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Rhodophyceae.
Algen von sehr verschiedenem Bau und verschiedener Grösse, hellrosa,
rot oder violett, seltener blaugrün, mehrzellig, Zellen mit meist nur einem
Zellkern und einem oder mehreren bis vielen Chromatophoren. Fortpflanzimg
geschlechtlich oder ungeschlechtlich, stets durch unbewegliche Fortpflanzungs-
zellen. Die ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch Mono- oder Tetra-
sporen. Monosporen werden gebildet bei den Bangiaceen und bei den Nemalio-
nales und zwar bei den ersteren in der Weise, dass entweder direkt oder
nach vorausgegangener Teilung aus den Thalluszellen je eine anfangs nackte
Zelle austritt. Bei den Nemalionales z. B. bei Chantransia und bei den
Jugendstadien von Batrachospermum schwellen die Endzellen der Zweigchen
zu eiförmig -kugeligen Monosporangien an, aus denen eine nackte, runde,
allmählich sich mit einer Membran umgebende Zelle hervortritt, die direkt
zu einer neuen Pflanze auswächst.
Bei den Tetrasporangien , die an lockeren, reich verzweigten Formen
ebenfalls aus den Endstellen der Zweigchen werden, an fester und enger
vereinigten Thallusgeflechten aber in den äusseren Rindenschichten liegen,
teilt sich der Zellinhalt in vier Tochterzellen, die entweder in einer Reihe
liegen, oder kreuzweise oder wie die Ecken eines Tetraeders.
Die geschlechtliche Fortpflanzung ist bei den Rhodophyceen eine höchst
eigenartige und in den Einzelheiten überaus mannigfaltige. Die weiblichen
Geschlechtsorgane sind, abgesehen von den Bangiaceen, durch das Carpogon
repräsentiert, eine am Grunde etwas angeschwollene Zelle, die nach oben zu
in einen Fortsatz, das Trichogyn, endigt. Gewöhnlich ist dieses letztere
haarfÖrmig, manchmal aber auch ziemlich dick, dicker selbst als der untere
Teil des Carpogons; es hat die Aufgabe, die vom Wasser angetriebenen
männlichen Geschlechtszellen, die Spermatien, festzuhalten. Bei den Bangia-
ceen entsteht die Eizelle direkt aus einer Thalluszelle und besitzt nur nach
aussen eine kleine Vorwölbung, das Carpogon der übrigen Rhodophyceen
Thomö-Migula, Florn. VII. 1
_ 2 —
dagegen entsteht aus der Endzelle eines kurzen wenigzelligen Astes (Car-
pogonast).
Die männlichen Geschlechtszellen, hier Spermatien genannt, sind
kleine, nackte, kugelige bis eiförmige, unbewegliche Zellen; sie entstehen
einzeln in kleinen Zellen, die zu wenigen bis sehr vielen an den Endzellen
von Ästchen gebildet werden. Die Terminologie dieser Bildungen wird ver-
schieden gehandhabt; am einfachsten ist es jede dieser kleinen Spermatien
bildenden Zellen als Antheridium und die Zellen, aus welchen diese hervor-
gehen, als Antheridientragzelle aufzufassen. Oft sind an reich verzweigten
Ästchen zahlreiche Antheridientragzellen mit Antheridien vorhanden, man
spricht dann von Antheridienstand.
Die Befruchtung erfolgt in der Weise, dass ein Spermatium passiv vom
Wasser an das Trichogyn angetrieben wird, festklebt und sich zunächst mit
einer Membran umgiebt. An der Berührungsstelle zwischen Trichogyn und
Spermatium findet ein Durchbruch der Wandung statt, der Inhalt des
letzteren tritt in das Trichogyn über und schliesslich vereinigt sich der
Spermakern mit dem Eikern. Bei den Bangiaceen erfolgt nun direkt oder
nach voraufgehender Teilung der befruchteten Eizelle (in meist acht Zellen)
die Bildung der Sporen, indem sie nackt austreten und zu neuen Pflanzen
heranwachsen. Bei den übrigen Rhodophyceen kommt es aber nach der
Befruchtung zu einer eigentümlichen Entwickelung des Carpogons, die an
die Bildung der zweiten ungeschlechtlichen Generation bei den Moosen er-
innert. Gewöhnlich gehen nämlich aus der Eizelle Büschel verzweigter Zell-
fäden hervor, deren Endzellen, zuweilen auch sämmtliche Zellen zu Sporen
werden. Manchmal gestaltet sich der Vorgang aber noch wesentlich ver-
wickelter; die Eizelle treibt einen neuen Fortsatz (Ooblastemfortsatz) nach
einer anderen neben der Carpogonzelle gelegenen sogenannten Auxiliarzelle,
kopuliert mit dieser, und erst diese letztere bildet die sporentragenden Fäden
oder Gonimoblaste aus. Manchmal treibt auch das Carpogon mehrere
Ooblastemfortsätze durch das Thallusgewebe, die mit verschiedenen Auxiliar-
zellen verschmelzen; es entstehen dann verschiedene Gonimoblaste. Zuweilen
werden die Gonimoblaste durch eine besondere Fruchthülle eingehüllt, die
aus von den Zellen des Carpogonastes oder anderen benachbarten ausgehen-
den verzweigten Zellfäden gebildet wird. Die Carpogonfrüchte stehen ent-
weder frei auf der Oberfläche oder sind dem Thallusgewebe eingebettet. Die
Erklärung zu Tafel XLIV.
Fig. 1. Batrachospermum vagum.
„2. „ moniliforrne.
„ 3. Nemalion rnultifidum.
„ 4. Helminthora divaricata, natürliche Grösse.
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— 3 —
Carposporen sind unbeweglich, meist dunkler gefärbt und sollen zuweilen
anfangs nackt sein, wahrscheinlich sind sie aber stets von einer zarten Mem-
bran umgeben; sie keimen gewöhnlich bald nach ihrer Reife. Sehr oft
werden sie an besonderen fertilen Abschnitten des Thallus, den Cystocar-
pien gebildet.
Der vegetative Aufbau des Thallus ist sehr verschiedenartig, meist
mehr oder weniger deutlich auf lockere oder dicht verschlungene und ver-
wachsene, reich verzweigte Sprosssysteme zurückzuführen. Seltener besteht
der Thallus nur aus einfachen, verzweigten oder unverzweigten Zellreihen.
Einteilung der Rhodophyceae.
1. Thallus fadenförmig oder blattartig; weibliches Geschlechtsorgan nicht als
Carpogon mit Trichogyn entwickelt. Bangiales.
2. Thallus sehr verschiedenartig; weibliches Geschlechtsorgan als Carpogon
mit Trichogyn entwickelt. Florideae.
1. Unterordnung Bangiales.
Einfache, von den Florideen vielfach abweichende Rhodophyceen, mit
fadenförmigem, anfangs einreihigem, später mehrreihigem oder mit flächen-
förmig ausgebreitetem Thallus. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Mono-
sporen. Geschlechtliche Fortpflanzung, wo beobachtet, durch Befruchtung
einfacher, direkt aus Thalluszellen hervorgegangener, trichogynloser Eizellen
durch unbewegliche Spermatien.
Einteilung der Bangiales.
Chromatophor sternförmig, je eines in jeder Zelle, zentral. Bangiaceae.
Chromatophore scheibenförmig, zu mehreren in jeder Zelle. Thoreaceae.
Familie Bangiaceae.
Thallus fadenförmig, Scheiben- oder blattartig. Zellen mit je einem
Zellkern, einem ein zentrales Pyrenoid umschliessenden sternförmigen Chro-
matophor und meist dünnen Membranen. Ungeschlechtliche Fortpflanzung
durch membranlose Monosporen. Geschlechtliche Fortpflanzung durch Ei-
zellen und Spermatien; erstere entstehen aus Thalluszellen, die sich dichter
mit Inhaltsstoffen anfüllen und etwas anschwellen, zuweilen auch nach aussen
eine kleine Vorstülpung entwickeln. Die Spermatien sind fast farblos; sie
entstehen aus Thalluszellen, indem sich diese entweder durch wiederholte
_ 4 —
Zweiteilung zu gefächerten Antheridien umbilden oder nur eine kleinere seit-
liche Zelle abschneiden, die zum einzelligen Antheridium wird.
Einteilung der Familie.
1. Thallus fadenförmig. 2.
Thallus flächenförmig. 3.
2. Monosporen aus ungeteilten oder in gleiche Tochterzellen geteilten Thallus-
zellen hervorgehend. Bangia.
Monosporen nach ungleicher Teilung einer Thalluszelle aus der kleineren
hervorgehend. Erythrotrichia.
3. Lager einschichtig. Porphyra.
Lager zweischichtig. Wildeniania.
Gattung Bangia Lyngbye.
Thallus aufrecht, aus unverzweigten, stielrunden, nach oben zu ver-
dickten und mitunter röhrig hohlen, zuweilen unregelmässig eingeschnürten
Fäden bestehend, die am Grunde mit verbreiterter Basalzelle festsitzen.
Fäden anfangs einreihig, später mehrreihig oder Zellen nicht mehr in deut-
lichen Reihen gelagert. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Monosporen;
Monosporangien direkt oder nach meist nur einmaliger Teilung aus be-
liebigen Thalluszellen hervorgehend. Geschlechtliche Fortpflanzung durch
Eizellen, die direkt aus Thalluszellen entstehen, und durch Spermatien;
Antheridien durch wiederholte Zweiteilung nach allen Richtungen aus vege-
tativen Zellen entstehend. Aus den befruchteten Eizellen entsteht durch
wiederholte Teilung nach allen Richtungen ein oft achtzelliger Zellkörper
(Sporenfrucht), aus welchem später die einzelnen Sporen heraustreten. Männ-
liche und weibliche Geschlechtszellen auf denselben oder verschiedenen
Pflanzen, ebenso kommen die ungeschlechtlich gebildeten Monosporen oft
auf besonderen Pflanzen vor.
Erklärung zu Tafel XLIV B.
Fig. 1. Bangia atropurpurea, a vom Ende, b aus der Mitte.
„ 2. „ „ Querschnitt.
„ 3. „ „ männlicher Faden mit beginnendem Zerfall in
Antheridien.
- 4. Erythrotrichia ceramicola, Fadenstück.
5. Porphyra atropurpurea, Stück des Thallus.
„ 6. „ „ Thallusquerschnitt.
„ 7. „ „ Querschnitt des Thallus mit z. T. in der Befruch-
tung begriffenen Eizellen,
„ 8. Goniotrichum elegans, Teil des Thallus. Sämmtlich vergrössert.
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— 5 —
Übersicht der Arten.
1. Fäden auch erwachsen nicht über 1 cm lang. 2.
Fäden erwachsen über 1 cm lang. 3.
2. Zellen der erwachsenen Fäden in deutlichen Reihen. B. versicolor.
Zellen ordnungslos. B. atropurpurea.
3. Glieder kaum kürzer als breit. B. ciliaris.
Glieder kaum halb so lang als breit. B. compacta.
2996. B. ciliaris Carm. — Erythrotrichia ciliaris Thur. — Jüngere Fäden
keulenförmig, deutlich gegliedert, später beiderseits lang zugespitzt; Glieder
etwas kürzer als breit, allmählich in vier, meist eine einzige Längsreihe
bildende Zellen zerfallend, deren rundlich-eckiger Inhalt abwechselnd durch
einen später undeutlicher werdenden Zwischenraum getrennt ist. Pflanzen
hell-purpurrot, das Substrat wie mit kurzem 4 — 7 mm langem Flaum be-
deckend. — Auf grösseren Algen im Adriatischen Meere.
2997. B. versicolor Kg. — B. subaequalis Kg. — Jüngere Fäden
purpurn, cylindrisch, ziemlich gerade, einzeln, deutlich gegliedert, erwachsen
bräunlich, verdickt, gekrümmt, gefeldert; Glieder in je vier meist mehrreihig
angeordnete Zellen geteilt. Inhalt etwas zusammengezogen und wechsels-
weise durch einen etwas deutlicheren hyalinen Zwischenraum getrennt. —
Auf Felsen an den europäischen Küsten.
2998. B. atropurpurea (Roth) Ag. — Taf. XLVII, Fig. 2; Taf. XLIVB,
Fig. 1 — 3. — Jüngere Fäden cylindrisch, ziemlich gerade, einzeln, deutlich
gegliedert, im Alter verdickt, gekrümmt, gefeldert; einzelne Glieder anfangs
in vier, später in zahlreiche und fast ohne erkennbare Anordnung neben-
einander gelagerte Zellen geteilt. Die hyalinen Zwischenräume zwischen
den farbigen Zellinhalten sind in erwachsenen Fäden schmal und kaum deut-
lich erkennbar. — Im Süsswasser, an allerlei Holz werk, dunkelviolette bis
schwarzpurpurne verlängerte Büschel bildend. — var. fusco-purpurea
(Dillw.) Lyngb. Stärker als die Hauptform, hell- bis bräunlich-purpurn, oft
etwas kraus, anfangs glatt, später mehr oder weniger höckerig. An Felsen
im Adriatischen Meere. — var. coccinea (Kg. als Art.) Fäden zierlich,
haardünn, verlängert, gerade. Zellen anfangs scheibenförmig, später zu je
vier geteilt. Glieder sehr kurz. — An Moosen im Fluss Kerka in Dalmatien.
2999. B. compacta Zanard. — Sehr zart, schwach und niedrig rasig.
Fäden sehr kurz, 2 — 5 mm lang, 20 — 24 (x dick, etwas starr, am Ende spitz,
nicht gedreht; Glieder 1/2 — 1/3 so lang als breit. Zellen dicht gedrängt,
zuerst cylindrisch, später scheibenförmig. — Adriatisches Meer, an Steinen
einen intensiv purpurroten rasigen Überzug bildend.
— ö —
Gattung Erythrotrichia Ar es eh.
Thallus fadenförmig, aufrecht, am Grunde mit verbreiterter Basalzelle
oder wenigzelliger Haftscheibe festsitzend, nach oben zu dünn und meist
fadenförmig, seltener flach blattartig. Anfangs stellt der Faden stets eine
einfache Zellreihe dar, später teilen sich die Zellen nach allen Richtungen,
zuweilen vorwiegend in einer Ebene. In dem oberen Teil des Thallus ent-
stehen aus beliebigen Zellen Monosporangien , indem sie als kleinere Zellen
abgegliedert werden. Ebenso entsteht das einzellige Antheridium als kleinere
Tochterzelle bei der Teilung einer Thalluszelle , während die Eizelle direkt
durch Umbildung einer Thalluszelle entsteht. Die aus der befruchteten Ei-
zelle hervorgehende Sporenfrucht ist ein- oder wenigzellig.
3000. E. ceramicola (Lyngb.) Aresch. — Goniotrichum ceramicola
Kg. — Taf. XLIVB, Fig. 4. — Fäden stielrund, 12— 14 fi breit, einfach,
deutlich gegliedert; Glieder in der Jugend ohne deutliche Zellteilung, im
Alter mit rundlichen Zellen. — Bildet 1 — 30 mm lange, schlaffe, rosen- bis
fleischrote Rasen an Algen im Meere.
3001. E. investiens (Zanard.) Born. — Bangia tenuissima Kg. —
Der vorigen Art ähnlich aber l1^ — 2 cm lang und bis 25 /x dick, schön
karmin-weinrot. Fäden zart, dichtstehend. Zellen so lang oder etwas länger
als breit. — Dalmatien, an Meeresalgen.
Gattung Porphyra C. Ag.
Thallus aufrecht, blattartig, flach, zart, am Rande oft wellig, ganzrandig,
gelappt oder zerschlitzt, mit einer Haftscheibe festsitzend, einschichtig. Fort-
pflanzung wie bei Bangia, Sporenfrucht acht- oder mehrzellig.
3002. P. coccinea J. Ag. — P. minima Crouan. — Laub am Grunde
kaum merklich genabelt, fast sitzend, mit eingerollten Rändern, anfangs etwas
kappenförmig, später ausgebreitet und leicht aufrecht, eiförmig-rundlich, mit
welligen, oft gekräuselten Rändern, 2 — 5 cm hoch, rosenrot. — Auf ver-
schiedenen grösseren Meeresalgen. Helgoland.
3003. P. minor Zanard. — Niedrig, etwa 1,5 cm hoch, sitzend, sehr
zart, am Grunde stark wellig, kraus, bald kreisrund ausgebreitet. — Auf
Gelidium corneum im Adriatischen Meere.
3004. P. atropurpurea (Olivi) De Toni. — P. leueostieta Thur. —
P. laciniata Crouan. — P. vermicellifera Kg. — Taf. XLIVB, Fig. 5 — 7;
Taf. XL VII, Fig. 1. — Thallus blattartig ausgebreitet, in der Jugend sitzend,
allmählich sich über dem genabelten Grunde verbreiternd, länglich, am
oberen Ende zerschlitzt, gross, violett-purpurn. — Auf Steinen festsitzend.
Helgoland. Adriatisches Meer.
— 7
Gattung Wildemania De Toni.
Von der Gattung Porphyra durch zweischichtigen Thallus verschieden.
3005. W. umbilicalis (L.) De Toni. — Ulva umbilicalis L. — Ulva
purpurea Roth. — Porphyra vulgaris Ag. — Jugendliche Pflanze sitzend,
verhältnismässig schmal, über dem nierenförmig verbreiterten Grunde lanzett-
lich, mit oft stark welligen Rändern, von denen oft ähnlich gestaltete, aber
schmälere Lappen entspringen, zart, bleichviolett bis purpurn. — An Steinen.
Nordsee.
3006. W. laciniata (Lightf.) De Toni. — Porphyra laciniata Ag.
— Thallus sehr breit, ringsum die genabelte Basis sich ausbreitend und un-
regelmässig in breite Abschnitte geteilt. — f. autumnalis (Zanard.) De Toni.
Thallus, klein fast kreisförmig, am Grunde sitzend, schwielig, tief ausgehöhlt,
am Rande leicht wellig gefaltet und etwas gelappt. — An Steinen bei Triest.
3007. W. linearis (Grev.) De Toni. — Porphyra linearis Grev. —
Thallus in der Jugend in einen sehr kurzen Stiel verschmälert, später über
dem Stiel verbreitert, mit schwach genabeltem Grunde, im Gesammtumriss
lineal-lanzettlich, am Rande kaum merklich wellig, bräunlich- purpurn, 7 bis
10 cm lang. — Helgoland.
Familie Thoreaceae.
Thallus aufrecht, stielrund, reich seitlich verzweigt, dünnfädig, gallertig-
schlüpfrig, weich, in eine faserige Markschicht und kleinzellige Rinde diffe-
renziert, von welcher ausgehend zahlreiche verschieden lange Zellfäden eine
ziemlich dichte Behaarung bilden. Sporangien einsporig, zahlreich in der
Rindenschicht, deren Zweigbüschel in den Endzellen zu Sporangien an-
schwellen. Geschlechtliche Fortpflanzung nicht beobachtet.
Gattung Thorea Bory.
Einzige Gattung mit den gleichen Merkmalen wie die Familie.
3008. Th. ramosissima Bory. — Taf. XL VI, Fig. 1; Taf. XLIVC,
Fig. 1. — Thallus dünn fadenförmig, reich verzweigt, schwarzgrün, trocken
purpurviolett, bis 15 cm und selbst darüber lang; Haare dicht, 1 mm und
darüber lang, gegliedert, Zellen zwei- bis dreimal so lang als breit. — Sehr
zerstreut und selten, an Steinen in Flüssen; so besonders am Rhein und
Neckar in der Gegend von Mannheim.
Anhang: Zweifelhafte Gattungen der Bangiales.
Die Stellung dieser Gattungen im Algensystem ist gänzlich unsicher.
— 8
Gattung Goniotrichum Kg.
Tliallus fadenförmig, verzweigt. Zellen ein- oder mehrreihig in dicker
gallertförmiger Scheide, rötlich-violett oder spangrün, mit zentralem, stern-
förmigem Chromatophor, welches ein zentrales Pyrenoid umschliesst. Zell-
kern einer, seitlich gelegen. Nur ungeschlechtliche Fortpflanzung durch
Monosporen bekannt, die aus beliebigen Zellen durch Kontraktion des Inhaltes
entstehen und durch Verschleimung der Gallertmembranen als nackte Sporen
frei werden.
3009. G. elegans (Chauv.) Le Jol. — Bangia elegans Chauv. —
Goniotrichum dichotomum und G. ceramicolum Kg. — Taf. XLIVB, Fig. 8.
— Thallus aus einzelnen oder zu kleinen rosenroten Raschen vereinigten,
0,3 — 6 f.i langen und etwa 20 f.i dicken, nach oben zu meist etwas ver-
schmälerten und gewöhnlich gabelig verzweigten Fäden gebildet, die meist
nur aus einer, stellenweise aus zwei Reihen von getrennt liegenden Zellen
bestehen. Zellen rötlich-violett, 7 — 10 fi dick, rundlich oder scheibenförmig.
— Auf Meerespflanzen in der Nordsee und im Adriatischen Meere.
3010. G. Coriiu Cervi (Rein seh.) Hauck. — Stylonema Cornu Cervi
Reinsch. — G. dichotomum Berth. — Taf. XLIV C, Fig. 3. — Fäden einzeln,
ziemlich regelmässig dichotom verzweigt, meist 0,2 — 1 mm lang, anfangs
nur aus einer, bald aus zwei und mehreren unregelmässig gekreuzten Reihen
von Zellen bestehend, die sich zuletzt ganz ordnungslos lagern. Dicke der
Fäden 20 — 120 p. Zellen rötlich-violett, anfangs cylindrisch, oft doppelt
so lang als breit, oder scheibenförmig flach, später oft rundlich-polyedrisch,
7 — 10 /li dick. — Auf verschiedenen Algen im Adriatischen Meere.
Gattung Aaterocystis Gobi.
Von der vorigen Gattung kaum sicher zu trennen. Thallus unregel-
mässig büschelig oder fadenförmig, aus länglich-elliptischen bis fast kugeligen,
ebenso wie bei der vorigen Gattung von dickem Gallertschlauch umgebenen
Zellen bestehend. Letztere teilen sich nur nach einer Richtung des Raumes,
Fäden daher stets einreihig. Verzweigung entstellt durch Verschiebung ein-
zelner Zellen aus ihrer ursprünglichen Richtung.
3011. A. ramosa (Thwaites) Gobi. — Goniotrichum ramosum Hauck.
— Bildet 1 — 10 cm hohe, spangrüne Raschen, mit 10—20 \i dicken, ein-
reihigen, seitlich oder fast dichotom verzweigten Fäden. Zellen 5 — 8 \i dick,
8 — 20 ix lang, cylindrisch-rundlich oder länglich, spangrün. — Brackwasser,
auch in süssem Wasser an den Meeresküsten.
3012. A. Wolleana (Hansg.) Lagerh. — Allogonium Wolleanum
Hansg. — Chroodactylon Wolleanum Hansg. — Taf. XLIVC, Fig. 4;
— 9 —
Taf. XLIVD, Fig. 1. — Lager halbkugelig oder warzenförmig, niohnkorn-
bis erbsengross, von lebhaft-spangrüner oder blassoliven-, blau- bis gelblich-
grüner Farbe, weich. Vegetative Zellen länglich-elliptisch, nach der Teilung
kurz elliptisch oder fast kugelig, an beiden Enden breit abgerundet, 9 — 12,
seltener bis 15 fx breit, ein- bis dreimal so (meist 15 — 24 (x) lang, mit zahl-
reichen kleinen, wand ständigen, scheibenförmigen Chromatophoren, welche
in älteren Zellen undeutlich sind, (in solchen Zellen ist scheinbar je ein
zentralständiges, sternförmig gelapptes, blaugrün, selten oliven-gelblich ge-
färbtes Chromatophor enthalten, in welchem je ein etwa 4 — 5 f< dickes,
kugeliges, zentralständiges, kernartiges Gebilde (Pyrenoid) eingeschlossen ist).
Gemeinschaftliche, scheidenartige Hüllmembran dünn, meist eng anliegend,
farblos, 12 — 18 fx breit und meist undeutlich geschichtet; blindsackartige
Verzweigungen mehr oder weniger zahlreich, gleich dick, Zellmembran 2 bis
3 fx dick, farblos. — var. simplex Hansg. Verzweigungen fehlen. Chro-
matophoren oliven- bis goldgelb, seltener auch blau- oder olivgrün gefärbt.
— Auf feuchten oder vom Wasser überrieselten Felswänden, in Bergbächen
auf Steinen, zerstreut, in Böhmen mehrfach.
3013. A. smaragdiua (Rein seh). — Allogonium smaragdinum Hansg.
— Callonema smaragdinum Reinsch. — Taf. XLIVC, Fig. 2. — Lager
büschelig verzweigt. Zellen fast quadratisch, 9—11 /x lang, fast ebenso breit.
Fadenartige Zellfamilien 0,7 — 1 mm lang, Zellinhalt spangrün. Zellhaut un-
deutlich geschichtet. — var. palustre Hansg. Vegetative Zellen elliptisch,
nach der Teilung fast kugelig, an beiden Enden abgerundet, 6—9 (x dick,
9 — 15 (x lang, reihenweise angeordnet, mit blau- oder olivengrünem Inhalte»
einem zentralständigen, 3 — 4 f.i dicken, kugeligen, kernartigen Gebilde (Pyre-
noid) und ziemlich dicker, farbloser Zellmembran. Zellfamilien spärlich blind-
sackartig verzweigt, öfters einfach. Gemeinsame Gallerthülle bis 15 (seltener
bis 18) fx breit, undeutlich geschichtet. — In Tümpeln und Sümpfen, zer-
streut und nicht häufig.
3014. A. halophila (Hansg.) — Allogonium halophilum Hansg. —
Taf. XLIVC, Fig. 5. — Lager winzig klein, meist aus wenigen, spärlich
verzweigten oder einfachen schlauchförmigen Familien bestehend. Vegetative
Zellen niedergedrückt kugelförmig, seltener fast kugelig, 9—11 fx dick, etwa
6— 8 fx lang, einreihig, meist dicht aneinanderliegend, nicht selten fast rosen-
kranzartig angeordnet, von einer gemeinsamen, unregelmässig verzAveigten
oder unverzweigten, farblosen oder durch Eisenverbindungen gelb bis rotgelb
gefärbten, stellenweise leicht quer eingeschnürten, meist eng anliegenden,
seltener schlauchartig abstehenden Gallerthülle umgeben, die meist 12 — 18
(selten 20) fx breit ist. Zellinhalt olivengelb. Chromatophoren an der Peri-
pherie nicht scharf abgegrenzt, mit je einem zentralständigen, etwa 3 f.i dicken
— 10 —
kernartigen Gebilde (Pyrenoid). — var. stagnale Hansg. Vegetative Zellen
5— 6 n dick, kugelig oder niedergedrückt kugelförmig, mit olivgelbem Inhalt.
Zellfamilien kurz, oft nur 60 — 90 (.i lang, jedoch meist blindsackartig ver-
zweigt. — Böhmen, in Salzwassersümpfen an Algen und anderen Wasser-
pflanzen festsitzend.
Gattung Phragmonema Zopf.
Thallus fadenförmig, meist unverzweigt, am Grunde festgewachsen.
Zellinhalt mit mehreren bandförmigen, wandständigen, pyrenoidfreien Chro-
matophoren und einem Zellkern. Zellmembran anfangs dünn, derb, später
aussen etwas gallertartig aufgequollen. Fortpflanzung nur ungeschlechtlich
durch rundliche, von einer Membran umgebene Zellen, die durch wiederholte
Quer- und Längsteilungen der Fadenzellen entstehen und durch Verschleimung
der Mutterzellmembranen frei werden. Sie sind einer unbestimmt begrenzten
Gallertmasse eingelagert, in welcher sie sich durch fortgesetzte Zweiteilung
vermehren und später zu neuen Fäden auswachsen.
3015. Phr. sordidum Zopf. — Auf Blättern von Ficus barbata im
Warmhause des Berliner botanischen Gartens. Einzige Art.
Gattung Gloeochaete Lagerh.
Thallus rundlich bis fast halbkugelig, aus zwei bis acht kugeligen
bis fast eiförmigen Zellen bestehend, die neben- oder übereinander in einer
gemeinsamen homogenen, farblosen oder undeutlich geschichteten und mehr
oder weniger dicken Gallerthülle liegen. Jede Zelle mit ein oder zwei langen
farblosen und ungegliederten Borstenhaaren versehen. Zellinhalt mit einem
Zellkern und mehreren kleinen scheibenförmigen, blaugrünen bis spangrünen
Chromatophoren. Fortpflanzung durch blaugrüne, oval-cylindrische Zellen
(Zoosporen?).
3016. G. Wittrockiana Lagerh. — Schrammia barbata Dangeard.
— Taf. XLIVC, Fig. 7. — Familien zwei- bis vierzeUig, 30—70 fi im
Durchmesser. Zellen mit meist nur einem langen, dünnen, am Grunde 1 — 4 /x
dicken, aus der Hülle weit hervorragenden Borstenhaar, 5 — 17, vor der Tei-
Erklärung zu Tafel XLIVC.
Fig. 1. Thorea rarnosissima, Teil des Fadens a schwach, b stärker vergrössert.
„ 2. Asterocystis smaragdina, vergrössert.
„ 3. Groniotrichum Cornu Cervi „
„ 4. Asterocystis Wolleana, einzelne Zelle stark vergrössert.
„5. „ halophila.
„ 6. Chroothece Richteriana.
, 7. Gloeochaete Wittrockiana.
— 11 —
hing bis 21 p breit, meist rundlich oder kugelig. Gallerthüllen farblos oder
rötlich- braun, hyalin oder undurchsichtig, zuweilen etwas inkrustiert. — Zer-
streut, an andern Algen festsitzend, in Sümpfen.
Gattung Glaucocystls Itzigs.
Zellen einzeln oder in wenigzelligen kleinen Kolonien von der er-
weiterten Mutterzellmembran umschlossen, oval, mit dünner Membran. Chro-
matophoren zahlreich fadenförmig von einem fast zentralen Punkt ausgehend.
Ein Zellkern, seitlich oder zentral, dann sind die Chromatophoren klein,
länglich- oder rundlich-scheibenförmig und in einer wandständigen Plasma-
schicht gelagert. Zellkern und Chromatophoren vermehren sich durch Tei-
lung, bis schliesslich auch innerhalb der Mutterzellmembran eine Teilung
des Zellinhaltes in vier bis acht Tochterzellen stattfindet.
3017. Gl. Nostochinearum Itzigs. — Taf. XLIVD, Fig. 2. — Ein-
zige Art. In feuchten Torfmoosen.
Gattung Chroothece Hansg.
Zellen elliptisch, länglich-elliptisch, seltener fast konisch, an beiden
Enden abgerundet, einzeln oder zu zwei von einer gemeinsamen, oft farb-
losen, oft deutlich, fast urococcusartig geschichteten Gallerthülle umgeben,
zu einem schleimigen, blau-grünlichen, orangeroten, schmutzig-gelben oder
ockergelben Lager vereinigt, mit je einem zentralständigen (vor der Zell-
teilung mit exzentrischen), oft sternförmig gelappten, in jungen Zellen span-
grünen, in älteren meist orange bis goldgelb gefärbten Chromatophoren, in
welchem ein kugeliges, kernartiges Gebilde eingeschlossen ist. Zellhaut dick,
farblos oder gelblich, meist undeutlich geschichtet. Dauerzellen von einer
ziemlich festen Hüllmembran umgeben, aus welchen sie nach einer Über-
winterung u. s. w. frei werdend, sich durch vegetative Zweiteilung weiter
vermehren.
3018. Ch. Richteriana Hansg. — Taf. XLIVC, Fig. 6. — Lager
schleimig-gelatinös, 3 — 4 mm dick, oft weit ausgebreitet, meist von orange-
bis bräunlich-gelber, seltener schmutzig- oder grauspan-grüner Farbe. Zellen
länglich-elliptisch oder cylindrisch, an beiden Enden abgerundet, seltener fast
konisch, 18—24 (Zellumen 6—10) (i breit, 24—33 (Zellumen 15—18) fi
lang, mit etwa 4 — 6 \x dicker, farbloser, nicht deutlich geschichteter Mem-
bran und einem zentralständigen, orangefarbigen oder blaugrünen, 8 — 10 /x
breiten, meist sternförmig gelappten Chromatophor, dessen strahlenförmige
Ausläufer an der Peripherie des Cytoplasmas sich netzförmig ausbreiten. In
jedem Chromatophor ein kugeliges, kernartiges, 4 — 6 /.i dickes Gebilde.
— 12 —
Altere Zellen sind von einer stielartig verlängerten, etageartig aufgebauten
und deutlich geschichteten Gallerthülle umgeben. — var. aquatilis Hansg.
Zellen ohne stielartig verlängerte Gallerthüllen zu schleimigen, sülzartigen,
orangegelben oder fast rostfarbigen, in Wasser frei schwimmenden, formlosen
Gallertmassen vereinigt. — Auf salzhaltigem, feuchtem Lehmboden, Salz-
wassersümpfen in Böhmen.
II. Untergruppe Florideae.
Geschlechtliche Fortpflanzung durch Carpogonien und Antheridien, un-
geschlechtliche durch zu mehreren, meist zu vier in Sporangien gebildeten
Sporen.
Übersicht der Reihen.*)
1. Das befruchtete Carpogon wächst direkt zum Gonimoblasten aus, dessen
Zweige mitunter mit benachbarten Thalluszellen oder besonders gestalteten
Auxiliarzellen sich vereinigen.
Nemalionales.
2. Die befruchteten Carpogonzellen kopulieren mit den danebenstehenden
Auxiliarzellen und erst diese letzteren wachsen zu Gonimoblasten aus.
Gigartinales.
3. Die Auxiliarzellen entwickeln sich erst nach der Befruchtung der Carpo-
gonien neben diesen, kopulieren dann mit ihnen und aus beiden gemein-
sam geht der Gonimoblast hervor.
Rhodymeniales.
4. Carpogone und Auxiliarzellen stehen nicht nebeneinander, sondern im
Thallus zerstreut. Die ersteren senden nach der Befruchtung Ooblastem-
fäden aus, welche mit den Auxiliarzellen kopulieren; aus den kopulieren-
den Zellen entsteht der Gonimoblast.
Reihe Nemalionales.
Algen von sehr verschiedenem Habitus, aber meist deutlich faden-
förmigem Bau. Ungeschlechtliche Sporen oft unbekannt.
*) Eine Bestimmung der Gattungen nach diesem im wesentlichen von Schmitz
ausgebildeten System würde in der Praxis mit grossen Schwierigkeiten verbunden sein
und auch dann nur bei fertilen Exemplaren, die durchaus nicht immer vorliegen, zum
Ziele führen. Es wird daher am Schluss der Florideen eine Bestimmungstabelle für die
Grattungen gegeben werden, welche möglichst einfache Merkmale berücksichtigt.
— 13 —
Übersicht der Familien.
1. Gonimoblast nicht mit andern Zellen verschmelzend. 2.
Gonimoblast mit seinen End Verzweigungen teilweise mit benachbarten
Zellen verschmelzend. Gelidiaceae.
2. Fast alle Zellen des Gonimoblasten bilden sich zu Sporen um. Lema-
neaceae.
Fast stets nur die Endzellen der Gonimoblastzweige werden zu Sporen. 3.
3. Gonimoblast ohne besondere Hülle. Helminthocladiaceae.
Gonimoblast schliesslich von besonderer Hülle umgeben. Chaetangiaceae.
Familie Lemaneaceae.
Thallus borstenförmig, stellenweise knotig angesclrwollen, röhrig hohl,
steif, mit sehr derber, fester, aus dicht verwachsenen Zellen bestehender
Wandung und zartem Zentralstrang. Fortpflanzung nur geschlechtlich. Die
Antheridien entstehen gruppenweise in den Knoten und zwar auf der Aussen-
seite des Thallus, die Carpogone werden in der Rindenschicht entwickelt,
strecken aber das Trichogyn aus der Rinde hervor. Die befruchteten Car-
pogone wachsen direkt zum Gonimoblasten aus, der sich als bündeiförmig
von einem Punkt ausgehende verzweigte Fäden im Innern der Thallusröhre
entwickelt. Die Gliederzellen der Fäden wandeln sich in Sporen um.
Gattung Lemanea Bory.
Thallus aus feinfädigen, verzweigten Vorkeimen sich als borstenförmige,
wenig oder nicht verzweigte, knotig gegliederte, ziemlich steife Fäden er-
hebend, deren Aussenzellen zu einer sehr festen Rinde vereinigt sind.
Übersicht der Arten.
1. Vorkeim meist vergänglich und wenig verzweigt. Zentralstrang nackt.
Carpogonäste meist nur drei- bis vierzellig und meist unverzweigt
(Sacheria). 2.
Vorkeim oft lange ausdauernd, sehr reich verzweigt, Zentralstrang mehr
oder weniger dicht von zarten Fäden umgeben. Carpogonäste meist
fünf- bis zehnzellig und reich verzweigt (Eulemanea). 5.
2. Fäden am Grunde allmählich oder gar nicht verschmälert. 3.
Fäden am Grunde plötzlich in einen Stiel verschmälert. 4.
3. Antheridien tragende Papillen unregelmässig verteilt. L. Sildetica.
Antheridien tragende Papillen (wenigstens in der Mitte) wirtelig zu drei.
L. fucina.
— 14 —
4. Fäden rotbraun. L. rubra.
Fäden schwarzviolett. L. fluyiatilis.
5. Antheridien tragende Höcker einen breiten geschlossenen Ring bildend. 6.
Antheridien tragende Höcker einen schmalen Ring bildend. 7.
6. Anschwellungen der Fäden dick, knotig. L. nodosa.
Anschwellungen weniger vortretend, spindelförmig. L. aniiulata.
7. Fäden gerade, bis 30 cm lang. L. catenata.
Fäden leicht gebogen, bis 8 cm lang. L. torulosa.
3019. L. fluyiatilis (Dillw.) Ag. — L. corallina Bory. — L. Thy-
riana Wartm. — L. botryophora Kg. — Sacheria fluviatilis Sirodot. —
Taf. XLY, Fig. 3. — Vorkeim meist ziemlich wenig verzweigt, 1 — 2 mm
lang. Fertile Fäden 6 — 15 cm und darüber lang, schwarz violett bis braun-
schwarz, einfach oder nur wenig verzweigt, dicht gedrängt, ziemlich gerade,
borstenförmig, abwärts stielförmig verschmälert. Knoten mehr oder weniger
vortretend, ziemlich entfernt, nach der Spitze zu dichter stehend, mit meist
je drei wirtelig vorstehenden, Antheridien tragenden Höckern. — Verbreitet
in schnellfliessenden Bächen und Flüssen, an Wehren, Wasserfällen (auch an
Mühlrädern), an Steinen oder Holzwerk festsitzend.
3020. L. fucina Bor}r. — Vorkeim deutlich, wenig verzweigt, etwa
2 mm lang. Fertile Fäden dunkel-violettgrün, im Alter gelblich -olivgrün, am
Grunde kaum merklich verschmälert, verzweigt, Endverzweigungen peitschen-
förrnig. Antheridien tragende Höcker meist wenig vortretend, wirtelig zu dreien,
im oberen Ende des Fadens zu zwei oder einzeln. — An Felsen in reissen-
den Bächen; selten.
3021. L. sudetica Kg. — L. Kalchbrenneri Rabenh. — L. Daldinii
Rabenh.? — Taf. XLV, Fig. 1, 2. — Vorkeim deutlich, wenig verzweigt,
aber ziemlich lange ausdauernd, etwa 1 mm hoch. Fertile Fäden 2 — 9 cm
lang, 0,5 — 1 mm dick, am Grunde dunkelbraun, starr, nach oben zu weicher
und olivgrün, bogig gekrümmt. Knoten wenig vortretend, entfernt, Anthe-
ridien tragende Höcker unregelmässig zerstreut. — In Wasserfällen und
reissenden Gebirgsbächen, besonders im Riesengebirge.
3022. L. rubra (Bor nein.) De Toni. — Sacheria rubra Bornemann.
— Fertile Fäden starr, knorpelig, allmählig in einen kurzen Stiel verschmälert,
oft gedreht oder stark gebogen. Antheridien tragende Höcker zu zweien gegen-
ständig, dunkel-fuchsrot, später sich vereinigend. Fäden braunrot, trocken
tief fuchsrot. Rindenschicht einfach. — In Bächen an Porphyrblöcken.
Thüringen.
3023. L. aunulata Kg. — Vorkeim anfangs kleine Raschen, später
durch Zusammenwachsen ausgedehnte Flächen bildend, verschiedenartig ver-
— 15 —
zweigt, 2 — 5 mm hoch. Fertile Fäden einfach, sehr selten verzweigt, schwarz-
violett bis schwarzbraun, einzeln oder zu zwei bis vier, seltener zu mehr
zusammenstehend, 8 — 15 cm lang und meist 2 mm dick, regelmässig wellig
eingeschnürt, an den Knoten mit geschlossenem breiten Band von Anthe-
ridien. — In schnell fliessenden Bächen und Wasserfällen an Steinen und
Holzwerk, selten. Halle. Freiburg. Tabor.
3024. L. nodosa Kg. — Vorkeim kleine Raschen bildend, ausgebreitet,
2 — 4 mm hoch. Fertile Fäden lederartig, derb, oft inkrustiert, 5 — 12 cm
und darüber lang, 1,5 mm dick, einfach, schwarz violett, trocken schwärzlich,
gekrümmt, knotig, am Grunde stark verschmälert. Knoten eiförmig oder
elliptisch, durch eine schmale tiefe Einschnürung getrennt, an der Oberfläche
einen breiten geschlossenen aber unregelmässig gelappten Ring von Antheri-
dien tragend. — In reissenden Bächen, sehr zerstreut.
3025. L. cateuata Kg. — Taf. XLY, Fig. 4. — Yorkeim dichtrasig,
strahlig, 3 — 7 mm lang, doldentraubig verzweigt, Fäden oben zuletzt einseitig
verzweigt. Fertile Fäden in dichten Rasen zusammenstehend, meist gerade,
seltener gekrümmt, selten verzweigt, regelmässig wellig eingeschnürt, in der
Gegend der Einschnürung cylindrisch, olivgrün mit violettem Schein, trocken
schwärzlich, bis 30 cm lang. Antheridien tragende Zonen geschlossen, aber
schmal und etwas unregelmässig. — An Bergbächen.
3026. L. torulosa (Roth.) Ag. — Taf. XLVI, Fig. 2. — Yorkeim
pinselförmig-rasig, mehr oder weniger ausgebreitet, verzweigt, etwa 3 mm lang.
Fertile Fäden in grosse Bündel vereinigt, leicht gebogen, einfach oder seltener
verzweigt, 5 — 8 cm lang, etwa 2 mm dick, olivbraun bis dunkel-olivgrün,
trocken dunkler, mit leicht welliger Oberfläche. Knoten verlängert, durch
eine kurze, kaum merkliche Einschnürung getrennt; Antheridien in einem
schmalen, unregelmässigen, oft unterbrochenen Ring in der Mitte der Knoten.
— Verb reitet in Bächen und Flüssen, besonders an Wehren oder Stellen
mit starker Strömung.
Familie Helminthocladiaceae.
Thallus fadenförmig, stielrund oder zusammengedrückt, in verschiedener
Weise verzweigt, meist gallertig-schleimig. Fadenförmige Struktur meist
deutlich erkennbar, oft mit deutlicher Zentralachse. Ungeschlechtliche Sporen
in Mono- und Tetrasporangien gebildet. Gonimoblast ein aufrechtes ver-
zweigtes Fadenbüschel, meist völlig nackt, seltener von besonderen Hüllfäden
umgeben, zuweilen aber in die Rinde eingesenkt. Nur die Endzellen der
Fäden bilden sich zu Sporen um.
— 16 —
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus nicht in Mark und Rindengewebe gesondert. 2.
Thallus mit deutlichem Mark und Rindengewebe. 3.
2. Hauptachse unregelmässig verzweigt. Chantransia.
Hauptachse regelmässig wirtelig verzweigt. Batrachospermum.
3. Thallus stets mehr oder minder stark verkalkt. Liagora.
Thallus nicht verkalkt, selten und nur an älteren Teilen etwas inkrustiert. 4.
4. Thallus gabelig verzweigt. Nemalion.
Thallus seitlich verzweigt. 5.
5. Markfadenbündel locker. Helminthocladia.
Markfäden einen festen Strang bildend. Helminthora.
Gattung Chantransia (D. C.) Schmitz.
Thallus f einfädig, aus unregelmässig verzweigten Zellfäden bestehend,
deren Endzellen häufig in ein abfallendes Haar ausgehen. Hauptsprosse zu-
weilen durch abwärts wachsende Rhizoiden berindet. Sporangien, Antheri-
dien und Carpogonien an verschiedenen Individuen. Sporangien meist Mono-
sporangien, seltener Tetrasporangien , einzeln oder gehäuft. Antheridien an
ebenstraussförmigen Zweigbüscheln. Carpogonäste meist sehr kurz, ein- bis
dreizellig, Gonimoblast ziemlich klein, ebenstraussförmig, nackt. Kleine, oft
epiphy tische, büschel- oder rasen bildende Pflanzen.
Übersicht der Arten.
1. Fäden unter 6 fx dick. Ch. microscopica.
Fäden über 6 /x dick. 2.
2. Fäden einfach oder nur wenig verzweigt. Ch. minutissiraa.
Fäden mehr oder weniger reich verzweigt. 3.
3. Fäden gleich hoch verzweigt. 4.
Fäden nicht gleich hoch verzweigt. Ch. virgatula.
4. Fäden vom Grunde an verzweigt. Ch. Saviana.
Fäden von der Mitte an verzweigt. Ch. secuudata.
3027. Ch. Saviana (Menegh.) Ardiss. — Callithamnion Savianum
Menegh. — C. byssaceum Kg. — C. pygmaeum Kg. — C. piliferum Kg.
— Chantransia Nemalionis Ardiss. — Fäden am Grunde dichotom, doppelt
zusammengesetzt, gleichhoch, rasig, etwas pinselförmig, oft dicht gedrängt,
fleischrot, 2 — 3 mm hoch, sehr zart, nur 12 — 14 /.i dick. Zweige aufrecht,
oft einseitswendig. Zellen drei- bis viermal so lang als breit. Sporangien
— 17 —
etwas länglich, seitlich, gestielt oder sitzend, einzeln oder zu zweien. —
Adriatisches Meer, auf Wasserpflanzen.
3028. Ch. secundata (Lyngb.) Thur. — Callithamnion secundatum
J. Ag. — C. Lenormandii Suhr. — Fäden von der Mitte an verzweigt,
gleichhoch, bis 1 mm hoch, 10 — 16 /.i dick, intensiv purpurrot, einen dichten
Filz bildend. Untere Zweige länger und den oberen allmählich kürzer
werdenden genähert, etwas einseitswendig. Zellen zwei- bis viermal so lang
als breit. Sporangien zu mehreren gereiht, meist kurz gestielt. — Nordsee,
Adriatisches Meer, an Wasserpflanzen.
3029. Ch. yirgatula (Harv.) Thur. — Callithamnion virgatulum Harv.
— C. Daviesii J. Ag. — Taf. XLIV D, Fig. 3. — Fäden klein, rasig, 1 — 4 mm
hoch, dicht, rosenrot, meist 16 \i dick, ziemlich steif, seitlich mehr oder
weniger verzweigt und vielfach an vielen Gliedern hintereinander mit ab-
wechselnden oder einseitigen, selten opponierten ein- oder zweigliedrigen Astchen
besetzt. Zellen drei- bis viermal so lang als dick. Sporangien sitzend oder
kurz gestielt, seitlich oft in Reihen einzeln oder zu ZAveien. — An ver-
schiedenen Algen in der Nordsee, Ostsee und im Adriatischen Meere.
3030. Ch. minutissima (Zanard.) Hauck. — Ch. velutina Hauck.
— Callithamnion minutissimum Zanard. — Bildet auf den Stämmen von
Cystosira ausgebreitete purpurrote Raschen. Fäden einfach oder wenig ver-
zweigt, ca. 10 jtt dick und bis 2 mm lang, aus primären, niederliegenden
Zweigen entspringend. Zellen ebensolang oder l1/2mal länger als dick.
Sporangien terminal, selten seitlich sitzend, ca. 25 fx lang und 20 /.i dick.
— Adriatisches Meer.
3031. Ch. microscopica Kg. — Fäden nur 80 — 90 (.i lang, 4 — 6 fi
breit. Zellen so lang oder kürzer als breit, jede einseitig ein Zweigchen
tragend. Zweige in ein langes Haar verschmälert. Sporangien sitzend oder
gestielt, einzeln an Stelle von Zweigchen. Farbe rosenrot. — An Algen im
Adriatischen Meere.
Ungenügend bekannte Arten.
3032. Ch. flagellifera Reinsch. — Rasen ungefähr 0,5 mm hoch
aus zahlreichen einzelnen, aufrechten und aus kriechenden etwas verzweigten
Fäden gebildet. Aufrechte Fäden 8 — 11 f.i breit, einfach oder etwas ver-
zweigt, mit quadratischen oder mit zwei- bis dreimal so langen als breiten
Zellen. Sporangien am Grunde der Zweigchen, oft gepaart, auf einzelligem
Stiel, 9 — 11 fx lang, 6,5 — 8,5 /.i breit. — Adriatisches Meer auf Chylocladia
kaliformis.
3033. Ch. Nordstedtiana Reinsch. — Fäden in Raschen, epiphytisch,
vom Grunde an einfach verzweigt, die kürzeren Zweige nicht weiter ver-
Thome-Migula, Flora. VII. 2
— 18 —
zweigt, zerstreut oder abwechselnd, aufrecht abstehend, am Scheitel stumpf-
lich. Zellen lV2mal so lang als breit. Sporangien einzeln oder zu zweien,
meist am Grunde der Zweige, breit elliptisch-oval, am Scheitel breit gestutzt-
gerundet und am Grunde breit gestutzt, 9 — 10 fi lang, 7,5 — 8,5 \i breit, auf
einzelligem Stiel. — Auf Algen im Adriatischen Meere.
3034. Ch. gracillima Reinsch. — Thallus kaum 1 mm hoch. Fäden
sehr zart, 4 — 5,5 ii breit, spärlich verzweigt, mit ziemlich langen Zellen.
Sporangien einzeln oder zu zweien, auf einzelligem Stiel, cylindrisch-eiförmig,
13 — 22,5 f.i lang, 4—8 fx breit. — Auf Algen im Adriatischen Meer.
3035. Ch.? ascosperma Reinsch. — Thallus klein, Fäden in dünnen
Raschen. Zellen zwei- bis viermal so lang als breit. Sporangien gestielt,
breitelliptisch-eiförmig, 28—33 (x lang, 17—20 fx breit, einzeln oder zu
zweien. — Adriatisches Meer. Sehr unsicher, ob überhaupt zu den Rhodo-
phyceen gehörig.
Eine Anzahl anderer, besonders Süssw asser bewohnender Chantransia-
arten sind als Jugendzustände anderer Rhodophyceen erkannt worden, so
besonders Ch. chalybea (Taf. XLVI, Fig. 3) als Vorkeim von Batracho-
spermum. Ob Chantransia violacea Kg. tatsächlich nur den Vorkeim einer
Lemanea darstellt, ist mir fraglich.
Gattung Batraohospermum Roth.
Thallus stielrund, gallertig, schlüpfrig. Hauptachse aus einer Reihe
einfacher cylindrischer oder schwach tonnenförmig angeschwollener Zellen
bestehend, mehr oder weniger reich verzweigt und in regelmässigen Zwischen-
räumen sehr dichte Büschel wirtelig gestellter, selbst wieder verzweigter
Zweige tragend, die in ihrer Gesammtheit kugeligen Umfang besitzen und
wie aneinandergereihte kleine Perlen aussehen. Von den Zweigbüscheln aus
verlaufen oft rindenartig die Hauptachse bekleidende Fäden abwärts, doch
ohne geschlossenen Zusammenhang; von ihnen gehen ebenfalls nicht selten
Zweige aus, doch bilden dieselben keine geschlossene Büschel. Ungeschlecht-
liche Fortpflanzung durch Monosporen. Antheridien als Endzellen verästelter
Zweige entwickelt. Carpogone endständig an Zweigbüscheln; nach der Be-
fruchtung spriessen aus den Zellen unter dem Carpogon Zellfäden, welche
den Gonimoblast locker einhüllen. Die keimenden Sporen bilden zuerst
einen Chantransia-artigen Vorkeim, welcher meist die Monosporen entwickelt
und an welchem sich auch seitlich die normalen Batrachospermumpflanzen,
die gewöhnlich nur die Geschlechtsorgane, keine Monosporangien tragen, ent-
wickeln.
— 19 —
Übersicht der Arten.
1. Sehr kleine, unter 15 mm grosse Formen. 6.
Grössere, mindestens 2 cm lange Formen. 2.
2. Farbe meist violett oder violettbraun. 3.
Farbe tief olivgrün oder blaugrün. 4.
3. Pflanzen meist gross, mit sehr grossen Zweigwirteln. B. helmilitkosum.
Pflanzen kleiner, mit kleineren ZAveigwirteln. B. moniliforme.
4. Internodien auffallend lang. B. Dillenii.
Wirtel dicht aufeinander folgend. 5.
5. Farbe tief olivgrün. B. pyramidale.
Farbe blau- oder spangrün. B. vagum.
6. Pflänzchen bis 6 mm hoch. B. tumidum.
Pflänzchen über 6 mm hoch. B. Kuehneanum.
3036. B. moniliforme Roth, (inklus. Chantransia chalybea). — B.
setigerum Rabenh. — Taf. XLIV, Fig. 2; Taf. XLVB, Fig. 1 und 2. -
Bildet 2—20 cm lange, sehr schlüpfrige, festsitzende Büschel, die sich ähn-
lich wie Froschlaich anfühlen. Farbe meist hell- violettbräunlich, aber auch
violett, braun, schwärzlich, olivgrün und selbst fast rosenrot. Zweigwirtel
meist dicht aufeinanderfolgend, als kleine aneinandergereihte Perlen er-
scheinend. Sehr formenreich. — f. typicum Kirchn. Internodien berindet,
ohne von der Rinde ausgehende Zweige, mit sehr dichten, deutlich von-
einander getrennt. Farbe bräunlich, schwärzlich, dunkelgrünlich. — var.
pulcherrimum Bory. Internodien fast unberindet, so lang, dass die kuge-
ligen vollen Zweigwirtel weit voneinander abstehen. Farbe violett oder
purpurn. — f. lipsiensis Rabenh. (var. chlorosum Sirodot). Thallus auch
trocken olivgrün. Zweigwirtel oft cylindrisch oder scheibenförmig. — Weit
verbreitet in Quellen, Bächen und Tümpeln mit klarem Wasser.
3037. B. pyramidale Sirodot. — B. moniliforme var. filamentosum
Rabenh. — B. vagum var. caerulescens Rabenh. — B. alpinum Naeg. —
Monözisch. Wenig schleimig, tief olivgrün, trocken rotviolett und bräunlich,
büschelig -rasig, 4 — 11 cm lang, mit meist abwechselnder Verzweigung.
Zweigwirtel scheibenförmig, gedrängt, fast zusammenhängend. Von der
Rinde ausgehende Zweige verästelt, die Internodien bedeckend und den
Wirtelzweigen an Länge gleich. — Feldsee im Schwarzwald. Nach Unter-
suchung Braunscher Originalexemplare kann ich einen spezifischen Unter-
schied zwischen dieser Form und B. vagum nicht finden. Im Feldsee kommen
wenigstens nach eigener Beobachtung auch Übergänge zu B. vagum vor.
3038. B. helmiiithosum Sirodot. — B. confusum Hass. — B. gigan-
teum Desv. — B. moniliforme var. condensatum Kg. — B. monilif. v. con-
2*
— 20 —
fusum Rabenh. — Taf. XLIVD, Fig. 4. — Monöziscli. Sehr schlüpfrig,
meist sehr gross, bis 20 cm lang, gelb-bräunlichgrün, rötlich-braun bis hell-
violett, trocken meist violett. Verzweigung spärlich oder reichlich, End-
zweige pfriemlich und oft hakig gekrümmt. Wirtel getrennt oder sich be-
rührend, im ersteren Falle querelliptisch oder kugelig, im letzteren mehr
oder weniger zusammengedrückt. — Zerstreut in Bächen und Quellen. Auf-
fallend grosse Formen, bis 25 cm lang und mit bis 3 mm im Durchmesser
haltenden Zweigbüscheln in einer Quelle zwischen Geroldsau und Seelach im
Schwarzwald (Juni 1890).
3039. 1$. Dilleuii Bory. — B. atrum Harv. — B. tenuissimum Bory.
— B. detei sinn Kg. — Taf. XLIVD, Fig. 5; Taf. XLV, Fig. 5. — Diözisch,
wenig schleimig, reich verzweigt, olivgrün bis schwärzlich, trocken dunkler.
Zweigwirtel wenig entwickelt und durch auffallend lange Internodien ge-
trennt. Von der Kinde entspringende Zweige sehr kurz, oft nur einzellig,
r zahlreich. — Zerstreut, in Bächen und Quellen.
30-10. B. vagum Ag. — B. Suevorum Kg. — B. caerulescens Bory.
— B. affine Kg. — B. dichotomum Rot. — B. dimorphum Kg. — B. bani-
l'usinum Kg. — Taf. XLIV, Fig. 1. — Monöziscli, bläulich - grün , meist
g-büschelig, 2 — 25 cm lang, unregelmässig verzweigt, mit abstehenden
Zweigen. Zweigwirtel weniger entwickelt, aber dicht stehend und zuletzt
fast cylinderbürstenartig ineinander übergehend, dazwischen meist reichlich
von der Rinde ausgehende Zweige. — An Holz und Steinen, an Torfmoosen
in Torfgewässern, besonders im Gebirge in zahlreichen Formen verbreitet.
f. genuinum Bory. Kräftig, blaugrün, schlüpfrig. Zweigwirtel dicht
gedrängt, dazwischen zahlreiche von der Rinde ausgehende Zweige. — f. kera-
tophytum Bory. Zarter, weniger schleimig, lebhaft-blaugrün bis span-
grün, nach dem Grunde zu schwärzlich-grün, mit deutlich voneinander ge-
trennten Zweigwirteln. — f. Suevorum (Kg.) Rabenh. Der vorigen Form
ähnlich, aber die stärkeren Zweige nackt, ohne Wirtelzweige. — f. affine
Kg. Rabenh. Spangrün, schlüpfrig, mit unten entfernten, oben gedrängten,
meist zusammenfliessenden Zweigwirteln; Internodien im unteren Teil der
Zweige ohne Zweige.
3041. B. Kuehneanum Rabenh. — B. moniliforme var. Kuelineanum
Rabenh. — Klein, kaum 12 — 14 mm lang, bleich- violettgrün. Stamm ein-
fach. Zweigwirtel deutlich, nach der Spitze zu zusammenfliessend. Von der
Rinde entspringende Zweige sind selten oder fehlen ganz. — Auf Schnecken-
gehäusen bei Bunzlau in Schlesien, Radeberg bei Dresden.
3042. B. tumidum Reinsch. — Sehr klein, 3 — 6 mm hoch, wenig-
verzweigt. Quirlzweige gegabelt. Zellen so lang als breit, die oberen länger.
— Auf Charen bei Zweibrücken in den Vogesen.
— 21 —
Gattung Nemalion Targ. Tozzetti.
Thallus stielrund, gabelig verzweigt, gallertig-schlüpfrig. Markschicht
aus einem fest geschlossenen Fadenbündel bestehend; ebenso ist eine deut-
liche Rindenschicht ausgebildet. Tetrasporen wie die Ecken des Tetraeders
gelagert. Carpogonien endständig an kurzen Rindenzweigen. Gonimoblast
zuletzt ein fast kugelige Büschel sehr kurzer, verzweigter und dicht an-
einanderschliessender Fäden, deren Endzellen sich in Sporen umwandeln, ohne
Hüllfäden.
3043. N. luforicuni Duby. — Helminthora Nemalion Kg. — Bildet
10 — 25 cm lange, 2 — 5 mm dicke, gleich starke oder nach der Spitze etwas
verdünnte, wurmförmige und meist einfache Fäden, seltener verzweigt.
Achseln spitz. Farbe schmutzig-purpurn, braun, rotbraun oder schmutzig-
braungrün. Schlüpfrig. — Adriatisches Meer.
3044. N. multifldum (Web. et Mohr.) Ag. — Helminthora multi-
fida Kg. — Taf. XLIV, Fig. 3. — Bildet 10—25 cm lange, 1—3 mm dicke,
mehrfach gabelig geteilte, nach dem Ende zu dünner werdende, scharlach-
purpurrote oder bräunlich-purpurrote Fäden. Achseln rundlich-stumpf, Aste
abstehend. — Nord- und Ostsee.
Gattung Helminthocladla J. Ag.
Thallus fadenförmig, mehr oder weniger reichlich seitlich (nicht dicho-
tom) verzweigt, mit lockerem aber deutlichem Bündel von zentralen, das
Mark darstellenden Fäden und deutlicher Rindenschicht. Die Endzellen der
Rindenfäden sind am grössten. Zwischen beiden verlaufen radiale Fäden
aus perlschnurartig aneinandergereihten Zellen. Carpogone in der äusseren
Rindenschicht, Carpogonäste dreizellig. Gonimoblast ein fast kugeliges Büschel
sehr zahlreicher und sehr reich verzweigter dünner Fäden, deren Endzellen
sich in Sporen umwandeln; aus dem Carpogonstiel sprossen verzweigte Zell-
fäden, die den Gonimoblast schliesslich am Grunde mit einer manschetten-
artigen Hülle umgeben. Ungeschlechtliche Fortpflanzung unbekannt.
3045. H. purpurea (Harv.) J. Ag. — Mesogloia purpurea Harv. —
Nemalion purpureum Chauv. — Taf. XL VII, Fig. 3. — Thallus stielrund,
in der Mitte meist etwas aufgetrieben, 30 — 50 cm lang, 3 — 6 mm dick, mit
zahlreichen, allseitig entspringenden einfachen oder in derselben Weise mit
kleineren Ästchen besetzten, ungleich langen, etwa 1 mm dicken Ästen, weich,
schlüpfrig und gallertig, purpurrot, trocken dunkler und oft bräunlich. —
Helgoland.
— 22 —
Gattung Helminthora J. Ag.
Thallus fadenförmig, seitlich reich verzweigt, gallertig. Zentralstrang
aus parallelen längs verlaufenden, fest verbundenen, grosszelligen Fäden, von
denen dünnere, reich verzweigte Äste nach der Peripherie abgehen und hier
eine lockere Hülle bilden, deren Endzellen in farblose, lange, leicht abfallende
Haare auslaufen. Ungeschlechtliche Fortpflanzung unbekannt. Carpogone
in den Zweigbüscheln der äusseren Schicht. Carpogonäste vierzellig. Goni-
moblast aus einem halbkugeligen Bündel sehr zahlreicher und sehr reich
verzweigter, dünner Fäden bestehend, deren Endzellen zu Sporen werden; der
Gonimoblast wird durch eine gemeinsame Gallertmasse zusammengehalten
und am Grunde von einem Kranz verzweigter Fäden umgeben.
3046. H. divaricata (Ag.) J. Ag. — Mesogloia divaricata Ag. —
Nemalion clavatum Kg. — N. divaricatum Kg. — Dudesnaya divaricata
J. Ag. - - Taf. XLIV, Fig. 4. — Thallus stielrund, 5 — 20 cm lang und etwa
1 mm dick, allseitswendig reich verzweigt, mit weit abstehenden ungleich
grossen Ästen besetzt; die grösseren Äste sind in ähnlicher Weise weiter
verzweigt. Blass-gelbrosa, oft schmutzig-grünlich, gallertig, weich. — Nord-
see, Adriatisches Meer.
Gattung Liagora Lamour.
Thallus mehr oder weniger stark verkalkt, stielrund, meist dichotom
verzweigt, mit Zentralstrang aus einem Bündel längs verlaufender, locker
verflochtener, verzweigter Fäden, von welchen aus radial nach der Peripherie
verlaufende Fäden abgehen, die in ihren Endverzweigungen die dichtgeschlossene
I i'inde bilden. Carpogonäste drei- bis vierzellig, zwischen Zentralstrang und
Aussenrinde. Gonimoblast aus einem halbkugelig-rundlichen Büschel sehr zahl-
reicher dünner, büschelig-verzweigter, dicht gedrängter Fäden bestehend,
deren Endzellen sich zu Sporen umwandeln. Der Gonimoblast ist von einer
besonderen Gallerthülle umgeben und besitzt am Grunde eine manschetten-
artige Hülle verzweigter Hüllfäden. Ungeschlechtliche Fortpflanzung nicht
sicher bekannt.
3047. L. viscida (Forsk) Ag. — Taf. XLVII, Fig. 4. — Thallus
stielrund, mit den Verzweigungen ein halbkugeliges, 5 — 10 cm hohes Büschel
Erklärung zu Tafel XLIV D.
Fig. 1. Asterocystis Wolleana, vergrössert.
„ 2. Glaucocystis Nostochinearum, vergrössert.
„ 3. Chantransia virgatula (Vergr. ca. 80).
„ 4. Batrachospermum helminthosum, Zweig in natürlicher Grösse.
„5. „ Dillenii, Lupenvergr.
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— 23 —
bildend, trocken nur am Grunde eingefallen-rinnig, am Grunde 1 — 2 mm
dick, aufwärts schmäler werdend, dicht und gleich hoch dichotom verzweigt,
mit etwas abstehenden, am Ende gespreizten Zweigen, meist weisslich-grün,
stellenweise mit violettem Schein, an den jungen Spitzen purpurrot. — Adria-
tisches Meer.
3048. L. ceranoides Lamour. — L. viscida var. ceranoides Hauck.
— Der vorigen Art nahe stehend, aber mit zusammengedrücktem, vom Grunde
bis zur Spitze rinnenförmigem Thallus, wiederholt dichotom verzweigt. Sonst
wie vorige Art. — Adriatisches Meer.
3049. L. distenta (Mert.) Ag. — L. ramellosa Kg. — L. complanata
Ag. — Taf. XLVB, Fig. 7; Taf. XLVIB, Fig. 1. — Thallus buschig, viel-
fach dichotom verzweigt, zusammengedrückt, trocken vom Grunde bis zur
Spitze rinnenförmig hohl, am Grunde 2 — 3 mm, in den Endverzweigungen
0,5 — 1 mm dick, grünlich-weiss, an den grösseren Ästen mit kurzen einfachen
oder gegabelten, fast stielrunden Seitenästchen. Die End Verzweigungen sind
oft gedrängt. — Adriatisches Meer.
Familie Chaetangiaceae.
Thallus stielrund oder zusammengedrückt, fadenförmig oder aufgetrieben,
oft mit ausgesprochener Gliederung und dann meist mit Kalk inkrustiert,
einfach oder verzweigt, meist deutlich aus Fäden zusammengesetzt, von denen
ein meist lockeres zentrales Bündel das Mark darstellt, die radiale Fäden
aussenden; die Endverzweigungen dieser letzteren bilden die mehr oder
weniger dichte Rinde. Der Gonimoblast wird von einem hohlkugeligen, an
der Spitze offenen, aus dichtgedrängten, verflochtenen und verzweigten Fäden
gebildeten Fruchtgehäuse umschlossen; die Cystokarpien sind in die Aussen-
rinde eingesenkt und die Offnungen des Fruchtgehäuses, durch welche die
Sporen austreten, korrespondieren mit Offnungen in der Rinde.
Übersicht der Gattungen.
Thallus ohne Kalkinkrustation. Scinaia.
Thallus mit Kalkinkrustation. Galaxaura.
Gattung Scinaia Bivona.
Thallus stielrund, dichotom und meist gleich hoch verzweigt, aus deut-
licher- Mark und Rindenschicht gebildet; erstere aus einem dünnen zentralen
Fadenbündel bestehend, letztere aus innen grossen lockeren, aussen kleinen
und einer Reihe grossen dicht verwachsenen Zellen gebildet. Cystokarp
(Taf. XLV, Fig. 8) mit derbem aber ziemlich dünnwandigem, hohlkugeligem,
— 24 —
dicht geschlossenem Gehäuse; Goninioblast ein Büschel reich verzweigter,
kleinzelliger Fäden, deren Endzellen zu Sporen werden.
3050. Sc. furcellata (Turn.) Bivo. — Halymenia furcellata Ag. - —
Dumontia interrupta und triquetra Lamour. — Ginnania pulvinata Kg. —
Myelomium pulvinatum Kg. — Taf. XL VIII, Fig. 1. — Thallus ein 5 — 10 cm
hohes, fast halbkugeliges Büschel gleich hoch und dichotom verzweigter
Fäden, 2 — 3 mm dick, überall annähernd gleich stark. Zweige aufrecht und
angedrückt, mit stumpfen, selten spitzen Enden. Achseln spitz. Farbe
bräunlich-rot. Gallertartig, nach dem Grunde zu derber. — Nordsee. Adria-
tisches Meer. — f. subcostata J. Ag. Thallus grösser deutlich gerippt,
hin und wieder durch Einschnürungen gegliedert. — Adriatisches Meer.
Gattung Galaxaura Lamour.
Thallus stielrund bis flach, meist durch Einschnürungen deutlich ge-
gliedert, im Innern sehr locker oder fast hohl, mit lockerzelligem Markfäden-
strang und kleinzelliger dichter Rinde, wiederholt gabelig geteilt, Aussen-
schicht inkrustiert. Cystokarpien (Taf. XLV, Fig. 7) im Thallus regellos
zerstreut, mit derbem, feinfaserigem Gehäuse, dessen Innenschicht von einem
durch die reich verzweigten Aste des Gonimoblasten gebildeten Hymenium
bedeckt ist.
3051. G. adriatica Zanard. — Taf. XLVIII, Fig. 2. — Thallus 5 bis
8 cm hohe, oft fast halbkugelige Büschel bildend, aus etwa 1 mm dicken,
fast gleich hoch dichotom verzweigten und etwas gegliederten Ästen. Zweige
abstehend, etwas keulenförmig, an ihrem Grunde meist etwas verschmälert,
am freien Ende mit einer apikalen Öffnung. Thallus lebend derb-gallertig,
rosenrot, trocken bleich-grünlich, sehr brüchig. — Adriatisches Meer.
Familie Gelidiaceae.
Thallus stielrund oder abgeflacht, meist seitlich verzweigt, mit meist
deutlicher Fadenstruktur, mit wenigstens in den jüngeren Teilen erkenn -
Erklärung zu Tafel LXV.
Fig. 1. Lemanea sudetica, natürliche Grösse.
2. „ „ Basis eines Fadens ca. 15 mal vergrössert.
„ 3. „ fluviatilis, medianer Längsschnitt durch einen nicht fruchten-
den Faden vergrössert, e Zentralstrang, r Rinde.
„ 4. „ catenata, Zentralfaden vergrössert.
„ 5. Batrachospermum Dillenii, Teil des Stämmchens, vergrössert.
„ ü. Nemalion multifidum, Ast mit Carpogon (c) und Antheridien (a), ver-
grössert, t Trichogyn.
„ 7. Galaxaura adriatica, Cystokarp.
„ 8. Scinaia furcellata, Cystokarp.
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— 25 —
barem, gegliedertem Zentralfaden. Cystokarpien als kleine Knötchen an den
letzten Auszweigungen des Thallus, endständig oder interkalar entstehend;
Gonimoblast die durch die Thallusrinde gebildete Fruchtwandung innen als
Hymenialschicht überziehend.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus mit dünner Rindenschicht. 2.
Thallus mit derber, kleinzelliger Rinde. 3.
2. Zentralachse dick. Wrangelia.
Zentralachse dünn. Naccaria.
3. Zentralachse deutlich. Caulacanthus.
Zentralachse nur an den jüngsten Teilen erkennbar. Gelidium.
Gattung Wrangelia C. Ag.
Thallus aufrecht, stielrund, aus dickem, langzelligem Zentralfaden und
zellig-faseriger Rindenschicht bestehend, etwas unregelmässig zweizeilig reich-
lich verzweigt. Astchen büschelig verzweigt, nicht berindet. Ungeschlecht-
liche Fortpflanzung durch Tetrasporangien, in denen die Sporen wie die
Ecken des Tetraeders gelagert sind, endständig an kurzen Auszweigungen
der Astchen. Cystokarpien endständig an kurzen Astchen, ein fast kugeliges
Köpfchen bildend, mit einer aus zahlreichen verlängerten und verzweigten
Astchen gebildeten Hülle. Das Carpogon sprosst nach der Befruchtung direkt
oder nach Verschmelzung mit benachbarten Zellen zum Gonimoblasten aus,
der zu einem Büschel reich verzweigter, dicht gedrängter, an den Enden
keulenförmige Sporen bildender Fäden auswächst. Zwischen diesen wachsen
sterile Zellfäden hervor (Paraphysen), die sich umbiegen und an der Bildung
der Hülle teilnehmen. Antheridien endständig an den Endverzweigungen
kleiner kugeliger, dicht geschlossener Zweigbüschel.
3052. Wr. penicillata Ag. — Griffithia penicillata Ag. — Wrangelia
verticillata Kg. — Taf. XLVIII, Fig. 4; Taf. XLYIB, Fig. 2, 3. — Thallus
5 — 20 cm hoch, am Grunde 1 — 2 mm dick, nach oben stark verschmälert,
reich unregelmässig zweiteilig bis fast allseits wendig verästelt und bis fast
zur Spitze berindet, an den Astspitzen und Astchen unberindet. Äste ab-
stehend. Die Hauptstämme und stärkeren Verzweigungen durch 1—3 mm
lange, zarte Wirtelästchen fast zottig behaart. Rosenrot, dunkelrot oder
etwas bräunlich. — Adriatisches Meer.
Gattung Naocaria Endl.
Thallus aufrecht, fadenförmig, allseitig reichlich verzweigt, gallertartig,
mit in den jüngsten Teilen unberindeter, später berindeter Zentralachse aus
— 26 —
dicken, kurzen, nach oben zu dünnen und langen Zellen. An jeder Zelle
des Hauptfadens entspringen kurze Wirtelästchen, aus denen die geschlossene
innen sehr grosszellige, aussen kleinzellige Rinde hervorgeht. Ungeschlecht-
liche Fortpflanzung unbekannt. Cystokarpien klein, oval, interkalar, an den
letzten Auszweigungen des Thallus zerstreut. Das befruchtete Carpogon
wächst direkt oder nach Verschmelzung mit andern Zellen zum Gonimo-
blasten aus, dessen reiche Verästelungen zwischen Zentralfäden und Rinden-
ästen überall sich durchdrängen und mit zahlreichen dazwischenstehenden
Paraphysen ein meist ovales Polster um den Zweig bilden. Die oberste
Schicht des Polsters wird durch ein Hymenium gebildet, an dessen Ober-
fläche sich zahlreiche keulenförmige Sporen entwickeln. Die Paraphysen
wachsen zum Teil ziemlich weit hervor und bilden, indem sie sich zusammen-
neigen, eine lockere Hülle. Antheridien zahlreich an den Endverzweigungen
dichter Zweigbüschel im unteren Teil der Astchen entwickelt.
3053. N. Wigghii (Turn.) Endl. — Taf. XLVIIB, Fig. 2. — Thallus
5 — 15 cm hoch, 1 — 2 mm dick, in den Zweigen allmählich bis auf 50 \.i ver-
jüngt, allseitig reichlich verzweigt. Aste und Stämmchen mit 1 — 4 mm
langen, zarten, an beiden Enden verjüngten Kurztrieben besetzt. Alle Zweige
abstehend. Farbe rosa bis hell-weisslichrot. — Adriatisches Meer. Nordsee.
Gattung Caulacanthus Kg.
Thallus aufrecht, meist fadenförmig-stielrund, reichlich seitlich verzweigt,
knorpelig-fleischig, mit deutlicher Zentralachse und dicht geschlossener klein-
zelliger Rinde. Letztere entsteht aus den Endverzweigungen der paarweise
aus den Zellen des Zentralfadens entspringenden und schief aufwärts gerich-
teten Äste. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Tetrasporangien, die in
schwach verdickten Stellen der Astchen in der Aussenrinde liegen und zonen-
förmig gelagerte Tetrasporen enthalten. Cystokarpien interkalar in An-
schwellungen der Aste, klein, kugelig, dicht geschlossen; Wandung durch
die etwas emporgehobene Rindenschicht des Zweiges gebildet und mit seit-
licher Öffnung, durch welche die Sporen später austreten. Die Zellen des
Zentralfadens schwellen im Cystokarp beträchtlich an; auf ihnen entwickelt
Erklärung zu Tafel XLV B.
Batrachospermuni monilifornie, Zweigwirtel, vergrössert.
„ „ Aststück, vergrössert.
„ „ Carpogon, t Trichogyn, sp. Spermatien.
„ „ Antheridienstand.
Nemalion lubricum, Teil eines Stengelquerschnittes.
Helminthora divaricata, Cystokarp.
Liagora distenta, Thallusspitze.
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— 27 —
sich aus den verzweigten Fäden des Gonimoblasten eine dichte Hymenial-
schicht mit eiförmigen oder länglichen Sporen.
3054. C. ustulatus (Mert.) Kg. — Taf. XLVIII, Fig. 5; Taf. XLV1B,
Fig. 4. — Thallus in 1 — 3 cm hohen, lockeren Polstern oder ausgebreiteten
Raschen. Fäden 200 — 400 fi dick, sparrig-ästig, mit pfriemlichen und dorn-
artigen (die fruchtenden auch keulenförmig oder am Grunde angeschwollen)
Ästchen. Nicht gallertartig oder schlüpfrig, getrocknet, dem Papier nicht
anhaftend. Braunrot oder olivenbraun, trocken schwarz.
Gattung Gelidium Lamour.
Thallus stielrund bis flach und dann gewöhnlich zweischneidig, meist
liederartig verzweigt, hornartig-knorpelig, fest, mit nur in den jüngsten
Teilen deutlich erkennbarer, dünner Zentralachse und sehr fester, aussen
kleinzelliger, innen längsfaseriger Rinde. Ungeschlechtliche Fortpflanzung
durch in Gruppen an runden oder abgeflachten Ästchen meist fast endständig
stehenden Sporangien; Tetrasporen tetraedrisch oder kreuzförmig. Cysto-
karpien bilden kleine Anschwellungen an den Ästchen, meist ziemlich am
Ende derselben und sind ein- oder meist zweifächerig. Die Wandung wird
von den Rinden elementen gebildet und ist mehr oder weniger emporgehoben,
aber durch zahlreiche Paraphysen mit der Hymenialschicht verbunden, die
sich zu beiden Seiten der Zentralachse ausbreitet.
Übersicht der Arten.
1. Thallus deutlich flach, zweischneidig. 2.
Thallus stielrundlich, oft etwas abgeflacht. 3.
2. Thallus 1 — 2 mm dick. G. capillaceum.
Thallus 1j2 — 2 cm dick. G. latifolium.
3. Thallus unter 2 cm hoch. 4.
Thallus meist über 2 cm hoch. 5.
4. Ästchen blattartig. G. pusillum.
Ästchen spitz, nicht blattartig. G. miniatum.
5. Aste zerstreut. G. Crinale.
Äste fast fiederig gestellt. G. secundatum.
3055. G. capillaceum Kg. — Pterocladia capillacea Born, et Thur.
— Gelidium proliferum Kg. — Gelidium corneum Auct. — Taf. XLVIII,
Fig. 3; Taf. XLVIB, Fig. 6. — Thallus 5— 15 cm hoch, linear, leicht zwei-
schneidig, 1 — 2 mm dick und zuletzt bis auf etwa 150 \i verjüngt, regel-
- 28 —
massig wiederholt (drei- bis vierfach) gefiedert, mit nach dem Ende ab-
nehmender Grösse der Fiedern. Alle Äste und Astchen nach beiden Enden
zu verschmälert. C3Tstokarpien einfächerig, halbkugelig; Carposporen zu
drei bis vier in Reihen. Tetrasporangien in gestutzten bis fast spatel-
förmijjen Fiederästchen. Braunrot. — f. crinita Hauck. Thallus ver-
schmälert. Fiederchen fadenförmig, sehr verlängert, ungefähr borstendick,
sehr unregelmässig entspringend, bisweilen hin- und hergebogen und in ein-
ander verworren. — Adriatisches Meer.
3056. G. Crinale (Turn.) J. Ag. — Sphaerococcus corneus var. crinalis
Ag. — - Acrocarpus crinalis Kg. — Gelidium corneum var. Crinale J. Ag. —
Thallus mit kriechendem, wurzelndem Hauptstamm und zerstreuten, aufrechten,
ausgebreitete braune Rasen bildenden Ästen, borstendick, stielrundlich-zusam-
mengedrückt. Tetrasporangien an den etwas verdickten Enden der Verzwei-
gungen, in regellosen Gruppen. — Adriatisches Meer. — Hauck unterscheidet:
er. genuin um Hauck. Rasen 4 — 7 cm hoch, bisweilen verworren. Thallus
fadenförmig, stielrund-zusammengedrückt, 150 — 450 f.i dick, nahezu durchaus
gleich dick, mehr weniger unregelmässig seitlich verästelt. Äste hin und
wieder mit kurzen Ästchen besetzt. Zweige häufig hin- und hergebogen,
abstehend oder gespreizt; die sterilen Enden spitz oder stumpf. Tetra-
sporangien in lanzettlichen oder spatelig verdickten Spitzen der Äste oder
in ebenso geformten kurzen, an den Astenden häufig kreuzförmig stehenden
Ästchen. — ß. lubricum (Thur.) Hauck. Gelidium lubricum Kg. Acro-
carpus lubricus Kg. Rasen 2 — 3 cm hoch, fast stielrund oder zusammen-
gedrückt, oft verflacht, 100 — 300 f.t dick, durchaus beinahe gleich dick, zer-
streut verzweigt; Äste aufrecht-abstehend, verlängert, einfach, hin und wieder
mit kurzen Ästchen besetzt. Enden der sterilen Zweige etwas verdünnt,
spitz. C}Tstokarpien zweifächerig, unter den Spitzen oder in der Mitte der
Astchen ovale Anschwellungen bildend. Tetrasporangien und Antheridien
in spateiförmig oder breit lanzettförmig angeschwollenen Spitzen der Zweige.
— y. spathulatum (Kg.) Hauck. Acrocarpus spathulatus Kg. Bildet
2 — 5 cm hohe, dichte Rasen. Thallus zusammengedrückt bis flach, stellen-
Aveise verschmälert oder verbreitert, 200 — 500 /.i breit, mehr weniger ab-
wechselnd, seltener opponiert, einfach oder doppelt gefiedert; Fiederchen
lanzettlich, borstenförmig-pfriemig, spatelig, zungenförmig oder länglich
linear und an der Basis verschmälert. Cystokarpien zweifächerig, unter der
Spitze oder in der Mitte flacher Fliederchen auf beiden Flächen halbkugelig
hervorragend. Tetrasporangien in verdickten Spitzen der Fiederchen. —
d. polycladuni (Kg.) Hauck. Gelidium polycladum Kg. Bildet 1 — 2 cm
hohe, dichte, verworrene Rasen. Thallus fadenförmig, 200 — 300 fx dick,
unterhalb zusammengedrückt -flach, oberhalb zusammengedrückt -stielrund,
Q7^/aen. <4S.
— 29 —
unregelmässig fiederartig verzweigt. Äste gekrümmt, verworren, mit zahl-
reichen dornförmigen, gespreizten Ästchen besetzt.
3057. G. pusillum (Stackh.) Le Jol. — - G. clavatum, G. intricatum
Lam. — G. corneum v. caespitosum Ag. — Acrocarpus pusillus Kg. —
Thallus in ausgebreiteten, verworrenen, braunroten, nur 5 — 15 mm hohen
Raschen, stielrund und dann 50 — 150 /.i dick oder stellenweise flach ver-
breitert bis 300 — 500 ju, verworren ästig mit fast gespreizten, gedrehten,
pfriemförmigen oder keuligen, an der Spitze lanzettlichen oder spatelig ver-
breiterten, hin- und hergebogenen Ästchen. Astchen klein, meist blattartig,
zungenförmig oder verkehrt eiförmig, mitunter am Rande sehr fein gezähnelt.
Tetrasporangien in den verdickten Enden der Verzweigungen ordnungslos
gehäuft. — Adriatisches Meer.
3058. G. secttndatum Zanard. — Bildet 2 — 3 cm hohe, verworrene
Rasen mit aufrechten, fadenförmigen, stielrunden oder zusammengedrückten,
80 — 150 (.i dicken, durchaus gleich dicken, unregelmässig fadenförmig ver-
zweigten Stämmchen und verlängerten, oft gebogenen Ästen. Ästchen fast
gespreizt, ungleich lang, stellenweise einseitig an den Ästen stehend. Alle
Verzweigungen enden spitz. Fortpflanzung nicht beobachtet.
3059. G. latifolium Born. — G. corneum ß pristoides J. Ag. —
G. corneum Linnaei und hypnoides Kg. — Taf. XLVI B, Fig. 5. — Thallus
5 — 10 cm hoch, flach, etwas zweischneidig, linear x/2 — 2 mm dick, nach
oben stark verjüngt, wiederholt gefiedert. Fiederästchen dichtstehend, ab-
stehend, borstenförmig, linear oder keulenförmig, nach der Spitze zu kleiner
werdend. Cystokarpien kugelig, zweifächerig, in keulen- oder spateiförmig
verbreiterten Fiederästchen. Die Pflanzen sind mit Rhizoiden am Substrat
angeheftet und haben braunrote Farbe. — var. Hystrix (Ag.) Hauck.
Gelidium corneum var. Hystrix J. Ag. G. Hystrix Zanard. Echinocaulon
hispidulum Kg. E. strigosum Kg. — Taf. XLVI B, Fig. 7. — Thallus flach
zusammengedrückt, häufig unterhalb, seltener überall fast stielrund, mit meist
wenigen verlängerten Ästen, die teils mit zweizeilig, teils mit allseitig ent-
springenden, nach der Spitze zu kleiner werdenden, fast gespreizten Ästchen
meist gedrängt besetzt sind. — Adriatisches Meer.
3060. G. (J) miliiatum (Lamour.) Kg. — Gigartina miniata Lamour.
— Helmintochorton miniatum Zanard. (Gelidiopsis (?) De Toni). — Thallus
in 1 — 2 cm hohen dichten, verworrenen, rotbraunen Rasen, fadenförmig
stielrund oder etwas zusammengedrückt sehr dünn (80 — 200 \i dick), kriechend
Erklärung zu Tafel XLVI.
Fig. 1. Thorea ramosissima. natürliche Grösse.
„ 2. Lemanea torulosa, „ n
„ 3. Chantransia ckalybea (Batrachospermumvorkeim), vergrössert.
— 30 —
und Rhizoiden bildend, mit aufrechten, zerstreut verzweigten, meist hin- und
hergebogenen, ineinander verflochtenen und mitunter verwachsenen Ästen.
Astchen kurz, abstehend oder gespreizt, spitz. Fortpflanzung unbekannt und
daher auch die Stellung der Art zweifelhaft. — Adriatisches Meer.
II. Reihe Gigartinales.
Die Carpogonien sind paarweise mit Auxiliarzellen verbunden und
kopulieren nach der Befruchtung mit letzteren durch kurze Fortsätze. Aus
den Auxiliarzellen geht dann der Gonimoblast hervor.
Übersicht der Familien.
Gonimoblast ein reich verästeltes Zweigbüschel. Tetrasporen meist
kreuzförmig geteilt. Grigartinaceae.
Gonimoblast in mehrere Abschnitte geteilt. Tetrasporen meist zonen-
förmig angeordnet. Rhodopliyllidaceae.
Familie (Jigartinaceae.
Thallus stielrund oder abgeflacht, oder blattartig, in verschiedener
\\ eise verzweigt, mit fadenförmigem, oft kaum erkennbarem Zentralstrang
und aussen kleinzelliger, innen oft grosszelliger Rindenschicht. Cystokarpien
eingesenkt oder vortretend. Gonimoblast ein dichtbüscheliges Köpfchen,
dessen Verzweigungen in die angrenzenden Schichten ordnungslos hinein-
wachsen und mit diesen ein dichtes Geflecht bilden, in welchem die Sporen
entstehen. Tetrasporangien über die Thallusfläche zerstreut, der Rinde ein-
gelagert, oft auch in Gruppen vereinigt, mit meist, kreuzweise geteilten
Sporen.
Übersicht der Gattungen.
1. Tetrasporangien auf besonderen, erhabenen Polstern (Nemathecien). 4.
Tetrasporangien in der Rinde, nicht auf besonderen Polstern. 2.
2. Thallus mit deutlicher Fadenstruktur. 3.
Thallus mit undeutlicher Fadenstruktur, blattartig. Callymenia.
3. Thallus wiederholt gabelig verzweigt. Chondrus.
Thallus nicht ausgesprochen dichotom verzweigt. Gigartina.
Erklärung zu Tafel XLVII.
Fig. 1. Porphyra atropurpurea, natürliche Grösse.
„ 2. Bangia atropurpurea, „ „
„ 3. Helminthocladia purpurea, „ „
„ 4. Liagora viscida, Lupenvergrösserung.
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'/r -s fr// //f/fWfr.
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— 31 —
4. Parasitisch auf andern Florideen lebend. ActiiiOCOCCUS.
Nicht parasitisch. 5.
5. Thallus fadenförmig. Gymnogongrus.
Thallus unten stielförmig, oben abgeflacht. Phyllophöra.
Gattung Chondrus (Stackh.) Ag.
Thallus flach, meist wiederholt dichotom verzweigt, mit sehr deutlicher
Fadenstruktur. Zentralstrang aus dünnen, längs laufenden, stellenweise ver-
zweigten Fäden, von denen nach der Peripherie zu zahlreiche wiederholt
gabelig verzweigte Rindenfäden ausgehen. Diese bilden innen eine lockere
und grosszellige, aussen eine kleinzellige sehr dichte Rinde. Sporangien in
Gruppen in der lockeren Innenrinde; Sporen kreuzweise gelagert. Cysto-
karpien unbestimmt begrenzt; Hülle aus der äusseren Thallusschicht gebildet.
Der aus der befruchteten Auxiliarzelle sich entwickelnde Gonimoblast breitet
sich unter reichlicher Verzweigung im Thallusgewebe aus; die letzten Zellen
seiner Verzweigungen werden zu Sporen.
3061. Ch. crispus (L.) Stackh. — Taf. XLVIII, Fig. 6. — Thallus
meist 5 — 15 cm hoch, flach, meist gleich hoch gabelig geteilt und fächer-
förmig ausgebreitet, nach unten zu stielartig und am Grunde fast stielrund,
übrigens im Aussehen sehr veränderlich, hell purpurrot bis dunkel braunrot.
Abschnitte des Thallus linear oder etwas keilförmig, ca. 3 — 10 mm breit,
abstehend, in bezug auf Rand, Spitze und Achseln sehr verschiedenartig
entwickelt. Cystokarpien als ovale bis 2 mm lange Erhebungen auf einer
Seite des Thallus auftretend, während auf der andern eine leicht konkave
Einsenkung vorhanden ist. Tetrasporangien an den Endverzweigungen in
Gruppen, etwas vortretend. — Nord- und Ostsee. — var. incurvatus (Kg.)
Lyngb. Thallus bis 25 cm lang, nach dem Grunde zu fast stielrund, nach
oben zu zusammengedrückt bis flach, 2 — 0 mm breit, entfernt dichotom ge-
teilt, mit spitzen Enden und eingekrümmten Endabschnitten, braunrot. — Ost-
see bei Travemünde.
Gattung Gigartina Stackh.
Thallus stielrund bis flach, aber stets ziemlich dick, fleischig-knorpelig,
meist mehr seitlich als ausgesprochen dichotom verzweigt. Aussenrinde
kleinzellig, ziemlich dicht, Mark lockerer. Cystokarpien in Zäpfchen- oder
zungenförmigen Auswüchsen.
Übersicht der Arten.
1. Thallus stielrund. Cr. acicularis.
Thallus zusammengedrückt-flach. 2.
— 32 —
2. Thallus unregelmässig gefiedert. G. Teedii.
Thallus dichotom verzweigt. Gr. niamillosa.
3062. K. acicularis (Wulf.) Laniour. — G. compressa Kg. — Sphaero-
coccus acicularis Ag. — Thallus stielrund, 4 — 10 cm hoch, ca. 1 mm dick,
bräunlich-rot oder dunkelrotgrün, trocken schwarzviolett, knorpelig, unregel-
mässig allseitig verzweigt, in verworrenen Rasen. Äste abstehend, meist
zurückgebogen, nach den Enden und oft auch nach der Basis verjüngt, mit
dornfürmigen abstehenden bis gespreizten Astchen. Cystokarpien fast kugelig,
einzeln oder zu wenigen an den Astchen. — Adriatisches Meer.
3063. G. Teedii (Roth) Lamour. — Ceramium Teedii Roth. —
Chondroclonium Teedii Kg. — Sphaerococcus Teedii Ag. — Chondracanthus
Teedii Kg. — Thallus nicht rasenbildend, 10-20 cm hoch; flach zusammen-
gedrückt, linear, unregelmässig wiederholt gefiedert, purpurrot bis schwarz-
grün, knorpelig. Hauptverzweigungen 1 — 4 mm breit, nach der Spitze und
Basis zu ebenso wie die Astchen verjüngt. Letztere dornförmig-lanzettlich,
0,5 — 1 mm breit abstehend bis gespreizt. Cystokarpien fast kugelig, seitlich
an den Astchen. Tetrasporangien in Gruppen am Rande der Astchen. —
Adriatisches Meer.
3064. G. mamillosa (Good et Woodw.) J. Ag. — Mastocarpus
mamillosus Kg. — Sphaerococcus mamillosus Ag. — Taf. XLVIII, Fig. 7. —
Thallus nicht rasenbildend, 5 — 15 cm hoch, flach, linear, einseitig-rinnen-
förmig, Aviederholt dichotom gleich hoch geteilt und fächerförmig aus-
gebreitet, nach unten zu in einen dünneren, zuletzt stielrunden Stiel aus-
laufend, purpurbraun bis rotviolett, knorpelig. Abschnitte keilförmig 2 — 8 mm
breit oder linear und dann meist nur bis 3 mm breit, abstehend mit
gerundeten Achseln. Cystokarpien in stark vorragenden zäpfchen- oder
zungenförmigen Auswüchsen. Tetrasporangien unbekannt. — Nordsee.
Gattung Phyllophora Gred.
Thallus oben flach oder abgeflacht, nach unten zu stielrundlich, knor-
pelig-häutig, meist gabelig verzweigt. Mark aus grösseren Zellen bestehend,
von der Innenrinde kaum zu trennen, Aussenrinde kleinzellig. Tetrasporangien
in grosser Zahl in warzenförmigen Nemathecien; Tetrasporen kreuzweise an-
geordnet. Cystokarpien dem Thallus aussen ansitzend, kurz gestielt mit
dicker, durch die angeschwollene Thallusrinde gebildeter Hülle, mit meist
mehreren, nachträglich entstandenen Poren. — Die Nemathecien bestehen
an der Oberfläche aus pinselförmig aneinanderliegenden Zellfäden, deren
Zellen der Reihe nach von Aussen nach Innen zu Tetrasporangien werden.
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33
Übersicht der Arten.
1. Thallus ohne Andeutung einer Mittelrippe. 2.
Thallus mit (oft nur schwach angedeuteter) Mittelrippe. 4.
2. Stiel zusammengedrückt. P. palmettoides.
Stiel an der Basis fast stielrund. 3.
3. Thallusabschnitte breit. P. Brodiaei.
Thallusabschnitte schmal. P. memforanifolia.
4. Stiel zusammengedrückt. 5.
Stiel wenigstens am Grunde fast stielrund. 6.
5. Thallusabschnitte am Grunde kaum wellig, mit weniger deutlicher Mittel-
rippe. P. rubens.
Thallusabschnitte am Rande wellig, mit sehr deutlicher Mittelrippe.
P. nervosa.
6. Thallus dunkelrot. P. Bangii.
Thallus rotbräunlich. E. parvula.
3065. Ph. Brodiaei (Turn.) J. Ag. — Sphaerococcus Brodiaei Ag. -
Coccotylus Brodiaei Kg. - Taf. XL VIII, Fig. 9; Taf. XL VII C, Fig. 4. —
Thallus dunkelrot, bis 15 cm hoch. Stengel einfach oder verzweigt, unten
rund, oben in keilförmige, einfache oder gespaltene Blätter auslaufend, die
einen rundlichen, oblongen oder keilförmigen Umriss haben und mitunter am
Rande ebenso gestaltete, nur meist kleinere Blätter tragen. Cystokarpien
kugelig, auf der Blattfläche sitzend. Nemathecien ähnlich, gestielt, zahlreich,
an der Spitze der Blätter. — An Steinen im Meere. Ostsee; Nordsee.
3066. Ph. rubens (L.) Grev. — Sphaerococcus rubens Ag. — Chon-
drus rubens Lyngb. — Thallus 5 — 20 cm hoch, gestielt; Stiel kurz, zu-
sammengedrückt, spitzwinklig in den 3 — 8 mm breiten, linearen, einfachen
oder verzweigten, verschieden langen, blattartigen Teil des Thallus übergehend.
Dieser blattartige Teil mit meist deutlicher Mittelrippe, am Rande oft mit
zahlreichen Prolifikationen. Alle Thalluszweige an den Enden stumpf oder
abgerundet. Cystokarpien rundlich, runzelig-faltig, sehr kurz gestielt bis fast
sitzend, auf der Blattfläche. Nemathecien wurstförmig, am Grunde kleiner,
Erklärung zu Tafel XL VI B.
Fig. 1. Liagora distenta, Cystokarp.
„ 2. Wrangelia penicillata, Tetrasporangium.
„ 3. „ „ Stück des Stammes.
„ 4. Caulacanthus ustulatus, Cystokarp im Querschnitt.
„ 5 Gelidium latifolium, Cystokarp, Querschnitt.
,6 „ capillaceum „ „
,7. „ latifolium var. Hystrix.
Thome-M igula, Flora. VII.
— 34 —
kurz gestielter, aus der Blattoberfläche nahe dem Rande entspringender Blätt-
chen. Dunkelrot. — Nordsee.
3067. Ph. nervosa (D. C.) Grev. — Sphaerococcus nervosus Ag. —
Ph. rubens var. nervosa Darb. — Taf. XL VII C, Fig. 1. — Stiel zusammen-
gedrückt, sich in flache, blattartige, lineare, am Rande wellige und polife-
rierende, mehr oder weniger lange, einfache oder verzweigte Abschnitte mit
deutlicher Mittelrippe verbreiternd. Cystokarpien fast sitzend auf den Blättern.
Nemathecien am Grunde fast schildförmiger Blättchen. Sonst der vorigen
Behr ähnlich. — Adriatisches Meer.
3068. ßh. Bangii (Hörnern.) Jens. — Sphaerococcus Bangii Ag. —
Thallus dunkelrot, mehr oder weniger verworrene Raschen bildend, bis 5 cm
hoch, an der Basis fast stielrund, oben flach und verbreitert, bis 3 mm breit,
dichotom und uu regelmässig fiederig verzweigt. Abschnitte unregelmässig
verbreitert und verschmälert, mit gekerbten oder stumpf gezähnten Rändern.
Cystokarpien unbekannt. Nemathecien polsterförmige Anschwellungen an
verschmälerten Stellen des Thallus bildend. — Ostsee.
3069. Ph. parvula Darb. — Rotbräunlich, 5 — 7 cm lang, mit stiel-
rundem, bis 3 mm dickem, in eiförmig-längliche, glatte, 1 — 4 mm breite,
blattartige Flächen auslaufendem Stiel. Verzweigungen oft sternförmig
gruppiert. — Ostsee zwischen Zostera marina.
3070. Ph. palmettoides J. Ag. — Dunkelrot, 2 — 8 cm hoch, am
Grunde in einen zusammengedrückten Stiel verschmälert, nach oben in läng-
lich-keilförmige, einfache oder gegabelte oder am Rande proliferierende,
blattförmige Thallusabschnitte auslaufend. Cystokarpien mit Sicherheit nicht
nachgewiesen. Nemathecien klein, einen rundlichen, etwa 2 mm breiten
Sorus bildend, auf den Blattflächen. — Helgoland. (Ostsee?).
3071. Ph. membranifolia (Good et Woodw.) J. Ag. — Sphaero-
coccus membranif olius Ag. — Phyllotylus membranifolius Kg. — Taf. XLVH D,
Fig. 1. — Thallus ähnlich wie bei Ph. Brodiaei aber mit schmaleren und
dichotom bis vielteilig verzweigten Blättern, 7 — 15 cm lang, mit ziemlich
langem, federkieldickem Stiel. Cystokarpien verkehrt-eiförmig, gestielt, etwa
2 mm dick, meist am Rande des Stengels oder Blattes, seltener auf der
Blattfläche. Nemathecien bilden etwas erhabene Flecke auf der Blattfläche.
Dunkelrot, vielgestaltig. — Nordsee, Ostsee.
Erklärung zu Tafel XLVII B.
Fig. 1. Ahnfeldtia plicata.
„ 2. Naccaria Wigghii.
3. Cbondria tenuissima.
T 4. Chrysimenia uvaria.
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c ////rs/f /
— 35 —
Gattung Gymnogongrus Martins.
Thallus stielrund oder abgeflacht, gabelig und meist gleichzeitig auch
seitlich verzweigt, fleischig bis fast hornartig. Cystokarpien über die Thallus-
fläche zerstreut, nach aussen vorspringend. Sporen klein, rundlich, zahlreich.
Tetrasporangien unbekannt.
3072. G. Griffithsiae (Tum.) Mart. — Chondrus Griffithsiae J. Ag.
— Sphaerococcus Griffithsiae Ag. — Gymnogongrus tentaculatus Kg. —
G. furcellatus und parthenopaeus Kg. — Taf. XL VIII, Fig. 8. — Bildet
dichte, polsterförmige, 2 — 5 cm hohe Raschen aus 350 — 550 fx dicken, dicho-
tom und gleich hoch verzweigten, stielrunden oder zusammengedrückten
Fäden, schwarzrot bis schwarzgrün, trocken schwärzlich. Später wachsen
einzelne Zweige weiter hervor, so dass der Bau des Thallus unregelmässig
wird. Die als Nemathecien gedeuteten Bildungen sind wahrscheinlich para-
sitische Actinococcusarten. — Adriatisches Meer.
Gattung Aotinocoocus Kg.
Sehr kleine parasitische Rotalgen, die im Innern anderer grösserer
Rotalgen sich entwickeln, die Oberfläche der letzteren aber bei der Frucht-
bildung durchbrechen. Fruchttragende Polster gewölbt, oft halbkugelig, aus
fächerförmig auseinanderstrahlenden, kleinzelligen Zellreihen. Nach innen
zu werden die Zellen grösser und die Fäden verlaufen schliesslich regellos
zwischen den Zellen der Nährpflanze. Sporangien paarig geteilt, in oft sehr
grosser Zahl vereinigt und in perlschnurartige Fäden geordnet, ein fast
nematheciumartiges Polster bildend. Cystokarpien unbekannt. — Viele
Actinococcusarten sind als die Nemathecien der von ihnen befallenen Pflanzen
beschrieben worden; die meisten Arten sind noch sehr unvollkommen be-
kannt.
3073. A. sübcutaneus (Lyngb.) Rosenvinge. — A. roseus (Suhr.)
Kg. — Taf. XLVIIC, Fig. 3. — Thallus rötlich oder gelblich, im äusseren
Teil mit büschelig verzweigten Fäden. Zellen rundlich oder länglich, 7 — 12 ^u
dick. — Auf Phyllophora in der Ostsee.
Gattung Callymenia J. Ag.
Thallus flach, meist blattartig, ungeteilt oder unregelmässig gelappt
oder gespalten, auch gegabelt, deutlich aus einer fädigen zentralen Mark-
schicht und aus einer dichtzelligeren Rinde bestehend. Cystokarpien über
die Thallusfläche zerstreut, eingesenkt oder nach aussen vorspringend; Sporen
weniger zahlreich, rundlich-eckig, ordnungslos. Tetrasporangien in der Rinden-
schicht, zerstreut, mit kreuzförmiger Teilung.
3*
— 36 —
3074. C. microphylla Zanard. — Iridaea minor Kg. — I. reniformis
Kg. — Taf. XLYIIC, Fig. 2. — Thallus fleischrot, hautartig, gestielt, mit
verzweigtem, in kleine, 1 — 1,5 cm breite, rundlich-nierenförmige oder läng-
lich-herzfürmige Blättchen auslaufendem Stiel. Cystokarpien dick, halbkugelig
vortretend, an der Oberfläche etwas abgeflacht, meist in der Mitte der Blätt-
chen. — Adriatisches Meer.
Gattung Ahnfeldtia Fries.
Thallus stielrund, unregelmässig, oft etwas gabelig verzweigt, von
hornartiger Struktur, mit sehr dicht- und kleinzelliger Aussenrinde, die nach
innen in ein etwas grosszelligeres Gewebe ohne deutliche Reihenanordnung
übergeht; im Thallusbau an Gymnogongrus sich anschliessend. Irgendwelche
Fortpflanzungsorgaue sind nicht bekannt.
3075. A. plicata (Huds.) Fries. — Sphaerococcus plicatus Ag. —
Gymnogongrus plicatus Kg. — Pylocarpus plicatus Kg. — Sphaerococcus
plicatus Kg. — Taf. XLVIIB, Fig. 1. — Thallus dunkelrot, seltener gelb-
lich, sehr brüchig-starr, fadenförmig, etwa 0,5 mm dick und überall ziemlich
gleich dick, mit gespreizten abstehenden Zweigen, die in verschiedener Weise
oft einseitig, kleinere Astchen tragen oder nackt sind, in ausgebreiteten,
5 — 15 cm hohen, oft dicht verworrenen Rasen. An den Zweigen finden sich
oft warzenförmige Verdickungen, die aber nicht, wie man früher annahm,
Nemathecien darstellen. Trocken oft verbleichend. — Nord- und Ostsee.
Familie Rhodophyllidaceae.
Thallus stielrund bis blattartig flach, gabelig oder seitlich verzweigt,
von meist zelliger, seltener deutlich fädiger Struktur. Tetrasporangien über
die Tballusfläche zerstreut, zuweilen zu vielen gehäuft und Sori bildend.
Cystokarpien meist mit Porus in der Fruchtwand, gewöhnlich am Thallus-
rande, eingesenkt oder vortretend. Teilung in den Tetrasporangien zonen-
artig.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus stielrund. 2.
Thallus flach, blattartig. 3.
Erklärung zu Tafel XLVII C.
Fig. 1. Phyllrphora nervosa.
„ 2. Callymenia microphylla, Cystokarp. Querschnitt.
„ 3. Actinococcus subcutaneus auf Phyllophora, Schnitt.
„ 4. Phyllophora Brodiaei, schmale Form.
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— 37 —
2. Thallus kettenförmig gegliedert-eingeschnürt. Catenella.
Thallus nicht kettenförmig gegliedert, nicht eingeschnürt. Cystocloniuili.
3. Rand der Thallusabschnitte glatt oder nur leicht gezähnt. Rhodophyllis.
Rand der Thallusabschnitte in erwachsenem Zustande ausgefressen-ge-
wimpert. Bissoella.
Gattung Cystoclonium Kg.
Thallus stielrund, allseitig verzweigt, von zellig-fädiger Struktur; Rinde
aussen aus sehr kleinen, nach innen zu aus grösseren Zellen gebildet, Mark
aus länger gestreckten, z. T. rhizoidartig verlängerten und fadenförmig ge-
reihten Zellen bestehend. Tetrasporangien zonenartig geteilt, zerstreut, der
Aussenrinde eingelagert. Cystokarpien in den Anschwellungen von Seiten-
zweigchen, kugelig bis oval, mit dicker Wandung; Carposporen wenige, gross.
3076. C. purpurascens Huds. Kg. — Sphaerococcus purpurascens
Ag. — Taf. XLYI1D, Fig. 3; Tai XL VII E, Fig. 6, 7. — Thallus bräun-
lich-rosenrot, wiederholt-allseitig, abwechselnd verzweigt, 15 — 50 cm hoch,
anfangs mit einer Wurzelscheibe, später mit rhizoidartigen Ästchen fest-
sitzend, an dem unteren Hauptstamm 1 — 3 mm dick, nach oben zu dünner
werdend, an den Astchen, die 5 — 25 mm lang werden, J/4 — 1/2 mm dick.
Zweige und Astchen aufrecht-abstehend. Tetrasporangien in fast spindelig
verdickten Astchen. Cystokarpien meist einzeln in der Mitte spindelig ver-
dickter Astchen, seltener zu zwei bis vier hintereinander. — Nord- und Ostsee.
Gattung Catenella Grev.
Thallus stielrund, kettenförmig gegliedert und an den Gliederungen
eingeschnürt und verzweigt, innen fast röhrig hohl, mit aussen kleinzelliger,
innen grosszelligerer Rinde und einem aus locker verflochtenen Zellfäden
bestehendem Mark. Sporangien zonenförmig geteilt, der Rinde eingesenkt,
an besonderen fertilen Thallusgliedern. Cystokarpien meist einzeln, end-
ständig an Astchen, meist als letztes Thallusglied auftretend, mit grossem
Fruchtkern und aufgehobener, von der äusseren Thallusrinde gebildeter Frucht-
wand. Sporen endständig an den Fäden des Gominoblasten, eine dünne aber
dichte halbkugelige Schicht bildend.
3077. C. Opuntia (Good. et Woodw.) Grev. — Taf. XL VII E,
Fig. 3—5; Taf. XLIX, Fig. 1. — Thallus rotbräunlich bis schwärzlich-
violett, in 1 — 3 cm hohen, polste'rf örmigen , etwas verworrenen Raschen, an
Erklärung zu Tafel XL5ÜI D.
Fig. 1. Phyllophora membranifolia.
„ 2. Hypnea musciformis.
T 3. Cystoclonium purpurascens.
— 38 —
der Basis fadenförmig, kriechend, mit aufrechten Ästen. Aste stielrund oder
etwas zusammengedrückt, J/2 — 1 mm, stellenweise nur 1j10 mm dick, glieder-
artig eingeschnürt, meist unregelmässig verzweigt, meist leicht gebogen, oft
mit dünneren, an den Gliedern kaum eingeschnürten Stellen. Die einzelnen
Glieder länglich, verkehrt -eiförmig, keulenförmig oder zusammengedrückt-
spindelig, zwei- bis zehnmal so lang als dick. Tetrasporangien zu vielen in
besonderen angeschwollenen, oft fast tonnigen Gliedern kurzer Ästchen. —
Adriatisches Meer.
Gattung Rissoella J. Ag.
Thallus flach, ungeteilt oder gegabelt oder unregelmässig gelappt, am
Rande in der Jugend glatt, später ausgefressen -gewimpert, mit deutlich
fädiger Struktur. Rinde aussen kleinzellig, dicht zusammenschliessend, nach
innen grosszelliger und lockerer; Mark aus lockeren, dünnen Fäden be-
stehend. Tetrasporangien zerstreut, zonen weise geteilt, eingesenkt. Cysto-
karpien zerstreut, einseitig stark vorgewölbt. Fruchtwandung durch starkes
Auswachsen der Rinde entstehend; Sporen länglich -rund, zu mehreren bis
vielen in den einzelnen von den Zweigbüscheln des Gonimoblasten gebildeten
Abschnitten.
3078. B. verruculosa J. Ag. — Sphaerococcus verruculosus Ag. —
Halymenia spathaeformis Kg. — Taf. XL VII E, Fig. 1. — Thallus bräunlich-
rot, in der Jugend amethystfarben, länglich-keilförmig, flach, 4 — 10 cm hoch,
1,5 — 2,5 cm breit, unregelmässig geschlitzt oder gabelig bis selbst schwach
fiederig verzweigt, meist am Rande dicht mit vielzipfeligen kleinen Wimpern
besetzt, gesellig oder rasenförmig wachsend, an der Basis keilförmig in einen
fadenförmigen Stiel verschmälert. Cystokarpien mohnkorngross, auf beiden
Seiten des Thallus dicht angeordnet. Tetrasporangien mit blossem Auge
kaum erkennbar. — Im Adriatischen Meer (?), sonst im westlichen Mittelmeer.
Gattung Rhodophyllis Kg.
Thallus flach, meist blattartig, reichlich gabelig oder unregelmässig
verzweigt, von zellig- fädiger Struktur, aus Markschicht und Rinde bestehend;
Erklärung zu Tafel XLVIIE.
Fig. 1. Rissoella verruculosa.
„ 2. Rhodophyllis bifida, Schnitt durch ein Cystokarp.
„ 3. Catenella Opuntia, Thalluslängsschnitt.
, 4. „ „ Thallusquerschnitt mit Tetrasporangien
- 5. „ „ Ästchen mit Tetrasporangien.
„ 6. Cystoclonium purpurascens , Querschnitt durch ein Ästchen mit Tetra-
sporangien.
7i 7. „ „ Teil eines Längsschnittes durch den Thallus.
tS^n/M
//yyv/r.
— 39 —
letztere gewöhnlich nur an den Kanten mit kleinzelliger Aussenschicht.
Tetrasporangien über die Thallusfläche zerstreut, seltener nur am Rande,
zonenförmig geteilt. Cystokarpien meist randständig, zuweilen in rand-
ständigen Wimpern eingelagert.
3079. Eh. bifida (Good. et Woodw.) Kg. — Sphaerococcus bifidus
Ag. — Inochorion cervicorne Kg. — I. dichotomum Kg. — Taf. XLVIIE,
Fig. 2; Taf. XLIX, Fig. 2. — Thallus meist rosenrot, seltener dunkelrot-
purpurn, zarthäutig, in 2 — 5 cm, hohen oft fast kugeligen Büscheln, unregel-
mässig wiederholt geteilt, an den Spitzen dichotom gegabelt; die einzelnen
Abschnitte blattartig flach, linear bis keilförmig, 1 — 10 mm breit, an den
Cystokarpien tragenden Pflänzchen viel breiter als an den Tetrasporangien
tragenden. Rand glatt oder leicht gezähnt. Cystokarpien fast stets nur am
Rande deutlich beiderseits vortretend. Tetrasporangien wenig deutlich, aber
ziemlich dicht in den oberen Abschnitten. — Adriatisches Meer.
Reihe Rhodymeniales.
Die Auxiliarzellen entwickeln sich erst nach der Befruchtung der Car-
pogonien neben diesen, kopulieren dann mit ihnen und aus beiden gemein-
sam geht der Gonimoblast hervor.
Übersicht der Familien.
1. Gonimoblast dem Thallus eingelagert. 2.
Gonimoblast dem Thallus aufsitzend. 3.
2. Fadenäste des Gonimoblasten reich verzweigt, dicht zusammenschliessend.
Sphaerococcaceae.
Fadenäste des Gonimoblasten in mehrere sukzedan ausgebildeten Gonimo-
loben geteilt. Rhodynieniaceae.
3. Gonimoblast im Innern einer Fruchthölung dem Thallus aufsitzend, von
der Thallusrinde fruchtwandartig überwölbt. 4.
Gonimoblast dem Thallus aussen mit einer Stielzelle aufsitzend. 5.
4. Thallus blattartig flach. Delesseriaceae.
Thallus stielrund oder etwas zweischneidig abgeflacht, aber nicht blatt-
artig. Bonnemaisoniaceae.
5. Cystokarpien mit Fruchtwand. Rhodomelaceae.
Cystokarpien ohne eigentliche Fruchtwand. Ceramiaceae.
Familie Sphaerococcaceae.
Thallus stielrund bis flach, seitlich oder gabelig verzweigt, von zelliger
oder zellig-fädiger Struktur, mit kleinzelliger Aussenrinde und grosszelligem,
— 40 —
nicht immer eine deutliche Markschicht zeigendem Innengewebe. Tetra-
sporangien meist zonenförmig geteilt, der Aussenrinde eingelagert, über die
Thallusoberfläche zerstreut oder in besonderen nematheciumartigen Ab-
schnitten vereinigt. Cystokarpien auswärts vorspringend, auf der Thallus-
oberfläche oder an besonderen kleinen fertilen Astchen, Avodurch sie wie
kurzgestielt erscheinen. Frucht wand mit Scheitelöffnung.
Übersicht der Gattungen.
1. Cystokarpien an besonderen fertilen Ästchen. Sphaerococcus.
Cystokarpien nicht an besonderen Astchen. 2.
2. Thallus blattartig, mit oft verästelten kleinen Fiederchen am Rande.
Calliblepharis.
Thallus nicht mit Fiederchen am Rande. 3.
3. Thallus stielrund mit zahlreichen kurzen, dornartigen Zweigen. Hypnea.
Thallus ohne dornartige Zweige. 4.
4. Thallus blattartig flach, unregelmässig gelappt. Chondrymenia.
Thallus stielrund oder flach, aber nicht unregelmässig gelappt. Graci-
laria.
Gattung Sphaerococcus Stakh.
Thallus zweischneidig, verflacht, zweizeilig seitlich, stellenweise gabelig
verzweigt; knorpelig, aus deutlicher Rinden- und Markschicht gebildet.
Letztere aus dicker Zentralachse, umhüllt von längs verlaufenden Fäden,
erstere aus dicht geschlossener kleinzelliger Aussenrinde und grosszelliger
Innenrinde bestehend. Tetrasporangien zonenförmig geteilt, über die Thallus-
fläche zerstreut, der Rindenschicht eingelagert. Cystokarpien dem Thallus
seitlich ansitzend, kurz gestielt und kurz geschnäbelt, mit schief inseriertem
Porus. Fruchtkern klein; Sporen einzeln oder zu zwei am Ende der fertilen
Fäden.
3080. Sph. coronopifolius (Good. et Woodw.) Stakh. — Rhyncho-
coccus coronopifolius Kg. — Taf. XLV1IF, Fig. 2; Taf. XLIX, Fig. 3. —
Thallus dunkelrot, strauchartig, 10 — 20 cm hoch, in der unteren Hälfte
1 — 3 mm dick, nach oben zu dünner werdend, vielfach gabelig geteilt und
seitlich mit zahlreichen kleinen dornförmigen Astchen von 1/i — 1/a mm Dicke,
fast fiederig oder stellenweise einseitig besetzt. Diese Astchen sind an
Erklärung zu Tafel XLV1I F.
Fig. 1. Calliblepharis ciliata.
a 2. Sphaerococcus coronopifolius, Cystocarp, Schnitt.
v 3. Gloeocladia furcata, Thallus-Längsschnitt.
„ 4. Chylocladia firma, Cystokarp.
47 J
fvuceaes
— 41 —
sterilen Pflanzen länger, bis 4 mm, aber spärlicher, an fertilen kürzer, 1 bis
2 mm, aber zahlreicher. Cystokarpien dicht unter der Spitze der Dornästchen,
ziemlich klein. — Adriatisches Meer.
Bei der Insel Zlarin im Adriatischen Meere wurde einmal eine Rhodo-
phycee gefunden, welche für die sonst nur im Indischen und Stillen Ozean
vorkommende Ceratodictyon spongiosum gehalten wurde. Die Alge be-
sitzt einen unregelmässigen, in verschiedener Weise verzweigten Thallus, der
aus dicht verflochtenen, vielfach seitlich verwachsenen stielrunden dünnen
Zweigen besteht und ein schwammartiges Gerüstwerk von eigentümlichem
Bau darstellt. Mark und Rinde allmählich ineinander übergehend. Tetra-
sporangien in der nematheciumartig verdickten Rinde fertiler Zweigspitzen
mit unregelmässiger kreuzweiser Teilung. Cystokarpien breit eiförmig, fast
sitzend, in besonderen kleinen warzenförmigen Astchen ausgebildet, die in
Mehrzahl an fertilen Zweigen stehen. Anscheinend lebt diese Alge in einer
Art Symbiose mit Spongien.
Gattung Chondrymenia Zanard.
Thallus blattartig flach, unregelmässig gelappt, mit sehr deutlicher
Reihenanordnung der Zellen, aus einer breiten, dünnfaserigen Markschicht
und einer aussen kleinzelligen dicht schliessenden, innen aufgelockerten gross-
zelligeren Rinde bestehend. Tetrasporangien unbekannt. Cystokarpien klein,
im oberen Teil des Thallus, über beide Thallusflächen zerstreut, halbkugelig
vortretend, mit sehr dicker Fruchtwand; Sporen in Reihen.
3081. Ch. lobata Zanard. — Halymenia lobata Menegh. —
Tal XLVIIG, Fig. 4; Taf. XLIX, Fig. 6. — Thallus dunkel-purpurrot,
trocken braun und fast hornartig, unregelmässig gelappt, oft durchlöchert,
4 —8 cm im Durchmesser, bis 1/2 mm dick, mit rundlichen, stellenweise über-
einandergreifenden, am Rande meist gezähnten oder gekerbten, oft prolife-
rierenden Lappen. Die Prolifikationen am Grunde stielförmig verschmälert,
nach oben sich rundlich oder nierenförmig verbreiternd. Cystokarpien auf
beiden Seiten zerstreut. — Adriatisches Meer.
Gattung Graoilaria Grev.
Thallus stielrund bis flach, gabelig oder seitlich verzweigt, mit undeut-
lich abgegrenzter, kleinzelliger Aussenrinde, die nach innen zu in grössere,
aber dicht geschlossene Zellen übergehen; eine deutlich abgegrenzte Mark-
schicht ist nicht vorhanden. Tetrasporangien kreuzförmig geteilt, kugelig
oder oval, über die Thallusoberfläche zerstreut. Cystokarpien über die
Thallusoberfläche zerstreut, auswärts halbkugelig vorspringend, mit dicker,
— 42 —
von dem Fruchtkern vollständig losgetrennter Fruchtwand. Fruchtkern über
halbkugelig; die zwei bis vier Endglieder der sporenbildenden Fäden wandeln
sich in kugelige bis verkehrt-eiförmige Sporen um.
Übersicht der Arten.
1. Thallus stielrund. 2.
Thallus flach blattartig. G. corallicola.
2. Thallus unter 2 mm dick. 3.
Thallus 2—4 mm dick. G. compressa.
3. Thallus aus einer Wurzelschwiele entspringend. 4.
Thallus fadenförmiger, verzweigter Wurzel entspringend. G. dura.
4. Thallus fast nur unregelmässig seitlich verzweigt. G. confervoides.
Thallus z. T. dichotom verzweigt. 5.
5. Thallus oberhalb etwas zusammengedrückt. G. armata.
Thallus oberhalb nicht zusammengedrückt. G. divergens.
3082. G. confervoides (L.) Grev. — Sphaerococcus confervoides Ag.
— Sph. divergens, capillaris, setaceus, tenuis Kg. — Mychodea caerulescens
Kg. — Taf. XL VII G, Fig. 1—3. — Thallus knorpelig-fleischig, bräunlich-
dunkelrot, aus einer Wurzelschwiele entspringend, aufrecht oder aufsteigend,
stielrund, fadenförmig, seitlich verzweigt, 5 — 60 cm lang und gegen 1 mm
dick, aber in Grösse und Form sehr wechselnd. Äste rutenförmig, allmäh-
lich dünner werdend, abwechselnd oder stellenweise einseitig an den ver-
längerten Hauptästen entspringend, nackt oder oft etwas einseitig, mit borsten-
dicken, an beiden Enden verjüngten Astchen besetzt. Zweige meist aufrecht,
die kleineren oft auch abstehend. Tetrasporangien in etwas verdickten Ast-
chen. Cystokarpien zahlreich an den Ästen, halbkugelig. — Nordsee, Adria-
tisches Meer.
3083. G. armata Ag. — Sphaerococcus armatus Ag. — Sph. con-
fervoides var. verrucosus Ag. — Sph. durus Kg. — Hypnaea armata J. Ag.
— Thallus fleischig -knorpelig, schwärzlich - grün oder bräunlich -dunkelrot,
strauchartig, aus breiter Wurzelschwiele entspringend, stielrund, oben etwas
zusammengedrückt, 10 — 25 cm hoch und im unteren Teile bis 2, im oberen
etwa 1 mm dick, reich, in den Hauptästen dichotom verzweigt, mit allseitig,
stellenweise zweizeilig entspringenden abstehenden Ästen, die zahlreiche 1 bis
5 mm lange, abstehende, dornförmige, einfache oder zwei- bis dreispitzige,
selbst geweihförmige Ästchen tragen. Tetrasporangien in pfriemlichen Äst-
chen. Cystokarpien zahlreich an den oberen Ästen und Ästchen, halbkugelig.
— Adriatisches Meer.
— 43 —
3084. G. compressa (Ag.) Grev. — Sphaerococcus compressus Ag.
— Sph. vagus Kg. — Tai XLIX, Fig. 9. — Thallus knorpelig -fleischig,
steif und brüchig, grünlich-gelb bis bräunlich-dunkelrot, büschelig aus einer
schildförmigen Haftscheibe entspringend, bis 20 cm hoch und 2 — 4 mm dick,
stielrund, trocken zusammengedrückt, dichotom und seitlich verzweigt, mit
aufrechten, allmählich zugespitzten, nackten oder wenige pfriemliche Astchen
tragenden Ästen. Tetrasporangien fast kugelig, in etwas verdickten Astchen.
Cystokarpien zahlreich, zerstreut an Asten und Astchen, halbkugelig. —
Adriatisches Meer.
3085. G. dura Ag. — Sphaerococcus compressus Hohen. — Sph.
durus Ag. — Sph. Sonderi Kg. — Thallus knorpelig-zäh, bräunlich-dunkel-
rot, aus fadenförmigem, wurzelartigem, verzweigtem Organ sich erhebend
und 10 — 15 cm, hohe oft etwas verworrene Rasen bildend, stielrund, gegen
1 mm dick, unregelmässig dichotom und seitlich, oft fast gleich hoch ver-
zweigt. Zweige verlängert, aufrecht abstehend, nackt oder spärlich und
meist einseitig mit abstehenden Astchen besetzt. Cystokarpien über den
ganzen Thallus zerstreut. — Adriatisches Meer.
3086. G. divergens (Ag.) J. Ag. — Sphaerococcus divergens Ag. —
Der G. confervoides ähnlich. Thallus etwas knorpelig, stielrund, fadenförmig,
dichotom oder trichotom verzweigt, mit abstehenden, am Scheitel gegabelten,
pfriemlichen Zweigchen überall besetzt. (? Cystokarpien an Zweigen und
Zweigchen, sitzend, halbkugelig zugespitzt, mit warziger Mündung). — Adria-
tisches Meer.
3087. G. corallicola Zanard. — Thallus korallenrot, häutig, 5 bis
10 cm hoch, blattartig flach, auf einfachem oder verzweigtem Stiel, 0,5 mm
dick, ein oder mehrmals gabelig oder unregelmässig handförmig bis fast
fächerförmig geteilt und häufig am Rande proliferierend. Die Abschnitte
sind 5 — 10 mm breit, am Grunde verschmälert, am Scheitel stumpf oder ab-
gerundet. Tetrasporangien kugelig, im Thallus zerstreut. Cystokarpien halb-
kugelig, über den Thallus, besonders am Rande der oberen Segmente zer-
streut. — Adriatisches Meer.
Gattung Calliblepharis Kg.
Thallus flach blattartig, gabelig oder fiederig geteilt, am Rande mit
einfachen oder verästelten wimperartigen Fiederchen, die im oberen Teil des
Thallus oft auch auf die Blattfläche übergehen. Aussenrinde kleinzellig,
dicht geschlossen, Innengewebe grosszellig, ohne deutliches Mark aber mit
zwei Zellreihen in der Mitte (Zentralachse). Tetrasporen nur an den Fieder-
chen oder über die Thallusnache zerstreut, mit zonenförmiger Teilung.
— 44 —
Cystokarpien an den Fiederchen, stark, fast kugelig vortretend, mit ziemlich
dicker Fruchtsvandung. Sporen in Reihen.
3088. C. ciliata (Huds.) Kg. — Sphaerococcus ciliatus Ag. —
Taf. XLYIIF, Fig. 1. — Thallus tief rotpurpurn, hautartig, etwas knorpelig,
einfach oder spärlich gabelig geteilt, blattartig, 3—5 cm breit, lanzettlich,
am Grunde in einen fast fadenförmigen Stiel verschmälert, oft dicht gefiedert
und am Rande oft auch auf der Blattfläche mit kleinen einfachen oder ge-
teilten fiederartigen Wimpern besetzt. Tetrasporangien in Gruppen auf den
Fiedern kaum erkennbare Flecke bildend. Cystokarpien an den Wimpern,
kugelig, einzeln, seltener gepaart, senfkorngross. — Adriatisches Meer.
Gattung Hypnea Lamour.
Thallus stielrund, reichlich, allseitig verzweigt und gewöhnlich mit
zahlreichen kurzen, dünnen, domförmigen Astchen besetzt. Aussenrinde
kleinzellig, nach innen zu grosszelliger, ohne deutlich ausgebildetes Mark,
aber mit ziemlich deutlicher, gegliederter Zentralachse. Tetrasporangien in
den letzten kleinen Auszweigungen des Thallus in nematheciumartigen An-
schwellungen der Aussenrinde, zonenförmig geteilt. Cystokarpien an den
letzten Auszweigungen des Thallus fast kugelig, stark vortretend, mit ziem-
lich dicker Fruchtwandung, scheitelständigem Porus und rundlichen, in
radialen Reihen gebildeten Carposporen.
3089. H. musciformis (Woulf.) Lamour. — Sphaerococcus musci-
formis Ag. — Sph. divaricatus Ag. — Hypnophycus musciformis Kg. —
Hypnea denudata Kg. — Taf. XLVIID, Fig. 2. — Thallus fast knorpelig,
ziemlich steif und brüchig, schwärzlich- oder gelblich- grün oder braunrot, in
locker verworrenen, 10 — 30 cm hohen Rasen, aus rankigen, kriechenden,
wurzelartigen Organen entspringend, im unteren Teil 1 — 2 mm dick, oben
stark verdünnt, verlängert, allseitig abwechselnd verzweigt. Alle Haupt-
verzweigungen rutenförmig verlängert, mit kurzen, 1 — 4 mm langen und
etwa 1\i mm dicken, einfachen, dornf örniigen , abstehenden Asten besetzt.
Spitzen der Äste manchmal weit herab nackt. Cystokarpien an geweihförmig
verzweigten Astchen, Tetrasporangien in einfachen, meist in der Mitte oder
in der unteren Hälfte angeschwollenen Ästchen. — Adriatisches Meer.
Erklärung zu Tafel XLVIIG.
Fig. 1. Gracilaria confervoides.
„ 2. „ „ Thallusquerschnitt mit Tetrasporangien.
„ 3. „ „ Thallusquerschnitt mit Cystokarp
„ 4. Chondrynienia lobata. sporenbildende Fäden aus dem Cystokarp.
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— 45 —
Familie Rhodymeniaceae.
Thallus stielrund bis flach, oft röhrig hohl und dann oft eingeschnürt-
gegliedert, gabelig oder seitlich verzweigt. Tetrasporangien der Aussenrinde
eingelagert, über die Thallusfläche verteilt oder an neraatheciumartig ver-
dickten Abschnitten gehäuft, kreuzweise oder tetraedrisch geteilt. Cysto-
karpien am Thallus aussen vorspringend, meist mit Porus; Fruchtkern in
zahlreiche gesonderte Gonimoloben getrennt; Carposporen in Reihen.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus ohne Zentralachse. 2.
Thallus mit Zentralachse. Plocamium,
2. Sporangien tetraedrisch geteilt. 5.
Sporangien kreuzweise geteilt. 3.
3. Thallus stielrund oder wenig abgeflacht. Chrysimenia.
Thallus flach. 4.
4. Cystokarpien am Thallusrande. Fauchea.
Cystokarpien über die Thallusfläche zerstreut. Rhodymenia.
5. Thallus röhrig hohl. 6.
Thallus nicht röhrig hohl. Gloiocladia.
6. Thallus durch Querscheiben gegliedert. 7.
Thallus nicht durch Querscheiben gegliedert. Chylocladia.
7. Cystokarpien ohne Porus. Oastroclonium.
Cystokarpien mit Porus. 8.
8. Thallus mit starker Einschnürung an den Gliedern. Lomentaria.
Thallus mit schwachen Einschnürungen an den Gliedern. Champia
Gattung Gloiocladia J. Ag.
Thallus stielrund bis abgeflacht, gabelig verzweigt, nicht hohl, ohne
Zentralachse, mit grosszelligem Innengewebe und kleinzelliger Aussenrinde.
Tetrasporangien in ganz flach warzigen Erhebungen, tetraedrisch geteilt.
Cystokarpien zerstreut, fast kugelig; Fruchthöhlung mit netzig-fädigem Füll-
gewebe, in dessen Mitte der mehrlappige Kern gelagert ist.
3090. Gl. furcata (Ag.) J. Ag. — Chondria furcata Ag. — Taf. XLVII F,
Fig. 3. — Thallus rosen- oder fleischrot, schlüpfrig, am Grunde mit einer
Wurzelschwiele festsitzend, 1 — 6 cm hoch, kaum gestielt, wiederholt gabelig
geteilt. Abschnitte linear, 0,5 — 2,5 mm breit, abstehend, alle ungefähr gleich
breit, nur die obersten schmäler oder breiter. Endabschnitte spitz oder zu-
gespitzt. Tetrasporangien meist in verbreiterten Abschnitten. — Adriatisches
Meer.
— 46 —
Gattung Fauchea Mont.
Thallus flach, gabelig oder etwas un regelmässig geteilt, mit sehr klein-
zelliger Aussenrinde und grosszelligem, in der Mitte aus sehr lang gestreckten
Zellen bestehendem Innengewebe. Tetrasporangien in polsterförmigen, auf
der Thallusfläche zerstreuten Nemathecien, mit kreuzförmiger Teilung. Cysto-
karpien an den Thalluskanten zerstreut, verkehrt-eiförmig, fast gestielt, ähn-
lich wie bei Gloiocladia ausgebildet.
3091. F. repens (Ag.) Mont. — Sphaerococcus repens Ag. —
Taf. XLVIIH, Fig. 4; Taf. L, Fig. 1. — Thallus rosen- oder fleischrot,
kurz gestielt, mit kleiner Wurzelschwiele haftend, zuweilen auch zerstreut,
am Thallus mit Wurzelschwielen am Substrat festhaftend und dann kriechend,
sonst aufrecht und zuweilen in verworrenen Raschen wachsend, 10 — 20 cm
lang, unregelmässig dichotom geteilt, mit linearen, 1 — 4 cm langen und 2 bis
8 mm breiten, gespreizten Abschnitten. Achseln gerundet. Nemathecien
längs der Mitte der Segmente, oval bis länglich-linear. — Adriatisches Meer.
Gattung Rhodymenia (Grev.) J. Ag.
Thallus blattartig flach, verschiedenartig, meist gabelig oder handförmig
geteilt oder gelappt, zuweilen am Thallusrand proliferierend, am Grunde ge-
wöhnlich kurz gestielt, mit kleinzelliger Aussenrinde und ziemlich gross-
zelligem Innengewebe, nicht hohl. Tetrasporangien kreuzförmig geteilt, auf
bestimmten, zuweilen nematheciumartig entwickelten Abschnitten gehäuft.
Cystokarpien auf der Thallusfläche zerstreut, halbkugelig, mit dicker am
Scheitel geöffneter Fruchtwandung, ohne Füllgewebe im Innern.
Übersicht der Arten.
1. Tetrasporangiensori über die ganze Thallusfläche zerstreut. Rh. palmata.
Tetrasporangiensori unter der Spitze der Endabschnitte. 2.
2. Segmente am Scheitel stumpf oder ausgerandet. Rh. corallicola.
Segmente am Scheitel gerundet oder spitzlich. 3.
3. Thallus fächerförmig. Rh. Palmetta.
Thallus nicht fächerförmig. Rh. ligulata.
3092. Rh. Palmetta (Esper) Grev. — Sphaerococcus Palmetta Ag.
— Halymenia discocarpa Duby. — Taf. XLIX, Fig. 7. — Thallus dunkel-
oder schmutzig-rot, steif, dünnhäutig, beim Trocknen leicht verbleichend,
4 — 8 cm hoch, mit bald kurzem, bald längerem Stiel, oft zu mehreren aus
einer gemeinsamen Wurzelschwiele entspringend und anfangs linear keil-
— 47 —
förmig, später dichotom gegabelt und zuletzt gabelig -fächerförmig. Ab-
schnitte linear, meist abgerundet, seltener gestutzt-ausgerandet, am Rande
zuweilen noch mit Wimpern oder mit blattartigen Prolifikationen. Cysto-
karpien halbkugelig. Tetra sporangien in Gruppen unter der Spitze der End-
segmente. — Adriatisches Meer.
3093. Rh. ligulata Zanard. — Sphaerococcus ligulatus Kg. — Sph.
Meneghinii Kg. — - Thallus schmutzig-dunkelrot, leicht grünlich verbleichend,
10—20 cm lang, sehr kurz gestielt, nach oben spitzwinklig in einen regel-
mässig dichotom geteilten, blattartig ausgebreiteten Thallus übergehend, mit
langen, linearen, 4 — 10 mm breiten, am Rande stellenweise gewimperten oder
mit blattartigen Prolifikationen besetzten Abschnitten, deren letzte gewöhn-
lich keilförmig sind. Achseln spitz. Tetrasporangien in Gruppen unter dem
Scheitel der Endsegmente. — Adriatisches Meer.
3094. Rh. corallicola Ardiss. — Thallus gabelig -fächerartig, teil-
weise niederliegend-kriechend, ungestielt, mit gespreizten, am Scheitel stumpfen
oder ausgerandeten, am Rande mit Prolifikationen besetzten Abschnitten.
Tetrasporangien in rundlichen Gruppen unterhalb der Spitze der Segmente
oder seitlicher Prolifikationen. Cystokarpien halbkugelig, zumeist randständig.
— Adriatisches Meer.
3095. Rh. palmata (L.) Grev. — Halymenia palmata Ag. — Sphaero-
coccus palmatus Kg. — Thallus dunkelrot, hautartig, später derbhäutig bis
fast lederartig, 10 — 30 cm hoch, sehr kurz gestielt, nach oben spitzwinklig
in den keilförmigen, einfachen oder gabelig bis handförmig geteilten Blatt-
teil übergehend. Abschnitte linear oder keilförmig, 1/2 — 5 cm breit und
darüber, mit nacktem oder mit blattartigen Prolifikationen besetztem Rande
und stumpfen oder abgerundeten Enden. Achseln meist spitz. Tetrasporangien
in über die ganze blattartige Thallusfläche zerstreuten Gruppen. Cysto-
karpien unbekannt. Die Art wird in vielen Gegenden gegessen. — Nordsee.
In Form und Grösse überaus wechselnd und in verschiedenen aber ohne
scharfe Grenze ineinander übergehenden Formen bekannt.
Gattung Chrysimenia J. Ag.
Thallus stielrund oder nur unbedeutend verflacht, mehr oder weniger
röhrig-hohl und mitunter gegliedert, unregelmässig verzweigt, oft mit blasen-
förmig-hohlen, kurzen Seiten ästchen, mit Rinden und Markschicht. Letztere
in den hohlen Teilen undeutlich und zerfallen, den grossen Zellen der Innen-
rinde anhaftend, in den nicht hohlen Thallusteilen aus verlängerten, faden-
förmig aneinander gereihten Zellen bestehend, doch auch hier nicht sehr
deutlich ausgebildet. Rinde aussen kleinzellig und dicht geschlossen, innen
— 48 —
grosszellig. Tetrasporangien über die Thallusfläche zerstreut, mit kreuz-
förmiger Teilung. Cystokarpien zerstreut, nach aussen stark vortretend;
Fruchthöhlung ohne oder nur mit Spuren von Füllgewebe.
Übersicht der Arten.
1. Thallus röhrig hohl, ohne blasenförmig-rundliche Ästchen. Ch. ventricosa.
Thallus nicht hohl, aber mit blasig-hohlen Ästchen. 2.
2. Ästchen direkt aus der Wurzelschwiele entspringend. Ch. microphysa.
Ästchen von einem wenn auch kurzen Stiel ausgehend. 3.
3. Ästchen rundlich bis verkehrt-eiförmig. Ch. Uvaria.
Ästchen ellipsoidisch bis eiförmig- elliptisch. Ch. Chiajeana.
309G. Ch. ventricosa (Lamour.) Ag. — Dumontia ventricosa Lamour. —
Halymenia venti'icosa Kg. — H. pinnulata Ag. — Halarachnion ventricosum und
pinnulatum Kg. — Taf. XLVIIH, Fig. 1 — 2. — Thallus rosenrot bis leicht
bräunlich, gallertig-zarthäutig, saftig, 5 — 15 cm hoch, stielrund-zusammen-
gedrückt, röhrig -hohl, am Grunde keilförmig in einen kurzen Stiel ver-
schmälert, 3 — 15 mm dick, an den Enden stark verschmälert, unregelmässig
mehrfach fiederig verzweigt, mit bald entfernter, bald dichter stehenden,
gegenständigen oder abwechselnden, fast gespreizten Zweigen. Tetrasporangien
über den Thallus zerstreut, mit unregelmässig kreuzförmiger Teilung. Cysto-
karpien halbkugelig, hauptsächlich im oberen Teil des Thallus zerstreut. —
Adriatisches Meer. — f. digitata Hauck. (Ch. digitata Zanard.) Thallus
handförmig und fast dreigabelig verzweigt. — Adriatisches Meer.
3097. Chr. microphysa Hauck. — Thallus dunkelrot, verkehrt-
eiförmige oder birnförmige, bis 2 — 6 mm lange, gestielte Blasen bildend,
welche zu mehreren aus einer gemeinschaftlichen Wurzelschwiele entspringen.
Stiel drehrund, ca. 0,5 mm dick und 2 — 6 mm lang, einfach, seltener ge-
gabelt. Blase sehr dünnhäutig, aus einer Lage grösserer rundlicher Zellen
bestehend, deren Zwischenräume an der Oberfläche von viel kleineren Zellen
netzartig ausgefüllt sind. Fruktifikation unbekannt. Von den sehr ähnlichen
Jugendformen der folgenden Art durch die Struktur sofort zu unterscheiden.
Adriatisches Meer, in grösseren Tiefen.
