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Full text of "Photographische Chronik 24.1917, Nr. 59-60"

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TR „qed A7 
- PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK 


a A. 


1. Beilage. Halle a. S., 20. Juli r917. Nr. 5960. | 


Porträt -Cuslicht- Pupiere | Von mittlerer = 


der geschützten Marken Telos 


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Nr. 59/60 Fe PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. 


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PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK 
UND ALLGEMEINE PHOTOGRAPHEN-ZEITUNG. 


Herausgegeben von Geh. Regierungsrat Professor Dr. A. MIETHE in BERLIN-HALENSER, 
Verlag von WILHELM KNAPP in HALLE A. 8., Mühlweg 19. 


Nr. 59/60 


29. Juli. 


x 


1917. 


Eine neue Methode, Photographien ohne Benutzung einer Linse 


zu vergrössern, 


Auf dem Gebiete des Vergrösserns ist letzt- 
hin von A. J. Lotka ein Verfahren ausgearbeitet 
worden, welches den üblichen photographischen 
Vergrösserungsapparat entbehrlich machen und 
trotzdem einwandfreie Ergebnisse liefern soll. 


Bei dieser Methode wird das zu vergrössernde 
Negativ hinter einem dicht davor befindlichen 
erleuchteten Schlitze mit einer gleichmässigen 
bestimmten Geschwindigkeit fortbewegt, während 
dicht hinter dem Negativ die empfindliche Platte 
— deren Grösse sich nach der gewünschten 
- Vergrösserung richtet — mit einer von der Ver- 
grösserung abhängigen n mal grösseren gleich- 
mässigen Geschwindigkeit in einer bestimmten 
Richtung vorbeigeführt wird. 


Wenn man nun die lichtempfindliche Platte 
nach dieser ersten Belichtung entwickelt, so er- 
halt. man auf ihr ein positives Bild, auf dem 
alle Linien, die während der Beleuchtung 
parallel zum Schlitze waren, unverändert, d.h. 
in gleicher Grösse wie auf dem Negativ er- 
scheinen, die senkrecht hieran verlaufenden da- 
gegen in einem bestimmten von der Geschwindig- 
keit der Bewegung abhängigen Massstab ver- 
grössert, bezw. verzerrt sind. 


Um nun auch die ersteren vergrössert zu 
. erhalten, muss der Prozess mit dem Diapositiv 
noch einmal durchgeführt werden, und zwar 
unter Drehung des Schlitzes, wie auch der 
lichtempfindlichen Platte um go Grad zur ersten 
Richtung. Auf diese Weise werden auch die 
vorhin unveränderten Linien linear vergrössert 
und man erhält ein Positiv, welches dem Original 
geometrisch ähnlich und linear n mal vergrössert 
ist. Die Bewegungsvorrichtung, mit der diese 
Vergrösserung bewirkt wurde, ist in einfachster 
Weise aus Rollen konstruiert, über die Seiden- 
fäden zur Fortbewegung der Platten geführt 
sind, und die Drehung einer Kurbel setzt das 
ganze Bauwerk in Bewegung. 

Es ist dies das erste Verfahren ohne An- 
wendung einer Linse, bei dem der Operateur 
die Dimension der Vergrösserung zu bestimmen 
in der Hand hat. Der Verfasser A. J. Lotka 
rühmt seinem Verfahren nach, dass es sich 


(Nachdruck verboten.] 


durch gleichmässige Beleuchtung im ganzen 


Felde und durch geometrische Aehnlichkeit 
zwischen Original und Bild, die nicht durch 
sphärische Aberration gestört werde, auszeichne. 
Das Verfahren ist durch das U. S. Pat. 1176384 
vom 21. März 1916 geschützt worden. („Phys. 
Rev.“ (2) 7, 660, 1916. Deutsches Referat in 
„Deutsche Opt. Wochenschrift“ 1917, S. 211.) 
Von Bedeutung für die photographische Technik 
scheint uns das Verfahren nicht zu sein, wie 
ihm überhaupt prinzipielle Fehler anhaften, von 
denen in der Originalarbeit keine Rede ist. 

Es gibt auch andere Methoden der Ver- 
grösserung ohne Linse, die allerdings wenig 
Anwendung finden, da der Vergrösserungsmass- 
stab gewissermassen vom’ Verfahren diktiert 


wird, so dass der Ausübende nur geringen Ein- 


fluss darauf bat. Legt man z. B. ein Negativ 
in konzentrierte Pottasche, so wird dadurch 
einesteils bewirkt, dass die Schicht sich von 
der Platte leicht ablösen lässt, und andererseits 
die dünne Gelatineemulsionsschicht in einer 
grösseren Schale mit Wasser einen vielfach 
grösseren, aber begrenzten Betrag annimmt, . 
d.h. sich ausdehnt. Der Nachteil dieses Ver- 
grösserungsverfahrens beruht hauptsächlich darin, 
dass man — wie schon erwähnt — ohne Einfluss 
auf den Massstab der Vergrösserung ist, und 
dass ausserdem durch das Auseinanderzerren 
der Silberteilchen die Deckung erheblich ver- 
ringert wird, so dass leicht flaue Vergrösserungen 
entstehen. 

Auch mit dem sogen. Pantographen, der in 
den lithographischen Betrieben eine gewisse 
Rolle spielt, lässt sich eine Vergrösserung her- 
stellen. Man bringt das Bild auf ein Gummi- 
tuch, und indem man dieses nach allen Richtungen 
bin spannt, erzielt man eine durch das Mass 
der Spannung des Tuches gegebene Vergrösse- 
rung. Am vollkommensten in- jeder Hinsicht 
wird jedenfalls die Art der Vergrösserung mit 
Kamera bezw. Projektionsapparat und Objektiv 
sein, obwohl auch dort noch, ein Gebiet frei 
liegt, Verbesserungen auszuarbeiten, die für die 
Praxis, wie auch für die Vollkommenheit des 
vergrösserten Bildes von Vorteil sind. Id. 


—— 8 —— H 


186 


PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. 


Ersatz für Dunkelkammerseheiben. 


