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Full text of "Oberbayerisches Archiv"

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Dy 


Oberbaperisches Arciv 


für 


vaterländildhe Seldichte. 


Herausgegeben 


von dem 


Hiftorifhen Vereine von Oberbayern. 


Sch3undvierzigiter Band. 


it Adbildungen. VE 
EREN 
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we; 
774 


A — 


Münden, 1559 —1890. 


Agl. Hof: und Univerfitätd: Bucdruderei von Dr. 6. Wolf & Sohn. 


« -". 
" m A u ne 


[} 
" a. 


1. 


VIH. 





Inhalt, 


Kaipar Winzerer und jein Lied. Mit Stwdien zu Michael Lindener's 
Leben und Schriften. Bon Dr. Augyuft dartman n, Kujtos an der 
fgl. Soi- nnd Staatsbibliothef 


. Der NAursgang des öfterreihiichen Grbfofgetrieges in Bayern. Zumeift 


nach den Tüpfer'jchen Materialien dargejtellt von I. Wiürdinger, 
Oberitlieutenant a. D. 


. Zadislaus von ‚jraunberg, der legte Sraf von Saag. Bon 


Walter Soeß . 


. Beiträge zur Senntnig dev Tabula Peutingeriana von %. N. Sces 


fried, fol. Beynffamts:Affettor a. D. V. Die Grenzitraße, der Tab, 
Peuting. in Segment III feine Fenuntrahe Die jogenammte Welt: 
farie des Baltorius . . . re 


. Briefe Najpar Wingerer's Il und II. Bon Dr. Auguit Hartmann, 


Eujtos an der fal. Hof: und Staatsbibliothef 


. „Bavarica® in vömilchen Bibliothefen. Von Dr. Sv.X. Slasihröder 
. Ueber em am 27. Mai 1390 bei Finitenfeldbrud aufgefundenes 


jamijches Gefäz. Won £ Major a. T. Buftav Krauf, Contervator 
der Mlterthiiner des biltoriichen Wereines von Tberbayern. Mit 
Abbildungen en 
Franz Zaver Ktefer, Profejlor der chunrfüritlihen Meilitärz-Afademie, 
Gründer amd erjter Xehrer dev „bürgerlichen Feyertagsichule fin Hand: 
werts. Jungen und (Bejellen” in Mincdhen. Eine „rogtappiice wie 
von Wolf Shhneidamwind 

Bejchichte der Hormarf Windad) von N. Baader, Biarrer. Eriter 
Theil bis zum Ende des XVT. Sebromers Mit Urkunden ımıd 
Abbitdungen en 


Erite 


51 


108 


166 


195 
218 


227 


231 


242 











Kaspar Winzerer und fein Lied. 7 


tpeit dor 

vd Fiinpt embor; 

doc) wer lang zeit 

nad) Ehren itreyt, 

muß dannen weit. 

das thut mir ant*): 

mein treimper Dienst bleibt vnerfannt. 


Kein Tand noch Lohn 

davon 

id) bring; 

man tigt mic ring 

vd it mein gar 

vergejien **) zwar‘’*). 

(Yo not vd gfar 

ic) bitanden bab. 

was yreud foll ic) Haben davab****) 2 

Sepp mm gibt Ddiefe Verje ebenfalls wieder und citirt hiezu 
eine Anmerkung im „Liederbuch aus dem jechzehnten Kahrhundert” 
von Marl Hödeke md Sulims Tittmann („Dentiche Dichter 
des jechzchnten Jahrhunderts“ Band I, Leipzig 1867), worin Die 
Herausgeber zu vbigem Lied berichten (S. 275): „In Forjter’s 
Liederbuch teht an der Stelle, wo der Somponift genannt zu 
werden pflegt: S. %. Ar. Lafpar WVinkerer, Ritter.” Mit 
Bezug hierauf änfert fih Sepp: „Se mehr wir m mit unjerem 
gefeierten Helden bejchäftigen, dejto höher fteigt unfere Achtung vor 
der Bedeutung des goldenen Ritters. Er war nicht bloß Haudegen, 
der fich bereits in der Behener Schlacht am 12. September 1504 
zugleich) mit Mar Sittih von Hohenems die goldenen Sporen 
verdiente md vereint mit diefem und mit ‚Srundsberg von Meindel: 
heim in die Schlacht von PBavia zug — fondern er war aud) 
Humanijt, Körderer der Dichtlunft, ja noch mehr, jelbft Kompomift. 
Scltjame Striegsfumpane das, die zugleich Lieder dichteten und in 
Deufit jegten.“ 
Auch Brofefjor Franz Böhme fagt in feinem „Altdeutjchen 

Liederbuch” (Leipzig 1877 bei Breitfopf und Härte) ©. 489: 


*) thut mir vweh. 
”*) ımeingedenf. 
»*#) par = fürwahr, mittelbodyd. ze tpäre; Fann auch dem Sirme nach zur 
nädjten ‚Jeile gehören. 
++**) Pu bei Neikner: drab. 


Kaspar Winzerer und fein Lied. 11 


will :ch Dich treulich eriimert haben, Eines nicht zu vergeffen, 
nämlich einen guten, großen, fetten Tegerijecer Säfe!“ 

„Die Ihaten des Helden Herrn Kajpar Winzerer, 
de3 goldenen Nitters,. und fern Liedlein von den 
Bauern im Ifarwinfel erwarte ich mit Begierde. Sch werde 
Beides jofort dem Druder zu Nürnberg überjchiefen und in die 
Gejchichte Georg’3 von ‚sreumdjperg, des großen und alle früheren 
Helden übertreffenden Nitters, einveihen Lafjen.“ 


„Grüße mir Den, dejjen ZJuname mit © begimmt und der 
ein Vdglein it, rvafch im Dahinfliegen gleich der Schwalbe! — 
zür Deine Mufe würde ich Beinfchienen hergerichtet haben, wenn 
ich nicht unterwegs den Maaf- Faden verloren hätte. Lebe wohl! 
Ic verbleibe ' 

Dem Boct.“ *) 

Dur) Ddiefe Taumige Dedicatton lernen wir Winzerer mit 
Sicherheit als Liederdichter kennen. Kajpar Wafcher, fein Tölzer 
Landsmann md — freilich wohl jüngerer — Zeitgenoffe, fonnte 
cs beitimmt willen, day Winzerer Berfafler des „Liedleins“ war, 
welches Wufcher mit der Belchreibung von Winzerer's Ihaten an 
Lindner fenden wollte Sch finde Kajpar Wafcher in G. Wefter- 
maper3 ZTölzer Chrom ©. 197 als Bürgermeilter von Tölz im 

*) Venerabili viro, Caspari Waschero, ciui Dolisiano, fautori suo, 
Lindnerus. 

Tui saepe summam feci mentionem, praesertim in conuentu bonorum 
et gramium virorum, Caspar omnibus motlis vir ornatissine: Et propter hanc 
causam, quod Mecvenas studiosorum adhuc esses insignis, igitur etiam 
tui in nostris Epigrammatun lihris recordari pro virili conabor. Pro Toeliei 
autem instantis anni auspitio, hoc tibi munuseulum hodie offero, quod honi 
consulere velis. Et unicum est, quod te fideliter admonitum haheo, ne 
obliuioni tradas, einen gutten, hoc est honum, grosen, ımagnum, faiszten, 
pinguem Degersee cascum! Atque WHerois ac domini Gasparis 
Winzeri Equitis aurati gesta, eiusque cantiunculam de Ru- 
sticis in angulo Isarac habitantihus auide expeeto, quac Typo- 
grapho Norihorgensi subito mittam, et historijs Georgi) a Freündsporg, 
Militis magni et antea inauditi, inseram: Salutato illum, cuius prima cogno- 
menti litera S: et in volando auieula velox est, ut hirundo: Ocreas Musae 
tuae parassem, nisi in iftinere funieulum mensurae amisissom. Vale, 

| Tuus Poeta 
. semper, 


Sa!par Finzerer ımd fein Lied. 11 


will :h Tich treulich erinnert haben, Eines nicht zu vergeflen, 
nämlich einen guten, großen, fetten Tegerimeeer Näle!“ 

„Die Ihaten des Helden Berrn Najpar Wingerer, 
des goldenen NRitters, und jein Yiedlein von Den 
Ranern im Narwinfel envartc ich mit Begierde. Ich werde 
Beides jofort dem Trader zu Nürnberg übertchiden und in Die 
Bejichichte Gcorg’S von ;sreundjperg, des großen und alle früberen 
Helden übertreffenden Nitter?, einreihen latien.“ 


„Grüße ınir Den, deijen Zuname mit < beaumt md der 
ein Vöglein it, raid im Dahinfliegen gleich Der Schwalbe! — 
‚gür Deine Mufe wirde ich Beintchienen hergerichtet haben, wenn 
ich nicht untennvegs den Maaf- gaben verloren hätte. Lebe wohl! 
Sc verbleibe 

Tem PBoet.“ *) 

Turd diefe Taunige Dedicatton lernen wir Winzerer mit 
Sicherheit als Liederdichter fennen. Kalpar Wajcher, fein Tölzer 
Yandsmann und — freilid) wohl jüngerer — Zeitgenofje, konnte 
es beitimmt willen, day Winzerer Werfalfer des „Liedlems“ war, 
welches Wufcher mit der Beichreibiung von Winzerer’s Shaten an 
Lindner jenden wollte Sch firde Hajpar Walcher in G. Weiter: 
mayer’3 Tölzer Ehronif &. 197 als Bürgermeijter von Tölz tm 


.) Venerahili viro, Caspari Waschero, ciui Dolisiano. fautori sun, 
Lindnerus. 

Tui saepe summam feci mentionem, praesertim in conuentu bonorunm 
et grauium virorum, Caspar ommibus modis vir ornatissime: Et propter hane 
causam. quod Mecoenas studiosorum adhuc esses insignis, Ieitur etiam 
tui in nostris Epigrammatum lihris recordari pro vinli eonaber, Pro foeliei 
autem instantis anni auspitio, hoc tibi munuseulum hodie offero, qued boni 
eousulere velis. Et unieum est, quod te fideliter admonitum haben, ne 
obliuioni tradas, einen gutten, hoc est bonum, grosen, magnum, faiszten, 
pinguem Degersoe vaseum! Atque WHerois ac dominı Uasparis 
Winzeri Equitis aurati gesta, ciusque cantiuneulam de Ru- 
sticis in angulo Isarae habitantibus auide expecto. quae Typo- 
grapho Noribergensi subito mittam, et historijs Georsi) a Freündspurg, 
Militis magni ot antea inauditi, inseram: Salutato illum, cuius prima eogno- 
menti litera S: et in volando auieula velox est, ut hirundo: Vereas Musac 
tuae parassem, nisi in itinere funiculum mensurac amisissom. Vale, 

Tuus Poeta 
. sEMperT, 











50 Kaspar Winzerer und jein Lied, 


Wir jahen, der friegäfundige und Kluge Winzerer jtand den 
Ereigniffen jener folgenfchweren Monate jelbithandelnd nahe. Man 
darf daher vielleicht annehmen, daß fein „Lied über die Bauern im 
Sarwinfel”’ zugleid, der Eriegerischen Anfeuerung wie dem Lobe 
jeiner treuen QTölzer und Oberländer galt. Der Verluft des Liedes 
it gewviß zu bedauern. 

Doch bleibt die Möglichkeit immerhin offen, dal Lindener’3 
Schrift über Georg von Frumdsberg, in welche er die Thaten 
Winzerer’3 und defjen Lied einreihen wollte, bei aufmerfiamer Nach» 
forschung in Bibliothefen fich noch finden könnte. Dieje Hoffnung 
erjcheint nicht jo abentenerlich, wenn wir bedenfen, daß auch jene 
Uuelle, die um8 auf die Spur des Liedes geführt hat, nämlich 
Lindener’3 „Köhler-Glaube”, bisher unbekannt war. 








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Ewa Se VO opne Hoffnung ı 
„gehen. Und doc find es gerade id ve 
„tommen, welde beim Erlöihen des i 
Mannsflantmes das größte Nedt a 
| „Nang emporzufteigen, und die Gerrkaitie ten: 
„davon zu tragen. Ich habe mich erit meueı ine 
„über unfere Erbrehte auf die öfterreichtfiit a 
| „unterrichtet, und ich fann mit Grumd | pie 1, da | 
\ „wir hier im Ardiv die authentijchen Drigi 
\ „tunden befipen, welde unbeftreitbar unfer € 
„namentlich auf Ober» und Nieder-Defterreich, san 
„und Steiermark, abgejchen von meinen Ned 
„bie Niederlande und Tirol, beweifen. — Wenn 
„mein Haus mit Bayern au nur allein den Theil en 
„Öfterreichifchen Länder vereinigt, auf »eiö ir | 
„Unfpräche befipen, fo entfteht diejenige Macht, welche 
„man mad) ber Erklärung des Königs von ersten s. | 
„Deutichland haben will, um das a 
„newicht zu erhalten, und welche allein Das Mi 
„bafı das bayerifhe Haus bie Stelle des af 
„hen einnimmt Die Urfacdhe, welche 
„Raiferfrone im Dale Deferveig 
) Zopfen’s Antunden Wr A 100 I 
Helgael, Quellen und Allan 
pring Gar Wibert war mt feinen % 
und hatte den Mufiran,. " 
und Trupbindniilen vom KULE 







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Pi, 




















104 Ter Ausgang des öfterreichiichen Exrbfofgetrieges in Bayern. 


Mic c8 jebt fteht, fan man jich einbilden, wir gehen dem 
Billeroy entgegen und verlajien Bayerfand. Wie c3 gehen wird, 
weis der liebe Gott. Der Prinz Lois!) belagert Ingoljtadt, 
allem Anfehen nach wird das Land verloren gehen. 

Sch Fan unmöglich mehr jchreiben, denn ich kein Aug mehr 
aufthun kann, indem ich jchon drei Tag feing zugethan hab. 


II. 


Memoire des Fürflen von Portia ?) üder den Wiener Sof 1715. 
1) Der tatjer?) möchte gern felbtt regieren, aber die Veinifter 
machen ihm alle Hindernijfe, wenn er ohne fie chvas entjcheidet, 
die Minister wollen das Houdernement behalten und Jich bereichern. 

2) Die Mutter des Katjers* hat wenig Einfluß. 

3) Die Natferin Amalie?) milcht Ti) in viele Sadjen, hat 
großen Qerjtand, erreicht aber nicht immer ihre Abfichten, denn 
der Staijer gibt ihr nicht immer Gehör, weil fie Anfangs durd) 
ihre Necommandationen br in Verlegenbeiten gebracht hat. 

4) Die Erzherzuginnen ® mijchen jich in nichts, aber der Statjer 
liebt fie. 

5) Die rvegierende Kaiferin) it Hug und jchön, aber fic 
unterjteht fich) nicht, ich in chvas zu mifchen. Wenn die drei 
Ntaijernmmen chvas erreichen wollen, wenden fie Jich an die Deinifter. 

6) Keime einzige Tame bei Hof vermag etwas beim Kailer. 

7, Der Sherftlämmerer it beim Natjer nicht in Gnade. 

) Marfgraf Ludivig von Baden. 

2, Wach dem Majtatter Srieden war das nächite Ziel, das Dar Emanuel 
vertolgte, die Heiratb des Niurprinzen Karl Albrecht mit der ältejten Tochter des 
verstorbenen Naiter Jofepb I. Weit Betreibung diejer Airgelegenheit wurde der 
rlrit von Bortia, der Schwager des Nanmerpräfidenten (Yundader von Starhent 
berg beirrant. Eimem Zcweiben, in dem er meldet, es jei dem Meferendarius 
löcher gelingen, Die einfuhreichjten Perjonen am Wiener Hof, gegen Zahlung 
von 600,900 1. zu geaipinmen, fügte ev Ende mt 1715 obiges Memoire bei. 

>»), Barl Vl. 1711--1740. 

% Tochter des Mintürjten Pbilipp von der Pralz. 

°), Witve Naifer Loler I, Prunzejiin von Brammichveig. 

EM. Elijabetb, M. Wa, M. Magdalena, Zchweitern Carl VL 

, Eine Braunjchweigiiche Pringeiiin. 


mr 


II. 


Ladislans von TFrannberg, 
Ser [Leßte Graf von Sbaag. 
Bon 
Walter Goeß. 


Einleitung. 


Die nachfolgende Lebensbejchreibung des Ladislaus von Fraun: 
berg, Strafen von Haag, it ein Beitrag zur Geichichte ded Haufes 
Sraunberg und zur bayrischen Landesgefchichte, inSsbelondere unter 
Herzog Albredt V. (1550 —1579). 

Die geringe reichsgefchichtliche Bedeutung erklärt c3, daß nur 
wenige Vorarbeiten vorhanden find. 

Eine Eirzere Lebensbejchreibung des Grafen Ladislaus ıft 
bereits verfaßt worden von dem geiftlichen Nathe Dr. VBrechtl zu 
Sreifing (Manufeript im Befite des hijtorischen Vereind von Ober: 
bayern), die zum größten Theile auf den Nachrichten des bayri- 
ihen Stammenbuches von Wigulens Hund beruht und ur vers 
einzelte urkundliche Zeugnijfe zur Orumdlage Hat. Der Herr 
Verfajjer wurde durch andere wichtige Arbeiten an der Vollendung 
diejes feines Werkes gehindert. 

Aupgerdem jind noch einige Eleinere Beiträge vorhanden; Ge: 
meiner bat in der Zeitichrift: „Die geöffneten Archive fiir die 
Geichichte des Königreichd Bayern“ 1. Jahrg. 7. Heft einen Auf 
aß: „Ueber des Grafen Ladislaus von Haag ziweimalige Verbeis 
rathung“ veröffentlicht, worin er einige Urkunden und Briefe des 
Grafen an den Regensburger Superintendenten Nicolaus Gallus 
benupt bat. (Siehe unten.) 

Dtto Titan v. Hefner veröffentlichte im „Bairischen Anti: 
quarius“ (IL) einen im Königlichen Neichgarchiv zu München be: 











Ladisfaus von rrannberg, der [eßte Sraf von Haan. 101 


dag c& ihm ald einem Lehensmann des deutjchen Neiches wicht 
wohl anftünde, in fremde Dienfte zu treten. Meit lebhafter Tbeit- 
nahıne verfolgte er die eitverhältniife: al$ er im feinen jpüteren 
Sahren im geringer Berührung mit der Melt auf Schloß Haag 
weilte, bat er in faft jedem Briefe Jemen Münchener Nechtabeiftand, 
Ralthajar Schrenf, ihm Nachrichten über Die nenelten politiichen 
Ereignifle zu geben. ') 

llcher Yaplas VBerhältiniz; zu jeinen Wirterthanen ijt nicht viel 
befaumt: je Bruder Yeonhard warf ihm einft in einer jeiner Slag- 
jchriften *) vor, er Habe einen Diener „wider alles Necht zerichlagen“ 
und Herzog Yllbrecht bejchuldigte ihn 1557, wie jchon emwähnt, 
einen Ihormwärter jo übel behandelt zu haben, Dat; derjelbe daran 
aeiterbeit jei. 

1562 hatte Yarla mit jeinen Unterthanen eimen Streit „von 
wegen der Scheine "1 1555 jandten jedoch jeine Unterthanen eme 
Selandjchaft an ihr nach Italien, wo er jeit einem Jahre weilte, mit 
der Bitte, er möge in die Deimath zurückfehren: ein Beweis, day 
jie ji) nicht ungern umter jeiner Herrichaft befunden hatten. 

Allerdings wechjelten jeine Beamten verhältnigmäßig häufig, ') 
faft ebenjo oft wie feine Mechtsamvälte, mit denen cv fich ftets nach 
einiger Zeit über Gehaltsfragen vereinigte’) Aber die An 
jprüche der Nechtsgelehrten jener Zeit waren auch nicht immer be 
jcheiden, und Yapla war in den Jahren nad) 1557, wo er jowohl 
feiner Ehejcheidiingsangelegenheit als aud) jeiner Stlage gegen Herzog 
Albrecht halber juriftiicher Dilfe bedurfte, nicht mebr in glänzenden 
Verhältniffen. ein Mufentbalt in Italten und die an Albrecht 
gezahlte Summe hatten jedenfalls einen großen Ibeil jeines Ver 
mögens aufgezehrt, jo dak ev mit qutem Mechte tm jeinen Ans: 
gaben parjam wurde md vielleicht ber zimmehmenden Ilter auch 
öfters im jeiner Sparjamfeit zu weit ging. ®) 

" Meidhsardiv zu München, ran. Daag, Yit. Ar. 14. 

2) Ebenda, Yit. Nr. 35. 

>, Ebenda, Lit. Nr. IH. 

tr Ebenda, Lit. Mr. 22, 

”) Ebenda. 

"Sud, DB. <t. I. 58 berichtet, dal; Yahzlas Erben ei qroße Zinmme 
(Soldes zu finden bofften, aber „es it eitte Jchlechte Parichafftt nach ibm gefunden * 

XLVI. 11 








104 L2adisfaus von Fraunbera, der lebte Graf von Haag. 


und um eme bis zu ihrem Tode zablbare Sahresrente. Da jie 
1569 jtarb, jo bat fie Diefelbe mr furze Zeit genojien. May: 
milianas ziver Töchter verängerten nad) ihrer Verheiratgung | 1568; 
mit Sraf Eitel Kriedrich von SJollern md Dartınann von Lichten- 
jtein 1569 ihren halben Theil ebenfalls an den Herzog. ?ı 

Nachdem auch Das Weichlecht der ;srannberger zu yraumberg, 
Div aemäß einer Mrüberen Erbeintqung Antprüche zu erbeben hatten, 
mit vier Zumme befriedigt war, vereinte Herzog Albrecht Paplas 
ganzer Reigtbum in jener Hand, °ı 

st dem Relige der Srafichaft Daag wırde er am 21. Mär; 
198% Durcb cmen Vehenbrier Nader Marintltans IL betätigt. *®: 

Ziine erite Zorge war, die fatboltiche Meligton ıpieder cin- 
zurihren, amd aim iberer evdangaeltiicher rediger Yaplas, 
Dr. Katpar zrant winteritügte ide bierbet anf Das ciriafte. 8 aelang 
nen. im eurer Sir pede Spt der Ketormatton yıt vertilgen. 


Yachtrag. 


