummniiten-Kreide  in  S^-EHrapa,  N. -Afrika  und  W.'As%en  lie- 
fern,  wo  msu  ebenfalla  oft  die  zweierlei  Bildungen  miteinander  ver- 
wechselt su  haben  scheint. 

Seine  gegenwärtig  (der  Parißer  Akademie  zur  Begntaehtung)  vor- 
Selsgte  Abhandlung   serfäUt  in  einen  tppographiscb-geegaoatiaeben  «nd 


TM 

in  f^nen  i^ttNUMMol«((iM«lini  TWIl.    Der  er«t«   itt  9pn   fiatr  Karte  uui 

»iM^iM   Duffelmtlmitt  lnfgl^tlH ;   im   I<*t7.len    werden  di«  «uf  0  Tafeln  abn 

K«bU4<*leal  neue«  Arten  beftokrieben.    Die  S<rhicliten  der  MonUgne  mntß 

ii«M4|  ii|«nau  dieselben  wie  in-  den  Corbieres ;  aie  betten  sich  aber  in  dem 

Zwi«ebeiiramlia  twiacben  beiden  unter  die  nn«e<^nen  Scbiehten  dea  Aude* 

Tiialea  hiitab|;eMenkf.    Der  foesilen  Arten  aind  lOS,  wovon  80  genan  be« 

niiivkMabar,  namliebSSneu  und  27  ai^.bon  bekannt,  tbeila  a)  ala  dem  Partner 

GrobkAlita  «nd  d^m  unti^rn  Sande  dea  Soi9$omtti9  anf^elidrii;:  17  Arten; 

tb«iln  b>  al«  der  g^aaaen  Nvmninliten*Zone  in  ;Sf.»£frrofia  und  dem  bcnacb« 

barlm  Afrikm  und  Atien  eigen ibumücb  6 ;    —  c)  aua  der  Kreide  nur  2 ) 

—  d>  nna  de«  J«ra  2.    Die  Arten,  dea  wirklieben  Kreide-Gebargea  def 

CVr^iaraa«  inabaao#defe  aeUa  Rndiaten  und  NummnKten  vermengen  aieb 

nie  diMvit,.  etwa  gegen  die  Knntakt-Flaebe  anagenomman,  „wo  man  vieU 

li»k'bt  eine  Vfrbindnng  aogeateben  könnte»  welebe  die  Beobachtungeil 

von  DotnAifor  und  ViN«  anmiaeigen  aebeiiien^  Die27Foaail-Arteii  aind> 


Crassatella  scofellaria  Dh.? 
Cnrdium  hfppopaeifm  Dh. 
CMiania  gigaa  Dr. 
Modiola  cordata  Lk. 
Ostrea  multicosfata  Dh. 
Keritina  conoidca  Dh. 
T^afica  sigarettna  Dn.? 
Turritella  imbtlcataria  Lk. 
Crrilliium  acutum  Dh. 
))         giganteum  Lk. 
„         inrointhm  Lk. 
„    '   '  propinquum  Dh. 
Fiisus  bolbiförmia  Lk. 
„      longaevue  Du. ' 
VoTota  ambigua  Lx. 
Tprebeltum  foitiforme  Lk. 
Nautilua  Lamarkii  Dh. 


Torbinolia  sinuoaa  Rron.   Vtcent, 
Spatangua  ambulacrum   Dh.   CorM» 


EchioolampaaconoideuaAG.  Veromi^ 

Kreasenb.^  Krim,  Ägypten. 
Ostrea  gigaiitea  DuB.  Krim, 
Turritella  ArchimedialBHGrr.  Vtcent 
Terebellum  obTolqtum  ?Br«n.  Vp- 
Cent 


Terebratula  Defrancii  Bhqh. 
Ostrea  lateralia  Nilbs. 


d. 

Serpufa^  2  Arten.. 


C.  Fetrefakteo^Kunde. 


R.  0W81I:  Bnncbraibnng  ^lewinnerBelemniten»  welche.iait 
einem  groaaen  Theile  ihrer  weiehen  Beatandtheile  erbat 
ten  8in4  im  OMford^Tbon  von  CkrUHan^Midford ^  WHU  (Lan4* 
philoe,  Transact.  1844,  I,  65—85,  pl.  n~viii).  Die  voll  ständigen  Bi- 
lemaitea  bcateben  aua  1)  der  apäthigcn  Scheide  oder  dem  Schnabel) 
2)  aus  dem  gekammerteu  Alveoliten»  PbMkgmoeonur  Ow»»  mit  miidlichcm 

Jahrgang  1844.  ^^ 


iSl^fhon,'ond  8)  iin«  «tii#r  diSiltteii  liortiig-^«rfimrttferi.t<lgf<i  ttiücV  WiM» 
aie  Alveole  Aet  SeMdtf  Aaskleklet  nnd  den  AlireoliteD  von  wtitmt  8pitte 
ktk  mni^bt  und  tfber  die  BÄsai-Rfinder  der  Soheide  aad  die  ietelie  Sdieide- 
trand'  d^8  AlteoNten  hiaausragt,  wie  BetnLAtn>  atkmo  rkhH^  (tukmmd 
hat,  die  letzte  growe  Knnner  derselben  ««  KMea  «and  dS»  fitegewctde 
BIT  oMiflobliessefi. 

Die  ▼erfiegettden  Exemplare   gehlen   alle  sii  B.  Owettir    Püirr. 
Bieter  itt  *<M  der  Oroppe  mit  verltngerlev  Ice^elf5mi|^  Sdb^M»  and 
knrsen»  Lftngs-Eindraek  gegen   das  Bude  der  Bauüiwaite^  «ad  ateht  an 
F»rM  in  der  Mitte  aiv^sclien  der  B.  e  longa  tue  nftd  Bv  i^mfffunimn^ 
Iffitx.  ans  dem  Lkis,  i«t  aber  vo«  einer  ftisl  bis  -an  «die  fiama,  welche 
alcb    enre^ert^  gleichbleibenden  iKeke.     I>it  'dflanc»  AfTe«lcW*>BIader 
der  Scheide  gehe«  oor  bis  balbwegs  aur  Basis  dea  AlveeMten,  der  dann 
ifon  der   erwlhaten  Hölle   weiter    umgeben  ist.     Der-  iiSofga^tadrock 
<kanal)  hat  etwa   |  roa   der  ganaen  Ldage  der  Sehüde  «adl  Ragt  ia 
kleiner  Entfernung  von   der  Spitze    an.     £r  ist  nicht  fief ;    sein    Boden 
eben  zwischen  zwei  parallelen  Linien.    Der  hiptare  Tbeil  ia|  ftw^a  seit- 
lich zosammengedruckt.    Da  das  Fossil  nicht  ia61|ri|rt  ist,.. «d  orsdieint 
die   ^asis   immer    platt   gequetscht.     Granze  Länge  (mit  ^eta  Alveoliten) 
11'^  anf  1^"  Breite;  Lauge  von  d^r  Spitze  bis  zum  Anfang-  ^er  Alveole 
!>";  die  de«  Kanals  li''.  —  Mikroskopisch  betraclf(et  bestehi^  die  Scheide 
aus*  konzentrischen  Schichten  radialer  dreiseitiger  Prisipeo  oder  Fsaem; 
von  ersten  sieht  man  nur  die   stärksten   mit   blossem- i^nge^    antef   dem 
^  Mikroskope   aber  zählt  man  über  300  auf  eineijp  4'/'  di^l|;|sn  l)albim»sser; 
die  Prismen  sind  7555''  dick  ;  sie  sind  abgesetzt  in  gellen  eiliCf  MfKpibraa, 
deren  Wachsthums -Schichten  auch  die  konzentrischen  LtSgen  der  Belea^ 
niten-Scheide  bedipgten ;  man  darf  sie  also  nicht  mif  iMM^acfc,  •Bi.Aiifviixs 
n.  s.  w.  als  eine  minerale  Infiltration  nach  dem  Tode  des  ^bj^rea  in  eia 
poröses  Gewebe  betrachten.    Ganz   Junge  Individuep   sind   8j|>iii4ellormig 
und  noch  ohne  Alveole  (Actinocamax  Miix.).    Die  «Scheidewapde  des 
Alveoliten  bestche^i  aus  diinner  Perlmutter,  beiderseits   ipit  einer  feines 
Lag«  zerreiblichen  Kafkes,  welche   aber  selten  erhalten  is^^   man  aäiUt 
ihrer  20  auf  2"  Länge.     Die   Süssere  Wand    des  Alveoliten    besteht  aas 
einem  Gemisch  von  Eiweiss  und  opaker  Kalk»Materie.      Oft  ist  derselbe 
(ohne  und  mit*"  ?Thier ,    Tf.  in)    herausgefallen   nnd  dann  durch  Druck 
zuweilen  längsgefaltet.    Übrigens  sind  dtiTBelemniten-Reste  der  erwaha- 
ten  Lokalität  nicht  mit  fremder  Materie  infiltrirt  und  dämm  sur  genauea 
Untersuchung  so  geeignet. 

J.  Flatt  erkannte  die  Aeiekmiiteii .  aditst  als  Ivebilde  eines  Mantel- 
Thieres  oder  MoUuskes'*;  Walch  und  Gubttaad  stellten  aie  zndenViel- 
kaaiHMrigeo;  Diai.iic'^  und  Miulhi^  dfr^berfläeUilBfaaB^EkfMMfiindrocke 
wagen  u.  s.  w.,  zu  den  innerliehan  KoiiUdijrfiea'^eirl»  Sc|if%; . Jatater 
äbehfe  sich  auch  zuerst  eiaa  Voratettoag  v»iii  wäicbaiklXiiait  in  naeben. 


»    TransJkce.  'roytä.  aöc,  1764. 


]^xeiypUre  mit  Dioteubeute^  u.  9.  w.  aus  d^n  Schiefern  v(^  i4/ßße  Hejfii» 
Dieser  Beutel  ist  aber  au  den  fossilen  Ainmoniten»  Orth«cßratiten  tu  8.  w. 
rben  so  wenig  beobachtet  worden  >  als  er  bei  deui  lebepden  Qeschlechte 
r^au,til.us  vorkoipoit.  Die  nackten  Cephalopodeo.  (Sepiarien^  koiupensiren 
^eu  Abg^ang:  eio^r  sohütsienden  Schule  theils  durch  eine  Dintenblase, 
:%voij(iit  sie  im  der  Qefabr  das  Wasser  trüben,  tbeilf  ^ind  sie  durch  den 
^ajugel  der  scbweren  fiassefn  Schale  ai|ch  eineir  ra^cher^n  Bew^gurij^ 
iiUiiS  y  welche  mit  der  Zah)  und  Bildfing  ihrer  Kiemen  in  VerbinduD|f 
atalit.  Ihrer  imperen  Schale  und  ihres  Dintenbeutela  .^^gen  gehöreii 
ß\$ß  die  Beten^niteii  mit  dep  Sepien  (und  Spirula)  zu  den  Dibranchiaten, 
^ajUilua   ujoid  je^  aiidftfn  Genera  ohne  Pintensa^k    bilden    die   Tetr^- 

Der  Yf.  beafi|ireibt  hiffrnfich  eine  B-eihe  von  Exemplaren,  an  welchen 
pnehr  «der  ^n%f  r  von  dem  Thjere  enthalten  ist.  Das  Thier  steht  mit 
jfietnefi)  ijnj|<lftig  faserig-muskulösep  Mantel,  der  »och  i'**  dick  ist,  weit 
aus  d^ni  Alveolitei^  vor.  Seine  Form  ist  länglich,  wie  bei  Onychoteuthis 
.  u.  a. .  Sepiarien.  An  uiehren  Exemplaren  sieht  man  das  vorstehende 
^pde  d<^  BespirMions-Kanalsi  auch  Spuren  von  zwei  sitzenden  Augen 
^.JS^opfe  (vifH  gestielt  wie  bei  Nautilus),  wie  gewöhnlich  gelegen;  — 
fin  an4erf;n  jlen  Dwtejisack  innerhalb  der  HüUe,  gftpz  nahe  Ypr  der  letzten 
^cftß^fff^^ü^  d/^  ^veoUten  und  faßt  auf  derselben^  7-  2  seitliche  halfah- 
oval^s  iifipl^  hin^eq  aber  a/lmählicb  verlaufende  FlojBsei^  gegen  die  Mitte 
^es  ^rp^C9.  (wi^  ^ef  ppssia  und  Sepiola)  und  ypr  dem  Alveolen-Rand, 
^  a<^|  stfirke,  knrzf  und  zwei  lan^eice  dünnere  Arme,  die.  ersten  mit 
einer  doppelten  Reihe  (16— *iO  Paaren)  von  hornartigeu  Wjderhaken  wie 
Pft\  i^benckiP  Pii|re|ip^^i|tbis  bfsefzt  fBvcRu^i^  fl^nd  p'OaiiiGnY  mfichen 
in  }hxen  {idealen  Figuren  der  Belemuifen  die  Flossen  ^l^is^  endständig; 
jre^^eo  die  Apne.mit  Warzen  statt  mit  {laken  und  geben  dem  Dinten^ 
3ack  eioe  anjlerc».  ^)tf U^*)  Der  Dintenbentel  ist  ganz  gieieh  jenen,  welche 
Buckland  im  Liaa  y^n  t^yme  Hejfit  <,Phii09,  Jdßß.  1Slt.9)  mU  eiper  Reihe 
runder  Kammerscheide-Wände  zusammen  gründen  und  einem  unbekann- 
ten Belemniten-artigen  Cephalopoden  zugeschrieben  hat.  1"  "^^^  dem 
pii}[teipa^k  efken^t  n^an  an  s^iper  Streifung  den  dieastrischen  Itlnskel 
3rQfn.  ^agep  dtpf.  |el(endeu  Sepiarien.  Da  man  keine  Kajkigen  Kinnlade^ 
je  gefpi^n^  ^o  müssen  sie  :^ie  bei  diesen  homartig  gewesen  seyn, 
rj^i^'geud«  ist  apwar  das  Thiejr  ganz  vollständig  und  insbesondere  nirgeiidl 
mit  sei^eft  die.Spheide  cinschliessenden  Haut  erbalten;  allein  da  .diese 
^wejifelsoJine  ^cicjxer  (gallertairtig)  als  der  vordre  muskulöse  Th^il 
gewesen ,  so  kann  ihre  Abwesenheit  nicht  überraschen.  An  den  Augen 
j^eipt  die  P9rpj^(i,dic^^r,  ajbgespnderter^  ausgedehnter  und  konvexer  als 
Jci  ^Icii  Ifb^tOden  Cephalopoden  ^^ewesen  zu  peyn. 

Difi»Beleipmtfn  gehören  also  nicht  zu  den  Nautilen.  sondern  gänzlicn 
j(U.,d[eJ^  hfihtr  s^chp.nden  ßepiaricn  durch  folgende  nachweisbare  Merk- 
male: durch  eine  geringere  Anzahl  kräftiger  entwickelter  Arme,  die 
innere  .Schale«    den  dicken  muskulösen  Mantel ,    die  Mantel-Flossen  uTiB 

4»* 


756 

den  Dinfensnck  ;  sie  haben  mit  Onycliotentbis  insbesonJere  und  aas* 
aihlieMlifb  die  hakenförmige«  Bewaffnung^  ihrer  Arme  gemein  :  doeh  bil- 
den diese  Reste  keinen  allmählichen  Übergang  zu  den  jetzigen  Sepiarien; 
denn  es  kommen  mit  ihnen  in  der  Oolith- Formation  auch  schon  Teuthiden 
vor,  welche  Bockland  schon  seit  längeren  Jahren  in  England  *  ;  —  dann 
T.  ZiuTEFT,  V.  Meter  und  Graf  v.  Munster  in  den  Liasschiefem  von 
Aalen  und  Boll  wie  in  den  Solenhofer  Schiefern  erkannt  und  beschrieben 
und  o'Orbtgny  mit  eben  solchen  dornigen  Armen  ans  Kimme ridgct hon  in 
seiner  Paleoniologie  Franpaise  ^  Terr.  furass.  ffl,  28^  fig.  2,  unter  dem 
Namen  Kalaeno  speciosa  Monst.  abgebildet  hat.  Der  nächste  Yer 
wandte  indess,  der  Schale  nach  genommen,'  scheint  in  der  lebenden 
Schöpfung  Spirula  zu  seyn ;  Deluc,  Miller,  Blainvillb  und  Fccrlind 
haben  die  Analogie  der  Schalen-artigen  Theile  auch  mit  S'epfn  nach- 
gewiesen [die  VoLT^'schen  Arbeiten  kennt  Owen  nicht];  GrÖMe  ond 
Form  des  Körpers  utid  Stellung  der  Flossen  stimmen  mit  Sepie la  und 
Kossitt  uberein;  aber  der  hakigen  Arme  ungeachtet  m6c1ite  O.  das 
Genus  der  Belemniten  am  liebsten  zwischen  l^pirula  und  Sepia  st^tleo. 

Wahrscheinlich  konnte  das  Thicr  mittelst  seiner  Arme  ni^d  Sdten- 
flössen  vor-  und  ruck-wärts  schwimmen,  kräftiger  und  witlkarlldfier  als 
die  lebenden  zehnarmigen  Dibranchiaten ,  hielt  sich  aber  wahrfitcbeinlidi 
seiner  schweren  Schale  wegen  mehr  senkrecht  als  diese;  S(^tiöird'  rasch 
auf  die  über  ihm  schwimmenden  Fische  los,  packte  sie  mit  seinen  Kral- 
len und  zog  sie  auf  den  Grund  des  Wassers  nieder,  um  sie  zu  verzehren; 
denn  wahrscheinlich  waren  einst  die  Belemniten  und  Kelaenos  die  furcht- 
barsten und  raubsächtigsten  unter  den  Cephalopodcn ,  wie  es  jezt  die 
Onychoteufhen  sind.  ..•  .. 

Das  Gestein  ist  eine  feine,  dichte,  blättrig-spaltbare  VanefSt  des 
Oxford-Thones.  Die  mit  verdünnter  Essigsäure  behandelte  und  mikros- 
kopisch untersuchte  Muskelfaser  ist  derjenigen  der  lebenden  Onychoteo- 
theii  äiinlich,  doch  fehlen  die  Querst reifungen;  ihre  Erhaltung  schien 
bedingt  durch  Verwandlung  in  Adipocire  oder  Fettwachs. 


Ehrenberg:  über  die  Lager  von  Gebirgs  -  Massen  ans 
Infusorien  als  Mee  res- Absatz  in  N.-Amerika  und  deren  Ver- 
^{leichung  mit  den  organischen  Kreide-G  ebilden 'In  ßuropa 
und  Afrika  (Monats-'Ber.  d.  Berlin.  Akad.  1844,  Febr.  '43  SS.).  Ehrb. 
erhielt  durch  Bailey  zwei  Proben  von  Infusorien- Gebirgen  zugesendet, 
eine  von  Petersburg  in  Virfinien ,  die  andere  von  Piseataway  io 
Maryland, 

Aus  dem  28'  mächtigen  Lager  zu  Riehmond  in  Virginien  hatte  der 
Vf.  bereits  X12  organische  Formen  unterschieden,  welche  im  Gegensätze 
der  45  andern  in  N,'Amerikä  bekannten  Fundorte  solcher  Bildungen 
nicht  nur  reine  Meeresthier-Rest^ ,  sondern  auch  insbesondere   flberein- 


*    Proceed^  nf  the  Oeolot^,  Sw,  1829,  nnd  detsea  Bridg«i§afir  Tfeatit§  1,  30X  ' 


757 

stimmend  waren  nk  jene»)  welolie  die  Kretde-Bikliini^  an  Mitti'lineev^- 
cbarakterisiren,  obschon  sie  Rogers  für  tertiär  angesprochen  hatte.    Zur 
Verg^eiefaanir  dienten  dem  Vf.  166  Nord-Amerikanisehe  Formen  von  obi^ 
gen    drei  Fundorten    mit     197    Bur&ffäi^ehen    und    Nord-Afrikanheken^ 
worunter  sich     •    • 

vom  Jahre  183!)  bis  sum  .Tahre  1844 
die  Arten  von  Oran  von  21  auf  89 

die  zu  Catanisetta  in  Sixilien  von  38  auf  87 

die  auf  Ägina  von  7  auf  92 

Termehrt  hatten,  die  behufs  eines  grossen  Werkes  bereits  alle  in  Kupfer 
gestochen  sind.    Die  £rde   von  Riehmond  wird  als  Berg^mehl  gegessen, 
und   die  Proben   der  drei  Amerikanischen  Fundorte    unterscheiden    sich 
dadurch  von  den  genannten  mittelmeerischen^  dass  zwischen  den  Kiesel- 
Thierchen  die  Kalk  -  Thierchen  (Pol3rthalamien)   gänzlich    fehlen  (wie  in 
vielen   Süss^asser- Tripeln).     Richmond  heX   112,   Petersburg  pl  und 
Piseataway  ebenfalls  67  Arten  geliefert.    Die    zwei   Virginisehen  Loka- 
litäten haben  tVö  Arten  (j)  gemeinschaftlich;    —    mit  Piseataway  haben 
beide  iVk/?)  gemein  ;  —  y^^  Nord- Amerikanische  Arien  (52  Polygastrica 
und  8  Polylitharia)  finden  sich  auch   am  Mittelmeere   u.  s.  w.    —    Unter 
alleq  diesen  Formen,  welche  zum  Theil  auf  die  Sekundär-Bildungen  be« 
schränkt  sind,  finden  sich  106  noch  lebende  Arten  vor,  nämlich 
72  Polygastrica, 
24  Polylitharia, 
10  Polythalamia ; 
aber  die  Arten  der  Kreide- Organismen,  welche  noch  lebend  vorkommen, 
ist  schon   weit  grösser.     12—13   Genera   sind   Amerika   eigenthumlich, 
zum  Theil  mit  mehren  Arten;  nämlich 

Polygastrica.  Polythalamia. 

Asterolampra         mit  1  Art.  Aspidospiira. 

Aulacodiscus  „1     „  Colpopleura. 

Symbolophora     .     „  .  1    „  Poraspira. 

?Tetrachaeta  n     1     »  Proroporus» 

Dicladia  „    4    „  Spiroplecta  mit  1  Art. 

Eupodiscus  (sonst  Tripodiscus). 
Litbobotrys.  • 

Rba  phoneis. 

Die  Arten  vertheilen  sich  auf  folgende  Weise : 


^9^ 


•    - 

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r    '                          •     .  • 

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Mittel  Noril- 
nitpfr  1  um*»- 

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ab  c 

•lef 

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r\)k^U 

Coeea'nelt 

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scutellam 

.  .  e 

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Coccone  ma 

mm 

aspenim 

.  .  c 

•  •  . 

8 

liinula 

.  .  e 

•  •  . 

R 

Cornutell« 

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llthocamoe 

.  •  c 

caaiia • 

.  b 

clathrata  ...••• 

.  b 

•  • 

' 

.  b 

Poly^attrtea. 

Chae.totypJila 
pyritne?   ...... 

Coactnoaiaetis 

Aehnanth«». 

brevipes   ...... 

A  .    . 

.  .  . 

R 

Argp«  .,»•... 

ab  • 

•  •  • 

6 

A  c  t  i  II  f  s  e  n  • 

nsferomphalns  .... 

... 

d 

dJ»cu» 

a  •  • 

.  •  . 

ß 

apUnlatus 

.  ••  • 

J:. 

pentHtterias       .... 

.  .  c 

d  .  f 

K 

centrnliH 

a  b  . 

S 

i|«lnaTiaa 

.  •  e 

concavas       

a  •  . 

d 

rota ,    • 

ifcella 

ab  c 

ditelger    ..•••• 

*    9  ■ 

e 

R 

R 

eccentridns 

a  .  . 

a  «. 

Siriua 

d  .  f 
d 

g 

finibriatua 

.  b 

d  .  f 

Actf  nooyelns 

limbataa  ...... 

.  .  h 

teraariut      .    .    .    .    • 

^  b 

lineatos 

marginatoe 

.  b. 

d  e  f 
d  e  f 

S 

quaternarlON     .... 

a  b 

qiiiparlos 

ab  c 

d  .  f 

n 

niinar  ...•...• 

a  b  e 

d  .  . 

R 

biternarios 

a  b  . 

.  .  f 

«; 

oeulus  Iridis     .... 

.  .  e 

d  e. 

R 

Meptenarltts 

a  b  . 

d  e  f 

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patina  ...••- 

.  be 

R 

octonariiu 

a  b  . 

d   .  f 

K 

perforatus.    •    ;    .    ^    . 

•  .  ■ 

d 

nonariua 

d  e  f 

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pnnctatus 

.  .  • 

a 

denarluft 

a  b  . 

d  e  f 

ß 

radiatus 

a  b  e 

... 

R 

andenarins 

a  •  • 

d  e  f 

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radiolatua     «    .    .    .    . 

... 

4  e  f 

R 

biseilarins 

ab  c 

d  e  f 

ß 

Bubtilis 

.  b. 

d  e  . 

R 

tredenarius 

.  •  • 

d  e  f 

R 

velatiu      •«..... 
D  enticetia 

.  .  • 

d 

biseptenarioa    .... 

a  *  c 

d  e  f 

(j^indenarlbN     .    .    .    « 

a  •  c' 

1  .  f 

R 

frafiilarla? 

a 

bloctonarius     .... 

... 

d  .  . 

ß 

rhombna 

.  .  . 

.  • 

blftonartos    .....' 

.  .  e 

(trkdeiis  T.  Biadnfpbia) ' 

A  ctlnoptychat 

tride^tata 

»  .  • 

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qvaternarios     .... 

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Dlcladia 

senariaa 

a  b  e 

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d  c. 

biternariaa 

w<«|«iw      ....... 

capreolns      

... 

velatos      

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g 

cerfug-     

clathrata  

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octonarlot 

*  •  • 

d  ef 

nonnrios 

... 

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Dictyo^ha 

denarias 

a  .  • 

der 

R 

aculeafa  

•  be 

.  e. 

R 

doodenarias      .... 

... 

d  e  . 

R 

binociilnii 

.  .  c 

quatnordenarius    .    .    . 

. '.  . 

d  t  . 

P 

bipartita  .    .    .    .    /  . 

ab 

«edenarios    ..... 

a  •  . 

d  e  . 

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crux 

.  b. 

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oerodenarina     .... 

a  .  . 

d  e  . 

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elegans     ...,'.. 

.  b. 

vicenarius 

... 

d 

epiodati - 

tibnia 

hepCacanthos     .... 

•  •  . 

d  .  r 

dfves    

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a  b  c 
.  .  4 

d  .f 

S 

Cere« 

.  .  . 

Jupiter 

•  .  • 

d 

hexathyra     

.  b 

Amphlpentas 

nipsophthalina  .... 

Pentacrino« 

.  .  c 

hatioiüiiia  -   .  ,•    .    ... 

A  mphitetra« 

poly'a'ctls 

.  b 

ftiitediluvlana    .... 

a  .  e 

... 

R 

pons 

parallela  ...... 

septenaria 

Kpeculum 

Anterolampra 

a  b  c 

d  .  . 

R 

Marylundica      .... 

.  .  . 

.  .  f 

staurodon 

... 

d 

Attliscna 

triactis 

.  .  f 

R 

?gifra« 

.  .  f 

Anlacodlsevs 

Ruperstructa     .... 

.  b 

crnit 

.  .  . 

d  e 

tripyia 

Biddalphla 

trifenestra 

.  .  c 

.  .  . 

R 

trldentata 

ab  e 

d  e  f 

Discoplca 

lunata 

?  .  . 

Anericana   ..... 

_ 

Ceratoneis 

Eunotla 

«»•Ue 

.  b 

cretae? 

.  b 

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:-          .          .          . 

a  b  c 

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6 

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manodonl?     .    w    .    .    . 

Navieala 

Ki»ba?     

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K 

äiiplieata.    .    .    .    .,  ; 

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£pppdU.cu8    . 

silicula '  . 

a  .  . . 

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Gcrmaniooft 

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sitma 

Vid.  Grammatqph.,  Pln- 
nal.,  Staaroneiii. 

.  •  • 

d«  . 

g 

BaiUsyi.    ....... 

.  •  .. 

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Roefruii    ..  .,    .    .    .    . 
rinstrella 

•  »  • 

T.  e. 

ff 

Piftnnlaria 

bilal^iat^  ...... 

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Diploneis  didy«^       .     . 

aJ>  e 

^  e  r 

n 

copicentrica  ..... 

a  b  e 

.  •  f 

diomphala      .   . 
.          Bombus      .    . 

d  'e 

limbata 

.  b   ' 

.  .  c 

prlietexti^ 

..b 

C^abro      .    . 

.  .  e 

spjralis     ...... 

^ragl'larija 

A   ^  C 

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'  •  ;  e* 

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HonöiieU  aspära  .    .    . 

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anfphicerp«  , 

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baeillnin     .    . 

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bacillum 

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praeteatA   .    . 

to        4-fk8ciata  .    . 

pefegrinA  .    . 

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laevis  .f.    «...    . 

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pianata     . 

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&  .  . 

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Tlrjdia   ..   .    . 

.  b. 

d  .  . 

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Gal.lUnalU 

PyxidUul.a 

knrichalcca  ..... 

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•ctinocyclos      .... 

,  ,  . 

d 

Urannlat«      .    .    .    ... 

..  b. 

•  .  . 

«ctinoptyehiu  ..... 

•  .  c 

daf 

«alcata      .    ^    .    .     .     . 

a  b.. 

def 

apfcalata      

..  .  c 

•  e 

Gomphonetia 

aculeata 

... 

def 

clavatnm 

..  •  • 

d.. 

appeiidicaiata  .... 

•  .  . 

d 

miniitisaiiunm.*     •.  .    • 

... 

d  ,  . 

areolata .•  . 

•  .  .• 

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Gonioit^iecio^i 
clidyniam  ..'.... 

Ooscinodtseat  %    ,    .    ,- 

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d  e 

.  «  • 

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cruciata    .    .    .    .•  .•  . 

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.  ef 

gastridiuti     ,    .    .    .    . 
Eigpidum  ...... 

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criBtafa    .....     . 

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cylindrus       ..... 

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aiono(]oa. 

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d  e    . 

gemmifera 

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navicula   ..,,... 

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hollenica -  . 

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oblnsam  j.    .    .)  .    .    . 

hirKUta     .  

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oddntella .     .,,... 

d  ef 

leuB 

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Rogersii  ^ 

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liiiibatä 

., 

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.  Ort^ntmatoj^hOTßL 

ocolas  Chamaeleontl»   . 

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OJav.)  iffieana     .    ... 

»If  c 

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praetextfi       ..... 

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angnloxa 

a   .  c 

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urceolaris 

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oeeanlea  ;.«..... 

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d  .  . 

Raphoneia 

patailela  .    ....     .    . 

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d  .  , 

amphiceTQs 

"... 

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undrilAta 

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Büliotaima                  , 

gemniiferA 

leptocerot     ..... 

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.  .  f 

Aequorea    . .    .    ...    . . 

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7  .  ? 

"... 

d  e 

comiifiiin      .    .    .    .    f  j 

.  b 

pretiosa 

••  .  •  • 

.  .  f 

er^nattim 

... 

7 

rhombus   .    .    .    .-.•.• 

••  .  . 

d  e  . 

vr 

didymnoi     , 

.  1) 

[tliUoiioleiila     • 

dixIphoK  ...... 

Medusa     .....'. 

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mmerieana    .   •.    .    .  •  . 

'.  .  . 

def 

(tb    . 

pileolus    ....... 

••  •  . 

d  e 

ovatiim     •    .    •  ■  .    ... 

r   :  e 

Staureneis 

radian« 

•  «.c 

•  •  f 

.g, 

earysoma      

a 

, 

> 

radicatam      ..... 

.  b 

.  .  c 

sigma 

d 

sol    .    .    n 

Str  iatella 

Tütlfmla 

arcuala     ......' 

ab 

ff 

afrl^ana  «.••.., 

7       , 

.   Sarivell»a 

•• 

/ 

Llthobotry* 

toaradoxa  

.  b 

trilAMt     .    ..  ...    .    . 

'.  «e 

rliDiabQldtk       .     .    v    . 

.  b   ' 

1 

qiiadriloba    .    ^    •    .     .   . 

.  ef 

sicula  (?Nav.  sie.)    .    . 

.b 

galea    ...-.'.•'. 

'.  b  ' 

.  .  f 

SymbDlopht^rA 
trinitatis 

.  .  f 

Lithocampe 
anTicala 

Synedra 
linea 

a  .  . 

d 

lineata 

a  be 

acuniaata 

.  b 

uina      .         

ab. 

d  .  . 

ff 

aorit» . 

.  b 

.j 

,    Te««el|a 

hCrnmfi» 

.  .  ft 

cateaa 

Trleeratiom 

.b. 

ff 

punctata  ...... 

.b 

radiculo 

.  b 

amblvoceros      .... 

•  .  . 

d 

koliUri«    *,*.•*    i 

•:  ?  • 

favus   ....'... 

.  .  e 

Y 

IMcKocena 

obtnsani   .    v    .    .     .     . 

... 

d  e 

•.  ; 

citcUlli]»    ...-...' 

.  c 

.  .  f 

'pileus :   ' 

.  e 
def 

diodon       ......... 

F«»i<(«iim  1 

<• 

eniptfca    ..'.... 

.  .  . 

.  .  f 

Zygoeero • 
rhonibat  .    .    . 


B.  Phyfolitharla. 

Amphfdlscnt 

elsTRhis 

»aQ^ratea      ...... 

Litliaaterlsens 
«mphiodon    ....'• 

globulns '   • 

radiatii«  .:.... 
realforinl«  •  •  .  .  • 
Hiaarantrum      .... 

Tribnto» 

fnberenlotua     .... 

Lithoatylfldlnm 
eiepaamiaidliiiB     •    •-  • 

polyedrom 

terra    ....... 

crenalatnni  •    •    .    ••  .• 

SpoBgiolithia 

acleularU  ....    .    .    . 

«ca«     .••...•• 
anchora    . .  «    ..... 

Andreae    ....... 

appendicnlata  ..... 

aapera      

bialata 

caneeflata 

Caput  «erpentia     ...    . 

ccaocephala 

claTtts      ...... 

collarfa 

corna  carvi  ...    •    •    . 

foraminoia 

fnstls 

inflexa      ....... 

Mesogongyla     .... 

■epfnnia  ....... 

ai'ptata 

atellaU .. 

triceros    ...... 

verticillata 

vneinata 

nngnicniata 

SpoBgophyllinai 
cribrnm 


a  b  e 


a  .  . 
a  b  e 


d  ef 


a  b  e 

a  b  . 

a  .  c 

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a  .  c 


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d  .  f 


d  .  . 

d  .  . 

d  e  f 

d  .  f 

d  .  . 

d  e  f 


C.   Polytbalania. 

Colpopleara 
ocellata 

Globigariva     • 
depretna  ...... 

foveolata  ....••. 

Oranmoateniiia 
aelculatam  ..... 
erlbrnai    ...... 

deprcMOOi 

divergent      ..... 

laterale 

pllea 

polTatigaa   ..... 

Nodotarla 
monile      ...... 

Pianaliaa 

elegant 

globvlarit •  . 

ocellata 

pertnsa 

perforata      .    .    .    .-  .- 

porota      

spatlota • 

cqoamala      .     .     .     .    . 

ttlgma 

vilrea  ........ 

Polymorphina? 
aealeaten      ...... 

Porotpira 


princept  .... 

Proroporaa 
Ifngna       .... 

Rotalla 
globniosa      ... 
leplda  ..... 
Paadorae       .    .    .    . 
teabra      .    .    .    .    , 
tenarla     .    .    .    .    . 
umbHicna      .    .    .    . 

Spiroloeallna 
elongata  .    .    .    .    . 

Stropboeonna 
afrleanat      .    .    .    . 
graecnt     .    .    .    .    . 
ovnm    ...... 

Textilarfa 
globoaa     .    .    .    .    . 
perforata      •    .    .    . 


a  be 


a  b. 

a  .  . 


a  b  . 

b 
ab. 

b  e 

a 


abc 

c 


4  ef 


Die  iienen  Arten  und  Genera  werden  ansfSbrlicher  charakterisirt. 
Wir  haben  diese  Liste  tollstindig  gegeben ,  weil  sie  für  die  I>eolao|r 
der  AmsHkanUeksH  Schichten,  wie  fBr  die  Artea^BeziehanKen  swisi^B 
der  Kreide  nnd  der  jetzigen  Schichtung  höchst  belehreqd  ist- 


Ehrbrbbro:  Vorlaafig^e  Nachricht  über  das  kleinste  Leben 
im  Weltmeer  am  Südpol  und  in  den  MeeresTiefen  (Monat«- 
Ber.  d.  Beriim.  Aiad.  1844,  Mai.  20  SS.).  Mit  der  höheren  geo^raphi. 
sehen  Breite  und  der  Tiefe  des  Meeres  nimmt  das  organische  Leben 
■ehr  und  mehr  ab.    Die   rothen  Komllen   de^  Mittelmeem  hören  nach 


701 

EuB  M  BsAvmn  in  344«,  (73^)  Tith  Mf«;  bei  Newheikmd  sog  Kbon 
noch  Sertolarien  and  Koralten  <>  Thiere  ans  t06  Kkflcr  Tiefe  lienrnf) 
nach  QuoT  ond  Gaimard  (Korallen*Btld.>  leben  in  lOO  Klfltr.  Tiefe  noH» 
Releporen;  die  Umbell ularia  encrinns  wurde  bei  GronHnd  von 
Capitän  Adrunz  aus  83«  Klftr.  (14160  Tiefe  heratifgesogen ;  bei  Gt'K 
rMar  ftind  Capiiln  Sjot«  in  96«  Faden  (5700')  Tiefe  nur  noch  Sand  mit 
M aachel-Stucken ;  im  Schlamm  der  ^a^iray-Bucbl  bei  240  Klftr.  Tiefe 
erhielt  Capitän  Videl  nur  noch  pentalien  mit  Maschel-Trümmem,  (Die 
Angabe  WoiXASTON'a,  das«  das  Seewasser  in  670  Klftr.  Tiefe  viermal  so 
Satz-haltig  als  an  der  Oberflfiche  dnd  dort  mithirf  dem  Leben  hinderlich 
seye,  kann,  nach  den  Untersuchnn^en  von  LbWz  über  den  Salz-Gcbalf 
des  Meeres  nor  auf  einer  Lokal-Ursache  beruhen. 

Der  Yf.  liefert  nun  folgende  neue  Thatsachen: 

L  Über  die  Terbreltung  der  mikroskopischen  Organismen  gegen  den 
Sfidpol  und  die  Tiefe  des  Meeres.  Theils  im  Rfickstande  geschmolzenett 
Elses,  welches  Hookbr  von  seiner  Sndpol-Reise  184'i— 1844  mitgebracht 
hatte  (1,  2),  theils  in  mit  der  Sonde  aus  1140%  1242'  und  1620'  Tiefe 
(3,  '7,  8)  heraufgebrachtem  See-Grunde  oder  in  aus  dem  Meere  entnommenen 
Schnee  (4),  im  Magen  einer  Salpa  (5),  in  auf  dem  Heere  schwimmenden 
Flocken  (6),  endlich  in  Proben  von  den  Cockbums- Inseln  als  der  letzten 
Tegetatiens-Grence  (See-Algen)  am  Sndpol  (9)  fand  £. 


Arteti  kleseUchnligei' 

8.  Br. 

W.  L. 

Polyga- 
atrica.  • 

Phytolitha. 
rla. 

Knlksthal. 
Polythalam. 

1)  von 

der  fiisbarriere 

in  78*10  u; 

162« 

51 

24 

-       4 

«) 

aus 

76« 

170 

14 

1 

3) 

aua 

10 

162 

16 

13 

4) 

aus 

76 

165 

6 

5) 

«US 

66 

157 

14 

_. 

«) 

ans 

64 

160 

17 

7) 

ans 

63,40 

55 

14 

l 

8) 

aoa 

73,40 

55 

.     39 

13 

.1 

») 

ans 

«4,.a 

57 

5*» 

If.    Andere  auf  den  offenen  Meere   von  Hrn.  Schatbr   aus  Beriin 
gesammelte  Proben  von  Seeirasser  enthielten:  '  ' 


10)  S.  vom  Cap  Rom 

57* 

11)  BrasiHens  Küste 

23« 

12)              n.            fi 

00 

N.  Br. 

13)  Antillen 

24« 

70 

3 

28« 

10 

.    4 

280 

2 

.    .  2., 

400 

1 

2  u.  Ficht.- 
Pollen. 

«   Vgl.  >ahrt.  IMl,  605. 
*« .  2'.aftt»ida«roa-iiladlaiMli  lusr  ÜMdpol. 


TM 

r(i|NT0nftM)W«  IfMeiai  ir»  «ueh « im  hohen.  ]Ke4)re  bettftndiKp  trübte  und 
auf  dan  Sfhtff  niederfieU  .wdhretid  diese*  380  SeemeMed  vov  Xaod  enU 
iftfBt  watr  und  CWiwM  Jbeüvcliit«.  Etw«.  .4 .  «difi«r  Rffam«;  bealHit  au« 
organischen  Rente«  aMwiciia  Duropaiarher  Farmen,  die  :in  Afrika,  nicht 
eittheimiflBch  aind  ^  nAil  dtnn; «uai^fliBciicbBefett  tttnantidiaa  pnpilia 
(Polfg^t.)  ani  dydnnds 

U)  Upverd'lni.  70,«,         26     |      18        |       19      '  | 

Das  Südpol-Meer  lieferte  in  den  obigen  Massen  7  et^fenthtlinlifbe 
nnd  s.  Tb«  zierliche  Genera.  Ein  grosser  Tbcii  der  nntersuchten  Gegen- 
stande war  noch  sehr  frisch,  manche  Infusorien  noch  mit  gruben  Eiern. 
Das  hohe  Meer  hat  im  Gänsen  an  100  Arten  geliefert«  In  der  Tiefe  von 
lOao'  leben  diese  Thiere  unter  ein^m  Druck  von  ^0  Atmosphären^  sie 
finden  also  auch  dort  bestand^  frische  Nahrvng,  gagen  Ei^ib  db  Bbao- 
MOiiT  [?  ?].  Den  organischen  Überzug  der  äusserstenjnseln  im  Polarmecre 
bilden  nicht  Flechten,  und  Ulven,  sondern  kteselschnlige  PinnulArien, 
Ennotien  nnd  Staiwoneen,  —  Fplgit  die  Bescbreibnng.  der  nene.a  Arten. 


Ehrbnbbbg:  Bbi<tr£ge  cirr  Kenntnis« .des  kleisjaCMi.Lnbenr 
im  Äßäiscken  Meere,  am  Eu^hrat  und  auf  den  Bermuda'^ insel» 
(Monatsber.  d.  BerL  ikad.  1844,  JuiTi.  28  SS.,"  1  TaT)T'*       "" 

I.  Die  Proben  von  den  F]u«8<r^iedets0blägen  und  der  Ackererde 
aus  dem  Quellen-ljande  des  ^uphrat  und  Araxes  verdankt  der  Vf.  dem 
Pfof.  TtbcH  ta  W  TTülÄittcrn"  Sus  ID' LokÄTüSfen.  "TJie*  TTöTWSlIChottg  tfft- 
ferte'49  kleselseh'aligle  und  2  wteichsehalige  Pbly^astHeA^ '^  ^hytiilitliatia 
und  7  kalNschaltge  Flolyth^fomiii ,  suMmmen  04.  Das  VorkoAmen  dieser 
letzten  mit;  den  %Aideiien ,  welche  theits  gewfti  und  theils  Wlifirscheinlich 
Susswasjser- Formen  jind  ,  ist  auf  d?eser  Hocliebene  höchst  lAierkwordig, 
und  da  jenJe  sammtlidien  l^ilythbla'mfen  lys  auf  höchsten^ '^ne  bereits 
auch  aus  der  Kreide  |>ekamA  sidd,  bo  wird  dvr  Vf.  zum  Schtn^se  geleitet, 
dass  sich  den  eAvähniten  l^federkchlftgen ,  iH^shhon  sie  da»  Absehen  erd- 
brauner AdkererS^  besitzen, -reickiliche  Kreide-Trümmer  unt^¥ttflengt  habei 
müflsem  Im  Ganzen  iist  tciin  ii^ues  Genus ' A%ei,  sondern  'not  10  eigen- 
tjiuiulishe  Artei»;.  daneben  die-  in  ^fvriMu^  lebaade*! .  in  Btj/kfnen  und 
Ungarn  fossile  Synedra  scalnris  mei'kwärdjg.. 

II.  Dje  gelblich-weisse  Erde  von  den  Bermuda-InseUi  ^33®  N.  6r.) 
erhielt  E. '  von  Baul^y;  Sie  i^  ähnlich  deh  Sud^uropälscheVif 'Kr^de- 
Mergeln;  Seferte  138' Arten  un^  zwar  130  Pötygastrica  <|Wovoii '(^te  ItSlfte 
(58)  neu  iit)  und  8  Phytölitharia  ohne  Polytbalamia ;  'tind  zvl^ar  unter 
ersten  nicht  weniger  als  9  neue  Genera  nnd  einige  ansgeneichni^tf  $ob- 
genera  von  Pyxidicuhi;  auch  ist  das  Vorherrschen  der  Aetinocycli  (31 
Arten)  mit  höhen  Zahlen  bemerkenswerth.  Die  schon  frähecJkekanoten 
Arten  entsprechen  denen  der  mittelmeerischen  Kreide^G^ijbilde^.  denen  der 
ittugenNordamerikaniscben  [?]  Tertiär>»Bildnngop^dettieb<MS  iis<ter Merdeww 


pelta,  Hercoth'öiiä,  BfnÄdgi'oiiia,  Omjihkroirei'iA,'  VeHiitfeKr 
Stephanoiconia,  Stylonea»  Sy.atepiiaiiia;  die  erwähnten  neuea 
Sobgenera  sind  Dictyopyxis,  Stephanopyxis,  Xanthiopyxia. 


W.  CoLERgo:  Bericht  ii^er  einige  ungehenire  fossile  Kno- 
chen eines  unhe.kanntfq  Vogels  ah  Neuseeland  {Ann^  Mnffaz. 
tMft,  ki§t.  1844^  IV,  81  —  96).  Diese  Knochen  dind  zum  Theile  dieiieiben 
Exempjai'e,  iiroifnaclv  R.  Owei9  Rctnen  Dinornis  beschrieben  bat;  mehre, 
davon  sind  durch  dpa  Vfs.  Hände  gegangen,  indem  er  die  Gegend  SW., 
vom,Os|-K«p  öfters  t)ereiset  hat,  aus  der  sie  stAminen^^wir  halten  daher^ 
nicht  füjr  nöthi^  seine  Beschreibungen  hier  «u  wiederholen.  Aber  er  hat 
noch  vorzuglieh  gesucht  zu  erfahren,  ob  die  Art  von  Geschöpfen,  von  der  sia 
stammen,  nnd  welche  nach  Einigen  ein  Vogel  und  nach  Andern  eine  Person 
aeyn  soll  and  in  der  Landea-Spracfae  Moa~heisst,  noch  lebend  cxistire,  da 
man  Diess  a|{geq|<^in  in  der  Gegend  behaupten ,  bort  und  bei^fügt 
wird,  ihr  Wohnort  seye  eine  Höhle  an  der  Steilaeite  eines  Berf^es,, 
zwei  Eidechsen  seyen  Wächter  an  dem  Gingang  der  Höhle ^  während 
der  Riesa  acl^jafe,  un,d  wer. nur  dessen  Gebiet  betrete,  de^  werde, 
umgebracht.,  Kommt  man  aber  an  Ort  und  Stelle,  so  hat  ooeh  keiner 
der  Eingebornen  etwas  von  Allem  dem  gesehen,  und  Niemaiyd.  ba|^ 
jene  Höhle,  gefunden,  obspbon  die  Eingebornen  in  grössrer  Zahl  die 
Gegend  durchstreift  haben.  Sie  weisen  den  Fragenden  an  einen  an-. 
dem ,  luebre  Meilen  entiPernteren  Berg  ,  wo  es  ihm  eben  so  gehtv 
„Mo.V'  hat  keine  Bedeutung  in  der  Landes-Spracbe ,  was  eben  schon 
darauf  hindeutet,  dass  Niemand  das  Thier  gesehen  habe,  indem  sonst 
dort  alle  Namen  sich  auf  Eigenschaften  der  mit  ihnen  bezeichneten  Thiere, 
zfi  beziehen  pflegen.  Auf  einigen  etwa«  entfernten  Insel-Gruppen  be- 
seicliiiet  |n^p.  mit  ,dem  Namen  Moa  den  Haiisbaho«  Zwar  wollten  z^U" 
letzt  zwei,  apsässige  Nord-Amerikaner  den  Vogel  auf  der  Jagd  gesehen,^ 
aber  vor  Schrecken  vergessen  haben  dfirnach  zu  schie^sen;  doch  |  steint. 
der  Vf.,  könne  man  sich  auf  die  Aussagen  der  Jager  ausdeip  „fernen^ 
Westen^*  nicht  immer  ganz  verlassen,  Er  seinerseits  halt  den  Vogel,  für> 
aus^estprhen  ,  ki^nn  aber  über  die  Lageriings- Weise  der  Knochep  ans. 
eigner  Ansicht  nichts  berichten,  soudep  benierkt  nur,  dass  sie  ypn  den^ 
Eingebornen  nach  starken  Regengdssen  in  den  Bebten  einiger  tief  eing<«| 
schjiittener  FliisiBa  eipgesai^ipeU  yvürdsn. 


Waltbr  MantsU.1  «Mr  d«fi  lM)tfa  iP§nMih  iSM^  XII^  1l»0);  Bie- 
ser  Riaiari-Vui^eÜselUlbti  im. Innern  van  d^t  Imel  W-mi^JNmnma  fwefc  za 
leimt,    weSkigktena'har'  ei»   i<i  Pimki  «tBbKrt»r  RekeiNinr  von  »«filiwy'* 
diar>Bingfibdr»en  bah^nptvhi  hdHaw,  ^liiwi  auf  «Hrfir  Insel'ein  lo'--15'  iwlms^ 
Va9al*tebCL<>^'  Üli«||MMit«iiyi«llMi*>dia'Ealdeokbiiga0'  iiartfifrO'a-M»N#clw«( 


TM 

BMi  (iieat^ty  «od  bei  Taroji^fti  nördlich  ?oa  Ctf/»  Egni^ni. 


E.  Hitchcook:  liber  das  Nest  des  Dinornis  [Silum.  Journ. 
J844y  Juli  >  Lond.  Bdinb.  PkUo».  Mag.  1844,  XIV ^  31Ö— 311). 
Cook  and  Fundbrs  habe»  Vop^el-Nester  aus  Reishol s  auf  dem  Bodt-n 
«n^celrgt  bis  von  26'  Umfanj^  gefunden,  jener  auf  dem  Eidechsen'-' Eilaud 
an  der  NO-Kn^te  Neuhoilandit,  dieser  auf  der  lS.-Kfi«te  NetihoUanäs  aelhsf: 
der  Vf.  sucht  nun  nachzuweisen,  dass  sie  g;«rade  der  Grösse  des  Dinor- 
nis angemessen  und  daher  währstheinlich  von  diesem  Vogel  erbaut  seyeu, 
letzter  mithin  noeh  lebend  vorkomme.  [Abgesehen  jedoch  davon' ',  d«»s 
DinornisKeste  nur  aus  Neuseeland  bekannt  sind  ,  hat  man  aoeb'  iieulirb 
die  Eigener  jener  Nester  entdeckt;  sie  sind  nicht  von  sehr  aosebniicbrr 
OrÖsse.    Br.] 


H.  E.  Stricklano:  fiber  Cardinia  Ao.,  etn  für  den  Liaa  cha- 
rakteristisches Geschlecht  fossiler  Muscheln  (/fnii.  Mifgnz, 
mat,  kist  1844,  XIV ^  100—108).  Offenbar  steht  dii^scs  Genua  Axtarte 
am  nfichsten:  es  ist  eine  Astarte  mit  noch  einem  starken  Seiten-Zahn. 
Die  Schale  ist  quer-oval,  dick,  gleichklappig,  ungleichseitig,  geschlossen*, 
das  Schtoss  stark,  in  der  rechten  Klappe  mit  2  schiff  zusammenlau  fendeo 
Schlosszahnen  wie  bei 'Astarte,  doch  sind  diese  Zahne  flach  und  nur 
getrennt  durch  eine  geringe  und  oft  verwischte  Grube.  Unter  dicarn 
Zähnen  und  unmittelbar  hinter  der  Lunula  ist  ein  Eindruck  vor  dem 
(?  „tu  front*)  vorderen  Seitenzahn  mit  einer  entsprechenden  Erhabenheit 
in  der  linken  Klappe,  an  welcher  die  wahren  Schlosszahne  meistens  gaoz 
verlöitcht  sind.  Über  den  Schlosszähnen  ist  in  beiden  Klappen  eine  tiofe 
schmale  Grube  offenbar  zu  Aufnahme  eines  äusseren  Bandea,  wie  bei 
Astarte.  Vor  dem  {^in  front  of  ihs**)  Srhloss  ist  eine  tiefe  und  begrenzte 
Lunula.  Die  Seitenzähne  sind  entferntstehend  und  sehr  stark  ;  der  vördic 
in  der  rechten  Klappe  Ist  stumpf  kegelförmig  ,  der  bintre  iu  der  linken 
verlängert  und  beide  sind  eingepasst  in  tiefe  Gruben  der  entgegrngesets- 
ten  Klappe.  Buckeln  genähert.  Muskel-Eindrdcke  sehr  tief,  unmittrihar 
unter  den  Seitenzfihnen ;  der  vordere  oval,* der  hintre  rund.  Über  dem 
ersten  steht  in  beiden  Klappen  ein  kleinerer  ovaler  abgesonderter  Mus- 
kel-Eindruck an  der  hinteren  Seite  dea  Seitenzahnes  zur  Anfügung  des 
ZiehiDuskels  des  Fusses.  Mantel-Eindruck  ^anz,  paralteT  dem  ntcht  ge- 
kerbten  Muschel-Rande.  Äussere  Oberfläche  der  Schale  mehr  oder  we- 
niger unregelmäsig  von  dachziegelst&ndigen  Zuwachsstreifen  ubcrderkr. 
—  Verbreitel  \m  Lias  fend  ünlerooUfh  Kirrd'iEmiiopm^' 

tEinlg«  Arten  hatte  Sowbiust  in  seiner  ^yMitt^ral^-Gtracbology''  als  Dnio 
bradirteben;  aber  aie  untersrbeideri  sich  da  reib  den  MangH  d«»  aosaerw 
«MföbüHrben  lilewen  Muabel  Eiudraoks  bniAec  dein.^riwShnlieheD- vosdr- 
san»  dactb.die  anaresan^  LaunlayiUe  nicbli  ^»rhaa  tf  s>rg  iänaeade  Schale, 


rö5 

if  rn  ninerisrhm  Aoff  nthaff.  Goldfvsr  *ha(  in  Rpinem  Pctfefal(l<^n-Werke 
nichn*  Arten  uirtet  Uiiio,  Cytherea  on'd  Lucina  zerstreut.  Agassis  hat 
clii^  Arten  zuerst  1^38  in  einem  zu  J9a«ifl' gehaltenen  Vortrag; "und  dann 
1S40  in  seiner  deutschen  Ausgabe  Sowbrby's  untfti'  dem  Nanien  Gar* 
diuia  zuKamniengestellt  und  charakterisirt ,  aber  tlhersehen ,  das«  aie 
■itelir  mit  den  Veneriden  als  den  Unioniden  verwandt  sind.  Gray  gab 
S640  in  der  „Spnofßäii  öf  the  British  Museum^  p.  154  den  Namen  Gt> 
iiurga  ohne  Etymologie' und  Definition.  Tm  Jänner  1^4/ 'stetüe  db 
Christol  int  Bulletin  geologique  das  Genus  Sfnemuria  dafür  au/,  hielt 
nbrr  irrthumlich  das  Band  für  innerlich.  Im  März  78^i?  endlich  beschrieb 
Stutchbury  dasselbe 'Genus  als  Pachyodon,  welciien  Namen  aber  H. 
V.  Meyer  schon  I8SS  einem  SSugethier-Genus  verliehen  hatte.  Daher 
fsrli«*int  der  A«AS8iz*8che  Name  beibehalten  werden  zu  mtrssi^n,  'Einige 
Autoren  bringen  die  ehemaligen  Unio-Arte'n  der  Kohleh-Formation  dato, 
wi«  namentlich  de  Koninck,  welcher  den  Nam^n  Gardinra' b6ibehält| 
aher  die  Charakteristik  des'Genua  durch  Hinzufdgung  noch  eiiiea  zweiten 
iiinereu  Bandea  aus  Sioemnria  verschlechtert,  und  wie  ThöaiasDrown 
<tu  den  Ann,  üf  hat.  Bist,  1843,  Dec.  und  in  seiner  fosttil  Cünchology 
of  Qrrat  Britittn,  plate  73),  welcher  ^6  Arten  aus  der  Kohten-Formatio^ 
tjuier  Pachyodou  aufgeführt  liat.  Wenn  aber  auch  die  Arten  beider  For< 
niationeii  eine  gewisse  aussrc  Ähnlichkeit  besitzeii  ^  so  scheint  doch 
1)  noch  kein  Autor  das  Innere,  das  Schloss  einer  sotchen  Art  aus  den 
Kuliten  gesehen  zu  haben;  2)  Kerne  ,  worauf  die  Muskel«  und  Mantel- 
Eindrücke  zu  sehen  ,  bat  man  zwar  aus  beiderlei  Gesteins-  Grup« 
pen;  sie  seigen  aber,  dass  in  den  älteren  Arten  die  MuskelEindrdtke 
kleiner  und  seichter  und  die  Seitenzähne  'weniger  oder  gar  nicht  ent- 
wickelt sind ;  3)  in  Einklang  mit  diesen  schwächeren  Muskel-Eiodrucken 
ist  auch  die  Schale  dünner  und  schwacher;  4)  die  Lumnia  fehlt  oder  ilit 
weniger  deutlich  begrenzt;  5)  die  Arten  der  Kohlen-Schichten  waren 
Si»<i»waaaer •  od«r  Brackwasser  Bewohner;  sie.  finden  fiicli  nicht  in  den 
met'rischen  Schichten,  und  obwohl  sich  in  Coalbruok  DaU^  zu  BalifaXß 
SU  Cii««f4»ir  und  ii^  Belgien  einige  Muscjbeln  aus  meerischen  Geschlecta- 
ter^i  miier  sioh  mengen.,  «o  ist  diese  Erscheinung  mehr  untergeordneter 
Art  und  leicht  zu  erklären.  Daher  acheint  es  angemessen»  beiderlei 
M)iscbeln.  en  .trennen;-  obsphon  Jene  aus  der  I^ohlen-Formation  darum 
nicht  für  achte  Unioniden  erklärt  werden  sollen ;  denn  fie  besitzen  nicbt 
4nn  vorderen  kleinen  HuUsmuskel-Eiodruck  der  letzteu;  doch  läast.aich 
etwas  BestiaMutereii  nicht  angeben,  bis  man  auch  das  Schloss  kennen 
lernt.  Vielleicht  zeigte  auch  die  mikroskopische  Untersuchung  der  Textur 
lier  Schale  einen  Unterscbjed  an«  -*-  Die  Arten  ana  Liaa  und  UnterooUtli 
aind  folgende:  ,.  .     , 

V  "        '•  ^         '         ,     .     ^    .  ' .  *  .  >  r 

L     Zuverlässige  Arten. 

.    1*  a  »LifiFteH.:  ünSo  lÜiteH  Snw.  MC.  t34\  1 ,  3,4;!  —  Pacihyotfon 
Listcri  SruTCHavUr  In  Atm^Mt,  Mal.  fWf,  J9y  U^i  ^   t  ->• 


•     m  ffitr.  MjitMtmgaiit:  Cytherea  Utipiffta  ([j&f,  .Pf<rff.  I4lf  •   6i,  ünio 
bybfida  Spw,  Jf C,  iö4r  9;  Papbyodoji  b.  $t.  9^  Z,  4f  Cardluia  b. 
I  Ao.  ffltnl»  crit  jKtfil,  pl^  i9*  —  Iw  Uiit^f^Liaa. 
b,  var,  tubeompresßa :  Cytberea  lainelloaii  6f*  14.9,  8, 
«^  var.  limeU  inerenu   nttmerosiffn^HSi    l^acbyodoa  imbricatus ,   St. 

^>  «»  e.       :  -  , 

.   .    4.  vor-  Wf>#on . Pachypdow  cuneatufi  St.  IQ^  \l^  12. 
^.  tfar%2  Ckarjdinia  ai^yg^«!«  -Aa.  |<^,  10— 12. 

2)  C.  G ras«  is 91111  a:  Uuio  craaaiaaiiuafi  Sow*  ilfC  l^if^;  Pacbyodoo 
«ru8Mif«iinM9}  St«  P»  7.  •-*  Im  Ünjkrpolitb. 

3)  G.  cra«i»iu.aculf:  Unio  Cfaa«iii«ci)lua  Sow«,  JfC.  /8'5;  Zibt.  ^0; 
f*ncbfodoii  cfapaiaaf^luB  j$t.  H,  8*,  Pulla^tr«  a9Jlig^a  P«il«  Yarksh.  13, 
l^.    Im  Lia«. 

a.  t?ar.  mtjior:  C^r^^iDia  ellipticn  ^6,  19y  1%  H,  ^ 

b.  pßrr*  Qardinia  JsJQuIis  A^-  t^t  23,  ,,, ', 

.    4)C.  lanc/^olAta;   Pachyodop  laiiceolalns  S7. i  k  9r  YtÜf    p-  484; 
/D.  altfuuata  ^«,    Im  CJuter-Maa, 

.    ^)  C*  attaiiuat^:   Pjtcbyod.OM  i^tlanufio^  Sr.  Xl^^  J13,   14;    Cardinia 
J|«orfolatf  A«.  It",  1—?.     Inj  Üuter-Wa»! 

$)  C.  conciiiJia  Ag.  I^,^  21,  22;  Unip  «fpcionua  *So«r. ,  Zibt.  ,  6f. 
JBronn;  Pachyodoii  concinpua  St*  iO,  15,  16.  Iip  Mer^elaleln  und  Uaa. 
I.  7)  ,C.  ovalis;  Luciiia  lafvis  Gf.  J4(f  9  11  [excius,  Hfi^J;  Pachyodoo 
j9valja  St.  1^1  17T~i0;  Cardinia  unioides  K^,1Z*'^  ^T^j?;   f***  untern  Liaa. 

a.  fjor. ;  Cardinia  cypriiia  Äg.  /^",  4— Q. 
.3)  C  aulcata  A«.  19,  1—9,  im  Grypiiilen-Kalk, 

9)  ,C.  aptychua:  Cytl^ec^a  ap|ycl)us  JGrp.  149/ly  ifi  Liaa. 

H.  Cardiniae,  deriep Arieq-Cbaraktcre  oaebgeaehen  werden 

Aiuaaeii. 

1)  Pachyodon  abdacttis:ST.  P,  f.  ^,  la <iiiebt  Onio  «bduet««  PtaiL.), 
Vi^lieicbt  su  C.  Liateri  ? 

2)  Cardinia  oblong^a  Ag.  f^,  13—15.  Nur  ein  Kern.  In  UnteMvIilb. 

3)  Carilinia  iaevia  Ag.  W\  13—15.  ff^üeiebt  «tt  Ö*  Liblteri  oder 
C  crAsaiuarota?  '    '* 

4)  CardinU  aeeuriformis  Ag.  /#",  10— 18j  nur  ein» K«ra,  viel- 
feicbt  zu  C.  concinna. 

'    6)  Sinemnria  Dufrenii  db  OmiiaTot  In  BMet  pM.  194t ^  Jati.  11. 
"  6)  Üiiiodepreasna  Zi^t.  (?I,  1^  Ytelleiebt  ö.'  LbCerl  twr.  a? 

IlT.    Arteil,   die  wabrsebeinlictr  an  Atodern   Geaebleeblera 

geboren. 