3098. Chr. Uvaria (L.) J. Ag. — Chondria Uvaria Ag. — Gastro-
clonium Uvaria Kg. — Taf. XLIX B, Fig. 4. — Thallus dunkelrot, 3 — 8 cm
hoch, mit solidem, stielrundem, knorpeligem, unten bis 2, oben ca. 1 mm
dickem Stengel, unregelmässig, zuweilen fast dichotom verzweigt. ZwTeige
dicht mit rundlichen bis birnförmigen, sehr kurz gestielten, 3— 6 mm langen,
blasenförmigen Ästchen besetzt. Die Ästchen sind häutig, saftig, aus einer
— 49 —
Schicht sehr kleiner dicht stehender Zellen als Aussenrinde, darunter aus
1 — 3 Lagen etwas grösserer und innen aus einer Schicht noch grösserer
Zellen bestehend. Cystokarpien an den blasenförmigen Ästchen, zu 1 — 3,
niedergedrückt halbkugelig. — Adriatisches Meer.
3099. Ch. Chiajeana Menegh. — Gastroclonium Chiajeanum Kg. —
Thallus purpurrosa, kurz gestielt, einfach, aus kurzer Wurzelscheibe ent-
springend, etwas knorpelig. Auf dem Scheitel des etwa 1 cm hohen, kaum
1 mm dicken Stieles entspringen bis neun aufgeblasen-röhrige, ellipsoidische
oder eiförmig-lanzettliche, einfache, seltener gegabelte, schlüpfrige, blasen-
förmige Zweigchen fast doldenartig. Cystokarpien einzeln in der Mitte der
Zweigchen (?). — Adriatisches Meer.
Gattung Lomentaria.
Thallus stielrund, verzweigt, röhrig und durch Querscheiben gegliedert
oder nur durch starke Einschnürungen und einige quergespannte Zellfäden
in röhrig-hohle Glieder geteilt, unregelmässig, meist seitlich verzweigt, am
Grunde zuweilen fast solid. Mark aus dünnen langgestreckten Zellen be-
stehend, die in den hohlen Gliedern aufgelöst sind und der Rinde anliegen.
Rinde aussen oft aus dichtgeschlossenen kleinen Zellen, innen aus grösseren
aber ebenfalls dichtgeschlossenen Zellen bestehend. Tetrasporangien tetrae-
drisch geteilt, in Gruppen, an einwärts gebogenen Stellen des Thallus und
in die Thallushöhlung eingesenkt. Cystokarpien auswärts vorspringend, zer-
streut, Fruchthöhlung ohne oder nur mit geringen Resten von Füllgewebe.
3100. L. articulata (Huds.) Lyngb. — Chondria articulata Ag. —
Chylocladia articulata Grev. — Taf. XLIXC, Fig. 3. — Thallus rosen- bis
karminrot, häutig, 4—15 cm hoch, am Grunde mit Haftscheibe festsitzend,
stielrund, 1 — 2, am Grunde bis 3 mm dick, regelmässig gegliedert, an den
Einschnürungen oft mit Diaphragmen, dichotom oder unregelmässig seitlich
verzweigt, oft rasenbildend. Die Zweige entspringen an den Einschnürungen,
sind abstehend, an manchen Pflanzen oft zu vielen aus den einzelnen Gliedern
hervorbrechend. Glieder länglich oder oval, die untersten drei- bis sechsmal,
die oberen zwei- bis dreimal so lang als breit. Tetrasporangien in rund-
lichen, unregelmässigen Gruppen in den Ästchen. Cystokarpien zu ein bis
drei an den oberen Zweigen. — Nordsee. — var. linearis Zanard. L.
phalligera J. Ag. L. linearis Zanard. Chylocladia phalligera J. Ag. Thallus
rosen- oder dunkelrot, meist etwas verworrene Rasen bildend, mitunter auch
seitlich oder mit Zweigspitzen dem Substrat angewachsen, an den meisten
Einschnürungen dichotom oder trichotom verzweigt, am oberen Ende der
Glieder stellenweise mit einzelnen oder opponiert entspringenden, meist ein-
Thomd-Migula, Flora. VI. 2. 4
c:
0
glieclrigen Astchen besetzt, Glieder cylindrisch , etwas zusammengedrückt,
nach beiden Enden zu verjüngt, oder länglich, vier- bis sechsmal so lang
als breit. Tetrasporangien zu rundlichen, in einer Querreihe geordneten,
öfters zusammenfliessenden Häufchen vereinigt. Cystokarpien einzeln oder
bis zu drei in einer Querreihe geordnet. — Adriatisches Meer.
Gattung Champia Desv.
Thallus stielrund oder etwas abgeflacht, röhrig-hohl, aber durch dünne
zellige Zellscheiben gegliedert, an den Gliederungen schwach eingeschnürt,
meist reichlich allseitig unregelmässig verzweigt. Anatomischer Bau des
Thallus ähnlich wie bei Lomentaria, doch selten mit dichtgeschlossener klein-
zelliger Aussenrinde. Tetrasporangien über die Thallusfläche verstreut, in
die Thallushöhlung vorspringend, mit tetraedrischer Teilung. Cystokarpien
zerstreut, nach aussen vortretend; Fruchthöhlung mit netzig-fädigem Füll-
gewebe.
3101. Ch. parvula (Ag.) J. Ag. — Chondria parvula Ag. — Lomentaria
parvula Gaill. — L. brevis Kg. — Chylocladia parvula Hook. — Taf. XLVII, Fig. 3.
— Thallus dunkelrot, gelbgrünlich oder grünlich, stielrund, 0,5 — 1,5 mm dick,
zuletzt etwas verjüngt, 3 — 6 cm hoch, leicht gliederartig eingeschnürt und
mit Querscheiben in den Gliederungen, sehr reich, oft fast rispenartig ver-
zweigt und häufig fast kugelige, dicht verworrene Rasen bildend. Zweige
unregelmässig allseitig, oft quirlig, abstehend, mit stumpfen Spitzen. Glieder
schwach tonnenförmig , etwa 1 — V\2 mal so lang als breit, in den Haupt-
ästen fast cylindrisch, ohne merkliche Einschnürung. Tetrasporangien meist
in der Mitte der Endverzweigungen zerstreut. Cystokarpien an den Zweigen
zerstreut. — Adriatisches Meer.
Gattung Gaströolonium Kg.
Thallus stielrund, röhrig- hohl, gegliedert, mit zelligen Querscheiben an
den Gliederungen, im unteren Teile oft solid, verzweigt, mit gliederartig
eingeschnürten und an den Einschnürungen statt der Querscheiben ver-
einzelte quergespannte Fäden tragenden Astchen. Aussenrinde aus kleinen,
rundlich-eckigen Zellen gebildet, Innenrinde grosszelliger. Tetrasporangien
an den Zweigen zerstreut oder mehr gehäuft, tetraedrisch geteilt. Cysto-
karpien fast kugelig, ohne Porus. Carposporen birnförmig.
Erklärung zu Tafel LXVIIH.
Fig. 1. Chrysimenia ventricosa, Querschnitt durch ein Cystokarp.
„ 2. „ „ natürliche Grösse.
„ 3. Champia parvula, v „
„ 4. Fanchea repens, mit Cystokarpien, natürliche Grösse.
iSZZatn/l? Pfo.
a^ucec&e.
— 51 —
Übersicht der Arten.
1. Thallus und Zweige mit kurzen blasenförmigen Astchen besetzt. G. OYale.
Thallus nicht mit blasenförmigen Astchen besetzt. 2.
2. Thallus meist über 6 cm hoch. Gr. kaliforme.
Thallus unter 6 cm hoch. 3.
3. Glieder ein- bis dreimal so lang als breit. Gr. clavatum.
Glieder drei- bis fünfmal so lang als breit. Gr. reflexum.
3102. Gr. reflexum (Chauv.) Kg. — Lomentaria reflexa Chauv. —
L. pusilla Kg. — L. exigua De Not. — Chylocladia reflexa Lenorm. —
Thallus häutig, bräunlich-dunkelrot oder grünlich, 2 — 5 cm hoch, aus einer
kleinen Wurzelscheibe entspringend, stielrund, röhrig-hohl, gegliedert, mit
Querscheiben, 0,5 — 1,5 mm dick, allseitig abwechselnd, stellenweise nur ein-
seitig verzweigt, oft in verworrenen Rasen. Zweige meist zurückgebogen,
nach beiden Enden zu verdünnt, mitunter an das Substrat oder an andere
Zweige angewachsen. Glieder cylindrisch, drei- bis fünfmal so lang als breit,
die oberen tonnenförmig, zwei- bis dreimal so lang als breit. Tetrasporangien
an den Ästchen, zerstreut oder in Gruppen. Cystokarpien meist zerstreut,
seltener zu mehreren an den Zweigen. — Adriatisches Meer.
3103. Gr. kaliforme (G. et W.) Ardiss. — Lomentaria patens und
dasyclada Kg. — Chondria kaliformis Ag. — Gh. polyclados Kg. — Chylo-
cladia polyclados Zanard. — Ch. kaliformis Hook. — Gastridium constrictum
Suhr. — Taf. L, Fig. 4. — Thallus verschiedenfarbig, meist blassrot bis
dunkelbräunlich-rot, seltener gelb-grünlich bis grünlich, im Leben irisierend,
trocken oft verbleichend, gallertig -häutig, später derber, 5 — 30 cm hoch,
1 — 6 mm dick, stielrund, röhrig-hohl, deutlieh eingeschnürt-gegliedert, dichter
oder lockerer pyramidal-rispig verzweigt, mit abwechselnd, opponiert, quirlig
oder unregelmässig aus den Einschnürungen und stellenweise auch noch aus
den Gliedern entspringenden, abstehenden bis gespreizten, an beiden Enden
verjüngten Zweigen. Zweige an den Einschnürungen allseitig mit kurzen,
meist wieder gegliederten a/4 — 1 mm dicken Astchen besetzt. Glieder lang
cylindrisch oder tonnenförmig, meist mehrmals länger als breit. Tetra-
sporangien in den Astchen zerstreut oder in Gruppen. Cystokarpien zerstreut
oder zu mehreren genähert an den Zweigen. — Adriatisches Meer. — var.
squarrosa (Kg.) J. Ag., Lomentaria squarrosa Kg., L. filiformis Kg., L.
phalligera Kg., L. ambigna Kg., Thallus 3 — 10 cm hoch, häutig, trocken
etwas knorpelig, rasig, oft etwas verworren, 1 — 2 mm dick, oben meist ver-
dünnt, kaum eingeschnürt, fast cylindrisch, mit abstehenden Astchen, oft un-
— 52 —
regelmässig -rispig verzweigt. Tetrasporangien kleiner, oft zu 10 — 15 in
einem Gliede. — Adriatisches Meer.
3104. GL clavatum (Roth.) Ardiss. — Lomentaria clavata J. Ag. —
L. mediterranea Endl. — L. Salicornia Kg. — Chylocladia iridescens J. Ag.
— Ch. mediterranea J. Ag. — Gastridium corymbosurn Suhr. — Gastro-
clonium Salicornia Kg. — Thallus oliv- oder gelbgrün, im Leben irisierend,
stielrund, 2 — 6 cm hoch, 0,5 — 2 mm dick, einfach oder gabelig, oben meist
allseitig verzweigt, oft an der Spitze büschelig beästet, rasenbildend. Aste
röhrig-hohl, septiert, schwach gliederartig eingeschnürt, einfach oder nach
der Spitze zu mit quirligen Astchen, 1 — 3 mm dick, mit stumpfer Spitze.
Glieder so lang bis dreimal so lang als dick, leicht tonnenförmig ange-
schwollen. Tetrasporangien meist dicht gedrängt in den oberen Ästen und
Ästchen. Cystokarpien zahlreich, oft zu mehreren genähert, in den oberen
Ästen und Ästchen. — Adriatisches Meer.
3105. 0. ovale (Huds.) Kg. — Lomentaria ovalis Endl. — Chylo-
cladia ovalis Hook. — Gastroclonium subarticulatum Kg. — Thallus dunkel-
rot, blassrot oder grünlich, 5 — 15 cm lang, 1 — 2 mm dick, fast solid, unten
nackt, oben gabelig oder allseitig unregelmässig verzweigt, rasig. Zweige
mit zahlreichen blasigen, ein- oder mehrgliedrigen, 1 — 3 mm dicken und
0,5 — 2 cm langen Ästchen dicht, oft fast traubig besetzt. Die kürzeren ein-
gliedrigen Ästchen sind oval bis spindelförmig, die mehrgliedrigen verlängert,
einfach oder mit kleinen, vereinzelt oder quirlig stehenden Ästchen besetzt,
alle mit mehr cylindrischen Gliedern; Basalglied der Ästchen mehrmals
länger, die übrigen Glieder etwa ebenso lang als dick. Tetrasporangien und
Cystokarpien in den Ästchen zerstreut. — Nordsee.
Gattung Chylocladia Grev.
Thallus ähnlich wie bei Gastroclonium, stielrundlich, röhrig-hohl, meist
deutlich gegliedert und mit vereinzelten an den Einschnürungen quer-
gespannten Fäden. Aussenrinde aus rundlich-eckigen kleinen Zellen, Innen-
rinde aus grösseren Zellen. Tetrasporangien an verbreiterten Ästchen, ge-
häuft, eingesenkt, gross, kugelig, mit tetraedrischer Teilung. Cystokarpien
mit Porus. Carposporen länglich-eckig, zahlreich.
Übersicht der Arten.
1. Thallus fast zweizeilig gefiedert. Ch. compressa.
Thallus nicht zweizeilig gefiedert. 2.
2. Thallus unter 0,5 mm dick. Ch. uncinata.
Thallus über 0,5 mm dick. 3.
— 53 —
3. Zweige zurückgekrünimt. Ch. acicularis.
Zweige nicht zurückgekrümnit. 4.
4. Thallus lockerrasig. Ch. clavellosa.
Thallus dichtrasig -verwebt und oft unter sich verwachsen. Ch. firma.
3106. Ch. clavellosa (Thurn.) Grev. — Chondria clavellosa Ag. —
Chondrothamnium clavellosum Kg. — Chrysimenia clavellosa J. Ag. —
Thallus rosenrot, gallertartig-zarthäutig, 2 — 30 cm hoch, stielrund oder etwas
zusammengedrückt, 0,5 — 3 mm, in den Astchen oft nur 1jl0 mm dick, un-
regelmässig reichlich verzweigt, oft rasig. Zweige aufrecht bis abstehend,
gewöhnlich nach beiden Enden zu verjüngt, an jüngeren Pflanzen zweizeilig,
später allseitig, meist mehr oder weniger dicht, mit 2 — 10 mm langen Ast-
chen besetzt, an den Enden stumpf. Astchen lanzettlich bis linear-lanzett-
lich, mit stumpfer Spitze. Tetrasporangien in Gruppen an verdickten Stellen
der Ästchen. Cystokarpien eiförmig, später krugförmig, zerstreut an den
Ästchen. — Nordsee. Adriatisches Meer.
3107. Ch. uncinata Menegh. — Lomentaria uncinata Menegh. —
Chondrosiphon Meneghinianus Kg. — Thallus rosenrot, zarthäutig, gallert-
artig, fadenförmig, 2 — 5 cm hoch und 1/i — 1/2 mm dick, stielrund oder leicht
zusammengedrückt, unregelmässig abstehend verzweigt, in verworrenen Rasen.
Äste gerade oder gebogen, mit verjüngter, häufig etwas hakenförmiger Spitze,
mit nach der Spitze zu kleiner werdenden, an beiden Enden verjüngten, meist
zerstreut stehenden, zuweilen gekrümmten Ästchen besetzt. Tetrasporangien
an wenig verdickten Zweigchen. Cystokarpien zerstreut, kugelig bis krug-
förmig. — Adriatisches Meer.
3108. Ch. acicularis J. Ag. — Chrysimenia acicularis J. Ag. —
Thallus purpur-rötlich , cvlindrisch, derb, fleischig, unregelmässig verzweigt,
oft in weit ausgebreiteten Rasen. Zweige aufrecht -zurückgekrümmt, mit
stumpflichen, steifen, an beiden Enden etwas verjüngten, einfachen, ge-
spreizten und fast horizontalen Ästchen besetzt. Tetrasporangien in grosser
Zahl an den Ästchen gehäuft, letztere fast keulenförmig. Cystokarpien an
den Zweigen sitzend, fast kugelig. — Adriatisches Meer.
3109. Ch. compressa (Kg.) Ardissone. — Ch. robusta J. Ag. —
Ch. mediterranea Zanard. — Chondrosiphon robustus Kg. — Thallus purpur-
rötlich bis bräunlich, häutig, aufrecht, etwas steif, leicht zusammengedrückt,
fast zweizeilig gefiedert, mit teilweise opponierten, teilweise quirlig gestellten,
im oberen Teil oft einzeln stehenden Fiedern, 6 — 8 cm hoch, über 1 mm
dick, nach der Basis und Spitze zu kaum verjüngt, schon vom Grunde an
verzweigt, meist rasig. Zweigchen etwas lanzettlich, am Grunde und an der
— 54 —
stumpflichen Spitze verjüngt. Cystokarpien eiförmig-rundlich, im oberen und
mittleren Teile der Zweige. — Adriatisches Meer.
3110. (Jh. firma J. Ag. — Ch. polycarpa und firrna Zanard. — Chon-
dria fistulosa Kg. — Chondrosiphon mediterraneus Kg. — Ch. radicans Kg.
— Taf. XLVIIF, Fig. 4. — Thallus purpurrot, hautartig, 7 — 10 cm lang,
kaum 2 mm dick, sehr dicht verzweigt, cylindrisch, aufrecht, steif, aber dicht
verworren-rasig und untereinander verklebt, so dass die einzelnen Stämmchen
ohne Zerreissung kaum zu isolieren sind. Zweige aufrecht abstehend, oft
untereinander verklebt und verflochten, opponiert, die oberen zerstreut, mit
wenigen, alternierenden Astchen besetzt. Ästchen cylindrisch, am Grunde
kaum verschmälert, stumpf, die Tetrasporangien tragenden lanzettlich ver-
breitert. Cystokarpien rundlich-eiförmig, zerstreut. — Adriatisches Meer.
Gattung Plcoamium Lamour.
Thallus zweischneidig abgeflacht, auf der Unterseite oft mit deutlicher
Kippe, etwas unregelmässig-fiederig verzweigt, Zweige wieder gefiedert, zwei-
zeilig, zuweilen streckenweise nur einseitig mit Astchen besetzt. Thallus
mit nicht immer deutlich vortretender Zentralachse, grosszelliger Innenrinde
und kleinzelliger Aussenrinde. Tetrasporangien in lanzettlich angeschwollenen,
zweischneidig abgeflachten Astchen, in zwei Längsreihen angeordnet, mit
zonenförmiger Teilung. Cystokarpien zerstreut, meist längs den Thallus-
rändern, fast kugelig, sitzend oder gestielt; Fruchtwand dick, mit scheitel-
ständigem Porus. Fruchtkern am Grunde des Cystokarps; Füllgewebe netz-
faserig; Carposporen länglich-rundlich, zahlreich.
3111. PI. coccineum (Huds.) Lyngb. — Delesseria Flocamium und
coccinea Ag. — Plocamium Lyngbyanum und Binderianum Kg. — Taf. XLIX C,
Fig. 1, 2. — Thallus karminrot, 5 — 30 cm hoch, unten 1 — 2 mm breit, nach
oben zu verschmälert, mit faserigem Haftorgan festsitzend, zusammengedrückt,
wiederholt, aber unregelmässig gefiedert, rasig. Fiederästchen gewöhnlich
zu mehreren einseitig, dann auf der andern Seite, selbst wieder zumeist auf
Erklärung zu Tafel XL VIII.
Fig. 1.
Scinaia furcellata.
, 2.
Galaxaura adriatica.
, 3.
Gelidium capillaceum.
, 4.
Wrangelia penicillata.
» 5.
Caulacanthus ustulatus.
„ 6.
Chondrus crispus.
, 7-
Gigartina mamillosa.
„ 8.
Gymnogongrus Griffithsiae.
, 9.
Phyllophora Brodiaei.
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— oo —
der Innenseite mit kleinen A stehen besetzt. Zweige und Astchen abstehend.
Tetrasporangien an einfachen oder sparrig verzweigten, lanzettlichen Ästchen.
Oystokarpien ziemlich gross, kugelig, sitzend, randstäudig. — Nordsee.
— var. uncinatum J. Ag. Plocamium uncinatum Kg. PI. fenestratum
Kg. Thallus in 3 — 8 cm hohen, häufig etwas verworrenen Rasen, flach,
unten xii — 1/2 mm dick. Aste meist hin- und hergebogen mit oft sparrig
abstehenden, teils geraden dornförmigen, teils etwas eingebogenen oder zurück-
gekrümmten Fiederchen besetzt. — Adriatisches Meer. — Bei der f. Binde-
riana (Kg.) Hauck sind die Tetrasporangien tragenden Astchen sehr ästig,
verlängert, stark zurückgekrümmt, untereinander gewirrt und dicht geknäult.
Nordsee.
Familie Delesseriaceae.
Thallus blattartig flach, zuweilen gegittert oder durchlöchert, einfach
oder seitlich oder gabelig verzweigt, oft mit Rippen. Tetrasporangien ge-
wöhnlich in Gruppen an verdickten Stellen der Rinde, meist regelmässig an-
geordnet, tetraedrisch geteilt. Cystokarpien nach aussen stark vortretend,
über die Thallusfläche zerstreut oder an besonderen Stellen mit breiter Basis
festsitzend, mit Porus an der Spitze.
Übersicht der Gattungen.
Vegetationsspitze ohne deutliche Scheitelzelle. Nitophyllum.
Vegetationsspitze mit sehr deutlicher Scheitelzelle. Delesseria.
Gattung Nitophyllum Grev.
Thallus sehr dünn, blattartig flach, nach unten zu zuweilen stengel-
artig, ungeteilt oder in verschiedener Weise geteilt oder gelappt, zuweilen
mit Rippen. Scheitelzelle gewöhnlich nicht deutlich. Tetrasporangien in
Gruppen auf beiden Seiten der Thallusfläche, sehr flach gewölbt, zerstreut.
Cystokarpien zerstreut, flach gewölbt, auf beiden Seiten der Thallusfläche
vorspringend. Sporen in kurzen Ketten oder endständig. — Die Gattung
ist nicht scharf von der folgenden zu trennen.
Übersicht der Arten.
1. Thallus in zarten, reich verzweigten fast pinseligen Büscheln. N. coii-
fervoides.
Thallusverzweigungen breiter, hautartiger. 2.
2. Thallus am Grunde stielförmig, mit nach oben verschwindender Rippe.
N. Sandrianum.
Thallus rippenlos. 3.
— 56 —
3. Tetrasporangien frei unter der Spitze der Thallusabschnitte , einzeln. 4.
Tetrasporangiensori zerstreut auf der Thallusfläche. 5.
4. Endsegmente stumpf. N. venulosum.
Endsegmente zugespitzt. N. uncinatuni.
5. Thallus nur 1 — 3 cm lang. N. Lenormandii.
Thallus 5 — 10 cm lang. N. punctatum.
3112. N. Lenormandii (Derb, et Sol.) Rodr. — Aglaophyllum
Nenormandii Derb, et Sol. — Thallus sitzend, einschichtig, ohne Nerven
und Rippen, handförmig geschlitzt, mit linearen, unregelmässig gelappten
Abschnitten, die am Rande spitze Zähne und kleine spateiförmige Prolifika-
tionen tragen. Tetrasporangienhäufchen klein, zerstreut, auf den Abschnitten
eine mittlere Linie bildend. Thallus 1 — 3 cm lang, rosa, sehr zart. — Dal-
matien: Lesina (?).
3113. N. punctatum (Stackh.) Grev. — N. ocellatum Grev. —
Aglaophyllum punctatum Aresch. — A. ocellatum Mont. — A. delicatulum
Kg. — Taf. LI, Fig. 1; Taf. XLIXD, Fig. 1. — Thallus prachtvoll rosenrot,
zuweilen etwas bräunlich, zart hautartig, 5 — 10 cm hoch, fast halbkugelige
und untereinander verwachsene Büschel bildend, mehrfach gabelig geteilt, mit
linearen, 2 — 5 mm breiten, in den Endsegmenten oft noch schmäleren Ab-
schnitten. Rand glatt, selten leicht gezähnt. Tetrasporangien in rundlichen
oder länglichen Gruppen längs der Mitte des Thallus zerstreut. Cystokarpien
etwa 1 mm im Durchmesser, über die ganze Oberfläche des Thallus zerstreut.
Sehr formenreich, doch sind die einzelnen Formen wenig scharf geschieden.
— Adriatisches Meer.
3114. N. Sandrianum Zanard. — Aglaophyllum Sandrianum Kg. —
Delesseria Sandriana Zanard. — Thallus tiefrot, zuweilen etwas ins Grünliche
spielend, hautartig, gestielt, am Grunde nervig, nach oben keilförmig sich
verbreiternd, eiförmig oder lanzettlich, unregelmässig gabelig verzweigt, mit
ähnlichen etwa lanzettlichen Verzweigungen, die wieder noch kleinere, spitze,
oft fiederförmig angeordnete, oft nur als Zähnchen erscheinende Abschnitte
tragen. Tetrasporangiensori in randständigen Reihen. — Adriatisches Meer.
3115. N. venulosum Zanard. — Acrosorium aglaophylloides Zanard.
— Thallus tief rosenrot, zart hautartig, 2 — 4 cm hohe, fast halbkugelige
und gewöhnlich etwas verwachsene Büschel bildend, unregelmässig gabelig
geteilt, unter dem Mikroskop netzartig geädert. Abschnitte 2 — 4 mm breit,
linear oder keilförmig verbreitert. Endsegmente stumpf ausgerandet, un-
regelmässig gebuchtet bis grob gezähnt. Tetrasporangiengruppen rundlich,
sehr gross, einzeln unterhalb der Spitze der Endsegmente. Cystokarpien am
Rande oder in der Nähe desselben auf der Blattfläche. — Adriatisches Meer.
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— 57 —
3116. N. uncinatum (Turn.) J. Ag. — Cryptopleura lacerata Kg. —
Thallus dunkelrot, 3 — 6 cm hoch, unregelmässig vom nicht stielförmigen
Grunde an gabelig verzweigt, unter dem Mikroskop unregelmässig gabelig
geädert, zart, hautartig. Abschnitte linear, 2 — 4 mm breit; Endsegmente
zugespitzt und mitunter hakig gekrümmt. Rand glatt oder seltener leicht
gezähnt, oder mit stumpfen, spitzen, auch gekrümmten Blättchen besetzt.
Tetrasporangiengruppen rundlich, meist einzeln unterhalb der Spitze der
Segmente, selten auch noch einige in der Mitte der Abschnitte. — Adria-
tisches Meer.
3117. N. confervaceum Menegh. — Arachnophyllum confervaceum
Zanard. — Nitophyllum Vidovichii und var. confervaceum Hauck. — Aglao-
phyllum confervaceum Kg. — Aglaophyllum Vidovichii Menegh. — Tai XLIX D,
Fig. 2, 3. — Thallus rosenrot, ungeadert sehr zart, vielfach dichotom in
immer feinere, zuletzt kaum ^o mm breite Abschnitte geteilt, fast halb-
kugelige, pinselförmige, bis 10 cm hohe, meist schlaffe Büschel bildend.
Einzelne Formen viel breitlaubiger. Tetrasporangiengruppen einzeln, meist
unter den Achseln der Abschnitte, bei den zartesten Formen oft nur zwei
Tetrasporangien enthaltend. Cystokarpien ebenfalls unter den Achseln der
Segmente, zuweilen bis zur Mitte derselben heraufgerückt. — Eine Trennung
der beiden Formen Vidovichii und confervaceum ist wegen der vielen ver-
bindenden Zwischenformen nicht gut tunlich. — Adriatisches Meer.
Gattung Delesseria Lamour.
Thallus zweischneidig abgeflacht, blattartig flach, nach dem Grunde zu
stielförmig, nach oben zu ungeteilt oder in verschiedener Weise geteilt oder
gelappt, oft am Rande oder an der Mittelrippe mit Prolifikationen besetzt,
mit deutlicher, der Länge nach bis zur Spitze verlaufender Mittelrippe und
meist auch mit zarteren, von ihr ausgehenden Seitenrippen. Vegetationsspitze
mit meist sehr deutlicher Scheitelzelle. Tetrasporangien in Sori, zerstreut,
meist neben der Mittelrippe und dann oft gepaart und über die Rippe hin-
weg zusammenfliessend. Cystokarpien zerstreut, oft an kleinen besonderen
fertilen Blättchen. Sporen einzeln oder in kurzen Ketten an den Endver-
ZAveigungen der sporenbildenden Fäden.
Erklärung zu Tafel XLIX.
Fig. 1. Catenella Opuntia.
„ 2. Rhodophj-llis bifida, steril.
. 3. Sphaerococcus coronopifolius.
„ 4. Gracilaria compressa.
„ 5. Hypnaea musciformis, abnorm gedrungenes Exemplar.
„ 6. Cbondrymenia lobata.
„ 7. Rhodymenia Palmetta.
— 58 —
Übersicht der Arten.
1. Querrippen mit blossem Auge deutlich erkennbar. 2.
Querrippen mit blossem Auge nicht deutlich erkennbar. 3.
2. Blattkörper buchtig-fiederlappig. D. sinuosa.
Blattkörper ungeteilt. D. sanguinea.
3. Seitenrippen auch unter dem Mikroskop nicht erkennbar. D. Hypoglossum.
Seitenrippen mikroskopisch erkennbar. 4.
4. Blattkörper nur aus der Mittelrippe durch Prolifikationen verzweigt.
D. ruscifolia.
Blattkörper verschiedenartig verzweigt. I). alata.
3118. D. Hypoglossum (Woodw.) Lamour. — Hypoglossum Wood-
wardii Kg. — H. filiforme Menegh. — Thallus karminrot, blattartig, zart-
häutig, am Grunde gestielt oder in einen stengeligen Teil übergehend, nach
oben in einen linear-lanzettlichen Blattkörper mit deutlicher Mittelrippe, aber
ohne Seitenrippen übergehend. Rand glatt, seltener undeutlich gezähnt. Aus
der Mittelrippe entspringen dem Blattkörper gleichgestaltete Prolifikationen,
einzeln oder zu mehreren, oft in sehr unregelmässiger Weise. Tetrasporangien
zu beiden Seiten der Mittelrippe in schmalen, linearen, gewöhnlich oppo-
nierten Gruppen, oft über derselben zusammenfliessend. Cystokarpien meist
einzeln in der Mittelrippe. — Adriatisches Meer. Sein1 formenreich. Hauck
unterscheidet folgende Formen: var. Woodwardii (Kg.) Hauck. Hypo-
glossum Woodwardii Kg. H. concatenatum Kg. Thallus 4 — 8 cm hoch.
Blattkörper gestielt, bisweilen gestengelt, 2 — 5 mm breit, selten stellenweise
eingezogen. Rand glatt, an den älteren Teilen ausgenagt. Die paarigen
Tetrasporangiengruppen linear. — var. angustifolia Kg. Hypoglossum
Woodwardii ß angustifolium Kg. H. minutum Kg. Thallus 3 — 8 cm hoch.
Blattkörper gestielt oder verzweigt stengelig, 1 — 2 mm breit, bis weilen etwas
schmäler. Rand glatt oder gegen die Spitze mikroskopisch gezähnt. Die
paarigen Tetrasporangiengruppen linear, meist verkürzt, oft zusammenfliessend,
häufig in der Mitte jüngerer Blättchen. — f. crispa (Zanard.) Hauck.
D. crispa Zanard. Hypoglossum crispum Kg. Thallus 3 — 5 cm hoch. Blatt-
körper (oft spiralig gedreht) mit mehr oder weniger stark faltigem und ge-
kräuseltem Rande. Stengel meist sehr verzweigt und oberhalb ausgenagt-
geflügelt. Die jungen proliferierenden Blättchen lanzettlich oder verkehrt-
eirund. Die paarigen Tetrasporangiengruppen klein, nicht selten zusammen -
liiessend, rundlich, häufig in den kleinen verkehrt-eirunden Blättchen. — var.
penicillata (Zanard) Hauck. D. penicillata Zanard. Hypoglossum conver-
vaceum Kg. Thallus 5 — 10 cm hoch. Blattkörper stengelig, Stengel sehr
— 59 —
verlängert und fiederartig verzweigt, unterhalb fast stielrunde, 0,5 — 3 mm
dicke Stämmchen bildend, oberhalb sehr verdünnt, geflügelt, in zahlreiche
(meist regelmässig) wiederholt opponiert -fiederig proliferierende, äusserst
zarte, schlaffe, pinselig gedrängte Blättchen ausgehend. Blättchen verlängert,
linear-lanzettlich (allmählich zugespitzt), meist ca. 0,5 mm breit, seltener
breiter, die letzten oft nur 200 — 300 /.i breit.
3119. D. ruscifolia (Turn.) Ag. — Apoglossum ruscifolium J. Ag.
— Hypoglossum ruscifolium Kg. — Thallus schön karminrot, blattartig,
zarthäutig, in 2 — 6 cm hohen Büscheln, am Grunde kurz gestielt, oben in
einen linear -länglichen, 2 — 6 mm breiten Blattkörper, mit deutlicher Mittel-
rippe auslaufend. Queradern nur unter dem Mikroskop erkennbar, durch-
scheinend, parallel, etwas verzweigt und anastomosierend. Prolifikationen
aus der Mittelrippe entspringend, sehr kurz gestielt, anfänglich verkehrt-
eirund, bald linear-länglich, mit glattem Rande. Tetrasporangien in schmalen
linearen Gruppen opponiert der Mittelrippe entlang. Cystokarpien einzeln
oder zu mehreren auf der Mittelrippe. — Adriatisches Meer. Nordsee.
3120. D. alata (Huds.) Laniour. — Hypoglossum alatum Kg. —
Pteridium alatum J. Ag. — Taf. L, Fig. 3. — Thallus karmin- purpurrot,
blattartig, zarthäutig, 5 — 15 cm hoch, vielfach gabelig und abwechselnd fiederig
verzweigt. Abschnitte fast linear, 1 — 6 mm breit, mit breiter, stellenweise
von der Lamina einseitig oder beiderseitig entblösster Mittelrippe, von welcher
zarte, meist mit blossem Auge nur noch undeutlich erkennbare, parallele,
abstehende, opponierte Querrippen ausgehen. Endsegmente zweilappig, mit
ungleich grossen, stumpfen oder gerundeten Lappen. Oft erscheint die starke
und breite Mittelrippe nur wie von einem zarten Saum geflügelt. Tetia-
sporangiensori ohne besondere Anordnung der Mittelrippe entlang in den
Endsegmenten und achselständigen Fruchtblättchen entwickelt. Cystokarpien
in der Mittelrippe der Endsegmente oder besonderer kleiner achselständiger
Fruchtblättchen, meist einzeln. — Nordsee. — var. angustissima (Turn.)
Ag. Hypoglossum angustissimum Kg. Delesseria angustissima Griff. Pteri-
dium angustissimum J. Ag. — Thallus schmal fadenförmig, fast nur aus
der Mittelrippe bestehend und kaum geflügelt, zusammengedrückt, 1[2 — 1 mm
breit, oben bis zu */4 mm verschmälert und zweischneidig, mehrfach unregel-
mässig dichotom geteilt und durch zugespitzte Ästchen unregelmässig-ab-
wechselnd gefiedert. Tetrasporangien in linear-lanzettlichen, einfachen oder
schwach gefiederten oder an der Spitze gegabelten Fruchtästchen. Cysto-
karpien in der Mitte von pfriemlichen, bauchig angeschwollenen Astchen. —
Ostsee. Das Artrecht von dieser in den ausgeprägtesten Formen sehr ab-
weichenden Varietät ist deshalb zweifelhaft, weil eine Menge Übergänge zur
typischen D. alata bekannt sind.
— 60 —
3121. D. siiiuosa (Good. et Woodw.) Laniour. — D. crenata Rupr.
— Phycodrys sinuosa Kg. — Taf. LIB, Fig. 1. — Thallus karminrot, haut-
artig, 10 — 30 cm hoch, am Grunde stengelig, mit fiederästigem, bis 1 mm
dickem Stengel, nach oben blattartig, mit länglich- eirundem, unregelmässig
buchtig-fiederlappigem, oft zerschlitztem, 1 — 4, selten bis 8 cm breitem Blatt-
körper, dicker Mittelrippe und deutlichen, parallelen, opponierten, abstehen-
den, zuweilen nochmals gefiederten Querrippen. Abschnitte linear-länglich,
allmählich in neue selbständige Thallusteile sich umbildend, am Rande un-
regelmässig gezähnt. Tetrasporangiengruppen am Ende der Querrippen in
den Zähnen oder cilienartig vorspringenden Teilen des Randes. Auch die
Cystokarpien stehen nahe dem Rande an den Querrippen oder in spatei-
förmigen vom Rande oder der Mittelrippe ausgehenden, 1 — 2 mm langen
Blättchen. — Nordsee. — var. lingulata Ag. Taf. LIB, Fig. 2. Thallus
zarter, dünnstengeliger, mit schmalem, lanzettlich- oder linear-länglichem,
2 — 5 mm breitem, glattrandigem oder stellenweise gezähntem, mit lang-
gestielten, lanzettlichen oder zungenförmigen, randständigen Prolifikationen
besetztem Blattkörper. — Ostsee.
3122. D. sanguiuea (L.) Lamour. — Hydrolapathum sanguineum
Stackh. — Taf. L, Fig. 2. — Thallus rosenrot, erwachsen stengelig und be-
blättert, mit meist verzweigtem, 1 — 3 mm dickem Stengel und lanzettlichem
oder länglichem, am Rande Avellig-faltigem Blattkörper, der von einer dicken
Mittelrippe und abstehenden opponierten, parallelen Seitenrippen durchzogen
ist und eine Länge von 5 — 45 cm, eine Breite von 1 — 10 cm hat. Aus
dem Stengel entwickeln sich den Blättern ähnliche, sehr verschieden grosse
Prolifikationen, auch die gewöhnlich dicht gedrängt stehenden kleinen Fimcht-
blättchen. Die Tetrasporangien tragenden Fruchtblättchen sind 3 — 5 mm
lang und stehen oft büschelig zusammen. Cystokarpien einzeln auf 1 — 3 mm
langem Stiel, 1 — 2 mm dick, rundlich-eiförmig, kurz geschnäbelt. — Nordsee.
f. lanceolata Ag. Alle Teile schmäler und länger, Stengel dünn, faden-
förmig, 0,5 mm dick, Blattkörper fast bandartig, linear-lanzettlich, nur 2 bis
6 mm breit. — Ostsee.
Familie Bouuemaisouiaceae.
Thallus stielrundlich, aufgeblasen hohl oder zweischneidig abgeflacht
und dann in der Abflachungsebene seitlich verzweigt, mit dichtstehenden,
alternierenden, oft selbst fiederig verzweigten, oft ziemlich langen Kurztrieben,
oft kammartig gewimpert. Sporangien meist in zerstreut stehenden Nema-
thecien (nicht überall bisher gefunden), seltener zerstreut. Cystokarpien mit
schmaler Insertionsfläche befestigt, stark auswärts vorspringend, an den Kurz-
— 61 —
trieben oder diesen opponiert an den Thalluszweigen, mit scheitelständigem
Porus.
Übersicht der Gattungen.
Thallus dünnstengelig, verzweigt, kammartig gefiedert. Bonnemaisoiiia.
Thallus unverzweigt, nach oben zu blasig aufgetrieben. Riccardia.
Gattung Bonnemaisonia C. Ag.
Thallus zweischneidig abgeflacht, dünn, schmal, zweizeilig alternierend
verzweigt und ebenso wie die Verzweigungen zweizeilig alternierend kamni-
förmig durch Kurztriebe gefiedert. Tetrasporangien unbekannt. Cystokarpien
einzeln, an der Spitze kurzer, dünner, den gewöhnlichen Kurztrieben oppo-
nierter Kurztriebe schief aufsitzend, wie kurz und dünn gestielt, sehr kräftig,
über den Thallus zerstreut.
3123. B. asparagoides (Woodw.) Ag. — B. adriatica Zanard. —
Taf. LI, Fig. 4; Tai XLIXD, Fig. 4, 5. — Thallus purpurrot, gallertig-
knorpelig, 5 — 15 cm hoch, meist drei- bis vierfach gefiedert, in der unteren
Hälfte, 0,5 — 1 mm dick, nach oben zu stark verdünnt. Äste abwechselnd
fiederig, selbst in derselben Weise verzweigt, zweizeilig ziemlich dicht mit
1 — 4 mm langen und 1/10 — 1/i mm dicken, pfriemlichen, abstehenden, ein-
fachen, opponierten, an der Spitze plötzlich kürzer werdenden Kurztrieben
besetzt. Cystokarpien an kürzeren, dünnen Fiederchen endständig, eiförmig-
kugelig. Antheridien und Carpogone auf derselben Pflanze. — Adria-
tisches Meer.
Gattung Riccardia Derb, et Sol.
Thallus blasenförmig hohl, am Scheitel mit sehr zarten haarförmigen
Zellfäden besetzt, nach der Basis zu in einen Stiel auslaufend, der in ein
flaches, kleines, einer stark vergrösserten Zelle der Wirtspflanze aufsitzendes
Polster endigt. Der Stiel ist unten gewöhnlich solid, mit Zentralachse,
grosszelliger Innenrinde und kleinzelliger Aussenrinde, im blasenförmig er-
weiterten hohlen Teil ist die Wand aus innen grossen, nach aussen immer
kleiner werdenden Zellen gebildet. Oft kommen mehrere gestielte Thallus-
körper aus einem Polster hervor; Verzweigung ist selten. Tetrasporangien
in grosser Anzahl über den Scheitel des blasenförmigen Teiles zerstreut, mit
tetraedrischer Teilung; der Aussenrinde eingelagert. Cystokarpien spärlich
über den Scheitel des blasenförmigen Teiles zerstreut, halbkugelig nach aussen
vorspringend, mit breiter Grundfläche der Thalluswand ansitzend.
— 62 —
3124. R. Montaguei Derb, et So 1. — Taf. L, Fig. 5, 6; Taf. XLIXD,
Fig. 6. — Thallus dunkelrot, blasenförmig, verkehrt -eiförmig, birnförmig
oder seltener keulenförmig, oder kugelig, meist ungeteilt, selten gelappt, sehr
kurz und zart gestielt, 3 — 10 mm lang. Cystokarpien meist zu mehreren
einander genähert. — Adriatisches Meer, auf Zweigen von Laurencia obtusa
festsitzend.
Familie ßhodomelaceae.
Thallus stielrund bis flach, gewöhnlich sehr reich verzweigt, mit meist
deutlich berindeter Zentralachse, welche meist noch von einem aussen klein-
zelligen, innen grosszelligen Rindengewebe umgeben ist. Oft treten an den
Spitzen der Verzweigungen zweizeilig oder spiralig stehende, meist hinfällige
Büschel von zarten Fäden (Blätter) hervor, die zuweilen weit herablaufen und
dann auch meist weniger hinfällig sind. Sporangien in Mehrzahl unmittel-
bar neben der Zentralachse aus den Zellen der Achsenrinde in den Endver-
ZAveigungen hervorgehend, oft in besonders ausgebildeten, als Stichidien be-
zeichneten Zweigen. Cystokarpien von eiförmiger oder krugförmiger Gestalt
mit apikalem Porus, an besonderen Abschnitten des Thallus oder an ver-
änderten Haarblättern, mit breiter Basis oder kurzem Stielchen dem Thallus
aufsitzend. Sporen einzeln oder in kurzen Ketten an den Enden des büschelig
verzweigten Gonimoblasten entstehend. — Bei weitem artenreichste Familie
der Florideen.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus radiär gebaut. 2.
Thallus dorsi ventral gebaut. 12.
2. Haarblätter fehlend oder frühzeitig abfallend. 3.
Haarblätter lange bleibend und tief herab entwickelt. 10.
3. Zentralachse an älteren Thallusteilen unkenntlich. 4.
Zentralachse auch an älteren Teilen (steriler) Pflanzen deutlich erkennbar. 6.
4. Thallus oben blattartig flach. Rodriguezella.
Thallus stielrundlich bis abgeflacht. 5.
5. Sporangien über die Oberfläche der Endsprosse zerstreut. Laurencia.
Sporangien gehäuft in besonderen Sprossabschnitten, zu je zwei in jedem
fertilen Glied. Rhodomela.
Erklärung zu Tafel XLIX B.
Fig. 1. Rhodophvllis bifida, fruchtend.
„ 2. Polysiphonia violacea, nicht fruchtende, reich verzweigte Pflanze.
, 3. Rhodomela subfusca.
tfo&?z/
r ////rr/sy
— 63 —
6. Haarblätter vorhanden, aber nieist frühzeitig abfallend. 7.
Haarblätter auch am Scheitel nicht ausgebildet. Fterosiphonia.
7. Thallus knorpelig- fleischig. 8.
Thallus nicht knorpelig- fleischig. Polysiphoiiia.
8. Pflanze dicht allseitig mit Kurztrieben besetzt. Digenea.
Pflanze nicht dicht mit Kurztrieben besetzt. 9.
9. Zentralachse von fünf perizentrischen Zellen umgeben. Choildria.
Zentralachse von sechs bis acht perizentrischen Zellen umgeben. Alsidiuin.
10. Zentralachse ohne Perizentralzellen. Dasyopsis.
Zentralachse mit Perizentralzellen. 11.
11. Sporangien in fünf zähligen Wirtein. Dasya.
Sporangien einzeln in den fertilen Sprossgliedern. Brongniartella.
12. Thallus kriechend. 13.
Thallus aufrecht. 15.
13. Verzweigung durch Astpaare (1 Kurz- und 1 Langtrieb). Dipterosiphonia.
Verzweigung nicht durch Astpaare. 14.
14. Langtriebe seitlich alternierend. Herposiphonia.
Äste an den Seiten unregelmässig gestellt. Lophosiphonia.
15. Tetrasporangien einzeln in den fertilen Gliedern. Streblocladia.
Tetrasporangien zu mehreren in den fertilen Gliedern. 16.
16. Tetrasporangien zu zwei in jedem fertilen Glied. 17.
Tetrasporangien zu vier bis sieben wirtelig in jedem fertilen Glied.
Heterosiphonia.
17. Thallus cylindrisch. Halopitys.
Thallus geflügelt. 18.
18. Thallus schmal geflügelt. Rhytipliloea.
Thallus breit geflügelt. Yidalia.
Gattung Laurencia Laniour.
Thallus aufrecht, stielrund bis abgeflacht, von knorpeliger oder fleischiger
Beschaffenheit, allseitig oder zweireihig-seitlich verzweigt, ohne deutlich er-
kennbare Zentralachse, an der Spitze mit kleiner Scheitelgruppe, in welcher
einige hinfällige Haarblätter sich entwickeln. Tetrasporangien zerstreut an
der Oberfläche der oft verkürzten und abweichend geformten Endsprosse,
rundlich, mit tetraedrischer Teilung. Cystokarpien kugelig- eiförmig der
Aussenfläche fertiler Zweige aufsitzend.
Übersicht der Arten.
1. Thallus stielrund. 2.
Thallus oben zusammengedrückt. L. pinnatifida.
— 64 —
Aste teilweise kriechend und wurzelnd. L. radicans.
Thallus mit aufrechten, nicht kriechenden Asten. 3.
Astchen dicht mit vortretenden Papillen besetzt. 4.
Ästchen ohne auffällig vortretende Papillen. L. obtusa.
Astchen nur an den Spitzen papillös. L. paniculata.
Ästchen weit hinab papillös. L. papulosa.
3125. L. paniculata J. Ag. — L. glandulifera Kg. — L. patentiramea
Moni — L. obtusa var. paniculata Kg. — Taf. XLIXD, Fig. 7, 8. —
Thallus blassrot bis dunkelrot oder wachsgelb, fleischig-knorpelig, 5 — 15 cm
hoch, 1 — 1,5 mm dick, in den Endverzweigungen bis zur Hälfte verjüngt,
stielrund, p)Tramidenförmig- rispig verzweigt, mit abstehenden, abwechselnden
oder opponierten, selbst mitunter zu mehreren quirlig entspringenden Asten.
Diese tragen in wechselnder Weise kurze, gestutzte, aufrechte bis gespreizte,
nach der Spitze kleiner werdende, cylindriscke oder fast keulenförmige Ast-
chen. Die Tetrasporangien tragenden Astchen sind dicht mit sehr kurzen,
cylindrischen, fast traubig gehäuften Wärzchen besetzt; die Tetrasporangien
stehen unterhalb des rundlich abgestumpften oder gelappten Scheitels.
— f. genuina Hauck. L. paniculata Kg. Dunkelrot, mehr oder weniger
regelmässig pyramidal rispenartig dicht verzweigt. — f. patentiramea
(Kg.) Hauck. C. patentiramea Kg. L. glandulifera Kg. Thallus wachsgelb
oder blassrot, locker verzweigt, Äste verlängert, mit kurzen papillösen Äst-
chen besetzt. — Adriatisches Meer.
3126. L. papulosa (Forsk.) Grev. — L. cyanosperma Lam. — L.
thyrsoides Bory. — L. oophora Kg. — Chondria papulosa Ag. — Ch. obtusa
var. Delilei Ag. — Taf. LIC, Fig. 1. — Thallus wachsgelb, bräunlich, braun-
rötlich, olivgrün oder schwärzlich-grün, knorpelig steif, 5 — 15 cm hoch, gegen
1 — 2 mm dick, stielrund, rispig, oft pyramidenförmig verzweigt, rasig. Äste
abwechselnd, stellenweise opponiert, abstehend, dichter oder entfernter mit
kurzen oder längeren, abstehenden bis gespreizten, gestutzten, cylindrischen
oder etwas keulenförmigen, einfachen oder verzweigten, oft geknäuelt- ver-
zweigten, stark papillösen Ästchen besetzt. Tetrasporangien zahlreich, ord-
nungslos, rings unter dem Scheitel fertiler Papillen. Cystokarpien kugelig-
eiförmig, gehäuft, rings um Ästchen oder an Papillen. — Adriatisches Meer.
3127. L. obtusa (Huds.) Lam. — L. lutea Lam. — Chondria obtusa
Ag. — Taf. LIB, Fig. 3. — Thallus in der Farbe und substantiellen Be-
schaffenheit sehr wechselnd, stielrund, 4 — 15 cm hoch, 0,5 — 2 mm dick, all-
seitig rispig- fiederig verzweigt, in kugeligen zuweilen etwas verworrenen
Rasen. Äste und Astchen abwechselnd, opponiert oder selbst zu drei quirlig
gestellt, abstehend bis fast gespreizt. Ästchen cylindrisch bis keulenförmig,
— 65 —
gestutzt oder fast gerundet, die längeren meist unter der Spitze verzweigt,
1 — 10 mm lang, 1ji bis fast 1 mm dick. Tetrasporangien in einem Gürtel
unterhalb der gestutzten Spitze sonst wenig veränderter Zweigchen. Cysto-
karpien eiförmig, sitzend oder gestielt. — var. gracilis Kg. Thallus zier-
lich, violett, häutig- knorpelig, Astchen etwas keulig-cylindrisch. — var. laxa
(Kg.) Ard. L. laxa Kg. L. patentissima Kg. Thallus wachsgelb, blass-
fleischrot oder olivgrün, locker bis fast dichotom verzweigt, mit sehr ab-
stehenden, etwas keulig-cylindrischen Astchen. — Adriatisches Meer.
3128. L. phmatifida (Gmel.) Lam. — Chondria pinnatifida Ag. —
Taf. LI, Fig. 3. — Thallus fleischig, dunkelrot bis gelblich-grün, 5 — 15 cm
hoch, am Grunde fast stielrund, nach oben zu zusammengedrückt, 1 — 4 mm,
zuletzt nur 1/2 — 1 mm breit, mehrfach zweizeilig-fiederig verzweigt. Fiedern
fast linear, am Grunde zuweilen verjüngt. Äste keulenförmig, cylindrisch
oder am Ende verbreitert und zuweilen vielzipfelig-gelappt, abstehend. Tetra-
sporangien an kaum veränderten Zweigchen, unterhalb der Scheitels einen
massig breiten Gürtel bildend. Cystokarpien eiförmig gestutzt, an Seiten-
zweigchen, besonders in den oberen Thallusteilen. — Nordsee. Adriatisches Meer.
3129. L. radicans Kg. — Chondria radicans Kg. — Thallus oliv-
grün, stielrund, 0,5 — 1,5 mm dick, unregelmässig verworrenästig. Aste zum
Teil zurückgebogen, oder kriechend und wurzelnd, mehr oder weniger dicht,
mit 2 — 10 mm langen, keulenförmigen, abgestutzten, teils einzeln, teils zu
mehreren büschelig entspringenden, fast senkrecht abstehenden Astchen, meist
einseitig besetzt. — ■ Adriatisches Meer.
Gattung Rodriguezella Schmitz.
Thallus mit niederliegendem oder aufrechtem, aus den ausdauernden
stengeligen Basalteilen mehrerer Sprossgenerationen gebildeten Stamm und
mit aus diesem hervorgehenden aufsteigenden oder aufrechten begrenzten,
am Grunde stielrunden, stengeligen, oben blattartig ausgebreiteten und ver-
schiedenartig fiederig gelappten oder geteilten Sprossen. Der blattartige Teil
ist einjährig, vergänglich, der stielartige ausdauernd und aus der Spitze neu
proliferierend. Scheitelzelle in einer kleinen Einkerbung des Vorderrandes
der Flachsprosse gelegen, von wenigen rudimentären, hinfälligen Haarblättern
umgeben. Zentralachse nicht unterscheidbar. Tetrasporangien mit tetrae-
drischer Teilung, in verschiedener Weise über die blattartigen Teile zerstreut
Erklärung zu Tafel XLIX C.
Fig. 1. Plocamium coccineum.
,2. „ „ Fiederästchen mit Tetrasporangien bei Lupen-
vergrösserung.
, 3. Lomentaria articulata.
ThomS-Migula, Flora. VI. 2. 5
— 66 —
oder an besonderen, oft eigenartig ausgebildeten Abschnitten. Cystokarpien
mit breiter Basis an den Seitenkanten der blattartigen Teile oder an be-
sonderen Abschnitten derselben.
3130. R. Strafforellii Schmitz. — Cladhymenia Bornetii Rodr. —
Sphaerococcus Palmetta var. subdivisa Kg. — Thallus mit meist verzweigtem,
1 — 2 mm dickem, schwärzlichem Stiel, 4 — 8 cm hoch. Blattartige Teile am
Scheitel und in den oberen Teilen des Stiels meist gehäuft, nach dem Grunde
zu verschmälert, einfach oder doppelt bis dreifach gefiedert, mit länglichen
oder fast linearen, stumpfen, ganzrandigen oder spärlich mit Prolifikationen
besetzten Abschnitten. Tetrasporangien zahlreich. Cystokarpien eiförmig,
hauptsächlich am Rande der blattartigen Thallusteile. — Adriatisches Meer.
Gattung Chondrla (C. Ag.) Harv.
Thallus knorpelig -fleischig, aufrecht, stielrund oder etwas abgeflacht,
sehr reich seitlich verzweigt. Achse von fünf massig dicken, seitlich fest
zusammenschliessenden Perizentralzellen umgeben; Rinde innen ziemlich gross-
zellig, nach aussen immer kleinzelliger, dicht geschlossen, parenchymatisch.
Tetrasporangien zahlreich, gross, alternierend in den kurzen Gliedern des
fertilen Sprossabschnittes. Cystokarpien einzeln oder zu mehreren an kleinen,
veränderten Seitenästchen , eiförmig -kugelig bis krugförmig, mit weitem,
scheitelständigem Porus.
3131. Ch. tenuissima (Good. et Woodw.) Ag. — Chondriopsis
tenuissima J. Ag. — Ch. divergens J. Ag. — Alsidium tenuissimum und
subtile Kg. — Taf. XL VII B, Fig. 3; Taf. LH, Fig. 1. — Thallus bräun-
lich-rot oder wachsgelb, gallertartig-knorpelig, 5 — 20 cm hoch, stielrund,
rispig-pyramidenförmig verzweigt, im unteren Teil 0,5 — 1 mm dick, nach
oben zu verjüngt. Äste rutenförmig, abwechselnd allseitig, abstehend
bis fast gespreizt, allseitig abwechselnd, mit abstehend-gespreizten, 1 bis
10 mm langen, an beiden Enden verjüngten Astchen besetzt. Die jüngeren
Astchen tragen büschelige Haarblätter. Die Tetrasporangien tragenden
Blättchen haben spindelförmige Gestalt und entspringen oft paarweise;
in längeren stehen die Sporangien nur im oberen Teil, in kürzeren auch
noch im unteren. Cystokarpien zahlreich an Ästen und Ästchen. — Adria-
tisches Meer. — f. divergens (J. Ag.) Hauck. Chondriopsis divergens
J. Ag. Thallus rasig verworren, steif und brüchig, bräunlich- bis schmutzig-
rot, mit stellenweise aneinandergewachsenen Zweigen. Äste und Ästchen
meist gespreizt. — Adriatisches Meer. — f. subtilis (Kg.) Hauck. Alsi-
dium subtile Kg. Chondria striolata Ag. Thallus gallertartig-häutig, meist
blass-rötlich, 2 — 10 cm lang, bisweilen rasig und etwas verworren, in allen
Teilen zarter als die Stammform. — Adriatisches Meer.
— 67 —
3132. Ch. dasyphylla (Woodw.) Ag. — Chondriopsis dasyphylla Ag.
— Thallus wachsgelb oder bräunlich-rot bis rötlich-violett, fleischig-hautartig,
oft etwas gallertig, 8 — 15 cm hoch, stielrund, allseitig rispig-pyramidenförmig
verzweigt, unten 1 — 2 mm dick, nach oben zu verjüngt. Äste mit gestutzter
Spitze, rutenförmig, einzeln oder paarig, allseitig abwechselnd, abstehend bis
gespreizt, mit 3 — 6 und mehr Millimeter langen, nach oben zu kürzer wer-
denden Ästchen allseitig abwechselnd besetzt. Diese Ästchen sind am Grunde
stark verdünnt, am Scheitel gestutzt, 0,5—1 mm dick, einfach oder wenig
verzweigt, cylindrisch bis fast keulenförmig, abstehend bis gespreizt, am
Grunde der Äste zuweilen fast büschelig entspringend, die längeren oft etwas
gebogen. Tetrasporangien an keulenförmigen Ästchen in der oberen Hälfte,
oft nur in einem Gürtel unter dem Scheitel. Cystokarpien einzeln oder zu
mehreren an den Ästchen. — Nordsee, Adriatisches Meer.
Gattung Digenea C. Ag.
Thallus knorpelig, aufrecht, stielrund, seitlich oder gabelig verzweigt,
aus dicken unbegrenzten Langtrieben und begrenzten dünnen Kurztrieben.
Zentralachse nicht erkennbar, Mark dick, langzellig, von der innen gross-
zelligen, nach aussen immer kleinzelliger werdenden Rinde deutlich abgesetzt.
Scheitelzelle nicht erkennbar. Kurztriebe meist unverzweigt, sehr zahlreich,
alternierend, zu langen, schlanken Borsten auswachsend, quergegliedert, mit
deutlicher Zentralachse und Scheitelzelle; im oberen Teil der Kurztriebe zarte,
hinfällige, kleine Haarblätter. Tetrasporangien in grosser Zahl im oberen,
etwas verdickten, höckerigen, meist unberindeten, kurzgliedrigen Abschnitt
von Kurztrieben, in schraubigen Längsreihen. Cystokarpien ebenfalls nur in
Kurztrieben, an deren Ende oder mehr in der Mitte, eiförmig.
3133. D. Simplex (Wulf.) Ag. — D. Vieillardi Kg. — D. Wulfeni
Kg. — Cladostephus Lycopodium Ag. — Taf. LIC, Fig. 2. — Thallus
knorpelig, steif, ziegelrot bis purpur- bräunlich oder bleich gelb-grünlich,
5 — 20 cm hoch, mit 2 — 3 mm dickem, nach oben zu wenig verjüngtem,
mehrmals unregelmässig gabelig verzweigtem, an der Basis meist nacktem
und schliesslich in eine krustenförmige Haftscheibe übergehendem, oben dicht
wie behaart, mit Kurztrieben besetztem Stengel. Kurztriebe abstehend-
gespreizt, 5 — 10 oder mehr Millimeter lang, etwa ljl0 mm dick, einfach,
seltener etwas verzweigt, steif, borstenförmig. — Adriatisches Meer. — Die
Rindenzellen der Kurztriebe sind in deutlichen Längsreihen geordnet.
Gattung Alsidium C. Ag.
Thallus fleischig-knorpelig, aufrecht, stielrund, mehr oder weniger reich
seitlich verzweigt, mit kräftiger, von sechs bis acht Perizentralzellen um-
— 68 —
gebener Zentralachse und aussen kleinzelliger, parenchymatischer Rinde.
Haarblätter klein, hinfällig, früh verschwindend. Tetrasporangien in wenig
verdickten oberen Sprossabschnitten, einzeln oder gehäuft, in schraubig ge-
drehter Längsreihe, mit tetraedrischer Teilung, an den Gliederzellen einzeln.
Übersicht der Arten.
1. Hauptäste niederliegend kriechend. A. Helminthocliorton.
Hauptäste aufrecht. 2.
2. Äste gleichförmig. A. corallinum.
Äste und Ästchen in der Form verschieden. A. lanciferum.
3134. A. corallinum Ag. — Taf. LI, Fig. 2. — Thallus dunkelrot,
fleischig, später härter, knorpelig, steif, 4 — 15 cm hoch, aus einer knoten-
förmigen, 1 — 2 cm breiten Haftscheibe entspringend, am Grunde 1 — 2 mm
dick, nach oben zu verjüngt, fadenförmig, mehrfach dichotom unregelmässig
verzweigt. Zweige und Zweigchen zerstreut, gleichartig, die jüngeren etwas
pfriemlich. Fertile Ästchen kaum verschieden, oft etwas gebüschelt, später
meist verlängert, fadenförmig, rings dicht höckerig. — Adriatisches Meer.
3135. A. lanciferum Kg. — Thallus dunkelrot, knorpelig, brüchig,
rasig, verzweigt; Zweige einzeln an jedem sechsten Glied entspringend; Äst-
chen am Grunde verschmälert, die sterilen später abfallend, die fertilen
büschelig, schotenförmig oder lanzettlich, oft nur am Grunde Tetrasporangien
tragend und hier kleingrubig. Die kürzeren und längeren Zweige zeigen
bei dieser übrigens sehr zweifelhaften und vielleicht besser mit der vorigen
zu vereinigenden Art, deutliche Verschiedenheit. — Adriatisches Meer.
3136. A. Helminthocliorton (Latour.) Kg. — Helminthocliorton
officinale Link. — Sphaerococcus Helminthocliorton Ag. — Taf. LIC, Fig. 3.
— Thallus dunkelrot bis blass-bräunlich, steif, knorpelig, 2 — 5 cm hoch,
0,5 — 1 mm dick, fadenförmig, mit verworren verzweigten, kriechenden und
wurzelnden, stellenweise höckerigen Hauptästen, in ausgedehnten Rasen. Aus
den kriechenden Hauptästen steigen zahlreiche parallele aufrechte, fast gleich
hohe dünnere, nach oben allmählich zugespitzte, einfache oder wenig ver-
Erklärung zu Tafel XLIX D.
Fig. 1. Nitophylluni punctatum, Cystokarp, Schnitt.
„2. „ confervaceum, natürliche Grösse.
* 3. , „ Tetrasporangien.
„ 4. Bonnemaisonia asparagoides.
„5. „ „ Cystokarp, Schnitt.
„ 6. Riccardia Montagnei, Cystokarp, Schnitt.
„ 7. Laurencia paniculata.
Cfo&rryY*
— 69 —
zweigte, oben mit zerstreuten, kurzen, abstehenden Astchen, spärlich besetzte
Äste auf. Tetrasporangien in höckerig verdickten Spitzen von Asten und
Ästchen. — Adriatisches Meer.
Gattung Polysiphonia Grev.
Thallus aufrecht oder niederliegend-aufsteigend, stielrund, meist reich
seitlich oder gabelig verzweigt. Sprosse gleichartig, meist schlank, lang-
gestreckt, weich und schlaff bis steif borstenartig, mit deutlicher (wenigstens
im oberen Teil) Quergliederung, am Scheitel der jungen Organe während
des Wachstums mit verzweigten, abfallenden Haarblättern. Um die Zentral-
achse sind vier oder mehr Perizentralzellen entwickelt; Berindung durch
langfädige, oft kurz gegliederte, am Stengel herablaufende Fäden ist bei
manchen Arten bis hoch hinauf ausgebildet, bei andern fehlt sie gänzlich.
Sporangien zerstreut oder meist in grösserer Anzahl an etwas verdickten
und oft höckerigen, aber sonst nicht veränderten oberen Ästchen, meist nur
einzeln in jedem Glied. Cystokarpien eiförmig, krug- oder urnenförmig, kurz
gestielt, aussen dem fertilen Thallusteil ansitzend. — Die Gattung Polysi-
phonia enthält sehr zahlreiche, schwer voneinander zu unterscheidende und
in ihrem Artrecht sehr zweifelhafte Arten. Die Bestimmung ist bei dieser
Gattung auch für einen guten Algenkenner mit grossen Schwierigkeiten ver-
knüpft, für den Anfänger im allgemeinen nur durch Vergleich mit sicher
bestimmtem Herbarmaterial möglich; alle Arten variieren beträchtlich und
sehen in ihren extremen Formen oft recht verschieden aus. Das Erste bei
jeder Bestimmung niuss die Untersuchung der Zahl der Perizentralzellen und
der Berindung sein. Die nachfolgende Übersicht kann nur einige Anhalts-
punkte für die Bestimmung geben; Sicherheit lässt sich nur durch genaue
Vergleichung aller Merkmale erreichen.
Übersicht der Arten.
1. Vier Perizentralzellen. 2.
Mehr als vier Perizentralzellen. 18.
2. Thallus unberindet oder nur an den untersten Gliedern berindet. 3.
Thallus bis über die Mitte oder noch höher hinauf berindet. 10.
3. Thallus am Grunde über 300 /u dick. 4.
Thallus im unteren Teil unter 300 (x dick. 5.
4. Glieder halb so lang als breit. P. foreviarticulata.
Glieder ein- bis dreimal so lang als breit. P. arachnoidea.
5. Thallus unter 100 fx dick. 6.
Thallus über 100 p dick. 7.
— 70 —
6. Glieder so lang oder kürzer als breit. P. tenerrima.
Glieder länger als breit. P. sertularioides.
7. Thallus unter 3 cm hoch. P. pulviliata.
Thallus über 5 cm hoch. 8.
8. Ästchen letzter Ordnung 35 — 80 fi dick. 0. urceolata.
Ästchen letzter Ordnung 25 — 40 fi dick. 9.
9. Fäden steif, hart. P. deusta.
Fäden schlaff, schlüpfrig. P. sanguinea.
10. Glieder in den jüngeren Teilen so lang oder länger als breit. 11.
Glieder in den jüngeren Teilen kürzer als breit. 15.
11. Pflanzen hoch hinauf berindet. 12.
Pflanzen in den obersten Teilen nicht berindet. 13.
12. Tetrasporangien tragende Ästchen fast perlschnurartig-höckerig. P. elon-
gata.
Tetrasporangien tragende Ästchen nur schwach höckerig. P. foeniculacea.
13. Ästchen meist einfach, steif. P. spinosa.
Ästchen meist verzweigt, schlaff. 14.
14. Untere Glieder kürzer als breit. P. elongella.
Untere Glieder 1 — l1^ mal so lang als breit. P. violacea.
15. Berindung bis in die Ästchen hinauf. 16.
Ästchen unberindet. 17.
16. Tetrasporangien an einfachen Ästchen. P. Derbesii.
Tetrasporangien an verzweigten Astchen. P. subcontinua.
17. Jüngere Teile rosa oder fleischrot. P. ornata.
Pflanzen purpurn bis schwärzlich. P. flexella.
18. Glieder unberindet. 19.
Glieder weit hinauf berindet. 27.
19. Thallus im unteren Teil meist unter 150 n dick. 20.
Thallus im unteren Teil über 150 fi dick. 21.
20. Tetrasporangien tragende Astchen fast perlschnurartig angeschwollen.
P. foetidissima.
Tetrasporangien tragende Ästchen nicht perlschnurartig angeschwollen.
P. hemisphaerica.
21. Endverzweigungen nur bis 40 \i dick. P. variegata.
Endverzweigungen über 40 \x dick. 22.
22. Alle Glieder nur 1/3 — 1/amal so lang als dick. P. fastigiata.
Mittlere Glieder so lang oder länger als breit. 23.
23. Tetrasporangien tragende Ästchen höckerig. 24.
Tetrasporangien tragende Astchen kaum höckerig. 26.
— 71 —
24. Thallus 10—30 cm hoch. P. nigrescens.
Thallus bis 10 cm hoch. 25.
25. Thallus unten 400—700 n dick. P. subulifera.
Thallus unten 150—400 jx dick. P. opaca.
26. Thallus allseitig abwechselnd verzweigt. P. atrorufoens.
Thallus vielfach dichotom verzweigt. P. furcellata.
27. Obere Glieder länger als dick. P. polyspora.
Obere Glieder so lang oder kürzer als dick. 28.
28. Ästchen 60—80 ,u dick. P. Brodiaei.
Ästchen 100-200 n dick. P. fruticulosa.
3137. P. sertularioides (Grat.) J. Ag. — P. grisea Kg. — P. badia
Kg. — P. acanthophora Kg. — P. carnea Kg. — P. funicularis Menegh. —
E. subtilis Ardiss. — P. roseola Hohen. — P. veneta Zanard. — Thallus
dunkelrot bis braun, sehr schlaff, 2— 8 cm hoch, in dichten, fast halbkuge-
ligen Rasen, unberindet, im unteren Teil 60—90 ju, in den Endverzweigungen
35 — 50 f.i dick. Vier Perizentralzellen. Verzweigung reich, unregelmässig
gabelig und allseitig abwechselnd. Äste verlängert, abstehend, meist mit
vielen, 1 — 5 mm langen, oft leicht gebogenen, einfachen oder verzweigten,
abstehenden, unregelmässig allseitig, zuweilen etwas einseitig entspringenden
Ästchen besetzt. Glieder im unteren Teil des Thallus zwei- bis fünfmal,
im oberen ein- bis zweimal so lang als dick. Tetrasporangien gereiht in
gewundenen Ästchen. Cystokarpien gestielt, krugförmig. — Adriatisches Meer.
3138. P. tenerrima Kg. — Hutchinsia tenerrima Kg. — P. floccosa
Zanard. — P. Nemalionis Zanard. — P. sertularioides var. tenerrima Hauck.
— Thallus dunkel-purpurrot, aus niederliegenden, verlängerten, am Ende
verbreiterten Fäden und aus diesen entspringenden aufrechten, peitschen-
förmigen, pinselig zusammenstehenden, an beiden Enden verjüngten, wenige
Millimeter hohen Zweigen bestehend. Diese sind allseitig unregelmässig,
aber meist nicht sehr reich verzweigt. Glieder so lang, nach der Spitze zu
kürzer als breit. Perizentralzellen vier. Antheridien zuweilen an der Spitze
Tetrasporangien tragender Ästchen. Pflänzchen sehr zart, schlaff, auf anderen
Algen, namentlich Nemalion lubricum aufsitzend. — Adriatisches Meer.
3139. P. urceolata (Lightf.) Grev. — Hutchinsia urceolata Hook.
— Polysiphonia denticulata Kg. — Taf. XLIXE, Fig. 7. — Thallus wein-
rot, purpurrot oder bräunlich, trocken dunkler bis schwärzlich, hart oder
etwas gallertartig, in dichten, 5 — 15 cm hohen Rasen, in der unteren Hälfte
120—250 ii dick, in den End Verzweigungen 35—80 /a dick, allseitig ab-
wechselnd, oft ziemlich gleich hoch verzweigt, unberindet. Perizentralzellen
vier. Äste verlängert, mehr oder weniger reich allseitig abwechselnd oder
— 72 —
stellenweise etwas einseitig, mit etwa 1 — 10 mm langen, aufrechten oder
etwas zurückgebogenen, einfachen oder in verschiedener Weise verzweigten
Ästchen besetzt. Glieder in der Mitte zwei- bis vier- oder mehr mal länger
als breit, oben und unten kürzer. Tetrasporangien gereiht, in höckerigen
Ästchen. Cystokarpien gestielt, krugförmig. — Nord- und Ostsee, zweifelhaft,
ob auch im Adriatischen Meere.
3140. P. atra Zanard. — Thallus purpur-schwärzlich, steif, aus stark
verfilzten, 6 — 10 mm hohen Fäden bestehend; Hauptäste horizontal, wurzelnd
durch kleine, schildförmige Haftscheiben; von ihnen gehen senkrecht nach
oben meist abwechselnd einseitig verzweigte Äste aus, die mit kurzen, ge-
bogenen, an der Spitze locker pinseligen Ästchen besetzt sind. Perizentral-
zellen vier. Glieder so lang oder wenig länger als breit, die untersten und
obersten sehr kurz. Cystokarpien gross, sitzend gestielt, auswärts höckerig.
— Adriatisches Meer.
3141. P. sanguinea (Ag.) Zanard. — P. nuda Menegh. — P. pur-
purea J. Ag. — P. arachnoidea J. Ag. — P. deusta Kg. — P. Kellneri
Zanard. — P. longiarticulata Zan. — P. pycnocoma Kg. — Taf. XLIXE,
Fig. 1, 2. — Thallus schlaff, schlüpfrig, weich, blutrot, purpurn oder rot-
braun, 5 — 15 cm hoch, unberindet oder doch nur an der Basis sebr kurz
berindet, hier 150 — 300 ^u, in den Endverzweigungen 25 — 40 f.i dick, reich
allseitig abwechselnd verzweigt, rasig. Perizentralzellen vier. Hauptäste sehr
verlängert, mit aufrechten oder abstehenden, am Grunde ebenso verzweigten,
oben mit allmählich kleiner und einfacher werdenden Zweigchen besetzten
Ästen. Ästchen aufrecht oder abstehend, abwechselnd. Unterste Glieder
etwa so lang als breit, mittlere vier- bis neun- und mehr, oberste etwa zwei-
mal so lang als breit. Tetrasporangien gereiht, an etwas höckerigen, ge-
wundenen Ästchen. Cystokarpien gestielt, breit eiförmig bis fast kugelig. —
Adriatisches Meer.
3142. P. arachnoidea (Ag.) J. Ag. — P. hispida Zan. — B. vestita
J. Ag. — P. dysanophora Kg. — Thallus am Grunde missfarbig bräunlich,
purpurn gefleckt, oben dunkel-purpurrot bis rosa, etwas schlüpfrig, verlängert,
bis 15 cm lang, am Grunde über 400 ^u, in den Endverzweigungen 30 — 80 /u
dick, unberindet, allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen vier.
Ästchen rutenförmig, abstehend, verlängert, sehr zart, oft ganz einfach, jung-
dicht von Haarblättern umgeben. Glieder am Grunde der Hauptäste etwa
so lang als breit, in der Mitte drei- bis viermal, am Ende kaum zweimal
so lang als breit und selbst kürzer. Tetrasporangien unter der Spitze der
hier leicht gewundenen, höckerigen, im unteren längeren Teil unveränderten
fertilen Ästchen, gereiht. Cystokarpien ziemlich gross, eiförmig, gestielt. —
Adriatisches Meer.
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— 73 —
3143. P. breviarticulata (Ag.) Zan. — P. physartra Kg. — P. chry-
soderma Kg. — P. reticulata Zanard. — Thallus purpurrot, am Grunde
schwärzlich oder bräunlich, 6 — 10 cm hoch, am Grunde unberindet oder nur
kurz und schwach berindet, 300 — 600 fx, dick, in den Endverzweigungen
60 — 150 ii dick, allseitig abwechselnd, stellenweise fast dichotom verzweigt.
Perizentralzellen vier. Äste aufrecht- abstehend, rutenförmig, mit aufrecht-
abstehenden, 1 — 5 mm langen, einfachen oder wenig verzweigten Astchen
besetzt. Glieder fast überall nur halb so lang als breit. Tetrasporangien
tragende Ästchen gewunden, etwas höckerig und schwach in der Mitte ver-
dickt. Cystokarpien breit eiförmig, sitzend. — Adriatisches Meer.
3144. P. pulvinata J. Ag. — P. arenaria Kg. — Hutchinsia badia
Ag. — H. pulvinata Ag. — Thallus purpur-bräunlich, steif, wenig schlüpfrig,
1 — 3 cm hoch, mit niederliegenden, stellenweise wurzelnden Hauptästen, dicht
rasig, am Grunde 100 — 200 ^, in den Endverzweigungen 40 — 60 (x dick. Auf-
steigende Aste unregelmässig und spärlich verzweigt, oft ziemlich regelmässig
dichotom, Ästchen zerstreut, nach der Spitze zu dichter, oft etwas einseitig.
Glieder in der Mitte l1/2 — 2 mal, oben und unten ungefähr eben so lang als
breit. Tetrasporangien in den etwas höckerigen, sonst kaum veränderten
End Verzweigungen gereiht. Cystokarpien krugförmig, gestielt. Perizentral-
zellen vier. — Adriatisches Meer. Auch in der Nordsee.
3145. P. deiista (Roth.) J. Ag. — P. Morisiana J. Ag. — P. nodu-
losa J. Ag. — P. expansa Zanard. — Hutchinsia deusta Ag. — Thallus
ziemlich steif, purpur-bräunlich, 5 — 10 cm hoch, in dichten, oft sehr ver-
worrenen Rasen, am Grunde unberindet oder nur ganz kurz berindet, 150 bis
300 /.t dick, in den Endverzweigungen 25 — 40 p dick, allseitig reich ver-
zweigt. Äste abstehend bis gespreizt, lang, gerade oder hin- und hergebogen,
mit geraden oder leicht gebogenen, nach der Spitze zu verjüngten, 1 bis
10 mm langen, meist einfachen, unregelmässig, stellenweise abwechselnd
oder fast einseitig stehenden Ästchen besetzt. Glieder in der Mitte vier- bis
zehnmal, unten und oben ein bis dreimal so lang als breit, oft an den Ge-
lenken etwas knotig verdickt. Perizentralzellen vier. Tetrasporangien zer-
Erklärung zu Tafel XLIXE.
Fig. 1. Polysiphonia sanguinea, Sprossspitze Vergr. ca. 200.
„ 2. , „ Hauptzweig.
„3. „ nigrescens, Sprossspitze Vergr. ca. 100.
. 4. „ „ Teil des Stäinmchens, stärker vergrössert.
- 5. „ fruticulosa, Sprossspitze Vergr. ca. 100.
„ 6. „ „ Querschnitt aus dem unteren Teil des Stämmchens.
7. „ urceolata, Zweigchen mit Tetrasporangien.
r 8. , violacea, Zweigstück mit Cystokarpien, Lupen vergrösserung.
— 74 —
streut oder gereiht an etwas höckerigen und leicht gewundenen Astchen,
meist nur im obersten Teil. — Adriatisches Meer.
3146. P. violacea (Roth.) Grev. — P. aculeata, aculeifera, divaricata,
patula Kg. — Hutchinsia divaricata Ag. — H. aculeata Ag. — Taf. XLIXB,
Fig 2; Taf. LU, Fig. 3; Taf. XLIXE, Fig. 8. — Thallus purpurrot oder
braun, trocken oft violett, schlaff, schlüpfrig, meist 5 — 20 cm hoch, aufwärts
weit berindet, am Grunde 300 — 1000 /*, in den Endverzweigungen 25 — 50 /x
dick, rasig, allseitig abwechselnd, reich, oft rispig verzweigt. Astchen nach
der Spitze zu kleiner werdend, aufrecht bis abstehend, einfach oder ver-
schiedenartig, oft fast doldentraubig verzweigt. Perizentralzellen vier. Glieder
in der Mitte ein- bis fünf-, unten und oben 1 — l1/2mal so lang als breit,
selten etwas kürzer. Tetrasporangien gereiht, in etwas höckerigen, leicht
gewundenen Astchen. Cystokarpien eiförmig, meist kurz gestielt. — Hauck
unterscheidet: a genuina Hauck. P. violacea J. Ag. P. angulosa Kg.
Thallus hoch hinauf berindet, Astchen dem Umfange nach eilanzettlich oder
fast corymbos verzweigt. Die mittleren Glieder zwei- bis fünfmal länger,
die untersten und obersten allmählich ebenso lang als der Durchmesser. —
Nordsee, Ostsee, Adriatisches Meer. — ß subulata (Ducl.) Hauck. P. subu-
lata (Ducl.) J. Ag. P. Perreymondii J. Ag. P. Montagnei De Not. P.
vestita Kg. P. impolita Zan. P. multicapsularis Zanard. Thallus nur
unterhalb berindet, Astchen dem Umfange nach eilanzettlich oder fast corym-
bos verzweigt. Die mittleren Glieder ein- bis zweimal so lang, die obersten
ebenso lang, die unteren kürzer als der Durchmesser. — Adriatisches Meer.
— y tenuissima Aresch. P. divaricata und roseola Kg. Thallus sehr zart
und schlaff, unterhalb weniger, bisweilen nur an der Basis berindet. Aste
und Astchen verlängert, abstehend, letztere beinahe rutenförmig, einfach oder
wieder mit kurzen Astchen besetzt. Die mittleren Glieder vier- bis achtmal
länger als der Durchmesser. Hat Ähnlichkeit mit P. sanguinea. — Ostsee.
3147. P. elongata (Huds.) Harv. — P. stenocarpa, chalarophloea,
clavigera, strictoides, arborescens, trichodes, robusta, macroclonia, expansa,
tenuis, luxurians, commutata, laxa, haematites Kg. — P. Ruchingeri J. Ag.
— Hutchinsia elongata Ag. — Taf. LIIB, Fig. 2. — Thallus purpurrot
oder rotbraun, in den älteren Teilen fast knorpelig, in den jüngeren schlaff,
10 — 30 cm hoch, weit, meist bis in die Spitzen der Äste berindet, am
Grunde 1 — 2 mm, in den nicht berindeten Endverzweigungen 40 — 80 fx dick?
allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen vier. Zweige verlängert,
rutenförmig, nach oben verjüngt, unten fast nackt, nach oben zu immer
dichter, zuletzt oft fast gedrängt, mit rutenförmigen, aufrecht abstehenden,
meist selbst wieder reichlich verzweigten Ästchen besetzt. Ästchen verzweigt
oder einfach, an beiden Enden verjüngt, 1 — 15 mm lang. Glieder kürzer
— 75 —
oder bis zweimal, in den zartesten Asten bis viermal so lang als breit.
Tetrasporangien gereiht in fast perlschnurartig-höckerigen Ästchen. Cysto-
karpien an den Astchen sitzend, kugelig-eiförmig. — Nordsee, Ostsee, Adria-
tisches Meer.
3148. P. spinosa (Ag.) J. Ag. — P. lubrica Zanard. — P. Ranieriana
Zanard. — P. fibrillosa J. Ag. — P. acanthocarpa Kg. — P. spinulosa Kg.
— Hutchinsia Biasolettiana J. Ag. — Thallus purpurrot, braunrot oder
braun, steif, in den jüngsten Teilen schlaff und schlüpfrig, 5 — 15 cm hoch,
in fast kugelig ausgebreiteten, oft verworrenen Rasen, hoch hinauf berindet,
am Grunde 400 — 1000 [i und mehr dick, in den Endverzweigungen 25 bis
80 [.i dick, reich allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen vier. Aste
jung zart, schlaff, aufrecht- abstehend, alt steif, abstehend bis fast gespreizt,
oft leicht hin- und hergebogen, abwechselnd mit l\z — 2 mm langen, jung
schlaffen, alt steifen und dornartigen, meist einfachen, abstehenden oder ge-
spreizten Astchen besetzt. Glieder ein- bis dreimal so lang, an den älteren
Teilen so lang oder kürzer als breit. Tetrasporangien an oft verzweigten,
leicht gewundenen, dornenförmigen , stark höckerigen Astchen, zerstreut.
Cystokarpien fast sitzend, eiförmig-kugelig. — Adriatisches Meer.
3149. P. elongella Harv. — Thallus purpurrot, in den jüngeren
Asten karminrot, steif, in den jüngeren Teilen schlaff und etwas schlüpfrig,
6 — 12 cm hoch, massig hoch hinauf berindet, am Grunde etwa 1 mm, in
den Endverzweigungen 40 — 80 (a, dick, reich gabelig und allseitig abwechselnd,
oft fast gleich hoch verzweigt, oft einen fast halbkugeligen Rasen bildend.
Perizentralzellen vier. Aste oft fast nackt, meist aber mehr oder weniger
reich mit am Grunde nicht verschmälerten, oben lang verjüngten Ästchen
besetzt. Untere Glieder, soweit wegen der Berindung erkennbar kürzer, nach
oben zu so lang oder etwas länger als dick. Tetrasporangien an den letzten
Ästchen, die etwas gewunden und höckerig sind, gereiht. Cystokarpien gross,
eiförmig, gestielt. — Adriatisches Meer.
3150. P. ornata J. Ag. — P. caspia Kg. — Thallus purpurrot bis
bräunlich, in den jüngeren Teilen rosa oder fleischrot, 6 — 15 cm hoch, in
fast kugelig ausgebreiteten, im Alter verworrenen Rasen, hoch hinauf be-
rindet, am Grunde etwa 1 mm, in den Endverzweigungen 60 — 120 u dick,
gabelig und allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen vier. Äste
abstehend bis fast gespreizt, mit sehr zarten, 1 — 6 mm langen, einfachen
oder gabelig verzweigten, abstehenden oder gespreizten, oft gebogenen Ast-
chen besetzt. Glieder unten wegen der dichten Berindung nicht deutlich
erkennbar, oben halb so lang bis so lang als dick. Tetrasporangien gereiht,
in etwas höckerigen, gewundenen und leicht spindelig verdickten Ästchen.
— 76 —
Cystokarpien ziemlich klein, 400 /.t 1111 Durchmesser, fast kugelig, sitzend
oder kurz gestielt. — Adriatisches Meer.
3151. P. Derbesii Sol. — Thallus braunrot, trocken schwärzlich,
8 — 15 cm hoch, bis in die Spitze der Ästchen berindet, am Grunde etwa
1 mm, in den Endverzweigungen 100 — 200 p dick, rasig, allseitig abwechselnd
verzweigt. Perizentralzellen vier. Äste abstehend, rutenförmig, der Länge
nach mit 1 — 3 mm langen, abstehenden, einfachen oder etwas verzweigten,
nach der Spitze zu verjüngten, jung durch die Haarblätter fast pinseligen,
alt fast kahlen, dornförmigen und mehr gespreizten Ästchen besetzt. Glieder
wegen der Berindung nur in den Ästchen erkennbar, kaum halb so lang als
dick. Tetrasporangien an warzig -höckerigen, einfachen, kahlen Ästchen.
Cystokarpien fast kugelig, sehr kurz gestielt, einzeln oder zu zwei bis drei
an fast kahlen Ästchen. — Adriatisches Meer.
3152. P. foeiliculacea (Drap.) J. Ag. — P. hirta J. Ag. — P. ramen-
tacea Harv. — P. tinctoria Zanard. — Hutchinsia foeniculacea Ag. — Thallus
purpurbraun, trocken schwärzlich, fleischig, 8 — 15 cm hoch, weit hinauf be-
rindet, dichtrasig, am Grunde 300 — 700, in den End Verzweigungen 50 — 100 /*
dick, reich allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen vier. Äste auf-
recht bis abstehend, rutenförmig, der Länge nach mit 1 — 3 mm langen, un-
berindeten, einfachen oder verzweigten Ästchen besetzt. Glieder wegen der
Berindung nur in den Ästchen deutlich erkennbar, hier 1 — l]/2mal so lang
als dick. Tetrasporangien zerstreut, seltener gereiht an leicht gewundenen,
etwas höckerigen Ästchen. Cystokarpien an den Ästchen sitzend, breit
eiförmig. — Adriatisches Meer.
3153. P. flexella J. Ag. — P. acanthotricha, Solierii Kg. — P. bifor-
mis Zanard. — Hutchinsia flexella Ag. — Thallus purpurrot bis bräunlich-
grau, trocken schwärzlich, wenig schlüpfrig, 6 — 10 cm hoch, bis zur Spitze
der Äste berindet, unten etwa 1 mm dick, in den Endverzweigungen 60 bis
180 ju dick, allseitig mehrmals abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen vier.
Äste abstehend, rutenförmig, der Länge nach mit 1 — 3 mm langen, un-
berindeten, meist einfachen, abstehenden bis fast gespreizten, dornförmigen,
oft etwas hin- und hergebogenen, abwechselnd an jedem zweiten bis vierten
Gliede entspringenden Ästchen besetzt. Ästchen mit ziemlich kräftigen und
verhältnismässig lange bleibenden Haarblättern. Glieder nur in den Ästchen
deutlich erkennbar, hier fast halb so lang als dick. Tetrasporangien an un-
gleich höckerigen Ästchen. Cystokarpien fast sitzend, niedergedrückt-kugelig.
— Adriatisches Meer.
3154. P. subcontinua (Ag.) J. Ag. — P. flocculosa Kg. — Hut-
chinsia subcontinua Ag. — H. flocculosa Ag. — Thallus purpurbraun bis
schwärzlich-grau, trocken schwärzlich, wenig schlüpfrig, ziemlich derb, 4 bis
— 77 —
8 cm hoch, am Grunde etwa 1 mm dick, nach oben zu allmählich ver-
schmälert, bis in die Astchen hinauf berindet, allseitig oder zusammengesetzt
gefiedert verzweigt und dicht rutenförmig mit Astchen besetzt. Perizentral -
zellen vier (etwas unregelmässig). Obere Astchen reichfiederig, oft fast
doldentraubig verzweigt, untere fast einfach. Glieder etwa halb so lang als
dick. Tetrasporangien an verzweigten, ungleich höckerigen Astchen. Cysto-
karpien eiförmig- kugelig, sehr kurz gestielt. — Adriatisches Meer.
3155. P. hemisphaerica Ar es eh. — P. pulvinata Aresch. — Thallus
purpurbräunlich, 2 — 6 cm hoch, dichtrasig, fast halbkugelig, unberindet, am
Grunde 70 — 120 (x dick, mit spärlich verzweigten, niederliegenden und wur-
zelnden Hauptfäden. Aste aufrecht, ziemlich steif, einfach oder spärlich, oft
etwas einseitig verzweigt, dicht nebeneinander, oft etwas strahlig entspringend,
mit abstehenden Astchen. Glieder kaum so lang bis l^mal so lang als
dick. Tetrasporangien gereiht, fast im mittleren Teil wenig höckeriger Ast-
chen. Perizentralzellen sechs. — Nordsee.
3156. E. variegata (Ag.) Zanard. — P. aurantiaca, gonatophora,
leptura, denudata Kg. — P. Biasolettiana J. Ag. — Thallus purpurrot, an
den älteren Teilen fest, an den jüngeren sehr weich und schlüpfrig, 10 bis
15 cm hoch, in dichten Rasen, unberindet oder nur ganz am Grunde berindet
und hier 300 — 700 /.i dick, in den Endverzweigungen 30 — 40 fx dick, all-
seitig abwechselnd, oft etwas unregelmässig verzweigt. Perizentralzellen sechs
bis acht, oben oft nur fünf. Äste abstehend, rutenförmig, ziemlich reichlich
mit nach oben kleiner werdenden, verzweigten, schlaffen Astchen besetzt.
Glieder in der Mitte zwei- bis viermal so lang als dick, die obersten und
untersten ebenso lang oder kürzer. Tetrasporangien gereiht, im mittleren
Teil wenig verdickter und wenig höckeriger Astchen. Cystokarpien breit
eiförmig, gestielt. — Adriatisches Meer. — f. divergens (J. Ag.) De Toni.
P. divergens J. Ag. Thallus rotbraun, in dicht verworrenen, allseitig aus-
gebreiteten, meist mehrere Centimeter breiten Rasen, unberindet, am Grunde
250 — 400 ja, in den Endverzweigungen 40 — 80 fx dick, stellenweise wurzelnd.
Perizentralzellen sechs bis sieben. Äste gespreizt bis abstehend, die stärkeren
mehr oder weniger hin- und hergebogen, abwechselnd, stellenweise zu zwei
bis drei einseitig entspringend. Glieder ungefähr so lang als dick, bald etwas
kürzer, bald etwas länger. — Adriatisches Meer.
3157. P. foetidissima Cock. — P. stuposa Zanard. — Thallus
dunkelbraunrot, weich, gallertig- schlüpfrig, 3 — 8 cm hoch, in sehr dichten,
meist verworrenen Rasen, unberindet, am Grunde 80 — 160 (.i, in den End-
verzweigungen 30 — 80 /x dick. Aus niederliegenden verzweigten und ver-
flochtenen, wurzelnden Fäden erheben sich dicht gerade, dicht nebeneinander-
stehende, allseitig verzweigte Stämmchen, mit rutenförmigen , geraden, ab-
— 78 —
stehenden bis fast aufrechten Ästen. Astchen aufrecht -abstehend, mehr
oder weniger dicht, 1 — 10 mm lang, einfach oder etwas verzweigt. Glieder
ein- bis zweimal so lang als breit. Tetrasporangien an perlschnurartig an-
geschwollenen Ästchen. Cystokarpien mit kegelförmiger Spitze. Perizentral-
zellen acht bis zehn, seltener nur sechs. — Adriatisches Meer.
3158. P. furcellata (Ag.) Harv. — P. forcipata J. Ag. — P. laevi-
gata Kg. — P. coarctata Kg. — Hutchinsia furcellata Ag. — Thallus hell-
purpurrot, jung karminrot, in den ältesten Teilen braun, schlaff, schlüpfrig,
dicht rasig, 5 — 10 cm hoch, unberindet, am Grunde 250 — 350 /*, in den End-
verzweigungen 50 — 80 (x dick, vielfach unregelmässig dichotom verzweigt.
Perizentralzellen acht bis neun. Zweige abstehend, ungleich lang, nach oben
zu gedrängter, zuweilen fast trugdoldig, in den Endverzweigungen gewöhn-
lich etwas zangenförmig gegeneinandergeneigt und verdünnt. Untere Glieder
zwei bis viermal, mittlere etwa zweimal, die obersten etwa ebenso lang als
dick. Tetrasporangien an in der Mitte etwas angeschwollenen und gewundenen,
an beiden Enden verschmälerten Ästchen in Längsreihen. Cystokarpien
eiförmig, an den oberen, trugdoldig gehäuften Ästen sitzend. — Adria-
tisches Meer.
3159. P. subulifera (Ag.) Harv. — P. armata J. Ag. — P. ramel-
losa, pantophloea Kg. — Hutchinsia subulifera Ag. — Thallus dunkel-
bräunlichrot, trocken schwärzlich, ziemlich steif, kaum schlüpfrig, in 5 bis
15 cm hohen, oft etwas verworrenen Rasen, unberindet, am Grunde 400 bis
700 fi dick, in den Endverzweigungen 120 — 200 /x dick, allseitig abwechselnd
verzweigt. Perizentralzellen 12 — 13. Äste abstehend, rutenförmig, abwechselnd
mit 0,5 — 2 mm langen, abstehenden bis gespreizten, einfachen, seltener etwas
verzweigten, steifen, dornenförmigen Ästchen besetzt. Mittlere Glieder ein-
bis zweimal so lang, die untersten und obersten kürzer als breit. Tetra-
sporangien an verzweigten, höckerig verdickten, etwas gewundenen Ästchen.
— Adriatisches Meer.
3160. P. atrorubens (Dillw.) Grev. — P. discolor, squarrosa Kg.
— Hutchinsia atro-rubens Ag. — H. discolor Ag. — Thallus dunkelweinrot,
trocken schwärzlich, etwas fleischig und in jüngeren Stadien etwas schlüpfrig,
in älteren härter, 10 — 25 cm hoch, dichtrasig, unberindet, am Grunde 300 bis
400 /x, in den End Verzweigungen 100 — 200 /n dick, am Grunde aus filzig
verflochtenen niederliegenden und wurzelnden Zweigen entspringend, allseitig
zerstreut verzweigt. Äste aufrecht, rutenförmig, an jungen und Cystokarpien
tragenden Pflanzen mit entferntstehenden und meist unverzweigten, an den
älteren und Tetrasporangien tragenden Pflanzen mit dichter stehenden, meist
verzweigten, oft büscheligen, an beiden Enden verdünnten, 2 — 5 mm langen
— 79 —
aufrechten Astchen. Perizentralzellen 8 — 14, meist 12. Glieder 1 1/a — 6mal
so lang, in den Astchen oft kürzer als dick. Tetrasporangien an spindeligen,
sonst kaum veränderten Astchen. Cystokarpien fast kugelig, sehr kurz ge-
stielt. — Nordsee.
3161. P. nigrescens (Dillw.) Grev. — P. regularis, sentosa, violascens,
lophura, dichocephala Kg. — Hutchinsia nigrescens Ag. — Taf. LII B, Fig. 1 ;
Taf. XLIXE, Fig. 3, 4. — Thallus jung purpurrot, etwas schlüpfrig, älter
schwärzlich und kaum schlüpfrig, 10 — 30 cm hoch, rasig, fast unberindet
(meist nur am Grunde leicht berindet), am Grunde x/4 — 1 mm, in den End-
verzweigungen 40 — 160 u dick, allseitig reichlich, oft etwas fiederig verzweigt.
Perizentralzellen 12 — 20, meist 16. Äste rutenförmig, mit fast regelmässig
fiederiger oder doldentraubiger Verzweigung oder nur zerstreut, mit nach
dem Ende verjüngten, kurzen einfachen oder längeren und oben verzweigten
Astchen besetzt. Mittlere Glieder l1/» — 4mal, untere und obere etwa ebenso
lang als dick. Alle Zweige aufrecht bis abstehend, die stärkeren im Alter
unten fast kahl oder nur mit dornenförmigen Zweigstumpfe n besetzt. Tetra-
sporangien in leicht gewundenen, etwas höckerigen Astchen. Cystokarpien
breit eiförmig, sehr kurz gestielt. — Nord- und Ostsee.
3162. P. opaca (Ag.) Zanard. — P. barbata, tripinnata, stictophloea,
ophiocarpa, umbellifera, fasciculata, erythrocoma, repens, condensata, macro-
cephala, virens, phleborhiza, scoparia, melanochroa Kg. — P. spiculifera
Zanard. — P. disticha Zanard. — Hutchinsia opaca Ag. — Thallus braun,
ziemlich fest, 1 — 9 cm hoch, dichtrasig, unberindet, am Grunde 150 — 400 /u,
in den End Verzweigungen 80 — 120 \i dick, am Grunde ein Geflecht wurzeln-
der, niederliegender Fäden bildend, aus denen sich die allseitig abwechselnd,
oft fast rispig verzweigten Stämmchen erheben. Perizentralzellen 15—20
und mehr. Aste rutenförmig, abstehend, bei nicht fruchtenden oder Cysto-
karpien tragenden Pflanzen mit meist un verzweigten , geraden, abstehenden,
bei der Tetrasporangien tragenden mit etwas verzweigten, mehr aufrechten,
x/2 — 4 mm langen Astchen besetzt. Mittlere Glieder 1 — l^mal so lang,
obere und untere kürzer als dick. Tetrasporangien in leicht gewundenen
höckerigen Astchen. Cystokarpien sitzend, an steiferen Astchen, fast kugelig.
— Adriatisches Meer. — var. tripinnata (J. Ag.). Thallus olivgrün-
rötlich, trocken schwärzlich, 5 — 10 cm lang, in verworrenen Raschen, un-
berindet, am Grunde 400 — 700 \x, in den Endverzweigungen 80 — 200 fx dick,
allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen zwölf. Äste abstehend,
reich abwechselnd, mit in der Mitte 2 — 8 mm langen, oben und unten
kürzeren, mehr oder weniger angedrückt verzweigten Ästchen besetzt. Alle
Äste meist etwas zickzackartig hin- und hergebogen. Mittlere Glieder so
lang, obere und untere kürzer als breit. Tetrasporangien in leicht gewun-
— 80 —
denen, höckerigen Astchen. Vielleicht doch eine eigene Art. — Adria-
tisches Meer.
3163. P. fastigiata (Roth.) Grev. — Hutchinsia fastigiata Ag. —
Thallus rötlich-olivbraun, trocken schwarz, 5 — 10 cm hoch, in dichten, fast
kugeligen, gleich hohen Rasen, unberindet, am Grunde 300 — 400, in den
Endverzweigungen 80 — 160 ix dick, ziemlich regelmässig zusammengesetzt-
gabelig verzweigt. Perizentralzellen 12 — 24. Zweige abstehend, End Ver-
zweigungen nach der Spitze zu verdünnt und oft leicht zangenartig gegen-
einander geneigt. Glieder nur J/s — ^rnal so lang als dick. Tetrasporangien
in höckerigen Endästchen. Cystokarpien eiförmig sitzend, an Stelle der
letzten Gabelästchen. — Nordsee, epiphytisch hauptsächlich auf Ascophyllum
undosum.
3164. P. polyspora (Ag.) J. Ag. — Hutchinsia polyspora Ag. —
Thallus purpurbraun, ziemlich steif, 8 — 15 cm hoch, rasig, hoch hinauf be-
rindet, am Grunde a/2 — 1 mm und darüber dick, in den Endverzweigungen
40 — 60 /n dick, allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen sechs bis
sieben, oben oft nur fünf. Aste rutenförmig verlängert, abstehend, unten
fast nackt, oben mit rutenförmigen, aufrechten Zweigen besetzt, die fast
dichotom aufrechte Astchen tragen. Glieder unten kürzer, oben ein- bis
zweimal so lang als dick. Tetrasporangien gereiht in etwas höckerigen
Astchen. Cystokarpien breit eiförmig, gestielt. — Adriatisches Meer.
3165. P. Brodiaei (Dillw.) Grev. — P. penicillata, polycarpa, poly-
chotoma, multifida, callitricha Kg. — Hutchinsia Brodiaei Lyngb. — H. peni-
cillata Ag. — Thallus purpurrot bis braun, 10 — 30 cm hoch, am Grunde
Xl% — 1 mm, in den Endverzweigungen 60 — 80 /.i dick, hoch hinauf berindet,
in den Astchen unberindet, allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentralzellen
sechs bis acht. Stämmchen einfach oder in Hauptäste geteilt, die mit 5 bis
30 mm langen, reich verzweigten, im Umfange eirunden oder lanzettlichen
Zweigbüscheln besetzt sind, oft fast vom Grunde an bis zur Spitze, wo sie
allmählich kleiner werden. Glieder nur in den Ästchen deutlich erkennbar
und hier fast ebenso lang als dick. Tetrasporangien in fast perlschnurartig
angeschwollenen Astchen, gereiht. Cystokarpien eiförmig, sehr kurz gestielt,
an kleinen Astchen, oft fast sitzend. — Nordsee.
3166. P. fruticulosa (Wulf.) Spreng. — P. Wulfeni J. Ag. —
P. Martensiana, cymosa, pycnophloea, comosa, comatula, humilis, polyphora
Kg. — Hutchinsia fruticulosa Ag. — H. Wulfeni Ag. — Taf. LH, Fig. 4;
Taf. XLIXE, Fig. 5, 6. — Thallus purpurbraun bis olivgrün, 1—12 cm
hoch, in fast kugeligen, oft etwas verworrenen Rasen, hoch hinauf, oft bis
in die Astchen berindet, am Grunde 300 — 600, in den Endverzweigungen
100 — 200 fx dick, allseitig abwechselnd strauchartig verzweigt. Perizentral-
— 81 —
zellen acht bis zwölf. Aste abstehend bis gespreizt, rutenförmig, der Länge
nach in fast gleichen Abständen mit abstehenden bis gespreizten, 1 — 5 mm
langen, einfachen dornartigen oder oft etwas fiederig verzweigten Astchen
abwechselnd besetzt, bei der Tetrasporangien tragenden Pflanze mit reichen,
oft fast büscheligen Astchen. Glieder kürzer als dick. Tetrasporangien an
gewundenen, wenig höckerigen Astchen. Cystokarpien etwas niedergedrückt-
kugelig, sitzend. — Adriatisches Meer.
Unsichere oder unvollständig bekannte Arten.
P. coarctata Kg. — Thallus klein, 9 — 14 mm hoch, etwas steif, vom
Grunde bis zur Spitze wurzelnd, gespreizt dichotom und fast gleich hoch
verzweigt, Endverzweigungen zuletzt pinselig, wurzelnd. Zweige am Ende
schildförmig. Mittlere Glieder so lang, oberste und unterste halb so lang
als breit. Perizentalzellen fünf. Gelenke angeschwollen-knotig. — Adria-
tisches Meer.
P. parvula Zanard. — Fäden rosig-purpurn, weniger als haardick,
kleinrasig, am Grunde wurzelnd, mit verlängerten Haftfasern, reich bogig
verzweigt, mit unregelmässig, meist abwechselnd einseitigen, verlängerten
Zweigen, Endverzweigungen an beiden Enden verjüngt, unterhalb des Gipfels
pinselig, mit sehr zierlichen Pinselbüscheln. Perizentralzellen fünf. Glieder
so lang als dick. Gelenke durchsichtig, flach. — Adriatisches Meer.
P. adscendens Menegh. — Thallus spinnwebartig, niederliegend,
wurzelnd, aufsteigend, mit senkrecht aufsteigenden, dichotom verzweigten,
2 — 3 cm hohen Stamm chen, purpurrot. Astchen meist einseits wendig, die
jüngeren gebogen, an der Spitze pinselig. Perizentralzellen fünf. Glieder
l1/2 — 2 mal so lang als dick, die untersten und obersten sehr kurz. — Adria-
tisches Meer.
P. foambusina Menegh. — Thallus steif, haardick, 4 — 4,5 cm lang,
bald oberhalb des Grundes verzweigt, mit ziemlich regelmässig nach jedem
sechsten Glied entspringenden, abwechselnden, seltener gepaarten, aufrechten
und in derselben Weise weiter verzweigten Ästen. Astchen regelmässig nach
der Spitze zu kleiner werdend, unterhalb des Gipfels pinselig. Glieder am
Grunde l^mal so lang als dick, nach oben zu allmählich bis achtmal so
lang, an den Zweigen oben und unten kürzer, in der Mitte dreimal so lang
als dick. Perizentralzellen fünf, gewunden und spiralig gedreht. Gelenke
am Grunde stark vortretend. Tetrasporangien tragende Astchen höckerig,
verlängert. — Adriatisches Meer.
P. polyrhiza Kg. — Thallus niederliegend, haardünn, 2,5 — 3 cm lang,
büschelig verzweigt, mit fast dichotom und fast gleich hoch verzweigten, an
Thom^-Migula, Flora. VI. 2. 6
— 82 —
der Spitze schlüpfrigen, karminroten, Haarblätter tragenden und stark ver-
jüngten, überall Wurzelfäden entsendenden Zweigen. Glieder ungefähr so
lang als dick. Perizentralzellen fünf. — Adriatisches Meer.
P. nitens Menegh. — Thallus spinnwebartig, 2,5 — 3 cm hoch, weit
ausgebreitet, niederliegend, mit verlängerten, dichtrasigen Zweigen. Zweige
vom Grunde an vielfach gabelig verzweigt, Zweigchen weit abstehend, unter-
halb des Gipfels pinselig. Glieder der Hauptäste l^nial so lang, die
unteren an den Zweigen ebenso lang, die mittleren zwei- bis achtmal so lang,
die obersten kürzer als breit. Tetrasporangien lang gereiht. Thallus glänzend,
Li^tanienbraun. — Adriatisches Meer.
1*. setigera Kg. — Thallus berindet, Hauptstamm über borstendick,
spärlich, fast dichotom verzweigt, mit fast borstendicken, 3 — 5 mm langen,
einfachen oder etwas verzweigten, leicht gewundenen oder gebogenen, an
den Spitzen wenige Tetrasporangien tragenden seitlichen Astchen besetzt.
Perizentralzellen weit, vier- bis fünf, die unteren locker geädert. — Adria-
tisches Meer.
P. incurva Zanard. — Thallus schwarzpurpurn, steif, aus nur am Grunde
wurzelnden, rasigen, unter dem Gipfel stumpf pinseligen, borstenförmigen,
reich pyramidenförmig verzweigten Fäden gebildet. Obere Zweige gekrümmt,
stark genähert, gleich hoch, mit sehr kurzen, fast schuppenförmigen, ebenso
gebogenen, stumpfen Astchen vom Grunde bis zur Spitze zerstreut besetzt.
Glieder kürzer als breit. Gelenke undeutlich angeschwollen. Perizentral-
zellen mehr als zwölf. Cystokarpien eiförmig, angedrückt, undurchsichtig,
gebogen, fast sitzend, meist an den Endzweigen zerstreut. — Adriatisches
Meer.
Gattung Pterosiphonia Falkenberg.
Thallus aufrecht oder aus kriechendem Hauptstamm aufsteigend, ab-
abgeflacht bis flach, zweireihig alternierend verzweigt, mit deutlicher, quer-
{liederter, von fünf bis zwölf Perizentralzellen umgebener Zentralachse,
nackt oder mehr oder weniger weit von einer nach aussen kleinzelliger
werdenden Rinde umgeben. Rand der Langtriebe zweizeilig durch längere
oder kürzere Stachelzähne oder ebenso gefiederte Kurztriebe gefiedert. Haar-
blätter fehlen. Tetrasporangien zahlreich in Längsreihen auf der flachen
Seite der Sprosse oder Stachelzähne. Cystokarpien eiförmig, mit ziemlich
dicker Fruchtwand, seitlich sitzend.
3167. Pt. pennata (Roth) Falkenb. — Polysiphonia pennata J. Ag.
- P. pinnulata Kg. — Hutchinsia pennata Ag. — Thallus purpurrot, trocken
schwärzlich, weich, 2—5 cm hoch, rasig, unberindet, aus niederliegenden,
log
Cca^n^
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— 83 —
verzweigten und verworrenen, wurzelnden Fäden und aus diesen zahlreich
entspringenden, aufrechten, geraden, am Grunde 150 — 350 ^u, nach oben zu
verjüngten Stämmchen bestehend. Stämmchen meist einfach oder doppelt
abwechselnd zweizeilig fiederästig, mit 1/2 — 2 mm langen und 80 — 225 ^
dicken, einfachen, aus breiter Basis nach der Spitze zu verschmälerten, ab-
stehenden Fiederchen besetzt. Junge Fiederchen etwas eingekrümmt, alt
gerade und zuweilen wieder etwas gefiedert. Glieder ]/3 — l1/2mal so lang
als breit. Perizentralzellen acht bis neun. Fruktifikation noch nicht be-
obachtet. — Adriatisches Meer.
Gattung Brongniartella Bory.
Thallus stielrund, radiär, weit herab mit gefärbten, fast gabelig ver-
zweigten, spiralig gestellten Haarblättern besetzt. Zentralachse von fünf bis
sieben Perizentralzellen umgeben. Berindung fehlt oder wird durch zu-
sammenschliessende Rhizoiden gebildet. Die Verzweigungen gehen aus den
Basalzellen der Haarblätter hervor. Tetrasporangien in grosser Anzahl ge-
häuft, in besonderen Fruchtästchen oder in stichidienartig ausgebildeten Ab-
schnitten von Zweigen, in schraubig gedrehten Längsreihen, einzeln in jedem
Glied des fertilen Sprosses. Von Polysiphonia, der die Gattung im übrigen
gleicht, ist Brongniartella hauptsächlich durch die bleibenden gefärbten Haar-
blätter verschieden.
3168. B. byssoides (Good. et Woodw.) Schmitz. — Polysiphonia
byssoides Grev. — P. byssacea, Dillwynii, vaga, asperula, Bongii Kg. —
P. dasyaeformis Zanard. — P. Solierii J. Ag. — Hutchinsia byssoides Ag.
— H. villifera Ag. — Brongniartella Solierii Schmitz. — Br. elegans Bory.
— Lophothalia Solierii J. Ag. — Taf. XLIXF, Fig. 2, 3. — Thallus kar-
minrot, trocken braun, 10 — 20 cm hoch, unberindet, am Grunde 300 — 1000 (x
und darüber, in den Endverzweigungen 60 — 100 fi dick, regelmässig allseitig
abwechselnd verzweigt. Stämmchen einfach oder in mehrere Hauptäste ge-
teilt, welche an allen Gliedern verlängerte, nach der Spitze zu verjüngte,
abstehende, an jedem Gliede wieder mit Astchen besetzte Aste tragen. Ast-
chen kurz, fast dornartig, nach der Spitze zu verjüngt, einfach oder verzweigt,
Erklärung zu Tafel XLIXF.
Fig. 1. Polysiphonia violacea, Cj^stokarp.
„ 2. Brongniartella byssoides, schwach vergrössert.
, 3. - „ Sprossstück mit Haarblatt und Ästchen, etwas
stärker vergrössert.
4. Rhodomela subfusca, sporangientragendes Ästchen.
,, 5. „ _ Stengelquerschnitt.
fi*
— 84 —
gerade oder leicht zickzackförmig gebogen, an allen Gliedern lange, ver-
zweigte, rosenrote, zarte Haarblätter tragend. Perizentralzellen sieben. Glieder
ein- bis sechsmal so lang als breit, in den Astchen kürzer als in den Haupt-
ästen. Tetrasporangien gereiht in höckerigen, gewundenen, pinseligen Ast-
chen. Cystokarpien sitzend, eiförmig-kugelig. — Nordsee, Adriatisches Meer.
Gattung Rhodomela J. Ag.
Thallus aufrecht, stielrund, seitlich verzweigt, mit deutlich gegliederter
Zentralachse, aber ohne deutlich vortretende Perizentralzellen. Rinde innen
grosszellig, aussen kleinzellig. Haarblätter am Scheitel vorhanden, aber bald
abfallend. Sporangien in grosser Zahl gehäuft in den oberen, wenig ver-
änderten, von Haarblättern befreiten Sprossabschnitten, meist zu zwei in
jedem Glied, in Längsreihen geordnet. Cystokarpien meist lang gestielt,
kugelig-eiförmig, mit ziemlich dünner Fruchtwand und endständigen, keulen-
förmigen Carposporen.
3169. Rh. subfusca (Woodw.) C. Ag. — Rh. Cladostephus J. Ag.
— Rh. lycopodioides (L.) Ag. — Lophura lycopodioides Kg. — L. gracilis
Kg. — L. cymosa Kg. — Aphanartron Cladostephus J. Ag. — Taf. XLIX B,
Fig. 3; Taf. XLIXF, Fig. 4, 5. — Thallus karmin- bis purpurrot, in den
älteren Thallusteilen braunrot, 10 — 20 cm hoch, im Aussehen sehr veränder-
lich, am Grunde T/2 bis über 1 mm, in den Endverzweigungen 60 — 400 fx
dick, reich allseitig abwechselnd verzweigt, mit rutenf örmigen , abstehenden,
unten nackten, oben meist dicht mit kleinen 2 — 10 mm langen, pfriemlichen
Ästchen besetzten Zweigen. Alte Pflanzen erscheinen strauchartig, mit
steifen, abstehenden, oft ziemlich entfernt stehenden Astchen, jüngere und
namentlich auch Tetrasporangien tragende haben namentlich an den Ast-
enden dichtbüschelig gedrängte Astchen. In diesen büscheligen, oft korym-
bosen, etwas höckerigen Astchen stehen die Tetrasporangien. Cystokarpien
an den Astchen gestielt, zahlreich, eiförmig-kugelig. Perizentralzellen sechs
bis sieben, wenig hervortretend. — Nord- und Ostsee.
Gattung Strebtooladia Schmitz.
Thallus aufrecht, dorsiventral, seitlich verzweigt, stielrund oder schwach
abgeflacht, aus sympodialen Gliedern zusammengesetzt. Sprosse an der Spitze
rückwärts gekrümmt, auf der Rückseite abwechselnd seitlich Zweige ent-
sendend. Achse mit vier bis acht Perizentralzellen, ohne oder mit Rinde.
Tetrasporangien zahlreich in wenig veränderten fertilen Ästchen in schraubig
gedrehten Längsreihen oder etwas zickzackförmig, beim Reifen stark an-
schwellend.
— 85 —
3170. Str. collabens (Ag.) Falkenb. — Hutchinsia collabens Ag. —
Polysiphonia collabens Kg. — P. platyspira Kg. — P. nodifera Kg. —
Thallus karmin- bis purpurrot, trocken mehr bräunlich, 1 — 10 cm hoch,
rasig, unberindet, am Grunde 300 — 800 ^u, in den Endverzweigungen 40 bis
120 f.i dick, mehr oder weniger regelmässig dichotom und fast gleich hoch
verzweigt. Zweige abstehend, nackt oder mit seitlichen, gabeligen, an den
Spitzen oft eingekrümmten Astchen besetzt. Haarblätter hinfällig und an
entwickelten Pflanzen gewöhnlich fehlend. Perizentralzellen fünf. Glieder
in der Mitte ein- bis zweimal so lang, oben und unten kürzer als breit.
Tetrasporangien bei der Reife stark höckerig in den Astchen vortretend,
gereiht. Cystokarpien breit eiförmig, gestielt. — Adriatisches Meer.
Gattung HerposipNonia Naegeli.
Thallus kriechend, durch Haftfasern befestigt, meist aus niederliegenden
Stämmchen aufsteigend, seitlich verzweigt, stielrund oder abgeflacht, mit
dorsi ventral gebauten, gestreckten, an der Spitze rückwärts eingekrümmten
Langtrieben, die an jedem vierten Gliede seitlich alternierend wieder Lang-
triebe und an den Langtrieb -freien Gliedern vom Rücken abgehende Kurz-
triebe tragen. Haarblätter an den Kurztrieben spiralig oder abwechselnd,
abfällig. Sporangien im unteren oder mittleren Teil der Kurztriebe, in Längs-
reihen. Cystokarpien kugelig oder eiförmig, mit keulenförmigen, endständigen
Sporen.
3171. H. tenella (Ag.) Naeg. — Polysiphonia tenella J. Ag. —
Hutchinsia tenella Ag. — Taf. XLIXG, Fig. 3. — Thallus karminrosa,
rasenförmig, 1 — 2 cm hoch, 30 — 80 \jl dick, ziemlich schlaff, mit kriechendem
oder aufsteigendem, verzweigtem, an der Spitze eingekrümmtem, abwärts
Haftfasern entsendendem Stämmchen. Äste und Hauptstamm aufwärts mit
zweireihig einseitswendigen unverzweigten, 1 — 7 mm langen, aus jedem Gliede
entspringenden und nur an den Verzweigungsstellen fehlenden Astchen be-
setzt. Glieder kürzer oder bis 1/2mal länger (und selbst in den Astchen
darüber), als dick. Tetrasporangien in der Mitte der Astchen, perlschnur-
artig gereiht. — An grösseren Algen im Adriatischen Meere.
3172. H. secunda (Ag.) Naeg. — Hutchinsia secunda Ag. — Poly-
siphonia secunda Zanard. — Hutchinsia adunca Ag. — Thallus rosenrot, im
Alter dunkelrot bis braun, in 1 — 2 cm hohen verworrenen Raschen, etwas
steif, unberindet, 60 — 120 fx dick, mit kriechendem, später oft aufsteigendem,
verzweigtem, abwärts Haftfasern entsendendem, aufwärts einfach zweireihig
einseitswendige Astchen tragendem Stämmchen. Diese Kurztriebe entspringen
aus jedem dritten oder fünften Glied und sind in der Jugend wie die Spitze
— 86 —
des Stärnmchens und der Zweige rückwärts eingekrümmt. Glieder so lang
bis zweimal so lang als dick. Perizentralzellen acht bis zehn. Tetraspo-
rangien zu wenigen (drei bis sechs) ungefähr in der Mitte der fertilen Ast-
chen, die wenig angeschwollen sind. Der vorigen Art sehr ähnlich. —
Adriatisches Meer, an grösseren Algen.
Gattung Lophosiphonia Falkenb.
Thallus kriechend, seitlich verzweigt, dorsiventral; alle Verzweigungen
anfangs mit nach der Bauchseite eingebogener, zuletzt gerade gestreckter
Spitze. Verzweigung unregelmässig; Langtriebe hauptsächlich nur seitlich,
niederliegend und wie die Stämmchen abwärts Haftfasern entsendend. Kurz-
triebe auf der Rückseite der Stämmchen und Langtriebe vereinzelt oder zahl-
reich, gereiht entspringend, einfach oder mit am Ende schopfig zusammen-
gedrängten Haarblättern. Zentralachse mit gut erkennbaren Perizentralzellen,
Berindung fehlt. Tetrasporangien in den blattlosen unteren und mittleren
Teilen von Kurztrieben oder Abschnitten von Langtrieben, gereiht. Cysto-
karpien unbekannt.
3173. L. subadunca (Kg.) Falkenb. — Polysiphonia subadunca Kg.
— P. pygmaea, subtilis, barbatula Kg. — Hutchinsia tenella Kg. — Thallus
rotbraun, in 1 — 2 cm hohen dichten Raschen; mit niederliegendem, wurzeln-
dem, verzweigtem Hauptstämmchen und aufrechten, zerstreut ästigen Zweigen,
unberindet, 60 — 90 /.i, in den Endverzweigungen 30 — 40 \i dick. Perizentral-
zellen sechs. Äste abstehend, zerstreut, mit kurzen, abstehenden oder ge-
spreizten, an der Spitze eingekrümmten Astchen besetzt. — Adriatisches Meer.
— var. intricata (J. Ag.) Hauck. P. intricata J. Ag. P. stuposa Kg.
P. uncinata Kg. Thallus in kleineren oder grösseren, verworrenen, allseitig
ausgebreiteten, später frei schwimmenden Rasen. Fäden verlängert hin- und
hergebogen, niederliegend, dann aufsteigend. Äste und Ästchen fast gespreizt,
stellenweise etwas einseitig entspringend. — Adriatisches Meer, in Salinen
und Salztümpeln.
3174. L. obscura (Ag.) Falkenb. — Polysiphonia obscura J. Ag. —
P. reptabunda Suhr. — P. adunca Kg. — P. virens Kg. — Hutchinsia
obscura Ag. — Thallus dunkelpurpurn, trocken fast schwärzlich, in 1 — 2 cm
hohen, dichten, ausgebreiteten Raschen, unberindet, 60 — 90 fi dick, mit
niederliegenden, verworren verzweigten, wurzelnden Hauptästen und zahl-
reichen aufrechten, steifen, einfachen oder mit kürzeren oder längeren Ast-
chen oft etwas einseitig besetzten Zweigen. Ästchen aufrecht bis abstehend,
in der Jugend mit einwärts gekrümmter Spitze. Tetrasporangien tragende
Äste mehr verzweigt, höckerig -perlschnurartig verdickt, mit zahlreichen
— 87 —
spiralig gereihten Sporangien. Glieder ungefähr so lang als dick, bald etwas
länger, bald etwas kürzer. — Adriatisches Meer.
Gattung Dipteroslphonia Schmitz et Falk.
Thallus kriechend, stielrund oder abgeflacht, dorsiventral, seitlich ver-
zweigt, mit Haftfasern. Zentralachse mit fünf oder mehr Perizentralzellen,
gut entwickelt, ohne Berindung. Sprosse mit verzweigten Langtrieben und
nicht verzweigten Kurztrieben. Langtriebe an jeder Gliederzelle verzweigt
und zweireihig alternierend, mit Astpaaren besetzt, von denen der obere zum
Langtrieb, der untere etwas rückwärts verschobene zum Kurztrieb wird.
Kurztriebe an der Spitze zuweilen mit Haarblättern. Sporangien in grösserer
Zahl, in der Sprossachse etwas vergrösserter Kurztriebe oder vereinfachter
begrenzter Langtriebe, in geraden Längsreihen, bei der Reife stark an-
schwellend. Cystokarpien eiförmig, einzeln oder zu zwei einem Kurztrieb
ansitzend.
3175. D. ringens (Schousb.) Falkenb. — Hutchinsia ringens Schousb.
— Polysiphonia ringens Zanard. — P. flagellifera Reinsch. — P. spinella
J. Ag. — Taf. XLIXH, Fig. 1, 2. — Thallus dunkelpurpurn, trocken
schwärzlich, in höchstens bis 1 cm hohen, dicht verworrenen, fast filzigen
Raschen auf anderen Algen, unberindet, steif, unten 60 — 100 ^u, in den End-
verzweigungen 40 — 80 (x dick, allseitig abwechselnd verzweigt. Perizentral-
zellen fünf. Zweige bald aus jedem Gliede, bald weniger dicht entspringend,
die Hauptäste niederliegend, die Zweige aufrecht, dicht, meist verflochten,
der Länge nach mit kurzen, bis 1 mm langen, fast gespreizten, meist leicht
gebogenen, gegen die Spitze verdünnten, fast dornartigen Astchen besetzt.
Glieder halb so lang bis fast so lang als dick. Tetrasporangien in etwas
höckerigen Astchen. — Adriatisches Meer, auf grösseren Algen.
Gattung Halopitys Kg.
Thallus fleischig, aufrecht, stielrund, dorsiventral. Zentralachse mit
fünf Perizentralzellen, von einer ungegliederten, aussen kleinzelliger werden-
den, dicht geschlossenen Rinde umgeben. Hauptspross gestreckt, mit auf
der Bauchseite eingekrümmter Spitze, in regelmässigen Abständen an den
Seiten durch gepaarte, selbst in gleicher Weise weiter verzweigte Sprosse
verzweigt. Haarblätter hinfällig, nur auf der Rückseite der eingekrümmten
Sprossspitzen in einer Längslinie. Tetrasporangien in zwei Längsreihen auf
der Bauchseite von an der Spitze eingekrümmten Stichidien, die aus den
Endabschnitten der letzten Seitensprosse entstehen; in jedem Gliede zwei
Tetrasporangien. Cystokarpien fast kugelig, ziemlich dick, einzeln oder zu
mehreren und dann dicht gedrängt auf der Rückseite besonderer kleiner
— 88 -
Fruchtsprosse, durch letztere wie gestielt den Seiten der stärkeren Sprosse
ansitzend.
3176. H. pinastroides (Gm.) Kg. — Rytiphloea pinastroides Ag. —
R. episcopalis Endl. — Taf. XLIXG, Fig. 4. — Thallus schwarzpurpurn,
trocken schwärzlich, aus krustenartiger Haftscheibe entspringend, 10 — 30 cm
hoch, stielrund, wiederholt fast gegenständig innensei ts wendig verzweigt,
oben dicht gebüschelt und gleich hoch, jung überall mit bauch wärts ein-
gekrümmten Spitzen. Hauptstamm und Äste mit zahlreichen, 3 — 20 mm
langen, 1/i — x/2 mm dicken, fast spindelförmigen, an der Spitze etwas haken-
förmig eingekrümmten, einzeln paarig oder büschelig entspringenden, an
älteren Teilen oft sehr dichtstehenden Astchen besetzt. Tetrasporangien in
einwärtsgekrümmten kleinen Stichidien. Cystokarpien an büscheligen schnecken-
förmig gekrümmten, am Rücken kammförmigen Zweigchen. — Adriatisches
Meer.
Gattung Rytiphloea J. Ag.
Thallus dorsiventral gebaut, aufrecht, schmal bandartig abgeflacht,
knorpelig. Zentralachse mit fünf Perizentralzellen , aussen von dicht-
geschlossener, kleinzelliger Rinde umgeben. Hauptspross gestreckt, mit auf
der Bauchseite eingerollter Spitze, seitlich durch alternierende dem Haupt-
spross ähnlich gebaute Äste fiederig verzweigt. Alle Sprosse tragen auf der
Rückseite der eingerollten Spitze eine Längsreihe hinfälliger Haarblätter.
Tetrasporangien in Stichidien wie bei Halopitys, ebenso sind auch die Cysto-
karpien wie bei Halopitys gestaltet.
3177. ß. tinctoria (Clem.) Ag. — R. rigidula Kg. — R. seminuda
Kg. — R. semicristata J. Ag. — Taf. LUC, Fig. 1. — Thallus oben heller,
unten dunkler purpurbräunlich, trocken schwärzlich, in süssem Wasser rasch
absterbend und das Wasser rot färbend, 4 — 12 cm hoch, in meist sehr dichten
Rasen, am Grunde zusammengedrückt flach, oft fast rinnenförmig, 1 — 2 mm,
in den Ästchen etwa 1/4 mm breit, ziemlich regelmässig abwechselnd ge-
fiedert. Hauptzweige nach der Spitze zu wenig verschmälert, fast linear,
mit stumpfen, meist eingekrümmten oder eingerollten Spitzen, mit Mittel-
rippe, von welcher aus die Fiedern entspringen. Tetrasporangien in kaum
veränderten Fiederchen. Cystokarpien reihenweise hintereinander an der
Rückenseite der hierdurch kammförmig erscheinenden Fiederchen sitzend,
eiförmig-kugelig. — Adriatisches Meer.
Gattung Vidalia Lamour.
Thallus dorsiventral gebaut, fleischig-knorpelig, aufrecht, bandartig ab-
geflacht oder flach, unten oft mit vortretender Mittelrippe. Zentralachse mit
4S&
y(rrar .
— 89 —
fünf Perizentralzellen , früh von dicht geschlossener, ziemlich kleinzelliger
Rinde umgeben. Hauptsprosse gestreckt mit auf der Bauchseite eingerollter
oder eingekrümmter Spitze, an den Seiten alternierend durch Sprosse ver-
schiedener Entwickelung gefiedert; oft sind diese Fiedersprosse in ähnlicher
Weise wie die Hauptsprosse weiter entwickelt, gefiedert, oft stellen sie nur
kleine Fiederzähnchen dar. Neben diesen treten dann noch unreffelmässiff,
meist aus der Bauchseite hervorbrechend, einzeln oder gruppenweise Sprosse
hervor. Haarblätter in einer Längsreihe auf der Rückseite der eingerollten
Spitzen, hinfällig. Tetrasporangien an den stichidienartigen Endabschnitten
der Fiederchen. Cystokarpien vereinzelt, sonst aber ähnlich gebaut wie bei
Halopitys.
3178. V. volubilis (L.) J. Ag. — Rhodomela volubilis Ag. —
Taf. XLIX G, Fig. 1, 2. — Thallus dunkelrot bis kastanienbraun, 10 — 20 cm
hoch, kurz gestielt, mit cylindrischem, etwas verzweigtem Stiel, nach oben
in einen gedrehten, 5 — 10 mm breiten, buchtig gelappten oder stumpf und
grobkerbig-gezähnten, aus der Mittelrippe proliferierenden Blattkörper über-
gehend. Fertile Zähne des Blattkörpers oft schmäler und verlängert, an der
Spitze die büschelig gestellten, linearen, gekrümmten Stichidien tragend.
Cystokarpien kugelig. — Adriatisches Meer.
Gattung Heterosiphonia Mont.
Thallus dorsi ventral gebaut, aufrecht, häufig abgeflacht, in den Haupt-
abschnitten sympodial entwickelt, mit meist auf der Bauchseite schwach ein-
gekrümmter Spitze, zweireihig, ziemlich regelmässig seitlich verzweigt. Seiten-
sprosse sehr verschieden entwickelt, teils ähnlich wie die Hauptsprosse un-
begrenzt weiterwachsend und sich verzweigend, teils einfacher organisiert,
oft oben oder bis zum Grunde nur eine einfache Zellreihe bildend. Peri-
zentralzellen ausgebildet, vier oder mehr, später von einer mehr oder minder
dicken Rinde umgeben, aus welcher ebenfalls noch sekundäre Seitensprosse
in verschiedener Entwickelung hervorgehen. Sporangien zahlreich in deut-
lich abgesetzten, aus jüngeren Zweigen der Haarblätter hervorgehenden,
länglich stielrunden, gewöhnlich vier bis sechs Sporangien im Wirtel tragen-
den Stichidien. Cystokarpien ei- bis urnenförmig, mit breiter Basis den oft
stielartigen Haarblättern ansitzend.
Erklärung zu Tafel XLIX G.
Fig. 1. Vidalia volubilis, natürliche Grösse.
„ 2. „ „ Tetrasporangienstand, vergrössert.
„ 3. Herposiphonia tenella, Zweig mit Stichidien, vergrössert.
„ 4. Halopithys pinastroides, natürliche Grösse.
— 90 —
3179. H. Wurdemanni (Bail.) Falkenb. — Dasya Wurdemanni
Bail. — Thallus schmutzigrot, 2 — 4 cm hoch, stielrundlich -fadenförmig, bis
zur Spitze gegliedert, am Grunde 100 — 150 (i und darüber dick, in den End-
verzweigungen nur 30 — 50 ju, an der Basis kriechend, stellenweise wurzelnd,
wenig verzweigt, unberindet. Aste meist gebogen, oft verworren, wie die
Stämmchen mit 0,5 — 1 mm langen, an jedem zweiten Gliede entspringenden,
am Grunde mehrzellreihigen , oben einzellreihigen , gespreizt-gabeligen, ziem-
lich steifen Astchen besetzt. Stichidien fast sitzend, konisch. Perizentral-
zellen in den Stämmchen und Asten sechs. — Adriatisches Meer, an grösseren
Algen.
3180. H. coccinea (Huds.) Falkenb. — Hutchinsia coccinea Ag. —
Dasya coccinea Ag. — Taf. LII C, Fig. 2. — Thallus hochrot, aufwärts weit
berindet, stielrund, 10 — 30 cm hoch, am Grunde 1 — 2 mm, in den Endver-
zweigungen 100 — 450 |U dick, wiederholt abwechselnd fiederig verzweigt, am
Grunde durch kurze Astchen rauhhaarig. Aste an jedem zweiten oder dritten
Gliede entspringend und in derselben Weise 1 — 3 mm lange Astchen tragend.
Ästchen vom Grunde an gabelig bis fiederig geteilt, unten mehrzellreihig,
oben einzellreihig, abstehend, die End Verzweigungen spitz. Glieder etwa so
lang als dick, bald etwas kürzer, bald etwas länger. Tetrasporangien an
etwas länglichen, spitzen, kurzgestielten Stichidien, die an den unteren Glie-
dern der Astchen entwickelt sind. Cystokarpien gross, ei- bis krugförmig,
an den unteren Gliedern der Astchen entwickelt. — Nordsee.
Gattung Dasya C. Ag.
Thallus aufrecht, radiär gebaut, stielrund, allseitig abwechselnd ver-
zweigt, meist dicht mit mehrfach gabelig verzweigten Haarblättern bedeckt,
in Zentralfäden mit fünf Perizentralzellen und Rinde gegliedert. Tetra-
sporangien in besonderen Stichidien, zu fünf in jedem fertilen Abschnitt
wirtelig; Fuss der Stichidien einzellreihig. Cystokarpien ähnlich wie bei
Heterosiphonia, mit meist einzelnen, endständigen, ziemlich grossen, ei- bis
keulenförmigen Sporen.
Übersicht der Arten.
1. Thallus unter 5 cm hoch. 2.
Thallus über 5 cm hoch. 4.
Erklärung zu Tafel XLIXH.
Fig. 1. Dipterosiphonia ringens, natürliche Grösse.
„2. T „ aufrechter Ast vergrössert.
„ 3. Halodictyon mirabile, natürliche Grösse.
„4. „ „ Stück des Thallus vergrössert.
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Stämmchen am Grunde nackt. D. arbuscula.
Stämmchen durchweg mit Haaren besetzt. 3.
Stämmchen sehr reich verzweigt. D. rigidula.
Stämmchen einfach oder wenig verzweigt. I). ocellata.
Thallus im oberen Teile unberindet. D. corymMfera.
Thallus bis in die Astchen hinauf berindet. 5.
Stämmchen an der Basis meist nackt. D. punicea.
Stämmchen bis zur Basis mit Haaren besetzt. D. elegans.
3181. D. ocellata (Gratel.) Harv. — D. simpliciuscula Ag. — Hut-
chinsia occellata Ag. — Thallus purpurrot, 2— 3 cm hoch, rasenbildend, mit
stielrunden, bis zur Spitze dicht berindeten, 1ji — 2/2 mm dicken, nach oben
zu verjüngten, einfachen oder wenig gabelig bis seitlich verzweigten Stämm-
chen. Äste und Stämmchen allseitig dicht mit 2 — 3 mm langen, gegliederten,
vom Grunde an dichotom verzweigten Haarblättern besetzt, die an den Ast-
enden schopfig gehäuft sind. Zellen der Haarblätter drei bis sechsmal so
lang als dick. Stichidien zugespitzt-eiförmig, kurz gestielt, aus den unteren
Gliedern der Haarblätter oder direkt aus Rindenzellen entspringend. —
Adriatisches Meer. — f. rigescens (Zanard.) De Toni. D. rigescens Zanard.
Thallus reichlicher verzweigt. Stichidien breit linear-länglich, sehr lang zu-
gespitzt, mit fadenförmigem vielgliedrigen Ende. — Adriatisches Meer.
3182. D. punicea Menegh. — Thallus karminrot, 5 — 10 cm hoch,
stielrund, bis zur Spitze der Äste dicht berindet, am Grunde 1 — 2 mm dick,
aufwärts verjüngt, allseitig abwechselnd ziemlich dicht gedrängt, fast pyra-
midal verzweigt. Stämmchen und Aste allseitig mit dicht gedrängt stehen-
den, gegabelten, sehr zarten, 2 — 5 mm langen einzellreihigen Haarblättern
bis zum Grunde besetzt, seltener an der Basis nackt. Zellen der Haarblätter
unten zweimal, oben drei- bis viermal so lang als dick. Stichidien kurz ge-
stielt, lang zugespitzt-eiförmig oder eiförmig-spindelig, an den unteren Glie-
dern der Haarzweige stehend. — Adriatisches Meer.
3183. D. corymöifera J. Ag. — Eupogonium villorum Kg. — Thallus
rosenrot, 6 — 12 cm hoch, fadenförmig, unten berindet, oben unberindet, am
Grunde 0,5 — 1 mm, in den Endverzweigungen 50 — 200 (x dick, allseitig ab-
Erklärung zu Tafel L.
Fig. 1. Fauchea repens.
., 2. Delesseria sanguinea.
*, o. n aiata.
„ 4. Grastroclouium kaliforme.
„ 5. Riccardia Montagnei, natürliche Grösse.
„6- , „ bei Lupenvergrösserung.
— 92 —
wechselnd verzweigt. Äste aufrecht, verlängert, dicht mit sehr zarten, 2 — 3 mm
langen, an den Astenden schopfig gedrängten, gabelig verzweigten, einzellreihigen
Haarblättern besetzt, die auch an den unberindeten Teilen aus allen Gliedern
wirtelig (in den oberen abwechselnd) hervorgehen. Glieder der Haarblätter
vier- bis achtmal so lang als dick. Stichidien sehr kurz gestielt, eiförmig-
spindelig oder lang eiförmig-kegelig, aus den unteren Gliedern der Haar-
blätter entspringend. Cystokarpien an mehrzellreihigen Basalgliedern der
Haarblätter entwickelt, sitzend, ei- oder krugförmig. — Adriatisches Meer.
3184. D. elegans (Mart.) Ag. — D. Kuetzingiana Biasoletto. —
D. pallescens Kg. — Taf. LI, Fig. 2; Taf. LUD, Fig. 1. — Thallus bräun-
lichrot, rosenrot bis dunkelpurpurrot, schlüpfrig, schlaff, gallertig weich,
10 — 50 cm lang, am Grunde bis 4 mm, weiter oben bis 2 mm dick, nach
den Spitzen zu verjüngt, bis zu den Zweigspitzen dicht berindet, allseitig
abwechselnd verzweigt, mit sehr verlängerten, rutenförmigen, meist einfachen
Zweigen. Stämmchen und Zweige dicht mit 2 — 5 mm langen, sehr zarten,
gegabelten, einzellreihigen, allseitig entspringenden Haarblättern besetzt.
Zellen der Haarblätter vier- bis zehnmal so lang als dick. Stichidien auf
ein- bis viergliedrigem Stiel an den unteren Gliedern der Haarzweige, zu-
gespitzt-länglich. Cystokarpien krugförmig, an seitlichen Astchen, dicht
unterhalb der nur kurz vorragenden und abgebogenen Astspitze. Die Trag-
ästchen sitzen an fast kahlen Ästen. — Adriatisches Meer.
3185. D. Arbuscula (Dillw.) Ag. — Eupogonium Arbuscula Kg. —
Taf. LUD, Fig. 3 — 5. — Thallus schmutzigrot, meist nur 1 — 5 cm hoch,
in grösseren Meerestiefen bis 10 cm hoch werdend, fadenförmig, meist bis
fast zu den Astspitzen hinauf berindet, am Grunde x/4 — 1 mm dick, aufwärts
verjüngt, meist allseitig abwechselnd verzweigt, mit abstehenden, nach oben
zu kleiner werdenden Ästen. Stämmchen und Zweige dicht allseitig mit
1 — 2 mm langen, gegabelten, gespreizten, einzellreihigen, an den Astspitzen
schopfig gehäuften Haarblättern besetzt, in den unteren Teilen oft fast nackt.
Zellen der Haarblätter l1/^ — 10 mal so lang als dick. Stichidien fast sitzend,
an den unteren Verzweigungen der Haarblätter, kegelig oder zugespitzt
eiförmig bis länglich. Cystokarpien sitzend, an verkürzten Ästchen, eiförmig,
mit verlängerter Mündung. — Adriatisches Meer.
3186. D. rigidula (Kg.) Ardiss. — D. squarrosa Zanard. — D. Ar-
buscula ß. villosa Hauck. — Eupogonium rigidulum und squarrosum Kg. —
Erklärung zu Tafel LI.
Fig. 1. Nitophyllum punctatum.
„ 2. Dasya elegans
., 3. Laurentia pinnatifida.
„ 4. Bonnemaisonia asparagoides.
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— 93 —
Thallus purpurrot, trocken dunkler, etwas steif, klein, kaum 2 cm hoch,
stielrundlich, aufrecht, reich verzweigt, unberindet, mit fünf Perizentralzellen.
Stämmchen und Äste dicht spiralig, mit von allen Gliedern ausgehenden,
gabeligen, sparrigen, gespreizten, kurzen, einzellreihigen Haarblättern besetzt.
Glieder der Äste meist doppelt so lang als breit. Stichidien fast sitzend,
an Stelle einer Gabelung der Haarzweige, eiförmig-länglich, kurz zugespitzt,
etwa zwei- bis dreimal so lang als breit. — An grösseren Algen im Adria-
tischen Meer.
D.? dalmatica Menegh. — Polysiphonia dalmatica Kg. — Thallus
über borstendick, niederliegend und wurzelnd, unregelmässig verzweigt.
Zweige unten berindet, Zweigchen nackt, haartragend. Perizentralzellen vier.
Glieder kürzer als breit, die der Zweigchen wenig länger. Tetrasporangien
kaum gereiht. Cystokarpien sitzend. — Adriatisches Meer. Unvollständig
bekannte und kaum zu Dasya gehörende Art.