ISybrend Des Triskes der vor'ichender Abhandling über Graf 
VaNtÜane SE NN SS BETON ZonDerabdrud vmes Euren 
Pages ze Dev Jerührrr Far Venice Sand XVI sr in 
mlänm SO NDONID „eine Iensvisenmn Moni Des Grafen 
a DR a 


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Ladislaug von Traunberg, der fette Graf von Haag. 165 


Die Prägung der beiden Ihaler zeigt einige Kleine Unter: 
ichiede ; während die Dauptbilder von Worder: und Nückjette (Graf 
2. zu Pferde und der Doppeladler) übereinstimmen, it bei dem 
Thaler von 1545 die Einfuffung der Bilder ein mit einem Bande 
durchflochtener Kranz; auf den Bande fteht die Auffchrift. Bei 
dem Thaler von 1549 findet fich an Stelle des SEranzes die bloße 
Umfchrift und zivar dem Raume entjprechend in weniger abgefürzter 
Szorm al® auf dem von 1545. | 

Bereit3 die Vorfahren des Grafen 2. befaßen das Minzrecht; 
am 17. VI 1541 erbat er für jich felbit die faijerliche Beltätigug 
diejed Vorrehtz; am 27. VI. 1541 wurde diejelbe in Regensburg 
ausgefertigt. !) 

In derjelben Heift 3: Weil Os Vorfahren und er jelbft jich 
gegen dag Keich in täglicher, getreuer Dienftbarkeit redlich und 
wohl erzeigt, bejtätige der Kater ihm und feinen Erben das Meünz- 
tet. Es fer ihm damit gejtattet, im der Grafjchaft eine Weinz- 
jtätte zu errichten umd jilberne Miinzen, als Baben, halbe Bagen, 
Kreuzer und PBfenige prägen zu Laffen. 

Auf der einen Seite Jolle geprägt jein: der faiferliche Doppel: 
adler und die Weberjchrift Carolus V. Rom. Imp. Aug.; auf der 
andern: Das erbliche Wappen der Grafen von Haag und die Ums 
jchrift Moneta Nova Argentea Ladislai Comitis In Hag; ferner 
das Bahr der Prägung Die Pfennige follen den Namen der 
Srafichaft Haug tragen. 

Eine weitere fatferliche Bearvilligung aus dem Sabre 1544 gab 
dem Grafen das Net, Ihaler, halbe Thaler umd andere neue 
Münzen zu fchlagen. ) Die Beltimmumngen für die äußere Zorm 
derjelben blieben die nänlichen. 

1), Wiener Staatsardiv, MNeichshofraihsaften, Confirm. privil, fase. H. 1. 

D Wiener Staatdardiv, Reihsregittratirbücher, Bd. 8. 


164 Ladislaus von Fraunberg, der lehte Graf von Haag. 


und um cine Did zu thren Tode zahlbare Sahresrente. Da ie 
1569 Sturb, fo Hat fie Diefelbe mr furze Zeit genojjen. Wari- 
miltanag ziwer Töchter veränperten nad) ihrer Verheiratdung |1568]|") 
mit Graf Eitel Friedrich von Zollern und Hartinamm von Lidjten: 
stein 1569 ihren halben Theil ebenfall3 an den Herzog.) 

Nachdem auch das GSejchlecht der ;sraunberger zu Frannberg, 
die gemäß einer früheren Erbeimigumg Anjprüd)e zu erheben hatten, 
mit einer Summe befriedigt war, vereinte Herzog Albredt Laßlas 
ganzcs Belitthum in feiner Hand. ®) 

In den Befige der Srafjchaft Haag wurde er am 21. Mär; 
1567 dur) emen Lebenbrier Kater Marimiltans II. beftätigt. *) 

Seine erfte Sorge war, Die fatbolijche Neligton wieder ein: 
anführen, umd em früherer evangelifcher rediger Laplas, 
Dr. Gajpar ranf umterjtügte ihn hierbei auf das eifrigfte. E83 gelang 
iin, in furzer ‚Zeit jede Spur Der Neformation zu vertilgen. 


Nachtrag. 

Während des Drurdkes dev dorjtebenden Abhandlung über Graf 
Ladislaus von Haag ging mir der Sonderabdrucd eines furzen 
Aufaßes aus der Zeitjchrift für Numismatit, Band XVL zu, in 
welden 3 3%. Null „eine tbalerförmige Medaille des Grafen 
Yadıslaus von Haag” beichreibt. 

Bisher war mr ein unter der Negtering des Grafen 2. ge: 
prüägter Ihaler befanmmt «abgebildet im Cat. imp. und in Köhlers 
Peinzbeluftigingen XV, +1, [nicht XIV], früher ein werthvolles 
Std der Schulthep-Nechberg’sihen Sammlung, Cat. Nr. HUT) 
umd zwar ans den Jahre 1549, während der von Mull bechriebene 
1545 geprägt ift. 

Hund, B. St. I, S. 4, 
°; Ebenda, ®. St. I, &. 57/68. 

3, (Ebenda. 

Staatsardiv zu Wien: Maximilian 11. Bd. 12. {Yeben der Hurfürjten 
md Airlten <. 2. 

Ndlzreiter, Annales boieae gentis II. XI. cap. 27. und Süberlin, 
Neuefte Tentiche Neidegejbichte Bd. VL, S. 443. 


Nu Den 


s 


DW 


. 
—' 


Ladislauz von Tyraunberg, der lette Graf von Haag. 165 


Die Prägung der beiden Ihaler zeigt einige Kleine Wuter- 
Ichiede ; während die Hauptbilder von Vorder: und Nücdjeite (Graf 
2. zu Pferde und der Doppeladler) übereinjtimmen, ijt bei dem 
Thaler von 1545 die Einfaffung der Bilder ein mit einem Bande 
durchflochtener Kranz; auf dem Bande jteht die Anfichrift. Bei 
dem Thaler von 1549 findet fi) an Stelle des Stranzes die bloße 
Umjchrift und zwar dem Raume entjprechend in weniger abgefürzter 
Sorm als auf dem von 1545. 

Bereit3 die Vorfahren des Grafen 2. bejagen das Miünzrecht; 
am 17. VI. 1541 erbat er für fich jelbjt die faiferliche Beftätigung 
diefeg VBorrechts; am 27. VI. 1541 wurde diefelbe in Regensburg 
ausgefertigt. ’) 

In derjelben Heiit e3: Weil Y’5 Vorfahren umd cr jelbit jich. 
gegen dag Neich in täglicher, getreuer Dienjtbarkeit redlic) und 
wohl erzeigt, bejtätige der Karfer ihm und feinen Erben das Meünz- 
vet. ES fer ihm damit gejtattet, in der Grafichaft eine Meinz: 
jtätte zu errichten und jilberne Meinzen, als Baten, balbe Bapen, 
Krenzer und Pfennige prägen zu lafjen. 

Auf der einen Seite folle geprägt jenn: der fatjerlihe Doppel: 
adler umd die Lcberjchrift Carvlus V. Rom. Imp. Aug.; auf der 
andern: Das erbliche Wappen der Grafen von Haag und die Um: 
jchrift Moneta Nova Argentea Ladislai Comitis In Hag; ferner 
dns Bahr der Prägung Die PBfennige follen den Namen der 
Sraffchaft Haag tragen. 

Eine weitere fatjerliche Bewilligung aus dem Rahre 1544 gab 
dem Srafen das Necht, Ihaler, halbe Ihaler und andere neue 
Meinzen zur Schlagen. ) Die VBeftimmumngen für die äußere Zorn 
derjelben blieben die nämlichen. 

1) Wiener Staatsardiv, Reichsbotrathsaften, Confirm. privil, fase. H.1. 

%) Wiener Staatdardiv, Reichregittraturbüder, Bd. 8, 


IV. 


Beiträge 
zur Kenntniß der Tabula Peutingeriana 


von 3. MR. Heefried, 
ol. Bezirksamts-Affeflor a. D. 


V. 
Die Grenzfirafe der Tab. Peuting. in Segment Ill keine 
Donauftraffe. 


Die fogenannte Weltkarte des Gafforius. 


Nunc enim, nunc demum juvat orbem 
spertare depictum. Eumeuii pro re- 
staurandis scholis Oratio. cap. 21. 


Wir haben umjern IV. Beitrag zur Klenntnig der Peutinger- 
tafel im 32, Bande de oberbaverifchen Arhivg!) mit folgenden 
Worten geichlojfen: Die Verlegung der Städte der Tafel von 
Nammloeenis bi8 Reginum (eigentli) Arusena) an den Nedar 
und Wall ijt weder der Gejchichte noch der recht veritandenen 
Tabula entgegen, was wir zu allem leberfluffe auch noch aus 
Unellen beweifen Eünnen, welche der Tafel zeitlich Vorausgehen 
und ihr nuchjolgen. 

Wem cs fich um die Erdfunde des Altertyums überhaupt 
bundelt, Jo nehmen amter den uellemverfen die acht Bücher 
der Seograpbie Des Vlaudins Ptolemäng, welcher, geboren ca. 
da Ehr. zu Peluftuem m Aecanpten, gegen SO Iahre alt ge 
worden jein Joll amd zu Alerandria lebte, weitaus den erjten 
Rang ent. 


I] 


2.811. Zube an 82 20, 2.282 7 88 31, S. 21 fi. und 
ln. 


158 Reiträge zur Kenntniß der Tabula Peutingeriana. 


und überdieh bezüglich der Erdbejchreibungsmethode, was Yeichtig- 
feit und richtiges Verbältnig betrifft, mit der nöthigen Umficht viel- 
fältig nicht verfubr, jo Haben wir uns nicht ohme Grund beitimmen 
lallen, das Werk diefes Mannes, joweit wir c3 für nöthig er- 
uchteten, auf eine vermünftigere und nüßlichere Weile fortzujegen.“ 

Ptolemäns bat zwichen Chorographie und Geographie 
geram wmterichieden. Er ill mis in feiner Geographie nur einen 
drängten Leberblid über Die einzelnen Länder des Gröfreijes im 
Allgemeinen geben, während er Die weitere Austührung im Ein 
zelnen Der Shoroarapbie und Weichichte überwieien hat. In der 
NReichreibung Nbattens und Imodeltwiens mebelondere aber hat er 
Ibarlachen an die Band geaeben, tweldie baveiten, day die Togenannte 
Tperdonantrake der Tab. Prut. cite Tonauwitraße nidht ge 
welen tert fair. 
A. Pie Grenzen und Donaufläadte Abätiens und Bindeliciens 

nad Plolemäns. 

Yntder Pioienzss Ser Teorsmurierumg fir, yudor ım 2. Budke 

ger Al ie NBesbreiinin NT Zuderms Öroßgermaniens ste 


A 12 . on . 
 gagunban Dauct, Sotzemt or De Grenzen ba: 
DT Jen » j j 

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way QBIDLEIDONININBT WLZDG TU" Non lnpritae Des 


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Beiträge zur Kenmtnig der Tabula Peutingeriana. 169 


1 — med 
34 — 45,15 
liegt; die Meittagsfeite von den über Stalten befindlichen Alpen, 
von welchen fich „mir” die graiifchen unter 
x — Iey 
30 — 45,20, 
die poinifchen am Urfprunge des in die Donan fließenden und 
Rhätien von Bindelicien trenmenden Lechflufjes?) ter 
Mi — mer (richtiger Am A 
33,30 — 45,30 31,30) 
prüjentiren. | 
Nach diefer Grenzbeichreibung hat Ahätien zur Zeit des Pto- 
lemäus (ec. 100—150) aus zwei durch den Lechfluß geichiedenen 
Haupttheilen, nämlid) Ahätien im engern Sinne linf8 des 
Lchs ımd Bindelicien vechts des Lech beitanden. Negiert 
wurde die ganze Provinz Ahätien mit VBindelieien, welche jchon unter 
Arguftus eingerichtet worden war, von der Hauptjtadt des Landes 
Augusta Vindelicorum am Xech (nachder Tab. P. Augusta uindelicü. 
Diiller IV, 1), der glänzendften Stolonie Nhätiens nach ZTacitus. 
Unter Auguftus war die Provinz auch in zwei Theile getheilt, 
aber in anderer Richtung, nämlich von Welten nad) Often, vom 
Bodenjee bis an den Inn. Der füdliche, gebirgige Theil in den 
Alpen Hieg Ahätten, der nördliche Theil (vom WBodenjee bis an 
den Sum), welchen nach Zurückdrängung der Bindelicier größte: 
theilg die Bojer?) bewohnten, wurde in der gedachten Ausdehnung 





el. c. Ta 8: noßs tuio norvmin, nara mv Rpymv ind Analon zotanoh 
sig Tov Auvonbınvy EuSahhnvens, 97 Grnpiyst TNVv hartiav and Tin 
nnıvÄeiainr, 

7, Zeuge hiefir ijt der Bengrapd Strabo aus Amalia im Rontus unter 
Augujtus und Tiberius lib. IV. cap. 6,8: Pie Nhätier und Windelicier itoen 
an die Helvetier md Bojer, neben deren Ebenen jie wohnen Die 
Bindelicier md Noriker haben nebjt den Bremen und Senanmen, die Schon 
Sllprier iind, zumeiit Die äußere Seite des Sebirges inne Alle diefe 
Bölfer aber durchzogen immer die benachbarten Theile Ntaliens und die 
Länder der Helvetier, Zequaner, Bojer und Germanen. Ziche aud) lib. VIL, 
15. Ten See (Bodenjee) berühren auf eine Fleine Strede die Nbätier, auf 
eine größere aber die elvetier und Bindelicier und die Wüjte der Bojer. 


104 Ladislaus von Fraunberg, der feßte Graf von Haag. 


und um cine bi3 zu ihrem Tode zahlbare Sahresrente. Da fie 
1569 tarb, fo Hat fie diefelbe nur furze Zeit genofjen. Mart- 
miltanas zwei Töchter veränperten nach ihrer Verhetratgung [1568] 
mit Graf Eitel Kriedrich von Zollern und Hartmann von Lichten- 
ftein 1569 ihren halben Theil ebenfall® an den Herzog. ?) 

Nachdem aucd) dag Gejchlecht der FFraunberger zu Fraunberg, 
die gemäß einer früheren Erbentigung Anjprüche zu erbeben hatten, 
mit einer Zunume befriedigt war, vereinte Herzog Albrecht Yaßlaz 
ganzes Belikthum in feiner Hand. ?) 

In dem Belite der Grafichaft Haag wurde er am 21. Mär; 
1567 durch einen Lehenbrief Kater Marimiltans IL. bejtätigt. ® 

Seine erjte Sorge war, Die Fatholiiche Neligion wieder cin: 
zuführen, und ein früherer evangelifcher “Prediger Laplas, 
Dr. Eajpar Kranf unterjtüßte ihır hierbei auf das eifrigjte. E& gelang 
ihnen, in furzer Zeit jede Spur der Neformation zu vertilgen. °) 


Nachtrag. 

Während des Drudes der vorjtchenden Abdandling über Graf 
Ladislaus von Haag ging mir der Sonderabdrud eines furzen 
Anfages aus Der Zeitjchrift für Nunnismatif, Band XVI zu, in 
welhen 8%. Null „eine thalerfürmige Medaille des Grafen 
Ladislaus von Haag” bejchreibt. 

Bisher war nur cin umter der Negierung des Grafen 2. ge: 
prägter Ihaler befammt (abgebildet im Cat. imp. md in Möhlers 
Meünzbelnftigungen XV, 41, |nicht XIV], früber ei werthbolles 
Stift der Schultheß-Nechberg’jhen Sammlıma, Cat. Nr. 5075) 
md zwar aus den Jahre 1549, während der von Full befchriebene 
1545 geprägt ft. 

Hund, B. St. 11, ©. 41, 

’; Ebenda, 8. St. I, S. 67/08. 

9) (Ebenda. 

9% Ztaatsardiv zu Wien: Marintilion IT. Bd. 12. (Lehen der Kınfürjten 
umd rürjien) <. 2. 

°) Adlzreiter, Annales bojene wentis II, XL. ca. 27T. umd Shüberlin, 
Neuefte Tentjebe Neichsgeibichte Bo. VII, &. 443. 


N 


Ladislaus von Fraunberg, der leßte Graf von Haag. 16 


ad 


Die Prägung der beiden Ihaler zeigt einige fleine Wiuter- 
jchiede ; während die Dauptbilder von Norder: und Nidjeite (Graf 
2. zu Pferde und der Doppeladler) übereimitinmen, nt bei den 
Ihuler von 1545 die Einfaffung der Bilder ein mit einen Bande 
durchflochtener Kranz; auf dem Bande tteht die Auffchrift. Bei 
dem Thaler von 1549 findet jich an Stelle des Sranzes die bloße 
Umichrift und zwar dem Naume entjprechend in weniger abgefürzter 
‚zorm al® auf dem von 1545. 

Bereits die Vorfahren des Grafen L. bejagen das Münzrecht; 
am 17. VI 1541 erbat er für fich jelbjt die faijerliche Betätigung 
diefes Vorrechts: am 27. VT. 1541 wurde diejelbe in Negensburg 
ausgefertigt. !) 

In derjelben heizt 03: Weil Y’s Vorfahren ımd ev jelbit jich 
gegen das Neid) im täglicher, getrener Dienjtbarfeit redlich md 
wohl erzeigt, bejtätige der Kaifer ihm umd feinen Erben das Minz- 
rede. ES fer ihm damit gejtattet, in der Grafichaft eine Meinz- 
jtätte zu errichten und jilberne Mitnzen, als Baben, halbe Bakeıı, 
Sireuzer und Pfenmige prägen zu lafjen. 

Auf der einen Seite jolle geprägt Jin: der failerliche Toppel- 
adler und die Lecberfchrift Carvlus V. Rom. Imp. Aug.: auf der 
andern: Das erblihe Wappen der Hrafen von Haag und die ms 
jehrift Moneta Nova Argentea Ladislai Comitis In Hag; ferner 
Das uhr der Prägung. Tie PBrennmige jollen den Namen der 
(Srafichaft Haag tragen. 

Eine weitere fatferliche Bewilligung aus dem Jahre 1544 gab 
dem Grafen das Necht, Ihaler, balbe Thaler md andere neite 
Veimzen zu Ichlagen. 7) Die Bejtimmumgen fir Die Äußere Korn 
derjelben blieben die nänlichen. 


1) Wiener Staatsardiv, Neichsbotratbsaften, Confirin. privil, fase. 11.1. 
2) Wiener Staatdardhiv, Reichsregiitratiibücer, Bd. 8, 


IV. 


Beiträge 
zur Kenntniß der Tabula Peutingeriana 


von 3, RR. SHeefried, 
!gl. Bezirkdamts.Affeffor a. D. 





V, 
Die Grenzfiraffe der Tab. Peuting. in Segment Ill keine 
Donnuftrafe. 


Die fogenannte Weltkarte des Gafforius. 


Nunc enim, nunc demum juvat orbem 
spectare depictum, Eumenii pro re 
staurandis scholis Oratio. cap. 21. 


Wir haben unfern IV. Beitrag zur Senntnig der Beutinger: 
tafel im 32. Bande de3 oberbayerifchen Archivg !) mit folgenden 
Worten geichloffen: Die Verlegung der Städte der Tafel von 
Samulocenis bi8 Reginum (eigentlih Arusena) an den Nedar 
und Wall ift weder der Geichichte och der vecht verjtandenen 
Tabula entgegen, was wir zu allem Ueberflujfe auch noch aus 
Duellen beweifen fünnen, welche der Tafel zeitlid) vorausgehen 
und ihr nacdhfolgen. 

Wenn 8 fih um die Erdfunde des Alterthumg überhaupt 
handelt, jo nehmen unter den Durellemverfen die acht Bücher 
der Geographie des Clandius PBtolemäus, welcher, geboren ca. 
TO .n. Chr. zu Pelujtium in Aegypten, gegen 80 Sabre alt ge 
worden fein joll und zu Alerandria [cbte, weitaus den erjten 
Rang ein. 

2.311. Ziche aud) Bd. 29, 2. 232 fi. Bd. 31, S. 21 ff. umd 
274 ff. 


168 Beiträge zur Kenntnin dev Tabula Peutingeriana. 


und überdieß bezüglich der Erdbejchreibungsmethode, was Leichtig- 
feit md richtiges Verhältnig betrifft, mit der nöthigen Umficht viel- 
jältig nicht verfuhr, jo Haben wir uns nicht ohne Grund beftimmen 
lajffen, das Werk diejed Mannes, joweit wir e8 für nöthig er 
achteten, auf eine vermünftigere und nüßlichere Weije Fortzujcgen.“ 

Btolemäus hat zwilchen Chorographie und Geographie 
genan unterichieden. Er will ums im jeiner Geographie nur einen 
gedrängten Leberbli über die einzelnen Länder de3 Erdfreites im 
Allgemeinen geben, während er Die weitere Ausführung tm Eins 
zelnen der EChorographie und Gejchichte übenviefen hat. Im der 
Refchreibung Rhätiend und Bindeliciens ingbejondere aber hat er 
Ihattachen an die Hand gegeben, welche beaweijen, day die Jogenanmte 
Oberdonanftrage der Tab. Peut. eine Donaujtraße nicht ge: 
ipelen jein fann. 


A. Die Grenzen und Donauflädte Ahätiens und Bindeliciens 
nad Ptolemäus. 

Nachdem Ptolcmäns den Donanurjprung furz zuvor im 2. Buche 
Gap. XI bei Beihreibung der Züdgrenze Gropgermaniens unter 

x — Hr 
(30 — 46,20) 
tiens md Vindeliciens, wie folgt: 

Ahätiens weltliche Zeite wird von dem Berge Adula und 
jenem Erdftriche begränzt, welcher zwijchen dem Uriprunge des 
Moeins md der Tonan liegt”): die nördliche von jenem Theile 
de8 Donauitromes, welcher von den Tuellen bis zur Eimmiündung 
des Sms reicht 


angegeben hattet), beitimmt er die Grenzen Nbä- 


aM -- u 

54 —- 47,20: 
die Siftfeite von dem Snnflufie jelbft, dejjen jüdlichlter Punkt mir 
jagt Ptolemäns) mmter 


le. 2.927 nerann u Baymäion mot. 

le. bb. I, ap. All. Tr Pearttas nis Ansuat, RRENDE npiTeree 
un ze "Anwnna nur aa To netagh Tv wizunmv u 2  Prvon amt Te 
Savas Zara. -- Die Yinie mm; man sich Über Yin al fines), Torf 
an der Th im Nanton Thrauı, gezogen denten Tab, Pour. nach Miller IL. 5) 
linfs vom Bodenjee dlacus Raetiae brigantinus beim älteren Plinius). 