1)  Tenolitea  trigoi^jpUari«  Schloth.  Petrpf.  fM:  Cytberea  tr. 
Of.  149,  5.    Ana  Liaa! 

**'^  Chiif jo  ab4v4t  Uli  MttL.  VMIrafte:  II»  431;  «Mefcbt  «ioAlC/lfdiaie» 
vaeb  AeAeeis  aber  ctn«' QiteeMya.    Jki*  IMeiMlilb.'   . 


9S7 

lA. 'luiiäa:;  «ttt-Liaft  -i- '  *:'    i.  ". 

'4)  Unio  Listeri^Cfli  ia9)jl;üobtmt:UUttp|ttdeMil^  4iMia«iforiM.od«r 
il.  rotundatum  Phill.,  eine  Gresslya.  y    > 

.'■u  '.     ,        •      .     o  '''  '^  )tMsMiitel>Oolith;  Ac^iA»  hhlfihM 

5)  üi>ip  unifo^mi.Sow.  ^3,  4./     ^^   ^^    ^^^^.^^.^    .„  .^^    f;^^^ 

6)  üuip  acut»  Sow.  3a,  S-J.^   J  ,   ^^„^  ^^„  SoWaaaF- 

•  7)  Pa«bxodon  bamatus  BRatrif' iü  Aan^nat  hi9t,  JSiy  M^  «i    AH» 
ihifard^a'lion';  «iclier  kieiiw  Ganliftia.  .     s     •    .. 

-    «)  p.a«hyödon  reiuatvi'jBiCowfi  U«;  Mf  7  chesMidaasgL.      ).. 
:'  #)'D«io:8triat«aiSv.«M^^»  au«  Csralraf^   * 
:  iic^  üaio  liafiu.aftr.2CBir4M^  ft^'fiRoivM^LetbviSH^  »^  eiMi^roaaiyä, 
tArw  AaiplndaaiiA  rdluadaliiiu  BfiiL.  veririQidt. 

'  D^r  Vf.  selbiit  hat  an  AsASsiz  di^  Bk^fdifjlät«  gesendet j'Wotiaeh  dleaet* 
dief  Eugliachen  Arten  abbilded' tte«B.        ^  '    ' 


C-  Kaxe  ;  über  eine  Saiumlu  njg  von  Ver^tei  ner  upgen  aua 
pj^uidißn  i^nti.  iffififm.;  natJhisL  1ß43^,  X/,  482—483).  Drr  Vf.  erhielt 
i|ll.d.  9j^;i)i^eitf  Re.lhsf  in  den  letzten  Jähren  um  Pottdicherry  in  ein^ 
Kalkt^tfiiie  yiele  ijl  au  ti  I  i  von  wenigstens  3  Arten;  noch  mehr  wohlerhaltene 
j^  |iMi|Qniteii  von  13  Arten ^  aber  verschieden  .von  den  Eufopäis^heiü 
Bacuiites  oft  gan/^eGesteins-Blöcke  zqsamiueiisßttend,  manchfaltige  H^ 
niiten  ;  viele  Koncbiferen  und  Mollusken-Genera,  £chittiden, 
Polypnrien,  Fisch-Zähae  trad'groase  Massen  kalkigen  Holze«  von 
TfTf  do  durchh.oh.rt ,  7- -^Ilc  Jurten  neu  für  ]£uro|)aejr.  ~  Der  Kalkstein 
^ird  von  rotheni  Sand  l^|rcnzt,  mit  einer  ynenu^e^sliQheo  Mengp  den 
ßamtiil^rn  ^chon.  längst  bekannten  v^rsteinertan  Holzes. 

^a  Tricikinopoly  ist  ein  Kalkstein,  worin  die  Koncb^lien-Scbalen  zq- 
^'eib*il  nach  mit  der  Fafjbe  erballpn  .«ind^  mf^istena  voi^  meerisclien,  einiee 
von  <Sü§8i^a8ser-G«8^hlecbtern.  Darunter  war  nur  ein  BrüchsluGk  einea 
^^aaiQQ  Aniroonite^;  auch  von  Tercdp  durchbohrtes  Holz. 

Bej  VerdacheUum  4o  Meilen  von  Pvndicherry^  jist  ein  Kalkstein  tm% 
i^ianc.l/fi^ltigea  See  -  Kon<^hylien  ,  darunter  viele  Ammonjtan,  die  von 
je»^ . jftf slen .  vera^ßhiedeq  aebeioen,  dann  einige  N au  tiji  ^  einige  £c bi- 
llig an  und  Korallen.  Ktnip;e  dieser  Testaaoen  acheiuen  über* 
einzuslimmen  mit  Arten  aua  den  2  ersten  Lagerstätten.  Auch  hier  grenzt 
ein  rother  Sand  an,  welcher  versteinertes  Holz  enthält. 


J.  Scott  Bowerbatvk:  a  Biß^OTS,  of  ihe  fo99il  Fruiis  and 
Seeds  ofthe  London-eiay^  illustrated  ky  numeroms  Enyra- 
ving»  on  Copper^  Pari  /,  144  pp,,  IT  pU,  8.  London  1840  [16  Sbil.j.« 
I>er  Vfi  beginnt  die  Beacbreiboog  einer  gioaaen  Menge  wunderbar  er- 
haltener,  aber  wegen  ihrer  Imprägnirung  mit  Waaaerkieaen  meist  sehr 


788 

«li^viMiir  »uftvbtfwalHVlider  Fnlchte  u&d  Aiaaimi. '  Bisacr  Band,  WmlAtt 
indessen  noch  kein  Titelblatt  und  auch  noch  keine  Fortaetauig  «riialtea 
hat  iiMl  una  erat  )eal  mgekammeii  ist,  Keftrt  die  Bcacfareibttng:  and  Ab- 
bildung von 

Nifuidilea  13,  Cupanaidea  8,  Faboidea  25, 

Hftfbtea  10,*  TrioarpcUites  7,  Leg^uminositea  16, 

Perrophiloidea  7,  .  WetfaereUia '  1,  Mimosilea  I, 

Cupreasinttes  13,  Caeamitea  1,  XultnosprioBitea  S ; 

mithin  104  Arten  im  Gänsen,  bei  walohen  bald  die  Perieai|liaii  amrcüea 
mit  ihrer  wikroakopiscll-anatoniiscbett  Struktur,  bald  die  Saameo,  aehr 
oft  aber  beide  der  Untertudmng  aiab  darfebaten  haben.  Da  dcainach 
•n  den  Pericarpien  auch  die  Defaiszena,  die  Scheidewinde,  die  Befestig^ang 
der  Saamen  und  in  diesen  ofl  &n  Form  und  Lage  des  JSmbryo  sichtbar 
aiad,  so  lassen  die  Bestioimungiui.  ei^en  weit  grösseren  Grad  von  Ge- 
nauigkeit und  Sicherheit  zu,  ala  bei.  andei^n  fossilen  Fruchten  ^ewohDlicb 
iMt.  Gleichwohl  begnügt  sich  der  Vf.  gewöhnlich  durch  den  Namen  nar 
die  Familien-Yerwandtschaft  anazndrncken ,  indem  er  aich  Torbehält,  im 
Texte  die  Übereinstimmung  oder  doch  Ähnlichkeit  bis  aooi  Gema 
oder  selbst  zu  den  Arten  zu  verfolgen.  —  Wir  können  daher  eine  baldige 
Fortsetzung  und  Vollendung  dieses  höchst  wichtigen  Werkes,  wozu  der 
VF.  das  Material  schon  seit  vielen  Jahren  nnd '  mit  grossen  Opfern  zu- 
sammengebracht hat,  nur  dringendst  wünschen,  und  hoffen,  daaa  ans  der 
Vf. '  beim  Schlüsse  die  Resultate  seiner  Forschungen  aiich  In  allgemeinen 
tliurissen  zusammenstellen  werde. 


L.  Agassis:  dber  die  S tru ktur  der  Verst ei nerunga- fthl- 
gen  Hai- Wirbel  (Act.  Soc.  Belvft  tS43,  X^Yttl^  304—305).  Unter 
den  Plagiostomen  haben  Echi norhynchus,  Notidantts,  Centrina, 
Ac'-iuthias  u.  s.w.  nie  verknöchernde  Wirbel,  daher  man  aacft  nicht 
erwarten  darf,  sie  fossil  zu  finden.  Unter  den  anderen  sind  die  Wirbel 
von  Lamna  auf  ihrer  ganzen  Peripherie  mit  von  Knorpeln  erfiltten 
Spalten  versehen;  die  Wirbel  Körper  sind  nur  }  so  lang  als  boch.  Dia 
Wirbel  Köi per  von  Alopiaa  haben  an  ihrem  vordem  und  hintern  Rande 
ein«*  «rlatte  Einfassung,  zwischen  welcher  die  Oberfläche  mit  parallelen 
nitd  Mehr  feinen  Furehen  versehen  ist.'  Bei  Carchariaa  sind  dl«*  Wir- 
beUKörper  fast  zylindrisch,  von  den  Seiten  etwas  lusadmengedradct  and 
kurzer  als  hoch. 


Geognostische  Reisen  in  Modena 

im  Jahr  1843 

VOD 

Hrn.  Bergrath  Russegger. 


Nach-  dem  alikfohrlick«»  Berichte  ^es  Herrn  Yerfagsert  zusammeDgestrlll 
Dr.  0.  Lbonhard» 


Reise  in  den  mittlen  Tliril  des  ^/»ernitWu^Zuges  M 
seinem  Nord-GehKnge« 

Geognostischer  tiberblick  des  Nord-Abhanges  der  Apenninen-^^iit  m  deo 
Thälem  der  Sfcchia,  der  Pesctiroia^  der  AosseMtf,  des  DragoM 
und  des  Iloli»  bis  sum  Mittelpunkt  des  Alpen-Ruckens  zwischen  dem 
CcMlMfr«.  und  VaUeMiritim.  ' 

SulapetmMichei  Tertiär- Gebilde  seteet  derf  Ilorfl-Rand 
der  Apemunen-Kette  sasammen  und  bildet  die  unmittelbare 
Grundlage  der  mächtigen  Alluvionen  in  den  Ebenen  \o%\  Mo* 
dena  und  der  Lombardei.  Diese  bestehen  aus  Sandstein* 
artigen  Konglomeralen  mit  Thon-  und  Mergel-Schichten  wech* 
selnd,  weIche£ahlreicheorganischeReste,Kpnchylieh  noch  leben- 
der Arten,  Braunkohlen  und  bitunüiiöses  Hols  der  jüngsten 
Bildung  nmscbllessen«  Die  Fortdauer  vulkanischer  ThA'rig* 
keit,— ^  die  alle  Formationen  des  Apenninen-Zugea  durch- 
i¥andernd  sieb  allgemein  mit  unverkennbarer.  Klarheit, 
aber  der  verschiedenen  Zeitfolge  gemfiss  in  manchfachen 
Formeil  ausspricht  —  thnt  sich  In  dem  subapenninischen 
TertiXr-Gebllde  dnrcill  das  Vorhandenseyn  noch    wirkender 

Jahrgang  1844.  49 


770 

Seh  lamm- Vnlkane,  sogenannter  Salsen,  knn«l  mtd  berechtigt 
jBu  mAnchcin  woblbegrUnileten  Sehlncse  auf  die  iiiteressanfen 
Veränderungen  der  Fels-Gebilde,  die  wir  in  den  lütern  Ab- 
lagerungen der  Apenninen  beobaehten. 

Unter  den  tertiüren  Gebilden  der  Sobapenninen-Zvit 
folgen  filtere  Gesteine:  Schieliten  von  Thon,  Mergel  niid 
Sandstein,  tebieferige  Kalk-  und  Nagelflue-^artige  Kongtome- 
rate,  die  unmittelbar  die  Ablagerungen  der  Kreide- Form arion 
bedecken,  denen  daa  ganse  ■ilttle<&)'8teiB  der  Apenmnen- 
Kette  Eugerechnet  werden  dOrfte. 

Die  oberen  Glieder  der  Kreide-Formation  werden  durch 
weohsellagernde  Fukoiden-reiebe  Kalk-Sehl^fcr,    durch  Mer- 
gel, Sandstein-artige  Konglomerate  und  durch  dichten   massi- 
gen   Kalkstein    in    den   sonderbarsten    and    leum    Theil    ver- 
wiekeitesten  Soiiiehten«Stellnngen  reprflseiilirt.     Die  unterea 
Glieder  der  Kreide-Formation  bestehen   aber  aus  Braunkoh- 
len-führendem Sandstein  9   weieh^  ^n    verkohlten    Pflanxen- 
Resten  reich  mit  bunten  und  grauen  Kalksteinen  wechsella- 
gerty  die  meist  von  schieferiger  BeschafFenheit,  seltener  mer- 
gele sind  a|id  auf  däuHen  Sobi^ht^P  KqhieiistiiC-r^ieheN  Tlion 
und  Lehm  führen,  und  welcher  als  tiefste  Ablagerung  und  eigent- 
iicbe  Central-Formation  des  ^^enmVieii-Rückens^  als  sogenann- 
ter Macigno  auftritt.     Dieser  —  ein  Parallel-Gebilde  unseres 
deutschen  Grünsandsteines  und  als  solcher  das  unter^^te  Glied 
der   Kreide-Formation,  —  besteht   «iia    einem  Systeme    von 
jSandsteinen,   die  Sphwarzkoblen   führen,   aus    Mergel«    und 
sehieferigen  Thonen,  meist  bunt  gefärbt  und  nicht  seltcif  rf  icb 
an  verkohlten  Pflanaen^ Resten  und  anderen  organischen  Köe- 
pern,  deren   nähere  Bestimmung  von   hohem  )n|eresse    seyn 
dürfte.     Der  Maeigno  in  den  Ap^mänen  von  Atadent^  ist  das- 
selbe Gestein,  wie  in  den  Apenninen  von  Toscana,,   bei    Vol- 
terra*  Monte  Calinu  Monte  Cerboli  u.  s,  w,,  an  welchen  Or- 
ten  er  sich  durch  seine  organischen  Uberbl^fibsel   gan^    en^ 
schieden  als  unterstes  Glied  der  K|*eide-Foraiation  /m  erkei»^ 
nen  gibt.     In  den  Gebirgen  Modenui  ist  er,  wie  in  Ttfic^na, 
Ton  den  Ablagerungen  der  oberen  Kreide   und    der  Tertiär- 
Zeit  bedeckt  und  gleichfalls  von  ^cwaltigci»  Mas^Ctf  von  £ii- 
^hotid,  ypn. Serpentin   «nd   iui4erei|  ||latfiai^)ll|eA.  ^«MieiiMn 


771. 

iittMlifarocIiett,  die  mm  Thefl  gn^se  Berj^ZUgk  kilileh  uimI 
nicht.  «Uoin  in  hohem  Grade  euieii  plufotiisckon,  sbiiiU>rii  vuU 
kji«ikicfaen  Chergkler  .trugen  and  gar  oft  noch  *-*  nnmenllieh 
ist  Dieod.in  nseanaAet  FaII  *^  elnq  fortdanerude  Tulkani* 
seh^  Thätijjkejt  MrAhrneiunen  lageen.  Gleich  den  Eaph(ifi«U 
GebjMen  T^tseana^  cetchnen  sieh  a«eh  jene  der  ModenesiseheH 
Apemrinän.  durch  Ereführmig  m»;  hauptsächlich  sind  es 
HbJipferer&^ffiliveildo  Ginge^  welche  die  Aufmerksamkeit  des 
Bortgmanil«  i»  «Anepvneh  nehmen^ 

£i]iflu8S  der  geog^nostischen  Beschaffenheit  auf  die  Boden- 
Verhältnisse. 

Die  leichte  Zerstörbarkeit  jei^er  Felsgebilde,  H'elche  am 
Nord-Abhange  der  «^penniiiev»  auftreten^  bedinge»  ^igeutlitimr 
liehe  Boden* Verhältnisse^   die   von  der  Art   sind)  dass  sie 
selbst  für  die  Zukunft  des  angrenzenden  Knitur-Landes  dor 
Ebenen    lebhafte    und    %yohlbegi*ihidete   Besorgnisse    erregen 
müssen.     Die  leichte   und  fortdauernde  Zersetzung  der  Ge* 
steine   verursacht^    besonders   in    ü^n.  Thalern   der  Seccbi^^ 
des  Vragone  und  des  Dola^  zahllose  £rd-Lawinen . .— ,  soge- 
nannte Plaiken  •—  die  um   so  mehr  mn  Ausdehnung. gewin» 
nen,  als  die  Berg-Gehänge  jener  Thäler  durch  eine  9  in  frU'* 
herer  Zeit  vernachlässigtOi  Wald-KuUwr  gänzlich  ihrer  Wäl- 
der beraubt  sind.  Die  zahlreichen  Erd^Lawüien,  die  sich  iiaiplr 
^eoi  Abgange   des  Schnees    oder  in  starken  Regen-Monaten 
(ureignen,   führen  den  Flüssen  ungeheure  Schutt-Massen  zu^ 
welche   diese   zur  Zeit  ihres  hohen   Wasserstandes  .wieder 
den  Ebenen  zuleiten,  ..doduirch  Jährlich  ihr  eigenes  Bete  er« 
höhen   ui^d   endlich   für  die  Zukunft   eine  Versumpfung  des. 
angrenzenden  Kaltuc^Landes  erwarten,  lassen«    Hingegen  füh- 
ren diese.  Flüsse  zur  Zelt  ihree  niedern  Wnfserataiides  s^ 
wenig  VlTasser,  dass  dasselbe  nicht  zur  kün|tlichen  Bev^'ässe« 
rung  des   Bodens   hinreicht«     Beiden  JS^ehtheilen .  würden 
an   den  passenden  Orten  bergerioktet9  Abdämmungen'  der 
P^cargla  mit  der  Zeit  abhelfen. 

'  '0ediegeii*-Kapfer  kei  dirjitfefdife. 

'  Von  I«  Qifettü  begäben  wir  uns   über  ifn  Monte  Ce*, 
rut9   aaeh   (kfitoläh    im   Thale'^d^r   Boxkima^    Gombola 

49* 


|»geiillber,  Ailf  den  Wefe.dAUn  !benMBrki'.«iaA  mi»  itArbt 
Zunehmen  der  Durehbrttclie  von  EophoUfWGesteiiieii  u»  Cebiefe 
der  Kreide-Kalke  und  Krci^e-Sandsteine.  Serpentin. er«ehf int 
in  ganzen  Berg-M««aen»  die  Ui  der  Nähe  f  en  (hpüaleth  uiul 
Gombola  die  beiden  Ufer. der  Ro»M€mm hUdem.  In^ihtatm  Sp^ 
pentin  aeuen  gevraltige,  Steeb^^artige»  Lager  von  rertben  «nd  grü- 
nem Jaspis  undeineioTaik-reieheo  aefaieferigenTbeite  ao^iveleiie 
in  Bertihrung  mit  der  Luft  einen  hoben  Grad  vom  Ziri<seUung 
zeigen  und  in  thonige  bunte' Maaseu  ee^allen;  ^ie.  lullu^ 
liehe  Halden  von  grosser  Ausdehnung  bilden.  ,  In  iiir«rr 
aufgelösten  thonigen  Masse  finden  ^ich,  xerstrent  in  klei- 
nen Stückchen,  gediegenes  Kupfer  und  Psiiomelani  besonders 
Ist  Diess  da  der  Fall,  wo  verschiedene  Arten  des  Jaspis  und 
des  bunten  Thones  einander  berühren.  Das  gedit*gene  Kupfer 
und  der  Psilomelan  gehört  Gängen  an,  welche  den  JaspU 
durchschwärmen  und  durch  Ihre  Anzahl  und  ihre  ve^ 
scbiedene,  ofk  geringe  Mächtigkeit  einer  ordentliclien 
Bergbau- Unternehmung  bedeutende  Schwierigkeiten  lu  <!('" 
Weg  legen.  Die  an  diese  eigenthfiniliche  Gebilde  aiigieti- 
senden  Kreide-Gesteine  zeigen  sich  sehr  verändert«  i^^c 
Kalk  sowohl  als  der  Macigno  sind  von  der  Serpentin-Masse 
durchdrungen  und  bilden  zum. Theil  einen  ophiolitkiscIicH, 
in  Kalk-haltigen  Euphotid  fibergehenden  Kalkstein,  xiin 
Theil  einen  sehr  chloritlschen  oder  ophiolithischen  Saiiiistein. 
Wie  in  Toicanaj  z.  B.  am  Monte  CaHni^  so  spielt  auch 
hier  der  Serpentin  eine  entschieden  pintonische  Rolle,  im' 
höchst  wahrscheinlich  sind  Jene  Massen  von  Jaspis  und  Thoii) 
die  sehr  viel  Talkerde  enthalten  oder  in  dUnnschieferigeii} 
prismatisch  sich  absondernden  Kalkstein  ttbergehen,  nichti 
als  durch  den  Serpentin  verärtderte  '  Kl*eidb'- Mergel  u»^ 
Sohiefer  des  Macigno,  so  wie  man  bu(  MUoi  den  Porieellan- 
Jaspis  aus  dem,  durch  schwefelsaure  Dämpfe  zu  Thoii  auf- 
gelösten Porphyr  hervorgehen  sieht. 

Dicht  oberhalb  der  Häuser  von  Ospitatefto  belviidet  sich 
in   diesen   natllrliohen   Halden   des  Serpe'kitin  -  Gebirges  eine 
Stelle,  welche  man  J9ucßi  dei  Rt^mß  nefu^,     Ilaselbst  fiiMlet 
man,  besonders  nach    starken  Regengüsse,!!.  ^US^^^If^^f!^ 
kohlensaures  Kupfer  in   nioht   nnbedeuteuaer  .Menge.    ^ 


^      T7S 

Weftli  .äUne^  Nefiills  und  iKe  HffnRgkett  «einet  VoH(oniMefii 
ei*\vf^keii  iiotliiveiiclig  den  Geilankeii  «ii  deisen  Benot^ong; 
tkhev  iIhs  sei-strettte  unit  ungeregelte  Aaftreten  der  Kupfer* 
filhreiideii  Ktüfle,  ja  dns  •£r8cbeinen  des  Kopfera  swisekeh 
deti  Clesteffis^Lagen,  und  endbeh  der  Ufustand,  dass  das  an- 
sreh<*ti«le  Ei*i&*falirende  Gebirge  dureh  Verwitterung8>Prod'aktA 
Haldeir^Arfig  bedeckt  ist,  mäbhen  einen  geregelteh  Kergbao 
fQr  den  eisten  AugenbUok  Itöcliat  schwierig.  Vor  der  Hand 
vtfö-e  die  Gewinnung  des  l<ise  iln  ^natürlichen  Hahien-Schutte 
vol^koiimiehden  Kupfers  flu  b^rtieksiehtigen,  so  wie  die'Ab^ 
ntkUBuiig  des  H-aliten-Sehuttea  selbst»  um  des-frisdi-entblöstteti 
Gebirges  mit  seinen  Lagerstätten  «nsiobtig  jbu  werden» 

.  ^raankolile  von  J9C  üfarfiai».    ^ 

i  \on  Vspibil^»  HU»  gingen  wir  tfbea*  die  Ro%%ena  und 

besuchten-  am    andern    Gebirgs* Abhänge    die    Rimunkohlen« 

r  fä%%U\G  rmk  CoiMano  und  St.  Mariino.  Die  Braunkohle  ge» 
h^tt-  hier  ^Iner  lokalenV  tertilren  Mulden* Ausfüllung  an  im 
fsH'biete  des  Kreide*Kalkes  und  des  Maeigno«  Die  Berge  bei 
Cti^^Hfüf  und.  olierhfdb  Gombala^  «o  wie  des  Mmfe  delfa  Ca^ 

t       slftgna  uitoseblii^ssen  diese  Mulde  von  drei  Seiten,-  indem  sie 

i:  gegen  Norden  Biemlieh  steil  iit  das  Thal  der  J(essefifS  ab« 
fällt;  ihre  Ausdelinung  is#  daher  nicht  sehr  bedeuteAd«    Die 

,.  obersten  Lagen  in  dieser  -Mulde  bestehen  ans  AUuTinni,  das 
»US  «ersetzten  Kalken  nnd  Sandsteinen  hervorgegang^il  ist. 
Auf  diese  fol^t  ein  Wechsel  von  Fukoiden-relchem  Kalkstein 
und  &indsteiny  der  Spuren  von  Braunkohle  führt.  '  Nnd 
koinmen'  die    Glieder  'der    Kreide- Formation  mit  Serpentin- 

I  Durchbrikben.  Das  Braunkohlen-filhrende  Gebilde  ist  wohl 
Skia  terriar  zu  betrachten;  aber  von  geringer  Afisdehnbng, 
üimI  vhi^s  von  Katk-  und  Serpentin-Bergen  umschlossen  gibt 
es  der  Hoffnung,  mftehtige  Braunkohlen-Schichten  anfzufin* 
dm,  wenig  Raum. 

Ge&ieK^ntfi  Kupfer  am  Ufonte  Motino  bei  Frm99%noro^ 

Auf  dem  liohen  Fek-Rücken,  der  das  Thal  des  DqI»  von 
dem  des  Dragnne  trennt,  wanderten. iwir  von  Mttnie  Purine 
0U8   hh  zu    dem  Manie  Altpfino  bei  FroiStnovo.    Der  ganze 


T74 

Gelrirgt*Kfimni|  ein  nttnlllohei*  Aiislüafei^  Aet  Hocbulpen  von 
SL  PellegrinOj  bestehi;  bis  zom  Molino  niis  Wechsel-Schich* 
leii  von  diohteim  Kulkitein  nitC  Mergeln  iihiI  Sunilsteineii  des 
Alactgno»  von  denen  letzter  reich  an  Pflnnzen«  Resten  sind. 

Der.Mßlino  selbst  ist  ein  ge^^^nltigcr  Durehbrach  der 
Eiipbotid-Foriniition  darch  die  Ablagerungen  des  Mucigno; 
da«  ganee  Gebirge'  besteht  ans  Serpentin,  Serpentin-Breeeie, 
•phiolithischefn  Kalkstein  und  Sandstein  nebst  den  unter« 
geordneten  Bildongen  von  Jaspis  und  hartem  Thon.  Die 
Kuphotid-Btldong  besehrinkt  sieh  hier  nicht  allein  Ruf  den 
Gebirgs-Stoek  des  MoHna^  sie  setet  Ttebnebr  einen  gnnxen 
Zug  dieser  Formation  Eusamnien,  der  sich  von  den  Hoch- 
Alpen  im  Hintergrunde  des  Dofo-ThaleB  über  den  Motim^ 
Sasso  äi  Lago^  M.  Cantiere  nach  Barigazza  und  weiterhin 
Erstreckt  und  in  seiner  ganzen  Ausdehnnhg  die  Kupfererz- 
fttbrong,  wie  sie  bei  Ospiialetio  geschildert  warde,  als  cha- 
rakteristisches Kennzeichen  wahrnehmen  lässt;  man  kann 
daher  nicht  mit  Unrecht  diese  Formation  als  den  Knpfer-Zng 
der  Apenninen  bezeichnen.  Verwandte  Erscheinungen  bieten 
sich  —«  nur  unter  andern  Formen,  in  den  Aputmüchem  AI" 
pen  dar.  Diese  Andaner  der  Formationen,  diese  Stetigkeit 
in  ihrer  Erzführung,  geben  zu  manchen  wichtigen  Folgerun« 
gen  Anlnss;  und  so  wie  der  Bergmann  berechtigt  Ist,  in 
jenem  Eophotid-Zoge  stets  das  Vorkommen  von  Knpfererzeii 
zu*  vermuthen,  wo  die  Äusseren  Bedingni^en  zn  diesen 
Schlüsse  hinleiten,  so  kann  man  aus  der  Analogie  nnt  den 
FeU-Bildungen  bei  Bangaz%9  am  M*  CanKere  vermuthen^  dass 
die  Macigno-Sandsteine  in  der  Nähe  des  Melino  Steinkohlen 
enthalten,  was  sieh  durch  ihre  fossilen  Pflanzen-Reste  nur 
zu  bestätigen  scheint. 

Am  östlichen  Gehffnge  des  Motino  und  ungeführ  zwei 
Miglien  von  Frasrinoro^  stiessen  wir  neuerdings  auf  die  ge- 
diegenes Kupfer  und  Kupferoxyd  führende  Formation  des 
Jaspis  und  des  Talk-reichen  Thons,  die  dem  Serpentin  unter* 
geordnet  ist  und  bei  Ospitnletto  bereits  nähef  beschrieben 
wui*»{e.  Hier  ist  jedoch  die  Ausdehnung  dieses  merkwürdi- 
gen Gebildes  eine  weit  beträchtlichere:  es  erstreckt  sicli  von 
dem  Gipfel  des  Molmo  bis  hinab  an  die  .Ufer  des  Drügone^ 


lnd  In  .«riiiei^  BmM«  ulM  man  diUseHii*  beinnhe  eine  iiirilMr 
Scuiifie  ivuit  entblö08t.  DiesM  gniize  Termin  •^'  mit  ünterw 
lirt«*b«i«igeii  Toa  Kultur-Laiid  erfüllt  —  ist  ein  thonlger,  wbU 
clMSr  Ualfleuichiitt,  sehr  eketisohüssig.  Die  Magse  ist  fn  Iclein^ 
Splitter-artige  Theilebert  serfaHen,  und  in  iiir  findet  sieh  un« 
Irr  deose^n  Bedingunj^en,  wie  bei  Ospitaletio,  gediegenes 
Knfifar  und  I&oblensRures  Kupfer  als  secundäre  Bildung^ 
»tir  iveit  häufiger  nnd  in. grossen  Massen.  Wo  unter  die-* 
sie*  HaldenMliutt,  der  seine  Entstehung  nur  de^  leichteif 
Zwcietidiiirkeit  des  Gesteins  .unter  Cinwiricung  der  Atino«* 
»phlire  verdankt,  eine  anstehende  Felsart  zu  Tage  geht)  lw«> 
stellt  dieselbe  aus  Serpentin,  der  mit  ophiolithisehem  Kalk« 
und  Saiiditein  wechseUagert.  Durch  die  Ausdehnung  dieseif 
Fonaratiim  und  durch  das  hüufiger  und  in  grossen  Massen 
sieh  fin4lende  Kupfer  erhjiit  dieser  Punkt  auf  den  ersten; 
Blirk  eine  höliere  Bedeutung,  als  das  ühnliche  aber  be^ 
^hrüitkte  Vorkommen  bei  Ospitnleilo^  und  der  Betrieb  wiird» 
gewiss  von  weit  grösseren  Folgen  seyn. 

Sjidt^r  liesuehten  wir  noch  die  alten  Knpfergruben  am 
JSh»S90  a  lAigP ;  sie  befinden  sich  dicht  am  oberen  Wege^ 
cl^r  von  Ri€€0i9lto  nach  Lago  führt,  und  sind  s/lmmtlich  so* 
verscbttitet,  dass  nur  ein  geübtes  Auge  deren  Daseyn  vef- 
mutlien  kann« 


Heise    in  den  westlichen  Theil   der  Apeimimn  und   der 
Aptuinischen  Alpen  bis  Massa. 

Geogoontisthrt*  ÜberMiek  des  Nord-  und  Süd-Abhanges  der  Apennimm* 
Kette  im  Westen  des  Dolo^  sowie  der  Apummschea  Aipen  im  Westen 
des   l'^fiUB  Ael  Frigido  bei  JVosm. 

Von  Modena  wendeten  wir  uns  über  Reggio  m  den 
wostlichen  Theil  der  Apenmnen  des  Esthensischen  Staates 
nnd  betraten  das  Gebiet  derselben  bei  Scandiano.  Wir  ver* 
fotgten  das  Thal  des  Tresinnra  aufwärts  bis  Benale  und  be* 
traten  bei  Mwrola  die  Hauptstrasse,  gingen  auf  derselbenr 
nordwärts  bis  PaDullOf  setzten  dann  aber  unsere  Reise 
naeli  Sfiden  fort.     Von  Casietl  nuovo  nei  Monti  aus  begaben 


17« 

wir  anf  tfid^llkh  ilb«r  G^atm  in  iks  Hiii^iIAaI  ibr  fiSrrdUi, 
if^n  AoH  den  SeeeUille  liinanf  niicli  Quara  und  hitinb  in 
die  Felsschlndit  des  D0IO  oberhftlb  iHanstfn^,  verfolgten  den 
Secckia  weiter  eafwfirts  bis  über  Y^hgnB  and  kehrte«  ftber 
PUtra  Binnaniota  nneU  Casiell  iiiieee  surüeL 

Von  da  «OS  blieben  wir  anf  der  Hanplstniaa«  bis  Bm^ 
ionaj  wo  wir  die  Seechia  wieder  tiberschritten  «nmi  ftber 
dnque  Cerri  und  Caprite  nach  UgenekU  gingen,  Nachdeni 
wir  die  Bieieris-ftihrenden  Gfinge  am  Cu$na  in  Thale  4er 
Ostola^  Ugonckh  gegenülier,  besiebiigt  hatten,  aetsteit  wir 
ntisere  Reise  über  den  Monte  Quartiere  und.  dnrelt  Jen  oiie- 
reu  Theil  des  Thaies  vom  Ate  it Albere  fort  nnd  l&nnien  liei 
Cerrelo  delf  Alpi  wieder  auf  die  Haupistrasse. 

Wir  verliesseil  dieselbe  %vieder  in  geringer  Etttfemung 
nnd  wendeten  ans  westlich  über  OspidaJlaecio  nach  Campo* 
ragkena  nnd  Iiehrten  über  SassalbB  wieder  auf  die  Hanpt^ 
Strasse  snrücli,  die  wir  auf  dem  südlichen  Abhänge  der 
^/^eiintn^-Kette  betraten  und  bis  Fithzünq  verfolgten« 

Unsere  fernere  Reise  führte  uns  seitlich  über  Liccümm 
paeh  AullOj  von  da  über  den  hoben  Monte  ComotigUo  nnd 
über  Suvsro  nach  la  Rocketia  nnd  von  dort  ane  über  la  Spe^ 
%iß,  Sarzana,  Canrnparofa  und  Carrara  nach  Mana.  Wir 
durchschritten  demnach  auf  unserer  Wanderung  den  Apm^ 
nine?t- Zug  in  mehrfacher  Richtung  und  umgingen  das  West- 
Ende  des  Apuanischen  Alpen-Zuges* 

Wenn  wir  die  Ergebnisse  luich  folgenden  geegnostischen 
Beobachtungen  betrachten,  so  findet  sich  im  Wesentlichen 
hinsichtlich  der  ^/^ennfiten-Kette  das  bestärigt,  was  bereits 
frülier  bemerkt  wurde;  wir  sehen  nlimlich  ein  System  von 
Ablagerungen ,  die  von  oben  abwärts  den  Perioden  des 
Alluviums^  der  subapenninischen  nnd  älteren  tertiären  Zeit- 
Si^lgej  der  oberen  nnd  unteren  Kreide- Formation  nnd.  dem 
Grfindsandstein  mit  seinen  Schiefem  (dem  Macigno)  ang/e* 
hören.  Im  Einseinen  betrachtet  zeigen  sich  im  westlichen 
Tbeile  des  Apenninen-Zugcs ^  seinem  mittlefi  Theile  gegen- 
über,  einige  bedeutende  Eigenthünilichiieiten.  Die  Tertiär- 
Foi*matioii  entwickelt  sich  hier  in  einem  ungemein  grosaen 
Maasstabc;  sie  erfüllt  die  ganze  Bucht  zwischen  deof^MotU 


7Tr 

wtmA  Vatieitra  i^üd  dem  Gekirgafeug«,  der  das  Fliiiis«.Gei|i6f 
de4  Tt^nar0  von  dem  der  unteren  Sefichia  trennt,  aiid  .er? 
streeJ(f  sidi  würdlicli  bis  an  den  Rand  der  bmiat^dUckm 
£bene,  wo  aio  fds  Hilgelliind  unter  den  AUuvioneu  verscbwin« 
den  Hut  den  ersten  Blick  fülk  die  ÄlinUcUkeit  dieser 
terlMren  Abkgefqngen  mU  jenen  SiciUens,  auf.  Wir  ii^b^n 
wücfbtige  Lager  ve|i  BüsMkehlenrführendem  Thon  i|nd  S«n47 
«teiti,*  von  Gyfis  mit  Scbwefel,  dünne  Schkliten  veii  Kfjii^ 
m^in  weehselnd  mit  6y[^s>  Meißel  und.Tbpn;  .man  glaMl|t 
•leb  iiinsicihtlicb  des  ScKwefels.su  bergmnnnuiihen  Hoffimi^ 
gen  berechtigt,  die  sich  auch,  nur  nicht  in  so  kolosaalefn 
Masstsbe  wie  in  SßcitÜHj  wähl  erfüllen  dürften.  An  der 
bmeiehneten  Grenze  dieser  alten  JUleeres-^Mcht  beginnen 
die  Ablagerungen  der  Kreide,  die  sichaber  binsichtlich  deip 
]£utwickeiuj»g  ihrer  Glieder  von  den  früher  im  Mittelgebirge 
der  Ap^immeH  beobachtelen  uo(;orscheiden.  Die  oberen  Kr^ider 
Kalke,  sind  seltener,  und  sogleich  beginnt  ddr  JMacigno  mit 
seinen  KaUoen  aJb .  berrsebende  Formation  ..  au&utreteii«. 
Er  umseiiKesst  iniSchtige  Lager  yqn  Sal2*ftihrei^deni  .Gyp% 
StiScke  vqn  betr&cbiilicher  Ausdekni||ig^  eine  Erscbeiiinng]^ 
die. wir  Jm  MiUelgeblrgi^  dev  Alpeii  Madenoi  nicht  bemerke 
ten«  Seine  Sandsteine  mit  iliren  Scbiefern  und  Kajhen  h^ 
den  den  ganzen  Mittelpunkt  des  Apfn^^en-Zuge^  ui|d  ^t^ 
sU*ecken  sidi  .gegen.  Süden  mit  zunehmender  Entwickelung 
der  Si^bsefcr-tBlliiung  bis  zu  den  Th4iiern  und  Vorgebirgen^ 
des  Serehio  und  der  JuleUa  und  den  Vorbergen,  welche  den 
Ztig  der  Apuanisei^n  Alpen  von  dem  der  Jpet^nioßn  trenr|fi«l* 
Auf  einigen  der  höchsten  Gipfel  des  ^/^enfiMcnrRüek^iSy 
s.  B*  bsi  Camporagiena,  bei  HockettOy  bemerkt  man  Iliirch«^ 
brüche ,  phitoojscjier  Gesteine  ^  die  wir  in  den  ,ApuUßißcken. 
Alpen  in  weit  gf osserer  Entwickelung  treffen  —  es  sind 
Glimmerschiefer,  Talk*  und  ChloritnSchiefer.  Es  scheint  daheiv 
das»  für  die  Felsgehijde  der  Apennincn  dasselbe  Grunde 
£ebirge  anatunehmcn  ist,  wie  für  die  jipuwiiscAen  AJ|>e% 
TOü  denen  .wir  freilich  noch  nicht  wissen,  welcher  Periode  es 
angehören  dürfte,  da  die  verschiedenen  Untersochungen  uns 
hiejrttber  noc^  ni^bt.  aufgekljirt  haben.  Mächtige  Durchbrliebe 


«8 

ton  Ettphoel^-OeUMvii^  nieitl  imi  S«#p#iitiil,  ^^ioKtlAclieM 
Külke  aml  ophMithisoher  Bre«f4«  be^teheMl,  mic  stoekfönni- 
gtn  Efn\mgwimg6n  von  Jacpis,  eharakterfsfrt  doirak  Ihre 
Mufignn-  ufi4  Kttpferere-Führnng,  trifFt  mmi  kl  ulieti  Formii- 
tl&ntn  des  jlpenmnethZmgeBx  sie  finileii  ilch  h»  den  Bei^n  det 
MneignO)  wie  iti  denen  det*  Tertifir^Zek,  und  irngen  den 
Charakter  pintoniseher  Erhebung  in  h^hem  fimde.  Die  Pert' 
daaer  rnlkaniflcher  Thiltigkeil:  hn  Bereiche  der  Tertttr-Zat 
gfht  Bieh,  Wie  im  Mittelpimkte  der  Apemmen^  so  nueh  hier 
durch  sogenannte  Salsen^  durch  Sehtamm-Vulkiine  kond,  die 
«um  Theii  noch  hentiges  Tages  thätig,  snm  TheÜ  iraeh 
Ifingst  erloschen  sind. 

Wie  den  Nord-Rand  der  Apenmnen^  so  l»egleiteii  auch 
Ihrfn  Süd-Rand  terHüre  Ablagerungen.  Sie  trennen  ihells 
die  Apenmnen  von  dem  Insel-artigen  Oeblrgsstocke  der  ApHa- 
Hktken  Alpen,  theils  erfüllen  sie  Becken  und  Boehten  und 
erstrecken  sich,  meist  von  Alluvium  bedeckt,  bis  sur  Meeres- 
Küste«  Von  den  genannten  Gebilden  am  Nord-Rande  der 
Aptnninen  wesentlich  verschieden  bestellen  sie  hau|>tsSeh- 
lieli  aus  Thon,  Mergel  und  Sandstein;  Gyps  und  Knik  set- 
gen  nur  geringe  Entwickelnng.  Gbarakteristlsch  iet  der 
Reichthum  an  Brannkohlen,  nnd  besonders  ceiehnen  sieh  in 
dieser  Besiehuhg  das  Becken  von  Ltedana  und  AuUm  nnd 
die  Bucht  von  SarMna  aus* 

Eine  ganz  andere  Natur  umgibt  uns  lii  Gebiete  der 
Apuanischen  Alpen.  Dieser  mfichtige  Gebirgstock  ist  eine 
Insel  mitten  im  Macigno,  der  sie  von  allen  Seiten  umgibt 
nnd  nur  die  Strecke  vom  TüUe  M  Frigüo,  nordwestlich 
von  AltfsM,  bis  Buni  Camajore  an  der  Luekesiseksn  Grenze 
freilUsst,  wo  Meeres-  und  SOsswasser-Oilttvinm  und  Alloviom 
Sieh  unmittelbar  an  den  Fnss  der  Alpen  anschiiessen  nnd 
die  Ebene  bis  zum  nahen  Meere  bilden.  Die  Zentral-Masse 
der  Apuanüehen  Alpen  ist  Gneiss,  Glimmerschiefer,  Talk- 
nnri  Chlorit-Schtefer,  dieselben  Gebilde,  welche  anch  aaf  et- 
ntgen  Gipfeln  Aev  Apenninen  hei*vortreten :  eine  höchst  wich- 
tige Formation,  die  sieh  in  bergmännischer  Beziehung  durch 
ihre  Elsen-,  Kupfer-  und  Blei-Erze  so  wie  Zinnober  flibren- 
den  Lagersttttren  einer  genouen  foHdauernden   Dnlersuehnng 


«nt<l  iftii*  ilfe  einr  gegen  Ha»  Meer  frtfil*ä»eiiil  ^ihe  «igeti^ 
tiMlitfIMie  onri  Iff'tMliiiiseher'BMiekang  INM9er«t  bedeutende 
Kiiik'F\iirttilidon.  Ee  kt  iler  bekimtite  Mitraler,  berähmt 
ilwrckilUr  Stelubrllohe  yew  CWror«»  Aht0ia  nnA  StrravezstOy 
^•fi  k^hmig-k^itelKiileeher ,  in  «eineii  obertten  Lugen  poi«d9«r 
Kulksteln,  mmi  Tb«il  itelomltieeh  unA  den  orgaiiiechen  Res» 
fn  ««folge  bleher  ale  der  Jum^Epoiehe  angelidrig  betraeh« 
tet.  Er  bedeekt«-^  im 'Allgemeinen  genommen  «-*  die  een^ 
tmlr  Seliiofei«*BiM«ng  mid'^wkrd  wieder  von  dem  MeeignA 
triierbigen.  Rr  bildet  die  höehaten  Riieken  ond  Cipfel  der 
Apuamsckem  A/pm  mut  »teigt  bis  gogen  '0000'  Fuss  Meeree« 
Hübe  em|ior«  Seine  gegenwärtige  Stroktvr^  eeheint  eine  se^ 
knndllre  c«  8e3'n;  an  mehren-  Orten  wechselt  er  mit  Glim« 
nierscliiefer«  •  Oentelben  -  Kalk  treffen  wir  auch  an  Tieteii 
Punkten  mitten  im  Sehlefer-Ol^birge,  lind  zwar  niehe  auf-) 
sondern  ein-gelagert.  Glimmer-,  Talk-  and  Clilorit'^Sehiefer 
abheinen  ?mit  dem  Kalke  eine  gleiehaeillgo  Bildung  auesnoia^ 
dien ;  wir  mfissen  daher  aneh  diesen  Schiefer  filr  jnraeaiscb 
eirkiftrea,  oder  dem  ganeeA'Fel»4ireblriide  eine  aifdere  Stellang 
unweiseni  Entern  mdchte  ich  nicht  beipflichten;  denn  wir 
sehen  wedln^  am  'Seblefer  Merkmale  der  Jura-Periode,  noch 
treffen  wir  in  letater  «in  irgend  einem  Orti»  der  Welfr 
etoe  Shniiehe  Schiefer-Bildung.  Betrachtet  man  hingegen, 
wie  nahe  afich  die  onteriten  Glieder  der  Kreide^Porniation 
(Orihidsandatein  ntid  Maeigno)  ond  die  obersten  des  Jura« 
OelMldeaeifiaiMler  stehen,  — 'beHIcktiehtigt  man,  d«ss  sich  kwI«* 
sehen  beide*»  Formationen  keine  bestimmte  Grenae  aiehen 
lüsst,  w^ehe'dSe  fossilen  organischen  Restex  die  beide  unt* 
achliessen,  scharf  von  einander  Irennt,  sondern  dass  wir 
rielmehr  Versteinerungen  der  untersten  Kreide  aneh  Im  Jura, 
ond  umgekehrt  Petrefakten  des  oberen  Jura  auch  in  der 
nnlercn  Kreide  imden ,  ^-  siebt  man  endÜeh^  wie  ibitteii  im 
fcjimigen  Kalbe  Lager  von  Maeigno-Sandstebi  ond  mitten  im 
Macigno  Marmor^ähnliche  Kalke  vorkommen,  die  den 
fragllrke«  Aer  Apumtheken  Alpen  ia  orjkiognoitiseber 
Beaieintng  glcirh  sind,  ao  kann  ich  nicht  umhin,  aUeii  tfik* 
lMit*eii^  mir.  bekannten    Beliau}itwigen-entf[»gett»  so  erkläiimif 


999 

4|M*ui»ge  ni^hj  gwifl  fleiefc  .ifeai-4er  Apenmmmi  nm^the^  imu 
iph  flie  1^nlk9  m4  Sebiefer  d«r  erst«»  ebeilliiUs'  iwr:  fiiv 
Jjiaifce  ^iid  Skhteftr  dei.  Mnoigno^  d.«  b«  der  rnitorvteii  Kr^Me* 
JForni«tioii'J)«U#,  itiMl..daM  ^ieibUiaii  nor  dofflr  eteen^crfr 
ynbekanlnten  EinfluM,  v&tUeiohl  duroh  die  Messen  Er»*ftib» 
reodeir  Lagerstätten,  die  sie  iiiiifeMl«s^e%  neaMiitlie}!  dvreb 
die  miiehtigen  £isener»-Gäiige,  in  Ihrer  miKM*4log{eeliefli  Be* 
e^beffeiiheU  verändert,  in.  el»er  gens  anderen  Fom^.fmftre- 
4en,  qXmllch  der  gewöhnlicrhe  dieble  Kalk  deeMecIgim  in 
kryslaUiniacben  körnigen  Kalk  and  der  tiHHiige  und  nierge» 
Üge  Schiefer  des  Macigno  la-Gneisg,  61{iani!R.r>  Talk-  und 
Cblai*it'Sohiefer  neigewandelt.  Nach  dieser  Anoabme  eidklX- 
ren.  sieh  aUe  scheinbar  rUthselhaflen .  firschelnmigen  nnd 
üesi^angen  zwischen  JMarinor  and  Sebiefei%  ihre:WechseU 
lagerung  «•  s«  ,\v.  natorgemffss.  Merkwürdig  ist,  dnea  in 
4^m  Gebiete  der  Apuanntken  Alp€H  die  fintwiekelimg  der 
£.i||>botid- Bildung  so  ganc  fehlt,  während  sie  in  den  Apennin 
men  eine  so  bedeutende  Rolle  spielt. 

Aueh  der  körnige  Kalk  dar  i^^nnanier Aen  Mfism  nelehnet 
ski^b  durch  :ErafüJirnng  aas;,  nur  ist  dieselbe  von  der  des 
Schiefers  wesentlich  vierscbieden.  Während  lel»ter  rar- 
bfBrrschend  Eisenerz ,  Kupferkies»  Bleigii^s  -und  Zinnober 
führt,  enthält  erster  besonders  Lagerstätten  von  Eisenerz, 
Bleiglanz  und  Fahlerz.  Bei  der  gleichzeitigen  Bildnng  bei- 
di^r  Fels-Fqrwationen  zweifle  ich  keineswegs,  daes  niebt  die 
ErziGfinge  aus  einer  in  die  aiftdere  übersetzen ;.  doch  werden 
sie,  wie  Diess  z.  B«  in  den  säddeotscben  A^m  staltftftde^  in 
diesem  Falle  wahrscheifilich  ihre  £rzfttbrai^[<  ändern. 

Schwe^Cel  am  Rio  de  io  Zoifo  l>ei  Jano.  —  Braunkeblea   mm 

Monte  Babbio»  —  Gyps- Bruche  im  Thale-.de«  Trs«tn«r#. 

in  den  Umgebungen  von  Jan(^  am  Trennar^  tritt  der 
Charakter  des  Tertiär -Gebirges  soharf  bezeichnet  hervor, 
nnd  die  Ähnliehkeit  mit  verwandten  Orten  in  SieiUen  ist 
wirklieh  überraschend.  Gitnze  Berge  aus  Gyps  bestehend 
begleiten  za  beiden  Seiten  den  TVe^iaore  und  dehnen  sieh 
'*-eit  las  innere  ans.     DerGyps,  imnen  mehr  Bedeotnng  flDr 


781 

dktf  Wundibiivte  CMldhr^LMdl  HphngiBnd,  wirrt  's^irtfi'ftiJHi  ^ 
v»«ner  Zfti^  düreii  SiiBiidbtfi«lilNiii  geW#niiM|  den  atHil  .übi^r 
m«htk  auoi  Beateii  Wttclbt«  Dfts  'VlirküminMi  des  Aehwefeb 
mmik&w  Atm  ^ijf§%*^lBt  sehen  llinger  beknniit.  Mnn  findet 
jMifh  Sekvrc€c4ilnsen,.>8ewotil  Im  IVeetntfyv,  als  eaeftim  Hi$ 
de  i0  SMf$^j  eineni  8eifteni»rm '  des  ersten.  Der  *8ehwefel 
llepl-eiitselHedeii  unter  dem  -Gjrpse,  und  dss  gnniee  Verkem« 
men  ««itMieivte  mieh  so  lebiinft  eii  jenes  in  SüHien,  dess  ieil 
niebt  timUln  l&enute,  mieh  den  sehönsten  Hoffnangen  hin^ 
Bvgnben*     -  * 

fieruSiiMa  dl»  M^tdeBüHtQ  and  dessen  genxe  Gmgebiing 
gehört  einer  mtfehtigen  AMe|[erttng  «der  Teptiiv-Zeit  aii)  di<l 
mir  älter  als  die  Scbwefel-ffihrenden  Gypse  von  Jene  sa  seyn 
ecfaelnt.  Piese  Ablagerung  besteht  aus  grffue|i  Sandsteinen^ 
wecliseUagernd  mit  Sand  und  mit  sehwarfiem  Lehm  (Kohlen^ 
letten))  und  führt  Braunkohlen.  In  dem  engen  und  tiefen 
Graben^  .der  sieh  längs  des  Soa^u  ii  .AL  Bahbio  herabsieht, 
geht  eine  Schiclite  von  Braunkohlen  an  mehren  Pmiktefi 
SU  Tagp;  die  IHäohti^eit  der  reinen  Kehle  beträgt  aber 
9ur  einen  halben  ^oll,  jene  der  weniger  reinen  einen  Ff^f, 
Dass  die  Kohle  bei  der  geri«g,en  Mäehtigkeity  die  sie.Kf%f| 
unter  gegenwärtigen  Verhältnissen  nicht  bauwOrdigist,  un- 
terliegt keinem  Zwisifel. 

Gediegenes   Kupfer  am  JVonts  Qalbou^, 

Von  dem  Monte  BaUiß  aus  hielten  wir  uns  auf  dem 
reehten  Dfer  des  Tr€iinaro^  und  nachdem  wir  in  dfr  Ge4 
gend  von  &  Romano  die  Casa  Vrongo  durchschritten  hatten, 
etlessen  wir,  westlieh  von  dem  genannten  Orte  und  sttd^^ 
westlieh  von  Fiane«  in  dem  kleinen  Seitenthale  alle  Puhe* 
roUe  anfeilten  urosaen  I^urcMbräeh  der'Kuphotidi*Fdi«mation 
A^nk.  41^  Kreide- AUagenfrngen,  auf  den  Monte  G'albono^ 
4fli^sfidJ^e|Hti|.  Gehänge  dieser  Berges  bastbachtelman  dieselbe 
Ers^heimuiif,  dftren  aehon-ibiii  0$fMldto  nnA  am  Atonte  Mo^ 
Usfft  n^di^bt- Wlirde,  und  wie  sie  skfa  häufig  im, Bereiche  des 
^I^mn^n-Zifgee  B^if{t..  Um  giince  Gebirge' (Seppentin,  tiae« 
|>i8,.o|il|ic|UtbMiei*  KK|k.q,,ii.  w.)  iftt  ineincmrZnetandie  ausser« 
ordentlioher  Aufläsung  und  stellt  gleichsam  nur  eine  grosse 


juUOiflkKe  Haltfe  dur)  ^  M  «»i»  6tli«ii0»4lWtfiillMlc«kt 
in  einer  beträehlliehea  AnsdehniHig.  In  d^r  tbonigen,  eieett* 
ücbassigtn  Maeee  dietfer  HtMe  iMidet  «ich  geAegene«  imd 
iLobiencutfres  Kupfer  ^  besondere  neob'-Refengtieee«)  wb« 
^e  Halde  iibge%>rMcben  i#t»  in  nioki  ojibedtfiiit^iider)  Menge,. 
IWir  wurde  ersühU,  diiee  nnin  in  wenige»«  Stambtn  oyieln 
Pfunde  Era&ee  auenmuienleeen  ^önne.  Weilet  ;iierdwe«ilieli 
rom  Afm/e  tSaHme  am  M^nle  Bti^g^  seil  sieh  diese  Kupfer» 
ers'-fUhrende  Fornmtion  wiederholen.  Auf  detn  Wege  imeh 
Marola  beobachtet  man  bei  Benale  im  Thaie  des  ZVestMre 
interessante  I«agi»runge-  nnd  Slphiebtut^^VerhUknisse'  der 
niit  Mergeln  weehaelnden  Kreide^Kalke* 

Von  Marola  aas  gingen  wir  auf  der  Haaptstrnsse  nach 
Parulfo,  bei  welcher  Gelegenheit  wir  die  grosse  Braunkoh- 
len-Bucht  Im  Mordeil  des  Apennin^  zwischen  dem  Flassge- 
biete 'der  Enn%a  und  der  Secchia  mitten  durch kreutsten.  Das 
ganze  'Terrain  gehört  dem  Braunkohlen-führenden  'Saiidstifin 
des  Manie  Babbio  an,  der  aber  hier  theils  durch  eine  ^rob- 
kalk-arrige  Kalk-Bildung,  theils  durch  Allovinl-  und  Diluvial- 
Ahlagerutigen  bedeckt  wird.  Die  Braunkohlen-Flotze  sind 
jedoch  unbedeutend;  ihre  Qualitüt  Ist  schlecht,  Indem  sie 
sieh  mehr  als  bituminöses  Hole,  denn  als  wirktiche  Kohle 
darstellen.  Auf  dem  Wege  von  Marola  verliessen  wtr,'  et- 
was weiter  südlich,  bald  das  tertilire  Gebiet  des  Nord- Abhan- 
ges der  Apenninen  und  betraten  das  Bereich  der  Kreide- 
Kalke  und  des  Macigno, '  deren  Bildungen  bereits  die  ganse 
Umgebung  von  Castell  nuovo  ne%  Monti  angehtfri. " 

Gediegenes  Quecksilber  bei   Cert9«res««.  .    . 

Anf  dem  Wege*  ron  CmkteU  mrere  naeh'*JV6MiMr  *  steht 
pan  den  Maeigne  mehnnals  vvm  Serpentin  ritircbbroehen. 
In  dem  Dorfs  Cervm^isHUL ' Vor  3uoan9  hat*' man  fh'i^ifem 
Gurt  eben  beim  Nachgraben  In 'der  DmnUierde  ttnd'ln  dem 
datmnler  liegenden  Schulte  bis*  nu  einer  Ti^fe  teil  -neoit 
Vui$  gediegenes  Qucoksilber  gefunden.  Meiii%r  Ansi^hlt  nnd^ 
■lileble  dhmselbe  nwp  Bufkliig  an  diese  Stdie  g^Aiii^'t^n. 


.  .    .^      un^dc^  Canulaggio,   —    Qyjf*  bei  Caam  «iroo«. 

«ifii^4lberieu)«%  von»  if «, ^#jiiar# '#u«gel)«itdeD  Gebir^Rf^fc^fi» 
di9r  ^den  Cami$^gi0  von  4er  H0ii$xe^0la  trennt*  0»,  wp 
aieh  beido  i}«irgbliohii  vereinigen ,  erhebt  ^ob  ein  .scjiarffyr 
.iie)i«Miler-  Ff4iiliiiiiniU)  one  den  Sehiefern,  de«  JMiusigne  ^e^tfH 
besd,  welche  von  kleinen  Fel(l4|iMh*  ««4  Bary^spalhr^lHngfs^, 
die  Eisenkies  führen,  nach  ^llen  Richtungen  dorchschwürnit 
wei'den.  fiin'Abbafä  dieser  Ciünge  wttre  nur  denn  vorsuneh- 
neii}  I  w^nii.  ^)i  djL^  Kiefer  i4«  goldhaltig  ergäben*  -r  Dicht 
m^erjialb^  <^4a  .nuüna^^gekßXk^  niehre  .«t^ckförmigfe  liiiger  »luffs 
serhi*  kr^stnllinisciben  Gypaea  «n  Tage,  dessen  Gewinnung 
keinem. Hijidernisiie ' nnierli^gt, .  Gegen  die  H{>h^  des  JUontp 
Quurti^fi,  zu  geht  ^er,  Madgno  in  einen  Tbonsehiefer  über, 
der  auf  der  Kuppe  voi|  einem  grauen,  porösen,  zelligeM 
KflUie  befle4;kit  wird,  der  nicht  selteo  IUuehtopas*Krystalle 
von  gfrosser  Schöni^eit  enthJdt. 

Braunstein  «Gruben   von   Boahetin, 

.  \^  .Jußa  9^u$  gingen  ivir  M^.ßariifrasco  und  .van 
4ort;gerade  auf  den.  höchsten  Gebirgs^Rttoken,  der  das  Thai  der 
Magra  von  dem  der  Vara  trennt.  Wir  kamen  nahe  an  der 
Kuppe  des  Monte  CamioogUo  vorüber  and  stle^gen  über 
Cofoni  und  Suveno  in  da$  Thal  vo^  RiftheHa  nieder«  Auf 
dem  ganzen, Wege,  aahen  .^ir  den  Macigno- Sandstein  iqi 
Wechsel  mit  seinen  diebtea  grauen  Kaiksteinen,  auf  den 
hnchqt.fii  Kifppen  aber .  Glimmarsebiefer  und  Tbensobtefer. 
Unterhalb  Cu$ani  trifft  man  Serf^entin  von  sekeiier  Beinb^tj, 
der  sieh  dessbalb  wohl  zu  Skulptur- Arbeiten  eignen  dürftli. 
Gegen  M0C^ß(i0  ,wM  der  JSierpeniiu  immor  tnüebtiger  nmi 
bildet  endlich  deni/en^e  Ne^ßt  an  d^saen  Fus^  RaekeUa  iiegii 
9od.  erj^tr^ck^siiob  d4i(9a..44l?i*  4ie  Pi^9i0tU^n$4fie  ürenfte  hia^ 
uns.  ||u  Tbak  vfin  iJ^Ae/to.o^d  namentlieh  als  Unken  VMf 
d^  Crj8^egu0lßy  ajvi .  Nordg^hüage  4««*  Afen^  ATere,  liege« 
ilQ^Qhtlget&tdoke  yeyu.  Jaipia,  .rpth  and  griln,  von.  didileai 
ond  .ae||^^«l^figf^  GefügA,, mitten  iWiSeri^eiitio  und  werffaM» 
wiedef.vf»n  gans j^if^pthttmliQbojp^  Gi^lgan:,  die  rSt^nganil» 


^84 

koliienBUdines  and  gc^diegenek  Kupfibr  fttlirvii,  4«rtsli8etxt 
Diese  Gänge  haben  eine  sonderbare  Gestalt.  Jeder  Gang 
stettt  sieh  durch  eine  Reihe  linsenförmiger  ErBhftrper  dur, 
deren  Mfieütigkeit  bis  vn  drei  Fiiss  aiiwliebs»,  die  mehre 
^Klafter  weit  anhalten  ond  sieh  dann  «ttskeiten*  -Unter 
sich  stehen  diese  iin8enart4gen  Ei*xhdrper  in  keiner  nntaiittel- 
baren  Verbindung;  doch  (Itthren  gans  dünne  ^blosongsfi^lten 
von  einem  Körper  cum  andern. 

Uinbra  an  M0nt€  Nßro  bei  UpehetiM* 

In  wissenschaftlicher  Bextehnng  von  Inferevse  and  in 
technischer  Hinsicht  vielleicht  nicht  ohne  Bedenhing  Ist  Am 
Vorkommen  der  ümbra  am  Monte  Nero,  Sie  tritt  in  scheiv* 
'4iar  grosser  Reinheit  auf  Lagern  im  Jaspis,  und  swur  in 
der  Nähe  der  eben  erwähnten  BraunJsteln-Gänge  an  mehren 
Orten  auf.  ßie  reine  wahre  Umbra,  nach  Klapproth 
eine  Verblndnng  von  48  Eisenoxyd,  !S0  Marfgitnoxyd,  15  Kie- 
selerde,  5  Thonerde  und  14  Wasser,  findet  sich  bi»  jetst 
meines  Wissens  nur  auf  der  Insel  Cypern  und  ebenfalls  im 
Jaspis.  Es  iät  daher  nicht  unwichtig,  die  Umbra  vom  JU^nie 
Nere  genau  untersuchen  sii  lassen  und,  Im  Falle  die  Ana- 
lyse günstige  Resolt»te  liefei^t,  im  Handel  bekannt  zu  machen. 

Kupfererze   am   Monte  Carrara  bei  Rocheiia, 

Im  Verlaufe  der  weitercji  Untersuchungen  in  der  Ge- 
gend von  Rockeita  überzeugte  ich  mich,  dass  die  stockarti- 
gen Einlagerungen  des  Jaspis  im  Serpentin  ganze  Bergstige 
darstellen,  die  sich  weit  verfolgen  lassen  und  meiner  An- 
sieht nach  ihren  Charakter  als  Lager,  als  gfeichzeitig  gebil- 
dete Lagerstätten  des  Serpentms,  deutlich  aussprechen.  Wenn 
tein  von  Roeketta  aus  den  Lauf  der  Crüvegnotn  eine  Mig- 
fie  abwärts  gegen  die  Piemonteeteeke  Grenze  vei^folgf,  so 
gelangt  man  am  rechten  Ufer  derselben  an  einen  Gebirgs- 
Vorspning,  der  den  Namen  Monte  Carrara  ffl^rt.  Der  Ser- 
pentin geht  daselbst  In  ausgezeichneten  Gabbro  Ober,  der 
eiii  Gemenge  von  giH^ssen  kryställiolscken  Peldspath-Massen 
«ilt  grossblätterigem  Broncit  dai'btsHt^  Gleich  darauf  stüsst 
man  auf  einen  mfioktigen  Jaspis-Zug,  der  Aus  N •  in  S:  strtiicht| 


785 

unil  seiger  föllt.  Weiter  nach  Westen  zu  trifft  man  \i'le* 
der  einen  ähnlichen  Gabbro  und  dann  wieder  Serpentin» 
Wir  sehen  also  hier  den  Jaspis  sich  als  Gang  oder  Lager 
mitten  im  Gabbro  erheben  und  diesen  wieder  aus  dem  Ser- 
pentin durch  lilares  Auseinandertreten  seiner  Bestandtheile 
hervorgehen. 