Wenn durch einen unglücklichen Zufall eine 
Rubinscheibe in den Laternen springt, kommt, 
besonders an kleineren Plätzen, der Photograph 
in Verlegenheit, einen Ersatz schnell zu be- 
schaffen. Ein billiger und seit Jahrzehnten be- 
währter Ersatz für Rubingläser (auch für anders- 
farbige Gläser) stellt man sich für wenige Pfennige 
in folgender Art her: \ 

In einer Buchdruckerei kauft man einige 
Bogen gestrichenen Affichenpapiers, das in den 
verschiedensten Farben zu haben ist. Dunkel- 
orange in zwei oder drei Lagen übereinander 
auf eine weisse Glasscheibe geklebt, gibt ein 
Licht, welches genügend Sicherheit zum Ent- 
wickeln bietet und für die Augen sehr. an- 
genehm ist. Um festzustellen, ob das Licht die 
Platten nicht verschleiert, legt man eine kleine 


{Nachdruck verboten.) 
Platte in die Kassette und hierauf einige Geld- 
stücke. Man öffnet an der Stelle, wo man ent- 
wickelt, den Schieber zuerst 1 bis 2 em und 


lässt das Licht 20 bis 30 Sekunden einwirken, 


dann zieht man den Schieber wieder einige 
Zentimeter weiter heraus, bis auf einen Streifen, 
der dem Licht nicht ausgesetzt wird. Dann 
entwickelt man die Platte und kann gleich sehen, 
ob das Licht einen schädlichen Einfluss ausübt 
oder nicht. Ist es noch zu kräftig, wird eine 
Lage Papier mehr aufgeklebt. 

Das Affichenpapier ist überall erhältlich; 
zerbricht eine Scheibe, so ist sie für wenige 
Pfennige wieder hergestellt, und man hat ein 
völlig sicheres Licht, dabei die Annehmlichkeit, 
dass man die Flamme nicht sieht und das Licht 
verteilt ist. 


—— 


Rundsehau. 


„E pPhotographischer Nachweis von Ema- 
nationen bei biochemischen Prozessen. 
Unter diesem Titel veröffentlicht F. Scheminsky 
in der, Biochemischen Zeitschrift“ (Bd. 77, S. 14) 
einige Versuche mit keimendem und faulendem 
Phaseolus vulgaris, ferner mitgärenden Lösungen. 
Wurde in einem lichtdichten Kasten in einem 
Abstand von einigen Zentimetern darüber eine 
Trockenplatte angebracht, so entstand darauf in 
einem halben oder ganzen Tag ein entwicklungs- 
fähiger Eindruck. Um eine Wirkung von 
Schwefelwasserstoff handelt es sich nicht. Denn 
sie findet auch durch eine Glasplatte hindurch 
statt. Es scheint dem Referenten aber recht 
fraglich, ob man hier von Emanation sprechen 
soll, da ein schwarzer Karton schon eine starke 
Hemmung hervorruft. 

Die Lehre Reichenbachs vom Od, welche 
Scheminsky durch diese Versuche zu stützen 
sucht, ist gewiss in zu hohem Masse von der 
Wissenschaft abgelehnt worden. Ein wenig von 
ihr mag doch richtig sein. Ob sie aber gerade 
durch diese Versuche ihre teilweise Recht- 
fertigung finden wird, ist noch zweifelhaft. 

Der Berichterstatter erinnert sich bei dieser 
Gelegenheit der folgenden Begebenheit: Ein 
Magnetopath (Tormin) kam vor einer Reihe 
von Jahren zu ihm, um Rat bei einem photo- 
graphischen Fehlversuch zu holen. Auch dieser 
wollte eine Strahlung nachweisen, die vom 
menschlichen Körper ausgeht. Er hatte in ein 
lackiertes Eisenblech eine Oeffnung geschnitten 
und das Blech im Dunkelzimmer auf eine 
Trockenplatte gelegt. Dann hatte er bei völliger 
Abwesenheit von Licht in einem kleinen Ab- 
stand einige Stunden lang seine Hand darüber- 
gehalten. Als er dann .die Platte in einen 


[Nachdruck verboten.] 


Entwickler brachte, schwärzten sich diejenigen 
Stellen, welche vom Blech bedeckt waren. 
Unter der Oeffaung blieb die Schicht dagegen 
hell. Damit sollte das Vorhandensein einer 
Strahlung nachgewiesen sein, welche wohl durch 


Eisen, nicht aber durch die Luft hindurchginge. 


Nach einiger Zeit gelangen die Versuche nicht 
mehr. Das wurde mit dem — bedauerlicher- 
weise — erfolgten Genuss von Bier in Zu- 
sammenhang gebracht und der Verlust der 
magnetopathischen Kraft beklagt. Der Bericht- 
erstatter erkundigte sich nach der Art der 
Lackierung. Sie war bei den ersten Versuchen 
ziemlich frisch gewesen. Er versuchte deshalb 
den Fragenden zu überzeugen, dass es sich um 
eine ähnliche verschleiernde Wirkung handele, 
wie bei frisch lackierten Kassetten. Diese Ueber- 
zeugung scheint aber trotz der mitgegebenen 
Literatur nicht gelungen zu sein. Denn der 
Magnetopath liess nichts mehr von sich hören. 

Erstaunlich ist übrigens, dass im Anschluss 
an all die Arbeiten über unsichtbare Strahlungen 
noch niemand auf die vor etwa 50 Jahren er- 
folgten Veröffentlichungen von Nicephore 
Niépce zurückgegriffen hat. Dieser verfolgte 
die Einwirkung von Papieren, die mit Uran- 
salzen getränkt waren, auf lichtempfindliche 
Schichten. R. Ed. Lg. 

