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Full text of "Photographische Chronik 24.1917, Nr. 13-14"

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Po Cd gg Acia 
1 PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK 


— —— 1ö— 


1. Beilage. Halle a. S., 18. Februar 1917. Nr. 13 14. 


Ueber Se es | Photographie mit 
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Höchste Verbrennungsgeschwin- 
digkeit — Stärkste Leuchtkraft 
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Nr. 13/4 *  PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. ` 


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Arndt & Löwengard. 


Beilage zur „Photographischen Chronik“, 


NACHRICHTEN 


DES CENTRALVERBANDES 
DEUTSCHER PHOTOGRAPHEN 
VEREINE UND INNUNGEN J.P 


Herausgegeben vom Vorstande. 1 


Bericht des Vorstandes. 


Die am Schluß der Magdeburger Tagung ausgesprochene Hoffnung, daß das kommende Jahr 
den Frieden bringen möchte, hat sich leider nicht erfüllt und findet die Tagung in Nürnberg wieder 
unter dem Zeichen des Krieges statt. 
| Durch den Krieg sind viele der sonst den photographischen Vereinigungen zufallenden Arbeiten 
unmöglich geworden, während die veränderten Zeiten den Verband’ vor neue Aufgaben gestellt haben, 
die er sich bemüht hat, soweit es in seinen Kräften stand, zum Besten der Kollegen durchzuführen. 


| Mitgliederzahl. Der Vorsitzende der Innung Aachen, den wir als Teilnehmer des Ober- 
meistertages in Magdeburg in unserer Mitte begrüßen konnten, erklärte bei seinem Fortgehen, daß er 
dafür eintreten würde, daß die Innung Aachen sich dem Central-Verband anschließt; zu unserer Freude 
ist der Anschluß kurze Zeit später vollzogen worden und freuen wir uns um so mehr über den Zuwachs, 
da wir während des Krieges nicht auf weitere Beitritte gerechnet hatten. | 

Der Krieg hrachte viele neue Arbeiten und ist die Tätigkeit des Verbandes gegen das vergangene 
Jahr noch gestiegen. Wir hatten 1700 Eingänge und an Ausgängen 2966 Briefschaften und 3639 Drucksachen. 


l Kassenverhältnisse. Unsere Geldverhältnisse sind trotz der hohen Anforderungen, die die 
freiwilligen Leistungen des Central-Verbandes an die Kasse stellen, als sehr zufriedenstellend zu be- 
zeichnen. Da wir von den einberufenen Mitgliedern keine Beiträge erheben, haben wir mit sehr starkem 
Ausfall zu rechnen. Gemeldet sind dem Vorstand bisher 1150 einberufene Mitglieder. Die Zahl muß 
viel Re sein, wie wir an den Ausfällen merken. Trotzdem haben wir Einnahmen und Ausgaben 
ins Gleichgewieht bringen können und auch noch einen kleinen Überschuß erzielt. Ein Teil unseres 
Geldes wurde laut Beschluß der letzten Versammlung in Kriegsanleihe angelegt. 

Einen Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1917 konnten wir bei der Unmöglichkeit, die Einnah- 
men auch nur annähernd zu veranschlagen, wieder nicht aufstellen und werden es auch für das nächste 
Jahr nicht machen können. Der Vorstand hat die größte Sparsamkeit in allen Sachen walten lassen und 
hofft er auch im nächsten Jahre durchzukommen. = 

Ä . Kriegshilfsspende. Dank der Tätigkeit unseres Herrn Sander hat die Kriegshilfsspende, die 
im vorigen Bericht den Betrag von 18 793,33 M. aufwies, jetzt fast 26000 M. erreicht. Unserm unermüd- 
lichen Herrn Sander können wir nicht genug für seine außerordentliche Arbeit und Ausdauer danken, 
mit der er immer wieder auffordert, Beiträge einzusenden. Das Ergebnis ist sehr erfreulich, da es 
sich meist nicht um große Einzelspenden handelt. Allen Gebern sei auch hier herzlich gedankt. Leider 
muß wieder festgestellt werden, daß eine große Zahl, zu unserm Bedauern sogar die größte Zahl der 
deutschen Photographen es immer noch nicht über sich gebracht hat, ein kleines Scherflein beizu- 
steuern. Es ist dieses um so betrübender, da die zu Hause gebliebenen Photographen meist ein recht 
gu Geschäft gemacht haben. Wir haben Städte von bald !/, Million Einwohner, die noch nicht einen 

fennig beigesteuert haben. E 

Rechtsfragen. Besonders viele Anfragen wurden veranlaßt durch die militärischen Verord- 
nungen, Einberufungen usw. Verschiedene Streitigkeiten konnten durch das Eintreten des Verbandes 
in gütlicher Weise zur Zufriedenheit aller Parteien geschlichtet werden. 


| Innungen. Auch wie im vorigen Jahre suchen die Behörden grundlegende Entscheidungen nach 
un ee bis nach Friedensschluß zu vertagen. Neue Innungen sind keine entstanden. Mit Bedauern 
muß festgestellt werden, daß trotz des Burgfriedens immer wieder von einzelnen Stellen Versuche 
gemacht werden, die Innungen aufzulösen. Die hierbei den Innungen gemachten Vorwürfe sind unbe- 
rechtigt, und wenn Innungen jetzt nicht so arbeiten können, wie es erwünscht ist, so liegt dieses nicht 
an der Einrichtung als solcher, sondern an den Kriegszeiten. - Gerade so gut wie Deutschland im- 
Kampfe um sein Bestehen durchhalten und alle Schwierigkeiten ertragen muß, sollte doch der kleine 


14 


[ee 


Kreis der Photographen sich auch sagen, daß jetzt keine Zeit zu Versuchen ist und man den Innungen 

zum mindesten die Gelegenheit zum Arbeiten geben muß. Sollte es trotzdem gelingen, durch das fort- 
währende Gegenarbeiten eine Innung aufzulösen, so würde dieses kein Beweis sein, daß die Innungen 
als solche nichts taugen, sondern nur, daß der betr. Vorstand es nicht verstanden hat, die ihm 
gegebenen Befugnisse richtig anzuwenden. Schwierigkeiten sind übrigens nicht nur bei den Innungen 
durch die Kriegszeit entstanden, sondern auch freie Vereinigungen leiden in gleicher Weise. Es be- 
finden sich hierunter Vereinigungen, die früher vorzüglich gearbeitet haben, aber jetzt, da durch Ein- 
berufung usw. nicht die richtigen Leute an der Spitze sind, vollständig versagen. Trotz des Krieges 
kommen die Behörden den Innungen nach Möglichkeit entgegen. Immer wieder muß darauf hinge- 
wiesen werden, daß die Innungen als amtliche Vertretungen sich genau nach den Vorschriften richten 
müssen; wird hiergegen, auch nur bei kleinen Sachen, verstoßen, so müssen die Behörden die Unter- 
stützung ablehnen 5 / 


Ausführlicher Bericht Punkt 9 der Tagesordnung. 


| Vorgehen gegen unlauteren Wettbewerb usw. Der Verband konnte wieder einige Ver- 
urteilungen wegen unlauteren Wettbewerbs erreichen. Leider dauert es immer sehr lange, bis eine 
Klage durchgeführt ist, und haben die Leute in der Zwischenzeit ihr Geschäft gemacht. 

Die Versuche, die von den Hausierunternehmern gemacht wurden, die Verbote aufgehoben 
zu bekommen, sind vergeblich gewesen. Besonders bemerkenswert ist, daß nicht nur der Vorstand 
des Vereins der Bilderreisegeschäfte, sondern auch die Printenfabrikanten anempfohlen haben, das 
Gratissystem aufzugeben. Bis jetzt sind diese Vorschläge von den Mitgliedern noch nicht angenommen 
worden, denn das Hauptzugmittel bei den Bilderhausierern ist bekanntlich das Gratisangebot. 


Der Verband könnte noch viel mehr Erfolge haben, wenn er besser unterstützt würde. Leider 
läßt die Unterstützung viel oder faßt alles zu wünschen übrig. Die . glauben vielfach, 
daß es genügt, wenne sie schreiben, daß in ihrer Gegend Bilderhausierer ihr Unwesen treiben, kommt 
es hoch, werden die Adressen angegeben. Die Bitte um Einsendung von Material, welches besonders 
an kleineren Plätzen sehr leicht zu beschaffen ist, bleibt in fast sämtlichen Fällen unbeantwortet, 


k Verkehr mit Behörden. Durch die verschiedenen Verordnungen der Behörden war ein außer- 
ordentlich starker Verkehr zwischen diesen und dem Verbande, z. B. in Sachsen Platin- und später 
Palladiumbeschlagnahme, Hergabe von Gold für photographische Zwecke, Sicherstellung des von den 
Fachphotographen benötigten Materiales, Hilfsdienst usw. Durch Angabe der Adressen einberufener: 
Fachphotographen bei den Militärbel;örden konnten wir eine große Anzahl unserer Kollegen in photo- 
graphischen Abteilungen unterbringen, Flieger, Luftschiffer, Vermessungstruppen usw. 8 

Es war dem Vorstand eine große Freude, daß er die Militärbehörden unterstützen konnte 
und gleichzeitig unsern Mitgliedern die Möglichkeit geben, ihre photographischen Kenntnisse im Dienst 
des Vaterlandes zu verwenden. | E 


Vaterländischer Hilfsdienst. Die kommenden Aufgaben werden sich in der Richtung des 
vaterländischen Hilfsdienstes bewegen und auch in wirtschaftlicher Hinsicht bald, sowohl der Ver- 
band, wie auch die einzelnen Vereinigungen, ein großes Arbeitsfeld finden. | „ 


Unsern Bestrebungen sind die Behörden, soweit es im Rahmen der militärischen und gesetz- 
lichen Vorschriſten möglich war, meist außerordentlich entgegengekommen, wofür wir ihnen hier unsern 
Dank abstatten. Ebenso danken wir dem Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag in Hannover 
für seine Unterstützung, und den einzelnen Handwerkskammern, der Zentralstelle zur Bekämpfung der 
Schwindelfirmen und den Redaktionen unserer Fachpresse: dem „Photographen“ in Bunzlau, der, Photogr. 
Chronik“ in Halle und der „Photogr. Kunst“ in München, die uns in außerordentlich 555 
Weise unterstützt haben, ebenso allen Mitgliedern, die unsere Bestrebungen unterstützen und fördern. 
Wir bitten, daß uns alle Mitglieder in Zukunft unterstützen möchten, denn nur durch ein Zusammen- 


arbeiten kann Ersprießliches geschaffen werden. i Schlegel, Vorsitzender. 
Kassenbericht über das Jahr 1916. | 
Einnahmen: Ausgaben: Ausgabe: 
Januar. . .,. . 1005. — M. 366,55 M. Verwaltung . . . . 2 . . 2399,90 M. 
Februar. . 96475 „ 48,84 „ Büromiete, Heizung u. Beleuchtung 450.— „ 
März. 2381,50 4 503,18 „ Schreib hilfe . 4385,— 5 
April. . ». 2. 44806, 10 „ 3266,38 „ „Forti 300,7 „ 
Main. . . 730,62 „ 422,63 „ Drucksachen 104, 72 „ 
Juni 196, 65 „ 278,33 „ |. Kontorbedarf . . . . a.p 76,51 „ 
Juli 22 222.2. 890 „ 384,86 „ Rechtsauskuntt. 94.48 „ 
August. 537,45 „ 644,24 „ | Zeitungen 23,42 „ 
September. . 433,50 „ 278,69 „ Versammlungen, Diäten . . . . 512,56 „ 
Oktober 577,50 „ 20z, 63 „ Gemeinnütziges . 1190, — „ 
November . 1472,— „ 334,06 „ Verschiedenes 2238,22 „ 
Dezember 555,.— „ 1658,99 „ | 5855,28 M. 
7930,07 M. 10280,28 M. An die Sterbekasse, Reservefonds 1470,— „ 
Vortrag 1. Jan. 1916 11413.29 „ Kriegsanleihe . . . 20... 2955,— 5 


| p 19343,36 M. | 10 280,28 M. 
Ausgaben . . 10280,28 „ | | er 


Vortrag 1. Jan. 1917 9663,08 M. i 


ges 55 — 


Bericht über die Sterbekasse und Kriegsversicherung. 