An  der  westlichen  Berührungs-Grcnase  des  Gabbro  mit 
dem  Jaspis  beobachtet  man  ein  ganz  eigenthümliches  Vor- 
kommen von  Kupfer-Erzeii,  das  ^  sich  streng  an  die  Gesteins- 
Scheide  hält  uiid  mit  dem  Jaspis  sieh  nicht  vermengt,  sondeiii 
ausschliesslich  dem  Gabbro  angehört.  Letzter  ist  nämlich 
nach  allen  Richtungen  von  ülüften  durchschwärmt,  die  ge- 
diegenes Kupfer,  Roth-Kupfererz,  Malachit  und  Kupferlasur 
enthalten.  Beide  letzten  Ei*ze  sind  wahrscheinlich  aus 
Zersetzung  der  beiden  ersten  hervorgegangen.  Diese  Erze 
dringen  auch  in  die  Gesteins-Masse  des  Gabbro  selbst 
ein,  tremnen  ab  dünne  Zwischenlagen,  gleichsam  ein  Zäment 
daestellend,  die  Feldspat h-Parjtie'n  von  denen  des  Bronzits 
und  verodelii  auf  diese  Weise  den  Gabbro  auf  eine  M^ch- 
tigkeit'  Ton  mehren  Lachtern.  Diese  mit  Kupfererzen, 
darchdrimgene,  dem  Jaspis  zunächst  befindliche  Gabbro-Lago 
hat  ganz  das  Ansehen  eines  Ganges  und  lässt  sich  weit  ve^^r 
folgen.  Da,  wo  der  Gang  zu  Tage  gebt,  fand  ich  ihn  zwar 
veredelty  aber  nicht  in  dem  Mause,  dass  er  als  bauwürdig 
erscheinen  möchte. 


Jahrgang  1844.  50 


Der 

Ounong^Ap 


▼•0 

Hrn.  Dr.  P.  Epp 

in  BmUnU^ 


Der'  Valkan  «nf  Bania  bildet  ein  Riliinfl,  welches  dvrcli 
yersohtedenie  Aosbrüche  bis  auf  die  neueste  Zeit  manetifnUige 
VeHlnderungen  erlitten  hat.  In  regel^äslger  Kegelform  er- 
hebt sich  der  Fenerberg  hoch  und  steil;  seilte  ScbwänRS 
und  der  nachte,  weisse,  immer  rauchende  Gipfct  steebefi 
seltsafn  ab  gegen  die  reitsenden,  lieblichen  Dmgebithgei^  Über 
die  Geschichte  Aea  Berges  bestehen  anter  den  Eingeboriiai 
sehr  Terschiedene  Ansichtet»:  EiAige  behaupten  er  sef  erst 
vor  dreihundert  Jahren  eam  Vulkan  geworden ;  Andere  Ifhig^ 
nen,  dass  derselbe  je  Lava  ergossen  buhe,  »\e  glattben  aar 
an  Stein-Auswürfe  und  an  Aschen  -  Regen.  Ein  längerer 
Aufenthalt  auf  Bania  bot  mir  Gelegenheit,  meinen  Lieblingi- 
Wnnsch  8u  erfüllen  und  den  Gunong-Api  su  ersteigen. 

Am  22.  August  1843  begab  ich  mich,  begleitet  von  de« 
Artillerie -Lieutenant  von  Schubart  ,  meinem  Kollegen  Dr. 
Brahdbs,  einem  Infanterie-Lieutenant  und  vier  Artillerie- 
Soldaten,  In  einem  Bote  nach  dem  Eilande  Gunong-Jpu  Wir 
uoisohifFten  den  Feuerberg  und  Hessen  uns  überall  an  dai 
Land  setzen,  wo  das  anstehende  Gestein  über  dessen  Bildnngs- 
Geschlchte  einigen  Aufschluss  geben  konnte.  Diese  Unter- 
suchung habe  ich  spfiter  noch  einige  Male  wiederholt  und  meiae 
geologische  Suite  vervollständigt.  Tiachslehendes  Ist  das  Re- 
sultat meiner  Wahrnehmungen. 


Di«  hülbkt^isfb'niitgd  Ge^tnlt  von  tfrM-BatiM  <i#ta«6f 
mit  deit  uinliegendcn  Inseln  den  grossen  Kmttft^  «rt,  «Oü  liesiM 
Tiefe  die  6anifa-lrts^Iii  sieh  erhoben.  Dio  Vttlk^niseh«  Wi^> 
hung  geht  von  SO.  nueh  IfW.,  and  selbst  die  Krater«  Mttf 
den  Gipfeif)  des  Berges  deuten  diese  Riehtang  nn ,  tnd^nl 
die  sddliehen  ausgebrannt,  die  nUi*diichen  aber  noch  wirk« 
aam  sind.  Der  Grand  der  i^aTitfa- Inseln  besteht  Ma  vitlkA- 
fiischein  Trümmer-Gestein,  das  auf  GroMß-Bünia  ond  besond^rif 
an  den  Vorgebirgen  Salomon  und  LaHtkeit  mit  Thon^rdo 
[?]  und  Koraltenkalk  sum  sehroffen  Pilsen  sieb  erhebt. 

An  der  Süd-Seite  des  Feuerberges  geben  basaltische  La« 
Ten-Massen  deutliche  Bilder  der  In  den  neunziger  Jahr«!! 
des  vorigen  Jahrhunderts  stattgehabten  Eruption,  welche  Aih 
Gestalt  des  Berges  so  veränderte,  dass  das  Fort  Gyk  m  fU 
pot,  welches  fi*üher  die  Durchfahrt  bis  in  die  offene  See  h^ 
strich  9  verlassen  wurde ,  weil  es  wegen  des  neü-^gebiidef^M 
In  das  Meer  vorspt4ngenden  Lava-Rückens  Jenem  Zlwock  nieiti 
mehr  entsprechen .  konnte.  Hier  zeigen  sich  die  Felsen  St^it 
ond,  so  weit  das  Wasser  sie  bespült^  «äulenßirmig  äbgeson^ 
dort,  weiter  aufwärts  abeif  mehr  Lagen-ähnlich  wagerechf^ 
und  darüber  sieht  man  Wacken  unA  getvldtige  LapilÜ^Hait^^ 
werke,  Erzeugnisse  der  letzten  Ernptioneil. 

Der  Füss  des  Gundng^Jpi  ist  mit  hohem  Pflanzen«. Wachft-* 
thnm  amgeben,  weicher,  so  wie  die  losen  Steine  Weltdr  iA^n^ 
das  Erkennen  der  anstellenden  Fels-Massen  unmöglich  macht. 
Blasige  schwarze  Laven  mit  Feldspath-Krystallen,  Bimsstehf 
und  Obsidian  finden  sich  überalt,  jedoch  nur  in  lösen  Stücken« 
Die  Nordwest-Seite  ist,  der  tiefen  Spalten  und  Abgründe  üö 
itie  der  rauchenden  Kratere  wegen,  wüst  und  öde;  dttf 
Ost-Seite  stellt  sich  als  flacheres  Ufer  dar.  Obwohl  die  Bbhif 
d^s  Vulkanes  nicht  bedeutend  ist,  so  ragt  er  dennoch  ttbef 
die  andern  Höhen  der  Äani/a-Gruppe  empor.  Die  ErsfeU 
gang  ist  mühsam  und  gefahrvoll ,  so  dass  er  in  diesfer  Hin« 
sieht  mit  den  erhabensten  Vulkanen  des  Indts6hcn  Archipels 
verglichen  werden  kann.  An  Wege  Ut  hier  nicht  zu  denken; 
die  losen  Steine  gestatten  kein  Festhatten  und,  wenn  man 
aaf  der  steilen  Höhe  ansgleitet,  so  Ist  zu  ftirchten,  dui«ch  dlil 
mitrdftenden  Steine   schwer  vorwnndef  oder  zerschnlettei^ 

50* 


T88 

f»  w9rJ4}ii«  Die  beste  Zeit  sur  Ber^Reise  ist  während  des 
Pst-Mopa^ons  beini  Mondschein  vor  Tages-Anbrnch  und  die 
bequemste  Stella  an  der  Süd-  oder  Süd\^est-Seire;  denn  anf 
4er  Ost-Sefte  ist  das  Gehänge  sehr  steil  find  äusserst  inühsflin 
l^u  erlilimmen.  Strengt  man  seine  Kräfte  nicht  zn  sehr  an, 
$0  läBSteich  der  Gipfel  in  £wei  Slnnden  erreichen.  Man  nimmt 
Stets  einige  Männer  mir,  u-elche  durch  den  dichten  Wald 
eoi  Fusse  pinen  Weg  lichten,  auch  als  Träger  des  yur  Reise 
Mothwendigen  dienen. 

Deo  9*  September  Morgens  fünf  Uhr  gingen  Kapitän 
^oaufi  und  ich. mit  acht  Männern  nach  der  Süd-Seite  des 
Gunong'Jpi  und  begannen  um  halb  sieben  Uhr  mit  £wei 
Timoi-csischen  Führern  den  Berg  zu  ersteigen.  Wir  sehnt- 
tefi  in  einer  Schlucht  miihsfim  aufwärts  y  denn  stets  wusele 
man  über  schwefeligo  Laven-Blüclie  klimmeri  und  Abgründe 
fiberschreiten.  So  lange  \Tir  Hochwald,  Bnschwerk  und  y.u- 
letzt  Farnkräuter  trafen,  an  welchen  wir  uns  festhalten 
konnten,  ging  es  erträglich ;  die  Vegetation  reicht  bis  über 
die  halbe  Höhe  des  Berges.  Die  Steilheit  und  der  lose  Grand 
npthigte  uns  zu  ungleichen  Schritten  und  zu  Sprüngen,  wodoreb 
das  Blyt  so  in  Wallung  kain,  das  Athmen  in  dem  Grade  heftig 
ivurde,  dass  wir  genöthigt  waren,  bei  hundert,  ja  bei  fünf- 
^g  Schritten  einzuhalten  und  zu  rasten.  Nach  dreiviertel- 
stündigem Steigen  kernen  wir  über  die  Vegetation  hinaus, 
die  zuletzt  nur  noch  aus  zwischen  den  losen  Gestein-Blöcken 
l^nd  RqUsteineii  wachsenden  Parnei|  besteht.  Kun  hatten 
wir  die  steile,  kahle  Höhe  vor  uns,  ^o  die  losen  schwarseo 
Steine  stets  fürchten  liessen,  mit  ihnen  in  die  Tiefe  zu  rol- 
^i;i^  Wir  hielten  uns,  so  viel  als  möglich,  in  ilen  Klüften, 
ypeil  hier  die  Steine  noch  eiiiigermassen  feste  Stütz  Punkte 
gewlihrtcn^  auch  vom  Schwindel  weniger  zu  fürchten  war. 
Pie  Hohlwege  endigten  jedoch  in  blinden  Klüften,  aus  wel- 
chen das  Aufsteigen  und  Weiterklettern  auf  den  unter  den 
Flüssen  ste^s  wegrollenden  Steinen  sehr  geföhrlich  war.  Wir 
hf^tten  uns  mit  Alpen-Stöcken  versehen,  die  auch  wesentliche 
Dienste  leisteten.  Näher  am  Gipfel  konnten  wir  keinen  Ge- 
brauch mehr  davon  machen;  die  Steilheit  nöthigCe  auf  Hun- 
den und  Füssen  zu  gehen.      Am  Fusse  des  Berges   faml  ich 


7«f 

dicht«  basaltiseiie  Lnwn^  weifer  aofurXrtg  Obsidinn  niiH  nocb 
I|tflier  blaAjge  poröse  Lava  niid  schM^arze  Bfmssteitie,  weich« 
mit  fiem  Emporsteigen  immer  itleinei^  wimleii  uitri  sieh  mit 
einer  Rinde  von  viilkaniächer  Asehe  bedeclit  zeigten.  Hin 
und  wieder  waren  dünne  Spalten  vorhanden,  aas  denen  sick 
Wfirine  entwiclielte  und  Rauch  aufstieg.  Hier  beginnt'aueh 
das  Vorkommen  des  Schwefels,  der  nach  und  nach  immer 
hüufiger  wird. 

Wir  hatten  bereits  eine  solche  Hdhe  erreicht,  dasa  wir 
über  andere  Berge  der  Bandthlnseln  hinweg  das  Meer  e*^ 
blicken  konnten.  Die  schwrtree  Masse  des  Berges  ^  bis 
Jetst  in  Schatten  gehttiit,  begann  durch  die  Sonne  erleaebtefe 
tiiid  erwärmt  ku  werden.  Endlich  war  der  Gipfel  erreicht 
und  mir  wurde  die  Fi*eude ,  der  erste  oben  ku  seyn.  leh 
aah  einen  grossen  Krnter  vor  mir  voll  weisser,  gebleichter 
Steine  and  roll  Schutt,  aus  dem  an  verschiedenen  Stellen 
Rauch  ausstieg;  hin  und  wieder  die  schönsten  Schwefel^ 
Partie'n«  Dieser  Krater  war  dnrcii  nbwffrts  gestflrete  Steine^' 
durch  Sand  und  Asche  geschlosscif  und  auf  der  West-Seite* 
von  einem  ebenfalls  ansgobrannten  Krater  umgeben^  welcher 
der  älteste  und  ursprünglichste  zu  seyn  scheint.  Auf  der 
Nordseite  erhebt  sich  der  Berg  noch  Itber  hundert  Pastf.  Uw 
an  den  östlichen  Rand  des  Kraters  su  gelangen,  mussten 
wir  über  sehr  lose  liegende  Fels-Blöcke  hinwegsteigen  und 
den  Gipfel  nochmals  erklimmen  ,  indem  unsere  Führer  ihrer' 
hackten  Füsse  wegen  nicht  darch  den  Krater  eu  gehen 
wagten ;  idi  liess  mich  nicht  davon  abhalten  und  fand  allet*« 
dings  Hitsee  und  SchwefeUGeruch  etwas  lästig.  Uoi  neun 
Uhr  kamen  wir  an  den  östlichen  Rand  des  Kraters.  Hier 
wurde  eine  rothe  Flagge  von  uns  aufgepflanzt,  und  wir  lösten 
drei  Schüsse  aus  einer  Donnerbüchse ;  man  hörte  letzte, 
des  auf  dem  Gipfel  heftig  wehenden  Südost-Windes  ungeachtet, 
zu  Neira,  auch  wurden  wir  in  Campemenfe  gesehen.  Das 
Wetter  hatte  sich  vollkommen  aufgeheitert.  Wir  genossen 
der  herrlichsten  Aussicht  auf  die  Ba/iefa-Inseln  und  über 
eine  weite  Meeres-Fläche  hin.  Wir  verweilten  lange  genug) 
um  Alles  mit  Müsse  za  betrachten;  die  aus  der  Tiefe  auf- 
steigende Hitze  nöthigte  ans  jedoch  oift  die  Plätze  zu  wechseln. 


Wir  llesaen  grosse  Staioo  den  Berg  hinebrollen,  ilie  in  nXch- 
tigen  Sütsen  hinan tersprengen.  Bei  einem  Fflsblocli  fanden 
vrir  mehre  Flasehen  mit  fissigwasser  gefällr,  welche  die 
HB.  Waltbr  und  vak  dbe  Vei,dbn  bei  ihrer  Ersteigung  an 
M.  August  1842  hier  «urticl(geiassen  hatten. 

Wir  erstiegen  nun  den  nördlichen  Gipfel ,  der  gegen 
N*  in  eine  steile  Wand  abfällt,  die  noch  stets  wirksame 
rauchende  Krater  bilden  hilft.  An  dieser  Stelle  bOssten 
schon  einige  Neugierige  das  Leben  ein.  «^  Von  hier  aas 
betten  die  letsten  Eruptionen  Statt,  namentlich  jene  i.  J. 
1824.  Der  Boden  des  gansen  Berggipfels  ist  warm;  in 
einigen  Spalten  und.  fiber  dem  rauchenden  Krater  stieg  ilas 
Thermometer  ttber  180^  Fahrenheit.  Die  Atmosphüre  aber 
ist  kühl ;  Morgens  nach  6  Uhr  beträgt  die  Temperatur  ge- 
wöhnlieh 6S^  F. 

Bis  gegen  11  Uhr  verweilten  wir  auf  dem  Gipfel  und 
errichteten  einen  Steinhaufen  cur  Befestigung  der  rothen 
Flagge,  welche  wir  hier  suröckliessen,  und  die  ich,  so  lange 
ich  auf  Banda  blieb)  das  Vergnügen  hatte  auf  der  Spitse 
wehen  ku  sehen. 

Die  grössern  Gestein-Massen  auf  dem  Gipfel  bestehen 
aus  derselben  dichten  basaltischen  Lava,  welche  man  am  Fusse  des 
Berges  findet.  Ihre  Oberfläche  ist  [in  Folge  des  Einwlrkens  von 
mit  irgend  einer  Säure  beladenen  Dämpfen  {]  so  weiss,  dass, 
wenn  die  Sonne  darauf  seheint,  sie  den  Augen  wehe  thuii. 

Dm  Hinabsteigen  war  nicht  wenig  mfihevolL  Die  Sonne 
stand  beinahe  im  Zenitli  und  bestrahlte  die  sohwersen  Ob- 
sidiane»  die  Laven  und  Bimssteine^  welche  eine  erstickende 
Wärme  nurllokwarfen.. 


über 

die  Schichten-Folge  der  Flötz- Gebirge  des 

Oader^Tfiale^  y   der  Seufzer ^Aipe   und 

insbesondere  bei  St.  Casnian^ 

von 

Hm.  Dr.  H.  Emmrich, 

in  Meiningen. 


Hiezu  Taf.  TU,  B. 


Ein  ftfr  eine  Alpen-Reise  freilich  eehr  kureer  Ausflog 
(ieh  vimr  knuni  tfber  14  Tilge  nüf  I^okr  Boden)  führte  mioh 
fitteh  nuf  einige  Tege  in  die  Doigebangen  der  SeU^er^J^P 
und  lies«  mieh  du  einige  fntere^sante  Und  entscheidende  Pro* 
lii^  kennen  lernen.  Schon  An  der  rechten  Thal- Wand  Jer 
BtBoh  zwis^dien  Bppen  nnd  Knlt€m  hatte  Ich  unter  dem  De* 
lomit)  welcher  die  malerischen  Felswände  der  Mendel  bildet^ 
^ach  den  Halobien  -  Schiefern  von  Wengen  gesucht  in  der 
stillen  Hoffnung,  vielleicht  daneben  auch  etwas  von  den  Ver» 
Steinerungen  8L  Caiiiane  zu  finden.  Ich  mochte  nicht  hoch 
genug  hinaufgestiegen  seyn ;  der  dichte  Wald ,  in  weichen 
der  verfolgte  Wasser-iliss  ausging,  hinderte  die  Umsehen; 
nnsser  den  mit  Bivalven  (M jaottes  Fassaensis,  Afyo* 
phorien  (f),  einem  glatten  dem  P.  discites  verwandten 
Pecten)  nnd  einzelnen  Cnivalven  bedeckten  Schichten  von 
Sein  fand  ich  niohts,  —  Glackllcher  war  ich  auf  der  Seiner*' 


792 

Alf.  Hier  hatte  ieh  scbes  aar  eiaer  Mberea  ReUe,  1840, 
IM  Mebphyr^Taff  des  Lipä-BmeieM  und  in  den  KHlL^ein- 
Bracbstficken,  welche  er  enthält,  sahlreiche  Eehiniten-Slaeheln, 
Enkriniten-Slielglieder  und  einige  Kondlen,  identiseh  uiit  Cos- 
siamer  Formen,  Aufgefunden  Pktzhouit  und  Klipstein  hatten 
gleiche  Verateinemngen  in  denselben  Gestein  gefunden.  Erstaunt 
war  ich  daher  nicht,  wohl  aber  ioi  höchsten  Maase  erfreut, 
als  mich  ein  gliieklicber  Zufall  sn  dem  Hm.  Bent'ficiaten  Clara 
nach  8i.  Michael  j  \  Stunde  von  Castelruik,  fahrte  und  ich 
bei  ihm  den  ganzen  Reichthum  seines  Vaterlandes  Etmeterg, 
aber  gesammelt  auf  der  Seisser-Afyy  wiederfand.  Die  Ähn- 
lichkeit der  J/fen  von  SL  Casiian  mit  der  Sei$ser-A^ß  hatte 
ihn  veranlasst,  hier  nach  denselben  Schätzen  zu  suchen,  wie 
sie  dort  vorkommen,  und  seine  glückliche  Kombination,  sein 
reger  Sammel-Eifer  fand  sich  reichlich  belohnt  durch  Ver- 
steinerungen, wie  sie  nicht  schöner  in  Enneberg  gefanden 
worden  sind.  Er  besass  die  Ichthyodorulithen  von  SL  Coi- 
iianj  den  grössten  Theil  der  dortigen  Cidariten  (vollstfin- 
dige  Exemplare ,  wie  Täfelchen  und  Stachehi) ,  ausser  den 
gewöhn  liehen,  wie  C.  baculifera  u.  ^.  w.,  auch  C.  Buchii, 
C*  decorata,  C.  flexnosa,  C.  Roemeri,  C.  trigona; 
Krinoiden-Stacheln  In  grösster  Zahl,  dabei  auch  Becken  (Eii- 
erinites  liliiformis,  E.  varians,  E.  granuliferus), 
Korallen  in  geringer  Zahl ,  doch  charakteristische  Formen ; 
d^g^g^n  verhältnissmäsig  viele  Brachiopoden  (darunter  Tere- 
bratula  snfflata,  T.  subacuta,  T.  semiplecta,  T. 
q uinquec OS t ata,  Productus  Leonhardi);  Aeephalen 
(Cardita  crenata,  Nucula  strigiilata,  N.  lineata) 
und  Gastaropoden  (Naticella,  Pl'eurotomaria  u.  s»  w.) 
in  reichlicher  Menge.  Die  Übereinstiaimung  war  vollständig; 
selbst  die  Versteinerungs- Weise  war  dieselbe.  Nur  ELis  ver* 
misste  loh:  die  kleinen  Cephalopoden  waren  nur  durch  wenige 
Individuen  vertreten;  am  häufigsten  war  noch  Ortho- 
eera  elegans.  Dagegen  glaubte  ich  einen  Belemniten 
BU  erkennen,  wie  Icli  schon  früher  einen  solchen  and  eine 
Alveole  von  Sl.  Cassian  mitgebracht  zu  haben  glaubte.  Un- 
möglich wäre  es  freilich  nicht,  dass  zu  den  Ammoniteii,  Ce- 
ratltan,  Goniatiten  und  Orthoceratiten,  die  unbeiBweifelbar  in 


Y03 

^lf<piefi  Gegenden  auf  gfelchei*  Livgei^stif tfe  ▼orUomineii ,  ni^ 
mich  noch  Relemniten  gescHfen;  doch  hedarf  die  Suche  weiterer 
Uiitersuehang.  So  gfoss  auch  übrigens  die  Monge  der  votv 
hitndenen  Versteinerungen  war:  hesHmmt  neue  Formen  fand 
ich  nicht  ein  halbes  Dutssend  (doch  mag  ein  vergleichende» 
Studriini  derselben  imitier  noch  einige  daxu  ergeben);  alle  übri^ 
gen  erschienen  mir  wie  alte  Bekannte  von  Sf,  CasHan,  Von 
letstel*  Lokalität  sind  übrigens  in  neuerer  Zeit  so  viele  Arten 
benannt  und  hes^hrieben  worden,  das«  es  für  das  Erste  gewiss 
ein  grosseres  Verdienst  ist,  die  schon  beschriebenen  kritiscb 
SU  sichten,  als  ihre  Anzahl  bu  vermehren.  —  Ausser  diesen 
Cairianer  Versteinerungen  fand  ich  unter  den  erwfilinteii 
SchfitEcn,  die  demnSchst  an  die  reiche  Sammlung  des  monA> 
tAitistischen  Vereins  in  Innspruck  übergehen  werden,  noch 
zahlreiche  Platten  aus  dem  sogenannten  Muschelkalk,  die^ 
ausser  den  schon  beschriebenen  Versteinerungen  desselben^ 
noch  ein^n  schünen  gefalteten  Pecten  mit  ungleichen  Ohrenj 
diis  Rjrssus  *  Ohr  tief  ausgeschnitten ,  und  eine  sehr  eigen» 
tlifimliehe  Posidonomya  in  grOsster  Menge  enthalten.  Letzte 
ttfiterseheidet  sich  von  allen  mir  bekannten  Arten  dieses  Ge^ 
schlechtes  duiH^h  feine  strahlende  Rippen  ausser  den  charak- 
teristischen breiten  Querfaiten.  Dem  eifrigen  Sammler  so 
Ehren  vei*dlente  sie  wohl  mit  Recht  den  Namen  Posid« 
Clarae.  Beide  Muscheln  bilden  Jede  für  sich  eine  Muschel* 
bank ,  derer  Ablösungen  gane  von  Ihnen  bedeckt  sind.  — ? 
Wahrschetniteh  aus  dem  Halobien-Kalkstein  (untern  Schicli* 
ten  von  Wangen)  stammt  eine  kleine  M  onotis,  derM.  subt 
.striata  des  Lias  hOchst  ffhnlieh ;  aus  den  schwarzen  Sand-^ 
steinen  (obern  Schichten  von  Wengen)  ein  Aromonit  aus  der 
Familie  der  Dcntaten  (A.  Aon\ 

Der  noch  sehr  rüstige  Hr.  Beneficiat  führte  mich  mit 
seltner  Preundiiehkeit  durch  Regen  und  Nebel  über  den 
steilen  Bufinfech  nach  den  Fundorten  seiner  Versteinerungen; 
£r  hatte  sie  zum  grossem  Theil  an  den  südöstlichen  Ab*- 
hängeii  des  Btiflntsck  gegen  die  eigentliche  Seisier-Afp  zu 
gesammelt;  da  hatte  der  Regen  sie  Überall,  wo  die  Rasen»- 
J>eoko  fehlte,  aus  dem  mergeligen  Boden  ausgewaschen.  Das 
VorkMnmen    war.  gaits   dasselbe,    wie    auf   der   Hohe    dei" 


794 

Etmeberger  Alpeni  leider  anob  hier  die  LBgerangs^Veriililtnwae 
nntor  diehteia  Gras* Wuchs  versteclit.  £liien  andern  Theil 
«ler  Versteineruiigeii  hatte  er  in  den  aebwarMii  sandigen 
Tuffen,  welohe  die  Htthe  der  8ei9Mer-^Aip  und  die  Abhfinge 
gegen  den  Schleern  sa  bilden,  besonders  ein  LipU^Bmek  unter 
der  Saliern-ifäUe  9  anfgefpnden.  Waren  gleicli  Aberidl  die 
JLagerongs-Verhftltiiisse  unklar:  Versteinerungen  fanden  wir 
tn  Menge,  und  im  Verlauf  der  Exkursionen  war  ieh  aneh  so 
gllieklich,  auf  einen  Tolistandigen  Oorehsohnitt  durch  olle 
Schichten  vom  tiefsten  Sandstein  bis  »u  den  anstebendeti  Mer- 
geln voUet*  Versteinerungen  won  8L  Cassüm  sn  troffen;  es 
war  am  Puffelier  ^  Bach  ( vergL  Tf.  Vll,  B,  Profil  4 
'  und  5). 

Die  im  O.  und  8.  durch  wilde,   cum  Theil  sookig  ser- 
rissene  Dolomit- Wtede   hegrenzi^  Seii^er-^Mp  Mit   nnmlieh 
selbst  mit  steilem  %vald*feliigem  Absturs  gegen  N.  som  GrMi- 
ner^^Tkai^  g^gen  W.  eum  Porphyr-Plateau   ab ,   welches  der 
Sisack  durchsehneidet.     Der  tafelförmige  Rlleken,   mit    dem 
sie  gegen  NW.  vorspringt,  filhrt  den  Mamen  Bufiüi^ck  {Puff- 
laUck),     An  den  Wunden  dieses  lotsten  sieben  sich  nun  am 
Abhang  über  Seis«  bis  naeh  St.  KriicUaUk  {8.  Ckrüimu)  in 
CrSien  in  fast  ununterbrochenen  Linien  vorspringende  Fels* 
Bftnder  herum.      Nur  an  einigen  Stellen  über  KmsUirmik  i<t 
der  Zusammenhang  durch   wild   ttbereinaiidergestümte   Mo- 
la phjr-Trfimmer   unterbroohen.      Gegen   Graden  seigeu    sieh 
diese,  durch  die  hfirteren  Gesteiiis-Sohichten  gebildeten,  fort- 
laufenden niederen  Fels-Gttrtel  und  Vorsprtinge,  die  stets  mit 
sanfteren  Einhängen  abwechsein,  am  schönsten.   Der  PuffeUer- 
Bmck,    der  sieh  aus  2  kleinern  Bächen  von  der  Seü^tr-^Alp 
sammelt ,   durchschneidet   auf  seinem  kuraen  Weg  hinab  ins 
Grödner^Tkaty  wo  er  unterhalb  PuffeU  In  den  Grtdin^-Baek 
sieh  ergiesst,    sämmtliche  Schichten    von  ^der  Höhe   der  Alp 
bis  aur  Tiefe  des  Thaies  und  hat  das  gsnse  Profil  derselben 
«uf  das  scliönste  enlblösst. 

Wer  das  theilweise  nicht  ganz  mihelose  Aufsteigen  aai 
und  Im  Bach  nicht  scheut,  kann  in  kurser  Zeit  alle  die  Fiöts- 
Bildungen  kennen  lernen,  welche  im  Gader^Tkat  auf  dem 
weiten  Raum  von  Pieeokin  bis  hinter  8t.  Cäsriun  onsgebreitet 


Bind.  Zw«f  hüll  «idi  nueh  h&dr  ein«  mftoht^ejtfeljifibyi^« 
Masse  zwiWieii  den  Schiebten  liervergedrädgli,  .welvhe  Ai$ 
Höbe  des  Bufiaiick  selbst  obeii  wie  «in  Kiwi«  uuigibt ;  abei* 
glüeklietierweise  berieebt  er  die  unter  ihm  lagernden  Sobicb* 
ten  in  gleiebfürmiger  Lagerung,  so  dnss  die  Grenze  K%%'isehen 
ihm  und  den  von  Uhh  bedeckten  Koik-Schiehten  gans.  parftllel 
den  leinten  «n  der  Höhe  des  Abhanges  forts^reiebt.  Einig« 
Wt>lleii->Bew«g9ngeu,  welche  die  untet*  Ihoi  gelejgenen  Sehloh« 
trn  machen,  und  das  fiin&llen  der  Schiohten  gegen  das  In« 
nere  der  SHsser^Alp  sind  die  eijieigen  Störungen ,  weleho 
ihre  Lagerung  dadureh  erlitten  hat.  Wie  er  den  Mela* 
phyr  «ud  den  Kalkstein  überlagert ,  so  wird  er  seibat  wis* 
der  Vion  Kalksteinen  überlagert  mit  gleiehem  9  doch  s4ei« 
lerem  Einfallen*  Die  Schichten  über  de«  Alela|ihyr  führen 
dieselben  Versteinerungen,  wie  die  unter  ihan.;  heide  eai» 
bnlte»  Halobia  Lomaielii  in  grasser  Menge;  nur  weeh» 
sein  die  oberen  schwarzen  Kalksteine  mit  schwarzen  Sand* 
steinen  ab,  welche  nta«ichen  Grauwaeberi  lihniieh  unil  init 
den  Melaphyr« Tuffen  im  Duron-Thal  leiehtzu  verweelksehi  sind, 
aber  Versteinerungen  fiihren.  Beim  Aufsteigen  über  Aen  Bw* 
flat^ieh  von  8f.  Mickael  hei'aaf  finde«  man  unter  dem  Melapbyr 
dieselben  Hiilobien- Kalke ,  aber  natürlich  mit  südlichem  Eiii« 
falleu;  das  Hangende  des  Melaphyrs  ist  aber  unter  dichter 
Gras*Narbe  verdeckt.  —  Ein  ans  eckigen  und  abgerundeten 
Kaik*Stücken  gebildetes  Relbnngs*Konglomerat  von  der  Müeh- 
tigkei«  weniger  Fuss  trennt  auf  der  untern  Grenze  Hnlobieft- 
Sebiehten  und  MeJafdiyr  von  einander;  an  der  obern  Grenze 
konnte  ich  ein  «inzweifelhaftes  Konglomerat  der  Art  tiicltt 
finden.  Der  AlelAphyr  selbst  iat  im  Innern  ein  ausgezetch- 
neter  Porphyr  voll  Angit4(rystallen ;  an  der  untern  Grenze 
ist  er  den  letzten  parallel ,  plattenförmig  abgesoiMlert 
und  dielit ,  in  seinen  obern  Theilen  dagegen  ist  das  Gestein 
•in  Mandc^tein  voll  von  Blasen  -  Räumen  mittler  Grösse. 
Spräche  nicht  das  Verhalten  des  Augit-Perphyi*8  an  andern 
Orten  dagegen,  wo  er  sich  durch  die  Schichten  von  JVengen 
gewaltsam  seinen  Weg  aufwärts  gebahnt  zu  haben  scheint, 
wie  unterhalb  SL  L(*onhari  and  an  der  Kirche  mwlFengen 
km  Goder^TluU^   so  möchte  ich  wohl  den  Mehiphyr   für  dal 


706 

Produkt  imbinAHner  ndkufiitelier  Aasbrüclie  cor  Zeit  der 
Biiiiting  der  Hiilobien^Schiehten  hAlteiu  Ein  dernrtiger  Aiis- 
brnoh  möchte  wohl  eme  gieicliförm^e,  schichten  förmige  Aas* 
breita ng  des  Melrtphyrs  über  de»  schon  gebildeten  Wengen- 
Schiehteti  (Haloblen-Schlcht)  bewirken;  dabei  konnte  wohl  an 
der  untern  Grenze  ein  wahres  Reibiings-Kongloinerat  ent^ 
stehen,  wfihrend  es  nach  oben  fehlte;  konnte  sich  der  He- 
laphyr  an  der  antern  Grenze  parallel  derselben  absondern, 
^'Ührend  er  an  der  obern  darch  verminderten  Druoh  blasig 
«rarde ;  anter  solchen  Umstanden  mochte  wohl  anch  der  Me- 
laphyr  einen  Theil  des  Materiales  zur  Bildung  der  spüteren 
ihn  bedeckenden  Gesteins^Schichte«!  liefern.  Das  Einfallen 
der  Sohickten  gegen  das  Innere  der  Alp  würde  hierbei  eben 
•o  gut  seine  Erklärung  finden,  nlfi  bei  Annahme  eines  spa« 
leren  Datums  des  Melaphyr-Ausbruchs.  —  Solchen  Eindruck 
machte  die  ganze  Erscheinung  des  Meiaphyrs  In  diesem  Theile 
der  Sewner-Alp  auf  mich,  und,  dass  der  Melaphyr  bis^  daher 
in  diesen  Gegenden  meines  Wissens  mit  keinen  höbern  Schich- 
ten aU  denen  \o%\  Weagen  (Ha lobien- Schicht)  iu  Berührung 
gehindeu  wurde,  würde  nicht  dagegen  ^rechen.  Doch  hin- 
weg  von  EindiSicken  zu  etwas  Positiverem,  zur  Lager-Folge 
selbst  (vergl.  Profil  4  und  5). 

Das  Liegende-  der  Versteinerung- führenden  Schichten 
ist  in  den  Umgebungen  der  Seisser^Alp  der  rothe  Quarz- 
führende Porphyr;  im  Gader-Tkal  dagegen  ruhen  sie  gleich- 
fönuig  auf  südlich  einfallenden,  glänzenden  Tfaonsci liefern, 
welche  selb&t  gegen  die  Zentral«  Axe  des  ganzen  Alpen- 
SyStemea  in  Glimmerschiefer  übergehen«  Auch  der  hiesigen 
Gegend  sind  übrigens  jene  Schiefer  nicht  ganz  fremd ;  der 
Weg  von  7tfri|fß//iAr/«cÄ' aufwärts  nach  Castetrusch  fährt  einige 
Hundert  Schritte  über  eine  Glimmerschiefer-Partie,  die  rings- 
uui  von  rothem  Porphyr  umgeben  ist.  Sie  mag  ein  vom  Por- 
phyr beim  Durchbrnch  durch  das  Glimmerschiefer-Grundge- 
birge losgerissenes  Stück  seyn.  Anfänglieh  hielt  ich  dasselbe 
fm*/ eine  Anhäufung  grosser  Geschiebe;. allein  dafür  ist  denn 
doch  der  Umfang  zu  gross. 

Das  tiefst«  Glied  der  Flöts  -  Formatienen  dieser  Gegen- 
den ist  hier,  wie  im  6ader^Thalj  ein  wahrer,  vorherrschend 


707 

vother,  nbei^  in  eincelnen  Sobichten  anoh  weiMav  Sanditein, 
miiiichen  Bunt  •  Sandsteinen  unserer  Werra «-  Gegenden  suit 
Verwechseln  ähnlich.  Aufwärts  geht  er  aber  in.  kalkigf 
Schichten  über,  welche  in  ihren  untern  Theilen  wegen  dea 
vielen  Gllminerä  suf  den  Schichten- Abläsungen  noch  immer 
flas  Ansehen  des  Sandsteins  behalten.  Diese  Schichten  füh« 
ren  Rhizoqoryne,  Myacites  Fassaensis,  Posidono- 
uiyn.  Hi%  VON  Buch  bexeichnet  den  Saivdstein  mit  VI.  Er 
bildet  ein  hügeliges  Plateau  um  den  Fuss  der  Seiner "A/pif 
auf  welchem  SeüSy  Ca$telru$eh^  St.  Michael  liefen,  in  deren 
Uuioebungen  ilui  jeder  Wasser-fliss  seigt.  Im  Gröäner^Tkal 
bildet  er  die  Thai-Sohle,  auf  welcher  Si.  Ulrich  liegt,  wenlgstena 
bildet  er  den  Fuss  der  westlichen  Thal- Wand;  so  auch  im 
Puffelser  Buch  aufwärts.  Im  Gader-Thal  fand  ich  diesen 
Sandstein  |iur  bei  Piccolein,  St.  Martin  gegenüber;  südlich 
davon  schneidet  nirgends  der  Bach  bis  zu  ihm  ein. 

Es  folgen  2)3  einen  vollsfäjidigen  Cbergang  zu  dem  untei*« 
teufenden  Sandstein  bildend ,  vorherrschend  kalkige  Schiele 
ten  von  sehr  verschiedenem  Ansehen,  zum  Theil  dem  Wellen* 
Kfllk  ähnlich,  aber  auch  von  stänglicher^  selbst  von  kugelige^* 
Absonderung,  dünngeychiefert  und  wiederum  in  mächtigen 
fjänken.  Die  Versteinerungen  sind  die  schon  erwähnten.  In 
den  scbiefrigen  Schichten,  die  neben  eniem  kleinen  Brück- 
chen  oberhalb  der  Puffelser  Seh neide-M übte  entblösst  sind) 
fand  sich  mit  andern  Bivalven  in  grösster  Häufigkeit  die  P  o* 
aidonomya  Clarae  «.  ep.\  die  H.  C^Aai  über  St,  Michael 
entdeckte.  An  letztem  Orte  finden  sich  unmittelbar  über 
diesen  Sclüchteit  Ophinren  und  dann  eine  Pectiniten-Bank 
voll  von  erwähntem  Pecten.  Piese  Schichten  aivch  hier  auf- 
zufinden Irinderte  mich  die  hei-eiu brüllende  Nacht*  —  Die 
sehr  mächtige  Kalkstein-^Bildung  läsat  sich  wob)  weiter  iinter- 
^btheilen ;  am  Berg-Abhang  schien  z\ya&'  ^in  dazu  geeignetee 
l*othes  Mergel  -  Lager  auszugeben  ,  doch  konnte  ich  es  ioi 
Xiiale  selbst  nicht  finden.  —  Diese  kalkigen  Schichten  find  ei^i 
welche  die  erste  Fels-Enge  bilden ,  durch  welche  sich  ober« 
halb  Piccoleia  die  Gader  ihren  Weg  gebahnt  hat;  sie,  sind 
^air  oberhalb  P^ßereva  nicht  wieder  in  jenem  Thak  aufgj9^ 
ftovfltn« 


lfm 

Vh^t  dett  KfdhitdAe  tntt  Poftiftonoitiyii  Clfli^ne  Mgt 
S)  «ine  Ablagerung  rothei*  thoniger  Mergel  linit  dOtiAet*  grntler 
Külkschiefer,  gleichfalls  nuf  den  Schieliten^Abldsiingeil  von  so  viel 
rothem  Glimmer  bedeckt,  dass  das  ganee  Gestein  roth  er- 
scheint. Er  ist  voll  Abdrücken  ton  BivAlven;  ein  jeilatter, 
Schi/i'ach^konErntrisch  gestreifter,  im  Umriss  dem  P.  diacites 
sehr  verwandter  Pecfen  findet  sich  hier  sehr  häufig;  ebenso 
in  denselben  Schichten  am  Frohnbntk  über  Ratzes  unfern  der 
R'ohnbach- Lehne,  bei  Epfian,  Si.  Leonhard  im  Gadet-Thale. 
Eben  so  hfiofig  waren  Steinkerne  von  Myophoria,  Mya«' 
eites  u.  8.  w.  Im  Gader-Thal  enthalten  sie  Card  i  uro  li  e xa* 
plectnm  Braun.  —  Auch  hinter  Campedelto  kommen  diese 
Schichten  vor. 

Cber  den  rothen  Mergeln  kommt  4)  eine  mächtige  Folge 
von  Kalken  verschiedenen  Ansehens,  in  welchen  ich  bei  der 
Kürze  der  Zelt  keine  Versteinerungen  auffinden  konnte.  Sie 
besteht  von  unten  aufwärts  a)  aus  einem  wulstig  abgesonder- 
ten Kalkstein,  ähnlich  dem  Wellen-Kalk,  b)  einem  Dolomit- 
Lager,  welches  als  ausgezeichnetes  Fels-Band  sich  um  den 
Abhang  herumschlingt;  c)  einem  dunklen,  bituminösen  Kalk« 
«tein;  d)  einem  hellgrauen,  schiefrigen  Mergelkalk  und  end- 
fleh  e)  einem  wieder  sehr  mächtigen,  dunklen,  an  Feuerstein 
sehr  reichen  Kalk,  dem  f)  ein  wulstiges  Wellenkalk-ähnliches 
Gestein  folgt.     Daüauf  liegen    , 

5)  die  Halobien-Sehichten  oder  die  Schichten 
von  Wengen,  Unter  dem  Aogit-Porphyr  dunkle  Kalksteine 
^6\\  Halobien;  ebenso  darüber,  abei'  wechsellagernd  mit  den 
sc^hoh  erwähnten,  Grauwacke-ähnllchen,  schwarzen  Sandstei- 
nen ,  dann  letzte  herrschend  tnit  eingelagerten ,  lichten  und 
dunklen  Mergel-  und  Mergelkalk-Schichten :  dfe  hagerfoige, 
wie  sie  Hr.  Prof.  KtiPSTEiN  von  Wcngen  beschrieben  hat. 
Verfolgt  man  nicht  den  südlichen,  sondern  den  westlichen 
Arm  des  Puffterbacheä ,  so  kommt  man  endlich  6)  bu  Aen 
in  5  übergehenden,  vorherrschend  hräunlichen,  dünngeschfeh- 
ieteu  Mergeln,  (n  welchen  besonders  die  Platten  eines  ah 
der  Obei'ifläehe  Oolith  -  scheinenden  MergelkAlkes  auf  ihrer 
CHierfläche  ganz  bedeckt  sind  mit  den  Versteinerungen  von 
SL  Caesian.     Es  sind   ganz  dieselben  Mergel ,   die   auf  den 


70» 

Bmneierf^  JUpen  «icb  daroh  ihren  Verstelnernng^'Reiohdiaiii 
au8«#iehn«n  $  hier  ftind  sie  kimm  Krmer  daran. 

Über  diesen  Mergeln  folgen  an  einem  Bächlein ,  welches 
von  S.  sam  Frohnbach  ftihrt,  unfern  des  Eingangs  von  Casfel- 
ruth  her  sur  Seisser-Alp  ^  Schichten  von  ziemlich  gleichem 
Einfallen  eines  schwarzen  bröckeligen  Sandsteins  oder  Me* 
laphyr- Tuffs  voll  von  einer  Nucnia,  daxn  mit  einseinen 
riesiggrossen  Neriten;  Hr.  Clara  fand  auch  auf  einem 
Stück  dieses  Gesteins  einige  Ammoniten,  Echiniten* 
Stacheln  und  eine  Ostrea,  welche  ich  von  der  O.  g re- 
ge ria  Sow.  nicht  SU  unterscheiden  vermochte.  Des  ähnli- 
chen Tuffes  am  Lipit-Bach  und  seiner  hier  jedenfalls  auf 
sekundärer  Lagerstätte  sich  befindenden  Cassianer  Versteine* 
rungen  erwähnte  ich  schon.  Im  Lipit-Bach  selbst  lagen  noch 
grosse  Blöcke  eines  Kalksteins,  der  reich  an  Encriniteit 
liiii form is  ist;  er  enthielt  aus  zahfreichen  Gliedern  be- 
stehende Stiel- Fragmente  desselben;  seine  ursprüngliche  Lager- 
stätte ist  noch  weiter  zu  bestimmen. 

Weiche  Glieder  noch  zwisohen  dem  Haupt-Dolomit,  dei^, 
sich  hier  wie  auf  den  Enneberger  Alpen  über  die  Verstei- 
nerungs-reieben  Alpen  -  Plateau s  erhebt,  und  den  Schieb-«, 
ten  von  Cassian  zwjschengeUgcrt  sind,  konnte  ich  nicht 
erfahren  ;  meist  ist  die  Grenze  durch  Dolomit-Schutt  bedeckt; 
doch  auch  hieftir  lassen  sich  noch  «fifschlossgebende  Durch- 
schnitte hoffen. 

Was  sieb  aus  einftieher  Kombtnfatioii  der  freilich  sefbi^ 
verwickelten  Lsgerungs* Verhältnisse  im  Sadet-  Tkal  scIhn« 
mit  Nothwendigkeit  ergab,  lefafrt  hier  der  Augenschein,  ilass 
nämlich  Ober  den  sogenannten  Sehich  ten  von  SeUi  die  Ualo* 
bien-Schiefer  ^w\  Wengen  und  darüber  endlich  die  Sehicbten 
vmi  St.  Cüirian  folgen.  Alle  diese  Bildungen  geben  ein  am 
wenigstens  6  Gliedern  bestehend«*»  System,  dessen  einzeliMH' 
Glieder  aber  theilwelse  durch  stetige  Übergänge  miteinander 
verbunden  sind.  1  und  2,  5  und  #  gehen  völlig  ineinati^er 
iAer;  die  Posidoitomyen  von  V  kommen  bis  in  die  Halebien* 
Schiefer  A  vor  <nnierlialb  St.  Leenkard  beim  Augit-Durchbrueh' 
iu  grosser  Menge) ;    Ammonites  Asn  seheint    bis   in  din 


SIMt 

oberen  Hulobien-Sandsteine  li«riibsti«steigejik;  lUüie  voo  Halo* 

bien  fiiideii  sieh  auch  uiitex*  den  Ver»teinerungeu  von  SK 
Cassian.  —  Die  voIUtMiidigste  Übereinstiiooiung  des  Dorc*;- 
sclinitres  am  Puffls-Back  mit  dem  des  Gader-TAaUs  hätte 
ich  gerne  durch  Mittheiluiig  eines  Profiles  von  St  Leonhard 
bis  Piccolein  nachgewiesen,  wenn  es  nichfc  noch  einige  we- 
sentliche Lücken  zeigte.  Sie  bestefit  aber  vollständig.  Auch 
Bnchenslein  und  Fassa  stimmen  im  Allgemeinen  ühereiii. 
Diess  wie  das  Wiederauffiiiden  der  Versteinerungen  zu  Eiern 
(schon  Graf  Keyserling  braclite  von  dort  aas  einem  rochen 
Kalkstein  einen  Falciferen  mit)  und  zu  Recoaro  in  den  Seile 
Communi  lassen  uns  in  diesen  Versteinerungs-führenden  Ge- 
bilden kein  lokales  Vorkommen,  sondern  vielmehr  eine  weit- 
verbreitete Reihe  von  Flörz-Formationen  erkennen^  deren  voll- 
ständige Erforschung  zu  den  lohnendsten  Aufgaben  der  Geo- 
logie dieses^  mit  Recht  klassisch  gewordenen  Landes  gejiört. 

über  die  Alters  -  Bestimmungen  dieser  Formationen 
scliweige  ich.  Auffallend  ist  es,  dass  unter  den  zahlreichen 
Versteinerungen  von  8L  Cassian  sich  so  viele  Typen  des 
Übergangs-Gebirges  erhalten  finden  nnd  so  gar  keine  wahr- 
haft identische  Arten  desselben  ,  während  der  Musehelkaik 
dagegen  durch  einige  ausgezeichnete  Arten  vertreten  vi'ird. 
Der  Encrinites  liliiformis  gehört  zu  den  relativ  häufig- 
sten Versteinerungen  dieser  Gegend.  Der  Werth  der  Gat- 
tungen cur  Formations-Bestimmung  ist  sicherlich  ein  sehr 
bedingter,  während  der  Werth  leitender,  d.  h.  so  scharf 
und  so  Jeiebt  oharakterisirbarer  Arten,  dass  sie  nichl  ver- 
wechselt werden  können,  ein  absoloter. 

Die  oben  angeführte  Schichten- Folge  ist  dann  die  voll- 
ständige Gliederung  iler  Formationen  von  den  krystalliniselien 
Schiefern  aufwärts  zu  den  Sohichten  von  SL  Cassian y  da 
sieh  gewiss  auch  der  Kalkstein  von  äeilig^KreulX'  noch  einord- 
nen wird.  Hr.  Prof.  Klipstein  fahrt  aus  der  Gegend  von 
Aräba.  noch  wahre  Grauwacke  auf,  ohne  jedoch  sich  klar 
d<ii?tiber  auszusprechen,  ob  er  dieses  zweideutigen  Ausdrucks 
sieli  iiii  petrographischen  oder  gegignostischen  Sinne  bediene. 
Im  ersten  Falle  will  ich  es  wohl  zugeben :  hat  doch  seJbat 
der  scharfe  Blick  L.  v*  Buch  &  zu  einer  Zeit,  wo  der  Cjesteina-r 


801 

Ciuiniktei^  de^  b^stimnitinde  Ar  die  Unterscheidung  der  Forma- 
tionen war,  in  den  schwarzen  Samlseeinen  mit  Halobien  Gran- 
wacke  za  erkennen  gegtaubt;  versteht  Hr.  v.  Klipstein  aber 
mehr  darunter,  glaubt  er  wirklich  Übergangs-Gebirge  gefun- 
den zu  haben,  so  mnss  diese  Ansicht  erst  mit  Wissenschaft* 
liehen,  d.  h.  aas  Lngerung  und  Petrefiikten- Führung  herge- 
nommenen Granden  belegt  werden.  Sowohl  auf  dem  Wege 
aus  Fatia  und  GrBien  nach  Coffuichez^  wie  auf  dem  Col 
de  Lana  tfber  Pieve  in  Buchenstein  und  von  da  nach  St» 
Cassian  sah  ich  die  erwähnten  Schichten  mit  Halobien,' 
wie  sie  auch  bei  Wengen  und  auf  der  Seisser^Alp  vorkommen, 
nnd  zwar  auf  letztem  Wege  in  ganz  besonders  mfichtiger 
Entwicklung;  aber  nlclit  einmnl  bis  zu  den  tiefen  Kalk-  und 
Sandstein-Sehiohten  fand  ich  das  Gebirge  aufgeschlossen,  ge- 
schweige dass  noch  filtere  Gesteine  da  zu  Tage  träten. 

Wie  gerne  hätte  ich  nicht  so  manches  Speziellere,  be- 
sonders über  die  Versteinerungen  unter  den  Schichten  von 
St.  Casiian  mitgetheilt,  wenn  ich  niclit  meine  in  den  Umgebun- 
gen der  Seisser-Alp  gesammelten  Beleg-Stücke  dabei  zur  Ver- 
gleichuug  nöthig  hatte,  die  aber  leider  noch  gar  nicht  wieder 
in  meinen  Händen  sind.  Das  mag  denn  auch  die  Dürftigkeit 
der  mitgetheilten  Notitzen  entschuldigen.  Daher  erlaube 
ich  mir  nur  noch  2  kurze  Bemerkungen,  Dolomit  und  polirte 
Felsen  betreffend. 

Die  Epigenese  des  Dolomites  hat  in  letzter  Zeit  mehr- 
fache Angriffe  erfahren.  Auffallend  war  es  mir,  dass  dabei 
von  den  Gegnern  eine  Thatsaclie  so  ganz  und  gar  Ignorirt 
\vui*de,  welche  in  den  klassischen  Briefen  über  das  Fassih 
Thal  als  eine  Stütze  jener  Theorie  hervorgehoben  wird;  die 
Thatsaehe,  dass  nfimiich  hie  und  da  das  schönstgesohichtete 
Gestein  zuweilen  seine  Schichtmig  verliert  uiul  in  geringeir 
Entfernung  den  schönsten  massigen  ^  vertikal  zerklüfteten 
Dolomit  bildet.  Der  Schleem  bietet  hieffir  einen  ausgezeich- 
neten Beleg  (vergl.  Profil  0). 

Das  Schleefn-PUtefku  wird  von  Westen  her  durch  eine 
tiefe  Pels-KInft,    in  welcher  ein  halsbrecherischer  Steig  von 
Seiss  herauffahrt,  in  einen  gegen  j$ef>^  nnd  einen  südwestlichen 
Jabif^aiig  1844.  <^i 


gegen  VSh  gerichteten  Voreprimg  getheÜt«     Die  Felewnnd 

des  leteien,  gebildet  auit  einem  sehr  regelmäsig  gesohiehteten 
Kalkstein,  ist  i*öthlieh;  der  Vorsprung  gegen  Seüs  und  die 
Seisur-A/pj  vor  dem  sieh  jener  Zahn  erhebt,  der  dem  Pro- 
file des  SeUeems  ein  so  charAktertstisches  Gepräge  aufdröekt, 
ist  dagegen  ans  dem  schönsten  Dolomit  gebildet,  ohne  Schich- 
tung, von  vertikalen  Klüften  durchsetzt,  weissiicb.  Tritt 
nun  nun  aber  auf  den  Vorsprung  von  Yöü  und  sehnut  in 
die  Fels-Schlucht,  welche  beide  Theile  trennt,  so  seigt  im 
Innern  desselben  das  ganze  Gestein  horizontale  Sehichtnng, 
nach  aussen  aber  sieht  man  an  jener  unmittelbar  gegenüber- 
liegenden Felswand  des  Seüter  Vorsprnnges  die  Schichtang 
völlig  versehwinden  und  an  ihrer  Stelle  die  eigen ihümliehe 
Zerklttftnng  des  Dolomites  auftreten.  Einen  vollständigen  Über- 
gang des  geschichteten  Gesteines  in  den  massigen  Dolomit 
lehrt  hier  der  Augenschein.  Mag  jenes  gescliichtete  Gestein 
nun  wirklich  schon  die  kohlensaure  Bittererde  des  aus  ihm 
entstandenen  massigen  Dolomites  enthalten  haben  oder  nicht: 
wahrscheinlich  ist  es  wenigstens  nicht,  dass  ein  Gestein  von 
der  ausgezeichneten  horizontalen  Schichtung  dicht  neben 
einem  massigen  ohne  alle  Schichten-Absonderungen  sich  ge- 
bildet haben  sollte.  Hier  eine  Umwandlung  des  einen  Gesteins 
in  das  andere  anzunehmen,  ist  kaum  so  ungereimt,  wie  es 
einigen  Herren  erschienen  ist.  Das  Wie  der  Umwandlung 
mögen  wir  immer  noch  bei  Seite  liegen  lassen  :  genug,  dass 
eine  Erscheinung  der  Art  aus  einem  einfachen  Absatz  aus 
Wasser  kaum  erklärbar  ist. 

Mun  noch  Eins.  Ein  höchst  lehrreicher  und  an  in  ihrer 
Art  einzigen  Naturgeniissen  reicher  Ausflug  zu  den  Glet- 
scharn  des  öizThales  führte  mich  über  den  grossen  Ober- 
gurgler  ferner  naeh  dem  Pfasfen-Tha/,  einem  Arm  von  Schnals. 
Das  Thal  ist  wegen  «einer  Wildheit  und  zu  andern  Jahres- 
zeiten auch  wegen  seiner  Gefahren  berüchtigt.  Im  Hinter- 
gründe voller  Gletscher,  die  aber  zum  Theil  sehr  hoch  liegen, 
ist  es  noch  relativ  am  weitesten;  bald  nnter  Vorderhaser  ver- 
engt es  sich  aber  zu  einer  Fels-Schlucht,  in  der  von  nnn  an 
nur  an  sehr  einzelnen  Stellen  eine  Spur  von  urbarer  Scholle 
Platz  findet.     An  einer  Enge  dieses  engen  Thaies,  zwischen 


803 

Vorierkäier  und  Dumpen  fniifl  ieh  nun  im  Thale  die  schönsten 
polirten  und  sehrafifirten  Felsen  eines ,  so  weit  ieh  mieh  er- 
innere, ehlori tischen  Glinimersehiefers.  Ob  sie  dnreh  £ises- 
oder  Wassers-Gewalt  geglättet  and  geritzt  worden  seyen, 
will  ich  anentsohieden  lassen  ,  wenn  gleich  nach  meinem  sub- 
jektiven Dafürhalten  strömende,  mit  Schutt  und  Sand  he» 
lastete  Gewässer  wohl  zur  Erklärung  des  Phänomens  aus- 
reichen worden;  aber  aufmerksam  möchte  ich  doch  auf  sie 
machen,  da  mir  ein  gleich ■  sohönes  Vorkommen  solcher  Fel- 
sen in  Tjfrol  noch  nicht  bekannt  war.  Den  Besuchern  des 
öisi'Thales  möchte  ich  wohl  den  sehr  leicht  zugänglichen 
und  ziemlich  gangbaren  GHes-Kogel  ferner  empfehlen,  da  er 
Moränen*  und  Gufferlinien-Bildung,  Gletscher-Tische  n.  s.  w. 
sehr  schön  zeigt,  leicht  zugänglich  und  nur  2  Standen  von 
tlurgd  entfernt  ist. 


51 


Neue    Literatur. 


A.   B  fielt  er. 
1840—1843. 

L.  LvvisEARi:  Memorim  prima  sui  mineraii  deUo  Svizsu^ra  ItaiitMOj 
MenirUiOi  1840,  14  pp.,  8®;  Memoria  getundmy  Ctipolago,  3f  pp.y 
1848. 

H.  G.  BRorrif  und  J.  J.  Kauf:  Abliftndlung:eil  über  die  Gavial •  artigen 
Reptilien  der  Lias-Formation  [Jahrb.  I$4i9,  3181:  III.  UnterKacbung 
■weier  neuer  Myatrioaaurus-Skelette  aua  den  Württemberger  Liaa- 
Schiefern  von  H.  G.  Bronn,  S.  37—47,  T.  v— vi  [3  tl.]. 

A.  R.  Schmidt  :  Vorarlberg ,  nadi  de»  von  dem  geognostisch-moutani- 
atiachen  Verein  für  Tyrot  und  Vorarlberg  veranlaaaten  Begelioiii^en 
geognostisch  beacbrieben  und  in  einer  geogiiostisclien  Karte  dar- 
gestellt, —  mit  einem  Anbang  von  Revisions-Bemerkungen  von 
J.  19.  Fribss  (158  SS.,  8^*;  Karte  und  Durcbachnitte :  %  Blätter  in 
gr.  Fol.),  Innsbruck,  184S. 

1844. 

D.  Tki.  Ansteb:  Geplogy,  introdyciorg  ^  descrifttwe  and  pracHcal^  II 
voll.  (506  and  572  pp.,  130  figures  of  rossils,  37  diagrams,  23  vig- 
nettes),  8®,  London  [2  I.  2  *Ä,;  vom  Verleger,  —  vgl.  S.  461]. 

Cr.  Darwin  :  Oeological  Observationn  on  ihe  VoUanic  Islandtf  vititei 
dariiig  the  Voyage  of  H.  M.  S.  Beaglb  (175  pp.),  8®,  London. 

BIacgiluvrat  :  A  Manual  of  Geology;  fviih  a  Glossary  and  Index;  the 
Md  edition  with  44  Woodeuts  and  a  colenref  Oeological  Map  of 
the  British  Islands.    London  [4  sb.  6  d.]. 

Sedgwick  und  Murcrison  :  fiber  die  alteren  oAer  paläosoiscben  Gebilde 
im  Norden  von  Deatschland  und  Belgien ,  verglichen  mit  den  For- 
mationen desselben  Alter»  in  GrossbHtannien,  —  nebst  einer  Über- 
sicht der  Fauna  der  paläozoischen  Gebilde  in  den  Rfaein^Ländern  und 
einer  Tabelle  der  organischen  Reste  des  devonischen  Systemes  in 
Europa   von  d'Archiac    und  VbrjneuiI'i    bearbeitet  von  Dr.  Gustav 


805 

Lsoniuiio  [248  SS.],  «it  4  Tafeln  mn4  1  geogaoitiHehett  Dbersielit^ 

Karti»,  SUitUgarty  8^  [S  ü,  S4  kr.].1 
W.  P.  ScMiMPiA  et  A.  Moo«bot:    Moi9O0rmphh  des  pianin»  fosBÜ^i  dn 

grit  kigarre  de  ia  cMtie  de*  Voeges  [83  pp.] ,  «o.  40  pU.  impri- 

meeu  en  couleur  ^   gr,  4<>   [19  fl.  48  kr.l,    —  1840  war  die  Hälfte 

ala  erate  Liefemn^  eracbienen. 
A.  Waonbr:    Geschichte    der  UrwHC ,   mit    beaonderer  Berdeksiehtigung 

dev  Menaehen«» Rasten    und  de%  Mosaiaehen   Sehöpfunga  •  Berichtes, 

I.  Abtheil.  S.  1—239.     Lenn.  99  [2  fl.  9  kr.].    —   Eine  II.  Abtbeil. 

folgt  bald  naeb. 

B.     Zeitschriften. 

1)  Jambson's  Edinburgh  new  phiiosophieal  Jourmai,  BOmb, 
8<»  [vgl.  Jahrb.  1844^  59«]. 

i844i  Jan.  und  April;  no.  7/ und  71;  XXXVI^  i,  ii,  p.  1—390, 
pl.  I— ▼. 

W.  King:  Beiträge  Zur  FesUtellung  des  Geschlechts  -  Charakter«  von 
Sigiliaria  ;  4—21,  Tf.  i. 

LiUNd's  Entdeckung  fossiler  Menschen-Knochen  in  Brasilien  >  38 — 42. 

E.  DE  Beachont:  Bericht  über  A.  D'ORfiioriY's  Abhandlung  von  der  Geo* 
iogie  SOd  Amerika' s :  32—62. 

D.  MiufB :  Notitzpn  über  Erdstosse  in  Britannien  und  zumal  Schottland^ 
nebst  V«rrniuthungen  über  deren  Ursachen  :  72—86. 

£•  Dbsor:  Bericht  über  Agassis'«  Untersuchungen  auf  dem  Untsr-^Aar* 
gleUcher  während  1841-184Z  >  144—146. 