Gattung Dasyopsis Zanardini.
Thallus aufrecht oder niederliegend, radiär gebaut, stielrund oder ab-
geflacht, aus allen Gliederzellen der Hauptsprosse in spiraligen Umgängen
verzweigt. Diese Zweige sind teils den Hauptsprossen gleich gestaltet, wenn
auch zum Teil mit begrenztem Wachstum, teils bilden sie sich zu früher
oder später abfallenden, mehrfach gegabelten, einzellreihigen, nur am Grunde
mehrzellreihigen Haarblättern aus. Stämmchen ohne Perizentralzellen direkt
von der Rinde umschlossen. Tetrasporangien in deutlich abgesetzten, kurz
gestielten Stichidien, in den fertilen Gliedern in fünf- bis siebenzähligen
Wirtein. Cystokarpien wie bei Heterosiphonia.
Übersicht der Arten.
1. Thallus 2 — 5 cm hoch. D. plana.
Thallus über 5 cm hoch. 2.
2. Stichidien nur an der Spitze eingekrümmt. D. spinella.
Stichidien sichelförmig gebogen. D. penicillata.
3187. 1). spinella (Ag.) Zanard. — Dasya spinella Ag. — Eupodo-
don spinell us Kg. — Thallus knorpelig, dunkelrot, fadenförmig-zusammen-
gedrückt, 5 — 7 cm hoch, selten darüber, bis zu den Zweigspitzen berindet,
unten bis 2 mm dick, nach oben stark verjüngt, spärlich allseitig abwechselnd
verzweigt, Stämmchen und Äste überall mit 1 — 2 mm langen, am Grunde
1/4 — x/2 mm dicken, nach oben verdünnten, gespreizten, einfachen oder ein-
— 94 —
bis zweimal gabelig geteilten Ästchen in Abständen von etwa 1 mm besetzt.
Die jüngeren Astchen tragen an der Spitze 2 — 5 mm lange Haarblätter, die
älteren sind kahl und dornenförmig, Stichidien an den Spitzen der Ästchen,
oft zu mehreren gebüschelt, sitzend, eiförmig-länglich, an den Spitzen meist
etwas eingekrümmt. Cystokarpien an den Ästchen sitzend, krugförmig. —
Adriatisches Meer.
3188. D. penicellata (Zanard.) Schmitz. — D. penicillata Zanard.
— Thallus lebhaft karminrot bis bräunlichrot, 5 — 15 cm hoch, stielrund, bis
zu den Zweigspitzen berindet, am Grunde etwa 1 mm dick, nach oben all-
mählich bis auf ungefähr Borstendicke verjüngt, zwei- bis viermal allseitig
abwechselnd verzweigt. Äste allseitig abwechselnd, mit ^o — 5 mm langen
und 1/10 — 1ji mm dicken, kurz dornförmigen, zuletzt pfriemförmigen Ästchen
besetzt, die an den Spitzen sehr zai'te verzweigte, 3 — 6 mm lange Haarblätter
tragen. Stichidien meist deutlich sichelförmig eingekrümmt, gewöhnlich zu
zwei bis fünf an den Spitzen der Ästchen eiförmig- länglich. — Adriatisches
Meer.
3189. D. plana (Ag.) Zanard. — Eupogodon planus, cervicornis Kg.
— Dasya plana Ag. — Rytiphloea pumila Zanard. — Tai. LUD, Fig. 2. —
Thallus in der Jugend lebhaft, im Alter dunkelpurpurrot, knorpelig-häutig,
2 — 5 cm hoch, flach zusammengedrückt, bis zu den Astspitzen dicht berindet,
fast der ganzen Länge nach gleichmässig 1/2 — 1 mm breit und nur an den
Enden etwas verschmälert, etwas gabelig oder unregelmässig und abwechselnd
fiederig geteilt. Stämmchen und Äste in Abständen von etwa x/2 mm ab-
wechselnd am Rande durch 1 — 2 mm lange, am Grunde 1j10 — 3/10 mm dicke,
nach der Spitze zu verjüngte Ästchen gefiedert. Die Ästchen sind ein- bis
dreimal gabelig geteilt, abstehend, in der Jugend dicht mit sehr zarten, etwa
1 mm langen Haarblättern besetzt, im Alter kahl und dornförmig. Stichi-
dien eiförmig-länglich, mit etwas eingekrümmter Spitze, sitzend, einzeln oder
zu mehreren an den Spitzen der Ästchen.
Gattung Halodictyon Zanard.
Thallus aus einzellreihigen, gegliederten Fäden in der Weise zusammen-
gesetzt, dass ein unregelmässiges lockeres, schwammiges Netzwerk entsteht,
ähnlich wie bei Hydrodictyon reticulatum, nur sind die Maschen viel kleiner,
unregelmässiger und die Fäden bilden einen seitlich oder dichotom verzweigten
Erklärung zu Tafel LI B.
Fig. 1. Delesseria sinuosa.
„ 2. „ „ var. lingulata.
. 3. Laurencia obtusa.
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— 95 —
Thallus. Die Ästchen, welche Fortpflanzungsorgane tragen, werden mehr-
zellreihig. Sporangien in leicht abgeflachten walzen- bis eiförmigen Stichi-
dien in zwei seitlichen Längsreihen. Cystokarpien mit dünner Frucht wand,
Sporen keulenförmig.
3190. H. mirabile Zanard. — Coelodictyon Zanardinianum Kg. —
Taf. XLIXH, Fig. 3, 4. — Thallus rosenrot, schwammig, 3 — 8 cm hoch,
sehr locker, 3 — 6 mm dick, aus einzelnen 40 — 120 tu dicken Fäden zusammen-
gesetzt, die unregelmässig zu vier-, fünf- oder sechseckigen Maschen ver-
wachsen sind. Einzelne Gliederzellen vier- bis zwölfmal so lang als dick.
Stichidien einzeln oder gepaart. — Adriatisches Meer.
Familie Ceramiaceae.
Thallus stielrund oder abgeflacht, meist dünn, gabelig oder allseitig oft
sehr reichlich verzweigt, oft aus einzellreihigen Sprossen gebildet, die nackt
oder berindet sein können; manchmal ist eine deutliche, berindete Zentral-
achse entwickelt. Sporangien auf besondere Sprosse beschränkt, tetraedrisch
oder kreuzförmig geteilt. Cystokarpien meist im oberen Teil des Thallus,
zerstreut, aussen aufsitzend oder in die Rinde eingesenkt, ohne feste Frucht-
wandung, meist nur von lockeren Hüllästchen umgeben.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallussprosse einfache unberindete Zellfäden. 2.
Thallus berindet oder mehrzellreihig. 15.
2. Sporangien kreuzförmig geteilt. 3.
Sporangien tetraedrisch geteilt. 5.
3. Cystokarpien unbekannt. Rhodochorton.
Cystokarpien bekannt. 4.
4. Cystokarpien seitlich ansitzend. Seirospora.
Cystokarpien endständig. Aiitithaniiiion.
5. Chystokarpien seitlich ansitzend. Callithamnion.
Cystokarpien endständig. 6.
6. Cystokarpien ohne besondere Hülle. 7.
Cystokarpien von Hüllästchen umgeben. 8.
7. Thallus feinfädig, dünnzellig. Compsothamnion.
Thallus derber, grosszelliger. Crouania.
8. Thallus aus aufrechten und kriechenden, haftenden Sprossen bestehend. 9.
Thallus nur mit aufrechten Sprossen. 11.
9. Fruchtende Sprosse paarig gefiedert. Ptilothamnion.
Fruchtende Sprosse nicht paarig gefiedert. 10.
— 96 —
10. Aufrechte Sprosse spärlich verzweigt. Lejolisia.
Aufrechte Sprosse reichlich verzweigt. Spermothamnioii.
11. Thallus mit wirtelig gestellten Kurztrieben. Sphondylothamnion.
Thallus nicht mit wirtelig gestellten Kurztrieben. 12.
12. Zellen dünn, Sprosse meist wiederholt zweizeilig -fiederig verzweigt.
Pleonosporium.
Zellen gross, Sprosse nicht fiederig. 13.
13. Hüllästchen der Cystokarpien einzellig. Monospora.
Hüllästchen mehrzellig. 14.
14. Cystokarpien von einem Kranz von Hüllästchen umgeben. Griffithsia.
Cystokarpien nur von einzelnen Astchen umgeben. Bornetia.
15. Thallus in einer Ebene fiederig verzweigt. 16.
Thallus allseitig verzweigt. 17.
16. Sprosse stielrund, feinfädig. Plumaria.
Sprosse zweischneidig abgeflacht. Ptilota.
17. Gabeläste zangenförmig eingekrümmt. Ceramium.
Gabeläste nicht zangenförmig eingekrümmt. Spyridia.
Gattung Lejolisia Bornet.
Thallus aus feinen teils kriechenden und durch Haftorgane befestigten,
teils aus aufrechten, in den unteren Teil spärlich seitlich verzweigten fruchten-
den Sprossen bestehend. Die Sprosse werden durch eine einfache Reihe
cylindrischer Zellen gebildet. Sporangien dem Thallus aussen ansitzend, an
kurzen Seitensprossen, endständig, mit tetraedrischer Teilung. Cystokarpien
endständig, von einer lockeren, durch seitliches Verwachsen der Hüllästchen
gebildeten Wand umgeben. Sporen gross, birnförmig, endständig, büschelig
zusammengedrängt.
3191. L. mediterranea Born. — Taf. LUE, Fig. 1. — Thallus
rosenrot, kaum 1 mm hoch, mit kriechenden, wurzelnden, unregelmässig ver-
zweigten Hauptstämmchen und 12 — 20 f.i dicken, aufrechten Fäden, die nur
am Grunde spärlich verzweigt sind. Auch die Fortpflanzungsorgane stehen
an kurzen Seitenästchen , die am Grunde der Fäden entspringen. — Adria-
tisches Meer. — Im Aussehen ist die Pflanze einer Chantransia sehr
ähnlich.
Erklärung zu Tafel LI C.
Fig. 1. Lauren cia papulosa.
„ 2. Digenea simplex.
, 3. Alsidium Helmin thochorton.
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c ////Y>f/ry//n/r/
— 97 —
Gattung Sphondylothamnion Naeg.
Thallus aufrecht, am Grunde dicker, aufwärts verjüngt und feinfädig,
allseitig reich verzweigt. Langtriebe alternierend, Kurztriebe wirtelig, alter-
nierend oder gegenständig, seitlich verästelt. Sporangien an Seitenästchen,
die aus dem unteren Teil der Kurztriebe hervorgehen, sitzend, tetraedrisch
geteilt. Cystokarpien ohne geschlossene Fruchtwandung von Hüllästchen
eingeschlossene endständige Knäuelchen bildend.
3192. Sph. multifidum (Huds.) Naeg. — Wrangelia multifida J. Ag.
— Callithamnion multifidum Kg. — C. oppositifolium J. Ag. — Griffithsia
multifida Ag. — Taf. LUE, Fig. 2 — 4. — Thallus rosen- bis purpurrot,
aufrecht, 5 — 8 cm und darüber hoch und am Grunde 0,5 — 1 mm dick, nach
oben zu stark verjüngt, wiederholt opponiert oder abwechselnd verzweigt.
Hauptstämmchen und Zweige mit 1/2 — 2 mm langen, zarten, anfangs gegen-
ständigen, später meist zu vier im Quirl entspringenden, fiederig und dicho-
tom, aber etwas unregelmässig verzweigten Astchen besetzt. Zellen des
Hauptstämmchens fünf- bis sechsmal so lang als dick. — Adriatisches Meer.
Gattung Spermothamnlon Aresch.
Thallus dünn, feinfädig, mit teils kriechenden und durch Haftorgane
befestigten, teils aufrechten, meist reichlich seitlich verzweigten fruchtenden
Sprossen. Tetrasporangien den Seitenästchen der aufrechten Sprosse einzeln
oder gehäuft ansitzend, tetraedrisch geteilt. Cystokarpien ohne besondere
Fruchtwandung, aber ziemlich dicht von mehreren Hüllästchen umschlossen,
endständige Knäuelchen darstellend. Sporen gross, oval.
Übersicht der Arten.
1. Fäden bis höchstens 30 ju dick. Sp. inordinatum.
Fäden über 30 ^ dick. 2.
2. Verzweigungen im oberen Teil der Fäden sämtlich einseitswendig. Sp.
strictum.
Verzweigungen nicht oder nur stellenweise einseitswendig. 3.
3. Glieder nur zwei- bis viermal so lang als dick, etwas tonnenförmig. Sp.
irreguläre.
Glieder vier- bis neunmal so lang als dick, nicht tonnenförmig. 4.
4. Astchen einfach, Tetrasporangien meist einzeln. Sp. roseolum.
Astchen teilweise gefiedert, Sporangien oft zu mehreren. Sp. Turneri.
Thomö-Migula, Flora. VI. 2.
— 98 —
3193. Sp. Turneri (Mert.) Aresch. — Ceramium Turneri Mert. —
Callithamnion Turneri Ag. — C. subverticillatum Zanard. — C. rigidulum
Kg. — Thallus in dichten, meist 1 — 4 cm hohen, rosen- bis purpurroten
Raschen. Aufrechte Sprosse 30 — 80, an den Enden 20 — 35 (i dick, meist
abwechselnd seitlich verzweigt und zweizeilig mit oft opponierten Astchen
besetzt. Ästchen ungleich entwickelt, stellenweise fast ganz fehlend, stellen-
weise ganz regelmässig opponiert und aus fast jedem Gliede des Hauptstämm-
chens oder Astes entspringend, oder auch abwechselnd oder einseitig an-
geordnet, einfach oder etwas unregelmässig gefiedert. Zellen meist drei- bis
achtmal so lang als dick. Tetrasporangien einzeln oder zu mehreren ge-
häuft, sitzend oder kurz gestielt, an den untersten Fiederchen der Ästchen.
Cystokarpien von ein bis sechs Hüllästchen umgeben, seltener ganz nackt.
— Nordsee. Adriatisches Meer. — var. variabile (Ag.) Ardiss. Calli-
thamnion variabile Ag. C. abbreviatum Kg. Griffithsia tenuissima Zanard.
— ■ Raschen 1 — 2 cm hoch, mit spärlich verzweigten oder einfachen Haupt-
fäden. Ästchen abstehend, fast gespreizt, meist einfach abwechselnd oder
einseitig, seltener opponiert, kurzzellig. Tetrasporangien an verkürzten Fieder-
chen meist einzeln oder zu wenigen. — Adriatisches Meer.
3194. Sp. roseolum (Ag.) Pringsh. — Callithamnion roseolum Ag.
— Taf. LUE, Fig. 5. — Thallus in 1 — 5 cm hohen, meist dichten und
etwas verworrenen, rosenroten Raschen. Aufrechte Fäden 40 — 60 /*, an den
Endverzweigungen 15 — 35,1* dick, verlängert, abwechselnd oder einseitig-
verzweigt und bald sehr dicht fast an jedem Gliede, bald entfernter mit ein-
fachen, abstehenden bis fast gespreizten, abwechselnd, einseitig oder oppo-
niert entspringenden Ästchen besetzt. Zellen vier- bis neunmal so lang als
dick. Tetrasporangien meist einzeln und endständig an sehr kurzen Ästchen,
die am Grunde grösserer entspringen. Cystokarpien von sechs bis acht Hüll-
ästchen umgeben. — Nord- und Ostsee, an Steinen und grösseren Algen.
3195. Sp. inordinatum (Zanard.) Hauck. — Callithamnion inordi-
natum Zanard. — Bildet rosenrote, 2 — 3 cm hohe, aus sehr verworrenen
Fäden bestehende Raschen. Fäden 12 — 24 /u, die stärkeren und niederliegen-
den bis 30 /.i dick, meist spärlich, mit abwechselnd und einseitig entspringen-
den gespreizten Ästen und Ästchen besetzt. Glieder vier- bis achtmal so
lang als dick. Tetrasporangien an kurzen Ästchen entwickelt, gestielt, einzeln
(nach Hauck eine nicht genügend gekannte, kaum von Sp. roseolum ver-
schiedene Art). — Adriatisches Meer.
3196. Sp. strictum (Ag.) Ardiss. — Sp. flabellatum Hauck ex p. —
Callithamnion strictum Ag. — C. Crouanii Kg. — C. semipennatum J. Ag.
— C. unilaterale Zanard. — Griffithsia repens Zanard. — Thallus karmin-
rot, etwas steif, in 1 — 2 cm hohen Raschen. Aufrechte Fäden mehrmals
— 99 —
einseitig verzweigt, am Grunde 80 — 120 (x dick, nach der Spitze zu stark
verjüngt. Zweige im unteren Teil des Stämmchens zerstreut und nach allen
Richtungen sich wendend, im oberen zusammengesetzt- fiederig, mit sämtlich
nach innen gewendeten einseitigen Fiederchen. Glieder vielmal länger als
dick. Tetrasporangien fast kugelig zu vielen gereiht an der Innenseite der
Fiedern. — Adriatisches Meer.
3197. Sp. irreguläre (J. Ag.) Ardiss. — Sp. torulosum Ardiss. —
Callithamnion irreguläre J. Ag. — C. vehtricosum Kg. — Thallus purpurrot,
trocken oft schmutziggrün, hautartig, etwas steif, in 1 — 3 cm hohen, ver-
worrenen Raschen. Aufrechte Fäden verlängert, einfach oder unregelmässig
verzweigt, 60 — 150 (die kriechenden bis 200) (x dick. Glieder zwei- bis vier-
mal so lang als dick, an den Gelenken eingezogen. Fruchtende Zweigchen
verkürzt, gegenständig, vielzipfelig, die oberen einseitswendig. Tetraspo-
rangien zerstreut, sitzend oder kurz gestielt. Cystokarpien endständig, kugelig.
— Adriatisches Meer, an Algen.
Gattung Ptilothamnion Thuret.
Thallus feinfädig, dünn, teils mit kriechenden und mit Haftorganen
versehenen, teils mit aufrechten, paarig gefiederten, zuweilen auch wiederholt
verzweigten fruchtenden Sprossen. Sporangien endständig an den Fiederchen
der aufrechten Sprosse, mit tetraedrischer Teilung. Cystokarpien sehr klein
köpfchenförmig, oval, endständig, von wenigen Hüllästchen umschlossen, mit
wenigen Karposporen. Antheridien in endständigen, ovalen, von einer ge-
gliederten Achse durchzogenen Ständen an der Spitze der Ästchen.
3198. Pt. Pluma (Dillw.) Thur. — Callithamnion Pluma Ag. —
Taf. LÜF, Fig. 1. — Hauptfäden kriechend, unberindet, nach oben sekun-
däre, 24 — 40 f.i dicke, einfache Zellfäden aussendend, die ein karminrotes,
2 — 5 mm hohes Raschen bilden. Die aufrechten Äste sind am Grunde nackt,
nach oben zu kaum verjüngt, meist unverzweigt, aber in der oberen Hälfte
durch drei- bis achtgliedrige unverzweigte opponierte Ästchen zweizeilig ge-
fiedert. Ästchen 16 — 25 f.i dick, dichter oder weitläufiger entspringend, meist
regelmässig, seltener abwechselnd oder stellenweise einseitig entspringend.
Tetrasporangien einzeln an der Spitze der Ästchen. — Nordsee, an den
Stielen von Lanimaria.
3199. Pt. micropterum (Mont.) Born. — Callithamnion Pluma var.
microptera Mont. — C. micropterum Kg. — Hauptstämmchen kriechend,
aufrechte Fäden in rosenroten Raschen, mit gabeligen, nur an der Spitze
einfachen Ästchen besetzt. Die Gabelung der Ästchen erfolgt am ersten
Gliede, mitunter noch eine zweite am zweiten Gliede. — Adriatisches Meer
7*
— 100 —
bei Triest auf Muscheln, doch ist es fraglich, ob die bei Triest gefundene
Pflanze zu dieser sonst nur im Atlantischen Ozean vorkommenden Art gehört.
Gattung Griffithsia C. Ag.
Thallus aufrecht, aus einfachen Reihen grosser cylindrisch - tonnen-
förmiger Zellen gebildet, seitlich oder gabelig verzweigt, nackt oder mit sehr
vergänglichen, verästelten, quirlständigen Kurztrieben. Sporangien an end-
ständigen oder im Verlauf des Fadens auftretenden Kurztriebquirlen; von den
Kurztrieben eines Quirls sind entweder sämtliche fertil oder ein Teil bildet
sterile Hüllästchen. Sporangien tetraedrisch geteilt. Cystokarpien endständig
an kurzen Sprossen, oft fast sitzend, von einem Kranz von Hüllästchen um-
geben. Sporen zahlreich. Antheridienstände in Form dicht geschlossener
Zweigbüschel endständig an den quirlständigen Kurztrieben.
Übersicht der Arten.
1. Zellen im mittleren Teil des Fadens unter viermal so lang als dick. 2.
Zellen im mittleren Teil des Fadens über viermal so lang als dick. 3.
2. Zweige aufrecht, Zellen oval. Gr. Schousboei.
Zweige mehr abstehend, Zellen länglich. Gr. corallina.
3. Zellen im mittleren Teil des Fadens cylindrisch. 4.
Zellen im mittleren Teil des Fadens birn- oder keulenförmig an-
geschwollen. 7.
4. Zellen des Fadens unter 200 \i dick. Gr. tenuis.
Zellen des Fadens über 200 \.i dick. 5.
5. Fäden nach oben sehr stark verjüngt. Gr. barbata.
Fäden ziemlich gleich dick. 6.
6. Zweige aufrecht. Gr. setacea.
Zweige abstehend. Gr. irregularis.
7. Thallus 4— 6 cm hoch. Gr. opuntioides.
Thallus nur 2—3 cm hoch. Gr. phyllamphora.
3200. Gr. opuntioides J. Ag. — Gr. neapolitana Kg. — Gr. dalma-
tica Kg. — Ascocladium neapolitanum Naeg. — Thallus fleischrot, etwas
Erklärung zu Tafel LH.
Fig. 1. Chondria tenuissima.
„ 2. Alsidium corallinum.
„ 3. Polysiphonia violacea, fruchtend.
,4. - fruticulosa.
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— 101 —
schlüpfrig, in 4 — 6 cm hohen Rasen, am Grunde 350—550 /n dick, an den
Enden verjüngt, regelmässig gabelig und ziemlich gleich hoch verzweigt, mit
aufrechten Ästen. Zellen vier- bis sechsmal so lang als dick, birnförmig-
länglich, am Grunde der Fäden mehr cylindrisch. Fortpflanzungsorgane auf
seitlichen eingliedrigen und birnförmig angeschwollenen kurzen Astchen, von
einem Quirl kleiner eingliedriger, am Ende der Fruchtästchen entspringender
Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer.
3201. Gr. setacea (Ellis) Ag. — Gr. sphaerica Schousb. — Taf. LIIF,
Fig. 3; Taf. LIIIC, Fig. 3. — Thallus etwas schlüpfrig, fleischrot, in dichten,
5 — 15 cm hohen Rasen. Fäden 1ji — */* mm dick, nach der Spitze zu ver-
jüngt, regelmässig gabelig und ziemlich gleich hoch verzweigt, mit ruten-
förmig verlängerten, aufrechten Zweigen. Zellen cylindrisch, vier- bis acht-
mal so lang als breit. Fortpflanzungsorgane an zerstreut oder gegenständig
entspringenden, zwei- bis sechsgliedrigen Fruchtästchen an deren obersten
Gliedern ein bis drei Quirle einfacher oder gegabelter, zwei- bis viergliedriger,
die Fortpflanzungsorgane klauenförmig umschliessender Hüllästchen stehen
Tetrasporangien auf sehr kurzen, einfachen oder verzweigten Stielen, die aus
den gäbe! igen Hüllästchen der fertilen Zweige entspringen. Cystokarpien an
der Spitze der Fruchtästchen, zu drei bis vier zusammen und von den Hüll-
ästchen gemeinschaftlich umschlossen. — Nordsee.
3202. Gr. irregalaris Ag. — Gr. setacea var. irregularis Hauck. —
Thallus rosenrot, trocken schmutzig-purpurrot, hautartig, borstenförmig, 2 bis
5 cm lang, 250 — 350 /x dick, gabelig, oben oft etwas einseitig verzweigt,
mit nach oben zu kleiner werdenden Zweigen. Zweige abstehend, Zellen
cylindrisch, an den Gelenken kaum eingezogen, vier- bis fünfmal so lang
als dick. Zweigchen im mittleren Teile des Thallus fertil, weit abstehend,
meist zweigliedrig, am Scheitel mit doldig gestellten Hüllästchen. Diese
meist über dem untersten Glied gegabelt, klauenförmig über den Tetra-
sporangien zusammengeneigt. — Adriatisches Meer.
3203. Gr. Schouslboei Mont. — Gr. Opuntia J. Ag. — Thallus etwas
schlüpfrig, fleischig bis rosenrot, lebend stark glänzend, 2 — 6 cm hoch, ^ bis
1 mm dick, nur in den Endverzweigungen dünner, regelmässig dichotom und
nahezu gleich hoch verzweigt. Zweige dicht stehend, aufrecht. Zellen zwei-
bis vier-, die oberen nur zweimal so lang als dick, oval oder keulenförmig,
nach der Basis zu cylindrisch. Astspitzen mit einem Quirl, zwei- bis drei-
mal doldig verzweigter, sehr zarter, haarförmiger und hinfälliger Kurztriebe
besetzt. Tetrasporangien sehr kurz gestielt, zu mehreren an kurzen ver-
zweigten Astchen, die quirlförmig aus dem oberen Teil einer Fadenzelle
hervorbrechen und von einem Quirl zweigliedriger Hüllästchen umgeben sind.
Cystokarpien an beliebigen Stellen des Fadens entstehend, meist zu zwei bis
— 102 —
drei zusammen an dem oberen Ende einer Fadenzelle sitzend und von wenigen
kurzen, ein- bis zweigliedrigen Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer.
3204. Gr. corallina (Ligetf.) Ag. — Taf. LUC, Fig. 4. — Thallus
glänzend fleischrot, schlüpfrig, aufrecht, gleich hoch dichotom verzweigt,
6 — 12 cm hoch, gegen 1 mm dick, mit aufrecht abstehenden Zweigen. Obere
Glieder länglich, drei- bis viermal so lang als breit, untere fast cylindrisch,
an den Querwänden leicht eingezogen, alle zuweilen im oberen Teil etwas
aufgebaucht. Tetrasporangien an quirlständigen kurzen Astchen, die aus dem
oberen Teil der Fadenzellen entspringen und von einem Kranz kleiner Hüll-
ästchen umgeben sind. Cystokarpien in ähnlicher Weise an quirlständigen
Ästchen und von einem Kranz ein- bis zweigliedriger Hüllästchen umgeben.
— Nordsee.
3205. Gr. phyllamphora J. Ag. — Thallus hautartig, fleischrot, dichte,
2 — 3 cm hohe, verworrene Raschen bildend. Fäden 160 — 300 (.i dick, in
den Endverzweigungen noch dünner, regelmässig seitlich, nicht dicht ver-
zweigt. Zweige zerstreut und einseitig mit abstehenden Astchen besetzt.
Zellen vier- bis zehnmal so lang als dick, die oberen mehr oder weniger
stark keulenförmig, die unteren fast cylindrisch. Fertile Astchen mit einer
stark birnförmig angeschwollenen Zelle unter dem Gipfel, an welcher die
Tetrasporangien quirlförmig angeordnet und von einem Quirl zahlreicher
kurzer, einzelliger Hüllästchen umgeben sind. — Adriatisches Meer.
3206. Gr. tenuis Ag. — Anotrichium tenue Naeg. — Thallus schön
rosenrot, häutig- schlüpfrig, bis 5 cm hoch, rasig. Fäden 120 — 200 (x dick,
nach den Spitzen zu verjüngt, schräg aufsteigend oder stellenweise nieder-
liegend-kriechend, verworren, unregelmässig dichotom verzweigt. Zweige un-
legelmässig allseitig oder stellenweise einseitig mit kürzeren oder längeren
Ästchen besetzt. Diese, sowie die obersten Astspitzen tragen am Ende einen
Quirl gabelig oder doldig verzweigter, sehr zarter, farbloser Kurztriebe.
Zellen cylindrisch, vier- bis sechsmal so lang als dick. Tetrasporangien
einzeln, am Ende haarförmiger, eingliedriger Quirlästchen, die zwischen den
sterilen verzweigten im Quirl stehen. — Adriatisches Meer.
3207. Gr. barbata (Sm.) Ag. — Stephanocomium adriaticum Kg. —
Taf. LH F, Fig. 2. — Thallus zinnober- fleischrot, hautartig, etwas schlüpfrig,
meist 1 — 6 cm und darüber hoch, am Grunde 200 — 400 [x dick und aufwärts
bis auf 30 — 50 /.i verjüngt, regelmässig vielfach gabelig und gleich hoch
verzweigt, mit aufrechten Zweigen. Alle Zweigspitzen tragen an den obersten
Erklärung zu Tafel LH ß.
Fig. 1. Polysiphonia nigrescens.
„2. „ elongata.
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— 103 —
Gliedern einen aus dem oberen Ende der Zelle entspringenden Quirl einfacher
oder gabelig verzweigter haarförmiger Kurztriebe. Glieder zwei- bis achtmal
so lang als dick, cylindrisch, die oberen am oberen Ende etwas keulenförmig
angeschwollen. Tetrasporangien einzeln am oberen Ende der ersten Zelle der
zu vier bis acht aus den Fadengliedern hervorbrechenden Quirlästchen, ohne
Hüllästchen. Cystokarpien endständig an eingliedrigen birnförmigen Frucht-
ästchen, die an ihrem oberen Ende einen Quirl von sechs bis acht ein- bis
dreigliedrigen, das Cystokarp umschliessenden Hüllästchen tragen. — Adria-
tisches Meer.
Gattung Bornetia Thuret.
Thallus aufrecht, mehrfach gabelig oder seitlich verzweigt, aus einfachen
Reihen grosser cylindrischer Zellen gebildet. Fertile Sprosse stark verkürzt,
kleine, fast kugelige Knäulchen bildend. Sporangien zahlreich in Knäulchen
vereinigt, letztere den fertilen Sprossen meist an der Oberseite angeheftet.
Cystokarpien an kurzen fruchtenden Sprossen endständig, von den verästelten
eingekrümmten Sprosszweigen hüllenartig umgeben. Antheridien in kleinen,
dicht büschelig verzweigten Ständen.
3208. B. secundiflora (J. Ag.) Thur. — Griffithsia secundifiora J. Ag.
— Gr. cymiflora Kg. — Gr. ligustica Kg. — Tai. LIIF, Fig. 4, 5; Taf. LIIIB,
Fig. 1. — Thallus rosenrot, 10 — 15 cm hoch und gegen 1 mm dick, nach
den Enden zu bis etwa auf die halbe Dicke verjüngt, vielfach gabelig ver-
zweigt und gewöhnlich in den Endverzweigungen einseitig. Zellen zwei-
bis viermal so lang als dick. Fertile Astchen auf der Innenseite der letzten
leicht gekrümmten Zweige. — Adriatisches Meer.
Gattung Monospora Solier.
Thallus aufrecht, dichotom und seitlich verzweigt, aus einreihigen Zell-
fäden mit grossen cylindrischen Zellen bestehend und am Grunde des Stämm-
chens öfters durch vereinzelte Rhizoiden berindet. Astchen allseitig ab-
wechselnd, wiederholt gegabelt, mit begrenztem Wachtumsvermögen. Tetra-
sporangien einzeln, seltener zu mehreren sehr kurz gestielt oder sitzend an
den Gabelungsstellen der Astchen; an ihrer Stelle treten oft einzellige, ovale
kurzgestielte Brutzellen (Gemmen) auf, die als abortierte Sporangien zu deuten
sind. Cystokarpien endständig an kürzeren Verzweigungen der Astchen, um-
schlossen von einem Kranz eingliedriger Hüllästchen, die aus dem unter der
fertilen Zelle stehenden Glied hervorbrechen.
3209. M. pedicellata (Sm.) Solier. — Corynospora pedicellata J. Ag.
— C. clavata J. Ag. — Callithamnion comosum Kg. — C. utriculosum Kg.
— 104 —
— C. pedicellatuni Ag. — Taf. LIIG, Fig. 1, 2; Taf. LIIIB, Fig. 2. —
Thallus fleischrot, leicht verbleichend, zäh, 2 — 6 cm hoch, 250 — 400 /j. dick,
in den Endverzweigungen oft bis auf 100 fi verjüngt, fast dichotom und
gleich hoch verzweigt und mit allseitig entspringenden, 1 — 5 mm langen, oben
fast doldig gedrängten, unten einfachen, oben gabelig bis doldig verzweigten
Ästchen besetzt. Zweige und Ästchen aufrecht bis abstehend. Zellen vier-
bis zehnmal so lang als dick. Sporangien tetraedrisch geteilt, kugelig, zu-
weilen gleichzeitig mit den einzelligen, eiförmig- cylindrischen Brutzellen vor-
kommend, aber viel seltener als diese. — Adriatisches Meer. — var. sessile
(Menegh.) Hauck. Callithamnion sessile Menegh. Thallus meist 2—3 cm
hoch, fast regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt; Gabelzweige mit
kurzen aufrechten oder fast angedrückten Ästchen besetzt. Ästchen fast regel-
mässig mehrmals gabelig. Zellen sechs- bis acht- und mehrmal länger als
dick. — Adriatisches Meer.
Gattung Pleonosporium Naeg.
Thallus aufrecht, feinfädig, wiederholt und meist zweizeilig alternierend
verzweigt, mit nach oben zu kleiner werdenden Verzweigungen. Stämmchen
und Zweige aus einfachen Zellreihen bestehend, am Grunde zuweilen durch
vereinzelte Rhizoiden berindet. Sporangien abweichend gebaut, vierteilig,
mit zahlreichen radialstrahlig angeordneten Sporen, einzeln den einzelnen
Gliederzellen in den oberen Verzweigungen des Thallus ansitzend. Cysto-
karpien endständig, von einzelnen Seitenästchen hüllenartig umgeben.
3210. PL Borreri (Sm.) Naeg. — Callithamnion Borreri Harv. —
C. seminudum Ag. — Taf. LIIG, Fig. 3; Taf. LIIIB, Fig. 4. — Thallus
rosenrot, etwas steiflich, 2 — 6 cm hoch, mehrmals gefiedert, am Grunde
100 — 160 /.i, in den Endverzweigungen 35—60 /j. dick, an der Basis mit ab-
stehenden Rhizoiden und von diesen ausgehenden kurzen Ästchen besetzt.
Äste am Grunde nackt, nach der Spitze zu zierlich abwechselnd gefiedert.
Fiedern erst etwas unregelmässig, zuletzt aus jedem Gliede entspringend,
nach oben zu an Länge abnehmend, verjüngt, die unteren meist wieder etwas
gefiedert. Zellen zwei- bis viermal so lang als dick. Sporangien am Grunde
der Fiedern, gereiht. — Adriatisches Meer.
Gattung Callithamnion Lyngb.
Thallus aufrecht, reich gabelig oder seitlich verzweigt, aus einfachen
Reihen von Zellen bestehend, die öfters im unteren Teil des Stämmchens
und der Hauptäste berindet sind. Sporangien einzeln oder zu mehreren an
— 105 —
einer Gliederzelle, seitlich den oberen Verzweigungen des Thallus angeheftet,
tetraedrisch geteilt. Antheridienstände ähnlich wie die Sporangien geordnet
in Form kleiner dicht geschlossener Zweigbüschel. Cystokarpien seitlich,
sitzend an den oberen Thallussprossen, ohne Hüllen.
Übersicht der Arten.
1. Stämmchen berindet, rauhhaarig- filzig. 2.
Stämmchen unberindet oder doch nicht rauhhaarig-filzig. 4.
2. Endverzweigungen 12 — 16 (i dick. C. granulatum.
End Verzweigungen über 40 (x dick. 3.
3. Ästchen wieder gefiedert. C. tetricum.
Ästchen einfach. C. tetragonum.
4. Zellen zwei- bis viermal so lang als dick. 5.
Zellen vier- bis zehnmal so lang als dick. C. COrymoosum.
5. Thallus nur etwa 1 cm hoch. C. SCOpulorum.
Thallus über 2 cm hoch. 6.
6. Untere Fiederchen rückwärts gebogen. C. fruticulosum.
Untere Fiederchen nicht rückwärts gebogen. 7.
7. Zweigspitzen meist verlängert und die Ästchen überragend. C. caudatuni.
Zweigspitzen nicht auffallend verlängert. 8.
8. Stämmchen regelmässig wiederholt abwechselnd gefiedert. C. tripinnatum.
Stämmchen wiederholt abwechselnd gefiedert, aber die untersten Äste all-
seitswendig. C. polyspermum.
3211. C. tripinnatum (Grat.) Ag. — C. trifarium Menegh. — Phle-
bothamnion tripinnatum Kg. — Thallus wie die der meisten Arten rosenrot,
2 — 4 cm hoch, unberindet oder nur am Grunde des Hauptstämmchens un-
regelmässig von Rindenfäden umgeben, regelmässig wiederholt abwechselnd
gefiedert. Zweige abstehend. Stämmchen 60— 100 fi, in den Endverzweigungen
15 — 20 \i dick, vom Grunde an verzweigt. Zweige an jedem Gliede mit
nach oben zu kleiner werdenden Ästchen fiederig besetzt. Ästchen bis etwa
zur Mitte nackt oder am Grunde ein fast achselständiges, schwach gekrümmtes,
meist einfaches, zuweilen fast gabelig verzweigtes Fiederchen tragend, nach
der Spitze zu gefiedert, mit verlängerten Fiederchen. Zellen zwei- bis vier-
mal so lang als dick. Tetrasporangien sitzend, an der inneren Seite der
Fiederchen, gereiht. — Adriatisches Meer.
3212. C. SCOpulorum Ag. — C. hirtellum Zan. — Thallus purpurrot,
etwas violett schimmernd, in dichten fast halbkugeligen, etwa 1 cm hohen
Raschen, die aus mehreren gesellig entspringenden Stämmchen gebildet
— 106 —
werden. Stämmchen an der Basis durch zerstreute herablaufende Rhizoiden
mehr oder weniger vollkommen berindet, 30 — 60 (i, in den Endverzweigungen
12 — 16 /j, dick, mit abwechselnd entspringenden, nach der Spitze zu ab-
wechselnd gefiederten und an den Gelenken meist etwas hin- und hergebogenen
Asten. Fiedereben am Grunde der Aste fehlend oder zerstreut, nach der
Spitze zu fast aus jedem Gliede entspringend und immer dichter und ge-
drängter, einzelne wieder gefiedert. Alle Verzweigungen abstehend. Zellen
zwei- bis viermal so lang als dick. Tetrasporangien an der inneren Seite
der Fiederchen gereiht, sitzend. — Adriatisches Meer.
3213. C. polyspermum Ag. — C. roseum Ag. — Phlebothamnion
polyspermurn Kg. — Taf. LIIH, Fig. 2. — Thallus rosen- bis purpurrot,
in 2 — 6 cm hohen, dichten Rasen. Hauptstämmchen aufrecht, wiederholt
abwechselnd gefiedert; die unteren Zweige allseitswendig, die oberen fast
zweizeilig fiederig, Fiedern am Grunde nackt, oberhalb der Mitte nochmals
gefiedert. Fiederchen abstehend, einfach, an der verlängerten Rippe ab-
wechselnd gestellt. Tetrasporangien auf der inneren Seite der Fiederchen
einseitig gereiht, kugelig. Cystokarpien gross, rundlich -eiförmig, gepaart.
Zellen des Hauptfadens in der Mitte etwa viermal so lang als dick, am
Grunde und an der Spitze kürzer. — Nordsee.
3214. C. tetricum (Dillw.) Ag. — Phlebothamnion tetricum Kg. —
Thallus schmutzig -weinrot, in dichten, 5 — 10 cm hohen Büscheln. Haupt-
stämmchen steif, 120 — 160 f.i, in den Endverzweigungen 40 — 60 ^ dick, am
Grunde berindet und durch die Rhizoiden und die von ihnen ausgehenden
dicht stehenden verworren-aufrechten Astchen rauhhaarig, allseitig verzweigt.
Äste dicht, fast büschelig und fast vom Grunde an abwechselnd gefiedert.
Fiedern abstehend, meist an der Spitze wieder gefiedert, seltener ganz ein-
fach. Zweig- und Astenden dornspitzig. Zellen ein- bis dreimal so lang
als dick. Tetrasporangien einzeln oder zu zwei bis drei in Reihen, meist an
der Innenseite der Fiedern. Cystokarpien rundlich, gewöhnlich an den Ast-
spitzen gepaart. — Nordsee.
3215. C. tetragonum Ag. — Phlebothamnion tetragonum Kg. —
Taf. LIIH, Fig. 3, 4. — Thallus rosenrot, 3 — 8 cm hoch. Stämmchen
350 — 500 ju, in den Endverzweigungen 40 — 150 f.i dick, weit hinauf mit
lihizoiden dicht berindet, von welchen später zahlreiche kurze Astchen ent-
springen, allseitig abstehend, fast pyramidal verzweigt. Aste abwechselnd
fast an allen Gliedern mit ziemlich gleich langen, kurzen Astchen besetzt.
Fiederchen einfach, sechs- bis neungliedrig. Zellen l1/2 — 3 mal so lang als
dick. Tetrasporangien klein, auf der Innenseite der Fiederchen, einzeln oder
gereiht. Cystokarpien rundlich, einzeln oder paarig an den Spitzen der
Fiedern. — Nordsee. — Hauck unterscheidet: et genuinum Hauck. Fiederchen
— 107 —
80 — 140 f.i dick, an der Basis etwas eingezogen. Spitzen kurz dornartig.
Glieder ca. l1/8 mal so lang als der Durchmesser, etwas tonnenförmig. —
8. brachiatum J. Ag. Fiederchen ca. 40 — 80 fi dick; Spitzen mehr pfriemig;
Glieder cylindrisch, an den Gelenken kaum eingezogen, zwei- bis dreimal
länger als dick. — Beide in der Nordsee.
3216. C. fruticulosum J. Ag. — Phlebothamnion fruticulosum Kg. —
Thallus aus zahlreichen gesellig entspringenden, 4 — 7 cm langen Stämmchen
gebildet, büschelig, aufrecht. Stämmchen über borstendick, abwechselnd all-
seitig pyramidenförmig verzweigt, am Grunde berindet und mit zerstreuten,
von den Rindenfäden ausgehenden kurzen Astchen besetzt. Zweige wieder
verzweigt und mit kurzen Astchen besetzt. Astchen dicht mit Fiederchen
besetzt, die aus jedem Gliede hervorgehen; die unteren abstehend und rück-
wärts gebogen, die oberen abstehend, etwas gehäuft, alle pfriemförmig. Zellen
doppelt, in den Fiedern viermal so lang als breit. Tetrasporangien an den
oberen etwas gehäutten Fiedern zerstreut, fast achselständig oder weiter auf-
wärts an den Fiedern. Cystokarpien gelappt, fast in den Achseln. — Nordsee.
3217. C. caudatum J. Ag. — C. flagellare Zanard. — C. elongellum
Zanard. — Thallus dunkelrosenrot, in 2 — 3 cm hohen, dichten Büschen, sehr
zartfädig. Stämmchen aufrecht, allseitig abwechselnd verzweigt, nicht be-
rindet. Zweige wenig verzweigt, abstehend, gefiedert. Fiederchen bald an
jedem Gliede, bald in grösseren Zwischenräumen entspringend, die mittleren
am längsten und wieder gefiedert, die oberen und unteren einfach, kurz,
wenig verschmälert, eingekrümmt. Zweigspitzen kurz und wenig vorragend
oder meist verlängert und dann gänzlich nackt oder mit verkürzten, stellen-
weise einseitigen Fiederchen besetzt. Tetrasporangien zu wenigen auf der
Innenseite von aufwärts gefiederten Fiedern, kugelig. — Adriatisches Meer.
3218. C. corymbosum (Sm.) Lyngb. — C. versicolor Ag. — Phlebo-
thamnion corymbosum und versicolor Kg. — Taf. LH H, Fig. 1 ; Taf. LH G,
Fig. 4; Taf. LIIIB, Fig. 3. — Thallus schön rosenrot, 2 — 6 cm hoch. Haupt-
stämmchen 250 — 450 |t*, in den End Verzweigungen 6 — 10 f.i dick, am Grunde
berindet oder unberindet, wiederholt allseitig abwechselnd verzweigt. Zweige
allseitig abwechselnd, mit gegabelten, nach der Spitze zu gedrängten, am
Scheitel ein langes, ungegliedertes, leicht abfallendes Haar tragenden Ästchen
besetzt. Gabelzweige der Astchen eingliedrig. Zellen vier- bis zehnmal so
lang als dick. Tetrasporangien an den Gabelzweigen der Astchen sitzend,
einzeln oder zu zwei bis drei gehäuft. Cystokarpien unregelmässig-rundlich,
meist gepaart. — Ostsee, Nordsee, Adriatisches Meer, die häufigste Art.
3219. C. granulatum (Ducl.) Ag. — Phlebothamnion granulatum
Kg. — Phl. spongiosum Kg. — Thallus meist schmutzig-purpurrot bis bräun-
lich, etwas schwammig, 2 — 8 cm hoch, dicht rasig. Hauptstämmchen 200 bis
— 108 —
600 jti, in den Endverzweigungen 12 — 16 /x dick, bis hoch hinauf berindet
und durch die aus den Rindenfäden entspringenden, sehr dicht stehenden
kurzen Ästchen rauhhaarig, regelmässig allseitig abwechselnd verzweigt.
Zweige an allen Gliedern allseitig abwechselnd mit Astchen besetzt, von
denen die unteren wieder gefiedert sind. Endzellen der Zweige mit einem
langen, dünnen, ungegliederten, leicht abfallenden Haar. Zellen l1/«— 3 mal
so lang als dick. Tetrasporangien zahlreich, einzeln an den Achseln der
Gabelzweige. Cystokarpien gross, rundlich, gepaart. — Adriatisches Meer.
Gattung Seirospora Harvey.
Der Gattung Callithamnion nahe verwandt, aber durch die meist kreuz-
weise Teilung der Tetrasporangien verschieden. Sporangien an den oberen
gegabelten Verzweigungen der Astchen einzeln am oberen Ende der Glieder-
zelle oberseitig angeheftet. Mitunter treten auch büschelförmig verzweigte
Zellfäden auf, deren Zellen sich sämtlich (oder doch die oberen) zu einer
besonderen Form von Sporen (Seirosporen, Parasporen) umbilden. Cysto-
karpien meist gepaart, ohne Hülle; die Zellen der locker büschelig verzweigten
Fruchtkernfäden bilden sich bis auf die Stielzellen sämtlich zu Karpo-
sporen um.
Übersicht der Arten.
1. Stämmchen am Grunde unberindet. 2.
Stämmchen am Grunde berindet. 3.
2. Stämmchen unter 100 /u dick. S. subtilissima.
Stämmchen gegen 160 fx dick. S. tenuissima.
3. Stämmchen nur bis 80 /n dick. S. byssoides.
Stämmchen über 160 /n dick. 4.
4. Stämmchen weit hinauf berindet. S. Giraudi.
Stämmchen nur am Grunde unvollkommen berindet. 5.
5. Stämmchen regelmässig allseitig verzweigt. Tetrasporangien meist zwei-
teilig. S. Griffithiana.
Stämmchen unregelmässig verzweigt. Tetrasporangien tetraedrisch geteilt.
S. granifera.
Erklärung zu Tafel LUC.
Fig. 1. Rytiphloea tinctoria, natürliche Grösse.
„ 2. Heterosiphonia coccinea, natürliche Grösse.
„ 3. Griffithia setacea, „ „
, 4. „ corallina,
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— 109 —
3220. S. Grifflthsiana Harv. — Callithamnion seirospermum Griff.
— Poecilothamnion stipitatum Naeg. — Phlebothamnion seirospermum Kg.
— Taf. LIIH, Fig. 1; Taf. LIIJ, Fig. 1. — Thallus schön karminrot, ziem-
lich gallertig, 1 — 12 cm hoch. Hauptstämmchen 160—400 ju, in den End-
verzweigungen 6 — 10 f.i dick, im unteren Teil mehr oder weniger weit hinauf
berindet (mit zerstreuten Rhizoiden, selten geschlossen), regelmässig mehrmals
allseitig verzweigt. Verzweigungen sämtlich aufrecht- abstehend; Zweige all-
seitig abwechselnd mit gegabelten Ästchen besetzt, deren Gabelzweige ein-
bis dreigliedrig, aber meist ungleich lang sind. An den Astspitzen steht
meist ein sehr hinfälliges langes, ungegliedertes, dünnes und farbloses Haar.
Zellen vier- bis achtmal so lang als dick. Tetrasporangien meist nur zwei-
teilig, an Stelle eines Gabelzweiges, sitzend oder gestielt. Die sogen. Seiro-
sporen sind kugelig-oval und gehen durch Umbildung aus den Zellen gabel-
förmig verzweigter Endästchen hervor. Cystokarpien paarig an den Ver-
zweigungen nur aus einem Büschel gabelig verzweigter Fäden bestehend,
deren Zellen sämtlich zu Karposporen werden. — Adriatisches Meer.
3221. S. suMilissima (De Not.). — Callithamnion subtilissimum
De Not. — Poecilothamnion Vermilarae Naeg. — Seirospora interrupta var. ?
subtilissima De Toni. — Raschen 4—6 cm hoch. Hauptstämmchen 40 bis
100 [x, in den Endverzweigungen 8 — 12 fi dick, unberindet, fast einfach oder
meist allseitig abwechselnd, oben fast doldig gedrängt verzweigt. Zweige an
allen Gliedern abwechselnd mit einfachen bis mehrmals gabeligen, nach der
Spitze zu dicht büschelig gedrängten gleich hohen Ästchen besetzt, die ver-
längerte und nach den Spitzen zu verdünnte Gabeläste tragen. Zellen am
Grunde des Stämmchens etwa ebenso lang, weiter oben zwei- bis dreimal,
in den Endverzweigungen bis achtmal so lang als breit. Zweige aufrecht
abstehend. Tetrasporangien kreuzweise geteilt, auf der Innenseite der untersten
Zellen der Gabelzweige, einzeln oder an den aufeinanderfolgenden Zellen ge-
reiht. — An Algen im Adriatischen Meere. Die Stellung der Art ist unsicher.
3222. S. tenuissima (Bonnern.) De Toni. — Callithamnion tenuissi-
mum Bonnern. — Thallus purpurn, schlüpfrig, in 2 — 5 cm hohen Raschen.
Hauptstämmchen fadenförmig, am Grunde gegen 160 ju dick, unberindet,
zwei- bis dreimal gefiedert. Fiedern und Fiederchen aufrecht, stark verjüngt,
mit sehr dünnen Enden, fast gleich hoch, doldig. Glieder im Hauptstämm-
Erklärung zu Tafel LUD.
Fig. 1. Dasya elegans, Zweig mit Stichidien.
„ 2. Dasiopsis plana, Stichidium.
B 3. Dasya arbuscula, Cystokarp.
„ 4. n „ natürliche Grösse.
„ 5. , Stichidium.
— 110 —
chen acht- bis zehnmal, in den Fiedern sechsmal, in den Fiederchen dreimal
so lang als dick, Endglieder stumpf. Tetrasporangien länglich, sehr kurz
gestielt, auf der Innenseite der Fiederchen, oft ungeteilt oder in verschiedener
Weise geteilt (tetraedrisch, kreuzförmig oder quer). Cystokarpien achsel-
ständig, gepaart, rundlich. Unsichere Art. — Adriatisches Meer.
3223. S. granifera (Menegh.) De Toni. — Callithamnion graniferum
Menegh. — C. apiculatum Menegh. — C. clavellatum und peregrinum Kg.
— C. seirospermum var. graniferum Hauck. — Phlebothamnion apiculatum
Kg. — Taf. LH J, Fig. 2. — Thallus rot, etwas schleimig, 1 — 10 cm lang.
Hauptstämmchen am Grunde 200 — 500 /x dick, am Grunde von herablaufen-
den Rhizoiden unvollkommen berindet, unregelmässig verzweigt. Zweige am
Ende oft etwas angeschwollen, aber mit spitzer Scheitelzelle, mit mehrfach
gegabelten, zarten Asteben besetzt, die in lange gegliederte, sehr zarte Zell-
fäden auslaufen. Zellen sehr ungleich lang, in den Gabelästchen fünf- bis
elfmal so lang als dick. Sporangien verkehrt eiförmig, tetraedrisch geteilt,
sitzend oder anfangs kurz gestielt, an den Endverzweigungen der Astchen.
Seirosporen ellipsoidisch in zwei- bis dreifach gabelig geteilten Reihen. —
Adriatisches Meer.
3224. S. Giraudii (Kg.) De Toni. — Callithamnion Giraudii J. Ag.
— Phlebothamnion Giraudii Kg. — Callithamnion seirospermum f. lanceo-
lata Hauck. — Thallus schön karminrot, schlüpfrig, 1 — 5 cm hoch. Haupt-
stämmchen aufrecht, fast borstendick, aufwärts weit berindet, nach allen Seiten
mit sehr dünnen Zweigen besetzt. Zweige am Grunde fast abwechselnd,
nach oben zu gehäuft, fast doldig. Aste fiederig verzweigt, Fiederchen einfach
aufrecht, etwas steif. Zellen in den Hauptstämmchen wegen der Berindung
nicht deutlich erkennbar, in den Zweigen vier- bis sechsmal so lang als dick.
Tetrasporangien auf der Innenseite der Fiedern, verkehrt eiförmig, zerstreut,
mitunter an demselben Glied gepaart. — Adriatisches Meer.
3225. S. Ibyssoides (Arnott.) De Toni. — Callithamnion byssoides
Arnott. — C. pinnato-furcatum Kg. — Phlebothamnion byssoides Kg. —
Thallus rosenrot, in fast kugeligen, 2— 4 cm hohen Rasen. Hauptstämmchen
unberindet oder nur unbedeutend am Grunde berindet, 40 — 80 /<, in den
End Verzweigungen 8 — 12 (i dick, wiederholt allseitig abwechselnd verzweigt.
Aste verlängert, aufrecht, an jedem Gliede regelmässig abwechselnd, mit
gefiederten, an den Spitzen oft etwas doldig verzweigten Astchen besetzt.
Fiedern der Astchen aufrecht abstehend, oft leicht eingebogen, unregelmässig
abwechselnd oder stellenweise etwas einseitig entspringend, einfach oder ge-
gabelt oder auch etwas einseitig verzweigt, nach der Spitze der Astchen zu
gewöhnlich etwas verlängert. Tetrasporangien rundlich meist an den basalen
Gliedern der Fiederchen auf der Innenseite entspringend, einzeln oder zu
r^cfa^?t/ J'<. C.
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— 111 —
Avenigen gereiht, seltener auch weiter oberhalb an den Astchen. Cystokar-
pien paarig an den oberen Ästen, gelappt mit konischen Lappen. — Adria-
tisches Meer.
Gattung Compsothamnion Naeg.
Thallus aufrecht, dünn und f einfädig, sehr reich in einer Ebene ver-
zweigt durch regelmässig alternierende zweizeilig gestellte Seitenzweige.
Sprosse aus einzelnen einfachen, unberindeten Zellreihen bestehend. Tetra-
sporangien tetraedrisch geteilt, endständig an den Endverzweigungen kurz
gestielt, zerstreut an den oberen Thalluszweigen. Cystokarpien am Thallus
zerstreut, ohne Hüllästchen, endständig an sehr kurzen fertilen Sprossen, oft
scheinbar sitzend und den Ästchen seitlich angeheftet, maulbeerförmig ge-
lappt, aus rispig verzweigten, dicht gedrängten Fäden bestehend, deren Zellen
sämtlich in Karposporen umgewandelt werden.
Übersicht der Arten.
1. Letzte Fiederchen oft einseitig. C. truncatum.
Letzte Fiederchen zweizeilig oder fast doldig gehäuft. 2.
2. Zellen der Fiederchen ein- bis zweimal so lang als dick. C. tliuyoides.
Zellen der Fiederchen zwei- bis dreimal so lang als dick. C. gracillimum.
3226. C. thuyoides (Smith.) Naeg. — Callithamnion thuyoides Ag.
— Callithamnion gracillimum Ag. — Taf. LH J, Fig. 3. — Thallus rosenrot
oder etwas ins Violette spielend, schlaff, 3 — 5 cm hoch. Stämmchen un-
berindet, 150 — 300^, in den Endverzweigungen 10 — 15^ dick, regelmässig
wiederholt abwechselnd gefiedert; Fiedern und Fiederchen aus allen Ge-
lenken entspringend, abstehend, unterste Fiederchen ebenso stark entwickelt
als die folgenden. Stärkere Äste zwei bis dreifach gefiedert. Glieder der
Äste zwei- bis dreimal so lang als dick, die der Fiederchen ein- bis zweimal
so lang als dick. Tetrasporangien scheinbar endständig an den Spitzen von
Fiederchen, die an grundständigen Fiedern letzter Ordnung stehen. — Adria-
tisches Meer.
Erklärung zu Tafel LUE.
Fig. 1. Lejolisia mediterranea, vergrössert.
„ 2. Sphondylothamnion multifidum, natürliche Grösse.
„ 3. „ „ Cystokarp, Schnitt, vergrössert.
„ 4. „ , Ästchen mit Sporangien, vergrössert.
„ 5. Spermothamnion roseolum, Zweig mit Tetrasporangien.
— 112 —
3227. C. gracillimum (Harv.) Naeg. — Callithamnion gracillimum
Harv. — Phlebothamnion gracillimum Kg. — Taf. LH J, Fig. 4. — Thallus
rosenrot, schlüpfrig, 3 — 6 cm hoch. Stämmchen unberindet, 100 — 200 /x in
den Endverzweigungen 10 — 15 (x dick, regelmässig wiederholt abwechselnd
gefiedert und von der Basis an verzweigt, und auch die Äste mit einfach
oder doppelt gefiederten Fiederästchen besetzt. Basalglieder der Fiedern ge-
wöhnlich ohne oder mit kleineren Fiederchen. Zellen drei- bis fünfmal, die
der Fiederchen zwei- bis dreimal so lang als dick. Tetrasporangien einzeln,
zuweilen als Endglieder der Fiederchen entwickelt, an den Spitzen der Fieder-
chen. Cystokarpien an grösseren oberen Verzweigungen, rundlich oder un-
regelmässig gelappt.
3228. C. truncatum (Menegh.) Naeg. — Callithamnion truncatum
Menegh. — Fäden wiederholt gefiedert; Fiedern linear-lanzettlich, am Scheitel
gestutzt, Fiederchen abwechselnd, steif, aufrecht, unterhalb des Gelenkes ent-
springend. Fiederspindel gebogen. Letzte Fiederchen oft einseitig, unterste
Fieder jeder Ordnung auf der Innenseite. Zellen dreimal so lang als dick.
— Adriatisches Meer. Unvollständig bekannte und unsichere Art, deren
Zugehörigkeit zu Compsothamnion zweifelhaft ist.
Gattung Plumarla Stackh.
Thallus aufrecht, f einfädig, dünn, sehr reich zweizeilig in einer Ebene
verzweigt, paarig gefiedert. Stämmchen nackt oder berindet, in den End-
verzweigungen stets nackt. Sporangien tetraedrisch geteilt, am Thallus zer-
streut, endständig an der Spitze der obersten Fiedern und Fiederchen. Cysto-
karpien endständig, von mehreren Hüllästchen umgeben, die durch stärkere
Entwicklung benachbarter Fiederchen entstehen. Zuweilen treten an Stelle
von Sporangien ein- bis vielzellige Knäuel von Parasporen auf.
3229. PI. elegans (Bonnern.) Schmitz. — Ptilota elegans Bonnern.
— Pt. plumosa y tenuissima Ag. — Taf. LIIH, Fig. 4; Taf. LIIJ, Fig. 5. —
Thallus dunkelrot, 5 — 15 cm hoch, stielrund oder etwas zusammengedrückt
zweischneidig, aber nicht geflügelt oder gesäumt, bis auf die Fiedern letzter
Ordnung dick berindet und später durch allseitig von den Rindenfäden aus-
gehende, kurze, zarte Astchen rauhhaarig, am Grunde 0,5 — 1 mm dick, nach
Erklärung zu Tafel LIIF.
Fig. 1. Ptilothamnion Pluma, vergrössert.
„ 2. Griffithia barbata, vergrössert, Tetrasporangien tragender Spross.
„ 3. „ setacea, Tetrasporangienstand, vergrössert.
„ 4. Bornetia secundiflora, Cystokarp, vergrössert.
„ 5. „ „ dasselbe ohne Hülle, vergrössert.
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— 113 —
der Spitze zu stark verjüngt, wiederholt abwechselnd fiederästig. Äste regel-
mässig dicht mit kleineren oder grösseren Fiedern besetzt. Fiedern mit ein-
fachen, 20 — 30 (X dicken, aus 3 — 14 Zellen bestehenden, zuweilen zu längeren
Zellfäden auswachsenden Fiederchen an allen Gliedern besetzt. Zellen so
lang als breit. Tetrasporangien einzeln an der Spitze der Fiederchen. Cysto-
karpien paarig am Ende der Fiedern, nackt oder meist von benachbarten
kräftiger entwickelten Fiederblättchen umhüllt. — Nordsee.
3230. Ph. Schousboei (Born.) Schmitz. — Callithamnion elegans
Schousb. — Ptilota Schousboei Bora. — Thallus violettrot, 4 — 8 mm hoch,
in ausgebreiteten Raschen. Hauptstämmchen niederliegend, wurzelnd, 24 — 30,
in den Endverzweigungen 10 — 16 (x dick, unberindet, verzweigt mit auf-
rechten einfachen oder unregelmässig gabelig verzweigten Asten. Aste bis
fast zur Mitte nackt, dann zweizeilig, mit drei- bis neungliedrigen einfachen
Ästchen besetzt, die meist aus jedem Gliede entspringen, an einzelnen Stellen
aber fehlen können. Zellen etwa doppelt so lang als dick. Tetrasporangien
einzeln an den Spitzen der Ästchen, tetraedrisch geteilt. Cystokarpien klein,
gelappt, an den Spitzen von Ästen und Ästchen, nackt oder von Hüllästchen
umgeben. — Adriatisches Meer.
Gattung Ptilota C. kg.
Thallus aufrecht, sehr reich zweizeilig in einer Ebene verzweigt, zwei-
schneidig abgeflacht und gesäumt oder geflügelt, berindet, abwechselnd ge-
fiedert. Fiedern mit gegenständigen Fiedern IL Ordnung besetzt, die ab-
wechselnd schwächer und stärker entwickelt sind, so dass einer stärkeren
Fieder auf der einen Seite eine schwächere auf der andern Seite gegenüber-
steht. Fiedern IL Ordnung oft noch ein- bis zweifach gefiedert. Sporangien
in Gruppen an der Spitze oder an der ganzen Oberfläche sehr stark ver-
kürzter Sprosse. Cystokarpien an besonderen den Fiedern gegenüberstehen-
den Fruchtsprossen, von zahlreichen Hüllästchen umgeben.
3231. Pt. plumosa (L.) C. Ag. — Taf. LHH, Fig. 2; Taf. LIIK,
Fig. 1, 2. — Thallus dunkelrot, etwas knorpelig, flach zweischneidig, wieder-
holt opponiert gefiedert, bis in die Spitzen hinauf berindet, geflügelt, 10 bis
30 cm hoch, am Grunde bis über 1 mm dick. Die Fiedern ungleich gross,
doch sonst gleich gestaltet, miteinander abwechselnd und so gestellt, dass
immer einer grossen auf der andern eine kleine gegenübersteht, am Grunde
nackt, nach oben zu wieder gefiedert. Tetrasporangien am Ende der Fieder-
chen, auch an den kleinen Fiedern auf sehr kurzen Stielen. Cystokarpien
endständig an den Fiederchen, von fünf bis sieben einfachen mehrzelligen
Hüllästchen klauenförmig umschlossen. — Nordsee.
Thom^-Migula, Flora. VT. 2. 8
— 114 —
3232. Pt. pectinata (Gunn.) Kjellm. — Pt. serrata Kg. — Der
vorigen Art sehr nahe stehend und namentlich auch im Aussehen wenig
von ihr unterschieden, besonders aber durch die Verschiedenartigkeit der
Fiedern erkennbar. Die an der Spindel gegenüberstehenden Fiedern sind
nämlich nicht nur ungleich gross, sondern auch verschieden gestaltet, die
eine ist einfach, eingeschnitten gezähnt, die andere mehr oder weniger zu-
sammengesetzt fiederig geteilt. Tetrasporangien an der fast kegeligen Spitze
etwas schwammiger Fiederchen zwischen kleinen steiflich -pfriemförrriigen,
gegliederten Zellfäden. — Helgoland.
Gattung Antithamnion Nägeli.
Thallus dünn und feinfädig, gabelig verzweigt, mit zahlreichen gegen-
ständigen oder quirlig gestellten reich verzweigten Kurztrieben, meist sehr
zierlich und zart. Sporangien endständig an Verzweigungen der Kurztriebe,
mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien meist endständig, von den obersten
Verzweigungen hüllenartig umgeben. Zuweilen treten an den Sprossspitzen
der Sporangien tragenden Exemplare Anhäufungen von einer eigentümlichen
Sporenform, den Parasporen auf.
Übersicht der Arten.
1. Zellen des Hauptstämmchens höchstens zweimal so lang als dick. A. fra-
gilissimum.
Zellen über zweimal so lang als dick. 2.
2. Endverzweigungen nur 6 — 8 fx dick. A. cladodermum.
Endverzweigungen über 8 /x dick. 3.
3. Astchen auf der Innenseite gefiedert. A. Plumüla.
Astchen am Grunde gegenständig gefiedert. A. cruciatum.
3233. A. Plumula (Ellis) Thur. — Callithamnion Plumula Lyngb.
— C. refractum Kg. — C. polyacanthum Kg. — C. Bebbii und abietinum
Reinsch. — Pterothamnion Plumula Naegeli. — Taf. LIIK, Fig. 3; Taf. LIIL,
Fig. 3. — Thallus rosenrot, 2 — 10 cm hoch, unberindet, mit am Grunde
80 — 300 (x dickem, nach oben zu verjüngtem Hauptstämmchen, der wieder-
holt abwechselnd fiederig verzweigt ist. End Verzweigungen 8 — 16 (x dick.
Astchen gegen- oder zu vier quirlständig, abstehend oder gespreizt, zurück-
gebogen, auf der Innenseite ein- bis zweifach gefiedert, mit an allen Gliedern
entspringenden spitzen, dornartigen Fiederchen. Tetrasporangien oval bis
fast kugelig, sitzend oder sehr kurz gestielt am Grunde der Astchen. Cysto-
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— 115 —
karpien zu zwei oder vier. Zellen zwei- bis viermal so lang als dick.
— f. genuinum Hauck. A. Plumula Thur. Astchen opponiert, abstehend,
die unteren oft gespreizt; Fiederchen derselben etwas verlängert. — Nordsee.
— var. crispum J. Ag. A. crispum Thur. Astchen wirtelig vierzeilig,
gespreizt und zurückgebogen; Fiederchen derselben dornartig. — Adria-
tisches Meer.
3234. A. cladodermum (Zanard.) Hauck. — Callithamnion clado-
dermum Zanard. — Thallus schön karminrot, sehr schlaff, 2 — 3 cm hoch,
wiederholt gefiedert, Hauptstämmchen am Grunde 1/2 mm und darüber dick,
nach oben verjüngt, in den Endverzweigungen 6 — 8 [x dick. Stämmchen am
Grunde durch unregelmässig ästig verzweigte, aus den Basalzellen der Ast-
chen entspringende Rhizoiden berindet. Verzweigung reichlich, abwechselnd,
zweizeilig. Astchen gegenständig, die jüngeren einfach, die älteren doppelt
gegenständig gefiedert mit an allen Gliedern entspringenden Fiederchen.
Zweige mehr oder weniger abstehend. Zellen des Hauptfadens am Grunde
ungefähr so lang als breit, weiter oben 21/2 — 4mal, in den Astchen zwei-
bis dreimal so lang als breit. Tetrasporangien zerstreut an den Astchen.
Cystokarpien nicht selten von den Berindungsfäden des Thallus locker über-
wachsen. — Adriatisches Meer.
3235. A. fragil issimum (Zanard.) De Toni. — A. cruciatum f. fra-
gilissima Hauck. — Callithamnion fragilissimum Zanard. — Thallus bleich-
rötlich, etwas schlüpfrig, fadenförmig, rasig, aber sehr spärlich verzweigt,
mit zwei bis drei kleinen, aufrechten, abwechselnden Zweigen besetzt oder
selbst ganz einfach. Hauptstämmchen sehr zart, dicht, fast schwammig, mit
sehr kurzen gegenständigen und dekussierten auf recht - angedrückten , meist
abwechselnd gefiederten Astchen besetzt. Fiederchen einfach, abwechselnd
zweizeilig. Zellen des Hauptfadens l1^ — 2 mal so lang als dick. Tetra-
sporangien mit kreuzförmiger Teilung. — Adriatisches Meer. Vielleicht nur
eine Form von A. cruciatum.
3236. A. cruciatum (Ag.) Naeg. — Callithamnion cruciatum Ag. —
C. decipiens J. Ag. — Thallus 1 — 4 cm hoch, dichtrasig, unberindet, mit
zahlreichen, gesellig entspringenden, am Grunde 70 — 160 ju dicken, nach
oben zu verjüngten, fast einfachen oder nur mit wenigen, aufrechten, fast
gleich hohen Astchen besetzten Hauptstämmchen. Stämmchen und Aste
dicht mit gegenständig oder zu vier quirlig entspringenden, 1 — 2 mm langen.
Erklärung zu Tafel LH G.
Fig. 1. Monospora pedicellata, Tetrasporangienstand.
„ 2. „ „ Monosporenstand.
„ 3. Pleonosporium Borreri, Zweig mit Tetrasporangien.
„ 4. Callithamnion corymbosum, Zweig mit Tetrasporangien.
8*
— 116 —
12 — 24 u dicken, nach der Spitze zu verjüngten abstehenden Astchen be-
setzt, die am Grunde gegenständig, weiter aufwärts abwechselnd oder ein-
seitig gefiedert und an der Spitze der Äste schopfig gedrängt sind. Zellen
drei- bis sechsmal so lang als breit. Tetrasporangien sitzend oder kurz ge-
stielt, am Grunde der Astchen. — f. radicans J. Ag. Hauptstämmchen
teilweise niederliegend und stellenweise wurzelnd, etwas gewunden. Astchen
zwar gegenständig entspringend, aber einseits wendig, abstehend, abwechselnd
oder stellenweise nur innenseitig gefiedert. — Adriatisches Meer. — f. tenu-
issima Hauck. Thallus von einigen Millimetern bis 6 cm hoch. Haupt-
fäden vielfach verzweigt, sehr verdünnt. Astchen opponiert, mehr oder
weniger verlängert, sehr schlaff, meist nur innenseitig gefiedert, weit ab-
stehend; ihre Glieder meist fünf- bis achtmal so lang als dick. — Adria-
tisches Meer.
Gattung Crouania J. Ag.
Thallus stielrund, reichlich seitlich verzweigt, gallertig, mit grosszelligem
Hauptstämmchen und Ästen, unberindet oder mehr oder weniger dicht durch
Rhizoiden berindet. An den Gelenken der Stämmchen und Äste entspringen
meist zwei- bis vierzählige Quirle sehr reich gabelig verzweigter Kurztriebe.
Tetrasporangien zerstreut, tetraedrisch geteilt oder nur zweiteilig, gewöhnlich
einzeln an den unteren Gliederzellen der Kurztriebe oberseitig ansitzend.
Cystokarpien seitlich oder fast endständig, ohne besondere Hülle, aber von
den Kurztriebquirlen ziemlich vollständig umschlossen.
3237. Cr. attenuata (Bonn.) J. Ag. — Mesogloia attenuata Ag. —
Callithamnion nodulosum, Batrachospermum, condensatum Kg. — Taf. LH L,
Fig. 4, 5. — Thallus schmutzig-braunrot, schlüpfrig, 1 — 6 cm hoch, 250 bis
600 fi dick, am Ende bis auf 120 — 150 fx verjüngt, allseitig abwechselnd,
stellenweise fast dichotom, pyramidenförmig verzweigt. Der grosszellige
Stamm ist nackt oder nur am Grunde mit zerstreuten Rindenrhizoiden über-
wachsen. Quirlästchen zu drei, nur J/10 — ]/20 mm lang, am ersten Gliede
vielstrahlig, an den folgenden gabelig-dichotom geteilt, mit haarförmig ver-
längerten hinfälligen Endzellen. Zellen l1^ — 21/2mal so lang als breit.
Tetrasporangien tetraedrisch oder (bei der f. bispora) nur zu zwei paarig ge-
teilt. — Adriatisches Meer.
Erklärung zu Tafel LH H.
Fig. 1. Callithamnion corrymbosum, Cystokarp.
,2. „ polyspermum, Zweig mit Tetrasporangien.
„3. , tetragonum, Zweig mit Tetrasporangien.
„ 4. „ „ Teil des Hauptstärnmchens mit Berindung,
durch -welche aber die Glieder des Zentralfadens durchscheinen.
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— 117 -
Gattung Spyridia Harvey.
Thallus aufrecht, reichlich allseitig verzweigt, mit stielrunden Stämm-
chen und Ästchen, die eine grosszellige Zentralachse und eine innen gross-
zellige, aussen kleinzellige, dichte Rinde besitzen. Stämmchen und Äste
dicht mit zarten, alternierenden Kurztrieben besetzt. Tetrasporangien mit
tetraedrischer Teilung an den untersten Gliedern der Kurztriebe stehend.
Cystokarpien an kurzen Ästchen des Thallus endständig, rundlich zwei- bis
mehrlappig, von einer aussen dichten, kleinzelligen, innen lockeren und gross-
zelligen Rindenschicht umgeben mit mehreren gespreizten Gonimoloben. Carpo-
sporen in Reihen.
3238. Sp. fllamentosa (Wulf.) Harv. — Sp. attenuata Zanard. —
Sp. crassa, crassiuscula, setacea, nudiuscula, villosa, divaricata, cuspidata,
hirsuta, apiculata, villosiuscula, fruticulosa, arcuata, occidentalis Kg. — Sp.
Yidovichii, brachyarthra Menegh. — Ceramium filamentosum Ag. — Taf. Uli,
Fig. 1; Taf. LIIM, Fig. 1. — Thallus dunkelrot, schmutzig-rosa oder weiss-
lichgrau, strauchartig, 10 — 20 cm hoch und am Grunde */2 — 3 mm dick,
nach oben stark verjüngt und in den Endverzweigungen oft nur 30 /u dick,
allseitig abwechselnd reich verzweigt, mit aufrecht -abstehenden Zweigen.
Ästchen ziemlich ordnungslos aber dicht entspringend, abstehend bis gespreizt,
1 — 2 mm lang und 30 — 80 f.i dick, jung stachelspitzig, alt abgestumpft.
Berindung an den Stämmchen und Ästen geschlossen aus zonenförmig ge-
ordneten, länglichen, später regellos verschobenen Zellen gebildet, an den
Ästchen meist nur aus zwei an den Gelenken befindlichen lockeren Ringen
bestehend. Zellen an den Stämmchen und Ästen ungefähr so lang als breit,
an den Ästchen la/2 — 6 mal so lang. Antheridien oft in krustenförmigen
Lagen mehrere Glieder der Ästchen umhüllend. — Adriatisches Meer.
Gattung Ceramium (Roth.) Lyngbye.
Thallus aufrecht, sehr reich verzweigt, mit meist zangenförmig ein-
gekrümmten obersten Gabelästen, stielrund, mit grosszelliger Zentralachse
und aussen kleinzelliger, innen grosszelliger, geschlossener oder stellenweise,
namentlich aufwärts unterbrochener Rinde. Tetrasporangien tetraedrisch ge-
teilt, in den Rindenringen um die Zentralachse entwickelt und mehr oder
Erklärung zu Tafel LIIJ.
Fig. 1. Seirospora Griffithsiana, vergrössert.
„2. „ granifera, Zweig vergrössert.
„ 3. Compsothamnion thuyoides, vergrössert.
,4. „ gracillimum, Zweig mit Tetrasporangien.
„ 5. Plumaria elegans.
— 118 —
weniger weit aus der Rindenschicht vortretend. Cystokarpien in den oberen
Aufzweigungen des Thallus seitlich oder fast endständig von hakig ein-
gekrümmten Hüllästchen umgeben und meist ziemlich weit aus der Rinde
vortretend, mit mehreren, rundlichen Gonimoloben. Neben Tetrasporangien
treten zuweilen auch Parasporen in unregelmässigen rundlichen oder gelappten,
den Rindenringen aussen ansitzenden Knäueln auf.
Übersicht der Arten.
1. Ästchen ausgesprochen einseitswendig. C. Ibarbatum.
Astchen nicht einseitswendig. 2.
2. Gliederzellen des Stämmchens vollständig oder fast vollständig berindet. 3.
Berindung nur an den Gelenken vorhanden. 5.
3. Gliederzellen am Grunde ein- bis dreimal so lang als breit. 4.
Gliederzellen am Grunde des Stämmchens drei- bis sechsmal so lang als
breit. C. claviculatum.
4. Stämmchen über 200 \i dick. C. rubrum.
Stämmchen unter 150 fj. dick. C. cinnabareum.
5. Rindengürtel mit Stachelkranz. 6.
Ohne Stachelkranz aber zuweilen mit zerstreuten Haaren. 7.
6. Stacheln mehrgliedrig. C. ciliatum.
Stacheln eingliedrig. C. echiouotum.
7. Gliederzellen unten bis dreimal so lang als dick. 8.
Untere Gliederzellen meist über dreimal so lang als dick. 9.
8. Stämmchen bis 300 (.i breit. C. radiculosum.
Stämmchen über 300 fx breit. C. circinatum.
9. Gabelästchen nur schwach zangenförmig. 10.
Gabelästchen stark zangenförmig. 12.
10. Gliederzellen unten drei- bis viermal so lang als dick. C. Deslong-
champii.
Untere Gliederzellen vier- bis siebenmal so lang als dick. 11.
11. Äste aufrecht abstehend. C. fastigiatuni.
Äste fast gespreizt. C. tenuissimum.
12. Tetrasporangien in doppelter Querreihe in den Gürteln. C. elegans.
Tetrasporangien eine einfache Querreihe bildend. 13.
13. Thallus sehr schlaff. C. gracillimum.
Thallus wenigstens in den älteren Teilen steifer. 14.
14. Rindenringe schmal. C. strictum.
Rindenringe breit. C. diaphanum.
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— 119 —
3239. C. fastigiatum Harv. — C. coccineum, inconspicuum Zanard.
— Gongroceras fastigiatum Kg. — Thallus schlaff, rosenrot, 80 — 200 fi dick,
regelmässig gabelig, gleich hoch verzweigt, mit aufrecht- abstehenden Zweigen
und aufrecht-abstehenden, schwach eingekrümmten obersten Gabelästchen.
Zellen am Grunde sechs- bis siebenmal, aufwärts drei- bis fünfmal so lang
als dick. Fäden nur an den Gelenken mit schmalem Rindengürtel, der nur
etwa halb so breit als sein Durchmesser ist. Tetrasporangien meist zu vier
bis sechs, seltener einzeln rings aus den Rindengürteln hervortretend. Cysto-
karpien klein, einzeln oder zu zwei bis drei an den Astchen sitzend, von
zwei bis vier kurzen Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer.
3240. C. tenuissimum (Lyngb.) J. Ag. — Gongroceras nodiferum,
Orsinianum Kg. — Thallus etwas steif, ziegel- purpurrot, 1 — 8 cm hoch,
80 — 200 [x dick, regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt und da-
zwischen mit kleinen, kurzen, weit abstehenden, ordnungslos hervorbrechenden
seitlichen Astchen besetzt. Zweige abstehend bis fast gespreizt, oberste
Gabelästchen schwach eingekrümmt. Stämmchen und Äste nur an den Ge-
lenken mit Rindengürteln, die etwas angeschwollen sind. Zellen am Grunde
vier- bis sechsmal so lang als breit, nach oben immer kürzer werdend,
schliesslich kürzer als dick. Tetrasporangien einzeln oder zu mehreren in
jedem Rindengürtel, an den Ästchen Längsreihen bildend, knotig vortretend,
aber zum Teil von Rindenzellen umschlossen. Cystokarpien seitlich unter
den Spitzen der Endästchen, von zwei bis drei kurzen Hüllästchen umgeben.
— Adriatisches Meer. — var. arachnoideum J. Ag. Stämmchen auf-
wärts merklich verjüngt, mit aufrecht-abstehenden Zweigen. Tetrasporangien
ordnungslos, einzeln oder zu mehreren in einem Rindengürtel, oft zusammen-
fliessend und dann Cystokarpienähnliche von einer farblosen Hülle umgebenen
Sporenhaufen bildend. — Ostsee.
3241. C. eckionotum J. Ag. — Echinoceras oxyacanthum Kg. —
Chaetoceras echionotum Kg. — Acanthoceras echionotum, oxyacanthum,
distans, transcurrens Kg. — Ceramium dalmaticum, azoricum Menegh. —
Taf. LIII M, Fig. 4. — Thallus purpurrot, rasig, 2—4 cm und darüber hoch,
150 — 200 (x und darüber dick, aufwärts leicht verjüngt, regelmässig dichotom
und gleich hoch verzweigt, mit aufrecht-abstehenden Zweigen, dazwischen
zerstreut, mit kleineren seitlichen, ordnungslos hervorbrechenden Ästen.
Oberste Gabelästchen zangenförmig eingekrümmt, mit eingerollten Spitzen
Erklärung zu Tafel LIIK.
Fig. 1. Seirospora Griffithsiana.
„ 2. Ptilota plumosa.
„ 3. Antithamnion Plumula.
„ 4. Plumaria elegans.
— 120 —
Berindung gürtelförmig; zuweilen messen die Gürtel zusammen, meist sind
sie nur halb so breit als der Durchmesser und, oft nur an den jüngeren
Teilen, mit farblosen, ungegliederten, weit abstehenden Stacheln besetzt.
Zellen unten zwei- bis viermal so lang, oben ebenso lang oder kürzer als
dick. Tetrasporangien meist einzeln in mehreren aufeinanderfolgenden Rinden-
ringen, diese knotig auftreibend, in einer Längsreihe auf der Aussenseite der
Astchen. Cystokarpien oft gepaart, unter den Spitzen der Astchen von
mehreren Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer.
3242. C. elegans Ducl. — Taf. LHIM, Fig. 3. — Thallus an den
Gelenken ausgesprochen meist schwarz-purpurn, bis 7 cm hoch, borstendick,
regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt, dazwischen mit zerstreuten,
regellos entspringenden kleineren Ästen, aufwärts allmählich verjüngt. Zweige
aufrecht abstehend, die obersten Gabelzweigchen aufrecht, zangenförmig ein-
gekrümmt. Berindung in breiten Gürteln um die Gelenke. Zellen unten
zwei- bis sechsmal so lang als breit. Die hellen, fast farblosen Zwischen-
räume zwischen den tiefrot gefärbten Rindengürteln länger als diese. Tetra-
sporangien in grösserer Anzahl in jedem Rindengürtel der fertilen Teile der
Astchen, eine meist doppelte Querreihe um das Ästchen bildend. Cysto-
karpien fast endständig an den Ästchen, weit von den etwas verzweigten
Hüllästchen überragt. — Adriatisches Meer.
3243. C. radiculosum Grün. — Thallus braunrot, rasig, 3 — 6 cm
hoch, am Grunde 160 — 300 ^u, an den Spitzen 60 — 100 fi dick, regelmässig
dichotom und gleich hoch verzweigt, mit aufrecht-abstehenden Zweigen und
dazwischen vereinzelt mit sehr zarten, ordnungslos hervorbrechenden, kleinen,
pfriemlichen Ästchen. Rindengürtel um die Gelenke fast so breit als der
Durchmesser, nach oben zu schmäler werdend, etwas angeschwollen. Oberste
Gabelästchen pfriemlich, nur wenig eingekrümmt. Zellen unten dreimal, oben
ein- bis zweimal so lang als breit. Tetrasporangien in den Rindengürteln
zu mehreren, eine einfache, in den unteren Gürteln oft eine doppelte Quer-
reihe bildend, eingesenkt, die Rindengürtel etwas knotig auftreibend. Cysto-
karpien zu ein bis drei zusammen, an den obersten Ästchen sitzend, weit
von den ein bis vier Hüllästchen überragt. — Im Brackwasser im Adria-
tischen Meer.
3244. C. barfoatum Kg. — C. rubrum f. barbata Hauck. — C. conni-
vens Zanard. — Thallus purpurrot, derb, fast dichotom verzweigt, mit ein-
seitswendigen Zweigen und Zweigchen, an den obersten Gabelästchen zangen-
förmig eingekrümmt, mit eingerollten Enden. Zellen am Grunde bis zweimal
so lang als dick, dicht berindet, an den Gelenken napf förmig. Tetra-
sporangien an kleinen, etwas stichidienartig entwickelten Seitenzweigen.
Cystokarpien von doppelt so langen Hüllästchen, die gewöhnlich hakenförmig
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— 121 —
gekrümmt sind, umgeben. Im übrigen dem C. rubrum ähnlich, dem diese
Art überhaupt sehr nahe steht, auch in der Art der Berindung. — Adria-
tisches Meer.
3245. C. Deslongchampii Chauv. — Gongroceras Deslongchampii,
microdendron, Agardhianum, strictum Kg. — Thallus schmutzig-purpurrot,
bis 6 cm hoch, am Grunde 150 — 200 (x dick, aufwärts verjüngt, ziemlich
unregelmässig dichotom verzweigt, mit aufrecht-abstehenden Zweigen und.
mehr oder weniger dicht mit ordnungslos gestellten, kleinen, seitlichen, pfriem-
förmigen Zweigen besetzt, rasig. Oberste Astchen nicht gabelig, pfriem-
förrnig, kaum etwas eingekrümmt. Zellen drei- bis viermal so lang, die
oberen kürzer als breit. Die Rindengürtel erscheinen purpurrot, die Zwischen-
räume schmutzig-gelb, erstere nur um die Gelenke entwickelt, ohne Stacheln.
Tetrasporangien unregelmässig angeordnet, oft wirtelig oder einseitig ge-
häuft, zuweilen zerstreut an den Rindengürteln, mitunter Cystokarpien-ähnlich
zusammenfliessend und unregelmässig gelappte Sporenhaufen bildend. —
Nordsee.
3246. C. circinatum (Kg.) J. Ag. — C. divaricatum Ardiss. — Hor-
moceras circinatum, lobatum, transfugum, syntrophum, duriusculum, confluens,
decurrens, Biasolettianum Kg. — Trichoceras transcurrens Kg. — Thallus
an den Gelenken purpurn, in den Zwischenräumen fast farblos, 8 — 20 cm
hoch, am Grunde 300 — 500 fx dick, nach den Spitzen zu allmählich verjüngt,
regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt, mit aufrecht-abstehenden
Zweigen, zerstreut mit ordnungslos entspringenden kleinen seitlichen Astchen
besetzt, rasig. Oberste Gabelästchen zangenförmig eingebogen, Spitzen stark
eingekrümmt. Zellen im unteren Teil des Stämmchens lx/2 — 3mal, die
oberen ebenso lang als breit oder kürzer. Rindengürtel breit, in den obersten
Gliedern fast zusammenfliessend, meist ziemlich deutlich aus längsgereihten
Zellen gebildet und nicht selten mit zahlreichen ungegliederten, zarten, farb-
losen Haaren besetzt. Tetrasporangien zu mehreren in den Rindengürteln,
eine einfache Querreihe bildend. — Adriatisches Meer.
3247. C. ciliatum (Ellis) Ducl. — Echinoceras ciliatum, armatum,
hirsutum, imbricatum, julaceum, diaphanum, Hystrix, tenellum, horridum,
spinulosum, distans, secundatum, patens, pellucidum, puberulum, ramulosum,
nudiusculum, hamulatum, giganteum, uniforme, tumidulum, cristatum, sub-
Erklärung zu Tafel LIIL.
Fig. 1. Ptilota plumosa, Zweig schwach vergrössert.
„ 2. „ „ Fiederchen mit Tetrasporangien, stärker vergrössert.
„ 3. Antithanmion Plumula, Zweig.
„ 4. Crouania attenuata, Stück der Pflanze schwach vergrössert.
„ 5. „ „ Stengelstück, stärker vergrössert.
— 122 —
spinosum Kg. — Ceramium giganteum, uniforme, tumidulum, cristatum
Menegh. — Taf. LI1N, Fig. 1. — Thallus gelbrot oder bräunlich- grau, steif-
lieb, rasig, 5 — 10 cm hoch, am Grunde 200 — 300 /.i dick, aufwärts verjüngt,
regelmässig diebotom und gleich hoch verzweigt, mit aufrecht- abstehenden
Zweigen und dazwischen mit ordnungslos hervorbrechenden kleineren Asten.
Oberste Gabelästchen zangenförmig zusammengebogen, mit stark ein-
gekrümmten bis eingerollten Spitzen. Zellen im unteren Teil der Stämmchen
zwei- bis sechsmal, im oberen ebenso lang oder kürzer als dick. Rinden-
gürtel halb bis ebenso breit als sein Durchmesser, an den Gelenken einen
Kranz drei- bis sechsgliedriger farbloser Stacheln tragend und daneben auch
noch oft mit zahlreichen zarten, eingliedrigen, farblosen Haaren. Tetra-
sporangien eine einfache Querreihe in den Rindengürteln bildend, eingesenkt.
Cystokarpien von zwei bis vier Hüllästchen umgeben, an den oberen Ver-
zweigungen. — Adriatisches Meer.
3248. C. rubrum (Huds.) Ag. — Taf. LEI, Fig. 2; Taf. LIIM, Fig. 2.
— Thallus dunkel-purpurrot, etwas schlüpfrig, von wenigen bis zu 40 cm
und darüber lang, meist regelmässig dichotom verzweigt und vollständig be-
rindet. Gelenke oft eingeschnürt, dunkelrot, Glieder zierlich netzförmig ge-
zeichnet und nach der Mitte zu durchsichtig. Tetrasporangien in einfacher
oder doppelter Reihe um die Gelenke dem Rindengürtel eingebettet, seltener
ordnungslos an einer Stelle gehäuft, knotig vortretend. Die Cystokarpien-
tragende Pflanze besitzt meist zahlreiche kleine seitliche Adventiväste, an
welchen zumeist die Cystokarpien einzeln oder paarweise entwickelt sind;
dieselben sind von drei- bis fünf ebenso langen oder längeren Hüllästchen
umgeben. Zellen ein- bis dreimal so lang als dick, die obersten kürzer.
Oberste Gabelzweige zangenförmig eingekrümmt. Eine sehr veränderliche
und vielgestaltige, schwer abzugrenzende Art. — Nordsee, Ostsee.
3249. C. gracillimum Griff. — C. hospitans Zan. — Hormoceras
flaeeidum Harv. — Thallus dichtrasig, sehr zart, 1 — 6 cm lang, aber kaum
haardick, purpurviolett, schlüpfrig, sehr schlaff, dichotom und gleich hoch
verzweigt, mit kleineren ordnungslos hervorbrechenden seitlichen Ästen.
Obere Gabelästchen zangenförmig eingekrümmt. Zellen am Grunde fünf- bis
sechsmal so lang als dick, nach oben zu kürzer werdend, in den Astchen
etwa ebenso lang als breit. Rindengürtel etwas aufgetrieben aus verbältnis-
Erklärung zu Tafel LIIM.
Fig. 1. Spiridia filamentosa, Stück des Stengels.
B 2. Ceramium rubrum, mit Cystokarpien.
„3. „ elegans, mit Tetrasporangien.
v 4. „ echionotum, Zweig.
.,, 5. T diaphanum, Zweig.
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— 123 —
massig grossen Zellen gebildet. Gelenke intensiv purpurrot. Tetrasporangien
fast epuirlständig an den Seitenzweigen entwickelt, mit dem oberen Teil voll-
ständig vortretend und nackt, im unteren Teil von Rindenzellen umgeben.
Cystokarpien gepaart an den End Verzweigungen, von fünf bis sechs etwa
dreimal so langen doldenförmig entspringenden, abstehenden und zangen-
förmig eingekrümmten Hüllästchen umgeben. — Adriatisches Meer.
3250. C. strictum Grev. et Harv. — C. capillaceum Menegh. —
Gongroceras pellucidum, macrogonium Kg. — Hormoceras diaphanum, Cate-
nula, moniliforme, macrocarpum, polyceras, gracillimum, patens Kg. — Thallus
purpurrosa oder violett, schlüpfrig, rasig, 2 — 8 cm lang, etwa haardick,
regelmässig dichotom und gleich hoch verzweigt. Zweige aufrecht-abstehend,
oberste Gabelzweige zangenförmig eingekrümmt. Stellenweise mit seitlichen
Adventivästchen besetzt. Zellen unten vier- bis sechsmal so lang als dick,
nach oben zu kürzer werdend. Rindengürtel kürzer als breit, Zwischenräume
an den Gliedern daher ziemlich lang, durchsichtig. Tetrasporangien wirtelig
in der Rindenzone in einer einfachen Querreihe in der Gegend der Gelenke
angeordnet, nur mit dem oberen Teil über die etwas angeschwollene Rinden-
schicht vortretend und oben nackt. Cystokarpien an den oberen Verzwei-
gungen seitlich angeheftet, fast herz-nierenförmig, von vier bis sechs weit
überragenden Hüllästchen umschlossen. — Nordsee, Adriatisches Meer.
3251. C. diaphanum (Light f.) Rot. — Hormoceras cateniforme,
siliquosum, pulchellum Kg. — Tat". MIM, Fig. 5. — Thallus dunkel-purpur-
rot, in jüngeren Teilen schlaff, in älteren steifer, 6 — 20 cm hoch und 300 bis
450 fx dick, nach oben zu verjüngt, rasig, wiederholt seitlich fast dichotom
abwechselnd verzweigt, mit aufrecht -abstehenden Zweigen und mehr oder
weniger reich mit kleineren seitlichen Adventivästchen besetzt. Oberste
Gabelästchen ungleich lang, mehr oder weniger stark zangenförmig ein-
gekrümmt. Zellen unten drei- bis viermal so lang, oben ungefähr ebenso
lang als dick. Rindengürtel kürzer als der Durchmesser, in den obersten
Verzweigungen fast zusammenfiiessend; Zwischenräume durchsichtig. Tetra-
sporangien in meist nur einer Reihe wirtelig um die Gelenke in den Rinden-
gürtel eingesenkt und diesen knotig auftreibend, nur mit der fertilen Zelle
vortretend. Cystokarpien seitlich an kleinen oberen Astchen, von drei bis
vier kurzen Hüllästchen umgeben. — Nordsee, Adriatisches Meer.
3252. C. clavulatum Ag. — Centroceras cryptacanthum, micracan-
thum, macracanthum, hyalacanthum, leptacanthum , oxyacanthum , brachya-
canthum, Gasparinii Kg. — Spyridia clavulata J. Ag. — Thallus purpurrot,
rasig, 3 — 6 cm hoch, 120 — 160 (x dick, regelmässig dichotom und gleich
hoch verzweigt, mit aufrechten Zweigen und mit aus den Achseln entspringen-
den Adventivästchen. Oberste Gabelästchen zangenförmig, zuweilen etwas
— 124 —
keulenförmig verdickt, Spitzen oft eingerollt. Zellen drei- bis sechsmal so
lang, nach oben zu allmählich kürzer werdend und schliesslich kürzer als
breit, vollständig mit fast viereckigen in Längs- und Querreihen geordneten
Rindenzellen bedeckt. An den Gelenken stehen zweigliedrige farblose Stacheln
in einer Querreihe, oft auch noch ausserdem farblose eingliedrige, zarte Haare.
Tetrasporangien in den Adventiv- und Endästchen in einer Querreihe über
den Gelenken aus der Rinde vortretend und diese knotig auftreibend. Cysto-
karpien meist paarweise mit vier bis fünf doppelt so langen Hüllästchen. —
Adriatisches Meer.
3253. C. cinnabareum (Gratel.) Hauck. — C. ordinatum Kg. —
Boryna cinnabarina Gratel. — Thallus braunrot, rasig, 2 — 5 cm hoch, 80 bis
150 f.i dick, dichotom verzweigt, bisweilen etwas verworren, mit abstehenden
Zweigen und abstehenden oder gespreizten seitlichen Adventivästchen. Obere
Gabelästchen mehr oder weniger stark zangenförmig eingekrümmt, mit meist
geraden, seltener eingerollten Spitzen. Zellen unten ein- bis dreimal, oben
ebenso lang als dick, alle mit zusammenhängender, geschlossener, aus kleinen
fast sechseckigen, in Längs- und Querreihen geordneten Zellen bestehender
Rinde bedeckt. An den Gelenken fehlt ein Stachelkranz, oft aber sind zarte,
ungegliederte, farblose Haare vorhanden. Tetrasporangien eingesenkt, die
Rindenschicht knotig auftreibend. — Adriatisches Meer, an grösseren Algen.
Gattung Rhodochorton Naeg.
Thallus f einfädig, dünn, mit kriechenden Hauptstämmchen, von welchem
aufrechte, mehr oder weniger reich seitlich abwechselnd verzweigte, fruchtende
Sprosse ausgehen. Alle Sprosse aus einfachen, unberindeten ZeJlreihen ge-
bildet. Sporangien mit kreuzförmiger oder unregelmässiger Teilung, zerstreut
an den Auszweigungen der oberen fruchtenden Sprosse, endständig oder den
oberen Gliederzellen seitlich ansitzend. Cystokarpien und Antheridien un-
bekannt, daher die Stellung der Gattung zweifelhaft.
Übersicht der Arten.
1. Pflänzchen mit kriechendem Basalfaden. 2.
Pflanzen ohne kriechenden Basalfaden. Rh. chaiitransioides.
2. Zellfäden bis 10 fi dick. 3.
Zellfäden über 10 /.i dick. 4.
3. Kriechende Fäden eine fast geschlossene Zellfläche bildend. Rh. mem-
branaceum.
Kriechende Fäden keine Zellfläche bildend. Rh. minutum.
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— 125 —
4. Kriechende Fäden eine Zellfläche bildend. Rh. pallens.
Kriechende Fäden nicht zu einer Zellfläche verbunden. 5.
5. Zellfäden 10— 15 /i dick. Rh. Rothii.
Zellfäden 18—30 f.i dick. Rh. floridulum.
3254. Rh. Rothii (Turt.) Naeg. — Ceramium Rothii Berkel. — Calli-
thamnion Rothii Lyngb. — Thamnidium Rothii Thur. — Thallus in karmin-
roten, sammetartigen, ausgebreiteten, wenige Millimeter bis 1 cm hohe Ras-
chen, mit kriechenden, wenig verzweigten Hauptstämmchen und aufrechten,
10 — 15 (.i dicken, spärlich und gleich hoch verzweigten Ästen. Zweige auf-
recht oder angedrückt, verlängert, unter der Spitze mit abwechselnden oder
gegenständigen, kurzen, weniggliedrigen, einfachen, gabeligen oder fast eben-
sträussig verzweigten fertilen Astchen besetzt. Die Endglieder werden zu
Tetrasporangien. Zellen l1^ — 4 mal so lang als dick. — Nordsee, an Felsen,
Muscheln, Stielen von Laminarien u. s. w.
3255. Rh. floridulum (Dillw.) Naeg. — Callithamnion floridulum
Ag. — Thamnidium floridulum Thur. — Taf. LIII, Fig. 3. — Thallus in
purpurroten, 1 — 3 cm hohen, rundlich-halbkugeligen Rasen, mit verzweigten
kriechenden Hauptstämmchen und ziemlich steifen, aufrechten, 18 — 30 (x
dicken, fast dichotom, nach oben zu einseitig und gleich hoch verzweigten
Ästen. Zweige aufrecht angedrückt, spärlich, nach der Spitze zu zahlreicher,
aufrecht- angedrückt. Zellen 2y2 — 5 mal so lang als dick. Tetrasporangien
einzeln oder häufiger zu zwei bis fünf an sehr kurzen fertilen Ästchen, die
in grösserer Zahl reihenweise auf der Innenseite der oberen Äste entspringen.
— Helgoland, an Felsen, die von sandigem Schlamm überzogen sind.
3256. Rh. miuutum (Suhr.) Reinke. — Callithamnion minutum
Suhr. — C. minutissimum Suhr. — Dichte Raschen von 0,5 — 1 mm Höhe
an grösseren Algen. Aus kriechenden, verzweigten, dem Substrat dicht an-
geschmiegten, teilweise pseudoparenchymatisch verbundenen Horizontalfäden
erheben sich aufrechte, reichlich und vorwiegend einseitswendig verästelte
Thallusfäden, die in eine farblose, einzellige Haarspitze auslaufen. Dicke der
Fäden 5 — 10 p. Gliederzellen zwei- bis sechsmal so lang als breit. Chro-
Erklärung zu Tafel LIIN.
Fig. 1. Ceramium ciliatum.
„ 2. Rhodochorton chantransioides nach Reinke, Tetrasporangien tragender Ast.
„ 3. „ „ Pflanze in ca. 70facher Vergrösserung nach
Reinke.
„ 4. Gloeosiphonia capillaris, Schnitt durch einen Teil des Thallus mit Cysto-
karp.
„ 5. Halymenia dichotoma, Querschnitt durch ein Stück des Thallus.
— 126 —
matophoren einzeln oder in geringer Zahl in den Zellen, plattenförmig, von
unregelmässigem Umriss. Tetrasporangien einzeln oder zu zweien auf ganz
kurzen Seitenästchen oder sitzend; die entleerten Hüllen werden wie bei
Sphacelaria von der Stielzelle durchwachsen. (Reinke.) — Ostsee.
3257. Rh.? membranaceum Magnus. — Callithamnion membrana-
ceum Magnus. — Thallus aus einer rosenroten, äusserst zarten, mit der
Unterseite dem Substrat anhaftenden Zellenfläche bestehend, welche teils
aus langgliedrigen, dünneren, meist geraden, teils aus kürzer gegliederten,
dickeren, meist gewundenen, ganz unregelmässig netzartig verzweigten, 6 bis
8 /n dicken Fäden gebildet wird, deren Zweige fast rechtwinklig aufeinander-
stossend und nebeneinander wachsend, allmählich alle Lücken untereinander
ausfüllen. Aus dieser Zellenfläche erheben sich an unbestimmten Stellen
kurze (weniggliedrige) einfache oder etwas verzweigte Fäden, deren End-
glieder sich in Tetrasporangien umwandeln. Glieder der basalen Fäden
l1^ — 8 mal, die der aufrechten l1^ — 2 mal länger als der Durchmesser.
(Hauck.) — Nordsee, Adriatisches Meer.
3258. Rh.'? pallens (Zanard.) Hauck. — Callithamnion pallens Zanard.
— Acrochaetium pallens Naeg. — Thamnidium pallens Hauck. — Bildet
bis 5 mm hohe, rosenrote Raschen an grösseren Algen. Fäden aus einer
gemeinschaftlichen Zellenfläche entspringend, 10 — 12 fx dick, mit zerstreuten,
stellenweise einseitigen, abstehenden, einfachen oder in gleicher Weise wieder
verzweigten Astchen besetzt. Glieder fünf- bis sechsmal länger als der
Durchmesser. Tetrasporangien am Grunde der Zweige innenseitig gereiht,
einzeln oder bis zu dreien auf einem kurzen Stiele (selten sitzend). Habitus
einer Chantransia. (Hauck). — Adriatisches Meer.
3259. Rh. chaiitraiisioides Reinke. — Taf. LHN, Fig. 2, 3. —
Thallus in dichten Rasen von 1 — 2 mm Höhe feste Gegenstände überziehend,
ohne horizontale Basalfäden. Fäden äusserst zart, fiederartig verzweigt.
Gliederzellen der Hauptachse 12 — 16 mal so lang als breit. Chromatophoren
schmälere oder breitere Schraubenbänder. Tetrasporangien auf kurzen Seiten-
ästen zu zwei und drei nebeneinander, seltener einzeln. — Westliche Ostsee,
in einer Tiefe von 18 m.
IV. Reihe Cryptonemiales.
Carpogonien und Auxiliarzellen einzeln im Thallus zerstreut. Aus den
befruchteten Carpogonzellen wachsen fadenförmige Zellen (Ooblastemfäden)
zu den Auxiliarzellen hin, kopulieren mit ihnen und erst aus diesen Kopu-
lationszellen gehen die Gonimoblasten hervor.
— 127 —
Übersicht der Familien
nach Schmitz.
A. Auxiliarzellen an besonderen sekundär entwickelten Zellfäden ausgebildet.
Gonimoblast dem Thallusgewebe eingelagert.
I. Carpogonien an primären Zellfäden hergestellt. Diese mit den Auxi-
liarzell-Zellfäden zu Prokarpien verbunden. Gonimoblast in mehrere
sukzedan ausgebildete Gonimoloben geteilt (selten ein einziger Sporen-
büschel). Fast sämtliche Zellen werden zu Sporen. Gloiosiphoniaceae.
II. Carpogonzellen gleichfalls sekundär entwickelt.
1. Prokarpien, Carpogonzellfäden und Auxiliarzellfäden zu aufrechten
flaschenförmigen Gehäusen geformt. Gonimoblast in mehrere sukzedan
ausgebildete Gonimoloben geteilt, fast alle Zellen zu Sporen aus-
gebildet. Grateloupiaceae.
2. Auxiliarzellfäden gekrümmt, sehr zahlreich entwickelt. Dazwischen
in geringer Anzahl die gekrümmten Carpogonzellfäden. Gonimoblast
unvollständig in simultan entwickelte Gonimoloben geteilt, fast sämt-
liche Zellen zu Sporen ausbildend. Dumontiaceae.
B. Auxiliarzellen und Carpogonzellfäden an primären, unveränderten Zellfäden
hergestellt. Auxiliarzellen meist zahlreich, Carpogonzellen meist vereinzelt.
Gonimoblast meist ein geschlossenes Zweigbüschel, zuweilen in sukzedan
ausgebildete Gonimoloben geteilt, fast alle Zellen zu Sporen ausbildend.
Nemastomaceae.
C. Auxiliarzellen und Carpogonien in besonderen Abschnitten der Thallus-
rinde.
I. Die fertilen Thallusabschnitte meist nematheciumartig verdickt. Auxi-
liarzellen zahlreich, meist an unveränderten Zellfäden ausgebildet.
Gonimoblaste sorusartig zusammengerückt.
1. Die Carpogonien sind Endzellen meist verkürzter Thalluszellfäden.
Gonimoblast in mehrere Gonimoloben geteilt, fast alle Zellen zu
Sporen ausbildend. Thallus stielrund oder zweischneidig abgeflacht.
ßhizophyllidaceae.
2. Die Carpogonzellfäden sind entweder verkürzte Thalluszellfäden oder
unveränderten Thalluszellfäden seitlich angeheftet. Gonimoblaste
sehr klein: kurze, einfache oder verzweigte Zellfäden. Fast ihre
sämtlichen Gliederzellen werden zu Sporen. Thallus dorsiventral.
Sqüamariaceae.
II. Die zahlreichen Auxiliarzellen sind Gliederzellen der Carpogonzellfäden
oder eigenartig ausgebildeter, steriler Thalluszellfäden und sind mit den
— 128 —
Carpogonien zu einem Sorus zusammengeordnet. Nach der Befruchtung
kopulieren alle Auxiliarzellen miteinander. Aus der Copulationszelle
sprossen viele Gonimoblaste (kurze Ketten von Sporen). Corallinaceae.
Wegen der Verschiedenartigkeit der vegetativen Merkmale der Gattungen
einer Familie lässt sich eine hierauf gegründete Einteilung nicht durchführen;
für die Bestimmung muss auf die am Schluss angehängte Gattungstabelle
verwiesen werden.
Familie Gloiosiphoniaceae.
Thallus zumeist stielrund, anfangs solid, später oft röhrig hohl, gabelig
oder meist seitlich verzweigt und mit langgegliederter fädiger Zentralachse,
die von einer nach aussen kleinzellig werdenden Rinde umgeben ist. Tetra-
sporangien der Aussenrinde eingelagert, über die Thallusfläche zerstreut, mit
kreuzförmiger, oft unregelmässiger Teilung. Cystokarpien der Innenrinde
eingelagert, meist im oberen Teil des Thallus zerstreut von der mit einem
Porus versehenen nach aussen mehr oder minder stark vorgewölbten Aussen-
rinde bedeckt.
Gattung Gloiosiphonia Carm.
Thallus stielrund, gallertig weich, innen meist aufgelockert und röhrig
hohl, mit dünner, langgegliederter Zentralachse, von der aus wirtelig ge-
ordnete, nach aussen zu sehr reich verästelte Rindenzweige abgehen. Diese
bilden in ihren Endverzweigungen die sehr dichte kleinzellige Aussenrinde,
während die von der Zentralachse durch einen von Rhizoiden durchgezogenen
Hohlraum getrennte Innenrinde grosszellig ist. Sporangien zerstreut, mit
kreuzförmiger, aber oft unregelmässiger Teilung. Cystokarpien über die
oberen Teile des Thallus zerstreut, der Innenrinde eingelagert, von der nur
wenig vorgewölbten Aussenrinde überdeckt. Fruchtkern mit einem Stielchen
angeheftet, fest geschlossen, nierenförmig.
3260. Gl. capillaris (Huds.) Carm. — Helminthora capillaris Kg. —
Taf. LIIN, Fig. 4. — Thallus frisch rosen- bis purpurrot, gallertig (ab-
sterbende Pflanzen verbleichend, oft gelblich), 5 — 10 cm hoch, 1 — 2 mm dick,
am Grunde und an der Spitze verjüngt, allseitig regelmässig mit dünneren
Ästen besetzt, welche meist zahlreiche ordnungslos entspringende, an beiden
Enden verdünnte 2 — 5 mm lange, 120 — 180 /x dicke, häufig gewundene Ast-
chen tragen. Tetrasporangien an den Astchen besonders dicht verzweigter
Individuen. Cystokarpien an den oberen, etwas knotig angeschwollenen Ast-
chen. — Helgoland.
I
129 —
Familie Grateloupiaceae.
Thallus stielrund, kantig, abgeflacht oder blattartig flach, in sehr ver-
schiedenartiger Weise gabelig oder seitlich verzweigt, mit zentralem, dickem
Strang dünner, gegabelter, netzartig verketteter Markfäden, von welchen seit-
lich zahlreiche Rindenfäden abzweigen, die vielfach gabelig verzweigt, nach
aussen schliesslich eine kleinzellige dicht geschlossene Rinde bilden. Innen-
rinde grosszelliger, aufgelockert, aus netzartig verketteten Zellreihen bestehend
und oft ohne scharfe Grenze in die Markschicht übergehend. Tetrasporangien
über die Thallusfläche zerstreut oder auf fertile Thallusabschnitte beschränkt,
der Aussenrinde oder erhabenen Nemathecien eingelagert, kreuzweise geteilt.
Cystokarpien klein, meist in grosser Anzahl nahe zusammenstehend und zer-
streut oder auf bestimmte fertile Abschnitte beschränkt, der Innenrinde ein-
gesenkt, oft in das Mark weit hineinreichend, von der nur wenio- vor-
gewölbten, von einem Porus durchbrochenen Aussenrinde überdeckt. Frucht-
höhlung von einem netzartig verflochtenen Hüllgeflecht umgeben. Fruchtkern
kugelig-nierenförmig oder undeutlich maulbeerförmig auf mehr oder minder
grosser Stielzelle. Sporen sehr zahlreich.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus wenigstens am Grunde stielrund. Halymenia.
Thallus abgeflacht oder flach. 2.
2. Sporangien über die Thallusfläche zerstreut. 3.
Sporangien in Nemathecien oder auf bestimmte Thallusstellen beschränkt. 4.
3. Thallus rundlich oder unregelmässig gelappt. Aeodes.
Thallus in der Abflachungsebene gabelig oder seitlich verzweigt. Grate-
loupia.
4. Aussenrinde kleinzellig, antiklinreihig. Acrodiscus.
Aussenrinde parenchymatisch. Cryptonemia.
Gattung Haiymenia C. Ag.
Thallus stielrund oder flach, gabelig oder seitlich, auch meist prolife-
rierend verzweigt, innen locker oder gallertig- weich, mit netzfädigem aus
dünnen Fäden gebildetem, sehr lockerem Mark und dünner, aussen klein-
Erklärung zu Tafel LEI.
Fig. 1. Spyridia filamentosa.
„ 2. Ceramium rubrum.
B 3. Rhodochorton floridulum.
Thomd-Migula, Flora. VI. 2. n
— 130 —
zelliger, sehr dicht geschlossener, innen grosszelliger und lockerer, mit grossen,
zerstreuten, netzig verketteten Zellen an das Mark angeschlossener Rinde.
Sporangien zerstreut, der Aussenrinde eingelagert, mit kreuzförmiger Teilung.
Cystokarpien klein, zerstreut, ziemlich tief, oft weit in das Mark eingesenkt
und die Rinde nur wenig emporhebend.
3261. H. dichotoma J. Ag. — Chrysimenia dichotoma J. Ag. —
Grateloupia gorgonioides Kg. — Taf. LIIN, Fig. 5. — Thallus dunkelrot,
oft grünlich, schlüpfrig, gallertig- fleischig, stielrund bis zusammengedrückt,
5 — 20 cm hoch und unten 3 — 6 mm dick, aufwärts verjüngt, regelmässig
dichotom und gleich hoch verzweigt. Verzweigungen abstehend, mit ge-
rundeten Achseln und stumpfen Enden. Im unteren Teil sind die Stämmchen
solid, im oberen innen sehr stark aufgelockert-röhrig, mit sternförmigen,
anastomosierenden Zellen. Tetrasporangien zerstreut, ebenso die wenig auf-
fallenden, an getrockneten Exemplaren als kleine Wärzchen vortretenden
Cystokarpien. — Adriatisches Meer.
3262. H. Floresia (Clem.) Ag. — Thallus rosenrot, gallertig-häutig,
aufgeblasen-flach, am Grunde in einen Stiel verlängert, 10 — 30 cm hoch,
drei- bis vierfach fiederteilig. Fiedern und Fiederchen linear, lang zugespitzt;
Hauptstämmchen 1 — 4 cm breit, Fiederchen 1 — 2 mm breit, 10 — 25 mm lang,
glatt, sägezähnig oder fast gewimpert. Tetrasporangien in den Fiederchen
zerstreut, meist ziemlich dicht gestellt. Cystokarpien punktförmig, über den
Thallus zerstreut, ebenfalls oft dicht gestellt. — Adriatisches Meer.
Gattung Grateloupia C. Ag.
Thallus abgeflacht oder blattartig flach und in der Abflachungsebene
gabelig oder seitlich, oft proliferierend verzweigt, gallertig-fleischig, aus
einem Bündel dünnfädiger, netzig verketteter, von dünnen Rhizoiden durch -
flochtener Markfasern und einer innen allmählich in das Mark übergehenden
breiten, grosszelligen, einwärts aufgelockerten, aussen massig breiten antiklin-
reihigen Rinde bestehend. Sporangien über die Thallusfläche zerstreut. Cysto-
karpien klein, in unregelmässigen Gruppen über den oberen Teil des Thallus
zerstreut, vollständig eingesenkt und von einem meist reichlich entwickelten
Hüllgeflecht umgeben.
3263. G. filicina (Wulf.) Ag. — Gr. concatenata, horrida, Pennatula
Kg. — Gr. porracea Suhr. — Gr. filiformis Kg. — G. lanceolata Mont. —
Delesseria filicina Lamour. — Taf. LII1C, Fig. 1; Taf. LUID, Fig. 1. — Thallus
purpur violett, ins Schwarzgrüne spielend, zähe, bandförmig, 5 — 12 cm lang,
1 — 4 mm breit nach beiden Enden verjüngt, spitz oder mit gerundeter Spitze,
in Rasen wachsend, meist abwechselnd fiederig, in der Abflachungsebene vom
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— 131 —
Grunde verzweigt, aber öfters am Ende nackt. Zweige abstehend oder ge-
spreizt, oft selbst wieder mit kleineren Fiederchen besetzt, zuweilen auch
gegenständig oder streckenweise einseitig, im übrigen dem Hauptstamm ähn-
lich, nur kürzer und meist auch schmäler, die jüngsten lanzettlich. Tetra-
sporangien oft zu sehr vielen genähert, in den Fiederchen eingesenkt. Cysto-
karpien ebenfalls in grosser Zahl genähert, eingesenkt an den Fiederchen.
Von dem schildförmigen Haftorgan geben gewöhnlich mehrere Stämmchen
aus. — Im Adriatischen Meer, zerstreut.
Gattung Aeodes J. Ag.
Thallus blattartig flach, ganzrandig oder unregelmässig gelappt, dünn,
mit stark aufgelockertem, aus dünnen, verzweigten Markfasern und ähnlich
gestalteten Rhizoiden bestehendem Mark und ziemlich dicht geschlossener,
aus kurzen rundlichen Zellen bestehender Rinde. Sporangien zerstreut, in
der Rinde eingesenkt, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien mit sehr
entwickeltem Hüllgeflecht, in unregelmässigen Gruppen zerstreut, sehr tief
eingesenkt, so dass sie kaum äusserlich vorragen, dagegen weit in die auf-
gelockerte Markschicht eingebettet.
3264. Aeodes marginata (Rouss.) Schmitz. — Halymenia marginata
Rouss. — Iridaea marginata Endl. — Schizymenia marginata J. Ag. — Seh.
minor Zanard. — Nemastoma marginata J. Ag. — Taf. LIIIC, Fig. 2. —
Thallus violettrot, trocken purpur-blutrot, lederartig-fleischig, mit kleiner
Haftscheibe festsitzend, ungestielt, länglich oder fast kreisrund, buchtig ge-
lappt, mit etwas verdicktem, welligem Rande, bis 25 cm lang, 8 — 10 cm
breit. Tetrasporangien länglich, zerstreut, der Rinde eingesenkt. — Adria-
tisches Meer.
Gattung Acrodiscus Zanard.
Thallus zusammengedrückt-flach, dünnhäutig, mit einem aus längs ver-
laufenden, verworrenen, dünnen, verzweigten Fäden bestehendem Mark, welches
nach aussen netzförmig anastomosierende, dichotom verzweigte, perlschnur-
förmige Fäden aussendet, deren äussere kleine Zellen die mehrschichtige
Rinde bilden. Verzweigung dichotom. Tetrasporangien in rundlichen unter
Erklärung zu Tafel LIII B.
Fig. 1. Bornetia seeundiflora.
2. Monospora pedicellata.
3. Callithamnion corymbosum.
„ 4. Pleonosporium Borreri.
„ 5. Plumaria elegans.
— 132 —
der Spitze der Verzweigungen stehenden Gruppen, zwischen stärker ent-
wickelten Fäden der äusseren Schicht eingelagert, mit kreuzförmiger Teilung
oder nur durch eine Querwand geteilt. Cystokarpien unbekannt.
3265. A. Vidovichii (Menegh.) Zanard. — Chondrus Vidovichii
Menegh. — Cryptonemia Vidovichii Zanard. — Cr. dichotoma J. Ag. —
Euhymenia dichotoma Kg. — Taf. LIIIC, Fig. 3. — Thallus dunkelrot,
ziemlich derb, 4 — 10 cm hoch, nur ganz kurz gestielt, linear, 4 — 8 mm breit,
stellenweise, namentlich auch an den Teilungsstellen eingeschnürt, dichotom
verzweigt, an den Enden abgerundet. Die einzelnen, durch die Einschnü-
rungen begrenzten Stücke sehr ungleich, unter kreisförmig bis linear-länglich.
Tetrasporangien unter den Scheiteln der Verzweigungen in etwas Nema-
thecium-artig entwickelten Sori. — Zerstreut im Adriatischen Meere.
Gattung Cryptonemia J. Ag.
Thallus unten stengelig, oben flach blattförmig, ungeteilt oder gabelig
bis handförmig gelappt, mit mehr oder weniger stark ausgebildeter, nach
oben zu verschwindender, meist ähnlich dem Blattspross geteilter Rippe; von
der Rippe oder zuweilen auch vom Blattrand gehen ähnlich gestaltete Proli-
fikationen an älteren Individuen aus, während gleichzeitig die Lamina des
älteren Blattsprosses nach und nach verschwindet und nur die verdickte
Rippe stengelartig übrig bleibt. Fortpfianzungsorgane meist nur an einzelnen,
oft kleiner bleibenden Endabschnitten des Thallus. Markfäden ein massig
dichtes Bündel bildend, locker, dünn, netzig verkettet, von einzelnen Rhizoiden
durchflochten. Rinde dicht geschlossen, mit nach innen zu grösseren, nach
aussen zu kleineren, nicht deutlich in Reihen angeordneten Zellen. Sporangien
mit kreuzförmiger Teilung, in den fertilen Sprossen in nematheciumartig ver-
dickten Stellen der Aussenrinde. Cystokarpien zu vielen in Gruppen über
einzelne Abschnitte oder die ganze Oberfläche fertiler Sprosse verteilt, der
aufgelockerten Innenrinde eingelagert und in das Mark eingesenkt, die Aussen-
rinde deutlich auswärts auftreibend, sehr klein, ohne deutlich vortretendes
Hüllgeflecht.
3266. Cr. Lomation (Bertol.) J. Ag. — Fucus Lomation Bertol. —
Sphaerococcus Lactuca Ag. — Cryptonemia Lactuca J. Ag. — Euhymenia
Lactuca Kg. — Taf. LIIIC, Fig. 4. — Thallus dunkelrot, derb, 4—8 cm
hoch, stengelig, mit 2 — 20 mm langen, 1 — 2 mm dickem, oft von Resten der
zerfallenen Blattlamina geflügeltem Stengel, oft etwas verzweigt, aufwärts in
längliche oder verkehrt- eirunde, ganzrandige oder leicht gebuchtete, wellige,
1 — 4 cm lange Blattkörper übergehend, die meist von einer allmählich ver-
schwindenden Rippe durchzogen sind. Aus der Rippe oder aus den stenge-
— 133 —
ligen Teilen, zuweilen auch aus den Blatträndern sprossen später dem Thallus
ähnliche Prolifikationen, die unter Umständen nochmals Prolifikationen tragen
können. Cystokarpien in kleineren Blättchen, sehr klein, kaum mit blossem
Ausre wahrnehmbar. — Adriatisches Meer.
3267. Cr.? tunaeformis (Bert.) Zanard. — Fucus tunaeformis
Zanard. — Rhodymenia tunaeformis Zanard. — Sphaerococcus tunaeformis
Kg. — Thallus rot, dünn aber ziemlich steif, 6 — 12 cm hoch, mit zartem,
kurzem, nur 0,5 — 2 mm langem und 0,5 mm dickem Stiel, mit verkehrt-
eirundem oder länglichem, ganzrandigem, dünnhäutigem, 6 — 20 mm langem
Blattkörper, aus dessen oberen Rande dem Thallus gleichgestaltete, dichotom
bis kettenförmig geteilte Prolifikationen sprossen, die meist wieder Prolifi-
kationen tragen. Der Thallus besitzt kein eigentliches Markfadenbündel,
sondern besteht aus innen grösseren, nach aussen zu immer kleiner werden-
den und schliesslich eine kleinzellige Rinde bildenden Zellen, Fruktifikation
unbekannt, daher Stellung ganz unsicher. — Adriatisches Meer.
Familie Dumontiaceae.
Thallus stielrund bis blattartig flach, mitunter röhrig -hohl, gabelig
oder seitlich verzweigt oder gänzlich unverzweigt, höchstens proliferierend,
aus Rinde und zentralem Zellfaden oder Markbündel bestehend. Sporangien
zonenförmig oder kreuzförmig geteilt, meist zerstreut, zuweilen in besonderen
Nemathecien eingelagert. Cystokarpien meist zahlreich über den Thallus
zerstreut oder in bestimmten fertilen Thallusabschnitten gehäuft, völlig ein-
gesenkt, in der Innenrinde entwickelt, die Aussenrinde meist nur wenig auf-
treibend. Fruchtkern kugelig- nierenf örmig, auf meist gekrümmtem Stielchen ;
meist sämtliche Zellen, mit Ausnahme einiger Stielzellen, wandeln sich zu
Sporen um. Cystokarpien zuweilen so dicht gedrängt, dass mehrere Frucht-
kerne zusammenfliessen.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus blattartig flach. JDilsea.
Thallus stielrund oder nur etwas zusammengedrückt. 2.
2. Thallus wenigstens im oberen Teil mit deutlich gegliederter Zentralachse.
Dudresnaya.
Thallus ohne deutliche Zentralachse. Dumontia.
Gattung Dumontia Lamour.
Thallus stielrund oder zusammengedrückt, röhrig-hohl, unregelmässig
seitlich verzweigt ohne zentralen Zellfaden, der nur in den obersten Spitzen
— 134 —
der Sprosse schwierig erkennbar ist. Sehr bald wird der Spross durch Auf-
lockerung des Gewebes röhrig-hohl. Die Thalluswand besteht innen aus
grossen, lockeren, von längslaufenden, aufwärts verzweigten Markfäden be-
gleiteten Zellen, aussen aus einer kleinzelligen, dichtgeschlossenen Rinde.
Sporangien über die Thallusfläche zerstreut, mit kreuzförmiger Teilung.
Cystokarpien zerstreut, sehr klein, in grosser Anzahl der Innenseite der
Thalluswand ansitzend. Fast sämtliche Zellen des Fruchtkerns werden zu
Sporen.
3268. D. filiformis (Fl. dan.) Grev. — Taf. LIIIE, Fig. 1; Taf. LUID,
Fig. 4. — Thallus rosen- bis purpurviolett, oft etwas bräunlich, gallertig-
häutig, fast stielrund, 1 — 60 cm lang und meist 1 — 6, selten mehr Millimeter
dick, nach beiden Enden zu verjüngt, mit verlängerten, gleich gestalteten,
vielfach ganz einfachen Ästen besetzt, röhrig hohl, meist gesellig wachsend.
— f. crispata J. Ag. Thallus zusammengedrückt, wellenförmig-kraus, mehr
oder weniger gedreht, bis zu 10 — 20 mm Dicke aufgetrieben. — Nordsee.
Ostsee.
Gattung Dudresnaya Bonnern.
Thallus stielrund, gallertig- weich , allseitig reich verzweigt, im oberen
Teil mit deutlicher gegliederter Zentralachse und wirtelig angeordneten, nach
aussen zu reich verzweigten Rindenzweigen, welche nur sehr locker seitlich
zusammenschliessen und keine feste Rinde bilden. Weiter unten umgiebt sich
die Zentralachse mit einer dichten Schicht herablaufender, eine besondere
Berindung der Zentralachse darstellenden Rhizoiden. Sporangien mit zonen-
förmiger Teilung, über die Thallusfläche zerstreut. Cystokarpien sehr klein
und vollständig eingeschlossen, von den lockeren Zweigbüscheln der Rinde
weit überragt, mit dichtem, aus ein oder zwei Gonimoloben bestehendem
Fruchtkern, der nur aus wenigen, sich fast sämtlich in Sporen umwandelnden
Zellen zusammengesetzt ist.
3269. D. coccinea (Ag.) Crouan. — Mesogloia coccinea Ag. —
Nemalion coccineum Kg. — Callithamnion verticillatum Kg. — Taf. LIIID,
Fig. 2, 3. — Thallus rosen- bis karminrot, schlüpfrig-gallertig, 5 — 15 cm
hoch, 1 mm und darüber dick, nach oben verjüngt, in den Endverzweigungen
etwa x/2 mm dick, allseitig reich pyramidenartig- rispig verzweigt, mit nicht
zugespitzten Enden. Zellen der Hauptachse cylindrisch, drei- bis viermal so
lang als dick. Rindenästchen wirtelig, zuerst trichotom, dann dichotom ver-
zweigt, sehr locker, mit cylindrischen, 3 — 10 ß dicken und vier- bis sechsmal
so langen Gliedern. — Adriatisches Meer.
3270. D. purpurifera J. Ag. — Nemalion purpuriferum Kg. —
Taf. LIIIC, Fig. 5; Taf. LIIIE, Fig. 5. — Thallus dunkel- purpurrot, schlüpf-
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— 135 —
rig-gallertig, 5 — 12 cm hoch, unten 2 — 5 mm, in den Endverzweigungen
noch 0,5 mm dick, mit reicher, rispenartig-pyramidaler Verzweigung. Enden
zugespitzt. Rindenästchen wirtelig, locker, dichotom verzweigt, mit 4 — 8 u
dicken und etwa IV2 — 2 mal so langen, ovalen, oben fast kugeligen Zellen.
Zellen des Hauptfadens l*/2 — 21/2mal so lang als dick. — Adriatisches Meer.
Gattung Dilsea Stackhouse.
Thallus blattartig flach, ungeteilt oder unregelmässig gelappt oder ge-
schlitzt, gestielt, mit meist sehr dicker, aus gegliederten, vielfach verzweigten
Markfäden und dazwischen zuletzt sehr dicht verlaufenden Rhizoiden ge-
bildeter Markschicht und breiter, innen aufgelockerter, grosszelliger und all-
mählich in das Mark übergehender, aussen kleinzelliger und dicht geschlossener
Rinde. Sporangien mit kreuzförmiger Teilung, an unbestimmt begrenzten
Stellen der Thallusoberfläche in grösserer Zahl der schwach verdickten Aussen-
rinde eingelagert. Cystokarpien in besonderen fertilen Thallusabschnitten
im Fadengeflecht der Markschicht, sehr klein, nach aussen nicht vortretend,
mit kugelig-nierenförmigem, von sterilen Fäden durchsetztem Fruchtkern.
3271. D. edulis Stackh. — Halymenia edulis Ag. — Iridaea edulis
Bory. — Schizymenia edulis J. Ag. — Sarcophyllis edulis J. Ag. — Taf. LIII E,
Fig. 2. — Thallus intensiv blutrot bis purpurrot, fleischig, gesellig aus einem
gemeinsamen Haftorgan entspringend, mit kurzem, zusammengedrücktem
Stiel, aufwärts keilförmig, in einen meist verkehrt- eirunden, zuweilen längs
geschlitzten, 15 — 30 cm langen und 5 — 15 cm breiten, dickfleischigen Blatt-
körper erweitert. Tetrasporangien auf beiden Seiten der Blattfläche in wenig
erhabenen, unbestimmt begrenzten Flecken so dicht stehend, dass sie fast
eine besondere Schicht im Thallus bilden. Cystokarpien in unbestimmt be-
grenzten Flecken im oberen Teil des Thallus. — Helgoland.
Familie Nemastomaceae.
Thallus stielrund bis blattartig flach, sehr verschiedenartig gabelig oder
seitlich verzweigt, mit zentralem Strang von dünnen, gegabelten, von Rhi-
zoiden durchflochtenen Markfäden, seltener mit gegliedertem Zentralfaden.
Erklärung zu Tafel LIII C.
Fig. 1.
Grateloupia filicina.
„ 2.
Aeodes marginata.
■ 3.
Acrodiscus Vidovichii.
, 4.
Cryptonemia Lomation.
< 5.
Dudresnaya purpurifera
— 136 —
Von den Markfäden gehen zahlreiche Rindenzweige ab, die sich wiederholt
gabelig verzweigen und schliesslich eine mehr oder weniger dichte Rinde
bilden. Tetrasporangien mit kreuzförmiger Teilung, über die Thallusfläche
zerstreut. Cystokarpien über den oberen Teil des Thallus zerstreut, meist
in grösserer Anzahl zusammenstehend, der Innenrinde eingelagert, völlig ein-
gesenkt und die Aussenrinde im allgemeinen nicht emporhebend, ohne Hüll-
geflecht, mit kugelig-nierenförmigem, oft gelapptem und aus meist mehreren
dicht zusammenschliessenden Gonimoloben zusammengesetztem Fruchtkern.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus mit gegliederter Zentralachse. Calosiphonia.
Thallus mit zentralem Markfadenbündel. 2.
2. Thallus flach oder stark abgeflacht. 3.
Thallus stielrund oder nur wenig zusammengedrückt. 4.
3. Thallus innen wenig aufgelockert. Platoma.
Thallus innen röhrig aufgelockert. Halarachnion.
4. Thallus mit nierenförmigen Sprossbildungen. Neurocaulon.
Thallus nicht mit nierenförmigen Sprossen. 5.
5. Thallus völlig stielrund. Furcellaria.
Thallus zusammengedrückt. Neniastoma.
Gattung Calosiphonia Crouan.
Thallus stielrund oder abgeflacht, gallertig -schlüpfrig, reich allseitig
verzweigt, mit wenigstens im oberen Teil des Thallus deutlicher, gegliederter
Zentralachse, die abwärts durch längsverlaufende Rhizoiden schliesslich fast
vollständig verdeckt wird, so dass der zentrale Teil einem Markfadenbündel
gleicht. Von dem Zentralfaden gehen quirlig angeordnete, reich verästelte
Rindenzweige ab, die lockere grosszellige, später reichlich von längsverlaufen-
den Rhizoiden durchsetzte Innenrinde und eine dicht schliessende, kleinzellige
Aussenrinde bilden. Tetrasporangien unbekannt. Cystokarpien zerstreut,
klein, der Innenrinde eingelagert, die Aussenrinde auftreibend.
3272. C? dalmatica (Kg.) De Toni. — Dudresnaya dalmatica Zanard.
— Lygistes dalmatica Ardiss. — Nemalion lubricum ß. N. dalmaticum Kg.
— Thallus purpurrot, knorpelig-gallertig, 2 — 4 cm lang, 1 mm, in den End-
verzweigungen x/2 mm dick, wiederholt allseitig abwechselnd verzweigt, oft
gesellig aus einer kleinen Basalschwiele entspringend. Äste verlängert nackt
oder stellenweise mit kurzen, zarten Astchen besetzt, mit zugespitzten Enden.
— Adriatisches Meer.
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— 137 —
Gattung Platoma (Schousb.) Schmitz.
Thallus flach, gabelig oder unregelmässig, zuweilen vom Rande proli-
ferierend verzweigt, gallertig-fleischig, aus Mark und Rinde bestehend, mit
deutlicher Fadenstruktur. Mark aus dicht gedrängten, dünnen, gabelig ver-
zweigten, mit Rhizoiden untermischten Markfasern bestehend. Rinde nach
innen zu lockerzellig, aussen kleinzellig, dicht geschlossen, mit eingestreuten
Drüsenzellen. Sporangien zerstreut, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien
klein, zerstreut, der Innenrinde eingelagert, die Aussenrinde kaum empor-
hebend.
3273. PI. cyclocolpa (Mont.) Schmitz. — Halymenia cyclocolpa
Mont. — H. multifida und cervicornis J. Ag. — Nemastoma cyclocolpa
Zanard. — N. multifida und cervicornis J. Ag. — Taf. L1IIH, Fig. 3. —
Thallus gallertig-häutig, karmin- bis purpurrot, 4 — 8 cm hoch, flach, am
Grunde keilförmig, fast fächer- oder nierenförmig ausgebreitet, unregelmässig
gabelig bis fast fiederig geteilt. Abschnitte kurz, linear oder schwach keil-
förmig, oft etwas zangenartig zusammengebogen, oder am Ende geweihartig
verzweigt, am Rande glatt oder mit geweihartigen Prolifikationen besetzt.
Abschnitte 4 — 20 mm, an den Spitzen 1/2 — 2 mm breit. — Adriatisches Meer.
3274. PL? minor (Zanard.) De Toni. — Nemastoma minor Zanard. —
Thallus gallertig-häutig, dunkelrot, klein, aus einer sehr kleinen Wurzel -
schwiele entspringend, 2 — 3 cm hoch, zusammengedrückt-flach, 0,5 mm breit,
fächerförmig verzweigt. Segmente flach, fast gespreizt, dichotom geteilt,
kaum 2 mm breit, nach der Spitze zu verschmälert und spitzlich, am Rande
glatt, schmal linear, oft zweizipfelig. — Adriatisches Meer.
Gattung Halarachnion Kg.
Thallus abgeflacht bis flach, oft blattartig, ungeteilt oder gabelig bis
unregelmässig geteilt, mitunter besonders von den Rändern aus proliferierend,
innen locker bis röhrig-hohl, aus Mark und Rinde bestehend. Mark dick,
meist stark aufgelockert, mit dünnen, verzweigten Rhizoiden und dünnen
Erklärung zu Tafel LEID.
Fig. 1. Grateloupia filicina, Thallusquerschnitt mit Sporangien.
„ 2. Dudresnaya coccinea, Stück eines Thallusabschnittes mit berindeter
Zentralachse und Cystokarpien.
„ 3. „ „ junger Spross nur mit den Wirtelzweigen und be-
ginnender Berindung der Zentralachse.
„ 4. Dumontia filiformis, Schnitt durch den Thallus mit Tetrasporangien.
„ 5. Dilsea edulis, Schnitt durch den Thallus mit Sporangien.
„ 6. Halarachnion ligulatum, Cystokarp.
— 138 —
Markfäden. Rinde dünn, innen gross- und lockerzellig, aussen aus kleineren,
rundlich-eckigen, ganz dicht aneinanderschliessenden Zellen gebildet. Sporan-
gien nicht bekannt. Cystokarpien zerstreut, vollständig eingesenkt, der Innen-
seite der Rinde ansitzend und mit dem Gonimoblast bis in das Rindengewebe
hineinreichend.
3275. H. ligulatum (Woodw.) Kg. — Halymenia ligulata Ag. —
Taf. LUID, Fig. 6; Taf. LIIIF, Fig. 1. — Thallus meist karminrosa, galler-
tig-häutig, von sehr veränderlichem Aussehen, zusammengedrückt bis flach,
am Grunde stielartig verjüngt, gabelig geteilt und an den Rändern, seltener
aus der Fläche proliferierend. Abschnitte linear, aber gewöhnlich am unteren
Ende etwas verschmälert und zuweilen oben zugespitzt, aufrecht bis ab-
stehend, in den Achseln abgerundet. Prolifikationen gewöhnlich schmal
lanzettlich, zuweilen am Scheitel gegabelt. Cystokarpien über den ganzen
Thallus zerstreut, meist zahlreich, klein, punktförmig. — f. genuina Hauck.
Thallus gewöhnlich 10 — 30 cm lang, flach bandförmig, 0,5 — 4, mitunter bis
10 cm breit, meist reich proliferierend. — Nordsee. — f. aciculare (Kg.)
Hauck. var. stricta Ardiss. H. aciculare Kg. — Thallus 5 — 10 cm lang,
stielrund bis zusammengedrückt, fast röhr ig, unterhalb 1 — 3 mm dick, in
den letzten Segmenten oft bis zu 400 fi verdünnt. — Adriatisches Meer.
Gattung Neurocaulon (Zau.) Kg.
Thallus stielrund, verzweigt, oberwärts scheinbar mit nierenförmigen,
sitzenden Blättern besetzt, die aber einzeln oder paarweise an den stielrunden
Sprossen auftretende flache Kurztriebe sind. Mark dick, in den stielrunden
Sprossen dicht, in den Flachsprossen ziemlich aufgelockert. Rinde aussen
kleinzellig, dicht geschlossen, innen grosszelliger und lockerer, in den stiel-
runden Sprossen dicker als in den Flachsprossen. Sporangien unbekannt.
Cystokarpien an einzelnen Flachsprossen in sehr grosser Anzahl über den
äusseren nicht wesentlich veränderten Teil zerstreut, sehr klein, auf der
Innenseite der Rinde ansitzend und in das Mark hineinragend.
3276. N. reniforme (Post, et Rupr.) Zanard. — Constantinea reni-
formis Posteis et Ruprecht. — Neurocaulon foliosum Zanard. — Taf. LIII F,
Fig. 2; Taf. LIEG, Fig. 1. — Thallus dunkelrot, oft schwärzlich oder
bräunlich, ziemlich dickfleischig, 6 — 10 cm hoch, an den stengeligen, un-
regelmässig verzweigten Teilen 1 — 3 cm dick; Flachsprosse in Entfernungen
von ca. 1 cm voneinander, nierenförmig, 1 — 3 cm breit, dick, fleischig, am
Erklärung zu Tafel LIII E.
Fig. 1. Dumontia filiformis.
, 2. Dilsea edulis.
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— 139 —
Rande oft wellig oder breit gekerbt. Auch die Spitzen der stengeligen
Sprosse laufen in solche Flachsprosse aus. Cystokarpien sehr dicht und sehr
klein, eine breite Zone am Rande der Flachsprosse einnehmend, die Rinde
dem blossen Auge nicht bemerkbar auftreibend. — Adriatisches Meer.
Gattung Furcellaria Lamour.
Thallus stielrund, wiederholt gabelig verzweigt, knorpelig derb, aus
dickem Mark und sehr dicker Rinde bestehend. Markfasern aus länglichen,
ziemlich dicken Gliederzellen gebildet und mit dickeren und dünneren Rhi-
zoiden durchsetzt. Rinde aussen kleinzellig, deutlich antiklinreihig, sehr dicht,
innen grosszelliger, lockerer, reichlich von Rhizoiden durchsetzt. Sporangien
auf schotenförmig verdickten Zweigenden, in der Aussenrinde liegend, mit
zonenförmiger Teilung. Cystokarpien an ähnlich gestalteten Zweigenden in
sehr grosser Anzahl nahe beieinanderstehend und häufig zusammenfliessend,
klein, der Aussenrinde eingelagert, die über dem Cystokarp keinen Porus
besitzt.
3277. F. fastigiata (Huds.) Lamour. — Furcellaria lumbricalis Lyngb.
— Fastigiaria furcellata Stackh. — Polyides rotunda Moris et De Not. —
Taf. LIIIG, Fig. 2; Taf. LIIIH, Fig. 1. — Thallus derb fleischig, schwärz-
lich-rot, trocken ganz schwarz, rasig, aus einem Geflecht verzweigter, kriechen-
der Fäden entspringend, 5 — 20 cm hoch, stielrund, überall ziemlich gleich-
massig, 0,5 — 2 mm dick, wiederholt gabelig, gleich hoch verzweigt, mit auf-
rechten bis abstehenden, an den Enden abstehenden, in den Achseln zu-
gespitzten Zweigen. Fertile Endzweige verlängert, schotenförmig, 2 — 5 cm
lang und fast doppelt so dick als die sterilen Teile, nach beiden Enden zu
verjüngt. — Nordsee, Ostsee.
Gattung Nemastoma J. Ag.
Thallus stielrund oder abgeflacht gabelig geteilt, oft proliferierend,
namentlich aus dem Rande, gallertig-fleischig, aus Mark und Rinde gebildet.