Nach dem letzten Bericht, der am 31. Juli 1916 abschloß, hat die Sterbekasse ihr sechstes 
Betriebsjahr beendet. Wir haben im letzten Betriebsjahr den Tod nachfolgender Mitglieder zu beklagen: 


Hotz, Gust., Stockach, Bad. Bund, 38 J., f 7. 7 16, gef. K.-V. 

Gelbhaar, Emil, Stolpen, Sachs. Buße, 31 J., a 16, gef, K.-V. 
Ranfeld, Arno, Aue i. Sa., Innung Zwickau, 29 J., Fe 8.16, gef. K -V. 
Schomacker, K., Wismar, ' Mckibg. Ph.-V., 43 J., ți. 11. 16, gef. St.-K. 
Schütte, Alfr., Rombach, Els. - Lothr. Bund, 35. J. + 23. 11. 16, gef. St.-K. 
Fine, Leop., Dieburg, Hess. Bund, 38 J., f 15. 10. 16, gef. K. V. 
Ehrhardt, Rich., Schmölln, Altenburg, 31 J., f 19. 10. 16, 805 K.-V, 
Marr, E., Frau, Zweibrücken, Pfalz. Bund, 72 NU 15. 12. 16, gef. St.- K. 
Damm, Max, Bad Harzburg, Braunschweiger Verein, 43 J., 5 1. 2 „gef. K.-V. 
v. Kobielski, Thorn, Innung Marienwerder, 55 J., f 15.3. * St.- 
Schröter, = Jüterbog, Ph.-V. Berlin, 55 J., T 1.3.17, St.-K 

Schiffter, E., Cottbus, Sächs. Bund, 617, + 14.4. 17, St. K. 

Motzkus, E, Halle a. S., Innung Halle, 51 J., 7 4. 4. 17, St.- K. 
Gerlach, Br., Klosterlausnitz, Thür. Bund, 48 J. t 5. 6. 17, St.- K. 
Tietze, Herm., Luckenwalde, Ph.-V. Berlin, 52 J.; + 17.6. 17, St.-K. 

v. Jakubowski, Danzig, Innung Danzig, 32). „ 23. 4 17, gef. St.- K. 


ii Das Sterbegeld, 250 M., wurde beschlußgemäß sofort nach Einlauf der Sterbeurkunden 
ausgezahlt. 
Im ganzen sind seit Bestehen der Sterbeka:se ro 550 M. ausgezahlt worden. 


Neue Mitglieder sind im sechsten Betriebsjahr 18 eingetreten. 


- Umlagen wurden zweimal kassiert und hat sich die Einziehung der Beiträge durch Postscheck- 
konto. sehr gut bewährt. */, der Beiträge wurden durch die beigelegten Zahlkarten eingeschickt. Merk- 
würdig ist, daß fast bei den gleichen een die Beiträge durch Postnachnahme eingezogen werden 
mußten. Restanten sind keine vorhanden.. 


Durch die Einberufngen vermindert sich die Zahl der Sterbekassenmitglieder ständig und 
Nea der Verband für diese die Zahlung der Umlagen. Von unsern Mitgliedern sind 201 einberufen. 
e einberufenen Mitglieder der Sterbekasse treten sofort in die a über. 


Kriegsversichert sind: | | 5 


Mitglieder der Sterbekasse ; ee.) 
eingekauft vom Central- Verband . 2 2 2222 104 
eingekauft von ihren Vereinigungen „ 4099 
das a a selbst pemn „ ai a 8 

797 


Ein Zuwachs von 194 we voriges Jahr, wo 603 e in der 5 waren. 
Bedauerlich ist die geringe Zahl der Photographen, die das. kleine Einschreibegeld von 3,05 M. selbst 
bezahlen, nur ı4-haben im vergangenen Berichtsjahr so viel für ihre Familie übrig gehabt, den geringen 
Beitrag einzusenden. 


Zu den schon im vorigen Bericht F 27 Vereinigungen, die ihre Mitglieder ein- 
gen haben, sind hinzugekommen die Innung für den Handwerkskammerbezirk Dortmund und die 

ung Aachen. Durchschnittlich sind von den Vereinigungen 30% der Mitglieder einberufen, von 
einzelnen 40 bis 50 und mehr Prozent.. Leider haben einige Vereinigungen trotz der vielen Aufforde- 
rungen ihre einberufenen Mitglieder immer noch nicht gemeldet. 


Das Umlagesystem hat sich bewährt. und haben sich auch trotz der vielen Verluste, die wir 
durch den Krieg zu beklagen haben, die Umlagen in sehr mäßigen Grenzen gehalten, niedriger als sie 
bei einer Kasse mit festen Beiträgen für die Mitglieder i im Durchschnittsalter von 45 Jahren sein würden. 


Der Garantiefonds beträgt 5879 M. Da in der Betriebskasse mehr Geld ist als wir brauchen, 
schlägt der Vorstand vor, hiervon 750 M. dem Garantiefonds zu überweisen. Wenn auch langsam, so 
werden wir doch mit der Zeit unser Ziel erreichen, falls die Mitglieder das Umlagesystem auf eben 
wollen, einen Garantiefonds in der Höhe zu sammeln, daß die SICTUEKABBE in eine solche mit festen 
Beiträgen umgewandelt werden kann. 


Beiträge des Central- Verbandes für die Kriegsversicherung sind bisher geleistet worden: E 


Einschreibegelder für 104 Mitglieder . . 312,—M. 
1. Umlage, Zuschuß 1915/9 11% „631,50 „ ü 
u l 2, Umlage 8 8. Dezember 1916 . . . 2 2 220020. 825,50, > 
j 3. Umlage, Zuschuß 9. Mai 19777. . 1014,60 „ | 
E 5 2783,60 M. 


Die Zuschüsse des Central-Verbandes sind gestiegen, da die Zahl der einberufenen Sterbe- 
‚kassenmitglieder ständig wächst, und sie Werden noch weiter Magen: Von den a 5000 M. 
sind noch 2216,40 M. vorhanden. 


Der Vorstand bittet, für das nächste Jahr 1000 M. zum Zuschießen bewilligen zu wollen und 
hofft, damit auszukommen, falls die Zahl der Sterbefälle nicht unerwartet: steigen sollte. 


— 56 u 
Kassenübersicht. 
= a) Hauptkasse. 
Einnahmen Ausgaben darunter Sterbegelder 
August 1910 ; 232,60 M. 28,16 M. — 
September „ . 54455 „ 555,85 „ 500,— M. 
Oktober ja 4 . 86,10 „ 19,89 „ — 
November „ i ; 49,20 „ 762,62 „ 750,— „ 
Dezember „ . ` 2325.90 „ 590,49 „ 500, — „ 
Januar 1917 106, 65 „ 13,95 „ — 
Februar v i 138,05 „ 543,90 „ 500, — „ 
März n 8 1435,70 4 161,07 n = 
April n 448,72 „ 799,77 „ 750, — „ 
Mai 3 1073,85 „ 118,58 „ — 
Juni 1 48,85 7 515,38 „ 500, — „ 
Juli v 44,75 „ 509,06 „ 500, — y = 
| 6534,92 M. 4618,72 M. 4000,— M. 
Kassenbestand am 1. August 1916 . . . ... 3725,69M. 
Einnahmen vom ı. August 1916 bis 3r. Juli 1917 6534,92 „ 
10260,61 M. 
Ausgaben vom 1. August 1916 bis 31. Juli 1917 4618,72 „ 
Kassenbestand am ı August 1917 ; .J. 5641,89 M. 
Umlagen der Mitglieder 2627,52 M. 
Umlagen gezeichnet vom C- V. 1840,10 „ 
Überweisung des C.-V. an den Garantiefonds. 1470,— , 
Einschreibegelder 8 ee è 54.— „ 
5 7 K. -V. 94 420, — 9 
Š 3 K.-V. selbst bezahlt . 42,— „ 
Zinsen . e Aa Sala aaa En ih Sage Ang 81,30 „ 


Die Ausgaben sind: 


6534,92 M. 


Ausgezahlte Sterbegelder 1916 . : . 4000,— M. 
Überweisung an den Betriebsfonds f „ 618,72 „ 
| 4618,72 M. 
b) Betriebskasse. 
| Einnahmen Ausgaben 
August 1916 å 28,16 M. 17,66 M. 
September , . 55,85 „ 23,16 „ 
Oktober 5 : 19,89 „ 10,87 „ 
November „ . 12,62 „ 2,25 „ 
Dezember „ ; 90,49 „ 170, 0, 
Januar 1917 3 13,95 „ 3,02 „ 
‚Februar 4 ; . 43.90 „ 21,99 „ 
März A . 161,07 „ 26,92 „ 
April » 409,77 „ 20,09 „ 
Mai 2 ; 118,58 „ 17,84 „ 
Juni 5 . 15,38 „ 6,16 „ 
Juli 5 . 9,06 „ 5,74 n 
618,72 M. 326,10 M. 
Kassenbestand am 1. August 19160. 758,43 M. 
Einnahmen vom 1. August 1916 bis 31. Juli 1917 j 618,2 „ 
2 1377,15 M. 
Ausgaben vom 1. August 1916 bis 31. Juli 1917 . : 326,10 „ 
Bestand am 1. August 1917 N 1051,05 M. 
Hauptkasse . 5641,89 M. 
Betriebskasse 1051,05 „ 


Gesamtkassenbestand am 1. August 1917 


Photographierverbote. 