Miscellen:  Davy:  Plötzliches  Austeigen  des  Meeres  zu  Samos  1827^ 
und  landeinwärts  fliessende  Salzwasser -Bäche  auf  Cephalonia  ^ 
199—201  ;  —  Ehrenbebg:  Verbreitung  kleiner  lebender  Thierchen 
durch  Asien  f  Australien,  und  Afrika,  und  Bildungen  von  Oolithen 
durch  Polythalamien  ^  201—202;  —  Neuer  Vulkan  auf  Jf^li^it  im 
Adrialischen  Meere  ^  202—204 ;  —  Gewinnung  von  Palladium  in 
Brasilien  >  207 ;  —  Schberer  :  WÖblerit  ein  ncuea  Mineral  > 
207—208;  -«  Blum  und  DfiLprs:  Leonbardit  ein  ncuea  Mineral  ^ 
208—210. 

J.  Forbbh:  fünfter  Brief  über  Gletscher:  217—223. 

L.  Pri;L4:  Produkte  der  Flamme  von  Vulkanen  und  Folgerangen  daraua: 
231— S36. 

W.  Kino  :  Beitrage  zur  Featstellung  der  Grenns-Merkmale  der  Pflanzen 
ans  dem  Sigillaria-Geschlechte  (Forts,  v.  S.  4):  272—290,  Tf.  iv,  v. 

6.  Davt:  Beobachtungen  fiber  Süd^ Amerikanischen  und  Afrikanischen 
Guano:  290—296. 

Eow.  PoRBEs:  Beleuchtung  der  Geologie  durch  uutermeeriscbe  Forschun- 
gen: 318—327  [Jb.  1844^  633]. 

W.  Bhimd  :  die  geologische  Anordnung  alter  Schichten  ,  abgeleitet  aus 
dem  Verhalten  der  jctsigen  Meerea-Scbiehtcn :  3Ü7— 334. 


B.  M.  KBUMhVt  BildimgawfiM  won  krynIftlKMuchenr  Kulksteio,  Kontakt- 
Produkten,  kryNtallinipchen  Kirt«ls€Meffcra  onil  tfOf^MelHcht«!^«  kry- 
ttBlKoi8cli»u  KieMl-GknlaiBcii ,  mit  einleit^nrfeu  B^ merkoacen  über 
den  jftflig*«a  Stand  der  Geaiogpie  and  die  ForndiiHi^a*  Methode  in 
diesrr  WinManebaft :  341—363. 

D.  Miluk:  Notiicen  über  Erdstösse,  wHolie  in  frennleD  uifd  in  BriCtachea 
Gegendea  g«fölilt  worden  sind:  362—377. 

Kurte  Auszüge:  Gasr:  Sandstein  Säulen  und  «.Hohlen  ia  NW.-AtiMirm- 
Uim :  381 — 382.  -^  Maroveritb  :  ebemisclie  Zussamienoetsangf  des 
Wolframs:  382—383.  —  Girardin  und  Preissbr:  Aualfsen  aller  und 
neuer  Knochen:  383—3^4.  —  R.  Owsrr:  ungeflogelte  Vogel  Sem- 
Seelands  i  387—388. 

1844,  Juli,  no.  rd;  XXXVU,  i,  p.  1-222,  pl.  1-2, 
Cber  das  Voluroea  des  Siagara-Y\uMt»y  aus  de u   von  £.  R.  Blacrwell 

1.  J.  1841  angestellten  Messungen  berechnet  von  Z.  Af jusn :  21—27. 
J.  Davt:  kohlißer  Absalx  oder  Haut  auf  d.See'n  v.  Weetnutrelandi  27 — 29. 
Cn.  Maclaren  !   Umrisse  au.<;  Hopkins*   Researchee  im  Ph^sicai  Geolegn 

(1.— 3.  series,  London  1838—1849):  20—44. 
G.  Bischof:    über   die  Bildung   der    Erdrinde   in   Terbindung   mit   dem 

Erscheinen  des  Menschen  darauf:  44—62. 
W.  King:  Beitrage    zur   Festfelellitng  des    generischen   Charaktere    von 

Sig;illar|a,  Fortsetzung!  62 — 76. 
Elib  de  Beaumont's  Bericht   über   A.   d'OrbigntV  Abhandlung    von  der 

Geologie  Süd- Amerika' s :  111—132. 
B.  M.  Krilhau:  Bilclungs-Weise  von  kry»tallinischem  Kalkstein    u.  a.  w. 

(Schluss  von  XXXVT,  341):  143—176. 
R.  Solly:    Beobachtungen    über   die  Fortpflanzung  der  Erdbeben  unter 

den  Anden  t  183—187. 


ft)  Buileiin  de  ia  Socieii  fiologigue  de  Franee,   PaHs^  8* 
blabrb.  1844,  586]. 

1844,  6,  I,  433—596,  pl.  vii— ix  (1844,  Mai  6  —  Juni  17). 
Fitton:  Beobachtungen  über  den  Uutergrunsaad  auf  Wigkii  438—452, 

Tf.  VIII,  IX. 
C.  PftBvosT  u.  A.!  über  Aushöhlung  von  Kalkfelaea  dureb  Helix:  458. 
N.  Boobeb:  einige  Einwendungen  gegen  den  MetamorphiauHia,  gelegen- 

heitiich   der  Italienischen  Marmore:    453—461;    und   Diakusaienen: 
..  .  461—463. 
Lonspbmar:  über  die  Verkieselungs-Verbaltnisae   der  Gesteine  verarhie- 

dener  Formation  zwischen  der  Granit.  Masae  von  Monfan  aad  dea 

tertiären  und  alluvialen  Schichten  an  der  Yonnei  463—472. 
MüRCHisoN  und  de  Yerneuil  :  Note  über  die  Äquivalente  des  Perniisebea 

SyRtems  in  Europa  und  tabellarischer  Überblick  seiner  sammtlicben 

Fosfiil.Arten :  475—517  [Jb.  S.  732]. 
Dbbhaybs:  Beobachtungen  über  RudialtD;  518—523« 


8»7 

T..A.  Catujul«:  dw  Üalk-Gtbii^e  dvr  YeneUaniselien  Alpen:  &25~5a7. 
A.  Rivikas:  .niin(Talo<>i8cli-geolof;i8clie  AbImiHUuBS  uWr   die  dioHli«i:lk0ii 

Gvf^Utpfi  ,W4fut-FrmiUsrßieh9  i  d.  h.   über  die  £rg;iefiiiuiig«*Ge4ileiiie, 

wf()sfi»  dffok   Ailrallwaiid^lAiQ  •    und   Kobien  •  Gebirge    euttprechen  : 

627—669. 
V«  Hao^bimb;  UuierueUelAan*^  siviscben  or<^raphi6elieii,  hy^drograpiiiscben 

und  geologiKrlipii  Bpükm,  im  Austug  von  WsaMANort  569*-673. 
Thojmsht:    A|>liandlai»g    über  di«  geologiarbe  Konalitution    der   Gegend 

von  Bityonnfi  673—676  (kommt  volUtändif^  in  A^n  Mem*  See,  ffeoi,). 
DfisuA^E» :  die  Fo88il-Re»te  dfr  P^enae»t  676^679. 
A-  Pombl:  geolojfisGbe  und  paläontoJo^iac4itf  Bpscbrcibung  der  Hügel  der 

Tour-de-Boulade  und  de»  PHy-du»Teilter  {Pmf  äl<f  Udmc) :.  67fi— >606. 


3)  Annaleg  de  chlmie  et  de  physiqußf    iroUiime  sMe,  ParU  8^ 
[vgl.  Jalirb.  1844,  691]. 

I844y  Jan.  —  Avr.;  c,  JT,  i — iv,  p.  1  — 612,  pf.  I— v. 
Di>8ci.ojzBAUx :  neue  Bestimmung  der  Kern  -    und    haupt8ächlich«ten   ab» 

^«'leiteten  Formen  des  Gypses  :  63 — 69. 
A.  DiMoop.:   Neue  Analysen    und  Verbindung   von  MelliUth  nnd  Hvii» 

boldtilith:  69—66. 
A.  Damovr:  Analyae  dea  Gelilenita  von  Fassa:  66'~69. 
Dkscloizeaux  :  Kernforni  des  Humboldtiliths :  69  —  73* 
A.  Damoua:   AnalyHe    einiger    sog.  Beudantit-Krystalle    von  HomhaueeH 

in  Nassau:  73—77. 
DßscLoixEAUx :  krystaliographisclie  Untersuchung  derselben:  77—78« 
G.  GiRARDiN  und  Bidard:  über  den  Guano:  113—116. 
P.  A.  Favrb:  Untersuchung  über  die  kohlensauren  Kupfersalze:  116—120. 
Db8Cloizeaux  :   krystallogrnphische  Untersuchung   und   Vereinigung   von 

Neocfese  und  Skorodit :  402 — 406. 
A.  Damour:  neue  Analyse  beider  Mineralien:  406—414. 

—  —  vergleichende  Analyse  und  Untersuchung  von   Anatas   und  Rutil: 

414—418. 
Descloizeaux  :  über  die  Krystall-Formen  des  Anatases :  418—422. 

-  -  „      „  „  »    Realgar:  422-427. 
Mbrignac  und  Descloizeaux:  Analyse  einiger  Mineralien:  427—434* 
A.  Damour:  neue  Analyse  des  Dioptases :  486—491. 

1844^  Mai,  Juin,  Juili. ;  c,  Xi,  i— iii,  p.  1—384,  pl.  i— in. 
J.  Fovrrbt:  Untersuchungen  über  die  Anordnung  der  Regen-losen  Zonen 
ond  der  Wäaten :  116—128,  197-214. 


4)    The  Annais  and  Magazine  of  Natural  Bistory  t  hondanf 
8<>  [Jahrb.  1844,  465]. 

1844,  Jun.5  no.  86^  87  \  XIIL  vh  vn,  p.  409—628,  pl.  vui— xiv. 

[Nichts.] 


808 

1644,  Jali,  Oct-,  no.  «8— PI,  X/K,  i— ir,  p.  1^312»  pL  i— v. 
fi.  Owbn:  über  Dinornis:  50—61. 

Proceedingn  vf  the  Geological  Socifig  of  Londöti,  1843y  Joni  11. 
P    Grbt  EflBRTON :  N>tchtri{(i!  tlbcr  die  fossilra  ChiiuärHi :  73. 
J.  BoGKMAi«:  Insekten  im  Obrr-Liaa  von  Qloucester:  73 — 74. 
W.  CoLBNso :  Bftrieht  ober  einigte  un0;elieure   Foxstl-Knochea   von  eioea 

unbekannten  VöKel  in  Keu-Sf^andi  81—96. 
H.  £.  Strickland:   Cardiiiia  Ag.  ,   ein    für  Lias  bezeichneodes  Muschel- 

Geschlecht:  100-108. 
Proceeäiagit  of  the  Oeotogicai  SociHp  of  Lando/t,   1848 j  Nor-  1—15. 
-.    £bw.  FoRBsa :  Fossile  Ophi  ariden -Reste  in  EitgUMd ;  145. 
Spratt:  Geologie  von  Malta  und  Qozoi  145. 

Falconer  und  Cautley:  einii;e  Fossil-Rpstc  von  1  Aiioplotherium-  and 
2    Giraffen.  Arten    aus    den    Tertiär -Schichten   der   Sewalik-Berge: 
145—146. 
R.  OvTBN :  Beschreibung;  eines  vom  Grafen  Strzkecki  in  Au$traiietr  ge- 

fundenrn  Mastodon-Backenznhnes  :  268 — 271. 
Hitcrcock:  über  das  Nest  von  Dinoriiis:  310—211. 


5)  J.  G.  Poggbndorff:  Annalen   der  Physik  und  Chemie,  Iteipt, 

8®  [vgl.  Jahrb.  1844,  575]. 
1844,  öo.  6,  T,  8;  LXII,  ii,  in,  iv,  S.  160—612,  Tf.  n,  m. 
W.  Haidinqer  *    über  die  Pseudomorphosen  und  ihre  anogene    und  kato- 

gcne  Bildung:  161  —  188,  309—324. 
H.  Rose:  über  dl«  Titansäare,  Forts.,  Titanit:  253—270. 
A.  Breithaupt:   vorläufige   NQtitz   i'iber  ein  neues  dem  Allanit  ähnlirhes 

Mineral:  273—276, 
W.  HAiomcBR:  Piauzit,  ein  £rdharz:  275—^77. 

—  —    Höhe   des   ewigen  Schnee'«    an  den  Abhängen  des  Himalay«  ^ 

277-282. 

—  —  Neu  entdeckte  Diamant-Lager  in  Mexiko  >  283. 
Damour:  ein  bci'm  Zersägten  verknallender  Obsidian  ^  287—288. 
G.  Rose:  Krystallisations-System  des  Quarzes:  325—333. 

—  —    die  Quarz  -  Krystalle    von  JrrisehaH   bei  Strifgaulin  Schlesien: 

933-337. 
F.  W.  KoLBmo:  meteorologische  Beobachtungen:  373—390. 
¥•  MiDDEivDORFF :  Bericht  über  den  ScHBRGiN-Schacht  zu  JcrAntzlr:  404— 416. 
J.  Jacobson:  Untersuchung  des  Stauroliths  von  St.-Ooithftrd :  410 — 429. 
Tm.  Sgubbrer:  Polykras  und  Malakoii,  2  neue  Mineralien:  429-^444. 
Z.  AI.LBN  :  mechanische  Kraft  de»  Niagara-Ftdle»^  447. 

C.  Rammelsbero:  chemische  Untersuchung  des  Afeteorsteins  von  Kieith 

Wende»:  449-463  [Jb.  1840,  721].    ' 

D.  Brbwster:  über  die  ordentliche  Brechung  im  Kalkspatb  ^  500. 

H.  Rose:   über  Titans&ure,    Forts»    —    3)   Tschewkinit ,  4)  PerovrBkit: 

591-598. 
Fr.  v.  Kobbll:  über  das  Titaneiaen:  599—602. 


«09 

fSM,  no.  P,  LXm,  1,  S.  1-176,  Tf.  1-2. 
C.  Kkastbn:  cbemtsclie  Untersticliung  einiger  Fcldupatlie  v.  EgersuUd: 
123—132. 

—  «—  üoter«ocliiHig d«  Seb«le II «Blende  von  Raibei  in  Kämthenx  132—135. 

YUererde  and  Cerozydol-SiHlnite  im  fi(äcA.T.  Erio^rbirgp:  136—141. 

C  Ramhblhsbrg  :  ehemiHche  ZusammenseUiing  des  Eudialyts:  142—147. 
W.  Uaidin&br:  Farbe  des  Axinits:  147—152. 

—  —  neue  Art  rcscelrofiAig^er  Zufianimeniietzun^  am  Dolomit :  153—158. 
J.  G.  Cramay  :    niedre    Temperatur    in    den    unterirdischen  Steinbrüchen 

des  P^trrgberys  von  Mnistricht:  166—173. 
V.  Mandblsloh:  Temperatur^^ssunj;  im  Bohrloeb  v.  Seuff'en  ^  173 — 174. 


6)    Builetin   de   la   Soeiete   des    Naturalistes   de  MoscoUf 
Moscnu,  8^  [vom  Sekretariat]. 

1849,  no  2,  3,  S.  221-710,  Tf.  ii-vi. 

(Ausgeblieben.) 
no.  4,  S.  711—917,  Tf.  vn. 
G.  V.  Blobdb;  über  das  stetige  Verbundenseyn  von  Sandstein,  Kalkstein, 
und  Thon  in  den  Grebirgs-Forroationen  und   den   nothwcndigen  Ein- 
floss  dessen  auf  naturgemasse  Begrenzung  der  letzten:  871—879. 

1843^  no.  /,  2,  3,  S.  1-553,  Tf.  i— x.  , 

T.  Wangenhrih  von  Qualem  :  über  den  Bcrgkalk  am  weltlichen  Abhänge 

des  Urals:  4—78. 
G.  V.  Blobde  :  über  die  Methode  bei  Darstellung  nnd  Charakteristik  von 

Gebirgs-Forniatiouen  mit  der  obersten  und  jüngsten  anzufangen  und 

mit  den  tieferen  Alteren  «u  schtiossen:  63  —  69. 
G.  Fischer  von  Waldhbim:  Überblick  über  die  FoseihReste  des  Gotfvts, 

Mosctuii  100—140. 
G.  T.  Blobdb:   über  die   grognostischen   Vorkommens- Verhältnisse   des 

fosaileA    Ejykopodiaceen-Slammeii   ans   der  PHrowharr  Steinkohlen- 

Partie:  141—147. 
R.  Hbbmahn:  Talk- Apatit,  ein  neoes  Minernl :  118^-^152. 
Berichtigung   der   gcognostischen  Karte  von  Podolien  und  Bessarabien'^ 

162-163. 
G.  v.  Bloedb:  Bemerkungen  zur  geo||fno8tischen  Karte  IV  von  den  Gou* 

vernemcnts  Charkow  und  Poltawa,  Tafel  vi,  S.  320—323. 
Jashikoff:  Bemerkungen  ul>rr  die  1841  von  Helmersen  herausgegebene 

geognostische  General-Karte  von  Eitropäisch'Hussland:  327—340. 
A*  Z90RKZBW}iKi:   neues  Foraminifereo^-GciMis ,    Dactylina  Fischeri: 

461—464,  m.  Abbild. 
G.  V.  Bloedb  :  Versuch  einer  Aufklärung  der  Ursache,  warum  Sandstein 

im  Gegensatze  von  Kalkstein  und  Thon  so  selten  fossile  Überreste, 

ntmentlicb  von  Thieren  führt:  546—553. 


810 

7)  Erman*!!  Arehiv  tür  wii^emcbafllietie  Knndj»  vo«  JlUMtomi, 
.    Berlin,  8«  [vgl.  Jahrb.  1848,  79§]. 

1840,  III,  I,  II,  III,  S.  1-648. 

£.  Eicbwald:  Ergfinzung  seiner  fraheren  Äaimeriinf?*«  aber  du  Ver- 
bältnias  dfü  Kaxpnchen  zum  SchwmrxfH  Meer:  1— II  and  182. 

A.  Erman:  ober  die  ^eoKnontiKchen  Vrrbaltnisfif»  von  Swrd-'AaieH  in 
Beziehung  auf  das  Gold- Vorkommen  in  dipsem  Erd-Tbeile;  Fort«.; 
die  TrnMvrnUneken  Gebirge ,  das  Baikalutehf  und  Nertschinsker 
Gebirge,  die  Umgebungen  der  Lena,  da»  Aldaniscke  Gebirge  und 
die  Kuateu  de«  groasen  0%eans  bei  Ockozki  lil— 177,  185-186. 

£.  EicHWAto:  organiKfbe  Erden  in  \ord'A»ien',  P^acbliag:  183. 

Hopfmamn:  geogiioatiacbe  Beobarbtungen  an  der  Biriusa  und  in  den 
zwisf  ben  Podkamentija  und  Werchnaja-Tungtiska  gelegenen  Berget. 
Brief  von  der  Goldaeifc  Olginskji  im  Systeme  de«  Pitt,  S.  356;  - 
Brief  au«  Petropawiowk  am  ^  Sekttorgan,  S.  360—361. 

Gewinnung  von  Natron  •  u.  a.  Salzen  aus  den  See'n  bei  Pefekap  auf 
der  Krgm* sehen  Landende:  473 — 474. 

Gold-Gewinnung  im  Russischen  Reiche  wibrend  1848 1  480—401. 

Girard:  einige  von  Erhan  in  Europaisek- Bussland  und  Xord-Asien  ge. 
sammelte  Thipr-Versff  ineruugen  :  539—646,  1  Tf. 

Gold-  und  Platin-Gewinnung  in  Russlund  während  1848i  547—648. 

8)  Bulletin  de  IWcademie  Ä.  des  sciences  et  helles  leitret 

de  Bruxelles,  Brux.  8®. 

1882—1839,  /.— F/.  vol.     [Die  erheblicheren  Abhandlangen  wur- 
den in  Auszügen  geliefert;  auch  schon  einige  der  spätem.] 
1840;   VII,  i;  452  pp„  16  plL  [nach  der  laia.] 

Bivbr:  Temperatur  der  Tiefen:  65. 

Cramay:  Temperatur  der  Stollen  im  Petersberg  hn  MasMckii  77. 

QimTELRT :  Temperatur  der  Tiefen :  86. 

S.  J.  Denis:    Lagerung   der  Diamanten  in  Minas  Qernesi    133»   1  Tf. 

[>  Isis  1844,  374—376]. 
IIiver:  Schnecken-Versteinerungen  bei  Eitelbrueki  432. 

1840-,  VII,  11 ;  428  pp.,  20  pH. 
Capocci:  über  einen  Meteorstein  bei  Neapel:  2.^ 
Qoetbmt:    Erd- Magnetismus  und  Temperatur- Änderung  in  der  Tiefp: 

7  und  56. 
DüMoifT«   Bericht  über   die    geologische    Karte    Belgiens;   Abtheil,  fon 

Löwen  i  197. 
H.  NysT  und  H.  Galbotti:  Versteinerungen  im  Jurakalk  vonTekuaesH- 

212,  2  Tafeln  [Bronn  Collect.  76]. 
1841 ;  VIII,  1 :  503  pp.,  26  pH. 
X  J.  n'OMAUua  d'Hallot:  über  Erair,  Tbon-  und  SandLuger  bei  Cöä*^ 

zwischen  der  Hckelde  und  Rukri  310,  Taf. 


811 

Ci.AO««fiii;  QiHi\6%\w  tan  Mimti  Oera»9\  Diartianfeft  Im  Rdth-Liegrniienj 

VerAtriii^ruiiiEen,  332,  Tf.  1—4  0  Jb.  /W4,  334]. 
Galbotti  :  Gcogiioste  der  Havanna :  305,  ni.  1  Karte. 

tS4t ;  Vni^  n;  627  pp.,  14  pH. 
p'Omaliua  d'Halloy:  die  letzten  Erd-Revölutionen  in  Belgien:  237. 

r94Mf  IX,  i;  576  pp.,  0  pll. 
Ny«t:  Verzeicliniss  tertiärer  Konchyiirn  Belgiens  i  439. 
Vogt:  übrr  rotlies  Wasser,  Schnee  und  Ei«  :  452  ui.  Abb. 

9)  KARSTEif  andv.  Dechbn:  Archiv  für  Mineralogie,  Geognosie^ 

Bergbau  und  Hüttenkunde,  Berlin,  B^  [vgl.  Jb.  1S43,  605].' 
1844,  XVI li,  I,  II ;  S.  1-594,  Tf.  i-m. 
BfirnicH:  Entwicklung  des  FIötz-Gcbirges  in  Schlesien:  ä— 86. 
GiRARD :    Resultate  einer   geognaütiflchen    Uuter«urhung    der    Gegenden 

zwiächen  WiUenberg,  Belzig^  Magdeburg,  Helmstedt  und  Stendal: 

87—138. 
Pluxicke:  Darstellung  der  Lagerung«  •Verhällniaae  den  Kupfertfchjeferf 

und  Zechsteins  in  Mansfeld :  139—170. 
Kerstbn:    eigentbiinilicbn   Bildung   von  Schwefeleiaen   b.ei  i^ineui  Eiseo- 

hohofen:  278—288. 
Noogkrath:  zur  architektonischen  MincraJogie  der  Preuss.  Rhein-Fiovinz: 

455—491. 
Kernten:    chemische    Zusammensetzung    der   Produkte    der   freiwilligen 

Zersetzung  der  Kobalt-  und  Nickel-Crzc  :  513  —  527. 
üupfert:  Holzarten  der  Brauakohleu-artigen  Ablagerung  im  Agger^  and 

MiVA/-Thale:  527-529. 

zur  Bildung  der  Kohle  anf  nassem  Wege:  529—5.12. 

Nöggerath:  Mangauerz-ßildung  durch  Mineralquellcn-Niedersrlilag:  537. 

Bildung  des  Eisenglanzes  auf  dem  Wege  dt'r  Sublimation  :  538. 

Steinsalz-Bildung  auf  nassem  Wege  :  538. 

GoppBRT :  Gediegen  Blei  in  Schlesien :  530—540. 

Gediegen  Kupfer  am  obern  See  in  X.-Amerika  >  540—541. 

BuNsEN  :  Steinkohle  in  der  Tertiär-Formation  in  Toskana:  542  —  543. 

Verbreitung  der  Steinkuhlen-Formation  in  den  W.  Staaten  X.'Amerikd*si 

533-548.  

10)  Übersicht  der  Arbeiten  und  Veränderungen  der  Sekte» 
siscken  Gesellschaft  für  vate  rian  dische  Kultur,  Bres-' 
lau,  4®  [von  der  Gesellschaft]. 

Jahr  1843  (hgg.  1844), 
Singer:   über  die   geognostischen  Verhältnisse  Oberschlesiens  und  über 

die  dort  vorkommenden  nutzbaren  Fossilien:  94—101. 

über  den  Mineral-Reichthum  Schlesiens:  101—112. 

GörpERT :   über  die   im  April  d.  J.   besuchten  Braunkohlen  -  Gi üben  be|^ 

Grünberg:  112—114. 


8ia 

GonsRT:  Aber  die  fonstleii  Cycadeen  obcrhaopt  nit  RAcktirht  aaf  die 
in  Sckiesien  vorkonimeiiden  Art«n :  1 14-- 144,  mit  2  Tafeln. 


11)  Annales  des  minet  etc.y  Paris  S^  [Jahrb.  1844^  577]. 

1843,  vi;  if,  IV,  in,  p.  463—868  et  vii— xx,  pl.  xvii— xx. 
Mjinkii:  über  das  Steinkohlen-Becken  im  Sadne^et-Loire-DtpU  i  463—496, 

Tf.  xvif. 
Lbvt:  Beachreibang:  einig^er  Mineral-Arten  aua  der  Zink-Familie:  507 ~ 

520,  Taf.  XVIII  [Jb.  1840,  714]. 
RsNao:  Überaicht  der  geolo^^iachen  BeschatFenheit  Aiffiert:  521 — 541. 
A«  Dfii^saas:  Note  über  den  Dipyr:  609—616. 

1844,  11  d,   V,  I,  p.  1—226,  pl.  i— ii. 

H.  DB  YiLf^BNEUvE  .*  Abhandlung  über  die  Lignite  des  Dept's.  der  Rhone- 
Mündungen :  89—146. 
A.  Damour:  neue  Analyse  des  HyperNthens :  157—161. 
Herzog  von  Luynbii:  Analyse  des  Meteoreisens  von  Orasse:  161—165. 

12)  Phiiosophieai  Transaction»  of  tke  royai  Socieip  of 
London,  inkudon  4^. 

Year  1844,  Part  i. 

G.  FowNBs:  PhoHphorsänre  in  Feuer-Grstpinen  :  SZ—B7lJb.  184  i,  722]. 
H.  Oiven:  Beschreibung  von  Bolemniten,  welche  mit  grosscntheiU  ihrm 

weichen  Theilcn  erhalten    sind  im  Oxford-Tiion    von  ChrisHan-JUai- 

ford,  WUUi  65-86,  pl.  ii— viii  [Jb.  1844,  753]. 

13)  MiUfB  Edwards ,  Ao.  BRONaitiART  et  J.  Dbcaisne:  Annales  des 
Sciences  naturelles;  Zoologie,  Paris  8^ ;  troisiente  sSrie 
[vgl.  Jb.  1848,  466]. 

c,  /.  annee,  1844,  Janv.  —  Mai;  Cj  /,  1  —  320,  pll.  i— xv. 
DuvERNoir :    über   einen   fossilen   Giraffen  -  Kiefer  von  Issoudttn ,  Jndre: 

36—68,  pl.  II. 
Valenciennbs  :  Beschreibung  einiger  fossilen  Fischzahnc  von  Siavmeti  lo 

Algier:  99—104,  pl.  i. 
OwBiv:  über  fossile  Knochen  eines  Strauss  artigen  Riesen- Vogels  ^  188. 

14)  Report  of  the  tkirteenth  Meeting  of  the  British  Association  for  tke 
Adnancement  of  Science,  hsld  at  Cork  in  August  I64ß,  London^  8^, 

1844  [12  Shill.]. 

C     Zerstreute  Aufsätze. 

E.  DE  Chancourtois  :  geologische  Erforschung  eines  srhr  wenig  bekann- 
ten Theiles  der  Asiatischen  Türkei  {Ann,  d.vog.d,  XVill,  161—172). 

Chandblon  :  über  II  a  t  c  h  e  1 1  i  n  e  zu  Chokier  bei  LüUich  (uiit^erlcguog: 
BuUet.  Acad.  BruxeU,  1838^  V,  673). 


Auszüge. 


A.  Mineralogie^  Krybtallographie>  JMineralchemie. 

YoGEL^  JOB.:  Analyse  eiaea  Rchwarzeii  Säehaiacben  Ser- 
peilt  ins  (Miiiiebn.  gelehrt.  Anzeige.  1844^  XIX,  115*116).  J>ie  Zer- 
legung wurde  nach  einer  verlassigeren  von  H.  Kose  angegebenen  Me» 
tliode  vorgenommen^  Sie  beweist,  dass  der  Serpentin  seine  Farbe  dem 
Chrom  und  uicbt  dem  Vanadin  verdanke. 


1. 

11. 

Kieselsäure  .     . 

.4470     . 

.4310 

Magnesia      .     • 

.2850     . 

.2620 

Eisenoxydui 

.1320     . 

,1560 

Tbonerde     «    . 

.0124     . 

.0194 

Cbromoxyd  .    . 

.00145  . 

;0017 

Kohi«  .... 

.00192  . 
.1120     . 

.0020 

Wasser    .    .    ._ 

.1240 

JÖ9277  f     .9961 

[99277  statt  99177  stebt  im  Original.]  Diese  Zusammensetzung  des 
S^rfoiitiiis. weicht  von  der  normaleii  dadurch  ab,  di^ss  £isenoxydul  einea 
Theil  der  Magnesia  vertritt. 


J.  Midplbton:  Vergleichende  Analyse  frischer  u  nd  tos- 
»il er  Knochen  (Lond.  Edinb,  philos.  Jöurn.  iS44,  r,  XXV,  14-18). 
Bekanntlich  findet  man  mehr  Calcium  -  Fluorid  in  fossilen  Knochen,  als 
in  frischen.  Kannte  man  das  Gesetz  seiner  Anhäufung  darin  ,  so  gäbe 
dessen  Menge  vielleicht  ein  Mittel  zur  Alteis-Bestimniung  der  fossilen 
Knochen  ab.  Denn  dass  dieses  Fluorid  (wie  Einige  theoretisch  ange- 
nommen) früher  reichlicher  in  der  Nahiung  der  Thiere  vorhanden  ge- 
wesen, als  jetzt,  und  so  in  grössrer  Meng«  in  deren  Knochen  überhaupt 


814 

Abergei^anic^n  leye ,  ist ,  von  Anderen  £inwendoni!^eD  abiceaeben,  schon 
um  desfiwillen  nicht  wahr«cbeiiilich ,  weil  das  Calciuni.Pluorid  seiner 
Natur  nach  faUi^  wäre  in  lebenden  Knochen  die  Stelle  des  phospborsavren 
Kslkee  einzunehmen  ,  was  wohl  nicht  ohne  Nachtbeil  für  deren  Stärke, 
Gesundheit  und  Funktionen  Kescbehen  dürfte.  Der  Vf.  stellte  sich  also 
die  Frage  ,  ob  Fluorine  nicht  im  gewöhnlichen  Wasser  enthalteii  seye 
und  so  wie  kohlensaurer  Kalk,  EisenPeruxyd  n.  s.  w.  durch  Infiltra- 
tion den  fossilen  Knochen  in  grösserer  Menge  zugeführt  werde.  In  der 
Thst  fand  sich  bei  rliemischer  Zerlegung  Fluorine  bald  in  grössrer  und 
bald  in  geringerer  Menge  vor    in 

1)  dem  Boden-Satz  eines  Kalkchlorid-Bottirhs; 

2)  einer  Wasscrieitungs-Röbre  einer  Kohlen-Grube; 

3)  stalaktitisrbem  Absatz  aus  dem  Alten  rothen  Sandstein  (0.08 
Calcium  Fl.)  ; 

4)  einer  hölzernen  Röhre,   nm  Wasser  von  einem  Hause  absuleiten; 

5)  Absatz  in  einem  nur  zu  Heitzcn  von  Wasser  gebrauchten  Kessel: 
0)  einem   Gang    schwefclaauren    Baryts     in     obigem   Alteo    rothen 

Sandstein ; 

7)  dnrch  Kalk>Iiifiltration  versteinertem  Holz  aas  Äg^ten\ 

8)  „      Kiesel-        „  „  „       „  „  (Spar). 

Es  war  also  kein  Zweifel  mehr  über  den  Ursprung  von  Floorine 
in  lebenden  wie  in  fossilen  Knochen  von  Saugethieren ,  und  war  zu 
vermuthen  ,  dasa  sich  dieselbe  auch  in  Knochen  von  Vögeln ,  Reptilien, 
wie  in  Mollusken-Schalen  finden  wurde,  was  sich  in  der  That  bestätigte. 
Von  seinen  vielen  in  der  erwähnten  Absicht  angestellten  Analysen  Iheilt 
der  Vf.  nur  die  folgenden  dem  Resultate  nach  mit.  1)  Entosternnf-Bfin 
von  Colossochylus  Atlas  Caotl.  et  Falc. ;  1)  Knochen  von  Wieder- 
käuer; 3)  vom  Pferd:  4)  vom  Kamee I;  5)  vom  Alligator  (hart 
und  spröde  ,  während  die  vorigen  alle  weich  und  zerreiblich  waren), 
alles  Fossilien  aus  dem  SewaliC^  ({)  Knochen  von  Iguanodon  der 
WfaMeni  7)  frische  Konchylien;  8)  miocenrr  Seeigel  von  Mttlia-, 
9)  Griechischer  Schädel,  8000  Jahre  alt  nach  Angabe  einer  anter  dem 
Kiefer  gefundenen  (nach  einstiger  Sitte  wohl  der  Leiche  in  den  Mond 
gelegten)  Münze;  der  Knochen  zerreiblieb  und  durch  etwas  Eisen- 
peroxyd sfhwQch  nelkenbraun;  10)  Schädel  einer  Ägyptischen  Mumie ; 
II)  «in  kürzlich  aus  dem  Wrack  des  untergegangenen  Schilfes  the^Roy«!- 
Geor^^c  heraufgeholter  Schädel,  von  der  Festigkeit  frischer  Knochen, 
nur  etwas  gelblich  gefärbt  und  die  Zellen  zwischen  beiden  Platten  des 
Knochens  ausgefüllt  mit  Magnesium-Chlorid  und  -Oxyd;  12)  frischer 
Schädel. 


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.-.§■5 

«      X       «» 

S  So 

a.  Prozente. 

b.  Äquivalente. 

S'J       .      .      76,45 

.     .     72     .     . 

Sl      .     .     14,88 

.     .      12     .     . 

Ca     .     .       - 

.     .      —      .     . 

3Pe  Wfi  .       0.90 

.     .        1-     ¥ 

k       .     .       6,60 

.     .       6     .     . 

H      .     .       0,93 

.     .       1     .     . 

99,7» 

92 

Man    konnte 

also    für   den 

Prozente. 

gibt  Rest.  Proz. 

23,88 

.     .     ,     62,57 

6,63 

.      .      .        8,25 

— 

.      .      .         — 

— 

.     .      .        0,90 

6,10 

.     .     .        0,50 

— 

.     .     .        0,93 

36,61 

63,15 

816 

ki^inlKi.er^ig^m  Broolie  uaA  Giofug«».  I^cfide-Adig  gefif^Uweisafr  Färb« 
pml  merkwiirdigcm  YfiUaUfUiVor  (fem  Loübr^Iirr „  wo  er  hM  tia  glän- 
ftendes  GefugA  von  f^U  kry&UUinjiciiem  Ansahen  ft»vyiaiit,  «eiaa  Farbe 
in  Milchweisa  verändert  und  in  der  innern  Flamme  an  den  Kant«'n  zu 
einer  milchwersflen  Kugfl  Fciimilzt.  Schon  dicn^  leichte  Vpiänderiiclikeit 
im  Feupr  »prlcht  gegen  feufrilüssi^ni  Ursprunc;  *  unter  dem  Mikroskope 
aber  zeigt  er  gar  in  seiner  ganzen  Masse  zerstreute  Panzer  •  Restt;  von 
Gallion elia  distnua  und  Xanthidien.  Die  Analyse  eines  reinen 
Stückes,  verglichen  mit  der  finea  von  Klaprotu  zerlegten  Weis«at4*iQes 
von  ReiclüniHwi  und  gemeinem  Feldspath  ergab: 

1.  Thontteia.  II.  Weisssteia,       Hl.  Felcl«pa(b.    IV.  Tbonstein 

weniger  Feldspatli 
Prozente. 
73.50     . 
15,00     . 
1.00     . 
1.50     . 
6,60     . 
0.75     . 
98,25 
also    für    den    Thonsleio    aua  1  b  diese  Formel  bilden 
6  Sl  SV»  6  K  Si  +  6   Sl   Si«   +  Ijj^  I  S'i,  wornarh  derselbe  keines. 

Wegs  dem  Thon-,  aondern  dem  Feldspatli. Grschleclitf  angehurt  und  ganz 
mit  dem  Weiss^tein  (II)  iibereinkonimt ;  zieht  mau  nun  den  gcnneinen 
Feldspath  (III)  von  der  Mischung  ab,  so  bleibt  Kieselerde  nnd  Tlion- 
erde  (TV)  übrig,  welche  noch  ein  Tbouerde-Silikat  3tl  S*i®  bilden« 

Der  TboDStein  und  der  Thonstein. Porphyr  sind  also  kein  erhärteter 
Thon  ohne  Kali,  kein  verwittertes  Feuergcstein,  welchem  durch  Wasser 
sein  Kali-Gehalt  ausgewaschen  worden  wäre,  wie  denn  nach  den  For- 
«chungen  von  Fuchs  (über  den  hydraulischen  Kalk)  die  Thonc  überhaupt 
noch  Kali-haltigc  selbststandige  Bildungen  sind.  Fär  die  neptnnische 
Bildungsweise  der  Thonstcine  insbesondere  spricht  aber  auch  noch  ibr 
ganz.cs  Aussehen,  welches  gar  sehr  von  demjenigen  abweicht,  das  der 
Thon  schon  im  gewöhnlichen  Töpferofen  annimmt,  und  das  Yorkommeo 
von  aufrecht  stehenden  Baum-Slöcken  in  demselben. 

Schliesslich  greift  der  Vf.  noch  allgemein  das  Feuer  im  Erd-lnnern 
an,  indem  er  sich  auf  die  Versuche  von  Moyjlk,  das  Ungenügende  der 
Gegcnversuche  von  Fox  und  Forbes  und  den  Brunnen  des  K»ufaianiies 
Schergin  xu  Jakutzk  beruft,  wo,  allen  Vornusherechunngcn  zum  Spotte, 
bei  54  Saschen  2  Arschinen  Tiefe  =:  359^05  Paria,  das  Thermometer 
noch  immer  auf  —   O^'jS  R.  stehe. 


*  C*  Ksrstek:  Analyaen    einiger   Feldspathe   von   Egenimd 
(PuGGEND.  Ann.  d.  Phys.  LXIII,  123  ff,).     Die  Mustevatucke  ruber o  voA 
«    Wenn  man  nitmiksb  das  Bisen  als  Oz|d  barci-hMt, 


,81» 

Kbum4X  her«  Da  tkh  4^  ÜAttrsachmtgr  ni«lw»r  von  AifCH  mitgethetite« 
W^iiriicbmuDgen  und  VerntHlliaDKea  besiatigen  uod  die  dieniische  Zu- 
«Amnicnaetsuiigr  .der  geprüften  Minernlkörper  ein«  merkwürdige  Obei^ 
eiiistimmiwig  mit  den  von  Foucwiabimsr  zerlegten  Feldepatb-Krystallep 
seigt,  welche  ein  Dolerit-Porpliyr  in  den  geschiohteten  platoniiicben  Bil- 
dungen der  Fitröev  enthält,  demnach  unter  diesen  gleich  susammengesetz- 
tcn  Feldspathen  eine  den  Geologen  intcreasircnde  Beziehung  stattfinden 
mochte,  so  fand  sich  dar  Vf.  bewogen,  die  erhaltenen  Resultate  bekannt 
zu  machen. 

1)  Brauner  FeJdapath  von  Egersund,  Derb;  zeigt  ziemlich 
vollkommene  Theilbarkeit  nach  zwei  Richtuoge«-;  auf  der  vollkommenen 
Spaltungsfläche  glasgläiizend;  die  ^arbe  neigt  sich  zum  Nelkenbraunen: 
dnrcbftcbeiiiend  bis  halbdurchsichttg;  etwas  weniger  hart  als  Orthoklas; 
Eigenschwere  zzz  2,71.  Stelienwe.iae  erscheint  der  Feldspatb  mit  eiae«i 
IMUuerat  gemengt,  fli^\  Chlorit  seyn  durfte.  Die  aus  der  Analyse  (I)  «ich 
ergebende  Formel:  R  S'i  -f"  ^  ^*i  '^^  dieselbe,  welche  von  Abcch  für 
den  Labrador  vom  Ätna  aufgestellt  wurde. 

2)  Feldspatb  von  Egerwad  (zur  MiMril- Formation  von  JBIsmahk 
gehörend). 

In  den  mineralogischen  Eigenschafbeu  stimmt  dieser  Feldspatb,  aus* 
genommen  dass  er  n'acli  gewissen  Riclitungen  ein  schönes  blaues  Farben- 
spiel zeigt  und  grau,  Ina  Pftaumblaue  und  Braune  geneigt  gefärbt  er 
aebctitty  gai^z  t*it  -dem  unter  Kr.-  1  hrdchviebeneu  fiberain.  Eigenschw. 
=3  2,Tft.  Einzeln»  sehr  kiaili«  beigeineRgle  TbeUebcB  därlten  Zirk«B 
seyn*     Der  Gehait  ist  miter  S)  angegeben. 

Das  zerlegte  Mineral  kommt  darnach  mit  dem  vorigen  nbcrai«. 

3)  Graue,  zum  Violblaoen  sieh  neigende,  sehr  reine,  bJ&ttrige  Aaai- 
Scheidungen  in  einer  graalichweissen,  kemigen  Feldspatb-Maase.  Dnrch* 
scheinend ;  auf  der  unvollkommenen  Spaltuogs-Fläche  lebhafte  Farben- 
wandelung; etwas  weniger  hart  als  Orthoklas;  Eigenschwere  =  2,705. 
Gehalt  dieser  3  F«lds|>athe: 

1.      '  2.  3. 

Kieselerde       ...     52,30     .  .  54,45  .  •  52,20 

Tiionerde   ....     29,00     .  .  29,85  •  .  29,05 

Eisenoxyd       .    '•     .       1,95     .  .  1,00  .  .  0,80 

Manganoxyd Spur  .  *  .    . 

Katkerde     ....     11,69     .  .  11,70  .  .  14,10 

Tafkcrde     ....       0,15*.  .  0,16  .  .  0,13 

Natron        ....       4,6t     .  .  "3,90  . 


Kali       .     ♦     .    .     •      0,50     .     .       0,60;  wcitig5_2 


99,60  101,66  98,98 


Th.  Thomson:   über  Efythrit,  Perthit,  Peristerit,  Silicit, 
Gymoit,  ßaltimori  t,  Tbonerde-Subsesquisulfat  und  Prasilit 

52* 


8f0 

(Pm  Mag.  m.  J€iin9.  1848 ,  XXli,   188).    Erythrit;    Eigeosehwere 

=  3,541;    Härte  ongefaiir   die  a«  Frfdspatbes;  diclit;   bi«  j«t«t  nirht 

krystalliffirt  gefunden ;  Vorkororae n  in  den  Berfpen  von  KUputrikt  «o  wie 

im  MandeUtein  an  der  Südseite  von  dyde  bei  BiMkapimPn,    Oelialt  r 

Kieselerde      .     .     .     67,90 

Tlionerde        .     .     .     18,00 

Eiaenoxyd      .    •    .      2,70 

Kalk 1,00 

Talkerd 3,25 

Kali 7,50 

WiMieer     .     .    .     .      liOO 
101,S5. 
Perthit;  Eigenacbwere  =   2,580;    Harte   geringer   nie  jene  des 
Feldspatbee ;  glasglänsend ;  weiss ;  Ki ystalic,  wie  es  sclieint ,  rektanffu- 
iare  S&ulen;   Vorkommen,   mit   Feldspath   su   Perik  in   Oker-Cmuida. 
Gehelt: 

Kieselerde   .    .     .     76,000 
Thonerde     •    .    •    ll,7ftA 
Talkerde      .    .    .     11,000 
Eisenoxfdnl     •     •      0,226 
Wasser  .    r    .     .      0,650 
»0,625. 
Perlsterit;  ebenfalls  ans  Mer-diiieifa  abstammend;  darbe  Massen 
von   anvollkemmeoem   Blilter-Gefuge ;    Ucble    brennreth ,    mit    srbonem 
bianem  Farbenspiel ;  an  den  Kanten  dttrcbsclieinead  ;  glaagUnsend:  Eigen- 
schwere  =  2,568 ;   Harte    bedeutend   geringer  als  die  des  Feldspathes ; 
wird  vor  dem  Löthrohr  weiss ,  ohne  zu  seluneleen ;  mit  Borax   su  farb- 
losem Glaae,  mit  Natron  sur  grünen  Perle.    Gebalt: 

Kieselerde 72,36 

Tbonerde      • 7,60 

Kali      .     • .     15,06 

Kalk «    .    .       1,35 

Talkerde       •.....•      1,00 
Mangan*  und  Eisen-Oxyd  .    •      1,25 

Wasser 0,50 

09.11. 
Siliclt;  im  äussern  Ansehen  dem  Quars  sehr  ähnlich;   weiss,  mit 
einem  Stich   ins  Gelbe;   Gefoge    blättrig;   Bruch   klpiiimuKchelig*;   gUs- 
glänzend  ;  Härte  ungefähr  wie  jene  des  Quarzes  ;  Eigensfhwere  =  2,666. 
Vorkommen  im  Basalt  der  Gegend  von  Änirim.    Gehalt : 
Kieselerde     ^     ^     •     54,80 
Tbonerde       •     .     .     28,40 
Eisen  oxydul       •    •      4,00 
Kalk    •     .    .    ^    «     12,40 
'  Wasser    ....      0,64 
100,24. 


831 

O  y  m  n  i  t ;  itrh :  tt«r«iii  oranfpei^elb ;  an  4ea  Kttottn  durdMcbciiieiid ; 
HarK-KliiiteMl ;  wniiif^rr  hart  ftla  Feldapatb;  Eig^Btcliwer«  =  2,ai0ft. 
VorkommeB  M  Baithnors.    0«ImiU: 

Kieselerde 40,16 

Talkerde 36,00 

Wasaer Sl,60 

Thonerda  mit  Sparen  too  Eiacn  *      1,16 

Kalkerda 0,80 

09,72. 
B  a  1 1  i  m  o  r  i  t ;  g^raugrun ;  f aaerlge  Maaaen,  welche  groase  Äbnliebkeit 
mit  Aabeat  baben ;  aridenf^länzend ;  nur  in  dünnen  Partie'n  an  den  Kan- 
ten durehacheinend  *,  etwa«  weicber  ala  Kalkapatb ;  fflrbt  aieh  vor  dem 
Lothrolir  braun,  ohne  su  acbnielaen ;  mit  Borax  aar  dnrcbaichtigen ,  mit 
Natron  zur  undurcbaichtigen  Perle.  Vorkommen  mit  Aabeat  nnd  Chrom 
bei  BaiUmore,    Gehalt: 

Kieaelerde 40,95 

Talkerde 34,70 

Elaenoxydol 10,05 

Thonerde 1,50 

Wasaer 12,60 

99,80. 
Thonerde  -  Subaeaqoitfulfat;  im  audlicben  Peru  so  Hause. 
Besteht  aus  weiasen ,  atelUnweiae  röthlichgelb  gefleckten,  faaerigen, 
ieidfnt^läiuenden  Partie'n;  ondurchaichtig;  weich;  Eigenach weress  1,584; 
säuerlich  auaaer  Geacbmack,  ähnlich  jenem  dea  Alauns ;  löslich  in  Wasser. 
Gebalt : 

Schwefelsaure     ....    32,96 

Thonerde 22,55 

Schwefclaaurea  Natron    .      6,50 

Wasser       39,20 

101,20. 
Prasilit;  dunkelgrün ;  Harte  =  1,0 ;  undurchaichtig;  Eigenach were 
=  2,311;  in  der  Rothgluhhitse  verliert  daa  Mineral  18  Prosent  Wasaer, 
wird  lichtegelb  und  um  Vieles  härter.    Fundatätte:  die  KUpatrik- Berge. 
Gehalt : 

Wasaer 18,00 

Kieselerde ...    •    •    .     38,55 

Talkerde 15,55 

Kalk 2,55 

Eiaenoxyd 14,90 

Manganoxyd 1»50 

Thonerde    ......      5,65 

96,70. 
Der  Verlast  war,  wia  der  Vf.  ala  wahracbeinlicb  ansieht,  ein  Alkali. 


d22 

.  abttPflOif*.  t»9f\t^unf^  von  Jarchb'v  iio«;enaiintem  Pliotfzft 
(PocGBND.  Ann.  4,  Phy«.  LXtl,  147>.  Di«  {^elbbrftone  VarirrSt  «ab  Her 
in  RAMMBLSBBRe'a  Laboratorium  vor|rCDomtnen«n  Zerlegung  zv  Folge: 

KieRfUSaro  .         76,74 

Manzanoxydal    .        12»84 

Kalkeirdd     .  1,46 

Eisenoxydül  1,44 

Talkcrde      .  1,50 

Wasser  8,69 


101,67. 


Nomerath:  neue  Eisenglanz-Bildung  auf  dem  Wege  der 
Sublimation  (Karsten  Archiv,  XVI II,  538).  Im  Steinsalz- Werke  zu  Wie- 
iiczka  brannte  es  einigemal  durch  zufällige  Entzündung  der  sehr  reichen 
Gruben-Zimmerung;  auch  Eisenwerk  und  Gerätbe  kamen  wohl  mit  in 
solchen  Grubenbrand.  Bei  der  Wiederaufwaltigung  der  Brandslatte  bat 
man  in  der  Nähe  derselben  Salzthon-Stucke  gefunden,  auf  den  Spalten  mit 
Eisenglanz  bedeckt  und  davon  impragnirt.  Offenbar  eine  neue  Eisen- 
glanz-Bildung, wobei  Chlor  seine  Rolle  gespielt  haben  wird,  and  somit 
eine  gute  Bestätigung  für  Mitscuerlicu's  Theorie. 


Rsrmaiik:  fiber  den  Leuchte nbergit  von  fflatoust  (Erüm.  und 
March.  Jonrn.  XXXI,  99  ff.)*  Krystallisirt  in  geraden  rhombischen  und 
in  niedrigen  sechsseitigen  Prismen ;  spaltbar  parallel  den  P-Flächen. 
Gelblich,  im  Innern  grünlich,  auch  fast  farblos.  Perlmutter-glänzend; 
weich,  von  Gypsspath- Härte;  stark  durchsrheinend,  in  dönnen  Blättrhen 
durchsichtig.  Spez.  Schwere  r^  1,71.  Rammelsberg  hat  schon  bemerkt, 
dass  die  von  Komoren  nach  der  von  ihm  unternommenen  Analyse  be- 
rechnete Formel  wenig  wahrscheinlich  sey.  Hermann  macht  aufmerksam, 
dass  jene  Zerlegung  Kehr  nahe  übereinstimmt  mit  v.  Kobbll's  und  Var- 
rsntrafp's  Analysen  des  Chlorits  von  Achmato/pik,  dessen  Formel: 


If;  jSfi  +  SlSl  +  aÄgÖ, 


ist.  Diese  Formel  passt  auch  ganz  gut  auf  den  Leachtenhergit,  wenn 
man  annimmt,  dass  sein  Eisenoxyd  Thonerde  und  seio  Kslk  Magnesia 
ersetzt ;  nur  der  Wasser-Gehalt  dieses  Minerales  ist  niedriger  als  jene 
Formel  gibt.  Nun  varitrt  aber  der  Waftser-Gehalt  des  Leuchtenbergits 
bedeutend;  H.  fand  denselben  nur  2,68  Proz.  Betrachtet  man  diese  Sub- 
stanz aufmerksam,  so  scheint  sie,  besonders  auf  der  Oberfläche,  einer 
Änderung  unterworfen  gewesen  zu  seyn.  Es  scheint,  als  wäre  dieselbe  einem 
Strome  heisser  Dünste  ausgesetzt  gewesen,  die  vielleicht  aus  dem  Berg- 
Spalte,  in  welcher  derLeuchtenbergit  sich  findet,  hervordrangen.     Sehr 


8^3 

m5}(lir.h  Ui  f»,  (lAfcR  (t1pfti»ft  Mtiiftal  hiclits  Aiideroii  spy ,  a\»  Cfiivitf,  der 
fturch  Hitzc-Einwirlnnf^  einen  Theil  Reines  Wasser-Gehaltes  verloren  hat. 


G.  Rose:  über  das  Krystallisations-System  des  Quarzes 
(PoGGBND.  Ann.  d.  Piiys.  LXII,  32S  ff.).  Haidingbr  bescliricb  zuerst  eine 
ei^tf^nthumlicbe  Art  von  Quaijs-Krystaileo ,  die  in  Dauphinee  vorkommen 
und  diidarch  aus^zeicbnet  sind/  dass  die  Fläcbeu  der  gcwobolichen  sechs- 
flarhigeu  Zuspitzung;  des  Endes  matte  und  glänzende  Stellen  zeigen,  so 
vertheilt,  dass  eine  ««^tanzende  Stolle  einer  Fläche  in  der  Endkante  an 
eine  malte  der  andern  grenzt.  Er  erklärt  diese  Krystalle  durch  reget- 
ni.'isii^e  Verwachsung  von  zwei  Individuen ,  deren  Zuspitzungs-FISchen 
abwechselnd  matt  und  glänzend  sind,  wodurch  nun  bei  der  Durchwach- 
siiMg  der  Individuen,  wenn  das  eine  gegen  das  andere  in  der  Axe  um 
180®  gedreht  ist,  die  matten  Flachen  des  einen  in  dir  Richtung  der  glän- 
znidcn  des  andern  fallen  und ,  bei  der  ganz  unregelmäsig  laufenden 
Grenze  zwischen  beiden  Individuen ,  der  Zwilling  auf  den  Flächen  das 
gesprenkelte  Ansehen  erhalt,  welches  diese  Art  Zwillings-Krystalle  aus- 
zeichnet. Die  in  einer  Kante  angrenzenden  matten  und  glänzenden  Stel- 
len zweier  benachbarter  Zu^pitzungs-Flächen  gehören  daher  einem  und 
demselben  Individuum,  die  matten  und  glänzenden  Stellen  einer  und  der- 
selben Zuspitzungs-Fläche  verschiedenen  Individuen  an.  —  Diese  merk- 
würdigen Zwillings-Krystnlle  sind  in  neuester  Zeit  sehr  schon  auf  einem 
Qnai  /-Gange  im  Granit  bei  Jenschau  unweit  Strifffnu  in  Schlesien  vor- 
gekommen ;  der  Unterschied  zwischen  Muttern  und  Glänzendem  auf  den 
Flüchen  ist  nicht  so  stark,  wie  bei  den  Krystallen  aus  Dauphinee^  es  sind 
aber  die  Individuen  meist  nur  an  einander,  nicht  wie  die  Daupkineer 
regellos  durcheinander  gewachsen ,  so  dass  sich  die  Grenze  zwischen 
beiden  Individuen  auf  das  bestimmteste  verfolgen  lässt.  G.  R.  hat  diese 
Zwillings-Krvstalle,  so  wie  die  in  anderu  Berliner  Sammlungen  vorhaa- 
denen  näher  untersucht  und  daraus  die  Symmetrie  der  Flächen  für  die 
einfachen  Krystalle  abgeleitet.  Er  fand,  dass  die  beschriebene  Verwach- 
Kung  mehr  oder  weniger  deutlich  eine  sehr  gewöhnliche  ^rscheinunif; 
ist,  und  zieht  aus  seinen  Beobachtungen  den  Schluss-,  dass  die  Krystalli- 
sation  des  Quarzes  bestimmt  rhomboedrisch  sey^  und  dass  das  sechsgliedrige 
Ansehen,  welches  der  Quarz  so  häufig  auffallend  zeigt,  so  wie  die  vielen 
Abweichungen  von  der  Symmetrie  ,  die  ihm  gewöhnlich  eigen  sind ,  nur 
vo»  solchen  Verwachsungen  herrühren.  Die  einfachen  Krystalle  sind 
ganz  entschieden  rhomboedrisch;  sie  kommen  auch  häufig  vor,  und  die 
Symmetrie,  die  man  bei  ihnen  wahrnimmt,  ist  dieselbe,  welche  für  dio 
Individuen  der  Zwillinge  abgeleitet  werden  kann.  Die  gewöhnliche  sechs- 
Hächige  Zuspitzung  des  Quarzes  besteht  demnach  ans  zwei  Rhomboedcrn, 
von  dem  das  eine  als  Grundform  oder  als  das  Haupt-Rhomboeder  R,  das 
andere  als  sein  Gegen-Rhomboeder  r'  zu  betrachten  ist.  Beide  unter- 
scheiden sich  nicht  allein  häufig  durch  die  Verhältnisse  des  Glanzes  und 
der  Grösse«  sondern  auch  durch  ihr  Vorkommen  mil  andern  Rhombocdern, 


824 

von  <l(*iioii  die  Rliombnrdrr  pmtrr  Ordiiutif^  miettt  vrrBcbieden  von  denen 
Kwritrr  Ordiuiiig  sind.  De  Spallbarkcit  untpriKrheid«*!  «ber  das  Hiiupl- 
RliOiiiiiotMlcr  nicht;  sie  ist  beim  Quarz  überhaupt  iiicltf  drutlieb,  findet 
Ab«'r  leleirh  deutlich  parallel  den  Flächen  des  Haupt«  und  Gegett-Rhon- 
liorderM  Statt  u.  8.  w. 


Derselbe:  über  die  Qusrz-Kryatallc  v  qu  JerUekau  bei£SirJr- 
gati  in  Schienen  (•  s.  O.  S.  333  V,),  Sie  eehoren  zu  den  sr.liunaten  ihrer 
Art  und  stehen  an  Reinheit  und  DurcbKichtigkeit  kaum  dem  einer  andern 
Örtlichkeit  nach.  Sie  sind  sehr  verschiedener  Grosse,  ein  bis  mehre  Zoll, 
meist  aber  mit  einem  Ende  auffcewachsen ,  bilden  übrigens  die  nimliche 
Kombinationi  wie  die  Krystalle  von  Kew-York.  VonTrapez-Flärhen  und 
von  Flachen  stumpferer  Rhomboeder  keine  Spur.  Die  Zuspitzunj^s- 
Flächen  kommen  ebenfalls  sehr  unrfKrlmä«ig  ausgedehnt  voi :  jedoeh 
sind  auch  hier  die  Flächen  des  Haupt •  Rhomboeder«  R  grösser,  als  die 
des  Gegen  -  Rhomboeders  r',  und  zuweilen  in  dem  Masse,  dassi  letzte 
fsKt  ganz  verdrängt  werden.  Auch  in  Rucksicht  des  Glanzes  z<:igt  sich 
ein  Unterschied.  Beide  Enden  der  Kryittalle  wären  daher  bestimmt  von 
einander  unterschieden ,  indem  an  dem  einen  Ende  die  glanzendeo  oder 
Hauptrhomboeder-Flachen  auch  auf  den  glänzenden  Seiteu-Fläebc*ii ,  asi 
andern  Ende  dagegen  auf  den  matten  aufgesetzt  wären;  indessen  hat 
der  Verf.  an  sehr  vielen  Kristallen  dieses  Fundortes  immer  nur  das 
eine  Ende  ausgebildet  getroffen ,  mit  dem  ändern  waren  die  Krjrstalle 
stets  aufgewachsen.  Einige  an  beiden  Enden  ausgebildete  Krystalle  hatten 
matte  S<Mten-Flächen  und  zeigten  keinen  Unterschied  unter  denselben.  Die 
Hhomboeder-Flachen  finden  sich  auch  nur  and  en  abwechselnden  Ecken  der 
sechsflächigen  Zuspitzung  nnd  noch  stärker,  wie  bei  den  Krystallen  von 
Kew^Yurkf  parallel  zweien  gegenuberlie{:eiiden  Kanten  gestreift  a.  s.  w. 


Marignac  und  Des  Cloizeaux:  über  einen  hexagonalen  Ch fo- 
ri t  {BibL  unirers,  1840  Jttnr. ,  i36  cet).  Die  Verf.  bezeichneten  mit 
diesem  Namen  ein  Mineral ,  welches  gewöhnlich  Talk  oder ,  zumal  von 
Deutschen  Mineralogen,  Ghlorit  genannt  wird;  sie  fugten  den  Zusatz 
hexngonal  bei,  um  jeder  Verwechslung  mit  grünen  körnigen  Substan- 
zen zu  vermeiden,  wie  solche  in  der  Kreide  vorkommen,  ferner  mit  den 
Chlorit  genannte  Mineralien,  die  sich,  hegleitet  von  Feldspath  und  Axinit, 
auf  dem  Gotthard  finden,  mit  Quarz  auf  den  Zinnerz-Lagerstätten  ia 
Ojmwali  u.  8.  w.  Es  scheint  der  hexagonale  Chlorit  sehr  allge- 
mein verbreitet;  die  Verf.  untersuchten  denselben  von  zwei  verschiedenen 
Örtlichkeiten :  von  beiden  tragt  er  die  nämlichen  mineralogischen  Merk* 
male.  Im  Ala-Thale  in  Ptemont  kommt  das  Mineral  begleitet  von  rotlien 
Granaten  vor.  Es  i^t  grün,  regellos  krysfaliisirt  in  kleinen  sechsseitigen 
Blättern  oder  längsgezogenen  und  gewundenen  Prismen.  Weich;  fett 
anzuftthl(«n ;  biegsam,  aber  nicht  elastisch;  in. dünnen  Blättern  durchsichtig 


7^      85» 

und  dtnrrhucheinencl.  Mit  rliiptn  deutltrlifn  Dtirchgangc  (wtlcficr  di« 
Haupisx«  der  wabfscbriiilrehcn  rhomboedriaclipn  Formen  unter  refhtem 
Winkfl  sriineiden  wärdf).  Eigeiischwere  =  2,673.  Lötlirohr-Ver||altc0 
%vie  jene»  de«  Peniiiii«.  Der  andere  analysirte  liexagonale  Ghlorit  stammt 
AUS  der  Gegend  von  SlatouH  im  ürtU,  wo  derselbe  ebeuralla  mit  rothen 
Granaten  voricommt.  £r  ist  tmaragdgrfin  und  wiegt  2»672.  Das  Ergeb- 
iiiss  der  Zerlegung: 


am 

1  dem 

Ala'Thmi€ 

▼on 

Slatomi 

Kieselerde    . 

• 

30,01 

. 

30,27 

Thonerde     . 

'  . 

19,11 

. 

19,89 

EiKenoxyd    . 

• 

4,81 

• 

4,42 

Talkerde       . 

• 

33,15 

. 

33,13 

Wasser 

• 

12,52 

• 

12,54 

99,60.  .  100,25 
»lebt  jenem  sehr  nabe,  welcbes  Kobbll  und  VARRBifTRAVP  beim  Analysiren 
desCbloritsvon  ifcAiiia/ot€^#Arerbielten(wabrscbeinlieh  das  namlicbe  Mineral, 
weldien  unsere  Vff.  untersuchten);  indessen  glauben  Marignac  und  Des 
Cloizbauz  als  ricbtigpre  Formel  aunebmen  sn  dürfen  : 

6  Si  Al"^  4-  19  Si  Jttjf  Aq  +  Mg^  Aq. 
En  konnte   übrigens   auch   der   hexagonale  Chlorit  unter  der  allge- 
meinen Formel  von  Kobslls  RIpidolithen  begriffen  werden. 