Mark dicht und ziemlich dick, aus dünnen, von ähnlichen Rhizoiden durch-
flochtenen Markfasern gebildet. Rinde aussen kleinzellig, dicht geschlossen,
antiklinreihig, oft mit Drüsenzellen durchsetzt, innen lockerer, grosszelliger,
von Rhizoiden durchsetzt. Sporangien wenig bekannt, zerstreut, mit kreuz-
Erklärung zu Tafel LIII F.
Fig. 1. Halarachnion ligulatum.
„ 2. Neurocaulon reniforme.
„ 3. Nemastoma dichotoma.
— 140 —
förmiger Teilung. Cystokarpien sehr zahlreich in der Innenrinde liegend,
klein, die von keinem Porus durchbrochene Aussenrinde nicht emporwölbend.
3278. N. dichotoma J. Ag. — Gymnophloea dichotoma, incrassata,
caulescens, Biasolettiana Kg. — Ginnania irregularis Kg. — Taf. LIIIF,
Fig. 3; Taf. LIIIG, Fig. 3. — Thallus gallertig- fleischig, trocken derb, fest,
dunkel purpurrot, 5 — 10 cm hoch, zusammengedrückt, am Grunde fast stiel-
rund, meist ziemlich regelmässig gabelig gleich hoch verzweigt, mit ab-
stehenden, 2 — 5 mm breiten, linearen oder etwas keilförmigen Abschnitten.
Endabschnitte linear, abgerundet, oder nach dem Ende zu verschmälert, spitz,
zuweilen auch verbreitert und ausgerandet oder gegabelt. Prolifikationen
am Rande seltener, aber doch mitunter vorhanden. Achseln rund. Cysto-
karpien meist über den ganzen Thallus zerstreut. — Adriatisches Meer.
Familie Ehizophyllidaceae.
Thallus stielrund, abgeflacht oder krustenförmig flach und dann dorsi-
ventral gebaut, init zentralem Markfaserstrang oder gegliederter Zentralachse
und aussen kleinzelliger, innen grosszelliger Rinde. Tetrasporangien mit
kreuzförmiger oder unregelmässiger Teilung, in besonderen Nemathecien
oder zerstreut über die Thallusfläche der Aussenrinde eingelagert. Cysto-
karpien in ziemlich grosser Zahl vereinigt in knotig oder warzig verdickten
Nemathecien, klein und zerstreut oder grösser und zusammenfliessend.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus mit zentralem Markfaserbündel. Polyides.
Thallus mit gegliederter Zentralachse. 2.
2. Thallus zweischneidig abgeflacht. Rhizophyllis.
Thallus krustenförmig flach. Contarinia.
Gattung Polyides C. Ag.
Thallus stielrund, wiederholt gabelig geteilt, knorpelig, mit Mark und
Rinde. Mark ziemlich dick, aus locker geordneten, von zahlreichen Rhizoiden
dicht durchflochtenen dickzelligen Markfasern gebildet. Rinde sehr dick,
dichtzellig, innen grosszelliger und reichlich von Rhizoiden durchsetzt, aussen
kleinzelliger, deutlich antiklinreihig. Sporangien zerstreut an den obersten,
etwas angeschwollenen Zweigen, in der Aussenrinde, kreuzförmig oder un-
regelmässig geteilt. Cystokarpien sehr zahlreich den im oberen Teil des
Thallus verstreuten Nemathecien völlig eingesenkt.
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3279. Polyides rotundus (Gmel.) Grev. — P. lumbricalis (Bauli.)
Ag. — Furcellaria lumbricalis Kg. — Chordaria rotunda Ag. — Furcellaria
rotunda Lyngb. — Taf. LIIIG, Fig. 4—6; Taf. LIIIH, Fig. 2. — Thallus
elastisch weich, trocken knorpelig, schwärzlich-rot, im Aussehen den sterilen
Pflanzen von Furcellaria fastigiata sehr ähnlich, 8 — 15 cm hoch, 1 — 2 mm
dick, oben mehrmals gabelig geteilt, gesellig aus einer Basalscheibe ent-
springend, mit spitzen oder gerundeten Achseln und Astenden. Tetra-
sporangien tragende Zweige knotig verdickt. — Nordsee. Ostsee.
Gattung Rhizophyllis Kg.
Thallus zweischneidig abgeflacht, schmal lineal, abwechselnd fiederig
gezähnt oder verzweigt, kriechend und dorsi ventral gebaut, auf der ab-
geflachten Bauchseite der Mittellinie entlang mit zahlreichen Wurzelfasern
besetzt, mit zentraler, gegliederter Achse. Rinde auf der Thallusoberseite
dicker, aussen kleinzellig, mit zahlreichen grösseren Drüsenzellen, innen gross-
zelliger. Sporangien in schwach warzenförmig vorspringenden Gruppen auf
der Thallusoberseite längs der Mittellinie verteilt, mit unregelmässiger (schief,
kreuzförmig, zonenförmig) Teilung. Cystokarpien im Innern der warzen-
förmig verdickten Nemathecien in grösserer Zahl von der dichten Nema-
theciumwand fruchtwandartig überwölbt.
3280. Rh. Squammariae Kg. — Rh. dentata Moni — Rhodomenia
perreptans J. Ag. — Taf. LIIIK, Fig. 1, 2. — Thallus hautartig, karmin-
rosa, 1 — 3 cm lang, dichotom fiederig geteilt und fächerförmig ausgebreitet.
Abschnitte linear, mit etwas rippenartig erhabener Mittellinie, etwa 1 mm
breit oder etwas breiter, am Rande leicht gezähnt oder fein buchtig oder
wie ausgenagt, mit stumpf gerundeten Spitzen. Nemathecien der Mittel-
linie der Segmente entlang entwickelt. — Adriatisches Meer, auf der Ober-
seite von Peyssonellia squammaria und rubra, seltener an Cystosira und
Lithothamnion.
Erklärung zu Tafel LIIIG.
Fig. 1. Neurocaulon reniforme, Thallusquerschnitt mit Cystokarp.
n 2. Furcellaria fastigiata, Thallusquerschnitt.
„ 3. Nemastoma dichotoma, Thallusschnitt mit Cystokarp.
„ 4. Polyides rotundus, Schnitt mit Cystokarp.
„ 5. „ „ Schnitt durch den Tetrasporangien tragenden Thal-
lusteil.
„ ü. .,, „ Zweig mit weiblichem Nemathecium, Lupeuvergrösse-
rung.
— 142 —
Gattung Contarinia Zanard.
Thallus flach knotenförmig, auf dem Substrat ausgebreitet, gerundet
oder unregelmässig gelappt, mit zusammenfliessenden Lappen, auf der Unter-
seite durch zahlreiche kurze Wurzelfasern festhaftend, mit aus dicken, ovalen
Gliederzellen bestehender, nahe der Unterseite verlaufender Zentralachse.
Rinde auf der Unterseite dünner, auf der Oberseite dicker, innen grosszelliger,
aussen klein und dichtzellig und auf der Oberseite mit zahlreichen grösseren
Drüsenzellen. Sporangien in ganz flach vorspringenden Gruppen über die
Thallusoberfläche zerstreut, mit schief kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien
unbekannt.
3281. C. peysonneliaeformis Zanard. — Taf. LI1IK, Fig. 3. —
Bildet dunkelrote, 0,5 — 1 mm dicke und bis 4 cm im Durchmesser haltende,
flache, fast kreisrunde oder unregelmässig gelappte oder eingerissene ge-
schlitzte, dem Substrat fest aufliegende und durch Wurzelfäden mit ihm be-
festigte Krusten. Tetrasporangien in zerstreuten, Nemathecium-artigen, un-
bestimmt begrenzten Flecken auf der Thallusoberseite. — Adriatisches Meer,
auf Spongien und Cystosiren.
Familie Squammariaceae.
Thallus blattartig flach, krustenartig ausgebreitet, dem Substrat mit
der Unterseite fest angewachsen oder doch durch zahlreiche Wurzelfasern
mit ihm fest verbunden oder auch nur in der Mitte angeheftet, am Rande
frei. Thallus ohne Zentralachse oder zentrales Markfadenbündel, aus einer
basalen Zellschicht gebildet, von welcher radialstrahlige, dicht gedrängte und
zuweilen seitlich verbundene Zellfäden ausgehen, deren äusserste Zellen eine
dichte kleinzellige Aussenrinde bilden. Tetrasporangien der Rindenschicht
zerstreut eingelagert oder in warzenförmigen Nemathecien, mit kreuzförmiger
oder zonenförmiger Teilung. Cystokarpien über die Thallusfläche zerstreut,
der Rindenschicht eingelagert oder der Thallusoberfläche aussen aufsitzend,
aus flach warzenförmigen Nemathecien entwickelt, verschiedenartig gestaltet.
Übersicht der Gattungen.
1. Zellfäden seitlich nur locker verbunden. 2.
Zellfäden seitlich fest verbunden. 4.
Erklärung zu Tafel LIII H.
Fig. 1. Furcellaria fastigiata.
„ 2. Polyides rotundus.
„ 3. Platoma cyclocolpa.
' ffr/r// <jo
7
> '////r-r/f///? ?/r/y/r .
— 143 —
2. Tetrasporangien interkalar. Petrocelis.
Tetrasporangien seitlich. 3.
3. Sporangien mit unregelmässig kreuzförmiger Teilung. Plagiospora.
Sporangien mit zonenförmiger Teilung. Cruoria.
4. Sporangien, Antheridien und Cystokarpien an denselben Individuen. Cruo-
riella.
Sporangien, Antheridien und Cystokarpien an verschiedenen Individuen.
Peyssonnelia.
Gattung Petrocelis J. Ag.
Thallus flach, krustenförmig ausgebreitet, ohne Wurzelhaare, mit der
ganzen Unterseite flach angewachsen. Rindenschicht ziemlich dick, Basal-
schicht mit radial -fächerförmig verlaufenden Zellreihen. Tetrasporangien
kreuzförmig, oft unregelmässig geteilt, aus Zellen der aufrechten Thallus-
fäden hervorgehend und einzeln oder zu mehreren gereiht, zerstreut. Cysto-
karpien klein, zerstreut der Rindenschicht eingelagert.
3282. P. cruenta J. Ag. — Taf. LIIIK, Fig. 4. — Thallus flach
krustenförmig, kreisrund, später unregelmässig, 2 — 7 cm im Durchmesser,
0,5 — 1 mm und darüber dick, dunkel-purpurrot, schlüpfrig. Aufrechte Fäden
einfach, seltener vereinzelt gabelig geteilt, fast gleichmässig 4 — 8 fx dick;
Zellen so lang oder etwas länger als breit. Tetrasporangien meist einzeln,
mit kreuzförmiger Teilung, aus einer der oberen oder mittleren Zellen der
aufrechten Fäden hervorgehend. — Auf Steinen in der Nordsee.
3283. P. Hennedyi (Harv.) Batt. — P. Ruprechtii Hauck. — Actino-
coccus Hennedyi Harv. — Im Aussehen der vorigen Art gleich. Tetra-
sporangien in perlschnurförmigen, einfachen, seltener gabeligen Reihen meist
zu zwei bis neun hintereinander aus den oberen Zellen der aufrechten Fäden
sich entwickelnd, schief-kreuzförmig oder unregelmässig geteilt. — Helgo-
land, an Steinen und Stielen von Lamniaria.
Gattung Plagiospora Kuckuck.
3284. PI. gracilis Kuckuck. — Taf. LHIK, Fig. 4, 5. — Bildet
ca. 1 cm im Durchmesser haltende rötliche Scheiben auf Steinen. Aus einem
ein- bis zweischichtigen basalen Zellenlager erheben sich aufrechte, durch
Gallerte verbundene, 3 — 5 fi breite Fäden, die aus 20 — 30 Zellen bestehen.
Zellen ebenso lang bis etwas länger als breit. Tetrasporangien eiförmig,
seitlich an den aufrechten Fäden sitzend, 6 — 9 fx breit, 15 — 17 f.i hoch,
durch schiefe Wände vierteilig. Chromatophor eine bandförmig ausgezogene
144
Platte in jeder Zelle. — Helgoland auf Geröllstein in einer Tiefe von ca. 10 m.
(Kuckuck.)
Gattung Cruoria Fries.
Thallus flach, knotenförmig ausgebreitet, mit der Unterseite vollständig
angewachsen, ohne Wurzelhaare, im basalen Teil mit radial-fächerförmig
verlaufenden Zellreihen. Rindenschicht oft ziemlich dick, im unteren Teil
von Rhizoiden durchzogen. Tetrasporangien zerstreut, seitlich den aufrechten
Thallusfäden ansitzend, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien denen von
Petrocelis gleich.
3285. Cr. pellita (Lyngb.) Fr. — Taf. LIIIK, Fig. 8; Taf. LIIIL,
Fig. 1. — Thallus schlüpfrig, dunkel-purpurrot, ca. 0,5 mm dick, knoten-
förmig, anfangs kreisrund, später unregelmässig ausgebreitet. Aufrechte vom
Basallager bogig aufsteigende Zellfäden einfach oder gegabelt, 8 — 12^ dick,
nach der Basis zu bis zur doppelten Dicke anschwellend, aus cylindrischen,
am Grunde bauchigen, lJ/2 — 3 mal so langen als breiten Zellen bestehend. —
Nordsee, an Steinen.
3286. Cr. purpurea Crouan. — Contarinia cruoriaeformis Cr. —
Thallus schlüpfrig, dunkel -purpurrot, krustenförmig, unregelmässig aus-
gebreitet, bis etwa 0,5 mm dick. Aufrechte Fäden fast senkrecht aus dem
Basallager aufsteigend, einfach oder hin und wieder ein- bis zweimal gabelig
geteilt, 6 — 8 fx dick, mit cylindrischen, ein- bis dreimal so langen als breiten
Zellen. Tetrasporangien ellipsoidisch, 44 — 50 /x lang, 15 — 17 /x breit, an
dem oberen Teil der aufrechten Fäden. — Adriatisches Meer, auf Litho-
thamnien, an Muschelschalen.
3287. Cr. Stilla Kuckuck. — Taf. LIIIK, Fig. 7. — Bildet blut-
rote, dünne, ca. 0,5 cm im Durchmesser haltende rundliche Flecken auf
Lithothamnion Sonderi. Aufrechte Fäden kurz, ca. 8 fi breit, Tetrasporan-
gien 22 — 28 (x hoch, 8 — 11 ix breit. — Helgoland, in einer Tiefe von
5—10 m.
Gattung Cruoriella Crouan.
Thallus flach, krustenförmig ausgebreitet, mit der ganzen Unterfläche
dem Substrat angewachsen, nur stellenweise sich später ablösend, mit sehr
Erklärung zu Tafel LI1IJ.
Fig. 1. Peyssonnelia Squammaria.
„ 2. Rkododermis parasitica nach Kuckuck, reifes Sporangium mit ParaphyseD.
„ 3. Hildenbrandtia rivularis, auf Stein.
C Uf/f'/l ÖO
— 145 —
kurzen Wurzelfasern am Substrat haftend. Basalschicht mit fächerförmig-
zusammenfliessend verlaufenden Zellreihen, zuweilen verkalkt. Sporangien zu
mehreren bis vielen in besonderen mehr oder weniger stark vortretenden
Nemathecien, mit kreuzförmiger Teilung. Cystokarpien in flach warzen-
förmigen Arorragungen der Thallusoberfläche. Sporangien, Antheridien und
Cystokarpien an ein und demselben Individuum.
3288. Cr. armorica Crouan. — Taf. LIIIL, Fig. 2. — Thallus
purpurrot, krustenförmig, fleckenförmig, rundlich, gelappt oder unregelmässig
ausgebreitet, 50 — 100 tu dick, 1 — 3 mm im Durchmesser. Fäden am Grunde
10 — 15 (.i dick, nach oben sehr verjüngt. Zellen so lang oder etwas länger,
an der Spitze drei- bis viermal so lang als dick. — Adriatisches Meer, auf
Schneckenhäusern, Kalkalgen u. s. w.
3289. Cr. Dubyi (Crouan) Schmitz. — Peyssonnelia Dubyi Crouan.
— Thallus krustenförmig-häutig, kreisrund, 2 — 4 cm im Durchmesser, 80 bis
200 (.i dick, am Rande leicht krenuliert, mit der ganzen Unterseite dicht
angewachsen, purpurrot. Zellen der Basalschicht in deutlichen Reihen, kaum
länger als breit; aufsteigende Fäden armgliedrig ; unterste Zellen so lang als
breit, oberste bis halb so lang. — Nordsee, Adriatisches Meer.
3290. Cr.? adriatica (Hauck.) De Toni. — P. adriatica Hauck. —
Bildet nach Hauck, anfänglich fast kreisrunde, am Rande leicht buchtige,
mehrere Centimeter grosse, später unbestimmt ausgebreitete, der P. Dubyi
ähnliche, dunkel-purpurrote, 100 — 400 f.i dicke, flockenartige Krusten auf
Steinen, Lithothamnien, Schneckenhäusern u. s. w. Thallus häutig, trocken
häufig am Rande etwas konzentrisch runzelig, mit der ganzen Unterfläche
dem Substrat aufgewachsen; Oberfläche uneben, mehr oder weniger höckerig.
Nemathecien unbestimmt ausgebreitete, nicht scharf begrenzte, zusammen-
fliessende, oft den grössten Teil der Thallusoberfläche bedeckende, dunkler
gefärbte Flecken bildend. Die Nemathecienfäden kurz, als Fortsetzung der
Thallusfäden nicht scharf abgegrenzt, nur durch etwas hellere Färbung zu
unterscheiden; Glieder jener so lang als der Durchmesser. Cystokarpien aus
zwei bis drei länglichen, hintereinander gereihten Sporen bestehend. — Adria-
tisches Meer.
Gattung Peyssonnelia Decaisne.
Thallus blattartig flach, anfangs krustenartig ausgebreitet und mit der
ganzen Unterseite durch zahlreiche Haftfasern am Substrat befestigt, später
nur noch stellenweise anhaftend, gewöhnlich seitlich ausgebreitet infolge von
einseitigem Rand Wachstum , zuletzt eine mehr oder minder gelappte Blatt-
fläche bildend. Zellreihen in der Basalschicht radial-strahlig verlaufend;
Thom<5-Migula, Florn. VI. 2. 10
— 146 —
aufrechte Fäden gerade oder schräg aufsteigend, zuweilen unten von Rhi-
zoiden durchflochten. Thallus zuweilen ganz oder auf der Unterseite ver-
kalkt. Sporangien in besonderen mehr oder weniger vorspringenden Nema-
thecien, die über die Thallusoberfläche verteilt sind, mit kreuzförmiger Tei-
lung. Cystokarpien als flach gewölbte Warzen der Thallusoberfläche auf-
sitzend. Antheridien und Cystokarpien, auch die Sporangien auf verschiedenen
Individuen.
3291. P. rubra (Grev.) J. Ag. — P. orbicularis Kg. — Zonaria
rubra Grev. — Thallus hellrot, trocken dunkler, blattartig, häutig, trocken
brüchig und am Rande oft etwas eingerollt, 50 — 160 /n dick, rundlich und
leicht gelappt, im Alter unregelmässig zerschlitzt, mit keilförmigen bis
nierenförmigen, übereinander greifenden Lappen, 2 — 6 cm im Durchmesser.
Auf der Unterseite ist der Thallus meist inkrustiert und von einem erdfarbigen
Filz einfacher Haftfasern überzogen. Oberfläche strahlig und etwas kon-
zentrisch gezeichnet. Zellen der aufsteigenden Fäden kaum länger als
dick. Nemathecien sehr flache, zerstreute, etwas dunkler gefärbte Wärzchen
bildend. — Adriatisches Meer, an Cystosirenstämmen, Schneckenhäusern, Litho-
thamnien.
3292. P. Squamaria (Gmel.) Decaisne. — Zonaria Squamaria Ag.
— Taf. LIIIJ, Fig. 1; Taf. LIIIL, Fig. 3. — Thallus dunkel- bis bräunlich-
rot, trocken fast schwarz, blattartig, lederig, 120 — 200 p dick, rundlich-
nierenförmig, mit etwas gelapptem Rande, im Alter unregelmässig radial
eingeschlitzt, mit keil- bis nierenförmigen, übereinander greifenden Lappen,
4 — 10 cm im Durchmesser. Unterseite des Thallus mit Ausnahme der Rand-
zonen mit einem schmutzig-gelbbräunlichen Filz von einfachen Haftfasern
besetzt. Oberfläche etwas strahlig und konzentrisch gezeichnet. Zellen der
aufsteigenden Fäden zweimal so lang als dick. Nemathecien sehr flache zer-
streute Wärzchen bildend. Cystokarpien aus einer einfachen oder verzweigten
Erklärung zu Tafel LI11K.
Fig. 1. Rhyzophyllis Squamariae, Teü eines Nemathecien - tragenden Thallus-
abschnittes. Lupen vergrösserung.
„ 2. „ „ Querschnitt durch den Thallus.
T 3. Contarinia Peyssonneliaeforinis, Thallusquerschnitt.
„ 4. Petrocelis cruenta, sporangientragende Thallusfäden.
„ 5. Plagiospora gracilis nach Kuckuck, Vertikalschnitt durch den Thallus.
Vergrösserung 300.
„ 6. „ „ Thallusfäden mit Tetrasporangium nach Kuckuck.
Vergrösserung 750.
„ 7. Crouoria stilla nach Kuckuck, Assimilationsfaden mit Tetrasporangium.
Vergrösserung 960.
„ 8. Crouoria pellita, oberer Teil der Thallusfäden mit Antheridien.
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— 147 —
Reihe rundlicher, zahlreicher Carposporen bestehend. — Adriatisches Meer,
an Cystosirenstämmen.
3293. P. polymorpha (Zanard.) Schmitz. — P. Harveyana Crouan.
— Lithyinenia polymorpha Zanard. — Thallus rosen- bis purpurrot, trocken
dunkelrot bis rötlich-ockergelb, krustenartig, stark verkalkt, hart, brüchig,
dem Substrat mit Ausnahme der Randzone fest anhaftend, x/4 — 1 mm dick,
kreisrund aber mit unregelmässig buchtigem Rande, 5 — 10 cm im Durch-
messer, zuweilen sich nach der Form des Substrates richtend und dann ganz
unregelmässig. Oberfläche höckerig, oft zonenartig- wellig. Unterseite mit
zahlreichen, inkrustierten Wurzelf asern. Nemathecien flach warzenförmig,
kreisrund oder unregelmässig, zerstreut, stellenweise zusammenfliessend. Zellen
der Nemathecienfäden sechs- bis zwölfmal so lang als breit. Cystokarpien
einzeln oder zu zwei bis sechs gereiht oder ordnungslos und zahlreich. —
Adriatisches Meer, auf Steinen u. s. w. Oft bilden sich im Innern des un-
regelmässig gewachsenen Thallus knollenförmige, innen hohle Kalkkörper von
beträchtlichen Dimensionen aus.
Gattungen unsicherer Stellung.
Gattung Rhododermis Crouan.
Thallus flach, dünnhäutig, dem Substrat mit der Unterseite vollständig
angewachsen, von rundlich-lappiger Gestalt, aus einer einfachen Zellscheibe
mit radialstrahlig verlaufenden gegabelten Zellreihen bestehend. Sporangien
einzeln oder in unregelmässigen Gruppen, untermischt mit kurzen, meist ge-
bogenen, gegliederten Paraphysen der Thallusoberfläche aufsitzend, mit kreuz-
förmiger Teilung. Cystokarpien unbekannt.
3294. Rh. parasitica Batt. — Taf. LIIIJ, Fig. 2; Taf. LIIIL, Fig. 5.
— Thallus krustenförmig, schwarzrot, rundlich oder von unregelmässigem
Umriss, mit der ganzen Unterseite dem Substrat angewachsen, mit deutlich
blasserem Rande, aus vielen in aufrechten Reihen geordneten Zellen gebildet,
die etwas länger als breit sind. Aufrechte Fäden aus 12 — 30 Zellen ge-
bildet, 120—135 [i laug. Thallus 0,3—4,5 cm breit, 0,1—0,2 mm dick.
Erklärung zu Tafel LIIIL.
Fig. 1. Crouoria pellita, Thallusquerschnitt mit Tetrasporangien.
„ 2. Crouoriella armorica nach Hauck, Querschnitt durch einen Tetrasporangien-
tragenden Thallusteil. Vergrößerung 300.
„ 3. Peyssonnelia Squamaria, Thallusquerschnitt mit Cystokarpien.
„ 4. Hildenbrandtia prototypus, Schnitt durch den Thallus mit Conceptakeln.
„ 5. Rhododermis parasitica nach Kuckuck, Querschnitt durch eine auf Lami-
naria angesiedelte Kruste.
10*
— 148 —
Tetrasporangien in oberflächlich gelegenen Gruppen, kreuzförmig oder un-
regelmässig geteilt, 18—21 fi breit, 32—37 /* lang. — Helgoland.
Gattung Hildenbrandtia Nardo.
Thallus flach, knotenförmig ausgebreitet, mit der Unterseite vollständig
angewachsen und allen Vertiefungen und Erhöhungen des Substrates folgend,
sehr dicht und kleinzellig mit reihenförmiger Anordnung der Zellen, sowohl
in wagerechten als aufrechten Reihen. Sporangien mit meist schief kreuz-
förmiger, seltener zonenförmiger Teilung, zu mehreren bis vielen in rund-
lichen, seitlich zuweilen zusammenfliessenden höblenartigen Conceptakeln , in
denen immer mehr Sporangien entstehen. Die Conceptakel nehmen allmäh-
lich an Grösse zu und sind oben mit einer porenartigen Öffnung versehen.
Antheridien und Cystokarpien unbekannt.
3295. H. prototypus Nardo. — H. sanguinea Kg. — H. Nardi
Zanard. — H. rubra Menegh. — Taf. LIII L, Fig. 4. — Thallus blutrot bis
braunrot, glänzende, zuerst kreisrunde, später unregelmässig ausgebreitete,
sehr zarte, kaum J/2 mm dicke, meist viel dünnere Flecke auf Steinen bildend.
Oberfläche uneben, die Tetrasporangien-tragenden Pflanzen an der Oberfläche
mit zahlreichen, sehr feinen Poren, den Öffnungen der Conceptakeln versehen.
Aufrechte Zellreihen etwa 4 fx dick. — Adriatisches Meer. — var. rosea
(Kg.) Hauck. H. rosea Kg. Zellen nur bis 3 p dick. Thallus rosenrot,
sonst von der Hauptform nicht wesentlich verschieden. — Nordsee, Ostsee.
— var. fuscescens Carpary. Thallus blutfleckartig. — Wangebucht bei
Neukuhren.
3296. H. riTularis (Liebm.) J. Ag. — H. rosea Kg. ß. fluviatilis
Breb. in Kg. Sp. Alg. — Taf. LIIIJ, Fig. 3. — Thallus meist dünnhäutig,
seltener knotenförmig, dicht dem Substrat anliegend, unregelmässio- aus-
gebreitet, hell-karminrot, trocken kaum dunkler, aus nach der Spitze zu
keulenförmig verdickten Fäden bestehend, die von oben gesehen ein aus
sechseckigen Zellen gebildetes parenchymatisches Gewebe zu bilden scheinen.
Fäden aus länglich-rundlichen oder länglich- eckigen, bis 6 p dicken Zellen
gebildet, die ein- bis zweimal so lang als dick sind. Die Angaben über
Antheridien und Trichogyne bei H. rivularis sind nicht sichergestellt —
Verbreitet in schnell fliessenden Gebirgsbächen an Steinen, Muschelschalen,
seltener an Holzwerk.
Familie Corallinaceae.
Thallus verschiedenartig, fadenförmig und meist allseitig reichlich ver-
zweigt oder flach blattartig bis knotenförmig, stets reichlich verkalkt
— 149 —
und dann oft knollig erscheinend, oder stengelig, stielrund oder abgeflacht,
oft gelenkartig gegliedert und an den Gelenken verzweigt, selbst aus korallen-
ähnlich unregelmässig verästelten und stark verkalkten Stämmchen bestehend.
Die stengeligen Formen besitzen eine ausgesprochene Markschicht, die aus
einem dicken Bündel gegliederter Markfasern besteht, und eine aussen sehr
kleinzellige Rinde. Die flach ausgebreiteten krustenförmigen Formen be-
sitzen eine ebenfalls sehr kleinzellige Rinde und eine aus radialstrahligen
Zellreihen gebildete Innenschicht. Die Gelenke der stengelig gegliederten
Formen bleiben unverkalkt. Tetrasporangien mit zonenförmiger Teilung, in
Gruppen vereinigt, die entweder frei liegen oder in verschiedener Weise
eingesenkt erscheinen, oft in Höhlungen (Conceptakeln) eingeschlossen. Cysto-
karpien zerstreut, der Thallusoberfläche eingelagert, mit dicker, einen end-
ständigen Porus tragenden Fruchtwand.
Die Abgrenzung der Gattungen und Arten ist zurzeit noch sehr un-
sicher und schwierig, da alle Corallinaceen äusserlich eine grosse Variabilität
besitzen und die Kenntnis ihrer Entwicklungsgeschichte noch sehr lücken-
haft ist.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus endophytisch. Ckoreonenia.
Thallus nicht endophytisch. 2.
2. Thallus nicht gegliedert. 3.
Thallus sregliedert. 8.
3. Tetrasporangien nicht in besonders ausgebildeten, im Innern des Thallus
entstandenen Conceptakeln. 4.
Tetrasporangien in besonderen in der Rinde entstandenen Conceptakeln. 6.
4. Sporangien ungeteilt (oder unregelmässig kreuzförmig geteilt). Archaeo-
lithothamnioii.
Sporangien zonenförmig geteilt. 5.
5. Sporangiengruppen eingesenkt. Phymatolitlion.
Sporangiengruppen oberflächlich oder nur wenig eingesenkt. Litho-
tliamnion.
6. Thallus ausser an den Conceptakeln einschichtig. Melofoesia.
Thallus mehrschichtig. 7.
7. Sporangien am Rande einer basalen Scheibe im Conceptakel entwickelt.
Lithopliyllum.
Sporangien über den ganzen Grund des Conceptakels entwickelt. Goilio-
litkon.
8. Cystokarpien über die Oberfläche der Glieder zerstreut. Amphiroa.
Cystokarpien an den Gliedern endständig. Corallina.
— 150 —
Gattung Choreonema Schmitz.
Tballus dünn, feinfäclig, aus einfachen, seitlich verzweigten Zellfäden
aufgebaut, endophytisch und parasitisch lebend, indem sich die Zellfäden im
Innern des Gewebes der Nährpflanzen verzweigen. Aus der Nährpflanze
sprossen Zweige des Parasiten hervor, die zu kleinen aussen der Nährpflanze
ansitzenden Gewebskörpern heranwachsen, aus denen die Conceptakeln her-
vorgehen. Hymenialschi chten von der verkalkten Randschicht fruchtwand-
artig überwölbt. Thallus verkalkt.
3297. Ch. Thureti (Born.) Schmitz. — Melobesia Thureti Born. —
Taf. LIIIM, Fig. 1. — Thallus aus einem einfachen oder verzweigten, ge-
gliederten Faden bestehend, im Gewebe von Corallina parasitierend, stellen-
weise an die Oberfläche vordringend und hier breit eiförmige bis fast kuge-
lige, sitzende, 120 — 140 (i breite Conceptakel mit scheitelständigem Porus
bildend. — Auf Corallinaarten im Adriatischen Meer.
Gattung Arohaeolithothamnion Rothpl.
Thallus ungegliedert, Lithothamnion - ähnlich , verkalkt. Sporangien
cylindrisch-nierenförmig bis rundlich- eiförmig, ungeteilt oder vielleicht mit
kreuzförmiger Teilung in zonenförmigen oder conceptakelähnlichen, oberfläch-
lichen oder etwas eingesenkten, mehr oder weniger regelmässigen Gruppen,
die einzelnen mit verlängertem Scheitel, durch bleibende oder schliesslich
verschwindende Wände voneinander getrennt. Carposporen in aussen an-
sitzenden konischen Conceptakeln, mit grossem scheitelständigem Porus ge-
bildet.
3298. A. crispatum (Hauck) Fosl. — Lithophyllum und Litho-
thamnion crispatum Hauck. — Thallus lamellenartig, 0,3 — 0,5 mm dick,
krustenartig verschiedene Körper locker überwallend, am Rande frei, lappig-
kraus, vielfach ästige, höckerige, warzige und faltig-blättrige, innen locker
lamellose, am Meeresgrund frei liegende Knollen von 3 — 10 cm im Durch-
messer bildend; die hohlen Ausstülpungen an der Spitze des Thallus ge-
schlossen und abgerundet oder offen und dann häufig trichter- oder becher-
förmig erweitert, mit faltigem oder welligem Rande. (Hauck.) — Adria-
tisches Meer.
Gattung Phymatolithon Fosl.
Thallus krustenförmig, verkalkt. Sporangien in eingesenkten Gruppen
die von einer vertieften oder schüsseiförmigen, von zahlreichen Poren durch-,
brochenen Decke überzogen sind; Teilung zonenförniig. Cystokarpien anfangs
— 151 —
in eingesenkten Conceptakeln, die später über die Oberfläche hervorbrechen
und mit einem scheitelständigen Porus versehen sind. Carposporen von
Paraphysen begleitet.
3299. Ph. polymorphum (L.) Fosl. — Lithothamnion polymorphum
(L.) Aresch. — Millepora informis Lamarck. — M. polymorpha L. — Melo-
besia polymorpha Harv. — Eleutherospora polymorpha Heydr. — Taf. LIIIM,
Fig. 2. — Thallus anfangs rund, später unregelmässig gelappt, mit halb-
kugelig-unregelmässigen Lappen, eine ausgebreitete formlose, 2 — 5 cm dicke,
schwere, steinartige, übrigens sehr vielgestaltige Kruste bildend. Cysto-
karpien sehr klein, sehr dicht gedrängt. — Die Grenzen dieser Art sind
noch nicht sicher. Heydrich giebt für die Decke der Tetrasporangiensori
50 — 80 Poren, für die vierteiligen Sporangien 44 /x Breite, 88 /x Länge an. —
Helgoland. Adriatisches Meer.
3300. Ph. levigatum Fosl. — Lithothamnion levigatum Fosl. —
Thallus krustenförmig, dem Substrat ziemlich eng angeschmiegt und mehr
oder weniger ausgebreitet, oft mehrere zusammenfliessend und zuweilen sich
im Alter auflösend, am Rande gezähnt oder gelappt und mehr oder weniger
deutlich zonenförmig, 0,3 — 0,8 mm dick, sehr leicht, etwas glänzend, purpur-
violett, bleich oder gelblich. Conceptakelartige Sporangiensori unter einer
fast halbkugelig vertieften Grube, mit einer von 40 — 55 Poren durchbrochenen
Decke, punktförmig, 150—200 f.i breit, am Thallusrande, von einem wenig
erhabenen Ring umgeben. Sporangien nur einmal quergeteilt, 40 — 60 (x
breit, 120 — 150 (x lang. — Helgoland.
3301. Ph.? emboloides Heydr. — Lithothamnion emboloides Heydr.
— Thallus krustenförmig, 0,3 — 0,8 mm dick, überall dem Substrat fest an-
gewachsen, rosenrot, nicht glänzend, leicht, sehr hart. Tetrasporangiensori
in regelmässigen Abständen über den ganzen Thallus mit Ausnahme des
Randes verstreut, 160 — 220 fx breit, mit einer von 60 — 70 Poren durch-
brochenen Decke. Sporangien 32 /x lang, 12 fx breit. Habituell der vorigen
Art sehr ähnlich und schwer von ihr zu unterscheiden.
Gattung Lithothamnion Phil.
Thallus verkalkt, steinartig, aus einem knotenförmigen Hypothallus
sich in knolliger oder zweigartiger, einfacher oder verzweigter Form er-
hebend, mehr oder weniger stielrund, aus zwei Schichten gebildet, einer
Rindenschicht mit fast sechseckigen, aneinanderschliessenden Zellen und einer
inneren, aus dicht zusammenschliessenden, länglichen, in radialstrahlig-fächer-
förmigen Reihen liegenden Zellen. Tetrasporangien in Sorus- artigen Con-
ceptakeln, die oberflächlich oder eingesenkt über den Thallus zerstreut liegen
— 152
und von Poren durchbrochen sind. Sporangien mit zonenförmiger Teilung.
Weibliche Conceptakel oberflächlich oder etwas eingesenkt, kegelig oder fast
kegelig, mit scheitelständigem Porus. Carposporen von wenigen verlängerten,
aber bald verschwindenden Paraphysen begleitet.
Übersicht der Arten.
1. Thallus erwachsen knollige, frei am Grunde liegende Körper bildend. 2.
Thallus knotenförmig. 3.
2. Thallus mit dicht gedrängten Ästen. L. fruticulosum.
Thallus lamellenartig. L. Philippii.
3. Thallusoberfiäche glatt. L. lichenoides.
Thallusoberfiäche unregelmässig, warzig oder mit Knötchen besetzt. 4.
4. Thallus bis 2 mm dick, dicht warzig. L. Sonderi.
Thallus meist sehr dünn, sehr kleinwarzig. 5.
5. Rand tief gelappt. L. Lenormandii.
Rand nicht gelappt. 6.
6. Thallus mit Perforationen. L. corticifornie.
Thallus ohne deutlich bemerkbare Perforationen. L. memorauaceum.
3302. L. fruticulosum (Kg.) Fosl. — L. fasciculatum Hauck. —
Spongites fruticulosa Kg. — Lithothamnion ramosissimum Reuss. •- Thallus
frei, nuss- bis faustgrosse, meist rundliche, verästelte Knollen bildend, die
aus strahlig entspringenden, dichotom vierteilig oder unregelmässig ver-
zweigten, meist ziemlich dicht gedrängten und oft unter sich verwachsenen
Asten bestehen. Äste knorrig und gegen die gerundete bis gestutzte Spitze
kaum verjüngt, 2—3 mm dick, stielrund oder etwas zusammengedrückt.
Sporangien tragende Conceptakel flach warzenförmig, die Carposporen ent-
haltenden mehr oder weniger vortretend, mit apikalem Porus. — Adria-
tisches Meer, Nordsee. - f. ramosa (Phil.) Fosl. Lithothamnion ramulo-
sum Phil. L. fasciculatum var. fructiculosum Hauck. L. coralloides Hauck.
Spongites ramulosa Kg. — Thallus sehr unregelmässig verzweigt. Zweige
meist 1—2 mm dick, oft sehr knorrig und warzig, an den Enden öfters
etwas keulig verdickt, unter sich frei und voneinander abstehend oder an-
einandergedrängt und miteinander verwachsen. — Adriatisches Meer.
3303. L. Sonderi Hauck. — Thallus 0,2—2 mm dicke, mit der
ganzen Unterfläche, Felsen, Steinen u. s. w. aufgewachsene, unebene, ungleich
und dicht warzige Krusten bildend. Conceptakeln auf dem Thallus zerstreute,
stellenweise genäherte Wärzchen von ca. 400—500 (i im Durchmesser bildend,
— 153 —
die ungeschlechtlichen sehr flach, oberhalb siebartig porös, die Cystokarpien
fast konisch-halbkugelig. (Hauck.) — Helgoland.
3304. L. Philippii Fosl. — L. decussatum (Solms) Fosl. — L. pur-
pureum Hauck. — Lithophyllum decussatum Solms. — Taf. LIHM, Fig. 3.
— Thallus lamellenartig, 0,3 — 0,8 mm dick, dem Substrat mit der ganzen
Unterfläche dicht angewachsen, nur am Rande zuweilen frei, zuerst ver-
schiedene Körper mit einer lappigen höckerigen Kruste überziehend, später
infolge wiederholten Überwachsens und Überwallens unregelmässige rund-
liche bis faustgrosse, frei am Meeresgrunde liegende Knollen bildend, die an
der Oberfläche höckerig warzig, oft mit kurzen knotigen Auswüchsen ver-
sehen sind und im Innern unregelmässig locker übereinander gewachsene
Lamellen zeigen. Tetrasporangien tragende Conceptakeln in Form von
ca. 1 mm im Durchmesser haltenden abgeflachten, an der Oberfläche sieb-
artig porösen Wärzchen, die stellenweise in dichten Gruppen zusammen stehen.
Weibliche Conceptakeln in Form von kleinen, wenig erhabenen, am Scheitel
mit Porus versehenen, gedrängt stehenden Wärzchen. — Adriatisches Meer.
3305. L. lichenoides (Ellis et Sol.) Heydr. — Melobesia lichenoides
Aresch. — Millepora lichenoides Ell. et Sol. — Mastophora lichenoides Kg.
— Lithophyllum lichenoides Phil. — Thallus blattartig, 200 — 400 [i dick
und bis mehrere Centimeter breit, flach ausgebreitet, dem Substrat teilweise
angewachsen, am Rande frei, anfangs scheibenförmig, später gelappt, un-
regelmässig, an verschiedenen Stellen mit Prolifikationen , die frei abstehen
und fast fächer- oder halbkreisförmig lose übereinander liegen. Conceptakel
zerstreut oder gruppenweise, flach halbkugelig, scharf begrenzt, 0,8 — 1,3 mm
im Durchmesser. Die Thallusoberseite ist glatt, nur in der Regel etwas
zonenartig konzentrisch gezeichnet. — Helgoland, an Steinen, Felsen, grösseren
Algen.
3306. L. Lenormandii (Aresch.) Fosl. — Lithophyllum Lenormandii
Rosan. — Melobesia Lenormandii Aresch. — Thallus rötlich -lila, dünn,
0,1 — 0,6 mm dick, melobesienartig, krustig, mit der ganzen Unterfläche an-
gewachsen, unregelmässig ausgebreitet, rundlich, oft am Rande unregelmässig
gekerbt und mehr oder weniger tief gelappt. Conceptakeln in Form von
250 — 300 fx im Durchmesser haltenden, häufig fast die ganze Oberfläche des
Thallus bedeckenden Wärzchen, weibliche fast halbkugelig, Tetrasporangien-
tragende sehr flach, an der Oberfläche siebartig porös. — Helgoland, Adria-
tisches Meer.
3307. L. membraiiaceum (Esp.) Fosl. — Corallina membranacea
Esp. — Melobesia membranacea Lamour. — Epilithon membranacea Heydr.
— Taf. LIIIM, Fig. 4. — Thallus jung sehr zart und nur sehr wenig ver-
— 154 —
kalkt, bläulich-grau, einschichtig, um die Conceptakeln mehrschichtig, kreis-
runde, nierenfürmige oder ringförmige Flecke, mit meist unregelinässig ge-
kerbtem Rande, zuweilen zusammenfliessend auf Meerespflanzen bildend; im
Alter verkalkt, rot oder purpurn oder kreide weiss bis grünlich, 1 — 4 mm
breit. Conceptakeln meist ziemlich zahlreich, gewöhnlich über fast die ganze
Oberfläche der Kruste verstreut, auch zuweilen in zusammenfliessenden Gruppen;
die Tetrasporangien enthaltenden wärzchenförmig erhaben, etwa 200 ^t* im
Durchmesser, an der Oberfläche siebartig porös, entleert weitmündig, die
weiblichen fast halbkugelig. — Nordsee, Ostsee, Adriatisches Meer.
3308. L. corticiforme (Kg.) Fosl. — Hapalidium roseolum Kg. —
Melobesia corticiformis Kg. — M. rosea Rosau. — Der vorigen sehr nahe
stehend und vielleicht nicht spezifisch zu trennen. Bildet krustenförmige,
weissgraue bis trüb-rosafarbige, zarte, unbestimmt begrenzte Überzüge, die
kleine aber sehr deutliche Knötchen und Perforationen besitzen. Sporangien
tragende Conceptakeln durchsichtig, Tetrasporangien birnförmig. — Adria-
tisches Meer.
Gattung Melobesia Lamour.
Thallus flach krustenförmig ausgebreitet, verkalkt, mit der Unterseite
vollständig angewachsen; Basalschicht des Lagers mit radial-fächerförmig
verlaufenden, meist dicht seitlich zusammenschliessenden Zellreihen. Concep-
takeln vorspringend, nach oben durch eine verkalkte Fruchtwand abgeschlossen.
Sporangien tragende Conceptakeln in einer durch Zerreissen des Gewebes
schizogen entstandenen Höhlung mit zentralem scheitelständigen Porus ent-
wickelt, seltener sind die Sporangien einzeln dem dichtgeschlossenen Rinden-
gewebe eingelagert und besitzen besondere kleine Poren. Die Abgrenzung
der Arten ist schwierig.
Übersicht der Arten.
1. Thallus mit zahlreichen ungleich grossen Lücken. M. callithaninioides.
Thallus ohne Lücken. 2.
2. Thallus klein, punktförmig. M. COlifervicÖla.
Thallus grösser, flockenartig. 3.
3. Thallus schildartig gewölbt. M. Corallinae.
Thallus nicht schildartig gewölbt. 4.
4. Conceptakeln bis 200 fx breit. 5.
Conceptakeln über 300 (x breit. 6.
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— 155 -
5. Grenzzellen vorhanden. M. farinosa.
Grenzzellen fehlend. M. Le-Jolisii.
6. Krusten bis 1 cm breit. M. pustnlata.
Krusten 1 — 5 cm breit. M. Cystosirae.
3309. M. farinosa Lamour. — M. inaequilatera Solms. — Taf. LIIIM,
Fig. 5. — Thallus in Form von rosenroten oder weisslichen, anfangs fast
kreisrunden, später unregelmässig fächerförmig gelappten, öfters zusammen-
fliessenden Flecken auf verschiedenen Meerespflanzen, mit der ganzen Unter-
seite angewachsen, einschichtig, in der Nähe der Conceptakel zweischichtig,
zart, schlüpfrig. Zellen an der Oberfläche und am Vorderrande mit einer
viel kleineren oft dreieckigen Deckelzelle; dazwischen zerstreut einzelne
grössere, nicht mehr teilungsfähige Grenzzellen. Conceptakeln dicht und meist
über den ganzen Thallus ausgesät, halbkugelig, 100 — 200 /j, breit, die Tetra-
sporangien mit etwas haarförmig verlängerten Zellen an dem Porus. —
Nordsee, Ostsee, Adriatisches Meer.
3310. M. callithamnioides Falkenb. — Taf. LIIIM, Fig. 6. —
7 O
Thallus mit der ganzen Unterseite dem Substrat angewachsen, einen sehr
dünnen weissen oder rötlichen, von verschieden grossen, zahlreichen Lücken
durchbrochenen Überzug auf grösseren Algen bildend, aus dichotom ver-
zweigten, unregelmässig strahlig ausgebreiteten Zellreihen von 10 — 20 /.i
Breite bestehend. Die Zellreihen bleiben teils unter sich frei, teils sind sie
seitlich vereinigt und bilden eine dem Umfang nach unregelmässig fächer-
förmig ausgebreitete, rundliche, gelappte, vielfach unterbrochene oder anasto-
mosierende Zellfläche. Zellen an der Oberfläche und am Vorderrande mit
sehr kleiner meist rundlicher Rindenzelle. Grenzzellen ebenfalls vorhanden,
ohne Rindenzelle. — Auf verschiedenen Algen (z. B. Valonia macrophysa)
im Adriatischen Meer.
3311. M. Le-Jolisii Rosau. — Thallus zart, schlüpfrig, mit der ganzen
Unterseite festgewachsen, auf Meerespflanzen kleine rundliche oder unregel-
mässig fächerförmig gelappte, später zusammenfliessende, einschichtige, in
der Nähe der Corceptakel zwei- bis dreischichtige, rosenrote oder weissliche
Erklärung zu Tafel LIIIM.
Fig. 1. Choreonenia Thureti, weibliches Conceptakel.
B 2. Phymatholithon polymorphum , weibliches Conceptakel, durchschnitten.
„ 3. Lithothamnion Philippii.
r, 4. „ membranaceum , tetrasporangientragendes Conceptakel,
durchschnitten.
. 5. Melobesia farinosa, Thallus bei ca. 250 f acher Vergrösserung.
» 6- „ callithamnioides, Thallusstück bei ca. 250 f acher Vergrösserung.
— 156 —
Flecken bildend. Zellreihen 6 — 10 fx breit, Zellen fast quadratisch, an der
Oberfläche und am Vorderrande mit einer sehr kleinen Rindenzelle. Grenz-
zellen fehlen. Tetrasporangien tragende Conceptakel über den grössten Teil
des Thallus dicht ausgesät in Form von flachen, etwa 150 — 200 (j. breiten
Wärzchen, mit haarförmig verlängerten Randzellen am Scheitel der Mündung.
— Nordsee, Adriatisches Meer.
3312. M. confervicola (Kg.) Fosl. — Phyllactidium confervicola Kg.
— Hapalidium Phyllactidium Kg. — H. confervicola Aresch. — Pneophvllum
fragile Kg. — Thallus verkalkt, dem blossen Auge als weisser Punkt oder
Fleck erscheinend, aus einem oder mehreren am Scheitel abgerundeten,
fächerförmig ausgebreiteten Lappen gebildet. Zellen überall nur in einfacher
Schicht, würfelig, in radialen Reihen. Kruste sehr dünn, gegen 50 /u dick.
Conceptakein verhältnismässig gross, 250 — 300 p im Durchmesser, mit
zartem, scheitelständigem Porus. — Adriatisches Meer, auf verschiedenen
zarteren Algen, wie Chylocladia clavellosa und Chaetomorphaarten.
3313. M. Cystosirae Hauck. — Lithophyllum Cystosirae Heydr. —
Bildet ausgebreitete nach der Form des Substrats verschieden gestaltete,
300 — 600 f.i dicke Krusten von 1 — 5 cm im Durchmesser. Thallus mit der
ganzen Unterfläche angewachsen, bisweilen am Rande fast frei; Rand wellig.
Conceptakein zahlreich, stellenweise in Gruppen dicht beisammen, fast konisch-
halbkugelige Wärzchen bildend, 500 — 700 /n im Durchmesser. Die un-
geschlechtlichen Conceptakein mit einer Öffnung am Scheitel; Tetrasporangien
zweiteilig. — Ist Lithothamnion lichenoides ähnlich, aber durch die viel
kleineren Conceptakein sofort zu unterscheiden. Rosenrot. (Hauck.) — An
Stämmen von Cystosiren, auch auf Peyssonnelia squammaria im Adriatischen
Meere.
3314. 31. corallinae Crouan. — Lithophyllum Corallinae Heydr. —
Thallus graulila oder rosenrot in Form von ovalen oder unregelmässisr rund-
liehen, schildartig gewölbten, meist 80—400 (x dicken und 1—5 mm breiten
Krusten auf den Gliedern von Corallinaarten, mit der ganzen Unterseite an-
gewachsen, oder am Rande frei. Conceptakein in Form von leicht gewölbten,
150 — 200 fi breiten Wärzchen, die tetrasporangienführenden mit einem
scheitelständigen Porus. Sporangien zweiteilig. — Adriatisches Meer.
3315. M. pustulata Lamour. — M. verrucata Lamour. — Dermato-
lithon pustulatum Fosl. — Thallus rosenrot oder weiss, mit der ganzen
Unterfläche angewachsen, in Form von dünnen, fast kreisrunden oder nieren-
formigen, am Rande häufig welligen, 2—10 mm breiten, beim Zusammen-
stossen mit den Rändern übereinandergreif enden Krusten, einschichtig oder
mehrschichtig. Zellen vertikal verlängert und etwa doppelt so hoch als lang,
oben meist mit kleiner Deckzelle. Conceptakein zahlreich, halbkugelig, 300 bis
— 157 —
500 fx breit, die tetrasporangientragenden mit scheitelständigem Porus. Tetra-
sporangien zonenförmig geteilt. — Nordsee, Adriatisches Meer, auf ver-
schiedenen grösseren Algen.
Gattung Lithophyllum Phil.
Thallus blattartig flach, grösstenteils frei, nur stellenweise mit der
Unterseite an dem Substrat festgeheftet, eben und flach oder bogig gekrümmt,
stark verkalkt, rundlich ungeteilt oder verschiedenartig gelappt und durch
Prolifikationen unregelmässig verzweigt, mit unregelmässig untereinander ver-
wachsenden Lappen. Zellen in nach dem Rande zu strahligen Reihen, ohne
Grenzzellen, in mehreren Schichten, deren äusserste eine kleinzelligere Rinde
repräsentiert. Conceptakeln über den Thallus auf dessen Oberseite zerstreut,
eingesenkt oder etwas vortretend. Sporangien am Rande des scheibenförmigen
Conceptakelgrundes gedrängt. Carposporen von kurzen Paraphysen begleitet.
Übersicht der Arten.
1. Thallus frei, am Meeresgrunde liegende knollige Körper bildend. 2.
Thallus festgewachsen, krustenförmig oder flach ausgebreitet. 4.
2. Astchen nicht zackig. 3.
Ästchen zackig. L. dentatum.
3. Astchen sehr kurz, dick, höckerig oder knotig. L. ßacemus.
Astchen länger, schlanker, mehr korallenähnlich. L. fasciculatum.
4. Thallus verworren- ästig. L. Dyssoides.
Thallus flach krustenförmig. 5.
5. Thallus nur an einer kleinen Stelle dem Substrat angewachsen. L. ex-
paiisum.
Thallus fast mit der ganzen Unterseite aufgewachsen. 6.
6. Thallus mit glattem, kaum gelapptem Rande. L. inerustans.
Thallus mit unregelniässig welligem oder krausem Rande. 7.
7. Thallus mit halbkugeligen Auswüchsen. L. papillosum.
Thallus mit hin- und hergewundenen Lamellen. L. tortuosum.
3316. L. ßacemus (Lamour.) Fosl. — Lithothamnion Racemus
Aresch. — L. crassum Phil. — Spongites racemosa, crassa, nodosa, stalac-
titica Kg. — Thallus weiss oder rosaviolett in Form von frei am Meeres-
grunde liegenden rundlichen, nuss- bis faustgrossen Knollen, die aus kurzen,
2 — 3 mm dicken, knotigen, höckerigen, meist dicht gedrängten und ver-
wachsenen, von der Mitte aus strahlig verlaufenden, gleich hoch verzweigten
— 158 —
und an der Spitze unregelmässig rundlich verdickten Ästen zusammengesetzt
sind. Oberfläche glatt. Conceptakeln an den Spitzen der Äste gruppen-
weise zusammenstehend, wenig erhaben, am Scheitel mit Porus. — Adria-
tisches Meer.
3317. L. fasciculatum (Lam.) Fosl. — Lithothamnion fasciculatum
Aresch. — Millepora fasciculata Lamarck. — Thallus purpurrot, 2 — 5 cm
breit, sich meist um kleine Steinchen ringsherum anschmiegend, schliesslich
fast kugelig, eiförmig oder länglich, überall ziemlich dicht mit gleich hohen,
einfachen und an der Spitze verdickten oder gabelig-vielteiligen, an der Spitze
gestutzten kurzen Zweigen besetzt. — Nordsee.
3318. L. dentatum (Kg.) Fosl. — Spongites dentata Kg. — Litho-
thamnion dentatum Hauck. — Taf. LIIIN, Fig. 3. — Thallus in Form von
rundlichen bis über faustgrossen , frei am Meeresgrunde liegenden, zackigen
Knollen, zusammengesetzt aus ziemlich kurzen, mehr oder weniger flach zu-
sammengedrückten, etwa 2 — 15 mm breiten, von der Mitte aus strahlig ver-
laufenden, unregelmässig aber gleich hoch verzweigten, zackigen, dicht ge-
drängten und stellenweise unter sich verwachsenen Ästen, die an den Spitzen
hahnenkammförmig oder unregelmässig stumpfzackig und verbreitert oder ver-
dickt und dann gestutzt oder ausgerandet sind. — Adriatisches Meer (Cherso).
3319. L. expansum Phil. — L. giganteum Zanard. — Melobesia
expansa Endl. — Taf. LI11N, Fig. 1. — Thallus weisslich oder rosa, flach
ausgebreitet, am Rande papierdünn, nach der Mitte zu 1 — 2 mm dick, nur
an einer kleinen Stelle mit der Unterseite dem Substrat angewachsen, blatt-
artig unregelmässig grosslappig, am Rande wellig, uneben, zuweilen höckerig,
5 — 30 cm breit, oft mit locker übereinanderwachsenden Prolifikationen. Unter-
seite mit konzentrischer, oft etwas zonenartiger Streifung. Conceptakeln oft
über einen grossen Teil der Thallusoberfläche mit Ausnahme des Randes aus-
gesät, kleine, wenig erhabene Wärzchen mit scheitelständigem Porus bildend.
— Adriatisches Meer. — f. striaeformis (Aresch.) Fosl. Melobesia striae-
formis Aresch. M. agariciformis Aresch. Lithophyllum agariciforme Falkenb.
L. expansum var. agariciforme Hauck. Thallus unregelmässig geformt,
blätterig, innen hohl, anfangs festgewachsen, später frei am Meeresgrunde
liegend, 10 — 30 cm im Durchmesser; Blätter an den Rändern papierdünn,
nach der Mitte zu 1/2 — 1 mm dick, durch zahlreiche Prolifikationen von fast
Erklärung zu Tafel LIUN.
Fig. 1. Lithophyllum expansum.
„ 2. , byssoides.
„ 3. , dentatum.
Alle in natürlicher Grösse.
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— 159 —
fächer- oder halbkreisförmiger, unregelmässig welliger Gestalt, oft zu vielen
locker übereinanderliegend ausgezeichnet. — Adriatisches Meer.
3320. L. incrustans Phil. — Lithothamnion incrustans Fosl. —
L. polyniorphum einiger Autoren. — L. ponderosum Fosl. — Spongites
incrustans, racemosa, confluens Kg. — Thallus dick, krustenförmig, weisslich-
rot, andere Körper krustenförmig überziehend, mit glattem, kaum gelapptem
Rande. Conceptakeln unregelmässig zerstreut oder gehäuft, punktförmig,
kreisrund, flach, 50 — 80, später 80 — 120 fx breit, mit 15 — 20 fi breitem
Porus. Sporangien zwei- bis viersporig. Weibliche Conceptakeln fast halb-
kugelig erhaben, etwa 150 — 200 /x breit, wenig vortretend. — Adria-
tisches Meer.
3321. L. byssoides (Lam.) Fosl. — Lithothamnion byssoides Phil.
— Millepora byssoides Lamarck. — Spongites byssoides Kg. — Taf. LIII N,
Fig. 2. — Thallus kalkgrau, polsterförmig-halbkugelig ausgebreitet, 10 bis
12 cm breit, aus 1 — 2 mm dicken, stielrunden oder etwas ovalen, nach der
abgerundeten Spitze zu verdünnten, aufrechten, ineinander verworrenen und
an den Berührungsstellen oft miteinander verwachsenen, gleich hoch ver-
zweigten Astchen gebildet. Conceptakeln an den Ästen, zerstreut oder
gruppenweise genähert, in Form von wenig erhabenen etwa 250 fx dicken
Wärzchen mit scheitelständigem Porus. — Adriatisches Meer.
3322. L. tortuosum (Esp.) Fosl. — L. cristatum Menegh. — L.
crassum Rosan. — L. hieroglyphicum Zanard. — Millepora tortuosa Esp. —
Goniolithon tortuosum Fosl. — Spongites cristata Kg. — Thallus blass
violettgrau, eine an Felsen mit der ganzen Unterseite festgewachsene, massig
dicke Kruste bildend, deren Oberfläche dicht gedrängt stehende, meist 3 bis
10 mm hohe, hahnenkamm- oder fast geweihförmige oder kraus gefaltete,
etwa 200 — 500 (x dicke, vielfach gewundene und miteinander verwachsene
Blätter oder Lamellen trägt. Diese erheben sich senkrecht von der Kruste,
biegen sich aber häufig am Rande um und bilden dann locker schuppig
übereinandergelagerte Lamellen. Gewöhnlich wachsen mehrere Generationen
übereinander und bilden dann an den Felsen eine mehrere Centimeter dicke,
innen schwammartig poröse, aus ganz unregelmässig untereinander ver-
wachsenen Lamellen gebildete Kruste. Die Oberfläche der Lamellen selbst
ist rauh. Conceptakeln über beide Seiten der Lamellen mit Ausnahme des
Randes verbreitet, in Form von kleinen, schwach gewölbten, etwa 150 /x
breiten Wärzchen. — Adriatisches Meer.
3323. L. papillosum (Zanard.) Fosl. — Lithothamnion papillosum
Zanard. — Thallus in Form von allmählich ziemlich dick werdenden höckerigen
Krusten, deren Oberfläche dicht mit unregelmässig halbkugeligen hin und
wieder zusammenfliessenden, ca. 1 — 2 mm dicken, warzenförmigen Auswüchsen
— 160 —
bedeckt ist. Conceptakeln wenig erhabene Wärzchen von ca. 400 p Dicke
bildend, zerstreut oder stellenweise in Gruppen beisammen (Hauck). — Adria-
tisches Meer.
Gattung Goniolithon Fosl.
Thallus lithophyllumartig, mit zahlreichen oder hier und da zerstreuten
Heterocysten. Sporangien tragende Conceptakeln oberflächlich oder etwas
eingesenkt, kegelig, mit verlängerter Spitze, zuweilen oberhalb der Mitte ein-
geschnürt, wobei dann der obere Teil häufig abfallt und die Conceptakel fast
halbkugelig erscheinen. Porus scheitelständig, ziemlich breit. Sporangien
auf verlängertem Stiel von der basalen Scheibe überall entspringend, Scheibe
mit der Decke durch zarte, bei der Keife oft verschwindende Fäden ver-
bunden. Weibliche Conceptakel oberflächlich gelegen, konisch oft mit vor-
gezogener Spitze und mit ziemlich weitem Porus.
3324. G. mamillosum (Hauck.) Fosl. — Lithothamnion mamillosum
Hauck. — L. Hauckii Rothpl. — Bildet allmählich beträchtlich dicke Krusten
auf Steinen, oder unregelmässig rundliche, bis über faustgrosse, am Meeres-
grund frei liegende Knollen, deren Oberfläche unregelmässig höckerig und
warzig oder aus kurzen astförmigen, knorrigen und warzigen, meist an-
emandergedrängten, mehr oder weniger zusammen verwachsenen Auswüchsen
besteht. Conceptakeln meist zahlreich auf dem Thallus verbreitet, stellen-
weise genähert, fast halbkugelig, mit (bisweilen lang halsförmig) vorgezogener
Spitze, ca. 1 mm und darüber im Durchmesser. (Hauck.) — Adriatisches Meer.
Gattung Amphiroa Lamour.
Thallus aus meist kleiner Basalscheibe aufrecht stielrund oder ab-
geflacht, mehr oder weniger reichlich gabelig oder seitlich verzweigt, stark
verkalkt, zerbrechlich, durch un verkalkte Gelenke gegliedert, mit dickem
Markfaserbündel und dünner kleinzelliger Rinde, die aussen noch von einer
Schicht kleiner Deckelzellen überlagert ist; an den Gelenken fehlt die Rinde.
Conceptakeln über die Oberfläche der Thallusglieder zerstreut, eingesenkt und
mehr oder weniger vorragend, in Höhlungen, die durch Zerreissen des Ge-
webes schizogen entstehen und einen scheitelständigen Porus besitzen.
3325. A. cryptarthrodia Zanard. — Thallus rosenrot, aus kleiner
krustiger Basalscheibe, rasig, 1—4 cm hoch, stielrund, am Grunde %—! mm
dick, nach oben bis über die Hälfte verjüngt, ziemlich regelmässig dichotom
verzweigt, mit abstehenden Zweigen, nur am Grunde deutlich gegliedert.
Untere Glieder zwei- bis sechsmal, obere vielmal länger als breit. Concep-
161 —
takeln zahlreich, meist dicht gedrängt an den oberen Gabelzweigen in Form
von rundlichen oder ovalen, mehr oder weniger erhabenen Wärzchen, 300 bis
350 f£ breit. — var. verruculosa (Kg.) Hauck. A. verruculosa Kg. Thallus
meist etwas zusammengedrückt, fast regelmässig dichotom verzweigt; Ver-
zweigungen, wenigstens die oberen in einer Ebene liegend, abstehend bis fast
gespreizt, die letzten kurz oder doch nicht verlängert. (Hauck.) — An
Cystosirenstämmen, Lithothamnien u. s. w. im Adriatischen Meere.
3326. A. rigida Lamour. — A. cladoniaeformis Menegh. — A. spina
und irre^ularis Kg. — A. amethystina, inordinata Zanard. — Corallina ame-
thystina°Zanard. - Tai LIHO, Fig. 1. - Thallus jung rötlich, erwachsen
bräunlich- bis bläulich-grau, aus einer krustenförmigen Basalscheibe , rasig,
2—5 cm hoch, stielrund, am Grunde 1—1,5 mm dick, nach der Spitze zu
bis auf mehr als die Hälfte verjüngt, meist dichotom und gleichzeitig seit-
lich verzweigt, mit abstehenden Zweigen. Glieder nur am Grunde deutlich,
nach oben zu undeutlich, meist sechs- bis achtmal, die untersten oft nur
zwei- bis viermal, die obersten vielmal länger als breit. Conceptakeln meist
zahlreich, gedrängt, an den oberen Zweigen in Form von rundlichen, wenig
erhabenen,° 300—350 /u, breiten Wärzchen. Der vorigen Art sehr nahe-
stehend und neuerdings meist mit ihr vereinigt, aber durch Farbe, Ver-
zweigung und grössere Dicke zu unterscheiden. — Auf Felsen im Adria-
tischen Meere.
Gattung Corallina (Tourn.) Lamour.
Thallus aus meist kleiner Basalscheibe aufrecht, stielrund oder ab-
geflacht, ziemlich reichlich, meist nur in einer Ebene verzweigt, stark ver-
kalkt, zerbrechlich, an den Gelenken der Glieder unverkalkt, mit dickem,
dichten Markfaserbündel und kleinzelliger, an den Gelenken fehlenden, aussen
von einer Schicht kleiner Deckelzellen überlagert. Conceptakeln an der Spitze
der Sprossendglieder, eingesenkt und an den Gliedern terminale Anschwel-
lungen hervorrufend, mit scheitelständigem Porus. Die Sporangienconceptakeln
liegen in einer durch Überwallung gebildeten Höhlung.
Übersicht der Arten.
1. Thallus dichotom oder trichotom verzweigt. 2.
Thallus fiederig verzweigt. 4.
2. Verzweigung regelmässig dichotom. 3.
Verzweigung meist trichotom. C. granifera.
Thom<S-Migula, Flora. VI. 2. 11
— 162 —
3. Untere Glieder fast verkehrt-pfeilförmig und mit dornigen oder Fühlhorn-
ähnlichen Astchen besetzt. C. corniculata.
Untere Glieder cjlindrisch-keulenförmig. C. rubens.
4. Conceptakeln meist ohne Fühlhorn-ähnliche Ästchen. C. officinalis.
Conceptakeln meist mit Fühlhorn-ähnlichen Ästchen. C. mediterranea.
3327. C. rubens L. — C. longifurca Kg. — Jania rubens Lamour.
— J. spermophoros Kg. — Taf. LIIIO, Fig. 5. — Thallus rosa oder ver-
blassend in sehr dichten, 2—7 cm hohen, gleich hoch verzweigten, kugeligen
Rasen. Sprosse fadenförmig, 150—400 /u dick, in den Endverzweigungen
gewöhnlich etwas verdünnt, regelmässig dichotom verzweigt, mit meist auf-
recht abstehenden, meist geraden, zuweilen leicht gebogenen, seltener etwas
gespreizten Gabelzweigen. Einzelne Glieder fast cylindrisch, die Zweigtragen-
den keulenförmig, verschieden lang, meist drei- bis sechsmal so lang als breit,
oft an den oberen Ecken zu kurzen Ästchen auswachsend. Weibliche und
tetrasporangientragende Conceptakeln an den obersten Gabelungen mit urnen-
förmig vorgezogener Spitze. — Adriatisches Meer, an grösseren Algen.
3328. C. corniculata L. — C. Plumula Zanardini. — C. rubens var.
corniculata Hauck. — Jania corniculata Lamour. — Thallus niedriger als
bei voriger Art, 1—5 cm hoch, purpurrot, rot oder grünlich, meist nach oben
zu stärker verjüngt, ebenso verzweigt wie C. rubens, mit etwas gebogenen
Zweigen. Untere Glieder zusammengedrückt, fast verkehrt-pfeilförmig, mit
dornenförmigen oft zu Fühlhorn-ähnlichen, mehrgliedrigen , einfachen oder
gegabelten Ästchen auswachsenden Spitzen; obere Glieder, wenn ästchen-
tragend, keulenförmig, wenn ohne Ästchen, fast cylindrisch, drei- bis viermal
so lang als breit. Conceptakeln in den letzten dichotom verzweigten Gliedern,
meist ellipsoidisch. Steht der vorigen Art sehr nahe und ist vielleicht nur
eine Form derselben. — Nordsee, Adriatisches Meer.
3329. C. officinalis L. — C. palmata, spathulifera, densa Kg. —
C. nana Zanard. — C. laxa longicaulis Lamarck. — C. Calvadosii Lamour.
— Taf. LIIIO, Fig. 4. — Thallus rosenrot oder verbleichend, dichtrasig,
aus krustenartiger Basalscheibe sich erhebend, 2—12 cm hoch, stielrund oder
zusammengedrückt, opponiert gefiedert, in Stämmchen und Ästen V«— 2 mm
dick, in den Endfiederchen 160 /.i bis 1 mm. Fiederchen aus dem oberen
Erklärung zu Tafel LIIIO.
Fig. 1. Amphiroa rigida, natürliche Grösse.
„ 2. Corallina mediterranea, Conceptakel mit Tetrasporangien, durchschnitten.
* 3. „ granifera, Teil des Thallus, Vergrösserung 30.
„ 4. „ officinalis, „
ji ö. , rubens,
r /yf//
sm
;
/ 7ff//Y?f/.ff€aC'.
— 163 —
Ende aller Glieder der Stämmchen und Äste entspringend, abstehend, ein-
oder mehrgliedrig, von bald cylindrischer oder keulenförmiger, bald zusammen-
gedrückter bis fast zweischneidig flacher und dann keilförmiger, spateliger
oder gegen die Spitze fächerförmig verbreiteter und unregelmässig fingei-
förmig gespaltener Gestalt. Glieder im Umriss rechteckig, verkehrt-trapez-
förmig, verkehrt-dreieckig oder keilförmig, zwei- bis viermal, in den Fiedei-
chen bis sechs- und mehrmal länger als dick. Weibliche und sporangien-
tragende Conceptakeln auf der Spitze der Fiederchen, seltener an andern
Stellen, eiförmig-kugelig. — Nordsee, Adriatisches Meer.
3330. C. niediterranea Aresch. — Corallina officinalis var. medi-
terranea Hauck. — Tai LIIIO, Fig. 2. — Thallus grünlich oder weisslich,
bis 5 cm lang, vom Grunde an verzweigt. Zweige doppelt gefiedert, im Um-
riss breit eiförmig oder fast dreieckig. Fiedern im Umriss fast linear, vom
Grunde nach der Spitze zu an Länge abnehmend, gefiedert. Fiederchen fast
cylindrisch, aus ein oder zwei Gliedern bestehend, einfach, stielrund, meist
sämtlich in Conceptakeln umgewandelt. Glieder von verschiedener Gestalt,
zusammengedrückt keilförmig oder mehr cylindrisch. Conceptakeln birn-
förmig, nackt oder gewöhnlich mit meist eingliedrigen hornförmigen, steifen
Astchen besetzt. Der vorigen Art sehr nahestehend und hauptsächlich nur
durch die wie mit Fühlhörnern besetzten Conceptakeln verschieden. — Adria-
tisches Meer.
3331. C. granifera Ell. et Soland. — C. virgata Zan. — C. atte-
nuata, gibbosa Kg. — Taf. LIIIO, Fig. 3. — Thallus purpurn, rot oder
weisslich verbleichend, 2 — 4 cm hoch, sehr dicht, gleich hoch rasig. Sprosse
fadenförmig, 180 — 350 /u, in den Endverzweigungen 60 — 160 /x dick, gegen-
ständig fiederig oder gabelig verzweigt. Stämmchen und Aste meist an allen
Gliedern, mit meist opponierten, hin und wieder abwechselnden, oder zu drei
bis vier quirlig entspringenden, einfachen, zwei- bis dreigabeligen oder fiederig
verzweigten abstehenden Astchen besetzt. Glieder fast cylindrisch, die Zweig-
tragenden mehr keilförmig, meist drei- bis viermal, in den Endverzweigungen
fünf- bis sechsmal so lang als breit. Conceptakeln ähnlich wie bei C. rubens,
der sie auch sonst äusserlich ähnlich ist. — Adriatisches Meer, meist an
Cystosirenstämmen.
Schlüssel
zum Bestimmen der Gattungen der Rhodophyceen.
Soweit möglich, wurde in dem nachfolgenden Schlüssel auf die vegetativen und
anatomischen Merkmale Rücksicht genommen und die Merkmale der Fortpflanzung nur
da zugrunde gelegt, wo eine andere Unterscheidung untunlich war. Die Untersuchung
11*
— 164 —
des Thallusbaues wird oft an Längs- und Querschnitten erfolgen müssen, wozu eine
gewisse Einarbeitung in die Technik notwendig ist. Ein vorhergehendes gründliches
Einarbeiten an sicher bestimmtem Material ist durchaus notwendig für den Anfänger,
ehe er sich an die Bestimmung von Rhodophyceen begiebt.
1. Thalluszellen mit je einem sternförmigen oder mehreren bandförmigen
Chromatophoren (Bangiaceae). 2.
Thalluszellen mit meist mehreren plättchenförmigen Chromatophoren. 11.
2. Thallus aus einzelnen Zellen oder wenigzelligen Familien bestehend. 3.
Thallus faden- oder flächenförmig. 5.
3. Zellen mit Borstenhaaren. Gloeochaete.
Zellen ohne Borstenhaare. 4.
4. Chromatophor aus zahlreichen fadenförmigen Armen zusammengesetzt.
Glaucocystis.
Chromatophor sternförmig gelappt. Chroothece.
5. Thallus fadenförmig. 6.
Thallus flächenförmig. 10.
6. Thalluszellen mit mehreren bandförmigen Chomatophoren. Phragnionenia.
Thalluszellen mit einem sternförmigen Chromatophor. 7.
7. Zellen in einem dicken Gallertschlauch. 8.
Zellen nicht in einem Gallertschlauch eingeschlossen. 9.
8. Fäden wenigstens stellenweise mehrreihig. Goniotrichum.
Fäden stets einreihig. Asterocystis.
9. Entwickelter Thallus röhrig. Bangia.
Entwickelter Thallus bandartig. Erythrotrichia.
10. Thallus einschichtig. Porphyra.
Thallus zweischichtig. Wildemania.
11. Thallus regelmässig, mit deutlicher Kalkinkrustation. 115.
Thallus ohne Kalkinkrustation. 12.
12. Thallus aus einer zuweilen berindeten, meist verzweigten Zellreihe be-
stehend oder von einer (selten zwei), wenigstens an den Sprossspitzen
deutlich erkennbaren, grosszelligen, einreihigen Zentralachse durch-
zogen. 13.
Thallus aus mehreren bis vielen gleichwertigen Zellreihen gebildet oder
doch nicht von einer besonderen Zentralachse, sondern von einem
Bündel gleichwertiger Markfasern durchzogen. 63.
13. Thallus radiär gebaut. 14.
Thallus dorsiventral gebaut (d. h. Bauch- und Rückenseite verschieden
ausgebildet). 54.
— 165 —
14. Zentralachse mit vier bis mehreren besonders deutlich hervortretenden
Perizentralzellen. 1 5.
Perizentralzellen fehlen. 20.
15. Haarblätter lange bleibend, dicht, auffallend. 16.
Haarblätter früh abfallend oder fehlend. 17.
16. Stämmchen unberindet. Brogniartella.
Stämmchen berindet. Dasya.
17. Haarblätter auch an den jüngsten Teilen fehlend. Pterosyphonia.
Haarblätter an den Scheitelpunkten vorhanden. 18.
18. Thallus zart, dünn. Polysiphonia.
Thallus kräftiger, knorpelig-fleischig. 19.
19. Perizentralzellen fünf. Choiidria.
Perizentralzellen sechs bis acht. Alsidillin.
20. Thallus blasenförmig hohl. Riccardia.
Thallus nicht blasenförmig hohl. 21.
21. Thallus blattartig flach. Calliblepharis.
Thallus stielrund oder nur abgeflacht. 22.
22. Sprosse mehr oder weniger deutlich zweizeilig oder fiederig verzweigt. 23.
Sprosse allseitig oder unregelmässig verzweigt. 33.
23. Thallus *^nit Ausnahme von Plumaria Schousboei) berindet, 24.
Thallus unberindet. 30.
24. Thallus dick, hornartig-knorpelig. 25.
Thallus dünn, nicht knorpelig. 26.
25. Zentralachse deutlich, dick. SpIiaerOCOCCUS.
Zentralachse nur in den jüngsten Teilen erkennbar, dünn. Gelidium.
26. Sprosse unregelmässig fiederig verzweigt, 27.
Sprosse regelmässig mehrfach gefiedert. 28.
27. Thallus stielrund. Wrangelia.
Thallus zweischneidig abgeflacht. Plocaniiüni.
28. Sprosse seitlich gesäumt oder geflügelt. Ptilota.
Sprosse seitlich nicht gesäumt oder geflügelt. 29.
29. Letzte Fiederchen sehr zart, bis 30 (x dick. Plumaria.
Letzte Fiederchen Kurztriebe von 100 — 250 \i Dicke. Bonuemaisonia.
30. Thallus aus kriechenden und aufrechten Sprossen bestehend. Ptilo-
thanmion.
Thallus nur aus aufrechten Sprossen bestehend. 31.
31. Verzweigungen gegenständig. Antithamnioii.
Verzweigungen abwechselnd. 32.
32. Sporangien tetraedrisch geteilt, Conipsothanmion.
Sporangien vierteilig. Pleonosporium.
— 166 —
83. Sprosse, wenigstens am Grunde mit dichter kleinzelliger Aussenrinde. 34.
Sprosse tmberindet oder mit lockerer unvollkommener Berindung. 42.
34. Sprosse röhrig hohl. 35.
Sprosse solid. 36.
35. Thallus derb, fest. Lemaiiea.
Thallus gallertig weich. Gloiosiphonia.
36. Gabelige Endzweige mehr oder weniger zangenförmig eingekrümmt.
Ceramium.
Endzweige nicht zangenförmig. 37.
37. Thallus gallertig schlüpfrig. 38.
Thallus derb oder fleischig-knorpelig. 39.
38. Thallus 2 — 4 cm lang. Calosiphonia.
Thallus 5 — 15 cm lang. Naccaria.
39. Sprosse steif, brüchig. Hypnea.
Sprosse nicht steif und brüchig. 40.
40. Zentralachse weniger deutlich, Thallus mit zahlreichen Haarblättern.
Dasyopsis.
Zentralachse gross, deutlich. 41.
41. Thallus 1 — 3 cm hoch. Caulacanthus.
Thallus 10 — 20 cm lang. Spyridia.
42. Thallus teils aus kriechenden, teils aus aufrechten Sprossen bestehend. 43.
Thallus nur mit aufrechten Sprossen. 45.
43. Aufrechte Sprosse spärlich verzweigt. Lejolisia.
Aufrechte Sprosse reichlich verzweigt. 44.
44. Sporangien regelmässig tetraedrisch geteilt. Spermothamnion.
Sporangien kreuzförmig oder unregelmässig geteilt. Rhodochorton.
45. Sprosse mit kugeligen Zweigbüscheln, die mehr oder weniger deutlich
perlschnurartig geordnet sind. Batrochospermum.
Sprosse nicht mit kugeligen Zweigbüscheln. 46.
46. Sprosse mit wirtelig gestellten Kurztrieben. 47.
Sprosse ohne wirtelig gestellte Kurztriebe. 48.
47. Kurztriebe seitlich verästelt. Sphondylothamnioii.
Kurztriebe am ersten Gliede vielstrahlig, an den folgenden gabelig ver-
ästelt. Crouania.
48. Endzellen der Aste oft in ein langes Haar ausgehend. Chantransia.
Äste nicht in Endhaare auslaufend. 49.
49. Sporangien zweiteilig, unregelmässig oder kreuzförmig geteilt. Seirospora.
Sporangien tetraedrisch oder zonenförmig geteilt. 50.
50. Sporangien zonenförmig geteilt. Dudresoaya.
Sporangien tetraedrisch geteilt. 51.
— 167 —
51. Sporangien an quirlig geordneten Kurztrieben. Griffithsia.
Sporangien nicht an quirlig geordneten Kurztrieben. 52.
52. Verzweigung nur dichotom. Bornetia.
Verzweigung dichotom und seitlich. 53.
53. Endästchen haarartig, mit sehr verlängerten und verjüngten Zellen.
Callithamnion.
Endästchen kurz, nicht haarartig. Monospora.
54. Thallus knotenförmig. Contarinia.
Thallus nicht krustenförmig. 55.
55. Thallus aufrecht. 56.
Thallus kriechend. 60.
56. Thallus mit nach der Rückseite eingekrümmten Sprossspitzen. Streblo-
cladia.
Thallus mit nach der Bauchseite eingekrümmten Sprossspitzen. 57.
57. Thallus stielrund. 58.
Thallus flach oder zusammengedrückt. 59.
58. Haarblätter hinfällig, nur auf der Rückseite der eingekrümmten Spross-
spitzen entwickelt. Halopitys.
Haarblätter lange bleibend und ziemlich weit herab entwickelt. Hetero-
siphonia.
59. Thallus sehr schmal, zusammengedrückt, Rytiphloea.
Thallus breiter, bandartig. Yidalia.
60. Thallus ohne Perizentralzellen. Rhizophyllis.
Thallus mit Perizentralzellen. 61.
61. Verzweigung unregelmässig. Lophosiphonia.
Verzweigung regelmässig. 62.
62. Langtriebe an jeder Gliederzelle. Dipterosiphonia.
Langtriebe an jeder vierten Gliederzelle. Hcrposiphonia.
63. Thallus im Innern anderer Rotalgen schmarotzend. Actinococcus.
Thallus nicht im Innern anderer Algen lebend. 64.
64. Thallus netzig, Hydrodictyon-artig. Halodictyon.
Thallus nicht netzig. 65.
65. Thallus mit nierenförmigen Kurztrieben. Neurocaulon.
Thallus nicht mit nierenförmigen Kurztrieben. 66.
66. Thallus in Form flacher Krusten auf dem Substrat ausgebreitet. 67.
Thallus nicht krustenförmig. 73.
67. Thallus durch Wurzelfasern am Substrat befestigt. 68.
Thallus ohne Wurzelfasern mit der ganzen Unterseite dem Substrat auf-
gewachsen. 69.
— 168 —
68. Thallus dauernd überall fest dem Substrat angeheftet. Cruoriella.
Thallus sich später grösstenteils vom Substrat ablösend. Peyssnimelia.
69. Aufsteigende Zellreihen seitlich fest untereinander verbunden. Sporangien
in inneren, nach aussen geöffneten Höhlungen. Hildenbrandtia.
Aufsteigende Fäden seitlich locker durch Gallerte verbunden und gegen-
einander verschiebbar. 70.
70. Tetrasporangien interkalar. Petrocelis.
Tetrasporangien nicht interkalar. 71.
71. Tetrasporangien endständig. Rhododermis.
Tetrasporangien seitlich. 72.
72. Sporangien mit zonenförmiger Teilung. Cruoria.
Sporangien schief kreuzförmig geteilt. Plagiospora.
73. Thallus röhrig hohl (vergl. auch Dumontia), stielrund oder wenig ab-
geflacht. 74.
Thallus (bei Dumontia zum Teil) nicht röhrig hohl. 79.
74. Thallus nicht gliederartig. Chrysinienia.
Thallus mehr oder weniger deutlich gegliedert. 75.
75. Thallus im Innern ohne Querscheiben in den Gliederungen. 76.
Thallus im Innern mit (oft nur sehr zarten aus quergespannten Fäden
bestehenden) Querscheiben in den Gliederungen. 77.
70. Thallus schwach gliederförmig. Chylocladia.
Thallus kettenförmig gegliedert. Catenella.
77. Aussenrinde locker, nicht aus dichtgeschlossenen kleinen Zellen bestehend.
Chaiupia.
Aussenrinde dichtgeschlossen kleinzellig. 78.
78. Cystokarpien ohne Porus. Gastroclonium.
Cystokarpien mit Porus. Loiiientaria.
79. Thallus mehr oder weniger deutlich dichotom geteilt. 80.
Thallus unregelmässig oder allseitig oder doch nur teilweise dichotom
geteilt. 96.
80. Thallus stielrund oder fast stielrund. 81.
Thallus abgeflacht bis blattartig flach. 86.
81. Thallus wie behaart dicht mit Kurztrieben besetzt. Digeiiea.
Thallus nicht wie behaart mit Kurztrieben besetzt. 82.
82. Thallus hornartig knorpelig. GymiiogOiigrus.
Thallus gallertig-fleischig, meist schlüpfrig. 83.
83. Thallus fast halbkugelige dichte Büsche bildend. Sciuaia.
Thallus nicht halbkugelige Büsche bildend. 84.
84. Thallus lang fadenförmig, spärlich verzweigt. Nemalioii.
Thallus mehrmals geteilt, nicht lang fadenförmig. 85.
— 169 —
85. Tliallus 1 — 6 cm hoch, rosen- bis fleischrot. Gloiocladia.
Thallus 5 — 20 cm hoch, dunkelrot oder grünlich. Halymeiiia.
86. Markbündel aus dicht gedrängten Fäden bestehend. 87.
Markbündel fehlend oder locker. 88.
87. Thallus flach. Platoma.
Thallus nur etwas zusammengedrückt. Nemastoma.
88. Thallus durch Einschnürungen in ungleich grosse Abschnitte geteilt.
Acrodiscus.
Thallus nicht mit solchen Einschnürungen. 89.
89. Markfadenbündel stark aufgelockert, fast röhrig-hohl. Halarachnion.
Markfadenbündel undeutlich oder wo vorhanden aus dünnen Fäden be-
stehend. 90.
90. Kein deutliches, von der Innenrinde trennbares Markfadenbündel. 91.
Markfadenbündel deutlich unterscheidbar, meist aus dünnen Fasern be-
stehend. 93.
91. Thallus nach unten zu mehr oder weniger weit stielrundlich, oft mit
Mittelrippe. Phyllophora.
Thallus flach, kaum gestielt. 92.
92. Thallus sehr unregelmässig gabelig geteilt. Fauchea.
Thallus regelmässig gabelig oder handförmig geteilt. Rhodymenia.
93. Tetrasporangien in nematheciumartig verdickten Stellen der Aussenrinde.
Cryptoneniia.
Tetrasporangien nicht in nematheciumartig verdickten Stellen. 94.
94. Innenrinde aus grossen, lockeren, netzig verketteten Zellen bestehend.
Halymeiiia.
Innenrinde nicht mit netzig verketteten Zellen. 95.
95. Thallus einseitig rinnenförmig. Gigartina.
Thallus nicht einseitig rinnenförmig. Chondrus.
96. Thallus stielrund oder nahezu stielrund. 97.
Thallus abgeflacht oder blattartig flach. 104.
97. Thallus stielrund innen fast röhrig hohl. Dumontia.
Thallus innen stets solid. 98.
98. Markfadenbündel deutlich vorhanden. 99.
Markfadenbündel nicht erkennbar. 102.
99. Rinde klein- und dichtzellig. 100.
Rinde locker, meist grosszellig. 102.
100. Tetrasporangien kreuzweise geteilt. Gigartina (acicularis).
Tetrasporangien zonenförmig geteilt. Cystocloiiium.
— 170 —
101. Endzellen der Rindenreihe am grössten. Helminthocladia.
Endzellen der Rindenreihen in farblose, abfallende Haare auslaufend.
Helniinthora.
102. Thallus hornartig fest. Ahnfeldtia.
Thallus knorpelig-fleischig. 103.
103. Tetrasporangien mit kreuzförmiger Teilung. Gracilaria.
Tetrasporangien mit tetraedrischer Teilung. Laurencia.
104. Kein deutliches Markfadenbündel. 105.
Markfadenbündel vorhanden. 108.
105. Tetrasporangien mit kreuzförmiger Teilung. Gracilaria (corallicola).
Tetrasporangien mit tetraedrischer Teilung. 106.
106. Scheitelzelle in kleiner Einkerbung des Vorderrandes, von wenigen,
hinfälligen Haarblättern umgeben, Rodriguezella.
Scheitelzelle nicht in einer Einkerbung. 107.
107. Vegetationsspitze mit deutlicher Scheitelzelle. Delesseria.
Vegetationsspitze ohne deutliche Scheitelzelle. Nitophyllum.
108. Aussenrinde nur an den Kanten kleinzellig. Rhodophyllis.
Aussenrinde überall gleich kleinzellig. 109.
109. Thallus mit rundlich-nierenförmigen Kurztrieben. Callymenia.
Thallus nicht mit rundlich-nierenförmigen Kurztrieben. 110.
110. Thallus breit blattartig, ungeteilt oder unregelmässig gelappt oder ge-
schlitzt. 111.
Thallus schmal keil- oder bandförmig, meist etwas fiederig verzweigt. 113.
111. Thallus ziemlich dünn. Aeodes.
Thallus dick fleischig bis knorpelig. 112.
112. Thallus mit rundlichen Lappen. Chondrymenia.
Thallus aufwärts keilförmig, verkehrt-eirund, nicht rundlich gelappt,
höchstens geschlitzt. Dilsea.
113. Thallus nicht rasenbildend. Gigartina (Teedii).
Thallus rasenbildend. 114.
114. Thallus am Rande (oben) dicht mit vielzipfeligen kleinen Fiederchen.
Rissoella.
Fiederchen nicht vielzipfelig. Grateloupia.
115. Thallus endophytisch und parasitisch. Choreonema.
Thallus weder endophytisch noch parasitisch. 116.
116. Thallus krustenförmig. 120.
Thallus nicht krustenförmig. 117.
117. Tetrasporangien und Cystokarpien in besonderen Conceptakeln. 119.
Tetrasporangien und Cystokarpien nicht in Conceptakeln. 118.
— 171 -
118. Sprosse schwach gegliedert. Galaxaura.
Sprosse nicht gegliedert. Liagora.
119. Cystokarpien endständig. Corallina.
Cystokarpien an der Oberfläche der Glieder zerstreut. Amphiroa.
120. Sporangien in besonderen Conceptakeln. 123.
Sporangien in zonenförmigen oder Conceptakel-ähnlichen Gruppen. 121.
121. Sporangien ungeteilt oder kreuzförmig geteilt. Archaeolithothamnion.
Sporangien zonenförmig geteilt. 122.
122. Sporangiengruppen eingesenkt. Phymatolithon.
Sporangiengruppen oberflächlich oder wenig eingesenkt. Lit hol hain n ion.
123. Thallus ausser an den Conceptakeln einschichtig. Melobesia.
Thallus mehrschichtig. 124.
124. Sporangien nur am Rande der basalen Scheibe im Conceptakel ent-
wickelt. Lithophyllum.
Sporangien über den ganzen Grund des Conceptakels zerstreut. Gonio-
lithon.
Phaeophyceae.
Die Phaeophyceae oder Braunalgen sind sehr verschieden organisiert,
sie nehmen ihren Ausgang von sehr einfach gebauten Formen, die sich an
die Flagellaten (Chrysomonadinen) anlehnen und entwickeln sich zu Pflanzen,
die äusserlich den Phanorogamen ähnlich sehen und eine Differenzierung in'
Stengel und Blätter in sehr deutlicher Weise erkennen lassen. Zu ihnen
gehören auch die längsten bekannten Pflanzenarten, einzelne Macrocystisarten
werden mehrere hundert Meter lang.
Allen Phaeophyceen gemeinsam ist die braune oder gelbe Farbe der
Chromatophoren, die meist in Mehrzahl in den gewöhnlich einkernigen Zellen
enthalten sind. Die Fortpflanzung erfolgt teils geschlechtlich, teils un-
geschlechtlich, bei den einzelnen Gruppen ziemlich verschieden, stets aber
sind wenigstens die männlichen Geschlechtszellen beweglich und mit ein oder
zwei seitlich inserierten, im letzteren Fall ungleich langen Geissein versehen,
von denen die kürzere Geissei vorangeht, die längere nachgeschleppt wird.
Alle Phaeophyceen sind mit sehr wenigen Ausnahmen Meeresbewohner.
Übersicht der Gruppen.
1. Fortpflanzungszellen, sowohl geschlechtliche wie ungeschlechtliche sämtlich
beweglich. Phaeosporeae.
Ungeschlechtliche Fortpflanzung fehlt oder wo vorhanden durch unbeweg-
liche Zellen. 2.
— 172 —
2. Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch grosse mit Membran umkleidete
Monosporen. Fortpflanzungsorgane aussen am Thallus. Akinetu-
sporeae.
Ungeschlechtliche Fortpflanzung, wo vorhanden durch nackte Sporen.
Geschlechtsorgane in inneren Höhlungen des Thallus entstehend. Cyclo-
sporeae.
Die Fortpflanzung der Phaeophyceen ist noch nicht in allen Punkten
geklärt; am besten bekannt und zugleich am höchsten entwickelt ist sie bei
den Fucaceen. Bei diesen kommt ausschliesslich geschlechtliche Fort-
pflanzung vor durch grosse rundliche unbewegliche Eizellen und sehr kleine
bewegliche Spermatozoiden; beide werden in inneren Höhlungen des Thallus,
Conceptakeln, erzeugt, aber vor dem Befruchtungsprozess ausgestossen, so
dass die eigentliche Befruchtung ausserhalb des Algenkörpers erfolgt. Bei
einer zweiten Gruppe, die als Alkinetosporeae zusammengefasst werden können,
werden die Fortpflanzungsorgane nicht im Innern des Thallus gebildet und
sind teils beweglich, teils unbeweglich, doch ist die Entwicklung noch sehr
unvollständig bekannt. Die eigentümlich gestalteten grossen ungeschlecht-
lichen Monosporen sind unbeweglich, die geschlechtlichen Zellen sind klein,
beweglich. Bei der Gruppe der Cuttleriaceae sind die weiblichen Plano-
gameten bedeutend grösser als die männlichen, bei der Ectocarpaceen sind
sie gleich gross. Geschlechtliche und ungeschlechtliche Fortpflanzungszellen
sind hier beweglich und entstehen in äusserlich angelegten Sporangien,
von denen man einfächerige (unilokuläre) und mehrfächerige (multi-
lokulare oder plurilokuläre) unterscheidet. In den unilokulären Sporangien
(Taf. LIVB, Fig. 4) entstehen die ungeschlechtlichen meist birnförmigen
Zoosporen, die ohne Kopulation keimen. In den multilokularen Sporangien
(Taf. LIV B, Fig. 3) entstehen ähnliche, aber meist etwas schlankere beweg-
liche Zellen, die aber als Geschlechtszellen anzusprechen sind und kopulieren,
sich aber unter Umständen auch ohne Kopulation entwickeln können. Mit-
unter sind auch hier Grössenunterschiede bei den Gameten vorhanden.
1. Gruppe.
Phaeosporeae.
Braunalgen von sehr verschiedener Entwicklung von einzelnen ein-
reihigen Zellfäden bis zu den grössten Pflanzen mit hoch differenziertem
Gewebe. Alle, sowohl die geschlechtlichen wie die ungeschlechtlichen Fort-
pflanzungszellen sind beweglich und besitzen Geissein, die allerdings in
— 173 —
einigen Fällen sehr bald abgeworfen werden. Die Fortpflanzungsorgane ent-
stehen nicht in inneren Höhlungen des Thallus.
Übersicht der Reihen.
1. Thallus einfacher gebaut. Gameten meist bekannt. 2.
Thallus hoch differenziert, Pflanzen gross, kräftig. Gameten unbekannt.
Laminariales.
2. Männliche und weibliche Gameten ungleich gross. Clltleriales.
Männliche und weibliche Gameten annähernd gleich gestaltet. 3.
3. Thallus meist mit interkalarem Wachstum ohne besonders auffallende
Scheitelzelle. Ectocarpales.
Thallus sehr regelmässig verzweigt, mit auffallend ausgebildeter Scheitel-
zelle. Sphacelariales.
1. Reihe Ectocarpales.
Thallus fadenförmig, verzweigt, oft aus zu Scheiben oder Körpern von
verschiedener Gestalt verwachsenen verzweigten Asten bestehend, mit meist
ausgesprochen interkalarem Wachstum ohne typisch als Scheitelzelle fungie-
rende Endzellen der Sprosse. Gameten gleich gestaltet.
Übersicht der Familien.
1. Sprosse ohne besondere Assimilationsfäden. 2.
Sprosse mit besonderen, chromatophorenreichen Assimilationsfäden. Meso-
gloiaceae.
2. Thallus einen kompakten Gewebskörper bildend. Scytosiphonaceae.
Sprosse keinen kompakten Gewerbskörper bildend. 3.
3. Thallus aus einreihigen, nur stellenweise zweireihigen, verzweigten Zell-
fäden oder ein- bis zweischichtigen Zellplatten bestehend. Ectocar-
paceae.
Sprosse mit berindeter, lang gegliederter Zentralachse. Desmarestiaceae.
Familie Ectocarpaceae.
Thallus aus einreihigen, nur stellenweise zweireihigen verzweigten Zell-
fäden gebildet, die unter Umständen zu einer ein- bis zweischichtigen Zell-
platte sich vereinigen können. Besondere Assimilationsfäden fehlen. Uni-
lokuläre und plurilokuläre Sporangien vorhanden, auf verschiedene Individuen
verteilt oder auf ein und demselben vorkommend.
174
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus mit kriechendem Hauptfaden. 2.
Thallus mit basaler Zellscheibe. 7.
2. Sporangien knotenförmig die Sprossglieder umhüllend. Zosterocarpus.
Sporangien nicht krustenförmig um die Sprossglieder. 3.
3. Thallus oberflächlich lebend. 4.
Thallus endophytisch. 6.
4. Multilokulare Sporangien gehäuft. Sorocarpus.
Multilokulare Sporangien vereinzelt. 5.
5. Thallus mit kriechenden und aufrechten Fäden. Ectocarpus.
Thallus nur mit kriechenden Fäden. Mikrosyphar.
6. Sporangien einzeln. Streblonema.
Sporangien gehäuft. Dichosporangiuni.
7. Süsswasserbewohner. Pleurocladia.
Meer- oder Brackwasserbewohner. 8.
8. Plurilokuläre Sporangien unbekannt. Sorapiou.
Plurilokuläre Sporangien bekannt. 9.
9. Sporangien einreihig. 10.
Sporangien mehrreihig. 11.
10. Paraphysen vorhanden. AscucyclllS.
Paraphysen fehlen. Phycocoelis.
11. Thallus nur aus kriechenden verzweigten Fäden bestehend. Pkaeostroma.
Thallus auch mit aufrechten Fäden. 12.
12. Unilokuläre Sporangien kugelig. Lithoderma.
Unilokuläre Sporangien länglich-oval. Petroderma.
Gattung Ectocarpus Lyngb.
Thallus im allgemeinen aus einfachen verzweigten Zellfäden von sehr
verschiedener Grösse gebildet, indessen können die einzelnen Glieder durch
Längs- und Querwände gefächert erscheinen. Hauptfaden kriechend; von
ihm erheben sich die aufrechten oft viele Centimeter langen Fäden, deren
Glieder meist nicht gefächert sind und an denen die Fortpflanzungsorgane
stehen. Unilokuläre Sporangien interkalar oder seitlich, gestielt oder kurz
gestielt. Multilokulare Sporangien interkalar oder seitlich, sitzend oder kurz
gestielt, seltener endständig, meist mehrreihig gefächert. Kriechende Fäden
oft dicht verzweigt, so dass scheinbar eine parenchymatische Zellplatte
entsteht.
— 175 —
Übersicht der Arten.
1. Mehrfächerige Sporangien interkalar. E. littoralis.
Mehrfächerige Sporangien seitlich oder endständig. 2.
2. Mehrfächerige Sporangien schmal, lang. 3.
Mehrfächerige Sporangien eiförmig bis lanzettlich. 8.
3. Einfächerige Sporangien fehlen. 4.
Einfächerige Sporangien vorhanden. 5.
4. Mehrfächerige Sporangien ca. 25 /x breit. E. COllfervoides.
Mehrfächerige Sporangien 10 — 15 (i breit. E. dasycarpus.
5. Mehrfächerige Sporangien bis 12 [i breit. E. monocarpus.
Mehrfächerige Sporangien über 12 fx breit. 6.
6. Fäden bis oben dicht und fest zu Strängen verfilzt. E. tomentosus.
Fäden lockerer. 7.
7. Zweigbüschel scharf umgrenzt. E. penicillatus.
Keine scharf begrenzten Zweigbüschel. E. siliculosus.
8. Raschen etwa nur 1 mm hoch. E, terminalis.
Raschen über 5 mm hoch. 9.
9. Raschen durchschnittlich über 3 cm hoch. 10.
Raschen meist unter 3 cm hoch. 16.
10. Thallus mehr rotbraun. E. ferrugineus.
Thallus bräunlich bis grünlich. 11.
11. Vielfächerige Sporangien sehr klein. E. crinitus.
Vielfächerige Sporangien nicht besonders klein. 12.
12. Zweige meist opponiert. E. granulosus.
Zweige abwechselnd oder einseitig. 13.
13. Plurilokuläre Sporangien zugespitzt. E. fascicularis.
Plurilokuläre Sporangien zugespitzt. 14.
14. Pflänzchen meist über 10 cm hoch. E. Reillboldii.
Pflänzchen meist unter 10 cm hoch. 15.
15. Endästchen peitschenförmig verlängert. E. abbreviatus.
Eudästchen nicht peitschenförmig verlängert. E. Sandriaiius.
16. Plurilokuläre Sporangien sitzend. E. OTatus.
Plurilokuläre Sporangien kurz gestielt. 17.
17. Spitzen der Ästchen farblos. E. paradoxus.
Spitzen der Astchen nicht farblos. 18.
18. Plurilokuläre Sporangien breit eiförmig. E. globifer.
Plurilokuläre Sporangien länglich-eiförmig. E. sinipliciusculus.
3332. E. littoralis (L.) Ag. — Pylaiella littoralis Kjellm. — Ecto-
carpus compactus Ag. — Taf. LIV, Fig. 1, 2; Taf. LIVC, Fig. 1, 2. —
— 176 —
Thallus meist reich verzweigt, Zweige opponiert oder zerstreut. Echte
Phaeosporeenhaare fehlen. Einfächerige Sporangien interkalar, zu Ketten
vereinigt, oder terminal, bald in Ketten, bald einzeln, kugelig, ellipsoidisch
oder scheibenförmig. Mehrfächerige Sporangien interkalar, cylindrisch, oder
terminal, dann bald lang cylindrisch, bald kurz kugelig-eiförmig oder fast
würfelförmig. Chromatophoren zahlreich, rundliche, locker liegende oder
polygonale, dicht liegende Scheiben. Überaus formenreiche Art. — Nordsee,
Ostsee, Adriatisches Meer. — var. oppositus Kjellm. Verzweigung vor-
wiegend opponiert. — f. typica Kuck. Hellgelb bis gelbbraun, bald fest-
gewachsen, 5 — 30 cm hoch, aus mehreren oben freien, unten zusammen-
gedrehten Büschelchen bestehend, bald lose flottierend und dann oft sehr
grosse wolkenförmige Massen bildend. Hauptachse bis 45 (.i dick. Haare
auch an den fertilen Zweigen entwickelt. Mehrfächerige Sporangien meist
wenig dicker als die vegetativen Zellen, im unteren Teil der Zweige ent-
wickelt, 18 — 30 fx dick. — f. subverticillata (Kg.) Kuck. Zweige letzter
und vorletzter Ordnung sehr gedrängt und kleine Zweigbüschelchen bildend,
zuweilen in alternierenden zweigliedrigen, seltener in viergliedrigen Wirtein
stehend. — f. rupincola Kjellm. Dunkelbraun, fast schwarzbraun. Büschel
bis 8 cm hoch, wiederholt in pinselig ausgebreitete, nach unten stark ver-
schmälerte oder der ganzen Länge nach fest zusammengedrehte und verfilzte
Büschelchen zerteilt, stets festgewachsen. Hauptachse 15 — 30 (meist 22) f.i
dick. Vielfächerige Sporangien stets bedeutend dicker als die vegetativen
Zellen, 25 — 45 fi dick, mit meist nur kurzem Haar an der Spitze. — f. rec-
tangulans Kuck. Bildet grosse, etwas verworrene, gelbbraune, meist frei
flottierende Büschel oder Watten von unbestimmter Gestalt. Zweige fast
rechtwinklig abgehend, lang, entfernt stehend. Vegetative Zellen bis 40 /.i
dick, so lang oder halb so lang. — var. firmus (Ag.) Kjellm. Verzweigung
vorwiegend zerstreut, pseudodichotom, abwechselnd oder fast einseitig.
— f. typica Kuck. Bildet bis 12 cm hohe festsitzende Büschel von sehr
verschiedenartigem Habitus. Einfächerige und mehrfächerige Sporangien
auf verschiedenen Individuen; erstere sitzen auf oben pinselig ausgebreiteten
Pflanzen mit 50 /x dicker, in ein 30 fx dickes Haar ausgehender Hauptachse,
sind scheibenförmig, breiter als die vegetativen Zellen, bis 45 /x breit. Pflanzen
mit plurilären Sporangien zarter, in viele Büschelchen zerteilt, mit 30 — 40 fx
Erklärung zu Tafel LIV.
Fig. 1. Ectocarpus littoralis, natürliche Grösse.
„2. „ „ Teil eines Stämmchens vergrössert (ca. 200).
„3. „ siliculosus, Plurilokuläres Sporangium, Vergrösserung ca. 200.
„4. „ „ Schwärmer, sehr stark vergrössert.
„5. „ „ Zweig einer sterilen Pflanze, schwach vergrössert.
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— 177 —
dicker Hauptachse. Mehrfächerige Sporangien so dick als der Zweig, 20 bis
30 (.i breit, 80—200 (meist 120) fx lang. — f. subglomerata Kuck. Zweige
letzter Ordnung zu Zweigbüschelchen zusammengedrängt. Bildet bis 15 cm
lange, hell-rostbraune, ursprünglich festgewachsene in garnartig zusammen-
gedrehte, seitlich unverworrene Büschelchen zerteilte, später sich losreissende,
oft etwas verfilzte Büschel und Ballen. — f. livida Kuck. Bildet zarte,
hellgelbe, nur unten lose zusammengedrehte Büschel von 6 cm Höhe auf
Fucus vesiculosus. Sporangienketten sehr kurz, nur aus zwei bis vier Sporan-
gien bestehend. — f. pachycarpa Kuck. Bildet bis 7 cm hohe, völlig
unverworrene gelbbraune Büschel. Hauptstämmchen bis 18 fx dick. Mehr-
fächerige Sporangien bedeutend dicker als die vegetativen Zellen, meist 30 fx dick
und meist 150 /u lang. Einfächerige Sporangien zu ca. zehn in Ketten, kugelig,
spärlich auf derselben Pflanze. — yar. divaricatus Kjellm. Sprosssystem
reich verzweigt, mit unregelmässig zerstreuten, abstehenden bis sparrigen, oft
bogenförmigen, nicht oder nur schwach nach der Spitze verdünnten Zweigen.
— f. typica Kjellm. Büschelig, festgewachsen, tief sattbraun bis schwarz-
braun, jedes Büschel aus zahlreichen, fest zusammengedrehten, garnartigen
Büscheln bestehend. Hauptachse 45 — 60 fx dick, Büschel 10 — 15 cm hoch.
Vertikales Sprosssystem mit deutlich durchgehender Hauptachse. Sporangien-
ketten terminal, kurz, aus zwei bis acht zusammengedrückt-kugelrunden, ein-
fächerigen Sporangien bestehend. Mehrfächerige Sporangien selten über
120 (.i lang und 60 ix dick. — f. praetorta Kjellm. Büschelig, tief- bis
hell-olivbraun, 5 — 10 cm hoch. Jedes Büschel aus zahlreichen, fest zu-
sammengedrehten, garnartigen, filzigen, einfachen oder verzweigten Büscheln
bestehend. Vertikales Sprosssystem ziemlich locker, unregelmässig und un-
gleichförmig verzweigt. Hauptachse und Hauptzweige 20 — 30 f.i dick.
Sporangien meist in kurzen, nicht selten terminalen Ketten. — f. aega-
gropila Kjellm. Bildet kleine, frei auf dem Boden liegende, leicht verfilzte,
hell-olivenbraune Ballen. Sprosssysteme etwas feiner, langzelliger und un-
regelmässiger verzweigt, mit stärker abstehenden Ästen als bei voriger Form,
der sie im übrigen gleicht. — f. ramellosa Kuck. Bildet dunkel- bis fast
schwarzbraune verfilzte Büschel von ca. 4 cm Höhe auf Fucus vesiculosus.
Zweige zerstreut oder hin- und wieder opponiert, oft im rechten Winkel
entspringend. Einfächerige Sporangien interkalar oder sehr oft in terminalen,
kurz oder lang gestielten, zuweilen sitzenden, wenig bis zu 15 Sporangien
enthaltenden Ketten, kugelig. Mehrfächerige Sporangien interkalar oder
ebenfalls terminal, lang cylindrisch oder kurz, fast würfelförmig, schief ab
gestutzt. — var. varius (Kjellm.) Kuck. Pylaiella varia Kjellm. Ver-
zweigung vorwiegend opponiert aber häufig auch unregelmässig zerstreut,
abwechselnd oder einseitig. Zellen 25 — 45 {.i dick, mit derben Aussenwänden.
Thome-Migula, Flora. VI. 2. 12
— 178 -
Einfächerige und mehrfächerige Sporangien auf verschiedenen Pflanzen, meist
terminal, selten interkalar; einfächerige kugelig bis ellipsoidisch, meist einzeln,
stets gestielt, mehrfächerige kugelig bis ellipsoidisch oder fast würfelförmig-
eckig, stumpf oder schief abgestutzt, nie in eine scharfe Spitze verlängert,
nie sitzend, meist einzeln auf kurzem Stiel. — f. typica Kuck. Bildet bis 30 cm
lange, verworrene, festgewachsene, später frei am Boden liegende rostbraune
Büschel. — f. conto rta Kuck. Bildet bis 3 cm hohe, in wenige schmale, oben
ausgebreitete, seilartig zusammengedrehte und etwas verfilzte Büschel zerteilte
dunkel-rostbraune auf Fucus festgewachsene Büschel. — f. pumila Kuck.
Bildet bis 3 mm hohe völlig unverworrene gelbe bis rostbraune Büschel auf
Fucus. Thallus in der Regel einfach oder nur sehr spärlich verzweigt, 22 — 25«
dick, in ein wenig verdünntes Haar auslaufend. — Ostsee, z.T. auch in der Nordsee.
3333. E. terminalis Kg. — Bildet kleine, unauffällige, selten über
1 mm hoch werdende Raschen, mit niederliegenden, gegen 15 /x breiten,
meist zu einer Zellfläche vereinigten, stellemveise lockerer verlaufenden Haupt-
stämmchen. Sekundäre Stämmchen aufrecht, 8 — 12 \i dick, einfach oder
wenig verzweigt; ihre Glieder zwei- bis viermal so lang als breit. Ein-
fächerige Sporangien terminal, 40 - 50 \i lang, 25 — 30 /.i dick, oval, mehr-
fächerige seitlich oder endständig, kurz gestielt, eiförmig bis länglich oder
eilanzettlich, oft etwas gekrümmt, 50 — 90 fx lang, selten länger und 15 bis
25 f.i breit. — Auf grösseren Algen, besonders Fucus. Ostsee, Nordsee.
3334. E. simpliciusculus Ag. — E. irregularis Kg. — Pflänzchen
in 1/2 — 3 cm hohen Raschen; die aufrechten sekundären Stämmchen sind
15 — 30 ju, oben nur 12 — 15 fx dick, unregelmässig verzweigt, mit verlängerten,
zuweilen wurzelnden, gespreizt abstehenden Ästen. Untere Glieder 1/2 bis
ebenso lang als breit, die oberen vier- bis mehrmals so lang. Einfächerige
Sporangien sitzend, breit eiförmig-kugelig, vielfächerige sehr kurz gestielt,
zerstreut oder in dichteren Gruppen, eiförmig bis länglich-lanzettlich, 60 bis
80 f.i lang. Der kriechende Hauptstamm überzieht grössere Algen, besonders
Fucus, Cystosira. — Adriatisches Meer.
3335. E. globifer Kg. — E. pusillus Kg. — Bildet kleine polster-
förmige, wollige Raschen mit meist 20 — 40 und darüber dicken wenig ver-
zweigten Stämmchen und verlängerten, nach dem Ende zu kaum verschmälerten
abwechselnden oder gegenständigen Ästen; Ästchen zerstreut, kurz, fast ge-
Erklärung zu Tafel LIVB.
Fig. 1. Ectocarpus dasycarpus, Zweig mit multilokularen Sporangien.
„ 2. ,. siliculosus, Zweig mit multilokularen Sporangien.
, 3. „ penicillatus, Zweig mit plurilokulären Sporangien.
„ 4. „ „ Zweig mit unilokulären Sporangien.
Vergrösserung 100. Nach Kuckuck.
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yicccect&;
— 179 —
spreizt. Glieder ein- bis viermal so lang als breit. Mehlfächerige Sporan-
gien gross, auf meist eingliedrigem Stiel, breit eiförmig, die einfächerigen
kugelig. — Auf grösseren Algen im Adriatischen Meer.
3336. E. nionocarpus Ag. — E. minutus Ag. — E. simpliciusculus
Kg. — Pflänzchen in weichen sammetartigen Raschen, mit kriechenden, zu
einer Zellfläche vereinigten Hauptstämmchen, von denen 50 — 400 /.i lange
und meist 8 ja breite, einfache oder wenig verzweigte aufrechte sekundäre
Stämmchen ausgehen. Glieder l1^ — 3 mal so lang als breit. Vielfächerige
Sporangien terminal, gestreckt bis lang fadenförmig, 8 — 12 \i dick, ein-
fächerige oval bis länglich, bis 70 p lang und 30 fx breit, terminal oder seit-
lich, sitzend oder gestielt. — Auf grösseren Algen im Adriatischen Meere.
3337. E. paradoxus Mont. — E. caespitulus J. Ag. — Pflänzchen
in 5 — 20 mm hohen pinselförmigen oder kugeligen Raschen, mit aufrechten,
30 — 60 j.i dicken, zerstreut verzweigten, gelb-olivgrünen Stämmchen. Äste
verlängert, einfach oder zerstreut, mit Astchen besetzt, an allen Spitzen fast
farblos. Glieder teils zwei- bis dreimal kürzer, teils lx/2 — 3 mal, an den
Spitzen mehrmals länger als breit. Einfächerige Sporangien kugelig oder
eiförmig, kurz gestielt, mehrfächerige meist eiförmig, zuweilen fast länglich,
auf ein- bis zweigliedrigem Stiel. — Auf grösseren Algen im Adriatischen Meer.
3338. E. dasycarpus Kuck. — Taf. LIVB, Fig. 1. — Bildet an
anderen Algen, meist unverworrene braune Büschel von 5 — 7 cm Höhe.
Mehrfächerige Sporangien cylindrisch, sitzend oder auf ein- bis mehrzelligem
Stiel oder lang gestielt, sehr häufig terminal, nicht in ein Haar auslaufend,
von sehr variabler Länge (bis 250 fx) aber sehr konstanter Dicke (10 — 15 (j).
Einfächerige Sporangien fehlen. Verzweigung pseudodichotom, meist nur
die Sporangienäste deutlich seitlich. — Auf Algen in der Kieler Bucht.
3339. E. penicillatus Ag. — Taf. LIVB, Fig. 3, 4. — Immer fest-
gewachsen, büschelig, mit mehr oder minder scharf umgrenzten Zweigbüscheln,
ohne durchgehende Hauptachse. Verzweigung anfangs seitlich, dann pseudo-
dichotom. Einfächerige Sporangien ellipsoidisch- zusammengedrückt, seltener
eiförmig, 35 — 50^ lang, 25 — 30^ dick, ungestielt oder auf ein- bis zwei-
zeiligem Stiel, angedrückt aufrecht oder abstehend. Mehrfächerige Sporangien
lang kegelförmg bis dick pfriemlich, bis 250 /.i lang, an der Basis oder kurz
über derselben 20 — 30 f.i dick. Chromatophoren bandförmig, wiederholt ver-
zweigt, breit, unregelmässig verlaufend, bis 3,5 \i breit. Bildet bis 10 cm
hohe, rostbraune, unten meist etwas verfilzte, an der Peripherie freie, mit
Zweigbüschelchen bedeckte Büschel an Scytosiphon lomentarius und Chor-
daria flageUiformis in der Litoralregion. — Ostsee.
3340. E. siliculosus (Dillw.) Lyngb. — E. gracillimus, E. corym-
bosus, E. spalatinus Kg. — E. confervoides var. siliculosus auct. — Taf. LIV,
12*
— 180 —
Fig. 3—5; Taf. L1V B, Fig. 2. — Büscbelig, schlaff, Büschel bis 30 cm lang,
gelblich oder bräunlich, nicht in einzelne Büschelchen zerteilt, fast ganz frei
oder nur in der Mitte verfilzt. Verzweigung oben deutlich seitlich, unten
pseudodichotom, abwechselnd oder einseitig, nie opponiert, ohne terminale
begrenzte Zweigbüschel. Zweige oft bogig aufsteigend, aber nie im rechten
Winkel abgehend. Mehrfächerige Sporangien 50 — 600 fx lang, 12 — 25 (i dick,
pfriemlich-kegelförmig, seltener kurz eiförmig, zuweilen etwas gebogen, sehr
oft in ein Haar auslaufend, meist kurz gestielt, seltener sitzend. Ein fächerige
Sporangien 30 — 65 (meist 50) \x lang, 20 — 27 fx dick, eiförmig, ellipsoidisch,
sitzend und dann meist aufrecht angeschmiegt, oder auf ein- bis wenigzelligem
Stiel, dann abstehend. — Nordsee, Ostsee, Adriatisches Meer. — f. typica
Kuck. Bildet anfangs festgewachsene, später frei flottierende, oft etwas durch-
einander gewirrte Matten von unbestimmter Grösse und Umgrenzung. Zellen
40—60 /x dick. Mehrfächerige Sporangien sehr verschieden, meist 200 (x
lang, fein zugespitzt oder mit Haarspitze. — f. hiemalis Kuck. Bildet
10 — 25 cm hohe, schlaffe Büschel von brauner Farbe. Mehrfächerige Sporan-
gien 300—600 (meist 350-400)^ lang, 23—37 (meist 25— 30) /x dick, an
der Basis am breitesten, breiter als die Stielzellen, meist mit kurzer Haar-
spitze. — f. arcta (Kg.) Kuck. Bildet gelbbraune, verworrene, frei auf dem
Boden liegende Büschel. Zellen bis 63 fx dick, an den Querwänden etwas
eingeschnürt bis tonnenförmig. Mehrfächerige Sporangien 40 — 50 // lang
und 20 — 30 /n dick, eiförmig, stumpf oder etwas zugespitzt, meist ungestielt
und mit breiter Basis dem Faden aufsitzend, seltener kurz gestielt und ver-
längert (bis 140 fi lang) und zuweilen mit steriler Haarspitze. Berindung
spärlich. — ■ f. varians Kuck. Bildet gelbbraune, etwas verworrene, schlaffe
Büschel von unbestimmter Gestalt zwischen Zannichellia und Zostera in der
litoralen Region. Mehrfächerige Sporangien von überaus schwankender Ge-
stalt, cylindrisch- stumpf, zwei- bis dreimal so lang als dick, mit vorgewölbten
Fächern oder kugelig-cylindrisch bis lang fadenförmig, sitzend oder gestielt, ter-
minal oder interkalar. — Kieler Föhrde, Mündung der Schwentine, Wieker Bucht.
3341. E. confervoides (Roth) Le Jol. — E. siliculosus Aresch. —
Büschel aus einzelnen, unten zusammengedrehten, oben lockeren Büschelchen
zusammengesetzt, oder mehr verworren, buschig, von dunkelbrauner Farbe,
stets festgewachsen. Verzweigung zerstreut, seitlich, einseitig oder alter-
nierend, nie opponiert; Zweige meist lang,allmählich verdünnt. Haare meist
wenig entwickelt. Zellen an der Basis 18 — 40 fx dick. Ckromatophoren
breit bandförmig, verzweigt, auch in den oberen Zweigzellen reichlich vor-
handen. Mehrfächerige Sporangien nie in eine Haarspitze auslaufend,
kurz pfriemlich, spindel- oder spulförmig, sitzend oder kurz gestielt, 70 — 140
(meist 100) \x lang, ca. 25 [x dick, über die ganze Pflanze verteilt. Ein-
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— 181 —
fächerige Sporangien fehlen. Wurzelhaare meist spärlich. — Ostsee, Nordsee.
— f. typica Kuck. Büschelige Pflanzen von 1 — 10 cm Höhe, dunkelbraun.
Äste meist wenig dünner als die Achse ohne deutliche Haarbildung. Zellen
an den Querwänden wenig oder gar nicht eingeschnürt, an der Basis 25 bis
32 jU dick. — f. nana Kuck. Bildet völlig unverworrene, 5 — 15 mm hohe,
braungelbe Büschel. Zweige lang peitschenförmig. Zellen an den Quer-
wänden nicht eingeschnürt, an der Basis 18 — 20 fi dick. Mehrfächerige
Sporangien 100 — 250 (meist 160) (x lang und ca. 35 fx dick, spindelförmig
oder cylindrisch. — f. penicilliformis Kuck. Zweige aufrecht oder fast
angeschmiegt, genähert, abwechselnd oder einseitig. Zellen meist so lang
wie dick 35 — 40 fx dick. Mehrfächerige Sporangien von sehr konstanter
Form und Grösse 90 — 110 ii lang und 20 — 25 /.i dick, spindel- und spul-
förrnig. — Sämtlich Kieler Föhrde.
3342. E. fasciculatus (Griff.) Harv. — Pflanzen in kleinen, 2 bis
15 cm hohen Raschen aus oben freien, unten zu mehreren etwas zusammen-
gedrehten Hauptsprossen. Zweige und Zweigchen abwechselnd, die letzten
doppelt zusammengesetzt-einseitswendig büschelig, oft in ein Haar auslaufend.
Mehrfächerige Sporangien eiförmig- zugespitzt oder pfriemlich, sitzend, selten
kurz gestielt, auf der Innenseite der Astchen vorletzter Ordnung, meist 70 bis
150 /.i lang, 18 — 25 /x breit; einfächerige Sporangien eiförmig, sitzend, 40 bis
60 /.i lang, 30 — 45 /.i breit. — var. refr actus Kg. Endzweige zurückgebogen.
Sporangien fast sitzend, eiförmig-lanzettlich, gehörnt, stumpflich. — Nordsee.
3343. E. granulosus (Engl. Bot.) Ag. — E. laetus Ag. — Corticu-
laria laeta und brachiata Kg. — Pflänzchen in 5 — 20 cm hohen Rasen,
olivgrün, etwas steif. Primäre Fäden abwärts durch zarte zurückgewendete
Zweigchen etwas berindet, wiederholt zusammengesetzt mit gegenständigen
Zweigen und Zweigchen. Hauptäste bis 100 /x dick, Endzweige oft einseits-
wendig-kammförmig. Zellen kaum l1/2mal so lang als breit. Plurilokuläre
Sporangien fast eiförmig, sitzend, oft zahlreich an den oberen Zweigen ein-
seitswendig, 60 — 70 fx lang, 40 — 60 ii breit. Einfächerige Sporangien sitzend
kugelig. — Helgoland, Adriatisches Meer, an anderen Meeresalgen.
3344. E. ovatus Kjellm. — E. polycarpus Kjellm. — Taf. LIVC,
Fig. 4. — Raschen 5 — 20 mm hoch, pinselig. Fäden durch sich anklam-
Erklärung zu Tafel LIVC.
Fig. 1. Ectocarpus littoralis, Spross mit unilokulären Sporangien. Vergrößerung
ca. 200.
„2. „ „ Spross mit multilokularen Sporangien. Vergrösse-
rung ca. 200.
,3. . tomentosus, natürliche Grösse.
,4. „ ovatus, plurilokuläres Sporangium.
— 182 —
mernde Fäden angewachsen, unten 30 — 40 /.i breit, wiederholt verzweigt,
mit entferntstehenden, abwechselnden oder meist gegenständigen Zweigen.
Zellen halb so lang bis eineinhalbmal so lang als breit. Plurilokuläre
Sporangien eiförmig, selten verlängert -eiförmig oder eiförmig -elliptisch,
sitzend, nicht geschnäbelt, zahlreich, gegenständig oder einzeln einem Zweige
gegenüberstellend, 22 — 52 /.t lang, 18 — 22 f.t breit. Einfächerige Sporangien
meist gegenständig, fast kugelig, 20 — 46 /.i lang, 19 — 36 \x breit. — var.
arachnoideus Reinke. Äste zerstreut stehend. Sporangien meist einzeln.
Zellen mit zahlreichen linsenförmigen Chromatophoren. — Westliche Ostsee.
3345. E. tomentosus (Huds.) Lyngb. — Spongonema tomentosum
Kg. — Taf. LIVC, Fig. 3. — Pflänzchen in 5 — 15 cm hohen Büscheln, die
aus 1 — 3 mm dicken pinselig-schwammigen, vielteiligen bis unregelmässig
fiederig verzweigten, mitunter auch ungeteilten Strängen zusammengesetzt
sind. Die Stränge selbst sind wieder aus 8 — 12 \x dicken, unregelmässig
verzweigten, dicht und fest untereinander verfilzten Fäden, mit gespreizten,
oft zurückgebogenen und an der Spitze mitunter zurückgerollten Ästen und
Ästchen zusammengesetzt. Zellen zwei- bis viermal so lang als dick. Viel-
fächerige Sporangien sitzend oder gestielt, länglich, oft gebogen, 50 — 110 /.i
lang, 11 — 16 fi dick, einfächerige kurz gestielt, fast eiförmig. — Nordsee, Ostsee.
3346. E. ferrugineus Lyngb. — Spongonema ferrugineum Kg. —
Spongomorpha ferruginea Kg. — Pflänzchen rasenförmig, 4 — 8 cm lang,
aus wiederholt allseitig verzweigten graden Fäden gebildet, die am Grunde
zu Strängen verflochten, oben frei sind. Zweige und Zweigchen oft gegen-
ständig, aufwärts zerstreut, abstehend. Zellen 12 — 20 /.i breit, etwa l^rnal
so lang. Sporangien grösser als bei den andern Arten, an den verlängerten
oberen Zweigen endständig, verkehrt- eiförmig, oft etwas schief. Farbe rot-
braun. — Helgoland.
3347. E. afobreviatus Kg. — E. pumilus Zanard. — Raschen satt-
grün, etwas steif, 4 — 8 cm hoch. Fäden sehr reich verzAveigt, Zweige und
Zweigchen abwechselnd, die letzten entfernt stehend, verlängert -peitschen-
förrnig. Zellen des Hauptstämmchens so lang oder halb so lang als breit,
Vielfächerige Sporangien sitzend, aufrecht, angedrückt, länglich -eiförmig,
ziemlich stumpf, genähert, mitunter gehuschelt. — Adriatisches Meer.
3348. E. Sandrianus Zanard. — E. laetus Kg. — E. elegans Thur.
— Pflänzchen rasenförmig, 4 — 12 cm hoch, mit 50 — 100 JU-, in den End-
verzweigungen 10 — 20 f.i dicken, reich verzweigten Fäden. Äste abwechselnd
oder stellenweise einseitig gehäuft, einseitig verzweigt, ebenso die Ästchen.
Zellen so lang oder halb so lang als breit. Vielfächerige Sporangien sitzend,
meist in grösserer Zahl an der Innenseite der Ästchen gereiht, eiförmig oder
länglich- eiförmig. — Adriatisches Meer. — var. balticus Reinke. Pflanz-
— 183 —
eben weniger reich verzweigt, Sporangien meist vereinzelt. Zellen mit zahl-
reichen kleinen, linsenförmigen Chromatophoren. — Kieler Bucht.
3349. E. Reinboldii Reinke. — Bildet Büschel von 10 — 30 cm Länge.
Fäden reich verzweigt, die Hauptstämme bis zu 40 [i dick, die Aste be-
trächtlich zarter. Der Spitze eines jeden Astes ist ein langes farbloses Haar
mit basaler Zellteilung aufgesetzt. Das Längenwachstum der Fäden und
Aste vollzieht sich durch nicht lokalisierte interkalare Querteilung der Glieder-
zellen. Chromatophoren kleine, rundliche Scheiben. Plurilokuläre Sporangien
seitlich an den Ästen, mehr oder weniger einseitswendig, sitzend selten kurz
gestielt oder interkalar dem Zweig eingefügt, eiförmig- walzlich. Die Zoo-
sporen werden seitlich aus jeder Oberflächenzelle des Sporangiums entleert.
— Helgoland, an grösseren Algen.
3350. E. crinitus Carm. — Pflanzen en verschieden gross, bis 10 cm
lang. Fäden 20 — 30 /.i dick, sehr spärlich verzweigt, in Stränge verflochten.
Zweige meist abwechselnd, stellenweise gegenständig entfernt stehend, hin
und wieder rhizoidartige, 18 — 21 (x dicke, gespreizte Ästchen aussendend.
Zellen ungefähr so lang wie breit. Unilokuläre und plurilokuläre Sporangien
an denselben Fäden, letztere klein, eiförmig-spindelig, erstere fast kugelig,
sitzend oder kurz gestielt. — Adriatisches Meer.
3351. E. criniger Kuckuck. — Bildet ca. 1,5 mm hohe Büschel auf
Mytilus edulis. Verzweigung zerstreut; echte Phaeosporeenhaare terminal.
Zellen ebenso lang bis doppelt so lang als breit, in der unteren Region
50 — 60 fx breit. Chromatophoren bandförmig verzweigt, ein bis wenige in
jeder Zelle. Plurilokuläre Sporangien cylindrisch-eiförmig, 20 — 40 /.i breit,
60 — 120 f.i lang, meist sitzend; unilokuläre Sporangien nur ganz vereinzelt
konstatiert, zugleich mit den plurilokulären, eiförmig. — Kiel.
Standort unsicher oder nicht vollständig bekannte Arten.
3352. E. lucifugus Kuck. — Bildet auf Felsen dichte wollige, gelb-
braune Rasen. Aufrechte Fäden aus einem rhizomartig niederliegenden Teile
aufsteigend, spärlich zerstreut verzweigt, Zellen bis zur Spitze chromato-
phorenreich, 8 — 15 /* breit, ebenso lang bis doppelt so lang als breit. Chro-
matophor eine, selten zwei vielfach ausgebuchtete und zerschlitzte Platten.
Unilokuläre Sporangien verlängert keulenförmig oder länglich -oval sitzend,
gestielt oder terminal. — Helgoland, auf Felsen an der Westseite, im Winter
fruktifizierend.
3353. E.(?) maculans Kuck. — Bildet hellbraune Flecken auf Litho-
thamnien in einer Tiefe von 6 — 10 m. Thallus aus kriechenden, zerstreut
verzweigten, monosiphonen Fäden bestehend, welche zu einem pseudoparen-
chymatischen Lager zusammenschliessen. Zellen ebenso lang bis doppelt so
— 184 —
lang als breit, an den Querwänden etwas eingeschnürt, 8 — 9 \x breit. Chro-
matophoren vier bis sechs rundliche Platten in jeder Zelle. Aufrechte Fäden
und Haare fehlend. Plurilokuläre Sporangien eiförmig-lanzettlich, 15 — 17 f.i
lang, 8 — 11 fi breit, meist mit einzelligem Stiel den kriechenden Fäden auf-
sitzend. Unilokuläre Sporangien unbekannt. — Helgoland.
3354. E. Holmesii Batters. — Thallus klein, rasenförmig, 4 — 10 mm
hoch, mit wenig verzweigten, verflochtenen Fäden. Zweigchen sehr kurz,
einseitig, gebogen, unter einem rechten oder fast rechten Winkel abgehend.
Zellen l1^ — 2 mal so lang als dick. Plurilokuläre Sporangien eiförmig-
kegelig, 230 j« lang, 44 f.i breit, fast sitzend oder mehr oder weniger gestielt,
einseitig an den Zweigen sitzend, unilokuläre kugelig oder eiförmig, etwa
62 (x lang, 48 (j. breit. — Bisher nur in einem Kulturgefäss auf Helgoland,
nicht im Freien gefunden.
Unsichere Arten.
E. secimdatus Suhr. — Fäden olivgrün, sehr verzweigt, Zweige ge-
spreizt, an der Spitze zurückgekrümmt. Zweige einseitswendig. — Helgoland.
E. rigidulus Kg. — Rasen ziemlich klein, 2 — 4 cm hoch, grün,
schleimig, federig-büschelig. Fäden etwas steif, reich verzweigt, die primären
bis 22 fi dick. Zweige und Astchen abwechselnd, steiflich, bis auf 7 /.i Dicke
verjüngt. Zellen so lang oder etwas länger, die untersten halb so lang als
breit. — Adriatisches Meer.
E. parvulus Kg. — Rasen unscheinbar, 1 — 2 mm hoch. Fäden 18 bis
20 f.i breit, abwechselnd verzweigt, Zweige gespreizt, am Scheitel fruchtend.
Sporangien eiförmig -länglich, stumpf. Zellen so lang bis doppelt so lang
als breit. — Adriatisches Meer, an Halyseris polypodioides.
E. rufus Ag. — Rotbraun. Fäden unten bis 30 /.t breit, dichotom
und abstehend verzweigt. Zellen so lang oder doppelt, die der oberen Zweige
mehr als doppelt so lang als breit. — Ostsee.
E. rutilans Kg. — Büschel rotbraun oder bräunlich, 2 — 7,5 cm lang.
Fäden am Grunde 36 — 40 f.i breit, reich verzweigt, Zweige oft gegenständig,
die oberen genähert, gedrängt, an den Enden farblos, die zarteren verlängert.
Zellen halb so lang, die letzten farblosen vier- bis fünfmal so lang als breit.
— Ostsee.
E. acaiithoides Kg. — Bräunlich oder rostrot. Fäden verflochten,
bis 40 /.i dick, locker dichotom verzweigt. Zweige spärlich, seitlich, verkürzt,
verjüngt, steif, abstehend, dornförmig. Zellen so lang oder doppelt so lang
als dick, cylidrisch. — Nordsee.
E. rufescens Kg. — Büschel rostrot, vielfach verzweigt, primäre
Fäden berindet, 90 — 110 f.i breit, Zweige nackt, meist abstehend, unten
— 185 —
45 — 50^, am Gipfel 15 — 18^ dick. Zellen l1/2mal so lang als breit. —
Adriatisches Meer.
E. major Kg. — Grün. Primärfaden bis 45 f.i breit, Zellen doppelt
so lang als breit. Zweige am Grunde weit abstehend, weiterhin aufsteigend,
Astchen kurz, nicht haartragend, mit ebenso langen als breiten Zellen. Uni-
lokuläre Sporangien kugelig-eiförmig, nicht interkalar. — Ostsee.
E.? radicans Rein seh. — Aufrechte Fäden aus einem rhizomartigen,
mit Hilfe von verzweigten Wurzelfasern kriechenden und in das Substrat
eindringenden Faden entspringend, oben dichotom verzweigt, ebenso die
Zweige, die sowohl steril als fruchtend ziemlich gleich sind. Zellen fast
ebenso lang als breit. Sporangien interkalar in den Zellfäden. — Adria-
tisches Meer.
Gattung Streblonema Derb.
Von der Gattung Ectocarpus wesentlich nur durch endophytische
Lebensweise verschieden, sonst aber so nahe verwandt, dass die Trennung
beider Gattungen nur künstlich ist. Die kriechenden Fäden bilden die
Hauptmasse des Thallus, wogegen die aufrechten, sekundären Aste mehr
zurücktreten und selbst vollständig unterdrückt sein können. Die Ver-
zweigungen der primären Fäden sind nicht miteinander verwachsen. Uni-
lokuläre Sporangien rundlich, ziemlich gross, multilokulare ein- bis mehr-
reihig gefächert, oft reich verzweigt, verschiedenartig gestaltet, alle einzeln,
fast ungestielt an den primären Fäden oder an aufrechten Fäden end- oder
seitenständisf.
•»•
Übersicht der Arten.
1. Primäre Fäden netzig anastomosierend. Str. peiietrans.
Primäre Fäden nicht netzig anastomosierend. 2.
2. Plurilokuläre Sporangien oft büschelig verzweigt. Str. fasciculatlim.
Plurilokuläre Sporangien nicht büschelig verzweigt. 3.
3. Plurilokuläre Sporangien mit mehr als zwei Schwärmern in jedem Fach.
Str. reptans.
Plurilokuläre Sporangien mit ein- bis zwei Schwärmern in jedem Fach. 4.
4. Fäden in dichten, verwebten, ausgebreiteten Polstern. Str. tomeiitosoides.
Fäden nicht in ausgebreiteten dichten Polstern. 5.
5. Einfächerige Sporangien kugelig-eiförmig. Str. sphaericiim.
Einfächerige Sporangien, wo bekannt, länglich. 6.
6. Plurilokuläre Sporangien dünn (bis 8 f.i breit) fadenförmig. Str. temi-
issimum.
Plurilokuläre Sporangien länglich-evlindrisch (über 8 /.i breit). 7.
186 —
7. Unilokuläre Sporangien gross, länglich-oval. Str. investiens.
Unilokuläre Sporangien unbekannt. Str. Stylophorae.
3355. Str. reptans (Kjellm.) Farl. — Ectocarpus reptans Kjellm. —
E. repens Reinke. — Taf. LIV, Fig. 3. — Primäre Fäden nieclerliegend, dicht
verzweigt, fast zu einer pseudoparenchymatischen Zellfläche vereinigt. Auf-
rechte Zweige zahlreich, kurz, unter 1 mm lang und allmählich in ein farb-
loses Haar auslaufend, am Grunde gegen 10 /t breit. Plurilokuläre Sporan-
gien an den kriechenden Fäden entspringend, sitzend oder kurz gestielt,
eiförmig-lanzettlich, zugespitzt, 38 — 76 /.i lang, 12 — 20 /.i breit, in jedem
Fach mehr als zwei Schwärmer bildend. — Ostsee.
3356. Str. sphaericuni (Derb, et Sol.) Thur. — E. sphaericum
Derb, et Sol. — Taf. LIVF, Fig. 1. — Fäden kriechend, verzweigt, in ver-
schiedenen Braunalgen zwischen den Rindenzellen lebend, 10 — 15 f.i dick,
unregelmässig verzweigt und hin- und hergebogen. Aufrechte Aste kurz,
verzweigt, mit eiförmigen bis kugeligen, sitzenden, oft gehäuften unilokulären
Sporangien. Plurilokuläre Sporangien schotenförmig, terminal oder seitlich
an aufrechten Fäden, aber an andere Individuen als die unilokulären, sitzend,
mit ein bis zwei Schwärmern in jedem Fach. Chromatophoren wenige
plattenförmige in jeder Zelle. — Ostsee, Adriatisches Meer.
3357. Str. fasciculatum Thur. — E. Pringsheimii Reinke. — E. volu-
bilis Crouan. — Ectocarpus fasciculatus Harv. — Streblonema volubilis
Pringsheim. — Taf. LIVF, Fig. 2. — Fäden 8—12^ breit, Zellen cylin-
drisch-ellipsoidisch, so lang oder doppelt so lang als breit. Plurilokuläre
Sporangien mehr oder weniger oft büschelig verzweigt, die einzelnen Ab-
schnitte schotenförmig, seltener einfach. — Zwischen den Rindenfäden anderer
Algen. — Ostsee, Nordsee.
3358. Str.? inyestiens Thur. — Ectocarpus investiens Hauck. —
Bildet mehr oder weniger ausgebreitete, bräunliche, flecken artige, mikrosko-
pische Raschen auf Gracilaria compressa. Die im Rindengewebe der Wirts-
pflanze kriechenden primären Fäden unregelmässig' verzweigt, die sekundären
Fäden 150 — 250 n lang und 8—12 //, unterhalb oft bis 20 /.t dick, mehr
oder weniger seitlich verzweigt. Glieder meist zwei- bis dreimal länger als
der Durchmesser. Einfächerige Sporangien länglich oder oval, 60 — 80 (i
lang und 30 — 40 y, dick, seitlich, sitzend. Yielfächerige Sporangien ge-
streckt, länglich, 8 — 12 fi dick, terminal (Hauck). — Adriatisches Meer.
3359. Str.? tomentosoides (Farl.) De Toni. — Ectocarpus tomen-
tosoides Farl. — Thallus polsterförmig ausgebreitet. Fäden 5 — 6 mm oder
noch etwas höher, dicht verwebt, spärlich und unregelmässig verzweigt,
6 — 8 f.t dick. Zellen kurz, selten doppelt so lang oder darüber als breit.
— 187 —
Plurilokuläre Sporangieu von den aufrechten Fäden unter rechtem Winkel
abstehend, sitzend, linear, 60 — 80 (A lang, 6 — 7 /.i breit, meist einfach, selten
verzweigt. — Helgoland.
3360. Str. tenuissimtim Hauck. — Fäden 4 — 8 (x dick, hin- und
hergebogen, unregelmässig verzweigt. Glieder zwei- bis sechsmal länger als
der Durchmesser. Vielfächerige Sporangien fadenförmig, einfach, 6 — 8 u dick,
eine Reihe Schwärmer enthaltend. — Zwischen den Rindenfäden von Nema-
lion lubricum im Adriatischen Meer.
3361. Str.? Stilophorae Crouan. — Streblonema oligospermum
Stroemf. — Taf. LIV F, Fig. 2. — Fäden bald an der Oberfläche, bald unter-
halb derselben an der Wirtspflanze kriechend, niemals zu einer pseudo-
parenchymatischen Zellfläche vereinigt. Zellen mit je zwei bis vier platten-
förmigen Chromatophoren. Aufrechte Fäden meist büschelig verzweigt, da-
neben farblose Haare. Plurilokuläre Sporangien cylindrisch, mit meist je
zwei Schwärmern in jedem Fach. — Westliche Ostsee. — Kaum mit der
vorigen Art zu vereinigen.
