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Orchideen.
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stein s
Orehideenbueh.
Beschreibung,
Abbildung und Kultupanwelsung
der empfehlenswertesten Arten.
Mit 184 in den Text gedruckten Abbildungen.
BERLIN.
Verlag von Paul Parey.
Ttttafikiadluf fBrLuivtrtMkBft. Cartcika« nti fantvewa.
SWn 10 Hedemanastrasse.
1892.
Library of thc Orchid Herbarium ^.^.^.^^^ .^ GoOqIc
of Oalces Arnes O
BnitAfilnnl BffnaAnm nf TfartrarA TTn4vA«'a44>w
GlvCJMD
r) 7 ^ HAPVAPD UNIVERSITY
OftKES AMES ORCHID UBRARf
Druck von Fischer & Wittig in Leipzig.
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VORWORT.
Die Orchideenkultur hat in Deutschland während des letzten Jahrzehnts
ausserordentlich an Ausdehnung gewonnen, und in den weitesten Kreisen
anerkennt man jetzt das Bedürfnis, Orchideen nicht mehr als einzelne
Prunkblumen, sondern auch in grossen Mengen in den Handelsgärtnereien
zu ziehen. Für Orchideenliebhaber und Kultivateure macht sich daher
auch von Jahr zu Jahr mehr der Mangel eines guten Handbuches fühlbar,
welches eine korrekte Schilderung der Arten und Varietäten mit einer
Kulturanweisung verbindet und die empfehlenswertesten Formen in guten
Abbildungen bringt. Geradezu erstaunlich ist es, dass der letzte deutsche
Führer durch das Reich der Orchideen vor dreissig Jahren geschrieben
wurde und dass seitdem immer nur Bearbeitungen einzelner Gruppen er-
schienen. Deswegen glaubt der Verfasser mit der vorliegenden Gesamt-
Zusammenstellung Gärtnern und Liebhabern in gleicher Weisse zu dienen,
da in ihr alle kulturwerten Arten berücksichtigt sind.
Vom Standpunkte des Praktikers ausgehend, ist der Verfasser bei
der Anordnung des Materials den praktischen Engländern gefolgt, und
hat, von jeder botanischen Anordnung absehend, für die Besprechung
der Arten lediglich alphabetische Reihenfolge inne gehalten. Obgleich
auf wissenschaftlicher Grundlage beruhend, macht das Orchideenbuch
überhaupt nicht den Anspruch eines streng wissenschaftlichen Werkes,
weil es lediglich dem Praktiker dienen will ; deshalb wurde auch Abstand
genommen von der Aufzählung längst vergessener Synonyme, und nur die
heutzutage noch gebräuchlichen Gleichnamen sind angegeben. Aus dem-
selben Grunde ist auch eine Aufzählung von Litteraturnotizen unterblieben.
Unsere Freiland - Orchideen sind vollzählig aufgenommen, weil die auch
gärtnerisch vielfach lohnende Kultur von Freiland-Orchideen in deutschen
Gärten noch lange nicht verbreitet genug ist. Die importierten Arten
der letzten Jahre und die in diesem Zeitraum bekannt gewordenen Garten-
kreuzungen sind soweit berücksichtigt, als es sich um wirklich kultur-
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VI Vorwort.
werte Formen handelt. Der Verfasser hat seit 25 Jahren, als er zuerst
die kostbare Reichenheim'sche Sammlung in Berlin sah, sich mit Orchideen-
kunde und Kultur beschäftigt, und seitdem in Tirol und Schlesien reichlich
Gelegenheit gehabt zu Studium und Beobachtung.
Gelingt es dem Verfasser, den Dank seiner Leser zu gewinnen, so
gebührt davon ein reicher Teil allen den zahlreichen Fachmännern, welche
ihm mit Rat und That an vorliegendem Buche mitwirkend zur Seite
gestanden haben.
Der schönste Lohn für den Verfasser würde es aber sein, wenn er
durch sein Orchideenbuch dazu beitrüge, die Liebe zu dieser herrlichen
Pflanzenfamilie in immer weitere Kreise zu tragen.
Breslau, im Sommer 1892.
B. Stein.
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INHALT.
Seite
Vorwort.
Einleitung: i — 51
Samen 1
Keimung 2
Stammbildung . 4
Lebensweise 7
Stammformen 8
Wurzel 9
Blätter 10
Blüten II
Pollen 13
Dimorphismus 14
Befruchtung 15
Verbreitung 16
Artenzahl 16
System der Orchidaceen .... 17
Einfuhr 23
Kultur 27
Zimmerkultur 37
Feinde der Orchideen 41
Verwendung 47
Auswahl von Orchideen - Sorten 48
Alphabetische Artenaufzählung 52—602
Verzeichnis der deutschen Pflanzennamen 603
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Einleitung.
Die natürliche Familie der Orchideen ist so in sich abgerundet und
abgeschlossen, dass immer nur einzelne Merkmale einen Anschluss an schein-
bare Verwandte vermitteln, in Wahrheit stehen die Orchideen vollkommen
isoliert allen anderen Familien der Einkeimblätter (Monocotyledonen) gegen-
über. Diese Trennung kennzeichnet sich auch in den Samen, welche in fast
gleicher Winzigkeit allerdings auch den Burmanniaceen eigen sind, in
dieser Familie aber einen so wesentlich anderen inneren Bau zeigen, dass
nur eine gewaltsame Künstelei nach äusseren Ähnlichkeilen hin verwandt-
schaftliche Brücken bauen kann.
Samen. Die Samen aller Orchideen sind staubfein und stets in grosser
Anzahl in den Früchten enthalten. Die grossen Kapseln von Stanhopea
enthalten MilHonen einzelner Samenkörner und selbst in den Kapseln unserer
einheimischen O r c h i s arten ruhen Hunderttausende staubartiger Körnchen,
deren jedes — theoretisch — zu einer neuen Pflanze heranzuwachsen
vermag. Nach der überall citierten B e c c a r i ' sehen Berechnung wiegt ein
Samenkorn von Dendrobium antennatum — und sehr viele Arten
haben noch winzigere Samen — etwa 0,005 Milligramm, d. h. es sind 200000
einzelne Samen nötig, um das Gewicht von einem Gramm
auszugleichen.
Unter dem Mikroskop zeigen die entweder flach -rund-
lichen oder langgezogenen Samen meist eine lockere dünn-
häutige braune Samenschale , deren grossmaschiges Zellnetz
keinen fertigen Keim einhüllt, sondern nur eine oft bloss aus
wenigen Zellen bestehende Anlage, aus welcher erst sich
langsam der Keim (Embryo) bildet. Ein Nährgewebe, wie Fig. i. Vergrös-
es eiweisshaltig in den Keimlappen der Samen aller Blüten- sertes Samenkorn
pflanzen sonst vorkommt und während der Keimung als ^^'^ ^^ ^^**'
Magazin für den Aufbau der jungen Pflanze dient, fehlt den Orchideen
vollkommen. Zuweilen nimmt die Samenschale die Form eines zarten
Flügelchens an (Fig. i, Same von Stanhopea, stark vcrgrössert),
Stein 's Orchideenbuch.
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2 Keimung.
um die Flugfähigkeit der Samen zu erhöhen, oder sie wird hartkrustig
z. B. in den fleischigen Früchten von Vanilla. Der zukünftige Keim
besteht anfangs entweder nur aus ein paar gleichmässigen Zellen, welche zu
einem nur unter guter Vergrösserung wahrnehmbaren Kügelchen zusammen-
geklumpt sind, oder er zeigt zwei deutlich abgegrenzte Hälften, von
welchen die eine aus grösseren, die andere aus kleineren Zellen besteht.
Diese Zellen sind meist nicht anders gefärbt als die sie umgebenden
Hautzellen, nur sehr selten ist schon ein grünliches Keimblättchen im
reifen Samen erkennbar. Eine als Vorbildung der künftigen Wurzel auf-
zufassende Zellgruppe ist nie vorhanden.
Keimung. Diese winzigen Samen werden nun entweder durch natür-
liche Verhältnisse oder durch die Hand des Gärtners der reifen Fruchtkapsel
entnommen und in den Stand gesetzt zu keimen. Im Freien werden die
Samenstäubchen von Wind und Wetter herumgeweht und bleiben schliesslich
am Boden liegen, sinken in ein Moospolster oder haften an der Rinde eines
Baumes, wo sie entweder langsam ihren Keim ausbilden oder zu Grunde
gehen, was der weitaus häufigere Fall ist. Junge Orchideenpflänzchen sind in
Europa auf sonst reich mit Orchideen besetzten Wiesen so ausserordentlich
selten, dass namhafte europäische Floristen die Überzeugung ausgesprochen
haben, die Orchideen seien eine aussterbende Familie, deren Glieder über-
haupt nicht mehr oder nur in ganz geringem Masse die Fähigkeit besässen
sich durch Samen zu vermehren. Auch in den gärtnerischen Fachkreisen
galt vor dreissig Jahren die Anzucht von Orchideen aus Samen für nicht
durchführbar, während unsere jungen Kollegen von heut ganz genau
wissen, dass die Orchideenaussaat zwar schwierig und die Ausdauer aufs
äusserste anspannend, aber durchaus nicht aussichtslos ist. Die Samen
keimen entsetzlich langsam, aber unter den richtigen Vorbedingungen fast
ebenso sicher wie jeder andere gut gereifte und überhaupt keimfähige
Samen. Allerdings gehört oft die Geduld eines vollen Jahres dazu, ehe die
Samenstäubchen durch eine wesentliche, dem blossen Auge erkennbare
Änderung zeigen, dass sie im Keimen begriffen sind. Äusserlich dokumen-
tiert sich die beginnende Keimung durch ein immer stärker werdendes
Anschwellen entweder des ganzen Samens (Fig. 3 A) oder nur der Mittelpartie
(Fig. 4A) welche den sich bildenden Keim birgt. Dieser baut sich langsam im
Inneren der Samenschale auf und durchbricht dieselbe, je nach der Eigen-
heit der ausgesäten Art entweder „schon" nach 5 — 6 Monaten oder erst nach
Jahresfrist, indem fast gleichzeitig ein winziges grünes Blattspitzchen (Fig. 2
A, 3 B, 4 B, C) und einige Wurzelhärchen aus dem kugelig gerundeten
Samenknöllchen aussprossen, welches höchstens nach Millimetern, oft nur
nach Bruchteilen davon, misst. Im Laufe eines weiteren halben Jahres
ungefähr hat das Knöllchen sich von Stecknadelknopfgrösse etwa zu halber
Erbsengrösse gekräftigt und zeigt nun nicht nur eine Anzahl Büschel von
feinsten Wurzelhaaren, sondern auch einen deutlichen Ansatz zu einem
Scheidenblatt, mitunter auch schon ein erkennbares wirkliches Blatt von
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Keimung. ^
zuweilen einem halben bis einem Centimeter Länge. Zu dieser Zeit pflegt
auch die erste echte Wurzel, ein winziges Modell der späteren Wurzeln, dicht
unter der Blattknospe aus dem oberen Ende des Samenknöllchens hervor-
zutreten (Fig. 2C, 3 C, 4D), welcher bald ein zweites und drittes Würzelchen
folgen. Damit hat — meist zwei volle Jahre nach der Aussaat, oft noch
später — der erste Lebensgang seinen Abschluss erfahren und neben dem
Blatt und Wurzeltrieb.
Zwei Jahr alte Pflante.
Fig. 2. Sämlinge von Phalaenopsis.
Keimtriebe, soweit es sich nicht um einaxige Arten (z. B. Van da, Aeri-
des, Phalaenopsis etc.) handelt, erscheint die Knospe, welche berufen
ist, das zweite Stammglied, die erste wirkliche oder Scheinknolle zu bilden.
Diese Knospe zeigt zu unterst einige mehr minder häutige Schüppchen, aus
diesen tritt dann das winzige Knöllchen hervor (Fig. 4 E), welches — z. B.
bei Dendrobium und allen ähnlich gebauten Formen — auf seinem
Scheitel schon das erste oder die ersten wahren Blätter trägt.
Handelt es sich um eine Erdorchidee (Orchis z. B.), so bildet das
zweite Keimknöllchen , fast an seiner Spitze, nur wenig seitlich gerückt,
den aus 2 — 3 kleinen Blättchen bestehenden ersten Jahrestrieb echter
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A Keimung. Stammbfldung.
Blätter. Ist der Sämling eine Van da oder sonst ähnlich wachsende Art
TFig. 2 Dj, so schiebt er aus dem mit Wurzelhaaren besetzten Keimknöllchen
einen fadlichen dünnen, von den Scheiden des ersten Blattes umhüllten
Stamm hervor, aus welchem, meist sich durch die Blattscheiden durch-
Erste Blatt-
und Wurselbildung.
Keimung.
Stark vergrosserte Samen.
D, E zweijährige Keimlinge.
Fig. 3. Sämlinge von Cypripedilum.
bohrend oder hart unter der Ansatzstelle entspringend, die ersten Wurzeln
heraustreten.
Stammbildung. Mit diesem Augenblicke ist das Säuglingsalter der
Orchideen gewissermassen vollendet und sie treten in ihr Kindheitsstadium
ein, in welchem sie mit Ausnahme der Blütenbildung die Eltern in der Form
schon genau kopieren (Fig. 3 E, 4 F) und nur in der Grösse anfanglich hinter
ihnen zurückstehen. Hier beginnt oder vielmehr zeigt sich nun charakte-
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StammbilduDg.
^iiLfk vergroflserte Saoien.
Keimpflanze im vierten Jahre.
Fig. 4. Sämlioge von Dendrobium.
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5 Stammbildung.
ristisch die Stammbildung, welche für das Auge des Gärtners im wesentüchen
vier Gruppen umfasst: Erdknollen, Luft- oder Scheinknollen, Stämme und
stammlose Formen, während der Botaniker es nur mit „monopodialen** oder
„sympodialen" Stammbildungen zu thun hat. Den mikroskopischen Aufbau
der verschiedenen Stammarten zu erörtern, geht über das Bedürfnis unseres
Buches hinaus, welches wesentlich dem Pflanzenfreunde, sei er Gärtner oder
Liebhaber, ein Führer sein soll, ohne mit gelehrt scheinenden Details zu
prunken. Als „monopodial" werden jene Orchideen bezeichnet, welche
während ihres ganzen Lebens — alle Orchideen sind vieljährig lebend, es
giebt keine einjährige Art — in einer ununterbrochenen Achsenlinie lang
fortwachsen, indem sie stetig an der Spitze des Hauptstammes oder dessen
Asten neue Blätter entwickeln, während die Blüten aus den Blattachseln
einzeln oder in mehr minder grossen Blütenständen entspringen. Schuppen-
blätter (Niederblätter) irgend welcher Art finden sich am monopodialen
Stamme nach den bei der Keimung sich bildenden nicht ; auch wenn die
Pflanzen ihre Vegetationszeiten durch lange Ruheperioden abschliessen, er-
scheint der neue Trieb ohne Schuppenblattbildungen als einfache Verlänge-
rung des ruhenden Triebes. Erst in den Blütenständen treten Deckblätter
auf. Die Gruppe der monopodialen Orchideen umfasst u. a. Aerides,
Angrecum,Renanthera, Phalaenopsis, Saccolabium, Vanda.
Meist auf den ersten Blick verschieden stellt sich die zweite Form
der Stammbildung, die sympodiale, oder verbunden-axige, dar. Hier bildet
die Hauptaxe jedes Jahr seitliche Nebentriebe, welche durch Schuppen-
blätter (Niederblätter) von ihr abgezweigt sind, sich meist im Laufe einer
Vegetationsperiode zum selbstständigen, abgeschlossenen Stamm oder zur
Knolle ausbilden, und nur sehr selten noch in der folgenden Triebperiode
an der Spitze weiter wachsen. Die beistehenden Abbildungen sympodialer
Orchideen-Stämme (Fig. 5 A, B, C, D) zeigen schematisch die Bildung der
Stämme rsp. Knollen. Zu einem Triebe gehören aj b,, diesem folgt bj aj,
b3 a3 , und weiter, so dass jeder neue Trieb auch eine neue Axe bildet.
Die Blüten dieser Abteilung treten entweder am Grunde oder an den Seiten
(Fig. 5 B) des Stammes oder der Knolle hervor, welche dann an der Spitze
ihr Wachstum einfach einstellen, oder sie treten als endständiger Blütenstand
aus diesem Ende heraus (Fig. 5 A) und bewirken damit deren Abschluss.
Die Stämme der monopodialen Orchideen sind also Verlängerungen oder
Verzweigungen ein und derselben Axe, während die sympodialen eine
Verbindung verschiedener, von einander abgegrenzter Axen sind. Die
Grundstöcke dieser Axen bilden einen weitverzweigten oder kurz zu-
sammengedrängten Wurzelstock oder Rhizom, welcher meist keine Laub-
blätter, sondern nur Schuppen trägt, dafür aber in weitaus den meisten
Fällen ausschliesslich der Bildner und Träger der Wurzeln ist. Nach oben
bilden sich die Grundstücke der Axen zur Knolle oder zum Stamm aus,
derartig, dass das untere Stück der Knolle noch dem Rhizomteil angehört.
Sind die einzelnen Axenglieder stark verlängert, wie es viele kletternde
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Lebensweise. 7
Orchideen zeigen, 90 sind die Knollen oder Stämme weit auseinander
gerückt, sind sie sehr kurz, so bilden die aufrechten Triebe einen dichten
Rasen z. B. Masdevallia oder Stanhopea. Dass auch die scheinbar
abweichenden Erdorchideen einfach sympodiale Formen mit nur sehr ver-
kürzten Rhizomteilen zwischen der absterbenden alten und der werdenden
neuen Knolle sind, ist an vielen Arten (Gymnadenia, Piatanthera)
deutlich erkennbar, an allen nachweisbar.
Lebensweise. Man hat früher die tropischen Orchideen gern, aber
falsch, als Schmarotzer der Urwaldbäume bezeichnet. In Wahrheit giebt es
keine einzige schmarotzende Orchidee und selbst die Zahl der vom zersetzen-
den Humus unmittelbar sich ernährenden, also nur organische Stoffe direkt
aufnehmenden Arten ist gering. Diese Humusbewohner oder Saprophyten
tragen das Brandmal, welches allen Pflanzen aufgedrückt ist, deren Wurzeln
Fig- 5. Sympodiale Stamme (schematisch).
nicht fähig sind, unorganische Mineralsalze aufzulösen, sondern nur von
organischen Zersetzungsprodukten leben: es fehlt ihnen die grüne
Farbe, Stamm, Blätter, Blüten sind bleich, weisslich, gelblich, rötlich,
braun oder violett, ohne jede Spur von Grün. Dahin gehören: Neottia,
Epipogon, Coralliorrhiza u. s. w. Ihnen gegenüber stehen Erd-
orchideen (im gewöhnlichen engeren Sinne) und Epiphyten oder
Baumbewohner, in der Art und Weise der Nahrungsaufnahme einander
gleichend, nur im Standort verschieden. Die Erdorchideen, z. B. Orchis,
Ophrys, Cypripedilum, Disa u. s. w., nehmen durch ihre Wurzeln
Mineralsalze, welche die Wurzel selbst auflösen, aus dem Boden in sich auf
und leiten diese Lösung hinauf in die Zellen der grünen Blätter, in deren
Laboratorium der grüne Farbstoff unter Beihilfe des Lichtes die un-
organischen Verbindungen, welche der Saft von unten bringt, in organische
umwandelt, welche so umgewandelt nach unten zurückkehren und auf diesem
Rückwege sich ablagern zur Bildung neuer Zellstoffe für Blüten, Blätter, Stämme
und Wurzeln, wie es in ganz gleicherweise jede andere grünblättrige Pflanze,
vom winzigen Grase bis zur ragenden Palme, auch thut. Wahrscheinlich
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g Stammform.
sind die grünen Blätter (wenigstens mancher Orchideen) auch befähigt,
nicht nur Feuchtigkeit in Form von Taudunst oder Regen aufzunehmen,
sondern mit diesem Wasser auch organische Nährstoffe, welche in ihm
enthalten sind. Durchaus ähnlich ist die Lebensweise der Baumbewohner.
Ihre Wurzeln saugen nicht, wie es Viscum, Loranthus, Cuscuta,
Orobanche thun, ihrem Wirte Lebenssaft aus, sondern sind in erster
Linie Haftvorrichtungen, welche die oft sehr bedeutende Pflanzenmasse in
ihrer luftigen Höhe festhalten, in zweiter Reihe lösen sie die unorganischen
Splitterchen auf, welche in Form von Staubkörnern ihnen anfliegen, und
erst in allerletzter Linie tragen sie vielleicht — aber eben nur vielleicht —
dazu bei, die ohnehin absterbende oberste Rindenschicht ihres Wirtes zu zer-
setzen und die Zersetzungsprodukte aufzunehmen. Auch hier sind die grünen
Blätter und, soweit die Knollen grüngefärbt sind, auch die Knollen das
Gebiet, in welchem die Nährstoffe in für die Pflanze brauchbare Form um-
gearbeitet werden, wahrscheinlich auch in ziemlich grossem Umfange direkt
aus der Luft durch Vermittelung von Dunst und Regen aufgenommen werden.
Stammformen. Erdstamm, Erdknolle, oberirdischer Stamm oder
Scheinknolle sind die vier Hauptformen des Orchideen-Stammes, freilich in
zahllosen Abweichungen auftretend. Der unterirdische Stamm tritt entweder
als korallenartiges, blasses, fast fleischiges Gebilde auf, (z. B. Coralliorrhiza)
oder als fester, langgliedriger (Cypripedilum Calceolus) oder kurz-
gliedriger (Sobralia) Wurzelstock. Oberirdische blattlose Wurzelstöcke
kommen in ausgesprochenster Weise in der Gattung Galeola vor,
G. altissima Bl. hat einen derartigen bis 30 m langen bleistiftdicken
Wurzelstock, welcher hoch klettert, nur Wurzeln bildet und mit den Blüten
abschliesst. In sehr verkürzter Form erscheint der Wurzelstock unserer
Erdorchideen, indem hier die alte (blühende) Knolle nur einen kurzen,
röhrigen Seitentrieb zeigt, an welchem sich die neue Knolle bildet. Oft
ist dies Verbindungsstück, welches als Vertreter des Wurzelstockes auf-
zufassen ist, so kurz, dass die junge Knolle dicht an die alte angepresst
erscheint, oft ist es auch centimeter und darüber lang. In letzterem Falle
ist seine Bedeutung als Wurzelstock ohne weiteres klar. Der in der Erde
oder auf dem Baumstamme lebende Wurzelstock der tropischen Orchideen
bildet entweder unmittelbar Blattbüschel und Blüten oder mehr minder
verdickte oberirdische Stämme, welche man als Scheinknollen (Luftknollen,
Pseudobulben, Bulben) bezeichnet, wenn diese Verdickung eine auffallige
ist und gleichzeitig mit ihr eine Verkürzung des Längenwachstums ein-
tritt, oder ohne wesentliche Verdickung sich in ein- und derselben Axen-
richtung fortentwickelnde — also monopodiale — Stämme. Dieser un-
verdicktc Längsstamm ist bald nur kurz (Phalaenopsis), bald ausser-
ordentlich lang (Renanthera). Gleichfalls ausserordentlich lange Stämme
von sympodialem Wuchs zeigt z. B. Vanilla, während sonst die sympo-
dialen Stämme meist schon in geringer Höhe ihr Jahreswachstum einstellen
und seitlich neue Axen bilden. Mit zu den grössten derartigen nicht verdickten
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Wurzel. g
Stämmen gehören die bis vier Meter hohen Jahrestriebe von Grammato-
p h y 1 1 u m. Die Form massig verdickter Stämme tritt uns entgegen an D e n -
drobium z. B., und hieran schliessen sich zahllose immer dicker werdende
Übergangsformen zu den wirklichen Scheinknollen, welche in allen Gestalten,
von der lang spindelförmigen zur eiförmigen oder kugligen bis zur flach-
gedrückten Scheibe variiren. In der Grösse der Scheinknollen kommen
von den kaum stecknadelknopfgrossen Knöllchen von Bolbophyllum
O d o a r d i und minutissimum (Fig. 6) bis zur 1 5 cm
dicken Scheinknolle der Peristeriaelata alle Über-
gänge vor, doch liegt die grosse Masse der Schein-
knollen zwischen i — 2 cm Dicke und 3 — 5 cm Höhe.
Die Oberfläche der Knollen ist meist glatt, oft gefurcht,
seltener grubig oder warzig. Pleione zeigt um die
Knolle laufende Ringwülste, welche sich in schwächerer
Andeutung auch an Phajus finden. Die Färbung der
Knolle ist fast stets grün, selten rötlich oder violett
angelaufen. Mitunter hüllen Reste alter Scheiden die
Knolle ein, oder stehen in Form fädlich-^erschlissener Fig. 6. A Bolbophyllum
Überbleibsel an ihr. Die Knollen sind entweder aus einem minutissimum F v M.
Stammgliede gebildet (homoblastisch) (Stanhopea) C vergrössertcr Knollen-
oder aus mehreren (heteroblastisch) , die sich durch durchschnitt von B.
Ringnarben kennzeichnen (Cattleya).
Wurzel. Die hauptsächliche Nahrungszufuhr wird auch den Orchideen
natürlich durch die Wurzeln vermittelt. Wie an allen andern Pflanzen ist auch
hier nur die jüngste Wurzelspitze und der ihr anliegende Teil, meist ausge-
zeichnet durch glasige — an den Luftwurzeln hellgrünliche oder rötliche,
an den Erdwurzeln hellgelbliche — Färbung, der eigentlich arbeitende
Teil, während die lange, hinter dieser zarten Spitze liegende Wurzelpartie
nur als Leitungsrohr dient. Die Wurzelspitze scheidet Säuren aus, welche
die zur Nahrung verwertbaren Bodenteilchen auflösen, saugt diese selbst-
hergestellte Lösung ein und überführt sie in die- den aufgenommenen rohen
Saft nach oben fuhrenden Gefässe. Die Spitzen der Luftwurzeln über-
nehmen dabei dieselbe Thätigkeit wie diejenigen der Erdwurzeln. Soweit
die Luftwurzeln mit fester Haut hinter der Spitze bekleidet sind, kommen
sie als Nährstoffaufnehmer nicht weiter in Betracht, dagegen sind sie fiir
diesen Zweck überall da wertvoll, wo ihre Oberfläche ein mehr minder
zarter Samtpelz ist. Die Luftwurzeln sind in grossem Masstabe als
Stütze und zum Festhalten der Stämme von Bedeutung. Sie saugen sich
an die betreffenden Unterlagen so fest, dass man sie oft eher zerreissen
als loslösen kann, ein Umstand, der besonders beim Verpflanzen zu be-
achten ist, da jede angerissene Wurzel wenigstens die Möglichkeit einer
Fäulnisstelle giebt. Viele Luftwurzeln verändern ihre im trockenen Zu-
stande weisse Oberhaut in frisches, intensives Grün beim Zutritt von
Wasser. Diese Farbenänderung beruht darauf, dass das Wasser die Luft
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lO
Blätter.
aus den Oberhautzellen resp. deren Zwischenräumen verdrängt und sie damit
durchsichtig macht. Diese grünen Wurzeln vermögen dann gleichfalls die
Verdauungsarbeit der Blätter zu übernehmen.
Blätter. Der von den Wurzeln aufgenommene und in den Stamm über-
führte rohe Nährsaft kann in organische Verbindung umgesetzt (assimiliert)
werden nur durch Vermittellung des grünen Farbstoffes (Chlorophylls) der
Pflanzen unter Einwirkung des Sonnenlichtes. Da nun dieser grüne Farbstoff
seinen Hauptsitz in den Blättern hat, diese auch der Sonne am einfluss-
reichsten ausgesetzt sind, so bilden die Blätter die hauptsächliche Küche der
Pflanze. Die Orchideen besitzen noch eine sehr leistungsfähige Nebenküche
in ihren grünen Stämmen, welche, soweit grüner Farbstoff in ihren Zellen
enthalten ist, fähig sind Rohstoffe in Nährstoffe zu verwandeln. Dadurch
erklärt sich die Existenz blattloser Orchideen, deren grüne Stämme eben
die Stelle der Blattfläche ersetzen.
Fallen die Blätter mit Eintritt der Ruheperiode ab, was in den Tropen
in den heissen Sommermonaten, in unserem Klima im Herbst und Winter
der Fall ist, so haben wir sommerdürre (viele D e n d r o b i u m z. B.) oder
winterdürre Arten (z. B. Orchis), halten sie jahraus jahrein grün aus,
so nennen wir sie immergrün. Diese grünen Laubblätter sind aber schon
die zweite Entwickelungsstufe. Vor ihnen und meist auch wörtlich unter
ihnen stehend, sehen wir mehr minder trockenhäutige Scheidenblätter
(Niederblätter), aus welchen sich entweder durch alle möglichen Übergangs-
formen grüne Blätter entwickeln (z. B. Cymbidium), oder auf welche
unvermittelt Laubblätter folgen (z. B. Stanhopea). Die Laubblätter
sind entweder deutlich mit im Alter abfallender Spreite gegliedert, (z. B.
Preptanthe, Lycaste) oder ungegliedert und dann am Stamme ver-
dorrend und verwesend hängen bleibend, (z. B. Orchis, Cypripedilu m).
Wertvoll für die systemati-
sche Einteilung ist es, ob die
Blätter in der Knospenlage
gefaltet (duplicativ) (Fig. 7 b)
oder gerollt (convolutiv) (Fig.
7 a) sind. Zahlreiche Arten
zeigen Blätter mit deutlich ent-
wickeltem Scheidenteil (z. B.
Dendrobium, Anoecto-
c h i 1 u s) , welcher den Stamm
ganz oder teilweis umfasst,
oder deutliche Stielentwicke-
lung (Stanhopea), der grösste Teil aber ist sitzend, zuweilen in jener
eigenartigen Weise wie die Blätter von Iris, welche die Botanik „reitend"
nennt. Weitaus überwiegend sind die Blätter länglich mit parallelen Nerven,
ofl mit stark vortretendem Mittelnerv (gekielt) oder in der Längsrichtung
gefaltet, doch finden sich auch breite Blätter mit einer Netzaderung, welche
A Fig. 7. B
A gerollte Knospenlage. B gefaltete Knospenlage.
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Blüten. 1 1
vollkommen an die Zweikeimblätter erinnert, und dann oft anders als die
Blattfläche gefärbt ist(Anoectochilus, Physurus). Die Blattstellung
ist für den grössten Teil zweizeilig, nur Orchis, Spiranthes, An o e c t o-
chilus und Verwandte haben spiralig stehende Blätter und List er a,
Piatanthera etc. paarweis gegenständige.
Blütenstand. Der Blütenstand der Orchideen ist entweder endständig
(terminal) (Fig. 5 A) oder seitenständig (lateral) (Fig. 5 B). Die Blüten selbst
sind niemals endständig ; auch wo dies scheinbar der Fall ist, stehen sie bei
genauer Untersuchung immer seitlich in der Achsel eines Deckblattes.
Die Blüten stehen einzeln, paarweis oder in Büscheln, Ähren, Trauben,
einfachen, zuweilen auch in weit verzweigten Rispen.
Blüten. Der Bau der Orchideenblüte ist ein etwas schwerverständ-
licher, einmal durch die merkwürdige Drehung des Fruchtknotens, anderseits
durch die nur teil weis vollständige Ausbildung der einzelnen Blattkreise
der Blüten. Als Einkeimblättler ist die Blüte der Orchideen in der Dreizahl
aufgebaut; als vollständige Blüte muss sie also drei Kelchblätter, drei
Blumenblätter, drei (oder zweimal drei) Staubfäden und einen dreiteiligen
oder drei Fruchtknoten besitzen. Zwar ist es streng wissenschaftlich un-
richtig, von Kelch- und Blumenblättern in diesem Falle zu reden, da wir
eigentlich eine Blütenhülle vor uns haben, aber die beiden Kreise dieser
Blütenhülle sind in allen Fällen hier so verschieden gebildet, dass die
Bezeichnung Kelchblätter und Blumenblätter ganz gerechtfertigt ist; dass
ich aber die deutsche Bezeichnung an Stelle des fremden „Sepalen" und
„Fetalen" vorgezogen habe, bedarf wohl ebensowenig einer Entschuldigung
wie wegen des Ersatzwortes Lippe für „Labellum.**
Die fünf Blattkreise der Orchidenblüte sind so wesentlich verschoben,
dass eine eingehende SchUderung nötig ist. In der Knospe, der rich-
tigen Lage, stehen die Blätter so, dass die Lippe am Blütenschaft, also
oben und innen, die beiden anderen Blumenblätter am Deckblatt, also
aussen und unten stehen. Ehe die Blüte sich aber öffnet, dreht sich der
Fruchtknoten um einen Halbkreisbogen (180^) und daher hängt die Lippe
in der offenen Blüte unten und aussen, während die beiden Blumenblätter
jetzt oben und innen stehen, und ebenso die Stellung der Kelchblätter
eine umgekehrte wird, so dass das einzelne, unpaare, oben steht, die paarigen
aber seitlich oder unten. Die Stellung der Staubgefasse erläutern die
beistehenden Knospen -Querschnitte, Fig. 8 A von Epipactis, B von
Cypripedilum. Hier bedeutet a den Blütenschaft, d das Deckblättchen,
hinter welchem die Blüte steht, K die drei im äusseren Kreise stehenden
Kelchblätter, b die beiden Blumenblätter, deren drittes, demselben Kreise
angehörendes zur Lippe, 1, sich umbildet. Der nächste Kreis muss der
Vorschrift nach drei Staubgefasse zeigen, in Wirklichkeit hat sich davon
in der Epipactis-Blüte,, A, nur eins — st — entwickelt, während die
beiden anderen, durch * ausgezeichneten, vollständig fehlen oder durch
sogenannte Staminodien, mehr minder Blättchen ähnliche oder wulstartige
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12
Fruchtknoten. Säule. Narbe.
d Fig. 8. d
Knospenquerschnitt von (A) Epipactis, (B) Cypripedilüm.
Gebilde, vertreten sind. In der Epipactis-Blüte fehlen sie vollkommen.
Der nächste Kreis müsste abermals drei Staubgefasse enthalten, ist aber das
i Q^ . ^ unpaarige Staubgefäss des
ersten Kreises fruchtbar ent-
wickelt (Epipactis und
weitaus der grösste Teil aller
Orchideen überhaupt) , so
entwickelt sich keines dieser
zweiten drei Staubgefasse
als solches. Meist schlägt
das unpaare — * — fehl und
die beiden paarigen ent-
wickeln sich als Staminodien
— er — , welche in der E p i-
pactis-Blüte als kleine Öhrchen an der Säule sitzen.
Die Cypripedilüm- Blüte , B. , zeigt Kelchblätter , Blumenblätter
und Lippe ebenso entwickelt, aber von den Staubgefässen des äusseren
Kreises sind zwei — * — fehl geschlagen, das dritte unpaare als Stami-
nodium — a — entwickelt, welches der Säule als Platte
aufsitzt. Von den drei Staubgefässen des inneren Kreises
sind hier die beiden paarigen — st — fruchtbar ent-
wickelt, das dritte — * — vollkommen verschwunden
Fruchtknoten. Der innerste Kreis ist der Frucht-
knoten, welcher in drei Längsreihen angeordnet die
Samen umschliesst, entweder dreifächerig (Fig. 9) oder
einfächerig mit drei Samenleisten (Fig. 8). So weit das
Schema. Nehmen wir aber im Vergleich zu ihm eine
Orchideenblüte zur Hand, so erkennen wir zwar ohne
Schwierigkeit Kelchblätter, Blumenblätter und Lippe, aber die Staubgefasse
und der Fruchtknoten fehlen, dafür steht eine meist fleischige Säule vor uns.
Säule. Diese Säule ist die fleischige Verlängerung des unter der
Blüte stehenden hohlen dreifächerigen oder dreiteiligen Fruchtknotens,
gewissermassen ein recht grosser Griffel. Mit der Säule, als selbständig nicht
mehr erkennbar, in einen Körper verwachsen sind die sechs Staubfaden
der beiden Staubblattkreise. Die Folge dieser Verschmelzung ist , dass
sowohl die Staubbeutel (Antheren) als auch die Umbildungsformen (Stami-
nodien) der Staubfäden (Stamina) der Säule aufsitzen, welche ohnehin
schon die Narbe des Fruchtknotens trägt. (Bekanntlich gehören die Orchi-
deen in Linn^'s XX. Classe „Staubgefasse dem Stempel aufgewachsen).
Narbe. Von den drei Flächen der Narbe sind meist nur zwei befruch-
tungsfähig — nur die Cypripedilinen haben alle drei Flächen aufnahmefähig
— während die dritte unfruchtbar ist und zu einem Schnäbelchen (Rostellum)
sich umbildet, welches für die Befruchtung eine grosse Rolle spielt. Die
befruchtungsfahigen Flächen sind „Spiegelnarben" — von Klebstoff glän-
Fig. 9. Fruchtknoten
von Paphiopedilum
longifoliura.
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Staubbeutel. Pollen. Säulenfuss.
13
zende, glatte Flächen, meist an der Innenseite der Säule — oder „Narben-
fortsätze," welche letztere oft sehr sonderbare Formen zeigen.
Staubbeutel. Der einzige, oder bei den Cypripedilinen die beiden
Staubbeutel, welche sich bestimmungsgemäss entwickeln, sitzen dem vor-
deren Teil der Säule auf, mit welcher, wie schon erwähnt, die Staubfäden ver-
schmolzen sind. Entweder steht der Staubbeutel einfach frei auf der Säulen-
spitze aufrecht (Ophrys) oder geneigt (Satyr ium) oder er hängt wagerecht
nach der Innenseite der Säule über oder senkrecht herab von einem vor der
Spitze stehendem Punkt der Innenfläche Coelogyne), bald dauernd fest-
gewachsen, bald zur Reifezeit abfallend. Die Staubbeutel finden eine wesent-
liche Stüze an dem Narbenschnabel (Rostellum), welcher oft taschen- oder
sackartig oder dachartig ist und die Staubbeutel umschliesst oder ihnen eine
Anlehnungsfläche giebt. Der Beutel ist 2 — 4 — 8 -fächerig, selten 6 fächerig.
Pollen. Der Pollenstaub der Fächer ist nur selten wirklicher Staub,
meist vielmehr eine durch Klebstoff zusammengehaltene breiartige Masse
oder jedes Fach für sich ein wachsartiger „Pollenkörper" (Pollinium), welcher
zuweilen wieder in einzelne Stückchen „Pollenmassen" (Massulae) zerfallt,
die untereinander durch Klebfäden verbunden sind. Die Stellung und die
ganze Bildung der Pollenkörper schliesst eine Selbstbefruchtung der Orchi-
deen aus , sämtliche Orchideen müssen von Insekten befruchtet werden,
daher bleiben die Blüten unserer Gewächshäuser fast immer unbefruchtet.
Zur Anlockung der Insekten dienen die Farben der Blüten, die oft 30 — 60
Tage sich frisch erhalten, der Geruch, Honigabsonderungen u. s. w., selbst
die Beweglichkeit der Lippe einzelner Orchideen hat offenbar nur den
Zweck, Insekten anzulocken oder festzuhalten.
Säulenfuss. Die Säule hat aber nicht nur die Bestimmung den Befruch-
tungsapparat zu tragen, sondern sie giebt auch die Ansatzfläche für die Lippe
und zwar in ihrem untersten Teil, welcher
oft zu einem sogenannten Säulenfusse sich
entwickelt. Während in der einfachen Blüte
Kelchblätter und Blumenblätter in ihrem
speziellen Kreise stehen, sehen wir zahl-
reiche Orchideenarten ihre Lippen schein-
bar ganz aus dem gewohnten Kreise
herausschieben. Das geschieht durch
Verlängerung des Säulenfusses und ist
mit am auffalHgsten an Drymoda picta
(Fig. 10), wo durch die wagerechte Ver-
längerung des Säulenfusses (B, f ) die Lippe
und die seitlichen Kelchblätter weit von
den Blumenblättern und dem oberen
Kelchblatt entfernt sind. Auch G o n g o r a
tricolor zeigt ein ähnliches Verhältniss. Hier ist (Fig. Il) der lange Säulen-
fuss in anderer Weise Träger der Lippe und der seitlichen Kelchblätter.
Drymoda picta.
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14
Sporn. Kinn. Dimorphismus.
Sporn. Verlängert sich der Säulenfuss mit den Rändern der ihm
ansitzenden Lippe nach hinten, statt wie in diesen Beispielen nach vorn,
so bildet sich ein Lippensporn (Kronachsensporn,
echter Sporn), wie mir ihn an den Blüten von
Orchis, Angrecum, Phajus etc. sehen. Zu-
weilen tritt der Sporn nicht losgelöst auf, sondern
nur als Höhlung in der etwas verdickten Achse
neben dem Fruchtknoten z. B. an Sophronitis.
Sehr häufig ist es nicht die Lippe, welche die Sporn-
bildung bewirkt, sondern die seitlichen Kelchblätter
sind mit dem Säulenfuss zu einem spornartigen
Gebilde, dem Kinn (mentum) verwachsen, wel-
ches von aussen einem stumpfen Sporn gleicht.
Kinn. Sehr ausgeprägt ist diese Kinnbildung
an Acanthe phippium (Fig. 1 2) und Pescatorea (Durchschnitt
Gongora tricolor.
z.B.
A^fffft.
Fig. 13. Pescatorea.
Fig. 13 d) ZU sehen. Die ungemeine wechselnde sonstige Form der Lippe
findet ihre Besprechung bei
den einzelnen Arten und wir
können an dieser Stelle nur
kurz darauf verweisen, dass
die paarigen Blumenblätter,
welche demselben Kreise
angehören, völlig verschie-
den gebildet sind und als
einfache Blätter auftreten.
Ihnen in der Form oft ähn-
lich, nur in der Grösse
verschieden, sind die drei
Blätter des äussersten
Kreises , die Kelchblätter.
Unter sich sind die drei Kelchblätter oft derart
verschieden , dass das unpaare , obere , anders ge-
formt ist, als die seitlichen, öfter aber sind sie vollkommen gleich. Meist
sind sie alle drei frei, zuweilen alle drei im Grunde verwachsen (Mas-
devallia), oder das obere frei und die seitlichen verwachsen (Restrepia).
Dimorphismus. Im allgemeinen zeigen die Orchideen eine erhebliche
Gleichmässigkeit der Blüten derselben Art und die Erscheinung des sogen.
Dimorphismus — der Zweiform der Blüten — , welche stets zusammenhängt
mit einer abweichenden Entwickelung der Geschlechtsorgane, ist nur sehr
vereinzelt bekannt. Charakteristisch treten diese verschieden geformten
Blüten auf an Oncidium ornithocephalum, wo neben grossen
normal zweigeschlechtigen Blüten völlig verkümmerte, ganz unfruchtbare
Blüten auftreten, welchen die Säule — und damit Staubgefässe und
Stempel — vollständig fehlt. Renanthera Lowii zeigt in jeder Traube
Fig. 12.
Acanthephippium.
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Befruchtung. Frucht. Samen. 15
die ersten Blüten kleiner, breitblättriger, heller, ohne dass eine Verschieden-
heit in der Geschlechtsentwickelung vorhanden ist. Diese zeigt sich deut-
lich und mit ihr in geradezu wunderbarer Weise die Zweiform, ja sogar
Dreiform (Trimorphismus) in den Blüten der Gattung Catasetum
und ist dort eingehend besprochen.
Befruchtung. Dass alle diese, in der Fülle ihrer Formen oft so
schwer zu erklärenden Erscheinungen der Blüte nur einen und denselben
Endzweck haben, eine Befruchtung und damit die Fortpflanzung zu erreichen,
erwähnten wir bereits. Der Befruchtungsvorgang ist ein relativ einfacher.
Der reife Pollenkörper haftet durch seinen Klebstoff am Rüssel oder einer
sonstigen Stelle eines Insekts, welches eine Orchideenblüte besucht und wird
beim Wegfluge mitgenommen. In der nächsten Blüte muss das Insekt, um an
die Honigstelle zu gelangen, seinen Rüssel, Kopf oder Brust an der Narbe
vorbeipressen und streift dabei den Pollen auf die Auffangfläche der Narbe.
Es ist nicht notwendig, dass ein ganzer Pollenkörper kleben bleibt, schon ein
Bruchstück genügt. Die miteinander verklebten Pollenzellen treiben nun,
unter sonst günstiger Bedingung, Pollenschläuche, welche das lockere Ge-
webe der Narbe und des unter dieser liegenden Griffelganges durchbohren,
bis in die Fruchtknotenhöhle vorwachsen, an die Eizellen sich anlegen, mit
ihren Enden in diese eindringen und so die wirkliche Befruchtung vollenden.
Frucht. In langsamer Weise, oft weit über Jahresfrist sich erstreckend,
an unseren einheimischen Arten in 2 — 3 Monaten, entwickelt sich die Frucht
und reifen in ihr die Samen. Die Frucht ist, mit ausserordentlich ge-
ringen Ausnahmen, eine trockene Kapsel und springt in sechs Längsrissen
derartig auf, dass je eine breite Klappe und eine schmale Leiste sich ab-
wechseln. Die Klappen bleiben oben und unten miteinander verbunden,
so dass eine Art Laterne entsteht. Die zusammengetrocknete Säule
bleibt als Spitze auf der Frucht sitzen, meist bleibt auch die ganze Blüten-
hülle trocken auf der Fruchtspitze erhalten, mitunter nur die Lippe,
Paphiopedilum z.B. wirft alle Blütenblätterreste ab. Fleischige Frucht-
kapsel zeigt u. a. Vanilla, dieselben öffnen sich von oben her, aber
nur unvollständig.
Samen. Die Winzigkeit der Samen erwähnten wir bereits. Ihr Aus-
streuen aus der Kapsel wird noch erleichtert durch Schleuderhaare, welche
sich unter veränderten Feuchtigkeitsverhältnissen energisch strecken oder
krümmen und dadurch die Samenstäubchen fortschleudern. Um zu ver-
hindern, dass ganze Häufchen Samen gleichzeitig aus der Kapsel auf
denselben Fleck fallen, sind die Ränder der Kapseln mancher Arten auch
nach der Öffnung noch durch ein Fasernetz verbunden, durch welches
die Samen gewissermassen durchgesiebt werden. Jeder Lufthauch verweht
die winzigen Gebilde; legt sich aber der Sturm ins Mittel, so können
sie über ungeheure Gebiete davongetragen werden, und da ihr Bau darauf
eingerichtet ist, Nässe und Trockenheit ohne Schaden zu ertragen, so
werden sie auch die weiteste und wildeste Reise überstehen , und wenn
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l6 Verbreitung. Artenzahl. Gattungen.
sie endlich sich zu Boden senken, sich zur jungen Pflanze entwickeln,
wenn anders die lokalen Verhältnisse günstig sind.
Verbreitung. Aus diesem Verhalten erklärt sich die Verbreitung
mancher Arten über ungeheure Distrikte, oft mit riesigen Unterbrechungen.
Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist Eulophidium maculatum,
welches in Brasilien, amCongo und auf Mauritius vorkommt. Anderseits sind
zahlreiche Arten auf ungemein enge Gebiete beschränkt und haben offen-
bar den Punkt, wo sie sich gebildet haben, niemals wesentlich verlassen.
Artenzahl. Die Gesamtzahl der bekannten Orchideenarten wird auf
rund loooo veranschlagt. Es ist sehr schwer, auch nur annähernd eine rich-
tige Zahl zu gewinnen. Legt man der Art- Umgrenzung die Grundsätze
unter, welche Bentham und Hooker für richtig halten, so sinkt die Zahl auf
weniger als die Hälfte, schliesst man sich der Auffassung des verstorbenen
hochverdienten Professors Reichenbach, des langjährigen Direktors des
botanischen Gartens in Hamburg und unbestritten grössten Formenkenners
der Orchideen, an, welchem ganz England jede zweifelhafte Orchideenblüte
zur Bestimmung sandte, so kann man die lOOOO getrost noch um ein
paar Tausend vermehren. Für die Gärtnerei wird der Reichenbachsche
Standpunkt noch für lange Zeit der massgebende bleiben und wir können
also ruhig mit der grossen Ziffer rechnen.
Von dieser Artenmasse entfallen 80 0/0 auf das Tropengebiet, be-
sonders auf die Hochgebirge der Tropenwelt, während in den gemässigten
Klimaten die Artenzahl so bedeutend sinkt, dass Europa kaum noch 5%,
etwas über 400 Arten, besitzt. Im Norden und auf den Hochgebirgen der
gemässigten Zonen verschwinden die Orchideen bis auf einzelne Arten
vollständig. Europas Norden besitzt als letzte Orchidee, gewissermassen
als Abschiedsgruss der herrlichen Familie, die wunderliebliche Calypso
borealis, in unseren Alpen ist die winzige, unscheinbare Chamaeorchis
alpina so ziemlich die am höchsten steigende Art.
Gattungen. Ebenso unsicher, fast noch schwankender sogar, wie die
Zahl der Arten, ist die Zahl der Gattungen. Lindley und Reichenbach traten
für eine Trennung in kleine, d. h. wenig artenreiche, Gattungen ein, wenn
nur irgend Merkmale vorhanden waren, welche eine Gruppierung zuliessen.
Die Engländer Bentham und Hooker dagegen vertreten auch hier den
entgegengesetzten Standpunkt und ziehen soviel als möglich kleine
Gattungen in grosse Sammelgattungen zusammen. Die goldene Mitte
hält das von Professor Pfitzer in Englers „natürlichen Pflanzenfamilien"
1889 veröffentlichte System. Deswegen ist dieses System für das vor-
liegende Buch benutzt worden, und zur leichteren Orientierung über die
Verwandtschaftsverhältnisse lassen wir hier mit ganz unbedeutender
Abänderung die Gesamtaufstellung aller von Pfitzer angenommenen
Orchideengattungen und deren Gruppen folgen. In Kultur sind von den
416 Pfitzerschen Gattungen ungefähr 190.
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System. 1 7
Professor Pfitzer's System der Orchidaceae.
1. Diandrae.
(Zwei oder drei fruchtbare Staubbeutel entwickelt).
a. Apostasiinae.
I. Neuwiedia Bl. 2. Apostasia Bl.
b. Cy pripedilinae.
3. Cypripedilum L. em. 4. Selenipedilum Rchb. f. 5. Paphiopedi-
lum Pfitz.
IL Monandrae.
(Meist nur ein Staubbeutel fruchtbar).
A. Baaitonae (Pollenmassen mit Schwänzchen am Grunde der Antheren,
welche nie abfallen),
c. Ophrydinae.
* Serapiadeae.
6. Ophrys L. 7. Comperia C. Koch. 8. Orchis L. 9. Serapias L.
10. Aceras R. Br. 11. Himantoglossum Spr. 12. Anacamptis Rieh.
** Gymnadenieae.
13. Chamaeorchis Rieh. 14. Herminium L. 15. Coeloglossum Hartm.
16. Nigritella Rieh. 17. Gymnadenia R. Br. 18. Ponerorchis Rchb. f.
19. Stenoglottis Ldl. 20. Holothrix Rieh. 21. Arnottia Rieh. 22. Pla-
tanthera Rieh. 23. Bicornella Ldl. 24. Scopularia Ldl. 25. Huttonaea
Harv. 26. Bartholina R. Br. 27. Derömeria Rchb. f. 28. Peru-
laria Ldl.
*** Habenarieae.
29. Neotinea Rchb. f. 30. Diplomeris Don. 31. Cynosorchis Thou.
32. Habenaria W. 33. Montolivaea Rchb. f. 34. Bariaea Rchb. f.
35. Roesperocharis Rchb. f.
**** Satyrieae.
36. PachitesLdl. 37. Forficaria Ldl. 38. Brachycorythis Ldl. 39. Saty-
rium Sw. 40. Schizochilus Sond. 41. Platycoryne Rchb. f. 42. Schizo-
dium Ldl. 43. Brownleea Harv. 44. Disa Berg. 45. Herschelia Ldl.
46. Monadenia Ldl.
***** Corycieae.
47. Disperis Sw. 48. Pterygodium Sw. 49. Ceratandra Eckl.
50. Corycium Sw.
B. Aorotonae. (Pollenmassen mit Anhängseln an der Spitze der
Antheren oder ganz ohne Anhängsel. Antheren meist leicht ab-
fallend.)
f Acranthae. (Blütenstand endständig am beblätterten Spross
St ein 's Orchideenbuch. 2
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] 8 System.
oder ein eigener laubblattloser Trieb, aus dessem Grunde
dann der nächstjährige Spross hervortritt.)
a. Convolutae. (Laubblätter in der Knospe gerollt, nicht
gefaltet. Blattspreite im Alter sich nicht von der Blattscheide
trennend,
d. Neottiinae.
* Thelymitreae.
51. Thelymitra Forst. 52. Epiblema R. Br.
** Diurideae.
53. Diuris Sw. 54. Orthoceras R. Br. 55. Microtis R. Br.
56. Prasophyllum R. Br.
*** Pterostylideae.
57. Caleana R. Br. 58. Drakaea Ldl. 59. Pterostylis R. Br.
X% Caladenieae.
60. Acianthus R. Br. 61. Cyrtostylis R. Br. 62. Calochilus R. Br.
63. Eriochilus R. Br. 64. Lyperanthus R. Br. 65. Burnettia Ldl.
66. Caladenia R. Br. 67. Chiloglottis R. Br. 68. Glossodia R. Br.
69. Adenochilus Hook.
JJ* Chloraeeae.
70. Chloraea Ldl. 71. Bieneria Rchb. f. 72. Bipinnula Juss.
**♦ Pogonieae.
73. Corysanthes R. Br 74. Pogonia Juss. 75. Pogoniopsis Rchb. f.
75a. Cleistes Rieh. 76. Triphora Nutt. 77, Codonorchis Ldl. 78.
Nervilia Gaud. 79 Chlorosa Bl. 80. Cryptostylis R. Br. 81. Stereo-
sandra Bl. 82. Lecanorchis Bl. 83. Arethusa L. 84. Galera Bl.
♦*♦ Vanilleae.
85. Epistephium Knth. 86. Galeola Lour. 87. Eriaxis Rchb. f.
88. Cyrtosia Bl. 89. Vanilla Sw.
*♦* Cephalanthereae.
90. Cephalanthera Rieh. 91. Epipactis Rieh. 92. Limodorum Rieh.
93. Epipogon Gmel. 94. Aphyllorchis Bl.
*♦♦ Gastrodieae.
95. Gastrodia R. Br. 96. Leucorchis Bl.
*** Spirantheae.
97. Pelexia Ldl. 98. Baskervillea Ldl. 99. Spiranthes Rieh. 100. Sar-
coglottis Prst. loi. Sauroglossum Ldl. 102. Stenorhynchus Rieh.
103. Listera R. Br. 104. Ncottia L.
*♦** Physureae.
105. Vrydagzynea Bl. 106. Cystorchis Bl. 107. Physurus Rieh.
108. Queteletia Bl. 109. Anoectochilus Bl. iio. Herpysma Ldl.
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System. ig
III. Zeuxine Ldl. 112. Cheirostylis Bl. 113. Goodyera R. Br.
114. Moerenhoutia Bl. 115. Lepidogyne Bl. 116. Hetaeria Bl.
117. Odontochilus Bl. 118. Myrmechis Bl. 119. Dossinia Morr.
120. Macodes Bl. 121. Haemaria Ldl. 122. Hylophila Ldl. 123. Sala-
cistis Rchb. f. 124. Platylepis A. Rieh. 125. Eucosia Bl. 126. Gym-
nochilus Bl. 127. Argyrorchis Bl. 128. Yoania Maxim.
**** Cranichideae.
129. WuUschlägelia Reh. f. 130. Pseudocentrum Ldl. 131. Alten-
steinia H. B. K. 132. Pterichis Ldl. 133. Cranichis Sw. 134. Gom-
phichis Ldl. 135. Stenoptera Prsl. 136. Prescottia Ldl. 137. Man-
niella Rchb. f. 138. Ponthieva R Br.
♦♦*♦
JJJJ Tropidieae.
139. Tropidia Ldl. 140. Corymbis Thou.
ß. Articulatae (Die Blattspreite trennt sich im Alter von der Blatt-
scheide. Blätter in der Knospe gerollt.)
e. Thuniinae.
141. Thunia Rchb. f. 142. Arundina Bl. 143. Bletilla Rchb. f.
144. Trichosma Ldl.
f. Collabiinae.
145. Nephelaphyllum Bl. 146. Collabium Bl. 147. Chrysoglossum
Bl. 148. Diglyphosa Bl.
g. Coelogyninae.
149. Josepha Wight. 150. Coelogyne Ldl. 151. Pleione Don.
152. Neogyne Rchb. f. 153. Otochilus Ldl. 154. Pholidota Ldl.
155. Platyclinis Bnth. 156. Sturmia Rchb. f.
y. Duplicatae. (Blätter in der Knospenlage scharf gefaltet).
h. Liparidinae.
157. Malaxis Sw. 158. Microstylis Nutt. 159. Orestia Ridl. 160.
Ephippianthus Rchb. f. 161. Liparis Rieh. 162. Cestichis Thou.
163. Oberonia Ldl. 164. Calypso Salisb. 165. Coralliorrhiza R. Br.
i. Polystachyinae.
166. Tipularia Nutt. 167. Acrolophia Nutt. 168. Galeandria Ldl.
169. Oreorchis Ldl. 170. Polystachya Ldl. 171. Ansellia Ldl. 172.
Bromheadia Ldl.
k. Podochilinae.
173. Podochilus Bl. 174. Appendicula Bl.
1. Glomerinae.
175. Earina Ldl. 176. Glomera Bl. 177. Agrostophyllum Bl. 178.
Callostylis Bl. 179. Ceratostylis Bl. 180. Cryptochilus Wall,
m. Pleurothallidinae.
181. Physosiphon Ldl. 182. Masdevallia R. P. 183. Cryptophoranthus
2*
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20 Syitem.
Rodr. 184. Stelis Sw. 185. Scaphosepalum Pfitz. 186. Restrepia
H. B. K. 187. Pleurothallis R. Br. 188. Lepanthes Sw. 189. Octo-
meria R. Br. 190. Brachionidium Ldl.
n. Laeliinae.
* Ponereae.
191. Isochilus R. Br. 192. Tetragamestus Rchb. f. 193. Scaphy-
glottis Popp, et Endl. 194. Ponera Ldl. 195. Hexadesmia A. Brgn.
196. Octadesmia Bnth. 197. Coelia Ldl. 198. Hexisea Ldl. 199.
Ambiostoma Scheidw. 200. Seraphyta Fisch. Mey. 201. Diothonaea
Ldl. 202. Arpophyllum Llav. Lex. 203. Hartwegia Ldl.
** Cattleyeae.
204. Epidendrum L. 205. Diacrium Ldl. 206. Cattleya Ldl. 206»-
Laeliocattleya Rolfe. 207. Laelia Ldl. 208. Schomburgkia Ldl.
209. Brassavola R. Br. 210»- Sophrocattleya Rolfe. 210. Sophronitis
Ldl. 211. Meyracyllium Rchb. f. 212. Leptotes Ldl.
o. Sobraliinae.
213. Elleanthus Prsl. 214. Sertifera Ldl. 215. Sobralia R. P. 216.
Fregea Rchb. f. 217. Calopogon R. Br. 218. Hexalectris Raf.
j- j" Pleuranthae. (Blütenstand seitenständig am be-
blätterten Spross).
a. Convolutae (Blätter in der Knospe gerollt).
O Homoblastae (Stamm garnicht knollig verdickt oder
mehrere Internodien gleichmässig verdickt, nicht ein einzelnes
Stammglied als Luftknolle verdickt).
p. Phajinae.
219. Phajus Lour. 219a Phajocalanthe Rolfe. 220. Calanthe R. Br.
221. Preptanthe Rchb. f. 222. Limatodes Ldl. 223. Calanthidium
Pfitz. 224. Tainia Bl. .225. Chysis Ldl. 226. Ipsea Ldl. 227. Ploco-
glottis Bl. 228. Bletia R. Br. 229. Spathoglottis Bl. 230. Aplectrum
Nutt. 231. Acanthephippium Bl. 232. P. Anthogonium Ldl. 233.
Pachystoma Bl.
q. Cyrtopodiinae.
234. Geodorum Jacks. 235. Lissochilus R; Br. 236. Eulophia R. Br.
237. Cremastra Lindl. 238. Dactylostalix Rchb. f. 239. Ptero-
glossaspis Rchb. f. 240. Cyrtopodium R. Br. 241. Go venia Ldl.
242. Warrea Ldl.
r. Catasetinae.
243. Mormodes Ldl. 244. Catasetum Rieh. 245. Cycnoches Ldl.
s. Lycastinae.
246. Anguloa R. P. 247. Lycaste Ldl. 248. Paphinia Ldl. 249.
Xylobium Ldl. 250. Batemannia Ldl. 251. Bifrenaria Ldl.
t. Gongorinae.
252. Lacaena Ldl. 253. Peristeria Hook. 254. Acineta Ldl. 255.
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System. 2 1
Coeliopsis Rchb. f. 256. Sieveldngia Rchb. f. 257. Lycomormium
Rchb. f. 258. Coryanthes Hook. 259. Paradisanthus Rchb. f. 260.
Aganisia Ldl. 261. Stanhopea Frost. 262. Stanhopeastrum Rchb. f.
263. Chrysocycnis Rchb. f. 264. Polycycnis Rchb. f. 265. HouUetia
A. Brong. 266. Regelia Rchb. f. 267. Schlimia Planch. Ldl. 268.
Gongora R. P. 269 Cirrhaea Ldl.
u. Zygopet alinae.
270. KöUensteinia Rchb. f. 271. Colax Ldl. 271» Zygocolax
Rolfe. 272. Zygopetalum Hook. 273. Zygosepalum Rchb. f. 274.
Galeottia A. Rieh. 275. Eriopsis Ldl.
ß, Duplicatae (Blatt in der Knospenlage einfach gefaltet, nicht
gerollt).
^ Sympodiales (Jährlich erscheint e i n meist in wenig Monaten
völlig ausgebildeter seitlicher Spross, der nur ausnahmsweis
im folgenden Jahr an der Spitze weiter wächst. Die
Sprosse bilden ein Sympodium).
V. Dendrobiinae.
276. Latourea Bl. 277. Dendrobium Sw. 278. Aporum Ldl. 279.
Eria Ldl. 280. Porpax Ldl. 281. Phreatia Ldl.
w. Bolbophyllinae.
282. Drymoda Ldl. 283. Monomeria Ldl. 284. Sunipia Ldl. 285.
Jone Ldl. 286. Cyrrhopetalum Ldl. 287. Bolbophyllum Thou. 288.
Bolbophyllaria Rchb. f. 289. Megaclinium Ldl. 290. Trias Ldl.
291. Epicranthes Bl. 292. Dendrochilum Bl. 293. Osyricera Bl.
294. Acrochaene Ldl. 295. Panisea Ldl.
X. Thelasinae.
296. Thelasis Bl. 297. Acriopsis Reinw.
y. Cymbidiinae.
298. Grammatophyllum Bl. 299. Wailesia Ldl. 300. Dipodium R. Br.
301. Eulophiopsis Pfitz. 302. Cyperorchis Bl. 303. Cymbidium Sw.
304. Grammangia Rchb. f. 305. Grobya Ldl.
z. Thecostelinae.
306. Thecostele Rchb. f. 307. Stenia Ldl.
aa. Maxillariinae.
308. Mormolyce Fzl. 309. Maxillaria R. P. 310. Scuticaria Ldl.
311. Camaridium Ldl. 312. Ornithidium Salisb. 313. Trigonidium
Ldl. 314. Eulophidium Pfitz.
bb. Oncidiinae.
* Notylieae.
315. Telipogon H. B. K. 316. Trichoceros H. B. K. 317. Macradenia
R. Br. 318. Warmingia Rchb. f. 319. Notylia Ldl.
** Jonopsideae.
320. Trichocentrum Poepp. Endl. 321. Papperitzia Rchb. f. 322.
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2 2 System.
Rodriguezia R. P. 323. Jonopsis H. B. K. 324. Scelochilus Bl.
325. Comparettia Poepp. Endl. 326. Plectrophora Pocke. 327.
Diadenium Poepp. Endl. 328. Chaenanthe Ldl. 329. Saundersia
Rchb. f. 320. Brachtia Rchb. f.
*J Adeae.
331. Ada Ldl. 332. Mesospinidium Rchb. f. 333. Neodryas Rchb. f.
334. Sutrina Ldl. 335. Trizeuxis Ldl. 336 Quekettia Ldl. 337.
Cohniella Pfitz.
JJ Trichopilieae.
338. Trichopilia Ldl. 339. Heicia Ldl.
*JJ Aspasieae.
340. Aspasia Ldl. 341. Dignathe Ldl. 342. Cochlioda Ldl.
{JJ Odontoglosseae.
343. Zygostates Ldl. 344. Hofmeisterella Rchb. f. 345. Ornithocephalus
Hook. 346. Phymatidium Ldl. 347. Odontoglossum H. B. K. 348.
Abola Ldl. 349. Gomeza R. Br. 350. Palumbina Rchb. f. 351.
Brassia Ldl. 352. Miltonia Ldl. 352»- Miltoniopsis Rolfe. 353.
Oncidium Sw. 354. Lockhartia Hook. 355. Cryptarrhena R. Br.
356. Sigmatostalix Reh. f. 357. Solenidium Ldl. 358. Chytroglossa
Rchb. f.
cc. Huntleyinae.
359. Promenaea Ldl. 360. Kefersteinia Rchb. f. 361. Chondrorr-
hyncha Ldl. 362. Cheiradenia Ldl. 363. Warscewiczella Rchb. f.
364. Pescatorea Rchb. f. 365. BoUea Rchb. f. 366. Huntleya Batem.
367. Chaubardia Rchb. f.
^^^ Monopodiales (Der Trieb wächst dauernd — viele
Jahre lang — an der Spitze weiter. Nebenzweige
fehlen oder sind nebensächlich. Blüten in den Blattachseln
des langen monopodialen Triebes),
dd. Dichaeinae.
368. Dichaea Ldl. 369. Dichaeopsis Pfitz.
ce. Sarcanthinae.
* Pachy phylleae.
370. Pachyphyllum Ldl. 371. Nasonia Ldl. 372. Centropetalum Ldl.
** Aerideae.
373. Diplocentrum Ldl. 374. Renanthera Lour. 375. Esmeraldia
Rchb. f. 376. Vandopsis Pfitz. 377. Luisia Gaudich. 378. Cottonia
Wight. 379. Stauropsis Rchb. f. 380. Polychilos Kühl. Hass. 381.
Phalaenopsis Bl. 382. Doritis Ldl. 383. Sarcanthus Ldl. 384.
Cleisostoma Bl. 385. Echioglossum Bl. 386. Microsaccus Bl. 387.
Schoenorchis Bl. 388. Saccolabium Bl. 389. Ceratochilus Bl. 390.
Acampe Ldl. 391. Uncifera Ldl. 392. Vanda R. Br. 393. Angrecum
Thou. 394. Aerangis Rchb. f. 395. Macroplectrum Pfitz. 396. Poly-
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System. Einfuhr der Orchideen. 23
rhiza Pfitz. 397. Campylocentrum Benth. 398. Oeonia Ldl. 399.
Listrostachys Rchb. f. 400. Mystacidium Ldl. 401. Cryptopus Ldl.
402. Dendrophylax Rchb. f. 403. Taeniophyllum Bl. 404. Chilochista
Ldl. 405. Aerides Lour. 406. Grosourdya Rchb. f. 407. Sarcochilus
R. Br. 408. Camarotis Ldl. 409. Rhynchostylis Bl. 410. Aeranthus
Ldl. 411. Trichoglottis Bl.
Ungenügend bekannte Gattungen.
412. Hemipilia Ldl. (Habenarieae) ? 413. Gastroglottis Bl. (Liparidinae).^
414. Androchilus Liebm. (Liparidinae) ? 415. Oliveriana Rchb. f.
(Trichopilieae) ? 416. Erycina Ldl. (Jonopsideae .^).
Einfuhr der Orchideen.
Die tägliche Gewohnheit, unsere Gewächshäuser und aus ihnen unsere
Verkehrsräume mit einer steten Fülle köstlicher Orchideenblüten geschmückt
zu sehen, lässt uns vergessen, dass der Zustand von heut ein noch sehr
jugendlicher ist, dass es eine Zeit gab, wo der Besitz tropischer Orchideen
ein Luxus ersten Ranges war und eine Zeit, wo man die Orchideen unserer
Gewächshäuser an den Fingern herzählen konnte, ohne sich dabei fremder
Hände zu bedienen.
Wenig mehr als ein Jahrhundert ist es her, dass die erste tropische
Orchidee ihren Einzug in unsere Gewächshäuser hielt und — bezeichnend
genug — dieser Erstling war keine gärtnerische Schönheit, sondern Va n i 1 1 a
p 1 a n i f o 1 i a , welche 1 765 lebend nach London gebracht wurde. Fast
mit ihr zugleich erschienen in London einige Epidendrum, von welchen
Miller im „Dictionary of Gardening" 1768 sagt „Diese Pflanzen können
auf keine bis jetzt bekannte Art im Boden kultiviert werden, trotz dessen
konnten sie zum Treiben gebracht werden und brachten sehr schöne Blüten
von ungewöhnlicher Form hervor.** Drei amerikanische Arten, welche
er sorgfältig in Töpfe pflanzte, brachten zwar Blüten, starben aber bald
darauf. 1 780 brachte Dr. Fothergill von China PhajusTankervilleae
und C y m b i d i u m ensifolium mit nach England und kultivierte sie glücklich.
Darauf folgte 1787 die erste Blüte von Epidendrum ciliare in Kew
und im Oktober 1788 blute dort das erste Epidendrum fragrans.
Das Verzeichnis von 1795 vom botanischen Garten in Kew zählt schon
15 hauptsächlich westindische E p i d e n d r u m auf, kultiviert „in sehr hoher
Wärme und mit halbverfaulter Rinde für die Wurzeln.** Ein Jahr später
wird in Kensington Cymbidium aloifolium kultiviert „in Lehm und
Haideerde im Lohbeet des Warmhauses.** Natürlich gefiel dem armen Dinge
diese Behandlung nicht, die meisten Exemplare gingen ein, dagegen blühte
„sonderbarer Weise** ein Exemplar, welches die Firma Greenwood und
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24
Einfuhr der Orchideen.
Wyke in Kensington nicht im Lohbeet braten Hess, sondern auf den Flur
des Warmhauses stellte.
Dann tritt eine lange Pause ein, bis 1809 die Horticultural Society
of London ins Leben tritt und Loddiges die Orchideen aufnimmt (18 12)
und von Roxburgh aus Indien die erste Van da, die ersten Aerides,
das erste Dendrobium erhält. Gleichzeitig bringt ein Reisender von
Montevideo Oncidium bifolium mit und erzählt, dass er die Pflanze
ohne Erde in der Cabine hängend gehabt habe und sie unterwegs lustig
geblüht habe; aber niemand glaubt dem Ärmsten diese unglaubliche Münch-
hauseniade. Dann aber kommt der Umschlag. 1817 sagt das Botanikal
Register von Sarcanthus paniculatus freilich noch: diese Luft-
pflanzen besitzen die Fähigkeit einfach aufgehängt zu wachsen. Aber
eine solche Isolierung (von den ernährenden Stoffen) kann niemals als
Leben betrachtet werden, sondern nur als ein Hinfristen „wie es ein
Karpfen thun kann, der aus dem Wasser genommen und in eine feuchte
Zelle gelegt wird.** Fairbairn, Gärtner in Claremont, ist der erste (1813),
welcher Orchideen in hängenden Kästen kultiviert, mit einem Wasserfass
daneben, in welches er sie sechs- bis siebenmal am Tage eintaucht. So
bringt er 1813 Aerides odoratum und einige Jahre später Renan-
thera coccinea zur Blüte. Die Reisenden dieser Zeit, Harrison, Wallich
und Lindley an der Spitze, berichten unglücklicher Weise stets von der
Hitze und Feuchtigkeit der Landstriche, wo sie Orchideen finden und
infolge davon glaubt die Gärtnerei die Orchideen nicht heiss und nass
genug behandeln zu können. Für ein halbes Jahrhundert wird dadurch
England, wie Hooker sagt, „das Grab der tropischen Orchideen.**
Erst 1830 beginnt eine etwas vernünftigere Richtung und zwar ist es
Joseph Cooper, Gärtner des Earl Fitzwilliam zu Wentworth, welcher als
der erste den Orchideen frische Luft zukommen lässt und vernünftige
Wärmegrade. Aber noch beherrscht die alte Schule den Garten und noch
1861 nennt Batemann die englische Methode, unter welcher alle die
Schätze sterben, welche Ross aus Mexiko, Linden von den Cordilleren
Neu -Granadas brachte, eine „unglaubliche Tollheit.** Die an Ort und
Stelle geschöpften Kenntnisse der Wachstumsweise der Orchideen haben
dann endlich die Besserung herbeigeführt, in welcher wir uns jetzt glück-
licher Weise befinden.
Mit dem Jahre 1840 etwa beginnt auch die Einfuhr wirklich schönblühen-
der Orchideen. Warscewicz, Roezl, Schlim, Batemann, Wagener bringen die
kostbaren Oncidium, Cattleya, Odontoglossum, Masdevallia
u. s. w. aus Amerika nach Europa und von Asien her ziehen Vanda,
Phalaenopsis, Dendrobium, Paphiopedilum etc. bei uns ein.
Der gärtnerische Handel, leider noch lange nicht die Handelsgärtnerei,
bemächtigt sich der Orchideen und überall hin ziehen Sammler aus, neue
Orchideenschätze zu holen. Die hohen Preise lassen das „Geschäft** als
ein glänzendes erscheinen und natürlich sind es ideal veranlagte Deutsche
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Einfuhr der Orchideen.
25
oder wie Warscewicz und Roezl in Deutschland aufgewachsene Männer,
weiche Leben und Gesundheit in die Schanze schlagen, um ihrer Reiselust
zu genügen und für ein Butterbrot England und Belgien zu bereichern. Denn
wahrlich ein hartes Stück Arbeit ist dieses Sammeln von Orchideen. Soweit
die Kultur reicht, ist keine der schönen Arten zu finden, das einsame Hoch-
gebirge mit all seinen Gefahren, der dichte Urwald mit all seinen Heim-
tücken, das sind die Plätze, wohin der Sammler vordringen muss, will er
nennenswerte Beute machen. Dazu kommt, dass er das Sammeln in der
Ruhezeit der Orchideen, also in der ungesundesten Jahreszeit betreiben
muss, wenn er nicht alle Wahrscheinlichkeit gegen sich haben will, dass
die Pflanzen gut ankommen. Wie wenige Orchideen es überstehen, in
der Blütezeit oder der Triebperiode vom Standort gerissen und in Kultur
gebracht zu werden, das lehren uns schon unsere einheimischen Arten.
Der Sammler tropischer Orchideen ist in den meisten Fällen gezwungen,
die für ihn wichtigen Standorte zur Blütezeit aufzusuchen, um sich über
den Wert der Formen zu orientieren und zwei bis drei Monate später
nochmals an denselben Platz vorzudringen, um die nun zur Ruheperiode
gehenden Pflanzen zu sammeln oder sammeln zu lassen. Denn für den
Europäer ist es meist unmöglich, die in den Kronen der Urwaldriesen
wachsenden Arten selbst herabzuholen und das Fällen der Bäume nimmt
sich zwar auf dem Papier als ein recht einfaches Mittel aus, nur lässt es
sich meist nicht anwenden. Der kletterkundige Eingeborene wird in den
meisten Fällen der wirkliche Sammler sein, nachdem der Europäer oft
nur durch das Femrohr die Pflanzen gesehen hat.
Dem Sammeln folgt der Transport mit all seinen Schwierigkeiten
und Unfällen. Die oft zarte Ware muss viele Tage lang in Säcken, an
den Seiten der Maultiere hängend, transportiert werden, ehe es möglich
ist, sie in Kisten oder, wenn das Glück gut ist, in Wardschen Kästen —
stark gearbeiteten, gut schliessenden Hartholzkästen mit fast lufldicht
abschliessenden dicken Glasplatten — dem Seetransport zu übergeben.
Und welche Unglückszufälle spielen auch dann noch ! Wir wollen nur aus
eigener kurzer Erfahrung berichten. 1878 gelangten die ersten Knollen
von Amorphophallus Titanum nach Breslau, gut gesammelt, gut
gepackt, aber von Amsterdam bis Breslau mussten sie 18® Kälte durch-
machen, so dass wir sie als „Gefrornes" erhielten. 1881 wurde aus Ver-
sehen eine von Australien kommende Kiste in Aden ausgeladen und blieb
dort acht Wochen in der vollen Tropenglut stehen, ehe sie bemerkt und
dem nächsten Dampfer übergeben wurde. Wie der Inhalt aussah, ist
leicht einzusehen. 1882 gingen für Privatrechnung gebrachte 20000 Stück
Oncidium crispum vom Sammler begleitet durch unsere Hände ; trotz
der guten Packung und raschen Reise war über ein Drittel tot, ein zweites
Drittel starb zusehends und inzwischen waren die Preise durch den eng-
lischen Massenimport derart gesunken, dass der glückliche (f ?) Sammler
noch nicht einmal die Kosten der Überfahrt zurückerhielt. Er verschwor
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26 Einfuhr der Orchideen.
es hoch und teuer, jemals wieder Orchideen in Kolumbien zu sammeln.
1888 kam eine 500 -Stückkiste Odontoglossum crispum und irgend
eine schöne Cattleya an, die Odontoglossen waren sämtlich wertvolles
Untersuchungsmaterial für Aschenbestimmungen , die Cattleyen starben
erst nach und nach. Was wir im kleinen erlebt, das kennt jeder Orchideen-
importeur im grossen, und das Verlustkonto weist oft recht harte Ver-
luste nach.
Trotz dessen steigt die Einfuhr von Orchideen zusehends und mit
ihr sinken die Preise und werden die Orchideen jedermann zugänglich.
Während Deutschland noch vor zehn Jahren nur auf dem Umwege über
England oder Belgien sein Orchideenmaterial erhielt, haben wir heute
bereits eine Anzahl direkt importierender deutscher Gärtner, welche uns
gute Ware für billiges Geld liefern. Für Ostdeutschland hat die sehr
thätige Firma H. Dammann jr. in Breslau ein Einfuhrcentrum ersten
Ranges geschaffen und in ihren grossen Kulturräumen kann man fort-
gesetzt ankommende Orchideen in ihrem Erholungsstadium massenhaft
beobachten.
Diese Erholung vollzieht sich heut ungemein einfach. So rasch als
möglich werden die ankommenden Kisten entleert, welche die Orchideen
entweder an Querstangen festgebunden oder im trocknen Zustande in
trockene Spähne verpackt enthalten. Diese beiden Packmethoden verhindern
das gegenseitige Beschädigen der Pflanzen durch Stoss und Reibung und
die Fäulnis, welche nie ausbleibt, wenn feuchtes Packmaterial oder feuchte
Ware versandt wird. Die Orchideen werden rasch geprüft, mit scharfem
Schnitt von allem Faulen und Verdächtigen gesäubert und im schattigen
Gewächshause auf und unter den Stellagen, wie es der Raum erlaubt,
ausgebreitet. Die feuchte Luft und ein wenn nötig leichtes Anfeuchten
der Angekommenen bringt bald die Entscheidung, ob die Lebenskraft
gross genug ist, die Pflanze zu erhalten oder ob sie nur nach Europa
kam, um fern der Heimat im Elend zu sterben. Zeigt sich nur ein
Schimmer von Erholung, so werden die Pflanzen sorgfaltiger geputzt und
feuchter gehalten, bis wirkliches Durchbrechen der jungen Triebspitzen
ihr Wachstum verkündet, dann werden sie in weitere Kultur genommen
und sind rasch „etablierte Exemplare" wie der Deutsche für „wachsende
Stücke" sagt.
Dann erst beginnt die Forschung nach dem eigentlichen Wert der
gebrachten Formen, auf welche freilich der Grossimporteur nur selten
sich einlassen kann. Dieser ist genötigt, seinem Sammler zu glauben,
welcher ihm neben dem Artnamen, der ja in den meisten Fällen leicht
kontrollierbar ist, auch in der nicht blühenden Pflanze, noch spezielle
Mitteilungen über Sortenverschiedenheiten, abweichende Blütenfarbungen
u. s. w. giebt. Lange, che ein Transport Orchideen seine ersten Blüten
auf europäischem Boden entfaltet, ist er meist schon in dritte Hand über-
gegangen, denn der Importeur muss darauf halten, sein Lager so rasch
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Kultur der Orchideen.
27
als möglich wieder zu räumen. Er giebt die angekommene Ware im
Dutzend oder Hundert oder Tausend in zweite Kulturhand ab, von der
aus meist erst der Detailverkauf stattfindet. Unsere deutschen Importeure
haben glücklicher Weise noch die lobenswerte Eigenschaft, nicht nur im
Hundert zu rechnen, sondern auch den Liebhaber mit einzelnen Exemplaren
gern und willig zu versorgen.
In der Formenbestimmung ist durch Reichenbachs Tod eine für lange
Zeit schwer fühlbare Lücke gerissen. Man mag über seine Haarspalterei
— de mortuis nil nisi bene — denken wie man will, ebenso wie über
seine unumwundene, oft ausgesprochene Überzeugung, dass nur England
Boden für Orchideenkultur sei, seine unglaublicheFormenkenntnis , durch
fünfzig Jahr Spezialstudien erreicht, fehlt uns Deutschen gerade so wie
den Engländern, bei welchen sein Name so heimisch war, dass sie ihn
fortliessen und ihn nur einfach „der Professor* titulierten. „Der Professor
sagt" war für den englischen Orchideenmann ein „Roma locuta est"
oder wie es im deutschen Umgangston lauten würde, „da giebt es nichts
mehr."
Hoffen wir, dass es abermals deutsche Wissenschaft sein wird,
welche die Führung auf diesem Spezialgebiet übernimmt, wie es wesent-
lich deutsche Thatkraft ist, welche uns die herrlichsten aller Blüten in so
reicher Auswahl für unsere Gewächshäuser aus der Ferne heimbringt.
Kultur der Orchideen,
Welche Wandlungen die Kulturmethode der Orchideen durchgemacht
hat, ehe sie auf den heutigen einfachen Standpunkt des möglichst ge-
treuen Anlehnens an die natürlichen Verhältnisse gelangt ist, unter welchen
die Orchideen in ihrer Heimat leben, haben wir schon gelegentlich der
Besprechung der Einfuhr der Orchideen (Seite 23) hervorgehoben. Hier
wollen wir zunächst kurz auf die Anzucht der Orchideen aus Samen
zurückkommen.
Aussaat. Wie schon oben erwähnt, sind die Orchideen in der Heimat
ausschliesslich auf Fremdbefruchtung durch Insekten angewiesen. Dieser
Umstand ist ein Fingerzeig für die Leichtigkeit, mit welcher eine künstliche
Befnichtung durch Menschenhand bewirkt werden kann. Die grossen
Pollenkörper oder deren Bruchstücke sind mit Leichtigkeit auf die Narbe
zu übertragen, welche überall offen daliegt und deren Aufnahmefähigkeit
der Kenner an dem eigenartig feuchten Schimmer der Oberfläche erkennt.
Ist die Übertragung geschehen, so ist die Blüte vor dem direkten Bespritzt-
werden zu bewahren, was in den meisten Fällen ja schon ohnehin ge-
schieht, weil die meisten Orchideenblüten durch Spritzen leiden und
fleckig werden. Dann heisst es sich einfach in Geduld fassen und den
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28 Kultur der Orchideen.
Reifepunkt der Frucht abwarten, deren Ausbildung man etwas befordern
kann, indem man die volle Sonne auf sie einwirken lässt. Öffnet sich
die Kapsel endlich, so wird jedes Samenstäubchen sorgfaltig gesammelt
und die ganze Ernte bald ausgesät. Für diese Aussaat schlagen die
englischen Züchter vor, bisher sind es fast ausschliesslich Engländer,
welche sich dieser mühsamen Arbeit unterzogen haben, die Samen ein-
fach auf einen Holzklotz oder auf das Moos auszusäen, auf welchem eine
andere Orchidee bereits wächst. Es ist das jedenfalls ein sehr primitives
Vorgehen und bessere Erfolge sicher zu erwarten, wenn die Samen für
sich auf vor dem Verschimmeln gesicherter Rinde oder auf mit frischem
Sphagnum belegte Schalen ausgesät werden. Jedenfalls darf keinerlei
Bedecken der Samen stattfinden und das Anfeuchten der Unterlage muss
derartig geschehen, dass die Stäubchen nicht weggeschwemmt werden.
Zeigen sich die ersten Fäserchen des knollig anschwellenden Samen-
kornes (Seite 2), so wird sofort mit dem Pikieren vorgegangen, indem
die entstehenden Pflänzchen mit der Pinzette aufgenommen und auf
frisches Sphagnum übertragen werden. In der Regel wird dies erste
Pikieren tropischer Orchideen 10 — 15 Monate nach dem Tage der Aus-
saat stattfinden können. Je nach den Wachstumsfortschritten wird 3 bis
6 Monate später ein zweites Übertragen in abermals frisches Sphagnum
geboten erscheinen, und wenn die Pflänzchen am Ende des zweiten
Jahres ihre ersten Wurzeln entwickeln und ihren ersten normalen Trieb
bilden, ist es Zeit sie einzeln in kleinste Töpfchen zu übertragen und
von nun an wie jede in regelmässigem Wuchs befindliche Art zu behan-
deln. In den meisten Fällen liegen zwischen Aussaat und erster Blüte
5 — 6 Jahre, oft aber dauert es auch ein paar Jahre länger, ehe dies freu-
dige Ereignis eintritt, welches dem Züchter darüber Quittung leistet, ob
seine Mühe belohnt wird oder ob er vergeblich Jahre lang gearbeitet hat.
Jede Kreuzung zweier Pflanzenarten ist geeignet die Formengrenzen
der Eltemarten nach allen Richtungen hin zu erschüttern. Erstens wachsen
alle Bastarte leichter als die Elternarten, gärtnerisch schon ein ausser-
ordentlicher Vorteil, zweitens pflegen die Blüten der Bastarte diejenigen
der Eltern an Grösse zu übertreffen und drittens kommt es sehr häufig
vor, besonders bei weiter fortgesetzten Kreuzungen, sogenannten Rück-
kreuzungen, dass auch die Farben und Formen der Eltern „erschüttert"
werden, dass nicht nur Kreuzungsprodukte entstehen, welche zwischen
beiden Eltern die Mitte halten oder sich der einen oder andern Grund-
art mehr anlehnen, sondern dass thatsächlich neue Farben und Formen
auftauchen. Zahlreiche Gartenpflanzen geben hierzu Belege. Primula
pubescens, die Aurikel der Gärten, ist hervorgegangen aus einer gelb-
blühenden und einer rotblühenden Art, welche Fülle von Farben aber
zeigen die heutigen Aurikeln ! Noch klassischer ist vielleicht das Zeugnis
der Gartenprimel, deren Eltemarten beide gelb blühen. Die Formen-
änderungen der Fuchsien sind gleichfalls weit über die Grenzen der
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Temperatar. 29
Eltern hinausgehend, ganz abgesehen von der Färbung, und niemand
wird aus den Formen vieler unserer heutigen Äpfel oder Birnen die Ur-
formen heraus erkennen, welche die wilden Äpfelarten oder Birnenarten
besassen, aus denen unsere Kulturformen hervorgegangen sind. Die Hoff-
nung auf derartige Neu-Erscheinungen ist es, welche den Wert der
Kreuzungsarbeit auch für die Orchideen als einen hohen erscheinen lässt,
das Zwischenprodukt, welches rechnungsmässig erlangt wijd, ist etwas
Gutes, das Neuprodukt, welches eintreten kann, ist das Bessere.
Die normale Behandlung, unter welche der erstarkte Sämling etwa
im dritten Lebensjahre gelangt, ist gleichzeitig die Behandlung, welche
den Orchideen überhaupt zuteil werden muss. Hierfür ist die erste
und unerlässliche Bedingung, dass der Kultivateur weiss, welche Tempe-
raturen, welche Feuchtigkeitsmenge, welche Boden- oder Unterlagen-
Verhältnisse seine Pfleglinge bedürfen. Der Fehler, welcher durch ein
Jahrhundert in der Orchideen-Kultur begangen wurde, indem die Orchi-
deen in Schwitzkästen gesteckt wurden, ist nicht der Unerfahrenheit
unserer gärtnerischen Vorfahren zuzuschreiben, sondern er musste her-
vorgehen aus den wunderlich falschen Mitteilungen, welche die in den
Tropen sammelnden Reisenden nach der Heimat übersandten über die
Hitze, die ewige Feuchtigkeit, den ewigen Schatten, welcher an den Fund-
orten der Orchideen herrschen sollte. Heute stehen uns fast aus allen
Teilen der Welt genaue Angaben zu Gebot über die Jahrestemperaturen
im Durchschnitt und über die Extreme der Temperaturen; wir wissen,
dass die Tropennächte nicht nur frisch, sondern oft direkt kalt sind, dass
den heissen Monaten erheblich kühlere gegenüberstehen, und dass ebenso
den nicht nur feuchten^ sondern schwimmend nassen Perioden stellenweis
dürr-trockene folgen. Ebenso sonderbar wie die Sammler der dreissiger
und vierziger Jahre über Wärme und Regen berichteten, sind die Nach-
richten über den ewigen Schatten. Sicher herrscht in der Tiefe des Ur-
waldes ein echtes Schattenleben, aber die Orchideen unserer Kulturen
leben nicht am Boden der Wälder, sondern hoch oben in den Baumwipfeln
und die Sammler von heut berichten ofl genug, dass sie die köstlichsten
Blüten an Standorten fanden, welche der vollen Sonne schutzlos preis-
gegeben waren.
Temperatur. Was die Temperaturen anbetrifft, so lassen sich
heut, abgesehen von den im freien Lande oder frostfrei im Kasten über-
wucherten Arten vier Kulturgruppen festhalten, in welche sich leicht alle
in unseren Glashäusern gepflegten Arten unterbringen lassen.
Da ist zunächst eine Kalthaus -Abteilung, deren Wintertemperatur
sich auf 3 — 4 ^ R. hält, als Kulturraum für die wenigen aus den kühleren
Strichen Chinas und Japans stammenden Arten, dann die Odo n to-
glos sum- Abteilung mit etwa 6^ als niedrigster Temperatur, ein Raum
für die Orchideen, welche etwa mit Cattleya dasselbe Wärmebedürfnis
haben, also nicht unter 10 ^ sinken dürfen, und schliesslich einen wirklich
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30 Kultur der Orchideen.
warmfeuchten Raum für die Bewohner des tropischen Asiens: Vanda,
Aerides u. s. w. Die speziellen Angaben darüber, welche Temperaturen
den einzelnen Gattungen oder Arten zusagen, finden sich in der Be-
sprechung der botanischen Merkmale beigefugt.
Schatten. Hand in Hand mit dem Wärmebedürfnis geht die Verteilung
von Licht und Schatten. Während ursprünglich den Orchideen fast jedes
Lichtverlangen abgesprochen wurde, weil sie im „ewigen Schatten" wachsen
sollten, fiel ein Teil der Kultivateure später ins gerade Gegenteil und
verbannte jeden Schattenstrich von den Orchideenhäusern. Eins dieser
Extreme ist so falsch wie das andere und die goldene Mitte der richtige
Weg. Im allgemeinen kann heut wohl gesagt werden, dass während der
Entwickelung des jungen Triebes — also während der Regenzeit ihrer
tropischen Heimat — alle Orchideen ein wirkliches Bedürfnis nach Schatten
haben. Auch der entwickelten Blüte ist die Einwirkung der Sonne durch
die Glaswände unserer Häuser entschieden nicht zuträglich, wenn aber
die Blüte vorüber ist und damit die sogenannte Ruheperiode eintritt,
dann vertragen die meisten Arten Sonne und ein grosser Teil von ihnen
muss sogar der direkten vollen Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden,
wenn er sich überhaupt entwickeln soll. Fast alle Arten der mittleren
Höhenlagen des subtropischen Amerika und schon nicht mehr im Küsten-
gebiet wachsende Ostindier, vorzüglich aber die Afrikaner und Australier
müssen wörtlich „gekocht" werden von der Sonne. Nur die im ewig
feuchten Gürtel Ostindiens wachsenden echtesten Tropenkinder, die
Anoectochilus und Verwandte, eine Anzahl Vandeen und ähnliche haben
ein sehr geringes Verlangen nach direkten Sonnenstrahlen, aber auch sie
verlangen volles Licht. Von diesem Standpunkte aus regelt sich die
Schattenfrage daher kurz dahin: in allen zweifelhaften Fällen sei man
vorsichtig und gebe lieber etwas mehr Schatten , als zu wenig. Wie und
womit man Schatten geben soll, das hängt wesentlich ab von der Kon-
struktion der Gewächshäuser. Ein Schattenanstrich, welcher für den
ganzen Sommer das Licht bricht, ist auf die Fenster von Orchideen-
häusern nicht zu empfehlen, auch das Beschatten mittelst Leinwanddecken
ist wenig rätlich, am besten sind Schattendecken in der Form von Stab-
rollen oder von schräg auf Rahmen genagelten Stäben. Diese Vorrich-
tungen brechen die direkte Strahlung, mildern die Hitze und lassen doch
genügend Licht ins Haus.
Feuchtigkeit. Die feste Bauart der Orchideenblätter, das Glatte,
Ledrigc ihrer Oberfläche sowohl wie derjenigen der Scheinknollen weist
überzeugend darauf hin, dass diese Pflanzen in der Heimat darauf einge-
richtet sind, erhebliche Trockenperioden durchzumachen. Die Bildung der
fleischigen Stämme, der Scheinknollen, ist ja überhaupt nur dahin zu deuten,
dass sie Reservoire sind, in welchen die Pflanze Nährstoffe und ein gewisses
Quantum von Feuchtigkeit für nahrungsarme, d. h. trockene Zeiten ablagert
und aufspeichert. Daraus geht hervor, dass die Wasseraufnahme auch der
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Feuchtigkeit. Luft. -i j
kultivierten Orchideen eine im Laufe des Jahres erheblich wechselnde
ist und dass der Kultivateur sich nach dieser Verschiedenheit richten
muss, wenn er nicht von vornhinein auf einen Erfolg der Kultur ver-
zichten will. Da die Wasseraufnahme der Orchideen nicht nur durch die
Wurzeln, sondern zu einem sehr grossen Teile durch die Oberfläche der
Blätter und Stämme oder Knollen erfolgt, so ist der Feuchtigkeitsgehalt
der Luft von fast ebenso grosser Bedeutung wie das Giessen selbst.
Dieses Feuchtigkeits- Atmen ist auch während der Ruheperiode von
grosser Bedeutung, denn da, wo in den Tropen tagsüber die Sonnenglut
Trockenheitsgrade schafft, die wir im Norden nicht kennen, bringt die
enorme nächtliche Abkühlung auch regelmässig feuchte Luft und starken
Tauniederschlag. Auch in dieser Beziehung ist also der naturgemässe
Lebensgang ungemein einfach nachzuahmen. Mit Eintritt des Austreibens,
mit dem Zeigen des Verlangens treiben zu wollen gewissermassen, müssen
die Orchideen reichliche Wasserzufuhr erhalten, und diese überreichliche
Bewässerung muss während der ganzen Entwicklung statthaben. Neigen
die schönen Blüten aber sich zum Welken, dann muss in allen Fällen
mit dem Giessen nachgelcissen werden, ja bei einer grossen Reihe von
Gattungen und Arten (dieselben sind in der folgenden Besprechung stets
hervorgehoben) muss das Giessen überhaupt aufhören und nur die feuchte
Nachtluft der Gewächshäuser darf die Pflanzen mit Wasser versorgen.
Dass niemals, auch in der Zeit des grössten Wasserbedarfes nicht, stocken-
des Wasser an den Wurzeln oder anderen Teilen dauernd stehen darf, ver-
steht sich wohl von selbst. Die Frage, ob man zum Giessen oder Spritzen
kaltes oder warmes Wasser nehmen soll, ist darauf hin zu beantworten,
dass die Temperaturdifferenz zwischen dem Wasser und der Luft des
Kulturraumes jedenfalls keine zu grosse sein soll. Haupt hat in seinen
mustergültigen Kulturen nicht nur hauswarmes Wasser zum Eintauchen
der Orchideen, sondern auch eine Vorrichtung heisses Wasser in die
Spritzrohre — in Vermengung mit dem ursprünglich kalten — einzu-
pressen. Eine Verschiedenheit im Gedeihen kalt oder gewärmt gespritzter
Orchideen hat sich aber nicht herausgestellt.
Luft. Frische Luft in die Gewächshäuser zu schaffen, ist nicht nur für
die Orchideen, sondern für jede Gewächshauspflanze von solchem Vorteil,
dass wir wohl kaum darauf hinzuweisen brauchen, wie thöricht und schäd-
lich für die Kulturen das Absperren des Luftzutrittes ist. Selbst im
Winter, und da eigentlich erst recht, muss für Luflerneuerung gesorgt
werden, natürlich in einer Form, dass nicht der eisig kalt eintretende
Luftstrom direkt auf die Pflanze triffl, sondern dass er durch oder um
die Heizkörper geleitet wird und dadurch erwärmt ins Innere des Hauses
gelangt. In der wärmeren Zeit ist möglich viel zu lüften, so weit es
sich um die Pflanzen der wärmsten Klimate handelt, und alle härteren
Arten sind unmittelbar der freien Luft auszusetzen, am besten im offenen
Kasten, der in der Zeit des schlimmsten Sonnenbrandes beschattet wird,
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32
Kultur der Orchideen.
oder wohl im Schutze und Halbschatten von Bäumen. Zu tiefer Baum-
schatten hebt den segensreich abhärtenden Einfluss der freien Luft leicht
auf und ebenso ist dauernd kalter Mauerschatten zu vermeiden. Viel
Licht und Luft thut jedenfalls der weitaus grössten Anzahl unserer kul-
tivierten Orchideen besser als das Gegenteil.
Kulturge fasse. Die Idee, Orchideen als Topfpflanzen behandeln zu
wollen, ist sehr zeitig schon aufgegeben worden. Regelmässig zwar ist von
Zeit zu Zeit der Vorschlag wiedergekehrt, wenigstens einen Teil der Orchi-
deen in einfacher Topf kultur zu behandeln, aber mit jeder Rückkehr zu dieser
Erstlings-Idee ist die Zahl der Arten geringer geworden, deren Pflege im
Topfe anempfohlen wurde. Der gewöhnlichen TopfTorm folgten die von
England aus zu uns herübergewanderten Töpfe mit durchbrochener
Seitenwand, welche entweder in Form von Kreisen oder in Form läng-
licher Durchschnitte teilweis entfernt ist. Es ist dieses Durchbrechen der
Topfwände, welches so weit gefuhrt wurde, dass nur ein feines Stäbchen-
netz übrig blieb, jedenfalls schon ein grosser Fortschritt gegenüber der
die Verdunstung ungemein hindernden vollen Wand. Die Orchideen-
wurzel oder richtiger die Luftwurzel der epiphytischen Orchideen will
offenbar nicht dauernd im Feuchten sich befinden, sondern — ihr ganzer
Bau weist darauf hin — nach reichlicher Wasseraufnahme wieder aus-
trocknen. Nur für die zarte Spitze ist es vielleicht besser, wenn sie
dauernd im Feuchten sich befindet, nicht im stockenden Wasser aber,
sondern im Tau oder Nebel, wie in der Heimat. Die im Trocknen
luftfiihrenden Zellen der Wurzeloberhaut bilden eben durch diese Luft-
schicht einen Schutzwall gegen das Austrocknen der inneren, wässrigen
Nährsaft fuhrenden Gefasse. Wie der Bau, so weisen auch die Fundorte
der tropischen Orchideen auf den steten Wechsel zwischen reichlicher
Feuchtigkeitsaufnahme und raschem Abtrockenen sein. Jeder Regenguss
trifft in erster Linie natürlich die Baumkronen und Felswände, aber
ebenso rasch verrinnt grade hier der Überschuss des Wassers, welches
nicht durch Wurzeln oder Moospolster aufgesaugt und festgehalten wird.
Die. heutige Kulturmethode nimmt darauf umfassende Rücksicht. Mit
Ausnahme der echten Erdorchideen oder der als solche aufzufassenden
Tropenarten (Phajus, Calanthe z. B.) ist der Topf in der Orchideen-
Kultur fast verdrängt und wo er noch benutzt wird, da schlägt man ihn
zur Hälfte voll Scherben und pflanzt die Orchideen auf einen Hügel, so
dass sie mit dem Grunde ihrer Knollen höher als der Rand des Topfes
stehen. Alle echten Epiphyten (Baumbewohner, nicht Schmarotzer) aber
kultiviert man fast nur noch im Stäbchenkasten oder am Holzklotz, resp.
am Rindenstück.
Der aus Stäben in der Form des aus den Jahren der Jugendlust
jedermann bekannten Meisenkastens einfach zusammen geschlagene Kasten
oder Korb ist das Ideal eines durchbrochenen Topfes. Nach allen Seiten
hin lässt er das Wasser leicht abströmen und die trocknende Luft leicht
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Kulturgefasse. 2 7
eintreten, dabei aber giebt er einer grossen Menge Pflanzmaterial
sicheren Halt. Die Grösse des Kastens richtet sich natürlich nach der
Grösse der Pflanze, welche er aufnehmen soll. Sehr praktisch ist eine
Durchschnittsgrösse von 20 cm Länge, 10 cm Breite und 6 cm Tiefe
Innenmass. Die quadratischen Kästen sind unpraktischer und dem Auge
weniger gefällig. Die Tiefe soll niemals, auch bei grösseren Kästen nicht,
lo cm überschreiten, denn die Orchideen sind Flachwurzler. Aus welchem
Holz der Kasten gebaut wird, ob aus rohen, noch mit der Rinde bekleideten
Ästen oder aus glatt geschnittenen oder gehobelten runden oder vier-
kantigen Stäben ist vollkommen ohne Einfluss auf das Gedeihen der in
ihm gepflegten Arten. Praktisch ist es jedenfalls ein hartes Holz zu
wählen, welches nicht so schnell verfault. Für den Liebhaber, den
Gartenfreund, empfehlen sich Kästchen aus Rindenästen, für den Gross-
betrieb kann nur vierkantig geschnittenes, etwa daumendickes Holz in
Frage kommen. Die Ecken müssen mit verzinktem Draht durchbohrt
und aneinander gehalten werden. Das Aufhängen bewirkt man am besten
nicht durch Drähte von den vier Ecken aus, sondern indem man beson-
dere starke verzinkte Drähte nimmt, welche unter dem Boden, in dessen
Schmallinie, um den Kasten herumgreifen, in Form eines lateinischen L
etwa, und dadurch dem Kasten noch eine Extra-Stütze abgeben. Der
Boden wird natürlich auch aus Stäben hergestellt.
Neben dem Kasten, ja sogar diesen zeitweis verdrängend, hat der
Holzklotz oder das Rindenstück sich breite Bahn in der Kultur gebrochen,
fast zu viel. Man verfällt leicht aus einem Extrem ins andere und das
ist mit der ausschliesslichen Rindenkultur der Fall. Das mechanische
Kopieren der Natur ist nicht immer der richtige Ersatz der Natur, son-
dern man muss veränderten Verhältnissen in verständiger Weise Rech-
nung tragen. Es ist ein ungeheurer Unterschied zwischen dem lebenden
Aste oder selbst dem im Freien abgestorbenem und dem toten Aste,
welchen wir in das Kulturhaus mit seinen die Fäulnis ganz anders för-
dernden Verhältnissen bringen. Wer Holzklötze als Kulturboden für
grössere Orchideen anwendet, der sehe darauf, dass es hartes, langsam
sich zersetzendes Holz sei. Wiederholte Beobachtungen in England
haben festgestellt, dass kräftig wachsende Orchideen aufhörten zu blühen,
wenn ihr Holzklotz vermorschte und sofort wieder dankbar blühten, wenn
sie auf einen frischen Klotz umgebunden wurden. Das beste Material
für Hänge-Holz-Kultur ist jedenfalls die Korkrinde, und zwar die tief-
rissige harte, sogenannte Jungfernrinde oder Zierkorkholz. An ihr finden
die Wurzeln vorzügliche Gelegenheit sich anzuklammern und festzusaugen
und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Fäulnis ist sehr lang ausdauernd.
Man beachte für die Benutzung der Korkrinde die kleinen Vorteile, dass
man die Rindenstücke nicht senkrecht, sondern fast wagerecht hänge,
eine Kleinigkeit nach der Wachstumsrichtung der Knollengruppe an-
steigend. Grosse Pflanzen setze man nicht auf die gewölbte äussere
Stein's Orcbideenbuch. 3
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Kultur der Orchideen.
Fläche, sondern in die innere Hohlfläche, welche dann gewissermassen als
Topfraum wirkt. Zum Aufhängen der Korkrinden muss selbstredend
nicht rostender, verzinkter Draht verwandt werden.
In kurzen Worten würden wir vorschlagen, für importierte oder noch
schwachwüchsige Orchideen sich der Korkrinde zu bedienen, für alle
stärker wachsenden Exemplare aber Kasten zu wählen. Die Kultur ge-
wisser, starker Exemplare an Holz oder Kork läuft immer Gefahr in ein
Hungerleiden auszuarten, wenn die Pflanzen nicht ausserordentlich auf-
merksam behandelt werden, eine Gefahr, welche die Kastenkultur fast gar
nicht kennt.
Erdmischung. „Ein Heringssalat von Erdsorten!** rief
unser schlesischer Grosszüchter Haupt aus, als er vor den hervorragend-
sten deutschen Fachmännern im Frühjahr 1889 in Brieg seine wunderbaren
und wundervollen Orchideenkulturen zeigte und besprach. Und wirklich,
ein wahrer Heringssalat wurde früher zurecht gemacht, wenn es an das Ver-
pflanzen der Orchideen ging. Die Ärzte des Mittelalters verordneten ihren
Kranken bekanntlich Theriak, wenn alle Kunst sie im Stiche Hess. Aus mehr
als hundert Grundstoffen, darunter das verrückteste Zeug auf Gottes Erd-
boden, ward dieser Theriak bei Paukenschall und Gläserklang gemischt. Hilft
nicht das eine, was darin ist, so hilft vielleicht das andere, mochten Arzt
und Apotheker wohl manchmal denken, und ähnliche Gedanken mögen
manchen Gärtner überschlicheri haben, der seinen Theriak für Orchideen-
kulturen aus Lauberde, Haideerde, Rasenerde, Lehm, Sand, Kohle, Horn-
spähnen, Ziegelmehl, Moos und wer weiss was noch allem zusammen-
setzte. Die bescheidenen Verhältnisse der Gärtnerei gestatteten es leider
nicht, dies Mischfest mit Musik und Gläserklang zu feiern, wenigstens
der deutsche Gärtner konnte sich höchstens einen Trauermarsch vorpfeifen
und mit einem stillen Andenkentrunk diejenigen Orchideen weihen, welche
ihr Glück in diesem Kunterbunt versuchen sollten.
Heut ist die Sache anders. Auf dem Verpflanztisch liegt das Moos,
sauberes frisches Moos, neben einer Handvoll grobbrockiger Haideerde
- das ist alles. Höchstens noch ein bischen Dungstofif und für etw^aige
Schnittwunden gepulverte Holzkohle. Mit der Sicherheit des Erfolges
wird etwas Moos und Haideerde zwischen und um die Wurzelpartie
gedrückt, mit dem Drahte sarrit der Pflanze am Holze befestigt und die
grosse Arbeit ist geschehen. Auch da, wo es sich um Kasten- oder Topf-
kulturen handelt, ist gutes Moos und Haideerde die Hauptsache, alle
anderen Zuthaten buchstäblich Nebensachen, die wir bei den einzelnen
Gruppen im folgenden Text erwähnen.
Moos. Wenn von den Orchideen die Rede ist, so versteht der Fach-
mann unter Moos die in seiner Nähe am leichtesten zu erlangende Art des
Torfmooses, Sphagnum. In Deutschland kommen aus der Gattung
Sphagnum etwa zwölf weiter verbreitete und fast ebensoviel seltenere
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Moos.
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Arten vor. Für die Gärtnerei kommen etwa drei Arten in Betracht,
davon ist die weitaus am häufigsten benutzte Sphagnum acutifolium
Ehrh., welche von der Ebene bis ins Hochgebirge verbreitet ist, teils
direkt im Torfsumpf als Torfbildner wachsend, teils in Gräben oder
Polster bildend auf nassen Wiesen und im feuchten Walde. Je nasser der
Standort, um so langgestreckter und grüner wird das Sphagnum, je
trockener, um so kürzer und weisslich oder rotköpfig. Ebenso verhält
sich Sph. squarrosumPers., während das meist erheblich grössere
Sph. cymbifolium fast immer grün gefärbt erscheint. Welche Sp ag-
n u m art verwandt wird, ist vollkommen gleichgültig, unbedingt festzuhalten
aber ist, dass jedes benutzte Moos frisch und sauber ist, nicht faulig,
modrig oder dumpfig. Als Unterpackung kann anstandslos trockenes,
abgestorbenes Sphagnum benutzt werden, zur obersten Schicht aber
wähle man immer lebendes, frisches Moos. Giebt man sich die kleine
Mühe darauf zu achten, dass die Köpfchen der einzelnen polsterbildenden
Moospflänzchen etwas regelmässig nebeneinander kommen, so giebt das
für das Auge ein sehr nettes Bild. Frisches Sphagnum wächst in der
Hauskultur weiter und in den sorgsamen Kulturen unseres Freundes
Schütze, Eichbornsche Gärtnerei, in Breslau sahen wir oft die niedliche
Erscheinung, den Fuss einer prächtig blühenden Orchidee aus einem Moos-
teppich auftauchen zu sehen, der die seltenen, allerliebsten, schlankgestielten,
zimmetbraunen Fruchtkügelchen in reicher Fülle trug. Auch die schönste
Pflanze aber gewinnt durch eine nette Umgebung oder Arrangierung. So
vorzüglich das Torfmoos als Kulturstoflf ist, so verändert oder zersetzt es
sich unter Umständen schneller, als dem Gärtner lieb ist. Für Dauer-
kulturen muss man sich daher nach einer anderen Moosart umsehen, und
diese bietet sich uns dar in den grosswüchsigen Arten der Gattung Poly-
trichum — der deutsche Name Widerthonmoos ist verbreitet, aber es
fehlt eine Erklärung flir Widerthon — , von denen P. commune L. und
P. juniperinum W. in jeder lichten Nadelholzwaldung verbreitet sind
und oft in riesigen Polstern vorkommen, deren Einzelpflänzchen bis
30 cm lang sind und jedem Fäulnisangrifif widerstehen. Sehr empfehlens-
wert wären Kulturversuche mit einer schön weissgrünen, dicht wüchsigen,
vollkommen fäulniswidrigen Moosart unserer Nadelwälder des niedern Vor-
gebirges, dem Weissmoose, Leucobryum glaucum L. Besonders
für die mexikanischen Odontoglossum, Oncidium und ähnliche
Familien würden wir dies Moos sehr geeignet halten, können aber aus
eigener Erfahrung noch nicht über seinen Wert sprechen.
Was die Erdsorten zur Orchideenkultur anbetrifft, so gilt von ihnen
nichts anderes als für dieselben Sorten in anderen Kulturen gebräuchlich
ist. Die Haideerde muss aus trockener Lage stammen und grobbrockig
sein, staubige oder moorige Haideerde ist zu verwerfen. Ein sehr zweifel-
haftes Ersatzmaterial für trockene, brockige Haideerde ist der Torf Wo
der Torf aus Sphagnum besteht (der meiste hannoversche Pressdorf),
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36 Kultur der Orchideen.
ist nichts gegen ihn einzuwenden, dagegen ist Torf aus moorigen, sauren
Brüchen den Wurzeln der Orchideen direkt zuwider und schädlich.
Düngung. Dass den Orchideen eine Düngung zuträglich ist, wird heut
von niemandem mehr bestritten ; es kann sich also nur darum handeln, wo-
mit und wie gedüngt werden soll. In der Frage der Düngerbenutzung ist
die Gärtnerei merkwürdig schwerfällig. Während die Landwirte längst
genau wissen, welche künstlichen Düngstoffe ihren Kulturpflanzen zuträg-
lich sind und neben dem natürlichen Dung im weitestem Spielraum mit
Salzen aller Art arbeiten, kann sich die Gärtnerei noch immer nicht ent-
schliessen, den Jauchekübel mit seinem duftigen Inhalt von Kuhdung,
Schafdung oder Hornspähnen zu verlassen oder die trockene Untermengung
dieser ganz unberechenbaren Rohstoffe aufzugeben und dafür mit sauberen
Chemikalien zu arbeiten, deren Zusammensetzung ihre Wirksamkeit
garantiert.
In der Heimat leben die baumbewohnenden Orchideen scheinbar von
nichts, denn weder greifen ihre Wurzeln den Körper ihres Wirtes zer-
störend an, noch haben sie Erdvorräte zur Verfugung, wenigstens scheint
das auf den ersten Blick ausgeschlossen. In Wahrheit allerdings sitzt hoch
oben auf dem luftigen Standort zwischen den Orchideenwurzeln ein mit-
unter ganz erhebliches Quantum von mineralischen Körpern in Form
winzig kleiner vom Sturm hinaufgetragener Bruchstückchen von Gesteinen
und ein ebenso grosser Teil durch denselben Boten in die Höhe getriebener
organischer Reste. Die Staubform dieser Körperchen erleichtert ungemein
ihre Zersetzung und Aufnahme durch die Orchideenwurzel. Diese Stäub-
chen fehlen in der Kultur und werden durch die Moospackung ersetzt,
soweit sie Wasser festhaltend wirken und durch die sonstigen dem Moose
beigepackten Stoffe, soweit sie zur Ernährung dienen. Um diese Ernährung
zu verbessern, greift der Gärtner zum Dünger, welcher den Orchideen
gewöhnlich mit dem Gusswasser oder durch Eintauchen in einen Kübel,
welcher eine sehr dünne Düngerjauche enthält, zugeführt wird. Gewöhn-
lich wird diese Jauche durch Auflösung von Kuhdünger hergestellt.
Das Verdienst, an dessen Stelle Dungsalze verwendet und damit
Reinlichkeit und Sicherheit in die Behandlung eingeführt zu haben, ge-
bührt, wie so viele andere Verdienste, dem unermüdlichen Förderer der
deutschen Orchideenkultur, Gartenbaudirektor Haupt in Brieg. Haupt
benutzt nur noch Salzlösungen und schreibt uns über sein Verfahren:
„Zum Düngen der Orchideen während ihrer Wachstumszeit bediene
„ich mich sehr verdünnter Lösungen von phosphorsaurem Kali und sal-
„petersaurem Kali. Die Lösung nehme ich wie i : 5000, d. h. auf einen
„Kubikmeter Wasser zusammen 200 Gramm phosphorsaures und sal-
„petersaures Kali.
„Der Bedarf der meisten Orchideen an Stickstoff, Kali und Phosphor-
,, säure ist, da sie langsam wachsen, jedenfalls nicht gross. Genaueres
„ist darüber noch nicht bekannt, da Aschenanalysen fehlen, welche
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Düngung. Häuser. Zimmerkultur. ^^
„uns genau über den Bedarf der Orchideen belehren würden. Ich
„schätze den Bedarf einer mittelgrossen Pflanze auf jährlich einige
„Gramm und diese werden ihr durch unsere Lösung bei jährlich etwa
„hundertmaligem Giessen leicht zugeführt. Die übrigen Nährstoffe er-
„hält die Pflanze reichlich in dem Oderwasser, welches ich zum Giessen
„benutze."
In dieser Hauptschen Note ist gleichzeitig mit enthalten der Hin-
weis, dass der Dungstoff — was natürlich ebenso für jede andere Dung-
lösung gilt — der Orchidee nur während der Wachstumszeit zugeführt
wird. Wer Kuhdung oder eine sonstige Jauche benutzt, der verabsäume
nicht, nach dem Eintauchen in das Dungbad oder nach dem Guss noch
mit reinem Wasser die Orchideen zur Reinigung der Blätter und Knollen
zu überbrausen.
Häuser. Damit wäre unsere Skizze über die Pflege, welche die Orchi-
deen bedürfen, abgeschlossen und nur noch der Kulturraum kurz zu er-
wähnen. Wo die Orchideen nur als gelegentliche Beigabe mitgepflegt
werden, da vertragen sie sich am besten mit den Farnkräutern und nehmen
mit jedem Gewächshause vorlieb, wenn sie nur das nötige Licht geniessen.
Eigene Orchideenhäuser konstruiert man am besten nach dem Hauptschen
System (Fig. 14) als im First 2 — 3 Meter hohe flachdachige Häuser mit
niederen Seitenfenstern , Mittelgang mit seitlichen Tafeln , unter welchen
flache Wassergefasse zur Verdunstung angebracht sind. Die Füllung dieser
Gefässe mit faulenden organischen Stoffen, um den Orchideen durch die
feuchte Luft in Gasform Nährstoffe zuzuführen, eine englische Idee, ist
von geringem Wert und kaum zu empfehlen. Der Vorzug der Haupt-
schen Hauskonstruktion liegt in dem Umstände, dass alles vorhandene
Eisenwerk — die Tragkonstruktion — nach innen durch Holz gedeckt
ist und alle Nebenlinien — Fenstersprossen u. s. w. — imprägniertes Holz
sind. Die Heizung ist selbstredend Wasserheizung.
Zimmer kultur. Eine grosse Anzahl von Orchideen verträgt es nicht
nur während der Dauer ihres Blütenschmuckes im Zimmer zu hängen, son-
dern gedeiht auch im Zimmer fast ebenso leicht wie etw^a eine Dracaene,
Palme oder Gummibaum und sind daher direkt als Zimmerorchideen zu
bezeichnen. Wie weit dieser Begriff ausgedehnt werden kann, das lehrte uns
in Breslau der verstorbene Kaufmann und Chemiker Julius Hutstein,
der gleichfalls zu den mit dem Undank des Vergessenwerdens belohnten
Forschern auf dem Gebiete des Gartenbaues und unverdrossenen Lehrern
der möglichen Verbesserungen gehörte, welche leider so vergeblich wie
der Prophet in der Wüste ihre Stimme erschallen lassen. Niemand in
Deutschland und wohl kaum jemand im gelobten Lande der Orchideen-
pflege, in England, besass so herrliche Anoectochilus, wie sie Hut-
stein in der Stube zog. Als Kulturraum dieser verwöhnten Pflänzchen
dienten ihm sorgfaltig nach eigenen Ideen konstruierte Glaskästen, deren
Wasserheizung eine kleine Spiritusflamme besorgte. Es ist nicht zu ver-
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38 Kultur der Orchideen.
langen, dass der gewöhnlichen Stubenpflege von Orchideen derartige Sorg-
falt gewidmet wird, wie sie Hutstein anwandte, sondern wir wollen als
Zimmerorchideen, wie gesagt, nur Arten empfehlen, welche ohne mehr
Pflege, als andere zarte Zimmerpflanzen verlangen, auch im Zimmer ge-
deihen.
Der Hauptunterschied und damit auch die hauptsächliche Schwierig-
keit der Zimmerkultur der Orchideen gegenüber der Gewächshauspflege
besteht in der trockenen Luft und im Staube der bewohnten Räume.
Durch Wardsche Kästen oder durch grosse Glocken lassen sich diese
Übelstände vollständig beseitigen, aber bei Anwendung dieser Schutz-
hüllen kann man füglich nicht mehr von wirklicher Zimmerkultur reden.
Im offenen Zimmerraume lässt sich die Trockenheit der Luft aller-
dings durch reichliches Spritzen erfolgreich bekämpfen. Die so ange-
feuchtete Luft aber macht das Zimmer als Wohnort einfach unbrauchbar,
die Wände beschlagen mit Feuchtigkeit und an allen Einrichtungsgegen-
ständert bilden sich Moder- und Schimmelflecken. Es kann daher nur
eine massige Wassermenge zum Verdunsten gebracht werden und damit
scheiden alle jene Arten, welche erheblich feuchter Luft bedürfen, aus
dem Kreise der im Zimmer mit Erfolg zu kultivierenden Orchideen aus.
Ein fernerer, sehr grosser Übelstand, welchen die trockene Zimmerluft
hervorruft, ist das sehr schnelle Absterben des zur Kultur benutzten
Sphagnums, welches sehr rasch immer wieder erneuert werden muss,
was oft seine grossen Schwierigkeiten hat. Die Trockenheit der Luft
begünstigt auch sehr erheblich die Entwickelung und Verbreitung von
allerhand Ungeziefer, besonders die schwarze Fliege (Thrips) ist einer
der hartnäckigsten Gäste an Zimmerorchideen und erfordert stete Auf-
merksamkeit, um sie schon in den ersten Anfängen zu unterdrücken.
Die Trockenheit der Zimmerluft verbietet auch die Kultur aller
Orchideen mit frei kriechenden Wurzeln, welche man im Gewächshause
an Ästen oder in Holzkästen kultiviert, so dass nur die Kultur in Töpfen
für das Zimmer übrig bleibt, wodurch wiederum ganze Gruppen von
Orchideen aus dieser Kulturweise ausscheiden. Die Anwendung von
Untersetzern, entweder aus Blech oder aus glasierter Thonmasse, ist nur
in der Weise zu empfehlen, dass der Kulturtopf über dem Wasser steht,
am einfachsten auf drei über das Wasser emporragenden glatten Stein-
stücken. Orchideen, welche weniger Wärme bedürfen, finden einen recht
guten Stand im Doppelfenster, aus welchem sie natürlich bei sinkender
Temperatur in das Zimmer selbst gebracht werden müssen.
Dass man die Orchideen im harten Winter nicht dem eisigen Luft-
zuge aussetzen darf, welcher beim Öffnen der Fenster eindringt, ist wohl
ebenso selbstredend, als dass auf die Beleuchtungsverhältnisse Rücksicht
genommen werden muss, insofern als die Orchideen zwar Licht, aber
keine dörrende Sonne — mit wenig Ausnahmen — lieben.
Einer der erfolgreichsten Pfleger auf dem Gebiete der Zimmerkultur
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Zimmerkultur.
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dieser schönen Pflanzen, — Herr Lehrer Kern in Breslau — , dem wir
auch das Wesentlichste der vorstehenden Winke verdanken, hat die nach-
folgenden Arten im Zimmer kultiviert und zwar meist mit Erfolg in jahre-
langer Pflege und in so vorzüglichem Zustande, dass sie fast durchweg
den Vergleich mit guten Gewächshaus-Exemplaren aushalten konnten:
Acropera, alle Arten blühen sehr willig im Zimmer.
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40
Kultur der Orchideen.
Aörides sind nicht zur Kultur im Zimmer zu empfehlen, ebensowenig
die Arten von Angraeoiim.
Biftenaria siehe Lycaste.
Cattleya, alle Arten halten im Zimmer jahrelang aus, blühen aber
wenig oder gar nicht. Dies Verhalten ist wohl darauf zurück zu führen,
dass die Entwickelung der Wurzeln in den Töpfen nicht üppig genug
erfolgt.
Chysis, alle Arten und Formen sind sehr willige Zimmerblüher.
Cypripedilum siehe Paphiopedilum.
Dendrobium, von einer ziemlichen Auswahl von Arten gediehen am
besten D. chrysanthum und D. nobile, welche regelmässig und üppig ihren
schönen Blütenflor entwickelten.
Laelia, nur L. albida lohnt die Mühe der Kultur, diese Art aber
auch in vollem Masse, während die meisten anderen Arten sich den
Cattleyen ähnlich verhalten.
Lycaste, während L. (Bifrenaria) Harrisonii sehr willig wuchs und
blühte, wollte L. Skinneri durchaus nicht gedeihen.
Oncidium hat merkwürdiger Weise sehr verschiedene Kulturerfolge
ergeben. O. altissimum wuchs leidlich, blühte aber niemals, während O.
inourvum, omithorhynehum und pulvinatum reichlich und vollkommen
normal blühten und monatelang ihren Blütenschmuck trugen.
Paphiopedilum (Cypripedilum), während P. barbatum und venustum
dankbare Zimmerblüher sind, wollte P. insigne sich nur selten zur Ent-
faltung von Blüten bequemen.
Phalaenopis, keine der zum Versuch benutzten Arten wollte im
Zimmer gedeihen.
Sigmatostalix radicans gedieh gut und blühte willig.
Sobralia maorantha „blüht alle Jahre üppig, muss aber einen Unter-
„satz wenigstens von der halben Höhe des breiten, nicht zu hohen Blumen-
„topfes haben, welcher im Sommer immer mit Wasser gefüllt sein muss.
,,Die Sobralien wachsen, wie schon ihr Habitus zeigt, wie unser Schilf-
„rohr an den Flüssen Mittel-Amerikas, welche in der Regenzeit ihre Ufer
„weithin überschwemmen, in welcher Zeit die Sobralien dann mit ihren
„rohrartigen blühenden Stengeln die Wasserfläche überragen."
Stanhopea, alle Arten wachsen leicht im Zimmer, bringen es aber
fast niemals zu einer normalen Blüte, was wohl auf dieselben Gründe wie
bei Cattleya zurückzufuhren ist.
Zygopetalum Maokayi blühte willig und schön.
Selbstredend ist diese Liste keine erschöpfende Aufzählung der
Arten, welche für die Zimmer kultur empfehlbar sind und andere Pfleger
haben auch andere Arten mit Erfolg im Wohnräume gezogen. Wir sahen
im Zimmer gut blühend:
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Schimmel. Fäulnis.
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Aoineta Barkerii. Odontoglosum orispum und Bossii,
Calanthe veatita, Fhajus Tankervilliae,
Epidendrum oiliare, vitellinum, Fleione praecox,
Gongora tricolor Bodriguezia secunda und
Miltonia speotabilis, Vanda tricolor.
Zu einem ersten Versuche, sich die Schönheiten der Orchideen-
Blüten im Zimmer zu erziehen, würden wir folgende zehn Arten vor-
schlagen, für deren Bezug wir die Firma H. Dam mann jr. in Breslau
empfehlen :
Acropera Loddigeaii, Gongora tricolor,
Bifrenaria Harrisonii, Oncidium incurvum,
Chysis aiirea, Oncidium pulvinatum,
Dendrobium ehryaanthum, Faphiopedilum barbatum,
Dendrobium nobile, Zygopetalum MackayL
Feinde der Orchideen.
Seitdem wir gelernt haben die Orchideen naturgemäss zu pflegen, ist
jedenfalls der schlimmste Feind der schönen Pflanzen, der wohlwollende
Unverstand, als verschwunden zu betrachten und wir brauchen nur noch
auf die Feinde aus der niederen Tierwelt hinzuweisen. Orchideen zer-
störende Pilze sind glücklicherweise bisher nicht bekannt geworden und
hofifentlich dauert es auch noch recht lange, bis irgend einem Pilzforscher
das Glück erblüht einen speziellen Orchideenpilz nachzuweisen.
Schimmel. Schimmel- und Fäulnispilze sind allerdings auch an
den Orchideen zu finden, aber doch nicht in besonders starkem Masse,
meist durch den Kultivateur verschuldet und in fast allen Fällen mit
Leichtigkeit entfernbar. Der Schimmel an lebenden Teilen von Gewächs-
hauspflanzen oder an nicht im normalen Verlaufe abgestorbenen, ist fast
immer auf liederliches Giessen zurückzufuhren, wodurch die Pflanzen zu
wenig Wasser erhalten. Dann welken ihre zarten, jungen Triebe, und
hat dieses Welken eine bestimmte Grenze überschritten , so ist der junge
Spross, das junge Blatt oder Knospe, nicht mehr imstande die später —
zu spät — aushelfen sollende Wassermenge aufzunehmen, der welke Teil
fault und schimmelt. Da hilft nur das Abschneiden und aus dem Hause
Entfernen der schimmelnd erkrankten Teile. Bei vorsichtigem Giessen,
reichlich feuchter und dabei frischer, nicht stockiger Luft wird weder eine
Orchidee noch sonst eine Pflanze schimmeln.
Fäulnis. Jede Verletzungsstelle der Orchideen ist ein Punkt, aus
welchem möglicherweise ein Fäulnisherd sich entwickeln kann. Unter
guten Bedingungen wird eine kräftige Pflanze ihre Wunden rasch ver-
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4^
Feinde der Orchideen.
narben, überwallen und schliessen, wo aber ein störender Zwischenfall
eintritt, wo die Wundränder rissig-zackig statt glatt sind, stockende
Feuchtigkeit hinzutritt oder eine mangelhafte Ernährung ihre Folgen
äussert, da wird auch die unschuldige Wunde zum Faulfleck, von welchem
aus die eingedrungenen Bakterien — denn ohne diese winzigen Zersetzer
giebt es keine Fäulnis — sich rasch weiter verbreiten und einen ganzen
Organismus ruinieren. Da Verletzungen und Verwundungen durch aller-
hand Zufälle nun einmal unvermeidlich sind, so bleibt nur übrig der
Fäulnis vorzubeugen, indem man die offenen Stellen so rasch als möglich
schliesst oder der Pflanze das Schliessen derselben erleichtert. Das ge-
schieht in erster Linie durch Herstellen glatter Wundflächen, indem man
mit scharfem Messer die nötigen Schnitte vornimmt. Dann lasse man die
Wunden möglichst übertrocknen oder schliesse sie durch feinsten Holz-
kohlenstaub. Stellen, an welchen der Verdacht der Fäulnis haftet, revi-
diere man öfter und schneide stets bis in das gesunde Fleisch, lieber ein
Stück zu viel als zu wenig, denn bleiben Fäulnispartikel an der Wunde
zurück, so werden diese immer von neuem wieder verjauchend auf die
anliegenden, noch gesunden Partien wirken. Besonders ausgesetzt sind
den Fäulnisangriffen natürlich Wurzeln und Knollen, ganz besonders beim
Verpflanzen ist auf die unausbleiblichen Verletzungen zu achten, welche
die Wurzeln durch Zerreissen und Abbrechen erleiden und überall mit
dem Messer nachzuhelfen.
Schnecken. Aus der Schar der tierischen Feinde ist keiner dem
Orchideenpfleger verhasster und empfindlicher Schaden bringend als die
Schnecke, keiner aber verdient auch den Hass mehr als dieser heim-
tückisch nächtlich zerstörende, ekelhafte, schmierig -schleimige Geselle.
Mit einer wahren Niederträchtigkeit wählt die Schnecke gerade diejenigen
Pflanzen zum Angriffsgegenstand, an welchen man am meisten hängt.
Alle gewöhnlicheren Arten wird sie schonend behandeln, aber wenn irgend
eine Seltenheit zum erstenmale blühen will, dann kann man darauf wetten,
dass die Schnecke sie angreift, wenn es ihr irgend möglich ist. Mitunter
trifft die fressgierige Bande thatsächlich eine förmliche Auswahl und jeden-
falls kann man den bekannten Goetheschen Vers ohne weiteres auf die
Schnecken ummodeln: „die schlecht'sten Blüten sind es nicht, daran die
Schnecken nagen.** Der „böse Schneck*** tritt im wesentlichen in den
deutschen Orchideenhäusern in zwei Arten auf Am häufigsten ist die
Nacktschnecke (Limax agrestis) in unsern Häusern vertreten, meist
eingeschleppt mit Moos, Laub oder Erde. Das in den Häusern zarter
und kleiner als im Freien bleibende gelbbraune Tier hat nur in der
Kröte einen wirklichen Feind, sonst muss es einzeln weggefangen werden.
Das geschieht am besten, indem man nach voll eingetretener Finsternis
mit hellem Licht die Töpfe absucht und jede gefundene Schnecke tötet.
Leidlich gute Fangapparate sind ausgehöhlte Kartoffeln, Äpfel oder Mohr-
rüben, auch kleine Blumentöpfchen mit etwas Moos nehmen die Nackt-
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Schnecken. Asseln.
43
Schnecken gern als Zufluchtsort gegen das Tageslicht. Geradezu grässliche
Zerstörungen kann eine einzige der grossen nackten schwarzen Wald-
schnecken (Limax rufus) in einer Nacht anrichten, wenn sie durch
einen unglücklichen Zufall ins Haus verschleppt wurde. Glücklicherweise
zeichnen diese grossen Vernichter ihren scheusslichen Lebensweg durch
einen so kenntlichen Schleimstreifen, dass man sie auch im Tagesversteck
leicht erwischt. Gerade an den Orchideen trifft man sehr häufig auch
die kaum centimeterbreite , zarthäusige , schmale Knoblauchs - Schnecke
(Helix Alliaria), welche ihren Namen dem intensiven Dufte nach der
„Ananas des Ostens" verdankt, den sie beim Zerquetschen ausströmen
lässt. Die gelblich- oder bläulich-graue Knoblauchs-Schnecke arbeitet auch
am Tage für die Füllung ihres Magens und ist nur durch sorgfaltiges
Ablesen zu entfernen. Besonders gern erscheinen sie bald nach dem
Spritzen und mit der hereinbrechenden Dämmerung. Die sonst sehr zu-
verlässige Kröte geht die Knoblauchs-Schnecke nicht an, und auch für
Kartoffel und Apfel etc. ist diese Schnecke wenig empfänglich. Es bleibt
da nur die Selbsthilfe durch Absuchen, denn alle angepriesenen Mittel,
wie Streuen von Asche, Kalk, Salz etc. helfen nur auf dem Papiere.
Blütentriebe schützt man gegen Schnecken, indem man die Pfianze frei
über Wasser stellt oder den Blütenschaft mit einem Wattering umwickelt,
der öfter erneuert werden muss.
In allen englischen Besprechungen der Orchideen wird der Schaben,
Cockroaches (Blatta germanica), mit ganz besonderer Betonung als
schlimmer Orchideenfeinde gedacht. Nun sind wir weit entfernt für die
Schaben, die der Deutsche ausser dem nur verdorbenen Namen Schwaben,
auch mit Russen, Spanier, Franzosen bezeichnet, je nach den Völkern,
denen man in den einzelnen Teilen Deutschlands das Verdienst beimisst,
das unangenehme Insekt auf deutsches Gebiet importiert zu haben, eine
Lanze zu brechen, um so weniger, als in Brehms Meisterwerk „Tierleben"
unserer Vaterstadt Breslau nacherzählt wird, die Schaben liefen daselbst
derart herum, dass sie den Bierstubengästen in die Rockkragen kröchen.
Aber trotz dieses verletzten Lokalpatriotismus müssen wir bekennen,
noch niemals eine Schabe in einem Orchideenhause gesehen zu haben,
so dass jedenfalls für Deutschland die Schaben nicht unter die nennens-
werten Feinde der Orchideen zu zählen sind.
Asseln. Dagegen finden sich durch ganz Deutschland häufig und
als schlimme Schädlinge die Kellerassel (Oniscus scaber), im Dialekt
auch Kelleresel genannt, und die Erdassel oder gelber Tausendfuss
(Geophilus longicornis). Beide Tiere greifen wohl kaum eine ge-
sunde Orchidee an , aber wenn die Scheinknolle irgend eine kleine alte
Wunde, eine verharschte Höhlung zeigt, so sind sie unermüdliche Minierer,
welche von diesem Punkte aus das weiche Zellengewebe zerstören und
durch ihren eingelagerten Exkrementen-Schmutz noch extra Fäulnisstoffe
anhäufen. Die Kellerassel wird von der Kröte gern genommen, der
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Feinde der Orchideen.
beissendes, ätzendes Gift in die Bisswunde bringende Tausendfuss da-
gegen nicht. Gegen beide Tiere hilft das Auslegen von etwas ausge-
schabten Mohrrüben. Die kleinen Zerstörer gehen in diese Höhlen
hinein, verharren dort den grössten Teil des Tages und sind dort leicht
zu fangen und zu töten. Dass der gelbe Tausendfuss im Übermut oder
Ärger, nicht zu Nahrungszwecken, Regenwürmer überfallt und tötet, ist
bekannt.
Das Auslegen von Phosphorpillen gegen alle diese Insektenplagen
widerraten wir dringend. Diese Pillen nützen so gut wie nichts und die
Gefahr ist immer vorhanden, dass irgend ein Unglück durch sie herbei-
fuhrt werden kann.
Regenwürmer. Für die Topfkulturen der Orchideen können die
Regenwürmer nicht störend werden, für Kästchen- und Holzkultur sind
sie fast gegenstandslos. Glücklicherweise sind sie auch jeden Augenblick
spielend zu entfernen, indem man entweder mit 45 ^ R. warmem Wasser
giesst oder dem Gusswasser 10 «/o Essig zusetzt. Beide Methoden sind
für die Pflanzen vollkommen unschädlich und vernichten die Regenwürmer
rasch und vollständig.
Ameisen. Viel schwieriger zu vertreiben sind die mitunter sich
hartnäckig einbürgernden kleinen Ameisen, welche wahrscheinlich durch
Blatt- oder Wurzelläuse zunächst angelockt werden. Eine kleine schwarze
Ameise hat die Passion, zwischen die Gruppen der Scheinknollen Erd-
nester zu bauen oder an den Stämmen, Blättern oder Blütenstielen empor
Erdröhren zu bauen. Der direkte Schaden, welchen die Ameisen verur-
sachen, wird niemals ein grosser sein, aber sie machen sich sehr lästig
durch den Schmutz, welchen sie verschleppen. Wir sind die Ameisen
im Gewächshause stets durch Wasser allein losgeworden, ohne die viel
empfohlenen Stinkmittel anwenden zu müssen.
Schwarze Fliege. Unter dem Namen der schwarzen Fliege ver-
steht man in Deutschland allgemein das ausgewachsene Insekt des rot-
schwänzigen Blasenfusses (Thrips haemorrhoidalis), das etwa 2 Milli-
meter lang und den zehnten Teil so breit wie ein schwarzer Strich haupt-
sächlich auf der Unterseite der Blätter sitzt oder sich rasch bewegt. Noch
weniger ins Auge fallen die weissgelblichen , noch winzigem Jugendzu-
stände des mit den Ohrwürmern nächstverwandten Insektes. Wie die
meisten dieser kleinen Lebewesen kann sich der Blasenfuss rasch zu
grossen Massen vermehren, und dann ist er ein wirklich gefahrlicher Feind
aller Pflanzen, welche er befällt. Er nimmt seine Nahrung aus den
zarten Oberhautzellen der Blätter, indem er dieselben aussaugt. Hier-
durch entstehen zunächst fahlgelbe Flecken, wenn der Thrips aber in
Massen auftritt, zerstört er die Blattoberfläche vollständig und bringt das
Blatt oder ganze Triebe zum Welken und Vergehen. Überhandnehmen
der schwarzen Fliege ist in erster Linie stets ein Zeichen zu trockener
Luft. In feuchten Räumen gedeiht weder der Blasenfuss noch die rote
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Schwarze Fliege. Rote Spinne. Läuse. ac
Spinne und schon durch derbes Spritzen allein kann man im Anfange
meist diese schädlichen Einwanderer los werden. Haben sie sich aber
eingenistet, so entferne man zunächst die am schlimmsten befallenen
Blätter durch Abschneiden und Verbrennen, dann aber greife man ener-
gisch zum Räucherapparat.
Das Räuchern wird entweder bewerkstelligt, indem billige Tabak-
sorten auf glühender Platte verbrannt werden, bis der Rauch den Kultur-
raum vollständig erfüllt hat, oder durch Kochdämpfe von Tabak. Die
nassen Tabakdämpfe, besonders aus dem Hauptschen Kochapparat, sind
dem trockenen Räuchern weitaus vorzuziehen. Bei beiden Methoden ist
zum Erfolge notwendig, dass der Rauch in dichter Wolke das Haus
erfüllt, mindestens einige Stunden einwirkt und dass das Räuchern nach
3 — 4 Tagen nochmals wiederholt wird, um die inzwischen etwa den
Eiern — welche der Rauch kaum schädigt — entschlüpfte Brut zu töten.
Rote Spinne. Ebenso gefährlich in ihren Zerstörungen, aber viel
leichter zu vertilgen, ist die als Rote Spinne bezeichnete Milbenspinne
(Tetranychus telarius) der Gewächshäuser, ein dem unbewaffneten
Auge nur als gelblich-roter Punkt erscheinendes winziges Tierchen. Das
ausserordentlich feine Gespinst bekleidet die Unterseite der Blätter
seidenglänzend und unter dem Gespinst erscheint die Blattfläche rasch
auf weite Flächen vergilbend und sich bräunend. In kurzer Zeit werden
zarte Blätter total ruiniert und auch sehr feste Blattmassen leiden er-
heblich. Die beiden sicheren Mittel sind wiederum Feuchtigkeit und
Tabaksdampf.
Läuse. In allen drei Formen als grüne Laus, als WoU- oder Mehl-
laus und als festsitzende braune Schildlaus versuchen die Blattläuse auch
in den Orchideenkulturen sich einzubürgern. Am leichtesten zu entfernen
ist immer die zarte grüne Laus (Aphis), welche an den Orchideen zu-
weilen an jungen Trieben, besonders gern in den Verästelungen von
Blütenrispen sich einfindet und bei einiger Aufmerksamkeit nicht dazu
kommt, Schaden zu machen. Spritzen und Lüften, Abwaschen in frischem
Wasser reicht meist aus, sie zu vertilgen, jedenfalls genügt schon eine
leichte Tabakswolke, sie zu vertreiben. In England ist mit brasilianischen
Orchideen ein gelbe Aphis- Art eingeschleppt worden, welche aber
ebenso leicht zu töten ist. Schon etwas widerstandsfähiger sind die
Mehl- oder Woll-Läuse, deren alte Tiere eine Wachsmasse in so feinen
Fäden ausschwitzen, dass dieselben wie in Wolle gehüllt erscheinen. In dem
Wollknäuel sitzen später einige hundert Eier, welche bald auskriechen und
sich weiter vermehren. Die Woll-Läuse sind empfindliche Schädiger jedes
Pflanzenlebens und nur durch energisches, wiederholtes Abspritzen oder
Abwaschen zu bekämpfen. Der Rauch vertilgt sie, aber er muss stunden-
lang auf sie einwirken. Sie gehören zu jenen Plagen , welche das Auge
des Pflegers schon im ersten Entstehen sehen muss. Das sicherste Rezept
zu ihrer Vertilgung ist das des praktischen Gaucher: „siehst du eine WoU-
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Aß Feinde der Orchideen.
Laus, so nimm sie vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger und zer-
quetsche sie sorgfältig/*
Eine wahre Pest können die weissen und braunen Schildläuse (Coccus
und Aspidiotus) werden, wenn Trägheit oder Unachtsamkeit erst
einmal ihre Einbürgerung gestattet haben. Zwar hilft viel Feuchtigkeit
auch etwas gegen das Überhandnehmen, aber weder Nässe noch Tabaks-
rauch töten die hartlebigen Tiere. Man muss ihnen direkt von Blatt zu
Blatt, von Knolle zu Knolle nachgehen und sie durch mechanisches
Säubern, Bürsten oder Schaben, entfernen. Sicher werden sie getötet
durch Überstreichen mit Öl , aber das Mittel ist vielleicht auch für die
Pflanze nicht ganz gefahrlos. Reinlichkeit ist eine grosse Tugend, sollte
über der Thüre jedes Orchideenhauses als Mahnwort stehen.
Cattleya-Fliege. In England wird hin und wieder über ein ein-
geschlepptes Insekt aus der Verwandtschaft der Fliegen geklagt, welches
seine Eier mit der den Insekten innewohnenden Schlauheit (Instinkt) an den
Grund der alten Cattleya-KnoUe gerade dahin legt, wo die junge Knolle
heraustreibt. In die sich entwickelnde Knolle schlüpft die Made aus dem
Ei hinein und verursacht eine erhebliche Anschwellung, welche den
Wuchs der Knolle stört oder ruiniert. Aus der Anschwellung kriecht
nach 2 — 3 Monaten die neue Fliege heraus, begattet sich und das Weib-
chen legt seine Eier dann einzeln an eine Anzahl Knollen. Bisher ist
die Fliege nur anCattleya und Laelia bemerkt worden. Da die von
ihrer Made gebildeten Knoten ziemlich gross sind, so fallen sie dem
sorgsamen Kultivateur bald ins Auge und können zerstört werden, ehe
die Made ausreift. Ein derartig leicht zu bekämpfendes Insekt wird nie-
mals ein ernsthafter Schädling werden.
Gute Freunde. Die Arbeit des Gärtners im Vertilgen dieser
Orchideenfeinde unterstützeu einige Tiere recht energisch. Da ist zu-
nächst unser niedlicher Laubfrosch (Hyla arborea), im Sommer freudig
grün, im Winter bräunlich, der eine Anzahl Insekten vertilgt, besonders
fliegender. Freilich heisst es bei ihm wörtlich „viel Geschrei und wenig
Wolle", er schreit bei jedem Spritzen, den unverhofften Regen meldend,
und er vertilgt im Vergleich zu seiner Grösse immer noch wenig In-
sekten, aber jede weggefangene Blattlaus ist eben eine weniger. Viel
betriebsamer, nützlicher, ernsthafter im Geschäft ist das Entsetzen der
Damenwelt, die Kröte (Phryne vulgaris), der beste Freund des
Gärtners im Gewächshaus. Sie verliert keine Zeit mit unnützem Ge-
schrei wie der Laubfrosch, aber dafür hat sie ewig Hunger und vertilgt
enorme Mengen Ungeziefer aller Art. Sie sollte in keinem Gewächs-
hause fehlen und sorgfältig auf die Tafeln gehoben werden, auf denen
Orchideen kultiviert werden.
Nützliche Insekten sind in erster Linie die allerliebsten Marien-
käferchen (Coccinella), deren Larven nur von Blattläusen leben. Der
Gärtner, welcher nicht ganz ruhigen Gewissens ob der Lausfreiheit seiner
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Verwendung der Orchideen. a*j
Pflanzen ist, sollte jedes ihm im Garten aufstossende Marienkäferchen
ins Gewächshaus tragen, wo sie sich ganz gut einbürgern. Ebenso nütz-
lich, aber schwieriger zu übertragen, sind die Florfliegen (Chrysopa),
deren Larve als „Blattlauslöwe" ihrer Mordlust wegen bekannt ist.
Im allgemeinen aber heisst es den Feinden gegenüber: „Hilf
dir selbst!"
Verwendung der Orchideen.
Solange die Orchideen nur in den Gewächshäusern einzelner Be-
vorzugter ihre Blütenpracht entfalteten, war ihre Bedeutung für den gärt-
nerischen Handel eine sehr geringe. Es klingt zwar nach etwas, wenn
gemeldet wird, dass diese oder jene bedeutende Orchidee mit 3000 bis
lOOCK) bis 20000 Mark bewertet oder sogar verkauft worden ist, aber
ein solcher Verkauf ist immerhin nur eine seltene Ausnahme. Soll eine
Pflanze Handelswert haben, so muss sie tausendweis zu verhältnismässig
niedrigen Preisen in Umsatz kommen.
Das ist heut für die Orchideen erreicht, dass es aber erreicht werden
konnte, beruht auf der vielseitigen Verwendbarkeit der Orchideenblüte.
Kaum eine zweite Pflanzenfamilie giebt es, welche uns gleich ausdauernde
Blüten liefert, denn mit wenigen Ausnahmen halten die Orchideenblüten
auch abgeschnitten sich noch wochenlang frisch. Anderseits sind die
Blüten einzelner Arten so ungemein zart, anderer so farbenprächtig,
dritter so duftend, dass sie förmlich einladen zur Verwendung in der
Binderei.
Daher sehen wir denn auch die Orchideen überall sich rasch ein-
bürgern. Die prächtigen Odontoglossum z. B. sind eine unver-
wüstliche Blumentisch -Zierde und die Blüten der Masdev'allia To-
varensis sind für das Knopfloch wie geschaffen, für welchen Zweck
auch zahlreiche andere Arten passen. Für den Geburtstagsstrauss , das
Ballboukett, das Kouvertsträusschen am festlichen Tische sind die Orchi-
deen köstliche Beigaben, und wenn sie auch die Myrtenblüte des alten
treuen Glaubens nicht zu ersetzen vermag, so ist doch die Alexandra-
Blüte z. B. eine der schönsten Zierden des Brautschmuckes. Im Fest-
boukett aber , das durch Farbenpracht brillieren soll , kann keine zweite
Blüte mit den Orchideen wetteifern, und dass sie für die Phantasie-Bin-
derei buchstäblich geschaffen sind, bezeugen ihre vielfach phantastischen
Formen und ihre sonderbaren und doch immer schönen Farbenzusammen-
stellungen. Wenn aber der ernste Palmenwedel einem teuren oder ver-
dienten Dahingeschiedenen auf dem letzten Wege den letzten irdischen
Gruss zuwinkt, dann zeugen die weissen Blüten der Orchideen dafür, dass
zwar alles Irdische vergänglich ist, dass aber auch dss Vergehende nur
eine Knospe ist, aus welcher ein neues Leben erblüht.
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48 Auswahl von Orchideen -Sorten.
Müssig aber ist der Streit, ob die Orchidee oder die Rose schöner
ist, so müssig wie jener Streit, ob Goethe oder Schiller der Grössere
sei, und den Goethe mit dem bekannten Wort schlichtete: „Sie sollen
froh sein, zwei solche Kerle zu haben.** Auch die Gärtnerei soll froh
sein, Rosen und Orchideen zu haben!
Auswahl von Orchideen - Sorten-
Dem Anfänger auf dem Gebiete der Orchideenpflege ist es in vielen
Fällen angenehm, eine sichere Sortenauswahl nach verschiedenen Rich-
tungen hin von sicherer Hand zu erhalten. Nachstehende Gruppen geben
jedenfalls für eine ganze Reihe von einzelnen Wünschen einen Hinweis
und sind — soweit es sich um Haus - Orchideen handelt — zusammen-
gestellt nach dem Kataloge von H. Damman jr. in Breslau. Wir haben
uns in diesen Zusammenstellungen auf je zehn Arten oder Formen be-
schränkt. Wer grössere Kollektionen wünscht, wird sich dieselben un-
schwer an der Hand des nachfolgenden beschreibenden Teiles zusammen-
stellen können.
Orchideen für das freie Land:
Aceras anthropophora. Himantoglossum hircinum.
Cephalanthera rubra. Listera ovata.
Cypripedilum Calceolus. Orchis mascula.
„ spectabile. „ sambucina.
Gymnadenia conopea. Piatanthera bifolia.
Orchideen für die Feispartie:
Coeloglossum viride. Herminium Monorchis.
Cypripedilum spectabile. Nigritella suaveolens.
„ macranthum. Orchis globosa.
Gymnadenia albida. ,, speciosa.
„ odoratissima. „ ustulata.
Orchideen für feuchte Lagen, Sumpf]partien oder Teichränder:
Cephalanthera grandiflora. Orchis maculata.
Epipactis palustris. „ Morio.
Gymnadenia conopea. „ Rivini.
Orchis coriophora. „ sambucina.
„ latifolia. Spiranthes autumnalis.
Orchideen für frostfreie Überwinterung im Kasten oder unter
guter Decke:
Calypso borealis. Cypripedilum pubescens.
Cypripedilum candidum. Goodyera repens.
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Auswahl von Orchideen - Sorten.
49
Ophrys apifera. Orchis foliosa.
„ lutea. Serapias cordigera.
„ muscifera. „ Lingua.
Orchideen für das Kalthaus:
Brassia verrucosa. Maxillaria picta.
Cattleya citrina. Odontoglossum crispum.
Laelia anceps. Paphiopedilum Schlimii.
Lycaste Skinneri. „ venustum.
Masdevallia coccinea. Stanhopea oculata.
Leichtwaohsende Warmhaus - Orchideen :
Cattleya labiata in allen Varietäten. Laelia anceps.
Coelogyne cristata. ,, autumnalis.
Dendrobium nobile. Lycaste Skinneri.
„ thyrsiflorum. Paphiopedilum barbatum.
„ Wardianum. ,, Lawrenceanum.
Weissblühende Orchideen :
Cattleya chocoensis. Dendrobium Jamesianum.
Chysis bractescens. „ infundibulum.
Coelogyne cristata. Lycaste Skinneri v. alba.
Cymbidium eburneum. Masdevallia tovarensis.
„ Mastersianum. Phalaenopsis Aphrodite.
In zarten Farbentonen buntblühende Orchideen:
Cattleya labiata var. Trianae Laelia anceps.
(Winter). „ purpurata.
„ „ var. Mendelii Lycaste Skinneri.
(Frühjahr). Miltonia Clowesii.
,, „ var. Mossiae „ Moreliana.
(Sommer). Odontoglossum grande.
„ „ var. Gaskelliana „ luteo purpureum.
(Herbst). Zygopetalum Mackayi var. crinitum.
Auffällig und in sonderbaren Formen und Farben blühende
Orchideen :
Angraecum sesquipedale. Paphiopedilum caudatum.
Anguloa Ruckeri. „ var. Lindeni.
Dendrobium Brymerianum. Peristeria elata.
Masdevallia bella. Stanhopea oculata.
„ Chimaera. „ tigrina.
St ein 's Orchideenbuch. 4
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so
Auswahl von Orchideen - Sorten.
Wohlriechend blühende Orchideen:
Cattleya citrina. Oncidium ornithorhynchum.
„ labiata f. Schroederae. Stanhopea oculata.
Chysis bractescens. Trichopilia fragrans.
Epidendrum fragrans. Vanda tricolor.
Odontoglossum citrosmum. Zygopetalum Mackayi.
Für Binderei -Zwecke wertvolle Orchideen:
Cattleya labiata in allen Varietäten. Odontoglossum grande.
Coelogyne cristata. „ Pescatorei.
Laelia anceps. „ Rossii.
„ autumnalis. Paphiopedilum, fast alle Arten, be-
Lycaste Skinneri. sonders i n s i g n e und v i 1 1 o s u m.
Odontoglossum crispum.
Für den Handelsgärtner wertvolle Orchideen:
Cattleya citrina. Laelia autumnalis.
„ labiata in allen Varietäten. Lycaste Skinneri.
Dendrobium Jamesianum. Odontoglossum crispum.
„ nobile. „ grande.
„ Wardiänum. „ Rossii.
Laelia anceps. Paphiopedilum alle Arten.
Frülyahrsblüher :
Cattleya citrina. Dendrobium Jamesianum.
„ labiata var. Mendelii. „ thyrsiflorum.
Chysis bractescens. Miltonia vexillaria.
Cymbidium Lowianum. Odontoglossum crispum.
Dendrobium densiflorum. „ Rossii.
Sommerblüher :
Anguloa Ruckeri. Oncidium incurvum.
Cattleya labiata v. Mossiae. Sobralia macrantha.
Laelia crispa. Stanhopea oculata.
,, purpurata. „ tigrina.
Odontoglossum Harryanum. Thunia alba.
Herbstblüher :
Cattleya labiata var. Gaskelliana. Cattleya labiata var. Sanderiana.
,, „ var. gigas. Laelia autumnalis.
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Auswahl von Orchideen - Sorten.
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Laelia Perrinii. Odontoglossum grande.
Miltonia Clowesii. Pleione Lagenaria.
Odontoglossum crispum. Zygopetalum Mackayi.
Winterblüher :
Calanthe Veitchii oder vestita. Dendrobium Wardianum.
Cattleya labiata var. Percivalliana. Laelia anceps.
„ „ var. Trianae. Lycaste Skinneri.
Coelogyne cristata. Masdevallia tovarensis.
Dendrobium nobile. Paphiopedilum Spicerianum.
Die vorstehenden Kollektionen von Warm- und Kalthaus - Orchideen
sind von dem Importeur und Handelsgärtner H. Dämmann jr. in Breslau
zusammengestellt und umfassen durchweg leicht kultivierbare, gärtnerisch
wertvolle und durch diese Importfirma jederzeit gut und billig zu be-
ziehende Arten.
->^^<-
4*
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Besehreibung der Orehideen.
Acampe Lindley.
(Aerideae 390.*)
Umfasst etwa acht ostindisch -südchinesische Arten von Van d aartigem
Wuchs, aber mit kleineren, unansehnlichen Blüten, so dass keine Art
kulturwert ist.
Acacallis Ldl. ist Aganisia Ldl.
Acanthephippium Blume.
(Phajinae 231.)
Baum- und Humus - Bewohner. Vier ostindisch - malayische Arten.
Luftknollen schlankkegelig mit mehreren Absätzen, an
der Spitze grosse, gestielte, abfallende Blätter tragend.
Blüten aus den jungen Trieben , auf kurzen Stielen
gedrängt, sonderbar, aber unscheinlich.
Im Warmhaus, im Topf oder an Rinde zu ziehen.
In Kultur fast nur:
A javanicum BL (Fig. 15). Blüten kaum mittel-
gross, krugförmig zusammengezogen, gelbbraun mit
roten Linien an den Blattspitzen und der Lippe. Juni
bis August. Java.
Acanthoglossum BL ist Pholidota Ldl.
Aceras Kod. Brown.
/^ . , X Fig- 15- Acanthe-
(Serapiadeae 10.) .....
^ phippium javanicum.
Wiesenpflanzen Mittel- und Süd -Europas, zwei
Arten. Erdknollen eiförmig. Orchis - ähnliche Pflanzen mit sonderbar
geformten Blüten, deren Aussenblätter helmartig zusammenneigen. Topf-
kultur in lehmiger Wiesenerde im frostfreien Kasten. Kulturwert ist
*) Diese Zahlen geben die laufenden Nummern an, unter welcher die betreffenden Gattungen
in der systematischen Aufzählung (Seite 17) zu finden sind, um dem Leser einen leichten Über-
blick über die Verwandtschaft der Gattungen zu geben.
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54
Aceras. Acineta.
A. anthropophora B. Br. (Fig. i6). Blüten in langer Ähre, klein, grün-
gelblich, interessant durch die Lippe, welche die Form eines aus der
Blüte heraushängenden Männchens hat. Mai — Juli.
Stellenvveis kommt in Südwest - Deutschland ein Bastart von Aceras
anthropophora und Orchis mascula, und von Aceras und Orchis militaris =
O. spuria Rchb. vor.
Achroanthes Raf. ist Microstylis Nutt.
Acianthera Scheidw. ist Pleurothallis R. Br.
Acineta LindUy.
(Gongorinae 254.).
Etwa zehn baumbewohnende Arten in Cen-
tral-Amerika und Mexiko. Luftknollen eiförmig,
kräftig, gerieft, Blätter gross und breit. Blüten
in hängenden Trauben vom Grunde der Knollen
aus, fast kugelig, wenig geöffnet, lange dauernd ;
Lippe fleischig, halb kreisförmig gebogen, mit
breitem Spitzenanhängsel. Hauptfarbe gelbbraun.
Synonym: Neippergia Morr.
A. Barkerii LdL (Peristeria Barkerii Batem,)
Blüten in fusslanger Traube, mittelgross, hell-
goldgelb, Lippe braunrot gezeichnet. Mai bis
September. Mexiko.
A. chrysantha Rchb, f. ist A. superba van
A. densa LdL (A. Warscewiczii Kl.) Blüten
in dichter, langer Traube, gross, mehr geöffnet,
leuchtend-gelb, innen karmoisin gespritzt, Lippe
an den Seiten rot gesprenkelt, mit blutroter,
quadratischer Mittelwarze. März — Mai. Central-
amerika.
A. Hrubyana. Bch. f. Blüten in lockerer
Traube, mittelgross, gelblich-weiss, Lippe spär-
lich purpurn gepfleckt. Juni — September. Neu-
Granada.
A, Humboldtii LdL ist A, superba Rchb. f.
A. Luddemanniana hört, ist A. Pescatorei LdL
A. Pescatorei LdL {A. Luddemantiiana hart. Luddemannia Pescatorei Rchb^
f. Cycnoches Pescatorei LdL). Blüten in lockerer Traube, kaum mittelgross,
grünlich-braun, mit braunroten Spritzern. Von den anderen Arten durch
eine viel schlankere Säule abweichend, deren Form jedoch so wechselt,
dass aus der ursprünglich sehr schlanken (als Luddemannia getauften
Gattung) Säule normale Acinetablüten in der Kultur wurden. Juni bis
August. Centralamerika.
Fig. 16. Aceras anthropophora.
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Acineta. Ada.
55
A. superba Bohb. f. fA, Hum-
boldtii Ldl. Anguloa superba H. B.
Peristeria Humboldtii Batetn.) (Fig.
17). Blüten in langen, dichten Trau-
ben, gross, Aussenblätter dunkel
purpurbraun, dunkler gespritzt, In-
nenblätter bräunlich - rosa , Lippe
braun-karmin, Säule weisslich. März.
Blüten nur kurzdauernd. Venezuela.
— var. chrysantha Bohb. f.
Blüten fast einfarbig dottergelb.
— var. fulvahort Blüten gelb-
braun, rotbraun gespritzt, Lippe
heller, purpurn gefleckt.
var. straminea hört. Blüten
fast einfarbig strohgelb, spärlich
rotbraun gesprenkelt.
A. Warscewicsii Klotzsch ist A.
densa LidL
. Aclinia Griff ist Dendrobium Sw.
Acronia Prsl. ist Pleurothallis R. ßr.
Acropera Ldl. ist eine Abteilung
von Gongora R. P,
Acropera armeniaca Ldl. ist Gon-
gora armeniaca.
Acropera atropurpurea Ldl. ist
Gongora atropurpurea.
Acropera aurantiaca Ldl. ist Gon-
gora aurantiaca.
Acropera cornuta Hook, ist Gon-
gora armeniaca.
Acropera intermedia ist Gongora
intermedia.
Acropera Loddigesii Ldl. ist Gon-
gora galeata Rchb. f.
Ada Lindley.
(Adeac 331.)
A. aurantiaca Ldl. (Mesospini-
dium aurantiacum Rchb. f.) (Fig. 18.)
Einzige Art, moosbewohnend bei mehr als 2700 m in den Anden von Kolum-
bien. Luftknollen langkegelig, Blätter lang, kräftig, tief gekielt. Blüten nur
mittelgross, aber in hervorragender, grosser, dichter, zweireihiger Traube,
Acineta superba.
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56
Ada.
Fig. i8. Ada aurantiaca.
leuchtend oran^'e oder zinnoberrot. Blütenblätter schmal, lang zugespitzt,
Lippe kurz, schmal, ungeteilt mit zwei Längswulsten. November — März.
Neu-Granada. — Topfkultur im Kalthause bei 3 — 6^, bei höherer Tempe-
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Aeranthus. Aerides.
57
ratur lässt sich die Blüte treiben, verliert aber an Haltbarkeit. Sehr
dankbare, farbenprächtige Pflanze.
Adenoncos Bl, ist Sarcochilus R. Br.
Adenostylis BL ist Zeuxine LdL
Aeranthus Lindley.
(Aerideae 410.)
Zwei baumbewohnende Arten auf den Maskareneninseln , von der
Tracht der Aerides, aber die kurzgespornten Blüten einzeln an langen
Stielen tragend. Im Warmhaus an Rinde zu kultivieren und niemals ganz
trocken, während d^s Triebes aber sehr feucht und warm zu halten.
A. Arachnites LdL Niedrige Stämmchen mit lang linearen derben
Blättern. Blüten mittelgross, gelblichgrün mit grünbrauner Lippe. Unbe-
deutende Pflanze. Mai — Juli. ^
A. fragrans Rchb. /. ist Angrecum fragrans Thou,
A. Leonis Rchb. f. ist Angrecum Leonis Rchb, /
A. sesquipedalis Rchb. ist Macroplectrum sesquipedale Pfitz.
Adranthus Bchb. f. (nicht Lindleys) umfasst: Macroplectrum
Pfitz., Mystacidium Ldl. und Polyrr.hiza Pfitz.
Aerides Loureiro.
(Aerideae 405.)
Etwa vierzig baumbewohnende Arten im tropischen und subtropischen
Südostasien und dem malayischen Archipel. Stamm meist aufrecht mit
starken Luftwurzeln, Blätter meist breitlinear und rundlich - zweilappig ge-
stutzt, zweireihig. Blüten langdauernd, meist in reichen, oft langgestielten
Trauben aus den Blattachseln, kräftig gespornt, Blütenblätter meist fleischig,
Lippe sehr verschieden gebildet.
Alle Aerides — ausser A. japonicum — verlangen dauernd
sehr warme, feuchte Luft, nur unmittelbar nach der Blüte kann kurze
Zeit mit dem Spritzen gespart werden, eine eigentliche Trockenperiode
halten sie nicht. Man kultiviert sie an starken Korkrinden oder hoch-
stehend im Topf. Sie kultivieren sich leicht und blühen sehr dankbar.
Aerides wird vermehrt durch Zerschneiden des Stammes. Ist ein Exemplar
kränklich, wurzelfaul, so ist die einfachste Kur, dasselbe bis zum gesunden
Oberteil zurückzuschneiden und die Spitze in Sphagnum zu setzen. Die
Blätter werden sehr gern vom Thrips befallen, wogegen nur vorsichtiges
Abwaschen und reichliches Spritzen hilft. Die Kalthausart A. japoni-
cum wird bei 5 ^ minimal ebenso kultiviert und verträgt von Juni — August
den Aufenthalt halbschattig im Freien.
Pfitzer unterscheidet fünf Unterabteilungen :
I. Eua3rides; Blätter flach. Mittellappen der Lippe ausgehöhlt, nicht
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58 Aerides.
in einen Nagel verschmälert: A. odoratum, crispum, quinquevulnerum,
virens.
2. Fieldingia: Blätter flach, Mittellappen der Lippe flach, abstehend:
A. Fieldingii.
3. Teretifolia: Blätter fast drehrund: A. mitrat um.
4. Omithochilus: (Wall, als Gattung). Blätter flach, Mittellappen
der Lippe genagelt: A. difforme.
5. Fhalaenidium : Blätter weit auseinander gerückt, drehrund, Blüten
gross, einzeln oder zu zweien: A. Vandarum.
A. Augustianum Bolfe. Blätter riemenförmig, 3 zu 15 cm etwa,
schief zweilappig vorn. Blüten zahlreich in hängenden Trauben, 2 cm
breit, hellrosa, Kelch und Blumenblätter stumpf-länglich gerundet, Seiten-
lappen der Lippe länglich sichelförmig, quer gerandet vorn, ganzrandig,
Mittellappen länger, breit-rundlich, gezähnelt, vorn flach zweispaltig. Sporn
so lang als die Blüte, gerade. Juli, August. Philippinen, von Auguste
Linden, dessen Namen er trägt, eingeführt.
A. affine Wa/L ist A, multiflorum Roxbg,
A, album Sand, ist A. quinquevulnerum var.
A. ampullaceum Roxbg. ist Saccolabium rubrum LdL
A, Arachnites ist Renanthera moschifera BL
A. Ballantineanum Rchb. f. ist A, suavissimum LdL var
A. Brookei ßafem. ist A. crispum.
A. Caiceoldre Sm. ist Saccolabium Caiceolare LdL
A. cornutum hört, ist >4. odoratum var.
A. crassifolium Bchb. f. Kräftige, kompakte Art aus Birma. Blätter
dunkelgrün, dick, Blüten stark wohlriechend, gross, in langen, hängenden
Trauben , purpurrot, mit dunkleren eiförmigen Mittellappen der Lippe.,
Mai — Juni und wochenlang in Blüte stehend. Diese prächtige Art hat
die grössten und prachtvollsten Blüten der Gattung. Verlangt hellen Stand-
ort und stete Feuchtigkeit.
A. orispum LindL fA. Brookei Bat,) Dankbar wachsende, im tropischen
Ostindien weit verbreitete Art, von aufrechtem Wuchs bis 2 m Höhe.
Der kräftige Stamm ist oft braunrot, Blätter dunkelgrün, etwa 15 cm
lang, 2 cm breit. Blüten in lang hängenden Trauben, duftig, gross,
weiss mit rosa; Lippe dreilappig, 3 — 5 cm lang, der Mittellappen gefranst,
zart rosa bis tief purpurn. Blüht im Juni — Juli und hält bis August. Nach
der Blüte muss eine kurze halbtrockene Zeit folgen.
— var. Lindleyaniun hört. (A, Lindleyanunt Wight.) Blüten reinweiss
bis auf die zart rosae Lippe.
— var. Wameri Will. (A. Wameri hört.) Kompakte, kleinblättrige Form ;
Blüten weiss mit reicher rosaer Zeichnung.
A. cylindricum Hook, ist A. Vandarum.
A. Dayanum horf. ist A. odoratum Lour.
A. Dominianum Veitch. {A. Fieldingii v. hybridum) Kreuzung von
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Aerides. cg
A. Fieldingii und A. multiflorum, in^der Blütenfarbe an erstere Art,
sonst mehr an multiflorum erinnernd. Wie so viele Kreuzungen besser
wachsend und dankbarer blühend als die Eltern.
A, Ellisii hört, ist A. virens LdL var,
A. elongatum BL ist Renanthera elongata Lour,
A. Emericii Bohb. f. Schlankwüchsig, Blätter lang und schmal. Blüten
in hängenden Trauben, weiss mit einem breiten lilapurpurnen Mittelstreif
auf jedem Blatt , die ebenso gezeichnete Lippe vielfach rot gesprenkelt.
September — Oktober. Ostindien.
A. expansum Rchb. f. Hochstämmig, Blätter breit, hellgrün. Blüten
in langen, halbaufrechten Trauben, rahmweiss mit purpurnen Flecken,
Lippe ausgebreitet mit lilapurpurnen Flecken auf den Seitenlappen und
an den Seiten des Mittellappens, dessen breites Vorderteil tief purpurn
ist. Sporn grünlich, Juni, Juli. Ostindien. Ist vielleicht besser als Va-
rietät zu A. falcatum zu ziehen.
A. expansum var. Leoniao Bohb. f. {A. falcatum LdL var, Leoniae LdL
A. Leoniae Godefr.) Durch lockeren Wuchs und weit auseinanderstehende
Blüten von der Hauptform verschieden.
A. faloatiun Lindl. (A. Larpentae kort.) Dem A. crispum sehr
ähnliche Prachtart, aber die Blätter viel länger, vorn weichspitzig, Blüten
in dichten Trauben, rahmweiss mit scharlachroter Fleckzeichnung, Mittel-
lappen der Lippe mitten tief rosa, die Ränder weiss und rosa gestreift.
Ostindien. Selten in Kultur.
— var, Houlletianum ist A. Houlletianum Rchb. f.
— var. Leoniae LdL ist A. expansum var.
— var. Mendelii hört. Kräftige untersetzte Pflanze, Blüten in nicken-
den Trauben, reinweiss mit rosaen Punkten. Ostindien.
A. Femlianum Rchb. f. ist A. quinquevulnerum.
A. Fieldingii Jennys. [Fuchssckwanz-Aerides.) In Tracht und Blüte
sehr wechselnde wunderschöne Pflanze von kräftigem, aufrechtem, meter-
hohem Wuchs. Blätter breit und lang, dick, hell- oder dunkelgrün.
Blüten gross, in mächtigen, bis meterlangen, dichten, hängenden (daher
der populäre Name), zuweilen ästigen Trauben, weiss, reich leuchtend
rosa gesprenkelt mit prächtig rosaer Lippe. Mai — Juli. Im tropischen
Ostindien weit verbreitet.
— var. hybridum hört, ist A. Dom in tan um Veitch.
— var. WiUiamsii Veitoh. {A. Williamsii Warn.) Blätter länger
schlaffer zurückgebogen. Trauben sehr dicht, oft verzweigt. Blüten weiss
mit einigen Purpurtupfen im Grunde der Lippe.
A, flavidum LdL ist A. suavissimum LdL
A. Godefroyanum Rchb. ist A. multiflorum Roxbg. var.
A. guttatum Roxb. ist Rhynchostylis retusa Rchb. f. var. guttata.
A. Houlletianum Rchb. f. [A. falcatum LdL var, Houlletianum LdL
A. Picotianum h. galL) Starkwüchsige Art. Blätter kurz und schmal, hell-
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60 Aerides.
grün. Blüten gross, in reichblütiger, dichter Traube, rötlichgelb mit je
einem magentaroten Fleck auf jedem Blatt , Lippe rahmweiss mit einem
keilförmigem rotem Strich auf dem Vorderteil des rautenförmigen gefransten
Mittellappens und roten Linien auf den sichelförmigen Seitenlappen. Mai,
Juni. Conchinchina.
A. Huttoni hört, ist. A. Thibautianum Rchb. /.
A. japonioum Lind, et Bohb. f. Kleine japanische Kalthausart mit
kurzen, fast linearen, lederigen Blättern. Blüten zu 6 — 8 in hängender
Traube, ziemlich gross, grünlichweisse Kelchblätter mit kurzen, purpur-
roten Strichen am Grunde, die breit spateiförmige, gezähnelte, weisse Lippe
hat eine purpurviolette Mittellinie und hellpurpurne Flecken. Topfkultur.
A. illustre Bohb. f. Wildgefundene Kreuzung (oder Mittelform) von
A. c r i s p u m und A. maculosum mit lila überhauchten weissen , spär-
lich purpurn gefleckten Blüten, Lippe blaupurpurn mit dunkleren Wellen-
linien. Zufällig mit A. crispum aus Ostindien eingeführt.
A. jucundum Rchb. f. ist A. quinquevulnerum LdL
A, Larpentae hört, ist A, falcatum LdL (Blühte zum ersten Male in
Europa 1847 im Garten von Sir Larpent in Rochampton, daher der
Gartenname.)
A. Lawrenceae Bohb. f. Gutwachsende kräftige Art im Bau von A.
quinquevulnerum. Blüten gross, in fusslangen, fast wagerechten
Trauben, die Kelchblätter im Aufblühen grünlich, dann wachsweiss und
schliesslich gelbweiss, Blumenblätter an der Spitze purpurn getuscht, der
schmale, gezackte Mittellappen der Lippe purpurn mit zwei dunkelpur-
purnen Streifen nach der Spornöflfnung zu, Seitenlappen aufrecht, läng-
lich. Juli — September. Ostindien. (Das erste von Sander eingeführte
Schauexemplar wurde von Sir Lawrence für 4700 Mark angekauft.)
A. Leeanum Bohb. f. weicht von A. quinquevulnerum fast nur
durch die fast amethystfarbenen , grün gespornten Blüten ab, welche in
kurzen, aufrechten Trauben stehen. Zu Ehren von W. Lee in Leatherhead,
eines eifrigen Orchideenzüchters, getauft. Oktober — Februar. Ost-indien.
A, Leoniae Gdfr. ist A. expansum var.
A. lepidum Bohb. f. Zierliche Pflanze mit schmalen Blättern. Blüten
gross, in aufsteigenden, reichblütigen , bis halbmeterlangen Trauben,
weiss mit purpurnen Tupfen, der dreieckige Mittellappen der Lippe pur-
purrot. Sporn schlank, gebogen, bis 5 cm lang. Juli, August. Vorderindien.
A. Lindleyanum ist eine Form von A. crispum.
A. Lobbii Linden ist A. muHiflorum Roxbg, var.
A. maoulosum Ldl. Langsam wachsende, niedrige, dichtbuschige,
sehr schöne Art mit breiten, steifen, schiefgestutzten, dunkelgrünen,
unterseits braunrot gefleckten Blättern. Blüten köstlich duftend, gross,
in halb hängenden Trauben, hellrosa mit purpurnen Spritzern, Mittellappen
der Lippe leuchtend rosa-purpurn , breit eiförmig, wellig kraus, Seiten-
lappen schmal und spitz. Juni, Juli. Hügel um Bombay.
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Aerides.
6i
A. maoulosum var. margaritaoeum hört. Blüten rein weiss.
A, maoulosum var. Sohroederi Henfr. Kräftiger als die Normalform,
S
B
t
o
TS
•c
tu
Blüten weiss, lila überhaucht und rosa gefleckt, Lippe prachtvoll magenta-
rot. Blühte zuerst bei J. H. Schroeder. Wahrscheinlich stammen sämtliche
kultivierte Exemplare von einem einzigen eingeführten ab.
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62 Aerides.
A. Mc Morlandi hört., höchst selten in Kultur (Williams sah nur das
Exemplar in Mc Morlands Besitz), hat hellgraues, kräftiges Blattwerk,
Blüten in langen Trauben, weiss mit pfirsichrot.
A. margaritaoeum hört, ist eine Form von A. maculosum.
A. marginatum Rchb. /. ist A. quinquevulnerum LdL var.
A. matutinum BL ist Renanthera matutina LdL
A. Mendelii hört, ist eine Form von A. falcatum.
A. mitratum Rchb. f. Kurzstämmige, schöne Art mit auffällig starken
Luftwurzeln, Blätter über einen halben Meter lang, drehrund, peitschen-
artig auslaufend, dunkelgrün. Blüten dicht in aufrechten, bis 25 cm
langen Trauben, Kelch- und Blumenblätter schneeweiss, die breit-kellen-
förmige Lippe rosa-purpurn. August, September. Birma.
A. multiflorum Boxbg. f. {A, affine Wali, A. roseum Faxt A, trigo-
num Klotzsch.) Stämme kräftig, Blätter stumpf-linear, i zu 15 cm etwa.
Blüten dicht gedrängt in 20 cm langer, oft am Grunde verzweigter
Traube, kaum centimeterbreit , oberes Kelchblatt und die Blumenblätter
länglich-eiförmig, aus weissem, spärlich purpurn gesprenkeltem Grunde
hell amethystpurpurn, seitliche Kelchblätter fast kreisrund, weiss mit pur-
purnem Hauch, Lippe stumpf herzförmig, vorn leicht gewölbt aus dunkel
amethystpurpurner Mitte nach den Rändern rosa werdend. Sporn kurz,
gerade, seitlich zusammengedrückt. Säule mit zwei runden Öhrchen am
Fusse. Juni , Juli. Weit verbreitet in Ostindien : Birma, Assam, Cochin-
china, Andamen-Inseln u. s. w.
— var. Godefroyanum Veitch. {A, Godefroyanum Rchb. /.) Blätter
lederig, sehr lang. Blüten reichlich 1,5 cm breit, rosa mit karminroter
Zeichnung.
— var. Lobbii WilL (A, Lobbii Linden,) Stämme kürzer, dicht be-
blättert , Blätter flach aufeinanderliegend. Blüten in dicht gedrängter,
meist verzweigter Traube, dunkler als an der Hauptart.
P. Ainsworthii Will. Trauben bis 60 cm lang, Lippe violett-
purpurn.
— var. Veitehii Morr. (A. Veitchii De Puydt,) Blätter auseinander-
gerückt, Trauben kürzer verzweigt, Blüten fast weiss, nur an den Enden
rosa, Lippe hellpurpurrosa.
— var. superbum Moore. {A, roseum var, superbum Moore.) Blüten
in 40 cm langer, dichter Traube, 1,5 cm, weiss mit rosa-violett, Lippe
bläulich-rosa.
A. nobile Warner ist A. suavissimum LdL
A. odoratum Lour. (A, Dayanum kort.) (Fig. 19.) Alteste eingeführte
und dankbarst blühende schöne Art von schlankem Wuchs. Die langen,
schmalen, hellgrünen Blätter sind gekielt. Blüten in langen, hängenden,
reichblütigen Trauben, herrlich duftend, rahmweiss mit fast zinnoberroter
Fleck- und Tusch-Zeichnung, Lippe rundlich, der Mittellappen wenig vor-
tretend, Sporn aufrecht gedreht. Juni, Juli. Süd -China, Cochinchina,
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Aerides. 63
Ostindien. Auf englischen Ausstellungen sind Büsche mit 50 Blüten-
trauben keine Seltenheit.
— var. Birmanioum Rohb. f. Blüten klein, an der Spitze nur violett
gestreift, Mittellappen schmal, spärlich gezähnt.
— var. oomutlun Boxbg. Kleine, gedrungene Büsche, Blüten dicht ge-
drängt in kurzen Trauben, weiss, fleischfarben gefleckt. Mai — Juli. Ostindien.
— var. majus hort. Nur durch starken Wuchs und lange Blüten-
trauben von der Hauptform abweichend. Ostindien.
— var. purpurasoens hort. Kräftig, Blätter breit, dunkelgrün, Blüten
ziemlich gross, in mächtigen Trauben, weiss, leuchtend fleischfarben punk-
tiert. Mai, Juni. Ostindien.
A. paohyphyllum Bohb. f. Kurzstämmige Pflanze, Blätter kurz, dick,
stumpf. Blüten in kurzen, aufrechten Trauben, mittelgross, die schmalen
Blumenblätter hellkarmoisinrot , Lippe purpurn gezeichnet. Sporn und
Säule weiss. Juli, August. Birma.
A. Picotianum h, galL ist A. Houlletianum Rchb. f.
A. praemorsum Wght ist Rhynchosfylis retusa Rchb. f.
A. quinqueviilnerum Ldl. (A, Fenslianum Rchb, f. A. jucundum Rchb, f,)
Schlankstämmige, gutwachsende Art. Blätter bald kürzer und breiter,
bald schmal und langlinear, vorn schief gestutzt, freudig grün. Blüten in
langen, nickenden, dichten Trauben, mittelgross, duftend, grünlichweiss,
oft zart rosa gefleckt, die fünf Blumenblätter mit je einem blutroten Fleck
am Vorderrande, Lippe kurz und breit, gleichfalls grünlichweiss, an den
Seitenlappen fleischfarben, an der Spitze des Mittelläppens purpurn ge-
fleckt. Sporn kurz und dick, weissgrünlich. Juni — September. Philippinen.
— var. Farmeri Williams. (A. album Sand.) Blüten reinweiss.
Manilla.
^ — var. marginatum Bohb. f. Blüten weiss, rotviolett gesäumt.
-■^^ — var. Schadenbergianum Stein. Kurzstämmig, Blätter breit und
dick, dunkelgrün, Blüten sahnweiss mit je einem intensiv purpurroten
Fleck am Rande. Mindanao, von Dr. Alexander Schadenberg 1883
dem botan. Garten in Breslau mitgebracht.
— var. violaoeum h. angl. Blütenflecken violettrot.
A radicosum A. Bich. (A. rubrum hort, A. Wightianum hort, Sacco-
labium Wightianum Ldl. S. rubrum Wight, S, ringms Ldl.) Stamm kräftig,
20 cm hoch, Blätter 2 zu 10 cm etwa, gekielt, derb, dunkelgrün. Blüten
in dichter aufsteigender, purpurstengliger Traube, centimeterbreit , blass
purpurrosa, Kelch- und Blumenblätter breit eiförmig, seitliche Kelch-
blätter am breitesten, purpurn gesprenkelt, Seitenlappen der Lippe
sehr klein , rundlich , aufrecht , Mittellappen spitz-länglich, dunkelrosa
purpurn. Sporn kurz, gekrümmt, flach gedrückt. Säule mit zwei
weisslichen Flügelchen am Ende. Juni — August. Südliches Indien. Geht
in den Gärten meist unter A. rubrum, welcher Name leider fallen
muss, weil Saccolabium rubrumWight nicht S. rubrum Ldl. ist.
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64
Aerides.
A. Beichenbaohii Linden. Dem A. suavissimum in Wuchs und Blatt
ähnlich, aber die Blütentrauben sind länger, fast hängend, die Blüten
weiss mit purpurnen Flecken. Das obere Kelchblatt ist schmal eiförmig,
die seitlichen rundlich-dreieckig, die schmal-sichelförmigen Blumenblätter
haben einen purpurnen Keilstrich an der Spitze, die schmalen Seiten-
lappen der Lippe sind aufrecht, gelblich, der keilförmig vorgezogene
Mittellappen purpurn geschmitzt. Sporn kurz kegelförmig, weiss mit
grünem Knopf. Juli, August. Borneo.
— oochinchinensis hört. Blüten in sehr dichter Traube, nicht rot
Fig. 20. Aerides Vandarum.
gefleckt , sondern nur mit zarten roten Streifen auf den Kelchblättern ;
Seitenlappen intensiv gelb. Cochinchina.
A, retusum Hook, ist Rhynchostilis retusa Rchb. f. var, guttata Ldl.
A. Boebelinii Bohb. f. Dem A. qu inque vulnerum sehr ähnlich,
aber die grünweissen Blüten stehen in reichen, aufrechten Trauben, die
Kelchblätter sind weiss gefleckt, die Innenblätter ausgefressen gezähnt,
Lippe rosa, gefranst, Seitenlappen länglich, gelb, Mittellappen gebogen,
lang vorragend. Sporn sehr kurz. Juli, August. Philippinen.
A. Bohanianum Bohb. f. Kräftige, breitblättrige Pflanze, mit A.
suavissimum Ldl. sehr nahe verwandt. Blüten in dichten, langen,
nickenden Trauben, die Kelchblätter heller oder dunkler rosa, weiss ge-
randet, Innenblätter einfarbig rosa, Lippe schmal gelappt, weiss mit zwei
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Aerides. ßc
purpurnen Längsstrichen und zwei runden Purpurflecken. Sporn orange-
gelb, zart purpurn gespritzt. Vorder-Indien.
A. roseum Paxt. ist A. multiflorum Roxbg.
A, rostraturh Roxbg ist Camarotis rostrata Rchb.f.
A, rubrum hört, ist A, radicosum Rieh,
A. SaTageanum h. Sander. Stämme kurz, Blätter breit linear, 2 zu
15 cm etwa. Blüten in kurzen Trauben, kaum centimeterbreit, Kelch-
blätter länglich -eiförmig, aus weisser, karminpurpurn gefleckter, unterer
Hälfte oben ganz karminpurpurn, Blumenblätter ähnlich, nur schmäler,
Lippe dunkelkarminpurpurn , Seitenlappen gerundet - länglich , aufrecht,
Mittellappen klein, länglich-linear, eingebogen, gezähnelt. Sporn gerade,
grünlich. Juni, Juli. Vaterland unbekannt.
A, Schroederi hört, ist A, maculosum Lindl. var.
A. BuaviBsimum Lindley fA, flavidum Ldl. A. nobile Warn.), Stark-
wüchsige Pflanze, deren hellgrüne, lange Blätter braun geschmitzt sind.
Blüten prächtig duftend, in langen, nickenden Trauben, Kelch- und Innen-
blätter weiss mit fleischrosaem Schimmer, die gleichfarbige Lippe mit
einem citrongelben Herzfleck auf dem schmalen zweizipfeligen Mittel-
lappen, Sporn dunkelrosa. Juli — September. Hinter-Indien.
— var. Ballantineanuin Hook f. (A, Ballatitineanum Rckh,/,) Sporn
weiss, purpurfleckig, Blüten weiss mit "amethyst - purpurnem Endfleck,
Seitenlappen der Lippe strohgelb, purpurngefleckt, j^ittellappen hellpurpurn.
— var. maoulatiim Will. Alle Blumenblätter und die Lippe weiss,
dunkelfleischfarben gefleckt. Hinter-Indien.
A, testaceum Ldl, ist Vanda parviflora Ldl.
A. Thibautianum Bohb. f. (A. Huttonü hört. Saccolabium Huttonii Hook.)
Schnellwüchsige, langblättrige Art. Blüten zerstreut in langer, nickender
Traube, gross, Kelch- und Blumenblätter prächtig dunkelrosa, Lippe hell-
rot violett. Juli, August. Java.
A. Thunbergianum Miqu. ist Angrecum falcatum Ldl.
A, trigonum Kl. ist A. multiflorum Raxbg,
A. Vandarum Bohb. f. (A. cylindricum Hook., nicht Wight). (Fig. 20.)
Schlank strauchige Art mit zerstreuten, langen, stumpfen, drehrunden,
dunkelgrünen Blättern. Blütenschaft kurz, zweiblumig, den Blättern gegen-
überstehend (nicht achselständig). Blüten gross, reinweiss, nur an der
Innenseite der ausgehöhlten Säule ein fleischroter Fleck. Mittellappen der
Lippe tief zweispaltig, lang genagelt mit wellig-krausgezähnten Rändern,
die beiden schmalen, gefransten Seitenlappen hoch aufgerichtet. Sporn
kräftig, mittellang. Juni — August. Vorder-Indien.
A. Veitchii De Puydt ist A. multiflorum Roxbg. var,
A, violaceum h, angl, ist A. quinquevulnerum Ldl. var,
A. virens Ldl. Starkwüchsige , sehr veränderliche Pflanze. Blätter
lang und breit, hellgrün. Blüten stark duftend, in lang hängenden
Stein 's Orchideenbuch. ' 5
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66 Aerides. Aganisia. Anacamptis.
Trauben, mittelgross, hell pfirsichfarben mit purpurnen Spritzern, die Lippe,
besonders der breite Mittellappen scharlachrot, dicht gespritzt. April bis
Juni. Java.
— var. Dayanum hört, weicht nur duroji sehr lange Blütenstände ab.
— var. Ellisii Will. Blätter kaum 15 cm lang. Blütentrauben bis
40 cm, mit 30 — 40 Blüten, Kelch- und Blumenblätter weiss rosa über-
haucht und hellviolett punktiert. Seitenlappen der Lippe weiss mit
kurzen, violetten Linien am Grunde, Mittellappen tief violett, der kurze,
kräftige Sporn braun gefleckt. Juni — August.
— var. grandiflorum hört. Blüten sehr gross, von eleganter Form,
weiss, fleischrosa geschmitzt. April — Juni. Vorder-Indien.
A, Warneri Will, ist A. crispum var.
A. Wightianum Ldl. ist Vanda parviflora Ldl.
A. Williamsii Warner ist A. Fieldingii Jennys, var.
Aerobium Sprg. ist Angrecum Thou.
Aganisia Ldl.
(Acacalis Lindley.)
(Gongorinae. 260.)
Mit St an ho pea verwandt, aber die Blütentrauben aufrecht, Blumen-
blätter abstehend, nicht zurückgeschlagen und das Mittelglied der Lippe
unten gefranst. Knollen auf dem kriechenden Rhizom zerstreut, mit je
einem grossen, breiten Laubblatt.
Drei Arten: A. cyanea Rchb. f. aus Brasilien, und öfter in Kultur:
A. ptilohella Ldl. aus Demerara (Britt. Guyana). Blätter 20 cm lang,
funftiervig. Blüten mittelgross, weiss, mit einem Scharlachfleck am Grunde
und einem goldgelben Fleck auf der Mitte der Lippe. Mai — September.
Verlangt viel Wärme und stete Feuchtigkeit; an Korkstücken hängend
oder im flachen Topf zu kultivieren.
A. trioolor N. K Br., 1885 aus Guyana eingeführt, ist im Wuchs
ähnlich, aber die weissen Kelchblätter sind gelbspitzig, die Blütenblätter
hellblau, die Lippe rotgelb; Blätter bis 8 cm breit.
Alamania LIav. Lex. ist Epidendrum L
Alipsa Hoffm. ist Liparis L. C. Rieh.
Alvisia Ldl. ist Eria Ldl.
Amalias Hoffm. ist Laelia Ldl.
Amblyglottis Bl. ist Calanthe R. Br.
Amphiglottium Ldl. ist Epidendrum Ldl.
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Anacaioptis. Angrecum.
67
Anacamptis L. C Richard.
(Serapiadeae. 12.)
pyramidalifl Rieh. (Orchis pyramidalis L,) (Fig. 21.) Einzige Art, in
Europa und Nordafrika als Wiesenpflanze steilen-
weis häufig. Von Orchis nur durch die ver-
wachsenen Pollenmassen verschieden. Erdknollen
länglich - eiförmig , ungeteilt. Blätter in dichter
Rosette, Stengel beblättert, bis 40 cm hoch,
Blüten in dichter, pyramidenförmiger Ähre, pur-
purrot, die drei Aussenblätter breit-linear, zuge-
spitzt, die beiden Innenblätter kappenartig zu-
sammengezogen, die drei breit gestutzten Lappen
der Lippe fast gleichgross. Sporn lang und schmal.
Mai — Juli. Liebt Kalkboden und ist unter Zusatz
alten Mauerschuttes (Vio) ^ur lockeren Lehmerde
gut wachsend und sehr lohnend für die Kultur.
Anacheilum Hffg, ist Epidendrum L
Anathallis Barb. ist PleurothalHs R. Br.
Anecochilus ist eine vielverbreitete falsche Schreibweise
für Anoectochilus; ebenso Anectochilus.
Angrecum Thouars (ztmi Teil),
(Angraecum hört. Aerobion Sprengel.)
(Aerideae. 393.)
Etwa 30 Arten, welche dem tropischen Afrika, Madagaskar,
Mauritius oder Bourbon angehören, im Wuchs an Aerides
erinnern, deren Lippe aber ganz ungeteilt oder nur mit winzigen
Seitenläppchen besetzt ist. Sporn meist sehr lang.
Die Angrecum verlangen dauernd — ohne Trocken-
periode — sehr viel Wärme und Feuchtigkeit; die von den
Inseln stammenden Arten werden am besten im Holzkästchen
oder durchbrochenen Topfe in Sphagnum kultiviert, welchem
man Haideerdebrocken und Lehmboden zusetzt; die afrikani-
schen Arten wachsen besser an Korkrinde. Kränkliche Pflanzen
schneide man von unten her ab und behandele die Spitzen als
Stecklinge.
Gut gepflegte Angrecum blühen jährlich reichlich und
da die Blütezeit meist in den Winte fällt, sind sie der Kultur
wert, obgleich die Blüten mehr eigenartig als schön sind. Die
einzelnen Blüten sind von sehr langer Dauer.
5*
Flg. 21.
Anacamptis
pyramidalis.
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68 Angrecum.
Man unterscheidet nach der Stellung der Lippe die beiden Abtei-
lungen :
1. Euangreoum Butham, Lippe aufwärts gewandt, (durch Drehung
des Fruchtknotens um einen vollen Kreis, 360"), Antheren stumpf, z. B.
A. eburneum.
2. Aörobion Sprengel, Lippe abwärts gewandt, Antheren zugespitzt,
z. B. A. bilobum.
A. apiculatum Hook, ist A, bilobum Ldl.
A. arcuatum Ldl. ist Listrostachys arcuata Rchb. /.
A. armeniarouin LdL von Sierra Leone, aus der Verwandtschaft von
A. eburneum, aber mit gelb - rötlichen Blüten ist kaum irgendwo in
Kultur gegenwärtig.
A, artieulatum Bohb. f. (A, descenJens Rchb, fj Stämme kräftig,
IG cm hoch, Blätter länglich-eiförmig, 3 zu 10 cm etwa, sehr derb, vorn
schief-zweilappig. Blüten in reichblumiger, hängender Traube auf kurzem,
steifem, hellgrünem Schaft, 2 cm breit, reihweiss, kurz orangegelb gestielt,
Kelch und Blumenblätter spitz, länglich-elliptisch, Lippe breit, spitz, läng-
lich-eiförmig. Sporn rötlichgrün, bis 10 cm lang, Säule kurz, behaart,
März, April. Madagaskar.
A. bilobum Ldl. (A. apiculatum Hook). Gedrängt wachsende, kleine
Art, deren Stamm etwa 1 5 cm lange, nach vorn verbreitete, tief zweilappig
ausgeschnittene, netzaderige Blätter trägt. Blüten zu 10 — 12 in nickenden
Trauben, mittelgross, weiss, zart rötlich überhaucht, Sporn schlank, 5 cm
lang. Neu - Guinea.
— var. Eirkii Bohb. f Kleiner , Blätter schmäler , vorn spreizend
zweilappig, Blüten reinweiss mit hellbraunem, bis 8 cm langem Sporn.
— 1882 vom Konsul Kirk auf Zanzibar gesammelt und in England ein-
geführt.
A. Brongiartianum Linden ist A, eburneum Thou.
A. caudatum Ldl. ist Listrostachys caudata. Rchb. f.
A. Chailluanum Hook. f. Kräftige, hochstämmige Pflanze mit dunkel-
grünen, breitlinearen Blättern von 20 cm Länge. Blüten in hängenden
Trauben zu 10 — 12, mittelgross, die schmalen Blätter und Lippe rein-
weiss, Sporn 10 cm lang, gelbgrün. Juli — September. West-Afrika.
— var. erenatum Bohb. f. In allen Teilen kleiner.
A, eitratum Thouars. Kurzstämmig, dicht hellgrün belaubt. Blätter
lang-lanzettlich. Blüten in schlank halb hängender Traube, meist zwei-
reihig gedrängt, klein, gelblichweiss, mit 5 cm langem, fast gleichfarbigem
Sporn. Madagaskar.
A. erenatum Rchb. f. ist A. Chailluanum var.
A. oryptodon Bohb. f. Kurzstämmig, Blätter gedrängt, dunkelgrün,
breitlinear, bis 15 cm lang. Blüten klein, in lockeren Trauben, mit weissen.
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AogrecuiD.
69
schmal-spitzen Blumenblättern, schmallanzettlicher Lippe und 10 cm
langem, rötlichem Sporn. Oktober — November. Madagaskar.
A. descendens Rchb.f. ist A, articulatum Rchb.f.
A. ebumeum Thouars. (A, Brongiarüanum Linden.) Hochstämmige,
kräftige Pflanze, mit breiten, vorn schiefgestutzten, regelmässig zweizeiligen,
lederigen, hellgrünen Blättern bis zu 50 cm Länge. Blüten in die Blätter
Fig. 22. Angrecum eborneum superbum.
Überragenden Trauben, mittelgross, die fiinf linearen Blätter gelblichgrün,
die breit herzförmige Lippe mit vorragender Spitze schneeweiss. Sporn
kräftig, bis 5 cm lang, hellgrün. November — März. Madagaskar. — Die
vor Feuchtigkeit geschützte Blüte bleibt wochenlang schön.
— var. superbum hört. (Fig. 22) ist nur durch kräftigen Wuchs und
grössere, ganz weisse Blüten abweichend.
— var. virens Hook. Blütentrauben schlanker, Blüten kleiner. Lippe
weiss mit grünem Mittelfleck.
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70 Angrecom.
A. Eiohlerianum Eränzlin. Schlankstämmig, Blätter dunkelgrün, lang-
elliptisch, vorn stumpf gerundet. Blüten einzeln, gross, die fünf Blätter
spiessförmig, hellgrün, die grosse helmförmige Lippe weiss, mit dreieckiger
Zacke im Mittelausschnitt. Sporn kurz kegelförmig, aufrecht. West-Afrika.
Loango-Schlucht bei Kassamba. Noch nicht in Kultur, aber sicher zu
erwarten. ^
A. EUisii Williams. Kräftige, dicht zweizeilig beblätterte Art, Blätter
breit schwertförmig, vorn schief zweilappig, oberseits dunkelgrün, unter-
seits heller, bis 25 cm lang bei 4 cm Breite. Blüten zu 18 — 24 in schlank
gebogenen Trauben von 50 — 70 cm Länge, reinweiss und herrlich duf-
tend, die fünf äusseren, spitz-eiförmigen Blätter zurückgebogen, die lang-
eiförmige, zugespitzte Lippe leicht nach unten zurückgebogen, Säule kurz-
stämmig, fleischig, Sporn schlank, hellzimmtbraun , bis 15 cm lang. In
der Seitenansicht ähnelt die Blüte einem Kakadu. November — Januar.
Madagaskar. — Von W. Ellis, anglikan. Geistlichen, aufgefunden und
eingeführt. Unstreitig das schönste aller bis jetzt kultivierten An-
grecums.
A, EUisii Rchb. /. ist A. modestum Hook. f.
A. falcatum Lindley. [Oeceoclades falcata Ldl. Aerides Thunbergiamim
Miqu,) Niedrige, sehr unscheinbare, buschige Pflanze, mit schmalen dunkel-
grünen Blättern, Blüten in schlanken Trauben zu 4 — 6, kaum mittelgross,
reinweiss und stark duftend, Lippe dreiteilig, fast eiförmig, Sporn schlank,
weissgrün, 5 cm lang. April — Mai. Japan. — Als Kalthausorchidee zu
empfehlen, aber im Vergleich zu den andern An grecum- Arten von
geringer Bedeutung.
A. fastuosum Bohb. f. Kurzstämmig. Blätter schmal - elliptisch,
stumpf, oberseits rauhwulstig, mit hellem, schwieligem Rande. Blüten
zahlreich in langen, schwanken Trauben, elfenbeinweiss , stark duftend,
die fünf äusseren Blätter länglich, die Lippe verkehrt eiförmig, Sporn
sehr schlank, hellgrün, etwa 5 cm lang. November — December. Madagaskar.
A, ftragrans Thou. {A'erobium fragrans SprgL Aeranthus fragrans
Rckb,/,) Stämme federhalterdick, viertel meter hoch, Blätter spärlich,
nur am Stammende, riemenförmig, i zu 8 cm etwa, vorn tief zweispaltig.
Blüten einzeln auf 5 cm langem Stiel, wohlriechend, 4 cm. breit, reinweiss,
Kelch- und Blumenblätter linear, zurückgeschlagen, Lippe den Blumen-
blättern gleich lang, lanzettlich-spiessförmig , mitten ausgehöhlt. Sporn
schlank, 4 cm lang, grün. November, December. Insel Bourbon, Mau-
ritius. — Die trocknen Blätter duften nach Vanille und gehen als Faham-
Thee in grossen Mengen besonders nach Frankreich.
A. fosoatum Bohb. f. Tracht der vorhergehenden Art , aber Blüten-
stiele, Fruchtknoten, Deckblätter zimmtbraun, Blüten mit drei ockergelben
Aussenblättern , zwei weissen Innenblättern, weisser Lippe und braunem,
dünnem, 5 cm langem Sporn. November, Dezember. Madagaskar.
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Angrecum. 7 1
A, G^rminyanum Hook. f. Stämme schlank , kletternd , halbmeter-
lang, nur am oberen Teile beblättert, Blätter sitzend, linear-länglich, i zu
6 cm etwa, vorn schräg gestutzt. Blüten den Blättern gegenüber auf
schlankem, grünem Stiel, einzeln, rein weiss, 10 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter aus schmalem Grunde lanzettlich, die Blumenblätter kürzer
und schmäler, Lippe tieftellerförmig, viereckig mit gerandeten Ecken, aus
der Mitte plötzlich zu einem zurückgebogenem, 2 cm langem Fadenschwanz
verschmälert. Sporn schlank, 6 cm lang, weisslich-grün. Säule sehr
kurz. Mai, Juni. Wälder des inneren Madagaskar.
A. Grantii hört, ist A. Kotschyi Rchb. f.
A. Hildebrsndtii Bohb. f. Leider noch sehr wenig verbreitete zwergige
Art mit lockeren Trauben orangegelber Blüten, deren längliche Lippe
scharf zugespitzt ist und dünnem, 2 — 3 cm langem Sporn. November.
Von Hildebrandt 1876 von den Comoren eingeführt.
A. hyaloides Bohb. f. Stämme kaum 2 cm hoch, mit 5 — 7 länglich
eiförmigen , spiralig stehenden , stumpfen Blättern von etwa i zu 4 cm,
welche dunkelgrün und vorn schräg gestutzt sind. Blüten in kaum 5 cm
hoher, dichter Traube, zweiseitig, weissgestielt , kaum i cm breit, glasig
durchscheinend weiss, Kelch- und Blumenblätter, ebenso die Lippe spitz
länglich-eiförmig, Kelchblätter am schmälsten. Sporn schlank, 2 cm lang.
Mai, Juni. Nordost-Madagaskar.
A. Kotsohyi Rchb. f. (A. Grantii kort,) Niedrige , zeitig blühende
Art ; Blätter schmal spateiförmig, dunkelgrün ; Blüten in hängenden, reich-
blütigen Trauben, rahmweiss mit breiter eiförmiger Lippe und gedrehtem,
rötlichem bis 10 cm langem Sporn. Oktober. Ost-Afrika.
A. Leonis Bchb. f. {Aeranthus Leonis Rchb.f) Stämme fingerdick,
kurz, im oberen Teile von den reitenden Blättern besetzt, welche 1,5 zu
20 cm etwa messen, fleischig, sichelförmig sind. Blüten zu 5 — 7 in
lockerer, aufrechter Traube, lang gestielt auf flachgedrückten Stielen, 5 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter spitz lanzettlich, gekielt, vorn zurück-
geschlagen, Blumenblätter kürzer und breiter, alle weiss, Lippe herzförmig,
trichterförmig ausgehöhlt, weiss. Sporn oben weitröhrig, weiss, unten
schlank, grünlich, bis 15 cm lang. Juli, August. Comoren-Inseln.
A, maculatum Ldl, ist Eulophidium maculatum Pfitz.
A. modestum Hook. f. {A. Sanderianum Rchb, /. A. Ellisli Rchb. f.)
Unbedeutende kleine Art von Madagaskar, ähnlich dem A. apiculatum
aber reinweisse Blüten auf braunen Stielen tragend.
A, monophyllum A. Rieh, ist Eulophidium maculatum Pfits.
A. pellucidum Lindley ist Listrostachys pellucida Rchb.f.
A, pertusum Lindley ist Listrostachys pertusa Rchb. f.
A. Soottianum Bohb. f. Stamm cylindrisch, bis halbmeter hoch, mit
zerstreuten, fast zweizeilig stehenden, 5 — 8 cm langen, zurückgebogenen,
dunkelgrünen, halbcylindrischen, zugespitzten Blättern. Blüten einzeln oder
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72 Angrecum. Anguloa.
in kleinen Büscheln auf lO cm langen Stielen, mittelgross, die fünf äusseren
Blätter grünlichweiss, breit linear, zugespitzt, Lippe fast quadratisch, herz-
förmig mit vortretender Mittelspitze, reinweiss. Sporn kräftig, lO cm.
lang, bräunlich. Juli. Comoren-Inseln. 1878 vom Consul Kirk eingeführt.
A, sesquipedale Thouars ist Macroplectrum sesquipedale Pfifs.
A. superbum Thou, ist A. eburneum var.
A. virens LdL ist A. eburneum var.
Anguloa Ruiz et Pavon.
(Lycastinae 246.)
Sehr wenige Arten, Baumbewohner der Anden von Columbien
und Peru mit kräftigen, länglichen 10 — 15 cm hohen Scheinknollen,
welche oft längs gerieft sind und zahlreiche Scheidenreste zeigen. Blätter
zu 3 — 4 auf der Spitze der Knollen, breit lanzett- elliptisch, zugespitzt,
unten in einen kurzen Scheidenteil zusammengezogen, durch 5 — 7 vor-
tretende Parallel - Nerven längs gestreift. Blüten — gleich den jungen
Trieben — am Fusse der Knollen erscheinend, einzeln auf 10 — 20 cm
hohen, kräftigen, reichlich mit blattähnlichen Scheiden besetzten Stielen,
gross, fest, durch Zusammenneigen der Blumenblätter fast kuglig und die
kurze Lippe einschliessend. Alle bekannten Arten intensiv und pracht-
voll gefärbt.
Alle Anguloa- Arten sind Bergbewohner und lieben mittlere (12")
Wintertemperaturen sowie eine vierwöchentliche Trockenperiode nach der
Blüte. Sie sind einfach an Rinde zu kultivieren oder hochgepflanzt im
Topf auf Sphagnum mit Torf brocken, Lehmerde und altem Kuhdung.
Ihre Vermehrung geschieht durch Abtrennen der alten Scheinknollen. Die
Blüten aller Arten sind von wochenlanger Dauer.
A. Clowesii Lindley (Fig. 23). Die tulpenähnliche, duftige Blüte ist
leuchtend citronengelb , nur die Spitze des mittleren Lappens der kurzen
dreiteiligen Lippe ist weiss und vorn satt gelb. Die grosse fleischige Säule
ist auf der Innenseite weissgelb. Die Blüte hält 5 zu 8 cm und öffnet sich
nur 2 — 3 cm breit. Die Lippe ist an einem dünnen Bande aufgehängt
und leicht auf- und niederklappend. April — Juni.
— var. flava Bot. Mag. Spitze der Lippe tief orangegelb.
— var. maorantha hört. Blüte auf dem gelben Grunde rote Spritzer
zeigend.
— var. uniflora hört, ist A. dubia Rchb.f.
A. dubia Bohb. f. (A. Clowesii uniflora fiort.) Mutmasslich eine im
Freien entstandene Kreuzung, der A. Clowesii im Bau ähnlich, aber
die gelben Blüten sind purpurn gespritzt und die weisse Lippe hat pur-
purne Grundflecke. Mai.
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Anguloa.
73
A. ebumea Williams. Gleichfalls der A. Clowesii im Blütenbau
sehr ähnlich, aber die Blüten sind schneeweiss und die Spitze der Lippe
ist rosa gezeichnet. Mai, Juni. Neu -Granada. Prächtige, leider noch
wenig verbreitete Art, wohl die schönste der Gattung.
A. grandiflora R. P, ist Stanhopea grandiflora LdL
A, Hernandesü ist Stanhopea tigrina Bafem.
A. Hohenlohii Morren ist A. Rucke ri var. sanguinea LdL
A. intermedia Rolfe ist A. media Rchb.f.
Fig. 23. Anguloa Clowesii.
A. media Bohb. f. (A. intermedia Rolfe). Gartenkreuzung (von J. C.
Bowring-Windsor Forest gezüchtet) aus der gelben A. Clowesii und
der grün - purpurnen A. Ruckeri. Die Blüten sind aussen orangegelb,
innen purpurbraun, die Lippe hat rotbraune Seitenlappen und ein orange-
gelbes Mittelstück.
A. purpurea hört, ist A. Ruckeri var, sanginea Ldl,
A. Buokeri Lindley. Die aus den mächtigen Blattbüscheln seitlich
frei vortretenden Blüten messen 6 zu 8 cm, öffnen sich etwa 4 cm breit
und sind aussen bräunlich grün, innen sind die fünf fast gleichen Blätter
auf gelbgrünem Grunde zinnoberrot gemalt, die Lippe ist tief zinnoberrot
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^ A Anguloa. Anoectochilus.
mit hellerer Queraderung des in eine herzförmige Spitze auslaufenden
Mittellappens, die dickfleischige Säule ist weisslich violett mit rotbraunen
Punkten. Juni, Juli. Columbien.
— var. retusa Bohb. f. Blüten aussen citrongelb, dunkel purpurbraun
gespritzt, Seitenlappen der Lippe schmäler und kürzer als an der Haupt-
form, Spitze zurückgebogen, behaart.
— var. sanguinea Ldl. (A, Hohenlohii Morr, A, purpurea hört A,
Wagneri hört) Blüten innen rein blutrot, Queradern der Lippe fast weiss.
A. superba H. B. ist Acineta superba Rchb.f.
A, Turneri Williams ist A. uniflora var. Turnen Will.
A. uniflora Buiz et Favon. Sehr dankbar blühende Art, deren stets
einzeln auf ihren Stielen stehende Blüten 3 zu 7 cm messen und sich
fast zweilippig öffnen. Die drei äusseren Blütenblätter in eine kurze Spitze
ausgezogen, die inneren rundlich, der sehr schmale Mittellappen der breiten
Lippe in eine im Halbkreise zurückgebogene Spitze ausgehend, Seiten-
lappen breit, vorn gerundet, aufgebogen. Alle Blätter weiss, mit fleisch-
roter Punktierung und Zeichnung, besonders die Lippe dicht und regel-
mässig punktiert. Mai — Juli. Peru, Columbien.
A. uniflora B. et F. var. Turneri Williams. Blüten fleischrot, dunkel
rosa punktiert. Mai, Juni. Columbien.
— var. virginalis Linden. Blüten schneeweiss mit spärlichen dunkel-
braunen Punkten. Juni, Juli. Columbien.
Ania Ldl. ist Tainia Bl.
Anisopetalum Hook, ist Bolbophyllum Thou.
Anoectochilus Blume.
(Physureae. 109.)
(Chrysobaphus Wallich, Anecochilus und Anectochilus
hört.)
Durch die Pracht ihrer Blätter die Freude des Besitzers, durch
die Schwierigkeiten der Kultur das Kreuz des Gärtners ! Etwa 20 baum-
bewohnende Arten der wärmsten Striche Ostindiens und der malayischen
Inseln mit kriechendem, wenig verdicktem, gegliedertem Stamme und ei-
elliptischen Blättern, deren Scheide das Stammglied umhüllt. Blüten in
kurzer gedrängter Ähre auf 15 — 20 cm hohem, meist rotbraunem, mit
mehreren häutigen Scheiden besetztem Schafte, klein und unscheinbar,
das oberste Aussenblatt mit den beiden Blumenblättern helmartig ver-
wachsen, die unteren Aussenblätter klein, abstehend. Lippe mit dem
kurzen Fuss der Säule verwachsen, aus breitem Nagel vorn zweispaltig-
breitlappig, oft gefranst.
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Anoectochilus. 7 5
Die gärtnerische Bedeutung der Anoectochilus, liegt in der oft
herrlich metallglänzenden Netzaderung ihrer sammetähnlichen Blätter,
deren Grund mattgrün oder grünbraun ist, während die Netzadern silber-,
kupfer- oder goldfarben, wie eine zarte Stickerei dem Blatte auf-
liegen.
Die Anoectochilus haben die unangenehme Eigenart, in den Kul-
turen fast immer nach kurzer Zeit zu Grunde zu gehen. Sie verlangen
hohe Wärme, feuchte, geschlossene Luft und sind besonders in der Ruhe-
zeit ungemein empfindlich gegen jeden Tropfen Wasser, welcher auf
das Blatt fallt. Gewöhnlich werden sie leider noch in einem Heringssalat
von Sphagnum und allen möglichen Zuthaten in einem Schwitzkasten,
abgeschlossen von jedem Luftzuge, kultiviert.
Da sie in der Heimat ausschliesslich zwischen den Moosen am unteren
Stammende der Bäume leben, so empfiehlt sich auch für unsere Kultur
entweder einfaches Auflegen auf Korkrinde — fast wagerecht hängend —
oder Hochpflanzen in Stecklingstöpfchen in fast reines Sphagnum, allen-
falls mit ein paar Haideerdebrockchen. Unter letzteren Verhältnissen kul-
tiviert sahen wir prachtvolle Exemplare durch lange Jahre als Stuben-
pflanzen (in einem Glaskasten mit Heizvorrichtung darunter) in der
sorgsamen Pflege des verstorbenen Kaufmann Hutstein in Breslau. Zum
Gedeihen gehört überhaupt persönliche Sorge, sowie die Anoectochilus
mit der grossen Masse der warmen Orchideen über einen Kamm geschoren
werden, gehen sie immer nach kurzer Zeit zu Grunde.
Wir empfehlen Kultur in hellem, nicht sonnigem, geschlossenem,
aber nicht von der Luftcirkulation abgesperrtem Räume mit feuchter
Sand- oder Moos - Unterlage , die Anoectochilus auf breite — auf-
gehängte oder hochgestellte — Korkstücken gelegt und dauernd nicht
unter 1 5 o R. gehalten , während des Austreibens sehr feucht und sehr
warm behandelt, nachher zwar noch dauernd in feuchter Luft aber fast
ohne Giessen durch 2 — 3 Monate gelassen, bis der junge Trieb er-
scheint. Besonders schwierig sind die dunkeln Wintermonate für die
Erhaltung der Anoectochilen in unseren Gärten, da ihnen in dieser Zeit
jeder Tropfen Wasser, welcher auf den Blättern stehen bleibt, Veran-
lassung zu Faulflecken giebt, welche oft sehr rasch grösser werden und die
Pflänzchen erheblich schädigen. Faule Stellen sind sofort bis auf das
Gesunde auszuschneiden und die Wunde mit feingepulverter Holzkohle
zu bestäuben.
Mehr als andere Orchideen locken die weichfleischigen Anoecto-
chilus - Stämmchen das Ungeziefer an : Schnecken, Kellerasseln und Ohr-
würmer sind ebenso gierig danach, wie Thrips und rote Spinne nach den
Blättern und nur stete Achtsamkeit vermag diese Schädiger fem zu
halten.
In kurzen Worten lautet das Kultur-Rezept : Sauberkeit, Achtsamkeit,
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7^ Anoectochilus.
hohe Wärme, Feuchtigkeit, nicht Nässe, Licht ohne Sonnenbrand, dann
werden auch die Anoectochilen gedeihen.
A, argenteus Ldl, ist Physurus argenteus Loud.
A. argenteus var. pictus ist Physurus pictus Ldl.
A. argyroneurus hört. fA, Lobbii hört, aber nicht A. Lobbianus Planch.)
Niederliegend. Blätter ei-elliptisch , sammetartig, freudig grün mit silber-
glänzenden weissen Netzadern. Java.
A, Boylei Will, ist regalis BL var. Boylei.
A. Bullenii Low. Aufsteigend, bis lO cm hoch. Blätter ei-lanzettlich,
5 — 8 cm lang, 3 — 4 cm breit, dunkel bronze-grün mit drei breiten kupfer-
roten, oft goldschimmernden Längs-Adern. West-Borneo.
A. conoinnuB BtiU. Blätter aus breitem runden Grunde eiförmig,
zugespitzt, dunkel olivengrün, mit schimmernd kupferroten Längs- und
Netzadern. Assam.
A. cordatus hört, ist A. regale Bl. var.
A. Dawsoni hört, oder Dawsoninana Rchb. f. ist Haemaria discolor Ldl. var.
Dawsoniana Rchb. f.
A. Dayi hört, ist Dossinia marmorata Morr. var. Dayi hört.
A. discolor Bl. ist Haemaria disolor Ldl.
A. Dominii Veitoh. ist eine von Veitch gezogene Kreuzung aus
A. Friederici Augusti und Haemaria discolor, welche die
kräftige aufrechte Figur der Haemaria besitzt. Blätter eiförmig, dunkel
olivengrün mit hellgelber kupfern schimmernder Mittellinie und ähnlich
farbigen helleren Hauptnerven.
A. Eldorado hört. Blätter breiteiförmig, sammetartig dunkelgrün mit
einem metallisch schimmernden Netz hellgrüner Linien. Ceylon. Sehr
empfindlich in der Kultur.
A. Friederici Augiisti Behb. f. (A. Xaiithophyllum hört) Aufsteigend,
bis 10 cm hoch, Blätter ei-elliptisch, etwa 5 — 6 cm zu 3 — 4 cm, sammet-
artig durchschimmernd dunkelgrün, mit breiter, goldorangegelber Mittel-
linie, grünlich -goldgelben Hauptnerven und einem zartem, leuchtend gold-
schimmerndem, feinem Adernetz. Ceylon. Gehört zu den prächtigsten
und gleichzeitig am besten wachsenden Arten, ist auch weniger empfind-
lich in den Ruheperioden als die verwandten Formen.
A. grandifotius hört, ist A. regalis Bl. var.
A. Heriotii Will. Kräftige, aufsteigende, bis 10 cm hohe Stämmchen
mit grossen (10 zu 6 cm etwa), breit -eiförmigen Blättern, deren Grund-
farbe ein sammetartig weiches Braunroth (Mahagony-Farbe) mit schim-
merndem Goldhauch und sehr zarten, aber deutlichen, metallisch schim-
mernden Netzadern ist. Ostindien.
A. hieroglyphicus Bull. Zartes, anliegendes Pflänzchen mit nur ganz
kurz aufgerichtetem Stämmchen und eiförmigen bis ei - elliptischen (etwa
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Anoectochilus.
n
5 zu 3 cm) Blättern, auf deren sammetartig dunkelgrüner, metallisch
schimmernder Fläche silbergrau schimmernde Hieroglyphen - Zeichnungen
zwischen den goldschimmemden Hauptadern vortreten. Assam.
A, javanicus hört, ist Argyrorchis javanica Bl.
A. inornatus Moore ist A. regalis BL vor.
A. insoriptus hört, ist von A. hieroglyphicus kaum zu unter-
scheiden ; die hieroglyphischen Schriftzeichen sind allenfalls etwas schmäler
und eher goldig als silbern schimmernd. Ostindien.