Rammelsberg :  Zerlegung  des  Pbakoliths  (Pogobud.  Ann.  d. 
Pliys.  LXII,  149).  Die  Bestandlheile  dieser  zeolilhischen  Substanz  von 
ilöhnmch-Leipu,  welche  man  bisher  meist  der  Chabasie  beizuzählen 
pfle{;le,  wie  der  Vf.  solche  bei  swei  unternommenen  Analysen  fand: 


I. 

II. 

Kieselsäure 

46,20 

46,46 

Thoneide      . 
Eisenoxyd    • 

22,30 

21,45 

Kalkerde      . 

10,34 

10,45 

Talkerde      . 

0,34 

— 

Natron 
Kali     . 

^'" 

0,95 
1,29 

Wasser 

19,05 

19,40 

100,00.  .  100,00 
wrifhfn  in  etwas  von  jenem  ab,  die  durch  die  AmiERsoN'sche  Analyse 
duigethan  worden.  —  Benierkenswerth  ist,  dass  die  von  R.  erhaltenen 
Rcüullate  fast  ganz  mit  denen  übereinstimmen ,  welche  Connbl  von  der 
so<i;pnannten  Leivyne  bekannt  gemacht  hat.  Sollte  diese  demnach  von 
di*r  Chabasie  verschieden  und  mit' dem  Pbakolith  identisch  seyn. 


A.  Damovr:  vergleich  ende  Analyse  des  A  natases  und  Rutils 
(Ann,  chim,  phgs.  c ,   JT,   4i4  cet).     Ein   schnner  Anatas  Krystali  aus 


«20 

BraifllUn,  der  oebtt  aodern  ea  den  Vermicheii  diente,  wurde  dorüli  Quars 
«nd  durch  Rntil  «reritzt;  Eigensefiwere  :r=f  3,857  (die  des  RiitilM  =  4,209). 
Die  Zrrlegnog  ergabt 

Aamta«.    Rntll  von  8i,  YHrUt, 
Titansaure  §8,36^  97»60 

Eiseooxyd   ,        .        .  1,11        •  1,55 

ZioDoxyd    •        .        .  0,20        .  — 

99,67.        .         99, 15. 


R.  Hbrmann:  über  die  Zusammenaetzung  des  Pyrocblora 
von  Miask  (Erdm.  und  Marcr.  Jouru.  XXXI,  94  ff.).  Die  Eerlrgteo 
,  Krystalle,  regelniaKige  Oktaeder,  weciiaelten  in  ihrer  GrSsae  von  jener 
eines  Nadelkopfes  bis  zu  der  von  grossen  Erbsen.  Mehr  oder  weni^rr 
deutliche  Blätter  •  Durchgänge.  Stark  durchscheinend  bis  undurch- 
sichtig; dunkel  rothbraun,  mit  hyazinthrothciu  Lichte  durchscheinend;  die 
Krystalle  aussen  matt,  auf  dem  muscheligen  Bruche  harzglänzend;  Feld- 
spath-Härte;  Strichpniver  zimmethraun.  Eigenschwere  =  4,203.  Im 
Kolben  erhitzt  gibt  das  Mineral  nur  Spuren  von  Wasser.  Auf  der  Kohle 
verglimmt  das  Mineral  uiid  venvandelt  seine  Farbe  in  Wachsgelb  ohne 
zu  schmelzen  oder  seine  Form  zu  ändern  ;  als  Pulver  in  Borax  leicht 
lösbar  zu  einer  in  beiden  FUmmcn  rothgelben,  nach  dem  Abkühlen  farb- 
losen Perle.  Bei  völirger  Sättigung  wird  das  Glas  nach  dem  Erkalten 
trübe;  eben  so  beim  Flattern.  Durch  konzentrirte  Schwefelsäure  wird 
das  Mineral  vollständig  zerlegt,  dabei  schwillt  die  Masse  stark  auf,  wird 
weiss  und  so  schwammig,  dass  sie  auf  Wasser  schwimmt.     Analyse  : 


Tantalsäure 

62,25 

Kalk  . 

13,54 

Titansäure 

2,23 

Kalium       . 

Zirkonerde 

6,57 

Natrium     . 

3,72 

Ceroxyd      , 

3,32 

Lithium     . 

Lanthanozyd 

2,00 

Fluor 

3,23 

Yttererde  . 

0,70 

Wasser 

0,50 

Mangaiioxyd 

Wolframsäure 

Spur 

Eisenoxyd  . 

5,68 

2r 

¥a               ^ 

J 

102,74. 

Formel :  2 

Lua     \  Ta 

+ 

^e 

L 

Ui. 

f   Y3        ) 

Fe 

1 

827 
B.     Geologie  und  Gcognosie» 

E.  Robert:  merkwürdige  Einwirkung  von  WNW.-Wiuden 
auf  Rel  1h feine  und  duf  die  Rieh'tunß^  strörornder  Wasser  in 
liwHe^Xm'mnhdie  {Bittlei,  de  ia  See.  geoL  de  Fr.  M^»  Ser,  #,  ST  celX 
In  den  meisten  f^^OKsen  Tliälern  dieser  Provinz,  weiehe  sipli  gegen  den 
Kairal  öiFuf  n,  haben,  wie  bekannt,  kleine  Flusse  ihren  Lsuf,  deren  Quellen 
in  {geringer  Entfernung  voin  Meere  vorhanden  sind.  Werden  »it  ver- 
Hiisst,  so  ist  man  sicher,  bei  niedrigster  Ebbe,  inmitten  einer  Art  Oase, 
Meeres  Pfl an sen  von  anffallendeni  Grün  zu  finden  und  auf  beiden  Seiten 
di*r  u&ehKten  iteilen  Küste  treten  aus  dem  Gesteine  selbst  Quellen  hei^vor. 
Wie  alle  strömenden  Wasser,  weiche  ThSler  durchziehen,  nehmen  die 
bei  Anfnesj  F^catnp  u.  s.  w. ,  ihre  Windungen  abgereebnet »  die  Mitte 
}ener  TbBler  ein;  allein  nahe  an  ihren  Mundung;en  ins  Meer  andern  sin 
plötzKeh  ihren  Lauf  und  wenden  sich  sfiramtlich  geg^en  NO.,  so  dnss  ein 
ziemlich  bedeutender  Raum,  seitlich  durcli  Aufhäufungen  von  Rollsteinen 
cin^^enommen,  zwtsehen  der  Mundungs-Stelle  und  der  Küste  bleibt.  Dieses 
nirrkwurdige  Streben  fli^ssender  Wasser  der  Haute^Normandie  sich  nach 
NO.  ZI«  Wenden  wird ,  und  seit  undenklicher  Zeit ,  durch  eine  und  die 
nthuliche  Ursache  bedingt,  durch  vorherrschenden  Wind.  Rollsteine  und 
Sand  werden  stets  in  schiefer  Richtung  gegen  den  Eingang  von  Thaiern 
petrifben ;  Diess  musste  nothwendig  die  Mundung  der  Flusse,  welche  sie 
durchUufen,  ändern,  und  so  sah  man  sieh  genöthigt,  die  Städte  Dteppe 
und  f*#«Vam;?  auf  dem  Delta-artigen  Räume  zu  erbauen,  welcher  einerseits 
durch  Ernwfrkung  des  Meeres  bezeichnet,  andrerseits  aber  durch  den  Lauf 
süsser  Wasser  begrenzt  wird. 


Thorbivt:  über  die  geologische  Beschaffenheit  der  Gegend 
von  Bayonne  (loc»  cit.  pag,  fVTß  cei,\  Bis  jetzt  wurden  die  kalkig*sandigen 
Schichten  von  Biarita  bald  dem  Kreide*Gebilde  beigezählt,  bald  den  Ter- 
tiär-Formationen ;  genauere  Untersuchungen  führten  zur  Überzeugung, 
da»s  das  gesammte  steile  Gesctade  aus  zwei  deutlichen ,  verschiedenen 
Zcitscheiden  zugehörigen  Abingerungen  besteht.  Die  beinahe  nicht  unter- 
brochenen Schichten,  welche  dn«  steile  Gestade  von  der  Chambre  d'Amowr 
bis  etwa  tausend  Meter  jenseits  des  Felsens  du  Gouiet  zusammensetzen, 
dürften  junger  seyn  als  die  folgenden ,  von  denen  sie  ein  Raum  trennt, 
der  fast  gänzlich  frei  von  Fdsen  ist.  Die  nämliche  Scheidung  hat  auch 
in  der  Ebene  Statt,  selbst  an  den  Stellen,  welche  am  meisten  durch  Um- 
wälzungen gelitten  haben;  nie  findet  man  die  Schichten,  um  welche  es 
sich  handelt,  so  nahe  solche  auch  immerhin  den  mit  jenen  von  Bidart 
identischen  Kalken  stehen  mögen,  in  gleichförmiger  Lagerung  mit  letzten, 
obwohl  die  Nummuliten-fuhrendcn  Kalke  auf  dem  Wege  von  Saint-Pierre  nach 
ßriscons  einen  andern  sehr  dichten,  fast  ganz  aus  Bruchstücken  von  Ko- 
ralle» und  Polypen  bestehenden  Kalk  in  gleichförmiger  Lagerung  bedecken. 
Letzte  Gesteine  fehlen  der  Küste;  vielleicht  gehörten  sie  dahin,  wo  mr 


8tt8 

die  oben  benproclieoe  LScke  wahriiimiiit.  Dem  «ey ,  wie  Ihm  wolltf , 
die  8iiiidigen  Niimmtilitenreiclien  Lsfren  beim  Lfurhttliurme  von  Biaritt 
und  «UH  der  Gef^cnd  von  Bayonne  —  es  indgi*n  in  dennflbcn  noch  andere 
Re«te  von  Mollusken  entlielten  seyn  oder  nicht ,  haben  dtirchaua  fceiae 
Beslehung^  mit  jenen  unfern  ßiäard'^  «ie  weichen  von  letjcten  ab  sowohl 
waa  ihre  Struktur  betrifft,  al«  hinatehtlich  der  Zunammcnaelaonip.  Gant 
unriehti^;  hat  man  von  ihnen  eine  gleichformiip«  Lagerung  angenooimea 
und  gegUubt,  die  Neigung  beider  einer  und  derselben  Ursache  aaaehrei- 
ben  zu  dürfen.  Die  Kreide  artigen  Kalksteine  von  Bidart,  von  Saini- 
Jean^de-Luz  und  vom  ganzen  westliehen  Abhänge  der  Pyrenäen,  haben 
im  Allgemeinen  das  nämliche  Fallen,  und  dieses  muss  der  Gebirgs-Erhe- 
bong  zugeschrieben  werden.  Allein  nach  dem  Zeiträume,  wfthrend  des- 
sen die  Ablagerungen  von  Bayonme  und  von  BUtHi%  entstanden  seyn 
diirften,  hatten  andere  theilweise  Emporhebungen  Statt,  bedingt  darch  das 
Erscheinen  der  Ophite,  und  durch  diese  letzten  Lagen  hindurch,  so  wie 
durch  daa  Kreide-Gebilde  traten  die  plutonisrhen  Massen  an  den  Tai;. 
Daher  kommt  es,  dass  in  der  That  die  kreidigen  Schichten  von  Bidturd^ 
votk  Saint' Jean-de-Luz^  so  wie  vom  gesammten  P^^r^'naeii-Geliange  ganz 
unzweideutige  Spuren  zeigen,  nicht  nur  von  einer  allgemeinen ,  sondern 
auch  von  mehren  partiellen  Emporhebungen.  So  erklären  sich  die  um  so 
mehr  beträchtlichen  Dislokationen,  je  näher  die  Kalke  dem  vulkanisrhea 
Herde  sich  befinden.  —  Was  die  Fels-Lagen  von  Bayonne  und  von  Bia- 
ritz  betrifft,  ho  nimmt  man  hier  keine  ähnlichen  Erscheinungen  wahr.  Ea 
finden  sich  diese  sämmtiirh  in  gl  eich  form  ig  er  Lagerung;  ihr  Fallen  wird 
nur  in  der  Nähe  der  durch  die  Ophite  erhobenen  Gebiete  beträchtlicher, 
während  die  nämlichen  Sclnchten  ausserdem  nberall  nur  wenig  geneigt 
oder  heinahe  wagrecht  sind;  die  Ebenen  von  BiaritZf  die  Gegend  von 
Bayonne  und  andere  örtlichkeiten  liefern  Beweise  hiefor.  —  Aus  des 
Yerfs.  Untersuchungen  geht  hervor,  dass  sämmtliche  aandige  und  merge- 
lige Grobkalk-Lagen  von  Bayonnt  und  Biariiz  bia  zur  So/^ife-Muhle  längs 
der  Küste  zum  untern  Tertiär-Gebiet  geboren,  und  dass  jene,  welche  man 
in  einiger  Entfernung  trifft ,  bis  Bidart  und  weiter ,  der  Kreide  beige- 
zählt werden  müssen.  Die  Unterschiede  an  den  Fels  Lagen  von  Biaritt 
und  Bayonne  in  mineralogischer,  paläontologischer  Beziehung:  »o  wie  hin- 
sichtlich ihrer  Neigung  wahrnehmbar,  verglichen  mit  jenen  der  Becken 
von  Paris  und  London,  riefen  zuerst  den  Gedanken  hervor,  jene  Lagen 
als  eine  intermediäre  Formation  zwischen  der  Kreide  und  dem  Tertiär- 
Gebiet  aufzustellen;  allein  Thorbnt  gab  diese  Meinung  apäter  wieder 
auf.  —  Die  genauen  Untersuchungen  der  paläontologiscben  Kennzeicben 
beider  Gebilde  wird  d'Archiac  nachliefern. 


R.  Griffith:  geologische  Beschaffenheit  von  Irland.  (Aus 
dem  Kommissions-Bericbt  über  das  Eisenbahn-System  in  Irland,  in  Rarst. 
und  VON  Dbchen's  Archiv  für  Min.  u.  s.  w.  XVII,  388  ff.)  Irland  erstreckt 
sich  westwärts  in  den  Ozean  über  olle  andern  Europäischen  Länder  hinaus. 


830 

Sei«e  K6tt«  gegen  NW.  ünü  S.  ist  Tielfaeh  durch  Hefe  Boeeii  finge- 
achnilfen,  getchölsft  durrli  weit  vorge«trerkte  Vorgebirge;  drr  Grnnd  jener 
Bauen  wird  nietat   von  Bergicelk  gebildet,   die  Vorgebirge  befeteben  ane 
Granit,  Glimmerscbiefer ,  QaarsfeU  und  auii  deoi  Konglomerat  des  alten 
rothen  Sandateinea.     Während    in  Emgland  das  Grand-Gebirge   an   der 
Wenl'Knate  aich  erhebt  und  die  jfingeni  Schichten  von  demaelben  gegen 
O.  abfallen,  in  welcher  Richtung  daa  Land  immer  ebener  wird,  sind  in 
Irland  die  Knatcn-Gegenden  ringsum  bergig,  das  Innere  aber  seigt  aich 
flacb,  nur  aelten  findet  man  Högel  von  betrficbtllcber  Höhe.    Jene  bergi- 
gen Gregenden   eratrecken  aich  nicht   aelten  6ber  12  Engl.  Meilen   in's 
Innere.     Diese   eigeuthumliche    OberflSchen  -  Beschaflfenheit   bedingt   die 
grosse  Menge  von  Flassen,  deren  Quellen  in  benachbarten  Bergen  liegt  n, 
und  welche,  nach  kurzem  aber  raschem  Laufe,  iiia  Meer  sirh  ergiessen. 
Der  Shannon  ist  Hauptfluas   A^%  Innern ;    langsam   atrdmt  er  in  flscher 
Gegend.     Es  entspriogt  derselbe  in  einer  Hohle  im  Kslkstein,   im  Thala 
von  läOHffh  Alien  in  der  Grafacbaft  CSsvan,  aus  einer  runden  Vertiefung 
von  15'  Durchmesser   und  bildet  sogleich  einen   ansehnlichen  Fluss.    — 
Die    eigentbumliche  Flachheit   dea   innrrn  Manda   ist   allem   Vermuthen 
nach  die  Ursache  der  grossen  Anhäufungen  von  Lehm-  und  von  Kalkstein- 
Gerollen,  welche  in  niedrigen  aber  steilen  Högel-Reihen,  „Eakers**,  so 
häufig  in  den  mittlen  Bezirken  vorkommen.    Es  durften  diese  Zöge  von 
Kalkstein-Gerölien  cor  Zeit,  als  daa  Land  ganz  oder  theilweise  vom  Meere 
bedeckt  war,  durch- Wirbel  gebildet  worden  seyn,  welebe  in  Unebenlieiten 
der  Oberfliche  ihren  Grund  fanden.    Tiefe  Parallel-Streifen,  die  bisweilen 
Furchen  werden,  beweisen  die  Wirkung  starker  Strömungen  auf  die  Landen* 
Oberfläche;  man  aieht  die  Fuiehen  besondere,  wenn  Felsen  von  den  sie 
bedeckenden  losen  Massen  entbidsst  werden.    Wahrscheinlich  wurden  die 
Gerölle-Hogel  schnell  und  in  heftiger  Bewegung   der  Wasser  abgesetzt, 
denn  sie  besteben  aus  einem  Gemenge  grösserer  und  theilweise  abgerun- 
deter Blocke  mit  kleinen  Rollstilcken  und  Selbst  mit  Sand  und  Lehm.  -^ 
Der  Uraprnng  der  ungeheuren  Moore,  wie  sie  überall  in  flachen  Gegen- 
den verbreitet  aind,  rouss  wohl  den  sufgestsnten  Gewässern  zugeschrie- 
ben werden ,   deren  Abfluss   durch  Gerölle-Hugel   verhindert  ward ;  der 
Boden  der  Torfmoore  ist  überall  niedriger  als  der  Wasser-Abfluss.     Die 
verschiedenen  Abtheilungen  des  grossen  Moores  von  Allen  ^  so  wie  jene 
Moore,  welche  in  den  Thälern  des  Shttimon^  Suek  u.  s.  Fliisse  verbreitet 
sind,  siebt  man  von  „Eskers^  umgeben.  —  Auffallend  ist,    dsss  im  Ge- 
rolle der  yyEskers^'  weder  Meer-  noch  Land-Muscheln  vorkommen.  —  Der 
Boden  der  Moore  besteht  nieiat  sus  weiiisem  Kalk-Mergel,  und  in  diesmal 
wurden  zuerst  bei  DardiMtown  unfern  Drogheda  in  der  Grsfschaft  Lonth 
die  Reste    vom  Irischen  £  I  k   gefunden.      Seit  den    letzten    sehn  Jahren 
hat  man  mehre   beinahe  vollatSndige  Gerippe   ausgegeben.    —    In  vielen 
Gegenden  zeigt  die  Lage  der  Gerolle  .  Hügel  noch  gegen wSrtig  die  Ricbi> 
tong  der  Meeres-Strömungen.     In  Mayo^  ostlieh  von  Westport,  sind  sie 
sammilich  sehr  in  die  Länge  aua  O.  nach  W.  ausgedehnt,  dabei  äusserst 
schmal ,    am    östlichen   Ende    scharf  abgebrochen   und   zwischen   ihnen 


890 

WfioJe»  «WH  tiefe  iiikI  hnge  Thftleiv  Im  Divdliehea  TMIe  roa  JMi^^  M 
i^fü  CiTJUi  und  KülaiU'ßaif  siehcn  Hie  Geroll-Hogel  degegea  von  N. 
necb  S. ,  und  ihr  ebgebrochcne«  Ende  liegt  auf  der  Südseite ;  die  Ricb- 
tuug  der  Streiuung  nrar  fei  glich  bier  eine  nörd  liebe. 

Gruud-Qebirge  der  Grau wacken-Formetioo.  Irimnd  riit- 
bilt  fünf  getreqnte  Partie'n  dea  Grund-Gfbirgea  in  den  Käateu-Gegeudm, 
welche  uacb  dem  Innern  von  jängern  Schichten  umgeben  sind.  Der 
grd«8te  Beisirk  findet  aicb  an  der  NW.-Kustc;  ein  «weiter  Jiegt  in  Uit 
Graffcbaft  Antrim  an  der  NO-Küete  und  bildet  eine  kleine  inlercKHaiile 
Berg-Gruppe;  der  dritte  niiMmt  die  wesUicbeu  Theile  der  Graf«Gbafteu 
Galivay  und  Mayo  ein  und  erstreckt  aicb  uutrr  dem  Namen  der  Oxberge 
gegen  NO.  als  lange  acbmale  Bergreihe  in  die  Grefecbaften  Siigu  unl 
Leütim,  Diese  Distrikte  enthalten  Granit,  Syenit,  Dient,  Gliminerstrhie- 
fer,  körnigen  Kalk,  Quarsfels  u.  s.  w.  Die  Grauwacke-Diatrikte  fiiideu 
aicb  besonders  an  der  OSO.-  und  an  der  NW.  KuMte.  Von  N.  her  iiimuit 
der  erste  beträchtlichere  Theile  der  Grsfschaften  Dotvn,  Armagh  u.  s.w. 
ein  und  bildet  eine  FortnetauHg  des  Schottischen  Grauwacke-Gebirgcs. 
Pie  Felsarten  bestehen  aua  Grauwacke,  aus  Thon-,  Kieacl-  und  Cblorit- 
Sebiefer  und  in  der  Nähe  dea  Grauitrs  aus  einer  grossen  Manclilaltigkrit 
n*etAmorphischer  Gesteine.  <  Der  fünfte  Distrikt  findet  sich  In  den  Graf- 
ach aften  WickhWi  Kildare^  Wexford  und  Kilk^tmißL  Er  hat  anKser 
den  Gebirgsarteu  der  vorhergehenden  auch  Giimmerscliiefer  nnfsuweisen, 
der  in  der  Nähe  von  .Granit  erscheint  und  vom  Verf.  als  Metomorphuse 
aua  Grauwacke  betrachtf t  wird.  —  Unter  den  masaiKen  Gebirgaartm  iitt 
Granit  am  meisten  vorbreitet.  Die  Haupt-Richtung  der  Distrikte,  welche 
»r  einnimmt,  ist  aus  NO.  gegen  SW.,  parallel  dem  Streichen^  der  Schiefer- 
Gebirge.  Ausnahmen  finden  sich  in  Wicktow  und  in  den  iuaulareu 
Granit-Massen  von  Donegml  und  DawHy  welche  daa  Streichen  der  Schie- 
ler-Scbiehten  durchschneiden.  Die  Schichten-Enden  stossen  in  nersplit- 
tertem,  verworrenem  Zustande  gegen  den  Granit.  Die  geachichteteu  Ge- 
biffgsarten,  welche  auf  den  N.  -  9  W.  -  und  .SO.  -  Seiten  die  granitischeo 
Kerne  bedecken ,  aind  in  der  Berührung  mit  denselben  sehr  verändert. 
Schichten^  welche  in  geringer  Entfernung  von  den  Granit-Gangen  ao« 
Tbonschiefer  bestellen ,  gehen  in  Gneise  über ,  auch  in  Glimmer  -  oder 
Hornblende-Schiefer,  in  verschiedenartige  Porphyre  mit  wohl  ausgebil- 
deten Hornblende-  nad  Feldspath-Krystallen.  Zuweilen  —  so  besonders 
bei  kleinen  Granit-Partie'n ,  wie  in  der  Grafschaft  Wexford  —  haben 
aolcbe  Umwandlungen  nicht  stattgefunden,  und  die  Schiebten  zeigen  10 
der  Nähe  und  selbst  in  der  Berührung  mit  Granit,  den  nämlichen  Cha- 
rakter, wie  in  grosserer  Entfernung.  An  der  Grenze  zwischen  Granit 
und  Schiefer  finden  sich  groase  Grunsteiu-CDiorit^  ?)Ma8sen  und  baufig; 
kl  dar  Granit  davon  ducclibrocben  worden.  -^  Das  Grund  -  und  Gran- 
«acke  Gebivve  enthält  überall  Erz-Gänge^  aber  nur  wenige  werden  bear- 
beitet und  viele  sind  ohne  Zweifel  noch  unentdeckt.  —  Der  grosse 
Distrikt,  welcher  sieh  von  Watätford  an  der  0.'K.üate  nacb  Dmgle- 
büi  au  der  W.  -  ICäste  erstrisckt «   eutjiftit   ein« n  .altera   und  einen,  io 


8S1 

in  gvoflter  A«8dehn««(i:.  In  den  ji«|^erii  SclMpf#r«Schieh(cn  komiAen  stolleiN 
weiser  wieder  bis  dsliiü  jedoeli  nocb  iiii*ht  beetioittte  Verstejacrufif^y 
selbst  Pflapsen-Abdru^ke  vor.  Der  Ksikstttn  entliäU  o.  a^  in  4fn  Thä« 
lern  des  Lee^  Bride,  Blackwater  alle  fossilen  Reste  des  Bergksikes,  luid 
ebeiisD  der  ftisiie  Schiefer,  weleher  in  den  tistero  Abtheilang«ii  mit  den 
Kalks lein-lisgeu  wechselt.  Der  uRterlieg^ende  Sandstein  liefert  •PflanMn** 
Überbleibsel,  dem  des  Kohlen^Grbiritres  ähnficb.  Im  sudliehen  Schiefetw 
Distrikt  finden -sieb  mehre  Kupfer«  und  Bleiers-NiederUf^n.  -^  Indes 
Grafschaft  r^roifs,  östlich  von  Pomeroy,  trilt  ein  kleiner  Zug  auf,  der  seines 
Pe4refakteM  svfol^e  dem  Siluriseben  Systeme  sngehöeen  durfte. 

Kiehlung^  der  Gebirge  in  Irland.  Drei  Systeme  sind  bemürlE«* 
bar:  das  gewöhnliebsie  der  Graowacke  von  NO.  gegen  SW.  (hora  4), 
ubereinstimnieiid  mit  den  SchichleH  am  Nitderrkew^  des  Fraiihenwaklä$ 
und. des  FiMel^OebiryeM  \  sm  ausgedelmtesten  ist  dasSyslem  d(&  JUi^di-i 
tung  von  O.  gegen  W.  (hora  7),  übereinstimmend  miX  Sud- Wales  ^  Devon 
und  Belgien  westlich  dea  Maas,  und  rndlich  das  System  der  Richtung 
VOM  NNO.  gegen  SSW.  (hora  2|-)  im  westliehen  Zuge  der  Hebriäen ,  Jjl 
dem  grossen  Thale  der  UucMaude  von  Sckotiiand  herrschend.  Daxjeniga 
System,  welches  in  der  Mitte  von  England^  von  Derög  bis  Narthatnbtmf 
landj  dem  Permiseben  Gebirge  mit  den  Scbiohlen  der  Kohlen  -  GrupfiA 
Form  und  Slellung  gab  (hora  12)  fehlt  gänaliebe.  \' 

K.olilen«Gruppe.  Der  olle  reibe  Sandstein  besteht  gewöbnliob 
zu  Unterst  aus  Quera-Konglomerat  nut  braunlicbrothem,  kieseligem  uni 
alsena^büsaigeai  Bindeiuittel.  Auf  die  untern  Konglomerate  feigen  feint 
komige  Schichten ,  welche  den  Cimrakter  eines  hrsuarotlien  Ssnd8teiiir(g 
annehmen«  Bei  weitem  am  häufigsten  kommt  diese  Formation  a«i 
den  RStidern  der  Grund«Gebirge  zwischen  den  Schiefern  und  dem  Berg«^ 
kalk  vor.  Letales  Gesteia  folgt  überall  auf  den  alten  rothen  Sandateiw 
und  ist  in  Irland  sehr  verbreitet*  Die  ganze  Reihenfolge  seiner  SchidM 
len  —  gelber  Sandstein^  Kalkstein  nnd  Schiefer,  unterc•l^ 
Kalkstein,  unreiner  thoniger  Kalkstein  (Ca//^>,  scbwarzei) 
Schiefer  und  Sandstein,  und  oberer  Kalkstein  —  findet  matt 
saltea  ia  eiosro-  Bezirke  entwiokdt  ]  bald  fehlt  das  eine  batd  das  andere 
GUfd. 

Gelber  Sandstein,  das  tiefste  Glied  der  gsnzen  Reihe,  gewolmr 
lieh  eitt  qnarziges  Konglomerat,  da«  an  einigen  Stellen  Bergkalk-Geschiebo 
enih&lt.  Darüber  h^üt,  anseJmlich  mSditig,  gelblicbgrauer  od^r  weiüsci^ 
SsnAstein,  der  KuwnWn  untergeordnete  Lagen  von  dutvkelgrsuem  Schiefer 
und  Kalk  fihrl ,  so  wie  hin  und  wieder  SrhiHtten  von  unreiner  Kohle» 
Die  doiv:hschn»t(lii:he  Mfiebtigkeilr  des  Ganzen  beträgt  eoo',  stellenwersa 
}edoah  auch  100*'.  Wo,  was  oft  der  Fall»  der  alte  rothe  Sandstein  fehlte 
nht  das  Gebilde  unmittelbar  auf  dem  Grund* Gebirge  oder  auf  Grauf 
wstke. 

Oatcrer  Kalkstein, , der  am  meisten  sasgedehnte  Theil  des  Berg-» 
kalkesy  ia  den    mitllen  und  sudliebeA  GKafacbaflen   votherrscliehd  dk» 


8SS 

Ocbirirt-ObcHlieh«  bildend.  Die  tUHi^u  Sebichtes  sin«!  MNi%  Itirarfi^. 
unrein  und  gehen  allmihlkb  in  dieee  oder  jene  Lagen  des  geiiM*n  Sand- 
•Ceinet  fibcr.  Der  Kallc  ceigt  sieh  donl^el-  iMler  biaulieb-grao  ;  mMiti^ere 
ScbicbCen  erscheinen  sebwars  und  ao  Itryatailiniaeb,  dass  sie  nis  Marmor 
benuttt  werden. 

C  a  I  p  ader  sehwarterSehiefer.  Sehen  Kirwatt  konnte  den  aebwar- 
aen  tboaigen  Kalk  der  Gegend  von  Dyhiim  Cmip,  der  mit  achvrarznn 
Schiefer  «reebaelt ,  welcher  liieren  von  Eise iikiea-haltendem  Tbon-Ei»eu- 
atein  nmachlimat.  Kohlen-Lagen ,  höclmtena  ^"  stark ,  treten  aufh  hirr 
nnf.  Die  Mächtigkeit  steigt  an  der  MW.  -  Kfiete  der  GrafiehafI  l^irim 
bis  2U  170'.  In  einigen  Gegenden  werhsein  die  obern  Glieder  des  nnfrro 
Kalkea  mit  Lagen  von  dankelblaograuem  Schiefer  nnd  geben  nnmeiklirh 
in  Calp  über.  Letzter  fuhrt  bei  ihtbün  manche  Petrefakte,  in  andern 
Gegenden  iat  er  sogar  aehr  reich  davon ;  besonders  Prodnfcten ,  Spiri- 
feren^  Terebrateln,  Rrinoiden,  sowohl  Kronen,  ata  Stiele,  mehre  Korallea 
o.  a.  w.  kommen  vor. 

Obrer  oder  splittriger  Kalkstein,  lichtegraoe,  in  den  obem 
Lagen  mit  Stöcken  schwsrsen  Hernsteins ;  im  Ganarn  von  unbedenten- 
der  Verbreitung,  aber  at(*llenweise  dennoch  bis  zu  9&0'  miehtig.  Die 
fbasilen  Reste  sind  'zum  grossen  Theile  die  iiimlitrhen ,  wie  beim  untere 
Kalk,  so  dsss  die  Unterscheidoiig  beider  Gesteine  schwierig  wird.  Viele 
Höhlen  findet  msn  in  diesem  Gebilde ;  in  einigen  verschwinden  Bärhe 
■nd  treten  auf  derOberfliche  tieferer  Schichten  als  mfichtige  Quellra  wiedrr 
hervor.  In  der  Nähe  zeigt  sieh  der  Kalk  hiufig  mit  regellosen  DotcMiiiC. 
Lagen  verbunden.  —  —  Entschiedener  MiiistoMe  grit  wird  nur  in  den 
Umgebungen  des  Lwtgh  Aiien  getroffen,  wo  msn  ihn  Ifingst  als  das  Cen- 
iSBifjsrAl-Kohlen-Gebirge  ksnnte  —  nnd  in  dem  Schiefer-Distrikt  von  ürnm- 
fiftn  bis  In  die  Nilhe  von  PeUiffoe,  Beide  Distrikte  enthalten  Kohle  nnd 
wurden  desshalb  als  dem  eigentlichen  Koblen-Grbirge  zugeh5rig  betrach- 
tet; sie  sind  sber  in  Jeder  Beziehung  dem  üfjlteton«?  grit  in  Nord-Emg- 
/nnii  gleich  und  enthsiten  Meeres- Versteinerungen  von  den  tiefsten  bis  zu  drn 
obersten  Schiebten,  so  dass  ihre  Trennung  vom  eigentlichen  Koblen- 
Clebirge  keinem  Bedenken  unterliegt. 

Daa  Koblen-Gebtrge  kommt,  den  MHitUute  nngerechnct,  an  serhs' 
verscbiedeoeu  Stellen  in  Irland  vor.  Es  enthftit  Lsnd-Pilanzen  ,  Flnsa- 
MuMchehi  o.  s.  %v.  Dss  LeimHer  Kohlen-Revier  liegt  in  den  Grafarhaf- 
UnKUkfttny,  Carlow  un6  Quem*8  Cottnty.  Die  Schichten  bestehen  aoa 
Kohleniicliiefer,  Thon- Eisenstein  in  Lagen  nnd  Nieren ,  aus  quarzigem 
Sandstein  und  aus  Sandstein-Scliiefer.  Sie  bilden  eine  geseblosseuc  Mulde; 
alle  Schiebten  fallen  vom  Rande  des  Beckens  nach  der  Mitte.  Daa  Siieve-, 
Arda"  oder  T^o/y^rnfy-Kohlen-Revier  bildet  einen  Rucken  hügeligen  Lan- 
dea  von  anaehnlieher  Erhebung '  ober  ^em  Kalksteine ,  welcher  dasselbe 
umgibt,  und  auf  dem  es  ruht.  Im  Allgemeinen  Ist  der  Fall  Winkel  äet 
Schichte»  grösser,  ala  beim  vorigen  Revier*  Zu  den  ansehnlichsten  Re- 
vieren gebort  dss  Munat^;  es  nimmt  einen  bcIrSchtlicheti  Tbeil  der 
Grafschaften  CInrc,   lAmeriekf  Ktrrg  und  €brir  ein.     Die  Lagerunga- 


833 

Vf  rl^ltnisM  »ind  .^ie  bei'jn  Tippirary-J^tvier.  Im  MoMghap-^Rtykr  bei 
Carricknuicro$9  rubt  das  Kohleii-GebiJde  »uf  einer  geringen  Yerbreiluog 
.von  Bergkülk^  die  im  Haupt-Gr»uwacke> Gebirge  vereinzelt  erscheint.  Das 
Tyrone-Rayicr  im  N,  von  Dtmffanaon  ist  zwar  von  geringer  Ausdehnung^ 
es  enthält  aber  eine  grössere  Zahl  bauwürdiger  Flotze,  als  irgend  ein 
anderes,  und  deren  Müchtigkeit  beträgt  3—9'.  Man  findet  in  diesem  Re- 
viere die  Lagerung  der  Flotze  durch  Verwerfungen  ganz  besonders  ge- 
.s.tort  und  zerrissen.  AntiHmJKftviev  liegt  an  der  Nord-Küste,  zu  beiden 
Seiten  des  Vorgebirges  von  Fair  Uead.  Die  dasigen  Gruben  mögen  zu 
den  ältesten  im  Arithchen  Reiche  gehören. 

Obere  Glieder  des  geschichteten  Gebirges.  Sie  bestehen 
in  /r/amf  aus Zeehste in  (Magnesia-Kalk),  aus  buntem  Sandstein, 
schwarzem  Schiefer,  Liaskalk,  Grunsand  und  Kreide  und 
bilden  im  nordöstlichen  Theile  der  Insel  ein  besonderes  Becken ,  dessen 
obersten  Schichten  aus  verhärteter  Kreide  besteben,  welche  mit  einen| 
.mächtigen  Trapp  bedeckt  ist.-  Dieses  Becken  nimmt  den  grössten  Tbeil 
der  Grafschaft  ÄHtrim  und  ansehnliche  Theile  von  Derry,  Tyronp  und 
Vow9\  ein.  Seine  Aussen-Ränder  zeigen  ein  hohes  Tafelland,  welches  sich 
tbeils  aus  dem  umgebenden  niedern  Lande,  theils  \on  der  Meeres-Küste 
an  erhebt.  Besonders  merkwürdig  sind  die  hohen  Abstürze  an  der  Ost- 
Küste  von  Antrim  von  Belfast  bis  Bed-Bay,  und  zu  den  ausgezeichnet« 
Mea  Vorgebirgen  gehören : 

Fair  Head ...  636  Fuss  hoch 

Lurtgethon  .         .         1154    „        „ 

Carrow  murpky         .  819    „        „ 

Garron  point      .         .  764     „        „ 

Bally  gally  Head       .  797    „        „  _ 

Die  Schichten  unter  der  Kreide  sind  gewöhnlich  mit  einer  starken  Decke 
von  Tlion  und  von  Gerollen  überlagert,  entstanden  durch  Zersetzung  des 
Lias,  des, schwarzen  Schiefers  und  rothen  Mergels  oder  von  Abstürzen 
der  Kreide  und  des  Trapps  herrührend.  —  Obwohl  die  Schichten  dieses 
Beckens  durch  die  Durchbruche  und  Überlagerungen  von  Trapp  sehr 
verändert  sind,  so  stimmt  dennoch  ihr  petrographischer  Charakter  im 
allgemeinen  so  mit  jenen  der  gleichnamigen  Schichten  in  England  überein^ 
dass  es  zu  ihrer  richtigen  Bestimmung  kaum  der  Petrefakten  bedurfte« 
Die  obern  Grünsand-Scbichten  gehen  in  Kreide  über;  die  gelbliche  dichte 
Kreide  enthält  sodann  grüne  Körner.  Die  Kreide  Irlands  ist  allein  durch 
ihre  grossere  Härte  von  den  untern  Lagen  dieses  Gesteins  in  England 
verschieden.  In  den  machtigen  Bänken  kommen  oft  rundliche  und  wun- 
dersam gestaltete  Feuerstein- Knollen  vor.  Die  Versteinerungen  sind 
zumal:  Terebrateln ,  Pecten ,  Cirri,  Ammoniten,  Echiniten,  Belemniten, 
Bakuliten,  Spongien.  Die  durchschnittliche  Mächtigkeit  beträgt  gegen  60^ 
—  —  Trapp- Durchbrüche  sind  in  Irland  nicht  auf  den  nordöstlichen 
Distrikt  beschränkt ;  sie  kommen  in  allen  Formationen  des  nördlichen  und 
nordwestlichen  Theiles  der  Insel  vor.  Diese  Durcbbriiche  bestehen  aus 
Gängen  {Whin  dikes)  oder  ans  grossen  ungestalteten  Massen  von  Trapp 
Jahrgang  1844.  53 


8ä4 

tfifil  Vötphfr  (Oi'Att*t«ftf.Portyhyf>,  Wf leb«  f^Mf  ßrrgpe  liildefr  nni 
äeü  fnaiiKig^ti  Gthirgs^rtea  an  Aa8dehntr0g;'  ond  Mächtigkeit  imr  des 
6ranife  nacbsteben.  Viele  der  httieii  worden  bis  jetzt  als  dem  Grund- 
Gebirge  zQgehdrig  betriK^btet ,  als  |tfcich2eitig  mft  Granit.  Die  Gänge 
aber  sinrd  neuer,  ivie  viele  der  gescbieUteten  Gebilde ,  und  wie  bekannt, 
stehen  dlcHelben  auch  der  Kreide  fm  Alter  nach. 

Tertiär-Formationert  sind  in  Irland  nicht  sehr  verbreitet.  Die 
wichtigste  trht  im  SO.  -  Rande  von  Lotrgh  Magh ,  swiseliea  fTtff- 
Uing  Bai  tihfern  Mountjöy  CasiU  in  Tyrone  ond  Sandy  Bny  in  Anirim 
auf.  Sie  nimmt  eine  Länge  von  Id  Meilen  und  eine  Breite  vcm  5  M. 
ein  und  besteht  ins  Thofi  und  Sand,  aus  regellosen  Braunkoiilcn-Lageo 
oder  AUS  fossilem  Holze.  Bei  Clonos  in  Tyrone  liegen  die  Tboit-Scbicbteft 
auf  buntem  Ssudsteitf. 


NfiGt^EHATu:  Gt'ltttit  im  Bas'alte  eiitgeircblosieii  am  Mende- 
hergii  h^\  I4n*  Am  Rhein  <KAi\«t.  und  DßCH.  Arcfriv  XIV,  245  ff.K  Ein 
Granlt^Bf uciiiftdrk ,  ziemlich  eckig,  etwa  8''  hn  Durchmesser,  vTurde  ia 
einer  UKgeffihr  iV  starken  basahiscfien  Säule  getroffen.  Gegen  dea 
Basalt  hin  war  dasselbe  «eharf  abgegrenzt,  aber  durchiu^  mit  ihm  tu- 
«AmMeitgewA^hüeit.  tif  der  untnittefbaren  Ümgebong  des  Granit«  seigte 
sich  die  Basalt-Masse  weicher  wie  gewöhnlich;  der  Granit  h$itt  einige 
Umänderung  erfittert,  6€r  Feldspath  war  cum  Thell  KaoHif-artig  geworden, 
der  Glimmer  zientlich  teritcbUckt. 


H.  V.  Gansaitöe:  übef  Kessel-  ühi  Trfehter-formig^e  Ver- 
tiefungen in  dem  DalPiatUchen  und  lUytüehen  Kusten-Gebirge 
(PotfGEND.  Ann.  LI,  2d7  ff.).  Es  finden  sich  diese  Erschein ungen  bis 
Kärnihen,  Steyermatk  uitd  Kroatien,  Meist  haben  die  Vertiefungen 
geringe  Grosse,  etwa  15  bis  50  Schritte  Inf  Durthmesser;  die  kleinen 
sind  regelmäsfg  kreisrund,  iti  der  Mitte  ^rti  tiefsteti.  Voll  dem  atets  am 
meisten  eingesunkenen  Mittelpunkte  scheint  die  Spsitudg  und  das  Sinken 
ausgegongen  zii  seyn ;  A^wn  dort  siebt  msn  die  von  Seiten-Winden  ab- 
gerissenen Felsstucke  entweder  übereinander  getlifirmt ,  öder  man  findet 
daselbst  in  aoderii  Patten  Öffiiungert ,  die  tti  unterirdischen  Gewölben 
füdren,  defen  Ürtilllhg  und  Sohle  nicht  ^d  ermessen  Ist.  Unzählige  die- 
ser kleinem  Yrichfcr-Vertiefungeil  kommen  irt  dem  besteichneten  Bezirke 
vor,  seltner  die  voii  grösserem  Durclimesser,  wefcher  jedoch  In  itianehen 
li^ällrn  eine  Viertelstunde  und  selbst  mehr  betragen  mag.  Ztt  icn  gross- 
MitiKsteii  gehört  diejenige  Einsenkung,  auf  deren  Gfunde  dsa  berfihsate 
Idria  mit  seinen  ClueCksilber-Grubeii  Hegt.  Bat  so  umfatigrelcheti  Ein- 
Hf'iikungen,  wie  letzte,  erleidet  die  Regelniasigkeit  der  kreisrunden  Form, 
die  ()pi  jenen  kleineren  Senkungen  sosehr  aufrilllt,  bedeutende  Beschrän- 
kungen. Die  gpsnmmte  merkwürdige  Erscheinung  mit  Sicherheit  tti 
^tklurcn  ,    durfte    schwer    möglich    aeyn ,    vefschaffte    uns    nicht    eine 


835 

TcrkiUaUsmfiaig  sebr  neue  Begebenheit  den  ScUutsel  dasn;  nSmlicli  daf 
lang  andauernde  £i-db4?ben  in  Calabrien  im  Jahr  178a.  -^  Unter  den 
vielfachen  Äuderung^en ,.  welche  die  Oberflache  der  betroffenen  Provins 
qrlitt,  aeicbnen  aich  häufig  wiederkehrende  Risse  aua,  die  aterntormig 
Ton  einem  Punkte  nach  allen  Seiten  hin  den  Boden  mit  vieler  Gleich* 
förniigkeit  apalteten.  In  andern  Fällen  waren  die  geborstenen  Mitteltheile 
aolcher  Risse  eingesunken,  mehr  oder  weniger  kreisrund,  Tricliter-Rirmig. 
Auch  die  Umgebungen  von  Zirkmi%  gehören  hierher.  ZirknUx  liegt 
in  einem  Tliale,,  das  von  N,  nach  S.  zwei  Stunden  lang  und  von  O.  nach 
W.  eine  Stunde  breit  ist.  Der  Beden  dieses  Thaies  ist  meialena 
eben.  Nur  gegen  0.  bebt  er  aich  ein  wenig;  dort  auf  einer  Anhob« 
liegt  daa  Namen  verleihende.  Örtchen.  Gegen  W.  aber  iat  die  Thal. 
Ebene  am  tiefsten  gesenkt  und  an  ihrer  westlichen  Umgränzung  stel- 
lten zerrissene  Felswände  steil  auf.  Diese  ganze  Thal  -  Ebene  ist 
mit  kleinen  triehterförniigen  Senkungen  durchbrochen ,  am  häufigsten 
jedoch  im  tiefer  liegenden  Theile^  den  man,  wenn  er  sich  mit  Waa- 
aer  füllt ,  ZirknUier-See  nennt.  Der  Verf.  befand  sich  dort  während 
der  ersten  September-Tage  1839»  Die  vorhergehenden  Sommer  -  Monate 
waren  im  Ganzen  trocken  gewesen,  und  iu  Folge  dessen  erblickte  man 
aus  der  Entfernung  im  Zirkniizer  See-Thale  kein  Wasser,  nur  Wiesen- 
Grund.  Daher  hatte  man  auch  gewagt,  einen  Theil  dieser  Flachen  init 
Sommer -Früchten  zu  bestellen.  Nun  aber  war  seit  4  Tagen  Regen* 
Wetter  eingetreten,  und  man  erwartete  den  See  binnen  Kursem  in  seinem 
ganzen  Umfange  (etwa  2  Stunden  lang  nnd  i  Stunde  breit)  hervor- 
treten zu  eehen*  Der  Eintritt  des  Wassers  geschah  von  unten  her  dtfrcb 
die  mehrerwähaten  trichterförmigen  Senkungen.  Verschiedene  derselben 
waren  damala  noch  durchaua  trocken  und  selbst  auf  ihrem  Grunde  konnte 
mau  nodt  kein  Hervordringen  des  Wassers  bemerken.  Andere ,  je  nach 
ihrer  tieferen  oder  höheren  Lage,  fingen  an,  sich  allmählich  von  unten 
Iteiauf  zu  füllen;  noch  andere  waren  bereits  gefällt,  auch  überfüllt,  so 
dasa  aua  einigen  das  Wasser  über  die  benachbarten  Theile  des  See* 
Bodens  sich  schon  verbrettete,  aaa  einem  sogar  mit  vielelr  Gewalt,  indem 
sich  das  nberströmcnde  Wasser  in  eine  andere,  einige  Hundert  Schritte 
entlernte,  tiefer  liegende  Grube  sturste,  wodurch  ein  stark  rauschender 
Strom  entstand,  der  nur  auf  einem  Fahrzeuge  überschritten  werden  konnte, 
welches  zu  dem  Ende  hier  stets  liegt,  auch  wenn  kein  Wasser  vorban* 
den  ist  —  Es  sollen  die  dortigen  Wasser-Erscheinungen  an  keine  Perio- 
dizität gebunden  s.eyn ,  sondern  lediglich  von  der  Witterung  abhängen, 
und  daher  freilich  in  den  nassen  Jahreszeiten,  wenn  auch  nicht  beatimmt, 
doch  .häufiger  wiederzukehren  pflegen.  Das  Nämliche  beobachtete  bereits 
pARTScn  auf  Meleda,  Ohne  Zweifel  ruht  daa  ZirkMt%er^T\^9\  auf  Höh- 
len, wie  sie  in ^  jener  Gegend  allgemein  verbreitet  sind.  Diese  unter- 
irdischen Gewölbe  liegen  jedoch  bei  Zirknit%  so  tief,  dass  grosse  Wasser- 
Massen  in  ihnen  wohl  stets  vorhanden  seyn  mögen.  Die  obere  Decke 
dieser  Gewölbe ,  das  Thal  von  ZirkmH%  bildend ,  ist ,  wie  oben  gesagt, 
ausserdem  durchbrochen«    Wenn  nun  jener  aubterrane  See  durch  stärkere 

53* 


630 

ZuflfisKf ,  fiam^ntlieh  bei  anbaltcndcm  R«g;Mi ,  6ie\gi ,  so  tritt  er  dardi 
die  oberen  Öffiiufigen  hervor,  und  dann  bildet  »ich  der  sog^tMiannte  Zirk^ 
hÜzer  See.  Genau  genommen  beAtetien  tn  solcher  Zeit  zwei  See'n  über 
einander,  ein  ober^  and  ein  unter-irdiseher;  zwischen  beiden  liegt  dann 
ein  durchlöcherter,  Sieb-ahnlicher  Boden. 


H.  R.  Goppbrt:  'die  Holz- Arten  in  der  Braunkohlen-artigen 
Ablagerung:  im  Ägger-  u  n  d  i  m  Wiese^Thale  (Kakst.  und  Dech.  Arch. 
t844y  XVItl,  527  —  529).  Der  Thon  der  tertiän*n  Brannkohlen-Forma- 
lion  ist  wenigstens  in  Schlesien  immer  braun-  oder  srhwäralidi-grao  und 
riecht  bei'm  Erhitzen  bitominuti.  Der  zu  den  erwähnten  Holzarten  ge- 
hörige ist  aber  nur  w(>iRKtirhgrau  und  ohne  bituminösen  Geruch ,  wie 
man  ihn  chcnfolls  in  Schlesien  mit  verschiedenen  Holz-  und  Blatt-Einschiös- 
sen  lebender  Allen  als  jüngere  Formation  öfters  findet.  Die  Holzer  sind  von 
Quo  reu  8  pe  du  neu  lata,  durch  gerbsaurrs  Eisen  schwarz  sefärbt,  von 
Fagus  sylvatica  und  Taxus  baccata;  damit  kommen  Fruchte  von 
F^in US  sylvestris  (nicht  P.  larix,  wie  mau  angenomman  hatte)  and 
Corylus  avellana  vor. 


H.  R.  GöppI^rt:  zur  Bildung  der  Kohle  auf  nassem  Wege 
(das.  529—531).  Diese  schon  ältere  Annahme  des  VfV.  u.  A.  wird  dnrrh 
tieue  Beobachtungen  bestätigst.  Er  fand  in  den  Brannkoblen-Werken  z» 
Grünehei'g  in  Nieder-Schlesien  einige  Stficke  fossilen  Koniferen-HolzM, 
welche  jedes  Lagen  von  ganz  schwarzer  glänzender  Kohle  in  Abwech- 
selung mit  gebräunten  enthielten.  —  Ein  in  schwarze  Kohle  verwandel- 
tes Stuck  des  Bernsteiii-Baunies,  zwischen  Roh-Bernstein  gefunden,  zeigt 
auf  der  Oberfläche  wie  zwischen  den  Jahres-Rinc^en  überall  gelben  durch- 
sichtigen Bernstein  abgplagert,  und  bei  mikrosikopi'«cher  Betrachtang  sieht 
man  im  Innern  zwischen  den  Holz-Zellen  die  mit  nnzersetztem  Bernstein 
erfällten  sog.  Harz  Gefässe ,  —  obgleich  der  Bernstein  schon  Ton  einer 
viel  minderen  Temperatur  zersetzt,  als  das  Holz  verkohlt  wird.  —  Die 
in  allen  Braunkohlen-Gruben  vorkommende  freie  Schwefelsaure  tragt 
zweifelsohne  viel  zu  solcher  Verkohlung  des  Holzes  bei.  Der  Vf.  besitzt 
'einige  Stucke  von  glänzend  schwarter  Kohle  verwandelten  Kiefern- 
Holzes,  welchem  diese  Umwandlung  fern  von  jeder  hohen  Temperatur  an 
Ausgange  des  Gift  Fanges  des  Arsenik-Werkes  zu  AUenberg  in  SchieitieB 
erfahren ,  wo  es  zu  einer  Verkleidung  gedient  hatte.  Offenbar  ist  sie 
den  schwefeligen  und  schwetelsauren  Dämpfen  zuzuschreiben,  welche 
sich  daselbst  bei'm  Rösten  der  Schwefel-hattigen  Afsenik>Erze  entwickeln. 

NÖGGeRATii  bestätigt  in  einem  Anhange  diese  Beobachtnngen  durch 
niiilre.  In  der  Rheinischen  Braunkohlen- Formation  l>ei  Bomi  «m  der 
ihirdi,  zu  Friesdorf f  zu  Walberberff,  bei  ßrühi  u.  a.  sieht  man  überall 
Stamm-Reste,  worin  PartieNi  schwarzer,  sog.  mineraUsii ter  Holskohle 
zwischen   bituminösem   Holz    enthalten    und    zugleich    sehr    baufim^   von 


887 

Scliwefrlkies  uimI  Oyp8  duiclidrtiiig^rii  «iiici.   8pällii'((('r  Gy|>«  uA)»i:lilii*8sC 
2uwetleu  gauB  die  völlig  verkolilteti  Pa^tic'ii. 


Deaou:  Beob«cIituii*(eu  über  die  alij>eruiidel<MiTii eile  der 
Berg; -Seiten  i'ii  der  ^vhwt'ilz  und  Folg;erun;>;eii  über  die  er* 
ratischen  Blocke  (Compt  rettdus  ^  1844,  XVIIt,  305—307).  Die 
Besteigung;  einer  Anzahl  von  Berg-  Spitzen  In  den  Berner  Alpen  hat 
eleu  Vf.  überzeugt,  das8  alle  die^e  „Crgebirgs^'-Hohcn  ,  aus  (jneiss  wie 
aus  Granit  bestehend,  von  2800"* — 2900™  an  aufwärts  in  scharfe  Kanten 
und  Spitzen  ausgehen,  niächti<j;e  Verschiebungen  erlitten  haben  und  tief 
zerspalten  und  in  BInke  zerfallen  sind,  wahrend  unterhalb  jener  Grenze 
die  Seiten  der  nämlichen  Berge  gewöhnlich  frei  von  abgesonderten  Blöcken 
ftind,  so  dass  das  feste  Gestein  überall  in  den  bekannten  polirlen  „Bauch- 
|r(i8talten*^  an  der  Oberfläche  erscheint.  —  Geht  man  in  weniger  hoch 
ansteigende  Theile  der  Gebirgs-Ketten  über,  so  sind  die  meisten  Gipfel 
abgerundet  und  nur  noch  einzelne  gezackt  ;  die  Blocke  fehlen, 
wenn  sie  nicht  von  andern  Orten  hergekommen  sind:  das  Stedelhorn 
und  den  Grimsel-Pass  ausgenommen,  welche  liber  2600—2700™  Höhe 
noch  mit  zahllosen  Blöcken  bedeckt  sind.  Verfolgt  man  nuu  auch  mit 
den  Augen  die  obre  Grenze  der  polirten  Felsflächen  an  den  Seiten  des 
ilar-Gletsehers  und  weiter  hin,  so  sieht  man  sie  über  den  meisten  jener 
niedrigem  Bergspitzen  wegziehen;  nur  die  des  Siedelhurus  und  einiger 
andern  bleiben  darüber.  Es  ist  daher  wahrscheinlich,  dass  eine  und 
dieselbe  Ursache  die  Berg-Seiten  geglättet  und  die  Fels-Blöcke  davon  hin- 
iveggefuhrt  hat,  dass  aber  vorher  alle  Berg-Spitzen,  «vic  noch  jetzt  die 
liöchsten,  mit  Felsblöcken  bedeckt  gewesen  sind.  Da  man  nun  ferner 
weiss,  dass  die  obere  Grenz«  der  polirten  Felsflächen  von  dem  höchsten 
Punkte  an  unter  1^  ungefähr  nach  den  niederen  Gebirgs-Gegenden  und 
bis  in  die  grossen  Thäler  hinabfällt,  so  darf  man  auch  erwarten,  in  den 
niedrigen  Gebirgs  Gegenden  die  Felsblöck«^  noch  an  ihrer  Stelle  zu  flu- 
den,  wie  man  es  im  ReussThale  zwischen  Andermatl  und  A  msley  »ichii 
aber,  wenn  die  Hypothese  richtig  i^t ,  in  noch  niedrigeren  Lagen  auch 
ausserhalb  der  Alpen  fiuden  muss.  Die  Felsmeere  des  Schwarzwatdes 
scheinen  dem  Vf.  dalier  über  den  dortigen  oberen  Grenzen  des  erratischen 
Agens  zu  liegen  [siso  keine  Moränen  zu  scyn],  da  sie  ja  nach  Fromherz 
fast  immer  die  Höhen  des  Gebirgs  einnehmen.  Diese  Erklärung  schient 
ilün  mindestens  vahrschcinlicher  als  die  von  F)\0]Iihbrz'  u.  A.  ,  welche 
fliarin  nur  die  Folgen  heftiger  örtlicher  Erschütterungen  erblicken,  welche 
die  Berge  in  Bewegung  gesetzt  hätten  und  mithin  doch  die  Seiten  uqd 
lieferen  Theile  nicht  verschont  haben  würden.  [Der  Vf.  scheint  aber 
zwei  Dinge  zu  verwechseln :  den  Ursprung  der  Blöcke  ,  über  welchen 
sieh  seine  Hypothese  ja  nieht  verbreitet,  und  die  späteren  Wirkungen 
auf  diese  Blocke,  welche  Fromhbrz  dem  Wasser  und  nicht  den  Gletschern 
zuschreibt,  weil  im  Schwarzwalde  die  Schliff-Flächen  und  die  Muräueu 
nicht  vorkooimen,  die  auf  einstige  Gletscher  schliesseu  lassen.] 


888 

W»  pRAfveiN :  Bemrrkmiv:«!!  übrt  Afrikafifsrh^n  Ottano 
{LoHd.  Edinb.  Pkiioi.  Mag,  1844  ^  XXI V^  470~474).  Et  und«!  «idi 
•uf  einijs^n  kleinen  Inseln  in  der  Nähe  von  Anffra  Pequeüa  so  der 
West-Kilfite  Afrika'»  zwischen  26®  nnd  ST**  S.  Br.  in  20' -30'  mächtigen 
Lat^ern.  Die  nachher  untersnchte  Probe  ist  aus  20'  Xi<*f«**  Srhon  sind 
Schiffe  von  mehren  Tausend  Tonnen  Ladung  aoogelaufen  und  andere 
laufen  lS|;1ich  aus ,  um  solchen  Guano  su  holen  ;  da  der  Weg  dahin 
nur  halb  so  weit  ist  als  nach  den  Peruanischen  Inseln  und  aaeli  die 
Pentanische  Abgrabe  von  3  Pfund  auf  die  Tonne  nicht  stattfindet ,  so  ist 
der  Afrikanische  Guano  viel  wohlfeiler  und  wird  in  Bristol  bereits  um 
8  Pfund  die  Tonne  verkauft.  Es  ist  ein  nasM-chokoladebraunes  Pulver 
mit  zahlreichen  Theilchen  einer  weisslichen  Substanz  durchmenert ;  nicht 
nach  Harn,  doch  stark  nach  Ammoniak  riechend.  Unter  dem  Mikroskop 
kann  man  keinerlei  Krystalle  darin  entdecken ;  dag^egen  enthalt  er  viele 
Pflanzen-Reste,  welche  sich  zum  Theil  in  einem  Zustande  der  Zersetzani; 
befinden ,  aber  noch  eine  grüne  Farbe  nnd  in  den  Zellen  StSrkmehl- 
Kfisrelcben  zeigen,  ferner  braune  und  weisse  Federn,  Trümmer  von  Eier- 
schalen und  Fisch-Knonhen.  Ans  der  wässrigen  röthlichbraunen  Aof- 
ISsung  sehiessen  schon  bei  schwacher  Verdunstung  viele  Krystalle  von 
Ammoniak-  und  -Magnesta-Tripel- Phosphat  an.  Die  Zerlegun«^  ergab 
zuerst  a)  0,0550  einer  Säure,  die  man  anfangs  für  Harnstlure  hielt,  nach- 
her aber  grÖi^stentheils  als  der  Humnssaure  nahestehend  mit  et%vas  Harn- 
säure  nnd  ExtraktivstoflT  erkannte.  Dann  erhielt  man  b)  nach  Yarren- 
TRAPP^s  und  Willis  Methode  0,0970  Ammoniak.  Die  ganze  Zusammen- 
setzung bestand  nach  den  Zerlegungen: 

Nach  W.  Fravcu*  Nach  IIbk* 

Zerlegong.  (Probe  vom  nämlichen  Schiffe). 

Fluchtige  Salze,  als  oxals.,  koh-  Zersetzte,  zerbrennlirhe  Thier- 

lens. Ammoniak,  Chlor-Ammo-  Materie ,  ^  wobei  0,030  Harn- 

nium  u.  zerbrennliche  organ.  säure      .......     0,370 

Materie  (eiuschliessl.a  und  b)  0,426       Ammoniak     hauptsächlich     mit 
Phosphors.  Kalk- u.  Talk-Erde  0,224  Phosphors,    und    nur  1^5  mit 

Wasser 0,271  Kohlens.  verbunden     .     .     0,095 

Sand  in  Salpeters,  unauflöslich  0,008      Phosphors.  Kalk  u.  Talkerde     0,185 

(Phosphors.,  snizs.  und  etwas  Feuchtigkeit 0,285 

schwefeis.)     Alkali  -    (meist  Kieselerde     .»•».•     0,005 

Kali-)  Salze  .  ....  0,071  FixeAlkali-(meistKali)  Salze  0,060 
Beide  Analysen  atimmen  mithin  so  genau  uberein,  als  es  bei  solchen 
heterogenen  Gemengen  nur  zu  erwarten  ist.  Sic  beweisen  aber  auch,  dass 
der  Afrikanische  Guano  voti  Peruanischen  und  Chitesischen  lieträchtiich 
abweicht  und  insbesondere  den  zersetzenden  Einflüsse»  der  Atmosphäre 
und  des  Wassers  mehr  ausgesetzt  gewesen  ist,  während  sieb  dieser 
mehr  in  einem  Zustande  von  Fossilisatisa  befbidet.  . 


*    Ziuatx  der  Herausgeber  des  Philosophical  Magazine. 