3362. Str.? penetrans (Rein seh). — Thallus sehr klein, endophy-
tisch, im Gewebe der Mutterpflanze eine Auftreibung erzeugend. Kriechende
Fäden verzweigt und netzförmig anastomosierend, aufrechte zerstreut. Uni-
lokuläre Sporangien unbekannt, plurilokuläre eiförmig oder eiförmig-ellipsoi-
disch, seitlich an den aufrechten Fäden oder auf meist kurzem Stiel an den
kriechenden, oft gereiht. — Im Gewebe von Cystosira opuntioides gallen-
artige Anschwellungen hervorrufend. — Die Pflanze wurde von Reinsch als
Entonema penetrans beschrieben; zu dem Genus stellte er noch eine Anzahl
Arten, die zum Teil ganz andern Gattungen angehören, z. T. sogar Grün-
algen; auch die vorliegende Art scheint mir von Streblonema generisch nicht
trennbar zu sein.
3363. Str. fluviatile Porter. — Lebt in der Membran von Clado-
phora fraeta, Chaetomorpha linum, in den Epidermiszellen von Potamogeton
pectinatus und Zostera marina, auch in der Scheide von Polypenstöcken.
Nach dem Absterben der Wirtspflanze bildet der verzweigte kriechende Faden
ein beinahe parenehymatisches Gewebe. Vegetative Zellen von wechselnder
Länge, gewöhnlich an einem Ende breiter als am andern, durchschnittlich
5 — 8 (.i dick, 1 — 1*/2 mal so lang. Chromatophoren in Form von einer
oder mehreren braunen Scheiben in jeder Zelle. Die Sporangien entstehen
aus der Teilung einer vegetativen Zelle durch zwei aufeinander senkrechte
Wände, sind also vierkammerig, stehen einzeln oder reihenweise endständig
oder interkalar auch gehäuft, sind rundlich, 10 — 18 fi im Durchmesser dick
und entwickeln sich auch innerhalb dem Membran der Wirtspflanze. —
Breitling (bei Rostock) in fast süssem Wasser.
— 188 —
Gattung Sorocarpus Friugsh.
Thallus aus einem einfachen reich verzweigten Zellfaden bestehend,
dessen Enden in lan£gesdiederte farblose Haare auslaufen. Plurilokuläre
Sporangien klein, wenigfächerig, in traubenförmigen Haufen meist am Grunde
der Haare einzelnen Zellen aufsitzend.
3364. S. uvaeformis Pringsh. — Ectocarpus siliculosus ß uvae-
formis Lyngb. — Taf. LIVD, Fig. 1. — Im Aussehen sehr an Ectocarpus
confervoides erinnernd, grössere oder kleinere Rasen bildend. Fäden im
unteren Teil etwa 50, in den Endverzweigungen etwa 20 f.i dick. Zellen
1^2 — 3 mal so lang als breit. — An Steinen und grösseren Algen in der
Nord- und Ostsee.
Gattung Dichosporangium Hauck.
Thallus aus einem im Aussengewebe grösserer Algen kriechenden ver-
zweigten einfachen Zellfaden, dessen Verzweigungen nicht miteinander ver-
wachsen sind und aus von diesem entspringenden aufrechten, an der Spitze
in ein oder mehrere langsdiedrige Haare auslaufenden Zellfäden. Uniloku-
läre Sporangien kugelig oder verkehrt- eiförmig, einzeln an den kriechenden
Fäden oder an der Spitze der aufrechten Fäden paarweise bis gehäuft. Multi-
lokulare Sporangien fadenförmig an der Spitze der aufrechten Fäden, paar-
weise oder gehäuft.
3365. D. repens Hauck. — Taf. LIVD, Fig. 3. — Bildet 0,25 bis
1 mm hohe Raschen auf Mesogloia Leveillei, Nemacystus ramulosus u. a.
Mesogloeaceen. Die primären Fäden hin- und hergebogen, unregelmässig'
verzweigt, 6 — 12 /x dick. Glieder ebenso lang bis doppelt länger als der
Durchmesser. Die aufrechten Fäden 12 — 25 (.i dick, einfach, an der Spitze
in zwei oder mehrere Haare auslaufend; Glieder jener lJ/2 — 4mal länger als
der Durchmesser. Die einfächerigen Sporangien 25 — 50 /x im Durchmesser
Erklärung zu Tafel LIVD.
Fig. 1. Sorocarpus uvaeformis, Zweig mit Sporangien nach Pringsheim. Ver-
grösserung 250.
„ 2. Streblonema f asciculatum , Zweig mit multilokularen Sporangien nach
Pringsheim. Vergrösserung 250.
„ 3. Dichosporangium repens, Spross mit uni- und multilokularen Sporangien
nach Hauck. Vergrösserung 140.
„ 4. Microsyphar Porphyrae, Sprosse mit durch die Aussenhaut von Porphyra
brechenden Sporangien nach Kuckuck. Vergrösserung 1200.
„ 5. Microsyphar Polysiphoniae , Längsschnitt durch die Membran von Poly-
siphonia, welche durch Sporangiensori aufgetrieben ist. Nach Kuckuck.
Vergrösserung 1200.
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<
^uzcecte-.
— 189 —
und mehr, die vielfächerigen ca. 8 /.i dick, eine Reihe Zoosporen enthaltend.
— Adriatisches Meer.
3366. D. Chordariae Wollny. — Thallus ca. 400 fi hoch, mit
kriechendem, etwa 10 \i dickem, stellenweise gebogenem, spärlich verzweigtem
Hauptfaden, dessen Zellen etwa doppelt so lang als breit sind. Aufrechte
Fäden teils in ein Haar auslaufend, teils unilokuläre Sporangien tragend,
mit 5 — 8 f.i breiten und ein- bis zweimal so langen Zellen, teils schliesslich
mit plurilokulären Sporangien, dann mit 4 — 6 fi breiten und vier- bis fünf-
mal so langen Zellen, alle an der oder den untersten an dem Primärfaden
stehenden Zellen gegabelt. Unilokuläre Sporangien fast kugelig, etwa 16 fi
dick, plurilokuläre fast keulenförmig, 24 — 28 f.i lang, 8 /.i breit. — Helgo-
land, an Chordaria flagelliformis.
Gattung Zosterocarpus Born.
Thallus ein einfacher verzweigter Zellfaden. Sporangien plurilokulär,
dadurch entstehend, dass einzelne Gliederzellen durch Längswände Aussen-
zellen abschneiden, welche sich cpuer und radial weiter teilen, so dass die
Sporangien die Fadenglieder in Form von krustenförmigen ring- oder kreis-
förmigen Gruppen umhüllen. Die einzelnen Zellen der Sporangien sind ein-
fach, kurz, nicht septiert. Unilokuläre Sporangien nicht bekannt. Stellung
der Gattung unsicher.
3367. Z. Oedogonium (Menegh.) Born. — Ectocarpus Oedogonium
Menegh. — Raschen 2 — 3 cm hoch, mit zarten, zierlichen, locker wiederholt
verzweigten Fäden. Zweige und Zweigchen abwechselnd, stellenweise ein-
seitig, die primären 30 — 45 n dick. Zellen ebenso lang oder zwei- bis drei-
mal so lang als breit, die Zweigtragenden deutlich kürzer. Die einseitigen
Ästchen zarter, allmählich verschmälert, am Scheitel stumpf oder spitzig,
stellenweise unter der Spitze durch vereinzelte, angeschwollene, längliche,
braune, undurchsichtige und harte Glieder unterbrochen, die 30 — 90 /.i lang,
15 — 36 fi breit sind. Sporangiensori bald um den ganzen Faden, bald nur
einseitig entwickelt. — Adriatisches Meer.
Gattung Mikrosyphar Kuckuck.
Thallus aus monosiphonen, zerstreut verzweigten, kriechenden, zuweilen
zu einem Pseudoparenchym zusammenschliessenden Fäden bestehend. Vege-
tative Zellen meist doppelt so lang als breit, ein bis zwei plattenförmige
Chromatophoren beherbergend. Haare fehlend oder vorhanden. Fortpflanzung
durch Schwärmsporen, welche einzeln aus dem ganzen Inhalte einer vege-
— 190 —
tativen Zelle entstehen. Dadurch, dass kurze Zweige fertilisiert werden,
können ein- bis wenigfächerige Sporangien gebildet werden.
3368. M. Zosterae Kuckuck. — Bildet mikroskopische braune An-
flüge auf abgestorbenen Zosterablättern. Niederliegender Thallus mit Vor-
liebe zwischen Gruppen von Cocconeis kriechend. Fäden 3 — 5 (x breit, Haar-
bildungen fehlen. Zellen meist doppelt, selten dreimal so lang als breit,
mit meist nur einem, selten zwei ziemlich zarten, oft etwas aus gelappten
plattenförmigen Chromatophoren. Alle Zellen, auch die der Zweige, sind
dem Substrat dicht angeschmiegt und etwas plattgedrückt. Erst bei der
Sporangienbildung beginnen sich die dem Substrat abgewendeten Seiten
einzelner Zellen emporzuwölben und aus der Zelle schlüpft mit oder ohne
vorhergehende Abgrenzung derselben durch eine Zellwand der einzige Schwär-
mer aus. Meist wird auch die untere, durch die Zellwand abgeschnittene
Zelle noch fertil. — Auf Zosterablättern in der Kieler Föhrde.
3369. M. Porphyrae Kuckuck. — Taf. LIVD, Fig. 4. — Bildet
braune, kreisrunde, ca. 1 mm im Durchmesser haltende Flecken in der Mem-
bran von Porphyra laciniata und leucosticta. Fäden 3 — 5 /.i breit. Haare
mit basalem Wachstum vorhanden, die den Thallus der Wirtspflanze durch-
brechen. Die Sporangien bilden sich aus den Endzellen kurzer, die Aussen-
haut der Wirtspflanze durchbrechender Astchen; oft bilden sich ausser der
Endzelle auch noch eine oder zwei darunterliegende Zellen zu Sporangien
aus; mitunter findet auch noch eine Teilung der obersten Zellen statt und
damit die Bildung wenigfächeriger Sporangien. — Helgoland, in flachem
Wasser.
3370. M. Polysiphoniae Kuckuck. — Taf. LIVD, Fig. 5. — Bildet
braune Anflüge in der Membran von Polysiphonia urceolata. Fäden 6 — 9 fx
breit, Haare fehlen. Zuweilen, besonders vor der Sporangienbildung, schliessen
sich die Aste zu einer pseudoparenchymatischen Zellscheibe zusammen.
Plurilokuläre Sporangien oft zu kleinen Sori vereinigt. — Helgoland.
Gattung Phaeostroma Kuckuck.
Thallus epiphytisch aus monosiphonen zerstreut verzweigten Fäden
bestehend, die bald aneinanderschliessend eine Zellenscheibe bilden, bald
getrennt verlaufen. Die Scheibe kann durch horizontale Wände wenig-
schichtig werden. Chromatophoren mehrere polygonale Platten in jeder
Zelle. Haare mit basalem Wachstum vorhanden. Plurilokuläre Sporangien
durch Fertilisierung vegetativer Zellen entstehend, immer einer oder mehreren
Endzellen gleichwertig, knollenförmig, höckerig oder unregelmässig. Uni-
— 191 —
lokuläre Sporangien soweit bekannt mit den plurilokulären zusammen oder
auf besonderen Pflanzen, jenen analog, kugelig-birnförmig.
3371. Ph. pustulosum Kck. — Thallus epiphytisch, scheibenförmig
oder kriechend, in Fäden aufgelöst und unregelmässig, Plurilokuläre und
unilokuläre Sporangien bald auf denselben, bald auf getrennten Individuen.
— Auf Zostera epiphytisch in der westlichen Ostsee.
3372. Ph. Bertholdi Kck. — Taf. LIVE, Fig. 3. — Thallus epi-
phytisch, kriechend, monosiphon, zerstreut verzweigt, seltener pseudoparenchy-
matisch. Nur die plurikulären Sporangien bekannt. — Bisher nur im Golf
von Neapel.
3373. Ph. aequale (Oltm.) Kck. — Streblonema aequale Oltm. —
Taf. LIVE, Fig. 1, 2. — Fäden endophytisch, später mit dem oberen Teile
des Thallus zwischen den Paraphysen der bewohnten Pflanze nistend, stellen-
weise Haare tragend. Plurilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig oder ver-
kehrt-herzförmig, den Paraphysen von Chorda Filum gleich in der Länge,
auf drei- bis viergliedrigem Stiel. — In dem Thallus von Chorda Filum bei
Warnemünde.
Gattung Lithoderma (Aresch.) Kuckuck.
Thallus mit marginalem Wachstum, krustenförmig, dunkel- bis schwarz-
braun, wenige Millimeter bis 10 cm und mehr im Durchmesser betragend:
aus der ursprünglich einschichtigen Basalplatte erheben sich bald aufrechte,
verzweigte und miteinander verwachsene Zellfäden. Unilokuläre Sporangien
meist kugelig, direkt aus den Oberflächenzellen entwickelt. Plurilokuläre
Sporangien cylindrisch-kegelförmig, nur in der Mitte aus zwei Fachreihen be-
stehend, ebenfalls direkt aus den Oberflächenzellen entwickelt. Beide Frucht-
arten auf verschiedenen Pflanzen im mittleren Teil des Thallus einen zu-
sammenhängenden Sorus bildend. Mehrere linsenförmige Chromatophoren
in jeder Zelle. Haare fehlen. — Die Zugehörigkeit einiger Arten nach
dieser Fassung der Gattung durch Kuckuck ist zweifelhaft.
3374. L. fatisceus (Aresch.) Kuck, veränd. — Ralfsia fatiscens
Gobi. — Taf. LIVE, Fig. 4, 5. — Bildet weit ausgebreitete braune, oben
glatte Krusten, besonders auf Feuersteinen, die der Luft ausgesetzt in einzelne
Stücke zerfallen. — Die Begrenzung der Art ist zurzeit nicht sicher, da
von Kuckuck und Areschong anscheinend zum Teil verschiedene Pflanzen
unter diesem Namen verstanden werden. Die obige Gattungsdiagnose Kuckucks
bezieht sich auf Helgoländer Pflanzen. — Helgoland. — Nach Hauck sind
die vertikalen Zellreihen 8 — 17 fi dick, meist nur aus acht bis zwölf Zellen
bestehend, die ebenso lang oder zwei- bis dreimal kürzer als breit sind.
— 192 —
3375. L. adriaticum Hauck. — Der vorigen Art sehr ähnlich;
Krusten jedoch dicker und fast schwarz. Die vertikalen Zellreihen 8 — 20 /j.
dick, deren Zellen fast ebenso lang oder wenig kürzer als breit. Einfächerige
Sporangien wie bei L. fatiscens, vielfächerige unbekannt. Ist kaum von
L. fatiscens spezifisch verschieden. — Auf Steinen, Muschelschalen und
Schneckenhäusern im Adriatisches Meere.
3376. L. fluviatile Aresch. — Bildet kleine olivbraune bis schwärz-
liche, kaum bemerkbare Krusten an Steinen in kleineren Bächen. Krusten
glatt, sehr zart. Oberflächliche Zellen fast überall rechteckig, in Reihen
geordnet, aufrechte Fäden fünf- bis sechszellig. Sporangien in kleinen
Gruppen. — Selten. Böhmen.
3377. L. fontanum Flah. — Kruste 10 — 15 cm im Durchmesser,
schwärzlich-gelbbraun, dem Substrat dicht angewachsen, mit gelapptem Rande.
Aufrechte Fäden aus 15 — 20 Zellen gebildet. Zellen 6 — 12 f.i breit, so lang
oder etwas länger als breit. Einfächerige Sporangien eiförmig, durch Um-
bildung aus den Endzellen der Fäden entstehend, sitzend oder kurz gestielt,
mit 12 — 16 Schwärmern. — An Steinen in rasch fliessenden Bächen, zer-
streut. — Böhmen, Steiermark, Kärnten, Thüringen (Eisenach).
Gattung Petroderma Kuckuck.
Bildet kleine, dunkelbraune, zusammenfliessende Flecken auf Felsen in
der Tidenregion. Aus einem wie Lithoderma wachsenden einschichtigen
Zellenlager erheben sich aufrechte, dicht beieinanderstehende, aber durch
Druck leicht trennbare Zellreihen. Unilokuläre und plurilokuläre Sporangien
durch Umwandlung der obersten vegetativen Zellen entstehend. Uniloku-
Erklärung zu Tafel LIVE.
Fig. 1. Phaeostroina aequale nach Kuckuck, Spross mit multilokularen Sporan-
gien. Vergrösserung 375.
„2. „ „ Zweig mit unilokulärem Sporangium. Nach Kuckuck.
Vergrösserung 375.
„ 3. „ Bertholdi, Spross mit plurilokulärem Sporangium. Nach
Kuckuck. Vergrösserung 490.
„ 4. Lithoderma fatiscens, Vertikalschnitt durch einen Sorus mit pluriloku-
lären Sporangien. Nach Kuckuck. Vergrösse-
rung 500.
„5. „ „ Vertikalschnitt durch einen Sorus mit unilokulären
Sporangien. Nach Kuckuck. Vergrösserung 500.
„ 6. Petroderma maculiforme, Thallusstück mit multilokularen Sporangien.
Nach Kuckuck. Vergrösserung 400.
T 7. „ „ Unilokuläre Sporangien. Nach Kuckuck. Ver-
grösserung 750.
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— 193 —
läre Sporangien länglich- oval, unscheinbar, plurilokuläre Sporangien mehr-
reihig, im übrigen sehr variabel, bald sehr regelmässig kürzer oder länger
cylindrisch, bald mehr unregelmässig, in der Mitte am dicksten, oder gleich-
sam aus zwei oder drei Sporangien verwachsen. In jeder Zelle meist nur
ein plattenförmiger Chromatophor. Haaie nicht beobachtet.
3378. P. niaculiforme (Wollny) Kck. — Lithoderma maculiforme
Wollny. — Taf. LIVE, Fig. 6, 7. — Bildet 0,5-2 mm grosse Scheiben.
Vegetative Zellen ca. 8 [i breit. Unilokuläre Sporangien 8 — 10 /.i breit,
ca. 12 — 14 /.i hoch, die plurilokulären Sporangien bis 9 (.i breit. — Helgo-
land; Kieler Hafen.
Gattung Phycocelis Strörnf.
Thallus epiphy tisch, aus einer ein- bis zweischichtigen, mehr oder
weniger kreisrunden, peripherisch wachsenden basalen Zellscheibe gebildet,
welche meist mit Haaren besetzt ist, aber nicht immer aufrechte Fäden trägt.
Multilokulare Sporangien entweder dicht gedrängt auf der Zellscheibe oder
seitlich oder endständig an den aufrechten Fäden, einreihig gefächert, meist
fadenförmig. Paraphysen fehlen.
Übersicht der Arten.
1. Thallus im Innern von Laminarien. Ph. aecidioides.
Thallus nicht im Innern anderer Pflanzen. 2.
2. Scheiben mit abwechselnd ein- und zweischichtigen Zonen. Ph. OCellata.
Scheiben in der Mitte ein- oder zweischichtig, sonst einschichtig. 3.
3. Aufrechte Fäden nach und nach sämtlich in plurilokuläre Sporangien
übergehend. Ph. foecunda.
Aufrechte Fäden nur teilweise Sporangien bildend. 4.
4. Plurilokuläre Sporangien in der Mitte mehrreihig. Ph. reptans.
Plurilokuläre Sporangien durchweg einreihig. Ph. haltica.
3379. Ph. reptans (Crouan) Kjellm. — Ectocarpus reptans Crouan.
— Ascocyclus reptans Reinke. — Myrionema reptans Fosl. — Taf. LIV F,
Fig. 4. — Bildet mehr oder weniger kreisrunde, anfangs getrennte, bis 3 mm
breite Scheiben, die später am Rande zusammenfliessen und grössere, bis
6 mm breite Flecken bilden, anfangs nur eine, später zwei Zelllager und
dann 10 — 17 /.i dick. Aufrechte Fäden einfach, ein sammetartiges Raschen
bildend, etwa 8 fi dick, sechs- bis achtgliedrig. Zellen bis viermal so lang
als breit, Endzelle mit langem hyalinem Haar. Plurilokuläre Sporangien
Thom6-Migula, Florn. VI. 2. 13
— 194 —
lanzettlich auf ein- bis vierzelligem Stiel, in der Mitte mehrreihig, oben und
unten einreihig gefächert. Chromatophoren plattenförmig, klein, zu vier bis
sechs in jeder Zelle. — Ostsee, an verschiedenen Algen.
3380. Ph. ocellata (Kg.) Fosl. — Ascocyclus ocellatus Reinke. —
Myrionema ocellatum Kg. — Phyllactidium ocellatum Kg. — Taf. LIVG,
Fig. 4. — Bildet kleine, 1 — 4 mm breite, ebene, kreisrunde Scheiben, die
in der Mitte zweischichtig sind und aufrechte Fäden und Sporangien tragen,
am Rande aber einschichtig, ohne aufrechte Fäden und Sporangien. Oft
wechseln einschichtige und mehrschichtige Zonen zwei- oder dreimal mit-
einander ab. Sporangien kürzer und länger gestielt als bei der vorigen Art.
— Kieler Bucht, Kattegatt.
3381. Ph.? haltica (Reinke) Fosl. — Ascocyclus balticus Reinke. —
Bildet sehr kleine, höchstens 1 mm breite Flecken. Basalscheibe einschichtig,
pseudoparenchymatisch , in der Mitte mit aufrechten Fäden, Sporangien und
vereinzelten hyalinen Haaren. Plurilokuläre Sporangien auf zwei- bis vier-
zelligem Stiel, cylindrisch einreihig gefächert. Chromatophoren verhältnis-
mässig gross, ein bis zwei in jeder Zelle, plattenförmig. — Kieler Bucht,
auf Zostera marina.
3382. Ph. foecunda Stroemf. — Ascocyclus foecundus Reinke. —
Myrionema foecundum Fosl. — Bildet einschichtige, ljs — 3'/2 mm breite,
anfangs fast kreisrunde, später zusammenfliessende Flecken. Aufrechte Fäden
einfach, kurz, drei- bis vierzellig, später anscheinend nach und nach sämtlich
in plurilokuläre Sporangien umgewandelt. Diese dicht gehäuft, sitzend, cylin-
drisch-kegelig, am Scheitel stumpf, 35 — 70 [x, lang, 7 — 12 f.i breit, mit je
ein bis vier Schwärmern in jedem Fach. — var. seriata Reinke. Bildet
kleine, einschichtige, 1 mm breite, kreisrunde Scheiben, im Zentrum neben
den plurilokulären Sporangien mit hyalinen Haaren. Plurilokuläre Sporan-
gien cylindrisch, 40 — 45 /x lang, 8 — 10 fx breit, sitzend, der Länge nach ein-
reihig gefächert, mit einem Schwärmer in jedem Fach. — Ostsee, wahr-
scheinlich an Steinen.
3383. Ph. aecidioides (Rosen v.) Kuck. — Ectocarpus aecidioides
Rosenv. — Streblonema aecidioides Fosl. — Bildet auf Laminarien zerstreute
punktförmige Flecke. Vegetative Fäden zuerst keine geschlossene Scheibe
bildend, aus verlängerten Zellen bestehend, zwischen den Zellen der Wirts-
pflanze kriechend, später unter der Epidermis kleine rundliche Scheiben
Erklärung zu Tafel LIV F.
Fig. 1. Spross von Streblonema sphaericum mit zwei unilokulären Sporangien.
„ 2. Spross von Streblonema Stilopborae mit plurilokulären Sporangien.
„ 3. Sprossstück von Streblonema reptans.
„ 4. Phycocelis reptans, Stück eines Zweiges.
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— 195 —
bildend, auf denen Sporangien und Haare sorusartig entstehen und schliess-
lich wie ein Äcidiurn die obere Zelllage der Wirtspflanze durchbrechen.
Plurilokuläre Sporangien 35 — 80 p lang, 6 — 7,5 (x breit, mit 5 — 14 in einer
Längsreihe angeordneten Fächern, deren jedes zwei Schwärmer enthält, uni-
lokuläre verkehrt- eiförmig, 28 — 62 f.i lang, 17 — 28 fi breit, nach dem Grunde
zu meist plötzlich schief verschmälert. — In Laminarien, Helgoland.
Gattung Ascöcyclus Magnus.
Im Bau der Gattung Phycocelis sehr ähnlich. Die basale Zellscheibe
ist stets einschichtig und meist ohne aufrechte Fäden. Multilokulare Sporan-
gien fadenförmig, einreihig gefächert, dicht gedrängt; zwischen ihnen stehen
längere oder kürzere, schlauchförmige, dickwandige, zuletzt farblose Haare.
3384. A. orMcularis (J. Ag.) Magnus. — Myrionema orbiculare
J. Ag. — Taf. LIVG, Fig. 3. — Bildet kleine, bis 2 mm breite, oliven-
braune, kreisrunde oder am Rande gelappte einschichtige Scheiben, in der
Mitte mit gegliederten, farblosen Haaren und Sporangien; vegetative auf-
rechte Fäden fehlen fast ganz. Einfächerige Sporangien verkehrt-eiförmig,
mehrfächerige fadenförmig, 6 — 8 /< dick, einreihig gefächert. Vereinzelt finden
sich dicke, farblose, keulenförmige einzellige Fäden mit dicker Membran,
von 8 — 12 {.i Dicke und bis 150 [x Länge. — Nordsee, Adriatisches Meer,
auf Zostera und verschiedenen grösseren Algen.
Gattung Sorapion Kuckuck.
Thallus mit marginalem Wachstum, krustenförmig, dunkelbraun, wenige
Millimeter im Durchmesser betragend, aus der ursprünglich einschichtigen
Basalplatte erheben sich bald aufrechte, verzweigte, miteinander verwachsene
Zellfäden. Unilokuläre Sporangien birnförmig, direkt aus den Oberflächen-
zellen entwickelt, den Thallus überragend und in Sori vereinigt. Pluriloku-
läre Sporangien unbekannt. Chromatophor eine scheibenförmige Platte in
jeder Zelle. Haare unbekannt.
3385. S. simulans Eck. — Taf. LIVG, Fig. 1, 2. — Zellen 5—12 p
breit. Sporangien 15 — 20 /.i im Durchmesser. — Zusammen mit Lithoderma
fatiscens auf einem rötlichen Tonstein bei Helgoland.
*o
Gattung Symphiocarpus Rosenv.
Spross krustenförmig, aus kriechenden, zuletzt fast scheibenförmig zu-
sammenschliessenden, verzweigten Zellfäden und diesem basalen Lager vertikal
entspringenden kurzen, gleich hohen, einfachen oder fast gabelig verzweigten,
13*
— 196 —
unter sich freien, aber dicht gedrängten Gliederfäden bestehend. Zellen nur
einen scheibenförmigen terminalen Chromatophor enthaltend. Plurilokuläre
Sporangien aus den terminalen Zellen der aufrechten Fäden entwickelt, zwei
bis vier untereinander seitlich verwachsen. — Stellung der Gattung unsicher.
3386. S. strangulans Rosen v. — Bildet Lithodermo - ähnliche , am
Rande unregelmässige Krusten, aus unter sich freien unregelmässig ver-
zweigten, oft einseitigen Fäden gebildet, zuletzt zu einem einschichtigen
Basallager vereinigt. Zellen so lang bis 1 1/2 mal so lang als breit, allmählich
aufwärts bauchig vortretend, durch horizontale Querwände sich teilend und
zu aufrechten zwei- bis siebenzelligen Fäden auswachsend. Hyaline Haare
zerstreut aus den kriechenden Fäden entspringend. — Helgoland, an Chaeto-
morpha Melagonium.
Gattung PleurocSadia A. Braun.
Thallus aus einer basalen, durch die pseudoparenchymatisch vereinigten
Zweige des primären kriechenden Fadens gebildeten Zellplatte bestehend,
von der sich aufrechte, überwiegend einseitig verzweigte, einreihige Zellfäden
und Sporangien erheben. Zwischen diesen ist oft in bedeutender Menge
kohlensaurer Kalk abgelagert. An den aufrechten Fäden, die in den oberen
Teilen oft sehr dünnwandige, langgliedrige Haare tragen, entwickeln sich auf
demselben Individuum unilokuläre und plurilokuläre Sporangien; die ersteren
sind birnförmig, die letzteren fadenförmig, aus fünf bis acht Zellen bestehend.
Die Sporangien, besonders die unilokulären, werden häufig von der Tragzelle
durchwachsen.
3387. PI. lacustris A. Br. — Taf. LIVG, Fig. 5. — Bildet kleine
polstert örmige , gallertige, olivbraune, meist verkalkte Raschen. Zellen der
kriechenden Basalfäden unregelmässig, zu einer basalen, pseudoparenchyma-
tischen Scheibe vereinigt, von der aus die aufrechten Fäden sich erheben,
die mehr cylindrische Zellen haben. Hyaline Haare vorhanden. Zellen nur
mit einem Chromatophor. — An verschiedenen Wasserpflanzen, besonders
Scirpus und Phragmites, auch an Steinen und Muschelschalen, hauptsächlich
Erklärung zu Tafel LIVG.
Fig. 1. Sorapion sirnulans, Vertikalschnitt durch einen Sorus unilokulärer Spo-
rangien nach Kuckuck. Vergrösserung 400.
n 2. Oberflächenansicht eines solchen nach Kuckuck. Vergrösserung 400.
„ 3. Ascocyclus orbicularis, Schnitt durch einen Sorus mit multilokularen
Sporangien.
„ 4. Phycocelis ocellata, Teil eines Sprosses mit einem plurilokulären Spo-
rangium.
„ 5. Pleurocladia lacustris mit einem plurilokulären und mehreren uniloku-
lären Sporangien.
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— 197 —
um Berlin (Tegeler See, Mariendorf, Müggelsee) und Plön, aber sehr un-
beständig im Vorkommen.
Familie Desinarestiaceae.
Sprosse mit einer berindeten, grosszelligen, gegliederten Zentralachse,
verzweigt, mit subterminalem Yegetationspunkt. Thallus oft ziemlich lang,
meist fadenförmig, seltener flach, meist mit Lang- und Kurztrieben, letztere
zuweilen wirtelig angeordnet.
Übersicht der Gattungen.
Lang- und Kurztriebe zweizeilig. Desmarestia.
Kurztriebe wirtelig. Arthrocladia.
Gattung Desmarestia Lamx.
Thallus fadenförmig, zusammengedrückt oder flach, band- bis blatt-
förmig, zuweilen gerippt, mit zweizeilig entspringenden, bald gegenständigen,
bald abwechselnden Zweigen, die als Kurz- und Langtriebe differenziert sind.
Sprosse von einer langgliedrigen Fadenachse durchzogen, welche von einer
aus sehr ungleichen Zellen gebildeten Schicht umgeben ist. Fortpflanzung
sehr unvollkommen bekannt. Bei D. viridis entstehen Schwärmer in ver-
grösserten, rundlich ellipsoidischen Oberflächenzellen (Unilokuläre Sporangien).
3388. D. viridis (Muell.) Lamour. — Sporochnus viridis Ag. —
Dichloria viridis Grev. — Taf. L1YH, Fig. 1. — Thallus lebend gelbbraun,
an der Luft rasch spangrün werdend, fadenförmig, unten stielrund, oben
etwas zusammengedrückt, aber von keiner Rippe durchzogen, nach oben ver-
jüngt, zuletzt haardünn, am Grunde 1 — 2 mm dick, über fusslang werdend,
sehr reich verzweigt, Hauptäste abstehend, Äste und Astchen mehr aufrecht,
alle zweizeilig, gegenständig. — Nordsee.
3389. D. acüleata (L.) Lamour. — Sporochnus aculeatus Ag. —
Taf. LIVH, Fig. 2. — Thallus zusammengedrückt -fadenförmig mit zarter
Mittelrippe, lederig-knorpelig, am Grunde stielrundlich, 2 — 3 mm dick, sehr
lang, 50 — 150 cm, zwei- bis dreifach fiederästig, mit abwechselnden oder
seltener stellenweise opponierten zahlreichen Ästen, in der Jugend mit ab-
wechselnden oder opponierten, bis 5 mm langen Haarbüscheln besetzt, an
Erklärung zu Tafel LIY H.
Fig. 1. Desmarestia viridis, nat. Gr.
T 2. „ acüleata, nat. Gr.
— 198 —
deren Stelle später dorn artige, pfrieniförraige Ästchen treten. Alle Äste
aufrecht, rutenförmig, oft sehr verlängert. Farbe junger Pflanzen hell-grün-
braun, älterer duukel-olivbraun. — Nordsee.
3390. D. ligulata (Lightf.) Lamour. — Sporochnus ligulatus Ag. —
Desraarestia Dresnayi Lam. — Larainaria ligulata Hook. — Thallus 1 — 2 m
lang, flach, hautartig, schmal linear, 5—20 mm breit, mit deutlicher, aber
schwacher Rippe, reich zwei- bis vierfach gegenständig gefiedert, gelblich-
LT*ün bis olivenbraun. Fiedern dichtstehend, ebenso wie die Fiederchen mit
nach beiden Enden verschmälertem mittleren Teil und zarter Mittelrippe,
am Rande mit opponierten Fadenbüscheln, die später verschwinden und nur
in Form von zarten Zähnchen angedeutet bleiben. — Nordsee.
Gattung Arthrocladia Duby.
Thallus stielrund, fadenförmig, wiederholt verzweigt, mit gegenstän-
digen oder abwechselnden Langtrieben und in mehrgliedrigen Wirtein ent-
springenden Kurztrieben. Sprosse von einer gegliederten, grosszelligen
Zentralachse durchzogen, Gewebemantel aus aussen kleinen, innen grösseren,
fast gleichförmigen cylindrisch prismatischen Zellen bestehend. Sporangien
aus schwach angeschwollenen Ketten rosenkranzförmig aufgetriebener, zwei-
zeiliger Glieder gebildet, die auf der Innenseite der Kurztriebe stehen. Jede
entlässt die in ihr gebildeten Schwärmer durch eine besondere Öffnung.
3391. A. villosa (Huds.) Duby. — Conferva villosa Huds. — Spo-
rochnus villosus Ag. — Arthrocladia septentrionalis, australis Kg. — A. dal-
matica Zanard. — Taf. LIV J, Fig. 1. — Thallus olivengelb, 10 — 60 cm und
darüber lang, stielrund, fadenförmig, am Grunde bis ca. 1 mm dick, entfernt
ein- bis dreifach fiederästig. Langtriebe meist gegenständig, selten ab-
wechselnd, abstehend. Kurztriebe wirtelig, an etwas angeschwollenen Knoten,
1 — 4 mm lang, nach der Spitze zu gedrängt, sonst in Abständen von ca.
1 mm entspringend, sehr zart, einen dünnen, wolligen Flaum um die Stämm-
chen und Äste bildend. Plurilokuläre Sporangien etwa 15 ^ dick, einreihig
gefächert, verschieden lang. — Nordsee. — Die A. australis (Kg.) Hauck
= A. australis Kg. unterscheidet sich nur undeutlich durch regelmässig ab-
wechselnde Fiederung. ■ — Adriatisches Meer.
Familie Scytosiphonaceae.
Thallus aus meist kräftigeren Sprossen bestehend, die verwachsen aus
mehrreihigen Fäden bestehen oder einen kompakten GewebskÖrper bilden.
Bildung ausgesprochener Assimilationsfäden fehlt meist. Fortpflanzung im
— 199 —
allgemeinen der der Ectocarpaceen ähnlich, aber mit meist nicht vortretenden
Sporangien. Eine gegliederte Zentralachse ist nicht vorhanden.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus rundlich-blasenförmig. Colpomenia.
Thallus stielrundlich, faden- oder bandförmig. 2.
2. Thallus meist gänzlich unverzweigt. 3.
Thallus stets (wenn auch oft spärlich) verzweigt. 10.
3. Thallus flach, bandartig. 4.
Thallus stielrund, oder wenn abgeflacht, hohl. 6.
4. Zellen der äusseren Schichten erheblich kleiner als die der inneren.
Phyllites.
Äussere Zellschichten nicht wesentlich von den inneren verschieden. 5.
5. Haare zerstreut stehend. Desinotrichuni.
Haare büschelig. Punctaria.
6. Thallusspitzen mit deutlich erkennbarer Scheitelzelle. Delamarea.
Thallus ohne deutliche Scheitelzellen. 7.
7. Thallus aus gleichförmigem parenchymatischem Gewebe bestehend.
Lithosiphon.
Thallus aussen kleinzelliger. 8.
8. Thallus sehr lang, strangförmig. Chorda.
Thallus kürzer, deutlich hohl. 9.
9. Thallus dünn, röhrenförmig. Scytosiphon.
Thallus dick, sack- oder darmartig. Asperococcus.
10. Thallus hohl. 11.
Thallus solid. 14.
IL Thallus mit deutlicher Scheitelzelle. 12.
Thallus ohne deutliche Scheitelzelle. 13.
12. Fertile Sprossabschnitte mit lockerer Aussenschicht. Gobia.
Fertile Sprossabschnitte mit dicht parenchymatischer Aussenschicht.
Dictyosiphon.
13. Nur multilokulare Sporangien bekannt. Stictyosiphon.
Uni- und multilokulare Sporangien bekannt. Striaria.
14. Aufrechte Fäden aus kriechendem Basalfaden entspringend. Myriotrichia.
Kriechender Basalfaden fehlt. 15.
15. Fäden aus einer Scheibe entspringend. 16.
Fäden mit Rhizoiden haftend. 17.
16. Unilokuläre Sporangien unbekannt. Pogotrichum.
Multilokulare Sporangien nicht sicher bekannt. Istmoplea.
— 200 —
17. Chromatophoren je 8 — 10 in einer Zelle. Kjellimmia.
Chromatophoren einzeln oder zu wenigen in einer Zelle. Phloeospora.
Gattung Desmotrichum Kg.
Thallus aus einem unverzweigten Zellfaden oder einem zwei- bis vier-
schichtigen, unten verschmälerten, nach oben bandartig verbreitertem Ge-
webskörper bestehend und an der Basis mit verfilzten Rhizoiden fest-
sitzend, an jüngeren Teilen mit später abfallenden Haaren. Unilokuläre
Sporangien rundlich, eingesenkt, aus je einer Oberflächenzelle entstehend,
zerstreut. Multilokulare Sporangien kegel- oder spindelförmig, aussen an-
sitzend, zuweilen kurz gestielt oder eingesenkt. Paraphysen fehlen.
3392. D. undulatum (J. Ag.) Reinke. — Punctaria undulata J. Ag.
— P. laminarioides Crouan. — P. latifolia var. Zosterae Le Jol. — Diplo-
stromium tenuissimum Kg. — Desmotrichum balticum Kg. — Zonaria tenu-
issima Ag. — Taf. LIVJ, Fig. 2, 3. — Sprosse überaus verschieden gross,
meist etwa 6 cm lang und dann mitunter regelmässig spiralig gekrümmt
seltener niedrig, kaum 1 cm hoch, etwas gesellig, flach linear, im Querschnitt
zwei- bis vierschichtig. Chromatophoren in jüngeren Pflanzen oval oder
biskuitförmig, etwa zehn in jeder Zelle, in älteren unregelmässig, bandförmig
oder selbst etwas verzweigt. Unilokuläre Sporangien einzeln, selten gehäuft,
seltener als plurilokuläre, mit der Spitze etwas warzenartig vortretend.
Plurilokuläre Sporangien kugelig mit zahlreichen Fächern. — Nordsee auf
Zostera marina. — Sehr vielgestaltig.
3393. D. balticum Kg. — Taf. LIVJ, Fig. 4. — Thallus aus einem
einzelnen Zellfaden von 1 — 10 mm Länge bestehend mit einzelnen Längs-
teilungen der Zellen, selten durchweg zwei- bis vierzellreihig oder selbst
zweischichtig und dann der vorigen Art sehr ähnlich. Unilokuläre Sporangien
unbekannt, plurilokuläre meist papillenförmige, konische Protuberanzen mit
breiter Basis, dem vegetativen Thallus aufsitzend oder interkalar durch Um-
wandlung von Thalluszellen entstehend. — Westliche Ostsee an Meeres-
pflanzen und an Cynthia und Flustra.
3394. D. scopulorum Reinke. — Taf. LIVJ, Fig. 5. — Millimeter-
hohe unverzweigte Zellfäden, grösstenteils einreihig, doch stets mit einzelnen
Erklärung zu Tafel LIVJ.
Fig. 1. Arthrocladia villosa, multilokulare Sporangien.
„ 2. Desmotrichum undulatum, nat. Gr.
„ 3. ,, Thallusquer8chnitt vergr.
„4. ., balticum.
„ 5. „ scopulorum nach Reinke, Teil eines Pflänzchens mit pluri-
lokulären Sporangien.
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Y //fr. )/////<'// r/rrr/Y.
— 201 —
Längswänden im Thallus. Plurilokuläre Sporangien sitzend oder gestielt,
selten mit dem unteren Teil dem Thallus eingesenkt, an der Basis meist
schmäler als in der Mitte. — An Steinen der Litoralregion in der west-
lichen Ostsee (Reinke).
Gattung Punctaria Grev.
Thallus flach, band- oder blattförmig, am Grunde stielartig und mit
Haftscheibe festsitzend, erwachsen vier- bis siebenschichtig mit büschelweise
in flachen Vertiefungen stehenden Haaren. Unilokuläre Sporangien rundlich,
eingesenkt, zerstreut, multilokulare kurz prismatisch, mit dem Scheitel
papillenartig vorgewölbt, mehrreihig gefächert, ebenso wie die unilokulären
aus je einer Oberflächenzelle entstehend, eingesenkt, mit freiem Scheitel, in
Gruppen vereinigt. Paraphysen fehlen.
3395. P. latifolia Grev. — P. debilis Kg. — Laminaria debilis
Harv. — Phycolapathum debile Kg. — Taf. LIVK, Fig. 1; Taf. LIVL,
Fig. 1. — Thallus dünnhäutig, 10 — 40 cm lang, gelblich-olivgrün, 1 — 10 cm
breit, länglich-lanzettlich, eirund oder queroval, mit keilförmiger, gerundeter
oder herzförmiger Basis in einen dünnen, 2 — 4 mm langen Stiel übergehend.
Sporangien einzeln oder meist in kleinen punktförmigen, dunkler gefärbten
Gruppen. Haare zart, farblos, mit blossem Auge nicht er] cnnbar, büschelig.
— Adriatisches Meer.
3396. P. plantaginea (Roth.) Grev. — Zonaria plantaginea Ag. —
Laminaria plantaginea Ag. — Phytolapathum plantagineum Kg. — Thallus
bräunlich, fast ebenso lang als die vorige, aber meist nur halb so breit,
ziemlich derb lederartig, zäh, verkehrt eiförmig-lanzettlich, 1—8 cm lang,
allmählich in einen Stiel übergehend. Haare ziemlich dickwandig, in Büscheln,
die dem blossen Auge als dunklere Punkte erscheinen. — Nordsee.
Gattung Pogotrichum Reinke.
Thallus aus einer einschichtigen, dem Substrat aufliegenden basalen
Scheibe und von dieser ausgehenden aufrechten, büschelförmig beisammen-
Erklärung zu Tafel LIVK.
Fig. 1. Punctaria latifolia, Teil eines Thallusquerschnittes.
„ 2. Pogotrichum filiforme nach Reinke, einreihiger, dünner Faden mit pluri-
lokulären Sporangien. Vergr. 400.
r 3. ,, ,, Thallusquerschnitt nach Reinke, Vergr. 400.
„ 4. „ ., mehrreihiges Thallusstück nach Reinke, Vergr. 200.
„ 5. Isthmoplea sphaerophora, nat. Gr.
„ 6. ,, ,, Teil eines Sprosses mit unilokulären Sporangien,
vergrössert.
— 202 —
stehenden mehrzellreihigen Sprossen bestehend. Wachstum derselben inter-
kalar, Bau radiär, aus einer oder meist mehreren Längsreihen von Zellen
zusammengesetzt. Multilokulare Sporangien interkalar in den aufrechten
Sprossen, aus einigen äusseren oder sämtlichen Zellen im Querschnitt gebildet.
3397. P. filiforme Reinke. — Taf. LIV K, Fig. 2—4. — Raschen
10 — 30 mm lang. Faden von einschichtiger Basalscheibe sich erhebend,
15 — 60 fx breit. Haare fehlen. Nur plurilokuläre Sporangien bekannt. —
Helgoland, auf Laminaria saccharina.
Gattung Isthmoplea Kjellm.
Pinselige kleine Büschel aus einer Haftscheibe von geringer Ausdeh-
nung und aufrechten, verzweigten Zellreihen mit interkalarem Wachstum
bestehend, welche später mehrreihig werden. Chromatophoren zahlreich,
klein scheibenförmig. Unilokuläre Sporangien fast kugelig, meist paarweise
opponiert an jüngeren, einreihigen Astchen entstehend, an älteren, mehr-
reihigen durch Auswachsen einer beliebigen Oberflächenzelle meist einzeln
entstehend.
3398. I. sphaerophora (Carm.) Kjellm. — Ectocarpus sphaerophorus
Carm. — E. cruciatus Ag. — Capsicarpella sphaerophora Kjellm. — Taf.
LIVK, Fig. 5, 6. — Fäden wiederholt dicht verzweigt mit gegenständigen
Astchen. Zellen cylindrisch, */2 — l^mal so lang als breit. Sporangien
40 — 50 /u, die sporangientragenden einreihigen Äste 13—20 /u, die mehr-
reihigen Stämmchen 40 — 50 fx dick. Pfiänzchen 2 — 4 cm hoch, büschelig,
oliv- oder gelbbraun. — Helgoland, auf Florideen.
Gattung Lithosiphon Harv.
Thallus fadenförmig aus fast gleichförmig parenchymatischem Zell-
gewebe bestehend, nach dem Grunde zu verjüngt und mit Haftscheibe fest-
sitzend, mit zerstreuten Haaren. Unilokuläre Sporangien vereinzelt, multi-
lokulare vereinzelt, vier- bis achtfächerig, aus je einer Oberfiächenzelle ent-
stehend, eingesenkt, mit freiem Scheitel, den sterilen Zellen sehr ähnlich.
Paraphysen fehlen.
3399. L. pusillus (Carm.) Harv. — Chlorosiphon pusillus Harv. —
Punctaria pusilla Crouan. — Thallus fadenförmig, einfach, 4 — 12 cm lang,
borstendick, steif oder gebogen, die Wirtspflanze dichtrasig überziehend oder
einzeln mit sehr zarten, farblosen, wirtelig gestellten Fäden. Einfächerige
Sporangien fast kugelig, mehrfächerige vier- bis achtfächerig. — Nordsee,
Kattegatt.
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— 203 —
3400. L. Laminariae (Lyngb.) Harv. — Desmotrichuni Laminariae
Kg. — Chlorosiphon Laminariae Harv. — Asperococcus? Laminariae J. Ag.
— Punctaria Laminariae Crouan. — Thallus in kleinen 2 — 12 mm hohen,
dichten, aufrechten Büscheln. Fäden zahlreich aus gemeinsamer Basis ent-
springend, einfach, kaum haardick mit zerstreuten hyalinen Haaren. Ein-
fächerige Sporangien rundlich- elliptisch. — Nordsee.
Gattung Stictyosiphon Kg.
Thallus hohl, dünnhäutig, wiederholt allseitig verzweigt, mit abwech-
selnden, gegenständigen oder stellenweise wirtelig entspringenden Zweigen.
Thalluswand aus zwei oder drei Zellagen gebildet, von denen die inneren
viel grösser und rundlich, die äusseren kleiner und fast viereckig sind.
Sporangien nur multilokular. Sonst mit Phloeospora übereinstimmend.
3401. St. adriaticus Kg. — Taf. LIVL, Fig. 2. — Thallus 10—50 cm
lang, am Grunde 0,3 bis etwa 1 mm dick, blass olivgrün, schlaff, in Rasen,
reich verzweigt mit verlängerten, abwechselnden oder gegenständigen, zu-
weilen wirteligen Asten und Astchen; letztere zuletzt haardünn (Unilokuläre
Sporangien giebt Hauck an; einzeln oder zu zwei bis fünf vereinigt, halb
hervorbrechend oder fast eingesenkt, zahlreich über den Thallus ausgesät).
Thallus aussen mit kleinen, fast viereckigen Zellen; die innere (oder zwei
innere) Zeillagen bestehen aus grösseren, rundlichen Zellen. — Adriatisches
Meer, an grösseren Algen.
Gattung Phloeospora Aresch.
Thallus fadenförmig, verzweigt, von mittlerer Grösse, meist büschelig
zusammenstehend und mit Wurzelfaden haftend, solid oder am Grunde mit
engem Hohlraum, oben mehr oder weniger deutlich gegliedert, teilweise ein-
reihig oder schliesslich ganz aus einem parenchymatischen Gewebskörper
gebildet, dessen innere Schichten aus gestreckten prismatischen Zellreihen
bestehen. Chromatophoren bandförmig, einfach oder spärlich verzweigt, ein-
zeln oder zu wenigen in jeder Zelle. Wachstum interkalar. Sporangien
durch L'mbildung je einer Aussenzelle entstehend, unregelmässig zerstreut,
oft in Menge bei einander liegend. Mit Stictyosiphon nahe verwandt.
3402. Phl. tortilis (Rupr.) Aresch. — Stictyosiphon tortilis Reinke.
— Scytosiphon tortilis Rupr. — Dictyosiphon tortilis Gobi. — Taf. LIVM,
Erklärung zu Tafel LIVL.
Fig. 1. Punctaria plantaginea.
„ 2. Stictyosiphon adriaticus.
— 204 —
Fig. 1 — 3. — Thallus fadenförmig, büschelig, olivgrün oder schwärzlich-
olivgrün, sehr dicht unter sich mit den Verzweigungen verflochten, wieder-
holt seitlich verzweigt, nur an den dickeren Stellen hohl. Plurilokuläre
Sporangien nach der Entleerung ohne Zwischenwände. Zweige und Zweig-
chen schräg bis fast horizontal, meist opponiert und mit gegenständigen
Haaren. — Ostsee, Nordsee.
3403. Pill, subarticulata Aresch. — Stictyosiphon subarticulatus
Reinke. — Scytosiphon foeniculaceus Lyngb. — Aphanarthron latuni J. Ag.
— Thallus schmutzig-gelblich, sehr reich verzweigt, nur stellenweise hobl.
Zweige und Zweigchen abstehend, selten gegenständig, ohne Haare. Von
der vorigen Art kaum zu trennen. — Ostsee, Nordsee.
Gattung Scytosiphon Ag.
Thallus faden- bis röhrenförmig, einfach oder verzweigt im Bau der
Gattung Colpomenia verwandt. Multilokulare Sporangien eine die Thallus-
oberfläche zusammenhängend oder in einzelnen Flocken überziehende Schicht
bildend, Paraphysen vorhanden oder fehlend, einzellig verkehrt ei- bis birn-
förmig, zerstreut zwischen den Sporangien stehend.
3404. Sc. lomentarius (Lyngb.) J. Ag. — Chorda lomentaria Lyngb.
— Ch. fistulosa Zanard. — Ch. filurn var. fistulosa Kg. — Scytosiphon
fistulosus Ag. — Sc. Filum var. fistulosus und lomentarius Ag. — Taf. LIV M,
Fig. 4. — Thallus 10 — 60 cm lang, 1 — 10 mm dick, nach beiden Enden
verjüngt, oft etwas gliederartig eingeschnürt, cylindrisch, olivbraun oder
gelbbraun, derb, in der Jugend mehr grün und viel zarter. Sporangien von
Paraphysen begleitet. — Nordsee, Ostsee, Adriatisches Meer.
3405. Sc. pygmaeus Reinke. — Kleine Büschel, deren Fäden
5 — 10 mm lang und höchstens 0,1 mm dick sind. Aus einem verzweigten,
kriechenden, einreihigen Protonema erhebt sich eine dickere, aufrechte Zell-
reihe, welche durch interkalare Querteilung in die Länge Avächst, aus der
Endzelle entspringt ein dünneres, farbloses Haar. Später treten in der jungen
Thallusanlage Längswände auf, das interkalare Wachstum des Thallus dauert
zunächst aber an, um dann in basipetaler Richtung zu erlöschen. In jeder
Zelle befindet sich ein grosser plattenförmiger Chromatophor. Aus der Basis
entspringen gegliederte Wurzelhaare; aus einer Oberflächenzelle gewöhnliche
Haare. Die Sporangien entstehen nur aus gruppenweise beisammenliegenden
oder vereinzelten Zellen, welche durch unveränderte Rindenzellen von ein-
ander getrennt sind. Paraphysen fehlen (Reinke). — Westlich Fehmarn.
— 205 —
Gattung Kjellmania Rke.
Thallus fadenförmig, verzweigt, einzeln oder in kleinen Büscheln, 1 — 5 cm
lang, durch Rhizoiden haftend, selten einfach, nur anfangs aus einer Zell-
reihe bestehend, die durch interkalare Teilungen in die Länge wächst, später
auch durch längs und schief gerichtete Wände mehrreihig wird. Auf den
Endzellen und stellenweise auch seitlich steht ein dünneres, farbloses Haar.
Chromatophoren acht bis zehn in jeder Zelle, kleine biskuitförmige Platten.
Multilokulare Sporangien von zweierlei Art: 1. interkalare meist an be-
sonderen Individuen entwickelt und zwar in den dünneren, einreihigen Ästen,
durch Bildung zahlreicher Längs- und Querwände rein interkalar aus den
Thalluszellen hervorgehend. Meist liegen diese interkalaren Sporangien zu
mehreren (bis zu elf) hintereinander im Faden, dahinter meist wieder vege-
tative Zellen. 2. Sorus-Sporangien entspringen gruppenweise und stehen
in unregelmässig warzenförmigen Sori sowohl an der dickeren Hauptachse
als an den einreihigen Zweigen.
3406. Kj. sorifera Rke. — Taf. LIVM, Fig. 5. — Kleine, mit
kürzeren Seitenästchen besetzte oder auch fast unverzweigte Fäden von
1 — 5 cm Länge. Thallus anfangs aus einer durch interkalare Querteilung
in die Länge wachsenden einfachen Zellreihe bestehend, deren Endzelle ein
dünneres, farbloses Haar trägt; ähnliche Haare auch seitlich. Zweige in
derselben Weise wie der Hauptstamm entwickelt. — An Steinen und grösseren
Algen in der Ostsee.
Gattung Phyllitis Kg.
Thallus band- oder blattförmig, am Grunde kurz gestielt, solid, seltener
stellenweise hohl, Zellen, von innen nach aussen an Grösse abnehmend. Multi-
lokulare Sporangien auf der Thallus Oberfläche zuerst in getrennten Flecken,
die aber schliesslich zu einer fast die ganze Thallusoberfläche überziehenden
Schicht, zusammenfliessen. Paraphysen fehlend. Im übrigen schliesst sich
die Gattung eng an Scytosiphon an.
3407. Ph. Fascia (Muell) Kg. — Laminaria Fascia Ag. — Phyllitis
caespitosa Le Jol. — Taf. LIVN, Fig. 2. — Thallus olivengelb, linear, lan-
zettlich, länglich oder verkehrt-eirund, 5 — 30 cm lang, 1 — 6 cm breit, am
Grunde allmählich oder plötzlich in einen flachen, dünnen Stiel verschmälert,
am oberen Rande zuweilen etwas ausgenagt, bei breiteren, blattartigen Formen
gewöhnlich leicht faltig, am Rande stellenweise wellig. Gesellig wachsend.
Hauck unterscheidet folgende, jedoch nicht scharf getrennte Formen: —
a. Fascia Hauck. Thallus 5 — 15 cm lang und 1 — 10 mm breit, bandförmig,
gegen die Basis allmählich verschmälert. Die schmalen Formen meist ge-
dreht, die breiteren oft wellig. — Nordsee. — ß. caespitosa (J. Ag.)
— 206 —
Hauck. Thallus 5—15 cm lang und 1 — 5 cm breit, lanzettlich, länglich
oder verkehrt- eirund (bisweilen sichelförmig gekrümmt), keilförmig in den
Stiel verschmälert, Rand wellig. — Ostsee, Nordsee, Adriatisches Meer. —
y, debilis (J. Ag.) Hauck. Thallus bis 30 cm lang und 3—6 cm breit,
länglich oder verkehrt-eirund, an der Basis plötzlich in einen 2 — 3 mm langen
Stiel verschmälert. — Adriatisches Meer.
3408. Ph. zosterifolia Rke. — Ph. Fascia Le Joris. — Ilea Fascia
Aresch. — Thallus ausgesprochen linear, meist nur bis 0,6 (selten bis 1,5) mm
lang und bis 0,2 (selten mehr) mm breit, im Innern stellenweise hohl, am
Grunde ziemlich plötzlich in den Stiel verschmälert. — Kieler Bucht.
3409. Ph. flliformis Batt. — Thallus 1—2 cm hoch, sehr schmal
linear oder fadenförmig, olivgrün, im Alter gelblich. Plurilokuläre Spo-
rangien etwa 37 ii lang, 7 fx breit. — Helgoland.
Gattung Delamarea IIa r.
Thallus fadenförmig, cylindrisch, röhrenförmig, einfach, mit einer, herab-
laufende gegliederte Rhizoiden aussendenden Haftscheibe festsitzend, aus zwei
verschiedenen Schichten gebildet; die inneren Zellen grösser, nach der Peri-
pherie zu kleiner werdend, die äusseren in grosse, ungegliedert eiförmig-
kolbige, unter sich freie Assimilationsschläuche umgebildet. Unilokuläre
Sporangien kugelig oder eiförmig, gross, zwischen den Assimilationsschläuchen
über die ganze Thallusoberfläche zerstreut, plurilokuläre kugelig.
3410. D. attenuata (Kjellm.) Rosenv. — D. paradoxa Hariot. —
Scytosiphon attenuatus Kjellm. — Physematoplea attenuata Kjellm. —
Taf. LIVO, Fig. 1. — Thallusfäden gesellig, fadenförmig, gedreht, am Grunde
verschmälert, fast haarförmig. Unilokuläre Sporangien 30 — 60 fx lang,
18 — 14 ix breit. Assimilationsschläuche länglich oder cylindrisch-keulenförmig,
60 — 120 Li lang, 30 — 55 lx breit, untermischt mit langen, hyalinen, geglie-
derten Haaren. Thallus 5 — 8 cm hoch, bis 1,5 mm dick, trocken braun. —
Helgoland.
Gattung Gobia Reinke.
Thallus fast röhren- oder darmförmig, bisweilen unregelmässig auf-
getrieben, sehr weich, schleimig und schlüpfrig, meist nur spärlich ver-
zweigt, mit gleichartigen Zweigen, nur anfangs mit Scheitelwachstum, bald
nur interkalar wachsend. Die Sporangien entstehen aus Subkortikalzellen,
die benachbarten Zellen sprossen zu kurzen zwei- bis dreigliedrigen, zum Teil
sich gabelnden Assimilationsfäden aus. Thallus mit langen gegliederten Haaren.
3411. G. baltica (Gobi) Reinke. — Cladosiphon balticus Gobi. —
Einzige Art. An Steinen und Muscheln in der Ostsee.
— 207 —
Gattung Dictyosiphon Grev.
Thallus fadenförmig, mehr oder weniger hohl, spärlich bis wiederholt
allseitig verzweigt, meist mit verlängerten Hauptzweigen. Wachstum nur
anfangs durch eine terminale Scheitelzelle, später ausschliesslich interkalar.
Aus einzelnen Subkortikalzellen gehen durch Vergrösserung unilokuläre Spo-
rangien hervor, die übrigen Subkortikalzellen bilden durch wiederholte Tei-
lungen in tangentialer und radialer Richtung eine geschlossene Rindenschicht,
in welche die Sporangien dann eingesenkt erscheinen. Haare zerstreuter
oder dichter.
3412. D. hippuroides (Lyngb.) Kg. — Scytosiphon hippuroides
Lyngb. — Sc. tomentosus Fl. dan. — Dictyosiphon ramellosus J. Ag. —
Thallus meist nur am Grunde hohl, verlängert, fadenförmig, ziemlich steif,
mehr oder weniger dicht verzweigt. Zweige fast gleichlang, zerstreut. Äste
II. und III. Ordnung tragend. Zellen der Rindenschicht am Grunde reihen-
artig angeordnet, mit braunem Zellinhalt, die im inneren Teil des Lagers
bedeutend grösser mit dicker Membran. Sporangien oval, oft vollständig
eingesenkt. Der dunkel-olivbraune, trocken schwärzliche Thallus wird
10 — 30 cm hoch. — Ostsee, Nordsee.
3413. D. foeniculaceus (Huds.) Grev. — D. foeniculaceus ß. Aresch.
— Stictyosiphon foeniculaceus Ag. — Taf. LIVM, Fig. 6. — Thallus am
Grunde röhrig hohl, nach oben zu stellenweise solid, verlängert, reich ver-
zweigt, mit abwechselnden oder stellenweise opponierten, wiederholt ver-
zweigten Ästen. Zellen der zarten Rindenschicht klein, von oben gesehen
eckig-quadratisch oder abgerundet mit zart gelblichem Inhalt, die des inneren
Lagers kleiner und zartwandiger. Sporangien mehr an der Oberfläche liegend,
elliptisch oder kugelig. Der gelblich- olivgrüne Thallus wird 30 cm bis 1 m
lang und 200 — 500 fi dick, ist rasig-verworren und in verschiedener Weise
verzweigt und mit Haaren besetzt. — var. filiform is Rke. hat eine hell-
gelblich-weisse Färbung und gleichmässig dünne Äste; die ganze Pflanze ist
sehr dicht mit langen Haaren besetzt, auch auf der Scheitelzelle steht ein
solches Haar. — var. flaccidus Aresch. (als Art). Kleiner olivgrün-
gelblich, aufgeblasen röhrig, nur in den Endverzweigungen solid, sehr reich
verzweigt; Zweige abwechselnd oder zuweilen gegenständig, schlaff, wieder-
holt verzweigt. — Ostsee, Nordsee.
3414. 1). Chordaria Aresch. — D. finmarchicum Foslie. — Coilo-
nema Chordaria Aresch. — Taf. LIVQ, Fig. 3. — Thallus 10 — 25, selten
bis 60 cm hoch, olivbraun mit deutlichem, schlaffem, der Länge nach mit
verlängerten, wenig verzweigten Ästen besetztem Hauptstamm, ebenso wie
die beiderseits, besonders an der Basis verschmälerten Zweige röhrig auf-
— 208 —
geblasen. Zellen der Rindenschicht gross, polygonal. Unilokuläre Sporan-
gien in der Rindenschicht gelegen, von oben gesehen fast kreisrund und
dicht genähert. Auch zur Zeit der Sporangienreife schliessen die Zellen der
Rindenschicht dicht zusammen. — An Steinen und grösseren Algen in
der Ostsee.
3415. D. Mesogloia Aresch. — Coilonema Mesogloia Aresch. —
Thallus schlaff, gallertig -schlüpfrig durch gallertige Verquellung der Zell-
wände in der Rindenschicht, mit fast einfachem oder nur wenig verzweigtem
Hauptstämmchen; auch die verlängerten, am Grunde verjüngten Zweige sind
einfach oder nur hin und wieder mit Astchen besetzt. Zellen der Rinden-
schicht eng parenchymatisch verwachsen, mehr oder weniger polygonal von
oben gesehen, in Querschnitten mit kugelig gerundeter Oberfläche, aussen
verschleimend. Thallus 10 — 20 cm hoch, oliv- gelblich. Nimmt eine Mittel-
stellung zwischen D. Chordaria und der Gattung Gobia ein. — An Steinen
der Litoralregion in der westlichen Ostsee, Skagerrak, Kattegatt.
Gattung Chorda Stackh.
Thallus strangförmig, oft mehrere Meter lang, am Grunde solid, oben
fast röhrig hohl, gekammert, von farblosen oder goldgelben Haaren bedeckt
und mit einer runden Haftscheibe festsitzend; Wachstum interkalar. Spo-
rangien in dichten Ständen, zuletzt fast den ganzen Spross ausser den basalen
Teilen bedeckend.
3416. Ch. Filum (L.) Lam. — Scytosiphon Filum Ag. — Taf. LIYO,
Fig. 2; Taf. LIVP, Fig. 1. — Thallus olivbraun, schlüpfrig, 20 cm bis 4 m
lang und dabei 2 — 6 mm dick, gesellig wachsend, nicht selten spiralig ge-
dreht, unverzweigt, dicht mit keulenförmigen, an der Spitze stark verdickten
einzelligen, am Ende gestutzten, die Sporangien überragenden Assimilations-
schläuchen und zerstreuten, dünnen, mehrzelligen Haaren bedeckt. In den
Assimilationsschläuchen sind die bandförmigen grossen Chromatophoren dicht-
gelagert, in den fast farblosen Haaren sind die Chromatophoren rudimentär.
Einfächerige Sporangien 30 — 50 (t lang, 10 — 15 /i breit, länglich oder
länglich- elliptisch; reife plurilokuläre Sporangien 35 — 40 fi breit. — An
geschützteren Orten der Nord- und Ostsee.
3417. Ch. tomentosa Lyngb. — Scytosiphon tomentosum J. Ag. —
Sc. Filum var. tomentosum Ag. — Chorda Filum var. tomentosa Aresch. —
Taf. L1VO, Fig. 3; Taf. LIVP, Fig. 2. — Thallus selten über 1 m lang,
2 — 4 mm dick, am Grunde erheblich dünner, unverzweigt, mit Ausnahme
eines 2 — 5 cm langen Basalstückes dicht mit etwa 6 mm langen blass-
goldgelben Haaren besetzt. Assimilationsschläuche nicht länger als die
— 209 —
Sporangien, keulenförmig-elliptisch, oben nicht gestutzt, sondern gerundet,
nicht reicher an Chromatophoren als die mehrzelligen langen Haare, in denen
die scheibenförmigen Chromatophoren vollkommen ausgebildet sind. Spo-
rangien ellipsoidisch, bis 115 fx lang, 15 — 16 fx breit. Die Haare werden
ungefähr 20 \x dick, ihre Zellen sind drei- bis viermal so lang als breit. —
Ostsee, Nordsee.
Gattung Myriotrichia Harv.
Thallus aus einem primären kriechenden Faden und aufrechten, anfangs
einzellreihigen, später mehrschichtigen Sprossen bestehend, letztere reich
mit Kurztrieben und langen gegliederten Haaren besetzt. Wachstum inter-
kalar. Unilokuläre Sporangien gehen aus der Umwandlung einer Zweig-
anlage hervor und stehen einzeln oder gegenständig oder in Wirtein am
Hauptspross oder an den Zweigen, sind kugelig oder kugelig-eiförmig und
am Scheitel warzenförmig ausgestülpt. Multilokulare Sporangien einzeln
oder büschelig, cylindrisch oder fast spindelig, ein- oder wenigreihig ge-
fächert.
3418. M. clavaeformis Harv. — Taf. LIVO, Fig. 4. — Thallus bis
2 cm und darüber hoch, in schlaffen, etwas schlüpfrigen, büscheligen Ras-
chen, olivgrün. Aufrechte Fäden 20 — 40 (.i dick, am Grunde verjüngt und
nackt, aufwärts mit zu vier wirtelig oder zerstreut entspringenden kurzen
Zweigen besetzt, die nach dem Grunde zu nackt und kürzer, nach oben zu
länger und oft nochmals mit kleineren Astchen besetzt sind. Ausserdem
tragen einzelne Astchen an der Spitze lange farblose, gegliederte Haare.
Zellen in dem Hauptfaden kürzer, in den Ästen etwa ebenso lang, in den
farblosen Haaren mehrmals länger als breit. Unilokuläre Sporangien eiför-
mig, etwa 40 fi im Durchmesser, an den Hauptfäden, besonders in den
Achseln der Zweige sitzend. — Adriatisches Meer, Nordsee.
3419. M. adriatica Hauck. — Bildet lockere, 3 — 10 mm hohe Ras-
chen. Die aufrechten Fäden ca. 20 — 30 /x dick (unterhalb verdünnt), ein-
reihig gegliedert, stellenweise in mehr weniger regelmässigen Entfernungen
mit anfänglich opponierten, später wirteligen, an der Spitze gedrängt ent-
springenden, aufrecht-abstehenden vielfächerigen Sporangien und zarten Haaren
besetzt, die beide aus verkürzten, mehrzellreihigen Gliedern entspringen. Die
vegetativen Fadenglieder 1 1/2 — 4 mal länger als der Durchmesser. "\ iel-
fächerige Sporangien cylindrisch-länglich, ca. 30 — 40 \i lang und 8 — 12 ^
dick, eine Reihe Schwärmer enthaltend. Einfächerige Sporangien unbekannt.
— Auf Stilophora rhizodes im Adriatischen Meer.
Thome-Migula, Flora. VI. 2. 14
— 210 —
Gattung Striaria Grev.
Thallus fadenförmig, einzeln, mit Haftscheibe festsitzend, mittelgross,
wiederholt allseitig verzweigt, mit oft gegenständigen Zweigen, innen meist
mit grossem Hohlraum. Thalluswand meist nur zweischichtig, dünnhäutig,
innere Schicht mit viel grösseren rundlichen, äussere mit kleineren, fast
rechteckigen Zellen. Längenwachstum interkalar. Chrom atophoren klein,
scheibenförmig, in älteren Zellen etwas bandförmig, zu mehreren in den
Zellen. Unilokuläre Sporangien durch Umwandlung einer abgegliederten
Aussprossung einer Thalluszelle entstehend, kugelig oder verkehrt-eiförmig,
in kleinen Gruppen beisammen stehend, die zerstreut sind oder dicht stehende
Flecke oder fast regelmässige Querbänder bilden. Paraphysen dazwischen
einzellig, schlauchförmig, dickwandig. Multilokulare Sporangien papillen-
förmig über die Thallusoberfläche vorragend, eiförmig oder prismatisch oder
kubisch, durch Vergrösserung und unregelmässige Fächerung je einer Aussen-
zelle entstehend.
3420. Str. atteiiuata (Ag.) Grev. — Carmichaelia attenuata Grev.
— Solenia attenuata Ag. — Zonaria lineolata und Naccariana Ag. ■ —
Taf. LIVF, Fig. 1, 2. — Thallus 10—50 cm lang und 1—5 mm dick, an
den Spitzen haardünn, schlaff, blass- olivgrünbraun, reich verzweigt. Alle
Verzweigungen, nach der Basis und Spitze zu verjüngt, verlängert, abwech-
selnd oder gegenständig. Sporangien in Sori geordnet, die 1\i — 1\% mm von
einander entfernte Querlinien bilden. — f. crinita (Ag.) Hauck. Thallus
meist 10 — 20 cm lang, durchaus äusserst zart, in den Asten borstendick.
— f. ramosissima (Kg.) Hauck. Thallus 20 — 50 cm lang, mehr unregel-
mässig verzweigt. Stämmchen und Hauptäste bis zu 1 — 2 cm ungleich
sackförmig aufgetrieben, häufig mit proliferierenden Asten und Ästchen be-
setzt. Sporangiengruppen auf den erweiterten Thallusstücken unregelmässig,
ziemlich dicht ausgesät. — Adriatisches Meer.
Gattung Asperoooccus Lamx.
Thallus hohl, verschiedenartig gestaltet, sack- oder darmförmig, auch
bandförmig, am Grunde mit kurzem, solidem Stiel, durch eine Haftscheibe
oder Rhizoiden festhaftend. Thalluswand dünn, nur aus wenigen nach aussen
kleinzelliger werdenden Lagen gebildet; äusserste Zellschicht das eigentliche
Assimilationsgewebe. Unilokuläre Sporangien fast kugelig bis kugelig-birn-
förmig, mit zahlreichen fast cylindrischen, wenig gliedrigen Paraphysen zu-
sammen in kleinen, scharf begrenzten Flecken (Sori), die meist ziemlich dicht
über die Thallusoberfläche verteilt sind. Multilokulare Sporangien eiförmig
oder ellipsoidisch, in ähnlichen Flecken.
— 211 —
3421. A. bullosus Lamour. — A. Turneri Hook. — Encoelium bul-
losum Ag. — E. tenue, utriculare Kg. — E. Gregoryi Suhr. — Taf. LIVR,
Fig. 2. — Thallus aus kleiner Basalscheibe entspringend, kurz gestielt, auf-
wärts sack- oder darraförmig aufgeblasen, oft unregelraässig eingezogen,
10 — 50 cm lang und 1 — 6 cm dick, häutig-zartwandig, bräunlich-olivgrün.
Sori punktförmig, klein, rundlich, regellos zerstreut; dazwischen ein- bis drei-
zellige Paraphysen. — Nordsee, Adriatisches Meer.
3422. A. echinatus (Mert.) Grev. — A. fistulosus Hook. — Encoe-
lium echinatum Ag. — E. fistulosuni Kg. — Thallus cylindrisch-keulenförmig,
nach der Basis zu sehr lang verschmälert, 5 — 60 cm lang, 1ji mm bis 1 cm
dick, bräunlich-olivgrün. Sori länglich, Paraphysen drei- bis vielzellig, wie
die vorige Art meist gesellig wachsend. — Nord- und Ostsee. — var.
filiformis Reinke. In Büscheln beisammenstehend, 10 — 40 mm lang,
0,1 — 0,2 mm dick. Thallus der dickeren Individuen hohl mit zwei Zell-
schichten, der zartesten aus nur einer Zellreihe gebildet, mit streckenweise
auftretender Längsteilung in den Zellen; zwischen beiden Extremen finden
sich Übergänge. Sporangien ganz vereinzelt oder in querbandförmigen Sori
zusammen. — Westliche Ostsee auf Fucus.
3423. A. compressus Griff. — Haloglossum Griffithsianum Kg. —
Taf. LIVR, Fig. 1. — Thallus olivgelb, 10 — 40cm lang, linear-lanzettlich
und flach zusammengedrückt, 5 — 40 mm breit, mit nur schmalem, stellen-
weise fast verschwindendem Hohlraum, der noch hin und wieder von quer-
verlaufenden Fäden durchzogen ist. Sporangien in Sori, die kleine rundliche
oder etwas unregelmässige dunklere Flecke bilden, hauptsächlich im mitt-
leren Teil des Thallus. Plurilokuläre Sporangien 23 — 25 fi lang, 9 — 15 ^u
breit. — Adriatisches Meer.
Gattung Colpomenia Derb.
Thallus blasenförmig mit zerschlitzter oder zusammenhängender ge-
schlossener, aus zwei verschiedenen Gevvebsschichten zusammengesetzter Wand ;
innere Schicht aus einigen Lagen grösserer rundlicher, äussere aus einer
Lage kleiner quadratischer oder fünfeckiger Zellen gebildet. Zwischen den
anfangs unter sich verbundenen cylindrisch-prismatischen multilokularen
Sporangien, die kleine über den Thallus zerstreute Sori bilden, stehen ein-
zellige keulenförmige Paraphysen.
3424. C. sinuosa (Roth.) Derb, et Sol. — Hydroclathrus sinuosus
Zanard. — Asperococcus sinuosus Bory. — Encoelium sinuosum Ag. —
Zonaria sinuosa Ag. — Taf. LIVR, Fig. 3. — Thallus olivgelb, blasig-hohl,
halbkugelig, anfangs klein, allmählich bis kopfgrosswerdend und in verschie-
14*
— 212 —
dener Weise lappig gefaltet, oft stellenweise zerreissend und mit den Rändern
der zerrissenen Lappen dann durcheinander wachsend, schliesslich selbst netz-
artig durchbrochen. Die Basis schmiegt sich dem Substrat an und ist des-
halb oft ganz eben. Oft gesellig wachsend, ßlasenwand steif und derb.
Sori dicht über die ganze Oberfläche ausgesät. — An Felsen im Adria-
tischen Meer.
Familie Mesogloiaceae.
Thallus meist fadenförmig, zuweilen krusten- oder polsterförmig bis
fast kugelig, stets mit deutlich ausgebildeten mehrzelligen, an Chromato-
phoren reichen Assimilationsfäden. Unilokuläre Sporangien stets seitlich am
Grunde der Assimilationsfäden, plurilokuläre ebenso oder interkalar oder
endständig.
Übersicht der Gattungen.
1. Enden der Sprosse mit auffälligen farbigen Haarbüscheln. 2.
Sprossenden ohne auffallende Haarbüschel. 3.
2. Lang- und Kurztriebe deutlich verschieden. Sporochnus.
Kein deutlicher Unterschied zwischen Lang- und Kurztrieben. Nereia.
3. Thallus flach, krusten- oder scheibenförmig. 4.
Thallus fadenförmig oder rundlich oder lappig. 7.
4. Krusten gross, schwärzlich. Kalfsia.
Scheiben klein, fast mikroskopisch. 5.
5. Basale Zellscheibe zweischichtig. Microspongium.
Basale Zellscheibe einschichtig. 6.
6. Thallus flach. Myrionema.
Thallus fast kugelig. Pkaeosphaerium.
7. Thallus kugelig oder unregelmässig lappig. 8.
Thallus fadenförmig. 11.
8. Thallus im Alter hohl. Leatkesia.
Thallus auch im Alter solid. 9.
9. Assimilationsfäden an beiden Enden verjüngt. Myriactis.
Assimilationsfäden an den Enden nicht merklich verjüngt. 10.
10. Unilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig. Corynopkloea.
Unilokuläre Sporangien länglich-cylindrisch. Petröspongium.
11. Wachstum (durch eine Zone mit flacheren Zellen kenntlich) an der Basis
der Fäden und Äste. 12.
Wachstum terminal oder subterminal. 16.
— 213 —
12. Aufrechte Fäden aus horizontalem Gliederfaden entspringend. Leptonema.
Kein horizontaler Gliederfaden vorhanden. 13.
13. Thallusfäden in zwei verschiedene Abschnitte gegliedert. 14.
Keine Gliederung der Thallusfäden in zwei Abschnitte. 15.
14. Multilokulare Sporangien gleichartig. Elacliista.
Multilokulare Sporangien von zweierlei Art. Giraudia.
15. Fäden der Länge nach gleichartig. Symphoricoccus.
Fäden nach oben stark verdickt. Halothrix.
16. Thallus mit deutlicher Zentralachse. Spermatochnus.
Thallus mit zentralem Fadenbündel. 17.
17. Thallus mit einer Rinde, die durch sekundäre, aus den Basalzellen der
primären hervorsprossende Assimilationsfäden gebildet wird. 18.
Thallus rindenlos oder doch nicht durch sekundäre Assimilationsfäden
berindet. 20.
18. Assimilationsfäden keulenförmig. Chordaria.
Assimilationsfäden nicht keulenförmig. 19.
19. Sporangien nur in einzelnen Gruppen. Stilophora.
Sporangien über die ganze Oberfläche zerstreut. Halorrhiza.
20. Thallus hohl. Cladosiphon.
Thallus nicht hohl. 21.
21. Plurilokuläre Sporangien aus den Endzellen der Assimilationsfäden her-
vorgehend. 22.
Plurilokuläre Sporangien nicht aus den Endzellen der Assimilationsfäden
hervorgehend.
22. Zellfäden dicht vereinigt. Castagnea.
Zellfäden des zentralen Fadenbündels nur locker mit einander vereinigt.
Eudesme.
23. Plurilokuläre Sporangien durch Umwandlung der mittleren Zellen der
Assimilationsfäden entstehend. Myriocladia.
Plurilokuläre Sporangien seitlich an den Assimilationsfäden entstehend. 24.
24. Unilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig. Mesogloia.
Unilokuläre Sporangien kugelig-oval. Liefomannia.
Gattung Endesms J. Ag.
Thallus mittelgross, fadenförmig, verzweigt, aus einem soliden Bündel
locker verbundener, unterhalb der Spitze durch interkalare Zellteilung wach-
sender Zellreihen bestehend; an den Verzweigungen stehen dicht gedrängte,
ganz in weichliche Gallerte eingeschlossene Büschel von Assimilationsfäden.
Unilokuläre Sporangien verkehrt- eiförmig, an der Basis der Assimilations-
— 214 —
fäden, multilokulare aus Umwandlung der äusseren Glieder der Assimilations-
fäden durch Fächerung entstehend.
3425. E. virescens (Carm.) J. Ag. — Mesogloia virescens Carm. —
M. Hornemanni Suhr. — M. Zosterae Aresch. — M. affinis, gracilis Berk.
— Taf. LIVS, Fig. 1—3. — Thallus 20—30 cm lang, fadenförmig, zierlich,
olivgrün, gallertig- schlüpfrig, sehr reich verzweigt, mit verlängerten, reich
mit Astchen besetzten Zweigen. Sprosse nur wenige Millimeter dick, aus
verflochtenen Fäden gebildet, von denen die äusseren rechtwinklig ab-
stehende, gleich hoch verzweigte Zweigbüschel bilden. Diese sind durch
eine Gallertmasse locker zusammengehalten und bilden aussen eine ziemlich
ebene Begrenzung; ihre Zellen sind reich an Chromatophoren, während die
des zentralen Bündels fast farblos sind. An den Assimilationsfäden ent-
springen farblose Haare mit basalem Wachstum und verkehrt-ei- oder birn-
förmige grosse, einfächerige Sporangien. Multilokulare Sporangien cylindrisch,
lanzettlich bis schwach-keulenförmig, aus den oberen Zellen der Assimilations-
faden hervorgehend, indem diese durch parallel zur Längsachse entstehende
Teilungswände seitlich zu kurzen Fäden auswachsen. Zellen der Assimi-
lationsfäden wenig länger als breit, cylindrisch, nach oben zu etwas tonnen-
förmig angeschwollen. — An Steinen, Algen, Blättern von Zostera im
Kattegatt, Nordsee, Ostsee.
Gattung Castagnea Derb. Sol.
Der Gattung Endesme nahestehend und vielleicht generisch nicht von
ihr zu trennen, aber mit festerem, fast parenchymatischen Bau des axilen
Sprossteiles.
3426. C. divaricata (Ag.) J. Ag. — Mesogloia divaricata Kg. —
Chordaria divaricata Kg. — Thallus cylindrisch, im Querschnitt manchmal
stellenweise aufgelockert hohl (doch die Zellen selbst fester miteinander
verbunden als bei Eudesme), gleich dick, nach oben zu lang verschmälert,
verworren-rasig, fast dichotom verzweigt, mit abstehenden, nach oben zu
sehr viel schwächer werdenden Zweigen. Diese sind mit aufsteigenden
Astchen besetzt oder fast kahl. Assimilationsfäden sehr kurz, zu mehreren
aus einer basalen Zelle entspringend, vier- bis sechszellig, cylindrisch bis
schwach keulenförmig, untere Zellen schmäler, doppelt so lang als breit,
Erklärung zu Tafel LIVS.
Fig. 1. Eudesme virescens, nat. Gr.
„2. „ ,, Assimilationsfaden mit einfächerigem Sporangium.
„ 3. „ „ mit niehrfächerigen Sporangien.
„ 4. Mesogloia vermiculata, Assimilationsfaden mit unilokulärem Sporangium.
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— 215 —
Endzelle grösser, fast kugelig. Unilokuläre Sporangien ziemlich gross,
rundlich-verkehrt-eiförmig, am Grunde der Assimilationsfäden. — Nordsee,
Kattegatt.
3427. C. Griffithsiana (Grev.) J. Ag. — Mesogloia Griffithsiana
Grev. — Thallus 10 — 20 cm hoch, am Grunde verschmälert, röhrig hohl
aufrecht, fadenförmig, seitlich verzweigt, mit aufrechten, fast einfachen, auf-
steigenden, beiderends verschmälerten Zweigen, von denen die grösseren
meist in derselben Weise weiter verzweigt sind. Sporangien birnförmig.
Die wenigen, unter sich ziemlich fest mit einander verbundenen Fäden des
zentralen Bündels weichen in der Mitte frühzeitig auseinander und lassen
einen engen röhrenförmigen Hohlraum zwischen sich frei, der sich aber ein
Stück vor dem Ende des Sprosses verliert; die inneren Fäden des Bündels
bestehen meist aus etwas breiteren Zellen. — Helgoland.
Gattung Myriocladia J. Ag.
Thallus sich anscheinend an Eudesme anschliessend, aber die Assimi-
lationsfäden nur unterhalb in Gallerte eingeschlossen. Multilokulare Spo-
rangien aus Umwandlung der mittleren Glieder der Assimilationsfäden her-
vorgehend, unilokuläre verkehrt- eiförmig, am Grunde der Assimilations-
fäden.
3428. M. Lovenii J. Ag. — Mesogloia Lovenii Kg. — Thallus faden-
förmig-röhrig, unregelmässig locker verzweigt, dünn, schlaff, etwas gallertig,
gelblich- olivgrün. Assimilationsfäden ziemlich lang, einfach oder nur spär-
lich gegabelt, mit am Grunde verlängerten cylindrischen, nach oben zu
rundlich -ellipsoidischen perlschnurförmig aneinandergereihten Zellen. Ein-
fächerige Sporangien sehr kurz gestielt, von Assimilationsfäden umgeben. —
Nordsee, Kattegatt.
3429. M. Zosterae J. Ag. — Mesogloia Zosterae Aresch. — Etwas
grösser und derber als vorige, reicher verzweigt, gewöhnlich unregelmässig
fiederig, fadenförmig-röhrig. Assimilationsfäden fast keulenförmig, mit perl-
schnurartig aneinandergereihten, fast kugeligen Zellen. An fertilen Indi-
viduen kommen nach Agardh einzelne durch ihre Dicke ausgezeichnete, so-
wohl am Grunde wie nach der Spitze zu verjüngte, fast schotenförmige
Assimilationsfäden vor, deren untere Zellen etwa ebenso lang, deren mittlere
etwa halb so lang als breit und an den Querwänden stark eingeschnürt
sind. Vielleicht sind dieselben als Fäden mit plurilokulären Sporangien zu
deuten. — Nordsee, Kattegatt.
— 216 —
Gattung Mesogloia Ag.
Thallus mittelgross, fadenförmig, verzweigt, fleischig-gallertig, aus zwei
verschiedenen Schichten bestehend; innere aus grosszelligen, locker ver-
bundenen anastomosierenden, wiederholt gegabelten Zellreihen und dazwischen
verlaufenden haarförmigen dünnen Gliederfäden bestehen, auf welcher die
äussere aus keulenförmigen Assimilationsfäden mit am Grunde cylindrischen,
nach oben zu mehr und mehr bis schliesslich zur Kugelgestalt anschwellenden
Zellen gebildeten Schicht aufsitzt. Unilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig,
am Grunde der Assimilationsfäden. Die multilokularen Sporangien sollen
aus den äusseren Gliedern der Assimilationsfäden hervorgehen. Längen-
wachstum wahrscheinlich durch Teilung der oberen Zellen junger Assimi-
lationsfäden.
3430. M. vermiculata (Engl. Bot.) Le Jol. — M. vermicularis Ag.
— M. lanosa Crouan. — Taf. LIVS, Fig. 4; Taf. LIVU, Fig. 1. — Thallus
olivenbraun, 10 — 40 cm lang und 1 — 4 mm dick, unregelmässig seitlich ver-
zweigt mit nackten oder kurzen, abstehenden Astchen besetzten Zweigen.
Zentrales Fadenbündel aus locker verbundenen, anastomosierenden gross-
zelligen und dazwischen verlaufenden dünnen, langzelligen Fäden bestehend.
Aus den fast kugeligen Endgliedern der äusseren Verzweigungen dieser
Fäden entspringen die meist gabelig oder büschelig verzweigten, seltener
einfachen, nach der Spitze zu meist etwas verdickten und gekrümmten
Assimilationsfäden, deren Zellen am Grunde etwas länger als breit und
bauchig angeschwollen sind, 8 — 12 f.i breit, nach oben zu fast kugelig und
in der Endzelle 20 — 32 /.i breit werden. Einfächerige Sporangien kugelig
oval oder häufiger verkehrt-eiförmig, 50 — 70 f.i lang. — Nordsee, Adriatisches
Meer. — Ob die durch ihre unverzweigten Assimilationsfäden unterscheidbare
M. mediterranea im Adriatischen Meere vorkommt, ist zweifelhaft.
Gattung Liebmannia J. Ag.
Von Mesogloia vielleicht nicht generisch zu trennen. Sporangien
kugelig oval. Multilokulare Sporangien schotenförmig, mehrreihig gefächert,
terminal auf längeren oder kürzeren Assimilationsfäden stehend, zuweilen
gabelig. Thallus cylindrisch, verzweigt, mitsamt den Assimilationsfäden in
gallertigen zusammenhängenden Schleim eingebettet. Zentrales Fadenbündel
nicht hohl, aus zahlreichen, ziemlich regellos verlaufenden Fäden gebildet.
Assimilationsfäden am Grunde büschelig verzweigt, sterile Fäden oft einfach,
die Sporangien umhüllend, oben perlschnurförmig. Plurilokuläre Sporangien
lanzettlich- schotenförmig, mehrreihig gefächert.
— 217 —
3431. L. Leveillei J. Ag. — Mesogloia Leveillei Menegh. — • M. ver-
micularis Ardiss. — M. verm. var. australis Kg. — Taf. L1V T, Fig. 3. —
Im Aussehen wenig von M. vermiculata verschieden, olivfarbig, lederartig-
knorpelig, meist 10 — 75 cm lang und 1 — 2 mm dick, unregelmässig ver-
zweigt mit abstehenden, beiderends verjüngten Zweigen, Assimilationsfäden
meist nicht über 120 p lang; Zellen derselben so lang oder etwas länger als
breit, cylindrisch bis leicht tonnenförmig, das Endglied oder die letzten zwei
bis vier Zellen plötzlich sehr viel dicker, kugelig, Endglied am grössten,
25—4-0 fx breit, während die unteren nur 8 — 12 (.i breit sind. Einfächerige
Sporangien kugelig oval, bis 80 (x lang, vielfächerige länglich -lanzettlich
oder eilanzettlich, einfach, gabelig oder fingerförmig geteilt, 40 — 130 /x lang
und 25 — 80 /x dick. Ein- und vielfächerige Sporangien auf demselben
Individuum oder getrennt auf verschiedenen. — Adriatisches Meer, haupt-
sächlich an Zostera; von der vorigen Art sofort durch die viel derbere Be-
schaffenheit zu unterscheiden.
Gattung Cladosiphon Kg.
Thallus fadenförmig, verzweigt, hohl. Wand aus verschiedenen Schichten
bestehend, deren Zellen in etwas längs- und schrägverlaufenden Reihen an-
geordnet und fest verbunden sind; innere Zellen cylindrisch -tonnenförmig,
vielmal länger als dick, äussere fast isodiametrisch oder etwas quergestreckt.
Assimilationsfäden büschelig verzweigt mit kurzen, fast cylindrischen oder
schwach keulenförmigen, oft gebogenen Endzweigen. Unilokuläre Sporangien
bimförmig oder verkehrt- eiförmig, an der Basis der Assimilationsfäden ent-
springend. Multilokulare Sporangien cylindrisch bis cylindrisch-fadenförmig,
meist einreihig gefächert, aus Umwandlung der Anfänge von Assimilations-
fäden bestehend.
3432. Cl. mediterraneus Kg. — Liebmannia Posidoniae Menegh. —
Mesogloia fistulosa Menegh. — Nemacystus Posidoniae Hauck. — Castagnea
fistulosa Derb, et Sol. — C. polycarpa Derb, et Sol. — Thallus cylindrisch,
etwas röhrig aufgeblasen und hin und wieder unregelmässig eingeschnürt,
mit fast wagerecht abgehenden, später aufsteigenden, beiderends verjüngten
Zweigen unregelmässig besetzt. Einfächerige Sporangien bimförmig, seit-
lich oder endständig an den Verzweigungen der Assimilationsfäden. An-
heftungsorgan eine kleine flach kegelförmige Haftscheibe. — Adriatisches
Meer, an Blättern von Zostera.
Gattung Spermatochnus Kg.
Sprosse aus einem langgegliederten Zentralfaden und einem durch
einen Hohlraum von diesem getrennten zwei- bis siebenschichtigen aus
— 218 —
auswärts kleiner werdenden Zellen bestehendem Rindenmantel bestehend,
durch Querteilung einer Scheitelzelle wachsend. Zentralfaden durch wirtelig
entspringende Astchen mit der Rinde verbunden. Thallus stielrund, regel-
mässig und gleichförmig verzweigt, mit zerstreuten Haaren. Am Grunde
kurzer, büschelig zusammenstehender, sekundär entstandener Gliederfäden
entwickeln sich gruppenweise die verkehrt- eiförmigen bis keulenförmigen
unilokulären Sporangien. Multilokulare sind nicht bekannt. Haftorgan
scheibenförmig.
3433. Sp. paradoxus (Roth) Kg. — Chordaria rhizodes var. para-
doxa Ag. — Ch. paradoxa Lyngb. — Sporochnus rhizodes var. paradoxus
Ag. — Stilophora Lyngbyei J. Ag. — Taf. LIVT, Fig. 1, 2. — Thallus
10 — 40 cm laug, 1 — 2 mm dick, etwas knorpelig-lederig, steiflich, schlüpf-
rig, schmutzig-gelblich, dichotom verzweigt mit spitzen, an den Enden ver-
jüngten Zweigen. Assimilationsfäden in regelmässigen Quirlen, etwas keulen-
förmig. Sporangien in wenig vortretenden Sori am Grunde sekundärer
Assimilationsfäden, ziemlich dicht, oft wirtelig, an älteren Thallusteilen zer-
streut stehend. — Nord- und Ostsee, an Zostera und grösseren Algen.
Reinke unterscheidet folgende Formen: a) f. typica. Zweige von der Spitze
gegen die Basis stark verdickt, die gewöhnliche Form. — b) f. tenuis.
Zweige dünn, gegen die Basis sehr wenig verdickt, im Habitus der Stilo-
phora rhizodes ähnlich, bei Fehmarn. — c) f. saccata. Zweige kurz, dick,
der ganzen Länge nach hohl, an den Spitzen abgerundet, ohne apikale
Yegetationspunkte. Aarösund.
Gattung Chordaria Ag.
Thallus gross, fadenförmig, schlüpfrig, meist verzweigt, aus einem aus
parenchymatisch verbundenen in Längsreihen angeordneten nach aussen kleiner
werdenden Zellen bestehenden basalen Teil gebildet, auf welchen aussen die
keulenförmigen Assimilationsfäden stehen. Unilokuläre Sporangien ellipsoidisch-
birnförmig, am Grunde der Assimilationsfäden. Multilokulare Sporangien aus
Umwandlung der unteren Glieder der Assimilationsfäden hervorgehend. Wachs-
tum durch Querteilung der subterminalen Zellen scheitelständiger Fäden.
Erklärung zu Tafel LIVT.
Fig. 1. Spermatochnus paradoxus, Stück des Fadens mit Sporangiensori. Vergr.
,, 2. „ „ fertiles Sprossstück in nat. Gr.
,, 3. Liebmannia Leveillei, multilokulares Sporangium.
„ 4. Chordaria flagelliformis, Assimilationsfaden mit unilokulären Sporangien.
,, 5. ,, ,, Teil eines Thallusquerschnittes.
„ 6. Halorhiza vaga, Assimilationsfaden mit multilokularen Sporangien.
„ 7. ,, ,, mit unilokulären Sporangien.
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— 219 —
3434. Ch. flagelliformis (Muell.) Ag. — Scytosiphon tomentosus
Fl. Dan. — Sc. hippuroides Lyngb. — Gigartina flagelliformis Lamour. —
Taf. LIVT, Fig. 4, 5; Taf. LIVU, Fig. 2. — Thallus olivenbraun bis
schwärzlich, schlüpfrig, lang fadenförmig, 0,3 — 1 mm dick und 20 — 60 cm
lang, aus einer kleinen Haftscheibe einzeln oder zu mehreren entspringend,
mit meist zahlreichen, abstehenden, oft lang geisseiförmigen, gewöhnlich un-
verzweigten Ästen besetzt. Assimilationsfäden 60 — 100 (x lang mit am
Grunde fast cylindrischen, nach oben zu tonnenförmig angeschwollenen Zellen;
Endzelle 10 — 16 (x dick, kugelig-keulenförmig, oft breiter als lang, viel
dicker als die übrigen. Aus dem Grunde der primären dreizellig gewordenen
Assimilationsfäden entstehen sekundäre, aus deren Basalzellen durch Streckung
parallel der Längsachse des Sprosses eine das zentrale Fadenbündel berin-
dende Schicht von Perizentralzellen entsteht. Unilokuläre Sporangien aus
einer solchen Basalzelle sekundärer Assimilationsfäden entspringend, ungestielt
oder mit Stielzelle. Plurilokuläre Sporangien nicht bekannt (auch bei andern
Arten noch unsicher). Sprosse mit Spitzen Wachstum, ohne zentrale Höh-
lung. — Nordsee, Ostsee.
Gattung Halorhiza Kg.
Thallus gross, fadenförmig, knorpelig- gallertartig, un regelmässig ver-
zweigt, aus einem axilen Fadenbündel und einem wenigschichtigen Mantel
von parenchymatischen, nach aussen kleiner werdender Zellen bestehend, zu-
letzt durch Auseinanderweichen der zentralen Zellreihen oft hohl. Wachs-
tum durch Querteilung der subterminalen Zellen des zentralen Fadenbündels,
aus dessen äusseren Zellen kurze Gliederfäden sprossen, deren unterste Zellen
wieder den Ausgangspunkt für die Entwickelung des Mantels bilden. Aus
den äusseren kleineren Zellen des so entstandenen Mantels sprossen sekun-
däre, kurze, einfache oder meist gabelig bis gabelig-büschelig verzweigte
sekundäre Assimilationsfäden, an deren Basis sich die unilokulären verkehrt-
eiförmigen bis keulenförmigen Sporangien entwickeln. Multilokulare Spo-
rangien unbekannt.
3435. H. vaga Kg. — Chordaria tuberculosa Lyngb. — Halorhiza
tuberculosa Reinke. — Taf. LIVT, Fig. 6, 7; Taf. LIV W, Fig. 1. — Thal-
lus 10 — 20 cm lang, bis 2 mm dick, schwarzbraun, in frischem Zustande
völlig glatt sammetartig, trocken höckerig -runzelig, zerstreut unregelmässig
verzweigt, fadenförmig, mit kleiner Haftscheibe festsitzend. Assimilations-
fäden die Sprosse gleichhoch und dicht umgebend, keulenförmig, an der
Basis mehr oder weniger verzweigt; Zellen am Grunde durchschnittlich
5 — 6 fi dick, zwei- bis dreimal so lang, Endzelle bis 15 (.i breit. Unilokn-
— 220 —
läre und plurilokuläre Sporangien auf verschiedenen Pflanzen; erstere keulen-
bis birnförmig, ca. 85 f.i lang, 45 [i breit, letztere cylindrisch- fadenförmig, ca.
8 fi breit und bis 90 f.i lang, einreihig gefächert. Pflanze namentlich in der
Jugend mit zahlreichen langen Haaren bedeckt. — Kattegatt, westliche Ost-
see an wenigen Stellen in der Litoralregion an Fucus vesiculosus.
Gattung Stilophora J. Ag.
Von Halorhiza dadurch verschieden, dass die Thallusoberfläche ent-
weder überhaupt nur stellenweise sekundäre Assimilationsfäden entwickelt,
oder dass bei gleichmässiger Bedeckung mit solchen doch nur einzelne
Gruppen verlängerter Fäden zu Trägern von Fortpflanzungsorganen werden.
Unilokuläre Sporangien verkehrt-ei- bis keulenförmig, multilokulare einreihig
gefächert, fadenförmig.
3436. St. rhizodes (Ehrh.) J. Ag. — Spermatochnus rhizodes Kg.
— Sporochnus rhizodes Ag. — Chordaria rhizodes Ag. — Taf. LIV W,
Fig. 2; Taf. LIVV, Fig. 1. — Thallus olivengelb, 10-30 cm lang, unten
etwa 1 mm dick, unregelmässig, stellenweise fast dichotom verzweigt, nach
oben zu stark verjüngt. Sekundäre Assimilationsfäden mit Sporangien und
Haaren gruppenweise an den berindeten Sprossen entspringend, aber sich
mitunter so ausdehnend, dass nur wenig freie Rinde zwischen ihnen zu sehen
bleibt. Unilokuläre und plurilokuläre Sporangien an verschiedenen Indivi-
duen; erstere länglich-eiförmig bis keulenförmig ca. 50 p lang, 14 /< breit,
letztere fadenförmig-cylindrisch, gegen 70 (x lang, 8 f.i breit. Assimilations-
fäden mit vergrösserter, oft fast kugeliger Endzelle, oft auch die nächst-
unteren Zellen stark angeschwollen. — Ostsee, Nordsee, Adriatisches Meer.
— var. adriatica (Ag.) J. Ag. — Stilophora adriatica Ag. St. rhizodes
Menegh. St. capillaris Menegh. St. gracillima Zanard. Sporochnus adri-
aticus Ag. Spermatochnus setaceus u. claviceps Kg. Thallus kürzer, fast
dichotom verzweigt, bis 15 cm hoch. Adriatisches Meer. — var. papu-
losa (J. Ag.) Hauck. St. papulosa J. Ag. Zonaria papulosa Ag. Sperma-
tochnus papillosus, membranaceus, hirsutus Kg. Thallus 1 — 3 mm dick,
nach oben zu verjüngt, oft mit zahlreichen weit abstehenden, kurzen Ad-
ventivästchen besetzt. Sori meist sehr dicht stehend. Thallus zuweilen mit
Kalk inkrustiert. Adriatisches Meer. — var. calcifera (Zanard.) De Toni.
St. calcifera Zanard. Thallus inkrustiert, unregelmässig dichotom verzweigt,
Zweige verlängert, gespreizt, an den Enden kurzfädig. Sori gross, oben zer-
streut, unten überall zusammenfliessend. Thallus 10 — 30 fx hoch, fast überall
gegen 2 mm dick. Adriatisches Meer. — var. gelatinosa Reinke. Klein,
weich, schlüpfrig; sämtliche Membranen der Aussenflächen verquollen. For-
steck bei Kiel.
^yc^^i- 3 t
— 221 —
3437. St. tuberculosa (Hörn.) Reinke. — St. papulosa Reinke. —
Castagnea tuberculosa J. Ag. — Chordaria tuberculosa Lyngb. — Ch. nodu-
losa Ag. — Taf. LIW, Fig. 2. — Der vorigen Art in manchen Formen
sehr ähnlich, in andern wieder sich an Halorhiza vaga anschliessend.
Derber und dicker als St. rhizodes, Äste am Grunde erheblich verbreitert
an den Spitzen deutlich verschmälert. 10 — 30 cm hoch, reich verzweigt,
am Grunde 1 — 2 mm dick. Sori zusammenfliessend aber höckerartig vor-
tretend. Gewöhnlich unilokuläre und plurilokuläre Sporangien im gleichen
Sorus. Assimilationsfäden in den Sori länger und keulenförmiger, auch
stärker verzweigt als bei St. rhizodes. Oft entspringen uni- und pluriloku-
läre Sporangien der Basis ein und desselben Assimilationsfadens. Reinke
unterscheidet folgende Formen: a) f. gracilior, der Stilophora rhizodes am
ähnlichsten, b) f. corniculata. Sehr gedrungen, reich verzweigt, dunkler,
braun gefärbt, nur mit unilokulären Sporangien, keine freie Rinde tragend.
Nur bei Heilsminde, Ostsee, c) f. typica mit ein- und mehrfächerigen
Sporangien im gleichen Sorus, im Habitus der Halorhiza vaga sich am
meisten nähernd. — Ostliches Kattegatt, Westliche Ostsee, in der Litoral-
region an Fucus vesiculosus.
Gattung Leathesia Gray.
Thallus klein, kugelig solid, später unregelmässig gelappt und hohl,
gallertig-fleischig, aus zwei verschiedenen Schichten gebildet; die innere be-
steht aus unregelmässig rundlichen grossen anastomosierenden, nach aussen
zu kleineren Zellen, von denen aus die kurzen etwas keulenförmigen, die
äussere Schicht bildenden Assimilationsfäden ausgehen. Unilokuläre Spo-
rangien ellipsoidisch oder birnförmig, ebenso wie die fadenförmigen einreihig
gefächerten, multilokularen Sporangien an der Basis der Assimilationsfäden
entstehend. Wachstum durch Querteilung der terminalen Zellen junger
Assimilationsfäden.
3438. L. difformis (L.) Ares eh. — L. tuberiformis Gray. — L. ma-
rina J. Ag. — Corynophloea baltica Kg. — Corynephora baltica Kg. —
Thallus von sehr verschiedener Grösse, fast kugelig oder in verschieden-
artiger Weise gelappt, oft mit fast gestielten Thallusabschnitten, anfangs
solid, später hohl, olivbraun. Assimilationsfäden keulenförmig mit stark
aufgetriebenem Endgliede. Sporangien 35 /x lang, 17 f.i breit. — Kattegatt,
Erklärung zu Tafel LIV U.
Fig. 1. Mesogloia verraiculata, nat. Gr.
„ 2. Chordaria flagelliforrnis, nat. Gr.
— 222 —
Nordsee, Ostsee, anfangs an grösseren Algen und Felsen festsitzend, später
öfters frei treibend.
3439. L. Archeriana Reinsch. — Thallus kaum 2/2 mm hoch,
rasenförmig-polsterartig, halbkugelig oder unregelmässig, fünf schichtig. Uni-
lokuläre Sporangien einzeln, elliptisch-eiförmig auf kurzem, einzelligem Stiel,
56 — 65 |U lang, 30 — 33 /u breit. — Adriatisches Meer, Cherso.
3440. L. macrocystis Reinsch. — Thallus in kleinen konvexen
J/4 — 1/2 mm hohen Rasen, fünfschichtig. Sporangien einzeln, eiförmig- ellip-
tisch sitzend. — Am Florideen im Adriatischen Meere. — Die beiden letzt-
genannten Arten sind sehr unvollkommen beschrieben und trotz der Abbil-
dungen bei Reinsch vielleicht nicht verschieden.
3441. L. concinna Kuck. — Taf. LIV V, Fig. 3, 4. — Bildet in
der Tidenregion auf Chondrus crispus 0,5 — 2 mm im Durchmesser betragende
Polster oder zusammenfliessende flache Lager von dunkelbrauner Farbe und
schlüpfriger Konsistenz. Aus einer basalen Zellscheibe erheben sich ver-
zweigte Markfäden, die aus grossen, langgestreckten oder tonnenförmigen
chromatophorenarmen Zellen bestehen. Aus den obersten Zellen entspringen
unter Yermittelung kurzer, mehr isodiametrischer Zellen Assimilationsfäden,
Haare und Sporangien. Assimilationsfäden im unteren Teile aus cylindrischen
Zellen, im oberen zurückgebogenen und verdickten Teile aus rundlichen,
nach der einen Seite sich vorwölbenden Zellen bestehend. Haare farblos
mit basalem Vegetationspunkt. Unilokuläre Sporangien verlängert, eiförmig,
plurilokuläre Sporangien fadenförmig. In jeder Zelle mehrere linsenförmige
Chromatophoren. — Helgoland.
Gattung Myriactis Kg.
Thallus klein, fast kugelig, gallertig-knorpelig, schlüpfrig mit beider-
ends verjüngten Assimilationsfäden. Unilokuläre Sporangien fast keulen-
förmig, gross, ebenso wie die fadenförmigen einreihigen plurilokulären an
der Basis der Assimilationsfäden entspringend. Die Stellung der Gattung
ist zwar noch unsicher, doch schliesst sie sich wahrscheinlich an Lea-
thesia an.
Erklärung zu Tafel LIV V.
Fig. 1. Stilophora rhizodes, Stengelquerschnitt mit Sporangiensori. Vergr.
„ 2. „ tuberculosa, Stengelquerschnitt mit Sporangiensori.
,, 3. Leathesia concinna, Assimilationsfaden mit unilokulären Sporangien
nach Kuckuck. Vergr. 400.
,, 4. ,, „ multilokulare Sporangien nach Kuckuck. Vergr. 400.
„ 5. Myriactis pulvinata, Assimilationsfaden mit unilokulären Sporangien.
„ 6. „ „ mit plurilokulären Sporangien.
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— 223 —
3442. M. pulvinata Kg. — Elachista pulvinata und attenuata Harv.
— E. Rivulariae Suhr. — Phycopbila Rivulariae Kg. — Taf. LIV V,
Fig. 5, 6. — Thallus klein, polsterartig, halbkugelig, schlüpfrig, knorpelig-
gallertig, sammetartig, 1 — 2 mm breit mit meist gut entwickeltem, basalem
Lager und von diesem Ausgehenden kurzen, an beiden Enden verdünnten,
20 — 25 /.i dicken Assimilationsfäden; Zellen derselben ungefähr so lang als
breit, teils etwas länger, teils etwas kürzer. Zwischen den Assimilations-
fäden stehen einzelne langzellige farblose Haare. — Adriatisches Meer, an
grösseren Algen, besonders Cystosiren.
3443. M.? adriatica (J. Ag.) De Toni. — Elachista adriatica J. Ag.
— Corynephora flaccida Ag. — Corynophloea umbellata Kg. — Leathesia?
flaccida Endl. — Thallus kugelig, blassgrün, solid, dicht; innerer Teil ge-
drängt aus länglichen, etwa zwei- bis dreimal so langen als breiten Zellen
bestehend. Assimilationsfäden aus verschmälerter Basis allmählich keulen-
förmig; Zellen nach der Spitze zu allmählich dicker werdend, an der Spitze
wenig länger als breit, gleichzeitig mit der inneren Schicht durch eine
ziemlich konsistente Gallerte zusammengehalten. — Adriatisches Meer, an
Cystosira Hoppii. — Kaum identisch ist mit dieser Art Leathesia Kützingii
Hauck, zu welcher Hauck Corynophloea flaccida als Synonym zitiert; ihre
häufige Verwechselung mit Corynophloea umbellata macht die Unterscheidung
beider auch heute noch schwierig.
Gattung Petrospongium Näg.
Thallus klein, niedergedrückt, halbkugelig, solid, schwammig-fleischig,
innen aus einem mehr lockeren Gewebe langgegliederter, verzweigter, anasto-
mosierender Fäden bestehend, welche nach aussen in strahlige, büschelige,
gabelig und gleich hochverzweigte Assimilationsfäden auslaufen. Diese sind
durch eine Gallertschicht zusammengehalten. Einfächerige Sporangien läng-
lich cylindrisch, zuweilen seitlich oder am Grunde ausgebaucht, kurz gestielt,
am Grunde der Assimilationsfäden. Wachstum durch Querteilung der ter-
minalen Zellen junger Assimilationsfäden. Multilokulare Sporangien un-
bekannt.
3444. P. Berkeleyi Näg. — Cylindrocarpus Berkeleyi Crouan. —
Leathesia Berkeleyi Harv. — Taf. LIVX, Fig. 1. — Thallus halbkugelig
oder zusammengedrückt kugelig, solid, 2 — 4,5 cm breit und J/2 — 1 cm hoch,
olivbraun, derb fleischig-knorpelig. Assimilationsfäden gabelig, oben fast
fächerförmig geteilt, perlschnurartig-keulenförmig. Sporangien verkehrt-
eiförmig, am Grunde der Assimilationsfäden stehend (scheinbar endständig).
— Am Felsen in der Flutgrenze, Nordsee.
— 224 —
Gattung Corynophlaea Kg.
Thallus klein, fast kugelig, knorpelig-gallertig, schlüpfrig, solid, zwei-
schichtig; innere Schicht aus grosszelligen fast verbundenen Fäden, von
denen die aus etwas tonnenförmigen Gliedern bestehenden Assimilationsfäden
ausgehen. Unilokuläre Sporangien verkehrt-eiförmig, am Grunde der Assi-
milationsfäden. Multilokulare Sporangien aus Umwandlung der oberen, oft
einseitig ausgestülpten Glieder einzelner Assimilationsfaden oder als seitliche
Auswüchse derselben entstehend.
3445. C. umbellata (Ag.) J. Ag. — C. flaccida Kg. — C. umbellata
Ag. — Thallus halbkugelig bis fast kugelig, olivgrün, solid, dicht. Assi-
milationsfäden allmählich keulenförmig; obere Zellen etwas länger als breit.
— Adriatisches Meer, an Cystosira Hoppii.
Gattung Phaeosphaerium Kjellm.
Thallus mikroskopisch klein, fast kugelig. Assimilationsfäden einer
basalen, einschichtigen Zellscheibe entspringend, schmal keulenförmig, ein-
fach oder verzweigt. Multilokulare Sporangien fadenförmig, einreihig ge-
fächert, gleich wie die keulenförmigen unilokulären Sporangien aus der Basis
der Assimilationsfäden entspringend.
3446. Ph. punctifornie (Lyngb.) Kjellm. — Linkia punctiformis
Lyngb. — Myrionema punctiforme Harv. — Thallus klein, 1 — 2 mm im
Durchmesser, fast kugelig, bräunlich. Assimilationsfäden von dem basalen
Lager radialstrahlig ausgehend, sehr dicht gestellt, perlschnurartig gegliedert,
nach oben zu keulenförmig; Zellen etwa l1/2mal so lang als breit. Spo-
rangien verkehrt- eiförmig bis fast keulenförmig, bis viermal so lang als
breit, seitlich am untersten oder dem darauffolgenden Gliede der Assimi-
lationsfäden entspringend. — An verschiedenen grösseren Algen, besonders
Ceramium rubrum, Chylocladia clavellosa und Cystosira abrotanifolia, Nord-
see, Kattegatt.
3447. Ph.] Liechteusternii (Hauck.) De Toni. — Myrionema
Liechtensternii Hauck. — Bildet olivenbraune, rundliche, öfters zusammen-
fliessende, bis 5 mm breite Flecken auf Melobesien. Fäden der basalen
Zellenlage ziemlich unregelmässig verzweigt. Assimilationsfäden bis 150 (x
lang und 5 — 8 fx dick, einfach- oder ein bis zweimal gabelig; Zellen zwei-
bis sechsmal länger als der Durchmesser. Vielfächerige Sporangien an den
Assimilationsfäden terminal oder seitlich (aus dem oberen Teil oder einem
Zweig desselben entwickelt), fadenförmig, so dick wie die Fäden, eine Reihe
Schwärmer enthaltend (Hauck.) — Auf Lithophyllum expansum im Adri-
atischen Meere.
— 225 —
Gattung Myrionema Grev.
Thallus aus zu kreisrunden bis länglichen flachen, mikroskopisch kleinen
Polstern zusammengestellten, aus einer basalen, einschichtigen Zellscheibe
entspringenden, einfachen cylindrischen bis keulenförmigen Fäden gebildet.
Unilokuläre Sporangien ellipsoidisch oder birnförmig, länger oder kürzer
gestielt der Basalscheibe aufsitzend, ebenso die schotenförmigen, ganz oder
nur am Grunde mehrreihig gefächerten multilokularen Sporangien.
3448. M. strangulans Grev. — M. maculiforme Kg. — M. vulgare
Thur. — M. puncti forme Harv. — Phyllactidium maculiforme Kg. — Aste-
rotrichia ulvicola Zanard. — Taf. LIVX, Fig. 2. — Thallus in der Form
sehr verschieden, je nach dem Substrat, punkt-, ring- oder gürtelförmig, bis
5 mm breit, olivbraun, schlüpfrig, auf grösseren Algen meist kreisrunde
Flecken bildend, kleinere gürtelförmig dicht umschliessend. Assimilations-
fäden dicht stehend, schwach keulenförmig, 6 — 8 (i dick, einfach, wenigzellig,
kurz. Zellen so lang bis viermal so lang als breit. Einfächerige Sporangien
eiförmig bis fast birnförmig, 30 — 40 u lang, 18 — 27 f.i breit, kurz gestielt
oder am Grunde der Assimilationsfäden sitzend. — An verschiedenen Algen
in der Ostsee, Nordsee und im Adriatischen Meere.
3449. JO inaequale Kg. — Thallus punktförmig, kugelig, hart.
Assimilationsfäden am Grunde verschmälert, meist bündelig vereinigt, un-
gleich, die kleineren keulenförmig, die grösseren am Scheitel etwas ver-
schmälert; Zellen meist so lang als breit, die Endglieder aufgeblasen oder
in verkehrt-eiförmige Sporangien endend. — An Cystosira abrotanifolia im
Adriatischen Meere. — Wenn die Angabe Kützings über die Stellung der
Sporangien bei dieser sehr unvollkommen beschriebenen Alge richtig ist,
dürfte die Art kaum zu Myrionema zu stellen sein.
3450. 3t. ? saxicola Kuckuck. — Bildet in der Tidenregion und
oberhalb derselben kleine Polster auf Felsen. Aus einem geschlossenen, ein-
bis zweischichtigen horizontalen Lager entspringen sitzende eiförmige, 18 — 28 \i
breite, 40 — 45 fx hohe unilokuläre Sporangien, vielzellige 10 — 12 (x dicke
Assimilationsfäden und echte Phaeosporeenhaare. Chromatophor in jeder
Zelle meist nur in der Einzahl vorhanden, unregelmässig zerschlitzt und aus-
gebuchtet. Plurilokuläre Sporangien bisher nicht beobachtet. — Helgoland.
3451. M.? submarinum Hansg. — Lager fleischig-krustenförmige,
fast kastanienbraune, meist mehr als 1 mm breite und x\2 mm dicke, rund-
liche Flecken an Pflanzenstengeln bildend. Die aufrechten Fäden dicht ge-
drängt, einfach oder verzweigt, aus 5 — 8 f.i breiten, meist drei- bis fünfmal
so langen Zellen bestehend, bis 180, seltener mehr (x lang. Zellen dünn-
wandig, mit je einem wandständigen, plattenförrnigen, oft nur einen Teil der
Zell wand bekleidenden Chromatophor. Farblose Haare lang, die Zellen der
Thorae-Migula, Flora. VI. 2. 15
— 226 —
Haarspitze meist 4 — 5 fj, breit, vier- bis zehnmal so lang. Sporangien 18 — 24,
seltener bis 45 (x breit, 2x/2 — 3 mal so lang, fast birnförmig oder länglich-
elliptisch, end- oder seitenständig. Schwärmer etwa 5 \i breit, — In Brack-
wasser auf in Wasser untergetauchten Pflauzenstengeln bei Ombla unweit
Ragusa.
Gattung Microspongium Rke.
Thallus aus kleinen linsenförmig gewölbten gelatinösen Polstern be-
stehend, die aus einer sich fächerförmig und unregelmässig ausbreitenden,
zweischichtigen basalen Zellplatte und aus der oberen Schicht dieser ent-
springenden, einreihigen, dicht gedrängten Zellfäden (Assimilationsfäden) be-
steht. Diese sind anfangs einfach, später verzweigt, durch ausgeschiedene
Gallertmasse verbunden. Zellen mit ein bis vier plattenförmigen Chromato-
phoren, diejenigen der Pflanzen mit unilokulären Sporangien stets nur mit
einem Chromatophor. Unilokuläre Sporangien meist seitlich, selten terminal
an den Assimilationsfäden, gestielt oder sitzend, einzeln oder zu zwei bis
drei an einem Faden, eiförmig, verkehrt-eiförmig oder keulenförmig. Multilo-
kulare Sporangien cylindrisch aus Seitenästen der Assimilationsfäden ent-
stehend.
3452. M. gelatinosum Rke. — Taf. LIVX, Fig. 3, 4. — Assimi-
lationsfäden 5 — 10 (.i breit. Einfächerige Sporangien 40 — 120 fj. lang, durch
Zerfliessen der Membran an der Spitze sich öffnend und die Sporen ent-
lassend. Plurilokuläre Sporangien 20 — 40 /.i lang, 5 /j. breit. — An Fucus,
Corallina und Muscheln in der Ostsee.
Gattung Ralfsia Her kl.
Thallus krustenförmig, horizontal ausgebreitet, aus einer basalen strahlen-
oder fächerförmigen Zellscheibe und einer auf dieser gelagerten parenchy-
matischen, in bogig aufsteigenden Reihen geordneten Gewebsmasse, an der
Peripherie fortwachsend. Die Zellreihen gehen später in an der Spitze
getrennte Assimilationsfäden über, an deren Grunde die Sporangien sitzen.
Einfächerige Sporangien birnförmig, in grosser Zahl an der Oberfläche des
Thallus zu flach warzenförmigen Sori vereinigt. Mehrfächerige Sporangien
fadenförmig ebenfalls in flach warzenförmige Sori locker vereinigt, zahlreich.
Bei der Bildung der Sori wird von den fadenförmigen Sporangien trägem
(Assimilationsfäden) eine Cuticula-artige Hautschicht abgehoben oder durch-
brochen. Haare vereinzelt oder büschelig, zuweilen in trichterförmigen Ver-
tiefungen.
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— 227 —
3453. R. verrucosa (Aresch.) J. Ag. — R. deusta Berk. — Hilden-
brandtia deusta Kg. — Tat'. LIV Y, Fig. 1; Taf. LIYZ, Fig. 1. — Thallus
in Form einer dicken, anfangs kreisrunden, concentrisch gezeichneten, später
unregelmässig umschriebenen und weit ausgebreiteten, in der Mitte unregel-
mässig aufgetriebenen, mit Warzen und Pusteln besetzten, lederartigen,
schmutzig und dunkel olivgrünen, trocken schwarzen und brüchigen Kruste
über Steinen und Felsen ausgebreitet und diesen sehr fest anhaftend, bis
10 cm im Durchmesser, im Alter oft mit anderen zusammenfliessend. Assi-
milationsfäden sich bogenförmig von dem basalen Lager erhebend. Ein-
fächerige Sporangien in unregelmässigen warzenförmigen Erhebungen dicht
gedrängt; fertile Fäden perlschnurartig-keulenförmig, zwischen ihnen stehen
die birnförmigen, 65 — 100 (x langen und 15 — 30 /n breiten unilokulären
Sporangien. — An Steinen und Muscheln in der Nordsee, Ostsee, im Adria-
tischen Meere.
3454. R. Borneti Kuckuck. — Bildet ziemlich dicke, bald zusam-
menfliessende, rundliche, dunkelbraune Krusten auf Felsen in der emergierenden
Region. Wachstum und Bau des sterilen Thallus ungefähr wie bei R. ver-
rucosa. Assimilationsfäden bis 150 [i lang, cylindrisch, nach oben allmäh-
lich etwas verbreitert, bis sechs Zellen enthaltend, von denen die untersten
ausserordentlich verlängert sind und fast farblos erscheinen. Chromatophoren
in den oberen Zellen gut entwickelt, mit Pyrenoiden versehen. Unilokuläre
Sporangien unten seitlich an den Assimilationsfäden entspringend, 75 — 100 \i
lang, 16 — 25 fi breit, verlängert-birnförmig. Plurilokuläre Sporangien bis
75 /u, lang durch Umwandlung der Assimilationsfäden entstehend, denen
mehrere Reihen Zoosporangienfächer entsprechen. Einzelne Fächer ca. 4,5 u
breit. Haare unbekannt. Fruktifiziert während der Wintermonate. —
Helgoland.
3455. R. clayata (Carm.) Farl. — Linkia clavata Carm. — Myrio-
nema Henschei Casp. — M.? clavatum Harv. — Stragularia adhaerens Strömf.
— Bildet dünne, der Unterlage eng angewachsene, 2 — 20 mm breite, im
Alter stellenweise zusaumienfliessende Krusten auf Felsen, die bei Ebbe über
Erklärung zu Tafel LIV M.
Fig. 1. Phloeospora tortilis, nat. Gr.
„2. „ „ Zweigstück mit Sporangien, vergr.
,3. „ „ Thallusquerschnitt, vergr.
„ 4. Scytosiphon lomentarius, Thallusquerschnitt mit vielfächerigen Sporangien
und einigen Paraphysen, vergr.
„ 5: Kjellmania sorifera, Spitze eines fruktifizierenden Seitenastes mit zwei
Haaren und in Gruppen stehenden Sporangien nach Reinke, Vergr. 170.
B 6. Dictyosiphon foeniculaceus, Teil eines Sprosses, nat. Gr.
15*
— 228 —
dem Wasser herausstehen. Assimilationsfäden fast gerade, bald mehr keulen-
förmig, bald mehr cylindrisch mit je einem plattenförmigen Chromatophor
in den nach unten zu etwas verlängerten Zellen. Unilokuläre Sporangien
40 — 60 /n lang, 13 — 18 /x breit, kleiner als bei den vorigen Arten. Multi-
lokulare Sporangien sich an denselben Pflanzen, zuweilen im gleichen Sorus
wie die unilokulären entwickelnd, aus Assimilationsfäden entstehend und sich
aus mehreren Reihen sehr kleiner Fächer zusammensetzend; Länge bis 60 [x,
Breite der einzelnen, fast kubischen Fächer, 3,5 fx. — An Steinen und
Muscheln in der Ostsee (Kieler Bucht) und Nordsee (Helgoland).
Gattung Leptonema Rke.
Pflänzchen pinselförmig, einige Millimeter hoch, Thallus aus einreihigen,
büschelig aus einem horizontalen Gliederfaden entspringenden, in ihrer ganzen
Länge fast gleichartigen, nur am Grunde verzweigten aufrechten, gebogenen
Fäden bestehend. Unilokuläre Sporangien eiförmig, sitzend oder kurz ge-
stielt, nur am Grunde der aufrechten Fäden als seitliche Auswüchse ent-
springend. Multilokulare Sporangien im oberen und mittleren Teil der
Fäden durch Umwandlung i'e einer Gliederzelle gebildet. Wachstum inter-
kalar.
3456. L. fasciculatum Reinke. — Taf. LIVZ, Fig. 2. — Bildet
kleine gelbliche Büschel mit aufrechten, 5 — 15 fx breiten Fäden. — var.
uncinatum Reinke. Bildet kleine Büschel von etwa 2 mm Höhe, welche
aus 5 — 12 fj. dicken mit Ausnahme des Basalstückes unverzweigten Assimi-
lationsfäden bestehen, die horizontalen, auf dem Substrat kriechenden, ver-
zweigten Prothalliumfaden entspringen. Chromatophoren in Form von dünnen,
wandständigen, oft als Querbänder verlaufenden Platten von unregelmässigen
Umrissen, zu vier bis acht in jeder Zelle. Unilokuläre Sporangien dicht
über der Basis an den Assimilationsfäden seitlich entspringend gestielt oder
sitzend, umgekehrt-eiförmig bis fast keulenförmig, 40 — 70 /x lang, 15 — 30 fx
breit. Plurilokuläre Sporangien aus den oberen Zellen der Assimilations-
fäden entstehend, indem meist sämtliche obere Zellen des Fadens in Spo-
rangien umgewandelt werden; doch bleiben auch zuweilen einzelne vegetative
Zellen dazwischen unverändert; in jedem Fach werden mehrere Schwärmer
gebildet. An Mytilus-Schalen und an Fucus vesiculosus in einer Tiefe von
4 — 10 m in der westlichen Ostsee ziemlich selten. - — var. majus Reinke.
Bildet Büschel von 3 — 15 mm Länge. Unilokuläre Sporangien wie bei der
vorigen Var., plurilokuläre dagegen nicht bloss in terminalen, sondern auch
in interkalaren Sori, mitunter dicht über der Basis der Fäden. Die Sporan-
gien bestehen aus einer Reihe von zwei bis sieben Zellen und sind mit ihrem
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— 229 —
Scheitel nach verschiedenen Seiten des Fadens gerichtet. Auf grösseren Algen
und Muscheln, auf Flustra, Cynthia grossularia in 2 — 25 m Tiefe in der
westlichen Ostsee und bei Helgoland. — var. flagellare Reinke. Fäden
lang peitschenförmig, in eine dünne Spitze ausgezogen, nur an der Basis
verzweigt, 8 — 10 /.i dick. Plurilokuläre Sporangien einzeln oder zu zwei
seitlich sitzend oder sehr kurz gestielt an kürzeren Gliederzellen des Fadens,
cylindrische, senkrecht zum Assimilationsfaden stehende Papillen oder Schöt-
chen von drei bis fünf Zellen Länge. Unilokuläre Sporangien nicht be-
obachtet. Nordwestlich von Fehmarn in einer Tiefe von 20 m an grösseren
Algen, sehr selten.
3457. L. lucifugum Kuckuck. — Bildet auf Felsen über dem Niveau
sehr kurze, sammetartige gelbbraune Überzüge. Aufrechte Fäden aus einem
rhizomartigen Teile aufsteigend, in der Regel un verzweigt; Zellen bis oben
hin chromatophorenreich, 5 — 7 fi breit, ebenso lang bis doppelt so lang als
breit. Chromatophoren eine beschränkte Anzahl unregelmässig gestalteter
Platten in jeder Zelle. Plurilokuläre Sporangien meist zweifächerig, nach
einer Seite gewendet. Unilokuläre Sporangien nicht beobachtet. Ein auf
dem Substrat kriechendes Basallager fehlt. Jedes Fach der Sporangien ent-
hält nur einen Schwärmer, der in der Regel durch einen besonderen seit-
lichen Schlitz ausschlüpft. Sporangienbildung im Frühjahr, stets sehr spärlich.
— Hoch über der Wasserlinie in grottenartigen Einschnitten der Felsen
auf der Westseite von Helgoland, oft gemeinschaftlich mit Ectocarpus luci-
fugus weite Strecken überziehend.
Gattung Giraudia Derb.
Thallus aus pinselig angeordneten, nur am Grunde verzweigten, deut-
lich in zwei verschiedene Abschnitte gegliederten Sprossen bestehend. Die
Fäden des unteren Abschnittes sind deutlich gegliedert, meist einzellreihig,
zuweilen einzelne Glieder durch Längswände mehrzellreihig, die des oberen
an beiden Enden verjüngt, etwas steif, aus fast gleichzelligem, parenchyma-
Erklärung zu Tafel LIV N.
Fig. 1. Scytosiphon lomentarius, nat. Gr.
„ 2. Phyllitis Fascia.
Erklärung zu Tafel LIV 0.
Fig. 1. Delamarea attenuata, Querschnitt durch einen Thallus mit unüokulären
Sporangien nach Kuckuck, Vergr. 100.
„ 2. Chorda Filum, Teil eines Querschnittes.
„ 3. „ tomentosa, Teil eines Querschnittes.
„ 4. Myriotrichia clavaeformis.
— 230 —
tischern Gewebe gebildet, unter sich frei, während die unteren Fäden lockerer
oder fester verflochten sind. Sporangien nur multilokular, aber von zweierlei
Art, die einen stimmen in ihrer Entwicklung mit denen von Elachista
überein, sind jedoch meist mehrreihig gefächert und stehen büscheJig, die
andern bilden begrenzte Sori an den aufrechten Fäden oberhalb der wach-
senden Zone. Sie entstehen dadurch, dass einzelne aneinandergrenzende
Thalluszellen durch Teilungswände in eine Zellgruppe zerfallen, von denen
jede einzelne Zelle zu einem eiförmigen, mehrreihig gefächerten Sporangium wird.
3458. O. sphacelarioides Derb, et Sol. — Taf. LIVZ, Fig. 3. —
Bildet gelbbräunliche, 5 — 15 mm hohe Raschen, die dem Substrat durch
Rhizoiden angeheftet sind und aus ziemlich steifen, am Grunde büschelig
entspringenden, einfachen, 30 — 80 u dicken, stellenweise mit farblosen ge-
gliederten Haaren besetzten Fäden bestehen. Fäden mehrzellreihig, gegliedert,
Glieder 1ji — 2/3 mal so lang als dick. Unilokuläre Sporangien in Sori ver-
einigt, die rundliche oder längliche Wärzchen bilden, 25 — 40 u lang. Viel-
fächerige Sporangien schotenförmig, bis 120 f.i lang, 10 — 15 (.i dick. — An
grösseren Algen im Adriatischen Meere, Skagerrak, westliche Ostsee, in einer
Tiefe von 2 — 12 m. Fruktifiziert im Spätsommer und Herbst. Im Aussehen
einer Sphacelaria ähnlich, trocken braun.
Gattung Elachista Duby.
Thallus klein, aus pinsel- oder polsterförmig zusammenstehenden, ein-
reihigen, nur im unteren Teil verzweigten, in zwei verschiedene Abschnitte
gegliederten Fäden bestehend, der obere Abschnitt besteht aus unter sich
nicht verbundenen Fäden, der untere aus dicht zusammenschliessenden, oft
fast parenchymatisch verbundenen, ein dichtes Lager bildenden Zellreihen,
auf dessen Oberfläche die bimförmigen unilokulären und fadenförmigen
multilokularen Sporangien, sowie dazwischen Paraphysen in wechselnder Zahl
entspringen. Vegetative Vermehrung durch kriechende Ausläufer.
Übersicht der Arten.
1. Assimilationsfäden nach dem Grunde zu nicht verschmälert. E. scutulata.
Assimilationsfäden nach dem Grunde zu deutlich verschmälert. 2.
2. Büschel meist unter 5 mm hoch. E. stellaris.
Büschel meist über 5 mm hoch. 3.
3. Primäre Assimilationsfäden 80 — 160 fi dick. E. flaccida.
Primäre Assimilationsfäden 20 — 50 fx dick. E. fucicola.
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— 231 —
3459. E. stellaris Aresch. — Areschougia stellaris Menegh. —
Phycophila stellaris Kg. — Raschen fast kugelig, 2 — 5 mm dick, olivbraun.
Basallager klein aus einer fast einfachen Schicht rundlicher Zellen gebildet;
aus diesem entspringen schlaffe, nach der Basis und Spitze zu verschmälerte
radialstrahlig verlaufende Fäden, deren Zellen am Grunde so lang als breit,
oben zwei- bis viermal länger sind. Dazwischen stehen kürzere und schwächere
Fäden. Sporangien birnförmig. — Nordsee, an anderen Algen.
3460. E. scutülata (Sm.) Duby. — Raschen olivbraun, rundlich,
flach warzenförmig, 4 — 15 mm breit, mit stark entwickeltem, basalem Lager,
welches aus mehreren Schichten eng verbundener ovaler Zellen gebildet
wird. Assimilationsfäden am kaum verschmälerten Grunde verzweigt, Ver-
zweigungen sehr zahlreich, kurze sekundäre Assimilationsfäden in dichter,
rindenartiger Schicht darstellend. Diese sekundären Assimilationsfäden sind
einfach, kaum verschmälert. Zellen etwas länger als breit. Sporangien
länglich, am Grunde der Verzweigungen seitenständig. — Nordsee, an As-
cophyllum nodosum und Himanthalia Lorea.
3461. E. flaccida (Dillw.) Aresch. — E. curta Aresch. — E. brevi-
articulata Aresch. — Phycophila flaccida, torulosa, curta, breviarticulata
Kg. — Conferva obtusa Ag. — Thallus in Form von 5 — 15 mm hohen,
olivbraunen, dichten Büscheln oder Raschen mit rundem, 1 — 3 mm breitem,
stellenweise einschichtigem Basallager, von welchem 80 — 160 fi dicke, nach
dem Grunde zu stark verdünnte freie Fäden ausgehen. Zellen kürzer, oben
bis doppelt so lang als breit. Sekundäre Assimilationsfäden meist leicht
gekrümmt, keulenförmig, am Ende mit tonnenförmig angeschwollenen Zellen.
— Nordsee, auf Cystosiren und Fucus.
3462. E. fucicola (Vell.) Aresch. — Conferva fucicola Velley. —
C. ferruginea Ag. — Phycophila ferruginea, Agardhii, rigida, gracilis, vul-
pina, fucorum Kg. — Taf. LIVY, Fig. 2; Taf. L1VZ, Fig. 4. — Thallus
Erklärung zu Tafel LIV P.
Fig. 1. Chorda Filum.
„ 2. „ tomentosa.
Erklärung zu Tafel LIV Q.
Fig. 1. Striaria attenuata, nat. Gr.
Ä 2. „ „ Thallusquerschnitt mit unilokulären Sporangien und
Haaren.
„ 3. Dictyoaiphon Chordaria.
Erklärung zu Tafel LIY R.
Fig. 1. Asperococcus compressus.
„2. „ bullosus.
, 3. Colpomenia sinuosa.
— 232 —
in Form von 5 — 25 mm hohen gelblichen, rostfarbenen bis olivbraunen
dichten Büscheln, die oft zu rasenartigen oder filzigen Überzügen zusammen-
fliessen. Basallager rundlich, ein bis mehrere Millimeter breit; die von ihm
ausgehenden Fäden ziemlich steif, 20 — 50 (.i dick, nach dem Grunde zu ver-
jüngt, am Grunde verzweigt, Verzweigungen als etwas gekrümmte, schwach
keulenförmige, kurze, sekundäre Assimilationsfäden, oben mit meist etwas
tonnenförmigen Zellen entwickelt. Zellen der Hauptfäden etwas kürzer bis
doppelt so lang als breit. Sporangien verkehrt-birnförmig bis keulenförmig.
— Auf Fucusarten in der Nordsee und Ostsee.
Gattung Halothrix Rke.
Thallus aus locker büscheligen, wenige Millimeter hohen aufrechten,
einreihigen, nur im unteren Teil mit wiederholt verzweigten büscheligen
Kurztrieben besetzten Fäden bestehend, die nach unten zu verschmälert, auf-
wärts bis auf die vierfache Dicke anschwellen. Nur multilokulare Sporan-
gien bekannt, die sich in reihenweise hintereinander angeordneten Sori bilden.
Dabei bildet sich eine verschieden lange Reihe von Zellen eines Fadens in
solche Sori um. Aus dem Sorus wachsen die Sporangiummutterzellen als
gesonderte Papillen hervor, teilen sich durch Querwände in drei bis sechs
Gliederzellen und entlassen aus jeder dieser Gliederzellen einen Schwärmer.
Die vegetativen Zellen enthalten gegen zwanzig kleine linsen- oder biskuit-
förmige, locker gelagerte Plattenchromatophoren.
3463. H. lumbricalis (Kg.) Reinke. — Ectocarpus lumbricalis Kg.
— Elachista lumbricalis Hauck. — Taf. LIVY, Fig. 3. — Bildet 5 — 15 mm
hohe, dichte, büschelige Rasen auf Zostera, vom Aussehen der Elachista
fucicola. Die einzelnen Fäden (Assimilationsfäden) des Büschels verschmälern
sich nach unten und entsenden hier sehr dünne, farblose Wurzelhaare,
während sie sich nach oben bis auf das Vierfache verdicken und dann eine
konstant bleibende Dicke von 20 — 32 y, besitzen. Zellen unten kürzer, nach
oben zu allmählich bis doppelt so lang als breit, mit etwa zwanzig kleinen
linsen- oder biskuitförmigen Plattenchromatophoren in jeder. Verzweigung
der Fäden nur am Grunde. Aussenwände an den Zellen des Hauptfadens
ziemlich derb und geschichtet, Querwände nur halb so dick. Fruktifiziert
im Mai und Juni. — Hauptsächlich in der westlichen Ostsee, Kieler Bucht
und Hafen, Apenrader Bucht, Flensburger Meerbusen, Kleiner Belt, an
Zostera-Blättern. (Nach Collins und Holden auch an der Küste von Nord-
amerika.)
— 233 —
Gattung Symphorlcoccus Rke.
Thallus fadenförmig-, meist nur am Grunde verzweigt, oben nur kürzere
Seitenäste bildend oder ganz unverzweigt, einzellreihig, der ganzen Länge
nach gleichartig. Einzelne Fäden wachsen ausläuferartig zu neuen Pfiänz-
chen heran. Chromatophoren anfangs kleine Platten, in den älteren Zellen
etwas bandartig und mitunter schwach verzweigt. Unilokuläre Sporangien
anfangs in der Nähe des Grundes, später auch am mittleren und oberen
Teil entstehend, birnförmig; nach der Entleerung des Inhaltes wächst die
Subsporangialzelle in das entleerte Sporangium hinein und bildet ein neues.
3464. S. radians Reinke. — Taf. LV, Fig. 1, 2. — Bildet milli-
meterhohe Büschel aus ziemlich geraden, von einem Punkte ausstrahlenden
Zellfäden, welche sich ähnlich wie Elachista am Grunde verzweigen und
Rhizoidfäden gegen das Substrat entsenden. Längenwachstum der Fäden
interkalar, am Grunde am längsten andauernd. Zellen etwa 15 fi breit,
unten etwa ebenso lang, oben bis sechsmal länger, mit anfangs kleinen
plattenförmigen Chromatophoren von unregelmässigen Umrissen, welche sich
mit der Verlängerung der Zellen ebenfalls verlängern und vermehren und
selbst etwas verzweigt sein können. Einfächerige Sporangien birnförmig,
anfangs an der Basis, später auch am mittleren und oberen Teil der Assi-
milationsfäden, meist gehäuft, seltener einzeln als seitliche Ausstülpungen
der Fadenzellen entstehend, ungestielt; aber mit kleiner, durch eine uhrglas-
förmige Wand aus der das Sporangium tragenden Fadenzelle herausgeschnit-
tenen Subsporangialzelle, aus welcher später nach Entleerung des ersten ein
zweites Sporangium wird. Sporangien 15—20 fx im Querdurchmesser. Ver-
breitung auch durch als Ausläufer fungierende niederliegende Assimilations-
fäden. — Kieler Föhrde, auf grösseren Algen in 8 — 12 m Tiefe, selten.
Gattung Sporochnus Ag.
Thallus fadenförmig, allseitig regelmässig verzweigt mit scharfer Son-
derung in Lang- und Kurztriebe, am Ende der Äste Büschel von langen,
gegliederten Haaren tragend. Innerer Bau ähnlich wie bei Nereia, aber
Rinde parenchymatisch, ohne kurze Assimilationsfäden. Unilokuläre Spo-
rangien verkehrt-eiförmig bis birnförmig seitlich auf kurzen, wenigzelligen
aber verzweigten Trägern, deren Endzelle breit birnförmig, deren übrigen
Zellen keulenförmig sind. Multilokulare Sporangien fehlen. Haftorgan ein
dichter Wurzelfilz.
3465. Sp. pedunculatus (Huds.) Ag. — Fucus pedunculatus Huds.
— Sporochnus dalmaticus Menegh. — Sp. verrucosus Zanard. — TafLIVY,
Fig. 4. — Thallus olivengelb, fadenförmig, stielrund, 10 — 30 cm lang und
— 234 —
etwa x/2 mm dick, nach oben allmählich verjüngt, allseitig spiralig mit lang
rutenförmigen, weit abstehenden Ästen besetzt, an denen ebenso angeordnet
zahlreiche 1 — 3 mm lange Ästchen stehen. Am Ende dieser Ästchen stehen
die sehr zarten Büschel aus 1 — 4 mm langen Haaren. An den kurzen
Ästchen stehen auch die einfächerigen Sporangien auf verzweigten kurzen
Trägern. — Nordsee, Adriatisches Meer.
3466. Sp. dichotomus Zanard. — Thallus oliv braun, trocken dunkler
braun, fadenförmig, oben zusammengedrückt, 1 mm breit, oben bis auf
*/2 mm verschmälert, unregelmässig, stellenweise fast dichotom verzweigt
mit abstehenden Zweigen, deren Spitzen grünliche Haarbüschel tragen.