A. Intermedius h. angl. Stämmchen fast aufrecht, bis lo cm hoch,
Blätter eiförmig (etwa 8 zu 5 cm), seidenschimmernd dunkel olivengrün
mit breiten goldschimmernden Hauptadern und einem sehr lebhaft aus-
geprägten goldschimmernden Netz auch der kleinsten Nerven. Ceylon.
Gehört gleichfalls zu den sehr gut wachsenden Arten und ist wissen-
schaftlich aufgefasst in den Formenkreis von A. Roxburghii zu
ziehen.
A. Lansbergiae L. Lind. Stämmchen aufsteigend, Blätter breit -ellip-
tisch dunkelsammetgrün , breitadrig und fleckig heller marmoriert, breit
metallbrauri gerandet mit hellgelbem Saum. Philippinen.
A. latimaoulatus h. angl. Starkwüchsig , Stämmchen fast aufrecht,,
bis 15 cm hoch, mit schmal-eiförmigen (etwa lO zu 5 cm) Blättern, deren
seidenglänzendes Dunkelgrün prächtig silberglänzende Hauptnerven und
etwas schwächer schimmernde, unregelmässige Silberfleck-Zeichnung trägt.
Borneo.
A, lineatus Bl. ist Zeuxine regium Ldl.
A. Lobbianus Planch. ist A. Roxburghii Ldl.
A. Lobbii horf. ist A. argyroneurus hört.
A. Lowii Bl. ist Dossinia marmorafa Morr.
A. marmoratus hört, ist Dossinia marmorafa Morren.
A. Macodes hört, ist Macodes Petola Bl.
A. Nevilliantifl Low. Niederliegende, kaum 6 — 8 cm hohe Stämm-
chen, Blätter länglich-eiförmig (5 cm etwa lang und 2 cm breit), sammet-
artig, aus dunklem Grün kupfer- oder bronzefarben schimmernd, mit zwei
Reihen länglicher, hellgrüner, Flecken längs des Randes. Borneo.
A. nobilis hört, ist Physurus nobilis Reh. f.
A. ordianus hört, ist Haemaria discolor Ldl.
A. Ortgiesii hört, ist Physurns Ortgiesii Rchb. f.
A. Petola hört, ist Macodes Petola Bl.
A. pictus Bl. ist Physurus pictus Ldl.
A. pulcher hört, ist Nephelaphyllum pulchrum Bl.
A. querceticola hört, ist Physurus querceticolus Ldl.
A. regalis Bl. (A. setaceus hört nicht BL) (Fig. 24.) Stämme aufrecht, 10
bis 1 5 cm hoch, kräftig, mit ei-elliptischen, vorn gerundeten Blättern (etwa
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78 Anocctochilus.
6 cm lang und 4 cm breit), von sammetartigem und dabei schimmerndem
Bronzegrün mit breiten, goldig durchschimmernden Mittel- und Haupt-
adern und einem feinen
Goldnetz auch der klein-
sten Äderchen. Java,
Ceylon. Gehört zu den
schönsten aller kulti-
vierten Formen, ist aber
leider sehr empfindlich.
Der einheimische Name
„Wana Rajah" = Wald-
könig ist sehr bezeich-
nend fiir die Schönheit
der Pflanze,
— var. Boylei Will.
Blätter zugespitzt, ausser
dem goldaderigen Netz-
werk auch auf der Fläche
goldschimmernd.
— var. cordatuB
hört. fA, setacetis var,
cordatus hört, Goodyera
cordata hört,) Blätter
etwas grösser , breit
elliptisch aus herzför-
migem Grunde, Gold-
adern sehr markant vor-
tretend.
— var. grandifoliuB
hört. (Ä, setaceus var,
grandifolius hört, Blätter
hellgrün und auch das
Goldnetz sehr hell.
— var. inomatus
Moore. Blätter fein
sammtig dunkelbronze-
grün, nur die drei
Längsadern zart goldig
Fig. 24. Anoectochilus regalis.
a Blute seitlich, b von vorn gesehen, doppelt vergrössert.
schimmernd, die Netzadern nicht vortretend.
A, regius hart, ist Zeuxine regium LdL
A. Beinwardtii Bl. ist wohl auch nur eine Varietät von A. regalis,
dessen Blattform und sammtiges Bronzegrün er besitzt, aber statt des
goldigen Netzadergeflechtes breite, golden schimmernde Streifen zeigt. Java.
A, Rollissonii Und. ist Haemaria Rollissonii hart.
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Anocctochilus.
79
A. Boxburghii Ldl. (Folium petiolatum Rumph, A, Lobbianus Planck,
Ckrysobaphus Roxburghii Waii,) (y'xg.i^) Stämmchen kräftig, aufrecht, bis
lo cm hoch, Blätter eiförmig
(8 cm zu locm etwa), sammet-
artig, mit breitem, hell freudig-
grün gefärbtem Mittelstreif und
dunkel olivengrünem bis bron-
zegrünem Rande, das Ader-
netz in der Blattmitte leuch-
tend kupferrot, am Rande
rotgoldig schimmernd. Ost-
indien, Singapore, Java.
— var. setaoeo-pictuB
hört. Blattgrund mitten hell,
am Rande dunkel - sammt-
grün, Netzadern durchweg
goldigrot, sehr schwach sich
abhebend.
A. Buckeri Low. Kräf-
tige, niederliegende Stämm-
chen mit breit eiförmigen
Blättern (etwa 5 zu 3 cm),
auf deren sammtig bronze-
grünem Grunde sechs deut-
lich abgesetzte Längsreihen
silberschimmernder grau- weis-
ser Striche stehen. Borneo.
A. setaceO'pictus ist A, Rox-
burghii Ldl. var,
A. setaoeuB Bl. Stämm-
chen niederliegend, mit ei-
elliptischen (etwa 5 zu 3,5 cm)
sammtigen, schimmernd hell-
grünen Blättern und helleren
zart goldschimmernden Nerven. Java.
A. setaoeuB var. oordatus, var. inomatus, var. grandifolius und alle
sonstigen Gartenformen gehören zu A. regalis Bl.
A, striatus BL ist Zeuxine regium Ldl,
A. Tumeri Will. Stämmchen kräftig, aufrecht, 10 — 15 cm hoch.
Blätter länglich - eiförmig , etwa 8 zu 4 cm, sammtig bronzegrün oder rein
bronzebräunlich mit kräftigen, goldschimmernden, rotgoldenen oder kupfer-
roten Netzadern. Java.
A, Veitchii hört, ist Macodes Petola Ldl.
A. Xanthophyllum hört, ist A, Friedend Augusti Rchb.f.
Fig. 25. Anocctochilus Roxburghii.
a Doppelt vergrösserte Blüten.
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gO Ansellia. Aplectrum.
A. sebrinuB Bull. Stämmchen niederliegend, Blätter ei-lanzettlich
etwa 4 zu 2 cm, sammtig dunkelolivengrün mit rotschimmernden, kupfer-
roten Längsadern, Netzadern nicht vortretend. Ostindien.
Ansellia Lindley.
(Polystachyinae. 171.)
Vier unter sich sehr ähnliche tropisch-afrikanische Orchideen, welche
direkte Humusbewohner sind oder auf alten Stämmen leben — meist in
der Nähe der Küste — mit fingerdickem, schlankem Stamme, welcher
zahlreiche grosse, lineare bis lang elliptische, funfnervige Blätter trägt,
deren Spreite gegen die stammumfassende Scheide sich abgliedert.
Blüten mittelgross, aber sehr zahlreich, in grosser endständiger Rispe,
Aussen- und Innenblätter sich fast, gleich, spreizend abstehend, Lippe
dreilappig, mit den Seitenlappen die schlanke Säule umfassend, mit deren
Fuss die paarigen Aussenblätter ein kleines Kinn bilden. Die Ansellien
werden am besten als Erdorchideen kultiviert in grossen Töpfen mit
gleichmässiger Mischung aus Haideerde, Rasenlehm und Sand auf guter
Drainage. Während des Treibens verlangen sie hohe Wärme und viel
Wasser, nach der Blüte eine lange Trockenperiode. Man vermehrt sie
durch Teilung (Zerschneiden) der Stämme bald nach der Blüte. In Kultur
hauptsächlich :
A. Afrieana Lindley (Fig. 26). Stamm bis 1,5 m hoch, mit hellgrünen,
langen Blättern. Aste der mehr als 100 Blüten tragenden, meterhohen
Rispe nickend. Blüten hellgelb mit dunkelbraunen Flecken. Lippe rein-
gelb. Januar, Februar. Sierra Leone. (Zuerst von Mr. John Ansell
auf Fernando Po gefunden).
— var, lutea Rchb.f, ist A. Natalensis Hook,
A. gigantea Hooker aus Natal weicht fast nur durch aufrechte Rispe
und grössere Blumen ab, A. Natalensis Hooker (A. Afrieana v. lutea
Rchb. f.) durch kleinere und rein hellgelbe Blüten.
Anthericiis Raf. ist Tipularia Nutt.
Aplectrum Nuttall.
(Phajinae. 230.)
A. hiemale Nutt. (Cymbidiuni hiemale WihL)y in Nordamerika heimische
Erdorchidee, ist die einzige Art. Sie hat auf unterirdisch kriechendem
Stamme kleine dicke, abgeplattete, dunkelgrüne, halb im Boden sitzende
Scheinknollen mit je einem grossem, dunkelgrünem, fast lederartigem,
gestieltem, lang- elliptischem, zugespitztem Blatte. Blüten bis zu 20 in
lockerer Traube, klein, die 5 breitlinearen Blätter grünbraun, die drei-
teilige Lippe sehr kurz, breit verkehrt - eiförmig, weiss mit brauner Zeich-
nung. Mai, Juni. In den Wäldern der nordöstlichen Staaten.
Die niedliche Pflanze überwintert bei 3 — 4® Wärme und wächst
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Ansellia. Aplectrum.
8i
Fig. 26. Ansellia Africana.
dankbar im kleinen Topfe mit einer gleichmässigen Mischung aus Laub-
und Haideerde, unter Zusatz von etwas Lehm und Sand. Im Sommer
halbschattig im Freien zu halten.
Arachnanthe BL ist Renanthera Lour.
Stein's Orchideenbuch.
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32 Arethusa. Argyrorchis. Arpophyllum.
Arachnanthe Cathcartü Bl. ist Esmeralda Caihcartii Rchb, f,
Arachnanthe Lowii Bnthm. et Hook, ist Renanthera Lowii Rchb. /.
Arachnis BL ist Renanthera Lour,
Arachnites f. W. Schm. ist Ophrys L
Arethusa Lmne.
(Pogonieae. 83.)
Erdorchideen; zwei Arten: A. plicata DC. von Japan und A. bul-
bosa L. von Nordamerika, nur letztere in Kultur, mit rundlicher hasel-
nussgrosser Knolle, und einzelner, mittelgrosser (3 — 4 cm) Blüte auf 10
bis 1 5 cm hohem, von scheidenartigen Blättern bis zur halben Höhe um-
kleidetem Schafte. Die drei zart rosaen, schmal lanzettlichen Aussenblätter
sind steif aufrecht, die sehr ähnlichen Innenblätter im Halbkreis nach
vorn gebogen. Lippe geigenförmig, rosa mit purpurnen Flecken und
breitem, hochgelbem Mittelbande. April, Mai. Sehr niedliches Kalthaus-
pflänzchen, welches nur eben frostfrei überwintert zu werden braucht.
Kultur wie die der einheimischen Erdorchideen. Die Knöllchen in kleine
Töpfe mit Hyacynthen-Erde gelegt, und nach dem Abblühen trocken —
nicht dürr — gehalten.
Argyrorchis Blume.
^Physureae. 127.) ^
Mit Anoectochilus nahe verwandt, hauptsächlich durch die ein-
fache — den andern Blütenblättern fast gleiche — Lippe abweichend.
Die einzige Art:
A. javanioa Blume {Anoectoc/iilus javanicus hart) hat eiförmige (4 zu
6 cm), sammetartige , dunkelolivengrüne Blätter mit hellgrünen Flecken
und blass goldschimmerndem Adernetz, während die Blattunterseite hell
bräunlichrot ist. Blütenschaft ca. 15 cm hoch, mit einer kurzen, dichten
Ähre fleischfarbener kleiner Blüten. August — September. Kultur siehe
Anoectochilus.
Armodorum Kühl, et Mass, ist Renanthera Lour.
Arpophyllum Llave et Lexarca.
(Ponereae. 202.)
Von den sechs in Mexiko, Centralamerika und Westindien verbrei-
teten Arten ist keine wirklich kulturwert. Es sind Erdorchideen mit
fingerdickem, hohem Stamme, welcher ein einziges, schmal-schwertförmiges,
fast fleischiges, bis 40 cm langes Blatt trägt, aus dessem Grunde auf
20 cm hohem Schafte eine kurze, dichte Ähre kleiner einfarbiger (am
meisten an Gymnadenia conopsea erinnernder) Blüten vortritt.
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Arpophyllum. Arundina. Aspasia. 33
Die etwa i cm grossen Blüten zeigen die fünf Blumenblätter gleichartig
gebildet, rundlich-eiförmig, die gleichfalls rundliche, kurze Lippe ist un-
deutlich dreiteilig, meist gezähnt. Kultur ohne Schwierigkeiten in grossen
Töpfen mit der gewöhnlichen Orchideenerde, Überwinterung bei 4 — 6<>,
keine Trockenperiode. In Kultur zuweilen:
A. spioatum Llave et Lex.» aus dem Hochgebirge (2 — 2500 m) Mexikos,
mit scharfgekielten, 30 cm langen Blättern und einer 20 cm hohen Ähre
dunkelroter Blüten von schwachem Dufte. Januar, Februar.
A. oardinale Linden et Bchb. f. aus Neu-Granada von derselben Tracht,
blüht im September mit hellrosaer Ähre, A. giganteum Lindley aus
Mexiko ist nur wenig grösser und entwickelt im April bis Mai seine pur-
purrote Ähre.
Arrhynchium LdL ist Renanthera Lour.
Arfhrochylium palustre Irm, ist Epipactis palustris Crts.
Arundina Blume.
(Thuniinae 142.)
(Dilochia Lindley.)
Rohrartig hochstengelige Erdorchideen des tropischen Ost-Asiens mit
sparrigen Blütenrispen und grossen, aber wenig effektvollen, zerstreuten
Blüten, deren Innen- und Aussenblätter fast gleichgebildet sind, während
die vorragende ungespornte Lippe sich aus einem schmalen Nagel, wel-
cher den Fuss der schlanken Säule umfasst, in ein dreilappiges, breites End-
stück entwickelt. Von den fünf Arten sind nur die nachstehenden in Kultur.
Die Pflanzen verlangen mittlere Wärme (12^ minimal), während der
EntWickelung viel Wasser und auch später keine Trockenperiode, grosse,
gut drainierte Töpfe mit der gewöhnlichen Orchideen-Erde.
A. bambusifolia Lindley. {Cymbidium bambtistfolium Roxbg, Bletia
bambusifolia RBr.) Die bis 1,5 m hohen, dünn röhr artigen Stengel tragen
zerstreute, grasähnliche, 20 cm lange hellgrüne Blätter. Die endständige
Rispe trägt etwa 20 hellrosae, nur wenig sich öffnende Blüten, deren
rosae Lippe orange und weiss gestreift ist, welche sich nach und nach
vom Juli bis Oktober entwickeln. Nepal, Ceylon, Malabar.
A. densa Lindley. Meterhoch, Blätter sehr schmal, Blüten duftend,
in gedrängter Rispe, rotviolett, die Lippe zinnoberrot gesäumt. Vorder-
indien.
Aspasia Lindley.
(Aspasiae 340.)
Schlanke Luftknollen, zerstreut an dem kriechenden Stamme, mit je
einem breit - lanzettlichen Blatte. Blüten in aufrechter Traube, Innen-
6*
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84 Aspasia. Batemannia. Bifrenaria.
und Aussenblätter fast gleich, das obere Aussenblatt und die beiden
Innenblätter an der Säule hinaufgeschoben, Lippe geigenförmig mit klei-
nem Seitenlappen. Baumbewohner Central-Amerikas und bis nach Bra-
silien. — Kultur am Rindenstück bei minimal 1 5 <>, nach der Blüte kurze
Trockenperiode. Von den acht Arten ist nur in Kultur:
A. lunata Lindley. (A, odorata hört. Odontoglossum lunatum Rchb, f.)
Blüten mittelgross, die fünf gleichen Blätter abstehend, gelblichgrün mit
dunkelbraunen Flecken, Lippe weissgelblich mit braunroter Mitte. Juli,
August. Brasilien.
A. lunata Ldl. var. superba hört. Blütenblätter an der Spitze weiss,
Flecken sehr dunkelbraun, Lippe weiss mit violetter Mitte.
Ate Ldl. ist Habenaria W.
Aulizeum IkU. gehört zu Epidendrum L.
Barkeria Enowles et Westoott ist eine Unterabteilung von Epi-
dendrum L.
B, Barkeriola Rchb.f. ist Epidendrum Barkeriola Ldl.
B. cyclotella Rchb.f. ist Epidendrum cyclotellum Rchb.f.
B. elegans Knowl. et Weste, ist Epidendrum elegans Rchb.f.
B. Lindleyana Knowl. Weste, ist Epidendrum Lindleyanum Batem.
B. melanocaulon Rieh, et Qal. ist Epidendrum melanocaulon Rchb. f.
B. Skinneri Faxt, ist Epidendrum Skinneri Batem.
B. spectabilis Batem. ist Epidendrum spectabile Rchb.f.
Bartia Pari, ist Aceras R. Br.
Batemannia Lindley.
(Lycastinae 250.)
Nur durch eine Art, B. Colleyi Lindl. in Demerara, vertreten, ist
kaum in Kultur. Die Art hat den Typus von Lycaste, aber die viel-
blütige Traube ist hängend, die Innenblätter der Blüte sind viel breiter
als die äusseren und die Lippe steht aufrecht.
Batemannia Beaumontii Rchb.f. ist Qaleottia Beaumontii Rieh.
B. Burtii Endr. et Rehb. f. ist Huntleya Burtii Bat.
B, fimbriata Rehb. f. ist Qaleottia fimbriata Ldl.
B. grandiflora Rchb.f ist Qaleottia grandiflora Rieh.
B. Meleagris Rchb.f ist Huntleya Meleagris Ldl.
B. Wallisii Rehb. f. ist Huntleya Burtii Bat. var. Wallisii Ldl.
Benthamia A. Rieh, ist Piatanthera L. C. Rieh.
Bifrenaria Lindley.
(Lycastinae 251.)
Kurze, dicke Luftknollen, meist gedrängt stehend, seltener auf dem
starken, kriechenden Stamme zerstreut, tragen meist ein einzelnes (sel-
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Bifrenaria. 8 5
tener 2), länglich -lanzettliches, stielartig verschmälertes, derbes Blatt mit
deutlicher Paralleladening. Blüten einzeln oder in armblütiger Traube,
meist ansehnlich, die drei äusseren Blätter meist abstehend, mit dem
Säulenfuss ein Kinn bildend, die inneren nach vorn gerichtet, am Säulen-
fiiss herablaufend, Lippe ungeteilt oder dreilappig, meist vom Kinn weit
vorgeschoben. (Von Lycaste weicht diese Gattung nur durch die an-
ders gebauten Pollenmassen ab). Die jungen Triebe erscheinen unter der
alten Knolle und treten seitlich vor. Etwa zehn Arten in Brasilien, Guyana,
Kolumbien.
Kultur an Rinde oder in guter Orchideenerde hochgepflanzt, 150
Minimaltemperatur, während des Triebes viel Wasser, nach der Blüte eine
ordentliche Ruheperiode, bis sich der junge Trieb zeigt.
B. aurantiaoa Ldl. Breit-lanzettliche Blätter von 4 zu 15 cm. Blüten
in aufrechter, lockerer Traube zu 6 — 10, etwa 3 cm Durchmesser, satt-
gelb mit blutroten Flecken, Lippe fast rein gelb, die Seitenlappen auf-
recht. Juli, August. Demerara.
B. citrina hört, ist B, Harrisoniae var. citrina hört.
B. Hadwenii Ldl. ist Scuticaria Hadweni Bnth.
B. Harrisoniae Ldl. (Colax Harrisoniae Sprg. Dendrobium Harrisoniae
Hook. Maxiilaria Harrisoniae LindL Maxiilaria pubigera Lodd. Lycaste
Harrisoniae hört) Kräftige Pflanze, deren bis 10 cm hohe starke Luft-
knollen je ein lang-elliptisches (bis 25 cm) Blatt tragen. Blüten aurikel-
duftig, an kräftigen, 15 — 20 cm hohen Stielen einzeln oder zu 2 — 3, bis
10 cm gross, breit geöffnet, die fünf gleichen Blätter samt dem sporn-
ähnlichen Fortsatz gelblichweiss , die Lippe auf gelblichem Grunde reich
orange und violettpurpurn gezeichnet, sammethaarig. März — Mai. Brasilien,
an bemoosten Felsen. In allen Formen zählt diese dankbar wachsende,
gut blühende Art zu den besten Orchideen für den Blumentisch und Binde-
zwecke, da die fest - fleischige Blüte sich wochenlang frisch hält.
— var. alba Loddiges. Blütenblätter reinweiss , zuweilen rötlich
angehaucht, Lippe heller als an der Normalform. Eine sehr schöne
und die hauptsächlich kultivierte Varietät der prächtigen Art. März
bis Mai.
— var. citrina hört. (B. citrina kort. Lycaste citrina h. angl.) Blüten-
blätter citrongelb, Lippe weiss mit violett. April, Mai.
— var. ebumea Moore. Blütenblätter elfenbeinweiss , Lippe vorn
weiss mit zinnoberrot, im Schlund orangegelb mit purpurnen Streifen.
April, Mai.
— var. viteUina Ldl. (Maxiilaria vitellina Ldl, Maxiilaria barbata
Lodd.) Blüten dottergelb, Lippe weissgelb mit violett.
B. inodora Ldl. {Lycaste inodora kort.) Luftknollen vierkantig mit je
einem grossem, länglichem, krausrandigem Blatte. Blüten von der Grösse
und Form wie B. Harrisoniae, aber geruchlos ; die drei Aussenblätter
hellgrün mit rotem Schimmer, ebenso die viel kürzeren beiden Innen-
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86 Bifrenaria. Bletia.
blätter, die dreiteilige Lippe aussen dunkelpurpurn, innen heller und in
einen weissen Schlund verlaufend, in dessen Mitte ein grosser Höcker
vortritt. Januar— April. Brasilien.
B. racemosa Ldl. {Maxillaria racnnosa Ldl, Colax racemosus Spr.)
Mit kleinen Luftknollen, nur lo cm langem Blatt und einer lockeren
Traube, 2 cm grossen, halb geschlossen bleibenden, trüb fleischfarbenen
Blüten mit fast ungeteilter, gelber, rot punktierter Lippe — eine un-
scheinbare Art Brasiliens — ist heut aus den Kulturen fast verschwunden.
B. Wagneri Bchb. f. aus Caracas, einst weit verbreitet in den Ge-
wächshäusern, ist gleichfalls verschwunden. Sie hat kleine, rotbraune
Blütenblätter, welche die rosa angehauchte, weisse Lippe umschliessen.
Bilabrella Ldl. ist Habenaria W.
Birchea A. Rieh, ist Luisia Qaud.
Bletia Robert Brown.
(Phajinae 228.)
(Gyas Salisbury. Thiebautia Co Ha.)
Erdbewohnende Pflanzen des tropischen Amerikas. Von den mehr
als 40 Arten sind leider nur sehr wenige kulturwert und auch diese
zählen zu den unscheinbarsten Erscheinungen der tropischen Orchideen-
welt —
Die runden Luftknollen sind flach abgeplattet und mit einem Schoss
abfallender (nicht immergrüner), grosser, bis 80 cm hoher, stielartig zu-
sammengezogener, schwertförmiger Blätter versehen. Die hohen Blüten-
triebe treten seitlich aus der Knolle hervor und tragen eine einfache oder
verästelte, oft reichblütige Traube kleiner bis mittelgrosser, spornloser
Blüten, deren abstehende, mehr weniger elliptisch-eiförmige fünf Blüten-
blätter fast gleich gebildet sind. Die Lippe umfasst mit breiten, auf-
rechten Seitenlappen die schlanke Säule, der breite Mittellappen ist weit
vorgestreckt und trägt krause Längsleisten.
Die Bletien wachsen dankbar bei io*> R. niedrigster Wärme in grossen,
flachen Töpfen mit der gewöhnlichen Orchideenerde, der man etwas
reichlich gute Lauberde zusetzt. Sie verlangen viel Wasser während der
raschen Entwicklung des starken Triebes, nach der Blüte aber eine lange,
halbtrockene, kühle Ruheperiode. Die besten Arten sind:
B. aeutipetala Hook. (Limodorum altum Jacqu,) Blüten in lockerer
Rispe, bis 5 cm Durchmesser, zart violett-rosa , Mittellappen der Lippe
im Schlünde auf weissem Grunde drei gelbe Streifen tragend, vorn dunkel
purpurviolett. Oktober — November. Süd-Carolina.
B. alba horf. ist Bletilla hyacynthina Rchb.f. var. alba.
B. albida Rchb.f. ist Laelia albida Ldl.
B. anceps Rchb.f. ist Laelia anceps Ldl.
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Bletia. 87
B. autumnalis Rchb.f. ist Laelia autumnalis Ldl.
B, bambusifolia R, Br. ist Arundina bambusifolia Ldl.
B. bicolor Rchb.f. ist Leptotes bicolor LdL
B. Boothiana Rchb.f. ist Laelia lobata Ldl.
B. campanulata Llave. Blüten in armblütiger Traube, nur halb sich
öffnend, purpurrot, Lippe im Schlünde rein weiss, vorn tief purpurn.
Mai — Oktober. Mexiko, Peru.
B. cinnabarina Rchb.f. ist Laelia cinnabarina Ldl.
B. crispa Rchb.f. ist Laelia crispa Rchb.f
B. crispina Rchb.f. ist Schomburgkia crispa Ldl.
B. Digbyana Rchb. f. ist Laelia Digbyana Bnth. et Hook.
B. domingensis Rchb.f, ist Laelia domingensis Ldl.
B. elegans Rchb. f. ist Laelia elegans Rchb. f.
B. furfuracea Rchb. f ist Laelia furfuracea Ldl,
B. Gebinae LdL [Calanthe Gebinae Lodd. Calanthe Jebiyte Sieb.) Blätter
breit-elliptisch, tiefspaltig, bis 25 cm lang, hinfällig. Blüten zu 6 — 8 in
dichter, kegelförmiger Traube auf bis 45 cm hohem, scheidenbesetztem
Schafte, 5 — 6 cm breit, zart rötlichweiss, Lippe zart hellviolett, stumpf-
dreilappig, auf der Oberfläche mit sieben Schwielen. April — Juni. Japan.
Die härteste Art, welche bei i — 2 *> Wärme, trocken gehalten, gut über-
wintert.
B. glauca Rchb. f. ist Laelia glauca Bnth. et Hook.
B. grandiflora Llave et Lex. ist Laelia majalis Ldl.
B. grandis Rchb.f. ist Laelia grandis Ldl.
B. Lyonsii Rchb.f ist Schomburgkia Lyonsii Ldl.
B. Masuca Don. ist Calanthe Masuca Ldl.
B. hyacynfhina R. Br. ist Bletilla hyacynthina Rchb.f.
B. Humboldtii Rchb. f. ist Schomburgkia Humboldtii Rchb. f.
B. japonica hört, ist Bletilla hyacynthina Rchb. f
B. Lindleyana Rchb.f. ist Laelia Lindleyana Hook.
B. patula Hooker. Blätter schmal schwertförmig, 20 — 25 cm lang.
Blüten in lockerer Traube zu 10 — 15, etwa 7 cm Durchmesser, weit ge-
öffnet, violett-rosa (fliederfarben), Lippe nicht dreiteilig, aber dreigefaltet,
mit breitem, weissem, violett liniiertem Mittelstreif. Juli — August. Hayti. —
Diese Art verlangt höhere Wärme.
B. Perrinii Rchb. f. ist Laelia Perrinii Ldl.
B. praestans Rchb.f. ist Laelia pumila Rchb.f var.
B. pumila Rchb.f ist Laelia pumila Rchb.f.
B. purpurata Rchb.f. ist Laelia purpurata Ldl.
B. rubescens Rchb.f. ist Laelia rubescens Ldl.
B. Shepherdii Hooker. Blätter breit schwertförmig, fast meterhoch.
Blüten in 10 — 20 blutiger Traube, 4 — 5 cm Durchmesser, satt violett-
purpurn, Innenblätter wellig-kraus. Mittelstreif der wellig - krauszackigen
Lippe weiss mit gelben Linien. Oktober — Januar. Jamaica.
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88
Bletia.
B. Sherrattiana Batem. (Fig. 27). Die schönste aller Bletien! Blätter
schwertförmig, 30 — 40 cm lang. Blüten in dichter Traube zu 10 — 20,6 — 8 cm
Durchmesser, auf violettem Fruchtknoten, die drei Aussenblätter breit
Fig. 27. Bletia Sherrattiana.
lanzettlich, zart rosa-violett, Innenblätter doppelt so breit, eiförmig, satt
fliederfarben , Lippe breit und gross , die halbkreisrunden Seitenlappen
tief violett mit fliederfarbenem Rande, Schlund weiss mit goldgelben
Linien, die beiden halbkreisförmigen vorderen Teile des Mittellappens
leuchtend violett. September, Oktober. Neu-Granada. 1864 von Low
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Bletia. Bletilla. Bolbophyllum. gg
importiert und 1867 nach der ersten Blüte von Batemann seinem Gärtner
Sherratt zu Ehren — welcher von Kindesbeinen an sich den Orchideen
gewidmet hat — getauft. Verlangt gleichfalls höhere Temperatur.
B. speciosa H. B. K. ist Laelia majalis Ldl.
B. Tibicinis Rchb, f. ist Schomburgkia Tibicinis Batem.
B. superbiens Rchb. f. ist Laelia superbiens Ldl.
B. undulata Rchb.f, ist Schomburgkia undulata LdL
B. verecunda B. Br. {Gyas verecunda Sa/.) unterscheidet sich von B.
Shepherdii fast nur durch kleinere und heller gefärbte Blüten.
B. Tankerviltiae R. Br. ist Phajus Tankervilliae Bl.
B. tuberculosa Lodd. ist Phajus fuberculosus Bl.
B. Woodfordii Bl. ist Phajus maculatus Ldl.
B. Xanthina Rchb. f. ist Laelia xanthina Ldl.
Bletilla Rchbch. f.
(Thunünae 143.)
Einzige Art:
B. hyacynthina Bchb. f. {Bletia hyacynthina R. Br. Bletia japonica
hört. Cymbidium hyacynthinum Smith. Gyas hyacinthina Sal.) (Fig. 28). Im
Wuchs an Bletia erinnernd, aber die flachkugeligen Knollen sind unter-
irdisch und bestehen aus mehreren zusammengedrückten Stengelgliedern,
die Laubblätter sind dünner und faltiger, die Säule
ist schmal geflügelt und die Pollenmassen sind wie
die von T h u n i a angeordnet, sonst ähnelt auch die
Blüte frappant Bletia. Blüten zu 6 — 10 in lockerer
Traube, 3 — 5 cm gross, die fünf Blätter schmal-
lanzettlich, dunkelrosa, sternartig auseinander sprei-
zend, die beiden Seitenlappen der Lippe aufgebogen
und die Säule umhüllend, hellviolett mit zwei gelben
Längsstreifen. März, April. China, Japan. — Topf- Fig. 28.
kultur bei 6^ niedrigster Temperatur, sonst wie Bletilla hyacinthina.
Bletia.
— var. alba hört. {Bletia alba kort.) Blüte fast rein weiss.
Bolbophyllum Thouars.
(Bolbophyllinae 287.)
(Bulbophyllum Autor. Gersinia Neraud. Diphyes Blume. Tribrachia
Ldl. Anisopetalum Hook. Sestochilos Kühl, et Hasselt. Taurostalix
Rchb. f. Didactyle Ldl. Malachadenia Ldl. Lyraea Ldl. Cochlia Blume.
Odontostyles Kühl et Hasselt. Oxysepalum Wight.)
Schon die Reihe der vorstehenden Synonyme zeigt den Umfang und
die Verschiedenheit der in dieser Gattung vereinigten Epiphyten an, von
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gO Bolbophyllum.
denen sehr viele botanisch hochinteressant, aber kaum einige von blumi-
stischem Werte sind. Die etwa 200 Arten leben vorwiegend im tro-
pischen Asien und Afrika, etwa 20 im tropischen Südamerika und i auf
Neuseeland.
Professor Pfitzer unterscheidet 20 Unterabteilungen, deren gemein-
same Merkmale sind: Knollen mit i — 2, sehr selten verkümmerten Laub-
blättern, bald dicht gedrängt, bald zerstreut auf dem kriechenden Stamme.
Blütenstand unter der Knolle oder aus Schuppenachseln des Stammes
entspringend. Blüten in der Form sehr verschiedenartig. Die äusseren
Blätter frei oder mit den benachbarten Rändern zusammenhängend, die
paarigen dem Säulenfuss angewachsen und mit ihm ein Kinn bildend.
Die beiden Innenblätter meist kürzer und schmäler als die äusseren.
Lippe vielgestaltig, oft lederig oder fleischig, mit sehr beweglicher Glie-
derung der Spitze des Säulenfusses angeheftet. Säule meist kurz, oben
geflügelt oder zweilappig.
Alle Bolbophyllen sind an Rinde kultivierbar und nehmen meist mit
10 — 12<* vorlieb. Während des Triebes viel Wasser, nach der Blüte eine
lange, trockene Ruheperiode, bis der junge Trieb sich zu zeigen beginnt.
In den botanischen Gärten und Liebhaber -Sammlungen wird eine ziem-
liche Artenzahl kultiviert; die einigermassen hervorragenden Arten er-
wähnen wir in der folgenden Abteilungs- Aufzählung:
1. Sestochilos Kuhl et Hasselt. Blüten gross, einzeln auf langen
Stielen, welche einem kurzen, schuppenbekleideten Seitenspross ent-
springen. Aussen- und Innenblätter fast gleich.
B. Lobii Lindley. {Sarcopodium Lobbii LdL Sestochilos Lobbii Hook,)
Blüten bis 10 cm gross, die Blätter lang und zugespitzt sichelförmig,
fleischrot-gelblich , die Innenblätter lila-fleischrot , breiter und zurück-
gebogen, die gelbliche, spitz-herzförmige Lippe durch jede Erschütterung
auf- und niederschwingend. Juli, August. Java (von Lobb, gärtnerischem
Sammler der Firma Veitch, 1847 eingeführt).
— var. Henshallii Henfr. weicht nur durch den hellgelblichen Farben-
ton der Blüte ab.
2. Leopardina Bentham. Blüten mittelgross auf kürzeren Stielen,
mehrere aus einem Seitenspross. Innenblätter meist kürzer als die
äusseren.
B. leopardinum Ldl. [Sarcopodium leopardinum Ldl, Dendrobium leo-
patdinum Wall) Blüten kugelig - glockig , hell gelbbraun, dicht purpurn
gefleckt, Lippe eiförmig, ungeteilt, purpurrot. Juni, Juli. An Baumstämmen
im Himalaya und Khasya-Gebirge.
B. retioulatum Batem. (Fig. 29). Blätter einzeln, kurz gestielt, herz-
förmig, 5 zu 10 cm, netzaderig. Blüten zu zweien an kurzen, schuppigen
Stielen, 4 — 5 cm gross, halbgeöffnet, aussen hellgelblich, innen weiss mit
purpurnen Streifen, Aussenblätter breit sichelförmig, innere schmäler, Lippe
dem lang vorgeschobenem, aufwärts gebogenem Säulenfuss leicht beweg-
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Bolbophyllum. gi
lieh angeheftet, herzförmig, halbkreisförmig gebogen, gelb mit purpurnen
Flecken. August, September. Borneo.
3. Balaenoidea Pfltser. Blüten mittelgross, einzeln kurz gestielt auf
schlankem Blütenstande, die sehr grossen beiden seitlichen Aussenblätter
zusammengeneigt und dadurch nur nach unten geöffnet.
Fig. 29. Bolbophyllum reticulatum.
4. Elegantia Bentham. Blüten mittelgross, einzeln oder in armblü-
tiger, lockerer, langgestielter Traube. Lippe kahl.
B. Dearei Bohb. f. Scheinknollen gehäuft, haselnuss- bis wallnuss-
gross, mit je einem länglich -eiförmigem, zugespitztem, 4 zu 10 cm etwa
grossem Blatte. Blüten einzeln auf 10 cm hohem Schafte, 4 cm breit,
oberes Kelchblatt ei-lanzettlich, lehmgelb, rot gefleckt, seitliche lanzettlich,
sichelförmig, am Grunde ausgesackt, gelb mit purpurnen Flecken, Blumen-
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Q2 Bolbophyllum.
blätter linear-lanzettlich, lehmgelb, rot geädert und gefleckt, Lippe dem
Fuss der Säule ganz locker beweglich angeheftet, dreieckig, Seitenspitzen
aufgebogen, vorn zurückgeschlagen, mit U-förmigen Schwielen, weisslich,
purpurn tuschfleckig. Säule ganz kurz, satt gelb, rot gerandet. Juni, Juli.
Philippinen. Die Lippe zittert bei jeder Berührung der Pflanze.
5. Antennata Pfitser. Wuchs von Gruppe 4, aber die Innenblätter
in eine lange, am Ende verdickte Borste ausgezogen.
B. fusoopurpureum B. Wight. Blätter breit - elliptisch. Blüten zu 4
bis 6 in einer vorn überhängenden Ähre. Seitliche Aussenblätter dreimal
so lang als das obere, lanzettlich, dunkelrotbraun; Innenblätter eiförmig
in einen kopfig verdickten Faden auslaufend. Lippe purpurbraun, drei-
teilig, der Mittellappen haarig, spateiförmig.
6. Lemnisoata Pfltzer. Blüten klein, in dichter, langgestielter Traube;
Aussenblätter unter der Spitze mit lang herabhängenden, im Querschnitt
vielstrahligen Anhängseln.
B. lemnisoatum Farish. Scheinknollen rundlich, 2 cm hoch, mit 3
bis 4 abfallenden, lanzett - elliptischen , grundständigen Blättern. Schaft
schlank, 10 cm hoch, mit 2 — 3 Scheiden unter, und einer grösseren, auf-
geblasenen über der Mitte. Blüten klein, in eine von der Schaftspitze
hängende Ähre zusammengedrängt, Kelchblätter rund - eiförmig , borstig,
mit langen, abspreizenden Haaren und einem Anhängsel am Grunde, dunkel-
purpurn, Blumenblätter linear -lanzettlich, weiss mit einem Purpurstrich,
Lippe breit eiförmig, gewölbt, zurückgebogen, dunkel blau - purpurn.
Juni, Juli. Diese allerliebste Art wurde 1868 von Parish auf einem alten
Schindeldache — wo doch überall Orchideeen wachsen! — in Zwakabin,
Moulmein, entdeckt.
7. Ptiloglossum Lindley. Blüten kaum mittelgross, in lockerer, voll-
blütiger Traube. Lippenrand in lange Fasern aufgelöst.
B. barbigerum Lindley (Fig. 30). Blüten zu 8 — 15 auf 15 cm hohem, mit
grossen, abstehenden Deckblättern besetztem Schaft. Die lang dreieckig-
zugespitzten, braunroten drei Aussenblätter messen etwa 0,5 zu 1,5 cm,
die beiden gleichfarbigen Innenblätter sind halb so gross, die 2 cm lange,
zungenförmige, hellgelbgrüne, rot punktierte Lippe trägt vorn violetten
Haarbesatz und endet in einen Pinsel 1,5 — 2,0 cm langer Borsten. Juni,
August. Sierra Leone.
B. Calamaria Ldl. Blüten gelb mit lang linienförmiger , violetter,
ebenso bebarteter Lippe. Juni, Juli. Sierra Leone.
8. Lupulina Pfltzer. Blütenstand von Gruppe 7, aber die Blüten in
den Deckblättern verborgen, Lippe nicht gefranst.
9. Pendula Pfltzer. Blüten in überhängenden Trauben, die Aussen-
blätter fast gleich, so dass die glatten, weit offenen Blüten fast gleich-
seitig dreieckig erscheinen.
B. recurvum Lindley. {Tribrachia pendula Ldl.) In Guyana und West-
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Bolbophyllüm.
93
afrika heimisches, unbedeutendes Pflänzchen mit kleinen, braunroten
Blüten. Ausserhalb der botanischen Gärten kaum in Kultur.
IG. Coooina Pfitzer. Blüten in langen, aufrechten Trauben, zusam-
mengeneigt, mit schmalen Aussenblättern.
B. cocoinum Batemann. Blüten rosa, mit dem Duft einer frischen
Cocosnuss. Juli, Au-
gust. Sierra Leone.
1 1 . Cylindraeea
Pfitzer. Blüten klein, in
ganz dichter, schlanker
Traube, deren Spindel
fleischig ist.
12. Careyana Pfit-
zer. Blüten in ganz
dichter, breiter, kürzer
oder länger gestielter
Traube. Die seitlichen
Aussenblätter schuh-
artig verbunden, mit
der Lippe nach der
Spitze des Blütenstan-
des gerichtet.
B. Careyanum
Sprgl. ( Tribrachia pur-
purea Ldl. Pleurothallis
purpurea Ldl, Aniso-
petalum Careyanum
Hook.) Luftknollen
länglich eiförmig, mit
einem aus schmalem
Grunde lanzettlichen
Blatte. Blütenschaft
3 — 5 cm lang. Blüten
gelb, blutrot gefleckt,
Lippe aus purpurner
Basis gelb. Nepal.
13. Beeoariana Pfitzer. Blütenstand von Gruppe 12, aber alle drei
Aussenblätter zurückgeschlagen.
B. Becearii Bchb. f. Eigrosse Luftknollen zerstreut auf dem daumen-
dicken Stamme. Blätter derb, 40 zu 60 cm. Blüten mittelgross, rotbraun,
stark aasriechend. Juni, Juli. Borneo.
14. Malachadenia LdL Blüten in langgestielter, wenigblütiger Traube,
das obere Aussenblatt abwärts gewendet. Säule mit zwei starken, aufwärts
stehenden Armen.
Fig. 30. Bolbophyllüm barbigerum.
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94
Bolbophyllum.
15. UmbeUata Bchb. f . Blüten in Dolden, langgestielt, mit kurzen,
weit abstehenden Aussenblättern und langen, aufrechten Säulenohren.
B. umbellatum Ldl. (Fig. 31). Blüten ziemlich gross, hell strohgelb,
purpurfleckig. Septem-
ber. Nepal.
16. Braohystaohya
Bentham. Von Gruppe
15 durch dünn ausge-
zogene Aussenblätter
verschieden.
17. Oxysepalum
Wight. Ähnlich Gruppe
15 und 16, aber Blüten-
stand kurz gestielt, die
Scheidenblätter zu-
weilen kaum über-
ragend. Blüten wie in
Gruppe 16.
18. Medusa Püt-
zer. Blüten in dichten,
gestielten Köpfchen,
welche durch die lang
geschwänzten Aussen-
blätter wie mit Faden
besetzt erscheinen.
B. Medusae Bohb f.
(Cirrhopetalutn Medusae
Ldl.) Luftknollen vier-
kantig, mit einem läng-
lichem, konvexem Blat-
te, Blüten rotbraun auf
kurzem Schafte im
dichten Köpfchen, die
äusseren Seitenblätt-
chen in lange Fäden
auslaufend, Lippe
eiförmig , gelb. —
Singapore. — Durch die allseitig herumstarrenden Fädchen macht das
etwa 10 cm Durchmesser haltende Köpfchen einen originellen Ein-
druck.
19. Odoardiana Pfitser. Luftknollen winzig, samt den Blättern wickel-
artig gereiht den Bäumen anliegend.
B. Odoardi Bohb. f. (Fig. 7 a), von Borneo, ist eine der kleinsten be-
kannten Orchideen, Knolle samt Blatt 5 mm! lang, 1,5 mm dick.
Fig. 31. Bolbophyllum umbellatun).
a Lippe, b BlQte von vorn.
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BoUea. gj
20. Minutissima Pfltser. Knollen winzig, auf fadendünnem Kriech-
stamm rosenkranzartig gereiht, hohl, Blätter schuppenförmig.
B. minutissimum F. v. Müll. (Fig. 7 b), aus Australien, hat Knollen
von 2 zu 3 mm und i mm Dicke.
Bolborchis Zoll ist Pleione Don.
Bollea Rchbch.f.
(Huntleyinae 365.)
Triebe schlank aber kräftig, knollenlos, mit grossen, von der Scheide
abgegliederten, in der Knospe gefalteten Blättern. Die jungen Blatttriebe
treten aus den unteren Blattachseln, die an kräftigen, hohen Stielen ein-
zeln stehenden Blüten aus den oberen Blattachseln hervor. Blüten gross,
fest und dauernd, die fünf Blätter ziemlich gleich, die seitlichen Aussen-
blätter ein kurzes Kinn bildend. Lippe dem Säulenfuss angegliedert, mit
aufsteigendem Nagel und breit gerundet ungeteilter Platte, welche einen
breiten, starken Schwielenbogen trägt. Säule kahnformig, nach unten
konkav, den Schwielenbogen überbrückend und seitlich bedeckend.
Diese prächtigen vier Arten des westlichen tropischen Amerikas ver-
langen in der Kultur nur mit Haidebrocken und Moos an Rinde gebun-
den und während des Triebes sehr feucht gehalten zu werden in sehr
warmer, heller, nicht sonnenbrandiger Lage. Die Ruheperiode soll sich
nicht unter 1 5 ^ und nicht als Dörrperiode vollziehen , worauf schon die
fehlenden Reservoire — Scheinknollen — deuten. Die Bolleas blühen
dankbar und gehören zu den schönsten Orchideen.
Reichenbach gründete 1852 die Gattung auf Bollea violacea zu
Ehren des noch heut als unermüdlicher Förderer des gärtnerischen Fort-
schrittes wirkenden Dr. Carl Bolle in Berlin, dem der Gartenbau eine
Reihe prachtvoller Einführungen, die Floristik zahlreiche interessante
Funde verdankt, und der seinen vom Undank oft gekreuzten Weg in selbst-
losester Weise zum Besten des Allgemeinen getreu weitergeht und hoffent-
lich noch lange weitergehen wird. „Möge seine Hand grünen", sagt das
arabische Wunschwort.
Die Gattung Bollea wurde in ihrer wunderbarer Blütenform lange
angezweifelt und Dr. Carl Müller in Walpers Annalen sagt noch 1861
von ihr: „diese wunderbare, fast fabelhafte Pflanze ist vielleicht als des
Einhorns würdigster Genosse zu betrachten**.
B. ooelestis Bohb. f. Die im vollen Busch dicht zweizeilig stehenden
Blätter sitzen auf ca. 10 cm langen, breiten, tief gekielten Scheiden, sind
elUiptisch zugespitzt und messen 5 zu 20 cm etwa. Blüten auf 20 bis
30 cm hohen, glatten Stielen frei vortretend, reichlich 10 cm Durch-
messer, tief blauviolett mit schmalem, gelbgrauem Saum der Aussen- und
Innenblätter und leuchtend orangegelbem, über i cm breitem Schwielen-
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q6 Bollea. Brassavola.
bogen der blauvioletten, an der Spitze zurückgebogenen Lippe. Juni,
Juli. Columbien.
B. Lalindei Bohb. f. Wuchs der B. coelestis, aber die Blüten-
stiele nur IG cm hoch, Blüten nur 6 — 8 cm gross, die fünf Blätter hell
fliederfarben, breit weiss oder gelbgrünlich gesäumt, Säule im Grunde
fliederfarben, oben weiss, Lippe goldgelb, Schwielenbogen goldgelb mit
hellerer bis weisser Mittellinie. Juli, August. Neu-Granada. Die Blüten-
farbe scheint zu variieren vom Fliederfarbenen ins Rosa oder umgekehrt
in dunkleres Violett.
B. Lawrenoeana Bohb. f. Wuchs der B. coelestis, auch in der
Grösse der Blüten übereinstimmend, deren Farbe aber weiss mit vio-
fettem Anhauch ist. Lippe kürzer, viereckig, vorn sammet-purpurn , der
Schwielenbogen leuchtend orange, beiderseits in weiss übergehend; Säule
weiss. Juli, August. Columbien.
B. Patinii Bohb. f. (Fig. 32). Wuchs und Blüten von B. Lalindei,
aber die wellig-brausblättrigen Blüten über 10 cm gross und an herab-
gebogenen Stielen. Das obere Aussenblatt und die beiden Innenblätter
zart rosa, die beiden seitlichen Aussenblätter im Grunde tief rosa, nach
oben fleischfarben werdend, Säule fleischfarben, Lippe goldgelb mit fleisch-
farbigem Schwielenbogen. Juni, Juli. Neu-Granada.
B. violaoea Bohb. f. (Huntleya violacea Lindl, Zygopetalum viola-
ceum Rchb. f.) Wuchs und Blüten von B. Lalindei, aber die Blüten tief
violett mit innen weissem, aussen grünlichem, krausen Rande, Lippe tief
violett mit gelbem Schwielenbogen, Säule violett. Juni, Juli. Essequibo.
Bonaiea W. ist Habenaria W.
Bothriochilus Lern, ist Coelia LdL
Brassavola Robert Brown.
(Cattleyeae 209.)
(Tetramicra Lindley.)
Stämme schlank, wenig verdickt, mit meist nur einem drehrundem
oder wenig verbreitertem, oben gefurchtem Blatte. Blüten einzeln oder in
armblütiger Traube, meist gross und schön gefärbt, — wenn auch fast
nur in weissen und grünen Farbentönen — Aussen- und Innenblätter
schmal und lang, abstehend, Lippe mit ihrem Grunde um die meist kurze
Säule gerollt, vorn in eine breite, abstehende Platte ausgehend.
Gegen 30 Arten bäum- und felsbewohnend von Mexiko und West-
indien bis Brasilien. In der Kultur an wagerecht gehängten Rinden leicht
gedeihend und, wenn eine ordentliche Trockenperiode nach der Blüte ge-
halten wird, dankbar blühend. Während des Triebes verlangen sie viel
Wasser und nicht unter 1 2 ® Wärme.
B. aoaullB Ldl. Blätter binsenartig. Blüten einzeln, fast sitzend,
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Brassavola.
97
gross, bis lO cm Durchmesser, die fünf Blätter grünlich weiss, Lippe herz-
förmig, rein weiss, nur im Schlünde mattrosa. September — Oktober.
Central- Amerika.
B. oordata Ldl. Blätter schmal - lanzettlich , bis 20 cm hoch, dick-
fleischig, Blüten in 20 — 30 cm hoher, lockerer Traube zu 4 — 8, etwa
Fig. 32. Bollca Patinii.
5 cm Durchmesser, die Blütenblätter schmal und lang, hellgrün mit braunen
Schmitzen, Lippe aus langer, schmaler, grünlicher Röhre in eine herz-
förmige, elfenbeinweisse , mitten grünliche Platte ausgebreitet. August,
September. Brasilien, Central-Amerika.
B. ououUata Ldl. {Epidendrum cucullatmn L.) Blätter schmal, fast
drehrund, fleischig, bis 20 cm lang. Blüten schwach duftend, einzeln,
10 cm lang gestielt, die bis 10 cm lang und schmal ausgezogenen, weissen
Blütenblätter an der Spitze zart rotbraun punktiert, Lippe kurzröhrig,
herzförmig mit sehr langer Spitze, zackig gefranst, elfenbeinweiss. Sep-
Stein's Orchideenbuch.
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q8 BrassaTola. Brassia.
tember, Oktober. Westindien. Schon 1794 eingeführt, heut wieder selten
geworden.
B. ouBpidata Hook, von Trinidad ist der vorhergehenden Art sehr
ähnlich, nur ist die Röhre der Lippe länger und die Lippe selbst nur am
Rande der breiten Grundpartie ausgefranst, sonst glatt.
B. Digbyana Ldl. ist Laelia Digbyana Bnth,
B. Gibsiana Williams ist nächstverwandt mit B. cordata, aber die
Blüten stehen meist zu drei, sind etwas grösser, rein weiss und dunkel-
braun an den Spitzen punktiert. Juli, August. Westindien?
B. glauca Ldl, ist Laelia glauca Ldl.
B, lineata Hooker. {B, Mathieuana Klotssck, Bletia lineata Walp.)
Blätter und Blüten hängend an sehr kurzen Stämmchen. Blätter dreh-
rund, fleischig, bis 30 cm lang, spitz. Blüten zu 2 und 3 an kurzen
Stielen, 10 — 15 cm gross, die fünf schmal-lanzettlichen, grünlich-weissen
Blätter aussen zart rosa behaucht, Lippe aus kurzer, breiter Röhre breit
herzförmig mit leicht bogig - krausem Rande, milchweiss mit schmaler,
hellgrüner Mittellinie. Juni, Juli. Westindien.
B. Perrini LdL (Fig. 33) steht der cordata sehr nahe, hat aber
schmälere Blätter und einzelne, unscheinbarere, unreiner gefärbte Blüten.
B. Pescatorei hört, ist Epidendrum falcatum Ldl.
B. tuberoulata Hook. An den Felsen der brasilianischen Küste ver-
breitet, war früher viel kultiviert. Die einzelne 5 — 8 cm grosse Blüte
zwischen drehrunden, spitzen Blättern ist gelbgrünlich, reich rotbraun
gefleckt, Lippe weiss mit gelber Mittellinie.
B. venosa LdL Von Mexiko, — 1843 von Hooker als die beste
Brassavola erklärt — , ist heute als recht unbedeutend kulturvergessen.
Sie ist der B. cordata sehr ähnlich, aber die Lippe ist weissgrünlich und
ihre Röhre aussen zahlreich rot punktiert.
Brassia Lindl.
(Odontoglosseac 351.)
Etwa 30 bäum- und felsbewohnende Arten, von Mexiko durch West-
indien bis nach Nord - Brasilien verbreitet, aber nur wenige von gärtne-
rischem Wert. Luftknollen gedrängt, meist ziemlich gross und flach ge-
drückt, ein bis zwei grosse, dauerhafte, lederige Blätter tragend. Blüten
in aufrechter oder nickender, meist reichblütiger Traube, welche aus dem
scheidenumkleideten Grunde der Knolle entspringt. Aussen- und Innenblätter
schmal, oft sehr lang ausgezogen. Lippe viel kürzer, meist geigenförmig,
mit zwei Längsschwi^len, oft noch mit zahlreichen Warzen. Säule kurz,
nicht geflügelt. Farben der Blüte hauptsächlich in grünen, gelben und
braunen Tönen.
Kultur am Rindenstück mit reicher Wasserzufuhr während des Triebes.
In der Trockenperiode vorsichtig zu behandeln, die Knollen leiden durch
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Brasaa.
99
zu starkes Trocknen. Temperatur nicht unter 120. Vermehrung durch
Teilung, wenn der junge Trieb sich zeigt.
B. aristata Ldl. ist B. verrucosa LdL
B. braohiata Ldl. steht der B. verrucosa sehr nahe, nur dass die
Blüten braun gefleckt sind.
Guatemala.
B. oaudata Ldl. {Malaxis
caudata IV, Epidendrum caudatum
L.) Blüten zu 8 — 10 in bis
halbmeterhoher Traube, die drei
Aussenblätter aus grünem, braun-
gefleckten Grunde in 20 cm
lange , schmale , gelbbraune
Spitzen ausgezogen, die beiden
Innenblätter gleichgefarbt , aber
nur 2 cm lang, kurz dreieckig,
Lippe länglich viereckig, in eine
kurze Spitze endend, hell gelb-
grün mit braunroten Flecken
und weissen Schwielen am
Grunde. August — Oktober.
Westindien.
B. cinnamomea Linden ist B.
Keiliana Rchb.f,
B. cochleata KnowL et Weste.
ist B. Lawrenceana var. angusta.
B. coryandra Morr. und B.
Cowani hört, ist B. verrucosa LdL
B. Qireoudiana Bohb. f. et
Warso. {Oncidiuni Gireoudianum
Rckb,f.) Blüten zu 10—15 in
aufrechter, bis 75 cm hoher
Traube, die bis 25 cm langen
Aussenblätter gelb mit purpur-
violetten Grundflecken , Innen-
blätter kurz und schmal - linear,
gleichfarbig, Lippe länglich, plötzlich herzförmig zugespitzt, aus orange-
sammetnem Grunde hellgelb mit purpurvioletten Tuschflecken. Juni, Juli.
In Costa-Rica von Warscewicz 1852 aufgefunden und seinem Freunde
Gireoud, dem heutigen ebenso liebenswürdigem wie hochverdientem
Herzoglich Saganschen Gartendirektor, zu Ehren getauft.
B. guttata Ldl. ist B. maculata R. Br. var.
B. Keiliana Bohb. f. (B, cinnmnomea Linden. Oncidianum Keilt anum
Rchb.f.) Ist eine wenig wertvolle Art; die lang ausgezogenen Aussen-
7*
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Fig. 33. Brassavola Pcrrinii.
lOO Brassia.
blätter sind im Aufblühen gelb und verfärben sich dann in dunkelorange,
Lippe gelblichweiss, braun gefleckt. Juli, August. Neu-Granada.
B. Lanoeana Ldl. Starkwüchsige Art, die tief gerieften Luftknollen
bis 15 cm hoch, die beiden spitz-elliptischen Blätter bis 30 cm lang.
Blüten duftend, zu 6 — 12 in lockerer, über halbmeterhoher Traube, die
drei bis 10 cm lang schmal ausgezogenen Aussenblätter, ebenso die halb
so langen Innenblätter, gelbgrün mit chokoladebraunen Flecken. Lippe
länglich, kurz zugespitzt, aus weissem Grunde gelbgrün mit einigen braunen
Punkten. November — Februar. Süd-Brasilien, Surinam.
— var. maorostaohya hört. Blüten etwas grösser, heller gefärbt,
sonst wie die Normalform.
B. Lawrenceana Ldl. (Oncidium Lawrenceanum Rchb,f.) Scheinknollen
eiförmig, 4 — 5 cm hoch. Blätter bis 25 cm, blaugrün, lang-elliptisch, tief
gekielt. Blüten sehr duftig, in bis 75 cm langer, wagerechter, vorn
nickender, lockerer Traube zu 6 — 10. Aussenblätter gelbbraun, braunrot,
gefleckt, schmal, bis 10 cm in oft spiralig gedrehte Enden ausgezogen.
Innenblätter gleichfarbig, kaum halb so lang, steit aufrecht. Lippe lang-
dreieckig zugespitzt, weissgelblich, im Grunde rotbraun, gefleckt. August,
Oktober. Costa -Rica. Schöne und empfehlenswerte Art.
— var. angusta LdL (B, cochleata KnowL et Weste.) Blütenblätter
schmäler, die Zipfel flach, nicht gedreht, mattgelb mit spärlichen braunen
Flecken. August, September. Demerara.
— var. longissima Bohb. fc Äussere Blütenblätter am Grunde kaum
I cm breit, aber bis 25 cm lang, innere 6 — 8 cm, alle tief - orangegelb
mit grossen rotbraunen Flecken, Lippe bis 10 cm, gelblichweiss mit
einem Kranz rotbrauner Tupfen im Grunde. August — Oktober. Costa-
Rica. Prachtvolle Varietät!
B. macrostachya LdL ist B. Lanceana LdL var.
B. longiloba A. DC. ist B. verrucosa LdL
B. maoulata B. Br. {Oncidium Brassia Rchb,f,) Wuchs der vor-
hergehenden Art. Äussere Blütenblätter schmal, 5 — 6 cm, innere 2 — 3 cm,
gelbgrün, braungefleckt, Lippe fast geigenförmig, weisslich, braun punktiert,
April — Juni. Jamaica.
— var. guttata Ldl. {B. guttata LdL B. Wrayae Hooker.) Blüten
etwas kleiner, dunkler grün, Lippe gelbgrün, sehr zahlreich punktiert.
Mai, August. Guatemala.
— var. major hört. Blüten hellgelb, Lippe weiss, klein punktiert.
Mai, Juni. Jamaica.
B. odontoglossoides Klotssch ist B. verrucosa LdL
B. verrucosa LdL (Oncidium verrucosum Rchb.f. B. aristata LdL B.
coryandra Morr. B. Cowani hört. B. longiloba A. DC. B. odontoglossoides
Klotzsch. B. viridis kort) Wuchs von B. c au data. Äussere Blüten-
blätter schmal, 6 — 8 cm lang, innere 2 cm lang, sämtlich hellgrün.
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Brassia. Calanthe. I O I
Lippe aus breit eiförmigen Grunde zugespitzt, weiss mit grünen Warzen.
Mai — Juni. Guatemala.
Die var. aristata Ldl. weicht nur durch um die Hälfte kleinere
Blüten, die var. grandiflora Williams durch doppelt so grosse,
etwas hellere Blüten ab.
B. viridis horf. ist B. verrucosa LdL
B. Wrayae Hook, ist B. maculata LdL var, guttata.
firomheadia Ldl. (Polystachinae 172.) — Zwei Arten im tropischen
Asien — wurde angeblich in England in der folgenden Art früher kultiviert:
B. palustris Ldl. {Grammatophyllum Finlaysonianum Ldl.) Stämme
sehr schlank, bis meterhoch mit zweizeiligen, fast linearen, vorn ausgeran-
deten Blättern. Blüten in endständiger, langer, hin- und hergebogener,
zweizeiliger Traube mit kurzen steifen Deckbättern, ausgebreitet bis 5 cm
gross, Kelch- und Blumenblätter länglich, gekrümmt, mit den stumpfen
Spitzen zusammengeneigt, weiss, Lippe der schlanken, fusslosen Säule
parallel, dreilappig, Seitenlappen die Säule umfassend, violett, Mittellappen
kappenförmig hellgelb. Juni, Juli. Auf Sumpfboden bei Singapore. Kultur
im flachen Topf, sonst wie Brassia.
Broughtonia linearis Wall, ist Coelogyne fimbriata LdL
Broughtonia coccinea Hook, ist Epidendrum sanguineum Sw.
Broughtonia sanguinea R. Brown ist Epidendrum sanguineum Sw.
Bryolobium Ldl. ist Eria Ldl.
Bulbophyllum hört, ist Bolbophyllum Thou.
Burlingtonia Lindley ist Rodriguesia Ruiz et Pavon.
' Burlingtonia amoena Hook, ist Rodriguesia decora Rchb.f.
B. Batemanni hört, ist Rodriguesia Candida Rchb. f. var.
B. Knowlesii hört, ist Rodriguesia venusta Rchb. f. var.
Calanthe Rob. Brown.
(Phajinae 220.)
(Centrosis Thouars. Amblyglottis Blume. Styloglossum Kühl et
Hasselt. Ghiesbreghtia A. Rieh.).
Erdorchideen, deren mehr als 40 Arten im tropischen Asien, Japan, den
Südseeinseln, Neucaledonien, Mascarenen, tropischen Afrika, Centralamerika,
Westindien und Mexiko wachsen und von denen mehrere Arten und
Gartenhybriden früher viel kultiviert wurden. Unterirdischer Stamm
kurz, knollig. Blätter gross, vielnervig, mit grossem Scheidenteil, aber
ohne abgegliederten Stiel. Blüten gespornt, in hochständigen, meist ge-
drängten Trauben. Aussen- und Innenblätter ziemlich gleich, meist schmal,
abstehend. Lippe der kurzen Säule angewachsen, abstehend, dreilappig
mit meist zweiteiligem Mittellappen.
Die Calanthe lieben dupgstoffreiche humose Erde, etwa Lauberde,
Haideerde, Lehm und Sand zu gleichen Teilen mit reichlichem Zusatz
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I02 Calanthe.
verrotteten Düngers. Die meisten Arten lieben hohe Temperaturen, nicht
unter 1 5 «, und reichlichen Wasserguss, der in der Wuchsperiode wöchent-
lich ein- bis zweimal Dungstoflfe gelöst halten kann. Eine Trockenperiode
ist nicht von Vorteil, nur ein massigeres Giessen nach dem Blühen.
C. Aurora Rchb, f. ist Preptanthe Regnieri x Limatodes rosea von Winn-
Selly Hill gekreuzt. Blüten wie Pr. Regnieri, schön rosa, Kelch- und
Blumenblätter am Grunde heller, Grund der Lippe dunkel karmin. Februar,
März.
C. australis hört, ist C. veratrifolia R. Br,
C, Barberiana Rchb.f, (B. casta hört.) ist Preptanthe Regnieri var. nivalis
X vestita von Barber - Spondon gezüchtet, in der Tracht zwischen beiden
Eltern die Mitte haltend, Blüten reinweiss mit kleinem, gelbem Lippenfleck.
Februar — März.
C. bella Bohb. f. ist eine sehr schöne, von Seden bei Veitch ge-
zogene Kreuzung aus C. Veitchii (männlich) und Preptanthe Reg-
nieri var. Turneri (weiblich). Sie hat den Wuchs der Stammarten,
die in reichblütiger Traube stehenden Blüten sind so gross wie die von
P. Turneri, die Aussenblätter sind weiss, die inneren zart gerötet, die
Lippe fleischrot mit einem weissgerandetem karminrotem Fleck, Säule
karminrot, Sporn gelblich. November — Februar.
C. bicolor Ldl. ist C. striata R. Br.
C. brevicomu Ldl. Blätter gestielt, spitz lanzettlich, 5 zu 20 cm
hoch. Blüten auf 30 cm hohem Schaft in vielblumiger dichter Traube,
kurz gestielt, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spreizend, aus weissem
Grunde bräunlich, heller gesäumt, oberes Kelchblatt länglich - elliptisch,
seitliche länzettlich, rechtwinkelig abstehend, Blumenblätter schmal lanzett-
Hch, Lippe geigenförmig, ausgerandet, purpurn, weiss gesäumt, mit drei
im Grunde gelben, vorn roten Schwielen. Sporn sehr kurz. März, April.
Nepal.
C. burfordiensis h. Lawr. ist C. Sandhurstiana Gosse et Rchb. f.
C. casta hört, ist C. Barberiana Rchb. f.
C. CO Zorans Rchb f. ist C. veratrifolia R. Br. var.
C. comosa Rchb. f. ist C. veratrifolia R. Br.
C. Cooksoni hört, ist C. Veitchii Ldl. var. alba hört.
C. curotiligoides Ldl. (C. pulchra Ldl. Amölyglottis pulchra Blume.
Styloglossum nervosum Kühl et Hasselt,) Blätter schmal - elliptisch , bis
40 cm lang, sechsnervig, oberseits dunkel-, unterseits hellgrün. Blüten in
dichter Traube auf etwa 40 cm hohem Schafte mit hinfälligen bräunlichen
Scheiden, klein, wenig geöffnet, orangegelb. Aussen- und Innenblätter
lanzettlich, Lippe kurz, Mittellappen seicht herzförmig ausgeschnitten.
Sporn hakenförmig. (Die Lippe mit Sporn erinnert an Impatiens
Nolitangere). November , Dezember. Vorderindien , Ceylon , Java.
Interessante, aber gärtnerisch wertlose Art
C. Dominyi Ldl. von Dominy aus C. Masuca und C. furcata
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Calanthe.
103
gekreuzt. Tracht von C. M a s u c a , die fünf Blätter sind lila , die Lippe
dunkel purpurrot. November, Januar. — Obgleich schon 1822 Prescottia
plantaginea in den Gärten der kgl. Gartenbau - Gesellschaft in London
aus Samen gezogen worden war, wurden weitere Versuche von Orchideen-
aussaaten nicht gemacht. Die C. Dominyi ist die erste Orchideen-
kreuzung, welche gezüchtet wurde. Dominy, Obergärtner in Veitchs
Exeter Nurseries, kreuzte die beiden Arten 1854 und hatte schon 1856
das erste blühende Exemplar dieser Kreuzung.
C. emarginata Wigfit ist C. Masuca LdL
C. excellens Veitch (Preptanthe vestita X Regnieri) ist Prep-
tanthe excellens hört.
C, fausfa hört, ist Preptanthe Regnieri Rchb. f. var.
C. furoata Batemann. Blätter bis 50 cm hoch, tief gefaltet, lang
eiförmig. Blütenschaft bis i m, mit einer grossen dichten Traube rahm-
weisser, mittelgrosser Blüten, mit zweispaltiger, vorn gesägter Mittellippe
und eiförmigen Seitenlappen. Sporn gekrümmt mit flacher zweispaltiger
oder zwei kleinen pfriemlichen Spitzen. Oktober, Januar. Philippinen.
C. Gebinae Lodd. ist Bletia Gebinae Ldl.
C. Hallii h. Hall, von Hall-Upper Tulse-Hill, Camberwell, aus Prep-
tanthe vestita x Calanthe Veitchii gezüchtet. Blüten reinweiss
bis auf die grünen Spitzen der seitlichen Kelchblätter und einen hell-
kr^megelben Lippenfleck. Die beiden Vorderlappen der Lippe sind
schmäler als von beiden Eltern. Februar — April.
C. Jebine Sieb, ist Bletia Gebinae LdL
C. labrosa Rchb. f. ist Calanthidium labrosum Pfitser.
C. lentiginosa Bohb. f. ist von Seden bei Veitch aus Calanthi-
dium labrosum x Calanthe Veitchii gekreuzt worden. Blüten
von der Form von C. labrosum aber grösser, weiss, zart rosa über-
laufen, Lippe vorn undeutlich vierlappig, stark gekraust, im Grunde über
die Säule gefaltet und sattrosa gesprenkelt. März, April.
— var. oarminata Veitch. Blüten karminrot, Seitenlappen der Lippe
Scharlach schattiert.
— var. rosea Veitch. Blüten hellrosa, Lippe dunkler gesprenkelt.
C Masuca Ldl. {C. emarginata Wigkt. Bletia Masuca Don. Amblyglottis
veratrifolia Blume.) Blätter breit lang-elliptisch, bis 40 cm. Blüten auf
bis 70 cm hohem, mit fast blattartigen Scheiden bekleidetem Schafte in
dichter Traube, ziemlich gross (bis 6 cm Durchmesser), die fünf breit-
lanzettlichen Blätter hell purpurviolett. Lippe tief dreilappig, Seitenlappen
vorgezogen, Mittellappen aus langem Nagel zu einer breiten Platte mit
kurzem Spitzchen im Ausschnitte verbreitert, tief violett-purpurn mit gold-
gelber Schlundlinie. Juni — August. Vorderindien, Ceylon.
— var. grandiflora Williams. Blüten satter gefärbt, etwas grösser.
C. natalensis Bchb. f. (C. silvatica Hemsley. C. silvatica var, natalensis
Rchb. f.) Blätter elliptisch - lanzettlich , in den Stiel gezogen, zugespitzt.
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I04
Calanthe.
etwa lo ZU 25 cm. Blüten in dichter, pyramidaler, etwa 15 cm hoher
Traube auf 30 cm hohem Schafte, 3 cm breit, helllila oder weiss und
lila gerandet, mit rotlilaer Lippe, Kelchblätter spitz ei-lanzettlich, Blumen-
blätter kürzer und breiter, Seitenlappen der Lippe klein, stumpf-länglich,
gebogen, Mittellappen breit verkehrt herzförmig, Scheibe warzig. Sporn
schlank, gebogen, 2 cm lang, Mai, Juni. Süd-Afrika. Kalthausart.
C. Petri Rchb. f. ist C. veratrifolia R. Br.
C. pleiochroma Bohb. f. Der C. natalensis sehr ähnlich in Wuchs
und Blütenform; Blüten hell violett, weiss überlaufen, Lippe mit rot-
orangefarbenen Schwielen und dunkelviolettem Fleck davor. Mai, Juni.
Japan. Kalthausart.
C. porphyrea Bohb. f. ist eine Gartenkreuzung aus Preptanthe
vestita var. rubro-oculata und Calanthidium labrosum, deren
Blüte karminpurpurn mit weissgrundiger Lippe und weissgelbem Sporn
ist. November bis Januar.
C. pulchra LdL ist C. curculigoides LdL
C. Regnieri Rchb. f. ist Preptanthe Regnieri Rchb. /.
C. rosea Bnthm, ist Limatodes rosea LdL
C. Sanderiana h. Sander ist Preptanthe Regnieri Rchb. f. var.
C. Sandhurstiana Gosse et Bohb. f. (C. burfordiensis k. Lawr. C. san-
guinea Rchb. f.) ist eine Gartenkreuzung von Limatodes rosea und
Preptanthe vestita var. rubro-oculata mit grossen dunkelrosaen
Blüten und fast zinnoberroter, gelbgeäugter Lippe. Eine der schönsten
Calanthen. November — Februar.
C. sanguinea Rchb. f. ist C. Sandhurstiana Gosse et Rchb. f.
C. Sedeni Veitoh et Bohb. f. {Preptanthe Sedeni Rchb. f.) ist von S e d e n
bei Veitch gezüchtet worden aus C. Veitchii und Preptanthe
vestita var. rubro-oculata und hat tief rosae Blüte, zinnoberrote
Lippe mit weissgerandetem Purpurfleck im Grunde. November, Januar.
C. Sieboldii Dosne ist C. striata R. Br,
C. si/vatica Hemsley ist C. natalensis Rchb. f.
C. Stevensii hört, ist Preptanthe Regnieri Rchb. f. var.
C. striata B, Br. [C. bicolor LdL C. Sieboldii Dcsne Limodorum striatum
Banks) Blattscheidenstamm bis 10 cm hoch, Blätter spitz länglich-elliptisch,
in einen tief gefurchten Stiel zusammengezogen, 4 zu 20 cm etwa. Blüten
zu 10 — 15 in lockerer Traube auf 30 cm hohem Schafte, 4 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter aus hellgelbem Grunde bräunlichrot, gelb ge-
streift, getupft und gesäumt, oberes Kelchblatt länglich-eiförmig, seitliche
länglich-lanzettlich, Blumenblätter klein, linear-spatelförmig, Lippe hoch-
gelb, Seitenlappen halbeiförmig, Mittellappen verkehrt herzförmig ausge-
randet, mit drei Schwielenplatten. Sporn kurz, gebogen. März, April.
Japan. Einst viel kultiviert, heut fast verschwunden, obgleich sie eine
recht dankbare Kalthaus-Orchidee ist.
C. Textorii Miqu. ist C. veratrifolia R. Br. var.
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Calanthe.
105
C. tricarinata Ldl. Blätter faltig, breit eiförmig, 5 zu 12 cm etwa.
Blüten in armblumiger, lockerer Traube auf 15 cm hohem Schafte, 2 cm
breit, Kelchblätter spitz länglich -eiförmig, weisslich, hellgrün und rosa
schattiert, Blumenblätter schmäler, spitz spateiförmig, aus weissem Grunde
mattrosa, Seitenlappen der purpurrosaen , weiss gesäumten Lippe gross,
spreizend, beilförmig, gezähnt, Mittellappen viel kleiner, länglich, tief aus-
gerandet, mit drei weissen
Kielen auf der Scheibe;
Sporn nur angedeutet.
April, Mai. Nepal, Japan.
C. Turnen Rchb.f. ist
Preptanthe Regnieri Rchb.f.
var.
C. Veitohü LdL ist
eine Gartenkreuzung aus
Limatodes rosea (weib-
lich) und Preptanthe
V e s t i t a (männlich) (die
erste Gattungskreuzung
zwischen Orchideen, 1857
von Dominy in Exeter ge-
züchtet). Sie hat den Wuchs
von Preptanthe vestita,
aber die Blütenfarbe und
den Lippenschnitt von
Limatodes. Blüten etwa
5 cm gross, weit geöffnet,
prächtig rosa, mit je einer
weissen Mittellinie der bei-
den Innenblätter und breit
weissgeäugtem , gelbem
Schlundfleck der intensiv
dunkelrosaen Lippe. No-
vember— Februar.
— var. alba hört. (C Cooksam Aorf.) Blüten weiss.
— var. versicolor hört. Blüten bald weiss, bald rosa, bald halbrosa,
und halbweiss.
O. veratrifolia B. Brown. fC. comosa Rchb.f, C, Petri Rchb.f C.
australis kort. Amblygottis flava Blume) {F'xg. 34). Blätter breit -lanzettlich,
tieffaltig, in eine lange Stielscheide plötzlich verschmälert. Blüten in
pyramidenförmiger, dichter Traube auf 40—60 cm hohem Schafte, rein-
weiss, die äusseren Blätter mit grüner Spitze, die schmalen Seitenlappen
der im Grunde gelblichen Lippe weit abstehend, Mittellappen vorn tief
zweispaltig, gerundet, Scheibe warzig, gelb. Sporn lang, grade, weiss.
Fiß- 34- Calanthe veratrifolia.
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I06 Calanthe. Calanthidium. Calypso.
Fruchtknoten 3 — 5 cm lang, weiss. April — Juni. Ostindien, Australien,
Japan.
— var. colorans Bchb. f. Blüten grösser, schneeweiss, Sporn zwei-
spaltig.
— var. maoroloba Bohb. f. Blüten bis 8 cm gross, fest, weiss, mit auf-
fällig breiten Lappen der Lippe.
— var. Begnieri Bohb. f. Blüten schneeweiss mit hellgelber Lippe,
Seitenlappen halbmondförmig.
— var. Textorii Miqu. Blüten violett überlaufen, Lippengrund hoch
orange.
C. vestita Wall, ist Preptanthe vesiifa Rchb. f.
C. Williamsü Moore ist Preptanthe Williamsii Rchb. f.
C. vestita x Phajus Tankervilliae ist Phajocalanthe irrorata Rolfe,
Calanthidium Pfitzer.
(Phajinae 223.)
dessen einzige Art:
C. labroBum Pfitzer [Limatodes labrosa Rckb.f, Calanthe labrosa Rckb.f.)
eine alte Gartenpflanze ist, unterscheidet sich dadurch von Calanthe
und Preptanthe, den sehr nahe verwandten Gattungen, dass die seit-
lichen Kelchblätter vorn an dem Eingange des langen Spornes herab-
laufen und dass die Lippe dem noch über die Spornmündung hinaus ver-
längerten Fusse der kurzen geraden Säule angegliedert ist und die Säule
mit der Platte umfasst. Im übrigen ist der Wuchs vollkommen wie der
von Limatodes rosea. Scheinknollen fast kegelig, eckig, 5 cm hoch,
mit einer Querfalte in der Mitte, Blüten zu 7 — 10 in lockerer Traube
auf 30 cm hohem, behaartem Schafte mit kurzen Deckblättern, 2 cm breit,
Kelch und Blumenblätter spitz-länglich, purpurrosa, Lippe aus keilförmigem,
weissem Grunde vorn verbreitert, wellig, hell purpurrosa, purpurn ge-
fleckt. Sporn kurz, fadenförmig, behaart. Säule rund, kurz, aus weissem
Grunde hell rosa. März, April. Birma.
C. labrosum x Preptanthe vestita var. rubra oculata ist Calanthe porphyrea
Rchb. f.
C. labrosum x Calanthe Veitchii ist Calanthe lentiginosa Rchb. f.
Calypso Salisbury.
(Liparidinae 164.)
Calypso borealis Salisb. (C. aniericana R. Br. C. arcticum Sw, Cypri-
pedilum bulbosum L. Cymbidium boreale Sw. Noma borealis Wahlenberg.)
(Fig. 35). Die einzige Art ist ein winterhartes oder im Topfe eben frostfrei
zu überw interndes, reizendes Frühjahrsblütchen, dessen Heimat jenseits und
unmittelbar diesseits des Polarkreises in Nordamerika und Lappland liegt.
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Calypso. Camaridium.
107
Die kleine , dicht unter der Oberfläche sitzende Erdknolle trägt auf stiel-
artiger, 2 cm langer Scheide ein breit herzförmiges, tief bogig geripptes
Blatt von etwa 4-5
cm und auf etwa
10 cm hohem, mit
2 — 3 blattartigen
Scheiden besetztem
Schafte eine etwa
3 cm Durchmesser
haltende, ungemein
zarte, nickende Blü-
te, deren fünf lan-
zettliche zugespitzte
Blättchen im lieb-
lichsten Rosa schim-
mern. Die Cypri-
pedilum ähnliche
Lippe ist intensiv
rosa mit regelmäs-
sigen , rotbraunen
Tupfen und hat
einen sammethaari-
gen, aus goldgelb
braunen Schlund.
Säule kurz , rosa.
März — Mai. — Die
sehr zu empfehlende
Pflanze liebt Haide-
erde mit Sphagnum
und lehmigem
Sande ; in kleinen
Töpfen eingesenkt
kultiviert gedeiht sie
— auf der alpinen
Stellage oder in der
Steinpartie vor heis-
ser Sommersonne
geschützt — ohne
Trockenperiode, nur mit voller Winterruhe, ganz gut.
P*g- 35- Calypso borealis.
Camaridium Lindley.
(Maxillariinae 311.)
Der schlanke, aufrechte Stamm trägt seitlich aus der Achsel blatt-
artig entwickelter Scheiden flach elliptische Luftknollen in weiten Ab-
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I08 Camaridium. Camarotis. Catasetum.
Ständen, deren Zwischenraum mit fast zweizeilig gestellten, blattartigen
Scheiden besetzt ist. Blätter lang-linear, sitzend, zu 2 — 3 auf den Spitzen
der Luftknollen. Blüten einzeln aus den Achseln der Scheidenblätter am
Stamme mit fünf grossen, fast gleichgebildeten Blättern und viel kleinerer,
wagerechter Lippe, welche dem Fuss der kleinen Säule quer angegliedert
ist und deren 2 Seitenlappen aufrecht stehen. Etwa 10 Arten in West-
indien, Guyana und Peru, nur nachstehende in Kultur. Wie Brassia
zu behandeln.
C. oohroleuoum Lindley. (Maxillaria Camaradii Rchb.f. Cymbidium
ochroleucum LdL Omithidium album Hook.) Blüten zerstreut, 4 — 5 cm gross,
weit geöffnet, die schmal eiförmigen Blätter elfenbeinweiss, die nur etwa
2 cm lange, etwas vertiefte, gerandet rechteckige Lippe dreiteilig, Seiten-
lappen aufgebogen, gelbweiss mit roten Querlinien, Mittellappen orange-
gelb mit etwa sechs roten Querbinden. Januar — März. Trinidad. — Durch
die spärlichen, wenn auch hübschen Blüten gleich den anderen Arten
von geringer Bedeutung für die Blumistik.
Camarotis Ldl.
(Aerideae 408.)
Von den beiden bekannten — im tropischen Indien an Bäumen
lebenden — Arten ist nur in Kultur:
O. rostrata Bohb. f. {Aerides rostratum Roxbg, Fomicaria rostrata BL
Camarotis purpurea LdL Sarcochilus purpureus Bntkm.) Stamm aufrecht,
dünn, Blätter linear, etwa l zu 6 cm, zweizeilig. Blüten in bis 20 cm
langen, dichten Trauben aus den Blattachseln, weit geöffnet, etwa 2 cm
Durchmesser, die fünf eiförmigen Blätter hell purpurn, die schmale, dicke,
purpurrote Lippe ist unten mit den beiden seitlichen Aussenblättern ver-
wachsen und bildet einen tiefen Kanal, so dass sie fast schubförmig wird.
Säule sehr kurz. März — Mai. Berge von Khasya. Reichlich blühend eine
sehr schöne Pflanze, welche wie Aerides kultiviert und sehr warmfeucht
gehalten, gut gedeiht und dankbar blüht.
Catachaetum Hoffm. ist Cafasetum L C. Rieh.
Catasetum L. C. Richard.
(Catasetinae 244.)
(Catachaetum Hoffm. Clowesia Ldl. Myanthus Ldl.
Monachanthus Ldl.)
Je nach der vorwiegenden Entwickelung des männlichen oder weib-
lichen Geschlechts in der Blüte oder der gleichmässigen Entwickelung
beider Geschlechter in einer Blüte nimmt die Blüte auch äusserlich eine
so veränderte Form an, dass dieselben Arten in drei verschiedene Gat-
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Catasetum.
109
tungen eingeteilt worden sind, bis 1826 zuerst Lindley Catasetum-
Blüten und Myanthus -Blüten in einer Traube zusammensah. Un-
mittelbar darauf fand der scharfsichtige Schomburgk in Guyana an
einem wildwachsenden Exemplar alle drei Blütenformen, auf welche -die
drei Gattungen gegründet worden waren, 1836 endlich konnte Lindley
einen Blütenstand im Garten des Herzogs von Devonshire beobachten,
welcher oben Monachanthus-, unten Myanthus-Blüten trug. Der
Trimorphismus der Blüten war damit endgültig festgestellt und es wurde
auch bald darauf konstatiert, dass Cat äset um- Blüten weder im wilden
Zustande noch künstlich bestäubt Früchte tragen. Myanthus trägt
selten Früchte, ist dagegen als Befruchter von Nutzen, während Mona-
chanthus leicht fruchtet, nicht aus eigener Fähigkeit, da er verküm-
merte Pollenmassen hat, aber befruchtet durch Myanthus- oder C a t a -
setum-Pollen.
Es sind die Catasetum- Arten der früheren Beschreibungen rein
männliche Blüten, — die Narbe ist vorhanden, aber nicht empfangsfähig —
Monachanthus rein weibliche (die Pollenmassen sind verkümmert) und
Myanthus Zwitterblüten mit befruchtungsfahigem Pollen und ebensolcher
Narbe.
In der äusseren Blütenform weichen schon die drei Aussen- und zwei
Innenblätter der drei Geschlechtsformen oft erheblich von einander ab;
viel bedeutender aber sind die Unterschiede der Lippen und Säulen. Die
Catasetum (im alten Sinne) haben eine meist nach oben gerichtete,
halbkugelige oder helmförmige Lippe mit ungeteiltem, gekerbtem oder
gewimpertem Rande, die Säule ist schief aufwärts oder wagerecht ge-
stellt und hat lange Seitenfäden (Antennen, Fühlfäden), welche durch Los-
lösung von den Seiten der Säule entstehen. Die Säule trägt gut ent-
wickelte Pollenmassen, aber eine ganz verkümmerte Narbe. Die Pollen-
massen stehen mit den Seitenfäden in Zusammenhang und zwar so, dass
bei der Berührung der Seitenfaden der lange, eingebogene Träger der
Pollenmassen sich plötzlich gerade streckt und die Pollenmassen dadurch
fortschleudert. Geschieht die Berührung durch Insekten, so heften sich
die klebrigen Pollen an diese an, werden weiter verschleppt und teil-
weis in die weiblichen Blüten (Monachanthus) oder Zwitterblüten
(Myanthus) getragen. Die Pollenmassen hängen meist vom Rücken
der Insekten herab. Besucht ein so belastetes Insekt die aufrecht stehende
Lippe eines Monachanthus, so streift es die Pollen leicht an der
querstehenden Säule ab und besorgt so die Befruchtung. (Der Befruch-
tungsvorgang ist von Darwin genau geschildert worden.)
Die Monachanthus- (weiblichen) Blüten haben die Lippenform der
(männlichen) Catas et um -Blüten, aber die Säule ist kurz, ohne Seitenfäden,
mit verkümmertem Pollen und mit befruchtungsfähiger Narbe. Die Lippe
der (zwitterblütigen) Myanthus ist meist wagerecht oder abwärts ge-
richtet, ziemlich flach, nur am Grunde sackig ausgebaucht, der Rand oft
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HO Catasctum.
tief zerfranst , die Säule trägt kurze Seitenfäden (ähnlich, aber kürzer als
die von Catasetum), zwischen welchen die empfangsfähige Narbe sitzt,
während die Pollenmassen an langen, festen Fäden von der Säulenspitze
herabhängen.
So interessant diese sonderbaren Formen und Einrichtungen alle
Cataseten für den Botaniker und Liebhaber machen, so wenig bedeu-
tungsvoll sind fast alle Arten für das gärtnerische Auge, da sie meist
nur grüne und braune Farbentöne, allenfalls ledergelb und trübrot, zu-
weilen durch eine weisse Lippe gehoben, zeigen. Von den mehr als 40
von Brasilien bis Mexiko verbreiteten Arten sind ausserhalb der Spezial-
Sammlungen nur wenige verbreitet.
Die Cataseten haben kräftige, meist sehr lange, in trockene
Scheidenreste eingehüllte, vielgliederige Luftknollen mit vielrippigen, ab-
gegliederten und in der trockenen Zeit abfallenden, grossen Blättern,
deren Scheiden die Knolle einhüllen. Die meist hängenden, seltener auf-
rechten Blütentrauben tragen meist zahlreiche, grosse Blüten in lockerer
Stellung. Die Kultur der Cataseten ist diejenige von Bifrenaria.
C. abruptum Hook. {C, luridum Ldi, Anguloa lurida Ldl, Epidendrum
ollare FL Flum, Catachaetum lituratuni Hffg., purpurascens Hffg,, cranio-
morphum Hffg,). Blüten zu 6 — 8 in aufrechter, bis 30 cm hoher Traube,
glockenförmig, Blütenblätter eiförmig, hellgelbgrün, die kurze, breite,
stumpfe, goldgelb mit braun gesäumte Lippe nur wenig vorragend.
August, November. Brasilien.
C. atratum Lindley. Blüten zu 10—20 in lockerer, langhängender
Traube, weit geöffnet, 5 — 8 cm Durchmesser, Blütenblätter breit-lanzettlich,
aussen trübgrün, innen grün, dicht besetzt mit purpurbraunen Flecken
und Linien, Lippe aufrecht, helmförmig, mit visierartig aufgeklapptem
Mittellappen, hell grünweisslich mit purpurbraunen Grundflecken und kurz-
gewimpertem Rande, Säule fast wagerecht, zugespitzt, grünlich. September,
Oktober. Brasilien.
C. barbatum Ldl. fC. spinosum LdL C. proboscideutn LdL Myanthus
barbatus LdL M. spinosus Hook,) Blüten der Catasetum- Form in hän-
gender, lockerer, der Myanthus-Form in aufrechter, dichter Traube
geöffnet, etwa 5 cm gross. Blütenblätter schmal - lanzettlich , grün mit
braunen Punkten, Lippe grünweisslich, mit lang gefranstem Rande und
buckeiförmiger Ausbauchung, an der Catasetum-Form hängend, an
der Myanthus- Form aufrecht, und dementsprechend die Säule aufrecht
oder abwärts, Cat äset um- Säule grün mit langer, rötlicher Hakenspitze,
Myanthus- Säule kürzer, grün mit braunen Punkten. Februar — Mai.
Brasilien.
C. buccinator hört, ist Mormodes buccinator LdL
C. Bungerothii N. E. Br. Wuchs von C. Christyanum, Blüten
zu 6 — 10 in meist wagerechter Traube, 8 cm breit, rein elfenbeinweiss
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Catasetum.
III
oder grünlich überlaufen, Lippe breit - herzförmig lang zugespitzt, mit
orangegelbem Mittelfleck. CentraUAmerika. September.
— var. Pottsianum Lind. Blüte fein rot punktiert.
C. oemum Bohb. f. {C. trifidum Hook, Myanthus cemuus Ldl) Hat
nickende, vielblütige Trauben mit hängenden, halbglockigen Blüten, die
Catasetum -Blüten sind gelbgrün und roth punktiert, mit tief herz-
förmiger, spitzlappiger Lippe und 3 cm langen, roten Seidenfaden, die
Myanthus -Blüten sind dunkelgrün, braun punktiert, mit flach herzför-
miger, stumpflappiger Lippe und i — 2 cm langen, gelbgrünen Seitenfäden
der Säule. Mai, Juni. Trinidad, Brasilien.
C. Chrisytaniim Bchb. f. hat aufrechte Trauben, offene, chocolade-
braune Blüten mit gelbgrüner Lippe. Nur die Catasetum- Form ist
bekannt. Juli, September. Brasilien.
C. citrinum Ldl. ist Uormodes pardinum Batem. var. unicolor Hook.
C. globiflorum Hook, hat eine bis 50 cm lange, aufrechte Traube
von 10 — 20 kugeligen Blüten, deren hellbraunrote Blätter die cypripe-
dilum- artige Lippe unten frei heraustreten lassen. Lippe blaugrün, innen
gelb und rot punktiert, Säule kurz mit langen
Seitenfäden. Mai, Juni. Brasilien.
C. Lehmanni Bgl. Scheinknollen lang kegel-
förmig, 4 zu 12 cm. Blätter schmal - lanzettlich,
5 zu 40 cm, dunkelgrün. Blüten in lockerer,
nickender, halbmeterlanger Traube, 2 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter fast kugelig zusammen-
neigend , grünlich, innen rot punktiert , Lippe
fleischig, fast kreisrund - sackig , bräunlich - gelb.
Oktober, November. Anden von Kolumbien.
G. lineatum Ldl. ist Mormodes lineatum Lodd.
C. macrocarpum Rioh. {C. tridentatum Hook,
C. Claveringii Lodd.) (Fig. 36). Blüten in auf-
rechter, wenigblütiger Traube, die Aussenblätter
gelbgrün, die Innenblätter bräunlichgrün, dicht
rotbraun punktiert, Lippe aufrecht, helmförmig,
orangegelb, Säule grün, mit sehr langen Seiten-
fäden. Juni, Juli. Trinidad.
C. Bodigasianiim Bolfe. Starkwüchsig , Blüten zu 20 und mehr in
aufrechter Traube, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter fast gleich,
ei-lanzettlich, hellgrün, dunkelbraun gefleckt, Lippe stark gebogen — nur
die Catasetum- Form bisher bekannt — hell gelbgrün. Juli, September.
Central-Amerika.
C. saooatum Hook. (Myanthus saccatus Ldl.) Scheinknollen bis 20 cm
lang, keulig, tief gerippt, mit langen, derben, hellgrünen Blättern. Blüten
in reichblumiger, aufrechter, oben überhängender Traube, 8 cm breit,
Kelchblätter helmartig zusammengeneigt, länglich-lanzettlich, spitz, Blumen-
Fig. 36.
Catasetum macrocarpum.
a Monachan thus-, b Myanthus-Form.
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112 Catasetum. Caltleya.
blattet gleichgeformt, abstehend, alle freudiggrün, dunkelblutrot gefleckt
und überlaufen, Lippe hochgelb bis leuchtend goldgelb, hell braunrot oder
karmoisinrot gefleckt, dreilappig mit lang ausgezogener Spitze, lang ge-
wimpert, mit einer meergrünen Mittelöffnung, welche in einen sackartigen
Beutel, der auf der Unterseite der Lippe steht, führt. Oktober— Dezember.
Guyana. Schon 1845 von Loddiges eingeführt, aber erst in den letzten
Jahren durch neuen Import von Linden in den Handel gebracht. — Die
Catasetum-Form ist noch nicht beschrieben.
C. sourra Bohb. f. (Fig. 37). Blüten in hängender, wenigblütiger
Traube, strohgelb oder weissgelblich, Lippe rautenförmig, mit tiefer Aus-
bauchung und gezähntem Rande, gelblichweiss. Juni— August. Westindien,
Central-Amerika.
C. tabulare Ldl. Scheinknollen lang-spindelig, geringelt, 5 zu 15 cm
lang. Blätter breit -lanzettlich, 5 zu 30 cm, oberseits dunkel-, unterseits
matthellgrün. Blüten in lockerer, armblumiger, halbmeterlanger Traube,
10 cm breit, oberes, kahnförmiges Kelchblatt weiss-rosa, untere schmäler,
aussen gelbgrün, innen gelbweiss, alle rot punktiert, Blumenblätter gleich-
farbig, leicht eingerollt, Lippe gelblich- weiss, länglich - eiförmig mit sack-
förmigem Anhang und tafelförmiger, hoher Schwiele in der Mitte. Sep-
tember, Oktober. Kolumbien.
— var. braohyglossum Bohb. f. Lippe kurz , Seitenschwielen lang
geschweift, Rand grob gesägt.
— var. laeve Bohb f. Schwielenrand glatt.
— var. rhinophora Bohb. f. Lippenschwiele mit hohen gesägten
Längsfalten.
— var. serrulata Bohb. f. Schwielen ganz fein gezähnelt.
— var. virens Bohb. f. Blüten dunkelgrün, hellpurpurbraun gefleckt.
C. tigrinum Bohb. f. Wuchs von C. s c u r r a. Blüten reinweiss, braun-
rot getigert, Lippe weissgelb, Säule goldgelb. Oktober. Kolumbien.
C. tridentatum Hook, ist C. macrocarpum Rieh.
G, trifidum Hook, ist G. cernuum Rchb.f.
Cattleya Lindley.
(Cattleycae 206.)
Stämme schlank und wenig verdickt oder zu kräftigen, langen, mehr-
gliederigen, meist seitlich zusammengedrückten Scheinknollen ganz oder
nur in den obersten Gliedern umgebildet. Blätter derb, lederartig, zu
1—2 auf der Stamm- oder Knollenspitze. Blütenstiel endständig zwischen
den Blättern, anfänglich ganz in grosse, häutige bis blattähnliche Schei-
den eingeschlossen. Blüten einzeln oder in einfacher, aufrechter Traube,
gross bis sehr gross und in den prachtvollsten Farbentönen von weiss
zu violett, grünbraun zu violett oder reingelb gezeichnet. Die drei Aussen-
blätter meist schmäler und länger als die beiden Innenblätter, meist breit
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Cattleya.
113
abstehend, Lippe der schlanken Säule gar nicht oder nur am Grunde
etwas angewachsen, sie dagegen mit ihren Seitenlappen meist umfassend ;
Fig- 37* Catasetum scurra.
Mittellappen weit überwiegend (oft sind nur Andeutungen der Dreilappung
vorhanden), aus kürzerer oder längerer Röhre sich zu einer breiten Platte
ausdehnend. Von Laelia ist die Gattung Cattleya nur durch die
vier Pollenmassen, Laelia hat deren 8, getrennt. Die Cattleyen ge-
Stein's Orchideenbuch.
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1 1 4 Cattleya.
hören den wärmsten Strichen des tropischen Amerikas, von Brasilien bis
Mexiko, an und leben entweder auf alten Bäumen oder bemoosten Felsen,
fast immer in der Nähe von Wasser, sei es an der Seeküste oder an
Bergbächen. Sie verlangen in der Kultur hohe Wärmegrade, nicht unter
1 5 ^ sind aber sonst dankbare Wachser am Rindenstück oder hochge-
pflanzt im Sphagnumtopf. Während des Triebes verlangen sie stete
Feuchtigkeit und vertragen wiederholte leichte Dunggüsse mit Vorteil.
Nach der Blüte ist eine anhaltende Trockenperiode geboten. Die kräf-
tigen, an den Spitzen fast fleischigen Wurzeln dürfen aber niemals zu
schrumpfen beginnen. Die Blüten aller Arten sind langdauernd, wochen-,
selbst monatelang, und gehören zu den prachtvollsten Orchideenblüten.
Die etwa 20 Arten im wissenschaftlichen Sinne — die Gärtnerei
unterscheidet mindestens dreimal soviel „Arten" und unzählige Varianten
nach Blütenfarben und Grössen - Abänderungen — teilt Professor Pfitzer
in folgende fünf Abteilungen:
1. Bioolores. Stamm schlank cylindrisch. Seitenlappen der Lippe
fehlend: C. bicolor z.B.
2. Aolandia. Seitenlappen ganz am Grunde der Lippe sitzend.
C. Aclandiae.
3. Mossia. Stamm meist angeschwollen. Seitenlappe kaum kenntlich,
Lippe stark um die Säule gerollt. C. maxima, C. labiata mit zahl-
reichen Varietäten.
4. Leopoldia. Stämme meist schlank cylindrisch. Lippe deutlich
dreilappig. C. guttata.
5. Citrinae. Kurze, dicke, hängende Scheinknollen, ohne Blüten-
scheide. Blüten fast kugelig, geschlossen. C. citrina.
Die Kreuzungen zwischen Arten von Cattleya und Laelia, welche
in den englischen Gärten jetzt in grosser Zahl gezüchtet werden, sind
von Rolfe in eine eigene Gattung : Laeliocattleya, die zwischen
Cattleya und Epidendrum in Epicattleya und von Cattleya
mit Sophronitis in Sophrocattleya zusammengefasst worden.
C. Aolandiae LindL {Epidendrum Aclandiae RcM.f) Die schlanken,
5 — 8 cm hohen Luftknollen tragen je ein Paar breit-elliptischer (4 zu S cm
etwa), dickledriger Blätter, zwischen welchen meist zwei kurzgestielte
Blüten von etwa 10 cm Durchmesser stehen. Die fünf fast gleichgebil-
deten, breit ausliegenden Blumenblätter sind schmal verkehrt - eiförmig,
gerundet, die Ränder wellig-kraus zurückgebogen, gelbgrünlich mit grossen,
purpurbraunen Tuschflecken. Die Lippe ist aus schmalem Grunde gerade
vorgestreckt, vorn fast kreisrund verbreitert, mit tief herzförmigem Ein-
schnitt, leuchtend magentarot mit goldgelbem Grundfleck. Die kleineren,
helleren Seitenlappen am Grunde biegen sich nur wenig um die grosse
purpurrote Säule herum. Juni — Juli.
Von J. Wetherall auf Bahia entdeckt, später vielfach in Brasilien ge-
sammelt und von Lindley nach Lady Acland von Killerton getauft.
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Cattleya. 1 1 C
— var, Schilleriana Rchb.f. ist C. Schilleriana Rchb.f.
C. amabilis hört, ist eine grossblütige, hellrosae Form von C. inter-
media Grab.
C, Amaliae Lind, ist C. Schilleriana Rchb.f. var.
C. Amesiana hört ist Laeliocattleya Amesiana Rolfe, eine
von Veitch gezogene Kreuzung von Laelia crispa und C. maxima.
Äussere Blätter reinweiss, Lippe hellpurpurrot.
C. amethystina Lern, ist eine Form der C. intermedia Grab, mit
fast weissen äusseren Blättern und bell- violetter Lippe. Schon 1848 von
Sta. Catharina aus eingeführt.
C. amethystoglossa Lind« et Ilohb. f. Schlanke , wenig verdickte
Stämme, bis zu 80 cm hoch, tragen die beiden dicken, breit-lanzettlichen,
etwa 5 cm breiten, bis 20 cm langen Blätter, zwischen denen sich
der reichblütige Blütenstamm erhebt. Blüten über 10 cm Durchmesser,
das obere Kelchblatt aufrecht, schmal, die beiden seitlichen und die
Blumenblätter breit -verkehrteiförmig, weiss mit rosaem Hauch und zahl-
reichen, runden, amethystblauen Tuschflecken. Lippe 4 — 5 cm lang, vorn
3 — 4 cm breit aus weissem Grunde intensiv blauviolett, die beiden Seiten-
lappen aufgebogen, aussen weiss, innen violett, der breit nierenförmige
Vorderteil zart faltig -gekraust. Februar — Juni. Brasilien. — Eine der
prächtigsten Arten, verwandt mit C. guttata, aber durch die Färbung
abweichend.
C. amethystogloMa der englischen Gärten ist zum Teil C. guttata
var. Prinzii Rchb. f.
C. amethystoglosBa Tar. müphurea hört, ist in der Form überein-
stimmend, aber die Grundfarbe der Blüte ist citronengelb, die Lippe fast
ganz milchweiss.
G. Arembergii Scheidw. ist G. Harrisoniana Rchb. f.
C. Augustae Viotoriae Sander gehört zu C. labiata v. Warsce-
wiczii Rchb. f.
G. aurea Lind, ist G. labiata var. Dowiana Batem. f. aurea.
G. autumnalis hart, ist G. Bowringiana Rchb.f.
C. Baokhoiisiaiia Baokh. ist eine sehr grossblütige , tuschfleckige C.
labiata Trianaei.
C« Baokhousii Bohb. f. gehört zu C. maxima Ldl.
G. Bassettii hört, ist G. labiata Ldl. var. Luddemanniana Rchb. f.
G. bella hört, ist Laeliocattleya bella Rolfe.
G. bella Rchb. f. ist G. labiata var. Mendelii Rchb. f.
O. bioolor IkIL (Epidendrum bicolor Rchb.f,) Stämme schlank, bis
60 cm hoch, Blätter fast ledrig, lang - lanzettlich , Blüten meist zu zwei,
8 — 10 cm Durchmesser. Kelchblätter lanzettlich, zugespitzt, trüb grünlich-
kupferbraun mit hellgelbgrünem Rande, Blumenblätter gleichfarbig, breiter,
leicht gewellt. Lippe schmal, ohne Seitenlappen, lang vorgezogen, tief
gekielt, vorn wenig verbreitert, abgerundet, zierlich gezähnt, aus rosa-
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1 16 Cattlcjra.
violettem Grunde vorn zart rosa mit goldgelbem schmalem Rande.
August, Oktober. 1838 aus Brasilien eingeführt.
— var. punctata hört. Blumenblätter verwachsen , dunkelbraun
punktiert.
C. Blenheimiensis hört, ist Laeliocattleya elegans Rolfe f. var.
O. Bluntii Lowe ist eine weissblühende Form von C. labiata v.
Mendelii Rchb. f.
C, bogotensis hört, ist G. labiata var. Trianaei Rchb. f.
C. BoiBsieri hört, ist eine zart rosae Form von C. labiataTrianaei
mit sehr grossem, goldgelbem Lippenfleck.
C. Bonniana hört, ist C. labiata v. Trianaei Rchb. f.
C. Boothiana Ldl. ist Laelia lobata Rchb. f.
C. Bowringiana Bohb. f. (C. autumnalis hart.) Stämme am Grunde
flach gedrückt (wie von Laelia) und in den Scheiden sitzend, Blätter
graugrün, breit-lanzettlich. Blütenstand hoch, reichblütig, Blüten bis IG cm
ausgebreitet, die Kelchblätter lanzettlich, die Blumenblätter breit-eiförmig,
zart rosa bis purpurviolett, Lippe aus röhrigem, goldgelbem Grunde weit
ausgebreitet, aussen zart rosa, Vorderlappen prächtig lila -purpurn mit
karminroter Schattierung. September — Dezember. Britisch - Honduras.
Erst 1884 eingeführt, aber als m der todtesten Zeit blühend, sofort als
wertvolle Schnittblume, dabei sehr leicht wachsend, rasch verbreitet. Sie
ähnelt in der Blüte frappant C. Skinneri, ist aber der sonderbaren
Knollen und des Blattwerkes wegen nicht als herbstblühende Form dieser
Art, wie man der Blüte nach glauben müsste, aufzufassen.
C. Brabsntiae Veltoh ist eine von Dominy bei Veitch 1 860 gezüchtete
Kreuzung aus C. Aclandiae und C. Loddigesii, deren Blütenblätter
rosa mit schwarzpurpurnen Flecken sind, während die Lippe aus weissem
Grunde leuchtend violettrot ist.
C. Brymeriana Bohb. fc (Laelia Brynteriana hört.) wenig verbreitete
Pflanze, vermutlich eine wilde Kreuzung einer Cattleya superba mit
C. labiataEldorado, hat mittelgrosse, hellrosa-purpurne, weissgestreifte
Blüten, Lippe aus hell-lilaem, dunkelrot geädertem, röhrigem Grunde
mit goldgelbem Schlundfleck in einen breiten hellpurpurroten Vorderteil
ausgedehnt. April bis Mai. Brasilien.
C. Brysiana Lern, ist Laelia purpurata Lindl.
C. Buchaniana hört, ist G. labiata var. Luddemanniana Rchb. f.
C. bulbosa Lindl. ist eine kleinblütige C. Walke riana Gardn.
G. Buyssoniana O'Brien. ist G. granulosa Ldl. var.
C. oalumnata Andrö ist eine von Bleu in Paris gezüchtete Kreuzung
von C. intermedia var. amethystina 5 und C. Aclandiae ^
mit zahlreichen, 10 cm grossen, wachsartigen Blüten, weissen, purpur-
violett gefleckten Blumenblättern und purpurvioletter, dunkler geäderter
Lippe. April, Mai.
G. calumnata x G. labiata var. Wagneri ist G. hybrida Rchb. f.
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Cattlcya.
117
C. Candida hört, ist eine fast reinweiss
blühende C. intermedia Grah.
C. Canhammiana Rchb.f. ist Laeliocattleya
Canhammiana Rolfe.
G. Gassandra Veitch ist Laeliocattleya Gas-
Sandra Rolfe.
C. Chamberlainiana Bohb. f. ist eine
Gartenkreuzung aus C. Dowiana und C.
guttata var. Leopoldi, Blüten gross,
Kelchblätter trüb purpurbraun, Blumenblätter
dunkelrotpurpurn , Lippe hellpurpurn. Juli
bis September.
C. choooensis Lind, et Andrö. (C. labiata
Ldl. V. Triauaei f chocoensis Veitch.) Stämme
kurzkeulig, Blätter länglich, vorn ausge-
schnitten, Blütenstand kurz mit wenigen
grossen, aber glockenförmig halbgeschlosse-
nen, duftigen Blüten. Blumenblätter breit-
eiförmig, vorn gezähnt, weiss, Lippe hell-
citron- bis dunkelgoldgelb mit purpurnem
bald grösserem, bald kleinerem Vorderfleck.
Mai, Juni. Kolumbia, Wälder am Cauca
(Choco).
C. chrysotoxa L. Lind, gehört zu C.
labiata var. Dowiana Batem.
C. oitrina Ldl. ( Epidendrum citrinurn
Rckb.f. Sobralia citrina Llav. Cattleya Karwins-
kii Mart.) (Fig. 38.) Nur hängend wachsend!
mit kurzen eiförmigen , von Scheidenresten
weisshäutigen Scheinknollen, welche meist
zwei schmale, lange, hängende, dicke, zu-
gespitzte, graugrüne Blätter tragen. Die
einzeln hängenden, glockenförmig fast ge-
schlossenen, wie aus Wachs bossierten, zart
duftenden Blüten sind bis 10 cm lang, hell-
citrongelb mit zartem Wachsreif und schlies-
sen die fast gleichfarbige Lippe, deren
Vorderteil elegant kraus -wellig ist, voll-
kommen ein. Die Blüte erinnert frappant
an eine gelbe Tulpe. Mexiko; 1838 nach
Europa gebracht, aber schon von Hernan-
dez unter dem mexikanischen Namen: Corticoatzonta [coxochitl
— etwas zungenbrecherisch — erwähnt. Blüht vom Herbst bis zum Früh-
jahr und ist sehr kulturwert, kühl und sehr hell zu halten.
Fig. 38. Cattleya citrina.
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Il8 Cattieya.
C. citrina X intermedia, {C. Lamberhurstii hört) angebliche Kreuzung,
an welcher jedoch wohl nicht C. citrina, sondern eine gelbblühende
andere Art beteiligt sein dürfte.
C. coccinea LdL ist SophroniUs coccina v. Htte,
C. crispa LdL ist Laelia crispa Rchb.f.
C. orooata Bohb. f. gehört zu C. labiata var. Eldorado Lind.
C. Dawsoni Warn, ist eine enorm grossblütige, intensiv rosapurpurne
Form von C. labiata v. Luddemanniana Rchb. f.
C. Dayana hört, ist Laelia pumila var. Dayana Rchb, f.
O. Deokeri Klotzsoh ist eine kleinblütige Form von C. Skinneri Bat.
C. devoniana Veitoh. ist eine von Dominy gezüchtete Kreuzung
zweier Lab i ata- Varietäten mit grossen, weissen Blüten, welche zart rosa
getuscht ist mit leuchtend purpurner Lippe.
G. Digbyana LdL ist Laelia Digbyana Bnthm.
G, dolosa Rchb. f. ist G. Walkeriana Gardn. var.
G. domingensis Lern, ist Laelia domingensis Rchb. f.
C. Dominyana LdL ist eine Kreuzung aus C. maxima und C. inter-
media v. amethystina, gezogen von Dominy. Blüten sehr gross, weiss
mit bläulich-rosaer Zeichnung, Lippe leuchtend rosa mit tief orangegelbem
Schlundfleck. Es existieren zwei schöne Varietäten: alba, Blüte rein-
weiss mit zart bläulichem Hauch, Lippe reinweiss mit einem lilaen Tusch-
fleck, und lutea, Blüten weiss, rosa angehaucht, Lippe weiss mit breitem,
gelbem, rosa geädertem Fleck.
C. Dowiana Batem. ist eine lehmgelbblühende Varietät von C. labiata.
C. Dukeana hört, ist eine Kreuzung von C. labiata und deren var.
Mossiae.
C. Edithiana Warn, ist eine sehr grossblumige, gelblich angehauchte
Form von C. labiata var. Mossiae Park.
G. elatior Lindl. ist G. guttata Lindl.
G. elegans Morr. ist Laelia elegans LdL
G. Eldorado Lind, ist eine Varietät von C. labiata Ldl.
G. Eldorado alba ist G. labiata var. virginalis Lind, et Andrä.
G. elegans Morr. ist Laelia elegans Rchb. f.
G. epidendroides hört, ist G. luteola Ldl.
G. exoniensis Rchb. f. ist Laeliocattleya exoniensis Rolfe, eine der Kreu-
zungen von Cattieya labiata var. Mossiae, welche mit Laelia
purpurata befruchtet wurde. Die einblättrigen Stämme tragen riesige
weisse , rosa angehauchte Blüten ; die grosse , welHg - krause Lippe ist
sammetartig purpurrosa mit weissem Saume und goldgelbem, von zwei
Purpurlinien durchzogenem Schlundfleck.
C. fi&usta Bohb. f. ist die Weiterkreuzung von C. exoniensis auf
C. Loddigesii. Blüte gross, schön rosa, Lippe weiss, der ganze Schlund
goldgelb mit karminroten Flecken. Die var. radians trägt diese
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Cattleya. ng
Flecken in strahlig angeordneter Streifenform über den Vorderteil der
Lippe verteilt.
C. flaveola Bohb. (C hybrida picta FL Mag^ ist von Dominy in Exeter
aus C. guttata und intermedia gezogen. Blüten gross, zu 6 — 7 am
Schaft, Kelchblätter hellolivengrün , spärlich purpurfleckig, Blumenblätter
ebenso, aber noch hell gelblich-rosa gerandet. Seitenlappen der Lippe
aussen weiss, Mittellappen purpurn mit hellem Rande und gelblicher Scheibe.
G, flavida Klotssch ist C. luteola Ldl,
C. Forbesii Lindl. {Epidendrum Forbesii Rclib.f, Cattleya isopetala
Rchb, f.) Stämme schlank, bis 20 cm hoch. Blätter breit-elliptisch. Blüten
einzeln oder in spärlicher Rispe, bis 15 cm Durchmesser, die Blumen-
blätter fast gleich gebildet, breit-lanzettlich, trüb gelbgrünlich, Lippe fast
röhrig, vorn wenig verbreitert, aus gelbem, rot geädertem Schlünde zart
rosa, der kurz vorgeschobene kleine Mittellappen ist breit weiss ge-
säumt und wellig gezackt. 1830 von Forbes aus Brasilien eingeführt.
Juni — August. Unbedeutende Art für gärtnerische Zwecke.
C. Gkkskelliana h, Sander ist eine der schönsten Varietäten von C.
labiata mit bis 20 cm grossen Blüten, deren äusserst zart gefärbte, ele-
gant gerundete Blätter sich decken und die Blüte dadurch noch grösser
erscheinen lassen. Die Färbung wechselt zwischen fast reinweiss und
satt rosa, der Lippenfleck vom Citron- bis Goldgelben. Wächst leicht
und blüht dankbar. Vom oberen Orinoko (Brasilien) eingeführt.
C. Gibeziae hört, ist eine wenig ausgezeichnete, hellblühende Form
von C. labiata Ldl.
C. gigas Lind, et Andrö ist eine kurzstämmige, enorm gross hell-
rosa blühende Form von C. labiata var. Warscewiczii Rchb. f.
mit breiter, tief purpurvioletter Lippe, welche an jeder Schlundseite einen
sattgelben Augenfleck trägt. Sie wurde aus Kolumbien eingeführt und
blüht Mai - Juli.
C. gigas burdonieiMis hört, ist eine viel feuriger gefärbte, aber etwas
kleiner blühende Spielart, während C. gigas Sanderiana eher noch
grössere Blüten als die ursprüngliche Form trägt, aber meist sehr zart
gefärbt ist.
C. Graham/ L 0. ist Lae/ia majalis LdL
C. granulosa Iidl. {Epidendrum granulosuin Rckb.f) Stämme kräftig,
30—40 cm hoch, Blätter gross, breit-elliptisch, zurückgebogen. Blüten-
schaft reichblumig, bis 70 cm hoch, Blüten bis 15 cm ausgebreitet. Die
Kelchblätter breit -elliptisch, abgerundet, glattrandig, die Blumenblätter
eiförmig, welligkrausrandig, alle olivengrün mit spärHchen, feinen, braun-
roten Punkten. Lippe tief dreilappig, die Seitenlappen kurz, ohrenartig
aufgebogen, der Mittellappen schmal und lang vorgeschoben, vorn in eine
nierenförmige Platte mit vortretender Mittelspitze ausgebreitet, der schmale
Teil und die Innenfläche der Seitenlappen orange mit purpurnen Linien,
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I20
Cattleya.
der Vorderteil sahnweiss mit zahlreichen, purpurvioletten Warzen. August
bis September. 1840 von Hartweg aus Guatemala eingeführt.
— var. Buyssoniana O'Brien (als Art) in der Kultur entstandene Form
von hell strohgelber Färbung ohne Punkte. Blüte gross und fest. Eine
sehr wertvolle Züchtung.
— var. Dijanieana Veitch. Die einzige von dem verstorbenen Dijanie
eingeführte Orchidee ist um ein Drittel kleiner als die Hauptform. Blumen-
blätter grün, ungefleckt, Seitenlappen der Lippen reinweiss, Mittellappen
warzig, rosa. Brasilien.
— var. Biisselliana Ldl. (C. guttata var, Russelliana kort.), ist armblütig,
die einzelnen Blüten grösser, die Blumen-
blätter schmal -lanzettlich, bei weitem
nicht so schön als die Art selbst. Guate-
mala, var. asperata Gard. Chron.
hat auffällig stark entwickelte Warzen
auf der Vorderlippe; var. Schofiel-
diana Rchb. f., Blüten grünlich - lehm-
gelb mit purpurnem Hauch und gleich-
farbigen Schmitzen, Lippe leuchtend
rot-purpurn mit weissen, an den Rändern
rosaen Seitenlappen.
C. guatemalensis Moore. (Epicattleya
guatefnalensis Rolfe) ist eine in der Heimat
entstandene Kreuzung von C. Skinneri
und Epidendrum aurantiacum
mit dunkelrosaer, in Orange schimmern-
der Färbung der Blumenblätter, purpur-
roter Lippe und orangegelbem Augen-
fleck, der einige karminrote Linien zeigt.
Guatemala. Nicht mehr in Kultur.
C. gpittata Iiindl. {C. elatior LdL
Epidendrum elatius Rckb.f.) (Fig. 40.)
Stämme schlank, bis 50 cm hoch, mit zwei breit-elliptischen, dicken Blät-
tern und hoher reichblütiger Blütentraube. Blüten bis 10 cm gross, alle
Blätter breit - linear , olivengrün mit hochroter Punktierung, Lippe tief
dreilappig, Seitenlappen eiförmig, aufgebogen, Mittellappen aus langem
schmalem Grunde halbkreisförmig, zweilappig verbreitert, weiss mit lilaem
Fleck. Oktober, November. Brasilien.
— var. Immaculata hört, hat einfarbig hellgrüne, ungefleckte Blumen-
blätter, var. K e t e 1 e e r i ist von var. P r i n z i i nicht verschieden ; var.
leopardina hört., Flecken der Blumenblätter gross, vertuscht, pur-
purbraun; var. Leopoldi Lind, et Rchb. f. (Fig. 39.) reichblütig, zu-
weilen bis 30 Blumen in einer Traube, Blumenblätter bronzegrün, karmin
punktiert, Lippe sammetartig purpurn ; var. lilacina hört., Lippenfleck
Fig. 39. Cattleya guttata Leopoldi.
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Cattleya.
121
helllila ; v a r. P r i n z i i R c h b. f. ist eine aufiällig kleine Form mit ganz
abweichender Blütenfarbe, Blütenblätter weisslichrosa mit spärlichen dunkel-
rosaen Tuschflecken, Vorderteil der Lippe leuchtend purpurn; var.
punctulata hört., Flecken der Blumenblätter sehr zahlreich, klein,
scharf abgesetzt; var. Ruselliana hört, gehört zu C. granulosa;
var. sphenosphora Morr., Blüten grünlich, hellrot punktiert, Mittel-
lappen der weissen Lippe karmoisinrot ; var. Williamsiana Rchb. f.,
Blumenblätter braunpurpurn mit spär-
lichen rotpurpurnen Strichen und Flecken,
Lippe im Grunde helllila, vorn rosapur-
purn.
C. Hardyana Will, et Moore ist
eine Kreuzung von C. labiata Do-
wiani aurea und C. labiata Wars-
cewiczii, wenn es nicht nur eine
Verbindungsform ohne hybriden Ur-
sprung zwischen diesen beiden Varietä-
ten ist. Blüten sehr gross, Kelch- und
Blumenblätter aus hellerem Grunde leuch-
tend rosa purpurn, Seitenlappen der
Lippe magenta - purpurrot , der sehr
krause Vorderlappen purpurn bis in den A
gelb geäderten Schlund. Caracas.
C. Harrisii Bchb. f. ist von Dr.
Harris in Lamberhurst, Kent, aus C.
guttata Leopoldi und C. labiata
Mendel ii gekreuzt. Blüten bis 15 cm
gross, hell rosapurpurn, spärlich violett-
purpurn gefleckt, Seitenlappen der Lippe
heller, mit einem grossem, violettpurpur-
nem Spitzenfleck, Mittellappen violett-
purpurn , kerbig-wellig gerandet , vorn
zweilappig. Säule weiss mit einigen
purpurnen Grundflecken.
C. Harrisoniana Bchb. f. fC, Papeyansiana [Popeyansiana] Morr, C. LotU
digesii var, LdL) Nächst verwandt mit C. LoddigesüRchb. f. Stämme
kräftig, bis 60 cm hoch, mit schmal- lanzettlichen Blättern. Blüten zu
I — 6, über 10 cm ausgebreitet, Kelchblätter fast eiförmig, die beiden
seitlichen sichelartig gekrümmt, Blumenblätter breiter, wellig gerandet,
zart rosa-lila, Lippe dreiteilig, krauslappig, Seitenlappen lila mit gelbem
Rande, Mittellappen mit gelbem Tuschfleck und breitem, lilaem Saume.
Juli — Oktober. Rio-Janeiro. — Eine der am besten wachsenden, leicht
und dankbar blühenden Arten, deren Blüte im kalten Hause wochenlang
aushält. var. alba hat fast rein weisse Blumenblätter und heller ge-
Fig. 40. Cattleya guttata.
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122 Cattleya.
färbte Lippe ; var. SororiaWill. ist C. SororiaRchb. f. ; var. vio-
lacea, Blüte dunkelviolett, Lippenfleck orange.
C. Holfordii hört, ist C. luteola LdL
C. hybrida Bchb. f. {C. calumnata x labiata v. Wagneri) steht ersterer
Art näher, aber die grossen Blüten sind weiss, die Lippe rosa.
— var. Lowryana hört. (C, intermedia X labiata,) Blüten weiss, Lippe
vorn karmin purpurn.
— var. picta Fl. Mag. ist C. flaveola Rchb. /.
C. imperialis hört, ist C. labiata var. Warscewicsii Rchb. f.
C. intermedia Grah. (C, ainabilis hört, C, amethystina Morr. Epidefi-
drum intermedium Rckb.f.) Stamm kräftig, bis 50 cm hoch, Blätter
breit-lanzettlich. Blüten zu 3 — 9, bis 15 cm ausgebreitet, weiss, rosa
überhaucht, Blütenblätter gleichförmig, breit-lanzettlich, Lippe aus röhrigem,
helllilaem Schlünde sich gross ausbreitend, wellig-kraus, rosapurpurn. Mai
bis Juni. Sta. Catharina. Sehr dankbarer Blüher! var. alba hört.
Blüten reinweiss; var. amethystina Lem. ist nur durch die hellere
Blütenfarbe abweichend; var. Parthenia hört. Blüten reinweiss, viel
grösser und fester als alba; var. superba hört, ist ganz zart rosa
mit sehr grosser, satt purpurroter Lippe ; var. var iegata Hook., Lippe
weiss, der goldgelbe Schlund rot gestreift.
C. intermedia var. angustifolia hört, ist Laelia Perrinii Ldl.
C. intermedia x Laelia elegans ist Laeliocattleya intricata Rolfe.
C. intermedia x Laelia elegans var. Schilleriana ist Laeliocattleya ßehrensiana
Rolfe.
C. intrioata Bohb. f. ist Laeliocattleya intricata Rolfe, eine
Kreuzung aus C. intermedia und Laelia elegans mit fast weisser
Blüte und violetter Lippe.
C. irioolor Bohb. f. Stämme keulig, flach gedrückt, bis 12 cm hoch.
Blätter einzeln, aus zusammengezogenem Grunde riemenförmig, bis 25 cm
lang, vorn ausgerandet. Blütenschaft halb so lang als das Blatt, zur
Hälfte von der häutigen Scheide umhüllt. Blüten zu 2 — 3, bis 10 cm
breit, milchweiss bis auf die Zeichnung der Lippe. Kelchblätter elliptisch-
lanzettlich mit zurückgerollten Rändern, die seitlichen fast sichelförmig^
Blumenblätter ähnlich, aber schmäler, Lippe undeutlich dreilappig, Seiten-
lappen um die Säule gerollt, milchweiss mit einigen Purpurstrichen, hell-
purpurnem Schmitz und orangegelbem Tuschfleck am vorderen Rande,
Mittellappen spitz, zurückgeschlagen, weiss mit orangegelbem Querband
im Grunde und auf jeder Seite desselben einen Purpurfleck. April, Mai.
Vaterland unbekannt. Das 1874 der Beschreibung Reichenbachs zu
Grunde gelegte einzige Exemplar gehörte J. V e i t c h.
G. irrorata Rchb. f. ist Laeliocattleya irrorata Rolfe.
C. isopetala Rchb. f. ist C. forbesii Ldl.
C. Karwinskii Martius ist C. citrina Ldl.
C. Kimbaliana Lind, et Bod. Tracht von C. labiata. Blüten gross.
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Cattleya.
123
Kelch- und Blumenblätter weiss, rosa angehaucht, Lippe dunkel violettrot,
Schlund breit hochgelb. Mai — Juli. Venezuela.
C. labiata Ldl. {Epidendruvt labiaium Rdib.f.) (Fig. 41, 42.) Stämme
kräftig spindelför-
mig, meist flach ge-
furcht, mit grossem,
breit - elliptischem,
derbem Blatt. Blüten
zu I — 3, gross bis
sehr gross, Kelch-
blätterschmäleroder
breiter lanzettlich,
Blumenblätter breit-
elliptisch bis ver-
kehrt eiförmig, zart,
weiss, weisslichrosa
bis tief rosalila,
Lippe bald aus nur
flach gewölbtem,
bald aus völlig röh-
rigem Grunde sich
vorn zu einer gros-
sen , glatten oder
sammetartigen, ebe-
nen oder wellig-
krausen, fast ganz-
randigen bis elegant
kraus gezähnten,
graden oder zurück-
gebogenen Platte
erweiternd , in der
Färbung wechselnd
zwischen weissem,
rosaem, lilaem Grun-
de, grösserem oder
kleinerem , hell -
oder dunkelgold-
gelbem Grundfleck,
helllilaer, purpurvioletter, sammetroter, aber auch ganz heller Vorder-
platte. — Juni — November. — Schon in den dreissigör Jahren von
Trinidad nach England gebracht und seitdem im tropischen Waldgürtel
der nördlichen Staaten Süd-Amerikas, besonders Caracas, an zahlreichen
Orten und in zahllosen Formen aufgefunden, deren jede fast von dem
betreffenden Sammler als neue Art benannt worden ist, so dass heut in
^^
Fig. 41. Cattleya labiata.
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124
Cattleya.
den Gärten über 130 Cattleyas aus der alten Species 1 a b i a t a als
„Arten** oder, richtig gesagt, Spielarten oder Kulturformen gezogen
werden. Botanisch unterschied Reichenbach früher acht Varietäten, denen
heut noch einige nach botanischen — wie wir ausdrücklich hervorheben —
Merkmalen unterscheidbare Varietäten sich anreihen lassen. Das mehr
individuelle Merkmale festhaltende Auge des geübten Gärtners trennt
dann, je nach Grösse und Festigkeit oder Zartheit der Blüten, besonders
aber nach den geringsten Abweichungen im Farbenton oder Umriss der
Blumenblätter oder der Lippe, die für den Botaniker in ein unlösbares
Chaos zusammenschwimmenden Einzelformen.
Fig. 42. Cattleya labiata.
Reichenbach unterschied 1861 in Walpers Annalen folgende Varie-
täten von C. labiata:
a) genuina, die typische Form, mit relativ kleiner, ausgebreitet,
etwa 15 cm grosser Blüte, Kelchblätter schmal-lanzettlich, Blumenblätter
breit-lanzettlich, gewellt, Lippe aus breitem, röhrig aufgerolltem Grunde
in eine verkehrt eiförmige, flache, glatte, ungeteilte Platte ausgebreitet.
Blumenblätter helllila-rosa, Schlundfleck gelb, Lippenplatte blutroth.
Hierher gehören von Gartenformen C. superba Rgl. mit rotge-
flecktem, goldgelbem Schlundfleck; C. quadricolor hört, mit hell ge-
säumtem Lippenteil und die von dieser nicht verschiedenen C. iricolor
hört, und C. Guayrana hört, (von La Guayra stammten viele Trans-
porte der vierziger Jahre), sowie die blassblühende C. Gibeziae hört.
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Cattleya.
125
b) Mossiae Parker. (C, Mossiae Hook. C. labiata atropurpurea Faxt,
C. labiata picta Van HouUe.) (Zu Ehren von Mrs. Moss in Otterspool,
Orchideenliebhaberin jener Zeit.) (Fig. 43.) Blüten über 20 cm Durchmesser,
die inneren Blumenblätter sehr breit eiförmig in einen schmalen Grund zu-
sammengezogen, genagelt, Lippenröhre kurz, schmal, Vorderteil weit vor-
geschoben, oft fast zweilappig eingekerbt, wellig-kraus, kraus-gefranst bis
zierlich gezähnelt, Färbung sehr zart weisslich oder leuchtend rosa, Lippe
aus stark entwickeltem goldgelbem Grunde dunkelrosa, leuchtend pur-
P^- 43- Cattleya labiata var. Mossiae.
purrot strichfleckig. 1832 von La Guayra eingeführt. April — Juni.
Hierher gehören — hauptsächlich nach Williams Zusammenstellung —
von den heutigen Kulturformen : Alexandrae Will., Lippe weiss, ma-
gentarot gezeichnet, Schlundfleck leuchtend orange mit Purpur; Arnol-
diana Sander, der hellgelbe Schlundfleck reicht bis in den Vorderteil
der schmalen Lippe; aurantiaca hört, (auch aurea), Schlundfleck
dunkelorange mit violetten Linien und hellem, weisslichem Rande; aureo-
marginata, die gelbe Schlundzeichnung umsäumt zum Teil noch den
purpurvioletten Lippenfleck; autumnalis hört, ist var. Warocque-
ana L. Lind.; Blakei Moore, Blüte dunkelrosa, Blumenblätter vorn
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126 Cattleya.
gefranst, Lippe aus orangegelbem Grunde violett mit verwaschenem, hel-
lerem, gefranstem Rande; Candida Rchb. f. , die ganze Blüte fast weiss,
nur die Lippe rötlich schimmernd; chiriquensis hört., dunkelrosa
mit leicht gewellter Lippe; complanata Moore, sehr grossblumig,
dunkelrosa, ohne Fransung der Ränder; conspicua Moore, Lippe
reich purpurn gefleckt mit breitem, hellem Saume; Edithiana Warn.
Blüten gross, gelblich überlaufen, Lippe dunkelrosa; elegans Moore,
kleinblütig, tiefrosa, kaum von conspicua sonst abweichend; fim-
briata Moore, zart rosa, alle Blätter stark gefranst, Lippe auf weissem,
im vorderen Teile hellorangenem Grunde violett geädert ; flammea Moore,
kleinblütig, leuchtend rosa, Lippe aus satt orangefarbenem Schlünde vorn
schön violettpurpurn auf weissem Grunde und hellrosa gesäumt; gran-
diflora Moore, riesige, zart rosae Blüten mit purpurroter Lippe, nur
von grandis Moore noch an Grösse übertroffen ; Helenae Moore,
Blüten leuchtend rosa mit purpurnen Tuschflecken, Lippe purpurrot;
Kaiserin Friedrich h. Schroed. Blüte reinweiss bis auf die leuch-
tend karmin - magentarote weit ausgebreitete Lippe ; Kermesina
marginata Will., Blüte pfirsichrot mit scharf abgesetztem, weissem
Saume; Lawrenceana Moore ist var. Dowiana Bat>em; Mac
Morlandi Will., Blüten weisslich - rosa , Lippe mit weit vorgehen-
dem, hellgelbem Schlundfleck, dunkelrosa und gefranst; magnifica
Will., Blüte dunkelrosa, Lippe sehr breit, zurückgebogen, satt purpurn
mit sammetartigem Hauch; majestica Will., Blumenblätter sehr breit,
dunkelrosa, Lippe gross, schön gefranst, aus dunkelrosaem Grunde zart
goldgelb, vorn purpurviolett; Marianae Moore, Blüten klein, weiss,
Lippe aus hellgelbem, violett gesprenkeltem Grunde vorn hellviolett mit
breitem, weissem Saume ; marmorata Moore, Blüten sehr gross, ganz
hellrosa, Lippe breit, aus orangegelbem Grunde hellrosa mit dunkleren
Tuschflecken und rosaem, zierlich gezähneltem Rande; Mooreana
Warn., Blüten weisslichrosa , Lipf>e aus orange tief violett mit scharf
abgesetztem, weissem Rande; Nalderiana hört., Blüten sehr gross,
satt rosa, Lippe matt rosaviolett, spärlich dunkler punktiert; Napo-
leonis Moore, Blüten sehr gross, aufrecht, leuchtend rosa, Lippe aus
voll orangegelbem Grunde purpurn, dunkler tuschfleckig, mit breitem,
hellrosaem Saume ; Pottsii Will., Blüten mittelgross, Blütenblätter hell-
pfirsichfarben mit federig verlaufender, leuchtend purpurner Mitteladerung,
Lippe aus orangegelb leuchtend purpurn mit fast weissem Rande; pur-
purata Moore, Blüten tiefrosa, Lippe aus orangegelb einfarbig violett-
purpurn mit ganz schmaler, heller Fransenlinie; Reineckeana hört.,
Blüten reinweiss, Lippe aus hellgelbem, karmin-geadertem Grunde ganz
hell fliederfarben; Rothschildiana Moore, Blüten sehr gross, fein
gezähnt, hellrosa, Lippe aus orangegelbem, purpurn geädertem und ge-
flecktem Grunde hellpurpum, verwaschen weiss gesäumt; splendens
Moore, grossblumig, Blumenblätter hellrosa, Lippe aus hellorange
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Cattleya. 1 27
prächtig rosapurpurn mit rosaem, stark gefranstem Saume; striata
Moore, Blumenblätter dunkelrosa mit hellen Adern, Lippe aus kurzem,
orangegelbem Grunde satt rosa mit dunkleren Streifen und heller ge-
ädertem Rande; superba Moore, Blumenblätter dunkelrosa, gefranst,
Lippe gross mit vortretendem, orangegelbem Schlünde, vorn hellviolett,
rosa geädert und mit breitem, verwaschenem, hellrosaem Rande ; Urselli
hört., Blumenblätter gefranst, satt rosa, Lippe tief purpurviolett, der
goldgelbe Grund vorn karminfleckig; venosa Moore, Blumenblätter
leuchtend rosa, hell gerandet, Lippe aus schmalem, hellorangegelbem
Grunde dunkelrosa, dicht mit violetten Adern und Strichen bedeckt, tief
gefranst; Victoriae Moore, Blumenblätter sehr breit, zart rosa, Lippe
aus tief orangegelbem Grunde satt purpurn mit schmalem, weissrosaem
Rande; Williamsii Moore, Blumenblätter weiss rosa, Lippe aus hell-
orangegelbem Grunde dunkelrosa mit breitem, weisslichem Rande.
c) Wagneri Bohb. f. ist von Mossiae kaum zu trennen, nur durch
die stärker nach dem Grunde verschmälerten Blumenblätter abweichend,
Kelchblätter schmal, steif, Blumenblätter breit keilförmig, Lippe wenig
zusammengerollt, Blumenblätter weiss, Lippe weis mit goldgelbem Schlund-
fleck. — Caracas. April, Mai.
d) WarsoewioBÜ Bohb. f. als Art. {C. Warscewiczü SancUriana Rchb.f,
C. Gigas Lind, et Andre, C. gigas Sanderiana hört., C. Gigas burfordiensis
hört., C. Sanderiana hört., C. imperialis hört.) Blütenstand bis lo-blumig,
Blüten sehr gross, Kelchblätter schmal-lanzettlich, Blumenblätter aus keil-
förmigem Grunde verbreitert, Lippe aus schmalem, nur kurz zusammen-
gebogenem Grunde vom breit zweilappig, wellig, fein gezähnt. Blumen-
blätter weisslich-lila, Lippe aus himmelblau-lila, mit je einem Goldauge auf
beiden Seiten des hellen Schlundes. Januar — April. Kolumbien.
Hierher: Augustae Victoriae Sand. (Übergangsform zu Mos-
siae, im April 1890 in Berlin ausgestellt und der Kaiserin Auguste
Victoria gewidmet). Blüten 20 cm gross, fest, hellrosa, alle Blätter kraus-
wellig, Lippe aus schmalem, rosaem Grunde breit herzförmig mit tief orange-
gelbem Scheibenfleck und breitem sattlilaem Rande; delicata Moore
(C. pallida Ldl., C. labiata var. pallida Rchb. f.), Blüte weiss,
Lippe sehr gross, aus gelbem Centrum weiss mit einem rosaen Anhauch ;
delicata superba hört, ist noch grossblumiger und reinweiss;
gigas Lind, et Andr^ sehr gross, hellrosa, Lippe tief purpur-
violett; imperialis hört, und superba hört, sind von delicata
superba nicht verschieden; pallida hört, ist ganz helllila, auch die
Lippe ist nur blasslila; quadricolor Ldl., Blumenblätter reinweiss, derb,
Rippe glockig röhrig, aussen und der Vorderlappen amethyst - purpurn
mit hellpurpurnem Saume, der Schlund weiss, goldgelb getuscht, pur-
purn geädert ; Sanderiana hört, und Wilsoniana Rchb. f. weichen
von der Normalform kaum ab.
e) Trianaei Behb. f. {C.Lindigii Karst. C, quadricolor Batem, C.bogotensis
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128 Cattleya.
hört, C. Trianae horL) Stämme niedriger, kräftig, Blätter hellgrün, Blüten
zu I — 3, sehr gross, vorwiegend zart rosa, ebensolcher langröhriger Lippe
mit orangegelbem Schlünde und heller oder dunkler purpurnem, flach
zweilappigem, wellig-krausem Vorderteil. Dezember — Februar. Kolumbien.
Die nachstehenden Formen von Trianaei (Triana war ein um die
Erforschung Kolumbiens hochverdienter Naturforscher) unterscheiden sich
fast nur in Grösse und Färbung der Blüten von einander, während die
Form stets dieselbe bleibt. Rein weiss blühen — nur die Lippe ist
vorn bald zartlila, bald hell- oder dunkelpurpurn — alba, amabilis,
delicata (= C. Rollissonii Moore), Dodgsoni, Emiliae, Hillii,
nivea, Reginae, Schroederae alba, splendidissima und
thyriantha; auf ganz zart rosaem Grunde weiss überhaucht sind:
Corningii, grandiflora, marginata und Williamsii; weissen
Grund mit rosaem Hauch zeigen: Atalante, Colemanni, Dayana,
Russelliana, Schröderae und Thompsoni; weiss mit purpurnem
Anflug und primelgelben Schlund hat Hardyana, zart rosa blühen
plumosa, mit karminroter Federzeichnung der Blumenblätter, fimbriata
(nebenbei stark gefranst), Jo, Popayana (Popayan ist der Hauptexport-
Platz), rosea und Warneri; dunkler rosa: Backhousiana und for-
mosa; Karminrosa: Tautziana mit sammtartiger dunkler Lippe;
cerise-rosa: Osmanni, welche gleichzeitig die grösstblumige Form ist
und quadricolor; und lilarosa: Lee an a.
f) pallida Lindl. ist nur eine unwesentliche, weisslich blühende Form
von Warscewiczii Rchb. f. mit fast karminrotem Fleck der Lippe.
g) Lemoiniana Ldl. Kurzstämmig, kleinblättrig, Kelchblätter ganz
schmal-lanzettlich, Blumenblätter sehr gross und zart, kraus-wellig, hell-
rosa, Lippe aus langer, schmaler, innen goldgelber Röhre in einen breiten,
fast flachen, am zurückgebogenen Rande spärlich gefransten, nicht krausen
Vorderlappen ausgebreitet, mit hellviolettem Tuschfleck. Juni — August.
Brasilien.
h) Luddemanniana Bchb. f. {C. Dawsoni Warn, C. speciosissima LawiiAnd,
C. Buckaniana Will, C. Bassetti kort.) Blütenstand bis lo-blumig, Blüten
sehr gross, lest, Kelchblätter schmal-lanzettlich, Blumenblätter aus kurz-
keilförmigem Grunde breit -eiförmig, kaum länger als die Lippe, wellig,
rotpurpurn, Lippe aus schmaler, innen goldgelber Röhre in einen breit
zungenförmigen, doppelt so langen als breiten, zweilappigen, gezähnten,
welligen, aus gelbem Grunde purpurroten Vorderlappen ausgezogen. Juli —
September. Brasilien.
Zu dieser oft über 20 cm ausgebreitet blühenden Varietät gehören:
alba, Blumenblätter fast reinweiss; Basseti hört., Blumenblätter dunkel-
rosa; Backhousianahort., Blüten hellrosa-purpurn, Blumenblätter mit
amethyst-purpurnem Spitzenfleck, Lippe purpurrot mit je einem weissen
Fleck auf beiden Seiten des gelben Schlundes; Buchaniana hört.,
von der Normalform nur durch etwas hellere Lippe abweichend; bril-
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Cattleya.
129
lantissima hört., Blumenblätter leuchtend purpurn, Lippe violett-
purpurn ; DawsoniWarn. , Blumenblätter rosapurpurn , Lippe leuch-
tend dunkelrosa; Lowii And., Blumenblätter matt dunkelrosa, Lippe
mit violettem, hell gesäumten Fleck; Regina hört., Blumenblätter
weisslichrosa , Lippe dunkelrosa mit hellem Purpurfleck; Schroederi
Gardn. Chron., Blüten weiss, mit orangegelber Mitte der Lippe und
schrägen Purpurstreifen beiderseits, Vorderzipfel bräunlich -purpurn ge-
streift; speciosissimahort. ist = LowüAnd.
Von den nach der Reichen-
bachschen Zusammenstellung
später eingeführten Formen
verdienen noch die Bezeich-
nung als Varietäten:
i) Dowiana Batem. {C,
Lawrenceana War sc ^ (Fig- 44)-
Stämme sehr schlank, Blüten
sehr gross, nankinggelb, Kelch-
blätter breit - lanzettlich , vorn
stumpf, Blumenblätter verkehrt
eiförmig, sehr stark kraus-
wellig, Lippe aus ganz kurzer,
breiter, nur halbgeschlossener,
hellgelber, aussen violett ge-
äderter und gesäumter Röhre
in einen grossen, breiten, fast
quadratischen, vorn seicht zwei-
spaltigen, tief wellig - gekraus-
ten, an den Rändern fein ge-
fransten, sammetartig purpur-
violetten, im Centrum spärlich
verlaufen goldgelb geäderten
Vorderlappen ausgebreitet. Juli
bis September. Schon von Warscewicz in Costarica entdeckt, aber erst 1864
durch Arce eingeführt, ist diese farbenprächtige Cattleya leider noch immer
selten in den Kulturen. Sie weicht in der Färbung weit ab von den gewöhn-
lichen Labiata-Formen, mit denen sie aber sonst ganz übereinstimmt.
Die wenigen bisher unterschiedenen Formen sind : a u r e a W i 1 1. et
Moore (C. aurea Lind.), Blumenblätter primelgelb, Lippe karmin-
purpurn mit hellen Goldlinien; chrysotoxa Lind, durch noch etwas
helleres Gelb verschieden; Massaiana Will., Blumenblätter lehmgelb
mit rotem Hauch, Lippe hell purpurviolett mit zwei chromgelben Flecken ;
marmorata hört., Blumenblätter gelb mit verwaschenen, roten Flecken;
Statteriana hört. Blüten ganz hochgelb bis auf einen rosaen Schatten
der Lippe und ein paar rote Schlundlinien.
Stein 's Orchideenbuch. 9
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Fig. 44. Cattleya labiata v. Dowiana.
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1 30 Cattleya.
k) BkLorado Lind, et Bohb. f. ist von C. Lemoiniana in der Form
fast nur durch den faltig-zackigen Vorderlappen der Lippe abweichend
und die noch fester zusanunenschliessende Röhre, welche im Grunde
weiss ist und nur vorn einen orangegelben Fleck zeigt. Blumenblätter
weiss mit lilarosaem Anflug, Lippe aus breitem, orangegelbem Schlund-
fleck leuchtend purpurn. Juli — September. Kolumbien, Venezuela, be-
sonders in den Waldgebirgen des Rio Negro.
C. Eldorado alba hört. = C. virginalis Linden et Andr6
ist eine reinweissblütige Form, selbst die Lippe ist weiss, nur der Schlund
hellorange; C. virginalis rosea Will, ist weiss mit rosaem Lippen-
fleck; crocata Rchb. f. ist weiss mit gelbem Hauch, Lippe orangegelb
im Grunde, gewissermassen an C. D o w i a n a erinnernd ; ornataRchb. f.
hat purpurrote Blumenblätter mit je einem grossem, dunkler purpurnem
Tuschfleck, während die Lippe normal gefärbt ist; splendensLind.,
sehr grossblumig, leuchtend rosa, der tief orangegelbe Schlund ist gegen
die violettpurpurne Lippe durch einen weissen Saum abgegrenzt, welcher
auch den Zahnrand der Lippe weiss färbt. Wallisii hört, ist von
virginalis nicht verschieden.
1) Gkkskellians Bchb. f. {C, Gaskelliana h. Sander) In der Blütenform
eine kräftige Mossiae vorstellend, deren Blütenblätter sich mit den
Rändern decken, Blütenfarbe weiss bis dunkelrosa, Lippe weisslichrosa mit
hellgelbem bis orangegelbem Schlund- und hellem oder dunklerem Lippen-
fleck des elegant kraus-welligen Vorderteiles. Juni — August. Venezuela.
m) Mendelii Bcdib. f. als Art. Eine kurze, gedrängte Trianaei
der Form nach, mit meist enorm grossen, zart gefärbten Blüten, auf
den ersten Blick sich auszeichnend durch die breiten Kelchblätter, wo-
durch die ganze Blüte ein rundes, voll abgeschlossenes Ansehen erhält.
Blumenblätter weiss bis gelblichrosa , Lippe aus breitröhrigem , citron-
orangegelbem Grunde leuchtend hellpurpurn, sehr gross, wellig -kraus
und oft tief gefranst. April — Juni. Kolumbien; Ost-Cordilleren.
Nach Sam. Mendel, Orchideen-Liebhaber in Manley-Hall, Manchester,
getauft.
Hierher gehören: bella Rchb. f., von der Normalform kaum verschieden;
Bluntii Lowe, Blüten reinweiss bis auf den gelben Lippenfleck; c oe le-
st is hört, reinweiss, nur die Lippe blasslila behaucht; crispa hört.,
alle Blumenblätter, besonders aber die Lippe , stark gekraust und gefranst ;
grandifloraWill. et Moore, Blüten bis 30cm ausgebreitet, weiss, fest,
Lippe kraus gewimpert, leuchtend rosa aus hellgelbem, rosa gestreiftem
Grunde; Jamesiana hört., Blumenblätter dunkelrosa mit nach oben
breiterem, purpurrotem Keilfleck in der Mittellinie, Schlund goldgelb mit
purpurnen Streifen, Lippe hellviolett; Lee an a hört., Blumenblätter
pflrsichrosa, Lippe prächtig purpurn; Measuresiana hört. Blüte
gelbrosa, Lippe dunkelviolett; Morganiae Will, et Moore, Blumen-
blätter schneeweiss, Lippe weiss mit hellrosaem Fleck ; speciosa Sand.
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Cftttleya. Ijl
reinweiss bis auf den gelben Schlund und die Purpurzeichnung der Lippe ;
superbissima hört., Blumen sehr gross, hellrosa, Lippe leuchtend
hellviolett, stark wellig-kraus und gewimpert.
n) FeroKalittiia Bohb. f. ist gewissermassen eine kleinblütige C. 1 a -
biata Mossiae mit festen, schmalen Blumenblättern von weiss bis
dunkelrosa, Lippe sehr kraus, stark gefranst, aus goldgelb und karmin
gestreiftem Schlünde vorn leuchtend karminrot mit breitem, rosaem Rande.
Januar — März. Kolumbien.
— var. alba hört. Blüte schneeweiss bis auf den orangegelben
Schlundfleck.
o) Wameri Moore weicht von der alten Reichenbachschen Normal-
form nur ab durch grössere Blüten von intensiver Färbung und karmin-
roter, zierlich gefranster Lippe. Juni — August. Brasilien.
Magnifica hört, und superba hört, sind kaum unterscheidbare
Formen, Blumen bis 20 cm, leuchtend rosa, mit grosser, tief gefranster,
karmin-purpurner Lippe, deren orangegelber, kurzer Schlundfleck karmin-
rot geädert ist.
p) White! Bchb. f., anfanglich für eine in der Heimat entstandene
Kreuzung aus C. lab lata und Schilleriana gehalten, ist wohl auch
nur eine unwesentliche Varietät von C. labiata mit kurzspindeligen
Knollen, kurzem, breitem Blatt, 10 — 15 cm grossen Blüten, deren rosae
Kelchblätter grünlich angelaufen und gefleckt sind. Blumenblätter tief
rosa, breit, gewellt, Seitenlappen der Lippe nicht ganz zur Röhre ge-
schlossen , hellrosa , Schlund der Röhre orange mit purpurnen Linien,
Vorderlappen breit nierenformig, gewellt, gezähnt, feurig rosa mit karmin-
roten Adern. Juni — August. Brasilien. Die Blüte ist zart duftend.
q) Bex 0*61^011. Blüten sehr gross, weiss, leicht blassgelb über-
laufen, Lippe hellrosa, elegant gewellt und gefranst, karmoisinrot schil-
lernd und goldgelb marmorirt. Juni, Juli.
r) Waroequeana L. Lind. (C. labiata var. autumnalis tiort,) ist von der
var. Luddemanniana Rchb. f. fast nur durch grössere und erst im
October — Dezember sich entfakende Blüten verschieden.
s) magnifloa Bgl. Kelchblätter auffällig schmal lanzettlich, weissrosa,
Blumenblätter eiförmig, Ularosa mit breitem reinweissem Mittelstrich.
Lippe kurzröhrig, vorn rechteckig ausgebreitet, wellig kraus ausgezackt
mit flachem mittlerem Ausschnitt, aus karmin satt-lila-purpurrot , Röhre
lila-rosa, Schlund weiss, vorn hochorange. Februar. Popayan.
(7. labiata atropurpurea Faxt, ist var. Mossiae Park.
autumnalis hört, ist var. Warocqueana L. Lind.
bella Rchb. f. ist var. Mendelii Rchb. f.
Lawrenceana Warsc. ist var. Dowiana Batem.
picta V. Htte. ist var. Mossiae Park.
virginalis Lind, et Andri ist C. labiata v. Eldorado f. alba.
C. labiata x Laelia purpurata ist Laeliocattleya bella Rolfe.
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132 Cattlcya.
C, labiata var. Dowiana x Laelia crispa ist Laeliocattleya Pallas Rolfe.
var. Mossiae x C. Schilleriana ist C. Miss Harris Veitch.
var. Mossiae x Laelia cinnabarina ist Laeliocattleya Hippolite Veitch.
var. Mossiae x Laelia Digbyana ist Laeliocattleya Digbyana Rolfe.
var. Warnen x Laelia purpurata ist Laeliocattleya Arnoldiana Rolfe.
var. Warscewicsii x Laelia crispa ist Laeliocattleya Nysa Veitch.
C. Lamberhurstii hört, ist C. citrina x intermedia Rolfe.
C. Ijawrenoeana Bohb. f. (nicht Warsoewioz's) fC. Mossiae Schotnbgk,
nicht Hooker^s.) Stämme spindelförmig-keulig, flachgedrückt, längsriefig,
mit graubraunen Scheidenresten bekleidet, bis 1 5 cm hoch. Blätter einzeln,
schmal - länglich , bis 20 cm lang. Blüten zu 5 — 7 auf kräftigem, von
purpurn überlaufener Scheide unten umschlossenen Schaft, bis 1 2 cm breit,
Kelchblätter länglich - linear, weiss bis hellrosa - purpurn , Blumenblätter
länglich elliptisch, wellig gerandet, mit den Kelchblättern gleichbreit, oben
meist etwas dunkler gefärbt, Lippe länglich, ausgerandet, zu zwei Drittel
ihrer Länge um die Säule gerollt und den Blumenblättern gleichfarbig,
das letzte Drittel als flacher Vorderlappen offen, purpurrot, kastanien-
braun schattiert , mit zwei weissstreifigen Flecken , welche durch ein pur-
purnes, bis zum Grund reichendes Längsband getrennt werden. Säule
weiss, keulig-dreikantig. März, April. Bei 1200 M. am Roraima in Britisch
Guyana.
— var. eonoolor hört. Blüte ganz einfarbig blasslila.
— var. delicata hört. Blüte weiss mit zartlila.
— var. oculata hört. Mitte der Lippe ledergelb ohne das purpurne
Längsband.
— var. rosea superba hört. Kräftig im Wuchs. Blüte zart rosapur-
purn, weiss gestreift, Kelchblätter am hellsten, Scheibe der rosapurpumen
Lippe weiss.
— var. Vinekei hört. Blüten lila, blassblau überlaufen.
C. Lawrenceana Warsc. ist C. labiata var. Dowiana Batem.
C. Lemoiniana Ldl. ist C. labiata var. Lemoiniana Ldl.
C. Leopoldi Linden ist C. guttata var. Leopoldi Rchb. f
C. Lindleyana Rchb. f. ist Laelia Lindleyana Hook.
C. lobata Ldl. ist Laelia lobata Rchb. f.
C. liOddigesii Bchb. f. (Epidendrum violaceum Lodd. C. violacea hart.
C, ovata Ldl. C, maritima Ldl.) Stämme schlank, fast drehrund, bis 3o cm
hoch, mit je zwei länglich -eiförmigen Blättern. Blüten zu 3 — 6, mittel-
gross, alle fünf Blumenblätter eilanzettlich, die seitlichen sichelförmig,
helllila oder weissrosa, Lippe mit kurz aufgebogenen Seitenlappen und
breitem krausem Mittellappen, im gelben Grunde mit nach vorn verlaufenden
Leisten, vorn hellrosa bis rosaweiss. August, September. Von Buenos
Ayres nördlich durch ganz Brasilien verbreitet.
— var. Harrisoniae Ldl. ist C. Harrisoniana Rchb. f.
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Cattleya. 1 3 3
— var. maoulata WilL Blüte purpurn gefleckt, var. superba hört.
Blüte dunkelrosa mit hell carmin rosaem Anflug.
C, Lucieniana Rchb.f. ist Laeliacattleya Luci^niana Rolfe und gehört zu
den Kreuzungen von C. lab i ata und Laelia elegans.
C. Luddemanniana Rchb.f. ist C. labiata var. Luddemanniana Rchb.f
C. luteola Ldl. (C fiavida Klotzch, C. Meyeri RgL C. modesta Meyer
C. epidendroides hört, C, Holfordi hört. Epidendrutn luteolum Rchb.f. Epi-
deTidrum Cattleyae Hook.) Scheinknollen auf schlankem, kriechendem, ver-
zweigtem Wurzelstock etwas auseinander gerückt, eiförmig, leicht abgeplattet,
bis 6 cm lang. Blätter einzeln, länglich elliptisch, bis 10 cm lang, stumpf
oder ausgerundet. Blüten zu 2 — 5 auf kräftigem, die Blätter nicht über-
ragendem Schaft, 5 cm breit, hell citrongelb bis auf den weissen Vorder-
rand der Lippe, Kelch- und Blumenblätter länglich lanzettlich mit zurück-
geschlagener Spitze, Lippe fast kreisrund, dreilappig, Seitenlappen um
die halbrunde, gebogene Säule gerollt, Vorderlappen abspreizend, kraus
und gezähnt gerandet. November, Dezember. Am Oberlaufe des Amazonen-
flusses in Brasilien und in Peru. Diese kleinste Cattleya ist eine aus-
gesprochene Schattenpflanze und demgemäss zu behandeln.
C, majalis hört, ist Laelia majalis Ldl.
C. Malouana hört, ist eine unwesentliche Form von C. labiata v.
Trianaei.
C. Manglesii Bchb. f. ist eine von Veitch gezogene Hybride von
C. Loddigesii und C. labiata v. Luddemanniana specio-
sissima. Sie hat sehr grosse, leuchtend rosae Blüten mit weisser Lippe,
deren gelber Streifen bis in den Vorderlappen verläuft, wo er auf jeder
Seite einen hellgesäumten, purpurnen Augenfleck zeigt.
C. MardelUi Bchb. f. ist Laeliocattley a Mardellii Rolfe, eine
gleichfalls von Veitch gezogene Kreuzung aus C. labiata Ludde-
manniana und Laelia elegans mit grossen fast kirschroten Blüten,
deren im Grunde hellere dreiteilige Lippe einen breiten goldgelben Mittel-
strich auf weissem Grunde und leuchtend rotpurpurnen Mittellappen zeigt.
C. marginata Faxt, gehört zu Laelia pumila Rchb. f, als C. mar-
ginata hört, gehen irgendwie hellfarbig gesäumte Formen zahlreicher
Arten.
C. maritima Ldl. ist C. Loddigesii Rchb. f.
C. Marstersoniae Bchb. f. ist eine Veitchsche Kreuzung aus C. labiata
und C. Loddigesii mit dunkelfliederfarbenen Blüten, im Grunde weiss-
gelber, hellviolett gesäumter, vorn tief blaupurpurner Lippe.
C. Massaiana Will, gehört zu C. labiata var. Dowiana.
C. maxima Ldl. [Epidendrum maximum Rchb.f.) (Fig. 45.) Stämme
lang keulig, gerieft, bis halbmeterhoch, Blätter zu i — 2, breit länglich, bei
7 cm Breite 30 cm lang. Blütenschaft den Stamm 20 — 30 cm über-
ragend, reichblumig. Blüten bis 20 cm ausgebreitet, Kelchblätter lang-
lanzettlich, hellrosa mit zurückgebogenen weisslichen Rändern, Blütenblätter
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134
Cattlcya.
länglich eiförmig, spärlich krauswellig, zart, dunkler rosa, Seitenlappen
der Lippe zu einer tütenförmigen Röhre aufgebogen, aussen aus gelbem
Grunde weiss, rot geädert, und mit hellviolettem, fast weiss gerandetem
Saumfleck, innen gleichfarbig mit breiten orangegelben Mittelstreifen,
Mittellappen fest quadratisch, wellig krauslappig, weiss mit purpurner
Aderung und verlaufender goldgelber Mittelzeichnung. Oktober — Januar.
Kolumbien, Guayaquil. Trotz der zahlreichen grossen Blüten nicht ent-
fernt so schön als
die gerundet blühen-
den Formen von C.
labiata.
— var. alba
hört, ist fast rein-
weissblütig, var.
aphlebia Rchb. f.
Lippe ademlos, der
gelbe Schlund hell
purpurn gesäumt ,
var. Backhousii
Rchb. f. Blumen
dunkelrosa , Lippe
mit violett purpur-
ner Zeichnung, var,
peruviana hört,
hat auffällig schmale
Blumenblätter von
normaler Färbung.
C. maximaxLae-
lia crispa ist Laelio-
cattleya Amesiana
Rolfe,
C, Measuresii
Rchb.f. ist C. Aclan-
diae X Walkeriana, die Blüten sind grösser als von C. Aclandiae, rötlich-
braun, Lippe hellrosa, Säule rosa, an der Spitze purpurn.
C. Mendelii Rchb. / ist C. labiata Ldl. var.
C. Meyeri Rgl. ist C. luteola Ldl.
Q. Miss Harris. Veiteh [C. labiata v, Mossiae X Schilleriana), Blüten
ähnlich wie Schilleriana, aber grösser, Lippe karminrosa und von der
zarten Form wie Mossiae.
C. Mitohellii Bohb. f. wurde von Mitchell, Gärtner des Dr. Ainsworth
von Manchester, aus der Kreuzung von C. labiata f. quadricolor
und C. guttata v. Leopoldii erzogen. Blumenblätter violett purpurn
mit hellerem Rande und zarter, hell purpurner Fleckzeichnung, Lippe aus
Fig. 45. Cattleya maxima.
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CatÜeya. 1 3 5
orangegelbem Grunde weiss, vorn leuchtend violett purpurn mit hellerer
Punktierung.
C. modesta Meyer ist C. lufeola Ldl.
C. Morganae Will, ei Moore gehört zu C. labiata var. Mendelii.
C, Mossiae Hooli. ist C. labiata Ldl. var.
C. misoni Sand, ist Laeliocattleya Milsoni Rolfe.
C. nobilior Rchb.f. gehört zu C. Walkeriana Gardn.
C. pallida Ldl. ist C. labiata Ldl. var.
C. ovata Ldl. ist C. Loddigesii Rchb. f.
C. Papayansiana Morr. ist C. Harrisoniana Rchb.f.
C. Percivaliana Rchb.f. ist C. labiata Ldl. var.
C. Perrinii Hooli. ist Laelia Perrinii Ldl.
C. Pine/i hart, ist Laelia pumila Rchb. f.
C. Pepayansiana hört, ist C. Harrisoniana Rchb.f.
C. porphyrog^saa Und. et Bohb. f. Stämme schlank, rund, Blätter
zu zweien, breit lanzettlich, Blüten zu 3—7, mittelgross, mit bräunlich-
zinnoberroten, gelb überhauchten Bhmfienblättem, Lippe durch Leisten
und Warzen verunebnet, Seiteniappen zu einer kurzen, breiten Röhre
gewölbt, aus gelbem Grunde hell zinnoberrot, Vorderlappen prächtig hell
purpurviolett. Juli, August. Brasilien.
C. porpbyrophlebia Bohb. f. von S.eden in Veitchs Etablissement
aus C. intermedia mit C. superba gekreuzt. Blüten 10 cm gross,
Kelch- und Blumenblätter lila, weiss überhaucht, Seitenlappen der Lippe
aussen ähnlich gefärbt, Vorderteil des Mittellappens leuchtend violett
pxupum, hell purpurn gestreift, im Grunde zwei hell schwefelgelbe, durch
ein purpurnes Band getrennte Flecken, Lippe auflallend hellpurpurn
geädert.
C. pumila Hoo/i. ist Laelia pumila. Rchb.f.
C. pumila Hook. var. major Hooli. ist Laelia praestans Rchb.f.
C. qvadrioolor Lindl. ist eine sehr .auffallige Form von C. labiata v.
Warscewiczii Rchb.f. mit reinweissen Blumenblättern , fest glockig
röhriger, amethyst-violetter, heller gesäumter Lippe, deren weisser Schlund
goldgelb getuscht und purpurn geädert ist.
C. quadricolor Batem. ist C. labiata var. Trianaei Rchb.f.
C. quinqueoclor hört, ist eine Gartenkreuzung aus C. Aclan/diae
und C. Forbesii; Blumenblätter hell olivengrün mit heller und dunkler
braunen Schmitzen tmd Punkten, Lippe karminrosa, dunkler geädert, mit
goldgelbem Mittelstreif.
O. refiexa Farm, ist eine Varietät von Laelia crispa.
<}. Regnelli Warn, ist C. Schilleriana Rchb.f.
C. resplendeiu Bcftib. f. ist eine Kreuzung aus C. guttata und
C. Schilleriana mit trüb olivengrüner, purpurn gefleckter Blüte, Lippe
weiss, violett-purpurn gefleckt und gestrichelt.
C Rex O'Brien ist C. labiata Ldl. var.
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1 36 Cattleysu
C. Bollisonii hört, ist eine hellrosae Form von C. labiata Wars-
cewiczii Rchb. f.
C. Rothschildiana Und. ist Lae/ia Amanda Rchb. f.
C. Bougieri hört, ist eine unwesentliche Form von C. labiata v.
Mossiae Park.
O. Sanderiana Bohb. f. gehört zu C. labiata v. Warscewiczci
Rchb. f.
C. Sohilleriana Bchb. f. {C, Regnelli Warsc. C. Aclandiae var. Jenings,
Epidendrum Schillerianum Rchb, f.) Stämme schlank keulig, kräftig, bis 20 cm
hoch, mit je zwei breit elliptischen, bläulich grünen, beiderseits dunkelbraun
gefleckten Blättern. Blüten zu i — 5, ausgebreitet bis 15 cm, mit breit
lanzettlichen, zugespitzten, blutroten, dunkler gestreiften und verloren
gefleckten Kelchblättern und fast elliptischen, wellig gerandeten, gleich-
farbigen Blumenblättern, Lippe kurz, blutrot mit dunkleren Adern und
weisslichem Saum, die kräftigen Seitenlappen zu einer oben offenen Röhre
aufgebogen, welche innen heller rot, mit einigen goldgelben Längsadern
ist. Juli — September. Brasilien. Ist vielleicht eine im Freien entstandene
Hybride aus C. Aclandiae und C. guttata.
— var. Amaliae Lind. Blüte hellbräunlich-rot, purpurn gefleckt, Lippe
rotpurpurn, weiss gesäumt, var. concolor Hook. Blüte einfarbig
purpurn blutrot, nur die Lippe heller gerandet, var. Regnellii Warsc.
Blumenblätter grün mit purpurbrauner Tuschzeichnung, Lippe blaupurpurn,
weiss gerandet, Schlund gelb, purpurstreifig (vielleicht besser als Varietät
zu C. Aclandiae zu ziehen), var. sulphurea hört. Blumenblätter
grünlich gelb mit spärlicher rotbrauner Zeichnung, Lippe hell rotpurpurn.
C, Schilleriana x C. labiata Mossiae ist C, Miss Harris. Veifch.
C. Schomburgkii Lodd. ist C. superba Schomb.
C. Schoßeldiana Rchb. f. ist C. granulosa Ldl. var.
O. Sohroederae hört, ist eine Form von C. labiata v. Trianaei.
C. Sohroederiana Bchb. f. gehört zu C. Walkeriana Gardn.
C. Boita Bchb. f. ist ein Bastart von C. guttata und C. inter-
media, Blüten hell ockergelb mit einigen purpurnen Randflecken und
kleinen Mittelflecken, Seitenlappen der Lippe hellgelb, vorn purpurn
gesäumt, Vorderlappen purpurn.
O. Sedeniana Veitoh. ist Laeliocattleya Sedeniana Rolfe,
eine Kreuzung aus C. granulosa und Laelia crispa mit grossen
hellrosaen, aussen grün übertuschten Blumenblättern und elegant ge-
wimperter, weisser, vorn violett-purpurn gemalter Lippe.
O. Skinneri Idndl. (Epidendrum Huegelianum Rchb. f.) Stämme kurz,
kräftig spindelförmig, Blätter zu zweien, breit lanzettlich. Blütenstand
rcichblumig, Blumen bis 15 cm ausgebreitet, hell fliederfarben mit rot-
violetten Mittelstreifen und Rändern, Kelchblätter breit lanzettlich, Blumen-
blätter eiförmig, wellig gerandet, Lippe aus kurzer, glockiger, innen gold-
gelber, aussen rot fliederfarbener Röhre in einen kurzen, breiten, flach
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Cattlcya. 1 3 7
zweiteiligen, rotvioletten Vorderlappen verbreitert. März — Juni. Guatemala,
wo sie Skt. Sebastiansblume heisst.
— var. alba Bchb. f. Blüten schneeweiss, var. oculata Will.
Lippenfleck elegant weiss gesäumt, var. parviflora Hook, durch viel
kleinere, dunkellilae Blüten verschieden.
C. Sororia Bchb. f. ist wahrscheinlich C. Walkeriana oder Harri -
soniana mit guttata gekreuzt, Kelchblätter hellrosa mit gelbgrünen
Tupfen, Blumenblätter hellrosa mit dunkelgelben Flecken, Lippe weiss mit
hell purpurnem Saum und Spitzen, Säule weiss, purpurn gefleckt.
C. speoiosissima hört, gehört zu C. labiata var. Luddemanniana.
C. sphenosphora Morr. ist C. guttata LdL var.
C. Stelsneriana hört, ist Laelia elegans LdL
O. suavior Bchb. f. ist C. intermedia X C. labiata v. Mendelii
von Seden in Veitchs Garten gezogen. Kelch- und Blumenblätter hellrosa-
fliederfarben mit Weiss übergössen, Seitenlappen der Lippe weiss, nach
den Rändern zu helllila, Mittellappen kraus gerandet mit tiefem Einschnitt
vom, violett purpurn, Scheibe krßmeweiss mit nach dem Grunde ver-
laufendem purpurroten Bande.
O. 8Ui>erba Schombiirgk. (C, Schomburgkii Lodd, Epidendrutn superbum
Rchb, f.) Stämme kräftig schlank-keulig, bis 20 cm hoch, Blätter zu zweien,
dick, länglich eiförmig. Blüten stark duftend, in zahlreicher Traube, bis
15 cm ausgebreitet, violett rosa. Kelchblätter schmal-lanzettlich, Blumen-
blätter breitlanzettlich, in eine kurze Spitze ausgezogen, Lippe aus ge-
krümmter, kurz glockiger Röhre in einen herzförmigen, tief ausgerandeten
Mittellappen verbreitert. Aussenseite der Röhre weiss, die aufgebogenen
spitzen Seitenlappen satt purpurn, Röhre innen blaupurpurn mit vor-
stehenden Leisten und breitem, goldgelbem Mittelbande, Vorderlappen
leuchtend rot-purpurn mit fast schwarzen Warzenpunkten. Juni — August.
Britisch-Guyana. Die am stärksten — aber nur zur Nachtzeit — duftende
Art der Gattung.
— var. Biingerothii hört. Blüten heller, Lippenzeichnung fast fehlend.
— var. splendens Lern. Blüten grösser, rosa purpurn, Lippe aus
weissem Grunde hellrot-purpurn mit goldgelber Federzeichnung.
C. Trianaei Bohb. f. (Trianae hört,) ist C. labiata Ldl. var.
C, triophthalma Rchb. f. ist Laelia triophtha/ma Rchb. f.
C. Veitchiana hört, ist Laeliocattleya Veitchiana Rolfe, eine der Kreuzungen
aus C. labiata und Laelia crispa; Blüten mittelgross, hellrosa mit
gelblichem Hauch, Lippe tief karminpurpurn.
O. velutina Bchb. f. Stämme kräftig, schlank-keulig, Blätter zu zweien,
breit elliptisch. Blüten stark duftend, in zahlreicher Traube, bis 10 cm
ausgebreitet, hell orangegelb mit purpurnen Tuschflecken und Streifen,
Kelchblätter breit lanzettlich, Blumenblätter eiförmig. Seitenlappen der
Lippe ganz kurz, fast röhrig zusammen gebogen, Mittelteil aus kurzem,
breitem, goldgelbem Grunde in einen fast kreisförmigen, wellig krausen,
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138 Cattleya.
sammetartig weissen, breit purpurn streifadrigen Vorderlappen ausgedehnt
Mai — Juli. Brasilien. Wahrscheinlich C. bicolor x guttata.
— var. Iiietzei Bgl. Stämme sehr dünn, bis 40 cm lang. Blüten
zu 2 — 3, Kelch- und Blumenblätter zurückgebogen, lederbräunlich, fein
karminrot punktiert, Vorderteil der Lippe breiter als lang, welHg-gekerbt,
vom flach ausgerandet, aus violettem Grunde weiss mit gelbem Rande
und gelbem Mündungsfleck.
— var. punctata BgL Kelch- und Blumenblätter aussen grünlich-gelb,
innen bräunlich-orange, rot punktiert und liniirt, Varderlappen der Lippe
breit gelbrandig.
C. velutina x Laelia pumila v. Dayana ist Laeliocattleya Proserpine Veitch.
C. veriflora Rohb f. ist eine Gartenkreuzung, aus C. labiata Trianaei
mit irgend einer anderen Labiata-Form. Blüten violett-rosa mit leuchtend
kirschroter, rosa gerandeter Lippe.
C. vestalis Hffis. Stämme schlank-keulig^ Blätter zu zweien, längUdi
eiförmig, ledrig, Blüten zu 2 — 3, hängend, rosaweiss bis rein weiss, Kefch-
und Blumenblätter länglich- lanzettförmig, Lippe verlängert, röhrig, vom
elegant gekerbt, gelb und rot bemalt. Mai — JuH. Brasilien.
C. violacea hört, ist C. Loddigesii Rchb. /
C. virginalis Lind, et Andri ist G, labiata var, Eldorado,
C. Wagneri Rchb. f. ist C, labiata var. Wagneri.
C. Walkeriana Gkurdn. (Cbulbosa LdL Epidendrum WalkerianumRcbb,/.)
Stänrmte kaum 10 cm hoch, schlank-eiförmig, auf kriechendem Rhizom,
meist nur mit einem, langelliptischem Blatte. Blüten auf kurzem Schosse
neben den Stämmen, zu i — 3, ausgebreitet kaum 10 cm erreichend, stark
duftend, dunkel rosa, Kelchblätter schmal lanzettlich mit starker Rand-
schwiele an der Spitze, Blumenblätter eiförmig, Lippe mit \i\ivz aufge-
bogenen, schief gestutzten Seitenlappen und breitem, rundem, flachem, un-
gezähntem, aus goldgelbem Grunde fast kirschrotem Vorderlappen. Juni —
August. Brasilien.
— var. dolosa Bohb. f. als Art. (Epidendrum doiesum Rchb, f.) Blüten-
schaft auf der Spitze des entwickelten Stammes. Seitenlappen der Lippe
zu mehr als der Hälfte ihrer Länge um die Säule gerollt.
— var. nobilior Bchb. f. als Art. Blüten auf schlankem, neben den
alten Stämmen auf dem Wurzelstock stehendem Schaft, gross, Seiten-
lappen in ihrer ganzen Länge um die Säule gerollt.
— var. Sohroederiana Bohb. f. als Art. Stänmie schlank, federhalter-
dick, zweiblumig. Blüten hellrosa- purpurn, dunkel purpurn gestreift.
Seitenlappen der Lippe zu zwei runden Öhrchen verkümmert.
C. Walliaii hört, ist eine weissblütige C. labiata var. Eldorado.
C. Warneri Moore ist C. labiata Ldl. var.
C. Warocqueana Lind, ist C. labiata Ldl. var.
C. Warscewicgii Rchb. f. ist C. labiata Ldl. var.
C. Whitei Rchb. f. ist C. labiata Ldl. var.
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Cattleya. Cephalanthefa.
139
C. Wilsoniana Bohb. f. gehört zu C. labiata Ldl. var. Warscewiczii.
G. Zenobia hört, ist Laeliocattleya Zenobia Rolfe und gehört
zu den Kreuzungen aus C. Loddigesii und Laelia elegans var.
Turneri.
Centranthera Scheidw. ist Pliurotkallis R. ßr.
Centrochilus Schauer ist Ptatanthera
L C. Rieh. , ^
Centrosis Thou. ist Calanthe R. Br. \\
Cephalanthera L. C. Ruh.
(Cephalanlhereae 90.)
Gärtnerisch wertlose Stauden der
nordischen Flora, vollkommen winter-
hart, aber im Garten schwer wachsend.
Sämtliche zehn Arten leben im freiem,
lichtem Laubwalde und zwar wesentlich
als Saprophyten (Humusbewohner) im
zersetzten Laube. Sie alle haben ein
kurz kriechendes, stark generbtes
Rhizom mit kurzen Wurzelansätzen,
aus welchem sich der beblätterte Schaft
mit kürzerer oder längerer Traube
meist unscheinbarer, kleiner Blüten
erhebt. Die fünf Blumenblätter fast
gleich, meist grünlich oder weisslich
oder rosa, Lippe der Säule mit deut-
licher Kinnbildung ansitzend, mit zwei
aufrechten Seitenläppchen imd eiiier
zungenartig frei vortretenden, herz-
förmigen Platte.
Für feuchtes Gebüsch oder eine
halbschattige Sumpfpartiepflanzung
geeignet: C. grandiflora Babgt-
(C. pallens Rieh.) (Fig. 46), mit
gelblichweisser Blüte von etwa 1,5 cm
Durchmesser; C. rubra Rieh., mit
dunkelrosaer , ebenso grosser Blüte,
und die erheblich kleiner weissblühende C. Xiphophyllum Rchb. f.
C. grandiflora bildet mit Epipactis rubiginosa einen Bastart.
Ceraia Lour. ist Dendrobium Sw.
Geratium BL ist Ena Ldl.
Ceratobium undMlatum Ldl. ist Dendrobium undulatum R. Br,
Ceratochilus Ldl. ist Stanhopea frost.
Cephalanthera grandiflora.
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IAO Ccstichis. Chamaeorchis. Cheirostylis.
Cestichis Thouars.
(Liparidinae 162.)
Von den über 30 Arten, welche im tropischen Asien und dessen
Inselwelt als unscheinbare Baumbewohner leben, ist nur — und auch fast
nur in den botanischen Gärten — in Kultur:
C. pendula Fflts. {Liparis pendula Ldl. Platystylis pendula Ldl.) Schein-
knollen schlank, bis 60 cm hoch, von den grossen, weissgelblichen Blatt-
scheiden völlig verhüllt, Blätter eiförmig, zugespitzt, metallisch dunkel-
grün, mit fünf scharf vortretenden Nerven und durchscheinendem hellem,
wellig-zackigem Schwielenrande. Blüten zahlreich, in bis 15 cm hoher,
gedrängter Ähre, sehr klein, mit linearen oder schmal-lanzettlichen, ganz
zurückgeschlagenen, gelblichgrünen Blumenblättern und eiförmiger, zuge-
spitzter, eingerollter, fast kreisförmig zurückgekrümmter, gelblicher Lippe.
August — September. Ostindien.
Chaeradoplectron Schauer ist Piatanthera L C, Rieh.
Chaetocephala Barb. Rodr, ist Pleurothallis R. Br.
Chamaeorchis L. C. Rieh.
(Chamaerepes Sprgl.)
(Gymnadenieae 13.)
Die einzige Art, Ch. alpina Rieh., lebt auf den Wiesen unserer
Alpen zwischen 15 — 2000 Meter, in den Karpathen und skandinavischen
Gebirgen. Das ganze Pflänzchen wird kaum 6 — 8 cm hoch, hat unter-
irdische, fast kugelige WurzelknöUchen, über dem Boden ein paar längliche
Blättchen, zwischen denen sich die armblütige kurze Ähre erhebt. Blüten
sehr klein, spornlos, bräunlichgrün, die kurzen, eiförmigen Blätter kapuzen-
artig zusammengeneigt, die einfach zungenförmige, gelbgrüne Lippe hängt
etwa 5 — 8 mm lang herab. Nur zur Topfkultur, Lehmboden, für spe-
zielle Liebhaber alpiner Raritäten. Gärtnerisch völlig unbedeutend.
Chamaerepes Sprgt. ist Chamaeorchis L C. Rieh.
Cheiropterocephalus Rodr, ist Microstylis Nutt.
Cheirostylis Blume.
(Physureae 112.)
Ch. marmorata BL ist Dossinia marmorata Morr.
Von den acht Cheirostylis -Arten der tropischen Südsee-Inseln ist
bisher keine in Kultur, da sie jedoch fast sämtlich durch schönes, oft
Anoectochilus -artig buntgeadertes Blattwerk ausgezeichnet sind, so
ist es wahrscheinlich, dass sie in kurzem in den Gärten erscheinen werden.
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Cheirostylis. Chondrorrbyncha. Chysis. I^I
Sie bewohnen den Moosteppich der Bäume oder Felsen und haben die
unscheinbaren Blüten der Anoectochilus, nur sind die Kelchblätter fast
röhrig verwachsen und die kurze Säule hat zwei aufrechte Arme.
Chelonanthera speciosa Bl. ist Coelogyne speciosa Ldl.
Chondrorrbyncha Ldl.
(IIuntleyiDae 361.)
Ch. flmbriata Ldl. ist in den fünfziger Jahren von Kolumbien einge-
führt worden, scheint aber nach und nach aus den Kulturen wieder ver-
schwunden zu sein. Die violett -grossblumige, schöne Pflanze hat breit-
lanzettliche Blumenblätter und eine kapuzenförmige , lang gewimperte
Lippe, ähnlich wie Warscewiczella. Die Blüten stehen langgestielt
einzeln in den Achseln der gegliederten, scharf gefalteten Blätter. Triebe
knollenlos, Wurzelstock schlank, mit kurzen Internodien, am Fusse der
Baumstämme im feuchten Waldboden kriechend.
Chrysobaphus Roxburghii WalL ist Anoectochilus Roxburghii Ldl.
Chysis Lindl.
(Phajinae 225.)
Stämmchen auf kriechendem Rhizom, kurz und dick, spindelförmig,
meist hängend, nackt oder mit spärlichen Faserresten. Blätter einsommerig,
gegliedert, vielrippig, zur Blütezeit meist schon abgefallen. Der oft reich-
blumige Blütenstand entspringt aus einer unteren Blattachsel des jungen
Blatttriebes und entwickelt sich eher als die Blätter. Das aufrechte Kelch-
blatt und die beiden Blumenblätter meist eiförmig, die beiden seitlichen
Kelchblätter sind im unteren Teile mit der Säule zu einem Kinn ver-
wachsen, dem sich die mit hohen Längswulsten besetzte Lippe an-
schliesst. Seitenlappen der Lippe kurz aufrecht, die Säule fast um-
schliessend. Mittelappen vorgestreckt, meist ausgerandet und wellig-bogig.
Die ganze Blüte fast fleischig, wie aus Wachs gearbeitet.
Sämtliche Chysis sind Baumbewohner und gedeihen vorzüglich am
hängenden Kork. Während der Entwickelung bedürfen sie viel Wärme
und Wasser, nur Ch. aurea ist kühler zu halten, nach der Blüte hänge
man sie kühl und halte sie trocken bis der junge Trieb kommt. Die
lange Blütendauer und die Festigkeit der Blüte machen sie wertvoll für
Decoration und Binderei.
Ch. aiirea LindL Blüten 5 — 6 cm gross, aus weissem Grunde safran-
gelb, Lippe karminroth längsstreifig. Blüht im Januar — Februar und
meist im August — September nochmals. Venezuela, Caracas, Panama.
— var. maotdata Hook. Blumenblätter goldbraun gefleckt, Lippe mit
purpurnem Mittelfleck.
Ch. braotesoens Ldl. (Fig. 47). Blüten bis 8 cm, weiss, Lippe aussen
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142
Chysis.
weiss, innen goldgelb gestreift, zwischen den hohen Längsleisten und vom
karminrot gestrichelt. April — Mai, oft aber im Herbst wieder blühend.
Mexiko.
Ch. Chelsoni Bohb. f. (Fig. 48) ist eine vonVeitch gezüchtete Kreuzung
aus Ch. bractescens und C h. 1 a e v i s. Blüten über 8 cm, zu 6 — 1 2 in
halb hängender Traube, nankinggelb mit blutrotem Fleck an der Spitze
der Blumenblätter. Lippe weiss mit violettpurpurnen Streifen und Strichen,
Säule weiss mit purpurnen Strichen. Mai, Juni.
Fig. 47. Chysis bractescens.
Ch. laevifl LdL Blumenblätter der 5 — 6 cm grossen Blüte aus hell-
gelbem Grunde nach oben orange, Lippe gelb mit karminroten Linien
und Flecken, Mittellappen stark gewimpert, mit fünf hohen Längsleisten
auf der Platte. Mai — Juli. Mexiko.
— var. undulata hört. Blüte zart orangegelb, Lippe cr^megelb mit
dunkelrosaer Zeichnung.
Ch. Limminghei Lind, et Bohb. f. Blumen 5 — 6 cm gross , weiss,
hellblutrot getuscht und gespritzt, Lippe mit aussen gelblichen, innen
gelben, rot gestreiften, schräg gestutzten Seitenlappen und weisslichem,
hellpurpurrot getuschtem und tiefpurpurn gestreiftem Vorderlappen, dessen
Platte fünf fingerartig auseinanderstrebende Wülste trägt. Mai — Juli. Pa-
nama, Caracas. Selbst in der Nacht durch das blosse Gefühl leicht von
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Chysis. Cirrhaea.
H3
C. aurea zu unterscheiden, sagt Reichenbach von dieser sehr kultur-
lohnenden Art!
CJh. Sedeni Bohb. f. (CA. Limminghei X bractescens h, Vettch.) Kelch-
blätter gelblichweiss, Blumenblätter reinweiss mit hellpurpurrosaem Seiten-
fleck, Seitenlappen der Lippe schwefelgelb, purpurstreifig, Mittellappen
violettpurpum, weiss gestreift. Mai — Juli.
C, undulata kort, ist Ch, taevis Ldl. var.
Cionisaccus Kühl, et Mass, ist Qoodyera ff. Br.
Fig. 48. Chysis Chelsoni.
Cirrhaea Ldl.
(Scleropteris Scheidw.)
(Gongorinae 269.)
In Tracht und Blüten ganz an Gongora erinnernd, von welcher die
Gattung nur dadurch abweicht, dass die Antheren aufrecht auf dem Rücken
der Säule sitzen, während Gongora nach vorn übergeneigte Antheren
hat, Cirrhaea ein abstehendes, aufrechtes Endspitzchen (Epichil) der
Lippe, Gongora ein seitlich zusammengedrücktes trägt.
Baumbewohner Brasiliens, in feuchter, heisser Luft am Holz oder im
Kasten hängend zu kultiviren, mit kurzer Trockenperiode nach dem Ab-
blühen.
C. atropurpurea h. angl. ist Qongora atropurpurea Hook.
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1 44 Cirrhaca.
C. dependens Kohb. f. {Cymbidium dependens Lodd, Gongora viridi-
purpurea Hook. Cirrhaea viridipurpurea Lodd, C, tristis Ldl. C. Hoff-
mannseggii Heinh. Sarcoglossum svaveolens kort,) Scheinknollen seitlich
zusammengedrückt mit lang -lanzettlichen, in den Grund verschmälerten,
funfnervigen , kielrippigen Blättern. Blüten in langer Traube hängend,
mittelgross, stark duftend, trüb-purpurbraun, blutrot überhaucht, mit grün-
lichen Spitzen, Kelchblätter linear, weit auseinander spreizend, Blumen-
blätter schmal spatelformig, halb so lang, Lippe fleischig, schwarzpurpurn,
dünn säulenförmig, nach oben und vorn gebogen, oben mit zwei seitlichen
halb vorwärtshängenden, langen Spitzzipfeln und kurzem, geradem, fast
rautenförmigem Endspitzchen. Säule nach unten und vorn gekrümmt,
dünn keulig, quer abgestutzt. Juni — August. Brasilien.
— vap. livida Hflfg. (C, livida und C. purpurascejts Hffg.) Blüten violett-
rötlich ; var. Busselliana Lodd., ebenso gefärbt, Seitenanhängsel der Lippe
kürzer; var. violaoeovirenB HfTg., Kelchblätter grün, an der Innenspitze
purpurn punktiert, Blumenblätter aus purpurnem Grunde gelb mit Purpur-
binden, Seitenlappen der Lippe orange mit roten Binden ; var. violasoens
Hffg., Kelchblätter grün, purpurn überhaucht, Lippe gelb, an der Spitze
weiss ; violett punktiert ; var. Fryana Flor. Cab. (C viridipurpurea var. Fryana
Flor. Cab. C. fuscolutea Ldl. C. Warreana Lodd.)^ Kelchblätter gelbgrün,
Blumenblätter rot, Lippe auf grünem Grunde purpurbraun gestreift, Seiten-
und Endlappen orange.
Scheint die einzige in Kultur befindliche Art zu sein, welcher die
übrigen Arten in der Form sehr ähneln und hauptsächlich in der Farbe
abweichen :
C, fuscolutea Hook, ist C. saccata Ldl.
C, fuscolutea Ldl. ist C. dependens Rchb. f var. Fryana.
C. Hoffmannseggii Heinh. ist C. dependens Rchb. f.
C. livida Hffg. ist C. dependens Rchb. f. var.
0. Loddigesii Ldl. ist Qongora galeata Rchb. f.
C. obtusata Ldl. Kelchblätter gelb, rot gefleckt, Blumenblätter und
Lippe weiss, violett gefleckt ; var. i>allida Ldl., Kelchblätter hellgelb, sehr
schmal und spitz. August.
C. purpurascens Hffg. ist C. dependens Rchb. f. var. livida.
C. saooata Ldl. {C. fuscolutea Hook, nicht Ldl. Scleropteris saccata und
Sei. flava Scheidw.) Blüten einfarbig braungelb bis grüngelb, Lippe vorn
sackartig, purpurn. Juli-September.
C. tristis Ldl. und C. viridipurpurea Lodd. ist C. dependens Rchb. f.
0. Warreana Lodd. ist C. dependens Rchb. f. var. fryana.
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Cirrhopetalum. jjc
Cirrhopetalum La/.
(Zygoglossum Reinw. Hjppoglossum Kühl et Hasselt.
Ephippium Blume.)
(Bolbophyllinae 286.)
Baumkletterer des tropischen Asiens (etwa 30 Arten, je eine Art auf
den Maskarenen und in Australien). Das kriechende Rhizom trägt am
Ende jedes Triebes in einer Hautscheide eine kleine spitz-eiförmige, oft
starkkantige, einblättrige Scheinknolle, auf welcher das in den Grund zu-
sammengezogene, derbe, meist gekielte Blatt sitzt, und unter welcher der
lange Blütenschaft entspringt, der meist nur einige kleine Blüten, in einer
köpfchenartigen Ähre zusammengedrängt, trägt. Blüten klein, meist von
unscheinbarer Färbung, aber sehr interessanter Form. Mittleres Kelch-
blatt kurz, frei, seitliche sehr lang, unten frei, so gedreht, dass ihre
Aussenränder sich etwa von der Mitte ab berühren und aneinander haften,
so dass unten ein offener Raum bleibt, Blumenblätter viel kürzer, oft mit
langgewimpertem Rande, Lippe ungeteilt, kurz zungenförmig , meist ab-
wärts gekrümmt, sehr leicht beweglich. Säule kurz, mit zwei kleinen Seiten-
flügeln und vier Pollinarien. In Kultur nur wenige Arten. Sie gedeihen
am Kork, lieben feuchte Wärme und nur kurze, nicht strenge Trocken-
periode. Für den Orchideenliebhaber hochinteressant, gärtnerisch unbe-
deutend.
C. auratum Ldl. {Bolbophyllutn aiiratuni Rchb,f.) Blumenblätter rot-
braun mit langen, goldgelben Wimperhaaren, Lippe linear, hellpurpurn.
März — April. Manila, — Vielleicht die aufTälligste Art, aber heut kaum
noch in Kultur.
C. ohinense Ldl. Blüten auf 10 cm langem Schafte in vielblumiger
Dolde, klein, oberes Kelchblatt helmförmig, hellgelb, an der Spitze pur-
purn getuscht, seitliche lanzettlich, hell lehmgelb, Blumenblätter länglich,
zugespitzt, gelb, vorn purpurn, Lippe klein, zungenförmig, satt purpurn,
ausserordentlich leicht, von jedem Lufthauche, beweglich. Mai, Juni.
China.
C. comuttim LdL {Bolbophyllum cornutum Rc/ib.f.) Blüten dolden-
artig gestellt, Kelchblätter purpurn, das obere eiförmig, die beiden an-
deren in ein langes Hörn verwachsen, Blumenblätter blutrot, klein, gewölbt,
lang gewimpert, Lippe eiförmig, zugespitzt, bronzebraun. August bis
September. Khasyaberge Ostindiens.
C. Comingii Ldl. {ßolbophy/lmn Cumingii Rchb. /.) Im Blütenbau dem
C. auratum ähnlich, aber ganz tief purpurn, mit langen, goldgelben
Haaren an den Blumenblättern und dem oberen Kelchblatt. März. Phi-
lippinen.
C. Maoraei Ldl. Blüten auf kaum 10 cm langem Schafte, meist zu 6
Stein 's Orchideenbuch. IQ
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146
Ciirhopetalum.
in einer Trugdolde, oberes Kelchblatt klein, breit-lanzettlich, pfriemlich
ausgezogen, die seitlichen zugespitzt linear-lanzettlich, alle gelb mit roten
Strichen, Blumenblätter zugespitzt eiförmig, purpurbraun, Lippe fleischig,
spitz-eiförmig, zurückgebogen. Säule kurz, zweiflügelig, in zwei Spitzchen
endend. Juni, Juli. Ceylon.
C. Mastersianum Bolfe. Blüten meist zu 7 auf 1 5 cm hohem Schafte,
dunkel gelbbraun, Lippe purpurbraun und so locker angehängt, dass sie
in fast dauernder
wackelnder Bewe-
gung sich befindet.
Juli, August. Birma.
C, Medusae LdL ist
Bolbophyllum Medusae
RchbJ, (Fig. 49.)
G. omatiBsimum
Bohb. f. Blüten zu
4 — 5 in einer halben
Dolde, einseitwendig,
auf 5 — 6 cm hohem
Schafte , leuchtend
hellgelb, purpurn ge-
streift und gefleckt.
Oberes Kelchblatt
und Blumenblätter
länglich - eiförmig,
oberes gefranst, seit-
liche linear - lanzett-
lich, langgeschwänzt,
Lippe länglich , ge-
krümmt, vorn zurück-
geschlagen, tief pur-
purn. Juni, Juli. Va-
terland unbekannt.
C. Pahudi De Vr.
{Bolbophyllum Pahudi Rchb.f.) Blüten nach Aas riechend, doldenförmig
gestellt, gross, die langen, verwachsenen Kelchblätter pfriemförmig nach
aussen strahlend, orangegelb bis purpurrot mit ziegelroten Punkten, Lippe
dunkel purpurviolett, länglich herzförmig. Die Blüte schliesst sich abends.
März — April. Java.
C. pioturatum Lindl. Schaft bis 15 cm hoch, gelbgrün, purpur-
streifig mit hellgelbgrünen, rot gefleckten Scheiden. Dolde zehn- und mehr-
blumig, Blüten 5 cm lang, oberes Kelchblatt aufrecht, breit-lanzettlich,
dunkelgrün, rot punktiert, mit dreimal längerer purpurner Knopf börste,
seitliche linear , trübgrünlich - weiss, Blumenblätter ganz klein , rundlich-
I**ig« 49- Ciirhopetalum Medusae.
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Grrhopetalum. Clelsostoma. Cochlioda. I47
eiförmig", lang zugespitzt, trübgrün, rot punktiert, Lippe stumpf-zungen-
förmig, zurückgeschlagen, blutrot. Säule kurz, ungeflügelt. Juli, August.
Birma.
C. Thouarsi Ldl. {Bolbophyllum longifloruni Thou, Epidendrum umbel-
latunt Forst, Zygoglossum umbellatum Reinw, Cymbidium unibellatum Sprgl)
Oberes Kelchblatt eiförmig, die seitlichen lang-linear, in eine pfriemförmige
Spitze ausgezogen, Blumenblätter eiförmig, lang gezähnt, ockergelb, braun
gefleckt, Lippe eiförmig, zurückgebogen, hell rotbraun, violett punktiert.
März. Weit verbreitet: Isle de France, Java, Philippinen, Gesellschafts-
Inseln, Otaheiti, Mauritius, Madagaskar.
Cistella Bl. ist Qeodorum Jacks.
Cladolobium Ldl. ist Scaphoglottis Poepp. Endl.
Cleisostoma Blume.
(Pomatocalpa Kühl et Hass. Synptera Llan.)
(Aerideae 383.)
Baumbewohnende Pflanzen von der Tracht der Saccolabium- Arten
mit meist kleinen, unbedeutenden Blüten in langen Ähren. Blumenblätter
gleich gebildet, sich nur wenig auseinander breitend, Lippe kurz, gespornt,
Spornhöhle durch eine seitlich von der Säule vortretende Schuppe sehr
verengt, Endlappen ganzrandig.
Die etwa zehn Arten leben im tropischen Ostindien, dem malayischen
Archipel und Australien, verlangen in der Kultur anhaltend feuchte Wärme
und werden am besten am Kork gezogen. Ausserhalb der botanischen
Gärten kaum kultiviert, gegenwärtig wohl überhaupt nur:
Cl. DawBonianum Bohb. f. Blätter zweizeilig, hellgrün. Blüten in
langen, achselständigen Trauben zu 20 und mehr, 3 — 4 cm gross, hellgelb
mit braunen Bändern, Lippe sattgelb, hellrotbraun gefleckt und gestrichelt.
April, Mai. Trop. Ostindien.
Cl. jonosmum Ldl. Blätter zweizeilig, breit-lanzettlich, dunkelgrün,
Blüten 4 — 5 cm gross (die grössten der Gattung), stark Veilchen-duftend,
in weitschweifender Rispe, gelb mit zimmtbraunen Flecken, Lippe weiss
mit fünf roten Streifen, dreilappig, Mittellappen spitz herzförmig, viel
grösser als die Seitenlappen. März, April. Philippinen.
Clowesia Ldl. ist Catasetum L. C. Rieh.
Cochlia Bl. ist Bolbophyllum Thou.
Cochlioda Ldl.
(Aspasiae 342.)
Von den fünf in Peru heimischen Arten sind in Kultur:
G.BoeslianaBolfe. Scheinknollen flach-eiförmig, Blätter lang-lanzettlich,
10*
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1^8 Cochlioda. Coelia.
gekielt, dunkelgrün. Blüten in reichblumiger, aufrechter Traube, 3 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-eiförmig, scharlachroth, Lippe mit
breitem Mittellappen, hell scharlachrot, vom goldgelb. August, Sep-
tember.
C. rosea Bnthm. (Mesospinidmm roseum Rckb.f) ist von der nachfol-
genden Art fast nur durch hellere Blütenfarbe verschieden.
C. san^n^iinea Bnth. {Mesospitiidium sanguinaim Rchb,f,) Im Wuchs
Od onto gl OS s um- ähnlich und wie dessen kältere Arten zu kultivieren.
Scheinknollen eiförmig, flach gedrückt, gerippt, zweiblättrig. Blätter aus
keilförmigem Grunde riemenförmig, tief gekielt. Blütenschaft vom Grunde
der Knollen lang überhängend, mit 6 — 12 langgestielten, wachsartigen,
hell blutroten Blüten in lockerer Traube. Kelchblätter breit -lanzettlich,
zugespitzt, Blumenblätter aus keilförmigem Grunde eiförmig, zugespitzt,
Lippe mit zwei Längsleisten der Säule angewachsen, mit abstehendem,
schmalem Mittellappen und rundlichen, aufrechten Seitenlappen. Juli bis
Oktober. — Durch die auffällige Färbung der sehr lange vorhaltenden
Blüten für die Cultur zu empfehlen.
C. Yiüoaiiioa Bnthm. [Mesospinidium vulcanicuin Rchb.f) Blüten zu
10—20 in aufrechten Trauben, 4 cm breit, dunkelrosa, Lippe dreilappig,
Seitenlappen rund, Mittellappen vorn ausgerandet, vorn dunkelrosa und
auf der Scheibe blassrosa, vier Schwielen tragend. Mai — Juli.
Coelia LdL
(Bothriochilus Lem.)
(Ponereae 197.)
Scheinknollen von nur einem Stammgliede gebildet, kugelig, mehrere
schmale, gefaltete Blätter auf der Spitze tragend. Blütenstand unter der
Knolle entspringend, kurz, aufrecht, mit zahlreichen kleinen Blüten in
gedrängter oder einigen grösseren in lockerer Traube. Das mittlere Kelch-
blatt und die beiden Blumenblätter gleich gebildet, wenig auseinander-
tretend, die beiden seitlichen Kelchblätter ein kurz gerundetes oder doppel-
sporntragendes Kinn bildend. Lippe dem Säulenfuss angegliedert mit
schmalem, anliegendem Grunde und abstehender, ungeteilter Spitze.
Die drei bekannten Arten sind alte Kulturpflanzen, aber nur von
massiger gärtnerischer Bedeutung. Sie gedeihen im Topf besser als am
Kork, verlangen während der Entwickelung viel Wärme und nach der
Blüte eine lange, halbtrockene Ruheperiode.
C. Baueriana Ikü. {C. triptera Don, Cymbidium tripteruni Don, Epi-
dcndrum tripterum Don.) Blütenschaft etwa 15 cm hoch, mit etwa einem
Dutzend kleiner, sehr duftender, zarter, weissgelblicher Blüten. Lippe
gelbgrünlich mit gelben Linien. Juni, Juli. Schon 1740 von Jamaika nach
England gebracht.
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Coelia.
149
Fig. 50. Coelia bella.
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i I
I CO Coelia. Coeloglossum. Coelogyne.
C. bella Bohb. f. {Bifrenaria bella Lern. Bothriochilus bellus Lern.)
(Fig. 50). Blütenschaft 10 — 15 cm, mit 5 — 9 duftigen, festen, gelblich-
weissen, vorn karminrot geschmitzten Blüten, welche in der Form etwa an
Polyanthes erinnern, Lippe buttergelb. August — Oktober. Guatemala.
C. maoTostaohya Ldl. Scheinknollen gross, kugelig, mit zwei über
20 cm langen, breit-lanzettlichen Blättern. Blütenschaft über 20 cm hoch,
braunschuppig, mit ebenso langer, dichter Traube sehr zahlreicher, kleiner
Blüten, deren aussen warzig-runzelige Kelchblätter dunkelrosa mit blut-
rotem, stumpfem Sporn sind, Blumenblätter klein, weiss, Lippe weiss,
kurz zungenförmig vorgebogen. Juli, September. Mexiko. Die oft zu mehr
als hundert zusammenstehenden, einzeln unscheinbaren Blüten gewähren
als grosse Traube einen hübschen Anblick, so dass diese Art wohl kultur-
wert ist.
C. triptera Don ist C, Baueriana LdL
Coeloglossum Hartm.
(Gymnadenieae 15.)
Von den beiden Arten ist nur das in den europäischen Gebirgen
und Nord- Asien heimische C. viride in Kultur, das ihm sehr ähnliche
nordamerikanische C. bracteatum nicht.
0. albidum Hartm. ist Gymnadenia albida Rieh.
C. Erdingeri Kern, ist der Bastart von C. viride und Orchis sambucina.
C. viride Hartm. (Peristylus viridis Bl. Habenaria viridis R. Br, Gym-
nadenia viridis Rick.) ist eine unscheinbare , subalpine Wiesenpflanze mit
länglich - bandförmigen Erdknollen bis 20 cm hohem, beblättertem Stengel
und armblütiger Ähre, kleinen bräunlichgrünen Blüten mit kurzer, band-
förmiger, dreizackiger Lippe und ganz kurzem, stumpfem Sporn. Völlig
winterhart und in lockerem, humusreichem Lehmboden leicht wachsend,
ist diese Art eine hübsche Pflanze für Steinpartien.
Coelogyne LdL
(Chelonanthera B 1.)
(Coelogyninae 151.)
Knollen meist gedrängt und rund, wie die beiden immergrünen Laub-
blätter mehrjährig frisch bleibend. Blumen einzeln oder in vielblütiger
Traube, teils unbedeutend, teils durch Grösse und Farbe ausgezeichnet,
alle fünf Blumenblätter fast gleich, Lippe dreilappig, Seitenlappen auf-
recht, die Säule umschliessend, Mittellappen oben mit zahlreichen Längs-
leisten, vorgestreckt oder abwärts gebogen.
Für die Kultur bei ausreichender Wärme ungemein anspruchslos und
dankbar wachsend. Die meisten gedeihen im Topf in Sphagnum-Mischung
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Coelogjme. 1 1 1
Üppiger als am Holz und lieben leichte Dunggüsse ausserordentlich, wie
ihr dann schnell kräftiger werdender Wuchs und viel bessere Blütenent-
wickelung zeigen. Nach der Blüte bedürfen alle Arten einer energischen
Trockenperiode.
Pfitzer teilt die etwa 50 Arten, sämtlich im tropischen Ostindien und
dem malayischen Archipel heimisch, in folgende fünf Lindleysche Ab-
teilungen ein:
1. Ereotae Ldl. Blütenstand aufrecht oder überhängend, ohne auf-
fallende Deckschuppen-Bildung. Blüten meist schön und gross, mit breiten
Blumenblättern. Hierher u. a. C. er ist ata.
2. Füiferae Ldl. Nur durch sehr schmale Blumenblätter abweichend;
Vertreter: C. speciosa.
3. Flaooidae Ldl. Blütentrauben hängend, Deckschuppen vor der
Blüte abfallend, z.B. C. flaccida.
4. Frollferae Ldl. Die Deckschuppen unter der Blüte sind fest und
bleibend, z. B. C. elata.
5. Flexuosae Ldl. Blütenspindel stark im Zickzack gebogen, Lippe
am Grunde bogenförmig eingeschlagen, z. B. C. longifolia.
C. aeretioiüata hört, ist durch Schlechtschreiben verdorbene Änderung
von C. articulata.
C. alba Rchb.f. ist Otochilus albus Ldl., nicht in Kultur.
C. angustifolia Rieh, ist C. odoratissima LdL var,
C. angustifolia Wighf ist C. breviscapa LdL
G. Arthuriana Rchb.f, ist Pleione maculata LdL var.
C, articulata Rchb.f. ist Photidota articulata Ldl.^ längst als wertlos aus
den Kulturen verschwunden.
C. asperata Ldl. {C. Lowii Faxt.) Blüten in bis 40 cm hängenden
dichten Trauben mit festen, bleibenden Deckschuppen, ausgebreitet bis
10 cm, elfenbeinweiss, Lippe mit gelbbraunen, kräftigen, aus orangegelbem
Grundfleck entspringenden Adern auf dem krausem, warzigem Mittellappen.
Juni, Juli. Borneo. Eine der grösstblumigen , bei viel Wärme dankbar
wachsenden, gut blühenden, gärtnerisch wertvollen Arten.
C. assamica Rchb. f. ist C. fuscescens LdL var. brunnea Ldl.
C. barbata Ldl. Scheinknollen rundlich, Blätter ledrig, länglich-
lanzettlich, Blüten in bis 20 cm überhängenden, lockeren Trauben mit
abfallenden, sehr grossen Deckschuppen, schwach duftend, 4 — 5 cm aus-
gebreitet, reinweiss, Lippe aussen reinweiss, innen dicht braun gestreift,
an der Spitze gelb verlaufend, mit weissem, krausem Saum und dichtem
Bart hellbrauner Haare, welche auch im Centrum der Lippe als dunkel-
braune Borsthaare auftreten. Dezember — Februar. Aus den Khasya-
bergen Nord- Indiens. Ebenso interessant als schön und als Kalthaus-
orchidee zu empfehlen.
C. birmanica LdL ist Pleione birmanica Rchb.f.
C. breviscapa Ldl. {C. angustifolia Wig/it)^ aus Ceylon und den Neil-
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152 Coclogyne.
gherries, dürfte kaum noch in Kultur sein; sie ähnelt der C. odoratis-
sima, hat kleinere, trüber weiss gefärbte Blumen mit ganz schmaler,
glatter Lippe.
C, brunnea Ldl. ist C, fuscescens LdL var,
C. oiliata h. angl. ist eine gedrängt wachsende Form von C. spe-
ciosa mit weiss und gelben, spärlich braun gezeichneten Blüten.
C. concolor hört, ist Pleione praecox Don, var. concolor hört.
C. conferta Parish et Rchb.f. ist C. ochracea LdL var.
C. coronaria R. Br. ist Trichosma suavis Ldl.
C. oorrugata Wight. Scheinknollen gedrängt, spitz-eiförmig, gerun-
zelt, mit breit-lanzettlichen, scharf gekielten, etwa 15 cm langen, derben
Blättern. Blütenschaft aufrecht, 3— 6 blumig, mit abfallenden, schiffchen-
förmigen, rotbraunen Deckschuppen. Blüten etwa 5 cm ausgebreitet, von
elegantem, Odonto gl ossum -ähnlichem Baue, milchweiss, Lippe mit
drei hohen, weissen Längsstreifen auf goldgelbem Grunde, mit orange
Streifen und orange Querband, vorn breit weiss gesäumt, an den Rän-
dern buchtig gezähnt. Juli, August. Khasyaberge und Neilgherries Ost-
indiens. — Eine der schönsten Arten, durch die Derbheit der weissen
Blumen wertholl als Bindematerial.
C. oorymbosa Ldl. ist kaum in Kultur; sie ähnelt sehr stark der C.
ocellata, von der sie nur durch schlankere Knollen, kürzere Blätter,
lockeren Blütenstand und länger vorgestreckte, rotgezeichnete, weisse Lippe
sich unterscheidet.
Zwischen 2 — 3000 m im Himalaya- und dem Khasyagebirge heimisch
würde sie als Kalthausorchidee zu behandeln sein.
C. cristata Ldl. (Cytnbidium speciosissimum Don, C, strictum Don.)
(Fig. 51). Knollen rund bis schlank eiförmig, längsfurchig, ölgrün, Blätter
breitlinear, bis 30 cm lang. Blüten in lockerer, reichblütiger, aufsteigender,
dann überhängender Traube, zart duftend, mit hellbraunen, trocknen Deck-
schuppen, reichlich 10 cm ausgebreitet, Blumenblätter schneeweiss, zart
schimmernd, breitlanzettlich mit elegant welligem Rande, Lippe mit ihren
grossen , aufgebogenen , reinweissen Seitenlappen die weisse Säule fast
berührend, Schlund im tiefsten Grunde goldgelb, dann weiss mit fünf hoch-
gelben Linien halbcentimeter langer aufrechter Fransen und vorn auf orange-
gelbem Grunde zwei aufrechten Hautkämmen, welche kurz in den schnee-
weissen, breiten, breit und abgerundet rautenförmigen, undeutlich drei-
faltigen, quergestutzten Vorderlappen verlaufen. Januar — März. Im ost-
indischen Berglande — Nepal, Sylhet, Sikkim etc. — zwischen 15 — 2500 m
weit verbreitet. Alte prächtige Hauspflanze, von Dr. Wallich 1837 aus
Nepal eingeführt, welche nur während des Blütentriebes, meist von No-
vember an, Wärme bedarf, nach der Blüte aber viel besser im kühlen
Räume ihre Trockenzeit und den ersten Antrieb durchmacht. Nimmt
mit dem Kork vorlieb, gedeiht aber in flacher Schale hoch gepflanzt
besser und nimmt Dunggüsse sehr willig an. Als Schnittblume und
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Coelogyne.
153
Schaupflanze vorzüglich, um so mehr als die gesamte Blütenmenge grosser
Exemplare sich auf einmal zu entfalten pflegt und einen Monat lang
aushält.
— var. alba Moore (Jiololeuca hört.) Blüte durchweg reinweiss, ohne
gelbe Zeichnung der Lippe, var. citrinaWill. (Lemoiniana hört.)
Lippenfleck hellcitrongelb. var. intermedia hört, ist c i t r i n a ähnlich,
Coelogyne eristata.
hat aber orange gelben Fleck, var. maxima hört, (major Will. Schütze's
Var. Damm.) Blüten bis 15 cm, Blumenblätter breiter, gerundeter, weiss
mit goldgelbem Fleck.
— var. Trenthami hört, blüht im Mai — Juli, sonst kein Unterschied.
C. Cumingü Ldl. Scheinknollen klein, eiförmig, Blätter breitlanzettlich,
in einen langen Stiel verschmälert, Blüten zu 3 — 5 in etwa 15 cm hoher
aufrechter Traube mit langen steifen Deckschuppen, stark hyacinthen-
duftig, schneeweiss, Kelchblätter eiförmig, Blumenblätter lanzettlich, Lippe
kurz, weiss mit goldgelben Schlund- und Seitenflecken, drei weissen, vorn
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1 54 Coclogyne.
rot auf gelbem Grunde endigenden gezähnten Kammlinien und fein ge-
zähneltem Vorderlappen. August, September. Singapore.
C. Dayana Bohb. f. Scheinknollen länglich - birnförmig mit langen
schmalen Blättern. Blüten in sehr reichblütiger , langhängender, lockerer
Traube, etwa 5 cm ausgebreitet, Blumenblätter schmallanzettlich, zugespitzt,
hellockergelb, Lippe ockergelb mit dunkelbraunen, vorn fleckartig ver-
laufenden Längsstrichen und im Grunde zwei, vorn sechs, zierlich ge-
zähnelten Kammlinien. Juni — August. Borneo.
C. elata Ldl. Scheinknollen fast cylindrisch, bis 15 cm hoch, längs-
faltig mit in den Stiel verschmälerten schwertförmigen Blättern von 6 zu
30 cm. Blüten in wenigblütiger aufrechter Traube mit abfallenden, rot-
braunen Deckschuppen, 6 — 8 cm breit, mit schmalen, spitzen, schnee-
weissen Blumenblättern, halbröhriger, weisser Lippe mit gabelförmigem,
gelbem Schlundfleck, rotgesäumten, krausfransigen Kammleisten und wenig
verbreitertem Vorderlappen. April — Mai. Nepal und im Himalaya zwischen
12 — 3000 m verbreitet. Gedeiht am besten im Kalthause, zu dessen
wertvollen Arten sie zu zählen ist, wenn sie auch weit hinter C. cristata
zurücksteht.
C. flmbriata Ldl. {Brougthonia linearis Wall^ Winzige Art mit kleinen,
länglich - eiförmigen Scheinknollen, linear - lanzettlichen Blättern, zwischen
denen i — 2 kleine, blassgelbliche Blüten mit rotgestreifter Lippe stehen.
September — November. China, Nepal. 1824 in England eingeführt, aber
kaum noch in Kultur.
C. fimbriata hört, ist C. ovalis Ldl.
C. flaooida Ldl. Scheinknollen schlankkegelförmig, winkelfaltig, von
grossen, starren, braunschwärzlichen Schuppen umstarrt, Blätter derb,
lang-elliptisch, etwa 3 zu 20 cm, zugespitzt, mit langem, schmalem Stiel-
teil. Blüten in ganz lockerer, bis 30 cm langer, hängender Traube mit
bald abfallenden Deckschuppen, unangenehm riechend, 5 — 7 cm ausge-
breitet, milchweiss, Kelchblätter breit-linear, Blumenblätter ganz schmal-
linear, zurückgebogen, Lippe weiss mit rotgestreiften, innen gelbgetuschten,
weit vorgehenden Seitenlappen, aus gelbem, rotpunktiertem Grunde, und
an dieser Stelle rotgezähneltem, weissem, spitz-herzförmigem Vorderlappen
mit drei weissen, vorn orangeroten Kammlinien. Februar, März. Nepal.
C. flavida Hook. f. Scheinknollen eiförmig , 2 cm hoch , gefurcht,
Blätter gestielt, linear -lanzettlich, 3 zu 10 cm etwa, ledrig, dunkelgrün.
Blüten zu 5 — 7 auf aufrechtem, 10 cm hohem, aus ungefähr sechs dach-
ziegelig zweireihigen Scheiden vortretendem Schafl, 2 cm breit, primel-
gelb, die beiden Faltenhäutchen der Lippe hochgelb, Kelchblätter eiförmig,
Blumenblätter linear, Seitenlappen der Lippe stumpflänglich, Mittellappen
länglich, zurückgebogen. Juni, Juli. Sikkim-Himalaya, Khasyaberge.
C. Foerstermanni Bohb f. Scheinknollen schlank spindelförmig , ge-
furcht. Blätter gestielt, spitzlänglich, 4 zu 30 cm etwa. Blüten in viel-
blumiger Traube auf 40 cm langem, aus zahlreichen Scheiden heraus-
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Coelogyne. I 5 5
tretendem Schaft, mit spitz-linearen Deckblättern, 4 cm breit, Kelch und
Blumenblätter lanzettlich, erstere gekielt, alle weiss, Lippe weiss mit gelb-
braunem Scheibenfleck, Seitenlappen gerundet., Mittellappen spitzelliptisch
mit drei gezähnten Kielen. Mai, Juni. Sundainseln. ?
C. foliginosa Ldl. Scheinknollen auf kriechendem Rhizom zerstreut,
3 — 4 cm hoch, länglich zusammengedrückt, Blätter derb, breit lanzettlich,
etwa 3 zu 10 cm, zugespitzt, gekielt, plötzlich in einen ganz kurzen Stiel
verschmälert. Blüten in höchstens 10 cm hoher, endständiger Traube zu
3 — 5, mit bald abfallenden Deckschuppen, 4 — 6 cm ausgebreitet, ockergelb,
Kelchblätter eiförmig, Blumenblätter schmal linear, zurückgebogen, Schlund
und Seitenlappen der Lippe ockergelb, Vorderlappen breit abgerundet,
kastanienbraun mit ockergelbem, lang dunkelbraun gewimpertem Rande
und zwei hellen, hohen, undeutlich gezähnten Kämmen. Januar, Februar.
Ostindien.
C. fosoescens Ldl. Scheinzwiebeln klein, flachgedrückt, Blätter lan-
zettlich, kielfaltig. Blüten klein, in überhängender Traube zahlreich, Deck-
blätter abfallend, Blumenblätter linear, grünlich-rotbraun, Lippe zimmtfarben
mit drei dunkelbraunen Linien. Mai, Juni. Nepal, Sikkim, zwischen
1000 — 1500 m.
— vap. bninnea Ldl. als Art. {C. assamica Rchb.f) Seitenlappen der
Lippe hellbraun, dunkler gefleckt und berandet, Mittellappen kastanien-
braun, heller gerandet, Faltenhäutchen orangegelb. Moulmein.
C. Qardneriana Ldl. ist Neogyne Qardneriana Rchb.f.
C. glandulosa Ldl. (6, nervosa Wght,) ist kaum in Kultur, sie ähnelt
der schönen C. corrugata, aber die Blüten sind kleiner, zu 2 — 6 in auf-
rechter Traube, weiss, Lippe orangegelb gezeichnet mit drei Kammlinien
und schmalem, zungenförmigem Vorderlappen. Juni, Juli. Neilgherries.
C. Goweri Bohb. f. ist wohl nur eine reinweisse — bloss die Lippe
hat einen orangegelben Schlundfleck — Form von C. ocellata, der sie
sonst in allen Teilen gleicht. März, April. Assam.