89» 

Drr  Vf.  Icomml  hier  auf  itas  ErgeUnijij.  drr  Untcritucliiittg  «tnrs 
Am^riktunscken  Guano*«  dufeb  FRiTKaeuB*^  zurärk^  wflrbrs  sei;»!,  4Mn 
•tK*li  uaier  den  AmerikauUcken  Guano'«  f$roiiae  Uulciscliiede  in  dec 
Mischung  und  mithin  in  ihrem  Werlba  aU  DunKerstoff«  stattfinde».  £• 
WJir  eiji  trockene«  grohen  Pulver,  dazwischen  noch  einige  grössere  kom* 
|>akle  Theile ,  von  gelblichhrauner  Farbe,  au  welchen  man  erkennen 
koiinte,  daas  4ie  ganze  Masaa  anfänglich  au«  dünnen  und  meisten« 
W^llenföroMgen  Schiebten  «usamroangeaetzt  gewesen  ist.  Diese  Schichten 
»iud  vott  zweierlei  Art,  die  einen  braanlichgelb  und  hauj|>t8ächlich  au« 
bamaaiwe«!  Anmioniak«  die  undeivo  JtonipAktar,  schwärzlich  grau  oder 
dufikelbraan  and  vorzugsweise  aus  Thon  gebildet;  beide  wechsellsgerii 
Uttregeliuasaig  uad  in  sehr  unbeständiger  gegenseitiger  Alachtigke.it  mit> 
•inander}  alle  jedoch  sind  von  ein^r  waisslichen  Rinde  überzogen}  weicht 
nleJU  Jeichl  mit  Wasser  abgewasahea  werden  kann.  Diese  Rinde  br- 
siebt  au«  harnaaurem  Ammoniak  und  beweii«et  ausser  allem  Zweifel, 
d#a«.  diea«jr  Guano  seinen  jetzigen  Zustand  unter  Wassrr  erlangt  liaf» 
Federn,  Wirbel  u.  a.  Knoeheo-Stocke  von  Fischen  kommen  häufig  darMf 
vor;  auch  Pflanzen-Theile  und  einige  Samen.  Die  feuchte  Masse  liefert 
0,37 — 0,59  wasserfreie  Harna&ure,  dann  Thon,  phosphorsaure  Erdsalze 
a.  9,  w.  Au«  dem  Vorkommen  der  orgsnischen  Reste  und  der  Zwischen- 
Lagerung  der  thonSgen  Schichten  ist  es  llar,  dass  dieser  €hiano  so  nicht 
unmittelbar  von  Vdgeln  abgesetzt  worden  seyn  kann;  die  so  fest  sn- 
hängende  Rinde  von  hsrnsaurem  Ammoniak  ^  r.eigt  mit  Bestimmtheit  die 
Mitwirkung  des  Wassers  aa.  Um  sich  die  Bildung  dieses  Guano  zv 
erklären  ,  denke  man  aich  ein  thoniges  Gestade ,  bei  der  Finth  fibet* 
schwemmt  und  bei  der  Ebbe  Irocken ;  dahinter  einen  See,  in  welchen  «Ke 
Fluth  eindringt,  und  endlich  Flüge  von  Seevogeln,  welche  auf  dem  Ge- 
stade zur  £bbe*Zeit  einfallen,  um  die  dort  anrCickgelassenen  Seethiere 
aufauzehren,  und  ihren  Kotb  surucklassen  9  der  wöhreod  der  Ebbe  au^r 
trorknet«  Dia  wiederkehrende  Fluth  fuhrt  den  losen  Then  Aie  Exkre* 
mente  ■<  a,  w.  in  das  Beeke«  ,  wo  sie  die  sehwerern  Theil«  ^  wie  das 
barttsaura  Ammoniak  und  die  Thon^Theile  in  ruhigeres  Wasser  nieder- 
faJlen  l&sst,  indem  das  Salzwasser  nur  einen  geringen  Theil  des  ersten 
(weil  es  selbst  ursprüiiglich  schon  eine  konkrete  BeschsAenheit  besitzt) 
auszasiehen  im  Stande  ist,  welcher  dann  beim  jedesmaligen  Verdunsten 
des  Wassers  in  dem  Becken  einen  neaen  Überzug  über  den  letzten 
Niederschlag  bildet  und  denselben  zugleich  durchdringt  und  mit  den 
Harn-Lagvn  verkittet. 

Da  nun  der  Afrikanische  Guano  (statt  0,50)  kaum  eine  Spur  von 
Harnsaure  enthält,  so  mnsa  er  einer  ganzlichen  Zersetzung  unterworfen 
gewesen  seyn,  ohne  jedoch  eine  Auswaschung  wie  der  von  Faitzschb 
seriegte  erfahren  zu  haben,  indem  er  doch  über  0,60  auflSslicher  Bestand- 
theil«  bat. 


*   BtiUt.  demd,  «f.  Peleriiw  I,  na.  #. 


840 

J.  Davy:  Bemerfcuiig^en  fiber  Süfdamerikamnrken  und  AfirUn- 
nhichen  Guano  (James.  Bdinb.  Journ,  1844,  XXXVl,  390— 2»«).  Johh 
Rak  in  Lit'>t*rpooi ,  dessen  Sohn,  als '  er  noch  in  der  Schule  war,  in 
Journal  eiueK  Amerikanischen  Walfisch fSngers  das  Vorkommen  voo 
Guano  an  Afrikanischen  Küsten-Stellen  angedetitct  f^efandeti  und  viirigea 
Jahr  anf  Wiedereutdeckuui;  derselben  ausigegaugen  var,  ist  der  Ein- 
fcibrer  des  Afrikanischen  Guano.  Dieser  findet  sieh  nur  aaf  eiolgen 
kleinen  Inseln ,  und  der  vom  Verf.  untersuchte  insbesondere  ist  von 
einem  Inselchen  entnommen,  welches  3  En^l.  Meilen  von  der  SW.-Köste 
Afrika^s  entfernt  ist  und  1  Meile  Urtifang  hat,  ein  naekter  Fels  ohne 
die  mindeste  Spur  von  Vegetation.  Die  einzigen  Bewohner  sind  Pinguins, 
welche  nicht  fliegen  können  und  den  Menschen  nicht  scheuen«  Der 
Guano  liegt  dort  bis  20'  tief.  Es  scheint ,  dass  auf  einige  Hundert 
Meilen  längs  der  Käste  hin  kein  Sfisswasser  vorkommt  und,  wie  an  der 
Peruanischen  Küste,  kein  Rogen  fallt,  so  dass  der  junge  Rab  mit  seinen 
Geführten  kaum  dem  Tode  des  Verdurstens  entging.  —  Der  Ptfrifaitssdbe 
Guano  kostet  12,  der  Afrikanische  8  Pfund  die  Tonne. 

Die  vergleichende  Analyse  ergab  für 

Amerlk.  AfrIK»  a. 
Aoimoniak-Oxalat,  -Diphosphat  und  Muriat,  nebst  Thier* 

Materie 412  .  .403 

Kalk-  und  Talkerde-Plüosphat,  etwas  Gyps  und  Quarz-Sand     .290  •  .283 

Kochsalz  mit  etwas  Kali-Sulphat  und  -Sesquikarbonat        .038  .  .064 

AmmoniakLithat 190  .  .000 

Wasser  und  Ammoniak-Sesquikarbouat         ...        .080  .  .253 

1.000  .  I.OOO 

Diese  Analyse  des  Amerikanischen  Guano  stimmt  daher  fast  gans  mit 
der  VÖLKEL'schen  uberein ;  nur  dass  er  0,07  Oxalsäure  Kalkerde  fand, 
wovon  hier  aller  Sorgfalt  ungeachtet  keine  Spur  entdeckt  werden  konnte. 
Der  Afrikanische  unterscheidet  sich  nun  von  ihm  dadurch,  da»»  er  dareh- 
BUS  kein  Ammoniak-Lithat  oder  -  Urat ,  dagegen  aber  Seafquikarbonat 
enthält,  was  in  Betracht  seines  Ursprunges  durchaus  unerwartet  seyn 
mttss,  da  der  Vogel-Harn  haoptsftehlieh  aus  Ammoniak-Lith»t  besteht* 
Die  Erscheinung  ist  so  zu  erklären,  das  das  „Lithic  Acld^',  welches  den 
Harn  bilden  half,  im  Verlaufe  einer  langen  Zeit  in  oxalsaores  Aromoniak 
versetzt  worden  ist,  wie  denn  auch  die  in  denselben  Guano  eingeschlos- 
senen  Federn  Zersetzung  zeigen.  D.  zerlegte  den  Harn  der  Gans,  der 
Taube,  des  Huhns,  derMöve,  des  Pclikan's  und  des  weissköpligen  Adlers 
(die  3  letzten  mit  Fischen  gefuttert)  in  möglich  reinstem  Zustande  und 
fand  alle  zusammengesetzt  aus  Ammonak-Lithat  mit  etwas  Kaik  •  und 
Talkerde-PlioMphttt ,  in  einem  oder  anderem  Falle  noch  mit  ein  wenig 
oxnIsaurerKalk.  und  Talk-Erde,  doch  ohne  Spur  von  ox-ilsaurem  Ammoniak.; 
daher' denn  Libbig's  Meinung  gerechtfertigt  erscheint,  dass  dies«  im 
Guano  so  häoßg  vorkommende  Substanz' djireh  Zerseisuag.  des '„Iiithie 
Acid'^  und  eine  neue  Verbindungs-Weise  seiner  Theile  unter  Absorption  von 


S41 

Siitserfitoff  «M  4fr  Lnft  *|t«tiilaltt  Mvtr^e  ,  was"  auefa  dnige  In  dieat r  Ab- 
stellt angralfUte  Verauclie  bfKl&tigIrn. 


Senkunp^  dea  Spieg^ela  de»  Kaapitcben  ATeeres  (BBAOHAUa: 
Aiinakn  der  Erd-,  Vdllrrr-  mid  StaatetKKnnde,  i84S,  c,  I,  192t-193>. 
Die  Angabe  di»r  Ins^rn  auf  der  Scf-Karte  KoLOfTKinV  stimmt  mit  ihrer 
ji^tzigeii  Gestalt  nicht  nherriii.  Das  Meer  ist  in  den  letzten  30—40 
Jahrrn  ziemlich  hedeotend  gefallen,  was  besondera  in  drai  weniger  tiefen 
nordöstlichen  Tfieite  bemerkitch  hi,  Meerengen  siad.  aosgetroefcnet« 
Btiditen  mit  Sand  zugeweht  worden,  neue  I3ntiefen  haben  sich  gebildet, 
nivd  an  der  Stelle  der  früheren  sind  Inseln  entstanden.  Die  Insel 
KuMy  ist  auf  der  Karte  als  sumpfig  angegeben  nad.  ist  jetzt  trocken ; 
ilir  nonitieher  etwa  2  Weratc  langer  Ausläufer  unter  dem  Wasser  ist 
fiher  daanelbe  emporgestiegen,  und  ein  anderer  Ausläufer  ist  gegen  JSO« 
entstanden,  zwischen  welchem  und  dem  Ufer.nurieiiif.srhiaales  Fahr- 
waaser  vorbanden  ist. '  Die  Tiefe  beträgt  anei|tbalbea  amrl  Klftr.  weniger 
ala  KoLOTKiN  angab. 


HoMMAiRE  DB  HüLb :  ubeV  den  Urstprüirg  der: Salzaea'n.d es 
Kaspischeu  Meeres  {Bullet.  ffM.  tS4a,  XIV ^  26i— 267).  An  de» 
Küsten  des  Kaspischeu  Meeres  gibt  ca  eine  Menge  runder  und  ellipt^ 
acher  Salzsee'n  ,  d«*ren  Umfang  selti*»  über  3000^4000  Meter  beträgt, 
Sie  habeil  k<«ine  Zuflüsse  noch  Quellen«  Wenn  es  im  Frühling  uivd 
Sommer  regnet ,  sq  löst  das  Regenwasser  das  Salz  aus  dem  Sehlamme 
ihres  Grundes  auf  und  setzt  es  dann,  indem  es  verduitstpl,  in  leiner 
Gestalt  ivfeder  ab;  und  so  wird  es  ifuit  gewonneit.  Ini  Gauvt.  it^fracA^ii 
kennt  man  120  solcher  See'si,  von  welchen  jedorh  nur  32  ausgebeutet 
werden  und  jährlich  214,010,360  K flog  ramme  Salz  liefern.  Um  Ki^tiur 
im  Gouvt.  des  Kattttasns  werden  von  21  SaUsee'n  18  ausgebeutet  und 
liefern  15,230,000  Kilogr.  jährlich.  Der  ganze  Boden  Jangs  dem  Kaspi* 
sehen  Meere  von  der  Wolga  bis  zum  Terek  ist .  so  stark  mit  Salz  im^ 
f^rfigiffrt,  däss  liur  einige  Salzpflanzen  da  wacliseu.  Man  hat  diese  Sala« 
Ablagerongen  schon  lange  von  der  ehemaligen  gröaaeren  Ausdehnung 
des  Kaspischen  Meeres  abzuleiten  gesucht ,  welches  dann  bei  seinem 
Ktickzuge  eine  Menge  kleiner  See-Becken  zurückgelassen  hatte,  deren 
Wa!%scr,  durch  fortwährende  weitre  Austrocknung  (in  Ermangelung  voo 
Zuflüssen)  immer  konzentrirter  werdend,  endlieh  jene.. Salz  Absätze  an 
den  tiefsten  Stellen  ihrer  Becken  zurückgelassen  Jiätte.  Andreossy  u.  A. 
haben  gegen  dfesc  Ansicht  eingewendet ,  dass  dann  diese  See'n  längst 
vollständig  ausgebeutet  seyn  musalen.  Indessen  hat  der  .Vf.  die  Tiefe 
und  Ausdehnung' eines  jenör  ehemaligen  Becken,  nämlich  dasjenige, 
welehes  den  S^e  von  Dapmiftskoi  umgibt ,  gemessen,  aus  welchem  sieb 
allmählich  daS  immer  konzentrirtere.  Salztvaaacr  In  den  jetzigen  Salzsee 
zusammengezogen  und  das  Salz  abgcsezt  haben  rauas,  und  hat  gefiiadeii, 


84S 

ditff  dh»  Im  jnmn  niriickfebliftb^M  Btwumr  Bwi*  tea««  »Dtkallea 
babrn  niässe ,  um  nicht  nur  schon  seit  34100  Jahrrn  {ftlirlicii  |>  seracr 
wtrkiirh«a  4,680.000  Kilog;.  betra]^en4«n  und  offenbar  rrst  in  den 
letzten  Desennien  durch  schnell  Terniclirte  Bevölkerunip  «nd  eröffnete 
Handelswcg^e  cur  jelziKen  HSbo  i^eateigerten  Ertragn  an  livleni,  ao«idern 
mmtU  ttocb  an  1000  Jahre  in  setner  Jetsigen  Stirke  s«reicben  wArdo^ 
daher  denn  anch  erklärlich  wfire,  warum  man  in  den  letzten  Jahraelmten 
nllfin  eine  Abnahme  de«  Ertrafcs  nicht  bemerkt  halte. 

Was  der  Vf.  nun  an  diesem  See  gefunden,  das  hftit  er  «neb 
Mif  all«  andern  ki  oben  «rwibnter  Gegend  för  amrendbar.  Freilich 
mdüite  dann  auch  das  Waaser  des  Kaspiaehen  Meeres  scibal  salziger 
ieyn,  als  daa  gewöhnliche  Seewasser,  was  durch  eine  Analyse  H.  Rosb's 
(Pononrai.  Annal.  1SSS,  XXXV,  186  ff.)  nicht  beatfitigt  wird,  ▼ielleicht 
iinr,  weil  man  das  aoatysirto  Wasser  ad  nahe  ün  der  Mnndnog  eines 
PInsses  geschöpft  hatte.  Auch  ronssten  sich  wohl  in  jenen  Vortieliiiigen 
Seemnsrheln  finden:  «nd  in  der  Thal  hat  das  nnch  im  Kanpiscbeü  Meere 
lebende  Cardiuni  triangalnm  im  VsRitEUiL'a  aeiaa  Scbaalen  dort 
zurückgelassen. 


J.  L.  Hatss:  über  den  wahrscheinlichen  Eioflanii  der 
tehwimmenden  Eisberge  Hof  das  Drift  <Silu«.  Amer.  Jottr», 
1844,  XLVlj  310—319).  Ein  von  der  letzten  Geologen-Vereammlang 
aufgegebener  Bericht,  z«  welchem  über  80  Peräonen,  vorzfigUeli  Sehiff«> 
Kapiline  von  der  Sudsee  Robbenschläge rei  und  Walfiscbfang  und  von  den 
Labradorischen  Fischereien,  verhört,  auch  gedruckte  Nachrichten  benutzt 
worden  sind. 

1)  Wss  die  Bildung  und  Ablösung  der  Eisberge  von  4en 
polaren  Gletschern  betrifft,  welche  im  Ganzen  dieselben  Ersclieinungen 
Wie  die  der  Alpen  zeigen  und  auf  gleiche  Weise  Sdiutt,  Steine  and 
Blöcke  In  und  auf  sich  fortfuhren ,  so  bietet  der  Auszug  des  Berieliles 
nichts  Neues  dnr.  Doch  melden  Augenzeugen,  dass  die  AbIGsnng  eines 
Gtetseher-Sltt(;;kes  und  dessen  Sturz  ins  Meer  so  fr«^«ltit^  Bewegungen 
des  letzten  hervnrbringen,  dass  seine  Wellen  Schiffe  auf  daa  Ofer  werfen 
und  andere  £ist>erge  ablösen  oder  zertrümmern. 

3)  Die  Grosse  der  Eisberge  steigt  mundlieheM  Berichten  zufolge  bis 
über  200'  Höhe  und  15  Engl.  Meilen  Länge  nad  betrog  nach  einigen 
genauen  Messungen  2-- 13  Meilen  Länge;  sie  vermögen  daher  anch  wohl 
eine  gewaltige  Kraft  zu  üben. 

3)  Ihre  Bewegung  ist  sehr  langsam  und  stetig  in  der  Richtung  der 
starken  Unterströme ,  welche  von  den  Polen  zum  Äquator  gehen ;  eine 
drehende  Bewegung  findet  nicht  Statt  und  überhaupt  keine  andere  Be- 
wegung als  zuweilen  ein  Übersturzen  [in  Folge  de«  Abschmelzena].  Oft 
gerathen  sie  in  sehr  grosser  Tiefe  aof  den  Grund,  und  man  kennt 
Fälle,  wo  aie  mehre  Jahre  da  aitzen  blitbe».  Sin  geben  bi«  sm»  40* 
N.  sNid  30«  S.  Breite. 


4)  MN  Ftlii«>Blft«beti  $Mki  mim  •<•  Mittn  la  ittteMivrEntleniatiK  von 

Aa$  di«t«n  Tiiatsackt n  werden  fo^^tnde  Anweiidmig«Ha  «nlaotiMaco : 

a)  Die  sleU  Bewcguiif  der  Eisberge  in  der  Richtung  der  Unter- 
ntroine  ron  den  Pelen  herab  iet  der  Theorie  gfinatig,  dees  ancii  ehedem 
aie  in  dteaer  Rbhfnng  gegangen  «tnd,  oft  den  Feiabaden  dea  Mecraa 
ge«tfeiU^  vorelebeada  Eekfii  deeselbcii  abgemndel^  und  nntteltl  einge* 
lilpinnifter  Sendmasaen  nud  Biöcke  seine  Fi&ohen  geglättet  nud  in  {enar 
RiftJiluiig  gelurehl  habeti. 

b)  Die  ungeheure  Groase  der  Eiaberge  macht  ea  gbnbifcli,  daee  ata 
auch  vordem  aaf  dem  Afteeree-Grunde  den  Send  durah fnrebt,  in  langgesogfe« 
nen  Hügeln  aufgeworfen  und  üloränenartiga  Anbiiufnagan  bnwiikl  beben* 

c)  Die  am  Grunde  aufaitsenden  Eisberge,  niuaaen  durch  die  Strö- 
mungen (beils  unlerwaachen ,  theila  von  lierunter  fallendem  Sand  und 
Schlamm  umgeben  werden,  welciie  auch  liiotar  denoelbed  Hibigea  Wasser 
finden  nud  aich  in  langen  aabinalen  Zügen  aalagam  kennen.  GeataUtttf» 
gen,  wie  man  aie  ia  unserem  Drift  findet. 

d)  Auch  können  ganz  wohl  Fels-Blöcke  durch  Eisberge  von  ihrtr 
ersten  Lagerstätte  entnommen »  nach  Stellen  y  welche  von  jenen  durch 
grössere  Tiefe  getrennt  sind,  fortgeführt  und  in  anffallenden  Stellungen 
nbgeseat  worden  seyn. 

e>  Die  Fortführuiig  grösserer  Blöclta  admint  «ndeaian  auf  dieaaai 
Wege  «elten  atattgefuaden.su  beben. 


Cubvanoibr; Untersuchung  iibar  dieElomentar-Znaammea» 
aetcung  der  verschiedeaea  ilolearten  und  aber  den  |ab.r* 
liehen  Ertrag  eines  Hektar  es  Waldung  (^  Erbm.  und  Mar««. 
Jonrn,  i844^  ÄXXl,  441-446),  Dieser  Aufsatz  enthalt  wetiig  prablisdi 
WicJitigea  oder  Neue«  für  den  Deutsdieu  Forstmann ;  aber  einige  intern 
easante  Notit^en  für  den  Gealogen.  Der  Vf.  beobachtete  und  berech«ieta 
genauer  di«  Ertrags  -  Verhältnisse  zweier  Buchen  -  Hoch  Waldungen  auf 
Buntem  Sandatein  an  der  West-Seite  der  VitgeMtm  bei  JktHon  und  fand 
den  Ertrag  in  Kilogrammen  und  in  iLubtk*Metern  oder  Stiren  aasgedrückt^ 

wie  folgt: 

Wald  von  FtteJitt    Snndwoteh    im  Mittel. 
58Jfthr.       69!}tlirig. 
Holz»  jährlich  auf  i  Heklaret 
Vninraen  in  Kubik-Metern        «  •        9«j|ft4    »    1^.617    J 

und  in  Reissig bundein  von  0"*^46  Umfang  )i  |     0  [f]« 

und  Oi",906  Lauge     .         •        •        •  89     •       114      •)< 

Ciewicbt,  ganz  trocken,  in  Kilogrammen  —      •      —        •    23n.0nn 

Elemente,  nufl  Hekt.  in  Kilogrammen  jahrl. 

Knhlenatoff 1754     •     18S4 

Wasserstoff       .        .        .        «        .        •  213     •'  226 

Sauerstoff  * 1607      .     1686 

Stickstoff 33      .         36 

Asche         .......  48     ,        63 

(Von  Wamrstoff  ist  frei  26  Kilogr.  der  Verbindungen  jährlich.) 


844 

Da  n«i  dia  ober'  einrai  Hektare  atabani«  Lii£ia8ule  bia  aar  Gmixe 
flrr  Atmosphäre  16.900  Kilogr.  Kohlenstoff  enl hält ,  mitbia  onr  d,39iniil 
»o  Tiel  aU  da«  jährlich  erzeui^ie  Holz  eiiiea  Hektari»«  [nur  58— afijabrijrea 
Walde»],  80  vermoff^te  dasselbe  in  9  Jalirea  der  Luft  allen  ihren  Kohlen- 
atoff  GebaH  za  entsiehen,  wenn  er  nicht  wieder  eraelzt  wfirde.  Und 
ao  ober  dia  g^anae  Erde,  wenn  diese  überall  mit  Wald  bedeckt  wäre. 
Jena  Wirkung  konseatrirt  »ich  anf  elwa  150  Saaimerla|^e  von  Ende 
April  bis  Ende  September  und  xwar  mit  Ausscblass  der  Nächte  * ,  ao 
dass  12  Kilogramme  Kohlenstoff  täglich  absorbirt  werden.  Die  fiutwicke- 
lang  der  Fegetaiion  hat  daher  einst  die  Luft  sehr  bald  von  dem  Kohien- 
atoff-Gebalt  befreien  können ,  der  jetst  in  Form  von  Stein  -  und  Braua- 
fcobIcn-Lagcrn  im  Boden  ruht. 


VsNBTZ,  Vater:  über  die  Arbeiten  am  M^troti  Giets^er  (itrt. 
Boe.  HHvH.  1848^  ÄXFiH,  100—117).  Daa  Grosse  Uaglück  im  Jahr 
1818  röhrte  davon  her,  dass  hinter  dem  untern  ^Mrvt^QUtseher  sich 
CIO  See  gebildet  hatte,  der  endlich  bei  zunehmender  Masse  und  Wfirme 
dar  Jahreszeit  den  vorlivgenden  Gletscher-Wall  durchbrach  und  so  die 
ticfar  liegenda  Gegend  plftttlieli  überschwemmte  nnd  mit  Fels-  und  Eis- 
Blocken  überschüttete.  Die  Dräute  fliesst  in  einer  sehmalen  und  tiefen 
Miluffht  darunter  hin.  Man  hatte  zwar  in  Voraufwehung  der  Gefahr 
einen  Barh,  der  an  der  Sonne  Zeit  gelmbt*  hatte  eine  höhere  Temperatur 
aiizunrhnien,  in  2  Kaskaden  nebeneinander  auf  den  untern  Tlieil  des 
Gletaeher- Walles  fallen  lassen ,  so  dass  sie  die  Draiue  zwischen  sich 
liatten ,  so  lange  bis  sie  den  Gletscher  bis  zur  Sohle'  du  rehbohrt 
hatten ,  dann  aie  immer  weiter  zurückgezogen,  so  dass  sie  allmählich  den 
die  Dranse  bedeckenden  Streifen  des  Gletschers  an  beiden  Seiten  vom 
übrigen  Gletscher  abtasten,  einsinken,  snsaminenbrechen  und  fort- 
achwammen  machten,  bis  nur  noch  ein  so  kurzer  Thcil  der  Gletstiier- 
Decke  über  der  Drante  übrig  blieb,  dass  der  See  «rlbtit  diese  allmäh  lieh 
austiefen  und  wegschwemmen  konnte.  Dadurch  wurde  die  Höhe  der 
4$ndlich  mit  dem  Dorohbru«h  erfolgenden  Überschwemmung  um  wenigstens 
J  vermindert.  Dicfte  Operation  wurde  nachher  jährlich  wiederholt ,  um 
die  Bildung  eines  Gletsriier-See's  zu  hindern ,  da  der  eröffnete  Kanal 
jährlich  wieder  durch  Lawinen  ausgefüllt  wird.  Zuletzt  ab^  liess  Vbhbtz 
auch  grosse,  in.  den  Kanal  gestürzte.  Fels- Msssen  zerschiessen  und  zu 
Q\ierdänimen  in  dem  schmalen  üifuäs«* Bette  so  ordnen ,  dass  hiedurch 
das  Bett  breiter,  mithin  die  OberAaehe  •  dos  Flusses  und  seine  wrg- 
acKmelzende  Beruhrungs- Fläche  zu  dem  daraufliegenden  Gletscher  gtösser, 
die  Spaimung  des  Querbogens  dos  Gletscliers  von  einem  Ufer  der  Dranse 
zum  andern  waiter  wurde,  was,  wie  VaNETz  bafft,  endlich  genügen 
dürfte,  für  sich  allein  den  l>i*<fff«e- Kanal  offen  zu  halten  und  die  Bildung 
eines  Gletscher-See's  zu  hindern. 

*  Die  Absorption  bei  Tag  ist  viel  grösser;  denn  bei  Nneht  wird  ein  Thell  des  nb- 
sorbirten  Koht^enstolTs  als  Kolilensfiiire  wieder  ron  den  Püaniea  aavgcachieden. 


84S 

warum  hitr  moli  GlM«eher  bilden  tmd  dort  nicht,  ' 


Kbilhav  :  'Blldnnf;  von  krystaUlniBchem  Kal^ce  odc'f 
Marnior  Ojme9.  JmerM.1844,  XXXVi,  356— 369).  Ber  krysftfHfnisehe 
Kulk  kommt,  taweili*n  selbst  Fossil  R<*ste  cnthaHend ,  nntei*  Tiererlei 
Verhältnissen  in  VerBteineningen-fnhr(!ndem  Ovblrge  Vor:  1)  als  grosser« 
and  kleinere  HugeU  oder  Nieren- förmige  Masse»  cv^is«hen  Sedimenfär- 
Schtehten  eingeschlossen;  2)  in  Form  ganzer  ScMchti«  suriseben  Sedit- 
mentär-Schichten,  ohne  Lagerungs-^Störung:  3)  alä  eine  blosse  Strecke 
einer  Schicht ,  welche  nach  beiden  «Seilen  bin  *lli»Slflictl  ra  nnkrysttflliw 
nischen  Kalkstein  übergeht;  4)  als  End-Theil  von  unkrystallinisehen 
Schiebten,  welches  an  der  Beruhrungs-Steile  mit  irgend  einer  gana  fremd* 
artigen  Felsart  krystallinisch  wird. 

1)  Von  Kugel-  und  Nteren-formigen  Marmor-Masaen  liefert  un»  der 
Englische  Wenlock-Kalk  die  merkwürdigsten  Beispiele ;  er  liegt  ober  und 
unter  Schiefer,  dem  sog.  Mudstone.  Die  Wenlock-Formation  besteht 
nämlich  theils  aus  anregelmässigen  Lagen  nnr  einen  thonigen  KalkstHnes 
und  theils  aus  sogen.  ^iBallstehien^',  und  von  dieeen  ist  hier  die  Rede. 
MuRCHisoN  beschreibt  sie- (Silur.  Syst.  I,  Kap.  17;  als  konkrelio- 
nlire  Massen  von  einigen  Zollen  bis  au  mrbren  Füssen  Dieke  und  zu- 
weilen auch  von  unermesslicher  Grösse,  welche  aus  reinem  krystallinf<: 
schem  Kalk,  der  zuweilen  ein  vollkommener  weisser  Marmor  voll  Ver- 
steinerungen ist,  zusammengesetzt  und  von  Lagern  von  Schiefer  und 
unreinem  Kalkstein  umgeben  sind.  Diese  Schichten  setaen  gewohnlidt 
plötzlich  an  jenen  Massen  ab  ;  zuvreilen  jedoch  bort  die  Schichtung  an 
dem  Orte  des  Zusammentreifens  allm&hlich  auf  und  verlieft  sich  un« 
merklich  in  die  KonVreeionen.  Sie  sind  im  letzten  Falle  stark  gewunden, 
wo  sie  die  Konkrezionen  umgeben :  Mitrchison  glaubt,  dass  diese  Ver« 
drehungen  meistens  wahrend-  des  Eralarrunga-  oder  Krystaltisations- 
Prozesses ,  der  die  Massen  erzeugte ,  entstanden  sind  und  nicht  als 
Folge  örtlif^her  Dislokationen  betrachtet  werden  dürfen,  indem  die  Kon- 
krezionen wesentlich  zur  Struktur  des  Wenlock-Kalkes  gehdren.  —  Analog 
gebildete  „Ballsteine^  kommen  auch  in  den  unterlagvrnden  Schiefern 
voV:  sie  sind  sphäroidal,  bestehen  aus  thonigem,  zuweilen  auch  ans  rein 
krystallinittchem  Kalke  und  enthalten  zuweilen  Krystaile  von  Quarz,  Kalk* 
«path,  Streifen  von  Anthrazit  und  organische  Reste.  Tm'Wenloek-KftIke 
selbst  finden  sirh  Adern  von  Kalkspath  und  Kupferkies  binlig  ein,  von 
denen  Morchison  anfangs  glaubte,  dasa  sie  durch  Spalten  mit  Werk- 
stätten der  Tiefe  Zusammenhang  hätten;  später  überzcngte  er  sich  aber, 
dass  es  Aussonderungi-Gänge  seyen  und  sah  einige  von  ihnen  an  beiden 
Enden  im  Kalkstein  sich  auskeiien.  In  der  Nabe  der  konkrezionären 
Massen  aind  aie  am  häufigsten.  Andere  gritssere  vertikale  Spalten  haben 
ihre  Wände  mit  Katkspath-Krystailen  liesetzt,  deren  Oberfläche  wieder 
mit  achwsraem  Bitumen  öbtrssgen  ist.   -*-  Fragen   wir  niiD-  naeh  den» 


f. 


84« 

Unffttiig  litt  WhrmmWi  to  iü  iet selb»  fktn  m  wealg  imtA  Ftmr  er- 
klärbar, voo  welcbem  die  UmgebttHg  de McMieB  kciM  Spnreo  telgl ,  mte 
dorch  Waeeerj  da«)  wena  ee  «ach  ia  ▼rrbtiidung  mit  Koblenslure  oder 
ftaderen  Mitteln  genAgeode  AttflÖMangs-Kraft  ffir  dessen  Bestandtbeile  und 
gottii  die  Fftblgkeil  besessen  hatte,  sie  nachher  aUmäbUiBb  ia  Krystalien 
ftpscbitssea  %m  lassen,  ihn  doeb  skberlicb  nidit  onsklttelbar  in  Fora  der 
frwibnte»  kugeligen  Massen  abgesetzt  haben  kann.  Da  ans  nnn  die 
Cbeaiie  bei  dieser  Frage  im  Stiebe  lässt,  so  müssen  wir  svehen  dorcb 
Dibere  Betrsebtttng  der  geologisehea  Vcrkattnisse  weiter  su  komm«», 
die  es  nns  bald  wsbrscbeiHlicb  machen,  ja  vnwidersteblicb  sur  Ansicht 
fuiiren»  dsss  die  ehemische  Krystallisatioin  erst  nach  dem 
meebaniscben  Niederschlsg  derFormstionauf  dem  Meeres- 
3oden  asf  die  Bildung  jener  Marmor-Nieten  gewirkt  hat; 
ifas  allenfalls  sogsr  ohne  vorherige  neue  Verflüssigung 
in  gsns  stsrrem  Znstande  hst  geschehen  können.  Es  fand 
eiu  Absats  Tbon-  und  Kalkerde-haltigrr  Schlamm  -  Massen  mit  anderen 
C^ttbstsnsen  und  fiinschtfissen  von  Resten  dsmals  lebender  Meeres.Orga- 
uismeu  Statt,  worauf  kohlenssurer  Kalk  sich  aus  dem  Thoo  ausschied, 
sosammenaog  unö  krystallisirte,  Kirselerde  und  Kehle  aber  sieb  in  Qoars- 
KrystaUe  uimI  Authraxit-Sireifen  im  Inner»  der  Mieren  veieiuigten ,  und 
die  Gänge  m  der  Umgebung  siel»  '  bildeten ,  Alles  suf  sehr  langsam« 
Weise  und  bei  gewöbnlieber  Temperatur«  Denn  selbst  MoRCHis<m,  ein 
wie  kibner  Vulksaiist  er  such  ist,  hst  doch  nicht  gewsgt,  sur  ErkUi-ung 
die  Tbftligkeil  unter  irdischer  Werkstätten  sur  Hülfe  su  nehmen,  wie  wir 
üben  gesehen  haben;  an  einer  andern  Stelle  seines  Werkes  (S.  245) 
erkllirt  er  nocbt  dass  jene  Kookreafonen  ohne  Zweifel  durch  irgend  eine 
chemische  oder  elektrische  Tbätigkeii  nach  der  ersten  Bildung  der  um- 
gebenden Schiebten  entstanden  seyen. 

3>  Z)  Aueb  die  2  suttäcbst  genannte»  Arten  des  Vorkommens  krystal- 
linisrben  Kalkes  (S.  345)  sind  sehr  belehrend  hinsichtlich  der  Geschichte 
seiner  Bildung ;  doch  beschränkt  sieh  K.  auf  deren  blosse  Erwibnuog, 
um  sogleich  nur  vierten  Art  ubersugelien. 

4)  Der  Fall  nämlich,  dasa  Schiebten  eines  sonst  unkrystaliinischco, 
oft  thonigen  und  bituminösen  Kalksteins  in  der  Nähe  oder  sumal  bei 
der  unaitttelbaren  Berührung  mit  andein  Geateioen  das  Ansehen  eines 
vollkommenen  sucker kdrnigen  Msrmors  haben ,  Mit  oft  genug  beobaebtet 
worden ;  er  beweist  deutlich  auch  seineraeits ,  dass  der  Marmor  erst 
später  auS' eiuer  rohen  Masse  hervoi gegangen  ist,  wie  man  auch  allge- 
mein angenommen  bat.  So  ferne  nun  das  fremde  vom  Kalke  berührte 
Gestein  entweder  von  der  Art  derjenigen  ist ,  die  wir  In  feuerifissigem 
J&ustsnde  aus  dem  £vd  Innern  liervorbrechen  sahen ,'  oder  wir  doch  arit 
grosser  Wahrscbeiuliehkeit  einen  ehemaligen  solchen 'Zustand  desselben 
annehmen  dürfen,  unlerliei;t  die  Erklärung,  bei  Bcsugnabme  auf  Haix's 
£«peiimei»te,  keiner  Schwierigkeit.  Allein  Fn.  Hovt'XAif FC  sab  in  SisUien 
auch  den  auf  Basalt-Tuff  liegenden  Kalkstein  auf  dieselbe  Avt  in  kry 
aUllinissben  Kalk  umgewandelt,  wie  er  in  Kontakt  mit  aolidem  &iealt 


847 

zm  ujn  pti^gt.  DafafT  wid  weil  wir  seliMi  oben  <«al«r  l>llllla 
IS«t«rnt  bttbe» ,  wo  dre  ümwiimlMviig  rbevfalb  Wi  swvrIiMg«?  Aa» 
seblieiiBttiig  ilr«  Feuert  erfolgt  war,  d«  «adticb  n«eb  oln  guter  Tb«M 
der  umwandelnden  Genteine  nur  liypotbetUch  selbst  als  Feaar-ErteH^ 
niese  '»ng^noniftieit,  viehl  aber  als  solche  erwiesen  siad ,  so  bleiben  wir 
noch  inittier  in  der  Nofhwendig^helt  uas  oaeb  einer  andefon  Verwsadlmiiip»» 
Drsache  avzdseben  ,  als  dem  Peoer.  ,^£«  ist  auch  allerdings  bakanal^ 
^än»  in  dem  durch  Kontakt  entstandenen  Msrmor  sehr  oft  nicht  nur  seina 
Sclifchtung,  sondern  aneb  die  in  ihm  entlwlten  geweaenen  Petftfafcta 
«ndeutficb  werden  oder  gans  venscbwinden.  Aber  Imner  ist  es  niafat 
der  Fall.  So  seigt  bei  ChnMiiätiia  der  Kontakt-Marmor  in  der  Niba 
des  Granits  nocb  organische  Reste  mit  voMkaofmen  deatlicheo  Umrisaen; 
eine  Catenipora  labyrin  thica  In  dortigen  JUiiirorsit&ts Museum  iaC 
nocb  raltkommeo  so  schon,  als  im  dichten  Ksikatein.  Diese  beweist  alao, 
dass  di«  Umwsndeiang  wirklich  nicht  in  exeessiv-bober  Ten»peratur  Statt 
g^efonden  habe  ond  &tt$»  der  Kalk  nicht  gesclimolaen  gewesen  seyn  kana. 
l>as  gebe»  zwar  aoih  viele  Yolkanisten  su,  onterstellrn  aber  doch,  daaa 
er  behufs  seiner  Kryfitallisation  durch  die  Hitse  wenlg4rtena  erweicht 
worden  seye.  Sie  sind  hei  ihrer  gancen  Folgern aga-Weise  au  dieser 
Annahme  besonders  in  solchen  Fällen  getrieben,  wo  in  den  Marmor  aicb 
ttoch  manche  zufällige  Mineralien  wie  Silikate  u.  s.  w.  krystsllinisch 
ausgebildet  haben ,  welche  indessen  auch  zuweilen  neben  den  Foasil* 
Kosten  Yorkommeo.  ESinen  solchen  Fall  berichtet  schon  Naumamn  (Bai. 
trfige  zur  Kenntniss  Sürwegenn  1,  13),  da  er  einen  aehr  deutiiehen  Pavo* 
siten  (Galaniopora)  in  Tremolilh-Fasern  eingebettet  fand.  Der  Marmor 
von  GjetMdk  zwlsclien  ChriHiama  und  Drmmmen  entb&lt  deotlicba 
Petrefakte  zwischen^ Granat,  Zinkblende  und  grossen  Grassmatit-Masaen. 
Man  gelangt  daher,  wenn  man  alle  Verhällnisae  im  Auge  behalt,  zu  dem 
Schlosse,  dass  der  Kontakt-Marmor  weder  gans  noeli  theilweiae  geschmol- 
'Sen  gewesen  aeyn  kann  ;  seine  Umformung  hat  im  starren  Zuatande 
atattgefonden,  bei  gew5linlicher  Temperatar;  eine  etwas  höhere  Wirma 
mag  indessen  zuweilen  zufälUg  beschleunigend  mitgewirkt  haben*  In 
keinem  Falle  aber  kdnnts  sich  die  Wirkung  der  Hitse  so  weit  in  ^dem 
Kalke  forterstreckt  haben,  ala  man  ihn  zuweilen  vom  Kontakt>Gesteina 
aus  umgewandelt  findet,  da  z.  B.  bei  Chriiiianim  ^f  dunkle  dichte 
Kalkstein  schon  in  einer  Entfernung  von  4000^^5000'  vom  Granite  ah 
hellfarben  und  kryataillnisch  wird,  wihrend  man  doch  weisa,  dess  am 
illaa  ein  alter  Lara-Siram  tiber  einer  Bis-Maasa  erstarrt  ist,  ohne  sie  ao 
aahmatoei»^  wie  auf  Mavid  Lära-Strdova  auf  noah  beatebendan  Gletacbern 
ruhen.  Alles,  was  sich  über  die  Uniwandlungs-Bedingungon  bahaaptap 
lasst,  beschränkt  sich  vorerst  darauf,  dass  a)  die  krystalliuische  Um- 
wandlung Folge  eines  ftusserst  langsamf  n  chemischen  Prozesses  i^t,  der 
sich  durch  Kunst  nicht  oder  nnr  sehr  unvollkommen  nachahmen  lasst ; 
und  b)  dass  die  UmwandlunjE  entweder  verursacht  oder  doch  machtig 
unterstutzt  worden  ist  durch  die  Berührung  mit  einer  verschiedenen 
Gesteinsart.      Mögen    wir    den   Prozess    nun    elektrische   Th&tigkeit, 


848 

MolteihiKAktloa^  konkmlonlri  Beir«giiii|^a.  ••;  ir«  «eiiocn :  wif  keinen 
flrkhwQbl  Mine  Natwr  d«rcb«iw  aicbl  nod  veiniöcen  bei.  «einer  nuMcr- 
'«rdentliebeo  Langeeiukeit  oiciU  wolil  ihn  mittelst  den  Experimenten  su 
erloreclicn* 

•  ^nn  kommt  aber  Marmor,  nach  noch  im  sc^en.  Urgebir^ce  vor, 
welebes  keiae  orfranieehe  Reste  enthält.  Er  ist  in.  Gneis,  Glimmer- 
acbiefer  und  Hombleudeschiefer  eingeUj^ert,  doch  nicht  in  Form  eigeut» 
•lieber  Schirbten,  obscbon  man  sie  auf  den  ersten  Blick  dafür  nehmen 
<nmcbte.  Er  wechselt  nicht  so. damit,  .dass  man  glauben  könnte,  es  nvy 
aoerst  eine  Schicht  Glimmerschiefer,  dann  eine  Schicht  Marmor,  dann 
■wieder  eine  Schicht  Glimmerschiefer  u.  s.  w.  abgesrtst  v  wocdep.  Denn 
nicht  nnr  sind  an  ,den  Berubrungs-Flachen  die  einscliUessende  oii4  die 
eiugeschlossejia  Gebirgsart  in  der'  Weise  miteinander  gemengt,  dass 
Kalkspatb-Rjorner  im  Schiefer  und  die  Bestandtheile  des  letsten  im  Marmor 
eingestreut  sind,  sondern  beide  Felsaiten  gilfeiffn  an  den  Grenaen  auch 
.Gabe I-förmig  in  einander;  grössere  Scbirfeir-PUlteQ  sind,  parallel  zur 
.Haupt-Masse,  ringa  von  Msrmur  umschlossen,  und?isolirte,  mcisteaa  nnr 
aehr  dünne  Marmor- St  reifen  sind  awischen  den  hangenden  und  liegenden 
Schichten  des  Schiefers  verbreitet;  auch  einzelne  Glimmertafeln  oder 
Hornblende  •  Krystalle  sieht  man  im  Marmor  nächst  der  Grenze  der 
Glimmer*  oder  des  Hornblende-Schiefers  und  parallel  an  dtn  Schichten- 
Flächen  liegen.  Daraus  ergibt  sieb  klar,  dass  beiderlei  Gesteinen  keine 
-ausschlies sende  Bildungs- Weise  zusteht  |  dasa  sie  vielmehr  hinsichllicb 
•Zeit  und  ArtihrrrBildungVieles  miteinander  gemein  gehabt  haben  müssen. 
Wenn  nun  die.  Schiefer-Schichten  gewunden  sind ,  was  ebensowohl  bei 
Anwesenheit  als  bei  Abwesenheit  des  Marmors,  stattfinden  kann,  so  kann 
.mau  leicht  die  zwischen  ihnen  eingeschlossenen  Theile  des  Haupt-Gesteina 
'für  Trümmer  und  Bruchstücke  halten  und  in  denselben  Beweise  eines 
gewaltsamea  Ausbruchs  einer  feuerflussigen  Kalk-Maase  au  aehen  glauben; 
•die  nächst  den  Grenzen  sich  einfindenden  Mineralien  kann  man  dann 
auch  leicht  für  Kontakt-Produkte  halten ,  fär  Erzeugutaae  einer  ganz 
verschiedenen  Kraft  von  derjenigen,  wodurch  die  Mineralien  der  Schiefer 
entsinnden;  und  selbst  die  hin  und  wieder  angegebenen  Rntacb-Flachen 
•an  den  Grenzen  können  wohl  auch  zu  einer  andern  Zeit  und  durch 
»eine  andere  Ursache  entstanden  seyn.  Zwar  soll  nicht  geläugnet  wer- 
den^ daas  körniger  Kalkstein  auch  als  A usfu II uogs  -  Masse  von  Spalten 
•vorkommen,  mehre  Bruchstücke  der  Haupt-Gebirgsart  einscbliessen  and 
in  deren  Mähe  von  beaonderen  Kontakt-Praduktea  begleitet  aeya  kana, 
was  aber  noch  keineo  strengen  Beweis  aeinea  pyroganen  Urspruoga  ab- 
geban  würde. 


849 

organlMM»  Chemie  In  llivi>r  Aiiw^iitlung;"fiiif  j^K*Nkiiltttr  v.  t.  w.'' BraiviK 
sehwei^  ISJl,  S.  S96  C).  Unter  Vermoderuiig  begreift  man  «Inft'  Zer- 
Metzung  des  Hoizeii,  der  Holzfaser  und  aller  vegHa4»7Kscti«D  Kdr^cr  bei 
Gegenwart  won  Waaaer  und  gehindertem  Zutritt  d»r  Lufl.  Braun- 
kohle« und  Steinkohlen  sind  Überreste  von  Vegetabilien  der  Vorwelt; 
ihre  Beschaffe oheft  seigf^  dasa  aie  P#e4«kta  der  Zereetcungo-Prtizeaae 
sind,  Ae.  nian  mit  Faul nias  und  Verwesung  beseichnet.  Es  ist  leicht, 
durch  die  Anaiyoe  di»r8»l«M»'A«t  und  Weise  f^aliaatelten ,  in  welcher 
Hieb  die  *Be4taiff^lieif»  geAifdert  hkben^  itii  der  Voraueeietsong ,  daas  ihre 
Hau|»laiaibe  au8'iMaree<<r  enisfimde«  Ist.  Um  sieh  ei*e  bestimmte  Vor- 
ateUMVg-dbev  Btaletelfiritg  der  Bi'aun  •und'  Stein*Kohl«fi  so  versohaffsiir, 
Ist  »e  »Migr , '  »!««>  eigN^nftMimlit^ie  VeHltidernng  so  betra«fhleil ,  wettho 
«No  ilblkf«ali>r  bei' €Mpgeii wart  von  Fe^chHgkelt  und  demAbstfbluit  oder 
li«i  g4BMndert«m  Lult-2(ulrUl  i^ahrt.  Keine* Holz fasi-r,  LeiMWAod  s;  B«^ 
ikiif  WäAfft  f tteammeiifeMeNl,  ^ttscfzt  sich  unter  bet riekt lieber  Wirme» 
BntwidcHutig  KU  i«iiteTi^eirhen  zerreib lirhen  Masse ,  -  w^Üit  Ihren  Zu^ 
•anrnienhang  zam  grÖsÄ^en  Therl  verloren  hat ;  es  ist  Dicas  die  Substanz, 
woraus  kiaii,  vor'  der  Anwendung  des  Chlors,  Papier  bereitete.  Auf 
Haufen  gesehichtet  bemerkt  man  wihrend  der  Erhitzung  'eine  Ga^ 
Entwicklung,  und  die  Lumpe«  erleiden  hierbei  einen  Gewichfs^Vevluit, 
welclMii^' our  l8-^f6  Vt^.  steigt.  —  Oberlässt  matt  befeuchtete  Holzspäne 
sldi  «elbst  in  ehtenr  ventchlosseuen  GefSsse,  so  entv^ickeln  sie,  wie  bei 
LuftiZ«trltt,  koli^l^hsaares  Gas;  es  tritt  wtehre  J^äulmss  ein;  das  Holt 
nimmt  wvlsse  Farbe  tfn;  «tr  vertiert  seinen  Zusantmenbang  und  wird 
zirr  niorsdren  zerWttyftchen  Materie.  -^  Oas  weiss-  faute  Holz,  was  man 
Im  Innern  von  abgestti^benen  Hölzstämmen  findef,  die  mit  Wasser  hfe 
Beritfrung  wareo,  vei'dbukt  der"  nfinrficben  Zersetzung;  Seine  Entstehung. 
Weistf -  t\iulM  Hols ,  aus  dem  Innern  eine^  Eichstammes,  gab  durch  die 
Analyse,  bei  100^  gernKHcnet 
Kohlenstoff 
Waxserstoif 
Sauerstoff  . 
Asche 

100,00        .       100,00 

Wenn  man  diese  Zahlen,  in  Proportionen  ausgedruckt,  mit  der  Zu- 
sammensetzung  des  Eiciten/faclzes  narh  der  Analyse  von  GAy-LussAC  und 
TnsiVAfiD  'vergleicht,  so  sieht  man  sog^telth,  dass  eine  gewisse  Quantität 
Kohlenstoff  sich  Von  deti'  Besfandtheilen  des  HuIms  getrennt,  wählend 
der  Wassersloff^^ehalt' sieh  vcrtrröAsc^t  hat.  Diese  Zahlen  entsprechen 
sehr  na1re  der  Formel  fc»*  H**  O**.  (Sie  gibt  47,9  Kohlenstoff,  6,1 
Wassersftrff  und  46  Sauerstoff.)  Mit  einer  gewissen  QuatktttSt  Sauer- 
stoff aus  der  Luft  sind  offenbar  die  Beslandtheile  des  Wassers  in  die 
Zusammensetzung  des  Holzes  aufgenommen  worden,  Während  sich  davon 
die  Elemente  der  Kohlensäure  getrennt  haben.  —  F6$(t'  m&n  der  Zu- 
sammensetzung  der  Holzfaser  des'  Eiehenh6lses   die  Elemente'  zu  von 

Jahrgang  1844.  ^4 


47,ff 

48,14 

6,31 

6,06 

••45.31 

44,43 

'   !,4T         . 

1,37 

(^\Al^f/\l(9Hn:mnA  i 'AI. n9«NiAr«l«ir  und  «Wlil>4ft«Dillt3'^«*..ft«bkii»aare 
1^  «4'  hn^  oMn.f^na«  lü^FWuiel  t&r^mm^mMk  yf^rmtAvrt»  V^lmrc 

"    vHols    .      .  .     •        .  .    ..  .    »>      j.Cii«  H44  Q«» 

:.{    Hi^skl.S  At«^Wn«^r       ...       .      >.-.«  .    :   ,..     .,  ^  Hf»  O^ 

x:  3  At.  .S»tt«ral0ff.     ...       «  ,.     ..        .,#r     r».  •  //    T-     -^    Qs 

Hiüv*«  »bi^  AI,  tUhtemdwrr  .       iv  .    ;. -.   >€«.i    —    O« 

/ible.Hrt         •  •      .'  ♦.       #»<•     •,»•*-..•.•  i   'G113' H^^  «^s«« 

BeaftandtteiU  df«  WAs»f  r«  AutM  #f<lMP»e«!^  Jf  nArMkwi.drr  Zalrüt  des 
Saiier*Uff<B.'ii«rliri«di*r  tv^n^n  gipliindfrt'^rd,  ^«fUttifindM  SaiifMMi«»- 

^b  ui  dfr  Analime  47,67  KoUWiiitttC^  M?  .Wft»fi«rflMiff  «11446,68  Sumv- 
;it0it»  f«4«pfff<l^ro4  drr  F^roii*!  Cia^Ki*  Oj^,  --  .D^#  ;^«r«H«uiig  de« 

j|0g»hi«d^rt  iidrr'g:eheoiiiit  eiutvirkl:  in  bfidfii  f  ülk« '«j-^iffigt  «irli  Koliii*ii- 
»ävkm.i  IH  lelzlem  Fiüie  tritt  ^iur  ^ow^s^e  Mcih?^  Wasa^ir  in  c)ii*i»ii«rlit 
lITefbiqdiiuig..  —  Es  ia;t  hac^Uft  ivahr^ch«ii^lii*b«  f)«ss  Viid«e$^«>  Fä«iUiis«- 
Pr9xeM|  wie  b«i  {iU«>ii  «itiler^n,  d^r  Si«Mf<'»i|vff>4Uji' WAfntrs.AslIiril  gf« 
ilQiiim^A  Mt  #a  der  Bildung  d^  JfLohlpia^ä^rr. 

Bmuak^^iblen  messen,  auf  iholicbje  VK^U»  diirrb  einfoi. d«r  V^r- 
|if4d«ri»ngi;  ähoMchpii  Zer«etzi|0£«-P^o%ejs»  «ututfuiden  sf f? ;  e«  1^4  «bcr 
jH&clit  leicbt,  BrauakoMen  tu  fifi^eiij  dii^.ficb  sur-AqMjrte  «{fsnen;  sie 
^  Mod  m^^te^B  mit  resinosien  ,oder  erd'geu  Malrrieii  dweMra^K^*»  dureb 
W4»kM  die  ZiiJiiu»i^€tiiee|^|ig  di|r  Tbei|e,  dk  von  ile»  HolsfiMwr  »tAiiiiiien, 
j^es^nUicfar  gehindert  wkd,  Uii^r  allf«:  BrMiik^liiea  -  Arteii  «iikI  dte^ 
we\che  mi  der  H^ell^ati  in  zahlreicb  v/Brbrrit«f!P4i.  JLagern  ▼orkaiMfien, 
4«,rch  .HnveriUlderte  Holx-Stmktar  ^u^  dapeb  M«^gf|e9i  Bitfi»e»  aas- 
gf zeichnet;  zur  folgenden  Analyne  wurde  ein  Stuf k  «ffl  der  ISSh*  tno 
Lauback  gewählt»  in  dem  m«n  «die  Jahrringe  n^  «IMeO^  konnte  ;^  das 
Resultat  war« 

Kohleoatoff  67,28'. 

.Wataeraloff  6,93 

Sauetatnf  .       *       36, ta 
•  v   .  •    ,    .  Aßtk»     •      •        .  #a;j»ft    .      •• 

AulCalleod  tat  «ogleidi'Jbei  dieaer  ^fannhoble .  der  grdiHtffe  Koblen- 
•to/F*0^halt- bei  dem  w«it*|^f.ri9geren..aiii  jSau^rflol^V«^  '^^  klAr*  daM 
yqfn  HoJ«,  .aifa  t^m  «ie  miti«tan4ef»  iüt>  ei#]^ .  g^A^f  W'Pg»  jSmwratoff 
lii^h  ge trifft- hft.  kl  Verbaj^ias -Zfihieii  iwiti^  'diear  Analyae  ^enaa 
dArclv-die  Vqtv^  C««.  H4«  0^«;  aiMfBedrünskt.  (/Si^  gibt  67,5  iCabIcvalair 
mkA  5)98  WAW0r%toff.)  <      <.    .  .        .    t 

,  ,  Vergliobfu  yßlf,  di?r.,^aiyai^  d<*«  E^i^clmnli^^e«.,)]»!  die  Braunkoble 
au^  Hol^fai&er  entf^tunden,  voa  dcr:.&iph  1  441.  IVi^aacifit^K  and  di^  £ie- 
n9|i|it|s..vq^  3  Alofuen-  KoblrAiftture  j;ct/cfiuf  bahcju. 


«2,(J0  ' 

63,83 

6,05 

, 4,80 : 

16,52 

aö,44 

•     6,«6 

;'   '      5,86 

100,00 

.       100,00'. 

»ta— iAq.W<8— r»toff»vmtg#iikiiiamtQa'  H<    O« 
,  . '  BrAuftkoUe  -.  .    .      • :        .        ,        Cau  H^ä  ^i«.  ' 

Alle  BrftaiikbMen,  vonr  wetrhrn  Lagerstätten  sie  aufgenommen  wer- 
il«n    mögen  ,    enthalten   mehr   Wasserstoff  als  'das  tfolz ;   sie  enthalten 
ireni|Cf*r  ^Sauerstoff  als  n0tMg  iist';  um'  mit  diesem   Wasserstoff  Wasser 
fttt  bHdeh;  alle  tiSud  'demnach   durch    efnci^lei  Zersetsnngs-Prozess   ent- 
standen. '  D<»r  Wasserstoff  des   Holsefs    blieb   entweder  unverändert  In 
flemsdben   ötfer  ^)t  Ut  WaifserstoW'  von'  Aussen   hinzugetreten.    — :  Die 
Analyse  einer  Bratiti kohle  aus  der  Nihe  vob  Casiel'^   in  der  nur  selten 
Stfleke  flUit  Holt-*Strukti/r  sidi  -fltiden,  gab,  bei  100®'  getrocknet: 
Kohlenstoff      ' 
Was^prstbtf '      ".' 
■  -19au«fr8toff*. 
'Asche  .        . 

Die  obigen  Verhkitnisse  aip  Kohlenstoff,  Wasserstoff  und  Ssja^rs^ff 
lassen  sich  set^r  nah  (durch  die,  Formel  C^^i  ^^30  ^o  ausdrucken^  oder 
durch  dje  Bestandtheile  des  Holzes,  von  dem  sich  die  Elemente  von 
Kohlensaure,  Wasser  und  2  Aq.  Wasserstoff  getrennt  babeo, 

Cjg  H4^0j|||  =  Holz,  .      ...  ;  , 

^  hievon  ab    C4    H,4.0i|^  =  4   At.   Kohlensaure    4~  ^   ^t* 
'  '  Wasser  +  4  At,  Wfisserstoff. 

.  P»»  ^'so.Op    =  Braunkohle,. 

Die  Bildung  beider  BaunkeUrtl  ist,  wie-  diese-  Forabelo . erg^MA^ 
unter  Umständen  vor. (Mb  gegapi^cii,  w^  .die' Einwirkong  i^'lmS^ 
4iirei^  welch»  eine  gewisse  Menge  WassersAoff  oxydirt  und  Mnwcf);  ge- 
Dommi'fi  wurde,  nieht  gMs  aasgesehlosscn  *  war ;  in  der  Tbnt  fin4el 
sich  die;  Lofib^kfr  Kohle  dureb  ein  Banalt-Lagev,  durdi'das  sie  bedeekt 
ipird,  voii.dtr  Lu^t  so  gut  wie  abf^esr blossen^  die  KobU  von  KsrMel 
war  von  der  untersten  Schicht  des  Kohlen -*Lsg«rs  genoronSMiy  welebes 
eine  Mächtigkeit  von  SfO'-'-iao'  besitzt,  t**-  Bei  Entstehung  der  Braun- 
kohle haben  sieb  demnach  entweder  dt«  Elemente  der  KobWwiinre  alleio 
oder  £leiclizeltig.  mit  einer  gewissen  Menge.  Wasser  von  den  Beatand*» 
theilen  des  Holtw  getrennt;  es  ist  möglich,  dasit  höhere  T^mperatwr 
und  DrucJi^  unter  welchen  die Zersetsung  versieh 41  ng^  die Versehiedeii-i 
beit  der  Zerse|sttng8*Weiso  bediingicn ;  wenijgsttttS  gab  ein  Stiek  Hein, 
welches  gans:4i|i  Bfscbnftinheil  und  Aas  Aussahen  der  I«n«ifraeA(«)  BtaniN 
kable  .bf^aasg  und  ii^i#Mea  Zrusiand  divdi.aMhcwidfltaBtlidws.VerweilefBf 
im  Kessel  einer  Dsmpfinaschine  versetzt  worden  war,  eine  ganz  ähnliche 
Zusammensptznng.  —  Die  Veränderung  ging  in  Wasser  vor  sich,  was 
eine  Tenipor stur  von  150— 160<*  besass  und  eiAem  entsprechenden  DrurH 
ausgesetzt  war,  und  diesem  Uiustande  ist  unstreitig  auph  .die.  höchst 
geringe  Üfeuge  Asche  zuzuschreibea^  welche  dieses  II»I&  DAd)*  ^eai  Ver*» 
brennen  hinterliess;   sie   betrug  0,ll'Pfa«.v  «hio  «eeh  etwas  ihrentger, 

54* 


wie  die  LmU^kir  BmmnkMt.  Die  von  Bbrtwbr  naltritoe&tefe  Plsaseii' 
Aschen  liinlerU««en  dbae  Aataeh^e  .eint  iiei  weitrm  .f^aeere  Quantität. 

Die  cigenihueiliche  Zersrtzungi-Wi'iaedpr  vorMrcItUciie'n  Vrgetabilien, 
d.  b.  piue  fortscli reitende  Trennung;  von  Kplileneaiirf^;eclffint  nerb  jetst 
in  grossen  Tiefen  in  allen  Braunkohlen  •  |iSgern  forUudauern ;  n  ist 
wenigstens  höchst  bemerl^enswertJ! ,  dsfv»  vom  ,Jlfi|i«fit^r^  in  KurkesseM 
an  bis  zur  Eifel^  wo  dfese  Lag;er  sehr  häufig  »in.d  ,  ^i  ebrii  so  vielen 
Ortfu  Säuerlinge  xu  Tag|e  kooMiien.  pirf|e  Mtnei;ol.QijeUen  .bilden  , sieb 
auf  dem  Platze  aclbst,  wo  sie  vorkommen,  aun^  süssem  Wasser,  da«  aus 
der  Tiefe  kommt,  und  aus  Kohlensiure-Gss ,  das  gji^wohnlidi  van  der 
Seite  anströmt*.  In  geringer  Entfernung  von  ,den  BrauubQhleu-Lvgem 
von  Vorkeim  entspringt  die  an  Kohlensäure  überaus  reiche  ßekwmiki^mer 
Minerelquelle,  bei  welcher  mau  längst  beim  Ausr&,umeai  beobachtet  hat, 
dass  sie  sich  auf  dem  Platze  selbst  sns  süssem  Wassei^  jyvas  von  unl^'n, 
und  kohlensaurem  Gas,  wss  von  der  Seite  kommt,  bildet.^.  Die  nämlirbe 
Erfahrung  wurde  beim  Fmehinger  Brunnen  gemacht.  Das  kohlensaure 
Gas  von  den  Kohlensäure-Quellen  in  der  Eifel  ist ,  nach  Bischof,  nur 
selten  gemengt  mit  Sliekgas  und  Sauerstöffgas ;  buchst  wahrsclieinlirh 
ist,  dtfss  es  seinen  Ursprung  einer  ähnlichen  Crsacbe  verdankt ;  die  Luft 
scheint  wenigstens  nicht  den  geringsten  Autheil  an  Bildung  derselb<*n 
In  den  eigentlichen  Säuerlingen  zu  nehmen  ;  sie  kann  in  def'Tbat  weder 
durch  Verbrennung  iu  niederer ,  noch  in  höherer  Temperatur  gebildet 
worden  seyn;  denn  in  diesem  FalT  wurde  das  kohlensaure  Gas  auch  bei 
der  Vollkommensten  Verbrennung  mit  ^Stickgas  gemengt  seyn;  allein  es 
enthält  keine  Spur  Stickgas.  Die  Blasen,  wefche  unabsorbirt  durch  das 
Wasser-  der.  MineraMuelleiiiin.  die  üolie  steigen  ,  werdet  bis  auf  einen 
tfimessbaren  Aäckntaad  «on  Kali-Lange  aufgenommefi. 

Dio  JDorkmmer  und  JSlmiaAättß&t  Braniikohlen  sind  offenbar  durch 
•ine  ähnliche  Ursache  eut« landen,  wie  die  LavöticÜT  j  die  in  der  Nahe 
vorkommen,  und  da  diese  gcMÜ  die  Elemente  der  Holzfaser,  minus  einer 
gewissen  QuanÜtät  Kohlensäure  eittkallen,  so  scheint  sidi  aus  dieser 
Zusammen selzung  von  aelbst  aide  Erklärung  zu  geben. 