Sporangien, wie bei der vorigen Art in eigentümlichen länglichen oder
keulenförmigen, durch die dicht gedrängten, verzweigten sekundären Assimi-
lationsfäden gebildeten Fruchtkörpern, terminal an den Zweigen. — Adria-
tisches Meer.
Gattung Nereia Zanard.
Thallus fadenförmig, verzweigt, ohne scharfe Sonderung in Lang- und
Kurztriebe, an den Zweigspitzen mit dichten pinselförmigen Büscheln langer
einfacher Gliederfäden, welche nach Beendigung des Längswachstums abfallen.
Sprosse aus mehreren Zellreihen zusammengesetzt, deren äussere eine Rinden-
schicht bilden, die zu kurzen, wenigzelligen oft dicht aneinandergepressten
Assimilationsfäden auswachsen. Unilokuläre Sporangien in über die Thallus-
oberfläche zerstreuten Sori, länglich, oder verkehrt-eiförmig an der Basis
kurzer, wenigzelliger Sporangienträger mit birnförmigem, später seitlich aus-
gesacktem Endgliede. Multilokulare Sporangien fehlen. Haftorgan ein
dichter Wurzelfilz.
3467. N. filiformis (J. Ag.) Zanard. — Desmarestia filiformis J.
Ag. — Sporochnus Agardhii Mont. — Sp. filiformis J. Ag. — Sp. crassulus
Schousb. — Physophloea filiformis Kg. — Cladothele filiformis, Montagnei
Kg. — Taf. LIVY, Fig. 5. — Thallus etwas lederartig zäh, olivbraun mit
hellgrünen Haarbüscheln, 10—25 cm hoch, und gegen 1—2 mm dick, meist
zwei- bis vierfach oft fast fiederig verzweigt mit abstehenden, etwas gestutzten
Ästchen, an denen seitlich die 3—15 mm langen, nach den Astspitzen zu
schopfig zusammengedrängten schlüpfrigen Haarbüschel stehen. Im Alter
verschwinden die Haarbüschel und die fruchtende Pflanze ist meist kahl und
nur mit Warzen besetzt, die an Stelle der Büschel allein zurückblieben.
Einfächerige Sporangien in zerstreuten, stellenweise auch zusammenfiiessenden,
kleinen, wenig vortretenden Sori. — Adriatisches Meer.
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— 235 —
2. Reihe Cutleriales.
Thallus stets ein mehr oder weniger ausgedehnter Gewebskörper.
Männliche und weibliche Gameten von verschiedener Grösse.
Familie Cutleriaceae.
Thallus band-, fächer- oder scheibenförmig, aufrecht oder flach aus-
gebreitet, haut- bis lederartig, ganzrandig oder unregelmässig gelappt oder
fast gabelig gespalten, durch einen Wurzelfilz am Substrat befestigt, aussen
von einer kleinzelligen chromatophorenreichen Rindenschicht begrenzt; darunter
liegt eine Schicht grösserer, fast isodiametrischer chromatophoren armer Zellen
und in der Mitte zwei bis drei Schichten grosser, fast farbloser in der Rich-
tung des Längenwachstums gestreckten Zellen. Unilokuläre Sporangien durch
Umwandlung je einer Oberflächenzelle entstehend, multilokulare ungleichartig,
die Makrogameten entwickelnden weiblichen dicker und mit grösseren Fächern;
in jedem Fach nur einen Gameten erzeugend, die Makrogameten entwickelnden
männlichen dünner walzenförmig mit je zwei Gameten in einem Fach. Die
weiblichen Gameten sind vielmals grösser als die männlichen, schwärmen
eine kurze Zeit umher, setzen sich dann fest und werden erst jetzt im
Ruhezustande befruchtet. Unilokuläre Sporangien schlauchförmig mit wenigen
grossen Schwärmern.
Übersicht der Gattungen.
Thallus horizontal ausgebreitet, nur auf der Oberseite mit Fortpflanzungs-
organen. Zanardinia.
Thallus aufrecht, auf beiden Seiten mit Fortpflanzungsorganen. Cutleria.
Gattung Zanardinia Nardo.
Thallus scheibenförmig, anfangs kreisrund oder nierenförmig, häutig,
flach ausgebreitet, allmählich unregelmässig lappig und lederartig.
Erklärung zu Tafel LIVW.
Fig. 1. Halorhiza vaga, nat. Gr.
„ 2. Stilophora rhizodes, nat. Gr.
Erklärung zu Tafel LIV X.
Fig. 1. Petrospongium Berkeleyi, unilokuläres Sporangium.
„ 2. Myrionema strangulans. Thallusquerschnitt mit Assimilationsfäden und
unilokulären Sporangien.
„ 3. Microspongium gelatinosum, Assimilationsfaden mit entleertem Sporan-
gium nach Reinke, Vergr. 500.
„ 4. „ „ mit unilokulärem Sporangium nach Reinke,
Vergr. 500.
— 236 —
3468. Z. collaris (Ag.) Cr. — Zonaria collaris Ag. — Z. umbilicalis
Kg. — Padina collaris Grev. — P. umbilicalis Menegh. — Cutleria collaris
Zanard. — Stifftia Nardi Zanard. — • Peyssonelia umbilicata Kg. — Spato-
glossum flabelliforme Kg. — Sp. Spannen Menegh. — Taf. LV B, Fig. 4 — 6.
— Thallus im Durchmesser 4 — 20 cm, anfangs kreisrund bis nierenförmig,
olivbräunlich, flach ausgebreitet, hautartig, ganzrandig, aber mit langen
schlüpfrigen Randhaaren, genabelt, später von unregelmässigem Umriss, mit
eingerissenem stellenweise ausgefressenem, haarlosem Rande, lederartig, dunkel-
braun, oft mit Profilikationen auf der Oberseite. Unilokuläre Sporangien
an besonderen Individuen in Gruppen auf der Oberseite des Thallus, schmal
keulenförmig -cylindrisch mit vier bis sechs übereinandergebildeten grossen
Zoosporen. Männliche und weibliche vielfächerige Sporangien auf denselben
Pflanzen, oft unter einander gemischt, mit Quer- und Längswänden. —
Adriatisches Meer, auf Steinen, Lithothamnien.
Gattung Cutleria Grev.
Thallus zweigestaltig ; die Gameten produzierende Pflanze aufrecht, die
Zoosporen produzierende niederliegend. Thallus der ersteren eben, fächer-
förmig, gelappt oder unregelmässig gespalten oder fast dichotom gegabelt;
bei den niederliegenden, Zoosporen produzierenden Pflanzen (Aglaozonia) ist
der Thallus dorsiventral gebaut, auf der Oberseite mit zwei bis drei Schichten
kleinerer, intensiv gefärbter Zellen, auf der Unterseite mit einer Schicht
grösserer Zellen, von denen aus nach unten Rhizoiden gehen. Geschlechts-
organe auf beiden Seiten der aufrechten Pflanze gebildet, aber männliche
und weibliche auf verschiedenen Individuen. Weibliche Gametangien gross
cylindrisch, oft achtfächerig oder, indem sich jedes Fach noch einmal in
vier Fächer teilt, 32 fächerig; männliche viel kleiner, mit zahlreicheren Tei-
Erklärung zu Tafel LIVY.
Fig. 1. Ralfsia verrucosa, nat. Gr.
„ 2. Elachista fucicola auf Fucus.
„ 3. Halothrix lumbricalis, fertiler Assimilationsfaden, vergr.
„ 4. Sporochnus pedunculatus, Teil des Thallus.
„ 5. Nereia filiformis, Teil des Thallus.
Erklärung zu Tafel LIV Z.
Fig. 1. Ralfsia verrucosa, Querschnitt durch den Thallus mit Sporangien.
„ 2. Leptonema fasciculatum, var. uncinatum, Spitze eines Assimilationsfadens
mit grösstenteils entleerten plurilokulären Sporangien nach Reinke.
„ 3. Giraudia sphacelarioides, Plurilokuläre Sporangien.
„ 4. Elachista fucicola, einfächerige Sporangien.
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— 237 —
lungen. Einfächerige Sporangien cylindrisch-keulenförmig, sitzend, auf der
Oberseite des Thallus, dicht gedrängt in fleckenartigen Sori, mit je vier bis
sechs Schwärmern.
3469. C. multifida (Sm.) Grev. — C. dichotoma Kg. — C. peni-
cillata Kg. — C. dalmatica, intricata Zan. — Zonaria multifida Ag. — Z.
reptans Crouan. — Z. parvula Grev. — Aglaozonia reptans Kg. — Taf.
LVB, Fig. 1 — 3. — Thallus aufrecht, bis 20 cm hoch, olivgrün, im Alter
mehr bräunlich, häutig-fleischig, fächerförmig ausgebreitet, unregelmässig
zwei- bis vielfach gabelig geteilt mit linear-keilförmigen Abschnitten, an
den Enden in pinselförmige Büschel aufgelöst, mit glattem Rande. Gamet-
angien in über die Oberfläche zerstreuten Sori, weibliche ca. 75 (x lang,
35 — 40 fx breit, männliche 50 — 75 /.i lang, 10 fi breit. Ungeschlechtliche
Pflanze (als Aglaozonia reptans beschrieben) horizontal ausgebreitet, flach,
gelappt, mehrere Centimeter im Durchmesser und wenige bis neun Zell-
schichten dick. Einfächerige Sporangien in kleinen, fleckenförmigen Sori,
länglich, mit 8 — 10 Schwärmern. — Nordsee, Adriatisches Meer. — var.
confervoides Kuckuck. Thallus in Form niedriger, Elachista- ähnlicher
Raschen mit niederliegendem kleinen Zellkörper und verzweigten oder un-
verzweigten aufrechten Fäden mit Sporangien. Helgoland.
3470. C. adspersa (Roth.) De Not. — Zonaria adspersa Ag. —
Thallus 3 — 10 cm hoch, fächer- bis fast nierenförmig, ganzrandig, dünn-
häutig, am Rande mit langen Haaren, olivbräunlich, im Alter mehr kupfer-
braun, kahl, derbhäutig und unregelmässig geschlitzt. Gametangien in un-
regelmässig zusammenfliessenden, in Querreihen stehenden Sori, an keulen-
förmigen, zu Büscheln geordneten kurzen Fäden stehend. — Die ungeschlecht-
liche Pflanze ist vielleicht Aglaozonia chilosa Falkenb. — Adriatisches Meer.
3. Reihe Sphacelariales.
Thallus sehr regelmässig verzweigt, buschig, mit auffallend grosser,
zuweilen selbst mit blossem Auge erkennbarer Scheitelzelle, die vielfach
schwarzbraun gefärbt erscheint. Altere Wandpartien färben sich mit Eau
de javelle schwarz.
Familie Sphacelariaceae.
Thallus entweder nur aus einem dorsiventral gebauten, scheibenförmigen,
dem Substrat anliegenden Gewebskörper bestehend, auf welchem sich die
Erklärung zu Tafel LV.
Fig. 1. Symphoricoccus radialis, Habitusbild einer älteren Pflanze nach Reinke,
Vergr. 50.
„ 2. Entleerte Sporangien in deren Hülle aus den Ersatzzellen neue Sporan-
gien hineingewachsen sind. Nach Reinke.
— 238 —
Fortpflanzungsorgane entwickeln, oder aus einem solchen und von diesem
ausgehenden verschieden entwickelten mehr aufrechten Sprossen, an denen
die Fortpflanzungsorgane stehen. Verzweigung sehr verschiedenartig. Neben
Fortpflanzungsorganen — unilokuläre und plurilokuläre Sporangien — kommen
auch noch der vegetativen Arermehrung dienende Brutknospen vor, die keulen-
förmige oder etwas verkehrt- herzförmige Zellkomplexe bilden und an der
Spitze meist noch einige kurze Aussprossungen tragen. Die Sporangien
ähneln denen der Ectocarpaceen.
Übersicht der Gattungen.
1. Thallus ohne vertikale Sprosse. Sphaceloderma.
Thallus mit horizontalen Sprossen. 2.
2. Verzweigungen sämtlich von der Scheitelzelle ausgehend. 3.
Alle Zweige oder doch wenigstens die Kurztriebe nicht von der Scheitel-
zelle ausgehend. 4.
3. Sporangien einzeln stehend. Halopteris.
Sporangien gehäuft. Stypocaulon.
4. Kurztriebe in regelmässigen Quirlen. Cladostephus.
Kurztriebe zweizeilig, gegenständig oder zerstreut. 5.
5. Sprosse mit centralem Strang aus gestreckten Zellen, von einer kleinzelligen
Rinde umgeben. Chaetopteris.
Sprosse ohne Differenzierung in kleinzellige Rinde und centralen Zellen-
strang. Sphacelaria.
Gattung Sphaceloderma Kuck.
Thallus mit marginalem Wachstum, knotenförmig, zuweilen geschichtet,
schwarzbraun, wenige Millimeter im Durchmesser betragend, wenige Zell-
schichten dick, ohne vertikale Sprosse; unilokuläre Sporangien kugelig, direkt
aus den Oberflächenzellen entwickelt, den Thallus überragend und in Sori
vereinigt. Plurilokuläre Sporangien unbekannt. Chromatophoren viele rund-
liche Platten in jeder Zelle. Haare unbekannt.
Erklärung zu Tafel LV B.
Fig. 1. Cutleria multifida, nat. Gr.
„2. , „ ungeschlechtliche Pflanze.
„3. , „ Sorus mit vielfächerigen Sporangien.
„ 4. Zanardinia collaris, nat. Gr.
„ 5. „ „ multilokulare Sporangien.
,6. „ „ unilokuläre Sporangien.
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— 239 —
3471. Sph. helgolandicum Kuck. — Taf. LVC, Fig. 1—2. — Sehr
an Lithoderma erinnernd, aber mit Eau de javelle Schwarzfärbung der Mem-
bran zeigend. — Auf Steinen bei Helgoland in 5 — 10 m Tiefe.
Gattung Sphacelaria Lyngb.
Pflanzen in Form von kleinen Büschen niedrigen Raschen oder fast
kugeligen Ballen mit auf einem Substrat befestigter oder in das Gewebe
anderer Algen hineinragender Basalscheibe und mit deutlich gegliedertem
Thallus. Verzweigungen meist reichlich, zerstreut oder gegenständig, sämt-
lich gleichartig oder teils als Kurztriebe, teils als Langtriebe entwickelt.
Sporangien und Gatnetangien meist gestielt, auf einfachen oder verzweigten
Stielen an kleinen Ästen. Bei mehreren Arten wurden Brutknospen be-
obachtet.
Übersicht der Arten.
1. Basalscheibe der typischen Form im Gewebe anderer Algen festsitzend.
Sph. furcigera.
Basalscheibe an der Oberfläche von grösseren Algen, Muscheln usw.
aufsitzend. 2.
2. Sprosse meist zierlich gefiedert. 3.
Sprosse (mit Ausnahme von Sph. racemosa var. pinnata) nicht deutlich
gefiedert. 5.
3. Pflänzchen 3 — 10 cm hoch. Sph. plumigera.
Sprosse unter 3 cm hoch. 4.
4. Sprosse gegen 100 /* dick. Sph. Pliimula.
Sprosse 15 — 30 fx dick. Sph. cirrhosa.
5. Sprosse sehr dicht von herablaufenden Wurzelfäden berindet. Sph.
racemosa.
Sprosse nicht oder nur von vereinzelten Wurzelfäden berindet. 6.
6. Vielfächerige Sporangien meist einseitig an den Zweigen. Sph. trifouloides.
Vielfächerige Sporangien meist abwechselnd oder gegenständig. 7.
Erklärung zu Tafel LVC.
Fig. 1. Sphaceloderma helgolandicum von oben mit Sporangien nach Kuckuck.
„2. „ „ Schnitt durch einen fruktifizierenden Thal-
lus nach Kuckuck.
„ 3. Sphacelaria cirrhosa, Zweig mit unilokulären Sporangien.
„4. „ „ Sprossquerschnitt.
„5. „ „ Zweig mit plurilokulären Sporangien.
„ 6. Sph. racemosa var. arctica, Sprossstück mit unilokulären Sporangien.
„ 7. „ „ Sprossstück mit multilokularen Sporangien.
— 240 —
7. Dicke der Sprosse bis gegen 25 /x. Sph. olivacea.
Dicke der Sprosse ungefähr 40 /x. Sph. radicans.
3472. Sph. Olivacea (Engl. Bot.) Ag. — Pfiänzchen niedrig, einzelne
Büschel oder kleine flache, 1 — 2 cm hohe Raschen bildend. Stämmchen
aufrecht, oben spärlich verzweigt, Zweige verlängert, mehr oder weniger
reichlich ästig. Stämmchen zart, selten über 25 /x dick, meist drei Längs-
reihen von Zellen zeigend. Einfächerige Sporangien länglich-elliptisch bis
eiförmig, auf drei- bis viergliedrigem Stiel; mehrfächerige breit verkehrt-
eiförmig bis fast kugelig, gestielt, öfters wechselständig. — Ostsee, Helgoland.
3473. Sph. radicans (Dillw.) Ag. — Der vorigen sehr ähnlich, aber
kräftiger, Stämmchen gegen 40 fx dick mit fünf bis sieben Längsreihen von
Zellen und klein zelligerer Rinde; einfächerige Sporangien meist sitzend,
eiförmig, 40 — 50 fx dick, mehrfächerige gestielt. — Helgoland.
3474. Sph. tribuloides Menegh. — Pfiänzchen in dichten, 1 — 2 cm
hohen Raschen. Stämmchen 30 — 40 (.i dick, unregelmässig und ziemlich
gleich hoch verzweigt, mit aufrechten Zweigen. Glieder so lang bis 1 x/a mal
so lang als breit. Vielfächerige Sporangien meist einseitig an den Zweigen,
oval, auf einem ein- bis viergliedrigen Stiel, 70 — 100 fi lang, 50 fx breit.
Brutknospen seitlich, an den oberen Zweigen, gegliedert, mehrzellig, anfangs
keulenförmig, später keilförmig mit drei seitlichen Hörnchen am Ende, in
Seitenansicht keulenförmig. — Adriatisches Meer.
3475. Sph. Plumula Zanard. — Taf. LVD, Fig. 2. — Pfiänzchen
in 1 — l1^ cm hohen Büscheln mit einfachen oder wenig verzweigten ca.
100 (.t dicken, dicht gegenständig gefiederten Stämmchen. Fiederchen ab-
stehend, parallel meist aus jedem zweiten Gliede des Stämmchens entspringend,
drei- bis viermal dünner als dieses. Glieder des Stämmchens etwa halb so
lang, die der Fiederchen etwa ebenso lang als breit. Brutknospen ähnlich
denen der vorigen Art, am Ende abgestutzt mit drei seitlichen Hörnchen.
— Adriatisches Meer, Helgoland.
3476. Sph. cirrhosa (Roth.) Ag. — Sph. rhizophora Kg. — Sph.
irregularis Kg. — Sph. cervicornis Ag. — Sph. racemosa Reinsch. — Sty-
pocaulon bipinnatum Kg. — Sph. fusca Ag. — Taf. LVD, Fig. 1; Taf.
LVC, Fig. 3—5. — Pfiänzchen in kleinen Büscheln oder fast kugeligen
Raschen von J/2 — 3 cm Höhe. Stämmchen 15 — 30 fx dick, meist nackt,
zuweilen mit herablaufenden Wurzelfäden, zweizeilig oder allseitig und meist
ziemlich reichlich verzweigt. Ästchen abstehend, bisweilen gespreizt. Glieder
ungefähr so lang als breit. Einfächerige Sporangien kugelig, mehrfächerige
fast oval, alle auf kurzem, meist einzelligem Stiel, meist an der Innenseite
der Zweige. Brutknospen, aus zwei bis vier an der Spite eines kurzen
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— 241 —
Zweiges entspringenden, fast gleich langen Ästchen bestehend. — f. pen-
nata Hauck. Sph. pennata (Huds.) Lyngb. Ziemlich regelmässig opponiert,
hin- und wieder abwechselnd gefiedert. — f. irregularis (Kg.) Hauck.
Sph. irregularis Kg. Unregelmässig allseitig verzweigt. Astchen stellenweise
einseitig. — Adriatisches Meer, Ostsee, Nordsee.
3477. Spli. plnmigera Holm. — Sph. plumosa Auct. p. — Taf. LVD,
Fig. 3; Taf. LVE, Fig. 1. — Im Aussehen an Chaetopteris erinnernd,
3—10 cm hoch, dicht berindet. Einfächerige Sporangien an besonderen un-
berindeten Fiederchen, nicht vom Stämmchen direkt entspringend, mehr-
fächerige an einfachen oder verzweigten Fiederchen sitzend. — Helgoland.
3478. Sph. racemosa Grev. — Sph. Clevei Grün. — Sph. cirrhosa
var. notata Ag. — Sph. notata (Ag.) Kjellm. — Taf. LVD, Fig. 4; Taf.
LV C, Fig. 6, 7. — Thallus niedrig, fast gleich hoch buschig verzweigt.
Primäre Fäden haardünn, unten dicht wergartig verflochten, mit Rhizoiden,
gabelig verzweigt. Zweige aufrecht, oft schwärzlich gefleckt. Glieder am
Grunde undeutlich erkennbar, in der Mitte und oben so lang oder etwas
länger als breit. Membran stellenweise unregelmässig warzig. Sporangien
zu zwei bis zwanzig vereinigt auf traubig verzweigten Stielen, selten einzeln.
— var. arctica (Kjellm.) Reinke kräftiger, Sporangienstände mehr reduziert.
— Ostliche Ostsee, Kieler Bucht.
3479. Sph. furcigera Kg. — Sph. rigidula Kg. — Raschen dicht,
2 — 10 mm hoch, epiphytisch, mit unregelmässig verzweigten 20 — 35, selten
darüber dicken Hauptfäden. Junge Zweige angedrückt, ältere aufsteigend-
aufrecht. Zellen ungefähr so lang oder etwas länger als breit. Unilokuläre
Sporangien kugelig, 50 — 70 (.i dick, ohne besondere Anordnung seitlich an
den oberen Teilen der Pflanze stehend, auf kurzem Stiel, mit ziemlich dicker
Membran. Mehrfächerige Sporangien eiförmig-cylindrisch, 45 — 70 fi lang,
20 — 30 (.i breit, auf ein- oder mehrzelligem, zuweilen verzweigtem Stiel.
— var. saxatilis Kuck. Auf Steinen in Helgoland vorkommend, während
die südliche Hauptform auf Fucaceen lebt.
Gattung Chaetopteris Kg.
Pflanzen klein, bäumchenartig verzweigt, mit Haftscheibe. Stämmchen
mit centralem Strang länger gestreckter Zellen und mehrschichtiger klein-
Erklärung zu Tafel LVD.
Fig. 1. Sphacelaria cirrhosa, nat. Gr.
„2. „ Plumula.
„3. „ plumigera.
„ 4. „ racemosa var. arctica.
„ 5. Chaetopteris plumosa.
Thomd-Migula, Flora. VI. 2. 16
— 242 —
zelliger Rinde. Kurztriebe zweizeilig angeordnet; aus ihnen gehen durch
nachträgliches Auswachsen die Langtriebe hervor. Fortpflanzungsorgane
kurz gestielt auf besonderen, kleineren und einfacher gebauten Kurztriebeu,
die unterhalb der Spitze der Langtriebe dicht gedrängt stehen. Einfache
rige Sporangien fast kugelig, mehrfächerige cylindrisch-ellipsoidisch.
3480. Ch. pluniosa (Lyngb.) Kg. — Taf. LVD, Fig. 5; Taf. LVE,
Fig. 2 — 4. — Pflänzchen 5 — 8 cm hoch, bis 1\% mm dick, unregelmässig oft
fast büschelig verästelt; untere Aste und unterer Teil des Stämmchens mehr
oder weniger nackt, weiter oben durch die zweizeiligen, bis 50 fj. dicken
Kurztriebe zierlich gefiedert. — Nord- und Ostsee.
Gattung Halopteris Kg.
Pflänzchen mehrfach fiederig verzweigt, von parenchymatischem Bau.
Zweige aus der Scheitelzelle entstehend. Sporangien beiderlei Form kurz
gestielt, einzeln in den Achseln gewöhnlicher Zweige.
3481. H. filicina (Grat.) Kg. — Sphacelaria filicina Ag. — Sph.
simpliciuscula Ag. — Thallus 2 — 10 cm hoch, aus dichtem Wurzelgeflecht
entspringend, am Grunde von wergartig verflochtenen Rhizoiden bekleidet,
und hier 1 — 2 mm, in den End Verzweigungen 15—30 (x dick, wiederholt
regelmässig abwechselnd gefiedert, gewöhnlich aus jedem zweiten Gliede
verzweigt. Glieder so lang bis halb so lang als breit. Sporangien einzeln
in den Achseln der Fiederchen, kurz ein- bis dreigliedrig gestielt, die ein-
fächerigen oval, 50 — 70 (.i lang, die mehrfächerigen eiförmig, gegen 100 (x
lang, auf andern Individuen- entwickelt. — Adriatisches Meer.
Gattung Stypocaulon Kg.
Pflänzchen mehrfach verzweigt, abwärts mit einem dichten Filz von
rhizoidartigen Fäden, aus parenchymartig vereinigten Zellen bestehend. Sämt-
liche Verzweigungen gehen von der Scheitelzelle aus. In der Achsel fertiler
Zweige entsteht ein vielzelliges Gewebe, aus welchem zahlreiche, einen
dichten Sorus bildende, gestielte Sporangien (ein- und mehrfächerige) ent-
springen. Sporangienhäufchen mitunter ährenförmig gehäuft.
3482. St. scopariuin (L.) Kg. — Sphacelaria scoparia Lyngb. —
Erklärung zu Tafel LVE.
Fig. 1. Sphacelaria plumigera, Stück einer Fieder mit unilokulären Sporangien.
T 2. Chaetopteris plumosa, Längsschnitt durch den Hauptspross.
„ 3. „ „ Fieder mit unilokulären Sporangien.
„4. „ „ Fieder mit multilokularen Sporangien.
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— 243 —
Taf. LVF, Fig. 1. — Pflänzchen 8—15 cm hohe Büschel mit wiederholt
abwechselnd gefiederten, reich verzweigten, nach unten zu dicht wurzelfilzigen
Stämmchen bildend. Stämmchen bis hoch hinauf mit einem wergartigen
Überzug anliegender Wurzelfäden, am Grunde 1 — 5 mm, in den letzten Ver-
zweigungen 40 — 80 (.i dick. Sommerform mehr büschelig, die oberen Fiedern
verlängert, gleich hoch, dichte Büschel bildend, die Winterform federig,
deutlich zweizeilig ein- bis dreifach gefiedert. — Adriatisches Meer, Ostsee,
Nordsee.
Gattung Ciados tephus Ag.
Pflanze fadenförmig, verzweigt, Langtriebe aus der Scheitelzelle ent-
stehend, Kurztriebe wirtelig gestellt. Stämmchen mit kleinzelliger rinden-
artiger Aussenschicht, in der Mitte mit etwas länger gestreckten prismatischen
Zellen. Sporangien auf besonderen Kurztrieben, oft fast sitzend; die ein-
fächerigen kugelig, die mehrfächerigen eiförmig.
3483. Cl. verticillatus (Light f.) Ag. — Cl. spongiosus Kg. Tab.
Phyc. — Taf. LVF, Fig. 2. — Pflänzchen 8— 20 cm hoch, ziemlich regel-
mässig dichotom verzweigt, nach dem Grunde zu oft ohne Wirteläste, ge-
ringelt, nach der Spitze zu mit genäherten, vielzähligen Wirtein von kurzen
dünnen Asten besetzt. Wirtel deutlich durch kurze Internodien getrennt,
letztere halb so lang bis viermal so lang als die Wirteläste dick sind, diese
1 — 2 mm lang, 30 — 60 f.i dick, meist sichelförmig aufwärts gekrümmt,
spitzig, am Grunde verschmälert, unverzweigt oder mit kurzen, spitzen Astchen.
— An Steinen usw. im Adriatischen Meer, in der Nordsee.
3484. Cl. spongiosus (Lightf.) Ag. — Cl. densus Kg. — Pflänzchen
nur 5 — 10 cm hoch, unregelmässig dichotom bis fast büschelig verzweigt,
vom Grunde an mit nicht deutlich von einander abgesetzten, fast zusammen-
fliessenden vielzähligen Wirtein dicht besetzt. Internodien viel kürzer als
der Durchmesser des Astes; letztere 1 — 3 mm lang, 33 — 55 (.i dick, meist
gerade abstehend, seltener gekrümmt und häufiger einfach als gegabelt oder
mit kurzen spitzen Astchen besetzt. — Nordsee.
Laminariales.
Pflanzen gross, kräftig mit hoch differenziertem Thallus. Geschlechts-
zellen unbekannt, nur unilokuläre Sporangien kommen vor.
Erklärung zu Tafel LVF.
Fig. 1. Stypocaulon scopariurn, nat. Gr.
„ 2. Cladostephus verticillatus, nat. Gr.
16'
— 244 —
Familie Laminariaceae.
Spross thallusartig oder häufig in stamm- und blattähnliche Abschnitte
gegliedert, mitunter von ausserordentlicher Länge, aus parenchymatischen
Gewebsschichten bestehend mit interkalarem, oft von einem einheitlichen
Vegetationspunkt ausgehenden Wachstum, stets mit besonderem Haftorgan.
Der Vegetationskörper besteht aus verschiedenen, im Bau und in der Funk-
tion deutlich von einander abweichenden Schichten; die äusserste Zellschicht
wird durch eine an Chromatophoren reiche Lage etwas gestreckter Zellen
gebildet, die das eigentliche Assimilationsgewebe darstellen. Das darunter
liegende Gewebe besteht aus parenchymatisch zusammenschliessenden ziem-
lich dünnwandigen Zellen, die in den stammartigen Teilen oft eine erheb-
liche Streckung in der Längsrichtung des Stammes erfahren. Unilokuläre
Sporangien als seitliche Auswüchse am Grunde besonderer zweizeiliger Fäden
entstehend, die wieder aus Zellen der oberen assimilierenden Schicht hervor-
gehen, von lang ellipsoidischer oder kurz keulenförmiger Gestalt, von durch-
schnittlich 50 f.i Länge und 10 /n Dicke, bei allen Gattungen ziemlich
ähnlich.
Übersicht der Gattungen.
1. Blattkörper mit deutlicher Mittelrippe. Alaria.
Blattkörper ganz ohne Mittelrippe. Laminaria.
Gattung Alaria Grev.
Thallus oft sehr lang, schmal, in Stamm und endständigen Blatteil
gegliedert, letzterer mit Mittelrippe, ersterer ungeflügelt, aber mit blattartigen,
schmalen, zweizeiligen Aussprossungen, die jedoch erheblich kleiner sind, als
der endständige Blatteil; letzterer jährlich sich erneuernd, unregelmässig zer-
schlitzt, dünnhäutig, mit eingesenkten Haarbüscheln. Blattrippe solid oder
hohl, dann jedoch gekammert. Ohne Schleimgänge. Sporangien in aus-
gedehnten Gruppen auf beiden Seiten der Seitenblättchen.
3485. A. esculenta (Lyngb.) Grev. — Taf. LVI, Fig. 1. — Pflanze
mit stielrundem, nach oben zu zusammengedrücktem, 10 — 30 cm langem
und 3 — 25 mm dickem, durch ein Geflecht von Haftfasern festsitzendem
Stiel und endständigem 50 cm bis 4 m und darüber langem, 5 — 30 cm
breitem Blatteil, der am Rande wellig und oft mehr oder weniger tief ein-
Erklärung zu Tafel LV F.
Fig. 1. Stypocaulon scopariura.
„ 2. Cladostephus verticillatus.
Jf.
'7
— 245 —
gerissen ist. Mittelrippe kräftig solid. Am oberen Ende des Stiels stehen
an erwachsenen Pflanzen zweizeilig angeordnet zahlreiche kurz gestielte,
längliche und an der Basis meist verschmälerte bis schmal keilförmige
10 — 20 cm lange und 1 — 2 cm breite Blättchen, an denen die Sporangien
stehen. Die Sporangiensori bilden je einen länglichen, nach unten ver-
schmälerten Flecken auf beiden Seiten der Blättchen, letztere besitzen keine
Mittelrippe und entstehen in akropetaler Reihenfolge. Der Blattkörper stirbt
alljährlich ab, während der Stiel parenniert und jedes Jahr einen neuen
Blattkörper treibt. — Nordsee.
Gattung Laminaria Lamx.
Pflanzen gross, kräftig, in Stamm und endständigen, rippenlosen Blatt-
teil gegliedert; ersterer meist ziemlich kurz und solid, zuweilen hohl, dann
jedoch nicht gekammert, ohne blattförmige Aussprossungen, ungeflügelt oder
zweiseitig schmal geflügelt. Blatteil lineal bis breit nierenförmig, nicht ge-
rippt, aber zuweilen grubig oder gerunzelt, ganz- oder handförmig gespalten
oder zerschlitzt, absterbend, während der Stiel parenniert. Schleimgänge
meist vorhanden, dagegen fehlen in Gruben stehende Haare. Sporangien
in Gruppen von sehr verschiedener Gestalt auf beiden Seiten des Blatt-
körpers, grössere oder kleinere Flecken bildend.
3486. L. Cloustoni Edm. — L. hyperborea (Gunn.) Fosl. — L. digi-
tata ß Cloustoni Hauck. — Hafgygia digitata Kg. — Stiel verlängert kegelig,
drehrund, derb, solid mit runzeliger Rinde, ziemlich lang, am Grunde ver-
dickt und meist mit drei bis vier ringförmigen Verdickungen, zuletzt holzig-
fest, plötzlich in den Blattkörper übergehend. Blattkörper meist etwas
kürzer als der Stiel, lederartig dick, vielfach gespalten, im Gesamtumriss
breit ei- dis herzförmig. Sporangiensori fleckenförmig, unregelmässig zer-
streut über die Abschnitte. Haftfasern ziemlich regelmässig quirlig und in
senkrechten Reihen angeordnet Farbe braun. — Nordsee.
3487. L. digitata Lamour. — L. flexicaulis Le Jolis. — L. ensi-
folia, macrophylla Kg. — Taf. LYIB. — Stiel am Grunde stielrund, ver-
dickt, nach oben zu zusammengedrückt, ganz oben abgeflacht, zuweilen hohl.
Blattkörper zuletzt verlängert, meist viel länger als der Stiel, ganz- oder
handförmig zerschlitzt, lederartig. Sporangiensori in einzelnen Flecken oder
regellos über die Abschnitte zerstreut. Haftfasern gehäuft unregelmässig
entspringend. Farbe olivgrün, Stiel braun. Vielgestaltig. — Nordsee, Ostsee.
Erklärung zu Tafel LYI.
Fig. 1. Alaria esculenta, x/3 nat. Gr.
„ 2. Laminaria saccharina, xj3 nat. Gr.
— 246 —
3488. L. saccharina (L.) Laraour. — L. Cornea Bory. — L. latifolia
Ag. — Taf. LVI, Fig. 2. — Haftorgan aus zahlreichen verzweigten, nach
dem Grunde des Stieles zusammenlaufenden Verzweigungen gebildet. Stiel
derb, solid, drehrund, von sehr verschiedener Länge und Dicke, nach oben
zu zusammengedrückt bis leicht abgeflacht, im Alter innen mit schwindender
Gewebemasse und hohl, bis 70 cm lang und über 1 cm dick werdend. Blatt-
körper von sehr verschiedener Beschaffenheit, papierdünn bis derb lederartig,
länglich bis länglich-lanzettlich, zuweilen gedreht, mit meist welligem oder
krausem Rande, 50 cm bis 3 m lang, 3 — 30 cm breit, im Alter zuweilen
durch blasige Auftreibungen unregelmässig netzförmig geädert. Sporangien-
sori in einem ununterbrochenen Band oder häufiger in unregelmässigen
Flecken längs der Mittellinie des Blatteiles. — Nordsee, Ostsee. - — var.
Phyllitis (Stackh.) Hauck. Laminaria Phyllitis Lamour. Stiel 1 — 5 cm
lang, zart, allmählich in den bis 1 m langen und bis 15 cm breiten, linear-
lanzettlichen, wellenrandigen, dünnhäutigen Blattkörper übergehend. Stiel
kaum so lang als die Breite des Blattkörpers. Bisweilen epiphytisch (Hauck).
— Nordsee.
Bei Helgoland wurde von Kuckuck auch ein Exemplar von Laminaria
intermedia Fosl. f. ovata gefunden.
2. Gruppe-
Akinetosporeae.
Pflanzen vom Habitus der Ectocarpeen mit meist unvollständig be-
kannter Entwickelung und meist ohne unilokuläre Spoi'angien, dagegen mit
charakteristischen als Monosporen bezeichneten Fortpflanzungsorganen.
Übersicht über die Familien.
Pflanzen mit im Ganzen abfallenden Brutknospen. Choristocarpaceae.
Pflanzen mit Monosporangien, aus denen eine bewegungslose Monospore ent-
leert wird. Tilopteridaceae.
Familie Tilopteridaceae.
Thallus in Form von Fadenbüscheln. Fäden dünn wiederholt verzweigt
mit abwechselnden oder gegenständigen Zweigen. Unilokuläre Sporangien
Erklärung zu Tafel LVI B.
Laminaria digitata, 1/3 nat. Gr.
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— 247 —
fast kugelig, mit grossen Schwärmern, bisher nur bei wenigen Arten be-
obachtet. Plurilokuläre Sporangien teils mit grossen Fächern und grossen
Schwärmern, teils mit kleinen Fächern und kleinen Schwärmern (Antheridien?).
Monosporangien in Form von rundlichen bis ovalen Körpern, die bei der
Reife eine mit Membran versehene grosse, unbewegliche, sofort keimende
Monospore entlassen.
Übersicht der Gattungen.
1. Sprossverzweigungen gegenständig. Tilopteris.
Sprossverzweigungen abwechselnd. Haplospora.
Gattung Tilopteris Kg.
Thallus fadenförmig, mit gegenständigen Verzweigungen, die undeut-
lich in Lang- und Kurztriebe gesondert sind. Monosporangien meist zu
zwei, ebenso gestellt wie die plurilokulären Sporangien, d. h. sie liegen inter-
kalar in kurzen haarartig endenden Seitenzweigen, meist zu zwei bis vier
aneinander gereiht, mit je einer zwei- bis mehrkernigen, schon vor der Ent-
leerung mit einer Membran bekleideten Monospore. Die mehrfächerigen
Sporangien sind breit, fast umgekehrt keulenförmig, mit zahlreichen kleinen
Zellen, die einen Cylindermantel um einen mittleren Hohlraum bilden; in
jeder Zelle entsteht ein Schwärmer mit nur zwei bis drei Chromatophoren,
der durch ein seitliches Loch ausschlüpft.
3489. T. Mertensii (Smith) Kg. — Ectocarpus Mertensii Ag. —
Sphacelaria Mertensii Ag. — Taf. LVI C, Fig. 2, 3. — Büschel schlaff, bleich
olivbraun, bis 12 cm lang. Hauptfäden wenig verzweigt, aber der ganzen
Länge nach zweizeilig gefiedert, bis 100 f.i breit. Fiedern wenig verlängert,
wiederholt gefiedert; Fiederchen an jedem vierten bis fünften Gliede ent-
springend, zu zwei gegenständig, oft das eine längere nochmals gefiedert.
— An den europäischen Küsten; Kattegatt.
Gattung Haplospora Kjellm. (inclus Scaphospora Kjellm).
Thallus fadenförmig, abwechselnd verzweigt, ohne Unterschiede von
Lang- und Kurztrieben. Plurilokuläre Sporangien ähnlich wie bei Tilopteris.
Erklärung zu Tafel LVIC.
Fig. 1. Haplospora globosa mit Monosporen und plurilokulären Sporangien.
„ 2. Tilopteris Mertensii, plurilokuläres Sporangium.
„ 3. , , Monosporen.
„ 4. Choristocarpus tenellus. a) Spross mit Brutknospen, b) Brutknospe.
— 248 —
Unilokuläre Sporangien (nur bei H. Vidovichii bekannt) fast kugelig, sitzend.
Monosporangien nicht interkalar, sondern endständig oder seitlich etwas ein-
gesenkt oder kurz gestielt.
3490. H. globosa Kjellm. (inclus Scaphospora speciosa Kjellm). —
Taf. LYI C, Fig. 1. — Tritt in zwei Formen auf, die eine nur mit Mono-
sporen, Haplosporaform , die andere auch mit plurilokulären Sporangien,
Scaphosporaform. Thallus dunkel olivbraun, reich verzweigt mit abwech-
selnden oder zerstreuten, stellenweise fast gegenständigen Zweigen und
Zweigchen. Monosporangien am Ende wenigzelliger Seitenzweigchen oder
einem Faden seitlich etwas eingesenkt. — Ostsee, Nordsee.
3491. H. Vidovichii (Menegh.) Born. — Ectocarpus Vidovichii
Menegh. — E. geminatus Menegh. — E. Meneghinii Dufour. — E. crinitus
Hauck. — Haplospora geminata Born, et Thur. — Thallus fast dichotom,
oben meist nur einseitig verzweigt. Unilokuläre Sporangien fast kugelig,
sitzend, mit grossen nierenförmigen Schwärmern. Monosporangien auf ein-
zelligem Stiel seitlich an den längeren Fäden ansitzend. — Adriatisches
Meer.
Familie Choristocarpaceae.
Thallus fadenförmig, ektokarpusähnlich, rasig. Fäden aufrecht, ver-
zweigt, einzellreihig, durch Teilung der Scheitelzelle in die Länge wachsend.
Fortpflanzungsorgane seitlich an Stelle von Verzweigungen. Bei Choristo-
carpus treten ein- bis dreizellige im Ganzen abfallende Brutknospen auf. —
Die systematische Stellung und die Umgrenzung der Familie sind völlig
unsicher, sie schliessen sich wahrscheinlich den Sphacelariaceen an.
Gattung Choristocarpus Zanard.
Thallus aus kleinen zu schlaffen Raschen zusammengestellten, aufrechten
seitlich, fast gabelig verzweigt und am Grunde locker von herablaufenden
Rhizoiden berindet. Multilokulare Sporangien oval oder verkehrt-eiförmig,
vielfächerig, sitzend. Auf besonderen Individuen treten verkehrt-eiförmige,
mitunter durch ein bis zwei Querwände geteilte Brutknospen (Monosporen)
auf, die etwa keulenförmigen Umriss haben und auf kurzem, einzelligem
Stiel aufsitzen; sie entleeren aber keine Monospore, sondern fallen im Ganzen
ab. Uni] okuläre Sporangien auf besonderen Pflanzen oder mit den Brut-
knospen zusammen, ähnlich wie bei Haplospora Vidovichii mit relativ
wenigen grossen Schwärmern.
3492. Ch. tenellus (Kg.) Zanard. — Ectocarpus tenellus Kg. —
Taf. LVIC, Fig. 4. — Raschen klein, bis 2 cm hoch, schlaff, getrocknet
— 249 —
glänzend, blass olivgrün, mit 20 — 25 f.i breiten Hauptfäden. Brutknospen
50 — 125 j« lang (ohne Stiel) und 30 — 45^ breit. Plurilokuläre Sporangien
35 — 45 fx lang, 22 — 26 /< breit. Zellen fünf- bis zehnmal so lang als breit.
Adriatisches Meer.
Anhang:
Gattung Discosporangium Falkenb.
Thallus aus kleinen rasenbildenden Fäden bestehend, die aus dem Sub-
strat fest angeschmiegten und vielleicht einen kriechenden primären Faden
bildenden Zellen entspringen, durch Rhizoiden befestigt. Fäden unregel-
mässig reich verzweigt. Multilokulare Sporangien viereckige, wabenartige
einschichtige Zellplatten bildend, einzeln der Mitte von Gliederzellen auf-
sitzend. Unilokuläre Sporangien unbekannt.
3493. D. mesarthrocarpum (Menegh.) Hauck. — D. subtile Falken-
berg. — Bildet 1 — 4 cm hohe Ectocarpus-ähnliche Rasen. Fäden ca. 15 — 30 /u
dick, unregelmässig mehr weniger verzweigt; Zweige an der Mitte der Glieder-
zellen entspringend abwechselnd, abstehend. Glieder vier- bis achtmal länger
als der Durchmesser. Die halbentwickelten Sporangien in der Oberflächen-
ansicht rundlich, verschieden gelappt (Hauck). — Auf grösseren Algen im
Adriatischen Meer. — Die Stellung dieser Art ist ganz unsicher. Mit
Choristocarpus hat sie allerdings grosse Ähnlichkeit im vegetativen Aufbau,
besonders in den sehr langen Fadenzellen; im übrigen sind aber keine ge-
meinschaftlichen Merkmale vorhanden.
3. Gruppe.
Cyclosporeae.
Braunalgen von hoher Entwickelung, meist gross und kräftig. Ge-
schlechtliche Fortpflanzung durch grosse unbewegliche Eizellen und kleine
bewegliche Spermatozoiden. Ungeschlechtliche Fortpflanzung, wo bekannt,
durch nackte, unbewegliche Sporen.
Übersicht der Familien.
Ungeschlechtliche Fortpflanzung durch vier im Sporangium entstehende nackte
Sporen. Geschlechtsorgane oberflächlich. Dictyotaceae.
Nur geschlechtliche Fortpflanzung durch in Vertiefungen (Conceptakeln)
sitzende Geschlechtsorgane. Fucaceae.
— 250 —
Familie Dictyotaceae.
Massig grosse braune Algen, Meeresbewohner, zuweilen inkrustiert mit
Haftorgan und vegetativem Spross ohne Sonderung in Stamm und Blatt,
aber gewöhnlich reich verzweigt, horizontal ausgebreitet oder aufrecht.
Aussenschicht der Sprosse aus kleinen, fast kubischen Zellen, oft in meh-
reren Lagen, Innenschicht aus grösseren fast farblosen Zellen gebildet. Wachs-
tum durch Scheitelzelle oder Scheitelkante. Fortpflanzung geschlechtlich
und ungeschlechtlich. Letztere, ebenso wie die geschlechtliche, durch an
der Oberfläche liegende Organe repräsentiert, beide aber stets auf verschie-
dene Individuen verteilt. Geschlechtliche Fortpflanzung noch lückenhaft
bekannt, aber sicher erwiesen und der der Fucaceen im allgemeinen ähnlich.
Oogonien birnförmig bis fast kugelig, in Sori dicht zusammengedrängt; aus
ihnen wird durch eine Öffnung eine völlig nackte Eizelle in das umgebende
Wasser ausgestossen, die entweder durch Spermatozoiden befruchtet wird
oder auch, indem sie sich mit einer Membran umgibt, parthenogenetisch
keimen kann. Die Antheridien stehen meist auf andern Individuen, bilden
ebenfalls Sori, sind aber von einer becherförmigen Hülle steriler Fäden um-
geben; sie entsprechen einem plurilokulären Sporangium mit sehr zahlreichen
kleinen, kaum noch gefärbten Fächern. Die aus diesen hervorgehenden
Spermatien bezw. Spermatozoiden sollen bei Dictyota und Taonia nur eine
lange Geissei besitzen. Die ungeschlechtliche Fortpflanzung geschieht durch
nackte, unbewegliche Aplanosporen (Tetrasporen), die zu vier in einem Spo-
rangium gebildet werden.
Übersicht der Gattungen.
1. Sprosse mit Mittellippe. Dictyopteris.
Sprosse ohne Mittelrippe. 2.
2. Sprosse zonenförmig gestreift. 3.
Sprosse nicht zonenförmig gestreift. Dictyota.
3. Fortpflanzungsorgane auf beiden Seiten der Sprosse. Taonia.
Fortpflanzungsorgane auf nur einer Seite der Sprosse. Padina.
Gattung Taonia J. Ag.
Thallus flach, ohne Mittelrippe, häutig, zerschlitzt lappig, mit wellen-
förmigen Zonen auf beiden Seiten des Thallus. Geschlechtsorgane auf beiden
Erklärung zu Tafel LVI D.
Fig. 1. Dictyota dichotoma.
. 2. Padina Pavonia.
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— 251 —
Seiten des Thallus. Oogonien auf andern Individuen als die Antheridien, in
kleinen Gruppen. Tetrasporangien in transversalen, welligen, genäherten
bandförmigen Streifen.
3494. T. atomaria (Woodw.) J. Ag. — Taf. LVIE, Fig. 1. —
Thallus 10 — 30 cm hoch, fächerförmig, unregelmässig in fast gleich breite
oder nach oben zu etwas verschmälerte Lappen zerschlitzt, nach unten sich
verschmälernd und in einen dichten Filz von Haftfasern sich auflösend.
Lappen linear bis keilförmig, meist 5 — 20 mm breit, am oberen Rande
gezähnelt-eingerissen und auch an den Seitenrändern oft unregelmässig ge-
zähnelt. — Adriatisches Meer.
Gattung Padina Adans.
Thallus aufrecht, blattartig flach, fächerförmig ohne Mittelrippe, mit
oft fast halbkreisförmiger Aussengrenze, ganzrandig oder mehr oder weniger
zerschlitzt, nur auf der Oberseite mit konzentrischen Zonen. Eingeschlech-
tige Oogonien in Gruppen, die durch Antheridiensori unterbrochen werden,
bandförmige Doppelreihen auf der Oberseite bildend. Tetrasporangien birn-
förrnig oder kugelig, in mehrreihigen bandförmigen Streifen.
3495. P. Pavonia (L.) Gaillon. — Zonaria Pavonia Kg. — Z. tenuis
Kg. — Taf. LVI D, Fig. 2. — Thallus 5—20 cm hoch, mit schmal keil-
förmigem bis fast stielartigem nach oben allmählich verbreitertem Grunde,
plötzlich in einen breit fächerförmigen, oft zerschlitzten und mehr oder
weniger tief eingerissenem Blatteil übergehend, der oft übereinander greifende,
bogig-gelappte Abschnitte bildet. Farbe bräunlich-olivgrün, nach dem Stiele
zu dunkler mit dunkleren und helleren Zonen, letztere durch Kalkinkrusta-
tion. — Adriatisches Meer.
Gattung Dictyopteris Lamx.
Thallus flach, blattartig, häutig, unregelmässig oder regelmässig gabelig
verzweigt, nach unten zu stengelig, mit starker, knorpeliger Rippe. Fort-
pflanzungsorgane auf beiden Seiten des Thallus neben der Mittelrippe. Oogo-
nien zerstreut, kugelig bis oval; Tetrasporangien in Gruppen.
3496. D. polypodioides (Des f.) Lamour. — Halyseris polypodioides
Erklärung zu Tafel LVIE.
Fig. 1. Taonia atomaria.
„ 2. Dictyopteris polypodioides.
„ 3. Dictyota dichotorna. Thallusquerschnitt mit Oogoniensorus.
,4. B „ Thallus mit Tetrasporangien.
— 252 —
Ag. — Taf. LVIE, Fig. 2. — Tballus 10—30 cm hoch mit fadenförmigem,
aus einem dichten Filz von Haftfasern entspringendem Stengel, der nach
oben zu von einem aus zwei f>is drei Zellagen bestehendem schmalen,
rippenlosen Blattkörper beiderseits geflügelt wird. Abschnitte 3 — 15 mm
breit, linear, abstehend, mit spitzen Enden, oft bis zur Mittelrippe eingerissen.
Oogonien unregelmässig rundlich, durchschnittlich 35 fx breit. Tetrasporan-
gien etwa 100 fi im Durchmesser. Mit eigentümlichem, scharfem Geruch.
— Adriatisches Meer.
Gattung Dictyota Lamour.
Spross aufrecht, flach, ohne Mittelrippe, meist dichotom, zuweilen etwas
gabelig-fiederig verzweigt, Oogonien und Antheridien in zerstreuten Gruppen
auf verschiedenen Pflanzen, über beide Thallusseiten verbreitet. Tetraspo-
rangien meist zu ein bis drei ziemlicht dicht über die Oberfläche ausgesät,
rundlich.
3497. D. dichotoma (Huds.) Lamour. — D. vulgaris, latifolia, vo-
lubilis, elongata, attenuata, acuta Kg. — D. sibenicensis, ornata Zanard. —
D. areolata, complanata Schousb. — Zonaria dichotoma Ag. — Dicho-
phyllium dichotomum, vulgare Kg. — Taf. LVI D, Fig. 1 ; Taf. LV1 E,
Fig. 3, 4. — Thallus in 10 — 20 cm hohen Rasen, am Grunde mit wurzel-
artigem, filzigem Haftorgan festsitzend, zarthäutig, ziemlich regelmässig gleich-
hoch dichotom geteilt. Abschnitte 2 — 8 mm breit, entweder sämtlich ziem-
lich gleichbreit oder die oberen allmählich schmäler werdend, linear auf-
recht, abstehend bis fast parallel. Die Endabschnitte stumpf abgerundet
oder zweispaltig. Prolifikationen sind an älteren Individuen nicht selten. —
Nordsee, Adriatisches Meer. — f. implexa (Lamour.) J. Ag. Pflanzen in
oft verworrenen Rasen, mit oberhalb allmählich schmäler werdenden, oft nur
0,5 mm breiten, nicht selten gedrehten Abschnitten. — Adriatisches Meer.
3498. D. linearis (Ag.) Grev. — D. angustissima Sonder. — D.
ceylonica, fibrosa, aequalis, divaricata Kg. — Zonaria linearis Ag. — Thal-
lus in verworrenen 5 — 12 cm hohen Rasen, zarthäutig, im Alter meist derber,
mehrfach dichotom und gleichhoch geteilt, mit schmalen, nur 0,3 — 1,5 mm
breiten, linearen abstehenden bis gespreizten, sämtlich fast gleichbreiten Ab-
schnitten. Fortpflanzungsorgane in Gruppen, die durch bestimmte Zwischen-
räume unterbrochen sind, in der Mitte des Sprosses eine fast gerade Längs-
linie bildend. — Adriatisches Meer.
3499. D. Fasciola (Roth.) Lamour. — D. abyssinica, affinis, acu-
minata, denticulata, aequalis, spinigera Kg. — D. Notarisii Sonder. — D.
verrucosa Suhr. — Zonaiüa Fasciola Ag. — Dichoph}'llium denticulatum Kg.
&??/o
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— 253 —
— Thallus in 5 — 15 cm hohen Rasen, mit fadenförmigem verzweigten Haft-
fasergeflecht am Grunde, etwas derbhäutig, gleichhoch wiederholt dicho-
tom geteilt. Abschnitte 1 — 3 mm, selten darüber breit, die oberen meist
etwas schmäler, die unteren breiter, linear, aufrecht bis abstehend, zuweilen
gedreht. Endabschnitte spitz und allmählich verschmälert. Fortpflanzungs-
organe in Gruppen, die meist in einer Längslinie auf der Mitte des Sprosses
stehen, zuweilen auch in zerstreuten Sori. — Adriatisches Meer.
Familie Fucaceae.
Hochentwickelte und z. T. hoch differenzierte kräftige Braunalgen, im
Meere, seltener im Brackwasser lebend und meist an Steinen oder Felsen
festhaftend. Sprosse verschiedenartig, oft ähnlich wie bei den Phanerogamen
in wurzelartige Organe, Stamm und Blätter gegliedert, dichotom oder seit-
lich verzweigt, alle Verzweigungen gleichartig oder in Lang- und Kurztriebe
geschieden. Sprosse meist drei verschiedene Gewebeschichten zeigend, die
der Assimilation, der Leitung und der Festigung des Pflanzenkörpers dienen.
Die erstgenannte bildet gleichzeitig die Rinde und besteht aus ein oder
mehreren Lagen chromatophorenreicher, isodiametrischer oder radial gestreckter
Zellen. Das Leitungsgewebe besteht aus dünnwandigen Zellen, die je weiter
nach Innen, desto länger gestreckt erscheinen. Die Zellen, die der Festig-
keit des Sprosses dienen sind meist gestreckt von geringem Durchmesser,
aber dickwandig, in sehr verschiedenartiger Anordnung, in der entwickeltsten
Form ein den Spross eng durchsetzendes Geschlecht bildend. Längswachs-
tum durch Scheitelzelle. Ungeschlechtliche Fortpflanzung fehlt, geschlecht-
liche durch grosse nackte, unbewegliche Eizellen und kleine zweigeisselige
Spermatozoiden. Antheridien und Oogonien entstehen in flaschenförmigen
Einbuchtungen (Conceptakeln) der Aussenschicht, die mit einem engen Kanal
nach aussen münden. Oogonien einzeln, kugelig, auf einer Stielzelle, mit je
ein, zwei, vier oder acht Eizellen, die bei der Reife aus den Conceptakeln
entleert werden. Antheridien an reich verzweigten fast farblosen einzell-
reihigen Fäden in den Conceptakeln derselben oder anderer Individuen, ganze
Antheridienstände bildend, jedes zahlreiche kleine Spermatozoiden entwickelnd,
die ausserhalb der Mutterpflanze die ausgestossenen Eizellen befruchten.
Erklärung zu Tafel LVIF.
Fig. 1. Fucus vesiculosus, weibliches Conceptakel.
„ 2. „ „ männliches Conceptakel.
„ 3. „ „ Antheridienstand.
„ 4. „ „ Austreten der Eizellen aus dem Oogon.
— 254 —
Übersicht der Gattungen.
1. Unterer Sprossabschnitt gestielt schüsseiförmig. Himanthalia.
Unterer Sprossabschnitt nicht abweichend gestaltet. 2.
2. Kein Unterschied in Lang- und Kurztriebe. Fucus.
Lang- und Kurztriebe vorhanden. 3.
3. Hauptverzweigungen gabelig. Ascophyllum.
Verzweigungen meist monopodial. 4.
4. Thallus stengelig mit ausgesprochen blattförmigen Seitenorganen und
kugeligen, gestielten Luftblasen. Sargassum.
Thallus stielrund bis flach ohne deutlich gesonderte Blätter. 5.
5. Luftblasen schotenförmig, am Ende der Astchen. Halydris.
Luftblasen nicht am Ende der Astchen. Cystosira.
Gattung Himanthalia Lyngb.
Thallus mit Wurzelscheibe festsitzend, aus zwei ganz verschiedenen
Teilen bestehend, einem unteren, niemals Fortpflanzungsorgane tragenden
verkehrt-kegelförmigen bis gestielt becher- oder schüsseiförmigen und einem
aus diesem entspringenden oberen langriemenförmigen, bilateralen, mehrfach
gabelförmig verzweigten Teil, der fast an seiner ganzen Oberfläche die
regellos zerstreuten Fortpflanzungsorgane trägt. Conceptakeln mit nur ein-
eiigen Oogonien, auf andern Individuen als die Antheridien.
3500. H. Lorea (L.) Lyngb. — Taf. LVII, Fig. 1. — Thallus zuerst
fast birnförmig, später oben flach und zuletzt schüsseiförmig hohl oder
trichterförmig, gestielt, oben 3—5 cm im Durchmesser. Vom Grunde der
Schüssel oder des Trichters entspringen zu drei bis vier die bandförmigen,
zusammengedrückten, mehrmals dichotom geteilten, gleichbreiten, 1 — 3 m
langen und 5 — 10 mm breiten fertilen Sprosse. — Helgoland.
Gattung Fucus Toum.
Thallus mit gewölbter Wurzelscheibe anhaftend, oft kräftig und gross,
flach bandförmig, wiederholt dichotom geteilt, mit Mittelrippe, nach der
Basis zu stengelig. Alle Verzweigungen gleichartig. Schwimmblasen vor-
handen oder fehlend. Conceptakeln in den besonders gestalteten Endab-.
schnitten der Zweige, ein- oder zweigeschlechtig. Oogonien achteiig. An-
theridien in reichverzweigten Ständen.
Erklärung zu Tafel LVII.
Fig. 1. Himanthalia Lorea.
„ 2. Fucus vesiculosus.
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— 255 -
Übersicht der Arten.
1. Thallusränder gezähnt. F. serratus.
Thallusränder glatt. 2.
2. Thallus mit deutlich begrenzten Luftblasen. F. vesieulosus.
Thallus ohne deutlich begrenzte Luftblasen. 3.
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3. Thallus stellenweise blasig aufgetrieben. F. ceranoides.
Thallus nicht blasig aufgetrieben. 4.
4. Thallus 20—50 cm hoch und 10 — 20 mm breit. F. platycarpus.
Thallus nur 10 — 20 cm hoch und nur 5—10 mm breit. F. virsoides.
3501. F. vesieulosus L. — Taf. LVIF, Fig. 1—4; Taf. LVII, Fig. 2.
— Thallus 10 — 100 cm lang und meist 4 — 40 mm breit, aber in Gestalt
und Grösse sehr verschieden, dichotom oder dichotom-fiederig, zuweilen
gleichhoch verzweigt, mit glattem Rande und meist paarigen Luftblasen zu
beiden Seiten der Mittelrippe, auch einzelnen unter den Achseln der Ab-
schnitte. Bei ganz schmalen Formen fehlen die Luftblasen nicht selten ganz;
sie sind kugelig oder länglich und treten beiderseits gleichstark hervor.
Fertile Endabschnitte der Zweige länglich-eirund, meist stumpf, seltener
spitz, mehr oder weniger zusammengedrückt bis aufgetrieben. Diöcisch. —
Nordsee, Ostsee. — f. baltica J. Ag. Thallus zwergartig, nur 3 — 6 cm
hoch und 1 — 3 mm breit, rasenbildend, dichotom geteilt, oft fadenförmig
mit undeutlicher Mittelrippe. Luftblasen fehlen. Ostsee.
3502. F. platycarpus Thur. — Taf. LVI1B, Fig. 1. — Der vorigen
Art ähnlich, aber stets ohne Luftblasen. Thallus flach mit glattem Rande,
dichotom oder dichotom-fiederig geteilt und dann mit abwechselnden seit-
lichen Segmenten, 20 — 50 cm hoch und 1 — 2 cm breit. Fertile Endabschnitte
meist einzeln, stumpf-eirund, blasig aufgetrieben. Conceptakeln mit Oogonien
und gleichzeitig Antheridien. — Nordsee.
3503. F. virsoides (Don.) J. Ag. — F. vesieulosus var. Sherardi
Turn. — Thallus fast bandförmig oder fächerförmig dichotom geteilt, lederig,
ohne Blasen, ganzrandig, 10 — 20 cm hoch, 5 — 10 mm breit mit linearen
oder etwas keilförmigen, von einer deutlichen Mittelrippe durchzogenen Ab-
schnitten. Fertile Endabschnitte lanzettlich-eirund, gepaart, zuweilen am
Grunde zusammenfliessend, oft blasig aufgetrieben. Conceptakel gleichzeitig
Oogonien und Antheridien enthaltend. — Adriatisches Meer.
Erklärung zu Tafel LVII B.
Fig. 1. Fucus platycarpus.
. 2. „ serratus.
— 256 —
3504. F. ceranoides L. — Thallus ohne eigentliche Luftblasen, aber
stellenweise blasig aufgetrieben, 20 — 30 cm hoch und J/2 — 2 cm breit,
gabelig, in fruchtendem Zustande gabelig-fiederig geteilt. Seitliche Ab-
schnitte abwechselnd, nur hin und wieder fast gegenständig, dicht gabelig-
fächerförmig ausgebreitet, mit glattem Rande. Fruchtkörper stielrundlich
linear, zugespitzt, meist gegabelt, 2 — 3 cm lang. Monöcisch, seltener diöcisch.
— Nordsee.
3505. F. serratus L. — Taf. LVIIB, Fig. 2. — Stiel zusammen-
gedrückt. Thallus 10 — 60 cm lang, 1 — 5 cm breit, mit starker deutlicher
Mittelrippe, am Rande scharf gesägt, oft an den unteren Abschnitten un-
deutlich. Endsegmente gestutzt. Blasen fehlen. Fertile Abschnitte flach,
gegabelt, linear-länglich, spitz, gezähnt. — Nord- und Ostsee.
Gattung Ascophyllum Stackh.
Thallus ziemlich kräftig mit fast kegelförmiger Wurzelscheibe, zu-
sammengedrückt, ohne Mittelrippe, fiederig-dichotom verzweigt, mit in der
Mittellinie liegenden Blasen. Conceptakeln in besonders gestalteten, oft
büschelig stehenden seitlichen Kurztrieben, eingeschlechtig. Oogonien meist
viereiig.
3506. A. nodosum (L.) Le Jol. — Fucus nodosus L. — Fucodium
nodosum J. Ag. — Ozothalia nodosa Decne. — Physocaulon nodosum Kg. —
Halydris nodosa Lyngb. — Halicoccus nodosus Aresch. — Taf. LVIIC. —
Thallus 20 cm bis 1 m und darüber lang, meist 5 — 10 mm breit, gabelig
und fiederig verzweigt mit weitläufig und oft undeutlich gezähntem Rande.
Seitliche Aste, besonders auch die fertilen Kurztriebe nach dem Grunde zu
stark verschmälert. Luftblasen sehr gross, breiter als der Thallus oval oder
länglich-oval. Fertile Sprossabschnitte eiförmig oder fast keulenförmig am
Ende kurzer schmaler seitlicher, in den Achseln der Zähne entspringender,
später abfallender Astchen. — Nordsee. — f. scorpioides (Hörnern.) J.
Ag. Fucus scorpioides Hörnern. Chordaria scorpioides Lyngb. F. nodosus
v. denudatus J. Ag. Thallus fast cylindrisch, gefiedert, mit verlängerten,
fadenförmigen Fiedern, ohne Luftblasen, steril. — Ostsee.
3507. A. Mackaii (Turn.) Holm et Batt. — Ozothalia Mackaii Kg.
— Fucus Mackaii Turn. — F. nodosus y Mackaii Ag. — Physocaulon
Mackaii Kg. — Thallus fast cylindrisch oder etwas zusammengedrückt, zier-
lich, reich verzweigt gleichhoch; Zweige dichotom, gespreizt, stellenweise
blasig aufgetrieben, besonders unter den Achseln, während eigentliche Blasen
Erklärung zu Tafel LVIIC.
Ascophyllum nodosum.
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— 257 —
selten sind. Fruchtästchen langgestielt, hängend, neben den Zweigen, im
unteren Teil des Thallus, elliptisch-lanzettlich, zuweilen gegabelt. — Nach
Kützing in der Ostsee.
Gattung Cystoslra Ag.
Thallus von mittlerer Grösse mit Wurzelscheibe festsitzend, stielrund
oder zusammengedrückt flach, oft fadenförmig verlängert, reich und in sehr
verschiedenartiger Weise verzweigt. Besondere Luftblasen fehlen, doch sind
die Zweige stellenweise blasig aufgetrieben, oft so, dass die Auftreibungen
kettenförmig gereiht erscheinen. Conceptakeln in den abweichend gestalteten
Endabschnitten der oberen Zweige, zwitterig, am Grunde Oogonien, oben
Antheridienstände entwickelnd. Oogonien mit je einer Eizelle.
Übersicht der Arten.
1. Pflanze durch kurze pfriemenförmige Zweige dornig. 2.
Pflanze nicht mit kurzen Dornen besetzt. 7.
2. Hauptstamm niederliegend, hin- und hergebogen. C. COrniculata.
Hauptstamm nicht niederliegend hin- und hergebogen. 3.
3. Luftblasen kettenförmig gereiht. C. concatenata.
Luftblasen fehlend oder einzeln. 4.
4. Stamm mit knorrigen Anschwellungen. 5.
Stamm ohne knorrige Anschwellungen, höchstens mit Aststumpfen. 6.
5. Äste aus der Spitze kegelförmiger Knorren entspringend. C. AMes-
Marina.
Äste nicht aus Knorren entspringend. C. selaginöides.
6. Sprosse durchweg dicht mit 2 — 4 mm langen Dornen besetzt. C. amen-
LclCGa«
Sprosse nur stellenweise mit 1 mm langen Dornen besetzt. C. crinita.
7. Pflanze ohne eigentlichen Stammteil. C. abrotanifolia.
Pflanze mit gesondertem Stammteil. 8.
8. Fruchtkörper stumpf. C. discors.
Fruchtkörper mit Spitze oder Dornästchen. 9.
9. Stamm allseitig verzweigt. C. barbata.
Stamm zweizeilig mit Ästen besetzt. C. fibrosa.
3508. C. COrniculata (Wulf.) Zanard. — C. cricoides v. corniculata
Menegh. — C. squarrosa De Not. — C. granulata Falkenb. — Haieria
corniculata, ericoides v. corniculata, squarrosa Kg. — Treptacantha Abies-
Thome-Migula, Flora. VI. 2. 17
— 258 —
Marina Kg. — Thallus in 6 — 15 cm hohen Rasen mit nieclerliegendem, hin-
und hergebogenem, stachelig rauhem und knorrigem, verzweigtem und ver-
wachsenem Stamm, von welchem zahlreiche, aufrechte, dicht stehende, fast
gleichlange, 1 — 3 mm dicke, nach oben zu sich verjüngende Hauptäste aus-
gehen. Von diesen entspringen im oberen Teil allseitig abwechselnd nach
oben zu kürzer werdende Zweige. Alle Aste und Zweige sind überall dicht
mit kurzen, wenig über 1 mm langen, spitzen oder zwei- bis vierspaltigen
abstehenden Dornen besetzt, die nach unten zu dichter stehen, aber kürzer
und zarter sind. Luftblasen fehlen. Conceptakeln am Grunde der oberen
Dornästchen als knotige Anschwellungen hervortretend, keine gesonderten
Fruchtkörper bildend. — Adriatisches Meer.
3509. C. Albies-Marina (Gmel.) Ag. — C. Montagnei J. Ag. — C.
granulata Falkenb. — C. gracilis, pinnata Kg. — Treptacantha gracillima,
Montagnei Kg. — Pbyllacantha Montagnei, gracilis, pinnata, affinis, moni-
liformis Kg. — Thallus mit 10 — 30 cm hohem, fingerdickem, gestutztem,
gabelig und meist auch seitlich verzweigtem oben dicht, nach unten zu
spärlicher mit höckerigen, dicht bestachelten, fast kegelförmigen Knorren
besetztem Stamm. Aus der Spitze der Knorren entspringen 10 — 20 cm
lange, fast gleichhohe, abwechselnd fiederartig verzweigte Äste einzeln oder
zu mehreren, linear, 1 — 2 mm breit, am Grunde fast stielrund, weiterhin fast
dreikantig, nach oben zu flach, zerstreut drüsig punktiert, mit sägezähnigem
Rande. Luftblasen fehlen. Conceptakeln in Form von warzenförmigen An-
schwellungen an den oberen Teilen der Astchen. — Adriatisches Meer.
— var. moniliformis (Kg.) Hauck. Aste unterhalb ca. 1 mm, oberhalb
halb so breit, fast corymbos-büschelig, dicht verzweigt. Dornzähne meist
klein, spärlich, stellenweise fehlend. Conceptakeln im oberen Teile, bisweilen
in der Mitte der Ästchen gereiht. — Adriatisches Meer.
3510. C. selaginoides (Wulff.) Nacc. — C. ericoides var. selaginoides
Ag. — C. amentacea v. selaginoides J. Ag. — C. sedoides Ag. — Haleria
selaginoides, vulpina, tenuis, sedoides Kg. — Treptacantha Turneri Kg. —
Thallus 15 — 30 cm hoch mit dickem, verlängertem, vom Grunde an ver-~
zweigtem, bald niederliegendem, bald aufrechtem, durch knotige Anschwel-
lungen rauhem Stammteil. Zweige am Grunde durch Reste abgestorbener
Teile rauh, oben dicht fiederig verzweigt, die jüngeren blattartig flach, sehr
schmal, nur etwa 1 mm breit, rippenlos, die älteren fadenförmig, mehr oder
weniger dicht mit Dornen besetzt. Dornen meist ziemlich dicht, 2 mm und
darüber lang, am Grunde drüsig, einfach oder an der Spitze gegabelt, die
obersten, fertilen gespreizt. Fertile Abschnitte warzig-fadenförmig am Grunde
der kaum sich berührenden aufgeblasenen Dornen stehend. Luftblasen fehlen.
— Adriatisches Meer.
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— 259 —
3511. concatenata (L.) Ag. — C. granulata v. concatenata Menegh.
— Phyllocantha concatenata, Boryana, setacea, trichophylla, ramosissima,
oligocantha Kg. — Zarter als die vorigen. Thallus mit 4 — 7 cm langem,
federkieldickem Stamm, der nach der Spitze zu einige am Grunde verdickte
seitliche Zweige trägt. Zweige über 30 cm lang, fadenförmig, reich fiederig
verzweigt, die unteren blattartig fiederspaltig. Die oberen etwas zurück-
gebogen in zahlreiche Astchen aufgelöst. Blasenförmige Auftreibungen meist
zahlreich, ellipsoidisch, etwa 2 mm lang, fast immer kettenförmig hinter-
einanderstehend. Fertile Abschnitte endständig, gestielt oder einer blasen-
förmigen Anschwellung aufsitzend. — Adriatisches Meer.
3512. C. amentacea Bory. — C. ericoides var. amentacea Ag. —
Haierica amentacea, lupulina Kg. — Thallus 10 — 40 cm hoch mit kurzem,
etwa 2 — 12 cm langem und etwa 5 mm dickem Stamm, von welchem die
1 — 2 mm dicken, nach oben zu sich verjüngenden, allseitig abwechselnd
pyramidal verzweigten und durchweg dicht mit 2—4 mm langen, einfachen
oder gegabelten, zusammengedrückten, pfriem förmigen Dornen besetzten
Hauptäste entspringen; am Grunde sind die Hauptäste gewöhnlich astlos.
Conceptakeln auf der Aussenseite am Grunde der oberen dornförmigen Ästchen
als warzige Anschwellungen hervortretend, zuweilen selbst kätzchenförmig
zusammengedrängt in den Astspitzen. Luftblasen fehlen oder einzeln unter
den Astspitzen, dann oval und mit Dornästchen besetzt. — Adriatisches
Meer.
3513. C. crinita (Des f.) Duby. — C. flaccida, squarrosa, robusta
Kg. — Thallus 20 — 60 cm lang mit verlängertem, stielrundem, 3 — 6 mm
dickem, einfachem oder geteiltem, an der Spitze oft gestutztem, unten ast-
losem, glattem oder durch zurückgebliebene Reste von Ästen stumpf dornigem,
oben allseitig reich verzweigtem Stamm. Hauptäste ziemlich dünn, büschelig,
am Grunde stachelig- rauh, wiederholt allseitig abwechselnd verzweigt. Zweige
1j2 — 1 mm dick, zusammengedrückt-flach, zuletzt fadenförmig, an den Enden
abwechselnd zweizeilig verzweigt, mit gestutzten Enden, zerstreut drüsig
punktiert, stellenweise mit etwa 1 mm langen Dornen besetzt. Ohne Luft-
blasen. Fertile Sprossabschnitte länglich, an den Zweigenden, meist mit
kurzen Dornästchen besetzt. — Adriatisches Meer.
3514. C. barfoata (Good. et Woodw.) Ag. — C. microcarpa bar-
batula, Hoppii v. aurantia, C. aurantia Kg. — C. Hoppii Ag. — Taf. LVII D.
— Thallus 50 — 120 cm lang mit kurzem oder verlängertem, 1j2 — 1 cm
dickem, einfachem oder etwas verzweigtem, oben gewöhnlich gestutztem,
Erklärung zu Tafel LVIID.
Fig. 1. Cystosira barbata.
17'
— 260 —
glattem oder mit Aststumpfen besetztem, der Länge nach allseitig mit
fadenförmigen Hauptästen besetztem Stamm. Hauptäste sehr verlängert,
reich und allseitig abwechselnd verzweigt; Zweige ca. 1 mm dick, meist
verlängert, glatt bis stark drüsig punktiert. Luftblasen meist in grosser
Anzahl gewöhnlich zu zwei oder mehr hintereinander kettenförmig gereiht,
länglich oder stark verlängert. Fertile Sprossabschnitte spindelig bis selbst
fast fadenförmig, gestielt, aus den Endästchen entwickelt mit meist abgesetzter,
lang ausgezogener Spitze, ohne Dornästchen, einfach. — Adriatisches Meer.
3515. C. discors (L.) Ag. — C. paniculata Kg. — C. foeniculacea
Grev. — Thallus 20 — 60 cm hoch mit kurzem, warzigem oder stachelig-
rauhem, an der Spitze in mehr oder weniger verlängerte Hauptäste geteiltem
Stamm. Verzweigung anfangs zweizeilig, später allseitig abwechselnd. Haupt-
äste an jungen Pflanzen flach, mit geflügelter Mittelrippe, linear, 2 — 6 mm
breit, nach oben verschmälert, am Rande gezähnt, zweizeilig, mit schmalen
lanzettlichen blattartigen Astchen besetzt, an alten Pflanzen stielrundlich bis
zusammengedrückt, kaum geflügelt, stachelig-rauh, unten nackt, nach oben
zu abwechselnd allseitig reich mit zweizeilig verzweigten, zusammengedrückten
bis flachen Ästen besetzt. Astchen fast linear und glatt oder mehr lanzett-
lich und am Rande schwach gezähnelt. Luftblasen selten fehlend, an kür-
zeren Zweigen einzeln, an längeren zu mehreren kettenförmig gereiht, länglich.
Fertile Abschnitte eiförmig bis spindelig, stumpf, ohne Dornästchen, aus den
Spitzen der Astchen entstehend. — Adriatisches Meer.
3516. C. aforotaiiifolia Ag. — C. fimbriata Bory. — C. microcarpa,
elata, divaricata, patentissima, squarrosa, glomerata, leptocarpa Kg. — Taf.
LVIIE, Fig. 1. — Thallus 10 — 100 cm hoch, ohne eigentlichen Stamm,
unten 3 — 6, oben etwa 1 mm dick, schon am Grunde sich in mehrere
Hauptäste spaltend, anfangs zusammengedrückt- flach, fast linear, mit undeut-
licher Mittelrippe, abwechselnd gefiedert mit fast stumpf lanzettlichen Fieder-
chen, später oben stielrund, allseitig abwechselnd mit fadenförmigen Zweigen
besetzt. Hauptäste glatt, nie stachelig-rauh, Zweige glatt oder dicht drüsig
punktiert. Luftblasen oval bis länglich, an jüngeren Zweigen, einzeln oder
kettenförmig gereiht, zuweilen ganz fehlend. Fertile Abschnitte spitz eiförmig
bis spindelig, einfach oder gegabelt, sitzend oder gestielt, nie Dornenästchen
tragend, aus den Endverzweigungen entwickelt. — Adriatisches Meer.
3517. C. fibrosa (Huds.) Ag. — Phyllacantha fibrosa Kg. — Ph.
thesiophylla Kg. — Thallus 1 m und darüber lang mit verlängertem, zu-
Erklärung zu Tafel LVIIE.
Fig. 1. Cystosira abrotanifolia.
„ 2. Halidrys siliquosa.
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— 261 —
sanrniengedrücktem, 4 — 6 mm breitem, nach oben verjüngtem, zweizeilig mit
Hauptästen besetztem Stamm. Hauptäste dem Stamm ähnlich aber dünner,
verlängert, reich verzweigt und zwar ziemlich regelmässig abwechselnd zwei-
zeilig. Astchen flach, linear mit ziemlich deutlicher Mittelrippe, nicht drüsig
punktiert, verlängert, die unteren 1 — 2 mm breit, die oberen sehr schmal,
fast borstenförmig. Luftblasen meist vorhanden, gross, kugelig-oval, einzeln
oder bis zu vier entfernt gereiht. Fertile Abschnitte lang, fadenförmig,
spitz, meist mit dornartigen Astchen besetzt, aus den Ästchen vorletzter
Ordnung hervorgehend. — Nordsee.
Gattung Halidrys Lyngb.
Thallus ziemlich gross, mit kegelförmiger Wurzelscheibe, zusammen-
gedrückt bis fast stielrund, rippenlos, wiederholt unregelmässig fiederig
verzweigt; Verzweigungen als Lang- und Kurztriebe auftretend, von denen
die letzteren sich zumeist in Fruchtkörper oder Luftblasen umwandeln.
Conceptakeln als kleine Wärzchen auf den lanzettlichen gestielten Frucht-
körpern auftretend. Oogonien eineiig. Monöcisch. Luftblasen schotenförmig
gestielt, gliederartig eingeschnürt und gekammert.
3518. H. siliquosa (L.) Lyngb. — Taf. LV11E, Fig. 2. — Thallus
1 — 2 m lang, etwa 2 — 5 mm breit, linear, reich verzweigt. Untere Äste
linear, verlängert, einfach oder mit wenigen Ästchen und Luftblasen, oberen
ein- bis mehrfach gefiedert. Luftblasen linear länglich oder lanzettlich, ge-
stielt mit aufgesetzter dünner, längerer oder kürzerer Spitze. Fruchtkörper
oft traubig gehäuft an den Enden der Äste, zusammengedrückt, lanzettlich,
gestielt. — Ostsee, Nordsee.
Gattung Sargassum Ag.
Pflanzen hoch differenziert, von meist beträchtlicher Grösse, mit flacher
bis kegelförmiger Wurzelscheibe, stengeligen, mehr oder weniger verzweigten
Sprossen und an diesen stehenden blattartigen Kurztrieben. Blätter meist
horizontal gestellt, derbhäutig, meist gestielt und mit Mittelrippe. Luftblasen
kugelig, gestielt, aus dem Grunde der Blattstiele oder an Stelle von Blättern
stehend. Fruchtkörper einfach oder verzweigt, von verschiedener Entwicke-
lung. Conceptakeln zwitterig. Oogonien eineiig.
3519. S. linifolium (Turn.) Ag. — S. coarctatum Kg. — S. Bory-
anum Mont. — S. obtusatum Bory. — S. vulgare Auct. — Taf. LVII F. —
Erklärung zu Tafel LVIIF.
Sargassum linifolium, a) fruchtende, b) sterile Pflanze.
— 262 —
Spross 20 — 100 cm und darüber lang, fadenförmig, fast stielrund 2 — 3 mm
dick, einfach oder allseitig abwechselnd und abnehmend verzweigt, oben
stets, oft weit herab, stachelig-rauh. Blätter in der Form veränderlich,
linear-lanzettlich, schwach drüsig- punktiert, meist fein gezähnt, etwa 1 — 8 cm
lang und 2 — 10 mm breit. Luftblasen 2 — 8 mm im Durchmesser, meist
glatt, seltener mit Stachelspitze, gestielt. Fruchtkörper seitlich und end-
ständig an den fertilen Ästchen von verschiedener Gestalt und Stellung, kurz
spindelig bis fadenförmig. — Adriatisches Meer.
3520. S. Hornschuchii Ag. — Stichophora Hornschuchii Kg. —
Spross 30 — 60 cm lang, am Grunde zweischneidig mit zackigem Rande,
weiterhin vierkantig, zuletzt zusammengedrückt, fadenförmig, glatt, seitlich
verzweigt. Blätter länglich bis linear-lanzettlich, 4 — 8 cm lang, 6 — 15 mm
breit, nicht drüsig punktiert, wellig, mit meist grob und unregelmässig ge-
zähntem Rande. Luftblasen etwa 8 mm dick, meist glatt, gestielt. Frucht-
körper eilanzettlich, zusammengedrückt-dreikantig, einfach, 10 — 15 mm lang
und 2 — 4 mm dick. — Adriatisches Meer.
VI. Ordnung: Characeae.
Kryptogamen von eigenartig regelmässigem Bau, eine streng in sich
abgeschlossene Gruppe bildend, die zu den übrigen Algen nur geringe Ver-
wandtschaft zeigt.
Der Stamm der Characeen besteht aus abwechselnden langen Inter-
nodial- und kurzen Knotenzellen; durch Teilung der letzteren entsteht ein
Kranz von Zellen, aus denen zunächst die wirtelig stehenden, als Blätter
bezeichneten Kurztriebe hervorgehen. Ausserdem nehmen aus ihnen die
röhrenförmigen, an dem Internodium auf- und abwärtswachsenden und
dieses einhüllenden schlauchförmigen Rindenz eilen der berindeten Arten
ihren Ursprung. Drittens entsteht noch aus ihnen bei vielen Characeen
ein einfacher oder doppelter Kranz, der Stipularkranz, von warzenförmigen
bis lang borstenförmigen Zellen unter dem Blattquirl. Die Blätter selbst
sind meist ähnlich gegliedert wie der Stengel, oft auch in ähnlicher Weise
berindet; aus ihren Knotenzellen entstehen die Blättchen, ebenso sitzen an
den Knoten die Geschlechtsorgane.
Ungeschlechtliche Fortpflanzung fehlt. Die geschlechtliche wird durch
Antheridien und Oogonien (Sporenknöspchen) vermittelt, die teils an derselben
Pflanze und dann meist in unmittelbarer Nachbarschaft, teils an verschie-
denen Individuen stehen. Ausserdem kommt noch eine rein vegetative Ver-
mehrung durch Ausläuferbildung (nacktfüssige Zweige, Zweigvorkeime) vor.
— 263 —
Die männlichen Geschlechtsorgane, Antheridien, sind kugelig, reif leb-
haft rot gefärbt und öffnen sich mit acht ineinandergreifenden Klappen
(Schilder), welche in der Mitte nach innen zu einen Griff (Manubrium) tragen.
Durch Sprossung entstehen an der Spitze desselben eine Anzahl rundlich-
länglicher Zellen, an denen wieder eine Anzahl langer, gewundener, durch
zahlreiche Querwände in flach scheibenartige Zellen geteilter Fäden ent-
springen. In jeder dieser Zellen entwickelt sich ein Spermatozoid, welches
in seinem Aussehen dem der Torfmoose sehr ähnlich ist. Es ist ein in
drei bis vier Umgängen spiralig-schraubig gewundener, kaum 1 f.i dicker
Faden mit dickerem Hinterende und dünnerem Vorderende, an welchem zwei
lange, sehr zarte Geissein entspringen.
Die Oogonien oder Sporenknöspchen sind eiförmig-rundliche Organe,
welche aus den fünf spiralig gewundenen Hüllzellen, der Eizelle und dem
Krönchen bestehen. Die fünf Hüllzellen umschliessen die Eizelle schon in
sehr jugendlichem Zustande vollkommen, sind anfangs gerade und drehen
sich erst im Verlauf der Entwickelung des Oogoniums spiralig um die Ei-
zelle herum. An ihrem Ende schneiden sie je eine Zelle ab, welche bei
der Untergruppe der Nitelleae sich nochmals teilt, bei den Chareae ungeteilt
bleibt und deshalb bei den ersteren ein zehnzelliges, bei den letzteren ein
fünfzellises Krönchen bildet. Die Eizelle entwickelt sich zu dem ziemlich
grossen Kern, welcher als Oospore aufzufassen ist. Der Kern bildet nach
der Befruchtung eine harte Aussenschicht, die Hartschale aus, welche den
Windungen der spiraligen Hüllzellen entsprechend, stumpfe oder scharfe,
spiralig über die Oberfläche verlaufende Leisten zeigt; seine Farbe ist gelb-
lich bis undurchsichtig schwarz. Die Befruchtung geschieht in der Weise,
dass das Krönchen bei Eintritt der Empfängnisfähigkeit der Eizelle abfällt
oder die Hüllzellen am Scheitel auseinanderweichen, so dass Lücken ent-
stehen, durch welche die Spermatozoiden zu der Eizelle gelangen können.
Erklärung zu
Tafel LVIII.
Fig. 1.
Nitella flexilis, Habitusbild, nat. Gr.
„ 2.
7)
„ fertiles Blatt, vergr.
„ 3.
71
„ Blattenden.
■ 4.
n
opaca „
, &•
7t
syncarpa, fertiles weibliches Blatt.
„ 6.
n
„ Kern.
■ 7.
n
„ Sporenknöspchen mit Schleimhülle
. 8.
•n
capitata, fertiles weibliches Blatt.
, 9.
n
, Kern.
. io.
71
syncarpa, Blattende.
, 11.
7t
translucens, Sporenknöspchen.
. 12.
n
mucronata, Kern.
. 13.
71
translucens, Kern.
— 264 —
Die Sporen sind gegen Austrocknung und Kälte sehr widerstandsfähig
und können ihre Keimkraft oft viele Jahre behalten. Bei der Keimung
geht aus ihnen zunächst ein Vorkeim hervor; gleichzeitig tritt noch eine
Zelle aus der Spore hervor, die zur ersten Wurzel der Pflanze wird. Der
Vorkeim stellt einen Zellfaden dar, der nur eine einzige Knotenzelle ent-
wickelt; auch in dieser finden ebenso wie in den Knotenzellen des Stengels
eine Anzahl Teilungen statt; eine der entstandenen Zellen wächst zu der
eigentlichen Charenpflanze aus, die übrigen bilden die Vorkeimblätter.
Aus den Knoten des Stengels entwickeln sich bei den Nitelleen nur
Blätter, und diese sind anders gebaut, als bei den Chareen. Bei Nitella
besteht das Blatt nur aus einem Hauptstrahl, der eine Anzahl Nebenstrahlen
an seinem Scheitel trägt, die in gleicher Weise Nebenstrahlen höherer Ord-
nung doldenartig tragen können. Bei einigen Arten sind aber nur Neben-
strahlen I. Ordnung entwickelt, das Blatt ist nur einmal geteilt (N. flexilis).
bei andern kommen Nebenstrahlen IL und selbst III. Ordnung vor, die Blätter
sind zwei- bezw. dreimal geteilt. Alle Strahlen sind einzellig.
Bei der Gattung Tolypella sind die Blätter entweder ungeteilt und
bilden einen einfachen Zellfaden, oder sie sind geteilt, aber der Hauptstrahl
ist dann immer deutlich stärker entwickelt und länger als die Blättchen.
Die Blättchen selbst können in ähnlicher Weise, wie der Hauptstrahl weiter
geteilt sein. Bei der Gruppe der Chareae sind die Blätter in Internodien-
und Knotenzellen gegliedert, wie der Stengel, an den Knoten mit einfachen,
ungeteilten Blättchen besetzt.
Bei einem Teil der zu den Charen gehörigen Arten ist der Stengel
und meist auch die Blätter berindet. Die Rindenzellen gehen von der Blatt-
basis aus und wachsen teils aufwärts, teils abwärts, so dass die von einem
Knoten aufwärts wachsenden Rindenzellen mit den abwärts wachsenden des
nächstoberen Knotens in der Mitte des Internodiums zusammenstossen. Ge-
wöhnlich besteht die Berindung aus Zellreihen, die wie der Stengel in lange
Internodial- und kurze Knotenzellen gegliedert sind. Bei einigen Chareen
bleiben die Knotenzellen ungeteilt und entwickeln sich nicht weiter. Bei
den meisten aber teilen sich die Knotenzellen und bilden seitliche Reihen
von Rindenzellen, die wie die Internodialzellen in die Länge wachsen und
sich zwischen diesen einschieben; sie bilden die sogenannten Zwischen-
reihen, die gegenüber den Haupt- oder Mittelreihen dadurch charakte-
risiert sind, dass sie keine Knotenzellen besitzen. Der Rest der Knotenzellen
bleibt im einfachsten Falle in Form von etwa isodiametrischen Zellen zwischen
den Internodialzellen der Mittelreihen erhalten, oder aber er wächst zu ein-
fachen Stacheln aus, die oft den Durchmesser des Stengels an Länge über-
13
wrü k
\af(ja<>
wractob.
— 265 —
treffen. Zuweilen stehen auch die Stacheln in Büscheln zusammen. Die
Bestachelung ist für manche Arten sehr charakteristisch.
Die Zahl der Rindenreihen, welche ein Internodium umgeben, steht in
gewisser Beziehung zur Zahl der Blätter eines Quirles. Wenn sich, was nur
bei wenigen Arten vorkommt, keine Zwischenreihen entwickeln, so ist die
Zahl der Rindenröhrchen gleich der der Blätter in dem darüberstehenden
Quirl; entwickelt sich nur eine Zwischenreihe zwischen zwei Mittelreihen, so
ist die Zahl der Rindenröhrchen doppelt so gross als die der darüber-
stehenden Blätter. Bei einigen Arten entwickeln sich zwei Zwischenreihen
zwischen zwei Mittelreihen und dann ist die Zahl der Rindenreihen dreimal
so gross als die der Blätter in dem darüberstehenden Blattquirl. Ganz ge-
nau stimmen die Zahlen übrigens gewöhnlich nicht, oft ist ein Rindenröhr-
chen zu viel oder zu wenig, als nach der Zahl der Blätter erwartet werden
müsste, weil in der Berindung oft geringe Unvollkommenheiten vorhanden
sind. Auch sind in dem aufwärts wachsenden Teil der Rindenröhrchen stets
soviel weniger Rindenröhrchen, als einem Blatt entsprechen, weil sich in der
Achsel des ältesten Blattes statt der Rindenröhrchen ein Ast entwickelt.
Wichtig ist auch noch für die Bestimmung der Arten, dass vielfach Mittel-
oder Zwischenreiben stärker entwickelt sind und deshalb das eine Mal die
Mittelreihen mit den Stacheln höher liegen, Kanten bilden, bald von den
Zwischenreihen überwölbt werden und in den Furchen liegen.
Neben der Berindung entwickelt sich aus den Stengelknoten bei den
meisten Chareen der Stipularkranz; er fehlt den Nitelleen und der Gattung
Tolypellopsis. Die Zellen des Stipularkranzes ähneln ungefähr den Stacheln;
sie bilden bei Lychnothamnus, Lamprothamnus, Ohara coronata und scoparia
einen einfachen Kranz, bei den übrigen einen doppelten Kranz, von dem die
Erklärung zu Tafel LIX.
Fig. 1. Nitella translucens, fertiler Blattquirl.
2, 3.
71
„ Enden steriler Blätter
4.
•n
mucronata, Blatt.
5.
•n
„ Blattende.
6.
„
gracilis, fertiles Blatt.
7.
71
„ Blattspitze.
8.
V
tenuissima, fertiles Blatt.
9.
-
„ Blattspitze.
10.
7»
batrachosperma, fertiles Blatt.
11.
71
„ Blattspitze.
12.
71
hyalina, Blattquirl.
13.
7*
ornithopoda, Blattspitze.
14.
71
batrachosperma, Bronchen.
15.
71
syncarpa, Krönchen.
— 266 —
untere Reihe abwärts, die obere aufwärts gerichtete Zellen enthält. Die
Zahl der Zellen einer Reihe ist doppelt so gross als die der Blätter eines
Quirles, nur bei Ohara coronata und scoparia ist sie ebenso gross.
Die Geschlechtsorgane stehen in der Regel nur an den Verzweigungen
oder Knoten der Blätter; bei Tolypella auch an der Basis der Blätter. Bei
monöcischen Arten stehen sie nieist dicht neben- oder übereinander, nur bei
wenigen Arten getrennt an verschiedenen Knoten oder Blättern desselben
Individuums. Aber die Stellung ist bei den einzelnen Gattungen verschieden;
bei Nitella stehen die Antheridien über den Sporenknöspchen, ebenso bei
Tolypella und Lamprothamnus, bei Lychnothanmus ein Sporenknöspchen
zwischen zwei Antheridien, bei Ohara steht gewöhnlich ein Antheridium
unter einem Sporenknöspchen.
Die Wurzeln, mit denen die Characeen im Boden haften, stellen sehr
einfache, unberindete, gegliederte lange Fäden dar, die an den verdickten
Gliederungen Seitenwurzeln treiben. An ihnen entwickeln sich bei einigen
Arten eigentümliche, als Reservestoffbehälter dienende und mit Stärke sich
füllende Knöllchen, die bei Ohara aspera einzellig und rundlich, bei Ch.
fragifera mehrzellig und unregelmässig erdbeerartig, bei Tollypellopsis stel-
ligera zierlich sechseckig- sternförmig sind.
Die oberirdischen Zellen der Characeen sind chlorophyllhaltig, grün,
oft aber durch Kalkinkrustation undurchsichtig und weisslich; den Kalk
muss man bei der Untersuchung erst durch eine Säure entfernen. Bei nicht
inkrustierten Zellen sieht man die Chlorophyllkörner dicht in Reihen ge-
lagert von einer etwas gewundenen hellen Linie, dem Indifferenzstreifen
unterbrochen. Bei genauer Einstellung erkennt man, dass das Plasma in
der Zelle sich lebhaft in geschlossenem Strom bewegt; auf der einen Seite
des Indifferenzstreifens steigt es auf, auf der anderen herab.
Die Characeen finden sich weit verbreitet in stehendem oder langsam
fliessendem Wasser, aber nur in reinem; sie gehören zu den ersten Pflanzen,
welche verschwinden, wenn das Wasser in irgend einer Weise, besonders
durch Fabrikabwässer verunreinigt wird. Yiele Arten sind mehrjährig, einige
fruchten schon im Frühjahr, die meisten im Sommer und Herbst. Beim
Sammeln hat man darauf zu achten, dass man auch die Wurzeln mit aus
dem schlammigen Boden hebt, weil die bei einigen Arten vorkommenden
Wurzelknöllchen für die Bestimmung der Arten von Bedeutung sind. Am
besten verfährt man in der Weise, dass man das ganze meist buschig wach-
sende Individuum am Grunde packt, heraushebt durch Hin- und Herschwanken
im Wasser von dem anhaftenden Schlamm befreit und dann mit der Spitze
nach unten aus dem Wasser hebt. Jedes einzelne Büschel schlägt man am
besten in Pergamentpapier, lässt abtropfen und legt es dann in einen wasser-
n ' r// tft9. - -
f //ataceaes
— 267 —
dichten Rucksack. Zu Hause wird die Pflanze, wie dies für Algen ange-
geben ist (Bd. I, pag. 6) unter Wasser auf Papier aufgezogen. Das heraus-
genommene Papier wird locker zwischen Fliesspapieren getrocknet, höchstens
mit einem leichten Brett beschwert; starker Druck ist zu vermeiden!
Die mit Kalk inkrustierten Characeen sind in trockenem Zustande oft
sehr brüchig; man klebt sie deshalb zweckmässig auf starken Karton fest
oder legt sie doch so zwischen Karton oder Pappebogen in das Herbar,
dass sie nicht leicht brechen können. Die zarten dünnwandigen Nitellen
haften besser am Papier und sind auch viel biegsamer.
Die Bestimmung der Characeen ist durchaus nicht so schwierig, wie
sie dem Anfänger gewöhnlich erscheint, nur muss man sich mit ihrem Auf-
bau genau vertraut gemacht haben. Sterile Pflanzen lassen sich allerdings
oft überhaupt nicht bestimmen. Der Bau der Blätter lässt schon erkennen,
ob man es mit einer Nitellee oder Charee zu tun hat, ebenso unterscheidet
sich hierdurch Nitella von Tolypella. Unter den Chareen hat Tolypellopsis
wie die Nitellen keinen Stipularkranz, die andern drei Gattungen sind mit
einem solchen versehen, derselbe ist bei Lamprothamnus, Lychnothamnus
und zwei Charaarten einfach, bei den übrigen Charen doppelt.
Die Berindungsverhältnisse kann man auf zweierlei Weise feststellen.
Entweder macht man zwischen Hollundermark feine Querschnitte durch den
Stengel und zählt die Rindenröhrchen oder man schlitzt ein Stück Inter-
nodium auf, breitet es auf dem Objektträger aus und untersucht, ob sich
zwischen zwei durch ihre Knoten kenntlichen Mittelreihen eine oder zwei
knotenlose Zwischenreihen finden. Man stellt damit fest, ob man einreihig,
zweireihig oder dreireihig berindete Arten vor sich hat. Bei den zweireihig
berindeten Arten ist es wieder notwendig zu wissen, ob die Stacheln auf
den Kanten oder in den Furchen liegen, was manchmal mit rechten Schwierig-
keiten verbunden ist. Am besten gelingt es an den jüngeren Internodien
getrockneter, aber nicht gepresster Individuen mit einer sehr stark ver-
grössernden Lupe. Aber auch dann wird man manchmal lange suchen
müssen, ehe man seiner Sache vollkommen sicher ist.
Die Stellung der Geschlechtsorgane ist meist ohne weiteres erkennbar;
auch hier vergesse man aber nicht auch jüngere Quirle zu untersuchen, weil
an älteren die Antheridien oft fehlen und völlig zerfallen sind. Der Kern
lässt sich unter dem Präpariermikroskop leicht von seinen Hüllen befreien,
Erklärung zu Tafel LIXB.
Fig. 1. Nitella gracilis, Habitus, nat. Gr.
„ 2. „ tenuissima.
„3. „ batrachosperma.
„ 4. „ nyalina.
— 268 —
was oft notwendig ist, um die Zahl und Beschaffenheit der Leisten zu
untersuchen. Ob eine Gallerthülle um die Geschlechtsorgane vorhanden ist
oder nicht, lässt sich leicht durch eine dem in Wasser liegenden Präparat
zugesetzte Lösung eines Anilinfarbstoffes entscheiden; nach Abspülung in
reinem Wasser zeigen sich die Schleimhüllen wenigstens in ihrer Aussen-
schicht mehr oder weniger deutlich gefärbt.
Bei dem überraschend grossen Formenreichtum der Characeen ist es
kein seltener Fall, dass sich zwei Formen ganz verschiedener Arten voll-
kommen ähnlich sind, während extreme Formen derselben Art kaum zu
einander zu gehören scheinen; nur genaue mikroskopische Untersuchung
kann deshalb Sicherheit schaffen.
Übersicht der Gattungen.
1. Krönchen des Sporenknöspchens zehnzellig. 2.
Krönchen fünfzellig. 3.
2. Blätter gabelteilig. Nitella.
Blätter einfach oder verzweigt, aber stets mit stärkerem Hauptstrahl und
schwächeren Seitenstrahlen, nicht gabelig. Tolypella.
3. Ohne Stipularkranz. Tolypellopsis.
Mit Stipularkranz. 4.
4. Sporenknöspchen unterhalb der Antheridien stehend, unberindet. Lam-
protkaninus.
Sporenknöspchen nicht unterhalb der Antheridien stehend (diöcische Arten
berindet). 5.
5. Sporenknöspchen zwischen den Antheridien stehend unberindet oder un-
vollkommen berindet. Lychnothamnus.
Sporenknöspchen über den Antheridien stehend (diöcische Arten voll-
kommen berindet). Ohara.
Gattung Nitella Ag.
Stengel und Blätter unberindet, gewöhnlich weich und biegsam, mit-
unter (oft zonenweise) mit Kalk inkrustiert. Blätter im Quirl 5 — 8, oft
einige (accessorische) weniger entwickelt, mit stets eingliedrigem, nur einen
blättchenbildenden Knoten besitzendem Hauptstrahl, an dessen Gipfel die
Nebenstrahlen entspringen, die selbst in ähnlicher Weise weiter gegliedert
sein können. Antheridien und Sporenknöspchen nur an den Blättern und
Blättchen, nicht in den Blattachseln, erstere bei monöcischen Arten stets
über den letzteren.
c S/yr/t/Sff (a
/rr/s/ < ) //;uy/ ir//f/ .
///<
— 269 —
Übersicht der Arten.
1. Blätter nur einmal geteilt (Monarthrodactylae). 2.
Blätter mehrmals geteilt. 5.
2. Fruktifikationsorgane von einer Gallerthülle umgeben (Gloeocarpae). 3.
Fruktifikationsorgane ohne Gallerthülle (Gymnocarpae). 4.
3. Weibliche Blätter ungegabelt. N. syncarpa.
Weibliche Blätter gegabelt. N. capitata.
4. Diöcisch. N. opaca.
Monöcisch. N. flexilis.
5. Endsegmente zwei- bis dreizellig (Diarthrodactylae). 6.
Endsegmente drei- bis fünfzellig. N. ornitliopoda.
6. Quirle mit zahlreichen, einen Kranz bildenden kleineren accessorischen
Blättern. N. hyalina.
Quirle ohne oder nur mit vereinzelten accessorischen Blättern. 7.
7. Fruktifikationsorgane mit Gallerthülle. N. oatracho sperma.
Fruktifikationsorgane ohne Gallerthülle. 8.
8. Endsegmente und Seitenblättchen des letzten Blattknotens kurz, ein
kleines mit der Lupe oft kaum erkennbares Krönchen bildend. 9.
Endsegmente lang, Blättchen des letzten Blattknotens deutlich. 10.
9. Fertile Blätter stark verkürzt in kleine Knöspchen zusammengedrängt.
N. translucens.
Fertile Blätter in aufgelösten Quirlen. N. Drachyteles.
10. Geschlechtsorgane nur an der ersten Teilung der Blätter. N. COn-
fervacea.
Geschlechtsorgane an mehreren Teilungen der Blätter. 11.
11. Kern mit scharfen Leisten. N. mucronata.
Kern mit schwachen Leisten. 12.
12. Sporenknöspchen an der ersten Teilungsstelle der Blätter meist fehlend.
N. tenuissima.
Sporenknöspchen an allen Teilungsstellen der Blätter.
3521. N. syncarpa (Thuil.) Kg. — Taf. LVIII, Fig. 5—7; Taf. LIX,
Fig. 15; Taf. LIX C. — Pflanzen mittelgross, oft in dichten Büschen, schlank,
biegsam, zuweilen zonenartig inkrustiert, dünnstengelig, meist ziemlich hell-
grün. Quirle bald ziemlich dicht köpfchenartig geballt, bald aufgelöst, meist
mit sechs Blättern, zu denen häufig noch zwei accessorische kleinere hinzu-
Erklärung zu Tafel LIX C.
Nitella syncarpa, Habitus, nat. Gr.
— 270 —
treten. Weibliche Blätter einfach, ohne Seitenblättchen, nur mit einem die
Sporenknöspchen kürzer oder länger überragenden Mittelstrahl. Zellmembran
am Ende der Blättchen verdickt, in eine langgezogene hyaline Spitze aus-
laufend. Diöcisch. Antheridien einzeln 400 — 450 y dick. Sporenknöspchen
fast niemals einzeln, sondern zu zwei bis fünf, 500 — 580 fx lang, 420 — 480 (x
breit, mit sieben bis acht Streifen. Kern 300—350 y. lang, 270 — 320 f.i
breit, eiförmig bis kugelig, glatt und ohne vorstehende Kanten (exkl. f.
Thuilleri). Antheridien und Sporenknöspchen mit breiter Gallerthülle, die
jedoch meist erst bei Anwendung von Farbstoffen deutlich wird, fruchtet
im Spätsommer. Formenreich! A. Formae dissolutae. Köpfchenbildung
fehlt vollständig. Quirle aufgelöst, f. longifolia A. Br. Blätter meist
weit über den folgenden Knoten hinausreichend, 8 cm und darüber lang.
Accessorische Blätter selten. — f. brevifolia A. Br. Blätter kurz, nicht
bis an den folgenden Knoten heranreichend. Mit meist zwei accessorischen
Blättern. — f. lacustris A. Br. Köpfchenbildung fast vollkommen fehlend.
Blätter steif. Kern glatt. Ganze Pflanze gleichmässig inkrustiert. — f.
Thuilleri A. Br. Wie f. lacustris, aber Kern mit feinen Leisten. —
B. Formae capituligerae. Köpfchenbildung auch bei den weiblichen
Pflanzen deutlich ausgeprägt, f. heteromorpha Mig. Sterile Blätter sehr
lang, letzte Quirle des Stengels und der Äste sehr dichte Köpfchen bildend.
— f. laxa A. Br. Sehr hinfällig und schlaff, lang gestreckt. Blätter kurz.
— f. capituligera A. Br. Reich verzweigt, mit zahlreichen, kleinen, sehr
dicht geschlossenen Köpfchen, oft zonenartig inkrustiert. — f. conglobata
Mig. Stengel und Blätter verhältnismässig dick mit sehr langen Internodien,
spärlich verzweigt. Köpfchen sehr klein und dicht. — f. longicuspis
A. Br. Köpfchen klein und dicht, langschopfig. Sporenknöspchen 380 — 450 /.i
lang. — abbreviata A. Br. herb. Erstes Glied der fertilen Blätter sehr
lang, zweites sehr kurz. Köpfchen klein. — Verbreitet, namentlich im Westen
häufig, in stehenden Gewässern, Tümpeln, auch in tieferen Seen.
3522. N. capitata (N. von Es.) Ag. — Tai LVIII, Fig. 8, 9. —
Der vorigen Art ähnlich aber meist noch zarter und heller grün und noch
weit mehr zur Köpfchenbildung neigend, so dass ganz aufgelöste Formen
auch bei den weiblichen Pflanzen nicht vorkommen. Blätter acht im Quirl,
accessorische fehlen stets, auch die weiblichen fertilen mit Blättchen neben
den Sporenknöspchen und dem Mittelstrahl. Blattenden gar nicht verdickt,
stumpf oder in ein feines Spitzchen ausgezogen. Diöcisch. Antheridien
bis 600 /x dick, einzeln; Sporenknöspchen 520 y lang, 480 /x dick, zu zwei bis
drei zusammen mit abfallendem Krönchen. Kern rundlich, dunkelbraun bis
schwarz, mit sechs stark vorspringenden scharfen Leisten, 280 — 360 fx lang.
Im Frühjahr fruchtend und dann zerfallend. — f. capituligera A. Br.
— 271 —
Handhoch bis fusshoch, reich verzweigt und buschig mit ausserordentlich
reicher Köpfchenbildung. Blätter länger als die Internodien. Köpfchen klein
und sehr dicht. — f. longifolia A. Br. Im Habitus von der vorigen
Form hauptsächlich durch die sehr langen Internodien und Blätter erheblich
abweichend, trotzdem meist niedriger, mit wenig Quirlen. Köpfchenzahl
gering. — f. brevifolia A. Br. Pflanze sparrig und struppig aussehend,
Blätter kürzer als die Internodien, oft nur halb so lang, sterile nur wenig
länger als die fertilen, daher die Köpfchen, besonders bei den weiblichen
Pflanzen etwas locker, oft gegen 1 cm im Durchmesser. — f. elongata
A. Br. Wenig verzweigte köpfchenarme sehr langgestreckte kräftige Pflanze
mit auffallend langen Internodien und verhältnismässig wenig langen Blättern.
— f. laxa A. Br. Pflanze sehr lang und dünn mit wenigen langen Inter-
nodien und ebenso langen, feinen, sehr biegsamen Blättern. — f. disso-
luta Mig. Neben sehr kleinen, kaum a/3 cm messenden Köpfchen kommen
sowohl an männlichen wie an weiblichen Pflanzen völlig aufgelöste fertile
Quirle vor. Männliche Blätter neben dem Antheridium fast regelmässig
nur mit zwei Seitenblättchen. — Verbreitet aber weniger häufig als die
vorige Art und sehr unbeständig. Wiesengräben, Lehmgruben, Ausstiche.
3523. N. opaca Ag. — Taf. LVIII, Fig. 4. — Gegenüber den vorigen
Arten grösser und kräftiger, aber sehr veränderlich und vielgestaltig; in den
meisten Formen der folgenden Art sehr ähnlich. Pflanzen 25 — 30 cm hoch,
zuweilen noch viel grösser, meist reich verzweigt, mit oder ohne Köpfchen-
bildung, von meist dunkel- bis schwärzlich grüner Farbe, öfters inkrustiert.
Blätter im Quirl meist sechs, keine accessorischen, alle, auch die weiblichen
gegabelt. Blättchen bis zu den Spitzen gleich dick, am Ende spitz und mit
einem kleinen stumpfen oder spitzen, oft sehr unbedeutenden Zipfelchen,
aber nirgends verdickt. Diöcisch, aber ohne Schleimhülle um die Geschlechts-
organe. Antheridien ungleich gross. Sporenknöspchen meist zu zwei mit
kleinem abfallenden Krönchen und stark entwickeltem Halsteil 450—510 (a.
lang, 400 — 460 fx breit. Kern länglich-rund bis eiförmig, 300 — 360 /.i lang,
240 — 300 (.i breit, mit 6 — 7 dicken, stumpfen Leisten, dunkelbraun bis schwarz.
Fruchtet von Ende Mai an. — f. longifolia A. Br. Blätter sehr lang,
stark, nach oben gerichtet. Blättchen 2/3 so lang als der Hauptstrahl, ziem-
lich weit von einander abstehend. Stengel wenig verzweigt, kräftig, aufrecht,
zuweilen sehr hoch. — f. elongata A. Br. Stengel über 1j2 m lang,
regelmässig schwach graugrün inkrustiert, aufrecht, kräftig, mit wenig zahl-
reichen, sehr gedehnten Internodien und sehr langen Blättern. Der vorigen
Form sehr ähnlich, doch etwas reicher verzweigt. — f. laxa A. Br. Pflanze
bleichgrün ohne Inkrustation, schlaff, niedersinkend, wenig verzweigt, lang
blättrig, mit herabsinkenden Blättern, die oft nur ein Seitenblättchen tragen.
— 272 —
— f. simplex A. Br. Sterile Blätter 1/3 — 1/2mal so lang als die Inter-
nodien, kräftig, meist stark gebogen, die fertilen zum Teil ganz aufgelöst
und frei, zum Teil in sehr lockeren Köpfchen, auch die weiblichen gewöhn-
lich nur mit einem Blättchen neben dem Mittelstrahl, die verbreitetste Form.
— f. brevifolia A. Br. Pflanze reich verzweigt, Blätter sehr kurz, etwa
^3 so lang als die ebenfalls sehr kurzen Internodien, sparrig abstehend.
— f. brevifurcata Jahn. Klein, gegen 20 cm hoch, dicht verzweigt, nicht
inkrustiert, hellbräunlich- grün, im Verhältnis zur Grösse in allen Teilen
kräftig mit 30—45 mm langen Internodien, 20 — 25 — 30 mm langen Blättern,
wovon nur ]/6 auf die Gabelung kommt. — f. subcapitata Mig. Lange,
etwas schlaffe Form mit sehr verlängerten, oft 12 cm messenden Internodien,
geringer Verzweigung. Blätter x/4 so lang als die Internodien, meist drei-
spitzig, die fertilen zweispitzig in lockeren Köpfchen, einzelne auch mitunter
aufgelöst. — f. capituligera A. Br. Pflanze bis 40 cm hoch, reich ver-
zweigt, buschig, dicht, mit kurzen aber zahlreichen Internodien. Blätter
auch der sterilen Quirle in lockeren grossen Köpfchen, die der fertilen Quirle
in etwas kleineren Köpfchen. Seitenblättchen ebenso lang oder länger als
die Hauptstrahlen. — f. heteromorpha Mig. Pflanze kaum mittelgross,
wenig kräftig, reich verzweigt, aber wegen der Form der Köpfchen mehr
sparrig als dicht erscheinend. Sterile Blätter massig aufgelöst und abstehend,
fertile in äusserst kleine, ganz enge Köpfchen zusammengezogen und nur
wenig über die Fruktifikationsorgane vorragend. — f. conglobata Mig.
Internodien sehr lang, Stengel kräftig, reich verzweigt. Blätter sämtlich,
auch die sterilen zu sehr kleinen und dichten Köpfchen zusammengedrängt,
deren Durchmesser in den unteren Teilen des Stengels oft nur den zwan-
zigsten Teil der Internodiallänge beträgt. Blättchen und Hauptstrahl gleich-
lang und dick, mit sehr kräftiger Zellmembran. — f. conglomerata A. Br.
Pflanze ziemlich niedrig mit zwar langen aber wenig zahlreichen Internodien.
Sterile Blätter sehr lang und weit über die zu kleinen Köpfchen zusammen-
tretenden fertilen Quirle hinausreichend. In den Achseln zweier oder mit-
unter auch mehrerer Blätter eines Quirles treten sehr verkürzte, köpfchen-
tragende Zweige auf. — Verbreitet in Gräben, Tümpeln, Seen, auch in
Bächen.
3524. N. flexilis (L.) Ag. — Taf. LVIII, Fig. 1—3; Taf. LIXD. -
Der vorigen Art und den lockeren Formen der N. syncarpa sehr ähnlich,
aber meist noch grösser und lockerer, selten zu Köpfchenbildung neigend.
Pflanzen meist 30 — 40 cm hoch, selbst bis zu 70 cm lang werdend in massig
verzweigten, lockeren lichtgrünen Büschen. Blätter meist zu sechs im Quirl,
wozu noch mitunter einige accessorische kommen. Monöcisch, ohne Schleim-
hülle um die Geschlechtsorgane. Sporenknöspchen 600 — 900 /x lang,
y
WW i Ä l
— 273 —
500—790 fx breit, mit sieben bis neun Windungen der Hüllzellen. Kern
länglich, dunkelbraun bis schwarz, 380 — 500 /x lang, 280 — 400 fx breit,
mit sechs bis acht stumpfen aber starken Leisten. Antheridien kleiner als
bei den vorigen Arten. Fruchtet vom Mai an. — f. longifolia A Br.
Pflanze meist buschig, wenig verzweigt und meist nicht sehr reichlich fruch-
tend, kräftig, hoch. Blätter l^mal so lang als die Internodien. — f. brevi-
folia A. Br. Stengel niedriger mit zahlreichen Internodien. Blätter kurz,
kaum halb so lang als die Internodien und meist steif und sparrig vom
Stengel abstehend. — f. brevifurcata A. Br. Blätter kurz, kaum halb
so lang als die Internodien mit sehr kurzen Blättchen, die etwa nur 1I10 so
lang sind, als die Hauptstrahlen. — f. crassa A. Br. Stengel niedrig,
15 cm hoch, mit sehr kurzen, etwa bis zur Hälfte der Internodien reichenden,
sehr dicken Blättern, die gewöhnlich nur einen Mittelstrahl, seltener noch
ein Seitenblättchen tragen, zuweilen sogar ganz ungeteilt sind. Hauptstrahl
fast so dick wie der Stengel, Mittelstrahl halb so dick und J/3 so lang als
der Hauptstrahl. In Deutschland noch nicht beobachtet. — f. subcapi-
tata A. Br. Die letzten fertilen Quirle sind zu sehr verschieden gestalteten
Köpfchen zusammengezogen; entweder sind einige fertile Quirle aufgelöst
und gehen allmählich in die Köpfchen über oder alle fertilen Quirle bilden
das Köpfchen und sind scharf gegen die sterilen abgesetzt. — N. flexilis ist
die verbreitetste Art, stellenweise fast in jedem Gewässer zu finden und so-
wohl in allerlei stehenden als auch in fli essendem Wasser.
3525. N. translucens (Pers.) Ag. — Taf. LVIII, Fig. 11, 13; Taf.LIX,
Fig. 1 — 3; Taf. LX, Fig. 1 — 2. — Sterile Blätter anscheinend ungeteilt, bei
genauer Untersuchung mit der Lupe ist jedoch deutlich eine Gabelung zu
erkennen, nur sind die Blättchen und der Mittelstrahl sehr verkürzt und
bilden ein ganz kleines zwei- bis vierspitziges Krönchen auf dem sehr dicken
Hauptstrahl. Stengel und Blätter sehr dick, so dass N. translucens die
kräftigste der einheimischen Arten ist; sie ist meist sehr durchsichtig hell-
grün. Fertile Blätter stark verkürzt, viel dünner meist mit zwei Sporen-
knöspchen und einem Antheridium an der Gabelungsstelle. Monöcisch. An-
theridien klein, bis 380 /* dick. Sporenknöspchen mit nicht abfallendem
kleinem Krönchen. Kern hell-bräunlichgelb mit sechs bis sieben scharfen,
dünnen, weit vortretenden Leisten, 260 — 290 [i lang, 240 — 270 f.i dick.
Inkrustation ist selten. — f. confervoides Thuill. Stengel und Blätter
viel zarter, an kräftige Formen der flexilis erinnernd. Blättchen mehr ent-
wickelt und mit blossem Auge wahrnehmbar. Fertile Blätter viermal so
Erklärung zu Tafel LIX D.
Nitella flexilis, Habitus, nat. Gr.
Thome-Migula, Flora. VI. 2. 18
— 274 —
lang als die der Normalform, lockere Köpfchen bildend. — Selten und
obwohl weit verbreitet, doch immer nur an wenigen Orten vorkommend.
Westdeutschland. Bei Wien.
3526. N. brachyteles A. Br. — Mittelgross aber kräftig und ge-
drungen, der vorigen ähnlich, aber kleiner und mit weniger dicken Blättern,
25 cm hoch werdend, nicht inkrustierend. Blätter im Quirl sechs, keine
accessorischen, sterile und fertile fast gleich dick, viel schwächer als der
Stengel, mit kleinen, aber deutlich entwickelten Blättchen. Monöcisch.
Sporenknöspchen zu zwei bis drei zusammen unter dem Antheridium. Kern
tief gelbbraun, 370—400 /j. lang. — Corsica, im Gebiet der Flora nicht zu
erwarten.
3527. N. mucronata A. Br. — N. exilis A. Br. — Tai. LV11I, Fig. 11;
Taf. LIX, Fig. 4-5; Taf. LIXE; Taf. LX, Fig. 3—4. — Pflanze aufrecht,
kräftig, meist über mittelgross, gewöhnlich eigenartig sparrig gewachsen,
reich verzweigt und dichtbuschig, nicht inkrustierend. Blätter zu sechs im
Quirl, zweimal, die fertilen dreimal geteilt. Endsegmente zwei- bis dreizellig,
Endzelle kurz und drei- bis achtmal schmäler als die vorhergehende, ein
kleines kurzes Spitzchen bildend. Monöcisch. Sporenknöspchen meist ein-
zeln mit braunem bis fast undurchsichtig schwarzem, 260 — 360 (x langem,
ovalem, sieben dicke, scharf vortretende Leisten tragendem Kern. Kern-
membran bei sehr starker Vergrösserung fein netzgrubig, Leisten von einer
gezähnelten Membran geflügelt. Geschlechtsorgane ohne Schleimhülle. Sehr
formenreich, aber ohne Grenzen zwischen den verschiedenen Formen. —
Sehr verbreitet und in verschiedenen Gewässern, besonders in grösseren
Seen und Teichen.
3528. N. gracilis (Smith.) Ag. — Taf. LIX, Fig. 6, 7; Taf. L1XB,
Fig. 1; Taf. LX, Fig. 6 — 7. — Eine der zierlichsten und feinsten Arten,
sehr schlank und zart mit auffallend langen und feinen Blättern. Quirle
fast völlig aufgelöst, sehr hellgrün, durchscheinend, nie inkrustiert. Blätter
zwei bis dreimal, einzelne bis viermal vielstrahlig geteilt. Endsegmente der
Blätter zwei- bis dreizellig, letzte Zelle kurz an der Basis 2/8 so dick als
die vorletzte. Monöcisch, Fruktifikation wenig reich. Antheridien sehr klein,
220 — 250 f.i dick. Sporenknöspchen klein, zart, mit dünnen, schwach ge-
färbten Hüllen, 290—330 p lang, 230—270 n breit, mit acht deutlichen
Windungen. Kern länglich-rund, gelbbraun, 225 — 270 ju lang, 200 — 250 /x
breit, mit sechs bis sieben schwachen Leisten. Die kräftigsten Formen von
N. gracilis sehen den zierlichsten der vorigen Art sehr ähnlich, sind aber
Erklärung zu Tafel LIXE.
Nitella mucronata, Habitus, nat. Gr.
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— 275 —
durch die Grössen Verhältnisse der Endsegmentzellen sofort erkennbar. —
A. Formae genuinae. Köpfchenbildung fehlt vollkommen, Blätter dreimal
geteilt, f. normalis v. Leonhardi. Endsegmente der Blätter meist drei-
zellig, so lang oder länger als das vorhergehende Blattglied. — f. elon-
gata A. Br. Sehr schlank und zierlich, bis fusshoch, reich verzweigt,
Blätter kürzer als die Internodien, oft nur zweimal geteilt und dann mit
meist dreizelligem Endglied. — f. longifolia A. Br. Blätter sehr lang,
länger als die Internodien. Pflanzen niedrig, buschig, dicht. — f. brevi-
folia. Pflanze sehr kurzblättrig, Blätter bis 1 cm lang, Endglied, meist
zweizeilig. — f. condensata Rabenh. Pflanzen kräftig, gedrungen, niedrig,
klein mit oft nur zweimal geteilten Blättern und meist nur zweizeiligen
Endgliedern. — f. robustior A. Br. Pflanzen kräftig, stark, mit etwas
gehäuften fertilen Quirlen und oft nur ein- bis zweimal geteilten sterilen
Blättern, deren Endglieder dreizellig sind. — f. divaricata Mig. Ziem-
lich auffallende Form mit gespreizten oft rechtwinklig voneinander abstehenden
Blättchen. Hauptstrahl so lang als die übrigen Glieder zusammen. —
B. Formae heteromorpkae. Teilung der Blätter zurückgehalten, nur ein-
bis zweifach, köpfchenbildend, f. borealis A. Br. Pflänzchen klein mit
nur ein bis zwei sterilen Quirlen, von denen der obere die Köpfchen umfasst.
Endglieder oft vierzellig. — f. heteromorpha A. Br. Pflanze 8 — 10 cm
hoch mit ein- bis zweimal geteilten ziemlich langen Blättern und zweimal
geteilten kurzen, in sehr dichte Köpfchen zusammengezogenen fertilen Blättern.
Endsegmente sehr lang. Kern dunkelbraun. — f. capituligera Mig.
Pflanze mit wenigen sterilen Blattquirlen, die häufig die Köpfchen über-
ragen. Fertile zweimal geteilt, in dichten und für N. gracilis sehr reich
fruchtenden Quirlen. — C. Formae simpliciores. Teilung der Blätter
zurückgehalten, Köpfchenbildung fehlt. — f. polyglochin Sigmund. Pflanze
sparrio- und der f. divaricata ähnlich, aber mit nur zweimal geteilten Blättern.
— f. Bugelensis. Blätter kurz, zweimal geteilt, erstes Glied der sterilen
und untersten fertilen stark verlängert. — f. conglobata A. Br. Pflanze
mit entfernt stehenden, geballten Quirlen und meist zweimal, seltener drei-
mal geteilten Blättern. — Verbreitet, namentlich gern in torfigen Gewässern,
doch in vielen Gegenden fehlend.
3529. N. tenuissima (Desv.) Cosson et Germain. — Taf. LIX,
Fig. 8, 9; Taf. LIXB, Fig. 2; Taf. LIXF, Fig. 1; Taf. LX, Fig. 8-9. —
Kleine, zarte und sehr zierliche, der N. batrochosperma zuweilen zum Ver-
wechseln ähnliche, stengelarme und sehr spärlich verzweigte Art. Blätter
zu sechs im Quirl, meist sehr dichte Köpfchen bildend, dreimal, zuweilen
selbst viermal vielstrahlig geteilt. Zellwände sehr derb und stark, wenigstens
bei den gewöhnlichen Formen. Inkrustation kommt vor und ist stellenweise
18*
— 276 —
sehr stark. Monöcisch. Sporenknöspchen 240 — 300 /x lang, 210—260 \x
breit. Kern hellbraun, mit sieben bis acht sehr feinen, scharfen Leisten,
180 — 250 fx lang, 155 — 180 /x breit, mit eigentümlich netzförmig grubiger
Membran. Schleimhüllen fehlen den Geschlechtsorganen fast vollständig.
— f. typica Mig. Quirle gegabelt, dicht um den Stengel stehend. Blätter
dreimal geteilt. — f. elongata Mig. Von der vorigen im wesentlichen
durch ansehnlichere Grösse und Länge verschieden. — f. major Mig.
Pflanzen gross, kräftig mit schopfig-pinseligen, von der Seite gesehen drei-
eckigen, nicht geballten Quirlen. — f. minor A. Br. Der vorigen ähnlich,
aber sehr viel kleiner, zarter und mit meist nur zweimal geteilten Blättern.
— f. moniliformis Mig. Der f. typica ähnlich aber sehr viel kleiner und
mit nur 2 mm im Durchmesser haltenden festen Köpfchen. — Sehr zerstreut,
obwohl weit verbreitet.
3530. N. confervacea A. Br. — Taf. LX, Fig. 12, 13. — Eine kleine
zarte, hellgrüne, reich verzweigte Art, die bis 10 cm hoch wird. Blätter
zweimal geteilt mit stets zweizeiligen Endsegmenten. Monöcisch. Geschlechts-
organe stets nur an der ersten Teilungsstelle der Blätter, und zwar stets
nur ein Sporenknöspchen und ein Antheridium zusammen. Sporenknöspchen
330—370 ju lang, 260-300 p dick. Kern rundlich, rötlichbraun, 240—270 /x
lang, 220 — 240 fi breit, mit meist sieben scharfen Leisten. — Frankreich.
3531. N. batrachosperma (Reichenb.) A. Braun. — Taf. LIX,
Fig. 10, 11, 14; Taf. LIXB, Fig. 3; Taf. LIXF, Fig. 2; Taf. LX, Fig. 10—11.
— Eine im Aussehen sehr veränderliche Art, aber stets sehr zart, die kleinste
unserer Nitellen. Untere Quirle meist aufgelöst, nach oben zu dichter stehend
und zuletzt so genähert, dass die Stengelenden infolge der gedrängten, recht-
winklig vom Stengel abstehenden Blätter ein cylinderbürstenartiges Aussehen
erhalten. Blätter im Quirl meist acht, seltener sechs bis sieben, Inkrustation
meist fehlend, seltener schwach und dann oft nur auf den Stengel beschränkt;
Teilung der Blätter meist zweimal, in einzelnen Strahlen öfters dreimal, mit
zweizeiligem Endglied. Monöcisch. Sporenknöspchen und Antheridien meist
in Einzahl zusammenstehend, von einem dünnflüssigen Schleim umgeben.
Sporenknöspchen 290—330 /x lang, 220 — 270 /x breit, mit hyalinen Hüll-
zellen. Kern 200 — 280, meist 220 (x lang, kugelig oder eiförmig bis läng-
lich-eiförmig, dunkel-rotbraun bis fast schwarz, mit sechs bis sieben scharfen
Leisten, die gewöhnlich mit einer starren, hell-rotgelben Membran geflügelt
Erklärung zu Tafel LIXF.
Fig. 1. Nitella tenuissima, grosse Form, nat. Gr.
„2. „ batrachosperma, nat. Gr.
„3. „ hyalina, nat. Gr.
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— 277 —
sind. Kernniembran fein punktiert. — Nicht häufig und sehr zerstreut in
Wiesengräben, überschwemmten Wiesen, seichten Ausstichen und Tümpeln.
— f. typica. Klein, nur 4 — 6 cm hoch und in den meisten Fällen buschig,
in den unteren Quirlen aufgelöst, weiterhin kleine, wie Abschnitte einer
Cylinderbürste aussehende, oben und unten flache Köpfchen bildend, die
schliesslich zusammenschliessen und die charakteristischen dichten cylinder-
bürstenartigen Enden an Stämmchen und Asten bilden. — f. maxima.
Sehr gross, bis zu 15 cm hoch, spärlich verzweigt, nicht buschig. Quirle
weit voneinander entfernt, die letztere zu zwei bis drei einander genähert,
aber kein Köpfchen bildend, im Aussehen einer langgestreckten N. tenuis-
sima ähnlich. — f. fallax. Köpfchenbildung fehlt vollkommen, auch die
obersten Quirle sind ganz aufgelöst. Pflänzchen bis 8 cm hoch, mit 4 — 6 cm
entfernten Quirlen. Kern hellbraun, mit starken, aber stumpfen Leisten.
— f. minor. Sehr kleine zarte, wenig über 2 cm hohe Form mit meist
nur einem sterilen und zwei bis drei in ein flaches endständiges Köpfchen
zusammengezogenen Quirlen. Blätter meist zweimal geteilt, aber nur an
der ersten Teilungszelle Geschlechtsorgane tragend.
3532. N. hyalina (DC.) Ag. — Taf. LIX, Fig. 12; Taf. LIXB, Fig. 4;
Taf. LIXF, Fig. 3; Taf. LX, Fig. 14, 15. — Habituell an köpfchenbildende
N. tenuissima erinnernd, aber dadurch sofort erkennbar, dass die Köpfchen
in der Mitte wie eingeschnürt erscheinen und eine grössere obere, aus den
normalen Blättern bestehende und eine kleinere untere, aus den Neben-
blättern gebildete Hälfte zeigen. Normale Blätter zu acht im Quirl regel-
mässig zweimal geteilt, Nebenblätter meist zu sechzehn, abwärts gerichtet,
Erklärung zu Tafel LX.
Fig. 1. Nitella translucens, Spitze eines fertilen Blattes, schwach vergr.
„ 2. „ „ Spitze eines sterilen Blattes.
,3. „ mucronata, steriles Blatt.
„ 4. „ „ Blattende.
„ 5. , „ „ der forma brevifurcata.
„ 6. T gracilis, Blatt.
„ 7. „ Endglied.
„ 8. „ tenuissima, Blatt.
» 9. „ Endglied.
„10. „ betrachosperma, Blatt.
.11. » . Endglied.
„ 12. „ confervacea, Blatt.
„ 13. „ „ Blattspitze.
T 14. „ hyalina, Blatt.
„ 15. „ B Blattspitze.
„ 16. B ornithopoda, dreizellige Blattspitze.
„ 17- n fünfzellige
— 278 —
nur einmal geteilt. Geschlechtsorgane an allen Teilungsstellen, auch an den
Nebenblättern. Monöcisch. Sporenknöspchen einzeln oder gepaart, eiförmig-
länglich, mit stark rot gefärbten Hüllzellen und nicht abfallenden, aus sehr
ungleich langen Zellen gebildeten Krönchen. Kern hell rotbraun bis tief
schwarzbraun, eiförmig, 300 — 350 /x lang, 280 — 320 /x breit, mit sechs bis
sieben schwachen aber deutlich vorragenden Leisten. Alle Teile der Pflanze
mit dünner Schleimschicht umhüllt, daher etwas schlüpfrig, besonders aber
die Geschlechtsorgane. Inkrustation nicht selten. — f. maxima A. Br.
Sehr gross bis fusslang, mit grossen, lockeren Köpfchen. — N. hyalina ist
sehr weit verbreitet, in allen Weltteilen, dabei aber sehr zerstreut und selten.
Bodensee. Vorarlberg. Tirol. Schweizer Seen. Litorale. Hauptsächlich
in Seen.
3533. N. ornithopoda A. Br. — Tai LIX, Fig. 13; Taf. LX, Fig. 16,
17. — Steht habituell zwischen N. gracilis und tenuissima, ist aber sofort
durch die zwei- bis dreimal geteilten Blätter (zu sechs bis sieben im Quirl)
mit drei- bis fünfzelligen Endgliedern erkennbar. Sporenknöspchen 400 — 450 (i
lang mit neun bis zehn Streifen. Kern gelblich-hellbraun, 250 — 300 [x lang,
mit sieben bis acht feinen, als haarförmige Linien vortretenden Streifen.
— f. laxa A. Br. Pflanzen N. gracilis ähnlich. Blätter in den mittleren
Quirlen so lang wie die Internodien. — f. moniliformis Mig. Pflanzen
einer typischen N. tenuissima ähnlich, Quirle geballt, Blätter kürzer als die
Internodien. — Bisher nur im südwestlichen Europa.
Gattung Tolypella (A. Br.) v. Leonhardi.
Blätter entweder als ungeteilte einfache Zellreihen entwickelt, oder ein
oder mehrmals geteilt, doch dann stets die direkte Verlängerung des Haupt-
strahles, der Mittelstrahl kräftiger als die Seitenblättchen, die meist nur
einfache, nicht weiter geteilte Zellreihen sind. Vorkeime oft sehr stark
entwickelt. Geschlechtsorgane an den Teilungsstellen der Blätter und in
den Blattachseln. Antheridien terminal auf einzelligen kurzen Strahlen, von
zahlreichen Sporenknöspchen umgeben.
Übersicht der Arten.
1. Monöcische Arten. 2.
Diöcische Arten. T. kispanica.
2. Endzellen der Blätter spitz. 3.
Endzellen der Blätter stumpf. 4.
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— 279 —
3. Sterile Blätter einfach. T. prolifera.
Sterile Blätter geteilt. T. intricata.
4. Sterile Blattquirle fehlen. T. Normanniana.
Ein oder mehrere sterile Blattquirle vorhanden. 5.
5. Kern nicht über 370 fi lang, Membran schwammig-punktiert. T. elo-
merata.
Kern nicht unter 380 /ti lang, Membran glatt. T. nidifica.
3534. T. prolifera (Ziz.) v. Leonhardi. — Taf. LXI; Taf LXII
Fig. 1-3. - Grosse, bis 60 cm hohe, sehr kräftige Art mit massig reicher
Verzweigung. Blätter zu acht bis zwölf im Quirl, die sterilen ungeteilt, die
fertilen meist zweimal geteilt, mit kurzer, am Grunde breiter, oben spitzer,
den sterilen Blättern zuweilen fehlender Endzelle. Monöcisch, oft mit sehr
zahlreichen Geschlechtsorganen in den Blattachseln. Kern 250-300 u lang
oval bis fast rund, hellbraun bis schwarzbraun, mit acht bis neun feinen'
wenige deutlichen Streifen. Kernmembran glatt, doch mit Kalkablagerung
- In Sumpfen, tiefen, etwas moorigen Gräben mit langsam fassendem
Wasser, nicht häufig aber weit verbreitet.
3535. T. intricata (Trentep.) v. Leonh. — Taf. LXII, Fig 4 5
- Kleiner und buschiger, dichter, reicher verzweigt und mit sehr dichten,
eng verflochtenen Köpfchen und gewöhnlich etwas inkrustiert. Alle Blätter
auch die sterilen, geteilt, letztere meist mit ein bis zwei, die fertilen mit
zwei bis drei blättchenbildenden Knoten. Blätter zu sechs bis sieben im
Quirl dazwischen noch eine unbestimmte (meist ebenso viel) kleine acces-
sorische. Endzelle der Blätter spitz mit ziemlich schmaler Basis. Monöcisch,
meist mit sehr reicher Fruktifikation. Kern oval bis fast kugelig, 320-400 u
lang, hellbraun, mit neun bis elf feinen aber scharf hervortretenden Leisten.
Kernmembran sehr feinwarzig, verkalkt. Sporenreife im Frühjahr - Ver-
breitet doch nirgends häufig in seichten Teichen, Ausstichen, Gräben.
A • elongata Mig. Stengel stark verlängert, vom Grunde aufsteigend
mit fünf bis sieben sterilen Blattquirlen. Fertile Quirle in kleinen etwa
1 cm im Durchmesser haltende Köpfchen zusammengezogen, Blätter nur
zweimal geteilt und nur an der ersten Teilungsstelle fertil. - f. humilior
A^ Br. Sterile Quirle an der wenig verzweigten, nur bis 15 cm hohen
Pflanze nur zwei bis drei, oft ohne accessorische Blätter. _ f conferta
Mig. Der vorigen Form ähnlich, aber reich verzweigt, mit meist mehr als
drei sterilen Blattquirlen, in denen keine oder nur wenige accessorische
Erklärung zu Tafel LXI.
Tolypella prolifera, Habitus, etwas verkleinert.
— 280 —
Blätter stehen. — f. laxa Mig. Langgestreckte Form ohne ausgesprochene
Köpfchenbildung; auch die fertilen Blätter in lockeren Quirlen. Accessorische
Blätter fehlen ganz. — f. longifolia Mig. Auffallend langblättrige Form;
Mittelstrahlen fertiler Blätter bis zehnmal so lang als die ungeteilten Blätt-
chen. — f. gracilis Mig. Stengel nur 10 cm hoch mit nur zwei bis drei
sterilen Quirlen und leicht hin- und hergebogenen Internodien und sterilen
Blättern. — f. microcephala Mig. Fertile Quirle in sehr kleine und
dichte Köpfchen zusammengezogen mit sehr kurzen, nur einmal geteilten,
etwa 5 — 8 mm langen Blättern und ohne accessorische Blätter.
3536. T. glomerata (Desv.) v. Leonh. — Taf. LXII, Fig. 8. —
Zarter und kleiner als die sonst ähnliche vorige Art, stets inkrustiert, mit
ungeteilten drei- bis fünf zelligen sterilen Blättern, deren Endzelle lang und
stumpf ist. Monöcisch. Sporenknöspchen mit stark verlängertem Halsteil.
Kern hell- bis dunkelbraun, 280—350 fi lang, länglich-rund, mit sieben bis
neun sehr feinen, aus einer dünnen Lamelle bestehenden Streifen und mit
schwammiger Kernmembran. Fruchtet im zeitigsten Frühjahr. — Tiefe
Gräben, Teich- und Seeufer, verbreitet aber selten. — f. tenuior A. Br.
Zarte, grasähnliche nur 5 — 7 cm hohe Pflanze, die von den sehr langen
Blättern des ersten sterilen Knotens überragt wird.
3537. T. nidiflca (Müller) v. Leonh. — Taf. LXII, Fig. 6, 7. —
Pflanzen meist hellgrün oder bräunlichgrün, sehr selten inkrustiert, zart, mit
meist fünfzelligen, ungeteilten sterilen Blättern, deren Endzelle lang und
stumpf ist. Fertile Blätter meist einmal geteilt. Monöcisch. Kern dunkel-
rotbraun, 390 — 480 f.i lang, 340 — 450 /x breit, mit meist sieben bis acht
stark vortretenden stumpfen Leisten und glatter Membran. — See- oder
Brackwasser, hauptsächlich an den Meeresküsten. — f. condensataA. Br.
Sehr kleine, nicht über 5 cm hohe, reich verzweigte, robuste, langblättrige
Form. — f. elongata A. Br. Dicke, bis fusshohe Form, deren Blätter
kaum halb so lang sind als die verlängerten Internodien. f. tenuifolia
Mig. Mittelstrahlen der Blätter auffallend lang und dünn, Blättchen dagegen
oft nur 1 mm lang.
Erklärung
zu
Tafel LXII.
Fig. 1.
Tolypella prolifera, Blatt mit jungen Geschlechtsorganen.
. 2.
n
„ steriles Blatt.
■ 3.
n
„ Blattspitze.
. 4.
*
intricata, steriles Blatt.
■ 5-
7)
„ Blattspitze.
■ 6.
T»
nidifica, steriles Blatt.
■ 7-
n
„ Blattspitze.
. 8.
n
glomerata, Blattspitze.
- uacn GÜ
Ct
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— 281 —
3538. T. Norman niana Nordsted t. — Pflanze nur ein einziges
Köpfchen bildend, dessen unterster Quirl aus den geteilten und fertilen Blät-
tern des Vorkeimknotens besteht. Vorkeimspitze verhältnismässig lang, aus
drei bis vier Zellen bestehend, die ganze Pflanze überragend. Monöcisch.
Antheridien sitzend, ohne Antheridienstrahl. Sporenknöspchen mit sehr
niedrigem Krönchen, 450 — 500 /n lang. Kern braun 300 — 350 /* lang,
250 — 300 /a breit mit acht scharfen Kanten. — Norwegen.