Beiträge zur Kienntniß der Tabula Peutingeriana. 169 


1 — ne: 
34 — 45,15 
liegt; die Mttagsfeite von den über Stalien befindlichen Alpen, 
von welchen fid) „mir* die graiifchen unter 
R— Rsy 
30 — 45,20, 
die poinifhen am Ürjprunge des im die Tone fliefjenden und 
Rhätien von Bindelicien trennenden Lechflufjer®) unter 
RR — wer drichtiger Aa A 
33,30 — 45,30 31,30) 
prüfentiren. | 
Nach diejer Grenzbeichreibung hat NHätien zur Zeit des Pto: 
lenäus (c. 100—150) aus zwei dur) den Lecbflus  gejchirdenen 
Haupttheilen, nämlih Ahätien im engern Siune linfs des 
Lchs und Bindelicien rechts des LechS beitanden. Negiert 
wurde die ganze Provinz Nhätten mit VBindelicien, welche fchon unter 
Anguftnd eingerichtet worden war, von der Hauptitadt des Landes 
Augusta Vindelieorum am Led) (nach der Tab. P. Augusta uindelieü. 
Deiller IV, 1), der glänzenditen Solonie Mbätiend nach Tacttus. 
Unter Auguftns war die Provinz auch im zwei Theile getheilt, 
aber in anderer Richtung, nämlid) von Weiten nach DOften, von 
Bodenjee bis an den Inu. Der füdliche, gebirgige Theil in den 
Alpen hie Nhätien, der nördliche Ihe (vom Bodenjee bis an 
den Inn), welchen nach Zurüddrängung der Bindelicier gröften- 
theils die Bojer?’) bewohnten, wurde in der gedachten Ausdehmumg 





r PA - - Pr * PR , ‚ er 0 
BEahhmUTOn, HT GLDDEZEL TV LRLriav and TUn 


®, 1. c. Ta 3 zpbr rain morwaie, war Tv anyyv To) Lnatlon zutun 
n N 


I; av haynudıny 
DDIYVBERNKLMN. 

?, Zeuge biefiir ijt der Seogqrapb Ztrabo aus Aınalia im Pontus unter 
Auguitus und Tiberinz ib. IV. cap. 6,8: Tie Nhätier und Windelicier jrofen 
an die Helvetier und Bojer, neben deren Ebenen jie wohnen Tie 
Bindelicier und Woriker haben nebit den Brennen und Seraumen, die jchon 
livrier id, zumeit Die äußere Zeite des Sebirges inne Mille Diele 
Bölfer aber durcdhjogen immer die benadbarten Theile Ntaliens md die 
Yinder der Helvetier, Zequaner, WBojer und Sermanen. Ziebe auch Ih, VIL, 
1,5. Ten Zee (Bodeniee) berühren auf eine Heine Strafe die Rhätier, au 
eine größere aber die Delvetier ud Bindeliciev md die Witfte der Bojer. 


Beiträge zur Kenntnik der Tabula Peutingeriana. 171 


Diten, jo hat die Tabula dasfelbe unverhäftnigmäßig weit in den 
Velten gerüdt. 

Die Grenzen Rhätiens find von Ptolemäus ziemlich genan 
und richtig angegeben worden; wir haben dagegen im Grunde 
wenig einzwivenden. Der erite Meridian geht ihm über die Injeln 
der Seeligen, weil diefe al3 die weitlichhten Punkte der alten Welt 
betrachtet wurden. Da wir den erjten Meridian chbenfalla über 
eine diefer Infeln, nämlich Ferro, ziehen, jo jollte man meinen, 
die Gradbejtimmungen müßten wenigitens in der öftlichen Länge 
übereinstimmen; warum Ddieje® aber gleichtvohl häufig nicht der 
zall ift, wollen wir des Näheren hier nicht unterjuchen. !9) 

Uns handelt es fich zunächtt darum, die Lage jener Städte Ahü- 
tien3 zu firiren, welche an der Donau lagen und nicht umgangen 
werden fonnten, wenn die Straße der Tab. Peut. in Segment III 
(Deiller IV 1—4) von Arusena bi$ Samulocenis Oberdonau-= 
trage und nicht vielmehr Nedar-Walljtraße geavejen wäre. 

Die Städte der Brirantä, der Beipohner der nördlicheren 
Theile Nhätiens Lint3 des Lechs und unterhalb der Donau, find 
nad) Ptolemäus:!') 


BeayööonpovA  — psy Bragodurum. 
30° — 46,40. | 

Apaxobiva %Y_ — wsy Dracuina. 
30,20 — 46,40. 

utava a 0 —üry Viana. 
31 — 46,40. 

®awiava And — wir Phacniana. 


31,45 — 46,50. 


Als Städte Bindeliciens d. h. Ahütiend rechts vom Lech) 
werden angegeben: !?) 





19, Borgaveov it nach der Meueintheilung in Rhätien 30,00 46,0" 
angejett, während Ztrabo die Brigantier umd ihre Stadt Brigrantium ebenfalls 
rihtig in Bindelicien eingereibt bat, weil er der Älteren Eintbeilung folgt. 
Strabonis Gieographica von Augujt Weinefe. Leipzig 1866 I p. 282 (lib. 1V 206). 

1m Jib. II cap. XII röreız ze ans nnd iv ahrov Thy Guvonbıov. 

2) Jh. IL cap. XIII xonsız 3 eisiv 89 7%, onwBehnie apa EV Tov 
Gavoußıov rot. 


rer -— uS5 Buiodurum. 
33,50 — 47,15. 

Was zunähit die Städte Vindelicens® anlangt, jo nennt 
NYıuchner'®) Artobriga eine große Jeltung an der Donau uber: 
halb Neuburg, bejtebend aus mehren Burgen, alte Burg, Statjerd: 
burg, Burgef. Andere (Nwentun; jagt er, jeßen fie in die Gegend 
von Kelheim und Weltenburg. 

Nah Mannert!) bat Ptolemäns im Bayern mur zivei 
feltiiche Städte Artobrira und Boiodurum genannt; das Leßtere, 
fügt ev bei, fen Jedermann für das heutige Bajjau. Artobriga 
hingegen nennt der einzige Ptolemäus und die der Feltung an: 
guiviejene Lage lädt kaum einen veifel übrig, daß er dag heutige 
Negensburg babe bezeichnen wollen, welches in den tinerarien 
unter ganz anderer Benenmmg vorfonmt. 

An einer andern Stelle jagt derjelbe Autor: „An der Miünte 
dung der Altmühl nennt Ptolemäus Artobriga. Dieje ange 
wiejene Yage führt bejtimmt auf die heutige Stadt Regensburg 
bin... Die Römer erhoben das vorhandene feltiicdhe Artobriga 
zur Seltung und nad) allmältg erfolgter großer Bevölferung durd) 
röntiche Bervohner gaben jie der Stadt den lateintichen (?) Namen 
Reginum, welchen zum eritenmale die Beutinger Eharte m 
Antange (?) des IH. Jahrhunderts anführt, aber jo, dal c& ein 
(euchtend wird, der Urt jet nicht erjt vor Furzer Zeit erivachten.” 

Icder Nuchner noch Meannert bedarf der Widerlegung. ls 
seltung oder große Scejtung Ht Artobriga von PBtolcmäus 
nicht erklärt worden, jondern als eivitas (Tod: Stadt, Stadtge 
mende, auch Burg): jodamı jpricht die Sradangabe de& „Höttlichen“ 
ganz deutlich Dafür, das er mit Artobriga eine Stadt der Kelten 
md Nömer tm der mgegend von Weltenburg und Stelheim be 
zeichnet hat. 


. Meber die Eimvohner Tentihlands, nad Klaudins Ptolemäus, eine 
tere Abbandlung von Dr. Andreas Bırbnav. Miinchen 1839. XXI na. 34. 
) Seograpbie der riechen md Mömer. IL Muflage. Leipzig 1820 

<. 539 u. u19. 


Borsönnsov 


Beiträge zur Genntnik dev Tabula Peutingeriana. 175 


Aventin 5) Hatte an Einer Artobriga nicht genug: er femt 
eine größere Artobriga in Balentia (Meltenburg) und eine 
fleimere in Cenum (Eining), welche zwei Millten von einander ent 
fern Sind und in der Meutterjprache urkundlich „Artsberg” heiken. 

Shne auf die geijtreichen Entdelungen Mventins näher cin: 
zugehen, wollen wir nur bemerken, daß jich in Bayern tüihaltlic 
Tab. Peut. (Segm. II, Miller IV, +) ein zweites Artobriga be: 
funden hat, nämlich jenes auf der Straße von Salzburg nad) 
Augsburg zwilchen Juvavo (Salzburg) und Bedaio (Chteming anı 
Chiemjee), welches Neftor Mupl in Eichjtätt, wie er uns j. 3. 
wiederholt verjicherte, in Arzberg bei Teilendorf f. Bezirfsamts 
Traunstein gefimden zu haben glaubte, was, die Richtigkett der Aır- 
nahme vorausgejeßt, Dafür jprechen würde, dag Aryberg bei 
Weltenburg E. Bezirkgamts Kelheim wirklich) das Artobriga Des 
Btolemäus gemwejen tft umd beide Arzberg in Rätien bezw. im 
ptolemäitchen Vindelicien nichts anderes find al Die Deut: 
ichen Uebertragungen der feltjchen Artobrigen (Artobriga = cul- 
lis lapidosus, Steinbühel, Steinberg) !*). 

Wenn ji mun die vier Donauftädte des WBtolemäus un 
Rhätien Bragodurum, Dracuina, Viana und Phaeniana an vder 
unter (Hrd) der Donau in dem Straffenzuge der Tab. Pent. von 
Arusena nad Samulocenis nicht befinden und die vermeintliche 
Donanjtrajie von Eining bis Nottenburg in einiger Entfermung 
der jogenannten Tenfeldinaner (vallum, limes) angelegt war, jo 
leuchtet ein, day uns im Original der Tabula von Arusena 
angefangen bi8 an den Nedar der limes rhaetieus, welcher unter 
Diokletian 289/90 m. Ehr. wieder gavonmen wirde!”), mit Jeinen 


15) Annal. ducum Boiariae lib. II e. 5 (Sänmmtliche ISerte IL, 152): Arto- 
briga minor, quae et Cenum: major. quae et Valentia, «duobus millibus 
passuun distant, nomina servaut. Artsberz vornacula Iingua in instrumentis 
pontificum et principum vucantur. 

16, (oramm., Celtica von J. . Jen. Leipzig 1853. 1. p. 101, -- herr 
Spahnfehlner, Studienlehrer in Kempten, bat Artohriea in Der jogenannten 
Ringitadt, öltlich der Kilenbabnjtation Zaal an der Donau, geiucht. 8. d 
b. 8. f. Niederbayern, Bd. 17, S. 190 ji. Br. 18, S. 428 u. 420, 

12) Mamertini Panegyricus T. 9: IL, 5 und Eumenii Paneg, Constantio 
Caesari dietus IV, 3 nad) Wolfgang Käger, Nürnberg 1779. Ziebe Tberb. 
Aıdiv 31. Bd. 2. 282, U. 35, &. 235,8. 48 ımd Seite 25, W. 16, 


176 Beiträge zur Nenmtnii; der Tabula Peufingeriana. 


Anlagen am Kheine ebenfalls mit Stilljchiweigen übergeht”, it 
uns unbegreiflih.  TDieje Meinung widerjpriht den Thatjachen 
eben jo jehr wie die Behauptung Dr, Millere: „das ganze 
Tefumatenland fehlt in der Tabula. wozu derjelbe noch angemertt 
bat: „Auch wenn man die jogenannte Cherdonanftrajfe, wie c$ 
üblich geworden, über Mottenburg (Samulocenis) gehen layjen 
wollte ?°,, bleibt diefe Ihatjache nahezu unverändert. 

Day die Behauptung, das ganze TDefumatenland fehle in der 
Tafel, unrichtig it, Daran bat bereits Dauptmann Hugo Arnold in 
den Berlagen der Augsburger Poitzeitung vom 16. und 21. April 
ISS8 erinnert %1, welcher die Strafe von Windiidh) nad) NRegens: 
burg auf Dem men Donanufer als befammt vorausjegt umd Die 
einzelnen Stationen theihverje nach Dem wirttembergiichen Sinanz- 
vathe Eduard Banlıs jun. angegeben bat?" ı. 

To Paulus der Sohn in Beitimmung der einzelnen Stattonen 
der Tabula glücklicher gewejen t als Paulus der Vater ?%, unter: 
juchen wir nicht. Weit Irnolds Mearfomannen als den Stamm: 
vätern Der Bayern und mit der Entitehbung der Tabula in der L. 
Hälfte des >. Jahrhunderts künnen wir ung nicht einverftanden 
erflären. 

Te Stationen Septemiaci ıMaihingen), Sosodica., (Logodiva, 
Ottingen:Zochenbach,, Medianis (Snogbeim) find in den Materia- 
lien, welche wir jett 30 md noc) mehr Jahren aefammelt buben, 
ebenfalls vorgetragen.  Teiniacum haben wir bereits 1850/60 am 
Armühlübergange bei Irommegbem £ Bez Amts Weifjenburg ge- 
jucht md im einem Briefe an Deren VBrofefjor und omjervator 
sofepb v. Herner auf das Nömerjtragenjtüd Trommegheim:WVeijjen- 
burg aufmerfam gemacht. Iheilenhofen, welches Dr. Eidam 
als castrum stativum hachgaviejen 1, Teiniacum jedod) oc) nicht 
genannt hat, fegt weder an der zu pajjirenden Altmühl, nocd) in 


",a.a. T. oben 9, 2.57 3. Fa md Anmerkg. 1 dan ©. 82, 
vr 16 2. 2 md Mr ITS. 
*, Tie Geeiftrahe der Eentingertafel von Vindonifja (Windiich) DIE Abufina 
Mining; x. von Dr. Edumd Parts. IS8ürtt. Bierteljahresbeite X, 1887 >. 102 ft. 
= Yergl. Bad. d. DS tiv Niederbapern BIS z. 408 1. 

. Ausgrabungen vöntiicher Leberreite in md um Simzenbanen. Hiirmmberg 
ISST <<. 20 


\ 








18U Beiträge zur Senntnig der Tahula Peutingeriana. 


die III. Cohorte der Brittonen dajelbit in Garnıjon ?7), welche unter 
dem Bommando des Titus ;slaviuns el Ichon im Jahre 211 n. 
Chr. inhaltlich eines Infchriftenttennes ıhr Standquartier in Abui- 
senna batte ?®). 

Ter Ortsname Abuisenna it ein feltijcher, und Dürfte der 
Ort ichon bejtanden baben, che Auguitus mit feinen Stiefjühnen 
Trufus und Tibertus im jogenannten Rhätien wıd VBindelicten feften 
ur gefaßt bat. Tie ende Roms im Schentlande mußten von 
ihren unterhalb Der Abens drobenden Einfällen und Cinbrüchen 
aus dem Hienbeimerforite abgebalten werden, was durch Erridt: 
ung Des bedeutenden Baltrums Abuisenna wohl erzielt worden it. 
Nachdem Die Mömer jedoch ner Tomittan (S1—96 n. Chr.) ihre 
HDerrichaft uber Das chentland ausgedehnt hatten und Eining 
Dienbeim und Ztttling Aerfing Dur Schiffbrüidken verbunden waren, 
munzte der Wcbergang über Die Tonan rechts und linfs des yluljes 
Durch Starke feite Plüpe Nwtelle, Burgen aeicbüst und vertheidigt 
erden. 

Son da am Deren Die teten Portttonen Ienling = Dienheim 
‚Arusena, Soding Zittlimg Abusina md Eintg (Abuisenna) 
den Tonammbergamg, den sstankenmarch romiber Deerestbetle gegen 
Dre Schentland und Der NWirfjug Dertelben binter Die Donau mit 
ein paar Iimerbreitungen jur HJitt Nr Marfomamtenfriege und der 
togenmiten 90 Iorammen Rhactia amissa” bis auf Gonitantin 
den Großen. 


Non Namtangn bie Super D1I?P—3n3  trut Abuisenna in 


ER ni: . a... | N vr one won! .. aye iu „u bu Er 
Rn ER .C mL, Labkescnte 0 EREN x 3: sr or 2 Tun gchabt haben 
Sure welt sum Nein nedası nad var Abusina ACTIEÖTE DOT: 

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Beiträge zur Fenntnik der Tabula Peutingeriana. 181 


ıf angefertigte Münzenverzeichnig Abuifennas reicht von Augujtug 
; Konstantin und dejjen Söhne Konftang und Konftantius. Pater 
ıpert Schmid, der Antiquar des nahen Klojterd Weltenburg, be: 
; an goldenen Römermünzen, welche alle an und um Eining 
unden worden find, um mehr ala 500 fl., die im Allerhöchiten 
ıftrage fchon vor Aufhebung des Slojterd eingejendet Iverden 
ıBten. 

Arusena (Ienfing= Areiting) linfs der Donau halten wir 
—312 nad) Chr. mit Ausnahıne von Reginum für die jtrate- 
ch wichtigere Bofitiont!) an der Donau. Arusena ijt wohl 
gen feiner größeren Bedeutung in der Tabula faft durchaus mit, 
en Buchjtaben gejchrieben und wir Fönnen und 3. 3. und jo 
ıge nicht überzeugende Beweife für die Jdentität von Arusena 
d Abuisenna beigebracht werden, nicht dafür erklären, Daß 
usena, Abusina und Abuisenna zujammen in Eining anzu- 
en jeien. 

E3 ift ja richtig, daß die Buchftaben B und R und u und b 
ander jehr ähnlich find und leicht miternander verivechjelt werden 
ınen und verwechjelt worden find (Auodiaco und Abodiaco in 
: Tab. Peut. Miller IV, 2), allein der Annahme, daß ung ein 
fchreiber der Tafel jtatt Abuisenna oder Abusina den faljchen 
men ARVSENa gegeben habe, Tteht jchon der llmjtand ent- 
jen, Daß don der Militärjtation Arusena bi® Celeusum nur 
- mille passus gezählt werden, welche bei Arusena in Irnfing 
nmen, während Abuisenna in Eining von Celeusum an der 
[3 einen viel weiteren Abjtand ausmeilt. 

Dann allerdings, wenn noch der Nachweis erbracht werden 
ınte, daß Abuisenna nicht blog Militärjtation, jondern wie 
daium am Chiemjee, auch ein municipium??) oder eine zöltc 
Sinne ded Ptolemäus geweien, — müßten wir die ganze Um: 
ung don Abuisenna bi® herauf nad) Abensberg und Allers- 
ef mit demjelben verbinden und Abuisenna und Abusina recht3 


18.985. 8. f. Niederb. Bd. 18 S. 407 mit 415. 

9, Eiehe F. Chlenjchlager in den Sigung&berichten ber f. b. Atademie der 
henich. 1883 und unfere Beweite für die Wirkjamteit des hl. Rupert 531/4— 
1/4. Beilagen zur Augsburger Poftzeitung 1887 Nr. 13—23 (I, 2b). 


Beiträge zur Senmtnii; der Tabula Peutingeriana 183 


Ivarus trägt." Wahricheinlih bat der zweinamige feltilche Fluß 
oberhalb Salzburg (Juvavo) Isonta und unterhalb diejer Stadt, 
nad) der Einmündung der Salad) in die Salzach Ivarus geheißen. 

Zu beachten it, daß un der Bentingertafel der Flußname 
Ivarus unterhalb Juvavo eingetragen und Enus und Ivarus als 
ein einziger Strom dargejtellt worden ift, wie ja jchon viel früher 
Btolemäns beide Flüjfe ebenfall3 miteinander vermengte, wem er 
den jidlichiten Punkt des Ainos unter dem 34° öjtlicher Länge 
und 45,150 nördlicher Breite angejegt hat. 

In der Gegend von Abuisenna bezw. ziwiichen Lech und Inu 
wohnten mac) Btolemäus nördlich d H. an der Donau herab die Rus 
nifaten (Povvexärae) 1%) nicht die Anbijontier und angeblichen Abi- 
juntes Schreiner. Dem großen Gevgraphen von PBelufium it 
auh Soferv. Görrcs gefolgt, wenn er im feiner afademijchen 
Abhandlung über die drei Grumdiwurzeln des feltiichen Stammes 
in Gallien und ihre Einwanderung’) die Runifaten zwijchen 
dem Xed) und der Ijarmündung untergebracht hat. 

Zenp hält die Nucinaten des Blind und die NRunifaten 
de& PBtolemäus für ein md dasjelbe vindelifiiche Bolf;*%) Buchner 
dagegen Hat aus Rumifaten Tunifaten*), Donaugauer, gemacht, 
‚ Anwohner der Donau vom Lech bi herab an die Sar und 
den Jrn. 

Die Abisuntes an der Abeng, welche lediglich mit dem 
neuen Trtsnamen Abuisenna als vorhanden nachgewiejen werden 
wollen, fünnen wir wentgjtend 3. 3. und folange feine bejjeren 
Bereile hiefür aufgebracht werden, nicht gelten lafjen. 

Diefe Ausstellungen am cerjten Abjage de8 Wegweijers 
jollen und wollen die Verdienfte Schreiner um Yeltitellung eines 
fehr bedeutenden Römerplages an der Donau nicht jchmälern. Der 
lebergang über die Donau bei Eining ijt nun ficher nachgewiefen 
und damit auch die Ihatjache vollitändig erhärtet, daß dus Yehent- 

“, Jib. II cap. 13. Tirs 58 Odwserniag Ta piv Aparinwrsgan KaTEyovat 
bonvinätat. 

47) AbHdl. der IIL. GL. d. f. Atad. d. W. IV. Bd. Abthlg. A. 


“e), a.a. D. S. 234 und 238. 
a0. D. (13) 5. XXIumd 3 N 1. 


186 Beiträge jur Nemmtmiß der Tabula Peutingeriana. 


tium gegen Brigantia die Priorität der Tabula ziemlich deutlich 
erfennen und wenn Miller neuerlich) behauptet, da® Itin. Ant. jet 
— von den Micderholungen abgejchen — in Rätien und Banonien 
vicl reichhaltiger als die Tabula, jo trifft diejes bei Nhätien nicht 
u, weil die Tabula mit 50, das Stinerar mit 35, Die Reichenotiz 
mit 23 und Ptolemäus mit 13 Städte: und Urt3bezeichrungen 
vertreten ti. 

In der Neichsnotiz des Arfodius und Donorius (395—408) 
it Abusina umter den gemualten castris (Augustanis, Phoebianis 
Vallatum, Ripa prima ete ) micht aufgeführt, jondern erjt unter 
C Ziffer 2 vorgetraac, >’) wonad) ich eine Bedeutung im der 
legten Zeit der römijchen Herrichaft über Ahätien und VBindelicien 
(Bayern) beurtbeilen läßt. 

Küre Ichliehlich uniere Wallitrage, etwa von Abusina ange: 
fangen bis über Ulm hinauf eine Tonauitrage gewejen, jo hätten 
weder die Dauptgarniionspläße Phovbianis und Guntia nod) die 
Sarnijonsorte Nhätiens im engeren Zinne Venaxomodoro umd 
Paradunv umgangen werde fünten, die Straße von Arusena nad) 
Samulocenis war demnach eine Walljtrape und das Zehent 
land fehlt in der Tabula nicht. 