— Markenbildung auf Negativschichten. 
Es ist eine oft beobachtete Erscheinung, dass 
Regentropfen, überhaupt allgemein Wasser- 
tropfen auf einer trockenen Negativschicht einer 
photographischen Platte nach ihrem Auftrocknen 
ringförmige, deutlich sichtbare und beim Kopieren 
störende Marken hinterlassen. | 

Bei genauer Betrachtung mit Zuhilfenahme 
der mikroskopischen Vergrösserung oder der 


PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK 


187 


mikrophotographischen Aufnahme ersieht man 
als Charakteristikum des aufgetrockneten Wasser- 
tropfens einen mehr oder weniger kreisrunden, 
dunkeln Saum, der eine hellere Fläche als die- 
jenige der den Tropfen umgebenden Negativ- 
schicht einschliesst. Einige mikrophotographische 
Untersuchungen über diese Erscheinung hat 
Edgar Senior angestellt und im „British Journal“ 
1916, S. 403, darüber ausführlich berichtet. Der 
Verfasser scheint sich lediglich mit der Unter- 
suchung der Marken abgegeben zu haben, die 
ein Regentropfen auf einer Negativschicht ver- 
ursacht. Er sagt: „Einen Regentropfen kann 
man betrachten als eine Menge Wasser, die 
eingeschlossen ist in eine Art Haut von Wasser 
unter Spannung. Diese Oberflächenhaut ver- 
hält sich wie eine gespannte Membran, deren 
Spannung gleich der Oberflächenspannung der 
Flüssigkeit ist. Wird diese Flüssigkeit von der 
Gelatineschicht einer photographischen Platte 
absorbiert, so bleibt doch die Oberflächen- 
spannung bestehen, während der Regentropfen 
sich nach und nach zusammenzieht, um schliess- 
lich ganz zu verschwinden, d. h. mit Ausnahme 
der sichtbaren Spuren, die er in der Gelatine- 
schicht hinterlässt.“ 

Nach erstlicher Ueberlegung führt er im An- 
fange seiner Abhandlung die Markenbildung 
auf rein chemische Ursachen zurück, bedingt 
durch die Einwirkung der chemischen Bestand- 
teile des Regentropfens auf die Gelatineschicht. 
Ein Regentropfen ist bekannterweise nicht 
als eine Menge chemisch reinen Wassers zu 


betrachten, sondern er enthält noch eine ganze 


Anzahl anderer Körper, organische Stoffe, 
Säuren und verschiedene Salze in Lösung, und 
zwar variiert die Art der Bestandteile je nach 
der Gegend, in der der Regentropfen fällt, aus 


der er die verschiedenen Bestandteile in sich. 


aufgenommen hat. Es liegt also in erster Linie 
die Aussicht nahe, anzunehmen, dass die Marken- 
bildung durch den Einfluss der chemischen Be- 
standteile des Regentropfens bedingt sein könnte. 
Der Verfasser gelangt jedoch zum Schluss 
zu der Ueberzeugung, dass die Ursachen der 
Erscheinung physikalischer Natur sein müssten, 
weil die chemischen Beimischungen im Regen- 
wasser doch quantitativ zu gering sind, um 
chemische Wirkungen auszulösen. 
‚ Nach Ansicht des Referenten entsteht der 
dunkle Rand auf einer photographischen N®gativ- 
schicht nach dem Auftrocknen der Feuchtig- 
keit — gleich, ob durch Auffallen eines Regen- 
oder Wassertropfens hervorgerufen — dadurch, 
dass beim Auffallen des Wassertropfens zu- 
nächst die Gelatineschicht quillt und sie ihr 
Volumen vom Mittelpunkt aus kreisförmig ver- 
grössert, so dass am Rande des Tropfens Falten 
entstehen, eben durch das Ausdehnen der ge- 


quollenen Schicht über die ungequollene, trockene 
Schichtpartie hinaus. Nach dem Auftrocknen 
bleibt diese Faltenbildung bestehen, welche 
naturgemäss dunkler als ihre Umgebung er- 
scheint, ob durch Ueberlagerung von Silber- 
teilchen oder Beugungserscheinungen bedingt, 
mag noch dahinstehen. 

Die Marken variieren sehr in ihren Er- 
scheinungsformen, je nachdem, ob ein Wasser- 
tropfen auf eine belichtete oder unbelichtete 
Platte fallt. Dies ist sehr natürlich, wenn man 
bedenkt, dass die Schicht eine andere Korn- 
grösse nach der Entwicklung aufweist, und dass 
die verschiedenartigen Entwickler verschiedene 
gerbende Wirkungen auf die Negativschicht 
ausüben. Ferner tritt die Erscheinung auch 
anders auf, wenn der Wassertropfen auf eine 
durchsichtige oder wenn er auf eine gedeckte 
Stelle des belichteten und entwickelten Nega- 
tivs fällt. 

Auf einer Kollodiumschicht entsteht in Er- 
manglung von Quellungs vermögen bekannter - 
weise die Erscheinung nicht. Hd. 


— Braune Zwischentöne bei der 
Schwefeltonung. Greenall hat beobachtet 
(nach Abels „Phot. Weekly“), dass der Ge- 
brauch eines nicht angesäuerten Permanganat- 
Bleichbades, wie nachfolgend angegeben, reinere 
Braunfärbungen gewährt, auch hält sich diese 
Lösung längere Zeit, so dass man eine grössere 
Anzahl Bilder in der gleichen Lösung behandeln 
kann. 


o, 25 prozentige Lösung von 


Kaliumpermanganat 100 — 125 cm, 
Wasser 500 ccm, 
Kochsalz . 25 g. 


Durch Zufügung von Alaun (etwa 2,5 g) ver- 
läuft der Prozess schneller. Mit diesem Bade 
wird keine völlige Ausbleichung erreicht, sondern 
nur eine Aufhellung nach Graubraun zu. Man 
belässt normale Kopien etwa 2 bis 5 Minuten 
darin, dann werden die Bilder mit Wasser ab- 
gespült und in ein Klärbad übergeführt: 


Kochsalzlösung 1: 10 1 Vol.-Teil, 
verdünnte Salzsäure 1:5. 2 Vol.-Teile, 
Wasser 20 J 


Unmittelbar vor dem Gebrauch kommen auf 
roo cem Bad 4 bis 6 cem Natriumsulfitlösung 
1:5. Nach der Klärung werden die Bilder unter 
wiederholtem Wasserwechsel gewässert und dann 
geschwefelt. Das Schwefelbad ist nicht stärker 
als ½ g Sulfid auf roo ccm Wasser zu nehmen. 

Schwefelgetonte Bilder können im sauren 
Permanganatbad wieder gebleicht werden und 
nach Behandlung mit Klärbad, Wässerung, 
kurzer Exposition bei Tageslicht und Entwicklung 
in schwärzliche Tonfarben zurückgeführt werden. 


2% — 


30* 


188 


PHOTOGRAPHISCHR CHRÖNIR. 


Aus der Praxis des Photographen. 