7 


Von verschiedenen atellvertretenden General- 

kommandos sind mehr oder weniger weitgehende 
Photographierverbote erlassen worden. Das schon 
in Friedenszeiten bestehende Verbot, militärische 
Anlagen usw. aufzunehmen, ist bedeutend erweitert 
worden In verschiedenen Bezirken ist das Photogra- 
phieren auf den Straßen überhaupt untersagt worden 
und muß vorher die Genehmigung eingeholt werden. 

Der Central-Verband versuchte imInteresse seiner 
Mitglieder eine einheitliche Regelung herbeizuführen, 
da die Vorschriften verschieden gehandhabt werden 
und außerordentliche- Unsicherheit besteht. Vom 
Kriegsministerium, an welches er sich gewendet 
hatte, erhielt er den Bescheid, daß die Anord- 


Verantwortlich für den amtlichen Teil: R, Schlegel, 


Dresden. 


F 6692,94 M. 


nungen von den einzelnen stellvertretenden General- 
kommandos usw. für ihren Bezirk selbständig 
etroffen werden. Die Frage, ob die einzuholende 
Erlaubnis für den einzelnen Fall nachgesucht werden 
muß, oder allgemein erteilt wird, ist geprüft worden 
und wird auf Veranlassung des Kriegsministeriums 
durch die vorbezeichneten Behörden ihre Klärung 
finden. | | 
Wir machen unsere Mitglieder im eigenen Inter- 
esse hierauf aufmerksam und möchten sich in 
erster Linie die Vorsitzenden unserer Vereinigungen 
bei ihren stellvertretenden Generalkommandoserkun- 
digen, um ihre Mitglieder vor Schäden und Un- 
annehmlichkeiten zu bewahren. 


— Drock und Verlag von Wilhelm Knapp, Halle a. S. 


PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK 
UND ALLGEMEINE PHOTOGRAPHEN-ZEITUNG. 


Herausgegeben von Geh. Regierungsrat Professor Dr. A. MIETHE in BERLIN-HALENSERE. 
Verlag von WILHELM KNAPP in HALLE A. 8, Mühlweg 19 


Nr. 13/14 


18. Februar. 


1917. 


Kriegsnotspsnde Deutseher Photographen des G. V. 


Im Monat Januar gingen ferner ein: Max 
Breslauer-Leipzig 18. Monat ıo Mk: Photo- 
grapheniunung Halle a. S. 100 Mk; Wilhelm 
Knorr-Rosenheim 5 Mk ; Frank-Verra- 
Rosenheim 19 bis 21. Monat 15 Mk.; T. H. Voigt- 
Bad Homburg II. Rate 30 Mk; D. Vahlendick- 
Kellinghusen 9. Monat 10 Mk; Rud. Schröder- 
Salzgitter a. H. 5 Mk. ; H. Zernsdorf- Belzig 
II. Rate 5 Mk.; Karl Feichtner-Lissa II. Rate 
5 Mk.; Carl Schönfelder - Reichenbach i. V. 
III. Rate 10 Mk.; Paul Gehrke -Naugard i. P. 
25 Mk.; R. A. Schlegel III. Rate ro Mk; Frau 
A. Pfeiffer - Ulm a. D. für ihren im Felde be- 
findlichen Ehemann 10 Mk.; Dora Tarnke- 
Braunschweig 15. bis 17. Monat 15 Mk.; Frau 
B. Stille- Lüdenscheid für ihren im Felde be- 
findlichen Ehemann a20 Mk; F. Schàfer-Lohr i. B. 
15 bis 17 Monat 15 Mk.; William Roth- 
Berlin 10 Mk.; Frau Zehbe-Dramburg für ihren 
im Felde befindlichen Ehemann 5 Mk.; G. Moses, 
vorm. Moses & Neithold-Fraukfurt a. M., 
15. bis 17. Monat 15 Mk.; R. Freundt- 
Hannover, zurzeit im Felde, ıo Mk; Photo- 
grapheninnung Lübeck 20 Mk ; Fräulein Herth, 
Bauschiuger und Engler in Freiburg i. B. 
je 5 Mk.; Axel Billberg -Leipzig III. Rate 
10 Mk.; Henriette Warstat- Gumbinnen 20 Mk.; 


A. Schmidt- Göttingen 4. u. 5. Rate 10 Mk.; 
R. Conrad, i. Fa. Conrad & Schumacher, 
Berlin- Schöneberg, aus Anlass des erfreulichen 
Wachstums seines Geschäftes innerhalb 3 Jahren, 
100 Mk.; zusammen 505 Mk., mit dem bisher ver- 
öffentlichten 22 162.56 Mk. 

Allen gütigen Gebern herzlichsten Dank! 

Erneut und dringend ergeht an alle Saumigen 
die herzliche Bitte, sich nun endlich auch zu 
einer Gabe entschliessen zu wollen und unsere 
gemeinnützige Sammlung zu stärken und zu 
unterstützen. Nehme sich jeder an dem Opfer- 
sinn der Ebefrauen unserer im Felde stehenden 
Kollegen ein Beispiel; sie, die schon so die 
Last der Geschäftsführung empfinden, die sich 
um den Gatten an der Front sorgen, sie stehen 
nicht zurück, sie geben freudig und unaufgefordert 
ihren Beitrag zur Linderung der Not. Ueber- 
haupt muss man die Gaben der Damen aus 
unseren Kreisen besonders lobend erwähnen, 
sie müssen beschämend für die Rückständigen 
wirken. 


Weitere Gaben werden erbeten an 


Adolf Sander, 


Photograph und Stadtrat, Leipzig- Gohlis, 
Gohliser Strasse 53. 


—— — — 


Wie wird eine photographisehe Troekenplatte hergestellt? 


In früheren Zeiten, als die Trockenplatte 
noch unbekannt war, bezw. die damals her- 
gestellten eine für die Praxis ungenügende Em- 
pfindlichkeit aufwiesen, beherrschte die „nasse“ 
Platte das Feld. Diese aber musste sich not- 
gedrungen der Photographierende selbst her- 
stellen, und so kannte er auch deren Her- 
stellungsweise. Aber seitdem das Photographieren 
durch Einführung der heutigen Trockenplatte, 
eine Erfindung des Engländers Dr. Maddox, 
sebr erleichtert wurde, indem man von nun an 
der eigenen Anfertigung enthoben war und 
baltbare und hochempfindliche Platten in ge- 
brauchsfertigem Zustande geliefert werden 
konnten, hatte diese so vorteilhafte Bequemlich- 
keit auch zur Folge, dass man sich vielfach 
nicht darum kümmert, auf welche Weise die 
täglich benutzte Trockenplatte, die heute zu 


[Nachdruck verboten.] 
einer hohen Blüte gebracht worden ist, zu- 
stande kommt, wie ihr Werdegang ist. Die 
Angaben in den kleineren und mittleren Hand- 
büchern sind darüber auch nur spärlich. Es 
muss aber der, welcher die Photographie be. 
herrschen will, auch hierin Kenntnisse besitzen, 
nicht etwa, weil er sich selbst Platten giessen 
soll, sondern um sich über das ganze Wesen 
der Trockenplatte, über die Unterschiede der 
einzelnen Sorten, wie auch über die Fehler, 
welche mit der Fabrikation zusammenhängen, 
ein klares Urteil zu schaffen. 

Der Name Trockenplatte besagt, dass diese 
Art Platten in trockenem Zustande belichtet 
werden, im Gegensatze zu der nassen Platte, 
die ja unmittelbar nach dem „Silbern“ noch 
feucht gebraucht werden musste. Dass dadurch 
die Photographie sich ganz gewaltig weiter- 


7 


38 PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. 


entwickeln und sich ja auch zahlreiche An- 
wendungsgebiete der Wissenschaft und der 
Technik erobern konnte, liegt auf der Hand, 
ganz abgesehen davon, dass sich auch der 
Porträt-, Genre- und Landschaftsphotographie 
neue Perspektiven eröffneten und überhaupt die 
Amateurphotograpbie durch die Trockenplatte 
erst festen Fuss fassen konnte. 

Die Trockenplatte besitzt eine Bromsilber- 
gelatine- Emulsionsschicht, während man bei dem 
nassen Verfahren eine sauber geputzte Glas- 
platte mit Kollodium, das zu bestimmten Teilen 
mit Jod- und Bromsalzen gemischt worden war, 
übergiessen musste, worauf die so vorpräparierte 
Platte dann durch Baden in einer Silbernitrat- 
lösung oder durch Uebergiessen derselben licht- 
empfindlich gemacht wurde, indem sich an der 
Oberfläche Jod- bezw. Jodbromsilber bildete. 
Das Negativ entsteht hierbei durch eine physi- 
kalische Entwicklung, indem sich an den be- 
lichteten Teilen aus dem Entwickler metallisches 
Silber niederschlägt, wogegen bei der Trocken- 
platte, deren Empfindlichkeit durch gewisse 
Prozesse gesteigert werden kann, so dass sie 
etwa die 20- bis sofache Empfindlichkeit der 
nassen Jodbromsilberkollodiumplatte besitzt, das 
Bild auf chemische Weise zustande kommt. 

Während also bei der nassen Platte die 
lichtempfindliche Substanz nachträglich durch 
Silbern der „jodierten“ Platte zustande kommt, 
trägt man bei der Trockenplatte die fertige 
lichtempfindliche Substanz in Form einer Emul- 
sion, und zwar einer Bromsilbergelatine- Emul- 
sion, auf den Schichtträger, die Glasplatte, auf. 
Mit Emulsion bezeichnet man allgemein eine 
Mischung, in der ein Silberbaloid, wie Brom- 
silber, suspendiert ist, d. h. dieses schwebt in 
unendlich kleinen Teilchen verteilt in einer 
anderen Substanz, die eine gewisse Konsistenz 
aufweist, wie Gelatine, Kollodium usw. Eine 
wässerige Lösung von Bromsilber kaun man 
nicht herstellen, da dieses in Wasser unlöslich 
ist und zu Boden fallt. 