Dass  'ubcigens  die'  Luft  m  den-  oberen  Legen  der  braunk'ohlen- 
8DlitchtAU4iiia*lborlieh  eine.  IbrIkcWeitende  yeränderong,  eine  Verwesung, 
bl)wJrkl,'dureh  welche  ihl' Wasserstoff,  wie  beim  Holze  hhi weggenommen 
wird|  gibt  da«  Verliallon  derselben  beim  VerUretnien  und  die  fortschrei* 
tetide  Bildung  von  'Kohlensäure  in  Groben  su  erkennen.  Die  Gsse, 
welche  fite  Arbeit  in  Braunkohlen- Werken  gefährlich  machen,  liind  nicht 
wic-ia  anderen  Gruben  entaumllieA  und  brennbar,  sondern  sie  bestehen 
giHvolnilieh  a«s  kvkäeinaaoretti  Gas,   wall   nur  ac4fen  eine  Betmischung 


*  In  der  Nähe  d«r  Braunkohlen- Li^^^er  von  ^al^iatisen  befand  «icli  ,v«r  einigen 
Jahreil  ein  vortrefflicher  ^üiierllng,  welcher  von  .der  gauaen.UmgeKea4  In  Qebraacli 
gennitimen  War;  man  beging  den  Fehler,  diese 'Quelle  In' Sandstein  xu  fassej|,  mit  de« 
dICF  Sf«if•o^ffMMlgell,^Aa«  wet6li»n  das  Giis  wtrUmtv ,  ttt^esiimert  wurden.  Voa  dieMai 
AiitasbMe^  aa  Utte  naa  »uMM  QneUv^ktmf,  . 


MS 

v*«trf''4#emitRin*ib '€41  entklll«  '•»' Die  BtauiiiohUii  •if»  (Irr  mtttlni 
SehMM  des  Ladern  bei  JliV|fMW  fp*b«ti  in  der  Analyite  6S,40'^tM)(il 
KoUMiatoflP,  aaf  4,^6^4,76  Wa»a#i»atoiF ,  alao  auf  daroflbe  V«»Hiaitniifil 
vofi'KoHleiistoff  fcel  «prlteiii  weniger  Wanierateff,  iü  die  aas  gröiserer 
Tiefo  eatfM»aBMii9h>en.  >  .  ^         . 

BraiinkoMe*  «sid  Steivkalilfi»  tind  begleitet  von  Kiaenkiea  odei' 
SclmrHtkuwki  die  aici»  ava  ar)i«refelaatir#«»  Salzen  bei  Gegenwart  Von 
Knkm  ^uA  Hak  bei  all^ii  Fätthiwa^Proaeaae»  vegefibblliacher  Sloffe  nbcfr 
Ivenfe  bilden';  et  iat  denkbdr,  daaa  der  Sauerstoff  der  schwef^laaorenf 
Salze,  ifli  laacra  d^  BrannkoIrleit^LaKer  es  ist,  darefe  ivolehen  die  Hin' 
vref^abme  des  Wäsaensloffa,  den  are  Wenig^er  als  das  Hole  entbaiCen, 
bewirkt  wird..  -**-  NacH  den '  Aoclfsei»  von  Richardsoiv  ntid  R^gnaüli* 
urird.die  ZuaaninienaetsHni^  der  bvehubaren  Materien  derSplintkoble'von 
BimvcoBÜe  und  der  Kanne ll^elile  von  LaiteMkire  darch  die  Portneli 
^T4  H30  O'  auagedrfiekt.  VeritUclien  mit  der  Zuaammensetzung  d^f 
Holzfaser  iat  sledarana  etifatandeir ,  indem  sieb  Yen  ihren  Elementen,* 
M  4ei  Votm  von  Wennbaeen  Ölen,  Sumpfgas  und  koblenanurem  Gra{r, 
lpewi'aae<Q«iinfftItcngiHfamit  haben;  neblnei»  wir  von  der  Zusammen« 
•etzuAg;  dei^  Holzteer  ^  At  Sampfgaa,  a  AlJ  Wasser  und  9  At.  Kohlen* 
sittre  btttvef^  «Oiergibt  sich  die  ZusaninMiisetziing  •  beider  SMnkohleA-^ 
Arie«  :•  *ui   -*    ..••-."•  ■•    ■■  '•'■  "' 

€3*  K44  O37  Hola ;  hieeon  -abge- 
gezogen  : 


3  At.  Sumpfgas      C3  Hi, 

3:  AU  Waaser«  'H«:  O,'. 

d  AW  KoM/nsiur^   C^  0,8 


Steinkohle. 


Ct2  H,g»_Oaj|_ 


Cü  H^i  O. 


Sumpfgas  ist  der  gewöhnliche' Begleiter  aller  Steinkohlen^  andere- 
eiithaHen  därbb  Destillation  mit  Wasser  absdieidbare  Hässige  Öle  <R£i-' 
oiiBKtACiO.  Daa  Steinöl  mag  in  den  meisten  Filllen  einem  ähnlichen 
Zersetz unga^Processe  seinen  Ursprufig  verdanken.  Die  Backkohle  t^m' 
C^iirrs/i^ftl^el  jr^w^«1l»eAtbill(die^Elementedi^rKannetkehle,  von  deneir' 
sieh  die  BeStandtheile  des  dlbUdettden  Gaaes  C«  Hg  getrennt  haben.  -^' 
Die  brefintfdr««,  eHtkOndlA;lien  Gtfse,  welche  am  Spaltet^  der  Sceinttolilen^ 
Lager  «dt^#  der  Gebirgsarfien  atrJl«Ben*,  11*  denen  SteMdhlen 'iich  vor"-» 
An  de  n^ ''enthalten  nacH.  Biflek«^  ohne  Ausnahme  köhlenMitires  Gati,'fetne^' 
Stiwpf^t  ^Ibild'endes  Gas ,  !Jras'  frfilter  nicht  beobachtet  forden,  und 
StftkgHiJ. -Nach  der  Absorption  der  Kohlensaiire  durch  Ralf  gab  daa 
Grubengas*:  .    ••    .      . 

'       '♦"'••  Stollen  bei  »M^ef-       stolUn  bti  Lui-      Grobe    im 

.'    •       .  .!^     n.    .7.    .-.  ,tr!  •'  .'."'      'liifiUf.'      •»  •••'   tnUkttt*     •   •SfßMUm^ttt' 

fieichtet'lB<AliMr#««*rsWrGa» '  V    »  *t,56  ^K"'*     6ar,o8        ;  '  '  8d;H^ 
6fWWi»^s»6a^*''/'*  •;  '■"^-  ^'^.'»^  ^»i3Ä  "'  .•^•'■'  !,«8    '  ".      'iMl* 

stabj^air^^  •';  *  ''•:''■'' v  f-^/- ''':'  '^2,3'a'  •  ^' ; '    'i4,94"  '=  ;'  \  'A\rsf 


8M 

Die  ^ntwicktunr  dU«er  Gase'lirfrciiViiitft«  audi^i  de«  StciiiUhlra« 
Lagferu  uiiaun»iii;J{eb'foiliichitei|eoil«>  VMUi4cii|ng9«i  v«r  «icl»  ireWa. --^ 
1q-4Uq  PrpuqkoliU^il.- l4«|;cra  -b^^^Mbt««  irif  *  ft>Flfldir«iiffii<le  Treaamg 
Vou  Sajirri^jr  4||,  44R  Far«l.  ^MdUMaiUlvffj.  !•«?•!{;#'> #«lcher  dM'Hols 
nach  und  nach  der  Ziiaanimensftzung  der  Steinkohle  «kh  ■iber«  «anss^ 
ip  den  SteUkoblPM-Laffern;  IrfHOtiiMcI»  f^9tt  'd«a'8eilMdHwileti  der  Kohle 
W^aHerftoiSr  in  dar.  Form  yaAiKobfmwätaersloff^VfrbSodiHii^ni^  rioa 
vfillige  AbscheidiiAg.  von  Waiiaeralof .  ward*  die  Kttblt&i  Aa^rarit  «ber* 
(ubrcii.  '*-  JOic  Formel  C^e.H^«  Oz«^  welcii^  tör  das  Holz  aogegebca, 
ift  «la.  der  C9ii|ujrlaiebe  Aufdruck  dür.Aaatjrae:  gewShlC  wardea-,  am*  alle 
Metamorphoteo^  welcbf  r  dia  B»M»»^  fabig  ia t^  otttea  cturt^m  ^emeiaachafl- 
Ifchco  Geaiebtapuakte  belrifebUB  an  ktonen.  Wctia  bua  aoob  dia  Rieb» 
tigkeit  der  F«ra>fl  als  ,tbfoi#tiaeber  Anadriidi  bia  tu  dem -^^eilpankte  ia 
Xmf^M  (i^eaUlU  werde«,  muaa*,  w«.  iviv  die  Konalitatloif  drr  Helcfaaer 
mit  SicUfrh^U  kauueni  ao  kaini  Dieaa?  aSebt  Vlen  f^ingateiY  EXlifluae  aaf 
die  Betrac^tuQgen  liabea,  au  denen  .wir  in.:BeBiebaii^'aBf' die  yeraode* 
rangen  gelangt  sind  /  welche  die.  HoUlaaei*  naiUwendig;  arlkleiv  faabea 
i^na«!.  um*:!»  ^rnu«-  .«der  &Ufiin«^Koble  «beraugalvn.  Der  tb^oreltaebe 
Auadrjaok  ib^s^^^bt  aiab  «4ff  die- SummiByi  dar  «mptriaebe  aaft  da«^  relatiira 
YerbäMiiif«:  «l|e|n ».;  in. .Mrelakf •»  die  Elemenia  *  im'  Halalaaer  aoaammen 
getreten  aind.  Welche  Form  dem  ersten  auch  gegeben  werden  aMg 
daa.iwiyiiriaalie  AMlraiJi  «bUiUt  .4il*)i|  ungeandert. 

1 


Bocksch:  die  Geachiebe-  und  S,aiid^lAbIageru»ftA^  swi- 
acben  Waldenhurg  ^Qd•  Friiburff^  (Karst,  und  DecA.  Amk  XV»  129  f.). 
Die  groHae  Menge  von- »Gesi^irbNi  und  Blöcken,  welche  die  A'iViicfr- 
Sf!lfl$ßHChe,  ]Bbe^fe  b«idecke^  und  bin  iia^b  ObersehlßM^n  feithen,  Ihiden 
aichfuqbin  einigen  Clfgei»den  auf  hdl|fr«n- Piinkir«,,  selbst  lOOa  nnd 
qiebr.Fu^  ul>ar  dem  l^eerea^Niv.enM»  In  ObarächU^ien  erreichen  aie  den 
F4ii(A  der.  Kiirp.atkit9.  Sie.  gelten  bis  Liedk'hau  und  aelbat  aecli  weiter 
a^djii^b  bif%auf.in,.daa  .S^einkoblen-Bcekeii.  y,mrWMefitntr0f  .w#'d««aelbeii 
unfern  Qfffn^WMldififutrg,  HtUW^Üerm^diüTf  und  am  oAtlkbea  .Puaae  dea 
Uo4:itu;ßl4if^  ihi^a  Qren^M  &ndea,  r*«— *  Aa)  ^ucMergr^  vom  WeisHsiMer 
Kretscham  iiber,  d«n  A^imt  ^ckt^cht  bla  ^aun«  i49  am  Sud«Abbai»ge  be- 
deckt eine  ;niä«btigi)  3andm^iicM-daN.;Ki>blen,Gflhirge,  in  .wekJmr  SclHcbt 
i^aaer  kieinern  und  isruasern  .  nordiaelienjQresehiebei»  viele, 'Feu^eteiaei 
a^lfen^f  kleine  Beriif||eiq^tuc^  vorkommei).  •—  l.«i .dem  th^jl^ltief  einge* 
schnittenen  Thale  von  Waldenhurg  ist  keine  Spur  vonSand-  undGjeachiebe- 
Abiaigerungi»it\mehr  vorhanden  r  j^eiM  darf  jedoch  nicht  befremden,  da 
bief<v  geatde  aHa^i^pateren  Etitwirkungen  die  Fortschaffung  deraelben 
bfYoMern  muasten.  —  Die  letzte  Geschiebe. Ansammlung  liegt  dem  engen 
1}/^  malerischen  ^>fii%grunde  Mei|«Uch  ^^^%t,^i^^vk^M,i^^mVi^tf•rtrr^ 
^'^  .  jGeachiehe  ■  wf chseln  in  ihrer  Grosse  von  6  C'  bia^^iu  4fkf.,niß^- 
f(^nf\.  Die  nieipteii (bestehen  aus£ sehr  Fcldspath-reichem  Granit,  ipriKfjgjff 
W.o$!"^<*^    unf^Jii^jmmcrschi^Ci^;;;.  selten   sind   Feldatein  •  Porphyr  und 


eütlbttUMi;  oft  laphff^Jtöftacli^illomllffti'Fr^iHttettUi.' .  €htMiiirbe:'v4ii'  6m»< 
««■•«k««K«lli 'ttüd  Krdid«  lriffl'iiiaii^iaiii;4«9.j:4ciM  •vU«biiii;#fWlfr^^.  und 

Oa«  fH<a»Atr  fieioMMUStttik*  Mri^l  rtWm.  4^:  KubiklMR  «i4  «m»^  i* 
den  ll^(Bldtfji^icr^r Saud-Gruben  gefunden.— Das8  die  Sand- Ablagerungen 
niit'deirGe«c!ii«ben"  maiichfacriei*  Art  (furcli  *3aaaelbe  FKjinoaieiründ 'auk 
den •intialiab.en  G^gfUideu  berbeigeCdhit  wotdeOi  wie  jene ,  welche  die 
ScMe$UchfM  Ebeneq  b*declLairi'JHe||ililiiaiok  «jnl,  das  Bes^mmlMtff«  «t*  — 
Von  JuraiLalk  komiuf u  nur  wenige  Geachiebe  vor.  In  eifern  wabracbcin« 
lieh  zu  dieaer  Fornialiou  gehdri^rn  Sand-halligen  Kalk  trifft  man  eino 
Menge  Verateinerungeny  ao  u,  a.  Xiigonia,  Phuladoiuyaj  CoHuIa} 
Nucula,  Pecteo,  Tercbratnla,  Aminonhe'a  Dnneaui  u.  a»  (Kaet 
einer  von. der  Redaktion  beig^efuglen  fiemerkOng  dulhaU  eili  aolclies,  itf 
K.«  Miiu^K^biM^t,  «g  ü^ar^'ii  j^pdUo|ieatSt$ciii  Aoimouitea  Jaa,on  n^ 
A*  ii«|)#aa».T<aoe4^ra^4fiaauafia;nn,  A  vioHia  er«iiinjü.a  naAcoatAin^ 
Cnrdiuin  coucinnuni,  Aatarte,  Pecteu,  Turbo  und  beaitat  daher 
völlig  den  Charakter  der  Jura- Geachiebe  am  Berliner  Kreutzberga  und 
de*  iatialAMtfdaii4€MteiMr:«My  Ffl^H^lMt  in^  aämügHidi^.y  • . 


^ag'bn-  ubeV  den  Il5henwecliae1  desUr^aaie^if  im  BätH.^ekt'i 
Meere  (Berlin.  Akad.'^^  Vlnstit:  1844 ,  Jril";'a77).'  tte  mittle  niohai. 
l'iche'Hohe,  aua  tSglichen'^eobaäituiit>^en  in  den 'lO  Jh\\tttki8ä9^'iä4W 
abgeleitet   und  in  Rhein.  Fuaaen    ausgedr&ckt/tai  In 'fbtgeiiden 'HttVenTV 


u    \:i:  ."     ::      '.   3-. 

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Ai>ril  .     ...     ,     . 
Mai     .     .     .     ... 

—  0,12 

—  0,16 

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INc  li8«*#>  toWe  SMkndiaat  (Mtf/ ra«riadlältf  ia»(Ad«dal^,>aiiifi)  Htwitii 
d09<iiUHr«n'>«hdir«ntt«inMo  ^iwone^tivtfialgd  dor^brlaivglbicjie». WiUKriM« 

anyB^aalDbeii'etngitcdtfiniiiat  >v/  t'^'''-'<*''t'*  •'•-'  ia<aMio^/.    .iu.\>->w.  ;!  mh 
MM<.3»i«iidi  4MnsVab«ri  die  JlaülMMHngkat»^«ffiklia[ta  Jabii#.  «a«afM%^| 


•o.  Migt  niirb  fliiii  i»lirf|(kUluHM||.|Mt4Mfni4tifiAlNMli«A  »il«»«  Wtmtfh 
SHaadcfh  Uii](ii'  der  ipmimb  KiMliit  iin4  SiMfi«»iai«bit«aMia  Jf«iM«iy.4e«* 
wn  Pefp^t  abirr  noeb  aicbl  iia:K«aaa<aU  die.  de«  «ndrc^n  Hftvra  Jiaft  «8fw 
IpMisbM  .wiiriUn  IUmiimi;  üfaminittn  st»  Mkfim^  Wmwtklim 
d«r  ttSfcticbm  Ifrlhfimee  aacb  der  AUthoda.  drr  Uainsltfi  Quadral«* 


8toU« 


0Mfr  «er  P^tbtghteagwu- 


Jährliche 
ruog. 


sclMin- 
Irrthan. 


IConigsberg    , 
If Fahrwasser 
(töiherp     .    . 
^iriN«*iiitM« .  ' 


^7  Jahr^i.  18X6—1842,  ,,,..    ..     . 

24       „        1819-1842 

2§       „        1815—1843.     .     :    '.     . 
Sl       „        1811— 1813  o,  •lÄI^-^lÄfi 
31    ^        l8il--l82lMtt«j8M<^18M 


-^  0,01^1    0^00207 

—  0,00716.0,00452 

—  0;00328  0,00351 
4^  d,002t6'  6^00211 

-**'0,«oudUiaoi6« 


Rokbt:  ub«r  die5«lka<n(^  4l«it*»'-<tiMmvaa  <AM«.  Akaid.  M4#» 
April  3  >  r/t«Cil.  1848^  112).    Die  R«8ulUte  nind: 

1)  Vom  NiedersciiUic  der  Steinkohlen«Forination  bis  cur  Zeit  der 
l^roporheVfias:.  4f f  ?^^*  Ufifenden  GebirgA-Ketlcf,  iqjSfn^JiMea ,  und  €W*- 
^i^a  .blieb,  das  ,  groNSc  Zeiit#'Al-P'ai««j\  Ff(tnkr£i^  ß\>ef  Waaaef.  Nu« 
%ivii  ^ut^tundeii  ^^roaAe.fEinsenl^iiiigeii  ^  ivorin  »icfi  g|i«a8V4S«er-.BjU||ingeii 
der  mi^tt'lo  T^rliar-ForivMtion  absetzten.  .  .      ^ 

2)  Alle  vulkaniachea  Aunbruclie  fanden  naeb  dieaea  Bildungen  Statt 
Qiui  ^peJure n  3  groasen  Epochen  von  Tracjiyt«  Banalt  an^  Law^  J»!!«.  die 
unmittelbar  oufeinander  folgten  und  deren  Eraeugnjasa  sich  ionig  mit- 
einander verbiitdeif. 

3)  Die  Tracbyt-Auabruche  aind  veranlasst  worden  durrh  die  Revo- 
lution, welche  die  F'ranzostsehfn  ATpen  emporgehoben, liud  Haben' Üuga 
Bipsisr  groftAen  und  mit  dieser  Ketta  parallelen  Spalten  aua  S.  22^  O,  nach 
N.'22®  W.  atattgefundan. 

4)  Die  Basalt- AusbiKielie  hab^n  nach  tvret  groaaen  Liniea  aua  0.5^ 
N«  nach  W.  ^^  S.  atattgefunden.  Welche  die  vorigen,  in  d^n  Milssen  Ars 
Ctutfml  und  JUo^U  Dore  »«bn^iden.  ^^e  oördlicM«LVop  beiden  liegt  getaau 
in  der  Fortaetatung  der  Haupt-Aipeakalte ,  dia.-  JHvii|eben  Clermtmi  and 
lusoite  durdigebt.  Die  voa  den  B^salteif  -  ebipkvrfBeriebfteten  Gesfeiaa 
zeigen,  dasa.ai^e  gl eiicli zeitig  mif  der  J£rbf^,biii||g  der  Haupt- Alpen  nach 
£VuE,i>s  Bb^i^h^nt  dprcbbfofbea  wqrden  aiad...    •..  .^  f. 

*  >  «)  Alle  «lejier^n  Valkana,  fveldie  «itlea  ia  -dsn  Basalten  aaa^ikM« 
eben  aind,  finden  aich  innerhalb  ejnes  schmalen  Streifeas  aus  N.  aaeb  S« 
Sttf'  der ^raasc^»  da^lidian  ^alban^,  i  wsiobe  ««ic  •Zeh  ^^Hii  Faydrhiiiaay 
niw  <f«rs/Ansj«ad' iaular  firegiend  ^fiatstandeniiat,,  wai«UaMiUMaf9»AJaifa 
aich  kreutzen.  Man  kann  die  Richtung,  woriat  däa flfaas^fse^  dwu  Amrmgm 
XU^n^  aal  e»aa*Liaie^4ii9iiaban,.idia  ^m^iitm^  ßliramMitmmA  ahmiWßSäe 


IMi,#f«r9«»8rtaiMHi;lllr||f»ii  in-,  den  fd^m^Uv  FMWwMianen  T^^^tm]$  fu\\ 
«Udii-Mü    ,^  •     •.'   >  ...,«  »         .    .<  .  ..    < 

de«  CmM  und  A^ß.Mtmt  4l«y«j  n»4,«M  di«t<ir.lLrfJ»Uiin«.^tiyiriimf{« 
alle  oroi^rapliinciien  Verhaltniiis«  dimer  letzten. 

7)  Die  VerK:leiclian|;  «wiüclien  den  Resultaten  der  geodStischen  und 
aMfwomwoJi^ii  jBe4»Wwh|«iNRfH  Nweifi  'fiflei'MrftpNllic|ie\K6lhttnj>  der 
£ffdJc«Mle  Hl  ddr  viiUiftiiiMbep  ßfgrnd^        . 


.  Cm«  DarMn: 'ni#t4in«r^bUcb«  BiniobciflUfigen  «af  Ttrircfi^^ 
UMaen'.W^rk.fiibe«  vuUwibidle  Ibsrtn  >  V*/iii;lil.  tSi-k^  XUy  \6ß% 
Milkii  ^«uf  der  IimiM  ise  .ein  .  kUkieiv  £nirk  ,  wo  d^m  .ftodMi  :l>^«|jiii« 
dig  wtrwe  iDampft.  «Blatiif^a*  dfwob^  S|i4tfn«  welche  eine  Scblucbft  «m 
ViiMeifliHien<tfaAi3r«i#elian  'l|ä||eUAeUM / dttrcbneimi.  JPier Dumpf. M  ||f^ 
KiMbloi,  «diwirat  j«docb  dan  fiiiien  «cji««!! ;  «r.iat  y«  beim^aJ«  djiM  ib« 
dte.Haad.  anibaUan  kabate^  la  der  UmitfbiMH;  JHier  SpaMea..  iai  d(9 
ganae  Tfaiby^Bfame  ta 'Thda  ve#waadf1t,  iailen  jdaa  fii^ta  daraua.gf^ 
«abiad««und  i»<ffpj|fart  jfiatfenniiig  ^elriftben  arofdAB  ii^'y.  W9.  <^iivi-<Ml 
'Shmt'M%rk%\fift^\fülk\,'^^^$i4bt  ^ird,  wAhreiid  jen«r  am. /DPiaiKelbarRil 
Raadei  der  fi|Mlten.8ai4i»eiiia  «iubn Kreide  iat.  .  Per  Tban  Ui  ledigUcb,  «14 
Atoanmrde^&ilital^.  jwrif  dnrJT^Idailalb  dm  Tr^ehyle«»  »u«»  dein  er  entataii- 
di^»«  '-f  Jn.  eiHUgtif.  noi  lialb' «uwg^jiv nudele 0  Tra«byt-^lpckff|i  b(imerk4p. 
DlRliiN..aiiab  kicine  JkugeUfse'  JUftkprsiiaa^a  Ton  gyiMbeai  HAalUb^  waa  bn* 
«teihet,  daaf  dtt  Kiaart«rd«idujwli-:Dani|if  abs^eaetat  werdeiy  kaiui«.^  J^p 
Uinwobner  8a9Mi.Maila,(  daaa  ipan  einst  io!jenfr  Gfigead  ziiertt  aioeq 
Fdaianirg»»A«MMtaob  graeben»»  w^fiuf  die -Dampft  Aiiaelrömungen  ^iifolgt 
aejneNr.  Qie  •  Dämpfe  a^betnr«  yosiae  W>ai;9erfDilnipfe  au  Heyn,  und  von  la« 
fiilraUantlislianHirfibflen^  velclia  bis  su  einer  nocb  beisfen  Xtefe  «inr 
dringaw«      .-      ...  ■^..  .  1 


A:a4lira'ait  .ifr'.H'oeJi5fea  <a.  a^  a)»  .  Als  man  var.  »ntgitr  Z^if[ 
di^  Haaböfita  iroi^  Xifdtftbr^Mn  »  Bai-Bhm§.  daneben  lieaa.  und  das.  nadi 
\tariiieiCaeaiäil^r  aerstörte^'.sQ  beaiek'kte  BtAn.suweUca  einen  Regea,vo9 
Fankeaioderentsvadc^r  KoMe  aaa  dea  SpaHea  der  Öfen^  und  als  niaa 
ja*ei4>ii.«a  UarhaiUrtpiwifc  verfolgte,  so.eBtdeckte  lana.wirkKche  Kphien- 
ikbffalae,..dla  aiab  bialcr.  den  Steinen  des  Werkes,  den  Kappen. (elalagea) 
aud.4»ia.  »ans  oben  binter  dun  Waadfii  des^MQuenaard^  gebildet  ba^eo^ 
Diiaa« Jfasbif  aetiaint  durcb  die  fvinsteN  Sultan  and  wabrscbeinlicb  iia 
9«tt£Uitandettn  idissei'RiiiMaa  einKedrvafsen  su.aeya.  and  bat  sieb  bald 
iaiüarm^QlMfi'MliMsnjUild^Md  in  Ckatalt.  von  a9*0j!»-t0n«4Q  .dicken  Kii- 
llidaia%epala|^  dia  eia^a.  kowf^akiea  forailiiii^p  .Kern  in  cin^r  Umgebung 
va«  •»IraUige.r  »dAr«l||ur  alid  «*ae  Ob^r^rbii  van  stalagmitiscb^aHoc^D 
bolitsam   .Di«»e.K«Mfl  istüann  «iNuslHbltiiT päd  Mft  alle  Obi^raklpr^d^ 


2fMVI  Aeltwftfs'und  v#r%rMiii4  v«lls«iWtfi|f')^>  iMMt 'ink  lfkti*ri«Mttinr'«iiii<r^r 
Spuren  von  Eisenoxyd.  Dminach  könnte  der  naturliclie  GrapIiU  al»  Re* 
riMMI  'de^^M^iiMtioil*  1l<<}*'BriiirllMllgUtttke»ero(ie».««t^^  unter- 

•     •.      ^  .1.    .-  •  :     •    ' 

'  ^  &  A.  MfivSRs  «U>GI«t««1ier*L«tind  n«|i'Jir49M(r  <^^ 
Petentb.  184S,  6,  //,  260—26«,  nH:i.TiiY.)r  «M»»  ««reiohl  4«q  •  gewalti- 
gen Gletaclier,  welcher  am  0.«  [N.-?]Ablianf(:e  des  Kasbek  bis  au  etwa 
11,000'  Secböhe  lierabreicht,  von  Tiflis  aus.  Vom  Dorfe  Kasbek  braochl 
tetfin  haeli  S^4-T«e;ey  W«itii  keui  Aufenlliaiift'frtttllfiikktft.  Von  dem  Dorfe 
jr«9A^Ar'*  hkl  mkk  noch  0  Wfersi  nach  dem  Dof  fa  £Mfelf  md  ran  d«  aocli 
6  WeMt  biii  Mim  ÖleCiNfher.^  Jeiiea  Ddff  hat  «nan  hiiliar  an  deii'Gebiri^a. 
JMfhaMg  hHfiufifrdfedp'mümren^  Ol»  es  atwae^  d«iii.Bi*r«h;h  dar  Oberaoliwen* 
DVdBig^-KU''b#iilig«eii,  weMie  die*  von  der  Ke^iiaberlii(|t^ndan  Töal  Seila 
hei^abkaMiiB^lidetl  *Glet«i(!her^S((ir»#  veranktäen.  ImAtfSSiaa  hal  dar  &ltrate 
Gi^is-  nn¥  S-atflctoe  Stärkte  «rtabt,  glaubl-aber>  daaswiiu  nflabstett  Jahre 
<t844>'i»{»  tieoer  «4l«(vorat«toe. .  Von  .'Gmeteii  folgt  ma»^»  Werst  wdl 
l%iii  VWkf^tlnd  gelangt^ann  an  ome  8«^10i  WerAl  ia»««<Bnd  tipf«  ScUuebt 
Hlfl^MeWia  ^Uwfirtd<dn,  dul-eh  welolile>der  dberüiiUmi  a«t|t«gan|(Miet8tea 
iifld»  b(tfiidlUHte  Gletachei«  von  Zeit  «il'Zeii  lH»f abatörxti-»  Mp«  sielit  ameh 
dAV^tfl^  Tiefb  Ihr» 'Unle^e  Miindiini^  itiehlybfc  >iilaniv(onl  TM*i(^  kim  ame 
SO^'  hbke  MorAkife  «tsriej^^en  lial^  die«^»  fl6lt«'  tia:  Platts«  mit  2  See'« 
bMdef. '  D^  vordre 'tyaf'  190  Fade«  Aiisdidbniwg^  iin<d  «ma'^  iikiaraicsaiicbe 
Tiefe,  d«^  lilntre  Ut' um  die -Hälfte  kleinen  ■  Ihr  Waaaer  Isl  grün,  übel- 
He^ltend,' «mgeaataen/ dbite  Fische,  ohne  Zu<<  und  ^Abiiu««.  •  •.    • 

'-  iEIfcr  «"^fwal»  ««ivte^  itunlf^ml 'Winket  geldiammten  Sohl«ehi^  eolatront 
af>ii  iii5GMigei'>Berg-8aeb;  deaseti  lo'— ll^  Drehes  Belt'voll  loa^eriiseiier 
SMrie^»l^ttld<!le«ii  tiegl,  <dto  gtrosse  Schweft»ik!ies*.''aiid  ÜUftrs^Kr^äfalle, 
auch  Alilch-Quars  enthalten«  Der  weltliche  Abhang:  der  Schludii  iat 
überall  mit  Erde  bedeckt,  der  ostliche  ist  eine  an  vielen  Stelle»  nackte 
und  oft  von  den  Lawinen-Stürzen  geglättete  Felswand.  Schon  voriges 
J»hr  hatte  sletr  ^»  jeitJt  nocK^  20'  bniter  Ufndi  1 8^  i  dlek«r  tlicii  dea 
Gletschers  Msgevfasen,  oflJtwftrtt  Werst  wvft  in^  die  SisMoaht'Iwrabge» 
«fiftzl  D«r  Hanpf.GletMhei'  fllll  Ebenfalls  eHie'vHln.  WSWi.  iiaiah  4liMO. 
frtwa  1  Wirrst  tauge  ^nd  f  Werst  bfwtte  •Sebl^iSli*  •ht2«A«^tf1tiirlt»tlb'  an 
und  setzt '  ifleb '  liiAfen  untef  «lifiiiptl[*m  Wink  et  ♦  <w  ^<2  *  pranalt^fa  *uwi « btipae 
N^ft^i'Schlabhleiif  farf,  dttwiil»  Welche  erhoeh  -w^  Kmifbi^k  iMk  -dftii  ewigaA 
SeNiMe-  und  fet«-M^d«#ir'dlsseH»eif  «^artfnienhäfls(ft"i  Aof  ^ier^'m  vosigeai 
Mii<e  enlsUadMiifn  'Bfuebflüei«  eiHtennt  msfa ,'  datis  tfiW'llaDpMSlktsaber 
kki^  saHkeichen  9ch«dllert<be«feM/>aeftt«i  PMrligkieil^tiddfigrdoeimilbaiitf 
v^  itat«^' nacN 'oben  M^litfmt,''i!M'dS8teii'kllbihllelp'%»4ibaiptrliii^ 
sett  >£khiie«  f»b«rg«<hti'  >  i4ii  4Mt«r«  'iiiiid*ket|N«(»ll»teiiw'>'ziii^ahi^''«üff»<daa 
tlMleflllriiifgeObbrtMdlle'iiM  wh'kltMeh  ««d  IM»  J^AiMblti  tf^OMW^Fola. 


srtzten  Abhftiüceewpor^  ilitf«fn<>#l*  )f*ili<^tll  «ihrHflstfto'Td«  Erde**,  91^ 
fttti  uli4ßldck«D'Mri-der>9criluthl  nM  ifith  {brtret)i«t.*=  '  ' '*        '^ 


S«tte'in  den' <i^ieg^«(iid«ii  2 frischen  ÜSsiteido\hr'%t^  tnr\0^€it  btf 
R&e^mvMde  bin  (KuRftr.  i^Ad  DecitfJ  A'rehtt  'X!¥,  «30  ff.).  -Das  m«fiü 
tig8«t  ^nfer  de»  <  B«b<Mvhllimgeii^  durA«  ^«  ^  P(nÄMc1l*iig* ,  diir  lefkfM 
Pcnikle  •g;i»gi*ii  U^ttOHä  Mii  fl^yn,  wq  HödiTerflSr-G^bfi^e  itt  Täjc»  MIC^ 
VMd  «ortUiin  die  vngebcyre'VfrbreiVnng  ^derr  F^u^rsf^iii«  Att#  dt^  Kti^di^ 
HM  Dilvvfuitiy  t^ldb«  aiMb  Mifcli  wöbl  w^fit^Y-  nSvdlich,  aU  d«^s  ▼fU'Wltffr'' 
Mhtwun^e»  mchi^nj  iUli  ausdehrten  diirrttfir^  find  dih  auf  e?(l'^r0S8C«  nttlM 
gedehwtw  Kreid^-GretHiv«  ftiifdenten,  #el^hM  id' dei*  DihiviH(MEpochezef>> 
«tvrt-wordtn  Heyn  «miii«.  Ob'dieft^  V^rbreitang;  dcif -Ffettemt^«  YniMI«i^ 
grl«feb«ii  ih  49r1finrd4äiiUckeH  Saiidf  Eb(;iM*  tn  eiirfcr  uraacbfi^lrvii  B^^^ 
iMüi^'st^e,  wii<*:t  N«'4)iitit  «fi''%djiliiimf«iis  d«  ^  tMv  Q^anfAi^tilMhfi^ 
ntur 'v<»rii)iifl«eo9  Jiberaus^  «is^in»i^*  B^dblietiluif«^'  "'rtfcKl»  hWtltwVftf^iil  '^^tfitn; 
Im  €imfUi^H'tk\\tki  «itcii  die  VlvatUvIiefr  I^ISHie  )«iieir  Ebfft^A  1hi»e  Ifi^rt« 
«eUuhg  ftiideiiv  "B«!^  l^fivKii  tf^mäl^^««!!  Be^blAStrtiiii^cjii  häfisi^'As^'V^ff! 
n»«lt  nkeht  fi^cCl^tfftfrK'  'IIh*  ßrMliHiifU  ivtHfrf  ilb«i>  atrell'  «yofrl'id  fcbiiii^M) 
unmittelbaren  ursäcbiielMm  Vbv^a^  niM  4^m  dtt  ^'Fihifr^teM^ ,  wetiik  et^ 
»leH  Web '0^#dhh dies» ^'  ab  je^u^ltn  AA^liic  '5rtlieh  anefnander  Bchlwiat. 


rend.  XI  3-59  uml  PosGEno.  Ann.  Erg:.-Bd.  I,  S.  511  ff.).  D1#  PiiiiMiroJ 
Itotl-,' '84^  MAnk^otVf)  Nind  Ineb^ifKlti^  Wc^i^ef ''aidifbärfi  llAticb-^tr'ahlen, 
eirtaCabend  Uurt4i  PMFsng:  ftfki  Vfa«iiordinnpr,  v6tt  Scrärsetist' '  fein  zeHhc4lt»tti 
Sbh'^ef^i  and  voi»  «iid^r(»n  jtttirf««  ^od^r  flilssigen  Kdi^tiefA  an«  di^r'Aaf» 
Idflyni^  f.i'Giisen,'  dittdUfeli  kl^ib«V  oft  uitivabviiebmbkrts  flifc«  od«r'LMli$r 
BIM  denf'Brd'-i^inlepfn  het-v^trdrini^««.  Sobliid*iiran  «i>iieiii  d<Br8«1IM!ti  «In  StlUMr 
g^(MAfencl0if  F^uci^nebWflÄhuff  iiftb«rt,'«MYl'nian  den  Rtfu6b- 'air  Votnnieff 
und  Di«k«  tunel^ient!'  H^li  dciMli^bier  la«  «l«ir'PH£iitfni«n^'  Weiiwidfi^Fav 
maf^le  'Mi«'  «km-'b^iürrt  'einwr  Grotla  *«der  aberfwiiipt  M«  tris^lid •  eltitm 
baMbrJiffcton-Rdüniia:-  hervor dilngft^  aladumi  VefWttuMt  aksh -etn* 'habm 
aivbMMif^^llaiiijb^adin  oft  In-  e'Jn«''Art'W^Mli«biir'«ebv  dii^hter  Wolke; 
dl«'  ii{M5b  «nd  ilaclt^len  gunseniiniufebendeo^il^fimieirfftilr.  €fteiely  beini 
erM(ei]^>Anb14clc  dle^ifr  Tli«tdLi!be  8Ch(ei^  ea  ^fcin  VerF.,  da^s  man  bU  nftiM 
lAediMiiMfir  «rirtSrtifr'kiMney  ll.»hl  dafjiff'iLairtmWeg«  ^ie  IVftmh*  4e9  PiueN 
sefturaniai»«  diif«sfir  eine  VettlüMiiliiig^L  tlo  (ibeiK>  dem  Bnde« 'beftiidlictHM 
Otf»ina«ieMh«rä'«1n'be»dbli<mffgt«i'^''ilfun(titdttMlu^'d^^  Kmicked^  b^rri-hih 
In-derO'baf <etehll^(Hn  Au^ttti^niati  ^astfUuehee'  durdiadr'iii<1keiiieitf W#* 
bÜtaba  *BiMViMe0gt>>(*eir  v«Mi.'tl^Mii^il«  tKatf^e»  Men4«fl4k»Ae»^4¥ftrifte 


$9» 

Ein  kleine«  S\üek  bra»ii«al«Q  FMiflrilchwaininM  Hat  Aiat  ifiHielbe  Wir- 
kan^y  wie  ^n  urosiei,  oimI  iUtrdies»  uberzeagt  man  aieli  bald  bei  Ao- 
«leliuQflf  d^a  Veraucba  auf  eioein  Boden,  der- auf  eiurr  kleinen  ilvsdeb« 
Quaff  eine  gairviiie.  Aitzabl  von  Famarolen  eatbfill,  daas  die  eininal  er- 
reg;te  Wirkuufc  sich  nicht  auf  ^ew  W^gP  ^^r  Verddonangr  fortpflan»!.  Der 
Verf.  bemerkte  an  einem  der  inneren  Abhängte  der  Solfaiarm  einen  Raum 
von  3  bin  4  Qaadratmetern  Fläche ,  der  durch  einen  Rrans  von  Fuma- 
rolept^an«  abgeacbioaaen  war.'  AI«  unter  Beridlffevalatler  in  einemi  wind- 
•tillen  Avgenbliak  "de«  RSndecn  dieaea  Raumeif.eiua  •brennende  Ctgarre 
ii44ierte,..tah  er  die  Vermdirung;  ^  E|ainpf-Eff«eugnn|Q  nieht  blua  bei  der 
die  Cig:arre  berübreuden'Fuwarole  .unti  den  beuaclibarteM ,  aoiiderit  im 
0i|iiiea  Kranse  bia  aur  entfemteaten^  «uf  eine  Weite  Tod  5  l^ia  6  Fua« ; 
«ud  I>ieM  gaaehah  ohne  Ävdervnfi;  §■  der  Rieblnug^  der  Dampf^finlen, 
indeim- Diese  ^twShrend  aenkrtHsht  aufatief^eji  uad  «licht  gte^n  den  bren- 
nenden Korpnr  neigten,  wie  aie  ea  unfehlbar  hatten  thurtmuaeen,  wenn 
die  ßracbeionng  ron  einer  durch  die  Wlürme  bewirklej). Verdünnung  des 
Qaa^ßemengea  herrührte.  -^  Wenn  nun  die  ErscbenMing  nicht  «ua  einer 
dureb*  daa  Daseyn  dea  beisaen  Korpera.  drei  Qaae  ei^eprtgten  Bewe- 
gnngentaprin^t,  ae  iniiaa  man  mw  notbareadig  eaufir  cbemiacben  Aktion 
xuaebreiben;  aladan^  erklart  aicb  die  Art  von  Uoabbfingigkeit ,  die  swi- 
aehen  der  lateneit&t  der  Eracbejnung  und  der  AnAhl  der  gKoianenden 
Punkte  beatehl;-  ferner  begreift  map,  wie  die  Dampf- Vermehrung  eteb  von 
einer  Fumarale  aurandenn  milthmlen  kann»  ohne  daaadadurcb  die  nater- 
liehe  Richtung  der  RauebrSlrablen..:ahgfanidei)t  wird*  lif. 

Der  Verf.  tbeiite  nach,  pm  ßeobtchtunga«Orte  dteae  elofaciieiinnd  fol- 
gerichtigen Bemerkungen  dem  NeapoUtimUehfH  Chemiker  Piria  mit,  der  ihn 
begleitet  hatte,  und  veranlaaate  ihn,  den  Vorgang  sorgfiltig  zu  studiren. 
IVlria  lUiMerte.  aieb  apiUr  in  folgender  Weite  fiber  dte  :Rie8nltate  seiner 
Foradiongen. 

„Meine  erften  Verauahe  xur  ErkMbning  dea  Phinomena  besweckten 
eine  kdaalliobe  Hervorbringung  deaaeiben  bn  Laboratarlum.  Ich  begaan 
mit,  Schwefelwaaaeratoffgaa  für  sieb,  xo  eaperinientipen  ,  da  daa  Paaeyo 
dieaes  Gaaea  in  i^n  Fumarolen  der  8ßifmimr4  K?inem>  der  den  Ort  bc- 
tnflit  hat,  aweifeUtaft  aeirn  fcami;  und  nw  dieaen  Verauch  bequem  ansu- 
fili'ILf«,  brachte,  idi  in  einen  CHiaA^cipieniea  ein  Ckmeng  von  Waaser, 
SciiWiefieViiseii  und  SebvfefelsicNre.  leb  verachloaa  de»  ||ala.4ieafaReci- 
pieiifen  dtti^  einen  Propfen  und  steckte  durah  dieaen  dttn  nacb  Art  eine» 
Tiiibtera.hfrabgfbogefleBQala  eSnfi*  Flasche  mit  «bgeaebntttenem  Boden. 
Düfi  im  Reeiplenten  enlwiekelte, Sohwefelwaaaeratof  gas 'ging  itf:  denswei* 
teil  a«d  miachte  aleb.daaclblt  mit  einer  grosaen  Meitge  afnioaphiriseber 
Luft,  die  dureh  den  oberen.  IVieil.  irei  hineindränge  Steekte  aaan  in  die- 
8^it  lafatenTbell  ein  $tj}ekohen' gKmmffndan  FenenaiBbwafnaia  «der  irgend 
einef.  an4etn  ^ren^ende»  Kpcpera ,  <ao  eraahMilif«  difjkift  wmaliebe  Dämpfe 
iknri^pigfi'di«b|«n  diiaf)m,J^drper»i,abQr.itt^ir  :kaff«iri.2^it  nieb  iber  die 
gAAse  QM-Mfuae- verbrtritendi  Vm  tm  erfabren»  waaffir. Produkte  sich 
•  4ifpeff  JiHMm  bildf»^  nin«  !iQb:««ilf $tM  bnlHi«pd«l/«iible  «Site« 


86t 

Sq  wie  dtt«  G««  mit  der  Kohie^Hi  Berfihrtms:  km)n ,  ttfgien  Miefa  weisg« 
IDtoj^fe  and  in  weiiig«a  Avg^nbliciieii  e^ffillteit  sie  den  fg%httn  Kblbeh*. 
Nach  BecndiKmip  det  Versuchs  ftnd  ieli'  im  Geflit  eine  grosse  Bfnig^ 
•oMvffliger  Säur«,  eiiii|ce  Spure«  Schwefei  und  vid  Wssser,  in* Form 
von  TImu  nuf  den  WSnden  des  Ge/Ssses'  abgesettt.  Die  Bpstsndtheilä 
des  SebwefelwasserstoirGttkfS  verbinden  steh  slko  n^t  dem  Sauerstoff 
der  LofI  ond  bilden  Wasser  und  schweflige  Säure.  Witia  den  ScK^weftd 
betriffl)  so  ist  er  meines  Eraebtens  ein  s^lcoadäres  Produkt,  weldiea 
man  der  Reaiillon  des  WasAers  nnd  der  sebWeflt||en  Sfiore  anrnoett 
niebt  sersctate«  Schwefelwasserstoif^Gas  susehretben  rnnss;  denn  bei 
lanntlidi  gibt  der  blosse  Kontalct  dieser  drei  Korper  su^  Bildung  von 
Wasser  wid  Ablagerung  von  Schivefel  Änlass.  Mau  mnss  also  bei  dem 
in  Rede  stehenden  Pii&nomen  zwei  wohl  verschiedene  Torgänge  unter- 
scheiden: die  durch  di^  gidhende  Kohle  direkt  swischen  dem  Sauerstoff 
der  Luft  einerseits  nnd  dem  Wssserstoff  und  dem  Schwefel  des  Gaset 
andrerseits  evseugte  Wirkung,  welche  Wasser' nnd  schweflige  Sfiure  sU 
Produkten  ^ibt,  und  die  sekundäre'  Wirkung  dieser  beiden  Produkte  auf 
«nserlietstes  Gss,  worsus  eine  neue  Fällung  von  Wssser  und  Ablagerung 
von  ^cbwelel  hervorgeht.  Mithin '  besteht,  der  Bauch  dicht  bei  de ni 
brennenden  Körper  aus  Wasserdampf  nnd  weiterhin  aus  Wasserdampf 
nnd  äusserst  fein  zertheiitem  Schwefel.  ^  Nun  niusste  man  sehen',  von 
weleher  Nator  die  Wirkung  der  brennenden  Kohle  sey.  Ich  brachte  iii' 
don  Kolben  eiAen  rothgißhend  gemachten  Glasstab.  Es.  zeigte  sich  nicht 
die  geringste  Reaktion  Zwischen  den  Elementen  beider  Gase.  Dies«  he- 
weist  auf  entscheidende  Weise,  dass  die  Wärnie  riicht  alleinige  Crsache 
dirr  Erscheinung  ist.  Andrerseits  verhielten  sich  metallisches  Eisen  und 
fakt  alle  seine ^natfirlichen  Verbindungen,  Eisenglanz,  Thaneisen,  selbst 
Schwefelkies ,  statt  des  Glasstabes  genommen ,  genau  wie  brennende 
iLolite.  Dagegen  erzeugten  Knpfer,  Zink  und  Antimon  weder  Wsiiser- 
dainpf  noch  Schwefelsäure,  auf  was  für  eine  Temperatur  man  sie  such 
vor  der  EtuRIhrong  In  das  Gemenge  von  atmosphärischer  Luft  und 
S^wefelwasserstoff  bringen  mochte.  Jedoih  bekleideten  sich  diese  Me^ 
litte,  wi^  das  Eiken ,  mit  einer  letcfileil  Schicht  von  Sulfure  und  sie 
verhielfen  aieh ,  eheiuisch  gesprochen ,  auf  gleiche  Weise.  Oberdiess 
haben  wir  gesehen,  dass  Schwefelkies  und  Kohle  sich  keines  der  Ele- 
mente des  SchwefSelwassersfoflRi  bemächtigen  und  dennoch  die  Reaktion 
dieser  Elemente  suf  den  Sauerstoff  der  Luft  hervorrufen." 

'  „Nach  diesen  und  vielen  airderert  Verstrchen' glaube  ich,  dass  man 
das- Pbänomen ',  welehes  unsrbeschäftfg^t ,  In  die  schon  so  ausgedehnte 
KliHM^  derjenigen' clifmischf>n  itktioiien  setzen  muss,  deren  X3rsprung 
Doeh  in  Dunkelhert  gehtlllt  ist,  lind  die  BiiAkBUixs  in  neaerer  2ert  .unter 
dev  geinerisclien  Benennung  von  katalytiscfaeii  Kräften  zusammengefussi' 
hatw  Eisen  und  Kohle  verhalten  stcb  zum  Gemenge  von  atmo^pliäriKcher 
Luft  Mid^Sehwefelwstsserstöff-Gas, '  wiePlatin-Schwamm  zum  Geiucnge, 
von  ^iittrstoff  und  Wasserstoff  oder  vielmefai'  wid  Silber  zum  oxyditter 


^inr  9Mi  Fifvmt  »«PvZmMr*  Mf«*W)rfc«iii.  il<»naim<.  p«4^«Hii«r 

yerbiiidfi|ige««ü<M  vejrmvibffff,  4UM;I^Me»  iin)i  meiere  eise9rei«lie  Kdrp^r 
«leb  ejbeo  «Q  v/rMten  nwH}l4.fp»«  Jiqd  V•rslM]l}e,.^|(ti^lietrn  idi»8«  Miilb- 
mastung.  P.  8<^|i  bAMÜifclie  I^p^ven  weit  «t&rjier  *la  Eitien  und  Kohlm 
jprirken«  Hiernafli  ipt  klar«  das«  ..die  Lavirn-  der  luiferirdiec^eo  Hvble« 
der  Sa^Maraf.4^  »ie  die  hohe.Xemperatjir.dee  lonerubeslUen  und  sv* 
•^Ißieh  mit  der  tatmospbäris/Qliei)  l^uU  und  .fien  •««fateigejidea  Stromes 
v|in  SkhArefeJwMferstoff  ij^  Berubjcung;  |^ebea,.  auf  dieae  Gae«i  «lolb- 
inrendig  so,  wie. bei  iina^rem.  Veirauch  reagirei),  .aUp  jsni  Waaserdampf 
pod  af^wefelige  Saore.uf^d  ^avaitf  WoJkea  voO'W^aaerdapipf  «nd.iiiiaaeral 
feui  j^eHheiltci».  Schwefel  .erfei^gea  niMM^Uu,  ^1  die«a  Weiae.  bilden 
^jcb  «Her  Wahracbeinlichkeit  naeb  .aiifai^a  die  ^lunarolen  »od  biu(e«ber 
die  groasen  Mengen  von  Schwefel ,  die  in  allen.  Tbeilen.4«a  mßlvt  oder 
weniger  direkt  von  diesen  unaufliöilifb'^n  Qaa-Slremeii  djiriDJibrocbenen 
fiodenn  abgesetzt  aind«  —  Man  begreift  aud^  wie;  die  Frodakte,#uw  der 
Einwirkung  d«r  Laven  auf  .die  aje  umgebenden  Gaae  die  oinfaclieii  und 
ausamniengesetzXen  scbwefejsauren,  $^Ue  erai^ugep  ,  die  •  oian  aof  dem 
Boden  der  Solfatäfß  so.  reichlir.b ,  wrbreitet  findet.  In  4>er  Thal  aaua« 
die  echweflige  Säure  die  I^aven  laflgaam  «eraft^en  und  üicb  .mit  den 
äarin  entlialtrneu  Motallpxyden  verbinden,  derouacb  ^cbwi^ftigaanre^alaa 
erxPUg,Kn,  die  sich ,  Indem  aie  Sauerstoff  {lus  der  .atnioaphariücben  Luit 
anziehen^  nach  und  nach  in  achwefelsaure  SaUe  umwandeliK  Siud  nun 
Schwefel  Wasserstoff  und  die  auf  gewisse  Tenjperaln?  gebrachten  Laven 
die  einzigen  Körper,  die  diireh  gleichzeitige  Anwe6enl»ei^..aaf  idie  Be- 
atandtheile  der  atnioftphäriscben  Luft  wirken?  Diesa  ist  kaum  wahr- 
acbeinlich^  vielmehr  glaub<«  iehj.dass  man,  bei  irgend  einer  andern  Snb* 
stanz  und  der  Salzsäure,  die  sieb  aua  dem  Vesuv  und  au«  andern  thäti- 
gen  Vulkanen  fortwährend  entwickelt,  Beispiele  einer  .glkttz  analogen 
'Wirkungs- Weise  (indc,  (Bei  der  theoretischen,  Wichtigkeit  dieser  Beob> 
achtungen absicjitlicb nochmMs io  v oll ständi gec.ein4usaagei««tgetlieilt> 


Durocher:  Beobachtungen  übf^f  da,s  SkaMdßtttmUehe  Diln* 
vium  (^Ann.  dp  Chm._£t  de  Phy$.  SepiL  t84Af  p^  1^3  £>•  Zwei  ver- 
schiedenartige Spuren  hinterlirss  das  Diluvium  ija  NQKWtgem  Sckwedem 
und  Finuiand,  Streifen  oder  Furchen  aij^C  der  OberQäcbe  von  FeUniaasen 
und  saii/lige  Ablagerungen,  in  welchen  die  erratischen  Blocke  sieb  finden. 
Bis  jetzt  wurde  das  lotste  Phäuomen,  dfsssen  Wichtigkeit  augenlallig 
ist,  am  meisten  erforscbl  \  was  die  Furchen  und  Sti^eifen  betrifft,  so  kann 
man  daraus  die  Biehtung  entnehnien  f  kn  .weit bef  die  GewnU  .der  Fort- 
fuhrung ausgeübt  worden«  »nd  in  manchen  Fallen;  nu«^  dia  Hcfligbeits- 
Grade.  Im  Norden  von  FiAiTiMrAreit,  .unter  .dem. 70.  Breitegrada,  aeigen 
aich  auf  den  Qipfeln  vieler  Grunstein»  und  Thonspbiefier-Felaea .  Streifen 
i)iid  Furchen,  welche  einer  Richtung  aus  NNW.  in.  SS(L  inliBca;  ao 
einer  Stelle  werden  dieselben  in  einer  Höhe  von  3600  Fi|ss  uJier  dem 
Meeres-Njveau  getroffen.  Schreitet .  man  ,  weiter  naeb  dem  lanern  von 
Lappland  in    sudlieber    Richtung  .  vor»    so.  ^dfQ/  ficb  *^fk  g;«wi8seB 


608 

.Cir^W-*  io»:^^    Slie.§|ii4  miy^  au/  «Um  .H4|bf^>i4f^  wtlUfUtAt^  P^- 

«9i  cUe  Ajb^gerjii^'  von  DelrUnf  iii|d  «von.  Bjo^ftv,  die,  wi^  e«  tcheij^t, 
der  DilttvioJ-SpQchA  «^i^horc(Q. .  1^,  »udliolisa ..l4iv>!P/iifili •  «eieen  1119(1 
4inr  unvoJIi^oma^iVB  Sporen  von  .QJäUnog  uimI  foii^  Af«>h  Wh  ng^.wahv- 
^i«iuiicU  AucU  dfm.DUuvJuii^:»ufu«rlirfibfm)e  Ph|l#ioni«pe^ -^  |«  ^iißitufß 
|i#rr$cben.  vorzugM^'«.  f  wci  Gr«m^¥#f«6tälei»i  eine  ^robkömiK«  und  eiitf 
feinJiörnige ;  man  <^a^  dime.Gf^end  «U  f iq  gmitiecJk^e  Plateau  b(|- 
irachUa  aMt  viM»bfnvj%M4|e(ri«bener' QöerlUir^f«  Zwiscfian  .  ifc^aehied«- 
iicn  kleinen  Böiien  f  ra^recM  aicJi  eJAa  .SandtA^agi^rongy  deren  A^aa^i|- 
Hacbe  ioot  Al|^ciuueui«D,iwa{s^i[fGbl  is|,  iiifd*  Sfurqn  von  Schichtiing:  ^oigln 
erratiüche  Bl^^.ka  werften  ^^offen.  ■  Auf  eaauulÜGlien  Felaeq.  JVfu/aiffi^ 
findfvfi  aieli  FurcIieO(<ua4.3lr^fen  ia  eine«  nnd  4<^r^e|bQn  Hifibtiingi  vmfi 
jit  bärier  fli«  ('^"^^n«  >.  J^  fieiaer  ihr  ]K.orq,  je  roehf  dj|f«elbea  dem  aar« 
at$fa^4ep  £inflniae  ataiQapbexUcl^  Ag«*nlien.  wi^^r/itelyen,,  xh»  de^tp 
deniUeber  nml  ^regfUrecMer  «rscbf  inen  jene  Furchnp  ,pnd  Strfi/<?a.  *  VH- 
tintef.  Iragt  ee  ,aiith  au^.  4ff«p,anf  Entieraungen  vpn  Jlö-^.S^Q.Stopidfii  nnr 
«nycJlkjpnimene  Stre^ep  zu  aebeii-sind;  oft  fehlen  dicaitUien  aunb  gäo4^ 
lieb,  abvvohl^jnan  die  l}ber»pugning  erlangt  j^daaa.aie  einat  ,d4L  gv'weaeP 
aejru,  .muaaeo^  IbriYeracbwin  den.  erklärt  ajcb  fiujrch  Zerse^a^ng  dff 
FeUar)t^n<Genpenglbeile  verntitteJat  d^M  SinHaaafa.der  Lnftj^.dorr.b.f'roa^ 
ni«  a*  «f.;.  Der  Vf,  achildert  alle  ^Beziehungen  di^r,  vfragMcben  Fuiicba« 
jundJStreii^n  in  FjUifundgeftr  aueföhrlicb.?  £a  ecgibt  aicb^darana,  dasa 
aie  vt^  9^^.  30'  bia^aom  GOi^  .Breite  und  vom-  20^  bis  auro  39^  t<HW 
aicbtbnr  ain«i.  Mit  AuAa^^bnie  vepQ  awei  odflr.drfi  Ör.tUcUkeiten  fiäM  filA(> 
daa  Streiebep  deraelbao  innerhalb  sehjr  enger  Granse,  ziriacben  15  u^d 
%0^  und  in  Allgemeinen  zwiacbfn  N.  20^  pi^d  N.  aQ<^  W.  .~  Waa  dip 
Merkmale  be^nift,  weiche  die  ^aod-'Al^i^S^r^HHr  u^d.die  erratiaeben  Blo.ekp 
in  Rustland,  J^ol^n  und  I7if^f^li/mid  .Fabrnebmf  p  laaaen.i:  ao  (i^let  9)#« 
in  allen  jenen-  Under-Sirirbfn.  dip.JQleM^e  in  Gruppen  auX  0Mgrki;  «cp 
l)ilden  Pllmapa  pdev,  Walle »  HaJiUituB6<9  S^i^b  t  ^ere«.  JuMivr^e  SrM^ 
pach  Notrden^gf^ebr^  tafc  Oft  Iffgen  dieafjbeii  .aji|^  a|if-4en  H^fben.jv 
Streifen^  deren.  Läitg a  Ei^atraeliuiig  im  AllgefBAei^^n  »aua  N,  iiacb  8.  Jat^ 
Im  öatliisb^u^  ^unqfa  wurd«*fi  ^ie*!fiiofka  bja  ajMm.  ^9.  .L&ngfi^ada.  vefr 
fttbpt  jCGisgfud  van  ^ji^stromafy  ui^d  bia-  auip.:66.  Bi^eitegrada  (awiacl^9 
Tüwer  »9A  ^iift^atrV  Im  R9m\^nd,.\xnd  JLUhtmsn  ^  aum  MifVf^n  merp 
^e^  nup.B^eke  getrotfri|,  die  aua  .irivlpriMl..a^/lpima9  oqflryf^m  Ufea  de« 
0itfjßM^^9c'B..  Sie,  wurde«»  4ureb  0%«|l-Zng»^grena^r.^9^«Haidia;QHeM#» 
der  D^fM  ypn  Jiuien  dfa  ^ntf/V^er^  tr^l^pap  und.  weiter  weaAwarta  dj« 
Quellen  dea  Niem^n  und  der  Narrew  von  denen  dea  P^ef  und  von 
den  Sömiffen  vop  Pm$ki  —  ^n  If9hf(%  gi>l  ae  ^ wei  Sedimeatar-Forn^ulionen, 
welche  juQgrf  aind,  aU  die.  'Tiytiäir-.  Gebilde  $  eine  Tbo.a>  oder  L^bos^ 
AblAg«rungy  Snaawaaaer-^Mnacbelii  entb^itend  und  f99ß^^  Gebeine  gpoentf 
Tbier^^,£lepbantrn|  BbiiiozafOiiari.BlafAo^oulen.    J^ie  I^ilnvial-Pkirmal? 


«<|4 

1i«gf  hSher,  Ittitt  fiftdfet'Airfii  keine  GtliaM,  MjsüdT cftag«»  «t^TIfiere 
in  der  Zwischenteit  nnt^  und,  wk  su  gltfnben  fot,  bei  Creiesenbefl  der 
Diioyial-KatMtropbe.  In  Pofon  kemuen  die  errntiMben  Büieke  nwist 
nnt  PmUmäi  wenlg^e  nor  wurden  ntis  Sekwedeti  herbeigeffibrt ;  ibre 
Grenzt  gebt  von  Wioämwm  am  Bug  y  «lebt  sieb  etnraa  nordwärts  von 
KUlcB  nnd  reiehl  bis  Ktnifglow  ein  wenig  stdiieb  Yon  thsgnttochmUj 
swisehen  dem  &1.  nnd  50.  Breifegrade.  ^  Jenseite  Pbleit  steigt  die 
Ckente  gegen  NW.  an,  dem  Fasse  drr  Berge  folgend,  welefae  naan  als 
letste'  Verzweigungen  des  RUget^Geblrget ,  des  Erx-OeHrget  und  des 
tfnrser  betraebten  kann;  sie  eistreekf  sieb  iiaeb  Hannover^  siebt  an 
den  Bergen  bn  N.  von  WeHphnlen  bin ,  durdisetst  die  Niederiande 
etwas  nordwärts  von  der  BeigiMchen  Giense,  geltt  von  bier  nacb  Breda 
«nd  endigt  am  Meere.  Es  bildet  dieselbe  fa%1idh  einen  grossen  Bogen 
eines  Kreises,  wovon  Stoekhoim  der  Mittelpunkt  ist.  Man  hat  Granit- 
B15cke  gemessen,  deren  Dimensionen  eineni  Oewtehte  von  300,000  Pfund 
entsprechen ,  und  einzelne  Blöcke  worden  Von  den  Stellen ,  iro  die 
entstebenden  Msssen  gebildet,  850  Stunden  weit  verfuhrt.  -^  In  DSag' 
mark  hst  die  Dilnvial-Ablagerung  grosse  Mächtigkeit.  Sie  besteht  aus 
Lagen  von  Sand  und  Thon,  welche  alle-  erratfscbe  Blocke  enthalten  und 
mehe  als  tO  Arten  Muscheln  fuhren,  die  beutiges  Tages  noch  tito  BatÜ- 

gehen  Meere  leben. Der  Vf.  geht  nun  in  Betrachtungen  ein  fiber  die 

H anpt*Tbatsacben,  welche  Al.  Brof^gmart,  Lyell  und  SefstrSm  fiber  das 
Diluvium  Bckwedemi  mitgetheilt,  und  vergleicht  solche  mit  den  entspre- 
chenden Erscheinungen  in  Finiand.  Endlich  geht  derselbe  ztf  den  wich- 
tigsten Schlussfolgen  über.  Er  zeigt,  dass  die  Streifen  und  Purehen 
'dareb  Reibungen  von  Rollstucken  und  Gross  hervorgebracht  werden, 
und  dass  solche  nicht  vom  Rutschen  d^r  erratischen  Blocke  und  noch 
weniger  von  Eis  Oder  von  Gletschern  hergeleitet  werden  können.  Die 
Gesamrotbeit  der  Tbatsarben  weiset  aiif  eine  allgenieine  und  sehr  heftige 
Oberschwemmuug  bin,  welche  sich  fiber  die  gesammte  Aussenfläcbe  des 
Tfordens  von  Kurapa  erstreckte,  Indem  sie  von  N.  gegen  S.  zog.  Zwei 
Perfoden  lassen  sich  im  Phftnomen  unterscheiden':  eine  ei^te  sehr  heftige, 
eine  zweite  verbSItnissmässig  um  Vieles  ruhigere,  die  Jahtlionderte  hiu- 
durrh  anhielt;  da  War  es,  wo  die  erratiselien  Bl6cke  'tib^r  den  Nordl^n 
von  Europa  verbreitet  wurden  nnd  begraben  in  'sedimentSren  Absitzen, 
die  sich  tnldeten.  Die  wahrscheinlichste  Erkllrung  i*t ,  daas  -  wihrend 
der  Wirtterzeit  Eis  an  niederen  Kfisten  sieb  bildete  und  dsselbst  befind- 
liebe Blöeke  unischloss,  welche'sodonn  bei  Eisgängen  im  Frühling  weiter 
geschafft  wurden.  Alle  auf  die  Vertheilung  der  BlS^cke  in  Dnttitkiand 
und  RvssUiHd  Bezieliung  habenden  Umstände  widerstreiten  dem  Gedkbken 
eines  Transports  der  Bl&eke  vermittelt  sehr  heftiger  StrSinungen. 