C. graminifolia Parish et Bohb. f. Wurzelstock glänzend schwarzbraun-
schuppig, Scheinknollen eiförmig, kantig, 4 cm hoch. Blätter 20 cm lang,
spitz-grasartig, dunkelgrün. Blüten zu 2—3 auf 10 cm langem, aus harten,
dachziegelig stehenden Scheiden kommendem Schafl:J, 4 cm breit, blass
orangerötlich gestielt, Kelchblätter länglich lanzettlich, die seitlichen ge-
stielt, Blumenblätter linear, alle milchweiss, Seitenlappen der Lippe auf-
recht, gerundet länglich, weiss, grünbraun gestreift, Mittellappen fast
quadratisch zurückgeschlagen, hochgelb, vorn weiss, die drei Faltenhäutchen
in eine schwarzbraune Linie auslaufend. Mai, Juni. Moulmein, Assam,
Khasyaberge.
C. lentiginosa Ldl. Scheinknollen 2 cm auseinander aut scheiden-
bekleidetem, kriechendem Wurzelstock, längHch elliptisch, 5 cm hoch, meist
Vierkantig. Blätter länglich lanzettlich, spitz, 4 zu 15 cm etwa. Blüten
meist zu 5 in lockerer Traube auf aufrechtem, unten von breiten, ein-
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I jö Coelogync.
gerollten grünen Scheiden umgebenem Schaft mit grossen, breit linearen
Deckblättern, 3 cm breit, strohgelb, Kelchblätter gekielt, länglich elliptisch,
Blumenblätter breit linear, Seitenlappen der Lippe rundlich, weiss, rot-
braun gestreift und gesäumt, Mittellappen breit kellenförmig, zurückgebogen,
orangebraun, weiss gerandet mit drei gekerbten Schwielen. Mai, Juni.
Moulmein.
C. Hookeriana Ldl. ist Pleione Hookeriana LdL
C. humilis LdL ist Pleione humilis Don.
C. Lagenaria Und/, ist Pleione Lagenaria Ldl.
C. Lomii Paxt. ist C. asperata LdL
C. maculata LdL ist Pleione maculata LdL
C. MBUftangiana Bohb. f. Scheinknollen birnförmig, bis 10 cm hoch,
mit in einen langen Stiel verschmälerten breitlanzettlichen, derben Blättern.
Blüten in lockeren, bis zu 60 cm hängenden Trauben, zu 20 und mehr,
etwa 5 cm ausgebreitet, Blumenblätter breit lanzettlich, hell ockergelb
mit violettem Hauch, Lippe kastanienbraun mit leuchtend gelben Adern,
Mittellappen gelblichweiss mit braunem Tuschfleck, in welchen drei hell-
gelbe Kiellinien aus dem Grunde her verlaufen. Mai, Juli. Assam. Ganz
eigenartige, kulturwerte Form.
C. mazima hört, ist eine Bezeichnung für auflallig grossblumige
Formen verschiedener Arten, besonders von C. cristata und C. ocellata.
C. media hört, ist nach Williams eine schöne winterblühende Art
mit 30 cm hohem Blütenstand, kr^meweissen Blüten, gelb und brauner
Lippe. Wahrscheinlich aus Ostindien. Ich sah die Pflanze nie.
C. nervosa Wght ist C. glandulosa LdL
C. nitida Iidl. (Cymbidium nitidum Rxbg) Aus Nepal 1822 eingeführt
— dort und im Sikkim Hymalaya zwischen 13 — 2CXX> m verbreitet —
aber wohl kaum noch in Kultur. Sie ist in allen Teilen der C. ocellata
ähnlich, aber der Blütenstand ist dichter, die süss duftenden Blüten sind
mehr geschlossen und die Lippe hat einen einfachen gelben Fleck.
C. ocellata Iidl. {C, punctulata LdL) Scheinknollen schlank birnförmig,
bis 8 cm hoch, Blätter schwertförmig, in den Stiel verschmälert. Blüten
in aufrechter bis 20 cm hoher Traube mit abfallenden braunen Deck-
blättern, bis 8 cm ausgebreitet, duftend, Blumenblätter lanzettlich, rein-
weiss, Lippe mit vorgestrecktem, etwas welligem Mittellappen, schneeweiss
mit vier kleinen gelben, hoch orangegelb gesäumten Augenflecken auf dem
Vorderlappen und je einem ebensolchem Augenfleck innen auf den auf-
gebogenen Seitenlappen, Schlund weiss mit zarten Hautkämmen, Säule
weiss mit orangegelber Mittellinie. Februar März. Von Wallich 1822
aus den Sermonbergen Sylhets eingeführt, im Sikkim-Himalaya, Bhotan
und andern Bergländern Ostindiens zwischen 15 — 2500 m verbreitet.
Sehr schöne Kalthaus -Orchidee.
— var. Boddaertiana Bohb. f. Augenflecke der Lippe fehlend.
— var. maxima Bohb. f. Blüten über 10 cm gross, in 6 — 10 blutiger
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Coelogync. 157
Traube, stark duftend, Seitenflecken sehr gross, die ganze Pflanze viel
üppiger als die Normalform.
C. oohraoea Iidl. Scheinknollen etwa 10 cm hoch, fast fingerförmig
schlank, nach oben vierkantig, Blätter schmal lanzettlich in einen sehr
langen Stiel verschmälert. Blüten zu 6 — 10 in aufrechter, 20 — 30 cm
hoher Traube mit abfallenden Deckblättern, sehr stark duftend, etwa 5 cm
ausgebreitet, Blumenblätter schmaleiförmig, weiss, Lippe weiss mit zwei
ockergelben, orange gesäumten Hufeisenflecken auf dem spitz-herzförmigem
Vorderlappen und je einem ebenso gefärbtem Augenfleck auf den kurzen,
umgebogenen Seitenlappen. April, Juni. Bhotan, Khasya. Kalthaus-
kultur nach der Blüte, die duftigste Art der Gattung.
— var. oonferta Parish et Bohb. f. als Art. In allen Teilen kleiner,
Blüten gedrängt.
C. odoratiBsima Iidl. {C. trifida Rchb.f,) Zwergart mit dicht ge-
drängten, 2 — 3 cm hohen, eiförmigen, rundlich - eckigen Scheinknollen,
4 — 6 cm langen, schmal linearen, derben Blättern, 6 — 10 cm hohem, 2 — 5
blutigem, aufrechtem Schafte mit abfallenden Schuppen. Blüten etwa 3 cm
ausgebreitet, stark honigduftend, Blumenblätter milchweiss, schmal lan-
zettlich, Lippe reinweiss bis auf einen kleinen hellgelben Mittelstreifen,
Seitenlappen öhrig vorgezogen, aufrecht, Mittellappen abgerundet. April,
Mai. Ceylon. Berge (Neilgherries) von Madras. Offenbar Gebirgsorchidee,
welche Warmhauskultur nicht verträgt. Dankbar blühend und als Miniatur-
pflanze empfehlenswert.
— V. angustifolia Bohb. f. Blätter ganz schmal. Mittellappen der
Lippe schmal, zugespitzt. Neilgherries.
C. ovalis Ldl. (C fimbriata hört,) ist der C. fimbriata Ldl. in
Form und Farbe sehr ähnlich, nur ist die Blüte doppelt so gross und die
ganze Pflanze kräftiger. Wurde 1837 von Wallich aus dem Nepal nach
London gebracht, wohl kaum noch in Kultur.
C. pandurata Ldl. Scheinknollen lang - eiförmig , bis 10 cm hoch.
Blätter etwa 6 zu 30 cm, breit-lanzettlich aus ganz kurz verschmälertem
Grunde, vielnervig gestreift. Blüten zu 5 — 10 in aufrechter, oben über-
hängender, bis 50 cm hoher lockerer Traube mit abfallenden Deckschuppen,
sehr wohlriechend, 15 — 20 cm ausgebreitet, Blumenblätter lanzettlich, hell
gelblichgrün, Lippe geigenförmig mit sehr kurzen Seitenlappen, kurzem
schmalem Stege und breitem, wellig krausgerundetem Vorderlappen, hell-
gelbgrün mit schwarzem verlaufendem Mittelfleck und zahlreichen schwarzen
Strichzeichnungen, zwei durchgehenden und zahlreichen vorderen kurzen,
krausen Kammlinien. November — Januar. Borneo, an über Wasser
hängenden Baumästen.
C. Parishii Hook. Scheinknollen schlank vierkantig, 10 — 15 cm hoch
bei 2 cm Durchmesser, Blätter breit elliptisch, etwa 5 zu 1 5 cm mit ganz
kurz verschmälertem Grunde, derb, vielnervig. Blütenschaft auf der Spitze
der Knolle, 15 — 20 cm hoch, 3 — 7 Blüten in ganz lockerer Traube mit
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IjS Coelogync.
häutigen, abfallenden Schuppen, 7 — 10 cm ausgebreitet, Kelchblätter lan-
zettlich, Blumenblätter schmal linear, ganz hell grünlichgelb, Lippe geigen-
förmig mit ganz kurzen, aufgebogenen, aussen grünen, braunschwarz punk-
tierten, innen gelbgrünen, schwarz tuschfleckigen Seitenlappen, kurzem
breitem Stege und fast quadratischem, wellig ausgezacktem Vorderlappen,
welcher auf hellgrünem Grunde zwei seitliche schwarze Tuschflecken und
bläulich-grüne Strichzeichnung trägt, Kammlinien im Schlünde undeutlich,
vorn vervielfacht, hochzackig. April, Mai. Moulmein. Bildet eine der
Übergangsformen von der scheinbar ganz ausserhalb der Gattung stehenden
C. pandurata zu den typischen Formen.
C. plantaginea Iidl. Die wohl kaum noch in Kultur befindliche Art
hat lang hängende Blütentrauben, deren kaum 5 cm grosse Einzelblüten
denen der C. Paris hü in der Form ähneln, hell gelbgrün, aber mit
weisser, braun gezeichneter Lippe sind. April, Mai. Ostindien.
C. praecox LdL ist Pleione praecox Don.
C. punctulata LdL ist C. ocellata LdL
C. Reichenbachiana hört, ist Pleione Reichenbachiana LdL
C. Boohussenii De Vries. Der C. f 1 a c c i d a im Bau und Farbe sehr
ähnlich, nur sind die Kelchblätter schmäler, die Blumenblätter ganz schmal,
gekielt, die Lappen der Lippe spitzer, die Deckschuppen der Blüten
bleibend, zartrosa. Java. Wohl kaum noch in Kultur.
C. Bossiana Bohb. f, Scheinknollen fast birnförmig, vielfurchig, 5 cm
hoch, Blätter spitz lanzettlich, in einen kurzen Stiel gezogen, 3 zu 20 cm,
ledrig, Blüten zu 7 — 10 in aufrechter, 20 cm hoch gestielter Traube, 4 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter gekielt, milchweiss, Kelchblätter spitz-
länglich, Blumenblätter linear, Seitenlappen der Lippe aufrecht, rotbraun,
Mittellappen hochgelb, Scheibe weiss mit drei gekerbten Längsschwielen.
Mai, Juni. Birma.
C. rubra Rchb.f. ist Pholidota rubra LdL
C. salmonicolor Rchb.f. ist C. speciosa LdL
C. Sanderiana Bchb. t Scheinknollen eiförmig, 5 cm hoch, undeutlich
kantig, im Alter faltig, Blätter gestielt, spitz länglich-lanzettlich, 6 zu 30 cm
etwa. Blüten zu 5 — 10 in lockerer hängender Traube, mit blassbraunen,
spitzen, abfallenden Deckblättern, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
gekielt, spitz lanzettlich, milchweiss, Seitenlappen der Lippe aufrecht,
länglich, krausrandig, gelbbraun, rotbraun gestreift und mit einem gelbem
Fleck an der Spitze, Mittellappen spitz länglich, zurückgebogen, bräunlich
mit hochgelber Scheibe und sechs gefransten Faltenhäutchen. Mai, Juni.
Vaterland unsicher.
C. Schilleriana Rchb.f. ist Pleione Schilleriana LdL
C. sparsa Bchb. f. Scheinknollen eiförmig , 2 cm hoch , Blätter spitz
länglich- lanzettlich, 3 zu 10 cm, mit drei vorstehenden Längsadern, Blüten
zu 3 — 5 auf aufrechtem, schlankem Schaft, weiss mit orangegelbem Lippen-
fleck und braun gesprenkelten Seitenlappen, Kelchblätter lanzettlich, gekielt.
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Coclogync. I cn
Blumenblätter linear, Seitenlappen der Lippe länglich, Mittellappen fast
quadratisch, mit drei hohen Schwielen auf der Scheibe. Juni, Juli.
Philippinen.
C. speoiosa Ldl. (C, sahnonicolor Rckb.f. Chelonanthera speciosa BL)
Scheinknollen länglich eiförmig, 5 — 6 cm hoch, gerippt, einblättrig. Blätter
derb, breit elliptisch, 5 zu 15 cm etwa, zugespitzt, in einen kurzen Stiel
zusammengezogen, 5 — 7 riefig. Blütenschaft kaum 10 cm hoch, i — 3
blumig. Blüten reichlich 15 cm ausgebreitet, Kelchblätter zusammen-
neigend, gekielt, breit lanzettlich, grünlich gelb, Blumenblätter schmal
linear, zurückgeschlagen, strohgelb, Lippe mit grossen, aufrechten, vorn
gezähnelten Seitenlappen und breitem, querrundem, runzelfaltigem Vorder-
lappen, Seitenlappen aussen rötlichgrün, innen wie der Schlund kastanien-
braun mit hellgelber Strichzeichnung, Mittellappen aus kastanienbraun
citrongelb mit breitem weissem Rande, vom Schlünde nach vorn zwei
hohe, büschelfransige und eine kleinere, gezackte Kammwulst. Mai — August.
Java. Verlangt viel Wärme.
— var. albioans Bohb. f. Blüten grösser, Kelch- und Blumenblätter
gelblich grün, Lippe reinweiss bis auf die rotbraune Punktierung der
Seitenlappen.
C. testaoea Ldl. 1853 durch Loddiges von Singapore eingeführt, ist
wohl kaum noch in Kultur. Sie gleicht frappant einem Cymbidium.
Scheinknollen bis 8 cm hoch, schlank eiförmig, längsfaltig, Blätter derb,
breit elliptisch, etwa 4 zu 12 cm, lang gestielt, dreinervig. Blüten in
lockerer, 15 cm lang überhängender Traube zu 8 — 12, halbgeschlossen,
ausgebreitet 3 — 4 cm, Blumenblätter eiförmig, zugespitzt, trüb weissbräun-
lich, Seitenlappen der Lippe zimmtbraun mit weissem Zahnrande, Vorder-
lappen breit gerundet mit vier gezähnten Kämmen, auf weissem Grunde
zimmtbraun. März, April.
C. Thimiana Bchb. f. Scheinknollen flaschenförmig, längsfaltig, Blätter
derb, linear, gekielt. Blüten einzeln, weissgelb, Lippe dreilappig, weiss,
vorn zweispaltig, Seitenlappen bräunlich. April, Mai. Ostindien.
C. tomentosa Ldl. ähnelt der C. asperata, hat aber einen weich-
haarigen Fruchtknoten, gelbe Blüten und weisse, braunrot gestreifte Lippe.
Juni, Juli. Borneo.
C. trifida Rchb.f. ist C. odoratissima LdL
G. trisaccata Griff, ist Neogyne Gardneriana Rchb.f.
C. visoooa Bchb. f. ist der C. flaccida sehr ähnlich, nur sind die
Knollen schlanker und die Zeichnungen der Lippe braun, statt wie an jener
gelb. Mai, Juli. Ostindien.
G, Wallichiana Griff, ist Pleione praecox Don. var. Wa/Iichiana Ldl.
Goenorchis BL ist Goodyera R. Br.
Cohniella Putzer. {Cohnia Rchb.f. Adeae. jjj) (zu Ehren des bres-
lauer Pflanzenphysiologen Geheimrat Ferdinand Cohn benannt), besitzt
nur eine Art.
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l6o Coelogyne. Colax.
C. quekettioides (Bohb. f.) Pfitz., in Guatemala heimisch. Es ist eine
botanisch interessante, gärtnerisch unbedeutende Pflanze. Auf der flach-
gedrückten, scheidenumhüllten, kleinen Scheinknolle sitzt ein 30 cm langes,
stielrundes Blatt und ein absteigender, etwa 15 cm langer Blütenstiel,
welcher an der Spitze einige kleine — Rodriguezia ähnliche — braun-
rötliche Blüten mit gleichfarbiger, lang genagelter, vorn kreisrunder, löffei-
förmiger Lippe trägt.
Colax Ldl.
(Zygopetalinae 271.)
Scheinknollen eiförmig, flach zusammengedrückt, Blätter derb, ge-
faltet, wurzelständig und je zwei endständig. Blüten in aufrechten wenig-
blütigen Trauben oder einzeln, Kelch- und Blumenblätter gleichförmig,
halbkugelig zusammengeneigt. Lippe mit deutlichem Nagel, dreilappig,
mit behaarten Querschwielen. (In Tracht und Blütenbau von Zygopeta-
1 u m nur durch die nicht auseinander spreizenden Blüten verschieden.)
Beide bekannte Arten stammen aus Brasilien und sind schöne, dank-
bare Warmhauspflanzen; in der Kultur wie Cattleya zu behandeln.
C, aromaticus Spr. ist Lycaste aromatica Ldl.
C. Barringtoniae Ldl. ist Lycaste Barringtoniae Ldl.
C. Harrisoniae Ldl. ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl.
C. jugosus I*dl. {Maxillaria jugosa Ldl.) (Fig. 52). Blätter breit ellip-
tisch, 4 zu 12 cm etwa, in einem kurzen Stiel gefaltet. Blüten zu i — 5 auf
10 — 15 cm hohem, von hellgrünen Deckschuppen bekleidetem Schafte,
5 — 8 cm ausgebreitet, fast glockig, Kelchblätter reinweiss, Blumenblätter
auf weissem Grunde dicht purpurn strichfleckig, alle breit verkehrteiförmig,
Lippe mit aufsteigenden, gestutzten Seitenlappen und aus breitem Stege
fast kreisrundem, abwärts gebogenem Vorderlappen mit mittlerem un-
bedeutendem Spitzchen und weichhaarigen purpurnen Querschwielen, auf
weissem Grunde purpurviolett tuschfleckig und streifig. April, Juni.
C. jugosus X Zygopetalum crinitum ist Zygocolax Veitchii Rolfe.
C. jugosus X Zygopetalum leopardinum ist Zygocolax leopardinum Veitch.
C. palmifolius Ldl. ist Maxillaria palmifolia Ldl.
C. Parkerii Spr. ist Maxillaria Parkerii Hook.
C. parvulus Spr. ist Maxillaria parvula Hook.
C. placanthera Ldl. ist C. viridis Rchb.f. var.
C. racemosus Spr. ist Bifrenaria racemosa Ldl.
C. viridis Bchb. f. {Maxillaria viridis LdL M, cyanochnle Hffg.) Blüten
hellgrün, Blumenblätter und Lippe mit violetter Zeichnung, sonst wie
C. jugosus. Mai, Juni.
^ — var. plaoanthera Ldl. {Maxillaria placanthera LdL) Blumenblätter
schmäler, gelbgrün.
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Comparettia.
l6l
Comparettia Poeppig et Endlicher.
(Jonopsideae 325,)
Brasilianische Baumbewohner mit kleinen, flach gedrückten Schein-
knollen und je einem
derben , gekielten
Blatte auf der Knolle.
Blüten in langhäng-
enden, lockeren,
vom Grunde der
Knollen entsprin-
genden Trauben,
. langgestielt, das un-
pare Kelchblatt und
die beiden Blumen-
blätter gleichgebil-
det, die beiden seit-
lichen kleineren
Kelchblätter unter
der Lippe schiffchen-
förmig verwachsen,
nach hinten in
einen langen Hohl-
sporn verbunden, in
welchem der feste
Doppelsporn der
Lippe steckt, Lippe
nach vorn aus kur-
zem, seitlich etwas
aufgebogenem Ste-
ge in eine breite,
seicht zweispaltige
Platte erweitert. Alle
vier bekannten Ar-
ten in Kultur, durch-
weg interessante,
farbenschöne For-
men. Sie werden
am Kork kultiviert,
verlangen viel Wär-
me und vertragen
keine Trockenperiode, während der Triebentwickelung wollen sie sehr
feucht gehalten sein.
Stein's Orchideenbuch. tl
Fig. 52. Colax jugosus.
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l62
Comparettia. Coralliorrhiza.
Fig. 53. Comparettia macroplectron.
C. ooooinea Ldl. Blätter unterseits rotbraun. Blüten zu 3 — 7, leuchtend
Scharlach mit orangegelbem Lippenfleck, Sporn etwa 3 cm lang. November,
Dezember.
C. faloata Ldl. Der vor-
stehenden in der Form gleich,
dagegen ist die Blütenfarbe
dunkelrosa, die Lippe aus kar-
minrotem Zentrum violett ge-
streift mit rosaem Rande. No-
vember, Dezember.
C. maoropleotron Rohb. f.
(Fig. 53). Blütentrauben aufrecht
oder überhängend. Blüten dunkelrosa mit purpurnen Spritzflecken, Lippe
fast kirschrot mit dunklerer Fleckzeichnung. Juli, August.
C. speoiosa Bohb. f. Blüten grösser
(bis 5 cm), hellorange mit einem zimmt-
braunen Fleck, Lippe aus hoch orange-
gelbem Grunde leicht zimmtbraun. Sporn
feinhaarig, bis 5 cm lang. Oktober.
Conchidium Griff, ist Eria Ldl.
Coralliorrhiza i?. Br.
(Liparidinae 165.)
Ausgesprochene Saprophyten d. h. im
faulenden Laube lebend, bald im Laub-
oder Nadelwald, bald auf Torfwiesen. Von
den zwölf Arten, welche die nördliche ge-
mässigte Zone bewohnen, ist keine kultur-
wert und die Kulturversuche bestehen vor-
läufig darin, dass die ausgegrabenen Rhizome
im Garten langsam absterben, höchstens
noch einmal austreiben. In dieser Weise wird
der Kuriosität wegen zuweilen „kultiviert** :
C. innata R. Bp., (Fig. 54) die Art der
deutschen Nadelwälder. Rhizom unter-
irdisch, korallinisch starr verzweigt, ohne
jede Spur von Wurzelbildung. Aus den
jungen Rhizomendcn schiesst blattlos der
rötlichbraune, von fast gleichfarbigen Schei-
den umschlossene Blütenschaft 10 — 15 cm
hoch auf und trägt an der Spitze einige
kleine, rötlichgelbe Blütchen von ganz unscheinbarem Aussehen.
Cordylesfylis Falc. ist Qoodyera R. Br.
^'iS- 54* Coralliorrhiza innata.
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Coryanthes. jß^
Coryanthes Hook.
(Gongorinae 258.)
Baumbewohner des tropischen Zentral- und Südamerikas, bisher vier
Arten bekannt. Scheinknollen schlank mit i — 2 immergrünen, grossen,
vielnervigen Blättern. Blüten hängend, einzeln oder in armblütigen Trauben,
gross bis sehr gross und von wunderbarem Bau. Die beiden seitlichen
Kelchblätter sehr gross, das unpaarige kleiner, Blumenblätter schmal und
klein, Lippe mit dem Fusse der Säule fest verwachsen, zunächst stielrund,
schräg aufsteigend und an dieser Stelle zwei kurze Zapfen oder Höcker
(Pleuridium) bildend, welche reichlich Honig absondern, dann geht der
stielrunde Steg nach oben in eine fingerhutförmige Kappe über und setzt
sich, in dieser fast im rechten Winkel nach unten abbiegend, in einen
dicken Fleischwulst um, welcher sich in einen häutigen, haubenförmigen
nach innen und oben offenen dreilappigen Helm oder besser Beutel ver-
breitert, der als Auffangegefäss für den abtropfenden Honig der Pleuridien-
zacken dient. Dieser Honig tropft unmittelbar nach dem Aufblühen so
massenhaft ab, dass der Beutel in wenigen Stunden überfliesst. Die
fleischige, gerade oder wellig gebogene Säule wird teilweise von diesem
Beutel umschlossen. Die Blüten riechen widrig, oft an faulende Stoffe
erinnernd.
Der Honigsammler steht jedenfalls in der Heimat in unmittelbarer
Beziehung zur Befruchtung der Pflanze. Durch die wunderbare Form,
merkwürdige Farbe und Grösse der Blüten gehören die Coryanthes
für den Orchideenliebhaber zu den interessantesten Arten. Sie machen
bei ausreichender Wärme absolut keine Kulturschwierigkeiten und werden
am Holz oder im durchbrochenen Kasten in vollem Lichte hängend kulti-
viert, ohne wirkliche Trockenperiode, dagegen können sie zur Ruhezeit
kühler gehalten werden.
C. Albertina« Karsten gehört zu C. maculata Hook.
C. Bungerothii Bolfe. Blüten ausgebreitet 20 zu 30 cm messend, die
grössten der sonderbaren Gattung und vielleicht die grössten Orchideen-
blüten überhaupt. Kelchblätter zurückgeschlagen, fast eiförmig, hellgrün-
lichweiss, hellrot punktiert, Blumenblätter schmäler, fast reinweiss mit
grösseren und zahlreicheren hellroten Punkten. Der dicke Lippenarm
gefaltet , hellorangegelb , Fingerhut aussen orangegelb, innen purpurrot,
der eimerartige Helm perlmutterweiss , aussen karmoisinrot überlaufen,
mit zurückgebogenen Seitenlappen. Mai, Juni, Centralamerika.
C. Fieldingii Lindl. Blüten ausgebreitet bis 30 cm Querdurchmesser
bei 16 cm Höhe, die grossen ursprünglich fast eiförmigen Kelchblätter
zurückgeschlagen, fledermausflügelartig gefaltet, Blumenblätter linear, zu-
rückgeschlagen, die ganze Blüte bräunlichgelb mit zimmtbraunen Schmitzen
und Flecken. Der dicke Lippenarm 5 cm lang, der Fingerhut bei 6 cm
II*
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i64
Coryanthes.
Durchmesser etwa 5 cm hoch, nach aussen seidenhaarig, oben kahl, aus
ihm hängt am 8 cm langen Träger der etwa 6 cm im Innern breite und
ebenso hohe Helm oder Haube herab, welcher gegen die Säule hin in
drei fleischige Lappenenden, von denen der mittlere, aufrecht stehende, die
Säule berührt, während die spitzigen Seitenlappen hängend sind. Die
fleischige Säule ist 8 — 10 cm lang, im vorderen Drittel so zurückgebogen,
dass sie wie ein Taubenkropf aufbläht, an der Spitze ist sie zweiarmig
und in der Gabel sitzen die
Staubbeutel. Mai, Juni. 1842
— wahrscheinlich von Vene-
zuela — in England einge-
führt.
C. maoranthaHook. (Gon-
gora macrantha Hook.) Blüten
halb so gross wie von C.
F i e 1 d i n g i i , hellgelb mit
roter Zeichnung, die Lippe
und der Helm orange mit
braun, der Fingerhut ist fast
halbkuglig, ganz flaumhaarig,
der Helm tiefer als von F i e 1 -
dingii. Mai, Juli. Caracas,
C. maculata Hook. (Fig.
55.) Blüten ausgebreitet 15
cm, zu 5 — 10 in langer Traube.
Kelchblätter aus dem Eiför-
migem schief- dreieckig mit
eingedrehter Spitze, weisslich-
gelb mit violettem Anhauch,
Fingerhut der Lippe ebenso
gefärbt, der Helm aussen mehr
violett angelaufen, innen auf
dem hellen Grunde dicht
violett grossfleckig. Juni, August. Demerara.
— vap. Albertinae Karat. Blüten grösser, rcingelb mit karmin, Finger-
hut weiss mit leuchtend rosa, Helm auf gelblichem Grunde satt karmin
gezeichnet. Venezuela, (ist die schönste Form und war früher in Deutsch-
land vielfach in Kultur,)
— var. Farkerii Hook. Blüten mattgelblich mit purpur, Fingerhut
•trüb purpurn, Helm mit purpurnem Mittelstrich, innen purpurfleckig.
Demerara.
- var. punctata Ldl. {Gmigora punctata Ldl) Blüten hochgelb mit
ziegelroten Punkten übersät, Fingerhut gelb mit orange Punkten, Helm
mattgelb mit ziegelroten Punkten.
^ig* 55* Coryanthes maculata.
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Coryanthes. Corycium. Cottonia. Cryptochilus. ißc
C. speoiosa Hook. (Gongora speciosa Hook.) Blüten ausgebreitet
15 cm, einzeln oder zu 2 — 4, Kelchblätter fledermausflügelartig zurück-
geschlagen, trüb gelbbräunlich mit blutroter Mittellippe, Fingerhut bräun-
lich-blutrot, Helm gelbbraun mit blutrotem Anflug. April Mai. Brasilien.
Corycium Swartz.
(Corycieae 50.)
Von den zehn am Kap heimischen Arten dieser Erdorchideen, wird
hin und wieder in England kultiviert:
C. orobanohoides Sw. Wurzelknollen rundlich, Blätter sichelförmig,
Blütenschaft bis 30 cm hoch, im untern Teile beblättert, Blüten klein, in
dichter cylindrischer Ähre, fast geschlossen, gelb mit leuchtend roter
Tuschzeichnung, Blumenblätter sackförmig, Lippe wenig hervorragend,
zweilappig, die Lappen zweispaltig, spitzzipfelig. Mai, Juni.
Corydandra Rchb.f. ist Galeandra LdL
Crocodylanthe Rchb.f, ist Pleurothallis R, Br.
Cranichia luteola Sw, ist Polystachya luteola Ldl.
Crepidium Bl. ist Microsfylis Nutt,
Crinonia carnea Bl, ist Pholidota carnea Ldl,
Criosanthes Raf, ist Cypripedilum L
Cottonia Wight.
(Aeridcae 378.)
Von den beiden Arten ist nur zuweilen in Kultur:
C. pedunoularis Bohb. f. {C, macrostachya Wight. Vanda peduncii-
laris Ldl) Ahnelt in der Tracht der Vanda tricolor. Blüten süss-
duftend, in bis meterlanger achselständiger Traube zu 6 — 12, ausgebreitet
bis 8 cm gross, dickfleischig, gestielt, gelbgrün, Kelchblätter breit verkehrt-
eiförmig, Blumenblätter fast lanzettlich, Lippe flach, fest, spornlos, aus
schmalem Stege halbkreisrund, vorn ausgerandet, tief purpurn mit gelbem,
stellenweis haarigem Saum. Mai, Juli. Ceylon.
Cryptocentrum Bnth, ist Mystacidium Ldl,
Cryptochilus WalL
(Glomerinae 180.)
Von den beiden Arten, im Himalaya heimisch, ist mitunter in Kultur :
C. sanguineus Wall, mit schlanker Scheinknolle, zwei derben breit-
elliptischen Blättern, kleinen, in zweizeiliger Traube stehenden, scharlach-
roten, am Rande der Blätter violetten Blüten, deren Kelchblätter zu einer
unten kinnbildenden, oben kurz dreilappigen Röhre verbunden sind, in
welcher die schmalen Blumenblätter und die schmale Lippe eingeschlossen
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1 66 Cryptochilus. Cryptophorantbus.
sind. Mai, Juni. Khasyaberge, Sylhet. Unbedeutende Art des temperierten
Hauses, besser im Topf als am Kork gedeihend.
Cuitlansina pendula Uave et Lex. ist Odontoglossum citrosmum LdL
Cyathoglottis Poepp. Endl. ist Sobralia R. P,
Cybele Falc. ist Piatanthera L 0. Rieh.
Cryptophoranthus Rodr.
(Pleurothallidinae 183.)
Von den acht Arten, welche im tropischen Amerika, von Brasilien
nordwärts bis zu den westindischen Inseln, als Baumbewohner vorkommen,
sind nur die nachstehenden zwei in Europa in Kultur und auch nur in engen
Kreisen. Die kürzeren oder längeren aufrechten Stämmchen stehen meist
gedrängt und tragen auf kurzem Stiele je ein ledriges, festes Blatt. Blüten
einzeln oder zu 3 — 5 auf hohem Schaft, nur in einen schmalen Spalt
sich öffnend, indem die seitlichen Kelchblätter miteinander vollkommen
Schiffchen- oder kappenförmig verwachsen sind und das obere Kelchblatt
mit seiner Spitze auf kürzere oder längere Fläche mit der Spitze dieser
Verwachsung fest verbunden ist. Im unteren Drittel wölbt das obere
Kelchblatt sich halbkreisförmig so weit empor, dass ein breiter Spalt
zwischen ihm und den frei gebliebenen Rändern der seitlichen Kelchblätter
entsteht. Die Blüten erinnern durch diese eigenartige Verwachsung ent-
fernt an einen skelettierten Vogelkopt, daher der Name „Vogelkopf-
Orchidee." Blumenblätter und Lippe auf winzige Gebilde reduziert, wie
bei den Masdevallien, mit denen auch die Kulturweise gemeinsam ist.
Cr. atropiurpureuB Bolfe. (Specklinia atropurpurea LdL Masdevallia
fenestrata LdL Pleurothallis atropurpurea LdL Pleurothallis fenestrata
hört.) Lockerrasig, Stämmchen aufrecht, 3 — 4 cm hoch, i — 2 blättrig,
Blätter etwa 6 cm lang, länglich -stumpf, steif aufrecht. Blüten meist
einzeln auf etwa 10 cm hohem Schaft, 3 cm lang, schwarzpurpurn mit
dunklerer Zeichnung, das obere Kelchblatt links und rechts gewissermassen
ein Fenster mit den verwachsenen Kelchblättern bildend. Juni — Oktober.
Jamaica.
Cr. Dayanus Bolfe. {Masdevallia Dayana Rchb.f.) Lockerrasig,
Stämmchen drehrund, 2 — 3 cm hoch mit je einem langgestieltem, ei-ellip-
tischem, ledrigem, gekieltem, zugespitztem Blatte. Blüten zu i — 5 auf
20 cm hohem Schaft, 4 — 5 cm lang, gelbbräunlich, mit in regelmässigen
Längslinien stehenden, meist viereckigen rotbraunen Flecken, das obere
Kelchblatt nur mit der Spitze den kappenartig verwachsenen beiden
anderen Kelchblättern angewachsen, sonst einen grossen, sich im unteren
Drittel bis auf einen cm erweiternden Spalt offen lassend. Mai — Juli.
Brasilien.
Cyclosia maculata Klotzsch ist Mormodes pardinum Batem.
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Cycnochcs. 1 67
Cycnoches LdL
(Catasetinae 245.)
Im ganzen Ansehen gleichen diese amerikanischen Baumbewohner
Catasetum und auch die Blüten treten wie bei jener Gattung in drei
auch äusserlich verschiedenen Formen auf: rein weiblich, rein männlich oder
mann-weibig gemischt. Zuweilen finden sich zwei, selbst alle drei Blüten-
formen an einer Pflanze, ja sogar in einem Blütenstande. Allerdings ist
der Formenunterschied der verschiedenen Geschlechtsblüten nicht so gross,
wie ihn die Catase tu märten zeigen. Die Kelch- und Blumenblätter
sind unter sich gleich geformt, auseinander spreizend und sogar zurück-
gebogen, diejenigen der männlichen Blüten sind fast doppelt so breit,
dabei aber nur unwesentlich länger, als die der weiblichen Blüten. Die
nach oben stehende Lippe der männlichen Blüten ist mehr oder minder
herzförmig, ungekielt oder mit zwei kurzen Seitenlappen, oft etwas nach
innen vorgewölbt, die der weiblichen Blüten trägt auf kurzem, dünnen Stiele
innen eine schüssel- oder becherförmige Ausbreitung, welche mit fleischigen,
kurzfingerförmigen Anhängseln besetzt ist und einen kurzen Endlappen
trägt. Säule ohne seitliche Anhängsel, in den männlicken Blüten kurz
und schlank, in den weiblichen drei- bis viermal länger, dünn und fast
halbkreisförmig gebogen. Die mann-weibigen Blüten halten in der Form
genau die Mitte zwischen diesen beiden Extremen.
Die Kultur ist dieselbe wie von Catasetum. Alle Arten sind für
den Sammler hochinteressant, meist aber auch gärtnerisch verwertbar.
C, aiireum Ldl. „Goldener Schwan** der englischen Gärtner.
Blüten in langhängenden Trauben , 6 — 8 cm ausgebreitet , Kelchblätter
lanzettlich-flach, Blumenblätter an der Spitze zurückgebogen, (weibliche)
Lippe mit kreisrunder Schüssel, aus deren Fingerbesatz zwei Lappen
weit vorragen, die ganze Blüte rein goldgelb. Juli, August. Central- Amerika.
Die männliche Form noch unbekannt.
C. barbatum LdL ist Polycycnis barbata Rchb.f.
C. ohloroohilon Klotzsoh (Fig. 56) ist die männliche Form einer dem C.
ventricosum sehr nahe stehenden Art und kaum noch in Kultur.
C. Egertonianum Bat. ist die weibliche Form von C. ventricosum.
C, Loddigesii Ldl. Scheinknollen bis 20 cm hoch, Blütenschaft aus
deren oberem Ende entspringend, lang überhängend mit 6 — 10 weitaus-
gebreiteten Blüten von reichlich 20 cm, die seitlichen Kelchblätter breit-
lanzettlich, das unpaare schmal - linear , alle hellgelbgrün mit zahlreichen
zimmtbraunen Flecken, Blumenblätter schmal - eiförmig, leicht seitlich ge-
krümmt, hellgelbgrün, nach den Spitzen braun überlaufen, Lippe aus
schmalem Stege eiförmig zugespitzt, weisslich-rosa mit braunroter Fleck-
zeichnung, vorn und an den Seiten gelbgrün mit braunroten Punkten.
Säule schlank, halbkreisförmig, aus violettem Grunde gelbgrün, violett-
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i68
Cycnoches.
schwärzlich punktiert. Juli, August. Surinam. Diese Form ist die männ-
liche Pflanze, von ihr im ersten Anblick sehr verschieden ist die weibliche
Fig. 56. Cycnoches chlorocbilon.
var. maculatum Ldl. Blumenblätter schmäler, hellgelbgrün mit brauner
Fleckzeichnung, Lippe aus schmal-lanzettlichem Stege in eine runde flache
Schüssel erweitert, welche an jeder Seite fünf fleischige Fingerzacken
trägt — alles gelbgrün mit braun — und sich nach vorn in ein ganz
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Cycnoches. 1 5g
hellgrünes, zurückgebogenes Hörn fortsetzt, welches in ein dünnes, lanzett-
liches Plättchen, weiss -rosa mit drei braunroten Punkten, endigt. Säule
ganz dünn, sehr lang und in Dreiviertelkreisbogen gekrümmt. Juni,
Juli. Caracas, Mexiko.
C. maculatum LdL ist C. Loddigesii LdL var.
C. musciferum LdL ist Polycycnis muscifera Rchb, f.
C. pentadaotylon Ldl. ist die mann-weibige Form von C. ventrico-
sumBatem.
C. Stelliferum Lodd. ist eine hellgrüne Form von C. ventricosum.
C. ventricostim Batem. blühte in Skinners Orchideenkultur in beiden
Blütenformen an einer Pflanze. Die männliche Blüte, das eigentliche
C. ventricosum, erscheint nach dem Abfallen der Laubblätter aus den
obersten Blattachseln der bis 25 cm langen Scheinknollen erst an kurzen,
wagerechten, dann überhängenden Trauben von 4 — 7 duftenden Blüten,
deren jede etwa 15 cm ausgebreitet misst. Alle Blumenblätter lanzettlich,
mit rückwärts gebogenen Spitzen, hellgrün, die ungeteilte weisse Lippe
ist kurz genagelt, die Platte gewölbt, zugespitzt, da wo sie der Säule
ansitzt, durch eine schwarze Schwiele markiert. Juni — August. Guate-
mala.
Die als C. Egertonianum Batem. beschriebene weibliche Blüte
wurde , wie schon hervorgehoben , an derselben Scheinknolle , sogar in
derselben Blütentraube mit C. ventricosum in der Kultur beobachtet.
Die vielblütige Traube ist hängend, die Blüten messen nur 8 — 10 cm aus-
gebreitet, alle Blütenblätter spitz -eiförmig, aussen grünlich, innen violett-
chokoladenbraun , Lippe grün mit violettbraun, aus kurzem, gedrehtem
Fusse sich in einen flachen Teller erweiternd, dessen violettbrauner Rand
jederseits fünf ebenso gefärbte fleischige Finger und einen kurzen, spatei-
förmigen Mittelfortsatz trägt. Juni — August. Guatemala.
— var. Stelliferum Lodd. Grundfarben der Blüten hellgrün, hell-
braun gezeichnet.
Als mann-weibige Blüte gehört hierher noch C. pentadactylon
LdL, dessen Blütentrauben fast aufrecht stehen und 3 — 5 grüne, braun-
gezeichnete Blüten tragen, welche im Bau zwischen C. Egertonianum
und ventricosum stehen. Es blühte in Veitchs Gärten zuerst, die
Pflanze stammte — ohne genaueren Standort — aus Brasilien.
C. Warsoewiozii Bohb. f. gehört in den Geschlechtsformenkreis (mann-
weibig) von C. chlorochilon, scheint aber nie in Kultur gewesen
zu sein.
Cylindrolobus Bl, ist Eria Ldl.
Cylindrochilus Tim. ist Sarcochilus R. Br.
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I yo C3nnbidium.
Cymbidium Sw.
(Iridorchis Bl.)
(Cymbidiinae 303.)
Die fleischigen, dicken Wurzeln tragen den zu einer meist nur kurzen,
seitlich zusammengedrückten Scheinknolle angeschwollenen Stamm. Die
vorwiegend oberirdischen, zuweilen aber sehr tief, fast unterirdisch, sitzen-
den Knollen sind völlig eingehüllt in die Scheiden der unter und auf der
Knolle stehenden riemenförmigen , derben , immergrünen Laubblätter.
Die Blütenstände entspringen aus den untersten Achseln der Knollen
und entwickeln sich zu aufrechten oder hängenden, oft sehr reichblütigen
Trauben. Kelch- und Blumenblätter sind fast gleichgeformt, abstehend,
die seitlichen Kelchblätter zuweilen undeutlich kinnbildend. Lippe drei-
lappig, mit aufrechten, hohen Seitenlappen und meist spitzherzförmigemi
gradem oder zurückgeschlagenem Mittellappen, oft sind Längsschwielen
vorhanden.
Fast alle Cymbidien lieben Wärme und gedeihen am besten in grossen,
flachen, gut drainierten Gefässen, hoch gepflanzt in einer Mischung grob-
brockiger Haideerde, ebensolchem Rasenlehm und Sphagnum. Während
der Entwickelung reichlichst Wasser, nach der Blüte sparsam, aber ohne
wirkliche Trockenzeit.
Pfitzer teilt die 30 Arten, welche im tropischen Asien, Afrika,
Australien und Neukaledonien heimisch sind, in folgende drei Gruppen:
a) Iridorchis Bliune. Knollen oberirdisch, deutlich, Blütenstand viel-
blütig, überhängend, z. B. C. L o w i a n u m R c h b. f.
b) Erecta Pfits. Knollen oberirdisch, undeutlich, Blütenstand steif
aufrecht, z. B. C. eburneum Ldl.
c) Pendula Pütz. Knolle fast unterirdisch, Blütenstand hängend, z. B.
C. pendulum Sw.
C. affine Griff. Blütenschaft steif aufrecht, Blüten sehr duftend, etwa
5 cm, Blumenblätter weiss, Lippe weiss, vorn karminfleckig, ebenso im
Schlünde, welcher drei goldgelbe Schwielen trägt. Februar, März, Ost-
indien.
C. aloifolium Sw. {Epidendrum aloaefolium L.) 1790 schon aus China
eingeführt und früher viel kultiviert, heute fast überall durch neuere,
schönere Arten verdrängt. Blüten in hängenden Trauben zerstreut, wohl-
riechend, Blumenblätter gelbgrün oder weissgelblich mit purpurnem Mittel-
streif, Vorderlappen der Lippe zurückgerollt, gelbweiss mit dunkelpurpur.
April.
C, altissimum Sw, ist Oncidium altissimum Sw.
C. bambusifolium Sw. ist Arundina bambusifolia Ldl.
C. bicolor Ldl. gleicht im Wuchs und in der Blütenfarbe ganz
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Cymbidtiim. I y I
C. aloifolium, aber die Lippe ist nicht flach, sondern sackartig aus-
gehöhlt. Ceylon.
C. chinense Aul. ist C. ensifolium Sw.
C, coccineym Sw. ist Ornithidium coccineum Rchb.f,
C. Dayaniun Bohb. f. Blätter dick, schmal, bis meterlang. Blüten
in sehr langen, hängenden Trauben, bis lo cm ausgebreitet, weissgelblich
mit weinroten Mittelstreifen, Lippe weiss mit hellrotem Rande und Schmitz-
flecken. April. Assam.
C. dependens Lodd. ist Cirrhaea dependens Rchb.f.
C. Devonianiun Faxt. Scheinknollen rundlich, Blätter lanzettlich,
Blüten in langhängenden Trauben zu lo — 20, 6 — 8 cm ausgebreitet.
Blütenblätter grünlichgelb mit spärlichen hellpurpurnen Schmitzen, Lippe
hellpurpum mit beiderseits je einem ganz dunkelpurpurnem Fleck. April,
Mai. Ostindien.
C. ebumeiun Ldl. Dichtbuschig. Scheinknollen undeutlich, schmal.
Blätter schlank, linear. Blütentrauben aufrecht, bis 20 cm hoch, meist
nur wenige, aber grosse, schneeweise Blüten tragend, deren weisse Lippe
ein goldgelbes Mittelband trägt. Lippe vorn stark gekraust. Februar —
April. Ostindien. Eine der schönen und dankbar blühenden empfehlens-
werten Arten, welche schon in vielfachen Kulturformen auftritt z. B.
— var. Philbriokianum bort. Blütenfarbe reinweiss, Lippenzeichnung
hellgelb, Seitenlappen der Lippe rotgespritzt.
— var. roseum bort. Die ganze Blüte rosa überhaucht, Lippe gold-
gelb berandet auf rosaem Grunde.
— var. Williamsianum Bobb. f. Lippe vorn und seitlich hell purpur-
rot getuscht.
C. ebumeo X Lowianum Veitob hat die Tracht von C. eburneum,
aber die Blüten sind blass-rosa, die Lippe kr^meweiss mit einer karmin-
purpurnen Tuschzone und weissem Rande.
C. elegans Ldl. ist Cyperorchis elegans Bl.
C. ensifoliiun Sw. {Epidendrutn ensifolium L, C, sinense Aut. C. chinense
Aut. Cymbidium fragans kort,) Blätter wurzelständig im dichten Busch
ohne Scheinknollen, schmal schwertförmig, etwa i zu 20 cm, dunkelgrün.
Blüten in aufrechter, bis 40 cm hoher, vielblumiger Traube, wohlriechend,
2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter linear-länglich, spitz, Kelchblätter
weissgrünlich, Blumenblätter und die ungeteilte, länglich -stumpfe, vorn
zurückgerollte Lippe weisslichgelb. August — Oktober. China. 1780 nach
England gebracht, heut fast verschwunden aus den Gärten. Kalthauskultur.
C. fragrans hart, ist C. ensifolium Sw,
C. giganteiun Wall. {Iridorchis gigantea Bl) Scheinknollen länglich-
flaschenförmig, von den unten scheidenartig verbreiterten, festen, linearen,
zweizeiligen, dunkelgrünen Blättern ganz verhüllt. Blütentraube vielblumig,
überhängend, bis meterlang. Blumen gross, wohlriechend, gelbgrün mit
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172
Cymbidium.
purpurnen Schmitzen, Lippe fast goldgelb, dicht purpurstrichelig, zu-
weilen mit hellrotem Saume. Oktober — Februar. Nepal.
C. giganteum v, Lowianum hört ist C. Lowianum Rchb.}.
C. gutiatum Ldl. ist Onci-
dium luridum Ldl, var. gutta-
tum Ldl.
C. Hookerianum Bohb. f.
Scheinknollen undeutlich.
Blätter lederartig, schmal,
bis 60 cm lang, aufrecht,
mit verbreitertem gelbgrünen
Grunde. Blütenschaft auf-
recht, nur oben überhängend,
meterhoch. Blüten bis 1 5 cm
Durchmesser , gelbgrün ,
Lippe strohgelb mit tief
fransig gewimpertem, hoch-
gelbem Rande, Mittellappen
vorn hell purpurn, gross-
fleckig und mit zwei sammet-
artigen, karminroten Rillen,
Scitenlappen reichlich pur-
purn gespritzt. April — Juni.
Sikkim Himalaya. Verlangt
Kalthaus (+ 5 o) Behandlung;
ein langaushaltender dank-
barer Blüher.
C, Huttoni Hook. f. ist
Grammangis Huttoni Bnth.
C. hyacinthinum Sw. ist
Bletilla hyacinthina Rchb.f.
C. juncifolium W. ist On-
cidium Cebolleta Sw.
C. javanioum Bl. ist
kaum noch in Kultur. Die
schlanken , kielartig flach-
gedrückten Scheinknollen
tragen 3 — 4 schmal lineare
Blätter und eine armblumige
kurze Ähre kaum 2 cm grosser weisslicher Blüten, deren Blätter linear
sind, während die rotpunktierte Lippe leicht gekielt ist. September. Java.
0. lineare Sw. ist tsochilus linearis R. Br.
C. Lowianiun Bchb. f. {C. giganteum var. Lazvianum kort.) (Fig. 57, 58).
In der Tracht dem C. giganteum sehr ähnlich, Blüten bis 10 cm gross,
^>g- 57- Cymbidium Lowianum.
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Cymbidium.
1/3
in sehr reichblütigen Trauben, gelbgrünlich mit zarten verlaufenden bräun-
lichen Linien, Mittellappen der Lippe fast elfenbeinfarben, vorn mit einem
kastanienbraunem, gelb gesäumtem Sammetfleck, die aufrechten Seiten-
lappen lichtgelb. Februar bis Juni. Birma. Gut wachsend, dankbar
blühend und sehr hübsch.
C. marginatum Ldl. ist Maxillaria tricolor Hook,
C. Mastersii Griff, ist Cyperorchis Mastersii Bnth.
Fig. 58. Cymbidium Lowianum.
C, hodosum Sw. ist ßrassavo/a nodosa Ldl.
C. ochroleucum Ldl. ist Camaridium ochroleucum Ldl.
C. Panshii Bchb. f. Dem C. eburneum sehr ähnlich, aber Schein-
knollen schlank spindelig, Blüten süss duftend, meist zu drei auf auf-
rechtem Schafte , rahmweiss , Lippe weiss mit goldgelbem Mittelband,
welches im Vorderlappen hellorangegclb wird mit zahlreichen violett-
purpurnen Spritzflecken. Juli — August. Ostindien.
C. pendulum Sw. Knollen fast unterirdisch. Blätter dickledrig,
tief gefurcht, schwertförmig, bis meterlang, Blütenschaft lang hängend,
mit zahlreichen grossen hell gelbgrünen Blüten. Vorderlappen der Lippe
vorn rosa mit zwei gelben Kämmen, Seitenlappen verwaschen dunkelrosa.
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1 74 Cymbidium. Cyperorchis.
Juli bis Oktober. Ostindien. Alte dankbare Topforchidee des Warm-
hauses.
— Tar. atropurpureum Hook. f. Blüten aussen gelbgrün, innen dunkel-
purpurbraun, Lippe weiss mit rosaem Hauch, und Purpurspritzern, vorn
breit gelbfleckig. Juni — September. Philippinen, Borneo.
C, pictum Sw. ist Geodorum purpureum Ldl.
C, sinense Aut ist C. ensifolium Sw.
C. tesselatum bort, und C. tesselloides Sw. sind Vanda Rox-
burghii R. Br.
C. tigriniun Parish. Scheinknollen klein, eirundlich, mit ledrigen,
flach gerollten, länglich lanzettlichen Blättern von etwa 15 cm Länge.
Blütenschaft aufrecht, meist dreiblütig; Blüten hell olivengrün mit roten
Flecken, die stark gekrümmte Lippe tief dreilappig, der zurückgekrümmte,
länglich spitze Mittellappen weiss mit karminroten Querünien, die auf-
rechten Seitenlappen gelblich - weiss mit purpurnen Strichen. Juni, Juli.
Tenasserim. Eigenartige aber wenige hervorragende Art.
C. tripterum Don. ist Coelia Baueriana Ldl.
C. triquetrum R. Br. ist Oncidium triquetrum Ldl.
C. umbellatum Sprgl. ist Cirrhopetalum Thouarsi Ldl.
C. utriculatum Sw. ist Govenia lagenophora Ldl.
Cyperorchis Blume.
(Cymbidiinae 302.)
Von Cymbidium nur verschieden durch die kaum verdickten
Stämme, durch die am Grunde zusammengeneigten Blumenblätter und
eine abweichende Anheftungsweisse der Pollenkörper, sonst weder in der
äusseren Erscheinung, noch in der Kultur sich unterscheidend.
C. elegans Bl. {Cymbidium elegans Ldl.) Scheinknollen unterirdisch,
kaum kenntlich. Blätter fast grasartig schmal. Blütentrauben langhängend
mit zahlreichen, halbgeschlossen bleibenden, grünlichgelben, kleinen Blüten,
deren Lippe innen blutrot gefleckt ist. August— Oktober. Nepal. Alte,
heute kaum noch die Kultur lohnende Warmhausart.
C. üastersii Bnth. {Cymbidium Mastersii Grifft Dichtbuschig, Blätter
schmal - schwerteiförmig. Blütenschaft aufrecht bis 30 cm, wenigblumig.
Blüten mittelgross, süss mandelduftig, aus gelbem Grunde weiss. Schlund
und Vorderteil der Lippe weissgelblich, rosa überlaufen und gefleckt.
Oktober — März. Ostindien.
— var. albiun Bohb. f. Blüten reinweiss, sehr stark duftend.
— var. superbum hört. Blüten fast reinweiss, Lippe zart rosa mit
verschwindendem Gelb.
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Cypripedilum. 175
Cypripedilum L. em.
(Criosanthes Raf.)
(Cypripedilinae 3.)
Cypripedium, wie der Name fast allgemein gesprochen wird, ist falsch
gebildet, es muss Cyripedilum heissen. Die Cypripedilumarten
unserer Gewächshäuser aber werden heut überhaupt nicht mehr unter
diesem Gattungsnamen von der Wissenschaft verstanden, sondern bilden
die Gattung Paphiopedilum, unter welchem Namen also alle hier
nicht aufgezählten, gewöhnlich mit Cypripedium bezeichneten Arten
nachgewiesen sind.
Der wissenschaftliche Unterschied beider Gattungen ist ein einfacher,
auch dem Laienauge leicht wahrnehmbarer. Alle echten Cypripedilum-
arten haben in der Jugend, (in der Triebknospe am deutlichsten), einge-
rollte Blätter, alle Paphiopedilum arten haben anfangs eingefaltete
Blätter. Die beiden Gattungen stellen auch vollkommen verschiedene
Kulturansprüche : alle Cypripedilum sind harte Pflanzen, welche unsere
Winter im Freien aushalten oder doch eben frostfrei überwintern, alle
Paphiopedilum sind wärmebedürftig, nur wenige ertragen die Winter-
temperatur eines gemässigten Hauses (+ 5«), die meisten sind echte
Warmhauspflanzen. Die Cypripedilen sind Erdorchideen, in der
Heimat meist Wiesenpflanzen, welche einen humosen, tiefgründigen Lehm-
boden lieben, die Paphiopedilen sind Waldpflanzen, welche Moos-
kultur vorziehen. Fast alle Cypripedilen haben im Hochsommer
abwelkendes Laub, stehen also winterkahl, alle Paphiopedilen sind
immergrün.
Die Cypripedilen haben unterirdische, fast holzige, oft vielver-
zweigte, narbig-knotige Wurzelstöcke, aus denen die stets unverzweigten
Blatt- oder Blütentriebe im zeitigen Frühjahr hervorbrechen, nachdem sie
als kurz kegelförmige, dicke, vielfach von Scheiden umhüllte Knospe über-
wintert haben. Die meist grossen und zahlreichen Laubblätter sind viel-
rippig, die Blüten endständig, einzeln oder in ganz armblütigen Trauben. Die
Blütenhülle ist welkend, nicht abfallend. Die paarigen Kelchblätter (Sepalen)
sind mit einander verwachsen, nur selten teilweise von einander spaltend,
abwärts stehend, das unpaare, aufrecht stehende Kelchblatt ist meist breit
und kräftig entwickelt. Die beiden seitlichen Blumenblätter (Petalen) sind
meist schmal, oft lang gezogen. Die Lippe ist „schubförmig", daher
„Frauenschuh, Venusschuh**, wobei man aber nicht an die elegante Schuh-
form der heutigen Welt denken darf, sondern an eine fast sackartig plumpe
Pantoffelform. Die Lippe ist nur von obenher mehr oder weniger weit
offen. Auf der kurzen Säule, deren vorn abgestutztes Ende die breite
dreiteilige Narbenfläche trägt, sitzt ein umgewandeltes Staubgefäss als
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176 Cypripedilum.
häutig-fleischiges, verschieden geformtes Staminodium auf. Die beiden
entwickelten fruchtbaren Staubgefässe sitzen unterhalb der Spitze links
und rechts an der Säule. Der Fruchtknoten ist meist lang und tief-
furchig. Die Blüte ist stets von einem deutlichen Deckblatt gestützt.
Die echten Cypripedilum werden eingeteilt in:
1. Arietina. Paarige Kelchblätter nicht miteinander verwachsen.
C. arietinum R. Br.
2. Foliosa. Paarige Kelchblätter völlig verwachsen. Laubblätter zahl-
reich, spiralständig; z. B. C. Calceolus.
3. Dyphylla. Paarige Kelchblätter verwachsen. Nur zwei sich gegen-
überstehende Laubblätter. C. japonicum.
C. acaule B. Br. {C. humile Salisb) Etwa 20 cm hoch werdende,
einem kleinen C. Calceolus sehr ähnliche Art, deren paarweise, breit-
eiförmige Blätter fast grundständig sind, während die einzelnen Blüten
auf blattlosem Schaft stehen, viel kleiner und heller rot sind, der offene
Schuh rosa-weisslich gefärbt, mit dunkelroten Adern. Mai — Juni. Nord-
amerika.
C, album Aif. ist C. spectabile Sw, var.
C. arietinum B. Br. Schmal und spitz eiförmig-, glatt graugrün-blättrig,
schlank, bis 30 cm hoch. Blüten zu i — 3 in der Tracht eines kleinen
C. Calceolus, aber der Schuh weiss, purpurrot gefleckt und geädert,
die seitlichen Blumenblätter aufwärts gedreht, lang und schmal, weisslich,
die unteren Kelchblätter vollkommen getrennt. Mai — Juni. Nordamerika,
besonders Canada, wo die Pflanze „Hammelkopf* heisst, weil die Blüte
entfernt an einen Hammelkopf mit Hörnern und Ohren und einem Stirn-
schopf ähnelt.
C. bulbosum L ist Calypso borealis Sw.
C. Calceolus L. (Fig. 59). Blätter breit eiförmig. Schaft vielblättrig,
30— 50 cm hoch, 1 — 3 grosse Blüten tragend. Kelchblätter und Blumen-
blätter heller oder dunkler braunrot, die unteren Kelchblätter fast bis zur
Spitze miteinander verwachsen, das obere eiförmig, lang zugespitzt, Blumen-
blätter breit lanzettlich, gewellt oder wenig gedreht, Schuh hochgelb mit
hellbraunroten Linien. Mai, Juni. Europa. — Für ganz helle Buschpartien,
an den Rand von Buschwerk und als Einzelpflanze auf Rasenplätze in
der Wegnähe ausserordentlich zu empfehlende, ganz winterharte oder nur
durch leichte Laubdecke zu schützende Staude. Im Freien liebt sie gips-
haltigen Boden und auch im Garten ist sie für etwas Gips oder alten
Mauerschutt sehr dankbar. Sie verlangt gutes, durchlassendes Erdreich
und verträgt eher Schatten als brennende Sonne. Zu Bindereien oder
sonstwie benutzte Blüten schneide man nicht zu tief am Boden ab, da
die Pflanze dagegen empfindlich ist. Von allen ähnlichen Arten ihrer
Verwandtschaft (californicum, parviflorum, pubescens) ist
C. Calceolus weitaus die grösst-blumige und dadurch wertvollste.
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Cypripedilum.
177
C. oalifomioiun A. Gr. ist dem europäischen C. Calceolus sehr
ähnlich, aber in allen Teilen kleiner und zarter. April, Mai. Californien.
C. canadense Mchx, ist C, spectabile Sw.
C. oandidum Willd. Blätter breit lanzettlich, Blüten mittelgross, einzeln
auf bis 30 cm hohem Schafte. Kelch- und die gedrehten Blumenblätter
hellweissgrünlich mit braunroten Adern und Streifen, Schuh länglich,
aussen fast reinweiss, innen zartrosa geädert und braunpurpurn ge-
sprenkelt. Mai bis
Juni. Nordamerika,
auf fetten Wiesen.
Sehr hübsche Art
mit die Blätter lang
überragender Blüte.
C.flavescens Red.
ist C, pubescens W,
C. guttattim
Swarts. Etwa 10 cm
hohe, sehr zierliche
Zwergart mit zwei
breit - lanzettlichen
Blättern und einzel-
stehenden , mittel-
grossen Blüten,
Kelch- und Blumen-
blätter kurz, grade,
spitz, Schuh flach,
fast kreisrund, zart-
rosa , karminrot
überlaufen. April.
Russland, Sibirien.
1828 zum ersten-
male in Kultur gebracht, gegenwärtig wieder sehr selten geworden.
C. hirsutum Mill, ist C. speciabile Sw.
C. humile Sa/, ist C. acaule R. Br.
C. japonioum Thbg. (Fig. 60.) Die beiden gegenständigen, fächer-
förmigen, handtellergrossen, tiefgefurchten, am Rande gewellten Blätter sind
etwa IG cm über dem Boden flach ausgebreitet. Aus ihrer Mitte erhebt
sich auf unbeblättertem schlanken Schafte die einzelne, 10 — 15 cm grosse
Blüte, deren Blätter hell gelbgrünlich mit braunroter Strich- und Fleck-
zeichnung sind. Die seitlichen Blumenblätter sind eiförmig, kurz zugespitzt,
nicht gedreht, am Grunde dicht rotbraun punktiert, am Rande spärlich
gewimpert. Schuh aus kurzer Basis lang und breit gewölbt, mit fast bis
an den Vorderrand gehender Mittelspalte, reinw^eiss oder rötlichweiss mit
zartroter Aderung und ebensolchen Tuschflecken. April — Juni. Japan.
Stein 's Orchideenbuch. 12
^ig* 59- Cypripedilum Caleolus.
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178
Cypripedilum.
Die Art verlangt bei uns Kalthauskultur, durchlassenden Lehmboden mit
Haidebrocken und reichlich Wasser während der Vegetation. Sehr kultur-
werte, hochinteressante Orchidee.
C. macranthiun Swarts. Blätter spitz eiförmig, Blütentrieb bis 30 cm
Fig. 60. Cypripedilum japonicum.
hoch, meist einblumig. Blüte gross, Kelch- und Blumenblätter breit lan-
zettlich, hellrosa- purpurn, Schuh bauchig- aufgeblasen, leuchtend rosa mit
weissem Innengrunde und zuweilen dunklerer Aderung. Mai, Juni. Sibirien,
besonders in den südlichen Berglandschaften. Prächtige, ganz harte Art
für Steingruppen und Topfkultur.
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Cypripedilum.
179
C. montanum Dougl. steht dem C. spectabile sehr nahe, ist
aber kleiner, fast reinweiss und hat viel längere, schmale Kelchblätter.
April, Mai. Californien.
G. parviflonun Salisb. Im wilden Zustande angeblich höher als
C. Calceolus, in der Kultur sahen wir es immer nur als schlanke
Pflanze von 30 — 40 cm mit auffällig schmalen, feinhaarigen Blättern und
einzelstehenden, nur mittelgrossen, stark duftenden Blüten von hell rosa-
brauner, gelbstreifiger Farbe der locker gedrehten, langen Kelch- und
Blumenblätter und fast rein goldgelbem Schuh. April, Mai. Nordamerika,
feuchte Moosgründe.
C. pubesoens Wllld. (C. flavescens Red,) Kräftige bis, 40 cm hohe, in
allen Teilen sammtig beklei-
dete Pflanze mit breit eiför-
migen Blättern und einzeln oder
zu drei stehenden purpurbrau-
nen Blüten mit- leuchtend hell-
gelbem , purpurn geädertem,
breitem Schuh. Mai, Juni.
Nordamerika.
C, Reginae Walt ist C. spec-
tabile Sw.
G. spectabile Swartz. [C.
canadense Mchx, C. hirsutum
MilL, C, Reginae Wa/L) (Fig. 61).
Dichtbuschig, 30 — 50 cm hoch,
Blätter zartflaumig, handgross,
breit eiförmig. Blüten zu i — 5,
gross, freitragend, Kelch- und
Blumenblätter länglich eiförmig,
reinweiss, Schuh breit, bauchig-aufgeblasen, zart rosapurpurn mit schmälerer
oder breiterer weisser Zeichnung. Mai, Juni. Nordamerika. Wohl die
am leichtesten wachsende nordamerikanische Art, die in mildem Lehm-
boden, halbschattig, enorme Dimensionen annimmt und ganz winterhart
ist. Die Rhizome wollen nur etwa 10 cm hoch liegen und müssen von
Zeit zu Zeit frisch überschüttet werden, da sie nach oben rücken. Für
grosse Steinpartien, aber auch als Frühlings-Rasenschmuck, ausgezeichnet.
— var. album Sweet. Blüten grösser als an der Urform, reinweiss,
auch die Lippe reinweiss.
C. ventriooBtim Sw. Stengel beblättert , 30 cm hoch , zweiblumig,
Blüten gross, dunkelpurpurn, Lippe rotpurpurn, gelb gesäumt, länglich,
Kelch- und Blumenblätter lang - lanzettlich. April, Mai. Sibirien.
Gyrtoohiltim H. B. K. ist eine Unterabteilung der Gattung O n c i d i u m
(siehe dort) und umfasst u. a. die Arten O. concolor, leucochilum,
Fig. 61. Cypripedilum spectabile.
12*
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1 8o Cyrtopera. Cyrtopodium.
maculatum und zebrinum, ausserdem gehen aber auch Arten von
Odontoglossum als Cyrtochilum.
Cyrtochilum citrinum H. B. K. ist Oncidium concolor Hook.
Cyrtochilum bictoniense Batem. ist Odontoglosum bictoniense Ldl.
C. Karminskii Ldl. ist Odontoglossum laeve Ldl.
C. pardinum Hook, ist Odontoglossum pardinum Ldl.
Cyrtopera Ldl. wird von B e n t h a m und H o o k e r mit der Gattung
Cyrtopodium, von Pfitzer mit Eulophia vereinigt. Die an eine Bletia
erinnernden Pflanzen sind kaum ausserhalb botanischer Gärten in Kultur
und auch wenig beachtenswert. C. flava Ldl. hat grosse, faltige, grund-
ständige Blätter, aus denen sich ein bis meterhoher Blütenschaft mit ge-
drängt stehenden, mittelgrossen, buttergelben, fast regelmässigen, kurz
gespornten Blüten, deren kurz abgestumpfte Lippe blassgelb ist, erhebt.
C. sanguinea Ldl. hat ähnliche, kleine Wurzelblätter, Blütenschaft
etwa 50 cm hoch mit einer kurzen Ähre purpurroter Blüten von 4 — 5 cm
Durchmesser, deren Lippe einen weissen, rosa gesäumten Mittellappen
und kurze, rosae, dunkler gefleckte Seitenlappen trägt. Beide Arten
stammen vom Sikkim Himalaya, blühen vom März an und verlangen die
Kultur der Bletia-Arten.
Cyrtopodium R. Br.
(Tylochilus Nees.)
(Cyrtopodiinae 240.)
Wenige, im tropischen Amerika einheimische Arten mit hohem,
schlankem, fast fleischigem Stamme, welchen die Scheiden der in einen
Stiel verschmälerten, langen, vielfach kielfaltigen, in der Trockenzeit ab-
fallenden Blätter umfassen. Blütenstand aus dem jungen Triebe und vor
dessen Entwickelung treibend, aufrecht, rispig vielblumig. Blüten ausge-
breitet mit spreizenden oder zurückschlagenden Blumenblättern und frei
vortretender Lippe. Kelch- und Blumenblätter fast gleich, aus schmalem
Grunde schmäler oder breiter eiförmig. Lippe dreilappig, mit schmalem
Nagel einer frei nach unten vorstehenden Spitze des Säulenfusses an-
sitzend, Seitenlappen aufgebogen, die Säule einschliessend, Mittellappen
aus schmalem, nach unten gebogenem Stege sich in eine schüsseiförmig
vertiefte Platte wagerecht vorstreckend.
Alle Arten verlangen sehr geräumige Töpfe mit lehmhaltiger Haide-
erde oder Sphagnum mit Lehmboden (Wiesenlehm) gemöngt, gute Drainage
und während der Entwickelung möglichst hohe Temperaturen und möglichst
viel Wasser. Auch in der Ruheperiode darf keine volle Trockenheit und
keine niedere Temparatur eintreten. Die mächtigen, noch seltenen Pflanzen
werden als sehr kulturwert bezeichnet. — Aus den fleischigen Knollen-
stämmen wird in der Heimat ein gut klebendes Gummi gewonnen.
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Cyrtopodium. Dendrobium.
I8l
C. Andersoni B. Br. Stämme bis i Vj "i hoch, gedunsen - langspindelig,
mit zerstreuten, lang lanzettlichen, vielfaltigen Blättern. Blütenschaft bis
meterhoch, rispig verzweigt, mit zahlreichen 8 — lO cm grossen, grünlich-
gelben Blüten, deren Lippe leuchtend
gelb ist. Mai — Juli. Westindien, Brasilien.
C. oardioohilum Ldl. Kleiner und
schlanker als die vorstehende Art. Blüten
5 — 8 cm, hellgelb mit goldgelber Lippe.
Mai, Juni. Brasilien.
C, flavum hört, ist Cyrtopera flava Ldl,
C, Legerianum hört, ist C, punctatum
Ldl, var,
C. pimotatumLdl. {Epidendr um puncta-
tum Ldl.) Stämme schlank -cylindrisch,
6o — 8o cm hoch, mit nach oben kronen-
artig zusammengedrängten , schmal-lan-
zettlichen Blättern. Blüten in meter-
hoher Rispe, über lo cm gross, hell-
gelb mit roten Spritzflecken. Lippe
sattgelb mit purpurrotem Saume. April,
Mai. Westindien, Brasilien.
— var. St. Legerianum Bohb. f.
Blüten dunkelgelb mit braun. Am Grunde
des Blütenschaftes lang hängende, grün-
braune Deckschuppen.
C. St. Legerianum Rchb,}. ist C. punctatum Ldl. var.
Cyiherea Sal. ist Calypso Sal.
Cytheris Ldl. ist Nephelaphyllum Bl.
Decaisnea Brgn. ist Prescottia Ldl.
Fig. 62. Cyrtopodium Saint Legerianum.
Dendrobium Sw.
(Actinia Griff*. Ceraia Lour. Desmotrichum Bl. Dichopus Bl.
Onychium Bl. Pedilonum Bl.)
(Dendrobiinae 277.)
Die weit mehr als dreihundert Arten sind in der äusseren Tracht
sehr verschieden. Bald ist eine eingliedrige Scheinknolle vorhanden, bald
ist die Luftknolle zu einem vielgliederigem schlankem oder irgendwie ver-
dicktem Stamme ausgebildet. Die meist kurzen Blätter sind gegliedert
und die Spreite fällt meist während der Trockenheit ab. Die Blüten
stehen bald einzeln, bald zu zwei oder mehreren an den Knoten der
Stammglieder, bald in dichten hängenden Trauben oder in aufrechten
Rispen. Blütengrösse und Färbung ist ungemein wechselnd und ebenso
die äussere Form der Blüte, deren charakteristischer Bau das obere Kelch-
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1 32 Dendrobium.
blatt frei zeigt, während die beiden seitlichen mit dem Fuss der Säule
entweder ein Kinn bilden oder eine spornähnliche, hohle Aussackung.
Die Lippe ist dem Säulenfuss beweglich angegliedert, aber nur mit ihrem
mittleren Grundteile, die Seitenränder sind immer frei. Die Form der
Lippe, besonders des Mittellappens, ist eine ausserordentlich wechselnde.
Die kurze Säule trägt die ausserordentlich locker anhängende, nur mit
einem zarten Fädchen in der Mitte ihres Rückens befestigte, bewegliche
Anthere, welche vier anhangslose Pollenmassen bedeckt.
Die Dendrobien sind sämtlich Kinder der alten Welt. Die Haupt-
masse der Arten ist im tropischen Asien und dessen Inselwelt einheimisch,
aber auch Japan, Australien und die Südseeinseln beherbergen eine Anzahl
Arten, während in Afrika und Amerika die Gattung Dendrobium
keine Vertreter hat.
In der Heimat sind alle Dendrobien Baumbewohner oder an moos-
bewachsenen Felsen vorkommend. Demzufolge weist die heutige Kultur-
richtung auch ganz ausschliesslich den Dendrobien ihren Platz an Kork-
rinden oder hoch gepflanzt in kleinen hängenden Kästchen an. Etwas
Sphagnum und Haidebrocken genügen zwar zum Gedeihen der Art, aber
fast alle Arten entwickeln sich doch üppiger, wenn sie während der Vege-
tation mit dem Gusswasser Düngstoffe zugeführt erhalten, am einfachsten
durch Eintauchen in sehr verdünnte Dunglösung. Zum guten Gedeihen,
zum üppigen Blühen der Dendrobien ist neben der möglichst starken
Entwickelung der Scheinknollen eine streng durchgeführte Trockenperiode
notwendig. Unmittelbar nach dem Abblühen und nach der vollen Ent-
wickelung des neuen Triebes beginnt man spärlicher Wasser zu geben
und hört nach und nach damit fast vollkommen auf, wobei die Pflanzen
aber von Licht und Sonne getroffen werden müssen. Bei sehr vielen
Arten können die Knollen thatsächlich bis zum Faltigwerden und Schlaff*-
werden trocken gehalten werden ; die Blüten erscheinen dann um so besser.
Mit dem Augenblicke, wo die ersten Anfänge der jungen Blatt- oder Blüten-
triebe aus den alten Knollen oder Wurzelstöcken hervorzutreten beginnen,
muss dann reichliche Wasserzufuhr erfolgen. Alle indischen und über-
haupt der Tropenzone entstammenden Dendrobien arten brauchen auch
in der Kultur viel Wärme, die japanischen und australischen Arten nehmen
mit io<* Minimaltemperatur vorlieb.
Die systematische Einteilung (nach Pfitzer) der grossen Gattung ist
folgende :
I. Eudendrobium LdL Stämme schlank, im ersten Jahre fast ganz
mit flachen Blättern besetzt, Blütenstände aus den Blattachseln der oberen,
meist dann schon völlig blattlosen Stammhälfte, junge Blatttriebe aus der
untersten Blattachsel kommend. Sind die Blätter noch am Stamme, so
durchbricht der Blütenstand die Blattscheide.
a) Galceolaria: Blütentrauben hängend. Lippe hohl, schubförmig;
z. B. D. moschatum Wall.
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Dendrobium. 1 83
b) OhrysoBtaohya: Blüten gelb in reichblütigen Trauben, Lippe nicht
schubförmig; z. B. D. fimbriatum Hook.
c) Bhodostaohya: Blüten rot oder weiss in reichblütigen Trauben;
z. B. D. Dalhousianum Roxb.
d) Chrysantha: Blüten nur gelb und nur zu i — 3; z. B. D. chrysan-
thum Wall.
e) Nobilia: Blüten weiss und rot, zuweilen mit gelber Fleckzeichnung,
zu I — 3; z. B. D. nobile Ldl.
fj NigrohiTButa: Blattscheiden stark schwarz behaart; z. B. D. for-
mosum Ldl.
g) Pediloniim (Von Blume als eigene Gattung beschrieben) : Lippe
schmal, (b — f haben breite Lippen), ungeteilt, mit den paarigen
Kelchblättern am Grunde des Säulenfusses ein spornähnliches
Kinn bildend; z. B. D. amethystoglossum Rchb. f.
h) Fenüaoea: Lippe deutlich dreilappig (a — g haben ungeteilte Lippen),
Blüten klein, meist einzeln; z. B. D. barbatulum Ldl.
i) Trilobata: Lippe deutlich dreilappig, Blüten gross, in armblütigen
Trauben; z. B. D. luteolum Batem.
k) Anteimata: Blumenblätter viel länger als die Kelchblätter (a — i
haben fast gleichmässige Blumen- und Kelchblätter), dünn und
meist gedreht, aufgerichtet; z. B. D. d'Albertisii Rchb. f.
n. Crumenata PfitB. Stämme unten schlank, mitten angeschwollen, oben
wieder schlank. Blätter flach; D. crumenatum Ldl.
in. Ampullaria PfitB. Stamm unten eine flache Scheinknolle bildend, oben
schlank, mit zahlreichen flachen Blättern; z. B. D. planibulbe Ldl.
IV. Dendroooryne Ldl. (als eigene Gattung). Stamm unten etwas ver-
dickt, mitten schlank, oben keulig und nur an diesem keuligen Ende
die flachen Blätter tragend.
a) Bigibba: Fruchtknoten kahl; z. B. D. Phalaenopsis Rchb. f.
b) Hispida: Fruchtknoten stachelig; z. B. D. macrophyllum
A. Rieh.
V. Desmotriohum Ldl. (als eigene Gattung), wie IV, aber die dort glatte
Lippe ist hier dicht sammethaarig und oft am Rande gefranst; z. B.
D. densiflorum Wall.
VI. Crlnifera PfitB. Lippe dreilappig, Mittelappen vollständig zerfranst;
z. B. D. Brymerianum Rchb. f.
VII. Bolbodium LdL (als eigene Gattung): Stamm eine kurze, oft nur
eingliedrige Scheinknolle bildend, meist nur e i n immergrünes, flaches
Blatt, Blütenstand auf der Knolle.
a) Indivisa: Lippe ungeteilt; z. B. D. Jenkinsii Wall.
b) Triloba: Lippe dreilappig; z. B. D. cymbidioides Ldl.
Vin. Saroopodiiun Ldl. (als eigene Gattung). Eingliedrige Scheinknollen
mit zwei lederartigen, flachen Blättern, auf dem kriechendem Rhizom
zerstreut sitzend; z. B. D. amplum Wall.
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I §4 Dendrobium.
IX. Diploosulobiiim Bohb. f. (als eigene Gattung): Blattriebe eine ein-
gliedrige Knolle mit einem flachen Blatte, Blütentriebe ganz schlank
mit einem sehr kleinen Blatte unter dem Blütenstande; z. B.
D. nitidissimum Rchb. f.
X. Rhizobium Ldl. (als eigene Gattung): sehr kurze, unverdickte Stämme
mit je einem, dickfleischigen, zuweilen warzigen Laubblatte; z. B.*
D. cucumerinum Mac Leay aus Neusüdwales, mit Blättern wie
kleine warzige Gurken (nicht in Kultur).
XI. Strongyle Ldl. (als eigene Gattung): Blätter lang cylindrisch mit
meist gefurchter Oberseite; z. B. D. teretifolium R. Br.
D. sdiinoum Wall. Stämme schlank, halbhängend, Blätter immergrün,
schmal und spitz lanzettlich, Blüten klein, zu i — 5 durch die Blattscheiden
brechend, weiss mit blassrotem Hauch, Lippe dunkelrosa mit faltiger
Spitze. Juni — August. Ostindien. Unbedeutende alte Art gegenüber den
neueren Einführungen aus derselben Gruppe der Nobilia.
D. aemulum B. Br. Stämme aus dickem Grunde schlank, rund, 10 cm
hoch, mit 2 — 3 länglich-eiförmigen, ledrigen Blättern an der Spitze. Blüten
in endständiger Traube auf beblätterten wie blattlosen Stärrimen zu 5 — 7,
wohlriechend, 3 cm breit, weiss, an den Blumenblattspitzen gelblich, Seiten-
lappen der weissen, grün gestreiften, kurz dreilappigen Lippe rosa, Mittel-
lappen zurückgeschlagen. September. Neu-Südwales. Unbedeutende Art.
— var. album hört. Blüten reinweiss.
D. aggregstum Boxb. Eingliedrige, runzliche, länglich-eiförmige Schein-
knollen mit je einem breit-lanzettlichem, lederartigem Blatte. Blüten in
kurzer aufrechter Traube, mittelgross, goldgelb mit orangegelbem Schlund-
fleck der weichhaarigen Lippe. März — Mai. Birma, Südchina.
— var. majus ist nur durch etwas grössere, meist heller gefärbte
Blüten abweichend.
D. Ainsworthil Moore (Fig. 63) ist eine Gartenkreuzung aus D. aureum
und D. nobile, von Mr. Mitchell, Obergärtner des Dr. Ainsworth in Lower
Brougthon bei Manchester, gezüchtet. Es neigt in Blatt- und Stammform
zu D. aureum, während in der Blüte D. nobile vorwiegt. Blumen-
blätter reinweis, die Lippe gelblichweiss mit sie fast ganz ausfüllendem, in
zarten helleren Strahlen allseits auslaufendem, prachtvoll weinroten oder
leuchtend gelbroten Schlundfleck. Blüten zu 3 — 5 aus den alten Schein-
knollen, prächtig duftend. Februar — April.
— var. roseum Moore., (aus derselben Aussaat gewonnen), hat zart
dunkelrosae Blumenblätter und hellkarminrote Lippe mit dunklerem
Federfleck.
D. Ainsworthil X Finalayanum ist D. chrysodiscus oder D. melanodiscus
Rchb. f.
D. Albertisii hört, ist D. d'Albertisii Rchb. f.
D. alboluieum hört, ist D. thyrsiflorum Rchb. f.
D. albosanguineum Ldl. Stämme knorrig gegliedert, oben keulig
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Dendrobium.
185
verdickt und einen Schopf breit - lanzettlicher Blätter tragend. Blüten
zu 2 — 5 aus den oberen Blattachseln, gross, rahmweiss, mit ebensolcher,
vorn viereckig gestutzter, ebener Lippe, welche im Grunde jederseits
einen blutroten Fleck trägt.
Mai, Juni. Ostindien. Ver-
langt sehr viel Wärme.
0. a/bO'Vtride Parish ist
D, scabrilingue LdL
D. album hört, ist D. bigib-
bum LdL var. candidum Rchb.f.
D. album Wght ist D.
aqueum LdL
D. amboinense Hook.
ist 1853 durch Henshall aus
Amboina eingeführt worden,
hat 1856 bei Rollisson in
Tooting im Juni geblüht,
scheint aber längst wieder
aus den Kulturen verschwun-
den zu sein. Es gehört in
die Verwandtschaft von D.
albosanguineum, hat
aus knolligem Grunde vier-
kantige , spitz zulaufende
Stämme mit spitz-länglichen
Blättern und paarweis
stehende, 10 cm breite Blü-
ten, deren linear-lanzettliche
Blütenblätter kr^meweiss
sind, während die kleine,
kaum gespornte Lippe gelb-
lich mit einer Purpurlinie
ist, auf der Scheibe orangegelbliche Augenflecke, im Grunde eine, in der
Mitte zwei fleischige Warzen trägt.
D. amethystoglossum Bohb. f. Stämme kräftig , bis fast meterhoch
und 2 cm dick. Blätter sitzend, länglich - eiförmig, kurz zugespitzt. Blüten
in bis 10 cm langen, vielblumigen Trauben, 2 cm breit, elfenbeinweiss
bis auf den amethyst - purpurnen Vorderteil der lang -spateiförmigen,
mitten vertieften, vorn spitzen, an den Seiten eingeschlagenen Lippe,
Kelch- und Blumenblätter zugespitzt, länglich-eiförmig. Sporn lang, stumpf,
Februar — April. Durch Wallis 1872 von den Philippinen eingeführt.
D. amoenum Wall. Stämme schlank, gruppenweis zusammenstehend,
halb hängend, bis 40 cm lang. Blätter schmal - lanzettlich , zugespitzt.
Blüten mittelgross, süss duftend, zu i — 3, rein weiss mit kirschrotem
Fig. 63. Dendrobium Ainsworthü.
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1 86 Dendrobium.
Spitzenfleck, Lippe aufgebogen, vorn breit - trompetenförmig , rahmweiss
mit sammetartig kirschrotem Mittellappen, welcher drei Purpurlinien trägt,
und sattgelbem Schlünde; Sporn kurz, kräftig, stumpf. März — April.
Nepal, Sikkim-Himalaya.
D. anoBiniun Psxt. ist eine hellblühende, geruchlose Form von D.
superbum Rchb. f.
D. Antelope hört, ist D. d'Albertisii Rchb. f.
D. Aphrodite Bohb f. {D, nodatum Ldl.) Stämme bis 20 cm lang,
schlank, an den Gliedern geschwollen. Blätter länglich, stumpf, bald ab-
fallend. Blüten einzeln aus den Knoten der kahlen Stämme, ausgebreitet
6 — 10 cm messend, rein weiss, Lippe im Halbkreis nach unten gebogen,
an der Beugestelle verbreitert und verdickt, Seitenlappen breit aufgebogen,
schneeweiss mit tief blutrotem Grundfleck, Mittellappen fast viereckig,
orangegelb mit breitem weissem Saum und weisser, vorgezogener Spitze.
März, April, oft im Herbst wieder blühend. Ostindien. Wächst gut,
blüht aber nur nach sehr strenger Trockenperiode.
D. aqueiun Ldl. {D, albutn Wght) Stämme kräftig, niederliegend,
bis 30 cm lang, jung auffallend gelbgrün. Blätter spitz länglich - eiförmig,
etwa 4 zu 10 cm. Blüten einzeln oder paarweis, 5 cm gross, nacheinander
auftretend, kr^meweiss ausser dem gelben Scheibenfleck der fast rauten-
förmigen, seicht dreilappigen Lippe, oberes Kelchblatt spitz länglich-ellip-
tisch, seitliche sichelförmig, Blumenblätter breit-eiförmig, spreizend. Mittel-
lappen der Lippe sammtig, am Rande gewimpert. August, September.
Hügel des südlichen Vorderindiens.
D. Araohnites Bohb. f. Stämme kurzkeulig, kaum 15 cm hoch,
bräunlichgelb, mit breit -eiförmigen, oben gehäuften Blättern. Blüten
ursprünglich in kurzen armblütigen Trauben, in der Kultur aber oft in
riesigen Pyramiden, 3 — 5 cm breit, zinnoberrot, Blumenblätter breit-
linear, Lippe zungenförmig , zusammengedreht, nach vorn verschmälert,
grau-rotbraun. März, April. Birma.
D. Aspasia Veitoh {D. aureum X Wardianutn) steht dem aureum
nahe, aber die Blüten sind weiss, rötlich getupft, Lippengrund orange
mit Karminfleck.
D. aureoroseum hört, ist D. aureum Ldl. vor. rhombeum Hook.
D. aureum Ldl. (Z>. heterocarpum Wall, D. rhombeum Hook). Stämme
20 — 30 cm hoch, oben keulig verdickt. Blätter länglich, zugespitzt, ab-
fallend. Blüten zu 2 — 3 aus den Blattachseln, mittelgross, köstlich Veil-
chen-duftend, gelblichweiss oder hellgelb, Lippe sammtig goldgelb mit
scharlachroten Adern und Linien auf dem herabgebogenem Mittellappen.
Januar — März. Ostindien, Ceylon, Java.
— V. album hört. Blüte fast reinweiss, Lippe hellgelb.
— V. aurantiacum hört, ist v. rhombeum Hook.
— var. Henshallii Hook. Sehr grossblütig, Lippe fast einfarbig gelb.
— var. pallidum Ldl. Blüte elfenbeinfarben, Lippe hellgelb.
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DendrobitUD. I g^
— vap. philippinense Bohb. f. In allen Teilen grösser, Blüten fast ge-
ruchlos, hellgelb, Lippe mit blutrotem Fleck auf dem Mittellappen.
Philippinen.
— var. rhombeiim Hook, (v, aurantiacum hört D. aureoroseum kort.)
Blüte hellgelb, Lippe dunkel goldgelb mit blutroter Zeichnung.
D. aureum x japonicum ist D. endocharis Rchb. f.
D. aureum x nobile ist D. Ainsworthü Moore oder D. Leecheanum Rchb. /.
oder 0. splendidissimum Rchb. f.
D. aureum x Wardianum ist D. Aspasta Veitch.
D. bsrbatuliun Ldl. (D. Heyneanum hart, nicht Ldl.) Stämme aus
geschwollenem Grunde schlank werdend, 15 — 20 cm hoch, steif aufgebogen,
von den Blattscheiden bedeckt. Blätter zugespitzt - lanzettlich , bald ab-
fallend. Blüten in hängenden, vielblumigen Trauben dichtgedrängt, mittel-
gross, vollkommen reinweiss mit grünlichem, kurzem Sporn. März, April.
Ostindien.
D. Bensoniae Bohb. f. Stämme schlank, bis meterlang, Blätter spitz-
linear, bald abbfallend. Blüten bis 10 cm Durchmesser, zu 2 — 3 an den
Knoten, Kelchblätter länglich-lanzettlich, Blumenblätter länglich-rund, gelb-
lichweiss, Lippe dicht sammtig orangegelb mit zwei dunkelpurpurnen
Flecken im Grunde, Mittellappen kreisrund, vertieft. Februar — April.
Ostindien.
— var. album hört Blüten reinweiss.
— var. xanthinum Bohb. f. (v. major hart,) Blüte reinweiss, Lippe
weiss mit orangegelbem Fleck des Mittellappens, Grundflecken dunkel-
purpurn.
D. Bensoniae x crystallinum ist D. Statteriqnum Rchb. f.
D. bigibbum Ldl. Stämme schlank -spindelförmig, bis 10 cm hoch,
mit spärlichen, oben zusammengedrängten, länglich-linearen, bald abfallen-
den Blättern. Blüten in kurzen, aus den obersten Stammknoten ent-
springenden, hängenden Trauben, kaum mittelgross, die breiten Blumen-
blätter leuchtend dunkelrosa, Lippe im Grunde etwas heller, Vorderlappen
und die kurz aufgebogenen Seitenlappen purpur-rosa. Sporn kurz, rosa.
April, Mai. Nordaustralien. Verlangt strenge Trockenperiode und mög-
lichst viel Licht, auch während der Sommermonate ist jede Beschattung
überflüssig.
— var. oandidiun Bohb f. {D, album hört) Blüten weiss mit ganz
zart rosaem Hauch, zuweilen reinweiss. Torres - Strasse.
— var. superbum Bohb. f. Blüten grösser, Lippe vorn dunkelpurpurn,
Sporn lang und kräftig. Nordaustralien.
D. binociilare Bohb. f. Stämme schlank und dünn, bis 30 cm lang.
Blätter spitz-lanzettlich, etwa 2 zu 10 cm. Blüten zu 5 — 9 in aufsteigen-
den Trauben, rötlich oder kupferrot - orange, Mittellappen der Lippe zart
flaumig, fast rautenförmig, gezähnelt, gelb mit zwei kastanienbraunen
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j gg Dendrobiiim.
Augenflecken im Grunde. Kelch- und Blumenblätter spitz-länglich, letztere
etwas breiter. Februar, März. Birma.
D. Boxallii Bohb. f. Stamm kurz -keulig, kaum lo cm hoch, mit
bald abfallenden, linearen, zweispitzigen Blättern. Blüten zu i — 5, Blumen-
blätter weiss mit karmin - purpurnem Hauch, die gleich gefärbte Lippe
trägt einen leuchtend orangegelben Scheibenfleck. Februar — ^April. Birma.
D. Brymerianum Bohb. f. (Fig. 64). Stämme aus schlankem Grunde
mitten geschwollen, oben wieder schlank, 20—30 cm hoch. Blätter zwei-
zeilig, spitz-lanzettlich, abfallend. Blüten in kurzen, dichten Trauben aus den
oberen Stammknoten. Blüten 6 — 8 cm im Durchmesser, mit goldgelben^
breit - lanzettlichen Kelchblättern, eben solchen schmal-länglichen Blumen-
blättern und etwas hellerer Lippe, deren vorgezogener herzförmiger Mittel-
lappen ganz aufgelöst ist in langbärtige, gabelspaltige Fransen, Seiten-
lappen kurz, breit, tief orangegelb mit kürzeren Fransen. März — ApriL
Birma.
— vap. histrionicum hört. Blüten etwas kleiner und dunkler gefärbt,
Lippe weniger bärtig.
D, Bullerianum Hook, ist 0. gratiosissimum Rchb.f.
D. calamiforme hört, ist D. teretifolium R. Br.
D. Calceolaria Hook, und D. Calceolus hört, ist D. moschatum Ldl.
D. Cambridgeanum Faxt, ist D. ochreatum Ldl.
D. osnaliciilatuin B, Br. {D, Pattonianum Hook) Scheinknollen länglich-
birnförmig, mit je zwei immergrünen, schmal-lanzettlichen, dicken Blättern.
Blütenstand eine aus dem oberen Ende seitlich entspringende, 8 — 12 blutige
aufrechte Traube von 20 cm Höhe mit kleinen, unscheinbaren, weissgelb-
lichen Blüten mit mattgelber, weissgerandeter Lippe, welche drei kielartig
scharf vortretende Adern trägt , die in den fast eiförmigen Vorderlappen
als körnige Kämme verlaufen. April, Mai. Nordostaustralien.
D. capillipes Bohb. f. Stämme kurz-knorrig, kaum 10 cm hoch, oben
eine kleine Krone lanzettlicher Blätter tragend. Blüten aus den oberen
Knoten zu 2 — 5 , kaum 3 cm Durchmesser , einfarbig goldgelb , mit vorn
abgestutzt - vierkantiger, flacher Lippe. März, April. Birma.
D. oariniferum Bohb. f. Stamm dick - cylindrisch, bis 20 cm hoch.
Blätter abfallend, sitzend, schmal-länglich, etwa 2 zu 10 cm, vorn schief-
lappig, Blüten zu i — 3 an den obersten Knoten, 4 cm breit, Kelchblätter
spitz-lanzettlich, stark gebogen, rot-orange, Mittellappen fast quadratisch,
abstehend, wellig, aus orangerotem Grunde gelblich bis weiss, mit lang
behaarten Adern. Sporn lang, stumpf. Säule dreikantig, aus orange-
gelbem Grunde weiss. April, Mai. Birma.
— var. Wattii Hook. Blätter schmäler, Blüten bis 8 cm gross, rein-
weiss bis auf den gelben Grund der Lippe, deren Mittellappen länger
und zweiteilig ist.
D. castum hört, ist D. Linawianum Rchb.f.
D. ohlorops Ldl. Unscheinbare, die Kultur nicht lohnende, ostindische
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Dendrobium.
189
Art mit wohlriechenden, kaum 1,5 cm grossen, trübgelblichen oder elfen-
beinfarbenen Blüten und gelb grünlicher, vorn kr^meweisser, dreiteiliger,
sammtiger Lippe. Januar, Februar.
D, chlorostele Rchb. /. ist D. Linawianum x Wardianum, ein schöner Garten-
bastart. Kelchblätter weiss, purpurn gesäumt, Blumenblätter aus weissem
Grunde purpurn, Mitte der Lippe amaranthpurpurn, gelb gesäumt mit hell-
purpurroter Spitze.
Oktober — Februar.
D. ohrysanthiun
Iidl. (D, Paxtoni Ldl).
Stämme hängend,
sehr dünn, bis meter-
lang, mit meist ge-
drehten , eilanzett-
lichen , spitzen , ab-
fallenden Blättern.
Blüten zu 2 — 3 an den
jungen Trieben, 5 — 6
cm Durchmesser, mit
fleischigen goldgel-
ben, länglichen Kelch-
blättern und verkehrt-
eiförmigen Blumen-
blättern , goldgelber
Lippe mit blutrotem
Doppelfleck und ka-
puzenförmigem , ge-
zähneltem Vorder-
lappen. Die ersten
Blüten erscheinen im
Februar, die folgenden entwickeln sich nach und nach oft bis in den
Herbst hinein ; die einzelnen Blüten halten etwa vierzehn Tage aus. Nepal.
— var. mierophthalmum Bohb. f. Lippenflecken klein, hell gesäumt.
— var. superbiun hört. Blüten grösser, leuchtend goldgelb mit sehr
grossen, hellblutroten Lippenflecken.
D. chryseum Bolfe. Stämme gedrängt, rund, schlank aufrecht, halb-
meterhoch, an der Spitze mit ein paar linear - lanzettlichen, spitzen oder
gestutzten, abfallenden, etwa 8 zu 1,5 cm grossen Blättern. Blüten an
den blattlosen Stämmen zu i — 3, 5 cm breit, Kelchblätter länglich, Blumen-
blätter breitelliptisch, gold - orangegelb , ebenso die Lippe bis auf einige
schwache karminrote Linien der kleinen über die Säule gelegten Seiten-
lappen, Mittellappen' kreisrund, flaumig, fein gezackt. Februar, März.
Assam.
D. Chrysoorepis Psrish et Bohb. f. Stämme aus schlankem Grunde
Fig. 64. Dendrobium Brymerianum.
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IQO
Dendrobium.
in eine flache Scheinknolle verbreitert, bis 20 cm hoch, mit einigen lanzett-
elliptischen, scharf zugespitzten, etwa 1,5 zu 6 cm grossen, abfallenden
Blättern. Blüten einzeln an den blattlosen Stämmen, bis 3 cm breit,
kurzgestielt, goldgelb, oberes Kelchblatt und Blumenblätter verkehrt-eiför-
mig, ausgehöhlt, seitliche Kelchblätter eiförmig, abstehend, Lippe rötlich-
sammtig, fast pantoflfelförmig. März — Mai. Moulmein.
D. ehrysodisouB Bchb f. ist eine Kreuzung aus D. AinsworthiicJ
X Findlayanum Q, welche im Wuchs genau zwischen den Eltern
steht. Kelch- und Blumenblätter weiss, an den Spitzen purpurfleckig.
Lippe gelbweiss mit orangegelber Scheibe, purpurnem Grundfleck und
Spitzenfleck. Januar — März.
— var. ooulatum Bchb. f. Purpurflecken grösser und dunkler, die tief
kastanienbraune Scheibe der Lippe leuchtend gelb gesäumt.
D. chrysotis Rchb.f. ist D. Hookerianum Ldl,
D. ehrysotoxum Ldl. Stämme aufrecht, bis 20 cm hoch, dickkeulig
mit vortretenden Rippen. Blätter spärlich und nur am oberen Stamm-
ende, immergrün, lederartig, breit-lanzettlich, kurz zugespitzt. Blüten in
reichhaltigen, seitenständigen, hängenden Trauben, duftend, bis 5 cm gross,
leuchtend goldgelb, Lippe sammetartig tief orangegelb mit hellerem Saum,
im Grunde dunkel-orange, vorn abgerundet kapuzenförmig, lang gewimpert
und gefranst. November — April. Birma.
— var. suavissimum hört, ist D. suavissimum Rchb.f.
— var. Buperbum hört. Blüten grösser und feuriger gefärbt.
D. oiliatiun Parish. Stämme buschig, federkieldick, halbmeterlang,
hängend. Blätter abfallend, sitzend, länglich-eiförmig, allmählich in die
Spitze verschmälert, etwa 2 zu 6 cm, Blüten in fast endständigen, viel-
blumigen, bis 30 cm langen, nickenden Trauben, 2 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter hellgelblich, linear, seitliche Kelchblätter sichelförmig,
oberes vorgeneigt, mit den Blumenblättern parallel, Lippe seicht dreilappig,
satt gelb, auf der Scheibe drei Faltenhäutchen zwischen rotbraunen Streifen,
Vorderlappen klein, mit gelben keuligen Wimperborsten am Rande.
Oktober — November. Moulmein.
— var. breve Veitch. Stämme kurz zugespitzt, nur 10 — 15 cm lang,
sonst nicht verschieden.
D. ciliatum Sw. ist Lycaste Barringtoniae Ldl.
D. olavatum Ldl. Stämme schlank, schlafl* hängend, bis 40 cm lang,
mit bald abfallenden, lanzettlichen Blättern. Blüten in wenigblütigen, fast
endständigen, scheidenbekleideten Trauben, 4 — 6 cm gross, feurig orange-
gelb, Lippe kurz gewimpert, sammtartig, mit breitem, braunrotem Doppel-
fleck. März — Mai. Assam. Gehört zu den schönsten gelbblühenden
Arten.
D. coerulescens Ldl. ist D. nobile Ldl. var.
D. orassinode Bohb. f. Stämme aufrecht, bis 30 cm hoch, mit kuglig
angeschwollenen Gelenken von 3 cm Durchmesser und abfallenden, breit-
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DendrobiuxD.
191
lanzettlichen Blättern. Blüten zahlreich, an den oberen Knoten, zu i — 2,
4 — 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit-linear, wachsartig, weiss
mit hellpurpurnem Schein, Lippe sammtig, weiss mit orangegelbem Grunde
und hellpurpurnem Fleck auf dem länglich-eiförmigem Mittellappen. Februar
bis Mai. Birma, Siam.
— var. albiflorom Bohb. f. Blüten reinweiss, im Grunde citrongelb.
— 'vap. Barberianum Bchb. f. Blüten weiss mit leuchtend purpurnen
Flecken, Lippe ebenso, im Grunde und nach vorn verlaufend-orangegelb.
D. crassinode x Viardianum ist D. melanophthalmum Rchb.f.
D. orepidatum Ldl. Stämme schlank hängend, bis 30 cm lang, längs-
riefig. Blätter länglich, zugespitzt. Blüten zu 2 an den blattlosen Knoten,
die länglichen Kelchblätter und fast eiförmigen Blumenblätter weiss mit
rosaen Tupfen, Lippe sammtig, mit rund - herzförmigem , weissem, rosa
gesäumtem Mittellappen und gelbem, faltigem Grunde. April, Mai. Assam.
D. oretaoeum Ldl. In Gruppen stehende halbhängende, schlanke,
längsstreifige Stämme, bis 25 cm lang, mit abfallenden lanzettlichen Blättern.
Blüten einzeln an den blattlosen Knoten, 3 — 5 cm gross, Blumenblätter
lanzettlich, mattweiss, Lippe sammtig, aus gelbem, spärlich hellrot längs-
streifigen Grunde in einen rundlichen, kapuzenförmigen, gefransten, weiss
gesäumten Mittellappen vorgezogen. Juni, Juli. Ostindien.
D. oruentum Bchb. f. Stämme schlank, aufrecht, bis 20 cm hoch. Blätter
lanzettlich, die den Stamm umfassenden Scheiden schwarz behaart. Blüten
paarweiss an den blattlosen Knoten, mittelgross, Kelch- und Blumenblätter
gelbgrün mit dunkelgrüner Netzaderung, Lippe gleichfalls gelbgrün mit
hell scharlachrotem Rande, roten Kammlinien und Seitenlappen. August
bis Oktober. Halbinsel Malacca.
D. orumenatum Ldl. Stämme aus schlankem Grunde mitten verdickt,
oben wieder schlank, mit eiförmigen, vorn stumpfen oder ausgerandeten,
ledrigen Blättern von i zu 4 cm etwa. Blüten zu 3 — 5 in Trauben-
büscheln an den oberen Teilen der Stämme, 6 cm breit, reinweiss oder
am Grunde gelblich, Kelch- und Blumenblätter wellig, eiförmig, zugespitzt,
Lippe kappenförmig, wellig, aus gelblichem Grunde weiss. April, Mai.
Java.
D. orystallinum Bchb. f. Stämme schlaff hängend, gestreift, ohne
Verdickung an den Knoten, 20—30 cm lang. Blätter schmal lanzettlich,
bald abfallend. Blüten kaum 5 cm erreichend, zu i — 3 an den blattlosen
Knoten, Blumenblätter weiss mit violettrot, Lippe aus orangegelbem Grunde
vorn weiss mit hell violettrotem Tuschfleck. Juni — August. Birma.
0. cucullatum R. Br. ist D. Pierardi Roxbg.
D. cucullatum var. giganteum hört, ist D. primulinum Ldl. var.
D. oiunulatom Ldl. Stämme buschig, schlank, hängend, kleinfinger-
dick, halbmeterlang. Blätter spitz-länglich, abfallend, etwa 2 zu 8 cm
gross. Blüten in fast kuglig gedrängten Trugdolden, deren Schaft wie
die Blütentriebe trüb purpurn ist, 2 cm breit, purpurrosa mit weiss über-
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192
Dendrobium.
laufen, Kelch- und Blumenblätter länglich, Lippe länglich verkehrt-eiförmig,
vorragend, mit leicht gebogenem, stumpfem Sporn. August, September.
Moulmein.
D. cupreum Rchb.f. ist D. moschatum var. cupreum Rchb.f.
D. Cybele Bolfe ist von Seden aus D. Findlayanum S und
D. nobile ö gekreuzt worden und steht der Vaterart sehr nahe, sowohl
im Wuchs als auch in den weissen, zart rosa betupften Blüten. Lippe
weiss, hellgelb überlaufen mit karmin-purpurnem Grundfleck.
D. oymbidioideB Ldl. ( Desmotrichum cymbidioides BLj wurde 1852
eingeführt, ist aber wohl kaum noch in Kultur. Die länglich-eiförmigen,
kantigen Scheinknollen tragen oben zwei ledrige, stumpf-längliche Blätter.
Blüten in endständiger, lockerer Traube zu 5 — 7-, 4 cm breit, ockergelb
mit weisser, purpurstreifiger, mit 2 — 3 Warzenlinien besetzter Lippe.
Juli, August. Java.
D. d'AlbertiBü Rchb. f. {D. Albertisii hört, D, Antilope hört.) (Fig. 65).
Stämme kurz, selten über 10 cm hoch, steif vier-
kantig, nach oben verjüngt, mit breit lanzettlichen
Blättern. Blüten in aufrechten, wenigblütigen Trau-
ben, lang gespornt, mittelgross, süssduftend, die
drei Kelchblätter aus breitem Grunde in eine
kurze Spitze vorgezogen und zurückgekrümmt,
reinweiss, die beiden Blumenblätter halbgedreht,
lang schmal - linear, an den Enden kurz zugespitzt,
hell smaragdgrün, steif aufrecht, Lippe dreilappig,
die breitrunden Seitenlappen steif aufgebogen,
weiss mit violett - purpurnem Hauch, der lang
Fig. 65. vorgezogene, herzförmige Mittellappen reinweiss
Dendrobium d' Albertisii. mit hell violettpurpurner Aderung. Juni — August.
Neu-Guinea. Die aufrechten, in der Farbe so
abweichenden Blumenblätter geben der Blüte ein sehr sonderbares Aus-
sehen und werden nicht unpassend mit Antilopenhörnern verglichen.
D. Dalhousianum Faxt. Stämme schlank spindelförmig, über meter-
hoch, oft rötlich überlaufen, mit immergrünen, schmal-eiförmigen Blättern.
Blüten in seitenständigen, hängenden, armblütigen Trauben aus den alten
Trieben, 8 — 10 cm Durchmesser, die eiförmigen Kelch- und Blumenblätter
citronengelb mit rosaem Saume, die drüsenhaarige Lippe aus zusammen-
gezogenem hellgelblichem Grunde, in dem beiderseits ein hochroter, streifig
gezeichneter Augenfleck steht, in einen eingebogenen weisslichen Vorder-
lappen verbreitert. April, Mai. Ostindien.
D. Dearei Bohb. f. {D. superbum Rchb, f. var) Stämme schlank
aufrecht, 60 — 80 cm hoch, die wenigen länglichen Blätter am oberen
Ende zusammengedrängt. Blüten an den alten oder jungen Trieben
zu 10 — 20 in end- oder seitenständigen, aufrechten Trauben, 5 — 8 cm im
Durchmesser, schmetterlingsartig, vollkommen reinweiss bis auf einen
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Dendrobium.
193
leichten grünen Hauch im Schlünde der Lippe. April — Juni. Mindanao,
(Philippinen).
D. densiflorum Wall. Stämme kurzkeulig. kaum 20 cm lang, mit nur
am Ende stehenden länglichen, zugespitzten, tiefgenervten Blättern. Blüten
in seitenständigen, vielblumigen, hängenden Trauben, 2 — 3 cm breit, mit
eiförmigen, spreizenden, leuchtend gelben Blumenblättern und tief orange-
gelber, vorn breit gestutzt viereckiger Lippe mit fein gesägtem Rande.
März — Mai. Nepal. Wohl der dankbarste Blüher unter den gelben
Arten.
D. densiflorum alboluteum Hook, ist D, thyrsiflorum Rchb.f.
D. densiflorum album hört, ist D. thyrsiflorum fichb.f.
— var. Gulbertii hört. (Z>. Guibertii Lind.) Lippe goldgelb, der
Grund des Vorderlappens und der obere Rand des trichterförmigen Lippen-
halses orangegelb.
D. densiflorum Schroederi hört, ist D. Schroederi Will.
D. densiflorum Wa/kerianum hört, ist D. thyrsiflorum Rchb.f. var.
D. Devonisnum Faxt. Stämme schlank, rund, über meterlang, oft
weiter sprossend, mit wenigen, bald abfallenden, linear-lanzettlichen Blättern.
Blüten zu i — 3 an dem Knoten von fast Dreiviertel des Stammes, schwach
duftend, bis 5 cm breit, Kelchblätter gelblichweiss, zart mit rosa pur-
purnem Hauch schattiert, Blumenblätter breiter, mit hell purpurnem Anflug,
prächtig gewimpert, Lippe mit breit herzförmigem, kapuzenförmigem,
weissem, mit zwei satt orangegelben Seitenflecken gezeichnetem Vorder-
lappen, dessen Ausrandung ein scharf abgezweigter Purpurfleck ziert,
während der ganze Rand elegant fedrig gefranst ist. Mai — Juni. Ost-
indien, Südchina. Eine der zartesten und schönsten Arten, welche im
Triebe sehr viel Wasser braucht und auch in der Ruhe nicht zu sehr
trocknen darf.
— var. oandidtQum Bohb. f. Blüten reinweiss bis auf einen orange-
gelben Fleck im Centrum der Lippe und purpurnen Streif am Sporn.
April, Mai.
— var. Elliottianum Bchb. f. Blüten gelb mit dunkel purpurnen
Flecken.
— var. rhodoneumm Bchb. f. Blüten stark duftend, elfenbeinweiss
mit dunkel purpurner Zeichnung und sehr breiter Lippe.
D. discolor Ldl. ist D. undulatum R. Br.
D. dixanthiun Bohb. f. Stämme aus schlankem Grunde leicht ver-
dickt, bis 30 cm hoch, mit schmalen, abfallenden Blättern. Blüten zu
2 — 5 aus den blattlosen Knoten, 2 — 3 cm breit mit lanzettlichen Kelch-
blättern und etwas breiteren Blumenblättern, hellgelb wie die fast quadra-
tische, am Rande fein gezähnte Lippe, welche einen dunkler gelben Mittel-
fleck trägt. März — Mai. Ostindien.
D. Dominyanum Bohb. f., von dem 1889 verstorbenen Obergärtner
Dominy gezüchtete Kreuzung aus D. Linawianum und D. nobile,
Stein's Orchideenbuch. 13
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194
Dendrobium.
welche sehr stark an nobile erinnert, aber Blüten von dunklem Rosa
als Grundfarbe trägt, die nach innen weiss werden, Lippe weiss mit
braun-purpurner Scheibe und sattrosaer Spitze.
D. Draoonis Bchb. f. (D. ebumeum Hook,) Stämme kurz spindel-
förmig, bis 20 cm hoch, mit immergrünen lederartigen, lanzettlichen
Blättern, deren Scheiden fast schwarz behaart sind. Blüten in seiten- oder
endständigen mehrblumigen Trauben, mittelgross, Blütenblätter lanzettlich,
spitz, elfenbeinweiss. Lippe reinweiss mit scharlachroter Schlundzeichnung.
Mai — Juli. Birma, Cochinchina.
D. ebumeum Hook, ist 0. Draconis Rchb.f.
D. endooharis Bchb. f. ist eine von Seden gezogene Kreuzung aus
D. a u r e u m und D. japonicum mit breiten weissen Blumenblättern
und gelblichweisser, spärlich rot punktierter Lippe der paarweis stehenden
Blüten.
D. endocharis x nobile ist D. euosmum Rchb.f.
D. erythropogon Bohb. f. Stämme kurz aufrecht, etwa 20 cm hoch,
mit länglich -eiförmigen Blättern, deren Scheiden schwarz behaart sind.
Blüten in wenigblumigen, fast endständigen Trauben aus trüb weiss ocker-
gelb, die ockergelbe Lippe zeigt auf dem Vorderlappen auf verwaschen
rotem Grunde sieben erhabene scharlachrote Linien, deren beide äussere
rot behaart sind. Mai — Juli. Bomeo.
D. erythroxanthum Bohb. f. Stämme kurz, schlank, 10 — 15 cm hoch
mit breit lanzettlichen Blättern. Blüten in seitenständigen, hängenden,
dichtblumigen Trauben, 2 — 3 cm breit, bernsteingelb mit purpurroter
Strichzeichnung. Juli, August. Philippinen.
D. euosmum Bohb. f. ist von Seden aus D. endocharis und
D. nobile gekreuzt worden, also ein sogenannter Tripelbastard , da
D. endocharis selbst ein Bastard ist. Die grossen duftigen Blüten sind
weiss mit hellrosaen Tupfen, die braun - purpurne Scheibe weiss gesäumt.
Säule hellgrün, purpurn gestrichelt.
— var. leucopterum Bohb. f. Blüten reinweiss bis auf die indianisch-
rote Scheibe.
— 'var. roseum Bohb. f. Blüten dunkelrosa, an den Spitzen purpurn,
Scheibe dunkelbraun.
D. Falooneri Hook. Stämme schlank, bis 50 cm lang hängend, zu-
weilen durch Sprosse verästelt, an den Knoten verdickt, mit wenigen,
endständigen, schmallinearen, abfallenden Blättern. Blüten einzeln aus
den blattlosen Knoten, 10 cm breit, Kelchblätter breit-lanzettlich, Blumen-
blätter spitz - eiförmig, Lippe kapuzenförmig mit spitz-eiförmigem Vorder-
lappen, durchweg weiss, ausser dem orangegelben Schlund der Lippe,
welcher einen dunkelpurpurnen Fleck trägt. Mai, Juni. Nördliches Ost-
indien. Eine der schönsten Arten.
— 'var. albiduliun Bohb. f. Blüten weiss mit purpurnen Schatten-
flecken an den Blattspitzen und am Rand der Lippe.
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Dendrobium. Iqj
— var. delioatiim hört. Lippenfleck zart rosa.
— var. giganteum hört. Blüten sehr gross, sonst in nichts ab-
weichend.
— var. JaokBoni Morr. Buten weiss, rosa angehaucht, und reichlich
mit purpurnen Spritzfleckchen gezeichnet.
D, Falconeri x japonicum ist D, Vannerianum Rchb. /.
D. Falconeri x nobile ist D. Venus Veitch.
D. Farmeri Faxt. Stämme aus fast kugligem Grunde keulenförmig,
durch tiefe Furchen fast vierkantig, lo cm hoch, auf der Spitze 2 — 4
eiförmige, lederartige Blätter tragend. Blüten in endständigen, lang-
hängenden, vielblumigen Trauben, 3 cm breit, die stumpf-eiförmigen Kelch-
blätter und grösseren Blumenblätter gelbweiss mit rosaem Hauch, Lippe
sammtig, strohgelb, mit buttergelbem, fein gezähneltem Mittellappen.
April, Mai. Ostindien. In der Blütenfarbe und auch in den Grössenver-
hältnissen sehr wechselnd, gut wachsende und dankbar blühende Art.
— var. albiflorum hört. {D. Farmeri albutn Regel.) Blüte weiss,
Lippe orangegelb.
— var. aureoflavtun Hook. Blüte hellgelb, Lippe leuchtend goldgelb
— var. aureum hört. Blüte buttergelb, Lippe dunkel-goldgelb.
D. ferox hört, ist D. macrophylium A. Rieh.
D. flmbriatum Hook. Steif aufrechte, schlank runde Stämme bis zu
60 cm Höhe, mit immergrünen, breit-lanzettlichen, zugespitzten Blättern.
Blüten in fast endständigen, nickenden, lockerblütigen Trauben, kaum 3 cm
breit, buttergelb, die beiden Blumenblätter wimperig gezähnt, Lippe vorn
zart goldgelb, mit langen, viel zerschlitzten Fransen dicht besetzt. März bis
Mai. Nepal. Die nur wenige Tage ausdauernde Haltbarkeit der Blüte
setzt den gärtnerischen Wert der hübschen Art sehr herab.
— var. ooulatum Hook. {D. Paxtom hört, non Ldi) Blüten orange-
gelb mit einem blutrotem Fleck auf der Mitte der Lippe.
D. Findlayanum Parish et Bohb. f. Stämme knorrig-bogig, bis 30 cm
lang, die einzelnen, etwa 5 cm von einander entfernten Knoten dick an-
geschwollen, riefig und mit Scheidenresten bekleidet. Blätter lang-linear,
zugespitzt, abfallend. Blüten zu i — 3 aus den blattlosen obersten Knoten,
5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter weiss mit dunkelrosaem Hauch,
Lippe sammtig, mit breit gerundetem, orangegelbem, an den Rändern
goldgelbem Vorderteil. Januar — März. Ostindien.
D. Findlayanum X Aindworthii siehe D. chrysodiscus und D. me-
lanodiscus Rchb. f.
D. Findlayanum X aureum ist D. Schneiderianum Rchb. f.
D. Findlayanum x nobile ist D. Cybele Rolfe.
D. formosum Boxbg. Stämme kurz, fest, 20 cm lang, mit immer-
grünen, dicken, eiförmigen, schief ausgerandeten Blättern, deren Scheiden
schwarz behaart sind. Blüten in 3 — 5 zähligen, endständigen Trauben,
13*
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I q6 . Dendrobium.
6 — 8 cm gross. Kelchblätter und die viel breiteren eiförmigen Blumen-
blätter weiss, Lippe weiss mit breiter goldgelber Runzelfurche in der
Mitte. Februar — Mai. Ostindien, weit verbreitet an Felsen und Bäumen.
Die schönen Blüten halten über einen Monat aus. Verlangt energische
Trockenperiode und volles Licht.
— yar, giganteum Van Houtte. Blüten über lo cm Durchmesser,
Lippenfleck orangegelb, sonst von der Haupt art nicht verschieden.
D. Fredianum hört, ist D. longicornu Ldl.
D, Freemanni hört, ist D. lituiflorum Ldl. var.
D. fusoatum Ldl. Stämme gruppenweiss , schlank cylindrisch, bis
meterlang, mit abfallenden, grossen, breit-lanzettlichen, lang zugespitzten
Blättern. Blüten in seitenständigen, reich- aber lockerblütigen, nickenden
Trauben, mit im Zickzack gebogener Spindel, 5 cm gross, Blumenblätter
länglich, leicht eingebogen, goldgelb, Lippe kurz, zart sammtig, vorn
breit gerundet, gewimpert, goldgelb mit zwei karminroten Grundflecken.
März, April. Ostindien.
D. Fytohianum Batem. Stämme schlank cylindrisch, kaum 20 cm
hoch, mit abfallenden, breit-lanzettlichen Blättern. Blüten in fast end-
ständigen, 8 — 12 blutigen, dichten, halb hängenden Trauben, 2 — 3cm breit,
Kelchblätter lanzettlich, Blumenblätter breit-elliptisch, alle glänzend weiss,
Lippe dreilappig, der herzförmige, spitze, kleine Mittellappen reinweiss, die
aufgebogenen kleinen Seitenlappen und der borstige Grund dunkel rosa,
so dass die Blüte geäugt erscheint. Februar, März. Ostindien.
— var. roseum hört. Die ganze Blüte zart rosa angehaucht, Lippen-
grund dunkler.
D. Galliceanum Und. ist D. thyrsiflorum Rchb. f. var.
D. Gibsoni Faxt. Stämme drehrund, nach oben stark zugespitzt,
schlaff* hängend, 20 — 30 cm lang, Blätter eilanzettlich, spitz zulaufend, ab-
fallend. Blüten in 12 — 15 blumigen, seitenständigen Trauben nahe den
Stammenden, 3 cm breit, tief orangegelb, Lippe mit sehr breitem, welligem,
gefranstem Vorderlappen, leuchtend gelb mit zwei dunkelpurpurnen Grund-
flecken. Juli — Oktober. Ostindien.
D. Goldiei Rchb. f. ist D. superbiens Rchb. f.
D. grandiflorum H. B. K. ist Maxiilaria grandiflora Ldl.
D. gratioBiBsimum Bohb. f. {D. Bullerianum Hook) Stämme auf-
steigend, seicht furchig, schlank, bis 20 cm hoch, mit bald abfallenden,
eilanzettlichen , zugespitzten Blättern. Blüten zu 2 — 3 aus den blattlosen
Knoten, 5 — 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter fast rautenförmig, weiss
mit rosaem Anflug, Lippe vorn breit eiförmig, weiss mit rosaen Tupfen,
im Grunde zart orangegelb gestreift und mit grossem, leuchtend gelbem
Grundfleck. März, Mai. Ostindien.
D. Qrifflthianiim IidL Stämme fast aufrecht keulig, oben fast vier-
eckig, kaum 20 cm hoch, mit zwei dicken, breit-lanzettlichen, immergrünen
Blättern. Blüten in schlaff* hängenden, vielblumigen Trauben mit well-
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Dendrobium. igy
bogiger Spindel, 3 cm breit, prächtig goldgelb, Blumenblätter gewimpert,
Lippe sammtig, vorn eiförmig und gezähnelt. Februar — April. Birma.
D. Guibertü Linden ist D, densiflorum Wall. var.
D. Hanburyanum Rchb.f. ist D. Utuiflorum Ldl,
D. Harrisoniae Hook, ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl.
D. Harveysniim Bohb. f. Stämme spindelförmig, kaum 10 cm hoch,
gefurcht, Blätter lanzettlich, zugespitzt. Blüten in seitenständigen Trauben
zu 4—5 am oberen Stammende, 2 — 3 cm gross, Kelchblätter lanzettlich,
spitz, Blumenblätter breiter, zugespitzt, dicht gewimpert, alle chromgelb
wie die vorn fast kreisrunde, rauhfaltige Lippe, deren Rand bärtig zerfranst
ist. März — Mai. Birma. Erinnert sehr an das grösserblütige D. Bry-
merianum.
D. Hasseltii Bl. {Pedilonum Hasseltü Bl.) Stämme schlank, anfangs
dicht mit flachen, steifen, schmalen Blättern besetzt. Blüten am oberen
Stammende in kleinen Büscheln, 5 cm breit, zart purpurn, Kelch- und
Blumenblätter lanzettlich, letztere breiter, Lippe orangegelb, spitz-linear.
Mai, Juni. Java.
D. hedyosmum Batem. ist D. scabrilingue Ldl.
D. Henshallii hört, ist D. transparens Wall.
D. heterocarpum Wall, ist D. aureum Ldl.
D. Heyneanum hört, ist D. barbatulum LdL
D. Heyneanum Ldl. (nicht der Gärten.) Stämme aufrecht, keulig,
10 cm hoch, mit linear-lanzettlichen, abfallenden Blättern. Blüten in seiten-
ständigen, armblütigen Trauben aus dem oberem Stamme, kaum 2 cm
breit, weiss, Lippe grünlichgelb mit violetter Streifenzeichnung. März — April,
oft im Herbst wieder blühend. Vorderindien. Die Blüten erinnern an
Weissdornblumen.
D. Hillii Hook. [D. speciosutn Sm, var) Stämme steif aufrecht, viel-
rippig, bis meterlang, mit einigen dick - ledrigen, lang elliptischen, immer-
grünen Blättern am Schopf und endständigen reichblütigen , nickenden
Blütentrauben. Blüten 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit-linear,
elfenbeinweiss, die schmale weisse Lippe mit purpurnen Querflecken.
März — Mai. Queensland. Die schöne, dankbar blühende Art braucht
nur 5<^ Winterwärme.
D. Hookerianum Ldl. (Z>. chrysotis Rchb,f) Stämme schlank-ruten-
förmig, über meterhoch, Blätter breit - lanzettlich, zugespitzt, abfallend.
Blüten in seitenständigen, lang hängenden, 5 — 10 blutigen Trauben, bis 10 cm
Durchmesser, buttergelb, mit ebensolcher oder rötlichgelber, sammetartiger,
breiter, vorn fast kreisrund-herzförmiger, an den Rändern lang bebärteter
Lippe, welche tief im Grunde zwei dunkel purpurne Flecken trägt. April
bis Juni. Assam.
D. Huttoni Rchb. f. ist D. superbum Rchb. f. var.
D. Jsmesisnum Bohb. f. (D, infundibulum Ldl. var) (Fig. 66.) Stämme
schlankkeulig, bis 3 cm hoch, von den schwarz behaarten Scheiden der
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Dendrobium.
schmaleiförmigen Blätter bekleidet. Blüten bis lo cm breit, zu i — 3, mit
breitlanzettlichen, kurz zugespitzten Kelch- und verkehrt eiförmigen, wellig
gerandeten, kurz bespitzten Blumenblättern, reinweiss, nur der Schlund
der trichterförmigen Lippe zinnoberrot, Vorderlappen fast quadratisch,
wellig-buchtig, fein gezähnelt, Seitenlappen fein rauhkörnig. Sporn 3 cm
lang, oft leicht gekrümmt. April — Juli. Ostindien.
D. jsponicum Ldl. {D, tnonüiforme Sw. Onychium japonicutn Bl)
Stämme gruppenweis stehend, rund, schlaff hängend, bis 20 cm lang, mit
linear-lanzettlichen, bald abfallenden Blättern. Blüten zu i oder 2 an
den oberen blattlosen Knoten, stark duftend, 3 — 4 cm breit, reinweiss
bis auf ein paar kleine blutrote Flecken der Lippe. April — Juni. Japan.
Dankbar blühende, schöne und durch prächtigen Duft ausgezeichnete
Kalthausorchidee.
D. japotticum x aureum ist D, endocharis Rchb. /
D. japonicum x Falconeri ist D, Vannerianum Rchb, /
D. javanicum Bl. ist Tainia stellata Pjitz.
D. Jenkinsii Wall. Scheinknollen vierkantig, lang - eiförmig , 5 cm
hoch , an der Spitze mit je einem immergrünem , lederartigem Blatte.
Blüten zu i — 2, lang gestielt, vom Grunde der Scheinknollen aus, 5 cm
breit, vollständig tief buttergelb, auch die Lippe gleichfarbig, fein sammtig,
mit nierenförmigem, zurückgelegtem, tief gewimpertem Rande. März — Mai.
Assam.
D. infundibuliun Ldl. (D, moulmeinense k. Low). Sehr ähnlich dem
D. Jamesianum, aber die Stämme sind doppelt so hoch, schlank,
die Blüten messen über 10 cm, sind samt der vorn feingesägten Lippe
reinweiss, nur der Schlund der Lippe ist feurig orangegelb. Seitenlappen
der Lippe glatt. Juni - September. Moulmein-Berge Ost -Indiens. Eine
der schönsten Arten, deren Blüten sehr lange anhalten und für die Binderei
von grossem Werte sind.
— var. oameopiotum Bohb. f. (var, carneopterum hört) Lippe mit fleisch-
farbigem Fleck, ebensolcher Mittellinie und seitlichen Strichen. Birma.
— vor. Jamesianum hört, ist D. Jamesianum Rchb. f.
D. Kingianum Ldl. Scheinknollen aus breitem Grunde schlank ge-
spitzt, abgeflacht, kantig, mit 2 — 5 endständigen, ledrigen, länglich-lanzett-
lichen, etwa 1,5 zu 6 cm grossen Blättern. Blüten in aufrechten, kurz-
schäftigen , wenigblumigen Trauben , kaum 2 cm breit , trübweisslich,
purpurn gestrichelt, Kelchblätter spitz eiförmig, Blumenblätter schmaler,
Seitenlappen der Lippe vortretend, stumpf-länglich, Mittellappen fast
nierenförmig , mit drei Schwielen auf der Scheibe und gelbem, drei-
kantigen Kamm. Sporn stumpf, gelbspitzig. Juni, Juli. Süd -Queens-
land, Australien.
— var. album hört. {v. pallidum hört) Blüten fast reinweiss, zart und
spärlich purpurstreifig.
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Dendrobium.
199
D. lasioglossum Bohb. f. Stämme schlank, rund, schlaff hängend, bis
40 cm lang, mit lanzettlichen, flachen Blättern. Blüten zu i — 3 die Blatt-
scheiden durchbrechend, 2 — 3 cm breit, reinweiss bis auf kleine purpurne
Streifen an den aufrechten Seitenlappen und einem Schimmer strohgelber
Haare am Vorderlappen der Lippe. April — Mai. Birma.
D. Leechianum Bohb. f. ist ebenso wie D. Ainsworthii eine Garten-
Fig. 66. Dendrobium Jamesianum.
kreuzung aus D. a u r e u m und D. nobile. Gezogen wurde es von
Obergärtner Iwan des Esqu. Leech auf Oakley bei Manchester. Die 10 cm
grossen Blüten sind weiss mit purpurrosa, die ebenso gezeichnete Lippe
hat einen strahlenden, hellrötlichen, grossen Mittelfleck, eine breite, fein
purpurn gestrichelte, schwielige Mittellinie und beiderseits von dieser pur-
purne Strahlen. Januar — Februar. Sehr dankbarer Blüher.
D. leucolophotum Bchb. f. Stämme steif aufrecht, bis 40 cm hoch,
hell graubräunlich. Blätter abfallend, lanzettlich, zugespitzt. Blüten in
schlank gestielten, bis 40 cm langen, nickenden, fast endständigen, viel-
blumigen, einseitigen Trauben, 2 cm breit, schneeweiss, nur die Seiten-
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2C)0 Dcndrobium.
läppen und der Grund der Lippe grünlich, Kelchblätter spitz linear-
länglich, gekielt, Blumenblätter stumpf verkehrt-eiförmig, Seitenlappen der
Lippe länglich, eingebogen, Mittellappen schmal länglich, Sporn kurz.
November, Dezember. Malayischer Archipel. Reichenbach verglich die
Blütentraube mit einem weissen Pferdeschweif, daher der Name.
D. Linawianum Bohb. f. (£>, castum kort, D, moniliforme Hook)
Stämme aufrecht, keulig, an den scharf abgesetzten Knoten stark ge-
schwollen, bis 30 cm hoch, Blätter länglich, stumpf ausgerandet. Blüten
zu I — 3 aus den blattlosen Knoten, 5 — 8 cm breit, Kelchblätter länglich
zugespitzt, Blumenblätter eiförmig, alle aus weissem Grunde purpurrosa,
Lippe kurz, mit eiförmigem, zurückgebogenem, sammtigem Vorderlappen,
weiss mit karminroter Zeichnung. Oktober — Februar. Japan. China.
— var. majus Will. Blüten bis IG cm, feuriger gefärbt. Japan.
D. Linawianum x nobile ist D. Dominyanum Rchb.f.
D. Linawianum x Wardianum ist D, chlorostele Rchb.f.
D. lineale N. B. Br., von Veitch 1886 aus Neu -Guinea eingeführt,
hat schlank-cylindrische Stämme, auffällig schmallineare, abfallende Blätter
und dichte Trauben kleiner, zart weisser, fein rot gestrichelter Blüetn.
Juli, August.
D. lituiflorum Ldl. (D. lituiflorutn Ldl, var, robustius Rchb.f, D. Han-
buryanum Rchb.f) Stämme aus knollig-verdicktem Grunde schlank rund-
lich, meterlang, halbhängend, gelbgrün, mit bald abfallenden, länglich-
lanzettlichen Blättern. Blüten zu 2 — 5 aus den blattlosen Knoten, 5 cm
breit, Kelchblätter länglich-, Blumenblätter breit-lanzettlich, dunkelpurpurn,
die trompetenförmige Lippe ist aus weissem, purpurn quergestreiftem
Grunde vorn in einen breiten violetten, sammtig gelb gesäumten und
nach aussen wieder purpurn berandeten Lappen ausgezogen. März, April.
Assam, Birma.
— var. oandidum Bohb. f. (yar. albiflorum kort) Blüten fast reinweiss.
— var. Freemanni Bohb. f. Stämme halb so hoch als die Hauptart,
Blüten dieser gleich bis auf die dicht behaarte, gelbrandige Lippe. April,
Mai. Assam.
D. Loddigesii Bolfe {D. pulchellum Loddiges, aber nicht Roxbg,) Stämme
rund, flach gefurcht, niederliegend, oft sprossend, 15 cm hoch, mit ab-
fallenden, länglich lanzettlichen Blättern. Blüten einzeln aus den oberen,
blattlosen Knoten, 5 cm gross, Kelchblätter breit-lanzettlich, blass purpur-
rot, Blumenblätter grösser, stumpf - eiförmig, roth- violett, Lippe weich-
haarig, mit fast kreisrundem, lang gefranstem Vorderlappen, der aus
orangegelbem Mittelfleck in einen breiten weissen, purpurn gesprenkelten
Saum übergeht. Februar, April. Ostindien.
D. longicomu Ldl. (Z>. Fredianum hört), Stämme schlank aufrecht,
rundlich, bis 40 cm hoch, mit schwarzhaarigen Blattscheiden und ei-lan-
zettlichen, schief gestutzten Blättern. Blüten fast endständig, einzeln oder
in armblütigen Trauben, 5— 8 cm breit, langgespornt, reinweiss bis auf
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Dendrobium. 20 1
den gelben Mittelfleck der Lippe, deren Saum elegant gezähnt ist. Mai,
Juni. Nepal.
— var. majus hört, ist nur durch etwas grössere Blumen verschieden.
D. Iiowii Iidl. Stämme aufrecht, rundlich, bis 20 cm hoch, mit
schwarzhaarigen Blattscheiden und länglich - eiförmigen , schief gestuzten
Blättern. Blüten in seitenständigen, dicht 5 — 7 blumigen Trauben vom
oberen Stammende, kräftig gespornt, 4 — 5 cm breit, leuchtend gelb mit
sechs roten, scharlachrot behaarten Linien im Schlünde der Lippe. Juli —
September. Borneo.
D. luteolum Batem. Stämme aufrecht, rund, 20 cm hoch, mit lanzett-
lichen Blättern, zwischen denen seitenständig je 2 — 4, je 5 cm grosse, matt-
gelbe Blüten erscheinen, deren fast quadratische, flache, grosse Lippe im
Grunde fein-sammtig dunkler gelb und rotgeadert ist, während die Seiten-
lappen manschettenartig aufgebogen sind. Sporn kurz, kulpig. Januar,
Februar. Ostindien.
— var. chlorocentnun Bchb. f . Blüten grösser, tiefer gelb, der be-
haarte Lippenfleck gelbgrünlich.
D. Mao-Carthiae Thwaites. Stämme aus knolligem Grunde federkiel-
dick, bis 30 cm lang hängend, oft rotgefleckt, mit einigen lanzettlichen
Blättern an der Spitze, durch deren Scheiden die 4 — 5 blutigen Trauben
brechen. Blüten bis 10 cm Durchmesser, halbausgebreitet, Kelchblätter
lanzettlich, Blumenblätter breitlanzettlich, weiss mit leuchtend rosa, Lippe
aus weissem Grund in einen purpurfleckigen Schlund übergehend, mit
breit - spateiförmigem , schuhartigem Vorderlappen, der auf zart rosaem
Grunde dunkelrosa geädert und karmin gefleckt ist. Juni — August. Cey-
lon. Eine der schönsten, aber sehr wärmebedürftigen Arten, welche nur
eine massig trockene Ruheperiode verlangt.
D. Mao-Farlanei Bohb. f. Stämme aufrecht , fast cylindrisch , bis
15 cm hoch, mit 2 — 3 endständigen, ledrigen, spitz länglichen, etwa 2 zu
8 cm grossen Blättern. Blüten zu 9 — 12 in aufsteigenden, fast endstän-
digen Trauben, 10 cm breit, Kelchblätter spitz-lanzettlich, Blumenblätter
länger und breiter, fast rautenförmig, zugespitzt, alle weiss, Lippe so lang
wie die Blumenblätter, Seitenlappen länglich, aufgerichtet, weiss mit purpur-
fleckigem Rande, Mittellappen zugespitzt, länglich-keilförmig, aus purpurnem
Grunde weiss mit purpurner, gefurchter Schwiele im Grunde. Säule weiss,
oben purpurn gesäumt. August, September. Nordaustralien, Neuguinea.
D, macranthum hört, ist D. superbum Rchb.f,
D. macrophyllum Ldl. et hört, ist D. superbum Rchb. f.
D. macrophyllum A. Bich. (/> ferox hört,) (Fig. 67) Stämme keulig,
20 cm hoch, die obere Hälfte tieffurchig, mit 3 — 4 länglichen, schräg
zweispitzigen, hellgrünen, dicken, bleibenden Blättern, aus deren Mitte
die aufrechte, oben nickende, 20 cm hohe, vielblumige Traube entspringt.
Blüten 5 cm gross, aussen feinhaarig. Kelchblätter breitlanzettlich, grün-
gelblich, Blumenblätter spateiförmig, trüb weiss, die breitgeöffhete Lippe
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202
Dendrobium.
gelbgrün, die Seitenlappen mit strahlenden, gabelspaltigen Purpuradern,
der Mittellappen mit einigen Reihen kleiner Purpurflecken. April— Juni.
Java.
— var. Dayanum Low. Grösser und intensiver in der Blütenfarbe.
— var. giganteum hört, ist von var. Dayanum nicht unterschieden.
— var. Veitohianiim hört. (D. sarcostoma Hook.) weicht nur durch
etwas kleineren Wuchs und
kleinere Blüten von der
Stammform ab.
D, marginatum Batem. ist
D, xanthophlebium LdL
D. marmoratum Bohb.f.
Stämme schlank aufrecht,
rund, bis 60 cm lang, mit
schmallanzettlichen, abfallen-
den Blättern. Blüten zu
I — 3 aus den blattlosen
Knoten, 5 cm breit, weiss
mit purpurnem Saum, Lippe
einfarbig purpurn mit brei-
tem , elegant gewimperten
Vorderteil. April, Mai. Birma.
D. melanodiscus Bohb. f.
ist gezüchtet aus D. Find-
layanum (5 X D. Ains-
w o r t h i i 9, welch* letzteres
selbst aus D. aureum x
nobile hervorgegangen ist.
Dieser schöne Tripelbastard
ist die Gegenkreuzung von
D. chrysodiscus, welches
aus denselben Arten, aber
die Geschlechtsrollen ver-
tauscht, entstanden ist. D. melanodiscus ist von dem mütterlichen
D. Ainsworthii fast gar nicht verschieden, nur der gelbliche Farbenton
der Lippe erinnert an die Vaterart.
D. melanophthalmiim Bohb. f. ist eine Gartenzüchtung aus D. crassi-
node X Wardianum, welche zwischen beiden Eltern fast genau die
Mitte hält. Die Stämme sind schwächer knotig und länger gegliedert als
von D. crassinode, die Lippe breiter und kleiner braunfleckig als von
D. Wardianum.
D. mesoohlorum Ldl. Stämme büschelig, schlank, kleinfingerdick,
halbmeterlang. Blätter abfallend, spitz-linear, etwa 2 zu 10 cm gross.
Blüten zu 2 — 3 auf trüb purpurnen Stielen, stark veilchenduftend, 3 cm
Fig. 67. Dendrobium macrophyllum.
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Dendrobium.
203
breit, Kelchblätter schmal-länglich, Blumenblätter breiter, alle weiss mit
rosa getuschten Spitzen, Seitenlappen der Lippe die Säule als Röhre um-
fassend, Mittellappen breit-länglich, weiss mit einigen purpurnen Strichen
im Grunde und grünlichgelber Scheibe. Mai, Juni. Ostindien.
D. micans Rchb.f. ist D. lituiflorum d x Wardianum Q von Seden
in Veitchs Kulturen gezüchtet, und zwar aus beiden Formen von War-
dianum, sowohl der kurz- als der langstämmigen. Der allgemeine
Blüteneindruck ist der von D. Wardianum, aber die Lippe zeigt
unverkennbar den Einfluss der Pollenart. Blüten bis 8 cm breit, wachs-
schimmernd malvenrot aus hellerem Grunde, Lippe weiss mit grossem
purpurbraunem Scheibenfleck und einem rosa-purpurnem Tuschfleck vor
der Spitze.
D. moniliforme Hook, ist D. Linawianum Rchb.f.
D. moniliforme Sw. ist D. japonicum Ldl.
D. Moorei P. v. Müll. Stämme buschig, rund, 10 cm hoch, mit an
der Spitze zusammengedrängten 3 — 5, länglich-eiförmigen, ledrigen, dunkel-
grünen Blättern. Blüten in 6 — 10 blumigen, auf fadendünnem Schaft
hängenden Trauben, 2 cm breit, reinweiss, Kelch- und Blumenblätter
linear-lanzettlich, Lippe ähnlich, aber kürzer, mit kleinen dreieckigen
Seitenlappen vor der Mitte. Juni, Juli. Lord Hoves-Insel, Australien.
D. mosohatum Wall. (D, Calceolaria Hook. D, Calceolus hört.) Stämme
rundlich, gefurcht, schlaff" hängend, bis meterlang, mit einigen immergrünen,
lederartigen, länglich-eiförmigen Blättern. Blüten stark moschusduftend,
zu 8 — IG in hängenden, seitenständigen Trauben nahe der Spitze der
alten Stämme, bis 10 cm breit geöffnet, weissgelblich mit rosaem Schimmer,
Lippe pantoffelförmig, hellgelb aus dunklerem Grunde, mit je einem dunkel-
purpurnem Augenfleck links und rechts der Mittellinie. Mai — Juni. Vorder-
indien.
— var. cupreum Bohb. f. (als Art.) Blüten kleiner, aprikosengelb,
Pantoffellippe goldgelb mit orangegelben Innenflecken. Mai — Juli. Ost-
indien.
D. moulmeinense h. Low. ist D. infundibulum Ldl.
D. mutabile Ldl. {D. triadenium Hook. Onychiutn mutahile Bl) Stämme
aufrecht, 30 cm lang, dünn, rundlich, flach gestreift, mit zahlreichen, ellip-
tischen, fast zweizeilig gestellten, sitzenden, immergrünen, dicken Blättern.
Blüten in dichter langgestielter Rispe, 3 — 4 cm gross, weiss oder weiss-
rosa, Lippe sich verkehrt herzförmig ausrandend, rosa mit drei orange-
gelben Kämmen. Mai, Juni. Ostindien.
D. nobile Ldl. Stämme gruppenweiss, rundlich, etwas flach gedrückt
und nach oben verdickt, leicht gefurcht, aufrecht, bis 30 cm hoch mit
immergrünen, länglichen, vorn schief ausgerandeten Blättern. Blüten zu
2 — 3 aus den blattlosen oberen Knoten, 4 — 6 cm breit, Kelchblätter
schmal-eiförmig, Blumenblätter breit verkehrt - eiförmig, wellig, alle weiss
mit dunkelrosa getuschten Enden , Lippe beiderseits zart sammtig, fast
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204
Dendrobium.
trompetenförmig, elfenbeinweiss mit rosaem Rande und satt purpur-schar-
lachrotem Grundfleck. Dezember — Juni. Ostindien, Süd -China. Einer
der dankbarsten Blüher, der im kühlen Räume wochenlang seinen Blüten-
schmuck trägt, aber im Sommer nach der Blüte eine vollständige Trocken-
periode verlangt, die bis zum Welken der Stämme gehen darf. Zahl-
reiche, meist unwesentliche Formen sind im Handel.
— var. Baokhousianum hört. Kelch- und Blumenblätter aussen rosa-
purpurn getuscht.
— var. ooenüesoens Ldl. (als Art). Stämme kürzer, schlanker. Blüten
kleiner, dunkler, mit mehr eiförmigem Vorderlappen der Lippe.
— var. Cooksonianiun Bohb. f. Die beiden Blumenblätter flach, in
Zeichnung und Sammetüberzug der Lippe gleich. Offenbar eine monströse
Form, welche den Eindruck macht, als seien drei Lippen in der Blüte.
— var. Dominyi hört, ist D, Dominyanum Rchb.f.
— var. elegans hört Blüten gross, symmetrisch, Blumenblätter breit,
weissgrundig , Saum des braunen Scheibenfleckes hell schwefelgelb,
Vorderrand purpurrosa.
— var. formosum hört, ist var. intermedium hört.
— var. intermedium hört. {var. formosum hört.) Blüten weiss bis
auf den hellen Purpurfleck der Lippe.
— var. nobilius Bchb. f. Blüten über IG cm breit, weiss mit dunkel-
rosa, das gegen die Spitzen purpurrot wird, Lippe weiss mit dunkel
karminrotem Fleck. Die farbenprächtigste Varietät.
— var pallidiflorum Hook, ist D. primulinum Ldl. var,
— var. pendulum hört. {var. Ruckeri kort.) Blüten 5 — 8 cm, weiss
mit dunkelrosa, Lippe weiss mit hell purpurnem Fleck.
— var. Ruckeri hört, ist var. pendulinum hört,
— var. Sohroederianum. Bchb. f. Blüten gross, breitblättrig, weiss,
zuweilen mit amethystfarbenen Spitzenflecken, Scheibenfleck fast schwarz-
purpurn, hellgelb gesäumt, nach aussen in weiss verlaufend.
— var. Tollianum Bohb. f. monströse, verkümmert aussehende Form
mit einwärts gebogenen Kelchblättern und zurückgedrehten Blumenblättern.
— var. WaUiohianum hört. {D. Wallichii hört) Sehr kräftig im
Wuchs. Blätter dunkelgrün, Blüten bis 8 cm gross, weiss mit rosenrot,
Lippe weiss mit karminrotem Fleck.
D. nobile x aureum ist D. Leechianum Rchb.f.
D. nobile x Falconeri ist D. Venus Veitch.
D. nobtie x Linawianum ist D. Dominyanum Rchb.f
D. nodatum Ldl. ist D. Aphrodite Rchb.f.
D. oohreatiun Ldl. (D. Cambridge anutn Faxt.) Stämme kräftig, bis
20 cm lang, mit scharf abgesetzten Knoten. Blätter eilanzettlich , zu-
gespitzt, breit-sitzend. Blüten gleichzeitig mit den Blättern aus den jungen
Trieben auf ein- bis zweiblütigen Stielen, 3 — 5 cm breit, orangegelb,
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Dendrobium.
205
Lippe vorn breit gerundet, aus eingerolltem Grunde kapuzenförmig mit
zurückgebogenem Rande, sammetartig, orangegelb mit breitem, hell blut-
rotem Mittelfleck. März, April, Ostindien, Khasyagebirge.
D. palpebrae Ldl. ist sehr nahe verwandt mit D. densiflorum, hat
aber kleinere weisse, weissdornduftige Blüten in ganz lockeren Trauben,
welche erst im September blühen. Der Name deutet auf die an recht
lang gewimperte Augenlider erinnernden langen Wimpern im orangegelben
Grunde der Lippe hin. Birma.
D. Parishii Bchb. f. Stämme dick, gekrümmt, bis 20 cm lang, mit
immergrünen, lederartigen,
länglich - lanzettlichen , an
der Spitze gekerbten Blät-
tern. Blüten zu 2 — 3 aus
den alten blattlosen Knoten,
5 cm breit, zartrosa, Lippe
sammtig, ganz hellrosa mit
je einem dunkel-purpurnem
Schlundfleck auf jeder
Hälfte. Mai, Juni. Ostindien.
— var. albens hört.
Blüten fast reinweiss.
D, Paxtoni Ldl. ist D.
chrysanthum Ldl.
D. Paxtoni hört, ist D.
fimbriatum Hook. vor. oculatum
Hook.
D. Phalaenopsis Bohb. f.
(Fig. 68). Stämme aus
schlankem Grunde lang-
keulig, bis 50 cm hoch, mit
einem kleinen Schopf immer-
grüner , lanzettlicher , fast
spannenlanger, flacher Blät-
ter an der Spitze. Blüten zu 10 — 15 in dichter, aufrechter, endständiger,
30 cm hoher Traube, 5 — 8 cm breit, doppelt gespornt, indem unter dem
2 cm langem, dunkelpurpurnem Sporn die Lippe ein spornartiges kulpiges
Knie bildet, Kelchblätter länglich-eiförmig, kirschrot auf weissem Grunde,
Blumenblätter breit verkehrt-eiförmig, im unteren Teile hell-, im oberen
purpurn-kirschrot, Lippe breit und durch die aufgebogenen Seitenlappen
kurzröhrig in einen langgespitzten, zurückgebogenen Vorderlappen aus-
gezogen, Schlund leuchtend braunrot, Vorderlappen hell kirschrot mit
breiten, nach vorn verlaufenden, kastanienbraunen Adern, die im Schlünde
geschwollen und schwarz drüsenhaarig sind, Seitenlappen purpurn, aussen
sattrosa-purpurn, gegen das Kinn hin heller werdend, April, Mai. Queens-
Fig. 68. Dendrobium Phalaenopsis.
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2o6 Dcndrobium.
land, Neu-Guinea, Insel Timor. Farbenprächtige imponierende Art, welche
viel Wärme braucht, aber die Kulturarbeit reichlich lohnt.
— var. Statterianum h. Sand. Kleiner im Wuchs, Blüten dunkler.
D. Pierardi Boxb. {D. cucullatum R. Br) Stämme rundlich, sehr schlank,
nickend, in der Heimat angeblich 2 m lang, mit abfallenden, lanzettlich-
zugespitzten Blättern. Blüten paarweis aus den blattlosen Knoten fast
in der ganzen Stammlänge, 5 cm breit, durchschimmernd weiss mit zart
rötlichem Hauch, Lippe aus kurz zusammengebogener, purpurn fedrig-
adriger Röhre in einen mattgelblichen, aus schmalem Grunde fast kreis-
runden, fein gezähnelten Vorderlappen verbreitert. Januar — April. Ost-
indien.
— var. latifolium hört, (var, majus hört.) Stämme kürzer, steif, Blätter
breit -lanzettlich. Blüten etwas lebhafter gefärbt.
D. polyphlebium Rchb.f, ist D. rhodopterygium Rchb.f,
D. porphyrogastrum Bohb. f. wurde von Seden in Veitchs Garten
aus D. superbum var. Huttoni mit D. Dalhousianum gekreuzt.
Blüten bis 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter licht rosa-malvenrot,
Lippe aus purpurrosaem Grunde weiss mit tief purpurn gespritzter Scheibe,
Rand kurz «gewimpert. Sporn kurz. April — Juni.
D. primulinum Ldl. (D, nobile LdL v, pallidiflorum Hook,) Dem D.
nobile in der That sehr ähnlich, aber die Blüten stehen stets einzeln,
die weisslichen Blumenblätter sind mit einem gelblich-rosaem Schimmer
überhaucht und die zart sammtige Lippe ist vorn primelgelb (wie P r i m u 1 a
elatior) aus gleichfarbigem, purpurstreifigem Grunde. April, Mai. Ost-
indien.
— var. giganteiun hört. (D, cucullatum R, Br. var. giganteum kort.)
Blüten bis 8 cm breit, leuchtender gefärbt, Lippe schwefelgelb. Sikkim,
Nepal.
D. profosum Bchb. f. hat das Aussehen von D. macrophyllum,
aber kürzere, schlankere Scheinknollen. Blühen zu 5 — 10 in Büscheln
am Ende der beblätterten Triebe, lehmgelb, trübpurpurn gesprenkelt.
Sporn 2 cm lang, sehr dick, mit einem Vogelkopf - ähnlichem , dickem
Ende. Oktober, November. Philippinen. Von Robelen 1884 nach Eng-
land gebracht.
D. pulohellum Bozbg. ist nicht in Kultur, was in Europa unter diesem
Namen lebt, ist D. Loddigesii Rolfe.
D. rhodopterygium Bchb. f. (D. polyphlebium Rchb. f.) Stämme dick,
aufrecht, 40 cm hoch, mit immergrünen, lederartigen, länglich-eiförmigen
Blättern. Blüten zu 2 — 3 aus den alten blattlosen Knoten, 3 — 4 cm breit,
gelblichrosa, die Lippe im Schlundeingange warzig, dunkelrosa mit zahl-
reichen Purpurstreifchen. April, Mai. Birma.
D. rhodostoma Bohb. f. ist eine von Seden bei Veitch gezogene
Kreuzung aus D. superbum var. Huttoni und sanguinolentum.
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Dendrobium.
207
Blüten 5 cm breit, weiss mit leuchtend rosaen Tuschflecken, Lippe
karmin-purpurn mit gelbbrauner Scheibe. September, Oktober.
/). rhombeum Hook, ist D. aureum Ldl. var
D. Buokeri Ldl. Stämme aus dünnem Grunde schlank-spindelig, bis
30 cm hoch, mit abfallenden, linear-lanzettlichen, spitzen, etwa i zu 5 cm
grossen Blättern. Blüten einzeln oder paarweis aus den oberen Knoten,
3 cm breit, oberes Kelchblatt stumpf-länglich, seitliche lang zugespitzt-
dreieckig, Blumenblätter schmal-länglich, alle lehmgelb, Lippe fast kreis-
rund. Seitenlappen aufrecht um die Säule gelegt, weiss mit rosaen Strichen,
Mittellappen zurückgeschlagen wellig gerandet, mitten sammthaarig, aus
krömegelbem Grunde lehmgelb. April, Mai. Philippinen.
D. sanguinolentam Ldl. Stämme schlank, rundlich, hängend, bis
meterlang, oft blutrot überlaufen, mit einem kleinen Schopf immergrüner,
fester, eilanzettlicher, unterseits roter Blätter. Blüten paarweis aus den
Enden der blattlosen Stämme und dort in kleine Bündel gedrängt, 5 cm
breit, hellgelblich mit violetter Zeichnung und gleichfarbiger Lippe. Juni
bis August. Ceylon.
— var. superbum hört. Blüten zu 3 — 5 in kurzen Trauben, elfenbein-
farben mit feurigen, dunkel purpurroten Flecken.
D. sarcostoma ist D. macrophyllum A. Rieh. var. Veitchianum hört.
D. soabrilingue Ldl. (D. hedyostnum Batem, D. albaviride Parislu)
Stämme keulig, 10 cm hoch, mit den schwarzhaarigen Scheiden der riemen-
förmigen, immergrünen, festen Blätter bekleidet. Blüten paarweis, zahl-
reich aus den jungen und alten Stämmen, 5 cm breit, prächtig Goldlack-
duftig, im Aufblühen grünlichweiss, bald aber reinweiss, ausser der Lippe,
welche einen lang vorgezogenen, zurückgebogenen Mittellappen, chamois-
gelb mit orangegelben Flecken und karminroten Streifen, und aufrechte,
spitze Seitenlappen, grün mit purpurnen Strichelchen, hat. März — Mai.
Ostindien.
D. Schneiderianum Rchb.f. ist D. Findlayanum x aureum von Mr. Ose.
Schneider, Fallowfield, Manchester, gezogen. In den knotigen Stämmen
an erstere Art erinnernd. Blüten 5 cm breit, weiss mit lila - purpurnen
Flecken, Lippe orangegelb mit fast kreisrunder, sammtiger, weissgesäumter
Scheibe, von welcher Purpurlinien ausstrahlen, Spitze lila- purpurn. Säule
purpurn gestreift und gefleckt.
D. soulptum Bohb. f. Dem D. formosum sehr nahe verwandt,
aber die Blätter sind fein flaumig behaart, die Blüten nur 4 — 5 cm breit,
reinweiss, bis auf den Orange -Feck der Lippe, welche im Grunde zahl-
reiche kleine Querwülste zeigt. April — Mai, oft im Herbst wieder blühend.
Borneo.
D. secmndum Wall. {Pedilonum secundum Bl) Stämme rund, feder-
halterdick, halbmeterlang, halbhängend. Blätter abfallend, länglich-eiförmig,
etwa 4 zu 9 cm gross. Blüten einseitwendig gedrängt, in 5 bis 10 cm
langen Trauben aus den obersten blattlosen Knoten, 3 cm breit, Kelch-
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208 Dcndrobium.
und Blumenblätter schmal - eiförmig , rosa-purpum, Lippe heller, mit
orangegelbem Spitzenfleck , spateiförmig - verkehrteiförmig. Sporn lang,
stumpf. Sumatra, Java, Borneo, Birma, Malacca, Cochinchina.
— var. album hört, ist var. niveum Rchb.f.
— var. niveum Bohb. f. {v. album hört.) Blüten reinweiss bis auf
den orangegelben Spitzenfleck.
D. senile Parish. Stämme spindelförmig, 8 — lo cm hoch, samt den
endständigen, immergrünen, ledrigen, verkehrt - eiförmigen Blättern kurz-
weisshaarig. Blüten paarweis, 5 cm gross, leuchtend gelb, Lippe dreilappig,
orangegelb mit zwei grünen Seitenflecken. April— Juni. Ostindien.
D. speciosum Smith. Stämme kantig, 3 cm stark, bis 20 cm lang,
an der Spitze 3—4 derbe, immergrüne, länglich-elliptische, etwa 6 zu 20 cm
grosse Blätter tragend. Blüten in gedrängten, fast endständigen, bis halb-
meterlangen, aufrechten oder übergebogenen Trauben, 4 cm breit, wohl-
riechend, halb zusammengeneigt, hell ledergelb, Kelchblätter spitzlanzettlich,
die seitlichen sichelförmig, Blumenblätter linear, Lippe kürzer und von
den Blütenblättern eingeschlossen, länglich mit aufgebogenen Seitenlappen
und herzförmigem Endlappen , gelb , purpurn gesprenkelt. Säule weiss,
purpurn gestrichelt. Februar, März. Australien.
— var. Banoroftianum Bchb. i. Stämme schlanker , Blütenblätter
schmaler, Lippe hellgelb mit einigen purpurnen Strichen am Grunde.
— var. Hillii hört, ist D. Hillii Hook.
D. splendidissimum Bchb. f. Gleich D. Ainsworthii und D.
Leechianum eine Kreuzung aus D. nobile und D. aureum, von
Veitch gezogen. Blumenblätter weiss, ganz zart rosa angehaucht, Lippe
weiss mit einem gelben Stiche und einem satt purpurrotem, gelbgesäumtem.
Mittelfleck. Januar, Februar.
— var. grandiflorum Bchb. f. Blüten fast ganz rosa, nur der Blatt-
grund weiss, Scheibenfleck indianisch roth, gelb gesäumt, Spitze purpurrosa.
D. squalens Ldl. ist Xylobium squalens Ldl.
E. Statterianum h. Sand, ist D. Phalaenopsis Rchb.f. var.
D. Statterianum Rchb.f. ist Bensoniae x crystallinum, in Ostindien wild
gefunden. Es ähnelt ersterer Art im Wuchs, letzterer in der Blüte, aber mit
reichgelber Grundzone der Lippe.
D. Stratiotes Bohb. f. Stämme buschig, spindelförmig, in dünne
Spitzen auslaufend, bis 40 cm hoch, an den Knoten leicht eingedrückt.
Blätter derb ledrig, dunkelgrün, länglich - lanzettlich , 3 zu IG cm etwa.
Blüten zu 5 — 7 in lockeren, aufrechten Trauben, bis 10 cm breit,
fest, lang weissgrünlich gestielt, Kelchblätter kr^meweiss, spitz lang-
lanzettlich, das obere gedreht, die seitlichen sichelförmig, wellig, Blumen-
blätter länger, linear, gedreht, blassgrünlichgelb, Seitenlappen der Lippe
aufrecht, gerundet, Mittellappen spitz herzförmig, weiss, purpurn gestrichelt.
Sporen trichterförmig, zurückgekrümmt. August, September. Neu-Guinea.
D. streptoceras Bchb. f. Stämme rund , oben verdünnt , fingerdick.
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Dendrobium. 209
bis 3/4 m hoch, im oberen Drittel mit ledrigen, zurückgebogenen, länglich-
lanzettlichen , 3 zu 12 cm grossen Blättern besetzt. Blüten in fast end-
ständigen, halbmeterlangen, überhängenden Trauben, bis 10 cm breit, fest,
Kelchblätter linear, stark gedreht, blassgrün mit fünf braunen Nerven,
Blumenblätter schmallinear, gedreht, braun, grüngerandet, Lippe hellgelb,
purpurn gestrichelt, mit fünf aus dem Grunde kommenden, auf der Scheibe
zusammenfliessenden Schwielen, Seitenlappen rund, Mittellappen fast herz-
förmig, wellig gerandet, Sporn spitz kegelförmig. August, September.
Neu -Guinea.
— var. Bossianiun Bohb. f. Blüten weisslich , hellbraun gestreift,
Lippe weissgelb.
D. Buaviflsimum Bchb. f. {D. chrysotoxum Ldl. var. suavissimum kort,)
Stämme gruppenweis gedrängt, kurz spindelig, 10 cm hoch, tief gefurcht,
mit 2 — 3 endständigen, immergrünen, länglichen, zugespitzten, derben
Blättern. Blüten stark duftend, 5 — 8 cm breit, in kurzen, nickenden Trauben,
langgestielt, feurig goldgelb, mit elegant gewellter und lang gefranster
fleischfarbiger Lippe mit grossem nierenförmigem, purpurrotem Mittelfleck
und spärlichen, carminroten Spritzflecken hinter diesem. Mai, Juni. Ober-
Birma. Durch Blütenschönheit und williges Blühen ausgezeichnete, effect-
volle Art.
D. Buloatum Ldl. Stämme kantig, bis 20 cm hoch, flach gedrückt
und gefurcht, mit 2 — 3 ledrigen, spitz länglich-eiförmigen, etwa 5 zu 8 cm
grossen Blättern. Blüten in kurzen, gedrängten Trauben zu 10 — 15, orange-
gelb, sehr vergänglich, Kelchblätter länglich -eiförmig, Blumenblätter breiter,
Lippe dunkler, breit-eiförmig, mit den Seitenlappen die Säule umhüllend,
im Grunde mit ein paar rötlichen Strichen. Februar — April. Indien,
Khasya - Hügel. Von dem sonst sehr ähnlichen D. densiflorum durch
die bernsteingelbe, rotgeaderte Lippe leicht kenntlich.
D. superbiens Bchb. f. {D. Goldiei hört,) Stämme lang cylindrisch,
daumendick und bis meterlang, mit derben, länglichen, zugespitzten Blättern.
Blüten zu 10 — 30 in langen, nickenden Trauben, welche sowohl aus den
jüngsten kaum 10 cm hohen als aus den alten blattlosen Stämmen ent-
springen, welch' letztere viele Jahre hintereinander immer wieder Blüten
treiben. Die einzelnen, monatelang haltenden Blüten sitzen auf 2 — 3 cm
langen Stielen, messen 5—6 cm Weite, Kelchblätter breitlanzettlich,
zurückgekrümmt, dunkel purpurn mit weissem Saum, Blumenblätter grösser,
verkehrt-eiförmig, heller purpurrot, Lippe ebenso, mit fünf breiten, dunkleren
Schwielen, Seitenlappen zur Röhre aufgebogen, fein wellig gezahnt,
Mittellappen wellig - gerandet in eine lange, zurückgebogene Spitze aus-
gezogen. Mai, Juni, aber oft das ganze Jahr hindurch Blüten tragend.
Australien, Torres- Strasse. Gehört zu den schönsten Arten, wächst in
vollem Licht gut und blüht äusserst dankbar.
D. superbum Bohb. f. (D. macrantkum Hook, Z>. macrophyllum Lindl)
Stämme rundlich , schlank aufrecht oder nickend , bis 40 cm lang , mit
Stein 's Orchideenbuch. 14
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2 I O Dcndrobium.
abfallenden, länglich-eiförmigen, stumpfen Blättern. Blüten nach Rhabarber
riechend, paarweis aus den alten Knoten in einer Längsreihe am Stamm,
bis lo cm breit, hell purpurn oder hell violett, mit gleichfarbiger samm-
tiger Lippe, welche zwei blutrote Schlundflecken trägt. Februar — März.
Philippinen.
— var. anoBmum Bohb. f. (als Art.). {D, Dayanum hört) Blüten
geruchlos, etwas heller in der Färbung.
— var. Burkei Bohb. f. Blüten weiss, nur der Lippengrund purpurn.
— var. Dearei hört, ist D, Dearei Rchb.f.
— var. Dayanum hört, ist var. anosmum Rchb.f.
— var. giganteiim Bohb. f. Blüten über 1 5 cm Durchmesser , hell
purpurrosa, Lippe gleichfarbig, gefranst. Januar — März.
— var. Huttoni Bohb. f. Blüten sehr schwach riechend, Blumenblätter
weiss, purpurn gesäumt, Lippe weiss, mit dunkel violettem Saum. Februar
März. Malayischer Archipel.
D. superbum Huttoni x Dalhousianum ist /}. porphyrogastrum Rchb.f.
D. superbum Huttoni x sanguinolentum ist D. rhodostoma Rchb. f.
D. Tattonianum Batem. ist D. canaliculatum R. Br.
D. tauriniun LdL Stämme aufrecht, rund, über daumendick und in
der Heimat angeblich bis 1,5 m hoch, Blätter fest, breit - elliptisch, vorn
schief ausgerandet. Blüten in spärlich-blumiger, endständiger, aufrechter,
langgestreckter Traube, Kelchblätter gelbgrünlich, vollkommen zurückgerollt,
Blumenblätter bis 10 cm lang, schmal, steif aufrecht, gedreht, purpurrot,
Lippe weisslich mit violett - purpurnem , krauswelligem Vorderlappen und
drei mittleren Wulstlinien. Mai, Juni. Philippinen, Insel Luzon. Ihrer
eigenartigen Blütenform verdankt die Pflanze in der Heimat den Volks-
namen „Stierkopf", in Hinweis auf die hornförmigen Blumenblätter.
D. teres LdL ist yanda teres Ldl.
D. teretifolium B. Bp. {D, calamifortne hart) Stämme kurz, rundlich,
braun überlaufen, 10 cm lang, an der Spitze je ein dickes, drehrundes,
lang zugespitztes, hängendes Blatt tragend. Blüten an seitenständigen,
gegabelten Stielen, 2 — 3 cm breit, Kelch und Blumenblätter schmal-
linear, fast fadenförmig, weiss, Lippe weiss mit einigen karminroten
Fleckchen, stark wellig -kraus und drei wellige Faltenkämme tragend.
Mai, Juni. Nordost -Australien. Interessant, aber nicht schön.
D. tetragoniim A. Cuim. Stämme hängend, aus knolligem Grunde
schlank, scharf vierkantig, bis 30 cm lang. Blätter paarweis, end-
ständig, fast wagerecht, länglich oder lanzett - elliptisch mit der wenig
blumigen Traube zwischen sich. Blüten 10 cm breit, oberes Kelchblatt
pfriemenförmig ausgezogen, die seitlichen aus breitem Grunde lanzettlich,
gelb, rotgestrichelt, Blumenblätter kürzer und schmäler, linear, weiss,
rotgestrichelt, Lippe breit - eiförmig, vorn zugespitzt, dreilappig, zwischen
den Seitenlappen mit zwei weissen Faltenhäutchen , die nach vorn in
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Dendrobium. 211
Schwielen auslaufen, weiss mit roten Querbändern. Juli, August. Ost-
Australien.
D. thyrsiflorum Bohb. f. {D, densiflorum WalL var. alboluteum Hook),
(Fig. 69.) Im ganzen Wuchs dem D. densiflorum gleich, aber die in
breiten Trauben stehenden Blüten sind länger gestielt, etwas grösser, und
weiss mit hellorangegelber , muschelförmiger Lippe. Mai, Juni. Birma.
Fig. 69. Dendrobium thyrsiflomm.
Die Farben variieren, ebenso die Grösse der Blüten und deren Zahl in
den Trauben. Dankbarer Blüher von sehr dekorativer Wirkung.
— var. albiim hört. {D. densiflorum WalL var, hört) Blüten rein-
weiss, Lippe etwas heller als die Hauptform.
— var. GaUioeanum Lind. Lippe flach, mattgelb.
— var. Walkeriaiium WilL (/?. densiflorum Wall, var, kort,) Stämme
bi^ meterhoch, Blüten zu 40 — 50 in einer Traube, in der Farbe der Haupt-
form gleich.
D. tortile LdL Stämme kantig, 10 cm hoch, mit abfallenden, linearen
14*
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2 12 Dendrobium.
Blättern. Blüten paarweis aus den blattlosen Stammenden, 6 — 8 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter wellig, selbst spiralig gedreht, weiss mit einem
feinen rosaem Hauch, Lippe muschelformig , sammtig, citrongelb, mit
purpurrot gestricheltem Grunde. Mai, Juni. Birma.
— var. roseum hopt Blüten zart rosa auf gelblichem Grunde. Mai,
Juni. Java.
D. transparens Wall. {D, Henshallii hört) Stämme aufrecht, schlank
rundlich, 30 cm hoch, mit abfallenden, linear-lanzettlichen Blättern. Blüten
paarweis, 2 — 3 cm breit, durchscheinend rosa-lila, Lippe weichhaarig,
gleichfarbig mit tiefblutrotem, in Streifen nach den Rändern verlaufendem
Mittelfleck, Vorderlappen breit gerandet. Mai, Juni. Sikkim.
D. triadenium Hook, ist D. mutabile Ldl.
D. Treaoherianum Bohb. f. (Sarcopodium Treacherianum LdL) Schein-
knollen auf kriechendem Wurzelstock gedrängt, eiförmig, flachgedrückt,
leicht gekrümmt, bis 6 cm hoch, mit zwei endständigen, ledrigen, linearen,
8 cm langen, vorn ausgerandeten Blättern. Blüten zu 2 — 5 auf aufrechtem,
aus starken Scheiden endständig vortretendem, mit rotbraunen Scheiden
bekleidetem Schaft, bis 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter linear-
lanzettlich, hellrosa-fliederfarben , weissgerandet , Lippe satt karminrot,
Seitenlappen schmal, lang zugespitzt, Mittellappen länglich-linear, zugespitzt,
mit drei Faltenhäutchen. Juli, August. Borneo.
D. undalatum B. Br. {D. discolor LdL Ceratobium undulatum Ldl)
Scheinknollen kurz spindelförmig mit zwei länglich -eiförmigen, vorn aus-
gerandeten, derben Blättern. Blüten in kurzer Traube, klein und un-
bedeutend, gelbbräunlich, Lippe mit fünf helleren Kiellinien. Mai, Juni,
Australien. 1823 durch Banks nach England gebracht, kaum noch in
Kultur.
D. Vannerianum Bohb. f. wurde von Mr. Vanner , Camden Woodi
Chislehurst, aus D. japonicum X Falconeri gezogen. Blüten 3 cm
breit, alle Blätter schmal und spitz ausgezogen, Kelchblätter weiss, purpurn
gerandet, Blumenblätter und Lippe weiss, erstere mit purpurnem Spitzen-
fleck, letztere mit ebensolchem eirundem Scheibenfleck und purpurner
Spitze.
D. Veitchianum hört. D. Veitchii hört, ist D. macrophyllum A. Rieh. var.
Veitchianum hört.
D. Venus Veitch ist D. nobile x Falconeri und ähnelt letzterer Art sehr,
hat aber erheblich grössere, intensiver gefärbte Blüten.
D. virgineum Bohb. f. Stämme kurz knotig, 20 cm hoch, von den
schwarzhaarigen Scheiden der breit - schwertförmigen , schief gestutzten
Blätter bekleidet. Blüten in endständigen, reichblättrigen Trauben, 5 — 6 cm
breit, elfenbeinweiss mit dickem, grünlichem Kinn am Säulenfusse, rötlichem
Grunde und zwei hellrötlichen Schwielen längs des Schlundes der weissen
dreilappigen Lippe, deren Mittellappen rund ausgebogt und fein gezähnt
ist. August — Oktober. Birma.
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Dendrobium. Dendrochilum.
213
D, Wallichii hört, ist D. nobile Ldl. vor V/allichianum hört.
D. Wardianiim Warner. Stämme kräftig, rund, an den Knoten
abgesetzt verdickt, halbhängend, bis 60 cm lang, mit abfallenden, länglich-
lanzettlichen , zugespitzten Blättern. Blüten aus den blattlosen Knoten
zu 2 — 3, 6 — 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter weiss mit kirschröten
Tupfen, die ebenso gefärbte grosse kapuzenförmige Lippe trägt einen
grossen, lebhaft orangegelben Mittelfleck und dunkel scharlachrote Spritz-
flecken an den Seiten des Schlundes. April — Juni. Birma.
— var. assamioiun hört ist nur durch kurze schlanke Stämme von
der Hauptform abweichend. Assam.
— var. oandidum Low. Blüten reinweiss.
— var. giganteum Will, et Moore, {var, Lowii hört,) Stämme 3 — 4 cm
dick, 1,5 m hoch, Blüten 10 cm breit, sonst von der Hauptform nicht
verschieden.
— var, Lowii hört, ist var. giganteum Will, et Moore.
— var. Sohroederianum hört, ist weitaus die schönste, hierher ge-
hörende Kulturform. Blüten sehr gross, Kelchblätter aussen karminrot,
ebenso die elfenbeinweiss gerandeten Blumenblätter, Lippe reich purpur-
karminfleckig.
D. Wardianum x aureum ist D. Apasia Veitch.
D. Wardianiun X japonioiun, von Veitch gezogen, hat die köstlich
duftenden Blüten von D. japonicum, aber dieselben sind grösser und
viel breitblättriger. Im Wuchs hält der Bastart die Mitte zwischen den
Eltern.
D. Wardianum x litutßorum ist /). micans Rchb.f.
D. Williamsoni Day et Bohb. f. Stämme spindelförmig, 10 cm hoch,
Blattscheiden schwarzhaarig, Blätter weichhaarig, länglich - riemenförmig,
schief ausgerandet, derb. Blüten in armblütiger, endständiger Traube,
5 — 6 cm breit, elfenbeinweiss, Kelchblätter aussen bräunlich, Lippe drei-
lappig, gross, weiss mit blutrotem Mittelfleck. April, Mai. Assam.
D. zanthophlebium Ldl. (D. marginatutn Batem.) Stämme aufrecht,
kantig, stark federkielsdick und 20 cm hoch, mit abfallenden, linear-lanzett-
lichen, vorn schief ausgerandeten Blättern. Blüten paarweis aus den
blattlosen Knoten, 5 cm breit, doppelt gespornt, indem das Kinn dem
Sporn gleichlang ist, Kelch- und Blumenblätter reinweiss, Lippe dreiteilig,
sammtig, die grossen Seitenlappen aufrecht, weiss mit dunkelorangegelben
Adern, der runde Mittellappen gewellt, orangegelb mit weissem Saum.
März — Mai. Birma.
Dendrochilum Blume.
(Bolbopbyllinae 292.)
Umfasst drei ostindisch - malayische unscheinbare Arten, welche noch
nicht nach Europa gebracht worden sind. Was in europäischen Gärten
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214
Dendrochilum. Diacrium.
alsDendrochilum kultiviert wird, sind Arten der Gattung P 1 a t y c 1 i n i s
Bnth. und dort nachzusehen.
Dendrocolla BL ist Sarcochilus R. Br
Dendrolirium flavescens BL ist Eria flavescens LdL
Dendrolirium ornatum BL ist Eria ornata LdL
Desmotrichum cymbidioides LdL ist Dendrobium cymbidioides Hook.
Diacrium LdL
(Cattleyeae 205.)
Schönblühende Baumbewohner Mexikos, Centralamerikas und der
Nordküste von Südamerika mit spindeltörmigen Scheinknollen, denen
einige feste Laubblätter aufsitzen,
und grossen in Rispen stehenden
Blüten, welche von dem nächst-
verwandten Epidendrum nur
durch die Form der Lippe abwei-
chen, welche vom Säulenfusse ab-
steht, dreilappig ist und zwei
hohle Höcker trägt. Bekannt
sind vier Arten, davon in Kultur:
D. bioomutvun Bnth. (Epiden-
drum bicomutum Hook,) (Fig. 70).
Stämme lang-spindelförmig, bis 20 cm
hoch, gefurcht, mit einem kleinen
Schopf zweizeilig stehender, immer-
grüner , ledriger , riemenformiger
Blätter. Blüten in etwa 12 blumiger
endständiger Traube, 5 cm breit, Kelchblätter eiförmig, Blumenblätter
rund - elliptisch , beiderseits kurz verschmälert und vorn zugespitzt, alle
reinweiss, ebenso die Lippe bis auf kleine purpurrote Punkte, Mittel-
lappen lang - spateUormig vorgezogen, Seitenlappen halb so lang, flach
liegend, an den Spitzen leicht aufgebogen, breit -halbmondförmig. April,
Mai. Trinidad, Demerara. An Rinde oder Ästen zu kultivieren; braucht
viel Wärme, aber keine strenge Trockenperiode. Williams hat beobachtet,
dass mit dem Faulen des Holzklotzes die Blühfahigkeit schwindet!
D. bigibberoBum Bnthm. (Epidendrum bigibberosum Hook.) ist nur
durch um die Hälfte kleinere Blüten verschieden.
Dialissa LdL ist Sielis Sw.
Dianea LdL ist Microstylis Nutt.
Fig. 70. Diacrium bicornutum.
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Dichaea. Disa. 2 1 5
Dichaea Ldl.
(Dichaeinae 36S.)
Von den fünf im tropischen Amerika heimischen Arten ist keine
kulturwert und bisher ist auch nur die nachstehende Art, und auch diese
nur in einige botanische Gärten, zu uns gelangt. Ihre Merkmale geben
zugleich ein Bild der Gattung.
D. vaginata Bohb. f. Stämme monopodial , lang kriechend , dünn,
holzig, von den breiten Scheiden der nichtgegliederten, immergrünen,
breit - eiförmigen, zugespitzten Blätter bedeckt, welche zweireihig und der
Unterlage parallel gerichtet stehen. Blüten klein (i — 2 cm), einzeln, achsel-
ständig, langgestielt, mit stachligem Fruchtknoten; Kelch- und Blumen-
blätter eiförmig, ausgebreitet, weissgelblich , Lippe weiss mit rötlichen
Längslinien auf der ebenen dreieckigen Platte, deren Mitte zahnartig vor-
steht, während die ausgeschweiften Eckspitzen etwas zurückgebogen sind.
Juli, August. Mexiko.
Dichopus BL ist Dendrobium Sw.
Dicrypta discolor Ldl. ist Maxillaria discolor LdL
Didactyle Ldl. ist Bolbophyllum Thouars.
Dilochila Ldl. ist Arundina BL
Diphyes BL ist Bolbophyllum Thouars.
Disa Berg.
(Penthea Ldl.)
(Satyrieae 44.)
Erdorchideen vom Kap der guten Hoffnung, aus dem tropischen
Afrika und von den Maskareneninseln , mit kurzen, fleischigen, einfach
fingerförmigen oder bandförmig -geteilten Erdknollen, aus welchen in den
ersten Jahren eine meist dem Boden anliegende Blattrosette, später der
mehr oder weniger beblätterte Blütenschaft entspringt. Blüten einzeln
oder in Trauben oder Schirmtrauben, meist ansehnlich. Die beiden seit-
lichen Kelchblätter sind breit abstehend, das mittlere, obere, ist hoch
helmförmig, am Grunde oder Rücken in einen langen Sporn, stumpfen
Sack oder Ausstülpung ausgezogen, nur selten fast eben, Blumenblätter
den paarigen Kelchblättern ähnlich, meist kleiner. Lippe spornlos, eben,
bald sehr klein und sitzend, bald langgenagelt, mit ungeteilter, oder am
Rande gefranster oder dreiteiliger Platte. Säule kurz und dick, die Seiten-
lappen ihrer Spitze grösser als der Mittellappen. Antheren zurückgekrümmt
mit gesonderten, oft sehr grossen Klebmassen.
Die meisten Arten sind schönblühend, einzelne wahre Prachtstücke,
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2l6 I^»sa.
welche jeder Sammlung zur Zierde gereichen, aber leider erfordert ihre
Kultur so viel Achtsamkeit, dass man nur äusserst selten einmal gut
blühende Disa sieht, obgleich gerade die farbenschönen Arten, z. B. D.
grandiflora, oft in Menge auf dem Markte erscheinen.
Die Arten vom Kap verlangen Kalthaustemperaturen, gedeihen sogar
im frostfreien Kasten, während die übrigen Warmhausbewohner sind,
Sämtlich verlangen sie sehr gut drainierte, geräumige Töpfe oder Schalen
mit milder Lehmerde oder Rasenerde, reichlichem Sandzusatz, gut ver-
rottetem Kuhdung und frischem Sphagnum, auch wohl etwas Holzkohle
zur Lockerung. Während der ganzen Entwicklung ist reichliches Giessen
durch Überbrausen, mehrmals täglich, Lebensbedingung, dagegen ist ein
Einsetzen in Untersätze mit Wasser nicht zu empfehlen. Nach der Blüte
sind sie schattig und weniger feucht, aber nicht trocken zu halten. Gerade
in der Ruheperiode sind sie doppelt empfindlich gegen zu viel oder gar
zu wenig Wasser. Im Januar — Februar schon müssen sie verpflanzt
werden und bei dieser Gelegenheit nimmt man die meist zahlreich vor-
handenen jungen Schösslinge ab, welche bis zur guten Bewurzelung gleich
den alten Pflanzen feucht und schattig gehalten werden. Zeigt sich der
junge Trieb, dann ist viel Licht und viel kühles Wasser zu geben, trockne
Hitze, direkte Sonne und stehenbleibendes Wasser aber zu vermeiden.
Die etwa 60 Arten teilt P fitzer ein:
A. Antheren fast aufrecht oder nur wenig zurückgeneigt:
1. Maoranthae Ffltz. Blüten gross, z. B. D. grandiflora L.
2. Mioranthae Ffltz. Blüten klein, zahlreich, z. B. D. gracilis Ldl.
B. Antheren stark zurückliegend:
1. Bepanda Ldl. Helm oben wagerecht gespornt, Blumenblätter
ganz, Blüten traubig, z. B. D. megaceras Hook.
2. Fhlebidia Ldl. Helm trichterförmig, zurückgebogen, Blumen-
blätter mit einem Zahn, Blüten einzeln, z. B. D. longicornis L.
3. Vaginaria Ldl. Helm wagerecht, unten gespornt, Blumenblätter
gelappt, öhrchenförmig. Wenigblütig; z. B. D. fasciata Ldl.
4. Fardoglossa Ldl. Helm sackförmig, Blumenblätter gekrümmt,
mit schwieliger Spitze, Blüten in Schirmtrauben, z. B. D. rosea
Ldl.
5. Coryphaea Ldl. Helm aufrecht, am Grunde trichter- oder sack-
förmig, Lippe fadenförmig, Blüten in Schirmtrauben mit grossen,
häutigen Deckblättern, z. B. D. venös a Sw.
6. Stenooarpa Ldl. Helm aufrecht, am Grunde trichterförmig, Blumen-
blätter gekrümmt, mit vorgezogenem Grunde der Säule ange-
wachsen, z.B. D. gladioliflora Burch.
7. Oreg^ura LdL Helm wagerecht, trichterförmig, Blumenblätter ge-
krümmt, frei, z. B. D. porrecta Sw.
8. Triohoohilia LdL Helm wagerecht, gespornt, Lippe breit, sitzend
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Disa.
217
oder auf langem Nagel vorgeschoben, z. B. D. spat hu lata Sw.,
deren Lippe die Form eines langgestielten Epheublattes hat.
9. Disella LdL Helm am Grunde sackig, Lippe fädlich, Blumen-
blätter aufrecht, z. B. D. tenella Thbg.
10. Fenthea Ldl, Helm nicht oder ganz unbedeutend gespornt,
Blumenblätter der Säule angewachsen, z. B. D. melaleuca
Thbg.
Von den nachstehenden Arten sind nur Barelli, crassicornis,
grandiflora, und racemosa in grösseren Kreisen bekannt, die
übrigen dürften bis jetzt kaum über die grossen botanischen Gärten oder
einzelne Liebhabersammlungen hinausgekommen sein.
D. atropurpurea Hook. Blätter grasartig. Blüten einzeln oder zu
dreien auf 10 — 20 cm hohem, schmalblättrigem Schaft, 3 cm breit, dunkel-
purpurrosa mit kastanienbrauner Lippe. März, April. Kap.
D. Barelli Thbg. Blüten zu 3 — 5 in der Form von grandiflora,
gross, aus orange scharlachrot, Lippe etwas heller, karminrot geädert.
Mai, Juni. Kap.
D. oomuta Sw. Blätter am Grunde scheidig, braunpurpurn gefleckt,
schwertförmig zusammengerollt. Blütenschaft bis 50 cm hoch mit etwa
1 5 cm langer Blütenähre. Blüten gross, Helm gewölbt, oben ausgerandet,
grüngelb, auf dem Rücken purpurn, Sporn grün, die Kelchblätter breit-
eirund, weiss, am Rande purpurn, an der Spitze grünlich, Lippe im Grunde
weiss, vorn braunschwarz. Juni, Juli. Kap.
D. orassioomis LdL (D, tnegaceras Hook,) Blütenschaft bis 40 cm
hoch, im unteren Teile spitz-lanzettliche Bläter tragend. Blüten zu 6 — 10
in dichter Traube, gross, Helm kegelig, lang gespornt, weiss mit purpur-
roter Zeichnung. September. Kap.
D. DraooniB Sw. Blütenschaft bis 25 cm hoch, nur einige grosse
Blumen am Ende tragend, Helm stumpf, aufrecht, am Grunde bauchig,
weiss, purpurrot gestreift, Kelchblätter gelblich - weiss , lang -linear mit
pfriemlicher Spitze, Blumenblätter auf gelbweissem Grunde innen purpur-
streifig, am Rande und Spitze purpurrot, kürzer, stumpf zusammengeneigt,
Lippe weiss, vorn ausgebreitet. September. Kap.
D. grandiflora L. {D, uniflora hört) (Fig. 71.) Blütenschaft 20 bis
30 cm hoch, bis oben mit spitz - lanzettlichen Blättern besetzt und in
eine einzelne Blüte oder 3 — 5 blumige Traube endend. Blüten gross, (bis
10 cm Durchmesser), die quer abstehenden, breit-eiförmigen, zugespitzten
Kelchblätter scharlachrot, Helm aufrecht, oben langgespitzt, unten in
einen kurzen kulpigen Sporn ausgehend, aussen hellrot, innen wasser-
bläulich mit reicher zarter, karminroter Aderung. Mai — Juli. Kap.
— var. Buperba Moore. Blütenschaft bis 60 cm hoch und bis acht
Blüten tragend, welche über 10 cm halten, leuchtend Scharlach- und
karminroth sind, Helm innenseits fast weiss mit dunkelrosaer Aderung.
Juni— August. Kap.
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2l8
Disa.
Fig. 71. Disa grandiflonu
D. megaceras Hook, ist
fl. crassicornis LdL
D. raoemosa L. ähnelt
der D. grandiflora, je-
doch die Blüten sind nur
halb so gross, dafür zahl-
reich in aufrechter Traube,
rosa - karminrot , oft mit
einem lilaen Hauch. April,
Mai. Kap. — Blühte 1887
in Europa zum erstenmale
in Kew.
D. tripetalcides Hock.
Schmalblättrig. Blüten in
schlanker, dicker Ähre bis
zu 20, 2 — 3 cm breit,
weiss, karmingefleckt. Mai,
Juni. Kap.
D. unrflora hört, ist D.
grandiflora L
D. Veitohii hört., der
erste Disa -Bastart, wurde
bei I. Veitch und Sons aus
D. grandiflora X ra-
c e m o s a gekreuzt. Die
Kreuzung gleicht im kräf-
tigen Wuchs der race-
mosa, hat 4 — 8 Blüten
von 5 cm Breite, welche
leuchtend hellrosa sind,
nur die Blumenblätter sind
gelblich mit karminroten
Spritzen. Mai, Juni.
In den belgischen Ka-
talogen sind noch nach-
stehende Arten aufgeführt,
von welchen jedoch keine
einzige in Europa kulti-
viert wird, ausser vielleicht
in Kew Gardens, und
welche auch in keiner
Weise an die Schönheit
von D. grandiflora her-
anreichen.
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Disa. Dossinia.
219
D. oemua,
D. ohrysoBtaohya,
D. gramixüfolia,
D. laoera.
D. longioomis,
D. maorantha,
D. maoulata,
D. melaleuoa,
D. patens»
D. polygonoides,
Dissorhynchium Schauer ist Habenaria W.
D. prasinata,
D. sagittalls,
D. rufescens»
D. spathiüata,
D. teniiifolia.
Dossinia Morr.
(Physureae 120.)
Die einzige Art der Gattung weicht von den Anoectochilus,
welchen sie durch ihre schö-
nen Blätter täuschend ähnelt,
nur durch den ganzrandigen
(bei Anoectochilus ge-
fransten) Nagel der Lippe ab.
D. marmorata Morr.
(Anoectochilus Lowii BL A.
marmoratus LdL Macodes
marmorata BL Cheirostylis
marmorata Bl) (Fig. 72.)
Stämmchen aufsteigend, bis
20 cm hoch, sich leicht
verzweigend , dicht besetzt
mit eiförmigen Blättern von
8 zu 5 cm etwa, deren
Grundfarbe ein sattes dunkles
Sammtgrün ist, auf welchem
ein goldbräunlicher Schim-
mer ruht, Haupt und Netz-
adern leuchtend goldschim-
memd. Borneo, zuerst von
Hugh Low an den bemoosten
Eingangsfelsen einer Höhle
gefunden, dann vielfach an
halbschattigen Felsen und
Bäumen gesammelt.
— var. Dayi hört. {Anoec-
tochilus Dayi und Dayanus
hört.) Blätter sammtgrün
ohne Bronzeschimmer, das
Adernetz rotgolden, scharf
vortretend.
— var. viresoens hört. Blätter hellgrün, Hauptadern sehr breit und
hellkupferrot - goldig schimmernd.
Fig. 72. Dossinia mannorata.
a. EinselblQte, Tergrössert.
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220 Dossinia. Epicattleya. Epidendrum.
Dubois-Reymondia Karsten ist Pleurothallis R. Br.
EohiogloBsum javanioiun Bl. {Aerideae, 3S§); aus Java, ist wohl kaum
noch in Kultur, jedenfalls nicht über einige grosse botanische Gärten
hinausgelangt. Die im Stammbau an Vanda erinnernde Pflanze hat flache,
kurze, zweizeilige, immergrüne, lanzettliche Blätter und unscheinbare,
kleine Blüten, welche in lockeren Rispen stehen und in der Form an
Phalaenopsis erinnern. Für die Kultur aus Schönheitsrücksichten
wertlos.
Eckardtia Rchb. ist Peristeria Hook.
Empusa Ldl. und Empusaria Rchb. f. ist Liparis L C. Rieh.
Encyolium Ldl. gehört zu Epidendrum L.
Ephippium Bl. ist Cirrhopetalum Ldl.
Epicattleya Rolfe.
(Cattleyeae. 205 a)
ist der Gattungsbastart aus Cattleya X Epidendrum, gegründet auf :
Epicattleya guatemalenflis Bolfe. (Cattleya guatemalensis Moore) eine
in Veitch's Gärten in einem Exerrtplar beobachtete, aus Guatemala
zufällig mit den Eltern mitgebrachte Kreuzung von CattleyaSkinn^ri
X Epidendrum aurantiacum, welche leider später verloren ge-
gangen ist.
Epidendrum L.
(Cattleyeae. 204)
(Alamania Llav. Lex. Amphiglottis Salisb. Anacheilum Hoffmg.
Barkeria Knowl. Weste. Broughtonia Ldl. Dinema Ldl. Epithe-
cium Knowl. Weste. Hormidium Ldl. Lanium Ldl. Nanodes Ldl.
Oerstedella Rchb. f. Physinga Ldl. Pleuranthium Ldl. Prosthechea
Knowl.Westc. Pseudepidendrum Rchb.f. PsilanthemumKlotzsch.)
Ungemein formenreiche, gegen 500 Arten umfassende, ausschliesslich
in Amerika heimische Gattung, wo sie von den südlichen Vereinigten
Staaten , durch Mexiko , Centralamerika und das gesamte tropische Süd-
amerika verbreitet ist, und Baumstämme und bemooste Felsen bewohnt.
Die Stämme sind bald schlank, bald zu einer kurzen, aber meist
mehrgliedrigen Scheinknolle zusammengedrängt. Die Blätter sind stets
derb, immergrün, und sitzen am Stamm zerstreut oder an der Spitze des-
selben zusammengedrängt. Der Blütenschaft entspringt aus der Spitze
des Stammes oder seitlich aus den oberen Blattachseln, nur die Arten
der Psilanthemumgruppe haben ihre Blüten auf einem besonderem,
vom Grunde der Knolle sich abzweigendem Seitentriebe. Die Blüten
stehen bald einzeln, bald in kürzeren oder längeren Trauben oder Rispen
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Epidendnim. 221
und wechseln in der Grösse ungemein. Zahlreiche Arten sind durch
Kleinheit der Blüten und unansehnliche Färbung wertlos für die Kultur,
aber eine grosse Anzahl trägt anderseits sehr ansehnliche und oft schön
gefärbte Blüten, in denen allerdings Gelb, Grün und trübes Weiss die
vorherrschenden Farben sind, welche aber oft wochen- und monatelang
aushalten und dadurch allein schon wertvoll sind. Kelch- und Blumen-
blätter sind einander meist ziemlich gleich oder die Blumenblätter schmäler.
Die in der Form sehr abweichende Lippe ist entweder genagelt, und mit
dem Nagel der Säule parallel mehr oder weniger angewachsen oder
ungenagelt, direkt der Säule angewachsen. Säule schlank, die vier Pollen-
massen seitlich zusammengedrückt, in einer Querreihe liegend.
Ffltzer teilt die schwer übersichtliche Gattung in klarer Weise folgen-
dermassen ein.
I. Euepidendrum Ldl. Stämme gänzlich schlank oder nur am Grunde
etwas verdickt, mit zahlreichen, zerstreuten Blättern.
A. Planifoüa. Blätter flach.
1. Nanodes Ldl. Blätter fleischig, eben, graugrün, Blüten ohne
Hüllblätter, z. B. E. Medusae Rchb. f.
2. Nana Bnth. Kurzstämmig, dicht beblättert, Blätter lederartig.
Blüten einzeln oder wenige in einer kurzen, breiten Scheide.
3. Strobilifera Bnth. Stämme kurz, oft verzweigt. Blüten in
grossen konkaven Hüllblättern.
4. Amphiglottium LdL Stämme meist schlank, Blütenschaft mit
angedrückten, bräunlichen Schuppen, Blüten traubig, Lippe
der ungeflügelten Säule weit hinauf angewachsen; z. B. E.
ellipticum Grah.
5. Barkeria Zn. W. Von Amphiglottium nur dadurch ver-
schieden, dass die Lippe nur am Grunde mit der Säule ver-
wachsen ist und dass der Nagel der Lippe der Säule parallel
steht: z. B. E. e leg ans Rchb. f.
6. Fanictilata Ldl. Wie Amphiglottium, aber die Blüten in
Rispen; z. B. E. myrianthumLdl.
7. Folycladia LdL Unmittelbar über den Blättern stehen Schuppen,
aus deren Achseln seitlich Blütentrauben, ausser den end-
ständigen, entspringen; z. B. E. polyanthum Ldl.
8. Fleuranthium Ldl. Seitentrauben schon aus den Blattachseln,
lange vor der Endtraube blühend; z. B. E. Dendrobii
Rchb. f.
9. Imbrioata Pütz. Zwischen den eigentlichen Blättern und dem
Blütenstand stehen einige grüne , kurze, scharf gefaltete Blätt-
chen, so dass der junge Blütenstand einem grossen Grasährchen
ähnelt; z. B. E. cnemidophorum Ldl.
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222 Epidendnim.
10. Spathium LdL Blütenstand traubig oder rispig, am Grunde
von einer grossen Scheide umschlossen; z. B. E. Frie-
derici Guilelmi Warscz.
11. Umbellata L. Blütenstand fast doldig, zuweilen mit grosser
Grundscheide; z. B. E. difforme Jacqu.
12. Nuda Piltz. Blütenstand traubig oder rispig, ohne Schuppen;
E. conopeumR.Br. (aus Carolina, die nördlichste epiphytische
Orchidee Amerikas).
B. Teretifolia Bohb. f. Blätter fast drehrund , oberseits gefurcht ;
z. B. E. teres Rchb. f.
C. Equitantia Ldl. Blattspreiten senkrecht stehend; z. B. E. equi-
tans Ldl. ,
IL Aulizodium Putzer. Meist mehrgliedrige Scheinknollen mit wenigen
endständigen Blättern und endständigen Blüten. Lippe der Säule
lang angewachsen.
A. Aulizeum Ldl. Lippe lappig oder fein gefranst ; z.B. E. S c e p -
trum Ldl. und E. ciliare L.
B. Osmophytum LdL Lippe ungeteilt; z. B. E. cochleatum L.
IIL Enoyclium Ldl. Wie Aul izodium, aber die Lippe der Säule ganz
schmal angewachsen.
A. Holoohila Ldl. Lippe ungeteilt; z. B. E. prismatocarpum
Rchb. f.
B. Sarooohila LdL Lippenspitze dreizähnig; z. B. E. gl au cum Ldl.
C. Sphaerochila LdL Lippe dreilappig, Lappen gleich; z. B. E.
sphaerocarpum Ldl.
D. Hymenoohila Ldl. Lippe dreilappig, Seitenlappen schmäler ; z. B.
E. alatum Batem.
rV. Psilanthemum Elotzsch. Wie Aulizodium, aber der Blütenstand
auf einem unbeblättertem seitlichem Stamme vom Grunde der blatt-
tragenden Knolle her; z. B. E. Stamfordianum Batem.
Fast alle Epidendrum sind anspruchslose Pflanzen hinsichtlich der
Kultur. Sie gedeihen am besten mit einer Handvoll Sphagnum an
eine Korkrinde oder einen festholzigen Ast gebunden, lieben Licht und Luft
und bedürfen zum weitaus grössten Teile nur einer Wintertemperatur von
\o^ R. Nach der Blüte muss eine kurze Ruheperiode folgen, die aber
nicht zur Dürre ausarten darf. Sobald der junge Trieb sich zeigt, ist
reichliche Wasserzufuhr durch Spritzen und im Notfalle Eintauchen zu
geben.
£ Acklandiae Rchb. f. ist Cattleya Acklandiae LdL
E. aemulum LdL ist E, fragrans Sw,
E. affine Pocke ist £. oncidioides LdL
E. alatum Batem. [E, calochilum Grah. E. formosum Klotsch. E.
longipetalum LdL Encycliutn alatum LdL) Scheinknollen eiförmig, etwa
5 cm hoch, mit zwei schwertförmigen, stumpfen Blättern. Blüten in
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Epidendmm. 223
grossen Rispen, süssduftend, mittelgross, die schmalen Kelch- und Blumen-
blätter aus grünlichem Grunde trübrot, die runde, dreiteilige Lippe hell-
gelb, der breitgerandete, krause Mittellappen vortretend dunkelrosa geädert
und gefleckt. Juni — August. Mexiko. Sehr dankbar blühende Art.
— var. majos hört. Nur unwesentlich grösser als die Hauptform,
sonst dieser ganz gleich.
f. aloaefolium L ist Gymbidium aloifolium Sw.
£ aloifolium Batem. ist £ falcatum Ldl.
£ altissimum Sw. ist Oncidium aitissimum Ldl.
£ amabile Qodfr. ist £ dichromum Ldl.
E. araohnoglo88um Bohb. f. Stämme schlank aufrecht, rund, mit
zweizeiligen, länglich-lanzettlichen, dicken Blättern und endständiger, steif
aufrechter, mit kurzen Schuppen bekleideter Blütentraube. Blüten klein,
Blumen- und Kelchblätter breit linear, zugespitzt, rotlila wie die drei-
lappige Lippe , deren keilförmiger , tiefzweiteiliger Mittellappen fünf
Schwielenhöcker trägt, von denen die vier oberen leuchtend orangegelb,
der gezähnelte grösser, hellgelb ist. Juli, August. Neu-Granada, Papayan,
bei 2000 m.
B. aromatioum Batem. {E, primuloides h, angl, E. incutnbens Ldl,
Encyclium aromaticum Ldl.) Scheinknollen fast kuglig, 4 cm dick, glatt,
erbsengrün. Blätter zu 2 — 3, steif linear, 3 zu 20 cm etwa. Blüten sehr
zahlreich in überhängender, weitästiger, meterlanger Rispe, stark duftend,
2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich-lanzettlich, satt primelgelb
bis bräunlich grün, Seitenlappen der Lippe länglich, um die Säule gefaltet,
Mittellappen rundlich, weiss, rot gestreift. Juli — September. Guatemala.
B. atropurpurem W. {E, macrochilum Hook Encyclium atropurpureutn
Ldl.) (Fig. 73.) Scheinknollen runzelfaltig, ei- oder birnförmig, mit zwei
länglich - riemenförmigen Blättern und endständigen, aufrechten, wenig
blumigen Blütentrauben. Blüten mittelgross, Kelch- und Blumenblätter
länglich-keilförmig, mit eingebogenen Enden, aus grünem Grunde rot-braun,
Lippe gross, dreilappig, vorn weiss, Mittellappen rundlich, tief eingekerbt,
mit einem fedrig verlaufendem , scharlachrotem Grundfleck. April , Mai.
Westindien, Guatemala, Mexiko.
— var. album hört. Lippe reinweiss, ohne roten Fleck.
— var. Bandianiun Linden et Bodig. Blüten fast ganz braunrot,
Lippe mit sehr grossem, rotem Federfleck.
— var. roseopurpurem hört. Kelch- und Blumenblätter chocoladen-
braun, Lippe violettpurpurn.
— var. rosenm Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter purpur braun,
Lippe tiefrosa mit purpurnem Grundfleck.
B. aurantlaoom Batem. {E, aureum Rchb. /. Aulizeum aureum Ldl)
(Fig. 73.) Stämme steif aufrecht, keulig, bis 30 cm hoch, mit zwei breiten,
länglichen, dicken Blättern und endständiger, von einer grossen Grund-
scheide umschlossener, dichtblütiger , kurzer, leicht nickender Traube.
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224 Epidendrum.
Blüten bis 5 cm gross, orangegelb, die Lippe mit einigen hochroten
Strichen, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, Lippe länglich - kapuzen-
förmig, röhrig die Säule einhüllend, und mit drei Schwielen im Vorder-
grund. April, Mai. Mexiko, Guatemala.
E. aureum Rchb.f, ist f. aurantiacum Batem.
B. auritum LdL (Encyclium auritum LdL Dinema pubescens LdL)
Scheinknollen auf kriechendem Wurzelstock 2 — 3 cm auseinander, flach
länglich -eiförmig, 3 cm hoch. Blätter einzeln, schmal -linear, etwa 1,5 zu
10 cm. Blüten zu 3 — 5 auf 10 cm hohem, aus dem jungen Triebe kommen-
den, von sich deckenden grünen Scheiden unten umgebenem Schaft, 2 cm
breit, stark nach Äpfeln riechend, hellgelb, Kelchblätter spitz -lanzettlich,
gekielt, abstehend, Blumenblätter viel kürzer, lineax, aufrecht, vorn zurück-
gebogen, Lippe ungeteilt, linear, vorn keilförmig, dunkler gelb mit pur-
purnem Grundfleck. Säule gelb, oben purpurn gesäumt, dreizähnig. Juni,
Juli. Mexiko.
B. Barkeriola Ldl. (Barkeria Barkeriola Rchb. f.) ist wohl nur die
alpine Form von E. elegans Rchb. f. In allen Teilen kleiner, nur 5 cm
hoch, aber die Blüten gleichgross und gleichgefärbt, kaum eine Spur heller.
Juli, August. Mexiko.
E. Barringtoniae L ist Lycasfe Barringtoniae LdL
E. basilare KL ist £ Stamfordianum Batem,
B. bioameratum Bohb. f. (E, Karwinskyi Rchb,f, E, sqtialidum Ldl,
Encyclium squalidum LdL) Scheinknollen flach länglich -eiförmig, 4 cm hoch,
hell erbsengrün. Blätter paarweis, spitz, breit -linear, 3 zu 12 cm etwa,
sehr derb. Blüten zu 15 — 20 in lockerer Traube auf aufrechtem , 30 cm
hohem, aus flacher graugrüner Scheide entspringendem Schaft, 2 cm breit,
eingebogen, Kelch- und Blumenblätter spitz länglich- eiförmig, dunkel sepia-
braun, orangegelb gerandet, Seitenlappen der weissen Lippe länglich, ge-
rundet, um die Säule geschlagen, Mittellappen querlänglich mit drei Haut-
falten vor dem Grunde und drei purpurnen Flecken. Juni — August.
Mexiko, Central -Amerika.
E. bicolor Rchb. f. ist Cattleya bicolor LdL
E. bicornutum Hook, ist Diacrium bicornutum Bnth.
E. bigibberosum Hook, ist Diacrium bigibberosum Batem.
E. bracteolatum PrsL ist E. radiatum LdL
B. Brassavclae Bohb. f. {Encyclium Brassavolae Ldl) Scheinknollen
verkehrt- birnförmig, 10 cm hoch, mit zwei länglichen, zugespitzten, festen
Blättern an der Spitze, zwischen denen aus einer kurzen Grundscheide die
aufrechte, vollblumige Blütentraube entspringt. Blüten abends stark duftend,
über 10 cm im Durchmesser, aber durch die Schmalheit der hellbraun-
gelblichen Kelch- und Blumenblätter beeinträchtigt. Lippe aus lang keil-
förmigem, gelblich-weissem Grunde in einen spitz-rautenförmigen, gelbroten
Vorderlappen mit 2 — 3 Querfältchen vorgezogen. Mai, Juni. Central-
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Epidendrum.
225
^^S- 73- Epidendrum auraDtiacum.
St ein 's Orchideenbuch.
15
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220 Epidendrum.
Amerika, Guatemala. Erinnert anBrassavola in der Blätterform, mehr
sonderbar als schön.
E. calochilum Qrah. ist E. alatum Batem.
E. carthaginense L ist Oncidium carfhaginense Sw.
B. CatUlus Behb. f. et Warsc. {E, Imperator Lind. E, leucochilum
Klotzsck. Amphiglottium CatUlus LdL) Stämme stark, aufrecht, bis 50 cm
hoch, umfasst von den Scheiden der zweizeiligen, gekielten, länglichen,
zugespitzten, derben Blätter. Blüten in endständiger, aufrechter, dichter
Traube, deren langer Schaft mit bräunlichen Schuppen besetzt ist, lang-
gestielt, Stiele und Fruchtknoten rot, 6— 8 cm Durchmesser, Kelch- und
Blumenblätter verkehrt ei - lanzettlich , zugespitzt, satt zinnoberrot, die
Kelchblätter aussen graugrün, Lippe dreilappig, scharlachrot, Seitenlappen
halbherzförmig, gezähnt, Mittellappen schmal dreiseitig, zweispaltig, an den
Enden gezähnt, an der Basis zusammengezogen, mit eiförmigem gelbem
Schwielenfleck und einer Kiellinie auf der Scheibe. Juni, Juli. In hohen
Berglagen der westlichen Cordilleren Neu -Granadas, daher im Winter mit
6 — 8<> R. vorliebnehmende, statiöse, kulturwerte Art.
E. Cattleyae Hook, ist Cattleya luteola Qard. Chron.
E. caudatum L ist Brassia caudata LdL
£. oepiforme Hook. Scheinknollen glatt, zwiebeiförmig rund, bis 8 cm
hoch, mit zwei langen, riemenförmigen Blättern und endständiger Rispe,
hellorangefarbenen, 3 cm grossen Blüten, deren Lippe weiss mit roten
Rippen ist. Juni, Juli. Mexiko.
f. chinense L ist Cymbidium ensifolium Sw.
E. chiriquense Rchb.f. ist f. varicosum Ldl.
E. ciliare L. (Aulizeum ciliare LdL) Scheinknollen schlank birnformig,
etwas seitlich zusammengedrückt, bis 10 cm hoch, mit einigen trocken-
häutigen Scheiden am Grunde und endständigen, stumpf- länglichen Blättern
an der Spitze, zwischen denen die langgestielte, locker- und armblütige
Traube entspringt. Blüten von grossen, häutigen Hüllblättern gestützt,
6 — 8 cm Durchmesser, mit spitz - linearen , gelbgrünlichen Kelch- und
Blumenblättern und schmaler, weisser, dreilappiger Lippe, deren Seiten-
lappen kammartig gefranst sind, Mittellappen pfriemenförmig, lang vorge-
zogen. November — Februar. Westindien, Trop. Süd- und Central-Amerika.
Eine der widerstandsfähigsten Orchideen, welche unter allen Bedingungen
wächst, leider eine zwar interessante aber ganz unscheinbare Blüte. Sie
gehört zu den ersten nach Europa gebrachten Arten.
— var ouspidatum Jaoqu. Blüten grösser, grünlichgelb, Mittellappen
der Lippe linear -lanzettlich, wenig länger als die Seitenlappen.
— var. minor hört, ist von der Hauptform nur durch etwas kleinere
Blüten abweichend,
B. oinnabariniun LdL Meterhohe, kräftige Stämme mit zweizeiligen,
länglichen, an der Spitze zurückgebogenen Blättern und hohen, aufrechten,
reichblumigen Trauben. Blüten bis 10 cm gross, zinnoberrot, Kelch-
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Epidendnim. 227
und Blumenblätter lanzettlich, Lippe dreilappig, orangegelb mit rotfen
Spritzern, gekielt, mit zwei Schwielen im Grunde, Seitenlappen tief zer-
schlitzt, Mittellappen aus schmalem Nagel plötzlich spateiförmig, mit i — 2
langen Zähnen an der Spitze. Mai — Juli. Brasilien, Venezuela.
£. citrinum Rchb.f. ist Cattleya citrina LdL
B. onemidophorum LdL Stämme in der Heimat angeblich über 1,5 m
hoch, von den Scheiden der lanzettlich zugespitzten, bis 30 cm langen
Blätter bedeckt. Blüten in langer, nickender, am Grunde von kleinen >
scharfgekielten Blättern umgebener, (Abteilung I m b r i c a t a Pfitz.), reich-
blumiger Traube, 8 — 10 cm Durchmesser, fast fleischig, langgestielt, aussen
rein weissgelb, innen mit rotbraunen Flecken, Kelchblätter länglich, stumpf,
Blumenblätter linear, Lippe und Säule elfenbeinweiss mit rosaem Hauch,
erstere dreilappig, Seitenlappen gross, rund, ungeteilt, Mittellappen spatei-
förmig, in zwei stumpfe Zipfel auslaufend. Mai — Juli. Guatemala, bei
2300 m. Als Kalthauspflanze zu behandeln; während der Triebent-
wickelung sehr reichlich zu giessen.
B. ooohleatum L. {E, lancifolium Bot Reg, Aulizeum cochleatum LdL)
Scheinknollen schlank eiförmig, bis 10 cm hoch, mit einigen häutigen
Scheiden am Grunde und zwei in einen Stiel verschmälerten, breitlanzett-
lichen, langen, sich schlaff" zurückbiegenden Blättern auf der Spitze. Blüten
in langgestielter lockerer Traube, 6 — 8 cm Durchmesser, mit grüngelb-
lichen, linearen, zugespitzten Kelch- und Blumenblättern, Lippe ungeteilt,
aus schmalem Nagel plötzlich in eine konkave, rund-kochlöffelförmige Platte
verbreitert, im Grunde gelbgrünlich, der Vorderteil unten gelbgrünlich,
oben aus schmalem, grünlichgelbem Grunde breit tief chokoladenbraun
gefärbt. November — März. Westindien, Mexiko. Durch die merkwürdige
Lippe sehr originell aussehend, aber mehr für den Liebhaber als für die
Handelsverwertung.
E. cochleatum Bot Mag. ist £. fragrans Sw.
E. connivens FL Flum. ist Eulophidium maculatum Pfitz.
B. oonopseum B. Br., unbedeutende kleine Pflanze mit spitz -länglichen,
6 cm langen, paarweisen Blättern und 5 — 6 kaum 2 cm breiten, gelblich-
grünen, purpurnpunktierten Blüten, deren ausgerandete Lippe zwei weisse
Schwielen trägt. Juni, Juli. Florida, Mexiko, Louisiana, bis 32® n. Br., und
dadurch botanisch, aber nicht gärtnerisch interessant.
R Gocperianum Batem. Stämme schlank, aber kräftig, bis 80 cm
hoch, mit oberwärts gedrängt zweizeilig stehenden, steif- lanzettlichen, lang-
zugespitzten Blättern. Blüten in endständiger, langer, überhängender, dicht
vollblumiger Traube, 6 — 8 cm gross, fast lederartig, hellgrünbräunlich, Kelch-
und Blumenblätter fast linear, Lippe dreiteilig, leuchtend rosa, Seitenlappen
rund, ungeteilt, grösser als der nierenförmig ausgerandete Mittellappen,
März — Mai. ^ Brasilien.
E. coriaceum Bot Mag. ist E. variegatum Hook. var.
E. crassifolium Hook, ist E. elongatum Jacqu.
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228 Epidcndrum.
E. crassilabium Poepp. ist E. variegatum Hook.
E. oriniferum Bohb. f. Stämme schlank, 25 cm hoch, beblättert. Blätter
sitzend, spitz -linear -lanzettlich, etwa 2,5 zu 8 cm. Blüten zu 6 — 8 in
aufsteigenden Trauben, 4 cm breit, gelb, braunpurpurn gefleckt, Kelch-
blätter spitz, pfriemlich -lanzettlich, spreizend, Blumenblätter linear, Seiten-
lappen der Lippe weiss, halb-eiförmig, steif gefranst, Mittellappen gelblich,
linear, gerade, mit 2 Schwielen. Säule weiss, oben purpurn. April, Mai.
Costarica.
f. cuspidatum Jacqu. ist £. ciliare L var.
B. oyolotelliun Bohb. f. {Barkeria cyclotella Rchb.f,) Stamm feder-
kielsdick, 15 cm hoch, mit abfallenden, zweizeiligen, schmal -länglichen, zu-
gespitzten Blättern. Blüten in endständiger, aufrechter, lockerer, viel-
blumiger Traube, 6 — 8 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit -lanzett-
lich, hell blutrot, Lippe aus kurzem, schmalem, von der breiten gelblichen
Säule verdecktem Grunde breit lang- viereckig, vorn ausgerandet, aus
breiter weisser Mitte hell blutrot. Februar — April. Mexiko.
B. densiflorum Hook. Stamm schlank und bis 60 cm lang, mit zahl-
reichen, zerstreuten, elliptischen, lederartigen Blättern. Rispe endständig,
Blüten an den Enden der Zweige gedrängt, Kelch- und Blumenblätter
schmal -spatelfbrmig, grünbräunlich, Lippe kreisrund, dreilappig, Mittel-
lappen spreizend zweispaltig, gelblichweiss. September, Oktober. Mexiko.
E, cycnostalix Rchb.f. ist f. Stamfordianum Batem,
R diohromum LdL {E, amahile Goäfr?) Scheinknollen schlank eiför-
mig, bis IG cm hoch, mit zwei endständigen, steifen, riemenförmigen,
stumpfen Blättern, zwischen welchen die meterhohe, weitverzweigte Blüten-
rispe steht. Blüten 5 cm gross, sattrosa, zuweilen hell weiss -rosa, Kelch-
blätter linear -lanzettlich, Blumenblätter verkehrt -eiförmig, Lippe lang,
dreiteilig, Seitenlappen die Säule einhüllend, weiss mit purpurroten, ver-
breiterten Enden, Mittellappen verkehrt -herzförmig, gerippt, hellpurpurn
mit weissem Saum. März — Mai. Bahia.
— var. Btriatiun Bchb. f, Kelch- und Blumenblätter weiss mit pur-
purroten Adern.
£. discolor A. ffich. ist f. nocturnum L
E. dolosum Rchb.f, ist Cattleya Walkeriana Qardn. var.
R ebumeum Bohb. f. Stämme aufrecht, bis 50 cm hoch, rund, gruppen-
weis, mit stammumfassenden, zerstreut stehenden, länglich -linearen,
stumpfen, dunkelgrünen Blättern und endständiger, langgestielter, locker
4 — 6 blumiger Traube. Blüten 10 cm gross, Kelchblätter linear -lanzett-
lich, spitz, weiss mit hell citrongelb, Blumenblätter gleichfarbig, schmäler,
Lippe elfenbeinweiss mit zwei schmalen gelben Schwielen am Grunde,
gross, sitzend, kreisrund- herzförmig. Dezember. Panama, im heissen
Sumpfgebiete.
E. elatius Rchb.f. ist Cattleya guttata Ldl.
B. elegans Bchb. f. {Barkeria elegans KnowL et Weste.) (Fig. 74.) Stämme
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Epidendrum.
229
Fig. 74. Epidendrum elegans.
kurz-cylindrisch, bis 10 cm hoch, aufrecht, mit abfallenden, lanzettlichen, zu-
gespitzten Blättern und endständigen, aufrechten, wenig und lockerblumigen
Trauben. Blüten langgestielt, 5-6 cm gross, Kelchblätter breit -lanzett-
lich, etwas eingebogen, Blumenblätter eiförmig, zugespitzt, wellig gerandet,
alle dunkelrosa, Lippe aus kurzem Grunde lang und breit viereckig, vorn
gerundet mit kurzer Spitze, im Grunde, welcher durch die spateiförmige,
verbreiterte, gelbe, purpurfleckige Säule verdeckt wird, weiss mit drei
kurzen Schwielen, nach vorn
weisslichrosa purpurnpunk-
tiert und mit breitem, tief
blutrotem Endfleck. Juli bis
September. Mexiko.
E. ellipticum Grah. ist f.
elongatum Jacqu.
KelongatiunJacqu. {E.
ellipticum Grah, E. crassi-
foliutn Hook.) Stämme
schlank, bis meterhoch, von
den Scheiden der zweizei-
ligen, länglich - elliptischen,
stumpfen, lederartigen Blät-
ter bekleidet. Blütenschaft
lang, aufrecht, am Grunde mit häutigen Schuppen, in eine reichblumige
Schirmtraube endend. Blüten kaum 5 cm gross, schönrosa, Kelch- und
Blumenblätter verkehrt ei - lanzettlich , Lippe dreiteilig , leuchtend rosa,
Seitenlappen abgerundet, keilförmig, Mittellappen verkehrt herzförmig.
März — Juni. Brasilien.
E. Endresii Kohb. f. Stämme schlank , 1 5 cm hoch , beblättert.
Blätter stengelumfassend , ei - herzförmig , spitz, l zu 2 cm etwa. Blüten
zu 9 — 12 in aufrechter, endständiger, lockerer Traube mit kurzen Deck-
blättern, kurz weissgestielt , 2 cm breit, reinweiss mit ein paar violetten
Fleckchen auf Lippe und Säule, Kelch- und Blumenblätter länglich-eiförmig,
spitz, Lippe fast geigenförmig , Seitenlappen öhrchenartig , Mittellappen
tief und spreizend zweispaltig. April, Mai. Costarica.