Die Emulsion für eine Trockenplatte wird 
nun ungefähr folgendermassen hergestellt. Zu- 
nächst wird Gelatine, ein fast farbloser Leim, 
den man durch Auskochen von Knochen, Sehnen, 
Hautabfällen usw. oder aber auch aus einer 
Algenart (Agar-Agar) als Pflanzengelatine ge- 
winnt, mit einem Bromsalz (z. B. Bromammonium 
oder Bromkalium) versetzt. Die Art der Gela- 
tine, wie auch die Verbältnisse und die Wahl 
des Bromsalzes üben auf den Charakter der 
fertigen Platte einen nicht geringen Einfluss 
aus. Die so erhaltene Bromsalzgelatinemischung, 
die natürlich, damit sie nicht erstarrt, eine 
bestimmte Temperatur haben muss, ist nun zu 
silbern. Dies geschieht dadurch, dass man ihr 
allmählich (50 bis 60 Grad) warme Silbernitrat- 
lösung beigibt. Infolge Affinität (d. h. durch 


lichtempfindliche 


ihre chemische Verwandtschaft, wodurch die 
betreffenden Stoffe Verbindungen miteinander 
eingehen) des in der Gelatine entbaltenen Brom- 
salzes und des Silbernitrates entstehen in der 
Gelatine zwei neue Verbindungen, nämlich das 
Bromsilber und ein Nitrat 
(etwa Ammoniumnitrat, Kaliumuitrat). Dieses 
Nitrat wie auch überschüssiges Bromkalium bezw. 
Bromammonium, dürfen nicht in der Schicht 
verbleiben, sondern müssen ausgewaschen wer- 
den. Hierzu bedient man sich besonderer 
Waschvorrichtungen, wobei die inzwischen er- 
starrte Gelatinemischung durch netzartigen 
Stoff gepresst wird, der die Emulsion in nudel- 


förmige Stückchen zerteilt, die sich ganz be- 


deutend leichter auswaschen lassen, als eine 
grössere Gelatinemasse. 

Nach der Waschung haben wir dann eine 
Gelatineemulsion, die durch Wärme flüssig ge- 
macht, auf Platten gegossen werden kann. Aber 
eine derartige Emulsion würde eine nur geringe 
Empfindlichkeit haben, die nicht einmal die der 
nassen Platte erreichte. Um nun eine grössere 
Empfindlichkeit zu erlangen, wird die Emulsion 
vor dem Waschen zum Sieden gebracht und 
langere Zeit kochend gehalten und dann schliess- 
lich, nachdem man noch Ammoniak ebenfalls 
zur Empfindlichkeitssteigerung beigefügt hat, 
bei 40 Grad längere Zeit hindurch (etwa eine 
Stunde und mehr) flüssig gehalten. Diesen 
Prozess nennen wir das Digerieren der Emulsion. 

Die Empfindlichkeit nimmt beim Kochen 
und Digerieren zu, indem das Bromsilber seine 
verschiedenen Stadien, die sich durch die 
Korngrösse der Bromsilberkörner wie durch 
den Grad der Lichtempfindlichkeit unterscheiden, 
durchgeht. Mit wachsender Lichtempfindlich- 
keit steigt auch die Korngrösse. Man spricht 
hierbei von einem „Reifen“ des Bromsilbers, 
das man durch Kochen und Digerieren wie 
durch besondere Zusätze bewirkt. Dem Grade 
der gewünschten Empfindlichkeit entprechend, 
treibt man den Reifungsprozess mehr oder 
weniger weit, wobei jedoch aus verschiedenen 
Gründen diesem eine Grenze gesetzt ist. Aeusser- 
lich kann man die Grobkörnigkeit der Emulsion 
bei der unbelichteten Platte daran erkennen, 
dass die Schicht ein matteres Aussehen als bei 
den weniger empfindlichen Platten besitzt. 

Nach diesem Reifungsprozess wird die 
Emulsion wieder erstarren gelassen und dann, 
wie schon beschrieben, gewaschen, dann wieder 
geschmolzen, nochmals filtriert und dann auf 
die peinlichst geputzten Glasplatten gegossen, 
die häufig zum besseren Haften der Emulsion 
zuerst noch mit einem Unterguss versehen 
werden, wozu man chromierte Gelatine oder 
eine Lösung von Wasserglas benutzt. Das 
Giessen geschieht heutzutage meist maschinell 
durch besondere Giessmaschinen, sonst, in kleinen 


PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. 39 


— — 


Betrieben, mit der Hand, indem man das Glas 
nivelliert, ein abgemessenes Quantum aus einer 
Giessflasche aufgiesst und mit einem Glasstab 
schnell verteilt. Die Platte ist dann nach völligem 
Erstarren und Trocknen der Emulsion, das in 
Fabrikbetrieben durch geeignete Kühlvorrich- 
tungen beschleunigt wird, fertig zum Gebrauch. 

Dies ist in kurzen Zügen die Herstellung 
der Trockenplatte, die natürlich mit Beginn der 
Empfindlichkeit bei unaktinischem Lichte vor- 
zunehmen ist. Es werden zu der Emulsion 


noch verschiedene Zusätze gemacht, die neben- 
sächlicher Natur sind, so z. B. bei zu weicher 
Gelatine Chromalaun, zum schnelleren Trocknen 
Alkohol usw. Bei der Herstellung einer Platte 
sind viele Kleinigkeiten zu beachten, von denen 
aber in hohem Masse die Güte, der Charakter 
und die Empfindlichkeit des fertigen Fabrikates 
abhängen. Es gehört zur Herstellung einer 
einwandfreien Ware nicht nur ein gutes Rezept, 
sondern auch grosse praktische Erfahrung. 
(Schluss folgt) 


Ga a Te rt — 


Rus der Praxis des Photographen. 


(Unter dieser Rubrik werden kleine Mitteilungen aus der Praxis gebracht. Unsere Leser werden um Ein- 
sendung geeigneter Beiträge gebeten, für die auch Honorar gezahlt wird. Die Beiträge brauchen nicht 


druckfertig zu sein.) 


Amidolentwickler für Gaslichtpapier. 
Wenn man auf braunschwarzen Ton der Gas- 
lichtbilder keinen besonderen Wert legt, sondern 
sich mit einem reinschwarzen begnügt, empfiehlt 
sich aus verschiedenen Gründen Amidol ganz 
besonders für die Entwicklung einer grösseren 
Zahl Bilder. Da er keinen besonderen Alkali- 
zusatz enthält wird die Gelatine nicht angegriffen 
und die Schicht ist nicht so leicht Verletzungen 
ausgesetzt. Der Entwickler arbeitet stets lang- 
sam genug, um eine gute Kontrolle zu ermög- 
lichen, ist ausserdem ausgiebig, und Bildqualität 
und Ton leiden nur dann, wenn man die gleiche 
Entwicklerquantität allzu lange benutzt. 

In der Regel benutzt man Amidol als Positiv- 
entwickler nur im normalen Verhältnis, man 
kann ihn indessen auch als sogen. sauren Ent- 
wickler verwenden. Er arbeitet dann etwas 
langsamer, gibt aber gute Töne und sehr reine 
Weissen. Als empfehlenswert kann man zur 
Herstellung einer geeigneten Entwicklerlösung 
sich folgende Vorschrift (für neutrale Entwicklung) 
bedienen: 


Amidol S E O 8g, 
Natriumsulfit, kristallisiert 100 „ 
Bromkalilösung, zebnpro- 

zentig . . 8 cem, 
Wasser 1000 „ 


Dieser Entwickler ist zu stark, um ohne 


weiteres Verwendung zu finden. Man benutzt 
ihn daher unverdünnt nur für Kopien, bei denen 
das Papier vor dem Entwickeln gut einge weicht 
wird. Sollen die Kopien ohne Einweichen ent- 
wickelt werden, so muss man den Entwickler 
mit der gleichen Menge Wasser verdünnen. 
Zum Fixieren kann man das gewöhnliche 
Fixierbad nehmen, ebensogut aber auch das 
saure. 
zu achten, dass das Bad auch wirklich sauer 
ist. Da nämlich das saure Fixierbad gewöhn- 
lich einen Zusatz von Natriumsulfit enthalt, 


Im letzteren Falle ist aber sehr darauf 


[Nachdruck verboten.] 


dieses aber beim Amidol als Alkali wirkt, kann 
ein solches Bad eventuell eine unerwünschte 
Nachentwicklung verursachen. Beim Gebrauch 
von Bisulfiten ist das nicht so leicht zu er- 
warten aber auch nicht ganz ausgeschlossen. 
Hieraus ergibt sich, dass die Kopien vor dem 
Fixieren zunächst genügend mit Wasser zu be- 
handeln sind, wodurch sowohl eine Weiter- 
entwicklung als auch Gelbfärbung der Weissen 
wirksam verhindert wird. Fl. 
Herstellung vergrösserter Negative 
für Kohledruck. Zur Herstellung von Kohle- 
drucken kommt bekanntlich nur ein Kontakt- 
druck in Betracht. Wird es nun untunlich, 
direkt ein entsprechend grosses Negativ her- 
zustellen, so ist man gezwungen, sich ein ver- 
grössertes Negativ zu beschaffen. Nun kann 
man zwar ein solches durch den Umkehrungs- 
prozess erhalten, wie er im Autochromverfahren 
angewendet wird, aber den meisten Praktikern 
ist dieses Verfahren zu ungewohnt und zu un- 
sicher. Meist zieht man es vor, zunächst ein 
Diapositiv und nach diesem ein vergrössertes 
Negativ herzustellen. Hier findet man nun 
häufig einen sehr wenig beachteten Fehler, der 
immer und immer wiederholt wird. Man nimmt 
nämlich zur Herstellung des Diapositivs mit 
Vorliebe eine sogen. Diapositivplatte, da man 
damit die besten Resultate zu erhalten glaubt. 
Das ist nun aber durchaus nicht der Fall. Die 
Diapositivplatte arbeitet nämlich glasklar und 
sehr brillant, ändert also ohne weiteres die 
Gradation. Die Vergrösserung auf Bromsilber 
aber ändert meist die Gradation nach derselben 
Richtung, und die Folge davon ist natürlich, 
dass das vergrösserte Negativ um sehr vieles 
kontrastreicher werden kann als das Original- 
negativ. Daraus ergibt sich, dass man, wenn 
man den Charakter des Originalnegativs zu er- 
halten wünscht, das Diapositiv nur auf einer 
weicharbeitenden, also einer gewöhnlichen Por- 
trätplatte herstellen soll. Bei der Herstellung 


1 


46 PHOTOGRAPHISCHE ’CHRONIK. 


des vergrösserten Negativs bat man es dann 
in der Hand, den Charakter desselben durch 
passende Entwicklung ganz nach Wunsch zu 
gestalten. Als Material nimmt man ein mög- 
lichst dünnes, festes Negativpapier von ganz 
gleichmässiger Struktur, dessen hohe Empfind- 
lichkeit geeignet ist, Neigung zur Härte ohne 


weiteres zu vermeiden. Man braucht nicht sehr 
dicht zu entwickeln, da die Negativpapiere er- 
heblich langsamer drucken als Glasnegative. 
Es ist aber nicht notwendig das Papier 
durch Anwendung von Rizinusöl transparent zu 
machen, ausgenommen dann, wenn der Papier- 
filz ziemlich dick ist. Fl. 


TTVTTTTTTTTT 


Innungs- und Vereinsnachriehten. 
(Für diese Nachrichten übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.) 