C. Die fogenannte Weltkarte des Castorius 
genannt die Peutingertafel. 


Kenn umjere Dentung der 5 Matierrefidenzen iu Nom, Gon- 
tuntinopel und Anttochta, richtig Hit, jagt Dr. Miller, ') jo Haben 
wir die Abtafiungszeit beziv. die Zeit der Vollendung des Werfes 
(der Pertingertatel' eimgegrenzt in die NS Monate ded Procopind 
vom September 365 bis Mai 366 md c& bleibt zu prüfen, wie 
dietes Relultat zu Dem übrigen Snbalte der Tabula jtimmt. 

Diegegen dart man wohl ermmern, daß e8 umrichtig ijt, wenn 
in der Tafel mit 3 Nadern und 3 Naterrefidenzen gerechnet wird. 
Natter Yind überhaupt micht vorhanden und im Xriginale der 


” Netitia dianitatum el. Börkinz 11. 98-103. 8. dd. 8. f. Nieder: 
bayern. Wd. XVII S. 469. 
man. D. 255 ebe A. 9% oben 


Beiträge zur Kenntniß der Tahula Peutingeriana. 187 


Tabula foımten von den drei Hauptbildern nur die Antiochia für 
den Orient und die Roma für den Decident vorhanden gewejen 
fein. Gonftantinopel exijtirte damald noch nicht. Die Göttin, 
welche Neurom repräfentirt, it wahrjcheinlich erft unter Thco- 
dofius oder zur Zeit des Navennaten an der Stelle von Byzanz 
eingeschoben worden °°) 

Byzanz war zur Zeit der Entjtehung der Tafel (296—310 
n. Chr.) ebenjowenig wie im Itinerare (310—330) der Mittelpunft 
und Richtpunft der ganzen Situation, jondern nur Durchgangs- 
itation. Daß Conjtantinopel erjt in den jüngeren Bandjchriften des 
Stinerars dem alten Byzanz unterjtellt und als Straßenausgangs- 
punft bezeichnet worden ıjt, habei jchon Die neueren Herausgeber 
de3 Itinerar® PBarthey und Rinder hervorgehoben. 6%) 

Wie D’Avezac (1852) in den angeblichen drei Herrichern die 
Söhne Conjtantins fieht, welche 337/8 neun Monate lang die ge: 
nannten Refidenzen inne gehabt haben jollen, und wie Desjarding 
(1874) den Alleinherricher (?) Conftantius 350/3 m Conjtantt- 
nopel, dem Gegenfaijer Magnenting eine zeitlang in Rom und 
den von Gonjtantius zum GCäjar erhobenen Gallus 351 in An- 
tiochta refidiren läßt, jo hat nun Dr. Deiller nach Zurücweihiung 
diefer Hypothejen eine neue Hypotheje aufgeitellt, läßt den Walens 
in Antiochia Refidenz halten, dem Valentinian, welcher Faktiic) 
viel in Matland rejidirte, die nominelle Refidenz, in Nom inne- 
haben und behauptet jodann, die dritte Refidenz Gonftantinopel 
müjje den Ausjchlag geben. Dort trifft er von September 365 
bi8 WDeni 366 Procop, ein Gejchwilterfind Jultans, ala Gegen: 
faifer... . umd umter ihm erblidt er 365/6 die einzige Verfettung 
aller derjenigen Umjtände, welche in den 3 VBignetten der Tafel 
(zu Antiochta, Rom und Gonjtantinopel) dargeitellt find. 6!) 


Daß Dieje neue Hypotheje cebenjowenig Erfolg haben fan 
wie die Hypothejen der SSranzojen d’Avezac und Desjarding, ift 








»*, Gonitantinopel wurde in die Tabula erjt jpäter eingeitellt, es fteht 
iofirt, die Strajjen find unterbrochen. 

6, a. a. EC (jiehe Anm. 57). 

ec), Miller and a.D. 5. 48 ji. 


186 Beiträge zur enntniß der Tabula Peutingeriana. 


tinm gegen Brigantia die Priorität der Tabula ziemlic) deutlid 
erfennen und wenn Miller neuerlich behauptet, dag Itin. Ant, jei 
— von den Wiederholungen abgejehen — in Rätien und Panonien 
vicl reichhaltiger al$ die Tabula, jo trifft diejes bei Ahätten nicht 
zu, weil die Tabula mit 50, das Stinerar mit 35, die Neichenotiz 
mit 23 und Ptolemäus mit 18 Städte umd Ortsbezeichnungen 
vertreten ilt. 

In der Neichsnotiz des Arkadius und Honorius (395—408) 
it Abusina umter dem gemalten castris (Augustanis, Phoebianis 
Vallatum, Ripa prima etc.) nicht aufgeführt, fondern erjt unter 
C Ziffer 2 vorgetragen, >’) wornad) jich feine Bedeutung im der 
(epten Zeit der römmfchen Herrichaft über Nhätien und Bindelicien 
(Bayern) benrtheilen läßt. 

Wäre jchlieplich unjere Wullitraße, etwa von Abusina ange 
fangen bi8 über Ulm hinauf eine Tonauftrage gewejen, jo hätten 
weder die Hauptgarnijongpläße Phoebianis und Guntia noc) die 
Garnijonsorte Nhätiens im engeren Sinne Venaxumodoro umd 
Paraduno umgangen werden fünnen, die Straße von Arusena nad) 
Samulocenis war denmac eine Walljtraße und das Zehent- 
(and fehlt in der Tabula nidt. 


C. Die fogenannte Weltkarte des Castorius 
genannt die Beutingertafel. 


Wenn unjere Dentung der 3 Kuatjerrefidenzen (zu Nom, Son 
Ytantinopel und Antiochia) richtig ift, fagt Dr. Deiller, 5%) jo haben 
wir die Abfajfungszeit bezw. die Zeit der Vollendung des Werkes 
(der Pentingertafel) eingegrenzt in die S Monate des Procopiud 
vom September 365 bis Mai 366 und cs bleibt zu prüfen, wie 
Diejes Rejultat zu dem übrigen Inhalte der Tabula jtimmt. 

Hegegen darf man wohl erinnern, daß e8 umrichtig ift, wenn 
in der Tafel mit 3 Katjern md 3 Staiferrefidenzen gerechnet wird. 
Staifer find überhaupt micht vorhanden und im Driginale der 


*) Notitia dignitatum ed. Böcking 11. 98-108. 8.2.9.8. f. Nieder- 
bayern. Bd. XVII, S. 469. 


— 2 


a. a. D. 5. 53 (fiehe A. 9 oben). 

















190 Beiträge zur Kenmtnik der Tabula Peutingeriana. 


reits unter Titus") wiederbergejtellt worden. Sshr neuer Fort: 
bejtand bis Diofletian wird ung durd) die Tabula bezeugt. Yon 
einen Anachronismus fan bier cebenjowenig gelprodhen werden 
wie bei Balmyra, welches in der Tabula ald bedeutende Stadt 
(Kolonie) erjcheint, weil e3 nad) jeiner Zerjtörung durd) SKaijer 
Aurelian (272) von diefen jelbjt wieder bergeftellt worden  ijt. 7°) 

Miller jagt: Tre Stadt Seleucia (XL, 4) exiftirte nicht 
mehr im 4. Jahrhundert und Sultan jab nur noch im Sumpfe 
ihre Nuimen. Hatris (XI, 51 üt nad) Minmian im 4. Jahrhundert 
bereits zeritört. Cirta in Numidien (III, 5) erhielt unter Gonjtan- 
tims den Namen Constantina: Hostizo in Thrazien (VIII, 3) Yieß von 
Gonjtantin an Nice; Andarado (X, 3) Constantia.“ Dieje alten 
Ztädtenamen in der Tafel bawerien, daß fie vor dem 4. fahr: 
hunderte und vor Gonftantin angefertigt wurde. AUnachronismen 
wären Dieje Ztüdtenamen nur dam, wenn man mit Dr. Miller 
annehmen dürfte, day Die Pentingertana erjt 365/65 abgezeichnet 
worden tt. 

Zu Natferrefidenzen md zu der Anfertigung ded großen 
Werkes Durd) den vömiichen Mosmographen Gajtorius aus ver: 
ichiedenen Ztüchvert in einer Zeit, va das Chrijtenthum dem 
Heidenthum bereits überlegen war, jtimmt der Inhalt der Tafel 
nicht. 

Gerade die Neichsgränzen beiichen die Entitehung der Tabula 


noch unter DViofletian. Die Pändernamen Franeia und Alaman- 
nia. Rhactia und Norieum werden von den gleichzeitigen Bane 
gnrifern"Hh, (Deren Studium als unmmgänglid) nothiwendig in 
Diefer zjrage wir empfehlen) chon gegen Ende dei 3. Jahrhunderts 

"U In Tito eap. N: (duaelam sub eo fortuaita ac tristia arciderunt: ut 
eanflarrätte Vesent mentis in Unmpeaena... Bena eppresssrum in Voseve, 
atenum beredes pen exstalant, restitätien: affıetarum eivitatum  attribuit. 


Vopisers im Aurellage cap. 81: pensendum est iin, qui reinanserunt... 


wetspimm sane Doos... ad ooam formam volo quae fuit reddi 

Da ar Fu Ber Dres un | aan} 

I a.o0.X0.8 \Le, 2 am 10,2 Framelae natione» und Reyes 
Frame ii IV 2. 1: oBista aterie exhausta petitis \Mamarnıa IV, 10. 4: 
\V.emrin toten gen .n Ya Mötsoanb Kumetaus. 


Beiträge zur Kenntniß der Tabula Peutingeriana. 191 


gebraucht. Der Jimes raeticus und Darten?’) wurden von Dio- 
Eletian wieder gewonnen. Unter diefem Katjer wurden die Mar: 
fomannen, mit welchen während des 3. Jahrhunderts n. Ehr. 
die Bandulen verbunden und verbrüdert waren, zulegt geichlagen 
(et interea caesi Marcomanni, Victor de Cacsaribus cap. 39), 
dann jchwinden fie allmählig aus der Gejchichte. (Zeug a. a. OD. 
©. 364 u. 365.) 

Im Orient jol die Reihdgränze nach Miller fchwieriger auf: 
zufinden jein al am Rhein; derjelbe gejicht aber gleichwohl zu, 
daß die Reichtgränze auf dem XI Segmente zu juchen und nicht 
zweifelhaft jet: „Der Euphrat bildete die Grenze” 6); 
überdieß ift auf Segment XI,2 diefelbe noch ausdrüdlich mit den 
Worten angegeben: Areae fines Romanorum und fines exercitus 
syriatice. 

Eumenius, ein jehr bedeutender, gut bezahlter Xehrer an der 
hohen Schule zu Augustodunum (Autun) im franz. Departement 
Saone et Loire unter Diofletian und GConftantius Chlorug 
ift Haffiicher Zeuge ?”) für die damalige Neurevifion des orbis 
pictus, welcher als die gemeinfame Quelle der Tabula und des 
Stinerard betrachtet werden darf. Wir haben früher Den neurevi- 
dirten orbis pictus und die Tabula fir identijch gehalten, fünnen 
jedoch dieje Anficht im Hinblid auf das Verhältnig, in welchem 
die Tafel und das SItinerar zu einander Stehen, nicht mehr aufrecht 
erhalten. Der revidirte umfangreichere orbis pietus tjt nac) Eume- 
nius zum Unterrichte in den öffentlichen Schulen gebraucht worden. 
Ein gemalter Auszug aus dem orbis pietus ti Rol: 


75) a. a.D. II, 54 Mamtertin: transco limiten, repentina hostium clade 
promotum. IV, 3, 3: Dacia restituta, porrectis usque ad Danubii caput 
Germaniac Rhactiaeque limitibus. 

0. a 08D.85 59 Mejopotamien gehörte nad) der Tabula zu 
Rerfien; nicht weil e8 erjt Jovian 364, jondern weil e8 jcdon Piofletian 246 
aufgegeben hatte. Victor de aesaribus cap. 39. — Merkwirdig! Weil 
Mefopotamien im iinerar fehlt, wurde ed von Mannert in das Jahr 364 
herabgedrüct, weil diejes Land in der Tabula perjiih üt, muß jich die Tabula 
dasjelbe gefallen lajjen. 

?) Eumeniü Oratio pro instaurandis scholis. Cap. 14 und 20 mit 21: 
Siquidem illie (in portieibus) omnium eum nominibus suis locorum- situs, 
spatia, intervalla deseripta sunt. 


Beiträge zur Kenntniß der Tabula Peutingeriana. 193 


ijt wie bei Desjardind. Der erjte Buchitabe von Bolodurum 
ift etwas verwijcht und dunkel, jo daß e8 faft den Anichein 
gewinnt, e& jeien Erperimente daran verjucht worden. Die 
I. Ausgabe Weljerd hat Castellum Bolodurum. 

2) Bei P... Rensib* ift nun aud) der Höder des # verlegt 22). 
Die nachfolgenden zwei Buchjtaben find nicht mehr fenntlich 
Rensib* dagegen it ganz Deutlich gejchrieben und Ren nicht 
jo verwiicht wie in der neuen Ausgabe Wiillere. Weljer 
fonnte noch Petrensibus lejen. 

3) Bei Soruioduro (XXXI m. p. nad) Desjarding) 3?) ijt (wie 
jchon bemerkt) der dritte Zehner, welcher fich über dem roft- 
zerfrejienen Höder des PB von Petrensibus befindet, ziveifels 
haft und eher ein ‚Fimfer (V) als ein Zehner (X). Miiller 
hat den TFünfer ziemlicd) erkennbar gegeben. Das YFaclimile 
nach Desjardind im oberbayerischen Archive hat richtig Sor- 
wioduro, nicht Soriuoduro 9°). 

Ob die Zahl XII, welche unter Grinarione und Clarenna 

jchief eingezeichnet ift, zur Nedarwallitrajje oder zur Straße 

ad lunam — Augusta uindelicorum gehört, tft noch nicht 
ausgemadt. Es läßt jich aus der Tafel allein hierüber nicht 
entjcheiden. 

5) Tie Doppelthürme von Augusta uindel. entbehren im Ort: 
ginale wie bei Miller des Knopfes, wontt jie bei Desjarding 
verjehen und ausgeftattet worden ind. 

6) Der Straffenzug von ad lunam mach) Augusta uindelica. 
ift in der Tabula zu Wien wie bei Miller dreimal, nicht wie 
bei Desjarding bloß zweimal gebrochen, ein Umstand, der bei 
diefer Straffe von Nord nach Sid von Bedeutung jein dürfte. 

7) Miller und Desjardins haben den Baden bei Tenedone mit 
Welfer linfs des NAheines angejeßt, während er im Wiener- 
originale vecht3 des Nheines angebradit ift. 


") Bergl. a. a. ©. S. 429 fi. Vergl. Marci Velseri Opera. Nürnberg 
1682 p. 138. 

 Lergl. a. a. DO. S. 456. Weljer hat a. a. ©. XXVLU, lieft dagegen 
Seruioduro. 

*, jiche Miller S. 38, W. 2. 

XLVI. 18 


4 


Su 








194 Beiträge zur Fennmiß der Tabula Peutingeriana. 


S) Desjardind und Weljer lajjen die Strajje von ad fines nad) 
Nindontjja nicht direkt in Bindonijja einmünden, jondern etwas 
rechts davon in die Strajie von Vindonijja nad) Tenedone 
auslaufen: Miller Dagegen führt die Strajje von ad fines 
direft nach Vindonissa und hat auf der Strafjenlinie zwei 
Dacen, während Tesjardins und Weljer nur einen Daden (Ab- 
ja) auMvetlen. 

Tie Deutich geichriebenen Worte Regensburg unter Reginu 
und Salzburg unter Juvavo. welcjde nad) Viiller von Yeuttn- 
gers Dand herrübren, ind ine CUriginale etwas vennviicht, jedoch) 
leterlich. Peutinger war der erite, welcher die zwei bedeutenditen 
Städte Des Damaligen Banerns cerflärte, er hat zuerit verjucht, 
‚ragmente der Tabula berausjugeben und Weutinger jelbit bat 
Tafel und Ntinerar bereits für iDenttch erfärt, weil ihn die Tabula 
nichts anderes Dt als das Itinerarium Antonini in charta longa. 
Uns Ranern und Schwaben dürfte Demnach Ichen die Bietät zwin- 
acıt, Dem ältelten Erflärer der Tafel die Ehre zu lajien, Daß das 
schöne und großartige Werk Teen gefeierten, von der Nifiennichaft 
allgemem recpirten Namen bebalten umd fortführen möge bis in 
Die fermten ‚jeiten. 

Ir Name Custorius. ımter welchen em römtcher Philotopb 
und Eröbeichreiber aus dem Navenmaten befammt tr, wird ich nad) 
dem, was mr aegen Div Envitebungszeir Der Tabula 365 6 vor: 
chracht baben und mob verbringen werden, kaum ingang vers 
harten komen, wet yoimaemde Srimde Dafur, Daß Der Privatge: 
‚orte md Nosmogtupb Casterius zuertt Die Tabula aus Strafien: 
afer arfantinengeieler td fgwwrienschüat babe, 5 en u: ge: 
ee NED QAdenfäils werdet tvır Dei Vınieen an tgers für Die 
Isrioro isirse Ruhr sirfgenen Diver Ss Miller tr Dem Veripros 
4 


zogemimaitgre Seöure ÖTEEIDI Kar Detoneiten Namen beige 


RE See e$ MUPTENINSBOTE Sr Tabına neirich bean: 
IX SESRURE NEL De Nartprade Tegermiod's 


ÄIRTindineg Sur umter: 


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De ee lunsuın on. 








212 Briefe Kafpar Winzerer'3 II und II. 


So nod) nit gehufdigt haben [gehuldigt ift A] ante pajce 
eodem anno: 

Tubingen [jegt Tübingen]. — Galb |jest Calw]. — Zouel- 
Itain |Ar. Zanclftain! jet Zaveljtein]. — Sallingen |Boblingen A; 
jet Balingen]. — Tbingen |Ebingen A; jegt Ehingen]. — Alperg 
|Yr. Biperg!|. — Naglt [Nogelt A; jegt Nagold]. — Hnaitternad 
|Haitterbad; A; jet Haiterbah). — Tullingen |Tuttlingenn A; 
jett Tuttlingen]. — Sul |jegt Sulz]. — Rofjenfeld [Rofenfelt A ; 
jeßt Mofenfeld]. — Borenftetten [Dornftettenn A; jeßt Dom: 
Itetten]. — Dorenheim |Dorndaym A; jest Dorndan, einft Dorin- 
haim). — Weinfperg [jet Weinsberg). — Newftat [Neuftat A; 
jegt Neuftadt, auch Nenftädtle]. -— Mecdmüllen [Mechumulen A; 
Aretin: Medimuls! jept Mödmügl|. — Millyelgacht [Ar. Millpel- 
gargt; jebt Montböliard, einft auch Mömpelgard|. — Neichmeller 
|Ar. Reichmelter; jegt Neichenweier im Elfaß ; war feit dem 14. Jahr: 
hundert württembergiich]. — 


VI. (Cod. germ. 1585, Bl. 2717). 


Neive Zeittung an montag nad) Bartholomej anno domini 
1521, von falpar Wingerer, So!) Herkog Wilhelm kommen fein 
gen Starnberg vom Bodger?). Gylenß. 

Der Türdh Hat gewunmen das Schloß Schabag?) vnd funft 
zwa Schloß, vd hat fich für friechißweiljenburg?) gelegt fech$ 
meyl jcheib3’) darumb; hat Hunderttaujent rechter friegpleut, des 
anndern vold)8 an‘) zall. 

Item Berdinandus hat geichiht MM man den Fünig zu 
Bngeren, Behaim vnd Meärheren grM man Sein auch verornent 
die peham vnd merheren mit gevalt die ftat auf dem wajjer zu 





1) welche (die Zeitungen, Nadrichten). 
”) Zuger. 

3) Stadt in Gerbien. 

*) Belgrad. 

*) ringe. 

6) ohne. 





Briefe Kafpar Winzerer’8 II und III. 213 


Ipegien‘). Co?) hat der grofg Graff von Bnngeren Irre pferd, 
wardt?) des Fuehvoldh3, will fich entlich jchlahen mit den Turdhen. 
So hat der weydat) auß der molda vnd der armm walach?) auch 
exrX taufent pferdt; die ziehen hinnter die Turdhen in die Türdhey, 
je verhören vnd verprennen, wo got will, vnd verhofft fich etwas 


guet? außzerichten 2c. 

Des friegs fayperlicher Mt. (am Rand: fayp.farel®) Halb°), 
II der von Nafjamw obrifter haubtman vd Hat dem von Arenberg 
alle feine vejte fledihe abgewunnen pi® an?) aine; vermaint, foll 
auch ain ennt haben. 

St. Dit. hat zrıM fuegfnecht und ic pferdt; haben fich für 
ain Ftat, die an ainem Nechten pah ligt, fürgefchlagen. KH. Mt. 
wit Selber in das veldt, vnd von feinem bericht?) hören. Der 
fünig von Engellandt hat fein Cardinal zu E Mt. gen prüjjel 
geichickt mit ix pferden vaft föftlich?); der fol ain Heyrat be- 
Ihlieffen?®) zwifchen ir Met. vd des fünigs tochter. Bd Die F. 

t. will enntlich kriegen mit'!) dem fünig. 

Die Hilpanier haben von newem ir& fürijfer dem rangofen 

richt crgen, vnd ziehen jtardh) auf Frandreid) ıc. 
Cajpar Wingerer 
Ritter Hauptman. 


2) zu verproviantiren. 


=) ferner. 

2), wartet. 

*% Ropmode, Herzog. 

5) left der Heinen Walladhei ? 

©) wa8 betrifft. 

?) ohne, ausgenommen. 

®) Bertrag, nidht etwa: Beridt. 

*, mit großen Aufwand, prunfvoll. 
=) abichließen. 
an im Bunde mit. 


Die Eonjtruction des VBorausgehenden ift untlar. 














Briefe Kafpar Winzerer’3 II und III. 217 


torer, Statthalter meines gu. h. von freyfingt), jchreibt wunder 
dem?) von freyfing; hab jh Euren gi. mit Schicken fünden?), dann 
jhy8 dem Fugfer geichickt hab. it jn jumma die mainung, day \y 
Erfurtt die Statt Eingenomen haben, ob vitj graffen gefangen 
vnd fill vom adl, jere fchloffer zerprocdjen, ij Stift vnd piltumb 
zerftortt mitfambt allen fElojtern vnd edelleawtt hewijern; zu be- 
jorgen, meins gu. I). von freyfing ftifft jey auch weg. 