(Unter dieser Rubrik werden kleine Mitteilungen aus der Praxis gebracht. Unsere Leser werden um Ein- 
sendung geeigneter Beiträge gebeten, für die auch Honorar gezahlt wird. Die Beiträge brauchen nicht 


druckfertig zu sein.) 


Kartoffelmehlkleister. Wegen Mangels an 
Stärkekleister wird man sich genötigt sehen, 
nach einem anderen Mittel zur Erzeugung eines 
billigen und doch guten Klebestoffes Umschau 
zu halten, und dürfte das Kartoffelmehl immer 
noch zu erhalten sein, aus welchem sich be- 
kanntlich ein guter Kleister herstellen lässt, 
der sich zum Aufziehen, Kaschieren und Kleben 
selbst der feinsten Arbeiten verwenden lässt. 


Zur Erzeugung dieses Kleisters gebraucht 
man etwa ½ Pfund gutes reines Kartoffelmehl, 
welches in etwa 2 Liter kaltem, weichem Wasser 
so lange tüchtig, aber ohne Blasen zu erhalten, 
angerührt wird, bis die Masse ganz seimig, aber 
klumpenfrei geworden ist. Die Masse wird als- 
dann bei schwachem Feuer unter ständigem 
Umrühren ziemlich stark erhitzt, bis ein ziem- 
lich dicklicher Kleister erzielt ist, der eine 
schwach bläuliche Färbung aufweisen muss. 
Zur Konservierung des Kleisters dient etwas 
Formalinlösung, wovon indessen höchstens ½ g 
genommen werden darf. Denn eine höhere 
Zugabe verursacht das Zusammenziehen des 
Kleisters zu Klumpen, durch welche der Kleister 
verdorben würde. Die Verarbeitung des Kleisters 
kann kalt oder warm geschehen, und ist die 
Klebekraft eine derartige, dass die Bilder usw. 
nicht mehr abtrennbar sind, ohne zu zerreissen. 
Es ist noch zu empfehlen, die aufgeklebten 
Bilder vor dem vollständigen Trockensein etwas 
einzupressen, wodurch sie eine völlig ebene 
Lage erhalten, doch soll das Trocknen nicht in 
gar zu überbitzten Räumen geschehen, um das 
Welligwerden zu verhüten. Der Kleister hält 
sich sehr gut, wenn er luftdicht, kübl und 
gegen grelles Licht geschützt verwahrt wird. 

M 


Photo graphische Emailleschalen. 
Photographische Emailleschalen sowie alle anderen 
derartigen Geschirre soll man niemals mit 
scharfen Sodalösungen, Kleesalzlösung oder 
irgend welchen sandigen Reinigungsmitteln be- 
handeln, weil sich dem Auge kaum wahrnehm- 
bare feine Haarrisse bilden, die bis auf das 
Eisen -durchgehen und nach kurzer Zeit zum 
Rostansatz führen. Sobald aber an solchen 
Stellen sich der Rost bildet, ist als nächste 
Folge das Abblättern der Emaille zu gewärtigen 
und ist dann eine solche Schale fast zu nichts 
mehr zu gebrauchen. 

Beim Ankauf von Emailleschalen soll man 
überbaupt auf die Innenemaillierung recht sehr 
achten, denn es gibt unter der Menge solcher 
Schalen immer einige, bei denen sich beim ge- 
nauen Besichtigen ganz unscheinbare Risse und 


[Nachdruck verboten.] 

dergleichen bemerkbar machen, die in der Folge 
zum raschen Unbrauchbarwerden führen können. 
Für gewisse Zwecke kann man ja unbeschadet 
für die Bilder, Platten und Bäder die Emaille- 
schalen benutzen, aber für die Entwicklung, 
das Fixieren, Verstärken und das Vergolden 
möchte ich den Glas- und Porzellan- sowie 
den Papiermachéschalen den Vorzug geben. 


Zur sachgemässen Reinigung der Emaille- 
schalen eignet sich am besten der Schwefel- 
äther (leicht entzündlich!) und der Alkohol, und 
benutzt man zum Abreiben von Schmutz irgend 
ein weiches Papier, welches mit einer dieser 
Flüssigkeiten etwas angefeuchtet ist. Auch zur 
Säuberung mittels Wassers, etwas Seife ist das 
weiche Papier sehr dienlich, da es den an- 
haftenden Schmutz leicht wegnimmt. Es ist 
noch zu betonen, dass die Emailleschalen gegen 
scharfes Aufstossen und das Fallenlassen sehr 
empfindlich sind, denn die Emaille hat glas- 
ähnliche Eigenschaften, d. h. sie splittert und 
bricht sehr leicht, so dass sich das Abspringen 
einstellt. . | M. 


Verhinderung der Abnutzung des 
Linoleums in photographischen Räumen. 
Durch die längere Abnutzung wird besonders 
das bedruckte Linoleum in den Werkstätten, 
den Empfangsräumen, den Ateliers und den 
Dunkelkammern unansehnlich, indem die ver- 
schiedenen Blumenmuster oder sonstigen Dekore 
nach einiger Zeit zum Teil verschwinden und 
dann macht ein derartiger abgenutzter Boden- 
belag keinen guten Eindruck mehr. Es wäre 
im allgemeinen besser, wenn für stark benutzte, 
d. h. viel begangene Räume, Flure usw. über- 
haupt kein bedrucktes, sondern in der Masse 
gefärbtes Linoleum gebraucht würde, denn auf 
diesen machen sich die Abnutzungen überhaupt 
nicht bemerkbar, weil die Färbung bis auf das 
Geflecht durchgeht, weshalb nur dieses Linoleum 
allein zu empfehlen ist. Allerdings kann man 
stark abgetretenes bedrucktes Linoleum mit 
irgend einer guten Oelfarbe (Druckfarbe) über- 
streichen lassen, was am sichersten von einem 
Maler besorgt werden soll, der aber darauf 
aufmerksam zu machen ist, dass z. B. im Atelier 
oder der Dunkelkammer der Anstrich den Ein- 
wirkungen mancher chemischer Flüssigkeiten 
(Spritzern) ausgesetzt ist, und sei bei der 
gegenwärtigen Firnis - und Oelfarbenknappheit 
in dieser Beziehung Vorsicht geboten. Um das 
Linoleum möglichst wenig abzunutzen und an- 
sehnlich zu erhalten, ist das öftere Einfetten 
oder Wichsen mit den käuflichen Wachsmitteln 
zu empfehlen, oder es ist eine Mischung zuzu- 


2. BEIIAGE ZUR PHOTOGRAPHISCHEN CHRONIK. 
Nr. 59 / o. Halle a. S., 29. Juli. | 1917. 


Ver Ar össerungen in Schwarz und Sepla, 
Ueber malunge en in Oel, Aquarell und Pastell 


(nur Ausführung 1). 