Photographiseher Verein zu Berlin. 
(Gegr. 1863.) 
I. Vorsitzender und Vereinsadresse: 1 Paul Grundner, 
nplaw 


Berlin W. 50, Ansbacher Str. g, III., Amt Stei 14048. — I. Schrift- 
führer: Mi. Hofschlid, Berlin S. 14, Wallstr. 31. — Für Kassen- 


angelegenheiten: Reinhold Sohnmann, Berlin-Tegel, Hauptstrasse 3, 
Amt trum 10 557, Scheckkonto 13239. — Bibliothek: Fräulein 
Pvg, Berlin W. Viktoria Luise- 6 Amt Lützow 12%. — 


Diplomskommission: Frangols Cornand, Berlin - Steglitz, Strasse am 
Fichtenberge 11. Amt Steglitz 779. — Rechtsauskünfte: Fritz Hansen, 


Berlin S. 59, Hasenheide 47, Amt Moritzplatz 6391. — Sterbe- 
kasse 425 C. V.: Anmeldungen an J. Trieb, Berlin-Steglitz, 
Albrochtstrasse 130. 


Bericht über die Sitzung 
am ag. November ıgı6im Weihenstephan - Palast. 

Die Sitzung wird um 8½ Uhr durch den I. Vor- 
sitzenden, Herrn Paul Grundner, eröffnet, der zu- 
nächst das aus dem Felde zurückgekehrte Mitglied 
Herrn Siele sowie den feldgrauen Gast, Herrn Lux, 
besonders herzlich begrüsst Er erinnert sodann noch 
einmsl an den Bezug der von den Firmen Wilhelm 
Knapp und Karl Schwier & Co. herausgegebenen 
Kalender für 1917. Hierauf gibt Herr Cornand den 
Inhalt der von den Mitgliedern Fräulein Rehbock, 
Herren Dr. Bröckeilmann, Saurin und Trieb ein- 
gegangenen Feldpostbriefe bekannt. 

Das Wort erhält sodann Herr Syudikus Fritz 
Hansen zu seinem Vortrag: „Was muss der Photo- 
graph von den neuen Steuergesetzen wissen, ins- 
besondere vom Warenumsatzsteuergesetz ? “ 

Einleitend behandelt der Redner die Bedeutung 
der Kriegssteuern im allgemeinen. Zu der Waren- 
umsatrateuer im besonderen übergehend, weist er so- 
dann darauf hin, dase, wenn diese Steuer auch an- 
scheinend im Verhältnis zu anderen Steuern nur eine 
geringe Belastung des einzelnen bedeute, sie doch 
gerade in der ganzen Form zu einer Kritik heraus- 
fordere, zumal soweit das Photographengewerbe in 
Betracht komme, da sich in besug auf die Steuer- 
pflicht für die Versteuerusg photographischer Arbeiten 
eine grosse Anzahl Zweifelsfragen ergebe. Auf Binzel- 
heiten eingehend, gibt Herr Hansen zunächst einen 
Ueberblick über die War&unmesatzsteuer, die sich nicht 
auf Benteuerung des Wareriumsatzes beschränkt, sondern 
im weitesten Umfange jeden Güterumsatz betrifft. Am 
Schlusee eines jeden Jahres hat der Steuerpflichtige 
alle Beträge, die er als Zahlung für Waren erhalten 
hat, susammenzusählen und von der sich dann er- 
gebenden Summe die Umsatzsteuer zu entrichten, die 
eln Promille des Gesamtbetrages der steuerpilichtigen 
Upsaltze aussuacht, wobei zu berücksichtigen ist, dass 


für jede, auch nur angefangene ıoo Mk. 10 Pf. zu 
zahlen sind. Bei einem Gesamtwarenumsatz von 
50000 Mk. sind demzufolge so Mk. Steuer zu ent- 
richten. Nur wenn der Gesamtbetrsg der Zahlungen 
innerhalb eines Jahres nicht mehr als 3000 Mk. beträgt, 
besteht eine Verpflichtung zur Anmeldung und eine 
Abgabepflicht nicht. Wird dagegen ein Warenumsatz 
von mehr als 200000 Mk. ertielt, so sind auf die für 
das folgende Jahr fälligen Steuern, den näheren Be- 
stimmungen des Bundesrats entsprechend, vierteljähr- 
liche Abschlagszahlungen zu leisten. Die Anmeldung 
der Steuer hat vom 31. Dezember 1916 ab zu erfolgen, 
aber auch für Betriebe, die nicht bis Ende Dezember 
1916 bestehen, muss die Anmeldung der Steuer, und 
zwar nach Beendigung des Geschäftsbetriebes, geschehen. 
Um über den Umsatz eine Kontrolle zu haben, sind 
die Gewerbetreibenden und auch die Minderkaufleute, 
also die Handwerker, verpflichtet, Quittungen über ge- 
leistete Zahlungen 5 Jahre lang aufzubewahren, und 
zwar vom Schluss des Jahres ab, in welchem die Ab- 
gabe entrichtet wurde. Für Vollkaufleute bleibt die 
Verpflichtung des § 44 des H. G. B. bestehen, nach 
weichem sie ihre gesamten Bücher und Handelskorre- 
spondenzen 10 Jahre aufbewahren müssen. Auch der 
Gewerbetreibende im Umherziehen, also das Wander- 
gewerbe, unterliegen ebenso wie die Geschältsunter- 
nehmungen der Genossenschaften und ähnlichen Organi- 
sationen der Waren umsatzsteuer. Für die Klein- 
gewerbetreibenden sind besonders die Bestimmungen 
zu beräcksichtigen, die auf solche Betriebe Bezug 
haben, die keine Buchführung haben. Diese Unter- 
nehmungen haben unter der ausdrücklichen Versiche- 
rung, dass sie keine kaufmännische Buchführung be- 
sitzen, den Gesamtbetrag der Zahlungen anzugeben, 
und danach die Steuer zu entrichten. Die Stener- 
behörde kaun, wenn sie Zweifel in die richtigen An- 
gaben setzt, eine Schätzung vornehmen und die darauf 
bezüglichen Unterlagen von dem Steuerpflichtigen ein- 
fordern. Gegen die Schätzung der Steuerbehörde kann 
nur im Wege des Verwaltungsstreitverfahrens vor- 
gegangen werden. 

Der Redner geht sodann dasu über, die Bedeutung 
der Wareuunmsatzsteuer für das Photographengewerbe 
im besonderen zu schildern. Da Warenumsatz ver- 
steuert werden soll, so ergab sich zunächst die Frage, 
ob Photographien überhaupt als Waren anzusprechen 
und wie sie zu klassifizieren sind. Denn schon ver- 


2. BEIIAGE ZUR PHOTOGRAPHISCHEN CHRONIK. 


Hulle * S., 18 a 1917. 


Wichtige Tiff für Photographen! 


Bei Verarbeitung unserer 


Satrap-Auskopier-Papiere 
für 


SENOL-Tonung 


nach unseren neuesten Gebrauchsanweisungen unter Verwendung von 


SENOL ... 


Edelmetalle vollkommen entbehrlich. 


Die nunmehr in unseren Laboratorien und Ateliers abgeschlossenen Ausarbeitungen haben 


glänzende Ergebnisse gezeitigt. 


Man verlange Proben von „SATRAP-Auskopier- Papieren 
und Postkarten für Senoltonung“ nebst Muster von Senol. 


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Photogr. Abteilung. Berlin-Charlottenburg, Tegeler Weg 28—33. 
Wien VI, Köstlergasse 6— 8. 


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für F 5 


2 liefern von einer geben normale Bilder 
Neuheit! T Spezial = Porträt, normalen Platte von einer 
4 Sorten, braunschwarz entwickelnd, | weiche Bilder harten Platte 
2. Fogas, 
7 Sorten, braun entwickelnd, normale Bilder normalen Platte 
Neuheit! 3. E-Porträt, 
4 Sorten, braünschwarz entwickelnd, | kräftige Bilder weichen Platte 
4. Fogas kräftig, 


2 Sorten, braun entwickelnd, sehr kräftige Bilder sehr weichen Platte 


Sämtliche Papiere obiger vier Gruppen tonen in unserem 


SERN O L. 


In diesem Bade lassen sich mit Leichtigkeit und Sicherheit sämtliche gebräuchlichen Photographie- 
töne erzielen, wie sie bisher nur auf Auskopierpapieren in den bekannten, teuren Gold- und Platin- 
bädern erreicht wurden, 

Wir haben uns veranlasst gesehen, die Gruppe der braun bis braunschwarz entwickelnden Gaslicht- 
Papiere weiter auszubauen mit Rücksicht darauf, dass Platinsalze nicht mehr erhältlich sind. 
Diese Papiere bilden einen vollwertigen Ersatz der Celloidin-Mattpapiere für Platintonung und werden 
allen Anforderungen hinsichtlich der Gradation und Bildwirkung gerecht. 

— Nan fordere Muster! 


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Photogr. Abteilung. Berlin-Charlottenburg, Tegeler Weg 28 - 33. 
Für Oesterreich - Ungarn: Wien IV, Köstlergasse 6 — 8. 


Nr. 1314. PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. 


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„Radiotyp“-Postkarten Sezai „Sunotyp“-Postkarten dane Negatrel 
Nr. 5, halbmatt- weiss } Mk. 3.— per 100 bei 100 bis 400 Stück, a F 
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verstehen sich mit 20 Prozent Aufschlag. 


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Dresden-A. 19, Löscherstrasse 18. 
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_3. BELAGE ZUR PHOTOGRAPHISCHEN CHRONIK. _ 


Nr. * | Halle a. S., 18. Februar. > 1917. 


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2 B 


Achtung! = Postversand! 


Die Störungen im Postbetrieb sind zurzeit so erheblich, 
dass Pakete vielfach‘ 8 bis 14 Tage unterwegs sind; zum 
Teil ist die Annahme von Paketen tagelang gänzlich ge- 
sperrt. Einschreibesendungen werden. vorläufig überhaupt 
nicht mehr angenommen. Wir bitten daher unsere Ge- 
schäftsfreunde, bei Vorschrift ihrer Liefertermine diese 
Uebelstände berücksichtigen zu wollen und nicht uns die 
Schuld zu geben, wenn ihre a E verspätet ein- 
treffen. x 
Wir können unter den piii Ver 1 RER 
Gewähr und Haftbarkeit für pünktliche Einhaltung der 
Liefertermine übernehmen, werden aber nach Möglichkeit 
bemüht sein, die Herstellungsfrist abzukürzen. In be- 
sonders eiligen Fällen empfiehlt es sich, Aufträge, die 
sich nicht als Briefpost befördern lassen, per „Dringend 
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PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. _ . Nr. 13/14 


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Nr. 13/4 ___  PHOTOGRAPHISCHE CHRONIR. | 


Prüfungen im Photographengewerbe in Berlin. 


Gehillenprülungen betreffend. 
Bekanntmachung. 