Stem wa| nechtten jamztag frie meinem gu. herrn zufumben 
ift, Schild ich Eurn gu. hie mit. Taft daf abfchreiben, fchieft mir 
das wider; dann es‘) mein gu. herr oder jch junft Faind haben. 
ih Hab gedacht nach meiner jchbern Ratf Aue zu haben: Ehumb 
ih Erft jn fill arbait. ich macht leyden®), jr fehikt Eur canczler 
morgen ber; dann je) jm jagen wil, daj fych mit allg jchreiben 
fafft. jr wert hochlicy verdacht®) ; ift not, Euch zu hietten. jn 
Eyl gejchriben. befild) mic) Eurn gr. tattum tollg an dem 
heyligen pfingfttag anno ze. xrv. |= 4. Suni 1525). 

E. g. williger 
GE. Wingzerer Ritter’ 
Haubtman m. pp. 


(Adrefje:) Meinem gu. 9. von Tegernfee ze. ze handen. (Von 
anderer Hand aus derjelben Beit:) Herr Cajpar wingerer 1525 
pentecoste anno 1525 }alßburg halb vud paurn. 





1) Pialzgraf Philipp, Bilhof von Freifing, war zugleid) Bilchor von 
Raumburg in Thüringen 1517—1541 (Bam, Series Episcop. S. 296). Sein 
„Rath und Pfleger“ dajelbjt war Eberhard Thorer, ein Sohn des Ritters 
Kafpar Thorer auf Eurasburg bei Wolfratshaufen (Bjatriih, „Sejchichte von 
Beuerberg* Mind. 1876, 5. 80). 

2) dem Bilchof. 

?) fünnen. 

4) hievon. 

®) e8 wäre mir lieb. 

6), hier verdächtigt. 





VL 
„Bavarica“ in römilhen Bibliotheken. 


Dr. Sr. %. $lasldröder. 


Gelegentlich anderweitiger Studien in römijchen Bibliothefen ') 
habe ich all das verzeichnet, was mir an Material für Die 
bayeriihde Gejchhichte unter die Hände gefommen ift. In ber 
Hoffnung, vielleicht doch dem einen oder andern ;Forfcher einen Dientt 
zu ermweijen, laije ich meine Notizen bier folgen. Aus der Art 
ihres Entitchens ergibt Jich Ichon, dat mit ihnen nicht alles Material 
verzeichnet ift, welches jich für bayeriiche Gejchichte in den römischen 
Bibliotheken findet. Sie lauten: 


1) Cod. Barberinus 

XXXII, 218. chart. see. XVIL 158 folia in 4°. 

Fol. 21. Willebrief Qudwigs, Pralzgrafen bei Rhein und Herzogs 
von Bayern d. d. Rormd 6. Tftober 1214 zum Privileg Des 
röm. Königs ;sriedrich3 IL. für die röm. Kirche (d. d. 2. Juni 1213). 
Non Böhmer herausgegeben in den Rittelsbacher Regeiten S. 135, 
vrgl. 2. 7. Böhmer citirt uniern oder no mit der alten 
Nummer 373. 

Fol. 95°. Willebriet Yudmigs IL, Pralzgraien bei Rhein 
und Derzogs von Bayern d. d. 19. Wär; 1279 zum Privileg 
KRudelts von Dababurg für die röm. Kirche (d. d. 14. ‚sebr. 1279) 

t Wneich in der Vatızanı. Barkorina, Corsinzaua, Berchesiana, und der 
chertxitzen Domtnttanebesoizet Set Wartz toprı Winerwa genannt Bibliotheca 
Casarat. usis, 


„Bavarica“ in römifchen Bibliothefen. 221 


‚chi epistola ad Paulum PP. III. de insignibus domus Farnesie 
umvollftändig). -- fol. 187 f. Epistola cardinalis Salisburgensis 
d Paulum III. super intimatione concilii d. d. 23. Junt 1537. 
- fol. 189 f. Fragmentum epistolae Eckianae ad cardinalem 
# Ghinuciis d. d. 18. ebr. 1537. — fol. 207 fl. Johannis 
sochlei epistola ad Guilelmum IV. ducem Bavariae de multis 
!bus concilii contra haereticos d. d. ex Misna pridie nonas 
ai (6. Mai) 1537. 


10) Cod. Vaticanus 4896 chart. sec. XVI. 4°. 


Fol. 397—411. Informatio seu memoriale rerum apud 
etissimum dom. nostrum Paulum IH. per R. D. Marcellum 
vini cardinalem S. R. E. nomine Rudberti a Mosham doc- 
Ss ,„ decani Pataviensis in religionis et fidei perieulosissima 
sa breviter et celeriter compunenda et in Christo pacifi- 
da expediendarum post exactum et dissolutum conventum 
Collegium Wormatiense. Ex Wormatia VI. Febr. anno 
mini MDXLI. Bol. Leben, Meinungen und Schriften Ruprecdht3 
. Moshaim in G. Th. Strobeld Miiscellaneen (1781) V. 3—116. 
fol. 414— 425. Oblata confessione August. Protestantium 
K ius pacis amans hanc offert eoncordiam: „Articulus primus 
S. Trinitate a catholieis recipitur* etc. Bol. Wiedemam, 
Dohann Ed, Brofejfor an der Univerfität Iugofftadt (Negens- 
3 1865. 8°.) ©. 271 ff. 


> Cod. Vaticanus Urbinas 1113 chart. see. XVI. 4°. 

Ful. 120 fl. Copia litterarum Mauricii episcopi Elistetensis 
Bftädt) et prepositi Herbipolensis ad archiepiscopum Salis- 
Sensem e vulgari germanico traductarum de deeima triennali 
"Ossa universitati Ingolstadensi d. d. Eichjtätt 11. Aug. 1551. 
- Brantl, Gejchichte der Ludwigs-Marimilians-niverfität 1, 


12) Cod. Vaticanus 7160 chart. sec. XVI. 4°. 
Fol. 230—33. Constitutio et deputatio cardinalis de Au- 
ta in legatum in occlesia et diocesi Augustensi. Bulle „Dudum 
a te* Pius IV. vom 5. Juli 1560. 


uarca” in römifchen Bibliothelen. 






>) (o& Barber. XVI, 71. chart. see. XVI. #. 

:S7 F. Verba prolata a conciliario Alberti ducis Ba : 
-ügtegatione quarta Martii 1562: „Cum interessem 

„= fol. 242 ff. Capita orationis habendae ab oratore 

> Susariae in concilio (1562): „Suggerit amice et hu- 


. iitiT PA. 


L+) Cod. Barber. XLIII, 183 chart. see. XVL %. 


Enthält unter andern Uriginalbriefen von Yürjten aud 10, 
welche der Derzog Albrecht V. von Bayern in den Jahren 1566-63 
an Zins V. gerichtet hat. 


15) Cod. Barber. XXXVI, 61. chart. see. XVI. #. 


Fol. 1—314. Constitutiones et decreta concinnata in p— 
vineiali synodo Salisburgensi edita sub Johanne Jacobo archieps— 
vopo Nalisburzensi sedis apostolice legato, „Actum in civitale 
nostra Salisburgensi die Lunae 28. mensis Martii anno a Be- 
demptoris nostri nativitate MDLAXIX.- 


16) Cod. Vaticanus 093 chart. see. XYI. #". 


Fol. Jöltf. De pravemizenta duris Bavariae supra ducem 
Sabaudiar. — &. S28 rn 2 Ber De Aurdinale Sirleti an 


Herzog Filbeim V. vor Beyer dd. 7. Januar 15%. 


17) Cod. Vatie. Urbinas 7 chart. sec. XVII. 4°. 

Fol. +) 1. Rear: „ mmissionis erevutse per ser® 
nissimi pricexivis Bavarır zuurım  Ad-iftum Wolfgangum 
Metterich ad Zlusttiseimam „nrYvem et J.minam Jacobe 
ducissam Jilaereti ovıcem 7 Inz 1502, Qu. „5 Ste, 
sur Weihe Kr Wer la rız ih ir Der Zeitichit 


des Berziien Seräitianm ZIVIL 1L—LaT. 
18) Bidblivcheca Borchesiana III. &. 
Fi. Dee Ne vussus Sion Y vor Amer an iM 
Karimel Wwierzrder to 2 xyrlsar II Jurıus Id. ı „Bene 


warb zi DIS ie." 





220 „Bavarica“ in römiichen Bibliothelen. 


35) Cod. Vatic. Urbinas 1658 chart. see. XVIUL 4°. 


Fol. 166—187. Manifesto dell’ elettore di Baviera (Mar IL 
Emanuel): „La guerra accesa da due anni“. — fol. 188—196. 
Risposta al manifesto del duca di Baviera: „La desiderata pace*. 

fol. 198— 209. Risentimento contro l’elettore di Baviera. 


36) Cod. Corsinianus 41. B. 10 chart. sec. XVII. 4°. 

Fol. 25—40. KNegotiati diversi per l’indulto di eligibilita 

del dueca Giv. Teodoro di Baviera. Mehrere Aftenjtüde die Wahl 

DS MWittelsbachers Johann Theodor, Biihof8 von Regensburg 
und sreiling, zum Wiichof von Augsburg 1736 betreffend. 


2% „Bavarica- in römiichen Vihlischelen. 


35) Cod. Vatie. Urbinas 1658 chart. see. XVIIL £. 
Fol. 166—1%7. Manifesto dell’ elettsre di Bavera Sl 
Emanuel.: „La guerra accesa da due ann. — fi. 1Ri-1% 
Risposta al manifesto del duca di Bariera: _La desideratz na. 

— fol. 192—209. Risentimento cuntro l’elettore di Barsra 


36) Cod. Corsinianus 41. B. 10 chart. see. XVIIL #". 
Fol. 25—40. Negotiati diversi per liindulto di elig:biin 

de! duca Gi... Tesloro di Baviera Mehrere Altenirnde dur Beil 
ni Witteläbucher: Johann Theodor. Biichor: vom Hegemibun 
und ;‚srering sum Biihor von Augäburg 1:36 betreitemd. | 














art, 








Franz Kaver Kefer. 241 


der Schule gemachten Befuche in dag Buch eintrug, Zeugniß hiefür 
ablegen: 
„Auch der Unterzeichnete ijt der Berwunderer diefer für 
„da® ganze Ddeutjiche Vaterland fo nüslichen, für Bayern 
„jo ruhmvollen Beranjtaltung, die fchon bei ihrem Werden 
„Jo mächtig anherwuch® und bei fernerer Pflege noch mehr 
„gedeihen wird, Bayern, das jchon jo viele Inititute er= 
„richtete, emporbrachte und erhielt, wird e8 auch hier at 
„thätiger und zwecimäßiger Unterftüßung nicht mangeln Lafjeı. 
2ipowsfi m. p*.“ 
Schließen will ic) aber mit den Worten, die König Max IL, 
‚prad, al® er der Schule im Jahre 1806 die fogenannte Schwa= 
bacher (Naturalien:) Sammlung zu Gejchente machte: 
„Sch bin Stolz darauf, der Schule ein Gejchent machen 
zu fünnen.“ 





IX. 
Geihichte der Hofmarf Windad) 


von ®. Baader, Fjarrer. 


Erfter Theil 


bis zum Ende des X VI. Iahrhunderts. 


Mit Urkunden und Abbilpungen. 


I. Einleitung. 

Windach in Therbayern, £ Bezirfsamtes Landsberg, bejtehend 
ans den drei Ortjchaften Unter, Meitter- und Ober-Windad), Tiegt 
an der Hanptjtrage Miinchen — Landsberg, von leßteren 12'/2, von 
Stegen am Ammerjee 5, von dev Bahnjtation Türfenfeld 6 Skilo: 
meter entfernt. Die Ortjchaft Untenvindach befindet fich im Windach: 
Thal, während die Häufer Mütter und Iberwindachg maleriich an 
das steile und Hohe rechte Windachufer angebaut jind. Bon den 
Höhen weitlich) der genannten Irte genießt man eine umfajjende 
Nundficht auf die Alpenfette von der Stampemvand bis zun Grünten. 
Die Eispyramide des Groß = Venedigerd zeigt jich bejonders bei 
Abendbeleuchtung oft nach Sonnenuntergang noch jehr JHÖn. Der 
Naturfreumd findet in der Umgebung prächtige Waldungen, der 
Altertgumsfrenmd in den Waldimgen einige jehr interefjante Ver- 
jchanzungen, welche aus jehr alter, man behauptet jogar, aus vor- 
wömifcher Zeit Jtammeıt. 

Da Gefahr vorhanden ıjt, day diefe „alten Burgen”, wie jie 
no) im Volfsmumde beiyen, dem Alles ebnenden Zeitgeijte zum 
Opfer fallen -— wie 3. 8. ein herrlicher Buchenwald, im dejjen 
Schatten eine diefer Burgen bisher verjtecft lag, vor furzer Zeit 
wegrafirt worden ift -— jullen jie hier etvas näher gejchildert werden. 

Ein Verfuch, den Namen „Windach“ zu erklären, möge vor: 


Beichichte der Hofmarf Windad). 243 


ausgehen. Daß die Drtichaft Windacd) nad) dem gleichnamigen 
slügchen benannt it, jteht wohl außer Yiwveifel. Diefes Flüßchen 
entipringt in der Nähe von Ludenhaujen, etwa eine Stunde vom 
alten Abodiacum am Lech entfernt, flieht zumächit nordöjtlich big 
gegen Tettenfchwang, dann nördlich in außerordentlich mannigfal- 
tigen und jich ftetö verändernden Windungen, wie man fie nicht 
leicht bei einem Flüfschen finden wird, bi! nad) Windach, von Hier 
ofthivärt3 nad) Greifenberz, um in der Nähe von Stegen in die 
Amper einzuminden ‚nad einem Yaufe von ctwa 30 Süilometern. 

Die erwähnten merkwürdigen Wendungen Ddiejes Gewällers, 
welche, nach den vorhandenen Spuren zu jchließen, früher nod) 
dick aufjallender und noc mehr veränderlich waren, als das Fluß: 
bett jich noch nicht jo tief eingegraben hatte wie jeßt, erflären wohl 
am einfachjten den Namen Windach) = das fie) windende Wajfer. 
Da jedoch) dieje Erklärung dem Einen oder Anderen gar zu einfad) 
Dünfen dürfte, mögen auch finjtliche Erflärungsverjicche bier Blab 
finden, bejonders die Erklärung, für welche fi) auch Herr Erz: 
bijchof v. Steichele ausjprach, wornac Windacd) (wie Wynidorwa 
bei Tölz) von „wendijchen Anjiedlern“ herrühren dürfte. 

Eine andere Erklärung gibt Direktor v. Naifer in jenem 
„berdonaufreis unter den Nönern”, welcher ammimmt, Windac) 
babe bei den Römern vindona geheigen md Ttamme vom feltijchen 
vindo = weiß, da ja alle Slußgnamen in der ganzen Umgegend 
feltiichen Urprungs jeien. Das Windachwarjer tft aber nicht wei}, 
jondern braun. 

Apian in jeiner Topographie (Tberbayer. Archiv XXXIX, 29) 
jagt gar: Winda... olim Undaw, hoc est Windaw, etiva von 
unda = Welle?!) 

Die natürlichjte Erklärung it immer: Windach) —= das jid) 
windende Wajier. | 

Bei Hochwajjer fann das jornjt unjcheinbare Wäflerlenm zu 
einem reigenden md gefährlichen Strom anfchwellen, der fein 

1) Inter den Minijterialen der Andechjer erjcheint im 13. Jahrhunderte 
ein (Sriffjo von Umdavıme, Undorwe, Vendawe Mon, Boie. VI, 212. VIII, 138. 
497), und diefer ame wurde von M. greiberrn von PBerfalt in jeinen Weittheil 
ungen über Greifenberg (Tberbayer. Archiv VII, 31%) mit X3indad) gedeutet. 

XLvI. 17 





Geihichte der Hofmart Windad). 249 


in Augsburg, in den folgenden Tagen „in castris apud Brideri- 
ehingen, apud Windahe, apud Wilheim*. (Böhmer, Reresta 
imperii 11993—1272, ©. 454 ff.) 

Durch diefe Thatjache gewinnt die früher enwähnte L2egende, 
wonach der hl. Bischof Ulrich) von Argsburg drei ahrhinderte 
zuvor jchon denfelben Wea nad) Stalten gemacht haben joll, au 
Wahrjcheinlichkeit. 

Sehr fpärlich Jind die Nachrichten über Windac) im 14. Rahr- 
hundert. Wir finden mr dremmal, in den Sahren 1331, 1345 
und 1359 einen Eberhart von Nechlingen zu Windach als Zungen, 
in Deifen Belig Windach gefonmen zu jein fcheint. 

Am Anfang des XV., vielleicht Ichon Ende des XIV. Iahr: 
hunderts, Fam Windach an die Herren von Schmickhen. 

Al die beiden Söhne Stephan des Schmiechers (7 1353) 
Etephan und Heinrich am 17. November 1368 ihren gemeinjanen 
Belig theilten, erhielt Stephan neben anderen Gütern auc) die 
Bogtei über Middum md Süirche zu „Yindach“. (R. B. IX, 208.) 

E3 ijt nicht umwahrjcheinlich, daß 8 an diefer Stelle ftatt 
„Lindach” „Windach” Heigen foll, weil ein Sohn des genannten 
Stephan von Schmicchen, gleichfalls Stephan genannt, am 10. Mai 
1436 die Belehnung mit herzoglichen Lehengütern, nämlich) Burg: 
ftall und Dorf zu Windach, Heimrichshofen und Anderes erhielt. 
(Chb. Archiv 3, 236.) 

Zehn Jahre früher Hatte diefer Stephan von Schmicchen von 
Hand von Schmicchen den Scdel zu Windach, nebjt der Mühle 
und ceimem Wicsmad Dajelbft al? Pfand fir 600 Fl. erhalten. 
(Chb. Ardyiv 3, 233.) 

Im Sabre 1496 cericheint als Jubhaber der Hofmarf Unter: 
windah Wolfgang von Schmiechen. Im einer |päteren, noch vor: 
handenen Urkunde vom Jahre 1696 Heipt 8: „Zu wiljen md 
„Ehündt jey gethon menigelichen: Denmac umb das Jahr Chrifti 
„1496 Hanns, Martin md Jacob, die Bröpft zu Obenvündac) 
„Jich underjtanden auf dei; Gottshauf md Glojters Viepen Grimdten 
„eine neue Mallmüll aufzurichten, deme aber Herr Wolfgang von 
„Echmicchen, Pfleger zu VBohburg md Imuhaber der Hoffimarch 
„Under-Windach, fi) widerjegt, ift doch emdtlich auf Snterpoyitton 








Beichichte der Born: Wirdac BR) 


IS 
.-. 


Schrenf, Pileger zu Cagmühl  Dieie erbielten am 10. Teyember 
1504 von Erzherzog Ferdinand den Pebenetgnungs Brief für Ereftng 
ausgeitellt (Urkunde 34:, ımb harten bereits am 2. Januar 15995 
dieje Gitter im Erefing fammt allen Nechten an Carl Neblunger 
von Windach twieder verkauft. Urkunde 37.) 

Nach divjer Abfchweirung kehren wir zur Geichtehte Windachs 
snehd. Chriltopb von Zchmtiechen, welcher, wie empäbtt, Erelina 
an die Wogt von Therfinming verfauft hatte, verängerte bald darant, 
am 5. Iult 1537, auch ferne Dofmark Mütter: und Unterwindach um 
3714 fl. und 40 fl. Leibfauf, an den bochgelebrten Derrn Melchior 
Eoitter, beider Nechte Toctor x, md Komfttantia Pentünger, deyien 
Dausfrau. (Urkunde 7.) 

Tie Hofmarf Rindadh ertrug Damals an jährlicher Nugın, wie 
der Suntbrief angibt, 132 Fl. vheiniich im Münze, dazu 18 Schäfttl, 
2 Megen, 1 Pierling Korn und 36 Schäffel, 4/2 Meten Bafer, 
und war ein gemeine? Manns: und ‚srauenlchen vom türjtlichen 
Haufe Bayern. 

Melhior Zoitter wurde von Herzog Wilhelm von Über: und 
Niederbayern mit Windac beichnt in München am 3. Tezember 
1537, (Urkunde 9) md erhielt am 29% Dezember 1538 vom jelben 
Herzog die Bewilligung, auf Vurgitall md Dorf zu Windach feiner 
Hausfrau Conftantta Heirathaut und Meorgengabe verfichern zu 
lafjen. (Urkunde 10.) 

Nah Herzog Wilhelms Tode (1550) wirde von Serzon 
Albrecht von Dber- und Niederbayern mit Windach belehnt Max 
Anton Soitter al3 Lehenträger jenes Vaters Melchior Zoitter 
(Urkunde 12) am 12. Sannar 1551. 

Melchior Zoitter jtarb im Jahre 1555, md mm Ward der 
cbengenaunte Marr Anton Soitter, Pfleger zu Ztarnberg, für fid) 
und feine Gejchwiiter Melchior, Conrad, Satbarina, Delena md 
Felicitas und deren VBormiünder Euftachins VBerwanger von Günzel: 
hofen und Bleger zu Mering md Carl Pentinger, Natb in Mırgs- 
burg mit den Windacher Hütern belchnt am 9. November 1559. 
(LZchenbriet im E. allg. Neich8-MArchiv.) 

Doch blieb die gamilie Zoitter nicht lange mehr im Bejig von 
Wndad. Am 1. Augnjt 1558, nach dem Tode der beiden Ste 


DS 
bi} | 
or" 


Beichichte der Hofmark Windad). 


Der Hofmarfsherr von Windach, Carl Wolfgang Rehlinger, 
welcher feinen VBelig, bejonders dur Ankauf prächtiger Waldungen, 
der Semmelbuc) genannt, vermehrt hatte, jtarb um dag Jahr 1584, 
worauf feine Niuder Carl, Wolfgang, Katharına, Hausfrau des 
Honaventira Bodel und Negina, Hansfran des Endrig im Hof 
(Imhof?) mit Windach belchnt wurden am 22. Augujt 1589. 

Im Jahre 1594 theilten die Gefchtviiter Die Belißngen, 
wober Carl Nchlinger Windach md den Niedyof befam, auf welde 
Vefigungen er am 18. November 1504 die Herzogliche Belchnung 
erhielt. (Urkunde 33 md FE. Neichs:Ardjiv.) 

Diefer Carl Nchlinger faufte, wie früher bereit cnvähnt 
wurde, von den Zchrenf von Woging die Xehengüter zu Erejing 
janımt allen dazıı gehörigen Nechten am 2. Sannar 1595. 