.  F.  Dfi  FiLrm:  ober  das  Sekun  där-Oebirg'ift  iüder  Provinz 
Com»  (9IMtof.  ttai:  KCl  ^  10  pp.).  Geht  man  von  Mailand  ans  nord- 
wärts, 80  Oberscbreitet  man  folgende  Gebifg^^-Bitdungetr: 

I)  Tfaonig-«andigea  Scbuttiand  der  Ebene/ Obergebiiid' in  einen 


«69 

s)  Poddingr,  meiiteos  mit  Miidigem  Zämeiil»  rnwiilen  durch  Ahr- 
seblu88  der  Gerolle  Molasse-artig  werdend  and  in  dfta 'HdgtflUnd  foit* 
setzend. 

3)  SnbapenninenFormation,  aniFuaae  der  ^Ip^n  auf  wenige  Punkte 
beacliränkt,  mit  Podopais  navicularis  {Fai-Tkal  bei  Varegey^  Area 
antiquata,  Pecten  pleu  r  onectes,  Pinna  tetragona  (JLa  Fotm 
aswiscbrn   Vari'se  und  Idtt»o,  nnd  im  Olona-naU), 

4)  Ein  wohl  SKer-tcrtiäres  Konglomerat  aus  Kalk*  Fragmenten  von 
▼erscliiedener  Grösse ,  gelblicligrau  ,  nacb  dpr  Natur  der  Brucbstficke 
▼erschieden  gpfleckt,  nach  oben  mehr  mergelig  werdend  nnd  grössere 
geruiidHe  Massen  von  Mergel  einschliessend.  Das  Zäment  besteht  fast 
ganz  aus  Ronchylien-Trumniern,  welche  aber  nnkenntlicb  sind  und  nur 
durrh  Verwitterung  der  Oberfläche  über  dieselbe  hervortreten  ;  man  er- 
kennt dann  Lentikuliten,  Pecten,  Cardium,  Cidarites,  sogar 
Pentacrinites  basal ti  formis ,  wahrscbeiüHch  ein  Trümmer  aus 
ältrer  Formation.    Nur  hei  Comabbio. 

5)  Der  Marmo  majolica  der  Lombarden^  cur  Kreide-Formation 
gehörig,  ein  weisser  dichter  Kalk  mit  muscheligem  Bruch  und  Kalkspath- 
Schnüren,  mit  dünnen  Lagern  und  zahllosen  Nieren  von  Feuerstein,  ohne 
Versteinerungen  {Varese^  Comerio^  Gavirate^  Besozzo).  v.  Buch  ver- 
bindet dieses  Gestein  mit  dem  Kalkstein  von  Madonna  del  Mimte^  Rasa 
u.  s.  w. ,  der  jedoch  nach  ihm  nicht  zur  Kreide  gehört,  beständig  den 
vorigen  unterlagert  und  fast  keine  Feuersteine  enthalt  {Como  bia  Leeco), 

6)  Ein  dünnsehiefriger  Mergel,  ebenfalls  noch  aus  der  Kreide-For- 
mation, mit  Chondrites  Targionii  und  Ch.  intricatus  (Maro$Qlo, 
Bett  der  Timella). 

Alle  dieae  Gesteine  haben  gleiches  Streichen  und  Fallen ,  und  der 
Marmo  majolica  »geht  unmittelbar  in  die  darunter  liegenden  Glieder  der 
untern  Oolith-Bildung  uber'S  welche  überall  eine  grössre  und  ausammen* 
hängendere  Erstreckung  zeigen. 

7)  Ein  oft  rotber,  zuweilen  bunter ^  sandiger,  deutlich  und  regel- 
mäsig  geschichteter  Mergel  ohne  Feuersteine,  durch  eine  Menge  kiese- 
liger Tbeilchen  zuweilen  in  einen  wahren  Jaspis  übergebend  (zwisoheo 
Jduno  und  Fratcaralo)  und  voll  Versteinerungen ,  unter  welchen  Prof. 
Balsamo  im  BucQ  del  Piombo  folgende  Arten  gefunden  und  in  der  Über- 
setzung von  CoLiJBGNo's  Schrift  über  die  Lagerung  der  Steinkohle  (Jltilano 
^838)  verzeichnet  bat:  Ammonites  Bucklandi»  A.  radians,  A.de- 
presaua,  A.  Murchisonac,  A.  Walcotti,  A.  discua,  A.  eoatatusy 
A.  Davoei,  A.  aublaevis,  A.  Duncani,  A.  Humphresiaoua,  A* 
beterophylhia,  A.  aexradiatue,  Aptycbua  laaiellpsaa ,  Nau- 
tilus, einige  Belemniten  und  2  Orthoceratitea;  der  Vf.  selbst 
bat  bei  I4uno  noch  3  Terebratula-Arten»  den  ApiocriniteaMilleri 
und  den  Zahn  einea  mit  Geosaurus  verwandten  Reptils  gefundeaw 
Steigt  man  bei  IdnnQ  dea  Mont§  AU00rQ  hiaeUf  «9  ajebt  amn  auf  diasen 
Mergel  Obwärta?J  falgca  ei««« 

Jahrgang  1844.  55 


8«6 

irriioltcben  Kalk,  biirt,  mit  fust  •ehuppigem  Brach,  weissen  Spatb- 
Adern  und  Pyrit-Worf«'In ; 

hIaKfirolfaen  blättiig<*n  Kalk, 

<M>litliiscben  Kalk  mit  Myacitrn ;  endlich 

ein^n  sehr  rerbreiteten  und  mächtii^en  Kalk,  graulich,  hart,  ohne  Fcarr- 
attin^,  oft  höhlig,  wie  groHse  Geschiebe  deitftelben  Gesteines  pin«rhlif*s«riid 
und  ganze  Berge  xusammensetzend  (Campo  Je'  Fiorif  Monatf  ^  Monte 
Oaro,  Resegone  di  Lecco).  Zuweilen  trifft  man  darin  Abdrucke  von 
Anipulliirien  und  mit  Turritellen  verwandte'  Konchyli«*».  'Dirss 
Ist  das  Gestein,  welches  nach  v.  Boch's  Beobachtungen  die  Pyroxen- 
Porphyr«  so  auffallend  verwandelt  haben  ,  indem  in  der  Nähe  derselben 
der  Kalk  erst  Spalten  mit  Dolomit  Rhombordern  enthält ,  weiterhin  aber 
gans  in  Dolomit  übergeht.  Dieser  Kalk  lagert  gleichförmig  mit  deu 
vorhin  erwähnten  Mergeln  und  zeigt  Übergänge  (Itiadonna  del  Mvntr^ 
MOHoU).  Auch  hat  er  grosse  Neigung  Konglomerat-artig  su  werden 
und  geht  selbst  in  einen  kalkigen  Sandstein  ober  (Bruche  von  Viggiü : 
Pirtra  di  Viffgiü),  welcher  erst  weich  iat  und  allmäh iirh  an  der  Luft 
hart  und  Politur-fähig  wird.  Oberhalb  Frascarol»  enthält  der  Kalk  einige 
untergeordnete  Lager  eines  grauen  quarzigen  Sandsteines,  den  Brocchj 
2ur  Grauwacke  rechnen  wollte. 

An  den  Seiten  des  Comer-See^s  und  tief  in  die  Alpen  hinein  (Mitl- 
irasio  bis  Treme%%inai  BUvio  bis  Torno,  Olcio  bis  BeUano,  Valsatina) 
bricht  ein  tindrer  sehr  abweiehender  scliwärzlirhrr  dunusrhieferigrr 
Kalk<«(ein,  oft  mit  stark  geneigten  und  welliMiformigen  Schiefern. 

Zwischen  den  polithen  und  den  krystallinischen  Geateinen  (Glimmer- 
schiefer) findet  man  oft  einen  thonigen  Kalk  oder  einen  erhärteten  Mer- 
gel, der  unter  dem  Hammer  Funken  gibt  und  sich  in  grosse  Tafeln  zum 
Dachdecken  sondert ;  er  ist  schiefergrau  nnd  zu  Varenna  ganz  schwarz, 
enthalt  unbestimmbare  riesenhafte  Ammoniten  und  zwischen  den  Spalten 
der  Schiebten  dünne  Adern  von  Steinkohle  (Moltr/tsio).  Brongniart  hielt 
diess  Geatein  für  Übergangskalk  ,  De  la  Beche  für  Oolith,  MAi.ACARifi 
für  Lias  (Moltrasio)  und  Afpenkalk  (Varenna)^  Pasini  für  Scaglia  (Mol- 
irasio)  und  Jurakalk  (Varenna),  Der  Vf.  selbst  hat  es  in  einer  froheren 
Note  für  Zechstein  oder  Bergkalk  erklärt.  Nach  den  Beobachtungen  auf 
einer  Exkursion  in  die  Gegend  von  Porio^Morcote  neigt  er  sich  aber 
zur  Ansicht  vorr  Hdmboldt's  ,  der  die  Konglomerate  von  Orantoia  und 
den  sie  begleitenden  Porphyr  zu  Einer  Formation,  nämlich  der  des  neuen 
rothen  Sandateins  oder  Todtliegenden  zählt,  und  gelangt  zu  dem  Retul> 
täte,  dieser  scbieferige  Thonkalk,  der  zu  Porto- BSorcoie  ein  thonig-bitn- 
minöser  Schiefer  wird,  gebore  offenbar  zur  Zechstein-Formstion,  und  es 
musae  die  Zechstein-FormatioB  und  die  des  rothen  Sandateina  in  einer 
Periode  vereinigt  bleiben. 

Die  Gebilde  1^3  haben  sich  nach  Emporhebang  der  Alpen  abgeaetzt; 
die  übrigen  regelmässig  geachichteten  alle  haben  ein  Streichen  von  NO. 
nach  SW.  Der  Vf.  pflichtet  der  Ansicht  v.  Bocn'a  über  die  Wirkung 
der  Melaphyre  nach  Betrachtung  der  ErscbeinuBgea  in  diesen  Gegenden 


807 

b»i  and  leitet  intbetondere  dar«»  die  fimporhebiinf  ihrer  Gebirge  ab. 
Diese  Hebung^  fallt  itia  neunte  System  Eue  db  Bbauhont^s,  in  das  der 
WtJst'Aipen  ^.  Die  Hrbiinj^s-Zeit  i«t  daher  verschieden  von  derjenigeo, 
weiche  PARini  gegen  Morchison  für  die  VemeUanischeH  Alpen  nachge- 
wiesen hat. 

Aus  obigen  Beobachtangen  folgert  nun  der  Vf.,  dass  Collbcno  Un* 
recht  gehabt,  su  schliesseiiy  dass  man  in  den  Alpen  nicht  nach  Steinkohlen 
suchen  dürfe,  weil  sich  dort  die  Oulithe  unmittelbar  an  die  kry8t.allinische 
Formation  anlagerten.  Auch  kenne  man  ja  zu  Pergme  in  Tj^rol 'die  Stein» 
koblen>Forroation  mit  Schichten  von  Steinkohlen. 


H.  DE  CoLLEcNo:  ubcr  das  Alter  der  Kalke  am  Comer-^See 
(Bullet,  geol,  X,  244—247).  Am  Comer^See  sieht  man  südlich  von 
Bellano  den  Gneis  in  Glimmerschiefer  und  diesen  in  einen  Sandstein 
und  Pudding  mit  Porphyr-Trümmern  und  eisenschüssigem  Zämente  über- 
gehen, welches  sich  in  Schiciiten  sondert  und  do<lomitisch  wird  und  end- 
lich von  einem  dichten  schwärzlichen  Kalke  überlagert  wird  ,  der  bis 
Varenna  hinaus  anhält.  Auf  der  West- Seite  des  Comer-ßee*s  sind  diese 
Erscheinungen  nicht  so  deutlich  ,  die  Dolomite  werden  mächtiger}  und 
Gyps  gesellt  steh  ihnen  bei.  So  zeigt  sich  am  Comer-Seef  auf  der  Linie 
zwischen  dem  Fassa-Thale  und  dem  LuganerSee  gelegen,  der  Einfluss 
der  Melaphyre  auf  die  vorhandenen  Gesteine  und  ist  die  Ansicht  einiger 
Italienischen  Geologen  veranlasst  worden ,  als  seye  hier  der  Old  red 
Sandstone,  der  Bergkalk  und  der  Zechstein  zu  finden  (Db  Filuppi,  Cv- 
RiONi  u.  A.).  Der  Vf.  aber  hat  seit  1830  sie  den  Oolilhen  zugeschrieben, 
DE  LA  Becue  folgend,  welcher  in  den  Brüchen  bei  Moltraiio  Ammo- 
nites  Buckland i,  A.  heterophyllus  u.  s.  w.  gefunden.  Er  selbst 
hatte  während  einmonatlicher  Exkursion  zwar  eine  Menge  Überreste, 
aber  nichts  mit  Sicherheit  Bestimmbares  entdeckt.  Nun  aber  hat  neuer- 
lich Prof.  Balsavo-Crivelxi  viele  [in  vorigem  Aufsatz  genannte]  am 
Comer-See  gesammelte  Petrcfakten  bestimmen  können;  wobei  Ortho- 
ceratiten,  wie  am  Golf  von  la  Spezzia,  Endlich  hat  B.  Taotti  eine 
Schiclit  fast  ganz  aus  A statte  minima  bri  Bellagio  und  den  fast  voll- 
ständi<;en  Abdruck  eines  Plesiosaurus  im  Kalke  des  bei  Varenna  mun- 
denden EW/in-Thales  in  der  Nähe  der  krystalünischen  Felsarten  gefunden. 
Balsamo  hat  den  Plcsiosaurus  beschrieben.  —  Diesem  nach  glaubte 
CoiXBGNO  bei  seiner  alten  Ansicht  beharren  zu  müssen. 


•  Doch  fragt  der  Vf.,  da  der  Melaphyr  einmal  nnter  dem  rothen  Sandstein  iPottn 
Mortotf')  hervorgebrochen,  da«  andere  Mal  die  untern  Jura-Blldnngen  unniittelbar 
emporgehoben  iHusa^  Cunatdo)^  ob  sich  derselbe  Mos  awischeneIng«aehobea »  oder  ob 
tr  verschiedene  Ausbrüche  gehabt  habe? 


55 


808 

D.  Tu.  Anstbd:  €f€0i9jfyj  inii^0d^et9rf^  ^»^epipiivs  mmd 
praciiöül  (tl  voll.  506  u.  572  pp.  8^ ,  mit  zahlreichen  Hoisschnitten, 
LoMd.  i644),  £«  ist  imiiMr  von  bemndcrem  Interesse  zu  s^en ,  wie 
^  einer  der  aiisgeKcichnetsten  Lehrer  einer  fremden,  för  Ausbildungr  einer 
WiKSenschaft  vorzugsweise  thätig^en  Nation  dieselbe  behandelt  und  dar- 
stellt. Der  Vf.  ist  Professor  der  Geologie  am  King's  KoUege  zu  London. 
Das  Buch  ist  Sbdgwick^n  gewidmet.  Auf  Behandlung  und  Gestaltung 
seines  Inhaltes  hat  jenes  von  Lybll  unverkennbar  eingewirkt.  Es  ser- 
fSlIt  in  drei  Theüe,  wie  sie  der  Titel  andeutet. 

Der  1.  Theil,  I,  S.  1—84  (Introdmet&nf)  gibt  die  allgemeinen  Defi- 
nitionen und  Kunst- Ausdrucke;  spricht  von  den  noch  thätigen  Kräften 
der  Erde ;  deutet  die  verschiedenen  Felsarten  und  deren  allgemeinen  Be- 
ziehungen ganz  kurz  an:  spricht  von  geognostischeii  Karten:  geht  dann 
bald  auf  die  fossilen  Reste  und  ihre  grosse  Bedeutung  über  und  setzt 
Cüvier's  Klassifikations- Weise  der  Thiere  auseinander ,  um  die  animali- 
schen Reste  darnach  zu  ordnen.  Der  Vf.  deutet  auf  die  erloschenen 
Arten  hin,  auf  die  Verbreitung  der  Spezies  und  die  allgemeinen  Ergeb- 
nisse paläontologischer  Forschung. 

Der  2.  Tlieil:  I,  S.  85-506  und  11,  S.  1—230  {Descriplive)  spricht 
zuerst  von  den  Fossilien- führenden  geschichteten,  dann  kürzer  von  den 
krystallinischen  und  ungeschichteten  (II,  S.  168—230)  Gesteinen.  Erste 
werden  eingetheilt  in  die  der  älteren  (kambrisch  und  silurisch),  der 
mittein  (devonisch)  und  der  Jüngern  (Kohlen-  und  Permische  Gebirge) 
paläozoischen  Periode,  —  iu  die  der  Sekundär  Periode  und  der  Tertiär- 
Periode;  alle  werden  weiter  in  ihre  Glieder  aufgelöst  und  darnach  eine 
Übersicht  der  fossilen  Reste  dieser  Glieder  in  allgemeinen,  doch  aus- 
führlichen Umrissen  und  mit  Hervorhebung  und  Abbildung  der  charak- 
teristischen Arten  gegeben. 

Der  3.  Theil:  II,  S.  231—539  {Praetieat)  ist  Eigenthum  der  Eng- 
tischen  Darstcllungs-Weise.  Strenger  systematisch,  aber  weniger  praktisch 
als  die  andern  Nationen  würden  wir  einen  Theil  seines  Inhaltes  noch 
mit  dem  vorbeigehenden  verbinden,  einen  anderen  aber  gänzlich  aus 
der  Geolgie  in  andere  Wissenschaften  verwiesen  haben.  Hier  kommen 
die  mani'hfaltigsten  Arten  praktischer  Beziehungen  der  Geologie  zur 
Sprache;  aber  auch  diejenigen  Erfahrungs- Wahrheiten  derselben,  welche 
dieser  Anwendung  der  Wissenschaft  zum  Grunde  liegen.  So  finden  wir 
vorangestellt  den  Bergbau  ,  die  Erzgänge,  ihre  Verbreitung  und  ihre 
Theorle'n  ;  die  verschiedenen  Arten  der  Erz -Gewinnung  auf  Gängen 
und  Lagern ,  die  Erz-Statistik  ,  die  Aufbereitung  der  Erze ,  den  Stein- 
kohlen-Bau, die  Grubenwetter  und  Gegenmittel,  Steinsalz-Bau,  Gyps- 
uad  Alabaater-Gewinnung,  Alaun-  und  Brau iikohleu» Werke,  Tagebaue; 
fiargfean^GMetzgebung  in  JkeutsMtmd  u.  a,  et«,  -^  Dann  Beaiehiuige« 
f9r  Genie  und  Arebüektar:  Kanal-,  Haven-,  Kai's«,  Bniekeo-BMi 
und  Durchschnitte  für  Eisenbahnen.  —  Darauf  die  Anwendungen  auf 
Architektur:  Bau-Plätze,  Bau-Materialien;  Kalksfein;  Talk-haltige  Kalk- 
steine;    Ursache    der   Zersetzuiig   mancher    Stein- Arten ;     solche    von 


86»        ' 

uiig«8rhichteten  FeHirteB)  —  Anwendungen  auf  LandwlrthMsbaft ;  Bildung; 
nnd  Mischung^  des  Bodens;  Verbesserung  seiner  Mischung  u.  a.  Eigen- 
Schäften ;  Erschetonngen  an  Quellen)  Artesische  Brunnen.  —  —  Endlich 
allgemeine  Schlösse;  Natur  der  physikalischen  Geologie;  Wiederholung 
der  Haupt-Ergebnisse  geologischer  Forschungen« 

Den  Schlosi  macht  ein  alphabetisches  Register,  S.  641— 572« 
In  den  Text  eingedruckt  sind  die  Figuren  von  920  rharakteristischen 
Arten  fossiler  Körper  aas  allen  Klassen  ,  wekhe  mitunter  sehr  sierlich» 
doch  zum  Theil  wohl  etwas  allzu  klein  sind,  dann  43  VignetteOf  An- 
sichten und  Zeichnungen  verschiedener  Art,  und  über  100  Gebirgs« 
Durchschnitte. 

Man  wird  daraus  schon  schliessen  dürfen,  dass  der  Vf.  kein  Mittel 
unbenutzt  gelassen  hat,  dem  Leser  alles  Vorgetragene  möglichst  klar  zu 
machen;  nnd  so  zeichnet  sich  such  der  Vortrag  selbst,  die  wörtliche  Dar- 
stelluugs-Weise  sehr  vortheilhaft  in  dieser  Beziehung  aus.  Wir  glauben 
daher  auch  manchen  Deutschen  Leser  hiemit  auf  eine  ihn  ansprechende 
Erscheinung  aufmerksam  zu  machen. 


C.  Petrefakten^Kunde. 

F.  Robert  hat  Menschen*Gebeiue  in  einem  Kalk-Bloek 
bei  i4/a»,  Qmrd  gefunden  {Compi.  rendu*^  i844,  XVlil,  1059—1060). 
Die  Knochen  bestehen  in  einem  ansehnlichen  Theile  des  Schädels  mit 
Backen-,  Eck-  und  JScbneide-Zihncn  nnd  sind  von  der  medisinischen 
Fakultät  in  MotUpeUier  als  solche  anerkannt  worden.  Der  Bloek  statnmt 
aus  einer  sedimentären  Schicht  von  kalkiger  Natur  und  gelblicher  Farbei 
ivelche  1»  dick  auf  einem  andern  kompakten  Kalke  mit  muschelig^iil 
Bruche  liegt  und  von  einer  ansehnlichen  Ablagerang  dilnvialer  Rollsteiat 
bedeckt  wird  [das  Alter  ist  also  nicht  ermittelt]. 


L.  BmxAnni:  BB$crif}Uon  des  CtmeeHmitgs  fossUe»  de§  ierrMitm  fil^ 
Haitrs  dm  PUnumt  (42  pp.,  4  tav. ,  TmWii  1841),  Die  Übefsieht  dtfr 
Arten  ideh«  schon  im  Jahrbuch  ISdi^  343.  Bs  ist  sehr  veirdieostitcb  b«f 
dieser  Arbeit,  dass  der  Vf.  die  Varietäten  sehr  gtnaq  studirt  nnd  beschrie- 
ben hat:  mit  ihrer  Hülfe  hfitte  er  leicht  die  Zahl  der  Arten  noch  ver- 
mehren können.  Die  Arten  des  TirrfiMfr  Berges  gellen  als  mitteMertiafi 
die  von  AsU  als  ober-lertiftr.  Alle  Arten  sind  abgebildet  nnd  dia  Abbil- 
dungen vortrefflich. 


870 

Db  Vbrnboil:  Peiitremites  Paillettei  (BuiUt.  gt^oi,  1844^  h,  /, 
313—216,  f.  III,  f.  4~-5)  18t  «ilaritcb  and  gehört  npbct  dpm  ViÜmarer 
P.  plan  im  Sanob.  ,  dem  P.  OTalis  Pniix.  in  Eurapm  allein  aiclH  der 
StpinkolilenFormation  an;  steht  übrigens  zwiseheu  P.  penfangularia 
MiLL.  und  P.  Orbignyanua  de  Kon.  Stammt  von  Finrronen  in  Astm- 
rien  mit  Aulopora  serpens  u.  s.  w.  Damit  steigt  die  Zahl  der  bekannten 
Peii t rem i teil- Arten  auf  18.  (Troost  hat  —  ausser  den  Arten  von  Sat  und 
SowBRBY  -*  neulich  in  seinem  Report  in  den  Tramact,  geai.  Soe. 
Pennsylv,  p.  14  und  4G,  noch  einen  P.  Verneuili  und  P.  Rein* 
wardti. 


J.  W.  Bailex:  Bericht  über  einige  neue  Infusorien -Formen 
der  Infusorial-Sciiicht  zu  Petenburg  i  n  Virgiuien  u n d  z u  Pisca- 
taway  in  Maryland  (Sillim.  Journ.  1844  y  XLVl,  137— 141,  Tf.  in). 
Einige  Formen  sind  f>anz  neu  beschrieben  (und  meistens  auch  abgebildet) 
worden:  Podiscus  Rogcrsi  n.  p.  137,  fig.  1,  2,  an  beiden  Oiten  und 
auch  lebend  auf  Lo/i^-f-v/aNj  vorkommend;  Zy^oceros  Tuomeyin. 
p.  138,  fig.  3—9,  von  Petersburg^  vielleieht  zu  Biddulphia  gehörend; 
Z.  rhombus?EB.  p.  138,  (ig.  10— U,  ebenso  (wozu  als  lebende  Jugend- 
Form  wahrscheinlich  Emersoniaelegans,  s.  Zygoceros  Emersoni 
B.  gehört);  Triceratium  spinosum  n.  p.  139,  fig.  12,  ebenso:  Na- 
vicula  concentrica  n,  p.  139,  fig.  13— 15,- von  Petersburg  und  Pis- 
eataway,  Dictyocha?  fibula  Gb.  p.  139,  fig.  16,  häufi|if  zu  Piscata- 
way,  D.  7  aculeata  Es.  p.  140,  fig.  17;  Dictyochae  spp.  p.  140,  ff. 
18 — 20  von  beiden  Orten;  ein  unbekannter  Körper  p.  140,  fig.  21;  ver- 
acbiedene  Arten  Spieulae  ?  p.  140,  f.  22,  23  von  beiden  Orten;  u.  e.  a. 
—  Keiner  dieser  Infusorien-Mergel  enthalt  Polythalamien  ,  wohl  aber 
enthalten  die  sie  begleitenden  Tertiär-Schichten  mit  Konchylien  roanrh- 
faitige  Formen  davon.  Über  das  Vorkommen  dieser  Infusorial-Scbicbt 
vcrgl.  Rogers  im  Jahrb.  1844y  621. 


H.  G.Bronvt  :  Untersuchung  zweier  neuer  Mystriosanros- 
8keiette  aas  den  WäriUmberger  Li aa* Schiefern  (Bronn  und 
Kaup  Abhandlungen  über  die  GaVial-srtig^en  ReptUien  der  Lias-Formation, 
S.  37-^47,  Tf.  v*-vi).  Die  wesentlichsten  neuen  Ergebnisse  dieser 
Untersuchung  sind  auf  S.  40  in  folgenden  Worten  susammengefasat : 

1)  Die  Proportionen  und  Begrenzung  der  einzelnen  Schädel- 
Knochen  sind  durch  die  neuen  Untersuchungen  von  R.  Owen  in  einer 
Vollständigkeit  dargelegt  worden,  wie  es  dl«  WürttemöergUeken  Exem- 
plare nie  gestatten,  wesshalb  wir  'darauf  verweisen.. 

2)  Dia  zuerst  von  uns  behauptete  Verlängerung  des  Nasen-Kanals 
hinten  bis  zum  Grundbeine  ist  durch  unsere  Beobachtung  nun  auSMer  Zweifel 
gestellt,  aber  auch  die  zuerst  von  R.  Owen  angenommene  Ausrnnodong 


•     871 

d«r  Ettsttebischeii  Röhr«ti  an  derielbeii  SteRA  durch  dtifere  tieob- 
«cbtan^n  höchst  wAhrscbeinÜeh  p:emacht  und  voraustsetslich  ihrer  Be* 
stSttgunj;  eioe  Zujtammenataiidang  von  beiderlei  Kanälen  hiei*  auerat 
dar^ethaoi  welebe  aonat  nirgends  bekannt,  aber  der  Lcbenaweise  dieaer 
'Tbiere  aehr  angeoieaaeu  zu  seyn  scheint. 

3>  Die  Beschaffenheit  der  Zahne  iai  hier  zum  ersten  Male  genau 
beschrieben  und  insbesondere  ihre  fieiden  Kiele  aind  zuerst  nachte- 
wiesen. 

4)  Auch  die  Form  und  Zusammenaet^nng  der  Wirbel  aind  thella 
darch  Owbm's,  theiU  dureh  gegenwärtige  Untersoehnngen  genaner  be- 
kannt geworden;  insbesondere  ist  die  eigene  Gestalt  der  oberen  und 
unteren  Dornen -Fortsfitse  der  Schwans -Wirbel  zur  Verstärkung  dea 
Auderschwanzes  von  uns  nacbgewieaen  und  beaehrieben  worden.  Die 
Zahl  der  Brust  -  nnd  der  Lenden  -  Wirbel  mnsa  an  M.  Chapmanl 
nach  OwBN  jede  um  Eins  lidfaer  angeaetzt  werden,  ala  Wir  an  nnaeren 
froheren  Exemplaren  angenommen  (16  -f-  S  statt  16  -t-  2);  auch  sind 
wir  in  der  That  an  unserem  jetzigen  grösseren  Exemplar  die  gemein* 
sanie  Zahl  (17)  um  Eins  hoher  anzunehmen  veranlaast  gewesen,  können 
aber  Owen'  noch  nicht  ganz  nnbedingt  und  fdr  alle  Exemplare  bel> 
pflichten,  bis  nicht  besser  erhaltene  Individuen  nna  dazu  veranlassen. 

5)  Die  eigen  th  um  liehen  Abweichungen  der  Formen  und  Proportionen 
der  Schulter-  und  Becken-Knochen  von  denen  der  lebenden  Ga- 
viule,  welche  früher  nur  sehr  unvollkommen  und  unbestimmt  bekannt 
gewesen,  sind  genau  nachgewiesen  nnd  abgebildet  (S.  42^44). 

6)  Es  ist  eine  Längen-Zunahme  der  Hin terz eben  vom  inneraten 
bis  zum  äussersten  zum  vrtttQvi  Male  beobachtet. 

7)  Die  Panzer -Bildung  wird  ziemlich  vollständig  bekannt.  Sie 
wird  am  Rumpfe  aus  10  Läugen-Reihen  von  Schilden  beateben ,  welche 
beträrhtlicli.  kurzer  als  die  Wlrbelsind. 

8)  Unsere  frühere  Meinung,  dät»  verschiedene  Exemplare  verachie- 
dene  Arten  dieses  (Greschlechtes  reprfisentiren ,  wird  durch  noch  weit 
auffallendere  und  wichtigere  Abweichungen  fn  den  Proportionen,  als  die 
bis  jetzt  bekannt  gewesenen  sind,  bestätigt  y  wie  sieh  im  Folgenden  so- 
gleich bestimmter  ergeben  wird;  denn  die  zwei  neu  untersuchten  Exem» 
piare  gehören- das  eine  dem  M.  Mandeltlohi?,  das  andere  einerneuen 
Art,  M.  longipea,  an. 


E.  W.  Binney:  aufrechte  Stigmarien  Im  Steinkohlen- 
Gebirge  bei  St.  Beiens  (Oeoi.  Soc,  Nanchest.  '^VlnsUt  f844,  Xil^ 
182—183).  Diese  Pflanze  findet  sich  in  Menge  vor  in  allen  Steinkohlen- 
Gruben  und  Schichten  in  Lancnshire^  den  obersten  wie  den  tieften,  ohne 
Vermengung  mit  anderen  Pflanzen  ,  doch  selten  im  Dach  und  im  Sand- 
stein ;  im  untern  Theile  der  Stvinkohlc  und  im  unterlagemdcn  Thone  bil- 
den die  Stämme  einen  starken  Winkel  mit  der  Kohlen-Sdiicht,  wenn  sie 
dick,  und  liegen  horizontal,  wenn  sie  dünn  ist.    Lange  hat  man  ihre  üim 


872 

dtn  WarMii.  d#r  Oharflieh«  cnte|^ring[endeD  Wuriel^Faacrii  für  BluUer 
gelullten,  und  oft  sind  en  diese  Wurzel-Fasern  «lleiii,  welche  deren  einstige 
Anwesenheit  rerrathen.  Mit  Bezugnahme  anf  die  sorgfältigen  Beobach- 
tungen von  Stsinhauba  (Ämeric,  pkUoß,  Tranßaci.ji,  1)  ei  klarte»  Linolex 
und  HüTTOtf  (Foss.  Flor,  i,  106)  daa  Gewächs  fiir  eine  ssftige,  dikotf- 
Isdouisehe  Pflanse  mit  regelmasig  aus  einem  Mittelpunkte  strahlenden 
gabflformigon  Asten  und  saftigen  walsenförmigeo  aus  Warzen  entsprin 
genden  Blattern,  welche  auf  dem  Lande  wüchse;  später  (a.  a.  O.  II) 
nahmen  sie  jedoch  an,  daaa  aie  auf  weichem  schlammigem  (Grruude  vegetirt 
habe.  Im  Jahr  1830  sab  der  Vf.  im  Tunnel  von  Clay  Cr9ss  bei  Cht^Urr- 
feld  eine  Stigmaria  im  unteren  Theile  einer  Sigillaria,  ohne  die 
Verbiadungs* Weise  beider  St&mme  genauer  entdecken  zu  können ;  dorh 
sah  er,  dass  Jene  Pflanze  keineswega»  wie  Liniilbt  und  Hotton  geglaubt, 
ohne  aufrechten  Stamm  Becken-  oder  Sonncnschirm-artig  gestaltet  i>rye, 
hielt  aich  aber  im  Übrigen  noch  an  die  Ansicht  dieser  letzteur  — 
Viele  Grubenleute  haben  Gelegejiheit  gehabt,  aenkrerhte  Sigillaria-Stäiuiiie. 
sich  mit  einem  Theile  ihrer  Wurzeln  in  8"— 12"  dicke  Koblen-Srhicbtru 
einsenken  zu  sehen,  welche  dann  mit  wurzeiförmigen  Stigmarien  erfüllt 
waren,  und  haben  daher  die  letzten  für  Wurzeln  der  ersten  gehalten. 
Ad.  Baononiart  gelangte  sur  nämlichen  Ansicht  durch  Auffindung  einer 
äfaulichen  inneren  Struktur  beider  Genera;  und  Andere  haben  xwar  Ann 
Gleiche  vermuthet,  aber  nie  hatte  sich  Gelegenheit  zur  unmittelbairn 
Bfobschtung  dargeboten. 

Letzten  Sommer  nun  fand  msn  zu  Scuteh  Row  bei  St,  Heli*M  ^  als 
man  den  „Warreu^  genannten  erhärteten  Thon  über  einem  Kohlen-Sand- 
stein  wegräumte ,  um  einen  Bruch  In  diesem  ansniegen ,  drei  Stämuie 
I  echt  winklig  zu  der  unter  23^  nach  O.  geneigten  Schicht,  8^'  aber  dem 
Sandsleine  anfangend  und  bis  zur  Oberfläche  des  Thoues  hinanfreichend. 
Diene  Schichten  gehören  zum  unteren  Tbeiie  des  mitlein  Steinkohlen- 
Gebirges  in  LaMCashirff  wo  der  Warren  mit  fossilen  Stämmen  17'  Maeli- 
tigkcit  hat.  In  diesem  wie  im  Sandsteine  darunter  kommen  noch  Lepi- 
dodendra,  Calamitea,  Pecopteris  nervosai  eineNeuropteris 
u.  a.  vor. 

Der  grösstf  dieser  Stämme  hat  unten  2'  9"  und  oben  l'  2"  Durchmes- 
aer  bei  7'  Höhe,  welche  anfangs  9'  betrug.  Man  hat  erst  4  seiner  Haupt- 
wurzeln  aus  dem  Gesteine  befreit ,  in  welchem  er  noch  über  die  Hälfte 
steckt ;  sie  kommen  offenbar  paarweise  sus  dem  Stamme ;  zwei  dsvon 
haben  noch  14"  und  24"  Lange ,  und  eine  soll  sich  nach  Ausssge  der 
Arbeiter  bis  auf  9'  vom  Stamme  entfernt  haben;  jetzt  sind  alle  mehr  oder 
weniger  durch-  die  Arbeiter  beschädigt  und  gekürzt  worden.  Alle  haben 
einen  leichten  Überzug  von  bituminöser  Kohle  ,  die  sich  wie  Rinde  sb- 
Losel  und  im  Gestein  hängen  bleibt.  Ihre  Oberfläcbo  i«it  schwärzlich  und 
bezeichnet  mit  Kanten  und  Furchen ,  welche  von  Linien  aus ,  die  zur 
Längen- Achse  der  Wurzeln  parallel  sind,  nach  beiden  Seiten  dlvergiren. 
An  einer  fand  man  die  so  lange  für  Blätter  gelialtenen  Wurzel-Fasern 
nach  allen  Seiten  aus  den  durchbohrten  Warzen   hervortreten ,  iioth  am 


878 

hSnfiipMoii  ftuf  d^r  Unt^meilf ;  nie  sind  flaeli  »!t  ein^r  Art  Aebae  in  d«r 
Mttte  und  rrttrpckm  »ich  bin  3'  anttr  den  Stamm,  einigte  aogar,  die  aber 
nirfit  im  Zusammi^nhanif  %*erfolgt  werdeo  konnten,  bis  auf  9'  Tiefe.  Die 
gaiiKe  Warren-Selijcbt  zwischen  Wurzeln  und  Sandstein  ist  von  aoldien 
von  d<>m  Stamme  aasfpebenden  Fasern  durchzogen,  welebe  jedoch  nir* 
send«  in  den  leisten  eindringen.  Obschon  dieser  1.  Stamm  bis  sd  4' 
Höhe  aufs  Sorg  fall  irrste  untersucht  wurde,  waren  doch  keine  Sigtllarieti- 
Marben  daran  zu  erkennen ;  unter  Meiner  Rinde  zeigte  er  unregelmäsige 
und  wenig  koavexe  Rippen  ,  welche  durch  seichte  und  nnregelm&sige 
Furrhcn  unterabjcetheiit  waren.  Furchen  und  Rippen  verbinden  sieh 
ohne  Ordnung  miteinander.  Dieser  Stamm  kommt  vollkommen  nberein  mit 
dem  fünften  derjenigen  von  DinoU'Foidy  welchen  BowMAif  für  eine  ent* 
riiidete  Sigillaria  erklärt  hat  [?  Jahrb.  t84S,  376].  Der  IL  Stamai  Ist 
herausgenommen  worden  und  bietet  alle  Charaktere  von  Sigillaria  reni* 
formia  dar.  Der  III.  steht  noch  an  seiner  Stelle,  8'  über  dem  Saadalein, 
und  ist  4'  hoch  entblösst:  er  hat  10"  Dicke,  bietet  grossentheila  die 
Charaktere  einer  Sigiltarie  dar  and  gehört  mit  dem  ertiBn  zu  einer  Art. 
Stiem  aria  ist  also  die  Wurzel  von  Sigillaria,  und  die  Sigillarien 
waren  Bäume,  die  im  Wasser  wuchsen  auf  weichem  Schlamme,  in  welchem 
dieselbeji  mit  einem  ansehnlichen  Theile  ihrer  Höhe  eingesenkt  waren, 
welcher  Umstand  vielleicht  dem  Botaniker  gestatten  wird  nähere  Auf- 
klärung über  die  Funktionen  jener  Faser-artigen  Anhänge  zu  geben,  di« 
aus  den  Furchen  des  Sigillarien-Stammes  entspringen  nud  vielleicht  zur 
Ernährnng  beitrugen. 


A.  Pombl:  Capra  Rozeti,  eine  fossile  Ziegen  -  Art  von 
Pity-^de-Dume  {Compt.  rend.  1844,  XIX,  225—228).  Ein  Oberkiefer- 
Rest  mir  den  3  letzten  Backenzähnen  der  rechten  Seite,  deren  Kronen 
vergleicliungs weise  hoch  und  schmal  sind.  Das  Thier  war  beinahe  aus* 
gewachsen,  indem  der  dritte  Ersatz- Zuhn  schon  vorhanden»  aber  noch  nicht, 
und  der  letzte  der  bleibenden  Zähne  nur  schwach  abgenutzt  war.  Die  hohe 
und^  achmale  Form  der  Krone  und  der  Mangel  einer  Spitze  oder  Leiste 
Ewi«chen  beiden  Halbmonden  derselben  unterscheidet  das  Tfaier  vonHirseb^ 
Giraffe,  Kanieel,  Lama  und  Rind;  die  Beaebaffenheit  des  letzten  Backen* 
Zahnes  insbeson«lere,'  der  noch  ein  Rudiment  eines  dritten  Zylinders  sehen 
lässt,  wieder  v«n  Kanieel  und  Lama;  aueh  zeigt  eine  Alveole  vor  dem 
vordersten  der  erhaltenen  Backenzähne,  daaa  der  vorhergegangene  Backen- 
zahn eben  so  gross  als  dieser  war. 

Es  bleiben  daher  nur  Antilopen,  Ziegen  und  Schafe  unter  den  Wie«* 
rfprkänern  noeh  übrig,  und  die  nähere  Vcrgleichung  zeigt  endlich  eine 
völlig»  Übereinstimmung  mit  den  Ziegen :  dieselbe  hohe  und  schmale 
Krone:  der  letzte  Backenzahn  mit  einer  hinteren  Kante;  eine  Grube  auf 
dem  inneren  Halbmond  des  dritten:  die  grössere  Breite  desselben  aia 
Tordorii  Rande;  die  äussern  Kouvexlläten  weniger  entwickelt  als  bei  de« 
Aiittinpei»,  «aber  viri  «ein*  eUbei  den  Schafen;  auob  die  Breit«  zvriaehen 


874 

40t  tfi^iet  S  G#n«rA  lich^nd:  dai^ej^ea  fehlt  der  H5ck«r  der  |iHiti*r«i  Kante 
bei  den  verschiedenen  lebenden  Zte^reti-Arten,  nnd  die  Breite  de«  3i.  Baeken- 
sahneit  derselben  ist  noeh  etwas  grösser  ((eg;en  die  Kron^,  mlit  nächst 
der  Wurzel.  Im  Detail  der  Form  stimmen  diese  Zähne  am  meisten  mit 
denen  der  Hanssiege;  aber  sie  äbertreflPen  diese  n.  a.  bei  Weitem  an 
Ordsse.  Die  4  letsten  Baekensähne  eines  grossen  Bockes  der  Hauszipge 
(von  0"90  Höbe  am  Widerrust)  nehmen  0«054  Länge  ein ;  an  der  fos»ilen 
Art  haben  sie  0"H)97,  was  1">60  oder,  Wenn  man  eine  etwas  gedran- 
genere  Form  des  Körpers  anterstellt,  doch  wenigstens  in48  Höhe  am  Wider- 
rdst  geben  würde. 

Damit  kam  eine  nnlere  Tlbia^Hälfta  vor,  von  der  es  Jedoch  aweifel- 
haft  bleibt,  ob  slo  ta  diesem,  oder  cum  Hirsob-GeschieGhte  gehöre ,  ds 
sie  von  keinem  gans  die  Charaktere  besiut. 

Diese  Knoclien  wurden  in  derselben  Bimsstein- Anschweromang  bei 
Malkatm  gefunden,  welche  die  von  Croisbt  und  Jobbrt  («ttr  l«s  cm«,  ft^t, 
äti  dipt  ffii  Ptty<itf-I>d«i<f)  beschriebe nm  Reste  von  Elephanten,  Rhi- 
noceros  tichorhinus,  Cervas  (äff.  eanadensis)  ond  £qans 
geliefert  haben. 


A.  OoLDFüsst  Abbildungen  ond  Beschreibungen  der  Petre« 
fsklen  OriilscAla'fift  und  der  angrenzenden  Länder,  unter  Mit- 
wirkungdes  Hrn.  Or.6. 9sü  Mönstba  her  aus  ge  gebe  n;  VH.  Lieferung, 
1840,  VIII.  Lief.  i844  {Düsseldorf,  fol.;  —  vgl.  Jahrb.  i888,  106). 
Diese  2  Liefeiungen  geben  das  Ende  des  ganzen  Werkes,  'nämlich  das 
Ende  des  //.  Bandes,  der  die  Muscheln  enthält  (S.  2S5— 312 ,  Tf.  147 
^ItfS)  und  den  III.  Band  <S.  i-^iv  nnd  1— 12g,  Tf.  19ß^900)  mit  den 
Gasttropoden,  soferne  nämlich  der  Vf.  beiderlei  Weicbthiere  aofsunebmea 
sich  veranlasst  glaubte,  d.  h.  mit  gänzlichem  Ansscliluss  von  Terebratnla,  Pro> 
doctus  ond  Spirifer  im  sweiten  Band,  während  von  den  Cephalopoden  und  Ple* 
ropoden  im  driltsn  nirgend«  die  Rede  ist  und  die  von  verschiedenen  Geologen 
schon  anderwärts  neuerlich  beschriebenen  Arten  der  übrigen  Genera  immer 
unvollständiger  aufgenommen  erscheinen.  Der  Vf.  entschuldigt  diese  Aas- 
aehliessangen,  so  wie  die  der  Kerb-  mid  WirbeUThiere  nnd  der  Pflaaseo,  die 
man  nach  dem  Titel  des  Werkes  noch  au  erwarten  berechtigt  gewesen 
wäre,  damit,  dass.  die  ausgeschlossenen  Familien  oder  Ordnungen  andre 
Bearbeiter  gefunden  hätten  oder  noch  finden  sollten ,  daher  er  nicht  das 
schon  Bekannte  wiederholen  wolle,  oder  damit,  data  die  Entdecknngca 
zu  rasch  aufeinanderfolgten  ,  so  dass ,  hätte  er  diess  Letzte  voraussehen 
können,  er  dem  ganzen  Werke  den  Titel  „Beiträge  zur  vorweltlieben 
P)iona  Deuisöhtands*^  gegeben  haben  -wurde.  Was  nnn  die  Abkürzung 
dieses  Werkes  betrifft,  so  miissen  wir  zunächst  widersprechen,  irgendwo 
eine  umfassende  Arbeit  tlber  die  ganse  Familie  (im  G^genaatze  des 
G«nas)  der  Terebratcln  angekündigt  zu  haben,  wie  der  Vf.  in  der  Vorrede 
cum  II.  Bande  sagt,  Oberhaupt  aber  diese  Abkfirzun)^  um  so  mehr  bedanero, 
)e  mehr  bei*m  Beginn    des  Werkes  auf  allen  Seiten  Glftekwunacba  su 


»TS 

vernehmen  waren  su  etnem  an   sfcli  so  s;f<iQkHeh  erdaehfei»  mi4  trols 
aller  inneren  und  äusseren  Schwierigkeiten  «o  Eweckmäsig  und  kenntnitt- 
voll   bearbeiteten,  «o  herrlich  ausgestatteten,  so  beharrlich  durchgeführten 
Unternehmen,  das  für  D^uUchlamL  rühmlieh,  für  die  Wissenschaft  förder- 
litsb,    einem  dringenden  Bedürfuiase-  des  Publikums   abzuhelfen  bestimmt 
ivar ,    und  um  das  man  uns  von  Seiten  Frankreichs  beneidete.     Hatten 
urir   auch  gerne  gesehen,  dass  der  Vf ,  falls  ihm  den  anfangs  so  freudig 
«ufipenoaimenen  Plan  seines  Werkes  durchzuführen  vielleirht  nicht  gena- 
Inende  Müsse  oder  Gesundheit  geblieben,  die  Fortsetzung  und  Ergänaung 
suf  irgend  eine  andere  Art  geliefert  hätte,  so  dürfen  wir  uns.dpch  au< 
«einer  fintaehuldigung  nicht  verhehlen,  dass  das  Werk,  wenn  auch  durch* 
aus  billig  Im  Verhältnisse  seiner  klassiNchen  Ausstattung  ^   doch   mit  be» 
Sttändlgen  Schwierigkeiten  ökonomischer  Art  zu  kämpfen  hatte,  indem  ia 
DentscMand  das  Publikuai  zur  Unterstützung  eines  so  weit  aussehenden- 
und  kostspieligen  Unternehmens  kaum  zahlreich  genug  zu  seyn  seheint, 
wenn  vielleicht  auch  die  Ausgabe  desselben  in  kleinen  rascher  aufeinander 
folg^cnden  (und  im  Ganzen  sogar  kostspieligeren)  Lieferungen  eine  allge- 
fiieinere  Betheiligung  daran  zu  erwecken  im  Stande  gewesen  seyn  wurde. 
Unzusammenhängende  Monographie'n  grössrer  und  kleinerer  Familien,  aus 
dieaer  oder  jener  Formation,   aus  diesem  oder  jenem  Fetzen    des   Deut- 
schen Bodens,  bald  nach  diesem  und  bald  nach  jenem  Plane  ausgeführt, 
nög^en  jede   ihr  besonderes  Verdienst,    ihr   besonderes   Interesse  haben, 
aber  eine   allgemeine  Paläontologie  Deutschlands   können    sie    uns   nim- 
mermehr ersetzen,  selbst  nicht  eine  auf  die  Mollusken-Welt  besjch rankte. 
So  acheint  denn  leider  diese  deutsche  Unternehmung,   wenn   sie   gleich 
durch   die    rollständige  Mitbearbeitung   der  Korallen    und   Echinodeinien 
noch    einen    überwiegenden    Vorzug  behauptet    und   dadurch   sogar   dea 
ersten  und  nachhaltigsten  Grand  für  die  weitre  Erforschung  und  Unter- 
scheidung dieser  Klassen  auch  im  Auslande  gelegt  hat,   binsicbtlicb  der 
Mollusken  nicht  bis  zu  der  Stufe  von  Vollendung  gelangt  zu  seyn,    wie 
das  SowBRBT'sche  für  England ^  welche«  sogar  eine  Deutsche  und  Fran- 
zösische Übersetzung  zu  sichern  wussle,  oder  wie  die  D^OfVBisprY'sche  in 
Frankreich,  die  in  so  raschem  Fortscli reiten  begriffen  ist;  nocii  weniger 
hat   aie  es  zu    der  extensiven  Vollkomroenbeit   für  Deutschland  bringen 
können ,  wie  das  allerdings  intensiv  weit  beschränktere  Werk  Hisinobr's 
fiSr  Schweden,     Und  wann  werden  aiob  so  glöeklicbe  Bedingnisse  zu  einem 
gedeihliehen  Ausgange    wieder  zusämmenAnden ,    als   bei  diesem   Werks 
vereinigt  wsren  durch  den  weiten  Umfang  der  Kenntnisse  und  die  rnhigs 
Besonnenheit  der  Forschung  des  VPs,  den  unoni^essliclien  ReicIitlMim  der 
ihm  zur  Benutzung  gestellten  Sammlung  des  Grafen  MI^nstbr,  das  künst- 
lerisch-technische  Talent  Hohb's    und  manche   diesem  Zweck   eigeuthum* 
Keh  gewidmete  pekuniäre  HülfMniltel  der  königlichen  Rhein-Universität! 
Doch   wenden   wir   uns  von   diesen    allgemeinen   Betrachtungen    so 
den  vorliegenden  zwei  Heften.    Sie  bieten  uns  .an  Gesehlecbtern  und  an 
Alten-Zahl : 


6T6 


II.  T hell  (Fort- 

setxung). 
Cyrena  .... 
Lucina  .... 
Cyelaa  .... 
Telllna  .... 
Cypriiia  .  .  . 
Cytherea  .  .  . 
Venus  .... 
Venerapis  .  .  . 
Cnrbula.  .  .  . 
Mactra  .... 
.  Latraria  .  .  . 
Myaeites  .  .  . 
Lysianasca  .  . 
Fboladoniya  .  . 
Panopaea  .  .  * 
Solen  .... 
Sanguinolaria     . 

Mnchtrftge  zn  frü- 
heren Genera. 
Peeten  . 
Aviculn 
Area  .  . 
Nucnia  . 
Mytilus 
lüocardia 
Cardium 
Glenotremites 

(Braehlopoda.) 
CIavagtIla(=:Pro. 

dueta) 
Calceola 
Thecidea 
Crania   .    . 
Hippuritea 


C 


7.  8. 
Über- 
haupt 


39,1125     68155  53  245  126 


111.  Thell. 

Dentallttoi  .  . 

Patella  .     .  . 

Fissurella  .  . 

Bmarginula  . 

PileopKis    .  . 

Sigaretus    .  . 

4  Voluta    .    .  . 

Conus    .    .  . 

2  Strombus    .  . 

Pierocera  .  . 

Rostellaria  • 

Pleurotoma  . 

Fusus     .     .  . 

2  Murchisonia  . 
4  Pyrula  .  .  . 
0  Murex    .    .  . 

Bucciiiuin    . 

Macrocheilns  Ph, 
Potaniides  . 
Cerithium  . 
Nerinea 
Tornatella . 
Trochus 
Pleurotomaria 
Catantoaoma 

Schizostonia  . 

3  Euomphalus  . 
Delphinula 
'Turbo  .  .  . 
Monodonta 
Rotella  .  .  . 
Trrritella  .  • 
Melania«  .  . 
Phaslanella  . 
Ainpullaria  > 
Neritina  .  . 
Nerita  .  .  • 
Natlca  .  .  . 
Paludina  .  • 
Helix  .  .  • 
Summa   .    *  . 


IS 


3 


13 


170l2  63t0399  2lU68|310 


II 
13 

1 

11 

S 
1 
I 
I 
I 
4 
9 
S 
3 
3 
I 

0 

17 
17 

5 
3G 
4« 

0 

5 
12 

I 
39 

2 

0 
24 
I2 

2 

2 

0 
H 

• 
1 


Wenn  daher  auch  diese  letzten  LieferuDg^en  auf  beziebun(;Rweiee 
Vollständigkeit  nicht  mehr  Anspruch  maeheu  können,  so  sind  doch  §  der 
darin  abgehandelten  Arten  neu  und  hier  zum  erstenmale  beachrieben,  und 
nur  wenige  von  allen  durften  bis  jetzt  so  trefflieb  dargestellt  worden 
aeyn.  Ein  sehr  vollständiges  Register  ist  jedem  der  %  Bände  beigefügt. 
£in  schön  ausgeführtes  Titel-Blatt  zum  3.  Bande  Stellt  die  Steinkohlen- 
Vegetation  ucbst  einigen  der  charakteristischeren  Thiere  dar  (die  leider 
nicht  vor  dem  Spiegel  gezeichnet  sind);  es  ist  auf  S.  123  und  124  er- 
läutert. 

Nicht  ohne  eine  gewisse  Wehrouth,  wir  wiederholen  es,  können  wir 
uns  mit  deqn  Gedanken  vertraut  machen ,  hieiuit  ein  Werk  aufhören  za 
sehen,  mit  dessen  Anfang  der  Vf.  sich  und  deutscher  Wissenschaft  und 
Kunst  ein  so  schönes  Denkmal  gegründet  hat. 


87^ 

P.  Gertais:  Bemerkung^en  iSber  fossile  VS^el  (ViiMi,  1844, 
Xtiy  293—294).  Ein  Vortrag'  bei  der  philomatischen  Gesellschoft  in 
Paris,  am.  17.  August  1844.  Von  ehemaligen  Vögeln  kennt  man:  Kno- 
chen, Eier,  Federn  und  Fährten  (Ichniten).  Die  letzten  3  sind  selten. 
Die  Knochen  laSMcn  nie  genau  die  Art,  sehr  oft  nur  das  LiNNE'sche 
GeuuH  oder  die  Familie  u.  s.  w.  erkennen.  Man  könnte  daher  diese 
Knochen  Osteornis  [Knochen-Vogel!]  nennen  und  durch  ein  zweites 
Wort  dann  die  Familie,  das  Genus,' die  Art  so  genau  als  möglich  be- 
zeichnen, ähnlich  wie  Ad.  BnorrcmART  mit  den  Farnen  u.  t.  w,  rerfuhr. 
Man  kennt 

I.  aus  den  Wealden  von  TilgaU  Forest  i 

Osteornis  ardeaceus  durch  Mantell; 
II.  aus  dem  Neocomien : 

Osteornis  scolopacinus  von  Glaris  durch  Meter; 
Osteornis  diomedeus  von  MaiiUtone  durch  R.  Owbk; 
III.  aus  alt-tertiärer  Formation  (Gjps)  bei  Paris: 

3  Raubvögel':  Haliaetos,  Buteo,  Strix; 
1  Hühnervögel:  Coturnix; 

4  Stelzenvö^el :  Ibis,  Scolopax,  Pelidna;  Nnmenius  gypso* 

rum  (VEehassier  voisin  de  VIbis,  Cuv.); 
t  Rudervögel:  Pelecanus; 
verschiedene  Singvögel. 
fV.  aus  dem  Diluvium  bei  Paris,  und  zwar  nächst  der  Barriere  d^Iialiei 
einen  Cubitus  durch  Duval  ,   welchen   der  Vf.    einem  Phasianus   zu- 
schreibt, in  Gesellschaft  von  Dachs,    Elephant ,  Flusspferd  u.  s.  w.;  — 
bei  Monimareney   Knochen    von   Rallus  durch   C.  Phbvost   und   Dsc- 
rvoTSRs  in  Gesellsch/ift  von  Spermophilus,  Cricetus,  Lagonijs. 
V.  Im  tertiären  Lande  der  Auvergnei 
Knochen  von  Phoenicopterus  ruber  mit  Rhinoceros,  Hyaenodon 

u.  a.  erloschenen  Säugthieren; 
ein  Becken  von  ?Mergus  bei  Arde  durch  Jourdan  ; 
einen  Tarsus  von  Gallus  in  Bravard's  Sammlung; 
„  „  „    ?Perdix  von  Coude,  ebenda;  beide  etwas  jünger 

als  der  Flamingo. 
VI.  in  verschiedenen  Französischen  Diluvial  Bildungen : 
Corvus  pica;  Anas  olor; 

Perdix  cinerea;  ^     anser. 

^        coturnix; 
VII.  Nächst  der  Behrings-Strasse : 

Gryphus  antiquitatis  Schubert*. 
VIII.  Auf  Isle  de  France  : 

Didus  ineptus,  seit  z^i  Jahrhunderten  ausgestorben. 
IX.  Im  Megatherium-Gelände  S.-Amerika^s : 

33  Arten  von  einheimischen  und  fremden  Geschlechtem,  durch  Lükd; 


*    DiMtr  Or   btrabt  bekaiinUi«h  aof  d«n  Horm  eiuea  Naahorms.  Br. 


878 

1  Catliarteii  (e^rSner  «Is  die  lebenden  Arten),  i  Striz,  1  Capri- 
mulgus,  1  ?Dicholopbot  nnd  1  Psittacns;  endlich 
X  Ani  Neu^SeeUmd: 

die  Dinornis-Arten  Owkn's. 

[Hier  fehlen  aUo  alle  fossilen  Togel  dea  Mmmur  Beckens  u.  aj 


DcvERifOT:  iweite  Note  über  den  fossilen  Unterkiefer 
einer  Giraffe  von  Issoudun  (CompL  rmd.  1843,  XVH,  1227—1234). 
In  Folge  der  ersten  Note  des  Vfs.  (Jahrb.  1848,  630  hat  man  hin  und 
wieder  die  Meinung  geäussert,  jener  Giraflfen-Kiefer  könne  wohl  nur  von 
der  lebenden  Art  abstammen  und  zufällig  in  friiherer  Zeit  an  seine  Felir 
verdachtige  Lagerstätte 'gelangt  seyn.  Diess  bat  den  Vf.  veranlasst,  die 
Art-Unterschiede  von  der  lebenden  Giraife  aufs  Neue  zu  prüfen;  er  ist 
^dabei  darauf  aufmerksam  geworden,  dass  die  Unterkiefer  der  lebenden 
Giraifen  im  Westen»  im  Osten  und  im  Süden  von  Afrika  so  auffallend 
verschieden  sind,  dnss  sie  wohl  verschiedenen  Arten  entsprechen  konn- 
ten ;  er  hat  Abgüsse  seines  fossilen  Kiefers  nach  Frankfurt  und  London 
snr  Yergleichung  gesendet  und  die  Nachricht  von  R.  Owbn  erhalten, 
dass  auch  dieser  die  auffallende  Yersrhiedenheit  zwischen  den  lebenden 
Giraifen  kennt;  er  bat  die  von  DuvERNor  erkannten  Unterschiede  der 
fossilen  von  den  lebenden  Formen  ebenfalls  bestätigt  nnd  noch  mit  einigen 
vermehrt:  ja  er  hält  die  Abweichung  der  fossilen  für  beinahe  generiach. 
Wir  können  sie  hier  nicht  alle  einzeln  aufzählen  (sie  stehen  in  Compt. 
rend.  XVI,  1148,  1150;  XVll,  1228-1232).  Über  die  geologische  La- 
Iferung  hat  der  ¥f.  aller  Mühe  ungeachtet  nichts  Näheres  ermitteln 
können.  Doch  fugt  er  bei,  dass  nach  R.  Owsn  das  Gebirge  im  untern 
Himalaya-Bezirke,  wovon  C autlet  seine  Giraffen>Reste  erhalten,  miocen 
ist,  —  und  dass  Nicolst  in  la  Chaux  de-Fond  den  äusseren  Schneidezahn 
einer  Giraffe  aus  Molasse  besitzt  [Wird  später  berichtigt] 


T.  V.  CüARpENTiBR :  über  einige  fossile  Insekten  ans  RadubiO 
In  Crrtalien  (X.  act.  acad.  Leopold,  XLllIy  399—410,  Tf.  xxi-xxiii). 
Lauter  neue  Arten  aus  alten  Geschlechtern  derselben  Gegend ,  wrlcbe 
UsGER  (vergl.  Jahrb.  1848  ^  309)  dem  Verf.  zur  Untersuchung  mitge- 
theilt  hat. 

Oedipoda  melanosticta 
Myrmeleon  brevipenne 
„  reticulatum 

Libellula  platyptera 
Sph  in  X  atavus 
Hylotoma    (?)  cineracea 
Termespristinus  „'  409,   „  23,   „  2—4. 

Die  ursprungliche   Färbung  der  Flügel  ist  zuweilen   durch  dooklern 
oder  bellern  Ton  derselben  angedeutet 


405,  t  21, 

f.  1-5. 

400,    „  22, 

„  1.       • 

407,  „  22, 

n2. 

408,  „  22, 

n  3. 

408,  „  22, 

n  4. 

409,    „  23, 

»  1- 

Jf.  Jahrb.  J.  Mineral .  iSÜ. 


luf.I. 


¥i4.  I  . 


m 


Tirf.X 


Tig.TV. 


Ti^T.       ^ 


Fi^Vt 


Tig .  TU 


TafLT^b.fMüuafil.  J^^4. 


Gross  er  Ätna  KT»ateT» 
Coriazzo  ,    -,  _     ~         ,       '  ^|fe 


TaüE. 


w: 


■-■  ^.^^ 


»  Bö.'Rofiso. 


fi^.Pap 


U^^*» 


>    ■  Iia\itiopi*i  O 

B  r  o  n  t  e 


<.-!■■ 


rnJir^.fMinaHil.  Af^^. 


Ta/:R. 


Corirt'ÄZCi 


IT.^^ 


Jlaca 


^i^2f./:Mmenil/MH. 


T4i/:jr. 


Ä\Jii/ti^./!3Iui  Mii 


^euM  Jahrb.  für  Mirveral.  IS 4-^. 


TafTT. 


A. 


( ^^^-^-^ 


0(Mo*s  voTt/'  Jnoeeranvu^   duitM4 
Aviculcull[04<fu<n*U. 


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