B. ereotiim hört, ist ein Schreibfehler für E. evectum Hook.
B. erubescens Ldl. Scheinknollen spindelförmig, 8 cm hoch, weit
zerstreut auf dem lang kriechendem, holzigem Wurzelstamme sitzend, an der
Spitze zwei längliche , spitze Blätter und die weitverzweigte , gebogte
Rispe tragend. Blüten 3 — 5 cm gross, zart rötlich-ledergelb, Kelchblätter
breit-länglich, stumpf, Blumenblätter genagelt, Lippe dreiteilig, aus hell-
gelbem Grunde dunkelledergelb, Mittellappen breit-gerundet mit drei vor-
tretenden Längslinien. Mai — Juli. Mexiko. Verlangt Kalthausbehandlung,
die lang dauernden Blüten machen die Pflanze wertvoll.
B, evectum Hook. {E. erecium hört). Stämme aus verdicktem Grunde
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2^0 Epidendrum.
schlank werdend, sprossend und an den Sprossstellen Wurzelbüsche
bildend, bis 1,5 m hoch. Blätter ledrig, nach oben gedrängt, zweizeilig,
halbstammumfassend, länglich-lanzettlich mit ausgerandeter Spitze. Blüten-
schaft endständig, lang, im unteren Teile schuppig bekleidet, in eine
kurze, fast cylindrische , vielblumige Traube endend. Blüten lang hellrot
gestielt, bis 10 cm gross, kirschrotpurpurn, Kelch- und Blumenblätter
schmal verkehrt - eiförmig , Lippe dreilappig, mit zerrissen - zerschlitzten
Rändern, Seitenlappen keilförmig, Mittellappen in zwei spreizende, fast
quadratische Abschnitte tief gespalten. Februar — Juli. Neu -Granada.
B. falcatum LdL {E. aloifolium Batem, E, Parkinsonianum Hook,
E. lactiflorum A. Rieh, Aulizeum falcatum LdL Brassavola Pescatorei
hart) Stämme hängend, sich verästelnd, bis 30 cm lang, mit wenigen,
zerstreuten, fast fleischigen, lang- lanzettlichen, in eine cylindrische Spitze
ausgehenden Blättern. Blüten einzeln oder paarweis , endständig , bis
10 cm Durchmesser, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, grünlich-
gelb mit grünlichbraunem Anflug, Lippe orangegelb, dreilappig, Seiten-
lappen gross, halbherzförmig mit ausgefressenem Rande, Mittellappen
linear - zugespitzt, ungeteilt. Juni — August. Mexiko.
£. falsiloquum Rchb. f. ist £ paniculatum R. P.
£. floribundum hart, ist £ ornatum Lern.
£ Flos aSris L ist Renanthera F/os aöris Rchb. f.
£. Forbesii Rchb. f. ist Cattleya Forbesii LdL
£ formosum K/ofssch ist £ a/atum Batem.
B. fragrans Sw. {E. aemulutn LdL E, cochleatum Bot, Afog) Schein-
knolle eiförmig, bis 5 cm hoch, mit i — 2 festen lanzettlichen Blättern.
Blüten köstlich bergamott - duftend, in aufsteigender, langgestielter Traube
vorn dicht gedrängt, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich,
zugespitzt, hell gelblichgrün, Lippe mit fast kreisrundem, etwas vertieftem,
weissem, zart braunrötlich gestreiftem Vorderlappen. Juni — August.
Jamaika.
— var. magnum hört, hat nur unbedeutend grössere Blüten.
B, Friederioi Guilelmi Warso. et Bchb. f. {Spathium Fried. Gull, Ldl)
Stämme kräftig, aufrecht, 5 cm dick und bis 20 cm hoch, bekleidet mit
zweizeiligen, aus schmalem Grunde verkehrt-eiförmigen, kurz zugespitzten
Blättern von 20 zu 8 cm etwa. Der endständige, lange, purpurn über-
laufene, aufrechte Blütenschaft entspringt aus einer grossen Grundscheide
und trägt eine kurze, gedrängt- vielblumige Traube. Blüten bis zu 10 cm,
karminrot, fast fleischig, Kelch- und Blumenblätter schmal - lanzettlich,
zugespitzt, Lippe dreilappig, Seitenlappen gerundet halbherzförmig, Mittel-
lappen spitz zungenförmig mit zwei grossen stumpf - rautenförmigen
Schwielen am Grunde, welche ebenso wie die Säulenspitze reinweiss sind,
so dass die Blüte weissäugig erscheint. Mai — Juli. Nordperu, bis zu
2300 m.
£ fulgens Brgn. ist £ Schomburgkii LdL
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Epidendrum. 23 1
B. fucatum Ldl. {E, Sagraeanum A, Rieh. Encyclium fucatum Ldl?)
Scheinknollen gedrängt, länglich-birnförmig, 3 cm hoch, Blätter paar weis,
steif- linear, 3 zu 20 cm etwa. Blüten sehr zahlreich in lockerer, breiter
Rispe auf 50 cm hohem, schlankem Schaft, köstlich duftend, 3 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter schmal - spateiförmig , dunkelockergelb, Lippe
weiss, purpurstreifig, Seitenlappen aufrecht, gerundet, breit-linear, Vorder-
lappen verkehrt-herzförmig mit zwei Faltenhäutchen. April, Mai. Havannah.
B. gliimaceum LdL {Aulizeum glumaceum Ldl) Scheinknollen auf
kriechendem Wurzelstock etwas auseinander gerückt, flach birnförmig,
3 cm hoch. Blätter paarweis, länglich -lanzettlich, 3 zu 15 cm. Blüten
in lockerer wenigblumiger Traube auf 20 cm hohem, aufrechtem Schaft,
wohlriechend, 3 cm breit, eingebogen, Kelch- und Blumenblätter spitz
linear-lanzettlich, aussen weiss, innen weiss rosa gestreift, Lippe verkehrt-
eiförmig, zugespitzt, mitten rosa, Ränder weiss. Juli — September. Brasilien:
Pernambuko.
£. glutinosum hört, ist E. odoratissimum LdL
B. graoile LdL {E, pastoris Lind) ist dem E. odoratissimum
ähnlich, aber die Blätter sind mehr als doppelt so gross, Blüten in über
meterlangen Rispen, grünlich-gelb mit Purpurflecken. Duftet besonders
abends sehr stark. Mai — Juli. Bahamainseln.
f. Qrahami Hook, ist E. phoeniceum LdL var. vanillosmum Lind.
E, grandiflorum 8w. ist Stanhopea Bucephalus LdL
E. graniticum LdL ist E. oncidioides LdL
E, granulosum Rchb.f. ist Cattleya granulosa LdL
£. guatemalense K/ofssch ist f. oncidioides LdL
E. guttatum LdL ist Oncidium luridum LdL var,
B. Hanburyi Ldl. {Encyclium Hanburyi LdL) Scheinknollen dick-
eiförmig, bis 15 cm hoch, mit zwei ledrigen, breit - schwertförmigen, end-
ständigen Blättern und einem bis 60 cm hohem Blütenschaft, welcher eine
kurze dicht-vielblumige Traube trägt. Blüten 5 — 6 cm, satt purpurrot, Kelch-
und Blumenblätter spateiförmig, Lippe dreilappig, Seitenlappen rundlich,
ungeteilt, Mittellappen breit - herzförmig , hellrosa mit in den Saum ver-
laufenden karminroten Adern. März — Mai. Mexiko.
E, Harrisoniae Rchb, f. ist Cattleya Loddigessii LdL var,
E, humile Sm, ist Pleione humilis Don,
E, Humboldtii Rchb. f. ist Schomburgkia Humboldtii Rchb, f.
B. ibaguense H. B. K. Stämme federkielsdick, 20 cm hoch, im oberen
Drittel einige zerstreut stehende, fleischige, stammumfassende, stumpf-
längliche Blätter tragend, Stammspitze blattlos. Blütenschaft kurz, einen
fast kugeligen Kopf kleiner orangegelber Blüten tragend. . Kelch- und
Blumenblätter lanzettlich, Lippe dreilappig, Seitenlappen abgerundet-herz-
förmig, gefranst, Mittellappen verkehrt-herzförmig, buttergelb. Mai, Juni.
Peru, Neu -Granada.
E, Imperator Lind, ist £. Catillus Rchb.f, et Warsc,
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232 Epidendrum.
f. incumbens Ldl. ist £. aromaticum Batem,
B. inversiim LdL {AuUzeum inversiim Ldl.) Scheinknollen flach-
spindelförmig, 8 cm hoch. Blätter paarweis, ledrig, riemenförmig, 2 zu
10 cm etwa. Blüten zu 7 — 15 in gedrängter Traube auf 15 cm hohem,
zwischen zwei häutigen, bräunlichen Scheiden entspringendem, aufrechtem
Schaft, 2 cm breit, citronenduftig, strohgelb oder weiss mit rosaen Strichen
und einem Purpurfleck der Lippe oder durchweg im Grunde purpur-
sprenkelig, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, eingebogen, Lippe
spitz verkehrt-eiförmig mit drei hochgelben Schwielen. Oktober, Novem-
ber oder April, Mai. Brasilien: Minas-Geraes.
E. intermedia Rchb.f. ist Cattleya intermedia Grah.
B. jonosmiim LdL {Encyclium ianosmum Ldl.) Scheinknollen kugelig,
4 cm dick. Blätter paarweis , länglich-lanzettlich, 3 zu 8 cm etwa. Blüten
zu 4 — 8 in dichter Traube auf 10 cm hohem, aufrechtem Schaft, köstlich
und stark veilchenduftig, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter verkehrt-
eiförmig, ausgehöhlt, grünbraun, gelbrandig, Lippe gelb, rot gestrichelt,
Seitenlappen aufrecht, länglich, oben gezähnt, Vorderlappen querlänglich,
ausgerandet, kraus. April, Mai. Britisch - Guiana. Unscheinbar, aber
des köstlichen Duftes wegen kulturwert.
E. juncifolium L ist Oncidium Cebolleta Sw.
E. Karwnskyi Rchb. f. ist E. bicameratum Rchb, f.
£. labiatum Rchb.f. ist Cattleya labiata Ldl.
B. laoerünum Ldl. Unbedeutende Art, dem E. nutans ähnlich, mit
2 cm breiten Blüten, deren Blätter schmal-lanzettlich und blassgrün sind,
Lippe eiförmig, dreilappig, purpurn, Seitenlappen lang -dreieckig, bei
starker Phantansie an eine Eidechse (Lacerta) erinnernd. Mai, Juni.
Guatemala.
E. lactiflorum A. Rieh, ist f. falcatum Ldl.
f. lamellatum Ldl. ist E. stenopetalum Hook.
E. lancifolium Bot. Reg. ist E. cochleatum Ldl.
E. leiobulbon Hook, ist £ varicosum Batem.
E. leucochilum Klotssch ist E. Catillus Rchb. /. et Warsc.
E. Liliastrum Ldl. ist Sobralia Liliastrum Ldl.
B.Lindleyanum Batem. (Barkeria Lindleyana Batem.) Stämme schlank,
dünn, 20 cm hoch, Blätter abfallend, länglich-elliptisch, zugespitzt. Blüten
in endständiger, lang aufrechter, locker - vielblumiger Traube, 6 — 8 cm
gross, Kelchblätter lanzettlich, Blumenblätter breit-lanzettlich, alle leuchtend
dunkelrosa, Lippe lanzettlich - viereckig mit kurz aufgesetzter Spitze, aus
weissem Grunde satt purpurrot. September, Oktober. Mexiko, Gostarica.
— var. Centerae Bndr. et Bohb. f. Blüten bis 10 cm gross, violett-
purpurn, Lippe aus gelblichem, purpurn geflecktem Grunde hell purpurrot.
Costarica.
E. longipetalum Ldl. ist E. alatum Batem.
E. Lunaeanum A. Rieh, ist E. varicosum Batem.
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Epidendrum. 233
E, luteolum Rchb.f, ist Cattleya luteola LdL
E. macrochilum Hook, ist £. atropurpureum Rchb.f.
E. maculatum hört, ist E. prismatocarpum Rchb.f.
E. marginatum Lk. Klotsch et Otto ist E. radiatum LdL
B. Medosae Bnthm. {Nanodes Medusae Rchb.f, E. Nanodes hart.)
Stämme buschig, kleinfingerdick, hängend, 20 cm lang, von den Blatt-
scheiden dicht bekleidet. Blätter dicht zweizeiHg, spitz - lanzettlich , 2 zu
6 cm etwa, graugrün, dick. Blüten endständig, einzeln oder paarweis,
mit kurzem, grün- und rotfleckigem Fruchtknoten sitzend, 6 cm breit
offen, Kelchblätter gekielt, spitz linear - längUch , mitten weinrot, ringsum
grün, Blumenblätter ähnlich, schmäler, Ränder leicht zurückgerollt, Lippe
sehr gross, der Säule der ganzen Länge nach anliegend röhrig, vorn in
eine 5 cm breite, fast kreisrunde, flach - ausgehöhlte Platte ausgebreitet,
deren tiefpurpurn - weinrote nach den Rändern hellere Fläche vom un-
deutlich zweilappig und ringsum dicht langzackig gefranst ist. Juli, August.
Ecuador.
B. melanooaulon Bohb. f. {Barkeria melanocaulon Rick, et GaL) Stämme
aufrecht, rund, bis 30 cm hoch, dunkelrotbraun überlaufen, mit in der
Ruhezeit abfallenden, schmal-elliptischen, spitzen Blättern. Blüten in auf-
rechten, schmalen, dichten Trauben fast sitzend, 3 — 4 cm gross, Kelch-
und Blumenblätter breit - lanzettlich , hellrotviolett, Lippe breit - viereckig,
hellpurpurn mit grünem Mittelfleck. Juli — September. Costarica.
E. maximum Sw. ist Cattleya maxima LdL
B. myrianthiim Ldl. Stämme kräftig-schlank, bis 80 cm hoch. Scheiden
der zweizeiligen, linear-lanzettlichen Blätter schwarz punktiert. Blütenstand
eine endständige, am Grunde dicht schuppige, halbmeter hohe, weit ver-
zweigte, pyramidenförmige Rispe voll 2 cm breiter, hellrubinroter Blüten
mit schmal-eiförmigen Kelch- und Blumenblättern und kleiner gerundeter
Lippe. Juni, Juli. Guatemala, bei mehr als 2000 m.
f. Nanodes hört, ist E. Medusae Bnthm.
B. nemorale Ldl. {E. verrucosum LdL Encyclium nemorale LdL)
Scheinknollen eiförmig, 10 cm hoch, an der Spitze zwei schwertförmige,
stumpfe, hellgrüne, etwa 20 cm lange Blätter und zwischen diesen die
meterhohe, ausgebreitete, oben nickende Rispe. Blüten bis 10 cm Durch-
messer, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, zugespitzt, zart gelb-
lich-rosa, Lippe dreilappig, Seitenlappen sichelförmig, Mittellappen eiförmig,
gezähnt, weiss mit drei kurzen roten Linien und tief rosaem Rande.
Mai — Juli. Mexiko.
— var. majos Warn« Blütenrispe höher, Blüten heller gefärbt, Farben
der Lippe scharf abgesetzt. Seitenlappen sattrosa, zurückgekrümmt.
E. nigromaculatum hört, ist E. prismatocarpum Rchb.f.
B. nootiimTim L. {E, discolor A, Rieh. E, Spruceanum LdL E. tridens
Foepp) Stamm schlank aufrecht, bis 40 cm hoch, mit abwechselnd stehenden,
schmalen, stengelumfassenden, länglichen, stumpfen Blättern. Blüten zu
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234 Epidendrum.
2 — 3 auf kurzem Schaft, nachts stark duftend, Kelchblätter linear -lan-
zettlich, die inneren noch schmäler, weisslichgelb, Lippe weiss, dreiteilig,
Seitenlappen eiförmig, zugespitzt, ganzrandig, Mittellappen viel länger,
lang pfriemförmig. August — Oktober. Westindien.
B. nutans Sw. Stamm schlank und kräftig, bis 20 cm hoch, mit zwei-
zeiligen, länglichen, stumpfen, gewellten, derben Blättern. Blüten in viel-
blumiger, lang überhängender Traube, bis 8 cm gross, wohlriechend, Kelch-
und Blumenblätter lanzettlich, stumpf, weisslich-grün, Lippe dreilappig,
Seitenlappen ei- herzförmig, Mittellappen breit, abgestumpft mit kurz auf-
gesetztem Spitzchen, am Grunde 2 Schwielen und drei Kammlinien. Juli
bis September. Jamaika.
B. O'Brienianum Rolfe ist von Seden in Veitchs Garten aus
E. radicansxevectum gekreuzt. Stämme bis 40 cm hoch mit strick-
förmigen Wurzeln (wie E. r a d i c a n s). Blüten 3 cm breit, leuchtend kar-
min mit gelben Lippenschwielen; Kelch- und Blumenblätter, sowie die
Lippe, halten in der Form genau die Mitte zwischen beiden Eltern.
Oktober, November.
B. oohraoeum LdL {Encyclium ochraceum Ldl.) ist eine gärtnerisch
fast wertlose Art mit 3 cm langen birnförmigen Scheinknollen, paarweisen,
riedgrasartigen, 10 cm langen Blättern und etwa 10 kaum 3/4 cm breiten,
gelbbraunen Blüten in dichter, kurz -aufrecht gestielter Traube. Juli,
August. Guatemala, Süd -Mexiko.
E. ochranthum A. Rieh, ist E, virens LdL
B. odoratiBsimum LdL {E, glutinosum kort) Scheinknollen birnför-
mig mit zwei riemenförmigen , ledrigen, schief gestutzten Blättern und
endständiger, aufrechter, lockerblumiger, gleich den Blütenstielen klebrig-
drüsiger Traube. Blüten 5 cm breit, sehr wohlriechend, besonders abends,
Kelchblätter länglich, langgespitzt, Blumenblätter spateiförmig, abstehend,
grünpurpurn, Lippe dreilappig, weissgelblich, Mittellappen eirund, wellig-
kraus, mit purpurroten Linien. April, Mai. Brasilien.
B. onoidioides Ldl. (£*. affine Pocke. E, graniticum LdL E. guate-
malense Klotzsch, E. spectabile Focke.) Stämme kräftig, über 50 cm hoch,
mit zweizeiligen, derben, schwertförmigen, bis 30 cm langen, stumpfen
Blättern. Blüten in endständiger, aufrechter, langer, lockerblumiger Traube,
veilchenduftig, 6 cm gross, Kelch- und Blumenblätter breit- lanzettlich, samt
der breitgerundeten Lippe bräunlichgelb. Mai — Juli. Trop. Südamerika.
B. omatum Lern. {E, floribundum kort) Stämme schlank, bis 20 cm
hoch, schwärzlich -violett überlaufen, Blätter zweizeilig, derb, lanzettlich.
Blütenstand, aus kurzen Scheiden, eine endständige Rispe mit violetten
Deckblättern, Blüten 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter grün, Lippe
dreilappig, lederartig, weiss, mit einem rundem, violettem, in konzentrischen
Ringen dunklerem Flecken, mit zwei Höckern im Grunde, auf der kon-
vexen Platte dreikielig. Juni, Juli. St. Thomas.
E. pachycephalum K/otssch ist f. variegatum Hook.
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Epidendnim. 235
E. pallidifiorum Hook. Stämme rund, kräftig, 30 cm hoch, in der
oberen Hälfte beblättert. Blätter breit-linear, 3 zu 15 cm etwa, vorn
schief ausgerandet. Blüten auf 20 cm langem Schaft in nickender, viel-
blumiger, grosser Rispe, stark duftend, 2 cm breit, hellgelb, zuweilen ein
paar Purpurstriche auf den fast quadratischen Seitenlappen der Lippe und
an der Säule, Kelch- und Blumenblätter verkehrt- lanzettlich, Vorderlappen
der Lippe breit gerundet, vorn eingerollt, mit dicker Mittelschwiele und
links und rechts je ein kurzes Faltenhäutchen mit stumpfem Zahn.
Dezember, Januar. Dominika, Westindien.
f. pamplonense Rchb.f, ist E, variegatum Hook,
B. panionlatum B. P. {E. falsiloquum Rchb. f.) Stämme kräftig,
schlank, bis meterhoch, Blätter länglich -lanzettlich, zugespitzt, dunkelgrün,
unterseits oft rot überlaufen. Rispe endständig, bis 30 cm hoch, nickend,
vielästig, reichblumig. Blüten 3 cm gross, duftend, zart rosa- violett, Kelch-
blätter schmal zungenförmig, Blumenblätter fädlich, Lippe dreiteilig, Mittel-
lappen schmal -herzförmig, tief zweispaltig. April — Juni. Peru, Bolivia.
Neu -Granada, bei mehr als 2000 m. Hübsche Art für das Kalthaus.
E. Parkinsonianum Hook, ist f. falcatum LdL
E. pastoris Lind, ist E. gracile LdL
E.patens Sw. Stämme schlank, bis 40 cm hoch, mit zerstreut stehenden,
länglich- lanzettförmigen Blättern. Blüten in grossen endständigen Rispen,
Kelch- und Blumenblätter abstehend, länglich, zugespitzt, gelb, Lippe drei-
lappig, elfenbeinfarben, Mittellappen schmal, zweispaltig. Juni — August.
Westindien.
B. paytense Bohb. f. Scheinknollen rundlich -eiförmig, 5 cm hoch, mit
zwei endständigen, länglichen, zugespitzten, lederartigen Blättern und kurzer
endständiger, dicht vielblumiger Traube. Blüten kaum 3 cm gross, schar-
lachrot, mit breit linearen, stumpfen Kelch- und Blumenblättern und kurzer,
breitgerundeter, orangegelber, dunkel zinnoberrot gefleckter Lippe. Mai,
Juni. Kolumbien.
B. phoenioeiim Ldl. {Encycliutn phoeniceum Ldl) Scheinknollen ei-
rundlich, je zwei schmal- längliche, aufrechte, ledrige Blätter tragend. Rispe
endständig, bis meterhoch, am Grunde schuppig, vielblumig. Blüten 5 cm
gross, geruchlos, Kelch- und Blumenblätter verkehrt ei-lanzettlich, purpur-
rot, Lippe leuchtendrosa mit dunkleren Adern und Strichen, rundlich,
wellig-ausgerandet. Juni — August. Cuba.
— var. vaniUosmvun Lind. {E. Grahami Hook.) Blüten deutlich
Vanille- duftig, Lippe weiss mit rosaen Spritzflecken.
f. phymatoglossum Rchb. f. ist £ varicosum Batem.
E. polybulbon Sw. [Dinema polybulbon LdL) Scheinknollen auf dem
bindfadendünnem, kletterndem Wurzelstock etwa 4 cm von einander ent-
fernt, eiförmig, centimeterhoch, von häutigen, bräunlichen Scheiden um-
hüllt. Blätter paarweis, länglich eiförmig, 1,5 zu 3 cm etwa, gekielt, vorn
stumpf oder flach ausgerandet, dunkelgrün. Blüten einzeln auf 2—3 cm
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236 Epidendrum.
langem, aus einer flachen Scheide kommendem, schlankem Stiel, 2 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter spreizend, spitz -linear, gelblich, oft mit
braunem Mittelstreif, Lippe aus kurzem Stege fast kreisrund, weiss, wellig,
krausrandig. Säule purpurbraun mit zwei kurzen Rankfaden an der Spitze.
Mai, Juni. Mexiko. Kleines, niedliches Pflänzchen, wenn auch fiir den
Handelsgärtner wertlos.
f. praecox Sm, ist Pleione praecox Don.
E. primuloides h. angl, ist £ aromaticum Batem.
B. prismatooarpum Bohb. f. {E, tnaculatum hört, Encycliutn prisma-
tocarputn LdL E, Uro-Skinneri h, angL) Scheinknollen schlank birnförmig,
nach oben kegelförmig zugespitzt, 10 cm hoch, gefurcht, mit 2 — 3 end-
ständigen, derben, immergrünen, breit -lanzettlichen, 20 cm langen Blättern.
Blüten in endständigen, langgestielten Trauben zu 15 — 20, 5 cm gross,
Kelch- und Blumenblätter länglich -lanzettlich, zugespitzt, weisslichgelb mit
dunkelroten grossen Flecken, Säule und Lippe weisslichgelb, der schmal-
dreieckige Vorderlappen rosa mit hellgelbem Saume. Juni, Juli. Central-
amerika. Die Farbe der Flecken wechselt von dunkelpurpur in rostrot
und schwarzrot, letzte Formen bilden das E. nigromaculatumi hört.
f. pristes Rchb, f, ist E, Schomburgkii LdL
E. Pseudepidendrum Bohb. f. (Pseudepidendrum spectabile Rchb. /.)
Stämme aus angeschwollenem Grunde schlank rohrartig, bis 80 cm hoch, der
obere Teil mit zweizeiligen, breitlinearen, ledrigen, dunkelgrünen Blättern.
Blüten in endständiger, armblütiger, kurzer Traube langgestielt, 5 — 6 cm
gross, freudiggrün, Kelchblätter schmal -spateiförmig, Blumenblätter noch
schmäler, Lippe 3 cm breit, fast kreisrund, zurückgebogen, mit einer drei-
teiligen Schwiele im Grunde und fünf dicken Querlinien vorn, leuchtend
orange -Scharlach mit gesägtem, ranunkelgelbem Rande. Januar — März.
Centralamerika, Chiriqui, bei 1400 m.
E. pterooarpiim Ldl. Alte, sehr unscheinbare Art mit 6 — 8 Blüten
in kurzer Ähre, 3 cm breit, bräunlich -grün, Lippe breit, gelb und braun-
gefleckt mit gelbweissem Mittellappen. Dezember, Januar. Mexiko.
£. punctatum LdL ist Cyrtopodium punctatum LdL
E. purum Ldl. Stämme buschig, spindelförmig, bis 40 cm hoch, nur
oben beblättert. Blättter schmal -lanzettlich, 2 zu 12 cm etwa. Blüten
in vielblumiger, lockerer, nickender Rispe, stark duftend, 1,5 cm breit,
hellgelbgrün, Kelchblätter linear -lanzettlich, Blumenblätter linear, Seiten-
lappen der Lippe dreieckig, Mittellappen spitz-länglich mit zwei Schwielen
im Grunde. November — Januar. Caracas, Kolumbien.
B. pygmaeum Hook. {Hormidium pygmaeum LdL Aulizeum pymaeum
Ldl.) Scheinknollen einzeln 2 — 5 cm von einander entfernt auf dem
kriechendem, dünnem, halbholzigem Wurzelstocke, aus einzelnen, kurzen,
häutigen Scheiden, schlank spindelförmig, bis 8 cm hoch, mit zwei fast
sitzenden, derben, immergrünen, gekielten, länglich -elliptischen, kurz zu-
gespitzten Blättern. Blüten kurzgestielt, einzeln zwischen den Blättern,
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Epidendrum. 237
Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, gelblichgrün, Lippe dreilappig, kurz,
weisslich. Mai — Juli. Brasilien, Westindien. Sehr unscheinbare, nur
botanisch interessante Art.
£. quadratum K/ofssch ist E. varicosum Batem,
B. radiatiim LdL {E, marginatum Lk, Kl. et Otto, E, bracteolatuvi
Prsl) weicht von E. cochleatumL. wesentlich nur durch den Zimmtduft
der Blüten, durch den krausen Rand der Lippe und deren Farbe, weiss
mit purpurroten, nach dem Rande strahlenden Strichen, ab. Februar,
März. Mexiko.
B. radioans Pav. {E. rhizophorutn Batem,) Stämme stellenweis Wur-
zelbüsche treibend, halb kletternd, kräftig, bis 3 m lang, Blätter mit kräftigen
Scheiden, stengelumfassend, zweizeilig, länglich- eiförmig, fast herzförmig
ausgeschnitten. Blüten in kurzen Schirmtrauben auf der Spitze blattloser
Stämme, einfarbig, leuchtend orangerot, Kelch- und Blumenblätter spitz-
lanzettlich, Lippe dreilappig, Seitenlappen gezähnt, Mittellappen keilförmig,
tief- zweispaltig. Blüht das ganze Jahr hindurch, hauptsächlich im Winter,
die einzelne Traube hält monatelang aus. Mexiko, Guatemala.
— var. fusoatum Bohb. f. Blüten bräunlich, purpurviolett schattiert.
E. Randianum Rodrig. ist £ atropurpureum W. var.
B. raniferum LdL mit kleinen grünlichen, purpurn gefleckten Blüten,
in deren weisslicher, dreilappiger Lippe mit vorgestrecktem, rund gestutztem
Mittellappen nur eine sehr erregte Phantasie ein froschähnliches Gebilde
sehen kann, ist kaum kulturwert. Juli — September. Mexiko.
f. rhisophorum Batem. ist E. radicans Pav.
E. Sagraeanum A. Rieh, ist E. fucatum LdL
B. sanguineum B. Br. {Broughtonia sanguinea R, Br, Broughtonia
coccinea Hook.) Scheinknollen gruppenweis gedrängt, rund -eiförmig, 5 cm
hoch, mit i — 2 lang- linearen, derben, immergrünen, endständigen Blättern
und endständiger, bis 30 cm hoher, 6 — 12 blumiger, aufrechter Traube.
Blüten 6 — 8 cm gross, feurig blutrot, Kelchblätter schmal -lanzettlich, ge-
kielt, Blumenblätter breit -eiförmig, Lippe dreiteilig, Seitenlappen über die
Säule geschlagen, Mittellappen rundlich-herzförmig Mai — August. Jamaika,
Cuba. Verlangt viel Sonne und Wärme und intensive Trockenperiode.
B. Soeptrum Ldl. Scheinknollen lang-birnförmig, bis 20 cm lang,
mit je zwei dünnen, schmalen, riemenförmigen Blättern und endständigen,
aufrechten, gedrängt -vielblumigen Trauben. Blüten 2 — 3 cm gross, Kelch-
blätter lanzettlich, Blumenblätter verkehrt -eiförmig, prächtig goldgelb mit
purpurnen Spritzfleckchen, Lippe auf weissem Grunde hell-purpurrot ge-
zeichnet. September, Oktober. Venezuela, Neu -Granada. Durch die
scepterartig dicht gedrängte Blütenkolbe eine sehr effektvolle Orchidee.
£. Schillerianum Rchb.f. ist Cattleya Schilleriana Rchb.f.
B. Sohomburgkii Ldl. (E. fulgens Hook. E. pristcs Rchb. f.) Stämme
daumendick, rundlich, bis 30 cm hoch, Blätter zweizeilig, länglich, stumpf,
fast fleischig, immergrün, oft rot gefleckt. Blütentraube endständig auf
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238 Epidendrum.
der blattlosen, von Schuppen bedeckten Stammspitze, kurz, gedrängt-
vielblumig. Blüten 3 cm gross, einfarbig hoch -scharlachrot, Kelch- und
Blumenblätter linear-lanzettlich, Lippe dreilappig, scharf gekielt, im Grunde
zwei Schwielen, Seitenlappen breit gerundet, halbeiförmig, am hintern
Rande ausgezackt, Mittellappen keilförmig, nach vorn sehr breit, mit
gezähnten Rändern und kurz dreieckiger Spitze. Mai — Juli. Peru, Brasi-
lien , Demerara. Zuweilen verwachsen die drei Lappen zu einer rund-
lichen Platte.
E. selligerum Batem. {Encyclium selligerum Ldl.) Scheinknollen ei-
förmig, jung von häutigen Scheiden umhüllt, dann glatt, erbsengrün,
bis 8 cm hoch. Blätter paarweis, lang linear, 2 zu 20 cm etwa, ledrig, dunkel-
grün. Blüten in reichblumiger, weitästig-lockerer, über meterlanger Rispe,
duftend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spateiförmig, ausgehöhlt,,
braun, hell gerandet, Seitenlappen der Lippe spreizend, länglich gerundet,
weiss, Mittellappen spitz eiförmig, kraus, hell purpurn, Scheibe fleischig,
sattel- oder kellenförmig. Säule dreikantig, geflügelt, grünlich. Juli, August.
Mexiko, bis lOOO m, in der Umgebung von Oaxaca.
E, sinuatum Ldl. ist E, Tovarense Rchb.f.
E. Skinneri Batem. [Barkeria Skinneri Faxt?) (Fig. 75.) Stämme auf-
recht, 20 cm hoch, besetzt mit zweizeiligen, fleischigen, lanzettlichen
Blättern und endständigen, aufrechten, kurzen, cylindrisch dichtblumigen
Trauben. Blüten 5 cm gross, dunkelrosa, Kelchblätter breitlanzettlich,
Blumenblätter länglich -eiförmig, Lippe aus kurzem Nagel lang -viereckig,
vorn gerundet. November — Februar. Mexiko, Guatemala.
— var. superba hört. Blüten grösser, zahlreicher, dunkler, Lippe
dunkler rosa mit einigen Strichen im Grunde.
E. speotabile Bohb. f. {Barkeria spectabilis Batem) Stämme kurz-
cylindrisch, 10 cm hoch, mit je zwei fleischigen, spitzlanzettlichen Blättern
an der Spitze und endständigen, langen, lockerblumigen Trauben. Blüten
bis 10 cm gross. Kelch- und Blumenblätter fast gleich, breit -lanzettlich,
hellrosa, Lippe breit und gross, aus weissem Grund und Mitte hellrosa-
lila mit zahlreichen kleinen blutroten Tupfen. Juni, August. Mexiko.
D. Spruceanum Ldl. ist f. nocturnum L,
E. squalidum Ldl. ist E. bicameratum Rchb.f.
E. Stamfordianiim Batem. [E. basilare KL E. cycnostalix Rchb.f-
Psilanthemuni basilare KL) Stämme aus stielartigem Grunde spindelförmig»
bis 20 cm hoch. Blätter zu 2 — 3, gekielt, länglich-lanzettlich, 4 zu 15 cm
etwa, derb, dunkelgrün. Blütenschaft etwa 20 cm hoch, aus einem eigenem
vom Grunde der Blattstämme vortretendem Seitenstamme entspringend
und eine vielblumige, walzige, lange Traube, seltener Rispe, tragend. Blüten
kräftig duftend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spreizend, lanzett-
lich, letztere schmäler, citronengelb mit blutroten Flecken, auf den Kelch-
blättern zahlreiche, kleine, auf den Blumenblättern meist nur eine Reihe
grösserer, Lippe dreiteilig, flach, Seitenlappen gross, länglich, aufgebogen»
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Epidendnim.
239
F^g* 75* Epidendnim Sldnneri.
gelblichweiss , Mittellappen breit länglich, ausgerandet und gefranst, hell-
gelb mit rotviolettem Grundfleck. April, Mai. Mexiko, Guatemala.
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240 Epidendrum.
— var. Lawrenoeaniim hört. Blütenblätter weinrot, gelbrandig, Lippe
hellgelb, rosa gefleckt.
— var. Leeanum Bohb. f. Blütenblätter ledergelb mit purpurnen
Hieroglyphen, Lippe hellrosa, purpurn gesprenkelt.
— var. piotum Hook. Fleckeh scharf abgesetzt, Lippe mit karmin-
roter Mittellinie.
— var. Wallaoei Bohb. f. Compakter im Wuchs, Blüten gelb, dicht
purpurfleckig, Lippe cr^meweiss mit purpurnen Flecken.
B. stenopetalum Hook. {E. lamellatum Ldl) Kurzstämmig mit festen»
dunkelgrünen, länglichen, vorn stumpf eingekerbten Blättern und grossen,
endständigen Schirmtrauben mittelgrosser, sehr lange aushaltender, blass-
purpurroter Blüten , deren dunkelrote Lippe im Grunde gelb gezeichnet
ist. Februar, März. Westindien.
f. superbunt ffchb. /. ist Cattleya superba Schombgk.
E. syringothyrsuB Bohb. f. Stämme schlank rundlich, bis meterhoch,
umfasst von den Scheiden der zweizeiligen, elliptisch-lanzettlichen, zurück-
gebogenen, ledrigen, hellgrünen Blätter. Blüten zu 70 — 80 in endstän-
digen, dichten, eiförmigen Trauben, lang rötlich gestielt, 2 — 3 cm gross,
rotfliederfarben, Kelch- und Blumenblätter schmal lanzett-elliptisch, Lippe
dreilappig, klein, im Grunde weiss mit drei gelben Schwielen, vorn rot-
fliederfarben. Mai — Juli. Bolivia, bei 2500 m. Hübsche Kalthausorchidee,
deren Blüten freilich nur entfernt an einen „Fliederstrauss", wie der
Reichenbach'sche Name sagt, erinnert.
B. tampense Ldl. {Encyclium tampense Ldl.) Unscheinbare Art mit
centimeterhohen, eiförmigen Scheinknollen, einzelnen, schmallinearen (0,5
zu 12 cm) Blättern und wenigen, 2 cm grossen, gelbbraunen, weisslippigen
Blüten auf ganz kurzem Schaft. Kelch- und Blumenblätter linear, Seiten-
lappen der Lippe linear, Vorderlappen rundlich mit ein paar Purpurstreifen.
Juni, Juli. Tampa-Bay in Florida.
E. tibicinis Batem. ist Schomburgkia tibicims Ldl,
E. tigriniim Ldl. {Aulüeum tigrinum Ldl) Stämme auf kriechendem,
holzigem Wurzelstock, abgeplattet cylindrisch, bis 20 cm hoch, mit braunen
Scheidenresten bedeckt. Blätter paarweis an zwei Knoten des Stamm-
endes, sitzend, stumpf - länglich , 4 zu 15 cm etwa. Blüten zu 6 — 9 in
kurzer Traube auf steif aufrechtem, 20 cm hohem Schaft, fleischig, 4 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter spitzlänglich, hellgelbgrün, schwarzpurpum
gefleckt, manche Flecken geäugt, Lippe kürzer, sammtig, verkehrt - herz-
förmig, flach ausgerandet, mit drei Schwielen auf der Scheibe, nanking-
gelb mit rotstreifigem Grundfleck. Juli, August. Venezuela, bei 2000 m.
E. Tovarense Bohb. f. (£". sinuatum Ldl) Stämme rund , aufrecht,
20 cm hoch, kleinfingerdick, nur oben beblättert. Blätter länglich-eiförmig,
3 zu 10 cm etwa. Blüten auf 15 cm hohem, aus langer, flacher Scheide
entspringendem Schaft in wenigblumiger Traube, 3 cm breit, milchweiss,
Kelch- und Blumenblätter schmal spateiförmig, Seitenlappen der Lippe
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Epidendrum. 24 1
fast quadratisch, Vorderlappen breitlänglich, flach ausgerandet. April,
Mai. Caracas.
B. traohyohylum Ldl. Scheinknollen schlank zwiebeiförmig, gedrängt,
3 cm hoch, von häutigen, bräunlichen Scheiden bekleidet. Blätter paar-
weis sitzend, gekielt, spitz, lang-riemenförmig, 1,5 zu 15 cm etwa, sattgrün.
Blüten in sehr lockerer, kurzästiger Rispe zu 3 — 5 an jedem Ästchen, auf
40 cm hohem Schaft, flach, 3 cm breit, Kelchblätter stumpf lang-eiförmig,
olivengrün, Blumenblätter breit spateiförmig, kurz zugespitzt, olivengrün,
nadelfein karminpunktiert, Seitenlappen der Lippe vor- und aufgebogen,
dreieckig, gelb, sehr fein karmin gestreift, Vorderlappen fast elliptisch,
mitten weiss, sonst gelb, überall nadelstichfein karmin punktiert. Juni,
Juli. Mexiko.
E. tridens Poepp, ist E, nocturnum L
E. tripterum Don. ist Coelia Baueriana Ldl.
E. triquetrum Sw. ist Oncidium triquetrum Ldl.
E. umbellatum Forst, ist Cirrhopetalum Thouarsii Ldl.
E. undulatum Ldl. ist Oncidium carthaginense Sw.
E. Uro-Skinneri. h. angl. ist £. prismatocarpum Rchb.f.
E. Vanilla L. ist Vanilla aromatica Sw.
B. varicosum Batem. (E, leiobulbon Hook. E. Lvnaeanuin A. Rieh.
E. quadratum Kl. E. phymatoglossum Rchb. f. E. chiriquense Rchb. f.
Encyclium varicosum Ldi.) Scheinknollen aus 5 cm hohem, eiförmigem
Grunde in einen schlanken, 10 cm hohen Stamm verlängert. Blätter
zu 2 — 3, spitzlinear-lanzettlich, 3 zu 12 cm etwa. Blüten in wenigblumigen
lockerer Traube, auf aufrechtem, rötlichem, 30 cm hohem Schafte, 2 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter braun, erstere linear - länglich , letztere
linear - spateiförmig , Lippe fleischig, fast quadratisch, vierspaltig, warzig,
weiss mit rosa geflecktem Grunde. Juli, August. Guatemala, Costarica,
Mexiko.
B. variegatvun Hook. {E. crassilabium Foepp, E. pachycephalmn
Klotzsch. E. pamplonense Rchb. f. Aulizeum varicgatum Ldi?) Stämme
flach spindelförmig, 15 cm hoch. Blätter zu 2-3, stumpf länglich-lanzettlich,
2 zu 15 cm etwa. Blüten in vielblumiger, aufrechter, 25 cm hoher Traube,
duftend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmallänglich, hellgelb,
zuweilen grünlich oder bräunlich gefleckt, Lippe sehr kurz, herzförmig,
zugespitzt, mit zwei hohen Schwielen und einem sammtigen Wulst im
Grunde, leuchtend rosa oder weiss mit rosa. April, Mai. Brasilien.
— var. ooriaoeum Ldl. Stämme und Blätter kürzer und dicker.
Blüten hellgelb, rot gefleckt, Lippe etwas heller.
E. verrucosum hört, ist E. nemorale Ldl.
E. violaceum Lodd. ist Cattleya Loddigesii Rchb. f.
E. vitellinum Ldl. Scheinknollen spitz-eiförmig, 5 cm hoch, mit zwei
länglichen, zugespitzten, graugrünen, ledrigen Blättern und aufrechten, fast
cylindrischen , dichtblumigen, kurzen Trauben. Blüten 5 cm gross, hoch
Stein 's Orchideenbuch. 16
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242 Epidendram. Epipactis.
rötlich-dottergelb , Kelch- und Blumenblätter eilanzettlich , Lippe breit-
linear, zugespitzt, samt der Säule leuchtend gelb. August — Oktober.
Mexiko, Guatemala, bei 2500 m. Prächtige Kalthausart, deren Standort
in der Heimat im Gebiet der Wolken liegt, die also auch in der Kultur
dauernde feuchte Luft, keine übertriebene Trockenperiode und Kalthaus-
temperatur verlangt.
— var. majus hört. Blüten 6 bis 8 cm gross in sehr reichblumigen
Trauben, hoch orangegelb. Mexiko.
E. Wageneri Klatsch, ist E. virens LdL
E. Walkerianum Rchb.f. ist Cattleya Walkeriana Gardn.
B. Walliflii Bohb. f. Stämme kräftig, aufrecht, bis 60 cm hoch, oft
braun überlaufen, Blätter zweizeilig, breit - lanzettlich , ledrig. Blüten in
endständigen, langgestielten, nickenden, vielblumigen Trauben, duftend,
3 — 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal - länglich , goldgelb mit
kleinen karminroten Spritzern, Lippe breit keilförmig, weiss mit fedrig-
ver laufenden, hochroten, kleinwarzigen Linien. Oktober — Dezember.
Neu - Granada.
E. xanthiniim Ldl. Stämme bleistiftdick, halbmeterhoch, rötlich, durch-
weg beblättert. Blätter sitzend, stumpf länglich - lanzettlich , 2 zu 8 cm
etwa, fast zweireihig. Blüten in endständigem Kugelkopf, 2 cm breit,
gelb mit orange schattiert. Kelch- und Blumenblätter spitzlanzettlich,
Lippe dreilappig, alle Lappen gefranst, der vordere zweispaltig. August,
September. Brasilien, Minas - Geraes.
Epipactis L. C. Rieh.
(Cephalanthereae 92.)
In der Tracht den Cephalantheren (s. ob.) ähnlich, aber die
Blätter sind gerundeter, die Blüten stehen in einseitwendigen Trauben
und sind im ersten Anblick noch unscheinbarer als die jener Arten. Be-
trachtet man die Blüten in der Nähe, so zeigen sie trotz ihrer Kleinheit
sehr hübschen, Bau und zarte Farben. Kelch- und Blumenblätter sind
fast gleich, meist eiförmig und zugespitzt, etwas zusammenneigend und
die kleine Lippe halb verdeckend. Diese besteht aus einem kurzen Nagel,
welcher im Grunde zwei dreieckige Zacken und vorn die runde, nieren-
oder herzförmige Platte trägt. Von den zehn Arten, alle in der nördl.
gemässigten Zone heimisch, kommen in Deutschland vor:
B. palustris Crtz. ( Arthrochylium palustre Irtn) (Fig. 76.) Blüten
aussen rötlich - graugrün, innen weiss -rötlich, Lippe weiss, rotgestreift.
B. laüfolia AlL Blumen grünlich, Lippe rotlila, weiss gerandet, und
B. rubiginosa Crtz. Blüten vanilleduftend, aussen und innen dunkelrot
überlaufen, Lippe violett -rot.
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Epipactis. Epipogon.
243
Zwischen E. latifolia x rubiginosa, latifolia X micro-
phylla = E. violacea Dur. und E. rubiginosa xCephalan-
thera pallens kommen Kreuzungen vor.
Alle Arten leben in feuchtem humosem Boden im Wald- oder Busch-
schatten und müssen im Garten demgemäss behandelt werden. Sie
Fig. 76. Epipactis palustris.
gedeihen von allen humusliebenden Arten unserer Heimat mit am besten,
sind aber, wie schon gesagt, ausserordentlich unscheinbar.
Epiphora Ldl. ist Polystachya Ldl.
Epipogon Gmel. [Epipogium Ldl) (Cephalanthereae 94.), (Fig. jy),
nur die einzige Art E. aphyllus Sw. umfassend, welche als blattlose
Pflanze einen gelbrötlichen, scheidenbekleideten Schaft etwa 1 5 cm hoch, aus
dem korallenartigen, wurzellosen Wurzelstock erhebt, trägt 2—3 sonderbar
geformte, weissrötliche Blüten. Diese typischste Form der nur vom sich
16*
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244
Epipogon. Epiphronitis. Epbtephium.
zersetzenden Humus lebenden Orchideen unserer Heimat ist wiederholt
versucht worden zu kultivieren, aber stets vergeblich. Es ist eine für
den Botaniker sehr interessante, für den
Gärtner wertlose Art.
Epiphronitis Rolfe.
(Cattleyeae 2 lob.)
umfasst die Gartenkreuzungen zwischen
Epidendrum und Sophronitis. Bisher
ist gezüchtet:
E. Veitohii Rolfe = Epidendrum radi-
cans d X Sophronitis grandiflora ^ , in den
Kulturen von J. Veitch and Sons in Chelsea
gekreuzt. Der Bastart hat den gedrängten
Wuchs der Sophronitis, trägt aber end-
ständige Köpfe prächtig scharlachroter Blüten
wie E. radicans, jedoch sind die einzelnen
Blüten erheblich grösser. Mai, Juni.
Epistephium Knüu
(VaDiUeae 86.)
Prächtige Erdorchideen des tropischen
Südamerika, von denen bis jetzt erst die
nachstehende Art in Kultur ist. Aus dicken,
fleischigen Wurzeln erheben sich reich be-
blätterte Schosse bis halbmeterhoch und
tragen endständige Trauben meist grosser,
schöner Blüten, welche ebenso wie die ganze
Tracht der hierher gehörigen Arten an S o -
bralia erinnern. Auf dem Fruchtknoten
von Epistephium sitzt ein Aussenkelch in Form von kurzen Zähnen,
Kelch- und Blumenblätter der Blüten sind fast gleich, die Lippe ist am
Grunde den Rändern der Säule angewachsen, die Platte ist ausgebreitet,
abstehend. Die folgende Art verlangt hohe Temperaturen, volles Licht
und bei guter Drainage tüchtiges Giessen, eine Trockenperiode ist nicht
inne zuhalten. Die Wurzelstöcke legt man flach unter die Oberfläche in
tiefe Schalen, giebt gute humose Rasenerde und viel Sand und Haideerde-
brocken oder etwas frisches Sphagnum.
E. Williamsii Hook. f. {Sobralia sessilis kort) Die fleischigen Wurzel-
stöcke werden bis 20 cm lang und tragen 30 — 40 cm hohe Schosse
mit halbstengelumfassenden , glänzend dunkelgrünen, lang-eiförmigen, zu-
gespitzten Blättern, von welchen die unteren die kleinsten sind. Blüten
Fig. 77. Epipogon aphyllus.
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Epistephium. Eria. 245
bis 10 cm gross, zu 6 — 8 in einer kurzen Traube unmittelbar über den
Blättern, leuchtend gelbbraunrötlich, Kelchblätter breit - linear , Blumen-
blätter noch etwas breiter , Lippe gelbbraunrötlich , der tief zweispaltig
runde Vorderlappen trägt einen weissen, purpurrot gesäumten Fleck
und hinter diesem eine kleine bürstenförmige Gruppe langer gelber Haare.
Juni — August. Bahia.
Epithecium KnowL Weste, ist Epidendrum L
Eria Ldl.
(Dendrobiinae 279.)
(Alvisia Ldl. Bryobium Ldl. Ceratium El. Conchidium
Griff. CylindrolobusBl. DendroliriumBl. LichenoraWght.
MycaranthesBl. OctomeriaDon. PinaliaLdl. Trichotosia
El. Xiphosium Griff.)
Die hierher gehörenden, fast durchweg unscheinbar blühenden Arten
sind im Wuchs und in der äusseren Blütenform untereinander sehr ab-
weichend, wovon schon die Menge der vorstehenden synonymen Gattungs-
namen Zeugnis giebt. Bald bilden sie schlanke oder kurze Stämme, bald
eingliedrige längliche bis ganz flachgedrückte Scheinknollen , die Blätter
sind abfallend oder immergrün, bald zu zweien, bald zahlreich, glatt oder
mit dem Stamme behaart, flach bis drehrund. Blüten einzeln oder in
wenigblumigen oder vielblumigen Trauben oder Rispen, meist klein, das
obere (unpaare) Kelchblatt den Blumenblättern gleich, die beiden seitlichen
mit dem Säulenfuss ein deutliches Kinn bildend, Lippe dem Fuss der
Säule beweglich eingegliedert, ganz oder dreilappig, Säule kurz, acht
Pollenkörperchen, welche zu je vier untereinander verbunden sind.
Von den über 80 Arten, sämtlich im tropischen Asien einheimisch,
sind nur wenige in Kultur und auch diese mehr dem Botaniker als dem
Gartenfreunde interessant.
Alle Arten sind Wärme bedürftig und in der Kultur wie Dendro-
bium (s. d.) zu behandeln, nur ist die Ruheperiode nicht so streng trocken
zu halten.
Pfitzer teilt nach der Form der Stämme, der fehlenden oder vor-
handenen Behaarung, den Blättern und dem Blütenstande die Gattung in
zwölf Sektionen.
E. armeniaoa LdL Blüten unansehnlich, braun, Deckblätter lebhaft
orangefarben, wodurch der Blütenstand sehr schön erscheint. Juli. Phi-
lippinen.
E. bioolor Ldl. Blätter aus breitem Grunde lanzettlich, Kelch- und
Blumenblätter eiförmig, Lippe dreilappig, Mittellappen eiförmig, spitz, die
ganze Blüte schneeweiss, die kurze, schlaffe Traube trägt lanzettliche, rosa-
purpurne, feinflaumige Deckblätter. Juni, Juli. Ceylon.
E. bioristata Ldl. {Dendrolirium bicristatum BLJ Scheinknollen läng-
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246 Eri*-
lich-cylindrisch, mit je zwei linear - lanzettlichen , lederartigen Blättern.
Blüten in seitenständiger, armblumiger Ähre, klein, weisslich mit purpur-
Fig. 78. Ena striolata.
roter Lippe, welche zwei lang und steif behaarte Linien trägt, Kelchblätter
sehr zart, dünn - seidenhaarig. Juni. Java.
E, coronaria Rchb.f. ist Trichosma suavis Ldl.
E, cylindropoda Griff, ist Trichosma suavis Ldl.
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Ena. Eriopsis. 247
B. DiUwynii Hook. Blüten in 20 cm langen Trauben zwischen
grossen weisslichen Deckblättern, klein, weissgelb mit rot behauchter
Lippe. Philippinen.
E. flavesoens Ldl. (Dendrolirium flavescens Bl.) steht der E. bi-
cr ist ata nahe, aber die Blüten sind kahl und licht gelblich. Mai bis
Juni. Java.
B. floribunda Ldl. {Urostachya floribunda Ldl.) Stämme schlank mit
zerstreuten, lanzettlichen, glatten, immergrünen Blättern. Blüten in seiten-
ständigen, vielblumigen Trauben, klein, kahl, weisslich. Mai. Singapore.
B. myriBtioiformis Ldl. {Myristicaria Pftts.) Scheinknollen eingliedrig,
schlank-eiförmig, 5 cm hoch, mit zwei abfallenden, flachen, breit - lanzett-
lichen Blättern. Blüten in aufrechter, reichblumiger Traube, klein, bräun-
lich, dunkler geädert. Juni, Juli. Ostindien.
B. omata Ldl. {Dendrolirium omatum Ldl.) Scheinknollen mehr-
gliederig, kurz spindelförmig, flachgedrückt, bis 10 cm hoch, mit einigen
endständigen, flachen, immergrünen, glatten, lang -lanzett liehen Blättern.
Blüten in seitenständiger, aufrechter, behaarter, vielblumiger Traube, gelb-
weiss mit roten Deckblättern. Mai — Juli. Ostindien.
B. polyura LdL Blüten in langen Trauben, weiss, transparent durch*
scheinend mit rotem Anfluge und gelber Lippe. Juli. Philippinen.
B. rosea Ldl. {Xiphosium roseum Ldl.) Scheinknollen eingliederig,
kugelig-eiförmig, 5 cm hoch, mit zwei endständigen, flachen, fast fleischigen,
immergrünen Blättern. Blüten in wenigblütigen, aufrechten Trauben, kahl,
hellrosa mit etwas dunklerer Lippe. Mai, Juni. Ostindien.
E. stellata LdL ist Tainia siellata Pfits.
B. striolata Ldl. (Fig. 78) ähnelt der E. rosea, aber die weisslichen
Blüten sind zart rot gestreift. Juni, Juli. Ostindien.
E. suavis Rchb.f, ist Trichosma suavis Rchb.f,
B. vestita Ldl. {Trichotosia vestita Bl.) Stämme schlank, bis 20 cm
hoch, samt den Blättern und der Aussenseite der Blüten lang-braunhaarig.
Blüten klein, gelblich, in seitenständigen, vielblumigen Trauben. Juni,
Juli. Malayischer Archipel.
Erianthe Pfits. ist Renanthera Lour,
Eriopsis Ldl.
(Zygoj)etalinae 275.)
Immergrüne Baumbewohner des tropischen Amerika, bisher vier
Arten bekannt, im Wuchs an Zy gopetalum (s. d.) erinnernd. Auf den
kräftigen, in der Jugend in Scheiden steckenden Scheinknollen sitzen je
zwei grosse, etwas eingerollte, längsfaltige Blätter, die Blüten stehen in
überhängenden, langen, am Grunde der Knollen entspringenden Trauben,
sind mittelgross, gespreizt-offen, Kelch- und Blumenblätter sind fast gleich,
die beiden seitlichen Kelchblätter bilden mit dem Säulenfuss ein sehr
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248 Eriopsis. Esmeralda.
schwaches Kinn , die Lippe sitzt dem Säulenfuss breit an, hat breite auf-
rechte , die Säule umschliessende , grosse Seitenlappen und einen viel
kleineren, vorgeschobenen, ungeteilten oder zweispaltigen Mittellappen
und ist nur mit 2 — 3 vortretenden Längsleisten besetzt.
Die beiden kultivierten Arten gedeihen im Topf, in Haideerde und
Sphagnum, gut und nehmen mit 6 — 8 ^ R. Wintertemperatur vorlieb. Sie
sind Feuchtigkeit und volle Sonne liebend und die Ruheperiode ist nicht
zu trocken zu gestalten.
B. biloba LdL {E. Schomburgkii hart). Scheinknollen länglich-flaschen-
förmig, etwa 6 cm hoch, Blätter breit -lanzettlich. Blüten in 30 cm langer
Traube, 3 cm gross, Kelch- und Blumenblätter kurz breit - lanzettlich,
stumpf, gelb mit orangerotem Saum, Lippe gelb, klein braunfleckig, breit-
herzförmig, Vorderlappen aus zusammengezogenem Grunde fast kreisrund,
stumpf. Mai, Juli. Neu -Granada, Guyana.
G. rutidobiilbon Hook. Scheinknollen lang - flaschenförmig , 10 cm
hoch, rauh, violett überlaufen, mit breit -lanzettlichen Blättern. Blüten
in bis halbmeterlanger, lockerer und vielblumiger Traube, 5 cm gross,
Kelch- und Blumenblätter schmal - eiförmig , dunkelorangegelb mit hell-
purpurrotem Saum, Lippe so lang als die Blumenblätter, dunkelorange
mit sattpurpurnen Fleckchen, der kreisrunde, leicht ausgerandete Vorder-
lappen weiss mit dunkelpurpurroten Tupfen. Mai — Juli. Neu -Granada.
£. Schomburgkii hört, ist E. biloba Ldl.
B. Soeptrum Bohb. f. aus Kolumbien mit aufrechter, dichtgedrängter
Traube gelbroter Blüten und E. Spruoei Hook, vom Amazonenstrome
sind noch nicht im Handel.
Eriura Ldl. ist Eria Ldl.
Erythrodes BL ist Physurus L. C. Rieh.
Erythrorchis BL ist Qaleola Lour.
Eucnemis Ldl. ist Qovenia Ldl.
Eucyclia Poepp. et Endlich, ist Polystachya Ldl.
Esmeralda Rchb.f.
(Aeridcac 375.)
E. Cathoartii Bohb. f. (Vanda Cathcartii LdL Arachnanthe Cathcartii
BL) ist die bekannteste Art dieser Gattung, welche sich von Van da, mit
welcher sie im Wuchs vollkommen übereinstimmt, nur dadurch unter-
scheidet, dass die Lippe spornlos und dem Säulenfuss angegliedert
(während die Lippe von Van da mit ihm verwachsen) und da-
durch leicht beweglich ist. Stämme kräftig, meterhoch, auf weitverzweigte,
kräftige Luftwurzeln gestützt, Blätter zweizeilig, dick-ledrig, gekielt, hell-
grün, breit-riemenförmig, vorn rundlappig schief ausgerandet, etwa 15 zu
2 cm gross. Blüten in wenigblumigen, kurzen, aufsteigenden Trauben,
welche den Blättern gegenüberstehen. Blüten bis 10 cm im Durchmesser,
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Esmeralda. Eulophia. 249
fleischig, Kelch- und Blumenblätter ausgebreitet, flach ausgehöhlt, sitzend,
breit-eiförmig, stumpfspitzig, aussen weisslich, innen weissgelb mit zahl-
reichen schmalen und kurzen, zuweilen zusammenfliessenden , rotbraunen
Querbändern. Lippe dreilappig, Seitenlappen klein, abstehend, ausgebogt-
zweilappig, weiss mit roten Pinselstreifen am Grunde, Mittellappen fast
gestielt, gross muschel- oder herzförmig mit wellig ausgebogtem Rande
und am Grunde zwei eine Höhlung überdeckende, zusammenfliessende
Schwielen, weiss mit gelbem Saum. Säule dick, grünlich, frei vorstehend,
mit einem Höcker am oberen Ende. April — Juni. Sikkiro - Himalaya, in
warmen Lagen zwischen 700 — 1300 m.
E. Clarkei Bohb. f. (Arachnanthe Clarkei Rolfe. Vanda Clarkei korCj
Stämme federhalterdick, bis halbmeter-hoch, Blätter länglich-linear, 1,5 zu
10 cm etwa, schiefgestutzt. Blüten zu 2 — 3 am aufsteigendem Schaft,
6 cm breit, Kelchblätter aus keilförmigem Grunde länglich-linear, die seit-
lichen sichelförmig zurückgebogen, Blumenblätter ähnlich aber schmäler,
Lippe kurz, dreilappig, Seitenlappen aufrecht, gerundet, gelblichweiss,
rot gestreift, Vorderlappen fleischig, breitgerundet, vom kleinlappig zer-
teilt, kastanienbraun, mit 7 — 9 weissen Kiellinien, deren mittelste die
breiteste ist. September, Oktober. Sikkim-Himalaya, bei 2000 m.
E. Sanderiana Bohb. f. {Vanda Sanderiana Rckb, f) Stämme kurz
aufrecht, Blätter riemenförmig, 2 zu 25 cm, vorn ungleich zweispitzig ge-
stutzt. Blüten zu 5 — 10 in kurzen, aufrechten Trauben, bis 10 cm breit,
flach ausgebreitet, Kelchblätter breit-eiformig, das obere auf weissem Grunde
zartrosa, seitliche grösser, lehmgelb, reich blutrot längs- und netzadrig,
Blumenblätter gerundet -rautenförmig, kleiner als die Kelchblätter, weiss-
rosa mit einzelnen blutroten Punkten auf der Seite gegen die Kelchblätter,
Lippe klein, querzweiteilig, der Unterteil länglich, ausgehöhlt, lehmgelb,
rotgestreift, Vorderteil kurz klauenförmig, fast halbmondförmig, vorn einge-
schlagen, mit drei starken Schwielen auf der Scheibe, rötlichbraun. Säule
sehr kurz, schmutzig- gelblich. Juli — September. Philippinen, Mindanao.
Kultur der Esmeralda- Arten wie Aerides (s. d.).
Eulophia R. Br.
(Cyrtopodiinae 236.)
(Cyrtopera Ldl. Orthochilus Höchst.)
Von neueren Orchideen-Forschern wird eine Anzahl bisher in dieser
Gattung untergebrachter Formen zu anderen Gattungen gebracht, und mit
Recht. Selbst die nach der heutigen Auffassung als Eulophia weiter
bezeichneten 50 Arten sind unter sich so ungleich, dass wohl noch weitere
Abspaltungen erfolgen werden. Diese 50 Arten sind vowiegend im tropischen
Afrika, Asien und Australien verbreitet, aber auch im tropischen Amerika
und am Cap zu Haus. Gärtnerisch sind sie fast wertlos. In den botanischen
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250
Eulophia.
Gärten werden ausser den nachstehend geschilderten Arten noch kultiviert:
E. euglossa und E. Saundersii Rchb. f. von West-Afrika E. mac-
rostachya Ldl., Blüten grüngelb, von Ceylon, E. megistophylla
von den Comoren-Inseln und E.streptopetala
Ldl. vom Kap, mit grünrötlichen Blüten. Die
Stämme sind bald als solche entwickelt und tragen
zweizeilig gestellte abfallende Blätter, bald sind
sie zu längeren oder kürzeren Scheinknollen zu-
sammengedrückt, mit einigen festen Blättern am
Ende. Blüten einzeln oder in lockeren, armblu-
migen, Seiten- oder grundständigen Trauben, meist
klein und unscheinbar, Kelch- und Blumenblätter
fast gleich, abstehend, die seitlichen Kelchblätter
am Säulenfuss herablaufend und ein kurzes Kinn
bildend.
In der Kultur sind die Eulophia wie die Den-
drobien zu behandeln.
E. Dregeana Ldl. Dickfleischige Erdknollen,
Blätter schwertförmig, zugespitzt, Blütenschaft auf-
recht mit dichter Traube chokoladenbrauner, 2 cm
grosser Blüten, deren längliche, dreiteilige Lippe
weiss ist. Juni, Juli. Süd -Afrika, Port Natal.
E. guineensis Lodd. Scheinknollen dick-birn-
förmig, 3 — 4 cm hoch, mit zwei langgestielten,
längsfaltigen , lanzett - elliptischen , immergrünen
Blättern. Blütenschaft aufrecht, bis 80 cm hoch,
mit einer kurzen Traube von 6 — 12 etwa 4 cm
grossen, gespornten Blüten. Kelch- und Blumen-
blätter linear, zugespitzt, grün mit dunkelpurpur-
braunem Überzuge, Lippe grün, dreilappig, Seiten-
lappen eingerollt, Mittellappen vorgezogen, stumpf,
wellig, weiss mit karminroten Strichen am Grunde.
April, Mai. Tropisches West -Afrika.
— var. purpurata Bchb. f. Kelch- und Blumen-
blätter purpurrosa, Lippe aus weissem Grunde
kirschrot mit dunkleren Streifen und Adern und
rosaem Saum. Säule rosa, Sporn purpurn.
E, Ledienii Siein ist Eulophidium maculatum Rßtz.
E. Mackayana Ldl. ist Zygopetalum Mackayi Hook.
E. maculata Rchb, f. ist Eulophidium maculatum Pfitz.
E. maxiltare Lodd. ist Zygopetalum maxillare Hook.
E. piQohra Bohb. f. Scheinknollen dick -spindelförmig, Blätter läng-
lich-lanzettlich, Blüten 5 cm breit, in reichblumiger langer Traube, weiss,
reich purpurn gefleckt, Kelch- und Blumenblätter spitz, breit- linear, Lippe
Fig. 79.
Eulophidium maculatum.
Natarliche Grosse.
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Eulophia. Eulophidium.
251
länglich, vorn stumpf, wellig, im Grunde ausgebaucht. Sporn kurz, auf-
recht. Juni — August. Insel Bourbon.
E. rostrata LdL ist Zygopetalum rostratum Hook,
E. scripta LdL ist Eulophiopsis scripta Pfitz.
Eulophidium Pfitzer.
(Maxillarünae 314.)
Die einzige bekannte Art ist schon seit langer Zeit hin und wieder in
die Gärten gebracht worden, zuletzt 1885 durch Ledien vom unteren
Congo. Es ist:
E.maculatum Pfitz. {Eu-
lophia maculata Rchb. f. Eu-
lophia Ledienii Stein, Oeceo-
clades maculata LdL Angrecum
maculatum LdL Angrecum
monophyllum A, Rieh, Epiden-
drum connivens FL Flmn,
Geodorum pictum Lk, et Otto.)
(Fig. 79, 80.) Scheinknollen
rundlich - eiförmig , tief ge-
furcht, 3 — 4 cm hoch, an-
fänglich von einigen bald
abfallenden Scheiden um-
hüllt, mit je einem dicken
ledrigen Blatt auf der Spitze,
welches sich aus einem fast
rundgefaltetem kurzem Stiele
in eine 10 zu 4 cm haltende,
elliptische, vorn abgerundete
und schief gekerbte Spreite
ausbreitet, unterseits weiss-
lichgrün , oben dunkelgrün
ist, mit breiten, silberweissen,
schimmernden Bändern, wel-
che das Blattgrün nur in
hieroglyphischen Bandzeich-
nungen vortreten lassen.
Blütenschaft vom Grunde
der Knollen aus, steif auf-
recht, bis 30 cm hoch, unten
federkieldick, an den 2 — 3
Knoten von hellbräunlichen
trockenen Scheiden umfasst Fig. 80. Eulophidium maculatum.
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2C2 Eulophidium. Eulophiopsis.
und oben eine armblumige, ganz lockere Blütentraube tragend. Blüten
kaum 2 cm gross, aus kurzer Deckschuppe lang gestielt, gespreizt, mit
bräunlichem, kulpigem, in der Mitte eingeschnürtem, dann wieder verdicktem
Sporn, der von der Lippe ausgeht, die beiden seitlichen Kelchblätter ei-
förmig, schiefbogig zugespitzt, hellbraunrötlich, das dritte als gleichfarbige
Kapuze die beiden gerundet-rautenförmigen, trüb-weisslichen, rötlich ge-
strichelten Blumenblätter überwölbend, Lippe breit-herzförmig, mit zwei
sehr zurücktretenden, kleinen, aufgebogenen Seitenlappen und abwärts
gebogenem, milchweissem Vorderlappen, beiderseits einen verwaschenen,
zinnoberroten Fleck tragend, vorn tief ausgerandet, aussen trüb zinnoberrot
überlaufen. Säule kurz, schmal-cylindrisch, gebogen, an der Spitze zwei
kurzgestielte Pollenkörperchen tragend. März, April. Brasilien, Westafrika
(Congo, Angola) und Insel Mauritius. Botanisch von vielseitigem Interesse^
gärtnerisch durch die schönen Blätter wertvoll, dagegen ist die Blüte
vollendet unscheinbar, „sehr interessant, aber keine Schönheit".
Ledien sammelte sie an Lehmhängen auf dem harten Boden in heisser
Lage bei Vivi. Da die dicken Wurzeln offenbar auf dem Boden gelegen
hatten, kultivierten wir sie im Breslauer botanischen Garten an Rinde, wo
sie ebenso gut gedieh wie im Sphagnum-Topf hochgepflanzt. Hohe Warm-
haus-Temperatur und viel Wasser während des Triebes, energische Trocken-
heit in der Ruheperiode, sagten ihr offenbar zu.
Die wunderbare geographische Verbreitung lässt sich nur erklären,
wenn man annimmt, dass die winzigen Samenkörnchen durch die Tropen-
stürme über das Weltmeer geweht wurden.
Eulophiopsis Pfitzer.
(Cymbidiinae 301.)
Von dieser Gattung, welche nur wenige Arten, die auf den Maskarenen
und Madagaskar heimisch sind, umfasst, ist die E. soripta Piltz. (Eulophia
scripta Ldl.) von Madagaskar und Bourbon vielleicht noch in einem oder
dem andern Garten vertreten. Sie hat die Tracht eines Cymbidium
mit kurzer Blütentraube und kleinen unansehnlichen Blüten, deren Kelch-
und Blumenblätter gespreizt abstehen, gelb, purpurfleckig. Die Lippe ist
dreilappig und bildet mit dem Säulengrunde einen kurzen Sporn, Seiten-
lappen aufrecht, Mittellappen keilförmig, vorn abgerundet, warzig und zwei
kleine Kämme tragend, hochgelb mit purpurnen Schriftflecken. Mai, Juni.
Fernandezia R. P. ist Lockhartia Hook.
Fieldia gigantea Rchb. f. ist Vandopsis giganUa Pfitz.
Fieldia lissochiloides Rchb, f. ist Vandopsis iissochi/oides Pfitz.
Fieldingia Pfitz. ist eine Unterabteilung von Aerides Lour.
Flagellaria araneifera. ist Renanthera Flos aSris RM.f.
Fornicaria rostrata Bl, ist Camarotis rostrata Rchb, f.
Gabertia Ellisii 6aud. ist Grammangis Ellisii Rchb.
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Galeaodnu 253
Galeandra LdL
(Polystachyinae 168.)
(Corydandra Rchb. f.)
Stämme schlank oder gleichmässig geschwollen, vielgliedrig, mit ab-
fallenden, gegliederten, zweizeiligen, steif-aufrecht stehenden, gekielten
Blättern. Blüten gross, in endständiger, armblütiger, im Grunde von
Scheiden umgebener Traube oder Rispe. Kelch- und Blumenblätter gleich-
förmig, abstehend, Lippe in einen weiten trichterförmigen Sporn aus-
laufend, dreiteilig, Seitenlappen die meist kurze Säule umfassend, Mittel-
lappen mit Blättchen - Linien besetzt.
Alle bekannten Arten gehören dem tropischen Amerika an und sind
entweder baumbewohnend oder an bemoosten Stellen an Felsen gedeihend.
In der Kultur verlangen die Galeandras Sphagnum in gut drainierten
Töpfen bei hohen Temperaturen, und sehr fleissiges Spritzen während des
Wachsens. In der Ruheperiode darf der Stamm nicht gedörrt werden
und ist in dieser Zeit besonders auf Ungeziefer zu kontrollieren.
G. Bauer! Ldl. (Fig. 81). Stämme kurz, 10 — 15 cm lang, anfangs
aus leicht geschwollenem Grunde schlank, im Alter zu lang -eiförmigen
Scheinknollen verdickt, mit abfallenden, schmal-lanzettlichen, dreinervigen
Blättern. Blüten in nickender Traube, 5 cm gross , dauernd , Kelch- und
Blumenblätter breit-linear, zugespitzt, bräunlich -grün, die Blumenblätter
dunkler, Lippe gross, Vorderlappen ausgerandet und gekerbt, purpurrot,
unterseits weiss. Juni — August. Guyana, Guatemala, Süd -Mexiko.
— var. nivalis hört. Blätter grasartig- schmal, Kelch- und Blumen-
blätter zurückgebogen, olivengrün, Lippe weiss mit Vtolettrotem Fleck,
G. oriBtata Ldl. Stämme zart, schlank, kaum 15 cm hoch, mit auf-
rechten, schmal -linearen Blättern. Blüten in nickender Traube, 2 — 3 cm
gfoss, Kelch- und Blumenblätter linear - lanzettlich , zurückgebogen, aus
rosaem Grunde dunkelrot, Lippe zarthaarig, vorn krauswellig, dunkelrot,
am Grunde zwei Schwiellinien. Juli, August. Cayenne.
G. Devoniana Ldl. Schlanke, runde, nach oben spitze, bis 80 cm
hohe Stämme, in der Heimat angeblich bis 2 m hoch, mit aufrechten,
lang- lanzettlichen, dreinervigen Blättern, Blüten in endständigen, nickenden
Trauben zu 4 — 8, die Blätter nicht überragend, 5 — 6 cm gross, Kelch-
und Blumenblätter zurückgeschlagen, oft wellig, lanzettlich, dunkelbraun-
purpurn mit hellgrünem Rande, Lippe gross, breit -eiförmig, trichterartig
eingerollt, mit stumpfen, halbkreisförmigen, vorn röhrig zusammenreichenden
Seitenlappen und breit geöffnetem, vortretendem, stumpf-herzförmigem,
weissem, purpurrot getuschtem und geädertem Mittellappen. April — Juni,
aber oft fast das ganze Jahr in Blüte. Rio-Negro, Brasilien.
— var. Delphinae hört. Blüten heller, Lippe nur wenig rot gezeichnet.
G. D'Esoragnoleana Bohb. f. ähnelt der G. Devoniana, aber die Blüte
ist dunkelgelb, die Lippe weiss, vorn zart rot. Juli — September. Brasilien.
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254 Galcandra.
G. dives Bchb. f. (G.flaveola hört.) Schlank-cylindrische, 20 cm hohe
Stämme mit lanzettlichen, lang-zugespitzten Blättern und nickenden, arm-
blumigen Trauben. Blüten 3 — 4 cm gross, Kelch- und Blumenblätter
Fig. 81. Galeandra Baueri.
spitz-lanzettlich, rötlichbraun, der quer rautenförmige Vorderlappen der
Lippe weissgelblich mit rosaem Hauch und blutroten Adern. Sporn kurz,
kulpig, grade. August, September. Neu -Granada.
ö. flaveola hört ist ö. dives Rchb. /.
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Galeola. Galeottia.
255
G. Harveyans Bohboh. f. ist wohl nur eine etwas abweichend gefärbte
G. Devoniana, der sie in der Form ganz ähnelt. Blütenblätter hellbraun,
Lippe gelblich, mit einem zarten Haarflaum-Fleck auf der Platte. Brasilien.
6. nivalis hört, ist ö. Baueri LdL var. nivalis,
Qaleoglossum A. Rieh, ist Prescottia LdL
Galeola Lour.
(VaniUeae 87.)
(Erythrorchis Bl.)
umfasst etwa sechs erdbewohnende, im sich
zersetzenden Humus lebende Arten, welche
im malayischen Archipel, auf der Halbinsel
Malakka und in Australien vorkommen
und botanisch sehr interessant sind. Aus
dem dicken , mit zahlreichen fingerdicken,
kurzen Wurzeln besetzten unterirdischen
Wurzelstock erheben sich blassrötliche, stark
federkieldicke, bis 40 m hoch kletternde,
vielverzweigte Stämme ohne jede Spur von
grünen Blättern, dagegen zwischen den
langen Knotengliedern je eine Luftwurzel
und ein gelbrötliches, häutig -fleischiges,
den Stamm umhüllendes Schuppenblätt tra-
gend. Erst in den Baumkronen entwickeln
sich dann in einer end- und vielen seiten-
ständigen Rispen die zahlreichen, meist nur
I — 2 cm grossen, fast glockigen, gelbweiss-
lichen Blüten, welche an der einzigen bis-
her in Europa zur Kultur und Blüte gelang-
ten G. altissima Rchb. f. (Fig. 82) aus
Java, länglich-eiförmige Kelch- und Blumen-
blätter, nicht vorragende, zusammengerollte,
schwach dreilappige Lippe mit einem be-
haarten Höcker und einen Längswulst vor
dem faltigen Mittellappen zeigen. — Die
Galeolen sind die grössten Saprophyten,
von faulenden organischen Stoffien lebende
Pflanzen. Die erwähnte Art blühte im botanischen Garten in Karlsruhe in Baden.
Fig. 82. Galeola altissima.
Galeottia A. Rieh.
(Zygopetalinae 274.)
Prächtig blühende Baumbewohner Kolumbiens, die leider in unseren
Kulturen noch recht selten sind. Sie haben grosse Scheinknollen mit zwei
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2c6 Caleottia.
grossen festen, bleibenden Blättern auf der Spitze und einer Anzahl Scheiden-
blätter am Grunde der Knolle. Der sehr locker traubige, wenigblumige
Blütenstand kommt aus dem jungen Triebe. Die grossen Blüten tragen
das obere Kelchblatt aufrecht, die seitlichen sind nur in schmaler Linie
dem vorderen Teile des Säulenfusses angewachsen, während die Blumen-
blätter breit herablaufend mit dem Säulenfuss verwachsen sind. Die drei-
lappige, sehr ansehnliche Lippe hat einen scharfgesägten, quer über sie
verlaufenden Schwielenbogen und auf der vorderen Platte zahlreiche ge-
zähnte Längskämme. Die Säule trägt zwei häutige, tief gefranste Arm-
Anhängsel und vier einander paarweis aufliegende Pollenkömer.
Bisher sind nur
wenige Arten von Gale-
ottia bekannt und sel-
ten in Kultur. Sie ähneln
durch die grossen Blü-
ten mehr den Huntle-
ya's als den Cymbi-
d i e n. Zum Gedeihen
bedürfen sie viel Wärme
und Feuchtigkeit und
werden am besten in ein
Sphagnum - Körbchen
dicht unter Glas ge-
bracht. Keine stark aus-
trocknende Ruhezeit!
G. Besumontii Bich.
{Stenia Beaumontii Ldl.
Batetnannia Beaumontii
Rchb,f) Niedrige, fast
vierkantige, birnförmige
Scheinknollen. Blätter
gefaltet, lang keilförmig, blassgrün. Blüten zu i — 2 auf aufrechten Stielen,
5 cm breit, hellgrün, blassbraun längsstreifig, Lippe weiss, helUila getuscht
und gestreift, mit sieben langen, scharfen Parallel-Kämmen. Juni, JuH.
Bahia, Brasilien.
6. Burtii Endr, et Rchb. f, ist Huntleya Burtii Batem.
G. flmbriata Ldl. {Stenia fimbriata Ldl. Batemannia fimbriata Rchb, f)
(Fig. 83.) der nachfolgenden Art sehr ähnlich, hauptsächlich durch kleinere
Blüten, deren Lippe tief gefranst ist, verschieden. Mai, Juni. Neu-Granada.
G. grandiflora Bich. Gitl. {Batemannia grandiflora Rchb, f. Huntleya
grandiflora Bat) Scheinknollen dick-eiförmig, bis 10 cm hoch, Endblätter
ledrig, breit - lanzettlich , bis 30 cm lang. Blüten zu 3 — 5 in lockerer,
nickender Traube, 6 — 8 cm breit, oberes Kelchblatt viel breiter als die
unteren schmal-eiförmigen, samt den ebenso geformten Blumenblättern
Fig. 83. Galeottia fimbriata.
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Galeottia. Geodorum. Gomeza. 25/
blassolivengrün mit rötlichbraunen Längsstreifen, Lippe gezähnt, vorn rein-
weiss mit hellroten Strichen, im Grunde orangegelb mit hellroten Strichen,
Schwielenbogen gekraust und gezähnt. Mai, Juni. Neu-Granada, Kolum-
bien, bei 1300 m.
ö. Meleagris Rieh, ist Huntleya Meleagris LdL
6. Wallisii Rieh, ist Huntleya Meleagris LdL var. Wallisii LdL
Qasfrochilus Don ist Saccolabium BL
Qastrorchis BL ist Phajus Lour.
Gennaria Pari, ist Piatanthera L. (Rieh.)
Geodorum !^acks.
(Cyrtopodiinae 234.)
Erdorchideen Ostindiens, der malayischen Inseln und Australiens mit
mehrgliedrigen Erdknollen und gestielten, vielrippigen, grossen Blättern,
über welche sich die langgestreckte, vielblumige, nickende Traube meist
unbedeutender Blüten erhebt. Kelch- und Blumenblätter sind gleich-
geformt und gefärbt, breit abstehend, die Lippe ist aufrecht, breit löfifel-
förmig mit kurzer, geteilter oder ganzer Vorderplatte und kurzer, sporn-
artiger Ausstülpung. Von den neun bekannten Arten ist das bräunlich
blühende G. fucatum Ldl. aus Ceylon hin und wieder in den botanischen
Gärten vertreten, zuweilen auch G. citrinum Ldl. aus Ostindien mit
grüner Blüte und gelber Lippe und G. purpureum Ldl. (Cymbidium
pictum Sw.) mit purpurroten Blüten, deren Lippe dunkler gefleckt ist.
Kulturwert in gärtnerischem Sinne ist keine Art, eventuell sind sie
wie Phajus zu behandeln.
6. pictum Lk. et Otto ist Eulophidium maculatum Pfitz.
Qeorchis LdL ist Qoodyera R. Br.
Gersinia Neraud. ist Bolbophyllum Thou.
Giesbreghtia A. Rieh, ist Calanthe R. Br.
Glossaspis SprgL ist Habenaria W.
Glossula LdL ist Habenaria W.
Gomeza Ji. Br.
(OdoDtoglosseae 349.)
Die scheidigen Blätter unter den eiförmigen Scheinknollen und die
endständigen , festen Blätter auf der Knolle erinnern an manche O d o n -
toglossum, aber die durchweg unscheinbaren Blüten weichen sowohl
in der Grösse, als auch in Färbung und Bau weit ab. Das obere Kelch-
blatt und die Blumenblätter sind einander gleich und breit auseinander-
stehend, wodurch die Blüte breit geöffnet erscheint, die seitlichen Kelch-
blätter sind bald frei, bald miteinander verwachsen, die kurze Lippe
Stein 's Orchideenbuch. j7
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258 Gomeza. Gongora.
umfasst mit zwei Längsschwielen den Grund der schlanken Säule und ist
dann abwärts gekrümmt mit kleinen aufrechten Seitenlappen. Die sieben
bekannten Arten sind in Brasilien heimisch, baumbewohnend, aber meist
nur in den botanischen Gärten in Kultur.
Behandlung wie von Brassia (s. d.).
G. Barkerii Bnthm. (Rodriguezia Barkerii Hook.) Scheinknollen
länglich-eiförmig, zweischneidig, abgeplattet, bis 5 cm hoch. Blätter dünn
aber fest, blassgrün, ei-lanzettlich , etwa 3 zu 10 cm. Blüten in reich-
blumigen überhängenden Ähren , centimeterbreit , grünlichgelb , Lippe
weisslichgelb. Januar — März. Brasilien. 1835 durch Barker eingeführt
und einst viel verbreitet, heut ausserhalb der botanischen Gärten kaum
noch in Kultur, obgleich vollblühende Exemplare der fast ohne Pflege
gedeihenden Art ein netter Winterschmuck des Hauses sind.
G. orispa Lodd. (Rodriguezia crispa Hook) Scheinknollen kurz - ei-
förmig, gefurcht, je zwei Scheidenblätter unter der Knolle, diese umfassend,
und zwei spitze, länglich-eiförmige, derbe Blätter auf der Knolle. Blüten
in seitlich flachgedrückten, reichblumigen, vorn leicht überhängenden
Trauben, stark primelduftig, 2 cm breit, alle Blätter stark wellig-gekraust,
dunkelgrün mit gelbem Saume, Lippe gelbgrün, gleichfalls kraus. Oktober
bis Dezember. Brasilien, Gebirgspflanze und daher im massig w^armen
Räume am besten gedeihend. Blühte im Oktober 1839 zum ersten Male
in Europa bei Loddiges in Hackney bei London.
G. planifolis Klotzsoh. {Rodriguezia planifolia Ldi. Gomeza rcmroa
Lodd) ist der G. Barkerii sehr ähnlich, aber zart wohlriechend, die
Blütenblätter sind hell schwefelgelb mit leichtem grünlichem Hauch und
stark zurückgerollt, Lippe klein, blassgelb, Säule zinnoberrot gestrichelt.
Q. recurvQ Lodd. ist ö. planifolia Klotssch.
6. tenuiflora Bot Gab. ist Notylia punctata LdL
Qomphocentrum Bnth. ist Mystacidium LdL
Gomphostylis WalL ist Pleione Don.
Gongora /iuiz et Pavon.
(Gongorinae 268.)
(Acropera Ldl.)
Durch ihre sonderbare Blütenform und zum Teil schönen Farben hoch-
interessante Baumbewohner des tropischen Amerikas, von Mexiko bis
Brasilien, woher gegen 30 Arten bisher beschrieben worden sind. Die
meist grossen, kräftigen, eingliedrigen Scheinknollen sitzen zwischen
Scheidenblättern und tragen an der Spitze ein oder zwei in einen Stiel
verschmälerte, längsfaltige, dauernde, immergrüne, grosse Blätter. Die
Blüten stehen in langhängenden, vielblumigen Trauben, welche unter der
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Gongora. 259
sich bildenden Knolle entspringen und sind durchweg ansehnlich. Durch
eine fast halbkreisrunde Biegung des langen Fruchknotens , welchem die
Blüte aufsitzt, gegen die Säule hin, ist die Blüte vollständig umgedreht,
so dass die wagerechte Lippe über der nach oben gerichteten Säule steht.
Das unpaarige Kelchblatt steht dadurch nach unten ab oder ist im Halb-
kreis aufwärts gebogen und oft am Rücken der Säule hoch hinaufgeschoben.
Die beiden seitlichen Kelchblätter sitzen entweder unmittelbar dem Frucht-
knotenende an, d. h. da, wo der stielartige Fruchtknoten in die Säule
übergeht, oder der Säulenfuss ist schlank und dünn verlängert und die
beiden Kelchblätter sitzen dann ganz auf diesem verlängertem Säulenfusse
Die schmalen Blumenblätter sitzen ebenfalls entweder am Grunde der
Säule oder weit vorgeschoben an deren Seiten. Die Lippe erscheint
durch den dünnen, oft auch langen Säulenfuss genagelt mit ausgehöhltem,
oft Hörnchen tragendem Mittelteil und von beiden Seiten stark zusammen-
gedrücktem oder sackartigem Vorderteil. Die beiden Pollenkörper sitzen
unter der übergeneigten Anthere.
Alle in Kultur befindlichen Arten gedeihen spielend in feuchter Wärme
an einem Rinden- oder Aststück mit einer Handvoll Sphagnum oder hoch-
gepflanzt in einem hängenden Sphagnumkörbchen oder hochgestelltem
Topf, über dessen Rand dann die langen Blütentrauben herabhängen.
Für Dungguss sind sie sehr dankbar. Nach der Blüte folgt eine lange
Ruheperiode, in welcher sie aber nicht gar zu trocken gehalten sein
wollen. Volles Licht ist ihnen dienlich, sie vertragen aber auch ebenso
gut viel Schatten, und gehören, wie gesagt, zu den anspruchlosesten
Orchideen.
Man unterscheidet zwei Gruppen:
A. Acropera Ldl. Kelchblätter sämtlich dicht am Fruchtknoten
stehend, Blumenblätter zweispitzig, Vorderstück der Lippe kurz
sackartig; z. B. G. galeata Rchb. f.
B. Eugongora Pützer. Kelch- und Blumenblätter teilweis oder alle
auf dem Säulenfuss oder der Säule sitzend, Blumenblätter meist
nicht zweispitzig, Vorderstück der Lippe länglich, stark von beiden
Seiten zusammengedrückt; z. B. G. quinquenervis R. P.
6, alba Ldl, ist 6. quinquenervis R. P. var.
G. armeniaca Hook. (Acropera armeniaca Ldl, Acropera cornuta
Hook, Gongora cornuta Rchb. f.) Scheinknollen dick-eiförmig, 5 cm hoch,
die beiden Blätter hellgrün, lang-lanzettlich. Blüten zu 12 — 20 in 30 cm
langer , lockerer , grünpurpurstengeliger Traube , leuchtend orangegelb,
4 — 5 cm breit, Kelchblätter am Säulenfuss, Blumenblätter weit auf der
Säule vorgeschoben, ungeteilt, Lippenmittelstück lang und kräftig gehörnt,
Vorderstück kurz, sackartig. Juni — September. Nicaragua.
G. atropurpurea Hook. {Acropera atropurpurea Ldl. Cirrhaea atro-
purpurea h. angl.) Scheinknollen länglich - eiförmig , gefurcht, bis 8 cm
17*
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26o Gongora.
hoch, mit zwei ei - lanzettlichen , hellgrünen Blättern. Blüten zu 20 und
mehr in langer, nickender, lockerer Traube auf purpurnen Stielen, 5 cm
gross, einfarbig dunkelpurpurbraun oder hellchokoladenbraun mit pur-
purnen Spritzern, Kelchblätter lanzettlich, auf dem Säulenfusse, das obere
schmäler als die seitlichen, Blumenblätter schmal-linear, eingebogen, unge-
teilt, auf der Säule sitzend, das Mittelstück der rechtwinkelig abstehenden
Lippe trägt vier Hörnchen, Vorderstück seitlich zusammengedrückt, zu-
gespitzt, Säule sehr lang, rund, halbkreisförmig gebogen. Juli, August.
Trinidad.
— var. albesoens hört. Blüten weisslich.
G. aurantiaca Bohb. f. [Acropera aurantiaca Ldl.) Scheinknollen
schlank-eiförmig mit zwei lanzettlichen Blättern. Blüten in aufsteigenden,
oben nickenden Trauben, 5 cm gross, leuchtend orangerot, Kelchblätter
verkehrt-eiförmig, Blumenblätter lanzettlich, zweispitzig, Lippe mit kurz-
gehörntem Mittelstück und stumpfem, seitlich zusammengedrücktem Vorder-
stück. August, September. Neu-Granada.
G. btifonia Ldl. (6'. Buffonia kort.) ist der G. quinquenervis in
der Form sehr ähnlich, Knollen und Blätter sind (krankhaft?) weisslich-
grün, die Blüten sind auf weissgelblichem Grunde trüb weinrot gefleckt.
Juli, August. Brasilien.
— var. major hört, hat nur unwesentlich grössere Blüten.
— var, leucochila Lern, ist G. quinquenervis R. P. var.
Q. cornuta Rchb.f, ist 6, armeniaca Hook.
G. flaveola hört, ist eine hellblühende Form von G. quinquener-
vis R. P.
6. fulva hört, ist 6. quinquenervis R. P.
G. galeata Bohb. f. {Maxülaria galeata Lodd. Acropera Loddigesii Ldl,
Acropera galeata hört Cirrhaea Loddigesii Ldl) (Fig. 84) Scheinknollen
kurz-eiförmig, kaum 5 cm hoch, gruppenweis gehäuft, mit zwei ei -ellip-
tischen, zugespitzten Blättern. Blüten stark riechend, in langhängenden,
dichten Trauben zu 10 — 20, der lange Fruchtknoten so gebogen, dass
die Blüten dicht an der Spindel der Traube stehen, 4 — 5 cm gross, Kelch-
und Blumenblätter fast eiförmig, trüb lehmgelb, Lippe bräunlichrot, kurz,
zwischen den Blumenblättern sitzend. Juni, August. Mexiko. Der Geruch
der Blüten erinnert an Goldlack, hat aber eine eigenartige Schärfe dabei,
die ihn fast unangenehm macht.
6. Galeottiana Rchb. et 6a/. ist 6. truncata Ldl.
6. Jenischii Lodd. ist 6. odoratissima Lern.
6. leucochila Lern, ist 6. quinquenervis R. P. var.
6. Loddigessii hört, ist Q. galeata Rchb. f.
6. lutea hört. i . , ^ /- • • d d
J smd Formen von G. quinquenervis R. r.
G. luteola hört.
G, macrantha Ldl, ist Coryanthes macrantha Hook.
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Gongora.
261
6. maculata LdL ist 6. quinquenervis R. P.
6. maculata LdL var tricolor LdL ist G. tricolor Rchb. /
G. nigrita LdL ist G.
quinquenervis R, P. van
G. odoratiBsima
Lem. (G. Jenischii
Lodii.) Scheinknollen
eiförmig, 5 cm hoch,
tief gefurcht, Blätter
breit-lanzettlich. Blüten
in langhängenden, grün-
stengeligen Trauben,
stark duftend, hellgelb
mit zahlreichen hell-
rotbraunen Flecken
und Tupfen , Kelch-
blätter am Säulenfuss,
breit-lanzettlich, lang-
gespitzt, das obere auf
der Säule und kleiner,
Blumenblätter klein,
lanzettlich, auf der Säu-
le, Lippe gebogen, das
Mittelstück seitlich zu-
sammengedrückt mit
zwei blättchenähnli-
chen Anhängseln auf
dem Rücken und zwei
seitlichen Fädchen,
das Vorderstück läng-
lich - eiförmig , zuge-
spitzt, zusammengefal-
tet. Juni, Juli. Vene-
zuela.
G. portentOBaliind.
et Bohb. f. Schein-
knollen lang-eiförmig,
10 cm hoch, flachge-
furcht , mit breit-lan-
zettlichen, tiefnervigen
Blättern. Blüten in
lang hängenden, gelb-
grünstengeligen, vielblumigen Trauben, 5 cm gross. Seitliche Kelchblätter
lang-lanzettlich, das obere linear, gelbbräunlich mit zartem Purpurhauch,
Gongora galeata.
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202 Gongora.
Blumenblätter fleischig, linear, sichelförmig gekrümmt, weiss mit purpurnem
Fleckchen, Lippe sattgelb, das Mittelstück trägt zwei pfriemenförmige
Grannen auf seiner helmartigen Wölbung, Vorderstück gerade, linear
zusammengefaltet. Mai, Juni. Neu -Granada.
G. punctata Ldl. ist Coryanthes maculata Hook, van
G. quinquenervls R. P. (C. maculata LdL G, fulva hört) Schein-
knollen länglich -schiefeiförmig, scharf gerippt, bis lo cm hoch, mit zwei
breit-lanzettlichen, tiefnervigen, dunkelgrünen Blättern. Blüten 5 cm gross,
in lang hängenden, hell - rotbraunstengeligen Trauben, Kelchblätter am
Säulenfusse, aus breitem Grunde lang-zugespitzt, an den Rändern zurück-
gerollt und so weit zurückgeschlagen, dass die parallelen Rücken sich fast
berühren, oberes Kelchblatt auf der Säule, lanzettlich, zurückgebogen,
Lippe halbkreisförmig, mit zwei Höckern und vier Fädchen am konkaven
Mittelstück, Vorderstück zusammengedrückt, aus breitem Grunde in eine
lange Spitze ausgezogen. Die Farben der Blüte sind sehr wandelbar,
als Hauptform kann man eine gelbe Grundfarbe mit rotbraunen Punkten
und Flecken bei fast gleichfarbiger Lippe betrachten. Mai — Juli. Peru,
Surinam, Demerara, Guiana.
— var. alba Ldl. Blüten reinweiss bis auf einige hellrote Flecke der
Lippe. Guiana. *
— var. flaveola hört. Blüten strohgelblich, spärlich rotpunktiert.
— var. leuooohila Lem. [G, bufonia LdL var, leucochila) Blüten hell-
gelblich, Lippe fast weiss mit verwaschen roten Punkten.
— var. lutea hört, und var. luteola hört. Blüten einfarbig gelb, mit
hellerer Lippe.
— var. nigrita Ldl. Blüten schwärzlichbraun.
— var. vitellina hort. {G, fulva Iwrt. var. vitellina.) Blüten dotter-
gelb, vielfach rotbraun gefleckt und punktiert.
6, speciosa LdL ist Coryanthes speciosa Hook,
G. trioolot Bohb. f. (G, maculata LdL var. tricolor Rchb.f) (Fig. II.)
In Wuchs und Blütenform eine kräftige G. quinquenervis, Kelchblätter
dottergelb mit dunkelbraunen Flecken und Spritzern, Blumenblätter hellgelb,
verwaschen braun gefleckt, Lippe weiss, Mittelstück mit zwei Hörnchen
und zwei langen Pfriemen, vorn weiss mit i — 2 dunkelbraunen Flecken,
Vorderteil spitz, schief aufgebogen, weiss mit hellzimmtbraun. Mai bis
Juli. Peru.
G. trunoata Ldl. {G. Galeottiana Rieh, et Gal.) Gleichfalls von der
Tracht der G. quinquenervis, aber die seitlichen Kelchblätter sind
länglich -gerundet und vorn ganz abgestumpft, das obere ist verkehrt -ei-
förmig, gekielt, alle, wie die kleinen linearen, auf der Säule sitzenden
Blumenblätter, gelblichweiss mit einigen dunkelbraunen, unregelmässigen
Flecken. Lippe weisslich, das Mittelstück zusammengedrückt mit ein
Paar dicken Grannen, Vorderstück länglich -eiförmig, zusammengeklappt
und schiffschnabelartig aufgebogen. Juni, Juli. Mexiko.
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Gongora. Goodyera. 263
— vap. Donkelaarii hört. Blüten fast weiss, wenig gefleckt.
6, viridipurpurea Hook, ist Cirrhaea dependens Rchb.f.
6. vitellina hört, ist 6. quinquenervis Ldl, var,
Gonogona Lk, ist Goodyera R, Br,
Goodyera R. Br.
(Physureae 114.)
(Cionosaccus Kühl. Hassl. Coenorchis Bl. Cordylestylis
Falcon. GeorchisLdl. Gonogona Lk. PeramiumSal.
Tussaca Rafin.)
Von den etwa dreissig Arten, welche über die nördliche gemässigte
Zone, das tropische Asien, Neukaledonien und die Maskarenen verbreitet
sind, werden einige ihrer schönen Blätter wegen kultiviert und sind in den
englischen Gärten mit Erfolg zu Kreuzungen mit den nahe verwandten
Anoectochilus benutzt worden. G. r e p e n s lebt in den Kieferwäldern
Deutschlands und des ganz mittleren Nordeuropas und Nordasiens. Alle
Arten haben kurzgliedrige , fleischige, federkiel- bis fast kleinfingerdicke,
dem humosen Boden oder der Rinde alter bemooster Bäume angedrückte
Stämmchen, breite, netzadrige, oft ist die Netzaderung anders als der Grund-
ton gefärbt, meist sammtartige Blätter mit kurzem, scheidenartig verbreitertem
Blattstiel. An den jungen Trieben stehen die Blätter in lockeren Rosetten,
an den Blütentrieben steigen sie, immer kleiner werdend, bis nahe an die
oft langgeschwänzte, dichte Blütentraube auf. Blüten klein und unansehnlich,
die seitlichen Kelchblätter sind frei und abstehend, das obere bildet mit
den beiden Blumenblättern einen Helm, die aufrechte Lippe ist stark aus-
gehöhlt, in dieser Höhlung oft behaart, aber nie fleischige Warzen tragend,
die Spitze ist stark zurückgebogen. Säule kurz, mit ungeteilter Narbe.
Die Goodyeren der warmen Striche werden wie Anoectochilus
(s. d.) behandelt , die der kälteren Klimate sind erheblich anspruchloser
und mit einer leichten humosen Haideerde oder Sphagnum mit Haide-
brocken zufrieden. G. repens überwintert am besten im frostfreien
Kastell oder gutgedeckt im Freien.
G, cordata hört, ist Anoectochilus regalis Bl, var,
G, Dawsoni hört, ist Haemaria discolor Ldl, var,
G, discolor hört, ist Haemaria discolor LdL
G, Dominyi hört, ist Anoectochilus Dominyi Veitch,, eine von Veite h ge-
zogene Kreuzung aus Haemaria discolor und Anoectochilus
Friederici Augusti.
G,javanica hört, ist Macodes javanica Hook. f.
G. maorantha Maxim. (Section Georchis LdL) Blätter ei - elliptisch,
dunkel sammtgrün mit hellgrünem Mittelstreif und hellgrüner Schattierung
längs der Netznerv^n, Unterseite blassgrün. Blüten in endständigen kurzen
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264
Goodyera.
Trauben zu 2 — 3, 2 cm, langröhrig, Kelchblätter zartrosa, Blumenblätter
und Lippe weiss, alle Teile linear. September. Japan. Braucht nur
5 — 6® Winterwärme.
— var. luteo marginata Maxim. Blätter elegant weissgelb gerandet.
61 ordiana hört ist Haemaria discolor Ldl. var, ordiana Will.
6. picta hört, ist Physurus pictus Lodd.
G. prooera Hook. Blätter breit-lanzettlich, zugespitzt, dunkelgrün mit
hellerer Netzaderung. Blütenschaft
kaum 20 cm hoch mit schmal-cy-
lindrischer Ähre, Blüten klein, weiss.
Juli, August. Nepal.
G. pubesoens B. Br. Blätter
eiförmig, dunkel sammtgrün mit
silberweisser Mittelrippe und weiss-
lichgrüner Netzaderung. Blüten-
schaft bis 20 cm hoch, die obere
Hälfte eine dichte Traube kleiner,
kaum I cm langer, weisser, un-
scheinbarer, aber ganz netter Blüten.
Juni, Juli. Nordamerika, Canada.
Bei 2 — 3® Wärme zu überwintern
und als Erdorchidee in brockiger
Haideerde zu behandeln. Der eigen-
artigen Anordnung der Blüten wegen
heisst das Pflänzchen in der Heimat
„Klapperschlangenpflanze."
— var. minor Sw. {G. tessel-
lata Lodd) Blätter kleiner, mit
scharf vortretender Aderung.
G. repens L. (Fig. 85.) Blätter
elliptisch, dunkel sammtgrün oder
bräunlich-grün mit hellerer Nervatur,
die zuweilen gelbbräunlich ist und
dann sehr hübsch vortritt. Blüten-
schaft bis 25 cm hoch, im oberen Drittel eine dichte einseitwendige Traube
kleiner, kaum i cm langer, weisslicher Blütchen. Juni, Juli. Deutschland und
ganz Mittel-Nordeuropa, Nordasien. Im frostfreien Räume oder gut gedeckt,
auf der Steinpartie, zu überwintern, und als Erdorchidee zu behandeln.
G. Rollissonii hört, ist Haemaria Rollissonii hört.
6. rubrovenia hört, ist Haemaria rubrovenia. Rchb. /.
6. tessellata Lodd. ist 6. pubescens R. Br. var. minor Sw.
G. Veitohii hört, ist eine von Veitch gezogene Kreuzung aus
Haemaria discolor und angeblich Macodes Petola, die sammtigen
rötlichbraunen Blätter sind mit einigen silberweissen Adern geziert.
Fig. 85. Goodyera repens.
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Goodyera. Govenia. 265
G. velutina Maxim. Blätter eiförmig , sammtig , satt purpurgrün mit
scharf vortretendem mittlerem Silberstreif. Blüten am Ende eines 15 cm
hohen Schaftes in armblumiger Ähre, zartrosa. Mai, Juni. Japan. Kalt-
hauskultur.
Govenia Ldl.
(Cyrtöpodiinae 241.)
(Eucnemis Ldl.)
Erdorchideen, etwa zehn von Brasilien bis zu den westindischen
Inseln verbreitete Arten, mit rundlichen Knollen, welche einige Scheiden-
blätter, I — 2 grosse Blätter und einen aufrechten, unbeblätterten Blüten-
schaft tragen, an dessen Spitze eine vielblütige Traube sitzt. Blüten etwa
3 — 5 cm gross, die seitlichen Kelchblätter aufiallig abwärts und auseinander
spreizend, am Fusse der Säule angewachsen, das obere Kelchblatt mit
den Blumenblättern nach oben gerichtet, helmartig die schlanke, flügel-
randige Säule überwölbend, Lippe ungeteilt, konkav nach oben und aussen
gewölbt, dem Säulenfuss angegliedert und mit ihm ein kurzes, stumpf-
rundes Kinn bildend.
In Kultur sind die Govenien nur selten und vorübergehend, haupt-
sächlich in den nachstehenden Arten, vertreten. Sie nehmen mit der
Wärme von 8 — 10® vorlieb und ihre Knollen werden einfach in gut
drainirte Töpfe in eine humose Rasenerde gelegt. Nach dem Abblühen
ziehen sie vollkommen ein und werden trocken gehalten, bis der junge
Trieb sich zeigt.
G. delioicsa Bohb. f. Zwei Blätter, lang-lanzettlich, tiefnervig, zugespitzt,
etwa 30 cm lang, samt dem 30 cm hohem Blütenschafte von einigen
Scheiden am Grunde eingeschlossen. Blüten zu 6 — 8 in lockerer Traube,
rotgestielt, weiss, Kelch- und Blumenblätter länglich - lanzettlich , Lippe
elliptisch, zugespitzt, aus gelbem Grunde vorn weiss mit runden, purpur-
roten Flecken. Mai, Juni. Mexiko.
G. fasoiata Ldl. Blätter lang-lanzettlich, 20 zu 6 cm etwa, Blüten in
schmaler Ähre, Kelch- und Blumenblätter eigelb mit karminroten Binden,
Lippe länglich, gelb. September. Mexiko.
G. lagenophora Ldl. [Cymbidiutn utriculatum Sw,) Blütenschaft bis
60 cm hoch. Blüten zahlreich, weissgelb. Juli. Mexiko.
G. liliaoea Ldl. ist der G. deliciosaRchb. f. ähnlich, aber die Blüten
grösser und reinweiss. April — Juli. Mexiko.
G.Bulphurea Bohb. f. Knollen zwiebelähnlich, mit zahlreichen Scheiden-
blättern, Blätter lanzettlich, zugespitzt, dunkelgrün, mit weinroter Mittel-
rippe. Blüten 5 cm gross, in vielblumiger, aufrechter, über 30 cm hoch
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2 66 Govenia. Grammangis.
gestielter Traube, Kelchblätter schwefelgelb, Blumenblätter weiss mit
schwefelgelbem Rande und roten, unterbrochenen Querlinien, Lippe
länglich -herzförmig, weiss mit einigen dunkelbraunen Flecken am Vorder-
rande. Juni — August. Paraguay.
Grammangis Rchb. /
(Cymbidiinac 304.)
Sehr grosse, ein- oder mehrgliedrige Scheinknollen mit endständigen
immergrünen, derben Blättern. Blüten in unter der Knolle entspringender,
vielblumiger, langgestielter, überhängender Traube, oberes Kelchblatt stark
hohl gewölbt, seitliche am Grunde etwas vertieft und mit dem Säulenfuss
ein Kinn bildend, sonst frei, gespreizt abstehend, Blumenblätter aufsteigend,
abweichend geformt und gefärbt, Lippe dreilappig mit aufrechten Seiten-
und zurückgekrümmtem Mittellappen, Säule schlank, geflügelt.
Beide bekannte Arten sind zuweilen in Kultur und verdienen weite
Verbreitung.
Sie bedürfen viel Wärme und viel Wasser während des Triebes,
wobei ein reichlicher Düngerguss hin und wieder sehr zu empfehlen ist.
Nach abgeschlossenem Triebe oder Abblühen ist eine anhaltende und
ziemlich trocken verlaufende Ruhe geboten. Man pflanzt am besten in
Töpfe, hochgepflanzt, und giebt Rasenerde mit viel Haidebrocken oder
Sphagnum und Sand.
G. EUisii Bohb. f. (Grammatophyllum Ellisii LdL) Gabertia Ellisii
Gaud, Scheinknollen lang-spindelförmig, vielgliedrig, verwischt vierkantig,
bis 25 cm lang, mit 2, selten mehr und dann zweizeiligen, riemenförmigen,
gekielten , vorn stumpfen , bis 40 cm langen , zurückgebogenen Blättern.
Blütenschaft aus einigen kleinen Scheiden aufsteigend, bis 80 cm lang,
vorn nickend, mit 6 — 12 lack - glänzenden Blüten von 6 — 8 cm Weite,
Kelchblätter breit-linear mit zurückgebogener Spitze, gelb - bräunlich mit
braunroten Querlinien im unteren Teil und ebensolchem Spitzenfleck,
Blumenblätter und Lippe kürzer, letztere weiss mit purpurroten Quer-
strichen. Juli — August. Madagascar.
Qt. Huttoni Bnth. (Cymbidium Huttoni Hook,) Scheinknollen ein-
gliedrig, lang eiförmig, bis 15 cm lang, runzelfaltig, mit je zwei länglich-
riemenförmigen, vorn stumpfen Blättern. Blütenschaft nickend, vielblumig,
bis 50 cm lang. Blüten 3 — 4 cm gross, fast glockig, Kelchblätter aussen
gelbgrün, innen gelb mit unterbrochenen chocoladebraunen Querstreifen,
Blumenblätter hell chocoladenbraun, Lippe gelbgrün mit chocoladebraunen
Tuschpunkten. März, April. Java.
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Grammatophyllum.
267
Grammatophyllum Bl.
(CymbidÜDae 278.)
(Gabertia Gaud. Pattonia Wight.)
Von den vier bekannten Arten dieser Prachtgattung des malayischen
Archipels sind die drei nachstehenden, und auch diese nur selten, in Kultur
und werden wie Grammangis
behandelt.
G. Measuresianum Bohb. f.
1 888 von Sander von den Philip-
pinen eingeführt, ist nur l — 2
m hoch, im Wuchs ganz dem
G. speciosum gleichend, Blü-
ten gelbgrün, reich bräunlich-
purpurn gesprenkelt.
G. Seegerianum Bohb. f.
von den Molukken weicht von
G. speciosum hauptsächlich
durch hellere Blütenfarbe ab.
G. Bpeoiosum Bl. (Fig. 86,
87.) Stämme gruppenweis, viel-
gliedrig, fast handgelenkdick,
1,5 — 4 m hoch, unten mit eini-
gen kurzen Scheiden, in den obe-
ren drei Vierteln mit zweizeili-
gen, immergrünen, lederartigen.
Fig. 87. Grammatophyllum speciosum.
Durchschnittene Einzelblüte.
Fig. 86. Grammatophyllum speciosum.
riemenförmigen, vorn spitzen, bis 40 cm langen Blättern dicht besetzt, deren
Scheiden den Stamm umkleiden. Blumenschaft aus dem Stammgrunde,
daumendick, bis 2 m hoch, aufrecht, in der oberen Hälfte eine reich-
blumige, dichte, kegelförmige Blütentraube tragend. Blüten bis 15 cm gross.
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268 Grammatophyllum. Gymnadenia.
buttergelb, dicht rötlichbraun gefleckt, Kelch- und Blumenblätter breit-
länglich, vorn stumpf gerundet, Lippe dem Grunde des Säulenfusses am
Rande einer kleinen Höhlung angewachsen, dreilappig, Seitenlappen auf-
recht, dunkler gelb und braunfleckig, mit drei hohen Leisten auf der
Platte des rotbärtig geäderten Vorderlappens. November — Februar. Java^
Malakka, Singapore, Cochinchina.
6. Ellisii Ldl, ist Grammangis Ellisii Rchb. f.
6. Finlaysonianum Ldl. ist Bromheadia palusiris LdL
Gunnia LdL ist Sarcochilus R. Br.
Gussonia A. Rieh, ist Mystacidium Ldl.
Gyas humilis Sa/, ist B/eti/Ia hyacinthina Rchb. f.
Gyas verecunda ist Bletia verecunda R. Br.
Gymnadenia H. Br.
(Gymnadenieae 17.)
Europäische und nordasiatische Erdorchideen, etwa zehn Arten, mit
handförmigen oder lang gefingerten Erdknollen und schmalen Blättern^
welche am Grunde eine lockere Rosette bilden und den Blütenschaft bis
nahe an die vielblumige Traube in lockerer Spirale bekleiden. Blüten
klein, mittleres Kelchblatt und die Blumenblätter helmartig zusammenge-
neigt, seitliche Kelchblätter abstehend oder auch dem Helm sich anlegend.
Lippe dreilappig, durch die Drehung des Fruchtknotens abwärts gerichtet,
deutlich, oft lang, gespornt.
Die Gymnadenien sind ihrer, wenn auch kleinen, so doch netten
Blüten und des köstlichen Duftes mehrerer Arten wegen sehr zu em-
pfehlen für Steinpartien oder zarte Frühlingsstauden -Arrangements. Sie
wachsen, in den Garten übertragen, meist sehr gut (wenn die Knollen
nicht gerade während der Blüte ausgegraben werden), bedürfen fast gar
keiner Spezialpflege und nur leichter Deckung. Für Topfkulturen lege
man die Knollen nicht zu flach, sorge für gute Drainage und gebe
Rasenerde mit Sand und Haideerde. Während der Entwickelung reichlich
giessen, dann volle Trockenperiode vom September bis Januar, wo der
junge Trieb sich zeigt.
G. albida Bich. {Satyrium albidum L. Coeloglossum albidum Hartni.)
Knollen gefingert, Blätter lanzettlich, spärlich, Blütenschaft bis 20 cm hoch,
mit kurzer Traube weisser, sehr kleiner Blüten, deren seitliche Kelch-
blätter zum Helm sich zusammenneigen und deren Sporn dreimal kürzer
als der Fruchtknoten ist. Mai — Juni. Gebirgswiesen Mittel- und Nord-
europas bis zum Ural.
G. albida X Herminium Monorchis ist in der Schweiz beobachtet,
aber noch nicht in Kultur.
G. albida x Nigritella nigra ist Nigritella micrantha Kern.
G. albida x odoratissima ist G. Strampfii Aschs.
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GymnadeDia. 269
ö. ambigua 6. Beck gehört zu 6. intermedia Peterm,
6. brachystachya Wettst ist Nigritella brachystachya Kern.
G. oonopea B. Br. {Orchis conopea L.) Knollen bandförmig , Blätter
breit-lanzettlich, Blütenschaft bis 6o cm hoch, mit lockerer
Ähre. Blüten rosarot, stark riechend, Sporn doppelt
so lang als der Fruchtknoten. Wald- und Bergwiesen
Europas und Sibiriens. Mai — Juli.
— var. omithiB Jaoqu. {Orchis omithis Jacqu. G.
conopea R, Br. var. albiflora Auit.) Blüten reinweiss.
— var. densiflora Dietr. (G. densiflora Dietr) Höher,
kräftiger, Ähre dicht geschlossen, pyramidal, Blüten
hellrot.
6. conopea x albida ist 6. Schweinfurthü Hglm,
6, conopea x Nigritella nigra ist Nigritella Hsufleri Kern.
6. conopea x Nigritella suaveolens ist Nigritella mega-
stachya Kern.
G. conopea x odoratissima ist 6. intermedia Peterm.
6. conopea x Orchis globosa ist Orchis valesiaca Spiess.
6. densiflora Dietr. ist G. conopea R. Br, var.
Q.fragrans Sauter ist Nigritella suaveolens Koch.
G. intermedia Peterm. {G. ambigua G. Beck.) ist der
in den Alpen nicht seltene Bastart G. conopeaxodo-
ratissima, welcher am leichtesten durch die Länge des
Sporns — er überragt den Fruchtknoten eine Kleinig-
keit — von den Eltern sich unterscheidet, und in der
Kultur viel besser als die Eltern gedeiht.
6. nigra Autt. ist Nigritella nigra Rchb. f.
G. odoratissima Bich. {Orchis odoratissima L) (Fig. 88.)
DerG. conopea recht ähnlich, aber schlanker, Blätter
schmäler, Blüten kleiner, Sporn kaum so lang als der
Fruchtknoten. Die Blüte duftet köstlich und stark nach
Vanille. Mai — Juli. Berg- und Alpenwiesen Mittel- und
Osteuropas.
6. odoratissima x albida ist 6. Strampfii Aschers.
6. odoratissima x conopea ist G. intermedia Peterm.
G. odoratissima X Nigritella nigra ist der in Tirol
und der Schweiz stellenweis häufige, im Garten gut ge-
deihende Bastart Nigritella suaveolens Koch.
6. odoratissima x Orchis maculata ist Orchis Regeliana
C. Richter.
6. oxyloba G. Beck gehört zu G. Strampfii Aschs.
G. rubra Wettst. ist Nigritella nigra Rchb. f. var.
G. Sohweinfurthii Hglm. {G. conopea X albida) steht Fig. 88. Gymnadenia
der G. conopea näher, ist aber kleiner im Wuchs und odoratissima.
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270 Gymnadema. Habenaria.
fast weissblütig mit lang gespornten Blüten. Ist in den Alpen nicht selten
und gedeiht im Garten gut.
G. Strampfii Aachs. {G, oxyloba G, Beck, G, odoratissima X albidd)
ist in den Alpen unter den Eltern fast immer zu finden und zwar in
allen Übergängen zwischen beiden Arten. Vom vorhergehenden Bastart
durch den ganz kurzen Sporn der Blüte kenntlich. Gedeiht im Garten
sehr leicht.
ö. suaveolens Wetfst ist Nigritella suaveolens Koch.
6, viridis Rieh, ist Coelaglossum viride Hartm.
Gyrostachis Pers. ist Spiranthes L C. Rieh.
Habenaria W.
(Habenarieae 32.)
(Ate Ldl. Bilabrella Ldl. BonateaW. Dissorhynchium
Schauer. Glossaspis Spgl. Glossula Ldl. Macrocentron
Philippi,)
Von den mehr als 300 erdbewohnenden Arten sind die meisten im
tropischen Asien und Amerika, einige am Kap und in den kälteren
Strichen Nordamerikas, eine grosse Zahl in Abessinien einheimisch. Die
gärtnerische Pflege lohnen nur wenige grossblumige Arten. Neuerdings
werden von Nordamerika die dortigen Arten vielfach importiert und geben
ganz leidliche, an unsere Piatantheren erinnernde Gartenpflanzen ab.
Knollen einfach rundlich oder bandförmig geteilt, meist eine lockere
Rosette von kräftigen Grundblättern und nur wenige, gerundete oder läng-
liche Blätter an dem oft hohem Blütenschafte. Blüten vorwiegend klein, nur
wenige Arten grossblumig. Kelchblätter zusammenneigend oder abstehend,
Blumenblätter ihnen gleich oder kleiner, ganzrandig oder tief wimperig
zerspalten, Lippe meist lang gespornt, ungeteilt oder tief zerschnitten,
wagerecht oder hängend. Säulenspitze (Rostellum) kurz oder gross, und
dann häutig und kapuzenförmig. Kultur wie von Cypripedilum (s.d.)
Pfitzer giebt folgende Einteilung:
A. Bonatea W. Mittellappen der Säulenspitze gross, kapuzenförmig,
Sporn schlank ; z. B. H. Bonatea Pfitz.
B. Glossula Ldl. Mittellappen gross, konkav ausgehöhlt, Sporn kurz,
blasenförmig ; z. B. H. tentaculata Ldl.
C. Erostres Ldl. Mittellappen klein, Fruchtknoten gestielt, Blumen-
blätter 2 — 3 spaltig; meist amerikanische Arten z. B. H. fimbriata.
D. Henidia Ldl. Wie C, aber die Blumenblätter nicht geteilt, tropische
Arten ; z. B. H. brachyceras Sprgl.
E. Rostratae Ldl. Mittellappen klein, Fruchtknoten nicht gestielt,
indische Arten, z. B. H. plantaginea Ldl.
H. alata Hook. Recht unscheinbare Art von St. Vincent, mit halb-
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Habenaxia. 271
meterhohem, angedrückt schmalblättrigem Schafte und einer dichten Ähre
weissgelb - grünlicher , kleiner Blüten. Juli , August.
//. albida W. ist Gymnadenia
albida Rieh.
H. bifolia W. ist Piatanthera
bifolia Rchb.
H. Bonatea Pütz. {H, spe-
ciosa W. Bonatea speciosa W,)
Blütenschaft bis 50 cm hoch
mit lockerer Traube wohlrie-
chender, bis 5cm breiter, weisser
Blüten, Kelch- und Blumen-
blätter eiförmig, Lippe fest,
reinweiss , zerschlitzt , Sporn
kräftig, aber schlank, grade,
bis 2 cm lang. Juni, Juli. Kap
der guten Hoffnung.
//. chlorantha W. ist P/atan-
thera chlorantha Rieh.
H. cillariB B. Br. (Fig. 89.)
Blütenschaft bis 30 cm hoch,
Blätter ei-lanzettlich , freudig-
grün, Blüten in dichter langer
Ähre, hellgelblich bis goldgelb,
Lippe lang-gefranst. April, Mai.
Nord-Amerika, Californien.
H. Erdingeri G. Beck ist Or-
chis sambucin a x Coeloglossum
viride.
H. oristata B. Br. ähnelt
im Wuchs und Blütenbau H.
fimbriata, aber die lockerer
stehenden Blüten sind fast ein-
farbig goldgelb. Juli. Virgi-
nien. Carolina.
H. fimbriata B. Br. Schaft
40 cm hoch aus zwei ovalen
Grundblättern , 2—3 schmal-
lineare Stengelblätter. Blüten
zu IG — 20 in kopfig dichter Traube, hellfliederfarben bis purpurrosa,
2 — 3 cm breit. Kelch- und Blumenblätter eiförmig, letztere wellig gezähnt,
Lippe tief geschlitzt und elegant gezähnt, aus schmalem Grunde fast kreis-
förmig, vorn in zwei breit keilförmige Seitenzipfel und einen fast halb-
kreisförmigen Mittellappen gespalten. Juli. Südl. Vereinigte Staaten.
Fig. 89. Habenaria ciliaris.
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272
Habenaria. Haemaria.
H. gigantea Hook, ist //. Susannae Ldl.
H. militaris Bohb. f. Blütenschaft aus zwei ovalen Grundblättern,
20 cm hoch, mit 10 cm langer, dichter Traube, 3 cm breiter Blüten, deren
eiförmige Kelch- und Blumenblätter grünlichweiss sind, während die Lippe
hoch orangerot oder englisch militärrot ist. Juni, Juli. Philippinen. Ver-
langt viel Wärme. Schön, aber noch unverhältnissmässig teuer.
H. speciosa W, ist //. Bonatea PfitB.
H. Susannae LdL {H, gigantea Hook.) Blütenschaft aus einer dichten
Rosette fester, länglich-eiförmiger Grundblätter, bis 80 cm hoch, beblättert,
mit 4 — 6 halboffenen, bis 8 cm breiten, langgespornten, aussen grünlich-
weissen, innen reinweissen Blüten, Lippe fest, weiss, tief zerschlitzt, auf-
recht; wohlriechend. Mai — Juli. Bombay, Nepal.
Haemaria LdL
(Physureae 122.)
(Ludisia A. Rieh. Myoda Ldl.)
Von Anoectochilus und Goodyera nur durch den Blütenbau
verschieden, in den Blättern ganz ähnlich. Blüten in meist einseitwendigen
dichten Trauben, unansehnlich klein, mittleres Kelchblatt mit den Blumen-
Fig. 90. Haemaria discolor var, Dawsoniana.
blättern helmbildend, seitliche Kelchblätter abstehend, Lippe wie von
Dossinia (s. d.).
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Haemaria.
273
Die vier bekannten Arten sind in China, Cochinchina und auf den
malayischen Inseln heimisch und verlangen dieselbe Behandlung wie
Anoectochilus, sind aber kräftiger und besser wachsend.
H, Dawsoniana Rchb. /.
ist H. discolor Ldl. vor,
H. disoolor Ldl.
{Anoectochilus discolor BL
Goodyera discolor hört)
(Fig. 91.) Stämmchen bis
fast kleinfingerdick, auf-
steigend , purpurschim-
mernd, fleischig, Blätter
eiförmig, prächtigdunkel-
sammtgrün mit reinweis-
sem, scharf abgesetztem
Mittelstreifen längs des
ganzen Blattes, unterseits
purpurn überlaufen. Blü-
tenschaft bis 20 cm hoch
mit kleinen weissen, im
Grunde der Lippe gelben
Blüten. November — Janu-
ar. Süd-China.
H. disoolor ist wie-
derholt mit Erfolg mit
Anoectochilus -Arten
gekreuzt worden, z.B. A.
Dominyi istHaemar ia
discolor x A. Frie-
derici August i. Die
Produkte sind stets kräfti-
ger als Anoectochilus.
— var. Dawsoniana
Bohb. f. (Anoectochilus
Dawsoniana BL Goodyera
Dawsoniana R, Br) (Fig.
90.) Blätter gross, herz-
eiförmig, glänzend, ganz
dunkel bronzegrün, mit
5 — 7 schönen rotgoldenen Längsnerven von der Basis bis zur Spitze und
zarter goldroter Queraderung. Malayische Inseln.
— var. Ordiana Will. {Anoectochilus Ordianus Will. Goodyera Ordiana
hört.) Blätter lebhaft grün mit goldiger Netzaderung. Malayische Inseln.
H. Otletae Rolfe, ist im Wuchs der H. discolor var. Dawsoniana
Stein's Orchideenbuch. \%
Fig. 91. Haemaria discolor.
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274 Hartwegia. Heicia.
sehr ähnlich, aber die Blätter sind fast rein dunkel-sammtgrün mit silber-
glänzenden Längsstreifen und Flecken. Blütenschaft bis 25 cm hoch mit
dichter, einseitwendiger Traube bläulichweisser, kleiner Blüten. Oktober,
November. Tonkin.
H. BoUissonii Lind. {Anoectochilus Rollissonii Lind, Goodyera Rollissonii
kort.) Blätter schön dunkel-sammtgrün, Rand, Mittellinie, Nervennetz
gelb-grün, auch gelbliche bis orangenrote Schattierungen zwischen den
Adern, unterseits purpurbraun. September. Malayische Inseln.
H. mbrovenia Bchb. f. {Goodyera rubrovenia ftort.) Blätter elliptisch,
sammtartig bronzegrün, Mittellinie und die beiden seitlichen Hauptnerven
leuchtend kupferrot. Oktober. Malayische Inseln
Haematorchis BL ist Galeola Lour
Haplochilus regius EndL ist Zeuxine regia Ldl,
Hartwegia Ldl.
(PoDcreae 203.)
H. oomosa Ldl. (H. pur pure a Ldi), die einzige Art der Gattung, hat
schlanke, kaum i cm dicke, 10 — 15 cm lange, rundliche, faltige Stämme
mit einem einzigem, fast fleischig-festem, ei-elliptischem , bläulichgrünem,
weissmarmorirtem Blatte. Blüten klein, i — 2 cm gross, in langgestielter,
kurzer, wenigblumiger Traube, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, stumpf,
zusammengeneigt, mit deutlichem Kinn, tief violett, Lippe rotviolett, am
Grunde bauchig, und mit der Säule verwachsen, Lippenplatte aus schmalem
Grunde gerundet, zurückgebogen, dann aufsteigend, mit einigen Quer-
leisten im hintern Teil. Juli — September. Mexiko, Centralamerika. Kultur
wie Epidendrum. Sehr niedlich fiir den Liebhaber, aber wenig wertvoll
für den Händler,
— var. piota Ldl. (H. picta Ldl. H. gemma hört.) Schmalblättriger,
zuweilen zwei Blätter tragend, zarter und dabei vortretender weiss mar-
moriert. Blüht reichlicher und leichter als die Hauptart.
Heicia Ldl.
(Trichopilicac 338.)
H. sanguinolenta Ldl. Scheinknollen zwischen zahlreichen häutigen
Scheiden, gehäuft, glatt, länglich-eiförmig, etwas seitlich abgeplattet, 5 — 8 cm
lang mit einzelnen, in den Stiel zusammengezogenen, ledrigen, lang-ellip-
tischen, welligen, etwa 20 zu 5 cm grossen, gekielten, dunkelgrünen
Blättern auf der Spitze, Blüten grundständig, einzeln, langgestielt, nickend,
5 — 8 cm gross, Kelchblätter schmal -eiförmig, zugespitzt, leicht einwärts
gekrümmt, Blumenblätter breit - lanzettlich , Spitzen zurückgebogen, alle
grünlichgelb mit purpurbraunen Augenflecken oder Querbinden an den
Spitzen, Lippe dreilappig, nur die sehr kleinen Seitenlappen um die kurze
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Heicia. Herminiam. Himaiitoglossam. 27^
Säule geschlagen, Vorderlappen frei abstehend, gross, aus schmalem, zu-
sammengezogenem Grunde herzförmig breit ausgelegt, mit kurzem Ein-
schnitt vorn in der Mitte und welligen Rändern, weiss mit fächerig ver-
laufenden, unterbrochenen, blutroten Aderlinien. Juli — September. Ecuador,
Anden von Guayaquil. — Gedeiht sehr gut hochgepflanzt im Sphagnum-
Körbchen oder Topf oder zwischen Sphagnum am Rindenstück, wenn sie
viel Licht und feuchte Wärme hat. Die Ruheperiode nach der Blüte ist
lang auszudehnen, aber nicht zu trocken zu halten. Die Pflanze erinnert
im Wuchs sehr an Trichopilia.
Helleborine Pers. ist Serapias L
Herminium L.
(Gymnadenieae 13)
ist in der einzigen nachstehenden Art in Mitteleuropa und zuweilen in den
Gärten vertreten , die drei anderen Arten sind in Osteuropa bez. West-
Asien heimisch.
H. MonorohiB L. ist eine kleine Erdorchidee der lichten Gebüsche der
Bergregion von Mitteleuropa bis Ostsibirien von ganz unscheinbarem Aus-
sehen, aber geradezu verblüffend starkem und dabei angenehmem Duft
nach Ameisensäure. Die junge Knolle ist von der alten, kugligen, bräun-
lichen, durch ein centimeterlanges unterirdisches Stengelstück seitlich ab-
gerückt (daher der Name Monorchis = Einzel-Orchis). Zwei grundständige,
lanzettliche, hellgrüne zarte Blätter und ein schuppenförmiges Blatt an
dem IG — 20 cm hohen Blütenschafte, welcher eine lockere Ähre kaum
0,5 cm grosser, glockenförmiger, gelbgrüner Blütchen trägt. Kelch- und
Blumenblätter dreilappig, Mittellappen viel grösser als die seitlichen, Lippe
länglich, nicht vorragend, mit kurzer, stumpfer Auszackung am Grunde.
Mai, Juni. Gedeiht im kalten Kasten oder auf der Steinpartie unter
Decke gut in halbschattiger feuchter Lage und humoser, lockerer Erde.
Der köstliche Duft belohnt den Kultivateur für das unscheinbare Äussere
der kleinen Pflanze.
H. MonorohiB bildet in der Schweiz einen Bastart mit Qymnadenia
albida.
Heterotaxis LdL ist Maxiilaria R, P.
Himantoglossum Sprgl.
(Serapiadeae 11.)
(Loroglossum L. C. Rieh.)
H. hiroinumSprgl. (Fig. 92, 93.) Erdknollen ungeteilt, länglichrund, Blüten-
schaft bis 40 cm hoch, mit nach oben rasch kleiner werdenden länglichen
Blättern und einer dichten langen Traube gelblich- oder weisslichgrüner, rot
18*
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2/6
Himantogl
Houlletia.
Fig. 92. Himantoglossum hircinum.
geäderter und innen rot gefleckter,
kurzgespomter Blüten, deren etwa
I cm lange eiförmige Kelch- und
Blumenblätter vollständig zusam-
menschliessen, Lippe lang heraus-
hängend aus schmalem, band-
artigem, quergezähntem Grunde
dreilappig, Seitenlappen kurz ab-
stehend, spitz, seitlich zurückge-
bogen, kaum I cm lang, Mittel-
lappen bis 6 cm lang, bandförmig,
leicht schraubig gedreht, vorn
flach dreispitzig. Mai, Juni. Wald-
wiesen Mitteldeutschlands und an
vielen Stellen Südeuropas. — Eine
gut wachsende, sehr dekorative
und eigenartige Orchidee, deren
Kultur sowohl im Topf, in gut
drainierter Rasenerde, als auch im
freien Lande halbschattig, womög-
lich in Mauerschutt, zu empfehlen
ist. Winterhart oder nur ganz
leichte Decke bedürfend.
Hippoglossum Kühl, et Mass, ist
Cirrhopetalum Ldl.
Hormidium pygmaeym Ldl, ist
Epidendrum Pygmaeum Hook.
Houlletia A. Brgn.
(Gongorinae 265.)
Die fünf im tropischen Ame-
rika, von Brasilien bis Kolumbien,
einheimischen Arten sind ausge-
sprochene Baumbewohner und
zwar meist der stärkeren Äste,
von welchen ihre grossen interes-
santen und schönen Blüten herab-
hängen. Die durchweg kräftigen,
gruppenweis gedrängten Schein-
knollen tragen je ein festes, immer-
grünes, grosses, in einen langen
Stiel verschmälertes Blatt auf ihrer
Spitze. Trauben wenigblumig,
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HouUetia.
277
unter der Scheinknolle entspringend und aufrecht, Blüten nickend, durch ihre
Grösse ausgezeichnet. Kelch- und Blumenblätter sind fast gleich gebildet
und spreizen meist weit auseinander. Die Lippe ist mit dem Säulen-
grunde fest verbunden und hängt abwärts, während die kurze dicke Säule
wagerecht steht. Die fleischige Lippe zeigt einen schmalen Steg, der sich
Himantoglossum hircinum.
zunächst in einen etwas aufwärts gerichteten, länglichen, rund abgestumpften
Mittelteil aufrichtet, von welch' letzterem zwei fleischige Hörnchen oder
Spiesse nach der Säule zu zurückstreben und sich dann wieder im Halb-
bogen nach oben und vorn krümmen. An die Unterseite dieses kompli-
zierten Mittelteils heftet sich der etwa fingerhutförmige Vorderteil derart
an, dass das geschlossene Ende nach vorn und unten, die Öffnung nach
hinten und oben gerichtet ist.
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278
Houlletia.
Die Kultur ist höchst einfach. Man pflanzt die Scheinknollen hoch
in ein hängendes Sphagnum - Kästchen oder giebt sie mit einer Handvoll
Sphagnum auf ein Rindenstück. Während des Triebes viel Wasser, reich-
lich Dungstoffe, viel Licht und Wärme, während der Blüte kühl und feucht,
wodurch die Blüten lange aushalten, nach dem Blühen trockene Ruhe-
periode ohne Dürre.
H. Brooklehurstiana Ldl. (Houlletia Stapeliaeflora hört. Maxillaria Brock-
lehurstiana Ldl) (Fig. 94.) Scheinknollen kegelförmig, bis 8 cm hoch, ge-
furcht, Blätter lang-gestielt, breit-lanzettlich, blassgrün. Blüten in aufrechter
Traube zu 10 — 12, nickend, stark duftend, bis 10 cm breit, Kelchblätter
länglich, ausgehöhlt, ebenso wie die spateiförmigen Blumenblätter siena-
braun mit in regelmässigen Reihen stehenden, purpurbraunen Flecken,
Lippe weisslichgelb mit stärkeren purpurbraunen Punkten, Mittelteil aus
eiförmigem Grunde dreieckig, die stark gebogenen Hörnchen linear -lan-
zettlich. Mai — Juli. Brasilien.
— var. mazima hort. Blüten bis 15 cm, sonst kein Unterschied.
H. ohrysantha Lind, et Andrö. Scheinknollen länglich - eiförmig,
8 — 10 cm hoch, gefurcht, Blätter ei - lanzettlich , langgestielt. Blüten in
kurzer, aufrechter Traube zu 6 — 8, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter
stumpf verkehrt - eiförmig , kappenförmig, aussen einfarbig sattgelb, innen
goldgelb mit braunpurpurnen Flecken, Lippe fast goldgelb mit rötlichem
Anfluge und scharlachroten Spritzern. Juni — August. Neu-Granada.
H. Lowii O'Bp. ist von H. chrysantha nur durch wachsartig derbe,
fast reinweisse Blüten verschieden. Juli, August. Neu-Granada.
H. odoraÜBsima Linden ist gewissermassen eine um ein Drittel kleinere
Brocklehurstiana, Blütenstand bis 20 cm hoch, aufrecht, mit einigen
8 cm grossen, nickenden, trüb hellpurpurroten, dunkler geäderten, wie
Veilchen duftenden Blüten und weissgelber Lippe, deren fast pfeilförmiges
weisses Vorderstück dunkelgelb gezeichnet ist, während die Hörnchen
trüb-rot sind. Juni — August. Kolumbia.
— var. antioquiensis Linden. Stärker, vielblumiger, Kelch- und Blumen-
blätter satt blutrot, Lippe weiss, gelblich schattirt.
— var. xanthina hort. Blüten trüb gelbbraun - rötlich.
H. piota Linden et Bohb. f. Scheinknollen schmal -eiförmig, gefurcht,
Blätter langgestielt, lanzett- elliptisch. Blütenschaft aufrecht, bis 40 cm
hoch, Blüten zu 6 — 10, nickend, über 10 cm gross, Kelchblätter länglich,
stumpf, tief zimmtbraun, im Grunde schachbrettartig gelb, Blumenblätter
schmäler, Lippe im Mittelstück gelb mit karminroten Flecken, Vorderstück
und die Hörnchen blassgelb. Juni — Juli. Neu-Granada von I3CX> — 2000 m.
H. Stapeliaeflora hort. ist H. Brocklehurstiana Ldl.
H. tigrina Linden. [Paphinia tigrina Rchb,/.) Scheinknollen schmal-
eiförmig, 5 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich. Blüten auf stark federkiel-
dickem Schafte zu 3 — 6, 12 — 15 cm breit, Kelchblätter strohgelb mit
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Houllctia. 279
dunkelrosaroten Flecken, Blumenblätter dottergelb mit Karminstreifen,
Fig. 94. HouUetia Brocklehurstiana.
Lippe vom Grund aus gelblich, vorn weiss mit scharlachroten Flecken.
Juli — September.
H. vittafa Ldl, ist Polycycnis vittafa.
Humboldtia R. P. ist Pleurothallis R. Br.
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28o Himtlcya.
Huntleya Batem.
(Huntleyinae 366.)
Beide bekannte Arten sind tropisch - amerikanische Baumbewohner
mit kurz aufrechten Stämmen, langen, schmalen, zweizeiligen, vom Scheiden-
stiel sich lösenden, immergrünen, festen Blättern, aus deren Achseln die
einzelnen grossen Blüten langgestielt vortreten. Kelch- und Blumenblätter
fast gleich, spreizend ausgebreitet, die seitlichen Kelchblätter bilden ein
unscheinbares Kinn, Lippe dem Fuss der vorn nachenartig stumpf-hohlen
Säule angegliedert, mit glattem, eiförmigem, ausgehöhltem Vorderlappen
und schmälerem Grunde, auf welchem ein querlaufender, fransiger Schwielen-
bogen sitzt.
Kultur wie Bollea.
H. aromatica Batem. ist Warscewiczella aromatica Rchb. f.
H. Burtii Batem. {Batemannia Burtii Endr. et Rchb, f. Galeottia Burüi
Rchb.f.) Stamm kaum 10 cm hoch. Blätter breit - lanzettlich, dunkelgrün,
etwa 25 zu 5 cm. Blüten auf aufrechtem, langem Stiele, 6 — 8 cm gross,
Kelch- und Blumenblätter dreieckig lang ausgezogen, erstere rötlichbraun
mit hellgelbbraunen Schachbrettflecken, letztere dazu noch einen dunkel-
braunen ausstrahlenden Grundfleck, Grund der auf schmalem Stege vor-
geschobenen kellenförmigen Lippe weiss, Vorderteil dunkelbraun mit zwei
halbmondförmigen w^eissen Ohranhängseln mit borstenförmigen, braunen,
langen Kammzähnen. Juni — August. Costarica. Zwischen den Blättern
treten starke Wurzeln hervor.
— var. Wallisii Hook. {H. Wallisü Batem, Batemannia Wallisii
Rchb^f. Galeottia Wallisii Rchb,/) Blüten aussen grüngelb, innen grün-
braun mit brauner Schachbrettzeichnung, die Kelchblätter aus gelbem,
die Blumenblätter aus gelbem rot gestreiftem Grunde, Lippe grün mit
braun. Juni — August. Costarica.
— V. major Bchb. f. Blüten bis 1 5 cm gross , dunkler gefärbt und
dunkel geädert.
H. Candida Baiem. ist Warscewicse/la Candida Rchb. /.
H. cerina Batem. ist Pescatorea cerina Rchb. /.
H. grandiflora Batem, ist Galeottia grandrflora Rieh.
H. marginata Batem. ist Warscewicßella marginata Rchb. f.
H. Meleagris Ldl. {Galeottia Meleagris Rieh. Batemannia Meleagris
Rchb.f) (Fig. 95.) Stamm kurz aufrecht, Blätter breit-lanzettlich, etwa 20 zu
4 cm, Blüten an langen aufrechten Stielen hervortretend, 12 — 15 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter aus sehr breitem Grunde eiförmig zugespitzt,
gekielt, wellig gerandet, aus hellgelbem Grunde purpurbraun mit hell-
gelben, grossen, runden Punkten, die einen ganz hellen Mittelpunkt
zeigen, Lippe den Blättern in der Form ähnlich, aber nur halb so gross,
die aufrechten weissen Halbmondanhängsel tragen einen Kamm langer,
steifer, gelber Haare. Juni — Juli. Brasilien.
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Hontleya. Jonopsis.
H. radians Hook, ist Warscewicse//a Candida Rchb. /. var.
H. violalea Batem. ist Bollea violacea Rchb. f.
H. Wallisii Batem. ist H, Burtü Batem. var.
Hymeneria Ldl. ist Eria Ldl.
Hypodematium A, Rieh, ist Lissochilus R. Br
Jantha pallidiflora Hook, ist Jonopsis utricularioides Ldl.
Ibidium Salisb. ist Spiranthes A. Rieh.
281
^^S* 95- Huntleya Meleagrls.
Jonopsis Humb. BonpL Kntli.
(Jonopsideae 323.)
Baumbewohner des tropischen Amerikas, alle neun bekannten Arten
sehr reichblütig, aber relativ selten in Kultur. Auf dem verholzendem,
kriechendem Wurzelstock sitzen sehr kleine Scheinknollen zerstreut auf,
welche meist keine Blätter tragen, sondern tief zwischen den am Grunde
etwas scheidig verbreiterten derben, immergrünen Blättern stehen. Blüten
in reichblumigen Trauben oder Rispen, welche aus den Blattachseln ent-
springen, klein, aber meist zart und schön gefärbt. Das obere Kelchblatt
und die beiden Blumenblätter sind gleich geformt, meist auch gleich
gefärbt, die beiden seitlichen Kelchblätter sind sackartig miteinander ver-
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282 Jonopsis. Ipse.
wachsen, aus ihnen tritt die im Grunde schmale Lippe weit hervor und
breitet sich zu einer im Verhältnis sehr grossen und breiten Platte aus,
welche im hinteren Teile zwei seitliche Öhrchen und zwei Längswülste
trägt. Säule kurz, nicht vortretend.
Kultur an Rinden oder Aststücken mit etwas Sphagnum in feuchter
Wärme, I2*> R. als niedrigste Temperatur, ohne Trockenperiode, da sie
auch nach der Blüte wenigstens massig feucht hängen wollen. Sie blühen
ungemein dankbar, oft mehrmals im Jahre und dann sich buchstäblich
zu Tode blühend. In unseren Gärten nur vertreten:
J. panioiQata Ldl. Scheinknollen rundlich , haselnussgross , blattlos,
zwischen dem scheidenartigen Teile der lang -lanzettlichen, etwa 10 zu
1,5 cm grossen, gekielten Blätter sitzend, welche in lockeren Büscheln
zu 3 — 5 an den einander genäherten Knoten des kriechenden, federhalter-
dicken Wurzelstockes sitzen. Blüten in langüberhängender, breitästiger,
bis 50 cm langer Rispe, bis 3 cm breit, lang gestielt, Kelch- und Blumen-
blätter eiförmig, zugespitzt, weiss mit hellerem oder dunklerem rosaem
Hauche, Lippe reinweiss mit intensiv blutrotem Fleck im Grunde, vorn
breit gerandet, herzförmig - zweilappig. Vom September an blühend.
Brasilien.
— var. grandiflora hört. (var. maxima hori.) Kräftiger, Blüten etwas
grösser, zuweilen sattrosa, gelblich übertuscht.
J. utrioularioideB LdL {Jantha pallidiflora Hook.) Von der vorher-
gehenden Art durch fast grasartige Blätter und weisse, purpurn gezeichnete
Blüten abweichend. Kelch- und Blumenblätter stumpf-eiförmig, am Grunde
ausgebaucht, Lippe eiförmig, tief ausgerandet, am Grunde warzig. Oktober,
November. Westindien.
Jonorchis abortiva 6. Beck, ist Limodorum abortivum Sw,
Ipse Ldl.
(Phajinae 226.)
(Pachystoma Rchb. f.)
Zwei tropische Erdorchideen von auffalliger Schönheit, welche in der
Heimat auf bemoostem Humusboden wachsen und demgemäss im Garten
wie Phajus oder Bletia (s. d.) zu behandeln sind.
Der in der Erde sitzende Wurzelstock trägt oberirdisch flache,
zwiebelartig von Scheiden bekleidete Scheinknollen mit i — 2 endständigen,
grossen, in einen Stiel verschmälerten, gekielten und scharf längsnervigen,
immergrünen Blättern. Die Blüten stehen auf den unter der Scheinknolle
vortretenden langen Schäften einzeln oder in ganz armblütiger Traube,
sind gross, ansehnlich und von fester Beschaffenheit. Kelch- und Blumen-
blätter fast gleich, spreizend abstehend. Die Lippe bildet am Grunde
ein deutliches, grosses Kinn, ist dreilappig, die grossen Seitenlappen sind
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Ipse.
283
hoch aufgerichtet, gerundet, vorn quer abgestutzt, lassen aber die kräftige,
rundliche, aufwärts strebende Säule frei, der Mittellappen ist entweder in
einen langen, schmalen, zurückgebogenen Haken ausgebildet oder breit
und dann pantoflfelartig eingeschlagen.
I. speoioBa Ldl. {Pachystoma speciosa Rckb.f.) Scheinknollen fast
kugelig, mit kurz - kegelförmiger Spitze, etwa 3 cm gross, Blätter lanzett-
lich, bis 20 cm lang, Blüten zu 3 — 5 auf dem blattlosem, nur einige
Scheiden tragendem, aufrechtem Schafte, 6 — 8 cm gross, Kelchblätter
Fig. 96. Tpse Thomsoniana.
länglich -eiförmig, Blumenblätter aus schmalem Grunde schlank verkehrt-
eiförmig , leuchtend orangegelb , die vorn breite , an der Spitze etwas
umgeschlagene Lippe ebenso gefärbt mit einigen intensiv roten Linien
und kammartigen Schwielen. Juli, August. Ceylon.
I. Thomsoniana Bohb. f. {Pachystoma Thomsoniana Rchb.f.) (Fig. 96.)
Scheinknollen flach zwiebeiförmig, etwa 3 cm breit, mit kurz aufgesetzter
Spitze, auf welcher zwei lanzett-elliptische, zugespitzte, am Rande wellige,
dunkelgrüne Blätter stehen, Blüten zu i — 3 auf aufrechten, i — 2 grössere
Scheiden tragenden Stielen, 10 cm breit, Kelchblätter schmal-eiförmig in eine
lange, zurückgebogene Spitze ausgezogen, Blumenblätter lanzettlich, kurz
zugespitzt, alle reinweiss, Lippe weiss mit breiten rotpurpurnen Streifen,
die fast quadratischen Seitenlappen muschelförmig mit vorn aufgerichtetem
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284 Isochilus. Kefeisteinia. Kegelia.
Zipfel, Mittellappen lang, bandförmig, fleischig, im halben Bogen zurück-
gekrümmt, vorn stumpf. Oktober — November. Tropisches Westafrika.
Iridorchis gigantea BL ist Cymbidium giganteum WalL
Isias triloba De Not., siehe Serapias triloba Viv., ist der Bast-
art aus Serapias triloba x Orchislaxiflora.
Isoohilus linearis B. Bp. (Ponereae igi) ist ausserhalb der botanischen
Gärten kaum in Kultur und auch dort nur selten. Dieser Typus der
keine einzige gärtnerisch wertvolle Art umfassenden Gattung, welche fünf
im tropischen Amerika einheimische Arten zählt, hat dünne, zarte,
rasenartig zusammenstehende Stämmchen mit grasartig schmalen Blättern,
etwa 15 cm hohem, dicht mit schmal-langelliptischen, angedrückten, vorn
tief ausgerundeten Blättchen besetztem Blütenschaft, der 10 — 15 glocken-
förmig geschlossene, kleine, gelbweissliche Blüten zwischen grossen eiför-
migen Deckblättern in dichter, einseitwendiger, etwa 5 cm langer Traube
trägt. Kelch- und Blumenblätter eiförmig, ebenso der Vorderteil der
nicht vortretenden Lippe, deren Nagel im Grunde S-förmig geknickt ist.
Kultur wie von Masdevallia (s.d.)
Kefersteinia Rchb.f.
(HanÜeymae 360.)
E. graminea Bohb. f. aus Kolumbien ist die einzige in Kultur befind-
liche der etwa zehn Arten dieser centralamerikanischen Gattung. Sie ist
knollenlos, hat in fast zweizeiligen Büscheln stehende zarte, grasartig
schmale, bis 20 cm hohe Blätter und etwa 5 cm grosse, lang aufrecht
gestielte, einzelne Blüten, deren weisse Kelch- und Blumenblätter breit-
lanzettlich, nur halb auseinander spreizend sind. Die seitlichen Kelch-
blätter bilden mit dem Säulenfusse ein Kinn , die ganz ungeteilte vorn
violett-purpurne Lippe ist dem Säulenfusse beweglich angegliedert, der rund-
liche, abwärts gebogene Vorderteil ist zart gezähnelt, im Grunde steht eine
freie, quer gerichtete Schwielenplatte. Mai, Juni. Kultur wie Bollea (s.d.).
Kegelia Rchb.f.
(GongoriDae 266.)
E. Houtteana Bohb f., die einzige bekannte Art, hat das Ansehen
einer Gongora mit vielblumiger, hängender Traube. Kelch- und Blumen-
blätter der grossen Blüten sind schmal-lanzettlich, ausgebreitet, die fleischige
Lippe besteht aus einem schmalem, .stielrundem Mittelteil ohne vortretende
Anhängsel und einem dreiteiligem, wagerecht ausgebreitetem Vorderteil,
an der Verbindungsstelle beider Lippenteile stehen zwei kurze Längs-
schwielen. Die ganze Blüte ist wachsartig hellgelblich. Mai, Juni.
Surinam.
Kultur wie Gongora (s. d).
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KoellcDsteinia. Lacaena. Laelia. 285
Koellensteinia Rchb.f.
(Zygopetalinae 270.)
K. Kellneriana Bohb. f. {K, jonoptera Rchb.f^ Die einzige Art hat
vierkantige, 5 cm hohe Scheinknollen, welche auf der Spitze ein. zur
Blütezeit noch nicht ausgebildetes breit-lanzettliches, immergrünes, derbes
Blatt tragen. Der seitlich unter der Knolle vortretende Blütenstand ist
eine aufrechte, bis 50 cm hohe, vielblumige Traube. Blüten etwa 3 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter abstehend, grünbräunlich, ein sehr
schwaches Kinn bildend, Lippe aus kurzem Nagel dreilappig, Seitenlappen
kurz, aufrecht, Mittellappen vorgestreckt, breit gerundet, am Grunde eine
hinten zweizähnige Schwiele, trübviolett. Juni, Juli. Kolumbien.
Kultur wie Cymbidium (s. d.)
Lacaena Ldl.
(Gongoiinae 252.)
(Nauenia Kl.)
Von den beiden baumbewohnenden Arten ist nur die nachstehende
zuweilen in Kultur. L spectabilis Rchb. f. aus Guatemala mit grösseren,
heller gefärbten Blüten fehlt noch. Sie gleichen im Wuchs, Scheinknollen
und Blätter der Gattung A c i n e t a und sind auch wie diese zu kultivieren
L. bioolor Ldl. Scheinknollen rundlich - eiförmig , gedrängt stehend,
5 cm hoch, gefurcht, mit zwei endständigen in den Stiel verschmälerten
lanzettlichen Blättern. Blüten in lang -hängender, aus dem Grunde der
Knollen entspringender, vielblumiger Traube, bis 8 cm gross, Kelch- und
Blumenblätter eiförmig, mit den Spitzen zusammenneigend, gelbgrünlich,
die seitlichen Kelchblätter an dem kurzen Säulenfuss herablaufend. Lippe
nicht vortretend, hellgrünlichgelb mit purpurroter Zeichnung, der Säule
mit schmalem nagelartigem Grunde ansitzend, das keilförmige Mittelstück
trägt zwei häutige aufrechte Lappen und zwischen diesen eine behaarte
Anschwellung, das ungeteilte Vorderstück ist mit stark verschmälertem
Grunde dem Mittelteil angegliedert und vorn flach verbreitert. August,
September.
Laelia Ldl.
(Cattleyeae 207.)
(Am alias Hoffmannsegg. Laeliopsis Ldl.)
Diese gegen 30, meist prachtvoll blühende. Bäume oder bemooste
Felsen bewohnende Arten des tropischen Amerika, von Brasilien bis
Mexiko, umfassende Gattung ist von Cattleya nur durch das einzige
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286 Laelia.
Merkmal getrennt, dass alle echten Laelien acht Pollenkörperchen
besitzen, während die Cattleyen deren nur vier zählen.
Arten von Laelia und C a 1 1 1 e y a bilden leicht miteinander Bastarte,
was gleichfalls ein Beweis der ausserordentlich nahen Verwandtschaft
beider Gattungen ist. Im ganzen Ansehen, Scheinknollen, Blättern, Blüten
ist kein durchgreifender Unterschied zwischen den beiden Gattungen und
die Kultur der Arten von Laelia ist dieselbe wie von Cattleya (s. d.)
Die Bastarte zwischen Arten von Laelia und Cattleya sind von
Rolfe in eine Gattung Laeliocattleya zusammengefasst worden.
Pfitzer unterscheidet fünf Unterabteilungen:
A. CrispaePfltz: Aussehen der Cattleya M^ossiae, Lippe glatt, nur
schwach dreilappig; z. B. L. crispa Ldl., L. purpurata Ldl.
B. Violaoeae Piltz : Scheinknollen eiförmig, Lippe gekielt, schwach drei-
lappig; z.B. L. peduncularis Ldl
C. Speoiosae Pfltz: Scheinknollen eiförmig, Lippe deutlich dreilappig;
z.B. L. autumnalis Ldl., L. furfuracea Ldl
D. Lanoibraoteatae Bohb. f : Blüten in langen Deckblättern ; z. B. L.
superbiens Ldl.
E. Digbya Pfltz. wie A.: Crispae, aber Lippenröhre kurz, Pflanzen
graugrün; z.B. L. Digbya na Bnth.
L acuminata Ldl. ist L rubescens Ldl.
L. alba bort., unter diesem Namen gehen die weissblühenden Formen
von L. anceps Ldl. und L. elegans Rchb. f. , auch wohl noch
andere weisse Sorten.
L. albida Ldl. {Bletia albida Rchb. /.) Scheinknollen länglich-eiförmig
mit zwei schmal-lanzettlichen, zugespitzten, derben, dunkelgrünen Blättern
und aufrechter, 5 — 8 blumiger Traube. Blüten zart primelduftig (wie
Primula chinensis), lO cm gross, Kelch- und Blumenblätter länglich-
elliptisch, leicht gewellt, weiss, Lippe heller oder dunkler rosa mit drei
rötlichgelben Hautlinien oder Kämmen längs der Mitte. Dezember bis
Januar. Mexiko, bei 25CX> m. Braucht nur massige Wärme, 6 — S^
Wintertemperatur reicht aus, und blüht recht dankbar. Zahlreiche Farben-
varietäten sind in den Gärten verbreitet:
— var. bella hört. Starkwüchsig , Trauben bis 12 blumig, Blüten
grösser, elfenbeinweiss mit lila-rosaem Hauch, Lippe gelb mit breitem
violettrotem Saum des Mittellappens, Schlund orangegelb.
— var. Marianae Warner, (var. salmonea kort,) Blätter hellgrün,
Blüten fleischfarben mit einem Stich ins Lachsfarbene, Lippe helUedergelb
mit rotgelben Streifen.
— var. rosea hört. Blüten dunkelrosa, Lippe rotviolett, Schlund
orangegelb.
— var salmonea hört, ist var. Marianae hört.
— var. Bulphurea Bohb. f. Blüte hell -schwefelgelb, Seitenlappen der
Lippe ledergelb, Schlund orange.
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Laelia.
287
— var. Stobartii Gtardn. Chron. Kelch und Blumenblätter mit rosa-
purpurnen Tupfen, Vorder läppen sattpurpurn.
— var. Buperba hört. Blüten sehr gross, mit violettem Vorderlappen,
Schlund fast weiss, Lippe hellrosa, hell -orangegelb schattiert.
— var. Tuokeil hört. Kelch- und Blumenblätter amethyst- purpurn,
Vorderlappen tief purpurrot.
L albida x anceps ist L Crawshayana Rchb.f.
L. Amanda Bohb. f. (l.aeliocattleya Amanda Rolfe. Cattleya Rotschil-
diana Lind.) Eine in der Heimat entstandene Kreuzung wahrscheinlich aus
Cattleya intermedia
und Laeliacrispa.
Scheinknollen schlank
spindelförmig, bis 20 cm
hoch. Blüten 10 — 15 cm
gross, meist zu zweien
auf kräftigem Stiel, hell-
rosa-fleischfarben , Lippe
prächtig dunkelrosa mit
markiert purpurroter Ade-
rung. Oktober, Novem-
ber. Brasilien.
L. Amesiana Bohb. f.
{Laebocattleya Amesiana
Rolfe. Cattleya Amesiana
hört) ist eine vonVeitch
gezogene Kreuzung aus
Laelia crispa (männ-
lich) und Cattleya ma-
xi ma (weiblich) mit sehr
grossen , krauswelligen,
rein weissen Blüten und
ganz hell purpurroter wel-
liger Lippe.
L. anoeps Ldl. {Bletia anceps Rchb. /.) (Fig. 97.) Scheinknollen
länglich, zusammengedrückt, fast vierkantig, 10 cm hoch, mit einem oder
häufiger zwei länglich-lanzettlichen dunkelgrünen Blättern. Blütenschaft bis
30 cm hoch, zweischneidig, am Grunde ein paar grössere Scheiden. Blüten
zu 2 — 5, 6 — 10 cm gross, sehr aushaltend, Kelchblätter breitlanzettlich, kurz
zugespitzt, flach gekielt, rosa-lila, Blumenblätter gleichfarbig mit dunkleren
Linien, eiförmig, Lippe leuchtend tief purpurrot, die breiten, röhrig zu-
sammen und nach rückwärts gelegten Seitenlappen auf gelbem Grunde
rot-liniiert, am Rande purpurn, der grosse fast rechteckige, spärlich gewellte,
vorn tief herzförmig ausgeschnittene Mittellappen trägt im kurzen orange-
gelben Schlünde einen dreirückigen gelben Kamm. Dezember, Januar.
Fig. 97. Laelia anceps.
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288 Laclia.
Mexiko, Cordillere von Orizaba-Jalappa bei i — 2000 m. Braucht gleich-
falls nur massige Winterwärme. Unzählige Farbenspielarten, deren haupt-
sächlichste sind:
— var. alba Bohb. f. {var. blanda hört var. virginalts kort,) Blüte
reinweiss bis auf einen gelblichen Schlundfleck der Lippe.
— var. Barkeriana Ldl. Blüten purpurrosa, Lippe kürzer und schmäler
als von der Hauptform, violett-purpurn mit orangegelbem Grunde.
— var. blanda hört, ist var. alba Rchb. /.
— var. Oolberti hört, ist nur unwesentlich grösser als die Hauptform.
— var. Dawsoni Anderson. Blüten sehr fest, gross, Kelch- und Blumen-
blätter reinweiss, Seitenlappen der Lippe aussen weiss, innen weiss mit
leuchtend purpurroter Aderung, Kamm hoch orange, Vorderlappen aus
breitem weissem Grunde satt purpurrosa und der wellige Rand breit weiss
gesäumt.
— var. delioata hört. Blüten zu 6 — 8, höchstens 8 cm breit, Kelch
und Blumenblätter weiss, dunkelrosa gefleckt, Lippe weiss, hell purpurn
überhaucht und violett schattiert, Schlund orange-gelb.
— var. grandiflora Bohb. f. {var, Morado hört. var. superba hort^
Blüten bis 15 cm breit, von sehr festem Bau und intensiver dunkler
Färbung wie die Hauptform.
— var. Hilliana Bohb. f. Blüte weiss, Lippe gelblich, vorn ganz
zart rosa, Schlund orange mit einigen karminroten Punkten.
— var. Morado kort, ist var. grandiflora Rchb. f.
— var. oculata hört. Blüte weisslich-rosa, Lippe purpurn mit weissem
Mittelfleck.
— var. Peroivalliana Bohb. f. Blätter schmal, scharf zugespitzt. Kelch-
und Blumenblätter zart rosa, Lippe quergestutzt, Seitenlappen sehr schön
gelbpurpurn, die hinteren zwei Drittel des Vorderlappens weiss, das vordere
dunkel-magentaroth d. h. satt violett-purpurn, Schlundscheibe orange mit
schwefelgelben Kämmen und einigen dicken dunkelpurpurnen Adernerven*
— var. rosea Bohb. f. Blüten hellrosa, Lippe gross, prächtig rosa-
magenta, Schlund hellgelb ohne dunkle Mittellinie.
— var. Sanderiana hört. Blüten reinweiss, Lippe an den Rändern
der Seitenlappen und Vorderlappen hoch purpurrot, purpur - geädert,
Schlund orange mit purpurnen Adern.
— var. Sohroederiana hört. Blüten sehr gross und fest, beinahe
reinweiss.
— var. Stella hört. Blüten reinweiss, selbst der Schlund nur noch
gelblich weiss.
var. superba hört, ist var. grandrflora Rchb. f.
— var. Veitohiana Bohb. t Bau der var. Percivalliana, aber
Blüten weiss mit lilaem Hauch, Lippe weiss, vorn und an den Spitzen
der Seitenlappen violett-purpurn. Schlund gelb mit braunroten Streifen
und gelben Säumen.
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Laelia. 289
— var. vestaliB Bohb. f. Blüten gross, reinweiss, bis auf den hellgelben
Scheibenfleck und einige wenige purpurne Linien im Schlünde. Lippe
vorn tief ausgerandet.
var. virginalis hört, ist var. alba Rchb.f.
— var. Williamsiana Sander. Blüten reinweiss, fest und elegant
gebaut, Lippe weiss mit gelber Scheibe und gelbem Schlund mit scharf
abgesetzten karminroten Linien.
L. anoeps bildet in der Heimat Bastarte, von denen der mit L. autiim-
nalis L. Gouldiana benannt ist. Im Garten gelingen Kreuzungen von
L. anceps mit andern Arten leicht.
L Arnoldiana h. Sand, ist Laeliocattleya Arnoldiana Rolfe.
L. Arnoldiana Rchb. f. siehe L Gouldiana Rchb. f.
L afrorubens Backh. ist L autumnalis Ldl. var.
L. aiirantiaoa Ldl. Scheinknollen ganz schlank spindelförmig mit
einem schmal-lanzettlichem, zugespitztem Blatte. Blütenschaft bis 30 cm
hoch, mit 6—8 hochorangeroten, 5 cm breiten Blüten, deren Lippe etwas
dunkler, gelblich-zinnoberrot und gleich den andern Blumenblättern wellig-
kraus gerandet ist. September, Oktober. Brasilien.
L. autumnalis Ldl. [Bletia autumnalis Rchb, /.) Scheinknollen rundlich-
eiförmig, gefurcht, 3 cm hoch, mit 2 — 3 linear-lanzettlichen, nur wenig
am eingerollten Grunde verschmälerten, vorn stumpfen, gekielten, aufrechten
Blättern von etwa 10 cm Länge. Blütenschaft bis 25 cm hoch, stielrund,
3 — 6 blumig, aus häutigen Deckblättern neben der Knolle sich erhebend,
starkduftend, Blüten 5 — 8 cm gross. Kelchblätter abstehend, lanzettlich,
zugespitzt, rosenrot, Blumenblätter etwas heller, dunkel geädert, eiförmig,
gewellt und zurückgeschlagen, Lippe auf weissem Grunde reich purpurrot
gestreift und geädert, Seitenlappen aufrecht, gerundet, abgestutzt, Mittel-
lappen vorgezogen, tief zweispaltig-herzförmig, Spitzen zurückgeschlagen.
November — Januar. Mexico, in hohen Lagen.
— var. atrorubens Baokh. In allen Teilen grösser. Blüten satt
karmin-purpurn, Lippe tief purpurrot mit schneeweissen Seitenlappen, durch
welchen Gegensatz die Blüte höchst elegant aussieht.
— var. rosea hört. Blüte fast einfarbig zartrosa.
— var. venusta hört. Blüten hellrosa-purpurn, Lippe dunkel violett-
purpurn.
— var. xanthotropis Bohb. f. Blüten dunkelrosa, Lippe purpurrot
mit trübgelbem Grunde und aus gelb purpurnen Seitenlappen.
L Batemanniana Rchb. f. ist Sophrocaftleya Batemanniana Rolfe.
L Behrensiana hört, ist Laeliocattleya Behrensiana Rolfe.
— L. bella Bohb. f. {Laeliocattleya bella Rolfe, Cattleya bella hört,) ist
eine von Veitch gezogene Kreuzung aus Laelia purpurata und Catt-
leya labiata, welche das Ansehen einer Cattleya hat. Blüten gross,
Kelch- und Blumenblätter hell fliederfarben, Lippe aus hellerem Grunde
St ein 's Orchideenbuch. ^q
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2QO Laelia.
dunkel purpurrot, im Eingang zur Lippenröhre zwei längliche gelbweisse
Partien und davor zwei gelb -weisse Flecken. Januar, Februar. "
L Boothiana Rchb. /. ist L lobata Ldl.
L Brysiana Lern, ist L purpurata Ldl. vor.
L Brymeriana hört, ist Cattleya Brymeriana Rchb. f.
L. callistogloasa Bohb. f. {Laeüocatüeya callistoglossa Rolfe) ist von
Mr. Seden aus Laelia purpurata und Cattleya gigas gekreuzt
worden. Blüten von der Form der L. purpurata, prächtig rosa, Lippe
karmin-violettpurpum mit ledergelber Schattierung gegen den orangegelben,
bräunlichpurpum geäderten Schlund.
L. ealogloasa Bohb. f. (Laeliocattleya caloglossa Rolfe) ist von. Dominy
gezogen aus Cattleya labiata und Laelia crispa oder lobata.
Blüten hellrosa purpurn bis auf den tiefpurpumen Vorderlappen der Lippe,
welcher, weiss gesäumt ist und zwei schwefelgelbe Scheibenflecken trägt.
L. Oanhammiana Bohb. f. {Laeliocattleyn Canhammiana Rolfe\ von
Veitch aus L. purpurata und Cattleya Mossiae gezüchtet, gleicht
einer grossblumigen L. purpurata, Blumenblätter hellrosa, Lippe vom
sammtig purpurn, schmal weiss gesäumt, Schlund orangegelb mit braunen
Streifen.
L caulescens Hook, ist L flava Ldl.
L. oiimabarina Batem. {Bletia cinnabarina Rchb.f). Scheinknollen fast
cylindrisch-spindelförmig, bis lo cm hoch, mit häutigen Scheiden bekleidet,
an der Spitze i — 2 länglich - lanzettförmige , etwa 15 zu 3 cm messende,
zurückgebogene Blätter. Blüten zu 4 — 6 in lockerer Endtraube auf dem
20 cm hohem, aufrechtem, endständigem Schafte, 5 — 6 cm gross, hoch-
orangerot bis zinnoberrot, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, Lippe
kürzer als diese, mit wellig-krauser Platte. Februar — Mai. Brasilien.
— var. orispilabia A. Bieh. (Z. Lawrenceana hört.) Scheinknollen
lang und schmal -birnförmig, einblättrig, Blüten lilapurpum, Lippe fast
bläulich aus weisser Mitte, mit drei gekörnelten Schwielenlinien im Schlund-
eingange. Brasilien.
L. cinnabarina x Cattleya labiata v. Mossiae ist Laeliocattleya Hippolyta Veitch.
L. Crswshayana Bohb. f. ist wahrscheinlich ein in der Heimat ent-
standener Bastart von L. a n c e p s und L. a I b i d a , vom Wuchs der ersteren
Art. Kelch- und Blumenblätter schmal, schön dunkel blaupurpum, Lippe
im Schlünde weiss mit karminpurpurnen Streifen, auf weisser Scheibe
drei gelbe Kämme, Vorderteil tief purpurrosa. Januar. Mexiko.
L. orispa Bohb. f. {Cattleya crispa LdL Bletia crispa Rchb. /.) Schein-
knollen lang-cylindrisch, fast gestielt, bis 30 cm hoch, kantig, einblättrig,
Blätter ledrig, länglich-elliptisch, vorn ausgerandet. Blütenschaft endständig,
aus dem Blattwinkel, 4 — 7 blumig, Blüten oft über 10 cm breit, zart,
Kelchblätter und die welligen Blumenblätter breit-lanzettlich, mit zurück-
geschlagenen Rändern, reinweiss oder rosa angehaucht, Lippe sehr gross,
glatt, undeutlich dreilappig, weiss mit grossem karminpurpumem Fleck
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Laelia. 29 1
auf dem wellig - krausgerundetem , spitz ausgezogenem Vorderteil. Juli,
August. Brasilien, in der Bergregion von Rio Janeiro und Minas Geraes.
— var. Buohananiana Will, et Moor, (var, grandiflora kort,) Blüten
sehr gross, Lippe breit und ganz flach, auch am Rande nicht wellig, reich
purpur - karminrot.
— var. delioatissima Will. Blüten ganz reinweiss bis auf einige kaum
bemerkbare hellrosae Schimmer der Lippe.
— vor. grandiflora hört, ist var. Buchananiana W. et M.
— .var. purpurea Will. Blüten sehr gross, weiss mit rosaem Hauch,
Lippe breit, stumpf, mit tief purpurroten Flecken, welche nach den Rändern
hin ausstrahlen.
— var. reflexa hört. {Cattleya reflexa Parm.) Kelch- und Blumen-
blätter zurückgeschlagen, dunkelrosa, mit fast gleichfarbiger Lippe.
— var. superba hört. Blüten sehr gross, reinweiss, Lippe karminrot
mit kraus - zerfranstem Rande.
L crispa x Cattleya labiata v. Dowiana ist Laeliocattleya Pallas Veitch.
L crispa x Cattleya labiata v. Warscewiczii ist Laeliocattleya Ulysa Veitch.
L crispa x Cattleya Loddigesii ist Laeliocattleya Treseaeriana Rolfe.
L. Dayana Rchb. f. ist L. pumila Rchb. f. var.
L. Dellense Bohb. f. (nach Baron Schröders Schloss The Dell, woselbst
der Bastart gezüchtet wurde) istL. purpurataxelegans und gleicht
einer sehr grossblütigen, feurig gefärbten purpurata.
Ifc Digbyana Bnthm. et Hook. (Brassavola Digbyana Ldl. Bletia
Digbyana Rchb, f. Cattleya Digbyana Ldl) Stämme schlank keulig, flach-
gedrückt, 10 cm hoch, im Alter mit weissstreifigen Hautscheiden besetzt.
Blätter einzeln, linear bis länglich-elliptisch, steif- fleischig, graugrün, bis
18 cm lang. Blüten einzeln auf hohem Schaft aus flacher Scheide, wohl-
riechend, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich zungenförmig,
spreizend, hell grünlichgelb, Blumenblätter zuweilen weissrosa gesäumt,
Lippe herzförmig, am Grunde um die Säule gerollt, vorn ausgerandet
und breitrandig gefranst, kr^meweiss, auf der Scheibe eine grosse grüne,
gefurchte Warze. Juni — August. Honduras. Eine prächtige Brassavola,
aber eine unbedeutende Erscheinung unter den farbenprächtigen Laelien.
L. Digbyana x Cattleya labiata var. Mossiae ist Laeliocattleya Digbyana Veitch.
L. delioata O'Brien gehört zu L. purpurata var. SohroederL
L. domingensis Bohb. f. (Laeliopsis domingensis Ldl. Cattleya domin-
gensis Lern. Broughtonia lilacina R. Er, Broughtonia violacea R, Er, Eletia
domingensis Rchb. f.) Scheinknollen länglich-eiförmig, 5 cm hoch, mit zwei
länglichen, stumpfen, dicken, etwa 8 cm langen Blättern. Blüten auf
schlankem, 20 cm hohem Schaft zu 6 — 10 in lockerer Traube, 5 cm gross,
Kelchblätter lanzettlich, Blumenblätter länger, breit -lanzettlich, alle rosa-
fliederfarben , Lippe im hellen Grunde behaarte Adern tragend , deren
mittlere braungelb, die anderen purpurrötlich sind, vom violettrot mit
hübsch kraus zerfranstem Rande. Mai, Juni. St. Domingo.
19*
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292 LaeliJL
L. Dominyana Bohb. f. (Laeliocattleya Daminyana Rolfe) ist ein vom
Obergärtner Dominy in Veitch's Garten gezogener Bastart aus Cattleya
Dowiana und Laelia elegans. Die kurz spindelförmigen einblättrigen
Scheinknollen erinnern an C a 1 1 1 e y a , die Blüten mehr an L a e 1 i a. Blüten
gross, Kelch- und Blumenblätter feurig rosapurpurn mit dunklerer Adenmg,
Lipp)e tief blutrot, besonders an den Rändern prachtvoll, im Schlünde
goldgelb geädert. August, September.
L. Dominyana Bohb. var. rosea Veitoh ist im Garten gezüchtet aus
Cattleya exoniensis Rchb. f. (=Cattleya Mossiae x Laelia
purpurata) und Cattleya Dowiana, also eigentlich ein Tripel-Bastart,
der nur wenig von Laelia in sich hat. Blüten 5 — 6 cm gross, hellrosa-
fliederfarben, Lippe purpurrot mit krausem Rande.
L. Dormanniana Bohb. f. ist wahrscheinlich eine im Vaterlande ent-
standene Kreuzung von Cattleya bicolor und Laelia pumila mit
dünnen schlanken, gerieften Stämmen und i — 2 aus keilförmigem Grunde
länglichen Blättern. Blüten zu 5 — 6 auf schlankem Schafte, 6 — 8 cm gross,
Kelch- und Blumenblätter breit-lanzettlich, olivengrün, aussen weinpurpum
überlaufen, innen tragen das obere Kelch- und die Blumenblätter dunkel
weinpurpurne Punkte längs des Randes, Lippe voll karmin-purpum , die
Seitenlappen rosapurpurn mit dunklen Adern.
L. elegans Bohb. t {Cattleya elegans Morr, Bletia elegans Rchb.f)
(Fig. 98.) Scheinknollen schlank langkeulig, bis 30 cm hoch, mit zwei
linear-länglichen, dicken Blättern und 20 cm langem Blütenschaft. Blüten
zu 2 — 8, duftend, oft über 10 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, Blumen-
blätter breit - lanzettlich , alle hellrosa, Lippe mit länglichen, stumpfen,
blassrosaen mit einem karminroten Spitzenfleck, die Säule umhüllenden
Seitenlappen, breiter als lang, wellig ausgerandet, prächtig rosa - purpurrot.
Mai — Juli. Brasilien, Provinz St. Catharina.
— var. alba Will. [L, alba kort.) Kelch- und Blumenblätter breit,
reinweiss, Lippe karminpurpurn, gegen die Spitze violett-purpurn.
— var. Bluntii Low. Kelch- und Blumenblätter rosa-magenta, Lippe
lang ausgezogen, rein karminmagenta aus weissem Grunde, welcher zwei
dunkelrosae Flecken trägt.
— var. Brysiana hört, ist L purpurata Ldl. var.
— var. gigantea Warner. {L. grandiflora Ldl. L. gigantea Warn.) Blätter
sehr lang. Blüten über 15 cm gross, zu 4 — 5, Kelch- und Blumenblätter
zart fliederfarben mit rosa-purpurnen, verlaufenden Flecken, Seitenlappen
der Lippe violett - rosa, Mittellappen gesättigt magentarot, Schlund weiss.
— var. grandiflora Ldl. ist var. gigantea Warn.
— var. irrorata Bohb. f. Blüten weiss, rosa schattiert, Seitenlappen
der Lippe weiss mit rosaem Hauch, an den Enden zart dunkelrosa, Mittel-
lappen karminpurpurn.
— var. Leeana Will. Scheinknollen dicker, keulig, Blüten bis 15 cm
gross, hellrosa mit rosamagentafarbenen Rändern, Lippe sehr gross, an den
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Laelia.
293
Seiten gestutzt, aus weissem magentarot gestreiftem Grunde vorn pracht-
voll rosamagenta.
Fig. 98. Laelia elegans.
— var. Measuresiana hört, ist L Measuresiana WIL, eine Kreuzung von
L. elegans mit irgend einer andern Laelia.
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294
Laelia.
— var. prasiata Bohb. f. (L, virens hört,) Blüten gross, trüb-magenta-
rosa auf grünem Grunde, Vorderteil der Lippe kanninviolett mit dunklem
Adern, Seitenlappen reinweiss. September — Oktober. Sehr schöne, auf-
fällige Form.
— var. Schilleriana Bohb. f. Sehr kräftiger Wuchs , Blüten gross,
Kelch- und Blumenblätter fast gleichgross, länglich - lanzettlich , weiss,
Seitenlappen stumpf, Mittellappen fein gezähnelt, Schlund gelb mit fächerig
strahlenden purpurroten Adern, vorn schwefelgelb mit einem hufeisen-
förmigem, karminpurpurnem Fleck, Vorderlappen violettrot.
— var. Scottiana Bohb. f. (L. irrorata Rchb.f, v. Scottiana Rchb.f.)
Kelch- und Blumenblätter sehr schmal, zugespitzt, leuchtend rosa, Lippe
dreilappig. Schlund weiss, Mittellappen leuchtend karmin - magenta.
— var. Statteriana Bohb. f. Keleh- und Blumenblätter reinweiss,
Lippe sehr gross, schimmernd karminrot.
— var Stelzneriana Bohb. f. Zartwüchsig, Blüten kaum lO cm gross,
Kelch- und die viel breiteren Blumenblätter reinweiss, Seitenlappen der
Lippe sehr kurz, rötlich - weiss, Schlund gelblich -weiss, Vorderlappen bis
an die Spitzen der Seitenlappen karmin-purpurn.
— var. Tumeri Wamer. Starkwüchsig, Stämme schlank, Blüten sehr
gross, 12 — 15 cm, dunkel-purpurrosa, noch dunkler zart geädert, Vorder-
lappen der Lippe rundlich - spateiförmig , flach, nicht warzig, leuchtend
violettpurpurn, Seitenlappen weiss mit rosaen Tupfen.
— var. Wameri Will. Blüten bis 15 cm , weiss , rosa behaucht,
Schlund gelblichpurpurn, Lippe reich karminrot. Juni, Juli.
— var. Wolstenholmiae Bohb. f. (L, intricata hört,) Blüten über
15 cm gross, Kelchblätter weiss, an den Enden hellpurpurrosa, Blumen-
blätter schon von der Mitte an hellpurpurrosa gesäumt, Lippe aus weissem
Grunde mit halbmondförmigem Purpurfleck im Eingange vorn rosa-purpurn.
Juli — September.
L elegans x Cattleya guttata oder C. Loddigesü ist Laeliocattleya Hilsoni
Sander.
L elegans x purpurata ist L Dellense oder L Horniana Rchb, /.
L elegans var Schilleriana x Cattleya intermedia ist Laeliocattleya Behren-
siana Rolfe.
L elegans var Turnen x Cattleya Loddigesü ist Laeliocattleya Zenobia Veitch.
L. erubescens hört, ist L. rubescens Ldl.
L. eospatha Bohb. f. ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung
von Laelia purpurata mit Cattleya intermedia mit weissen, zart
rosa getuschten Blüten, Seitenlappen der Lippe aussen weisslich, die
Fläche zwischen ihnen gelb mit 5 — 7 rotpurpurnen Längslinien, Vorder-
lappen tief purpurn mit hellem Rande, welcher wiederum dunkler gestreift
und gczont ist. Brasilien.
L. exoniensis hört, ist Cattleya exoniensis Rchb. f.
L. felix Bohb. f. {Cattleya felix Rchb. f.) ist von Dominy, wahrschein-
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Laelia.
295
lieh aus L. crispa X Cattleya Schilleriana, gezüchtet. Meist
zweiblumig, Blüten 10 — 12 cm gross, hellrosa - bräunlich , Blumenblätter
breiter und feuriger gefärbt, Seitenlappen der Lippe aussen elfenbeinweiss.
Mittellappen purpurn mit kastanienbraunem Ademetz, weiss gesäumt,
Scheibe gelb, purpurn gestrichelt.
L. Gottoiana Bohb. f. {L. grandis X purpuratd) wurde in Brasilien
zwischen den Eltern wachsend gefunden. Es ist eine prächtige Pflanze
mit gleichmässig rosa - lilaen, grossen Blüten, deren Lippen die Form der
L. purpurata zeigen, aber zart dunkel gestreift sind.
L. flammea Bohb. f. ist eine Se den' sehe Züchtung aus L. einna-
b a r i n a und L. Pilcheriana, also ein dreifacher Bastart. Seheinknollen
schlank-cylindrisch, einblättrig, Blüten zu 3 — 4, 8 cm breit, feurig zimmt-
orangerot, Lippe mit gelben, über die Säule geschlagenen Seitenlappen
und abgerundetem, krausem, gezähntem, karminrotem Vorderlappen. März
bis April.
L. flava Ldl. {L, caulescens Hook, Bletia flava Rchb. f.) Scheinknollen
kurz-eiförmig, 3 cm hoch mit i — 2 flachen, ledrigen, länglich-zugespitzten
Blättern. Blütenschaft aufrecht, 15 — 20 cm hoch, mit einer fast cylindrischen
Endtraube von 8 — 10 Blüten, welche kaum 5 cm gross sind, Kelch- und
Blumenblätter linear - länglich, stumpf, buttergelb, Lippe gelb mit karmin-
roten Adern, länglich, zurückgekrümmt, Seitenlappen flach, aufrecht,
Mittellappen kurz, kraus, auf der Scheibe vier auseinanderstrahlende
Schwielen. Mai, Juni. Brasilien, Minas - Geraes.
L. forforaoea Ldl. (Bletia furfuracea Rchb, /.) hat den Wuchs von
L. autumnalis, aber die Scheinknollen sind eiförmig, gefurcht, die
I — 2 Blätter hellgrün, schmal - länglich , zugespitzt. Blüten zu 2 — 6 auf
20 cm hohem, aufrechtem Schafte, wohlriechend, 10 cm gross, Kelchblätter
lanzettlich, lang zugespitzt, Blumenblätter fast rautenförmig, wellig, alle
tief rosa, Lippe dreilappig, Seitenlappen aufrecht, gestutzt, gerundet, der
Vorderlappen tief zweispaltig, aus weissem Grunde dunkelrosa, vorn
zurückgeschlagen. August — Oktober. Mexiko, bis zu 2700 m, also kühl
zu behandeln.
L gigantea Warner ist L elegans Rchb. /. var.
L. glauoa Bnthm. et Hook, (ßrassavola glauca Ldl. Bletia glauca
Rchb,f,j Stämme auf dem verholzten Wurzelstock etwa 3 cm auseinander,
spindelförmig, 10 cm hoch, flachgedrückt. Blätter einzeln, länglich, 2 zu
1 2 cm etwa, ledrig, graugrün. Blüten einzeln auf mit den Blättern gleich-
hohem, aus flacher brauner Scheide aufsteigendem Schaft, 10 cm breit,
stark wohlriechend, besonders abends, Kelch- und Blumenblätter stumpf-
lanzettlich, hellolivengrün, Lippe spitz - herzförmig , im Grunde eingerollt,
Rand gelappt, weiss, zuweilen mit einem kleinem Purpurfleck vor der
Röhre. Säule kurz. Februar, März. Mexiko. Kühl zu behandeln.
L grandiflora Ldl. ist L elegans Rchb. f. var. gigantea Warner.
L. Gouldiana Bohb. f. ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung
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296 Laelia.
aus L. autumnalis und Laelia anceps mit grossen reinkarmoisin-
Fig. 99. Laelia grandis.
violetten Blüten, und dieselben Eltern hat auch L.
Fig. 99 a. Laelia grandis.
ArnoldianaRchb. f.,
wenn man nicht anneh-
men will, dass L.
Arnoldiana die
Rückkreuzung von L.
G o u 1 d i a n a mit L.
autumnalis ist, von
welch' letzterer Art sie
nur durch hellere Blüten
und die zurückgeboge-
nen Seitenlappen der
Lippe abweicht. Be-
kanntlich entstehen fast
bei jeder Kreuzung
zweier Arten nicht nur
Formen, welche genau
die Mitte zwischen beiden
Eltern halten, — das ist
mit L. Gouldiana der
Fall — sondern einer
oder der anderen Eltern-
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LAeUa.
297
Art näher stehen — L. Arnoldiana steht der L. autumnalis viel
näher als der L. anceps, — zuweilen auch Formen, welche Merkmale
besitzen, besonders Färbungen, welche keine der Elternarten zeigen-
Diese letztere Erscheinung, gewissermassen eine Erschütterung der Arten-
Charaktere, giebt dem Gärtner die Möglichkeit, wirklich neue Formen aus
altem Material zu züchten, ein Versuch, der freilich oft missglückt, anderer-
seits aber auch schon zahlreiche prachtvolle Neuheiten geschaffen hat.
Die Zwischenformen kann der Züchter berechnen, die durch die Er-
schütterung der Artenmerkmale ent-
stehenden neuen Formen und Farben
sind stets ein glücklicher Zufall.
L. grandis Ldl. (BUtia grandis
Rchb. /.) (Fig. 99.) Scheinknolle bis
25 cm lang, schlank - keulig , ein ein-
zelnes, ledriges, steifes, längliches, zu-
gespitztes, dunkelgrünes Blatt tragend.
Blüten zu 2 — 5 auf kräftigem Schaft,
über 10 cm gross, nanking-gelb, Kelch-
Fig. 100. Laelia harpophylla.
Fig. looa. Laelia harpophylla.
blätter breit - lanzettlich , zurückgeschlagen , Blumenblätter wellig-kraus,
Lippe aus weissem Grunde gelblich, durchweg stark violettrosa geädert,
Vorderlappen stark wellig - kraus , Seitenlappen aufrecht, zurückgerollt.
Mai, Juni. Brasilien, Prov. Bahia.
L grandis x purpurata ist L Qottoiana Rchb. /
L. harpophylla Bchb. f. (Fig. 100.) Schlanke, stielrunde, über 20 cm
hohe, mit Scheiden bekleidete Stämme, welche an der Spitze ein einzelnes,
gekieltes, lanzettliches, spitzes, dunkelgrünes Blatt tragen. Schaft aus
grossen, grundständigen Scheiden aus dem Blattwinkel, 10 — 15 cm hoch,
Blüten zu 5 — 8, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, leuch-
tend orange - zinnoberrot , ebenso die dreilappige, weissgerandete Lippe.
Februar — März. Brasilien.
L intricata hört, ist L elegans Rchb. /. var. Wolstenholmiae Rchb. /.
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298
Laelia.
L Hippolyta hört, ist Laeliocattleya Hippolyta Veitch.
L. Horniana Bohb. f. {L, elegans X purpurata), von Obergärtner Hom
im Rothschild'schen Garten in Wien gezüchtet, gleicht in der Tracht einer
kräftigen L. e 1 e g a n s. Die Blüten sind sehr gross , weiss mit rosaem
Hauch, Lippe purpurn, rosa gesäumt.
L hybrida Arnoldiana h. Sand ist Laeliocattleya Arnoldiana Rolfe.
L. hybrida hört, ist ein Sammelname , dessen einzelne Formen meist
zu Laeliocattleya gehören.
L. Jongheana Bohb. f. (Fig. loi.) Scheinknollen länglich - eiförmig,
zusammengedrückt, glänzend glatt, 5 cm hoch, mit zwei länglich - riemen-
fbrmigen, vorn stumpfen
oder flach ausgerandeten,
glänzend - dunkelgrünen
Blättern. Schaft kurz,
zweiblumig, Blüten 10 —
12 cm gross, Kelchblätter
zugespitzt, linear-lanzett-
lich, Blumenblätter läng-
lich-eüiptisch, stumpf, alle
leuchtend violett - pur-
purn, Lippe kurz und
schmal, mit kurzen, um-
gerollten Seitenlappen ,
aus gelbem Schlund bis
zur Platte gelb, auf dieser
sieben hohe, wellige, hoch
orangegelbe Wülste, Vor-
derlappen weisslich mit
breitem, prächtig kraus-
gezähneltem , fast ame-
thystblauem Rande. März,
April. Brasilien.
var. irrorata Rchb.f oder L
Fig. 10 1. Laelia Jongheana.
L irrorata Rchb. f. ist L elegans Rchb. f.
Perrinii Ldl. var. irrorata.
L irrorata Rchb. /. var. Scottiana Rchb. f ist L elegans Rchb. f. var. Scotti-
ana Rchb.f.
L. Leeana Bohb. f. ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung,
wahrscheinlich von Laelia elegans und L. p u m i 1 a mit langen Schein-
knollen und langen, schmalen Blättern. Blüten 6 — 8 cm breit, zu 2 — 4
auf kurzem Schaft, Kelch- und Blumenblätter rosa - violettrot , Seiten-
lappcn der grossen Lippe hellrosa mit zwei violett - karminroten Flecken
an den Spitzen, Vorderlappen prächtig karmin- violett. Brasilien.
L. lilaoina hört, ist ein Sammelname für verchiedene grossblumige,
fliederfarbene, unwesentliche Formen von L. elegans.
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Laelia.
299
L. lilaoina h. Philbriok. ist die in der Heimat entstandene Kreuzung
aus L. crispa x Perrinii, denselben Arten , aus welchen Dominy im
Garten L. P i 1 c h e r i erzog , doch hat der natürliche Bastart eine anders
gefärbte Lippe als der künstliche. Blüten zu 2 — 5, helUila, Seitenlappen
der Lippe aussen weiss, innen purpurn liniiert, Vorderlappen weiss mit
einem streifenweiss heller werdendem Purpurfleck auf der Scheibe.
L. Idndleyana Hook. (Cattteya Lindleyana Rckb. f. Bletia Lindleyana
Rchbf) Stämme schlank, rundlich, bis 20 cm hoch, mit weisslichen
häutigen Scheiden und i — 2 dicken, schmal linear -lanzettlichen, tiefge-
kielten Blättern. Blüten endständig, einzeln auf langen übergebogenen
Stielen, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, rosa-weiss,
Lippe mit sehr kurzen rosaen Seitenlappen, Mittellappen fast rund, ver-
tieft, zart rosa-weiss, Vorderteil mit dunkelrosaen Fächeradern und einer
Mittellinie länglicher rosaer Flecken. Oktober — Januar. Brasilien, Prov.
Bahia.
L. lobats Bohb. L {Cattleya lobata Ldl. Laelia Rrvieri Carr. L. Boo-
thiana Rckb, f. Cattleya Boothiana Ldl. Bletia Boothiana Rckb, f.) Stämme
lang schmal - keulig , gefurcht, bis 20 cm hoch, mit länglichem, dickem
Blatt. Blüten paarweis auf langem Schaft, 6 — 8 cm breit, rosa-purpurrot,
Kelchblätter lanzettlich, lang-zugespitzt, Blumenblätter kürzer, gewellt, oft
fast lappig, Lippe vorn kraus, unregelmässig tief- lappig, mit einigen
karminroten Aderstreifen. Mai, Juni. Brasilien.
— var. superba hört. Kräftiger im Wuchs, Blüten etwa 10 cm, in
der Farbe von der Hauptform nicht abweichend.
L. majalis Ldl. {Cattleya majalis hört, Cattleya Grahami L, O, Bletia
speciosa H, K, Bletia grandiflora Llave et Lex.) Scheinknollen rundlich-
eiförmig, kaum 5 cm hoch, Blätter einzeln, länglich, etwa 10 zu 1,5 cm.
Blüten einzeln oder paarweis auf hohem Schaft, 12— 15 cm gross, Kelchblätter
lanzettlich, zart fliederfarben - rosa, Blumenblätter gleichfarbig, doppelt so
breit, Lippe dreilappig, Seitenlappen klein, weiss mit violett - purpurnen
Streifen, Mittellappen gross und breit, zweilappig ausgerandet, mitten
weiss mit in Linien stehenden purpurvioletten Flecken, an den Rändern
breit purpurviolett. April, Mai. Mexiko, bis 2300 m an immergrünen
Eichen bei Leon. Von den Mexikanern Flor de Mayo — Maiblume —
genannt.
L marginata Faxt, ist Laelia pumila Rchb. /
L. Measuresiana Will. (L. elegans Rc/tb.f, var. Measuresiana hört.)
nach Williams eigenem Ausspruch eine Kreuzung von L. elegans
und einer anderen einblättrigen Lae Haart. Der Bastart hat den Wuchs
einer kräftigen L. elegans, Kelch- und Blumenblätter sind länglich -lan-
zettlich, zugespitzt, eben, reinweiss, Lippe ungeteilt (nicht dreilappig), am
ganzen Rande schön gefranst, Schlund reinweiss, mit gelben Flecken in
den mitten hellrosaen, violett - purpurn geäderten, vorn dunkelrosaen
Vorderteil übergehend. Mai. Brasilien.
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300 Laelia.
L Nilsoni hört, ist Laeliocattleya Nilsoni Sander.
L Nysa hört, ist Laeliocattleya Nysa Veitch.
L Pallas hört, ist Laeliocattleya Pallas Veitch.
L. peduncularis Ldl. ist L. rubescens Ldl.
L. Perrinii LdL (Caitleya Perrinii Hook, Cattleya intermedia Grah. var.
angustifolia hart. Bletia Perrinii Rchb^fJ Stämme keulig, 20 cm hoch,
Blätter einzeln, länglich, stumpf, dunkelgrün. Blüten paarweis auf schlankem
Stiel, der unten von flachgedrückten, purpurn überlaufenen, grünen Scheiden
umgeben ist, 12 cm breit, Kelch- und Blumenblätter hellviolett-rosa, Lippe
dreilappig, aus weissem Schlund vorn und an den vorderen Ecken der
Seitenlappen karmin-purpurn, Seitenlappen aussen hellrosa-lila mit dunkel-
rosaen Adern. Oktober, November. Brasilien.
— var. nivea Bohb. f. Blumenblätter weiss mit einem gelben Hauch
im weissem Schlünde.
— var. irrorata Bohb. f. Blumenblätter ganz zart rosa, Lippe weiss,
bis auf einen hellgelben Scheibenfleck und eine hellpurpurne Spitze.
L. Philbrickiana Rchb. f. ist Cattleya Aclandiae x Laelia elegans, von Seden
gezüchtet. Blüten 10 cm gross, olivengrün, rosapurpurn abgetönt, zuweilen
an den Spitzen schwärzlich - purpurn gefleckt, Seitenlappen der Lippe
blassrosa, weiss überlaufen, Mittellappen leuchtend violett-purpurn. Säule
rosa -purpurn.
L. Filoheriana Dominy et Bohb. t ist eine von Dominy inVeitch's
Garten gezogene Hybride aus L. Perrinii Ldl. x L. crispa und
steht im Wuchs der L. crispa nahe. Blüten sehr gross, weiss, Lippe
vorn sehr kraus , gezähnt , zugespitzt , Scheibe weissgelblich mit tief pur-
purroten Adern, Vorderlappen tief purpurn, elegant weiss berandet. (Siehe
auch L. 1 i 1 a c i n a h P h i 1 b r.)
L. Pineli Ldl. ist L. pumila Rchb. f.
L. porphyrites Rchb. f. ist L. pumila x Dormanniana, aus Brasilien 1884
eingeführt. Kelchblätter hellgrünlich purpurn, Blumenblätter etwas breiter,
hellpurpurroth , ebenso die Seitenlappen, nur gegen die Spitzen dunkler,
Vorderlappen der weitgeöffneten Lippe leuchtend purpurrot mit gelblich-
weisser Scheibe. Säule weiss mit purpurnen Kanten.
L. praestans Rchb. f. ist L. pumila Rchb. f. var.
L. Proserpine hört, ist Laeliocattleya Proserpine Veitch.
L. pubesoens Lern. Scheinknollen flachgedrückt -eiförmig, fast zwei-
schneidig, kaum 5 cm hoch, Blätter einzeln, gekielt, dick ledrig, elliptisch,
dunkelgrün , vorn stumpf ausgerandet. Blüten auf 1 5 cm hohem , kleiig
bekleidetem Schaft zu 3 — 5, langgestielt, schwach duftend, 6 cm breit,
hellfliederfarben - rosa , Lippe vorn dreilappig, gleichfarbig, mit weich-
haarigem, gelbem Schlünde, Dezember — Januar. Surinam.
L. pumila Bohb. f. (L. praestans Bot, Mag. Cattleya pumila Hook.
Cattleya marginata Faxt. Cattleya spectabilis Faxt. Cattleya Finelii Ldl.
Bletia pumila Rchb. f.) Stämme länglich, dick, bis 15 cm hoch, Blätter
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Laelia.
301
einzeln, ledrig, länglich-lanzettlich, stumpf. Blüten einzeln, 10 cm gross,
purpurfliederfarben, Lippe dunkler mit karmin - purpurnem , oft distinct
weiss gesäumtem Rande. September — Oktober. Brasilien.
— var. alba h. Bull. Blüten reinweiss bis auf die rosa schattierte
Lippe.
— var. Dayana Bohb. f. (Laelia Dayana Rchb,f,) Blüten bis 8 cm,
Kelch- und Blumenblätter rosa, Lippe aus weissgelbem, mit vielen satt
purpurnen Kiellinien geziertem Grunde reich violett -purpurn.
— var. marginata Ldl. (Cattleya marginata Faxt,) Blüten dunkel-
rosa, Lippe violett-purpurn, breit, weiss gesäumt.
— var. praestans Bohb. f. (Cattleya pumila Hook, var, major Hook,
Bletia praestans Rchb.f,) Scheinknollen spitz - spindelförmig , 5 cm hoch.
Blüten einzeln auf kurzen Stielen , 6 — 8 cm gross , Kelchblätter länglich,
Blumenblätter eiförmig, alle leuchtend dunkelrosa, Lippe dreilappig, satt
purpurrot vorn und an den Rändern, die Seitenlappen, da wo sie die
Lippe umfassen, aussen dunkelrosa, Schlund und Scheibe gelb. Mai,
Juni. Brasilien.
— var. superba hört. Blüten sehr gross, dunkel geädert und gefärbt.
L. purpurata Ldl. (L, purpurascens hört. L, violacea Ldl, Bletia pur-
purata Rchb, f.) Stämme spindelförmig, gefurcht, bis 30 cm hoch, Blätter
lang - elliptisch , vorn ausgerandet, dick ledrig, hellgrün. Blüten zu 3 — 5
auf kräftigem Schaft, bis 1 5 cm breit, Kelchblätter linear - länghch, zurück-
geschlagen, Blumenblätter breiter, alle reinweiss, Seitenlappen der Lippe
über die Säule geschlagen, weiss mit rosaen Strichen, Schlund gelb mit
karminroten Streifen, Vorderlappen breit ausgedehnt, glatt, prächtig
dunkelkarmin - purpurn mit federig strahlenden karminroten Adern, der
Rand etwas heller gefärbt. Mai — Juli. Brasilien, Prov. Sta. Catharina
wo sie Devos 1847 entdeckte und nach England brachte. 1852 blühte
sie bei Backhouse in York. Verlangt gute Trockenperiode nach beendetem
Triebe. Eine der schönsten Arten.
— var. atropiirpurea Will. Blüten dunkelrosa, Lippe bis in den
orangegelben dunkelpurpurn geäderten Schlund dunkel violett -purpurn.
— var. alba hört. Blüten reinweiss.
— var. Brysiana Lern. (L, Brysiana Lern, Cattleya Brysiana Lern,)
Blüten hellrosa mit dunkelrosaer Aderung, Lippe dunkel - karminrot.
— var. Nelisii Lern. Blüten aussen rosa, innen weiss mit rosaem
Hauch, Lippe sehr gross, reich karmin-purpurn.
— var. BuBselliana hört. Blüten bis 15 cm. Kelchblätter schmal,
weiss mit fliederfarbenem Schimmer, Blumenblätter breiter und dunkler,
Lippe gross, rosa-fliederfarben mit weissem Rande vor dem gelben Schlünde,
welcher rosa getuscht ist.
— var. Sohroederi Will, et Moore. Blüten über 1 5 cm gross, reinweiss,
Lippe wellig gerandet, Schlund dunkelgelb mit rosaer Aderung, ebenso
die Innenseite der über die Säule geschlagenen Lappen, Vorderlappen
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302 Laelia.
reinweiss, nur gegen den Schlund violett -rosa geädert. Prov. Bahia.
Etwas gelblichweisse Formen, deren weisse Lippe purpuradrig ist, gehen
als L. delicata O'Brien.
— var. Williamaii hört, {var, Willamsiana hört) Blüten grösser als
von allen anderen Formen, zart rosa mit purpurnen Pinselstrichen, Lippe
dunkelkarmin mit violettem Hauch, vorn blasser und vortretend geädert,
Schlund gelb mit dunkelkarmin-violetten Adern.
L purpurata x elegans ist L Dellense Rchb. /. oder L Horniana Rchb, /.
L purpurata grandis x ist L Gottoiana Rchb. /
L purpurata x Cattleya labiata ist Laeliocattleya bella Rolfe,
L Rivieri Carr, ist L lobata Rchb. f.
L. rubesoens Ldl. (L, peduncularis Ldl, L. acuminata Ldl, L, erubes-
cens hört, Bletia rubesoens Rchb, f.) Scheinknollen rundlich - eiförmig,
zusammengedrückt, rauhfaltig, 5 cm hoch, Blätter einzeln, dick, länglich,
vorn stumpf oder flach ausgerandet, Blüten in etwa 20 cm hoch gestielter
Schirmtraube zu 3 — 6, stark duftend, 5 cm gross, Kelchblätter lanzettlich,
Blumenblätter länglich-eiförmig, gewellt, weiss bis dunkelrosa, Lippe von
der Grundfarbe der Blumenblätter mit tief purpurnem Schlundfleck,
Seitenlappen kurzgerandet , Mittellappen gross, vorgestreckt, wellig -ge-
randet, zugespitzt, oft mit elfenbeinweissem Vorderfleck. November bis
Januar. Mexiko, Guatemala.
— var. aouminata Ldl. Blüten weiss, Lippe zugespitzt. Ist die Flor
de Jesus — Jesusblume — der Mexikaner.
— var. rosea hört. Blüten hellrosa.
L. rupestris Ldl. Scheinknollen schlank-spindelförmig, Blätter einzeln,
breit - lanzettlich , stumpf, ledrig, immergrün. Schaft vielblumig, Blüten
kaum 5 cm, einfarbig violett, Kelch- und Blumenblätter länglich, spitz,
Lippe dreilappig, Mittellappen mit zwei Schwielen im Grunde, rundlich,
kraus gerandet. Mai, Juni. Brasilien. Vielleicht nur eine Farbenspielart
von L. flava; gegenüber den übrigen Laelien eine unbedeutende Art.
L Schilleriana Rchb. /. ist L elegans Rchb. f. var.
L. Schilleriana Rchb. f. var. splendens hört, ist eine etwas dunklere
L. elegans Rchb. f. var. Schilleriana.
L Schroederiana WilL et Moore ist L. purpurata Ldl. var.
L. Sedeni Bohb. f., von Seden in Veitch's Kulturen aus Cattleya
superba mit Laelia elegans gekreuzt. Schaft vielblumig, Blüten
12 cm gross, leuchtend rosapurpurn, Seitenlappen der Lippe blasspurpurn
magentarot gesäumt, Mittellappen reich sammtig magenta-purpurn. Säule
weiss, purpurfleckig.
L. Stella hört, ist L anceps Ldl. var.
L. Stelzneriana Rchb. f. ist L. elegans Rchb. f. var
L. superbiens Ldl. (Bletia superhiens Rchb. f.) Stämme kräftig spindel-
förmig, bis 40 cm hoch, mit zwei starr - ledrigen, länglichen, zugespitzten,
dunkelgrünen, etwa 12 zu 3 cm grossen Blättern Blütenschaft bis 2 m hoch
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Laelia. 303
und bis 20 blumig in lockerer, oben nickender Traube. Blüten bis 15 cm
gross, Kelch- und Blumenblätter breit - lanzettlich , aus hellerem Grunde
dunkelrosa, Seitenlappen der kurzen Lippe schön gelb, soweit sie über
die Säule gelegt sind, vorn dunkel - karminrot , Schlund gelb mit einem
Kamm von fünf gesägten dunkelorangegelben Hautfalten vor dem Eingange,
Vorderlappen länglich, ausgerandet, wellig, prächtig satt -karminrot mit
dunkleren, fächerig -strahlenden Adern. Dezember — Februar. Mexiko,
Guatemala. „St. Josephs-Stab" der Mexikaner.
L Tresederiana Rchb.f. ist Laeliocattleya Tresederiana Rolfe.
L triophthalma Rchb. f. (Cattleya triophthalma Rchb. f.) ist Lae/ia
purpurata x Cattleya superba x Cattleya labiata oder x C. exoniensis, also
ein dreifacher Bastart, von Seden in Veitch's Garten gezüchtet. Blüten
10 cm gross, aus hellem Grunde rosapurpurn, Seitenlappen der Lippe
weiss mit purpurnen Querstreifen, Mittellappen prächtig violett - purpurn
mit weissem Rande und purpurn - querstreifiger gelber Scheibe, welche
dadurch „dreiäugig" — wie der Name sagt — erscheint.
L Turnen Warner ist L etegans Rchb. /. var.
L. Veitohiana Bohb. f. (Cattleya Veitchiana hört.) Von Dominy in
Veitch's Garten 1868 gezüchtet aus Cattleya labiata und Laelia
crispa, blühte diese Prachthybride 1874 zum erstenmale. Sie zeigt im
Wuchs viel Ähnlichkeit mit L. crispa, in den Blüten hält sie die Mitte
zwischen den Eltern. Blüten an langem Schaft zu 4 — 6, gross, Kelch-
blätter lanzettlich, zart lila, Blumenblätter dunkler, ei - lanzettlich, gewellt,
Vorderhälfte der spitz zulaufenden Lippe reich karmin-purpurn , dahinter
eine schwefelgelbe, in der Mitte purpurstreifige Scheibe, Aussenrand
breit zart lila. Juni, Juli.
L violacea Ldl. ist L purpurata Ldl.
L virens hört, ist L. elegans Rchb. f. var. prasiata Rchb. f.
L virginalis hört, ist L anceps Ldl. var. alba Rchb. f.
L Warnen Will, ist L. elegans Rchb. f. var.
L Wolstenholmiae Rchb. ist L. elegans Rchb. f. var.
L. Wyattdana Bohb. f. ist wahrscheinlich eine wildwachsende Kreuzung
aus L. crispa und L. lob ata. Im Wuchs gleicht sie einer kurzknolligen
L. 1 o b a t a , während die zarten Blüten an L. crispa erinnern. Kelch-
und die sehr spitzen Blumenblätter weiss, Lippe fast rautenförmig, stark
wellig, Schlund und Scheibe gelb mit purpurnen Adern, Seitenlappen
aussen hellgelb, innen purpurn, Vorderlappen hell purpurrot, dunkel
geädert. August, September. Brasilien.
L. xanthina Ldl. {Bletia xanthina Rchb, f.) Stämme spindelförmig-
keulig, 20 cm hoch, Blätter einzeln, länglich-riemenförmig , stumpf, dick-
ledrig, dunkelgrün. Blütenschaft aus einer länglichen häutigen Scheide,
4 — 6 blumig. Blüten bis 8 cm gross, Kelch- und Blumenblätter länglich,
wellig, mit zurückgerollten Rändern, gelb mit olivengrünem Anflug, Lippe
kapuzenförmig, vorn flach stumpf-dreilappig, sattgelb mit breitem, weissem
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^QA Laelia. LaeliocatÜeya.
Saum, auf der Scheibe einige karminpurpurne, nicht verdickte Adern.
Mai, Juni. Brasilien.
L Zenobia hört, ist Laeliocattleya Zenobia Rolfe.
Laeliocattleya Rolfe
(Cattleyeae 207 a.)
umfasst die Hybriden zwischen Arten der Gattungen Laelia und Catt-
leya; davon sind bis jetzt im Handel und unter Laelia oder Cattleya
besprochen soweit sie nicht hier nachstehend ausfuhrlicher erwähnt sind:
L. Amanda = Cattleya intermedia X Laelia crispa.
L. Amesiana =: C. mazima X L. orispa.
L. Amoldiana Bolfe {Laelia Amoldiana h, Sand. L, hybrida Amoldiana
Sand, Laelia purpurata X Cattleya labiata var, Wameri Moore,) Gleicht
im Wuchs einer mächtigen Cattleya, Scheinknollen, Blätter und Blüten-
scheiden dunkelgrün mit bräunlichem Schatten und Tuschflecken. Blüten
meist zu zweien, 15 cm breit, Kelch- und Blumenblätter purpurrosa,
letztere dunkler geädert als erstere. Lippe von der Form wie L. purpu-
rata, reich dunkelkarmin mit kastanienbraunen, sammtzarten Adern, in
dem gelb und weissen Grunde einige markierte Purpurlinien. Eine der
prachtvollsten Kreuzungen ! Mai — Juli.
L. Behrensiana Rolfe [Laelia elegans var. Schilleriana x Cattleya inter-
media^ Die weissen, zartrosa angehauchten Blüten haben die Form der
Laelia, während die an Cattleya erinnernde dunkelrosae Lippe vorn
und seitlich scharlachrot gezeichnet ist.
L. bella = C. labiata x L. pturpurata.
L. Blenheimensis Bolfe. {L. elegans var. Blenheimensis Sander) ist eine
Kreuzung von Laelia elegans wahrscheinlich mit Cattleya labiata.
Die schöngeformten, grossen Blüten sind tief rosenrot, die Lippe prächtig
dunkel-purpurrot gefärbt.
L. callistoglossa = C. gigas X L. pturpurata.
L. caloglossa = C. labiata x I«. orispa oder L. lobata.
L. Canhammiana = C. Mossiae X L. pturpurata; Reichenbach bestätigt
von dieser Kreuzung Veitch's Ausspruch: „Der schöne dunkle Purpursammt
der vordenen Lippe ist so prachtvoll, dass er im ganzen vegetabilischen
Königreich kaum schöner gefunden werden kann."
L Digbyana hört, ist Laelia Digbyana x Cattleya labiata var. Mossiae im
Garten des Baron Schröder in The Dell gezüchtet. Der wunderliche
Bastart zwischen zwei äusserlich so ungleichen Eltern hat in Knolle und
Blatt den blaugrünen Farbenton von Laelia Digbyana, in der Blüte
dagegen kommt die Cattleyanatur zum Durchbruch, wenn auch der
weissgrünliche Grundton der Kelchblätter wieder an die Laelia Digbyana
erinnert. März — Mai.
L. Dominyana = C. Dowiana X 1». elegans.
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Laeliocmttleya. sqc
— var. roses Veitoh == C. Dowians X (O. Mossiae X L. piirpurata).
L. Dormanniana = C. bioolor x L. pumila.
L elegans v. Blenheimensis Rolfe ist L Blenheimensis Rolfe.
L. euspatha = C. intermedia x L. parpnrata.
Ii. exoniensis Rolfe {Cattleya Rchb.f) =■ Catüeya labiata v. Moaaiae
X Iiaelia purpiirata.
L. ftbusta Rolfe {Cattleya Rchb, f.) = LaelioeatUeya exoniensis X Catt-
leya Loddigesi.
L. felix = C. Schilleriana X L. crispa.
L. nippolyta Veitch ist in den Häusern von James Veitch and Sons
in Chelsea aus Laelia cinnabarina Q x Cattleya labiata v.
Mossiae <J gekreuzt worden. Die Blüten halten über lo cm im Durch-
messer, ähneln einer kleinen, schmallippigen C. Mossiae und sind von
einem eigenartigen Rötlichgelb (Indian-yellow) mit dunkleren Nerven der
Blütenblätter und dunkel orangegelber Lippenspitze. März— Mai.
L. intrioata == G. intermedia X L. elegans.
L. Mardellii = O. labiata var. Lüddemanniana x L. elegans.
L. Nilsoni Sander ist in der Nähe von Rio Janeiro auf der Insel Sta.
Catharina gesammelt worden und eine Kreuzung von Laelia elegans
mit Cattleya guttata oder Loddigesii. Die Blüten stehen zu 3 — 5,
haben Bau und Grösse von Laelia elegans, während in der Färbung
Cattleya Loddigesii vortritt.
I*. Nysa Veitch ist gleichfalls von J. Veitch and Sons gezüchtet und
zwar aus Laelia crispa (5 X Cattleya labiata v. Warsce wiczii Q
Die Vaterart wiegt in der Tracht der ganzen Pflanze wie in der Blüte
weitaus vor, nur ist die Blüte grösser, zarter gefärbt und durch den
Umriss der Lippe an Cattleya erinnernd.
L. Pallas Veitch von demselben Züchter ist Laelia crispaQX
Cattleya labiata var. Do wi an a (5 und steht letzterer Art sehr nahe,
aber die Lippe ist intensiv violett schattiert. November — Januar.
L. Fhilbrickiana = C. Aolandiae X L. elegans.
lu Proserpine Veitch, gleichfalls in Chelsea gezogen, ist Laelia pu-
mila V. Dayana Qx Cattleya velutina d und gleicht im Wuchs
und Farbe der Blüte der Mutterart, wogegen die Lippe unverkennbar auf
Cattleya velutina hinweist. Juli — September.
L. Sedeni {Laelia Rchb.f.) = C. superba X L. elegans.
L. Sedeniana {Cattleya Veitch) = C. granolosa X I«. crispa.
L. Tresederiana Bolfe. {Cattleya Tresederiana Rchb, f. Laelia Trese-
deriana Rchb, f. Laelia crispa var, superba X Cattleya Loddigesii) ähnelt
im Wuchs der Cattleya, aber die Blüten sind diejenigen einer kleinen
Laelia crispa. Kelch- und Blumenblätter sind fast weiss , die gelbe
Lippe ist im Grunde purpurstreifig, vorn purpurn geädert und getuscht,
der Rand wellig. November — ^Januar.
L. triophthalma = C. superba X (C. labiata X L. purpurata).
Stein 's Orchideenbuch. 20
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3o6
Laeliocattleya. Leptotes.
L. Veitohians = C. labiata X L. crisps.
L. Zenobia Bolfe. {Laelia Zenobia hori, Laelia elegans v, Turneri x
Catileya Loddigesit) sieht der L. Tresederiana ähnlich, aber die Blüten
sind grösser, rosa,
die Lippe purpurn
überlaufen. Okto-
ber— Dezember.
Laeliopsis domin-
gensis LdL ist Laelia
domingensis Rchb.f.
Lameilaria LdLlst
Vanda R. Br.
Lanium L, ist
Epidendrum L.
Ledgeria F. Müll.
ist Galeola Lour.
Leiochilus Fr. ist
Piatanthera L C. Rieh.
Leiochilus (Kno wl .
Weste.) sanguinolen-
fus K. W. ist Oncidi-
um cucullatum LdL
Leochilus hört, ist
Oncidium Sw.
Leptotes Ld/.
(Cattleyeae 212.)
L. bioolor Ldl.
{Tetramicra bicolor
Bnth, Bletia bicolor
Rchb. /*.) (Fig. 102),
die einzige Art der
Gattung, ist baum-
bewohnend mit krie-
chendem Wurzel-
stock, auf welchem
gedrängt etwa 3 cm
hohe, federhalterdicke, cylindrische Stämmchen sitzen, mit je einem end-
ständigem, fleischigem, drehrundem, dunkelgrünem, etwa 10 cm langem
Blatte, welches auf der Oberseite eine Längsfurche trägt. Blüten vom
Blattgrunde aus, einzeln, langgestielt, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
spreizend auseinanderstehend , linear-länglich mit eingebogenen Spitzen,
weiss, Lippe mit kurzen weissen Seitenlappen, grossem zungenformigem.
Fig. 102. Leptotes bicolor.
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Leptotes. Limatodes. 307
vorn verbreitertem, weiss und purpurrot gestreiftem Mittellappen, am
Grunde der Eingang in die Höhle des äusserlich nur durch eine leichte
Anschwellung wahrnehmbaren Achsenspornes. Säule ganz kurz, von den
Seitenlappen nicht verdeckt. Januar bis März. Brasilien. Kultur wie
Brassia (s. d.)
— var. oonoolor hort. Lippe fast reinweiss.
— var. glaucophylla hort. ist var. serru/afa Ldl.
— var. semilata Ldl. (als Art), [var. glaucophylla hort) Blüten bis
8 cm breit, die roten Streifen der Lippe leuchtender. Stämmchen zuweilen
zweiblättrig, Blätter graugrün, am Grunde mitunter rot überlaufen.
Leucohyle Klotssch ist Trichopilia Ldl.
Lichenora Wight ist Eria Ldl.
Limatodes Ldl.
(Phajinae 222.)
I*. rosea Ldl. Scheinknollen dick-spindelförmig, mitten eingeschnürt,
grünbräunlich, 10 cm hoch, mit einigen grossen endständigen, breit-lanzett-
Uchen, häutigen, längsfaltigen, hellgrünen Blättern. Blütenschaft vom Grunde
der Knollen aus, bis 40 cm hoch, mit anfangs nickender, vielblumiger, dichter
Traube. Blüten 4 — 5 cm gross, zartrosa, Kelch- und Blumenblätter aussen
fein behaart, lanzettlich, zugespitzt, leicht gewellt, die Blumenblätter und das
obere Kelchblatt zurückgeschlagen, Lippe gespornt, der Säule nicht an-
gewachsen, sondern in eingeschnürter Röhre sie umhüllend und nach vorn
in eine länglich viereckige, vorn ausgerundete Platte verbreitert, Seiten-
lappen weiss, Schlund weiss mit dunkelrosaem Ringe, Vorderteil hellrosa.
Januar — März. Birma, Moulmein. — Diese schöne, dankbar blühende
Erdorchidee — die einzige Art der Gattung — ist wie Galant he (s. d.)
zu kultivieren, mit der sie auch in der ganzen Tracht nahe verwandt ist.
Dominy befruchtete sie 1857 mit Pollen von Preptanthe vestita,
die daraus hervorgegangene schöne Kreuzung ist Calanthe Veitchii
Ldl. (s. d.)
Limodorum abortivtim Sw. {Jonorchis abortiva G. Beck) (Cepha-
lanthereae 93.), einzige Art der Gattung, wächst im südlichen Mittel-
europa bis zum Kaukasus auf Kalkboden im verwesenden Humus lichter
Gebüsche und gehört zu den botanisch interessantesten Arten. Aus dem
stielrundem, aufsteigendem, mit Scheidenresten und dicken Wurzeln be-
setztem Wurzelstock erhebt sich ein 50 cm hoher, nur Scheiden — Blatt-
spreiten hat die Pflanze nicht — und oben in lockerer Traube einige etwa
2 cm grosse Blüten tragender Schaft. Die ganze Pflanze ist hellviolett,
stahlblau überlaufen, ohne jede andere Färbung. Kelch- und Blumen-
blätter eiförmig, zugespitzt, Lippe eiförmig, wellenrandig. Mai, Juni.