Für die Ende März d. J. im Innungsbezirk und im Bezirk der Handwerks- 
kammer zu Berlin stattfindende Gehilfenprüfung sind die Gesuche um Zulassung an den 
Unterzeichneten bis spätestens 25. Februar d. J. zu richten. Dem Gesuche sind beizufügen: 

1. Ein kurzer, selbstverfasster und eigenhändig geschriebener Lebenslauf des Prüflings 
und der von der Handwerkskammer bezw. a genehmigte 
Lehrvertrag; 

2. ein vom Lehrberrn auszustellendes Lehrzeugnis!), welches von der zoständigen: 

Gemeindebehörde gemäss § 127c, Absatz 1, der Gewerbeordnung kosten- und 

stempelfrei zu beglaubigen ist; sowie 

3. wenn der Lehrling zum Besuche einer Fach- bezw. auch noch Fortbildungsschule 
verpflichtet war, das Zeugnis über den Schulbesuch; war ihm zu einem solchen 
keine Gelegenheit geboten, eine diesbezügliche Versicherung unter 
Angabe der Gründe. 

Zu 3 ist, zu bemerken, dass ein Lehrling, der die Fortbildungs- oder Fachschule nicht 
besucht hat, obwohl er dazu Gelegenheit hatte, nicht zur Gebilfenprüfung zugelassen werden darf. 
Gemäss § 131c, Abs. ı, der Gewerbeordnung ist der. Lehrherr verpflichtet, den Lehrling zur 
Ablegung der Gehilfenprüfung anzuhalten, widrigenfalls er nach 5 148, Ziffer 9, der Gewerbeordnung 
mit Geldstrafe bis 2u 150 Mk., im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 4 Wochen, bestraft wird. 

In den letzten 4 Wochen vor der Prüfung hat der Lehrberr dem Lehrling die erforder- 
liche Zeit zur Anfertigung des Gehilfenstückes zu gewähren. 

Die Prüfungsgebühr im Betrage von 6 Mk. ist post- und bestellgeldfrei zugleich mit dem 
Zulassungsgesuch an den Unterzeichneten einzusenden. 

Berlin W. 50, im Februar 1917. 

Ansbacher Strasse 31. 


Paul Grundner, 
Vorsitzender der Prüfungsausschüsse für das Photographengewerbe im Bezirk der Handwerkskammer 
zu Berlin und Regierungsbezirk Potsdam und des Prüfungsausschusses der Photographen - Innung (Zwangsinnung) zu Berlin. 


l 1) Dasselbe muss zum Zwecke der Prüfungsaufgaben, präzis ausgedrückt, enthalten, was der Lehrling 
wirklich gelernt hat. (Formulare zu beziehen von der Geschäitsstelle oder Wilhelm Knapp, Halle a. S.) 
Die Zeugnisse über den Besuch der Fach- bezw. Fortbildungsschule brauchen erst am Prüfungstage vor- 
gelegt zu werden. 


Meisterprüfungen betreffend. 
Bekanntmachung. 


Im Monat April d. J. findet im Bezirk der Handwerkskammer Berlin und 
Regierungsbezirk Potsdam eine Meisterprüfung für das Photographengewerbe statt. 
Das Gesuch um Zulassung zur ee ist schriftlich, bis spätestens 1. März d. J. 
an den Unterzeichneten zu richten. 
Dem Gesuche sind beizufügen: 
1. Ein kurzer, eigenhändig geschriebener Lebenslauf des Prüflings; 
2. eine Geburtsurkunde; 
3. das Prüfungszeugnis über das Bestehen einer Gehilfenprüfung, oder der Nachweis, 
dass der Prüfling zur Anleitung von Lehrlingen befugt ist)); 
4. der Nachweis, dass der Prüfling mindestens 3 Jahre als Gehilfe usw. in der Photo- 
graphie praktisch tätig gewesen ist; 
5. die Zeugnisse der gewerblichen Unterrichtsanstalten, die der Prüfling etwa besucht hat; 
6. ein polizeiliches Führungszeugnis. 
Die Prüfungsgebühr im Betrage von 30 Mk. ist post- und bestellgeldfrei einzusenden. 
Berlin W. 50, im Februar 1917. 
Ansbacher Strasse 31. 


Paul Grundner, 
Vorsitzender der Prüfungskommissionen für das Photographengewerbe im Bezirk der Handwerkskammer zu Berlin 
und Regierungsbezirk Potsdam. 


1) Die Uebergangsbestimmungen zum Gesetz vom 30. Mai 1908 besagen, dass auch nach dem r. Oktober 
1913 alle diejenigen Handwerker zur Meisterprüfung zugelassen werden können, welche am 1. Oktober 1908 
mindestens 24 Jahre alt waren und ihr Handwerk mindestens 5 Jahre selbständig oder in leitender Stellung aus- 
geübt hatten, und diejenigen, weiche am I. April 1901 das 17. Lebensjahr vollendet und mindestens 2 Jahre Ihr 
Handwerk erlernt hatten. 


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PHÖTOGRAPHISCHE CHRONIK. àt 


schiedentlich, so insbesondere als es sich um das Ver- 
hängen der Schaufenster und Schaukästen an Sonn- 
und Feiertagen handelte, ist durch erstinstanzliche 
Urtelle festgelegt worden, dass Photographien nicht 
als Waren gelten, da sie nicht Gegenstände des Handels- 
verkehrs, sondern handwerkliche oder künstlerische 
Erzeugnisse sind. Nun wird allerdings in den Grund- 
sätzen, die der Bundesrat über den Warenumsatz- 
stempel veröffentlicht hat, als eine Lieferung von 
Waren auch die Lieferung von Photographien und 
sonstigen Vervielfältigungen bezeichnet, was nur da- 
durch möglich war, dass man diese als Gegenstände 
eines Werklleferungsvertrages, nicht als reinen Werk- 
vertrag und nicht als Verkauf von Waren betrachtet. 


Herr Hansen geht darauf des näheren auf die 
einzelnen Begriffe ein und schildert an der Hand von 
Beispielen sehr anschaulich, in welchen Fällen ein Werk- 
vertrag, ein Werklieferungsvertrag oder ein Waren- 
verkauf stattfindet. So z. B. iet die Entwicklung von 
Platten, die für einen Amateur geschieht, ein reiner 
Werkvertrag, die Lieferung von Kopien dagegen 
schon ein Werklieferungsvertrag, ebenso die Her- 
stellung von Vergrösserungen. In einzelnen Fällen, 
soweit es sich dabei um besondere künstlerische 
Arbeiten handelt, bei denen das Bild der T:Ager der 
Leistung ist, kann aber gleichfalls nicht von einem 
Werklieferungsvertrag gesprochen werden. Es ent- 
stehen also in bezug auf die Einschätzung der einzelnen 
photographischen Arbeiten Zweite. Um diese zu be- 
heben, empfiehlt Herr Hansen, bei der Steuerangabe 
auf die Bigenart solcher Arbeiten besonders hinzu- 
weisen. Des ferneren behandelt der Redner die 
Stellung des Hausiergewerbes zum Waren umsatssteuer- 
gesetz, und an der Hand von Beispielen aus der Praxis 
die Waren umsatzsteuer der nicht Geverbetreibenden, 
den sogen. Q ıittungsstempel. Den Schluss seiner Aus- 
kährungen bil det eine Erörterung der Frage, ob und 
inwieweit eine Abwälzung .der Steuer zulässig sel und 
in weichen Fällen eine doppelte Besteuerung dadurch 
entstehe, dass ein der Warenumsatzsteuer unterliegen- 
des Erzeugnis infolge des Zwischenhandels durch 
mehrere Hände gehe, ehe es an den Konsumenten 
gelangt. 

Herr Grundner spricht dem Vortragenden für 
seine interessanten Ausführungen den Dank der Ver- 
sammlung aus und empfiehlt dringend, in allen Be- 
trieben, in denen es bisher noch nicht geschehen ist, 
eine geordnete Buchführung einzurichten. 

Im Anschluss hieran findet eine Besichtigung der 
im Saale ausgestellten Wanderkollektionsbilder der 
Mimosa - Aktiengesellschaft statt, sowie die Vorlage 
einer Gehiltenprüfunrgsarbeit eines Lehrlings, der vor 
kurzem die P.üfung mit dem Prädikat „Mit Auszeich- 
nung“ bestanden hat. Diese Vorlage sowie auch die 
Arbeiten auf den Mimosa-Fabrikaten finden viel Inter- 
esse und Anerkennung. Herr Grundner macht so. 
daun ausfährliche Mitteilungen über die Städtische 
Fachschule für Photographen in Berlin. 

Er greift zurück auf die Jahre 1894/95 und auf 
den damaligen „ Fachverein der Photographen in 


Berlin, von dem seinerzeit die erste „Fachschule für 
Photographen in Berlin gegründet wurde. Er hebt 
dabei die Wirksamkeit unseres Mitgliedes Oscar 
Brettschneider sowie unserer verstorbenen Mit- 
glieder Jackstedt, Dax, Carl Gräfe, Paul Meyer 
und Rudolf Obigt besonders hervor. 


Mit sehr geringfügigen Mitteln wurde von dem 
genannten Fachverein im Oktober 1895 eine Schule 
eingerichtet und im „ Faglischen Hof in der Ross- 
strasse eröffnet mit einem zweimal wöchentlichen 
Unterricht in Negativretusche, den die Herren Brett- 
schneider und Jähne ehrenamtlich leiteten, sowie 
dem Unterricht in Positivretusche, den Herr Jackstedt 
erteilte. Auch wurde Anleitung zum Zeichnen ge- 
gegeben. Lehrlinge zahlten 50 Pf., Gehilfen und 
Nichtmitglieder 1 Mk. monatlich. 

Schon im Monat Oktober 1894 wurde die Schule 
von 40 Schülern, sämtlich männliche, besucht, im No- 
vember schon von 65 Schülern. 

Die Ausdehnung des Besuches der Schule legte 
den Leitern des Fachvereins den Wunsch nahe, die 
Schule durch die Stadt Berlin zu einer „Städtischen 
Fachschule für Photographen auszubauen und der 
Fachverein machte eine dementsprechende Eingabe. 
Dieser folgten Besprechungen, geleitet vom Stadtschul- 
rat Prof. Dr. Bertram mit den Herren Professor 
Berlin, in Fa.: E. Bieber, Paul Grundner, Direktor 
Schultz - Hencke, Oscar Brettschneider und 
E. Günther. Die Bedürfnisfrage wurde anerkannt 
und eine Städtische Fachschule für Photographen in 
Berlin in den Räumen der Realschule in der August- 
strasse 21 am 1. April 1896 eröffnet unter provisorischer 
Leitung von Direktor Schultz-Heucke. 

Die Kurse wurden erheblich erweitert, und Direktor 
Schultz-Hencke leitete als Dirigent die Schule bis 
zu seinem Tode am 21. April 1913; er du:fte leider 
nicht das 20jährige Bestehen der Schule mit erleben. 