3539. T. hispanica Nordstedt. — Vom Aussehen der T. glomerata,
nur zarter. Diöcisch. Antheridien gestielt, ziemlich gross 700 — 750 \i im
Durchmesser. Sporenknöspchen klein. Kern braun 225 — 300 u lang, mit
sieben bis acht Streifen. — Spanien, Algier.
Gattung Tolypellopsis (v. Leonh.) Mig.
Stipularkranz, Berindung von Stengel und Blättern fehlen, an ihrer
Stelle sind drei kleine Zellen des Blattbasilarknotens am Grunde der Blatt-
aussenseite stärker entwickelt. Blätter mit ein bis zwei Knoten, an denen
ein bis zwei ungeteilte, einzellige Blättchen stehen, mitunter aber ganz fehlen.
Antheridien und Sporenknöspchen vertreten Blättchen, erstere stehen einzeln,
ungestielt, genau auf der Bauchseite des Blattes, letztere einzeln oder paar-
weise mit ganz kurzer oft gemeinsamer Stielzelle auf der Bauchseite des
Blattes. Halsteil der Hüllzellen schnabelförmig verlängert; Krönchen klein,
abgerundet mit schmalen, nach der Spitze zu dünner werdenden, nicht auf-
rechten Zellen.
3540. T. stelligera (Bauer) Mig. — T. ulvoides (Bertol.) Nordst.
— Taf. LXIII. — Im Aussehen einer grossen, sterilen Tolypella ähnlich,
bis 80 cm hoch, mit 1 — 2 mm dickem Stengel. Blätter zwei- bis dreigliedrig
zu sechs im Quirl, doch trägt meist nur der erste Knoten ein, seltener zwei
Blättchen. Diöcisch. Antheridien gross, einzeln 750 — 1050 (x im Durch-
messer. Sporenknöspchen einzeln oder paarweise, 1200 — 1400 (x lang,
rundlich-eiförmig mit acht bis neun Streifen und schnabelartig verlängertem
Halsteil der Hüllzellen. Kern sehr selten reifend, 760 /x lang, 550 fx breit,
braun, mit sieben scharfen Kanten. An den im Schlamm steckenden Teilen
Erklärung
zu
Tafe
1 LXIII.
Fig. 1.
Tolypellopsis
stelligera,
Habitus etwas verkleinert.
. 2.
n
r>
Blattspitze.
, 3.
n
Tl
sternförmige Wurzelknöllchen.
, 4.
»
»
weibliches Blatt.
■ 5.
*
Tl
Krönchen.
. 6.
T»
T
mäunliches Blatt.
— 282 —
trägt die Pflanze regelmässig sternförmige kreideweisse Reservestoffbehälter.
— ■ Weit verbreitet, doch sehr zerstreut, stets in Masse auftretend. — f. laxa
Mig. Zarter und schlanker, in allen Teilen kaum halb so dick als die
typische Form. — var. ulvoides A. Br. Chara ulvoides Bertol. Stengel
bis zu 4 mm dick, Pflanze überhaupt in allen Teilen wesentlich dicker,
Blattenden spitz. — Italien.
Gattung Lamprothamnus A. Br.
Pflanze unberindet mit einfachem Stipularkranz, dessen Blätter in der
Zahl mit den Quirlblättern übereinstimmen. Blätter mit mehreren blättchen-
bildenden Knoten. Antheridien über den Sporenknöspchen an den Blatt-
knoten, selten in den Blattachseln.
3541. L. alopecuroides (Del.) A. Br. — Taf. LXIV. — Pflanzen
meist ziemlich klein, nicht buschig und wenig verzweigt, habituell einigen
Formen von Chara crinita ähnlich. Stipularkranz einfach, aus abwärts
gerichteten langen feinen, nadelartigen Zellen gebildet; meist ebensoviel
oder wenig mehr Stipularblätter als Quirlblätter. Letztere zu acht, starr,
dünn, meist fünfgliederig, oft in den Knoten etwas winkelig gebogen mit
feinen, nadelartigen Blättchen an den ersten drei Blattknoten. Blättchen-
enden mit deutlich abgesetzter feiner, meist etwas gebogener hyaliner Spitze.
Sporenknöspchen länglich-rund 650 — 800 ju lang, 410 — 500 (x breit, mit
zehn bis sechszehn wenig auffallenden Streifen. Kern 535 — 620 ju lang,
320—400 (x breit, länglich, mit meist neun bis zwölf Streifen, dunkelbraun
bis fast undurchsichtig schwarz. Die im Schlamm verborgenen Teile der
Pflanze tragen kleine, einzellige, weisse Knöllchen, ähnlich wie Chara deli-
catula, als Reservestoffbehälter. — Meeresküsten, in Deutschland nur in
Schleswig-Holstein und Pommern.
3542. L. Hansenii Sonder. — Grösser, habituell an Nitella trans-
lucens erinnernd, in lockeren Büschen mit entfernt stehenden, aufgelösten
Quirlen, auch an der Spitze niemals fuchsschwanzähnlich, mit sehr dicken
aber dünnwandigen Stengeln und Blättern und einfachem, wenig entwickeltem
Stipularkranz. Blätter zu neun im Quirl mit sehr kurzem Endglied, fertile
Blätter mit drei bis vier blättchenbildenden Knoten, deren erster jedoch
Erklärung zu Tafel LXIV.
Fig. 1. Lamprothamnus alopecuroides, nat. Gr.
„2. „ „ steriles Blatt.
,3. , , Stipularkranz.
„4. , „ fertiles Blatt.
„ 5. . Krönchen.
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— 283 —
allein Geschlechtsorgane trägt; sterile Blätter meist nur mit zwei blättchen-
bildenden Knoten. Internodialzellen der fertilen Blätter aufgeblasen. Blättchen
zu fünf, die hinteren kürzer als die vorderen, alle viel kürzer als bei der
vorigen Art. Sporenknöspchen eiförmig- rundlich, etwa 700 fx lang, 6 \x
breit. Kern rundlich-eiförmig, 500—550 fi lang, 420—460 fx breit, mit
zehn bis zwölf nur undeutlichen, nicht vortretenden Streifen, braun, heller
als bei voriger Art. An den unter dem Schlamm befindlichen Teilen stehen
zahlreiche einzellige, zu sieben bis neun zusammenstehende weisse Knöllchen.
— Bisher nur in Schleswig-Holstein bei Flensburg.
Gattung Lychnothamnus (Rupr.) v. Leonhardi.
Pflanze mit sehr unvollständiger oder ganz fehlender Berindung.
Stipularkranz nur eine Reihe stark entwickelter nadeiförmiger Zellen tragend,
die in doppelter Anzahl als die Quirlblätter vorhanden sind. Sporenknösp-
chen einzeln zwischen zwei Antheridien an den Blattknoten.
3543. L. harbatus (Meyen) v. Leonhardi. — Taf. LXV. — Pflanzen
20 — 30 cm hoch, schlank und zierlich, regelmässig verzweigt, oft dicht
buschig mit langen Blättern und Blättchen und stark vortretendem, bart-
artigem Stipularkranz, wodurch er ebenso wie durch die langen nadelartig
feinen und spitzen Blättchen schon habituell von allen anderen Characeen
zu unterscheiden ist. Die Berindung fehlt entweder vollständig oder ist
nur durch einzelne, getrennte, am Stengel herablaufende Reihen von Rinden-
röhrchen vertreten. Blätter zu sieben bis zehn im Quirl mit meist nur
zwei bis drei blättchenbildenden Knoten; erstes Blattglied am längsten.
Blättchen ringsum ziemlich gleich entwickelt, sehr lang und dünn. Sporen-
knöspchen zwischen zwei kleinen Antheridien, von zwei kleinen kurzen
Blättchen gestützt, sehr gross, 1100—1300 ^ lang, 700—800 (x breit mit
vorgezogenem Halsteil und etwas angeschwollenen Enden der Hüllschläuche
und sehr niedrigem, kleinem Krönchen. Kern gross, länglich, 660 — 720 \x
lang, 460—500 fx breit, dunkel-rotbraun bis schwarz mit sieben bis acht
niedrigen aber scharfen Kanten und basalem krönchenartigem Anhängsel.
Antheridien nur 200—250 /.i im Durchmesser. — Selten und zerstreut in
Teichen, Seen. — f. gracilis Mig. Blätter kurz, auch in den oberen
Knoten kürzer als die Internodien. Pflanze zierlich, mit schwach entwickel-
Erklärung zu Tafel LXV.
Fig. 1. Lychnothamnus barbatus, Teil des Stengels in nat. Gr.
„2. „ „ Stengelknoten mit Stipularkranz und Rinde.
„ 3. „ „ Blattspitze.
, 4. , „ fertiler Blattknoten.
— 284 —
tem Stipularkranz, nicht inkrustiert. — f. condensata Mig. Pflanzen
niedrig, bis höchstens 20 cm hoch, reich verzweigt, buschig, mit dicken
Stengeln und Blättern und kurzen Internodien, die auch in der unteren
Stengelhälfte kaum länger als die Blätter sind. Blättchen des Stipularkranzes
auffallend dick.
Gattung Chara Vaillant.
Pflanzen berindet oder unberindet, stets mit Stipularkranz. Blätter
einfach unverzweigt mit einzelligen Blättchen, bei den berindeten Arten
meist ebenfalls berindet. Monöcisch oder diöcisch; im ersteren Falle stehen
die Sporenknöspchen über den Antheridien an den Blattknoten.
Übersicht der Arten.
1. Stipularkranz einreihig (Haplostephanae). 2.
Stipularkranz zweireihig (Diplostephanae). 3.
2. Stengel und Blätter unberindet. Ch. coronata.
Stengel berindet, Blätter unberindet. Ch. SCOparia.
3. Berindung unvollkommen, Rindenröhrchen nur aus langgestreckten Zellen
bestehend, ohne Knotenzellen. Ch. imperfecta.
Berindung vollkommen aus langgestreckten Internodial- und kurzen
Knotenzellen bestehend. 4.
4. Zahl der Reihen der Rindenröhrchen mit der der Blätter im darüberstehenden
Blattquirl übereinstimmend. 5.
Zahl der Rindenreihen mindestens doppelt so gross. 6.
5. Diöcisch. Ch. crinita.
Monöcisch. Ch. dissoluta.
6. Zahl der Rindenreihen doppelt so gross als die der Blätter in dem
darüberstehenden Quirl. 7.
Zahl der Rindenreihen dreimal so gross. 20.
7. Mittelreihen stärker entwickelt, Stacheln auf den Kanten (Tylacanthae). 8.
Mittelreihen schwächer entwickelt und von den Zwischenreihen mehr
oder Aveniger überwölbt, die Stacheln daher in den Furchen (Aula-
canthae). 14.
8. Diöcisch. Ch. ceratophylla.
Monöcisch. 9.
9. Kern mit Kalkhülle (durch Aufbrausen in Salzsäure nachweisbar), Pflan-
zen ebenfalls meist verkalkt. 10.
Kern ohne Kalkhülle, über 700 fx lang, schwarz, Pflanze nicht inkru-
stiert. Ch. baltica.
— 285 —
10. Kern schwarz. 11.
Kern braun. Ch. intermedia.
11. Stacheln der Rinde fehlen oder nur ganz schwach entwickelt und dann
stets einzeln, Blättchen auf der Rückseite des Blattes kaum ent-
wickelt. 12.
Stacheln der Rinde stark entwickelt, sämtlich oder doch einige ge-
huschelt, Blättchen rings um den Blattknoten annähernd gleich ent-
wickelt. 13.
12. Blätter auffallend kurz, mit meist nur einem, selten zwei berindeten und
fertilen Blattgliedern. Ch. jubata.
Blätter nicht aussergewöhnlich kurz, mit mehreren fertilen und meist
auch berindeten Gliedern. Ch. contraria.
13. Kern bis höchstens 500 \i lang, mit acht bis zehn kaum bemerkbaren
Leisten. Ch. strigosa.
Kern über 700 /.i lang, mit zehn bis zwölf starken Leisten. Ch. poly-
acantha.
14. Stengel vollkommen berindet, Blätter nackt oder nur ein bis zwei
unterste Glieder berindet, doch auch an den unberindeten noch
fertil. 15.
Stengel und Blätter vollkommen berindet bis auf ein oder einige sterile
Endglieder. 16.
15. Blättchen rings um den Knoten fast gleich entwickelt. Ch. Kokeilii.
Hintere Blättchen kaum entwickelt, von der nahe verwandten Ch. foe-
tida nur durch die unberindeten fertilen Glieder verschieden. Ch.
gymnophylla.
16. Stacheln der Rinde fehlen ganz oder sind nur als kleine Wärzchen oder
als stets einzeln stehende kurze und dicke Stacheln entwickelt. Blätt-
chen auf der Rückseite des Blattes sehr schwach entwickelt. 17.
Stacheln mehr oder weniger lang, gut entwickelt, einzeln und gebüschelt
oder auch nur gebüschelt. Blättchen auf der Rückseite gut entwickelt,
etwa halb so lang als auf der Vorderseite. 18.
17. Blättchen auf der Rückseite fast ganz unentwickelt, kaum länger als
breit. Ch. foetida.
Blättchen auf der Rückseite deutlicher entwickelt, über doppelt so lang
als breit, Stengel und Blätter steif, dick, auch die Rindenröhrchen
viel dicker als bei Ch. foetida. Ch. crassicanlis.
18. Blättchen auf der Rückseite des Blattes bis höchstens halb so lang als
auf der Bauchseite. 19.
Blättchen auf der Rückseite kaum kürzer als auf der Bauchseite. Ch.
horrida.
— 286 —
19. Blättchen kürzer als die Sporenknöspchen. Mittelreihen oft fast bis
zum Verschwinden von den Zwischenreihen überwölbt. Ch. rudis.
Blättchen auf der Bauchseite länger als die Spoi-enknöspchen. Zwischen-
und Mittelreihen ziemlich gleich hoch. Ch. hi spiel a.
20. Diöcische Arten. 21.
Monöcische Arten. 24.
21. Stachelbildung deutlich ausgeprägt. Neben einigen kurzen Blättchen
auf der Rückseite auch regelmässig fünf längere an den Seiten und
vorn entwickelt. 22.
Stachelbildung fehlt vollständig. Von Blättchen sind meist nur drei
vordere kurz entwickelt, selten noch zwei sehr kurze seitliche. 23.
22. Deckblättchen und Vorblättchen so lang wie die beiden seitlichen Blätt-
chen; an den im Schlamm befindlichen Teilen sitzen einzellige weisse
Bulbillen. Ch. aspera.
Deckblättchen und Vorblättchen halb so lang als die beiden seitlichen,
Pflanze ohne Bulbillen. Ch. galioides.
23. Zell wände der Rindenröhrchen sehr dünn, daher beim Trocknen stark
zusammenfallend, Stengel und Blätter dann fast papierdünn; die im
Schlamm verborgenen Teile mit erdbeerartigen mehrzelligen Knöllchen.
Ch. fragifera.
Alle Zellen dickwandig, Stengel und Blätter daher beim Trocknen nicht
zusammenfallend, stielrund bleibend, starr, glänzend, ohne Bulbillen.
Ch. connivens.
24. Langstachelig, Blättchen rings um den Blattknoten entwickelt, Kern
hellbraun. Ch. tenuispina.
Stacheln gar nicht oder nur wenig vortretend, Blättchen auf der Rück-
seite des Blattes wenig entwickelt, Kern schwarz. 25.
25. Stachellos, Mittel- und Zwischenreihen fast gleichhoch. Ch. fragilis.
Mit kleinen Wärzchen oder Stacheln auf den etwas über die Zwischen-
reihen vortretenden Mittelreihen. Ch. delicatüla.
3544. Ch. coronata Ziz. — Taf. LXVL Fig. 1 — 4. — Im Aussehen
einer Nitella ähnlich, reich verzweigt und buschig, 10 — 40 cm hoch, hell-
grün und durchsichtig, unberindet und meist nicht inkrustiert, biegsam und
geschmeidig. Stipularkranz einreihig, kräftig entwickelt, mit der Lupe deut-
lich erkennbar, mit ebensoviel Blättern als Quirlblätter vorhanden sind.
Blätter zu acht bis elf im Quirl, zwei- bis fünfgliedrig, an allen Knoten
blättchenbildend, aber nur auf der Bauchseite mit ausgebildeten Blättchen,
die an fertilen Knoten ungefähr so lang als die Sporenknöspchen sind und
mit dem sehr kurzen Endglied des Blattes am letzten Knoten ein sehr
66
(r/r
viacea-e.
— 287 —
kleines meist dreispitziges Krönchen bilden. Antheridien und Sporenknöspchen
einzeln oder zu zwei bis drei zusammen, erstere 250 — 280 /n dick. Sporen-
knöspchen eiförmig, im Mittel 750 f.i lang, 440 /u breit. Kern ohne Kalk-
hülle, fast schwarz, 420 — 550 \i lang und etwa 320 /n breit, mit meist acht
bis neun stumpfen, wenig vortretenden Leisten. Einjährig. — Verbreitet in
allen Weltteilen, aber sehr zerstreut, in flachen Ausstichen, Tümpeln, Teich-
rändern. Fruchtet im Spätsommer. — f. maxima Mig. Sehr grosse,
40 — 50 cm hohe, massig verzweigte und deshalb weniger buschige Form
mit bis 1 mm dickem Stengel. Blätter ungefähr so lang als die Internodien,
in den mittleren Quirlen bis 5 cm, mit stärker als die Blättchen entwickeltem
Endgliede. Stipularkranz sehr schwach entwickelt, mitunter rudimentär,
seine Blätter dann oft nur in Form von kleinen, wenig vorragenden Papillen.
Sporenknöspchen gross, Kern 500 — 550 fj, lang. — f. humilior A. Br.
Eine der typischen sehr nahestehende, aber viel kleinere, wenig verzweigte
Form mit wenig Quirlen und kürzeren, meist nur drei blättchenbildende
Knoten tragenden Blättern. Blättchen am letzten Knoten ebenso dick als
das Endglied. Meist schwach inkrustiert. Früher bei Leopoldshafen unweit
Karlsruhe, jetzt anscheinend verschwunden.
3545. Ch. scoparia Bauer. — Taf. LXVI, Fig. 5—7. — Der vorigen
Art nahestehend, auch habituell, aber weniger geschmeidig und biegsam
und auch nicht mehr so nitellenähnlich, sparriger, steifer, mit geraderen, in
den Intern odialzellen angeschwollenen Blättern, reich verzweigt, meist hell-
grün, zuweilen infolge von Inkrustation graugrün. Stengel stets berindet.
Rindenröhrchen in dreifacher Zahl der Quirlblätter. Mittelreihen meist mit
kurzen Stacheln, ebenso hoch wie die Zwischenreihen. Stipularkranz ein-
reihig, wie bei der vorigen Art, doch kräftiger. Blätter unberindet, zu acht
bis neun im Quirl, dick, Internodialzellen mehr oder weniger aufgeblasen,
Endglied mit den Blättchen ein dreispitziges Krönchen bildend; Blättchen
ringsum gleich gut entwickelt. Monöcisch, meist je ein Antheridium unter
ein bis drei Sporenknöspchen. Antheridien klein, 250 — 300 (i dick. Sporen-
knöspchen länglich-rundlich, 800 (x lang, 500 //, breit, mit acht bis zehn
Streifen und auffallendem, kräftigem Krönchen. Kern mit meist acht wenig
Erklärung zu
i Tafel LXVI.
Fig. 1.
Ohara
coronata, Habitus, nat. Gr.
, 2.
j»
„ fertiler Blattknoten
■ 3.
n
„ Blattspitze.
, 4.
Jl
B Kern.
, 5.
■
scoparia, Teil des Stengels.
■ 6.
*
„ Blattspitze.
■ 7.
*
„ Sporenknöspchen.
— 288 —
bis stark vortretenden Kanten, schwarz, 500 — 550 (i lang, 280 — 340 /x dick.
— Sehr selten. Umgegend von Berlin und Kärnthen, Teiche von St. Andrae.
— f. typica Mig. Blätter wenig aufgeblasen, kaum so dick als der Stengel
mit dünnen, spitzen Blättchen und Stipularblättchen. Gelbgrün oder hell-
graugrün, gleichmässig oder zonenweise inkrustiert, oft völlig frei von In-
krustation. — f. crassa A. Br. Sehr kräftig und gedrungen, viel dicker
als die vorige mit sehr stark aufgeblasenen Blattinternodialzellen, während
die Knoten bis auf den vierten Teil der Internodien zusammengezogen sind.
Blättchen dick, oft aufgeblasen, mit vorgezogener Spitze, auf der Rückseite
kürzer, oft nur halb so lang als auf der Bauchseite. Stipularblätter dick,
spitz, aufwärts gerichtet. Farbe dunkel- bis bräunlichgrün, nicht inkrustiert.
3546. Ch. imperfecta A. Br. — Taf. LXVH, Fig. 1—3. — Äusser-
lich einer dickstengeligen Ch. foetida ähnlich, aber mit ganz anderer Berin-
dung. Rindenröhrchen in gleicher Zahl mit den Quirlblättern, nur aus
langen Zellen, ohne kurze Knotenzellen bestehend und keine geschlossene
Umhüllung der Stamminternodialzelle bildend, sondern in einzelnen getrennten
Röhren an dieser herablaufend oder sich stellenweise von ihr abhebend.
Stipularkranz wenig entwickelt, oft nur einreihig. Blätter zu acht bis zehn
im Quirl, sehr ungleichmässig, selbst an ein und derselben Pflanze ent-
wickelt; die sterilen sind weit länger als die fertilen, haben drei bis vier
Glieder, deren letztes kurz zapfenförmig ist; nur zwischen dem ersten und
zweiten Glied ist eine Knotenzelle vorhanden. Blättchen dieses Knotens
meist völlig unentwickelt. Rindenzellen am ersten Glied vorhanden, aber
meist sehr ungleich lang. Fertile Blätter mit meist zwei bis drei blättchen-
bildenden Knoten, Endglied zwei- bis vierzellig. Blättchen auf der Bauch-
seite, bei den weiblichen Blättern auch meist noch an den Seiten entwickelt,
mehrmals länger als die Geschlechtsorgane. Rindenröhrchen nur abwärts
wachsend in Form von langen ungeteilten, dem Blattinternodium meist nicht
anliegenden Zellen. Diöcisch. Antheridien gross, 650 — 800, meist 700 /x
dick, meist zu zwei bis drei zusammen. Sporenknöspchen einzeln oder zu
zwei bis drei, 650 — 700 /x lang, 450 — 500 fx breit, mit breitem, niedrigem
Krönchen und elf bis zwölf Streifen. Kern dunkelbraun bis schwarz, eiförmig,
500 — 700 (.i lang, 350—500 /x breit mit zehn bis zwölf schwachen
Leisten, ohne oder mit fünf schwachen Dömchen am unteren Ende. —
Bisher nicht im Gebiet, aber in Frankreich, Spanien, Algier.
3547. Ch. crinita Wallr. — Taf. LXVII, Fig. 4—6. Trotz ihrer
grossen Vielgestaltigkeit meist ziemlich leicht durch die dichte Bestachelung
mit feinen nadelartigen Stacheln erkennbar. Dünnstengelig, gewöhnlich
unter mittelgross, wenig verzweigt, kurzblättrig, sehr selten inkrustiert,
hellgrün bis dunkelgrün, auch bräunlich. Rindenröhrchen in gleicher Zahl
— 289 —
mit den Quirlblättern, nur aus Mittelreihen bestehend. Stacheln büschelig,
lang, nadelartig dünn und spitz, meist dichtstehend. Stipularkranz zwei-
reihig mit nadelartigen, den Stacheln ähnlichen Blättern, stets gut ent-
wickelt. Blätter zu acht bis elf im Quirl, meist kürzer als die Internodien
und ziemlich dünn, fünf- bis sechsgliedrig, bis auf das meist kurze nackte
Endglied berindet. Blättchen den Stacheln ähnlich aber meist noch etwas
länger, nadelartig dünn, spitz, ringsum gleichmässig entwickelt. Diöcisch;
männliche Pflanzen meist erheblich zarter und kleiner als die weiblichen
und bisher nur an wenigen Stellen (nicht im Gebiete!) gefunden. Fortpflan-
zung daher an den weitaus meisten Orten parthenogenetisch. Antheridien
500 — 700 /j. dick. Sporenknöspchen einzeln an den unteren zwei bis vier
Blattknoten, von grosser Veränderlichkeit, 550 — 850 /j, lang, 360 — 550 fx
breit, eirund bis fast länglich, mit elf bis dreizehn Streifen und niedrigem,
breitem, stumpf abgerundetem Krönchen. Kern im Gegensatz zu anderen
Charen ohne Kalkhülle, schwarz, mit elf bis zwölf feinen Kanten, die aber
deutlich und scharf hervortreten, sehr verschieden in der Gestalt und Grösse,
360 — 600 (x lang, 200 — 400 f.i breit. — Salz wasserbe wohner, an Meeres-
küsten und in salzigen Binnengewässern. — Sehr formenreich.
A. Formae longispinae. Stacheln länger als der Stengel
dick ist.
F. comosa Mig. Mittelgross, kräftig, gedrungen, 20 — 25 cm hoch,
1 mm dick, mit an den Enden der Stengel und Äste sehr dicht aufeinander
folgenden Knoten, so dass die Quirle oft nicht mehr deutlich von einander
abgesetzt sind. Stacheln sehr zahlreich und dicht, etwa 1 ^g mal so lang als
der Stengel dick ist. — f. spinosissima Mig. Bis 45 cm hoch mit sehr
langer und reicher Bestachelung. Endglied länger als die Blättchen des
letzten Knotens. Blättchenbildende Knoten gewöhnlich fünf. — f. laxa
Mig. Zarter und schlaffer, hinfälliger als die vorige Form, der sie sonst
ähnlich, 30 — 40 cm hoch, mit erheblich schwächerer Bestachelung. End-
glied der Blätter kaum etwas länger als die Blättchen des letzten Knotens.
Stacheln nur wenig länger als der Stengel dick ist. — f. major Mig.
Schlank, geschmeidig, langgestreckt, bis 50 cm hoch, gewöhnlich bogig hin-
und hergekrümmt, ziemlich arm bestachelt. Stacheln ungefähr so lang, an
jungen Internodien etwas länger als der Stengel dick ist. Blättchen gewöhn-
lich noch kürzer als die Stacheln. — f. tenuis Mig. Gross, 25 — 30 cm
hoch, schlank, aber mit verhältnismässig dicht aufeinander folgenden Knoten,
namentlich an den Stengel- und Zweigenden. Bestachelung verhältnismässig
gering, Stacheln zuweilen einzeln, am Stengel grössere Lücken freilassend,
etwas länger als der Stengel dick ist. Blättchen kürzer als die Blattinter-
nodien, Endglied kürzer als die Blättchen. — f. intermedia Mig. Stengel
Thom^-Migula, Flora. VI. 2. 19
— 290 —
ca. 25 cm hoch, 0,6—0,8 mm dick, regelmässig verzweigt. Biättchen meist
kürzer als die Blattinternodien und die Stacheln, Endglied ebenso gestaltet
als die Blättchen. Bestachelung ziemlich reich, Stacheln erheblich länger
als der Stengel dick ist. — f. filiformis Mig. Stengel 10—25 cm hoch,
entweder völlig unverzweigt oder doch wenigstens in den etwa vorhandenen
und dann meist sehr langen Zweigen völlig unverzweigt. Internodien vier-
bis fünfmal so lang als die sehr kurzen Blätter, letztere meist siebengliedrig.
Stacheln sehr dicht, stets büschelig, den Stengel oft vollständig verdeckend,
länger als dieser dick ist. Selten Zingster Strom, Dars. — f. brachy-
phylla Mig. Der vorigen ähnlich, aber ohne die fadenförmige Gestalt.
Zweite zwar nicht sehr reichlich entwickelt, aber selbst wieder verzweigt.
Stengel ca. 25 cm lang, reich und dicht bestachelt, Stacheln büschelig, selten
einzeln, etwa l^mal so lang als der Stengel dick ist. Blätter mehrmals
kürzer als die etwa 2 cm langen Knoten, meist gerade abstehend, sechs- bis
siebengliederig. Blättchen so lang oder etwas kürzer als die Blattinternodien.
Endglied von den Blättchen kaum zu unterscheiden. — f. dasyacantha
Mig. Kräftig, gedrungen, aber meist unter mittelgross, spärlich verzweigt,
12 cm etwa hoch, mit 1 — 2 cm langen Internodien. Bestachelung ausser-
gewöhnlich dicht eine sammetartige Hülle um den Stengel bildend. Blätter
ziemlich kurz, sechs- bis siebengliedrig. Blättchen kürzer als die Stacheln,
an ausgewachsenen Blättern oft nur halb so lang als die Blattinternodien.
— f. humilis Mig. Kleine zarte, nicht über 1—7 cm hohe Pflanze. Stengel
bis 0,6 mm dick, weich und biegsam, in kleinen dichten Büschen. Inter-
nodien sehr kurz, nur 5 — 7 mm lang, Blätter meist wenig kürzer, sechs-
bis siebengliedrig, Endglied dicker und meist auch länger als die Blättchen
des letzten Knotens. Blättchen so lang als die Blattinternodien, dicker aber
meist kürzer als die Stacheln. Stacheln dicht, etwa doppelt so lang als der
Stengel dick ist. — f. compacta Mig. Klein, kräftig, starr und struppig,
3 — 7 cm hoch, 0,8 — 0,9 mm dick, dichtbuschig mit normaler Verzweigung.
Internodien 5 — 8 mm lang, Blätter weniger als halb so lang, fünf- bis sechs-
gliedrig, starr aufwärts gerichtet, Endglied so lang als die Blättchen des
letzten Knotens. Blättchen länger, oft doppelt so lang als die Blattinter-
nodien, so lang als die sehr dicht stehenden Stacheln, die ungefähr 1 */2 mal
so lang sind als der Stengel dick ist. — f. stagnalis Nordst. 10 — 15 cm
hoch, buschig, unregelmässig verzweigt, mit 1 — 2 cm langen, nach der Spitze
zu viel kürzer werdenden Internodien. Endglied der Blätter ungefähr den
Blättchen des letztens Blattknotens ähnlich, aber scharf nach der Innenseite
des Blattes gewendet. Bestachelung ziemlich unregelmässig. Stacheln oft
einzeln, iVamal so lang als der Stengel dick ist. — f. robustior Mig.
15 — 20 cm hoch, reich verzweigt, dicht buschig, starr, kräftig. Internodien
c Tfoen Ö7
v/wwaoecte.
— 291 —
kurz, nur 1 — lx/2 cm lang, an der Spitze noch kürzer, Quirle daher oft
etwas schopfig. Blätter mit zweizeiliger nackter Spitze, welche doppelt so
lang ist, als die Blättchen des letzten Knotens. Stacheln massig dicht, so
lang oder wenig länger als der Stengel dick ist. — f. nigricans Nolte.
Klein, 5 — 8 cm hoch, sehr zart, mit nur 0,3 — 0,4 mm dickem Stengel und
1 — H/ä cm langen Intemodien, nach der Spitze zu viel kürzer werdend.
Blätter etwa halb so lang, steif; Endglied meist deutlich länger und dicker
als die Blättchen des letzten Knotens. Blättchen länger als die Blattinter-
nodien, so lang als die nicht sehr reichlichen Stacheln, die wenig länger
sind, als der Stengel dick ist. — f. reclinata Mig. Stengel ziemlich lang,
hin- und hergebogen, zurückgebogen, oder selbst am Boden kriechend mit
normalen aber gewöhnlich ziemlich kurz bleibenden Zweigen. Stacheln etwas
länger als der Stengel dick, ziemlich ungleichmässig. Blätter über die Hälfte
kürzer als die ca. 2 cm langen Intemodien, siebengliedrig; Endglied stets
dicker als die Blättchen des letzten Knotens, zuweilen zweizeilig. — f.
rarispina Mig. 10 — 15 cm hoch, buschig, aber in den oberen Knoten
meist spärlich verzweigt, spärlich bestachelt. Stacheln meist einzeln, so lang
oder wenig länger als der Stengel dick ist, oft mehrere Millimeter von
einander entfernt stehend. Blätter sehr dünn, kurz, bis 5 mm lang; End-
glied kaum von den Blättchen des letzten Knotens zu unterscheiden. Blättchen
auch im untersten Knoten kürzer als die Blattinternodien.
B. Formae brevispinae. Stacheln kürzer als der Stengel dick ist.
F. gymnoteles Mig. Bestachelung gering. Deckblättchen so lang
oder länger als die seitlichen, Tragblättchen viel kürzer, sonst der f. laxa
ähnlich, nur kräftiger. — f. minor Mig. Zart und schmächtig, bis 10 cm
hoch, mit nicht selten vielfach bogig gekrümmtem Stengel. Bestachelung
unregelmässig und wenig vortretend. Blättchen kürzer als die Blattinter-
nodien. — f. conferta Mig. Klein und niedrig, kaum bis 10 cm hoch,
aber kräftig, starr, sehr reich und dicht buschig verzweigt, ausgebreitete
Raschen bildend. Blättchen so lang als die Blattinternodien, ebenso wie die
Blätter sehr dick. — f. condensata Wallm. Ebenfalls dichtbuschige aber
Erklärung zu Tafel LXVII.
Fig. 1. Chara imperfecta, Stengelteil, schwach vergr.
„ 2. „ „ Stengelquerschnitt.
„ 3. „ „ männliches Blatt.
„ 4. „ crinita, Habitus nat. Gr.
„ 5. » „ Stengelquerschnitt.
„ 6. „ „ weibliches Blatt.
„7. „ dissoluta, Stengelteil.
, 8. , , Blatt.
19*
— 292 —
kleine und sehr zarte Form, mit massiger Bestachelung. Blätter meist so
lang oder länger als die Internodien, Blättchen des letzten Knotens kleiner
als das Endglied. — f. perpusilla Nordst. Sehr kleine, zwerghafte, nicht
über 2 cm hohe, oft völlig unverzweigte und nur drei bis acht Blattquirle
tragende Form mit ungleichmässiger Bestachelung. Berindung der Blätter
oft nur auf das erste Blattglied beschränkt, die übrigen Blattglieder nackt.
— f. alopecuroides Mig. Stengel- und Zweigenden mit fuchsschwanzartiger
Spitze und daher an Lamprothamnus alopecuroides erinnernd. Stacheln oft
nur als kleine Wärzchen entwickelt. — f. thermalis A. Br. Im Aussehen
von den übrigen Formen der Ch. crinita völlig verschieden. Bestachelung
wenig entwickelt, Stacheln zerstreut, klein. Endglied der Blätter meist zwei-
zeilig und länger als die vorhergehenden Glieder, die wieder länger als die
Blättchen sind.
3548. Ch. dissoluta A. Br. — Taf. LXVII, Fig. 7, 8. — Im Aus-
sehen an Chara foetida oder contraria erinnernd, aber mit eigenartiger, un-
vollkommener Berindung, die mitunter an vielen Internodien überhaupt nicht
zur Entwicklung kommt. Die Rindenröhrchen stellen ausschliesslich Mittel-
reihen mit Knoten- und Internodialzellen dar, Zwischenreihen fehlen völlig,
doch stossen die Mittelreihen nicht aneinander, sondern verlaufen in einzelnen
getrennten Röhren am Stengel. Knoten zu kürzeren oder längeren Wärz-
chen entwickelt. Stipularkranz klein, aber deutlich zweireihig. Blätter zu
sieben bis zehn im Quirl, mit meist zwei bis drei berindeten Internodien.
Blättchen auf der Rückseite nicht ausgebildet, auf der Vorderseite klein, so
lang oder wenig länger als die Sporenknöspchen. Monöcisch. Antheridien
450 — 500 fi dick. Sporenknöspchen einzeln, 800 — 900 (x lang, eiförmig, mit
12 — 14 Streifen. Kern rundlich -eiförmig, schwarz, 660 — 780 /x lang. —
Schweiz, Neuenburger See bei Cortaillod. Sonst nur noch an zwei Stand-
orten, in Italien (Lago di Mantua) und in Afrika (Stromberg).
3549. Ch. ceratophylla Wallr. — Taf. LXVIII. — Im Aussehen
von den andern Charen abweichend und meist sofort erkennbar, meist mittel-
gross, dickstengelig und dickblätterig, sparrig, starr, sich stachelig anfühlend,
lebend an Stengel- und Zweigspitzen mehr oder weniger lebhaft ockerrot.
Berindung zweireihig, mit stärker entwickelten Mittelreihen, Stacheln daher
auf den Kanten. Stacheln dick, meist bauchig aufgetrieben, zerstreut, meist
einzeln. Stipularkranz stark entwickelt, zweireihig, mitunter sogar dreireihig,
Erklärung zu Tafel LXVIII.
Fig. 1. Chara ceratophylla, Habitus nat. Gr.
„ 2. „ „ Stengelquerschnitt.
„ 3. „ „ weibliches Blatt.
, 4. , , Blatt der f. macroteles.
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— 293 —
mit zwar kurzen, aber dicken Blättchen. Blätter sehr kräftig und dick, zu
sechs bis sieben im Quirl, mit dickem, oft stark aufgeblasenem, nacktem
Endglied. Blättchen dick, die Deckblättchen meist länger aber dünner als
die seitlichen. Diözisch. Männliche und weibliche Pflanzen ziemlich ähnlich.
Antheridien 800 — 1000 (i dick. Sporenknöspchen durchschnittlich 1300 fx
lang, 800 fi dick, mit 18 Streifen und flachem, aber sehr breitem Krönchen.
Kern sehr gross, 900 — 1050 fx lang, 600 — 700 fx breit, nach Entfernung der
Kalkhülle hell gelbbraun, mit 14 — 16 Streifen, die meist nur wenig vor-
treten, mitunter aber von einer verschieden hohen, zarten Membran gekrönt
sind. — In Landseen, Meeresbuchten, toten Flussarmen, verbreitet, aber nicht
überall.
I. Reihe Isoptilae. Blättchen rings um den Blattknoten von an-
nähernd gleicher Entwicklung.
F. elongata A. Br. Langgestreckte, kräftige Form. Deckblättchen
und Tragblättchen länger und spitzer, aber nur halb so dick als die übrigen,
mehr als doppelt so lang als die Sporenknöspchen. — f. vulgaris Mig.
Kleiner als die vorige Form, mit stärker entwickelter Bestachelung. Blättchen
kürzer als die Blattinternodien. — f. macracantha A. Br. Gross und
dickstengelig, bis 50 cm hoch und bis 2 mm dick, mit stark entwickelten
Stacheln, die oft länger sind als der Stengel dick ist. Stipularkranz klein.
Deckblättchen und Tragblättchen kürzer als die übrigen und nur halb so
dick. — f. macrostephana A. Br. Von der vorigen Form hauptsächlich
durch den sehr stark entwickelten Stipularkranz verschieden. — f. crassi-
caulis Mig. Stengel im Verhältnis zu den Blättern auffallend dick, bis
2,5 mm. Blätter mit sehr zahlreichen Knoten, fünf- bis sechsgliedrig.
— f. brevifolia A. Br. Dünnstengelige, lange, schlanke, knotenarme Form,
mit nur bis l1^ cm langen, meist viergliedrigen Blättern. — f. subiner-
mis Sanio. Lange, schlanke, dünnstengelige, sehr schwach bestachelte Form.
Stacheln an älteren Internodien meist nur noch als kleine, kaum mit der
Lupe erkennbare Papillen entwickelt. Blätter 3x/2 cm lang, aber gewöhnlich
nur mit zwei blättchenbildenden Knoten. — f. hispidula Mig. 10 — 20 cm
hoch, dichtbuschig, mit dünnem Stengel, starr, mit kurzen Internodien.
Stacheln zahlreich, meist zu zwei bis drei gebüschelt, ziemlich dünn und
spitz auf so stark entwickelten Mittelreihen, dass die Zwischenreihen fast
vollständig verdeckt werden. — f. tenuis A. Br. Zarte, schmächtige,
kaum 15 cm hohe Form, mit kaum 1 mm dickem, geschmeidigem Stengel
und kleinem Stipularkranz. Blätter kürzer als die Internodien, mit meist nur
zwei bis drei blättchenbildenden Knoten. — f. latifolia Mig. Niedrige,
nur 10 — 15 cm hohe, aber kräftige Form, mit sehr dichten Quirlen. Blätter
— 294 —
dicker als der Stengel, das Endglied fast doppelt so dick, Stengel etwa 1 mm
dick, ohne erkennbare Bestachelung, selbst an den jüngsten Internodien.
— f. densa Mig. Grosse, kräftige, bis 40 cm hohe, reich verzweigte Form,
mit sehr dickem Stengel. Zwischenreihen von den Mittelreihen vollkommen
überdeckt. Endglied der Blätter nicht länger als das vorhergehende berindete.
— f. munda A. Br. Nichtinkrustierte, hellgrüne, marine, 30 — 40 cm hohe,
kräftige Form, mit tonnenförmig aufgeblasenen Endgliedern der Blätter und
ziemlich reicher Bestachelung. — f. micracantha A. Br. Eine der vorigen
ähnliche, etwas kräftigere, hellgrüne, doch nicht durchsichtige, fast stets nicht
inkrustierte Form, mit sehr kleinen und überhaupt nur an den jüngsten
Internodien vortretenden Stacheln. — f. brachyphylla Mig. Kräftige,
schlanke, bis 40 cm hohe Form, mit meist mehrfach leicht bogig gekrümmtem
Stengel, an dem die Mittelreihen der Rindenröhrchen stark vortreten und die
Zwischrnreihen oft fast vollständig überwölben. Internodien im unteren und
mittleren Teil sehr lang, bis 10 cm, die Blätter dagegen meist nicht über
2 cm lang. Wenig inkrustiert. — f. intermedia J. Müll. Kaum mittel-
grosse, spärlich verzweigte, wenig bestachelte Form. Stacheln klein, mehr
dornförmig, nur an den letzten Internodien. Blätter länger als* die Inter-
nodien, bis 2 cm lang, mit meist zwei, selten einem blättchenbildenden
Knoten. Blättchen auffallend kurz, kaum */4 der Länge des Blattinternodiums
erreichend, ausserdem meist nur zu drei bis vier vorhanden. — f. filifor-
mis Mig. Bildet armstengelige , 40 — 50 cm hohe Büsche, mit wenig ver-
zweigten, etwa 1 mm dicken, trocken sehr brüchigen Stengeln. Stacheln
klein und spärlich. Internodien bis zur Spitze sehr lang (daher der Stengel
mit nur wenig Quirlen), viel länger als die auffallend dünnen und meist
oben abgebrochenen Blätter. Blättchen sehr kurz, wenig zahlreich. — f. para-
gymnophylla Mig. Niedrige, nur 6 — 10 cm hohe, einer stark inkrustierten
Nitella ähnliche Form, in kleinen Büscheln auftretend, wenig verzweigt.
Stacheln klein, nur an den jüngsten Internodien deutlich. Blätter bald länger
bald kürzer als die Internodien, durchschnittlich 8 mm lang, mit nur einem
berindeten Internodium und einem blättchenbildenden Knoten. — f. com-
pacta Mig. 20 — 25 cm hohe Form, mit sehr dicht aufeinanderfolgenden
Quirlen. Bestachelung zurücktretend, gering. Blätter durchschnittlich so
lang oder länger als die Internodien, fünfgliedrig, mit vier blättchenbildenden
Knoten. Inkrustation gering, den jüngeren Teilen ganz fehlend.
II. Reihe Heteroptilae. Blättchen auf der Rückseite des Stengels
nur unvollkommen oder gar nicht ausgebildet.
F. macroteles A. Br. Buschige, reich verzweigte, etwa 10 cm hohe
Form. Sterile Blätter mit meist nur einem berindeten Blattglied und einem
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— 295 —
blättchenbildenden Knoten und einem nackten Endglied von doppelter Länge,
aus drei Zellen gebildet, deren erste mehrmals länger als die beiden andern
meist abgebrochenen ist. Fertile Blätter meist drei- bis viergliedrig. Blättchen
auf der Rückseite nur papillenartig. — f. inermis Mig. Langgestreckte,
bis 45 cm hohe, schlanke, geschmeidige Form, ohne eine Spur von Be-
stachelung. Blättchen auf der Innenseite gut entwickelt, lang, auf der Aussen-
seite nur als kleine Wärzchen angedeutet. Sterile Blätter oft nur mit einem
berindeten Blattglied und einem zwei- bis dreizelligen nackten Endglied von
wechselnder Entwicklung. Fertile Blätter mit meist drei berindeten Gliedern
und einem nackten zwei- bis dreizelligen Endglied. — f. gracilis Mig.
Form von 30 — 45 cm Höhe, mit geringer, aber doch überall wahrnehmbarer
Bestachelung. Deckblättchen und Tragblättchen deutlich kürzer als die seit-
lichen; auf der Rückseite sind die Blättchen als kleine, doch schon mit
blossem Auge erkennbare Papillen entwickelt. — f. heteromalla A. Br.
Im Aussehen von den übrigen Formen der Ch. ceratophylla wesentlich ver-
schieden und mehr einer kleinen Ch. intermedia ähnlich, kaum 20 cm hoch,
in dichten vielstengeligen Büschen. Internodien bis zur Spitze länger als die
Blätter. Stacheln klein und spitz, nicht aufgeblasen, an den älteren Inter-
nodien fast vollständig verschwindend. Ausgebildete Blätter l1^ cm lang,
fünf- bis sechsgliedrig, mit vier bis fünf blättchenbildenden Knoten. End-
glied zweizeilig, stets bedeutend kürzer als das vorhergehende berindete Glied.
Blättchen kürzer als die ausgewachsenen Sporenknöspchen, sämtlich dünn,
pfriemförmig. (Schlonsee bei Heringsdorf).
3550. Ch. jubata A. Br. — Taf. LXIX. — Eigentümlich fadenförmige,
bis 40 cm lange Art mit stark reduzierter Blattbildung, die überhaupt erst
bei genauerer Untersuchung erkennbar ist. Stengel dünn, oft nur 1j2 mm
dick, fast normal verzweigt. Berindung typisch zweireihig, Mittelreihen
etwas höher als die Zwischenreihen, Stacheln daher auf den allerdings meist
wenig vortretenden Kanten, aber klein und wenig entwickelt. Stipularkranz
klein. Blätter zu sechs bis acht im Quirl, bei den typischen Formen auf-
fallend kurz und kaum */2 mm erreichend, dem blossen Auge nur als ein
Kranz kleiner Wärzchen erscheinend, mit meist einem berindeten Glied und
einem nackten zwei- bis dreizelligen Endglied. Bei mehr als einem be-
rindeten Glied ist der zweite Knoten fast ausnahmslos steril. Blättchen auf
der Rückseite nur in Form von Wärzchen angedeutet, auf der Bauchseite
stärker entwickelt, aber kürzer als das ausgewachsene Sporenknöspchen.
Monöcisch. Antheridien 300 — 360 f.i dick. Sporenknöspchen schlank, mit
Erklärung zu Tafel LXIX.
Ohara jubata in nat. Gr. mit Querschnitt (oben), Stengelinternodium (Mitte) und
fertilem Blatt (rechts unten).
— 296 —
gestutztem, breitem Krönchen, durchschnittlich 900 /x lang, 600 fi breit, mit
12 — 15 Streifen. Kern dunkelbraun oder sehr dunkel -rotbraun, niemals
völlig undurchsichtig, schwarz, 550 — 660 \i lang, 350 — 420 \i breit, mit
12 — 14 stark vorragenden Kanten und fünf nicht durch eine Membran mit-
einander verbundenen Dörnchen am Grunde. Stets inkrustiert. — Meist in
tieferem Wasser von grösseren Landseen. Preussen, Pommern, Brandenburg.
— f. typica Mig. Wuchs fadenförmig, langgestreckt, mit meist wellig hin-
und hergebogenem Stengel, wenig verzweigt, stark inkrustiert, Knoten weit
entfernt. Blätter unter 1 mm lang, stets nur mit einem berindeten Glied;
Blättchen meist nur halb so lang als die Sporenknöspchen. — f. tenuis
Mig. Kleine zarte, selten über 10 cm hohe, am Grunde oft etwas buschige
und ästige Form, mit unter 1/2 mm dickem Stengel, genäherten Knoten
(1 — 11/2 cm entfernt), und etwas stärker entwickelten Blättern. Diese er-
reichen eine Länge von l^a — 3 mm, haben aber fast stets nur ein langes
berindetes Glied, einen fertilen Knoten und eine dreizellige nackte Spitze.
— f. subverticillata Sanio. Lang und schlank wie die f. typica, aber
mit deutlicherer, an den jüngsten Internodien schon mit blossem Auge er-
kennbarer Bestachelung und viel längeren, wenn auch in demselbem Quirl
oft sehr ungleichen Blättern. Diese sind 3 — 8 mm lang, haben ein bis zwei
berindete Glieder, aber nur einen fertilen Knoten und ein kurzes dreizelliges,
nacktes Endglied. — f. subcontraria Mig. Der vorigen Form sehr ähn-
lich, aber mit x/2 — 1 cm langen, gewöhnlich dreigliedrigen Blättern, an
denen zwei Internodien berindet und zuweilen auch zwei Knoten fertil sind.
Blättchen auf der Vorderseite so lang oder selbst etwas länger als die aus-
gebildeten Sporenknöspchen. — f. longifolia Mig. Die grösste und längste,
dabei aber ziemlich schlaffe Form, mit bis 10 cm langen Internodien und
geringer Verzweigung. Bestachelung ziemlich deutlich mit blossem Auge
erkennbar. Blätter dünn und hinfällig, 1 — 2 cm lang, dreigliedrig, mit zwei
berindeten Internodien, meist einem, seltener zwei fertilen Knoten und einem
meist nur zweizeiligen nackten Endglied. Blättchen kaum 1/3 so lang als
die ausgebildeten Sporenknöspchen.
3551. Ch. contraria A. Br. — Taf. LXIXB. — Nächst Ch. foetida
die vielgestaltigste und formenreichste Art, in fast allen Formen mit dieser
übereinstimmend und deshalb nur durch genaue mikroskopische Untersuchung
erkennbar. Durchschnittlich etwas schwächer als Ch. foetida wird sie meist
20 — 30 cm hoch, 0,5 — 1 mm dick, bleibt massig verzweigt und fällt beim
Trocknen weniger zusammen. Berindung typisch zweireihig mit über die
Zwischenreihen vorgewölbten Mittelreihen, Stacheln daher auf den Kanten.
Doch ist der Unterschied oft sehr gering, so dass sich schwer entscheiden
lässt, ob die Stacheln in den Furchen oder auf den Kanten liegen; es ist
— 297 —
dies aber der hauptsächlich massgebende Punkt bei der Unterscheidung
gegenüber Ch. foetida. Stacheln im allgemeinen wenig entwickelt, meist nur
mit der Lupe und nur an jungen Internodien gut erkennbar, bei einer Gruppe
von Formen sind sie deutlicher als kleine spitze Wärzchen schon mit blossem
Auge erkennbar. Stipularkranz klein, unscheinbar, wenig entwickelt, zwei-
reihig, aber oft unregelmässig. Blätter zu sechs bis acht, selten zu zehn im
Quirl, von sehr verschiedener Form und Ausbildung, meist fünfgliedrig, mit
zwei bis vier berindeten Gliedern und einem mehrzelligen nackten Endglied,
zuweilen auch einigen nackten aber noch blättchentragenden und oft auch
fertilen Gliedern. Blättchen auf der Rückseite des Blattes meist nicht oder
nur wenig entwickelt, auf der Vorderseite gewöhnlich länger als die Sporen-
knöspchen, lang und spitz. Monöcisch. Antheridien klein, 280 — 350 (x dick,
stets einzeln. Sporenknöspchen lang cylindrisch, mit an der Spitze meist
verbreitertem Krönchen, 750 — 1000 f.i lang, 550—750 p breit, mit 12 — 16
meist erst nach Entfernung der Kalkschicht deutlich erkennbaren Streifen.
Reife Kerne sind schwarz oder ganz dunkel-braunschwarz, eiförmig bis läng-
lich eiförmig, grösser als bei Ch. foetida, 550 — 670^ lang, 350 — 420 f.i
breit, mit 11 — 14 stark vorragenden, aber meist stumpfen Leisten, am Grunde
mit fünf Dörnchen, die gewöhnlich durch eine blassbraune Membran, zu-
weilen auch noch durch eine Querleiste verbunden sind, mit sehr starkem
Kalkmantel, der vor der Untersuchung erst zu entfernen ist. — Sehr weit
verbreitet, sowohl in den Gewässern der Ebene als des Gebirges, gern in
tiefem Wasser.
I. Reihe Formae microteles. Das nackte, gewöhnlich nur zwei-
bis dreizellige Endglied ist kürzer oder nur unwesentlich länger
als das letzte berindete Internodium.
F. communis Mig. Unter mittelgross, bis 15 cm hohe, reich ver-
zweigte und dicht buschige Form, deren Internodien etwa doppelt so lang
als die Blätter sind. Berindung normal, mit wenig deutlich vortretenden
Stacheln (Lupe!). Blätter nur 6 — 8 mm lang, mit meist drei fertilen Blatt-
knoten. Nacktes Endglied zwei- bis dreizellig, etwa so lang als das letzte
berindete Glied. — f. sub foetida Mig. Der vorigen Form sehr ähnlich,
aber kräftiger und den gewöhnlichen niedrigen Formen der Ch. foetida äusser-
lich ganz ähnlich. Bestachelung auch an den jüngsten Internodien undeut-
lich. Stipularkranz klein, wenig entwickelt. Blätter 1 — 2 cm lang, stark
Erklärung zu Tafel LX1X B.
Fig. a. Ch. contraria, Habitus in nat. Gr.
„ b. T „ Stengelquerschnitt,
c. . fertiler Blattknoten.
— 298 —
gekrümmt, mit meist vier berindeten, zwei bis drei fertilen Gliedern. Blätt-
chen auf der Bauchseite sehr lang, das mittelste oft doppelt so lang als die
Sporenknöspchen. — f. robustior Mig. Stengel derb, beim Trocknen nur
wenig einfallend, 10 — 30 cm hoch, 0,9 — 1,3 mm dick, hart. Stipularkranz
kräftiger entwickelt, mit der Lupe deutlich erkennbar. Stacheln zerstreut,
aber ebenfalls meist besser erkennbar als bei den vorigen Formen. Blättchen
auf der Bauchseite lang, viel länger als die Sporenknöspchen und oft noch
über den nächsten Blattknoten hinausreichend. — f. anomala Mig. Lang-
gestreckte, bis 50 cm hohe, schlaffe, hinfällige, rasenartig oder in dichten
Büschen wachsende, wenig verzweigte Form mit etwas unregelmässiger Be-
rindung in bezug auf die Höhe der Rindenreihen. Bestachelung fehlt fast
ganz. Blätter 5 — 8 mm lang, meist viergliedrig, mit drei berindeten fertilen
Gliedern und einem zwei- bis dreizelligen nackten Endglied. Blättchen auf
der Innenseite so lang als die kleinen und länglichen Sporenknöspchen. Kern
doppelt so lang als breit. — f. filiformis Mig. Dünnstengelige, eben-
falls bis 50 cm hoch werdende Form, beim Trocknen fast gar nicht zu-
sammenfallend und stets stielrund bleibend, reich verzweigt, dicht buschig
und rasenartig verfilzt. Berindungsverhältnisse undeutlich erkennbar, Mittel-
und Zwischenreihen fast gleich hoch. Stacheln nur an den jüngeren Inter-
nodien als sehr kleine Höckerchen entwickelt. Blätter etwa 1 cm lang, dünn,
fünf- bis sechsgliedrig, nacktes Endglied kaum halb so lang als das letzte
berindete Blattglied. Blättchen auf der Bauchseite etwa halb so lang als
die Sporenknöspchen. — f. laxa Mig. Habituell der vorigen Form ähn-
lich, aber mit auf der Rückseite und an den Seiten deutlich ausgebildeten
Blättchen. Stacheln etwas deutlicher. — f. tenuis Mig. Habituell eine
verkleinerte f. laxa, nur etwa 10 cm hoch und 0,5 mm dick, reich verzweigt,
buschig, mit am Grunde verlängerten Internodien. Bestachelung kaum er-
kennbar. Mittelreihen nur sehr wenig vortretend; beim Trocknen fallen die
Rindenröhrchen nicht ein, der Stengel bleibt stielrund. Blätter etwa '/2 cm
lang, meist viergliedrig, mit meist drei berindeten und fertilen Gliedern.
Nacktes Endglied zwei- bis dreizellig, kurz, unbedeutend über das letzte
Sporenknöspchen hinausragend. Kern rotbraun. — f. humilis Mig. Klein,
kräftig, gedrungen, meist nur 6 cm hoch, reich und sparrig verzweigt, dicht-
buschig. Blätter sehr kurz, unter x/3 cm. Berindung unregelmässig, zu-
weilen die Zwischenreihen verkümmert. Blätter zwei- bis dreigliedrig, mit
ein bis zwei berindeten Gliedern. Blättchen auch auf dem Rücken und an
den Seiten entwickelt, auf der Bauchseite kürzer als die Sporenknöspchen.
— f. papulosa Mig. Etwa 20 cm hoch, 0,6 — 0,8 mm dick, massig ver-
zweigt, dichtbuschig. Internodien unten bis 5 cm lang, Blätter kurz, etwa
J/2 cm lang. Berindung normal, Bestachelung teilweise ziemlich kräftig.
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— 299 —
Blätter mit drei berindeten und meist fertilen Gliedern und einer fast stets
einzelligen nackten, kleinen Endzelle. Blättchen auch auf der Rückseite gut
entwickelt, auf der Bauchseite länger als die Sporenknöspchen.
II. Reihe Formae macroteles. Das nackte, meist drei- bis fünf-
zellige Endglied ist stets bedeutend, oft mehrfach länger als das
letzte berindete Internodium des Blattes.
F. subjubata Mig. Habituell der f. filiformis ähnlich, in allen Merk-
malen aber d. f. subcontraria von Ch. jubata so verwandt, dass eine Trennung
beider zuweilen mit Schwierigkeiten verknüpft ist. Zart und hinfällig, sehr
langgestreckt, dünn. Berindung normal, Bestachelung gering und nur an
den jüngeren Internodien wahrnehmbar. Stipularkranz schwach entwickelt.
Blätter 1/2 — 1 cm lang, mit meist zwei berindeten, fertilen Gliedern, stets
sind alle berindeten Glieder fertil. Endglied meist dreizellig, mindestens
doppelt so lang als das vorhergehende berindete. — f. macroptila Mig.
Mittelgross, reich verzweigt, buschig, einer kleinen Ch. foetida ähnlich; Inter-
nodien etwa doppelt so lang als die Blätter. Berindung normal, auch die
Bestachelung ziemlich deutlich. Blätter 1 — 2 cm lang und verhältnismässig
dick, dicker als der Stengel, mit meist zwei berindeten Gliedern und einem
meist dreizelligen nackten Endglied, das oft vier- bis sechsmal so lang als
der ganze berindete Teil des Blattes ist. Blättchen auf der Rückseite kaum
entwickelt, auf der Bauchseite oft mehrmals länger als die Sporenknöspchen
und sehr dick. — f. elegans Mig. Kaum 10 cm hoch, zierlich und
schmächtig, in der Berindung oft an f. humilis erinnernd, aber mit zwei-
bis dreizelligen nackten Endgliedern, die länger als die vorhergehenden be-
rindeten Glieder der Blätter sind. — f. capillacea Mig. Sehr zarte und
schmächtige Form mit sehr langen und ausserordentlich zarten Blättern,
15 cm hoch und meist nur 0,3 mm dick. Internodien bis fast zur Spitze
lang, länger als die Blätter. Berindung normal, deutlich. Blätter drei- bis
viergliedrig, mit zwei bis drei kurzen berindeten und einem nackten drei- bis
vierzelligen , oft 3 cm langem haardünnem Endglied; die berindeten Glieder
zusammen messen kaum 3 mm. — f. caespitosa Mig. Zart und schmächtig,
aber dicht buschig, reich, verzweigt, rasenbildend. Berindung normal, aber
nicht leicht zu erkennen. Blätter mit meist drei fertilen berindeten Blatt-
gliedern und einer meist dreizelligen nackten Spitze, welche die berindeten
Glieder zusammen an Länge übertrifft. Blättchen kürzer als die Sporen-
knöspchen, auf der Rückseite sehr klein. — f. pusilla Mig. Kaum 5 cm
hoch, mit wenigen Quirlen, dichtbuschig, im übrigen ziemlich verschieden
entwickelt.
— 300 —
var. hispidula A. Br. Von der Hauptart durch die deutliche, meist
schon mit blossem Auge wahrnehmbare Bestachelung, durch kräftigeren
Wuchs, stärker entwickelten Stipularkranz und mehr hervortretende Blätter
und Blättchen unterschieden. Formenreich, wie die Hauptform, aber viel
seltener.
I. Reihe Formae microteles. Das nackte Endglied ist in der Regel
deutlich kürzer als das vorhergehende berindete Glied, selten
ebenso lang oder unbedeutend länger.
F. vulgaris Mig. Der f. communis ähnlich, nur etwas kräftiger.
Stacheln reichlich, mindestens doppelt so lang als der Stengel dick ist.
Blätter meist fünfgliedrig, mit vier berindeten, meist drei fertilen Gliedern
und einem meist vierzelligen nackten Endglied, welches kaum so lang als
das vorhergehende berindete ist. Blättchen auf der Bauchseite so lang, an den
Seiten länger als die Sporenknöspchen, auf dem Rücken kurz. — f. comosa
Mig. Klein und schmächtig, hinfällig, mit sehr zarten Zellwänden, mit ziem-
lich langen Internodien, die an der Spitze oft plötzlich stark verkürzt werden,
so dass hier meist ein mehr oder weniger langer Schopf entsteht. Berindung
normal. Stacheln zerstreut, ungefähr so lang als der Stengel dick ist.
Blätter vier- bis fünfgliedrig, mit meist dreizelligem nacktem Endglied.
Blättchen auf der Rückseite wenig entwickelt, seitlich und vorn so lang
oder etwas länger als die Sporenknöspchen. — f. flaccida Mig. Bis 50 cm
hoch, aber ausserordentlich zart und hinfällig, nur etwa 0,4 mm dick, reich
verzweigt, mit ca. 4 cm langen Internodien und etwa 8 mm langen Blättern.
Stacheln sehr zerstreut, ungefähr so lang als der Stengel dick. Blätter meist
viergliedrig, mit meist drei berindeten und zwei bis drei fertilen Gliedern;
nacktes Endglied zwei- bis dreizellig bald kaum die Blättchen des letzten
Knotens überragend, bald so lang als das letzte berindete Glied. Blättchen
auf dem Rücken kurz, vorn und an den Seiten länger als die Sporenknöspchen.
— f. filamentosa Mig. Etwas an Ch. jubata erinnernd, bis 50 cm lang,
mit sehr langen Internodien, deutlich berindet, ziemlich schwach bestachelt.
Blätter kurz, meist viergliedrig, mit drei berindeten und meist zwei fertilen
Gliedern. Reich inkrustiert.
II. Reihe Formae macroteles. Das nackte Endglied ist deutlich
länger als das vorhergehende berindete Internodium.
F. major Mig. Etwa 25 cm hoch, 0,7 — 0,9 mm dick, normal berindet,
an den jüngeren Internodien ziemlich reich bestachelt; Stacheln dünn, spitz,
oft länger als der Stengel dick ist. Blätter ca. 12 mm lang. Blättchen auf
dem Rücken wenig entwickelt, vorn oft doppelt so lang als die Sporen-
— 301 —
knöspchen. Blätter meist fünfgliedrig, mit vier berindeten fertilen Gliedern.
— f. aculeata Mig. Der Ch. foetida sehr ähnlich, aber durch die deutlich
erkennbaren Rindenverhältnisse leicht unterscheidbar, bis 25 cm hoch und
etwa 0,8 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig, unten mit ziemlich langen Inter-
nodien, die an der Spitze kürzer sind als die sehr langen (bis 21/2 cm) Blätter.
Diese sind meist fünfgliedrig, mit gewöhnlich vier berindeten und fertilen
Gliedern und einem meist dreizelligen nackten Endglied, das stets bedeutend
länger ist als das vorhergehende berindete. Blättchen auf dem Rücken nur
als stumpfe Wärzchen entwickelt, vorn etwas länger als die Sporenknöspchen.
— f. gracilescens Mig. Einer Ch. delicatula habituell ähnlich, etwa 15 cm
hoch, 0,5 mm dick, reich verzweigt, buschig, ziemlich reich bestachelt, doch
sind die Stacheln meist etwas kürzer als der Stengel dick ist. Zellen der
oberen Reihe des Stipularkranzes sehr dick. Blätter zart, kurz, fünfgliedrig,
mit vier berindeten und fertilen Gliedern und einem meist nur zweizeiligen
Endglied. Blättchen auf dem Rücken wenig entwickelt, vorn meist etwas
länger als die Sporenknöspchen. Wenig inkrustiert.
III. Reihe Formae Macrostephanae. Stipularblätter der oberen Reihe
verhältnismässig lang, mindestens halb so lang als der Stengel
dick ist.
F. minor Mig. Im Aussehen fast einer Ch. aspera ähnlich, mit dünnem,
festem Stengel und Blättern, dichtbuschig oder rasenbildend. Internodien
viel länger als die Blätter. Berindungsverhältnisse schwer erkennbar. Stacheln
zerstreut, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Stipularblätter oft so
lang als die Stacheln, in beiden Reihen ziemlich gleich entwickelt. Blätter
vier- bis fünfgliedrig, mit meist drei fertilen Gliedern und einem nackten
gewöhnlich nur zweizeiligen Endglied. Blättchen auf der Rückseite wenig
entwickelt, vorn und an den Seiten zwei- bis viermal so lang als die Sporen-
knöspchen. — f. macrostephana Mig. Sehr kräftig, 20 — 25 cm hoch,
fast 1 mm dick, locker und wenig buschig, reich bestachelt; Stacheln meist
länger als der Stengel dick ist, aber dem Stengel meist anliegend und daher
wenig auffallend. Stipularkranz unregelmässig; seine Zellen an älteren Knoten
oft doppelt so lang als der Stengel dick ist. Blätter meist viergliedrig, mit
drei berindeten und fertilen Gliedern und einem nackten zwei- bis achtzelligen
Endglied. Blättchen sehr gut entwickelt, die vorderen und seitlichen länger
als die Sporenknöspchen, auch die hinteren mindestens halb so lang als diese.
— f. barbata Mig. Kleine, höchstens 15 cm hohe, 0,6 mm dicke, spärlich
verzweigte und wenig buschige Form mit undeutlich erkennbaren Berindungs-
verhältnissen, massig bestachelt. Stacheln ungefähr so lang als der Stengel
dick ist. Blätter in der unteren Reihe des Stipularkranzes sehr ungleich
— 302 —
entwickelt, einige ganz kurz, andere mehrfach länger als der Stengel dick
ist. Blätter fünf- bis sechsgliedrig, mit vier bis fünf berindeten Gliedern
und einem meist nur zweizeiligen nackten Endglied. Berindung der Blätter
oft unregelmässig. Blättchen auf dem Rücken wenig entwickelt, vorn und
an den Seiten ungefähr so lang wie die Sporenknöspchen. — f. longispina
Mig. Im Aussehen einer Ch. foetida ähnlich, mit entfernten Quirlen, langen
Blättern und Blättchen. Berindungsverhältnisse sehr deutlich erkennbar;
Zwischenreihen oft vollständig von den Mittelreihen überwölbt. Stacheln
lang, schmal, abwärts gerichtet, meist bedeutend länger als der Stengel dick
ist, an den oberen Internodien ziemlich dicht. Stipularkranz ähnlich gebaut
wie bei der vorigen Form. Blätter etwa 1,7 cm lang mit meist vier Gliedern,
von denen drei berindet und fertil sind. Endglied nackt, zwei- bis dreizellig,
oft bedeutend länger als das vorhergehende berindete. Blättchen auf der
Rückseite klein, vorn und an den Seiten doppelt so lang oder noch länger
als die Sporenknöspchen.
3552. Ch. strigosa A. Br. — Taf. LXX, Fig. 1. — Durch ihr Aus-
sehen meist leicht erkennbare, mittelgrosse, kräftige, reichbestach elte Art,
15—25 cm lang, im Stengel verschieden dick, mit sehr gleich langen Inter-
nodien, wenig verzweigt, sehr rauh. Berindung zweireihig, mit stark vor-
ragenden Mittelreihen. Bestachelung sehr reich und dicht, Stacheln so lang
oder etwas länger als der Stengel dick ist, fast ausnahmslos in Büscheln zu
drei bis fünf, bei der starken Inkrustation oft im Kalk verborgen. Stipular-
kranz sehr stark entwickelt, zweireihig. Stipularblätter nadeiförmig, spitz,
wie die Stacheln, aber noch etwas grösser. Blätter zu sechs bis acht im
Quirl, meist gegen 1 cm lang, ganz starr schräg aufwärts gerichtet, ohne
jede Krümmung, sechs- bis neungliedrig, mit einem kurzen, gewöhnlich zwei-
zeiligen unberindeten Endglied, welches kürzer ist als das vorhergehende be-
rindete Glied. Fertil sind gewöhnlich nur die untersten drei bis vier Glieder,
die Pflanze fruchtet aber überhaupt sehr oft nicht. Blättchen rings um den
Blattknoten entwickelt, auf der Bauchseite und an den Seiten länger oder
so lang als die Sporenknöspchen, auf der Rückseite kürzer. Monöcisch; je
ein Sporenknöspchen und ein Antheridium stehen zusammen. Antheridien
klein, durchschnittlich 350 /.< dick. Sporenknöspchen eiförmig, 800 — 1000 fx
lang, 600 — 700 fx breit, mit meist breitem, abgestutztem Krönchen. Kern
500 — 700 f.i lang, 200 — 260 /n dick, vollkommen schwarz, mit acht bis zehn
als schmale Vorsprünge auftretenden Leisten. — Ausschliesslich in dem
kalten Wasser der Gebirgsseen heimisch, in der Hügelregion und Ebene
fehlend. Alpen. Formenarm! — f. longispina A. Br. Weniger starr
und robust, mit dünnerem, biegsamerem Stengel, längeren Internodien, viel
länger bestachelt. Stacheln sehr dicht, büschelig, vier- bis fünfmal so lang
- $L^70.
za^a^cea-e/
— 303 —
als der Stengel dick ist, an ausgewachsenen Internodien mindestens 2 mm
lang. Zwischenreihen fast vollständig von den Mittelreihen überwölbt.
Blätter meist nur fünfgliedrig. Blättchen sehr lang, mehrfach länger als die
Sporenknöspchen .
3553. Ch. polyacantha A. Br. — Taf. LXX, Fig. 2. — Im Aussehen
sich an Ch. hispida und intermedia anschliessend, aber zierlicher, 20 — 40 cm
hoch, etwa 1 mm dick, massig verzweigt. Internodien meist mehrmals länger
als die Blätter. Diese kurz, eng aufrecht gestellt. Bestachelung reichlich;
Stacheln ungefähr so lang als der Stengel dick ist, selten einzeln, meist in
kleinen Büscheln zu zwei bis drei bis fünf, oft mehrere in annähernd gleicher
Höhe und dann wieder kleine Strecken des Stengels frei lassend. Berindung
meist nicht ganz regelmässig zweireihig, mitunter fast dreireihig; Mittel-
reihen mehr oder weniger deutlich über die Zwischenreihen vorragend.
Stipularkranz zweireihig, stark entwickelt, seine Blätter ungefähr so gestaltet
wie die Stacheln, zuweilen die des unteren Kreises länger und grösser.
Blätter zu sechs bis zehn, meist acht im Quirl, meist nur 1 cm lang, ge-
wöhnlich siebengliedrig, mit sechs berindeten, aber nur drei bis vier fertilen
Gliedern und einem nackten zweizeiligen, sehr kurzen Endglied. Blättchen
vorn und an den Seiten stets bedeutend länger als die Sporenknöspchen, auf
der Rückseite kürzer. An älteren Knoten sind die Blätter an der Spitze
meist in eigentümlicher Weise hakenförmig zurückgekrümmt. Monöcisch,
meist nur ein Sporenknöspchen und ein Antheridium zusammen. Anthe-
ridien klein. Sporenknöspchen eiförmig, oft mit etwas verlängertem Halse,
bis 1200 (.t lang, 700 /* breit, mit sehr verschieden gestaltetem Krönchen;
nach Entfernung der meist sehr starken Kalkschicht werden meist 12 bis
13 Streifen erkennbar. Kern länglich - eiförmig, tiefdunkelbraun bis fast
schwarz, 700—850^ lang, bis 550^ breit, mit meist zwölf als deutliche,
zuweilen scharf vorragende Leisten entwickelten Streifen und am Grunde mit
fünf gewöhnlich nicht durch eine dunkle Membran verbundenen Dörnchen. —
— Weit verbreitet, doch nirgends häufig, besonders gern in Seen, auch in
toten Flussarmen, Ausstichen u. s. w.
F. elongata Mig. 30 — 40 cm hoch, etwa 1 mm dick, oft wellig ge-
krümmt, reich verzweigt, mit wenig vortretender Bestachelung, manchen
Formen der Ch. hispida sehr ähnlich, auch mit nur wenig, aber an Quer-
schnitten deutlich erkennbar höher liegenden Mittelreihen. Blätter sieben-
gliedrig, Endglied meist nur einzellig, sehr kurz, oft kürzer, aber dicker als
Erklärung zu Tafel LXX.
Fig. 1. Chara strigosa nat. Gr.
„2. „ polyacantha nat. Gr.
— 304 —
die Blättchen des letzten Knotens. — f. dasyacantha Mig. Der vorigen
Form an Grösse ähnlich, aber wenig verzweigt, dickstengeliger, mit dick ver-
krusteter Kalkablagerung. Berindung mehr dreireihig als zweireihig, Be-
stachelung sehr dicht, den Stengel stellenweise dicht bedeckend; Stacheln über
1 mm lang. Blätter kurz, meist sechsgliedrig, mit zweizeiligem, die Blättchen
des letzten Knotens meist überragendem Endglied. Blättchen kürzer als die
Blattinternodien. — f. humilior. Viel niedriger, meist nur 10 — 12 cm
lang, aber sonst der vorigen Form sehr ähnlich, oben wenig, unten ziemlich
reich verzweigt, auch oben mit langen, durch Kalkverkrustung verdeckten
Stacheln, wodurch der Stengel bis dreimal dicker erscheint, als er in Wirk-
lichkeit ist. Blätter dick, meist nur fünfgliedrig, Endglied meist dreizellig,
fast etwas länger als das vorhergehende berindete Glied. Blättchen nur halb
so lang als die Blattinternodien, auf dem Rücken noch kürzer. — f. flexilis
Mig. 30 cm hoch, mit geschmeidigem, biegsamem Stengel. Blätter fast
doppelt so lang als bei andern Formen, meist siebengliedrig, nacktes End-
glied zweizeilig, ungefähr so lang als das letzte berindete Glied. Blättchen
lang, vorn länger als die verhältnismässig langen Blattinternodien, auf der
Rückseite bedeutend kürzer. Bestachelung unregelmässig, an älteren Inter-
nodien oft ganz fehlend, an jüngeren stets sehr dicht. Stacheln oft über
doppelt so lang als der Stengel dick ist. Berindung nicht immer deutlich
erkennbar. — f. laxior A. Br. Ziemlich zierlich, schlank, nicht so stark
inkrustiert als die vorhergehenden Formen, etwa 15 cm hoch, 0,8 mm dick,
massig verzweigt. Berindung normal, Bestachelung etwas spärlicher, aber
regelmässig. Stacheln meist in Büscheln, etwas länger als der Stengel dick
ist. Blätter meist siebengliedrig, mit sechs berindeten, selten fünf berindeten
und zwei unberindeten Gliedern. Nacktes Endglied ein- bis zweizeilig, im
ersteren Falle kürzer, im zweiten zuweilen etwas länger als die Blättchen.
Blättchen innen sehr lang, viel länger als die Internodien, an sterilen Blättern
viel kürzer. — f. tenuior Holtz. Klein, zierlich, kaum an die typischen
Formen der Ch. polyacantha erinnernd, 15 — 20 cm hoch, meist nur 0,6 mm
dick, spärlich verzweigt, normal berindet, aber unregelmässig bestachelt,
unten und in der Mitte spärlich, oben oft ausserordentlich dicht. Stacheln
hier bis viermal so lang als der Stengel dick ist, an älteren Internodien viel
kürzer. Blätter zart, mit langen Internodien, meist sechsgliedrig mit fünf be-
rindeten, drei fertilen Gliedern und einem meist zweizeiligen, sehr kurzem,
nacktem Endglied. Blättchen innen sehr lang, oft über zwei bis drei Blatt-
internodien wegreichend, die übrigen viel kürzer. Kern dünner, länglicher.
Inkrustation gering.
3554. Ch. intermedia A. Br. — Taf. LXXI. — Habituell zwischen
Ch. contraria und Ch. hispida stehend, meist ziemlich kräftig, bis zu 2 mm
- 305 —
dick und 40 — 50, selbst bis 70 cm hoch werdend, doch auch in kleineren
Formen vorkommend. Berindung typisch zweireihig, aber nicht selten stellen-
weise fast dreireihig. Rindenröhrchen oft etwas vom Stengel abgelöst,
Zwischenreihen tiefer liegend als die Mittelreihen; doch ist an getrockneten
Exemplaren dies nicht immer leicht festzustellen. Bestachelung sehr un-
gleich ausgebildet, mitunter selbst mit der Lupe nicht erkennbar, an anderen
Formen länger als der Stengel dick ist, in der Dicke sehr variabel, teils in
Büscheln, teils einzeln stehend. Stipularkranz deutlich zweireihig, verschieden
stark entwickelt. Blätter zu sieben bis zehn, meist acht im Quirl, sehr ver-
schieden ausgebildet, von 1 — 7, meist 3 cm Länge, oft verschiedenartig ge-
bogen, meist sechsgliedrig, mit fünf berindeten Gliedern und einem sehr viel-
gestaltigen nackten Endglied, welches fast immer kürzer als das letzte be-
rindete Internodium ist. Blättchen rings um den Knoten entwickelt, an
sterilen Blättern ringsum ziemlich gleichartig, sparrig vom Blatt abstehend,
an fertilen Knoten sind die hinteren Blätter bedeutend kürzer. Monöcisch,
stets nur je ein Sporenknöspchen und ein Antheridium zusammenstehend.
Antheridien 500 /.i dick. Sporenknöspchen 1000 — 1200 fx lang, 750 — 850 fx
breit, mit kräftigem, breitem Krönchen und 12 — 14 Streifen. Kern dunkel-
braun, selten fast schwarz, 660 — 820 fi lang, 440 — 500 /x breit, mit meist
elf starken von beiden Seiten hohl zugeschärften Leisten, in Grösse und
Färbung sehr veränderlich, doch selten unter 700 (x lang. Am Grunde des
Kernes stehen meist fünf stark ausgebildete und durch braune Membranen
verbundene Dörnchen. — Liebt schwach salziges Wasser und kommt deshalb
hauptsächlich in der Nähe der Küste und an salzigen Binnenseen vor; ver-
breitet aber nicht häufig, meist in Seen, Torflöchern, seltener in kleinen
Gräben. Sehr formenreich.
I. Reihe Formae papillosae (Ch. papulosa Kg.). Der Stengel trägt
nur kleine Wärzchen, die meist nur doppelt so lang als breit sind.
F. elongata A. Br. Grösste, über 60 cm lang werdende Form, bis
2 mm dick, lebhaft an eine grosse, stachelarme Ch. hispida erinnernd, mit
bis 8 cm langen Internodien und 6 cm langen, peitschenartig vom Stengel
abstehenden kahlen Blättern. Blättchen nur sehr kurz im Verhältnis zur
Länge der Blätter, aber gut entwickelt. Das nackte Endglied ist oft nur
einzellig und kurz, oft kaum länger als die Blättchen des letzten Knotens.
— f. simplex Mig. Noch mehr verlängert, aber etwas schwächer, mit nur
ca. 1,5 mm dickem Stengel, und bis 12 cm langen Internodien, aber gänz-
lich unverzweigt. Bestachelung spärlich und wenig in die Augen fallend;
Stacheln meist in kleinen Büscheln, verschieden entwickelt. Blätter höchstens
5 cm lang, sechs- bis siebengliedrig, mit zweizeiligem, nacktem Endglied,
ThomS-Migula, Flora. VI. 2. 20
— 306 —
dessen zweite Zelle als feiner spitzer Mukro der mehrmals dickeren vorher-
gehenden aufsitzt. Blättchen vorn und an den Seiten länger als die Sporen-
knöspchen, hinten kürzer. — f. macroteles Mig. Pflanzen 25—30 cm
hoch, 1,2 mm dick, mit wenig Knoten, sehr langen Internodien, arm an Ver-
zweigungen. Bestachelung gering und nur an den jüngsten Internodien
hervortretend. Berindungsverhältnisse schwer erkennbar. Blätter bis 6 cm
lang, meist kürzer, sechsgliedrig, mit einem zwei- bis dreizelligen Endglied,
das so lang oder selbst länger als das vorhergehende berindete Glied ist.
Blättchen an sterilen Blättern ringsum fast gleich entwickelt, an fertilen
hinten kürzer, vorn und an den Seiten länger als die Sporenknöspchen.
— f. tortilis Mig. Etwa 30 cm hoch und 1,2 mm dick werdend, durch
die eigenartigen Berindungsverhältnisse aber bald viel dicker oder dünner
erscheinend. Verzweigung reich. Rindenröhrchen sehr stark gedreht, infolge
ihres sehr starken Wachstums stellenweise ganz vom Stengelinternodium
abgelöst. Blätter kurz, bis höchstens 3 cm lang, meist sechsgliedrig, mit
fünf berindeten Gliedern und einem kurzen, wenig über die Blättchen des
letzten Knotens herausragenden, zweizeiligen, nackten Endglied. Bestachelung
sehr gering; Berindung auch der Blätter, mitunter etwas unregelmässig.
— f. pumilior Leiner. Kleiner als vorige Form, aber ihr sonst habituell
sehr ähnlich, mit sehr kurzen, etwa 2 cm langen Internodien, dichtbuschig,
regelmässig berindet, mit meist stark vortretenden Mittelreihen. Bestachelung
sehr gering und dem blossen Auge kaum erkennbar; Stacheln meist in
kleinen Büscheln. Blätter fünf- bis sechsgliedrig, mit einem sehr kurzen,
zwischen den Blättchen des letzten Knotens oft ganz verborgenen, häufiger
ein- als zweizeiligen, nackten Endglied. Blättchen sehr schwach entwickelt,
auf der Rückseite nur als Wärzchen, vorn und an den Seiten kürzer als die
Sporenknöspchen. — f. microptila Mig. Gross und kräftig, bis 40 cm
hoch, ca. 1 mm dick, mit massig langen Internodien, normal verzweigt, ziem-
lich dichtbuschig. Zwischen- und Mittelreihen ziemlich gleich hoch; Be-
stachelung gering, nur an den jüngeren Internodien deutlich; Stacheln teils
einzeln, teils in Büscheln. Blätter ziemlich kurz, 2-3 cm lang, meist sechs-
gliedrig, mit zweizeiligem nacktem Endglied, dessen zweite Zelle als schmales
kleines Spitzchen der sehr viel dickeren vorhergehenden aufsitzt. Blättchen
kürzer als die Sporenknöspchen. Inkrustation gering. — f. pseudohispida
Mig. Sehr kräftig, über 50 cm hoch und oft mehr als 2 mm dick; Zweige
Erklärung zu Tafel LXXI.
Fig. 1. Chara intermedia, Habitu3, nat. Gr.
2 . Sten^elknoten, schwach vergr.
3_ a Stengelquerschnitt, schwach vergr.
4. fertiles Blatt, schwach vergr.
7/
VJia&a/
/;//s ?s//sy//s/ .
— 307 —
meist kürzer und dünner. Internodien 5 — 8 cm lang. Berindungsverhältnisse
schwer erkennbar und oft, ebenso wie der ganze Habitus der Pflanze an
Ch. hispida sich anschliessend. Blätter lang, bis 6 cm, mit sechs Gliedern,
von dem das Endglied kurz, zweizeilig nackt ist; letzte Zelle nur ein kleiner
schmaler Mukro. Blättchen auffallend kurz, auch an sterilen Blättern auf
der Rückseite weit kürzer als vorn. — f. subinermis Mig. Etwa 25 cm
hoch, l*mm dick, mit ungefähr 4 cm langen Internodien, sehr scharf aus-
geprägtem Rindencharakter und sehr kleinen, meist erst mit der Lupe er-
kennbaren Stacheln, die jedoch ziemlich dicht und meist büschelig stehen.
Blätter meist nur zu sieben im Quirl, sechsgliedrig, mit sehr langem zwei-
zeiligem, nacktem Endglied. Blättchen kräftig entwickelt, an sterilen Blättern
ringsum ziemlich gleich, an fertilen hinten bedeutend kürzer, vorn länger
als die Sporenknöspchen. Kern braun. — f. macroptila Mig. 30 — 35 cm
hoch, aber nur 0,8 — 1 mm dick, mit ziemlich kurzen Internodien, beim
Trocknen fast stielrund bleibend; Mittelreihen der Berindung wenig vor-
tretend. Bestachelung gering, Stacheln klein, wenig auffallend. Blätter
sechsgliedrig, mit zweizeiligem, sehr langem, nacktem Endglied, dessen zweite
Zelle ebenfalls verhältnismässig lang ist. Blättchen vorn doppelt so lang
oder noch länger als die Sporenknöspchen, auf der Rückseite kurz. — f. pa-
pulosa Mig. Klein, aber robust, nur etwa 15 cm hoch, aber über 1 mm
dick, mit verhältnismässig langen Blättern und kurzen Internodien. Be-
rindungsverhältnisse sehr deutlich. Bestachelung dicht, aber meist nur mit
der Lupe gut wahrnehmbar; Stacheln klein, sehr spröde und meist ab-
gebrochen. Blätter oft nur viergliedrig, mit sehr langem, meist dreizelligem,
nacktem Endglied, dessen erste Zelle bauchig aufgetrieben ist. Blättchen
auf der Rückseite meist nur als kurze Wärzchen, vorn länger als die Sporen-
knöspchen entwickelt.
II. Reihe Formae aculeolatea. Stengel mit deutlichen Stacheln
besetzt, die mehrmals länger als breit sind.
F. gracilescens Mig. Der f. simplex ähnlich, gegen 50 cm hoch,
1,5 mm dick, wenig und nur an den untersten Quirlen verzweigt, mit in der
Mitte des Stengels bis 10 cm langen Internodien und undeutlichen Berindungs-
verhältnissen. Stacheln lang, oft fast so lang als der Stengel dick ist, aber
zerstreut und meist dem Stengel eng anliegend, daher oft nicht besonders
auffallend, meist paarweise. Blätter wesentlich kürzer als die Internodien,
meist sechsgliedrig, mit sehr langem, drei-, zuweilen selbst vierzelligem
nacktem Endglied. Blättchen vorn doppelt so lang als die reifen Sporen-
knöspchen, auf der Rückseite unvollkommen entwickelt. — f. hirta Mig.
Der Ch. hispida habituell vollkommen ähnlich, 15 — 20 cm hoch, 2 mm dick,
20*
— 308 —
spärlich verzweigt, doch infolge zahlreicher Stengel dichtbuschig, mit nur
5 — 6 cm langen Internodien und verhältnismässig langen Blättern, die fast
bis zum nächsten Quirl reichen. Berindungsverhältnisse sehr deutlich.
Stacheln stark und kräftig, etwa 1 cm lang, sehr dicht stehend, so dass der
Stengel fast ein rauhes Ausseben erhält, wie bei vielen Formen der Ch. his-
pida, meist büschelweise, selten einzeln, wagerecht abstehend. Blätter meist
siebengliedrig, mit nacktem, meist zweizeiligem Endglied, das gewöhnlich
kürzer als das vorhergehende berindete Internodium ist. Blättchen kürzer
als sonst bei Ch. intermedia. — f. subcontraria Mig. Klein, der Ch.
contraria ähnlich, bis 20 cm hoch, ungleich dick, reich verzweigt, dicht-
buschig, verschiedenartig berindet, oft mit sehr stark gedrehter und stellen-
weise vom Internodium abgehobener Rinde. Stacheln dünn, mitunter so lang
als der Stengel dick ist, einzeln oder zu zwei, oft dicht über der Insertions-
stelle rechtwinklig umgebogen und dem Stengel dicht anliegend. Blätter
meist fünfgliedrig, mit dreizelligem nacktem Endglied, das kürzer als ein
berindetes Blattglied ist. Blättchen vorn über doppelt so lang als die Sporen-
knöspchen, auch auf der Rückseite verhältnismässig lang. Kern dunkelrot-
braun, fast kugelig. — f. tenuis Mig. Habituell den zarten Formen von
Ch. baltica ähnlich, kaum 20 cm hoch, 0,6 — 0,8 mm dick, ziemlich reich
verzweigt, mit kurzen Internodien und nicht sicher feststellbarer Berindung.
Stacheln kräftig, nicht sehr lang, stets nur einzeln stehend. Stipularkranz
kräftig, Stipularblätter länger als die Stacheln. Blätter sehr zart, meist nur
viergliedrig, mit zwei- bis dreizelligem, nacktem, sehr langem Endglied, das
zuweilen so lang ist, wie die übrigen Glieder zusammen. Blättchen vorn
etwas länger als die Sporenknöspchen, auf der Rückseite sehr kurz. Kern
schwarzbraun. Die Zugehörigkeit dieser Form zu Ch. intermedia ist sehr
zweifelhaft. — f. refracta Mig. Habituell der f. subinermis sehr ähnlich,
aber reich bestachelt, etwa 20 cm lang, oft anfangs niederliegend und hin-
und hergewunden, bis lx/2 mm dick, unten besonders reich verzweigt, mit
ungleich langen, oben oft sehr stark verkürzten Internodien. Berindung
sehr deutlich ausgeprägt, Zwischenreihen ganz eingefallen, Mittelreihen
als starke Leisten vortretend. Stacheln sehr kräftig, aber nicht besonders
lang, einzeln oder zu zwei, in letzterem Falle meist nicht neben- sondern
übereinander. Blätter meist zurückgeschlagen, meist fünfgliedrig, kräftig,
oben oft viel länger als die Internodien, mit kurzem, zweizeiligem nacktem
Endglied. Blättchen vorn so lang als die Sporenknöspchen, auf der Rück-
seite nicht viel kürzer. — f. brachyphylla A. Br. Besonders kräftige,
bis 40 cm hohe, 1 x/2 mm dicke, massig verzweigte, dabei aber dichtbuschige,
grobkörnig inkrustierte Form, mit ziemlich gleichmässig, 4 — 5 cm langen
Internodien und etwas ungleichmässiger Berindung. Stacheln einzeln oder
— 309 —
gebüschelt, ziemlich reichlich vorhanden, von ungleicher Länge. Blätter
kurz, meist siebengliedrig, mit sehr kurzem, oft kaum erkennbarem, ein- bis
zweizeiligem nacktem Endglied. Blättchen vorn oft bis doppelt so lang als
die Sporenknöspchen, hinten sehr kurz. — f. aculeolata Mig. Habituell
der vorigen ähnlich. Berindung normal. Stacheln ungefähr so lang als der
Stengel dick ist, ziemlich dicht, einzeln oder in Büscheln von zwei bis drei
zusammenstehend. Blätter meist sechsgliedrig, mit oft nur einzelligem, sehr
kurzem nacktem Endglied, das jedoch länger ist als die Blättchen des vorher-
gehenden Blattknotens. Blättchen vorn bis doppelt so lang als die Sporen-
knöspchen, hinten kurz. Kalkinkrustation gering. — f. robustior Mig.
Kleine, sehr gedrungene, kräftige, 10 — 15 cm hohe, über 1 mm dicke, sehr
reich verzweigte und dichtbuschige Form, mit kurzen, lx/2 cm im Durch-
schnitt langen Internodien und regelmässiger sehr deutlich ausgeprägten Be-
rindung. Bestachelung gering, Stacheln von wechselnder Länge. Blätter
kräftig, meist fünfgliedrig, mit meist zweizeiligem, massig langem nacktem
Endglied, selten mit zwei nackten Gliedern. Blättchen vorn länger als die
Sporenknöspchen, hinten ziemlich kurz. — f. humilior A. Br. Klein,
niedrig, gedrungen, 5 — 10 cm hoch, sehr reich inkrustiert, massig verzweigt,
mit kurzen, höchstens bis l1^ cm langen Internodien. Berindung unregel-
mässig, Bestachelung reich und auffallend, Stacheln dicht, meist in Büscheln
von zwei bis drei, kurz und dick. Blätter kräftig, aber kurz, meist kürzer
als die Internodien, siebengliedrig, mit sehr kurzem, einzelligem Endglied, das
mit den Blättchen des letzten Knotens ein zackiges Krönchen, ähnlich wie
bei Ch. coronata bildet. Blättchen dick und kurz, dicker als bei den andern
Formen der Ch. intermedia. — f. condensata Mig. Kaum 5 — 8 cm hoch,
gedrungen, reich inkrustiert, mit sehr kurzen, kaum 1 cm langen Internodien,
reich verzweigt, dichtbuschig. Berindung regelmässig, aber mit schwer er-
kennbaren Charakteren, Mittel- und Zwischenreihen fast gleich hoch. Stacheln
ganz ungleichmässig entwickelt, kürzer bis doppelt so lang als der Stengel
dick ist, dick oder dünn, dichtstehend, fast stets einzeln, Stipularkranz sehr
stark entwickelt, seine Blätter länger als die Stacheln. Blätter länger als
die Internodien mit sehr langer, zarter Spitze, drei- bis viergliedrig, mit zu-
weilen zwei unberindeten Gliedern; Endglied zwei- bis dreizellig, sehr lang.
Blättchen auf der Rückseite kaum länger als breit, vorn sehr lang. Syste-
matische Stellung dieser aus Böhmen stammenden Form noch unsicher.
— f. decipiens Mig. Im Aussehen völlig von Ch. intermedia abweichend
und mehr an eine gedrungene Ch. aspera erinnernd, kaum 8 cm hoch werdend,
0,6 mm dick, fast unverzweigt und auch nur mit einem oder doch nur sehr
wenigen Stengeln aus dem Boden aufsteigend, mit kaum 1 cm langen Inter-
nodien. Berindung regelmässig; Mittelreihen und Zwischenreihen gleich hoch.
— 310 —
Bestachelung sehr reich, ähnlich wie bei Ch. aspera, Stacheln so lang als
der Stengel dick ist. Stipularkranz kräftig, doch bleiben die Blättchen des-
selben meist etwas kürzer als die Stacheln. Blätter noch kürzer als die
Internodien, meist sechsgliedrig, mit meist einzelligem, kurzem, nacktem End-
glied. Blättchen ringsherum kräftig entwickelt, aber auch vorn kaum so
lang als die Sporenknöspchen. Schwer unterzubringende Characeenform vom
Schlonsee bei Heringsdorf.
3555. Ch. haltica (Fries) Wahlstedt. — Taf. LXXII, Fig. 1. —
Habituell der vorigen Art nicht unähnlich, aber sofort durch den völligen
Mangel an Inkrustation unterschieden, reingrün, 2 — 90 cm lang, mit ebenso
grossen Schwankungen in der Länge der Blätter. Wurzelknoten im Herbst
sich mit Stärkekörnern füllend und zu Reservestoffbehältern werdend, kleine
weisse, unregelmässig rundliche Knöllchen darstellend. Berindung zweireihig;
Mittelreihen bei den typischen Formen etwas über die Zwischenreihen vor-
ragend, weshalb die Stacheln hier deutlich auf den Kanten stehen; indessen
sind diese Verhältnisse bei den meisten Formen nicht sehr deutlich aus-
geprägt, und die Stacheln stehen gelegentlich auch in den Furchen, weil die
Zwischenreihen stärker entwickelt sind. Bestachelung meist ziemlich reich
und deutlich, auch noch an älteren Internodien; Stacheln einzeln oder in
kleinen Büscheln zu zwei bis vier, verschieden gestaltet, kurz und dick oder
lang und nadeiförmig. Stipularkranz kräftig entwickelt, zweireihig, seine
Blätter den Stacheln ähnlich. Blätter zu acht bis elf im Quirl, sehr ungleich
ausgebildet, bei einigen Formen bis 10 cm, bei andern nur 5 — 8 mm lang,
dagegen meist mit fünf bis sieben Blattgliedern, von denen meist nur das
letzte ein- bis dreizellige nackt ist. Blättchen ringsum, aber sehr verschieden
entwickelt, die seitlichen meist länger als die vorderen. Monöcisch, fast stets
nur ein Sporenknöspchen und ein Antheridium zusammenstehend. Antheri-
dien verhältnismässig gross, 500 — 800 fi im Durchmesser, stets grösser als
bei der nahe verwandten Cb. intermedia. Sporenknöspchen gross, eiförmig
bis eiförmig-rundlich, mit Krönchen bis 1300 (x lang und bis 800 fi breit,
mit 14 — 16 Umgängen der Hüllzellen. Kern fast stets völlig schwarz, 700 bis
860 /j. lang, 450 — 500 fx breit, mit 11 — 14 stark ausgebildeten Leisten und
wenig entwickelten Dörnchen, mit sehr geringem oder überhaupt ohne Kalk-
mantel. Ausdauernd. — Marine Art, ausschliesslich im Meere vorkommend,
seltener im Brackwasser, im Süsswasser ganz fehlend. Sehr formenreich.
Erklärung zu Tafel LXXII.
Fig. 1. Ohara baltica, Habitus, nat. Gr.
„ 2. „ Kokeilii
7i 3> n gymnophylla, Blatt, schwach vergr.
72.
?,CtS£a r/-f?f
— 311 —
I. Reihe Formae elongatae. Sehr grosse bis meterhohe, wenig
verzweigte Formen mit sehr langen, zu zehn bis zwölf im Quirl
stehenden Blättern.
F. macrophylla Mig. Bis 80 cm hoch, schlaff und biegsam, hinfällig,
aber über 1 mm dick, sehr wenig verzweigt, mit sehr langen Internodien
(unten bis 18, oben 8 — 10 cm lang). Stacheln in der unteren Stengelhälfte
nicht wahrnehmbar, in der oberen zerstreut, länger als der Stengel dick ist,
sehr dünn, nadeiförmig. Blätter meist zehn im Quirl, 7 — 8, selbst bis 10 cm
lang, mit meist sechs Gliedern, von denen ein bis zwei unberindet sind.
Blättchen lang, auf der Rückseite zwar gut entwickelt, doch viel kürzer als
auf der Vorderseite. — f. macroteles Mig. Der vorigen Form ähnlich,
aber kleiner, bis 50 cm hoch, mit unten bis 10 cm langen Internodien und
drei bis vier, selten über 5 cm langen Blättern. Bestachelung gering,
Stacheln selten so lang als der Stengel dick ist. Blätter meist zu zehn im
Quirl, mit sehr langer unberindeter Spitze, die in den unteren Quirlen oft
beträchtlich länger als der berindete Teil des Blattes ist. Meist nur das
gewöhnlich dreizellige Endglied nackt, Zahl der Glieder aber sehr schwankend,
drei bis sieben. Blättchen gut entwickelt, auf der Rückseite klein, vorn
doppelt so lang und länger als die fast kugeligen Sporenknöspchen.
— f. intermedia Mig. Langgestreckt und langblättrig, bis 50 cm hoch,
bis 1,4 mm dick, spärlich verzweigt, spärlich bestachelt; Stacheln einzeln
oder in Büscheln, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Blätter zu
zehn im Quirl, gegen drei, selten bis 5 cm lang, sechs- bis siebengliedrig,
mit einem nackten, zweizeiligen Endglied von ungefähr derselben Länge wie
das letzte berindete. Blättchen gut entwickelt, hinten fast halb so lang als
vorn. — f. longissima Mig. Meterlang, 1,2 mm dick, spärlich verzweigt,
mit bis 15 cm langen Internodien und bis 5 cm langen Blättern. Mittel-
und Zwischenreihen fast gleich hoch. Bestachelung spärlich; Stacheln einzeln
oder zu zwei bis drei, spitz und dünn, ungefähr so lang als der Stengel dick
ist. Blätter meist zu zehn im Quirl, siebengliedrig, mit ein- bis zweizeiligem,
von den Blättchen des letzten Knotens oft kaum zu unterscheidendem, sehr
kurzem, nacktem Endglied. Blättchen lang, an den Seiten doppelt so lang
als vorn, hinten klein und spitz. Schwach inkrustierte Form. — f. micro-
teles Mig. Langgestreckt, aber kurzblättrig, 40 cm hoch, 1,5 mm dick,
spärlich verzweigt, mit meist ziemlich ungleich langen Internodien. Stacheln
nur an den oberen Internodien gut entwickelt, gedrängt, aber kaum so lang
als der Stengel dick ist. Blätter zu zehn im Quirl, meist kürzer als die
Internodien, siebengliedrig, mit meist sehr kurzem, wenig über die Blättchen
des letzten Knotens herausragendem, zweizeiligem nacktem Endglied. Blatt-
— 312 —
eben kurz und dick an fertilen Blättern, die vorderen etwa halb so lang,
die seitlicben etwas länger als die Sporenknöspcben, auf der Rückseite viel
kürzer, dick, mit sebarfer Spitze. An sterilen Knoten sind die Blätteben
ringsherum kurz. Antberidien bis 850 fx dick.
IL Reihe Formae majores. Kräftige, mittelgrosse Formen mit
langen Internodien und kurzen, zu acht bis neun im Quirl stehen-
den Blättern.
F. typica Mig. Ziemlich kräftig, bis 30 cm hoch, 1 mm dick, mit
etwas kurzen dicken Blättern, spärlicher Verzweigung und Internodien, die
drei- bis viermal so lang als die Blätter sind. Stacheln unten spärlich, oben
dicht, einzeln oder in Büscheln, so lang oder länger als der Stengel dick ist.
Blätter selten länger als 2 cm, meist zu acht im Quirl, fünf- bis secbsgliedrig,
mit zwei- bis dreizelligem nacktem Endglied, das an ausgewachsenen Blättern
länger als das vorhergehende berindete ist. Blättchen hinten klein, starr,
spitz, vorn kürzer, an den Seiten länger als die Sporenknöspchen. Rein grün,
aber doch fein inkrustiert. — f. divergens Mig. Etwa 15 cm hoch, an
manche Formen von Ch. intermedia erinnernd. Internodien meist kürzer als
die Blätter. Stacheln oben ziemlich dicht, unten spärlich, einzeln oder in
Büscheln, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Blätter meist vom
Stengel gerade und steif abstehend, zu acht bis neun im Quirl, meist sechs-
gliedrig, mit zwei- bis dreizelligem, sehr kurzem nacktem Endglied. Blätt-
chen vorn und an den Seiten wenig länger, zuweilen selbst kürzer als die
Sporenknöspchen, hinten nur doppelt so lang als breit. Frischgrün, aber
ebenfalls schwach inkrustiert. — f. firma Ag. Klein, langblättrig, ziem-
lich zart und dünnstengelig, mit deutlicher Inkrustation und daher graugrün,
12 cm hoch, 0,8 mm dick. Internodien kaum länger als die Blätter. Stacheln
zahlreich, aber stets einzeln, klein, spitz, nur etwa doppelt so lang als breit.
Blätter zu acht bis neun im Quirl, etwa 2 cm lang, meist siebengliedrig.
Endglied nackt, dreizellig, an ausgewachsenen Blättern meist bedeutend länger
als das vorhergehende berindete Glied. Blättchen vorn meist länger als an
den Seiten, länger als die Sporenknöspchen, hinten viel kürzer. — f. rudis
Mig. Hohe, kräftige, kurzblättrige, rauh inkrustierte, 30 cm lange und 1,2 mm
dicke Form mit nur etwa 1 cm langen Blättern und mehrmals längeren Inter-
nodien. Stacheln massig dicht, ungefähr so lang als der Stengel dick ist.
Blätter zu neun bis zehn, trotz ihrer Kürze meist siebengliedrig. Endglied
sehr kurz, meist zweizeilig, zuweilen auch das vorletzte Glied nackt. Blätt-
chen an den Seiten und vorn ungefähr so lang als die Sporenknöspchen,
hinten mehrmals kürzer. Dunkel schmutzig-graugrün, starr und brüchig.
— 313 —
III. Reihe Formae condensatae. Kleine, meist buschige Formen,
mit kurzen Blättern und kurzen Internodien.
F. condensata Mig. Niedrig, nur 3—4 cm hoch, dicht gedrängt.
Blätter weit länger als die Internodien, Stengel und Äste daher schopfartig.
Internodien durchschnittlich fünf, Blätter 8 mm lang. "Verzweigung reich.
Stacheln fast stets einzeln, aber sehr dicht, kürzer als der Stengel dick ist.
Stipularkranz klein, Zellen kleiner als die Stacheln. Blätter meist acht im
Quirl, vier- bis sechsgliedrig; nacktes Endglied meist dreizellig, ungefähr so
lang als das letzte berindete Glied. Blättchen an sterilen Blättern ringsum
annähernd gleich entwickelt. — f. simplex Mig. 5 — 10 cm hoch, kräftig,
kurzblättrig, arm verzweigt; Internodien länger bis doppelt so lang als die
meist starr und steif aufrecht gerichteten Blätter. Rindenreihen annähernd
gleich hoch, Stacheln zuweilen scheinbar in den Furchen stehend. Stacheln
sehr dicht aber meist einzeln, nicht so lang als der Stengel dick ist. Blätter
meist zu acht im Quirl, sechs- bis siebenglieclrig; Endglied einzellig, nackt,
wenig über die Blättchen des letzten Knotens vorragend. Blättchen hinten
unscheinbar, vorn und an den Seiten so lang oder etwas kürzer als die
Sporenknöspchen. — f. paragymnophylla Mig. Klein, nitellenähnlich,
mit grossen aufgeblasenen, ganz oder teilweise unberindeten Blättern, bis
6 cm hoch, 0,8 mm dick. Blätter länger als die Internodien. Berindungs-
verhältnisse schwer festzustellen. Stacheln einzeln, ziemlich locker stehend,
kürzer als der Stengel dick ist. Blätter mit ein bis zwei berindeten Inter-
nodien oder ganz unberindet, aber dann doch mit zwei bis drei blättchen-
bildenden Knoten, die auch zum Teil fertil sind. Endglied mehrzellig, erste
Zelle oft länger als der ganze übrige Teil des Blattes. Blättchen hinten
wenig entwickelt, vorn und an den Seiten ungefähr so lang wie die Sporen-
knöspchen. — f. tenuifolia Mig. Rein grün, völlig kalkfrei, schlank, fein-
blättrig, etwa 10 cm hoch, 0,6 mm dick, in kleinen lockeren Büschen, wenig
verzweigt; Internodien etwa doppelt so lang als die auffallend zarten und
dünnen Blätter. Rindenreihen ungefähr gleich hoch. Stacheln fast stets
einzeln, zerstreut, viel kürzer als der Stengel dick ist. Blätter zu acht im
Quirl, fünf- bis sechsgliedrig, mit meist zwei unberindeten Gliedern. End-
glied kürzer als das vorhergehende, gewöhnlich zweizeilig. Blättchen hinten
klein, vorn und an den Seiten ungefähr so lang als die Sporenknöspchen.
— f. fallax Mig. Habituell einer feinblättrigen Ch. foetida ähnlich, aber
in den Merkmalen zu Ch. intermedia überleitend, 10 — 15 cm hoch, lang-
und feinblättrig, 0,6 mm dick, oft leicht bogig gekrümmt; Internodien nicht
viel länger als die Blätter. Berindungscharakter wenig scharf ausgeprägt.
Stacheln einzeln, zerstreut, kleiner als bei einer andern Form von Ch. baltica.
— 314 —
Blätter zu acht im Quirl, mit meist ein bis drei berindeten Gliedern, zu-
weilen völlig unberindet; der unberindete Teil ist oft bedeutend länger als
der berindete und gewöhnlich sind wenigstens zwei unberindete Glieder vor-
handen. Blättchen auf der Rückseite nur warzenförmig, vorn und an den
Seiten so lang oder etwas länger als die Sporenknöspchen.
3556. Ch. Kokeilii A. Br. — Taf. LXXII, Fig. 2. — Am meisten
einer langblättrigen, langgestreckten Ch. foetida ähnlich, nicht inkrustiert,
aber sofort durch die auf allen Seiten entwickelten Blättchen charakterisiert,
bis 30 cm hoch, etwa 0,8 mm dick, reich und buschig verzweigt, reingrün.
Internodien etwa 4 cm lang. Blätter sehr lang, am Stengelende zu einem
dichten Schöpfe sich zusammenwölbend. Berindung durchaus eigenartig, der
dreireihigen Berindung nahekommend; die Zellen, aus denen die Zwischen-
reihen hervorgehen, wachsen meist ziemlich gleichmässig vom Rindenknoten
aus aufwärts und abwärts, wodurch eine fast dreireihige Berindung entsteht.
Aber sie sind ebenso wie die Internodialzellen der Mittelreihen ziemlich kurz
und dabei breit, wodurch die Rinde ein mehr netzartiges Aussehen, nament-
lich an jungen Internodien erhält. Bei weiterem Längswachstum entstehen
aber Unregelmässigkeiten, indem sich die Rindenzellen nur zum Teil in
gleicher Weise mit strecken; dadurch entfernt sich der Bau der Rinde an
älteren Internodien wieder von den typisch dreireihig berindeten Arten. Be-
stachelung nicht auffallend, Stacheln stets einzeln, sehr verschieden lang.
Stipularkranz klein, kaum mit der Lupe erkennbar, zweireihig; die Zellen
der oberen Reihe viel kräftiger als die der unteren. Blätter sehr lang und
dünn, schlaff, sehr biegsam, meist vier- bis fünfgliedrig, mit drei fertilen
Knoten; Berindung sehr schwankend, an den Blättern der unteren Quirle
überhaupt fehlend, in den obersten drei berindete und ein, seltener zwei
unberindete Glieder. Blättchen ringsum gut entwickelt, vorn und an den
Seiten jedoch erheblich länger als hinten, besonders an berindeten Gliedern,
haarförmig dünn und auffallend lang. Monöcisch, je ein Antheridium und
ein Sporenknöspchen stehen zusammen. Antheridien sehr klein, etwa 250 /*
im Durchmesser. Sporenknöspchen denen von Ch. foetida sehr ähnlich, aber
mit verlängertem Halsteil der Hüllzellen, etwa 750 (i lang, 400 fx breit, mit
13 Streifen. Kerne 480 u lang, 320 (x breit, reinbraun, hell, mit elf als
niedrige aber scharfe Leisten vortretenden Streifen und fünf langen, bogig
gekrümmten, durch eine hyaline Membran zusammengehaltenen Dömchen
am Grunde, denen fünf feine lange Dörnchen an der Spitze des Kernes ent-
sprechen. — Nur von zwei Standorten bekannt. Gräben am Wörther See
bei Klagenfurt und bei Tönning an der Eider.
3557. Ch. gymnophylla A. Br. — Taf. LXXII, Fig. 3. — Eine
nahe mit Ch. foetida verwandte Art, mit der sie auch habituell sehr über-
— 315 —
einstimmt, vielgestaltig und im allgemeinen dieselben Formen bildend, wie
Ch. foetida. Berindung des Stengels typisch zweireihig; Mittelreihen etwas
schwächer entwickelt, Stacheln daher in den Furchen. Bestachelung sehr
ungleich; meist sind die Stacheln aber mit der Lupe deutlich erkennbar; sie
stehen stets einzeln. Stipularkranz zweireihig, ähnlich wie bei Ch. foetida,
aber meist etwas kräftiger. Blätter bei den typischen Formen völlig un-
berindet; es giebt aber alle möglichen Zwischenformen zwischen diesen und
den normal berindeten Blättern der Ch. foetida, so dass Ch. gymnophylla
nur eine besonders extreme Form der ersteren zu sein scheint. Aber Ch.
gymnophylla besitzt in der Regel drei fertile Blattglieder, von denen meist
zwei oder mindestens das letzte unberindet ist, bei Ch. foetida sind alle
fertilen Blattglieder auch berindet. Endglieder meist dreizellig. Blättchen
auf der Rückseite verkümmert und nur als kleine Wärzchen entwickelt, die
vorderen und seitlichen in der Regel weit länger als die Sporenknöspchen.
Monöcisch, meist nur ein, seltener zwei Sporenknöspchen mit einem Anthe-
ridium zusammen. Antheridien ca. 300 \i im Durchmesser. Sporenknöspchen
oval, 800 ju lang, 450 fx breit, mit 13 — 14 Streifen. Kern durchschnittlich
500 fi lang, 320 fi breit, rein braun, selten fast schwarz, mit meist 11 Streifen.
— f. submunda Mig. Etwa 20 cm hoch, schlank, rein grün, mit reich ent-
wickelten Blättern und Blättchen und reicher Verzweigung, an den Stengel-
enden dichte Köpfchen bildend. Bestachelung gering und auch mit der Lupe
schwer erkennbar. Blätter sämtlich völlig unberindet, mit zwei bis drei
blättchenbildenden, aber meist nur zwei fertilen Gliedern. Endglied drei- bis
vierzellig, massig lang. Blättchen sehr stark entwickelt, lang und dick, auch
an fertilen Blättern. Berindung auch am Stengel zuweilen unausgebildet.
— f. tenuissima Mig. Sehr zart und schlank, 15 — 20 cm hoch, aber nur
0,5 mm dick, mit sehr entferntstehenden Quirlen und spärlicher Verzweigung.
Berindungsverhältnisse undeutlich. Stacheln klein, spärlich. Blätter zum
Teil ganz unberindet, meist stehen aber in jedem Quirl einige mit ein bis
zwei, ausnahmsweise drei berindeten Gliedern. Blättchen hinten klein und
wenig entwickelt, vorn und an den Seiten meist mehrmals länger als die
Sporenknöspchen. Kern ganz dunkelbraun, fast schwarz, 460 /.i lang, 300 \i
breit. — f. subnudifolia Mig. Kleine moosähnliche, rasenbildende, sehr
zarte Form, nur bis 8 cm hoch und 0,4 — 0,5 mm dick, reich verzweigt, oft
gebogen, in Torfmooren, zwischen Sphagnum oft weite Strecken rasenartig
überziehend. Internodien kaum 1 cm lang. Berindungsverhältnisse schwer
erkennbar. Stacheln spärlich, kurz, stets deutlich in den Furchen stehend.
Blätter lang und sehr zart, mit meist nur einem berindeten und zwei bis drei
unberindeten Gliedern. Blättchen auf der Rückseite schwach entwickelt, vorn
und an den Seiten meist mehrmals länger als die Sporenknöspchen, die seit-
— 316 —
liehen länger als die vorderen. Reife Kerne sehr dunkelbraun, 460 fj, lang,
300 f.i breit. — f. pulchella Mig. Habituell einer Ch. fragilis pulchella
ähnlich, bis 25 cm hoch, reich verzweigt, zart, biegsam, wenig inkrustiert,
mit durchschnittlich 2'/2 cm langen Internodien und 1 cm oder etwas darüber
langen Blättern. Zwischenreihen stark vorragend und die Mittelreihen fast
vollständig überwölbend, so dass die Stacheln in tiefen Furchen stehen.
Blätter mit ein bis zwei, sehr selten drei berindeten, fast stets drei fertilen
Gliedern. Blättchen klein, doch auch mitunter auf dem Rücken gut ent-
wickelt, an den Seiten doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Kern sehr
dunkel, rotbraun, 520 (x lang, 320 [x breit.
3558. Ch. foetida A. Br. — Taf. LXXHI, Fig. 1—4. — Die bei
weitem formenreichste, verbreitetste und häufigste Art unter allen Characeen
und in bezug auf Vielgestaltigkeit wohl überhaupt kaum von einer anderen
Pflanzenart erreicht. Bei den meisten Formen erreichen die Stengel eine
mittlere Grösse, sind reich verzweigt, ziemlich dünn, inkrustiert, mit langen
Blättern und langen, nur auf der Innenseite entwickelten Blättchen, habituell
vielfach mit Ch. contraria übereinstimmend. Berindung zweireihig und meist
sehr regelmässig. Mittelreihen schwächer, von den Zwischenreihen mehr oder
weniger hoch überragt, Stacheln daher in den Furchen. Stacheln stets
einzeln, von sehr verschiedener Entwicklung, oft nur an den jüngsten Inter-
nodien erkennbar. Stipularkranz klein, zweireihig. Blätter sehr vielgestaltig,
sechs bis elf, meist sieben bis acht im Quirl, mit meist drei bis vier be-
rindeten Gliedern und einem meist dreizelligen nackten Endglied. Zuweilen
sind mehrere unberindete, aber dann auch fast ausnahmslos sterile Blatt-
glieder vorhanden, fertil sind meist drei Blattknoten. Blättchen auf der
Rückseite als fast verschwindende kleine Wärzchen entwickelt, die vorderen
und seitlichen meist mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Gewöhnlich
sind vier, selten sechs Blättchen vorhanden, die vorderen meist etwas kürzer
als die seitlichen. Monöcisch, meist nur je ein Antheridium und ein Sporen-
knöspchen zusammen. Antheridien leuchtend zinnoberrot, klein, 250 — 300 (x
im Durchmesser, frühzeitig zerfallend. Sporenknöspchen eiförmig, durch-
schnittlich 750 — 800 f.i lang, 450 — 550 /x breit, mit 12 — 15 Streifen. Krön-
chen kurz, mit stumpfen, ausgebreiteten Zellen, 160 \x breit, fast überall
gleich breit, 90 /x hoch. Kern 420 — 550 /.i lang, 280 — 350 /x breit, mit
meist 11, seltener 12 — 14 als deutliche Leisten vortretenden Streifen. An
Erklärung zu Tafel LXXIII.
Fig. 1. Ohara foetida, Habitus, nat. Gr.
„ 2. „ „ Stengelknoten, schwach vergr.
„ 3. „ , Stengelquerschnitt, schwach vergr.
. 4. „ B fertiles Blatt, schwach vergr.
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73.
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— 317 —
der Basis und an der Spitze treten oft noch kleine spitzige oder niedrige
stumpfliche Fortsätze auf. Farbe hellbraun, seltener kastanienbraun, sehr
selten fast schwarz, erst nach der Lösung des Kalkmantels erkennbar.
I. Reihe Formae subinermes. Stachelwarzen klein, kaum mit der
Lupe erkennbar, kleiner als die Zellen des Stipularkranzes. Kern
braun.
F. normalis Mig. Schlank, langgestreckt, ca. 30 cm hoch, locker-
buschig. Blätter etwa halb so lang als die Internodien, leicht gebogen und
oben etwas zusammenneigend, zu sieben bis acht im Quirl, mit meist drei
berindeten und fertilen Gliedern und einem dreizelligen nackten, dem be-
rindeten Teil des Blattes an Länge ungefähr gleichkommenden Endglied.
Blättchen auf der Rückseite als kleine fast isodiametrische Wärzchen ent-
wickelt, vorn und an den Seiten etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen.
Stacheln klein, spärlich; Berindungsverhältnisse nur an den jüngeren Inter-
nodien deutlich erkennbar. Kern hell-kastanienbraun, ca. 480 fx lang und
320 fx breit, die häufigste Form. — f. longibracteata A. Br. Sehr gross
und langblättrig, bis 50 cm hoch, grosse, lichte Büsche bildend, mit 1 mm
dickem Stengel, bis 9 cm langen Internodien und normaler, deutlich erkenn-
barer Berindung. Stacheln klein, spärlich. Blätter bis 5 cm lang, zu sieben
bis acht im Quirl, mit drei bis vier berindeten fertilen Gliedern und einem
meist dreizelligen nackten Endglied, welches zuweilen länger als der be-
rindete Teil des Blattes ist. Blättchen vorn und an den Seiten vielmal
länger als die Sporenknöspchen, bis l1/2 cm lang. Kern hellbraun, 550 /x
lang, 350 fx breit. — f. macroptila Mig. Mittelgross, schlank, 20 — 25 cm
hoch, 0,7 mm dick, hinsichtlich der Ausbildung der Blättchen mit der vorigen
Form übereinstimmend. Internodien bis 5 cm, Blätter bis höchstens l1/2 cm
lang, meist aber kürzer. Berindung sehr deutlich, Stacheln spärlich, aber
gut entwickelt. Blätter mit meist vier berindeten und fertilen Gliedern und
einem dreizelligen unberindeten Endglied, welches kürzer ist, als der be-
rindete Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger
als die Sporenknöspchen. Kern kastanienbraun, 500 fx lang, 330 (x breit.
— f. elongata Mig. Durch ihre aussergewöhnlich langen Internodien auf-
fallend, langgestreckt, 40 cm und darüber hoch, mit bis 14 cm langen Inter-
nodien, wenig ästig, ca. 1 mm dick. Mittelreihen stark einfallend, Rinde
meist stärker gedreht als gewöhnlich. Stacheln klein und spärlich. Blätter
meist zu acht, meist mit vier berindeten, drei fertilen Gliedern und einem
dreizelligen nackten Endglied, welches kürzer ist als der berindete Teil des
Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporen-
knöspchen, meist ein seitliches Blättchen länger und dicker als die übrigen.
— 318 —
Kern braun, 480 (i lang, 320 fi breit. — f. macroteles Mig. Kräftige
Form mit langen, etwas zurückgeschlagenen Blättern und langen dicken
Blättchen, durch lange und dicke Endglieder der Blätter ausgezeichnet, die
so lang aber drei- bis viermal so dick als der berindete Teil der Blätter
sind. Blätter bis 2 cm lang, mit meist zwei bis vier berindeten und fertilen
Gliedern. Blättchen vielmals länger als die Sporenknöspchen, hinten rudi-
mentär. Berindung normal, aber an getrockneten Exemplaren meist schwer
feststellbar. Stacheln gut entwickelt. Kern hellbraun, 520 /n lang, 340 fi
breit. — f. densa Mig. Etwa 15 cm hoch, mit entfernten aber dicht-
buschigen Quirlen, reich verzweigt, dichte Büsche bildend, mit bis 3 cm langen
Internodien und 1 — 11/2 cm langen, aufwärts bogig gekrümmten Blättern.
Berindung deutlich. Bestachelung meist sehr gut entwickelt und mitunter
fast zum subhispida- Typus neigend. Blätter mit drei bis vier berindeten
und fertilen Gliedern und einem meist dreizelligen nackten Endglied, welches
nur wenig kürzer ist, als der berindete Teil des Blattes. Blättchen mehr-
mals länger als die Sporenknöspchen, meist ein seitliches länger und dicker
als die übrigen. Kern hellbraun, 500 fi lang, 330 fx dick. — f. reflexa
Mig. Form mit stark zurückgebogenen Blättern, bis 40 cm hoch, 0,6 bis
0,8 mm dick, mit kurzen, selten 2 cm erreichenden Internodien. Stacheln
spärlich, klein. Blätter mit meist drei berindeten und fertilen Gliedern und
einem dreizelligen nackten Endglied von ungefähr gleicher Länge, als der
berindete Teil des Blattes. Blättchen vorn etwa doppelt so lang, an den
Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen. Kern hell-kastanienbraun,
480 |U lang, 320 ju breit. — f. expansa Mig. Mittelgross, 15 — 30 cm hoch,
0,8 — 1,5 mm dick, mit kleinen Blättchen und daher ziemlich kahl erscheinen-
den Blättern, durch die lockeren, flach ausgebreiteten Blattquirle auffallend.
Bestachelung gering und wenig auffallend. Stipularkranz kräftig; seine
Zellen sind grösser als die Stacheln. Blätter meist ziemlich gerade vom
Stengel abstehend, mit drei berindeten und fertilen Gliedern und einem drei-
bis vierzelligen nackten Endglied von ungefähr derselben Länge, wie der
berindete Blatteil. Blättchen an älteren Quirlen mehrmals länger als die
Sporenknöspchen, die seitlichen bedeutend länger als die vorderen, die hinteren
kurz aber deutlich entwickelt. Kern kastanienbraun, 530 /a lang, 340 f.i breit.
— f. crassa Mig. Sehr dickstengelig, bei etwa 20 cm Höhe 1,3 mm dick,
sehr reich verzweigt. Berindung nicht ganz typisch, mitunter auch die
Mittelreihen über die Zwischenreihen vorragend. Stacheln klein, spärlich,
schwer erkennbar. Blätter mit drei berindeten Gliedern und einem drei- bis
vierzelligen Endglied, welches namentlich an älteren Blättern auffallend dick
und lang ist. Blättchen kurz und sehr dick. Stark inkrustiert. — f. clausa
A. Br. Gedrungen, mittelgross, 15 — 20 cm hoch, 0,8 mm dick, durch die
— 319 —
aufwärts dem Stengel anliegenden Blätter einen etwas steifen Eindruck
machend. Internodien doppelt bis dreimal so lang als die Blätter. Be-
rindungsverhältnisse deutlich. Stacheln klein und spärlich, an jungen Inter-
nodien deutlich. Blätter kurz, durchschnittlich 6 mm lang, steif und gerade,
dem Stengel anliegend, mit sechs berindeten und einem unberindeten drei-
zelligen Endglied, welches kürzer als der berindete Teil des Blattes ist.
Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen.
Kern hell-kastanienbraun, 480 fx lang, 320 /x breit. — f. firma Mig. Habi-
tuell an die stärkeren Formen von Ch. fragilis erinnernd, etwa 15 cm hoch,
mit bis 1 mm dickem, festem und hartem Stengel, der auch beim Trocknen
durchaus rund bleibt. Internodien mehrmals länger als die dicht geschlossen
dem Stengel aufwärts eng anliegenden Blätter. Mittelreihen wenig einfallend.
Stacheln klein, spärlich, meist dicke, kurze Wärzchen. Blätter etwa 1 cm
lang mit meist nur ein bis zwei berindeten Gliedern und einem drei- bis
vierzelligen, sehr langen, nackten Endglied. Blättchen auch auf der Vorder-
seite meist ziemlich klein und wenig entwickelt, stellenweise aber auch
wieder sehr lang. Starr und sehr stark inkrustiert. — f. pulchella Mig.
Schlank, manchen Formen der Ch. fragilis sehr ähnlich. Berindungsverhält-
nisse nicht immer leicht festzustellen. Stacheln ziemlich kräftigr und zahl-
reich. Internodien 2 — 3 cm, Blätter kaum über 5 mm lang, gewöhnlich
ziemlich eng aufwärts dem Stengel anliegend, mit drei bis fünf berindeten
und fertilen Gliedern und einem dreigliedrigen, nackten Endglied, welches so
lang oder etwas kürzer ist, als die berindeten Glieder zusammen. Blättchen
an älteren Internodien etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen, dabei
die seitlichen erheblich kürzer. Kern hell-rötlichbraun, 440 fx lang, 290 /x
breit. — f. tenuifolia Mig. Zart, schlank, an zarte Formen der Ch. fra-
gilis erinnernd, 25 cm hoch und 0,6 mm dick, mit teilweise bis 6 cm langen
Internodien und la/2 — 2 cm langen Blättern. Berindung schwer erkennbar,
Bestachelung sehr gering, Stipularkranz kräftig und gut entwickelt. Blätter
sehr fein und dünn, mit zwei bis drei sehr langen berindeten und fertilen
und einem nackten drei- bis vierzelligen Endglied, das kürzer als der be-
rindete Teil des Blattes ist. Blättchen vielmals länger als die Sporenknöspchen.
— f. cuspidata Mig. Eine Torfform vom Aussehen der f. normalis, aber
mit nur zwei berindeten Blattgliedern und einem drei- bis viermal so langen
nackten Endglied, dicht, vielstengelig, reich verzweigt, mit 2 — 3 cm langen
Internodien und etwa 2 cm langen Blättern, bei denen IV2 cm auf das
nackte Endglied kommen. Blättchen mehrmals länger als die Sporenknöspchen.
Kern braun, 420 (x lang, 300 fx breit. — f. macrostephana Wahlstedt.
Klein, etwa 10 cm hoch, mit unten 2 cm langen, nach oben sich rasch ver-
kürzenden Internodien, normaler Berindung und massig stark entwickelten,
— 320 —
mit der Lupe gut erkennbaren Stacheln. Stipularkranz auffallend stark ent-
wickelt, seine Blättchen viel länger als die Stacheln. Blätter zart, mit drei
bis vier berindeten Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied, welches
kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen vorn und. an den
Seiten etwas bis doppelt länger als die Sporenknöspchen. Kern braun, 440 (m
lang, 300 /.i breit. — f. pseudocontraria Mig. Habituell an Ch con-
traria erinnernd, 15 — 20 cm hoch, reich verzweigt, dichtbuschig, mit ziemlich
kurzen, etwa 2 cm langen Internodien und ziemlich regelmässig 2 cm langen,
etwas abstehenden Blättern. Stengel ziemlich dünn, Berindung stark vor-
tretend, stark gedreht. Stacheln kurz, eng anliegend. Blätter mit vier be-
rindeten fertilen Gliedern und einem meist dreizelligen unberindeten Endglied.
Blättchen vorn so lang bis doppelt so lang als die Sporenknöspchen, die seit-
lichen wenig kürzer. Kern hellbraun, 480 /x lang, 310 /x breit. — f. brachy-
phylla Mig. Etwa 10 cm hoch, 0,8 mm dick, sehr kräftig, kurzblättrig,
mit 2 — 3 cm langen Internodien und nur 4 — 5 mm langen, dabei ziemlich
dicken Blättern. Berindung an jüngeren Internodien deutlich, an älteren
durch die wenig einfallenden Mittelreihen schwerer erkennbar. Stacheln
klein und spärlich. Blätter mit meist drei berindeten und fertilen Gliedern
und einem dreizelligen nackten Endglied, welches länger ist, als der berindete
Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten etwa doppelt so lang
als die Sporenknöspchen. Kern hellbraun, 480 /* lang, 300 /.i breit. Pflanze
steif, sparrig, graugrün. — f. vulgaris Mig. Kurz gedrängt, dichtbuschig,
dickblättrig, bis 20 cm hoch und gegen 1 mm dick, reich verzweigt, mit
unten 3 cm langen, nach oben sich verkürzenden Internodien, deutlich er-
kennbaren Berindungs Verhältnissen und ziemlich grossen, aber anliegenden
Stacheln. Blätter mit meist drei berindeten fertilen Gliedern und einem
drei- bis vierzelligen nackten Endglied, welches kürzer als der berindete
Teil des Blattes ist. Blättchen an den Seiten ungefähr so lang als die
Sporenknöspchen, vorn meist etwas länger. Kern kastanienbraun, 480 fi
lang, 340 fi breit. Sehr verbreitet. — f. filiformis Mig. Sehr lang-
gestreckt, bis 30 cm hoch, 0,8 mm dick, mit langen Internodien und kurzen
Blättern, wenig verzweigt. Mittelreihen fast vollständig von den Zwischen-
reihen überwölbt. Stacheln kurz und dick, nur an den jüngsten Internodien
deutlich. Blätter mit meist drei berindeten, fertilen Gliedern und einem
dreizelligen nackten Endglied von sehr wechselnder Länge. Blättchen klein,
auch an fertilen Knoten nicht sehr entwickelt. — f. brevifolia Mig.
Langgestreckt, sehr kurzblättrig, bis 25 cm hoch, 1 mm dick, massig reich
verzweigt, mit 2 — 6 cm langen Internodien und ziemlich dicken, meist nur
3 mm langen Blättern. Berindungsverhältnisse deutlich erkennbar, Stacheln
kräftig, aber kurz und dem Stengel anliegend. Blätter mit drei bis vier sehr
321
kurzen berindeten Gliedern und einem kurzen, drei- bis vierzelligen nackten
Endglied, das kürzer als der berindete Teil des Blattes ist und dessen Zellen
tonnenförmig angeschwollen — die letzten beiden oft fast isodiametrisch —
sind. Blättchen seitlich so lang, vorn etwas länger als die Sporenknöspchen.
Kern braun, 500 y. lang, 350 p breit. — f. orthophylla Mig. Sehr lang-
gestreckt, kurzblättrig, schlank, von eigentümlichem Habitus, bis 40 cm hoch,
aber nur 0,7 mm dick, in der unteren Hälfte nicht verzweigt und nur mit
stummelhaften Blättern, hier auch mit 5—8 cm langen, oben nur mit 2 cm
langen Internodien. Stacheln gut entwickelt, aber dem Stengel eng anliegend.
Blätter zu sieben, nur 5—8 mm lang, gerade und steif vom Stengel ab-
stehend, mit drei bis vier berindeten Gliedern und einem nackten zwei- bis
dreizelligen Endglied. Blättchen an den Seiten kürzer, vorn so lang oder
unbedeutend länger als die Sporenknöspchen. Kern hellbraun, 480 [i lang,
320 p breit. — f. conferta Mig. Klein, ziemlich gedrungen, dicht, etwa
10 cm hoch, 0,8 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig, mit dicht auf-
einanderfolgenden Quirlen. Mittelreihen nur wenig einfallend, Stacheln an
den jüngeren Internodien gut entwickelt, an den älteren meist fehlend.
Blätter ungefähr so lang als die Internodien, meist zu acht, mit drei bis
vier berindeten Gliedern und einem nackten Endglied, welches lang, aber
doch kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen vorn und an
den Seiten meist wenig länger als die Sporenknöspchen, ein vorderes oft
doppelt so lang. Kern rein braun, mit feinen Leisten, 450 j* lang, 300^
breit. — f. gracilis Mig. Klein, kaum 8 cm hoch, sehr zierlich, wenig
inkrustiert, mit nur wenigen, unten ziemlich langen Internodien, 0,5 mm dick.
Berindungsverhältnisse schwer festzustellen, Stacheln auch mit der Lupe nicht
erkennbar. Blätter bis 15 mm lang, mit zwei berindeten fertilen Gliedern
und einem sehr langen, feinen, 2/3 der Blattlänge einnehmenden, drei- bis
vierzelligen nackten Endglied. Blättchen an älteren Blättern vier- bis sechs-
mal so lang als die Sporenknöspchen, die vorderen kürzer als die seitlichen.
Kern braun, 480 fx lang, 260 y breit. — f. condensata A. Br. Sehr
niedrig, aber kräftig, gedrungen, nicht über 8 cm hoch, 0,8 mm dick, reich
verzweigt. Internodien wenig länger als die sehr dicken und plumpen Blätter.
Berindung normal, Stacheln klein, aber mit der Lupe erkennbar. Blätter
mit drei berindeten Gliedern und einem zwei- bis dreizelligen nackten End-
glied, welches kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen auf-
fallend dick, die vorderen doppelt so lang als die Sporenknöspchen und halb
so dick, die seitlichen mehrmals so lang und ebenso dick. Kern kastanien-
braun, 480 [x lang, 320 pi breit. Corsica, bisher noch nicht im Gebiet ge-
funden. — f. papulosa Fröhlich (als Art). Der vorigen habituell ähnlich,
5 — 6 cm hoch, buschig, meist etwas schwärzlich oder bräunlich gefärbt.
Thomd-Migula, Flora. VI. 2. Ol
— 322 —
Zwischenreihen stark vorgewölbt, Stacheln kurz und spärlich. Blätter mit
meist zwei berindeten fertilen Gliedern und einem drei- bis vierzelligen un-
berindeten, welches länger ist als der berindete Teil des Blattes. Sterile
Blätter sind zuweilen ganz unberindet. Blättchen vorn und an den Seiten
vielmals länger als die Sporenknöspchen. — f. palustris Mig. Klein, ge-
drängt, kräftig, etwa 5 cm hoch, 0,8 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig,
mit nur 0,5 — 1 cm langen Internodien. Berindungs Verhältnisse meist leicht
erkennbar, Stacheln klein und spärlich. Blätter bis über 1 cm lang, mit
drei berindeten, fertilen Gliedern und einem dreizelligen nackten von ungefähr
der gleichen Länge als der berindete Teil des Blattes. Blättchen hinten sehr
klein, vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen.
Kerne sehr länglich, 460 fi lang und nur 250 fi breit, hellbraun. — f. mi-
nuta Mig. Sehr klein, zierlich, kaum 5 cm hoch, 0,4 mm dick, verworrene
kleine Büsche bildend, mit nur etwa 1 cm langen Internodien und ungefähr
ebenso langen, sehr feinen Blättern. Berindungsverhältnisse schwer feststell-
bar und etwas unregelmässig, Stacheln ungleich entwickelt, meist auch mit
der Lupe nicht erkennbar. Fertile Blätter mit ein bis drei berindeten Glie-
dern und einem sehr langen drei- bis vierzelligen Endglied; sterile Blätter
oft nur aus einer nackten Zellreihe bestehend. Blättchen vorn und an den
Seiten bis doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Kern braun, 500 (.i
lang, 320 fx breit. — f. pusilla Lasch. Klein, niedrig, schmächtig, 5 — 6 cm
hoch, 0,5 — 0,6 mm dick, reich verzweigt, buschig, stark inkrustiert. Be-
rindungsverhältnisse undeutlich. Stacheln klein, aber ziemlich dichtstehend.
Blätter mit zwei bis drei berindeten Gliedern, wenig dünner als der Stengel,
und einem nackten dreizelligen Endglied, welches kürzer ist als der berindete
Teil des Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten so lang oder kürzer
als die Sporenknöspchen. Kern ziemlich dunkel-rotbraun, 500 (x lang, 380 p
dick. — f. heteromorpha Mig. Sehr kräftig. Form mit ausgesprochener
Köpfchenbildung. Internodien unten bis 8 cm lang, nach oben zu sich bis
auf 1 cm verkürzend; schliesslich folgen die Quirle noch dichter und bilden
am Ende der Stengel und Zweige ausgesprochene Köpfchen. Blätter 3 cm,
oben kaum 1 cm lang, hier auch mit entsprechend kürzeren Blättchen. Be-
rindungsverhältnisse deutlich, Stacheln kräftig, fast wie bei subhispida, aber
eng anliegend. Blätter zu acht bis neun mit drei bis vier berindeten und
fertilen Gliedern und einem zuweilen nur einzelligen nackten Endglied, welches
länger als das vorhergehende berindete Glied ist. Blättchen vorn und an
den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen, auch auf der Rückseite
gut entwickelt. Kern hellbraun, durchschnittlich 500 fx lang, 320 fx breit.
— f. typica Mig. Neben f. normalis die häufigste Form, aber mit kurzem
Endgliede der Blätter, gross, kräftig, 30 — 40 cm hoch, normal verzweigt,
— 323 —
0,8 — 1 mm dick, lichte Büsche bildend, mit deutlich erkennbaren Berindungs-
verhältnissen, kleinen und spärlichen, aber mit der Lupe deutlich erkennbaren
Stacheln. Blätter mit vier berindeten Gliedern und einem oft nur einzelligen,
kurzen, nackten Endglied. Blättchen zwei- bis viermal so lang als die
Sporenknöspchen, die hinteren fast isodiametrisch. Kern hell-kastanienbraun,
480 f.i lang, 320 /n breit. Graugrün. — f. microptila Mig. Klein, zier-
lich, kurzblättrig, etwa 20 cm hoch, 0,5 mm dick, mit dicht aufeinander-
folgenden Quirlen, 2 cm langen, nach oben zu rasch kürzer werdenden Inter-
nodien und 4 — 9 mm langen, nach oben zusammenneigenden und um den
Stengel geschlossenen Blättern. Berindungsverhältnisse nicht leicht festzu-
stellen, Stacheln an den jüngeren Internodien zahlreich und lang. Blätter
mit drei berindeten Gliedern und einem ein- bis dreizelligen sehr kurzen,
nackten Endglied. Blättchen kurz, auch vorn zuweilen kürzer als die Sporen-
knöspchen. Kern kastanienbraun, 400 /x lang, 300 fx breit. — f. laxa Mig.
Bis 80 cm lang, sehr schlaff, fast unverzweigt, mit langen, durchschnittlich
7 cm messenden Internodien. Berindung normal, Stacheln klein, eng an-
liegend, aber an den jüngeren Internodien zahlreich. Blätter etwa lJ/2 cm
lang, mit meist vier berindeten Gliedern und einem drei- bis vierzelligen,
kurzen, nackten Endglied. Blättchen mehrmals länger als die Sporenknösp-
chen, auf der Rückseite wenig entwickelt. Kern hellbraun, 480 [x lang, 320 /.i
breit. — f. heterophylla Mig. Unregelmässig, mittelgross, 15 — 20 cm
gross, bis 1 mm dick, oft bogig gekrümmt, mit gegen 2 cm langen Inter-
nodien und etwa 1 cm, aber meist sehr ungleichmässig langen Blättern. Be-
rindungsverhältnisse sehr deutlich, Stacheln an jüngeren Internodien sehr
stark und deutlich, an älteren oft ganz fehlend. Blätter mit meist drei be-
rindeten Gliedern; nacktes Endglied kurz, ein- bis dreizellig, einzellige oft
kürzer als das letzte berindete Glied. Blättchen etwa 1 l/a mal so lang als
die Sporenknöspchen. Kern kastanienbraun, 480 f.i lang, 300 fx breit.