So kam Windacd) umd Erefing wieder unter einen Herr 
welcher jedoch jeinen Sefammt:Bejig, Windach, Erefing md Riedhof 
jammt allem Zubehör jehon am 12. November 1596 verfaufte an 
sranz Zzüll, Bürger md Handeldmann aus München um die 
Summe von 37,000 Gulden. Diejer wurde von Herzog Wilhelm 
mit Windach beichnt am 18. Dezember 1596 (Urkunde 39), erhielt 
aber am 9. Zebruar 1598 von Derzog Marimilian einen Lehen 
egmmmgsbrier für Windach nd den Wivddof, welch’ lchterer mit 
der Jurisdietion md der niederen (Gerichtsbarkeit den Gut Windad 
einderfeibt wurde.  (llrfunde 40.) 

Der genannte Stanz zul kaufte einige Jahre jpäter aud) 
<chloi uud Dofmarf Hrimertshofen wahrjcheinlich von Albrecht von 
Wuerach auf Doibach, welches DIS zum Jahre 1552 den Herm 
von Eglofjtein gehört hatte Sn Jahre 1609 jodanı brachte er 
fänflich an fich das vergantete und abgebrannte Schlof; Nammer: 
berg, welches zuvor tan Vefige der Herrn von Binan auf Eljter: 
berg und Turnhofen Jich befand. 

Ans Diefen drei Beligungen bildete rang Jill drei Wider 
fonmipgiter, von denen das Gut Windach mit Erefing am längjten 
im Befige der ‚zamilie ‚süll war, nämlich bis zum Jahre 1821. 


Beichichte der Hormart Windad). 257 


IH. Urkunden von 1498 bis 1598 aus dem Schloß-Ardive 
u Windad).*) 
1. 
1498, 7. Tezember. 

Gabriel Pfäffinger, Barbara jein Hausfrau, Hamrih Schmal- 
holz, Ulrich) Schmalholz, Jacob ı. Hans Schmalholz 1. Ama 
Schmalholzin, Jeromimus Müllers zu Augspurg eliche Hausfrau, 
befennen, daß fie ihren Wcyerjtal, gelegen auf dev Zell, mit allen 
Zugehörden zu fanffen geden haben . ... dem edlen nnd velten 
Wolfgangen Schmiccher zum Waderftain, Pfleger zu Boburg.. .. 
umb 38 Gulldin. — Gezeugen: Jörg Württger und Jörg Srab» 
mair zu Lanıtsperg, DIacodb md Gilg die Mörlin zu Augspurg. 
Der geben ift am Freitag mac) Sant Niclaus Tag nad) Christi 


Sehburt 1498 ijlen Jar. 
2. 


1501, 3. ‚sebruar. 

Ich Geurg von Scheyringen befamm für much und all mein 
Erbenn... . das ich verkauft und ze fauffen geben hab: Dem edlen 
und veijten Wolffgangen von Smicchen zum Waderjtain, Yrleger 
zuc Voburg, und allen feinen Erben und NWachtomen meinen Yır- 
Iyu zue Erefing mitjampt den Graben, Burdjtal, Söllden, Stadlen, 
SGurtten, Weyern xc., auch der halben Hub, die yeh der Dürr 
innhat, darzıı auch den Stircheijag der Pfarrkirchen und den ol 
dajelb&, Tafern, Zapfenrecht . . . mitjampt dem Hofmarch Gericht . . . 
Mus alles freys ledigs Lehen tt von dem allerdurchleuchtigiten 
und grojmechtigiiten König Herrn Martnilian, Mömtjchen Störig 


allge ‚zürten und Erghergogen zue Teterreid ..... umb cm 
Zuma Sellts, nemlich vierzchenhimndert und zchen Bullden Neumsch 
im Gold... Zu merer umd pejjer Sicherhait han ich umb die 


Gewerichafft zue porgen gefept die edlen umd verjten Seronmmıs 
Perivannger zu Ginglgofen und Hans von Schellenberg, Pfleger 
zue WVollferghaufen..... Geben Mättivochs nachjt nach unfer 
lieben rauen Lichtmehtag der Sarzal Christi 1501 Jar. 

u 9) Zu Auszügen, mit Zepumg der großen Anfangsbuchjtaben, jowie der 
Unterjcheidungszeichen nad) Yeutigen Brauche. 


Beichichte der Hofmarf Windad). 263 


gehanngen zu München am 29 ijten Tag Decembris, al man zalt 
von Cristi unfers lieben Heren Geburde 1538 igiften Sur. 
11. 
1544, 31. März. 

Wir Ferdinand von Got3 Gnaden Römijcher Kunig, zu allen 
Beiten merer des Neichs :c. befhennen, daz für uns fhumen it 
unfer getreiver lieber Eunrad Vogt zu Cherfindingen und bat ums 
diemüetigelich, daz wir ime Die hernach gejchriben Stud) umd 
Süeter, unjers Hank Lefterreichd Lehenfchafft, zuverleihen genedig- 
clich geruckhten, wann ime die auf Aufgang weilend Conradtn 
Bogt, feines Vatters, erblich Haimgefallen md von uns au empjahen 
gebürtn. Dus haben wir gethban w. .... Mit Urkgundt dits 
Briefd. Geben zu Anaprugg am letiten Tag des Monats Martij, 
anno domini im vierumdvierzigiften, ımferer Reiche des Römifchen 
im vierzehenden und der andern im achzehenden. 

12. 
1551, 12. Sanuar. 

Bon Gottes Genaden Wir Albrecht Piallnzgrave bey Rhein, 
Hergog in Obern md Piedern Bairn ?c. befhemen mit dem offen 
Brief, daS wir dem hochgelerten unjerm lieben getrenen Melchtorn 
Soiter zu Windach, der Rechten Doctor, und an jeiner Stat allg 
Lehentrager feinem Sone Marco Anthonio Spiter dag Burckhftal 
und Dorf zu Windach, debgleichen die Mil zı Spetingen, am Zen 
bach vberhalb Erpfitingen gelegen, Inmbt dem Meittjchlag und z1vay 
Tail Zehendt3 aus dreicn Höfen zu Seeftal, jo alle hievor von 
weilend dem hochgebornen ‚sürjten, ımfjerem  frenmtlichen Lieben 
Herrn und Batern, Herkog Wilhelmen in Batrn jeliger Gedechtmus 
zu Lehen gangen md dYebt von ums md umjerm Fürjtentgumb 
Bairn außerhalb der zway Teil Zehendts aus den dreien Hofen 
zn Seeital, welche von unjer Herrichafft Beifenperg zu Lehen rueren 


und geen, genedigelich zu Vehen verliben haben... ... Geben in 
der Stat München den 12. Januarij 1551 Jar. 
15. 
1551, 12. Augıyt. 
Sch Hanns Greif von Haufen bey Gelltendorf . . . befeimte 


mit dijem Brief, Daß wir unjern Bof u. Guet zu Saufen, jo 


Geichichte der Hofmart Windad). 965 


beigleichen der Weyher zu Erpffingen, auch gemain Lehen ift von 
dem Gogharws Weflißpronnen. . . . . zu fauffen gegeben haben 
dem edlen erenveften md tugentreichen Herrn Carl Wolfgang Röch- 
finger und Frawen Katharina, geborne Spiterin von Winda, feiner 
elihen Hawsfrawen, unjerm lieben Schwager, Bajen c. .. .. 
umb 2400 Gulden Rheinifcher in Mink. ... . . Und dep alles 
zu Waren veiten und guttem Urfyundt, jo geben wir den obge- 
nanıten Carl Wolfgang Röchlinger und Katharina jeiner celichen 
HamSfrawen difen Brieve, daran wir die Egenannten, Eujtachius 
von Berwang, Carl Benttinger, Iheronymus Smhof und Marx 
AntHonj Soiter, im Namen wie objteet und fir ung jelbs, auch 
wir Zoahum Spiter von Winda, Burgermaifter zu Lanndtsperg, 
und Griftoff Rofenbusch zu Bojjenhoven unjere angeborne Injigl 
hanngen . ... Geben auf den eriten Tag des Monats Augusti 
1558 iften Sare. 
15. 
1559, 21. Jumt. 

SH Hanns Prannberger der Sünger, zu Eyimasperg gejejien, 
und Ic Anna, fein eeliche Hausfraw befhennen . . . im Strafft dit 
Briefs, das wir . . . ze fhanffen geben haben . . . dem edlen umd 
veiten Wilhaln Auer zu Dodlghanjn md Wuelad) ... . umjern 
aigen halben Hofe... . AUmb daz Injigl gepetten dem cdlen und 
veften Euftachien von Berwwang zu Gingihoffen, der Zeit Brleger 
nd Landtrichter der Grafjchafft Möringen. Zeugen: Hanns Sräff- 
hmid und Haunz Koftler, bayd von Möringh. den 21. Tag de& 
Monat? Junij 1559 iften Iare. 

10. 
1559, 12. Qui. 

Bon Gottes Genaden Wir Albrecht Pfallntgrave bei Rhein :c. 
yefhennen, das wir umnjerm Pfleger zu Starnberg md Tieben ge: 
treten Marcus Anthonins Spitter für ic jelbs und anftat und als 
Behentrager jeiner Sejchtwiftergeten, mit Namen Conraden, Statherina 
und Felicitas, nach Abjterben ihrer ziwaier Sejchwiltergeten Melchiorn 
und Helena, ir derfelben ziwaier abgejtorbenen Gejchvijtergeten ge- 
durende Tail md Gerechtigkhait, jo iy an den bernachbeichriebenen 
Stud und Guetern gehebt, al3 memlich an dem PurdYjtal und 


Gefhichte der Hofmart Windad). 267 


19. 
1566, 7. Dezember. 


Wir nachbenammt Melchior von Perfal, Corberr des füritl. 
Stiffte zu unfer lieben ;zrauen in Mitnnchen, und Erhart von Perfal 
zu Greiffenberg, Gebrücder — befenmen jambt und jonder, das 
wir unjerm freimtlichen lieben Pruedern Penedicten von Perfal 
auf fein Erjuechen und Bitten bewilligt . . . . . Das er jein Atnod, 
Riedhof genannt, jo zum Schlok GSreiffenberg gehört md von dem 
durchleuchtigen Fürsten und Ser NAlbrechten Pialzgraven bei 
Kein, Herkogen in Thern nnd Niedern Bairn zu Lehen geet.... 
Carolin Wolf Rehlinger zu Möitter und Underwinda und allen 
feinen Erben ze fauffen geben haben Werzeihen und deinnac auf 
folche Berfauffung . . . aller unjer habenden Recht von folches 
Nicdhof8 wegen... . . 

Beben und beichehen auf den jibenden Tag des Monats De- 
cembris nach Christi unjerd lieben Herren umd Erlöiers Geburd 
im 1566 ijten ar. 

Mit Eiegel und Unterjchrift. 


20. 
1567, 2. Sanuar. 


Von Gottes Genaden Wir Albrecht, Plalzgrwe x ..... 
AUS unfer Lieber getreuer Benedict Perfaler . . . jeinen of umd 
Ainöden genannt der Riedthof mit jeinen Zuegehörn Karolen Wolf. 
gangen Hehlinger zu Norndorf ımd Windach verfhaufft . 
wir darauf oßgedachtem Rehlinger angeregten Riedthof zu echte 
Manns und Weibslchen verliben haben... .. 

Beben in unferer Stat München den andern Tag Januarij 
nach der Geburdt Christi unjers lieben Herrn und Erlöjers als 
man zelt 1567 Jar. 


21. 
1567, 1. Sebruar. 

Sch Benedict von Berfal von Greiffenberg und ic Sigunda, 
aim geporne von Boljtett ... . . verpfenndten dem edlen und veiten 
Charl Bolfgangen Rehlinger zu Tornöperg, Norndorf und Windach 

. unjern aigen Hof zu Gmmingen bey Greiffenberg, dei 


Geichichte der Hofmarf Windad). 971 


wanng, Büchel, in Segg, Wöfitendort, Bernpeürn, Srangfhenhoven, 
Auffhürchen und zu Oberzell ....  . zu haufen geben habe dem 
edlen und veiten Aucpreddten von Ztoßing zum Altensperg . . . . 
umb dreyhundert und fünffzige Gulden. Geben und gejchechen den 
zwainzigijten Tag Monatd Augusti, als man von Cristi Gepurtt 
zellt 15°0 und acht Jar. 
21. 
1579, 9. Dezember. 

Bon Gottes Genaden Wir Wilhelm Pfalzgraf bey Rhein x. 
bekennen, das wir umjern lieben getraven Garoln Wolf Nech: 
lingern zu Windah ... .. . da8 Burditall und Dorff zu MWindach, 
depgleichen die Mül zu Spettingen, am Lenbadh oberhalb Erpff: 
tingen gelegen, jambt dem Miüjchlag und zway Tail Zechents aus 
dreyen Höfen zu Seeftal, jo hievor von unjerm freundlichen lieben 
Herrn und Battern, Herzog Albrecht in Bayern feeliger Gedechtnus 
zu Lehen ganngen . . . . zu Lehen verlihen haben... . . 

Des zu Urfhundt haben wir dijen Brief mit aigen Dannden 
underjchriben und mit unjerm anbangendem Sccrete verferttigt. 
Geben in unjerer Statt München den meindten Tag Monats 
Decembris anno der wenigern Zahl im Nemmundjibenzigiiten. 

Sezeihnet: Wilhelm. 
28. 
1580, 25. Auguft. 

Bon Gotted Genaden Wir Wilhelm Pfalzgrave bey Rhein x. 
Gefhennen mit dem offen Brief, dag wir unjern Lehenmännern und 
lieben getreuen Jvacdjimen und Bhilipen den Remern zu Allmanding 
und Elmansiweiler, Gebrücdern, auf ir umnderthenig Erjucchen und 
Pitten vergunnt und bewilliget haben . . . das fie den Hof und 
Guet Emingen, jo von und und umjerm yürjtentdumb Bayınn zu 
Lehen rürt und geet, trer Gelegenhait nach verfhauffen mügen, doch 
und, auch dem Sunhaber Hreiffenberg und menigclic) an dero 
Rechten und Serechtigfhaiten allerdings unvergriffen. Zrenlich on 
Geverde. Dep zu Urkgundt Haben wir unfer Seerete hieran 
henngen lajjen. Geben in unjerer Statt München den 25 Augusti 
1580. ar. 





Sejchichte Der Hormarf Windac. 27D 


marfh Eriingen . . . . jo von dem bochlobelühiten Dauk Teiter: 
reich zur 2chen rüert . . . mit allaiı fur ich telbir, Yonmdern au) 
uns baide Gebrüeder md undre Erben erfbaufft . . . . das Do 
wir baide Gebrücder Jacob md Bart Alerander die Zchrenkben 
für ung und unjere Erben uns tolcyes Yehens und Ngens Erlingen 
mit allen Zuegehörungen . . . allweil er Dejagter unter Brüeder 
‚sriederich Schrenfh mit feinem argenen Geld one unfere Tarlag 
erthaufft und bezahlt, genzlichen und allerdings begeben md ent- 
ihlagen . . . . 

SGeichehen den 24. Tag Monats Decembris im 1594 titen 

Jare. — 
jolgen die Unterichriften. 
30. 
1594, 29 Tezember. 

NRıir Wilhalm, Dans Schaitian und Ehritoff die Vogt von 
inningen und Erjingen, Gebrieder, befemmen . . . das pr am 
unfjerer geweiten Hofmarth) Erfingen 8... .. zu fhanffen geben 
haben den edlen und vejiten ‚zriederichen Schrenfhen von Noping 
zu Anngerburg, fr. Durchl. Ruth, gebaimen Zerretart and Ambtmann 
der Herrichafft Bregenz ımd Dobenegg, auch Sacoben Zchrenfben, 
ir fr. Dr. Rath, und Carl Alexander Schrenfhen fürttl. bayr. 
Prleger zu Eygmühl, Gebrücdern . . ımmb das ihenig, das uns 
vernüegt und wir von ihrer, Der Stauffer, zu unferen jicheren 
Banden und Swalt wirklich empfangen umd eingenonunen haben. 
Tarumben wir )y auch und we Erben . . . losjprechen 
wir dann aud) jolche Lehenftuct bei hechitgedachtem Yebensherren 
ordenlicher Weiß auffgefandt . . . 

Der geben tit den 29. Tag Monats Deeembris . . . Im 
154 ilten are. 

(‚zolgen die Unterichriften. 


31. 
1595, 2. Sanıar. 
Sch ;Friedrichh Schrentl) von Noging x. Nath, gehatmer Se: 
eretarj und Ambtman der Herrichafften Bregenz und Sobenegg, 


befhenme .. . . . das ich angeregte und in specie benannte Stucdh 
XLVIL. 19 








(Hefchichte der Hofinart Windad. 275 


mark, Erfingen . . . . jo von dem Hochlobelichiten Pauz Deiter- 
reich zu Lehen viert... . nit allain für jich jelbjt, jonndern au 
uns baide Gebrüeder und unjere Erben erfhaufft . . . . das Doc) 
wir baide Gebrüeder Jacob und Karl Alexander die Schrenkhen 
für und und unfere Erben uns jolches Lebens und Atgens Erjingen 
mit allen Zuegehörungen . . . allweil er bejagter unjer Briteder 
sriederich Schrenfh mit jeinem aigenen Geld vire unjere Darlag 
erfhaufft und bezahlt, genzlichen und allerdings begeben und ent: 
ihlagen ..... 

Gejichehen den 24. Tug Mlonat3 Decembris im 1594 ijten 
are. — 

(Folgen die Unterjchriften.) 
36. 
1594, 29. Dezember. 

Wir Wilhalm, Hand Sebajtian und Chrijtoff die Vogt von 
Sinningen und Erjüngen, Gebrücder, befeimen ..... daß wir ann 
unferer geweiten Hofmarfh Erjingen x... ... zu fhauffen geben 
haben den edlen und vejlten ;Friederichen Schrenthen von Noting 
zu Anngerburg, fr. Durchl. Rath, gehaimen Secretari und Ambtmann 
der Herrichafft Bregenz und Hohenegg, aucd, Sacoben Schrenfhen, 
ir fr. Dr. Rath, und Carl Alexander Schrenfhen fürjtl. bay. 
PVileger zu Eggmühl, Gebrücdern . . . umb das ihenig, das uns 
vernüegt und wir von ihrer, der Slauffer, zu unmfjeren ficheren 
Handen und Gwalt würflich empfangen md eingenommen haben. 
DTarumben wir jy auch und we Erben ... losjpredhen ... 
wir dann auch jolche Zehenftuf ber Hechitgedachten Lehensherren 
ordenlicher Weiß auffgefandt . . . 

Der geben ijt den 29. Tug Mlonats Decembris ... . Im 
1594 ilten are. 

(Folgen die Unterjchriften.) 
31. 
1595, 2. Januar. 

sch Friedrich Schrenfh von Noging 2c., Rath, gehaimer Se- 
eretarj und Ambtman der Herrichafften Bregenz und Sohenegg, 


befhenne .. . . . das ich angeregte und in specie benannte Studh 
XLVI. 19 


‘ 
BETEN Der 


276 Seichichte der Hormart Windad. 


iin Erejing), jo bievor von dem Hochlöblichen Haug Xeiterreih 
Lehen gewejen, aber Durch mich frey gemacht worden ... . . gegen 
ainer Summa Gelts, darmit id) wohl contentiert, befridigt und hab- 
bafft bin, durd) ordentliche Kauffsmittl würdlichen übergeben, cedier 
und üibergib auch dem edlen umd veiten Herrn Carln Rehlinger 
von Windach jolche Stufb janımt allen Rechten :c. 

Bejchechen den andern QTag Januarij im 1595 ilten Jare. 

ES chrenth von Noging. 
38. 
1996, 12. November. 

Ic Karl Nehlinger, Yırger in Augspurg, befgenn offentlic, 
das ih meine baie Schlöfler und adenliche Hofmarchen Windad) 
md Krjingen in bern Bayern jambt dem Riedtbof nechit dabaı, 
ach aller Darm . . . jamımt allen ZJucachörungen zu fhauffen 
aeaeben babe. . . . Dem chrmveiten und fürnemen Derrn ;yran 
willen, Nuraeın und Dandeläman zue Wünden .... umb 
FOOD Slden Rheine . 

Wehen md aeichecben in Der Ztatt Auaspirg am Arftermontag 
nad Zt. Martins Taa den ywelfften Novembris ım 1596. Jare. 


au 
1a, IS. Terantker. 
Nor Wotted Geraden Wr ISilnla Prokaravc ben Rhein x. 
betdenmer ur Diem ofen Brut, as wer unterm Nurger al 


DL} 
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Mamgen as Inden astwacr Amann ssillen Das Nurditall umd 
WEOHIEONATOTMIT NILIODSTEEN 2 2 00» gencdigit 


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NUT No) SI. TMINTONN v..” . nt wr un 
Nor Dar N “ rar ELT 208 toner: 


Geihichte der Hofmart Windad). 977 


3 Burditall und Dorff zu Windach und dann den Hof und 
zöden der NRiethof genannt, jo bisher von ung und unjerm 
ritenthHumb Bayın zu Lehen gegamngen ..... jolcher Lchen- 
Üft ganz umd gar begeben und befreyt haben. DBegeben, freyen 
D aignen ime Fülln beriert3 Burdhital und Dorf Windach 
ıbt dem Riethyof (welcher infhonfftig auch mit der Jurisdiction 
D Nidergerichtbarkeit difem Guet Windach allerding incorporiert 
> einverleibt fein foll) auch Hiemit wiffentlic) in Crafft diß Brieffe. 
. . Geben in unfer Statt München den 9. Monatdtag Februar; 
98 are. 
Gezeichnet: Martmiltaıt. 


19* 


Oberbaperisches Ardriv 


für 


tterlänöilhe Seflhichte. 


 — 


Herausgegeben 


don dem 


Siftorifchen Vereine von Oberbayern. 


Siebenumdvierzigfter Band. 


el — 





Münden, 1591 —159. 


Kal. Hof und Univerfitäts- YBuchbruderei von Dr. &. Wolf & Sohn. 


Oberbaperisches Ardıiv 


für 


vaterländifche Selhichte. 


— mn 


Herausgegeben 


don dem 


Siftorifchen Vereine von Oberbayern. 


Siebenumdpierzigiter Band. 


a 





Münden, 1591 —1892. 