Das die Vergangenheit. — Aus Beruiskreisen ge- 
hören dem Kuratorium der Fachschule zurzeit an 
die Herren: Hermann Brasch, Professor Leonhard 
Berlin, Oskar Brettschneider, Waldemar Titzen- 
thaler, Reinhold Schumann, Lorenz Tiede- 
mann, Vorsitzender der Photographeninnung In Berlin, 
und Herr Emil Strobel als Beisitzer der Gehilfen- 
schaft in Berlin. 

Dirigent der Schule ist Hofphotograph Paul 
Grundner, der in Gemeinschaft mit Herrn Dipl.-Ing. 
Hans Schmidt, Herrn Karl Spohr und Herrn 
Ernst Ewerbeck den Unterricht an der Fachschule 
erteilt. 

Seit Bestehen der Schule ist aus Kreisen des 


. Photographischen Vereins zu Berlin iu den Kosten 


der Schule beigesteuert worden und seit 1895 zu den 
Kosten der Städtischen Fachschule für Photog-aphen 
in Berlin ein Iateressenbeitrag von jährlich 600 Mk. 
gezahlt worden, seit 1915 auch ein j ihrlicher Beitrag 
von der Innung in Höne von 100 Mk. 

Wöchentlich wird Unterricht erteilt in: Ueber- 
malen von Photographien, kleiner und grosser Positiv- 
retusche auf Bromsilber- und Platinpapieren, Chemie 


4å N PHOTOGRAPHISCHR CHRONIK. 


und Chemikalienkunde, Photographischer Optik, Photo- 
graphischen Uebungen, Negativretusche in den Photo- 
graphischen Prozessen, Zeichnen nach Gips und nach 
dem lebenden Modell, Sonntags im Uebermalen von 
Photographien. 


Der Kursus in Reproduktionsretusche musste mit 
Schluss des Sommersemesters 1913 unzureichenden Be- 
suches wegen aufgehoben werden. 

Die Schule wird besucht in der Hauptsache von 
Lehrlingen, dann aber auch von Gehilfen und Chefs. 
Das Schulgeld beträgt für die Wochenstunde und 
Semester ı Mk. und muss mindestens 4 Mk. für das 
Semester betragen. 

Zurzeit des Berichtes, Wintersemester 1916/17, ist 
die Schule von insgesamt 192 Teilnehmern besucht. 
Diese setzen sich zusammen aus: 


Weiblichen Lehrlingen 152 Schüler, 
5 Gehilfen 20 8 
i Chefs. . .... I 1 
Männlichen Lehrlingen 13 P 
F Gehilfen 4 ” 
5 Chefs . w 2 er 

In Summa: 192 Schüler, 

davon weibliche: 173 Schüler. 


Die Photographische Lehranstalt des Lette-Vereins 
unterstützt die Schule dadurch, dass sie 113 Schüle- 
rinnen zum Besuche des Chemie- und Optikunter- 
richtes anhält. 

Der für das Jahr 1916/17 aufgestellte Haushaltungs- 
plan weisf eine Einnahme von nur 1900 Mk. auf, der 
Ausgaben in Höhe von 6650 Mk. gegenüberstehen, so 
dass die Stadt Berlin für das Schuljahr 1916/17 einen 
Zuschuss von nicht weniger als 4750 Mk. gewährt. 

Der Wert des Inventars der Schule erreichte im 
Laufe der Jahre die Höhe von 8278 Mk., der sich 
durch die alljährlichen Abschreibungen, die letzte am 
31. März 1916, auf 5039 Mk. stellt. 

In freigiebigster Weise wurden im Laufe der Jahre 
an Objektiven und Gebrauchsgegenständen von den 
Firmen C, P. Goerz, Voigtländer, Zeiss, Steinheil, 


Sutter, Wächter, Rodenstock und von Herrn Pro- 


fessor Franz Stolze im Werte von 168r Mk. gestiftet. 

Die Firma Stegemann, die Franconia - Aktien- 
gesellschaft bedachten die Fachschule mit wertvollem 
Material, desgleichen die Neue Photographische Gesell- 
schaft in Steglitz, ebenso die Firma Richard Jahr: 
Trockenplattenfabrik in Dresden. 

Alljährlich stiftet die Firma Wilhelm Knapp in 
Halle a. S. eine grosse Anzabl Exemplare ihres Photo- 
graphischen Notizkalenders Stolze- Miethe Die 
Urania-Geselischaft überweist alljährlich eine Anzahl 
Freikarten ffir die Schüler, und unser Mitglied Herr 
Kommissionsrat Fuhrmann stiftete mehrere Male 
grössere Blocks mit Gratis-Einlasskarten zu seinem 
Kaiser - Panorma. 

Zur Verteilung von Prämien für besonderen Fleiss 
und mit Anszeichnung bestandener Gehilfen prüfung 
stehen dem Kuratorium der Schule die Emil Berlin- 
sche Bieberstiftung zur Verfügung mit den Zinsen von 


einem Kapital von 1500 Mk., das unser Mitglied Herr 
Professor Leonhard Berlin ausgesetzt hat. 

Diesen reichen Zawendungen gegenüber kann der 
Vorsitzende und Leiter der Schule nicht umhin, darauf 
hinzuweisen, wie wenig von den Kollegen die Schule 
bisher bedacht worden ist mit Negativen und Positiven 
für den Retuscheunterricht und wie wenig freundlich 
eine ganze Anzahl von Kollegen der Schule gegen- 
über sich zu verhalten Veranlassung genommen hat. 

Er gibt dem Wnnsche Ausdruck, dass nunmehr, 
nachdem die Schule jetzt 20 Jahre lang sichtbaren 
Nutzen geschaffen — was besonders alle Mitglieder 
der Gehilfen - Prüfungskommission anerkennen —, die 
Lehrlinge haltenden Kollegen ein freundlicheres Inter- 
esse an dieser Einrichtung der Stadt Berlin für unseren 
Beruf betätigen möchten. 

Hierauf nimmt Herr Johaunes Lüpke das Wort. 
Er weist unter Bezugnahme auf verschiedene Para- 
graphen der Gewerbeordnung und die statutarischen 
Bestimmungen der Stadt Berlin darauf hin, dass für 
die Berliner Lehrlinge ein Zwang zum Besuch der 
Fachschule unbedingt bestehe. Anders sei es mit den 
Lehrlingen in den Vororten. Hier fallen deren Unter- 
richtsstunden in der Pflichtfortbildungsschule sehr oft 
mit denen der Fachschule zusammen. Hier müsse die 
Innung vermittelnd eingreifen, um diesen Lehrlingen 
die Möglichkeit zu verschaffen, die Berliner Fachschule 
regelmässig besuchen zu können. 

Herr Tiedemann bestätigt, dass ihm gleichfalls 
diese Missstäude zu Ohren gekommen sind, und wird er 
sich zur Beseitigung derselben mit dem Magistrat von 
Berlin in Verbindung setren. Auch er weist darauf 
hin, dass der Fachschulbesuch der Lehrlinge elue ge- 
setzliche Pflicht ist, deren Erfüllung auch im Interesse 
der Lehrherren liege. 

Nachdem noch die Herren Grzybowski und 
Lampe zu Kassenprüfern für die diesjährige Kassen- 
abrechnung gewählt worden sind, wird die Sitzung 
geschlossen. 

Paul Grundner, 

I. Vorsitzender. 

amar 4 — 


Wilh. Hoff schild, 
I. Schriftführer. 


Verein Bremer Fashphotographen (E. V.) 

Auf Antrag unseres Mitgliedes Grienwaldt be- 
schliesst der obige Verein, den bremischen Fachleuten 
Nachstehendes angelegentlichst zur Kenntnis zu bringen. 

Die unseren im Felde stehenden Kollegen über- 
sandten Weihnachtspakete haben nicht nur Freude, 
sondern auch ein gewisses Erstaunen ausgelöst, dass 
eine solche Einigkeit in der Fürsorge möglich 
war. Auf solche Einigkeit weiter bauend, wollen wir 
auch fernerhin helfend eingreifen durch gegen- 
seitige Unterstützung in der Arbeit, um die 
nunmehr entstandene Not da zu lindern, wo die Haupt- 
arbeitskraft fehlt und Ersatz gar nicht oder nicht ge- 
nügend zu beschaffen ist. Wir beabsichtigen daher, 
als erstes den Frauen zu helfen, die das Fertigsteilen 
der Negative und Positive nicht bewältigen können, 
ndem wir diese Arbeit nach Möglichkeit den Betrieben 


PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. 43 


überweisen, denen dazu die Kräfte noch nicht ganz 
genommen. Ferner hoffen wir es zu ermöglichen, 
wenigstens des Sonntags jüngere Kräfte an die 
Ateliers abzugeben, wo sie am notwendigsten 
unterstützend eingreifen können. 

Zur Regulierung dieses Hilfsdienstes wurden seitens 
des Vereins als Vertrauensmänner gewählt die Herren: 
Grienwaldt, Rembertistrasse 89, Schlegel, Roland- 
haus, Brinker, Westerstrasse 10. Der Hilfsdienst- 
ausschuss wendet sich in diesem Aufruf nicht nur an 
die Mitglieder obigen Vereins, sondern an die gesamte 
Photographenschaft Bremens. Dazu ist erforderlich, 
alle kleinlichen Bedenken fallen zu lassen und sich 
ohne Ansehen der Person gern in den Dienst der 
guten Sache zu stellen. Zu einer baldigen Vermittelung 
fordern wir daher auf, sich au die Geschäftsstelle des 
Hilfsdieustes: Rembertistrasse 89 (Fernruf: Roland 2417) 
umgehend schriftlich oder mündlich zu wenden, falls 
es sich um eine Hilfe bei den Arbeiten im Atelier 
oder um das Retuschieren von Negativen und Positiven 
handelt. 

Fest und zuversichtlich aber hoffen wir, dass es 
nur dieser Anregung bedarf, um bei allen den Kollegen 
und Kolleginnen Ausserste Bereitwilligkeit der frei- 
willigen Uebernahme von Arbeiten zu finden, die 
durch den Krieg in ihrer Berufstätigkeit nicht ge- 


hemmt sind. 
Mit kollegialem Gruss 


Verein Bremer Fachphotographen (B. V.). 
um 0) TO mo 


Photographisehe Vereinigung 
Hamburg-Altona. 
Die jetzige Adresse des Vorsitzenden ist: Gustav 
Paatzsch, Hamburg, Gr. Theaterstrasse 22. 


— 


Sehles wig ~ Holsteiniseher Photographen 
Yerein. 
Als neues Mitglied ist gemeldet: 
Herr Photograph G. Schröder - Nortorf i. Holstein. 
Der Vorstand. 
I. A.: Otto Stiegler, Schriftführer. 


— 20. 


Kriegsteilnehmer 
aus dem photographisehen Berufe. 
Phototechniker Adolf Lux - Offenbach a. M., 
Lagerverwalter in der Luftbild- Abteilung der Flieger 
und Luftschiffertruppen in Berlin. 