Berlin S., Eduard Blum, 


Wallstrasse 31. Inh.: E. Blum, W. Hoffschild, J. Müller. | 


( 8 N | 


Paopenindustrie Gmb H 8 


Eugen Biedermann, Porträtmaler 


Verlag von 
Wilhelm Knapp in Halle a.S. Vergrösserungen :: Retuschen :: Malereien 
Leitfaden | 
fur die 
Ausübung der gebräuchlichen Berlin- Lichtenberg | 5 
0 
Kohledruckverfahren = — 
nach 
eben u.noueren Methoden Platinabfälle, Platinrückstände, 
G. Mercator. u photogr. Rückstände, photogr. Papiere, 
Preis Mk. 3,—. alte Platten, Filmabfälle, Natronbäder 
— | verarbeitet und zahlt reellen Wert nach Probe in bar 
| die Silberschmelzerei, Scheide- und Gekrätz- Anstalt von 
Die photographischen k a 
; M. Broh, Berlin SO., 
Roprodukt ONSVOrTANTOR. Köpenicker Strasse 29. Telephon: Amt Moritzplatz, 3476. 
Girekonte: Commerz- und Diskonto-Bank. — Postscheckkonto Berlin 11 286. 
Herausgegeben l Streng reelle, schnelle Bedienung. 
von Vorzūügl. Schmelz-, Brenn-, Mahl-Einrichtg. Elektr. Betrieb. 
Arthur Freiherrn von Hübl, Verkauf von bestbewährtem Niederschlagsmittel 


für photographische Rückstände. 
Anerkennungsschreiben vom In- und Ausland. — Gegründet im Jahre 1896. 
Mit 12 Tafeln und 14 in den Text Berechtigter Ankäufer für Platin zum Preise bis Mk. 7,80 per Gramm, 
‚gedruckten Abbildungen. und werden Belegschelne jeder Abrechnung beigefügt. 


‚Preis 5 Bark. | 


4 


Nr. 59/60 | _ PMOTOGRAPHISCHE CHRONIK. 


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Ä Dieser kleine Katechismus, der zwar nickt erschöpfend gehalten, dessen glänzende Erfolge aber nach 
vorhergegangenem Kursus seit etwa 4 Jahren die Probe bestanden haben, will nichts anderes, als ein 
Prägestempel für das Gedächtnis des Prüflings sein, der aus der Praxis eines Menschenalters geschöpft, 
das durch Selbststudium oder durch Unterricht genassene notwendige Wissen in Übersichtlicher und kurzer 
Weise für eine Prüfung zu festigen — ja, er dürfte für so manchen Prüfenden eine willkommene Richtschnur 
bezw. Handhabe für d as sein, was man füglich von einem Prüfling des Photographenberufes verlangen soll und kann. 


Nr. 59/60 PEIOTOGRAPHISCHE CHRONIK. 


Prüfungen im Photographengewerbe in Berlin. 


Gehilfenprüfungen betreffend. 
Bekanntmachung. 


Für die Ende September d. J. im Innungsbezirk und im Bezirk der Handwerks- 
kammer zu Berlin stattfindende Gehilfenprüfung sind die Gesuche um Zulassung an den 
Unterzeichneten bis spätestens 20. August d. J. zu richten. Dem Gesuche sind beizufügen: 

ı. Ein kurzer, selbstverfasster und eigenhändig geschriebener Lebenslauf des Prüflings 
und der von der Handwerkskammer bezw. Innüngsvorstand genehmigte- 
‚Lehrvertrag; 

a. ein vom Lehrherrn auszustellendes Lehrzeugnis!), welches von der zuständigen 
„ Gemeindebehörde gemäss § 127c, Absatz 1, der Gewerbeordnung kosten- und 
” stempelfrei zu beglaubigen ist; sowie = 

3. wenn der Lehrling zum Besuche einer Fach- bizs auch noch Fortbildungsschule- 
verpflichtet war, das Zeugnis über den Schulbesuch; war ihm zu einem solchen 
keine Gelegenheit geboten, eine diesbezügliche Versicherung unter 
Angabe der Gründe. 

Zu 3 ist zu bemerken, dass ein Lehrling, der die Fortbildungs- oder Fachschule nicht 
besucht hat, obwohl er dazu Gelegenheit hatte, nicht zur Gehilfenprüfung zugelassen werden darf. 
Gemäss § ızıc, Abs. 1, der Gewerbeordnung ist der Lehrherr verpflichtet, den Lehrling zur 
Ablegung der Gehilfenprüfung anzuhalten; widrigenfalls er nach § 148, Ziffer 9, der Gewerbeordnung 
mit Geldstrafe bis zu 150 Mk., im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 4 Wochen, bestraft wird. 

In den letzten 4 Wochen vor der Prüfung hat der Lehrherr dem Lehrling die erforder- 
liche Zeit zur Anfertigung des Gehilfenstückes zu gewähren. 

Die Prüfungsgebühr im Betrage von 6 Mk. ist post- und bestellgeldfrei zugleich mit dem. 
Lulassungsgesuch an den Unterzeichneten einzusenden. Ä 
Berlin W. 50, im Juli 1917. 

Ansbacher Strasse 31. 
Paul Grundner 


Vorsitzender der Prüfungsausschüsse für das Photographengewerbe im Bezirk der Handwerkskammer | 
zu Berlin und Regierungsbezirk Potsdam und des Prüfungsausschusses der Photographen · Innung (Zwangsinnung) zu Berlin. 