Limodorum Incarvillei Bl. ist Phajus Blumei Ldl.
20*
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308 Limatodes. Liparis. Lissochilus.
L Tankervilliae Lodd. ist Phajus Tankervilliae Bl.
L fuberculosum Bl. ist Phajus tuberculosus Rchb.
Lindblomia Fr. ist Platanihera L. C. Rieh.
Liparis L. C. Rick.
(Liparidinae i6l.)
(Alipsa Hffms, Empusa Ldl. Empusaria Rchb. f.) Von den mehr als
70 Arten dieser Erdorchideen-Gattung, welche hauptsächlich in der Tropen-
zone Asiens und Amerikas, einige Arten auch in Australien, am Kap und
in der nördlichen gemässigten Zone verbreitet sind, ist keine einzige von
gärtnerischer Bedeutung. Die hin und wieder unter dem Namen Liparis
kultivierten buntblättrigen Arten gehören nicht hierher, sondern zur Gattung
Microstylis. Auch das botartische Interesse an Liparis ist ein geringes
und nur selten wird die eine oder die andere Art, meist nur für kurze
Zeit, in den botanischen Gärten kultiviert.
Der Wurzelstock ist entweder langgliedrig, kriechend, oder die Triebe
sind rasenartig gedrängt, die immer kleinen Stämmchen sind schlank oder
gleichmässig geschwollen. Die Blätter sind weich und vergänglich, aber
nicht gegliedert oder abfallend, meist mit sehr stark entwickeltem Scheiden-
teil und stehen, wenn überhaupt mehrere entwickelt sind, büschel- oder
rosettenaitig zusammen. Der kurze Blütenschaft ist immer endständig,
auch wenn er scheinbar aus den Achseln der oberen Blätter entspringt.
Die Blüten sind klein, unscheinbar gefärbt und stehen in Trauben. Kelch-
und Blumenblätter sind schmal und zurückgeschlagen, die meist abwärts
gewandte Lippe ist genagelt, ungeteilt, seltener 2 — 3 teilig, von der schlanken
Säule weggekrümmt, schwielenlos, zuweilen mit kurzen kegelförmigen
Fortsetzungen am Grunde. Kultur wie von Goodyera.
L atropurpurea hört, ist Microstylis purpurea Ldl.
L Loeselii Rieh, ist Sturmia Loesetii Rchb. f.
L. pendula Ldl. ist Cestichis pendula Pfits.
Lissochilus R. Br.
(Cyrtopodiinae 235.)
(Hypodematium A. Rieh.)
Erdorchideen von teilweis riesiger und prachtvoller Erscheinung,
selbst die kleineren Arten noch kulturwert. Von den über 30 Arten des
tropischen Central- und subtropischen Süd -Afrika sind erst wenige in
unsere Gärten gelangt. Sie haben grosse Schein- oder Erdknollen, aus
denen sich eine Anzahl grosser, längsfaltiger, in den Stiel verschmälerter
Blätter erhebt, zwischen denen der starke, blattlose Schaft steht, welcher
eine kürzere oder längere Blütentraube trägt. Kelchblätter meist schmal
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Lissochilus.
309
und zurückgeschlagen, Blumenblätter breiter, lebhaft gefärbt, aufrecht
abstehend, Lippe mit dem Säulenfuss einen Sack oder Sporn bildend,
vielfach Längslamellen tragend, dreilappig mit aufgerichteten Seitenlappen.
Säule kurz. Kultur wie von Galant he (s. d.)
lu giganteus Bohb. f. Erdknollen länglich, gross. Blätter lang-linear,
8 zu 120 cm etwa. Schaft bis 5 m hoch mit mächtiger, vielblumiger
Traube 5 cm grosser Blüten. Kelch- und Blumenblätter zart rosa, Lippe
rosapurpurn, dunkler gestreift. Mai — Juli. Tropisches Westafrika.
L. Horsfällii Batem. (Fig. 103). Erdknollen rundlich, gross. Blätter bis
meterlang, langgestielt, lanzettlich, zugespitzt, längsfaltig, derbhäutig, hell-
grün. Blütenschaft aufrecht, bis 2 m hoch, mit endständiger dichter, langer
vielblumiger Traube. Blüten 5 cm gross, Kelchblätter lanzettlich, wellig,
zurückgeschlagen, purpurbraun, Blu-
menblätter viel grösser, breit rund-
eiförmig, weiss mit rosaem Hauch,
Lippe dreilappig, trichterförmig, mit
zungenförmigem , vorgestrecktem,
braunpurpurnem Vorderlappen und
drei weissen Lamellen auf der Scheibe,
Seitenlappen gross, aufrecht, gewölbt,
grün mit karminpurpurnen Streifen,
Schlund hellpurpurn, Sporn purpur-
braun. Mai, Juni. Tropisches West-
Afrika, Calabar.
L. Krebsii Bohb. f. Scheinknol-
len kegelförmig, 5 cm hoch, Blätter Fig- 103. Lissochilus Horsfallii.
breit-lanzettlich, dünn, gefaltet. Blü-
tenschaft meterhoch mit etwa zwanzig Blüten in gedrängter Traube.
Blüten 3 cm gross, Kelchblätter grünlich-braun mit eingerollten Rändern,
Blumenblätter eiförmig, hellgelb, rotgeadert, Lippe orangegelb mit braunen
Seitenlappen, Sporn grüngelblich. Mai, Juni. Süd-Afrika.
— vap. pturpuratus Bidley. Kelchblätter aussen grün, innen braun-
purpurn, Blumenblätter aus kr^megelbem, rosageadertem Grunde leuchtend
orange , Lippe tief orange , Seitenlappen chokoladenbraun mit purpurrot,
Sporn rosa getupft.
L. roseus Ldl. Blätter steif aufrecht, breit-lanzettlich, längsfaltig, Blüten-
schaft über meterhoch, mit einer dichten Traube zwischen grossen Deck-
blättern stehender Blüten von 3 cm Grösse. Kelchblätter spateiförmig,
hohl, dunkel sammtbraun, Blumenblätter länglich, zugespitzt, zurückgebogen,
dunkelrosa, Lippe länger und runder als die Blumenblätter, dunkelrosa
mit goldgelbem Kamm, von drei welligen Hautfalten auf der Scheibe,
Sporn kegelförmig, gelb. Juni, Juli. Südafrika.
L. speoiosus B. Bp. Erdknollen gross, rundlich - eiförmig , Blätter
schwertförmig, spitz, dunkelgrün, Blütenschaft aufrecht, über meterhoch,
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3IO
Lissochilus. Listera.
die duftenden Blüten in 20 cm langer, dichter Ähre. Blüten in der Achsel
eines grünen Deckblattes, 4 cm gross, Kelchblätter schmal, grün, zurück-
gebogen, Blumenblätter länglich-eiförmig, glänzend gelb, Lippe so lang
als die Blumenblätter, länglich- eiförmig, herzförmig, gelb, Schlund gelb,
vorn weiss mit purpurrot und dunkleren, fedrig verlaufenden Adern. Mai
bis August. Süd-Afrika.
Listera R. Br.
(Spirantheae 104.)
Auf Lehmboden guter Wiesen oder
im feuchten Humus leben die in der
nördlichen gemässigten Zone und bis
nach Lappland und Labrador hin heimi-
schen 10 Arten. Wurzelstock schlank,
kriechend, mit zahlreichen starken Wur-
zeln und zweiblättrigen Trieben. Blüten-
schaft endständig, zwischen den beiden
^^^^^^ gegenständigen Blättern sich erhebend
Äv W ^öill^ ^ und eine lange Traube unbedeutender
1)0 T ll ^^^^ Blüten tragend. Kelch- und Blumen-
blätter fast gleich, abstehend, Lippe
lang und bandartig schmal , ungeteilt
oder an der Spitze zweilappig, abstehend
oder hängend. Säule kurz, dick, ohne
Fuss.
Die winterharten Arten verdienen
^ _-^f^ ^ä^^ trotz der anscheinend ganz unbedeu-
^^^aU^w^^^ tenden Blüten Berücksichtigung bei der
^^^ /IfMifv Anpflanzung im Freien. Kultur wie H i -
^ '' IrliW ^^ mantoglossum (s. d.)
In Deutschland kommen vor:
L. oordata B. Br. Blätter sehr zart,
herzförmig, Blütenschaft kaum lO cm
hoch, sehr dünn, in kurzer Traube wenige, kleine, bräunliche, ungemein
zarte Blütchen tragend, deren linear-längliche Lippe am Grunde jederseits
ein abstehendes Fädchen trägt uud vorn tief ausgeschnitten mit einem
Zahn im Ausschnitt ist. Juni, Juli. In den Vorgebirgswäldern Deutschlands
auf dickem bemoostem Humus, besonders gern auf faulenden Baumstämmen,
stellenweis verbreitet. Gedeiht in der Kultur leicht in flacher frostfrei
überwinterter Schüssel in humoser Heideerde.
L. ovata B. Br. (Fig. 104). Blätter eiförmig, kräftig, mattgrün. Blüten-
schaft bis 50 cm hoch mit langer dichter Traube, 1,5 cm grosser, gelb-
grünlicher Blüten, deren lineare Lippe vorn sich wenig verbreitert und
Fig. 104. Listera ovata.
B. EinzelblGte, natfirl. Grösse.
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Listera. Listrostachys. 3 1 1
fast bis zur Hälfte zweigespalten ist. Mai, Juni, Auf Waldwiesen und
in lichtem Buschwerk der Ebene und Bergregion Deutschlands sehr häufig.
Ist in der Kultur im freien Lande eine sehr leicht und anspruchslos ge-
deihende Art.
Listrostachys Rchb. f.
(Aerideae 399.)
In der Tracht den Angre cum gleichend, sind die 10—12 im tropischen
Afrika an Baumstämmen lebenden Arten von jener Gattung nur durch
die grossen Seitenlappen der Lippe, welche die Säule umhüllen ( A n g r e -
cum hat kurze, grade Seitenlappen) und durch die gegen das mittlere
Kelchblatt zurückgebogene Säule (Angrecum hat eine kurze, grade
vorgestreckte Säule) verschieden. Kelch- und Blumenblätter sind sich
ziemlich gleich, die Lippe ist mit der Säule fest verbunden und endet
hinten in einen langen dünnen oder abwärts gerichteten keulenförmigen
Sporn. Kultur wie Angrecum.
I*. arouata Bchb. f. {Angrecum arcuatum Ldl.) Stämme federhalter-
dick, IG cm hoch, dicht beblättert. Blätter linear, 1,5 zu 8 cm etwa,
vorn ausgerandet, derb ledrig, dunkelgrün. Blüten in lockerer, arm-
blumiger Traube auf kurzen grünen Stielen, 3 cm breit, weiss, Kelch-
und Blumenblätter spitz- linear-lanzettlich, längsgrubig, zurückgeschlagen,
Blumenblätter ganz schmal, Lippe ähnlich, aber kürzer und fast fleischig.
Sporn 3 cm lang, gekrümmt, grünlich. März — Mai. In der Nähe von
Grahamstown in der südöstl. Kap-Kolonie.
L. oaudata Bohb. f. {Angrecum caudatum LdL) Stämme fingerdick, bis
30 cm hoch , starkwurzelig , Wurzelspitzen bläulichgrün , dicht beblättert,
Blätter breit-riemenförmig, 3 zu 40 cm, zurückgebogen, vorn schief zwei-
lappig. Blüten zu 5 — 9 in wagerecht stehender Traube, deren Spindel
abgeflacht und an jedem Knoten mit einem kurzem, häutigem, anliegendem
Deckblatt versehen ist, alle aufrecht an den Zickzackpunkten der Spindel,
je 3 — 4 cm von einander entfernt, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
spitz linear-lanzettlich mit leicht zurückgebogenen Rändern und Spitzen,
olivengrün, hellbraun schattiert, Lippe reinweiss, aus kurzem schmalem
Grunde plötzlich fast kreisrund verbreitert und vorn ebenso plötzlich in
einen langen, grünen Pfriem zusammengezogen, wellig gerandet, Sporn
schlank, im unteren Teile meist pfropfenzieherartig gedreht, blassbraun,
bis 20 cm lang. Juni — September. Sierra Leone. Oft eingeführt, aber
gegenwärtig sehr selten in Kultur.
I*. pelluoida Bohb. f. {Angrecum pellucidum Ldl) Kräftige Pflanze
mit zweizeiligen , bis 50 cm langen , breit schwertförmigen , hellgrünen
Blättern und langen Ähren äusserst zarter, weisser, kleiner Blüten, deren
Blättchen mit krystallhellen Perlen gesäumt sind. November, Dezember.
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3 12 Lbtrostachys. Lockhartia. Luisia.
Sierra Leone. Vom Typus der Gattung sehr abweichende, dankbar
wachsende Art, deren ungemein zarte Blüten von grossem Effekt sind.
I*. pertusa Bohb. f. {Angrecum pertusuvi Ldl) Zwergige Art mit kaum
lo cm langen, linearen, hellgrünen Blättern und in dichtgedrängter, bis
1 5 cm langer Ähre stehenden, kleinen, grünweisslichen Blüten mit spatel-
formiger Lippe und kaum o,5 cm langem, dickkeuligem, gelbgrünem Sporn.
März. West-Afrika, Sierra Leone.
Lockhartia Hook.
(Odontoglosseae 354. )
(Fernandezia R. P.)
Von den durch ihren sonderbaren Wuchs, — infolge der an die Stämme
angelegten, kurzen, halbkreisförmigen Blätter erscheint die ganze Pflanze
als schlanker Cylinder, aus welchem die einzelnen grossen Blüten links
und rechts heraushängen — ausgezeichneten etwa 20 Arten, sämtlich im
tropischen Amerika als Baumbewohner heimisch, ist wohl nur in Kultur:
L. lunifera Bohb. f. [Fernandezia lunifera R. P) Stämme schlank-
rund, bis 20 cm hoch, von den zweizeiligen ,x senkrecht-gestellten, halbkreis-
runden, länglich-eiförmigen, lang zugespitzten, glatten, festen, dunkelgrünen
Blättern ganz eingehüllt. Blüten einzeln aus den Achseln der oberen Blätter
auf herabgebogenen, langen Stielen, 3 — 4 cm gross, Kelchblätter zurück-
geschlagen, eiförmig, wie die abstehenden Blumenblätter weissgelblich oder
gelbgrünlich, Lippe weit vorragend, mit grossen, abstehenden Seitenlappen,
zahlreichen Wülsten und Warzen im Grunde, nach vorn breit-herzförmig,
mit je einer kurzen Zacke links und rechts und zwei gerundeten, tief aus-
einander gespaltenen Endlappen, auf elfenbeinweissem Grunde rot gezeichnet.
Juni, Juli. Brasilien. Kultur wie Brassia (s. d.)
Loroglossum anthropophorum L C. Rieh, ist Aceras anthropophora R. ßr.
Loroglossum hircinum L C. Rieh, ist Himantoglossum hircinum Sprgl.
Ludisia discolor A. Rieh, ist Haemaria discolor Bl.
Luddemannia Pescatorei Rchb. f. ist Acineta Pescatorei Ldl.
Luisia Gaudüh.
(Aerideae 377.)
(Birchea A. Rieh. Mesoclastes Ldl.)
Hochstämmige, baumbewohnende Pflanzen mit langen Zwischengliedern
und drehrunden Blättern, etwa in der Tracht wie Vanda teres, alle zehn
Arten im tropischen Asien und in Japan einheimisch. Blüten in Trauben,
ansehnlich, Kelch- und Blumenblätter entweder fast gleich, oder die letzteren
viel schmäler und lang vortretend, alle zusammengeneigt oder nur halb
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Luisia. Lvcaste.
313
auseinander gehend. Lippe mit der kurzen Säule unten fest verbunden,
am Grunde etwas ausgehöhlt, mit kleinen Seitenlappen und grossem ab-
stehendem, gewölbtem, ganzrandigen oder an der Spitze zweiteiligen
Mittellappen. Kultur wie Aerides.
L alpina Ldl. ist Vanda alpina LdL
L. antennifera Bohb. f. ist kaum in Europa in Kultur. Sie ist in
Borneo heimisch und von allen anderen Arten dadurch ausgezeichnet, dass
die schmalen, rotgelben Blumenblätter die bräunlichen, zusammengeneigten,
breit-lanzettlichen Kelchblätter fast um das Dreifache überragen.
L.platyglo88a Bohb. f. Eben erst über Belgien in den Handel kommend;
unterscheidet sich von der nachstehenden Art durch die einfarbig dunkle,
breite, flache Lippe. April, Mai. Ostindien.
L. Psyche Bohb. f. (Fig. 105). In den fünfziger Jahren eingeführt,
aber leider aus den Kulturen
verschwunden, ebenso interes-
sant als schön blühende Art.
Blüten in fast wagerechter
Traube zu 6 — 10, über 5 cm
breit, Kelchblätter spitz -eiför-
mig, viel kleiner als die breit-
eiförmigen Blumenblätter, alle
elfenbeinweiss mit braunrötli-
cher Schattierung, Lippe aus
kurzem, vertieftem Grunde ge-
wölbt, breit und abgerundet
rautenförmig, elfenbeinweiss mit
in regelmässigen Flecken stehender purpurbrauner Zeichnung. Mai, Juni.
Ostindien.
Lycaste Ldl.
(LycastiDae 247.)
Die etwa 30 bekannten Arten sind Baumbewohner des tropischen
und subtropischen Amerikas, von Peru bis Mexiko verbreitet. Schein-
knollen zwischen kräftigen Scheiden oder Scheidenblättern stehend, rund-
lich, meist kräftig entwickelt und zwei, selten nur ein Blatt tragend.
Blätter vom Stiele gegliedert, vielrippig, gefaltet. Blütenschaft vor dem
Blatttriebe, zu welchem er gehört, sich seitlich von diesem unter der
alten Knolle entwickelnd, so dass er zur Blütezeit scheinbar neben dieser
steht, unter welcher der junge Trieb noch versteckt liegt, aufrecht, ein-
blumig. Blüten meist ansehnlich, fast glockig halb geschlossen, Kelch-
blätter gleich, alle abstehend oder wenigstens die seitlichen ausgebreitet,
letztere bilden ein stumpfes, selten spornartiges Kinn. Blumenblätter
nach vorn gerichtet, schmäler oder breiter als die Kelchblätter, an der
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3 14 Lycaste.
Säule herablaufend. Lippe abwärts gerichtet, dreilappig, mit aufrechten
Seitenlappen , aufsteigendem oder herabgebogenem , ungeteiltem oder
gefranstem Mittellappen, auf dessen Rücken eine dicke Längsschwiele
vortritt. Kultur wie Bifrenaria (s. d.)
L alba hört, ist L Skinneri Ldl, var.
L albida hört, ist L Skinneri Ldl. var. delicatissima Warn.
L. amabilis hört, ist L Skinneri Ldl. var.
L. aromatioa Ldl. (Colax aromaticus Spr. Maxülaria aromatica R, P.)
Scheinknollen eiförmig, etwas flach gedrückt, 5 cm hoch, Blätter länglich-
lanzettlich, vielfaltig, dunkelgrün. Blüten stark duftend, zahlreich, auf-
recht, etwa IG cm hoch, lang gestielt, 5 cm breit, aussen gelbgrünlich,
innen goldgelb, Lippe halbcylindrisch, gelb mit orange gefleckt, Vorder-
lappen keilförmig, vorn fein gesägt und mit dickem, fleischigem Schwielen-
Anhängsel. April, Mai. Mexiko.
— var. piinotata hört. Lippenflecken rotgelb, sehr scharf ab-
gegrenzt.
L. balsamea hört, ist L. cruenta Ldl.
L. Barringtoniae Ldl. (L. ciliata Rcßtb,/. Colax Barringtoniae Sprg,
Dendrobiutn ciliatum Sw. Epidendrum Barringtoniae L. Maxülafia Barring-
toniae Lodd. Maxillaria ciliata R. P.) Scheinknollen länglich -eiförmig,
seitlich zusammengedrückt, gerippt, 5 cm hoch, Blätter meist zu drei,
länglich-lanzettlich, zugespitzt, vielrippig gefaltet. Blüten auf 5 — 6 cm
hohem, aufrechtem Schafte; 5 cm gross, aussen gelbgrünlich, innen
schmutzig gelb, Mittellappen der Lippe eiförmig, seitlich aufgebogen,
gelblichweiss, lang gefranst. April — Juli. Jamaica.
L. Candida hört, ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl. v. alba Lodd.
L. ciliata Rchb. f. ist L. Barringtoniae Ldl.
L. citrina h. angl. ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl. var.
L. Oobbiana Bohb. f. Scheinknollen länglich, fingerdick, 5 cm hoch,
Blätter zu zweien, lang-lanzettlich, vielfaltig. Blüten 4 cm gross, Kelch-
blätter grünlich-gelb, Blumenblätter grünlich-weiss, Lippe weiss, lang ge-
franst. September, Oktober. Brasilien.
L. oonsobrina Bohb. f. ist von L. aromatica Ldl. fast nur durch
die kurzen Seitenlappen und den dadurch auflallig vortretenden Mittel-
lappen der Lippe verschieden, in Wuchs und Farbe der Blüten ganz
übereinstimmend. Mexiko.
L. oostata Ldl. aus Peru ähnelt einer kleinen L. Deppei, aber die
erheblich kleineren Blüten sind einfarbig gelbgrünlich mit gelblichweisser
Lippe. Juni — August.
L. onienta Ldl. (L. balsamea kort. Maxillaria cruenta R. P) Schein-
knollen eiförmig, flach gedrückt, rauhfaltig, über 5 cm hoch, Blätter breit-
lanzettlich, derb, vielrippig. Blüten auf über 10 cm hohem Schaft, ein-
zeln, selten paarweis, wohlriechend, 8 cm breit, Kelchblätter sitzend,
eiförmig, aussen grüngelblich, innen buttergelb, Blumenblätter schmal-
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Lycaste. 3 i 5
eiförmig, beiderseits gelb, Lippe kürzer als die Blumenblätter, dreilappig,
Seitenlappen gerundet, Mittellappen kraus und zart weichhaarig, statt des
Anhängsels eine flache Warze, gelb mit rot gesprenkelt und einen tief
karminroten Fleck im Grunde. März — April. Guatemala.
L. Dexmingianft Bohb. f. Scheinknollen breit birnförmig, gefurcht,
graugrün, reichlich 5 cm hoch, Blätter aus keilförmigem Grunde länglich,
derb, bläulichgrün, vielrippig. Blüten auf 12 — 15 cm hohen aufrechten
Stielen, einzeln, 10 cm breit, Kelch- und die schmäleren Blumenblätter
grünlichweiss , Lippe rötlichbraun, Mittellappen länglich, stumpf, ge-
zähnelt, zurückgeschlagen, Anhängsel gross, rautenförmig. April, Mai,
Ecuador.
L. Deppei LdL {Maxiilaria Deppei Lodd.) Scheinknollen eiförmig,
flach gedrückt, 5 cm hoch, oft dreiblättrig. Blätter länglich -lanzettlich,
derb, vielfaltig. Blüten einzeln, auf 10 cm hohem, aufrechtem Schafte,
6 cm breit, Kelchblätter länglich, stumpf, grün, mit mehreren Querlinien
chokoladebrauner Flecken, Blumenblätter kleiner, reinweiss, Lippe kapuzen-
förmig, dreilappig, gelb mit karminroten Flecken, Mittellappen eiförmig,
zugespitzt, zurückgeschlagen, Anhängsel gross und dick, eiförmig. Februar
bis April. Mexiko.
— var. major hört. Blüten 8 cm gross, Kelchblätter gelb.
— var. pallida hört. Blüten 5 — 6 cm, Kelchblätter hellgelblich, Lippe
weissgelb.
— var. punotatisBima Bohb. f. Blüten gross, Kelch- und Blumen-
blätter grünlichweiss, dicht purpurn kleinfleckig, Lippe gelb, mit purpurnen
Strahlen auf den Seitenlappen und fünf purpurroten Flecken vorn auf
dem Mittellappen.
L. folvesoens Hook. Scheinknollen breit eiförmig, 3 — 4 cm hoch,
Blätter zu 2—3, dünn, lanzettlich, längsfaltig. Blüten auf 5 — 6 cm hohem,
aufrechtem Schafte, knapp 5 cm breit, Kelchblätter lanzettlich, die seit-
lichen ein spornartiges, stumpfes Kinn bildend, Blumenblätter kleiner,
rötlichgelb, Lippe orangegelb, länglich, dreilappig, Mittellappen eiförmig,
stumpf, vorn mit langen , welligen Haarfransen , Anhängsel ausgerandet.
April, Mai. Columbia.
L. gigantea I*dl. {Maxillaria Heynderixii Batem) Scheinknollen läng-
lich-eiförmig, 10 cm hoch, glatt, mit 2 — 3 bis 60 cm langen, lang-
lanzettlichen, zugespitzten, vielfaltigen, festen Blättern. Blüten einzeln auf
15 — 20 cm hohem, starkem Schaft, 10 — 12 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter lanzettlich, letztere viel kürzer, alle satt olivengrün, Lippe länglich-
lanzettlich, dreilappig, Mittellappen schmal, vorn gesägt, kastanienbraun
mit orangegelbem breitem Saum, Anhängsel sattelförmig, gross. Dezember
bis März. Neu-Granada.
L Hadwenii LdL ist Scuticaria Hadwenii Bnth.
L Harrisoniae hört, ist Bifrenaria Harrisoniae LdL
L. inodora hört, ist Bifrenaria inodora LdL
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3l6 Lycaste.
L. lanipes Ldl. (Maxiilaria lanipes R. P.) Scheinknollen lang-eiförmig,
6 cm hoch, mit zwei dünnen, lang-lanzettlichen, tief-längsfaltigen Blättern.
Blüten 8 cm, aut lo cm hohem, aufrechtem Schaft, grünlich-weiss, Lippe
fast weiss, der stumpf-längliche Vorderlappen am Grunde gesägt, Anhängsel
gewölbt, mit vortretenden Rippen. März — Mai. Brasilien.
L. lasioglossa Bohb. f. Wuchs von Deppes. Blüten lo cm aus-
gebreitet, Kelchblätter chokoladenbraun, Blumenblätter kleiner, leuchtend
goldgelb, Lippe gelb mit purpurnen Spritzfleckchen, lang seidig behaart.
März, April. Mexiko.
L Lawrenceana LdL ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl. v. alba Lodd.
L. leuoantha LdL {Maxillaria leucantha Kloizsch,) Scheinknollen
gedrängt, länglich-eiförmig, stumpfkantig, bis 4 cm hoch. Blätter paarweis,
steif, längsfaltig, länglich-lanzettlich, etwa 5 zu 30 cm, in den Stiel zu-
sammengezogen. Blüten einzeln auf federkieldickem, bis 15 cm hohem,
steifem Schaft, 6 cm breit, Kelchblätter gelbgrünlich, spitz, abstehend,
vorn zurückgerollt, Blumenblätter fast eiförmig, reinweiss, mit der gleich-
farbigen Lippe eine Röhre bildend, vorn zurückgeschlagen, Lippe eirund,
dreilappig, eingebogen, vorn umgebogen und ganz fein flaumig, am Rande
sehr zart gezähnt. Anhängsel klein, zungenförmig. Oktober, November.
Guatemala. Blühte zuerst 1850 bei Matthieu und AUardt in Berlin.
L. maorobolbon LdL {Maxillaria macrobulbon Hook) Scheinknollen
faustgross, glatt, Blätter derb, breit-lanzettlich, bis 50 cm lang. Blüten
einzeln auf 20 cm hohem Schaft, 8 cm breit, geruchlos, Kelch- und
Blumenblätter gelbgrünlich, Lippe länglich, Seitenlappen sehr kurz, gold-
gelb mit karminroter Zeichnung. October, November. Brasilien.
L. maorophylls Ldl. {Maxillaria macrophylla Lern) Scheinknollen bis
IG cm hoch, eiförmig, gerippt, Blätter paarweis, breit-lanzettlich, derb,
vielrippig. Blüten bis 15 cm hoch gestielt, bis 10 cm breit, herab-
gebogen, Kelch- und Blumenblätter fast gleichgross, breit-eiförmig, am
Rande gewellt, erstere olivengrün, letztere hell schwefelgelb, Lippe gleich-
falls licht schwefelgelb mit purpuroten Flecken an den Spitzen. An-
hängsel zungenförmig. April — Juni. Peru, Caracas.
L. Masteraisns Sand. Ähnelt der L. Barringtoniae, aber die
Blüten sind erheblich grösser, Kelchblätter gelb, die gleichfarbigen Blumen-
blätter orangegelb gesprenkelt, die Lippe heller, rötlich getuscht. Mai
bis Juli. Mexiko.
L. plana Ldl. Scheinknollen bis 10 cm hoch, lang-eiförmig, gerippt,
Blätter paarweis, fest, ei -lanzettlich, faltig. Blüten bis 10 cm hoch, ge-
stielt, 8 cm breit, Kelchblätter abspreizend, flach, länglich, stumpf, krapp-
rot, Blumenblätter kleiner, weiss mit hellkarminrotem Fleck an der zurück-
geschlagenen Spitze, Lippe kürzer als die Blumenblätter, weiss mit rosa-
karminroten Flecken, Vorderlappen gerundet, vorn gesägt, Anhängsel
länglich, stumpf, flach dreilappig. Dezember — März. Bolivia.
— var. Meaauresiana hört. Blumenblätter hell gefleckt, Lippe reinweiss.
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Lycaste. ^17
L racemosa Ldl, ist Bifrenaria racemosa Ldl.
L. Sohillerians Bohb. f. Scheinknollen lo cm hoch, lang - eiförmig,
gerippt, Blätter paarweis, steif aufrecht, breit - lanzettlich. Blüten 12 cm
hoch gestielt, bis 8 cm gross, aufrecht, Kelchblätter abspreizend, lanzettlich,
grünlich-braun, die kleineren Blumenblätter schneeweiss, die vorn gleich-
falls schneeweisse , im Grunde gelbliche Lippe im unteren Teile fast ein-
hüllend. März, April. Costarica.
L. Skinneri Ldl. {Maxiilaria Skinneri Batem.) (Fig. 106, 107). Schein-
knollen 6 — 8 cm hoch, länglich-eiförmig, flachgedrückt, Blätter paarweis aus
langem Stiel, länglich - lanzettlich , fest, mit überhängenden Spitzen.
Blüten auf 10 cm hohem, steifem Schaft, wagerecht, oft über 10 cm gross,
festfleischig, Kelchblätter abspreizend, länglich - eiförmig , wellig gerandet,
an den Spitzen oft zurückgebogen, weiss, rosa überhaucht, Blumenblätter
viel kleiner, eiförmig, steif aufrecht und um die Säule gewölbt, wellig
gerandet, mit zurückgebogenen Spitzen, auf weissem Grunde rosa, Lippe
vortretend, dreilappig, der rund - eiförmige Mittellappen quer zurück-
geschlagen, wellig, weiss mit dunkelrosa bis karminrot, Anhängsel dick-
zungenförmig. Dezember — März. Guatemala. Macht wenig Kulturan-
sprüche, blüht dankbar und gehört zu den lohnendsten Schnittblumen,
um so mehr als die Blüten ausserordentlich dauerhaft sind.
— var. alba hort. {Maxiilaria virginalis Hook) Kelch- und Blumen-
blätter reinweiss, Lippe ebenfalls reinweiss bis auf einen lichtgelben
Mittelfleck und das gelbe Anhängsel.
— var. amabilis Will. Sehr grossblumig, Kelchblätter zart rosa,
Blumenblätter magentarot, Lippe weiss mit verwaschenen purpurrosaen
Flecken.
— var. armeniaoa h. Sand. Blüten zart rosa-aprikosenfarben.
— var. delioatisaima Warn. {L, albida hort) Blüten gross , Kelch-
blätter weiss, rötlich angehaucht, Blumenblätter dunkler rosa überlaufen,
Lippe kr^meweiss mit rosa, Anhängsel hellgelb.
— var. gloriosa WÜL {var. graTtdiflora hart). Blüten bis 15 cm
gross, Kelchblätter hellrosa, Blumenblätter dunkelrosa, Lippe gross, weiss,
zart rosa getuscht.
— var. magniflea hort. Blüten gross, Kelchblätter satt rosa, Blumen-
blätter fast karminrot, Lippe weiss mit karminroter Zeichnung.
— var. nigrorubra hort. {var, Reginae hort) Blüten 15 cm gross,
Kelchblätter fliederfarben, Blumenblätter pflaumenrot, Lippe sattrosa mit
blutrotem Mittellappen, Anhängsel dunkelgelb.
— var. pioturata Warn. Kelchblätter weiss, rosa überlaufen, vorn
und am Grunde dunkler, Blumenblätter weiss, am Grunde rosa und mit
rosaen Längsstreifen, Lippe kr^meweiss mit blutrotem Grundfleck und
karminrotem Vorderlappen.
— var. piirpurata Warn. Kelchblätter spitz, weiss und nur ganz zart
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318
Lycaste.
rosa behaucht, ebenso die viel kleineren Blumenblätter, Lippe karmin-
purpurrot, Anhängsel purpurrot.
Fig. 106. Lycaste Skiöüeri.
— var, Reginae hört, ist var, nigrorubra hört.
— var. rosea Will. Blüten bis 15 cm. Kelch- und Blumenblätter
Fig. 107. Lycaste Skinneri.
sattrosa, Lippe weiss, karminrot gefleckt.
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Lycaste. Macodes. ^ig
— var. roseopurpurea WilL Blüten bis 15 cm, Kelch- und Blumen-
blätter tief rosa, Lippe vollständig violett-karminrot.
— var. superba Moore. Kelchblätter zart rosa, am Grunde dunkler,
Blumenblätter rosa-karminrot, Lippe weiss mit einem karminroten Fleck
auf jedem Seitenlappen, Anhängsel buttergelb.
— var. vestalis Will. Kelchblätter breit, reinweiss, Blumenblätter
weiss, innen zart rosa geädert, Lippe reinweiss bis auf einige ganz ver-
schwommene rosae Flecke.
— var, virginalis hört, ist var, alba hört,
— var. Totingii hört. Blüten gross, weiss, aprikosenfarben über-
lauten.
L. Smeeana Bohb. f., wahrscheinlich eine spontane Kreuzung aus L.
S k i n n e r i und L. D e p p e i , welcher letzteren Art sie im Wuchs gleicht.
Blüten reinweis bis auf den purpurnen Saum und einige kleine purpurne
Flecken der Lippe. Anhängsel kurz mit einer mittleren Kiellinie. Novem-
ber— Januar. Guatemala.
L. tetragona LdL {Maxillaria tetragona Ldl.) Scheinknollen länglich,
stumpf- vierkantig, 6 cm lang. Blätter einzeln, länglich - eiförmig, gefaltet,
etwa 6 zu 20 cm, hellgrün. Blüten zu 2 — 3 auf 10 — 15 cm hohem
Schaft, bis 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, stark zugespitzt,
aus purpurnem Grunde hellgrün, oft ganz purpurn überlaufen, Lippe
aussen elfenbeinweiss , innen dunkelpurpurn, vorn weiss gerandet oder
weiss mit purpurnen Punkten. Juni, Juli. Brasilien.
L virginalis hört, ist L Skinneri v. alba hört,
Lyraea Ldl, ist Bolbophyllum Thou.
Macodes BL
(Physureae 221.)
M. javanioa Hook. Neue Einführung von Java , welche allerdings
nicht entfernt den gärtnerischen Wert der nachstehenden Art hat. Blätter
sammtgrün, weiss gestrichelt. Blüten in aufrechter Ähre, klein, scharlach-
rot mit gelber Lippe. August.
M. Petola BL {Neottia Petola R, Br, Anoectockilus Petola hart, Anoec-
tochilus Macodes hart, Anoectockilus Veitchii kort) (Fig. 108), die allge-
mein kultivierte Art der Gattung, hat den Wuchs von Dossinia
oder der buntadrigen Anoectochilus und ist von diesen Gattungen
nur durch abstehende (nicht helmartig zusammengeneigte) Kelch-
und Blumenblätter und die nach der einen, die Säule nach der anderen
Seite hin, gedrehte Lippe, welche vorn zwei nach oben und innen ge-
richtete Haken trägt, verschieden. — Stämmchen aufsteigend, federhalter-
dick, bis 8 cm hoch. Blätter eiförmig, etwa 6 zu 4 cm, kurz zugespitzt,
hell sammtgrün mit scharf abgesetzten Hauptadern und Querstreifen von
hellgelbem oder rötlichem Goldschimmer über die ganze Blattfläche. Blüten
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Macodes. Macroplectnim.
klein, aussen bräunlich, innen weiss, in kurzer Endtraube auf etwa 1 5 cm
hohem Schaft. September, Oktober. Java, Borneo. — Die durch die
Pracht ihrer Blätter entzückend schöne Art macht dieselben Kulturan-
sprüche wie Anoectochilus, gedeiht aber viel leichter und besser. Die
Goldlinien der Blattoberflä-
che sind nicht identisch mit
den Netznerven, sondern ver-
laufen in parallelen Streifen,
meist 3 — 4 einander genä-
hert, als Verbindung zwischen
den Hauptlängsadern, zwi-
schen je zwei Goldlinien-
gruppen leuchtet ein grösse-
res oder kleineres Rechteck
des hellgrünen Sammtes des
Blattes hervor.
Macrocentron Philippi ist
Habenaria W.
Macrochilum KnowL Weste.
ist Miltonia Ldl.
Uacrochilon Fryanum KnowL ist Miltonia spectabilis LdL
Fig. 108. Macodes Petola.
Macroplectrum Pßtz.
(Aerideae.)
(Angrecum Thou. Section Macroura Bnthm., Aeranthus Rchb. f.
nicht Ldl.)
Im Wuchs erinnern diese schönen und meist mächtigen Baumbewohner
von Madagaskar und den Maskarenen, von denen vorläufig nur nach-
stehende Art in Kultur ist, an die starkwüchsigen Arten von Angrecum
oder Van da. Kelch- und Blumenblätter sind fast einander gleich, die
mit dem Säulen fuss fest verbundene Lippe ist ganz ungeteilt und liegt^
aber nach unten gewandt, in gleicher Ebene mit den Blumenblättern,
nach hinten geht sie in einen starken, langen Sporn aus.
M. sesquipedale Ffltz. {Angrecum sesquipedale Thouars, Aeranthus
sesquipedalis Rchb, /.) Hochstämmig, bis 70 cm. Blätter dicht gedrängt^
zweizeilig dick , saftgrün , 5 — 7 cm breit und bis 50 cm lang , vorn
schief zweispitzig. Blüten sehr gross (bis 20 cm Durchmesser), zu 2 — 4
in lockerer, aufstrebender, vorn übernickender Ähre, auf starkem lang-
kegelförmigem, von einem kräftigem Deckblatt gestütztem saftgrünem
Fruchtknoten. Die fünf gleichmässig gebildeten Blumenblätter aus breit-
rundem Grunde lang - dreieckig vorgezogen, (3 cm unten breit, 10 cm
lang), die lang - herzförmige Lippe (4 zu 8 cm) an den Seiten tief gezähnt
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Macroplectrum. Malaxis. Masdevallia. ^21
und in eine kurz zurückgebogene Spitze auslaufend. Alle Blumenblätter
dick, elfenbein weiss , mit zart gelbgrünlichem Schimmer an den Spitzen
und auf der Rückseite. Sporn sehr kräftig, erst wagerecht, dann im
rechten Winkel abwärts gebogen, hell gelblichgrün, bis 50 cm lang.
November — Januar. Madagaskar.
Von William Ellis zuerst lebend nach Europa gebracht und 1857
von ihm zum erstenmale blühend gezeigt. Die wochenlang aushaltende
herrliche Blüte hat den Duft der weissen Lilie.
Maelenia Dum. ist Caüleya LdL
Malachadenia LdL ist Bolbophyllum Thou.
Malaxis Sw.
(Liparidinae 157.)
M. paludosa Sw. {Ophrys paludosa L.)^ als Bewohner von SpTiagnum-
Sümpfen über die ganze nördliche Halbkugel der Erde verbreitete einzige
Art der Gattung, ist ein ganz unscheinbares Plänzchen von ausschliesslich
botanischem Interesse. Auf dem fadenförmigem, kriechendem Wurzelstock
sitzen i — 2 cm hohe, kantige, gelbgrüne Scheinknöllchen mit 3 — 4 kleinen
elliptischen Blättchen. Blüten in endständiger, lockerer Traube auf kaum
10 cm hohem Schaft, winzig - klein , grüngelblich, Kelch- und Blumen-
blätter eiförmig, Lippe durch eine vollständige Kreisdrehung des Frucht-
knotens wieder nach oben gewandt, kleiner als die Blumenblätter, konkav,
eiförmig, ungeteilt. Juli, August. — Gedeiht leicht hochgepflanzt in kleinen
Töpfen mit reinem Sphagnum.
M. Parthonii Morr. ist Microstylis histionantha L
Masdevallia i?. P.
(Pleurothallidinae 182).
Die kurzen aufrechten Stämmchen, keine Scheinknollen, sind meist
rasenartig dicht gedrängt, viel seltener kriechend und die einzelnen Triebe
dann voneinander entfernt, und tragen je ein endständiges, festes, immer-
grünes, oft fleischiges, aus einem schmalen Stiel sich verbreiterndes,
flaches, selten drehrundes Blatt. Die ganz eigenartige Form der einzeln
hochgestielten oder zu wenigen in hochgestielter Traube stehenden Blüten
entsteht durch die Verwachsung des unteren Teiles der drei Kelchblätter
zu einem flachen Becken oder zu einer mehr oder weniger tiefen Schale,
welcher einer kurzen Röhre aufsitzt, wobei die beiden seitlichen Kelch-
blätter miteinander oft viel weiter unter sich als mit dem dritten, oberen,
Kelchblatt verbunden sind. Fast immer sind alle drei Kelchblätter in lange
Schwänze oder Fäden ausgezogen. Die Blumenblätter sind stets klein
und schmal, mitunter so winzig, dass sie auf den ersten Blick überhaupt
zu fehlen scheinen. Die vielgestaltige, aber meist auch sehr kleine Lippe
Stein 's Orchideenbuch. 21
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322
Masdevallia.
ist dem Fuss der meist schlanken Säule angegliedert. Die Blütenfarben
sind bei einigen Arten von entzückender Schönheit, bei anderen trägt
das unheimliche Kolorit dazu bei, der sonderbaren Blüte ihr merkwürdiges
Äusseres zu geben. In Wahrheit sind nur sehr wenige Arten als schön
oder direkt durch ihre absonderliche Blütenform als kulturwert zu be-
zeichnen, meist macht die Blüte einen unvollkommenen Eindruck, als
fehle ihr noch etwas zur vollen Entwickelung. Kaum eine zweite Orchideen-
gattung verdankt ihre Berühmtheit so sehr der Geduldigkeit des Papieres,
auf welchen sie geschmeichelt gemalt und verhimmelnd beschrieben wurden,
wie die Masdevallien. Auch nicht entfernt erinnert z. B. die Blüte von
Masdevallia Chimaeraan jene halbgespensterhaften Blütenungeheuer,
welche die bunten Tafeln der Journale mit voller Freiheit der Phantasie
wiedergegeben oder vielmehr fabuliert haben.
In der Kultur sind die Masdevallien, die Heimat der mehr als loo
bekannten * Arten sind die Gebirge von Peru bis Mexiko, nur wenige
leben in Brasilien oder Guyana, kühl zu behandeln. Hohe Wintertempe-
raturen lassen die Pflanzen vergeilen, während sie bei 6 — 8 " gut gedeihen,
Sie lieben viel Licht und gedeihen gut hochgepflanzt in ganz flachen
Sphagnumkörbchen oder am Rindenstück in der Nähe des Glases. Die
aufrecht blühenden Arten können auch im Sphagnumtopf gepflegt werden,
zahlreiche Arten aber senden ihre Blütentriebe nach unten, für diese
wäre Topfkultur falsch angebracht, weil die fadendünnen Knospentriebe
dann im Topfe verfaulen würden. Viel Licht, keine brennende Sonne,
viel Wasser in der Zeit der Entwickelung, keine eigentliche Trocken-
periode, sondern nur eine Ruhezeit, das ist das einfache Rezept. Fleissiges
Spritzen ist auch die beste Hilfe gegen Thrips und sonstiges Ungeziefer.
Die grosse Artenzahl — die meisten davon sind erst im Laufe der
letzten zehn Jahre beschrieben worden und voraussichtlich werden die
Schluchten der Anden und Cordilleren noch manche Art beherbergen —
teilt Pfitzer in folgende fünf Gruppen ein:
A. Tubulosae: Blüten einzeln, Kelchröhre eng, Lippe flach; z. B. M.
amabilis Rchb. f. et Warsc.
B. Cupulatae: Blüten einzeln, flach -schalenförmig, Lippe flach; z. B.
M. Shuttleworthii Rchb. f.
C. Polyanthae: Blüten in vielblumiger Traube, Lippe flach und schmal;
z.B. M. Tovarensis Rchb. f.
D. SaooUabiatae Bchb. f. : Blüten meist einzeln , Kelchblattzipfel sehr
lang, Lippe schubförmig oder sonst stark verbreitert; z. B. M.
Chimaera Rchb. f.
E. Triaristellae Bchb. f.: Blätter drehrund, die Fadenfortsätze der unteren
Kelchblätter entspringen nicht der Spitze, sondern von der Seite
des betreffenden Blattes; z.B. M. triaristella Rchb. f.
M. acrochordonia Rchb. f. ist M. Ephippium Rchb. f.
M. amabilis Bchb. f. et Warso. Stämmchen rund, centimeterhoch,
/
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Masdevallia. 323
von Scheiden eingehüllt, dicht gedrängt, so dass die länglich-eiförmigen,
stumpfen, ausgerandeten , freudig grünen, 10 cm hohen Blätter einen
dichten Busch bilden, über welchem die sehr zahlreichen Blüten auf 20 cm
langen, dünnen Stielen einzeln stehen. Blüten unten weiss mit rosa, oben
orange -karmin, die freien Teile der Kelchblätter leuchtend rosa-karmin,
das obere in einen aufrechten, fadenförmigen Pfriemen ausgezogen, die
seitlichen breiter, schief-eiförmig herabgezogen und gleichfalls in fadliche
Schwänze endend. Lippe sehr klein, flach, orangegelb. Mai, Juni. Anden
von Nordperu.
— var. grandiflora hört. Blüten grösser und intensiver gefärbt.
— var. lineata Lind, et Andrö. Auf jedem Blumenblattzipfel drei
purpurrote Adern.
M. amabilis x Veitchiana ist M. Chelsoni Rchb. f.
M. Armini Bohb. f. Blätter schlank gestielt, länglich-lanzettlich, l zu
3 cm, Blüten einzeln auf schlankem Schaft, aus kurzer weisser Röhre in
eine karminrote Schale ausgebreitet, oberes Kelchblatt fast kreisrund, aus-
gehöhlt, seitliche breit länglich-eiförmig, in 5 cm lange gelbliche Pfriemen
ausgezogen, Blumenblätter weisslich, linear, gezähnt, Lippe länglich, auf
der zurückgeschlagenen Spitze eine schwarze Warze. Mai. Östliche
Cordilleren von Neu -Granada.
M. astuta Bohb. f. Blätter linear-lanzettlich, nach unten verschmälert
15 cm lang; Blüten zu 3 — 5 an aufsteigendem, 20cm hohem Schaft, 5 cm
breit, Kelchblätter zu ein Drittel in eine kurze Glocke verwachsen, drei-
eckig, gekielt, weissgelb, dicht rotgefleckt, innen flaumig, Pfriemen 5 cm
lang, purpurn, vorn blasser, Blumenblätter fast fleischfarbig mit einer
haarigen Warze vorn, Lippe fleischig, mit lang gebogenem Grunde und
sackartigem Vorderlappen, weiss, rötlich getuscht. Juni, Juli. Costarika.
— var. Oaskelliana Bohb. f. Blüten einzeln, kleiner, cr^meweiss, rot-
gefleckt, Pfriemen 3 cm lang. Lippenwarze braun, behaart.
M. atropurpurea Ldl. ist Gryptophoranthus atropurpureus Rodr.
M. Backhousiana Rchb. f. ist M. Chimaera Rchb. f, var.
1IL Barlaeana Bohb. f. der M. amabilis nahe verwandt , aber in der
Farbe verschieden, oberes Kelchblatt orangegelb mit roten Streifen, die
seitlichen mehr auseinandergehend, wodurch ein breiter Zwischenraum
entsteht , leuchtend karminrot , Scharlach schattiert mit drei tiefen Karmin-
linien, Blumenblätter und Lippe weiss, vorn purpurfleckig. Mai, Juni.
Anden von Peru.
M.bellaBohb.f. (Fig. 109.) Dichtrasig, die länglich-keilförmigen Blätter
am stammlosen Grunde von kurzen Scheiden umgeben. Blüten einzeln auf
nickendem, 20 cm hohem Schaft; aus flacher Schüssel ist das obere Kelch-
blatt kurz dreieckig aufgebogen, die beiden seitlichen lang dreieckig herab-
gezogen, alle drei mit IG cm langen purpurbraunen Schwänzen, Grund-
farbe der Blüte aussen trübpurpurn, innen gelb, purpurbraun gespritzt,
der Grund des Rückenblattes und die beiden seitlichen Kelchblätter ocker-
21*
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324
Masdevallia.
gelb mit braun. Lippe weiss, nierenförmig, vorn klauenartig aufgebogen,
mit einigen strahlig stehenden Wülsten. August — Oktober. AVest-
Cordilleren von Neu -Granada bei 2400 m.
M. Benedicti Rchb. f. ist U. Houtteana Rchb. /
U. Boddaertü Linden ist M. coccinea Linden vor.
Fig. 109. Masdevallia bella.
M. BrQckmüllerii h. Low. ist IH, coriacea Ldl,
M. Calenderi hört, ist Ht, coccinea Lind. vor.
tIL calura Bchb. f . Blätter gestielt, verkehrt -lanzettlich, 3 zu 10 cm
etwa, ledrig. Schaft 10 cm hoch, einblütig. Blüten 3 cm breit, dunkel
chokoladenbraun, schwärzlich-schattiert, Röhre cylindrisch, gebogen, oberes
Kelchblatt dreieckig mit 5 cm langen, orangegelben Pfriemen, seitliche
verwachsen, zurückgebogen, innen klein warzig, mit schmalem Ausschnitt
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Masdevallia.
325
zwischen den beiden orangegelben, parallelen kurzen Pfriemen, Blumen-
blätter linear, Lippe fast rautenförmig, Säule weiss. Juni, Juli. Costarica.
M. campyloglossa Bchb. f. ist eine der unscheinbaren Arten mit kaum
2 cm breiten Blüten, deren dreieckig-spitze, spreizende Kelchblätter trüb-
weiss und purpurn gefleckt sind. Juli. Vaterland unbekannt.
M. Candida Karst et K/ofssch ist M. Tovarensis Rchb.f.
M. Carderi Bchb. f. Blätter lanzett - spateiförmig , 3 zu 10 cm etwa.
Blüten einzeln auf 6 — 8 cm langem, schlank-hängendem, 2 — 3 angedrückte
Scheiden tragendem Schaft, glockenförmig, reinweiss, aussen und innen
purpurn gefleckt, innen behaart, Pfriemen 4 cm lang, hellgelblich, Blumen-
blätter linear, vorn zurückgebogen, meist mit braunpurpurner Mittellinie,
Lippe fast geigenförmig, Steg längsspaltig, Vorderteil schüsseiförmig, innen
glatt. Juni — August. West-Cordilleren von Neu -Granada.
M, caudata LdL ist in der Lindley'schen typischen Form nicht in Kultur.
M. caudata LdL var, Shuttleworthü Rchb, f. ist M, Shuttleworthii Rchb. f.
M. caudata LdL var. xanthocorys Rchb, f. ist M. Shuttleworthii Rchb. f. var-
M. caudata x Estradae Rolje ist Af. Shuttleworthii x Estradae h. Veitch.
M. Chelsoni Bohb. f. Die erste, im Veitch'schen Garten gezogene,
Masdevallien-Hybride, aus M. Veite hü und M. amabilis. Sie gleicht
einer kleinen, trübfarbigen M. Veitchii. Blüte orangegelb, kurz geschwänzt,
die unteren Kelchblätter in zwei breiten, haarig erscheinenden Streifen dicht
mit karminroten, kleinen Warzen besetzt. September, Oktober.
— var splendens Veitch. Blüten grösser, tief orangerot, leuchtend
karmin- warzig.
M. Chestertonii Bchb. f. Blätter schmal-lanzettlich, 3 zu 12 cm, kurz
gespitzt, ledrig. Blüten einzeln, auf 15 cm hohem Schaft, hängend, Kelch-
blätter länglich - eiförmig , gekielt, in 2 cm lange Pfriemen ausgezogen,
grünlichgelb, schwärzlich - purpurn gefleckt, Blumenblätter klein, länglich,
gelblichrot mit schwarzem Wulst an der Spitze, Lippe gross, vorn quer
nierenförmig, hell orangegelb, rötlich liniirt. Säule rund, gebogen, weiss,
vorn braunrot gefleckt. Juni, Juli. Neu -Granada, Antiochia.
M. Chimaera Bchb. f. (Fig. 1 10.) Dichtrasig, Blätter aus schmalem, von
Scheiden bekleidetem, stammlosem Stiel länglich -keilförmig; zugespitzt,
derb, dunkelgrün, 10 — 15 cm lang. Blüten auf reichlich 20 cm langen,
aufrechten, nickenden oder nach unten hängend hervorbrechenden Stielen
einzeln, aus borstig behaarter, flacher, 2 cm breiter Schale in drei fast
gleichlange, je 2 — 3 cm behaarte Dreiecke ausgezogen, welche in 5 — 8 cm
lange, violettbraune, glatte, steife Pfriemen auslaufen, hell ockergelb mit
zahllosen kleinen violettbraunen Flecken, Blumenblätter sehr klein, länglich-
keilförmig, an der Spitze um eine mittlere Warze in vier Flügelchen zer-
schlitzt, Lippe klein, gelblich, schubförmig mit gezähnten Enden. April
bis September. West-Cordilleren von Neu -Granada, wie es scheint, nur
auf beschränktem Gebiet.
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326
Masdevallia.
Fig. Iio. Masdevallia Chimaera.
var. aurantiaoa hört. Grundfarbe der Blüte hell orangegelb.
var. Baokhousiana Bchb. f. (als Art). Blüten von einer Fadenspitze
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Masdevallia. 3 27
zur andern bis 30 cm gross, satt ockergelb mit purpurroten Flecken,
Schwänze braunrot.
— var. Qorgona hört. Kelchblätter sehr haarig, kanariengelb, dicht rot-
braun gefleckt, nur der innere Rand der seitlichen wenig fleckig und der
Grund des oberen purpurn getupft.
— var. Boezlii Bohb. f. (als Art). Blätter länglich - riemenförmig.
Blüten an wiederblühenden Schäften (welche also nach der Blüte nicht
abgeschnitten werden dürfen), sehr flach und tiefgespalten, Pfriemen nur
3 — 4 cm lang, schwarzpurpurn mit noch dunkleren Warzen am Rande,
im Centrum heller und schachbrettartig gezeichnet, Blumenblätter hell
ledergelb mit dunklen Augenflecken, Lippe hell ledergelb.
— var. rubra hört. [M, Roezlii Rchb.f, v. rubra, /lort) Kelchblätter
nur ganz leicht am Grunde verwachsen, innen rauhwarzig, cremegelb mit
braunrothen Flecken, Pfriemen braunrot, Blumenblätter strohgelb mit braun-
roten Augen, Lippe gelb, schmal, vorn kurz pantoffelförmig eingebogen.
— var. senilis Bohb. f. Blüten klein, weisslich behaart, hellgelb,
schwarzrötlich gefleckt, Lippe weiss mit einem orangegelbem Fleck.
— var. severa Bohb. f. Blüten kurz gestielt, klein, Kelchblätter schmäler,
spitzer, hellgelb, dicht braunrot gefleckt, kurz behaart.
— var. stupenda Bohb. f. {M. Wallisii Rchb, / var?^ Blüten innen
schwefelgelb mit einigen grossen chokoladenbraunen Flecken, Rand borstig
gewimpert, Fläche langhaarig, äusseres oberes Drittel und Pfriemen der
Kelchblätter chokoladenbraun, innerste Schale um die gelblichen Blumen-
blätter und Lippe orangegelb, neben den Blumenblättern je eine weisse
Warze mit zahlreichen scharlachroten Fleckchen.
— var. Wallisii Hook. {M. Wallisii Rchb. /.) Blätter schmal-lanzett-
lich, Blütenschaft kürzer als die Blätter, Blütenschüssel glockenförmig,
ockergelb mit tief purpurroten Flecken, die eiförmigen Zipfel am Rande
borstig gewimpert, auf der Fläche langhaarig, Pfriemen lang, purpurrot.
— var. Winniana Bohb. f. Blüten gross, an var. Roezlii erinnernd,
sehr kurz behaart, dicht schwarzfleckig, das obere Kelchblatt hat unten
ein gelbes, purpurn geflecktes Querband.
M. civilis Bohb. f. Blätter länglich-linear, 3 zu 10 cm etwa. Blüten
einzeln auf sehr kurzem, schwärzlich -purpurnem Schaft, ledrig, aussen
glänzend glatt, übelriechend, Röhre cylindrisch mit einem Höcker am
Grunde, aussen grünlichgelb, innen dunkelpurpurn mit geflecktem Grunde,
Kelchblätter dreieckig , kurz zurückgebogen , geschwänzt , grüngelblich,
Blumenblätter spitz-spatelförmig, weiss mit tiefer Purpurlinie, gekielt, Lippe
länglich, vorn zurückgebogen, trüb purpurfleckig. Mai, Juni. Peru.
M". coccinea Linden. Dichtrasig, Blätter ledrig, dunkelgrün, länglich,'
stumpf, dreinervig, auf fast rundem und längsriefigem Stiel, 15 cm hoch.
Blüten einzeln auf 20 cm hohem, steif aufrechtem Schaft, mit kurzer,
gebogener Röhre, aus welcher das obere Kelchblatt linear-pfriemlich auf-
steigt, während die beiden unteren elliptisch-sichelförmig mit kurz ausge-
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328 Masdevallia.
zogener Spitze sind, Röhre und oberes Kelchblatt zartrosa, untere leuchtend
scharlachrot, Blumenblätter und Lippe in der Röhre versteckt, ganz klein.
April — Juli. Neu - Granada.
— var. oonohiflora Bohb. f. Blüten gross, seitliche Kelchblätter
gerundet, muschelförmig, aus weissem Grunde violettpurpurn.
— var. Harryana Bohb. f. (als Art). Blätter verkehrt - eiförmig oder
spateiförmig, Blüten 10 cm gross, Schlund der Blütenröhre gelb, oberes
Kelchblatt karminrot, aus schmal dreieckigem Grunde 4 cm lang, faden-
förmig, untere 2 cm breit, 4 cm lang, flach, halb eiförmig, lang - zugespitzt,
aber nicht geschwänzt, klar blutrot mit violettrotem Schimmer. April —
September. Ost-Cordilleren von Neu-Granada, namentlich auf der Sierra
Nevada de Chita, zwischen 2300 — 3300 m.
Zahlreiche Grössen und Farben- Varianten werden von dieser schönen,
gutwachsenden Pflanze in den Gärten unterschieden, z. B.:
f. armeniaca Will. Oberes Kelchblatt aprikosenrot, untere hell
blutrot;
f. atrosanguinea Williams. Oberes Kelchblatt karminpurpurn, untere
karminrot mit magentafarbenem Schimmer;
f. coerulesoens hört. Blüten gross, untere Kelchblätter breit, halb-
kreisförmig, hoch magentarot mit bläulichem Schimmer;
f. ooerulescens Will. Blüten bläulich purpurn;
f. deoora Will. Blüten violettpurpurn, dunkler geädert;
f. Dennisoniana Bohb. f. (/. sanguinea hört Maxillaria Dennisoniana
Ldl.) Spitze der sehr breiten Kelchblätter kurz-pfriemenförmig, wagerecht
nach innen gebogen, tief blutrot mit violettem Schimmer;
f. grandiflora Will. (/. macrantha hört) Blüten gross, gerandet,
leuchtend magenta - karminrot , Spitzen der unteren Kelchblätter wage-
recht eingebogen;
/. Houtteana hört, ist M. Houtteana Rchb.f.;
f. laeta Bohb. f. Blüten hell rosapurpurn , Kelchblattzipfel schmal,
wellig;
f. lateritia hört. Blüten leuchtend magenta-purpurn;
f. lilaoina Williams. {z>ar. violacea hört) Blütenzipfel breit, fast
halbkreisförmig, hellrosa - fliederfarben ;
/. macrantha hört, ist var. grandiflora Will.\
f. miniata WilL et Moore. Blüten mennigrot mit scharlachrotem
Hauch, vortretenden karminroten Linien und gelbem, augenartigem
Schlund;
f. purpurea hört Blüten leuchtend purpurrot mit magenta-rotem
Schimmer;
/. sanguinea hört, ist /. Dennisoniana Rchb. f. ;
f. splendens hört. Blüten hell magentarot mit karminroter Flammung;
f. trioolor hört. Blüten scharlach-violett mit braunen Streifen;
/. van Houttei hört, ist M. Houtteana Rchb.f.;
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Masdevallia.
329
f. versioolor Moore. Blüten fast kreisrund mit gelbem Auge, seit-
liche Kelchblätter satt magentarot mit leuchtendem Braunrot, letztere
Farbe bald* als Saum, bald als Flecken auftretend.,
/. violacea hört, ist /. lilacina Will.
— var. Lindeni Andre (als Art). Blüten violett-purpurrot mit weissem
Schlünde, kleiner als var. Harryana, aber durch das weisse Auge sehr
wirkend.
f. grandiflora hört, ist nur durch etwas grössere Blüten abweichend.
M. coccinea Regel nicht Ldl. ist M. ignea Rchb.f.
M. coccinea v^ Harryana x ignea ist M. Ellisiana Rolfe.
M. Golibri Lern, ist M. Ephippium Rchb.f.
M. oomiculata Bohb. f. Blätter gestielt, länglich-lanzettlich, 2 zu 8 cm
etwa. Blüten einzeln auf 5 cm hohem Schaft mit sehr grossem, hellgrünem
Deckblatt, Röhre breit cylindrisch, gebogen, mit einem Grundhöcker,
bräunlichrot, hellgelb gefleckt, oberes Kelchblatt kurz dreieckig, plötzlich
in einen 5 cm langen Pfriemen verdünnt, seitliche länglich, zurückgeschlagen,
mit 3 cm langen, grade abwärts gestreckten Pfriemen, Blumenblätter breit-
linear, weiss, gelb gefleckt, Lippe geigenförmig, gelb mit purpurnen Flecken,
vorn warzig. April, Mai. Neu -Granada.
— var. inflata Bohb. f. Blüten grösser , Röhre aufgeblasen , orange-
gelb, braungefleckt, Pfriemen orangegelb.
M. coriaeea Ldl. {M. Brückmülleri h. Low) Blätter linear-lanzettlich,
2 zu 10 cm etwa, dickledrig, oben dunkelgrün, längs eingesenkt, unten
hellgrün, gekielt. Blüten einzeln auf 10 cm hohem rötlichgrünem Schaft
mit kurzem Deckblatt, Röhre breit-cylindrisch, weissgelblich, purpurn längs-
fleckig, oberes Kelchblatt dreieckig, gekielt, mit kurzer, breiter Spitze,
seitliche länglich, gelblich, kurz gespitzt, Blumenblätter länglich, weiss mit
purpurner Mittellinie, Lippe zungenförmig , zurückgebogen, oben haarig,
grüngelblich mit purpurner Mittellinie und Randflecken. Juni, Juli. Cor-
dilleren von Bogota, Neu -Granada.
M. Crossi hört, ist M. racemosa Ldl.
M. Courtauldiana Bohb. f. = M. rosea X Shuttleworthii, von Cookson
Backwood gezüchtet, hat die Blütenform von M. Shuttleworthii, aber
die Blüten sind hell bräunlichrot, braun geädert, Röhre und unterer Teil
der Kelchblätter hellrosa. Mai— Juli.
M. ououllata Ldl. Blätter länglich-lanzettlich, 5 zu 20 cm etwa, derb
ledrig. Blüten einzeln auf 20 cm hohem Schaft mit grosser Grundscheide
und einer Fruchtknoten und Blütenröhre einschliessenden, grossen, grau-
bräunlichen Scheide, Röhre fast cylindrisch mit zwei Höckern am Grunde,
Kelchblätter dreieckig, gekielt, braunpurpurn, Pfriemen 3 cm lang, gelblich,
Blumenblätter länglich, weiss mit purpurner Warze auf der Spitze, Lippe
zungenförmig, tief purpurbraun. April, Mai. Neu -Granada. Die dunkle
Farbe der Blüte und ihr Sitz in der trüben, haubenartigen Scheide ist
der Grund, dass die Pflanze in der Heimat „die Witwe" genannt wird.
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2 3 O Masdevallia.
M. Culex hört, ist Pleurothallis Barberiana Rchb.f.
M. Davisii Bchb. f. Lockerrasig, Blätter schmal linear-lanzettlich, ge-
kielt, dickledrig, bis 15 cm hoch. Blüten einzeln auf 20 — 25 cm hohem,
aufrechtem Schaft, wagerecht, orangegelb, mit fast cylindrischer Röhre,
das obere Kelchblatt schmal - eiförmig, mit 2 — 3 cm langem, gradem Pfriem,
die seitlichen 5 cm lang, fast parallel, länglich, in einen kaum 0,5 cm
langen Pfriem zugespitzt, Lippe klein, stumpf linear -länglich, dreikielig.
April bis August. Auf der Ostcordillere Perus zwischen 3 — 4000 m.
M. Dayana Rchb.f. «st Cryptophoranthus Dayanus Rolfe.
M. demissa Bchb. f. Blätter keil - spateiförmig , etwa 3 zu 10 cm, in
einen gekehlten Stiel verschmälert, oben dreizackig, derbledrig. Blüten
einzeln auf 5 — 8 cm hohem Schaft mit grosser, häutiger Deckscheide,
Röhre kaum centimeterlang, trichterförmig, aus tief rotbraunem Grunde
oben gelb mit drei roten Linien, oberes Kelchblatt gelb, aus dreieckigem
Grunde in einen 2 cm langen Pfriemen verschmälert, seitliche zu «74 ver-
wachsen, länglich-eiförmig, dunkel rotbraun, gelbgeadert, Pfriemen orange-
gelb, Blumenblätter und Lippe in der Röhre verborgen, rotbraun. Juli,
August. Costarica.
M. Dennisoniana Rchb. f ist M. coccinea Lind. var.
M. elephanticeps Bohb. f. et Warsc. Dichtrasig, Blätter ledrig,
spitz keil-spatelförmig , dunkelgrün, bis 20 cm lang. Blüten einzeln auf
steifem, bis 25 cm hohem Schaft, bis 10 cm lang, Röhre in ein Kinn
ausgezogen, mit den unteren auf ein Drittel ihrer Länge verwachsenen
Kelchblättern dunkel karminpurpurn, aussen blass purpurrot, der Schwanz-
teil innen gelb und aufwärts gebogen, das obere Kelchblatt, fast parallel
zu den seitlichen und mit diesen nur auf ein kurzes Stück verbunden,
ist beiderseits buttergelb, der dreieckige Grund verschmälert sich lang-
sam in einen gelben, aufwärts gebogenen Schwanz, Lippe klein, stumpf-
rautenförmig und vorn dicht feinwarzig. Juni — September. Neu-Granada.
— var. paohysepala Bchb. f. Blüten gross, dick, fest. Kelchblätter
und Schwänze breiter.
M. Ellisiana Bolfe, von Se den aus M. coccinea var. Harryana
X ignea gezogen, hält genau die Mitte zwischen den Eltern. Röhre
aus gelbem Grunde karminrosa, oberes Kelchblatt hellrosa-karmin, seitliche
karmin, orangegelb schattiert, Pfriemen kurz, orangegelb. Juni, August.
M. Ephippimn Bohb. f. (M, Trochilus Ldl. M. Colibri Lern, M. acro-
chordonia Rchb,/) Dichtrasig, Blätter länglich - spatelformig , fest, bis
15 cm hoch. Blüten einzeln, auf rundem oder dreikantigem, bis 20 cm
hohem, aufsteigendem Schaft, 8 cm lang, schüssel- oder beuteiförmig,
purpurbraun mit helleren Streifen, metallschimmernd, Rücken-Kelchblatt
gelb, klein, rundlich, mit langem, zurückgebogenem, orangegelbem Schwanz,
Seitenblätter rotbraun oder kastanienbraun, aus breitem, geigenförmigem
Grunde plötzlich gestutzt und in einen langen, orangegelben, 10 cm langen
Schwanz verlängert, mit fünf rauhen Rippen, die an der Spitze zusammen-
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Masdevallia.
331
treffen und aussen als Furchen auftreten. April — Mai. Kolumbien. Neu-
Granada.
M. erytrochaeta Bchb. f. Sehr nahe verwandt mit M. C h i m a e r a
und a st Uta, aber die Blüten viel kleiner, heller gefärbt und weiss be-
haart. Pfriemen 4 cm lang, rötlichpurpurn. Juli — September. Central-
Amerika.
M. Estradae Bchb. f. Dichtbuschig, Blätter gestielt, länglich-elliptisch
oder spateiförmig, stumpf oder ausgerandet, ledrig, satt grün, etwa 8 cm
hoch. Blüten einzeln auf aufrechtem, schlankem Schaft, 8 cm lang, mit
flachglockiger, violettpurpurner Röhre und ebenso breitem, flachem, ab-
stehendem Saum, das obere Kelchblatt schiffchenförmig , i cm lang,
gelb in der unteren, purpurviolett in der oberen Hälfte, plötzlich in
einen 2 — 3 cm langen, gelben Schwanzfaden endend, die seitlichen Kelch-
blätter ähnlich, aber flach, violettpurpurn unten, oben weisslich und 2 cm
lang weiss geschwänzt. April — Juli. Kolumbien.
— var. delicata hört. Blüten hell fliederfarben-karminrot, die unteren
Blätter hellviolett mit reinweiss.
— var, xanthina Rchb.f. ist M. xanthina Rchb.f.
M. fenestrata LdL ist Cryptophoranthus atropurpureus Rolfe,
M. floribunda Ldl. {M, Galeottiana A. Rieh, M, myriostigina Morr.)
Rasig. Blätter gestielt, lanzettlich, 2 zu 6 cm etwa. Blüten zahlreich,
einzeln auf schlankem, 8 cm langem, niederliegendem Schaft, Röhre cylin-
drisch mit kleinem Grundhöcker, oberes Kelchblatt kurz dreieckig, die seit-
lichen rundlich, hell ledergelb, rotfleckig, mit 4 cm langen, rötlichen,
zurückgeschlagenen Pfriemen, Blumenblätter linear, weiss. Lippe fast herz-
förmig, weiss mit rotem Spitzenfleck. Juni — August. Mexiko.
M. Fraseri Bchb. f. von Fräser -Derncleugh gekreuzt aus M. ignea
X coccinea v. Lindeni, Röhre trüb orangerot, Kelchblätter violett-
karmin, orangegelb getönt, Pfriemen der oberen Kelchblätter nicht herab-
gebogen. Juli — September.
M. Gairiana Bchb. f. Im Garten von Veitch & Sons in Chelsea aus
M. Davisii und M. Veitchii gekreuzt, in der Form mehr an Veitchii,
in der Blütenfarbe an M. Davisii herangehend, aber die bläulich-pur-
purnen Schattierungen von Veitchii zeigend. Juni— September.
M. Galeottiana A, Rieh, ist M. floribunda Ldl,
M, Gargantua Rchb.f, ist M, Mooreana Rchb.f, var.
M. Gaskelliana Rchb, f, ist M, astuta Rchb. f, var,
M. Gelenyana Rchb.f ist M, Shuttleworthii x xanthina, von Sander & Cie
gekreuzt. Oberes Kelchblatt orangegelb, zahlreich purpurfleckig, seitliche
heller, weniger und kleiner gefleckt, Pfriemen 5 cm, leuchtend gelb.
M. gemmata Bohb. f. {M, trichaete Rchb. /.) Blätter linear, i zu 4 cm,
dicklich, oberseits grubig. Blüten einzeln auf fädlichem, niederliegendem
Stiel, 2 cm breit, oberes Kelchblatt fast frei, zahlreich warzig, aus bräun-
lichgelbem, rotgeadertem Grunde in einen 2 cm langen, orangegelben
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332
Masdevallia.
Pfriemen verschmälert, die seitlichen grösser, kahnförmig verwachsen,
weinrot, mit zwei seitlichen, orangegelben Pfriemen unter der Spitze.
Blumenblätter und Lippe winzig, purpurn. Mai — Juli. Neu-Granada.
M. gibberosa Bohb. f. Blüten in lockerer aufrechter Traube , klein,
bizarr geformt, auf gelbem Grunde grün und rot punktiert, Zipfel der Kelch-
blätter bis 8 cm lang. Blumenblätter und Lippe bräunlich, verschwindend
klein. April, Mai. Neu-Granada.
M. glaphyranths Bchb. f. von Seden bei Veitch gekreuzt aus M.
in fr acta X Barlaeana. Blüten meist paarweis, 3 cm breit, Röhre
braunrot, oberes Kelchblatt gelb, rosapurpum gesäumt und ebenso in
der Mitte längsstreifig, seitliche rosapurpum mit drei dunklen Adern,
Pfriemen orangegelb. Mai — Juli.
M, Qorgona hört, ist M. Chimaera Rchb.f, var.
M, Harryana Rchb.f. ist M, coccinea Und. var,
M. hieroglyphioa Bohb. f. Blätter schmal-elliptisch, ledrig, 3 zu 8 cm
etwa, Blüten einzeln auf 10 cm langem, schlankem Stiel, glockenförmig,
unten höckerig, aus hellerem Grunde violettpurpurn, weiss gefleckt im
freien dreieckigen Teile der Kelchblätter, deren oberes drei purpurne
Längsadern und eine Knopfdrüse auf 3 cm langem, fadendünnem, unten
purpurnem, oben gelblichem Pfriemen zeigt. Blumenblätter stumpf-
länglich, weiss, Lippe breiter länglich, purpurn. Mai — August. Neu-
Granada.
M. Hincksiana Bchb. f. von Kapitän Hincks - Breckenbrough aus M.
Tovarensis X ignea erzielt. Schaft meist mehrblumig, Blüten
gross, rein ledergelb, oberes Kelchblatt wie von M. Tovarensis, seit-
liche bis zur Mitte verwachsen, dreinervig, kurzpfriemig. Juli— August.
M. Houtteana Bohb. f. (M. coccinea Lind. var. Houtteana Rckb.f. et
var. van Houttei hört, M. Benedicti Rchb.f. M. psittacina Rchb.f.) Dicht-
buschig, Blätter linear-lanzettlich, spitz, 5 cm lang, kaum 0,5 cm breit,
dünn, gekielt, hellgrün. Blüten einzeln auf 10 cm hohem, aufrechtem
Schaft, bis 3 cm breit, flachschüsselig, mit abspreizenden, breit halb-
eiförmig-dreieckigen, creme-weissen, satt blutrot gefleckten Kelchblättern,
jedes in einen 4 — 6 cm langen , blutroten , runden Pfriemen ausgezogen.
März —Mai. West-Cordillere von Neu-Granada.
M. ignea Bohb. f. {AI. coccinea Rgl.^ nicht Lind.) Locker rasig, Blätter
lang gestielt, stumpf - elliptisch , bis 15 cm hoch, ledrig, glänzend grün.
Blüten auf hohem, schlankem Schaft einzeln, herabgebogen, 5 cm gross,
Röhre gekrümmt, fast cylindrisch, das obere Kelchblatt aus breitem
Grunde pfriemenförmig und zwischen die unteren länglich-elliptischen, un-
geschwänzten Kelchblätter herabgebogen, leuchtend zinnoberrot, innen
mit drei karminroten Längsnerven auf jedem Kelchblatt. April — Juni,
Dezember — Februar. Ost-Cordillere von Neu-Granada, zwischen 2500 bis
3500 m.
— var. aurantiaoa Will. Blüten orangerot mit scharlachroten Linien.
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Masdevallia. jjj
— var. Boddaertii Linden. Blüten karminscharlach , hellgelb gefleckt.
— var. oitrina hört. Blüten hellorangegelb.
— var. coooinea hört. Blüten cochenillerot mit fast purpurroten
Linien.
— var. Hobartii hört. Blüten orangegelb, violett-purpurn überhaucht.
— var. grandiflora Will, (var, mngnifica hört) Blüten kompakt, fast
kreisrund, hell scharlachrot mit karminroten Linien und purpurrotem
Hauch.
— var. magnifica hört, ist var. grandiflora Will.
— var. Marshallii Bohb. f. Blüten gelb, zinnoberrot schattiert.
— var. Massangeana Will. Blüten hoch orangerot mit rosa-purpurnem
Hauch.
— var. splendens hört. {var. superba kort) Blüten leuchtend karmin-
rot mit purpurnen Linien.
M. ignea x coccinea h. Lind, ist M. Fraseri Rchb.f.
M. inaequalis Bchb. f. Locker rasig, Blätter kurz gestielt, länglich-
lanzettlich, stumpf, dunkelgrün. Blüten auf lo cm hohem Stiel, wage-
recht, 4 cm breit, mit schüsseiförmiger Mitte und ausgebreiteten, rund-
lichen Kelchblättern, welche je einen dünnen, 3 cm langen Pfriemen
tragen, gelblichweiss mit purpurbraunen Flecken. April — Juli. Neu-
Granada.
M. inflata Rchb.f. ist M. corniculata Rchb. var.
M. infraeta Ldl. {M. longicaudaia Lern) Blätter lanzettlich, 3 zu
10 cm., glänzend freudig grün. Blüten einzeln auf dreikantigem, ge-
drehtem, 1 5 cm hohem Schaft, 3 cm breit, Röhre breit glockig, gebogen,
mit einem Grundhöcker und einer vortretenden Schwiele oben, gelblich-
weiss, oberes Kelchblatt rundlich dreieckig, ausgehöhlt, die seitlichen
länglich-rund, bis zur Mitte verwachsen, längs der Naht gekielt, äussere
Hälfte gelblichweiss, innere hell violettpurpurn, Pfriemen 3 cm lang,
spreizend, hellgelb, Blumenblätter linear, vorn gezähnt, weiss, Lippe läng-
lich mit zurückgebogener, rotbrauner Spitze. Juli, August. Brasilien.
— var. purpurea Bohb. f. Blüten grösser, fast einförmig violett-
purpurn.
M. infraeta x Barlaeana ist M. glaphyrantha Rchb.f.
M. ionocharis Bohb. f. Rasig. Blätter gestielt, elliptisch - lanzettlich,
2 zu 6 cm. Blüten zahlreich, einzeln auf schlankem, 8 cm hohem Schaft,
kaum centimeterbreit, mit flachgedrückter Scheide, Röhre glockig, gelb-
lich, Kelchblätter gekielt, der freie Teil sehr kurz, rundlich, weisslich,
violettpurpurn gefleckt, Pfriemen kaum centimeterlang, spreizend, schlank,
gelb, Blumenblätter und Lippe winzig, länglich, trüb purpurn. Juli, August.
Anden von Sandia in Peru, 3000 m.
M> Kienastiana hört, ist Pleurothallis Roeziii Rchb. f.
M. Kimballiana Sand, ist M. Veitchiana Q x M. Shuttleworthii d und steht
fast genau in der Mitte zwischen den Eltern.
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334
MasdevaUia.
M. leontoglossa Bchb. f. Blätter linear-lanzettlich, derb ledrig, 2 zu
15 cm, dunkelgrün, oft rot überlaufen. Blüten einzeln auf sehr kurzen
Stielen, Röhre breit-cylindrisch, unten höckrig, hell gelbgrün, trüb purpurn
gefleckt, mit drei purpurn gesprenkelten Rippen oben, oberes Kelchblatt
dreieckig, mit 2 cm langem, breitem Pfriemen, hell gelbgrün mit drei
purpurnen Linien, seitliche Kelchblätter länglich, zur Hälfte verwachsen,
hell gelbgrün mit schwärzlich purpurnen, reihenweis geordneten Warzen,
kurzpfriemig, Blumenblätter länglich, spitz, weiss mit purpurner Mittellinie,
Lippe zungenförmig, haarig, dicht mit dunkelroten Warzen besetzt. Juni
bis August. Venezuela.
M. Lindeni Andr4 ist M. coccinea Und. var.
M. longicaudata Lern, ist M. infracta LdL
M. Lowii Bohb. f. ist mit M. Chimaera nahe verwandt, aber die drei
lang-dreieckigen, weissen, reichlich purpurn gefleckten, 6 zu 2 cm grossen
Kelchblätter sind unter sich fast gleichgross und nur in eine kurze, weisse
Spitze ausgezogen. Blumenblätter winzig, gelbweiss, Lippe sehr klein,
breit spatelförmig, purpurbraun. Juni— August. Am Caucastrom in Kolum-
bien bei 2000 m.
M. ludibunds Bohb. f. Blätter länglich-elliptisch , 2 zu 6 cm höch-
stens. Blüten einzeln auf 6 cm langem, schlankem Schaft, Röhre kurz,
ockergelb, Kelchblätter länglich-eiförmig, hellgelb oder hellviolett, oberes
helmförmig, gekielt, Pfriemen fädlich, 4 cm lang, orangegelb, Blumenblätter
länglich, gezähnt, Lippe fast geigenförmig , gelblich mit einer schwärz-
lichen Warze auf der zurückgebogenen Spitze. Juni— August. Neu-Granada.
M. maorurs Bohb. f. Dicht rasig, Blätter kurz gestielt, kräftig, 4 cm
breit, bis 25 cm lang, fast ledrig, länglich stumpf, schimmernd grün.
Blüten auf 20 cm hohem, aufrechtem Schaft einzeln, wagerecht gebogen,
aus kurz kelchförmiger Röhre sich breit schlüsseiförmig öffnend, ausge-
sprochen zweilippig. Das obere Kelchblatt aus 2 cm breitem, gerundet
dreieckigem Grunde allmählich in einen 10 cm langen, kräftigen, steifen,
oben rückwärts gekrümmten Pfriemen ausgezogen, die unteren zusammen
kaum breiter als das obere, rasch verschmälert und in kräftige, etwa
8 cm lange, steife, am Ende nach vorn gekrümmte Pfriemen verlängert,
alle drei Kelchblätter tragen starke, vortretende Längsnerven mit rund-
lichen Warzen, Schlund der Blüte gelblich, der Rand und der breite Teil
der Kelchblätter hell rotbraun mit dunkelbraun-purpurnen Streifen und
Punkten, die Nerven, oberes Drittel und Pfriemen gelb. März — Juli. Neu-
Granada.
M. maeulsta Elotzsoh et Karsten. Dichtrasig, Blätter steif, ledrig,
aus schmalem Grunde länglich -spatelförmig, dunkelgrün. Blüten auf
schlankem Schaft einzeln, wagerecht, Röhre cylindrisch, kurz erweitert,
gelb, aussen purpurbraun, das obere Kelchblatt pfriemenförmig , 10 cm
lang, gelb, braunfleckig, die unteren Kelchblätter lanzettlich, purpurbraun,
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Bdäsdevallia.
335
mit lo cm langen, kräftigen, in den letzten zwei Dritteln grünen Pfriemen.
April — Juli. Caracas.
— vap. flava hört. Blüten blassgelb mit hellbraun.
— vap. Buperba hört. Blüten eigelb mit purpurbraunen Flecken und
dunkelbraunen unteren Kelchblättern.
M. melanopsis hört, ist Schreibfehler für Melanopus Rchb.f.
M. Melanopus Bchb. f. {M, melanopsis hört. M. polysHcta Hook, nicht
Rckö.f.) Blätter gestielt, verkehrt lanzettlich, 2 zu 8 cm, oben zwei-
zackig. Blüten zu 5 — 7 in lockerer Traube auf 10 cm hohem Schaft,
centimeterbreit , weiss, violettpurpurn gesprenkelt, Röhre kurz glockig,
dreikantig, unten höckerig, Kelchblätter fast kreisrund, gekielt, in einen
kurzen, leuchtend gelben Pfriemen verdünnt, Blumenblätter klein, linear,
Lippe zungenförmig, vom verbreitert, gelb. Mai — August. Anden von
Nord -Peru.
M. militaris Bohb. f. et Warac. Dichtrasig, Blätter kurz gestielt, steif
ledrig, stumpf-lanzettlich, freudig grün. Blüten auf kurzem, dickem Schaft
einzeln, wagerecht, mit flacher, gelber Schale und breitem, flachem, zin-
noberrotem Saum, der stellenweis gelbrötlich ist, das obere pfriemen-
förmige Kelchblatt (wie von M. ignea) auf die unteren länglich-elliptischen,
kurz gespitzten herabgebogen. Februar — April. Neu-Granada,
M. Mooreana Bohb. f. Blätter linear - länglich , 3 zu 15 cm, derb
ledrig, mit aufgeblasener Scheide am Grunde. Blüten einzeln auf steifem,
10 cm hohem, unten und mitten mit Scheiden besetztem, rötlich-grünem
Schafte, Röhre breit-cylindrisch mit kurzem Höcker unten, oberes Kelch-
blatt dreieckig, allmählich in einen linearen Pfriem verschmälert, gelb, mit
drei weinroten Streifen im Grunde, seitliche bis zur Mitte verwachsen,
weinrot, mit zahllosen schwärzlich - purpurnen Warzen, Pfriemen kurz,
parallel, gelblich, Blumenblätter spitz-länglich, weiss mit purpurnem Mittel-
streif, Lippe länglich, schwärzlich purpurn behaart. Juli, August. Neu-
Granada.
— var. Gargantua Bchb. f. Blüten grösser, ledrig, hellgelbgrün, purpurn
getuscht, seitliche Kelchblätter braun, gelb gerandet, Blumenblätter rein-
weiss.
M. musoosa Bohb. f. Blätter länglich-elliptisch, l zu 4 cm, kurz ge-
stielt, vorn dreieckig, dickledrig, dunkelgrün, unten rötlich. Blüten ein-
zeln, auf schlankem, 12 cm hohem, hellgrünem, moosartig behaartem
Schaft, Fruchtknoten borstig-warzig, gebogen, Röhre centimeterbreit, kurz
zusammengedrückt, unten höckerig, Kelchblätter blass ledergelb, schmal
dreieckig, mit drei vortretenden Adern, Pfriemen 2 cm lang, Blumen-
blätter linear, Lippe mit schmalem Stege, vorn breit, gelb, an der Spitze
braun, leicht beweglich. Mai— August. Cordillere von Tolima, Neu-Granada.
Die Lippe wirkt als Insektenfalle.
M. myriostigma Morr. ist M. floribunda LdL
M. nyoterina Bohb. f. Oft mit M. Chimaera, der sie in der That
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336
Masdevallia.
sehr ähnelt, verwechselt. Dichtrasig, Blätter kräftig, kurz gestielt, aus
schmalem Grunde verkehrt-lanzettlich, stumpf, gekielt. Blüten einzeln auf
kurzem, kräftigem, schräg ansteigendem Schaft, Röhre kurz, schlank,
dunkelpurpurbraun , die drei Kelchblätter bilden einen flachen, 4 — 5 cm
breiten, dreieckigen Saum und enden jedes in einen 5 cm langen, steifen,
starken Pfriemen, der breite Teil rötlichgelb mit braunpurpurnen Flecken,
fein behaart, die Pfriemen einfarbig braunpurpurn. Lippe i cm gross,
gelbrötlich mit weissem, sackartigem Schuh. April — August. Neu-
Granada.
M. ochthodes Rchb.f. ist Scaphosepalum ochthodes Pfitz.
M. paohyantha Bohb. f. Blätter verkehrt - lanzettlich , 3 zu 10 cm,
dunkelgrün, ledrig. Blüten einzeln auf lo cm hohem Schaft, 6 cm breit,
Röhre breit-cylindrisch, gebogen, hellorangegelb , oberes Kelchblatt drei-
eckig, gekielt, hellgelbgrün mit drei purpurnen Adern, in einen 2 cm
langen Pfriemen auslaufend, seitliche länglich-eiförmig, bis zur Mitte ver-
wachsen, hellgelbgrün, dicht rosapurpurn gefleckt, Pfriemen kürzer, breiter,
zurückgeschlagen, hellgelb, Blumenblätter spitz-eiförmig, weiss mit braun-
purpurner Mittellinie, Lippe linear, zurückgebogen, braun, vorn schwärz-
lich, Mai — Juli. Thal des Cauca, Kolumbien.
m. pachysepala Rchb.f. ist M. elephanticeps Rchb.f. var.
M. Parlatoresna Bchb. f, [M. splendida Rchb, f. var, Pariatoreana hört.
Veitck) Auf der Ost-Cordillere von Peru, bei Cuzco, gefundene Kreuzung
aus M. Veitchiana und M. Barlaeana, welche im Garten künstlich
aus den Eltern nachgezüchtet wurde und wesentlich schöner blühende
Exemplare ergab, als die wilde Hybride.
M. Peristeria Bohb. f. Blätter länglich-lanzettlich, 3 zu 10 cm. Blüten
einzeln auf 10 hohem Schaft, 10 cm breit, Röhre breit-cylindrisch, unten
höckrig mit sechs vortretenden Rippen, aussen trübgelblich, Kelchblätter
dreieckig, gelb, purpurfleckig, in einen steifen, 3 cm langen, lehmgelben
Pfriemen ausgezogen, Blumenblätter spitz-linear, hell grünlichgelb, Lippe
aus schmalem Stege verbreitert, vorn wieder schmal, zurückgebogen mit
amethystblauen Warzen. Juli — September. Neu -Granada. Säule und
Kelchblätter bilden eine Taubenfigur — Phantasie frei — wie in der
Blüte von Peristeria elata.
M. platyglossa Bchb. f. Blätter länglich-lanzettlich, 3 zu 12 cm, auf-
recht, starr. Blüten einzeln auf 10 cm langem, niederliegendem Schaft,
halbdurchschimmernd, hellgrün, Röhre kurz - cylindrisch , unten höckrig,
Kelchblätter dreieckig, in eine scharfe Spitze ausgehend, jedes mit drei
vortretenden Adern, Blumenblätter breit -linear mit einem dreieckigem
Zipfel unter der Mitte, Lippe länglich -eiförmig, fleischig, zurückgebogen,
vorn zahlreich warzig. Mai — Juli. Neu-Granada, Cordillere von Antiochia.
M. polyantha Ldl. ist M. Schlimii Ldl.
M. polysticta Bchb. f. (nicht Hook.) (Fig. iil.) Dichtrasig, Blätter
lanzettlich-spatelförmig , stumpf, derb, dunkelgrün, dreinervig. Blüten zu
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Masdevallia.
337
6 — 8 auf kräftigen hohen, die Blätter überragenden Schäften, weisslich-lila
mit purpurnen Flecken übersät, die 3 cm langen, fadenförmigen Pfriemen
olivengrün mit purpurnen Flecken ; Röhre kurz, oberes Kelchblatt eiförmig,
die unteren schief - lanzettlich , alle am Rande gewimpert. April — Juli.
Nordperu.
M, psittacina Rchb. f. ist M. Houtteana Rchb. f.
Fig. III. Masdevallia polysticta.
M. racemosa Ldl. (J/. Grossii kort) Stämme auf kriechendem Wurzel-
stock I — 2 cm voneinander entfernt, aufrecht, 5 cm hoch. Blätter länglich-
elliptisch, 3 zu 8 cm. Blüten zahlreich, in zweireihiger Traube auf 30 cm
hohem, hin- und hergebogenem Schafte, 2 cm breit, leuchtend orangegelb,
karmin schattiert, zuweilen gelblich, Röhre cylindrisch, gerippt, 1,5 cm
lang, oberes Kelchblatt spitz - dreieckig , zurückgeschlagen, seitliche ver-
Stein's Orchideenbuch. 22
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338
Masdevallia.
wachsen in ein breit-herzförmiges, nicht geschwänztes, 2 cm breites Blatt,
jede Hälfte mit drei dunkleren Linien, Blumenblätter und Lippe klein,
weisslich. Juli — September. Neu - Granada.
M. radiosa Bohb. f. Gleicht ausserordentlich der M. Chimaera, ist
aber in Blatt und Blüte kaum halb so gross wie diese. Die Innenseite
der Blüte ist schwärzlich - purpurn mit schwarzen Warzen auf dunkel-
purpurnem Grunde, Pfriemen schwarz; Lippe weiss. März — Juni. Von
Wallis in der Hauptkordillere von Kolumbien, bei Frontino, entdeckt.
M. Beiohenbaohiana Endres. Dichtrasig, Blätter schmal - spateiförmig,
gekielt, derb, hellgrün. Blüten zu 3 auf kantigem, die Blätter etwas
überragendem Schaft, zart, 5 cm breit, aus sehr enger Röhre trichter-
förmig, das obere Kelchblatt dreieckig, die seitlichen lang - dreieckig,
kurz geschwänzt, gelblichweiss mit einem blutrotem oder fast schwarzem
Grundfleck oder mit blutroten Strahllinien. Dezember — April. Costarica.
M. Roeziii Rchb. f. ist M. Chimaera Rchb. f. var.
M. Bolfeana Sander ist wahrscheinlich eine Kreuzung von M. Reichen-
ba c h i a n a mit M. c a 1 u r a. Sie ähnelt in der Form kleinen Exemplaren
ersterer Art, in der Farbe der letzteren. Die kurze Röhre und der untere
Teil der verwachsenen Kelchblätter sind kastanienbraun, das freie obere
Kelchblatt und alle drei langen Schwänze sind hochgelb. April — Juli.
M. rosea Ldl. Dichtrasig , Blätter langgestielt , spitz - elliptisch , mit
dem Stiel 10 cm hoch. Blüten einzeln auf 10 — 12 cm hohem Stiel, auf-
recht, Röhre cylindrisch, 3 cm lang, aus satt karmin-purpurrotem Grunde
zart rosa -lila, oberes Kelchblatt pfriemenförmig, über die halbeiförmigen
unteren gebogen, welche mit ihrer lang ausgezogenen Spitze gleichfalls
2 cm lang und aus hellrosaem Grunde an der Spitze karmin - purpurn
sind. November — April. Anden von Losa in Ecuador bei mehr als
3000 m.
M. rosea x Shuttleworthii ist M. Courtauldiana ffchb, f.
M. Sohlimii Bohb. f. {M. polyantha Ldl) (Fig. 112.) Lockerrasig,
Blätter kräftig, derb, langgestielt, aus schmalem Grunde länglich, 20 zu
5 cm etwa, Blüten zu 6— 8 auf hohem, steifem Schaft, langgestielt aus
grossen scheidenartigen Deckblättern, flach - schüsseiförmig, oberes Kelch-
blatt kleiner als die unteren, aus dreieckigem Grunde kurz in einen dicken
Pfriemen verschmälert, die unteren länglich - dreieckig, gestutzt und plötz-
lich in einen 3 cm langen Pfriemen ausgezogen, gelb mit unzähligen
dichtgedrängten rötlichbraunen Flecken, Pfriemen und oberes Kelchblatt
ungefleckt gelb, die kleinen Blumenblätter weiss, die kurz eingebogene
Lippe gelblich, rotbraun punktiert. November — Februar. Merida in
Venezuela bei 2000 m, Ost-Kordillere von Neu-Granada bei 3 — 3500 m.
M. senilis Rchb. f. ist M. Chimaera Rchb. f. var.
M. severa Rchb. f. ist M. Chimaera Rchb. f. var.
M. Shuttleworthii Bohb. f. {M. caudata var. Rchb. f.) Dichtrasig,
Blätter kurzgestielt, länglich -elliptisch, zugespitzt, bis 10 cm hoch, 3 — 5-
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Masdevallia. 57Q
nervig. Blüten auf ebenso hohem Schaft, einzeln, Röhre kurz, höckrig,
Fig. 112. Masdevallia Schlimii Lind.
das obere Kelchblatt aufrecht, fast hutförmig gebogen, hellgelblich mit
hellrosenrot und einigen weinroten Linien, untere Kelchblätter schief-
22*
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340 MasdevalUa.
eiförmig herabgezogen, rosa, dicht purpurrot gefleckt, das obere plötzlich,
die unteren allmählich in etwa 5 cm lange, unten grüne, oben orange-
gelbe Pfriemen ausgezogen. April — August. Neu -Granada bei 2000 bis
2600 m.
— var. xanthocorys Bohb. f. (M. caudata var, hört.) Blüten bräunlich-
gelb mit rosa, die Pfriemenenden gelbbraun.
M. Shuttleworthii x xanthina ist M. Gelenyana Rchb. /.
M. Shuttleworthii X Estradae h. Veitoh. {M, caudata X Estradae
Rolfe) von Seden bei Veitch gezüchtet, erinnert stark an die erstere
Art, aber das obere Kelchblatt ist aus gelblichem Grunde fast reinrosa,
aussen blasser und gelb gekielt, seitliche reich violett-purpurn, vom heller,
Pfriemen 4 cm lang, orangegelb, Blumenblätter und Lippe weiss, letztere
fein lila gesprenkelt, Spitze der Säule purpurbraun. Juni — August.
M. Bimula Bohb. f. Dichtrasig. Blätter linear , i zu 5 cm , hellgras-
grün, oft rötlich angelaufen, gekielt. Blüten einzeln auf kaum centimeter-
hohem Stiel in trockenhäutigen bräunlichen Scheiden, ^^ cm breit, Röhre
kurz, oberes Kelchblatt spitz - eiförmig , ausgehöhlt, gekielt, hellgelblich,
purpurbraun gebändert, seitliche frei, spitz - eiförmig, sichelförmig, heller
gelb, purpurfleckig, Blumenblätter linear, grünlich, Lippe grösser, breit-
zungenförmig, trüb dunkelweinrot. Juli, August. Neu-Granada.
M. splendida Bohb. f. {AI. Veitchiana X Bar/aeana.) Röhre schlank,
1,5 cm lang, oben mit einer vortretenden Rippe, orangerötlich, Kelchblätter
länglich-eiförmig, dreinervig, leuchtend orangerot, dicht mit karn\inpur-
purnen Warzen besetzt, Pfriemen 2 cm lang, orangerot. Blumenblätter,
Lippe und Säule weiss. Juni — August.
— vap. Pariatoreana Bohb. f. Blüten grösser, die purpurnen Warzen
zerstreut. Beide Formen unter den Eltern in der östl. Kordillere
von Peru von Walter Davis gefunden und später im Garten von Veitch
gezüchtet.
M. Tovarensis Bohb. f. (M. Candida Karst, et Klotzsck) (Fig. 113.)
Lockerrasig, Blätter kurzgestielt, derb ledrig, gekielt, schmal - lanzettlich,
oben zweispitzig, dunkelgrün, etwa i zu 8 cm incl. Stiel. Blüten auf
kräftigem, rundem, 10 cm hohem Schaft paarweis, wagerecht, stark duftend,
prachtvoll reinweiss, aus kurz-kegelförmiger Röhre flach ausgebreitet, oberes
Kelchblatt klein, aus kurzem, schmalem Dreieck 3 cm lang geschwänzt,
die beiden unteren jedes viermal grösser, halbeiförmig, plötzlich in ein
breites, kaum 2 cm langes Schwänzchen zugespitzt. November — Februar.
Neu-Granada. Ausgezeichnet als Knopf lochblume und für kleine Bindereien.
M. Tovarensis x ignea ist M. Hincksiana Rchb. f.
M. triangularis LdL Dichtrasig , Blätter kurz gestielt , ei - lanzettlich,
zugespitzt, 6 — 8 cm hoch. Blüten auf gleichlangem, sehr dünnem Stiel,
einzeln, ausgebreitet, 4 cm breit, gleichseitig' dreieckig, ockergelb mit
purpurroten Flecken, die langen Schwänze dunkelrot. Dezember. Vene-
zuela.
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Masdevallia.
341
M. triaristeUa Bohb. f. Dichtrasig , Blätter auf halbcentimerhohen
Stämmchen sitzend, fast drehrund, in der Mitte leicht angeschwollen, nach
beiden Enden gleichmässig langsam verdünnt, oberseits mit einer tiefen
Furche, etwa 3 cm dick und 5 cm lang. Blüten auf schlankem, dünnem,
aufrechtem, bis 15 cm hohem Schaft paarweis, wagerecht oder hängend,
5 cm lang, aus gelbli-
chem Grunde rötlich,
flach schüsseiförmig, das
obere Kelchblatt eirund,
dreinervig , konkav,
plötzlich in einen 5 cm
langen Pfriem verschmä-
lert, die unteren stumpf-
länglich, kahnartig ganz
verwachsen, die beiden
gebogenen 3 cm langen
Pfriemen nicht aus der
Spitze, sondern aus dem
vorderen Drittel des
Randes entspringend.
April bis August. Cos-
tarica.
M. trichaete Rchb. /.
ist M. gemmata Rchb. f.
M. tridactylilites
Bohb. f. Klein, dicht-
rasig, Blätter pfriemlich,
gefurcht, 3 cm hoch.
Blüten einzeln auf 5 cm
hohem , steifem Stiel,
oberes Kelchblatt frei,
fast kreisrund , ausge-
höhlt, gekielt, ockergelb,
rot gefleckt, in einen
vorn verdickten fädlichen
Pfriemen ausgezogen,
seitliche Kelchblätter
kahnförmig verwachsen, vorn gekerbt, trüb purpurn, Pfriemen wie vom
oberen Kelchblatt, Blumenblätter spitz - länglich , purpurn, gelb gerandet,
Lippe zungenförmig, trüb purpurn. Mai, Juni. Neu-Granada.
M. Trochilus Linden et Andr^ ist M. Ephippium Rchb. /.
M. troglodytes Morr. Blätter linear - lanzettlich , 3 zu 10 cm, mit
zurückgebogener, dreizackiger Spitze. Blüten einzeln auf 6 cm langem,
niederliegendem, mit kleinen Scheiden besetztem Stiel, kaum centimeter-
Fig. 1 1 3. Masdevallia Tovarensis.
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%A2 Masdevallia.
breit, glockig, aussen weiss, rotbraun gefleckt, innen rotbraun, freier Teil
der Kelchblätter sehr kurz, gerundet, in 3 cm lange, fadliche, rotbraune
Pfriemen ausgezogen, Blumenblätter linear, rötlich, weiss gesäumt, Lippe
mit kurzem gekehltem Steg, vorn rund - sackartig mit einem Kiel, weiss.
Juni — August. Neu-Granada.
M. Veitohiana Bohb. f. Dichtrasig, Blätter lanzettlich, stumpf, in einen
kurzen Stiel verschmälert, dick ledrig, glänzend dunkelgrün bis 15 cm
hoch. Blüten auf steifem, kräftigem, bis 25 cm hohem Schaft einzeln,
wagerecht, bis 12 cm Durchmesser, aus glockiger Röhre ausgebreitet,
Kelchblätter eiförmig, das obere in einen kräftigen, leicht gebogenen, 3 cm
langen Pfriem allmählich auslaufend, die unteren in schief angesetzte,
breitere und kürzere Pfriemen, orange - Scharlach , innen mit leuchtend
hochgelben Warzen und purpurner Schattierung, die hell goldgelbe Röhre
birgt die unansehnlichen Blumenblätter und Lippe. August — November,
aber auch April, Mai. In der Hochwaldregion der Anden von Peru
zwischen 35cx> und 4300 m.
— var. grandiflora Will. Blüten fest, bis 15 cm gross, leuchtend
Scharlach mit satt purpurroter Schattierung.
M. Veitchiana x Davisii ist M, Gairiana Rchb. /.
M. velifera Bchb. f. Blätter gestielt, schmal - elliptisch , 3 zu IG cm
etwa, steif aufrecht. Blüten übelriechend, einzeln auf 8 cm hohem Schaft,
der in der Mitte eine Scheide trägt, Fruchtknoten rechtwinkelig gebogen,
Röhre breit-cylindrisch, unten höckerig, oberes Kelchblatt dreieckig, glän-
zend ockergelb, innen fein rot punktiert, in einen 5 cm langen, vorn
halbkreisförmig eingebogenen Pfriemen verlängert, seitliche gleichfarbig,
in eine fast flache Platte mit eingerollten Rändern verwachsen, herab-
gebogen, mit gebogenen 3 cm langen Pfriemen, Blumenblätter linear,
grünlichweiss, Lippe fast quadratisch, vorn verschmälert, chokoladenbraun,
dicht warzig. Mai, Juni, Neu-Granada: Ocanna.
M. verrucosa Rchb. f. ist Scaphosepalum verrucosum Pfitz.
M. Vespertilio Bchb. f. Blätter schmal-lanzettlich , etwa 2 zu 10 cm.
Blüten einzeln auf hängendem, 6—8 cm langem Stiel, breit offen, drei-
eckig, 3 cm breit, hellgelb, braunpurpurn gefleckt, oberes Kelchblatt
spitz länglich -eiförmig, mit 3 cm langem Pfriemen, seitliche verwachsen,
fast quadratisch mit 3 cm langen Pfriemen, Blumenblätter länglich, zurück-
gebogen, weisslich, gelbbraun gefleckt und eine braune Warze an der
Spitze, Lippe fleischig, grubig, mit breitem Längsriss des Steges, vorn
quer gerundet, tassenförmig. Juli, August. Neu-Granada, Thal des
Cauca.
M. Wagneriana Linden. Dichtrasig, Blätter spateiförmig, stumpf,
bis 6 cm hoch, ledrig, dunkelgrün. Blüten auf fadendünnem ebenso
hohem Stiel einzeln, wagerecht, 3 cm breit, mit kurz becherförmiger,
gelber Röhre, Kelchblätter aussen einförmig-gelb, das obere innen zum Teil
braunrot, die unteren braunrot, kleinfleckig, die kleine Lippe ist fleischig.
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Masdevallia. MaxUlaria. 343
hakenförmig, gelb mit rotbraun. April — Juli, Venezuela. Eine der kleinsten
kultivierten Arten.
M. Wa/Iisii Rchb. f. ist M. Chimaera fichb, f. var.
M. Wendlandiana Bchb. f. Dichtrasig. Blätter fleischig, gestielt, linear,
0,5 zu 3 cm etwa, längsfurchig. Blüten einzeln auf fädlichem, grünröt-
lichem, 4 cm langem Stiel, Röhre cylindrisch, unter! höckerig, purpurn,
oben milchweiss, freier Teil der Kelchblätter schmal - dreieckig , weiss,
vorn gelblich, seitliche zurückgebogen, Blumenblätter und Lippe sehr
klein, linear, erstere weiss, letztere purpurn, vorn zurückgebogen. Mai
bis Juli. Neu-Granada.
M. Winniana fichb. f. ist M. Chimaera fichb. f. var.
M. xanthina Bchb. f. Dichtrasig, Blätter länglich -keilförmig, kurz-
gestielt, 10 cm hoch, derb, dunkelgrün. Blüten auf 15 cm hohem, auf-
rechtem Schaft einzeln, wagerecht, fast ohne Röhre, die drei Kelchblätter
spreizend, das obere schmal -länglich, gekrümmt, lang geschwänzt, die
unteren gleichgeformt aber kleiner, hell dottergelb mit einem dunkel-
violettem Fleck am Grunde jedes der unteren Kelchblätter. April bis
August. Kolumbia.
M. xanthocorys fichb. /. ist M. Shuttleworthii fichb. f. var.
Maxiilaria R. P>
(Maxillariinae 189.)
(Dicrypta Ldl. Heterotaxis Ldl. Psittacogl ossum
Llav. Lex.)
Mehr als hundert baumbewohnende Arten, welche von Brasilien bis
Mexiko verbreitet sind, und in sehr verschiedener Tracht auftreten.
Stamm bald fehlend, bald kurz, bald lang, bald zu einer Scheinknolle
verdickt. Blätter immergrün, sehr vielgestaltig. Blüten meist einzeln,
bald grund-, bald seitenständig. Kelch- und Blumenblätter einander fast
gleich, die seitlichen Kelchblätter stark kinnbildend. Lippe dem Säulen-
fuss leicht beweglich angegliedert, dreilappig mit aufrechten Seitenlappen
und Längsschwielen.
Eine grosse Anzahl früher kultivierter Arten verschwindet nach und
nach, verdrängt von schöner blühenden Arten. Wir haben die meisten
alten Arten hier noch des historischen Interesses wegen erwähnt, ohne
sie jedoch empfehlen zu wollen.
Kultur wie von Lycaste (s. d.)
P fitzer anerkennt folgende Gruppen:
A. Aggregatae. Knollen gedrängt, 1—2 oft langgestielte Blätter auf
der Spitze. Blüten unter der alten Knolle, aus den unteren Blatt-
achseln des meist eben erst sich entwickelnden jungen Blatttriebes
hervorbrechend; z.B. M. picta Ldl.
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344
MaxilUria.
B. Bepentee: Knollen entfernt voneinander rechtwinkelig aut dem
kriechenden Wurzelstock sitzend; z.B. M. marginata Fzl.
C. Ereotae: Wurzelstock aufrecht oder aufsteigend, mit den Knollen
einen spitzen Winkel bildend; z. B. M. variabilis Batem.
D. Ebiübefl: Knollenlos, mit aufrechten, dünnen, schmalblätterigen
Stämmen; z. B. M. graminifolia Rchb. f.
E. Iridifoliae: Stämme kurz, Blätter reitend, senkrecht stehend, fleischig;
z. B. M. iridifolia Rchb. f.
M. acioularis Herb. Unscheinbare , die Gartenkultur nicht lohnende
Art mit länglichen Scheinknollen, schmal - linearen Blättern von 6 — 8 cm
Länge und auf 2 cm langen Stielchen sitzenden rotbraunen, chokoladen-
braun getuschten, kaum 2 cm breiten Blüten. August, September.
Brasilien. Schon 1826 eingeführt, aber heut wohl kaum noch im Handel.
M. acutipetals Hook, ist von M. picta nur durch schmälere Blätter,
etwas kleinere, leuchtender gefärbte Blüten mit spitzen Blumenblättern
und starkem Wohlgeruch verschieden. März, April. Centralamerika.
M. anatomomm Bchb. f. gehört gleichfalls in den Formenkreis der
M. picta, aber ihre Blüten sind einfarbig blassgelb und bis zu 8 cm
breit, stark wohlriechend. Juli, August. Brasilien.
M^ aromatica R. P. ist Lycaste aromatica LdL
HL atropurpurea Lodd. Scheinknollen gedrängt, eiförmig, 5 cm hoch,
mit einem kurzgestieltem, breit-lanzettlichem, vielnervigem, dunkelgrünem
Blatte. Blüten meist einzeln auf sehr kurzem, mit Deckblättern besetztem
Schafte, wohlriechend, klein, schwarz-purpurrot, gelbbräunlich schattiert.
Juli, August. Brasilien.
M. aureofulva Hook. Scheinknollen rund-eiförmig, 3 cm hoch, gefurcht-
kantig, mit einem langgestieltem, länglich -elliptischem, spitzem, viel-
nervigem Blatte. Blüten in lockerer Traube auf 20 cm hohem Schafte,
goldgelb mit rotbrauner Zeichnung, Kech- und Blumenblätter länglich,
spitz, die seitlichen Kelchblätter ein stumpfes Kinn bildend. Juni — August.
Brasilien.
M. barbata West ist Bifrenaria Harrisoniae LdL var. vitellina.
M, Barringtoniae Lodd. ist Lycaste Barringtoniae LdL
M. Brocklehurstiana LdL ist Houlletia Brocklehurstiana LdL
M. Camaridii Lodd. ist Camaridium ochroleucum LdL
M. ciliata R. P. ist Lycaste Barringtoniae LdL
M. Colleyi Batem. ist Batemannia Colleyi LdL
M. citrina Don ist Promenaea citrina LdL
M. coccinea hört, ist M. variabilis LdL
M. cristata Batem. ist Paptiinia cristata LdL
M. cruenta R. P. ist Lycaste cruenta LdL
M. eueiQlata Ldl. Scheinknollen 2 — 3 cm hoch, schmal-eiförmig mit
einem kurzgestieltem, zungenförmigem, ledrigem, gekieltem Blatte. Blüten
einzeln auf kurzem mit scheidenartigen Deckblättern besetztem Schaft, der
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Maxillarui.
345
Fruchtknoten von einem kappenförmigen Deckblatt verhüllt, 3 — 4 cm
breit, gelb mit bräunlich - roter Punktierung. August — Oktober. Brasilien.
M. cyanocheile Hffmsgg. ist Colax viridis Rchb. /.
M. deflexa Ldl. ist M. marginata FbL
M, densa R. P. ist Ornifhidium densum
Rchb. f.
M. Deppei Lodd. ist Lycaste Deppei Ldl.
M, discolor Lodd. ist Warscewicse/Ia
Wend/andii Rchb. f. vor.
Fig. 114. Bifrenaria Harrisoniae.
M. galeata Lodd. ist Gongora ga/eata Rchb. f.
M. grandiflora Ldl. (Dendrobium grandiflorum H. B. K) Scheinknollen
gedrängt, abgeplattet-eiförmig, bis 3 cm hoch, dunkelgrün. Blätter meist
einzeln, dunkelgrün, langgestielt, länglich - eiförmig , bis 20 cm lang.
Blüten wohlriechend, auf 10 — 12 cm hohem, scheidenbesetztem Schaft
einzeln, bis 10 cm breit, Kelchblätter spreizend, lang-lanzettlich, wie die
gleichgestalteten , aber kürzeren Blumenblätter reinweiss , Seitenlappen
der Lippe, dunkelpurpurn, Mittellappen vorn umgeschlagen, aus weissem
Grunde gelb. August — Oktober. Neu-Granada, Peru. Kalthauspflanze.
M. Harrisoniae Ldl. ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl. (Fig. 114). Beschreibung
etc. siehe Bifrenaria.
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346
Maxiilaria.
M. Heynderyxii Bafem. ist Lycaste gigantea LdL
M. imbricata LdL ist Ornithidium densum Rchb.f,
MJugosa LdL ist Colax jugosus LdL
M. lanipes ff. P. ist Lycaste lanipes LdL
M. Lawrenceana R. P. ist Bifrenana Harrisoniae LdL var, alba Lodd.
M. leptosepala Hook, ist M. setigera LdL
M. longisepala Bolfe gehört
gleichfalls in den Formenkreis der
M. picta. Die erheblich grösseren
Blüten sind innen hell rotbraun, dunk-
ler längsstreifig, aussen zimmtbraun,
Lippe hellgelb, hell-braunrot gestreift.
September, Oktober. Kolumbien.
M. luteoalba Ldl. (Fig. 115).
Scheinknollen gedrängt, flachgedrückt
eiförmig, 5 cm hoch, mit einem in
einen stielartigen eingerollten Grund
verschmälertem , lang elliptischem,
stumpfem, 8 zu 30 cm etwa, längs-
nervigem, festem, dunkelgrünem, vorn
übergeschlagenem Blatte. Blüten ein-
zeln auf reichlich 1 5 cm hohem , bis
oben von Scheiden bekleidetem Schaft,
Kelchblätter lang - linear , zugespitzt,
aus gelbweissem Grunde lehmgelb,
aussen bräunlich, weit auseinander
gespreizt, Blumenblätter aufrecht, halb
so lang, aus weissem Grunde braun,
an den Spitzen gelb, Lippe dreilappig, kurz halbkreisförmig aufgebogen,
gelb, nach vorn weisslich, Seitenlappen aufrecht, purpurn gestreift. April
bis September. Neu -Granada.
M. lyncea Hook, ist Stanhopea tigrina Bafem.
M. macrobulbon Hook, ist Lycaste macrobulbon LdL
M. macrophylla Lern, ist Lycaste macrophylla LdL
M. marginata Fzl. {M, tricolor LdL M. deflexa LdL M, pantherina
hart, ^L punctata Klatsch?^ ist eine sehr variable Art aus der Verwandt-
schaft der M. picta, deren wohlriechende, 2 — 4 cm grosse Blüten bald
weissgelb, bald schwefelgelb, rot oder rotbraun punktiert, gestreift oder
gesäumt sind. Die wellig -krause Lippe ist weissgelb, purpurn gestreift,
oder gelb und braun mit schwarzpurpurnem Rande. Juli — Oktober.
Brasilien.
M. nigrescens Ldl. (J/. rubrofusca kort) Scheinknollen gedrängt,
flachgedrückt-eiförmig, 5 cm hoch, Blätter einzeln, ledrig, lang-lanzettlich,
dunkelgrün. Blüten auf kurzem, aufrechtem Schaft einzeln, Kelch- und
Fig. 115. Maxillaria luteoalba.
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MaxlllariA.
347
Blumenblätter spreizend, lanzettlich, weinrot, Lippe gleichfarbig mit dunk-
lerer Schattierung. Mai — Juli. Neu -Granada.
M. ochroleuca R. P. ist Camaridium ochroleucum Ldl.
M. pallidiflora Hook, ist Xylobium pallidiflorum Pfits.
M. pantherina hört, ist M. marginata FzL
M. piota Iidl. Scheinknollen gedrängt, flach - eiförmig , 3 cm hoch,
Blätter kurz gestielt, schmal - lanzettlich , ledrig, dunkelgrün. Blüten auf
6 — 8 cm hohem Stiel einzeln, 3 — 4 cm gross, dunkelgelb und purpurrot ge-
fleckt, Lippe weissgelb, spärlich braunrot gefleckt. Januar — März. Brasilien.
— var. major hört. Blüten nur wenig grösser, aber länger gestielt
und dadurch vortretend.
M. placanthera Ldl. ist Colax viridis RcM.f. var.
M. pubigera Lodd. ist Bifrenaria Harrisoniae Ldl.
M. punctata K/otssch ist ßf. marginata Fsl.
M. racemosa Hook, ist Bifrenaria racemosa Ldl.
M. Rollissonii Ldl. ist Promenaea Rollissonii Ldl.
M. rubrofusca hört, ist ßf. nigrescens Ldl.
M. rufescens Ldl. Scheinzwiebeln länglich, flach gedrückt, Blätter
einzeln, linear-lanzettlich, 3 zu 20 cm, ledrig, dunkelgrün. Blüten wohl-
riechend, einzeln auf 5 cm hohem Stiel, in Büscheln zusammenstehend,
3 cm breit, Kelchblätter ei-lanzettlich , vorn zurückgerollt, gelbbräunlich,
rötlich schattiert, Blumenblätter halb so gross, hellgelb, rot punktiert, Lippe
dreilappig, mitten reingelb, an den Rändern dicht rotgefleckt. Dezember,
Januar. Trinidad.
M. Sanderiana Bohb. f. ist wohl nur eine Varietät von M. grandi-
flora Ldl., welche sie allerdings an Grösse übertrifft. Blüten bis 15 cm,
weiss, nur am Grunde der Blätter dunkel karminrot überlaufen, auch die
Lippe wie von M. grandiflora, nur fast doppelt so gross. Mai, Juni.
Kolumbien, Peru bei 1500 m.
M. scabrilinguis hört, ist Xylobium squalens Ldl.
M. Setigera Ldl. {M. leptosepala Hook) Scheinknollen gedrängt,
rund-eiförmig, .5 cm hoch, glatt, hellgrün, Blätter einzeln, aus kurz stiel-
förmig zusammengezogenem Grunde breit-elliptisch, 2,5 zu 5 cm, stumpf,
gekielt, vorn überhängend, derb, dunkelgrün. Blüten auf bogig auf-
steigendem, 6 — 8 cm hohem Schaft einzeln, 10 cm gross, Kelch- und
Blumenblätter spreizend, spitz-linear, eingerollt, elfenbeinweiss, Lippe kurz
mit gezähnelten Seitenlappen, rot überlaufen. April, Mai. Kolumbien.
M. Skinneri Batem. ist Lycaste Skinneri Ldl.
M. splendens Poepp. et Endl. Scheinknollen gedrängt, spitz-eiförmig,
5 cm hoch, Blätter einzeln, aus schmalem Grunde langlinear, vorn schief
ausgerandet. Blüten auf büschelig stehenden, kurzen, aufrechten Schäften
einzeln, bis 10 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, reinweiss,
Lippe hoch orangegelb mit rosaem Saum. April — Juni. Peru.
M. squalens R. P. ist Xylobium squalens Ldl.
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^aS Maxillaria.
M. stapelioides LdL ist Promenaea stapelioides LdL
M. Steelii Hook, ist Scuticaria Steelii LdL
M. Bulfürina Ldl. Scheinknollen kegelförmig, flach gefurcht, 5 cm
lang. Blätter einzeln, spitz elliptisch, gefaltet, 2 zu 10 cm, ledrig, glänzend
dunkelgrün. Blüten meist zu 5 in wurzelständiger, aufsteigender, 15 cm
hoher Ähre, 2 cm breit, hell schwefelgelb, oberes Kelchblatt klein, lineal-
lanzettlich, die unteren am Grunde verwachsen, doppelt so gross, lanzett-
lich-sichelförmig, Lippe weisslich mit drei gelben Kämmen. Dezember,
Januar. Brasilien.
M, tenuifolia Ldl. Scheinknollen rundlich - eiförmig , in eine kurze
Spitze auslaufend, Blätter paarweis, linear, etwa i zu 20 cm, überhängend,
ledrig, dunkelgrün. Blüten einzeln auf 5 cm hohem Stiel, schwach wohl-
riechend, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter ei -lanzettlich, zurückge-
bogen, aussen grünlich gelbbraun, innen hellrotbraun, Lippe aussen gelb-
lich, innen gelb, purpurbraun punktiert. Juni, Juli. Mexiko.
M. tetragona LdL ist Lycaste tetragona LdL
M. tricolor LdL ist M, marginata FsL
M. Tumeri hört. Scheinknollen gedrängt, rund-eiförmig, 3 cm hoch,
Blätter einzeln, breit elliptisch, in einen kurzen Stiel eingezogen, 4 zu 20 cm,
gekielt, derb, dunkelgrün. Blüten auf kurzem Schaft einzeln, wohlriechend,
5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zimmtbraun, nach den
Spitzen karminrot, Lippe aus kurzem, hellbraunem Grunde karminrot.
Mai, Juni. Brasilien.
M. variabilis Batem. {M. coccinea kort) Stämme aufrecht, verästelt,
mit Scheiden dicht besetzt und mit unter sehr spitzem Winkel ansitzenden,
übereinander, je 2 — 3 cm vom nächsten entfernt, abwechselnd stehenden,
fast schmal-birnförmigen , 3 cm hohen Scheinknollen. Blätter einzeln auf
der Spitze der Knollen, breit - linear , in einen schmalen Grund gefaltet,
gekielt, derb, dunkelgrün. Blüten auf schlanken, aufrechten, 5 cm hohen
Stielen aus den Achseln der Knollen, streng riechend, kaum 3 cm breit,
gelb und rot punktiert oder einfarbig purpurrot. Januar — März. Mexiko.
— var. unipunotata Ldl. Blüten kaum 2 cm gross, gelb mit je einem
rotem Grundfleck auf den Blütenblättern.
M. venusta Linden et Bohb. f. Scheinknollen gedrängt, länglich,
zusammengedrückt, 5 cm hoch, Blätter paarweis, breit - lanzettlich , 5 zu
20 cm etwa, kurzgestielt, vielnervig, derb. Blüten auf kurzem, mit röt-
lichen Scheiden besetztem, kräftigem Schaft einzeln, nickend, 10 cm gross,
weiss, Kelch- und Blumenblätter spitz, schmal - lanzettlich , Seitenlappen
der Lippe karminrot, Mittellappen gelb mit zwei karminroten Punkten und
einem rundem, sammthaarigem Höcker auf der Scheibe. August— November.
Neu - Granada.
— var. Buperba hört, {var, grandiflora kort) Blüten über lo cm gross,
reinweiss, Lippe hellgelb mit leuchtend roter Zeichnung.
M. virginalis hart, ist Lycaste Skinneri LdL var. alba hört.
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Maxiilaria. Megadinium. 349
M. viridis Ldl. ist Colax viridis Rchb.f.
M. vitellina ist Bifrenaria Harrisonii Ldl. vor.
M. Warreana Lodd. ist Warrea tricolor Ldl.
M. xanthina ist Promenaea xanthina Ldl.
Mecosa BL ist Piatanthera L. C. Rieh,
Megaclinium Ldl.
(Bolbophyllinae 299.)
Die zehn im tropischen und subtropischen Afrika baumbewohnenden
Arten sind durchweg klein und unscheinbar blühend und ausschliesslich nur
von botanischem Interesse. Von den vier bisher lebend nach Europa ge-
kommenen Arten (M. Bufo, falcatum, maximum und purpuratum)
ist wohl keine über die Grenzen der botanischen Gärten hinaus gekommen
und heute wohl überhaupt nur noch die nachstehenden in Kultur.
Die höchstens haselnussgrossen Scheinknollen sitzen entfernt von-
einander auf einem dünnem, kriechendem Wurzelstock, sind schlank, glatt,
und tragen je zwei immergrüne Blätter. Die bis 20 cm hohen Blüten-
schäfte entspringen unter der Klnolle, treten stielrund hervor, verbreitern
sich aber von unten auf und sind mehr als zwei Drittel ihrer Höhe blatt-
artig - verflacht (etwa wie die Zweige der bekannten Mühlenbeckia
platycladon) oder verbändert, dabei sind sie durch zahlreiche Quer-
schnitte (bandwurmartig) in lauter centimeterlange Glieder abgeteilt. Die
Blüten treten aus diesen Einschnitten auf der Mitte der abgeplatteten
Seite hervor, sind fast sitzend und kaum centimeterlang. Das obere Kelch-
blatt ist vielmals grösser als die ein kaum bemerkbares Kinn bildenden,
unten verwachsenen , vorn zurückgeschlagenen , seitlichen Kelchblätter,
Blumenblätter sehr klein, schmal, unscheinbar, Lippe klein, nicht vortretend,
fleischig, stark gekrümmt, am untersten Ende des Säulenfusses so leicht
beweglich eingelenkt, dass jede Erschütterung sie in Schwingungen ver-
setzt. Kultur wie Bolbophyllum (s. d.)
M. fUeatum Ldl. Blätter paarweis, eiförmig, vorn ausgerandet, zwei-
mal gefaltet, 3 zu 10 cm etwa. Blütenähre braunrot, etwa i cm breit,
5 cm lang. Blüten klein, braungelb mit rot, Lippe hellgelb, Kelchblätter
stumpf-länglich, das obere vorn wulstig, die seitlichen zweizähnig, Blumen-
blätter pfriemlich, gestutzt. März, April. Sierra Leone. Schon 1824 nach
England gebracht.
M. maximum LdL Blätter paarweis, riemenförmig, vorn herabgebogen,
I zu 6 cm etwa, dunkelgrün, oft purpurn überlaufen. Blütenähre 2 ^u 20 cm
etwa, Blüten klein, gelbgrün, von sehr sonderbarem Umriss. Juni, Juli.
Sierra Leone.
M. purpxiratum Bohb. f. steht dem M. falcatum in der Tracht nahe,
aber die kleinen Blüten sind hellbraunpurpurn. Mai, Juni. Sierra Leone.
Mesociastes Ldl. ist Luisia Qaudich.
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3 50 Mesospinidium. Microstylis.
Mesospinidium Rchb.f.
(Adeae 331.)
ist in den europäischen Gärten nicht vertreten. Die mit Ada Ldl. nächst
verwandte Gattung weicht von Ada ab durch die miteinander verwachsenen
seitlichen Kelchblätter, welche ein deutliches Kinn bilden, anders geformte
Säule und vortretende Lippe. Die in den Gärten als Mesospinidium
kultivierten Pflanzen gehören teils zu Ada, teils zu Cochlioda.
M. aurantiacum Rchb.f. ist Ada aurantiaca Ldl.
M. roseum ist Cochlioda rosea Bnthm.
M. sanguineum Rchb.f. ist Cochlioda sanguinea Bnth.
M. vulcanicum Rchb.f ist Cochlioda vulcanica Bnthm.
Microchilus pictus Morr. ist Physurus picfus Ldl.
Microcoelia Ldl. ist Mystacidium Ldl.
Micropera Dals ist Sarcochilus R. Br.
Microstylis Nuti.
(Liparidinae 158.)
(Achroanthes Raf. Cheiropterocephalus Rodr. Crepidium
Bl. Diania Ldl. Pedilea Ldl. Pterochilus Hook.)
Weitaus der grösste Teil der mehr als 70 Arten, (von welchen nur
M. monophyllos Ldl. in Europa wild wächst), welche in Sphagnum-
Sümpfen und in den Moospolstern der Wälder, Felsen oder alter Bäume
im tropischen Asien und Amerika leben, ist ausserordentlich unscheinbar,
einige Arten jedoch besitzen bunte metallschimmernde Blätter und sind
dadurch sehr kulturwert.
Der stets zarte Stamm ist entweder schlank oder es sind mehrere
Glieder zu einer gleichförmigen, von Scheiden eingehüllten Scheinknolle
verdickt, nur selten ist allein der Grund des Blütentriebes knollig verdickt.
Blätter einzeln oder mehrere, ungegliedert, oft breit und längsfaltig, zu-
weilen bunt und metallschimmernd. Blüten in endständigen Trauben oder
Schirmtrauben, klein und unscheinbar. Kelch- und Blumenblätter fast
gleich, zurückgeschlagen, die seitlichen Kelchblätter zuweilen miteinander
verwachsen, Lippe — weil der Fruchtknoten nicht gedreht ist — aufwärts
stehend, konkav, mit ganzem, gelapptem oder fransig zerschlitztem Rande,
Säule kurz mit zwei grossen Staminodien links und rechts.
Kultur der tropischen Arten wie Anoectochilus (s. d.)
M. oalopbylla Bohb. f. {M. elegantissima hart. Liparis elegantissima
hört?) Stämme wenig verdickt, Blätter eilanzettlich, zugespitzt, 4 zu 10 cm
etwa, kraus wellig gerandet, mitten grünlich - braun , breit weisslich - grün
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Microstylis. ^ 1 1
gesäumt und auf diesem hellen Saume grünbräunlich gefleckt, unterseits
gelblich-grün. Blüten klein, grünlich. September. Ostindien, Java.
M. ohlorophrys Bohb. f. Scheinknollen zart, klein, durchscheinend,
Blätter länglich -elliptisch, zugespitzt, 3 zu 8 cm etwa, Rand stark kraus-
wellig, schimmernd purpurbraun mit grünem Saum, unterseits hell rot-
braun. Blüten klein, braunpurpurn mit grünlicher Lippe. November,
Dezember. Borneo.
M. disoolor Ldl. Stämme gedrängt , schlank, bis 20 cm hoch , dicht
beblättert und von den Scheiden umhüllt, Blätter länglich - eiförmig , 3 zu
8 cm etwa, längsfaltig, schimmernd dunkel bräunlich - purpurn mit stark
gekraustem, grünem Rande, Blüten in kurzer Ähre, klein, im Aufblühen
gelb, dann orangegelb. Oktober. Ceylon.
M. elegantissima hört, ist M. calophylla Rchb. /.
M. hiBtionaiitha L. {Malaxis Parthonii Morr) Wurzelblätter paarweis,
anliegend, aus grossem Scheidenteil breit - eiförmig , dunkelgrün. Blüten
in kurz kegelförmiger Ähre, alle gleichzeitig blühend, auf 20 cm hohem
Schaft, klein, bräunlich-grün. November, Dezember. Kolumbien.
M. javanioa Bohb. f. hat die Tracht von M. calo phylla. Blätter
schimmernd hellgrün, bronze - olivengrün schattiert, Blattstiele hellwein-
rot. Java.
M. Lowii Bohb. f. ist mit M. m e t a 1 1 i c a nächst verwandt. Blätter
schimmernd braunrot mit hellerem, zuweilen weisslichem Mittelstreifen
und ganz hellweinroten Stielen. Java.
M. metallioa Bohb. f. Stämmchen verdickt, bis 12 cm hoch, zart,
durchscheinend, Blätter spitz - elliptisch , 3 zu 6 cm etwa, gefaltet, mit
leicht gewelltem Rande, schimmernd dunkel blut - purpurn , unterseits
dunkelrosa. Blüten in aufrechter Ähre, klein, rosa-purpurn. September,
Oktober. Borneo.
M. monophylloB Ldl. {Ophrys monophyllos L.) Scheinknollen, durch
Verdickung des unteren Endes des Blütentriebes gebildet, zwiebelartig,
I — 1,5 cm hoch, mit einem breit -elliptischem, 2 zu 5 cm etwa, zartem,
längsriefigem, hellgrünem Blatte. Blüten in lockerer Ähre, winzig klein,
gelbgrünlich. Juli, August. Europa und Nordasien, auf Sphagnum-Sümpfen
und an moosigen, feuchten Abhängen. In flacher Schale, auf Sphagnum
hochgepflanzt, frostfrei zu überwintern.
M. puppupea Ldl. {Liparis atropurpura kort) Stämmchen wenig ver-
dickt, Blätter breit-eiförmig, 4 zu 8 cm etwa, sehr stark wellig, metall-
glänzend dunkelrot, Unterseite und Scheiden metallglänzend rötlich-grün.
Blüten in lockerer Ähre, gelblich-rot. September. Ceylon.
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352
Miltonia.
Miltonia Ldl.
(Odontoglosscae 352.)
(MacrochilusKnowl. et Weste.)
Die etwa 20 Arten, von Brasilien bis Mexiko als Baumbewohner ver-
breitet, sind, soweit wir sie in Kultur haben, fast durchweg wertvoll als
schön und dankbar blühende Orchideen. Die kurzen Scheinknollen tragen
je 2 — 3 endständige immergrüne Blätter und am Grunde die meist nur
I — 2 blumigen Blütenschafte. Die ornamentalen Blüten zeigen alle Blätter
mit der Lippe in einer Ebene liegend, Kelch- und Blumenblätter sind unter
sich fast gleich in Form und Farbe, die sehr grosse, flache Lippe ist
ungeteilt oder nur am Grunde pfeilförmig und trägt kurze Längsschwielen.
Säule kurz. Kultur wie von Cattleya (s. d.), nur lieben alle Arten kein
grelles Licht, sondern Halbschatten.
Pfitzer unterscheidet:
A. Etuniltonia Pfltzer. Scheinknollen durch kriechende Wurzelstock-
Stücke getrennt, schmal und seitlich abgeplattet, Blätter meist
gelblichgrün, Lippengrund ungeteilt; z. B. M. Clowesii Ldl.
B. Miltoniopsis Pfltz. Scheinknollen gedrängt, mit zahlreichen Scheiden-
blättern unter der Klnolle, Blätter gras- oder graugrün, Lippengrund
pfeilförmig; z. B. M. Roezlii Bnthm.
M. anoeps Ldl. {Odontoglossum anceps Hook, Miltonia Pinelli Lind,),
Scheinknollen länglich, flach gedrückt, 5 cm hoch, gelbgrün, Blätter paar-
weis, schmal-linear, 10 zu 1,5 cm etwa, gelblichgrün. Blüten auf schlanken,
von Scheiden besetzten, die Blätter überragenden Stielen einzeln, 5 cm
gross, Kelch- und Blumenblätter länglich -lanzettHch, citrongelb bis hell-
olivengrün, die beiden Blumenblätter mit purpurrotem Grundfleck, Lippe
breit-geigenförmig mit zurückgeschlagener Spitze, weiss mit 2 — 3 purpur-
roten Flecken und ebensoviel Hautfalten auf dem weichhaarigem Grunde.
Mai — Juli. Brasilien.
M. bicolor hart, ist M, spectabilis Ldl. var.
M. Bleuiana Rchb, }, (Milteniopsis Bleuiana hört.) ist M. Roezlii
X vexillarium und hat schneeweisse Blüten von 7 zu 11 cm, von denen
nur der Lippengrund zartrosa überlaufen ist. Von A. Bleu in Paris
gezüchtet.
— var. splendens Lind. Blüten grösser, weiss, Lippe aus brillant-
rosa vorn weiss.
M. Bluntii Bohb. f. {Oncidium Bluntii Rchb, /.) ist wahrscheinlich eine
aus der Heimat eingeführte Kreuzung von M. spectabilis und M.
Clowesii, deren ersterer sie im Wuchs und in der Grösse der Blüten
ähnelt. Kelchblätter spitz - lanzettlich , Blumenblätter etwas breiter und
weniger spitz, crömegelb mit bräunlichem oder braunpurpurnem Fleck in
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Miltonia.
353
der Mitte der Blätter, Lippe länglich-verkehrt-eiförmig, stumpf, weiss oder
hellrosa, im Grunde mit purpurvioletten Streifen und zwei Schwielen, die
kurze, dicke Säule hat zwei grosse purpurviolette Flügel. Mai — Juli.
Brasilien.
— var. Lubbersiana hört, ist M. Lubbersiana Rchb. f.
M. Candida Ldl. Scheinknollen fast kegelförmig, hellgrün, über $ cm
hoch, Blätter paarweis, linear, bis 30 cm lang. Blüten in kurzer Endtraube
auf 40 cm hohem Schafte, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich,
gelb mit die Grundfarbe fast verdeckenden, grossen, rotbraunen Flecken
und leuchtend gelbem Rande, Lippe breit verkehrt - eiförmig , gerundet,
wellig, weiss mit fünf dünnen Hautfalten am Grunde. August — Oktober.
Brasilien.
— var. flavesoens Hook. {M, stellata Ldl) Lippe gelb, purpurn
überlaufen.
— var. grandiflora hört. Blüten bis lo cm gross, Farben klar ab-
gesetzt gegeneinander.
— var. Jenisohiana Bohb. f. Blüten sehr gross , bis auf den gelben
Rand gänzlich rotbraun, Lippe reinweiss.
M. cereola ist M. Regnelli Rchb.f.
M. Cloweßli Lindl. (Odontoglossum Clowesii Ldl, Brassia Clowesii Ldl,
Miltonia Karwimkii hört, nicht Ldl,) (Fig. 1 16.) Scheinknollen schlank ei-
förmig, 5 cm hoch, hellgrün, Blätter paarweis, schmal-linear, gelblichgrün.
Blüten in ganz lockerer Traube auf 30 cm hohem Schaft, 6 cm gross,
Kelch- und Blumenblätter breit -lanzettlich, gelb, fast ganz bedeckt mit
kastanienbraunen Querflecken, Lippe herzförmig, mitten eingeschnürt, aus
violettem, viele Hautfalten tragendem Grunde vom weiss. September —
November. Brasilien.
— var. major hört. Blüten 8 — 10 cm, hellgelb mit glänzend dunkel-
braunen Querbändern.
— var. pauoiguttata hört. Querbänder schmal, so dass die gelbe
Grundfarbe leuchtend vortritt.
M. cuneata Ldl. (M, speciosa Moore, Oncidium speciosum Hook,)
Scheinknollen länglich schlank-eiförmig, flachgedrückt, 5 cm hoch, Blätter
paarweis, breit-linear, gekielt, 20 cm hoch. Blüten zu 6 — 8 in aufrechter,
lang gestielter Traube, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit -lan-
zettlich, wellig gerandet, Spitzen leicht zurückgebogen, kastanienbraun
mit gelbgrünem Grund und Spitzen, Lippe aus schmalem Stege fast
quadratisch breit-gerundet, leicht wellig gerandet, weiss mit zwei in einen
chokoladenbraunen Fleck endenden Schwielen am Grunde. Februar,
März. Brasilien.
M. Endresi Bohb. f. (Odontoglossum Warscewiczü Rchb, f,) Schein-
knollen gedrängt, länglich-eiförmig, zugespitzt, kaum 5 cm hoch, flachge-
drückt, Blätter lanzettlich-elliptisch, graugrün. Blüten zu 6 — 8 auf schlankem,
überhängendem Schafte, 6 cm gross, reinweiss bis auf einen zart rosaen
Stein's Orchideenbach. 23
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2 CA Miltonia.
Fleck am Grunde der spitz-eiförmigen Kelchblätter und der stumpf breit-
Fig. II 6. Miltonia Clowesii.
eiförmigen Blumenblätter, sowie zwei ebenso zart rosa Flecken neben dem
goldgelbem Kamm im Grunde der breit geigenförmigen, tief zweilappigen
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MUtonia. 355
Lippe. Der goldgelbe Kamm besteht aus einem hufeisenförmigem, fein-
haarigem Gürtel, der ein kurzes eingebogenes Hörn und vor diesem drei
kurze, gelbe, stumpfe Schwielen einschliesst. Mai — Juli. Costarica, bei
2600 m in den Kordilleren von Chiriqui.
M. festiva Bohb. f. ist wahrscheinlich eine in der Heimat entstandene
Kreuzung aus M. spectabilis und M. Candida var. flavescens vom
Wuchs und Blütenform der M. spectabilis. Kelch- und Blumenblätter
länglich, gelbweiss, Lippe gross, breit-keilförmig, fächerförmig zugespitzt,
purpurlila mit elf strahlig verlaufenden satt purpurroten Adern auf der
Scheibe, zwei gelben Schwielen und dunkel purpurroten Flügeln der Säule.
Juli, August. Brasilien.
M. flavescens Hook, ist M. Candida Ldl. var.
M. KanoinskU hört, ist M. Clowesii Ldl.
M. Karwmskii Ldl. ist Odontoglossum laeve Ldl.
M. Lubbersiana Rchb.f. (M. Bluntii Rchb. f. var.) ist M. Clowesii x
spectabilis var. Moreliana und hat sehr grosse blasslilae, purpurlila gestreifte
Blüten, deren Lippe aus purpurnem Grunde vorn weiss mit purpurnen
Strichflecken ist.
M. Moreliana Hook, ist M. spectabilis Ldl. var.
M. Phalaenopsis LdL (MUtonia pulchella hört, Odontoglossum Phalae-
nopsisRchb.f,) (Fig. 117.) Scheinknollen länglich, flachgedrückt, nach oben
schlank werdend, Blätter einzeln, grasartig, spitz-linear, bis 20 cm lang.
Blüten zu 2 — 3 auf schlankem, aufrechtem Schafl, langgestielt, 6 cm breit,
flach, meist wagerecht, fest, Kelchblätter spitz breit-lanzettlich, Blumenblätter
stumpf verkehrt-eiförmig, alle reinweiss, Lippe geigenförmig, aus ziemlich
breitem Grunde plötzlich fast halbkreisförmig, vom elegant tief ausgerandet,
weiss, mitten mit i — 2 gebrochenen karminroten Tuschstreifen und zwei
grossen karminroten Tupfen links und rechts im Grunde, welche nach
vorn in karminrote Flecken und Strahlen auslaufen. Juli — September.
Neu - Granada.
Hl. Pinelli Lind, ist M. anceps Ldl.
M. pulchella hört, ist M. Phalaenopsis Ldl.
M. purpureO'Violacea hört, ist Hf. spectabilis Ldl. var. Moreliana rosea Rchb. f.
M. Begnelli Behb. f. Scheinknollen länglich, schlank zugespitzt, 6 cm
lang, Blätter paarweis, linear, hellgrün, bis 25 cm lang. Blüten zu 2 — 6
auf kräftigem, 30 cm hohem Schaft, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
lanzettlich, letztere etwas breiter, weiss, Lippe aus ganz kurzem, schmalem
Grunde, fast quadratisch abgerundet, vorn leicht ausgerandet mit einem
kleinen Spitzchen, zartrosa mit dunkler rosaen Strichen in der Mitte,
weissem Saum und weisser Mittellinie, von den drei Schwielen im Grunde
ist die mittlere die kürzeste. September, Oktober. Brasilien.
— var. purpurea hört. Blüten bis IG cm, Kelch- und Blumenblätter
zartrosa, weiss gesäumt, Lippe violett - karmin , die drei Schwielen weiss,
dazwischen schmale, zartrosae Streifen.
23*
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9 c 6 liifiltonia.
M. Boezlii Bnthm. {Odontoglossum Roezlii Rchb, f) (Fig. Ii8.) Schein-
knollen dicht gedrängt, schmal und lang zugespitzt, eiförmig, 8 cm hoch,
von zahlreichen, scheidenförmigen Blättern umgeben und zwei grasgrüne,
lang linear-lanzettliche, derbe Blätter auf der Spitze tragend. Blüten zu
3 — 5 auf hohem, schlankem Schafte, süss duftend, 6 — 8 cm breit, Kelch-
blätter länglich verkehrt-eiförmig, reinweiss, Blumenblätter verkehrt-eiförmig,
weiss mit einem lebhaft purpurrotem Grundfleck, Lippe flach, verkehrt-herz-
förmig, 5 — 6 cm breit, weiss mit gelblichem Schimmer und rotem Tusch-
Fig. 117. Miltonia phalaenopsis.
fleck um die kammartigen Schwielen im Grunde. August — Oktober, oft
im März wieder blühend. Neu -Granada.
Nicht nur eine der schönsten Entdeckungen und Einfuhrungen
Roezl's, sondern eine der schönsten Orchideen überhaupt, welche bei
einigermassen guter Pflege im Warmhause köstlich gedeiht und durch ihre
wochenlang frisch bleibenden Blüten eine Zierde ersten Ranges ist. Die
Pflanze braucht viel Wasser, aber keine stockende Nässe, weder im Moose
noch in der Luft.
— var. alba Bull. [Odontoglossum Roezlii album Bull) Blüten rein-
weiss, bis auf einen hell citronengelben Fleck im Grunde oder auf der
Scheibe der Lippe.
Nl. rosea hört, ist M. speciabilis LdL var. rosea hört.
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Miltonia.
357
M. BuBselliana Ldl. ähnelt der M. cuneata, die dunkelbraun-grün-
lichen Kelch- und Blumenblätter sind purpurn überlaufen, die Lippe aus
grünlichem Grunde vorn purpurn. Juli, August. Brasilien.
M. speciosa Moore ist M. cuneata Ldl.
M. speotabilis Ldl. {Macrochilon Fryanum KnowL WesU.) Schein-
knollen eiförmig, lang-zugespitzt, $ cm hoch, Blätter paarweis, breit-linear,
1 5 cm lang, hellgrün. Blüten einzeln, auf langem, von braunen Scheiden be-
kleidetem Schaft, 5 cm breit, weiss, Kelchblätter länglich, Blumenblätter
zurückgeschlagen, Lippe verkehrt - eiförmig , längsfaltig, 4 cm breit, tief
violettpurpurn im Grund und längs der Falten, mitten satt rosa-karmin.
Fig. 118. Miltonia RoezlU.
an den Rändern ganz hellrosa, drei Hautfalten auf der Scheibe, Säule mit
zwei purpurnen Flügeln. Juli, August. Brasilien.
— var. bieolor hört. Blüten weiss, Lippe weiss mit einem sattviolettem
Fleck im vordem Teil.
— var. lineata hört. Blüten weiss, Lippe wxiss, karminrosa gestreift.
— var. Moreliana Bchb. f. (M. Moreliana hört, M. purpureo - viola-
cea hört) Kelch- und Blumenblätter schön purpurrot, Lippe hellrosa, zart
dunkler geädert. September, Oktober.
— var. Moreliana atrorubens hört. Blüten bis 8 cm, viel dunkler
gefärbt als an der eigentlichen Moreliana.
— var. Moreliana rosea Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter Aveiss mit
einem rosaen Querband in der Mitte, Lippe leuchtendrosa mit purpur-
rosaer Aderung.
— var. purpiurea hört, ist von Moreliana nicht verschieden.
— var. radians Bohb. f. Blüten gross, cr^meweiss , Lippe netzadrig
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358
Miltonia.
und wellig, rein weiss mit einem Kamm von drei gelben, vorn dicken
Schwielen im Grunde, vor welchen etwa sechs notenförmige, leicht gebogene
halbcentimeterlange , strahlig geordnete, violett -purpurne Flecken liegen,
von denen aus zwei schmale Purpurlinien durch den gelben Kamm ver-
laufen. Säule weiss, violettpurpurn geflügelt.
— var. rosea hört. (M. rosea hört. M. Wameri kort) Blüten weiss,
zart rosa überlaufen, Lippe weiss mit dunkel rosaen, verlaufenden, breiten
Streifen und einzelnen Flecken.
— var. virginalis hört. Blüten
reinweiss, bis auf einen rosa schim-
mernden Fleck der Lippe.
M. stellata LdL ist M. Candida
Ldl. var. flavescens Hook.
M. vexillaria Bnthm. (Odon-
ioglossum vexillarium Rchb. f.)
„Venus-Schürze". (Fig. 119.)
Scheinknollen gedrängt , schmal
länglich, flachgedrückt, 6 cm hoch,
zwischen Scheidenblättern , auf
der Spitze zwei graugrüne, derbe,
lanzett-elliptische Blätter, von 3
zu 20 cm etwa. Blüten auf schlank
aufsteigendem , bis halbmeter-
hohem Schaft zu 3 — 7, 10 cm breit,
Kelchblätter länglich - eiförmig,
stumpfspitzig, Blumenblätter etwas
grösser, eiförmig mit leicht zurück-
gebogenen Spitzen, zart fleisch-
farbenrosa, Lippe sehr gross, im
Umrisse fast kreisrund, tief zwei-
lappig, aus hellerem Grunde zart-
rosa, mit drei kurzen Schwielen im Grunde und kurzen, spitz auf-
stehenden hellrosaen Flügeln der Säule. Mai — Juli. Kolumbien. Gleich-
falls eine der schönsten Orchideen, seit langer Zeit bekannt, aber erst seit
wenigen Jahren im Handel. Form, Grösse und Farbe der Blüten geben
zahlreiche Varianten. Kultur wie M. Roezlii. Die Lippe erinnert in
der That an ein niedliches Latzschürzchen en miniature, so dass der
Name „Venus-Schürze" recht passend ist.
— var. alba Finet. Blüten reinweiss bis auf den rosaen Schimmer
der Lippe.
— var. albomarginata hört. Blüten rosa, Lippe weissgerandet.
— var. Ballantinae hört. Kelch- und Blumenblätter weiss, erstere
mit zwei gelben Linien im Grunde, letztere mit rosaem Tuschfleck mitten,
Fig. 119. Miltonia vexillarium.
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Miltonia. 3CQ
Lippe aus weisslichem, bronzebraun gestreiftem, vorn gelblichem Grunde
rosa mit weissem Saum.
— var. nUliana Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter rosa , mit zwei
purpurnen Linien auf den paarigen Blättern , Grund der Lippe gelb mit
drei purpurnen Linien, Fläche rosa mit zahlreichen purpurnen Spritzern,
Rand zart rosa.
— var. Eienastiana Boh. f. Blüten sehr gross , Kelch- und Blumen-
blätter rosa, elegant weiss gesäumt, Lippe aus hellgelbem Grunde mit drei
Purpurlinien, zartrosa, dunkelrosa strahlig geädert und breit reinweiss
gesäumt.
— var, Lawrenceana hört, ist var. superba Rchb.f,
— var. Leopoldi n. Bohb. f. übertrifft noch die ihr sehr ähnliche
var. superba an Feuer der Farben. Die Ecken der Lippe sind abge-
stumpft, die schwarzpurpurne Zeichnung des Lippengrundes ist weit nach
vom ausstrahlend und trägt mitten in weissem Felde oft einen dunkel-
purpurnen Strich.
— var. leuooglossa Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter hellrosa, Lippe
reinweiss.
— var. Measiuresiana hört. Blüten vollkommen reinweiss, ohne jeden
rosaen oder gelblichen Hauch.
— var. purpurea hört. Blüten rosapurpurn mit gleichfarbiger dunkel
geäderter Lippe.
— var. rosea hört. Blüten einfarbig schön rosa.
— var. rubella BulL Blüten ganz dunkelrosa. Scheinknollen rund-
lich, Blätter kurz.
— var. splendens WÜL Blüten 10 cm gross, sattrosa, seitliche Kelch-
blätter je einen karminroten, centimeterlangen Grundstreifen, Lippe im
Grunde drei purpurne Streifen. Der Rand der Blumenblätter und der
Lippe dunkler als die Mitte.
— var. superba Bohb. f. (var, Lawrenceana kort) Blüten klein,
Kelch- und Blumenblätter rosa, die seitlichen Kelchblätter mit karmin-
purpurnem Längsstreifen im Grunde, Lippe leuchtend violett-rosa , im
weissen Grunde ein grosser, dreieckiger, hellpurpurroter Fleck mit dunkel-
purpurroten strahlenden Linien, welche in rundliche Flecke auslaufen, eine
breite, weisse Zone trennt den Purpurfleck vom Rosa der Lippe. Neu-
Granada.
M. virginalis hört, ist M. spectabilis Ldl. var.
M. Warnen hört, ist M. spectabilis Ldl. var. rosea hört.
M. Warsoewiozii Bohb. f. (OncidiumfuscatumRchb,/,) Scheinknollen
gedrängt, schmal-länglich, bis 10 cm hoch, in Scheidenblättern sitzend, auf
der Spitze zwei stumpf-längliche, graugrüne, 25 cm lange Blätter. Blüten
in vielblumigen , pyramidal verzweigten , bis 40 cm hohen Rispen , 5 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf schmal - keilförmig mit welligem,
zurückgerolltem Rande, dunkel purpurbraun, weiss gefleckt, Lippe sitzend,
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360 Miltonia. Mormodes.
fast kreisrund, tief rund-zweilappig, im Grunde braunpurpurn, dann scharf
abgesetzt vorn lilarosa, im dunklen Teile ein spiegelschimmernder grosser
Querfleck und ein gelber Tuschfleck auf der Scheibe. April — Juni. Peru,
Kolumbien.
— var. alba hört. Blüten hellbraun mit weiss, Lippe aus schmalem
hellbraunrotem Grunde weiss.
— var. Weltoni Moor. (Oncidium Weltoni Lind) Blüten kaum über
4 cm breit, olivenbraun mit weisslichgelb, Lippe aus zwei Drittel breitem
purpurnem Grunde vorn weiss.
— var. zanthina Bohb. f. Blüten einfarbig gelb, Lippe gelb mit
schmalem weissem Rande. Peru.
Miltoniastrum Rchb.f. ist Oncidium 8w.
Miltoniopsis Pfits. ist Miltonia Ldl.
Mioxanthus Poepp. et Endl. ist Pleurothallis R. Br.
Mitopetalum Bl. ist Tainia Bl.
Mitostigma Bl. ist Piatanthera L C. Rieh.
Monachanthus Ldl. sind die Formen mit vorwiegend weiblichen Blüten
von Catasetum L. C. Rieh. (s. d.).
Monochilus Endl. ist Zeuxine Ldl.
Mormodes Ldl.
(Catasetinae 243.)
(Cyclosia Klotzsch.)
Die über zwanzig bisher bekannten Arten sind Baumbewohner und
von Mexiko durch Centralamerika bis nach Kolumbien verbreitet. Ihre
grossen, interessanten und meist auch schönen, nicht nur barocken Blüten
machen sie wertvoll für unsere Gärten. Die vielgliedrigen Scheinknollen
sind lang, zuweilen in dicke Stämme ausgezogen und mit den Scheiden
der dünnen, vielrippigen Blätter bekleidet, deren Spreiten in der Trocken-
periode abfallen. Blüten in seitlichen, langen, aufrechten oder nickenden
Trauben, meist gross, fleischig, zwitterig, (nicht eingeschlechtig, wie von
den nächstverwandten Gattungen Catasetum und Cycnoches.) Kelch-
und Blumenblätter gleichförmig, abstehend oder zurückgebogen, Lippe mit
der Säule unten fest verbunden, meist aus schmalem Grunde keilförmig, mit
abwärts gekrümmten Rändern, ungeteilt oder dreilappig, seltener riemen-
förmig oder schalenförmig vertieft, bisweilen mit einer Grube nahe an der
Spitze, etwas zur Seite gedreht, während die mittellange anhangslose Säule
nach der entgegengesetzten Seite gedreht ist. Diese Drehung verhindert,
dass das ausgestossen werdende PoUinarium von der Lippe aufgefangen
wird und sorgt also dafür, das es leichter in andere Blüten gelangen kann,
so dass diese merkwürdige Drehung also eine einfache Befruchtungs-Vor-
richtung ist. Kultur wie Catasetum (s. d.) doch ist beim Giessen sorg-
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Mormodes.
361
fältig darauf zu achten , dass Knollen und Triebe nicht vom Wasser ge-
troffen werden , sondern dass stets auf das Moos zwischen oder um die
Knollen gegossen wird.
M. atropurpiLreiim Ldl. Scheinknollen kurzspindelig , 5 cm hoch,
Blätter breit-lanzettlich, spitz. Blüten auf 20 cm hohem Schaft in kurzer,
lockerer, wenigblumiger Traube, 5 cm breit, schwärzlich - purpurrot ab-
schattiert, Kelch- und Blumenblätter breit-lanzettlich, Lippe aus schmalem
Grunde eiförmig, halb ausgebreitet, rechts von der Säule abgedreht.
Oktober, November. Mexiko.
M, aureum hört, ist M. buccinator Rchb. / var
M. bueoinator Ldl. (Catasetum buccinator LdL) Scheinknollen lang-
spindelförmig, IG cm hoch, Blätter lang - elliptisch , zugespitzt. Blüten in
halbmeterhoher, aufrechter, oben nickender Traube, 8 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter lanzettlich, einfarbig hellgrün oder karminpunktiert,
Lippe keilförmig, die Seiten so zurückgerollt, dass sie wie eine Trompete
erscheint, bald links, bald rechts von der Mittellinie weggedreht, elfenbein-
weiss oder grüngelblich mit karminroten Punkten. September, Oktober.
Mexiko.
— var. aureum Behb. f. Blüten rein hochgelb.
— var. majus Behb. f. Blüten grösser, ockergelb, zimmtbraun gefleckt,
Lippe hellgelb mit einigen hellbraunen Punkten.
M, citrinum LdL ist M. pardinum Batem. var. unicolor Hook.
M. C0I0BSU8 Bohb. f. {M. macranthum LdL) Scheinknollen stamm-
artig, stielrund, oben verschmälert, 20 cm hoch, mit ei -elliptischen, viel-
faltigen Blättern. Blüten in 30 cm hoher, lockerer Traube, 10 cm breit,
mit schmal -lanzettlichen, zugespitzten Kelch- und Blumenblättern, deren
untere Hälfte fleischfarben mit dunkleren Adern, die obere gelb ist. Lippe
durch Umkrümmung der Ränder gegen die Säule quer gewölbt, seitlich
abgebogen, hochgelb mit rosaen Flecken im Grunde, Säule bogenförmig,
grün, nach der entgegengesetzten Seite abweichend. August, September.
Centralamerika bei 2300 m.
M. Greenii Hook. f. {M. uncia Rchb.f) Scheinknollen breit-spindel-
förmig, 6 — 8 cm hoch, Blätter länglich -lanzettlich, bis 30 cm hoch, viel-
rippig. Blüten in vielblumiger, nickend überhängender Traube, 6 cm gross,
wohlriechend, aussen weisslich, innen gelb, mit längHchen karminroten
Flecken ganz bedeckt, welche nach den Rändern zu kleiner und ver-
waschener werden. Kelch- und Blumenblätter spitz - eiförmig , konkav,
Lippe aufwärts und seitwärts gebogen, gegen die Säule konkav, drei-
lappig, Mittellappen aus schmalem Grunde vom rundlich und sackförmig
umgeschlagen, Seitenlappen gewimpert, aus purpurnem Grunde gelb mit
roten Flecken. Juli — September. Mexiko.
M. Hookeri Bohb. f. Scheinknollen lang spindelförmig, 10 cm hoch,
Blätter zu 3—4, schmal-lanzettlich, 2 zu 20 cm etwa. Blüten auf bis 50 cm
langem, vorn überhängendem Schafte in kurzer, dichter Ähre, bis 6 cm
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262 Mormodcs-
breit, gelb, braunrot punktiert, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zu-
rückgeschlagen, nach links gedreht. November, Dezember. Mexiko.
— var. Cartoni HookeT. Blüten etwas grösser, gelb mit roten Längs-
streifen, Lippe blassgelb.
M. Lawrenoeaniun Bolfe. Scheinknollen kräftig, spindelförmig, oft
über IG cm hoch, Blätter breit-lanzettlich, 4 zu 25 cm etwa, dunkelgrün.
Blüten in überhängender, reichblumiger Traube auf 40 cm langem Schafte,
gelbbraun, Kelch- und Blumenblätter breit - lanzettlich, zurückgeschlagen,
Lippe gerollt, links gedreht, hell gelbbräunlich. Oktober, November.
Centralamerika.
M. lentiginosum Hook. Scheinknollen anfangs fast kuglig, später
länglich. Blätter lanzettlich, 2 zu 20 cm etwa, längsfurchig. Blüten in
hin- und hergebogener, sehr lockerer Traube auf 30 cm hohem Schafte,
5 cm breit, rötlichbraun, dicht dunkelrot punktiert, Kelch- und Blumen-
blätter an den Rändern zurückgeschlagen, breit-lanzettlich, Lippe fleischig,
breit verkehrt - eiförmig , sattelartig zurückgebogen, links gedreht. April,
Mai. Centralamerika.
M. lineatum lK>dd. {Catasetum lineatum Ldl) ist in der Tracht und
Blütenform der vorhergehenden Art ähnlich, aber die Blumenblätter sind
schmäler, die Blüte beim Aufblühen dunkel olivengrün, später leuchtend
gelb und braun. Mai, Juni. Guatemala.
M. luxatum Ldl. Scheinknollen länglich, oben spitz, 10 cm hoch,
Blätter lanzettlich, 60 cm lang. Blüten in 40 cm langen, lockeren Trauben,
stark duftend, bis 10 cm gross, fast kugelig, halbgeschlossen, citrongelb,
die Stellung aller Blätter vom Gewöhnlichen abweichend, förmlich verrenkt
(luxiert). Kelch- und Blumenblätter breit-eiförmig, Lippe breit, schalenför-
mig gelb, mit einem dickem, braunem Mittelstreifen, gegen die Säule hin
ausgehöhlt, undeutlich dreilappig, die quer daneben stehende Säule fast
verhüllend. Juli, August. Mexiko.
— var. ebumeum Behb. f. {M, Williamsü Moore.) Blüten elfenbein-
weiss, Lippe weissgelb mit hellbraun.
— var. punetatum hört. Blüten gelb, dunkelbraun punktiert.
— var. purpureum hört. Blüten weissgelb mit purpurbraun. Mittel-
streif der Lippe trüb purpurrot.
M, macranthum LdL ist M. Co/ossus Rchb.f.
M. Ocannae Linden. (Fig. 120). Scheinknollen langspindelförmig, zuge-
spitzt, bis 15 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich, 25 cm lang. Blüten in
30 cm hoher, nickender, armblumiger Traube, 10 cm gross, lehmgelb mit
zahlreichen, unregelmässigen, rotbraunen Punkten. Kelchblätter breit-lan-
zettlich, plötzlich scharf zugespitzt, Blumenblätter schief schmal-eiförmig,
zugespitzt, Lippe seitwärts gedreht, dreilappig, Seitenlappen rundlich, zur
Röhre zurückgerollt, Mittellappen rundlich vorgezogen, langspitzig, quer
konvex gegen die seitwärts gegenüberstehende, in eine Stachelspitze aus-
laufende Säule. Juli, August. Kolumbien.
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Mormodes.
363
M. pardinum Batem. {Cyclosia maculata Klotzsck,) Scheinknollen fast
cylindrisch, nach oben zugespitzt, bis 15 cm hoch, Blätter lanzettlich,
dünn. Blüten auf 25 cm hohem, nickendem Schaft in endständiger, ge-
drängter Traube, 5 cm breit, leuchtend gelb mit bräunlich - karminroten
Flecken übersät. Kelch- und Blumenblätter ei - lanzettlich zugespitzt,
spreizend, aber mit den eingebogenen Spitzen zusammenneigend, Lippe
dreilappig, quer konvex gegen die querstehende Säule. Juli — September.
Mexiko.
— var. melanops Moore. Blüten ganz dicht dunkel rotbraun gefleckt.
Fig. 120. Mormodes ocannae.
— var. unioolor Hook. {M, citrinum Ldl Catasetum citrinum LdL)
Blüten rein citrongelb, ohne jede Fleckung.
M. uncia Rchb. f. ist M. Greenii Hook. f.
M. Williamsii Moore ist M. luxatum Ldl. var. eburneum Rchb. f.
Myanthium Ldl. gehört zu Odontogtossum H. B. K.
Myanthus Ldl. sind die zwitterblütigen (mann -weibigen) Formen von
Catasetum L. C. Rieh.
Myanthus spinosus Hook, ist Catasetum barbatum Ldl.
M. trifidus Hook, ist Catasetum cernuum Rchb. f.
Mycaranthus Bl. ist Eria Ldl.
Myoda Ldl. ist Haemaria Ldl.
Myodium Satisb. gehört zu Ophrys L.
Myrobroma Satisb. ist Vanilla Sw.
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364 Mystacidium.
Mystacidium LdL
(Aerideae 400.)
(Aeranthus Rchb. f. nicht Ldl. Cryptocentrum Bnthm.
Gussonia A. Rieh. Microcoelia Ldl.)
Die im tropischen und südlichen subtropischen Afrika durch mehr
als 20 baumbewohnende Arten vertretene Gattung besitzt kräftig ent-
wickelte, nur nach einer Achsen - Richtung (monopodial) sich lang fort
entwickelnde Stämme, bald kurz mit wenigen flachen Blättern (Eu my-
stacidium Pfitz), bald dick und starr mit langen, dicken Blättern
(Gomphocentrum Bnthm.), bald dünn und kriechend mit langen
Gliedern und weit auseinander gerückten, flachen Blättern (Pectinaria
Bnthm.), bald sind die Glieder des dünnen, kriechenden Stammes sehr
kurz, die Blätter fleischig, seitlich zusammengedrückt und dicht gedrängt
(Dolabrifolia Pfitz.), oder endlich ist der Stamm zur Blütezeit, viel-
leicht auch sonst, blattlos (Gussonia A. Rieh.). Die Blüten stehen
einzeln in den Blattachseln oder in eben dort entspringenden, zweizeiligen
Trauben und sind meist nicht sehr ansehnlich. Kelch- und Blumenblätter
sind einander gleich, abstehend, die Lippe ist mit dem Grunde der sehr
kurzen, graden Säule fest verwachsen und trägt am Grunde einen langen
Sporn, sie ist ungeteilt oder dreiteilig mit zwei aufrechten Seitenlappen.
Kultur wie von Angrecum (s. d.) In Europa bisher nur in den Gärten
vertreten durch:
M. distiohum Pfitzer. {Dolabrifolia. Angrecum distichutn Ldl) Kurz-
stämmig, mit sitzenden, kurzen, elliptischen, stumpfen, seitlich zusammen-
gedrückten, dicht gedrängt zweizeiligen, etwa 1,5 cm langen, dunkelgrünen
Blättern. Blüten einzeln aus den Blattachseln, zweizeilig, auf 1,5 — 2 cm
langen, dünnen, aufrechten Stielen, wagerecht, kaum 2 cm breit, weiss,
Kelch- und Blumenblätter länglich -elliptisch, Lippe klein, mit aufrechten
Seitenlappen und eiförmigem Mittellappen, Sporn dünn, fast 2 cm lang.
Juni, Juli. Sierra Leone.
M. fllicome Ldl. {Eumystacidiutn Pfitz Angrecum filicome Ldl) Stämme
kurz, mit spiral - ständigen , sitzenden, flachen, dunkelgrünen, kurz-
eiförmigen Blättern. Blüten in reichblütiger , zweizeiliger Traube, klein,
weisslich, dünn gespornt. Mai, Juni. Kap der guten Hoffnung.
Nanodes discolor LdL ist Epidendrum nocturnum L
Nanodes Medusae Rchb. f. ist Epidendrum Medusae Rchb. f.
Naneria Klotssch ist Lacaena Ldl.
Neippergia Morren ist Acineta Ldl.
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Neogyne. Neottia.
365
Neogyne Rchb.f.
(Coelogyninae 152.)
N. Gardneriana Rchb. f. {Coelogyne Gardneriana
LdL Coelogyne trisaccata Grifft Der Griffith'sche
Name „die dreisackige" giebt den Gattungs-Cbarakter
dieser Art, auf welche allein die Gattung Neogyne
gegründet ist, mit einem Worte an. Wuchs und
Blüte sind wie von Coelogyne, aber die Blüten
sind oben fast geschlossen durch Zusammenneigen
von Kelch- und Blumenblättern, und unten bilden
die beiden seitlichen Kelchblätter und die Lippe
drei sackartige Ausbuchtungen, etwa an ganze stumpfe,
kurze Sporn- oder Kinnbildungen erinnernd.
Scheinknollen flaschenförmig , bis 8 cm hoch,
Blätter paarweis, bis 25 cm hoch, breit - lanzettlich,
fünfnervig. Blüten von bräunlichen Deckblättern
gestützt, in seiten- oder endständiger, vielblumiger,
nickender Traube, halbgeschlossen, weiss mit gelber
Lippe, die schmalen Kelchblätter 3 cm lang.
November — Januar. Nepal.
Kultur wie von Coelogyne.
v\
Neottia L.
(Spirantheae 105.)
Sonderbare*, für den Gärtner allerdings nur ge-
ringes Interesse habende Humusbewohner, welchen
jede Spur grüner Farbe fehlt. Von den drei Arten
ist in Europa in lichten, alten Laubwäldern der Vor-
gebirge weitverbreitet die Vogelnestwurz:
N. nidUB avis L. (Fig. 121.) Wurzelstock flach
unter der Erde, schief abwärts wachsend, fingerdick,
5 cm lang, braun, und von 2 — 3 cm langen, starren,
brüchigen, gelbbraunen, unverzweigten Wurzeln so
umstarrt, dass das Ganze an ein Vogelnest erinnert ;
blattlos. Der Blütenschaft steigt aus dem tiefsten
Punkte des Wurzelstockes senkrecht bis 30 cm hoch
auf, ist rötlichbraungelb, schank-keulenförmig, stiel-
rund, federhalterdick und mit blattlosen, gelbbraunen,
etwas aufgeblasenen Scheiden besetzt. Blüten hinter
schuppenförmigen Deckblättern in dicht gedrängter,
bis 15 cm langer, kolbiger Ähre, gelbbraun, schwach
Fig. 121.
Neottia nidus avis.
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2 56 Neotda. Nephelaphyllum. Nigritella.
riechend, etwa 1,5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, helm-
artig und fast zweilippig, Lippe doppelt so lang, am Ende gespreizt
zweilappig, nicht gespornt. Juni. Europa. Kulturversuche beschränkten
sich bisher darauf, halbentwickelte Pflanzen in Buchenlauberde oder
humoser Haideerde kurze Zeit zu erhalten.
N. Petola R. ßr. ist Macodes Petola Bl.
Nephelaphyllum Bl.
(CoUabiinae 146.)
(Cytheris Ldl.)
N. pxdohrum BL {Anoectochilus pulcher hört,) ist die einzige der vier
in Ostindien, Südchina und auf den malayischen Inseln heimischen Arten,
welche zuweilen, ihrer hübschen Blätter wegen, kultiviert wird. Der
dünne im Moose kriechende Wurzelstock trägt kleine centimeterhohe,
schlank zwiebeiförmige Scheinknollen mit je einem einzigem, gestieltem,
bis 10 cm hohem, aus herzförmigem Grunde eiförmigem, zugespitztem
Blatte, welches auf dunkelölbraunem Grunde metallisch schimmernde hell
gelbgrünliche bis weissliche Flecken zeigt. Blüten klein, in aufrechter,
langgestielter Traube, grünbräunlich mit abstehenden, breit -lanzettlichen
Kelch- und Blumenblättern und aufrechter, dreilappiger, kurzgespornter
Lippe. Mai, Juni. Java.
Kultur wie von Anoectochilus (s. d.).
Nephranthera Hassl ist Renanthera Lour.
Nigritella C. L. Ruh.
(Gymnadenieae 16.)
N. nigra Rchb. f. (Satyrium nigrutn L, Nigritella angustifolia Rieh,),
(Fig. 122), die einzige Art, ist in den tiroler und schweizer Alpen, dem
Apennin, dem Balkan und den skandinavischen Bergzügen auf guten Wiesen
heimisch, und neben ihrem schönen Aussehen von so köstlichem, ausser-
ordentlich starkem Vanille- oder eigentlich Vanille-Chokoladenduft, dass sie
deswegen allein schon in unseren Gärten gepflegt zu werden verdient.
Leider ist sie ziemlich anspruchsvoll in der Kultur und wächst schlecht.
Am ehesten gedeiht sie in langen, gut drainierten Töpfen, welche während
der heissen Monate zu Dreiviertel in ein Sand- oder Moosbeet eingesenkt
werden, in einer Mischung von guter Lauberde, etwas Haideerde, Rasen-
lehm und scharfem Sand. Sie will feucht stehen ohne stockendes Wasser.
Viel besser als die Art selbst gedeihen ihre Bastarte, die sie mit
jeder in der Nähe wachsenden Gymnadenia eingeht, denen aber leider
das Charakteristische der Art fehlt, die kugeligen schwarzroten Köpfe und
der Duft.
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Nigritella.
367
In den Alpen fuhrt die Nigritella die Volksnamen: Brunelle,
Braunelle oder Brändeli.
Knollen 4 — 6 cm tief unter der Oberfläche, weiss, handförmig mit
meist 2 — 3 lang ausgezogenen Spitzen, 3 — 4 cm lang, festfleischig, die
junge Knolle dicht an der alten angepresst
sich entwickelnd. Blätter grasartig, schmal-
linear, 5 cm lang, im dichtem grundstän-
digem Büschel von weisslichen Scheiden
zusammengehalten , dunkelgrün , drüsig
gewimpert. Blüten in 2 — 4 cm langen,
dicht gedrängten, eiförmigen Köpfchen auf
bis 20 cm hohem, meist aber nur 8 — 10
cm messendem beblättertem schlankem
Stengel, mit nicht gedrehtem Fruchtknoten,
daher die Lippe aufwärts stehend, Kelch-
und Blumenblätter spitz-eiförmig, sternar-
tig auseinander stehend, kaum 0,5 cm
gross, Lippe ungeteilt, mit kräftigem,
0,5 cm langem, gradem Sporn, die ganze
Blüte einfarbig schwarzpurpum oder dun-
kelpurpurrot oder die Lippe etwas heller,
köstlich vanilleduftig und sehr lange sich
frisch erhaltend. Mai — August, je nach
der Höhenlage, im Garten Mai, Juni.
An Bastarten sind in den Alpen
Tirols und der Schweiz beobachtet und
für die Gartenkultur mehr zu empfehlen
als die N. nigra selbst:
N. braohystaohya Kern. {Gymnadenia
brachystachya Wettst, N, nigra X suaveo-
lens)y steht der N. nigra sehr nahe, ist
aber von hellerer Blütenfarbe und das
Köpfchen länglich.
H. fragrans Sauter ist N. suaveolens Koch.
N. Heufleri Kern. {N. nigra X Gym-
nadenia conoped) kommt ziemlich selten
vor und steht der G. conopea näher, blüht aber dunkler, in kurzer Ähre.
N. megastaohya Kern. (N, suaveolens X Gymnadenia odoratissimd)
ist der entgegengesetzte Rückschlag - Bastart von N. suaveolens wie
brachystachya, und von G. odoratissima nur durch dunklere Farbe
und kurze Ähre abweichend, sowie durch die Spornbildung.
N. micrantha Kern. {N. nigra X Gymnadenia albidä) ist in der Tracht
eine dunkelrosa blühende G. albida mit kurzer Ähre und für die Fels-
partie sehr zu empfehlen.
Nigritella nigra.
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368 Nigritclla. Notylift. Oberonia.
N. Moritsiana Gremli ist N, suaveolens Koch.
N. Buaveolens Eooh (Orchis suaveolens VilL N. Moritziana Gremli,
N.fragrans Saut, N, nigra X Gymnadenia odorattssima) ist weitaus der
häufigste dieser Bastarte und ähnelt beiden Eltern fast gleichmässig.
Blüten dunkelpurpum in länglichem, dichtem Köpfchen, sehr duftend.
Für die Felspartie sehr geeignet und gut wachsend.
Norna Wahlenberg ist Calypso Salisb.
Notylia Ldl.
(Notylieae 319.)
Von den etwa 20 im tropischen nördlichen Südamerika als Baum-
bewohner lebenden Arten, zu denen noch einige in Centralamerika und
Mexiko heimische treten, sind nur wenige in Kultur. Die meist kurzen
und kleinen Scheinknollen sitzen zwischen Scheidenblättern und tragen
fleischige, flache, zuweilen senkrecht gestellte Blätter und meist unschein-
bare Blüten in dichten walzenförmigen oder in ganz lockeren Trauben.
Kelch- und Blumenblätter sind einander ziemlich gleich, die seitlichen
Kelchblätter oft weithin verwachsen, Lippe genagelt mit dreieckiger oder
spiessförmiger Platte, mit der langen Säule am Grunde fest verbunden.
Kultur wie Epidendrum (s. d.).
TS, albida Bohb. f. Blätter breit-Ianzettlich. Blüten in überhängender,
kurzer, lockerer Traube, klein, weisshch. Juli — August. Centralamerika.
N. bioolor Ldl. Blätter dick, lanzettlich. Blüten in aufrechter, dichter
Traube, gelb und rot. August, September. Centralamerika.
N. incurva Ldl. Zwergige Art mit dicken , eiförmigen , kaum 4 cm
langen, tief gekielten Blättern. Blüten in kurzer, aufrechter Traube, blass-
strohgelb. Mai, Juni. Trinidad.
N. punctata Ldl. {Pleurothallis punctata R, Br, Gonteza tenuiflora
Bot, Gab.) Blätter lanzettlich, dick. Blüten in hängender dichter Traube,
gelbgrün, Kelch- und Blumenblätter länglich, stumpf, Lippe verkehrt-
eiförmig, vorn spitz. September. Trinidad.
Oberonia Ldl.
(Liparidinae 163.)
(Titania Endl.)
Von den mehr als 50 baumbewohnenden Arten der im tropischen
Asien und Australien, den Südseeinseln und den Maskarenen heimischen
Gattung lohnt nicht eine einzige dem Gärtner die Kultur. Es sind durch-
weg unscheinbar und kleinblühende Pflanzen von unbedeutendem Ansehen.
Der Stamm ist entweder ganz kurz und trägt dann lange, reitende (wie
die Blätter von Iris stehende) Blätter oder er ist lang-cylindrisch und
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Oberonia. Octadesmia. Odontoglossum. ^gg
die Blätter sind dann kurz und zweizeilig gestellt. Die senkrecht ver-
breiterte, fleischige oder ledrige Blattspreite gliedert sich von der Blatt-
scheide ab und fällt im Alter allein ab. Die sehr kleinen, kaum 0,5 cm
erreichenden Blüten sitzen in dichten cylindrischen Ähren, Kelch- und
Blumenblätter sind fast gleich, aufrecht oder zurückgeschlagen. Die sitzende
Lippe ist aufrecht gerichtet und umfasst mit ihrem Grunde die kurze
Säule, der Vorderlappen ist tief ausgerandet oder zerschlitzt.
Kultur wie Coelogyne.
In den botanischen Gärten wird hin und wieder kultiviert:
O. iridifolia Ldl. Blätter schwertförmig , reitend , etwa 2 zu 20 cm,
hell und glänzend grün. Blüten in überhängender, dichter, reichblumiger,
kurzer Traube, sehr klein, blassgelblich-rosa, Kelchblätter eiförmig, zurück-
geschlagen, Lippe stumpf-eiförmig, gefranst, am Grunde ausgehöhlt, vier-
lappig. November, Dezember. Ceylon.
Octadesmia Bnthm.
(Ponereae 196.)
O. monophylla Bnthm. {Laelia monophylla N, E. Brown^ Trigonidiutn
monophyllum Gris.\ die einzige in Kultur befindliche der drei überhaupt
bekannten Arten, welche auf Bäumen von Jamaika und St. Domingo
leben, erinnert im Wuchs viel eher an eine Masdevallia als an eine
Laelia. Aus dem kriechendem, verfilztem, dünnem Wurzelstocke erheben
sich Gruppen federkieldicker bis 15 cm hoher, auf grünem Grunde rosa
überlaufener Stämmchen mit je einem festem, immergrünem, linearem, etwa
I zu 6 cm grossem Blatte. Blüten einzeln, auf endständigen, schlanken,
5 — 8 cm langen Stielen, 4 — 5 cm breit, lebhaft orange-scharlach bis auf
die purpurrote Säulenspitze, Kelch- und Blumenblätter stemartig spreizend,
zugespitzt, länglich, Lippe sehr klein, die kleine Säule bis zur Spitze mit
ihren Seitenlappen einhüllend, Vorderlappen klein, abstehend, auf der
Scheibe warzig. September, Oktober. Jamaika, in den St. Andreas-
bergen von 12 — 1600 m an Stämmen und deren unteren Asten.
Octomeria Don. ist Ena Ldl.
Odontoglossum H. B. K
(Odontoglosseae 347.)
Die weit über 100 Arten sind fast durchweg baumbewohnend, nur
selten tritt einmal eine Art im Moosüberzug subalpiner Felsen auf Die
Umgränzung der Arten ist sehr schwierig und wird noch erschwert durch
die Leichtigkeit, mit welcher die Odontoglossen unter sich Kreuzungen
eingehen, selbst zwischen einander ziemlich fernstehenden Arten, wenn
diese zum Teil scheinbaren Kreuzungen nicht überhaupt Übergangs-
formen sind.
Stein's Orchideenbuch. 24
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270 Odontoglossum.
Die mit Vorliebe eiförmigen, oft seitlich flachgedrückten Scheinknollen
sitzen meist dichtgedrängt, nur selten sind sie auf dem holzigem und dann
kletterndem Wurzelstock auseinander gerückt. Fast alle Arten zeigen
unter den Knollen stehende und diese in der Jugend schützende, zartere,
hinfallige Scheidenblätter, während die meist schmal-länglichen wirklichen
Blätter einzeln oder zu zweien auf der Spitze der Knollen sitzen und
derb, oft ledrig, sind. Die Blüten stehen einzeln oder zu 3 — 5 auf auf-
rechtem schlankem Schaft oder in mehrblumigen Trauben oder vielblumigen
Rispen. Der Blütenstand entspringt unter der Knolle und tritt seitlich
von ihr aus den Scheidenblättern hervor. Die meist ansehnlichen, oft
prächtig gefärbten, meist in gelb und braun oder weiss und rot, sehr selten
in blauen Tönen variirenden Blüten sind flach ausgebreitet oder mit den
Spitzen leicht nach innen neigend. Kelch- und Blumenblätter sind frei
oder die seitlichen Kelchblätter am Grunde etwas miteinander verwachsen,
meist sind die Blumenblätter den Kelchblättern in der Form ähnlich, aber
kürzer und breiter. Der Grund der Lippe steht der Säule parallel, zu-
weilen ist er ihr ein kurzes Stück angewachsen, die Platte der Lippe ist
nach vorn und unten abstehend und meist mit starken Längsschwielen
besetzt. Säule am Grunde schlank, vom oft mit Anhängseln in Form
von kleinen Flügeln, Borsten, graden oder gedrehten Bartfaden. Vier
Pollenkörper. Die zahlreichen in Kultur befindlichen Odontoglossen sind
fast durchweg Schmuckpflanzen, oft wirkliche Prachtstücke unserer Gewächs-
häuser. Früher standen sie im Verruf sehr schwer zu wachsen, heut, wo
die Pflanzengeographie den Gärtner gelehrt hat, die Temperatur der
Odontoglossen in den Gewächshäusern nach der Heimat dieser schönen
Orchideen zu regeln, wissen wir, dass die früher kultivierten Odontoglossen
an zu viel Wärme zu Grunde gegangen sind.
Die Gattung Odontoglossum umschliesst nur Gebirgspflanzen,
welche zum Teil subalpinen Höhen — zwischen 2500 — 3300 m — entstammen.
Von den Hochplateaus von Peru und Bolivia bis ins nördliche Mexiko
ist die Gattung durch 35 Breitengrade (150 S. B. bis 20 0 N. B.) verbreitet,
nur den niederen Höhen des Isthmus von Panama fehlen die Odonto-
glossen, wo aber die Anden oder die Kordilleren über 1500 m auf-
steigen, da sind die schön blühenden Pflanzen da. Das Verbreitungs-
zentrum dürften die Kordilleren zwischen Bogota und Ocanna sein. Die
Folge dieses subalpinen Vorkommen ist, dass die Odontoglossen kühl
kultiviert werden müssen, die Wintertemperatur soll 10^ R. nicht über-
steigen, kann bei vielen Arten bis auf 5^ sinken und liegt am besten
zwischen 8 — 10 ^ Die meisten Arten werden einfach mit einer Handvoll
Sphagnum an Rinde oder Holz gebunden und aufgehängt. Wählt man
Topfkultur, so müssen die Töpfe sehr stark drainiert sein und die obere
Hälfte ein Gemisch von Sphagnum, Haideerde und Sand oder etwas Holz-
kohle enthalten , worauf die Knollen hochgepflanzt werden. Die Odonto-
glossen verlangen andauernd feuchte Luft und sollen nie ausdorren.
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Odontoglossom. ^^I
Spritzen und Giessen ist während der warmen Jahreszeit sehr reichlich
zu geben und während der Triebbildung auch ein rasch sich wiederholender
Dungguss von Wert. Im Winter muss natürlich das Giessen vorsichtig
bewirkt werden und wird meist Spritzen und feuchte Luft allein aus-
reichen. Neben der feuchten Luft ist frische Luft für diese Pflanzen
Bedürfnis und Odontoglossenhäuser müssen fleissig gelüftet werden. Im
Sommer ist die brennende Sonne durch gutes Schattengeben abzuhalten,
wodurch gleichzeitig die Luft im Hause niedriger als im Freien gehalten
werden kann. Die meisten Arten nehmen es dankbar auf, wenn sie im
Juni — August im Freien halbschattig hängen können, nur muss dann aut
sehr reichliches Spritzen geachtet werden.
Zahlreiche Arten liefern ihre Blüten als wertvolles Bindmaterial und
sind dadurch auch für den Handelsgärtner sehr wertvoll. Durch die
englischen Massenimporte, die allerdings mehr als eine Art in der Heimat
schon ausgerottet haben, sind grade die schönsten und dankbarsten Arten
sehr billig im Handel. Gegen etwaige schädliche Insekten, an der Spitze
die schwarze Fliege, Thrips, hilft am besten Schwefelpulver.
Die grosse Artenzahl teilt Pfitzer ein in:
A. CriBps: Scheidenblätter unter der Knolle, Hauptfarbe der grossen aus-
gebreiteten Blüten weiss, rötlich bis hellviolett, Lippenplatte mit
starken Längsschwielen; z.B. O. crispum Ldl.
B. Lnteopxurpurea: Von der ersten Gruppe nur durch die gelben, meist
braun gefleckten Blüten verschieden; z.B. O. luteopurpureum
Ldl.
C. Lindleyana: Wie B., aber Nagel und Platte der Lippe sehr schmal;
z. B. O. Lindleyanum Rchb. f.
D. Laevia: Wie C, aber die Grundfarben der meist offenen Blüten
grün und violett, Längsschwielen der Lippe schmal ; z.B. O. 1 a e v e
Ldl.
E. Myanthium LdL: Blüten durch die seitlichen, vorgestreckten Kelch-
blätter halb geschlossen, gelb, Scharlach, braun, violett gefärbt; z. B.
O. Edwardi Ldl.
F. Trymenium Ldl. : Meist nur Scheiden, selten ein Scheidenblatt unter
der Knolle, Blüten in hängender Traube mit stark fransigen An-
hängseln der Säule; z.B. O. citrosmum Ldl.
G. BoBsiana: Nur häutige Scheiden unter der Knolle, Blüten in auf-
rechten Trauben, weiss oder rötlich; z. B. O. Rossii Ldl.
H. Grandia: Wie G., aber starkwüchsig und mit gelbbrauner Grund-
farbe der Blüten; z. B. O. grande Ldl.
Von der nahe verwandten Gattung Oncidium istOdontoglossum
nur durch die parallele Stellung des Lippengründes zur Säule getrennt,
die Lippe von Oncidium ist dem Säulegrunde nicht parallel, sondern
vom Grunde weg abstehend, meist rechtwinklig zur Säule eingefugt und
ausserdem hat Oncidium nur zwei Pollenkörper.
24*
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7^2 Odontoglossum.
Der Gärtner kommt, durch praktische Merkmale unterstützt, meist
weniger in Verlegenheit, ob er ein Odontoglossum oder O n c i d i u m
vor sich hat, als der Botaniker.
0. acuminatum hört, ist 0. Rossü Ldl.
0. Alexandrae Batem. ist 0. crispum Ldl.
0. anceps Und. ist 0. maculatum Lex.
0. Amesianum hört, ist 0. luteopurpureum Ldl. var.
0. Andersonianum Rchb.f. ist 0. crispum Ldl. var.
O. angustatum Bohb. f. Scheinknollen birnförmig zugespitzt, zwischen
etwa vier Scheidenblättern sitzend, Blätter breit-lanzettlich, einzeln auf der
Knolle, derb, dunkelgrün. Blüten in aufrechten, kurz verzweigten Rispen,
Kelchblätter schmallinear , zugespitzt , grüngelb mit brauner Mittellinie,
Blumenblätter etwas breiter, krauswellig, gelb mit schimmernden zimmt-
braunen Querflecken, Lippe weiss mit braunen Strichen und Flecken,
Vorderteil länglich dreieckig, wellig gezähnt, mitten eine glatte, rechts
und links davon eine gesägte Schwiele tragend. Juni — August. Peru.
0. apterum Uave et Lex. ist 0. Rossü Ldl.
0. aspersum Rchb.f. ist 0. Rossü Ldl. var.
O. astranthum Bohb. f. Scheinknollen breit - eiförmig , flachgedrückt,
5 cm hoch, mit zwei linear - lanzettlichen , bis 20 cm langen, hellgrünen
Blättern. Blüten in weit verästelter hoher Rispe, oft zu mehr als 50,
sternförmig ausgebreitet, über 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter
lanzettlich-zugespitzt, hellgelb mit rotbraunen Streifen und Flecken, Lippe
weiss mit rosaen Flecken, orangegelbem Grunde mit einigen hellpurpurnen
Fleckchen. Juni — August. Ecuador.
0. aureO'Purpuratum hört, ist 0. luteopurpureum Ldl.
0. baphicanthum Rchb.f. ist 0. odoratum Ldl. var.
O. biotonienBe Ldl. [Cyrtochüum bictaniense Batem. Zygopetalum afri-
canum Hook.) Scheinknollen eiförmig, flachgedrückt, kantig, bis 5 cm
hoch. Blätter paarweis, spitz-lanzettlich, wellig, 25 cm lang, gekielt. Blüten
in aufrechter, vielblumiger Traube, seltener in Rispen. Blüten 5 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, gelbgrün mit kastanienbraunen
Flecken, Lippe spitz - herzförmig , wellig gerandet, weiss, rosa bis hell
fliederfarben, Kamm doppelwulstig. September — November. Guatemala,
Mexiko. Wurde 1835 ^ils das erste Odontoglossum von G. Ure
Skinner aus Mexiko an Batemann nach Knypserley, Cheshire, gesandt und fast
gleichzeitig an Lord Rolle nach Bicton, wo es 1836 zum erstenmale blühte.
— var. album Linden, {var. splendens Lind) Kelch- und Blumen-
blätter rötlichbraun, Lippe weiss.
— var. roseum Lind. Blüte dunkelbraun, Lippe rosa.
— var speoiosum Bgl. Blüten sehr gross, gelb mit dunkelbraun,
Lippe violett.
— var. splendens Ldn. ist v. album.
— var. sulphurenm Lind. Blüte gelb, Lippe weiss.
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Odontoglossom . ^ 7 3
— var, superbum hört, ist v. album.
O. blandum Rchb. f. Scheinknollen kaum wallnussgross , platt -ellip-
tisch, Blätter paarweis, linear - lanzettlich , bis 20 cm lang. Blüten am
oberen Ende des die Blätter kaum überragenden, nickenden Schaftes zu-
sammengedrängt, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zuge-
spitzt, weiss mit rötlich -purpurnen Flecken. Lippe wellig - gezähnt mit
spitz - eiförmigem Vorderteil, weiss mit l — 2 braun -karminroten grossen
Flecken im Grunde und einigen kleineren auf der Fläche, zwei goldgelben
parallelen Hautschwielen, welche vorn in zwei aufrechte, schmale Zähne
aufstreben. Drei oder vier Bartfäden an jeder Seite der Säulenspitze.
Juli — September. In der Heimat, auf dem Alto de Camerone in der Ost-
Kordillere von Neu -Granada blühte es einst an Melostomaceen -Bäumen
bei 2000 m fast das ganze Jahr, ist aber heute durch die englischen
Orchideen - Jäger ausgerottet.
O. Bleichroederianum I. et L. Lind, gehört in die Verwandtschaft
von O. blandum, aber die erheblich grösseren Blüten sind fleischfarben
mit blutroten Tupfen.
0. Bluntii Rchb. f. ist 0. crispum Ldl. var.
0. Bowmanni Rchb. f. gehört zu 0. crispum Ldl.
O. braohyptenun Bohb. f. Eine der im Freien entstandenen Kreuzungen
von O. Pescatorei x O. luteopurpureum. Kelch- und Blumen-
blätter breit-linear, sehr kurz, hellgelb mit einigen zimmtbraunen Tusch-
flecken, Vorderteil der Lippe geigenförmig, ausgerandet, hellgelb mit einem
grossem , zimmtbraunem Fleck vor dem Kamme , welcher aus fünf paral-
lelen Schwielen, die mittlere ist die längste, besteht, welche in aufrecht
gesägte Hautblättchen ausgehen. Von der Ost - Kordillere Neu-Granadas
bei Ocanna.
O. Brandtii Kral, et Wittm, Scheinknollen eiförmig, leicht flach-
gedrückt, bräunlich. Blätter linear -lanzettlich, gekielt. Blüten in mehr-
blumiger bis 30 cm langer, bogiger Traube, 5 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter spitz-lanzettlich, letztere breiter und wellig gerandet, weiss-
lich-gelb mit je einem purpurbräunlichem langem Tuschfleck im Grunde
mit gleichfarbigen Punkten davor. Lippe gleichgross, genagelt, geigen-
förmig, mit drei Schwielen, deren mittlere klein, die seitlichen kammartig
sind, im Grunde rinnig aufgebogen und mit der rinnigen Säule eine
Röhre bildend, vom reinweiss, im Grunde purpurfleckig. Mai, Juni.
Vaterland unbekannt. Blüten geruchlos, aber zwei Monate haltend.
Nächstverwandt mit O. Pescatorei.
0. Brassia Rchb. f. ist 0. odoratum Ldl. var. deltoglossum Rchb. f.
0. brevifolium Linden ist 0. coronarium Ldl.
O. brevifolium Ldl. ist verschieden von O. coronarium durch
kürzere Blätter und durch kleinere Blüten, welche zu 10 — 12 in einer
überhängenden Traube sitzen. Bisher hat die Art in den Gärten noch
nicht geblüht, so dass ein endgültiges Urteil über sie noch aussteht.
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374 Odontoglossnm.
0. caerulescens hört, ist 0. Rossii Ldl.
0. candelabrum Und. ist 0. coronarium Ldl.
O. oariniferum Bohb. f. (ö. hasülabium Ldl. var, fuscatum Bot. Mag.)
Scheinknollen glatt, länglich, flachgedrückt, bis lO cm hoch, Blätter paar-
weis, breit -linear, ledrig, bis 30 cm lang. Blüten in starkstengligen,
Zickzack -ästigen Rispen, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz -lan-
zettlich, auf dem Rücken gekielt (daher der Name), oliven- grünbraun mit
gelbem Saum und Flecken, Lippe aus langem, schmalem Stege plötzlich
in den nierenförmig zugespitzten Vorderteil verbreitert, weiss, im Abblühen
gelbbraun werdend, zwei rautenförmige, am oberen Rande gezähnte
Schwielenplatten. Säule geflügelt, weiss, hellpurpurn getupft. Oktober
bis November. Centralamerika. 1848 zum erstenmale von Chiriqui aus
nach Europa gebracht.
O. Cervantesii Lex. {0. membranaceum Ldl) Scheinknollen etwa
taubeneigross , flach gedrückt, zugespitzt, Blätter einzeln, länglich, zuge-
spitzt, 15 cm lang. Blüten zu 3 — 6 auf die Blätter überragendem, mit
Scheiden bekleidetem Schaft, bis 5 cm gross, wohlriechend, Kelch- und
Blumenblätter länglich - eiförmig , Blumenblätter viel breiter als die Kelch-
blätter, weiss mit rot-chokoladebraunen Strichen im Grunde, Lippe drei-
lappig, die seitlichen Lappen klein, rundlich, der vordere breit-herzförmig
mit ausgefressenem Rande, weiss mit einem purpurnem Querfleck vor dem
langfeinhaarigem , zweilappigem Kamme , der eine zweispaltige Warze
zwischen den Lappen trägt. Säule weiss, mit einem länglichem, spreizen-
dem Flügel jederseits. Oktober — Dezember. Guatemala, Mexiko.
— var. Andersonii Moore ist 0. crispum Ldl, var. Andersonianum Rchb.f.
— var. deoorum Rchb. f. Blüten in allen Teilen grösser, Lippe
breiter, die Striche purpurrot, kürzer, aber breiter und ausgedehnter.
— var. Morada h. angL Blüten gross, rosalila karmoisinrot gefleckt,
Lippe reinweiss oder lila überlaufen.
— var. punotatissimum hört. Blüten über und über kleinfleckig.
— var. roseum hört. Blüten hellrosa.
0. chaetostroma Rchb. f. ist 0. Hallii Ldl.
0. Chestertoni hört, ist 0. crispum Ldl. var.
0. chiriquense Rchb.f. ist 0. coronarium Ldl. var.
O. oinnamomeum hört, gehört zu den Kreuzungen aus O. luteo-
purpureum x Pescatorei und ist von O. brachypterum Rchb. f.
höchstens durch etwas grössere zimmtbraune Flecken auf dem gelbem
Grunde der Blüten verschieden.
O.cirrhoBum Ldl. (Fig. 123.) Scheinknollen länglich zusammengedrückt,
mit scharfen Rändern, Blätter meist einzeln, selten paarweis, schmal-schwert-
förmig, gekielt, bis 25 cm lang. Blüten in vielblumiger, wenig und kurz-
ästiger, nickender, bis meterlanger Rispe, bis 10 cm gross, Kelchblätter
schmal, lang -dreieckig, in eine fast fädliche gedrehte Spitze ausgezogen,
milchweiss mit hellbraunroten Tuschflecken, Blumenblätter kürzer, ver-
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Odontoglossum.
375
kehrt -eiförmig -dreieckig, kurzgeschwänzt, im Grunde wenig oder gar
nicht gefleckt, Lippe kürzer als die Blumenblätter, dreilappig, Seitenlappen
fast kreisrund, zerrissen - gezähnt , Mittellappen lang und schmal - zungen-
förmig, von der Mitte an im scharfen Winkel zurückgeknickt, weiss mit
2 — 3 braunroten Flecken, Schwielen gross, die Seitenlappen verdeckend
und zwei hörnchenförmige Auswüchse nach vorn. Säule kantig, mit zwei
tasterförmigen gekräuselten Bartfäden. April, Mai. Anden von Ecuador.
Fig. 123. Üdontoglo$!it]m citrhoÄuni.
— var. Hrubyanum Bohb. f. {var. album kort.) Blüten fast reinweiss,
bis auf den orangegelben Lippenfleck.
— var. Klaboohorum Rohb. f. Blüten grösser, lang geschwänzt, sehr
dicht gefleckt.
O. oitrosmum Ldl. {0. pendulum Batem, Cuitlanzina pendula Llave
ei Lex, Oncidium Galeottianum Drap.) (Fig. 1 24.) Scheinknolle plattgedrückt
eiförmig, spitz auslaufend, bis 6 zu 12 cm. Blätter paarweis, breit-linear,
25 cm lang, ledrig. Blüten zu 8 — 20 in hängenden Trauben, citronen-
duftend, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, erstere mit
schmalem, letztere mit breitem Grunde, reinweiss oder im Grunde leicht
rosa überlaufen, Lippe aus centimeterlangem, schmalem Stege plötzlich in
einen halbkreisförmigen, vorn tief zweispaltigen Vorderlappen ausgebreitet,
hell- oder dunkelrosa, Kamm zweilappig, gelb mit einigen kleinen roten
Flecken. Säule gleichfarbig, mit einem Rücken- und zwei Seitenlappen.
Mai, Juni. Mexiko, Guatemala.
— var. album hort. Blüten weiss bis auf den gelben Kamm.
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376
Odontoglossum.
— var. punotatum hört. Blüten hellrosa, purpurn punktiert.
— var. roseum hort. Blüten weiss, Lippe dunkelrosa.
0. Clowesii Ldl. ist Miltonia C/awesii Ldi.
0, coerulescens A. Rieh, ist 0. Rossü Ldl.
O. oompactum Bohb. f. ist die am weitesten südlich verbreitete Art
der Gattung, noch an bemosten Felsen bei Cuzco in Peru vorkommend.
In den europäischen Gärten fehlt diese unscheinbare Art aus der Ver-
wandtschaft von O. p ardin um.
O. oonstriotiun Ldl. Scheinknollen eiförmig-abgeflacht, mit schmalen
Kanten, 5 cm hoch. Blätter paarweis, linear-
lanzettlich, 30 cm lang, ledrig, gekielt. Blü-
ten in schlanker, nickender, vielblumiger
Traube oder kurzästiger Rispe, wohlriechend,
5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz,
länglich-lanzettlich, gelb mit rötlichbraunen
Flecken, Lippe fast geigenförmig, zugespitzt,
weiss mit einem rosaem Fleck vor den
Schwielen, welche in zwei vortretende, aus-
einander spreizende, ausgefressen gerandete
Zähne auslaufen. Säule weiss, mit zwei
gedrehten Bartfaden an der Spitze. Januar,
Februar. Caracas, La Guayra.
— var. castaneum hort. ist var. Sande-
rianum Rchb.f.
— var. pallens hort. Blüten hellgelb,
wenig gefleckt.
— var. Sanderianum Rchb. f. (als Art)
{var. castaneum hort.) Blüten grösser, satt-
gelb mit einem einzigem, kastanienbraunem
Fleck und ebensolchen Streifen, Lippe
weissgelblich.
0. Coradinei Rchb. f. ist 0. Lindleyanum
Rchb.f. var.
^^ O. oordatum Ldl. {0. Hookeri Rchb. f.)
Scheinknollen in kurzen Zwischenräumen auf dem kletterndem Wurzelstock,
scharfkantig flachgedrückt, eiförmig. Blätter einzeln, länglich - lanzettlich,
etwa 4 zu 20 cm, beiderseits dunkelgrün mit helleren Längsnerven.
Blüten in aufrechter, bis 60 cm hoher, oft unten verzweigter, vielblumiger
Traube , lang gestielt, Stiele zur Hälfte in hellbraunen, häutigen Scheiden,
bis 10 cm gross, Kelchblätter lang zugespitzt, lanzettlich, Spitze kurz zurück-
gebogen, aussen gekielt, kastanienbraun, mit wenigen gelben Zickzack-
Querbändern am Grunde und hellbraunen Spitzen, Blumenblätter kürzer
und breiter, wellig gerandet, auf hellgelbem Grunde rötlichbraun getigert,
Lippe herzförmig, wellig gezähnt, mit langer, scharfer Spitze, weiss mit
Fig. 124. Odontoglossum citrosmum.
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Odontoglossum . 377
braunen Rand- und Spitzenflecken und einzelnem Mittelfleck, Kamm mit
zwei aufrechten Lappen und einem Kiel, vor welchem zwei stumpfe Zähne
stehen. Säule schlankrund, vorn leicht verdickt, weiss und grün. Mai, Juni.
Guatemala, Mexiko.
— var. grandiflorum hört. {var. superbum ßwrt,) Blüten gross, leb-
hafter gefärbt.
— var. Kienastianum Bohb. f. Blüten gross, Kelch- und Blumen-
blätter spitzer, auf weissem Grunde kastanienbraun grossfleckig, Lippe
reinweiss.
— var. sulphureiun Bohb. f. Blüten schwefelgelb, Lippe weiss,
schwefelgelb gefleckt.
— var. superbum hört, ist v. grandiflorum hört.
O. ooronarium Ldl. {0. brevifolium Linden. O. candelabrunt Linden!)
Scheinknollen auf federhalterdickem , scheidenbesetztem Wurzelstock,
4 — 5 cm auseinander, eiförmig, scharfkantig flachgedrückt. Blätter einzeln,
länglich-elliptisch, 5 zu 20 cm etwa, sehr derb. Blüten in aufrechter, bis
30 cm hoher, vielblumiger Traube, firnissartig glänzend, bis 5 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter kurz genagelt, breit-elliptisch, wellig-krausrandig,
kupferrotbraun mit gelbem Saum, die Blumenblätter am Grunde leuchtend
gelb mit braunen Flecken, Lippe mit zwei aufgerichteten Ohren aus kurzem
Stege, vorn verkehrt - herzförmig , sattgelb mit braunem Sattelfleck im
Grunde und weisslichem, dreizackigem Kamm. Säule weiss, mit zwei
gestutzten, purpurn gefleckten Flügelchen. Mai — Juli. Neu -Granada,
Kordillere von Chiriqui bei 3000 m.
— var. chiriquense Bohb. f. (als Art.) Blüten grösser und blasser,
hell kastanienbraun, Lippe gelb mit einem braunem Scheibenfleck.
— var. miniatum hort. Scheinknollen nur i — 2 cm auseinander.
Blüten kleiner, kastanienbraun mit gelbem Saum. Lippe gelb.
O. orinitum Bohb. f. Selten in Kultur , nach Reichenbach eine ganz
besonders charakteristische Art. Blüten in vielblumiger Traube oder Rispe,
5 cm gross, gelb und braun, Kelch- und Blumenblätter schmal, zugespitzt,
Vorderteil der Lippe dreieckig, fein gesägt, Kamm zusammengesetzt aus
zahlreichen fädlichen Sprossungen, die im ersten Anblick wie ein Haar-
polster aussehen. Juni — August. Neu -Granada.
O. crispum Ldl. (ö. Alexandrae Batem, 0. Bluntii Rckb.f.) (Fig. 125.)
Scheinknollen breit-eiförmig, kantig flachgedrückt, bis 8 cm hoch, Blätter
paarweis, linear-lanzettlich, zugespitzt, gekielt, bis 25 cm lang, frischgrün.
Blüten in nickender oder überhängender, schlankstengliger Traube oder
Rispe zu 5 — 15, flach geöff'net, bis 8 cm gross, in Form und Farbe
wechselnd, weiss, weissrosa, weissgelblich, einfarbig oder mehr minder rot
gefleckt , aber immer auf der Scheibe der Lippe leuchtend gelb , Kelch-
blätter ei-lanzettlich bis breit-eiförmig, wellig krausgerandet, bald stumpf,
bald spitz mit starkem Kiel unterseits, Blumenblätter breit-eiförmig, mehr
minder krausfaltig, mit gezähntem oder ausgefressenem Rande, Lippe läng-
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378
Odontoglossum.
lich-eifbrmig, zugespitzt, krausfaltig mit lappig zerschlitztem oder gezähntem
Rande, zuweilen auch vorn stumpf und zweilappig, weiss bis dunkelrosa,
Kamm in zwei gelbe, rot quergestreifte Lappen auswachsend, welche in
zwei spreizende Zähne endigen. Säule leicht gebogen mit zwei breiten,
Fig. 125. Odontoglossum crispum.
längs zerschlissenen Flügeln. Februar — Mai. Neu -Granada, Santa F^
de Bogota. 2 500 — 3000 m. Dieses dankbarste Odontoglossum wurde
1841 von Hartwig in den Kordilleren von Bogota in Neu -Granada auf-
gefunden und ist ein Glanzstück an Schönheit und Verwendbarkeit. In
Form und Farbe der Blüten herrscht eine ungemeine Wandelbarkeit, vom
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OdoDtoglossum. j^n
reinsten Weiss bis Dunkelrosa, einfarbig, vereinzelt gefleckt oder dicht
fleckig und querbindig, Blumenblätter schmal -lanzettlich bis breit -eiförmig,
spitz oder stumpf, kommen unzählige Formen vor, die aufzuzählen leichter
ist als sie zu charakterisieren, da noch dazu die Charaktere oft ganz
unbeständig sind. Lange Jahre eine Seltenheit ersten Ranges ist die
Alexandra -Orchidee (zu Ehren der Prinzessin von Wales getauft), seit
Jahren zehntausendweis auf den Markt geworfen worden und heut für
wenige Mark zu kaufen.
— var. Alexandrae Batem. Blüten fast reinweiss, nur der Kamm
goldgelb.
— var. Andersonianum Bchb. f. (als Art.) Kelchblätter ei-lanzettlich,
Blumenblätter schmal - eiförmig , lang zugespitzt, cr^meweiss bis gelblich,
mit kastanienbraunen Streifen und Flecken , Lippe ebenso , oft nur mit
einem einzigen Querfleck in der Mitte. Hierher gehören:
f. angustatum hört. Blumenblätter schmal, grossfleckig.
f. lobatum Bohb. f. Seitenlappen der Lippe schmal, spreizend, tief
zimmtbraun gefleckt.
f. Josephinae Will. Blüten gross, weiss, rosa überhaucht, reichlich
rotbraun gefleckt, Lippe breit - herzförmig, wellig kraus.
f. obtusatiun Bchb. f. Blumenblätter vorn stumpf, gelblichweiss.
f. piotiun Bchb. f. Blüten weisslich, dicht braunfleckig.
f. PoUetianum Bohb. f. Blumenblätter an den Spitzen gelblich-
rosa, auf der Mittelfläche zahlreich chokoladen-braunrot gefleckt, Lippe
weiss mit einem grossem chokoladefarbenem Fleck.
f. tenue Bchb. f. Blüten klein, milchweiss mit nur einem braunem
Fleck auf jedem Kelchblatt.
— var. apiatum Gardn. Chron. Alle Blütenblätter mit einem grossem
und zwei kleinen kastanienbraunen Flecken, Blumenblätter violett-purpurn
überlaufen.
— var. aureum Will. Blüte citrongelb mit braunen Flecken, Lippe
gelb mit zwei braunen Flecken im Vorderteil.
— var. Ballantinei Gardn. Ohren. Blütenblätter mit je einem hellblut-
rotem Mittelfleck, Lippe mit grossen brennroten Flecken vor dem Kamme.
— var. Bluntii Bohb. f. als Art. Kelch- und Blumenblätter weiss,
rosa schattiert, purpurn tuschfleckig, Lippe rosa, karminpurpurn gefleckt.
— var. Bowmanni Bohb. f. Kelchblätter weiss , rosa überlaufen und
verschwommen rosa getupft, Blumenblätter weiss, am Grunde leicht rosa
schattirt, Lippe breit, weiss, mit 4 — 5 rötlichbraunen Flecken und gold-
gelbem Kamm.
— var. Chestertoni Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter breit, Kelch-
blätter weiss, mit zwei grossen und einem kleinem rötlichbraunem Quer-
fleck, Blumenblätter weiss mit 2 — 5 rotbraunen Tupfen, Lippe rötlichbraun
mit breitem, gelblich weissem Rande.
— var. CookBoni Will, et Moore. Blüte weiss mit zahlreichen breiten,
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3 80 OdoDtoglossmn.
bräunlich karminroten Flecken, Lippe weiss, mit ebensolchem, grossem
Vorderfleck und kleinem Seitenfleck, Kamm und die Scheibe davor goldgelb.
— var. Dayanum hört. Kelchblätter weissrosa mit einem gelbbräun-
lich-purpurnem Mittelfleck, Blumenblätter mit i — 2 unregelmässigen Flecken
und einigen Strichen im Grunde, Lippe weiss.
— var. elegantissimiim hört. Blüten gross, zart weissrosa, fast
ungefleckt.
— var. fastuosiun Gktrdn. Chron. Kelchblätter hellrosa mit rosa-
flieder-farbenem Mitlelstreif und einigen braunen Flecken, Blumenblätter
weiss mit i — 2 kastanienbraunen Flecken, Lippe weissrosa mit i — 3
grossen, braunen Mittelflecken.
— var. flaveolum Bohb. f. {var, sulphureum Gardn, Chron.) Blüten
hell schwefelgelb, Lippe hochgelb mit (meist drei) rotbraunen Flecken.
— var. giganteum Moore, {v, Walkeriana hart) Blütentraube bis
80 cm lang, Blüten bis 12 cm bjeit, weiss mit ganz zart rosaem Hauch,
Lippe gefranst mit breiter, zurückgeschlagener Spitze, weissrosa mit
einigen, oft zusammenfliessenden , kastanienbraunen Flecken und gold-
gelbem Kamm.
— var. grandiflorum hört heissen alle möglichen recht grossblumigen
Formen.
— var. guttatum Moore. Blüten gross, weiss, Kelch- und Blumen-
blätter mit einigen rotbraunen Flecken, Lippe im Grunde goldgelb mit
roten Spritzern, einem rotbraunem Mittelfleck und kleinen ebensolchen
Randflecken.
— var. hyperxanthiim Bchb. f. Blüten gross, weiss, Lippengrund
gelblich überlaufen.
— var. Jenningsianum Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter eiförmig,
fast glattrandig, weisslich mit einigen grossen, karminroten Flecken und
zahlreichen kleinen braunroten Spritzern in der unteren Hälfte, Lippe mit
2 — 3 rotbraunen Flecken.
— var. latimaoulatum Bohb. f. Blüten dunkelrosa mit je einem auf-
fällig breitem braunem Fleck fast in der Mitte jedes Blattes, auch der Lippe.
— var. Lehmanni Bchb. f. (ö. Lehmanni hört,) Blüten in Rispen bis
zu 50, klein, gerundet, hellrosa mit braunen Flecken, Lippe aufiallig breit.
— var. lilaoinuin hört. Blüten rosa-fliederfarben, braungefleckt, Lippe
hellrosa.
— var. limbatum Bchb. f. Kelchblätter aus dreieckigem Grunde lanzett-
lich, Blumenblätter spitz-rautenförmig, gezähnelt oder fein gelappt am Rande,
Lippe mit der Säule ziemlich weit verwachsen, Blüten weiss, Kelchblätter
rosa angehaucht, Lippe vorn violett gefleckt.
— var. macrospilum hört, ist 0. odoratum Ldl. var.
— var. Marianae Moore. Blüten 6 cm gross, Kelch- und Blumen-
blätter gleich breit, zart rosa, purpurn gefleckt, Lippe weiss mit hell-
braunen Spritzern.
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Odontoglossum. ^3l
— var. mazimuin hört, ist ein Gelegenheitsname für recht gross-
blütige Exemplare.
— var. mirabile Veitch ist var, Veifchianum Rchb. f,
— var. Mundyanum h. Sand. Blüten gross, rosa mit sehr grossen,
scharf abgesetzten magenta-purpurnen Flecken.
— var. Popayani Bchb. f. ist die massig grossblühende, mattrosae,
wenig gefleckte Urform.
— var. purpureum hört. Blüten rosarot, Lippe mit dunkel bräunlich-
rotem Fleck.
— var. Beginae Oroh. Alb. Blüten sehr gross, weiss mit sehr zartem
rosaem Hauch, fast weisser Lippe und kaum vortretend rosaer Zeichnung.
— var. roseum Moore. Blüte rosa-fliederfarben mit einigen kastanien-
braunen Tuschflecken, Lippe weiss mit breiter zurückgebogener Spitze,
zahlreich klein braunfleckig.
— var. roseum punotatissimum Gardn. Chron. Neben den grossen
braunen Flecken zahlreiche gleichfarbige Punkte und Spritzer.
— var. Buokerianum Bchb. f. Blüten in Rispen, schmalblättrig, weiss
mit purpurnem Saum und braunen Tigerflecken, Lippe aus breit -gelbem
Grunde weiss, stellenweis purpurn schimmernd, mit 2 — 3 verwaschenen
kleinen, braunen Flecken.
— var. Sanderianum Gktrd. Chron. Blüten gross, hellrosa mit grossen
portweinfarbenen Flecken.
— var. Schroederianum hört, ist eine Kleinigkeit heller und die Flecken
dunkler als v. Sanderianum.
— var. Stevensii Will, et Moore. Blüten bis 10 cm gross, weiss mit
zahlreichen hellzimmtbraunen Tuschflecken und ebensolchen Spritzern,
Lippe gleichfarbig mit orangegelbem Grunde.
— var. sulphureum Qard. Chron. ist var. flaveolum Rchb. f.
— var. The Duohess Gtard. Chron. Blütenblätter breit, krausgerandet,
reinweiss, Lippe weiss mit einem rotbraunem Fleck vor dem goldgelbem
Kamme.
— var. Trianaei Moore. Blüten lO cm gross, Kelchblätter weiss, rosa
schattiert, das obere mit einem rundem rostrotem Mittelfleck, die seitlichen
mit drei rostroten Flecken und einem rosenrotem Schmitz in der vorderen
Hälfte, Blumenblätter reinweiss, wellig ausgezackt, Lippe breit, vorn zwei-
lappig, weiss, vor dem gelbem Kamme einen hellkupferroten Mittelfleck und
ebensolche kleine Flecke am oberen Rande,
— var. Veitohianiun Bchb. f. (v, Veitchii hört. var. mirabile Veitch.)
Jedes Kelch- und Blumenblatt auf weissem Grunde mit einem grossem,
kastanienbraunem Mittelfleck und ein bis zwei gleichfarbigen, kleineren
Flecken, alle zart ledergelb gesäumt, Lippe weiss, mit einigen kastanien-
braunen Spritzern vor dem gelbem Kamme.
— var. virginale Will. Blüten reinweiss, bis auf den leuchtend
gelben Kamm.
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3 g 2 Odontoglossam.
— var, Walkeriana hört, ist var. giganfeum Moore,
— var. Wameri Moore. Blüten über lO cm gross, Kelchblätter weiss,
rosa überlaufen, mit 4 — 6 länglichen, kastanienbraunen Flecken in der
Mitte, Blumenblätter sehr breit, gezähnt, reinweiss, Lippe breit, gefranst,
aus goldgelbem Grunde weiss, vom mit einem fast quadratischem, ver-
waschenem, braunem Fleck.
— var. Wilsonianum GktrcL Chron. Blüten zartrosa, die Kelchblätter mit
je I — 2, die Lippe mit einem grossen und 2 — 3 kleineren, braunen
Flecken.
— var. Wrigleyanum Bohb. f. Blüten malvenfarben, vielfach braunrot
getupft.
0. cristatellum Rchb, f. ist 0. cristatum Ldl. var.
O. orifltatiun Ldl. Scheinknollen schlank-kegelförmig, bis 4 cm hoch,
gerippt, hellgrün. Blätter paarweis, breit - linear , spitz, bis 25 cm lang.
Blüten in langschaftiger, die Blätter überragender Traube, bis 6 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter ei -lanzettlich, spitz, kastanienbraun mit gelben
Punkten und gelbem Grundfleck, Lippe schmal -eiförmig, kürzer als die
Blätter, hellgelb bis weiss, mit einem grossem kastanienbraunem Spitzen-
fleck und kleinen Randflecken, Kamm gross, aus zwei auseinander gehenden
Schwielen bestehend, welche in zahlreiche pfriemliche, weiss und braune
Borsten zerschlitzt sind, deren vorderste breiter als die anderen sind.