Kal. Hof und Univerfitäts: Wuchdruderei von Dr. E. Wolf & Sohn. 


g> 


e° 


12 Bom Tode md Begräbnik He: 


Wir entnehmen aljo diejer drit 
vorzugziweile in Betracht fonmenden 
1447,*) daß der Begräbnipstgeterlicht. 
Stlofterfirche zu NRuitenhaslah) Abt ı 
Chorherren und fonjtige Perfonen geilt 
perfönlic) angavohnt haben.**) 

Dap auch Herzog Hemrich (wah: 
feines Hofes) dabei gewvefen, tft oben 
er ja wegen diejer ITheilnahme gleich: 
dürftig erflärt wurde. 

Vebrigens war diefe Theilnahn 
eine Pflicht der einfachen Höflichkeit 
nahme. In der That läßt fich der : 
Bet 3.—7T. Mai) urfundlich in Bu 
wo er zu Pferd in wenigen Stunden 
vermochte. 

Die obenz) erwähnte Angabe, 
Raitenhaslad) in aller Stille erfolı 
unjerer dritten Urkunde demnac) als 
ausdrüdlich: daß der Gottesdienft 
der Leiche Herzogs Ludwig abgehalı- 
Lichtern, Nauchtak, Sterbegebeten ıı 
beobachtet worden jei, was die Sir, 
zu beobachten pflegt. — 

sch fomme endlich zum Grab 
‚sürjten, von welchen, jowie von 
Srab: Monumente für allein vd 
begrabenen Meitglieder des erlaucht:: 
bis zur Stunde nichts gewußt Hat. 


*) Ms Negeit abgedrudt im Band, 

**) im God. Bav. 428 won Abi 
Tacdhler’ichen lojter Mnmalenı fol. 41: 
Conventu Ludoweum dietum ad Ecelew: 

+#*), Sammlung der Triginal Mege: 

le 

N Anders verbält fih die Sacher, : 
betrifft, wenn man das im bayer. Nation 





a 7 


Herzogs Ludwig VI. 15 


maiori nostro templo sepulti 

“nihil ineisum est. 

;ber Dein Eintrage das bayerifc- 
ausgeführt. 

ifellos auf ein marmornes Dochgrab 
aber feine Aufichrift Hatte. 

1 die folorirten Abbildungen von 
welchen zur lefen: 
ient duo ista uexilla sublime. 
oben erwähnten Fuhnen, bez. zu 
lehram Ducum Bauariae uideatur 


ih dann auf Fol. 397/r und 308 


„Sepulchrum Ducum Bauariae" 
cn übereinjtinnmend mit dem, Wus 


‚vurde,*+) leicht den Earkophag von 


n, der ich chenals über der noc) 


:ıtte erhob. 


> Hochgrabes an deren vier Eden 
halten Leuchter mit Serzen in der 


bh gleichjam auf vier Wappenfchilde 


ı fi) gegen den Beichauer fchrei. 
ı Bolen, Bayern: Pfalz und 


‚md ded Verlaufs der Seiten voll: 
nucd Wittelsbahifches Ge- 
wieder aufgefunden, bez. firr Die 
3 geavonnen md erhalten. 


selbe bezeichnet gleidhiam ein Epitaph 
Lenen umd bier begrabenen jüngiten Zohn 
mend Kjobanı. Berg. ın. Wenenlogie 


a xabre 1857 ned) lebender Leute. 

"tt der dem Beichauer ubgefehrte Schild 
nd oder jenes von Zadien entbalten) 
ı Yeorg’S des Neichen, vie NJagellonin, 
ae Prinzen und Yrinzejjinmen, dam auf 
‚Keihen, eine Habsburgerin, hin. 


Einige altbayyerifche Stadtrechte. 21. 


ze Otting, Als der hernach von Worth ze Worth geschriben 
stehet. 

Des Ersten wer den anndern wundet ... .*) wunden,!) Der 
Pesser dem Richter mit einem Pfundt, Dem Clager sam vill. 

Ein Lem wider den Anndern, oder besser es mit fünff 
Pfunten.”) 

Ein Todtschlag wider den anndern,?) die Verich wunden 
Pesser nach der genanten Ratlı. ®) 

Vmb haimbsuechens dem Richter Zwelf Schilling, Dem 
Clager sam vill.®) 

Umb den Maullschlag dem Richter ein Pfunt, dem Clager - 
samb vill. ©) 

Vmb Schwert oder Messer Zuckhen dem Richter LXTII 
vond Gewün des Clagers huld.°) 

Wehr Durch Rechtes Schaiden schwert oder Messer 
zuckhet, ®) der bewär das mit seinem Ayd, damit ist er Lödig.?®) 

Vmb verpottner Worth Dem Richter ain halb Pfundt, 
der Statt sam vill, dem Clager sam vill. 19) 

Vmb den Deuf, das stehe an dem Richter vnd der burger 
genaden. !!) 

Vmb Verpottner Worth soll khein Burger nicht ver 
gwissen. '*) 

Khein Leipgöb!®) soll von Khaines Burgers Khünd noch 
Anwald nit mer werden,'*) nur als vil er oberhalb der Giertl 
hab,!°) oder er besser dem Richter XXX, der Statt XXX 
. dem Schergen I. Vnnd wer geuert hab, der gelt dem Leip- 
göben.!*) Wer dem anndern ehe der Zeit sein Khnecht oder 
Dhiern entfrembt, '?) der Pösser es dem Richter mit XXX, der 
Statt XXX. 

Welches Khünd hinder Zwölf Jarn ist, des vnzucht soll 
niemand Päössern dann Vatter vnd Muetter. '$) 

Wer den anndern vberwirfet an seinem Klhauff, der Pesser 
dem Richter XXX, der Statt XXX, Dem Schergen II vund 
Leg Jenem seinen schaden ab. !®) 


*#) Steerer Raum für „dvrchels (wunden)“ im Burghaujer Stadtredit. 
Bergl. Bd. XLV ©, 179. 


Einige altbayeriiche Stadtrechte. 5 


die Iren Verkhauff regen.*) (sic!)°)) Welche Pöckh der Burger 
ainem Yht vnbillichs mitröed, der soll dem Richter LX, der 
Statt LX, dem Schäörgen II. 

Es soll niemand khein fleisch fail haben, nur an dem 
rechten Marckhttag, oder er ist schuldig dem Richter XXX, 
der Statt XXX, dem Schergen Il. 

Es sind auch über die Fleischhackhen vier burger ge- 
sötzt, die Jren Verkhauff regiern als vmb die Pöckhen vnnd 
Ob sy gegen den burgern Ycht vnbilliches Räden oder thuen, 
Jr besser (sic!) *) stehe dem Richter LX, der Statt LX, deın 
Schergen III. 

Wer den indern TorZoll in hat, der soll den Turn vnnd 
die Tehr *!) vnnd die weeg vnnder den StädIn ®?) Pössern dauon 
vond die Zway Tierl vnnd den durchkher®®) soll man auch 
bössern dauon. 

Wer eines Purckhlechen sitzet bey nutz vnnd gwehr Jar 
vnnd mag (sic!)**), mag er das bringen, *) alls der Statt recht 
ist, des soll er geniessen. 

Wem ein Pfannt stehet vnnd es Jnnen hat mit nutz vnnd 
gwehr, was er darauf bestätten mag mit seinem Ayd, darumb 
solle es Jenner Lesen. °°) 

Welich Burger ein Schörgen nicht gehaben mag, der icht 
verpietten will, so soll in der genannten einer woll verbietten 
das auf ein recht. 8%) 

Wer denn Obern Zoll in hat, der soll den Durchkher 
vnnd das Thor vnnd den weeg dauon machen, vnntzt an den 
Griess, 6°) das ist der Statt recht. 

Wer den anndern Zu einer vnröd vordert oder bringet, °°) 
der ist schuldig dem Richter LXII, der Statt LXII, dem 
Schergen 1. 

Es soll den anndern niemand behalten, er welle dann von 
Jm Antwortten.®) Wer drey vnzucht in einem Jar thete, das 
woll vnzucht mag gehaissen, der er schuldig beleibet, dem ist 


*, leich weiter unten heißt ez vidjtig „Verkhauff regiern‘*. Bergl. Note 59. 
**) Diienbarer Schreibfehler für „tag“. 








892 Einige altbayeriiche Stadtredhte. 


55) Diefer Sag, da bei Ehegatten Gitter-Gemeinjchaft ein- 
treten joll, jobald ic) über demfelben die Dede gejchloffen Hat, 
iit bereite im älteren Stadtrechte ausdrüdlich enthalten, worüber 
anf deffen Text (oben S. 279) und auf Note 37 dazu (S. 299) 
beriviefen Wird. 


VIII. Das alte Stadtredht von Vilshofen 
vom 26. October 1345. 


Wah der noh im dortigen Stadtardhiv vorhandenen Original-Arkunde 
Kaifers Judiwig IV. (des Bauers). 


Nilsboren gehört zu jenen altbayeriichen Städten, deren 
Bejchichte noch immer nicht in der verdienten Weile beachtet und 
gewürdigt wird. EI befigt, von WM. Härtl’3 „Uuincingau ıc“ 
abgejeben *) amd rechnen wir nicht auch 3. Klämprl’s ebemal. 
Sihmwemad und Tnmzingan bicher**, nicht einmal noch jeinen 
eigenen Gefchichtichreiber und jo Diirien wir uns auch nicht wundern, 
wern Das alte Stadtreht vom 2. Tftober 1345 bi3 zur Stunde 
nicht befannt geworden 1. *** 

W. Härtl jpricht nur aany allaemein Davon, dag Kater Qud- 
wig IV, der Wauer Der Stadt viele ımd große ;Steibeiten, alö da 
md Wauth, Nuriideftion, Rtutbanı x. ira 1548: ertbeilt babe und 
beruft Fib zum Nawerte Deiven in caner Nor aut M. Ncening $ 
Tpograpdic, aber Yegtere „Renntambt TLandshuer‘ emmwübnt 7) 
elite Mertelle „Frevheiten vnnd Uriiilerien” auger Der Getreide: 


N D so... .“‘ I 3 « . “ us - ... -. - : n = _} 
“" Te Cammimgse, SNUNWREAZSEN cntlauen) Nas anrere Nüsıbal x. 
mw \ Y y “ .y N na. wr vun “. .. un > n. N ni n 
Non I in Noebanhamgen De hun None ven Niaerbanem 


SO Gr SEN - Pr | - 
6 > [3 ei 4. 
De Een ee N NE I. N Yu Non a n a 
NRHkn SUNSZESTaN 2 )MONTTST yalenaa Noyeken I je 
4 
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Sim Narr an 20 























Einige altbıveriiche Smdn abte. 111 


vn5 dessterbas gedienen müwn. ernewtt vnd bestätt, als her- 
nach geschriben stet, Des ersten tun wir In die znad etw. Umb 
den selben brief welien wir das sv nu furbas allew die recht 
vnd freyhait haben vnd der nvessen als die von Ingoistat vnd 
ander Stet vnd Merekt in vnsserm tail des Lannds zu Bayren 
vnd auch nemen wir aus die Artigkel als die her nach we- 
schriben stend. vnd der brief ist geben zu Lanndshut An 
Erichtag vor sand Andres tar nach krisstj gepurd Drewezehen 
Hündert vnd in:dem vier vod Sybentczigisten Jar ete. 

Des ersten vwmb den Artikel. Das wir dhainen Stat richter 
seczen sullen dann nach iren: Rät, den wellen wir In serzen 
in der mass. als ‚wir den von Ingolstar getan haben vnd furbas 
tün sullen.?) Also das wir maynen. das wir zu ainem richter 
seczen mügen wen wir wellen nach vnsserm vnd der Stat wu 
maynen nücz. Wär dann das er das gericht nicht gelich noch 
rechtlich Hanndelt ‘vnd Hielt dem armen als dem reichhen 
nach des Püchs sax,. wo vns oder vnserem gewalt 9) das zu 
wissen getan würd, den wolten wir verkeren mit einem an- 
deren der vns dann bequemlich zu dem gericht gedäwcht sein, 
vod das sullen wir tün als offt des nöt beschicht. so sich ain 
richtär nicht rechtlich hielt. 

Dann vmb den Artigkel: wer einen wündt, hat der der 
den schaden tüt, Haws vnd Höf in der Stät, man sol In nicht 
vähen etc. Den selben Artigkel bestätten wir doch also: 
Schlüg oder wündt aber Ir ainer einen erbern Gäst oder vnser 
Hofgesind odeı amptman, den sol vnd mag vnsser richter vahen 
vnd bessern nach des Püchs sag etc. !!) 

Item vmb den Artigkel, wie der Richter die Püss nemen 
sol, Ist vnsser maynung, das er all püssnem nach des Püchs 
sag etc. !?) | 

‘ Dann als ander vnser Stet vod Mergkt gefreit sind, das 
die awslewt die nicht bey In in der Stat vnd in den nechsten 
gerichten vmb sy gesessen sein, dhain gewandt verschneiden 
noch Eysen vail haben noch an wag vnd an ınäss nichts ver- 
kawffen 1?) noch hin geben süllen, vnd derselb artigkel in irom 
vorgenenten Stifftbrief nicht begriffen ist, 't) Den selben Artigkel 


Eimhre altbunerikhe Studrrechte. 123 


ie zenant send. lie wür Jetza haben, oder fürbas zewinnen. 
ernstlchen. bej vnnsern hülden vond genaden, das Ir vnser 
verzenante Stat Zu Weilbaim, den Rath vod die Bürger we- 
mainekhlich «daselben bej Iren varzenenten Rechten, treyhaiten. 
vn zewunhaiten, von vonsern wegen behaltet, vnd beschirmet, 
vn aüch nit gestattet «das in Jemant Jdarein falle, noch sj 
daran Irr vier bekhrenckhe,. in khain weis. Mit vrkhund 
des brieffs, den wür in darvber weben,. mit vnnsern Inasiweln 
versizelt. Geben Zu München anı Pfintztaxr ver dem Palnı- 
tar, Anno domin; M.WCCC. "vr vetuagesimo serunto. 


Notiz. 


Ta in zolge eines bedauerlichen Wikverttändniites Die Bogen 6 und 7 
dieies KHeites ‚von Seite SI bis 112), welches den zweiten Theil „Ainiarer 
altbaneriiher Stadtrechte von Reichardivratb Dr. Chr. Duarcutle dar 
bietet, vom Zerfaiter telbit gar nicht geleren, bez. korrigiert wurden, jo wird bier 
eme Zujammenitellung der itebengebliebenen Trudjebler beinefilgt, welche man, 
wie naciolgt, zu berichtigen bittet: 

Rote 49 5. 81 Zeile 5 von oben ift zu Arjen statt icio. 


„52. „ » 15 von unten ilt zu lejen Statt nichez: nichvz. 
„5, 32 „ 2 von oben iit zu lejen statt deinfelben: denjelben. 
„8 „ 5 von oben ft zu Tejen statt judivati: Judieate. 
» 5 „ 14 von unten it zu lejen ftatt verbiat: verbiut. 
„ 6 „ 7 von oben ijt ver: Richter diefeg Wort nochmal ein 


zufügen. 
» 8% „ 11 von oben ift zu Iefen statt verbotenerv: verbotenew. 
„ 86 „ 16 von unten ft zu lejen statt ce: co. 
„» 88 „ 10 von unten fehlt vor nd: v, 
„» 8 „2 von ıumten ift zu lefen jtatt zehent: zehant. 
„89% „ 15 von oben fjt zu lejen ftatt on: an. 
„» 89°, .% von oben iit zu Tejen Statt Urlaub: Vrlauh. 
." nn „ I von oben ift inan zu trennen in an. 
„ Ww 10 von oben ift zu Tejen ftatt eller: ellev. 
„a Ipte 8 Ichte Zeile ijt zu Iefen Statt Chompt: Chympt. 
„ 93 Note 18 jtatt Messer: Mosser. 
„ 94 Note 28 jtatt ähnliche: ähnliche. 
„ am Schluß von Note 33 ift zu ergänzen: O. (p. 249). 
„ 96 Zeile 1 von oben ijt zu lefen }tatt on: an. 
„96 Note 49 ftatt noh: nah. 
„ 97 Note 53 muß es heihen ftatt der Biliger: vom Bürger. 


124 


Gi 


98 


98 

98 

IR 

99 
100 
100 
101 
101 
102 
102 
102 
103 
103 
103 
103 
104 
105 
105 
106 
106 
106 
107 
107 
107 
107 
108 
108 
1009 


im 
111 
111 


Einige altbayeriihe Stadtrechte. 


ift vor dem Beginn der ziveiten Zeile von Note 65 eine Klammer zu 
jegen umd in der vorlepten Zeile diefer Note nad) p. 319 bez. 91 dieje 
Klammer wieder zu fchließen. 

Zeile 2 in Note 65 ijt zu feßen ftatt scetzen: swetzen. 

Note 66 vorleßte Zeile fol es Statt „andern” Heißen: andere. 

Note 67 erfte Zeile jtatt noh: nah. 

mu im Titel jtätt 1347 gefeßt werden: 1374. 

Zeile 12 von oben foll für „andren“ ftehen: andern. 

Zeile 14 von oben für mögen: mügen. 

Zeile 9 von unten (die Noten abgerechnet) für anlaugeud: anlangend. 
Vote ++ mu e3 „Zolium“ jtatt Zoluın heiken. 

Zeile 10 von oben jtatt daoz: daez. 

Zeile 6 von unten jtatt gescezent: gesorzent. 

borlebte Zeile der Note * Statt Th.: Ph. 

Zeile 8 von oben: in etc. 

Zeile 18 von unten: el. jtatt Frl. 

Zeile 14 von unten ftatt stot: stat. 

Seile 10 von unten: WWejtenrieder's. 

Zeile 17 von oben jtatt wereken: wercken. 

Zeile 5 von oben joll jtehen jtatt gar: ganz. 

Zeile 5 von unten jtatt nachster: naechster. 

Zeile 6 von oben ftatt deu: den. 

Zeile 3 von unten jtatt vo: von. 

legte Seile (Note *) ftatt T: ®. 

Zeile T von oben statt nenerung: neuerung. 

in der eriten Zeile von Note * mu es heiken jtatt 340 **: 09 #%*, 
in der Schlufgeile der gleichen Note jtatt welchen: welcher. 

in Note 7 ftatt xE: x. 

sub 7 jtatt NWafferburg: Waiierburg. 

Note *7 find von der Jabl die 2 legten ‘Jiitern zu itreichen. 

Note * Zeile 3 nk eo beiken jtatt unser: unsser, dann Zeile 5 jtatt 
vnserm: vosserm, Selle 6 Statt \nsern: vnssern. Zeile 3 Itatt gegen- 
wartigen: gayrenwurtiren, Zeile 10 jtatt panden: punden und Zeile 11 
matt Vnser: Vnsser. 

zeile 17 von oben Vod itatt: Und. 

‚Seile 2 von oben \mb fratt: Umb. 

elle IS von umten üjt pusshemen zu trennen. 


1.365 Weber den einftigen Bärenjtand und über Bärenjagden im Jjanvinfel 


Zum Schluffe noch einige Worte, die fich auf das gegen- 
wärtige Zahrhundert bezichen. Zu Anfang desfelben, 1807, wurde 
ber legte Bär im Rfanvinfel, anı VBermangfopf, nahe der Beindl- 
alpe erlegt; im fpäterer Zeit ift noch wiederholt ein einzelner in 
Sicht gelommen, jo im Jahre 1817 in den Waldungen von 
Meigersbenern, 1834 auf der Alpenflur ded Ronthales in Hinter: 
vi, 1864 am Wetterjtein. Geither wurde nie wieder von dem 
Erjiheinen folchen Naubgethieres im Gebirgäbereiche der Ijar 
ehrt. 














166 Geichichte der Hofmart Windad). 


der Greif, mein Oheim und auch lrfell fein Hausfraw zue ihr 
baider Leib und Lebtag auff der Schlehtivied und dem Werd 
habent, follen fie dabey bleiben und wenn fie dann beide tod ab 
und verichaiden feindt, fo ift danıı darnac) meinen Pettern dei 
Smydern und ihren Crben die vorgenannt Schlechtiwies und 
Werd des vorgenannt Leibgedingd wegen fürbai ledig und frey . . 

Mit Urfhundt dis Brieffs, den ich obgenanıt Qucey Die 
Sunderdorfferin in gib mit Gunrad de3 Taufflircher zue Der 
Zeitten Richter zu München und mit Swigger de8 Mufhelrieder 
und darzue mit Hannjen des PBelhaimer Infiglen verfiglet . . . 

Dep feindt Zeugen Hann Pelhaimer, Swigger Viufhelrieder 
und CH. Taufffircher, Nichter zu München. 

Das ift gefchehen des Sonntage vor Sannt WMidheldtag 
anno D®i millesimo trecentesimo octuagesimo quarto. (25. Sep» 
tember 1384.) 

Diefer Urkunde zufolge war im 14. Jahrhundert Eberhart 
von Rehling Befiger der Burg Windach, jowie der Mühle und 
dreier Höfe dajelbit. Defjen Tochter Lucia Sunderdorfferin blieb 
in diefem Belize bi3 zum Jahre 1384, in weldhem Jahre fie Win- 
dach an die beiden Brüder Heinrich und Stephan die Schiniecher 
verfaufte. Die an oben genannter Stelle angeführte Vermuthung, 
daß die Schmiecher bereit3 im ahre 1368 im Befige von Windach 
gewefen, ımd das in R. B. IX, 208 angeführte „Lindah” Win- 
dach heißen fönnte, ijt demzufolge unrichtig. 


- a mn Un 


— fs EEEEEEEBEEEEREEEEBEBEBNBREEESEERGE emSBrE. 


| Anna Mlaria 
vernählt mit 
{ Caspar Barth v. Pafenb. Harmading. 
a Cherefia 
‚it vermählt mit 
nboldt. Mare Anton Welfer. 


Wilßlaria Katharina 


“+ vor 1690 


Maria Eathat 
Stanz Eh Maria Therehia 
+ 1668 als + 1661. 

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vermählt F 17. (r 1797). 
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Cache abgethan und beigelegt, „we nicht, fell er nad Ada Meios 
Jares heraus dem Gichlog treten von den Wut dr Want 
3 Schritt”. Zugleich jcheint auch fein Widerjarder daran berlin 
dDigt und dazu vorgeladen worden zu je, Denm mn Nallte div 
Entjcheidung des Ztreithandeld direft in die Wejcbutluhlet, We- 
wandtheit und eigene Sraft der Ztreitenden aelogt Werden ale 
echt germanijches Verfahren! — denn „erwischt ihn fein zrernde, Dei: 
entgelt er, wo nicht, und kommt er Wieder in das Ofchloh, aller 
aber (wiederum) ein Jar zreiheit haben, mag er dann gar Dabon 
fommen, ijt ihm auch unabgeichlagen‘. 


Bweifellos wurde Diefe Streitangelegenheit „an offener Srhrun 


fen”, d. h. bei cinem allgemeinen Serichtstag zum Mustran 
XLVIL In 














254 Anhang. 


D. ‚Joannes Rott. 

I). Paulus Preu. 