I) Dasselbe muss zum Zwecke der Prüfungsaufgaben, präzis ausgedrückt, entbalten, was der Lehrling: 
wirklich gelernt hat. (Formulare zu beziehen von der Geschäftsstelle oder Wilhelm N Halle a. S.). 
Die Zeugnisse über den Besuch der Fach- bezw. Fortbildungsschule brauchen erst am Prüfungstage vor- 
gelegt zu werden. a re 


Meisterprüfungen betreffend. 
Bekanntmachung. 
Im Monat Oktober d. J. findet im Bezirk der Handwerkskammer Berlin und: 
Regierungsbezirk Potsdam eine Meisterprüfung für das Photographengewerbe statt. 
Das Gesuch um Zulassung zur Prüfung ist schriftlich, bis spätestens 20. August d. J., 
an den Unterzeichneten zu richten. 
Dem Gesuche sind beizufügen: 
ı. Ein kurzer, eigenhändig geschriebener Lebenslauf des Prüflings; , 
2. eine Geburtsurkunde; 
3. das Prüfungszeugnis über das Bestehen einer Gehilfenprüfung, oder der Nachweis, 
| dass der Prüfling zur Anleitung von Lehrlingen befugt ist}; 
4. der Nachweis, dass der Prüfling mindestens 3 Jahre als Gehilfe usw. in der Photo- 
graphie praktisch tätig gewesen ist; 
5. die Zeugnisse der gewerblichen Unterrichtsanstalten, die der Prüfling etwa besucht hat; 
6. ein polizeiliches Führungszeugnis. 
Die Prüfungsgebühr im Betrage von 30 Mk. ist post- und bestellgeldfrei einzusenden. 
Auf Grund der eingesandten e wird entschieden, ob dem Zulassungsgesuch: 
Folge zu geben ist oder nicht. 
Berlin W. 50, im Juli 1917. 
Ansbacher Strasse 31. 


% 


Paul Grundner, E 


‚ Vorsitzender der Prüfungskommissionen für das Photogra be im ri der Handwerkskammer zu Berlin 
und Regierungs An en} Potsdam 


1) Die Uebergangsbestimmungen zum Gesetz vom 30. Mai 1908 besagen, dass auch nach dem 1. Oktober 
1913 alle diejenigen Handwerker zur Meisterprüfung zugelassen werden können, welche am 1. Oktober 1908 
mindestens 24 Jahre alt waren und ihr Handwerk mindestens 5 Jahre selbständig oder in leitender Stellung aus- 
geübt hatten, und diejenigen, weiche am 1. April 1901 das 17. N vollendet und mindestens 2 Jahre ihr- 
Handwerk erlernt hatten. 


nn BHOTOGRÄPHISCHE CHRONIK. ..... 


bereiten, die aus ı Teil Palmöl und ı5 Teilen. 


Paraffin zusammengeschmolzen ist, und gibt man 
zu der flüssig gewordenen Masse noch etwa 
4 Teile Paraffinöl, wonach das Ganze in irgend 
eine alte Blechbüchse gefüllt wird, die stets gut 
verschlossen gehalten wird. Von dieser Mischung 
genügt eine Wenigkeit, um das Linoleum auf- 
zufrischen und es gegen scharfe, beizende oder 
ätzende Spritzer unempfindlicher zu machen, 
auch wird der Staub, also die Chemikalienrück- 
stände, viel mehr an die gering fettige Fläche 
gebunden. Das Auftragen geschieht mit irgend 
einem Filzwischer oder dicken Flanellappen, 
nachher erfolgt das Nachreiben bis zur matten 
Glanzerzeugung. M. 

Haltbarmachung von Zinkwässerungs- 
kasten — Bekleben von Metallen. Wenn 
es sich darum handelt, Zink- oder Aluminium- 
bleche oder sonstige Gegenstände mit irgend 
einem Lack zu überstreichen oder mit Papieren 
aller Art zu bekleben, so ist es erforderlich, 
dass die von allem anhaftenden Fett, Schmutz 
oder Fingergriffen befreiten Metalle etwa eine 
Minute lang in einer Mattierungsflüssigkeit aus 
8 bis 10 Teilen reiner Salzsäure in 100 Teilen 
weichen Wassers (Regen- oder Flusswasser) ge- 
badet werden, wobei die Politur völlig ver- 
schwindet. 

Für die verschiedenen blechernen Schalen 
und den Wässerungskasten empfiehlt sich nach 
dem gänzlichen Trocknen der recht reichlich 
mit Wasser abgespülten mattierten Flächen ein 
mehrmaliger Anstrich von ganz verdünntem 
echt syrischen Asphaltlack, und soll ein jeder 
Anstrich zuerst bei mässiger Wärme trocknen, 
wonach der Gegenstand für längere Zeit dem 
vollen Tageslicht ausgesetzt wird, um den licht- 
empfindlichen Lackanstrich völlig unlöslich, d. h. 
erst richtig haltbar zu machen. Für Wasse- 
rungskasten genügen in der Regel zwei An- 
striche, und wenn sich nach längerem Gebrauch 
an manchen Stellen, z. B. durch das Abstossen 
des Lackes, freie Stellen zeigen, ist der Anstrich 
in der angegebenen Weise zu wiederholen. 
Zum Aufkleben von Papieren usw. auf derart 
mattiertes Zink oder Aluminium erweist sich 
ein frisch zubereiteter Stärkekleister als vor- 
züglich, welcher mit 10 Prozent Wasserglas 
und 5 bis ıo Prozent venetianischem Terpentin 
vermischt sein muss. Das Bekleben soll mög- 
lichst sofort nach dem Mattieren stattfinden 
um eine feste Bindung zu erhalten. Das 


Trocknen solcher Klebungen dauert wegen des 
Terpentinharzzusatzes ziemlich lange, dagegen 
sitzen aber die Papiere ungemein fest auf den 
Metallen, weshalb zur Dekorierung solcher mit 
Bildern usw. das Mittel sehr zu er ist. 


$ 


189 


ir und Vereinsnaehriehten. 


sir diese Nachrichten übernimmt die Redaktion heine 
Verantwortung.) 


Sächsiseher Photographen-Bund (H. V.). 
(Schutzherr: Se. Maj. König Friedrich August von Sachsen.) 
Als neues Mitglied ist gemeldet: 
Herr Photograph Emil Haass- Dresden, 
strasse 71. 