Säule kurz geflügelt. April — Mai. Anden von Ecuador.
— var. Argus Bohb. f. Leuchtend gelb mit zahlreichen purpurnen
Tupfen und Flecken, Lippe weiss, purpurfleckig.
— var. oanariae Bohb. f. Kanariengelb mit je einem Purpurfleck auf
jedem Blütenblatt, Lippe weiss purpurfleckig.
— var. cristatellum Bohb. f. als Art. (O. Lehtnanni Rchb.f,) Kelch-
und Blumenblätter breiter, Lippe im Grunde gelb, vorn braun, Kamm-
pfriemen gelb und rot.
O. orooidipterum Bohb. i. Gleicht in den Scheinknollen, Blättern und
im Blütenstand völlig dem O. b 1 a n d u m. Blüten 3 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter spitz-lanzettlich mit zurückgeschlagenen Spitzen, hellgelb mit
orangebraunen Tuschflecken, Lippe aus schmalem Steg mit zwei auf-
rechten Seitenlappen in einen fast spiessförmig - dreieckigen Vorderlappen
spitz ausgezogen, gezähnt gerandet, hellgelb mit kleinen orangebraunen
Randflecken und i — 2 grossen Flecken vor der zurückgeschlagenen Spitze,
Kamm aus zwei weissen Schwielen bestehend. Säule mit gefransten
Flügelanhängseln. April — Juni. Östliche Kordillere von Neu -Granada,
zwischen 2 — 2500 m.
— var. Dayanum Bohb. f. ist von der Normalform nicht verschieden.
0. cuspidafum Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.
0. Dawsonianum Rchb. f. ist 0. Rossii Ldl.
O. Dellense Bohb. f. (ö. Pescatorei X praenitens) aus dem Garten des
Baron Schroeder auf Schloss The Dell, London , erinnert stark an O.
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Odontoglossum. ig^
excellens. Blüten 8 cm gross, weiss, gelblich abschattiert mit purpur-
braunen grossen Flecken, Lippe sehr breit, elegant gekraust und aus-
gezackt, weiss mit purpurbraunen Rundflecken, Kamm gelblich, langzackig.
April, Mai.
0. deltoglossum Rchb. f. ist 0. odoratum Ldl. vor.
O. Denisoxiiae hört, ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung von
O. crispum X luteopurpureum, dem letzteren in der Tracht nahe-
stehend. Blüten IG cm breit, Kelchblätter lanzettlich, zugespitzt, weiss
mit einigen länglichen blasspurpumen Strichflecken, Blumenblätter etwas
breiter, reinweiss, Lippe länglich, stumpf-gekerbt, weissrosa mit hellgelbem
Seitenfleck und einigen dunkelpurpurroten Schmitzen, alle Blätter stark
wellig-kraus, besonders die Lippe. Neu-Granada.
0. Donianum hört, ist 0. maculatum Lex. var.
O. Dormanianum Bohb f. ist ein aus Neu-Granada stammender Bastart
von O. blandum und O. crocidipterum. Scheinknollen schmal-
elliptisch, Blätter paarweis, kurz und schmal linear-lanzettlich. Blüten in
wenigblumigen Trauben, sternartig ausgebreitet, 5 cm breit, weiss mit
zahlreichen rötlichbraunen Schmitzen, Lippe weiss mit grossem rötlich-
braunem Vorderfleck, weissem Kamm mit zwei gelben Tupfen jederseits.
Januar, Februar. Kolumbien.
O. DuYivieriantim Lind, ist ein in der Heimat entstandener Bastart
aus O. cordatum x nebulosum, wenn es nicht nur eine sehr blass-
gelbe Form von O. cordatum ist, obgleich der weisse Grund der Blüte
und die Form der Lippe auf O. nebulosum hindeuten. Oktober,
November.
O. Edithae Warner, (ö. Edithiae hori) ist vielleicht auch besser in
den Formenkreis von O. c r i s p u m zu ziehen. Scheinknollen rund-eiförmig,
seitlich abgeflacht, Blätter schmal-länglich. Blüten auf langem, nickendem
Schaft in kurzer, lockerer, endständiger Traube, bis lO cm breit, Kelch-
und Blumenblätter leicht wellig, weissrosa mit einigen grossen hellbraun-
roten Querflecken, breit gelb gerandet, Blumenblätter mehr weiss, die
braunen Flecken kleiner, gegen den Grund in unregelmässig gebrochene
Linien zusammenfliessend , Lippe fast spiessförmig , Grund gelb mit vier
roten Längslinien und einem Streifen kleiner Querflecke beiderseits, nach
vorn weiss - gelblich mit 2 — 3 kastanienbraunen Flecken in der Mitte und
blassprimelgelbem Vorderteil. März — Mai. Kolumbien.
O. Edwardi Bohb. f. Scheinknollen gross, birnförmig, bis IG cm hoch,
dunkelgrün. Blätter paarweis, breit-lanzettlich, ledrig, dunkelgrün. Blüten
zu Hunderten in grossen straussartigen Rispen, stark duftend, 3 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter schmal - lanzettlich , leuchtend violettpurpurn,
Kelchblätter körnig rauh,- Lippe länglich-eiförmig, an den Rändern wellig,
vorn zurückgeschlagen, prächtig violettpurpurn mit hochgelber Grundfläche.
Februar — Mai. Ecuador.
0. Egertonii Rchb. f. ist 0. pulchellum Batem.
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384 Odontoglossum.
0. Ehrenbergii Ldl. ist 0. Rossii Ldl. var,
O. elegans Bohb. f. ist eine Kreuzung von O. cirrhosum und O*
cristatum aus den Anden von Ecuador mit Blütenrispen bis zu 80 cm
Höhe. Blüten bis 10 cm breit, Kelchblätter lanzettlich, langspitzig,
Blumenblätter breiter, in einen kurzen Pfriem ausgezogen, alle gelblich-
weiss, von zahlreichen dunkelchokoladenbraunen Schmitzen und Flecken
fast bedeckt, Lippe dreieckig-spiessförmig mit schwanzartiger Spitze, zwei
lange, gesägte Schwielen auf der Mitte, Grund hellgelb, vorn weiss mit
einem grossem, schön braunem Mittelfleck und i — 2 braunen Schmitzen
vor der Spitze, Kamm dunkelgelb. Säule weiss mit chokoladenbraunen
Fleckchen. Mai, Juni. Ecuador.
O. epidendroides H. B. K., von Humbold bei Jaen in Nordperu ge-
sammelt, ist eine vollkommen verschollene Art, von welcher nur kärgliche
Stücke im Berliner Herbarium existieren. Lebend ist die Pflanze noch nicht
nach Europa gekommen, so dass alles, was in den Gärten als O. epiden-
droides geht, nicht hierher, sondern zu anderen Arten gehört.
0. erosum ffchb. f. ist 0. stellatum Ldl,
O. eugenes h. Veitch. ist wahrscheinlich eine Kreuzung aus O. Pes-
catorei und O. triumphans, in der östlichen Kordillere von Neu-
Granada gesammelt. Kelchblätter hellgelb mit kastanienbraunen Flecken,
die meist in drei Gruppen stehen, Blumenblätter aus weissem Grund und
Mitte, in welcher einige kastanienbraune Spritzer stehen, hellgelb breit-
gerandet. Lippe gleich der von O. triumphans, aber der Kamm wie
von O. Pescatorei. Säule weiss, mit zwei breiten gezähnten Flügeln.
O. ezoellens Bohb. f. ist ein Bastart aus O. Pescatorei und O.
tripudians, letzterer Art besonders in Form und Grösse der Blüten
gleichend. Kelchblätter gelb mit einigen purpurnen Flecken, das obere
mit weisser Mitte. Blumenblätter breiter, weiss, gelb gesäumt. Lippe
geigenförmig, zugespitzt, mit ausgezacktem Rande, weiss mit zahlreichen
kleinen Purpurfleckchen an den Seiten und einigen grossen auf der Fläche,
Kamm gelb, aus zwei auseinanderlaufenden Schwielen bestehend mit je
einem grossem Zahn an jedem Ende und einer Reihe gekrümmter Zähne
beiderseits. Juli — September. Neu-Granada.
— var. Sanderae hört. Blüten sehr gross, reichlich karminfleckig.
0. facetum ffchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.
O. QaleottianiimA. Bioh., wahrscheinlich eine selbstentstandene Hybride
aus O. nebulosum und O. Cervantesii, welch' letzterer Art sie sehr
nahe steht. Kelchblätter reinweiss, Blumenblätter weiss mit braunen
Querbändern im Grunde, Lippe dreieckig, kraus, weiss mit einigen gelben
Strichen im Grunde und dreilappigem weissem Kamme. September, No-
vember. Mexiko.
0. gloriosum ffchb. f. ist 0. odoratum Ldl.
O. gracile Ldl. Scheinknollen schwärzlichgrün, Blätter paarweis, schmal-
lanzettlich, dunkelgrün. Blüten in kurzästiger, schwärzlichgrün-stengliger
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Odontoglossom. ige
Rispe zu 2 — 3 an jedem Ästchen, 3 cm breit, rötlichbraun, Lippe fleischig
mit zwei weisslichen Längshäutchen auf der Scheibe. Juni, Juli. Von
Hartwig schon vor 40 Jahren auf der Kordillere von Loxa in Ecuador
gesammelt, aber nur sehr selten in Kultur.
O. grande Ldl. Scheinknollen länglich -eiförmig, kantig zusammen-
gedrückt, 10 cm hoch, Blätter paarweis, breit-eiförmig, längsstreifig. Blüten
zu 2 — 5 am Ende des aufrechten, bis 50 cm hohen Schaftes in lockerer
Traube, bis 15 cm gross, Kelchblätter lang - lanzettlich , stumpf - spitzig,
leuchtend gelb mit unregelmässigen dunkel-kastanienbraunen Querbändern
und Flecken, Blumenblätter breiter, fast elliptisch, die untere Hälfte
kastanienbraun nach oben in leuchtendes Hellgelb übergehend, Lippe ge-
nagelt, vorn halbkreisförmig, flach ausgerandet, elfenbeinweiss mit einigen
konzentrischen Halbkreisen kastanienbrauner Längsflecken im Grunde und
unregelmässigen rotbraunen Spritzflecken am Rande. September — Novem-
ber. Guatemala. Diese Orchidee, allerdings in Prachtexemplaren aus den
Haupt' sehen Kulturen in Brieg, erregte im Herbst 1889 gelegentlich
einer Galatafel in Breslau die besondere Aufmerksamkeit Kaiser Wilhelms ü.,
der bei ihrem Anblick ausrief: „Eine wahrhaft kaiserliche Blüte** und bei
dieser Gelegenheit die Schönheit der Orchideen überhaupt voll anerkannte
und seine Vorliebe für diese stolzen Blüten aussprach. O. grande ver-
dient daher wohl „Kaiser Wilhelms-Orchidee** genannt zu werden.
— var. aureum hört. Grund der Blüten leuchtend hochgelb (ranunkel-
gelb).
— var. magnifloum WilL Blüten zahlreich, sehr gross, leuchtend
gelb, wovon das glänzende Braun der Zeichnung sich scharf abhebt.
— var. pallidum ist 0. Insleayi Bark.
0. guttafum Hook, gehört zu 0. crispum Ldl. var, Ruckerianum Rchb. f.
O. Hallii Ldl. {0. chaetostroma Rchb. f.) Scheinknollen eiförmig,
schlank zugespitzt, bis 10 cm hoch. Blätter schwertförmig, 5 zu 30 cm
etwa, hellgrün. Blüten in vielblumiger Traube, 10 cm gross, Kelch- und
Blumenblätter ei - lanzettlich , zugespitzt, ledergelb, purpurbraun gefleckt,
die Blumenblätter im Grunde purpurbraun, reihenweis längsfleckig, Lippe
gross, fast herzförmig, plötzlich zugespitzt, am Rande gesägt - gefranst,
weiss mit schön orangegelbem, weiss gestreiftem Grunde, vorn purpur-
braun gefleckt, Rand reinweiss, Kamm vielzackig, gelb. Mai — Juli. Peru,
Neu-Granada bei 2800 m.
— var. leuooglossum Bohb. f. Blütenblätter kurz und breit, schön
gezeichnet, Lippe reinweiss, rot gefleckt.
— var. nigrum hört. Flecken braun-schwarz.
— var. xanthoglossum Bohb. f. Blüten lang und schmal, trüb gefärbt.
O. Harryanum Bohb. f. Scheinknollen länglich - eiförmig, flachgedrückt,
gefurcht und gerippt, 6 cm hoch. Blätter paarweis, stumpf-länglich, 20 cm
lang, ledrig. Blüten in nickenden, mehrblumigen Trauben, bis 10 cm breit,
senkrecht gestellt, Kelchblätter länglich-elliptisch, wellig gerandet, dunkel-
st ein 's Orcbideenbuch. 25
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3 86 Odontoglossum.
kastanienbraun mit goldgelbem Rand und Querstreifen, Blumenblätter
länglich, spitz, im unterem Teile weiss mit dichtgestellten gelbbraun-
purpurnen Längslinien, Mittelteil kastanienbraun, Spitze gelb, Lippe läng-
lich-eiförmig, dreilappig, Seitenlappen gross, gerundet, aufgebogen, weiss,
bräunlichpurpurn gestreift, Vorderlappen herzförmig, weiss in hellgelb
übergehend, Kamm goldgelb, vorn lang und dicht faserfransig. Säule
rund mit zwei kleinen gezähnten Flügeln, aus weissem Grunde nach
oben gelb.
O. hastilabium Ldl. Scheinknollen länglich, flachgedrückt, gerippt,
bis lo cm hoch. Blätter paarweis, linear - länglich , stumpf, dunkelgrün.
Blüten in vielblumiger Rispe, wohlriechend, bis lO cm breit, Kelch- und
Blumenblätter linear-lanzettlich, hellgrün mit feinen purpurnen Querlinien,
Lippe breit spiessförmig , der dreieckige Grund purpurrot, Seitenlappen
spitz, weiss, wie der eiförmige, in eine Spitze auslaufende Vorderlappen,
im purpurnen Grunde ein Kamm von fünf unregelmässigen Hautfalten.
Juni — August. Neu-Granada.
— var. fuscatum Hook, ist 0. cariniferum Rchb. f.
0, hebraicum Rchb. f. ist 0. odoratum Ldl. var.
0. Hinnus Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.
0. histrionicum Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var. Mulus Rchb. f.
0. Hookeri Rchb. f. ist 0. cordatum Ldl.
O. Horsmanni Bohb. f. ist ebenso wie O. brachypterum und O.
Kalbreyeri eine Kreuzung aus O. Pescatoreix luteopurpureum.
Blüten hellschwefelgelb mit zimmtbraunen Flecken, Lippe breit - geigen-
förmig, dunkler gelb und braun mit orangegelbem Kamm. Ost-Kordillere
von Neu-Granada bei Ocanna.
0. Hrubyanum hört, ist 0. cirrhosum Ldl. var.
0. Humeanum Rchb. f. ist 0. Rossii Ldl. var.
0. hystrix Batem. ist 0. luteopurpureum Ldl.
0. Jenningsianum Rchb. f. ist 0. crispum Ldl. var.
O. Inaleayi Barker. {Oncidium Insleayi Batetn.) (Fig. 126.) Scheinknollen
eiförmig, flach gedrückt, 6 — 8 cm hoch. Blätter paarweis, breit-schwert-
förmig, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 6 — 12 auf schlankem Schaft in
lockerer endständiger Traube, bis 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
länglich, leicht gewellt, hellgelb mit breiten, schön kastanienbraunen Quer-
flecken, Lippe schmal verkehrt-eiförmig, hochgelb mit einer Reihe karmin-
roter Randflecken, Kamm orangegelb. Säule gelbweiss mit zwei roten
Bartpfriemen oder Rankfäden vor der Spitze. Mai — August. Mexiko.
— var. leopardinum Bgl. Blütenflecken sattbraun, gelbäugig.
— var. macranthum Ldl. ist 0. Schlieperianum Rchb. f.
— var. splendens Bohb. f. Blüten über 12 cm gross, derb, leuchtend
braun gefleckt und gelb gerandet, Lippe gelb, karmin gefleckt, Kamm
tief orange.
O. ioplooon Bchb. f. ist mit O. E d w a r d i sehr nahe verwandt , viel-
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Odontoglossum.
387
leicht eine natürliche Hybride davon. Kelch- und Blumenblätter schmäler
und mehr gewellt als von Edwardi, Lippe viel kleiner, die Schwielen
derselben und die anders geformten Flügel der Säule weisen auf einen
Bastart hin. Veil-
chen-duftig , daher
der Name „Veilchen-
kranz = joplocon."
März, April. Ecu-
ador.
O. Ealbreyeri
Bohb. f. ist eine
Kreuzung von O.
Pescatorei X O.
luteopurpure-
um und von O.
brachypterum
kaum verschieden.
0. KaramkU Paxf.
ist 0. laeve Ldl.
O, Krameri Bchb.
f. Scheinknollen
rundlich oder eiför-
mig, flach gedrückt,
kaum 5 cm hoch,
blassgrün. Blätter
einzeln , breit - lan-
zettlich, stumpf, dun-
kelgrün, derb. Blü-
ten auf hängendem,
wenigblumigem
Schaft, 5 cm breit,
reinweiss , Kelch-
und Blumenblätter
länglich , stumpf,
Lippe fast nieren-
förmig, vorn tief ausgebogt, violett bis zartrosa, im gelben Grunde rotpunk-
tiert mit zwei leuchtend dunkelbraunen halbmondförmigen Strichen. Mai,
Juli. Costarica. — Verlangt etwas mehr Wärme als die anderen Arten.
O. laeve Ldl. (MiÜonia Karwinskii Faxt, Cyrtochilum Karwinskii
LdL) Scheinknollen fast eiförmig, flachgedrückt, 5 cm hoch. Blätter
paarweis, riemenförmig , stumpf. Blüten in Rispen, 10 cm hoch, Kelch-
und Blumenblätter länglich-linear, zugespitzt, flach, gelblichgrün chokoladen-
braun quergebändert oder gelb und zimmtbraun gebändert, Lippe geigen-
förmig, herabgebogen, aus helllila- purpurnem Grunde vorn weiss, aus-
25*
Fig. 126. Odontoglossum Insleayi.
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3 8 8 Odontoglossum.
gerandet mit einem Spitzchen in der Ausbuchtung, Kamm aus zwei
undeutlichen flachen Schwielen bestehend, glatt. Juli — September. Mexiko.
— var. Beiohenheimii Moore, (ö. Reichenheimii Rchb,f) Rispe strauss-
artig, bis meterhoch, Blüten gelblichgrün, purpurbraun quergestreift, Lippe
bald hell-, bald dunkelpurpurn, nicht herabgebogen.
0. latimaculatum hört, gehört zu 0, crispum Ldl.
0. latimaculatum Andr6 ist 0. odoratum Ldl. var.
0. Lawrenceanum hört, ist 0. Schlieperianum Rchb. f.
0. Leeanum Rchb. f. ist 0. odoratum Ldl. var.
0. Lehmann! Rchb. f. ist 0. cristatum Ldl. var. cristatellum Rchb. f.
0. Lehmann! hört, ist 0. crispum Ldl. var.
0. leopardinum Regel, ist 0. Insleayi Bark.
0. ligulare Rchb. f. ist 0. Lindleyanum Rchb. f. var.
0. liliiflorum hört, ist 0. ramosissimum Ldl. var.
0. limbatum Rchb. f. ist 0. crispum Ldl. var
O. Lindenii Ldl. {0. platyodon Rchb.f) Scheinknollen gross, birn-
förmig, lO cm hoch. Blätter paarweis, aufrecht, schwertförmig, 25 cm
lang. Blüten in bis 80 cm hoher Rispe, einseitig an den Zweigen, 4 cm
breit, einfarbig citrongelb, Kelch- und Blumenblätter aus schmalem Grunde
plötzlich lanzettlich verbreitert, vorn spitz, stark gewellt, Lippe ei-larizett-
lich aus zusammengezogenem Grunde, Kamm aus zwei runden, vorn aus-
gebogten Wülsten bestehend. Juni — August. Neu-Granada.
O. Lindleyanum Bchb. f. Scheinknollen länglich - eiförmig , flachge-
drückt, 6 cm hoch. Blätter paarweis, linear-lanzettlich, zugespitzt, dunkel-
grün. Blüten auf schlankem, bogigem Schaft in lockerer endständiger
Traube, lO cm breit, Kelch- und Blumenblätter aus keilförmigem Grunde
linear-lanzettlich, zugespitzt, gelb mit einem 3 cm langem zimmtbraunem
Strich im Grunde, dem nach vorn ein ebensolcher runder Fleck folgt,
Spitze zimmtbraun kleingefleckt, Lippe vorragend, dreilappig, der Grund
mit der hornförmigen Säule verbunden, Vorderteil herabgebogen, linear-
lanzettlich, braun mit einem langem gelbem Strichfleck, auf der Scheibe
zwei Paar sichelförmiger, weisser, länglicher Lappen. Mai — Juli. Neu-
Granada.
— var. albidulum hört. Grundfarbe der Blüten gelblichweiss.
— var, Coradinei Rchb. f. ist 0. Lindleyanum x crispum, blassprimelfarbig,
mit breiten rotbraunen Flecken.
— var. ligulare Bohb. f. Lippe schmal-linear, auch die Blumenblätter
schmäler als an der Hauptform.
— var. mirandnm Bchb. f. Blüten gross, fest, fast weiss mit wenig
vortretenden hell bräunlichroten Flecken.
O. Londesboroughiannm Bchb. f. {0. oncidioides hori.) Scheinknollen
länglich-eiförmig, 5 cm hoch, gefurcht, graugrün. Blätter paarweis, in
der Trockenperiode abfallend, riemenförmig, zugespitzt. Blüten auf i — 2 m
hohem Schaft in kurzer endständiger, lockerer Traube, Kelchblätter läng-
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Odontoglossum. ^ gg
lieh, Blumenblätter eiförmig, alle ausgehöhlt, wellig, gelb, regelmässig
rötlichbraun quergebändert , Grundflecken konzentrisch gestellt, Lippe
aus gelbem Stege mit zwei durchscheinend gelben, aufrechten Seiten-
öhrchen, vorn flach und breit nierenförmig, hochgelb. August — Oktober.
Mexiko.
0. Luddemannianum Rgl. ist 0. maculatum Lex.
0. lunatum Rchb. f. ist Aspasia lunafa LdL
O. luteoporpureum Ldl. (ö. Hystrix Batem, 0, radiaium Rchb, f. 0.
lyroglossutn Gard. Chron) Scheinknollen kräftig, eiförmig, flachgedrückt,
bis IG cm hoch. Blätter paarweis, schwertförmig, 5 zu 40 cm etwa,
dunkelgrün, ledrig. Blüten auf 1^2 ni hohem Schaft in lockerer End-
traube, IG cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit - lanzettlich , letztere
gekerbt oder gezackt, meist durch i — 2 längliche, kastanienbraune Flecken
ganz ausgefüllt bis auf den gelbem Saum und gelbe Zwischenräume, Lippe
aus breitem Stege vom bald halbkreisrund, bald nierenförmig, bald stumpf
oder spitz - eiförmig u. s. w., gelblichweiss mit rötlichbraunen Flecken,
vierspaltig, gewimpert, ausgerandet oder spitz, Kamm vielfach parallel-
zackig, dunkelgelb. April — Juli. Neu-Granada, 23GG — 27GG m.
— var. Amesianum Bohb. f. Blüten rein gelbgrünlich ohne jede
Zeichnung.
— var. amplissimiun Bchb. f. Blüten noch über IG cm breit, leuchtend
gelb, schmalfleckig.
— var. ouspidatum Bohb. f. Blüten mittelgross, primelgelb, Lippe
weiss, einfach spitz, alle Teile dunkelbraun gefleckt.
— var. faoettun Bohb. f. {O. praenitens hört) Blüten hellgelb, kastanien-
braun schmal gezeichnet, Lippe sehr breit, weissgelb, braunfleckig.
— var. Hinnus Bohb. f. Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter
breiter, grünlichgelb mit kleinen mattbraunen Flecken, Lippe weisslich
gelb. Nach Reichenbachs Auffassung ebenso wie var. Mulus ein
Bastart mit O. odoratum, daher wählte er die Namen Maulesel (Hinnus)
und Maultier (Mulus) um die Annäherung an die Vater- oder Mutterart
zu bezeichnen. Richtiger ist wohl, dass es nicht-hybride Zwischenformen
zwischen O. luteopurpureum und O. odoratum sind.
— var. Lindeni Bohb. f. Lippe weiss mit braunem Gnmdfleck, sehr
breit gefranst.
— var. magnifioum hört. Blüten gross, leuchtend goldgelb mit scharf-
abgesetzten, dunkelbraunen Flecken.
— var. Mulus Bohb. f. Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter
schmal-eiförmig, in lange, schmale, zurückgebogene Spitzen ausgezogen,
goldgelb mit nach den Spitzen hin verteilten dunkelbraunen Flecken.
Lippe weiss mit ein paar rotbraunen Grundflecken, vorn wellig -zackig,
Kamm sehr gross.
— var. odoratum Ldl. ist 0, odoratum Ldl.
— var. radiatom Bohb. f. Kelchblätter breit - lanzettlich , kurz-zu-
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2QO Odontoglossum.
gespitzt, glatt, Blumenblätter breiter, mit beiderseits in der Mitte vor-
tretendem Randzahne, sattgelb von einem oder zwei dunkelkastanienbraunen
Punkten fast ganz ausgefüllt, Lippe aus langem, schmalem Stege vorn
halbkreisrund, gefaltet und fein gezähnt, weissgelb, nur im Grunde braun-
fleckig, Kamm breit, vielzackig.
— var. Sceptrum Bchb. f. Blüten sehr gross, Kelchblätter spitz-
länglich-eiförmig, wellig-gezähnt, bis auf einen schmalen, hochgelben Rand,
dunkelkastanienbraun, Blumenblätter gleichgeformt, unregelmässig gezackt,
spärlich braunfleckig, Lippe gelb mit einem bohnenförmigem braunem
Fleck im Grunde, vorn gesägt und zugespitzt.
— var, xanthoglossum Rchb,f,y mit var. cuspidatum in der Form über-
einstimmend, aber die Blüten sind goldgelb mit kastanienbrauner Fleckung,
die Lippe ist wellig gezackt, gelb mit rotbraunem Grundfleck.
0. lyroglossum Gardn, Chron, ist 0. luteopurpureum LdL
0, macrophyllum Rchb. f. ist 0. odoratum LdL var.
O. maoulatum Lex. {0. cordatum Faxt 0, anceps Lind. O, Ludde-
mannianum Rgl) Scheinknollen länglich, flachgedrückt, 6 cm hoch.
Blätter einzeln, länglich, vielnervig, derb. Blüten in vielblumigen, auf-
steigenden, oben nickenden Trauben, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
lanzettlich, zugespitzt, erstere kastanienbraun mit grünen Querstreifen am
Grunde, letztere gelb, in der unteren Hälfte dicht rötlichbraun gefleckt,
Lippe herzförmig, wie die Blumenblätter gefärbt. Kamm gelb. Oktober
bis Januar. Mexiko.
— var. antennatum Bchb. f. Säule mit stark entwickelten Rankfäden
an der Spitze.
— var. integrale Bohb. f. Kelchblätter hellbraun, Blumenblätter weiss
mit einigen braunen Querstreifen am Grunde, Lippe weiss mit gelbem
Kamm.
— var. Donianum hört. Kelchblätter trübrötlich, braune Blumen-
blätter gelblichweiss, ebenso die Lippe.
— var. superbum Bchb. f. Kelchblätter violettpurpurn mit gelb,
Blumenblätter gelb, spärlich hellbraun querfleckig, Lippe gelb.
0. madrense Rchb. /. ist 0. maxillare Ldl.
O. marginellum Bchb. f. ist kaum von gärtnerischem Werte. Blüten
in vielblumiger, bis 6o cm hoher Rispe, bis 4 cm gross, Kelch- und Blumen-
blätter linear, wellig, hellgrün, die Blumenblätter kastanienbraun quer-
gebändert, Lippe länglich, zugespitzt, rötlichbraun mit gelbem Saum.
Säule schlank, flügellos. Juni, Juli. Vaterland unbekannt.
O. Marriottianum Bchb. f. ist wahrscheinlich ein Bastart aus O. cir-
rhosum und O. Hallii, Knollen und Blätter erinnern an erstere Art,
die Blüten an letztere, sind ebensogross und mit zurückgebogenen Spitzen
wie an jener Art, weiss mit hellpurpurnen Strichflecken, der gelbe Kamm
ist hellpurpurn gestreift. April, Mai. Anden von Ecuador.
O. maxillare Ldl. {O. madrense Rchb./.) Scheinknollen gross, schmal-
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OdoDtoglossum. 2 g I
länglich, beiderseits zugespitzt, lO cm hoch. Blätter paarweis, riemen-
förmig, spitz, vielnervig. Blüten auf schlankem übergebogenem Schaft
zu 5 — 8 in lockerer Traube, wohlriechend, lo cm gross, Kelchblätter
spitz - lanzettlich , weiss mit einem zweilappigem rötlichpurpurnem Grund-
fleck, Blumenblätter breiter, länglich, weiss mit doppelt so grossem, sonst
gleichem Fleck , Lippe kürzer, eiförmig, zugespitzt, Steg mit krausem,
zweifurchigem Kamm ebenso wie die Scheibe leuchtend orangegelb,
Vorderteil weissgelb. Juli — September. Mexiko.
0. maxillare Linden ist 0. nebulosum Ldl.
0. membranaceum LdL ist 0. Cervanfesü Lex.
0, miniatum hört, ist 0. coronarium Ldl. var.
0. mirabile hört, ist 0. crispum Ldl. var. Veitchianum Rchb. f.
0. mirandum Rchb. f. ist 0. Lindleyanum Rchb. j. var.
0. Mulus Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.
O. Murrelliantun Bohb. f., ein Bastart aus O. naevium und O. Pes-
c a t o r e i , ist wiederholt aus der östlichen Kordillere Neu-Granadas einge-
führt worden und ähnelt dem O. Pescatorei im Wuchs, dem O. naevium
in der Blütentraube. Kelch- und Blumenblätter spitz - lanzettlich , flach,
weiss mit hellpurpurviolettem Anlauf und einigen unregelmässig verteilten
dunkelpurpurroten Tuschflecken, Lippe dreilappig, schmal, mit goldgelbem,
faltigem und gezähntem Kamm, Seitenlappen halbeiförmig, Vorderlappen
spitz zungenförmig, gekerbt. Juni, Juli. Neu-Granada.
— var. oinotum Rgl. Kelch- und Blumenblätter hellpurpurviolett
gesäumt.
O. naevium Ldl. Scheinknollen klein, eiförmig, gerippt, 3 cm hoch,
Blätter aus schmalem Grunde schlank lanzettlich. Blüten auf schlankem
Schaft in langer, vielblumiger Traube oder Rispe, 5 cm breit, sternförmig,
Kelch- und Blumenblätter schmal ei-lanzettlich, lang zugespitzt mit welligem
Rande, weiss unregelmässig, purpurn gefleckt, Lippe herz- oder fast helle-
bardenförmig, flaumig behaart, mit gelbem, vortretendem, zackigem Kamm,
aus gelbem Grunde vorn weiss und purpurn gefleckt. Juni, Juli. Deme-
rara, Venezuela, bei 2000 m. — Verlangt dauerndes Feuchthalten!
— var. grandiflorum hört. Blüten grösser, weiss mit karminroten
Flecken.
— var. rfiajus Ldl. ist 0. odoratum Ldl.
O. nebiLlostiin Ldl. (O. maxillare Linden nicht Ldl^ Scheinknollen
länglich, glatt, 6 cm hoch. Blätter paarweis, riemenförmig, dick, ledrig,
dunkelgrün. Blüten zu 4 — 6 an tiefüberhängendem Schaft, 6 cm breit,
Kelchblätter lanzett-elHptisch , Blumenblätter breiteiförmig, alle reinweiss,
die untere Hälfte dicht rötlich oder rötlichbraun gefleckt, Lippe spitz-
eiförmig, stark wellig, weiss mit gelbem Hauch auf der Scheibe und
einigen grossen roten Flecken. Juli, August. Mexiko.
— var. candidulum Rohb. f. Blüten reinweiss, ohne Fleckzeichnung.
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ß02 Odontoglossum.
— var. pardinum hört. Flecke rotbraun, spärlich, rundlich mit ver-
schwommenem Rande.
— var. punctatum hört. Blumenblätter fast über die ganze Fläche
dunkelrot punktiert.
O. nevadense Bohb. f. Scheinknollen gross, länglich - eiförmig , bis
lO cm hoch. Blätter paarweis, aus schmalem Grunde lang -linear, tief
gekielt, dunkelgrün. Blüten in langgestielter, vielblumiger, nickender
Traube, 8 cm breit, Kelchblätter lanzettlich, kastanienbraun, mit schmalem
hochgelbem Rande, Blumenblätter schmäler, ähnlich gefärbt, aber am
Grunde zwei gelbe Gabelflecken, Seitenlappen der Lippe gross, aufrecht,
halbmondförmig, weiss, kastanienbraun geschmitzt, Vorderlappen gross,
rundlich , lang zugespitzt , reinweiss , lang gefranst , auf der Scheibe ein
zweiteiliger Kamm und drei verkehrt eiförmige, braune Flecken. Juni —
August. Neu - Granada.
0. nobile hört, gehört zu 0, Pescatorei Ldl.
O. odoratiun Ldl. (ö. gloriosum Rchb. f. O, naevium LdL var. O.
majus Ldl. O. praestans Rchb, f) Scheinknollen länglich , flachgedrückt,
furchig, bis 8 cm hoch. Blätter paarweis, schmal schwertförmig, spitz.
Blüten stark duftend, in fast meterhohen, reichverzweigten, vielblumigen
Rispen, Kelch- und Blumenblätter schmal lanzettlich, krausrandig, gold-
gelb mit bräunlichroten Flecken, Lippe aus weissem Grunde ebenso
gefärbt, spiessförmig , Vorderlappen in eine schmale, lange Spitze aus-
gezogen, zwei Paar aufrechte Zähne auf der Scheibe. Oktober — Dezember.
Neu -Granada.
— var. album hört. Blüten gelblichweiss , wenig rötlich punktiert,
Lippe fast reinweiss.
— var. aureum hört. Blüten leuchtend goldgelb, nur wenig gefleckt.
— var. baphioanthum Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter lang pfriem-
lich zugespitzt, schwefelgelb, purpurrot gefleckt, Lippe gesägt gerandet,
gelb mit 2 — 3 rötlich-braunen Flecken.
— var. deltoglossum hört. Blütenflecken meist dreieckig.
— var. hebraicum Bchb. f. Blüten sternförmig, Kelch- und Blumen-
blätter eilanzettlich , hellgelb, in der Mitte mit einer Gruppe unregel-
mässiger, auf den Kelchblättern grösserer, auf den Blumenblättern kleinerer
kastanienbrauner Flecken, die zuweilen, (mit der nötigen Phantasie be-
trachtet), an hebräische Schriftzeichen erinnern. Lippe gelb mit ein paar
grossen kastanienbraunen Flecken und einigen karminroten Linien im Grunde.
f. lineoligerum Bohb. f. Blüten hellgelb bis elfenbeinweiss , mitten
karmingefleckt, Ränder und Spitzen reinweiss, Lippe hellgelb mit hoch-
gelbem Kamm und einigen karminroten Flecken.
— var. hemileuoum Bchb. f. Blüten aus gelblichem Grunde weiss-
lich, wenig hell bräunlich-rot gefleckt, Lippe weissgelb, fast ungefleckt.
— var. latimaoulatum Andrö. Blüten gross, hochgelb, mit wenigen
grossen purpurbraunen Tuschflecken.
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Odontoglossum. jqj
— var. Leeanum Bohb. f. Blüten hochgelb , orange gesäumt , dicht
rötlichbraun spritzfleckig, Blumenblätter mit mittlerem gelbem Augenfleck,
Lippe hellgelb, an Grund und Spitze dunkler, mit braunrotem Mittelfleck
und kleinen Randflecken.
— var macrophyllum Rchb.f^ ist von v, superbum nur durch auffällig
starken Wuchs verschieden.
— var. striatum hört. Blüten hellgelb, Flecke braunrot, strichförmig.
— var. superbum hört. Blüten lO cm gross, leuchtend gefärbt.
O. Oerstedtii Bchb. f. Scheinknollen länglich eiförmig, 5 cm hoch.
Blätter einzeln, länglich-elliptisch, vielnervig, ledrig. Blüten zu zweien auf
aufrechtem Schaft, wohlriechend, 5 cm breit. Kelch- und Blumenblätter
reinweiss, verkehrt eiförmig, quergestutzt, wellig, Lippe sichelförmig mit
vierlappigem Vorderteil, weiss mit gelber Scheibe und einigen roten
Flecken. Juli — September. Costarica.
0. oncidioides hört, ist 0. Londesboroughianum Rchb. f.
O. pardinum Ldl. {Cyrtochilum pardinum Hook) Scheinknollen gross,
eiförmig, flachgedrückt, 6 cm hoch. Blätter paarweis, länglich-elliptisch,
spitz. Blüten in vielblumigen, meterhohen Rispen, wohlriechend, 5 cm
breit, goldgelb mit orangeroten Pantherflecken (geäugelt) auf den stark
welligen Blütenblättern und der dunkel goldgelben Lippe. März, April.
Peru, Ecuador.
0. pendulum Batem. ist 0. citrosmum Ldl.
O. Pesoatorei Linden. (O. nobile hott) Scheinknollen klein, eiförmig,
gerippt, 4 cm hoch. Blätter paarweis, riemenförmig , bis 25 cm lang.
Blüten in sehr vielblumiger, stark verzweigter, halbmeterhoher Rispe,
5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich - eiförmig , gewellt, weiss,
rosa schattiert, Lippe herzförmig, lang gespitzt, weiss mit rosaen Flecken,
Scheibe und Kamm hochgelb mit karminroten Strichen. April, Mai.
Neu -Granada.
— var. album hört. Blüten reinweiss.
— var. aurantiaoum hört. Scheibe orangegelb, sonst wie die Haupt-
form.
— var. dileottim Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter flach, weissgelb.
— var. flaveolum hört. Scheibe bis weit in die Lippe hinein
blassgelb.
— var. Gtorminyanum Idnd. Grossblütig, dunkler rosa überlaufen.
— var. grandiflorum hört. (z/. splendens hört, v. superbum hört) Blüten
erheblich grösser, fast reinweiss, Lippe hochrot gefleckt.
— var. Enoxii hört. Blüten sehr gross, rein primelgelb. Ein Exem-
plar mit zwei Scheinknollen wurde in London im April 1886 mit 165 £
= 3300 Mk. versteigert.
— var. leuooxanthum Bohb. f. Blüten fast reinweiss.
— vÄr. limbosum Bohb. f. Blüten weiss, Lippe rosa gesäumt.
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3Q4 Odontoglossum.
— vap. Iiowianum Bchb. f. Blütenblätter länglich , hellgelblich , mit
fast lederbraunen Flecken.
— var. maoulatum Bchb. f. Blüten blassgelb, zahlreich rötlichbraun
fleckig.
— var. melanooentrum Bohb. f. Reinweiss mit Purpurkamm der
Lippe, ohne gelben Schlund.
— var. purpuratum hört, ist var. Schröderianum Rchb.f.
— var. roseum hört. Blüten hellrosa, Lippe dunkler gefleckt.
— var. Sohröderianiun Bchb. f. {v. purpuratum kort) Blüten weiss,
nicht purpurn gefleckt. (Die Originalpflanze 1878 mit 15CX) Mark bezahlt.)
— var. splendens und var. superbum hört, ist var. grandiflorum.
— var. Veitohianum Bchb. f. Blütenblätter weiss , gelblich - purpurn
quergefleckt, Flecken in konzentrischen Ringen stehend.
— var. violaceum. hört. Blüten rosaviolett überlaufen, Lippe violett
gefleckt.
0. Phalaenopsis Rchb. f. ist Miltonia Phalaenopsis Ldl.
0. platyodon Rchb. f. ist 0. Lindenü LdL
0. Pollettianum Rchb.f. ist 0. crispum Ldl. var.
O. polyxanthiun Bchb. f. Scheinknollen spitz eiförmig, 8 cm hoch,
Blätter schwertförmig, etwa 3 zu 20 cm. Blüten in nickender, bis 60 cm
hoher, lockerer Endtraube, 10 cm breit, Kelchblätter schmal eiförmig,
Blumenblätter eiförmig, alle zugespitzt, bräunlichgelb, Kelchblätter mit je
einem grossem kastanienbraunem Tuschfleck vor der Spitze und einigen
kleinen in der Mitte, Blumenblätter nur am Grunde mit i — 3 grösseren
oder einigen kleineren Flecken, Lippe kürzer, herzförmig, zugespitzt,
zackig gezähnt, gelb, von einem braunem Fleck fast ausgefüllt, Rand gelb-
weiss. April, Mai. Ecuador.
— var. grandiflorum hört. Blüten bis 12 cm, hellgelb mit rotbrauner
Fleckung.
O. praenitens Bchb. f. ist eine Mittelform zwischen O. triumphans
und O. tripudians, ohne eine Kreuzung zu sein, wogegen die gänzlich
andere Form der Lippe spricht. Blüten 5 cm breit, Kelch- und die
stark welligen Blumenblätter leuchtend schwefelgelb mit dunkel kastanien-
braunen Flecken, Steg der Lippe weiss, Vorderlappen fast kreisrund,
wellig gerandet, gelb mit zimmtbraunem Mittelfleck. März — Juni. Neu-
Granada.
0. praenitens hört, ist 0. luteopurpureum Ldl. var. facetum Rchb. f.
0. praestans Rchb.f. gehört zu 0. odoratum Ldl.
O. prionopetalum Lawrence ist mit O. luteopurpureiun sehr nahe ver-
wandt; Kelch- und Blumenblätter sattgelb mit kastanienbraunen Quer-
bändern und Flecken, Blumenblätter gesägt gerandet, Lippe aus gelbem
Grunde weiss mit grossem braunem Querfleck in der Mitte. April, Mai.
Neu -Granada.
O. pulchellum Batem. {0. Egertoni Ldl) Scheinknollen dünn, länglich.
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Odontoglossum. 39 j
zweischneidig flach gedrückt , Blätter paarweis , schmal grasartig , dunkel-
grün. Blüten in armblumiger, lockerer Traube, wohlriechend, 3 cm breit,
weiss, bis auf den karmingefleckten Kamm der Lippe. Oktober — Januar.
Guatemala.
— var. Dormanianiun Will, (nicht Rchb. /.). Scheinknollen stärker,
rundlich, Blüten 4 cm breit, reinweiss.
— var. majus hört. In allen Teilen grösser und stärker, vielblumiger
in der Traube, aber sonst gleich der Hauptform.
0. purum Rchb. f. ist 0. Vlallisii Rchb. f. var.
0. radiatum Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.
O. ramosissimum Ldl. (ö. angustatum Batein.) Scheinknollen eiförmig,
flachgedrückt, Blätter paarweis, lang schwertförmig, dunkelgrün. Blüten
in vielblumiger, steif und spreizend ästiger, meterhoher Rispe, 5 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter schmal-lanzettlich, gewellt, leuchtend weiss, die
Blumenblätter im Grunde helllila, Lippe herzförmig, breit und stark wellig,
vorn scharf zugespitzt, weiss mit grossem purpurviolettem Scheibenfleck.
Oktober — Januar. Neu -Granada.
— var. liliiflorom hört. Blütenblätter breiter, flach, reinweiss.
— var. xanthinum hört. Blüten kanariengelb, bräunlich purpurn ge-
fleckt.
0. Reichenheimn Rchb. f. ist 0. laeve Ldl.
O. retusum Ldl. Scheinknollen spitzeiförmig, kaum 3 cm hoch. Blätter
paarweis, linear-lanzettlich, papierartig, hellgrün. Blüten bis zu hundert
in aufrechter, 60 cm hoher, weitverzweigter Rispe, 2 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter lanzettlich, spitz, orangegelb mit hellgelben Schattierun-
gen, Lippe länglich, quergestutzt, mit zweilappigem Kamm, hellgelb oder
orangegelb. Juli — September. Ecuador.
O. rigidiun Ldl. Scheinknollen eiförmig, 3 — 4 cm hoch. Blätter
paarweis, linear, gekielt, dunkelgrün, steif. Blüten in hoher Rispe, lang-
gestielt, hell kanariengelb, Kelch- und Blumenblätter spitz länglich, Lippe
dunkelgelb mit langem Stege und fast quadratischem Vorderteil mit
kleinem Mittelspitzchem, Kamm zweizähnig. Säule dreikantig, aus grünem
Grunde vorn gelb. Juni, Juli. Anden von Peru.
O. Boezlianum Lind, ist eine neue Einfuhrung Lindens mit 3 cm
breiten, scharlachroten Blüten, welche sehr zahlreich in weitverzweigten
Rispen sitzen. Es gehört in die Verwandtschaft von O. citrosmum.
Neu -Granada. Oktober, November.
0. Roeziii Rchb. f. ist Miltonia Roezlü Bnthm.
0. roseum Ldl. ist Cochlioda rosea Ldl.
O. Rossii Ldl. (0. rubescens Ldl. 0. coerulescens A. Rieh. 0. Dazu-
sonianum Rchb. f. O. acuminatum hört. O. apterum Llave et Lex. Oncidium
Bergamia h. belg) (Fig. 127.) Scheinknollen gedrängt, eiförmig, scharf
zusammengedrückt, 3 cm hoch, glänzend hellgrün. Blätter einzeln oder
paarweis, länglich-lanzettlich, etwa 2 zu 10 cm, dünn, freudiggrün. Blüten
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396
Odontoglossum.
Fig. 127. Odontoglossum Rossii.
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Odontoglossum. 'iQj
auf lO — 20 cm hohem, schlankem, aufsteigendem Schaft einzeln oder zu
zweien, 5 cm breit, Kelchblätter gekielt, spitz linear-lanzettlich, grünlich-
gelb mit rotbraunen Querbändern, Blumenblätter stumpf- länglich mit
zurückgeschlagenen Spitzen, weissrötlich mit dunkel-purpurnem Grund-
fleck, Lippe gerundet, eiförmig, mit kelchartigem fleischigem, gelbem Kamm
und zwei stumpfen Zähnen davor, weissrötlich, oft purpurn gesprenkelt.
März — Juli. Mexiko.
— var. aspersiun Bchb. f. Blüten mit zahlreichen, kleinen , dunkel-
purpurbraunen Tuschflecken übersät.
— var. ooenüesoens A. Bioh. Blumenblätter violettrosa überlaufen.
— var. Ehrenbergii Ldl. Kelchblätter fast ganz bräunlich, Blumen-
blätter weiss, dunkelrosa gefleckt.
— var. Humeaniun Bohb. f. Zweiblumig, Kelchblätter dreieckig-lang-
spitzig, gekielt, gelb mit zimmtbraunen Querbändern, Blumenblätter länglich,
zugespitzt, kraus, weiss mit drei sepiabraunen Grundflecken, Lippe weiss
mit gelbem Kamm und roten Streifen auf der Scheibe.
— var. majus v. Httö. Blüten bis 10 cm breit, süss duftend, weiss
mit karminpurpurnen Flecken und Querbändern, Lippe gross, reinweiss,
Säule gelb oder purpurn überlaufen.
— var. rubesoens Ldl. Blüten 3 — 4 cm breit, bis zu 6 in lockerer
Traube, Kelchblätter steif linear - lanzettlich , weiss, rosa angehaucht und
vielfach karminfleckig, Blumenblätter doppelt so breit, wellig, nur am
Grunde gefleckt, Lippe reinweiss.
— var. viresoens hört Kelchblätter fast ungefleckt gelblichgrün.
— var. Wamerianum Bohb. f. Blüten bis 10 cm gross, Kelchblätter
spitz - länglich , weiss mit einigen braunroten Querbinden, das obere mit
einem braunrotem Augenfleck im Grunde, Kelchblätter stumpf, wellig,
mit augenartig durch einen Halbkreis braunroter Strichflecke abgegrenztem
Grunde, Lippe dreieckig - herzförmig , gekerbt und gekraust, mit dreilap-
pigem, gelbem Kamm.
0. Rothschildianum Rchb. /. ist 0. Vlilkeanum Rchb. /. var.
0, rubescens LdL ist 0. Rossii Ldl.
0' Ruckerianum Rchb. f. ist 0. crispum Ldl. var.
0. Sanderianum Rcfib. f. ist 0. constrictum Ldl. var.
0. Sceptrum Rchb. f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.
O. Sohillerianum Bohb. f. Scheinknollen flachgedrückt, eiförmig, über
5 cm hoch. Blätter paarweis, spitz-schwertförmig, bis 30 cm lang, gekielt,
ledrig. Blüten zu 3 — 5 an aufrechtem, mit den Blättern gleichhohem
Schaft, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich - eiförmig , gelb,
kastanienbraun gefleckt und gespitzt, Lippe breit dreieckig mit zwei auf-
rechten Öhrchen, zwei weissen Schwielen im hellgelbem Grunde, Mittelstück
rotbraun, sammthaarig, Spitze hellgelb, Säule weissgelb mit zwei gedrehten
Bartfaden an der Spitze. April, Mai. Schon 1852 von Wagner in der
Sierra Nevada von Ecuador entdeckt, aber erst 1883 eingeführt.
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jq3 OdoDtoglossum.
O. Sohlieperianum Bohb. f. (0. Insleayi Bark. var. macranthum Ldl.
0, Warscewic::ii Bridges nicht Rchb, f.) Scheinknollen eiförmig , flach-
schneidig zusammengedrückt, 3 cm hoch. Blätter paarweis, riemenförmig,
stumpf, dunkelgrün. Blüten in lockerer, steifschaftiger , wenigblumiger
Endtraube, 10 cm breit, Kelchblätter und die etwas breiteren Blumen-
blätter länglich, zugespitzt, hellschwefelgelb mit dunkelpurpurnen Quer-
bändern, Lippe ganz hellgelb, Seitenlappen als kleine halbeiförmige,
aufrechte Öhrchen entwickelt, der Mittellappen breit keilförmig, vorn aus-
gerandet und auf der Vorderfläche 2 — 3 braune Querbänder tragend.
Juli — September. Costarica.
0. Schlimü Lind, ist 0: luteopurpureum Ldl, var.
O. Sohroederianiun Bohb. f., wahrscheinlich ein Bastart von O. tripu-
dians und O. Pescatorei, blühte im Sommer 1882 zum erstenmal
im Garten des Baron Schroeder. Kelch- und Blumenblätter spitz- länglich,
wellig, weiss mit hellbräunlich purpurnen Flecken, Lippe fast geigenförmig,
vorn verkehrt-herzförmig mit feinem Spitzchen, weiss mit zwei bräunlich-
purpurnen Scheibenflecken, hinter denen ein Kamm gelber, röt geschmitzter,
borstlicher Pfriemen steht. Juni — August. Neu -Granada.
0, spectatissimum Ldl, ist 0, triumphans Rchb.f,
O. stellstiun Ldl. (ö. erosum Rchb, /,) Scheinknollen schmal-eiförmig,
2 cm hoch. Blätter einzeln, breit-linear, gekielt, mattgrün, 20 cm lang.
Blüten einzeln oder (selten) zu zweien auf den Blättern gleichhohem, auf-
rechtem Schaft, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter trüb - olivengrün
mit einigen braunen Querstreifen, Lippe weiss mit rosaem Grundfleck.
Mai, Juni. Von Mexiko bis Panama in den Hochgebirgen verbreitet.
Ist vielleicht richtiger als Form von O. R o s s i i zu betrachten.
O. stellimioans Bohb. f. ist wahrscheinlich eine Kreuzung aus O. Pes-
catorei, mit welcher Art gemeinsam es in der östlichen Kordille Neu-
Granadas gesammelt wurde, und entweder O. triumphans oder O. t r i -
pudians. Kelch- und Blumenblätter sind sternförmig spreizend, klar
gelb, erstere mit einigen rotbraunen Flecken, letztere mit einer braunen
Mittellinie im Grunde, Lippe geigenförmig, gelb mit rotbraunen Spritz-
flecken im Grunde. April, Mai.
O. tentaoulatiun Bohb. f., eine in der Heimat entstandene Hybride
aus O. crispum und O. Lindleyanum, steht letzterer Art am nächsten.
Kelchblätter kastanienbraun mit hochgelbem Saum und einigen gelben
Tuschflecken in der Mitte, Blumenblätter gelb, braun gespritzt, Lippe mit
lang rechteckigem kastanienbraunem Fleck vor dem weissem, von langen
fleischigen Zähnen umgebenem Schwielenkamm, Spitze hochgelb. Säulen-
flügel mit zwei langen und einigen kurzen Borsten. April, Mai. Östliche
Kordillere von Neu -Granada.
0. tigrinum Faxt ist Oncidium tigrinum Llav. et Lex,
O. tripudians Bohb. f. Scheinknollen länglich-eiförmig, flachgedrückt,
4 cm hoch. Blätter paarweis, schmal - lanzettlich , zugespitzt, grasgrün.
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OdoDtoglossum. ^qq
Blüten in reichblumiger, aufrechter Traube, 5 cm breit, aussen gelblich-
grün, Kelch- und Blumenblätter länglich-elliptisch zugespitzt, erstere meist
vollkommen kastanienbraun ausser dem gelben Grund und der gelben
Spitze, letztere goldgelb mit 2 — 3 unregelmässigen, dunkelbraunen Flecken,
Lippe länglich -viereckig, mitten eingeschnürt, der Grundteil verloren -ge-
zähnt, der breite, rundgespitzte Vorderteil am Rande ausgefressen-gezackt,
weiss, im Grunde violett gesprenkelt, Kamm aus etwa zehn Schwielen be-
stehend, von denen die vier inneren auf die Lippe übergehen und vorn
und hinten mit einem kurzem Dorn enden. Säule mit tiefgezähnten Flügel-
anhängseln. September, Oktober. Peru.
— var. grandiflorum hort, Blüten erheblich grösser, feurig gefärbt.
— var. leuocglossum Bchb. f. Lippe fast reinweiss.
— var. ooulatiun. Blüten gross, Kelchblätter kastanienbraun bis auf
die gelbe Spitze, Blumenblätter hellgelb mit kastanienbraun, Lippe mit
violetten Punkten um den Kamm und grossem braunviolettem Spitzen-
fleck, Rand kraus und gezähnt.
— var. xanthoglossum Bohb. f. Lippe gelb mit bräunlichen Flecken,
Kamm weiss.
O. triumphans Bohb. f. {0, spectaHssimum Ldl^ Scheinknollen gross,
ei-elliptisch, zweischneidig abgeplattet. Blätter paar weis, länglich -lanzett-
lich, spitz, dunkelgrün, ledrig. Blüten in steif-schaftiger, hoher, vielblumiger
Traube, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, leicht gewellt,
letztere breiter, alle goldgelb, kastanienbraun quergebändert und gespritzt,
Lippe aus schmalem Stege länglich - herzförmig, aus weissem Grunde nach
dem zugespitztem Vorderteil tief bräunlich - karmin. Januar — Mai. Neu-
Granada.
— var. superbmn hort. Blüten grösser, leuchtend goldgelb mit scharf
abgesetzten mehr roten Flecken.
— var. Whiteleyi hort. Blüten sehr gross, Lippe sehr gross, flach,
leuchtend rötlichbraun, weiss gesäumt.
O. Uro-Skinneri Ldl. Scheinknollen auf dem kriechendem Wurzelstock
gereiht, gross, eiförmig, abgeflacht, glänzendgrün, zuweilen rotbraun fleckig,
6 cm hoch. Blätter paarweis, breit-lanzettlich, ledrig, dunkelgrün. Blüten
in endständiger, vielblumiger Traube auf 60 hohem Schaft, 8 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter länglich, zugespitzt, grünlichgelb mit purpur-
braunen Flecken, Lippe gewölbt, rundlich- herzförmig, bräunlichpurpurn,
unregelmässig weiss gefleckt, auf der Scheibe einen weissen, zweischwieligen
Kamm. Säule vorn orangegelb. August — Oktober. Guatemala. Von
Ure Skinner eingeführt.
O. velleiun Bohb. f. Scheinknollen länglich, abgeplattet, 5 cm hoch.
Blätter riemenförmig , etwa 3 zu 12 cm, dunkelgrün. Blüten in dichter
Traube 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal - eiförmig , gelblich
mit zahlreichen sepiabraunen Spritzflecken und Linien, Lippe aus langem,
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^OO Odontoglossum.
schmalem Stege vorn breiter und gewellt, kurz gespitzt, weiss mit vielen
braunpurpurnen Strichen und Flecken. Juli — September. Ecuador.
O. vexativum Bchb. f., eine in der Heimat entstandene Kreuzung
zwischen O. maculatum und O. nebulosum, hält die Mitte zwischen
den Eltern. Kelchblätter hellbraun auf grünem Grunde, weiss gesäumt,
Blumenblätter breiter, reinweiss, im Grunde grünlichbraun gefleckt, Vorder-
lappen der Lippe breit halb - eiförmig , weiss mit einigen bräunlichen
Flecken im Grunde, Kamm dreiteilig, gelb mit einigen rötlichbraunen
Spritzflecken. August, September. Mexiko.
0. vexillarium Rchb,f, ist Miltonia vexillaria Bnthm,
0, Victor Rchb.f, gehört zu 0, Harryanum Rchb.f,
0. Vuyistekeanum Rchb.f. ist 0. luteopurpureum Ldl. var.
O. Wallisii Bchb. f. Scheinknollen eiförmig, flachgedrückt, 3 cm hoch.
Blätter paarweis, linear - lanzettlich, gefaltet, hellgrün. Blüten in schlank-
schaftiger lockerer Traube, langgestielt, 6 cm gross, Kelch- und Blumen-
blätter länglich -lanzettlich, erstere im Grunde verschmälert, hellgelb, fast
ganz von einem braunem Längsfleck ausgefüllt, letztere mehr gelb als
braun, Lippe aus zusammengerolltem Grunde nach vorn eiförmig, mitten
eingeschnürt, gefranst, weiss, Kamm gelb mit sechs spreizenden Fleisch-
zähnen und dahinter eine Reihe rosapurpurner Striche, Vorderteil rosa,
weiss gesäumt und mit einem halbkreisförmigem, weissem Fleck. November
bis Januar. Neu -Granada.
— var. purum Bchb. f. Blüten vorwiegend gelb, Lippe reinweiss.
0. Warnerianum Rchb.f. ist 0. Rossii Ldl. var.
O. Warocqueaniun J. et L. Linden gehört in den Formenkreis von
O. luteopurpureum und hat sehr grosse, blass schwefelgelbe Blüten
mit einzelnen, grossen, fast blutroten Tupfen. Neu -Granada.
0. Warscewicsii Bridges ist 0. Schlieperianum Rchb. f.
0. Warscewicsü Rchb. f ist Miltonia Endresii Rchb. f.
O. Wattianiun Bolfe ist eine in der Heimat gefundene Kreuzung
zwischen O. luteopurpureum und O. Lindleyanum und hält genau
die Mitte zwischen den Eltern.
0. Weltonii Lind, ist Miltonia Warscewicsii Rchb. f. var.
O. Wilokeanum Bchb. f. ist eine zufallig mit O. crispum eingeführte
Hybride aus dieser Art und O, luteopurpurum, welche sich in der
ganzen Tracht und in der Form der Lippe an O. crispum anschliesst.
Blüten in steifer Traube zu 10 — 20, 10 cm gross, Kelchblätter spitz -lan-
zettlich, gewellt, hellgelb mit leuchtend braunen Tuschflecken, Blumen-
blätter breiter, gleichgefärbt, gesägt gerandet, Lippe länglich, gezähnt,
wellig, hellgelb mit länglichrundem, hellbraunem Spitzenfleck, Scheibe gold-
gelb mit aus zwei vielzähnigen Schwielen bestehendem Kamm. März bis
Mai. Neu - Granada.
— var. pallens Bchb. f. Blüten weiss, gelblich überlaufen, dunkelbraun
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Odontoglossum. Oncidium. ^O I
gefleckt, Lippe weiss mit braunem Spitzenfleck und kleinen Strichflecken
um den Kamm.
— var. Bothsohildianiun Sander. Blüten gross, ganz hell weissgelb
mit grossen rotbraunen Flecken.
— var. sulphureum Bohb. f. Blüten schwefelgelb mit einigen roten
Flecken und Strichen.
0. Vlilliamsianum Rchb.f. ist 0. grande LdL var.
0. xanthinum hört, ist 0. ramosissimum LdL var.
Odonfosty/es Kühl, et Hassl. ist Bolbophyllum Thou.
Oeceociades LdL ist Saccolabium BL
Oeceociades maculata LdL ist Eulophidium maculatum Pfitz.
Oerstedella Rchb.f. ist Epidendrum L.
Omoea BL ist Saccolabium BL
Oncidium Sw.
(Odontoglosseae 353.)
(Cyrtochilus H. B. K. Cryptosaccus Scheid w. Leiochilus
Know. Weste. Rhynchostele Rchb.f.)
In der äusseren Tracht wechseln die mehr dreihundert hierher ge-
hörenden Arten, welche fast durchweg Baumbewohner Westindiens, Süd-
und Centralamerikas , sowie Mexikos sind, wo sie von der Küste bis zu
4000 m Höhe aufsteigen, ausserordentlich unter einander ab. Die Schein-
knollen sind meist deutlich entwickelt und die Blätter flach, aber es kommen
auch Arten mit fast oder ganz fehlender Knollenbildung und mit fast drei-
kantigen oder drehrunden Blättern vor. Ebenso wechseln die Grössen-
verhältnisse von Knolle und Blatt ungemein. Unter den Knollen stehen
einige kleine Scheiden oder scheidenartige Blätter, auf der Knolle nur
scheidenlose Blätter. Die fast immer offenen Blüten stehen meist in grund-
ständigen Trauben oder Rispen und sind in allen Grössen vertreten. Einige
Arten zeigen dimorphe Blüten, d. h. neben den normalen, geschlechtlich
vollkommenen Blüten treten anders geformte, meist kleinere und trüber
gefärbte auf, in denen die Staubbeutel allein oder Staubbeutel und Stempel
verkümmert sind. Die Kelchblätter sind unter sich völlig oder fast gleich,
frei oder teilweis verwachsen, die Blumenblätter sind den Kelchblättern
gleich oder abweichend geformt. Die Lippe ist entweder das auffallig
grösste oder kleinste Blumenblatt von ungemein verschiedenem Umriss.
Sie ist nicht dem Säulengrunde parallel, sondern meist rechtwinkelig ab-
stehend und trägt allerlei Warzen und Schwielen. Die kurze, dicke Säule
ist gewöhnlich beiderseits etwas geflügelt. Die Staubbeutel sind über-
hängend oder wagerecht, die beiden rundlichen Pollenkörper verschieden
gestielt.
Fast alle Arten der formenreichen Gattung sind als gut wachsend und
Stein'a Orchideenbuch. ng
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^02 Oncidium.
in unseren Häusern ohne übermässige Pflege gedeihend zu bezeichnen.
Das Wärmebedürfnis ist ein sehr verschiedenes, je nachdem ob die be-
treffende Art dem Tropenklima angehört oder in hoher Berglage heimisch
ist, in welchem Falle sie mit der Wintertemperatur unserer Kalthäuser
vorlieb nimmt. Die meisten Arten gedeihen am besten, wenn sie einfach
mit etwas Sphagnum an ein Stück hartes Holz angebunden und auf-
gehängt werden, dies gilt besonders von allen etwas langsam und spär-
lich wachsenden Formen. Rascher wachsende, üppige Triebe tragende
Arten werden besser in einem gut drainirten Topfe hochgepflanzt be-
handelt. Als Erdmischung dient in diesem Falle Sphagnum mit Haide-
erde - Brocken. Während der Trieb- und Blütenentwickelung bedürfen alle
Arten reichlicher Wasserzufuhr durch Giessen und Spritzen, nach dem
Abblühen aber muss eine langsam einzuleitende entschiedene Trocken-
periode Platz greifen, die aber nicht bis zum Dörren und Schrumpfen der
Scheinknollen zu treiben ist, wenn auch einzelne Arten diese Misshandlung
vertragen. Das Verpflanzen ist vor dem Austreiben der jungen Wurzel-
spitzen vorzunehmen, da diese erheblich spröde sind und leicht wegbrechen.
Alle Arten lieben Luft und viel Licht, grelle Sonne aber ist den meisten
schädlich. Sie gedeihen am besten aufgehängt oder auf der Stellage dicht
unter dem Fenster stehend. Die Blütenschafte vieler Arten, besonders
aufTällig zeigt das O. P a p i 1 i o und dessen Verwandte, treiben fortdauernd
— Jahre hindurch — neue Blüten, dürfen also nicht mit der ersten Blüte
abgeschnitten werden.
P fitzer teilt die Gattungen in folgende 17 Gruppen ein:
I. Blätter flach:
A. Die Lippe ist das kleinste Blumenblatt:
1. Aurioulata Ldl. Kelch- und Blumenblätter schmal genagelt mit
zwei kleinen Öhrchen am Grunde des Nagels (wenigstens der
Kelchblätter), Lippe kurz, meist pfeilförmig; z. B.: O. ma-
cranthum Ldl.
2. Cyrtoohilum H. B. K. Kelch- und Blumenblätter schmal ge-
nagelt, ohne Öhrchen, Lippe meist länglich; z. B. : O. zebri-
num Rchb. f.
3. Cimioifera IkIL Blätter oft fleischig, Blüten klein, mit kleiner,
rundlicher oder quergezogener, gewölbter Lippe ; z. B. : O. m i -
crochilum Batem.
B. Lippe mindestens so gross, meist viel grösser als die anderen
Blumenblätter.
a. Seitliche Kelchblätter ziemlich stark verwachsen.
4. Crispa Bohb. f. Oberes Kelchblatt, Blumenblätter und Lippe
fast gleich geformt, breit, dünn, meist krausrandig; z.B.: O. cris-
pum Lodd.
5. Synsepala Pütz. Oberes Kelchblatt den kleinen Blumenblättern
ähnlich, aber sehr verschieden von der grossen, ungeteilten.
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Oncidium.
403
seicht lappigen oder geigenförmigen Lippe; z. B. : O. varico-
sum Ldl.
6. Barbata Ldl. Wie 5, aber Lippe tief dreiteilig, zwischen den
Lappen gewimpert; z. B. : O. barbatum Ldl.
b. Seitliche Kelchblätter frei.
7. Maoropetala Ldl. Blumenblätter viel breiter als die drei gleichen
Kelchblätter, Seitenlappen der Lippe klein, Mittellappen gross
und breit; z. B. : O, ampliatum Ldl.
8. Integrilabia Ldl. Mittleres Kelchblatt den Blumenblättern gleich,
Lippe ungeteilt, nur an der Spitze schwach gelappt oder am
Grunde zweizähnig; z. B. : O. deltoideum Ldl.
* HeteranthaLdl. Ausser den normalen Blüten treten kleine stern-
förmige, säulenlose Blüten auf; z. B.: O. calanthum Rchb. f.
9. Basilata Ldl. Wie 8, aber die Lippe aus sehr breitem Grunde
dreilappig, nach vorn verschmälert, am Ende oft wieder ver-
breitert; z. B. : O. ornithorrhynchum H. B. K.
* Heterantha (wie von 8); z. B.: O, abortivum Rchb. f.
IG. Plurituberotilata Ldl. Kelch- und Blumenblätter einander gleich,
Lippe aus schmalem Grunde dreilappig, Mittellappen meist gross,
im Grunde eine unpaare Zahl von Schwielen, Säulenflügel schwach,
häutig; z.B.: O. tigrinum Llav. Lex.
* Heterantha (wie in 8); z. B.: O. pentadactylon Ldl.
11. VerruoituberoxQata Ldl. Wie 10, aber die Schwielen paarig und
ausserdem freistehende Warzen links und rechts davon ; z.B.:
O. Batemannianum Parm.
12. PauoitubercxQata Ldl. Wie 10, aber nur 2 oder 4 Schwielen,
ohne Warzen; z. B. : O. hians Ldl.
13. Miltoniastnim Bchb. f. Wie 10, aber Säulenflügel fleischig.
Stielchen der Pollinien kurz und breit, Blätter einzeln, dick-
fleischig; z. B. : O. Lanceanum Ldl.
14. Fulvinata Ldl. Wie IG, aber am Lippengrunde ein dicht be-
haartes Kissen; z. B. : O. pulvinatum Ldl.
15. Glanduligera Ldl. Oberes Kelchblatt und Blumenblätter ziemlich
gleich, langgezogen, seitliche Kelchblätter breiter und zarter,
Lippe gross, dreilappig, zart, 2 gestielte Drüsen an der Säule.
Blätter rot gefleckt; z. B, O. Papilio Ldl.
n. Blätter mit senkrechter Spreite:
16. Equitantia LdL Blätter mit senkrechter Spreite oder dreieckig
reitend; z. B. : O. triquetrum Ldl.
in. Blätter drehrund:
17. Teretifolia Fflt2. Scheinknollen sehr klein, mit je einem dreh-
rundem, meist herabhängendem Blatte; z.B.: O. Cebolleta Sw.
O. aoinaoeuin Ldl. Scheinknollen eiförmig mit drei flachen, breit-
lanzettlichen Blättern. Blüten in lockerer Traube auf 40 cm hohem^
26*
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404
Oncidium.
schlankem Schaft, 2 cm breit, Kelchblätter weiss, linear, zurückgeschlagen,
die seitlichen teilweis verwachsen, Blumenblätter breit verkehrt - eiförmig,
violett, weiss gesäumt, Lippe ausgehöhlt, gleichfarbig, aber noch karmin-
rot gestreift. April, Mai. Centralamerika, Kolumbien.
0, acrobotryum Rchb. f. ist 0. Harrisonianum LdL
0. alboviolaceum Batem, ist 0. incurvum Bark.
O. altissimum 8w. Scheinknollen gedrängt , länglich , stark flachge-
drückt, bis IQ cm hoch, hellgrün, in zahlreichen trockenhäutigen Scheiden
und Scheidenblättern. Blätter paarweis, lanzettlich, zugespitzt, 2 zu 20 cm
etwa, hell- oder gelblichgrün. Blüten in aufrechter oder leicht und graziös
überhängender, bis meterlanger lockerer Rispe zu 50 — ICX) und mehr,
2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter linear -lanzettlich, wellig, hellgelb,
zuweilen mit rotbraunem Hauch, der Rand schwefelgelb, Lippe leuchtend
schwefelgelb, spärlich rot gezeichnet, aus schmalem Grunde vorn ver-
breitert dreilappig, Mittellappen nierenförmig , ausgebogt, gekerbt, flach
oder leicht wellig, im Lippengrunde unpaare Schwielen in Kammform.
April — Juni. Westindien. Schon 1793 eingeführt, in unseren Warmhaus-
kulturen leicht wachsend, aber leider nur selten blühend. In der Heimat
wird die Rispe angeblich über 3 m hoch und auch englische Berichte
melden von ähnlich hohen Rispen und Pflanzen mit mehr als 20cx>
Blüten.
— var. Bsueri LdL Scheinknollen dicker, rundlicher, Blätter breiter,
Blütenfarbe mattgelb.
— var. ensatum Ldl. Blätter fast schwertförmig. Lippe gelb mit
olivenbräunlichem Mittelfleck.
— var. fllipetaliiin Lem. Kelch- und Blumenblätter in fadenförmige
Spitzen ausgezogen.
O. amiolum Ldl. ist dem O. Gardneri Ldl. sehr nahe verwandt,
aber die Lippe ist umgekehrt - keilförmig , die Seitenlappen viel grösser,
es sind nur zwei Warzen vorhanden und die Säule ist am Rande gewimpert.
Blüten 3 — 4 cm breit, lebhaft gelb mit hell- und dunkelbraunen, scharf
abgesetzten Flecken. März — Mai. Brasilien.
O. ampliatum Ldl. Scheinknollen gedrängt, rundlich, flach gedrückt,
dunkelgrün, 5 cm hoch. Blätter paarweis, ledrig, flach, breit - lanzettlich,
zugespitzt, 4 zu 15 cm. Blüten in aufrechter, langgestielter, oben breit-
ästiger, 30 cm hoher Rispe zu 30 — 50 an gebogenen, 2 cm langen Stielen,
reichlich 2 cm breit, Kelchblätter grünlichgelb, braunpurpurn gefleckt,
linear, zurückgerollt, Blumenblätter aus braunrotem Grunde rein schwefel-
gelb, gezähnt, eiförmig, Lippe aus schmalem, weisslichem, braunrot ge-
streiftem Grunde vorn breit - herzförmig , zweilappig, leuchtend gelb mit
drei Schwielen im Grunde und kleinen, mitten eingeschnürten Seitenlappen.
Säule gezähnelt. Februar — Juni. Centralamerika, Kolumbien, stets in der
Nähe der Küste, also viel Wärme bedürfend.
— var. majus hört. Blütenrispe bis meterhoch, Blüten bis 4 cm.
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Oncidium.
405
aussen weiss. Bedarf Topfkultur mit reichlicher Düngung, um seine volle
Schönheit zu entwickeln.
O. andigenum Bchb. f. Diese bisher nur in einigen Exemplaren in
England kultivierte Art gleicht in Knollen und Wuchs dem O. c o n c o 1 o r.
Blüten in aufrechter Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter kreme-
weiss, trüb karminrot unregelmässig gefleckt und gesprenkelt, Lippe gross,
mit sehr grossen Seitenlappen, welche aus sammtartig karminrotem Grunde
weiss, rosa überlaufen und karminrot gefleckt sind, Mittellappen weiss,
reich karminrot gezeichnet und im Grunde einen leuchtend orangegelben
Kamm. September — Oktober. Anden von Peru. Kalthauspflanze.
O. anthoorene Bohb. f. Scheinknollen eiförmig , stark flachgedrückt,
zweischneidig, bis 5 cm hoch. Blätter paarweis, lanzettlich, zugespitzt,
3 zu 12 cm etwa, gelblichgrün. Blüten in hoher, aufrechter, kurzzweigiger
Rispe, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter eiförmig, dunkel-chokoladen-
braun mit schmalen gelben Querbinden am Grunde, Lippe reinweiss.
Dezember — Februar. Peru.
0. ascendens Ldl. ist 0. Cebolleta Sw. var.
O. aureum Ldl. Scheinknollen schmal-eiförmig , 3 cm hoch. Blätter
schmal-lanzettlich, stumpf, derb, i zu 8 cm etwa. Blüten in 30 cm hoher,
wenig verästelter Rispe zu 15 — 20, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
grünlichgelb, letztere breiter, eiförmig, zugespitzt, Lippe aus schmalem
Grunde keilförmig, vorn tief zweilappig, schön goldgelb. Februar bis
April. Peru, bei 2 — 3CXX) m, also im massig warmen Räume zu über-
wintern.
0. aurosum Lern, ist 0. excavatum LdL var.
O. barbatum Ldl. {0. ciliatum Ldl) Scheinknollen eirund, stumpf
vierkantig, kaum 3 cm hoch, dunkelgrün. Blätter einzeln, schmal-lanzett-
lich, I zu 6 cm etwa, derb, dunkelgrün, vorn stumpf ausgerandet. Blüten
in kurzer, lockerer Ähre oder armblumiger ganz kurzästiger Rispe auf
30 cm hohem hin- und hergebogenem, aufrechtem Schafte, 2 cm breit,
hellgelb mit karminroten kleinen Flecken, Kelchblätter spitz-, Blumen-
blätter stumpf - lanzettlich , Lippe rein hochgelb, Seitenlappen verkehrt-
eiförmig, Mittellappen fast gleichgross, tief ausgebogt, die Zwischenräume
der Lappen bärtig gewimpert, im Grunde ein funfzackiger Kamm. März
bis Mai. Brasilien.
0. Barkerii Ldl. ist 0. tigrinum Llave et Lex.
O. Batemannianuin Knowl. et Weste. (0. gallopavinum Morr, O.
Pinellianum h, angl. O, ramosum Bot, Reg. 0. spilopterum LdL O. steno-
petalum Lern) Scheinknollen länglich, stark flachgedrückt, hellgrün.
Blätter paarweis, steif aufrecht, länglich, flach, in der Grösse sehr wechselnd,
gelblichgrün. Blüten entweder in aufrechten, kurzen, wenigblumigen
Ähren (O, gallopavinum, O. spilopterum, O. stenopetalum)
oder in kurzverzweigten Rispen (O. ramosum, O. Pinellianum), bis
4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter klein, bräunlichpurpurn, wellig,
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406 Oncidiuxn.
eiförmig. Lippe gross, rein hochgelb, breit kurz-spatelförmig , vorn aus-
gebogt, mit bräunlichem Grunde, welcher einen fünfschwieligen Kamm
trägt, vor diesem drei Schwielen und seitlich einige Warzen. September
bis November. Brasilien, Mexiko. Gehört leider auch zu den seltener
blühenden, wenn auch sonst gut wachsenden Warmhausarten.
0, Bauen Ldl. ist 0. altissimum Sw^ var.
0, Bergamia h. belg. ist Odontoglossum Rossii Ldl.
0. bicallosum Ldl. ist 0. Cavendishianum Batem. var.
O. bioolor Ldl. {O, Marüanum Ldl. var.) Scheinknollen eiförmig,
ganz flachgedrückt mit je drei Rippen beiderseits, kaum 3 cm hoch,
saftgrün. Blätter einzeln, sitzend, länglich, i zu 6 cm, stumpf, dunkel-
grün. Blüten in 30 — 40 cm hoher, reichblumiger Rispe, 3 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter spitz-eiförmig, gelb mit kastanienbraunen Spritz-
flecken, Lippe sehr gross, flach, mit dreischwieligem Kamm im bräun-
lichem Grunde der sonst oberseits leuchtend hochgelben, unterseits weiss-
lichen, vorn tief zweispaltigen Lippe, Seitenlappen klein, gezähnelt, recht-
winkelig abstehend. September — November. Brasilien.
0, bicornutum Hook, ist 0. pubes Ldl.
O. blfolium H. B. K. Scheinknollen kurz-eiförmig, stumpf-sechskantig,
2 cm hoch, dunkelgrün. Blätter paarweis, lanzettlich, i zu 6 cm etwa,
gekielt, dunkelgrün. Blüten zu 8 — 10 in überhängender Traube auf schlaff
aufsteigendem, 20 cm hohem Schaft, 5 cm breit, seitliche Kelchblätter
halb verwachsen, Kelch- und Blumenblätter länglich-eiförmig, wellig, gelb,
reich kastanienbraun gebändert und gesprenkelt, Lippe sehr gross, flach,
leuchtend gelb, aus schmalem Grunde quernierenförmig , vorn tief aus-
gerandet, Seitenlappen klein, stumpf, gekrümmt. Mai — Juli. Montevideo.
— var. majuB hört. Pflanze viel kräftiger und grösser, Blüten fast
doppelt so gross, brillant gefärbt.
0. bifrons Ldl. ist 0. Warscewiczn Rchb. f.
0. Bluntii Rchb. f. ist Miltonia Bluntii Rchb. f.
0. Bondeanum Sims, ist 0. luridum Ldl. var. guttatum Ldl.
0. Boydii h. angl. ist 0. luridum var. guttatum Ldl.
0. brachyphyllum Ldl. ist 0. Cebollefa Sw. var.
O.BrsunüBgl. Scheinknollen gedrängt, länglich-eiförmig, zweischneidig-
flachgedrückt, bis 5 cm hoch. Blätter einzeln, spitz länglich-eiförmig aus
kurz zusammengezogenem Grunde, 3 zu 10 cm. Blüten in ganz spärlich
kurzverzweigter Rispe oder einfacher, bogig-spindliger Ähre, 3 cm gross,
goldgelb, grossfleckig rotbraun, Kelchblätter länglich, zurückgebogen,
Blumenblätter länglich - eiförmig , Lippe grösser, dreilappig, mit breitem,
zweilappigem , vorn gerundet ausgeschnittenem Mittellappen , Kamm er-
haben , zahn - höckerig. April, Mai. Kolumbien. Blühte zuerst im bota-
nischen Garten von St. Petersburg 1885 und ist nach Alexanders Brauns
einzigen Sohne, damaligem Obergehülfen in Petersburg, heutigem Afrika-
reisendem Johannes Braun getauft.
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Oncidium. 407
O. Bninleesianum Bohb. f. Scheinknollen flach-eiförmig, 3 cm hoch,
dunkelgrün. Blätter paarweis, lanzettlich, derb, dunkelgrün. Blüten in
20 cm hoher, aufrechter, dichter Ähre, 3 cm breit, leuchtend gelb mit
dunkel-sepiabrauner Lippe. August, September. Mexiko.
O. oalanthum Bohb. f. Scheinknollen eiförmig , gefurcht, 3 cm hoch.
Blätter paarweis, flach, lanzettlich, 2 zu 8 cm etwa. Blüten zahlreich, in
schlanker, kurzästiger Rispe, die oberen klein, säulenlos, sternförmig
(Heterantha), die unteren 2 cm breit, Kelchblätter spitz-länglich, blassgelb,
Blumenblätter gleichfarbig, länglich spiessförmig, vorn stumpf, alle so lang
etwa als die grosse, quernierenförmige reich goldgelbe Lippe, deren kurzer
schmaler Nagel zwei breit - keilförmige Seitenlappen und nach vorn einen
funfschwieligen, rötlichen Kamm trägt. Säule rötlich. August, September.
Ecuador. Kalthauspflanze, die am besten im Topfe gedeiht.
O. oaloglossum Bohb. f. Scheinknollen länglich, gerundet, 6 cm hoch.
Blätter paarweis, derb, spitz - lanzettlich , 3 zu 12 cm etwa, dunkelgrün.
Blüten zu 20 — 40 in lockerer, weitästiger Rispe, 3 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter lanzettlich, hochgelb, sepiabraun gestreift, die Streifen der
Blumenblätter unten zusammenfliessend , Lippe leuchtender gelb, vorn
braun gefleckt, Warzen und Kamm rötlich auf braungestricheltem Grunde.
Juni — August. Brasilien,
0, candidum Hook, ist Palumbina Candida Rchb. /.
0. candioum hört, ist Miltonia Candida LdL
0. carthaginense Sw. ist 0. roseum Ldl.
O. CsvendiBhianum Batem. Scheinknollen nicht entwickelt, die
fleischigen, breit - lanzettlichen , 4 zu 18 cm grossen, safl:grünen Blätter
entspringen mit dem Blütenschaft unmittelbar aus einigen trocknen, steifen,
sich deckenden Scheiden. Blüten zu 40 — 50 in bis 60 cm hoher, steif
aufrechter, starkschaftiger , weitästiger Rispe, 2 cm breit, sehr fest und
dauernd, Kelchblätter stumpf verkehrt - eiförmig , das obere eingebogen,
grünlichgelb, hellkastanienbraun gesprenkelt, Blumenblätter gleichfarbig,
wellig, stumpf - länglich; Lippe rein und leuchtend hochgelb, Seitenlappen
rundlich , genagelt , Mittellappen sehr gross , nierenförmig , vorn tief aus-
gerandet, im Grunde vier vorspringende Schwielen. Februar — April.
Guatemala. Schöne Warmhauspflanze, am besten für Topfkultur.
— var. bioallosum Iidl. Blätter erheblich kleiner, Blüten gelb, zimmt-
braun gerandet, nur zwei Schwielen im Lippengrunde.
— var. ohrysophyllum Bohb. f. [O. pachyphyllum Hook, var. chryso-
phyllum Rchb, /.) Kelch- und Blumenblätter karminrot gesprenkelt, Lippe
rein goldgelb.
— var. paohyphyllum Hook. Pflanze sehr kräftig, besonders die
Blätter dick und gross. Blüten karminrot gestrichelt, Lippe aus bräun-
lichem Grunde goldgelb, oft auch spärlich karminrot gezeichnet.
O. CeboUeta Sw. {Epidendrum Cebolleta Jacqu, 0, juncifolium Ldl,
0. glaucum KL Epidendrum juncifolium L, Cymbidium juncifolium W,)
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^OS Oncidium.
Scheinknollen sehr klein, drehrund, in je ein langes, fleischiges, drehrundes,
nach oben spitz auslaufendes, flach gefurchtes, hängendes, matt dunkel-
grünes, federkieldickes, bis 25 cm langes Blatt auslaufend. Blütenschaft
aufrecht, kurz, kantig, mit nur einigen, glänzend gelben Blüten von 2 cm
Breite, Kelch- und Blumenblätter spitz - lanzettlich , welUg, ausgebreitet,
Seitenlappen kurz, stumpf, aufrecht, Mittellappen grösser, nierenförmig,
flach ausgerandet, Flügel der Säule gross, rundlich, ungeteilt. Mai, Juni.
1825 von Westindien nach Glasgow eingeführt, ihrer unscheinbaren Blüte
wegen aber niemals weit verbreitet. Warmhauskultur am Klotz hängend.
— var. asoendens Ldl. ist nur durch kleinere, spitzere Seitenlappen
der Lippe und kleine schmale Flügel der Säule verschieden. Guatemala.
— var. braohyphyllum Ldl. Blätter steif, tiefer ausgefurcht, klein-
fingerdick, bis 15 cm lang. Blütenrispe bis 30 cm hoch, Blüten gelb mit
braun. Mexiko.
— var. violaoeiun hört. Blätter violett überlaufen.
O. oheirophorum Bohb. f. Scheinknollen eiförmig, zweikantig flach-
gedrückt, 2 cm hoch. Blätter paarweis, spitz schmal-lanzettlich, i zu 6 cm
etwa. Blüten in aufrechter, kurzer, dichter Rispe, kaum 2 cm breit,
prächtig Goldlack-duftend, goldgelb, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich,
Lippe gross, dreilappig. Oktober, November. Am Vulkan von Chiriqui,
Peru. Prächtige Kalthauspflanze mit lang aushaltenden Blüten.
0. chrysophyllum Rchb, /. ist 0. Cavendishianum Batem, var.
O. ohrysothyrsus Bchb. f. Scheinknollen länglich, flachgedrückt, ge-
rippt, bis 6 cm hoch. Blätter paarweis, spitz - länglich , flach, hellgrün,
3 zu 15 cm. Blüten in bis meterhoher, breit - straussartiger Rispe sehr
zahlreich, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter klein, länglich, blassgrün,
spärlich purpurfleckig, gross, Lippe leuchtend gelb, am Nagel karmin-
rot gestreift und einen flach - dreischwieligen Kamm mit einigen flachen
Hautfalten davor tragend, vorn nierenförmig, tief ausgebuchtet. Septem-
ber— November. Brasilien. Warmhauspflanze, am besten am Block dicht
unter Glas hängend. Blüten sehr lange dauernd.
0. ciliatum Ldl. ist 0. barbatum Ldl,
0. citrinum Ldl. ist 0. concolor Hook.
0. Columbae h. belg. ist 0. stramineum Ldl.
O. oonoolor Hook. {0. citrinum Ldl. Cyrtochilum citrinum H. B. K.)
Scheinknollen dicht gedrängt, länglich - eiförmig , flachgedrückt, gerippt,
5 cm hoch. Blätter paarweis, ledrig, riemenförmig, i zu 10 cm, freudig
grün. Blüten in lang überhängenden Trauben, 4 cm breit, rein hochgelb,
Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, Lippe gross, flach, aus keilförmigem
Grunde fast geigenförmig , im Grunde zwei orangegelbe hohe Schwielen.
Mai — Juni. Brasilien, in hoher Lage des Orgelgebirges. Kalthauspflanze,
für Block- und Kastenkultur, sehr dankbar blühend.
O. oomigerum Ldl. Scheinknollen länglich , 6 cm hoch , gefurcht.
Blätter einzeln, dick, fleischig, spitz-eiförmig, sitzend, gestreift, dunkelgrün.
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Oncidium.
409
Blüten in anfangs nickender, dichter Rispe auf 30 cm hohem Schafte
zahlreich, 2 cm breit, gelb, blutrot punktiert und gestrichelt, Kelch- und
Blumenblätter stumpf verkehrt - eiförmig , wellig, ausgehöhlt, die seitlichen
Kelchblätter am
Grunde verwachsen,
Seitenlappen der
Lippe schmal - horn-
förmig , Mittellappen
gross , flach , wellig,
fast geigenförmig.
April bis Juli Brasi-
lien. Warmhaus, am
Block zu ziehen.
O. corynephorum
Ldl. (Cyrtochilunt
volubile H. B, K.)
Scheinknollen läng-
lich, 5 cm lang, stark
flachgedrückt. Blät-
ter paarweis, schmal-
lanzettlich, lang zu-
gespitzt, I zu 10 cm
etwa. Blüten zahl-
reich in 40 cm hoher
Rispe auf bogigem
Schafte, 4 cm breit,
Kelchblätter eiförmig,
hellviolett , Blumen-
blätter breit - lanzett-
lich , geöhrt , weiss,
Lippe gelb mit brei-
ter lackroter Binde,
verkehrt - eiförmig,
vorn gerundet. April
bis Juni. Peru. Kalt-
hauspflanze.
O. crispum Lodd.
(Fig. 128.) Scheinzwiebel länglich, gerieft, runzlig, bräunlichgrün, 5 cm
hoch. Blätter paarweis, ledrig, undeutlich genervt, breit-lanzettlich, zu-
gespitzt, 3 zu 12 cm etwa, dunkelgrün mit rotfleckigem Grunde. Blüten
zu 50 — 60 in hoher Traube oder kurzästiger Rispe, 5 cm breit, Kelchblätter
aus schmalem Grunde länglich, stumpf, krauswellig, aussen grünlich-,
innen gelblichbraun, rot gefleckt, Blumenblätter doppelt so gross, kraus,
breit verkehrt-eiförmig, aus schmalem gelbem, braunrot gestreiftem Grunde
Fig. 128. Oncidium crispum.
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4IO
Oncidium.
kastanienbraun, Lippe mit schmalem gelbem, rot gebändertem und
geflecktem Grunde mit dreieckigem, gelbem und rotem, dreischwieligem
Kamme und zwei kleinen, hornförmigen, gelben Seitenlappen, Mittellappen
gross, gerundet, herzförmig, wellig, gelb und rot. Mai — August, aber oft
auch zu anderer Jahreszeit. Brasilien. Braucht viel feuchte Wärme und
verträgt keine Trockenperiode, gedeiht am Block am besten.
— var. flabellulatum Lind. Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter
krauswellig, hellbraun, dunkelbraun gefleckt, Lippe hellbraun, gelbgefleckt
mit gelbem, rotgeflecktem Kamme.
— var. grandiflorum hört. Starkwüchsig , Blüten fast doppelt so
gross als die der Normalform, heller und leuchtender gefärbt, Lippe aus
breit ausstrahlendem, goldgelbem Grunde kastanienbraun.
— var. marginatum hört, ist 0. Forbesii Hook.
O. Croesus Bohb. f. Scheinknollen dicht gedrängt, länglich eiförmig,
zugespitzt und stark abgeflacht, 2 cm hoch, hellgrün. Blätter paarweis»
stumpf riemenförmig, i zu lO cm, hellgrün. Blüten aushaltend, zu 3 — 4
auf IG — 15 cm hohem, aufrechtem Schaft, 3 cm breit, an eine Penseeblüte
erinnernd, Kelch- und Blumenblätter satt purpurbraun, Lippe grösser,
breit-riemenförmig, goldgelb mit vortretendem, sammtschwarzem Kamme,
Seitenlappen klein, rundlich, hellgelb. Juni — September. Brasilien, wärmere
Lagen des Orgelgebirges. Gedeiht gut und blüht sehr dankbar im massig
warmen Hause am Block unter Fenster.
0. cruciatum Rchb. f. ist 0. pubes Ldl. var. flavescens Ldl.
0. cruentum Hook, ist 0. reflexum Ldl. var. pelicanum Mart.
O. oucullatum Ldl. {0. sanguinolenhitn Paxt Leockilus sanguinolentus
Lern,) Scheinknollen stumpf und flach eiförmig, gerippt, 3 cm hoch.
Blätter paarweis, länglich-lanzettlich, flach, 3 zu 1 5 cm, dunkelgrün. Blüten
zahlreich in nickender Ähre oder kurzästiger Rispe auf 30 cm hohem,
aufrechtem, endständigem Schafte, 2 cm breit. Seitliche Kelchblätter
kurz verwachsen, rosa, oberes Kelchblatt und Blumenblätter dicklich, flach,
eiförmig, rosa, Lippe geigenförmig, vorn breit und tief herzförmig ge-
spalten, purpurrötlich oder rötlichlila, satt purpurn gefleckt. März — Mai.
Neu -Granada zwischen 3 — 4000 m. Kalthauspflanze, hochgepflanzt im
Topfe gut blühend und wochenlang in Blüte aushaltend.
— var. flavidum hört. Kelch- und Blumenblätter gelblich, braun
getuscht, Lippe purpurn, weiss gesäumt.
— var. maorochilum Ldl. Scheinknollen grösser, Blüten in 40 cm
langer bogiger Traube auf 20 cm hohem, aufrechtem Schafte, über 2 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter pflaumfarben mit karminrot, Lippe über
3 cm breit, rotviolett mit dunkelviolett. Anden von Quito, Peru, bei
4300 m.
0. cuneatum Scheidw. ist 0. luridum Ldl. var. guttatum Ldl.
0. cupreum Spr. ist 0. pubinatum Ldl. var.
O. ourtum Ldl. (Fig. 129.) Scheinknollen länglich, rauh und gefurcht,
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Oncidium.
411
5 cm hoch. Blätter paarweis, länglich-lanzettlich, derb, genervt, dunkelgrün.
Blüten in halbmeterhoher, straussartiger Rispe, 3 cm breit, seitliche Kelch-
blätter über die Hälfte verwachsen, oberes Kelch- und die welligen Blumen-
blätter stumpf verkehrt eiförmig, alle gelb mit zimmtbraunen Bändern und
Tuschflecken, Lippe goldgelb, breit zimmtbraun gerandet, Mittellappen
rundlich, zweispaltig, wellig, Seiten-
lappen breitöhrig, goldgelb, auf
beiden Seiten des fünfschwieligen,
von zahlreichen Warzen umgebenen
Kammes. März bis Mai. Brasilien.
Warmhaus, am Block gut gedeihend
und sehr dankbar wochenlang
blühend.
O. dasystyle Bchb. f. Schein-
knollen spitz-eiförmig, 2 cm hoch,
rauhfaltig, trübdunkelgrün. Blätter
paarweis, schmal-lanzettlich, 1,5 zu
8 cm etwa , dunkelgrün. Blüten
zu 5 — 7 auf kurzem, schlankem
Schaft, kaum 2 cm breit, Kelch-
blätter eingebogen , breit - lanzett-
lich, Blumenblätter schmäler, grade,
weissgelblich mit kastanienbraunen
Flecken, Mittellappen der Lippe
breit - riemenförmig , schwefelgelb,
Seitenlappen klein, schräg braun-
streifig, im Grunde eine verkehrt-
herzförmige , schwärzlich - purpurne
Schwiele, von welcher dunkelpur-
purne Adern ausstrahlen. Januar
bis Februar. Brasilien, höhere
Lagen des Orgelgebirges. Kalt-
hauspflanze, am Block zu ziehen.
0. Dawsoni Will, ist 0. excavatum
Ldl. var.
0. deltoideum LdL ist 0. drvaricatum Ldl. var.
0. Diadema Rchb. f. ist 0. serralum Ldl.
O. divarieatum LdL Scheinknollen rundlich, zweischneidig, flach-
gedrückt, 2 cm hoch. Blätter einzeln, ledrig, stumpf-länglich, flach gekielt,
3 zu 8 cm, dunkelgrün. Blüten in über meterhoher, sparrig-straussartiger
Rispe, kaum 2 cm breit, monatelang aushaltend, Kelch- und Blumen-
blätter stumpf verkehrt-eiförmig, aus rötlichem Grunde gelb, aussen oft
grünlich angelaufen, Lippe grösser, blassgelb, rot gesprenkelt, Seiten-
lappen rundlich, Mittellappen rundlich, fast herzförmig ausgerandet. Kamm
Fig. 129. Oncidium cuTtom.
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412
Oncidium.
vierlappig, weichflaumig. Mai — August. Brasilien, in höheren Lagen der
Sierra dos Algoas. Gedeiht am besten als hochgepflanzte Topfpflanze im
massig warmen Hause.
— var. deltoideum LdL Blüten gelb mit rotbraun gefleckt, in nur
halbmeterhoher Rispe, Lippe schmäler mit kleineren Seitenlappen.
0. ensatum Ldl. ist 0. altissimum Sw, var.
O. euryeline Bohb. f. Scheinknollen stumpf- länglich, gerippt, 2 cm
hoch. Blätter einzeln, aus schmalem Grunde riemenförmig , i zu 6 cm,
dunkelgrün. Blüten paarweis auf kurzem Stiel, 3 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter hellrötlich-ockergelb mit dunkler geflecktem Grunde, Lippe
kürzer als die seitlichen Kelchblätter, gelb mit braun punktiertem Grunde,
Seitenlappen öhrchenförmig, zurückgeschlagen, Mittellappen breit - nieren-
förmig , vorn tief zweispaltig. Dezember , Januar. Venezuela. Kalthaus,
Blockkultur.
O. euxanthinum Bohb. f. Scheinknollen elliptisch, flachgedrückt, ge-
furcht, 6 cm lang. Blätter paarweis, schmal und spitz - schwertförmig,
gekielt, saftgrün. Blüten sehr zahlreich in hoher, weitästiger Rispe, 2 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter klein, gelb, dicht rot getupft, Lippe gross,
nur im Grunde rotgefleckt, sonst rein gelb, Mittellappen aus kurzem,
geflügeltem Nagel nierenförmig , tief ausgebuchtet, Seitenlappen gross,
rund, gekerbt. August — Oktober. Brasilien. Warmhaus, am Block.
O. exeavatum Ldl. Scheinknollen flach-eiförmig, 6 cm hoch, hellgrün.
Blätter paarweis, länglich-riemenförmig, 2 zu 12 cm, freudiggrün. Blüten
sehr zahlreich in weitästiger, meterhoher Rispe mit spitzschuppigen Deck-
blättern, 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf-eiförmig, letztere
etwas schmäler, hochgelb mit sattzimmtbraun getuschtem Grunde, Lippe
geigenförmig, satt goldgelb, nur der starkgewölbte Kamm braun, auf der
Fläche tiefgrubig ausgehöhlt, vorn tief herzförmig ausgerandet. April —
Juni. Peru. Kalthaus, im Topfe hochgepflanzt gut wachsend und lange
anhaltend blühend.
— var. aurosum Lern. Rispe gedrängt, Blüten etwas grösser, Kamm
stark rauhfaltig.
— var. Dawsoni Will. Starkwüchsip, in allen Teilen grösser. Blüten
zu mehr als icx> in 1,5 m hoher Rispe, leuchtend gelb mit kräftigen
braunen Flecken. ^
O.filipetalum Lern, ist 0. altissimum Sw. var.
0. fimbriatum Ldl. ist dem 0. barbalum nahestehend, aber die fast 3 cm
Weiten Blüten stehen in dichter, 30 cm hoher Rispe, sind gelb mit blut-
roten Flecken, die unteren Kelchblätter verwachsen, Blumenblätter wellig,
verkehrt-eiförmig, Seitenlappen der gelben Lippe linear, der warzige Kamm
gefranst, ockergelb, vorn blutrot. April, Mai. Brasilien. Warmhaus,
am Block.
0. flavidum hört, ist 0. cucullatum Ldl. var.
O. flexuostim Sims. {Cyrtochilum flexuosum H. B. K.) Scheinknollen
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Oncidium. ai^
eirund, zweischneidig flachgedrückt, glatt, saftgrün. Blätter paarweis,
ledrig, länglich-lanzettlich, 4 zu 20 cm etwa, längsstreifig, dunkelgrün.
Blüten in oben nickendem, meterhohem, luftigem Rispenstrauss mit knie-
förmig vielbogigem Schafte, sehr zahlreich, 2 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter klein, spreizend, wellig, verkehrt-eiförmig, gelb mit kastanienbraunen
Querbändern, Lippe verhältnismässig gross, vorragend, fast kreisrund,
vorn tief eingeschnitten, flach, gelb mit spärlichen braunen Spritzern,
Kamm höckrig mit drei Schwielen davor. Mai — Juli, oft auch im Oktober
wieder blühend. Brasilien. Warmhauspflanze für Topfkultur.
— var. majuB hört, ist nur durch fast doppelt so grosse Blüten ver-
schieden.
O. Forbeeii Hook. (0. crispum Hook, var, marginatum kort,) gleicht im
Wuchs dem O. crispum, aber die kleinen stumpf länglichen , flachge-
drückten, gefurchten Scheinknollen tragen nur ein spitz - lanzettliches,
ledriges, dunkelgrünes Blatt, die 5 cm breiten Blüten stehen zahlreich in
aufrechter, lockerer Rispe, die verkehrt-eiförmigen Kelchblätter sowie die
fast noch einmal so grossen welligen Blumenblätter sind leuchtend kas-
tanienbraun, unterbrochen längsstreifig goldgelb gerandet, ebenso gefärbt
ist die grosse fächerförmige Lippe. November, Dezember. Brasilien.
Warmhaus, am Block.
— var. grandiflora hört. {var. maximum hört.) weicht nur durch
stärkeren Wuchs und unwesentlich grössere Blüten ab.
O. Forkelii Soheidw. Scheinknollen rundlich, kaum haselnussgross.
Blätter einzeln, fleischig, breit-lanzettlich, 3 zu 10 cm. Blüten zu 3 — 7
an kurzem, aufrechtem Schaft, 3 cm breit, fest, Kelch- und Blumenblätter
breit-lanzettlich, hellgrünlich gelb mit leuchtend roter Zeichnung, Lippe
gross, prächtig hellblau -violett, Seitenlappen klein, gerundet, Mittellappen
gross, breit gerundet. Mai — Juli. Mexiko. Warmhaus, am Block.
0. Funckii KL ist 0. microchilum Batem.
O. fanereum Llave et Lex., in ihrer Heimat Michuacan als Grabzierde,
daher der Name, am Allerseelen Tage (2. November) benutzt, ist wohl
kaum noch in europäischen Gärten vertreten. Es hat den Wuchs und
grossen Blumenstrauss von O. altissimum, aber die Blütenblätter sind
grün, hellbraun gefleckt und nur die Lippe ist gelb. November, Dezember.
Mexiko. Warmhaus, Topfkultur.
0. fuscatum Rchb. f. ist Miltonia Warscewicsii Rchb. f.
0. Galeottianum h. belg. ist Odontoglossum citrosmum Ldl.
0. gallopavinum Morr. ist 0. Batemannianum Know/es et Weste.
O. Gktrdneri Ldl. Scheinknollen länglich-eiförmig, gefurcht, 4 cm hoch,
mit je 2 länglich - lanzettlichen , etwa 3 zu 10 cm grossen, dunkelgrünen,
unterseits rot überlaufenen Blättern. Blüten in aufrechter, hoher, weit-
ästiger Rispe, prächtig duftend, 3 cm breit, Kelchblätter verkehrt-eiförmig,
gelb, dicht gross braunfleckig, wellig gekerbt, Blumenblätter doppelt so
gross, kastanienbraun mit gelbem Saum, tief ausgefressen wellig - randig.
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414 Oncidium.
Lippe aus kurzem, schmalem Grunde fast kreisrund, hochgelb mit einem
Saum grosser, kastanienbrauner, unregelmässiger Flecken, ausgefressen
wellig-gerandet, Seitenlappen klein, abstehend, gerundet. Juni, Juli. Orgel-
gebirge Brasiliens. Kalthauspflanze, Topfkultur, sehr dankbar blühende,
ansehnliche Pflanze.
0. Gireoudianum Warsc, ist Brassia Gireoudiana Rchb.f, et Warsc,
0. glaucum KL ist 0. Cebolleta Sw.
O. globtiliferum H. B. K. Scheinknollen fast kuglig, glatt Blätter
paarweis, länglich, vorn weichstachlig, i zu 8 cm etwa, dunkelgrün. Blüten
zu I — 3 auf 20 cm hohem Schaft, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
stumpf-länglich, wellig, schön gelb, rot gefleckt, Lippe gleichfarbig, gross,
breit-nierenförmig, tief ausgeschnitten, Seitenlappen klein, rundlich. Ok-
tober, November. Kolumbien. Warmhaus, am Block.
0. grandiflorum hört, ist 0. Forbesii Hook.
0. guttatum Ldl. ist 0. luridum Ldl. var.
O. haematoohilam LdL Scheinknollen fehlend. Blätter einzeln, breit-
länglich, spitz, flach, dick, dunkelgrün, rot gefleckt, 3 zu 10 cm. Blüten
in dichter Traube auf 20 cm hohem, steif aufrechtem, rotbraunem Schafte,
4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf - länglich , wellig-gerandet,
hellgrünlichgelb, kastanienbraun gefleckt, Lippe aus schmalem, kurz-ge-
öhrtem, violettrotem Grunde breit-nierenförmig, leuchtend blutrot mit
gelbem, rot schattiertem Rande. November, Dezember. Guatemala,
Warmhauskultur am Block.
O. Harrisonianum Ldl. [0, pallidum LdL 0. pentaspilunt Rchb. f)
Scheinknollen rundlich, zweischneidig flachgedrückt. Blätter paarweis,
fleischig, spitz-elliptisch, zurückgebogen, 3 zu lO cm, dunkelgrün. Blüten
zahlreich in 30 cm hoher, ästiger Rispe, 2 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter stumpf-linear, gelb mit braun, letztere grösser, an der Spitze rein-
gelb und gekerbt. Seitenlappen der goldgelben Lippe klein, Mittellappen
breit- herzförmig, der Kamm funfschwielig , mitten fein sammtig. April,
Mai. Brasilien. Warmhauskultur im Topf.
0. hastatum LdL ist 0. stelligerum Rchb.f.
0. hastiferum hört, ist 0. macranthum LdL
0. Henchmanni Lind, ist 0. roseum Lodd.
O. heteranthum Foepp. Botanisch hochinteressant durch seine un-
fruchtbaren, sternförmigen, gelben Blüten zwischen den normalen, ist wohl
kaum noch in Kultur. Es hat die Tracht von O. Cavendishianum,
aber nur eine Rispe von etwa 30 cm Höhe und einfarbig gelbe Blüten.
Juni — August. Peru. Kalthauspflanze, am Block zu kultivieren.
O. hians Ldl. {O, quadricome Kl.) ist gleichfalls aus den Kulturen
fast verschwunden. Es hat längliche, gefurchte, 2 cm hohe Scheinknollen,
ledrige, lineare Blätter von i zu 6 cm. Blüten klein, gelb, braun punktiert
mit einem hoch-vierschwieligem purpurpunktiertem Kamm im Grunde der
weissen Lippe. September, Oktober. Brasilien. Warmhaus, am Block.
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Oncidium.
415
O. holoohrysum Bohb. f. ähnelt im Wuchs stark dem O. bifolium,
aber die Blüten stehen in kurzer, aufrechter, dicht gedrängter Traube und
sind leuchtend goldgelb. Der Mittellappen der dreiteiligen Lippe ist breit-
nierenförmig und tief zweilappig. Juli, August. Peru. Kalthauspflanze,
am Block gut gedeihend.
0. Huntianum Hook, ist 0. roseum Lodd. var. sanguineum Ldl.
O. hyphaematkmm Bchb. f. Scheinknollen länglich, dreirippig, 3 cm
hoch. Blätter einzeln, stumpf länglich-lanzettlich, 2 zu 8 cm, dunkelgrün.
Blüten zerstreut in wenig verzweigter Traube, 5 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter länglich - keilförmig , kraus , kastanienbraun , gelbgerandet,
aussen blutrot, Lippe nierenformig mit einem Mittelspitzchen , reich gold-
gelb. Juli — September. Ecuador. Kalthauskultur, am besten im Topfe
gedeihend und lange Zeit schön blühend.
0. Janeirense hört ist 0. longipes Ldl.
O. inourvum Bark. (ö. alboviolaceum Lind.) Scheinknollen spitz -ei-
förmig, flachgedrückt, drei- oder vierfurchig, 3 cm hoch. Blätter zu 2 — 3,
schwertförmig, ledrig, 2 zu 15 cm. Blüten sehr zahlreich in fast meter-
hoher, breitstraussiger Rispe, süss duftend, 2 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter linear - lanzettlich, wellig, weiss, rötlich quer gebändert, Lippe nur
im Grunde rotgebändert, sonst schneeweiss, ausgehöhlt, rundlich, vorn flach
ausgerandet. September, Januar. Mexiko. Kalthaus, im Topfe gut ge-
deihend und monatelang blühend.
— var. album Lind. Blüten reinweiss.
0. Insleayanum Batem. ist Odonloglossum Insleayi Ldl.
O. Jonesisnum Bohb. f. Scheinknollen federkieldick , aufrecht , 2 cm
lang. Blätter gleichdick, einzeln, pfriemenförmig , aufrecht, 15 cm hoch,
gefurcht, dunkelgrün. Blüten in armblütiger, nickender Traube, 4 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter verkehrt - eiförmig, wellig, hell strohgelb
oder zart weissgelb mit zahlreichen zusammenfliessenden kastanienbraunen
Flecken, Lippe reinweiss, wellig, quer-nierenförmig aus schmalem Grunde,
beiderseits gelbrötlich geöhrt, mit hohem weisslichem, vorn rotem Kamme,
vorn ausgerandet und braun gesäumt. September— Dezember. Paraguay,
Warmhaus, am Block.
— var. phaeanthum JKfihb. f. Kelch- und Blumenblätter reinbraun.
0. ionosmum Rchb.f. ist 0. tigrinum Llave et Lex. var. unguiculatum Ldl.
O. iridifolium H. B. K. Scheinknollen sehr klein, rundlich, Blätter
dick-schwertförmig, reitend. Blüten einzeln auf 5 cm hohem Schaft, 5 cm
breit, seitliche Kelchblätter spitz -länglich, oberes Kelchblatt und Blumen-
blätter viel grösser, stumpf-länglich, wellig, gelb, bräunlich gefleckt, Seiten-
lappen der Lippe klein, rundlich, Mittellappen viel grösser, breit gerundet,
vorn tief ausgerandet, mattgelb. Juni, Juli. Brasilien.
0. juncifoHum Ldl. ist 0. Gebolleta Sw.
0. K6ilianum Rchb.f. ist Brassia Keiliana Rchb.f.
O. Eramerianum Bohb. f. ist von O. Papilio nur durch sehr klein-
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4l6 Oncidium.
liehe Merkmale verschieden und ähnelt ihm auf den ersten Blick mehr,
als für die Abtrennung als eigene Art gut ist. Scheinknollen 3 cm breit,
rundlich, flachgedrückt, stumpfkantig. Blätter einzeln, spitz länglich -keil-
förmig, dunkelgrün mit trüb purpurnem Schein, 3 zu 8 cm etwa. Blüten
vereinzelt an der Spitze des halbmeterhohen, knotig abgesetzten Schaftes,
welcher durch Jahre hindurch immer neue Blüten bringt, also nicht mit
den ersten Blüten abgeschnitten werden darf, bis 10 cm breit, oberes
Kelchblatt und Blumenblätter steif aufwärts, kraus -wellig, schmal - linear,
oben sehr wenig verbreitert, aus gelbem Grunde nach oben dunkel rötlich-
braun, seitliche Kelchblätter spitz-länglich, sichelförmig herabgebogen, stark
wellig, blassgelb, reichlich braun gefleckt, Lippe aus schmalem Grunde
herzförmig verbreitert, stark wellig -kraus gerandet, blassgelb mit einer
Reihe brauner Randflecken. Blüht bald im Hochsommer, bald im Früh-
jahr oder mit Winteranfang. Centralamerika. Warmhauskultur, am Block,
nach der Blüte trocken zu halten.
O. lamelligerum Bohb. f. Scheinknollen flach - eiförmig , 8 cm hoch.
Blätter breit - lanzettlich , zugespitzt, derb, dunkelgrün, 4 zu 20 cm etwa.
Blüten zahlreich in meterhoher, weitästiger Rispe, 10 cm breit, oberes
Kelchblatt aus schmalem Nagel nierenförmig, wellig, dunkelbraun, gelb
gesäumt, seitliche Kelchblätter gleichfarbig, viel länger, aus langem
schmalem Nagel länglich, innenseits keilförmig, aussen halb spiessförmig,
unten abgesetzt, Blumenblätter blassgelb, stumpf-länglich mit spiessför-
migem braunem Grunde, wellig, Lippe klein, kurz spiessförmig, Seiten-
lappen querabstehend, kurz dreieckig, Mittellappen spitz, lang dreieckig,
gelb. Juni — September, Ecuador. Warmhauskultur am Block.
O. Lanceanum Ldl. (Fig. 130.) Scheinknollen fehlend, Blätter einzeln
auf dem knorrig-gliedrigen Wurzelstock, dick-ledrig, breit-länglich, kurz zu-
gespitzt, 8 zu 25 cm etwa, hellgrün, reich purpurbräunlich gefleckt. Blüten
zu 8 — 15 in steif aufrechter, 30 cm hoher, lockerer Traube oder kurzästiger
Rispe, vanille- oder nelkenduftend, 6 cm breit, bräunlich - olivengrün mit
nach der Spitze und den Seiten dichteren braunroten Tuschflecken, oberes
Kelchblatt verkehrt-eiförmig, in eine kurze Spitze ausgehend, gekielt und
im unteren Teile zurückgeschlagen, seitliche Kelch- und die Blumenblätter
breit-lanzettlich, erstere eingebogen, letztere abstehend, wellig-kraus, Lippe
gross, Seitenlappen kurz gerandet, nebst dem schmalem zurückgebogenem
Stege des Mittellappens licht violettrötlich, in Rosa übergehend, Mittel-
lappen vorn flach - herzförmig ausgebreitet, kurzspitzig, wellig gerandet,
hellrosa, oft mit weisslichem Schimmer der gekielten Mitte. Juli — Sep-
tember. Surinam. Warmhauskultur, am besten im Holzkästchen oder im
dichten Moosballen am Block.
— var. Louvrexianum Bohb. f. Lippe aus sattviolettem Grunde vorn
reinweiss.
— var. superbum hört. Blüten hellgrün - bräunlich , kastanienbraun
gefleckt, Lippe dunkelrosa aus bläulich-violettem Grunde.
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Oncidium.
417
0. Lawrenceanum LdL ist Brassia Lawrenceana Ldl.
O. leopardinum
Ldl. hat den Wuchs
von O. flexuosum
mit zahlreichen , 2
cm breiten Blüten in
lockerstraussiger,
meterhoher Rispe.
Kelch- und Blumen-
blätter gelb, nebst
dem Lippengrunde
elegant dunkelbraun
gebändert, Mittel-
lappen genagelt,
kur zöhrig, vorn quer-
rundlich, ausgeran-
det. Juni — August.
Peru. Warmhaus,
am Block.
O. Leopoldia-
num Bolfe. Schein-
knollen eiförmig,
stark abgeflacht, 5
cm hoch. Blätter
paarweis, breit -lan-
zettlich , zugespitzt,
flach, 2 zu 8 cm,
dunkelgrün. Blüten
zu mehr als icx>
(angeblich bis 300)
in lockerem Rispen-
strauss von i — 2 m
Höhe, 2 cm breit,
Kelch- und Blumen-
blätter lanzettlich,
leicht gewellt, weiss
mit einem breitem
purpurrotem Grund-
fleck , Lippe kurz
genagelt , rundlich,
tief ausgespalten,
hellrötlich — veilchenblau. Juni, August. Peru. Warmhaus, am Block.
O. leucoehilum Batem. {Cyrtochilutn leucochilum Planck^ Scheinknollen
flach-eiförmig, leicht gefurcht, 4 cm hoch. Blätter paarweis, schmal - lan-
Stein's Orchideenbuch. 27
Fig. 130. Oncidium lanceanum.
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^ I g Oncidhiin.
zettlich, übergebogen, kurz zugespitzt, 2 zu 15 cm etwa. Blüten in i — 2 m
hohem, lockerem, überhangendem Blütenstrauss hundertweis, kaum 2 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, abstehend, grüngelblich, dunkel-
braunrot gebändert und gefleckt, Lippe verhältnismässig gross, rund herz-
förmig, zugespitzt, aus rötlichem Nagel reinweiss, Seitenlappen spreizend
oder zurückgebogen, weiss. Hauptblüte im Juli — September, aber auch
zu anderer Jahreszeit blühend. Mexiko, Guatemala, Gebirgspflanze. Im
massig warmen Hause (8*^ minimal) am Block gut wachsend und sehr
dankbar blühend.
O. liietsei Bgl. Scheinknollen gedrängt, flach-spindlig, 1,5 zu 10 cm.
Blätter meist paarweis, ledrig, länglich - lanzettlich , 3 zu 12 cm, stumpf-
spitzig. Blüten in einfacher, ganz kurz verzweigter, 30 cm langer Rispe
zu 30 — 40 auf kurzen, gebogenen Stielchen, 3 cm breit, einfarbig braun,
oberes Kelchblatt länglich-spateWormig, breit abgestumpft, seitliche in ein
zweispitzig länglich - kahnformiges verwachsen. Blumenblätter verkehrt-
eiförmig, wellig, flachgekerbt, Lippe wenig grösser mit kurzen gerundeten
Seitenlappen im Grunde und langen Seitenzipfelh am Stege des vorn
breit -keilförmigen, tiefausgerandeten Mittellappens, dessen Scheibe quer-
faltig-vielwarzig ist. März, April. Brasilien. Warmhaus, am Block.
— var. aureomaculatum Bgl. Blüten auf gelbem Grunde braun ge-
zeichnet, Lippe mit sehr langen Seitenzipfeln vor dem Mittellappen.
— var. bioolor Bgl. Blüten bräunlich mit gelber Schattierung.
v. Limminghei E. Morr. Scheinknollen rundlich, rauhfaltig, auf dem
kriechendem Wurzelstöck längsgereiht, kaum 1,5 cm hoch. Blätter einzeln,
durch die Stellung der Knollen zweizeilig erscheinend, sitzend, herz -ei-
förmig, 0,8 zu 2 cm, dunkelgrün, trüb rotfleckig. Blüten einzeln oder zu
zwei auf kaum 5 cm hohem , schlankem Schaft , 3 cm breit , das obere
verkehrt-eiförmige Kelchblatt und die länglichen Blumenblätter olivengrün,
braungebändert, Lippe lang genagelt mit rundlichen Öhrchen, Mittellappen
vorn rund-nierenförmig , gelb, an den Rändern und Öhrchen karminrot
gesprenkelt. Juni, Juli. Caracas. Warmhauspflanze am Block.
O. longipes Ldl. ((?. oxyacantkostnum ßtort) Scheinknollen länglich,
3 cm hoch , auf kriechendem Wurzelstock längsreihig , Blätter paarweis,
breit-linear, zugespitzt, i zu 6 cm etwa. Blüten zu i — 2, selten zu 3 — 5
in IG cm hoher, aufrechter Traube, 2 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter abstehend, dunkelbraun, oberes Kelchblatt spateiförmig, seitliche
kurz verwachsen, Blumenblätter länglich, gelb gefleckt, Lippe gross,
gerundet, schön goldgelb mit blutrotem Hof um den sammtigen drei-
schwieligen Kamm im Grunde. Juni — September. Brasilien. Warmhaus,
am Block.
O. loxense Bohb. f., vielleicht eine Kreuzung von O. Harrisoni-
anum und O. tigrinum und zwar gleichen die Blütenblätter ersterer,
die Lippe letzterer Art, Kelch- und Blumenblätter gelblich - grün , erstere
glänzend dunkelbraun quergestreift, letztere längs gestreift. Lippe tief-
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Oncidium. aiq
gelb mit pfriemenförmigen Zähnen im Grunde. April, Mai. Brasilien.
Warmhaus, am Block.
O. ludens Bohb. f. Scheinknollen länglich-eiförmig, bis lo cm hoch.
Blätter paarweis, steif, schmal - lanzettlich , zugespitzt, 3 zu 20 cm etwa,
dunkelgrün. Blüten sehr zahlreich in mehr als meterhohem, schlaffem
Blütenstrauss, der sich oft um irgend welche Stütze schlingt, 5 cm breit,
Kelchblätter breit-lanzettlich, gelblichbraun, das obere gelbgerandet, Blumen-
blätter gelb, zimmtbraun marmoriert, Lippe klein, spiessförmig, blass ocker-
gelb mit bräunlich -violettem Grunde. Juli — September. Centralamerika.
O. lurldum Ldl. Scheinknollen fehlend, Blätter einzeln auf dickem
Wurzelstock, elliptisch, dick-ledrig, 8 zu 25 cm, dunkelgrün, trüb purpur-
fleckig. Blüten in lang braunrot -schaftiger, bis meterhoher Rispe sehr
zahlreich, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter genagelt, verkehrt-eirund^
wellig, letztere erheblich grösser, das obere Kelchblatt fast rautenförmig,
olivengrün, fast ganz überdeckt mit braunen zusammenfliessenden Flecken,
Seitenlappen der Lippe rundlich, Mittellappen breit - schaufeiförmig , tief
ausgeschnitten, wellig -kraus, im Grunde höckerig, braungelb. April — Juni.
Tropisches Amerika, besonders die westindischen Inseln. Warmhauskultur,
am besten im Topf gedeihend und dort sehr dankbar blühend.
— var. Dodgsoni Will. Starkwüchsig , Rispe über 2 m hoch mit
3 — 4<X) orangegelben dunkelbraun gebänderten Blüten.
— var. guttatum Ldl. (0. Bondeanum Sims, 0, Boydii h. angl.
O, cuneatum Ldl, Cymbidium guttatum Sw, Epidendrum guttatum W.)
Stattliche Pflanze mit mehr als meterhoher Rispe sehr grosser, leuchtend
gelber, über und über hoch orangerot gefleckter Blüten, deren Lippe
zart rosa-karmin ist.
O. maoranthuin LdL {0, hastiferum hört) (Fig. 131.) Scheinknollen
länglich-eiförmig, bis lo cm hoch. Blätter einzeln, länglich - lanzettlich,,
zweinervig, dunkelgrün, 4 zu 20 cm, derb. Blüten zahlreich in meterhoher,,
breitästiger, kräftiger, aufrechter Rispe, bis 8 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter genagelt, oberes Kelchblatt fast kreisrund mit herzförmigem Grunde,,
seitliche breit rundlich-rechteckig, Blumenblätter breit-eiförmig, alle wellig
und ausgeschnitten krausrandig, vorn ausgebogt, oberes Kelchblatt gold-
schimmernd olivenbräunlich mit gelbem Rande, seitliche bräunlich-orange-
gelb, Blumenblätter rein hochgelb, Lippe klein, spiessförmig, Seitenlappen
klein, spitz geöhrt, dunkel trübpurpurn, der lange, spitze Mittellappen
purpurblau, vorn zurückgekrümmt, der vierschwielige Kamm im Grunde
ist weisslich. Säule rundlich - grossflügelig. Mai — August. Neu -Granada.
Gedeiht in massiger Wärme (8® minimal) am Block sehr gut und ent-
wickelt dankbar seine prächtigen Blüten.
— var. Williamsianiim Bohb. f. Blumenblätter mit je einem grossem,,
fast scharlachrotem Tuschfleck.
0. macrochilum Ldl. ist 0. cucullatum Ldl. var.
O. maotLlatum Ldl. {Cyrtochüum maculatum Knowl, Weste.) Schein-
27*
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420
Oncidium.
knollen flach - eiförmig, 3 cm hoch, von Grundblättern umgeben. Obere
Blätter paarweis, riemenförmig, derb, 2 zu 1 5 cm, dunkelgrün. Blüten in
aufrechter, wenigblumiger, kurzer Traube, 2 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter breit-lanzettlich, zugespitzt, gelblichgrün, purpurbraun-fleckig, Lippe
länglich - eiförmig , vorn spitz, aus weisslichem, beiderseits einen steifauf-
rechten Zahn, mitten einen vierschwieligen Kamm tragendem Grunde blass
schwefelgelb. Mai — Juli. Mexiko. Kalthauskultur am Block.
— var. BuflMiellianiim hört. Blüten grösser, zahlreicher, grösser und
lebhafter ge-
fleckt.
O. Marshal-
lianum Bohb. f.
Scheinknollen
fast cylindrisch,
bis 8 cm hoch.
Blätter paar-
weis , leidrig,
spitz länglich-
lanzettlich, 4 zu
1 5 cm etwa,
oben freudig-
grün, unterseits
graugrün. Blü-
ten sehr zahl-
reich in hohem,
weitästigem Ris-
penstrauss, 5 cm
breit , Kelch-
blätter klein, das
obere verkehrt-
eiförmig , aus-
gehöhlt , leicht
vorgebogen,
gelb , purpur-
braun querfleckig, seitliche länglich, kurz verwachsen, gleichfarbig, Blumen-
blätter über doppelt so gross, kurz genagelt, breit geigenförmig, vorn
zweilappig, wellig gerandet, goldgelb mit einer Mittellinie grosser, kastanien-
brauner Flecken, Lippe sehr gross, aus langgeöhrtem, warzig-schwieligem,
gelbem, orangerot geflecktem, kurzem Nagel quer breit-nierenförmig, vom
tiefzweilappig, leuchtend goldgelb. April— Juni. Brasilien. Kalthaus am Block.
O. Iffartianum Ldl. ist von O. ampliatum Ldl. fast nur durch
kleineren Wuchs und etwas unscheinbarere Blüten verschieden. Die var.
bicolor Ldl. weicht nur dadurch ab, dass die Unterseite der Lippe
weisslich, die obere hellgelb ist.
Oncidium macranthum.
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Oncidium.
421
O. metallioum Bohb. f. Scheinknollen flach - eiförmig , 4 cm hoch.
Blätter paarweis, riemenförmig , derb, 2 zu 12 cm etwa, dunkelgrün.
Blüten in aufrechter, kurzer Traube, 3 cm breit, oberes Kelchblatt breit-
eiförmig, seitliche kürzer und schmäler, alle metallschimmernd braun
mit gelbem Rande, Blumenblätter halb so gross, metallschimmemd braun,
schön gelb gefleckt, Lippe gleichfarbig, aus schmalem, die kurz dreieckigen
Seitenlappen tragendem Grunde in den spiessförmigen , länglich-stumpfen
Mittellappen ausgezogen. April — Mai. Neu -Granada, Warmhaus, am
Block.
O. miorochilum Batem. {O. Funckii Kl.) ist eine unscheinbare, klein-
blütige, kaum noch kultivierte Art, dem O. globuliferum im Wuchs
gleichend und hat gelbgrüne,
in der Mitte braune Kelch- ~^
blätter , dunkel - karmoisinrote
Blumenblätter und eine kleine
schneeweisse Lippe. Die Blüten
sind zart duftend. Mai — Juli.
Guatemala. Warmhaus , am
Block.
O. monaohioum Bohb. f.
(Fig. 132.) gleicht im Wuchs
dem O. metallicum. Blüten
bis IG cm breit, oberes Kelch-
blatt ganz kurz genagelt, fast
sitzend, kreisrund, wellig-faltig,
ausgehöhlt und leicht überge-
bogen, dunkelbraun mit ganz
schmal-gelbem, krausem Rande,
seitliche Kelchblätter auf 2 — 3
cm langem, stielartigem Nagel kurz zugespitzt, elliptisch, dunkelbraun
mit hellerer Mittellinie, Blumenblätter länglich-spiessförmig, im Halbkreis
eingebogen, von der Mittellinie an links und rechts aufgebogen, stark wellig-
krausrandig, zimmtbraun, breit gelbgerandet und gefleckt, Lippe aus kurz
gezähntem, eine hohe Doppelschwiele tragendem Grunde länglich, vorn
etwas verbreitert und abgerundet, dunkelzimmtbraun, dunkler längsstreifig.
März, April. Neu-Granada. Warmhaus, am Block zu kultivieren. Durch
ihre auffälligen Blüten wertvolle Art.
O. monoceras Hook. (0. unicorne Ldl.) Scheinknollen flach-eiförmig,
seicht gefurcht, 2 cm hoch. Blätter paarweis, breit-lanzettlich, i zu 6 cm,
ledrig, dunkelgrün. Blüten in überhängender, 20 cm langer, reichblumiger,
kurzästiger Rispe, wohlriechend, 1,5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
schmal - lanzettlich , erstere grünbräunlich, letztere gelbbräunlich, wellig-
kraus, Lippe aus bräunlichem, geöhrtem Grunde gelb, mit einem halb-
centimeterlangem Hörn auf der Scheibe, am Rande wellig gefranst. Mai
^"ig- 132- Onddium monachicum.
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422
Oncidium.
bis Juli. Brasilien. Kam schon 1839 durch Hunt aus der Umgebung von
Rio Janeiro an den Herzog von Bedford, ist aber heut fast allgemein aus
den Kulturen verschwunden, da die „Einhorn" - Wucherung viel zu klein
ist, um Effekt zu machen.
0. nebulosum LdL ist Odontoglossum nebulosum LdL
O. nigratum Ldl. Scheinknollen schlank - bimförmig , glänzend grün,
2 cm hoch. Blüten einzeln oder zu zweien, spitz-riemenförmig, i zu 8 cm
etwa, derb, dunkelgrün. Blüten zahlreich in halbmeterhoher ästiger Rispe,
2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter milchweiss, dunkel - schwarzbraun
gebändert, linear - lanzettlich , wellig, Lippe stumpf - dreieckig , gelb mit
einigen zimmtbraunen Flecken. März, April. Guyana.
O. nubigenum Ldl. Scheinknollen schmal-länglich, flachgedrückt, glatt,
3 cm hoch. Blätter einzeln, spitz schmal-lanzettlich, dunkelgrün. Blüten
zu 6 — 10 in aufrechter oder nickender, kurzer Traube, reichlich 2 cm
breit, seitliche Kelchblätter weit verwachsen, oberes und die Blumenblätter
spitz - länglich , wellig, weiss oder weisslich - purpurn mit grünen Tupfen,
Lippe dreilappig, Mittellappen aus kurzem Nagel quernierenförmig, vorn
fast sechslappig eingeschnitten, mit drei kleinen Schwielen im Grunde,
weiss mit purpurnen Flecken. August, September. Anden von Quito
bei mehr als 4000 m. Kalthaus, am Block.
O. oblongatum LdL ((9. xanthüchlorum Paxt,) Scheinknollen dick,
länglich, stumpf-kantig, 5 cm hoch, dunkelgrün, oft braunrot geringt. Blätter
breit - lanzettlich , 4 zu 20 cm, derb, hellgrün. Blüten zahlreich in auf-
rechter, halbmeterhoher Rispe, 4 cm breit, rein schwefelgelb mit grossen,
schön rotbraunen Grundflecken, Kelch- und Blumenblätter breit-lanzettlich,
letztere grösser und stumpfer, Lippe gross, vorn reingelb, wellig, tief
zerschlitzt. September — November. Mexiko. Warmhaus, Topfkultur.
0. O'Brienii h. angl. ist 0. pubes LdL
O. obryzatum Bohb. f. Scheinknollen länglich-eiförmig, flachgedrückt,
3 cm hoch, zwischen Scheidenblättem. Obere Blätter einzeln, schmal-
riemenförmig , i zu 6 cm. Blüten sehr zahlreich in hoher, kurz- und
bogigästiger Rispe, 2 cm breit, stark duftend, gelb, braun gebändert,
Kelch- und Blumenblätter schmal, zurückgebogen, Lippe aus langem
Nagel breit - nierenförmig , vorn tief zweilappig, reingelb bis auf einen
orangeroten Hof um den Kamm. Juni — August. Peru. Kalthauspflanze,
am Block gut gedeihend und reich blühend.
O. oimithophynchum H. B. K. Scheinknollen länglich -eiförmig, flach-
gedrückt, glatt, 5 cm hoch. Blätter paarweis, spitz - schwertförmig, i zu
IG cm, ledrig, dunkelgrün. Blüten sehr zahlreich in dichtstraussiger,
halbhängender, halbmeterhoher Rispe, 1,5 cm breit, eigenartig scharf
duftend, hellrosa bis rosapurpurn, Kelch- und Blumenblätter länglich,
wellig, letztere breiter, Lippe dreilappig, Seitenlappen klein, rundlich,
Mittellappen geigenförmig, vorn ausgerandet, Kamm funfschwielig. Flügel
der Säule keilförmig, gezähnt. September — November. Mexiko, Guate-
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Oncidium.
423
mala, Peru ; Gebirgspflanze. Verlangt nur massige Wintertemperatur und
gedeiht im Mooskasten am besten. Die Säule erinnert bei lebhafter
Phantasie an einen Vogelschnabel.
Fig. 133. Oncidium orthotis.
— var. albiflorum Bchb. f. Blüten lieblicher duftend , reinweiss bis
auf den gelben Kamm.
— var. majuB hört. Blüten grösser und dunkel-rosapurpurn.
O. orthotis Lind. (Fig. 133.) Die kleine, aus Caracas stammende Art
zeigt die wunderliche Erscheinung der Zweiformblüten (Dimorphismus) in
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424
Oncidium.
SO schöner Weise, dass wir zu der lebensgrossen Abbildung der gärtnerisch
übrigens ganz unbedeutenden Art nur bemerken, dass Scheinknollen und
Blätter graugrün, Kelch- und Blumenblätter aus rötlichem Grunde grünlich-
gelb, die Lippe weissgelb mit roter Zeichnung sind. Die verkümmerten
Blüten sind gelblich. Warmhauskultur am Block.
0, oxyacanthosmum hört, ist 0, longipes LdL
0, pachyphyllum LdL ist 0. Cavendishianum Batem,
0. pallidum LdL ist 0, Hamsonianum LdL
O.Papilio Ldl. (Fig. 134.) Scheinknollen rundlich-eiförmig, zweischneidig
flachgedrückt, rauhfaltig, trüb dunkelgrün mit rotbraun, 3 cm hoch. Blätter
einzeln, ledrig, stumpf breit-elliptisch, 4 zu 12 cm etwa, gekielt, rotbraun,
dunkelgrün marmoriert. Blüten einzeln oder zu zweien übereinander an
den Spitzen des über halbmeterhohen, aufrechten, schlanken, knotig-ge-
gliederten, rotbraun überlaufenen Blütenschaftes,
welcher aus einer trockenhäutigen Schuppe unter
der Knolle entspringt und oben fast geflügelt
verbreitert ist, hinter braunen Deckschuppen, 10
cm breit, oberes Kelchblatt und die Blumenblätter
6 cm lang, linear, aufrecht, aussen braun-grün,
innen braunpurpurn , gelbfleckig , wellig - kraus-
randig, seitliche Kelchblätter breit-lanzettlich, bei-
derseits zugespitzt , sichelförmig herabgebogen,
wellig -kraus, satt eigelb mit tief orangeroten
grossen Flecken, Lippe kürzer, aus kurzem Nagel
Fig. 134. Oncidium PapUio. breit-herzförmig , die flache Mitte reingelb, der
Rand bräunlichrot gefleckt, kraus-wellig zerfranst.
Blüht vorzugsweis im Juni, Juli, aber auch in fast allen anderen Monaten.
Trinidad, Caracas. Warmhaus, am Block leicht wachsend und blühend-
Verlangt nach der Blüte eine Trockenperiode. Die „Schmetterlingspflanze"
fuhrt ihren Namen mit Recht, die Blüte erinnert in der That frappant an
einen bunten Falter mit langen, breiten Fühlern. Der Stengel hat die
Eigenschaft, jahrelang hintereinander in mehrmonatlichen Pausen Blüten zu
treiben, darf also nicht mit den ersten Blüten abgeschnitten werden.
— vap. albiim hört. Lippe gelblichweiss mit hellbräunlichen Rand-
flecken.
— vap. Eokhardtii L. Lind. Blüten um die Hälfte grösser , Lippe
gelb mit breitem orangerotem Saum, seitliche Kelchblätter orangerot
gebändert.
— var. lünbatum Hook. Lippe zimmtbraun gesäumt.
— vap. majus Bohb. f. Blüten gross, dunkelbraun, gelb gebändert,
Lippe gelb mit dunkelbraunem Rande.
O. peotorale Ldl. Scheinknollen eiförmig, flachgedrückt, 4 cm hoch.
Blätter paarweis, ledrig, länglich-lanzettlich mit lang ausgezogener Spitze,
2 zu 10 cm, dunkelgrün. Blüten in reichblumiger, halbmeterhoher, kurz-
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Oncidium.
425
ästiger Rispe, 3 cm breit, Kelch- und die breiteren Blumenblätter lanzett-
lich, orangebraun, gelb gefleckt, Lippe aus kurzem Nagel herzförmig, tief
zweispaltig, dunkelgelb mit orangebraunem Kamm im Grunde. Mai bis
Juli. Brasilien. Warmhaus, am Block.
0. Pelicanum Mart. ist 0, reflexum Ldi. vor.
0. pentaspilum ffchb, f ist 0. Harrisonianum LdL
O. Phalaenopsis Lind, et Bohb. f. Scheinknollen länglich -eiförmig,
gefurcht, 4 cm hoch, dunkelgrün. Blätter paarweis, breit-riemenförmig,
2 zu 12 cm etwa, dunkelgrün. Blüten zu 5— 6 auf 30 cm hohem, schlankem
Schaft, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, abstehend, erstere
auf weisslichem Grunde rotviolett schattiert, nur der Rand milchweiss,
letztere gelblich weiss , prächtig rotviolett gebändert, Lippe aus karmin-
violettem Grunde, auf welchem ein dreischwieliger, goldgelber Kamm
steht, gelblichweiss, geigenförmig, vorn stark verbreitert, zweilappig. Juli,
August. Kolumbien. Kleine, schöne Kalthauspflanze, am Block gut ge-
deihend.
O. phymatoohiliun Ldl. Scheinknollen breit und verflacht spindel-
förmig, 5 cm hoch, glatt, dunkelgrün, oft: rot überlaufen, zwischen grossen
zweizeilig stehenden Scheidenblättem. Blätter einzeln, breit -lanzettlich,
6 zu 25 cm, dunkelgrün, rot überlaufen und punktiert. Blüten zu 8 — 15
in 30 cm hoher, kurzästig-bogiger Traube, 8 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter schlaff*, schmal-pfriemlich, gelblichgrün mit einer Mittelreihe orange-
gelber Flecken am Grunde, Lippe dreilappig, kürzer als die Blumenblätter,
Seitenlappen klein, Mittellappen aus gelblichem, orangegelb geflecktem,
warzig - schwieligem Nagel vorn schaufeiförmig, reinweiss, Mai — August.
Brasilien. Warmhaus, Topfkultur. Ähnelt einer Brassia, ist aber eine
dankbar blühende und dadurch lohnende Art.
0. Pinellianum h, angl. ist 0, Batemannianum Knowl, Weste.
0. puberulum Spr. ist 0. pubes LdL
O. pubes Ldl. (ö. bicomutum Hook, O, C^Brienii h, angl, 0, puberu-
lum Spr, 0, pyramidale Hffg.) Scheinknollen fast cylindrisch, leicht ab-
geflacht, 4 cm hoch. Blätter paarweis, lanzettlich, flachgekielt, 2 zu 6 cm,
ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 40 — 50 in fast zweizeiliger, kurzästiger,
halbmeterhoher Rispe, kaum 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf
verkehrt-eiförmig, hellgrün, rot gebändert, Lippe dreilappig, mit schmalen
eingerollten Seitenlappen, Mittellappen keilförmig, vorn rundlich verbreitert
dreilappig, mit zwei kurzen Hörnchen vor dem zweischwieligem Kamme,
gelbbräunlich, braunrot geädert. März — Juni. Brasilien. Warmhaus, am
Block.
— ▼ar. flavesoens LdL {O, cruciatum Rchb.f) Blüten grünlichgelb,
orangerot gefleckt, Lippe gelb, hellrötlich geädert.
O. pulohellum Hook. Scheinknollen fast fehlend, Blätter reitend,
zweizeilig, aus kurzem, flachem, gestreiftem Grunde fleischig, dreikantig,
spitz, I zu 6 cm etwa. Blüten auf 10 cm hohem Schaft zu 5 — 8 in ge-
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^26 Onddium.
drängtet Traube, wohlriechend, 3 cm breit, oberes Kelchblatt spitz-kahn-
förmig, seitliche verwachsen, Blumenblätter gleichgross, eiförmig, alle weiss
mit einem fleischfarbig-rosaem Hauche, Lippe erheblich grösser, reinweiss
bis auf einen rosa - fleischfarbenen Fleck um den gelben dreischwieligen
Kamm, vom breit - gerundet , tief vierspaltig. April — Juni. Westindien.
Blüte schon 1827 bei Loddiges und verdient alle Beachtung. Warmhaus,
am Block, verlangt dauernd Feuchtigkeit.
O. pulvinatiim Ldl. Scheinknollen rundlich - eiförmig , stark flachge-
drückt, 5 cm hoch. Blätter einzeln, breit -elliptisch, 3 zu 12 cm etwa,
derb, dunkelgrün. Blüten sehr zahlreich in i — 3 m hohem, bogig-ästigem,
sparrigem, glattschaftigem Blütenstrauss, 2 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter stumpf- eiförmig, aus karminrotem Grunde leuchtend gelb, Lippe
aus kurzem Nagel breit-gerundet, vorn dreispaltig, hochgelb mit rötlichem
Rande, auf der Scheibe ein gewölbtes sammtiges Kissen. Juni — August.
Brasilien. Sehr dankbare Warmhauspflanze, am Block. Blüte zuerst in
Europa 1838 in Harrisons Häusern.
— var. oupreiim Spr. Blütenschaft kaum halbmeterhoch, Blüten grösser,
aus kupferbraunem Grunde goldgelb, Lippe gelb, purpurfleckig.
— var. majus Will. Starkwüchsig. Blüten grösser und leuchtender
gelb und Scharlach.
O. pamilum I*dL Scheinzwiebeln fehlend. Blätter einzeln auf kurz-
gliedrigem Wurzelstocke, eiförmig, 2 zu 5 cm, steif, dunkelgrün, rotfleckig.
Blüten in kurzer , aufrechter Rispe , 3 cm breit , einfarbig gelb , Kelch-
und Blumenblätter länglich-eiförmig, eingebogen, Seitenlappen der Lippe
stumpf-eiförmig, Mittellappen kleiner, rundlich mit wulstigem Kamm. April,
Mai. Brasilien. Warmhaus, am Block.
0. pyramidale Hffg. ist 0. pubes Ldl.
0. quadricorne Kl. ist 0. hians Ldl.
0, ramosum Bot Reg. ist 0. Batemannianum KnowL Weste.
O. reflexum LdL Scheinknollen flachgedrückt eiförmig, gefurcht, 5 cm
hoch. Blätter einzeln, spitz schmal - lanzettlich , i zu 8 cm, dunkelgrün,
derb. Blüten zahlreich in kurzästiger Rispe auf halbmeterhohem Schafte,
3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, hochgelb braungefleckt,
Lippe den Blumenblätter gleichlang, gleichmässig dreilappig, aus spärlich
rot geflecktem Grunde goldgelb. August— Oktober. Mexiko. Warmhaus,
am Block.
— var. pelioanum Hart. {0. cruentum Hook.) Scheinknollen auflallig
dunkelgrün. Blüten erheblich grösser, gelb, braun gebändert, Lippe
grösser als die Blumenblätter ,>^ blassgelb.
— var. Buave Ldl. Blüten duftend, kleiner, chokoladenbraun mit
gelben Flecken, Lippe gelb, zimmtbraun gefleckt.
0. Rigbyanum Hend. ist 0. sarcodes Ldl.
0. Rogers!! Lern, ist 0. varicosum Ldl. var.
O. roseum Lodd. (ö. carthaginense Sw. Epidendrum carthaginense
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Oncidtum.
427
Jacqu, O. Henchmanni Lind,) Scheinknollen fehlend. Blätter einzeln auf
starkem, knotigem, kriechendem Wurzelstock, derb ledrig, breit-
länglich, 5 zu 15 cm, trüb-dunkelgrün. Blüten zahlreich in meterhoher,
kurzästiger Rispe, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter verkehrt-eiförmig,
gelblichweiss , dunkelrosa gefleckt, schwach wellig, Lippe gerundet herz-
förmig, weisslich mit dunkelrosaem Fleck vor dem gelbem Nagelgrunde.
Mai — Juli. Centralamerika. Warmhaus, am Block. Der Name c art ha-
gin ense ist eigentlich der gültige; er ist mit Unrecht cassiert worden
in der Befürchtung, dass aus der Benennung nach der centralamerikanischen
Stadt Carthago Verwechslungen mit dem bekannten nordafrikanischen
Carthago entstehen könnten.
— vap. san^uineum Ldl. {0. Huntianum Hook.) Blüten gelbweiss
mit blutroter Zeichnung.
— var. superbum hört. Kräftige Pflanze mit 1,5 m hoher Rispe,
Blüten weiss mit scharlachroter Zeichnung.
O. rupestre Ldl. Scheinknollen stark zusammengedrückt -eiförmig,
4 cm hoch, glatt, hellgrün. Blätter paarweis, riemenförmig, 4 zu 20 cm,
dunkelgrün. Blüten zahlreich in halbmeterhoher, schiefer Rispenpyramide,
4 cm breit, Kelch- und Bhimenblätter länglich - eiförmig , leuchtend gold-
gelb mit einem hellbraunem Grundfleck. Juni — August. Peru, an Felsen.
Kalthaus, am Block gut blühend.
0. Russellianum hart, ist 0. maculatum Ldl. var,
(O. Bussellianiim Ldl. ist nicht in Kultur).
0. sanguineum Ldl, ist 0, roseum Lodd, var,
0, sanguinolentum Faxt, ist 0, cucultatum Ldl.
O. saroodes Ldl. (0. Rigbyanutn Hend,) Scheinknollen lang keulig,
8 cm hoch, nach oben verschmälert. Blätter zu 2 — 3, breit - lanzettlich,
3 zu 12 cm, saftgrün. Blüten zu 15 — 20 in lockerer, überhängender
Rispe auf 20 cm hohem Schafte, 5 cm breit, oberes Kelchblatt verkehrt-
eirund, tief ausgehöhlt, gelb, rötlichbraun gebändert, seitliche breit-lan-
zettlich, mattbraun, Blumenblätter breit-spatelförmig , aus braunem gelb-
geflecktem Grunde breit citrongelb berandet, Lippe hochgelb bis auf
(meist 4) einige braunrote Flecken vor dem Kamme, welcher auf dem
kurzen Nagel steht, Mittellappen quergerundet, mitten gekielt und tief
zweilappig. März — Mai. Brasilien. Warmhaus, hochgepflanzt im Topf
am besten gedeihend.
— var. disooidale Lind. Lippe hell citrongelb mit grossem, leuchtend
braunem Mittelfleck.
O. Boyurus Soheidw. Scheinknollen länglich, abgeflacht, 5 cm hoch.
Blätter paarweis, aus gefaltetem Grunde spitz - lanzettlich , 3 zu 12 cm^
dunkelgrün. Blüten in 2 m hohem, vielästigem Blütenstrauss sehr zahlreich,
2 cm breit , Kelch- und Blumenblätter eiförmig mit einem Weichstachel
am Ende, aus braunpurpumem Grunde hellgrünlich - gelb , erstere aus-
gehöhlt, letztere kleiner, feingekerbt, Seitenlappen der Lippe nierenförmig.
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428 Oncidium.
wellig , Mittellappen breitgerundet , tief zweispaltig , wellig - gekerbt , gelb
mit braunpurpurnen Flecken auf der Scheibe und hohem, feinbehaartem,
hellgelb und rotem Kamm. Juni — August. Brasilien. Warmhaus , am
Block. Blühte zuerst 1839 im kgl. Garten in Laeken und erinnert in
der That an einen riesigen Eichkätzchenschweif.
O. serratum Ldl. (ö. Diadema Rchb. f) Scheinknollen länglich , bis
15 cm hoch. Blätter paarweis, breit-schwertformig , steif, 3 zu 20 cm,
saftgrün. Blüten zahlreich in langgestielter, 2 — 4 m hoher, halbschlingender^
kurzästiger Rispe, 6 — 8 cm breit, chocoladenbraun, gelb bordiert, Kelch-
und Blumenblätter kraus-gefranst, oberes Kelchblatt nierenförmig, seitliche
lang-lanzettlich, Blumenblätter kleiner, spitz-eiförmig, eingebogen, Lippe
klein, spiessförmig. Juni-August. Peru. Kalthaus, im Mooskasten, dicht
unter dem Glas hängend, gut gedeihend.
Ö. BOBsile Ldl. Scheinknollen länglich, flachgedrückt, gerippt, 5 cm
hoch. Blätter riemenförmig, 2 zu 1 5 cm, dünn, hellgrün. Blüten zahlreich
in halbmeterhoher, kurzästiger Rispe, 4 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter sitzend , stumpf-länglich , ebenso wie die Lippe aus zimmtbraun
geflecktem Grunde blassgelb, letztere aus kurzem Nagel, welcher zwischen
den öhrchenförmigen Seitenlappen einen glatten, dreischwieligen Kamm
trägt, vorn breit gerundet und zurückgeschlagen. März — Mai. Caracas.
Im massig warmen Hause am Block zu kultivieren.
0. speciosum Hook, ist Miltonia cuneata Ldl.
O. sphaoelatum Ldl. Scheinknollen stark flachgedrückt länglich,
stumpfkantig 8 cm hoch. Blätter paarweis, langschwertförmig, überhängend,
2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-eiförmig, abstehend, leicht
wellig, grünlichgelb, in der unteren Hälfte braun gebändert, Lippe grösser,
die kleinen länglich -runden Seitenlappen eingeschlagen, Mittellappen aus
kurzem Nagel breit quergerundet, wellig -zackig gesäumt, vorn flach
ausgebogt, bis auf den rötlichen Kamm schneeweiss. April — Juni. Mexiko,
Centralamerika. Warmhaus, am Block gut gedeihend, dankbar und lang-
aushaltend blühend.
— var. majus Ldl. Blüten grösser. Kelch- und Blumenblätter gelb
mit brauner Zeichnung.
0. spilopterum Ldl. ist 0. Batemanntanum Knowl. Weste.
0. splendldum A. Rieh, ist 0. tigrinum Llave et Lex. var.
O. Spruoei Ldl. steht dem O. Cebolleta sehr nahe, doch sind
die Blätter bis 60 cm lang hängend und mitten verdickt. Blüten zahlreich
in kurzer, bogig-ästiger Rispe, Kelch- und Blumenblätter stumpf verkehrt-
eiförmig, gelb, rotgefleckt, Seitenlappen der Lippe klein, öhrchenartig,
Mittellappen aus schmalem Nagel breit gerundet, zweilappig, gelb, im
Grunde rot gefurcht. Juli, August. Brasilien. Warmhaus, am Block.
O. Btelligerum Bohb. f. (ö. hastatum LdL) Scheinknollen flach-
eiförmig, 3 cm hoch. Blätter paarweis, schmal lanzettlich, blassgrün.
Blüten zahlreich in 40 cm hoher, lockerer Rispe, sternförmig, 5 cm breit,
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Oncidium.
429
Kelch- und Blumenblätter stumpf-länglich, grünlichgelb, zahlreich klein
braunfleckig, Lippe gelblich weiss mit dunkelgelbem Kamm auf dem
schmalem Nagel zwischen den kurzen rundlichen Seitenlappen, Mittellappen
rundlich-herzförmig, scharf abgestutzt. Juli, August. Mexiko. Warmhaus,
am Block.
— var. Emesti Bohb. f Blüten grösser, hochgelb, spärlicher und
grösser kastanienbraun gefleckt. Caracas.
0. stenopetalum Lern, ist 0. Batemannianum Knowl. Weste.
O. Btramineiun Ldl. {O, Columbae k, belg) Scheinknollen flachgedrückt
länglich, 4 cm hoch, glatt, hellgrün. Blätter paarweis, steif, dick, flach,
elliptisch, zugespitzt, 3 zu 10 cm, saftgrün, oft rötlich überlaufen. Blüten
zu 15 — 25 in kurzer steifastiger Rispe, primelduftend, 3 cm breit, blass
strohgelb, nur auf der breitrandigen Lippe einige braune Flecken. Mai —
Juli. Mexiko. Mässigwarmes Haus, am Block. Wird die Pflanze zu warm
gehalten, so treibt sie zwar üppige Blatttriebe, aber keine Blüten.
0. suave Ldl. ist 0. reflexum Ldl. var.
0. suaveolens Hook, ist Brassia Lanceana Ldl.
O. Buperbiens Bohb. f. Scheinknollen länglich-eiförmig, flachgedrückt,
8 cm lang. Blätter spitz schmal - länglich , 2 zu 20 cm, gekielt, ledrig,
dunkelgrün. Blüten zu 20 — 30 in locker bogiger Rispe auf fast meter-
hohem Schafte, 5 cm breit, Kelchblätter lang genagelt, oberes eingerollt
kraus, Spitze zurückgeschlagen, seitliche eiförmig, wellig, alle dunkelbraun
mit gelber Schattierung, Blumenblätter kleiner, kurz genagelt, länglich
herzförmig, aus chocoladenbraunem Grunde oben gelb, Lippe viel kleiner,
schmal, zugespitzt, schwärzlich - purpurn mit gelbem Kamme. Juli — Sep-
tember. Neu-Granada, Venezuela. Warmhauskultur, am Block. Nächst-
verwandt mit O. macranthum, aber in Bau und Farbe der Lippe
verschieden.
O. Suttonii Batem. Scheinknollen länglich, stark flachgedrückt, 5 cm
hoch. Blätter paarweis, lang grasartig, 20 cm lang, hellgrün. Blüten in
kurzer, kaum 30 cm hoher, schmaler Rispe zu 20 — 30, 2 cm breit. Kelch-
und Blumenblätter breit-lanzettlich, wellig, ausgebreitet, matt olivengrün-
bräunlich mit schmaler blassgelber Spitze. Lippe vom breit - herzförmig,
rein gelb bis auf einen olivengrünen Fleck im Grunde. April, Mai.
Guatemala. Warmhaus, am Block. Unbedeutende Art, wenn auch durch
die Blätter auffällig.
O. tigriniun Llave et Lex. {O.BarkeriLdl, Odantogbssum tigrinum Faxt,)
Scheinknollen länglich -eiförmig, flachgedrückt, stumpfkantig, 6 cm hoch,
sattgrün. Blätter paarweis, selten zu dreien, ledrig, breit-lanzettlich, 3 zu
1 5 cm, dunkelgrün. Blüten bis zu 50 in halbmeterhoher, schlank gestielter,
aufrechter, kurzästiger Rispe, veilchenduftend, 5 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter spitz breit - lanzettlich , wellig mit zurückgerolltem Rande,
alle aufwärts gedreht, hell grünlichgelb, auf der ganzen Fläche braunpur-
purn getigert, Lippe gross, rein hochgelb, Seitenlappen klein, halbkreis-
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A^Q Onddium.
rund, am hinteren Ende des schmalen Nagels, welcher sich in den quer-
nierenformigen , grossen Mittellappen verbreitert, in dessen Ausbuchtung
ein weiches Spitzchen steht. Oktober — Dezember. Mexiko. Im massig
warmen Hause am Block gut gedeihender, schöner Winterblüher , der in
der Heimat auch am Allerseelentage als„Flos de Muertos** — Toten-
blume — zum Grabschmuck benutzt wird.
— var. splendidum Hook. {O. splendidum A, Rtch,) Scheinknollen
mehr rundlich, Blätter meist einzeln, Blüten bis 8 cm gross, grünlichgelb,
braun gebändert, Lippe sehr gross, leuchtend gelb mit weisser Mittel-
schwiele im Grunde. März — Juli. Guatemala, Mexiko.
— var. ungnioolattim Ldl. ((9. ianosmum Rcfib.f,) Blüten 4 cm breit,
in meterhoher Rispe, stark veilchenduftend, gelblichgrün mit karminroten
Flecken, Lippe reingelb. Mexiko.
O. trUingue Ldl. Scheinknollen schmal-eiförmig, 4 cm hoch. Blätter
einzeln, dick, breit - lanzettlich , 4 zu 15 cm, trüb dunkelgrün, oft rötlich
angelaufen. Blüten in nickender, schmaler Rispe auf aufrechtem Schaft,
zahlreich, 5 cm breit, oberes Kelchblatt auf langem, geöhrtem Nagel rund-
lich-eiförmig, kraus, seitliche im Grunde verwachsen, lang-lanzettlich, wellig,
alle schön rotbraun, Lippe dolchförmig, kraus -wellig, braun, hellgelb ge-
randet, mit gelbem Kamm. April, Mai. Peru. Kalthaus, im Topf zu
kultivieren.
O. triquetrum Ldl. {Cymbidmm triquetrum R. Br. Epidendrum trique-
trum Sw,) Scheinknollen fast fehlend, Blätter reitend, dick, im Querschnitt
dreieckig, lang zugespitzt, 15 cm hoch, graugrün. Blüten zu 3 — 5 in ein-
facher, bis 20 cm hoher Traube, 3 cm breit, Kelchblätter aufrecht, spitz-
lanzettlich, Blumenblätter grösser, spitz - eiförmig , gelb mit purpurnen
Streifen, Lippe dreilappig, Seitenlappen eirund, Mittellappen breit-herz-
förmig, flach ausgeschnitten, gelb mit zinnoberroter Zeichnung. September
bis November. Westindien. Schon 1793 aus Jamaika nach Kew gebracht,
wurde die botanisch mehr als gärtnerisch interessante Art damals bald
tot kultiviert und gelangte erst 50 Jahre später wieder nach Europa.
0. unguiculatum LdL ist 0, tigrinum Uave. Lex, var.
0. unicorne Ldl. ist 0. monoceras Hook.
O. tuiiflorum Booth. Scheinknollen schmal - länglich , 4 cm hoch.
Blätter einzeln oder paarweis, lanzettlich, 3 zu 20 cm, lederartig, dunkel-
grün. Blüten zu i — 2 auf 10 cm hohem Schafte, welcher aus der Achsel
des die Knolle stützenden Scheidenblattes tritt, 3 cm breit, oberes Kelch-
blatt lanzettlich, seitliche eiförmig, Blumenblätter länglich, wellig, herab-
hängend, alle braun, gelb gebändert, Lippe rund-herzförmig, ausgebuchtet
mit einem Spitzchen in der Mitte, gekerbt - gerandet , hell goldgelb mit
schwefelgelbem, sammtigem, braungeflecktem Kamme. Oktober, November.
Orgelgebirge in Brasilien. Kalthaus, am Block
O. TariooBum Ldl. (Fig. 135.) Scheinknollen länglich-eiförmig, gefurcht,
fast vierkantig, bis 8 cm hoch. Blätter spitz-riemenförmig, stumpf-gekielt,
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{
Oncidium.
431
mattgrün. Blüten zu 80 — 10 in weitästigem, hohem Rispenstrauss auf
fast meterhohem, blaugrünem Schaft, 4 cm gross, Kelchblätter klein, spitz
länglich, eingebogen, Blumenblätter verkehrt - eiförmig, zurückgeschlagen,
trüb hellgrün mit dunkelbraunen Querbinden, Lippe sehr gross, rein
leuchtend gelb, mit ihren fast halbkreisförmigen Seitenlappen die anderen
Blütenblätter fast verdeckend, Mittellappen sehr gross, aus kurzem, breitem
Nagel fast kreisrund,
flach, vom vierlappig.
Oktober, November.
Brasilien. Warmhaus,
im Topfe hochge-
pflanzt, gut wachsend
und blühend.
— var. Bogeraii
Bohb. f. Blüten zu
weit über 100 in sehr
grossem Rispen-
strauss, 5 cm gross,
Lippe reich goldgelb
mit einigen rotbrau-
nen Grundflecken.
O. Tariegatom 8w.
Scheinknollen rund-
lich, flachgedrückt,
centimeterhoch. Blät-
ter zu 2 — 3, reitend,
fleischig, schwertför-
mig, gebogen, knorpe-
lig gesägt berandet,
8 cm hoch, dunkel-
grün. Blüten zahl-
reich in aufrechter, bis
50 cm hoher, wenig
ästiger Rispe, fest und
ausdauernd , 2 cm
breit, gelblich-fleischfarben, vielfach braungefleckt, Kelchblätter länglich, die
seitlichen kappenartig verwachsen, Blumenblätter grösser, genagelt, verkehrt-
eiförmig, fast lappig ausgeschnitten, Seitenlappen der Lippe klein, spitz,
Mittellappen aus gezähntem Nagel mit zwei Reihen Warzen breit -nieren-
förmig, zweilappig. Juli, August. Westindien. Warmhaus, am Block.
O. Wameri Ldl. Scheinknollen dicht gedrängt, spitz-eiförmig, stumpf-
kantig, 3 cm hoch. Blätter paarweis, schmal - lanzettlich , zurückgebogen,
I zu 8 cm. Blüten zu 5 — 8 in 15 cm hoher, aufrechter Traube, 3 cm
breit, Kelchblätter abstehend, eiförmig, Blumenblätter schmäler, aufwärts
^ig* 135* Oncidium varicosum.
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432 Oncidium. Ophrys.
gedreht, mattgelb, purpurstreifig, Lippe leuchtend gelb, flach, dreilappig,
Mittellappen breit-keilförmig, vorn gerundet, tief zweispaltig. August bis
Oktober. Mexiko. Warmhaus, am Block.
— vap. purpurstam Will. {Odontoglossum Wameri v, purpuratutn hart,)
Blüten weiss, leuchtend purpurn gestreift.
O. Warsoewiozii Bohb. f. (O. bifrons LdL) Scheinknollen eiförmig,
flachgedrückt, 4 cm hoch, glatt, hellgrün. Blätter paarweis, schmal ver-
kehrt-lanzettlich, 2 zu IG cm etwa, derb, lebhaft grün. Blüten zu 10 — 20
in aufrechter, 25 cm hoher Traube gedrängt, 3 cm gross, Kelch- und
Blumenblätter stumpf länglich -lanzettlich, letztere breiter, alle goldgelb,
Lippe aus breit-keiltörmigem Grunde in einen langen, schmalen, geöhrten
Nagel, der braunschwielig gerandet ist und vorn mit einem dreischwieligem
Kamme abschliesst, verschmälert und dann breit nierenförmig, flach zwei-
lappig ausgebreitet, goldgelb. Juli, August. Costarica, bei 3300 m. Kalt-
haus, am Block.
0. Weltoni LdL ist Miltonia Warscewiczü Rchb. f. var.
O. Wentworthianiim Batem. Scheinknollen birnförmig, kantig flach-
gedrückt, 5 cm hoch, hellgrün, trübrot gebändert und gefleckt, zwischen
grossen Scheidenblättern. Blätter paarweis, i zu 1 5 cm, schmal-lanzettlich,
übergebogen, blassgrün. Blüten sehr zahlreich in bis 3 m hohem, weit-
ästigem Blütenstrauss, 2 cm breit, leuchtend gelb mit karminroten Flecken,
Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, abstehend, Lippe grösser, geigen-
förmig, mit flachem, zweiteiligem Vorderlappen. April — Juni. Guatemala.
In der Heimat sind die Blütensträusse ein beliebter Maischmuck der Altäre.
0. xanthochlorum Rchb. f. ist 0. oblongatum LdL
O. xanthodon Bohb. f. Scheinknollen länglich, flachgedrückt, 10 cm
lang, zwischen reitenden, schwertförmigen, langen Scheidenblättern. Blätter
einzeln, schmal - lanzettlich, 3 zu 30 cm, derb, dunkelgrün. Blüten sehr
zahlreich in weit- und bogig-ästigem über 2 m hohem, halbschlingendem
Rispenstrauss, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter genagelt, breit ver-
kehrt-eiförmig, schön dunkelbraun, leuchtend gelb berandet, Lipf)e viel
kleiner, aus unregelmässig viereckigem, gelbem Grunde mit warzigem
Kamm schmal verkehrt - eirund, zurückgebogen, schön dunkelbraun, gelb
gesäumt. August, September. Ecuador. Warmhaus, am Block oder im
Topf fast gleich gut gedeihend und dankbar blühend. Steht dem O. serra-
tum nahe.
Onychium BL ist Dendrobium Sw.
Ophrys L.
(Serapiadeae 6.)
Prächtige Erdorchideen, deren 30 Arten vorwiegend in Südeuropa
heimisch sind, aber auch nach Nordafrika, Mitteleuropa und Westasien
übergreifen. Die im Verhältnis zur Pflanze meist kräft:ige Knolle sitzt
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Ophrys. 433
gewöhnlich nur einige Centimeter unter der Erdoberfläche und ist kugel-
ähnlich, seltener handförmig. Die Ophrys- Knollen sind mit ein Haupt-
teil der im Handel als Salep-KnoUen (Tubera Salep) gehenden Orchi-
deen-Wurzeln, welche früher einmal als wertvolle Medizin galten, heute
aber nur ihres feinen, leicht verdaulichen Gummis wegen als guter Nähr-
stoff für etwas in Unordnung geratene kindliche Magen gelten.
Aus der Knolle entwickelt sich schon im Herbst eine meist dem
Boden angedrückte Rosette breit-linearer oder lanzettlicher, vergänglicher
Blätter, aus deren Mitte der beblätterte Schaft sich lo — 40 cm hoch erhebt
und oben eine lockere, meist wenigblumige Ähre trägt. Die Blüten stehen
hinter grossen, meist etwas bunten Deckblättern und sind wohl die inter-
essantesten aller Erdorchideen, insofern als die Lippe, meist in Verbindung
mit den anderen Blättern, in täuschendster Weise Insektenformen wider-
spiegelt, bald ist es eine Fliege oder Biene oder Hummel, selbst Spinne,
als welche in wahrhaft gelungener Nachbildung die Blüte unserem Auge
erscheint. Die Kelchblätter sind unter sich fast gleich und abstehend,
Blumenblätter kleiner, meist behaart, Lippe ohne Sporn, abstehend, meist
gewölbt mit nach unten umgebogenen Rändern, ganz oder dreilappig,
oft vom Grunde her in zwei hohlen Hörnchen vorgetrieben, auf der
Oberfläche meist dicht behaart, bis auf mittlere glatte, ofl metallisch-
schimmernde Flecken verschiedenster Form. Säule kurz, aber deutlich.
Die Kultur der Ophrys beginnt mit dem Einlegen der Knollen, die
leider durch den Handel meist erst im September zu erlangen sind, ob-
gleich sie schon im Juni — Juli gesammelt werden. Dieses — in den Ver-
hältnissen begründete — Sammeln der Knolle während und gleich nach
der Blüte bringt leider einen grossen Teil nur notdürftig ausgebildeter
Knollen in den Handel, denn die neue Knolle ist zur Blütezeit noch nicht
ausgereift, während die alte schon erschöpft ist. Auf diesem Umstände
beruht die Berechtigung der Klage, dass die meisten Erdorchideen in der
Kultur so schlecht gedeihen. Könnte man dieselben zur Zeit der Frucht-
reife einsammeln, dann wäre die junge, für das nächste Jahr bestimmte
Knolle ausgereift und die Kultur wäre um vieles erleichtert. Wir haben
wiederholt seltene Erdorchideen uns im Freien markirt und erst zur Zeit
der Fruchtreife gesammelt, jede dieser Knollen wuchs und gedieh im
Garten, während von Knollen derselben Art am selben Platze während
der Blütezeit gesammelt, regelmässig 50 ^/q, oft noch mehr, gar nicht aus-
trieben oder kränkelten.
Zur Topfkultur der Ophrys — auch die härteren Arten sind nicht für
das freie Land zu empfehlen, weil alle möglichen Tiere, in erster Linie
Mäuse und zahlreiche Insekten, den weichfleischigen, süsslichen Knollen
nachstellen, — nehme man kleine Töpfe, gebe gute Scherben -Unterlage und
eine milde Rasenerde (nicht zusammenbackenden Lehm) mit reichlichem
Zusatz von Sand, guter Lauberde und gut verrotteten Düngstoffen. Die
Knöllchen legt man 2 — 3 cm unter die Oberfläche, einzeln, zu drei oder
Stein 's Orchideenbuch. 2S
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434 Ophrys.
ZU fünf, und hält die Töpfe gleichmässig feucht und kühl, geschützt gegen
grelle Sonne, aber möglichst in vollem Lichte. Die Überwinterung der
meist rasch ihre Wurzelblätter-Rosette gebildet habenden Pflänzchen erfolgt
am besten im hellen Kasten bei i — 3®R. Höhere Temperaturen bewirken
ein unnütz vorzeitiges Austreiben des Blütenschaftes, der dann gern geilt
und für Fäulnis empfänglich wird, Temperaturen unter Null töten zwar
die meisten Arten nicht, wenn es sich nur um i — 2® Kälte für kurze Zeit
handelt, schädigen aber die regelmässige Entwickelung. Sowie im Februar
bis März es möglich wird, gebe man viel Luft und gewöhne die Triebe
an die Sonne, denn wenn sie ihre volle Farbenpracht entwickeln sollen,
müssen sie fast in voller Sonne ihr Aufblühen erreichen. Fleissiges Spritzen
und dadurch erlangte feuchte Luft ist stets eine Wohlthat für alle Erd-
orchideen. Während der Blüte gebe man Schatten, um die Blüte lange
zu konservieren, nach dem Abblühen muss volle Sonne auf die Pflanze
einwirken, um eine gute Knollenbildung zu erlangen. Bis zum voll-
kommenen Eintrocknen des Triebes gebe man — selbstredend immer
sparsamer werdend — Wasser, dann kann eine vollkommene Trocken-
periode folgen, am besten im geschlossenen Kasten oder unter der Stellage.
Im August nehme man die Knollen aus der alten Erde, säubere sie und
lege sie in frischen Boden. Einmal gut durchgebrachte Knollen erhalten
sich dann jahrelang, immer üppiger werdend, und sind den frisch ge-
sammelten weitaus vorzuziehen. Da alle Ophrys -Arten ungefähr den
gleichen Wuchs zeigen — nur die kleinblütige O. muscifera weicht durch
lange dichte Blütenähre etwas ab — so geben wir bei den einzelnen Arten
nur die Blüten - Charaktere an. In der Kultur blühen die meisten Arten
schon einen Monat vor ihrer heimatlichen Blütezeit.
0. andrachniies L ist 0. Arachnites Murr.
0. anthropophora L ist Aceras anthropophora A. Br.
0. apiculata J C. Schmidt (O. hybridaPok. O. gibbosaG. Beck.)
ist 0. aranifera x muscifera,
O. apifera Huds. {0. insectiftra L) Etwa 20 cm hoch, Blüten zu
3 — 8 in lockerer Ähre, 2 cm breit, Kelchblätter aus breitem Grunde lanzett-
lich, grünlich, rot gestreift, Blumenblätter eiförmig, weisslich-grün, zurück-
geschlagen, behaart, Lippe gewölbt, länglich, purpurbraun, auf der Scheibe
gelb gefleckt, vorn durch zwei Einschnitte mit stumpfen, abstehenden
Lappen dreiseitig, der grössere Mittellappen mit aufgesetzter stumpfer
Spitze nochmals dreigeteilt, alle fünf Lappen zurückgeschlagen. Auf Berg-
wiesen, besonders in Gips- und Kalkboden, in Mitteleuropa selten, in Süd-
europa verbreitet. Juni, Juli. - Die Blüte gleicht täuschend einer Biene.
O. Araohnites Murr. (ö. fuciflcra Rchb. /. 0. andrachniies L) Bis
30 cm hoch, Blüten zu 3 — 6, etwa 2,5 cm breit, Kelchblätter lanzettlich,
hell bräunlichrot, grüngestreift, Blumenblätter kürzer, eiförmig, gelbgrünlich,
behaart, Lippe flach gewölbt, breit-eiförmig, quergestutzt, ungeteilt, leicht
ausgerandet, mit einem kurzen, aufwärts gebogenen Endzipfelchen, sammt-
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Ophrys.
435
haarig purpurbraun mit kahlen, gelben, in der Mitte zusammenlaufenden
Linien. Mai, Juni. Auf gleichem Standort wie die vorhergehende Art,
besonders in Süd- und Südwesteuropa. Die Blüte sieht Spinnen ähnlich.
0. Arachnites X muscifera ist 0. devenensis Rchb.f,
O. aranifera Huds. (Fig. 136.) {O.fucifera Curt) Bis 30 hoch, Blüten
zu 3 — 10, 2 cm breit, Kelch- und Blu-
menblätter länglich, zugespitzt, kahl,
erstere grünlich, viellinig rotgestreift
bis ganz rötlich, letztere weisslichgrün,
Lippe eiförmig, ungeteilt, ganzrandig
oder vorn ausgerandet, aber ohne
Endzipfelchen, kurz sammtig purpur-
braun oder gelbbraun mit 2—4 vorn
durch eine breite Querlinie verbun-
denen kahlen, eingedrückt erscheinen-
den, stahl- violettbläulichen Längslinien.
Mai, Juni. In Mittel- und Südeuropa.
— var. atrata Bohb. f. Lippe
sehr dunkelbraun, die kahlen Linien
metallisch schwarzbläulich.
0. aranifera x Arachnites ist 0.
oöscura 6, Beck.
0, aranifera x muscifera ist 0.
apiculata J. C. Schm.
O. Bertolonii Morettd. (0, Specu-
lutn ßert) Bis 25 cm hoch. Blüten
zu 3 — 5, 2 cm breit, zart rosa mit
grüner Mittellinie, Blumenblätter linear,
viel kleiner, dunkelrosa, Lippe breit
verkehrt - eiförmig , seicht dreilappig,
aus grünlichem Grunde mit zwei
schwarz-violetten Augenflecken dun-
kel-blaupurpurn mit kahlem, fast vier-
eckigem, hellem stahlblauen Spiegel-
fleck. April, Mai. Istrien, Italien.
O. bombylifera Bert, ähnelt der
O. aranifera, aber die Blüten sind
etwas grösser, die Lippe ist dunkler und der Spiegelfleck einfach. Süd-
europa.
0. cordata L ist Listera cordata R, Br.
0, devenensis Rchb.f. ist 0, Arachnites x muscifera.
0. fucifera Curt. ist 0. aranifera Huds.
0. fuciflora Rchb. f. ist 0. Arachnites Murr.
0. insectifera L. ist 0. apifera Huds.
Fig. 136. Ophrys aranifera.
28*
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436
Ophrys.
O. lutea Cav. {0. vespifera Brot.) Niedrig. Blüten zu 3 — 5, 2 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter ranunkelgelb, Lippe breit gerundet,
sammtig braunschwarz mit gelblichem Spiegelfleck. Italien, Spanien,
Portugal.
O. musoifera Huds. (0. Myodes L) (Fig. 137.) Bis 30 cm hoch, schlank,
mit sehr lockerer, schlanker Ähre. Blüten etwa i cm gross, "hinter langen
Tragblättern, Kelchblätter eiförmig, gelblichgrün, zuweilen innen violett-
bräunlich , Blumenblätter kurz-
fädlich, violettbraun, ganz fein-
borstig, Lippe länglich, fast flach,
dreilappig , Mittellappen breit-
geigenförmig , vorn tief ausge-
randet, mindestens doppelt so
lang als die breit-linearen Seiten-
zipfel, violett -braunpurpurn mit
ganz blassviolettem oder weiss-
lichem, oft bleigrau gesäumtem
Mittelfleck. Mai, Juni. Auf
kalkhaltigem Boden, Süddeutsch-
land, Südeuropa.
0. Myodes L ist 0, muscifera
Huds.
0. obscura 6, Beck, ist 0. ara-
nifera x Arachnites,
O. ozyrhsmohos Vis. Schlank-
wüchsig. Blüten 2 cm breit.
Kelchblätter schmal-eiförmig aus
weissrosaem, schmalem Grunde
Fig- 137- Ophris Myodes.
blassgrün, Blumenblätter klein,
gelbgrün, Lippe gerundet, aus
gelbweissem Grunde sammtig
hellbraun mit H-förmigem, dun-
kelgesäumtem blauviolettem
Spiegelfleck, neben welchem zwei
kleine halbmondförmige grüne Flecke stehen. Die Lippe läuft: in eine
aufgebogene Zahnspitze aus. Mai, Juni. Italien.
0. ovafa L ist Listera ovata R. Br,
0, paludosa L ist Malaxis paludosa Sw.
0. Speculum Bert, ist 0. Bertolomi Moretti.
O. tenthredinifera Bchb. ähnelt der O. Bertolonii ist aber grösser
und von hellerer Blütenfarbe.
Orchidium Sw, ist Calypso Salisb,
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Orchis, 437
Orchis L.
(Serapiadeae 8.)
(Traunsteinera Rchb. f.)
Von den nahe an hundert herangehenden Arten leben zwei in Nord-
amerika, zwei auf den kanarischen Inseln, die übrigen gehören vorwiegend
Europa an, einige dem gemässigten westlichen Asien und Nordafrika;
sehr viele Arten haben ungemein ausgedehnte Verbreitung z. B. O. lati-
folia und Morio, andere sind auf einen einzigen Standort oder einen
sehr kleinen Bezirk beschränkt.
Die Knollen sind ungeteilt oder handförmig und meist flach unter
der Oberfläche sitzend. Die Blattrosette ist bald dem Boden angedrückt,
bald aufrecht, die Blattform ei - elliptisch bis fast grasartig schmal, meist
mit deutlich vortretender Mittellinie. Der von lo — 50 cm Höhe schwankende
Blütenschaft ist bald nur im untersten Teile bald bis unter die Ähre mit
spiralständigen Blättern , die immer nach oben rasch kleiner werden , be-
setzt. Ähre bald kuglig oder kopfförmig gedrängt, bald locker und lang
ausgezogen. Blüten meist nur i — 2 cm breit, nur in Rot, Weiss und
Lila gehalten, viele von ihnen aber wirklich schön tind die Gartenkultur
reichlich verdienend. Kelchblätter unter sich gleichgestaltet, abstehend
oder helmartig zusammengeneigt, Blumenblätter meist kleiner, sonst in
der Form ähnlich, Lipj>e gespornt, selten ungeteilt, meist dreilappig oder
tief dreispaltig, Mittellappen zuweilen nochmals geteilt. Säule fast fehlend,
nur als Andeutung vorhanden, links und rechts von diesem undeutlichen
Ansatz je ein Öhrchen, welches aus einem umgebildetem Staubblatte ent-
standen ist, mit deutlichem Schnabelfortsatz zwischen sich. Pollenkörper
in zwei getrennte keulige Massen zusammen verklebt, welche im Staub-
beutelfache liegen und im Grunde von einem gemeinschaftlichen Täschchen
(bursicula) umschlossen sind.
Die Pollenmassen werden von den Staubbeutelfächem so fest um-
schlossen, dass sie niemals von selbst herausgelangen, sondern nur durch
Insekten weiter getragen werden. Wenn eine honigsuchende Biene ihren
Rüssel in den Sporn einschiebt, so streift sie dabei mit demselben das
gemeinschaftliche Täschchen (bursicula), eine Pollenkeule wird dadurch
herausgedrängt und deren Klebmasse erhärtet so schnell am Rüssel, dass
das Tier diese Keule mit herauszieht und fort trägt. Die anfangs auf
dem Rüssel senkrecht aufsitzende Keule klappt an der Luft sofort nach
vorn und wenn das Insekt nun eine zweite Blüte besucht, drückt es die
Pollenkeule gegen die Narbenfläche. Stücke der Keule, Pollenpakete,
nicht die ganze Keule , lösen sich dabei ab , haften auf der Narbe und
bewirken die Befruchtung. Durch eine Pollenkeule können eine ganze
Anzahl Blüten befruchtet werden. Zur Orchideenblütezeit, da wo gute
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438
Orchis.
Wiesen eine reiche Orchideenflora bieten, sind Kopf und Rüssel der
Bienen oft derartig mit den orangegelben Orchideen-Pollenkeulen behängt,
dass man früher darin eine
Pilzkrankheit der Bienen, Keu-
lenkrankheit, zu sehen glaubte,
bis das Mikroskop Aufklärung
verschaffte.
Die ungeteilten Knollen von
Orchis in erster Linie, aber
auch von anderen Gattungen,
und auch bandförmig geteilte
Knollen (Fig. 138), bilden die
Tubera Salep der Apotheken.
Die jungen, festen Knollen wer-
den dazu gesammelt, mit kochen-
dem Wasser abgebrüht und rasch
getrocknet oder auch nur in
heisser Luft gedörrt. In diesem
Zustande sind die Knollen dann
hornartig durchscheinend und
fest durch die Verkleisterung
ihres Stärkemehles, vollkommen
geschmacklos und enthalten bis
50 ^/o Bassorinschleim in eigenen
grossen Schleimzellen. Dieses
Stärkeschleims wegens wird der
Salep heut noch als Nährmittel
und heilendes Stopfmittel benutzt.
Zum Verbrauch müssen die
Knollen möglichst fein gepulvert
werden und geben dann mit
kochendem Wasser einen dünnen
Schleimabsud ohne jeglichen Bei-
geschmack.
Kultur wie von Ophrys (s. d.).
Die Artenmenge wird über-
sichtlich eingeteilt in zwei Grup-
pen mit je einigen Unterabtei-
lungen :
Blumenblätter helmartig
Fig. 138. Knollen von Orchis.
zusammen-
Herorohis Ldl. : Kelch- und
neigend.
I. Deckblätter häutig:
1. Papilionaceae : Lippe ganzrandig; z. B. O. papilionacea L.
2. Moriones: Lippe dreilappig; z. B. O. Morio L.
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Orchis.
439
3. Militares: Lippe tief dreispaltig; z. B. O. militaris L.
II. Deckblätter blattartig:
Z. B. O. iberioa M. B.
B. Androrehis Ldl.: Seitliche Kelchblätter abstehend.
I. Deckblätter häutig:
1. Globosae: Lippe am Grunde am breitesten; z. B. O. glo-
bosa L.
2. Saooatae: Lippe nach vorn breiter werdend, ungeteilt; z.B.
O. saccata Ten.
3. Masoulae: Lippe nach vorn breiter werdend, dreilappig; z. B.
O. mascula L.
IL Deckblätter blattartig:
1. Fistulosae: Stengel hohl; z. B. O. latifolia L.
2. Solidae: Stengel voll, derb; z. B. O. maculata L.
Aus der Fülle der Arten sind die nachstehenden öfter im Handel und
für den Garten zu empfehlen:
0. africana Sw. ff. ist Disa grandiflora L
0. alata Fleury ist 0. laxtflora x Morio.
0. ambigua Kern, ist 0. incarnata x maculata.
0, Beyrichü Kern, ist 0. militaris X Simia.
0, bifolia L. ist Piatanthera bifolia Rieh.
0, brevicalcarata Rchb, f, ist incarnata x latifolia,
0, conopea L ist Gymnadenia conopea Rieh, '
O. ooriophora L. Stinkt nach Warzen. Blätter linear. Bis 20 cm
hoch, Blüten in kurzer gedrängter Ähre, i cm breit, mit purpurbräun-
lichem Helm und langhängender Lippe, deren fast rautenförmige Seiten-
lappen olivengrün, purpurn geädert, der länglich -eiförmige Mittellappen
rot punktiert ist. Mai — Juni. Auf trocknen Vorgebirgswiesen Europas.
0. Dietrichiana Bgh, ist 0. tridentata x ustulata,
0, Eichenfeldii 6. Beck, ist 0. incarnata x palustris.
0. erythrantha 0. Beck, ist 0. speciosa x pallens.
O. foliosa Solander. (Fig. 139.) Bis 60 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich,
oft rotbraun gefleckt. Blüten in dichter , langer Ähre, über 2 cm breit,
purpurrot, mit abstehenden seitlichen Kelchblättern, grosser halbhängender,
flacher, rund-herzförmiger, vorn seicht ausgeschnittener, purpurner, violett-
purpurn in regelmässiger Zeichnung punktierter Lippe. Mai, Juni. Madeira.
Eine wirkliche dankenswerte, ansehnliche Pflanze.
0. fusca Jacqu. ist 0. purpurea Huds.
0. hircina L ist Himantoglossum hircinum Sprgl.
0. hybrida Bnnghs. ist 0. militaris x purpurea.
O. globosa L. {Traunsteinera globosa Rchb. f.) Bis 40 cm hoch, Blüten
in halbkugeliger oder fast kugeliger Ähre auf dem nur im unteren Teile
beblättertem Schafte, kaum i cm gross, Kelch- und Blumenblätter in feine
Spitzen auslaufend, Lippe länglich, abstehend, mit schmalen Seiten- und
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440
Orchis.
breitem quergestutztem, ausgerandetem Mittelzipfel. Prächtig rosa -pur-
purrot. Mai, Juni. Auf Bergwiesen Europas. Sehr hübsche, gut
wachsende Art.
O. incamata L. Blätter lanzettlich, hellgrün, Stengel hohl, bis 40 cm
hoch, bis zur Ähre beblättert, Blüten in langer dichter Ähre, i cm breit,
mit spitzer, ungeteilter oder ganz undeutlich dreilappiger Lippe, fleisch-
farben oder pfirsichrot mit violetter
Lippenzeichnung. Juni, Juli. Auf
feuchten Wiesen Europas, in mehrfachen
Abänderungen.
0. intuta 6. Beck, ist 0. maculata x
Gymnadenia odoratissima.
0. Kisslingi 6. Beck ist 0. pallens x
speciosa,
O. lactea hört, werden reinweiss
blühende Formen von O. maculata
und O. latifolia genannt.
O. latifolia L. Blätter länglich-ei-
förmig, die unteren halb aufrecht, die
Stengelblätter abstehend, saftgrün, fast
immer braunschwarz gefleckt. Stengel
hohl, 30 cm hoch, bis zur kurzen dich-
ten Ähre beblättert. Blüten 1,5 cm
gross, purpurrot, Lippe dreilappig mit
spitzem Mittellappen. Mai, Juni. Auf
feuchten und selbst Sumpfwiesen durch
ganz Europa und Sibirien. In engli-
schen Ausstellungen brilliren Schalen
mit 20 — 30 Blütenexemplaren dieser
Art, was natürlich nur durch Zusammen-
pflanzen erreicht wird. Überhaupt ist
die Methode der Massenwirkung durch
Zusammenpflanzen von den deutschen
Cultivateuren noch viel zu wenig berück-
sichtigt,
f. albiflora Aut. {0, lactea kort) Blüten reinweiss.
f. violaoea hört. Blüten violettpurpurn, auch die grossen Deckblätter
fast gleichfarbig.
0, laxiflora Lern, gehört zu 0. palustris Jacqu,
O. longioomis Sm. Blätter lang -linear. Stengel bis 60 cm hoch,
beblättert. Blüten in langer, dichter Ähre, 2 cm gross, Seitenlappen der
Lippe rundlich, purpurrot, Mittellappen vorgezogen, ausgerandet, weiss
mit karminroter Punktzeichnung, Sporn sehr lang. März — Mai. Berberei.
0. Lorensiana Brggr. ist 0. mascula x pallens^
Fiß- *39' Orchis foliosa.
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Orchis.
441
O. maoulata L. (Fig. 140.) Blüten schmal, oft braun gefleckt. Stengel
voll, bis oben beblättert, das letzte kleine Blatt dicht unter der Ähre.
Blüten 1,5 cm mit breit-keilförmiger dreilappiger Lippe, fleischfarben bis
dunkelrosa mit purpurnen Punkten und Streifen. Mai, Juni. In feuchtem,
hellem Gebüsch, durch
Europa und Sibirien.
— V. alba Aut. {lactea
hart) Blüten reinweiss.
— V. porpurea hört.
{superbahori) Starkwüch-
sig, Blätter dunkel ge-
fleckt, Blüten in 15 cm
langer Ähre, gross, dun-
kelrot, reich purpurn ge-
zeichnet.
O. masoiQa L. Grund-
blätter länglich - eiförmig,
glänzend grün, am Grunde
samt dem bis 30 cm hohem
Schafte oft blutrot gefleckt
und überlaufen. Oberstes
Blatt scheidenförmig.
Blüten in langer, lockerer
Ähre , lang gespornt,
Sporn wagerecht oder
aufrecht gedreht, 2 cm
breit , blutrot - purpurn ,
Lippe tief-dreilappig. Mai,
Juni. Auf Bergwiesen
durch ganz Europa bis
zum Ural.
O. miUtaris L. ((9.
Rivini Gou) (Fig. 141.)
Blätter länglich - lanzett-
lich, Schaft bis 40 cm
hoch, nur unten beblättert,
Blüten in breiter Ähre, reichlich 2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter dicht
helmförmig, Lippe gross, halb hängend mit zwei linearen abstehenden
Seitenlappen, Vorderlappen lang vorgezogen, vorn plötzlich verbreitert in
zwei links und rechts abstehende gerandete Lippen und in der Mittelbucht
ein kleines Spitzchen. Helm aussen lila, innen dunkelpurpurn gestreift,
Lippe hellpurpurn, dunkel punktiert. Mai, Juni. Feuchte Wiesen in
Europa und Sibirien.
0. montana 8m. ist Platanihera montana Schauer.
Fig. 140. Orchis maculata.
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442
Orchis.
O. Morio L. (Fig. 142.) Knollen kugelrund. Grundblätter in angedrück-
ter Rosette zu 3— 5, breit-lanzettlich, glänzend dunkelgrün. Stengel meist
nicht über 15 cm hoch, nur mit einigen Scheiden besetzt, Blüten in kurzer,
lockerer armblumiger Ähre, 1,5 cm, meist purpurrot, zuweilen weiss oder
gelblich, Blumenblätter helmförmig, grün geädert, Lipi>e kurz und breit,
flach dreilappig. Mai, Juni. Auf feuchten Wiesen Europas und Westasiens.
0. odoratissima L
ist Gymfiadema odora-
tissima Rieh.
O. palleiiB la.
Bis 30 cm hoch. Blü-
ten in dichter, wenig-
blumiger Ähre, nach
Sambucus rie-
chend, 2 cm breit,
meist blassgelb, sel-
ten weiss oder röt-
lich , Lippe flach
dreilappig. April,
Mai. In lichtem
Berggebüsch auf
Kalkboden Mittel-
europas.
O. papilionacea
L. Stengel schlank,
bis 40 cm hoch, li-
near beblättert, Blü-
ten in lockerer,
wenigblumiger
Traube, über 2 cm
breit, hinter grossen
hellgefarbten, häuti-
gen Deckblättern,
helmförmig , Helm
leuchtend purpurn,
Lippe gross , vor-
stehend , rundlich-
eiförmig, gekielt, prächtig rosa. Mai , Juni. Auf Gebirgswiesen der süd-
lichen Voralpen und der Bergzüge des Mittelmeergebirges. Eine der
schönsten Arten.
— var. camea hört. Lippe hell fleischrot.
— var. expansa hört. Blüten breit offen, grösser, leuchtend gefärbt.
— var. purpurea hört. Lippe hellpurpurn überlaufen.
0, pentecostalis Wetfst et Sennh. ist 0. speciosa x macy/afa.
Fig. 141. Orchis militaris.
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Orchis.
443
O. purpurea Huds. [0,fusca Jacqu.) Stengel bis 60 cm hoch, weit
hinauf beblättert. Blüten in langer, dichter Ähre, 2 cm breit, Helm
eiförmig geschlossen, braunrot, meist grünlich gestreift, Lippe bräunlich-
purpurn, dreilappig, Mittellappen viel grösser als die abstehenden linearen
Seitenlappen, allmählich verbreitert, vorn breit gerundet zweilappig, meist
gezähnelt. Mai, Juni. Auf
Waldwiesen und im feuchten
Gebüsch auf Kalkboden
Mittel- und Südeuropas. Ist
die grösste deutsche Art.
0. Pyramidalis L ist Ana-
camptis pyramidalis Ricti.
0. Regeliana G. Rieh, ist
0. maculata x Gymnadenia
odorafissima,
O. sambuoina L. Riecht
noch intensiver nach Hol-
lunderblüten wie O. pallens.
Knollen ganz kurz, zwei-
bis dreispaltig, Stengel hohl,
beblättert. Deckblätter blatt-
artig. Blüten in dichter,
kurzer Ähre, im Süden
stellenweis nur weisslichgelb,
im Norden meist ebenso
häufig gelblichrot, sehr selten
purpurrot. Lippe kurz drei-
lappig, Sporn kegelformig-
walzig, absteigend, so lang
oder länger als der Frucht-
knoten. Mai, Juni. Im lichten
Gebüsch an Berglehnen oder
auf Bergwiesen durch Mittel-
europa bis zum Ural.
— var. ineamata W.
(nicht L,) Blüten fleischrosa.
— var. purpurea Kooh. (nicht Huds.) Blüten purpurrot.
— var. lutea Aut. Blüten weisslichgelb.
O. Simia Lam. (ö. tephrosanthos VilL)y der O. purpurea ähnlich.
Bis 40 cm hoch. Helm ei -lanzettlich, grau, purpurn angelaufen. Lippe
sammtig, purpurn oder weiss, nicht pinselig punktiert, sondern einfach
rundpunktig. Sporn halb so lang als der Fruchtknoten. Stützblätter der
Blüte ganz kurz. Mai. Südeuropa.
O. speotabilis A. Gr. Wurzelknollen bandförmig. Die beiden grund-
IV'
Fig. 142. Orchis Mono.
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444
Orchis.
Ständigen Blätter angedrückt , stumpf- länglich , 3 zu 8 cm etwa , glatt,
glänzendgrün, das obere erheblich kleiner. Blüten auf 40 cm hohem,
glattem, dickem, beblättertem Schaft in lockerer Ähre hinter grossen,
blattartigen, dunkelgrünen Deckblättern, 3 cm gross, Kelch- und Blumen-
blätter helmartig zusammenneigend, lilapurpurn, Lippe wellig, durch-
scheinend weiss mit zartlilaer Zeichnung. Mai, Juni. Ahorn- und Birken-
wälder Canadas, in feuchter Lage gut gedeihend.
O. speeiosa Host. Der O. mascula nahe verwandt, besonders durch
die rotfleckigen Blätter ähnlich, aber höher, schlanker, länger-ährig und
das oberste Blatt nicht scheidenförmig. Blüten rotlila, Kelchblätter länger
gespitzt als die Blumenblätter. Lippe flach, seicht dreilappig, rotlila,
mitten weiss, purpurn punktiert. Mai, Juni. Bergregion Süddeutschland,
Tirols, der Schweiz. Eine der schönsten Arten.
— var. alba Goir. Blüten weiss.
— var. rosea Qoir, Blüten rosa.
0. speciosissima Weftst et Sennh. ist 0, speeiosa x sambucina.
0, Spitselii Saut ist 0. mascula x maculata.
0. spuria Rchb. f. ist 0. militaris x Aceras anthropophora.
O. tridentata Soop. (ö. variegata All.) Stengel bis 40 cm hoch, be-
blättert. Blüten in fast kopfförmiger Ähre, i cm breit, Helm locker
zusammengeneigt, rosapurpurn, Lippe blasslila, blutrot punktiert, drei-
lappig, Seitenlappen schmal, nach vorn breiter, Mittellappen breit ver-
kehrt-herzförmig, vorn flach oder ausgerandet mit kleinem Mittelspitzchen,
alle Lappen vorn gezähnt. Mai, Juni. In der Kalkregion Mittel- und Süd-
europas im sonnigen Gebüsch.
O. ustulata L. Grundständige Blätter breit - lanzettlich , bläulichgrün.
Stengel beblättert, kaum über 20 cm hoch, Blüten in dichter, kopfförmiger
oder walziger Ähre, kaum l cm breit, Helm fast kugelig, purpurn-braun-
schwarz, Lippe klein, dreilappig, Seitenlappen schmal und klein, Mittel-
zipfel vorn verbreitert, rein milch weiss mit sammtartigen roten Punkten.
Mai , Juni. Bergwiesen und lichtes Gebüsch , besonders gern auf Kalk-
boden, durch ganz Europa bis zum Ural. Die Köpfchen sehen in der
That wie angesengt, verbrannt = ustulata, aus.
0. valesiaca Spiess ist 0. globosa x Gymnadenia conopea,
0. variegata All. ist 0. tridentata Scop.
Wo mehrere Arten von Orchis, welche gleichzeitig blühen,
zusammenwachsend vorkommen, finden sich auch oft die betreffenden
Bastarte. Da alle Bastarte besser in der Kultur gedeihen als die Eltern-
arten, geben wir hier ein Verzeichnis der in Deutschland und der Schweiz
beobachteten Orchis-Bastarte :
globosa X Gymnadenia conopea ist 0. valesiaca Spiess,
incarnata x latifolia ist 0, brevicalcarata Rchb. f.,
incarnata x maculata ist 0, ambigua Kern,,
incarnata x. palustris ist 0. Eichenfeldii 6. Beck,,
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Orchis. Ornithidium.
445
laxiflora x Morio ist 0. alata fleury,
laxiflora x palustris,
maculata x Gymnadenia odoratissima ist 0. Regeliana C. Rieht ( O. i n t u t a
G. Beck.),
maculata x latifolia,
mascula X Aceras anthropophora,
mascula x maculata ist 0, Spitselii Sauter,
mascula x pallens ist 0. Lorensiana Brgger.,
militaris x. Aceras anthropophora ist 0. spuria Rchb, f„
militaris X. Simia ist 0. Beyrichii Kern,,
Morio X palustris,
pallens x speciosa ist 0. Kisslingii Q, Beck,,
sambucina x Coeloglossum viride ist 0, Erdingeri Kern,,
speciosa x maculata ist 0. pentecostalis Wettst et Sennh,,
speciosa x pallens ist 0. erythrantha 6. Beck,,
speciosa x sambucina ist 0, speciossima Wettst. et Sennh,,
tridendata x ustulata ist 0, Dietrichiana Bgh,
Ornitharium Ldl, ist Sarcochilus R, Br,
Ornithidium Salisb.
(Maxillariinae 312.)
(Siagonanthus Poepp. Endl.)
0, album Hook, ist Camaridium ochroleucum Ldl,
O. densum Bohb. f. [Maxiilaria densa R, P) ist von den 20 hierher
gehörigen, von Mexiko bis Brasilien baumbewohnend verbreiteten Arten
die einzige, welche in europäischer Kultur ist, und auch für sie ist es schade
um den Platz, den sie einer besseren Pflanze im Warmhause wegnimmt.
Scheinknollen auf aufsteigendem, federkieldickem, verholztem, bis
30 cm langem Stamme, links und rechts halbaufrecht sitzend, von bräun-
lichen Hautscheiden am Grunde umgeben, flach-eiförmig, 3 cm lang, hell-
grün, glatt, mit endständigem, einzelnem, immergrünem, ledrigem, aus
zusammengezogenem Grunde breit-linearem, stumpfem oder vorn aus-
gerandetem, tief gekieltem, etwa 1,5 zu 10 cm messendem Blatte. Blüten
in dichten Büscheln von 20 — 100 kurzstraussig unter der Knolle seitlich
vortretend, langgestielt, etwa 0,5 cm breit, licht fleischrötlich mit undeut-
licher dunkler Zeichnung. Kelch und Blumenblätter spitz-eiförmig, helm-
artig zusammengeneigt, unten ein kaum wahrnehmbares Kinn bildend,
Lippe dreilappig, dem Säulengrunde kurz angewachsen, nicht beweglich.
September — November. Mexiko. Kultur wie von Maxillaria (s. d.).
Für den Botaniker „ganz interessant", für den Gärtner wertlos.
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446 Omithocephalus. Palumbina.
Ornithocephalus Hook.
(Odontoglosseae 345.)
O. grandiflorus I*dl. ist die einzige in Kultur befindliche der 20 in
Brasilien, Mexiko und Westindien verbreiteten, durchweg kleinblütigen
Arten, welche auf rundlichen, flachgedrückten Scheinknollen ein oder zwei
derbledrige Blätter tragen. Blüten von O. grandflorus in etwa 30 cm
hoher, aufrechter, weissstengliger Traube, reinweiss, 2 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter dicklich, eirund, halbausgebreitet, Lippe dreilappig mit
breiten, dicken Seitenlappen und gerundetem, gefranstem Mittellappen. Säule
kurz mit sehr langem, schnabelartigem Spitzchen. Mai — Juli. Brasilien.
Ornithochilus Wallr, ist Aerides Lour.
Orsidyce Rchb.f, ist Sarcochilus R, Br.
Orthochitus Höchst ist Eulophia R. Br.
Osmophytum Ldl, ist Epidendrum L
Otandra Salisb. ist Qeodorum Jacks.
Oxysepalum Wight ist Bolbophyllum Tfiou.
Pachyne spectabilis Ldl, ist Phajus TankervilHae Bl.
Faohystoma Blume, mit Acanthephippium nächstverwandt , aber
ohne grüne Blätter, in etwa acht Arten, die im faulenden Humus im
tropischen Walddistrikt Ostindiens und des malayischen Archipels wachsen,
bekannt, ist nicht in Kultur, auch dazu weder geeignet noch zu empfehlen.
Pachystoma Fortunei Rchb.f. ist Spathoglottis Fortunei LdL
Pachystoma speciosa Rchb, f. ist Ipsea speciosa LdL
P. Thomsoniana Rchb. f. ist Ipsea Thomsoniana Rchb, f.
Palumbina Rchb. f.
(Odontoglosseae 350.)
P. Candida Bchb. f. {Oncidiuni candidum LdL), die einzige Art der
Gattung, welche von Oncidium abweicht durch vollkommen verwachsene
seitliche Kelchblätter und ungeteilte Lippe, sowie durch eine auf dem
Lippengrunde aufliegende, dicke Platte, hat flachgedrückte, schmale, riemen-
förmige, 3 cm lange Scheinknollen, mit meist nur einem endständigem,
breit-linearem, stumpfem, blassgrünem Blatte. Blüten auf schlankem, auf-
steigendem, 30 cm hohem, purpurüberlaufenem Schaft in armblumiger
Traube, 5 cm breit, wachsartig, flach, reinweiss, das obere Kelchblatt
länglich-spitz, den verwachsenen seitlichen gegenüber stehend, Blumen-
blätter grösser, länglich, rechtwinkelig abstehend, Lippe nicht grösser als
die Blumenblätter, länglich - eiförmig , ungeteilt. Mai — Juni. Guatemala.
Kultur der kühler zu haltenden Odontogl ossum-Arten.
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Paphinia. 447
Paphinia Ldl.
(Lycastinae 248.)
Die drei bekannten Arten sind Baumbewohner des tropischen Süd-
Amerikas und ihrer schönen Blüten wegen recht kulturwert. Die kleinen
Scheinknollen tragen i — 2 längsfaltige Blätter, die Blüten 'sitzen (meist)
zu zwei an hängenden kurzen Stielen, welche mit dem jungen Triebe
unter der alten Knolle hervorbrechen. Sie sind ansehnlich, gut gefärbt,
Kelch- und Blumenblätter unter sich gleich, die seitlichen Kelchblätter ein
deutliches Kinn bildend. Die quer vorstehende Lippe ist dem stark vor-
gebogenem Säulenfusse ansitzend, dreilappig, hinter der Teilungsstelle zu-
sammengeschnürt, dann plötzlich fast flügelartig verbreitert und den End-
lappen stark vorschiebend, welcher wiederum vorn plötzlich gestutzt oder
knopflormig ist und an diesem Ende ein dichtes Büschel kurzer keulen-
förmiger Anhängsel trägt, ausserdem zeigt der Mittellappen deutliche Längs-
schwielen. Säule gross, kräftig, weit vorgekrümmt.
Kultur wie von Maxi Ilaria (s. d.).
P. oristata Ldl. {Maxillaria cristata Batem) Scheinknollen länglich-
eiförmig, 3 cm hoch, glänzend grün, leicht gefurcht. Blätter paarweis,
selten zu dreien, länglich-lanzettlich, hellgrün. Blüten zu 2 — 3 an hängen-
dem Schaft, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, spreizend,
weiss mit zahlreichen braunen Strichen und am Grunde mit dunkel-
chokoladenbraunen Querbinden, Lippe kleiner, dick-fleischig, aus kurzem
weisslichem Stege dreilappig, mit länglich-krummsäbelfbrmigem Seitenlappen
und einem fast rautenförmigem Mittellappen, alle chokoladenbraun , der
vorgeschobene Knopf einen dichten Busch weisser Fransen tragend, Säule
gelblichgrün mit braunen Bändern. September, Oktober. Demerara,
Trinidad. Neu-Granada.
— var. Bandii hört. Blüten dunkler.
P. grandis Bchb. f. Scheinknollen gedrängt, schlank-eiförmig, kantig,
5 cm hoch. Blätter paarweis, kurz lanzettlich-elliptisch, zugespitzt, längs-
faltig. Blüten an hängendem Schaft zu 2 — 3, 15 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter breit ei-lanzettlich, unten rein cr^meweiss, nach oben dicht
purpurbraun strichfleckig, die Spitzen purpurbraun, Zeichnung der Blumen-
blätter feiner und auf die Mittelfläche zusammengedrängt, Lippe aus
schwärzlich - purpurnem Stege in eine länglich verkehrt-eiförmige, cr^me-
weisse Scheibe verbreitert, mit stumpf-linearen, einwärts gebogenen Seiten-
lappen, dann eingeschnürt und in den rautenförmigen Vorderlappen ver-
breitert mit rückwärts gekrümmten, schwärzlich -purpurnen Sichelspitzen,
der vorgeschobene rundliche Knopf trägt ein Bündel cr^meweisser Drüsen-
haare. Säule grün, purpurn gespritzt und gelb gefleckt. Oktober, November.
Brasilien.
P. nigosa Bohb. f. Scheinknollen fast drehrund, gefurcht, 2 cm hoch,
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aaR Paphinia. Paphiopediium.
Blätter keilförmig-länglich, schlank zugespitzt. Schaft hängend, zweiblumig.
Blüten lo cm breit, gelblich mit spärlichen braunen Spritzflecken, Lippe
weiss, purpurn gefleckt, in der Form von P. cristata, mit weissei: Knopf-
quaste. Juli — September. Neu-Granada.
— ^ar. Sanderiana Bohb. f: Blüte weiss oder gelblichweiss , trüb
purpurn gespritzt, Lippe rötlich-purpurn mit weisser Quaste.
P. Sanderiana Rchb. /. ist P, rugosa Rchb. /. var.
P. tigrina Rchb, f. ist Houlletia tigrina Lind.
Paphiopediium Pßtz.
(Cypripedilinae 5.)
(Selenipedilum Rchb. z. Teil Cypripedilum Aut. und der Gärten.)
Erdorchideen, deren kurz knorrig-knotiger, sympodialer Wurzelstock
dicht an oder unter der Oberfläche im Moose , bald auf Felsen oder in
Astgabeln der Bäume, bald im Waldgrunde selbst kriecht und starke
Wurzeln treibt, welche ganz den Charakter der Wurzeln der echten Baum-
bewohner tragen. Blätter normal zweizeilig, nur scheinbar zuweilen spiralig
durch Drehung der scheidenartigen Hälfte, nicht gegliedert, derb, meist
ledrig, oberseits dunkelgrün oft bunt gezeichnet, unten meist aufTällig
heller, in der Knospenlage gefaltet. Blüten gross, auf stets endständigem
Schaft: einzeln oder in arm- bis vielblumiger Traube, die ganze Blüten-
hülle samt der Säule beim Welken abfallend. Seitliche Kelchblätter nach
unten gerückt, mit einander völlig verwachsen, oberes Kelchblatt frei, auf-
recht, meist nach vom übergebogen, Blumenblätter im Verhältnis zu den
anderen schmal, oft verlängert und in schwanzartige Fäden ausgezogen.
Lippe schubförmig, bald kurz gerandet, bald lang ausgebaucht. Von den
Staubfäden sind die beiden paarigen des äusseren und das unpaare des
inneren Kreises ganz unterdrückt, das dritte des äusseren Kreises ist in
eine verschieden geformte, hornig-fleischige Platte (Säulenplatte, Stamino-
dium) umgewandelt, welche die Säule von vorn und oben deckt, die
paarigen inneren Staubfäden sind fruchtbar und stehen mit ihren Staub-
beuteln, welche von einer kurzen Zackenspitze überragt werden, links
und rechts dicht unter der Spitze der Säule, deren Narbenfläche quer
vorgebogen ist. Fruchtknoten völlig oder wenigstens an der Spitze drei-
facherig.
Die eigenartige Stellung von Staubbeutel und Narbe macht eine
Selbstbefruchtung der Blüten (ausgenommen P. Schlimii) vollkommen
unmöglich. In der Heimat sorgen bienenartige Insekten für reichliche
Befruchtung und in den Gärten ist die leichte Befruchtung, gute Samen-
bildung und relativ günstige Keimung der Paphiopedilen der Grund dafür
geworden, dass die Züchtung von Bastarten in so grossem Massstabe
betrieben wird, wie von keiner zweiten Orchideengattung. Englische
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Paphiopedilum. ^g
Züchter haben einander schon fast überboten im Kreuzen der Venusschuh-
sorten und jeder Monat bringt neue Kunstprodukte, so dass bald ein
eigenes Sortenstudium nötig sein wird, um sich in der Formenmasse zu
orientieren.
Wildwachsende Arten sind etwa 30 aus dem tropischen Asien und
seiner Inselwelt und dem tropischen Amerika bekannt. Sie zerfallen in
zwei leidlich abgrenzbare Gruppen, welche aber durch die der Garten-
kunst entsprossenen Bastarte miteinander verflochten sind:
A. Gtenuina: Nur in Asien heimische Arten, niedrig, mit wenigen, kurzen,
meist stumpfen Blättern, einblütig, Blumenblätter kaum länger als
die Kelchblätter; z.B. P. insigne Pfitz., P. bar bat um Pfitz.,
P. ni veum Pfitz.
B. Oaudata {Selenipedila der Gärten): Meist in Amerika, nur wenige
Arten in Asien heimisch, kräftig, mit zahlreichen, langen, spitzen
Blättern, Blüten in Trauben, Blumenblätter lang, oft sehr lang und
gedreht; z.B. P. laevigatum Pfitz., P. longifolium Pfitz.,
P. caudatum Pfitz.
Die beste Übersicht der in den Gärten — vorwiegend durch S e d e n
in Veitchs Etablissement — gezogenen Bastarte giebt die nachfolgende
von Veitch (Manual of orchidaceous plants by James Veitch und Sons,
tome IV) 1889 veröffentlichte Liste.
A. Bastarte der Paphiopedilum -Arten mit kurzen Blumenblättern :
I narrisianuin - Gruppe:
P. villosum ist eine der Stammarten : f. purpurasoens,
apioulatum, f. superbum,
ooncinnuin, f. vivioans,
Charles Canham, Lathamianum,
Gtorminyanum, Measuresianum
GodseffLanum, f. Amesianum,
Harrisianum {villosum X barbatum\ Mrs. Charles Canham,
f. atropurpureum, ^e mixtum,
f. Brayi, Williamsianum
f. Danthieri, Winnianum.
f. hybridum,
2. Oenanthum-Gruppe.
Gekreuzt aus P. Harrisianum und den verschiedenen Formen
von P. insigne:
Oenanthum, f. Josephine Jolibois,
f. Aois, f. Orestes,
f. Elektra, f. superbum,
f. Gkklatea, f. Thibautianum.
Stein' 8 Orchideenbuch. 29
Digitized by V^OOQIC
450 Paphiopedilum.
3. Ashburtoniae- Gruppe.
F. insigne als eine der Stammarten : f. superbum.
Arthurianum,
Ashburtoniae,
f. oalospilum,
f. expansum,
f. majus,
4. Superciliare -Gruppe.
F. barbatum oder seine nächsten
Verwandten: Argus, Daya-
num, Lawrence an um etc. sind
an der Kreuzung beteiligt:
almum,
delicatulum^
Euryale,
f. Vervaetianum,
5. Crosaianum- Gruppe.
F. venustum als eine der Stamm -
arten:
auroreum,
caligare,
calophyllum,
Garrierei,
ohloroneurum,
V. disoolor,
V. Meiraz,
6. Marshallianum- Gruppe.
F. coneolor oder F. niveum bilden
die vortretende Stammart:
Aphrodite,
Mad. Van Houtte,
7. Leeanum- Gruppe.
F. Spioerianum als Haupt -Stamm-
art:
Homianum,
Leeanum,
V. superbum.
Laforoadei,
f. Barteti,
nitens,
SaUieri.
gemmiferum,
Jo,
javanioo x superbiens,
marmorophyllum,
orphanum,
pleistoohlorum,
superciliare,
Swanianum.
V. melanophthalmum,
V. politum,
GroBsianum,
V. amandum,
Fitohianum,
pavoninum,
plunerum,
Thetis.
Marshallianum,
microchilum,
Tautzianum,
tesselatum porphyreum.
polystigmaticum,
radiosum,
v. variopiotum,
Sa^ageanum,
Seegerianum.
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Paphiopedilum. 45 1
8. Selligepum- Gruppe.
Abkömmlinge von P. Lowii oder Morganiae,
seinen Verwandten: Peetersianum,
oalanthum, pycnopterum,
euryandmin, "v. porphyrospiluin,
macroptemm, selligerum.
9. Einzelstehende Bastarte;
Fraseri, vexillarium.
porphyrochlamys,
B. Kreuzungen mit der Gaudata - Gruppe {Selenipedilum der Gärtner.)
10. Sedexüi- Gruppe:
Kreuzungen aus P. Schlimü direkt oder aus P. Sedenii
(P. Schlinüi X longifolium) indirekt:
albopurpureum, Schroederae,
Ainsworthii, Sedenii,
V. oalurum, v. albanense,
eardinale, v. eandidulum,
leucorhodum, v. porphyreum,
Saundersianum, stenophyllum.
11. Dominyanum- Gruppe.
Abkömmlinge von P. longifoliuin {Selenipedilum caudalum) oder
P. earioinum:
conchiferum, grande,
Dominyanum, nitidissimunL
Die Kultur dieser schön und, wenn richtig behandelt, sehr dankbar
blühenden Arten hat bisher den Gärtnern viel Kopfschmerzen gemacht,
heut wo auch die Paphiopedilum einfach naturgemäss behandelt
werden, vollzieht sich auch an ihnen das grosse Wunder, dass sie von
selbst willig und gut wachsen. Die Wintertemperatur braucht 10 0 nicht
zu überschreiten für alle festländisch - asiatischen und die amerikanischen
Arten, nur die Arten der asiatischen Inseln bedürfen einer Minimalwärme
von 15^ R., wenn sie freudig gedeihen sollen. Die meisten Arten ver-
tragen Kultur am Rindenstück, alle gedeihen aber besser im Kästchen
oder im Topfe hochgepflanzt und mit der denkbar reichlichsten Drainage
versehen. Töpfe fülle man mindestens bis zur Hälfte mit Drainagescherben
oder Brocken. Als Erdmischung dient gutes Sphagnum, zur Hälfte mit
brockiger Haideerde vermengt, das genügt! alle Zusätze von Lehm,
Kohle, Torf, Lauberde u. s. w. sind mindestens überflüssig. Dagegen
lieben alle Venusschuharten wiederholte und kräftige Düngung. Während
des Triebes dürfen die Wurzeln niemals trocken werden, aber es darf
29*
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AC 2 Paphiopedilum.
auch kein stockendes Faulwasser an ihnen sitzen bleiben, und vor allen
Dingen muss die Luft im Kulturräume durch Spritzen und Verdunsten
so feucht als möglich gehalten werden. Überhaupt verabscheuen alle
Arten die Trockenheit auch in der Ruheperiode, selbstredend muss in
dieser Zeit spärlich gegossen werden, aber nie soll es zum Dörren kommen.
Frische Luft, aber kein kalter Zug, viel Licht, aber keine brennenden
Sonnenstrahlen, sind Lebensbedürfnisse, welche eine achtsame gärtnerische
Hand leicht regulieren kann. Das Umpflanzen geschieht am besten bald
nach dem Abtrocknen der Blüten, jedenfalls nicht während des Triebes,
was wohl eigentlich selbstredend ist.
Alle nachstehenden Arten gehen in den Gärten unter Cypripe-
dilum (falschlich Cypripedium), es ist daher der Synonymenzusatz
Cypripedilum bei den nachfolgenden Namen als selbstverständlich
überall weggelassen worden.
Echte Selenipedilum arten — im Pfitzerschen Sinne — sind nicht in
europäischer Kultur, merkwürdiger Weise. Die Selenipedilum (fälschlich
Selenipedium geschrieben) der Gärten gehören sämtlich zu Paphio-
pedilum.
Die Gattung Uropedilum (Uropedium) ist nur auf eine Wachs-
tums - Monstrosität begründet, daher nicht aufrecht zu erhalten, und die
einzige Uropedilum art gehört zu P. longifolium.
P, Acts h. Veitch. gehört zu P. oenanthum Rchb. f.
P. Ainsworthii Bohb. f. {P. longifolium var, Hartwegii X P, SederUi)
von Obergärtner Mitchell in Dr. Ainsworths Garten bei Manchester
gezüchtet. Blüten zu 3 — 7 in Trauben. Kelchblätter elfenbeinweiss, blass-
rosa getuscht, blassrosa und gelbgrün geädert, Blumenblätter bis 15 cm
lang, gleichmässig verschmälert, mehrfach gedreht, mit gelbgrüner, links
und rechts bis zu zwei Drittel der Länge elfenbeinweiss gesäumter Mittel-
linie, Ränder und Spitze rosa - fleischfarben , Lippe dunkelrosa, der ein-
gefaltete Teil weiss mit rosa gesprenkelt, Säulenplatte grünlichweiss mit
purpurnen Wimperhaaren unterseits. Oktober, November.
— var. ealurum Bohb. f. als Art, von Seden bei Veitch gezogen,
ist nur durch kürzere Laubblätter und etwas schmälere Blumenblätter
abweichend.
— var. Lemoinierianum Bohb. f. als Art, ist fast gar nicht verschieden
von der typischen Form.
P, albanense hört, ist' P. Seden ü Rchb. f. var.
P. albopurpureum Bohb. f. (von Seden bei Veitch gekreuzt aus
P. SchlimiidxDominyiS). Vielblumig. Kelchblätter elfenbeinweiss,
rosa gerandet, gelbgrün geädert, Blumenblätter 10 — 12 cm lang, aus breitem
Grunde schmal ausgezogen, gedreht, hell fleischfarben-rosa, Lippe karmin-
rosa, dunkler geädert, der eingeschlagene Rand elfenbeinweiss, dunkelrosa
punktiert. Säulenplatte weiss, purpurn gewimpert. Oktober, November.
P. Aleides h. Sand, ist P. insigne x hirsutissimum.
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Paphiopedilum. ac 3
P, Alice hört, ist P. Stonei Q x Spicerianum d.
P. almum Bohb. f. {P, Cooksonianum hört, von Mr. Cookson auf Oak-
lands , Engl. , aus C. barbatum x Lawrenceanum gezogen). Ein-
blütig. Oberes Kelchblatt weiss mit einem langem weinrotem Fleck an
jeder Seite, mittlere Adern abwechselnd lang und kurz, dunkelgrün, seit-
liche breiter, satt purpurn, unteres Kelchblatt weiss mit 2 — 3 Purpurstreifen,
Blumenblätter dunkel grünlichbraun, verwaschen purpurn, Lippe dunkel
bronze - braunrot , eingeschlagener Rand blassgrün, trüb purpurn gefleckt.
Juli, August.
P, amandum Rchb. f. ist P, Crossianum Rchb. f.
P, Amesiana Will, ist P. Measuresianum Will,
P. Antigone Bolfe {P, niveum X Lawrenceanum) erinnert in Wuchs
und Grösse an letztere Art, in der Blütenform an niveum, Blüte weiss,
rosa angehaucht.