D. Woltfgangus Zeiner. 

F. ITeonardus, Novitius. 

F. Erasmus Hirschberger, obiit ut Diaconus. 

F. Augustinus Pamhacker. 

D. Paulus Tielchtl. 

D. Tweonardus Moeringer, Eichstettensis. 

D. (Gteorgius Ratmayr. 

D. Wolfgangus Praunstein. 

p. 7: DD. Georgius II. cogn. Rotschmid anno 1506. a Prae- 
decessore suo Georgio I. assumptus in (’oadjutorem anno dein 1509, 
resignante eodem, tanquam Praepositus confirmatus est die 22 Junii. 
domum parochialem in Neukirchen anno 1512. pernitus ex 
ligno aedificavit, nullius hucusque, aut exiguae reparationis indigam. 
circa 1450 -—-- 4. April 1532. *) 

DD. Jacobus II. cogn. Kuipfinger qua Praepositus successit 
Georgio IT. a. 1532. die 1. Maii. 

D. .Joannes Speidl. 

D. Wolfgangus Sizinger. 

D. Aurustinus Schmuck. 

D. ‚Joannes Sailer. 

D. Petrus Aichler. 

D. Benedictus Pruggmiller de Mühlthall prope Weyaram. 

DD. Georgius III. cogn. Schmidhamer anno 1543. mense 
‚Julio Praepositurae nostrae regimen in se suscepit, et anno 1549. 
resienavit. 

N. Tieonardus Kemmeter. 

Christophorus Gürtler. 

DD. Oswaldus Graf ex Vicario Nenkirchensi a. 1561. fit 
Administrator Canoniae, et a. 1565. ab hoc munere iterum di- 
mittitnr. 

D. Gabriel Thoma. 

DN. Leonhardus IT. cog. Hoermann de Harthausen prope 
Ayblinram prof. Weyarensis anno 154». onns Administrationis in 
se suscipere debnit. 1509 -- 9. Apr. 1589, 

D. Rupertus Storch. 

p. S: DD. Toannes T. com. Rieder prof. Weyarensis, ut Ad- 
ministrater Caneniae praefieitur ao. 1944. 


= Non den bei dem Namen angelitten Aadlen bedeutet die erjtere die 
seit Ier Webunt, Me leptere Die des Todes, 


Anhang. 955 


D. Tieonardus Hagn. 

D. Joannes Hopfaner. 

D. Georgins Lechner. 

D. Erhardus Funkler 1529 — 1599. 

D. Georgius Finner, de Tegernsee Bojus. 

D. Casparus Pisl. 

D, ‚Joannes (rrueber. 

D. Toannes Ziegler. 

D. Joannes Schmauzbhofer. 

D. Hieronymus Rechtaller, obiit in Pinzgau. 

D. Balthasarus Erlacher. 

DD. .‚Joannes II. cogn. Egkard Presbyter saecularis, et Pa- 
rochus in Aybling constitutus est Administrator in Weyarn a. 1565. 
mense Spt. et postea conflrmatus tanquam verus Praepositus: sed 
a. 1569 die 22. April. iterum depositus, Parochian in Högling 
obtinuit, ubi verosimillime vivere desiit. 

D. Joannes Kotthufer. 

DD. .Toannes III. cognom. Vischer prof. in Bernried. et antea 
Viearius in Tuzing, unde a. 1569. die 23. Aprilis Weyaramı 


venit, et administrationem Canoniae in se suscepit, factus dein, 
anno scilicet 1571. Praepositus in Rhor. 


DD. Bernardus Vischer similiter prof. in Bernried, in ad- 
ministratione Canoniae Weyarensis ‚Joanni III. successit confratri suo. 


p. 9: D. Joannes [,oy, natus in Tegernsee. circa a. 1553 — 
9. Dec. 1631. 


D. Bartholomaeus Dietmayr Diessensis Bojus sepultus jacet 
(iriesae in Monasterio Canonicorum Regularium prope Bulsanum, 
1553 — T. Nov. 1593. 


D. (eorgius Hagn, post mortem R. D. Joannis Pugger Pa- 
rochi in ÖOsterwarngau constitutus est ibidem primus Vicarius 
Weyarensis ao. 1596. Obiit in Schliersee; cadaver autem de- 
funceti in Canonia nostra sepultum est. 


DD. Gasparus cognom. Holnstainer natus in Weyer prope 
Valley, post mortem l,eonardi II. Administratoris constitutus Prae- 
positus Weyarensis. Parochiam Osterwarngau a. 1596. ob- 
tinuit. Resignavit ao. 1607. ac in Tyroli mortem oppetiit. 
1555 — 6. Dec. 1610. 


D. Augustinus Hueber. circa a. 1564 — circa a. 1646. 
D. Henricus Lang. circa a. 1565 -— 24. Apr. 1618. 


D. Balthasarus Holzmayr de Gotzing prope Weyaram Bojus. 
eirca a. 1568 — 10. Febr. 1691. 


Anhang. 257 


F. Samuel Scherer, Conversus. circa 1556 — 26. Aug. 1654. 

D. Sebastianns Stadler Pollinganus Bojus, qua C'voperator in 
Neukirchen peste obiit, et sepultus est in Prugg. eirca 16507 — 1634. 

F. Bernardus Schmaz, Conversus Frisingensis. 

D. Joannes Saxo, Dinkelspilensis Suevus. 1613 — 24. Junii. 
1612. 

F. Wilhelmus Böck, Novitius. 1613 — 12. Jan. 1633. 

D. Jvannes Lux, Monacensis Bojus. 

DD. Patritius Urspringer de Haydhausen prope Monachiun, 
antea Beneficiatus in Holzkirchen, anno dein 1634. Can. Ordinem 
Weyarae professus, variisque officiis laudabiliter functus, tandem 
ad Praeposituram Rhorensem postulatus, a. 1646. die 19. Martii 
ibidem inauguratus est. Obiit Landishuti; canonia vero Rhorensi 
cadaver defuncti sui JPraepositi sepultura honoravit. 1605 — 
a. Febr. 1647. | 

DD. Bernardus Glas natus in Bernried. Primus Vicarius 
tactus est in Högling anno 1651. die 8. Octobris. Ex Decano 
dein anno 1660 die 28. ‚Jan. confirmatus est ut Praesul Weya- 
rensis. A%o. 1664. Confraternitaten S. Josephi in Weihenlinden 
introduxit, ac Pontificio diplomate stabilivit. Foechinganam ec- 
clesiam ferme collapsam e fandamentis erexit. 15. .Junii. 1606 —- 
23. Maii. 1611. 

p. 12: D. Christophorus Schmaz, Frisingensis. 1608 — 
17. Julii. 1662. 

D. Stephanus Weinberger de Pfeffenhausen. 1615 — 29 Sept. 
1651. 

F. Wilhelmus Reindl, conversus, patria Monacensis. 

D. Michael Daschenschmid Frisingensis. Primus is erat Vi- 
carius in Ottendichl, expasitus ab anuo 1644. usyue ad annum 
1675. inclusive. 24. Febr. 1611 — 20. Maii. 16717. 

D. Dionysius Wirstl 1611 — 27. Martii. 1648. 

D. Marcus Hatner. 1610 — 13. Febr. 1675. 

D. Blasius Lorer. 1619 — 21. Nov. 1645. 

D. Franeiscus Jacob, Rosenheimensis Bojus. 1623 — 1. Apr. 
1684. 

D. Alexander Sätterle, Maurkirchensis Bojus. Priusqnam 
religionem nostraın prufessus, per septem annos Jesuita fuit. 1614 — 
4. Nov. 1663. 

D. Simon Perger, de Aschau. 1626 —- 2. Junii. 1688. 

F. Martinus Schnidter, conversus. 1615 — 15. Julii. 1695. 

D. Augustinus Imslender Memacensis Bojus, dietus antea 
Aloysius professus est illo tempore, quo nomina baptismalia Re- 
ligiosorum Weyareusium mutari coeperunt. 1620 — 15. Jan. 1678. 

XLVL. 17 


260 Anhang. 


p. 16: F. Felix Greiderer, Miesbacensis Bojus, Conversus. 
30. Sept. 1663 — 19. Dec. 1732. 

D Gelasius de Giggenbach, Monacensis Bojus. 1668 — 
25. Mart. 1737. | 

D. Josephus Meichl, Fridburgensis Bojus. 26. Dec. 1666 — 
3. Mart. 1712. 

D. Bernardus Abele, Weyarensis Bojus. 28. Jan. 1669 — 
26. Oct. 1712. 

F. Petrus Stradlhueber, de Reichersdorfi' prope Weyaranı, 
Conversus. 10. Aug. 1662 — 15. Julii. 1705. 

D. Augustinus Loder, Dachaviensis Bojus, ultra 3° annos 
Cellae, culinaeque praefectus. 8. May. 1662 — 29. Nov. 1728. 

F. Remigius Daigler, Monacensis Bojus, Novitius dimissus 
est a. 1691. die 10, Maii. 

D. Firminus Sanieur, Augustanus Suevus. 1664 — 27. Maii. 
1725. 

D. Petrus Kraus, Monacensis Bojus. 25. Nov. 1668 — 
17. Sept. 1732. | 

D. Remigius Perger, Ratisbonensis. 1668 — 16. Maii. 1742. 

D. Cerbonius Prix, de Braunau Bojus. 15. Jul. 1672 — 
30. Mart. 1742. 


D. Franeiscus Maller, de Landshut Boius primus ex Vicariis 
Antecessoribus suis constitutus, et vocatus est Superior in Weihen- 
linden. 4. Jan. 1673 — 2 Oct. 1751. 


p. 17: D. Melanus Seerieder, Monacensis-Bojus. 1677 — 
22. Jun. 1728. 

F. Ildephonsus Prändl, Frisingensis, Novitius discessit, et 
militiae nomen dedit. 


F. Aquilinus Wagner, Erdinganus Bojus, Novitius discessit 
ad Ordinem S. Benedicti in Tegernsee ubi profess. fecit 1700. 
17. Oct. nomen adeptus Gotthardi. 


D. Gilbertus Lechner, Pfäflinganus Bojus. 1674 — 5. Apr. 1730. 

F. Guarinus Zangl, de Tuntenhausen Bojus, Novitius discessit. 

D. Eusebius Lang, Monacensis Bojus. 1673 — 21. Junii. 1728. 

D. Floridus Sturm, de Cronwinkel Bojus, ultra 40. annos 
Vicarius in Neukirchen fuit. 1677 — 22. Jan. 1754. 

F. Theotonius Dubellier, de Braunau Bojus, Novitius dis- 
cessit 21. Martii. 1698. 


D. Praesidius Cronseder Dorffensis Bojus. 7. Jun. 1681 — 
27. Jun. 1755. 


F. Ignatius Miller, Novitius dimissus est 24. Sept. 1699. 


Anhang. 261 


Religiosi Weyarenses 


ab anno 1700 usque ad annum 


D. Antonius Dauwe seu Dave, Schardinganus Bojus. 21. Nov. 
1680 — 9. Dee. 1737. 

p. 18: D. Sigebothus Oeggl, Miesbacensis Bojus. 12. Jan. 
1683 — 21. Oct. 1738. 

D. Dominicus Baur, Ginsburgensis Suevus, primus fuit ex- 
positus ad Thavmaturgam Matrem dolorosam in Foeching av. 17598. 
1681 — 7. Aug. 1739. . 

D. Anianus Daller, Rosenhaimensis Bojus.. 1683 — 29. Oct. 
1726. 

D. Paulus Därchinger, Monacensis Bojus. 1681 — 7. Mart. 
1727. 

D. Marcus Schwarzmann, Monacensis Bojus. 28. Jan. 1684 — 
8. Dec. 1754. 

DD. Patritins Zwick, Miesbachensis Bojus Anno 1728. Ca- 
noniae primum Angiensis Administrationeın in se suscepit, dein 
a. 1731. die 16 Julii Canoniae nostrae regimini Praepositus ad- 
motus, ac denique statuum Bavariae deputatus est electus.  Ec- 
clesiae nostrae Colleg. 1733. Saeculum sextum, in Foeching autem 
ad celeberrimani Matris dolorosae imaginem av. 1746. Saeculum 
primum celebrari fecit. Villam nostram in Oberndorff ventorum 
vi paene collapsam e fundamentis erexit. 18. Jul. 1692 — 12. Mart. 
1753. 

F. Martinus Moser, Gmundensis Bojus, Conversus, 1669 — 
17. Jul. 1740. 

D. Ignatius Pernat, Monacensis Bojus. 1695 — 13. Jun. 1750. 

F. Simon Held, Dorffensis Bojus. Novitius dimissus. 

F. Wilbelmus Holzmiller, Germerschwangensis Boj. Conversus. 
11. Nov. 1685 — 7. Jul. 1749. 

p. 19: D. Laetus Egger, Bruxellensis Belga. 23. Nov. 1695 — 
16. Apr. 1758. 

D. Herculanus Haindl, Eberspergensis Bojus. 19. Dee 1694 — 
23. Maii. 1742. 

D. Gaudentius Praitenacher, Holzkirchensis Bojus. 13. Nov. 
1695 — 7. Jan. 1744. 

D- Aquilinas Gschwendtner, Schlierseensis Bojus, 1. Dee. 
1696 — 5. Apr. 1756. 

D. Marceilinus Winkler, Monacensis Bojus. 8. Jul. 1695. — 
16. Maii. 1767. 

I. Raymundus Pronberger, Wolfertshusanus Bojus, ultra 33 
annos Cooperator excurrens in Unterdarching, anno 1751. erexit 


Anhang. 263 


p. 21: D. Georgius Springer, de Loiderding Parochiae Irsen- 
bergensis Bojus. 18. Jul. 1711 — 15. Apr. 1709. 

D. Gelasins Rieger, Routtenbuchensis Bojus. 1713 — 8. Apr. 
1746. 

D. Franciscus Xaverius Freisinger, Monacensis Bojus. 
6. Dec. 1717 — 24. Nov. 1778. 

D. Gilbertus Perghofer, Weilhaimensis Bojus. 4. Apr. 1720 — 
29. Maii. 1179. 

D. Antonius Werther, Hohenfeldinganns Bojus. 25. Nov. 
1720 — 16. Jan. 1759. 

D. Dominiens Gundlfinger, Monacensis Bojus. 6. Jul. 17253 — 
6. Oct. 1775. 

D. Ambrosius Perger, Monacensis Bojus. 17. Sept. 1721 -- 
8 Jul. 1782. 

D. Remigius Führmann, Murnaviensis Bojus. 17. Febr. 1717 — 
A. Mart. 1751. 

DD. Rupertus h. n. II. cogn. Sigl, Holzkirchensis Boj. ex 
Decano ÜCanoniae nostrae Praepositus factus et confirmatus est 
a. 1765. die 18 Junii. 

D. Sebastianus Greinwald, Oderdinganus Bojus. 20. Jul. 1726 
— 23. Jan. 1718. 

D. Herculanus Freisinger, Monacensis Bojus. 21. Dec. 1725 — 
2. Febr. 1767. 

D. Joannes Schlutt, Schlierseensis Bojus. 27, Sept 1726 — 
5. Febr. 1787. | 

D. Carolus de Reindl, Monacensis Bojus. 3. Dee. 1730 — 
18. Jan. 1769. 

D. Alipius Stürzer, Monacensis Bojus. 

p. 22: F. Ildephonsus Ertl, Dachaviensis Bojus, mortuus est 
ut. Subdiaconus. 3 Apr. 1730 — 30. Nov. 1754. 

D. Gaudentins Oeser, Brunoviensis Bojus, Armarium nostrum 
philosophiecum snis precibus, et. impensis constructum ordinavit. 
4. Apr. 1729 — 2. Febr. 1775. 

F. Felix Oeser, Brunoviensis Bojus. Conversus, primus apud 
nos pharmacopola fait. 10. Febr. 1727 — 18. Oct. 1778. 

D. Valerius Sailer, de Mittenwald. 26. Oct. 1732 — 25. Oct. 
1788. 

D. Augustinus Sedlınayr, Holzkirchensis Bojus. 29. Oct. 175 
— 15. Apr. 1770. 

D. Remigius Köpflsperger, Berchtesgadensis. 


D. Franeiscns Kazmayr, Monacensis Bojus. 30. May. 1736 — 
22. Jul. 1788. 


264 Anhang. 


D. Floridus Zächerl, Frisingensis. 25. Mart. 1738 — 7. Maii. 
1787. 


F. Sigebothus Spiz, Miesbacensis Bojus. Conversus. 27. Jul. 
1725 — 28. Jan. 1781. 

D. Valentinus Hänsch, de Plankenhof prope Weyaram, Bojus. 

D. Gelasius Schaur. Pollinganus Bojus. 

D. Praesidius Piechl, ex Mühlthall prope Weyaram, Bojus. 
1. Apr. 1728 — 16. Jan. 1780. 

p. 23: D. Aquilinus Disl, Tuzinganus bojus. 28. Febr. 1734 — 
3. Jan. 1781. 

F. Wilhelmus Mathias, Wirshaimensis Allsata Uonversus, 
Chirurgus. 

F. Florianus Mösner, de Achenthall ex Tyroli Braxator. 
13. Jul. 1728 — 17. Jun. 1781. 

D. Antonius Acher, de Buchberg prope Gmund bnjus. 

D. Corbinianus Peer, de Fagn bojus. 


D. Ildephonsus Wörl, Beyrbergensis bojus. 7. Apr. 1741 — 
3. Febr. 1789. 


D. Albertus Kirchmayr, de Farchant Frisingensis. 


D. Prosper Hailler, Oberdärchinganus bojus. 17. Dec. 1742 — 
14. Dec. 1792. 


D. Frigdianus Mayr, Hörgertshusanus bojus. 


D. Bernardus Haltenberger, Schongaviensis bojus. 6. Dec. 1748 
— 19. Aug. 1780. . 


D. Aloysius Rieger, Monacensis bojus. 

F. Laurentius Dallier, Monacensis bojus, Novitius anno 1766. 
mense Januario dimissus ob defectum oculi. 

F. Andreas Sutor, de Au Praefecturae Mosburgensis bojus 
Novitius dimissus a. 1768. mense Martio. | 

D. Laurentius Justinianus Ott, Diethfurthensis bojus. 

p: 24: D. Norbertus Hardt, Otterfinganus bojus. 

D. Possidonius Höflmayr, Diessensis bojus. 

D. Benno Seidl, Hainsbacensis bojus. 

D. Herculanus Eyba, Misbacensis bojus, jam in Saeculo 
factus Sacerdos. 21. Nov. 1743 --. 19. Apr. 1772. 


D. Augustinus ex L. B. de Egker, JLevdinensis ao. 1785. 
die 9. April obtenta dispensatione discessit ad Parochiam Stauffers- 
buchensem , postea promotus ad Neoforensem in Palatinatu super. 


D. Paulus Grandauer, Geisenhusanus bojus. 
1). Rayınund. Fischer, Miesbacensis bojus. 


Anhang. 265 


D. Gregorius Springer, de Juoiderding Parochiae Irsenber- 
gensis bojus. 


D. Rupertus Seidl, de Suferloch Parochiae Hartpenninganae 
bojus. 

D. Theotonius Mittendurfer, Monacensis bojus. 

D. Petrus Pritzi, de Stacheting Parochiae Hoeglinganae 
bojus. 

F. Castulus Bruackbräu Inderstorfensis bojus, Novitius dimissus 
est anno 1778. mense Apr. 

p. 23: F. Joannes Baptista Streidl, Monacensis bojus, Novitius 
dimissus est a. lı,,. mense Nov. 

D. Ollegarius Mitterer, (seisenhusanus bojus. 

D. Beregisus Doetsch, (rlonnensis bojus. 


F. Michael Grueber, Kellhaimensis bujus, Novitius discessit 
mense Septbr. anno 1719, et paulo post factus est Benedietinus 
in Weltenburg. ubi ao 1780. mense Novembr. S. Professionem 
deposuit Bennonis nomine vocatus. 


D. Josephus Gichtl, de Stumpfenbach prope Altomünster 
bojus. 

D. Gaudentius Heilmayr, de Woveckerling prope Dorfien, bojus. 

F. Joannes Nepomucenus Häring, Monacensis bojus, Phar- 
macopola, in Novitiatu dimissus est a. 1780. 


D. Eusebius Weinmayr, Ayblinganus bojus. 30. Mart. 1762 —- 
13. Jul. 1788. 


D. Herculanus Siessmayr, Monacensis bojus. 
D. Mansuetus Kriechbamer, Miesbaceusis bojus. 


F. Sebastianus Höss, de Egern prope Tegernsee bojus, Gon- 
versus, Pharmacopola. 9. Febr. 1744 — 18. Dec. 11785. 


F. France. Xaverius Fliegauf, Taandsbergensis bojus, Con- 
versus. 

p. 26: D. Dominicns Schmoz, Föchinganus bojus. 

D. Ubaldus Bachauer, Monacensis bojus. 

D. (uarinus Zistlsperger, de Grueb prope Küzting, bojus. 

D. Ignatins Iunker, Kellbaimensis bojas, jam in Saeculo 
Sacerdos factus. 

D. Petrus Forerius Insinger, Deimhusianus prope Hohenwart 
bojus,. 

D. Israel Oberhauser, Rosenhaimensis bojus. 

D. Bernardus Mayr, Neostadiensis bojus. 

D. Augustinus Hamerl, de Bichl prope Benedietbeurn boj. 


De ne 7 se 


266 Anhang. 


F. Joannes Nepomucenus Selmayr. Monacensis bojus. Phar- 
macopela. Novitius discessit a. 1,87. 9. Nor. 

D. Conradus Grueber, de Tinterendthierseensis Tyrolensis. 

D. Gerhohus Funk. Oberaudorfensis bojus. 

D. Hartmannus Enk. de Brannenberg bojus. 

p. 2°: D. Hdephonsus Hacklinger, de Hinteroed Paroch. Irsen- 
bergensis bojus. 

F. Sebastianas Appel, Nevbargensis palarinus. Pharmacop-»la. 
aspirans ad Sacerdotium. 

F. Joannes Schwaiger, de Albachine prope Haag bwjus, 
Sebdiacenus 

F. Gilbertus Staudinger. de Baumgarten Parwchiae (smun- 
densis bvjus, Subdiamnus. 

F. Floridus Hettner. de Tragenhofen snevus, Sabdiaconus. 

F. Laurentius Kirchberger. Wevarensis bsjus. Novitius. ob 
linguse defecrum dimisses 15. Martii ao. 1.95. 


















































Tafel zum Oberb, Arch. Band XLVI.S.15 ff‘ 


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