Auszeichnungen: 
Feldwebel Rud. König, Lst. Arbt. Abtlg. 254/I 
(Oesterr.), erhielt das Eiserne Verdienstkreuz mit der 
Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille. 


„c 


Gesehäftliehes. 


Leipzig. Bei der Firma Chr. Harbers, Photo- 
graphische Papiere, wurde folgender handelsgericht- 


licher Eintragungsvermerk gemacht: Die Prokura des 
Heinrich Georg Kruse ist erloschen. Die Ver- 
tretungsbeschränkung der bereits eingetragenen Pro- 
kuristin Charlotte Sophie Blüthgen ist weg- 
gefallen. Ä 

Magdeburg. Inhaberin der Firma: Franz 
Langhammer, Photograph, ist jetzt Anna Placke 
hierselbst. Der Uebergang der in dem Betriebe des 
Geschäfts begründeten Forderungen und Verbindlich- 
keiten ist bei dem Erwerbe des Geschäfts durch Frau 
Anna Placke ausgeschlossen. 


at 


Kleine Mitteilungen. 
— Reichenbach (Schles.). Die Firma A. Josef 
Schmidt, Photographisches Atelier, beging ihr 
2a5jähriges Geschäftsjubiläum. 


— Zwei Musterexemplare von den be- 
rüächtigten Bilderschwindlern wurden vom 
Cöthener Schöffengericht zu erheblichen Strafen ver- 
urteilt. Die Reisenden Max Zühlke und Reinhold 
Böse, beide aus Berlin, hatten in verschiedenen Ort- 
schaften des Dessauer Kreises von zahlreichen Personen 
Bestellungen auf Bilder von Heeresangehörigen und 
gefallenen Kriegern unter allen möglichen Ver- 
sprechungen gesammelt und sich auch stets grössere 
Anzahlungen geben lassen. Kamen die Bilder wirk- 
lich an, was nicht immer der Fall war, dann waren 
die Besteller stets die Betrogenen. Die Bilder ent- 
sprachen nicht den Verheissungen der Reisenden, 
auch hatten die letzteren die erhaltenen Anzahlungen 
zumeist ganz oder teilweise für sich behalten, so dass 
die Besteller, durch den Bestellschein gebunden, der 
ausführenden Firma den ganzen Betrag zahlen mussten. 
Für diese Betrügereien wurde Zühlke mit 5 Monaten, 
Böse unter Anrechnung einer anderen Strafe mit 
I Jahr 4 Monaten bedacht. 


um 2: Zi mi 


Geriehtswesen und Verwaltung. 

Haftet der Käufer eines photographischen 
Ateliers für den vom Vorgänger nicht bezahlten 
Erwerbszweig? [Nachdruck verboten] Wer ein 
Unternehmen, das über den Umfang des Klein- 
betriebes hinausgeht, von seinem bisherigen Eigen- 
tümer übernimmt und die bisherige Firma mit oder 
ohne Beifügung eines das Nachfolgeverhältnis an- 
deutenden Zusatzes fortführt, haftet gemäss 5 25 des 
Handelsgesetzbuches für alle im Betriebe des Unter- 
nehmens begründeten Verbindlichkeiten des früheren 
Inhabers, gleichviel, ob der Uebernehmer des Unter- 
nehmens auch vertragsgemäss in diese Verbindlich- 
keiten seines Vorgängers eintreten soll oder nicht. 

Es kommt nun nicht selten vor, dass ein photo- 
graphisches Atelier, das über den Umfang eines hand- 
weıksmässigen Betriebes hinausgeht, in kurzen Zwischen- 
räumen mehrfach von Hand zu Hand geht, und dass 
es bereits ein oder mehrere Male verkauft wird, ehe 
die Erwerbspreise der Voreigentümer gezahlt sind. 


44 


PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK 


Die Möglichkeit, fär den Erwerbspreis des Vorgängers 
haften zu müssen, begründet natürlich eine nicht un- 
beträchtliche Gefahr für den Erwerber. Dieser Gefahr 
kann er zwar dadurch aus dem Wege gehen, dass er 
vertraglich den Uebergang der Verbindlichkeiten aus- 
schliesst und den Ausschiuss in das Handelsregister 
eintragen lässt. Ist aber einmal die Eintragung uuter- 
blieben, so findet der $ 25 des Handelsgesetzbuches 
auch schlechthin Anwendung. 


will man den § 25 des H. G. B. sinngemäss aus- 
legen, so muss man auf seinen wirtschaftlichen Unter- 
grund eingehen. Der Nachfolger soll darum in die 
Verbindlichkeiten des Vorgängers eintreten, weil das 
Unternehmen als eine wirtschaftliche Einheit 
betrachtet wird, und weil daher Verbindlichkeiten und 
Forderungen — die gleichfalls nach $ 25, H. G. B., im 
Zweifel auf den Erwerber übergehen — als Teil des 
Veräusserungsgegenstandes anzusehen sind. Des- 
wegen ist die Bestimmung des $ 25 durchaus natur- 
gemäss. 

Von diesem Gesichtspunkt ans, dass das Unter- 
nehmen als eine wirtschaftliche Einheit anzusehen ist, 
dass daher alle Forderungen des früheren Inhabers 
dem Unternehmer als solche zugutekommen, alle Ver- 
bindlichkeiten als solche das Unternehmen belasten, 
muss man den § 25, H. G. B., dahin auslegen, dass 
nur diejenigen Verbindlichkeiten des Unter- 
nehmens sind, durch die auch in irgend einer Weise 
bereits ein Gegenwert in das Unternehmen hinein- 
gekommen ist. Da der Erwerbspreis des Unternehmens 
eine Verbindlichkeit des Eigentümers vor dem Er- 
werbe des Unternehmens ist, da es sich hier um eine 
persönliche Schuld handelt, die mit dem Unternehmen 
als solchem nichts zu tun hat, muss man eine Haftung 
des neuen Erwerbs für den Erwerbspreis des Vor- 
Inhabers ablehnen, eine Entscheidung, die auch von 
der überwiegenden Rechtsprechung geteilt wird und 
allein der Billigkeit entspricht. 


ar 


Fragekasten. 


Technische Fragen. 

Frage 14. Herr Sch.-N. in F. Wie ist das voll- 
ständige Rezept zur Erzielung von braunen Tönen für 
Entwicklungspapier mit Borsx (im Metol- Hydrochinon- 
entwickler), worauf in Nr. 3/4 dieser Zeitschrift hin- 
gewiesen wurde? R 

Antwort su Frage 14. Bin Entwickler für braune 
Töne ist folgender Metol- Hydrochinon-Boraxentwickler: 


Dr. jur. Eckstein. 


Wasser : 900 ccm, 
Metol . . 2 2» sa 2 20% 38 
Hydrochinon IO „ 
Natriumsulfit, kristallisiert . 25 , 
Borax, chemisch rein pulverisiert 40, 
Chromalaunlðsung, vierprozentig 5o ccm. 


Bei dieser Vorschrift ist verlängerte Belichtungc- 
zeit erforderlich. 

Frage ıs. Herr E. R. in B. Mit welcher Säure 
können in blanke Stablgegenstände Schriftzeichen und 
Nummern derartig eingeätzt werden, dass sie beim 
Putzen nicht gleich wieder verschwinden, und womit 
sind die geätzten Schriftzeichen auszufüllen, damit sie 
sich im auffallenden Licht gut photographieren lassen? 


Antwort su Frage IJ. Blanken Eisen und Stahl 
werden am besten mit einer Zoprozentigen Bisen- 
chloridiösung in Wasser geätzt. Der Eisengegenstand 
wird zunächst mit einem Asphaltlack in Benzol, dem 
etwas Wachs zugesetzt ist, sparsam, aber vollkommen 
überzogen, was am besten durch Eintauchen in den 
Lack geschieht. Dann wird auf die Lackschicht mit 
einer stumpfspitzigen Nadel geschrieben und die Eisen- 
chloridiösung mit einem Wattepinsel je nach der beab- 
sichtigten Aeteztiefe 2 bis 5 Minuten zur Wirkung ge- 
bracht. Die Lackschicht wird hierauf mit Benzol ent- 
fernt, die Schrift mit Asphaltstaub kräftig eingerieben 
und der Gegenstand durch Erwärmen bis zum Schmelzen 
des Asphaltstaubes fertig gemacht und mit einem 
feinen Putzpulver geputzt. 


Frage 16. Herr W. M. in H. Es soll ein neues 
Verfahren geben, um von einem Druck eine genaue 
seitenrichtige Reproduktion (Positiv) zu erhalten, und 
zwar ist ein dementsprechend vorpräpariertes Papier 
mit dem Original auf einige Minuten in Kontakt zu 
bringen. Die Ausdunstung des in der Druckfarbe ent- 
haltenen Oeles soll auf das präparierte Papier ein- 
wirken und herrliche Rep’oduktionen geben. Das 
präparierte Papier soll bereits im Handel zu haben 
sein. Hat sich dieses Verfahren bewährt? Wo ist das 
Material hierfür zu erhalten? 


Antwort su Frage 16 Ein Verfahren, wie Sie es 
beschreiben, ist nicht bekannt. Wir glauben indessen 
in der Annahme nicht fehlzugehen, dass Sie das neue 
patentierte Verfahren von Dr. Walter Blumenthal 
in Berlin im Ange haben, das eine Abart der von 
Gros und Ostwald entdeckten Katatypie darstellt. 
Bei diesem Verfahren wird das zu reproduzierende 
Bild, welches am besten in „fetter Farbe“ gedruckt 
ist, mit einem Fliesspapier kurze Zeit in Kontakt ge- 
bracht, das zuvor mit ätherischer Wasserstoffsuper- 
oxydlösung behandelt war. Nach erfolgtem Kontakt 
können präparierte Platten oder Papiere anf die „ akti- 
vierte Vorlage gelegt werden und nach wiederum 
kurzer Kontaktdauer die latenten Bildeindrücke auf 
Papier oder Platte mit vorgeschriebenen Lösungen 
entwickelt werden. Dass die Materialien zu diesem 
Verfahren im Handel bereits erhältlich sein sollen, ist 
uns nicht bekannt. Wir glauben auch, dass aus ge- 
wissen Gründen zur Zeit ein solcher Vertrieb nicht in 
Aussicht genommen werden kann. Weun es sich um 
Verwendung im militärischen Interesse handelt, so kann 
Ihnen Herr Prof. Dr. Posner in Greifswald Auskunft 
erteilen. 


Für die Redaktion verantwortlich: Geh. Regierungsrat Professor Dr. A. Miethe in Berlin - Halensee, Halberstädter Strasse 7; 
für den Anzeigenteil: Guido Karutz in Halle a. 83. Druck und Verlag von Wilhelm Knapp in Halle a. 8. 


PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. Nr. 13/14 


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