P. Aphrodite Bohb. f. von S e d e n in Ve i t c h's Gärten aus P. n i v e u m
X Lawrenceanum gezüchtet. Gedrungenwüchsig. Blätter länglich-
eiförmig, etwa 3 zu 6 cm, hell- und dunkelgrün schachbrettfleckig. Blüten
einzeln, weiss, rosapurpurn gefleckt und getuscht, Kelch- und Blumen-
blätter mit grünem Grunde, oberes Kelchblatt kreisrund, unteres eiförmig,
ausgehöhlt, Blumenblätter leicht nach vorn gebogen , breit-länglich, schwarz-
haarig gewimpert, Lippe aufgeblasen mit zusammengezogener Mündung.
Säulenplatte blassrosa mit grünem Mittelfleck. Juni — August.
P, apioulatum Bohb. f. von Drewett , Riding bei Newcastle a/Tyne,
aus P. barbatum x villosum v. Boxalli gezogen. Blätter undeut-
lich gefleckt, oberes Kelchblatt hellgrün, weiss gerandet und purpurn netz-
adrig, unteres blassgrün, braunadrig, Blumenblätter aus hellgrünem Grunde
oben purpurbraun mit breiter rotbrauner Mittellinie, dicht schwarzfleckig,
Lippe aus gelblichem Grunde gelbbraun. Juli, August.
P. Apollo Meas. (P. vexillarium x Stonei) hält in der Blüte die Mitte
zwischen den Eltern, aber die ganze Blüte ist intensiv rosa überlaufen.
P. Argus Bohb. f. {P, barbatum Ldl. var, Argus kort, Cyptipedium
Pitcherianum W, A, Manda) Blätter länglich-lanzettlich, 3 zu 1 5 cm etwa,
hellgrün mit dunkelgrüner Schachbrettzeichnung. Blüten einzeln, selten
zu zwei, auf 25 cm hohem Schaft, 6 cm breit, oberes Kelchblatt breit
herz-eiförmig, zugespitzt, klein gewimpert, aus schwärzlichbraunem Grunde
weiss mit abwechselnd kurzen und langen, grünen oder roten und grünen
Adern, unteres Kelchblatt kleiner und blass geädert, Blumenblätter spitz-
riemenförmig , herabgebogen und wellig, gewimpert, weiss mit im oberen
Drittel roten, im unteren Teile grünen Adern, innen schwarzwarzig, Lippe
breit, unten grünlichbraun, oben braunpurpurn, eingeschlagener Rand
blasspurpurn , dunkler gefleckt. Säulenplatte hufeisenförmig , grünlich.
März, April. Philippinen, Insel Luzon.
— var. Boddartii hört, ist nur sehr üppig gewachsen, sonst nicht
verschieden.
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454 Paphiopcdilum.
— var. Moensii hört. Kelch- und Blumenblätter breit, Blumenblätter
gross und dicht gefleckt.
— var. Morrenianum hört. Kelchblätter fast reinweiss, nur ganz blass
geädert.
— var. multioolor hört. Färbung der Adern außallig vortretend.
— var. nigricans hört, (var, nigrum, var. mgritum, var, nigromactUaUmt
kort.) Die schwarzen Warzen der Blumenblätter grösser, oft zusammen-
fliessend.
— var, superbum hört, ist P. barbatum Ldl. var.
P, Argus X Lawrenceanum ist P. lo Rolfe.
P, Argus X villosum ist P. vernixium Rchb, f.
P. Arthur h. Drew. {P, venustum x laevigatum) steht ersterer Art
sehr nahe, aber die Blumenblätter sind lang und gedreht.
P. Arthurianum Bohb. f. ist von Veitch aus P. insignexFairiea-
n u m gezüchtet. Oberes Kelchblatt apfelgrün mit breitem weissem Vorder-
rand, purpurbraun geädert und gefleckt, unteres Kelchblatt blasser, wenig
gefleckt. Blumenblätter gebogen und zurückgeschlagen, wellig, gewimpert,
hellgelbgrün, unten hell, oben dunkel-rotbraun geädert, Lippe hellgelbgrün,
braun getuscht und geädert. Säulenplatte ledergelb mit grünlichem Mittel-
fleck, unten gelbhaarig. November, Dezember. Nach Arthur Kisch ge-
nannt.
P. Ashburtoniae Bohb. f. {P, obscurum Rchb, f,) zuerst von Obergärtner
Gross der Lady Ashburton, Melchet Court bei Romsey, aus P. barbatumd
X i n s i g n e Q gekreuzt, später vielfach nachgezüchtet. Oberes Kelchblatt
apfelgrün, braun geädert, vorn breit weiss gerandet, unteres Kelchblatt
blasser geädert, Blumenblätter gewimpert, rötlichbraun, dunkler geädert,
spärlich schwarzwarzig. Säulenplatte ledergelb mit grüner Mitte. Oktober
bis Dezember.
— var. oalospilum Veitoh. Kelchblätter bis zum Grunde weiss ge-
randet, dunkelbraun - adrig.
— var. expansum Bohb. f. Oberes Kelchblatt breit, fast flach, mehr
als zur Hälfte weiss gerandet, Aderflecken gross und dunkel.
— var. majuB Bohb. f. Kräftig, breitblättrig, Blüten sehr gross, oberes
Kelchblatt hinter dem weissen Rande weinrot bordiert.
— var. superbum Veitoh. Oberes Kelchblatt breit weissrandig, hell
violettpurpurn gesprenkelt.
P. auroreiim Bohb. f. von Cookson-Oakwood aus P. Lawrenceanum
X venustum erzogen. Oberes Kelchblatt weiss, manchmal am Rande
purpurstreifig, mitten diclit grün-, aussen purpurn-geädert, unteres Kelch-
blatt weiss, blassgrün geädert, Blumenblätter mit 3 — $ Haarwarzen an
jedem Rande und einigen kleineren auf dem Mittelnerv, aus blassgrünem
Grunde trüb purpurrot, Lippe grünlichbraun, Innenrand gelblich, rosa
gefleckt. Säulenplatte gelblich mit dunkelgrüner Mitte. Februar, März.
P. Astraea Veitch ist P. Spicerianum d x philippinense Q.
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Paphiopediltim. acc
P. Aylingii hört. (P. nrveutn X ciliolare) ähnelt dem P. niveum,
aber Kelch- und Blumenblätter sind viel breiter, oberes Kelchblatt weiss
mit ein paar mattrosaen Linien, Blumenblätter weiss, purpurrandig, Lippe
weiss, rosa behaucht.
P. barbatum Ldl. Blätter spitz länglich-lanzettlich, 2 zu l o cm etwa,
mattgrün mit schwacher dunkelgrüner Schachbrettzeichnung. Blüten einzeln,
selten zu zwei auf 20 cm hohem Schaft, bis 10 cm breit, oberes Kelch-
blatt fast kreisrund mit kurzer Spitze, mitten längsfaltig, aus grünem
Grunde mehr minder schmal weinrot, vom weiss, stark geädert, Adern
aus grünem Grunde braunpurpurn, unteres Kelchblatt viel kleiner, spitz-
eiförmig, blasser gefärbt, Blumenblätter breit-linear, quer abstehend, etwas
herabgebogen, gewimpert, am Rande spärlich schwarzwarzig, aus bräun-
lich grünem Grunde trüb purpurn , Lippe vorgestreckt , helmförmig , aus
blasserem Grunde tief purpurbraun , Innenrand dunkler gefleckt. Säulen-
platte hufeisenförmig, bräunlich. April, Juli. Vom Ophirberge auf der
Halbinsel Malakka 1840 zum erstenmale nach England gebracht.
— var, Argus hört, ist P, Argus Rchb. /.
— var. biflorum hört, ist var. Crossfi hört.
— var. Crossii hört. {Cypripedilutn Crossii hört C, barbatum Ldl.
var. Wamerianum Moore. C. barbatum Ldl. var. biflorum hört. C. orbum
Rchb.f.) Kleinwüchsig. Blätter blass, dicht gefleckt. Blüten oft paar-
weis, kräftiger gefärbt, das weinrote Band des oberen Kelchblattes scharf
vortretend, Blumenblätter ganz spärlich warzig, Lippe schön braunpurpurn.
— var. giganteum hört, ist var. nigrum hört.
— var. grandiflomm hört. (var. pulcherrimum hört. var. majus hört.)
Starkwüchsig mit einzelnen, sehr grossen, klar gefärbten Blüten.
— var. Hookerae Rgl. ist P. Hookerae Rchb. f.
— var. majus hört, ist var. grandrflorum hört.
— var. nigrum hört. (var. giganteum hört) Blüten gross, Lippe sehr
dunkel gefärbt.
— var. Obrienii Bohb. f, {var. purpureum hört) Blätter blassgrün,
wenig und nur hell gefleckt, oberes Kelchblatt kreisrund, purpurstreifig,
Blumenblätter wenig zurückgebogen, dunkelgrünbraun, Lippe dunkelrot-
braun.
— var. pallidum hört. Kelchblätter blassadrig, Blumenblätter hell-
bräunlich, Lippe hellrotbraun.
— var. piotum hört. Oberes Kelchblatt scharf abgesetzt, rot bandiert,
Adern stark vortretend, hellrotbraun.
— var. plumosum hört. Blumenblätter auffallig stark gewimpert.
— var. pulcherrimum hört, ist var. grandiflorum hört.
— var. purpureum hört, ist var. Obrieni Rchb.f.
— var. splendens hört. Blätter schön gefleckt. Blüten gross, oberes
Kelchblatt breit weiss, Lippe schwärzUch-purpurn.
— var. superbum Lind, ist P, superbiens Rchb.f.
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ACß PaphiopedUum.
— var. Veitchii Van Houtte ist P. superbiens Rchb.f.
— var. violaoeum hört. Oberes Kelchblatt violettrot bandiert.
— var. Wagnerianum hart, ist nicht von der Hauptart verschieden.
— var. Warnerianum Moore ist var. Crossü hört.
P. barbatum x concolor ist P, tesselatum porphyreum Rchb.f.
P. barbatum x Dayanum ist P. Swanianum Rchb.f,
P. barbatum v. Crossü X Dayanum ist P. delicatulum Rchb. f.
P. barbatum x Druryi ist P. orphanum Rchb. f.
P. barbatum x Fairieanum ist P, vexillarium Rchb.f.
P. barbatum x hirsutissimum ist P, Fraseri Veitch. und P. porphyrochlamys
Rchb.f
P. barbatum x Hookerae ist P. Fitchianum Will, und P. marmorophyllum
Rchb.f
P. barbatum x. Javanicum var. virens ist P, pleistochlorum Rchb. f.
P. barbatum x insigne ist P. Ashburtoniae Rchb.f
P. barbatum x insigne var. Chantinii ist P. Laforcadei h. Bauer.
P. barbatum x Lawrenceanum ist P, almum Rchb.f.
P. barbatum v. Crossü x Lowii ist P. calanthum Rchb.f.
P. barbatum x niveum ist P. Taußianum Rchb.f
P. barbatum x philippinense ist P. selligerum Rchb.f.
P. barbatum x Stonei ist P. euryandrum Rchb. f.
P. barbatum x superbiens ist P, superciliare Rchb. f.
P. barbatum x venustum ist P. calophyllum Rchb.f und wahrscheinlich
auch P. chloroneurum Rchb. f., discolor Rchb. f., Meirax Rchb. f., melanophthalmum
Rchb. f und politum Rchb. f.
P. barbatum x villosum ist P, Harrisianum Rchb.f.
P. barbatum x villosum var. Boxallii ist P, apiculatum Rchb.f.
P. Bartetii Carr. ist P. Laforcadei h. Bauer var.
P. bellatulum Bohb. f. Niedrig. Blätter reitend, länglich-elliptisch, 6 zu
20 cm etwa , vorn stumpf oder ausgerandet , oben dunkelgrün , spärlich
blassgrün gefleckt, unten trübpurpurn, Blüten einzeln auf 5 — 10 cm hohem
Schaft, 6 cm breit, weiss oder weissgelb, auf der ganzen Fläche purpur-
braun rundfleckig, oberes Kelchblatt fast kreisrund, gekielt, Flecke nach
dem Grunde zu dichter, verloren kurz gewimpert wie alle Blütenblätter,
unteres Kelchblatt viel kleiner, breit - eiförmig , Blumenblätter flach, breit
und gerundet eiförmig, Lippe verhältnismässig klein, schlank fingerhut-
förmig, weniger gefleckt, eingeschlagener Rand dicht kleinfleckig. Säulen-
platte gleichfarbig, fast kreisrund. April — Juni. Hinterindien.
— var. lineatulum hört. {P. lineolare hört.) Flecke strichförmig.
— var. roseum hört. Die weisse Grundfarbe der Blüte rosa überlaufen.
P. Berggrenianum Rchb.f ist P. insigne x Danthieri.
P. biflorum hört, ist P. barbatum Ldl. var. Crossü hört.
P. Binotü hört, ist P. vittatum Vellozo.
P. BoisBierianum Bchb. f. {Cypripedilum grandiflorum Pav. Cypri^
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Paphiopedilum. ac 7
pedium reticulatum Rchb,f, Selenipedilum Boisslerianum und S, reüculatum
Rckb, f) Blätter lang -linear, halbmeterlang. Blüten zu 3 — 5 auf halb-
meterhohem, steif aufrechtem Schaft, der bis oben häutige, lanzettliche,
bis 8 cm lange, bauschige Deckblätter trägt, 12 cm breit, hell gelbgrtin,
dunkelgrün geädert, Kelch- und Blumenblätter weiss gerandet, oberes
Kelchblatt spitz-lanzettlich, krausrandig, unteres gleichbreit, länglich-eiför-
mig, ausgehöhlt, weniger kraus, Blumenblätter aus breitem Grunde all-
mählich linear verschmälert, bis 10 cm lang, horizontal abstehend, kraus-
randig, gedreht, Lippe vortretend, fast cylindrisch, bräunlich, eingeschlagener
Rand grünbräunlich gefleckt, zwischen diesem Rand und der Lippe ein
dreieckiges Anhängsel. Säulenplatte schwarz gerandet. Juli — August.
Peru, Distrikt von Huanaco.
P, Boxallii Rchb. f. ist P. villosum Pfits. var.
P, Boissierianum x Schlimii var. albiflorum ist P. Cleola Veitch.
P. Bragaianum L. Lind. {P. hirsutissitnum x villosum var, Boxallii
atratum) steht dem P. Godseffianum sehr nahe. Die grüngelblichen
Blumenblätter sind dicht schwärzlich punktiert, das obere Kelchblatt trägt
einen breiten schwarzen Mittelfleck, welcher sich allmählich abschattiert.
Lippe bräunlichroth.
P. Brayanum hart, ist P, Harrisianum Rchb. f. var.
P. Brownii Rchb. f. ist P. longifolium var. x leucorrhodeum und steht
letzteren a\isserordentlich nahe, kaum das die Blumenblätter etwas
länger sind.
P. Bullenianum Rchb. f. ist P. Hookerae Rchb. f. var.
P. Burfordiense Sand, ist P, Morganiae Rchb. f. var.
P. Burbidgei Rchb. f. ist P. Dayanum Rchb. f.
P. oalanthum Bohb. f. ist von Seden in Veitchs Garten aus P. bar-
batum var. Crossii x Lowii gezogen worden. Oberes Kelchblatt
grünlichbraun, braun geädert, weiss gesäumt, unteres Kelchblatt blassgrün,
Blumenblätter aus hellgrünem, purpurbraun geflecktem Grunde vorn rosa-
purpurn, Lippe glänzend purpurbraun, eingeschlagener Rand trübpurpurn.
Säulenplatte weiss und braun. Mai, Juli.
P. oaligare Bohb. f. von Drewett-Riding aus P. venustumx Daya-
num erlangt. Oberes Kelchblatt weisslich, grün geädert, unteres weiss,
schwächer geädert, Blumenblätter mit dunkelpurpurner, im Grunde schwarz-
warziger Mittellinie, aus weissem, grüngeadertem Grunde oben purpurn
mit dunkleren Adern und schwarzen Randwarzen, Lippe bräunlich, mit
glänzenden Warzen auf dem aufgebogenem Rande. Oktober, November.
P. oallosum Bchb. f. [P. Regnieri hört, P, reflexum hart) Blätter
spitzlänglich - eiförmig , 4 zu 15 cm etwa, freudiggrün mit schwärzlichen
Hieroglyphen und Schachbrettflecken, unten graugrün, gekielt. Blüten meist
einzeln auf 25 cm hohem Schaft zwischen einem langem hinterem und
kürzerem vorderem, häutigem Deckblatt, 10 cm breit, oberes Kelchblatt
herzförmig, mitten gefaltet, vorn wellig, weiss mit vielen oben weinroten,
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458 Paphiopedilum.
unten grünen Adern, unteres viel kleiner, lanzettlich, weiss, blassgrün
geädert, Blumenblätter riemenförmig, abstehend, leicht gebogen, am Rande
gewimpert mit 4 — 5 schwärzlichen Warzen, blassgrün, vorn rosapurpurn
überlaufen, Lippe helmförmig, unten grünlich, oben purpurn, eingefalteter
Rand dunkelpurpurn gefleckt. Säulenplatte hufeisenförmig mit einem
Zähnchen in der Biegung, bräunlich. Februar, März. Cochinchina.
— var. giganteum hört. Sehr starkwüchsig, Blüten über 10 cm, sonst
nicht verschieden.
— var. illusire hört ist vür. superbum hört,
— var. superbum hört, {vor, illustre kort.) Blüten leuchtend gefärbt.
Blumenblätter dunkler rosa.
P. oalophylltim Bohb. f. {P. barbatum X venustum). Oberes Kelch-
blatt weiss, grün geädert, unteres blasser geädert, Blumenblätter aus hell-
grünem Grunde vorn rosapurpurn, der purpurbraune Mittelnerv und die
Ränder schwarzwarzig, Lippe bräunlichpurpurn. Säulenplatte grün mit ein
Paar purpurnen Spritzern. Oktober, November.
— var. Btriatum hört. Oberes Kelchblatt rotbraun gestreift.
P. calophyllum x oenanthum ist P. Pollettianum Rchb. /.
P. calurum ffchb. f. ist P, Ainsworthü Rchb. f. var.
P. Calypso Veitch ist P. Spicerianum x villosum var. BoxalliL
P. Cambridgeanum hört, ist P. insigne Pfits. var.
P. candidulum Rchb. f. ist P. Sedenii Rchb. f. var.
P. Canhami hört. P. Charles Canliam Rolfe. P. villosum 2 x super-
biens (5.) Blätter von P. superbiens, Blüten so gross wie von villosum,
oberes Kelchblatt weisslich mit dunkelpurpurner Mittellinie und unten
braunpurpurnen, oben grünen Längsstreifen, untere weisslich, grün geädert,
Blumenblätter gewimpert, grünlich, Mittellinie dunkelpurpurn, Seitenadem
gelbbraun, mit zahlreichen schwarzpurpumen Längsflecken. Lippe aus
blassem Grunde purpurbraun. Säulenplatte bräunlich, fast nierenförmig.
Januar — März.
P. Cannarti hört, ist P, Stonei Rchb. f.
P. cardinale Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P. Sedenii
X Schlimii var. albiflorum gekreuzt. Blüten zu 3—7, 10 cm breit.
Oberes Kelchblatt eiförmig, ausgehöhlt, milchweiss, oft rosa behaucht,
unteres weiss, Blumenblätter schmal-eiförmig, zugespitzt, weiss, im Grunde
und längs der Ränder rosa, Lippe satt karminrosa, der eingeschlagene
Saum weiss und rosa gestreift. Säulenplatte weiss mit purpurrosaem Spritz-
fleck an der Spitze. Dezember, Januar.
P. carioinum Ldl. {Selenipedilum caricinum Rchb. /. Cypripedium Pearcei
hört) Blätter zu 4 — 6, spitz schmal - linear, bis 60 cm lang, Carex- artig.
Blüten zu 3 — 6 auf ebenso langem aufrechtem, rötlichgrünem Schafte,
6 cm lang, oberes Kelchblatt aus breitem Grunde spitz-lanzettlich, wellig,
grünlichweiss, blass gelbgrün geädert, unteres spitz länglich-eiförmig, weiss-
lich, Blumenblätter linear, 10 cm lang hängend, gedreht, weiss, hellgrün
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Paphiopediluin.
459
Fig. 142. Paphiopedilum caudatum.
geädert, an den Spitzen rosa, Lippe weit aufgebaucht, gelbgrün, dunkler
geädert, eingebogene Lappen elfenbeinweiss, grün und rot gefleckt längs
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Ajßo Paphiopedflum.
des Randes. Säulenplatte länglich-eiförmig, grün, am Grunde purpurfransig.
Mai, Juni. Bolivia.
P. caricinum x caudatum ist P. Dominyanum Rchb.f.
P. caricinum x longifolium var. Hartwegii ist P. conchiferum Rchb. f.
P. caricinum x Schlimii ist P, stenophyllum Rchb.f.
P. Carnusianum Rchb.f. ist P. Spicerianum 6 x Haynaldianum c.
P. Carrierei hört, von Bauer-Paris aus P. superbiensxvenustum
erlangt. Oberes Kelchblatt weiss, grün geädert, untere blässer geädert,
Blumenblätter aus gelbgrünem, dunkler geädertem, spärlich längs der
Mitte schwarzwarzigem Grunde, vorn purpurrötlich mit einigen schwarzen
Warzen, Lippe gelbgrün, purpurn überlaufen, dunkelgrün geädert, auf dem
eingebogenem Rande einige purpurne Warzen. Säulenplatte grün. Oktober,
November.
P. Castleanum Sander ist P, hirsutissimum x superbiens.
P. oaudatum Pfitser. {Cypripedilum caudatum Ldl. Selenipedilum cau-
datum Rchb.f.) (Fig. 142). Blätter spitz schmal -riemenformig, 3 zu 25 cm
etwa; Blüten meist zu drei auf blassgrünem, weichhaarigem, aufrechtem,
40 cm hohem Schaft mit grossen, grünlichen Deckblättern, 10 cm lang
gestielt, oberes Kelchblatt aussen weichhaarig, 15 cm lang, spitz-lanzettlich,
stark gewellt, vornüber gebogen, weissgelb, grün geädert und längsgestreift,
unteres gleichlang, aber breiter und am Grunde ausgehöhlt, Blumenblätter
rippenförmig gebogen, linear, beim Aufblühen etwa 10 cm lang, innerhalb
8 — 10 Tagen sich auf 50 — 60 cm verlängernd, hängend, gedreht, aus gelb-
lichem Grunde hoch rotbraun, Lippe schmal-pantoffelförmig, etwa 2 zu 5 cm,
bräunlichgrün, um die Öffnung bronzefarben , dunkelgrün geädert, einge-
faltete Lappen elfenbeinweiss, am Rande purpurfleckig ; Säulenplatte drei-
eckig mit abstehenden, braunrot gewimperten Öhrchen, gelblich. Juni
bis August. Peru, Ecuador, zwischen 1500 — 2500 m verbreitet.
— var. Albertianum Bohb. f. Kelchblätter schwefelgelb.
var. delicatum hört ist var. Wa/Iisii Rchb. f
— var. giganteum Carr. Ausser durch starken Wuchs und sehr grosse
Blüten noch verschieden durch sehr lange Fadenschwänze und gelbe,
purpurn marmorierte, grüngerandete Lippe.
— var. Lindenii Brongn. {Cypripedilum Lindenii van Houtt. Seleni-
pedilum caudatum var. Lindenii Bnthm. Uropedilum Lindenii Ldl.) (Fig. 143).
Untere Kelchblätter frei, Lippe nicht pantoffelförmig , sondern in zwei
lange Schwänze, den Blumenblättern ähnlich, aufgelöst. Der dritte Staub-
faden des inneren Kreises fruchtbar. — Diese sonderbare Form ist nicht
als Art oder gar Gattung aufrecht zu erhalten, sondern ist nur eine
Wachstumabweichung, eine Pelorie, von P. caudatum.
— var. roseum Linden, ist var. Warscewicsii Godefr.
— var. Seegerianum hört, ist var. Wai/isii Rchb.f.
— var. superbum hört, ist var. Warscewicsii Godefr.
— var. Wallisii Bohb. f. (Selenipedilum Wallisü Rchb. f Cypripedilum
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Paphiopedilum.
461
Wallisii hört. Cypripedilum Seegerianum hört, Uropedilum delicatum hört)
Blüten kleiner, zarter, blasser, Kelchblätter elfenbeinweiss , gelbgrün ge-
ädert, Lippe hellrosa, an den Rändern gelbgrün, eingefaltete Lappen rein-
weiss, purpurfleckig, Säulenplatte hellgelb, purpurbraun gerandet.
— var. WarsoewioBÜ Godefr. (Fig. l/^.) (Selenipedüum Rchb.f. Seleni-
pedilum caudatum Pfitz. var. roseum Linden,) Blätter breiter, kürzer, dunkel-
grün, Kelchblätter gelblich, orangegelb geädert, Blumenblätter aus schön
Fifi^. 143* Paphiopedilum caudatum var. Lindenii.
rosaem Grunde trüb rosa, Lippe unten gelbgrün, oben gelbbraun.
P. caudatum x longifolium var, Hartwegii ist P, grande Rchb. f.
P. caudatum x Sedenii ist P. Schroederae Rchb. f.
P. caudatum var, Warscewiczii X conchiferum ist P, nitidissimum Rchb. f.
P. caudatum var. Warscewicßii x Schlimii ist P. Saundersianum h. Marsh.
P. Chantinü Godefr. ist P. insigne Pfitz. var.
P. Chamberlainianum Bohb. f. von den Philippinen, kommt soeben
durch Sander & Cie. in St. Albans in den Handel. Es ist eine ganz
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402
Paphiopedilum.
eigenartige Form, deren kurze, breit-gerundete Blätter fast zweizeilig dicht
übereinander stehen. Blüten etwa 8 cm gross, mit auffällig kurzer Lippe,
in grünem mit braun schattiertem Farbenton.
P. ohloroneurum Bohb. f. (wahrscheinlich P. barbatum x ventistum)
steht dem P. venustum
nahe. Oberes Kelchblatt
grün , weiss gerandet,
Mittelader purpurn, die
anderen dunkelgrün,
unteres Kelchblatt blas-
ser, Blumenblätter aus
grünem Grunde pur-
purbraun mit einzeln
schwarzen Warzen und
breiter , dunkelpurpur-
ner Mittellinie , Lippe
grünlichbraun, vorn pur-
purn getuscht. Rand
lehmgelb. Säulenplatte
grünlich. Juli, August.
P. oUiolare Bohb. f.
(Fig. 145.) Blätter stumpf
länglich-elliptisch, 4 zu
12 cm etwa, hell- und
dunkelgrün gewürfelt.
Blüten einzeln auf 25 cm
hohem Schaft mit kur-
zem Deckblatt, 8 cm
breit, oberes Kelchblatt
spitz breit-eiförmig, ge-
wimpert, aus purpurnem
Grunde weiss, dicht und
zart unten grün-, nach
oben purpurn geädert,
zuweilen leicht purpurn
gesäumt, unteres Kelch-
blatt viel kleiner, weiss-
lich, grün geädert,
Blumenblätter riemen-
förmig, herab- und zurückgebogen, lang schwarzhaarig gewimpert, aus
langem grünem, schwarzwarzigem Grunde vorn blasspurpurn, Lippe vor-
tretend, helmförmig, trüb purpurbraun, eingefaltete Lappen gelbgrün,
braunwarzig. Säulenplatte nierenförmig , am Aussengrunde undeutlich
Fig* >44- Paphiopedilum caudatum Warscewiczi.
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Paphiopedilnm.
463
funfzähnig, grünlich mit blassrosaem Hauch. April, Mai. Philippinen,
Nordostküste von Mindanao.
— var. magnifloum hört, Blüten gross und heller gefärbt.
P. Cleola Veitch ist P. Boissierianum x Schlimii v. albiflorum, sieht
dem P. Sedenii sehr ähnlich, ist aber fast weissblütig.
P. oonchiferum Bohb. f.
von Bowring, Forest Farm
bei Windsor, aus P. cari-
cinum x longifolium
var. Hartwegii gezogen.
Oberes Kelchblatt weiss,
gelbgrün geädert , unteres
viel breiter, weisslich hellrot-
braun geädert, Blumenblätter
10 cm lang, halb hängend,
blassrosa , weiss gerandet,
Lippe hellgelbgrün , einge-
faltete Ränder heller, rosa
und grün punktiert. Säulen-
platte schwarz gewimpert.
Juli, August.
P. oonoinnumhort. gleich-
falls von Bowring gekreuzt
und zwar aus P. villosum
X purpuratum. Oberes
Kelchblatt aus braunem Grun-
de grünlich, dicht schwarz-
purpurn geädert , Ränder
zurückgerollt, unteres weiss,
grünadrig , Blumenblätter
aus hellem Grunde purpur-
braun mit dunkelpurpurnem
Mittelnerv, Lippe trüb blass-
purpurn. Säulenplatte bräun-
lich, mitten grün. Juli,
August.
P.oonoolorParish. Blät-
ter länglich-eiförmig, 4 zu 10 cm etwa, dunkelgrün mit graugrüner Zeich-
nung, unterseits trüb purpurn gefleckt. Blüten zu l — 2 auf 10 cm hohem
Schafte mit kleinem Deckblatt, $ cm breit, hellgelblich mit kleinen Purpur-
punkten, oberes Kelchblatt fast kreisförmig, gekielt, vorn übergebogen,
unteres eiförmig, meist fast gleichgross, Blumenblätter stumpf länglich-
elliptisch , flach , breit , alle zart gewimpert , Lippe klein , flach-kegelig.
Säulenplatte rundlich - rautenförmig , gelblich mit purpurnem Mittelfleck.
Fig. 145. Paphiopedilum ciliolare.
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464 Paphiopedilum.
Juni , Juli. Moulmein, Cochinchina, Tonkin. — Verlangt viel Wärme und
Feuchtigkeit.
— var. ohlorophyllum Bohb. f. {var. mediolineatum hört) Blätter
beiderseits blassgrün. Kelch- und Blumenblätter längs der Mittellinie
purpurn gesprenkelt.
— var. Gktrdenianum hört, ist nicht verschieden von der Hauptform.
— var. mediolineatum hört, ist var. chlorophvilum Rchb. f.
— var. niveum Rchb. f. ist P. niveum Rchb. f.
— var. Begnieri Bohb. f. Blätter länger, oben hell gezeichnet, unten
spärlich gefleckt. Blüten zu 3 — 5, grösser, gerundet, dunkelgelb, zahlreich
gefleckt. Cambodja.
— var. tonkinense Godefr. Blätter länglich - elliptisch , Kelch- und
Blumenblätter breiter, gerundet, die purpurnen Flecken nach dem Grunde
gehäuft.
— f. majus hört. Starkwüchsig, Blüten bis 8 cm.
P. concolor x barbatum ist P. tessellatum porphyreum Rchb. f.
P. concolor x venustum var. pardinum ist P. Marshallianum Rchb. f.
P. Constance Drew. ist P. Curtisii x Stonei.
P. Cooksonianum hört, ist P. almum Rchb. /.
P. Corningianum Rchb. f, ist P: Youngianum Rchb. f. var.
P. Creon Veitch. ist P. oenanthum v. superbum <S x Harrisianum v. su-
perbum 2.
P. Crossianum Bohb. f. {P, amandum Rchb, f,) von Gross aus P. i n -
signe <5 x venustum Q gezüchtet, letzterem näher stehend. Oberes
Kelchblatt hell apfelgrün, dunkelgrün geädert, spärlich schwärzfleckig,
weiss gerandet, unteres grünlichweiss , grün geädert, Blumenblätter aus
grünem, braun punktiertem Grunde gelblichbraun, rotbraun geädert, Lippe
grünlichbraun, kräftig geädert, eingefaltete Lappen und Säulenplatte trüb
gelblich. November — Januar.
— var. Lindeni hört, {var, superbum hört,) ist kaum verschieden, etwas
starkwüchsig und klar gefärbt.
P. Crossii hört, ist P. barbatum Pfits. var.
P. cruciforme Zoll, et Mir. ist P. Lowii Ldl.
P. Curtisii Bohb. f. ist sehr nahe verwandt mit P. ciliolare Rchb. f.,
fast nur verschieden durch etwas grössere, stark gewimperte Blüten, deren
oberes auflallig kleines, spitz-eiförmiges Kelchblatt grasgrün, grün geädert,
breit weiss gesäumt, dahinter purpurstrichig ist, Blumenblätter aus weisser
Mitte blasspurpurn, purpurfleckig, Lippe trüb purpurn, eingeschlagener
Rand blasspurpurn, purpurwarzig. Säulenplatte breit - hufeisenförmig.
Mai, Juni. Sumatra.
P. dariense Rchb. f. ist P. longifolium Pfitz.
P. Danthieri hört, ist Harrisianum Rchb. /. var.
P. Dayanum Bohb. f. {P. spectabüe Dayanum Ldl. Cypripedilum Petri
Rchb, f. C. Burbidgei Rchb, f,) Blätter länglich-elliptisch, etwa 4 zu 15 cm,
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1
Paphiopedilum. Aßc
hell und dunkelgrün gefleckt, Blüten einzeln auf 20 cm hohem Schaft mit
kurzem Deckblatt, 10 cm breit, oberes Kelchblatt spitz breit - eiförmig,
gewimpert, weiss, gleichmässig grünadrig, unteres ähnlich aber kleiner
und spitzer, Blumenblätter riemenförmig, leicht herabgebogen, lang schwarz-
haarig gefranst, aus bräunlichgrünem Grunde trübpurpurrosa, Lippe flach-
kegelig, bräunlichgrün geädert, eingefaltete Lappen heller, klein purpur-
warzig, Säulenplatte länglich, vorn mit einem deutlichem Zahne. Mai, Juni.
Borneo.
— var. Bplendens hört. Blätter dunkler, Blüten gleichfalls dunkler
gefärbt.
— var. superbum hört. Blätter dunkelgrün, graugrün marmoriert,
Blüten sehr dunkelfarbig.
P. Dayanum x barbatum v. Crossii ist P. delicatutum Rchb. f.
P. Dayanum x barbatum ist P. Swanianum Rchb. /.
P. Dayanum x venustum ist P. caligare Rchb. /.
P. delioatulum Bohb. f. von Drewett-Riding aus P. Dayanum x
barbatum v. Crossii gezüchtet, ersterer Art sehr nahe stehend, oberes
Kelchblatt weiss, grün geädert, am Rande je einen Purpurstrich, unteres
weiss, grünadrig, Blumenblätter bräunlichpurpurn mit purpurnem Mittel-
nerv, sonst grün geädert. Lippe hellbräunlich, grünadrig.
P. Desboisiantim hört. {P, venustum Q x villosum v. Boxalli airatum)
ist dem P. pavoninum am nächsten. Oberes Kelchblatt gelbgrün, weiss
schattiert, mit schwarzer Mitte und elfenbeinweissem Rande, Blumenblätter
aus mahagonyrotem Grunde hellgrün-gelb, spärlich gross schwarz-punktiert.
Lippe braunrötlich, smaragdgrün überlaufen und geädert.
P. disoolor Bohb. f. von Warner-Broomfield wahrscheinlich aus P. bar-
batum X venustum gezogen und von P. chloroneurum Rchb. f.
nur durch den fehlenden weissen Rand des oberen Kelchblattes und etwas
hellere sonstige Färbung verschieden. Juli, August.
P. doliare Bohb. f. ist von P. plunerum kaum verschieden.
^ P. Dominyanum Bohb. f., der erste Selenipedilum- Bastart , von
Dominy in Veitchs Gärten aus P. caricinum x caudatum ge-
kreuzt. Oberes Kelchblatt weiss, trübgelb geädert, unteres blasser ge-
ädert, Blumenblätter 20 cm lang, hängend, sehr gedreht, aus blassgelbem,
grün geädertem Grunde trüb rosa, Lippe gelbgrün, braun geädert, ein-
geschlagener Rand hellgelb, rosa punktiert. Säulenplatte grünlich, schwarz
gewimpert. Juli, August.
) — var. elegans hört. Blüten hellfarbig, sehr lang geschwänzt.
— var. rubesoens hört. Blumenblätter vorn rötlichbraun, Lippe gelb-
bräunlich.
P. Dominyanum x Schlimii ist P. albopurpureum Rchb. f.
P. Doris Norm, ist P. venustum X Stonei. Es ist eine sehr grossblütige
Form, welche in der Blütenfarbe dem P. venustum var. pardinum
St ein '8 Orchideenbuch. 30
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466 Paphiopedilum.
sehr ähnlich ist. Blütenblätter nach der Spitze zu breiter und leicht
abwärts gekrümmt.
P. Dniryi Beddome. Blätter spitz -riemenförmig, 3 zu 20 cm etwa,
freudiggrün, Blüten einzeln auf 20 cm hohem Schaft mit kleinem Deck-
blatt, 6 cm breit, oberes Kelchblatt breit-eiförmig, vom ausgerandet, stark
übergebogen, zart gewimpert, gekielt, grünlichgelb, mit breitem, schwärz-
lichem Mittelband und zahlreichen schwärzlichen Haaren, unteres kleiner
und blasser, Blumenblätter breit-riemenförmig, wellig, vorgebogen, ocker-
gelb bis goldgelb mit breiter schwarzer Mittellinie, schwarzen Warzen am
Grunde und schwarzen Haaren längs der Mitte, Lippe helmförmig, leuch-
tend gelb, innen rotpurpurn gesprenkelt, eingeschlagener Rand gleichfarbig.
Säulenplatte fast quadratisch, oben ausgerundet, mitten erhaben. Januar
bis April. Travancon - Hügel in Südindien von Colonel Drury entdeckt,
1875 nach Europa gesandt.
— var. dileotum hört, ist höchstens durch etwas grössere, breiter
geöffnete Blüten verschieden.
P, Drury i x niveum ist P. microchilum Rchb. f,
P, Druryi x barbalum ist P, orphanum Rchb. /.
P. Druryi x villosum ist P. Winnianum Rchb. f.
P. Eleotra Bolfe ist von Seden in Veitchs Gärten aus P.Harri-
sianum und wahrscheinlich P. insigne var. Maulei gezogen worden.
Oberes Kelchblatt apfelgrün, breit-weissrandig, schwarzfleckig und -adrig,
unteres blassgrün, spärlich mitten schwärzlich gefleckt. Lippe bräunlich-
purpurn. Säulenplatte trüb gelb, gezähnt. Oktober, November.
P. Elliottianum 0*Brieii. Blätter freudiggrün, riemenförmig, 4 zu
25 cm etwa. Blüten zu 2 — 5 auf steifem, 20 cm hohem, rötlich ange-
laufenem Schaft mit grossen Deckblättern, 10 cm breit, oberes Kelchblatt
spitz - eiförmig , elfenbeinweiss , mit 15 dunkelkarminroten Längsstreifen,
unteres ähnlich , aber kleiner und blässer , Blumenblätter schmal - rippen-
förmig, hängend, 10 cm lang, wellig, gewimpert, weiss, im Grunde karmin-
fleckig, nach vorn karminstreifig, Lippe lang - pantoffelförmig , elfenbein-
weiss, zart rosa geädert und getuscht. Säulenplatte schmal-beckenförmig.
Juli, August. Philippinen.
P. Euryale Bolfe. {P, Vervaetianuyn Rchb,/.) von Seden bei Veitch
aus P. Lawrenceanum X superbiens erhalten. Blätter hübsch
gefleckt. Oberes Kelchblatt weiss, an den Rändern purpurn überlaufen,
grün geädert, unteres weiss, grünadrig, Blumenblätter leicht herabgebogen,
grün, dunkler geädert, an den Spitzen purpurn, längs der Mitte und den
schwarzhaarigen Rändern schwarz warzig, Lippe aus grünem Grunde pur-
purbraun. Säulenplatte blassgrün. Juli, August.
P. euryandrum Bohb. f., gleichfalls von Seden in Veitchs Garten
gezüchtet und zwar aus P. barbatum x Stonei. Oberes Kelchblatt
fast kreisrund , zugespitzt , mitten grün , dunkelgrün geädert , nach den
Rändern blasspurpurn, dunkel-weinrotadrig, vorn weiss, unteres viel kleiner
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Paphiopedilum. ^67
und blässer, Blumenblätter gelblichgrün, reich schwärzlichwarzig, nach
vorn weinrötlich , Lippe bräunlichpurpurn. Säulenplatte gelblichgrün.
September, Oktober.
— var. grandiflorum hört. Blüten bis 10 cm breit, hellfarbig.
P. Eyermannianum Sander ist P, Spicerianum x barbatum grandiflorum,
Kelchblatt weiss, apfelgrün gestreift, Blumenblätter grün, braun überlaufen,
Lippe wie von barbatum.
P. Fairieanum Ldl. Gedrängtwüchsig. Blätter freudiggrün, spitz-
riemenförmig , 2 zu 12 cm etwa. Blüten einzeln mit kurzer Scheide auf
10 cm hohem Schaft, 6 cm breit, oberes Kelchblatt herzförmig, wellig
gerandet, an der Spitze zusammengebogen, gekielt, aus blass-gelbgrünem
Grunde weisspurpum, längsstreifig und netzadrig, unteres kleiner, eiförmig,
gewimpert, blassgrün, purpuradrig, Blumenblätter riemenförmig, wie ein
Büffelhorn gekrümmt, wellig und schwarzhaarig gewimpert-gerandet, gelb-
lichweiss, purpurstreifig, Lippe helmförmig, bräunlichgrün, purpuradrig,
Innenlappen schmal , elfenbeinweiss , purpurfleckig. Säulenplatte breit-
halbmondförmig mit einem Zacken in der Ausbuchtung, elfenbeinweiss
mit grün, purpurn gesäumt. September, Oktober. Assam, Bhootan.
Verlangt viel frische Luft und Licht, in geschlossener Warmhausluft geht
es zu Grund.
P. Fairieanum x Spicerianum ist P. Niobe Veitch.
P. Fitohianum WilL (wahrscheinlich P. Hookerae x barbatum).
Oberes Kelchblatt grünlichweiss , dunkel - grünadrig , unteres ähnlich, nur
kleiner, Blumenblätter aus leuchtend grünem, dunkel geädertem Grunde
vorn trübpurpurn, spärlich schwarzwarzig, Lippe gelblichgrün, dunkel
geädert, trübpurpurn überlaufen. Säulenplatte grünlichgelb, dunkelgrün
geädert. September, Oktober.
P. Försterianum hört, ist P, Sanderianum Rchb. f.
P.Fraseri Bohb. f. von Fraser-Derncleugh gezüchtet, wahrscheinlich aus
P. hirsutissimum X barbatum, hält zwischen den Eltern die Mitte.
P. Galateae Bolfe, von Seden in Veitchs Garten aus P. Harri-
sianum und wahrscheinlich P. insigne var. Maulei gezogen, ist von
P. Electra, Orestes, oenanthum, welche dieselben Eltern haben,
nur durch die Färbung abweichend. Oberes Kelchblatt primelgelb, dicht
braunfleckig, rein weiss gerandet, unteres heller, wenig gefleckt, Blumen-
blätter aus blassem Grunde rötlichbraun mit dunklerer Mittellinie und
ein paar purpurnen Spritzflecken im Grunde, Lippe gelbbraun, dunkler
geädert. Oktober, November.
P.gemmiferum Bohb.f. von Bowring-ForestFarm aus P.Hookerae
X purpuratum gezogen. Oberes Kelchblatt weiss, dicht grünadrig,
unteres blasser geädert, Blumenblätter aus blassgrünem, spärlich schwarz-
warzigem Grunde vorn purpurrosa, Lippe purpurbraun, eingeschlagener
Rand grünlich, dunkelpurpurn gesprenkelt. Säulenplatte grün marmoriert.
Oktober — Dezember.
30"
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468
Paphiopedilum.
P. Germinyanum Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P.
villosum X hirsutissimum gezüchtet. Blüten über lo cm breit,
durchweg kurz - weisshaarig gewimpert, oberes Kelchblatt braun, schwarz
punktiert, gelbgrün gerandet, unteres blass - gelbgrün , Blumenblätter am
Grunde wellig, gelbgrün mit weinroter Mitte, vorn verbreitert blassviolett-
purpurn, Lippe aus grünem Grunde purpurbraun. Säulenplatte gelblich-
grün. März — Mai.
P. glanduliferum Blume. (Cypripedilum praestans Rchb. f.) Blätter
reitend, stumpf- riemenförmig, bis 4 zu 40 cm etwa, stark gekielt, ledrig,
Fig. 146. Paphiopedilum Godcfroyae Godefroy.
dunkelgrün. Blüten einzeln oder zu mehreren auf 40 cm hohem, trüb
purpurnem, graubraunhaarigem Schafte hinter kurzen bräunlichen Deck-
blättern, 10 cm breit, oberes Kelchblatt breit-eiförmig, gekielt, gelblich-
weiss, rotbraun längsadrig, unteres fast gleich, Blumenblätter schmal-linear,
rippenförmig, lO cm lang hängend, gedreht, gelbgrün, rotbraun längsadrig,
am Grunde je 8 — 10 bärtige Warzen auf dem Rande, Lippe schmal-helm-
förmig, blassgelb, rotbraun geädert. Säulenplatte fast quadratisch, blass-
gelb mit rötlichbraunen Borsten. Mai, Juni. Neu -Guinea.
P. Godefroyae Godefr. (Fig. 146.) Blätter linear-länglich, 2 zu 10 cm
etwa , satt grün , blassgrün gezeichnet , unterseits bräunlichrot gefleckt.
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Paphiopedüum. 460
Blüten zu i — 2 auf 6 — 8 cm hohem, filzigem, rötlichgrünem Schaft mit
kurzem Deckblatt, 5 cm breit, weiss oder weissgelb, feinhaarig, violett-
purpurn gefleckt, oberes Kelchblatt fast kreisrund, kurz gespitzt, unteres
viel kleiner , länglich - elliptisch , Blumenblätter breit - elliptisch , herab-
gebogen, Lippe fast cylindrisch, klein punktiert. Säulenplatte rundlich,
gelblich, kleinfleckig purpurn. Februar — April. Siam, Champoninseln,
dicht am Meere auf Felsen.
P. Qodsefflaniun Behb. f. {P. villosum var. Boxallii X hirsutissimum
von Cookson - Oakwood gekreuzt) steht P. Germinyanum sehr nahe,
nur ist das obere Kelchblatt dunkler und wenig gefleckt, das untere gelb-
lich, Blumenblätter blasser, Lippe hellbraun.
P. gracile hört, ist P. longifolium Pfifs. var,
P. grande Bohb. f., von Seden in Veitchs Garten aus P. longi-
folium var. Hartwegii Q X caudatumcJ gezogen, hat die grössten
Blüten dieser Bastart - Gruppe. Oberes Kelchblatt 10 cm lang, gelblich-
weiss, gelbgrün geädert, unteres gleichgross, nur blasser, Blumenblätter
aus gelblichem, grün geädertem Grund vorn rosa-fleischfarben, bis 40 cm
lang, hängend und gedreht, Lippe 3 zu 6 cm, grünlichgelb, braun getuscht,
eingefalteter Rand elfenbeinweiss, dunkelrosa gefleckt. Säulenplatte blass-
gelb, hinten schwärzlich behaart. Juli, August.
P. grandiflorum {Pavon) ist P. Boissierianum Rchb,f.
P. Harrisianum Bohb. f. {P. villosum X barbatum , von Dominy ge-
züchtet, zuerst 1869 bei Veitch-Chelsea blühend, ist das erste künstlich ge-
kreuzte Paphiopedilu m). Wuchs von P. barbatum. Blüten 1 2 cm
breit, oberes Kelchblatt dunkel weinrot, nach vorn grün werdend, dicht
schwärzlich geädert, unteres hellgrün, dunkelgrünadrig, Blumenblätter aus
gelbgrünem, grün geädertem Grunde bräunlichpurpurn, dunkelpurpurn ge-
ädert, Mittellinie schwärzlichpurpurn, Lippe blasspurpurn, dunkler geädert,
oben gelblichgrün. Säulenplatte braungrün. Januar — März.
— var. atropurpureum h. Veitch. {^uar, nignim hört) Oberes Kelch-
blatt und der Grund der Blumenblätter schwärzlichpurpurn.
— var. biflorum hört. Blüten meist zu zwei auf einem Schaft.
— var. Brayi h. Veitoh. Blüten hellfarbig, die dunklen Flächen klein.
— var. Dauthieri h. Veitch. Oberes Kelchblatt bräunlich, breit grün
gerandet, Blumenblätter hellfarbig.
— var. hybridum h. Veitch. {var, Wallaeriii hört.) Oberes Kelch-
blatt gelblichgrün, nur kurz dunkeladrig, Blumenblätter blasser, Lippe
dunkler braun.
— vor. nigrum hört, ist atropurpureum h. Veiich.
— var. planum hört. Hellfarbig, oberes Kelchblatt und Blumenblätter
fast flach.
— var. purpurascens h. Veitoh. Adern des oberen Kelchblatts wein-
rot und diese Farbe in den weissen Rand ausstrahlend.
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470 Paphiopedilum.
— var. superbum Bohb. f. Blüten gross, glänzend, oberes Kelchblatt
purpuradrig, scharf abgesetzt weissrandig.
— var. vivioans h. Veitch. Spitze des oberen Kelchblattes schön
apfelgrün, Blumenblätter dunkel.
— var. Wallaertii hört, ist var. hybridum Veitch.
P, Harrisianum x insigne var, Maulei umfasst P, Electra Rolfe, Qalatea
Rolfe, Orestes Rolfe, oenanthum Rchb.f und Thibautianum Rchb.f.
P, Harrisianum v. superbum x Spicerianum ist P. Osbornei How,
P. Hartwegii Rchb. f ist P. longifolium Rchb. f et Warsc. var.
P. Haynaldianlun Bohb. f. Blätter riemenförmig, 4 zu 25 cm etwa, vorn
zweizackig, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 2 — 6 auf 50 cm hohem grün-
haarigem Schaft mit kurzen Deckblättern, 10 cm breit, oberes Kelchblatt
stumpf-eiförmig, mitten gefaltet, aus gelbgrünem, lang-braunfleckigem
Grunde weissrosa, unteres eiförmig, weisslichgrün geädert, Blumenblätter
linear-spatelförmig, 8 cm lang, mitten stark gedreht, vorn zurückgebogen,
gewimpert, aus gelbgrünem, am Rande braunfleckigem Grunde vorn hell-
trübpurpurn, Lippe helmförmig, blassgrün, purpurn überlaufen, einge-
schlagener Rand gelblich, Säulenplatte länglich, zweilappig. Januar — März
Philippinen, Manila. Trägt den Namen des 1891 verstorbenen Cardinal
Erzbischofs Haynald von Kalocsa.
P. Hephaestus Bolfe. gehört mit P. Electra, P. Galatea u. s. w.
in den Formenkreis von P. Harrisianum X insigne var. Maulei.
P. Hincksianum Rchb. f ist P, longifolium Rchb. f. et Warsc. var.
P. hirsutissimum Ldl. Blätter spitz linear-länglich, 3 zu 20 cm etwa,
saftgrün. Blüten einzeln auf 20 cm hohem grünlichem Schaft, der wie
das kleine Deckblatt und die Aussenseite der Blüten dicht purpurhaarig
ist, 10 cm breit, an allen Rändern dicht gewimpert, oberes Kelchblatt breit-
herzförmig, gekielt, aus bräunlichem dunkler geflecktem Grunde vorn hell-
grün, unteres kleiner, eiförmig, hellgrün mit ein paar rotbraunen Flecken,
Blumenblätter wagerecht, breit - spateiförmig , leicht gedreht, Rand kraus
wellig-lappig, aus grünem, purpurn geflecktem, schwarzbehaartem Grunde
vorn leuchtend violett purpurn, Lippe vorstehend, helmförmig, trübgrün,
bräunlich purpurn überlaufen, die kleine schwarzwarzige Säulenplatte fast
quadratisch, grün mit zwei weissen Flecken. März — Mai. Assam.
— var. ooerulesoens hört. Spitze der Blumenblätter bläulich purpurn.
P. hirsutissimum x barbatum ist P. Fraseri Rchb. f.
P. hirsutissimum x barbatum var. Grossii ist P. porphyrochlamys Rchb.f.
P. hirsutissimum x superbiens ist P. Castleanum Sand.
P. hirsutissimum x villosum ist P, Germinyanum Rchb.f
P. hirsutissimum x villosum v. Boxallii ist P. Qodseffianum Rchb.f
P. Hookerae Bohb. f. {P. barbatimi Ldl, var. Hooker ae RgL) Blätter
länglich-elliptisch, 4 zu 12 cm etwa, dunkelgrün, hell graugrün gezeichnet.
Blüten meist einzeln auf 20 cm hohem, schlankem, grauhaarigem Schaft,
5 cm breit, alle Ränder gewimpert, oberes Kelchblatt spitz - herzförmig.
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Paphiopedilum. 47 1
mitten leicht gefaltet, aus grünem Grunde gelbgrün, eben, unteres kleiner,
eiförmig, blassgrün, Blumenblätter breit-linear aus wenig verschmälertem
grünem, schwarzfleckigem, purpurn- und wellig -gerandetem Grunde vorn
matt purpurn, Lippe helmförmig, bräunlich purpurn mit grünem Schimmer,
eingeschlagene Lappen gelblichbraun rot -purpurn gefleckt. Säulenplatte
gross, breit-eiförmig, unten ausgerandet, purpurbraun mit gelbgrüner Mitte
und Rand. Mai, Juni. Nord-Borneo.
— var. BuUenianum Bohb. f. Blätter dunkler, weniger gefleckt, Blüten
kleiner, oberes Kelchblatt im Grunde schwarz gestreift, Blumenblätter
mit 3 — 4 kleinen schwärzlichen Warzen am Rande, vorn blass gelbgrün.
März, April.
— var. luteum hört. Blüten vorwiegend grünlichgelb.
— var. majus hört, nur durch etwas stärkeren Wuchs abweichend.
P. Hookerae x barbatum ist P. Fitchianum und P, marmorophyllum ßchb. /.
P, Hookerae x purpuratum ist P. gemmiferum Rchb.f.
P. Homianum Bohb. f. vom Obergärtner Hörn des Baron Rothschild,
Hohe Warte bei Wien, aus P. Spicerianumxsuperbiens gekreuzt.
Blätter gefleckt. Oberes Kelchblatt aus schmalem grünem Grunde weiss,
spärlich schwärzlich purpurn gestreift, Blumenblätter herabgebogen, wellig
gerandet, hellgrün mit hellpurpurnem Saum, zerstreut schwarzwarzig, Lippe
purpurbraun. Säulenplatte purpurn, weiss gesäumt. August, September.
P. hybridiun hört, ist ein Sammelname für alle möglichen Kreuzungen.
P. Hyeanum ffchb. f. ist P. Lawrenceanum Rchb. f. var.
P. jarvanioo X superbiens vom Generalsekretär Bleu der Society nat.
d'Hortic. de France gezogen. Oberes Kelchblatt hejigrün, dunkelgrün ge-
ädert, weiss bordiert, unteres viel kleiner, weiss, grün geädert, Blumen-
blätter zu ^/g grün, dicht schwarzwarzig, vorn hellpurpurrosa, wenig warzig,
Lippe unten grün, oben braun, eingefaltete Lappen rötlichbraun. Säulen-
platte hellgelbgrün, dunkelgrün gezeichnet. Juli, August.
P. javanioiun Beinw. Blätter länglich - elliptisch , 4 zu 15 cm etwa,
graugrün, dunkelgrün gezeichnet. Blüten meist einzeln auf rot ange-
laufenem, 20 cm hohem Schaft, mit kurzem Deckblatt, 6 cm breit, an allen
Rändern gewimpert, oberes Kelchblatt spitz-herzförmig, hellgrün, dunkler
geädert, vom weiss, unteres kleiner, länglich-eiförmig, Blumenblätter breit-
riemenförmig, leicht herabgebogen, hellgrün, schwarzwarzig, das vordere
Drittel trübpurpurn, warzenlos, Lippe fast cylindrisch, unten hellgrün, oben
bräunlichgrün, eingeschlagene Lappen hellgrün, purpurn gefleckt. Säulen-
platte bräunlichgrün, nierenförmig. Juni, Juli. Java, bei looo — 1400 m.
— var. virens Bchb. f. als Art. Blüten kleiner , vorwiegend freudig-
grün, Blumenblätter von der Mitte an zurückgeschlagen, Lippe glänzend
dunkelbraun. Nord-Borneo.
P. insigne Piltz. {Cypripedilum insigne IVa//.) Blätter schmal-riemen-
förmig, zugespitzt, 2 zu 20 cm etwa, ledrig, saftgrün. Blüten einzeln,
selten zu zwei, auf 20 cm hohem Schaft mit langem Deckblatt, bis 10 cm
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472 Paphiopedilum.
breit, firnisglänzend, oberes Kelchblatt breit - eiförmig , kurz zugespitzt,
oben übergebogen, Ränder leicht zurückgerollt, aus apfelgrünem, braun-
purpurn geflecktem Grunde breit weiss gerandet, unteres Kelchblatt kleiner
spitz - eiförmig, hellgrünlich, Blumenblätter querstehend, breit - linear, vorn
etwas verbreitert, wellig gerandet, hellgelbgrün, purpurbraun längsadrig,
Lippe helmförmig, gelbgrün, braun schattiert, eingeschlagene Ränder lehm-
gelb, heller gesäumt. Säulenplatte fast quadratisch, weichhaarig, grünlich
mit orangegelber Mittelwarze. Oktober — Februar. Nepal, Sylhet, Khasya-
Berge. Schon 1819 nach England gebracht.
— var. albomarginatum Will. Oberes Kelchblatt gelbgrün, ungefleckt,
breit weiss gerandet.
— var. aurexun hört. Blumen hellgelb, Lippe gelbbraun.
— var. Cambridgeaniun hört. Blüten sehr gross und lebhaft gefärbt,
oberes Kelchblatt fast weiss.
— var. Chantinii Bafarin. (var. punciatum violaceum GBrien, var.
Veiichianum Van Houtte) Oberes Kelchblatt fast zur Hälfle weiss und
dort violett gefleckt, Blumenblätter und Lippe stark glänzend, erstere bern-
steingelb geädert, letztere schön kastanienbraun.
— var. gracile hört, ist var. Sanderae h. Sander,
— var. grandiflorum hört. (var. maximum hart,) Blüten sehr gross,
hellfarbig.
— var. Kimballianum hört. Blüten sehr gross, oberes Kelchblatt
breit weissgerandet, dunkel purpurfleckig, Lippe sehr dunkel.
— var. longisepalum Sand. Kleinwüchsig. Blüten klein, mit schmal-
eiförmigem, langem oberem Kelchblatt, mattfarbig.
— var. Maulei Moore. Blüten bis 12 cm breit, oberes Kelchblatt
stark vorgebogen, fast zur Hälfte weiss, Blumenblätter stark wellig gerandet,
hellgrüngelblich, hellbraun geädert, Lippe schmal und lang, hellbraun.
— var. maximum hört, ist var. grandiflorum hört.
— var. punctatum violaceum O'Brien ist var. Chantinii Raf.
— var. rubromaoulatiun hört. Oberes Kelchblatt in der weissen Partie
braunrot gefleckt.
— var. rubromarginatum hört. Oberes Kelchblatt braunrot gesäumt.
— var. Sanderae h. Sander, {var. gracile kort.) Blüten zart primel-
gelb bis auf den reinweissen Rand des oberen Kelchblattes und einige
braune Flecken in der Mitte dieses Blattes.
— var. Sylhetense hört, ist die typische Hauptform.
P. insigne x barbatum ist P. Ashburtoniae Rchb.f.
P. insigne x Fairieanum ist P. Arthurianum Rchb.f.
P, insigne x Harrisianum var. Dauthieri ist P. Berggrenianum Rchb.f.
P. insigne x hirsutissimum ist P. Aleides Sander.
P. insigne x Spicerianum ist P. Leeanum Veitch.
P. insigne x venustum ist P. Crossianum Rchb.f.
P. insigne x villosum ist P. Sallierii Qodfr.
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Paphiopedilum. a*j ^
P, insigne var, Chantinii x barbatum ist P, Laforcadei h. Bauer.
P, insigne var. Maulei? x Harrisianum umfasst P. Electra Rolfe, Qalatea
Rolfe, Orestes Rolfe, oenanthum Rchb.f und Thibautianum Rchb.f.
P. insigne var. Maulei x villosum ist P, nifens Rchb.f.
P. inversum Sand, ist P. Lathamianum Rchb.f. var.
P. Jo Bohb. f. {P, Juno hört. P. Argus X Lawrenceanum^ von Cook-
son-Oakwood gekreuzt.) Oberes Kelchblatt weiss, mitten grün-, seitlich
purpurn geädert, unteres weiss, grün geädert, Blumenblätter im Grunde
grünlich, reichlich mit grossen, schwarzen Warzen besetzt, vorn blass-
purpurn, Lippe unten grünlich, oben bräunlichpurpurn. Säulenplatte hell-
grün, dunkler geädert, rosa gesäumt. Juli, August.
P. Juno hört, ist P. Jo Rchb.f
P. Kaiefeurum N. E. Brown ist P. Lindleyanum Schombg.
P. Karietinum hört, ist ein wunderlicher Schreibfehler für P, caricinum Ldl.
P. Kimballianum hört, ist P, insigne Pfits. var
P. Klotzsohianum Bohb. f. {Selenipedilum Klotzschianum Rchb. f. Cypri-
pedilum Schomburgkianum Klotzsch) Blätter carex-artig, gekielt, fein zwei-
spitzig, bis 30 cm lang. Blüten zu 2 — 3 auf halbmeterhohem, weichhaarigem,
mit länglichen Scheiden besetztem Schaft, 5 cm breit, oberes Kelchblatt
spitz-lanzettlich, aussen flaumig, bräunlich, dunkler geädert, unteres breiter,
spitz-eiförmig, Blumenblätter spitz-linear, halbhängend, 6 cm lang, bräun-
lich , Lippe cylindrisch , grünlich , rotbraun überlaufen. Juli , August.
Britisch - Guiana. Hat in Europa noch nicht geblüht.
P. Kramerianum Rchb.f ist P. oenanthum x villosum.
P. laevigatum Batem. ist P. philippinense Rchb.f.
P. Laforcadei h. Bauer, wurde von Bauer in der Muette in Paris aus
P. barbatum X insigne var. Chantinii gekreuzt. Oberes Kelch-
blatt aus gelbgrünem, braunrot geädertem Grunde breit weiss gerandet,
unteres hellgrün mit einigen braunen Flecken, Blumenblätter hellpurpur-
braun, dunkel geädert, mitten im Grunde gelbgrün, purpurn gesprenkelt,
Lippe unten grünlich, oben rötlichbraun. Säulenplatte von P. insigne.
November — Januar.
— var. Bartetii Carr. Oberes Kelchblatt mitten und am Rande wein-
rot, unteres vorn weiss, Blumenblätter an der Spitze hellpurpurn.
P. Lathamianum Bohb. f. von Latham im Botanischen Garten von Bir-
mingham aus P. Spicerianum x villosum erlangt. Oberes Kelch-
blatt aus grünem Grunde mit dunkelpurpurnem Mittelstreif weiss, unteres
grünlich. Blumenblätter aus grüngelbem Grunde bräunlich mit dunkler
Mitte und braunem, vorn welligem Rande, Lippe grün -bräunlich, Säulen-
platte länglich-herzförmig, gelblich. Oktober, November.
— var. inversum Sand. Oberes Kelchblatt rosa gesäumt, Blumen-
blätter vorgebogen, hellbräunlich wie die Lippe.
P. Lawrenoeanum Bohb. f. Blätter länglich-eiförmig, 5 zu 1 5 cm etwa,
gelbgrün und dunkelgraugrün gewürfelt. Blüten meist einzeln auf 30 cm
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474 Paphiopedilum.
hohem Schafte mit kleinem Deckblatt, lo cm breit, oberes Kelchblatt gross,
fast kreisrund mit breit aufgesetzter Spitze, mitten gefaltet, mit breiten,
abwechselnd kurzen und langen , unten grünen , oben weinroten Längs-
streifen, unteres Kelchblatt viel kleiner, länglich - eiförmig , Blumenblätter
wagerecht abstehend, riemenförmig , gewimpert, mit 5 — 6 schwarzen be-
haarten Warzen am Rande, grünlich mit purpurrotem Strich, Lippe auf-
geblasen-pantoffelförmig, trübpurpurn, oben bräunlich. Säulenplatte halb-
mondförmig mit 8 Zähnchen im Ausschnitt, gelblich. April, Mai. Nord-
Borneo.
— var. ooloratum hört. Adern des oberen Kelchblattes abwechselnd
grün und purpurrot.
— var. Hyeanum L. Lind, et Bod. {var, Lindeni hort^ Oberes Kelch-
blatt rein weiss, vortretend grünadrig, purpurn geflammt und gestreift,
rosa berandet, Blumenblätter gelblichgrün, grünadrig, Lippe freudiggrün,
dunkelgrün geädert.
— var. Lindeni hört, ist var. Hyeanum Rchb.f.
— var. majus hört. Wuchs kräftig, Blüten sehr gross, besonders
das schön gezeichnete obere Kelchblatt.
— var. nigrum hört. Oberes Kelchblatt dunkel geädert, mitten
schwarzwarzig.
— var. stenostoma Bohb. f. Blumenblätter eingebogen , Lippe kurz,
glänzendbraun.
P, Lawrenceanum x Argus ist P. Jo Rchb.f,
P, Lawrenceanum x barbatum ist P, almum Rchb.f.
P. Lawrenceanum x niveum ist P. Aphrodite Rchb.f.
P. Lawrenceanum x Spicerianum ist P. radiosum Rchb.f.
P. Lawrenceanum x superbiens ist P. Euryale Rolfe.
P. Lawrenceanum x venustum ist P, auroreum Rchb.f
P. Leeanum Veitch. ist P. insigne x Spicerianum, von Seden in Veitchs
Garten gezogen. Oberes Kelchblatt aus schmalem apfelgrünem Grunde
weiss mit unten braunen, oben blassvioletten Fleckenreihen, unteres hell-
apfelgrün, Blumenblätter gelbgrün, braunpurpurn geädert, Lippe gelbbraun,
dunkeladrig, Innenlappen gelb, purpurfleckig. Säulenplatte trübgelb mit
orangegelbem, drüsenhaarigem Ringe.
— var. Masereelianum hört. Grossblütig, scharf abgesetzt gefärbt.
— var. superbum Veitch. (P, insigne var, Maulei X Spicerianum).
Oberes Kelchblatt fast reinweiss mit purpurnen Fleckreihen, unteres am
Grunde ebenfalls gefleckt.
P. Lemoiniereanum Rchb. f. ist P, Ainsworthii Rchb. f.
P. leuoorhodum Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P.
longifolium var. Hartwegii X Schlimii var. albiflorum er-
zielt. Oberes Kelchblatt unten rosa, oben weiss, unteres reinweiss, Blumen-
blätter aus weissem Grunde vorn rosa, kurz abstehend, Lippe fleischfarben-
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Paphiopedilum. aI C
rosa, weiss überlaufen, eingeschlagene Lappen elfenbeinweiss. Säulenplatte
weiss, unten purpurhaarig, Juli, August.
P, Lindeni Van Houtte ist P. caudatum Ldl. vor.
P. Ijindleyaniim Sohombgk. {Selenipedilum Lindleyanum Rchb. /. Seleni-
pedilum Kaieteurunt N, E. Brown.) Blätter schwertförmig, 5 zu 50 cnii
grasgrün, hell gesäumt. Blüten zu 3 — 5 auf halbmeterhohem, rötlichgrünem,
flaumigem Schafte, 5 cm breit, oberes Kelchblatt spitz - länglich , flaumig,
braun geädert, grün gefurcht, indianischrot überlaufen, unteres gleichfarbig,
breiter, elliptisch, zweispitzig, Blumenblätter herabgebogen, linear, 10 cm
lang, wellig und gewimpert gerandet, hellgrün, braun geädert , ebenso die
helmförmige Lippe, deren eingeschlagene rote Lappen dicht rotbraun
punktiert sind. Säulenplatte fast quadratisch, flaumig, gelbgrün. Oktober,
November. Britisch Guiana, Demerara am Kaieteura-Fall.
P. lineolare hört, ist P. bellatulum Rchb. f. var. lineatulum hört.
P. longifolium Pfitz. {Selenipedilum longifolium Rchb, f. et Warsc, S.
dariense Rhb.f, S, Reichenbachii Endres, P, magniflorunt hart.) Blätter
spitz schmal-riemenförmig, 2 zu 40 cm etwa. Blüten zu 6 — 10 auf halb-
meterhohem, rotbraunem, flaumigem Schafte, 10 cm lang, oberes Kelch-
blatt ei-lanzettlich , wellig, hellgrün, rosa geädert, weiss gerandet, unteres
gleichförmig, hellgrün, etwas dunkler geädert, Blumenblätter linear-lanzett-
lich, abstehend, 10 cm lang, halbhängend, gedreht, blass gelbgrün, unten
rosa, oben weiss berandet, Lippe schubförmig mit einem Ohr zwischen
dem gelbgrünem, braun überlaufenem Schuh und den gelbgrünen, rosa
punktierten , eingebogenen Lappen. Säulenplatte dreieckig - herzförmig,
hellgelbgrün, unten schwarz gewimpert. September, Oktober. Kordillere
von Chiriqui, bei mehr als 2000 m.
— var. graoile hört. Blätter schmäler, Schaft schlanker, heller, Blüten
kleiner, zartrosa.
— var. Hartwegii Bohb. f. {Selenipedilum Hartwegii Rchb. f. Cypri-
pedilum Roezlii Rgl. Selenipedilum longifolium var, coloratum Rchb, /.)
Kräftiger Schaft grün, Blüten gross, oberes Kelchblatt vorn rosa, Blumen-
blätter rosa bordiert. Januar. Anden von Quito bei 1400 m.
— var. Hinoksianum Bohb. f. Schaft kaum 30 cm hoch, meist 2 — 3
blumig, sonst von v. Hartwegii nicht verschieden.
P. longifolium X Schlimii ist P. Sedenii Rchb. f.
P. longifolium x Schlimii var. albiflorum ist P. Sedenii Rchb. f. var. candi-
dulum Rchb. f.
P. longifolium x Sedenii ist P, Ainsworfhii Rchb. /. var. calurum Rchb. f.
P. longifolium var. Hartwegii x caricinum ist P. conchiferum Rchb. f.
P. longifolium var. Hartwegii x caudatum ist P. grande Rchb. f.
P. longifolium var. Hartwegii x Schlimii ist P. Sedenii Rchb. f. var. por-
phyreum Rchb. f.
P. longifolium var. Hartwegii x Schlimii var. albiflorum ist P. leucorhodum
Rchb.f
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476 Paphiopcdilum.
P. longifolium var. Hartwegii x Sedenii ist P, Ainsworthii Rchb. /.
P, longifolium x caudatum var. Lindeni ist P. macrochilum Rchb, f.
P. longisepalum Sand, ist P. insigne Pfits. var.
P. Lowii LdL (P. cruciforme ZolL et Mir,) Blätter aus reitendem
Grunde riemenförmig, 3 zu 30 cm etwa, gekielt, vorn zweilappig, grasgrün,
ledrig. Blüten zu 3 — 5 auf mehr als halbmeterhohem Schaft mit kurzen
Deckblättern, 10 cm breit, alle Ränder gewimpert, oberes Kelchblatt breit-
eiförmig, untere Ränder zurückgeschlagen, oben übergebogen, mitten ge-
faltet, aus bräunlichem Grunde grünlichgelb, unteres kleiner und heller,
Blumenblätter wagerecht, vorn zurück und abwärts gebogen, lang-spatel-
förmig , einmal gedreht , aus gelbgrünem , breit schwarzfleckigem Grunde
vorn hell violettpurpurn, Lippe fast cylindrisch, bräunlich, eingeschlagene
Lappen gelblich, mit einigen Zacken am unteren Rande. Säulenplatte
verkehrt-herzförmig, bräunlich, purpurhaarig, mit einem Vorderzacken und
hinterem Hörnchen. April, Mai. Nord-Borneo.
— var. aurioulatiun hört. Zacken am unteren Rande der Lippe
öhrchenartig vergrössert.
P. Lowii X barbatum var. Crossii ist P. calanthum Rchb. f.
P. Lowii X superbiens ist P. macropterum Rchb. f.
P. Lowii X venustum ist P, pycnopterum Rchb. f.
P. maoroohilum Bohb. f. (/*. longifolium QX P. caudatum {JJropedium)
Lindenii ^) hat Tracht und Blütenfarbe von P. caudatum, aber eine
ungemein langgezogene Lippe, wodurch sie an die schwanzartige Pelorien-
Lippe von Lindenii erinnert. Die Schwänze der Blumenblätter sind
kürzer wie an Lindenii. Die Lippe ist innen schön rotbraun gefleckt.
Juli, August. Von Veitch and Sons gezogen.
P. macropterum Rchb. f. ist P, Lowii x superbiens von Seden in Veitchs
Garten gezogen. Blätter hell- und dunkelgrün gewürfelt, oberes Kelch-
blatt hellgrün, braun geädert, schmal weiss gerandet, unteres hellgrün,
Blumenblätter bis 8 cm lang, wellig, herabgebogen, aus gelbem, schwarz-
purpurn geflecktem Grunde vorn trübviolett, Lippe hellgelbbraun, Säulen-
platte grün mit trübpurpurnem Rande. Mai, Juni.
P. „MacL van Houtte** ist wahrscheinlich P. n i v e u m mit einer Art
aus der Venus tu m-Gruppe gekreuzt. Oberes Kelchblatt hellweinrot,
grün geädert, weiss gesäumt, Blumenblätter fast ebenso gefärbt, nur der
Rand gelblich, Lippe trübpurpurrosa mit elfenbeinweissem, eingeschlagenem
Lappen. September, Oktober.
P. magniflorum hört, ist P. longifolium Pfits.
P. marmorophylliun Bohb. f. ist von Seden in Veitchs Garten aus
P. Hookerae c5 X barbatum Q erlangt worden und steht in den
Blättern P. barbatum, in der Blüte P. Hookerae nahe.
P. Marshallianiim Bohb. f. {P. venustum var. pardinum X concolor,
von Seden bei Veitch gezogen). Blätter länglich -elliptisch, auf hell-
grünem Grunde dunkel marmoriert. Oberes Kelchblatt weiss, rosa über-
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Paphiopedilum. 477
laufen, dicht purpurn gefleckt, unteres klein, cr^meweiss, purpurfleckig,
Blumenblätter weiss mit purpurrosa, Lippe gelbgrün, nur der Rand pur-
purn gefleckt. Säulenplatte hellgelb mit purpurner Mitte. Juli, August.
A Masereelianum hört, ist P. Leeanum Veitch. var.
P. Mastersianum Bohb. f. Blätter spitz - länglich , 4 zu 20 cm etwa,
dunkelgrün, grau gezeichnet. Blüten einzeln auf 25 cm hohem, purpur-
haarigem Schafte mit kurzem Deckblatt, 6 cm breit, oberes Kelchblatt fast
kreisrund, gewimpert, hellgrün, dunkelgrün geädert, grüngelb-randig, unteres
viel kleiner, spitz-eiförmig, blassgrün, Blumenblätter wagerecht, spatei-
förmig, gewimpert, rotbraun, im Grunde reichlich schwarzwarzig, Lippe
stark aufgeblasen, hell-rötlichbraun, die eingeschlagenen Lappen grünlich-
braun, purpurfleckig. Säulenplatte hufeisenförmig, bräunlich. Mai, Juni.
Sundainseln.
P, Mawoodii hört, ist P. niveum x Harrisianum.
P. Maynardii Sand. (P, purpuratum X Spicerianum,) Oberes Kelch-
blatt aus hellgrünem, breit rosa-geadertem Grunde vom breit reinweiss,
mit lang durchgehender purpurner Mittellinie, Ränder unten umgeschlagen.
Unteres Kelchblatt kleiner und blasser. Blumenblätter blassgrün, im
unteren Teile purpurfleckig, am Rande purpurn gesäumt. Lippe purpur-
braun, Säulenplatte violett. November — Januar.
P. Measuresianum Will. {P, Amesianum Will, P, villosum X venustum),
Blätter oben freudiggrün, unten trübpurpurn. Oberes Kelchblatt freudig
gelbgrün, dicht schwarzadrig, schmal weiss gerandet, unteres blassgrün,
freudiggrün geädert, Blumenblätter aus bräunlichgrünem Grunde orange-
braun, mitten purpurbraun liniiert, Lippe gelblich, rotbraun und grün ge-
ädert, Säulenplatte orangebraun mit grünem Mittelfleck. November,
Dezember.
P. Medea Veitch. ist P. Spicerianum x hirsutissimum.
P. Meirax Bohb. f., wahrscheinlich P. barbatumxvenustum und
von P. chloroneurum nur durch etwas hellere Färbung der Kelch-
und Blumenblätter, dunklere Lippe und dunklere Säulenplatte verschieden.
Oktober, November.
P. melanophthalmum Bohb. f. wahrscheinlich gleichfalls P. barbatum
X venustum ist durch das Vorwiegen eines dunkelpurpurnen Farben-
tones ausgezeichnet, oberes Kelchblatt aus dunkelpurpurnem Grunde breit
weiss, grün geädert, Blumenblätter mitten dunkelpurpurn, am Rande
schwarzwarzig, vorn hell trübpurpurn. Oktober, November.
P. miorcohiliun Bohb. f. ist von Seden bei Veitch aus P. niveum
X D r u r y i gezogen worden und hat Blatt und Wuchs von P. niveum.
Oberes Kelchblatt weiss mit dunkelpurpurnem Mittelstreif und hellgrünen
Längsadern, unteres grünlichweiss , Blumenblätter weiss, mitten purpurn
gestreift und seitlich purpurne Fleckreihen, Lippe klein, flachgedrückt,
weiss, gelbgrün geädert. Säulenplatte mit grossem, gelbem Mittelfleck.
März, April.
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478 Paphiopedilum.
P. Morganiae Bohb. f., von S e d e n bei Ve i t c h aus P. superbiensQ
X Stonei S gezogen, ist eine beide Eltern übertreffende Prachtpflanze
mit Blüten von lo cm Breite und i8 cm Länge. Oberes Kelchblatt
weiss, meist rosa gerandet, abwechselnd purpurn und hellgelbgrün geädert,
unteres Kelchblatt ähnlich, aber kleiner und blasser geädert, Blumenblätter
12 cm lang, 1,50 cm breit, hellgelb, schwärzlich - purpurnwarzig , Lippe
blass - purpurrosa , dunkler geädert, eingeschlagene Lappen weiss mit ein
paar purpurnen Fleckchen. Säulenplatte gelblichweiss. Juli, August.
— var. burfordiense Sander. Blüten grösser und lebhafter gefärbt.
P. Mooreanum hört, ist eine ziemlich unbedeutende Form der Kreuzun-
gen zwischen P. venustum x villosum.
P. „Mrs. Canham'* Bolfe., (P. superbiens C X villosum d), von Veitch
gezüchtet, ist von der entgegengesetzten Kreuzung = P. Canhami hört.
(Mr. Charles Canham Rolfe) nur dadurch verschieden, dass hier
P. villosum, dort P. superbiens sich mehr bemerkbar macht. Die
Blüten messen 12 — 15 cm und übertreffen dadurch beide Eltern.
P. Muriel Hollington hört, ist eine Kreuzung von P. n i v e u m, wahr-
scheinlich mit P. c o n c o 1 o r. Kelchblätter cr^meweiss , grün schattiert,
Blumenblätter weiss, zart rosa gefurcht. November, Dezember.
P. neoguinense Linden ist P. Rothschildianum Rchb. f.
P, nigritum hört ist P. Argus Rchb. /. vor, nigricans hört,
P. nigrum hört, ist P, Lawrenceanum Rchb. f. vor.
P. Niobe Veitch ist eine sehr schöne Kreuzung von P. Fairieanum
X Spicerianum.
P. nitens Bohb. f. von Seden bei Veitch aus P. villosum, $ x
insigne var. Maulei cJ gezüchtet. Oberes Kelchblatt schimmernd
apfelgrün, weiss gerandet, breit schwarz (im weissen Teile fein purpurn)
geädert, unteres Kelchblatt hellgrün, fast ungefleckt, Blumenblätter glänzend
ockergelb, rotbraun geädert. Lippe glänzend grünlichbraun. Säulenplatte
blass-ledergelb mit hochgelber Mittelwarze. November, Dezember.
P. nitidissimiun Bohb. f. von Cookson-Oakland gekreuzt aus
P. caudatum var. Warscewiczii X conchiferum. Kelchblätter
weissgelb, rötlichbraun geädert, Blumenblätter langgeschwänzt, aus gelbem
Grunde gelbbraun, Lippe cr^meweiss, innen prächtig rosa, aussen rot
getuscht und grün geädert, eingeschlagene Lappen hellgelb, braunrot
gefleckt. Säulenplatte braun, purpurn gefranst. August, September.
P. niveum Bohb. f. {Cypripedilum concolor var, niveum Rchb. /.) Blätter
länglich , 3 zu 1 2 cm etwa, dunkelgrün , grau gezeichnet , unten trübpur-
purn. Blüten zu i — 2 auf 15 cm hohem Schaft mit zwei kleinen Deck-
blättern, 6 cm breit, schneeweiss mit mehr minder dicht purpurn punk-
tiertem Grunde, gewimpert, oberes Kelchblatt kreisrund, kurz gespitzt,
stark ausgehöhlt übergebogen, gekielt, aussen trübrötlich, unteres viel
kleiner , gleichfarbig , länglich - eiförmig , Blumenblätter abstehend , leicht
abwärts gebogen, gerundet bis fast kreisrund, Lippe eiförmig mit
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Papbiopedilum. 470
zusammengezogener Öffnung. Säulenplatte nierenförmig, gelb, weissrandig.
März, April. Penang bei Moulmein, Tambilouinseln bei Singapore.
— var. majus punotatum hört. Blüten grösser, gross rotfleckig.
P. niveum x barbatum ist P. Tautsianum Rchb. /.
P. niveum x ciliolare ist P, Aylingii hört,
P. niveum x Druryi ist P. microchilum ffchb. /.
P. niveum x Harrisianum ist P. Mawoodii hört.
P. niveum x Lawrenceanum ist P. Aphrodite Rchb. f. und P. Antigone Rolfe.
P. obscurum Rchb. f. ist P. Ashburtoniae Rchb. /.
P. oenanthum Bohb. f. gehört mit P. Electra, Galatea, etc. in
den Bastartkreis P. Harrisianum X insigne var. Maulei und ist
gewissermassen ein schön gefärbtes üppiges P. insigne. Oberes Kelch-
blatt grün, dick - längsreihig purpurfleckig und grün geädert, mit breitem
reinweissem Rande, Blumenblätter herabgebogen, weinrot, grünadrig, Lippe
weinrot-purpum. November, Dezember.
— var. superbum Bohb. f. Blüten grösser, oberes Kelchblatt schön
weinrot mit zahlreichen schwarzpurpurnen Flecken, welche in dem breitem
weissem Teile violett werden.
P. oenanthum ist die erste Kreuzung aus- dieser Familie, bei welcher
ein Bastart (Harrisianum = villosum X barbatum) weiter ge-
kreuzt wurde. Hauptform und Varietät verdankt die Gärtnerei Sedens
geübter Hand, welcher sie in Veitchs Etablissement zog.
P. oenanthum x villosum ist P. Kramerianum Rchb. f.
P. oenanthum v. superbum x Harrisianum v. suberbum ist P. Creon Veitch.
P. orbum Rchb. f. ist P. barbatum Ldl. var. Grossii hört.
P. Orestes Bolfe., gleichfalls P. Harrisianum x insigne var.
M a u 1 e i , ist ein trüb und dunkel gefärbtes P. oenanthum, die Flecken
des oberen Kelchblattes sind rotbraun, die Blumenblätter bräunlichpurpurn,
Lippe purpurbraun. November.
P. orphanum Bohb. f. ist von S e d e n gekreuzt aus einer Art der
Barbatum-Gruppe mit P. Druryi. Oberes Kelchblatt weiss, blasspurpurn
gerandet, mit breitem, tief purpurnem Mittelstreif und einigen grünen
Adern, unteres weiss, grün geädert, Blumenblätter wie das obere Kelch-
blatt gefärbt, Lippe bräunlich mit weinrot-purpumem Schatten. Säulen-
platte purpurbraun. Februar — April.
P. Orpheus Sander ist P. venustum x callosum.
P. Osbornei hört, gehört zu P. Harrisianum v. superbum X Spicerianum.
P. pardinum Rchb. f. ist P. venustum Walt. var.
P. Parishii Bohb. f. {Selenipedilum Farishii Linden) Blätter reitend,
lang-riemenförmig, 5 zu 30 cm, vorn zweilappig, glänzend freudiggrün,
Blüten zu 3 — 7 auf aufsteigendem, halbmeterhohem Schaft mit aufgeblasenen
Deckblättern, 6 cm breit, oberes Kelchblatt spitz länglich -elliptisch, ge-
kielt, oben vorgebogen, Seitenränder zurückgerollt, blassgelb, grün geädert,
unteres ähnlich, kleiner, zweikielig, Blumenblätter, linear, 10 cm lang,
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aSo Paphiopedilum.
gedreht, hängend, aus grünem, spärlich schwarzwarzigem Grunde vorn
schwärzlichpurpurn, hell gesäumt, Lippe schmal - helmförmig , bräunlich,
eingeschlagene Lappen glatt, grünlich, braunpurpurn gefleckt. Säulen-
platte länglich-eiförmig, blassgelb mit grün. April, Mai. Moulmein.
P. pavoninum Bohb. f. von Drewett - Riding aus P. villosum var.
Boxallii X venustum gekreuzt und lezterer Art nahe stehend. Oberes
Kelchblatt hellgrün, sepiabraun gefleckt und geädert, weiss gerandet,
unteres weisslich mit zwei Reihen brauner Flecken, Blumenblätter aus
gelbbraunem Grunde purpurbraun, dunkler gefleckt, Lippe gelblichbraun.
Säulenplatte bräunlichgelb, grün genetzt. Oktober — Dezember.
P. Pearcei hört, ist P. caricinum Ldl.
P. Peetersianum Bohb. f. {P. philippinense X barbatum). Oberes
Kelchblatt weiss, hellpurpurbraun geädert, unteres ähnlich, kleiner, Blumen-
blätter aus weissem, purpurfleckigem Grunde braunpurpurn, Lippe unten
grüngelb, oben rötlichbraun. März, April.
. P. Petri Rchb, f, ist P. Dayanum Rchb. f.
P. philippinense Bohb. f. (Cypripedilum laevigatum Batem, C, Roebelenii
Rchb,f) Blätter aus gefaltetem Grunde lang - riemenförmig , 3 zu 20 cm
etwa, vorn zweilappig, glänzend dunkelgrün. Blüten zu 3 — 7 auf halb-
meterhohem, braunscheidigem Schafte, 6 cm breit, oberes Kelchblatt breit-
eiförmig mit zusammengezogener Spitze, weiss, regelmässig braunpurpurn
gestreift, unteres ähnlich, weisslich, grün geädert, Blumenblätter linear,
15 cm lang, aus 0,5 cm breitem gelblichem Grunde schmäler und rot-
braun werdend, rippenförmig , hängend, gedreht, kurzhaarig gewimpert,
grünspitzig, Lippe helmförmig, ledergelb, braun geädert. Säulenplatte
fast herzförmig, bräunlich, schwarzhaarig. März — Mai. Philippinen.
P. philippinense x barbatum ist P. Peetersianum Rchb, /.
P. pioturatum Lawr. ist eine Spicerian um- Kreuzung mit fast 10 cm
grossen Blüten, deren oberes Kelchblatt dreieckig, weiss, reich karminrot
geädert ist, Blumenblätter hellbraun, dunkler geädert, Lippe blass und
trüb karmoisinrot, braun schattiert. Oktober, November.
P. Pitcherianum Manda ist A Argus Rchb. /.
P. pleistochlofum Rchb. f. ist P. barbatum x javanicum var. virens von
Drewett-Riding gezüchtet. Oberes Kelchblatt weisslich, mitten grün, seit-
lich purpurn geädert, blasspurpurn gesäumt, unteres weiss, grün geädert,
Blumenblätter aus trüb grünem Grunde tief braunpurpurn. Säulenplatte
blassgrün, dunkler geädert. August, September.
P. pliinenim Bohb. f. {P. villosum X venustum wahrscheinlich , von
Cookson - Oakfield gezüchtet). Oberes Kelchblatt weisslich, dunkelgrün
geädert, unteres weniger geädert, Blumenblätter aus hellerem Grunde
purpurbraun, grün geädert mit 6 — 7 schwärzlichen Randwarzen, Lippe
trüb gelblichpurpurn. Säulenplatte grünlich. September, Oktober.
P. politum Bohb. f. {P, barbatum X venustum wahrscheinlich, von
Warner - Broomfield gezogen) steht dem aus derselben Kreuzung ent-
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Paphiopedilum. aS I
sprossenem P. chloroneurum sehr nahe. Blätter von P. venustum.
Blüten mehr weiss als von P. chloroneurum, Lippe purpurbraun,
dunkler geädert, eingeschlagene Lappen grün, purpurfleckig. Säulenplatte
grünlich mit blassrosaer Mitte. September, Oktober.
P. Pollettianiun Sander. (P, calophyllum X oenanthum v, superbum,)
Grossblütiger schöner Bastart mit vorwiegend dunkelrosaem oberem Kelch-
blatt, dessen Grimd dunkelbraun gestreift ist. Blumenblätter hellgrün,
vorn dunkelrosa, Mittellinie purpurn, am Rande einige schwarze Warzen,
Lippe purpurbraun. Dezember, Januar.
P. polystigmatioiun Bohb. f. von Measures - Streatham aus P. venus-
tum? X Spicerianum gezogen. Oberes Kelchblatt wie Spiceria-
num, breitästig purpuradrig, unteres aus hellockergelbem Grunde weiss-
lich mit braunpurpurnen Fleckreihen , Blumenblätter aus zahlreich klein-
schwarzwarzigem, grünem Grunde hell-rötlichbraun mit dunklerem Mittel-
strich, Lippe hell - bräunlichpurpurn mit ockergelber Mitte unterseits.
Säulenplatte hellpurpurn, mitten grün. November, Dezember.
P. porphyreum Rchb. f. ist P. Sedenii Rchb. f. var.
P. porphyroohlamys Bohb. f.. von Seden in Veitchs Garten aus
P. barbatum var. Crossii x hirsutissimum gezüchtet. Blätter
schwach gezeichnet. Blüten gross, oberes Kelchblatt karminpurpurn,
schwärzlich geädert, weissrandig, unteres viel heller, Blumenblätter aus
klein - schwarzwarzigem , gelbgrünem Grunde schimmernd violettpurpum,
Lippe bräunlichpurpurn, unten grünlich. Säulenplatte bräunlichpurpurn.
Februar — April.
P. porphyrospilum Rchb. f. ist P, pycnopterum Rchb. f. var.
P. praestans Rchb. f. ist P, glanduliferum BL
P. purpuratum Ldl. {P. sinicum Hance.) Blätter länglich - elliptisch,
7 zu 30 cm etwa, dunkelgrün, dicht blassgrün gezeichnet. Blüten einzeln
auf 10 — 12 cm hohem Schaft mit grossem Deckblatt, 7 cm breit, gewimpert,
oberes Kelchblatt fast kreisrund, kurz gespitzt, mitten zweispaltig, Ränder
unten zurückgerollt, weiss, mitten grün und mit 8 — 10 regelmässigen
braunpurpurnen Längsstreifen, unteres Kelchblatt grünlich, spitz -eiförmig,
^/g so gross als das obere, Blumenblätter wagerecht, fast spateiförmig,
wellig, karminpurpurn, purpurn oder grün geädert, im Grunde zahlreiche
kleine schwarze Warzen, Lippe fast cylindrisch, bräunlichpurpurn, dunkler
geädert, eingefaltete Lappen purpurn, reichlich kleinwarzig. Säulenplatte
halbmondförmig, trübgrün mit purpurnen Flecken. August, September.
Hongkong.
P. purpuratum x Hookerae ist P. gemmiferum Rchb. f.
P. purpuratum x Spicerianum ist P, Maynardii Sand.
P. purpuratum x villosum ist P. concinnum hört.
P. pyonopterum Bohb. f., {P. venustum X Lowii) , ist mit der nach-
stehenden Varietät von Seden in Veitchs Garten aus einer Kapsel
gezogen worden. Oberes Kelchblatt freudiggrün, unteres blässer, Blumen-
Stein's Orchideenbuch. oi
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482 Paphiopedilum.
blätter aus grünem braunwarzigem Grunde hellpurpurn, Lippe bräunlich-
olivengrün. Säulenplatte bräunlichgrün, dunkelgrün netzadrig. April, Mai.
— var. porphyrospilum Bohb. f. Blüten grösser, Kelchblätter weiss-
lich, grün geädert, Blumenblätter vorn ganz hellrötlich, eingefaltete Lappen
der Lippe gelblich, bräunlich -warzig.
P. radiosum Rchb, f, ist P. Lawrenceanum x Spicerianum von S e d e n bei
Veitch gezüchtet. Blätter schachbrettfleckig. Oberes Kelchblatt wie von
Spicerianum, weiss mit grünem Grunde, purpuradrig und purpurn
längsgestreift, unteres hellgrün, Blumenblätter leicht herabgebogen, wellig,
gewimpert, grün, braun geädert, Lippe grünlichbraun. Säulenplatte pur-
purn, heller gesäumt. März, April.
P, reflexum hört, ist P. callosum Rchb.f,
P. regale hört, ist P, insigne v, Maulei x purpuratum,
P, Regnieri Rchb, f. ist P, concolor Par, var,
P. Reichenbachii hört, ist P. longifolium Rchb, et Warsc,
P, reticulatum Rchb.f. ist P, Boissierianum Rchb,f,
P, Roebelenii Rchb, f, ist P, philippinense Rchb, f.
P, Roeslii Rgi ist P. longifolium Rchb. f. var. Hartwegii Rchb. f
P, roseum Linden, ist P, caudatum Ldl. var. Warscewicsii Rchb.f.
P. Bothsohildianum Bohb. f. (P. neoguinense Linden). Blätter derb, steif,
5 zu 40 cm etwa, riemenförmig , glänzend grün. Blüten zu 3 — 7 auf
spärlich behaartem, rötlichem, halbmeterhohem Schaft mit gelbgrünen,
dunkelstreifigen, gewimperten Deckblättern, 10 cm breit, oberes Kelchblatt
spitz-keilförmig, gelblich, braun-schwarzstreifig, weiss gesäumt, unteres fast
gleich, nur wenig kürzer, Blumenblätter linear, rippenförmig hängend,
schnurrbartartig, 20 cm lang, gelb mit dunklen Streifen und Punkten im
Grunde, Lippe mit langem Stege kurz-pantoffelförmig , zimmtbraun mit
ockergelben Innenrändern. Säulenplatte breit-keilförmig, gelblich, vom
behaart. Januar bis März. Neu-Guinea.
P. Bowellianum hört, gehört in den Formenkreis von P. villosum
X venustum.
P. Sallierii Qodfr. (P. villosum X insigne) hält fast genau die Mitte
zwischen den Eltern. Oberes Kelchblatt apfelgrün, dunkler geädert, braun-
schwarz gefleckt, weiss gerandet, unteres hellgrün, fast ungefleckt, Blumen-
blätter aus gelbgrünem Grunde purpurbraun mit dunklerer Mitte, Lippe
gelbbraun, Innenränder gelblich, ebenso die gezähnte Säulenplatte. Oktober
bis Dezember.
— var. Hyeanum hört, ist P, Lawrenceanum Rchb. f. var.
P. Sanderianum Bchb. f. {Cypripedilum Foerster^nanni hort^ Blätter
reitend, breit-riemenförmig, 4 zu 20 cm etwa, gekielt, stumpf, dunkelgrün.
Blüten zu 3 — 7 auf halbmeterhohem, weichhaarigem, rötlichem Schaft mit
grossen behaarten, purpurbraunen Deckblättern, 8 cm lang, aussen weich-
haarig, gewimpert, oberes Kelchblatt gekielt, spitz breit - lanzettlich, aus-
gehöhlt , vorn übergebogen , hellgelbgrün mit breiten schwarzbraunen
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Paphiopedilum. ^83
Längsstreifen, unteres ähnlich, etwas kleiner, Blumenblätter linear, bis
60 cm lang, rippenförmig hängend und gedreht, der etwas breitere Grund
gelbgrün, dunkelbraun gefleckt und gerandet, dann einfarbig trüb purpurn,
nur hier und da ein hellerer Fleck, Lippe mit langem Stege pantoffel-
förmig, unten gelblich, oben purpurbräunlich, Innenränder hell lehmgelb.
Säulenplatte blassgelb mit purpurn, haarig. Februar — April. Malayischer
Archipel.
P. Saundersianiun Marshall. Vom Autor aus P. caudatum var.
Warscewiczii X Schlimii gezogen. Oberes Kelchblatt weisslich,
grün und rosa geädert, unteres weisslich mit grüner Spitze, Blumenblätter
schmal - riemenförmig , wellig, dunkelrosa, Lippe trüb rosa, Innenränder
weiss, purpurfleckig. Säulenplatte rosa, haarig. August, September.
P. Sohlimii Batem. {Selenipedüum Schlimii Rchb,f.) (Fig. 147.) Blätter
spitz - riemenförmig , 3 zu 20 cm etwa, grasgrün. Blüten zu i — 3 auf
30 cm hohem, flaumigem, rötlichem Schaft mit grossen Deckblättern, 5 cm
breit, sammtig, oberes Kelchblatt gekielt, spitz-eiförmig, grünlichweiss, rosa
getuscht, unteres breiter, weisslich, grün geädert, Blumenblätter länglich-
eiförmig, weiss, rosapurpurn überlaufen, besonders am Grunde, Lippe
aufgeblasen, breit - eirund , an der Öffnung eingezogen, unten weisslich,
oben karminrosa, Innenränder weiss und karmin gestreift. Säulenplatte
rautenförmig, gekielt, leuchtend gelb mit bräunlichem Vorderfleck. August
bis Oktober. Kordilleren von Neu-Granada bei 1300 m, von dem Gärtner-
Reisenden Schlim 1852 entdeckt.
— var. albiflorum Linden, {var, albutn hört) Kräftig, Blüten fast
reinweiss, nur am Grunde der Blätter noch rosa schimmernd.
— var. Buperbiim hört. Blüten weiss mit stark vorstehender roter
Färbung.
P. Schlimii X caricinum ist P. stenophyllum Rchb.f,
P, Schlimii x caudatum var. Warscewicisii ist P, Saundersianum Marsh.
P. Schlimii x Dominyanum ist P, albopurpureum Rchb.f.
P. Schlimii x longifolium ist P. Sedenii Rchb. f.
P. Schlimii x longifolium v. Hartwegii ist P. Sedenii var. porphyreum Rchb /.
P. Schlimii var albiflorum x longifolium ist P. Sedenii var. candidulum
Rchb.f
P. Schlimii var. albiflorum X longifolium var. Hartwegii ist P, leucorho-
dum Rchb.f.
P. Schlimii var. albiflorum x Sedenii ist P, cardinale Rchb. f.
P. Schomburgkianum Klotssch ist P. Klotsschianum Rchb.f.
P. Schroederae Rchb.f. ist von Seden in Veitchs Garten aus P.
caudatum X Sedenii erzogen worden und ist eine der schönsten Kreuzungen
dieser Gruppe. Oberes Kelchblatt 6 cm lang, weisslich, rosa überhaucht,
grüngeadert, unteres ähnlich, nur weniger rosa, Blumenblätter 10 cm lang
hängend, gedreht, gekielt, aus 1,5 cm breitem, weisslichem, behaartem
Grunde stumpf linear, blassrosa-fleischfarben, dunkler geädert, Lippe bauchig,
31*
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484
Paphiopedilum.
rosa, Innenränder elfenbeinweiss, rosa-purpurn gefleckt. Säulenplatte weiss-
lich, purpurhaarig. Dezember — Januar.
Fig. 147. Paphiopedilum Schlimii.
— var. splendens hört. Blüten karminrosa überlaufen.
P, Sedenii Rchb, f. von Seden in Veitchs Garten aus P, Schlimii x
longifolium gekreuzt und später vielfach zu Weiterkreuzungen mit Glück
benutzt. Oberes Kelchblatt aussen rosa, innen elfenbeinweiss mit leichtem
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Paphiopedilum. j.85
rosaem Schatten, unteres fast gleich, Blumenblätter gedreht, fast wagerecht,
lang-lanzettlich, weiss, blassrosa gerandet, Lippe rosa-fleischfarben, Innen-
ränder elfenbeinweiss, rosa gefleckt, Säulenplatte weiss, blassrötlich gefleckt,
purpurn gefranst. August — Oktober.
— var. albanense hört. {P, Schlitnii X Sedenii?) (Fig. 148.) weicht
nur durch die eingezogene Lippenöffhung von Sedenii ab.
— var. oandidulum Bohb. f. (P. longifolium x Schlimii albifloruni)
Blüten elfenbeinweiss, Kelchblätter zart grünadrig, Blumenblätter vorn
lichtrosa, Lippe blassrosa, Innenränder weiss, dunkelrosa punktiert.
— var. grandiflonun hört. {var. superbum hört) Blüten sehr gross,
sonst von der Hauptform nicht verschieden.
— var. porphyreum Bohb. f. (var. sanguineum hört, P, longifolium
var. Hartwegii d X Schlimii 2.) Blüten grösser, dunkelrot überlaufen.
— var. sanguineum hört, ist var. porphyreum Rchb.f.
— var. superbum hört, ist var. grandiflorum hört.
— var. Weidliohianum Bchb. f. ist die entgegengesetzte Kreuzung von
var. porphyreum und hat blassrosae kurze Blütenblätter.
P. Sedenii X caudatum ist P. Schroederae Rchb. f. (siehe auch P. longi-
folium).
P. Sedenii x Schlimii var. albiflorum ist P. cardinale Rchb.f.
P, Seegerianum h. Veitch. gehört zu den Bastarten von P. Spicerianum.
P. Seegerianum hört, ist P. caudatum var. Wallisii Rchb.f.
P. selligerum Rchb.f. von Seden bei Veitch gekreuzt aus P. barbatum
X philippinense. Prachtpflanze! mit über 15 cm breiten Blüten. Oberes
Kelchblatt aus grünem Grunde weiss, purpurstreifig, unteres kleiner und
blasser, Blumenblätter 8 cm lang, gewimpert, im Grunde grünlich, schwarz-
warzig, vorn rosapurpurn, Spitzen heller, Lippe purpurbräunlich, dunkler
geädert. Säulenplatte grün, purpurhaarig.
P. sinicum Hance ist P. purpuratum Ldl.
— var. majus hört. (var. rubrum hört.) Blüten sehr gross, heller
gefärbt.
P. Spioerianum Bohb. f. Blätter spitz länglich - linear , 2 zu 15 cm
etwa, gekielt, ledrig, dunkelgrün, unterseits etwas rötlich. Blüten meist
einzeln auf 20 cm hohem Schaft mit linearen, weissbräunlichen Deck-
blättern, 6 cm breit, oberes Kelchblatt fast genagelt, aus schmalem Grunde
kreisrund, kurz zugespitzt, mitten gefaltet, vornüber gebogen, reinweiss
mit schmalem purpurnem Mittelstreif aus grünlichem rotgeflecktem Grunde,
unteres spitz, breit-eiförmig, grünlich, Blumenblätter riemenförmig , bald
spitz, bald stumpf, vorwärts und leicht abwärts gebogen, stark gewellt,
gelblichgrün, rötlich gefleckt und mit roter Mittellinie, Lippe rund-helm-
förmig, bräunlich, karminrot schattiert. Säulenplatte fast kreisrund, hell-
purpurn, weissrandig. November, Dezember. Wahrscheinlich aus Assam,
doch halten die Importeure die Heimat noch streng verschwiegen.
P. Spicerianum >< barbatum grandiflorum ist P. Eyermannianum Sander.
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486
Paphiopcdilum.
Fig. 148. Paphiopedilum Sedenii var. albanense.
P. Spicerianum x Fairieanum ist P. Niobe Veitch,
P. Spicerianum x Haynaldianum ist P. Carnusianum Rchb.f,
P. Spicerianum x hirsutissimum ist P. Medea Veitch,
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Paphiopedilum. 487
P, Spicerianum x insigne ist P. Leeanum Rchb.f.
P, Spicerianum x insigne vor Maulei ist P. Leeanum var. superbum Rchb. f.
P. Spicerianum x Lawrenceanum ist P. radiosum Rchb.f.
P, Spicerianum x philippinense ist P. Astraea Veitch.
P. Spicerianum x superbiens ist P. Hornianum Rchb.f.
P, Spicerianum x venusfumP ist P. polystigmaticum Rchb.f,
P, Spicerianum x villosum ist P. Lathamianum Rchb. f.
P. Spicerianum x villosum var. Boxallii ist P. Calypso Veitch,
P. sfenophyllum Rchb. /. von Bowring aus />. Schlimii X caricinum er-
langt. Oberes Kelchblatt weiss, grüngeadert, breitrosa gerandet, unteres
ohne den rosaen Rand, Blumenblätter aus weissHchem Grunde blassrosa,
halbhängend, Lippe rosa-fleischfarben, Innenränder elfenbeinweiss, dunkel-
fleischfarben punktiert. Säulenplatte weisslich, gefranst. August, Sep-
tember.
P. Stonei Bohb. f. [Cypripedilum Cannarti hört!) Blätter riemenförmig^
3 zu 40 cm etwa, dickledrig, zugespitzt, grasgrün. Blüten zu 3 — 7 auf
halbmeterhohem, grünrötlichem, weichhaarigem Schafte mit kurzen, spitz-
lanzettlichen Deckblättern, 8 cm breit, kahl bis auf ein paar Wimperhaare
am Grunde der Blumenblätter, oberes Kelchblatt breit - herzförmig mit
plötzlich aufgesetzter langer Spitze, gekielt, weiss mit 2 — 3 schwärzlich-
roten Längsstrichen, unteres fast gleich, Blumenblätter linear, 15 cm lang,
kurz wagerecht, dann rippenförmig hängend, gedreht, blassgelblich, rot-
braun gefleckt, vorn hellbräunlichrot , Lippe mit langem Stege pantoffel-
förmig, unten weisslich, oben trüb rosa, karmin geädert, Innenränder
weisslich, Säulenplatte länglich-eiförmig, gelblichweiss, borsthaarig gefranst.
Mai — Juli. Borneo.
— var. platytaeniam Bohb. f. Blüten grösser , leuchtender gefärbt,
Kelchblätter breiter, vortretend breit gestreift, Blumenblätter abwärts und
vorwärts gebogen, 12 — 15 cm lang, aus centimeterbreitem , weissgelbem,
spärlich gewimpertem Grunde gelblich mit karminrötlichen Flecken, mitten
über 2 cm breit nach vorn langsam in eine stumpfe Spitze verschmälert,
in welcher die Flecken fast zusammenfliessen. Eine der schönsten aber
auch teuersten Formen der Gattung. N. E. Brown sah 1887 an einem
Exemplar im Garten des Baron Schroeder, The Dell bei Thaines, ein
Blumenblatt dieser Varietät in die schmale Normalform umgewandelt.
P, Stonei x Spicerianum ist P. Alice h. Drew.
P. superbiens Bohb. f. {Cypripedilum barbatum var, Veitchii van Houtte.
C, Veitchianum Linden, C, barbatum var, superbum Lind) Tracht von
P. barbatum, besonders hinsichtlich der länglich-elliptischen, bald mehr
bald weniger graugrün gekästelten Blätter. Blüten einzeln auf 20 cm
hohem Schafte mit kleinem Deckblatt, 8 cm breit, gewimpert, oberes
Kelchblatt spitz breit- eiförmig, regelmässig grünstreifig, unteres ähnlich,
viel kleiner, Blumenblätter breit- lanzettlich, herabgebogen, schwarzhaarig-
gefranst, weiss, grünadrig, schwärzlich gefleckt, Randflecken grösser,
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488 Paphiopedüum.
Lippe lang helmförmig , unten grünlich, oben bräunlich purpurn, Innen-
ränder karminrot, dunkelwarzig. Säulenplatte fast nierenförmig mit einem
Zahn in der Ausbiegung, grünbräunlich. Mai — Juli. Ophirberg auf der
Halbinsel Malakka.
— var. Lindeni hört, weicht nicht vom Typus ab.
P. superbiens x barbatum ist P. superciliare Rchb.f.
P, superbiens x Spicerianum ist P. Hornianum Rchb.f.
P. superbiens x Stonet ist P, Morganiae Rchb.f.
P. superbiens x venusfum ist P. Carrierei Bauer.
P. superbiens x villosum ist P. „Mrs Canham" Rolfe.
P. Buperoiliare Bohb. f. von Seden bei Veitch gezogen aus P.
barbatum X superbiens, zwischen beiden die Mitte haltend, enorm
grosse, stark gewimperte Blüten tragend. Oberes Kelchblatt weiss, wein-
rot gestreift, dunkelgrün geädert, unteres weiss, blassgrün geädert, Blumen-
blätter aus grünem, schwarz punktiertem Grunde purpurrötlich, Lippe
purpurbraun, Säulenplatte hellgrün, dunkler genetzt. Juli, August.
P. Swanianum Bohb. f. von Obergärtner Swan im Garten von Mr.
Leech-Oaklei aus P. Dayanum x barbatum gezüchtet, stark an
P. barbatum erinnernd, aber die Blumenblätter fast oder ganz warzen-
los, dagegen die eingeschlagenen Ränder der braunen Lippe purpurwarzig.
Juli, August.
P. Tautzianom Bchb. f. ist von Seden bei Veitch aus P. niveum
X barbatum gekreuzt worden. Blätter spärlich gekästelt. Blüten sehr
gross, alle Blätter weinrötlich, weiss gerandet, oberes Kelchblatt grün
grundiert, purpuradrig, Blumenblätter schwarzhaarig gefranst, Lippe dunkel-
purpurbraun, Innenränder warzig. März, April.
P. tOBsellatum porphsrreum Bchb. f. {P. concolor x barbatum) von
Seden bei Veitch gekreuzt. Blüten zu 2 — 3 auf 1 5 cm hohem Schaft,
blassgelb, stark purpurrosa getuscht, oberes Kelchblatt dunkelweinrot
geädert, unteres blasser, Blumenblätter im Grunde schwärzlich - purpurn
warzig, Lippe unten grünlich, oben purpurn. Säulenplatte gelbgrün.
Juli, August.
P. Thibautianum Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P.
Harrisianum X insigne var. Maulei gezogen, ist von P. oenan-
thum, derselben Kreuzung, nur durch mehr grünliche Färbung der
Kelchblätter und mehr grüngelbliche der Blumenblätter verschieden.
P. tonsum Bchb. f. Blätter länglich - eiförmig , 4 zu 12 cm etwa,
dunkelgrün, graugrün gewürfelt, am Grunde purpurfleckig. Blüten einzeln
auf 20 cm hohem grünrötlichem Schafte mit kleinem, kurzhaarigem Deck-
blatt, 8 cm breit, glänzend, oberes Kelchblatt spitz breit-eiförmig, mitten
gefaltet, kurz gewimpert, weiss, grün und purpurn gestreift, unteres spitz
länglich-elliptisch, viel kleiner, Blumenblätter wagerecht, breit-spatelförmig,
hellgrün, dunkler geädert und trüb purpurn getuscht, mit 3 — 5 schwärz-
lichen Warzen längs der Mitte und einigen kleineren am oberen Rande,
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Paphiopedilum. aSq
der nur an der Spitze ein paar Haare trägt, Lippe vorragend, helmförmig,
trüb grün, hellrotbraun gezeichnet, Innenränder breit, warzig. Säulen-
platte grünlich, nierenförmig. April, Mai. Sumatra.
P. Veitchianum Linden, ist P, superbiens Rchb.f.
P. Yentistiim (WalL) Pfltz. Blätter länglich-elliptisch, 4 zu 1 2 cm etw a
dunkelgrün, graugrün marmoriert, unten meist trübpurpurn. Blüten meist
einzeln auf 1 5 cm hohem Schafte mit langem Deckblatt, 5 cm breit, oberes
Kelchblatt zugespitzt breit - eiförmig , weiss, dunkelgrün geädert, unteres
spitz - eilanzettlich , kleiner, hellgrün, dunkelgrün geädert, Blumenblätter
wagerecht, fast spateiförmig, gewimpert, aus grünem, schwarzwarzigem
Grunde vorn trüb purpurbraun, Lippe klein, fast cylindrisch, hellgelbgrün,
rosa überlaufen, grünadrig, Innenränder lehmgelb. Säulenplatte gelbgrün,
halbmondförmig. Dezember — März. Sylhet. Kam als erste Art der
Gattung 18 19 vom botanischen Garten in Calcutta nach England.
— var. pardinum Bohb. f. {var. spectabile Wt/l.) Blüten grösser,
oberes Kelchblatt weiss, breit grün gestreift, Blumenblätter grünlichweiss,
rosa getuscht mit wenigen grossen, zerstreuten Warzen, Lippe hell grün-
lichgelb, rosa getuscht.
P. venustum X barbatum ist sicher P. chloroneurum Rchb. /. und wahr-
scheinlich eine ganze Reihe anderer Bastartformen.
P. venustum x callosum ist P. Orpheus Sand.
P. venustum x Dayanum ist P. caligare Rchb.f.
P. venustum x insigne ist P. amandum Rchb.f.
P. venustum x laevigatum ist P, Arthur h. Drew.
P. venustum x Lowii ist pycnopterum Rchb.f.
P. venustum? x Spicerianum ist P. polystigmaticum Rchb.f.
P. venustum x villosum ist P. Measuresianum Rchb.f.
P. venustum v. pardinum x concolor ist P. Marshallianum Rchb.f.
P. venustum x Stonei ist P. Doris Norm.
P. vemixium Bohb. f. von Seden in Veitchs Garten aus P.Ar-
gus X villosum gezüchtet. Blüten firnissartig glänzend, oberes Kelch-
blatt grün, schwärzlichpurpurn gefleckt und geädert, schmal weiss gerandet,
unteres hellgrün, dunkelgrün geädert, Blumenblätter herabgebogen, gelb-
braun, purpurn schattiert, im Grunde schwarz warzig, Lippe bräunlichgrün.
Säulenplatte gelblichgrün. März, April.
P. Vervaetianum Rchb.f ist P. Euryale Rolfe.
P. vexiUarium Rchb. f., von Dominy in Veitchs Garten aus P.
barbatum <S X Fairieanum $ gekreuzt, hat Blatt und Wuchs voll-
kommen von P. barbatum. Oberes Kelchblatt aus weissem, grün-
adrigem Grunde weinrot, dunkelpurpurn geädert, unteres weiss, weinrot
überlaufen, grünadrig, Blumenblätter herabgebogen und an den Spitzen
etwas aufwärts gekrümmt, wellig, gewimpert, aus grünem Grunde weiss,
purpurn gesäumt, grün geädert, Lippe rötlichbraun, Innenränder grünlich,
purpurfleckig. Säulenplatte hell grünbraun. April, Mai.
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AQO Paphiopedilum.
P. vexillarium X Stonei ist P. Apollo Sand,
P. viUoBum Ldl. Blätter aus reitendem Grunde lang-linear, 2 zu 30 cm
etwa, spitz oder zweizackig, ledrig, dunkelgrün, unterseits nach dem Grunde
zu trübpurpurn. Blüten einzeln auf behaartem, bis 30 cm hohem Schafte, mit
grossem Deckblatt, 10 — 12 cm breit, firnissglänzend, gewimpert, oberes
Kelchblatt behaart gekielt, breit-eiförmig mit kurz aufgesetzter, eingefalteter
Spitze, Seitenränder mitten breit zurückgerollt, aus bräunlichem Grunde
gelbgrün mit sehr schmalem, weissem Saum, unteres kleiner und heller,
Blumenblätter breit-spatelförmig mit einigen Purpurhaaren am Grunde, fast
wagerecht, vorwärts gebogen, mit purpurbrauner Mittellinie, obere Hälfte
gelbbraun, untere heller, Lippe vortretend, gross pantoffelförmig , bräun-
lichgelb, hell gerandet, eingeschlagene Lappen trüb gelblich. Säulenplatte
länglich-herzförmig, weichspitzig, mitten drüsenwarzig, gelblich. Dezember
bis März. Moulmein, bei 1500 m.
— var. albomarginatum hört. Oberes Kelchblatt breit und elegant
weiss gesäumt.
— var. aureum Bchb. f. Oberes Kelchblatt hellgrünlichgelb , weiss
gesäumt, Lippe goldgelb schattiert.
— var. Boxalli Bohb. f. {var. superbum kort) Oberes Kelchblatt am
Grunde schmal, schwarzwarzig, breit weiss gerandet, unteres meist zwei-
spitzig, Blumenblätter schmalgrundig , schachbrettartig hell und dunkel
gelbbraun.
f. atratum hört. Die schwarzen Warzen des oberen Kelchblattes
sehr zahlreich und zusammenfliessend.
f. pallidum hört. Wenig warzig, Blumenblätter und Lippe hell
gelbbräunlich.
— var. Lindeni hört, ist höchstens durch etwas kräftigeren Wuchs
ausgezeichnet.
— var. superbum hört, ist var. Boxalli Rchb. /.
P. villosum X Argus ist P, vernixium Rchb.f.
P. villosum X barbatum ist P. Harrisianum Rchb.f.
P. villosum X Druryi ist P, Winnianum Rchb.f.
P. villosum X hirsutissimum ist P. Germinyanum Rchb.f.
P. villosum X insigne ist P. Sallierii Qodf.
P. villosum X insigne var. Maulei ist P, nitens Rchb.f.
P. villosum X purpuratum ist P. concinnum Rchb.f.
P. villosum X superbiens ist P. Canhami hört.
P. villosum X venustum ist sicher P, Measuresianum Rchb.f und wahr-
scheinlich P. plunerum Rchb.f und P. Williamsianum Rchb.f.
P. villosum var. Boxalli x hirsutissimum ist P. Godseffianum Rchb.f
P. villosum var. Boxalii X venustum ist P. pavoninum Rchb. f.
P. virens Rchb. f. ist P. javanicum Reinw. var.
P. viridiflorum hört, ist eine fast einfarbig grün blühende Form von
P. insigne.
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Paphiopedilum. 4g i
P. vittatum Vellozo. (Cypripedilum Binotii hört. Selenipedilunt vitta-
tum, breve Rckb,/,) Blätter steif grasartig, bis 40 cm lang, hellgrün, gelb-
gerandet (Zufall?). Blüten zu 3 — 7 auf halbmeterhohem, spärlich be-
haartem Schafte, 5 cm breit, oberes Kelchblatt spitz-länglich, grünlichweiss,
braunrot gefleckt, unteres ähnlich, hellgrün, Blumenblätter linear, 10 cm
lang, rippenförmig gebogen, gedreht, aus hellgrünem Grunde purpurbraun,
ebenso die kurz helmförmige Lippe, deren Innenränder grünlich mit spär-
lich purpurrosaen Flecken sind. Februar, März. Orgelgebirge Brasiliens.
P. Volonteanom Sander weicht von P. Hookerae nur durch breitere
Blumenblätter und Lippe und braunrosae Flecken auf den Blumen-
blättern ab.
P. Wallisii hört, ist P, caudatum Pfitz. vor.
P. Warscewicsü Rchb. f. ist P. caudatum Pfitz, var,
P. Weidlichianum Rchb. f. ist P. longifolium var. Hartwegii c x Schlimii d.
P. WiUiamsianuiii Bchb. f. ist wahrscheinlich P. villosumxHarri-
sianum, von Warner-Broomfield gezüchtet, und gleicht einem kräftigem
villosum mit schwach gezeichneten Blättern. Oberes Kelchblatt weiss
mit dunkelbraunem Mittelstreif und grünen Adern, unteres weisslich, grün-
geadert, Blumenblätter unten weisslich-hellrotbraun, vorn rotbraun, Lippe
unten grünlichgelb, oben gelbbräunlich, Innenränder ockergelb. Säulen-
platte gelbbraun. Januar — März.
P. Winnianum Bchb. f. ist von Seden bei Veite h aus P. villosum
X D r u r y i gezüchtet worden, steht dem villosum sehr nahe, hat aber
die schönen, charakteristischen, schwärzlichen-purpurnen Mittelstriche von
P. Druryi auf Kelch- und Blumenblättern. Lippe und Säulenplatte wie
von P. villosum. Januar — Mäiz.
P. Wittei hört, ist P. Lawrenceanum Rchb. /.
P. Youngianum Rchb. f. ist P. superbiens d X philippinense Q, die entgegen-
gesetzte Kreuzung ist die dunkler blühende var. Corningianum Veite h.
Nachträge zur Gattung Paphiopedilum Pfitz:
P. Chamberlainianum O'Brien (nicht Bohb. f.) hat an hohen aufrechten
Trieben scheinbar zweizeilig gestellte Blätter von 5 cm Breite bei 3 cm
Länge. Blütenschaft halbmeterhoch mit reichblütiger kurzästiger Traube.
Blüten fast 10 cm breit und hoch, oberes Kelchblatt fast kreisrund, mitten
oft leicht eingefaltet mit kurz aufgesetzter kurzer Spitze, wellig gerandet,
crömeweiss mit sechs verlaufenden Purpurlinien und zahlreichen rosa-
purpurnen Flecken im Grunde. Unteres Kelchblatt fast gleich geformt,
aber spärlicher gefleckt. Blumenblätter steif quer abstehend, ein- bis
zweimal gewunden, langlinear, zugespitzt, cremeweiss mit zahlreichen in
Reihen stehenden karminroten Flecken. Lippe plump schubförmig, fast
sackartig lang gezogen, purpurrosa mit breitem weissem Rande, innen
weiss mit dichter rosaer Fleckzeichnung. Säulenplatte breit herzförmig,
purpurbraun.
P. chlorops Rchb.f, ist P. longifolium var. Hartwegii x caricinum.
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492 Paphiopcdüum. Peristeria.
Pattonia Wight ist Grammatophyllum BL
Paxtonia Ldl. ist Spathoglottis BL
Pectinaria Ldl. ist Mystacidium LdL
Pedilea LdL ist Microsfyh's Nutt,
Pedilonum BL ist Dendrobium Sw,
Penthea LdL ist Diso Berg,
Peramium Salisb. ist Qoodyera R. Br,
Peristeria Hook.
(GongoriDae 253.)
(Eckardia R c h b. f.)
Die fünf bekannten Arten stammen aus dem tropischen Waldgürtel
Centralamerikas , wo sie teils direkte Baumbewohner , teils, im Moose am
Grunde alter Stämme oder beschatteter Felsen heimisch sind. Die grossen
bis sehr grossen Scheinknollen tragen auf der Spitze einen Busch längs-
faltiger Blätter, deren unterste den allmählichen Übergang aus den sie um-
gebenden Scheiden zum Laubblatt zeigen. Blüten gross, in vielblumigen,
aufrechten oder hängenden Trauben, Kelch- und Blumenblätter fast gleich,
mit den Spitzen zusammenneigend, so dass die Blüte fast kuglig erscheint,
die seitlichen Kelchblätter sind am Grunde durch den Säulenfuss miteinander
verbunden. Der Unterteil der Lippe (das Hypochil) ist mit dem Säulen-
fusse so innig verwachsen, dass seine Seitenanhängsel (Pleuridien) fast wie
Flügel der Säule erscheinen, der Vorderteil (das Epichil) ist dem Unter-
teil beweglich angegliedert.
Alle Arten verlangen viel Wärme, während des Triebes reichlich
Wasser, nach dem Triebe aber eine lange entschiedene Trockenperiode,
da sie im Ruhezustande leicht faulen. Die Arten mit hängender Traube
giebt man am besten in hängende Körbchen oder Kästchen, die mit auf-
rechtem Blütenstand in reichlich grosse, gut drainierte Töpfe. Als Boden-
mischung nimmt man halb Sphagnum, halb gute Rasenerde mit Sand, fetter
Lauberde und verrottetem Dung.
P. aspersa Bolfe. Blüten in aufrechter Traube gross, kugelig, gelb-
braun, braunrot gesprenkelt, Lippe dunkelbraun, karmoisinrot gesäumt.
Juli, August. Venezuela.
P. Barken Batem. ist Acineta Barkerii LdL
P. oerina Ldl. Scheinknollen länglich-eiförmig, 10 cm hoch, dunkel-
grün, Blätter gross und lang, derb, breit-lanzettlich, dunkelgrün. Blüten
zu 8 — 12 in kurzer, hängender Traube, wachholderduftig, gelb, 5 cm breit.
Juni, Juli. Centralamerika.
P. elata Hook. Scheinknollen kuglig - eiförmig, bis 15 cm hoch, mit
3 — 5 hellgrünen, breit -lanzettlichen, bis meterhohen Blättern. Blüten auf
anderthalbmeter hohem, steifem, aufrechtem Schafte in lockerer Traube,
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Peristeria. Pescatorea. ^O^
aufrecht gestielt, 8 cm breit, fast kuglig, wachsartig, weiss, Kelch- und
Blumenblätter breit - eiförmig , Lippe dick, fleischig, weiss mit grossen
öhrchenartigen , rötlich punktierten Anhängseln des Unterteils und fast
kreisrundem Vorderteil, welcher eine mittlere vertiefte Rinne hat, im
vorderen Teile reinweiss , im hinteren rötlich punktiert ist. Säule weiss,
mit kleinem, spitzem Schnabelfortsatz. Juli — September. Panama. Lippe
und Säule geben die in der That so erscheinende Form einer fliegenden
weissen Taube, weshalb die Pflanze in der Heimat Taubenblume oder
Heilige Geist-Blume getauft worden ist.
P. guttata Enowl. et Weste. Der P. cerina sehr ähnlich, aber die
hängenden Blüten sind lachsrötlich mit purpurnen oder braunen Fleckchen
und duften harzig. September. Demerara.
P. Humboldtü Batem. ist Acineta superba Rchb. f.
P. pendula Hook. Scheinknollen länglich-eiförmig, 5 cm hoch, gefurcht,
mit 3 — 4 lanzettlichen, tief furchigen Blätter Blüten in hängender Traube
zu 3 — 7, fleischrötlich - gelb , dicht purpurn gesprenkelt, Lippe bräunlich-
weiss mit purpurnen Flecken und dickem, vortretendem Kamm, vorn tief
ausgekehlt mit einem zurückgebogenen Spitzchen. August, September.
Demerara.
Pescatorea Rchb.f.
(Huntleyinae 364.)
Knollenlose Baumbewohner Kolumbiens^ von woher etwa zehn Arten
bis jetzt bekannt sind, welche sämtlich durch schöne, grosse, langdauernde
Blüten für die Gärtnerei von Wert sind. Die Blätter stehen in kräftigen, zwei-
zeilig geordneten Büschen, sind gross und stark, immergrün, gekielt, breit-
linear oder lanzettlich. Blüten einzeln auf starken, mit einigen kurzen,
häutigen Scheiden besetzten, aufrechten oder aufsteigenden, die Blätter
nicht überragenden, oft nur halb so langen Stielen, gross und fest. Kelch-
und Blumenblätter ziemlich gleich, ausgebreitet, die seitlichen Kelchblätter
bilden ein ausgesprochenes Kinn, Lippe deutlich genagelt, dreilappig, mit
abstehenden Seitenlappen, Mittellappen gross, breit, gerundet, der Rand
oft zurückgerollt, im Hintergrund ist ein querstehender Schwielenbogen
der Lippe mit seiner breiten Fläche aufgewachsen. Säule schlank, grade.
Die Pescatoreen vertragen nicht zu viel Wärme, am gedeihlichsten ist ihnen
eine Wintertemperatur von etwa 10**, sie vertragen absolut keine Trocken-
periode, sondern verlangen auch nach der Blüte Feuchtigkeit, besonders
feuchte Luft, weil sie ununterbrochen treiben. Man bindet sie entweder
einfach mit einer Hand voll Moos auf Korkrinde fest oder giebt sie hoch-
gepflanzt inSphagnum und Haideerde in einen Korb oder reichdrainier-
ten Topf. Dunggüsse sind von grossem Einfluss auf die Stärke der
Entwickelung.
P, Backhousiana Rchb, f. ist P, Klabochorum Rchb. f. var.
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494
Pescatorea.
Fig. 149. Pescatorea cerina.
P. bella Bchb. f. {Zygopetalum bellum Hook.) Blätter etwa 3 zu 25 cm.
Blüten auf 10 cm hohem Stiele, 12 cm breit, Kelch- und Blumenblätter ei-
förmig, kurz zugespitzt, weiss mit violettem Schimmer oder ganz blass
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Pescatorea. 4Q5
violett, vor der Spitze ein breites, dunkel purpur violettes Band, Lippe
cr^megelb, fast pantoffelförmig umgeschlagen vorn, mit grossem hufeisen-
förmigem, 21 rippigem, purpurrotem Schwielenbogen , vor welchem die
Lippe einen breiten purpurvioletten Fleck zeigt. Säule aus gelbweissem
Grunde hell aber unrein purpurn mit dunkleren Spritzflecken. März — Mai.
Neu-Granada.
P. oerina Bchb. f. {Huntleya cerina Batein. Zygopetalum cerinum Hook)
(Fig. 149.) Blätter etwa 3 zu 20 cm, Blütenstiel kaum 10 cm hoch, Blüten
10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter fleischig, länglich gerundet, aus-
gehöhlt, hell wachsgelb, Blumenblätter etwas dunkler, Lippe gelb, gestutzt-
eiförmig, gewölbt, Schwielenbogen halbkreisförmig mit sehr vielen Rippen,
dunkel purpurrot bandiert. Säule kurzkeulig. Mai, Juni. Veragua,
Chiriqui, bei 2300 m.
P. Dayana Bohb. f. {Zygopetalum Dayanum Hook) (Fig- i S^) Blätter
etwa 3 zu 25 cm. Blüten auf 10 cm hohem Stiele, bis 10 cm breit, Kelch-
blätter verkehrt-eiförmig, weiss mit grünlichen Tuschstreifen, Blumenblätter
etwas schmäler, mit schief verzogener Spitze, rein milchweiss, Lippe läng-
lich, vorn gestutzt und ausgerandet, weiss, nur der fast kreisrunde, viel-
rippige Schwielenbogen purpurviolett. Säule gelblich, mit rötlichem Bande
am Grunde, November, Dezember. Neu-Granada.
— var. oandidiüa Bchb. f. Kelch- und Blumenblätter, sowie die Lippe
reinweiss, Schwielenbogen hell karmin-purpurn.
— var. rhodacra Bchb. f. Blüten zartrosa, purpurn überlaufen.
— var. Boezlii Bohb. f. (als Art). Blüten weiss mit vielen violetten
oder rosapurpurnen Tuschflecken, Lippe hellviolett oder purpurrosa.
— var. splendens Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter vor der Spitze
dunkel violettfleckig, Lippe ganz dunkelviolett.
P. Gairiana Bohb. f. {Zygopetalum Gairianum Hook) Blätter etwa
2 zu 20 cm. Blüten auf kaum 10 cm hohem Schafte, 10 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter breit bandförmig, dunkelviolett, an der Spitze am
dunkelsten, Lippe purpurrosa oder purpurbräunlich, vorn fast pantoffel-
förmig zurückgeschlagen, mit vielen Längsschwielen, zwischen denen zahl-
reiche Warzen sitzen, Schwielenbogen halbkreisförmig mit 15 — 17 Rippen,
orangegelb, purpurn gestreift. Säule aus weissgelblichem purpurgespritztem
Grunde oben dunkelviolett. Juli — September. Ecuador.
P. Elaboohorum Bchb. f. {Zygopetalum Klabochorum Hook) Blätter etwa
3 zu 25 cm, Blüten auf 10 cm hohem Schaft, reichlich 10 cm breit, Kelch-
blätter stumpf-länglich, Blumenblätter kürzer und vorn etwas verschmälert,
weiss, reichlich purpurbraun getupft, Lippe kellenförmig, dreilappig, ocker-
gelb oder weiss, am Rande glatt, sonst dicht bedeckt mit purpurköpfigen
Hautsprossungen , Schwielenbogen hufeisenförmig, 19 rippig, schwefelgelb
mit braunen Linien. Säule gelblich mit verwaschenen braunpurpurnen
Flecken. Juli — September. Ecuador. Der Pluralname ist zu Ehren der
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496
Pescatorea.
Reisenden Brüder Kl ab och gegeben, von welchen Franz Klaboch
diese Art einführte.
— var. Backhousiana Bchb. f. als Art {Zygopetalmn Backhousianuni
Fig. 150. Pescatorea Dayana.
Hook.) Blüten cr^meweiss mit purpurvioletten Tupfen, Lippe cr^meweiss,
purpurwarzig, Schwielenbogen goldgelb, braun liniert.
P. Lehmann! Bchb. f. {Zygopetalum Lehmanni Hook.) Blätter fetwa
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Pescatorca. Phajocalanthc.
497
2 ZU 20 cm. Blüten auf 10 cm hohem Schaft, reichlich 10 cm breit,
weiss mit rötlichbraunen Parallellinien, Kelch- und Blumenblätter breit-
länglich, nach vorn etwas verschmälert, Lippe bräunlich - purpurn , vorn
länglich, gestutzt, zurückgeschlagen, mit dicken, langen, purpurnen Borsten,
Schwielenbogen elfrippig, kastanienbraun. Juni — August. Ecuador.
P. Roeziii Rchb.f. ist P. Dayana Rchb.f. var.
P. Busseliana Bchb. f. (Zygopetalum Russelianum Hook) Blüten auf
6 — 8 cm hohem Schaft, 10 cm breit, cr^meweiss mit rötlich - purpurnen
Tuschflecken, Kelch- und Blumenblätter breit - eiförmig , Lippe rötlich-
purpurn, Schwielenbogen 15 rippig, gelb mit karminroten Linien. Juli —
September. Ecuador.
F. Walliflii Linden et Bohb. f.
(Zygopetalum Wallisü Hook) Der
P. cerina in der Form gleichend,
aber die Blüten sind cr^megelb
mit bläulichvioletten Tuschflek-
ken, Lippe längsfurchig, violett,
weiss gesäumt, Schwielenbogen
17 rippig, weiss mit purpurnen
Linien. Säule weiss mit dunkel-
violetter Binde im Grunde. Juli
bis September. Ecuador, bei
2500 m.
Pesomeria LdL ist Phajus Lour.
Phajocalanthe Rolfe
(Phajinae 219 a)
Fig. 151. Phajocalanthe irrorata.
umfasst die Bastarte zwischen
den Gattungen Phajus und
Calanthe resp. Preptanthe, Limatodes und Calanthidium.
Bisher sind von Obergärtner D o m i n y und dem unermüdlichen Ober-
gärtner Seden in Veitchs Royal exotic nurseries in Chelsea drei der-
artige Kreuzungen bewirkt worden.
Ph. irrorata Rolfe. {Phajus irroratus Rchb.f) (Fig. 151.) ist von Do-
miny aus Ph. Tanke rvilliae X Preptanthe Regnieri var. nivalis
gekreuzt worden. Die Pflanze ist immergrün und gleicht auch sonst un-
gemein dem Phajus Tanke rvilliae, nur in der tiefen Zerspaltung der
Lippe kommt die Preptanthe zur Geltung. Blüten 5 cm breit, cr^me-
weiss, mit grünlichem Grunde und rosaer Spitze der Kelch- und Blumen-
blätter Lippe rotpurpurn, weiss gerandet, mit grosser gelber, durch drei
weisse Längschwielen unterbrochener Scheibe.
Ph. pnrpurea Bolfe. {Phajus irroratus var. purpureus Rchb, /.) ist von
Seden aus Ph. Tankervilliae, X Preptanthe vestita var. ruVo-
Stein's Orchideenbuch. 32
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498 PhajocaUinthe. Phajus.
oculata gezüchtet. Kelch- und Blumenblätter reinweiss, Lippe rot-
purpurn, dunkler gestreift, breit weiss berandet.
Ph. Sedeniana Rolfe. (Phajtis Sedenianus Rchb, /.) istPhajusTanker-
villiae X Preptanthe Veitchii von Seden gezüchtet. Da Preptan-
the Veitchii die Kreuzung von Limatodes rosea xPreptanthe
vestita ist, so sind also in dieser Phajocalanthe drei Gattungen!!
vertreten. Der Wuchs ist auch hier von Phajus beibehalten, nur die
vierlappige Lippe verrät den fremden Einfluss. Blüten 6 cm breit, cr^me-
weiss, gelblich schattiert, im Grunde rosa, Lippe gelblich, vorn weiss,
breit rosapurpurn bordiert.
Phajus Lour.
(Phajinae 219.)
(Gastrorchis Bl., Limatodes Bl. z. Teil, Pachyne Salisb.,
Pesomeria Ldl., Tankervillea Lk.)
Fast alle zwölf Arten der im tropischen Asien , Afrika , Australien,
den Südseeinseln, Maskarenen, in China und Japan einheimischen Gattung
waren früher beliebte Gewächshauspflanzen, während sie heut etwas ver-
nachlässigt werden. Sie sind sämtlich Erdbewohner mit stark entwickel-
tem Wurzelsystem und meist grossen vielgliedrigen Scheinknollen, seltener
mit schlanken, verlängerten Stämmen. Die grossen, mehr minder breit-
lanzettlichen Blätter sind gewöhnlich in einen langen Stiel verschmälert,
aber nicht gegliedert, und längsfurchig vielnervig. Die Blüten stehen in
aufrechten, langgestielten, meist reichblumigen Trauben, welche aus den
unteren Blattachseln hervorbrechen. Kelch- und Blumenblätter gleichen
sich meist, sind aufrecht oder breit abstehend, die grosse Lippe ist frei,
dreilappig, mit den Seitenlappen eng um die Säule gerollt oder dieselbe
als weitbauchige Schale umgebend, und bildet meist mit dem Säulenfusse
einen grossen kurz-kulpigen Sporn. Säule schlank, gerade bis halbkreisförmig
gekrümmt. Die Blüten ändern ihre Farbe durch Druck oder sonstige
Verletzungen in Indigoblau - schwarz. Je nach der Heimat gehören die
Phajus ins warme oder halbwarme Haus. Sie bedürfen zur guten Ent-
wickelung recht grosser drainierter Töpfe, deren Füllung aus guter Rasen-
erde, Lauberde, gut verottetem Kuh- oder Pferdedung und Sand bestehen
soll. Während der Entwickelung halte man die Pflanzen warm und in
etwas geschlossener Luft, nachher kühler. Sie bedürfen viel Wasser und
können während des Triebes recht viel flüssige Dungstoffe aufnehmen.
Nach der Blüte spart man mit dem Wasser, ohne aber die Pflanze dörren
zu lassen. So behandelt, lohnen auch die alten Arten die Kultur und
können sich getrost neben den meisten neueren Orchideen sehen lassen.
Pfltzer teilt die Gattung ein:
A. Gtonuini: Knollen kurz und dick, Sporn deutlich; z. B. Ph.
Blumei Ldl.
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Phajus. 499
B. Gktstrorohis Bl.: Knollen kurz und dick, Lippe kurz gespornt, im
Grunde weit bauchig; z. B. Ph. tuberculosus Rchb. f.
C. Iiimatodes BL Schlankstämmig, Sporn deutlich; z. B. Ph. cu-
preus Rchb. f.
D. Pesomeria Ldl. Schlankstämmig, statt des Sporns nur ein kurzer
Höcker; z. B. Ph. tetragonus Rchb. f.
Ph. albus Will, ist Thunia alba Rchb. f.
Ph. Augustinianus Klotssch ist Ph. cupreus Rchb. f.
Ph. ausfralis F. Müll, ist Ph. Tankervilliae Bl.
Ph. Bensoniae hört, ist Thunia Bensoniae Hook. f.
Ph. Bernaysii Rchb. f. ist Ph. Blumei Ldl. var.
Ph. bicolor Ldl. ist Ph. Wallichii Ldl. var.
Ph. Blumei Ldl. (PA. grandifolius Blumei hart, Lintodorutn Incar-
villei Bl) Scheinknollen eigross, rundlich-eiförmig, vielringig. Blätter bis
60 cm hoch, lang -lanzettlich, zugespitzt, vielfaltig, freudiggrün. Schaft
über meterhoch mit 30 cm langer Endtraube. Blüten 5 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter spitz-lanzettlich, olivengrün-bräunlich, Seitenlappen der
Lippe um die Säule gerollt, aussen ockergelb, Mittellappen eiförmig-
wellig-kraus, vom kurz gespitzt, karminrot mit gelblichem Rande. Sporn
gelbgrün. März — April. Java.
— var. Bemaysii Bohb. f. Blüten aussen weiss, innen matt gelb,
weiss, Seitenlappen der Lippe schwefelgelb, weiss gesäumt, Mittellappen
dunkler gelb, weiss gesäumt, Sporn grün.
Ph. Carronii F. Müll, ist Ph. Tankervilliae Bl.
Ph. Cooksonii Bolfe ist aus Ph. tuberculosus d X Ph. Wall-
chii Q gekreuzt worden, gleicht letzterem sehr stark, aber Umriss und
Farbe der Lippe ist von Ph. tuberculosus ererbt.
Ph. oupreus Bohb. f. (PA, Augustinianus KlotzscA) ist heute aus den
Gärten verschwunden. Er gleicht einem kleinen, schlankstämmigem Ph.
Tankervilliae mit kleinen, dunkelrötlich -braunen deutlich gespornten
Blüten mit etwas hellerer Lippe. Amboina.
Ph. Dodgsoni hart, ist Thunia Dodgsoniana Will.
Ph. grandifolius Lindley ist Ph. Wallichii Ldl.
Ph. grandifolius Lour. ist Ph. Tankervilliae Bl.
Ph. Humblotii Bchb. f. Scheinknollen eigross und rundlich-eiförmig,
Blätter breit-lanzettlich, bis 40 cm hoch. Blüten in wenigblumiger End-
traube auf 50 cm hohem, steifem Schaft, 5 cm breit, rosa mit weissen
und roten Tuschflecken, Kelchblätter spitz - länglich, Blumenblätter kürzer
und doppelt so breit, Lippe spornlos, die Seitenlappen gerundet und
vorwärts gestreckt, Mittellappen quergestutzt, ausgerandet, auf der weissen
Scheibe eine hohe fleischige, sattelförmige, nach vorn in einen kurzen Kiel
verlaufende gelbe Schwiele. April — Juni. Madagaskar.
Ph. irroratus Rchb. f. ist Phajocalanthe irrorata Rolfe.
Ph. leucophaeus F. Müll, ist Ph. Tankervilliae Bl.
32*
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500
Phajus.
Ph. luridus hört, ist Ph. Wallichii LdL var bicolor LdL
Ph. maculatus Ldl. {Bletia Woodfordü Bot, Mag) Scheinknollen
gänseeigross , länglich - eiförmig , Blätter spitz ei - lanzettlich , 40 cm lang,
dunkelgrün mit blassgelben runden Flecken. Blüten zu 10 — 12 am Ende
des 60 cm hohen Schaftes in lockerer Traube, 6 cm breit, fleischig, blass-
gelb, Lippe stumpf gespornt, im Grunde cylindrisch eingerollt, vom drei-
Fig. 152. Phajus Tankervilliae.
lappig, Mittellappen faltig-gezähnt, gelb mit rötlich-braunen Randstrichen.
Februar — Mai. Japan, China.
Ph. niveus hört, ist Thunia alba Rchb.f.
Ph. philippinensis N. E. Brown. Wurzelstock Iris- artig, cylindrisch,
blattnarbig. Blätter paarweis, spitz lanzettlich, in einen 10 cm langen
gekielten Stiel zusammengezogen, 6 zu 30 cm etwa, längsfaltig. Blüten
in wenigblumiger Traube auf 40 cm hohem Schafte, ledrig, 4 cm breit,
halbgeschlossen, Kelch- und Blumenblätter spitz länglich-lanzettlich, aussen
weiss, innen rötlichbraun, gelb gerandet, Lippe trompetenförmig mit zurück-
geschlagenem, gefranstem Rande, weiss, gelblich - fleischfarben schattiert,
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Phajus. PhaUenopsis. JOI
mit drei Kielen. Sporn undeutlich. August, September. Philippinen,
Mindanao bei looo m.
Ph. Tankervilliae Bl. [Bleiia Tankervüliae R, Br, Limodorum Tanker-
villiae Lodd, Pachyne spectabilis LdL Phajus grandifolius Lour, nicht Ldl.
Ph, australis F. Müll. Ph. Carronii F. Müll. Ph, leucophaeus F. Müll)
(Fig. 152.) Scheinknollen faustgross, eiförmig. Blätter aus langem, schmalem
Grunde spitz länglich - lanzettlich , 60 cm lang, dunkelgrün. Blüten in
langer Endtraube auf über meterhohem, aufrechtem Schafte, 10 cm breit,
aussen weiss, innen hell chocoladenbraun , Kelch- und Blumenblätter
länglich - lanzettlich , Lippe lang röhrig gerollt, vorn kurz trichterförmig
erweitert, wellig gezähnt, weiss mit gelbem, hellpurpuradrigem Schlund
und Scheibe, die Röhre innen und aussen karminrot überlaufen. Dezem-
ber— April. China.
— var. superbua v. Htte. Blüten aussen elfenbein weiss, innen leuchtend
chamois, Lippe schön violett-rosa mit hellrosaem Saum.
Ph. tuberoulosus Rohb. f. {Bletia tuberculosa Bl. Limodorum tuber-
culosum R. Br.). Stämme kurz, dick spindelförmig, 20 cm hoch. Blätter
zugespitzt-länglich, 25 cm lang, dunkelgrün. Blüten zu 6 — 10 auf 40 cm
hohem Schafte, 6 cm breit, reinweiss, Kelchblätter eiförmig, kurz zugespitzt,
Blumenblätter etwas breiter mit vor den Spitzen eingeschlagenen Rändern,
Seitenlappen der Lippe als flache Schüssel die Säule umgebend, gelb,
dicht trüb karminrot, bronzefarben verlaufend, gefleckt, Vorderlappen
breit-gerundet , mit faltig-krausen, tief ausgezackten Rändern, weiss mit
rosa-purpurnen Flecken, im Hintergrunde ein hoher orangegelber Borsten-
kamm. Januar — März. Madagaskar. Gehört zu den wirklich schönen
Orchideen, verlangt aber Aufmerksamkeit in der Pflege und dauernd
warm -feuchte Luft.
Ph. Wallichii Ldl. gleicht im Bau und in der Form der Blüte voll-
kommen dem Ph. Tankervilliae, aber die aussen weissen Blüten sind
innen orangegelb mit rötlich purpurnem Anfluge, Lippe mit lang-spitzigem,
kraus-gezähntem Vorderlappen, Sporn gebogen und ausgerandet. März —
Mai. Ostindien: Sylhet.
— var. bioolor Ldl. {Ph. luridus hört.) Kleiner. Lippe rosa gesäumt,
Sporn gelblich.
Phalaenidium Pfitzer ist eine Unterabteilung von Aerides Lour.,
zu welcher z. B. A. Vandarum Rchb. f gehört.
Phalaenopsis BL
(Aerideae 381.)
(Stauroglottis Schauer.)
Etwa vierzig Arten, welche an nackten Felsen oder an Bäumen der
ewig feuchten Waldregion des tropischen Ostindiens und der malayischen
Inseln leben, und sämtlich für die Gartenkultur von hohem Wert sind.
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f02 Phalaenopsis.
In der Farbenpracht können sie sich zwar nicht mit so mancher bunt-
schillernden Orchideenblüte der Tropen messen, in der Zartheit der
Färbung aber wie in der Lieblichkeit der Formen werden sie von keiner
anderen Gattung übertroffen und dabei sind gerade die zartesten Blüten
oft von monatelanger Dauer.
Keine Phalaenopsis zeigt auch nur eine Andeutung zur Knollen-
bildung und auch der Stamm ist nur ganz kurz und dünn, aber fest, fast
holzig. Vom Grunde des Stammes und bei alten Exemplaren auch aus
den unteren Blattachseln entspringen ungemein kräftige, bis fingerdicke,
oft verzweigte Wurzeln, welche sich an die Unterlage so fest ansaugen,
dass sie oft bandartig verflacht erscheinen. An der wachsenden Spitze
sind sie glasig durchscheinend hellgrün, im übrigen Teile sammtig oder
später harthäutig weiss. Die grossen, derb fleischig-ledrigen Blätter sitzen
fast regelmässig zweizeilig oder fast rosettenartig dicht gedrängt mit meist
scheidenartigem, stammumfassendem Grunde, der aber allmählich in die
breite Blattspreite übergeht, nicht von ihr abgegliedert ist. Mitunter sind
die Blätter elegant gezeichnet.
Der Blütenschaft, aus den Blattachseln entspringend, ist meist hoch
und überhängend, selten eine einfache Traube, meist eine vielverzweigte
Rispe, an welcher oft mehr als hundert Blüten sitzen. An den alten
Blütenständen brechen nicht selten, an Luddemanniana und Stuar-
tiana regelmässig. Adventiv - Blattknospen hervor, welche sich rasch zu
jungen Blattpflanzen entwickeln. Man lasse diese Sprosse erst Wurzeln
treiben, ehe man sie von der Mutterpflanze ablöst, jedenfalls schneide
man keinen Blütentrieb von Phalaenopsis ab, welcher nicht wirklich
schon vollkommen abgestorben ist. Die Blüten sind gross und ansehnlich,
bald von festem Bau, bald ungemein zart, aber gerade diese scheinbar
zarten Formen halten sich ausserordentlich lange frisch.
Da die Blüten sich nacheinander entwickeln, ist es durchaus keine
Seltenheit, dasselbe Exemplar ein halbes Jahr lang in Blüte zu haben«
Die Blumenblätter sind stets breiter als die Kelchblätter , alle fünf sind
breit abstehend, sodass die Blüte voll und gross dasteht. Die seitlichen
Kelchblätter laufen am Säulenfuss mehr minder weit herab. Die mit dem
Säulenfusse fest verwachsene Lippe ist genagelt oder sitzend, stets drei-
lappig mit aufrechten oder abstehenden, sehr verschieden geformten
Seitenlappen, der Mittellappen ist ungeteilt, kurz zweiteilig oder in zwei
oft sehr lange und dünne Fortsätze ausgezogen. Zwischen den Seiten-
lappen trägt die Lippe, dieselben scheinbar verbindend, einen grossen,
oft dicken Schwielenkörper. Die Säule ist meist schlank, an der Spitze
etwas überneigend und dort die zwei gefurchten Pollenkörper tragend.
Noch Anfang der siebziger Jahre gehörten die Arten von Phalae-
nopsis zu den buchstäblich mit Gold aufgewogenen Kostbarkeiten der
deutschen Gärten und brachten ihre glücklichen (?) Besitzer halb zur Ver-
zweiflung, weil sie um so schlechter wuchsen, je mehr an ihnen gethan
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Phalaenopsis. 503
wurde. Sie wurden in den unglaublichsten Erdmischungen von zehnerlei
Stoffen in durchbrochenen Töpfen, in deren Innerem ein umgestürzter
andereren Topf stand, der Zwischenraum mit Scherben ausgefüllt u. s. w.,
in den heissesten Kammern der Gewächshäuser mehr maltraitiert als
gepflegt. Heut sind die Preise um mehr als das zehnfache gesunken,
man bindet die Phalaenopsis einfach mit einer Handvoll sauberen,
frischen Sphagnums an eine derbe Korkrinde oder festen Ast, hängt
sie in ein gut ventiliertes,
dabei recht feuchtes Warm-
haus von mindestens 12^
Wintertemperatur und da
vollzieht sich das Wunder,
dass die ehemals vor - ^ v
lauter Pflege nicht zum %^
Gedeihen gelangenden
Pflanzen jetzt leicht und (
gut wachsen, indem sie,
fast sich selbst überlassen,
nur einfach in die Bedin-
gungen zurückversetzt wer- v^
den, welche sie in der
Heimat gewöhnt waren.
Wesentlich ist nur eine t .
stets feuchte, aber nicht ^^
stockende, gut erneuerte Fig. 153. Phalaenopsis amabilis^
Luft und ein gleichmässiges
Feuchthalten durch Spritzen. Exemplare, welche ernstlich trocken werden,
lassen ihre schönen Blätter hängen, welken, runzeln und werfen sie
schliesslich ab. Auch nach der Blüte darf keine Phalaenopsis zur Ruhe
durch Trockenheit gezwungen werden, sondern nur durch niedere Tem-
peraturen. Da die Ruhezeit in unsere Wintermonate fallt, giebt sich das
fast von selbst. Kränkelnde Pflanzen säubere man durch scharfe Schnitte
von allem Verdächtigem, stäube die Wunden mit Kohle ein und behandle
sie nach dem Übertrocknen der Wundflächen als gesund, nur mit etwas
sparsamem Giessen. Dunggüsse resp. Dungbäder der Wurzeln sind sehr
zu empfehlen.
Die neueste Einteilung der Gattung beruht hauptsächlich auf der
Form der Lippe und ergiebt folgende natürliche Abteilungen:
A. Eu-Phalaenopsia Bnthm: Blumenblätter viel breiter als die Kelch-
blätter, Mittellappen der Lippe zweiteilig oder in zwei dünne
Fäden ausgezogen; z. B. Ph. Schilleriana Rchb. f.
B. Probosoidioides Pfitz.: Blütenform wie von A., aber der Mittel-
lappen der Lippe ungeteilt, die Säule vorn in einen langen, spitzen,
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504 Phalaenopsis.
rechtwinkelig ansitzenden Schnabel ausgezogen; z. B. Ph. Lowii
Rchb. f.
C. Zebrinae Pfits.: Kelch- und Blumenblätter fast gleich, weiss mit
farbigen Querbändern auf hellem Grunde, Mittellappen der Lippe
ungeteilt, länger als breit; z. B. Ph. sumatrana Korth.
D. Stauroglottis Schauer.: Kelch- und Blumenblätter fast gleich, meist
einfarbig, Mittellappen der Lippe ungeteilt, breiter als lang, oft
mit zahlreichen Anhängseln am Grunde; z. B. P. Parishii Rchb. f.
E. Antenniferae Pfitz. : Kelch- und Blumenblätter fast gleich, einfarbig,
Lippe lang genagelt, mit breitem dreilappigem Mittellappen und
zwei keulenförmigen aufrechten Anhängseln am Nagel; z. B. Ph.
antennifera Rchb. f.
Ph. amabilis Bl. {Lindley^ nicht hort^ {Ph. grandiflora Ldl. et hört)
(Fig. 153.) Blätter länglich - zugespitzt, etwa 4 zu 30 cm gross, zweizeilig,
sehr derb, hellgrün, deutlich gekielt. Blüten wie von Ph. Aphrodite,
aber erheblich grösser, Seitenlappen vorn gelblich, Rankfaden des schmal-
spiessförmigen Mittellappens gelb (nicht weiss wie die
von Ph. Ap h r o d i t e). Blütenstiele purpurn überlaufen.
September — März. Java, Borneo. Von Ph. Aphro-
dite hauptsächlich durch die langen Blätter auf den
ersten Blick unterschieden, in den Blüten sehr ähnlich.
— var. aurea hört. Wuchs gedrängt, Blüten 1 5 cm
breit, matt elfenbeinweiss , Lippe vorn tief orangegelb
schattiert, Seitenlappen und Rankfaden noch dunkler
Fig. 154. Phaiaenop. Orange. Blütenstiele gelblich-grün. Borneo.
sis amethystma. Rh. amübilis fiort, ist Ph. Aphrodite Rchb. /.
Ph. Amesiana Bolfe ist von Seden in Veitchs
Gärten aus P. intermedia d X amabilis $ gezüchtet worden. Blüten
10 cm breit, weiss, nur die Lippe purpurn schattiert und die Seitenlappen
hell purpurstreifig, Mittellappen rotpurpurn gestrichelt. Kamm gelb, rot-
punktiert.
Ph. amethystina Bchb. f. (Fig. 154.) Blätter keilförmig - verkehrt ei-
förmig, zugespitzt, etwa 3 zu 10 cm, gestreift, an den Rändern wellig,
derb, dunkelgrün. Blütenschafl 25 cm hoch, selten spärlich verzweigt,
wenigblumig, Blüten 3 cm breit, weiss, nur die Lippe im Grunde gelb-
lich und auf dem Vorderlappen amethystblau - purpurn überlaufen, die
Seitenlappen keilförmig, Mittellappen rautenförmig, zweizackig tief aus-
gebuchtet, mit zwei kleinen Bartfaden im Grunde, Sporn kurz. Juli bis
August. Sundainseln. So ziemlich die kleinste Art.
Ph. antennifera Bchb. f. Blätter spitz-länglich, ledrig, etwa 2 zu 10 cm,
dunkelgrün. Blüten in kurzästiger, lockerer, halbmeterhoher Rispe zu 10
bis 20, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf - länglich , zartrosa,
Spitzen der Kelchblätter aussen ziegelrot, Mittellappen der lang genagelten
Lippe breit, dreilappig, aus gelbem Grunde amethystblau, Seitenlappen
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Phalaenopsis.
505
und die Keulen im Grunde orangegelb mit roten Streifen. September,
Oktober. Birma.
Ph. Aphrodite Bchb. f. (/%. amabilis hört nicht LdL oder BL (Fig. 155.)
Die fleischigen Wurzeln sitzen in dichten Büscheln auf der Rinde und
tragen einen kurzen Stamm mit 4 — 8 zweizeiligen, elliptisch-lanzettlichen,
derben, schiefgestutzten, etwa 4 zu 20 cm grossen, dunkelgrünen, stark-
gekielten Blättern. Blüten sehr zahlreich in lang-überhängenden Trauben
oder Rispen zweizeilig geordnet, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
reinweiss, Kelchblätter ei-elliptisch, Blumenblätter breit-rautenförmig, Lippe
weiss, wundervoll zart fleischrosa und gelb getuscht und gesprenkelt,
kürzer als die Blumenblätter, Seitenlappen aufsteigend, gross, blumenblatt-
artig, vorn rosa, Mit-
tellappen spiessför-
mig mit zwei seitlichen
eingebogenen und ge-
drehten, zarten, lan-
gen Rankfäden. Blüht
fast das ganze Jahr,
hauptsächlich Okto-
ber bis Januar. Java,
Amboina , Philippi-
nen. Wird in Eng-
land— und mit vollem
Recht — als Königin
der Orchideen be-
zeichnet.
— var. Dayana
Will. Blüten sehr
gross , die beiden
seitlichen Kelchblät-
ter vorn karminrot
gesprenkelt , Seiten-
lappen der Lippe goldgelb, Vorderlappen mit scharlachrotem Mittelstreif
und ebensolchen Spritzflecken.
— var. gloriosa Bchb. f. von v. Dayana nur durch hellgrünes Laub
und den weissen Grund der Lippe abweichend.
Ph. Boxalli Bchb. f. Blätter länglich -^ eiförmig , 4 zu 15 cm etwa,
glänzend grün. Blüten zu 4 — 12 in aufrechter, kurzschaftiger Traube,
3 cm breit , auf schlanken , weisslichen , von kurzen, grünen Deckblättern
gestützten Stielen, Kelchblätter spitzlanzettlich , gelb, braun gefleckt und
gebändert, Blumenblätter gleichgefarbt, kürzer und schmäler, Seitenlappen
der Lippe weisslich, in eine kurze Ranke auslaufend, Vorderlappen anker-
förmig, blassgelb mit einem purpurnem Zahn im Grunde. Säule mit zwei
^*S' ^55« Phalaenopsis Aphrodite.
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qo6 Phalaenopsis.
kleinen Flügeln an der Spitze, aus rotbraunem Grunde gelb. Juni, Juli.
Philippinen.
Ph. Buyssoniana Rchb.f. ist Ph. Esmeralda Rchb.f.
Ph. casta Bchb. f. ist eine in der Heimat entstandene Kreuzung aus
Ph. Aphrodite und Ph. Schilleriana. Blätter in der Jugend leicht
weissschimmernd gefleckt, im Alter einfarbig mattgrün. Blüten gleich
denen von Ph. Aphrodite; siehe Ph. leucorhoda Rchb. f. var.
Ph. Comingiana Bchb. f. {Ph, Harriettae Rolfe.) Blätter länglich-
lanzettlich, zugespitzt, etwa 3 zu 12 cm, hellgrün. Blüten in kurzer, auf-
rechter , wenigblumiger Traube , 5 cm breit ,' Kelchblätter länglich, aussen
stumpf gekielt, das obere länglich-keilförmig, weisslich mit purpurbraunen,
zuweilen in hieroglyphische Zeichen verzogenen Längsflecken, und einigen
grundständigen Querbinden, die seitlichen purpurbraun mit weissgelbem
Saum und einzelnen weissgelben Längsflecken, Blumenblätter lang keil-
förmig , gelblichweiss mit purpurbraunen
Längsstrichen und -flecken, Lippe vorwärts
gebogen, Seitenlappen aufrecht, bandförmig
gestutzt, mit einem kurzem Pfriemen am
oberen Ende, weiss, Schwielenkörper da-
zwischen gelb, in der Mitte vertieft, Mittel-
lappen länglich bandförmig, reich violett-
purpurn mit einem Haarbusch auf der vor-
deren Mittellinie. Februar bis Mai. Wurde
von Seden aus Ph. amabilis X vio-
1 a c e a .gekreuzt.
Fig. 156. Phalaenopsis intermedia. Ph, ComU-Cervi Bl. ist Pofychi/oS ComU
cervi Kühlet Mass.
Ph. Cynthia Rolfe ist Ph. leucorhoda Rchb.f. var.
Ph. equesfris Paxt. ist Ph. rosea Ldl.
Ph. Esmeralda Bohb. f. {Ph. Buyssoniana Rchb. f. Ph. Regnieriana
Rchb.f^ Blätter bandförmig, zugespitzt, dunkelgrün. Blüten zu 15 — 20
in aufrechter Traube, 3 cm breit, gleichmässig leuchtend amethystblau,
Kelch- und Blumenblätter stumpf-länglich, Seitenlappen der Lippe sparrig
abstehend, länglich, Mittellappen länger, zungenförmig. Juni — September.
Cochinchina.
— var. oandidula Helfe. Blüten fast rein weiss.
— var. rubra hört. Blüten violettrot.
Ph. gloriosa Rchb.f ist Ph. Aphrodite Rchb.f var.
Ph. grandiflora Ldl. ist Ph. amabilis Bl.
Ph. Harriettae Rolfe ist Ph. Corningiana Rchb.f
Ph. intermedia Ldl. {Ph. Lobbii Paxt.) (Fig. 156) ist möglicher Weise
eine frei entstandene Kreuzung von Ph. Aphrodite X rosea, welche
vollkommen die Tracht der ersteren Art hat. Blüten in langer Traube
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Phalaenopsis.
507
^^''
1
oder kurzästiger Rispe, deren Schaft braunrot ist, 5 cm breit, Kelchblätter
spitz-länglich, ausgehöhlt, weiss, Blumenblätter grösser, rautenförmig, rein-
weiss, mit ein paar rosaen Spritzern im Grunde, Seitenlappen der Lippe
aufrecht, sichelförmig, stumpf, violett mit einigen
karminroten Strichen, Mittellappen karminrot, vorn
mit zwei langen gebogenen und gedrehten Rank-
fäden, Schwiele zwischen den Seitenlappen viereckig,
dunkelgelb mit karminroten Fleckchen. Juni^ — Sep-
tember. Manila.
— var. Brymeriana Bchb. f. Kelchblätter weiss,
die seitlichen mit purpurfleckigem Grunde, Blumen-
blätter rosa -lila Übergossen, Lippe hell amethyst-
farben mit weissem Rande, weissen Seitenlappen und
Rankfäden. Philippinen.
— var. Portei Bohb. f. (Fig. 157.) Blüten weiss,
im Grunde hellrosa überlaufen, Lippe dunkel pur-
purrosa, Seitenlappen rosa, Schwiele und Umgebung
orangegelb mit tief purpurroten Schmitzen.
Ph. leuoorhoda Hchb. f. ist in der Heimat aus
Ph. Aphrodite X Schilleriana hervorgegangen.
Blätter grün, verwaschen silbergrau gefleckt, Blüten
bis 10 cm gross, weiss, die seitlichen Kelchblätter
innen im Grunde purpurn überlaufen, die Blumen-
blätter im Grunde hellrosa, Seitenlappen der Lippe
gross und gerundet, nach dem Grunde hin purpurn
gestrichelt , Schwiele sattelförmig , orangegelb mit
dunkelpurpurnen Schmitzen, der Scheibenfleck davor
gelb, Vorderlappen und Rankfäden weiss. Oktober
— Januar. Philippinen.
— var. casta Bohb. f. (als Art.) Kelchblätter
weiss, das obere mit hellpurpurnem, die seitlichen
mit gelbem , rotgestreiftem Grunde , Blumenblätter
reinweiss, Lippe weiss mit hellgelbem rotgesprenkel-
tem Grunde. Mittellappen wie von Ph. Aphrodite.
— var. Cynthia Bohb. f. {Ph, Cynihia Rolfe.)
Kelch- und Blumenblätter aus zart rosaem Grunde
weiss, im Grunde purpurfleckig wie von Ph. Aphro-
dite, Mittellappen an Ph. Schilleriana erinnernd
Grundfleck, purpurn gesprenkelt und gefleckt.
Ph, Lobbii Faxt ist Ph, intermedia Ldl.
Ph. lK>wii Bohb. f. (/%. proboscidioides Parish?^ Blätter zu wenigen
in lockerer Rosette, fleischig-derb, länglich, spitz, freudiggrün. Blüten zu
4 — 5 auf schlankem, aufstrebendem Schaft in kurzer Traube, 3 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter weiss mit purpurnem Grunde, oberes Kelchblatt
'tT
b
V
F^g- ^57- Phalaenopsis
intermedia var. Portei.
weiss mit gelbem
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qo8 Pbalaenopsis.
spitz-eiförmig, die seitlichen länglich, Blumenblätter breitgerundet keil-
förmig, Lippe so lang als die Kelchblätter, Seitenlappen linear und zurück-
gebogen, weiss mit hellpurpurnem Hauch, Mittellappen länglich, aufwärts
gebogen, leuchtend violettpurpurn. Juli — September. Birma, Moulmein,
an sonnigen nackten Felsen, die zur Regenzeit überflutet werden. In der
Heimat während der Trockenperiode blattlos, daher auch in der Kultur
anders zu behandeln als die übrigen Arten und nach der Blüte ent-
schieden trocken zu halten.
Ph. Luddemanniana Bchb. f. Blätter länglich- bandförmig, spitz, etwa
2 zu 15 cm, dick, glänzend grün. Blüten in wenigblumiger, kurz aufrechter
Traube, 5 cm breit, weiss mit amethystfarbenen Querbändern in der unteren
und zimmtbraunen in der oberen Hälfte der spitz - länglichen Kelch- und
Blumenblätter, Seitenlappen der Lippe bandförmig, tief zweispaltig, hell-
purpurn, Mittellappen länglich, sattviolett. Die Blütenschafte entwickeln
regelmässig junge Blatttriebe in ihren oberen Teilen. Mai — Oktober.
Philippinen.
— var. delicata Bohb. f. Streifen schmal und gedrängt.
— var. hieroglyphica Bohb f. Blüten cr^meweiss mit kleinen zimmt-
braunen Spritzflecken und Tupfen.
— var. oohraoea G«^. Blüten gelblichrosa mit hellbraunen Quer-
bändern.
— var. pulohra Bohb. f. Obere Hälfte der Kelch- und Blumenblätter
weinrot, fast fleckenlos, untere amethystblau wie die Lippe.
Ph. maoulata Bohb. f. Niedrige Pflanze mit länglich-elliptischen, 3 zu
IG cm grossen Blättern. Blüten zu 2 — 5 in aufsteigender kurzer Traube,
kaum 1,5 cm gross, cr^meweis mit rotbraunen Querflecken, Lippe fleischig
mit weissen, rotbraun gesprenkelten, aufrechten Seitenlappen und schmaler
gelber Schwiele , Mittellappen gewölbt , weiss mit hochroter . Mittellinie.
Juni, Juli. Borneo, unter schattigen Bäumen auf nacktem Fels.
Ph. Mannii Bohb. f. Blätter länglich verkehrt-eiförmig, etwa 4 zu 1 5 cm,
glänzend grün. Blüten zu 10 — 15 in kurzer, aufrechter, 2 — 3 ästiger Rispe,
4 cm gross, Kelch- und Blumenblätter spitz-länglich mit zurückgebogenem
Rande, seitliche Kelchblätter sichelförmig, Blumenblätter schmäler und kürzer
als die Kelchblätter, alle goldgelb, kastanienbraun gefleckt und gebändert,
Lippe kurz, Seitenlappen aufrecht, gestutzt länglich, hellgelb, Mittellappen
gleichfarbig, hinten sackartig, vorn ankerförmig. Arme des Ankers flaum-
haarig und gezähnelt, vor den Seitenlappen ein purpurner Zahn und dahinter
eine in zwei Ranken auslaufende Platte. Säule keulig mit zwei Zahnzacken
am Grunde, gelb, rot gesprenkelt. Juni — August. Assam.
Ph. Mariae Burbidge. Blätter zweizeilig, herabgebogen, bandförmig,
zugespitzt, schimmernd grün mit dunkleren Streifen. Blüten in lang über-
hängender, lockerblumiger Traube, 4 cm breit, Kelchblätter stumpf-läng-
lich, Blumenblätter etwas breiter, weiss, jedes mit etwa 6 scharf abgesetzten
rotbraunen Querflecken und einem amethystfarbenem Grundfleck, Lippe
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Phalaenopsis. ^09
gewölbt, glatt, violett-purpurn mit weissem Saum. Juli — September.
Sunda-Inseln, Sulu.
Ph. Mioholitzii Sander hat den Wuchs von Ph. tetraspis, aber die
Blüten sind über 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter fast eiförmig, rein
elfenbeinweiss , nur die Kelchblätter leicht grünlich angehaucht. Juli,
August. Ostindien.
Ph. ochracea Carr. ist Ph. Luddemanniana Rchb.f. var.
Ph. Parishii Bohb. f. Blätter zweizeilig, spitz länglich-lanzettlich, etwa
2,5 zu 10 cm, ledrig, dunkelgrün. Blüten in kurz aufrechten, 6 — 10-
blumigen Trauben, etwa 2 cm breit, weiss, Kelchblätter länglich-eiförmig,
Blumenblätter länglich - spateiförmig , Seitenlappen der Lippe klein, horn-
förmig, gelb mit purpurnen Flecken, Mittellappen breit dreieckig, flach aus-
gebreitet, leuchtend amethyst - purpurn , Schwiele gelb, halbmondförmig,
gefranst, hinter ihr vier lange schlankkeulige Anhängsel. Juni — September.
Birma, Vorberge des östlichen Himalaya.
Ph. Portei Rchb. f. ist Ph. intermedia Ldl. var.
Ph. Regnieriana Rchb.f. ist Ph. Esmeralda Rchb.f.
Ph. Beichenbachiana Sander. Blätter zweizeilig, breit-lanzettlich, etwa
6 zu 25 cm, derb, stark gekielt, dunkelgrün. Blüten zu 10 — 25 in steif-
aufrechter , lockerer Traube von 30 cm Höhe , 5 cm breit , cr^meweiss,
unregelmässig trüb rötlichbraun gefleckt und gebändert, Seitenlappen der
Lippe orange und weiss gestreift, Mittellappen breit - dreieckig , bläulich-
braun, auf der vorderen Scheibe ein kurzes Haarbüschel. September bis
November. Ostindien.
Ph. rosea Ldl. (Ph. equestris Faxt. Stauroglottis eguestris Schauer)
Blätter stumpf-länglich, etwa 3 zu 15 cm, zurückgebogen, ledrig, dunkel-
grün. Blütenschaft steif aufrecht, 30 cm hoch, mit nickender, 10 — 20-
blumiger, rotstieliger Rispe, Blüten 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
länglich - lanzettlich , weiss, hellrosa getuscht, besonders längs der Mitte,
Seitenlappen der Lippe schief linear -spateiförmig, eingebogen, hellviolett
mit orangeroten Flecken, Schwiele mondförmig, orangegelb, Mittellappen
spitz - eiförmig , aufsteigend, in der Mitte dunkelviolett, nach dem Rande
heller. Die alten Blütenrispen bringen im nächsten Jahre frische Knospen,
sind also nicht abzuschneiden!, um so mehr als die Blüten dieser alten
Rispen grösser werden. September — November. Philippinen.
— var. leuoaspis Bolfe. Blüten kleiner, Blätter kürzer und breiter,
Kelchblätter hellrosa mit weiss getupft, Blumenblätter und Lippe rosa,
Schwiele weiss mit gelbbraunen Fleckchen.
Ph. Bothschildiana Bohb. f. ist Ph. Sohilleriana X amabilis, von Seden
gezüchtet. Blätter an Ph. Schilleriana erinnernd. Blüten 10 cm breit,
der Ph. amabilis ähnelnd, oberes Kelchblatt und Blumenblätter rein-
weiss , seitliche Kelchblätter aussen weiss , innen gelblich mit purpurn
gesprenkeltem Grunde, ebenso innen die Seitenlappen der Lippe, während
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5IO
Phalaeoopsis.
Fig. 158. Phalaenopsis Schilleriana.
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Phalaenopsis ^11
der Mittellappen aus gelbem, rotgesprenkeltem Grunde vorn weiss ist.
August, September.
Ph. Sanderiana Bchb. f., wahrscheinlich eine selbstentstandene Kreuzung
von Ph. Aphrodite x Schilleriana, ist für den ersten Blick eine
rosablühende Ph. Aphrodite. Auch die Blätter gleichen dieser Art,
aber die matt silbergrau schimmernde Oberfläche weist auf Ph. Schil-
leriana hin. Die ganze Blüte ist bald hell weisslich-rosa, bald dunkel-
rosa, mit dunkleren Flächen, Lippe weiss mit zimmtbraunen oder pur-
purnen Strichen und einem gelbem Tuschfleck. Die Blütenform ist die
von Ph. Aphrodite, nur die ankerähnlichen Rankfaden weisen wieder
auf Ph. Schilleriana. Die hufeisenförmige Schwiele ist weiss mit braun-
purpurnen Spritzern. Juli — Okto-
ber. PhiHppinen.
— var. alba Veitch. Blüten
weiss bis auf ein paar purpurne
Grundflecken der Lippe und gelbe
Kammflecken.
— var. marmorata WilL Seit- j^
liehe Kelchblätter im Grunde reihen-
weis purpurn gefleckt, Lippe mit f
purpurnen Strichflecken in der
Mittellinie und hellpurpurnen Tusch-
flecken an den Seiten.
— var. punctata Bchb. f. Seit-
liche Kelchblätter rotgesprenkelt.
Ph. Schilleriana Bchb. f. (Fig. ^ /
1 58, 1 58 a.) Wurzeln meist flach und
wulstigrauh. Blätter meist nur zu p.^ ^^g^ Phalaenopsis Schilleriana.
4 — 6, länglich -elliptisch, stumpf,
etwa 5 zu 20 cm , aber auch bis
35 cm lang, derb, deutlich gekielt, dunkelgrün mit elegant vortretender
silbergrauer, unregelmässiger Marmorierung der Oberseite, unterseits trüb
purpurn. Blüten an jungen Pflanzen zu 4 — 10 in einfacher, nickender
Traube, an älteren nach Hunderten zählend in über meterhoher, nickender,
strausartig vielästiger Rispe, fast zweireihig angeordnet, 10 cm breit, un-
gemein zart rosa, weiss gesäumt, Kelchblätter verkehrt-eiförmig, Blumen-
blätter rautenförmig, Seitenlappen der Lippe eiförmig, breit auseinander
liegend, Schwiele gelb mit braunrötlichen Spritzern, vierhörnig, Vorder-
lappen eiförmig, vorn in zwei auseinanderslrebende langfädige Hörnchen
oder Rankfäden auslaufend, rosa mit dunkleren Flecken. Juli — November.
Philippinen.
— var. alba hört, ist var, vestalis Rchb.f,
— var. Immaculata Bchb. f. {var, delicata hört) Blüten zart hellrosa,
ungefleckt, mit fast weissen Rändern.
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c 1 2 Phalaenopsis.
— var. splendens hört. Blüten sehr gross, dunkelrosa mit breitem,
vortretendem, weissem Rande.
— var. YestaliB Bohb. f. (var. alba /tort,) Blüten reinweiss.
Ph. Sohilleriana X Aphrodite var. gloriosa von Hugh Low & C»i,
Clapton, gezüchtet, hat die Form der Kelch- und Blumenblätter ersterer
Art, aber die weissen Kelchblätter sind zimmtbraun gefleckt, Rankfaden
und Spitze der weissen Lippe wie von Aphrodite.
Ph. Sedeni Rohb. f. (/%. „John Seden^' Rolfe) Von Seden in Veitchs
Kulturen aus Ph. amabilis X Luddemanniana gezogen. Blüten
lo cm breit, Kelchblätter länglich-elliptisch, die seitlichen schief verzogen,
Blumenblätter breiter, vorn stumpf, alle elfenbeinweiss, dicht mit hellpur-
purroten Punkten bedeckt, Lippe gleichgeförbt , noch purpurrosa über-
haucht, Kamm gelb, vorn aufgebogen mit zwei kurzen, graden, nach innen
gerichteten Pfriemenspitzen. Mai — Juli.
Ph. speciosa Bchb. f. Blätter gross, länglich-keilförmig, stumpfspitzig,
gelblichgrün. Blüten sternförmig, in vielblumigen, aufrechten Trauben
oder Rispen, 5 cm breit, wohlriechend, aussen weisslichrosa mit reihen-
weisen purpurnen Flecken, innen purpurn mit einigen grossen, weissen
Querflecken, oberes Kelchblatt eiförmig, seitliche breit-lanzettlich, Blumen-
blätter schmal - lanzettlich , alle kurz zugespitzt, Seitenlappen der Lippe
sehr klein, aufrecht, dreieckig, gelb mit weissem Grund und Spitze, Mittel-
lappen lang und schmal ausgezogen, weiss mit purpurnen Flecken oder
ganz purpurn, vorn verdickt mit zahlreichen kurzen Borstenhaaren. Mai
bis Juli. Andamanen- Inseln.
— var. Christiana Bchb. f. Kelchblätter und Säule purpurrosa, Blumen-
blätter weiss.
— var. Imperatrix Sand. Blüten dunkel purpurrosa mit einigen
weissen Flecken.
Ph. Stixartiaiia Bchb. f. (Fig. 1 59.) Blätter länglich, zugespitzt, etwa
3 zu 18 cm, in der Jugend grauweiss marmoriert, später einfarbig mattgrün,
dick, ledrig. Blüten in lang überhängenden Rispen, 5 cm breit, das obere
Kelchblatt und die rautenförmigen Blumenblätter reinweiss, die seitlichen
Kelchblätter aussen weiss, innen blassgelb und dicht zimmtbraun gesprenkelt,
Lippe weiss, mitten zimmtbraun gesprenkelt, Ränder und Anhängsel, welche
wie von P. Schilleriana geformt sind, weiss. Oktober — Januar. Ostindien.
— var. bella Bchb. f. Seitenlappen der Lippe rotstrichig, Mittellappen
gross, braun -purpurfleckig.
— var. Hmbyana Bchb. f. Kelch- und Blumenblätter aussen pur-
purn überlaufen.
— var. nobilis Bchb. f. Blattunterseite und Blütenschaft trüb purpurn.
Blüten sehr gross, wenig gefleckt, Schwiele tief orangegelb mit braunen
Schmitzen.
var. punctatissima Bchb. f. {v. punctulata Lind,) Ausser den zimmt-
braunen Fleckchen auf allen weissen Teilen dunkelrosa gefleckt.
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Phalaenopsis. 5^3
Ph. sumatrana Korth. (/%. zebrina Hook) Blätter spärlich, länglich
verkehrt-eiförmig, spitz, etwa 3 zu 10 cm, fleischig -dick, freudiggrün.
Blüten zu 5 — 10 in lockerer, aufrechter Traube, 6 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter gelblichweiss, hell rotbraun quergebändert, erstere länglich,
letztere länglich-keilförmig, Lippe mit in einen Zahn auslaufenden kurzen
Seitenlappen, Mittellappen länglich - zungenförmig , gekielt, gelb mit vier
violetten Längsstreifen und einem Busch Borsten an der Spitze. August
bis November. Sumatra.
— var. Kimballiana Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter breiter, hoch-
gelb mit roten Querbändern, Lippe hellgelb.
— var. paucivittata Bchb. f. Kelch- und Blumenblätter spärlich und
blasser rotbraun gezeichnet, Lippe dunkelpurpurn gestreift.
— var. sanguinea Bohb. f.
Seitliche Kelchblätter dunkel ^
braunrot mit einigen grüngelben
Zeichnungen.
Ph. tetraspis Bohb. f. Blät- y
ter meist nur zu 2 — 3 , spitz
keilförmig-länglich, steif, dun-
kelgrün. Blüten in vielblumigen, ' \^
nickenden Rispen,\vohlriechend,
5 cm breit, glänzend elfenbein-
weiss, braun gebändert, Kelch-
und Blumenblätter länglich, Sei-
tenlappen der Lippe aufrecht,
gestutzt, mit je einem braunem
Mittelfleck, Vorderlappen band-
förmig, gewölbt, mit einem ver-
filztem Haarpolster. Juli bis Fȧ- ^59- Phalaenopsis Stuartiana.
September. Himalaya.
Ph. Valentini Bohb. f. ist möglicherweise ein Bastart aus Ph. violacea
X Polychilos Cornu cervi. Blätter schmal - länglich , nicht gewellt,
hellgrün. Blüten in aufrechter Traube, $ cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter länglich - keilförmig , aussen purpurn, innen weiss mit purpurnen
Querbinden und purpurner Spitze, Seitenlappen der Lippe mit einem im
rechten Winkel abspreizendem Zipfel an der Spitze, weiss mit purpurnen
Randflecken, Mittellappen geigenförmig, weiss, an der rosaen Spitze drei-
lappig, mit einem starkem Buckel in der Mitte, Schwiele und Säule gelb,
letztere an der Spitze rotgestreift. Juli — Oktober. Malayischer Archipel.
Ph. Veitchiana Bohb. f. ist wahrscheinlich der Bastart Ph. rosea X
Schilleriana und steht in der Tracht ersterer Art sehr nahe, während
die Blüten unverkennbar die Vaterschaft der zweiten Art bekunden. Kelch-
und Blumenblätter sind rosapurpurn, weiss gesäumt, Seitenlappen der
Lippe stumpf längHch-keilförmig, leuchtend purpurn mit dreieckiger, gelber,
Stein'» Orchideenbuch. 33
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c 14 Phalaenopsis. Pholidota.
braun gesprenkelter Schwiele dazwischen, Mittellappen länglich, vom schmal
und gabelspaltig, die Fäden straff, nicht gebogen oder gedreht, satt pur-
purn mit weisslich-lilaem Rande. September — November. Philippinen.
— var. brachyodon Bchb. f. Oberes Kelchblatt und Blumenblätter
reinweiss, seitliche Kelchblätter innen weissgelblich , im Grunde braun
gesprenkelt, Seitenlappen der Lippe aus weissem Grunde purpurn, Mittel-
lappen aus gelbem Grunde bräunlichpurpurn, gelbgerandet und mit ein
paar braunen Spritzern, vorn nur kurz zweizähnig.
Ph. violaoea Teijsmaim et Binnendjik. {Stauritis violacca Rchb. f.)
Blätter gross, breit-lanzettlich, hellgrün. Blüten in kurz aufrechten, wenig-
blumigen Trauben, 5 cm breit, wohlriechend, aus rosapurpurnem Grunde
nach oben und vom hochgelb. Juni — September. Malayischer Archipel.
— var. alba Teysm. Blüten weiss, Seitenlappen und Kamm der
Lippe gelb, Mittellappen hellrosa.
— var. Bowringiana Bohb. f. Blüten leuchtend gelb mit violettpur-
purnem Innengrund der seitlichen Kelchblätter, einigen ebensolchen zarten
Querbändern und zahlreichen Spritzflecken auf dem oberen Kelchblatt und
den Blumenblättern.
— var. Murtoni Bohb. f. Blüten citrongelb, seitliche Kelchblätter mit
einem Purpurfleck im Grunde, Lippe purpurfleckig.
— var. Schroederiana Bohb. f. Blüten gelblich, im Grunde mit rosa-
purpurnen Zickzackbinden.
Ph. Wightii Rchb, f. ist Doritis Wightii Rchb. f., welche Gattung von
Phalaenopsis durch die bis zur Spitze des Säulenfusses herablaufenden
seitlichen Kelchblätter und den aufsteigenden Nagel der Lippe, welcher
eine 2 — 3 teilige Schwiele trägt, verschieden ist; fehlt wie alle funfDoritis-
Arten in unseren Gärten.
Ph, sebrina Hook, ist Ph. sumatrana Paxf.
Pholidota Ld/.
(Coclogyninae 155.)
(Acanthoglossum Bl. Chelonanthera Bl. Crinonia Bl.
Ptilocnema Don.)
Die in Ostindien, auf den malayischen Inseln und in Südchina ver-
breiteten zwanzig Arten sind alle baumbewohnend. Sie sind durchweg
unscheinbar und von rein botanischem Interesse, nur allenfalls die an die
Rassel der Klapperschlange erinnernden Deckblätter, in welcher in zwei-
zeiliger hängender Ähre die Blüten sitzen, machen sie für den Liebhaber
interessant. Die Scheinknollen sind entweder einfach schlank oder sie
stehen etagenweis aufeinander, die jüngere scheinbar aus der Spitze der
älteren abgegliedert weiterwachsend, letztere Formen bilden die Gruppe:
Artioulatae Bohb. f. Blätter ledrig, fest aber nicht dick, meist in den
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Pholidota.
SIS
Grund verschmälert. Blüten kaum i cm Durchmesser erreichend, unschein-
bar gefärbt, in lang überhängender Ähre oder Traube, welche durch die
vor der Blüte dicht aneinander
schliessenden konvex - ringförmigen
fleischfarbenen oder bräunlichen,
trockenhäutigen Deckblätter wirklich
der Rassel der Klapperschlange
gleicht. Kelch- und Blumenblätter
kurz und breit, aufrecht oder ab-
stehend, Lippe mit breit sackförmig
ausgehöhltem Grunde und quer ver-
breiterter, kurzer, abstehender Platte.
Säule kurz, an der Spitze ringsum
mehr minder geflügelt. Kultur wie
von Coelogyne.
Ausserhalb der botanischen
Gärten fast nur Ph. imbricata
verbreitet, die zu den sehr alten
Haus-Orchideen zählt.
Ph. articulata Ldl. (Fig. l6o.)
Blätter paarweis, eiförmig, gerieft.
Blüten in schlaff" überhängender Ähre
hinter länglichen, ausgehöhlten Deck-
blättern, weiss, Kelch- und Blumen-
blätter eiförmig, Lippe gelblich,
kappenförmig, vorn gerundet. April,
Mai. Khasya - Gebirge.
Ph. oamea Ldl. Scheinknollen
einzeln, länglich - eirund , Blätter zu
I — 3, schmal - lanzettlich, Blüten in
lockerer Traube mit kurzen Kelch-
blättern, klein, blass fleischrötlich,
Kelch- und Blumenblätter schmal-
länglich, Lippe gerundet mit zwei
Längswulsten. Oktober— Januar.Java.
Ph.imbrioatsLdl. Scheinknollen
länglich-eiförmig, flachkantig. Blätter
einzeln, ei-lanzettlich, gerieft, 5 zu
30 cm etwa, dunkelgrün. Blüten
auf 25 cm hohem, dünnem Schaft
in langer, dichter, schlaff" überhängender Traube zweizeilig in halbkug-
ligen, dachziegelförmig gestellten, trockenhäutigen, blassgelb-fleischrötlichen
Deckblättern, klein, blass fleischrot-gelblich mit violetten Fleckchen. Kelch-
und Blumenblätter eiförmig, schiffchenartig gekielt, Lippe fast rund, kappen-
33*
Fig. 160. Pholidota articulata.
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c 1 6 Pholidota. Physosiphon. Physurus.
förmig mit herzförmigem Mittellappen. Februar, März. Ostindien. Blühte
1824 zum erstenmale in Europa im Botanischen Garten von Glasgow und
ist auch heute noch kulturwert ihrer interessanten, an das Schwanzende
der Klapperschlange erinnernden Deckblätter wegen.
Ph. rubra Ldl. {Coelogyne rubra Rchb, /.) Scheinknollen eiförmig.
Blätter paarweis, ei-lanzettlich. Blüten in aufsteigender, oben schlaff über-
hängender Ähre, hinter ziegelroten Deckblättern, fleischfarben-rötlich mit
dreilappiger, gelber Lippe. März, April. Ostindien.
Physosiphon Ldl.
(Pleurothallidinae 181.)
Ph. Loddigesii LdL aus Brasilien ist allein in Kultur (vier von
Mexiko bis Brasilien verbreitete Arten sind bekannt), und hat federkiel-
dicke, aufrechte, dicht rasenartige Stämmchen mit länglichen, derbledrigen
Blättern. Blüten auf 10 — 15 cm hohem Schaft in einseitwendiger Traube,
an eine verkümmerte Hyacinthe erinnernd, kaum centimeterlang, gelblich,
die Kelchblätter, zu einer glockigen Röhre verwachsen, vorn in drei kurze
freie Zipfel ausgehend, umschliessen die winzigen Blumenblätter und die
abwärts gewandte Lippe vollkommen. Juli, August. Gärtnerisch fast wert-
lose Art.
Physurus L. C. Rieh.
(Physureac 108.)
(Erythrodes Bl. Microchilus Prsl.)
Blätter und Blütenstand wie von Anoectochilus (s. d.), im
inneren Blütenbau abweichend durch den ausgehöhlten Grund der Lippe
über dem Sporneingange und durch die tiefe Einschnürung zwischen dem
Lippengrunde und der ungeteilten oder einfach gespaltenen (nicht gefransten)
Lippe. Sporn zuweilen gabiig, im Innern glatt (nicht warzig).
Etwa 20 bäum- und moosbewohnende Arten im tropischen Asien und
Amerika, meist mit schön gezeichneten Blättern.
Kultur wie von Anoectochilus (s. d.), aber viel leichter und
williger wachsend.
Ph. argenteus Loud. {Anoectochilus argenteus LdL) Stämmchen hell-
grün, bis 10 cm hoch, Blätter herz-eiförmig, etwa 3 zu 5 cm, fast sammtig
hellgrün, das Adernetz silberweiss vortretend. Blüten in 20 cm hoher,
gestielter, kurzer Ähre, glockig, gelbrötlich, sehr klein. Brasilien.
— var. pictus hört, ist Ph. pictus Ldl.
Ph, fimbrillaris Ldl. Blätter eiförmig, dunkelgrün mit silberw^eissem
Adernetz. Blüten weiss, mit gelber, „gefranster" Lippe, (in welchem Falle
diese mir unbekannte Art zu Anoectochilus zu ziehen w^äre). Wälder
um Rio Janeiro.
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Physunis. Piatanthera. 517
Ph. maoulatuB Hook. Stämmchen bis 10 cm hoch, dicht besetzt,
mit breit - lanzettlichen , zugespitzten, etwa 2 zu 5 cm grossen Blättern,
welche oberseits dunkelgrün mit zwei der Mittelrippe parallelen Längs-
reihen weisser länglicher Flecken sind, unterseits hellgrün. Blüten klein,
gelblich, die kurze dichte Ähre die obersten Blätter wenig überragend.
Oktober, November. Ecuador.
Ph. nobilis Bchb. f. {Anoectochilus nobilis hört?) Blätter breit-länglich,
dunkelgrün, vortretend silbern geädert. (Da auch hier die Lippe „gefranst"
beschrieben wird, so ist die Art besser zu Anoectochilus zu ziehen.)
Brasilien.
Ph. piotuB Ldl. {Goodyera picta hört, Physunis argenteus Loud, var,
pictus, Anoectochilus pictus BL Anoec. argenteus var. pictus Bl. Microchilus
pictus Prsl^ Stämmchen bis 10 cm hoch, Blätter eiförmig, zugespitzt,
3 zu 5 cm etwa, dunkelgrün mit silbernem Mittelstreif und silberweissem
Adernetz. Blüten klein, weiss mit schwarzbrauner Rückenlinie jedes Blattes.
September. Brasilien.
Ph. queroetioolns Ldl. {Afioectochilus querceticolus hört) Stämmchen
bis 8 cm hoch, Blätter eiförmig, zugespitzt, etwa 3 zu 6 cm, hellgrün mit
einer Reihe silbergrüner Flecken auf jeder Seite der Mittelrippe, Zwischen-
räume, aber nicht die Adern des Blattes, silbern. Blüten in lockeren Ähren,
gelblich, mit dreizackiger Lippe. Florida.
Pilumna Ldl, ist Trichopilia Ldl,
Pinalia Ldl. ist Eria Ldl,
Piatanthera L. C. Ruh,
(Gymnadenieae 22.)
(BenthamiaA. Rieh. Centrochilus Schauer. Chaeroplectron
Schauer. Cybele Falcon. Gennaria Pari. Lindblomia Fr.
Mecosa Bl. Metostigma Bl. Peristylus Bl.)
Gegen 70 erdbewohnende Arten, meist der gemässigten Zone Nord-
amerikas angehörend, einige in Europa und Nordasien, und einige in den
Tropen. Erdknollen meist bandförmig, seltener länglich. Blätter entweder
eins oder zwei sich gegenüberstehende oder zahlreich spiralig am Stengel
verteilt und nach oben rasch kleiner werdend. Blüten in meist lang ge-
stielter, kurzer, gedrängter Traube, hübsch und oft ansehnlich. Oberes
Kelchblatt und die Blumenblätter zu einem Helm zusammengeneigt, seitliche
Kelchblätter dem Helm anliegend oder breit abstehend, Lippe abstehend,
ungeteilt oder dreilappig oder vielfach zerschnitten, gespornt, oft sehr lang
gespornt. Trennungsfläche zwischen den Staubbeuteln oft sehr breit und
die beiden Pollenkörper dadurch weit auseinander stehend.
Kultur wie von Ophrys (s. d.). Nur sehr wenige Arten in den Gärten,
obgleich sie leicht wachsen und wenn auch keine grossen Schönheiten, so
doch recht niedliche, meist köstlich duftende Blüten sind. In Europa häufig:
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518
Platanihera.
P. bifolia Rieh. {Orchis bifolia L) (Fig. i6i.) Zwei grundständige,
breit-eiförmige, etwa 3 zu lo cm, grosse, hellgrüne gegenständige Blätter,
etwa 5 cm über dem Boden, Blütenschaft nur Scheiden tragend, bis 40 cm
hoch, Blüten in voller eiförmiger Traube, köstlich duftend, bis 1,5 cm
breit, mit über 2 cm langem, dünnem Sporn, hellgrünlich - weiss , zart,
Lippe ungeteilt , linear,
weiss. Staubbeutelfacher
parallel. Mai, Juni. Nord-
europa und Nordasien bis
Kamtschatka, in sonniger
Lage an Waldrändern und
auf lehmigen, guten Wiesen.
P, chlorantha Cust ist
P. montana Schauer.
P, gigantea Hook, ist
Habenaria Susannae LdL
P. inoisa Ldl. Blüten-
schaft bis 30 cm hoch, bis
oben beblättert , Blätter
breit - lanzettlich , dunkel-
grün. Blüten in länglicher,
dichter Traube , wohlrie-
chend, klein, fast fleischig^
hell purpurrot, Lippe drei-
teilig und tief gefranst. Mai,
Juni. Nordamerika.
P. montana Schauer.
{P, chlorantha Cust. Orchis
montana L.) Der P. bi-
folia äusserst ähnlich, Blüte
eine Kleinigkeit grünlicher,
Sporn kurzkeulig , Staub-
beutelfacher nach unten
auseinander gerichtet. Mai,
Juni. Berg- und Waldwie-
sen durch ganz Europa (aber meist selten) und Nordasien bis zum Altai.
P.rotundifoliaA. Gr. Blätter einzeln, rund schildförmig, freudiggrün, am
Grunde des 30 cm hohen Schaftes , welcher eine lockere Ähre duftender,
2 cm breiter, weisser, zartrosa überhauchter Blüten trägt, deren länglich-
eiförmige Kelchblätter abstehen, während die Blumenblätter eingebogen
sind , Lippe kurz, fast ungeteilt , Säule vorgezogen , spitz. Sumpfwälder
Canadas. Die kleinen Blüten werden mit einer fliegenden weissen Taube
verglichen, wesshalb die niedliche Pflanze natürlich Heiligegeist-Blume heisst.
P, Susannae LdL ist Habenaria Susannae LdL
Fig. 161. Platanthera bifolia.
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Platyclinis. 5 I g
Platyclinis Bnthm.
(Coelogyninae 156.)
(Dendrochilum Bl.)
Schlanke Scheinknollen mit meist nur einem, seltener zwei, immer-
grünen, festen aber nicht dicken, in einen langen Stiel verschmälerten, end-
ständigen Blättern. Blütenschaft lang und dünn, aufrecht, an der Spitze
plötzlich umgebogen, mit lang hängender zweizeiliger Ähre oder Traube.
Blüten klein, von kleinen Deckblättern gestützt, Kelch- und Blumenblätter
gleich, abstehend, Lippe kurz und klein, genagelt oder sitzend, dreilappig.
Säule kurz mit einem kleinem Hautläppchen an der Spitze und links und
rechts davon je ein aufrechtes, winziges Flügelchen.
Von den etwa zehn Arten, w-elche im tropischen Ostasien und auf
den malayischen Inseln baumbewohnend leben, sind wohl nur P. filiforme
und P. glumaceum in Kultur ausserhalb der botanischen Gärten.
Kultur wie von Coelogyne.
P. abbreviats Bnthm. {Dendrockilum abbreviatum BL) Scheinknollen
länglich - eiförmig. Blätter paarweis, lang - lanzettlich. Blüten grünlich,
Lippe zurückgeschlagen, gezähnelt. Februar — Oktober. Java.
P. Cobbiana Hemsley. {Dendrochilum Cobbianum Rchb,f) Scheinknollen
eiförmig, 2 cm hoch. Blätter meist einzeln, breit -lanzettlich, langgestielt.
Blüten auf 20 cm hohem Schaft in langhängender Traube, deren Spindel
in regelmässigem Zickzack gebogen ist, fast i cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter länglich, zugespitzt, hell schwefelgelb, Lippe orangegelb, mit borst-
lichen Seitenlappen, Säule gelbgrün, oben weiss. Mai — August. Philippinen.
P. comuta Bnthm. ( Dendrochilum cornutum Bl^ Dem P. abbreviatum
sehr ähnlich, aber die Blätter schmäler, Blüten mehr gelblichgrün und die
Lippe nicht zurückgeschlagen. Februar — September. Java.
P. filiformis Bnthm. (Dendrochilum filiforme Ldl!) Scheinknollen
schlank-eiförmig, etwa 2 cm hoch, mattgrün. Blätter einzeln, langgestielt,
breit-lanzettlich, zugespitzt, etwa 2 zu 6 cm, längsfaltig. Blütenschaft bis
30 cm hoch, dann im rechten Winkel abwärts biegend und die bis 25 cm
lange zierliche zweizeilige Blütenähre tragend. Blüten locker gestellt, mit
zartem Deckblatt, kaum 0,5 cm breit, grüngelblich, Kelch- und Blumen-
blätter spitz-eiförmig, Lippe längHch, undeutlich dreilappig. Juni — Oktober.
Philippinen. Der Blütenstand erinnert an eine zierliche, feine Uhrkette und
lässt durch seine Zierlichkeit, trotz der ganz unscheinbaren Blütchen, die
Pflanze als einen netten Zuwachs für jede Sammlung erwünscht erscheinen.
P. glumaoea Bnthm. [Dendrochilum glu7naceum Ldl) Der vorher-
gehenden Art im Wuchs sehr ähnlich. Blätter schmal-lanzettlich. Blüten
wohlriechend, grünlich- weiss, kaum 0,5 cm breit. März — Juli. Philippinen.
P. unoata N. E. Brown. {Dendrochilum uncatum Ldl.) Gleichfalls der
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c 20 Platyclinis. Pleione.
P. filiformis im Wuchs ganz ähnlich, aber die hängenden Ähren kaum
lO cm lang, Blüten fast i cm breit, blassgrün, Kelch- und Blumenblätter
lang zugespitzt. Mai — Juli. Philippinen, Malayischer Archipel.
Plecturus Rgl. ist Tipularia Nutt
Pleione Don.
(Coelogryninae 152.)
(Bolborchis Zoll. Gomphostylis Wall.)
Von Coelogyne für das Auge des Gärtners leicht und sicher unter-
schieden durch das rasche Absterben der Scheinknollen, welche niemals
zwei Jahr alt werden, so dass nur die werdenden Knollen des laufenden
Jahres und die dann schon mit dem Schwinden beginnenden des vorher-
gehenden Jahres vorhanden sind, aber keine der früheren Jahrgänge. Die
Scheinknollen sind ganz eigenartig geformt. Ursprünglich breit -kegel-
förmig veranlagt, bilden sie in etwa halber Höhe einen dicken, kragenartigen
Ring oder Wulst, in welchen die obere Hälfte förmlich eingedrückt er-
scheint. Es macht in der That überraschend den Eindruck, als sei die
Knolle von obenher ineinander gedrückt und dabei seitlich wulstig heraus-
gequollen. Ausserdem zeigt sie meist eine Anzahl Narbenringe und oft
noch die ganze Oberfläche furchig oder narbig. Die grüne Farbe ver-
schwindet oft vollkommen unter bunten Anflügen, so dass die Knollen
ein ungemein charakteristisches Äusseres haben. Meist sitzen die Knollen
klumpig gedrängt und den grösseren Teil des Jahres blattlos, weil die auf
der Spitze der Knollen stehenden, in der Knospenlage gerollten Blätter
dünn und häutig sind und schon nach wenigen Monaten welken und ab-
fallen. Die Blüten erscheinen entweder vor dem Triebe, zu welchem sie
gehören oder mit demselben gleichzeitig, nie nach ihm, so dass die meist
schön gefärbten grossen Blüten entweder nackt zwischen den alten Knollen
stehen oder im frischen Grün der jungen Blätter. Blüten einzeln auf meist
kurzen, mit häutigen Scheiden bekleideten Stielen, ansehnlich, seitlich vom
Grunde der alten Knollen herauftauchend. Blumenblätter meist etwas
schmäler, aber sonst in der Form den Kelchblättern gleichend, abstehend,
Lippe gross, dreilappig, die Seitenlappen als Röhre die Säule umschliessend,
Mittellappen trichterförmig, mehr minder auseinander biegend. Die meist
zart rosae Blüte und die an einen in der Sonne offenen C r o c u s erinnernde
Form hat den schönen Pflanzen in England den Namen „Indische
C r o c u s" eingetragen, obgleich die Blüten noch frappanter an Colchicum
erinnern, mit dem auch die Farbe übereinstimmt, so dass wir Deutschen
sie populär als ,,Indische Herbstzeitlosen" bezeichnen sollten.
Die Kultur schliesst sich eng an Coelogyne an und wird hinsicht-
lich der Ruheperioden von der Pflanze selbst förmlich angezeigt. Mit dem
Augenblick, wo die Blätter zu welken beginnen, fangt man an, mit dem
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Pleione.
521
Giessen zu sparen und lässt damit nach und nach immer mehr nach, doch
niemals so weit, dass ein Welken der Knollen bemerkbar wird. Zeigen
sich die ersten Spitzen des jungen Blatt- oder Blütentriebes, so beginnt
man sofort energisch zu giessen und durch Dungbäder den Trieb zu unter-
stützen. Je reichlicher die Bewässerung während des Treibens erfolgt, um so
schöner werden die Blüten. Wir sahen Pleionen ebenso schön am Holz
hängend kultiviert, als auch im Topf mit der Mischung halb Sphagnum,
halb Rasenerde und Haideerde. Alle Arten sind sehr empfehlenswerte
Warmhausgäste, bekannt sind etwa zehn baumbewohnende Arten aus den
Gebirgen Ostasiens, soweit dieselben subtropisches Klima haben.
P. Arthuriana Rchb.f. ist P. maculata Ldl. vor,
P. birmanioa Bohb. f. {Coelogyne birmanica Ldl.) Scheinknollen 3 cm
hoch, breit-kegelförmig mit dickem, vortretendem Wulst, bläulichrot über-
laufen mit vielen weissen Ringen. Blüten vor den hinfälligen, breit -lan-
zettlichen Blättern, 5 cm breit, hell purpurrosa, die Lippe trägt auf weissem
Grunde drei gezähnte Schwielen und längs dieser einige länglich -runde
braune Flecke, Vorderteil rosapurpurn, kurz gezähnt. August, September.
Birma.
P. concolor hört, ist P. praecox Don. var.
P. Hookeriana Ldl. {Coelogyne Hookeriana LdL) Scheinknollen keglig-
eiförmig, glatt, (ohne Wulst und Narben), 2 cm hoch. Blätter mit den
Blüten gleichzeitig, einzeln, ei -lanzettlich, zugespitzt, hellgrün, längsfaltig.
Blüten auf kurzem Schafte, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter elKptisch-
lanzettlich, leuchtend rosa, Lippe aus gelbem Schlund vorn weiss mit 5 — 6
hell braunpurpurnen Tuschflecken. Mai — Juli. Sikkim — Himalaya.
— var. braohygloBsa Bohb. f. Lippe kürzer, flacher, weiss mit hell-
gelbem braungesprenkeltem Schlünde.
P. humilis Don. {Coelogyne humilis LdL Epidendrum humile Sm.)
Scheinknollen flaschenförmig, etwa 2 cm hoch, wulstig, grubig, vom Netz-
werk alter Scheiden umsponnen. Blätter einzeln, lanzettlich, spitz, dunkel-
grün. Blüten kurzgestielt, 10 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-
lanzettlich, zart weissrosa, ebenso die Lippe, deren Vorderrand ausgerandet,
gezackt und lang gefranst ist und sechs parallele fransenbesetzte Ader-
linien trägt, deren Zwischenräume karminpurpurn sind. November bis
Januar. Himalaya.
— var. albata Bohb. f. Blüten weiss , Lippe hell purpurstreifig und
orangefleckig.
— var. trlcolor Bohb. f. Kelch- und Blumenblätter hellrosa , Lippe
ausgebreitet, fein kraus gefranst, hellgelb, mitten braungelb gestreift, die
Ränder braungelb querfleckig. Januar, Februar.
P. Lagenaria Ldl. {Coelogyne Lagenaria Ldl.) (Fig. 162.) Scheinknollen
breitflaschenförmig, unter dem Wulste bauchig, hellgrün, dicht braungefleckt-
Blätter einzeln, lange nach den Blüten erscheinend und rasch welkend,
spitz-lanzettlich, hellgrün. Blüten auf 10 cm hohem Schafte, 10 cm breit,
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522
Plcione.
Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, zart lilarosa, Lippe rosaweiss bis
reinweiss, Vorderteil breit auseinander gelegt, Schlund gelb mit fünf roten
Linien, nach vorn fünf gelbe zackige Linien, Rand kraus und zackig, weiss
mit blutroten Querflecken. Januar — März. Birma, Assam.
P. maoulata Ldl. {Coelogyne maculata Ldl.) Scheinknollen rundlich,
niedergedrückt, 2 cm hoch, narbig-warzig, glänzend dunkelgrün, zwischen
braunhäutigen Scheiden. Blätter nach den Blüten, einzeln, lanzettlich,
längsfaltig, etwa 3 zu 12 cm gross, hellgrün. Blüten auf kurzem Schafte,
4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter schmal - lanzettlich , weiss, Lippe
Fig. 162. Pleione Lagenaria.
weiss, im zusammengerollten Grunde purpurstreifig, Vorderlappen eiförmig,
quergestutzt, wellig, Scheibe gelb mit fünf gefransten Adern, deren Zwischen-
Hnien purpurrot sind, Rand kraus -wellig, purpurn querfleckig. Oktober,
November. Assam, Khasya- Berge, bei 1500 m.
— var. Arthuriana Bohb. f. Scheinknollen kantig, kleiner. Blüten
kleiner mit purpurnen Streifen auf den Blütenblättern und purpurnem
Rand der Lippe.
P. praeoox Don. {Coelogyne praecox LdL Epidendrum praecox Sm.)
Scheinknollen flachgedrückt - kreiseiförmig , 2 cm hoch, bräunlichrot, mit
einem festen Netz alter Scheidenfäden. Blätter einzeln, breit- lanzettlich,
fest, dunkelgrün, nach den Blüten. Letztere auf kurzem Schafte, 10 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, sattrosa, Lippe 2 cm breit
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Pleione.
523
und bis 4 cm lang, weissrosa, Vorderteil kraus und elegant zackig- gefranst,
Scheibe gelb mit fünf weit nach vorn reichenden, gezähnten Linien, einigen
dunkelgelben und rosaen Flecken. Oktober — Dezember. Khasya-Berge
bei 1600 m, Nepal bei 2500 m, Sikkim bei 1900 m, und infolge dieser
hohen Lagen weniger wärmbedürftig als die anderen Arten.
— var. oonoolor hört. Blüte dunkelrosa bis auf die gelben Flecke
der Lippe, welche braunrote Spritzer tragen, und den gelben Kamm.
— var. Walliohiana Ldl. {Pleione Wallichiana LdL Coelogyne Wallichiana
Grifft Scheinknollen dunkelgrün, hellgrün warzig und mit braunen Scheiden-
resten bekleidet. Blüten magenta-purpurn (lila-purpurn), Lippe mit breitem
gelbem Mittelstrich, auf welchem fünf Reihen weisser Warzen und einige
karminrote Flecken stehen, Vorderrand gezähnt, zweilappig. Khasya, Pentjab.
P. Beiohenbaohiana Moore. Scheinknollen lang-flaschenförmig, 5 cm
hoch, mitten eingeschnürt, durch tiefe Längsfalten 6 — 8 lappig, diese wul-
stigen Lappen dunkelgrün mit braunen Netzlinien. Blüten vor den einzelnen,
lanzettlichen Blättern, kurzgestielt, bis 10 cm breit, Kelchblätter schmal-
länglich, rosa-lila, heller gesäumt, Blumenblätter schmäler, heller, mit dunkel
rosa-lilaem Längsstrich, Lippe weiss, Vorderlappen gewimpert- gezähnt,
zweispaltig, auf der Scheibe drei Schwielen mit spitzen Warzen, dazwischen
rosa -karminrote Adern und vorn einige ebensolche Flecken. Oktober,
November. Birma, Moulmein.
P. Sohilleriana Bchb. f. {Coelogyne Schilleriana LdL) Scheinknollen
gehäuft, verkehrt-birnförmig, kaum 2 cm hoch, grün, leicht genarbt. Blätter
paarweis, lanzettlich, längsstreifig, 2 zu 6 cm etwa, gleichzeitig mit den
Blüten, welche auf kurzem Stiel stehen und 5 cm breit sind. Oberes
Kelchblatt steif aufrecht, spitz-länglich, die seitlichen schmal -sichelförmig,
abwärts gerichtet, Blumenblätter schmal -linear, alle weisslichgelb, Seiten-
lappen der Lippe aufrecht, halb eiförmig, weiss mit orangegelbem Rande,
Mittellappen aus schmalem Grunde quer verbreitert, gewölbt, vorn aus-
gerandet und gezähnt, weissgelblich , unregelmässig orangerot gefleckt,
Scheibe mit drei vortretenden Kammlinien, die durch orangerote Striche
getrennt sind. Oktober, November. Moulmein.
Pleuranthium LdL ist Epidendrum L
Pleurothallis R. Br.
(Pleurothallidinac 187.)
(Acianthera Scheid w. Acronia Prsl. Anathallis Barb. et
Rodr. Centranthera Scheid w. ChaetocephalaBarb. etRodr.
Crocodilanthe Rchb. f. Dubois - Reymondia Karst. Hnm-
boldtia R. P. Mioxanthus Poepp. et Endl. Rhynchopera Kl.
Salpinaria Karsten. Specklinia Ldl.
Die Zahl der Synonyme zeigt, welche verschiedenen Typen die 400
hierher gehörenden Arten zeigen, welche von Brasilien und Bolivia bis
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524
Pleurothallis.
Westindien und Mexiko baumbewohnend verbreitet sind. Nur wenige von
ihnen sind in Gartenkultur und von diesen nur einzelne ausserhalb der
botanischen Gärten, weil sie in ihrer ganzen Erscheinung, besonders aber
hinsichtlich der meist unscheinbaren Blüten zwar „recht interessant", aber
durchaus nicht von zur Kultur einladender Schönheit sind.
Der niemals knollig-verdickte Stamm ist schlank und dünn und meist
auch nur sehr kurz. Er endet in ein einziges, vom Stengel abgegliedertes,
derbes, immergrünes Laubblatt, aus dessen Achselpunkt die einzelne Blüte
oder die kurzgestielte Blütenähre entspringt. Blüten der meisten Arten
klein und unansehnlich. Kelchblätter frei oder die beiden seitlichen teil-
weise oder vollkommen miteinander verwachsen, bald zusammenneigend,
bald weit abstehend, Blumenblätter schmal, meist viel kleiner als die Kelch-
blätter, zuweilen ganz winzig, Lippe frei, immer klein, entweder ungeteilt
und dann den Blumenblättern ähnelnd oder dreilappig. Säule kurz, ein-
fach rundlich. Kultur wie von Masdevallia (s. d.).
Pfitzer teilt die Artenmenge ein in :
A. Caulesoentes Ldl. Grüne Scheidenblätter unter dem einzigen Blatte;
z. B.: P. caulescens Ldl.
B. Elongatae Ldl. Aufrechter Stamm ziemlich lang, Blüten in langen,
das Laubblatt überragenden, vielblumigen Trauben oder Rispen;
•z. B.: P. Grobyi.
C. Bhynohopera Kl. Wuchs wie B., aber die Trauben wenigblumig,
oft kürzer als das Blatt; z. B.: P. Matthewsii Ldl.
D. Fascioulatae Ldl. Wuchs wie B., Blüten einzeln oder an kurzen
Stielen zu 3; z. B.: P. Cardium Rchb. f.
E. Aggregatae Ldl. Wuchs wie B., Blüten in Knäueln;
F. Apodae Ldl. Stamm kurz, Blüten in wenigblumigen, lockeren
Trauben; z. B.: P. Barberiana Rchb. f.
P. atropurpurea Ldl. ist Cryptophoranthus atropurpureus Rolfe,
P. Barberiana Bohb. f. {Masdevallia Culex kort) Klein, stammlos.
Blätter gestielt, elliptisch, kaum i cm lang. Blüten zu 6 — 12 an haarfeinem,
hängendem, bis 8 cm langem Schaft, kaum halbcentimeterbreit, weiss, pur-
purn gefleckt. Juli, August. Kolumbien. Blüten kleinen Mücken ähnlich.
P, coccinea hört, ist Rodriguesia secunda H. B. K.
P. Colibri hört, ist P, ornata Rchb. f.
P. fenestrata Ldl. ist Cryptophoranthus atropurpureus Rolfe.
P. glossopogon hört, ist P. insignis Rolfe.
P. Grobyi Ldl. Blätter ei-lanzettlich, etwa 1,5 zu 4 cm, fest, dunkel-
grün. Blüten in lockerer, 10 cm hoher Rispe, etwa i cm gross, oberes
Kelchblatt lanzettlich, gekielt, mit der Höhlung nach unten querstehend,
hell strohgelb mit ziegelrotem Längsschimmer, seitliche Kelchblätter etwas
länger, lanzettlich, bis zur Spitze verwachsen, ein querstehendes Schiffchen,
Kiel nach unten, bildend, hellstrohgelb. Blumenblätter und die ungeteilte
Lippe sehr klein, versteckt. Juli — September. Demerara. Niedliche Pflanze,
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Pleurothallis. 525
deren Blüten frappant an eine hellgelbe Haferrispe erinnern, aus welcher
die Körner ausgefallen und die äusseren Spelzen geblieben sind. Wie so
viele Seltenheiten in voller Blüte August 1891 unter den sorgsamen Händen
unseres Collegen Schütze in der Gärtnerei der Frau Kommerzienrat
Eichborn, diesem Juwel schlesischer Privatgärten.
P. insignis Helfe. {P. glossopogon kort.) Stämme schlank, 2 cm hoch,
Blätter gleichlang, breit-linear. Blüten zu i — 2 auf ebenso langem Schaft,
centimeterbreit, gelblichweiss, rotgestreift, Kelchblätter ei-lanzettlich in 4 cm
lange Pfriemen ausgezogen, Blumenblätter linear, vorn gezähnt und kurz
pfriemlich, Lippe dreilappig, Mittellappen linear, warzig, vorn borstig,
chokoladenbraun. August — September. Neu-Granada.
P. laurifolia Rchb. f. ist P. Roeziii Rchb. /.
P. Leuoopyramis Bohb. f. Stämme 5 cm hoch, schlank, mit braun-
schwarzen Scheiden bedeckt. Blätter länglich - lanzettlich , 1,5 zu 5 cm,
dunkelgrün. Blüten in vielblumiger, aufrechter, schlanker, Zickzack-ge-
bogener Traube, centimeterbreit, milchweiss, oberes Kelchblatt lanzettlich,
gekielt, seitliche verwachsen, zweikielig, vorn zweizähnig. Blumenblätter
und Lippe winzig, schief rautenförmig. August, September. Costarica.
P. omata Bohb. f. {P. Colibri kort) Stämmchen kaum kenntlich.
Blätter fleischig dick, fest, eiförmig mit flacher Ober- und stark gewölbter,
gekielter Unterseite, dunkelgrün, i zu 3 cm etwa. Blüten einzeln oder
zu 2 — 3 auf kaum 3 — 4 cm hohem, fadendünnem Stielchen, kaum 0,5 cm
breit, graubräunlich, Kelch- und Blumenblätter mit zierlichen millimeter-
langen, weissen Wimpern besetzt. Juli, August. Neu-Granada, niedlich»
aber gärtnerisch wertlos.
P. piota Ldl. (P. surinamensis Pocke) Dichtrasig. Blätter linear-
spatelförmig , i zu 3 cm etwa. Blüten zu 5 — 9 auf aufrechtem, faden-
dünnem, 3 — 4 cm hohem Schaft, gelb mit rotgestreift, centimeterlang, in
der Form von P. Grobyi. Juni, Juli. Demerara.
P. punctata R. Br. ist Notylia punctata Ldl.
P. purpurea Ldl. ist Bolbophyllum Careyanum Spr.
P. punetulata Bolfe. Stamm 4 cm hoch, zweikantig. Blätter spitz-
lanzettlich, 2 zu 6 cm etwa, in einen kurzen Stiel verschmälert, steif-ledrig,
unten graugrün. Blüten einzeln auf 5 cm langem, aus weisslich aufge-
blasener Scheide aus der Blattfalte entspringendem Schaft, 3 cm breit,
hellgelb, braunpurpurn gefleckt, oberes Kelchblatt breit -lanzettlich spitz,
untere breit-kahnförmig verwachsen, Blumenblätter klein, breit-lanzettlich,
hell weinrot, purpurn gesprenkelt, Lippe länglich, dunkel kastanienbraun,
oben warzig. Juli, August. Neu-Granada.