Elisen · 


Der Vorstand. 
R. Schlegel, Vorsitzender. 


re 


Schleswig-Holsteinischer Photographen- 
Verein. 
Als Mitglieder sind vorgeschlagen: 
Fräulein von Aspern, Photographin, Itzehoe. 
Herr H. Sparr, Photograph, Schleswig. 
„ Oskar Autzen und Herr Hermann Thomsen 
(Inh. der Fa.: L. Autzen-Flensburg). 
Der Vorstand. 
I. A: Otto Stiegler. 


ar — 


Photographisehe Vereinigung im Regie- 
rungsbexzirk Stettin (Zwangsinnung). 

Die Mitglieder werden höflichst ersucht, die fälligen 
Beiträge bis zum 15. August d. J. auf unser Postscheck- 
konto Berlin Nr. 34064 einzusenden. Bis zu diesem 
Tage nicht eingegangene Beträge werden laut Innungs- 
beschiluss zuzüglich der Kosten durch die Post ein- 
gezogen. 

Der Vorstand. 
I. A.: Willy Wolff, Vorsitzender. 


— —— 


Photographiseher Verein zu Hannover 
(Faehverein). 


(Korporatives Mitglied des Central-Verbandes Deutscher Photo- 
graphen -Vereine und Innungen (J. P.). 


Den verehrlichen Mitgliedern zur gefälligen Kennt- 
nianahme, dass wir auf Anregung vieler Kollegen einen 
ständigen , Stammtisch“, und zwar jeden Mittwoch, 
abends 9 Uhr, im „Pschorrbräu‘“ (Thielenplatz), ein- 
gerichtet haben, und erfreut sich derselbe regster Be- 
teiligung. Gäste willkommen. 

Der Vorstand. 
L A.: O. Zurkirchen, I. Vorsitzender. 


— 


Gesehäftliehes. 

Die Firma Photographische Vergröserungsanstalt 
Spittelmarkt, G. m. b. H., in Berlin ist aufgelöst. Liqui- 
tator ist der bisherige Geschäftsführer Photograph 
Ernst Rahn in Berlin. 

4 


Kleine Mitteilungen. 

— Internationaler Urheberrechtsschuts. 
Die Frage, ob während des Krieges die Werke der 
Literatur und Kunst der Angehörigen feindlicher 
Länder in Deutschland noch geschützt sind, ist kürs- 


196 


PHOTÖGRAPHISCHR CHRONIK. 


lich durch das Oberlandesgericht Hamburg bejaht 
worden. Demnach hat die Berner Uebereinkunft vom 
9. September «886 (nebat Zusatzakten) auch während 
des Krieges fortdauernd Geltung, eine Auffassung, die 
auch in vollem Einklang mit der Haltung der deut- 
schen Verleger steht, die stets daran festgehalten haben, 
dass das bedeutungsvolle Kulturwerk der Berner Ueber- 
einkunft durch den Krieg nicht gestört werden dürfe. 
(Im Schlussprotokoll Nr. 1 sind die Werke der Photo- 


graphie besonders behandelt, so dass auch für diese 


der internationale Urheberschutz, wenigstens in Deutsch- 
land, nach dem erwähnten Urteil noch fortbesteht.) 
Unberührt bleiben natürlich die Kriegsbestimmungen 
über das Verbot der Zahlungen an das feindliche Aus- 
land, die sich aus einem Verlagsvertrag ergeben können. 


Dr. Sch. 
en 


Geriehtswesen und Verwaltung. 
Schwindel mit Photographievergrösse- 
rungen zur Kriegszeit. Vom Juli bis in den 
Dezember vorigen Jahres hinein haben die beiden 
Reisenden bezw. „ Oberreisenden Joseph Riegl und 
Paul Blepp zuerst in Nürnberg und dann in Augs- 
burg und dessen näheren Umgebung bei zahlreichen 
Kriegerfrauen und -Witwen Bestellungen auf Photo- 
graphievergrösserungen und-Verkleinerungen aufgesucht 
und erhalten. Sie verkauften für die Firma Sattler 
in Dortmund, vorübergehend und kurze Zeit auch für 
Ramé in Berlin sogen. Velourbilder, denen jeweils 
der Kopf aufgesetzt werden musste. Die Bilder waren 
meist sehr schlecht und unverbältnismässig teuer, der 
Vertrieb dieser und ähnlicher Erzeugnisse zudem durch 
Verfügung der stellvertretenden Generalkommandos 
vom Mai 1916 ausdrücklich verboten. Riegl liess 
sich unter falschen Vorspiegelungen, wie, der Firmen- 
inhaber sei zum Militärdieuste eingerückt, die zu- 
nehmende Vergrösserung des Geschäftes erfordere so- 
fortige Bezahlung usw., nicht nur die übliche An- 
zahlung, sondern, wozu er nicht berechtigt war, auch 
den ganzen Kaufpreis einhändigen, den er für sich 
verbrauchte. Auf diese Weise wurden arme Frauen 
um Insgesamt mindestens 535 Mk. geprellt. Während 
Blepp wegen Vergehens gegen das Kriegszustands- 
gesetz mit 6 Wochen "Gefängnis, verbüsst durch die 
fıhüäher erlittene Untersuchungshaft, davonkam, wurde 
Riegl wegen dieses Vergehens und eines fortgesetzten 
Verbrechens des Betrugs im Rückfalle vom Land- 
gericht Augsburg zu insgesamt 1 Jahr 9 Monaten 


Zuchthaus, ab s Monate Untersuchungshaft, und 
3 Jahren Ehrverlust verurteilt. 
2 ` 
Fragekasten. 
Technische Fragen. 
Frage 54. Herr W. F. in M. Ich habe eine 


grössere Reihe von Innenaufnahmen in einem Betriebe 


anzufertigen. Darunter etwa 15 gegen das Fenster. 
Bei meinen Probeaufnahmen habe ich gesehen, dass 
ich die Belichtungszeit ausserordentlich genau treffen 
muss, da sonst verschleierte Bilder ohne Zeichnung in 
den Lichtern entstehen. Auch mit Lichthöfen habe 
ich viel zu kämpfen. Würden Sie mir eine geeignete 
Plattensorte zu dieser Aufgabe empfehlen können, die 
die Arbeit zugleich erleichtert? 


Antwort su Frage 54. Die richtige Abschätzung 
der Belichtungszeit ist bei Innenaufnahmen erfahrungs- 
gemäss ziemllch schwer, und man hilft sich deshalb, 
indem man Platten verwendet, die gegen Fehler in der 
Bemessung der Exposition nicht allzu empfindlich 
sind. Auch durch zweckmässige Leitung der Ent- 
wicklung kann mancher Fehler nach der Richtung der 
Ueberbelichtung hin gebessert bezw. aufgehoben werden. 
Was zunächst die Platte anbetrifft, so müssen wir eine 
solche verwenden, die eine möglichst lange Gradation - 
besitzt, d. h. ausserordentlich grosse Unterschiede 
zwischen Hell und Dunkel wiederzugeben vermag. Die 
im gewöhnlichen Porträtbetriebe benutzten Aufnahme- 
platten brauchen diese Eigenschaft nicht zu besitzen, 
da schwerwiegende Fehler in der Belichtungszeit hier 
seltener vorkommen. Wenn Sie aber z. B. die Agfa- 
Spezialplatte gebrauchen würden, so hätten Sie ein 
Negativmaterial, das nicht allein eine sehr grosse 
Helligkeitsskala im Naturausschnitt richtig wieder- 
zugeben vermag, sondern darüber hinaus auch Fehler 
nach der Richtung der Ueberbelichtung ziemlich un- 
schädlich macht, Auch andere dick gegossene Platten 
von nicht zu hoher Empfindlichkeit eignen sich für 
den vorgedachten Zweck recht wohl, während hoch- 
empfindliche Porträtplatten mit Ausnahme der eben- 
erwähnten Agfa-Spesialplatte im allgemeinen wenig 
geeignet erscheinen. Genügende Lichthoffreiheit können 
Sie durch Hinterstreichen der Platten mit einem der 
im Handel befindlichen Lichthofschutzmittel erzielen. 
Wenn ein solches im Augenblick nicht zur Verfügung 
stehen sollte, rühren Sie sich selbst eine Gummiarabikum- 
lösung mit Russ zu etwa Sirupkonsistenz an und 
setzen soviel Zucker oder Glyzerin zu, dass der auf- 
getrocknete Ueberzug nicht mehr reisst. Die Be- 
lichtung geschieht, wo es möglich ist, eher zu reichlich 
als zu kurz. Um Fehler der Ueberbelichtung unschäd- 
lich zu machen, wird die Eutwicklung in einem der 
bekannten langsamen Entwickler (z. B. Hydrochinon- 
Pottasche) begonnen und, wenn die Einzelheiten in 
den tiefsten Schatten in dieser Lösung genfigend her- 
auskommen, auch zu Ende geführt. Bleibt die Detail- 
zeichnung in den tiefen Schatten aus, so kann die 
Platte noch unbedenklich in einen Rapidentwickler, 
wie Metol oder Rodinal, gelegt werden, in dem alle 
Einzelheiten in den dunklen Bildpartien schnell er- 
scheinen werden. Der Austausch der Entwickler erfolgt 
zweckmässig erst dann, wenn die Lichter schon bei- 
nahe die richtige Kraft erreicht haben. 


Für die Redaktion verantwortlich: Geh. Regierungsrat Professor Dr. A. Miethe in Berlin - Halensee, Halberstädter Strasse 7; 
für den Anzeigenteil: Guido Karutz in Halle a. 8. Drack und Verlag von Wilhelm Knapp in Halle 8. 3, 


PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. Nr. 59/60 


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liefere ich immer, dagegen kann ich mit Malereien vor- 
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Nr. 59/60 


 PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. 


Keine Iusummenstellungen mehr! 
Reine schwierigen Anzelchnungen mehr! 
Keine kurzen Liefertermine mehr! 


Die von Tag zu Tag wachsenden Schwierigkeiten im Ver- 
grösserungsbetriebe, die teils durch die Beschaffenheit der Roh- 
materialien, teils durch Einberufungen und dadurch entstandenen 
Mangel an geeigneten Mitarbeitern hervorgerufen sind, zwingen 
uns leider zu gewissen Einschränkungen bei der Annahme von 
Bestellungen. Insbesondere können wir bis auf weiteres im 
Interesse der Allgemeinheit die zeitraubenden Zusammenstel- 
lungen, sowie schwierige Anzeichnungen, umfangreiche Er- 
gänzung von Hintergründen und ähnliche Arbeiten nicht mehr 
übernehmen, und bitten daher unsere Geschäftsfreunde, von 
derartigen Einsendungen in Zukunft absehen zu wollen. 

Kurze Liefertermine einzuhalten, ist zurzeit fast unmöglich, 


da man kaum von heute zu morgen verfügen kann. Irgend 


welche Garantie für Einhaltung der uns vorgeschriebenen Daten 
vermögen wir daher nicht zu geben; wir empfehlen unserer 
Kundschaft, sich auch ihrerseits in keinem Falle an einen 
bestimmten Tag fest zu binden. | 


im allgemeinen beträgt die Lieferfrist für Rohbilder 
kleinen und mittleren Formats jetzt 4 bis 5 Arbeitstage, 
und für retuschierte Vergrösserungen 2 bis 3 Wochen! 


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Deutscher Vergrösserungs-Anstalten: 


Max Breslauer. — W. Hartwig. — Künstlervereini- 
gung Veronika. — Max Lusche — C.von Salzen. 
— F. Spacek. — Eduard Blum (Geschäftsstelle). 


PHOTOGRAPHISCHE CHRONIK. | Nr. 59/60 


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Teuerunes-Zusching! 


Die Preise für Kartons, Passepartouts und Aufmachungen jeder 
Art sind neuerdings wieder ganz erheblich gestiegen, so dass auch wir 
einen entsprechenden Aufschlag auf unsere Listenpreise berechnen 
müssen; das gleiche gilt auch für das gesamte Packmaterial. Wir 
raten dringend, diese erhöhten Kosten bei der Bemessung der Preise 
für die Privatkundschaft zu berücksichtigen. 

Infolge der andauernden Steigerung aller sonstigen Roh- 
materialien, sowie der Arbeitslöhne usw., sehen wir uns genötigt, vom 
1. August 1917 ab einen allgemeinen Teuerungs-Zuschlag in Höhe 
von Io Prozent auf Vergrösserungen jeder Art zu erheben. 


Vereinigung Deutscher Vergrösserungs- Anstalten: 


Max Breslauer. — W.Hartwig. — Künstlervereinigung 
Veronika. — Max Lusche. — C. von Salzen. — F. Spacek. 
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