P. Begeliana Bohb. f. Stämmchen drehrund, i — 2 cm hoch. Blätter
derb-ledrig, aus gerundetem Grunde 'länglich , vorn leicht ausgerandet,
graugrün, 4 zu 8 cm. Blüten in kurzer zurückgebogener Traube meist
zu neun hinter kurzen Deckschuppen, aussen sammtig, lippenartig offen,
oberes Kelchblatt aufrecht, schmal keilförmig, ockergelb, seitliche fast
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526 Pleurothallis. Polychilos. Polycycnis.
ganz verwachsen, zweispitzig, abwärts gebogen, rötlich, Blumenblätter
schmal, spitz, weisslich, Lippe genagelt mit zwei Öhrchen im purpur-
staubigem Grunde, kurz gestutzt, zartrosa. August — Oktober. Brasilien,
Minas Geraes.
P. Boezlii Bchb. f. {P. laurifolia Rchb. / Masdevallia Kienastiana
ßwrt.) Stämme schlank, aufrecht, 10 cm hoch, braunscheidig. Blätter läng-
lich-lanzettlich, 3 zu 12 cm etwa, dick-ledrig, hell grasgrün. Blüten zu
5 — 9 in nickender Traube auf 15 cm hohem, rötlichem, an den 2 — 3 Knoten
mit angedrückten Scheiden besetztem Schaft, hängend, 3 cm breit, halb
offen, dunkel blutrot, oberes Kelchblatt länglich-elliptisch, ausgehöhlt, ge-
kielt, seitliche in ein ovales, zweikieliges Blatt verwachsen, Blumenblätter
klein, länglich-elliptisch, Lippe zungenförmig, Ränder am Grunde eingebogen,
vorn sammtig. Juli — September. Central -Kordillere von Neu -Granada.
P, surinamensis Pocke ist P, picta LdL
Polychilos I^uhl et Hass.
(Aerideae 380.)
P. Oomu oervi Euhl et Hass. {Phalaenopsis Comu cervi BL et Rchb, /.),
die einzige Art der Gattung, unterscheidet sich von Phalaenopsis
durch die breit verflachte Spindel des Blütenstandes, an der die Blüten
links und rechts hinter kleinen Deckblättern stehen, sonst giebt weder
der Wuchs der Pflanze, noch der Bau der Blüte einen durchgreifenden
Trennungs -Grund.
Blätter zweizeilig, ledrig, länglich, keilförmig, etwa 3 zu 15 cm,
freudiggrün. Blütenschaft aufrecht, nach oben keulig und abgeplattet,
6 — 12 Blüten zweireihig an den Seiten der flachen Spindel hinter kleinen
scharf gekielten Deckblättchen, 5 cm breit, oberes Kelchblatt schmal lan-
zettlich, grüngelblich mit braunroten Querbinden, die seitlichen flach
sichelförmig, nur aussen braungebändert, Blumenblätter schmäler, grüngelb
mit braunen Querbinden , Lippe genagelt, weisslich, Seitenlappen stumpf-
länglich, zwischen ihnen eine flache Vertiefung und nach vorn eine häutige
funfborstige Schwiele, Mittellappen aus schmalem Stege quer verbreitert,
vertieft, mit eingebogenen Rändern. Juni — September. Moulmein.
P. Comu cervi x Phalaenopsis violacea ist Phalaenopsis Valentinii Rchb. f.
Pogochilus Pale, ist Galeola Lour.
Polycycnis Rchb. f.
(Gongorinae 264.)
Die wenigen hierher gehörenden in Guyana und in Centralamerika
heimischen Baumbewohner erinnern im Wuchs an die bekannten Stan-
hopea's, inder Blüte z.T. an Cycnoches. Die grossen gedrängt stehenden
Scheinknollen tragen auf der Spitze je ein einzelnes derbledriges immer-
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Polycycnis. Polystachya. 527
grünes längsnerviges Blatt und vom Grunde der Knollen aus eine über-
hängende Blütentraube. Blüten ziemlich gross, Kelch- und Blumenblätter
fast gleich, schmal, abstehend oder zurückgeschlagen, Unterteil (Hypo-
chil) der Blüte genagelt, gewölbt, mit zwei seitlichen Hautlappen, Vorder-
teil (Epichil) der Unterseite des Unterteils angefugt, ungeteilt oder schwach
dreilappig. Säule sehr schlank und stark gebogen.
Kultur wie von Cycnoches (s. d.).
P. barbats Bohb. f. {Cycnoches barbatum Ldi) Scheinknollen flach
eiförmig, 3 cm hoch. Blätter länglich -elliptisch, 4 zu 20 cm etwa. Blüten
auf trüb purpurnem, 25 cm langem Schaft in mindestens ebenso langer hän-
gender dichter Traube zu 30—80, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
schmal -lanzettlich, orangegelb, trüb purpurn gefleckt, Lippe weiss, mit
gelber Mitte, blutrot gesprenkelt, Vorderteil rundlich -herzförmig. Juli,
August. Costarica, Neu -Granada.
P, gratiosa Endr. et Rchb. f. ist P. lepida Linden et Rchb. /. var.
P. lepida Linden et Bohb. f. Scheinknollen eiförmig, 4 cm hoch,
dunkelgrün. Blätter länglich eiförmig, 4 zu 15 cm, dunkelgrün. Blüten
zu 15—20 in lockerer, langgestielter, nickender Traube, 4 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter lanzettlich, hellgelb, so dicht trüb purpurn gesprenkelt,
dass sie stellenweiss bräunlich erscheinen, mit aufrechten gestutzten Seiten-
anhängseln, im weissen Grund hellgelb, spärlich chocoladenbraun gefleckt.
Juli, August. Neu -Granada.
— var. gratiosa Endr. et Bohb. f. (als Art.) Blüten in nur stark
nickender Traube, mit feinflaumiger Spindel, grösser, Kelchblätter zuweilen
aussen schwach bebartet, hellgelb mit hellbrauner Zeichnung, Vorderteil
der Lippe spitz herzförmig, fast urigefleckt.
P. museifera Bohb. f. {Cycnoches musciferum Ldl) ist der P. barbata
ähnlich, aber in allen Teilen kleiner und die Blüten heller gefärbt; der
Vorderteil der Lippe ist schmal- eiförmig. Juli, August. Kolumbien.
Polystachya Ldl.
(Polystachyinae 170.)
(Epiphora Ldl. Eucyclia Poepp. et Endl.)
Von den reichlich 40 Arten sind nur ausserordentlich wenige und
auch diese meist nur in den botanischen Gärten in Kultur, obgleich es
darunter auch für den Gärtner wertvolle Formen giebt. Sie sind vor-
wiegend Baumbewohner des tropischen Afrikas, nur wenige Arten kommen
im tropischen Asien und Amerika vor. Die Scheinknollen sind meist kurz,
zuweilen aber stammartig verlängert und tragen an der Spitze einige
gegliederte, kurze, lederartige, immergrüne Blätter. Blüten in endständigen
Trauben oder Rispen. Das obere Kelchblatt ist vielmals schmäler als die
seitlichen, welche mit dem Fusse der kurzen breiten Säule ein starkes
Kinn bilden, Blumenblätter schmal, dem oberen Kelchblatt gleich. Lippe
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528 Polystachya. Preptanthe.
meist aufwärts gerichtet mit kleinen Seitenlappen und abstehendem oder
zurückgeschlagenem, meist kleinem, breitem, ungeteiltem Mittellappen.
Kultur wie von Epidendrum (s. d.).
P. braoteosa LdL Scheinknollen rundlich, centimeterhoch. Blätter
einzeln, länglich verkehrt -eiförmig, aus der Achsel entspringt eine hän-
gende, weisshaarige Traube mit kleinen blass orangegelben Blütchen hinter
blattartigen Deckblättern, Lippe feinflaumig. Juli, August. Sierra Leone.
T. luteola Hook. Scheinknollen walzig, 2 — 3 cm hoch. Blätter einzeln,
schmal lanzettlich, vielnervig, 0,5 zu 6 cm etwa, dunkelgrün. Blüten in
kurzer Rispe, klein, grünlichgelb. Juli, August. Westindien.
P. puberula Ldl. Scheinknollen eiförmig, 2 cm hoch. Blätter einzeln,
lanzettlich, siebennervig, i zu 5 cm etwa. Blüten auf schlankem 6 — 8 cm
hohem Schaft in lockerer Rispe, klein, gelbgrün. September, Oktober.
Sierra Leone.
P. pubescens Bchb. f. {Epiphora pubescais LdL), ScheinkoUen flach
eiförmig, 1,5 cm hoch; Blätter zu 2 — 3, länglich -linear, etwa 2 zu 10 cm,
flach, dunkelgrün, unterseits leicht behaart. Blüten in aufrechten, kurzen,
vielblumigen Trauben, wohlriechend, 2 cm gross, goldgelb mit einigen
purpurroten Linien, oberes Kelchblatt steif lanzettlich, ausgehöhlt, die seit-
lichen breit rund- eiförmigen mit kleiner zurückgebogener Spitze, alle drei
aussen kurz behaart, Blumenblätter schmal spateiförmig, Vorderlappen der
Lippe zurückgeschlagen, herzförmig. Mai, Juni. Kaflferland, Delagoa-Bai.
P. rufinula Bchb. f. ist in der Tracht der P. puberula ähnlich, aber
die kleinen Blütchen sind hellrotbräunlich. August, September. Zanzibar.
Pomatocalpa Kühl et Mass, ist Cleisostoma BL
Preptanthe Rchb.f.
(Phajinae 221.)
Von Galant he wesentlich nur abweichend durch die vom Stengel
abgegliederten, im Alter abfallenden Blätter, welche in geringer Anzahl
auf den oberirdischen Scheinknollen sitzen. Die Differenz in der Blüte
ist sehr gering, Preptanthe hat zusammenfliessende , Galant he ge-
trennte Narbenflecken.
Hübsche dankbare Gartenpflanzen, die mehrfach mit Galanthe schon
gekreuzt worden sind und welche auch wie Galanthe (s. d.) kultiviert
werden. Beide bisher bekannte Arten sind seit alter Zeit in Kultur.
P, Barberiana Rchb, f. (siehe Galanthe Barberiana) ist Pr, Regnieri
var. nivalis x veslita.
P. bella hört, (siehe Galanthe bella Rchb. f.) ist gekreuzt aus
P. V e i t c h i i d (= Preptanthe vestita x Limatodes rosea) und
P. Regnieri var. Tumeri £, also ein Tripelbastart.
Pr, excellens horf, ist Pr, vestita x Regnieri,
Pr. Hallii hört, ist Galanthe Hatlii h. Hall.
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Preptanthe. c 29
P. porphyrea Bchb. f. (siehe Calanthe porphyrea Rchb. f.) ist
eine Gartenkreuzung aus Prept. vestita var. rubro-oculata mit
Calanthidium labrosum
Pfitz.
F. Begnieri Bchb. f. {Calanthe /
Regfiieri Rchb, f, C, vestita Wall. V^
var. Regnieri Rchb, /.). Schein- ^ V
knoUen eckig-rundlich, 3 cm hoch, \ , ^
mitten eingedrückt, dunkelgrün. . liii
Blätter breit lanzettlich, längsner-
vig, freudiggrün. Blüten auf 40 cm
hohem Schafte in kurzer dichter
Endtraube, 2 cm breit. Kelch- und z^äI
Blumenblätter lanzettlich, abste- ^'^ ^^1^ 7
hend, reinweiss, Seitenlappen der ^ '
Lippe aufrecht, kurz, gerundet, '
Mittellappen mit zwei kurzen seit-
lichen sichelförmigen Lappen, das V*
kurz - gerundete Vorderstück tief
ausgerandet,sattrosa. Januar— Mai. Fig. 163. Preptanthe vestita.
Cochinchina.
— var. fausta Bchb. f. {Calanthe fausta hört.), Grund der Lippe
karminrot, ebenso der untere Teil der Säule, auf dem Vorderlappen der
Lippe ein dreiteiliger karminroter Fleck.
— var. nivalis hört. {Calanthe Turneri Rchb, f. var, nivalis hört)
Blüten in der Tracht der
var. Turneri aber voll- "^>
kommen reinweiss.
— var. Sanderiana
hört. {Calanthe Sanderiana
hört) Blüten dunkel rosa-
karmin.
— var. Stevensii hört.
{Calanthe Stevensii hört)
Blüten weiss mit hellrosaem
Lippenfleck.
— vap. Turneri Bchb.
f. {Calanthe Turnen Rchb. ^'S- '^sa-^^^Ptepth^te vestita.
/.) Blüten grösser und in
längeren Trauben, reinweiss mit einem dunkelrosaem Augenfleck im Grunde
der Lippe. Vorderindien.
— var. Williamsii Will. {Calanthe Williamsii hört.) Blüten weiss, kar-
minrosa getuscht, Lippe dunkelkarmin mit scharlachpurpurnem Lippenfleck.
F. Sandhurstiana hört, (siehe Calanthe SandhurstianaGosse)
Stein 's Orchideenbuch. 34
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530 Preptanthe. Prescottia.
ist von Gosse aus Preptanthe vestita var. rubro-oculata X
Limatodes rosea erlangt.
P. Sedeni hört, (siehe Calanthe Sedeni Veitch et Rchb. f.)
ist von Seden aus Calanthe Veitchii, welche selbst ein Bastart ist
nnd Preptanthe vestita var. rubro-oculata gekreuzt, also ein
Rückschlags -Bastart.
P. Veitchii LdL (Calanthe Veitchii Ldl.) ist Preptanthe vestita x Lima-
todes rosea, von Dominy gekreuzt.
P. vestita Bchb. f. {Calanthe vestita WalL Cytherü Griffithii WtgAt.)
(Fig. 163.) Scheinknollen fast kegelförmig, stumptkantig , bis 10 cm
hoch, hellgrün, grau gestreift. Blätter spitz, breit lanzettlich, 8 zu 40 cm,
in einen gekehlten und geflügelten Stiel zusammen gezogen, tief gefurcht.
Blüten in langer vielblumiger Traube auf bis meterhohem behaartem Schafte
mit grossen eilanzettlichen Deckblättern, 5 cm breit, milchweiss mit einem
gelbem, streifigem Fleck am Grunde der Lippe, Kelch- und Blumenblätter
spreizend, länglich eiförmig, zugespitzt, letztere breiter und stumpf, Lippe
flach, Seitenlappen aufrecht, stumpf, länglich, Vorderlappen breit verkehrt
herzförmig mit zwei seitlichen gerandeten und mittlerem tief zweilappig
ausgeschnittenem Lappen. Sporn schlank, gebogen, grünlich. Dezember
bis Februar. Tenasserim, Moulmein.
— var. gigantea Will, (var, grandiflora Lind) Starkwüchsig, Lippen-
fleck orangerot.
— var. grandiflora Lind, ist var. gigantea Will.
— var. igneo-oculata Bohb. f. Lippenfleck brennend rot -purpurn.
— var. luteo-ooulata Bohb. f. Lippenfleck goldgelb.
— vap. rubro-oculata Paxt. Lippenfleck purpurrot.
P. vestita x Phajus Tankervilliae ist Phajocalanthe irrorata Rolfe.
P. Williamsii Rchb. /, ist P. Regnieri Rchb. f. var.
Prescottia Ldl.
(Cranichideae 137.)
(Decaisnea Brgn. Galeoglossum A. Rieh.)
Blätter grundständig auf kriechendem Rhizom, die unscheinbaren
kleinen Blüten auf nur mit Scheiden bekleideten Trieben in lockerer arm-
blütiger Traube. Die drei Kelchblätter am Grunde zu einem flachem
Becher oder einer Röhre verwachsen, oben auseinander stehend. Blumen-
blätter schmal und klein. Lippe am Grunde dem Kelchblatt- Becher an-
gewachsen, mit aufrechter helmförmiger Platte, deren verdickte Ränder
dem Eingang oft fast vollkommen schliessen, am Grunde mit zwei Öhr-
chen an Stelle der Seitenlappen. Säule kurz.
Kultur wie Masdevallia (s. d.).
Von den etwa 20 Arten, welche baumbewohnend von Brasilien bis
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Prescottia. Promenaea.
531
Mexiko und Westindien vorkommen, sind heut kaum noch die nachstehen-
den, früher mehrfach kultivierten, in den Gärten. Die unscheinbaren
Pflanzen sind auch wenig zur Kultur einladend.
P. colorans Ldl. Blätter einzeln, länglich -eiförmig, zugespitzt. Blüten
in schmaler langer Ähre auf 10 cm langem Schaft, klein, bräunlich, alle
Blumenblätter pfriemlich, Lippe schmal, bräunlich. Januar, Februar.
Brasilien.
P. plantaginea LdL Blätter aufrecht, bis 20 cm hoch, länglich lanzett-
lich, derb, dunkelgrün. Blüten auf 30 cm hohem Schaft in dichter, flacher
Ähre, klein, grün -rötlich weiss, Kelchblätter länglich -eiförmig, Blumen-
blätter ganz klein, rötlich, Lippe löffelförmig, grün. November — Januar.
Brasilien.
Promenaea LdL
(Huntleyinae 359.)
Die fünf bekannten Arten, Baumbewohner Brasiliens, erinnern an
kleine zarte Odontoglossum- Formen, aber die Scheinknollen und end-
ständigen Blätter sind bläulichgrün und die Blüten, welche auf übergeneigtem,
grundständigem Schaft einzeln oder zu zweien sitzen, sind zarter. Kelch-
und Blumenblätter sind einander fast gleich und sternförmig ausgebreitet.
Die seitlichen Kelchblätter bilden ein starkes Kinn. Die Lippe besteht
aus zwei kleinen aufrechten Seitenlappen und einem hinter der Trennungs-
stelle der Seitenlappen eingeschnürtem und dann wieder erheblich ver-
breitertem Mittellappen. Zwischen den Seitenlappen steht ein quer auf-
gerichteter Schwielenbogen , der mit Warzen (nicht mit Fransen) besetzt
ist. Säule kurz, zuweilen mit einer Längsschwiele.
Kultur wie von Maxillaria (s. d.)
P. citrina Ldl. {Maxillaria citrina Don.) ScheinkoUlen gehäuft , ei-
förmig, verwischt vierkantig, kaum 2 cm hoch. Blätter paarweis, länglich
bandförmig, i zu 5 cm etwa, blass seegrün. Blütenschaft 5 — 8 cm hoch,
überhängend, Blüten einzeln, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter ei-
förmig, an den Spitzen verloren gewellt und zurückgeschlagen, citrongelb,
Lippe ebenso mit einem dunkel-karminrotem Grundfleck, die kleinen Seiten-
lappen karminrotpunktiert, Vorderlappen verkehrt eiförmig mit kurz auf-
gesetztem Spitzchen. August, September. Brasilien.
P. mioroptera Bchb. f. (Zygopetalum micropterum Rckb.f.) Wuchs der
vorhergehenden Art. Blüten cr^meweiss oder hellockergelb, Lippe mit
länglich -lanzettlichem Mittellappen und kleinen Seitenlappen, weiss mit drei
dunkel karminroten Strichen auf der Scheibe und kleinen Purpur-Sprenkeln
im Grunde. Juni — August. Brasilien.
P. Bollisonii Ldl. {Maxillaria Rollissoni Ldf). Scheinknollen rundlich,
1,5 cm hoch. Blätter paarweis, länglich -lanzettlich, 2 zu 7 cm etwa,
derb, längsnervig. Blüten auf herabgebogenem kurzem Schaft einzeln oder
34*
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532
Promenaea. Rhenanthera.
ZU zweien, 3 cm breit, hellgeblich, Lippe weisslich, mit karminroten Spritz-
fleckchen, Seitenlappen aufrecht, kleinöhrig, Mittellappen länglich, zugespitzt.
August — Oktober. Brasilien.
P. stapelioideB Ldl. {Maxillaria stapelioides LdL) Scheinknollen ei-
förmig, vierkantig, 1,5 cm hoch. Blätter einzeln oder zu zweien, lanzettlich,
dünn, blassgrün mit graugrüner Aderung. Schaft herabgebogen, zwei-
blumig. Blüten .3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter rundlich -eiförmig,
spitz, grünlich-gelb, trüb purpurn grossgefleckt, Lippe länglich, Seitenlappen
linear aufrecht, Mittellappen länglich -eiförmig mit kapuzenartigem Grunde,
schwarz -purpurn mit helleren Rändern und Kreuzflecken. Juli — September.
Brasilien.
Prosthechea Knowl. Weste, ist Epidendrum L
Pseudepidendrum Rchb.f. ist Epidendrum L
Psilanthemum Klotzsch ist Epidendrum L
Psittacoglossum Uave et Lex. ist Maxiilaria R. P.
Psychechilus Kühl et Mass, ist Zeuxine Ldl.
Pteroceras Kühl et Mass, ist Sarcochilus R. Br.
Pterochilus Hook, ist Microstylis lilutt,
Ptilocnema Don. ist Pholidota Ldl.
Ptiloglossum Ldl. ist Bolbophyllum Thou.
Rhenanthera Lour.
(Aerideae 374.)
(Arachnanthe BL Arachnis Bl. Armodorum Kühl et Hass.
Arrhynchium Ldl. Nephranthera Hass.)
Die dünnen, holzigen, kletternden Stämme wachsen monopodial d. h.
einachsig in ausserordentlichen Längen fort (der botanische Garten zu
Breslau besitzt (1891) eine fünf Meter lange Rh. Flos aeris, die schon
wiederholt am unteren Ende gekürzt worden ist und sogar unverzweigt
endlos weiter wächst), tragen starke Luftwurzeln und zweizeilig gestellte,
derbe, immergrüne, riemenförmige, vorn scharf gestutzte Blätter, aus deren
Achseln die langen vielblumigen Trauben oder Rispen hervorbrechen.
Blüten ansehnlich, zuweilen dimorph, d. h. neben der gewöhnlichen Form
treten noch anders geformte, vorwiegend männliche Blüten auf. Kelch-
und Blumenblätter fast gleich oder die seitlichen Kelchblätter grösser und
anders gefärbt, alle ausgebreitet und frei oder die seitlichen Kelchblätter
längere Zeit mit den Rändern zusammenhängend. Lippe klein, dem Säulen-
grunde beweglich angegliedert, mit oft nur undeutlichen kleinen aufrechten
Seitenlappen, ohne oder mit einem kurzem Sporn. Säule kurz.
Kultur wie von Aerides. (s. d.) Durchweg schöne Pflanzen sehr
warmer Häuser, in denen sie das vollste Sonnenlicht, unbeschattet, haben
müssen, wenn sie blühen sollen. Die zwölf Baumkletterer des malayischen
Archipels und Cochinchinas werden eingeteilt:
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Rhenanthera.
533
A. Eurhenanthera Bchb. f. Lippe deutlich dreilappig, Mittellappen
flach; z. B. R. sanguinea Rchb. f.
B. Arrhynchium Ldl. Lippe ganz undeutlich dreilappig, Mittellappen
durch die Spornbildung schuhartig ausgehöhlt; z. B. R. bi Un-
guis Rchb. f.
C. Arachnanthe Bl. Fruchtknoten und Kelchblätter kahl, Lippe un-
deutlich dreilappig, Mittellappen seitlich zusammengedrückt, deut-
lich gespornt ; z.B. R. Flos aeris Rchb. f.
D. Erianthe Putzer. Fruchtknoten und Kelchblätter aussen behaart,
Lippe undeutlich dreilappig, Sporn kaum angedeutet; z. B. R.
Lowii Rchb. f.
R. Arachnites Lour. ist R. Flos aeris Rchb. f,
B. coccinea Lour. Stämme bis 4 m lang klimmend, mit starken Luft-
wurzeln und dicht gestellten, 10 cm langen, dunkelgrünen Blättern. Blüten
in lang überhängenden vielblumigen Trauben, 4 cm breit, oberes Kelch-
blatt und Blumenblätter schmal linear, stumpf, hochrot mit orange Flecken,
seitliche Kelchblätter breit länglich -spatelformig, kraus, scharlachrot, Lippe
klein, Seitenlappen fast quadratisch, Mittellappen länglich, aus weissem
Grunde dunkel karminrot. Juni — September. Cochinchina. Nach Speeds
Angaben, welcher sie im Palmhause des Herzogs von Devonshire in Chats-
worth wiederholt zur Blüte brachte, hat diese Art eine ausgesprochene Vor-
liebe für Birkenstämme als Kletterunterlage.
B. elongata Lour. {Aerides elongatum BL) Meterhohe, stark verästelte
Stämme mit breit linearen , vorn schief ausgerandeten , derben Blättern.
Blüten in nickender Traube, 4 cm breit, granatrot, Kelchblätter breit linear,
Blumenblätter breit spateiförmig, Lippe eiförmig, mit zwei starken Schwielen.
Mai — Juli. Java. Dankbar blühende Art, welche leider jetzt in den Kul-
turen selten geworden ist.
B. PI08 aöris Bohb. f. {Epidendrum Flos aeris L, Rhenanthera Arach-
nites Lour, Arachnanthe moschifera BL Arachnis moschifera BL) Bis 6 m
lange, schmale, meist unverzweigte, kletternde Stämme mit dicht ge-
drängten, 6 cm langen , glänzend dunkelgrünen Blättern. Blüten in lang
überhängender, lockerer Traube, moschusduftend, 6 cm breit , cr^meweiss
oder citrongelb, eigenartig purpurn gefleckt, so dass sie wirklich an irgend
eine grosse bunte Spinne erinnern, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich,
Lippe mit nur angedeuteten Seitenlappen und kleinem kegelförmigem Sporn.
Juli — September. Java. Scheint sehr undankbar zu blühen, wenigstens hat
das grosse breslauer Exemplar, trotz vollem Licht, Wärme und event.
Trockenperiode, nie Miene gemacht zu blühen, obgleich es jährlich über
einen halben Meter an Länge zunahm und kerngesund war.
B. Lowii Bchb. f. (Vanda Lowii LdL Arachnanthe Lowii Bnthni, et
Hook,) Stamm lang kletternd, reichlich daumendick, mit steif abstehenden
Luftwurzeln und dicht gedrängten, dunkelgrünen, bis 80 cm langen, riemen-
förmigen, schief gestutzten Blättern. Blüten in erst aufsteigenden, dann
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534 Rhenanthera. Restrepisu
rechtwinkelig langhängenden, behaarten, bis 4 m langen Ähren zu 40 — 50^
dimorph, d. h. die beiden untersten, welche von den nächsten 20 — 30 cm
abstehen, sind 5 — 6 cm breit, hell ledergelb mit karminroten Flecken,
Kelch- und Blumenblätter sind breit-lanzettlich, fast eiförmig, mit zurück-
gebogenen Spitzen, während alle anderen Blüten 10 cm breit sind, mit
spitz schmal-lanzettlichen, wellig und zurückgeschlagen gerandeten, grün-
lichgelben, dunkelbraun querfleckigen Kelch- und Blumenblättern. Juli
bis September. Borneo. Blüht oft schon als meterhohe Pflanze.
— var. Bohdeniana Bnthm. (Vanda Rohdeniana h, Luddem.) Die
untersten vier gelben Blüten dicht gedrängt, die oberen heller gefärbt
als an der Hauptart.
B. matutina Ldl. {Aerides matutinum BL) Stämme verhältnismässig
kurz, dick, mit dickfleischigen Wurzeln und dicken riemenförmigen Blättern.
Blüten in purpurstieligen, sehr lockeren Trauben, 5 cm breit, oberes Kelch-
blatt spitz breit-linear, orangegelb, die seitlichen aus breitem Grunde zu-
gespitzt, orangegelb mit dunkler orangegelben Schmitzen, ebenso die spitzen,
schmal-linearen Blumenblätter, Lippe sehr klein, weiss mit einem rotem
Mittelfleck. Juli, August. Java. Blüht schon als kleine Pflanze.
— var. miorantha Ldl. als Art. {var. breviflora hört) Blüten kleiner,
zahlreicher, dichter stehend, Farben scharf abgesetzt.
R. micrantha Ldl. ist R. matutina LdL var.
B. Storiei Bohb. f. Stämme bis vier Meter hoch, dichtbeblättert,
Blätter riemenförmig, bis 20 cm lang. Blüten zu 50 — 60 in mitunter
verzweigter, dickstenglicher Traube, 4 cm breit, oberes Kelchblatt und
Blumenblätter schmal-lanzettlich, dunkel orange, die seitlichen Kelchblätter
breit-lanzettlich, sammtartig, leuchtend karminrot mit helleren Abstufungen,
Lippe klein mit dreieckigen Seitenlappen und bandförmigem Mittellappen,
aus weisser Mitte dunkel karminrot mit gelben Bändern, vor dem Eingange
in den kurz kegligen Sporn zwei quadratische Hautblättchen. Juni bis
August. Philippinen.
Restrepia H. B. K.
(Pleurothallidinae 186.)
(Pinelia Ldl. ?)
Mehr sonderbare als schöne, nur in etwa drei der bekannten zwölf
Arten kulturwerte Baumbewohner des subtropischen Amerikas von Brasilien
bis Mexiko. Die dünnen, schlanken, niedrigen, von Scheiden umgebenen
Stämme (an Masdevallia erinnernd) tragen je ein einziges endständiges
Blatt, welches meist herzförmig, fest, lederartig ist und aus dessen durch
eine Scheide markiertem Achselpunkt einzelne langgestielte Blüten sich
entwickeln, oft in langer Reihenfolge hintereinander. Oberes Kelchblatt
frei, lang zugespitzt, seitliche bis fast zur Spitze als flaches oder wenig
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Restrepia. 535
ausgehöhltes Blatt miteinander verwachsen oder verklebt. Blumen schmal
und lang, an der Spitze keulig. Lippe abwärts gerichtet, länglich, oft mit
zwei zarten Zähnen am Grunde. Säule schlank. Kultur wie von Mas-
devallia (s. d.), aber nur in kühlen Räumen von 6 — 8^ Wintertemperatur.
B. anteimifera H. B. K. {R, maculata LdL R. guttata Ldl.) Stämme
rasenartig gedrängt, schlank, 1—2 cm hoch, Blatt herz-eiförmig, etwa 1,5
zu 3 cm gross, dick, ledrig, dunkelgrün. Blüten einzeln auf aufrechtem,
fädlichem, bis 3 cm hohem Stiel, etwa 2 cm lang, oberes Kelchblatt lan-
zettlich, lang fadlich zugespitzt und in einen kleinen Knopf endend, gelb-
lichweiss, purpurn längsstrichelig, seitliche abwärts gebogen, in einer Fläche
bis zur Spitze verwachsen, karminrot mit schwarzpurpurnen Flecken,
Blumenblätter Fühlfaden ähnlich, gelblichweiss mit purpurnen Strichen,
Lippe klein, karminrot, dunkler gefleckt. Juni — August. Kolumbia.
B. elegans Karsten. {R, punctulata Hook.) Blüten fast so gross und
im Bau sehr ähnlich der R. antennifera. Oberes Kelchblatt lanzettlich,
weiss, purpurn gestrichelt, in eine gelbe Knopf- Borste ausgezogen, die
verwachsenen Kelchblätter länglich, ausgehöhlt, gelb mit dichten Linien
purpurroter Fleckchen, Blumenblätter klein, weiss und purpurn strichfleckig,
Lippe geigenförmig, vorn ausgerandet, gelb mit roter Fleckung. Juni bis
August. Kolumbia, Caracas.
R, guttata Ldl. ist R. antennifera H. B. /f.
R. Lansbergii Bot. Mag. ist R. xanthophthalma Rchb. f.
R. maculata Lind, ist R. antennifera //. B. K.
B. pandiirata Bohb. f. Stämme 4 cm hoch , von lockeren Scheiden
umgeben. Blätter spitz-eiförmig, 3 zu 5 cm etwa, steifledrig, dunkelgrün,
untere rötlich. Blüten einzeln auf 3 cm hohem Schaft, mehrere nach ein-
ander aus der Blattachsel entspringend, von kurzen Scheiden gedeckt,
2 cm gross, weiss, karmin- purpurn geädert und gefleckt, oberes Kelch-
blatt schmal-lanzettlich, vom kurz pfriemlich, seitliche in ein länglich-kahn-
förmiges, ausgerandetes Blatt verwachsen, Blumenblätter gleich dem oberen
Kelchblatt, aber kleiner, mit Purpurstreifen im Grunde, Lippe geigen-
förmig ausgerandet, mit einer langen Borste an jedem Grundlappen. Juni,
Juli. Neu - Granada.
R. punctulata Hook, ist R. elegans Karst.
B. vittata Ldl. Stämmchen schmal-cylindrisch, bis 10 cm hoch. Blätter
länglich, stumpf, ledrig, dunkelgrün, 2 zu 8 cm etwa. Blüten einzeln auf
flachen, 5 cm langen Stielen, Kelchblätter weisslichrosa, die unteren flach
verwachsen, Blumenblätter gleichfarbig, lebhaft rosa gesprenkelt, zurück-
geschlagen, Lippe sehr kurz, mattgelb, leuchtend rosa bandartig gestreift.
Juni, Juli. Kolumbien.
B. xanthophthalma Bchb. f. {R, Lansbergii Bot, Mag) Rasenbildend.
Stämme 4 cm hoch, dicht mit Scheiden besetzt. Blätter stumpf, linear-
länglich, I zu 4 -cm. Blüten einzeln auf 3 cm langem Stiel, i cm breit,
hellgelb, purpurn gefleckt. Oberes Kelchblatt pfriemlich mit Knopfspitze,
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536 Rcstrcpia, Rhyncbostylis.
seitliche in ein längliches, ausgehöhltes Blatt verwachsen, zweispitzig.
Blumenblätter kurz, linear, Lippe klein, länglich, vorn gerundet. Juni
bis August. Guatemala.
Rhynchopera Kl. ist Pleurothallis R. Br.
Rhynchostele Rchb.f. ist Oncidium Sw.
Rhynchostylis Bl.
(Aerideae 409.)
In der Tracht vollkommen mit S a c c o 1 a b i u m (s. d.) übereinstimmend,
auch in den langen, dichten, walzenförmigen Blütentrauben, aber durch die
am Säulenfuss herablaufenden breiten, seitlichen Kelchblätter abweichend.
Oberes Kelchblatt und die Blumenblätter einander gleich, die seitlichen
breiter, Lippe gespornt, mit ungeteilter, am Grunde verschmälerter, vorn
eingebogener Platte. Säule kurz. Die drei bekannten Arten sind Baum-
bewohner des tropischen Ostindiens und der malayischen Inseln.
Kultur wie Aerides (s. d.)
Rh. Blumei hört, ist Rh. retusa Rchb. f.
Bh. ooelestis Bohb. f. {Saccolabium coeleste Ldl) Stämme aufrecht,
kaum 10 cm hoch, dicht beblättert, Blätter linear, gestutzt. Blüten in
6 — 10 cm^ langen, dichten, walzigen, aufrechten Trauben, 1,5 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter stumpf länglich -keilförmig, weiss, himmelblau
überlaufen, der flachgedrückte, zurückgebogene, stumpfe Sporn himmel-
blau getuscht, der rautenförmige Vorderlappen der Lippe himmelblau,
am Grunde zwei sichelförmige Anhängsel. August, September. Moulmein.
Rh. guttata Bl. ist Rh. retusa Rchb. f. vor.
Rh. praemorsa Ldl. ist Rh. retusa Rchb.f.
Bh. retusa Bohb. f. {Rk. retusa Rchb. f, var. praemorsa Ldl. Rh,
Blumei hört. Aerides praemorsum Wght. Saccolabium Rheedii Wght. Sacco-
labium Blumei Ldl) (Fig. 164.) Stamm kurz aufrecht, dicht zweizeilig
beblättert. Blätter i zu 15 cm, riemenförmig, ausgekehlt, schief gestutzt,
freudiggrün, unterseits dunkel längsnervig. Blüten in 30 cm langen, achsel-
ständigen, hängenden, walzigen, dichten Trauben, kaum 2 cm breit, wachs-
artig, zart duftend, Kelchblätter eiförmig, Blumenblätter länglich, spreizend,
weissrosa getuscht und an den Spitzen magentarot gefleckt, Lippe rundlich,
gefranst, zurückgebogen, vorn ausgerandet, zart magentarosa. Sporn flach-
gedrückt, stumpf. Juli, August. Java.
f. major Bohb. f. Blätter beiderseits hell und dunkelgrün gestreift,
Wuchs kräftig, Trauben länger, Blüten grösser, dunkler gezeichnet,
f. Busseliana Will. Nur durch sehr üppigen Wuchs, dichte, lange,
grossblumige Trauben abweichend.
var. guttata Ldl. {Aerides guttatum Roxbg. Aerides retusum Hook.
Epideyidrum retusum Sw. Sarcanthus guttatus Ldl. Rhynchostylis guttata
BL Saccolabium guttatum Ldl) Stämme kürzer, Blätter dunkelgrün, Blüten
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Rhynchostylis. Rodriguezia.
537
wachsweiss, rosapurpurn gesprenkelt, Vorderlappen der Lippe lanzettlich,
eingebogen, völlig purpurrot, Sporn gestutzt, kegelförmig, flach gedrückt,
innen flaumhaarig. Mai — August. Java.
f. furoatum hört. (Saccolabiutn furcatum ftort) Blüten weiss , rosa
gefleckt.
f. gigantea hört. In allen Teilen grösser
und kräftiger, besonders durch lange, dicht-
gedrängte Blütenähren ausgezeichnet.
f. Holfordianum Will. Blätter breiter,
vorn gestutzt, Trauben breit und lang, Blüten
grösser, das Rot scharf abgesetzt, Lippe kar-
minrot.
— var. Tumeri Will. {Saccolabium Tur-
neri Will) Stämme bis 20 cm lang, Blätter
3 zu 25 cm. Blüten in langen, dichten Trau-
ben, prächtig lila gezeichnet.
Bh. violacea Bohb. f. {Saccolabium via-
laceum Ldl.) Vanda violacea R. Br.) Stämme
steif aufrecht, dicht zweizeilig beblättert, Blät-
ter riemenförmig , etwa 4 zu 25 cm gross,
sattgrün mit dunklen Längslinien. Blüten in
achselständigen, hängenden, bis 30 cm langen,
dicht vielblumigen Trauben, duftend, 1,5 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter reinweiss mit
violettroten Spritzflecken, Lippe tief violett-
rötlich mit dunkleren Linien. Sporn kurz
kegelförmig.. Januar — März. Manilla.
— var. Berkeley! Bchb. f. {Saccolabium
Berkeleyi Rchb, /.) Blüten weiss und amethyst-
violett , Mittellappen der Lippe spitz , nicht
zweilappig, amethystviolett.
— var. Harrisoniana Will. {Saccolabium
Harrisonianum Hook) Blätter breiter, deutlich
gekielt, heller, grün, Blüten stark duftend , reinweiss.
Robiqueiia Qaud, ist Saccolabium Bf.
Fig. 164. Rhynchostylis retusa.
Insel Pulo Copang.
Rodriguezia Ruiz et Pavon.
(Jonopsideae 322.)
(Burlingtonia Ldl.)
Von den etwa zwei Durzend im tropischen Süd- und Centralamerika
als Baumbewohner verbreiteten Arten sind die schöner blühenden, alte
Gäste unserer Gärten, allerdings in der Neuzeit etwas vernachlässigt, meist
als Burlingtonia-Arten in den Verzeichnissen geführt.
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538 Rodriguezia.
Die Scheinknollen stehen entweder gedrängt oder sind auseinander
gerückt auf kriechendem Wurzelstock verteilt, zuweilen richten sich auch
die Stücke des Wurzelstockes steif auf und der Wuchs erscheint dann
buschig. Meist stehen einige trockenhäutige Scheiden unter der Knolle,
auch Scheidenblätter, stets sitzt ein einzelnes oder zwei ledrige Blätter
auf der Spitze der Knolle. Die Blüten stehen in reichblumigen , aufrech-
ten oder hängenden, grundständigen Trauben, sind meist ansehnlich und
hübsch gefärbt. Das obere Kelchblatt ist frei und den freien Blumen-
blättern fast gleich, die seitlichen Kelchblätter sind verwachsen, oft am
Grunde ausgehöhlt, alle mit den Spitzen zusammengeneigt, wodurch die
Blüte natürlich an Ansehen verliert. Die Lippe ist am Grunde gespornt,
ausgezackt oder nur höckrig, lang genagelt, der Säule parallel, vorn in
eine meist grosse, die anderen Blütenblätter weit überragende, eingekerbte
oder geteilte Platte verbreitet, die oft Längswülste trägt. Säule schlank
mit zwei grossen Anhängseln an der Spitze.
Kultur wie Epidendrum (s. d.).
R. Barkerii Hook, ist Gomeza Barkerü Bnthm.
R. Batemanni hört, ist R. Candida Hook. var.
B. Candida Bchb. f. {Burlingtonia Candida Ldl.) Scheinknollen ge-
drängt, eiförmig, 2 cm hoch. Blätter einzeln, breit-lanzettlich, tief 'gekielt,
dunkelgrün, etwa 3 zu 10 cm gross, vorn übergebogen und kurz gespitzt.
Blüten zu 3 — 7 in hängenden, lockeren Trauben von 10 — 20 cm Länge,
wohlriechend, 3 cm lang, weiss, bis auf die gelbe, mit zwei Reihen Längs-
falten besetzte Mitte der länglichen, wellig gerandeten, vorn fast kreis-
runden, tief zweilappigen Lippe. April, Mai. Demerara.
— var. Batemanni hört. Mitte der Lippe violett -rötlich, sonst wie
die Hauptform.
— var, Farmeri hört. Blüten stark duftend, grösser, Mitte der Lippe
orangegelb.
R. crispa Hook, ist Qomeza crispa Lodd.
B. decora Bchb. f. {Burlingtonia decora Ldl. Burlingtonia amoena Hook^
Buschartig , Scheinknollen flachgedrückt , zweikantig , eiförmig. Blätter
paarweis, ledrig, linear -länglich. Blüten zu 3 — 5 in aufrechten lockeren
Trauben, zartweiss mit rosaem Hauch, Lippe gross, gerundet, vorn zwei-
teilig, reinweiss. November. Brasilien.
— var. picta Hook. Blüten bis zu 20 in breitästiger Rispe, grösser,
intensiver geröthet.
R. Farmeri hört, ist R. Candida Rchb.f. var.
R. lanceolata Hook, ist R. secunda H. B. K.
R. Knowlesii hört, ist R. venusta Rchb. f. var.
B. ftragrans Bchb. f. {Burlingtonia fragrans Ldl.) ScheinkoUen ge-
drängt, flach eiförmig, 2 cm hoch. Blätter einzeln, breit lanzettlich, zu-
gespitzt, leicht gekielt. Blüten zu 5 — 9 in aufrechter Traube, 2 cm lang.
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Rodriguezia. Saccolabium. e^g
Stark Weissdorn -duftend, Kelch- und Blumenblätter rein weiss, Lippe weiss
mit rotgelber Mitte. April, Mai. Brasilien.
B. Leeana LdL {Burlingtonia Leeana Wü/.) ist der R. fragrans nahe
verwandt aber von stärkerem Wuchs. Blätter bis 20 cm lang, linear-
lanzettlich. Blüten zu 10 und mehr in hängender Traube, stark duftend,
3 cm lang, Kelch- und Blumenblätter cr^megelb mit gelber Mittellinie,
intensiv rosa überlaufen, Lippe cr^megelb, purpurrosa schattiert mit gelbem
Kamm, dessen beide Hauptlinien je vier schmälere Seitenkiele nach aussen
abzweigen. Januar, Februar. Rio negro.
B. maculata Boh. f. {Burlingtonia maculata Ldl.) Scheinknollen läng-
lich, kaum 2 cm hoch. Bfetter einzeln, schmal lanzettlich, derb, dunkel-
grün. Blüten in hängender, dichter Traube zahlreich, wohlriechend, 2 cm
breit, hochgelb, braunrot getigert. Mai, Juni. Brasilien. Blüte schon
1838 bei Loddiges, ist aber heut kaum noch in Kultur.
R. planifolia LdL ist Gomeza planifolia Klotzsch.
B. seounda H. B. K. {R. lanceolata Hook, Pleurothallis coccinea kort,)
ScheinkoUen gedrängt, eiförmig, flach gedrückt mit einer Leiste jederseits,
Blätter paarweis, linearlänglich, schief gestutzt. Blüten zahlreich in
nickender, einseitwendiger, bis 20 cm langer Traube, i cm lang, dunkel
rosa, bräunlich gesprenkelt. Oktober, November. Neu -Granada, Trinidad.
B. veniiBta Bohb. f. {Burlingtonia venusta Ldl,) Scheinknollen ge-
drängt, flach eiförmig, kaum 2 cm hoch. Blätter einzeln, starr, dunkelgrün.
Blüten zu 5 — 9 in hängenden Trauben, 2 cm lang, fast reinweiss bis auf
einen gelben Mittelstrich der Lippe. August — Oktober, Brasilien.
— var. Ejiowleflii hört. {Burlingtonia Knowlesii kort.). Kleiner im
Wuchs, Blüten weiss, rosa-lila gefurcht.
Saccochilus BL ist Saccolabium BL
Saccolabium BL
(Aerideae 388.)
(GastrochilusDon. OeceocladesLdl. OmoeaBl. Robi-
quetia Gaudich. Saccochilus Bl.)
Von den etwa 20 Arten, welche bis jetzt als Baumbewohner des
tropischen Ostindiens und der malayischen Inseln bekannt sind, zeichnet sich
mehr als die Hälfte durch prächtige Blüten aus und diese Arten sind fast
sämtlich in Kultur. Alle Saccolabium haben aufrechte monopodiale, meist
kurze, dichtgliedrige, seltener langgliedrige Stämme und tragen immergrüne,
feste, riemenförmige Blätter zweizeilig angeordnet. Aus deren Achseln
treten in reichblütigen Trauben oder Rispen Blüten sehr verschiedener
Grösse, deren Kelch- und Blumenblätter, unter sich gleich, ausgebreitet
oder aufgerichtet sind. Die abwärts gewandte, gespornte Lippe ist mit
dem Säulengrunde fest verbunden, dreiteilig, aber die Seitenlappen sind
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540
Saccolabium.
sehr klein oder ganz unterdrückt, der ungeteilte Endlappen ist sehr ver-
schieden geformt. Die kurze, anhangslose Säule trägt 2 kuglige oder
gefurchte Pollenmassen.
Kultur wie von Aerides (s. d.).
P fitzer bildet folgende fünf Abteilungen:
A. Gtenuina Bnthm : Blüten ziemlich gross, in dichten Trauben, Lippen-
platte kürzer als der Sporn; z. B. S. rubrum Ldl.
B. Longüabellata Bnthm : Wie A. , aber die Lippenplatte länger als
der (meist kegelförmige) Sporn; z. B. S. giganteum Ldl.
C. Latilabellata Bnthm. : Wie A. , Mittellappen der Lippe quer ver-
breitert, gewimpert; z. B. S. bigibbum Rchb. f.
D. Micrantha Bnthm. : Blüten sehr klein; z. B. S. gemmatum Ldl.
von den Khasya- Bergen mit senfkorngrossen Blüten.
E. Teretifolia Pfita. Blätter drehrund; z. B. S. filiforme Rchb. f.
S. aoutifolium Ldl. (5. denticulatum Faxt.) Stämme federhalterdick,
20 cm hoch, Blätter spitz, länglich -linear, i zu 20 cm etwa. Blüten ge-
drängt in kurzer vielblumiger Traube , fleischig , kaum centimeterbreit,
Kelch- und Blumenblätter länglich -verkehrt eiförmig, stumpf, grünlichgelb,
braun gefleckt, Lippe fast halbkuglig hochgelb, rotgefleckt, mit kleinem
dreieckigem, weisslichem, drüsenhaarigem Lappen. Säule blasspurpurn.
Juni, Juli. Sikkim.
S, ampullaceum Ldl. ist S. rubrum Ldl.
S. bellinum Rohb. f. Stämme kurz aufrecht, dicht beblättert, Blätter
riemenförmig, schief gestutzt, herabgebogen. Blüten in tiefnickenden dichten
Trugdolden, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich, strohgelb mit
grossen dunkelbraunen Tupfen , Lippe fleischig , sackförmig, fadenförmige
Anhängsel statt Seitenlappen, weiss mit violettpurpurnen Spritzflecken,
mitten gelb, hochrot gesprenkelt. Februar, März. Birma.
S. Berkeley! Rchb. f. ist ßhynchosfylis violacea Rchb. f. var.
S. bigibbum Bohb. f. Zwergige Art. Stämme ganz kurz , Blätter
linear, zweispitzig, freudiggrün, 10 cm lang. Blüten in kurzgestielten
hängenden, trugdoldenartigen Trauben zu 6— 10, 2 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter spateiförmig, hellgelb, Lippe aus gelber Mitte weiss, drei-
eckig, mit sehr breitem, stumpfem Sporn, ringsum elegant gewimpert.
Oktober, November. Birma, Arracan.
S. Blumei Ldl. ist Rhynchostylis retusa Rchb. /.
S. Caloeolare Ldl. {Aerides Calceolare Sm.) Stamm ganz kurz, Blätter
spiralständig , riemenförmig, zurückgebogen, vorn schief zweizähnig, i zu
15 cm etwa, dunkelgrün mit rotgeflecktem Grunde. Blüten in reich-
blumiger Doldentraube, centimeterbreit, Kelch- und Blumenblätter länglich
verkehrt-eiförmig, stumpf, grüngelb, hellrot punktiert, Lippe rundlich halb-
mondförmig, gelb, Scharlach punktiert, gewimpert, Sporn schuhartig auf-
geblasen. August, September. Ostindien.
S. coeleste Rchb. f. ist Rhynchostylis coelestis Rchb. f.
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Saccolabium. tA}
S. eurvlfolium Ldl. (S. rubrum kort nicht Ldl, S. miniatum Hook,
nicht Ldl^ Stämme aufrecht, bis 20 cm hoch. Blätter dicht gedrängt,
spitz linear, ausgekehlt. Blüten in kurz aufrechten Trauben gedrängt,
2 cm breit, zinnoberrot. Mai, Juni. Ostindien.
— var. luteum hört. Blüten reingelb.
5. densiflorum LdL ist S. giganteum LdL
S, denticulatum Faxt, ist 5. acutifolium LdL
S. furcatum hart, ist Rhynchostylis retusa Rchb. f, var.
S. giganteum Ldl. (5. densiflorum Ldl. Vanda densiflora R. Br)
Stamm aufrecht, bis 20 cm hoch. Blätter breit-riemenförmig, vorn schief
gestutzt, steif, etwa 6 zu 25 cm gross, dunkelgrün, hell längsstreifig. Blüten
prächtig duftend, in lang hängenden walzigen Trauben, fast 3 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter weiss mit amethystblauen Spritzern, die breit-
keilförmige Lippe leuchtend violettrot. Säule grünlich. November bis
Januar. Birma.
— var. illustre Bchb. f. Kräftiger in allen Teilen, Blüten grösser und
dabei die Traube lockerer, weiss, rot gesprenkelt, Lippe violett.
Cochinchina.
— var. Fetotii Bchb. f. Blüten reinweiss.
S. guttatum Ldl. ist Rhynchostylis retusa Rchb. f. var.
S. Harrisonianum Will, ist Rhynchostylis violacea Rchb. f. var.
S. Hendersonianum Rohb. f. Stämme kurz, selten über 8 cm hoch.
Blätter ifiemenförmig, gekielt, lebhaft grün, 2 zu 10 cm etwa. Blüten in
aufrechter, dichter, vielblumiger Traube, 1,5 cm breit, zart rosa mit weisser,
seitlich zusammengedrückter Lippe. Sporn ganz kurz. Mai, Juni. Borneo.
S. Huttoni Hook, ist ASrides Thibautianum Rchb. f.
S. illustre Rchb. f. ist S. giganteum Ldl. var.
S. miniatum Hook, ist S. curvifolium Ldl.
S. miniatum LdL Stämme ganz kurz, aufrecht. Blätter riemenförmig,
gekehlt, vorn schief gestutzt, dunkelgrün. Blüten in kurzen, aufrecht ab-
spreizenden , walzigen , dichten Trauben , i cm breit , hell orangegelb.
Sporn kurz. März, April. Java.
— var. oitrinum WilL Blüten citronengelb mit dunklerem Centrum.
Philippinen.
S. praemorsum hört, ist Rhynchostylis retusa Rchb. f.
S. retusum hört, ist Rhynchostylis retusa Rchb. f.
S. Rheedii Wght ist Rhynchostylis retusa Rchb. f.
S. rubrum Ldl. (5. ampuUaceum LdL. A'erides ampullaceum Roxbg.)
Stämme aufrecht, bis 20 cm hoch. Blätter dick, riemenförmig, etwa 2 zu
8 cm, gekehlt, vorn gestutzt und gezähnt, dunkelgrün. Blüten in auf-
rechten, länglichen, dichten Trauben, 2 cm breit, zart rosa, Kelch- und
Blumenblätter eiförmig, Lippe linear. Sporn lang, schlank, zusammen-
gedrückt. Mai, Juni. Sikkim - Himalaya, Sylhet.
— var. moulmeinense hört. Kräftiger im Wuchs, Blätter beiderseits
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CA2 Saccolabium. Sarcanthus.
bräunlich angelaufen, Traube lang und dicht, Blüten dunkelrosa. Moul-
mein.
S. rubrum Wight ist ASrides radicosum A. Rieh.
S. rubrum hört, ist S. curvifolium Ldl.
S. Turnen Will, ist Rhynchostylis retusa Rchb. f. var.
S. violaceum Ldl. ist Rhynchostylis violacea Rchb. /.
S. Wightianum Ldl. ist Airides radicosum A. Rieh.
Salpinaria Karsten ist Pleurothallis R. Br.
Sarcanthus LdL
(Aerideae 383.)
Von den fünfzehn baumbewohnenden Arten, welche im tropischen
Ostindien, Südchina und auf den malayischen Inseln ihre Heimat haben,
kommen zwar einzelne immer wieder in den Handel, verschwinden aber
meist bald wieder aus den Gärten, weil ihre fast durchweg unscheinbaren
Blüten sie für den Gärtner wenig wertvoll erscheinen lassen. Der ein-
faches Längenwachstum zeigende Stamm ist entweder aufrecht und kurz
gegliedert oder an das Substrat anliegend und verlängert gegliedert. Im
ersteren Falle ähneln die Pflanzen einer Van da mit zurückgebogenem
Blattwerk, anderenfalls sind die Blätter drehrund oder flach und der
Unterlage angeschmiegt. Blüten in achselständigen Trauben oder Rispen,
I cm Breite selten überschreitend, Kelch- und Blumenblätter gleichgeformt,
abstehend, Lippe mit dem Säulengrunde fest verbunden, gespornt, am
Sporneingang mit zwei kleinen Seitenlappen , Mittellappen länglich , ab-
stehend oder eingebogen. Die Spornhöhle wird durch eine Längsplatte
halbiert. Säule schlank. Kultur wie von Aerides.
S. filiformis Ldl. Stämme lang hängend, stielrund, federkieldick,
Blätter gleichfalls stielrund. Blüten in kurzer , gedrängter Ähre , klein,
orangegelb, rot gestreift. Juli, August. China.
S. guttatus Ldl. ist Rhynchostylis retusa Rchb. f. var.
S. panioolatuB Ldl. Blätter lang riemenförmig , vorn stumpf, schief
zweilappig. Blüten in lockerer Rispe, klein, gelblich, Kelch- und Blumen-
blätter linear - länglich , wellig, mit blutroter Mittellinie. Lippe aufrecht,
gelb, stumpf zweihörnig, Spitzen weiss, Mittellinie dickschwielig, grünlich.
August, September. China.
S. rostratus Ldl. ( Vanda rosirata Lodd, Vanda recurva Hook) Blätter
schmal -lanzettlich, zugespitzt, i zu 8 cm etwa, derb, dunkelgrün, rötlich
überlaufen. Blüten in einfacher, aufsteigender Ähre, Kelch- und Blumen-
blätter länglich verkehrt-eiförmig, stumpf, flach ausgebreitet, orangebraun
oder gelbgrün braungerandet, Lippe weisslich- violett mit weisser Spitze
und stumpfem Sporn. August — Oktober. China. Seit 1824 in Europa.
S. succisus Ldl. Blätter wellig, länglich, vorn gestutzt. Blüten in
einfacher überhängender Ähre, klein, Kelch- und Blumenblätter stumpf-
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Sarcanthus. Sarcochilus. ca2
länglich, grünlichgelb, mitten purpurn, Lippe fleischig, spitz -eiförmig, an
der Spitze rachenartig aufgeblasen, gelb, vorn blutrot, kurz gespornt.
Juni, Juli. China.
S. teretifoliuB Ldl. {Vanda teretifolia Ldl) Blätter drehrund, kaum
federkieldick. Blüten in einfacher, leicht überhängender Ähre, klein, Kelch-
und Blumenblätter stumpf-länglich, zurückgebogen, gelbgrün mit drei blut-
roten Adern, Lippe fleischig, spitz-eiförmig, feinflaumig, weiss, braunrot-
violett gesäumt. Sporn stumpf. Juli, August. China.
Sarcochilus R. Br.
(Aeridcae 407.)
(Adenoncos Bl. Cylindrochilus Thw. Dendrocolla Bl.
Gunnia Ldl. Micropera Dalz. Ornitharium Ldl. Orsidice
Rchb. f. Pterococcus Kühl et Hass. Thrixspermum Lour.)
Die in der Tracht meist an Saccolabium erinnernden 30 Arten,
welche baumbewohnend von Ostindien über die malayischen und Südsee-
Inseln bis Australien verbreitet sind, haben durchweg kleine, meist un-
scheinbare Blüten in meist reichblumigen Trauben oder Rispen und sind
in den Gärten daher wenig vertreten. Die Spindel des Blütenstandes ist
entweder abgeplattet und mit gekielten Deckblättern zweizeilig besetzt
(Abteilung C u c u 1 1 a B 1.) oder sie ist drehrund und die Deckblätter stehen
spiralig (Abteilung Tubera Bl.). Kelch- und Blumenblätter sind fast
gleich, abstehend, die seitlichen am Säulenfusse herablaufend. Die Lippe
ist gespornt oder fast schuhförmig (S. C a 1 c e o 1 u s) mit aufrechten, blumen-
blattähnlichen oder nur zahnartigen Seitenlappen und fleischigem, sehr
verschieden geformtem Mittellappen. Säule schlank.
Kultur wie von Aerides (s. d.).
S. Berkeley! Hook. f. {Thrixspermum Berkeleyi Rchb, /.) Stämme
federhalterdick, 20 cm hoch, Blätter steif, riemenförmig, etwa 2 zu 10 cm,
dunkelgrün. Blüten zahlreich, dichtgedrängt, in 30 cm langer, nickender
Traube, deren gelbgrüne Spindel an dem Ansatzpunkte geschwollen ist,
3 cm breit, cr^meweiss mit einer purpurnen Querbinde auf der Lippe,
Kelch- und Blumenblätter breit-eiförmig, oberes Kelchblatt helmartig, Lippe
sackförmig, flachgedrückt, Seitenlappen aufrecht, linear, sichelförmig, Mittel-
lappen oben in zwei gekrümmte Hörnchen ausgehend, nach unten in
einen Co ry dal is -Sporn ähnlichen Beutel. Säule kurz, grünlich. Juni
bis August. Malayischer Archipel.
S. Caleeolus Ldl. Stämme und Blätter von der Tracht einer Vanda.
Blüten zu 2 — 3, dick, fest, sammtig, 5 cm breit, reinweiss, bis auf die
spitz pantofifelförmige , gelblichweisse Lippe, welche am Grunde durch
ein paar kleine Warzen geschlossen ist. Juni, Juli. Manilla.
S. faloatus B. Br. Kaum 10 cm hohes, unansehnliches Pflänzchen mit
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CAA Sarcochilus. Satyrium.
kurzen, spitz-lanzettlichen Blättern. Blüten zu 3, reinweiss mit einem hell-
gelbem Mittelstreif auf jedem Blatte, Lippe sackförmig, danii ausgebreitet,
weiss, mit purpurnem Rande. April, Mai. Australien.
8. Fitzgeraldi F. v. Muell. Stämme ganz kurz, mit 3 — 5 linear-läng-
lichen, ledrigen Blättern von 2 zu 10 cm etwa. Blüten zu 6 — 9 in schlanken,
hängenden, 15 — 20 cm langen Trauben, 2 cm breit, weiss gestielt, breit
geöffnet, Kelch- und Blumenblätter stumpf-eiförmig, weiss, dicht querreihen-
weis klein purpurrosa im Grunde gesprenkelt, Lippe kurz, Seitenlappen
länglich, gerundet, weiss mit roten Punkten, Vorderlappen klein, höckerig
bis kegelförmig, leuchtendgelb. Mai, Juni. Südostaustralien, an im Wasser-
dunst stehenden Felsen.
S. Hartmanni F. v. MuelL (5. rubrocentrum Fitzg, Thrixspermum
Harttnanni Rchb,/,) Stämme 5 cm hoch, mit 3 — 5 derbfleischigen, läng-
lich-linearen, stumpf - spitzigen Blättern von 2 zu 10 cm etwa. Blüten
zahlreich in lockerer, aufrechter Traube, kaum i cm breit, weissrötlich ge-
stielt. Kelch- und Blumenblätter länglich - eiförmig, weiss mit langem rot
punktiertem Grunde, Lippe kurz, Seitenlappen aufrecht, sichelförmig, w-eiss
und rot gestreift, Mittellappen klein, kegelförmig, orangegelb. Juni, Juli.
Queensland.
S. lunifenis Hook. f. {Thrixspermum luniferum Rchb, f,) ist ausser-
halb der botanischen Gärten kaum in Kultur. Es ist eine unbedeutende,
die Blätter abwerfende Art mit 2 — 3 kaum centimetergrossen, gelb und
orange gefleckten, weisslippigen Blüten auf aufrechtem, höchstens 5 cm
hohem Schafte. Lippe in der Vorderansicht mondförmig. Mai, Juni.
Moulmein.
S. olivaoeus Ldl. Stämme sehr kurz mit breit-lanzettlichen, stumpfen
Blättern. Blüten in kurzer, armblütiger Traube, klein, gelblich-orangegrün.
Mai, Juni. Australien. Wenig ansehnliche Art, 1837 durch Cunningham
eingeführt, aber wohl kaum noch in Kultur.
S. purpureus Bnthm ist Camarotis rostrata Rchb. f.
Sarcoglossum suaveolens hört, ist Cirrhaea dependens Rchb. f.
Sarcopodium Lobbii Ldl. ist Bolbophyllum Lobbii Ldl.
S. Treacherianum Ldl. ist Dendrobium Treacherianum Rchb. f.
Satyridium Ldl. ist Satyrium Sw.
Satyrium Sw.
(Satyrieac 39.)
(Aviceps Ldl. Diplectrum Pers. Satyridium Ldl.)
In der Tracht stark an Orchis (s. d.) erinnernde Erdorchideen mit
ungeteilten Erdknollen, von deren 60 Arten weitaus die meisten am Kap
und im tropischen Afrika, einige aber auch auf den Maskarenen und in
Ostindien heimisch sind. Keine Art ist eine hervorragende Schönheit,
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J
Satyrium.
545
welche gärtnerisches Interesse hätte, die meisten dagegen sind nur für
den Botaniker wertvoll.
Die Blüten haben keinen gedrehten, sondern einen einfach graden
Fruchtknoten, die zweispornige oder in zwei kurze Säcke verlängerte
Lippe steht deswegen nach oben,
während die einander fast gleichen
Kelch- und Blumenblätter unten stehen.
Die Narbenfläche der Säule ist becher-
artig vertieft oder zweilappig, die Pollen-
massen stehen im rechten oder spitzen
Winkel zur Säule.
Erdkultur wie von Orchis, nur
mit dem Unterschiede, dass die hierher
gehörigen tropischen Arten Warmhaus-
kultur bedürfen.
S. albidum L ist Gymnadenia albida Rieh.
8. auranüacum hört, ist von S.
aureum ausser durch etwas dunkler
orangegelbe Blütenfarbe kaum ver-
schieden. Kap.
S. aureum Faxt. Blütenschaft bis
30 cm hoch, weit hinauf lanzettlich be-
blättert. Blüten in kurzer, dichter
Ähre, 2 cm breit, tief orangegelb mit
brillanter karminroter Zeichnung. Juli,
August. Südafrika.
8. candidiim Hook. f. Blüten in
schlanker, lockerer, hochgestielter Ähre,
klein, reinweiss. Kap.
8. oameum B. Br. (Fig. 165 .) Blüten-
schaft 50 cm hoch mit breit -eirunden
Blättern. Blüten in dichter Ähre, fleisch-
farben, über centimeterbreit, wohlrie-
chend. Kap der guten Hoffnung. Kalt-
hauskultur.
8. ooriifolium 8w. Tracht von S.
aureum, Blätter etwas breiter und
derb. Blüten mattgelb. Kap.
8. ouotQlatum 8w. Blüten klein, trübrötlich,
aufgebogen. Kap.
8. ereotum 8w. Schlankschaftig , bis 50 cm hoch, schmalblättrig.
Blüten in lockerer Ähre, klein, hellpurpurrot. Kap.
S. grandiflorum Sw. ist Disa grandiflora L
S. nigrum L ist Nigritella nigra Rchb. f.
Fig. 165. Satyrium carneum.
Lippe kapuzenförmig
St ein 's Orchideenbuch.
35
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tAjS Scaphosepalum. Scaphyglottis.
Scaphosepalum Pßzer.
(PleurothaUidinae 185.)
Im Wuchs Masdevallia gleichend und nur im Blütenbau abweichend,
indem die seitlichen Kelchblätter zu einem aufwärts gewandtem, kahn-
fbrmigem, zweispitzigem Dache verwachsen sind. Säule schlank, nach unten
stehend. Blüten in langen, vielblumigen Trauben.
Kultur wie von Masdevallia (s. d.).
So. oohthodes Pfltz. {Masdevallia ochthodes Rchb, /.) Lockerrasig.
Blätter derb, breit-lanzettlich, dunkelgrün. Blüten halbgeschlossen, centi-
metergross, rotbraun. Neu-Granada.
So. verruoosum Fflts. {Masdevallia verrucosa Rc/tb. /) Der vorher-
gehenden Art in Wuchs sehr ähnlich, nur sind die hellbraunen Blüten
etwas grösser und die kleine versteckte Lippe zackig-warzig. Neu-Granada.
Scaphyglottis Poepp. et EndL
(Ponereae 193.)
(Cladobium Ldl.)
Baumbewohner, etwa acht Arten von Brasilien bis Mexiko, mit
schlanken, eingliedrigen Scheinknollen, welche auf der Spitze zwei leder-
artige, immergrüne Blätter und zwischen diesen einige kleine Blüten tragen.
Die neuen Sprosse entstehen neben den alten, oft aber auch auf der Spitze
der alten Knollen in den Achseln der Blätter. Das obere Kelchblatt und
die Blumenblätter sind gleich, die seitlichen Kelchblätter erheblich breiter
und mit dem Säulenfusse kinnbildend, alle aufrecht und einander parallel
oder doch nur wenig ausgebreitet, so dass die Blüte höchstens halb offen
ist. Lippe aus schmalem Grunde verbreitert, die breite Platte aufgebogen
und die schlanke Säule umfassend.
Selten in Kultur, wie Epidendrum zu behandeln, und — ausser
allenfalk Sc. violaceum — auch für den Gärtner von geringem Wert.
So. violaoea Ldl. Scheinknollen in kleinen Gruppen, ganz schlank
spindelförmig, glatt, hellgrün, unten mit bräunlichen Scheidenresten, kaum
I cm dick, bis 10 cm lang, die jungen Sprosse meist oben in den Blatt-
achseln bildend und dann dort auch Büschel fädlicher Luftwurzeln. Blätter
schmal-linear, stumf, gekielt, etwa i zu 10 cm. Blüten in kleinen Büscheln,
kurz gestielt, zwischen den Blättern, 1,5 cm lang, wenig geöffnet, sehr
schön dunkelblau -violett, Kelch- und Blumenblätter ei - lanzettlich , Lippe
vorn spitz, am Vorderrande fein gezähnt. Mai, Juni. Mexiko.
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Schlimia.
547
Schlimia Planck, et Ldl.
(Gongorinae 267.)
(Schlimia hört.)
Von den beiden Arten der Gattung fehlt Schi, alpina Rchb. f.
wohl den europäischen Gärten, dagegen wird zuweilen kultiviert:
Sohl, jasminodora Flanoh. et Ldl. {SchL trifida Rchb, f.) (Fig. 166.)
mit schmal-ellipsoidischen, gedrängten, bis 5 cm hohen Scheinknollen, deren
Fig. 166. Schlimia jasnünodora.
jede ein in einen kurzen Stiel zusammengezogenes, breit-elliptisches, etwa
6 zu 12 cm grosses, kurz zugespitztes, parallel-vielnerviges, festes, dunkel-
grünes Blatt trägt. Blüten in grundständiger, mit von einander entfernten,
weisshäutigen Scheiden am trübpurpurnem Schaft besetzter, lang über-
hängender, lockerer, einseitiger Traube zu 4 — 6, hängend, 5 cm lang,
kostbar und stark duftend (ein Mittelding zwischen Bergamot- und Jasmin-
duft), dickblättrig, mittleres Kelchblatt nach unten stehend, infolge doppel-
ter Drehung des langen, rötlichen Fruchtknotens, fast spateiförmig, wachs-
weiss, die seitlichen Kelchblätter zu einem hochgewölbtem , wachsweissem,
innen verloren purpurn gesprenkeltem Helme vollständig verwachsen,
welcher die kleine Lippe samt ihrem geigenförmigem , dreiteiligem, weiss
mit orange gezeichnetem Unterteil (Hypochil) und spitz rautenförmigem,
weissem Vorderteil gänzlich einhüllt, Blumenblätter breit-linear, kurz zu-
35*
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J^g Schlimia. Schomburgkia.
gespitzt, im Dreiviertelkreis vorn zurückgebogen, weiss. Juni — August. In
den Hochgebirgen Kolumbiens baumbewohnend. Durch Knolle und Blatt
an eine breitblättrige Stanhopea erinnernd.
Kultur wie von Stanhopea, aber schon mit 8® Winterwärme vor-
lieb nehmend.
Schi, trifida Rchb. f. ist Schi, jasminodora Planch. ei Ldl.
Schlimmia hört, ist Schreibfehler für Schlimia PL et Ldl.
Schomburgkia Ldl.
(Cattleyeae 208.)
Die zwölf bekannten Arten , welche stark an Laelia erinnern , leben
im tropischen Amerika baumbewohnend und sind durchweg schönblühende
Arten ; leider sind erst einige von ihnen in Kultur. Die kräftigen Knollen
sind aus schmalem Grunde keulen- oder spindelförmig und tragen auf der
Spitze selten zwei, meist drei immergrüne ledrige Blätter. Der endständige
Blütenschaft ist schlank und lang, an jedem Knoten eine feste, bleibende
Hautscheide tragend. Die langgestielten Blüten sitzen am Ende des
Schaftes in lockeren Trauben oder Rispen. Kelch- und Blumenblätter sind
sich gleich, meist schmal und gewellt, die deutlich dreilappige Lippe umfasst
die Säule nicht oder nur wenig und steht frei ab. Acht Pollenkörper in
zwei Reihen zu je vier.
Die Gattung ist Dr. Richard Schomburgk, dem noch heut
segensreich wirkendem Direktor des botanischen Gartens in Adelaide, ge-
widmet, welcher 1840 — 44 mit seinem Bruder Sir Robert Schomburgk
Britisch Guyana durchforschte und unter zahlreichen anderen Pflanzen-
schätzen auch die erste Art der neuen Gattung, Schomburgkiacrispa,
entdeckte.
Alle Arten lieben Sonne und in der Entwickelung sehr feuchte Luft,
im übrigen sind sie wie die heisseren (mexikanischen) Laelia-Arten zu
behandeln und im Winter nicht zu überhitzen.
Soh. orispa Ldl. {Schomburgkia marginata Hook. Bletia crispina Rchb, f)
Stämme spindelförmig, bis 15 cm hoch, kantig. Blätter paarweis, spitz
lanzettlich, 3 zu 25 cm etwa. Schaft aufrecht, vielblumig, bis 2 Meter
hoch. Blüten in dichter endständiger Traube, lang weissgestielt , 5 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter linear -länglich, stark krausrandig, bräun-
lichgelb mit dunkleren Adern, Lippe länglich mit drei hohen Mittellinien,
hellrosa fleischfarben, an der Spitze dunkelrosa. Säule keulig mit flügel-
artigem Rande. November — Januar. Demerara, Honduras. Ist eine der
neuerdings vielgenannten Ameisenpflanzen. Die Ameisen höhlen die grossen
Knollen aus und leben darin, ohne dass die Pflanze leidet.
Soh. Humboldtii Bohb. f. {Epidendrum Humboldti Rchb. f. Bletia
Humboldtii Rchb. /.) Wurzelstock fingerdick , Scheinknollen 2 — 3 knotig,
schlank cylindrisch, oben zugespitzt, bis 20 cm hoch, längsfurchig. Blätter
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Schomburgkia. e^n
ZU 2 — 3, länglich oder länglich -keilförmig, 15 cm lang, ledrig, gekielt,
dunkelgrün. Blüten in über meterhoher vielblumiger Rispe, lang purpurn-
gestielt, 10 cm breit, Kelchblätter spitz -länglich, helllila, wellig gerandet,
Blumenblätter länglich-elliptisch, helllila, gegen die Spitzen violett- purpurn,
stark krauswellig gerandet, Lippe breit eiförmig, dreilappig, Seitenlappen
dreieckig, aufrecht, violett-purpurn, Mittellappen abstehend, tief zweilappig
mit krausgefranstem Rande, leuchtend purpurrot, blasspurpurn gestrichelt,
Scheibe gelb mit 5 — 7 purpurnen Längsschwielen.. Säule unten gekehlt,
oben rund. Oktober, November. Venezuela. Blüte 1887 zum ersten-
male in Europa bei Backhouse in York.
Seh. Lyonsii LdL {Bleüa Lyonsii Rchb. /.) Scheinknollen aus dünnem
Grunde spindelförmig, bis 20 cm hoch. Blätter paarweis, länglich linear,
3 zu 25 cm etwa, dunkelgrün, fest. Blüten auf langen, gelben, vorn
nickenden Stielen in lockerer Traube zu 10 — 15 am Ende des 2 m
hohen, mit zurückgebogenen Scheiden besetzten Schaftes, 5 cm breit, weiss
mit purpurnen Quer- Strichflecken, Kelchblätter länglich lanzettlich, Blumen-
blätter länglich -eiförmig, zugespitzt, Seitenlappen der Lippe aufwärts ge-
krümmt, Vorderlappen zurückgeschlagen, länglich eiförmig, vorn spitz
auslaufend, mit fünf Längsschwielen, fast ungefleckt reinweiss mit gelblichem
Rande. Säule kurz, gekrümmt, vorn zweizähntg. September — November.
Jamaika.
Seh. marginata Hook, ist Seh. crispa Ldl.
Seh. Thomsoniana Bohb. f. Stämme vielknotig, schlank cylindrisch,
bis 25 cm hoch. Blätter zu 2 — 3, länglich, eiförmig, vorn stumpf, 3 zu
15 cm etwa, dunkelgrün, ledrig. Blüthen an langen gelbbraunen Stielen
in lockerer End- Traube auf fast 2 m hohem, hochgelblichem, scheiden-
besetztem Schafte , 10 cm breit , aus elfenbein weissem Grunde ledergelb,
Kelchblätter linearlänglich, wellig, Blumenblätter schmäler, kraus -wellig,
Lippe dreilappig, Seitenlappen dreieckig, aufrecht, die Säule fast umfassend,
weiss, Mittellappen länglich, stark gekraust, ausgerandet, tief braunpurpum,
Scheibe gelb mit fünf Schwielen bis zum Grunde, von denen die äusseren
die breitesten sind, zwischen den Seitenlappen sind diese Linien dunkel-
purpurn, dazwischen zahlreiche schräge Purpurstriche. September, Oktober.
Vaterland unsicher. Blühte 1887 zum erstenmale in der Orchideensamm-
lung von Mr. Thomson in St. Helens, Lancashire.
Soh. Tibioinis Batem. {Bletia Tibicinis Rchb. f.) Stämme vielknotig,
undeutlich eckig, fast cylindrisch, oben schmäler, bis 40 cm hoch. Blätter
zu 2 — 3, auseinander gelegt, länglich eiförmig, 4 zu 20 cm etwa, ledrig,
dunkelgrün. Schaft in der Heimat bis über 3 m hoch, grün mit pur-
purnen Flecken, mit braunroten Scheiden, die lang purpurngestielten Blüten
bald in endständiger lockerer, kurzer Traube, bald in ebensolcher, kurz
verzweigter Rispe tragend. Blüten 10 cm gross, aus hellrötlichem Grunde
rotbraun, Kelch- und Blumenblätter stumpf länglich, letztere erheblich
schmäler und stärker wellig gerandet, Seitenlappen der länglichen Lippe
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q CO Schomburgkia. Scuticaria.
gross, quer gestutzt mit gerundeten Ecken, flach, nur seitlich leicht wellig
aufgebogen, orangegelb, vorn purpurn und auf der ganzen Fläche purpurn
queradrig mit rein hellgelber Mittellinie und weisslichem Rande, aussen
rosapurpurn, Mittellappen viel kleiner, aus breitem kurzem Stege plötzlich
zu einem quer gestelltem Rechteck mit gerundeten Ecken, leichtgewellten
Rändern und flacher vorderer Ausbuchtung verbreitert, weiss mit gelbem
Scheibenfleck und hellpurpurnem Saum. Säule dick, dreikantig, weiss,
purpurn gestrichelt. April, Mai. Honduras, Mexico, Costarica, Guate-
mala, überhaupt in Central -Amerika verbreitet, schon 1836 eingeführt,
blühte die schöne Pflanze erst sehr spät und ist noch viel zu wenig ver-
breitet. Der Name Tibicinis, des „Rohrpfeifers", beruht auf der sonder-
baren Thatsache, dass die Indianer die von den Ameisen ausgehölten
Stämme als Signalhörner oder Pfeifen benutzen. Die wunderbare Er-
scheinung, dass eine Anzahl tropischer Knollenpflanzen den Ameisen in
ihren Knollen Raum für Nesterbauten giebt, ist in den letzten Jahren
vielfach beobachtet worden und stets in Zusammenhang mit der Befruch-
tung der betreflfenden Art gebracht worden, was wohl auch hier der Fall
sein wird. Jedenfalls schädigen die Ameisen - Kolonien in der Knolle den
Wuchs der Pflanze nicht und nebenbei sind diese stets kriegslustigen Gäste
eine nicht zu unterschätzende Waffe der Pflanze, da sie jedem Versuch,
die Pflanzen zu sammeln, bissigsten Widerstand entgegen setzen, zum
grossen Ärger der Berufssammler.
— var. grandiflora Will. Blüten grösser, hell purpurn, an den Rändern
dunkler, Lippe viel vortretender gefärbt, in allen Schattierungen dunkler.
Soh. undulata Ldl. (Bleüa undulata Rchb. f. Deckera undulata Klotzsck.)
Scheinknollen aus dünnem Grunde spindelförmig, bis 25 cm hoch. Blätter
zu 2 — 3, länglich, 5 zu 20 cm etwa, vorn stumpf, dickledrig. Blüten auf
langen blasspurpurnen Stielen in endständiger, lockerer Traube auf drei-
viertelmeter hohem Schafte, 4 cm breit, schön weinrot, nach vorn braun
schattiert, Kelch- und Blumenblätter länglich -linear, stark wellig, Seiten
läppen derLippe länglich, aufrecht, hellrosa, Mittellappen abstehend, spitz
herzförmig, purpurrot mit weisser, von fünf Längsschwielen durchzogner
Scheibe. Säule breit, purpurn. Juni, Juli. Venezuela, Neu -Granada,
Caracas.
Scleropteris Scheidw. ist Cirrhaea Ldl.
Scuticaria LdL
(Maxillariinae 310.)
Beide bekannte Arten, Baumbewohner des tropischen Amerikas, weichen
in der äusseren Erscheinung sehr von Maxillaria ab, stimmen aber im
Blütenbau vollkommen mit dieser Gattung überein, bis auf die vier Pollen-
körper, welche paarweis einander aufliegen und auf einem quergestrecktem
zweispitzigem (an Maxillaria schuppenförmigem) Stielchen sitzen.
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Scuticaria.
551
Die Scheinknollen sind auf dem kriechendem fleischig- wurzelndem
Wurzektock ganz verkümmert, kaum als solche erkennbar, und tragen
je ein einziges, fleischiges, stielrundes, langes, dunkelgrünes, hängendes,
lang in die Spitze ausgezogenes Blatt.
Kultur wie von Maxiilaria (s. d.).
Sc. Dodgsoni Will, ist Sc. Hadwenii Bnth. var.
Sc. de Kayseriana hört, ist Sc. Hadwenii Bnth.
So. Hadwenii Bnth. {Sc. de Kayseriana hört. Bifrenaria Hadwenii
Ldl.) Wurzelstock kurz, knotig, verästelt, zwischen kurzen Scheiden die
kaum erkennbar verdickten Scheinknollen tragend. Blätter 25 — 40 cm
lang, mit kurzer Längs-
furche auf der Innenseite.
Blüten einzeln oder zu
zweien auf ganz kurzem
Schafte, 3 cm breit, wohl-
riechend , Kelch- und
Blumenblätter spreizend,
länglich , scharf zuge-
spitzt, hellgrünlich gelb,
unregelmässig dunkel-
braun gefleckt , Lippe
gross , eiförmig , kapu-
zenförmig , weiss mit
fleischrötlichen Längs-
fleckchen, innen flaum-
haarig, mit länglichem,
vorn dreizähnigem gel-
bem Kamm. Mai — Juli.
Brasilien.
— var. Dodgsoni Fig. 167. Scuticaria Steelii.
Will. Blüten paarweis,
aus dunklerem Grunde hellbraun, hellgelb getuscht, Lippe becherförmig,
weiss, zartrosa und gelb gestreift.
So. Steelü Ldl. {Maxiilaria Steelii Hook) (Fig. 167.) Wurzelstock
weit verzweigt, Blätter fast unmittelbar den Wurzelstock- Zweigspitzen
ansitzend, jedes federhalterdick und bis meterlang, peitschenschnurartig
verdünnt. Blüten zu l — 3 auf kurzem Schafte, 5 cm breit, wohlriechend,
hellprimelgelb mit rotbraunen Flecken, Lippe dreilappig, hellgelb, leuchtend
rotbraun gestreift, besonders die Seitenlappen, Kamm orangegelb mit drei
Zähnen am vordem Ende. Mai — August. Demerara.
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^C2 SelenipedUum. Serapias.
Selenipedilum {Rchb.f) Pßizer.
(Cypripedilinae 4.)
Von Cypripedilum und Paphiopedilum durch den vollkommen
dreijfächerigen Fruchtknoten, dessen drei Fächer aussen durch tiefe Furchen
gekennzeichnet sind, und die hartkrustige Samenschale, von Paphio-
pedilum ausserdem durch die in der Knospe eingerollten — Paphio-
pedilum hat eingefaltete — vielrippigen Blätter getrennt. Leider ist
noch keine der beiden bis fünf Meter hohen, schlanken, aus den Blatt-
achseln verzweigten Pflanzen in europäischer Kultur.
Bekannt sind zwei Arten S. Chica Rchb. f. aus Panama, dessen
Fruchtschoten als minderwertige Vanille, „Chica oder Vanilla en arbol"
genannt, im Handel sind, und das geradezu riesige S. palmifolium
Rchb. f. aus Guiana.
Alle in den Gärten kultivierten Selenipedilu m- Arten und Bastarte
gehören zu Paphiopedilum und sind dort nachzusehen.
Serapias L.
(Serapiadeae 9.)
Die fünf bekannten Arten sind im Mittelmeergebiet zu Haus , haben
im allgemeinen die Tracht von Orchis und gehören zur grossen Gruppe
der „recht interessanten" Orchideen. Die ungeteilten, ziemlich grossen,
kugligen oder länglichen Erdknollen treiben eine spärliche Rosette grund-
ständiger schmaler Blätter und aus ihnen einen 30 — 50 cm hohen, spär-
lich schmalblättrigen Schaft, der eine lockerblumige Ähre grosser, trüb-
farbiger, aber interessant geformter Blüten trägt, deren spornlose Lippe
in Form einer roten Zunge — schmäler oder breiter — aus den helm-
artig zusammengeneigten Kelchblättern und den schmalen, kleinen, im
Helm stehenden Blumenblättern frei heraushängt, von ihrem unterem auf-
gebogenem, die Helmöffnung mehr minder schliessendem Teile getragen.
Säule kurz mit schwertförmig verlängertem Verbindungsstück der Pollen-
körper.
Kultur wie von Orchis (s. d.), nur frostfrei zu überwintern.
S. Lingua L. Knollen rund , haselnussgross , Schaft 30 cm hoch mit
zerstreuten lanzettlichen Blättern. Blüten in kurzer gedrängter Ähre,
hinter braunroten Tragblättern, welche kürzer sind ab die Blüten, Lippe
im Grunde mit einer einfachen Schwiele, der Vorderteil spitz länglich-
lanzettlich, am Grunde schwachbärtig, bräunlichrot. April, Mai. Süd-
europa.
S. oordigera L. Knollen länglich - rund. Schaft selten über 20 cm
hoch, mit breit - lanzettlichen Blättern. Blüten in kurzer Ähre, hinter
langen braunroten Tragblättern, Vorderteil der Lippe breit - herzförmig,
dunkel-rosarot. Mai, Juni. Südeuropa.
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Serapias. Sievekingia. Sigmatostalix. ec)
S. longipetala Pollin. ist 8. pseudocordigera Moric.
S. pseudocordigera Moric. (5. longipetala Pollini) Knollen ungeteilt,
haselnussgross. Schaft bis 30 cm hoch, mit linear-lanzettlichen Blättern.
Blüten in lockerer Traube zu 5 — 10, von den aus grünlichem Grunde
purpurnen Tragblättern überragt, braunpurpurn, Lippe im Grunde mit
zwei Plättchen, der heraushängende Vorderteil ei - lanzettlich , zugespitzt,
am Grunde bärtig, dunkel-rosarot. Mai, Juni. Auf Bergwiesen, von Süd-
tirol und dem Tessin an, durch Südeuropa.
S. speciosa Sw. ist Stenorrhynchus speciosus Ldi
S. triloba Viv. {Istas triloba De Not.) ist der Bastart Serapias cor-
digera X Orchis laxiflora, der stellenweis in Italien vorkommt
und zuweilen auch in den Handel gelangt. Die flach-dreilappige Teilung
der Lippe zeigt auf Orchis, im übrigen erinnert die Pflanze mehr an
Serapias.
Sestochilus Kühl et Mass, ist Bolbophytlum Thou.
Siagonanthus Poepp. et Endl. ist Ornithidium Salisb.
Sievekingia Rchb.f.
(Gongorinae 256.)
S. suavis Bohb. f., die einzige Art , ist ausserhalb der botanischen
Gärten kaum in Kultur. Scheinknollen klein, rundlich, glatt, dunkelgrün
mit je einem kurzgestieltem, lang - elliptischem , derbem, dunkelgrünem
Blatte. Blüten in kurzer, hängender Traube, 5 cm breit, stark duftend,
hellgelblich, mehr minder orangebräunlich gefleckt. Säule kurz und dick
mit spitzem Schnabel vorn, grünlichweiss. Kelch- und Blumenblätter
schmal-eifbrmig, zusammengeneigt, Lippe der kurzen Säule fest angewachsen,
fast rechtwinklig abstehend, bauchig, rundlich - rautenförmig mit kurzer
Grundschwiele und dreizähnigem Wulst auf der Scheibe. Juli — September.
Costarica.
Kultur wie Acineta (s. d.).
Sigmatostalix Rchb.f
(Odontoglosseae 355.)
S. radicans Bchb. f. aus Brasilien , (die übrigen sechs Arten sind in
Peru und Kolumbien heimisch), ist die einzige in Kultur befindliche Art.
Scheinknollen schmal-eifbrmig, kaum 3 cm hoch, Blätter paarweis, lang-
lanzettlich, derb, satt grün. Blüten in lockerer kurzer Rispe, grünlich-
weiss, kaum centimeterbreit , Kelch- und Blumenblätter eiförmig, das
obere Kelchblatt etwas grösser als die anderen, Lippe reinweiss, genagelt,
quer vorstehend, mit halbelliptischer, ausgerandeter Platte mit violetter
dicker Schwiele, welche schräg nach vorn ansteigt und in einem hammer-
förmigem Wülstchen endet, auf der Platte jfunf im Halbkreise stehende
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i
ttA Sigmatostalix. Sobralia.
gelblichweisse Knöpfchen. Niedliches Blütchen, aber für die Gärtnerei
vollkommen wertlos.
Kultur wie Oncidium (s. d.).
Sobralia jRutz et Pavon.
(Sobnlünae 225.)
(Cyathoglottis Poepp. et Endl.)
Unter den bekannten 30 Arten, welche im tropischen Amerika von
Peru bis Mexiko erdbewohnend wachsen, sind zahlreiche sehr schön
blühende Arten, von denen ein grosser Teil seit alters her in unseren
Gewächshäusern heimisch sind. Die fleischigen Wurzeln tragen in dichtem
Busch einen Schoss schlanker, oft weit über meterhoher rohrartiger
Stämme, welche in lokerer Spirale mit längsfaltigen Blättern besetzt sind,
deren Scheide den Stamm umhüllt. Die Blüten stehen zwischen grossen
Deckblättern in kleinen oder grossen, meist lockeren Trauben, sind durch-
weg ansehnlich, oft sehr gross, aber zart und dünnhäutig, besonders die
Lippe ist in ihrer Zartheit auffallend dadurch, dass sie die Knitterfaltung,
in welcher sie in der Knospe lag, auch nach der Entfaltung beibehält,
so dass die Blüten immer gedrückt und „ramponiert" aussehen. Die
grossen Kelch- und Blumenblätter sind gleich geformt und abstehend, die
Lippe umhüllt mit ihrem unterem Teile die schlanke Säule und trägt im
Grunde zuweilen häutige Längsfalten, der Vorderteil ist immer gross und
abstehend ausgebreitet, aber — wie schon erwähnt — stets knitterfaltig
und dadurch viel an Ansehen verlierend. Alle Sobralien verlangen grosse
gut drainierte Töpfe mit einer humosen dungstoffreichen Erde, Haideerde
in grober Brockung, Lehmerde und Sand. Während des Triebes sehr
viel Wasser und reichliche Dunggüsse. Nach der Blüte vermindert man
das Giessen, aber ohne eine Trockenperiode eintreten zu lassen. Zur
Überwinterung genügen Räume mit 6 — 8^ für die nicht direkt tropischen
Arten. Alle Arten lieben Luft und volle Besonnung.
S. Bletia LdL Bis 50 cm hohe, locker beblätterte Stämme mit einzel-
nen, 5 cm breiten, gelbgrünlichen Blüten, deren weisse Lippe orangegelb
längsstreifig ist. Juli, August. Chiriqui.
8. ohlorantha Ldl. Kaum 25 cm hohe, sehr dünne Stämme mit breit-
lanzettlichen Blättern. Blüten einzeln, 8 cm breit, hell goldgelb, bauchig-
röhrig, vom zusammengeneigt, kaum offen, Lippe kraus, mitten einge-
schnürt, hell-schwefelgelb. Juni, Juli. Brasilien.
8. citrina Uav, et Lex. ist Cattleya citrina Ldl.
S, deoora Ldl. Stämme meterhoch, rohrartig , dicht beblättert, spitz-
lanzettlich, tief gerippt. Blüten einzeln, 10 cm breit, leuchtend rosa in
Weiss übergehend, Lippe kraus, aus goldgelbem Schlünde purpurrot.
Juli, August. Guatemala.
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Sobralia. 555
S. diohotoma B. P. Stämme angeblich über meterhoch, Blätter spitz-
eiförmig. Blüten zahlreich, 10 cm breit, dunkelrosa, Lippe gefranst, weiss,
purpurn getuscht. Juni, Juli. Peru.
S. Eliflabethae Ldl. Stämme meterhoch, dicht beblättert, Blätter spitz-
eiförmig, Blüten bis 15 cm breit, stark wohlriechend, weiss, violett und
purpurn überlaufen. Juli, August. Westindien.
S. fragrans Ldl. Kaum 30 cm hohe, schlanke, locker breitblättrige
Stämme. Blüten zu 2 — 5 nacheinander, 5 cm breit, stark duftend, blass
schwefelgelb mit fast weisser Lippe. Mai, Juni. Neu -Granada.
S. Kienastiana hört, ist S. macrantha LdL var,
S. labiata Ldl. steht der S. rosea sehr nahe, aber die Blüten sind
fast um die Hälfte kleiner und sehr zart rosa mit im Grunde weisser
Lippe. Juli. Chiriqui.
8. leuooxantha Bohb. f. Stämme 50 cm hoch , in dichtem Busch.
Blätter länglich-keilförmig, lang gespitzt, Scheiden schwarzwarzig. Blüten
zu 4 — 6 nacheinander, nur eintägig, zwischen grossen trockenhäutigen
braunfleckigen Deckblättern, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter weiss,
länglich, zugespitzt, Lippe unten weiss, oben aus hochorangegelbem Grunde
weiss, der breite Vorderlappen zweispaltig und gezähnelt, oft wellig ge-
randet. Juli — September. Costarica.
S. Liliastrum Ldl. {Epidendrum Liliastrutn LdL). Stämme einem
mächtigen Rohrbusch gleichend, bis 3 m hoch, Blätter lanzettlich, scharf
zugespitzt. Blüten sehr rasch vergänglich, in zweizeiliger Traube zwischen
grossen weisslichen Deckblättern, bis 10 cm breit, fast hängend, weiss,
goldgelb geädert, Lippe zuweilen rosa überlaufen und dann weiss geädert.
Juli, August. Guiana, Bahia.
S. Lindleyana Bohb. f. Kräftige, halbmeterhohe, dichtbuschige Stämme.
Blätter saftgrün. Blüten zahlreich nacheinander, 10 cm breit, rein weiss
mit dottergelber, rosa punktierter Lippe.
8. maorantha Ldl. (Fig. 168.) Stämme in dichtem Busch bis 2 m hoch,
mit grossen spitz - eiförmigen , saftgrünen Blättern. Blüten nacheinander
in kurzen Trauben zwischen grünlichen Deckblättern, bis 15 cm gross,
duftend , prächtig violettpurpurn , Kelchblätter länglich , Blumenblätter
breiter und vorn gekraust, Lippe vorn sehr breit gerundet, zweilappig,
wellig gerandet, mit hellgelbem Mittelfleck. Juni — September. Mexiko,
Guatemala. Hält schon in Sicilien im Freien aus, also in warmen deutschen
Lagen möglicherweise unter Laubdecke zu überwintern.
— var. albida hört. Blüten weisslich, fliederfarben übertuscht.
— var. Kienastiana Bohb. f. Blüten einfarbig reinweiss.
— var. nana hört, ist nur eine dürftig entwickelte Hungerform.
— var. pallida hört. Blüten sehr gross, zart rosa, die Lippe fast weiss.
— var. purpurea hört. Blüten sehr gross, karminpurpurn.
— var. rosea hört. Blüten aus lavendelblau blassrosa, Lippe aus
weissem Grunde hochgelb.
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556
SobnüÜL
— var, splendens hört. {v. Woolleyi hort^ Blüten kaum lo cm breit,
dunkel - purpurviolett.
— vor. Woolleyi hört, ist var. splendens hart.
a macrophylla Bohb. f. Stämme kräftig, über halbmeterhoch, Blätter
breit elliptisch, lang zugespitzt, 6 zu 15 cm etwa, derb. Blüten 10 cm
Fig. 168. Sobralia luacrantha.
breit, blassgelb, rötlich berandet, Lippe heller. Juni, Juli. Chiriqui.
S. roaea Foepp. et EndL (5. Ruckeri Lind.) Stämme bis 2 m hoch
in lockerem Busch, Blätter eiförmig, zugespitzt. Blüten in kurzer Traube
mit hin- und hergebogener Spindel zwischen kahnförmigen, trockenhäutigen
Scheiden, dauernd, zu 2 — 4 gleichzeitig blühend, bis 15 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter hell - violettrot , Lippe aus weisser Mitte karminrot.
Juni — August. Neu-Granada.
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Sobralia. Sophrocattleya. Sophronids. 557
S. Ruckeri Lind, ist S. rosea Poepp. et Endl.
S. sessilis Ldl. ist Epistephium Wlliamsii Hook. f.
8. violaoea Ldl. ähnelt der S. macrantha, aber die Bluten sind ganz
hellviolett, die Lippe ist gefaltet und gelb gestreift. Juli, August. Vene-
zuela.
S. Warsoewiosii Bohb. f, steht der S. macrantha sehr nahe, ist
aber etwas kleiner und die Blüten sind schimmernd purpurrot, aber leider
sehr vergänglich. Juli, August. Chiriqui.
8. xantholeuoa Bohb. f. ist in der Tracht vollkommen der S. macrantha
ähnlich, aber die Blüten sind zart weissgelb, die Lippe schwefelgelb und
zuweilen etwas gefranst am Rande, Kelchblätter breit-lanzettlich, Blumen-
blätter fast eiförmig, wellig-bogig. Juni — August. Guatemala. An dieser
schön blühenden Art wirkt die Knitterfaltigkeit der Lippe direkt unschön.
— var. alba Veitch. Blüten weiss , nur ganz leicht primelgelb be-
haucht.
Sophrocattleya Rolfe.
(Cattleyeae 207 a.)
ist gegründet auf:
S. Batemanniana Bolfe. [Laelia Batenianniana Rchb.f,\ einen Bastart
aus zwei Arten nahe verwandter Gattungen, Sophronitis grandiflora
Ldl. und Cattleya intermedia Grah., welcher von Seden im Juni
1881 in Veitchs Garten ausgesät wurde und im August 1886 zum ersten-
male blühte. Stämme fast cylindrisch oder keulig, von Scheiden bekleidet,
5 — 8 cm hoch. Blätter paarweis, breit sitzend, länglich-eiförmig, etwa 1,5
zu 6 cm, stumpf-spitzig, gekielt, ledrig, dunkelgrün. Blüten zu 3 — 5 auf
kurzem, aus langer Scheide vorbrechendem Schafte, 8 cm breit, Kelch-
blätter breit - lanzettlich , Blumenblätter breiter, länglich - eiförmig , leicht
wellig - runzlich , alle tief rosa in Scharlach übergehend, Lippe deutlich
dreilappig, Seitenlappen gross, vorn gerundet, wellig ausgerandet, um die
Säule geschlagen, vorn leicht nach aussen zurückgebogen, aussen helllila,
innen aus cr^meweissem Grunde violettpurpurn, nach vorn viel breiter,
Mittellappen kleiner, herabgebogen, aus schmalem, weisslichem, purpurn
längsfleckigem Grunde vorn breit-eiförmig, krausfaltig, wellig gerandet,
karminpurpurn. Säule weiss mit purpurner Spitze. August, September.
— var. rosea Veitoh. Blüten hellrosa, ohne Übergang in scharlachrot.
Kultur wie von Laelia (s. d.).
Sophronia cernua hört, ist Sophronitis cernua Ldl.
Sophronitis Ldl.
(Cattleyeae 210.)
Die kleinen Scheinknollen der vier baumbewohnenden Arten, welche
alle im Orgelgebirge Brasiliens heimisch sind, sitzen entweder gedrängt
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C 5 8 Sophronitis.
oder stehen links und rechts auf kriechendem, von Scheiden dicht um-
kleidetem Wurzelstock und tragen ein oder zwei flache Blätter auf der
Spitze. Blüten endständig, einzeln oder in ganz armblütiger Traube,
Kelch- und Blumenblätter gleichen einander und sind breit abstehend, die
Lippe bildet einen breiten Mittellappen und zwei kleine, aufrechte Seiten-
lappen, am Grunde der Lippe ist die Öffnung für die Höhlung des Achsen-
spoms, d. h. der Sporn ist nicht als solcher losgelöst, sondern mit und
in der Achse verwachsen, von aussen nicht sichtbar, nur auf dem Längs-
schnitt. Säule kurz, oben zweiflügelig.
Durchweg kulturlohnende, schön, wenn auch klein blühende Arten,
welche wie Cattleya behandelt werden.
S. grandiflora bildet mit Cattleya intermedia den unter
Sophrocattleya beschriebenen Bastart.
S. oemua Ldl. {Sophronia cernua hört S. Hoffmannseggii Rchb.f, S,
nutans Rchb.f, Scheinknollen fast cylindrisch, wenig über i cm lang, auf
dem kriechendem Wurzelstocke links und rechts so verteilt, dass sie wie
eine Zickzacklinie auf der Rinde erscheinen. Blätter einzeln, länglich-
eiförmig, stumpf, I zu 3 cm etwa, tief gekielt , ledrig, freudiggrün.
Blüten zu 2 — 5 auf ganz kurzem Schaft:, kaum 2 cm breit, leuchtend zin-
noberrot, Grund der Lippe und Säule orangegelb, Kelchblätter spitz-
elliptisch, Blumenblätter breiter, eiförmig, höher gefärbt, Lippe eiförmig,
zugespitzt. November — März.
8. coccinea v, Htte ist Ä grandiflora LdL var,
S. grandiflora Ldl. {S. militaris Rchb.f) (Fig. 169.) Scheinknollen in
Gruppen, eiförmig bis spindelförmig, 2— 3 cm hoch. Blätter einzeln, dick,
kurz gestielt oder sitzend, länglich-lanzettlich, 2 zu 9 cm etwa. Blüten
zu I — 2 auf den Blättern gleichlangen Stielen, bis 5 cm breit, leuchtend
scharlachrot, Grund der Lippe und Seitenlappen orangegelb, Scharlach
gestrichelt, Kelchblätter länglich - elliptisch , Blumenblätter gleichbreit, ei-
förmig, Seitenlappen der Lippe aufrecht, der Säule anliegend, Mittel-
lappen länglich, spitz, ausgehöhlt. Säule weiss. November — März.
— var. aurantiaoa hört. Blüten leuchtend orangerot.
— var. ooooinea v. Htte. [S, coccinea v. Htte. Cattleya coccinea Ldl)
Blüten hell scharlachrot.
— var. gigantea hört.. Blüten sehr gross, hochrot.
— var. purpurea Bohb. f. (5. pur pur ea Rchb.f) Scheinknollen kürzer,
dicker, Blätter elliptisch, kürzer, Blüte karmin-purpurrot.
— var. rosea hört. Blüten hell rosapurpum.
S. Hoffmannseggii Rchb. /. ist S. cernua Ldl,
S. militaris Rchb. /. ist S. grandiflora LdL
S. nutans Rchb. f. ist S. cernua Ldl.
S. purpurea Rchb. f. ist S. grandiflora LdL var.
S. violaoea LdL Scheinknollen dem kriechendem Wurzelstock zwei-
reihig links und rechts angedrückt, von häutigen Scheiden bedeckt,
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Sophronitis.
559
eiförmig, i — 2 cm hoch. Blätter einzeln, dick, linear, i zu 6 cm etwa,
tief gekielt. Blüten zu i — 2 auf ganz kurzen, die Blätter nicht überragenden
Stielen, bis 3 cm breit, aus hellem Grunde purpurschimmernd violett-
rosa , Kelch- und Blumenblätter gleichmässig länglich-lanzettlich , so regel-
Fig. 169. Sophronitis grandiflora,
massig auseinander stehend wie etwa eine Scilla- Blüte, Lippe verkehrt-
eiförmig, stumpf, breiter als die Blumenblätter mit schmalem, weissem
Grundfleck. November — Februar.
Spathium Ldl. ist Epidendrum L
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c6o Spathoglotlis.
Spathoglotlis Bl.
(Phajinae 229.)
(Paxtonia Ldl.)
Im Wuchs und allgemeinem Aussehen mit Bletia (s. d.) überein-
stimmend, aber durch die Form des Mittellappens der Lippe leicht unter-
scheidbar; dieser ist aus breitem Grunde, an welchem die beiden auf-
rechten , kurzen Seitenlappen stehen , lang und schmal-bandartig vorge-
zogen und vom in eine einfache (nicht zweilappige) kurze, runde Platte
verbreitert. Von den 10 im tropischen Asien, auf den Südsee-Inseln und
Australien erdbewohnend heimischen Arten ist kaum eine einzige in
unseren Gärten weiter verbreitet.
Kultur wie von Bletia (s. d.).
Sp. Augustorum Rchb. f. ist Sp. Vieillardii Rchb. f.
Sp. aurea Iidl. {Sp, Kimballiana h. Sander, Sp. plicata kort) Blätter
spitz breit - lanzettlich , 10 zu 60 cm etwa, längsfaltig. Blüten in reich-
blumiger Traube auf fast meterhohem, mit derben Scheiden bekleidetem
Schafte, 6 cm breit, Kelchblätter stumpf länglich-elliptisch, leuchtend kanarien-
gelb, aussen rötlich gekielt und gestreift, Blumenblätter länglich-eiförmig,
oft grösser, beiderseits leuchtend kanariengelb, Seitenlappen der kurzen
gelben, rot gesprenkelten Lippe länglich, vorn breitrund, Mittellappen
fleischig, lang spateiförmig mit zwei grade abstehenden dreieckigen Zipfeln
am Grunde. Januar, Februar. Ophirberg, Halbinsel Malakka.
Sp. Portunei Ldl. (Pachy Stoma Fortunei Rchb, /.) Wurzelstock knollig.
Blätter paarweis, linear-lanzettlich, etwa 4 zu 25 cm. Blüten zu 5 — 9 in
lockerer Traube auf 20 cm hohem Schafte, 5 cm breit, gelb, beiderseits
rot gesprenkelt, Kelchblätter länglich-eiförmig, Blumenblätter breit-eiförmig,
Seitenlappen der Lippe länglich, aufrecht, Vorderlappen verkehrt-herz-
förmig, ausgerandet. Kamm aus zwei fleischigen Lappen und einer mittleren
langen Schwiele gebildet. Januar, Februar. Hongkong.
Sp. Kimballiana h. Sander ist Sp. aurea Ldl.
Sp. Lobbii Bchb. f. Scheinknollen niedergedrückt - rundlich. Blätter
spitz breit - lanzettlich , 7 — 10 nervig. Blüten zu 4 — 6 auf 40 cm hohem,
weichhaarigem, rötlichgrünem, schlankem Schafte, 4 cm gross, hochgelb
mit einigen roten Linien, Kelch- und Blumenblätter spitz länglich-eiförmig,
Seitenlappen der Lippe breit-linear, aufrecht, Mittellappen aus schmalem,
mit doppelter Hautfalte gezeichnetem Grunde verkehrt-herzförmig, ausge-
randet. Februar, März. Borneo.
Sp. pacifica hört, ist Sp. Vieillardii Rchb. f.
Sp. Petri Bchb. f. (Sp, rosea hört) Scheinknollen fast kuglig, 3 cm
dick. Blätter spitz schmal-lanzettlich, 6 zu 30 cm etwa. Blüten zu 9 — 12
auf halbmeterhohem Schafte, mit kleinen abfallenden Deckblättern, 3 cm
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Spathoglottis. Spiranthes. c5l
breit, purpurn gestielt, hell rosa-fliederfarben , Kelchblätter länglich-eiför-
mig, Blumenblätter fast kreisrund, zugespitzt, Lippe kurz, Seitenlappen
länglich, eingebogen, innen purpurn, Vorderlappen spitz-länglich, Schwiele
herzförmig, gelbrot gesprenkelt. Januar, Februar. Von Peter Veitch auf
den Fidschi-Inseln gesammelt.
Sp. plicata hört, ist 8p. aurea LdL
8p. rosea hört, ist 8p. Petri Mb. f.
Sp. Vieillardii Bchb. f. (Sp, Augustorum Rckb.f) Scheinknollen ei-
förmig, 5 cm lang. Blätter meterlang und 20 cm breit, spitz -lanzettlich,
tief längsfaltig, keilförmig, in einen kurzen Stiel verschmälert oder sitzend.
Schaft aufrecht, halbmeterhoch mit vielblumiger Traube, meist 5 — 10 Blüten
(von unten nach oben fortschreitend) gleichzeitig. Blüten auf 5 cm langen
rötlichen Stielen hinter grossen spitz-eiförmigen Deckblättern, 4 cm breit,
Kelch- und Blumenblätter weiss, ausgehöhlt, spitz länglich-elliptisch, Seiten-
lappen der Lippe rotbraun, länglich, auf- und einwärts gebogen, Vorder-
lappen aus langem linearem Stege, an dessen Grunde ein grosser gelb-
roter Schwielenkamm sitzt, breit-herzförmig, ausgerandet. Januar — März.
Neu-Caledonien.
8pecklmia LdL ist Pleurothallis R. Br.
Sp. atropurpurea Ldl. ist Cryptophoranthus atropurpureus Rolfe.
Spiranthes L. C. Rick.
(Spirantheae loo.)
(Gyrostachys Pers. Ibidium Salisb.)
Von dieser botanisch vielfach interessanten Erdorchideen - Gattung,
welche in Europa durch zwei Arten (S p. s p i r a 1 i s und Sp. aestivalis)
vertreten ist, sind die übrigen 40 Arten in Amerika von Californien bis
Chili und in Asien von Südsibirien bis in die tropische Zone verbreitet.
Sie haben fleischige, schlanke oder lang -knollige Wurzeln, aus welchen
entweder ein beblätterter Blütentrieb oder eine Blattrosette und neben
dieser der dann nur mit grünen Schuppen besetzte Blütenschaft aufspriessen.
Die grundständigen Blätter sind vorwiegend ei - elliptisch , oft in ausge-
sprochen vortretender Art netzadrig mit scheidenartig verbreitertem,
aber nicht abgegliedertem Stiele, die Schaftblätter werden nach oben
schnell schmäler und kleiner. Die kleinen, unscheinbar gefärbten Blüten
haben einen derartig gebogenen Fruchtknoten, dass sie in [einseitiger oder
spiralig - einseitwendiger Ähre zu stehen scheinen. Das obere Kelchblatt
und die beiden Blumenblätter sind zu einem Helm zusammengeneigt, die
seitlichen Kelchblätter stehen frei, aber alle sind fast parallel vorgestreckt
und höchstens vorn etwas umgebogen, so dass die Blüten fast geschlossen
erscheinen. Die meist schmale, ungeteilte oder dreilappige Lippe ist mit
der Spitze abwärts gebogen oder vorstehend.
Stein 's Orchideenbuch. 3Q
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562 Spiranthes.
Einzelne Arten lohnen des Blattwerkes wegen die sehr einfache Kultur,
welche sich ganz an die Behandlungsweise von O r c h i s anschliesst, selbst-
redend mit dem Unterschiede, dass die wärmeren Arten dementsprechend
warm behandelt werden müssen.
8p. acaulis Sm. ist Sp. picta Ldl.
Sp. aestivaliB Bioh. Scheinknollen länglich, Blätter schmal - eiförmig,
hellgrün, in spärlicher Rosette, Blütenschaft 20 cm hoch, am Grunde 2 — 3
lineal-lanzettliche Blätter. Blüten in langer, gelockerter, einseitwendiger
Ähre, gelblichweiss , Lippe breit lineal- lanzettlich, fransig gekerbt. Juni,
Juli. Auf Waldwiesen Mittel- und Südeuropas.
Sp. auBtraliB Bioh. steht dem europäischen Sp. aestivalis sehr nahe,
nur sind die Blüten kleiner, die Lippe rund und behaart. Für den Gärtner
völlig wertlos. Juli, August. Australien.
Sp. autumnalis Rieh, ist Sp. spiralis C. Koch.
Sp. bioolor LdL Wurzelblätter lanzettlich , Schaft glatt mit kurzen,
gedrängten, linear-lanzettlichen Scheiden, 25 cm hoch. Blüten in spiraliger,
zweizeiliger, zottiger Ähre mit spitz - linearen Deckblättern und kleinen
weissen Blüten, Lippe aus herzförmigem Grunde linear, rötlich. Mai, Juni.
Jamaika.
S. braoteata Ldl. Wurzelblätter länglich , spitz. Blütenschaft 20 cm
hoch, fein behaart mit schmal-lanzettlichen, schuppenförmigen Deckblättern,
Blüten in aufrechter Ähre, klein, behaart, weissgelblich. Mai, Juni. Sta.
Catharina.
Sp. coloratus N. E. Br. ist Stenorrhynchus speciosus Ldl.
Sp. graoilis A. Gr. Blätter in spärlicher Rosette dicht an den Boden
gedrückt, breit-lanzettlich, 2 zu 6 cm, glatt, graugrün. Blüten auf 20 cm
hohem Schafte in dichter, einseitwendiger, spiralig gedrehter Ähre, klein,
duftend, grünlichweiss mit gefranster weisser Lippe. Mai, Juni. Auf
Waldwiesen Nordamerikas. Das Aussehen der Ähre hat der Pflanze den
Namen „Lockenblume** verschafft.
Sp. piota Ldl. {Sp, acaulis Sw.), niedrige, ganz unbedeutende Art
mit kleinen grünlichen, aber sehr stark duftenden Blüten. Jamaika.
Sp. Bpiralis C. Eooh. {Sp, autumnalis Rieh) Knollen länglich , ent-
weder eine spärliche Rosette in den Stiel verschmälerter, schmal-eiförmiger,
parallelnerviger, bläulichgrüner Blätter oder einen nur mit Scheiden be-
setzten, 20 cm hohen Schaft mit endständiger, kurzer, einseitwendiger
Ähre tragend. Blüten klein, weiss, wohlriechend, Lippe vom fein gezähnelt.
August, Oktober. Auf sonnigen Triften Süddeutschlands und Südeuropas,
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Stanhopea. ^63
Stanhopea Frost.
(Gongorinae 261.)
(Ceratochilus Ldl.)
Gegen 30 Arten im tropischen Amerika, von Mexiko bis Brasilien
baumbewohnend verbreitet, mit durchweg grossen, sonderbar geformten,
oft farbenprächtigen, stark riechenden — zuweilen während des Tages
geruchlosen, nur in der Nacht duftenden, schönen Blüten und nebenbei
so leicht wachsend und willig blühend, dass sie von jeher gern kultiviert
wurden und dieser Pflege vollauf wert sind.
Die meist sehr kräftigen Scheinknollen treiben starke, anfangs fast
fleischige Wurzeln und sind am Grunde mehr oder minder — besonders
in der Jugend — von trockenhäutigen Scheiden umgeben. Das endständige
einzige, grosse, feste, oft fast ledrige Blatt ist in einen immer deutlichen
Stiel zusammengezogen und stark längsfaltig. Die Blüten sitzen hinter
grossen trocknen Scheiden in lockeren, grundständigen, hängenden Trauben,
welche sich gern durch das Kulturgefäss durchbohren und von dessen
Boden herabhängen. Das mit Vorliebe berichtete „Knallen" der Knospen
beim raschen sich Öffnen haben wir entweder gar nicht oder nur als
unbedeutendes Knistern der sich voneinander lösenden Blütenblätter ge-
hört, welche in der Knospe förmlich mit den Rändern zusammengeleimt
erscheinen, so dass man eher beide Blätter zerreissen als sie voneinander
lösen kann. Kelch- und Blumenblätter sind zurückgeschlagen, erstere
meist kahnförmig, letztere gewöhnlich schmäler, oft im Halbkreis zurück-
gerollt und stark gewellt. Die grosse komplizierte Lippe besteht aus
einem fleischigem, tief ausgehöhltem Unterteile (Hypochil) mit oder ohne
hornartige Seitenanhängsel und ist mit dem Grunde der oben oft stark
geflügelten Säule fest verbunden. Sie geht nach vorn in ein mit ihr fest
verbundenes oder nur angegliedertes Mittelstück (Mesochil) über, welches
vollfleischig ist und gewöhnlich zwei fleischige Hörnchen (Pleuridien) trägt.
Zwischen diesen sitzt das flache oder gewölbte, ungeteilte Vorderstück
(Epichil), bald dem Mittelstück fest angewachsen, bald beweglich ange-
gliedert. Die beiden deutlich gestielten Pollenmassen sitzen in einem
Spitzenausschnitt der Säule unter meist sehr deutlichem Schutzhäutchen.
Man kultiviert die Stanhopeas am besten in hängenden Holzkästchen
aus Stäben, damit die Blütentrauben frei hängen können und zwar in
reinem Sphagnum oder mit Zusatz von Haidebrocken und verrottetem
Dung. Sie lieben volles Licht und viel Luft, sollen daher, wo irgend
möglich, während des ganzen Sommers im Freien (unter Bäumen) hängen,
im Winter im gut ventilierten Hause bei 5 — 12**. Während des Triebes
verlangen sie reichlich Wasser und nehmen flüssigen Dung gern und
dankbar auf. Nach der Blüte halte man die Pflanzen halbtrocken und
36*
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564 Stanhopca.
spare schliesslich das Wasser immer mehr, ohne sie dörren zu lassen,
obgleich sie auch eine wirkliche Dürre meist ohne Schaden aushalten.
St. amoena Klotssch. ist St. Wardii Lodd.
St. aurea Ldl. ist St. Wardii Lodd. var.
8t. aurantiaoa LdL hat die Tracht der St. oculata, Blüten zu 5 — 8,
wohlriechend, gross, Kelch- und Blumenblätter aus goldgelbem Grunde
hellschwefelgelb, dicht klein purpurrot punktiert, Lippe goldgelb mit
hellerer Mitte. Juli, August. Guatemala.
St. BuoephaluB Ldl. {Epidendrum grandiflorum Sw.) Scheinknollen
eiförmig, 3 cm hoch, gerippt, Blätter breit-lanzettlich, zugespitzt. Blüten
stsirk duftend, 10 cm breit, trüb orange, blutrot gefleckt, Unterteil der
Lippe tief kahnförmig , einfarbig orange , Mittelteil zweihörnig, Vorderteil
rundlich-eiförmig, kurz zugespitzt. Juli, August. Peru, Ecuador.
— var. guttata Ldl. Lippe aprikosengelb mit je vier braunen Tusch-
flecken auf jedem Blumenblatt und dem Vorderteil der Lippe.
St. drrhata LdL Blüten seitlich zusammengedrückt, gross, reinweiss,
gross braun punktiert. Juli, August. Mexiko.
St. devoniensl» LdL (St, maculata h. angL St. maculosa Ldl) (Fig. 1 70.)
Scheinknollen länglich - eiförmig , 3 cm hoch, gerippt, Blätter lanzettlich,
kurzgestielt, hellgrün. Blüten meist paarweis, stark duftend, 10 cm breit, hell
cr^megelb, dicht unregelmässig hochrotfleckig, die unteren Flecken des
oberen Kelchblattes und der Blumenblätter querbänderig, Lippe weisslich,
purpurn gesprenkelt. Unterteil fast kuglig, tief ausgehöhlt, mit purpurnem
Querstrich der Grundpartie, Mittelteil kurz -zweihörnig, Vorderteil schief-
rautenförmig, vorn flach-dreizackig. Juli, August. Peru.
St. ebtumea Ldl. {St, grandiflora LdL Anguloa grandiflora R. P,
Ceratockilus grandiflorus Ldl, Scheinknollen eiförmig, bis 5 cm hoch, tief
gefurcht. Blätter breit - lanzettHch , kurz gestielt. Blüten zu 4 — 6, stark
duftend, bis 15 cm breit, reinweiss bis auf einige purpurne Grundflecken
der Lippe, Unterteil gerundet, zweihörnig, Mittelteil ungehörnt, nur undeut-
lich dreizähnig, Vorderteil eiförmig, Säule sehr lang. Mai — August.
Trinidad.
— var. nivea hört. Blüten ungefleckt reinweiss.
St, ecornuta Rchb. f. ist Stanhopeastrum ecornutum ßchb. f.
St. flava LdL ist St. insignis Frost var.
St. Fregeana Bohb. f. hat den Wuchs von St. devoniensis. Die
grossen, duftenden Blüten sind beim Aufblühen eigelb, färben sich bald
hell kupferrötlich und sind dunkelkarmoisin rundfleckig. August. Mexiko,
St. gibbosa Rchb. f, ist St. Wardii Lodd.
St. grandiflora LdL ist St. eburnea LdL
St graveolens LdL Scheinknollen und Blätter wie von St. oculata.
Blüten zu 2 — 6, gross, stark duftend, derbfleischig, Kelchblätter spitz-
eiförmig, vertieft, abstehend, Blumenblätter schmal ei - lanzettlich , nach
aussen gerollt, wellig gerandet, rauh, strohgelb, Lippe sackartig, fast
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Staiihopea. ^65
zusammengedrückt, glatt, vorn zweizäfanig, unten orangegelb, braunrot
punktiert, die beiden grossen Hörner elfenbeinweiss, Endlappen ei-lanzett-
lich, fein punktiert. Juli, August. Peru.
Fig. 170. Staohopea devoniensis.
St. guttata Ldl. ist St. Bucephalus Ldl. vor.
St. JeniBohiana Kramer. Blüten satt gelb , matt weinrot überlaufen,
rot gefleckt. Lippe dunkelgelb, rot punktiert. Juli, August. Mexiko.
St. implicata Hook, ist St. Martiana LdL
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c66 Stanhopea.
St. inodora Ldl. Blüten zu 3 — 5 an grüngelblicher, fein rauher, schwärz-
lich punktierter Spindel, gross, geruchlos, Kelchblätter grünlichgelb, karmin-
rot punktiert, eiförmig, ausgehöhlt, Blumenblätter schmal, zurückgeschlagen,
dicht punktiert , Lippe aus orangegelbem , innen braunem Grunde vorn
weiss, Hörnchen elfenbeinweiss , Unterlippe aussen elfenbeinweiss , innen
rot punktiert. Juli, August. Brasilien.
St. insignis Frost. Scheinknollen schlank-eiförmig, 4 cm hoch, Blätter
breit - lanzettlich , kurzgestielt, dunkelgrün. Blüten zu 3 — 6, 10 cm breit,
stark Vanille - duftend , aus matt gelbem Grunde cr^meweiss, innen zahl-
reich purpurn kleinfleckig, Lippe weisspurpum gesprenkelt. Unterteil fast
kuglig, vorn quer gestutzt, zum grössten Teile braunpurpurn, Mitteltei
sichelförmig zweihörnig, Vorderteil rund -eiförmig mit kurzem Spitzchen.
Säule breit geflügelt. August, September. Brasilien.
— var. flava Iidl. Blüten hellgelb, wenig gefleckt, sehr zart duftend.
St. Lindleyana hört, ist St. oculata Ldl. var.
St. maculata h. angl. und St. maculosa Ldl. ist St. devoniensis Ldl.
St. Martiana Iidl. (St. implicata Hook.) Scheinknollen dick -eiförmig
4 cm hoch, geftircht. Blätter lanzettlich, langgestielt. Blüten meist paar-
weis, 10 cm breit, Kelchblätter hellstrohgelb mit vereinzelten weinroten
Flecken, Blumenblätter weiss, grossfleckig mit je einem karminrotem Grund-
fleck, Lippe weiss. Unterteil kurz, beuteiförmig, Mittelstück schmal mit
gedrehten Hörnern, Vorderstück länglich-linear, dreizackig. Säule weich-
haarig. August, September. Mexiko.
— var. bioolor Hook. Blüten zahlreich und dunkler als an der
Normalform gefleckt.
St. nivea hört, ist St. eburnea Ldl. var.
St. ooulata Ldl. {Ceratochüus oculatus Ldl) Scheinknollen schlank-
eiförmig, bis 5 cm hoch, geftircht, Blätter breit -lanzettlich, kurzgestielt.
Blüten zu 3 — 10, Vanille-duftend, 10 cm breit, mattgelb, nach den Rändern
weissgelb, Kelchblätter dicht mit braunvioletten Punkten und Spritzflecken
gezeichnet, Blumenblätter spärlich gefleckt, Lippe aus dunkelgelbem Grunde
nach vorn heller, das Vorderteil mit vier grossen schwärzlichbraunen
Augenflecken an den Seiten, Mittelstück fleischig zweigehörnt, Vorder-
stück eiförmig, kurz zugespitzt. Juli — Oktober. Mexiko.
— var. aurea hört. Grund der Lippe intensiv goldgelb, die ganze
Blüte dunkler gelb.
— var. Burkeriana hört, ist var. Lindleyi hört.
— var. orooea hört. Blüte rötlichgelb, Lippe safrangelb.
— var. Lindleyana hört. {var. Barkeriana hört) Blüten trüb und
dunkel weinrot, spärlich gefleckt.
St. platyceras Bchb. f. Scheinknollen schlank - eiförmig , 3 cm hoch,
geftircht, Blätter gestielt, lanzettlich. Blüten zu 3 — 7, 10 cm breit, duftend,
hellgelb, dunkelbraun punktiert, Kelchblätter schmal - eiförmig , Blumen-
blätter breit - lanzettlich , Unterteil der Lippe fast halbkuglig, Mittelstück
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Stanhopea. 567
schmal angegliedert mit zwei kurzen, stark verbreiterten Hörnchen, Vorder-
stück breit zungenförmig, plötzlich zugespitzt. Säule unten rundlich, oben
flach und breit geflügelt. Juni — August. Mexiko.
St quadrioomis LdL Wuchs der St. oculata. Blüten gross,
schmutzig weissgelb, spärlich rot punktiert, Lippe aus rötlichem Grunde
elfenbeinweiss , mit vier vorstehenden elfenbeinweissen Hörnchen. Juli,
August. Brasilien. 1836 von Rucker eingefiihrt.
St. Buokeri Iidl. steht der St. Wardii am nächsten, aber die Blätter
sind bis 8 zu 40 cm, Blüten zu 3 — 4, stark duftend, bis 10 cm breit,
Kelchblätter breit - eiförmig mit kurzer Spitze, isabellfarben, mitten dicht
rotadrig marmoriert, Ränder zurückgebogen, Blumenblätter kaum ein
Drittel so gross, zurückgeschlagen und stark gewellt, gelblich, schwach
rötlich überlaufen und gestrichelt, Lippe weissgelb, aber ganz dicht rot
gestrichelt und punktiert. Unterteil sehr dick, aus schmalem Grunde fast
vierkantig, mit oben eingebogenem Rande und jederseits einer tiefen
Längsfurche, hornlos, aber oben mit einem starkem Zahn, Oberteil kurz
eirund, zugespitzt, flach mit zwei kurzen, dicken, sichelförmigen Hörnchen.
Juli, August. Mexiko, Guatemala.
St. saooata Iiodd. Tracht der St. oculata, aber die Blüten nur
halb so gross, Kelchblätter ganz zurückgeschlagen, grünlichgelb, regel-
mässig braun getigert, Blumenblätter ähnlich, nur schmäler, Lippe gleich-
farbig, Unterteil sackartig ausgebaucht, vorn drei kurze Zähne tragend.
August, September. Guatemala.
St. Shutüeworthii Bohb. f. Wuchs von St. oculata und deren v a r.
crocea sehr ähnlich. Traube sehr reichblumig. Blüten 8 cm breit, hell
rötlichgelb, reichlich braunfleckig. Alpen von Tolima, Neu -Granada.
St. tigrina Batem. {Anguloa Hemandezii R. P. Maxiilaria lyncca Hook,)
Scheinknollen dick - eiförmig , 5 cm hoch, gefurcht, Blätter kurzgestielt,
breit - lanzettlich bis elliptisch, dunkelgrün. Blüten zu 3 — 5, sehr stark
duftend, vorwiegend nach Vanille, bis 20 cm gross, dunkel orangegelb.
Kelchblätter schwärzlich-purpurrot gross gefleckt und gebändert, Blumen-
blätter zarter gefleckt, das orangegelbe Unterteil der Lippe hat in der
Höhlung häutige Längsriefen, Mittelstück kurz und dick zweigehörnt,
Vorderstück eirund, dreispitzig, beide letztere gelblich weiss , purpurn ge-
sprenkelt. Juli — September. Mexiko. Die einem ungeheuerlichem Kopf
oder Rachen ähnelnde Blüte hat in Mexiko der Pflanze den Namen
„Stierkopp*, an anderen Orten „Schwiegermutterblüte", verschafft.
— var. aurea hört. Grundfarbe hellgelb.
— var. grandiflora hört, (var, superba kort.) Blüten bis 20 cm breit,
intensiv und abstechend gefleckt.
— var. lutesoens Will. Blüten hellgelb, chokoladenbraun gefleckt
und gebändert.
— var. nigroviolaoea Morr. Blüte ganz satt purpurbraun, nur die
Ränder der Blütenblätter und die vorderen Teile der Lippe orangegelb.
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e63 Stanhopea. Stanhopeastrum. Stelis.
— vor superba hört, ist var, grandiflora hört,
St. Wardii Iiodd. (5/. amoena Klotzsch) Scheinknollen länglich-eiförmig,
5 cm hoch, gefurcht. Blätter breit-lanzettlich, kurzgestielt, wellig gerandet,
dunkelgrün. Blüten zu 3 — 7, zart duftend, 10 cm gross, hell goldgelb,
zart purpurbraun kleinfleckig, Lippe hellgelb mit zwei schwarzpurpur-
braunen, sammtartigen Augenflecken an den Seiten des länglichen, tief
eingedrückten, hochrandigen, apikosenfarbenen Unterteils der Lippe, Mittel-
stück schmal mit zwei schmalen, stark gebogenen Hörnchen, ebenso wie
das eirunde, plötzlich zugespitzte Vorderteil fleischfarben -gelblich mit
purpurbraunen Schmitzen. Juli — September. Guatemala.
— var. aurea Ldl. als Art. Blüten einfarbig hellorangegelb bis auf
die silberschimmernden, dunklen Sammtaugen der Lippe.
Stanhopeastrum RM.f.
(Gongorinae 262.)
Von Stanhopea, mit deren Arten sie auch gleichmässig kultiviert
wird, nur verschieden durch die einfach kahnförmige Lippe (Hypochil),
welche weder ein Mittel-, noch ein Vorderteil besitzt. Die einzige Art ist :
St. eoomutom Bohb. f. {Stanhopea ecomuta Rchb,f.) Scheinknollen
rund-eiförmig, 3 cm hoch, Blätter breit-lanzettlich, kurzgestielt, dunkelgrün.
Blüten zu 3 — 7, 6 cm hoch, die drei Kelchblätter steif - aufrecht , stumpf-
länglich, flach - kahnförmig , die seitlichen am Grunde abgerundet, recht-
winklig vortretend, Blumenblätter kleiner, aus breitem Grunde etwas ver-
schmälert und vom wieder verbreitert und abgerundet, nach vom und
aufwärts stehend, Lippe unten querstehend, frei vortretend, aus abgerun-
detem Grunde plump-kahnformig, fleischig, Säule der Lippe fast parallel,
vom sich nur wenig von ihr abhebend, kurz und breit. Juli — September.
Guatemala.
Stauritis violacea Rchb.f. ist Phalaenopsis violacea Teys. et Bin.
Stauroglottis Schauer ist Phalaenopsis BL
St, equestris Schauer ist Phalaenopsis rosea Ldl,
Stauropsis fasciata Bnthm, ist Trichoglottis fasciata Rchb, f.
St gigantea Bnthm, ist Vandopsis gigantea Pfits,
St, lissochiloides Bnthm, ist Vandopsis lissochiloides Pfits,
Stelis Sw.
(Pleurothallidinae 184.)
(Dialissa Ldl.)
Von den mehr als 150 Arten, welche von Mexiko bis Brasilien
baumbewohnend bekannt sind, ist keine einzige in unseren Gärten weit
verbreitet. Die nachstehenden Arten sind zeitweis kultiviert worden (wie
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Stelis. Stenia. cQq
Masdevallia), aber ihrer kleinen, unansehnlichen Blüten wegen wohl
meist wieder verschwunden. Sie wachsen meist dichtrasig (wie Masde-
vallia), mit welcher sie auch in der Blattform Ähnlichkeit haben, nur
sehr wenige Arten haben kriechend - kletternden Wuchs, und die kleinen
Blüten stehen in langen Trauben. Die einander gleichen , am Grunde
verwachsenen Kelchblätter neigen glockig zusammen (Dialissa Ldl.)
oder sind flach ausgebreitet (Eustelis Ldl.). Blumenblätter kurz ge-
stutzt mit dicker Randlinie, Lippe ihnen gleich oder schmäler oder schwach-
dreilappig. Säule kurz, oft mit zwei fleischigen Spitzenanhängseln.
St. micrantha Sw. Blätter stumpf länglich-lanzettlich, ledrig, i zu 5 cm.
Blüten in kurzer, dichter, etwa 10 cm hoher, zweizeiliger Ähre zu 12 — 18,
sehr klein, hellgrünlich-gelb. April, Mai. Peru, Jamaika. Ganz unschein-
bare Art.
St. ophioglossoides Sw. Blätter schmal-lanzettlich mit zurückgebogener
Spitze, 2 zu 8 cm etwa, derb. Blüten in den Blättern gleichhoher, schlaffer,
dichter Ähre, klein purpurbraun. August, September. Westindien. Kam
schon 1791 nach Europa, ist aber ihrer Unansehnlichkeit wegen stets nur
selten kultiviert worden.
In den belgischen Katalogen werden (ohne Preise meist, also nur als
Phantasie -Artikel) noch aufgezählt die ebenso unscheinbaren: St. Bruck-
mülleri, canaliculata, ciliaris, Endresi, glossula, grandi-
flora, ovalifolia, sesquipedalis und zonata.
Stenia Ld/.
(Steniinae 307,)
Von den beiden bekannten Arten ist nur die nachstehende St. pallida
zuweilen in Kultur und wie Galeottia zu behandeln.
St, Beaumontii Ldl. ist Galeottia Beaumontii Rieh.
St. fimbriata Ldl. ist Galeottia fimbriata Ldl.
St. guttata Iidl. aus Peru ist der folgenden Art sehr ähnlich und fast
nur durch hellgelbe, orangegelb gefleckte Blüten verschieden.
St. pallida Ldl. Scheinknolle schmal spindelig. Blätter paarweis,
breitlanzettlich , spitz, glatt und glänzend dunkelgrün, 4 zu 10 cm etwa.
Blüten auf grundständigem, aus einer Scheide unter der Knolle ent-
springendem, überhängendem Stiel einzeln, in braunen Scheiden, 3 — 4. cm
breit, ausgebreitet, oberes Kelchblatt und Blumenblätter lanzettlich, kurz
zugespitzt, seitliche Kelchblätter um die Hälfte breiter, mit dem Säulen-
fusse kinnbildend, alle hellledergelb , Lippe spitz sackförmig, oben nach
aussen umgeschlagen, goldgelb, der Rand rot punktiert. Mai, Juni. Kolum-
bien, Guyana.
Stenocoryne Ldl. ist Bifrenaria Ldl.
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570
Stenonrhynchus. Stunnia. Tainia.
Stenorrhynchus L. C. Rieh.
(Spirantheae 103.)
Ungeteilte Erdknollen mit grundständiger Erdrosette und schlankem
Blütenschaft, der eine durch grosse, oft buntgefarbte Deckblätter auffallende
Traube trägt. Blüten klein, wenig geöffnet, oberes Kelchblatt und Blumen-
blätter helmbildend, seitliche Kelchblätter mit dem Säulenfusse ein Kinn
bildend, Lippe mit breitem Grunde den unteren Teil
^^ der langen Säule umfassend, nach vorn in eine lange
Spitze ausgezogen.
Kultur wie von Orchis, aber im Warmhause.
Von den etwa zehn Arten des tropischen Ame-
rika sind — und nur sehr selten — in Kultur:
St. oinnabarinuB Ldl. Blüten und Deckblätter
zinnoberrot. Juni, Juli. Brasilien.
St. speoiosuB Ldl. (Serapias speciosa Sw.) Blüten
und Deckblätter mennigrot. Juli, August. Westindien.
Strongyleria Pfits. ist eine Abteilung von Eria Ldl.
i
Sturmia Rchb.f.
(Coelogyninae 157)
nur eine, auf Sphagnum-Mooren in Nord-Europa
und Nordamerika verbreitete, sehr unscheinbare Art:
St. Loeselii Bohb. f. {Ophrys Loeselii L) (Fig. 171.)
Centimeterhohe, weissgelbliche , zwiebelartige Schein-
knolle mit zwei länglich -lanzettlichen, 5 cm langen,
zarten, gelbgrünen Blättern und seitlicher, bis 15 cm
hoher, armblumiger Traube winziger gelbgrüner Blüt-
chen mit lanzettlichen Kelch- und Blumenblättern, auf-
steigender, breit verkehrt eiförmiger Lippe und langer,
rinnig gefurchter Säule. Mai — Juni.
Styloglossum Kühl et Mass, ist Catanthe R. Br.
Sympetra Uav, ist Cleisostoma BL
Tainia BL
(Phajinae 224.)
Y\g. l^l. (Ania Ldl. Mitopetalum Bl.)
Sturmia Loeselii.
Von den sieben in Südchina, Ostindien und auf
den malayischen Inseln heimischen, erdbewohnenden Arten ist nur in
Kultur :
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Tainia. Telipogon. Thuni. J^l
T. stellata Ffltser. {Eria siellata LdL) Scheinknollen kurz, mehr-
gliedrig, keglig-eiförmig mit einigen endständigen, deutlich gestielten und
gegliederten, längsfaltigen , saftgrünen Blättern. Blüten in vielblumiger,
aufrechter, langgestielter Traube, ausgebreitet, 2 cm breit, weisslich, Kelch-
blätter lang -lanzettlich, die seitlichen mit dem Säulenfusse kinnbildend,
Blumenblätter breit - lanzettlich, Lippe breit -eiförmig, eingeschlagen, ganz
kurz gespornt. März, April. Java.
Tankervillea Lk. ist Phajus Lour.
Taurostalix Rchb^f. ist Bolbophyllum Thou.
Telipogon H. B. K.
(Notylieae 314.)
Umfasst etwa 80 Arten des tropischen Amerika, durchweg ganz
unbedeutende, zarte Pflanzen mit kriechendem Wurzelstock, langen, kaum
knollig verdickten Gliedern und dicken Luftwurzeln. Die drei Kelchblätter
machen wirklich den Eindruck eines sternartig ausgebreiteten, schmal- und
spitzblättrigen Kelches, während die beiden Blumenblätter und die ihnen
gleichende Lippe breit-eiförmig sind und, da sie ausgebreitet sitzen, das
Bild einer Tradescantia-Blüte geben. Eingeführt ist nach und nach
eine ganze Reihe Arten worden, aber keine hat sich in den Gärten ein-
gebürgert. Kultur wie von Masdevallia.
Teiramicra LdL ist Brassavola R. Br,
L bicolor LdL ist Leptotes bicolor LdL
Thiebautia Colla ist Bletia R. Br.
Thrixspermum Lour. ist Sarcochilus R. Br.
Thunia Rchb.f.
(Thuniinae 143.)
Stämme schlank oder gleichmässig wenig verdickt, ihrer ganzen Länge
nach mit gegliederten graugrünen Blättern spiralig oder fast zweireihig
besetzt, welche mit ihrer Scheide den Stamm umhüllen und aus fast
reinen Scheidenblättern nach oben hin grösser werden. Blüten in end-
ständiger, nickender, kurzer Traube zwischen grossen häutigen Tragblättern,
in der Form an Phajus erinnernd, Kelch- und Blumenblätter flach, fast
in einer Ebene wagerecht ausgebreitet, Lippe am Grunde gespornt (nur
Th. pulchra spornlos), breit, ungeteilt, mit zwei Drittel ihrer Länge die
schlanke Säule umrollend, vorn flach ausgebreitet und mit Faltenhäutchen
längsstreifig besetzt.
Kultur der im Himalaya und in Birma baumbewohnenden Arten wie
von Phajus (s. d.).
Th. alba Bohb. f. (Phajus albus WalL) Stämme schlank, rund, bis 40 cm
hoch, die unteren Blätter breit gerundet, die oberen länglich - lanzettlich,
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572 Thunia.
zugespitzt, bis 2 cm breit und 10 cm lang, in der Ruhezeit abfallend.
Blüten in kurzer, dichter, nickender Traube zwischen häutigen, weisslichen
Deckblättern, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter zugespitzt, länglich-
Fig. 172. Thunia Marshalliana.
lanzettlich, rein-milchweiss, Lippe länglich, eingerollt, vorn breit gerundet,
weiss, prächtig lila -purpurn getuscht, Rand fein gezähnelt. Juli, August.
Birma.
— var. Dodgsoniana Will, als Art. {yar. flavotincta hart. Phafus
Dodgsoniana hart,) Kelch- und Blumenblätter weiss, Lippe aussen gelb-
lich, innen schwefelgelb mit karminroter Streifung.
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Thunia. Tipularia. C7i
— var. flavotincta hört, ist var, Dodgsoniana Will.
— var. nivalis hört. Blüten reinweiss, ohne rote Zeichnung der
Lippe.
Th. Bensoniae Bohb. f. Der Th. alba sehr ähnlich, aber etwas
kräftiger. Blütentrauben fast aufrecht, Blüten 5 — 8 cm gross. Kelch- und
Blumenblätter aus weissem Grunde rotviolett, ebenso die Lippe, deren
Vorderteil länglich -rund, zierlich gefranst und purpurviolett mit gelben,
gefransten Schwielen ist. Juni, Juli. Südl. Birma, Moulmein.
Th. Dodgsoniana Will, ist Th. alba Rchb. f. var.
Th. Marshalliana Rohb.f. (Fig.172.) Im Wüchse gleichfalls einer kräftigen
Th. alba ähnelnd, aber die Blüten sind kaum 5 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter schmal-lanzettlich, reinweiss, Lippe weiss, in einen zurückgebogenen
sichelförmigen Sporn endend, im unteren (eingerollten) Teile gelb und rot-
streifig, der runde Vorderteil gelb mit goldgelben Adern, breit weiss
gesäumt und elegant gezähnelt, die gelben Aderschwielen der Scheibe
kammartig zackig und kristallhaarig. Juni, Juli. Moulmein.
— var. ionophlebia Bohb. f. Lippe mitten gelb, an den Seiten weiss,
purpurn gestreift, spornlos.
Th. nivalis hört, ist Th. alba Rchb. f. var.
Th. Veitohiana Bohb. f. ( Th. Wrigleyana Will.) ist eine in den eng-
lischen Gärten mehrfach, zuerst von Toll in Manchester, später von Veitch
und Sons, gezüchtete Kreuzung aus Th. Bensoniae X Marshalliana.
Kelch- und Blumenblätter weiss, an den Spitzen violettrötlich angelaufen,
Lippe aus weissem, violettadrigem Grunde vorn hell purpurviolett mit
hoch orangegelben Zackenschwielen.
Th. Wrigleyana Will, ist Th. Veitchiana Rchb. f.
Tipularia Nutt.
(Polystachyinae 166.)
(Anthericlis Raf. Plectrurus Rafin.)
Von den beiden bekannten Arten ist nur die in Nordamerika heimische
in Kultur, welche erdbewohnend ist, aber ganz die Tracht einer Baum-
orchidee zeigt und als nettes Frühjahrspflänzchen der Beachtung auch von
gärtnerischer Seite wert ist.
T. dlBoolor Nutt. Scheinknollen halb unterirdisch, klein, kegelig -ei-
förmig, kaum 2 cm hoch, gerippt, dunkelgrün, soweit sie ans Licht treten,
sonst weissbräunlich. Blätter endständig, einzeln, lang gestielt, breit-ellip-
tisch, zugespitzt, etwa 4 zu 10 cm, längsfaltig, derb, dunkelgrün. Blüten
in langgestielter, endständiger, lockerer Traube, klein, weissrötlich, Kelch-
und Blumenblätter schmal -lanzettlich, abstehend, Seitenlappen der Lippe
klein, aufgebogen, Mittellappen flach, länglich, Sporn lang und dünn.
Titania Endl. ist Oberonia Ldl.
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574
Trichocentram.
Traunsteinera Rchb,f. ist Orchis L
Tribrachia LdL ist Bolbophyllum Thou.
L purpurea LdL ist Bolbophyllum Careyanum Spr,
Trichocentrum Poepp. et Endl.
(Jonopsideae 320.)
Baumbewohnend, Scheinknollen klein, dichtrasig gedrängt mit Scheiden-
blättern unter und je einem endständigem, fast fleischig-derbem, breitem
Blatt auf der Knolle. Blüten in seitenständigen, lockeren, zweizeiligen,
wenigblumigen Trauben, meist nur i — 2 gleichzeitig offen, zuweilen über-
haupt nur I — 2 am Schaft, ansehnlich, Kelch- und Blumenblätter fast
gleich, weit ausgebreitet, Lippe aus schmalem Grunde sich keil- oder herz-
förmig schnell verbreiternd, mit zwei kleinen Seitenlappen und grossem,
an der Spitze tief zweispaltigem Mittellappen, meist in einen kräftigen
(nur selten in einen bloss kurzen) Sporn verlängert. Säule kurz. Von den
16 Arten des tropischen Süd- und Centramerika sind nur einige in Kultur.
Kultur wie von Odontoglossum (s. d.), auch nur im gemässigt
warmen Hause.
Tr. albopxurpureum Bchb. f. Scheinknollen eiförmig , centimeterhoch.
Blätter spitz - länglich , hellgrün, etwa 3 zu 10 cm. Blüten einzeln auf
schlankem Schafte, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, aussen
mattgelb, innen hell zimmtbraun, Lippe gross, vorgestreckt, lang und breit
herzförmig, weiss mit zwei grossen, purpurnen Grundflecken, Scheibe rosa,
purpurn oder rötlichgelb geädert mit vierzeiligem Purpurkamm. August,
September. Nord-Brasilien.
— var. Btriatum hört. Lippe im Grunde purpurn längsstrichig.
T. fusoum LdL Scheinknolle sehr schmal , kaum von dem dickem,
fleischigem, einzelnem, dunkelgrünem, im Grunde rotgeflecktem Blatte ab-
gesetzt. Blüten einzeln, bis 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit-
lanzettlich, rötlichbraun, Lippe ausgebreitet, weiss mit braunen Flecken
und zwei Längshöckern. Sporn lang, grünlich, blutrot überlaufen. Juli,
August. Mexiko.
T. orthopleotron Bohb. f. Blüten über 5 cm gross, in aufrechter Traube,
Kelch- und Blumenblätter länglich-keilförmig, hell zimmtbraun, gelb getupft,
Lippe fast quadratisch-rundlich, weiss mit zwei grossen karminroten Grund-
flecken, zwischen welchen fünf gleichfarbige Kiellinien laufen, Scheibenfleck
gelb. Sporn grade, lang zugespitzt. September, Oktober. Brasilien.
T. porphyrio Bohb. f. Scheinknollen klein und dünn, Blätter länglich-
keilförmig. Blüten einzeln auf langem Schaft, 4 cm breit, hellbraun, gelb
gerandet und getupft, Lippe breit-geigenförmig, tief ausgerandet, satt pur-
purviolett mit weissem Saum und Spitze, Scheibenfleck schwefelgelb, Kamm
dreilinig, purpurn. Sporn dünn und gekrümmt. August, September.
Brasilien.
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Trichocentrum. Trichoglottis. Trichopilia. 575
T. ligrintim Lind, et Bohb. f. Scheinknollen schmal-eiförmig, 1,5 cm
hoch, Blätter länglich, zugespitzt. Blüten paarweis auf schlankem Schaft,
4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter grünlichgelb, purpurbraun quer-
bändrig und fleckig, Lippe sehr gross, breit keilförmig, fächerartig aus-
gebreitet, milchweiss mit gelbem Kamme und je einem sichelförmigem,
purpurrotem Seitenfleck im Grunde. September, Oktober. Ecuador.
Trichoglottis Bl.
(Aerideae 411.)
Von den fünf, im malayischen Archipel heimischen, baumbewohnenden,
in der Tracht an Van da erinnernden Arten ist nur in Kultur:
T. fasoiata Bohb. f. [Stauropsis fasciata Bnthm) Stamm schlank, bis
meterhoch, aufrecht, starkwurzlig, zweizeilig mit länglichen, stumpfen, etwa
I zu 6 cm grossen, lederartigen, dunkelgrünen Blättern besetzt, deren
Scheidenteil den Stamm umfasst. Blüten an kurzen, achselständigen, drei-
kantigen Stielen einzeln, paarweis oder zu 3 — 5, ledrig, bis 6 cm breit,
oberes Kelchblatt und Blumenblätter länglich - keilförmig , seitliche Kelch-
blätter sichelförmig, alle aussen weiss, innen hell grünlichgelb mit zimmt-
braunen Querbändern, Lippe mit bandförmigen Öhrchen am Grunde,
zwischen denen drei sammtige Haarlinien laufen, dreiteilig, weisslich, Seiten-
lappen dreieckig, abstehend, gelb, spitzig, Mittellappen gekielt, vorn schief
gestutzt, längs der Kiellinie purpursprenkelig. Die seitlichen Kelchblätter
bilden am Säulenfuss herablaufend ein Kinn, die Lippe mit dem Säulen-
fusse einen kurzen Sporn, welcher das Kinn nicht überragt. Mai — Juli.
Kultur wie von Aerides (s. d.).
Trichopilia Ldl.
(Trichopilicac 338.)
(Leucohyle Klotzsch. Pilumna Ldl.)
Durchweg schöne und dankbar blühende Arten, gewissermassen
Gloxynien unter den Orchideen, denn an erstere erinnert die Lippe der
meisten Arten frappant. Sie sind Baumbewohner der amerikanischen
Tropen, besonders Centralamerikas, bisher in etwa zwanzig Arten bekannt.
Die am Grunde von trockenhäutigen Scheiden umkleideten Scheinknollen
sind seitlich abgeplattet und tragen je ein endständiges, sitzendes oder
kurzes, stark gekieltes, ledriges, dunkelgrünes Blatt. Blüten auf nickenden
oder überhängenden Schäften zu i — 3, selten in armblumigen Trauben, unter
der Knolle vortretend, gross und ansehnlich, weit geöffnet, nicht gespornt,
Kelch- und Blumenblätter fast gleich, zuweilen gedreht, Lippe trichter-
förmig um die kurze Säule gerollt, vorn breit flach offen und meist am
Rande nach aussen umgeschlagen, sehr gross im Verhältnis zu den anderen
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J
5 76 TrichopiUa.
Blättern. Kultur wie von Cattleya (s. d.), aber möglichst nahe dem
Glase, denn nur in vollem Lichte setzen die Trichopilien reichlich
Knospen an und entwickeln sie gut zur Blüte. Gegen stehendes Wasser
sind sie in der Topfkultur sehr empfindlich, sogar in der Wachstums-
periode, obgleich sie in dieser Zeit dauernd feucht gehalten sein wollen und
reichlich Dungguss vertragen.
7". alba Lind, ist T. suavis LdL var.
Tr. albida Wdld. gehört wohl auch in den Formenkreis von Tr.
suavis. Scheinknollen flach länglich-eiförmig, 8 cm hoch. Blüten zu
2 — 5 in aufrechter Traube, lO cm breit, schimmernd weiss bis auf den
gelblichen Grunde der vorn vierspaltigen Lippe. Februar, März. Mexiko.
T. Candida Batem. ist T. fragrans LdL
L coccinea Lern, ist L marginata Henfr.
T. orispa LdL {Leucohyle Warscewiczii KL) (Fig. 173.) Scheinknollen
gedrängt, glatt, länglich-eiförmig, 3 — 4 cm hoch. Blätter aus kurz zusammen-
gezogenem Stiel breit-lanzettlich mit kurz aufgesetzter Spitze, etwa 3 zu
12 cm. Blüten an wagerechtem Schaft nickend, einzeln oder zu drei, bis
10 cm breit, dauernd, schwach duftend, Kelch- und Blumenblätter schmal-
lanzettlich, wellig, oft gedreht, zart kirschrosa mit weissem Rande, Lippe
trompetenförmig , vorn weit gerundet, wellig - faltig und zierlich gekerbt
gerandet, aus karminrotem Grunde hell kirschrot. April — Juni, oft im
Oktober wieder blühend. Central-Amerika.
— var. lepida h. Veitoh. als Art. Kelch- und Blumenblätter linear-
lanzettlich, hell rosalila, unregelmässig weiss gesäumt, Lippe vorn fast
quadratisch, satt hellpurpurn mit sehr breitem weissem Saum.
— var. marginata Warn. Kelch- und Blumenblätter noch schmäler
als an der Hauptart, lanzettlich, purpurrot, elegant weiss gesäumt, kraus-
randig, gedreht, Lippe aussen fast weiss, innen aus dunkel karminrotem
Grunde nach vorn heller karmin und scharf abgesetzt weiss gesäumt.
T. fragrans Ldl. (7". Candida Batem, Filumna fragrans LdL) Schein-
knollen länglich, bis 10 cm hoch, leicht zusammengedrückt, Blätter kurz
gestielt, breit länglich-lanzettlich, gekielt, etwa 4 zu 10 cm gross. Blüten
in hängenden Trauben zu 3 — 5, 10 cm breit, süss duftend, Kelch- und
Blumenblätter länglich - lanzettlich zugespitzt, wellig, leicht gedreht, hell
grüngelblich, Lippe reinweiss mit orangegelbem Grundfleck, vorn flach
dreilappig mit kurzen Spitzchen. November — Februar. Neu-Granada.
T. fragrans LdL var. grandiflora und var. nobilis sind T. nobilis Rchb. f.
T. Galeottiana A. Bioh. {T. picta Lind, T, Turialbae Baiem, nicht Rcßib^f)
Scheinknollen ganz flachgedrückt, 5 cm hoch, blassgrün, Blätter länglich-
keilförmig, spitz, dunkelgrün. Blüten einzeln, sehr zahlreich, an wagerechten,
langen, schlanken Stielen, 8 cm breit, Kelch- und Blumenblätter lanzettlich-
keilförmig, letztere breiter, hellgrün mit mittleren olivengwin - braunen
Streifen, Lippe dicht die Säule umschliessend , vorn dreilappig, Seiten-
lappen gerundet, Mittellappen nierenförmig , Scheibe hellgelb, karminrot
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Trieb opilia.
577
gestreift und gefleckt, breit weiss gerandet. August, September. Mexiko,
Chiapa, in höheren Lagen, also kühler zu kultivieren.
T. hymenantha Bchb. f. Scheinknollen rundlich, fast stammartig, Blätter
fleischig, fast cylindrisch, spitz, am Grunde von braunen Scheiden um-
schlossen. Blüten in 6 — lO blumiger, überhängender Traube, 5 cm breit,
weiss bis auf den tief blutroten Grund der Lippe , Kelch- und Blumen-
blätter schmal-lanzettlich, gedreht, Lippe sitzend, vorn breit-elliptisch, fast
flach, mit ausgefressen gezackten Rändern. Juni — August, Neu-Granada.
Tr. Lehmann! Bgl. steht der Tr. fragrans sehr nahe, aber die
einzeln grossen Blüten stehen aufrecht und die Lippe ist fast quadratisch.
Kelch- und Blumenblätter sehr schmal, reinweiss, Lippe aus goldgelbem
Grunde ebenfalls reinweiss. Januar, Februar. Neu-Granada.
fig. 173. Trichopilia crispa.
T. lepida h. Veitch ist L crispa LdL vor.
T. marginata Henfrey. {T. coccinea Le7n.) Der T. crispa recht ähnlich,
aber die flachen Knollen gefurcht, Blätter lanzettlich, vorn übergebogen,
Blüten auf hängendem Schaft einzeln, 10 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter ganz schmal linear-lanzettlich, spitz, gedreht, bräunlichpurpurn, gelb-
weiss gerandet, Lippe trompetenförmig, aussen weisslich, vorn dreilappig,
Seitenlappen gerundet, Mittellappen wellig, tief ausgerandet, aus dunkel-
karminrotem Schlünde vorn rotpurpurn, weiss gesäumt. Mai — Juni. Cen-
tralamerika.
var, flaveola hört, ist vor, olivacea Rchb, /.
— var. olivacea Bohb. f. {var. flaveola hört) Blütenblätter oliven-
grün-bräunlich.
T. nobilis Bohb. f. {T. fragrans LdL v, nobilis hört, T. fragrans Ldl.
Stein 's Orchideenbuch. 37
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578 Trichopilia. Trichosma.
V, grandiflora kort. Pilunina nobilis Rchb,/.) Wuchs wie von T. fragrans,
aber die Blüten grösser, an aufrechtem Schaft zu 3 — 5, nickend, süss
duftend, Kelch- und Blumenblätter linear-lanzettlich, wellig, weiss, Lippe
schlank zusammengerollt, oben aus eingezogener Mündung plötzlich fast
quadratisch ausgebreitet, flach dreilappig, die seitlichen Lappen vorn über-
gebogen, der vordere viel grösser und breiter, reinweiss mit zwei ein
Auge bildenden, orangegelben Grundflecken. November — Januar. Kolum-
bien, Peru.
7". sanguinolenta Rchb, f. ist Heicia sanguinolenta Ldl,
T. picta Und. ist T, Qaleottiana A. Rieh.
T. suavis Ldl. Scheinknollen länglich-elliptisch, flach-gedrückt, 5 — 6 cm
hoch, Blätter fast sitzend, elliptisch, 5 zu 15 cm etwa, spitz, wellig ge-
randet. Blüten zu 3 — 5 an schlankem, überhängendem Stiel, weissdorn-
duftig, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter aus schmalem Grunde lan-
zettlich, spitz, wenig gedreht, elfenbeinweiss, Lippe aus gelbem Schlünde
ebenso, hell rosaviolett getuscht und gefleckt, wellig und fein gezähnelt.
März, April. Costarica.
— var. alba Lind. Blüten reinweiss bis auf den gelblichen Schlundfleck.
— var. grandiflora hört, {var, superba /tort.) Blüten bis 8 cm, Kelch-
und Blumenblätter weiss, Lippe aus orangegelbem Schlünde weiss mit
karminroten Flecken.
— var. superba hart, ist var. grandiflora hört.
T. tortilis Ldl. Scheinknollen fast bandförmig, 8 cm lang, Blätter
länglich, zugespitzt, ledrig. Blüten einzeln auf nickendem Schaft, 10 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter schmal-lanzettlich, spiralig gedreht, gelb-
grün mit trüb braunroten Schmitzen längs der Mittellinie, Lippe aussen
weisslich, innen gelbweiss, dicht rosa und gelb gesprenkelt, vorn drei-
lappig, Mittellappen tief zweispaltig. April — Mai, oft auch im September,
Oktober. Mexiko.
— var. Candida- Lind, et Bchb. f. {var. alba kort) Blüten reinweiss.
T. Warscewicsii KL ist L crispa Ldl.
Trichosma Ldl.
(Thuniinae 145.)
Die einzige im Himalaya auf faulenden Stämmen lebende Art ist:
T. suavis Ldl. {Eria suavis Rchb. f. Eria coronaria Rchb. /. Eria
cylindripoda Griff. Coelogyne coronaria R. Br.) Wuchs der Coelogynen
mit aufrechtem Blütenstande (Abteilung Erectae Ldl.) Kurze, schlanke,
runde Stämme bis zu 20 cm Höhe mit zwei endständigen, derben, breit-
lanzettlichen, dreinervigen, dunkelgrünen Blättern. Blüten in endständiger,
aufrechter, kurzer, wenigblumiger Traube, 5 cm breit, stark duftend,
Kelch- und Blumenblätter lanzettlich, aufrecht abstehend, cr^meweiss, die
seitlichen Kelchblätter mit dem Säulengrunde ein deutliches Kinn bildend,
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Trichosma. Vanda.
579
Lippe dreilappig, mit den aufgerichteten weissen, hochrotbraun gestreiften
Seitenlappen die schlanke Säule umfassend, Mittellappen breit gerundet,
zurückgebogen, gelb, karminrot gesäumt, auf der Scheibe einige rote
Kammlinien. März — Mai. Khasyaberge.
— var. Tautsiana Bohb. £. (var bella kort.) Blüten fast weiss , Lippe
weiss, leuchtend hochrot gestreift.
Trichotosia BL ist Eria LdL
Trigonidium monophyllum Qrisb, ist Octadesmia monophylla Bnthm.
Tripleura LdL ist Zeuxine LdL
Trophianthus Scheidw. ist Aspasia LdL
Trymenium LdL ist Odontoglossum H. B. K.
Tussaca Raf. ist Qoodyera R. Br.
Tylochilus Nees ist Cyrtopodium R. Br.
Uropedilum (Uropedium) Lindem LdL ist eine Pelorienform von
Paphiopedilum caudatum Pfitser.
U. delicatum hört, ist Phaphiopedilum caudatum Pfitz. var. Wallisii Rchb. f.
Urostachya LdL ist Eria Ldl,
Vanda R. Br.
(Aeridcac 392.)
Hochstämmige Pflanzen mit meist zweizeilig gestellten, flachen, riemen-
förmigen, zurückgekrümmten, seltener drehrunden Blättern. Blüten in
seitenständigen, oft reichblütigen Trauben, meist gross und schön gefärbt.
Kelch- und Blumenblätter ziemlich gleich, genagelt, mit mehr minder
rundlicher Platte, ausgebreitet, Lippe mit dem Säulengrunde fest ver-
bunden, kurz und breit gespornt, dreilappig, Seitenlappen klein, am Sporn-
eingang aufgerichtet, Endlappen abstehend. Säule breit und kurz.
Kultur wie von Aerides, nur in voller Sonne zu halten, denn je
mehr sie gewissermassen durchgebraten werden, um so besser blühen sie.
Viele Arten blühen zweimal im Jahre.
Die reichlich 20 Arten, welche im tropischen Asien und auf den
malayischen Inseln, eine auch im tropischen Australien, baumbewohnend
heimisch sind, werden in folgende Gruppen geteilt:
A. Euvanda Ldl. Lippe deutlich gespornt, eben oder gefurcht; z. B.
V. tricolor Rchb. f.
B. Lamellaria LdL Lippe deutlich gespornt mit aufrechten Längsfalten;
z.B. V. coerulea Griff.
C. Cristatae Ldl. Lippe nur ausgesackt, Platte nackt; z. B. V. er ist ata
Ldl.
D. Teretifolia Ffits. Sporn weit, kegelförmig, Seitenlappen der Lippe
gross; Blätter drehrund; z.B. V. teres Ldl.
V. alpina Ldl. ( V. Griffithii LdL Luisia alpina LdL) Stämme feder-
halterdick, kaum 10 cm hoch, Blätter breit-linear, 2 zu 10 cm etwa, vorn
37*
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580 Vandft.
ungleich zweilappig. Blüten einzeln oder zu zweien auf kurzem Schaft
hinter trockenhäutigen Deckblättern, 3 cm breit, oberes Kelchblatt läng-
lich-spatelförmig, seitliche länglich-eiförmig, Blumenblätter linear - länglich,
alle eingebogen, hell - grünlichgelb , Lippe fleischig, dreieckig, aufrecht,
ausgehöhlt, innen schwärzlich - purpurn , Mittellappen herzförmig, zurück-
geschlagen, mit zwei Rankfaden an der Spitze, hellgelb, schwarzpurpum
längsstreifig. Juli, August. Khasyaberge bei 1600 m, schon im Gebiet
des Schneefalles, daher Kalthauskultur.
V. Amesiana Bohb. f. Stämme niedrig, auffällig dick-wurzelig, Blätter
fleischig, halbcylindrisch, tiefgrubig, lang zugespitzt, bis 25 cm lang und
fingerdick. Blüten in lockerer Traube oder Rispe, deren Schaft trüb grün
und rot überlaufen ist, süss wohlriechend, 5 cm breit, langgestielt, Kelch-
und Blumenblätter stumpf länglich-eiförmig, weiss mit zartem purpurrosaem
Hauch, Seitenlappen der Lippe klein, fast quadratisch, vorn gerundet,
weiss mit hellrosaem Hauch, Mittellappen aus breitem Grunde quer gerundet,
ausgerandet, Seitenränder zurückgeschlagen, mit drei dicken Längsschwielen,
amethyst-purpurn, nach dem Rande in weiss verlaufend. Sporn sackartig,
zusammengedrückt. Säule weiss, purpurnfleckig.
V. Batemanni Ldl. ist Vandopsis lissochiloides Pfitzer,
V. Bensonii Bohb. f. Stämme 30 cm hoch , Blätter steif, vorn zwei-
spitzig. Blüten in aufrechten, bis 50 cm hohen, dichten Trauben, wie
Vitis vulpina duftend, 5 cm breit, aussen weisslich, Kelchblätter und
die kleinen Blumenblätter stumpf verkehrt -eiförmig, innen gelbgrün mit
rotbraunen Tupfen, Lippe eiförmig , mit gewölbter Scheibe , welche drei
Falkenhäutchen trägt, fleischfarben,vorn gerundet, mattviolett, die kleinen
Öhrchen am Grunde und der Sporn weiss. Mai, Juni. Birma.
V. Boxallii Rchb. /. ist V, coerulescens Griff, var.
V. Cathcartii LdL ist Esmeralda Cathcartii Rchb, f.
y, Clarkei hört, ist Esmeralda Clarkei Rchb, f.
V. ooerulea Griff: (Fig. 174.) Stämme meterhoch, Blätter lang über-
hängend, kahnförmig, vorn ungleich abgestutzt. Blüten zu 10 — 15 in langer
lockerer Traube auf aufrechtem, halbmeterhohem Schaft, 10 cm breit, derb-
häutig, Kelch- und Blumenblätter kurz genagelt, stumpf-länglich, prächtig
hellhimmelblau, Lippe klein, linear-länglich, ledrig, dunkelblau, vom zwei-
lappig, auf der Scheibe drei Längsfalten. August — Oktober. Khasya-
berge Ostindiens. — Das Blau der Blüte ist ungemein veränderlich und
schwankt von reinstem Himmelblau bis in zart schiefergrau-bläuliche Töne.
V. ooeruleBoens Griff: Stämme halbmeterhoch, Blätter ledrig, aufrecht,
2 zu 1 5 cm, riemenförmig, gekielt, vorn quer gestutzt, gerundet zweispitzig.
Blüten in dichter Traube zu 10 — 20 auf schlankem, aufrechtem Schaft,
Kelch- und Blumenblätter keilförmig-eiförmig mit eingebogenen Spitzen hell-
lila, am Grunde leicht gedreht, Lippe aus breitem, rechteckigem Stege vorn
quer gerundet satt violett, mit drei dunklen Längslinien, die Öhrchen am
Grunde purpurlila, Sporn kegelförmig, violett mit grün. März, April. Birma,
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Vanda.
581
— var. Boxallii Bohb. f. Blätter steif, kürzer, scharf gekielt, vorn
schief gestutzt. Blüten in gedrängter Traube auf kurzem Schaft, weiss
Fig. 174. Vanda coenilea.
mit lilaem Hauch, Lippe dunkelviolett, weiss gesäumt, auf der Scheibe
dunkelblaue Längslinien mit weissen Strichen zwischen sich. Hinter-
indien.
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582
Vanda.
— var. Iiowiana Bohb. f. Blüte hellviolett, weiss überhaucht, Lippe
hellrot-amethystpurpurn.
— var. Vipani Bohb. f. Blüte weiss, Lippe hellpurpurn getuscht.
V. concolor BL ist V. Roxburghii R. Br. var. j
V. oriBtata LdL {V. striata Rckb.f) Stämme aufrecht, meterhoch,
Blätter lang-riemenförmig, gekehlt, vorn gestutzt und dreizähnig. Blüten
zu 3 — 6 auf kurzem Schaft in kurzer Traube, 5 cm breit, Kelch- und
Blumenblätter stumpf- länglich, eingebogen, grünlichgelb, Lippe länglich,
vorn gewölbt und an der Spitze kurz spreizend - dreilappig , oberseits
sammtig, lehmgelb mit hochblutroten Längsstreifen, die Öhrchen am
Grunde eiförmig, innen blutrot. März — Juli. Nepal, Sikkim.
V. Denisoniana Benson et Bohb. f. Stämme aufrecht, kräftig, meter-
hoch, Blätter breit - riemenförmig, übergebogen , vorn tief und spitz zwei-
spitzig, dunkelgrün. Blüten in steif-aufrechter Traube zu 5 — 7, prächtig
Akazien-duftig, dickfleischig, 5 cm breit, oberes Kelchblatt und Blumen-
blätter länglich-spatelfbrmig, seitliche Kelchblätter breit-eiförmig, alle w eiss
mit hellgrünem Anflug, Lippe geigenförmig , weiss, vorn sparrig rund-
zweilappig. Öhrchen am Grunde fast quadratisch; Sporn kurz-kegelförmig.
Mai — Juli, ßirma.
— var. hebraioa Bohb. f. Blüten aussen hell-, innen dunkelschwefel-
gelb mit zahlreichen gelbbräunlichen Spritzern und Querstrichen, an
hebräische Schriftzeichen erinnernd ; Sporn innen orangegelb, Vordersaum
der Lippe olivengrün.
— var. punotata hort. Flecken mehr rundlich, sonst wie v. hebraica.
V. densrflora R. Br. ist Saccolabium giganteum Ldh
V. furva Ldl. ist V. Roxburghii R. Br. var. concolor Bf.
V. gigantea Ldl. ist Vandopsis gigantea Pfitz.
V. Qriffithii Ldl. ist V. alpina Ldl.
V. hastifera Bohb. f. Der V. coerulescens Griff, var. Boxalli
Rchb. f. sehr ähnlich, aber die Blüten stehen in lockeren Trauben und
sind grösser, Kelch- und Blumenblätter wellig, hellgelb, innen blutrot
gefleckt, Lippe mit spiessförmigem Mittelteil, Öhrchen länglich - dreieckig,
auf der dicken, gewölbten Grundpartie behaart, weiss mit brauner und
hellvioletter Zeichnung; Säule weiss, braun gefleckt; Sporn zusammen-
gedrückt, kegelförmig. Juni — August. Sundainseln.
V. Hookeriana Bohb. f. Stämme schlank, drehrund, lang -wurzelnd,
30 cm hoch, mit zerstreuten, drehrunden, 6 cm langen, zugespitzten,
blassgrünen Blättern. Blüten auf kaum 5 cm langem, den Blättern gegen-
überstehendem Schaft im obersten Teil des Stammes, zu 2 — 5, derbhäutig,
5 cm breit, Kelchblätter weiss, rosa getuscht, die grösseren länglich-
spateiförmigen Blumenblätter weiss, violettpurpurn gesprenkelt, Lippe aus
keilförmigem Grunde vorn breit - dreilappig , weiss, mitten längsstreifig
violettpurpurn, alle Ränder violettpurpurn, die Öhrchen tief purpurn.
Juni, Juli. Borneo.
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Vanda. 583
V. insignis BL Stämme aufsteigend, halbmeterhoch, mit steifen, schmal-
riemenförmigen, übergebogenen, gekehlten, vorn glatt oder gezähnelt ge-
stutzten Blättern. Blüten zu 5 — 7, in überhängenden lockeren Trauben,
5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter breit-spatelförmig, aussen weisslichgelb,
innen hellgelbbraun, dunkel chokoladenbraun gefleckt, Lippe gross, geigen-
förmig, mit kurzen weissen Seitenlappen, Vorderlappen eiförmig, weiss,
vorn halbmondförmig verbreitert, hell - purpurrosa , auf der Scheibe zwei
flache Schwielen. Mai, Juni. Molukken.
— var. Sohroederiana Bohb. f. Blüten hellgelb, Lippe reinweiss.
V, insignis hört, war vor der Einfuhrung der Blume'schen Art V. tricolor
LdL var.
V. Kimballiana Bohb. f. Blätter fast cylindrisch, lang zugespitzt, 1 5 cm
lang, tief gefurcht, dunkelgrün, bronzefarben überlaufen. Blüten zu 8 — 12
in aufsteigender, lockerer, kurz- und schlank-schaftiger Traube, lang blass-
rötlich gestielt, 4 cm breit, oberes Kelchblatt stumpf-länglich, einmal um
sich gedreht, wellig gerandet, seitliche genagelt, breit-spatelförmig, mit
am Grunde eingerolltem Rande, ebenso die erheblich kleineren Blumen-
blätter, diese und das obere Kelchblatt weiss, rosa überlaufen, seitliche
Kelchblätter reinweiss, Seitenlappen der Lippe lang-dreieckig ausgezogen
mit gemshornartig eingebogener Spitze, gelblichweiss , innen rotbraun
gefleckt, Mittellappen breit - eiförmig, wellig, kraus ausgefressen - gerandet,
vorn tief ausgeschnitten, amethyst-purpurn. Sporn leicht gebogen, schlank,
blasspurpurn. Säule weiss. Juli, August. Südl. Himalaya bei 1600 m.
V. lamellata Ldl. Stämme schlank-aufrecht, kaum halbmeterhoch mit
langen, schmal - riemförmigen , stark überhängenden Blättern. Blüten zu
8 — IG in kurzer, dichter Traube, kaum 5 cm breit, das obere Kelchblatt
und die Blumenblätter zurückgeschlagen, breit-lanzettlich, seitliche Kelch-
blätter schlank -eiförmig, alle gelb mit rotbrauner Grundzeichnung, Lippe
breit-geigenförmig, weisslich mit sechs purpurroten Längsstreifen. November
bis Dezember. Philippinen.
— var. Boxalli Bohb. f. Blüten gross, bis zu 20 in langer Traube,
oberes Kelchblatt und Blumenblätter aussen cr^meweiss, innen reinweiss
mit zarten purpurbraunen Streifchen im Grunde, seitliche Kelchblätter
längshalbiert, scharf abschneidend nach aussen weiss, nach innen purpur-
braun, Lippe rosaviolett, purpurstreifig.
V. limbata Bl. Stämme kräftig, dickwurzlig, meterhoch. Blätter ledrig,
lang-riemenjförmig, etwa 2 zu 20 cm, gekehlt, dunkelgrün, vorn schief
gestutzt. Blüten zu 10 — 15 in aufrechter, langer, lockerer Traube, 4 cm
breit, Kelch- und Blumenblätter spateiförmig, hellzimmtbraun , aussen
violett überlaufen, innen schachbrettartig rotbraun gefleckt und gelb
gerandet, Lippe breit-geigenförmig, auf^er geschwollenen Scheibe 5 — 7
parallele Furchen, rosa-fliederfarben, weiss gesäumt. Juni, Juli. Java.
V. Lindileyana Hook, ist Vandopsis gigantea Pfitser.
V. lissochiloides Gaud. ist Vandopsis lissochiloides Pfitser.
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584
Vanda.
V. Lowii LdL ist Rhenanthera Lowii Rchb,f, (Fig. 175.) Beschreibung siehe:
Seite 533.
V. multiflora Ldl. (F. Wightiana LdL) Meterhohe Stämme mit breit-
Fig. 175. Rhenanthera Lowii.
riemenförmigen , etwa 2 zu 20 cm grossen, dunkelgrünen, vorn schief
ausgerandeten Blättern. Blüten in verästelter, fast doldenartiger Traube,
2 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf-länglich, blassgelb-purpurrot
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Vanda. 585
gestreift, Lippe kammlos, Mittellappen eiförmig, kurz zugespitzt, weiss,
purpurn punktiert. August, September. China.
V. Parishii Bchb. f. Stämme niedrig, mit breit und stumpf linearen,
steifen, fast fleischigen, freudiggrünen Blättern. Blüten zu 3 — 5 auf steif-
aufrechtem, überhängendem Schaft, 5 cm gross, stark duftend, Kelch- und
Blumenblätter spitz länglich - keilförmig , grünlichgelb, braunrot gefleckt,
Lippe rautenförmig, höckerig mit einem nach der Spitze verlaufendem
Kiel und einem violettem Kegelhöcker am Grunde vor dem kurzem Höcker-
sporn, Öhrchen klein, weiss, orange gestreift, Vorderlappen hellviolettrot,
schmal weiss gesäumt. Juni — August. Birma.
— var. Marriottiana Bohb. f. Kurzstämmig, dicht beblättert, Blüten
nicht duftend, zu 4—8 in dichter Traube auf aufrechtem Schaft, bronze-
braun, violett überlaufen, Lippe mit weissen Öhrchen und prächtig violett-
rotem Vorderteil.
V. parviflora Ldl. {Vanda tesiacea Roxbg. Aerides Wightianum LdL
Aerides testaceum Ldl.) Stämme kurz, Blätter schmal - riemenförmig, 1,5 zu
20 cm etwa, vorn schief gestutzt mit einem Weichstachelchen in der Aus-
buchtung. Blüten in überhängenden, vielblumigen Trauben, 2 cm breit,
bräunlichgelb, Kelch- und Blumenblätter breit-spatelförmig , Seitenlappen
der Lippe klein, eingebogen, Mittellappen gross, breit - länglich, vorn ver-
breitert und gekerbt, weiss mit erhabenen Schwielen auf der purpurfleckigen
Scheibe. Sporn massig lang, gebogen, stumpf. Juni, Juli. Assam, Birma,
durch ganz Vorderindien bis Ceylon, weit verbreitet und schon 1844 von
Loddiges eingeführt.
V. peduncularis LdL ist Cottonia peduncularis Rchb, /.
V. recurva Hook, ist Sarcanthus rostratus LdL
V, Rohdeniana h. Ludd. ist Renanihera Lowii Rchb, f. vor.
V, rostrata Lodd. ist Sacranthus rostratus LdL
V. Boxburghii B. Br. {Vanda tesscllata Faxt. V, tesselloides Rchb, f.
Cymbidium tesselloides Sw, Cymbidium tessellatum kort) Stämme halbmeter-
hoch, buschbildend, aufrecht, vielwurzlig, Blätter schmal - riemenförmig,
gekehlt, ledrig, vorn dreispitzig. Blüten zu 6 — 12 in aufrechter, lockerer
Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter stumpf - länglich , aussen
weisslich, innen blassgrün mit gebrochenen violett- oder grünlichbraunen
Linien, Lippe purpurviolett, nach vorn dunkler, Seitenlappen weiss, Sporn
trüb rötlich. August — Oktober. Bengalen.
— var. ooerulea hört. Lippe blauviolett.
— var. oonoolor Blume als Art. (F. Roxburghii R, Br, var, unicolor
hart, V, furva Ldi,) Starkwüchsig, bis 2 m hoch, Blüten zahlreich, in
sehr lockerer, langer Traube, aussen weisslich, innen einfarbig zimmtbraun,
Lippe im Grunde sammtig, weiss mit rosa gesprenkelten Seitenlappen
und zimmtbraunem Mittellappen. China.
y. rostrata Lodd. ist Sarcanthus rostratus LdL
V, Sanderiana Rchb. f. ist Esmeratda Sanderiana Rchb. f.
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586
Vanda.
V. Stangeana Bchb. f. Der V. Roxburghii sehr ähnlich. Blüten
zu 4 — 5 in kurzer Traube, 4 cm breit, Kelch- und Blumenblätter beim
Aufblühen innen grünlich, bald ockergelb werdend, mit dunkel purpur-
Fig. 176. Vanda suavis.
brauner Schachbrett-Fleckung, Seitenlappen der Lippe stumpf, weiss mit
gelben und trübvioletten Spritzflecken, Mittellappen aus schmalem Grunde
breit-herzförmig, vorn tief ausgerandet, weiss mit blauvioletter Spitze oder
ganz blauviolett. Juni — August. Assam.
V, striata Mb. f. ist V. cristata LdL
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Vanda.
587
V. suaveolens Bl, ist V, tricolor LdL
V. Buavis Ldl. ( V. tricolor LdL var, suavis Rchb, /.) (Fig. 1 76.) Stämme
aufrecht, bis meterhoch, buschbildend, Blätter riemenförmig, flach, schlaff"
überhängend, dunkelgrün, vorn schief stumpfspitzig. Blüten zu 8 — 15 in
aufrechten oder überhängenden Trauben, 5 cm breit, fleischig-fest, köstlich
stark orangenblüten-duftend, Kelch- und Blumenblätter stumpf-spatelförmig,
oberes Kelchblatt und die Blumenblätter zurückgeschlagen, gewölbt, stark
wellig, seitliche Kelchblätter halb gedreht, so dass die Aussenseite innen
steht, alle aussen rein milchweiss, innen vortretend purpurrot gefleckt,
Fig- >77' Vanda tcres.
Seitenlappen der Lippe flach, eiförmig dunkel purpurrosa, Mittellappen
hell purpurrosa, schmal, vorn tief zweispaltig. April — Juni und August
bis Oktober. Java.
— var. flava Ldl. Blütenblätter blass gelblich, wenig gefleckt, Lippe
rosa.
— var. Gottsohalokei Will. Blüten weiss, dicht purpurn gesprenkelt,
Lippe leuchtendrosa, weiss getupft.
V. teres Ldl. (Fig. 177.) Stämme drehrund, verworren buschig, oft
fast kletternd, vielwurzelig, bis meterhoch. Blätter drehrund, fleischig,
bis IG cm lang, kurz zugespitzt, dunkelgrün. Blüten meist paarweis auf
aufrechtem, kurzem Schaft, der den Blättern gegenübersteht, 10 cm breit,
flach ausgebreitet, Kelchblätter eiförmig, wellig gerandet, flacher oder
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588 Vanda.
tiefer an der Spitze ausgebogt, weiss, zart rosa behaucht, Blumenblätter
grösser, fast kreisrund, stark wellig gerandet, hell violettrosa mit fast
weissem Rande, Seitenlappen der grossen Lippe breit-dreieckig, vorn ge-
stutzt, vollständig um die Säule geschlagen, innen orangegelb mit karmin-
roten Strichen, ebenso der schmale, streifig behaarte Grund, aus welchem
sich der tief zweispaltige Vorderlappen halbkreisförmig, mit fein gezähntem
Rande ausbreitet, leuchtend violettrosa mit heller, stark vortretender
Aderung. Sporn kurz kegelförmig. Juni — August. Birma, Sylhet, Khasya-
Berge. — Die Pflanze verlangt vollste Sonne, um Blüten zu entwickeln.
— var. Andersoni Will. Leicht und dankbar blühende Form. Blüten
zu 5 — 6, leuchtender und dunkler gefärbt als die Hauptart.
— var. Aurora Bohb. f. Kelchblätter weiss, Blumenblätter weiss, rosa
überlaufen, Schlund ockergelb, Seitenlappen rosa, Lippe dunkelrosa, pur-
purn gefleckt. Säule hell purpurrötlich.
— var. Candida Bohb. f. Blüten reinweiss.
V. teretifolia Ldl, ist Sarcanthus teretifolius Ldl.
V. tessellata Faxt, ist V. Roxburghii /?. Br
V. tesselloides Rchb, /. ist V. Roxburghii R. Br.
V. testacea Rchb. f. ist V. parviflora LdL
V. trioolor Ikü. (Fig. 178.) (K suaveolens Bl) Stämme kräftig, über
meterhoch, steif aufrecht, Blätter breit riemenförmig , 3 zu 20 cm und
darüber, dunkelgrün, leicht und elegant überhängend, vorn unregelmässig
ausgezackt. Blüten zu 5 — 15 in langen, aufsteigenden, dichten Trauben
aus den oberen Blattachseln, 5 cm breit, auf weissen, langen Stielen,
Orangeblüten- und jasminduftend, besonders abends, aussen milchweiss,
fleischig -derb, Kelch- und Blumenblätter aus schmalem Grunde stumpf
länglich-eiförmig oder spateiförmig, innen weissgelblich, braunrot getupft
und gepunktet, Seitenlappen der Lippe gerundet, aufrecht, weiss, Mittel-
lappen breit-keilförmig, vorn gerundet, tief zweispaltig, aus hellem Grunde
rosaviolett mit fünf weissen Längslinien auf der Scheibe. April, Mai oder
August — Oktober , oft aber auch zu anderen Zeiten blühend , wie denn
diese Art überhaupt die am willigsten und dankbarsten blühende Art der
Gattung ist. Java. Im April 1891 blühte im Rotschildschen Garten in
Gunnersbury (Obergärtner Hudson) ein Exemplar mit endständigen (Ter-
minal-) Blüten, welche je zwei Lippen und zwei Säulen tragen.
— var. aurea hört. Blüten leuchtejidgelb , zimmtbraun gezeichnet,
Lippe prächtig violettrot.
— var. oinnamomea hört. Blüten dicht zimmtbraun getupft, so dass
der weissgelbe Grund fast verschwindet.
— var. Comingii WilL Blüten hellgelb mit karminroter Zeichnung,
innen und aussen purpurrosa gesäumt, Lippe aus hellrosaem Grunde
pflaumenfarben.
— var. Dodgsonii Will, Blüten gross, in reichblumigen Trauben,
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Vanda.
589
hell bernsteingelb, rotbraun gezeichnet, violett gerandet, Lippe dunkel
purpurviolett mit weissen' Grundflecken.
— var. formosa Veitch. Blüten hochgelb, gleichmässig rotbraun ge-
sprenkelt in oft zusammenfliessenden Linien.
— var. insignis hört. (F. insignis hört, in früherer Zeit, nicht Blume)
Kelch- und Blumenblätter nankinggelb, karminrot gezeichnet, Lippe blass
fliederfarben.
— var. nivea hört. Kelch- und Blumenblätter ungefleckt reinweiss,
Lippe rosa.
— var. pallida hört. Blüten gelblichweiss , hell rötlichbraun gefleckt,
Lippe blass-violett.
— vap. Patersonii Bohb. f. Blüten kaum 4 cm breit, cremeweiss,
dicht zimmtbraun gesprenkelt, Lippe satt violettrot.
— var. planilabris LdL Blüten gross, Kelch- und Blumenblätter aus
schmalem Nagel sehr
breit gerundet, citro-
nengelb, dicht braun
gesprenkelt , Lippe
flach, gross, rosa pur-
purviolett gesäumt
und auf der Scheibe
purpurbraungestreift.
— var. praetexta
Oodefr. Blütenblätter
hell schwefelgelb, rosa
gesäumt und breite
rosae Spritzer auf der
gelben Fläche.
— var. Busseliana hört. Wuchs sehr kräftig, aber sehr schlank,
Blüten in vielblumiger, schlanker Traube, cremeweiss, rot gezeichnet,
Lippe hellviolett.
— var. suavis Rchb. f. ist V. suavis LdL
— var. suavissima hört. Hellblütige, wenig ausgezeichnete Form mit
starkem Orange-Duft.
— var. Wameri Will. Blätter stark längsstreifig, Kelch- und Blumen-
blätter weiss, elegant rosa gesäumt, Lippe tief purpurrosa,
V. unicolor hört, ist V. Roxburghii R. Br. var. concolor Bl.
V. violacea R. Br. ist Rhynchostylis violacea Rchb. /.
V. Vipanii Bohb. f. Blätter linear, i zu 20 cm, überhängend. Blüten
zu 5 — 7 in kurzen Trauben, 4 cm breit, weiss gestielt, Kelch- und Blumen-
blätter breit-spatelförmig, wellig, Blumenblätter schmäler, aussen weiss, innen
schachbrettartig hell- und dunkelbraun, Seitenlappen der Lippe rundlich,
weiss, purpurtupfig, Mittellappen herzförmig, mitten eingeschnürt, vorn
Fig. 178. Vanda tricolor.
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CQO Vanda. Vandopsis. VaDÜla.
tief ausgeschnitten, olivengrün mit bräunlichen oder rosaen Schattierungen.
Sporn kurz kegelförmig. Säule weiss. Juni, Jiili. Birma.
V, Wighfiana LdL ist V. mu/tiflora LdL
Vandopsis Pßtz.
(Aeridcae 376.)
(Fieldia Gaud.)
Kräftige, hohe Pflanzen in der Tracht von Vanda mit starren ab-
stehenden Blättern; Blüten in vielblütiger Traube, derb, im Bau von
Vanda, aber die Lippe mit dem Grunde der Säule fest verbunden, drei-
teilig, zwischen den Seitenlappen eine kleine Höhlung, Mittellappen fleischig,
seitlich zusammengedrückt.
Kultur wie von Vanda (s. d.).
V. gigantea Pfltzer. {Vanda gigantea LdL Fieldia gigantea Rchb.f,
Stauropsis gigantea Bnthm, Vanda Lindleyana Hook) Stämme über 2 m
hoch, Blätter 3 zu 30 cm, vorn stumpf zweispitzig ausgerandet. Blüten
meist zu 3, aber auch bis zu 10—15, auf 15—20 cm langem, aufrechtem
Schaft aus den oberen Blattachseln, 6 cm breit, Kelch und Blumenblätter
stumpf länglich verkehrt - eiförmig , goldgelb mit grossen, zimmtbraunen
Flecken, Lippe fleischig, hobelformig, weiss, mit kurzen gerundeten Öhrchen,
März — Mai. Birma. Die Zahl der Blüten hängt vom Alter und der Pflege
ab; in England sind Schaupflanzen mit 15 — 17 Blüten in jeder Traube
ausgestellt worden.
V. lissochiloides Pfltzer. [Vanda lissochiloides Gaud, Fieldia lisso-
chiloides Rchb, /. Stauropsis lissochiloides Bnthm, Vanda Batemanni Ldl)
Stämme bis 2 m hoch, Blätter 2 zu 20 cm, hellgrün, vorn schief gestutzt.
Blüten zahlreich in langer, aufrechter Traube, 5 cm breit, derb-fleischig,
Kelch- und Blumenblätter breit sichelförmig, innen gelb mit karminroter
Zeichnung, aussen dunkelrosa und violett gesäumt, Lippe aus sackartigem
Grunde nach vorn verflacht mit erhöhten Rändern, gefurcht, dunkel karmin-
rot, mit fleischigen Zähnchen auf der Scheibe und einem kurzen Quer-
kamm am Grunde. Juli — September. Philippinen, Molukken.
Vanilla Sw.
(Vanilleae 90.)
(Myrobroma Salisb.)
Hochkletternde Stämme mit langen Gliedern, meist drehrund, Blätter
fast sitzend, ledrig-fleischig, längsstreifig-nervig. Blüten in endständigen
und in seitenständigen dichten Trauben aus den oberen Blattachseln^
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Vanilla.
591
^is« I79- Vanilla Phalaenopsis.
meist gross. Kelch- und Blumenblätter ziemlich gleich, halb gespreizt
oder flach abstehend, Lippe der Säule ziemlich stark angewachsen, den
oberen Teil der Säule mit querstehendem, breitem Rande umfassend.
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592
VanilU.
Früchte langschotig, fleischig, kaum oder erst sehr spät in zwei ungleichen
Klappen aufspringend.
Die Vanillen werden einfach mit einer Handvoll Sphagnum an
Fig. i8o. Vanilla planifolla.
einen Stamm angebunden, an dem sie lang klettern und ihre reichlichen,
fingerstarken Wurzeln anheften können. Sie verlangen viel Wärme und
während des Wachsens viel Feuchtigkeit, eine eigentliche Ruheperiode
ist nicht zu halten. Die Früchte von V. planifolia sind die beste im
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Vanilla. Warrea.
S93
Handel befindliche Vanille, sie werden grün abgenommen und entwickeln
erst beim Trocknen den aromatischen Duft, der auf dem Vanillin
beruht.
V, aphylla hört, ist V. Phalaenopsis Rchb. /.
V. aromatioa Sw. (F. Epidendrum hört. V. mexicana hört. Epiden-
drum Vanilla L.) Blätter lanzettlich, lederartig, gerippt. Blüten duftend,
8 cm breit, aussen grünlich, innen weiss, Lippe weiss, innen gelb und rot
gestreift. Frucht geruchlos. Südamerika.
V. bioolor Ldl. Blätter fast sitzend, eiförmig, kurz zugespitzt, gestreift,
dunkelgrün mit rötlichen Rändern. Blüten zu 3 — 5 in dichtem Büschel,
6 cm breit, wohlriechend, Kelch- und Blumenblätter spitz-linear, abstehend,
dunkelrot, Lippe röhrig, milchweiss. Juli, August. Demerara.
V. olavioulata Sw. Blätter spitz breit - lanzettlich , ausgehöhlt, steif,
zurückgeschlagen, dunkelgrün. Blüten in dichtem Büschel, 8 cm breit,
duftend, reinweiss, fleischig, Kelch- und Blumenblätter stumpf ei-lanzett-
lich, Lippe eiförmig, wellig -kraus, wimperhaarig, vorn breit offenröhrig.
August, September. Westindien.
V. Epidendrum hört, ist V. aromatica Sw.
V. mexicana hört, ist V. aromatica Sw,
V. Phalaenopsis Rohb. f. (Fig. 179.) Stämme ^ngerdick, grün mit
tiefer Längsfurche, blattlos. Blüten zwischen kurzen, dunkelgrünen Trag-
blättern zu 6 — 7 in endständigem Büschel, 10 cm breit, Kelchblätter spitz
länglich - eiförmig , gekielt , weiss , zartrosa angehaucht , Blumenblätter
stumpf-eiförmig, gleichfarbig, Lippe breit, kurz-trompetenformig eingerollt,
aussen zartrosa, innen trüb orangegelb. Juli, August. Madagascar.
V. planifolia Andr. (F. sativa Ldl. V. viridiflora BL) (Fig. 180.)
Blätter fleischig, ledrig, halb stengelumfassend, rippenlos, breit-lanzettlich,
3 zu 10 cm etwa, glänzend dunkelgrün. Blüten zu 10 — 30 in endständigem
Büschel, 10 cm gross, Kelch- und Blumenblätter stumpf-lanzettlich, gekielt,
schwielig gerandet, gelblichgrün, Lippe aus lang gerollter Röhre vorn
schief ausgebreitet, gelbgrünlich mit hochgelbem Schlundfleck. Früchte
stark duftend, bis 2,5 ^/^ Vanillin (Vanillesäure) enthaltend. Blüht durch
den ganzen Sommer. Mexiko. Diese Art liefert die beste und wertvollste
Vanille, und zwar ist die in der Kultur gewonnene Frucht besser als
diejenige der wilden Pflanze.
V, sativa Ldl, ist V, planifolia Andr,
V. viridiflora Bl, ist V, planifolia Andr.
Warrea Ldl.
(Cyrtopodiinae 242.)
Nur zwei Arten; in der Tracht an kleine Phajus erinnernde Pflanzen,
welche früher zu Maxi Ilaria gezogen wurden. Kleine Scheinknollen
mit einigen zweizeiligen, längsfaltigen, steifen Blättern. Blüten auf hohem,
38
Stein 's Orchideenbuch.
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594
Warrca. Warscewiczelia.
grundständigem Schaft in lockerer Traube, fast halbkuglig, fest, Kelch-
und Blumenblätter ziemlich gleich, stark konkav, die seitlichen Kelchblätter
mit dem Säulenfuss kinnbildend, Lippe an der Spitze des Säulenfusses
sitzend, quer ausgehöhlt, mit mehreren Längsfalten.
Kultur wie von Phajus.
W. bidentata LdL ist W. tricolor Ldl. vor,
IV. Candida Ldl. ist Warscewiczella Candida Rchb, /.
W. oyanea Ldl. Blätter in dichtem , aufrechtem Busch , etwa 4 zu
10 cm, dunkelgrün. Blüten in kurzer, aufrechter Traube auf schlankem
Schaft, 3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter spitz-eiförmig, milchweiss,
Lippe aus keilförmigem Grunde vorn breit gerundet und wellig, mit fünf
Längsschwielen , himmelblau. Juni , Juli.
Kolumbien.
— var. alba Bohb. f. Blüten (auch die
Lippe) reinweiss.
W. discolor hört, ist Warscewicsella Wendlan-
dii Rchb. f. var.
W. Lindeniana Henfr. ist W. tricolor Ldl. var.
bidentata.
W. marginata LdL ist Warscewicsella mar-
ginata Rchb. f.
W. quadrata Batem. ist Warscewicsella Can-
dida Rchb. f.
W. trioolor Ldl. {Maxillaria Warreana
Loud) (Fig. 181.) Blätter 4 zu 20 cm, lan-
zettlich, in einen langen Stiel verschmälert,
dunkelgrün. Blüten zu 8 — 10, in kurzer
Traube auf 30 cm hohem, rot angelaufenem
Schafte, 6 cm breit, fast kuglig, Kelch- und
Blumenblätter rund-eiförmig , gelblichweiss,
Lippe im Grunde kapuzenförmig, weiss mit gelber und purpurner Fleck-
Zeichnung, drei fleischige Schwielen auf der Scheibe. Juni, Juli. Brasilien.
— var. bidentata Ldl. {W, Lindeniana Henfr.) Blüten rahmweiss,
Lippe purpurn.
IV. Wailesiana Ldl. ist Warscewicsella Wailesiana Rchb. f.
Fig. 181. Warrea tricolor.
Warscewiczella Rchb. f.
(Huntleyinae 363.)
Triebe schlank, meist ganz knollenlos, einen Busch gegliederter, kräf-
tiger , oft breiter Blätter tragend. Blüten einzeln auf kräftigem Schafte,
welcher in einer höher gelegenen Blattachsel steht als der gleichzeitige
Blatttrieb. Blüten gross, meist schön gefärbt, Kelch- und Blumenblätter
einander gleich, die seitlichen Kelchblätter ein Kinn bildend, Lippe dem
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Warscewiczella.
595
Säulenfusse beweglich angegliedert, genagelt, dreilappig mit ^lufrechten
Seitenlappen und einem querliegendem Schwielenbogen , welcher als freie
Platte auf dem Mittellappen der Lippe liegt, ohne dass seine Unterseite
mit dem Lappen verbunden ist.
Etwa zehn Arten, baumbewohnend von Peru bis Kolumbien, und sämt-
lich schöne Gartenpflanzen.
Kultur wie von M a x i 1 1 a r i a (s. d.)
"W. aromatioa Bohb. f. (Huntleya aromatica Batem. Zygopetalutu uro-
maticum Hook.) Blätter in dichtem Busch spitz länglich -keilförmig, 3 zu
15 cm, dunkelgrün. Blüten einzeln auf aufrechtem Schaft, über 10 cm
breit, stark duftend, Kelch- und Blumenblätter spitz - lanzettlich , weiss,
Lippe gross, verkehrt - nierenförmig , kraus und viellappig gerandet, blau-
purpurn, weiss gesäumt, im zusammengezogenem Grunde einen halbmond-
förmigen , vielfurchigen Schwielenbogen. Juni , Juli. Centralamerika :
Chiriqui.
W. Candida Bchb. f. [Huntleya Candida Batem, Huntleya radians
Hook, Warrea quadrata Batem, Warrea Candida LdL) Blätter spärlich,
locker zweizeilig, länglich - linear , 2 zu 10 cm etwa, Blüten einzeln auf
10 cm hohem Schaft, 5 cm breit, die spitz-lanzettlichen Kelchblätter und
die breiteren zurückgebogenen Blumenblätter weiss, die fast viereckig-
spiessförmige Lippe ist rosapurpurn und elegant bläulich gerandet, Schwielen-
bogen vorn fünfzackig umgebogen, fünffurchig, breit -dreieckig, elfenbein-
weiss mit fünf bläulichpurpurnen Flecken. Juni — August. Bahia.
W. cochlearis Rchb. f. {Zygopetalum cochleare Hook. Z.fiabellifonne
LdL) Scheinknollen oben braun geringelt. Blätter lanzettlich - elliptisch,
4 zu 20 cm. Blüten einzeln, auf kurzem Stiel halbgeneigt, prachtvoll
Maiblumen-duflig, wachsartig, Kelch- und Blumenblätter reinweiss, Lippe
sehr gross, bauchig, wellig, weiss, purpurblau gestreift, breit lila-gesäumt.
August, September. Brasilien,
W. discolor hört, ist W. Wendlandii Rchb. / var.
W. Gibeziae Bohb. f. {Zygopetalum Gibeziae N. E. Br) hat den Wuchs
von W. cochlearis, die grossen Blüten sind reinweiss, die Lippe flach,
weiss, mit nicht zusammenfliessenden blauvioletten Streifen. Juli, August.
Brasilien.
W. marginata Bohb. f. ( W. marginalis hört. Warrea marginata LdL
Htintleya marginata Batem.) Hat den Wuchs von W. Candida, aber
die reinweissen Kelch- und Blumenblätter sind breit violett - purpurn be-
randet. Lippe zartrosa , purpurn gesäumt. August , September. Neu-
Granada.
— var. vestalis Bohb. f. Blüten reinweiss.
W. piota Bohb f. ist der W. Candida sehr ähnlich, aber die weissen
Blumenblätter sind violett gefleckt und die hell violette Lippe zeigt pur-
purne Grundzeichnung. Juli, August. Brasilien.
W. velata Bohb. f. et Warso. {Zygopetalum velatum Hook.) (Fig. 182.)
38*
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596
Waxscewiczella.
Blätter breit-linear, 2 zu 10 cm etwa, zugespitzt, freudiggrün. Blüten einzeln
auf 15 cm hohem Schaft, duftend, 6 cm breit, Kelch- und Blumenblätter
breit-eiförmig, zugespitzt, aufstrebend, gelblichweiss , Lippe gleichfarbig.
Fig. 182. Warscewiczella velata.
karminrot gerandet, vorn tieflappig, breit und flach, Scheibe purpur-
streifig, Schwielenbogen halbkreisförmig mit 5 — 7 Zähnen. Mai — Juli.
Neu-Granada.
W. violacea Rchb.f, ist Bollea violacea Rchb.f.
W. Waüesiana Rohb. f. ( Warrea Waüesmna Lcfl.) Blätter breit-linear,
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WarscewiczelUu Xylobiaxn. 557
2 ZU 10 cm, dunkelgrün. Blüten einzeln auf 10 cm hohem Schafte, duftend,
3 cm breit, cr^meweiss, Lippe rundlich, ausgehöhlt, weiss mit violettem
Längsstrich, Schwielenbogen halbkreisrund mit fünf violetten Streifen.
August — Oktober. Brasilien.
W. Wendlandü Bohb. f. {Zygopetalum Wendlandü Hook.) Blätter in
dichtem Busch, spitz länglich - riemenförmig, 2 zu 20 cm etwa, hellgrün.
Blüten einzeln auf 15 cm hohem Schaft, stark duftend, 10 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter lanzettlich, etwas gedreht, gelblichgrün, innen weiss,
seitliche Kelchblätter zurückgeschlagen, Lippe am Grunde rückwärts ge-
schlagen geöhrt, aus kurzem breitem Stege breit - herzförmig , kraus und
lappig gerandet, an der Spitze zurückgeschlagen, weiss mit mittlerem
langem purpurviolettem Fleck und etwa sieben dunkelpurpurnen Linien,
Schwielenbogen halbmondförmig, gefranst, mit 7 — 9 purpurvioletten Rippen.
August, September. Costarica.
— var. disoolor Bohb. f. ( Warrea discolor kort.) Kelch- und Blumen-
blätter grünlichgelb, Lippe sehr breit, krauslappig gerandet, weiss mit
leuchtend violettem Mittelfleck.
Xylobium LdL
(Lycastinae 249.)
Scheinknollen mehrgliedrig, eiförmig oder schlank und fast cylindrisch,
mit Schuppen am Grunde und i — 2 in einen kurzen Stiel gezogenen,
längsfaltigen, derben, immergrünen Blättern. Blüten in einer aufrechten,
aus dem jungen Blatttriebe vortretenden und diesem voraneilenden lockeren
Traube, mittelgross, oberes Kelchblatt und Bhimenblätter einander gleich,
seitliche Kelchblätter mit breitem Grunde an der Säule herablaufend und
ein starkes Kinn bildend, Lippe längsschwielig, mit aufrechten Seitenlappen
und vorgestreckten Mittellappen.
Von den 20 Baumbewohnern des tropischen Amerika sind nur einige
in Kultur, diese allerdings seit mehr als 50 Jahren, wo an die Schönheit
der Orchideen noch sehr geringe Ansprüche gestellt wurden.
Kultur wie von Maxillaria (s. d.)
X. deooloratum Lodd. Scheinknollen länglich, flach gefurcht. Blätter
spitz länglich -lanzettlich, 2 zu 10 cm. Blüten in kurzer, langgestielter
Traube , klein , matt - gelblichweiss , Kelchblätter stumpf länglich - eiförmig,
Blumenblätter viel kleiner, Lippe dreilappig, stumpf-kappenförmig. Januar,
Februar. Jamaika.
X. foveatum Ldl. der vorhergehenden Art sehr ähnlich, fast nur
durch die strohgelbe Blütenfarbe verschieden. Januar, Februar. Demerara.
X. pallidifloram Hook. Scheinknollen gedrängt , cylindrisch , Blätter
breit-lanzettlich, dreinervig, tief gefurcht, 4 zu 15 cm etwa. Blüten ganz
unansehnlich, klein, grüngelblich. November, Dezember. Westindien.
X. squalens Ldl. Scheinknollen lang-eiförmig, flach gefurcht, dunkel-
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eng Xylobium. Zeuxine. Zygopetalum.
bläulichgrün. Blätter paarweis, lanzettlich, derb, dunkelgrün, 5 zu 25 cm
etwa. Blüten in fast wagerechter, wurzelständiger bis 15 cm langer, dicht
mit blattartigen braunpurpumen Schuppen besetzter Ähre zu 20 — 30,
klein, dickblättrig, schwach duftend, blass-gelbbräunlich, aussen trüb pur-
purn gestreift, unscheinbar. Juni — September. Brasilien.
Xyphosium Griff, ist Eria Ldl,
Zeuxine Ldl.
(Physureae 112.)
(Adenostylis Bl. Haplochilus Endl. Monochilus Bl.
Psychechilus Kühl et Hass. Tripleura Bl.)
Von den mehr als 20 Arten, welche im Moos der Baumstämme,
Felsen und des Waldbodens im tropischen Ostindien, auf den malayischen
Inseln und im tropischen Afrika leben, ist nur in den Gärten:
Z. regium LdL {Monochilus regium Ldl. Haplochilus regium EndL
Anoectochilus lineatus BL Anoectochilus striatus BL Anoectochilus regius
hört) Wuchs der Anoectochilus', 10 cm hoch, Blätter ei-lanzettlich,
kurz zugespitzt, etwa 2 zu 6 cm, sammtgrün mit dunkelgrünem Rande
und einem weisslichem oder blasslilaem Mittelstreifen. Blüten klein, weiss-
grünlich, spornlos (darin liegt der Hauptunterschied gegen Anoecto-
chilus), in lockerer Ähre, die Lippe vorn tief zweispaltig und die rund-
lichen Lappen tief gekerbt. September, Oktober. An bemoosten Baun^-
stämmen auf Ceylon und Borneo.
Zygooolax Veitchii Bolfe ist der von Seden in Veitchs Etablissement
gezüchtete Bastart aus Colax jugosus 5 und Zygopetalum crinitum Q,
letzterer Art sehr nahe stehend.
Zygoglossum Reinw. ist Cirrhopetalum LdL
Zygopetalum Hook.
(ZygopetaliDae 272.)
Scheinknollen eingliedrig, meist flaschenförmig, mit meist zwei ge-
gliederten, endständigen Blättern, deren deutlicher scheidenartiger Stiel-
teil oft noch lange nach dem Abfallen der Blattspreite auf der Spitze der
Knollen stehen bleibt. Blüten in meist sehr langer lockerer Traube,
welche aus dem Grunde des jungen Laubtriebes entspringt, meist ansehn-
lich und hübsch gefärbt, Kelch- und Blumenblätter ziemlich gleich, ab-
stehend, die seitlichen Kelchblätter mit dem Säulenfusse ein starkes Kinn
bildend, Lippe ungeteilt, am schmalen Grunde zuweilen zwei kurze Spitzen,
rasch in eine breite, oft behaarte Platte verbreitert, mit hufeisenförmiger
Schwielenreihe am Grunde der Platte.
Die meisten der zehn baumbewohnenden Arten des tropischen Süd-
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Zygopetalum. JQO
amerikas sind altbeliebte Gäste unserer Gärten und werden am besten in
gut drainierten Töpfen gezogen, wenn sie auch meist mit dem Holzklotz
vorlieb nehmen. Sie verlangen gutes Sphagnum mit Haidebrocken und
Lehmerde und sind für reichliche Düngung sehr dankbar. Viel Wasser
während des Triebes, viel Wärme und Licht, aber keine zu strenge
Trocken per iode .
Z africanum Bot Mag. ist Odontoglossum bictoniense Ldl.
Z. aromalicum. Hook, ist Warscewicsella aromatica Rchb. f.
Z. Backhousianum Hook, ist Pescatorea Klabochorum Rchb. /. var.
Z. bellum Hook, ist Pescatorea bella Rchb. f.
Z. braohypetalmn Ldl. Blätter schmal - schwertförmig , i zu 1 5 cm
etwa, dunkelgrün. Blüten in langer Traube auf aufsteigendem Schaft,
3 cm breit, Kelch- und Blumenblätter kurz und steif, stumpf - länglich,
braun, verwaschen und spärlich grün, Lippe aus kurzem, schmalem Grunde
breit gerundet, weiss, tief blauviolett geädert, Kamm kraus gefranst, weiss,
blau gestreift. Dezember, Januar. Brasilien, Minas Geraes.
Z. Burkei Bohb. f. Scheinknollen schmallänglich, gedrängt, 6 cm
hoch, Blätter paarweis, endständig, spitz länglich-lanzettlich. Blüten zu
4 — 5 auf langem Schafte, 5 cm gross, Kelch- und Blumenblätter ei-lanzett-
lich, weisslich-grün , dicht braun gefleckt und gebändert, Lippe genagelt,
verkehrt-eiförmig, weiss mit etwa 13-furchiger, kastanienbrauner Schwielen-
reihe. November, Dezember. Guiana, Demerara.
Z cerinum Hook, ist Pescatorea cerina Rchb. f.
Z. Clayi Bohb. f. ist eine Gartenkreuzung aus Z. crinitum x ma-
X i 1 1 a r e , von Oberst Clay auf Birkenhead , England , gezogen und die
Mitte zwischen den Eltern haltend. Kelch- und Blumenblätter satt purpur-
braun, grün gerandet, gebändert und gefleckt, Lippe breit, tief purpur-
violett mit dunkelpurpurnen Linien, am Rande heller, Schwielenreihe
weisslich mit bläulich - violetten Falten. November, Dezember.
Z cochleare Hook, ist Warscewicse/Ia cochlearis Rchb. f.
Z. crinitum Lodd. (Z. Mackayi Hook. var. crinitum hori.) Schein-
knollen länglich-eiförmig, gedrängt, Blätter länglich-lanzettlich, zugespitzt,
1,5 zu 15 cm etwa, glänzend sattgrün. Blüten zahlreich in langer, lockerer
bis 80 cm langschaftiger Traube, duftend, 5 cm breit, Kelch- und Blumen-
blätter länglich - lanzettlich , grün, braun gebändert, Lippe breit verkehrt-
eiförmig, ausgerandet, weiss oder cr^meweiss, blauviolett und dichtbehaart
geädert. Schwielenreihe klein, gelb. Dezember — Februar. Brasilien.
— var. ooenilenm hört. {v. coerulescens kort.) Lippe tiefblau geädert.
— var. roseum hört. Lippe bläulich-rosa geädert.
Z crinitum x maxillare ist Z Clayi Rchb. f.
Z. Dayanum Hook, ist Pescatorea Dayana Rchb. f.
Z. flabelliforme Ldl. ist Warscewicsella cochlearis Rchb. f.
Z Gairianum Hook, ist Pescatorea Gairiana Rchb. f.
Z. Gautieri Lem. ist Z maxillare Lodd. var.
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6oo
Zygopet&lum.
Z Gaatieri h. Sander ist Z Sanderianum Rgl,
Z Qibeziae H. E. Br. ist Warscewicsella Qibeziae Rchb, f.
Z gramineum Hook, ist Kefersleinia graminea Rchb.f.
Z intermedium Lodd. ist Z
maxillare Lodd. var
Z Klabochorum Hook, ist
Pescatorea Klabochorum Rchb, f.
Z Lalindei Hook, ist Äö/feö
Lalindei Rchb. f.
Z Lehmanni Hook, ist /%5-
catorea Lehmanni Rchb. f.
Z. leopardinum Bohb. f.
gehört zu den Kreuzungen aus
Z. maxillare und Mackayi
und ist wenig ausgezeichnet.
Z. MaokayiHook. (Fig. 1 83.)
Scheinknollen gross, eiförmig,
bis 8 cm hoch, genarbt, hell-
grün, Blätter zahlreich, zwei-
reihig linear-lanzettlich. Blüten
zu 5 — 8 auf übergebogenem
oder aufrechtem , halbmeter-
hohem, starkem Schafte, lev-
koiduftend, 5 cm breit, Kelch-
und Blumenblätter gelbgrünlich,
purpurbraun gefleckt , Lippe
wagerecht abstehend , wellig,
vom geschwungen ausgerandet,
weiss, dicht blaupurpurn ge-
strichelt und geädert, die weiss
und blau gestreifte Schwielen-
reihe gross und stark gewölbt.
November — Februar. Brasilien.
— var. crinitum hört, ist Z
crinitum Lodd,
— var. intermedium Bohb.
f. (Z. intermedium Lodd. Z, velu-
tinum Hoffm.) Blätter schmäler
und kürzer, Blüten gelblichgrün,
Lippe sammtig, fast ganz bläulich, purpurviolett
Zygopetalum Mackayi.
kastanienbraun gefleckt,
gezeichnet und geädert.
Z. maxillare Lodd. Scheinknollen länglich, gefurcht. Blätter lang und
schmal lanzettlich. Blüten in vielblumiger, lang überhängender Traube,
duftend, 5 cm breit, Kelch- und Blumenblätter länglich-eiförmig, grün,
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Zygopetalom. Zygosepalum. 60 1
chocoladenbraun gefleckt und gebändert, Lippe breit gerundet, bläulich
purpurn, Schwielenreihe gross, hufeisenförmig, gekerbt, mit den kleinen
aufrechten Seitenlappen vereinigt, purpurn. November — Februar. Brasilien.
— var. Gkkutieri Lern. Blüten dunkler, besonders die Lippe violett-
purpurn mit sammtartigem purpurnem Schwielenbogen.
Z microplerum Hook, ist Promenaea microptera Rchb.f.
Z. Murrayanum Gkurdn. ist wohl auch nur als Form zu Z. Mackay i
zu ziehen, von welchem es fast nur durch den rötlichen Grund der sonst
weissen Lippe abweicht.
Z Roes/ii hört, ist Pescatorea Dayana Rchb.f. var.
Z rostrafum Hook, ist Zygosepalum rostratrum Rchb.f.
Z Russelianum Hook, ist Pescatorea Russeliana Rchb.f.
Z. Sanderianum Bgl. {Z, Gautieri h. Sand, nicht Lern) Scheinknollen
auf kriechendem Wurzelstock zerstreut, eiförmig, 6 cm hoch. Blätter zu
2 — 4, breit-lanzettlich, 5 zu 40 cm, vielrippig. Blüten zu 3 — 5 auf halb-
meterhohem Schafte, langgestielt. 6 cm breit, Kelchblätter lanzettlich,
Blumenblätter viel schmäler, alle hellolivengrün mit rotbraunen Punkten
im Grunde, Lippe genau wie von Z. maxi IIa re geformt, aber unter-
seits weisslila, oberseits lilapurpurn mit hellerem Rande. Januar — März.
Brasilien, an Baumfarmen kriechend.
Z. Sedeni Bohb. f. ist der von Seden in Veitchs Etablissement ge-
züchtete Bastart aus Z. maxillare dxMackayiß, dem Z. Clayi
sehr nahestehend. Kelch- und Blumenblätter dunkelpurpurbraun, gelbgrün
gebändert, Lippe aus dunkel violett-purpurnem Grunde nach vorn heller»
Schwielenbogen bläulich -purpurn.
Z velatum Hook, ist Warscewicsel/a velata Rchb.f.
Z. velutinum Hoffm. ist Z Mackayi Hook. var. intermedium Rchb.f.
Z. violaceum Rchb.f ist Bollea violacea Rchb.f
Z. Wallisii Hook, ist Pescatorea Wallisii Lind et Rchb. f.
Z Wendlandii Hook, ist Warscewicse/la Wendlandii Rchb.f.
Z. xanthinum Bohb. f. ist die kleinste Art der Gattung mit unbedeuten-
den Jonquille-gelben Blüten von schwachem Duft. Juni, Juli. Brasilien.
Zygosepalum Rchb.f.
(Zygopetalinae 273.)
Von Zygopetalum nur der Form der Pollenmassen wegen abgetrennt,
welche dort oben gerundet, hier mit einem langem Fortsatz versehen
sind. Äusserlich abweichend durch die aufrecht stehenden Blumenblätter
und das aufrechte obere Kelchblatt, während die Kinn bildenden seitlichen
Kelchblätter abwärts zeigen. Blüten einzeln auf schlankem Schaft.
Zwei Arten aus Brasilien und Surinam, Baumbewohner.
Kultur wie von Zygopetalum (s. d.).
Z. rostratum Bohb. f. {Zygopetalum rostratum Hook.) (Fig. 184.) Schein-
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602
Zygosepalum.
knollen länglich - eiförmig, abgeflacht, auf dem kriechendem Wurzektocke
verteilt, Blätter spitz lanzettlich, dunkelgrün. Blüten paarweis auf auf-
Fig. 184. Zygosepalum rostratum.
rechtem Schafte, 12 cm breit, oberes Kelchblatt und die Blumenblätter
linear-lanzettlich, aus weisslichem Grunde grün mit purpurbraunem Mittel-
strich, seitliche Kelchblätter breiter, weisslich, Lippe eiförmig, zurückgebogen,
aus gelblichem Grunde weiss mit blasslilaem, hufeisenförmigem, kleinem
Schwielenbogen, von dem aus etwa zehn blasslilae Linien nach vorn ver-
laufen. Januar — März. Demerara.
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Verzeichnis der deutschen Namen.
Seite
Alexandra -Orchis 377
Allerseelen- Orchis ...... 413
Antilope 192
Bienen - Orchis 434
Bocksbart 375
Brändeli 367
Braunelle, Bninelle 367
Crocus- Orchis 520
Einhorn 422
Faham-Thee 70
Falterblume (Phalaenopsis) .... 501
Fliederstrauss 240
Fliegen -Orchis 436
Frauenschuh 175. 452
Fuchsschwanz 58
Fünfwunden -Orchis 61
Goldner Schwan 167
Hammelkopf 176
Heilige -Geist -Blume .... 493. 519
Jesusblume 302
Indische Crociis 520
„ Herbstzeitlosen 520
Josephs- Stab 303
Kaiser Wilhelms-Orchis 385
Seite
Klapperschlangenpflanze . . . 264. 515
Knabenkraut (Orchis) 440
Korallen würz 162
Maiblume 292. 432
Manns- Orchis 52
Medusenhaupt 233
Rohrpfeifer 550
Salep 433. 438
Schmetterlings - Orchis .... 424. 442
Schwan, goldener 167
Schwiegermutterblume 210
Spinnen - Orchis 434
Stierkopf 210
Taubenblume 493. 519
Totenblume 430
Venus -Schürze 358
Venus- Schuh 175. 452
Vogelkopf 166
Vogelnestwurz 365
Wald-König . 78
Wilhelms-Orchis 385
Wittwe 329
Zungen-Orchis 552
Zwerg- Orchis 140
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Seite 49 Zeile 23 von oben lies Tri an a ei.
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setze breit elliptischen statt fast linearen.
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„ Cypripedilum.
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setze Tat tonianumBatem. statt Pattonianum Hook.
213 ,
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lies Aspasia.
270 ,
, 10
„
„
„ Gyrostachys.
282 ,
283 ,
. 27J
, I3f
1»
II
setze Ipsea statt Ipse.
352 ,
» II
>f
unten lies Miltoniopsis.
418. ,
, 23
„
oben setze 0. statt v.
436 .
, 10
»1
unten
lies Ophrys.
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