— f. comosa Mig. Kaum mittelgross, etwa 15 cm lang, reich verzweigt,
dicht, doch selten buschig, mit etwa 1 cm langen Internodien. Berindungs-
verhältnisse an schwächer inkrustierten Internodien sehr deutlich, Stacheln
gut erkennbar. Blätter 8 — 15 mm lang, mit meist vier berindeten Gliedern
und einem meist dreizelligen nackten Endglied, welches kaum länger als das
letzte berindete Glied ist. Blättchen auf den Seiten etwa so lang, vorn
länger als die Sporenknöspchen, stark gekrümmt. Die letzten Blattquirle
bilden oft einen lockeren fuchsschwanzartigen Schopf. Kern rein braun,
460 [x lang, 350 /x breit. — f. capitellata Mig. Schlank, bis 35 cm hoch,
reich verzweigt, kurzblättrig, lockere, kahle Büsche bildend. Blätter meist
nur gegen 4 mm lang (Internodien ca. 1 cm lang), sehr dünn, auch die
Blättchen sehr fein. Berindung normal, Stacheln gut entwickelt, aber dem
21*
— 324 —
Stengel sehr eng anliegend. Blätter mit zwei bis drei berindeten Gliedern
und einem meist dreizelligen, kurzen, nackten Endglied. Blättchen auf
den Seiten so lang, vorn etwas länger als die Sporenknöspchen. Kern
kastanienbraun, etwa 440 /x lang, 300 fx breit. — f. batrachosperma
Mig. Kleine, fast perlschnurartige Form, habituell andern Formen gar
nicht ähnlich. Verzweigung gering, Berindung und Bestachelung schwer
erkennbar. Fertile Blätter mit meist vier berindeten Gliedern und einem
kurzen zweizeiligen Endglied. Blättchen nur ungefähr so lang wie die
Sporenknöspchen, die oft paarweise stehen. Kern braun, 480 fx lang,
350 (.i breit. — f. nidifica Mig. Rein grün, scheinbar nicht inkrustiert,
fast durchsichtig, 20 — 30 cm hoch, buschig, reich verzweigt, 0,7 mm
dick, lnternodien wenig länger als die langen, in lockeren Quirlen stehen-
den Blättern. Berindung und Bestachelung normal, aber schwer erkenn-
bar. Blätter mit drei berindeten, fertilen Gliedern und einem dreizelligen
nackten Endglied von ungefähr derselben Länge wie der berindete Teil des
Blattes. Blättchen vorn und an den Seiten vielmals länger als die Sporen-
knöspchen. — f. translucens Mig. Der vorigen Form nahestehend, sehr
schwach inkrustiert, grün und fast durchsichtig, etwa 10 cm hoch, anschei-
nend in rasenartigen Überzügen wachsend, reich verzweigt, mit normaler,
aber schwer erkennbarer Berindung und Bestachelung, 0,5 — 0,8 mm dick,
lnternodien oft kürzer als die ausserordentlich dünnen und zarten Blätter;
diese mit meist drefr berindeten und fertilen Gliedern und einem sehr dünnen,
hingen, meist dreizelligen nackten Endglied. Blättchen haarförmig, mehrmals
länger als die Sporenknöspchen, hinten sehr klein. Kern hellbraun, 440 /.i
lang, 330 (x breit. — f. virens Mig. Rein grün, fast gar nicht inkrustiert,
kurzblättrig, bis 25 cm hoch und 0,9 mm dick, reich verzweigt, mit 21/2 cm
langen, an den Zweigenden viel kürzer bleibenden lnternodien, so dass hier
schopfartige Bildungen entstehen. Berindungsverhältnisse sehr deutlich,
Stacheln klein aber gut entwickelt. Blätter 1/2 — 1 cm lang, zu sieben im
Quirl, mit drei bis fünf berindeten Gliedern und einem zwei- bis dreizelligen
nackten Endglied von ungefähr der gleichen Länge wie das letzte berindete
Glied. Blättchen zwei- bis dreimal so lang als die Sporenknöspchen, ein
vorderes gewöhnlich etwas länger als die übrigen. Stipularkranz sehr stark
entwickelt. Kern kastanienbraun, 420 f.i lang, 310 (x breit. — f. alope-
curoides Mig. Der vorigen nahestehend, aber mit fuchsschwanzartigen,
21j2 cm langen Schöpfen an den Zweigenden, kaum 20 cm hoch, 0,7 mm
dick, normal verzweigt, mit abgesehen vom Schopf, etwa 2 — 3 cm langen
lnternodien. Berindungsverhältnisse (nach Entfernung der Blätter an den
jungen lnternodien) leicht feststellbar, Stacheln sehr klein, Stipularkranz stark
entwickelt. Inkrustation fehlt fast vollständig. Blätter mit meist vier be-
— 325 —
rindeten Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied, welches ungefähr
so lang ist, als der berindete Teil des Blattes. Blättchen etwas über doppelt
so lang als die Sporenknöspchen, auf der Rückseite klein. Kern hellbraun,
durchschnittlich 520 « lang, 330 u breit. — f. subcapitata Mig. Form
mit ausgesprochener Köpfchenbildung, ungefähr 15 — 20 cm hoch, 0,9 mm
dick, dichtbuschig, mit 3 cm langen, in der fertilen Region plötzlich auf
1ji cm verkürzten Internodien. Ebenso sind die sterilen Blätter 2— 21/« cm
lang, die fertilen 6 mm bis höchstens 1 cm. Berindung schwer erkennbar,
Stacheln kaum entwickelt. Sterile Blätter mit meist drei berindeten Gliedern
und einem meist vierzelligen nackten Endglied von ungefähr gleicher Länge,
als der berindete Blatteil. Blättchen an fertilen Blättern ungefähr doppelt
so lang als die Sporenknöspchen, auf dem Rücken sehr klein. Kern hell-
braun, 510 m lang, 330« breit. — f. aequistriata A. Br. Dichtbuschig,
feinstengelig, ca. 15 cm hoch, 0,5—0,7 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig.
Stengel als feine glatte Röhre erscheinend, an der man erst mit der Lupe
die Rindenröhrchen, die alle gleich hoch liegen und nicht merklich einfallen,
wahrnehmen kann. Stacheln klein, nicht vortretend. Stipularkranz stark-
entwickelt. Internodien zwei bis drei, Blätter 1—1 1/2 cm lang. Letztere
mit drei berindeten, fertilen Gliedern und einem dreizelligen, nackten End-
glied, welches oft doppelt so lang ist als der berindete Teil des Blattes.
Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen.
Kern braun, 480 u lang, 320 f.i breit.
II. Reihe Formae subhispidae. Stachelwarzen schon meist mit
blossem Auge erkennbar, länger als die Zellen des Stipular-
kranzes, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Kern braun.
F. macracantha Mig. Sehr dichtbuschig, mit grossen Blättern und
Blättchen, die dichte grosse Quirle bilden, etwa 30 cm hoch, 1 — 1,2 mm
dick, reich verzweigt, mit bis 5 cm langen Internodien. Berindung normal,
deutlich, Stacheln ungleich, teils klein, angedrückt, teils sehr lang, bis vier-
mal so lang als der Stengel dick ist und schräg abstehend. Stipularkranz
sehr kräftig. Blätter l1^— 2 cm lang, mit meist vier berindeten Gliedern
und einem dreizelligen nackten Endglied, welches länger ist, als das letzte
berindete Glied. Blättchen hinten rudimentär, vorn und an den Seiten mehr-
mals länger als die Sporenknöspchen. Kern braun, 500 ^ lang, 320 w breit.
— f. intermedia Mig. 20—25 cm hoch, 1 mm dick, lockerbuschig, mit
3— 4 cm langen Internodien und 1—2 cm langen Blättern, sparrig, eckig,
steif und hart, auch die Blätter. Mittelreihen sehr stark einfallend, Stacheln
zahlreich, aber meist etwas kürzer als der Stengel dick ist. Blätter mit
— 326 —
drei bis vier berindeten Gliedern und einem nackten dreizelligen Endglied,
welches an älteren Blättern kürzer, an jüngeren ebenso lang als der be-
rindete Teil des Blattes ist. Blättchen hinten rudimentär, vorn und an den
Seiten zwei- bis dreimal so lang als die Sporenknöspchen. Kern hellbraun,
480 1.1 lang, 320 (i breit. — f. aculeata Mig. 30 cm hoch, 1 mm und
darüber dick, kräftig, lockerbuschig, reich verzweigt, graugrün, mit bis 6 cm
langen, nach oben sich rasch verkürzenden Internodien und 1 — l1^ cm
lano-en, nach oben sich zusammenneigenden Blättern. Stacheln sehr lang
und dick, bis mehr als doppelt so lang als der Stengel dick ist. Zellen des
Stipularkranzes wenig kürzer als die Stacheln. Blätter mit meist vier be-
rindeten Gliedern und einem kurzen, zwei- bis dreizelligen nackten Endglied.
Blättchen hinten wenig entwickelt, vorn und an den Seiten zwei- bis viermal
so lang als die Sporenknöspchen. — f. sub contraria Mig. Habituell an
eine kurzblättrige, robuste Ch. contraria erinnernd, bis 30 cm hoch, etwa
1 mm dick, mit 4— 5 cm langen, nach der Spitze zu rasch kürzer werdenden
Internodien und kleinen, kaum 1 cm langen, meist ziemlich eng dem Stengel
anliegenden Blättern. Berindungsverhältnisse deutlich erkennbar, Stacheln
an jüngeren Stengelteilen gross, vier- bis achtmal so lang als dick. Blätter
mit drei bis vier berindeten Gliedern und einem nackten zwei- bis vierzelligen,
sehr verschieden gestalteten Endglied, meist so lang als die berindeten
Glieder zusammen. Blättchen vorn und an den Seiten etwa doppelt so lang
als die Sporenknöspchen. Kern rein braun, etwa 560 /* lang, 300 (i breit,
mit 13—14 Streifen. — f. congesta Mig. Sehr dicksten gelig, mit ge-
ballten Quirlen und auffallend langen, struppigen Blättchen, bis 20 cm hoch,
meist 1,2 mm selbst darüber dick, reich verzweigt, starr und brüchig. Inter-
nodien etwa doppelt so lang als die Blätter. Berindungsverhältnisse sehr
deutlich, Stacheln etwas ungleichmässig, meist so lang als der Stengel dick.
Blätter mit fünf bis sechs berindeten und fertilen Gliedern und einem kurzen
zwei- bis dreizelligen Endglied. Blättchen in den unteren Quirlen sehr viele
Male länger als die Sporenknöspchen, die vorderen länger als die seitlichen.
Kern kastanienbraun, 480 p lang, 300 jt breit. — f. microteles Mig.
Etwa 20 cm hoch, 0,8 mm dick, mit langen, lockere Quirle bildenden Blättern
und etwa doppelt so langen Internodien, dichtbuschig. Berindung deutlich,
Stacheln zuweilen ungleich, teils kurz, teils mehrmals länger als der Stengel
dick ist, alle aber diesem eng anliegend. Blätter etwa 1/2 cm lang, mit
meist vier berindeten Gliedern und einem kurzen dreizelligen, nackten End-
glied. Blättchen auf dem Rücken rudimentär, vorn und an den Seiten mehr-
mals länger als die Sporenknöspchen. Kern hellbraun, 480 (.i lang, 320 ^
breit. — f. communis Mig. Mittelgross, 15—20 p hoch, lockerbuschig,
0,8 mm dick, reich verzweigt, mit etwa 2 cm langen Internodien. Berindungs-
Q07
— oZi —
Verhältnisse leicht erkennbar, Stacheln meist so lang als der Stengel dick
ist, mitunter kürzer oder länger. Blätter weit abstehend, zurückgekrümmt,
mit meist vier berindeten Gliedern und einem kurzen, dreizelligen nackten
Endglied. Blättchen auf der Rückseite deutlich, mindestens dreimal so lang
als breit, vorn und an den Seiten doppelt so lang als die Sporenknöspchen.
Kerne sehr ungleich, 460 — 680 (x lang, 320 — 400 u breit. — f. caespi-
tosa Mig. Langgestreckt, kurzblättrig, reich verzweigt, von rasenförmigem
Wuchs, mit ca. 3 cm langen Internodien und 8 mm langen Blättern, bis
30 cm hoch, 0,8 mm dick. Berindungsverhältnisse deutlich erkennbar,
Stacheln etwas ungleichmässig, an jungen Internodien ziemlich dicht und
fast so lang als der Stengel dick ist. Blätter mit vier berindeten Gliedern
und einem kurzen, zwei- bis dreizelligen, nackten Endglied. Blättchen auf
den Seiten und vorn etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen, hinten
unentwickelt. Kern hellbraun, in Form und Grösse sehr variabel. — f. major
Mig. Gross und langgestreckt, mit verhältnismässig kleinen Blättern, etwa
30 cm hoch, 0.9 mm dick, ziemlich reich verzweigt, mit 3 — 4 cm langen
Internodien. Berindungsverhältnisse deutlich, Stacheln in den oberen Inter-
nodien dicht und etwas länger als der Stengel dick ist. Blätter kurz, mit
drei bis vier berindeten Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied.
Blättchen vorn und an den Seiten ungefähr so lang als die Sporenknöspchen,
auf der Rückseite schmaler und kürzer, aber gut entwickelt. Kern hellbraun,
480 (x lang, 300 f.i breit. ■ — f. leptosperma Mig. Der f. microteles äusser-
lich ähnlich, reich verzweigt, dichtbuschig, 20 cm hoch, bis 1 mm dick, mit
2 cm langen Internodien und 1 — 11/2 cm langen Blättern. Berindungs-
verhältnisse gut erkennbar, Stacheln kräftig, ungefähr so lang als der Stengel
dick ist, dem Stengel eng anliegend. Blätter mit drei bis vier berindeten
Gliedern und einem ein- bis dreizelligen, kurzen, nackten Endglied. Blättchen
auf der Rückseite unentwickelt, vorn und an den Seiten länger, bis etwa
doppelt so lang als die Sporenknöspchen, die vorderen meist am längsten.
Kern hellbraun, 500 /u lang, 280 (i breit. — f. rudis Mig. Rauh und
stark inkrustiert, mittelgross, buschig, mit verhältnismässig langen, steifen
Blättern, bis 20 cm hoch, bis 1 mm dick, Internodien und Blätter 1 — 2J/2 cm
lang, reich verzweigt. Zwischenreihen sehr stark über die Mittelreihen vor-
ragend. Stacheln lang, aber spärlich und meist in den Furchen ganz ver-
borgen. Blätter ungleich entwickelt, sehr steif, sparrig abstehend, mit drei
bis vier berindeten Gliedern und einem dreizelligen nackten Endglied, welches
kürzer als der berindete Teil des Blattes ist. Blättchen vorn und an den
Seiten doppelt so lang als die Sporenknöspchen, auf dem Rücken unent-
wickelt. Kern hellbraun, 500 p lang, 320 u breit. Stark inkrustiert.
— 328 —
III. Reihe Formae paragymnophyllae. Blätter in der Regel mit
weniger als zwei berindeten Gliedern, teilweise mit unberindeten,
aber sterilen Blättern in sonst fertilen Quirlen, überhaupt nach
Ch. gymnophylla in der Blattberindung hinneigend. Kern braun.
F. subgymnophylla Mig. Schmächtige, langgestreckte Form, massig
verzweigt, aber meist dichtbuschig, oft rasenartig, mit allerlei Unregelmässig-
keiten in der Blattberindung. Stengelberindung normal, aber nicht sehr
deutlich, Stacheln meist klein, nur vereinzelt grössere. Blätter mitunter
gänzlich unberindet und dann oft ohne Ausbildung von Knotenzellen nur
einen fünf- bis sechszelligen einreihigen Faden darstellend. Andere Blätter
haben ein bis drei berindete und fertile Glieder und ein ein- bis zwei-
zeiliges, nacktes Endglied. Blätter desselben Quirls gleichartig. Blättchen
vorn und an den Seiten vielmal länger als die Sporenknöspchen, hinten ver-
kümmert. Kern kastanienbraun, 480 (i lang, 360 f.i breit. — f. mucronata
Mig. Mittelgross, ziemlich dicht, aber schlaff, bis 20 cm hoch, 0,8 mm dick,
mit dünnen Zellwänden der Internodien und Rinde. Berindungsverhältnisse
schwer erkennbar, Stacheln wenig bemerkbar, klein. Blätter 1 — l1^ cm lang,
sehr ungleich berindet, in den oberen Quirlen meist mit nur ein bis zwei
berindeten aber oft zwei bis drei fertilen Gliedern, so dass sich die Form
der Ch. gymnophylla sehr nähert; oft sind aber auch an den nicht fertilen
Gliedern noch Anfänge der Berindung in Form von einzelnen, den Blatt-
internodialzellen anliegenden Röhrenzellen vorhanden, was wieder bei Ch. gym-
nophylla nicht vorkommt. Nacktes Endglied vier- bis fünfzellig, die letzte
Zelle sehr klein, spitz, die vorhergehende oft kaum länger, aber breit. Blätt-
chen vorn und an den Seiten etwas länger als die Sporenknöspchen.
— f. den u data Mig. Langgestreckt, reich verzweigt, mit bis 5 cm langen
Internodien und bis 2]/2 cm langen Blättern, wovon das nackte Endglied die
bei weitem grössere Hälfte einnimmt. Berindung durchaus unregelmässig,
Stacheln gross, eiförmig oder kugelig, an jungen Internodien ziemlich ge-
drängt. Stipularkranz sehr stark entwickelt. Blätter zu neun im Quirl, sehr
verschieden entwickelt, meist mit einem berindeten Glied, doch kommen fast
in jedem Quirl ein bis zwei unberindete, einfache Zellreihen darstellende
Blätter vor. Endglieder meist vierzellig und oft mehrmals so lang als der
berindete Teil des Blattes. Blättchen auf der Vorderseite und an den Seiten
lang und dick. — f. brevibracteata Mig. Reinlich grün, dicht, niedrig,
bis 12 cm hoch, 0,7 mm dick, reich verzweigt, Internodien wenig länger als
die durch ihre langen, durchsichtigen Spitzen auffallenden Blätter. Berindung
normal und deutlich, Bestachelung gering, Stacheln klein, kaum mit der
Lupe erkennbar. Blätter zuweilen ganz unberindet, zuweilen mit ein bis zwei
— 329 —
berindeten Gliedern, doch stehen fast in jedem Quirl einige ganz unberindete.
Endglieder berindeter Blätter meist dreizellig, mit verhältnismässig langer
Endzelle. Blättchen vorn und an den Seiten etwas länger als die Sporen-
knöspchen, hinten rudimentär. Kern rein braun, durchschnittlich 520 \x lang,
300 jU breit. — f. inflata. Kaum mittelgross, reich verzweigt, buschig,
etwa 0,8 mm dick, mit 2 — 3 cm langen Internodien, durch die hellen, schlaffen
Blattenden ausgezeichnet. Berindungsverhältnisse gut erkennbar, aber die
Stacheln klein und zerstreut. Blätter zu sechs bis sieben im Quirl, meist
1 cm lang, mit ein bis zwei, selten drei berindeten Gliedern und einem drei-
bis vierzelligen nackten Endglied, dessen Zellen sehr dick tonnenförmig an-
geschwollen sind und zusammen oft mehrmals länger als der berindete Teil
des Blattes sind. Blättchen vorn dünn und etwas über halb so lang als die
Sporenknöspchen, an den Seiten enorm dick, fast so dick als das Blatt,
länger als die Sporenknöspchen. — f. submunda Mig. Langblättrig,
kräftig, rein grün, reich verzweigt, kaum etwas inkrustiert, bis 1 mm dick,
mit deutlichen Berindungsverhältnissen, aber kleinen, spärlichen Stacheln.
Stipularkranz sehr kräftig. Blätter lang, mit meist drei berindeten, fertilen
Gliedern und einem meist dreizelligen, nackten Endglied von ungefähr gleicher
Länge, wie der berindete Teil. Daneben treten aber in demselben Quirl
häufig völlig unberindete Blätter mit drei fertilen Knoten auf, oder nur ein
bis zwei Glieder sind berindet. Blättchen vorn und an den Seiten mehrmals
länger als die Sporenknöspchen. — f. montana A. Br. Niedrig, z. T.
niederliegend, reich verzweigt, sehr dicht und buschig, nicht über 7 cm hoch,
durchschnittlich 0,5 mm dick, mit in der Mitte etwa 1 cm langen, oben
kürzer werdenden Internodien. Berindungsverhältnisse undeutlich, oft schwer
festzustellen, stellenweise fehlt die Berindung ganz, Stacheln gar nicht aus-
gebildet. Blätter ganz unregelmässig berindet, manche ganz unberindet,
andere, in demselben Quirl mit ein bis zwei berindeten Gliedern. Nacktes
Endglied drei- bis sechszellig, stets viel länger als der berindete Teil. Blätt-
chen an sterilen Blättern entweder überhaupt fehlend oder nur als kleine
Wärzchen ausgebildet, an fertilen vorn etwas, an den Seiten mehrmals länger
als die Sporenknöspchen, hinten unentwickelt. Kern lichtbraun bis kastanien-
braun, bis 460 /x lang und bis 320 f.i breit. Stark inkrustierte Gebirgsform.
— f. pygmaea Mig. Kaum 5 cm hoch, 0,7 mm dick, massig verzweigt.
Berindung schwer festzustellen, Stacheln zahlreich und kräftig. Blätter mit
ein bis drei fertilen berindeten Gliedern und einem meist dreizelligen, in den
unteren Quirlen vier- bis fünfzelligen nackten Endglied. Zuweilen einzelne
Blätter ganz unberindet und knotenlos. Blättchen nur an berindeten Gliedern,
vorn und an den Seiten mehrmals länger als die Sporenknöspchen.
— 330 —
IV. Reihe Formae melanopyrenae. Kern völlig schwarz oder nur
bei intensiver Beleuchtung dunkel-rotbraun.
F. gracilescens Mig. Schlank, zierlich, feinblättrig, 15 — 20 cm hoch,
0,7 mm dick, oft viel zarter, mit 4 cm langen, nach oben kürzer werdenden
Internodien, wenig verzweigt. Berindungsverhältnisse deutlich, Stacheln spär-
lich, aber gut entwickelt und ziemlich kräftig. Blätter mit drei bis vier
berindeten, fertilen Gliedern und einem meist dreizelligen, nackten Endglied,
welches kürzer ist als der berindete Teil des Blattes. Blättchen vorn und
an den Seiten zwei- bis viermal so lang als die Sporenknöspchen, die vorderen
meist am längsten, die hinteren rudimentär. Kern schwarz oder tief dunkel-
braun, 480 f.i lang, 300 fx breit. Einzige Form dieser Reihe im Gebiet.
3559. Ch. ßabenhorstii A. Br. Eine der Ch. foetida sehr nahe-
stehende und von ihr kaum spezifisch verschiedene Art und ihr auch äusser-
lich ganz ähnlich, mit gleicher Berindung, kleinem Stipularkranz und sehr
verschieden entwickelten Blättern. Diese sind namentlich in den unteren
Quirlen ähnlich wie bei manchen Formen der paragymnophylla- Reihe, zum
Teil ganz unberindet und stellen einfache, knotenlose Zellreihen dar; die
fertilen haben drei bis vier berindete und fertile Glieder und ein meist zwei-
zeiliges, nacktes Endglied, dessen letzte Zelle stumpf ist. Monöcisch, aber
Antheridien und Sporenknöspchen getrennt an verschiedenen Blattknoten.
Antheridien gross, 480 — 540 (x dick. Sporenknöspchen kleiner als bei Ch.
foetida, 560—600 (—760) ^ lang, 330—370 (—430) fi breit. Kern 400 bis
470 (—500) 1.1 lang, 250—300 (—350) fx breit, dunkel-rotbraun, fast schwarz,
mit neun Streifen und fünf spitzigen Fortsätzen am Scheitel, während die
fünf Dörnchen am Grunde nur schwach entwickelt sind. — Bisher nur von
Lago S. Egidio (Promontorio del Gargano) in Italien bekannt.
3560. Ch. crassicaulis Schleich. — Taf. LXXIV, Fig. 1. — Ist
wie die vorige eine der Ch. foetida sehr nahestehende und kaum von ihr
spezifisch verschiedene Art, stellt aber einen Übergang zu Ch. hispida dar.
Sie ist mittelgross, aber in allen Teilen dicker und starrer als Ch. foetida.
Blätter, Blättchen, Stacheln und Stipularzellen sind verhältnismässig dicker
und kürzer. Berindung ähnlich wie bei Ch. foetida, nur sind die Zwischen-
reihen weit stärker entwickelt, die Furchen mit den Stacheln tiefer, die
Rindenzellen selbst dicker, kürzer, plumper. Stacheln einzeln, dick, kurz, fast
eiförmig, zerstreut, zuweilen unentwickelt. Stipularkranz gut entwickelt, aber
nicht besonders stark. Blätter zu acht bis zehn im Quirl, steif, hart, dick,
nur wenig gebogen, nur so lang wie bei den kurzblättrigen foetida -Formen,
meist vier- bis fünfgliedrig, mit drei berindeten und meist einem, selten
zwei unberindeten Gliedern; Endglied kürzer als der berindete Teil des
e^%^2%?g. /Y:
— 331 —
Blattes. Rindenröhrchen der Blätter sehr dick. Selten sind teilweise oder
ganz unberindete Blätter. Blättchen kräftig, kurz aber sehr dick, viel dicker
als bei Ch. foetida, auf der Rückseite eiförmig, alle stumpf abgerundet. Ge-
schlechtsorgane wie bei Ch. foetida. — Verbreitet, aber nicht häufig.
— f. rudis Mig. Ausserlich einer Ch. rudis sehr ähnlich, 25 cm hoch,
1 mm dick, ziemlich reich verzweigt. Stipularkranz, Stacheln und Blättchen
gering entwickelt, letztere so klein, dass die Blätter den Eindruck steifer
einfacher Stacheln machen. Wuchs sparrig, rauh. — f. subinermis Mig.
Schlank, sich eng an Ch. foetida anschliessend, aber mit stärker vortretender
Berindung. Stacheln nur runde, kaum über die Rindenröhrchen vorstehende
Zellen. — paragymnophylla Mig. Blattberindung zurückgehalten, ganz
fehlend oder auf das unterste Glied beschränkt. Blättchen auf der Rückseite
viel stärker entwickelt als bei Ch. foetida, bis 0,3 mm lang, Blättchen auf
der Bauchseite kurz, kaum so lang als die Sporenknöspchen.
3561. Ch. rudis A. Br. — Taf. LXXIV, Fig. 2. — Auch diese Art
steht zwischen Ch. foetida und hispida, aber der letzteren näher, habituell
fast genau zwischen beiden Arten sich haltend. Sie bildet ziemlich dichte
Büsche, ist sparrig, rauh inkrustiert, mit sehr stark ausgeprägten Berindungs-
charakteren, meist ziemlich langblättrig. Zwischenreihen sehr stark vor-
tretend, die Mittelreihen oft bis zum völligen Verschwinden überwölbend.
Stacheln meist stärker als bei Ch. foetida, aber weniger zahlreich und lang
als bei Ch. hispida, einzeln, meist aber in Büscheln zu drei, ziemlich kurz,
niemals nadelartig spitz. Sipularkranz kräftig entwickelt. Blätter schlanker
und länger als bei Ch. hispida, zu acht bis zehn im Quirl, mit vier bis sechs
berindeten Gliedern und einem nackten zwei- bis dreizelligen Endglied, das
häufig länger ist als das letzte berindete Blattglied. Blättchen auch auf der
Rückseite gut entwickelt, vorn meist kürzer oder nur so lang als die reifen
Sporenknöspchen. Monöcisch. Antheridien ca. 400 /n dick. Sporenknöspchen
ähnlich wie bei Ch. hispida, doch kleiner, 1000 — 1100 (m lang. Kern dunkel-
schwarzbraun, mit zwölf schmalen Leisten, 600 — 700 fx lang. — Verbreitet,
aber nicht häufig. — f. typica Mig. 40—50 cm hoch, 1—2 mm dick,
reich verzweigt, dichtbuschig, sehr rauh inkrustiert, sparrig gewachsen, spröde
und trocken, sehr zerbrechlich, mit 2—4 cm langen Internodien und nur
wenig kürzeren Blättern. Bestachelung reichlich, wenn auch an den unteren
Internodien nicht dicht. Stacheln stets büschelig, wenig kürzer als der
Stengel dick ist. Stipularkranz stark entwickelt. Blätter mit fünf berindeten
Gliedern und einem kurzen, meist zweizeiligen, nackten Endglied. Blättchen
Erklärung zu Tafel LXXIV.
Fig. 1. Chara crassicaulis, Habitus, nat. Gr.
„ 2. „ „ rudis, nat Gr.
— 332 —
vom und an den Seiten höchstens so lang als die Sporenknöspchen. — f. bre-
vifolia Mig. Schmächtig, 20 — 40 cm hoch, nur 0,8 mm dick, mit bis 5 cm
langen Internodien und nur 1 cm langen Blättern. Berindung weniger
charakteristisch ausgebildet, Bestachelung wenig entwickelt, Stacheln klein,
walzenförmig, einzeln, nicht gebüschelt, auch der Stipularkranz schlecht ent-
wickelt. Blätter mit drei bis fünf berindeten Gliedern und einem zwei- bis
dreizelligen, kurzen, nackten Endglied. Blättchen auf der Rückseite nur als
Wärzchen ausgebildet, vorn länger als die reifen Sporenknöspchen. Kern
schwarz. Eine sich der melanopyrena- Reihe von Ch. foetida sehr nähernde
und vielleicht besser zu dieser zu stellende Form. — f. elongata Mig.
Sehr langgestreckt, etwas schlaff, 50 — 60 cm hoch, 1 mm dick, normal ver-
zweigt, mit bis 10 cm langen Internodien und bis 7 cm langen, oft stark
nach rechts gedrehten Blättern. Berindung typisch und deutlich erkennbar,
aber die Bestachelung sehr gering und nicht hervortretend. Blätter mit fünf
bis sechs berindeten Gliedern und einen an sterilen Blättern kurzen, an
fertilen längeren, zwei- bis dreizelligen, nackten Endglied. Blättchen hinten
unentwickelt, vorn kürzer, an den Seiten wenig länger als die Sporenknösp-
chen. — f. longifolia Mig. Auffallend langblättrig, 30 — 40 cm hoch,
1—2 mm dick, sehr reich verzweigt, dichtbuschig, mit 5 — 7 cm langen
Blättern und 4 — 5 cm langen Knoten. Berindungs Verhältnisse sehr deutlich,
Bestachelung nicht reich, aber auch an älteren Internodien noch erkennbar,
Stacheln dick, zu ein bis drei. Stipularkranz sehr stark entwickelt. Blätter
mit sechs berindeten Gliedern und einem kurzen, zwei- bis dreizelligen, nackten
Endglied. Blättchen ziemlich dünn, auch auf der Rückseite gut entwickelt,
vorn so lang oder etwas länger als die Sporenknöspchen. — f. niacra-
cantha Mig. 40 — 50 cm hoch, reich verzweigt, dichtbuschig, fast an Ch.
strigosa erinnernd, mit 3 — 5 cm langen Blättern und nur 2 — 3 cm langen
Internodien. Berindungsverhältnisse sehr deutlich entwickelt. Stacheln sehr
reichlich und dicht stehend, länger als der Stengel dick ist, meist in Büscheln
zu fünf, auch an den mittleren Internodien noch ähnlich reich wie bei Ch.
strigosa. Stipularkranz stark entwickelt. Blätter mit vier bis fünf berindeten
Gliedern und einem langen dreizelligen, nackten Endglied. Blättchen hinten
kaum kürzer als vorn, etwa 1 mm lang. Stark inkrustiert und sehr rauh.
3562. Ch. hispida L. — Taf. LXXV, Fig. 1—3. — Die grösste und
kräftigste im Gebiet der Flora vorkommende Characee und gewöhnlich ohne
Erklärung zu Tafel LXXV.
Fig. 1. Chara hispida, Habitus, nat. Gr.
„ 2. , „ Stengelquerschnitt, schwach vergr.
„ 3. „ „ fertiler Blattknoten „ „
„ 4. , horrida „ . „
<iycc&&?? / j
/sri'Zcuxxze/
— 333 —
weiteres habituell erkennbar. Stengel über fusshoch, 2 mm dick, wenig ver-
zweigt, einzeln, oder zu wenigen aus dem Boden aufsteigend, mit nicht sehr
zahlreichen Blattquirlen und starken, öfters von der Internodialzelle strecken-
weise abgehobener Berindung, diese ist zweireihig, doppelt so viel Rinden-
reihen als Blätter in dem darüberstehenden Quirl. Mittelreihen normal, etwas
tiefer als die Zwischenreihen, sehr oft aber, namentlich an älteren Inter-
nodien, kann man nicht mehr erkennen, welche Reihen höher liegen. Fast
überall tritt an einem oder dem anderen Internodium so starkes Wachstum
der Rinde ein, dass sich diese irgendwo etwas loslöst. Bestachelung sehr
wechselnd, nie ganz fehlend, aber bei manchen Formen nur an den jüngeren
Internodien deutlich. Stacheln fast stets dünn, nadelartig, meist büschelig
zu drei, dazwischen auch einzeln. Stipularkranz zweireihig, deutlich und
kräftig entwickelt. Blätter starr, sparrig vom Stengel abstehend, zu neun
bis elf im Quirl, mit vier bis sieben berindeten Blattgliedern und einem ge-
wöhnlich nur zweizeiligen Endglied, das meist kürzer als das vorhergehende
berindete Glied ist. Blättchen an sterilen Blättern ringsum ziemlich gleich
gross, an fertilen auf der Vorderseite stets etwas länger als die Sporenknösp-
chen, auf der Rückseite kürzer, oft sehr klein. Monöcisch, je ein Antheri-
dium und ein Sporenknöspchen zusammenstehend. Antheridien 500 /< im
Durchmesser. Sporenknöspchen eiförmig, mit Krönchen 1200 — 1350 /.i lang,
600 — 700 (x breit, mit 13 — 15 Windungen der Hüllzellen. Krönchen sehr
gross, 120 (.i hoch und doppelt so breit. Kern dunkelbraun bis fast un-
durchsichtig schwarz, mit 11 — 13 niederen, stumpfen Leisten, in Form und
Grösse sehr variabel, meist zwischen 700 und 800 n lang. Um die Leisten
bleibt meist noch eine lappige bräunliche Membran stehen, am Grunde des
Kernes ein durch braune Membranen gebildetes fünf strahliges Krönchen, an
der Spitze zuweilen einige Dörnchen. — Mehrjährig, weit verbreitet, nament-
lich in tieferen Gewässern. Formenreich.
I. Reihe Formae macracanthae. Stacheln so lang oder länger als
der Stengel dick ist.
F. typica Mig. Gross und kräftig, bis 60 cm lang und 2 — 2^2 cm
dick, mit langen Internodien, bis 9 cm, und unten derben, oben dünneren
Blättern. Berindung stets etwas unregelmässig durch starke Drehungen oder
Verschiebungen, auch Abhebung der Rinde vom Internodium. Stacheln zer-
streut, einzeln oder in Büscheln, nur an den obersten Internodien länger als
der Stengel dick ist, und hier auch dichter. Blätter mit meist vier be-
rindeten Gliedern und einem drei- bis vierzelligen, nackten Endglied, welches
ungefähr so lang als das letzte berindete ist. Blättchen vorn doppelt so
— 334 —
lang als die Sporenknöspchen, hinten kurz. Stark inkrustiert. — f. ro-
bustior Mig. Sehr kräftig, bis 50 cm hoch, massig verzweigt, sparrige Büsche
bildend, 2 mm dick, rauh, brüchig, mit 4 cm langen Internodien und nur
2 cm langen Blättern. Berindung normal, Stacheln zahlreich, ziemlich dicht-
stehend, büschelig, ungefähr so lang als der Stengel dick ist. Stipularkranz
sehr kräftig. Blätter mit meist fünf berindeten Gliedern und einem kurzen,
nackten, zwei- bis dreizelligen Endglied. Blättchen ringsum entwickelt, aber
kürzer als die Stacheln, vorn nur wenig länger, hinten viel kürzer als die
Sporenknöspchen. Stark inkrustiert. — f. pseudocrinita Mig. Selten
buschig, meist einzelstengelig, bis 40 cm hoch und etwa l1/8 mm dick, mit
4 — 5 cm langen Internodien und oft nur halb so langen Blättern, sehr reich
bestachelt. Stacheln stets gebüschelt, dick, ungefähr so lang als der Stengel
dick ist. Stipularkranz kräftig. Blätter mit sechs berindeten Gliedern und einem
kurzen, zweizeiligen, nackten Endglied. Blättchen vorn ungefähr so lang als
die Sporenknöspchen, hinten kürzer. Von mehr grüner Farbe, wenig inkru-
stiert. — f. spinosa Mig. Ziemlich kräftig, 20 — 25 cm hoch, reich be-
stachelt, 1^2 — 2 mm dick, spärlich verzweigt, mit an den Enden gedrängten
Quirlen. Stacheln sehr dicht, gebüschelt, nadeiförmig spitz, oft doppelt so
lang, als der Stengel dick ist. Blätter bis 4 cm lang, verhältnismässig dünn
und schlank, mit sechs berindeten Gliedern und einem nackten, sehr ver-
schieden gestalteten, zuweilen nur einzelligem und dann sehr kurzem End-
glied. Blättchen auf der Rückseite wenig kürzer als auf der Bauch-
seite. Stark inkrustiert. — f. submunda Bauer. Kräftig, nur wenig
inkrustiert, etwa 35 cm hoch, bis 2 mm dick, lichtbuschig, wenig ver-
zweigt, mit bis 5 cm langen Internodien und bis 3 cm langen Blättern.
Berindungsverhältnisse nicht leicht erkennbar, Stacheln zahlreich, öfters
einzeln als zu zwei oder mehr zusammen, so lang oder länger als der
Stengel dick ist. Stipularkranz stark entwickelt. Blätter mit meist vier
berindeten Gliedern und einem kurzen, meist dreizelligen, nackten Endglied,
dessen erste Zelle gewöhnlich tonnenförmig angeschwollen ist. Blättchen
vorn und an den Seiten etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen,
hinten kürzer. Grün, auch trocken nur mit einem grauen Schimmer.
— f. munda Mig. 20 cm hoch, etwa 1 mm dick, kleine, dichte Büsche
bildend, rein grün, völlig kalkfrei. Internodien 2 — 3 cm lang, wenig länger
als die Blätter. Berindung schwer festzustellen. Stacheln meist nur an den
jüngeren Internodien reich, sehr fein, nadelartig, zum Teil länger, als der
Stengel dick ist, einzeln oder in Büscheln. Blätter mit fünf berindeten
Gliedern und einem zweizeiligen, nackten Endglied von wechselnder Länge.
Blättchen vorn etwa doppelt so lang, hinten kürzer als die Sporenknöspchen.
— f. simplicior Mig. 25 — 30 cm hoch, 1,5 mm dick, mit wenig ent-
— 335 —
wickelter Verzweigung, kurzen, 2 — 3 cm langen Internodien und noch kürzeren
Blättern. Berindung durch starke Drehung und stellenweise Ablösung
charakterisiert. Bestachelung sehr ungleich, teils sehr lang nadeiförmig,
teils ganz kurz, meist büschelig, ziemlich reich. Stipularkranz kleiner als
bei anderen Formen. Blätter kurz, vier- bis fünfgliedrig, mit drei bis vier
berindeten Gliedern und einem kurzen, zwei- bis dreizelligen, nackten End-
glied. Blättchen vorn und an den Seiten länger als die Sporenknöspchen,
hinten kürzer, aber ebenfalls gut entwickelt. Stark inkrustiert. — f. tenuior
Mig. 10 — 15 cm hoch, schlank, dünn, mit kurzen Internodien und ziemlich
langen, dünnen Blättern, massig verzweigt, normal berindet, reich bestachelt.
Stacheln meist büschelig, länger als der Stengel dick ist, weich, haarförmig.
Stipularzellen kürzer und steifer. Blätter dünn, schlaff, mit drei berindeten
Gliedern und einem langen, drei- bis vierzelligen, nackten Endglied, dessen
letzte Zelle sehr lang und schmal ist. Blättchen hinten kurz, vorn mehr
als doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Kern schwarz. Stark inkru-
stiert. — f. subrudis Mig. Einer schlanken Ch. rudis ähnlich, bis 40 cm
hoch, wenig über 1 mm dick, normal verzweigt, mit anderen kleine Büschel
bildend. Internodien kaum länger als die Blätter, Berindung ganz wie bei
Ch. rudis, mit sehr stark vortretenden Zwischenreihen. Stacheln an jüngeren
Internodien dicht, gehuschelt, länger als der Stengel dick ist. Blätter mit
fünf berindeten Gliedern und einem meist zweizeiligen, nackten Endglied,
dessen erste Zelle meist etwas aufgeblasen ist. Blättchen hinten klein, vorn
nur wenig länger als die Sporenknöspchen. Kern tiefschwarz, durchschnitt-
lich 800 [.i lang, mit Dörnchen. Stark inkrustiert.
II. Reihe Formae micracanthae. Stacheln kürzer als der Stengel
dick ist.
F. vulgaris Mig. Die häufigste und verbreitetste Form und der
f. typica entsprechend, aber kleinstachelig, 40 — 50 cm hoch, bis 2 mm dick,
massig verzweigt, mit bis 11 cm langen Internodien in der Mitte des Stengels
und bis 5 cm langen Blättern. Berindung normal, aber nicht immer leicht
festzustellen, selten stark gewunden. Stacheln klein, viel kürzer, als der
Stengel dick ist, nur an den jüngeren Internodien dicht. Stipularzellen
kräftig aber kurz. Blätter mit fünf bis sechs berindeten Gliedern und einem
dreizelligen, nackten Endglied von der Länge des letzten berindeten; erste
Zelle aufgeblasen, letzte klein, mukroartig. Blättchen vorn und an den
Seiten doppelt so lang als die Sporenknöspchen, hinten klein, oft nur als
Wärzchen entwickelt. — f. crassa Mig. Sehr kräftig, 50 — CO cm hoch,
2 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig, mit 4 — 5 cm langen Internodien
— 336 —
und 2*/j cm langen, dicken Blättern, mit sehr geringer Bestachelung. Stacheln
an den älteren und mittleren Internodien ganz fehlend, an den jüngeren klein,
kaum 2/3 so lang, als der Stengel dick ist, gebüschelt. Stipularzellen klein
aber kräftig. Blätter mit vier bis fünf berindeten Gliedern, deren erstes sehr
kurz ist, und einem kurzen, zweizeiligen, nackten Endglied. Blättchen hinten
rudimentär, vorn länger als die Sporenknöspchen. Stark inkrustiert. — f. lon-
gifolia A. Br. Kräftig, 40 — 60 cm hoch, 2 mm dick, mit 6 — 8 cm langen
Internodien und sehr langen, schmalen und biegsamen Blättern, die oft ebenso
lang werden wie die Internodien. Berindung deutlich ausgeprägt. Stacheln
oft einzeln und zerstreut, kürzer als der Stengel dick ist, wenig vortretend.
Blätter sehr lang, mit meist nur vier berindeten Gliedern und einem kurzen,
zwei- bis dreizelligen, nackten Endglied. Blättchen an sterilen Quirlen auf-
fallend kurze, ringsum gleichmässig entwickelte Wärzchen bildend, an fertilen
vorn länger als die Sporenknöspchen. Stark inkrustiert. — f. equisetina
Kg. (als Art). Die kräftigste aller Charenformen, 15 — 60 cm hoch, 2x/2 — 3,
selbst bis 3V2 mm dick, mit ziemlich langen Internodien. Berindung normal;
Mittelreihen tiefer, aber erheblich breiter als die Zwischenreihen. Bestache-
lung arm, nur an jüngeren Internodien reich; Stacheln einzeln oder ge-
büschelt, vereinzelt so lang als der Stengel dick ist. Blätter meist zu zehn
im Quirl, im Verhältnis zum Stengel dünn, etwa 3 cm lang, mit fünf bis
sechs berindeten Gliedern und einen zwei- bis dreizelligen, ziemlich kurzen,
nackten Endglied. Blättchen hinten so lang als die Sporenknöspchen, vorn
doppelt so lang. Stark inkrustiert. — f. tenuifolia Mig. 25 — 40 cm
hoch, kräftig, 1 J/2 — 2 mm dick, mit 2 — 4 cm langen Internodien und wenig
kürzeren, verhältnismässig dünnen Blättern. Berindung normal, Mittelreihen
zwar tiefer aber breiter als die Zwischenreihen, Stacheln an älteren Internodien
spärlich, an jüngeren reichlich, gebüschelt, kürzer als der Stengel dick ist.
Blätter mit meist sechs berindeten Gliedern und einem sehr kurzen, ein- bis
zweizeiligen Endglied. Blättchen klein, vorn nur wenig länger als die Sporen-
knöspchen, hinten bedeutend kürzer. — f. brach yphylla Mig. Etwa 40 cm
hoch, 1 — l1^ cm dick, aus den zahlreichen Knoten reich verzweigt und da-
her ziemlich dichtbuschig, mit 1 — 2 cm langen Internodien und nur 5 — 7 mm
langen, steif unter spitzem Winkel aufgerichteten Blättern. Bestachelung
gering, auch an jüngeren Internodien, Stacheln meist büschelig, kürzer als
der Stengel dick ist. Blätter mit meist vier berindeten Gliedern und einem
kurzen, nackten, gewöhnlich nur zweizeiligen Endglied. Blättchen hinten
rudimentär, vorn und an den Seiten etwas länger als die Sporenknöspchen.
— f. nitida Mig. Trocken glänzend, 15— 25 cm hoch, lx/2 mm dick, reich
verzweigt, buschig, mit 3 — 4 cm langen Internodien, sehr ungleich langen,
aber verhältnismässig sehr dünnen Blättern. Rindenröhrchen sehr hart, beim
— 337 —
Trocknen nicht einfallend. Stacheln spärlich, kurz, einzeln, seltener ge-
huschelt. Blätter 2 — 4 cm lang, mit fünf bis sechs berindeten Gliedern und
einem kurzen, meist zweizeiligen, nackten Endglied. Blättchen vorn doppelt
so lang, hinten halb so lang als die Sporenknöspchen. — f. subinermis
Mig. Mittelgross, ca. 30 cm hoch, 1 mm dick, normal verzweigt, dichtbuschig,
mit 3 — 4 cm langen Internodien und etwas kürzeren Blättern. Berindunsr
normal, stellenweise lösen sich aber die Rindenröhrchen einzeln vom Stengel
ab. Stacheln auch an den jüngeren Internodien nur als kleine Wärzchen
entwickelt. Stipularzellen kräftig, vielmals grösser als die Stacheln. Blätter
mit meist fünf berindeten Gliedern und einem kurzen, zweizeiligen, nackten
Endglied. Blättchen vorn etwa doppelt so lang als die Sporenknöspchen,
hinten rudimentär. Wenig inkrustiert. — f. laevis Mig. Glattstengelig,
an Ch. fragilis erinnernd, 30 cm hoch, 1 mm dick, reich verzweigt, locker-
buschig, mit 3 — 5 cm langen Internodien und 2 — 3 cm langen, steifen, glatten,
sehr dünnen Blättern, die ebenfalls wie bei Ch. fragilis aussehen, auch ausser-
gewöhnlich kleine Blättchen haben. An ausgewachsenen Internodien liegen
die Rindenreihen ungefähr gleich hoch, an jüngeren die Mittelreihen etwas
tiefer. Stacheln sehr spärlich, nur an den jüngsten Internodien erkennbar,
kurz, fast stets gebüschelt. Stipularzellen gut entwickelt, bedeutend grösser
als die Stacheln. Blätter mit vier bis fünf berindeten Gliedern und einem
kurzen, nackten, zweizeiligen Endglied. Blättchen an sterilen Blättern mit
blossem Auge kaum erkennbar, an fertilen vorn über doppelt so lang als
die Sporenknöspchen, hinten rudimentär. — f. pseudointermedia Mig.
30 — 60 cm hoch, dichtbuschig, äusserlich an eine schlanke, langblättrige Ch.
intermedia erinnernd, kaum 1 mm dick, mit 4 — 5 cm langen Blättern, alles
biegsamer, weniger starr als sonst bei Ch. hispida. Berindungsverhältnisse
sehr stark ausgeprägt, fast wie bei Ch. rudis. Stacheln überall vorhanden,
ziemlich zerstreut, an jüngeren Internodien fast so lang als der Stengel dick
ist. Stipularzellen meist kleiner als die Stacheln. Blätter schlank, sehr lang,
mit meist sechs berindeten Gliedern und einem ziemlich kurzen, zweizeiligen,
nackten Endglied. Blättchen zwar auf der Vorderseite bedeutend länger als
die Sporenknöspchen, aber wenig in die Augen fallend, auf der Rückseite sehr
kurz. Stark inkrustiert.
3563. Ch. horrida Wahlstedt. — Taf. LXXV, Fig. 4. — Der
vorigen nahe verwandt und äusserlich sehr ähnlich, aber meist nicht oder
nur wenig inkrustiert, meist 30 — 40 cm hoch, 1,2 — 1,5 mm dick, zweireihig,
aber nicht immer ganz typisch berindet. Die Mittelreihen liegen meist tiefer
als die Zwischenreihen, die Stacheln stehen daher in den Furchen, doch
schwinden diese Unterschiede in der Höhe der Rindenröhrchen oft völlig.
Stacheln meist sehr zahlreich, auch in den ältesten Internodien, nadeiförmig
Thom^-Migula, Flora. VI. 2. 22
— 338 —
spitz, steif abstehend, meist in Büscheln von fünf bis acht, meist länger als
der Stengel dick ist. Stipnlarzellen sehr stark entwickelt, zweireihig un-
gefähr so gross wie die Stacheln, oft nngleichmässig entwickelt. Blatter
bald steif und dann ganz gerade gestreckt, hart und brüchig, bald schlaffer
und dann nicht selten zurückgebogen, im allgemeinen kürzer als bei U.
hispida, zu sieben bis acht im Quirl, mit meist fünf bis sechs berindeten
Gliedern und einem gewöhnlich zwei- bis dreizelligen stets kurzen nackten
Endglied Das erste berindete Glied ist gewöhnlich auffallend kurz. Blattchen
stärker und gleichmäßiger rings um den Knoten entwickelt als bei Ch. hispida,
auf der Rückseite an fertilen Blättern mindestens halb so lang als die Vorder-
seite die wieder etwas länger als die Sporenknöspchen sind. Monocisch,
aber 'meist ziemlich spärlich fruchtend, je ein Antheridium und ein Sporen-
knöspchen zusammenstehend. Antheridien etwa 500 p dick. Sporenknöspchen
gross, eiförmig, 1200-1300 p lang, 600-700 p breit, mit 13-15 Win-
dungen der Hüllzellen. Krönchen mit an den Spitzen gespreizten Zellen.
Kern dunkelbraun, nie ganz schwarz, 700-800 p lang, 450-650 p breit,
mit elf bis zwölf starken, stumpfen Leisten, am Grunde mit fünfstrahligem,
aus ziemlich derber, brauner Membran gebildetem Krönchen, am Scheitel
meist ohne deutliche Dörnchen. - Im Meere oder Brackwasser, auf das
Ostseegebiet beschränkt. - f. elongata Mig. Sehr lang, etwas schlaff,
rein grün, bis 120 cm lang, 1,2-1,5 mm dick. Blätter zwar lang, aber doch
nur etwa »/. s0 lang als die Internodien' häufiS stellenweise leicM zumck_
geschlafen Wenig verzweigt. Berindung und Bestachelung typisch. Stacheln
meist in armzähligen Büscheln, einzelne ziemlich lang. Stipnlarzellen gut
entwickelt, doch kürzer als die längsten Stacheln. Blätter mit meist sechs be-
findeten Gliedern und einem nackten, meist einzelligen, kurzen, kaum über die
Blättchen des letzten Knotens vorragenden Endglied. Blättchen an sterilen
Knoten ringsum ziemlich gleich entwickelt, an fertilen auf der Rückseite
halb so lang als vorn. • f. refracta A. Br. Der vorigen im Wuchs
ähnlich, aber mit etwas längeren und stärker zurückgeschlagenen Blattern,
bis 1 m lang und bis 2 mm dick, wenig verzweigt, etwas schlaff, mit bis
10 cm lano-en Internodien. Berindung und Bestachelung normal, letztere
etwas geringer als bei der vorigen Form. Blätter bis 3 cm lang, in den
mittleren Quirlen oft so stark zurückgebogen, dass sie unterhalb des Knotens
den Stengel wieder fast berühren, meist mit fünf berindeten Gliedern und
einem kurzen meist zweizeiligen Endglied. Blättchen ähnlich wie bei der
vorigen Form entwickelt. Stipularzellen stark entwickelt, sparng abstehend.
Rein grün, sehr schwach inkrustiert. - f. laxa Mig. Lang, dünnstengehg,
mit kurzen, oft etwas zurückgeschlagenen Blättern, 50-130 cm lang, aber
kaum über 1 mm dick, verhältnismässig reich verzweigt, mit 3-4 cm langen
— 339 —
Internodien und nur etwa 1 cm langen Blättern. Stengelberindung oft un-
deutlich ausgeprägt. Bestachelung sehr ungleich entwickelt, an einzelnen
Stengeln sehr reichlich, an andern den älteren Internodien fast ganz fehlend.
Stacheln ungefähr so lang als der Stengel dick ist, einzeln oder in arm-
zähligen Büscheln, schmal, fast nadelartig. Stipularzellen gut entwickelt,
kürzer als die Stacheln, dem Stengel sich anschmiegend. Blätter mit fünf
his sechs berindeten Gliedern und einem kurzen, zweizeiligen, nur wenig über
die Blättchen des letzten Knotens vorragenden, nackten Endglied. Blättchen
auf der Rückseite kurz, vorn doppelt so lang oder noch länger als die
Sporenknöspchen. Fast frei von Inkrustation, schwer von Ch. hispida zu
trennen. — f. brach yphylla Mig. Langgestreckt, wenig verzweigt, mit
auffallend kurzen Blättern, 30 — 40 cm lang und etwa 1 mm dick, wenig
verzweigt, mit 2*/2 — 3 cm langen Internodien, aber nur bis 1/2 cm langen
Blättern. Berindung normal, Bestachelung weit herab sehr reich und dicht.
Stacheln in dichten Büscheln, meist etwas kürzer als der Stengel dick ist.
Stipularblätter kräftig entwickelt. Blätter mit sechs berindeten Gliedern und
einem kurzen, zweizeiligen, etwas über die Blättchen des letzten Knotens
vorragenden, nackten Endglied. — f. rigida Mig. Starr, steif, bis 60 cm
hoch, etwa 1,2 mm dick, wenig verzweigt, mit hartem, brüchigem, auch
trocken stielrundem Stengel. Internodien drei- bis viermal so lang als die
ziemlich kurzen Blätter. Berindungscharakter nicht sehr deutlich erkennbar.
Bestachelung ziemlich reich, namentlich in den oberen Internodien; Stacheln
so lang als der Stengel dick ist. Stipularzellen gut entwickelt, aber meist
anliegend und daher wenig in die Augen fallend. Blätter mit meist sechs
berindeten Gliedern und einem kurzen, zweizeiligen, nackten Endglied. Blätt-
chen an sterilen Knoten ringsherum ziemlich gleichmässig entwickelt, an
fertilen hinten halb so lang, vorn doppelt so lang als die Sporenknöspchen.
Kaum etwas inkrustiert.
Die oft schAvierige Unterscheidung gegenüber Ch. hispida gelingt bei
den meisten Formen leicht durch eine Eigentümlichkeit der Stachelbildung.
In den Stachelbüscheln sind nämlich die einzelnen Stacheln ganz ungleich
lang, einige sind oft nur zu flachen, rundlichen Zellen entwickelt und bilden
neben den länger entwickelten Stacheln einen dem Stengel rosettenartig auf-
liegenden Zellkomplex, bei den in Deutschland beobachteten Formen ist diese
eigentümliche Anordnung der Stacheln stets mehr oder weniger deutlich aus-
geprägt, während sie einigen nicht im Gebiet vorkommenden fehlt.
3564. Ch. aspera (Deth.) Wildenow. - Taf. LXXVI, Fig. 1. —
Die zarteste und feinstengeligste deutsche Chara, wenn auch in manchen
Formen ziemlich lang. Habituell ausgezeichnet und meist leicht erkennbar
Stengel fadenförmig, Blätter sehr dünn, meist etwas einwärts gebogen, Stacheln
22*
— 340 —
zerstreut, stets einzeln aber stark inkrustiert und deshalb bei der Feinheit
des Stengels stark vortretend, meist in allen Teilen infolge der Inkrustation
hellgraugrün erscheinend. Berindung typisch dreireihig, nicht immer ganz
normal. Bestachelung höchst unbeständig; Stacheln meist dünn, nadelartig,
zuweilen gebogen, fast stets einzeln, nur bei wenigen Formen auch in Büscheln,
sehr verschieden lang, selbst an demselben Individuum, obwohl fast immer
deutlich vortretend. Stipularkranz stark ausgebildet, zweireihig; seine Zellen
meist von derselben Form und Grösse wie die Stacheln, bei manchen Formen
mehrmals länger als der Stengel dick ist. Blätter von mittlerer Länge, zu-
weilen sehr kurz, dagegen fehlen sehr langblättrige Formen vollständig; meist
zu sieben bis acht im Quirl, seltener bis elf, mit gewöhnlich sechs bis sieben
Gliedern von denen das letzte unberindet, kurz, ein- bis zweizeilig, selten
dreizellig ist. Fertil sind meist nur die beiden ersten Blattglieder, seltener
noch ein drittes. Blättchen rings um den Knoten entwickelt, die vorderen
meist länger als die Sporenknöspchen, die hinteren kürzer. Diöcisch; männ-
liche Pflanzen nur wenig schwächer als die weiblichen. Antheridien gross,
550 — 750 fx im Durchmesser, einzeln. Sporenknöspchen klein, 750 — 900 fx
lang, 400 — 550 (.i breit, mit stark halsartig vorgezogenen Hüllzellen und
sehr verschieden geformtem Krönchen, dessen Zellen jedoch niemals zu-
sammenneigen. Kern eiförmig oder länglich, 500 — 650 /x lang, 280 — 400 (x
breit, tief schwarz, mit 11 — 13 schwachen, stumpfen Leisten. An den
Wurzeln finden sich im Spätherbst und Herbst einzellige, kugelige Knöllchen
von kreideweisser Farbe, meist zu mehreren zusammen. — Weit verbreitet,
stellenweise gemein, besonders in Gegenden mit Salzgehalt, in stehendem
Wasser, selten in füessendem. Sehr formenreich.
I. Reihe Formae longispinae. Stacheln wenigstens an einigen
Internodien so lang oder länger als der Stengel dick ist.
F. longispina Mig. Mittelgross, dichtbuschig, 15 — 20 cm hoch, nur
0,4 mm dick, oben spärlich, unten normal verzweigt, mit ca. 2 cm langen
Internodien und etwa 1 cm langen, feinen Blättern. Berindung normal, Be-
stachelung in der oberen Stengelhälfte sehr reich; Stacheln bis doppelt so
lang als der Stengel dick ist, an den älteren Internodien kürzer und spär-
licher. Blätter am Grunde umgebogen und dem Stengel ziemlich steif auf-
wärts anliegend, meist siebengliedrig, mit drei bis vier fertilen Gliedern und
einem kurzen, einzelligen, eine scharfe Spitze bildendem Endglied. Stipular-
Erklärung zu Tafel LXXVI.
Fig. 1. Ohara aspera, Habitus in nat. Gr.
, 2. „ galioides „ „ „
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— 341 —
knoten stark entwickelt. Blättchen ringsum ziemlich gleichmässig entwickelt,
etwas länger als die reifen Sporenknöspchen. Stark inkrustiert. — f. major
Mig. Sehr lang, dichtbuschig, feinstengelig, 40 — 50 cm hoch, aber nur
0,3 mm dick, reich verzweigt, dicht verfilzt untereinander wachsend. Inter-
nodien 1 — \xj% cm lang, Blätter 1 cm, aber in lockeren, aufgelösten Quirlen.
Berindung mitunter unvollkommen dreireihig. Bestachelung massig entwickelt,
unten spärlich; Stacheln oben etwas länger als der Stengel dick ist. Stipular-
kranz gut entwickelt. Blätter siebengliedrig, mit kurzem, einzelligem, nacktem
Endglied. Blättchen ringsum gleichmässig entwickelt, kurz, nur etwa den
dritten Teil eines Blattinternodiums erreichend. Inkrustation gering. — f. ru-
dis Mig. Mittelgross, dicht stachelig und verhältnismässig dickstengelig, aber
durch die ausserge wohnlich starke und unregelmässige Inkrustation noch viel
dicker erscheinend, ca. 25 cm hoch und 0,5 mm dick, reich und dichtbuschig
verzweigt, dicht verfilzt wachsend. Internodien 1 — lJ/2 cm, Blätter nur gegen
4 mm lang. Berindung normal, Bestachelung namentlich oben sehr dicht,
Stacheln nur wenig länger als der Stengel dick ist. Stipularblätter gut ent-
wickelt, aber kürzer als die Stacheln. Blätter sechsgliedrig, mit kurzem,
nacktem, einzelligem Endglied. Blättchen ringsum ziemlich gleichmässig
entwickelt, kurz. — f. robustior Mig. Bis über mittelgross, rauh und
stark inkrustiert, 25 — 30 cm hoch, bis 0,7 mm dick, sehr reich und dicht-
buschig verzweigt, in rasenartigen Überzügen wachsend. Internodien 1 bis
1 x/2 cm, Blätter 5 — 7 mm lang. Mittelreihen oft etwas über die Zwischen-
reihen vorstehend, Stacheln daher zuweilen auf den Kanten; auch sind nicht
selten einige Mittelreihen unentwickelt. Bestachelung meist nicht sehr reich,
aber bis in die untersten Internodien vorhanden; Stacheln stumpfspitzig,
etwas länger als der Stengel dick ist. Blätter ziemlich steif, oft gespreizt
vom Stengel abstehend, meist sechsgliedrig, mit kurzem, einzelligem, nacktem
Endglied. Blättchen sehr kurz, kürzer als die Stacheln, ringsum gleichmässig
entwickelt, kürzer als die Sporenknöspchen. Stark inkrustiert. — f. fallax
Mig. Sehr langgestreckt, wenig verzweigt, dünnstengelig, 30 — 40 cm hoch,
0,5 mm dick; Internodien etwa fünfmal so lang als die Blätter, 2*/2 — 3 cm,
Blätter 5 — 7 mm lang. Stacheln abweichend, meist in kleinen Büscheln von
zwei bis drei, auf besonderen Stielzellen. Stipularkranz schwach entwickelt.
Blätter zu zehn bis elf im Quirl, meist achtgliedrig, mit kurzem, nacktem,
ein- bis zweizeiligem Endglied. Blättchen sehr kurz, aber ringsum ziemlich
gleichmässig entwickelt. Inkrustation unbedeutend. Ostsee. — f. gracilis
Mig. Mittelgross, mit dünnem, sehr glattem, glänzendem Stengel, 20 — 30 cm
hoch, 0,3 — 0,5 mm dick, unten ziemlich reich, oben spärlich verzweigt, dicht
rasenförmig wachsend. Internodien lJ/a — 2 cm, Blätter 4 — 7 mm lang.
Stacheln sehr zerstreut, an den unteren Internodien meist ganz fehlend, etwas
— 342 —
länger als der Stengel dick ist. Stipularkranz gut entwickelt. Blätter meist
achtgliedrig, mit kurzem, ein- bis zweizeiligem, nacktem Endglied, ßlättchen
auf der Rückseite beträchtlich kürzer als vorn und an den Seiten. — f. lepto-
phylla Mig. Stengel fast noch dünner aber glatt und glänzend, 20 cm hoch,
0,3 — 0,5 mm dick, beim Trocknen noch erheblich dünner werdend, ziemlich reich
und buschig verzweigt, in rasenartigen Überzügen. Internodien über 2 cm,
Blätter 12 — 13 mm lang, dabei sehr fein und dünn, leicht vom Stengel ab-
gebogen und mitunter etwas zurückgeschlagen. Stacheln sehr ungleich aus-
gebildet, sehr zerstreut, nur vereinzelt länger oder so lang als der Stengel dick
ist, dabei aber oft dicker als sonst bei dieser Art. Blätter meist siebengliedrig,
mit kurzem, fast stets einzelligem, nacktem Endglied. Blättchen sehr kurz, nur
an den fertilen Knoten vorn länger als die Sporenknöspchen. Stipularkranz
gut entwickelt. Inkrustation gering. Habituell an die glatten dünnstenge-
ligen Formen der Ch. fragilis erinnernd. — f. longifolia Mig. Blätter
verhältnismässig sehr lang, Stengel 20 — 30 cm hoch, 0,5—0,7 mm dick,
kräftig, steif, brüchig trotz geringer Inkrustation, wenig und nur in den
unteren Knoten verzweigt, meist nicht rasig wachsend. Internodien bis 4,
Blätter 2 — 2x/2 cm lang, zu acht bis neun im Quirl, dem Stengel aufwärts
etwas anliegend, an der Spitze leicht zurückgeschlagen. Stacheln an den
älteren Internodien spärlich, zuweilen ganz fehlend, an den jüngeren ungefähr
so lang als der Stengel dick ist. Blätter siebengliedrig, mit kurzem, meist
einzelligem, nacktem Endglied. Blättchen sehr kurz, auf der Rückseite oft
sehr klein. Stipularblätter sehr kräftig entwickelt, länger als die längsten
Stacheln. — f. brachyphylla Mig. Mittelgross, ca. 20 cm hoch, 0,3 bis
0,4 mm dick, mit kurzen, kleine, dicke Knäuel um den Stengel bildenden
Blättern, reichstachelig, rauh inkrustiert, reich verzweigt, dichtbuschig, rasen-
artig wachsend. Internodien 1 — 2 cm, Blätter 4 — 5 mm lang, wenig vom
Stengel abstehend oder dicht anliegend, meist etwas gebogen. Stacheln
dicht, ungleich lang. Stipularzellen gut entwickelt, aber kürzer als die
längsten Stacheln. Blätter sieben- bis achtzellig; Endglied nackt, sehr spitz,
ein- bis zweizeilig, gewöhnlich etwas länger als das letzte berindete Glied.
Blättchen ringsum ziemlich gleich gross, kräftig, sparrig vom Blatt abstehend
und dadurch die Blattquirle ziemlich dick und voll erscheinen lassend. In-
krustation meist stark. — f. caespitosa Mig. Der vorigen Form ähnlich,
aber durch die längeren und steiferen Blätter und deren sehr kurze, nackte
Endglieder unterschieden. Stengel 15 — 20 cm hoch, etwa 0,5 mm dick,
bald rauh und stark inkrustiert, bald ziemlich glatt. Verzweigung reichlich,
Internodien l1^ — 2 cm, Blätter in der Mitte des Stengels 9 — 12 mm lang,
meist ziemlich steif abstehend. Stacheln zerstreut, stellenweise kürzer als
der Stengel dick ist, an manchen Internodien viel kräftiger. Stipularzellen
— 343 —
kürzer als gewöhnlich, wenn auch gut entwickelt. Blätter sechs- bis sieben-
gliedrig, mit kurzem, ein- bis zweizeiligem Endglied. Blättchen sehr kurz,
hinten kaum doppelt so lang als breit. Verbreitete Form. — f. polya-
cantha Mig. Mitteigvoss, 20 cm hoch, 0,4 — 0,5 mm dick, massig verzweigt,
lichte Büsche bildend, mit 2x/2 — 3 cm langen Internodien und etwa 1 cm
langen Blättern. Berindung nicht immer typisch dreireihig, mitunter ist eine
Zwischenreihe nicht oder nur kurz entwickelt. Neben einzelnen Stacheln
kommen auch Stachelbüschel von zwei bis drei vor; sie sind länger als der
Stengel dick ist. Stipularkranz kräftig entwickelt. Blätter meist achtgliedrig,
mit kurzem, meist einzelligem, nacktem Endglied. Blättchen sehr kurz, etwa
nur doppelt so lang als breit, ringsherum ziemlich gleichmässig entwickelt.
— f. tenuispina Mig. Mittelgross, sehr zart, feinblättrig, mit auffallend
feinen, sehr langen Stacheln, ca. 20 cm hoch, 0,3 — 0,4 mm dick, massig ver-
zweigt, aber rasenbildend. Internodien 1 — 2 cm, Blätter 6 — 11 mm lang.
Stacheln meist einzeln, hin und wieder zu zwei, sehr lang und dünn, drei-
bis viermal so lang als der Stengel dick ist, am Grunde stets etwas zwiebelig
angeschwollen. Blätter siebengliedrig; nacktes Endglied eine sehr kurze,
von den Blättchen des letzten Knotens oft überragte Spitze bildend. Blätt-
chen ziemlich lang, an fertilen Knoten vorn erheblich länger als die Sporen-
knöspchen. Stipularkranz kräftig, seine Zellen ebenfalls am Grunde an-
geschwollen. Massig inkrustiert. Torflöcher auf Usedom. — f. stagnalis
Mig. Kräftig, sehr stark inkrustiert und sehr reich bestachelt, nur etwa
15 cm hoch, 0,7 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig. Internodien sehr
ungleich (^ — 3 cm) lang, Blätter meist gegen 8 mm lang. Berindung oft
mangelhaft, stellenweise Lücken an der Internodialzelle frei lassend. Stacheln
einzeln, mehrmals länger als der Stengel dick ist, an jüngeren Internodien
oft sehr dicht stehend. Stipularzellen kräftig, aber kürzer als die Stacheln.
Blätter meist siebengliedrig, mit kurzem, meist einzelligem, nacktem Endglied.
Stark inkrustiert. — f. tenuifolia Mig. Mittelgross, zart, stark inkrustiert,
mit ganz besonders zarten Blättern, kaum 15 cm hoch, 0,4 mm dick, massig
verzweigt, von rasenartigem Wuchs. Internodien 2 cm, Blätter 7 — 15 mm
lang. Stacheln einzeln, doppelt so lang als der Stengel dick ist. Stipular-
zellen kurz, etwa x/3 so lang als die Stacheln. Blätter mit meist nur fünf
sehr langen berindeten Gliedern und einem nackten, sehr kurzen Endglied.
Blättchen an sterilen Knoten kurz, an fertilen auch auf der Rückseite stark
entwickelt. — f. macrostephana Mig. Zart und feinstengelig, aber lang-
blättrig, dicht, mit langen Stacheln und langen Stipularblättern, etwa 15 cm
hoch, 0,3 mm dick, ziemlich reich verzweigt, meist in rasenartigen Überzügen.
Internodien bis 2 cm, Blätter bis 12 mm lang. Stacheln einzeln, zerstreut
stehend, kräftig, bis viermal so lang als der Stengel dick ist. Stipularkranz
— 344 —
bei dieser Form stärker als sonst bei Ch. aspera entwickelt; Zellen der
oberen Reihe die Stacheln an Länge oft noch erheblich übertreffend. Blätter
mit nur fünf berindeten Gliedern und einem einzelligen, sehr kurzen, oft von
den Blättchen des letzten Knotens überragten, nackten Endglied. Blättchen
ringsum gut entwickelt und ziemlich lang. Inkrustation nicht bedeutend.
— f. streptophylla. Klein, grün, gedrungen, 8 — 10 cm hoch, 0,5 — 0,7 mm
dick, mit langen, steifen, oft etwas gedrehten Blättern, sehr reich verzweigt,
dichtbuschig. Internodien meist kürzer als die Blätter, kaum 1 cm lang,
Blätter 12 — 15 mm lang. Berindung nicht immer ganz regelmässig, oft nur
eine Zwischenreihe zwischen zwei Mittelreihen entwickelt. Bestachelung sehr
ungleich, an manchen Internodien kurze dicke, an anderen lange dünne, die
Dicke des Stengels an Länge mehrmals übertreffende Stacheln. Stipularkranz
kräftig entwickelt. Blätter zu sechs im Quirl, mit sechs berindeten Gliedern
und einem sehr kurzen, einzelligen, nackten Endglied. Blättchen auffallend
kurz. — f. tenuissima Mig. Besonders zart und hinfällig, nur 0,2 — 0,3 mm
dick, bis 12 cm hoch, sehr spärlich oder selbst gar nicht verzweigt. Inter-
nodien bis 1 x/2 cm, Blätter bis 8 mm lang. Berindung nicht immer ganz
normal, oft eine Mittelreihe fehlend. Bestachelung sehr ungleich, an manchen
Internodien sind die Stacheln nur als kurze den Stengel durchmesser nicht
an Länge erreichende Dörnchen entwickelt, an andern sind sie sehr lang,
vier- bis fünfmal so lang als der Stengel dick ist, und dann auch gleich-
zeitig meist sehr dichtstehend. Stipularzellen stark entwickelt, aber kürzer
als die längeren Stacheln. Blätter sehr fein, meist schwach bogig gekrümmt,
mit meist fünf berindeten Gliedern und einem kurzen, einzeiligen, nackten,
oft von den Blättchen des letzten Knotens überragten Endglied. Blättchen
von nicht sehr bedeutender Länge, aber ringsum ziemlich gleich entwickelt.
Dünn inkrustiert. — f. marina Mig. Rein grün, oft etwas schwärzlich,
kräftig, fast ohne jede Inkrustation, 10 — 15 cm hoch, 0,6 — 0,8 mm dick,
massig verzweigt, dichtbuschig oder rasenbildend. Berindungsröhrchen meist
stark gedreht. Stacheln auffallend dick, an jüngeren Internodien auch sehr
dichtstehend. Stipularblätter kräftig entwickelt, aber kürzer als die Stacheln.
Blätter zu acht im Quirl, mit sechs berindeten Gliedern und einem ein- bis
dreizelligen, sehr verschieden langen, nackten Endglied. Blättchen sehr kurz,
aber ringsum gleichmässig entwickelt. — f. viridis Mig. Gleichfalls kaum
inkrustiert, marin, sehr zierlich, aber dabei kräftig, langblättrig, 15 cm hoch,
0,7 mm dick, in den unteren Knoten reichlich, in den oberen spärlich ver-
zweigt. Internodien bis l1/* cm, Blätter bis über 1 cm lang. Stacheln zer-
streut, ziemlich dick, etwas länger als der Stengel dick ist. Stipularzellen
verhältnismässig klein, kaum 1/3 so gross als die Stacheln. Blätter schräg
aufwärts vom Stengel abstehend, mit sechs berindeten Gliedern und einem
— 345 —
meist zweizeiligen, seltener dreizelligen, nackten Endglied. Blättchen vorn
mehrmals länger als auf der Rückseite. — f. aculeata Mig. Klein, zart,
5 — 8 cm hoch, 0,4 mm dick, massig verzweigt, aber trotzdem dichtbuschig.
Internodien 1 cm, Blätter 6 — 8 mm lang. Stacheln am Grunde etwas zwie-
belig angeschwollen, an jüngeren Internodien sehr dichtstehend, etwa vier,
mal so lang als der Stengel dick ist. Stipularzellen sehr kräftig, etwa
ebenso lang als die Stacheln. Blätter schräg aufwärts, oft etwas gespreizt,
mit sechs berindeten Gliedern und einem kurzen, meist einzelligen, nackten
Endglied. Blättchen verhältnismässig lang und ringsum ziemlich gleich-
massig. Inkrustation unbedeutend.
II. Reihe Formae brevispinae Stacheln kürzer als der Stengel
dick ist, oft kaum zu beobachten.
F. vulgaris Mig. Hoch und schlank, sehr feinstengelig, zierlich ge-
bogen, mit langen Internodien und ziemlich kurzen Blättern, 25 — 30 cm hoch,
0,3 — 0,4 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig und rasenbildend. Stacheln
einzeln, an ausgewachsenen Internodien kürzer als der Stengel dick ist.
Stipularblätter kürzer als die Stacheln. Blätter meist aufwärts um den Stengel
zusammengeneigt, nur 6 — 7 mm lang, an Knoten, zwischen denen die Inter-
nodien 2 — 3 cm lang sind, mit fünf bis sechs berindeten Gliedern und einem
kurzen, meist einzelligen, nackten Endglied. Blättchen an weiblichen und
sterilen Blättern kurz und meist nur vorn gut entwickelt, länger als die
Sporenknöspchen; an männlichen Blättern ringsum ziemlich gleichmässig
entwickelt. Verbreitet. — f. brevispina Mig. Schlank, zierlich, gestreckt,
fast stachellos, wenig verzweigt, 15 — 30 cm hoch und 0,4 — 0,5 mm dick,
lockerbuschig bis dichtrasig. Internodien 1 — 1 i/i cm, Blätter 6 — 7 mm lang.
Stacheln sehr zerstreut, an älteren Internodien überhaupt oft nicht zu finden,
kaum halb so lang als der Stengel dick ist. Stipularkranz schwach ent-
wickelt, seine Zellen etwa so lang wie die Stacheln. Blätter steif aufgerichtet,
mitunter etwas zurückgeschlagen, mit sechs berindeten Gliedern und einem
kurzen, einzelligen, nackten Endglied. Blättchen an sterilen Blättern zwar
kurz, aber ringsum gleich entwickelt, an fertilen vorn lang, hinten sehr klein.
Inkrustation gering. — f. simplicior Mig. Langgestreckt, aber kräftig,
fast unverzweigt, 30—35 cm hoch, 0,5 — 0,7 mm dick. Internodien bis 2,
Blätter bis 1 cm lang. Stacheln zerstreut, meist kürzer als der Stengel dick
ist. Stipularzellen klein, kürzer als die Stacheln. Blätter weit, oft wage-
recht vom Stengel abstehend, unten zuweilen zurückgeschlagen, mit sechs
berindeten Gliedern und einem kurzen, einzelligen, von den Blättern des
letzten Knotens beinahe verdeckten Endglied. Blättchen kurz, aber ringsum
— 34ü —
gleichniässig entwickelt, nur bei weiblichen Blättern vorn erheblich länger
als hinten. Inkrustation massig. — f. rigida Mig. Auffallend stark und
rauh inkrustiert, einer kurzblättrigen Ch. contraria ähnlich, 30 — 40 cm hoch,
0,4 — 0,5 mm dick, aber durch die zahlreichen kurzen, dicken Stacheln und
die starke Inkrustation viel dicker erscheinend, reich verzweigt. Internodien
ungleich, durchschnittlich 1 — l1^ cm, Blätter 5 mm lang und auffallend dick.
Rindenröhrchen ungleich, oft stark hin- und hergebogen. Stacheln sehr
dicht, oft in Büscheln zu zwei bis vier, daneben einzelne, meist kürzer als
der Stengel dick ist. Stipularkranz massig entwickelt, seine Zellen ungefähr
so lanff als die Stacheln. Blätter mit fünf bis sechs berindeten Gliedern und
einem kurzen, einzelligen, nackten Endglied. Blättchen kurz, ringsum gleich-
massig entwickelt. — f. cinerascens Mig. Stark inkrustiert, aber nicht
rauh, fast stachellos, 20 — 25 cm hoch, 0,5 — 0,6 mm dick, unten reichlich,
oben spärlich verzweigt. Internodien 1 — 11/2 cm, Blätter 6 — 7 mm lang.
Berindung fast stets etwas unregelmässig, meist fehlen Zwischenreihen, oder
es bleiben unberindete Lücken am Stengel. Stacheln sehr zerstreut und
spärlich, sehr kurz. Stipularzellen gut entwickelt, länger als die Stacheln,
aber nicht so lang als der Stengel dick ist. Blätter infolge der Kleinheit
der Blättchen fast kahl erscheinend, mit sechs berindeten Gliedern und einem
kurzen, einzelligen, nackten Endglied. Blättchen sehr kurz, rings um den
Stengel gleich entwickelt. Habituell vollkommen einer Ch. contraria ähnlich.
— f. pseudofragilis Mig. Sehr fein und langblättrig, schlank, fast stachel-
los, mit geringer Inkrustation, zarten Formen der Ch. fragilis auffallend ähn-
lich, 25 — 30 cm hoch, 0,4 mm dick, massig verzweigt. Internodien bis 3,
Blätter bis l1/2 cm lang. Stacheln ganz vereinzelt und sehr kurz, oft sind
die Knotenzellen der Rinde überhaupt nicht zu Stacheln ausgewachsen.
Stipularzellen gut entwickelt, mehrmals länger als die Stacheln, doch kürzer
als der Stengel dick ist. Blätter schlank, fein, leicht gebogen, vom Stengel
abstehend, mit sechs sehr langen berindeten Gliedern und einem kurzen, in
der Regel einzelligen, nackten Endglied. Blättchen kurz, vorn, namentlich
an weiblichen Blättern erheblich länger. — f. connivens Mig. Marin,
klein, lang- und feinblättrig, lichtgrün, fast gar nicht inkrustiert, habituell
an Ch. connivens erinnernd, 10 — 15 cm hoch, 0,5 mm dick, beim Trocknen
flach zusammenfallend, reich verzweigt. Internodien bis 2, Blätter bis 1 ^ cm
lang. Stacheln zerstreut, sehr kurz, mit blossem Auge nicht wahrnehmbar.
Stipularzellen klein, kaum länger als die längsten Stacheln. Blätter sehr
dünn, scheinbar kahl, ohne Blättchen, sieben- bis achtgliedrig, mit einzelligem,
sehr kurzem oder bis dreizelligem und dann ziemlich langem Endglied.
Blättchen sehr klein, mit blossem Auge kaum erkennbar, nur an weiblichen
Blättern vorn ungefähr so lang als die Sporenknöspehen. — f. limosa
— 347 —
Mig. Klein, gedrungen, kaum über 10 cm hoch und 0,4 mm dick, reich-
buschig oder rasenbildend, massig verzweigt. Internodien gegen 1 cm lang;
Blätter 4 — 6 mm lang, meist sparrig vom Stengel abstehend. Zwischenreihen
mitunter nicht vollständig ausgebildet. Stacheln sehr kurz, zerstreut stehend.
Blätter mit meist fünf berindeten Gliedern und einem nackten, kurzen, ein-
bis zweizeiligen Endglied. Blättchen sehr kurz, kaum mit blossem Auge
erkennbar, an weiblichen Blättern vorn oft kürzer als die Sporenknöspchen.
Stipularzellen gut entwickelt, dünner, aber meist länger als die Stacheln.
Inkrustation ziemlich stark. Eine in flachem Wasser häufige Form. — f. gra-
cilescens Mig. Klein, gedrungen, ziemlich kurzblättrig, nicht inkrustiert,
zierlich, glattstengelig, etwa 10 cm hoch, 0,5 mm dick, massig verzweigt,
aber mit andern Pflänzchen dichte Büschel bildend. Internodien gegen 1 cm,
Blätter 5 — 7 mm lang. Stacheln an jüngeren Internodien ziemlich dicht,
aber kurz, vereinzelt fast so lang als der Stengel dick ist. Stipularzellen
klein, einzelne mitunter kaum entwickelt. Blätter dick, steif aufwärts ab-
stehend, mit fünf berindeten Gliedern und einem ein- bis zweizeiligen sehr
kurzen, nackten Endglied. Blättchen sehr kurz, auch an weiblichen Blättern
vorn kaum so lang als die Sporenknöspchen. Ohne Inkrustation. — f. hu-
milis Mig. Niedrig, sparrig gewachsen, stark und rauh inkrustiert, kaum
5 cm hoch, 0,4 — 0,5 mm dick, dichtrasig, unregelmässig verzweigt. Inter-
nodien unregelmässig, abwechselnd lang und kurz, x/2 — lJ/2 cm lang. Blätter
bis höchstens 5 mm lang, steif und starr vom Stengel abstehend, mit meist
fünf berindeten Gliedern und einem nackten, mindestens zweizeiligen Endglied
von wechselnder Länge. Blättchen kurz, ringsum ziemlich gleichmässig ent-
wickelt, an weiblichen Blättern vorn etwas länger als die Sporenknöspchen.
Stacheln ungleich ausgebildet, zerstreut, kürzer als der Stengel dick ist.
Stipularzellen kräftig entwickelt. Inkrustation oft sehr stark. — f. minima
Mig. Sehr klein, langblättrig, stark weissgrau inkrustiert, kaum 5 cm hoch,
0,4 mm dick, reich verzweigt, dichtbuschig. Internodien nur etwa 6 mm,
Blätter 7 mm lang, gewöhnlich steif aufwärts gerichtet und deshalb die
nächsten Quirle erreichend. Stacheln ziemlich zerstreut, oft fast so lang als
der Stengel dick ist. Stipularzellen meist klein, in der unteren Reihe oft
nur als unbedeutende Zellhöcker entwickelt, vereinzelte stark entwickelt.
Blätter nur vier- bis fünfgliedrig, das nackte Endglied mindestens zweizeilig,
oft sehr lang. Blättchen auch an sterilen Blättern auf der Vorderseite sehr
lang, mehrmals länger als auf der Rückseite. Reich inkrustiert. — f. occulta
Leiner. Bildet kleine verfilzte, 5 cm hohe Raschen. Stengel 0,3 — 0,4 mm dick,
bald spärlich, bald reich verzweigt, mit oft stark angeschwollenen und mit
Stärke erfüllten Knoten. Wurzelknöllchen häufig. Internodien nicht über 1 cm,
Blätter etwa 5 mm lang. Berindung mangelhaft, den unteren Internodien
— 348 —
stellenweise fehlend. Stacheln spärlich, etwas kürzer als der Stengel dick
ist. Stipularkianz kräftig entwickelt. Blätter meist zu sechs im Quirl, mit
fünf berindeten Gliedern und einem kurzen, meist einzelligen, nackten End-
glied. Nicht ganz selten sind auch das erste oder die beiden ersten Blatt-
glieder unberindet. Blättchen ringsum entwickelt, aber klein. Stark inkru-
stiert. Wollmatinger Ried bei Konstanz. Verkümmerte Form. — f. bre-
vifolia A. Br. Sehr kurzblättrig, sehr stark und rauh inkrustiert, 10 — 15 cm
hoch, 0,5 mm dick, massig verzweigt, dichtbuschig oder rasig. Internodien
bis 1 cm, Blätter 2 — 3 mm lang. Stacheln fast so lang als der Stengel dick
ist, sehr dichtstehend, einzeln, teilweise dem Stengel anliegend und meist
erst nach Entfernung der Inkrustation hervortretend. Stipularzellen stark
entwickelt, die der oberen Reihe länger, die der unteren kürzer als die
Stacheln. Blätter schräg und steif vom Stengel abstehend, mit nur vier
berindeten Gliedern und einem ein- bis zweizeiligen, kurzen, nackten Endglied.
Blättchen sehr kurz, mit blossem Auge kaum erkennbar, kaum 1/3 so lang
als die Stacheln, auch an fertilen Blättern vorn noch kürzer als die Sporen-
knöspchen, hinten oft rudimentär. Inkrustation sehr stark, den Stengel bis
dreimal dicker erscheinen lassend. — f. canescens Mig. Schwach inkru-
stierte, graugrüne, glänzende, sehr gering bestachelte, etwa 10 cm hohe und
0,3 — 0,4 mm dicke Form, wenig verzweigt, in verfilzten Rasen wachsend.
Stengel beim Trocknen stielrund, glänzend und glatt bleibend. Internodien
etwa 1 cm lang, Blätter meist kaum 5 mm Länge erreichend. Stacheln
spärlich, meist kurz, wenn länger dem Stengel eng anliegend und mit blossem
Auge nicht wahrnehmbar. Stipularzellen kräftig, länger als die Stacheln.
Blätter steif schräg aufwärts gerichtet, mit sechs berindeten Gliedern und
einem kurzen, nackten, ein- bis dreizelligen Endglied. Blättchen kurz und
plump. — f. filiformis Mig. Fadenförmig, wenig verzweigt, sehr kurz-
blättrig, zart, 10 — 15 cm hoch, 0,3 mm und darunter dick. Internodien 1 bis
lx/2 cm, Blätter 2 — 3 mm lang, enge Knäuel um den Stengel bildend, nur
in den unteren Quirlen mehr aufgelöst. Stacheln sehr zerstreut und stets
einzeln, nicht auffallend, trotzdem sie stellenweise selbst etwas länger als
der sehr dünne Stengel sind. Stipularzellen sehr schwach entwickelt, viel
kürzer als die kürzesten Stacheln. Blätter mit meist nur drei berindeten
Gliedern und einem nackten, ein- bis dreizelligen, verhältnismässig langen
Endglied; mitunter ist nur ein berindetes Glied vorhanden. Blättchen sehr
klein, auf der Rückseite kaum wahrnehmbar und mitunter an den Knoten-
zellen nur vorn entwickelt. — f. moniliformis Mig. Der vorigen äusser-
lich ähnlich, mit kürzeren Internodien, längeren Blättern und Blättchen, sehr
reichlich fruktifizierend und mit den dicht aneinandergereihten geballten
Blattquirlen wie eine Perlschnur aussehend, kaum 10 cm hoch, 0,4 mm dick.
— 349 —
wenig verzweigt, isoliert wachsend. Internodien meist viel kürzer als 1 cm,
weshalb die 5 — 7 mm langen Blätter nicht selten die nächsten Quirle er-
reichen. Stacheln einzeln, sehr zerstreut, kurz. Stipularzellen unregelmässig
entwickelt und von ungleicher Länge. Blätter dünn, sechsgliedrig, mit fünf
berindeten, meist drei fertilen, aber sehr verkürzten Gliedern, während die
sterilen viel länger sind. Dadurch erscheinen die Blattquirle dicht geballt.
Endglied nackt, einzellig, von wechselnder Länge. Blättchen auf der Rück-
seite nur als kleine, fast isodiametrische Wärzchen entwickelt, vorn bald
länger, bald kürzer als die Sporenknöspchen. — var. curta A. Br. Stengel
bis höchstens 10 cm lang, 0,5 mm dick, massig verzweigt, oft rasenbildend,
mit abnorm verkürzten Blättern, die oft über ausgebildeten Internodien nur
eine Länge von 1 mm erreichen, während die Internodien 5 — 7 mm lang
sind. Berindung insofern meist etwas unregelmässig, als häufig einzelne
Zwischenreihen unterdrückt sind. Stacheln nicht besonders auffallend, meist
angedrückt, oft kurz und dick, an jüngeren Internodien ziemlich dicht
Blätter zu sechs bis sieben im Quirl, nur drei- bis viergliedrig, nacktes End-
glied ziemlich lang zweizeilig. Blättchen kurz und dünn, ringsum ziemlich
gleichmässig entwickelt, den Stacheln ziemlich ähnlich. Stipularblätter klein.
Verhält sich zur Stammform ähnlich wie Ch. jubata zu Ch. contraria. Bis-
her nur steril beobachtet.
3565. Ch. galioides D. C. — Taf. LXXVI, Fig. 2. — Der Ch. aspera
sehr nahe verwandt, aber meist grösser, mit kräftigerem Stengel und längeren
Blättern. Berindung dreireihig, meist unregelmässig, indem stellenweise ein-
zelne Zwischenreihen nicht entwickelt sind, auch Lücken zwischen den Mittel-
reihen vorkommen. Bestachelung sehr veränderlich, bald sehr dicht, bald
sehr gering. Stacheln bald einzeln, bald in Büscheln, aber gewöhnlich so,
dass Pflanzen des einen Standortes Stachelbüschel, solche eines andern ein-
zelne Stacheln tragen. Stacheln selbst von sehr verschiedener Ausbildung-,
die büscheligen meist dünn, lang, nadeiförmig, die einzelstehenden ebenso
oder nur kurze, dicke, oft rundliche Wärzchen. Blätter länger und kräftiger
als bei Ch. aspera, meist zu neun bis zehn im Quirl, fünf- bis achtgliedrig,
mit einem kurzen ein- bis zweizeiligen, nackten Endglied. Blättchen rings-
um ziemlich gleichmässig entwickelt, an den oberen Knoten immer kleiner
werdend; an fertilen weiblichen Knoten sind sie vorn so lang oder länger
als die Sporenknöspchen, hinten sehr viel kürzer. Diöcisch; männliche
Pflanzen meist etwas zarter und feinblättriger als die weiblichen. Antheri-
dien viel grösser als bei Ch. aspera, 800 — 1100 f.i im Durchmesser. Sporen-
knöspchen einzeln, 850 — 1000 /x lang, 400 — 550 (x breit, mit bald ausgebrei-
tetem, bald zusammengezogenem Krönchen. Kern 500 — 600 (.i lang, 350 bis
450 f.i breit, undurchsichtig schwarz, mit 11 — 13 stumpfen Leisten. Ge-
— 350 —
wohnlich wird als Unterschied gegenüber Ch. aspera noch angegeben, dass
die Deckblättchen und Vorblättchen halb so lang als die beiden seitlichen
Blättchen seien, doch ist dieses Verhältnis nicht konstant. Bulbillen wurden
von Sonder gefunden, aber nicht weiss, sondern farblos und durchscheinend.
— Brackwasser und salzige Binnenseen, besonders an den Küsten des west-
lichen Mittelmeergebietes in verschiedenen Formen vorkommend, von denen
nur eine auch im Gebiet beobachtet ist. — f. typica Mig. Mittelgross,
licht- und lockerbuschig, 20 — 30 cm hoch, 0,5 — 0,8 mm dick, mit ziemlich
starrem, steifem Stengel, nicht sehr reichlich verzweigt. Internodien durch-
schnittlich 3 — 4 cm lang. Berindung normal. Stacheln kaum so lang als
der Stengel dick ist, einzeln, spitz, an männlichen Pflanzen spitzer und dünner,
meist auch beträchtlich länger. Stipularzellen zwar gut entwickelt, aber dem
Stengel und den Blättern eng anliegend, kleiner als die Stacheln. Blätter
*/3 — !/2 so lang als die Internodien, meist aufwärts gerichtet und an der
Spitze nach aussen gewendet, meist zu zehn im Quirl, acht- bis neungliedrig.
Endglied sehr kurz, nackt, ein- bis zwei-, seltener dreizellig. Blätter der
weiblichen Pflanzen länger aber mit weniger entwickelten Blättchen als die
der männlichen Pflanzen; Blättchen der letzteren ringsum ziemlich gleich-
artig, an weiblichen Blättern hinten erheblich kürzer. Heiligenhafen und
Drei bei Flensburg, Schleswig-Holstein.
356ö. Ch. fragifera Durien. — Sehr zarte und zierliche Art mit
fast durchsichtigen Blättern, der vorigen nahestehend. Berindung typisch
dreireihig. Stacheln fehlen vollkommen; die Knotenzellen der Rindenröhrchen
ragen nicht über die Rinde vor. Stipularkranz zweireihig, aber sehr klein
und schlecht entwickelt. Blätter auffallend lang und dünn, völlig frei von
Inkrustation, grünen Algenfäden ähnlich, länger als die Internodien, zu sieben
bis acht im Quirl, mit sieben bis elf Gliedern; Endglied nackt, kurz, ein-
bis dreizellig. Blättchen stark reduziert, an fertilen männlichen Blättern oft
überhaupt nicht entwickelt, an weiblichen ist oft nur das Tragblättchen oder
noch zwei seitliche entwickelt, die aber kürzer als die Sporenknöspchen
bleiben. Diöcisch; Antheridien 450 — 800 \i dick. Sporenknöspchen 900 bis
1200 n lang, 450—600 (ju breit. Kern schwarz, 600—800 p lang, 300 bis
400 fi breit, mit zwölf wenig vortretenden Leisten. An den Wurzeln finden
sich bei dieser Art eigentümliche vielzellige, erdbeerartige Knöllchen mit
Stärke, durch welche sie sich sofort von allen andern Arten unterscheidet.
— Bisher nur in Westeuropa und Nordafrika aufgefunden.
3567. Ch. connivens Salzmann. — Taf. LXXVII, Fig. 3. — Habi-
tuell an manche Formen von Ch. fragilis erinnernd, von sehr verschiedener
Grösse, aber stets mit harten, glänzenden Stengeln und Blättern, an denen
die Blättchen zu fehlen scheinen. Stengel ziemlich fein und dünn, ebenso
— 351 —
wie die Blätter nicht inkrustiert, rein grün oder gelblich-grün. Berindung
sehr regelmässig dreireihig; Rindenröhrchen sehr derbwandig und daher beim
Trocknen nicht einfallend. Stacheln fehlen vollkommen, selbst die Knoten-
zellen der Mittelreihen sind unter dem Mikroskop oft sehr schwer erkennbar.
Stipularkranz unvollkommen entwickelt und an älteren Knoten oft nicht
mehr deutlich erkennbar, namentlich treten die Zellen der unteren Reihe
nicht hervor. Blätter meist zu sieben bis neun, sehr selten zu zehn im
Quirl, schlank und lang, dabei derb, bei weiblichen Pflanzen länger und
weniger gekrümmt als bei männlichen, mit 8 — 11, selten bis 14 Gliedern,
von denen nur das kurze ein- bis zweizeilige Endglied nackt ist. Blättchen
sind an sterilen Knoten überhaupt nicht entwickelt, an männlichen Knoten
steht zu jeder Seite des Antheridiums ein sehr kleines, leicht zu übersehen-
des Blättchen, an weiblichen vorn drei, selten fünf Blättchen, die bedeutend
kürzer sind, als die Sporenknöspchen. Die Blätter zeigen aber an den
Knoten eine sehr deutliche Einschnürung, so dass eine charakteristische
Gliederung entsteht. Diöcisch; männliche Pflanzen mit kürzeren, mehr ge-
krümmten Blättern. Antheridien einzeln, 800 — 1100 (x dick. Sporenknöspchen
einzeln, länglich -eiförmig, mit verlängertem Basalteil und kurzem Hals,
850 — 1150 f.i lang, 320 — 550 fx dick. Krönchen nach oben zu verschmälert
bis auf die halbe Breite, mit eigentümlich zusammengefalteten Zellen. Kern
580 — 700 (.i lang, 240 — 350 fi dick, schwarz, mit 12 — 13 sehr wenig vor-
tretenden Leisten. Wurzeln ohne Knöllchen. — Kommt hauptsächlich in
der Nähe der Meeresküsten vor; ist aber im Gebiet ziemlich selten. — f. major
Mig. Sehr gross, bis zu 50 cm lang, etwa 0,6 mm dick, meist von rasen-
förmigem Wuchs, nicht sehr reich verzweigt. Internodien unten 3 — 4, oben
2 cm lang. Stipularkranz fast ganz unterdrückt, Stacheln fehlen, wie über-
haupt bei dieser Art vollständig. Blätter etwa 1 cm lang, meist zu acht im
Quirl, mit sieben bis neun Gliedern, mit einem meist nur einzelligen kurzen,
aber an der Basis breiten Endglied. An fertilen weiblichen Knoten sind
fünf Blättchen entwickelt, die kaum halb so lang als die reifen Sporen-
knöspchen werden. Kaum etwas inkrustiert. — f. laxa Mig. Etwas kleiner,
schlaffer und schlanker, bis 30 cm hoch, 0,5 mm dick, leicht gebogen, trocken
spröde, reich verzweigt. Internodien sehr lang, 4 — 6 cm. Stipularzellen kaum
erkennbar. Blätter der männlichen Pflanze steif aufwärts gerichtet, meist zu
acht im Quirl, mit acht bis neun Gliedern, das letzte meist einzellig, nackt,
kurz. Blättchen verhältnismässig gut neben den Antheridien entwickelt.
Antheridien kleiner als gewöhnlich, durchschnittlich 650 /.i dick. Inkrustation
gering. — f. minor Mig. Klein, ziemlich kurzblättrig, gegen 10 cm hoch,
0,5 mm dick, reich verzweigt. Internodien sehr ungleich lang, namentlich
an den Ästen oft bis auf 2 mm verkürzt, an den Hauptstengeln bis 21/2 cm
o
52
lang. Blätter an den langen Gliedern bis 1 cm, an den kurzen gegen 3 mm
lang, steif und ziemlich dick. Stipularkranz entwickelt, aber sehr unschein-
bar. Blätter meist zu sieben im Quirl, steif aufwärts gerichtet, kaum dünner
als der Stengel selbst, sehr steif und spröde, meist siebengliedrig; Endglied
einzellig, kurz, nackt, schmal, mukroartig dem mehrmals dickeren, vorletzten
Gliede aufsitzend. Blättchen an den weiblichen fertilen Knoten zu fünf, oft
über halb so lang als die Sporenknöspchen, Tragblättchen meist kürzer als
die nächststehenden seitlichen.
3568. Ch. tenuispina A. Br. — Taf. LXXVII, Fig. 1, 2. — Habi-
tuell etwa zwischen Ch. strigosa und Ch. foetida stehend, von der ersteren
durch die dreireihige Berindung, von der letzteren durch den Stachelreichtum
unterschieden. Mittelgross, 20 — 25 cm, selten bis 40 cm hoch, meist reich
verzweigt, buschig, mit etwa 0,6 — 0,8 mm dickem Stengel. Internodien sehr
verschieden, kaum 4 cm übertreffend; Blätter fast stets kürzer, ziemlich dichte
Knäuel um den Stengel bildend, ihm aber nicht anliegend. Berindung drei-
reihig, doch meist nicht ganz regelmässig, oft sind einzelne Zwischenreihen
nicht vollständig entwickelt. Bestachelung sehr verschiedenartig, niemals
ganz fehlend, bei manchen Formen aber so zart und fein, dass sie dem
blossen Auge und selbst der Lupe leicht entgehen. Stacheln gewöhnlich so
lang oder länger als der Stengel dick ist, sehr fein, nadeiförmig, spitz, stets
einzeln, an der Basis oft eine schwache Anschwellung zeigend; bei keiner
unserer Characeen sind die Stacheln so dünn bei gleicher Länge. Stipular-
kranz gut entwickelt, Zellen des oberen Kranzes länger, aber gewöhnlich
nicht so lang, wenn auch dicker als die Stacheln. Blätter meist etwa 1 cm
lang, zu neun bis zehn im Quirl, oft leicht bogig gekrümmt, mit sechs bis
acht Gliedern, von denen fünf bis sieben berindet, das ein- bis dreizellige,
meist nicht besonders lange Endglied, zuweilen auch noch das vorhergehende
blättchentragende Glied unberindet. Blättchen reich entwickelt, auch noch
am letzten, öfters über einem nackten Internodium stehenden Knoten sind
sie noch kräftig entwickelt, auf der Innenseite doppelt so lang und länger,
auf der Rückseite meist mehr als halb so lang als die Sporenknöspchen.
Monöcisch; je ein Antheridium und ein Sporenknöspchen stehen zusammen
an der ersten drei bis vier Blattknoten. Antheridien klein, 250 — 300 /j, dick.
Sporenknöspchen 650 — 800 /.i lang, 320 — 400 p breit, eiförmig, mit 12 bis
15 Windungen der Hüllzellen. Kern eiförmig, an Basis und Spitze etwas
abgeflacht, lichtbraun, 450—520 p lang, 280—340 p breit, mit 11—14 oft
Erklärung zu Tafel LXXVH.
Fig. 1. Ohara tenuispina f. major, Habitus nat. Gr.
„ 2. „ „ fertiler Blattknoten, schwach vergr.
„ 3. „ connivens, männliches Blatt » B
// 77
■rsCMHZ^&Zyc:
Ä^7^
icwa<cca<e/
— 353 —
scharfen und weit vortretenden Kanten und einem mehr oder weniger durch
eine Membran zusammengehaltenen fünfdornigen Krönchen am Grunde. —
Sehr selten, aber weit verbreitet, nur aus dem Gebiet der Flora bekannt.
— f. major Mig. Langgestreckt, mit geringer Verzweigung, langen Inter-
nodien, Blättern und Blättchen, nicht buschig. Internodien bis 4, Blätter
bis 2 cm lang. Stacheln spärlich, sehr fein und lang. Blätter mit ein bis
vier unberindeten, aber blättchentragenden Gliedern; Blättchen bis 2 mm
lang. Baden, Rohrhof unweit Schwetzingen. — f. brach yphylla Mig.
Langgestreckt, aber kurzblättrig und reich verzweigt, bis 30 cm hoch, Inter-
nodien bis 4 cm, Blätter nur bis 1 cm lang. Stacheln spärlich, kürzer und
dicker als bei voriger Form, nur im oberen Teil des Stengels. Rohrhof bei
Schwetzingen. — f. elongata Mig. Langgestreckt, kurzblättrig, im Gegen-
satz zur vorigen nicht inkrustiert, reich verzweigt, bis 30 cm hoch. Be-
endung an den älteren und mittleren Internodien sich leicht ablösend.
Stacheln spärlich, lang und fein. Blätter kurzgliedrig, mit langen, feinen
Blättchen. Rohrhof bei Schwetzingen. — f. nitida Mig. Mittelgross, reich
verzweigt, lockerbuschig, trocken, mit glänzendem Stengel, wenig inkrustiert.
Internodien in der Stengelmitte bis 4 cm, Blätter bis l1/2 cm lang. Blätt-
chen sehr fein und lang. Bestachelung gering. — Ahrensberg in Schleswig-
Holstein, Spandauer Bock. — f. minuta Mig. Klein, sehr kurzblättrig,
unregelmässig verzweigt. Mittelreihen oft von den Zwischenreihen über-
wölbt, daher die Stacheln in den Furchen. Bestachelung an den jüngeren
Internodien reich, sonst spärlich. Blätter meist nur 3 — 4 mm lang. Blättchen
dicker als sonst bei Ch. tenuispina, hinten gering entwickelt. Rohrhof bei
Schwetzingen.
3569. Ch. fragilis Desv. — Taf. LXXVIII, Fig. 1—3. — Von
charakteristischem Aussehen und trotz ihres Formenreichtums fast in allen
Formen ohne Schwierigkeit zu erkennen. Meist ziemlich schlank, fein- und
langblättrig, mit sehr geringer Entwickelung der Blättchen und kaum mit
der Lupe erkennbarem Stipularkranz , glattrindig, stachellos, sehr fein ge-
streift. Meist 20—30 cm hoch, kräftig, in füessendem Wasser bis 1 m lang
werdend, ziemlich reich verzweigt, reichlich, aber wenig auffallend inkrustiert.
Berindung sehr regelmässig dreireihig; Knotenzellen sehr schwach entwickelt
und meist erst unter dem Mikroskop erkennbar, daher Bestachelung völlig
fehlend. Blätter zu sechs bis neun, meist zu sieben bis acht im Quirl, steif,
Erklärung zu Tafel LXXVIII.
Fig. 1. Ohara fragilis, Habitus nat. Gr.
„ 2. B „ Stipularkranz und Berindung, schwach vergr.
„ 3. „ „ Stengelquerschnitt, schwach vergr.
„ 4. „ delicatula, Stipularkranz und Berindung schwach vergr.
Thom^-Migula, Flora. VI. 2. 23
— 354 —
trocken spröde, schlank, nach dem Ende zu sich verjüngend, mit sechs bis
neun Gliedern, von denen das ein- bis zweizeilige, stets sehr kurze Endglied
allein unberindet ist. Blättchen im allgemeinen sehr schlecht entwickelt und
auf der Rückseite entweder überhaupt nicht vorhanden oder nur als kleine
Wärzchen angedeutet. Sterilen Blättern fehlen die Blättchen nicht selten
überhaupt ganz. An fertilen Knoten sind meist vorn vier Blättchen ent-
wickelt, von denen die beiden mittleren meist auch etwas länger sind; sie
sind ungefähr so lang als die reifen Sporenknöspchen. Monöcisch; meist
stehen je ein Antheridium und ein Sporenknöspchen an den ersten drei bis
vier Knoten der Blätter. Antheridien ca. 300 y. dick. Sporenknöspchen
rundlich-eiförmig bis länglich, 800 — 1100 /x lang, 590 — 700 /.i breit, mit
15 — 16 stark ausgeprägten Windungen der Hüllzellen und stark entwickeltem,
bis 150 fx hohem Krönchen. Kern eiförmig bis länglich- walzenförmig, 500
bis 700 fj. lang, 350 — 400 (x breit, schwarz, mit 12 — 14 wenig vortretenden
Leisten. — Häufig und fast ebenso weit verbreitet wie Ch. foetida, nament-
lich in kleineren Gewässern, auch in Bächen mit ziemlich schnell Messen-
dem Wasser. Nicht in salzhaltigem Wasser.
I. Reihe Formae microptilae. Die Blättchen überragen die reifen
Sporenknöspchen nicht oder nur ganz unbedeutend, und dann
höchstens die beiden mittleren, nie die äusseren. Der Stipular-
kranz ist wenig entwickelt.
F. normalis Mig. Meist dichtbuschig, mittelgross, 15 — 25 cm hoch,
0,4 — 0,7 mm dick, massig verzAveigt, meist reich fruchtend. Internodien
1 — 21j2 cm lang, unten und in der Mitte länger als die Blätter. Berindung
normal, Knotenzellen der Mittelreihen selbst mit starker Lupe nicht erkenn-
bar. Stipularkranz sehr unscheinbar. Blätter meist zu acht, am Grunde
gekrümmt, mit meist sieben berindeten Gliedern und einem ein- bis zwei-
zeiligen, sehr kurzen, nackten Endglied; erstes Glied kürzer als das zweite.
Blättchen an sterilen Blättern oft ganz fehlend, an fertilen vorn meist so
lang oder etwas länger als die Sporenknöspchen. — f. Hedwigii Ag. (als
Art). Sehr langgestreckt, kräftig, langblättrig, 40 — 60 cm lang, selbst bis
1 m in schnell fliessendem Wasser, 1 — 1,4 mm dick, aber nicht sehr steif,
beim Trocknen oft bandartig flach zusammenfallend, lockerbuschig, reicher
verzweigt, als vorige Form, mit 3 — 6 cm langen Internodien und 2 — 4 cm
langen Blättern. Berindung normal, Knotenzellen der Mittelreihen flach
scheibenartig zusammengedrückt. Stipularkranz nur in Form unscheinbarer
Wärzchen entwickelt. Blätter meist zu sieben im Quirl, kräftig, weit ab-
stehend, nur in den oberen Quirlen steif aufwärts gerichtet, mit vier bis sechs
.1 —
ooo
berindeten Gliedern und einem sehr kurzen, ein- bis zweizeiligen, nackten
Endglied; erstes Glied höchstens halb so lang als das zweite. Blättchen
meist kürzer als die Sporenknöspchen, an sterilen Blättern meist fehlend.
— f. laxa Mig. Ebenfalls sehr langgestreckt, aber schwach und hinfällig,
30 — 40 cm lang, nur 0,5 mm dick, sehr spärlich verzweigt, mit bis 7 cm
langen Internodien und nur bis IV2 cm langen Blättern. Berindung normal,
mit unter der Lupe nicht erkennbaren Knotenzellen der Mittelreihen. Stipu-
larkranz sehr wenig entwickelt. Blätter meist zu acht im Quirl, mit fünf
bis sechs berindeten Gliedern und einem kurzen, ein- bis dreizelligen, nackten
Endglied. Blättchen an sterilen Blättern vollkommen fehlend, an fertilen,
meist kürzer als die reifen Sporenknöspchen; auch hier fehlen die seitlichen
oft vollständig. Selten fruchtend. — f. heterophylla Mig. Stengel 30 bis
35 cm hoch, oben mit kurzen Internodien und Blättern in den unteren 4/5 des
Stengels mit langen Internodien und Blättern; auch der Stengel ist unten
kräftig, 1 mm dick, oben dünn, 0,4 — 0,5 mm, als wenn die Pflanze aus zwei
ganz verschiedenen Formen zusammengesetzt wäre; der Übergang ist ganz
unvermittelt. Blätter unten bis 3 cm, oben nur 1 cm lang, Internodien unten
3 — 4, oben kaum 1 cm lang; im unteren Teil ähnelt die Pflanze sehr der
f. Hedwigii, die Umbildung des oberen Teiles wurde wohl durch niedrigen
Wasserstand bewirkt. Berindung normal, Stengel warzen bei sehr genauer
Lupenbetrachtung vereinzelt etwas vorragend. Stipularkranz fast gar nicht
entwickelt. Ferlile Blätter bis zehngliedrig, nur das einzellige Endglied ist
nackt, das erste Glied oft sehr kurz. Blättchen an sterilen Blättern voll-
kommen fehlend, an fertilen oft nur halb so lang als die Sporenknöspchen.
— f. macroteles Mig. Ahnlich, aber nicht so deutlich tritt auch bei dieser
Form eine Verschiedenheit der oberen fertilen von den unteren sterilen
Quirlen hervor. Stengel bis 30 cm lang, 1 mm dick, reich verzweigt, mit
bis 5 cm langen, allmählich nach oben kürzer werdenden Internodien. Sterile
Blätter lang, meist siebengliedrig, ohne Blättchen, fertile nur J/3 so lang,
stark einwärts gebogen, meist nur fünfgliedrig, mit einem zwei- bis drei-
zelligen, nackten Endglied, welches länger als die vorhergehenden Glieder ist.
Blättchen ungefähr so lang als die reifen Sporenknöspchen. — f. refracta
Mig. Gross, dünnstengelig, mit langen und sehr feinen, in den mittleren
Quirlen stark zurückgeschlagenen Blättern, dichtbuschig oder rasenförmig
wachsend, 25 — 30 cm hoch, 0,5 mm dick, an den Zweigen und Stengelenden
viel dünner, doch steif, spröde und brüchig. Zwischenreihen manchmal nicht
voll entwickelt, Knotenzellen klein und zusammengedrückt. Stipularkranz
meist unscheinbar. Blätter zu acht im Quirl, mit fünf bis sechs berindeten
Gliedern und einem kurzen, zwei- bis dreizelligen, nackten Endglied. Blätt-
chen etwa so lang als die Sporenknöspchen. — f. gracilescens Mig. Der
23*
— 356 —
vorigen ähnlich, aber zarter, feiner, viel weniger steif und starr, bis 30 cm
hoch, bis höchstens 0,4 mm dick, dichtbuschig oder in rasenförmigen Über-
zügen. Internodien etwas bis höchstens doppelt so lang als die sehr feinen,
bis 3 cm langen, aber nur 0,2 mm dicken Blätter. Berindung normal,
Knotenzellen unter dem Mikroskop als kleine rundliche, etwas vorragende
Wärzchen erkennbar; Mittelreihen meist deutlich breiter und höher als die
Zwischenreihen. Obere Stipularzellen gut entwickelt, drei- bis viermal so
lanar als breit, untere kaum entwickelt. Blätter zu acht, mit meist acht be-
rindeten Gliedern und einem kurzen, nackten, meist nur einzelligen Endglied.
Blättchen kürzer oder höchstens ebenso lang als die fast kugeligen Sporen-
knöspchen. — f. filiformis Mig. Sehr langgestreckt, dünnstengelig, ziem-
lich kurzblättrig, rasenartig, dicht gedrängt wachsend, bis 50 cm lang und
0,4 — 0,5 mm dick, wenig verzweigt, sehr hinfällig. Blätter meist nur 1 cm,
selten bis 2 cm lang, Internodien bald kürzer, bald zwei- bis dreimal so lang.
Knotenzellen der Rinde unter dem Mikroskop als kleine halbkugelige Wärz-
chen erkennbar. Stipularkranz klein. Sterile Blätter mit acht bis neun,
fertile mit fünf bis sieben Gliedern; Endglied kurz, ein- bis zweizeilig.
Blättchen stets kürzer als die Sporenknöspchen. Stark inkrustiert. — f. con-
nivens A. Br. Wenig inkrustiert, langgestreckt, fein- und kurzblättrig,
30 cm hoch, 0,4 — 0,5 mm dick, leicht hin- und hergebogen, nur in den
unteren Knoten regelmässig verzweigt, lockerbuschig, mit kurzen, selten 2 cm
erreichenden Internodien und noch kürzeren, oft nur halb so langen, eigen-
tümlich, fast halbkreisförmig gebogenen, mit ihren Spitzen den Stengel
wieder berührenden Blättern. Knotenzellen der Rinde meist flach zusammen-
gedrückt, unscheinbar. Stipularkranz aus sehr schlecht und unregelmässig
entwickelten, wenig vorragenden Zellen gebildet. Blätter zwischen sechs und
neun im Quirl an derselben Pflanze schwankend, die sterilen länger, wenig
gekrümmt, ohne Blättchen, die fertilen mit vier bis sechs berindeten Gliedern
und einem nackten, kurzen, ein- bis zweizeiligen Endglied. Blättchen kaum
halb so lang als die reifen Sporenknöspchen. — f. rudicorticata Mig.
Langgestreckt, feinstengelig und feinblättrig, 25 — 30 cm hoch, dichtbuschig
oder rasenförmig wachsend, mit 2 — 3 cm langen Internodien und etwa l'/a cm
langen, wagerecht abstehenden oder etwas zurückgeschlagenen Blättern.
Mittelreihen deutlich höher und breiter als die Zwischenreihen, Knotenzellen
als halbkugelige Wärzchen über die Rinde vorragend. Obere Stipularzellen
gut entwickelt, mehrmals länger als breit, untere klein, unscheinbar. Sterile
Blätter fünf- bis sechsgliedrig , nacktes Endglied kurz, meist zweizeilig.
Blättchen nur als rundliche Papillen entwickelt. Bisher steril. — f. flexi lis
Mig. Der vorigen etwas ähnlich, aber kleiner, selten über 20 cm hoch,
lockerbuschig, reich verzweigt, 0,5 — 0,6 mm dick, verschiedenartig hin- und
— 357 —
hergebogen, mit sehr ungleich, bis 4 cm langen, nach der Spitze rasch sehr
kurz werdenden Internodien und meist weniger als 1 cm langen Blättern.
Berindung normal, Knotenzellen scheibenförmig, kaum erkennbar. Stipular-
kranz sehr klein, nur angedeutet. Blätter meist mit sechs berindeten Gliedern
und einem kurzen, zweizeiligen, nackten Endglied; erstes Glied zuweilen
länger als die folgenden. Blättchen gut entwickelt, die vorderen länger, die
seitlichen kürzer als die reifen Sporenknöspchen. Meist wenig inkrustiert
und wenig brüchig. — f. tenuissima Mig. Sehr zart, lang- und fein-
blättrig, mit bis zum nächsten Quirl reichenden, am Ende einen langen,
lockeren Schopf bildenden, schlaffen Blättern, rasenförmig, lockerbuschig,
wenig verzweigt, oft bis zur Spitze einfach, bis 15 cm hoch, 0,4 — 0,5 mm
dick. Berindung normal, Knotenzellen zusammengedrückt, unbedeutend vor-
ragend, Mittelreihen zuweilen etwas breiter. Stipularzellen sehr breit aber
flach. Blätter zu acht im Quirl, mit sieben bis acht berindeten Gliedern und
einem nackten, ein- bis zAveizelligen, zuweilen etwas verlängerten Endglied;
das erste Glied kürzer als die folgenden. Blättchen ungefähr so lang als
die reifen Sporenknöspchen, an sterilen Blättern kaum entwickelt. Inkrusta-
tion sehr gering. — f. tenuifolia Mig. Klein, sehr zart, oft nitellaähnlich,
dichtbuschig, bis 10 cm hoch, aber nur 0,3 mm dick, mit haarfeinen, Algen-
fäden ähnlichen Blättern, unten reich, oben spärlich verzweigt. Internodien
kaum 1 cm lang, kürzer als die langen, feinen Blätter. Berindung normal,
die zusammengedrückten Knotenzellen liegen sogar tiefer als die Internodial-
zellen. Stipularzellen klein. Blätter zu sieben bis acht im Quirl, 1 — l1^ cm
lang, mif acht bis neun berindeten Gliedern und gewöhnlich einzelligem,
kurzem, nacktem Endglied. Blättchen ungefähr so lang als die Sporenknösp-
chen. Wenig inkrustiert. — f. humilior Mig. Klein, doch ziemlich
kräftig, 6 — 8 cm hoch, 0,5 mm dick; Internodien etwa 1 cm lang, etwas
länger als die Blätter. Mittelreihen oft etwas breiter und höher, Knoten-
zellen oft etwas über die Rinde vorstehend. Stipularkranz ziemlich ent-
wickelt, besonders in der oberen Reihe. Blätter zu sieben bis acht, meist
steif aufwärts, unten oft zurückgeschlagen, mit meist acht berindeten Gliedern
und einem kurzen, ein- bis zweizeiligen, nackten Endglied. Blättchen un-
gefähr so lang als die Sporenknöspchen. Meist massig stark inkrustiert.
— f. turfosa Mig. Niedrig, aber ziemlich kräftig, niederliegend, beinahe
kriechend, in flachen Torfgewässern lebend, 10 — 12 cm lang, 0,5 — 0,7 mm
dick, kleine, am Boden sich ausbreitende Büsche bildend und sich nur mit
den Spitzen in die Höhe richtend. Internodien bis 2 cm lang, nach der
Spitze zu rasch kürzer werdend. Berindung normal, mit tiefer liegenden,
flach zusammengedrückten Knotenzellen. Stipularkranz wenig entwickelt.
Blätter kräftig, zu sieben bis acht im Quirl, mit sechs bis sieben berindeten
— 358 —
Gliedern und einem kurzen und auffallend dünnen, meist einzelligen, nackten
Endglied. Blättchen etwa so lang als die reifen Sporenknöspchen. — f. minor
Mig. Kleinste Form, kaum 5 cm hoch, von gedrängtem Wuchs, dichtbuschig,
stark inkrustiert, rauh und starr, 0,4 mm dick. Blätter besonders stark
inkrustiert und daher dicker als der Stengel erscheinend. Internodien länger
bis doppelt so lang als die steif und schräg aufwärts abstehenden Blätter.
Berindung normal, Knotenzellen zusammengedrückt, kaum etwas vorstehend.
Stipularkranz klein. Blätter zu acht im Quirl, mit sechs berindeten Gliedern
und einem kurzen, einzelligen, nackten Endglied. Blättchen an den sterilen
Blättern wenig entwickelt. — f. lacustris Mig. Klein, bis 10 cm hoch,
lockerbuschig, 0,5 mm dick, schlanker und weniger inkrustiert als die vorige
Form, bogig oder wellig gekrümmt, nur unten normal verzweigt, Berindung
normal, Knotenzellen flach zusammengedrückt. Stipularkranz klein. Blätter
zu acht bis neun im Quirl, spitz auslaufend, steif aufwärts gerichtet, mit
sechs berindeten Gliedern und einem kurzen, einzelligen, nackten Endglied.
Blättchen nur halb so lang als die Sporenknöspchen. — f. rigida Mig.
Sehr kräftig, dick- und steifblättrig, 10 — 15 cm hoch, bis fast 1 mm dick,
unten reichlich, oben spärlich verzweigt, dichtbuschig oder rasenartig wachsend.
Internodien lx/2 cm, die auffallend dicken Blätter kaum 1 cm lang. Berin-
dung normal. Stipularkranz wenig entwickelt. Blätter nicht viel dünner als
der Stengel, meist zu acht im Quirl, wenig gebogen, steif aufwärts gerichtet,
mit sechs berindeten Gliedern und einem verhältnismässig dünnen, ein- bis
zweizeiligen, kurzen, nackten Endglied. Blättchen fein, so lang oder etwas
kürzer als die Sporenknöspchen. Oft stark inkrustiert. — f. com pacta
Mig. Gedrängt, niedrig, mit kurzen, dicken, meist stark gekrümmten Blättern,
bis 10 cm hoch, 0,8 mm dick. Internodien zwei- bis dreimal so lang als
die Blätter. Berindung normal, Knotenzellen etwas über die Rinde vor-
stehend. Stipularzellen der oberen Reihe gut entwickelt, der unteren kaum
erkennbar. Blätter fast halbkreisförmig gebogen, etwa 6 mm lang, dick,
plump, zu sieben bis acht im Quirl, mit fünf bis sechs berindeten Gliedern
und einem sehr kurzen, meist zweizeiligen, nackten Endglied. Blättchen
meist nur halb so lang als die Sporenknöspchen. — f. pseudointer media
Mig. Ausserlich an Ch. intermedia erinnernd, 10 — 15 cm hoch, 1 — 1,2 mm
dick, reich verzweigt, lockerbuschig, mit auffallend plumpen, nach den
Enden kaum verdünnten Blättern, die an der Spitze etwa so lang als die
Internodien, in der Mitte kaum halb so lang sind. Berindung normal.
Stipularzellen nur in der oberen Reihe gut entwickelt. Blätter zu sieben
bis acht im Quirl, sehr dick, nur das Endglied dünn, mit fünf bis sechs
berindeten Gliedern. Nacktes Endglied meist zweizeilig, kurz, mit den
Blättchen des letzten Knotens ein drei- bis vierspitziges Krönchen bildend.
— 359 —
Blättchen ungleich, bald kürzer, bald länger als die Sporenknöspchen.
— f. nigricans Magnus. Kräftig, etwas an Ch. coronata erinnernd, wenig
inkrustiert, schwärzlich-grün, 10 — 15 cm hoch, bis 1 mm dick, reich ver-
zweigt, aufrecht. Internodien bis 2 cm lang, länger als die Blätter. Be-
rindung meist normal, zuweilen einzelne Zwischenreihen mangelhaft entwickelt.
Stipularkranz wenig entwickelt. Blätter meist zu acht im Quirl, meist
sechsgliedrig; nacktes Endglied kurz, ein- bis zweizeilig, sehr viel dünner
als die vorhergehenden berindeten; erstes Glied kaum halb so lang als die
folgenden.
II. Reihe Formae macroptilae. Blättchen stets sämtlich länger als
die reifen Sporenknöspchen. Stipularkranz meist deutlich in der
oberen Reihe entwickelt, in der unteren gewöhnlich mangelhaft
oder undeutlich. Knotenzellen der Rindenröhrchen unscheinbar,
meist zusammengedrückt.
F. typica Mig. Kräftig, an f. Hedwigii erinnernd, 20 — 25 cm hoch,
dichtbuschig, bis 0,9 mm dick, aber sehr ungleich, reich verzweigt. Inter-
nodien 3 cm, Blätter l1^ — 2 cm lang. Berindung normal. Stipularkranz
auch in der oberen Reihe wenig entwickelt. Blätter stark, kräftig, meist zu
neun im Quirl, steif aufrecht, mit sechs bis sieben berindeten Gliedern und
einem kurzen, ein- bis zweizeiligen nackten Endglied; erstes Glied erheblich
kürzer als die folgenden. Blättchen doppelt so lang oder noch länger als
die reifen Sporenknöspchen. — f. elongata Mig. Der f. Hedwigia ganz
ähnlich, aber mit längeren Blättchen, die etwa doppelt so lang als die reifen
Sporenknöspchen werden. Stengel bis 60 cm hoch, bis 1 mm dick, beim
Trocknen stielrund bleibend. — f. filamentosa Mig. So lang wie die
vorige Form, aber zarter und hinfälliger, nur 0,5 mm dick bei 50 — 60 cm
Länge, im Wasser oft niedersinkend, reich verzweigt, mit 5 cm langen Inter-
nodien und nur l1/2 cm langen Blättern. Berindung normal, Knotenzellen
fast quadratisch. Stipularkranz klein, untere Reihe unter der oberen ver-
borgen. Blätter zu sechs bis sieben im Quirl weit, oft wagerecht abstehend
mit sechs bis sieben berindeten Gliedern und einem kurzen, ein- bis zwei-
zeiligen, nackten Endglied; erstes Glied kürzer als die folgenden. Blättchen
mindestens doppelt so lang als die Sporenknöspchen. Zwischen Schilf
wachsend. — f. comosa Mig. Gestreckt, dünnstengelig, kurzblättrig, von
etwas unregelmässigem Wuchs, bis 30 cm hoch, 0,5 mm dick, lockerbuschig,
oben spärlich verzweigt. Internodien 2 cm lang, länger als die Blätter, nach
dem Ende zu sich so rasch verkürzend, dass eine mehrere Zentimeter lange
fuchsschwanzartige Spitze entsteht. Berindung nicht sehr regelmässig infolge
— 360 —
ungleichartiger Entwicklung der Zwischenreihen, Mittelreihen meist breiter,
Knotenzellen zuweilen etwas vortretend. Stipularkranz gut entwickelt.
Blätter sehr dünn, meist zu acht im Quirl, mit sechs bis sieben berindeten
Gliedern und einem meist zweizeiligen kurzen nackten Endglied. Blättchen
mehr als doppelt so lang als die reifen Sporenknöspchen. — f. lepto-
phylla A. Br. Zierlich, mittelgross, dünnblättrig, buschig, bis 20 cm hoch.
0,4 — 0,5 mm dick, reich verzweigt, wenig spröde mit etwa 2 cm langen
Internodien und meist nur wenig kürzeren Blättern. Berindung nicht ganz
regelmässig, einzelne Zwischenreihen sind oft mangelhaft entwickelt oder
fehlen zuweilen ganz. Stipularkranz gut entwickelt. Blätter lang, fein, zu
sieben bis acht im Quirl, schräg, oft etwas bogig vom Stengel abstehend,
mit sieben bis acht berindeten Gliedern und einem kurzen, ein- bis zwei-
zeiligen, nackten Endglied; erstes Glied kurz. Blättchen doppelt so lang
oder noch länger als die Sporenknöspchen, zuweilen ausser den normalen
vier noch zwei weitere seitliche entwickelt. — f. virgata Kg. (als Art.)
Zierlich, schlank, kurzblättrig, von sehr reinlichem glattem Aussehen, dicht-
buschig oder gedrängt rasenartig wachsend, bis 15 cm hoch, aber nur
0,3 — 0,4 mm dick, sehr glattstenglig, auch beim Trocknen völlig stielrund
bleibend. Berindung normal. Stipularkranz in der oberen Reihe gut ent-
wickelt. Blätter kurz, fein, dem Stengel dicht aufrecht anliegend mit meist
sechs sehr kurzen berindeten Gliedern und einem langen zwei- bis drei-
zelligen nackten Endglied, welches oft länger als das vorhergehende berin-
dete Glied des Blattes ist. Blättchen mehrmals länger als die reifen
Sporenknöspchen. — f. humilis Mig. Klein, dichtbuschig, gedrängt mit
dichter und teilweise rauher Inkrustation und deshalb meist garnicht wie
Ch. fragilis aussehend, 6 — 10 cm hoch, ohne Inkrustation höchstens 0,5 mm
dick, unten reich, oben spärlich verzweigt. Internodien etwa so lang als die
Blätter, kaum 1 cm erreichend. Mittelreihen etwas breiter als die Zwischen-
reiben, Knotenzellen etwas vorragend. Stipularzellen der oberen Reihe sehr
kräftig entwickelt, in der unteren wenig entwickelt und versteckt. Blätter
dick, ziemlich steif, zu sieben bis acht im Quirl, mit meist sieben berindeten
Gliedern und einem kurzen, nackten, ein- bis zweizeiligen Endglied. Blätt-
chen höchstens doppelt so lang als die Sporenknöspchen. — f. rudis Mig.
Der vorigen Form ähnlich, aber noch stärker inkrustiert, buschiger, ge-
drängter rasenartig wachsend, bis 30 cm hoch und bis 0,8 mm dick, massig
verzweigt. Internodien mit Ausnahme der Sprossenden sehr viel länger als
die Blätter, 2 — 3 cm, Blätter kaum 1 cm lang. Berindung unregelmässig,
einzelne Zwischenreihen öfters fehlend, Knotenzellen deutlich als breite flache
Wärzchen entwickelt. Stipularzellen in der oberen Reihe gut, in der unteren
wenig entwickelt. Blätter meist zu acht im Quirl, mit fünf bis sieben be-
— 361 —
rindeten Gliedern und einem kurzen, ein- bis zweizeiligen nackten Endglied.
Blättchen bald viel länger, bald etwas kürzer als die Sporenknöspchen.
— f. brach}Tphylla Mig. Stark aber nicht rauh inkrustierte Form, sehr
kurzblättrig, bis 15 cm hoch, 0,4 — 0,8 mm dick, spärlich verzweigt, locker-
buschig. Internodien bis drei, Blätter durchschnittlich 0,6 cm lang. Be-
rindung normal, Rindenröhrchen oft eigentümlich gewellt. Stipularkranz
schwach entwickelt, die untere Reihe versteckt unter der oberen. Die
kurzen Blätter sind derb, sehr kurzgliedrig, zu sieben bis acht im Quirl und
dichte Quirle um den Stengel bildend, mit meist sechs berindeten Gliedern
und einem meist zweizeiligen nackten Endglied von ungefähr derselben
Länge wie das vorhergehende berindete Glied. Blättchen den sterilen Blättern
fast vollkommen fehlend, an den fertilen bis doppelt so lang als die Sporen-
knöspchen. — f. elegans Mig. Zierlich, glatt, reinlich, lockerbuschig, mit
sehr reicher und weit an den Blättern hinaufgehender Fruktifikation, ca.
15 cm hoch, 0,6 mm dick, reich verzweigt, oft leicht gebogen, mit 2 — 2a/2 cm
langen Internodien und höchstens 1 cm langen Blättern. Mittelreihen ge-
wöhnlich etwas breiter als die Zwischenreihen. Stipularkranz wenig ent-
wickelt. Blätter meist zu acht im Quirl, meist sehr deutlich gegliedert,
ziemlich dick, aber mit feiner Spitze, meist mit sechs berindeten Gliedern
und einem nackten zweizeiligen Endglied von ungefähr derselben Länge wie
das vorhergehende berindete Glied. Blättchen etwa doppelt so lang als die
reifen Sporenknöspchen. — f. stricta Mig. Klein, rauh, stark inkrustiert,
klein am Boden dichte Büsche bildend, 15 cm hoch, 0,3 — 0,6 mm dick,
unten reich, oben spärlich verzweigt. Mittelreihen breiter und etwas höher
als die Zwischenreihen, Knotenzellen als kleine Wärzchen entwickelt.
Stipularkranz deutlich, auch die Zellen der unteren Reihe noch doppelt so
lang als dick. Internodien 1 cm lang, kürzer als die lx/2 cm langen Blätter.
Diese stehen zu sieben bis acht im Quirl, haben sieben bis acht berindete
Glieder und ein sehr kurzes einzelliges nacktes, mukroartiges Endglied. An
den spärlichen fertilen Blättern sind die Blättchen zwei- bis dreimal so lang
als die Sporenknöspchen, an den sterilen wenig entwickelt.
III. Reihe Formae barbatae. Stipularkranz gut entwickelt und
auch in der unteren Reihe ausgebildet. Mittelreihen breiter und
höher als die Zwischenreihen, Knotenzellen deutlich als kleine
Wärzchen über die Rinde hervorragend.
F. gracilis Mig. Schlank, glatt, zierlich, lockerbuschig, bis 30 cm
hoch, 0,6 — 0,8 mm dick, vielfach leicht gebogen, reich verzweigt. Inter-
nodien 3 — 4 cm lang, doppelt bis dreimal so lang als die Blätter. Mittel-
— 362 —
reihen breiter und etwas erhabener als die Zwischenreihen, Knotenzellen
als kleine flache Wärzchen entwickelt. Stipularkranz sehr stark, doch die
Zellen der unteren Reihe sehr ungleich lang. Blätter meist zu sieben im
Quirl mit acht berindeten Gliedern und einem nackten zwei- bis drei- selbst
bis vierzelligen Endglied, welches fast so lang als das vorhergehende be-
rindete Glied ist. Blättchen mehrmals länger als die Sporenknöspchen.
Wenig inkrustiert. — f. pulchella Mig. Der vorigen ähnlich, doch dichter
buschig, langblättriger, bis 30 cm hoch, 0,5 — 0,7 mm breit, reich verzweigt,
vielfach leicht hin- und hergebogen. Internodien etwa 2 cm lang, nach
oben zu wenig länger als die sehr feinen und geschmeidigen Blätter. Mittel-
reihen etwas breiter als die Zwischenreihen, Knotenzellen als kleine rund-
liche Wärzchen über die Rinde vorragend. Stipularkranz stark entwickelt,
die Zellen der oberen Reihe den Blättchen ähnlich. Blätter meist zu acht
im Quirl mit meist acht berindeten Gliedern und einem kurzen, ein- bis
zweizeiligen nackten Endglied, erstes Glied kurz, etwas zurückgebogen.
Blättchen spitz, dünn, mehrmals länger als die reifen Sporenknöspchen.
Wenig inkrustiert. — f. barbata Ganterer. Gestreckt, ziemlich kurzblättrig,
derb, in lockeren, schmächtigen Büschen wachsend, etwa 20 cm hoch, 0,7 mm
dick, reich verzweigt und meist leicht gebogen. Internodien sehr ungleich
bis 4 cm lang, stets bedeutend länger als die 6 — 8 mm langen Blätter.
Mittelreihen sehr deutlich vortretend und fast doppelt so breit als die
Zwischenreihen, Knotenzellen nur kleine, unscheinbare Wärzchen bildend.
Stipularkranz namentlich in der oberen Reihe stark entwickelt. Blätter zu
sieben bis acht im Quirl mit sieben bis acht berindeten Gliedern und einem
nackten kurzen, ein- bis zweizeiligen Endglied. Blättchen länger als die
reifen Sporenknöspchen. — f. capillacea Mig. Habituell abweichend an
langgestreckte köpfchenbildende Nitella syncarpa erinnernd, mit kurzen, sehr
feinen Blättern, schmächtig, buschig, reich verzweigt, bis 15 cm hoch,
0,5 mm dick. Internodien bis 2 cm, Blätter nur 3 — 5 mm lang. Berindung
ziemlich unregelmässig. Zwischenreihen oft schlecht entwickelt und bedeu-
tend schmäler als die Mittelreihen, Knotenzellen als deutliche Warzen oder
kurze Stacheln entwickelt. Stipularkranz nicht stark entwickelt. Blätter zu
sieben bis acht im Quirl mit fünf bis sechs berindeten Gliedern und einem
kurzen, ein- bis zweizeiligen nackten Endglied. Blättchen etwas länger als
die Sporenknöspchen.
3570. Ch. delicatula Ag. — Taf. LXXVIII, Fig. 4. Mit Ch.
fragilis sehr nahe verwandt und von ihr nicht scharf zu trennen, habituell
den zarteren Formen derselben sehr ähnlich. Bildet dichte, niedrige Büsche
von 6 — 10, selten bis 15 cm Höhe. Stengel dünn aber derb, hart, beim
Trocknen stielrund bleibend. Verzweigung reich. Internodien meist kürzer
— 363 —
als die langen feinen Blätter. Berindung dreireihig. Mittelreihen stärker
entwickelt, breiter und höher als die Zwischenreihen; Knotenzellen stets als
mehr oder weniger stark entwickelte Wärzchen oder kurze Stacheln über
die Rinde emporragend. Stipularkranz in der oberen Reihe gut (Mitwirkelt,
in der unteren zuweilen erheblich schwächer. Blätter sehr dünn und ver-
hältnismässig sehr lang, meist zu sieben bis acht im Quirl, nach der Spitze
zu oft schopfartig, zarter und weniger steif, als bei Ch. fragilis, meist
sieben- bis achtgliedrig, nacktes Endglied kurz, meist zweizeilig. Blättchen
von ähnlicher Entwicklung als bei Ch. fragilis, die mittleren gewöhnlich
etwas länger als die reifen Sporenknöspchen. Monöcisch. Fruktifikations-
organe denen von Ch. fragilis sehr ähnlich. Sporenknöspchen eiförmig,
etwa 950 /j, lang, 600 u breit mit etwas verlängertem Hals und dreizehn
bis vierzehn Windungen der Hüllzellen. Kern kleiner, schwarz, 500 — 600 f.i
lang mit elf bis zwölf Streifen, die stärker als bei Ch. fragilis vortreten.
Verbreitet, doch nicht häufig, teils in kalten Gebirgsseen, teils in verschie-
denen stehenden Gewässern der Ebene, aber in anderer Form. — f. bulbi-
lifera A. Br. Zart, fein, wenig inkrustiert. Wärzchen klein und dem
blossen Auge nicht erkennbar. Mit einzelligen, kreideweissen Bulbillen an
den unteren Teilen, die oft zu fest zusammenhängenden grösseren Knöllchen
zusammentreten. — f. verrucosa Itzigsohn. Mittelreihen auffallend stark
entwickelt, Knotenzellen zu auch dem blossen Auge erkennbaren Warzen
oder kleinen Stacheln ausgewachsen; echte Bulbillen fehlen, nur die Stengel-
knoten selbst füllen sich manchmal mit Reservestoffen. Die Stengel und
Blätter sind weniger fein und mehr denen der Ch. fragilis ähnlich, von der
sie überhaupt schwer zu trennen ist.
Nachträge und Berichtigungen.
Zu den Algen.
Bd. I.
Seite 19 Zeile 2 von unten lies fuscoviolaceus statt fuscoviolacens.
20 » 7 „ „ „ brunneolus statt brunncolus.
„ 24 „ 2 „ „ „ arabigua statt ambigna.
„ 36 ist Nr. 134 M. protogenita zu streichen = Chroococcus pro-
togenitus.
„ 55 Zeile 9 von unten lies tenuis statt tennis.
59 „ 12 von oben „ Xanthotrichuni statt Xauthotrichum.
„ 74 ist Nr. 334 L. persicina zu streichen = Phormidium persicinum.
77 Zeile 4 von unten lies subcontinua statt subcontimia.
.116 „ 20 „ „ „ Microchaete „ Michochaete.
., 133 „ 22 ,, „ „ tenuis statt tennis.
„ 137 ist hinter Nr. 583 einzuschalten:
583. B. A. Laminariae Kuckuck.
„ 158 Zeile 15 von oben lies minor statt nimor.
„ 562 Nr. 2095 ist zu streichen (= Nr. 1715).
„ 848 Zeile 10 von unten lies patens statt pateus.
Hinter Seite 860 ist ein Blatt des Manuskriptes ausgefallen und des-
halb folgendes nachzutragen:
3. Unterordnung Siphoneae.
Einzellige Algen von sehr mannigfaltiger Gestalt, oft reich verzweigt.
Zellen vielkernig, mitunter mit unvollständigen Scheidewänden im Innern.
Geschlechtliche Fortpflanzung meist vorhanden, daneben oft auch unge-
schlechtliche.
Übersicht der Familien.
1. Geschlechtliche Fortpflanzung durch bewegliche männliche und unbeweg-
liche weibliche Geschlechtszellen (Eizellen). Yaucheriaceae.
Geschlechtliche Fortpflanzung unbekannt oder durch bewegliche weibliche
und männliche Gameten. 2.
— 365 —
2. Thallus meist reich verzweigt, Zweige locker oder dicht zu einem be-
stimmt geformten Vegetationskörper verflochten. Codiaceae.
Thallus ungeteilt oder verzweigt, Verzweigungen aber nicht zu einem be-
stimmt geformten Vegetationskörper verflochten. 3.
3. Thallus in Stamm und Blätter differenziert oder fiederig verzweigt. 4.
Thallus ohne Differenzierung in Stamm und Blätter nicht fiederig ver-
zweigt. Derbesiaceae.
4. Sprosse fiederig verzweigt. Bryopsidaceae.
Thallus nicht fiederig verzweigt, in kriechenden Stamm Wurzein und
Blätter differenziert. Caulerpaceae.
Die schwarze Tafel XXIX C wurde irrtümlich als XXII C bezeichnet;
die richtige Tafel XXII C ist farbig.
Bd. IL
Die schwarze Tafel XLVIIE ist versehentlich als Tafel XLVII be-
zeichnet.
Seite 109 Zeile 3 von oben lies LIIK statt LIIH.
„ 112 ,, 5 „ unten lies LIIK statt LIIH.
„ 113 „ 10 „ „ „ LIIK, Fig. 2; Taf. LIIL, Fig. 12
statt LIIH, Fig. 2; LHK, Fig. 1, 2.
Die bunte Tafel LIIH ist als LIIK zu bezeichnen.
Register.
Die cursiv gedruckten Namen sind Synonyme.
A.
Acanthoceras distans Kg. 119.
— echionotum Kg. 119.
— oxyacanthum Kg. 119.
— transcurrens Kg. 119.
Acrocarpus crinalis Kg. 28.
— lubricus Kg. 28.
— pusillus Kg. 29.
- spathulatus Kg. 28.
Acrochaetium pallens Naeg.
126.
Acrodiscus Zan. 131.
— Vidovichii (Menegh.) Zan.
132.
Acrosorium aglaophylloides
Zan. 56.
Actinococcus Kg. 35.
- Henmdyi Harv. 143.
— roseus (Suhr.) Kg. 35.
- subcutaneus (Lyngb.)
Rosenv. 35.
Aglaopliyllum confervaceum
Kg. 57.
— delicatulum Kg. 56.
— Leaormandii Derb et Sol.
56.
— ocellatam Mont. 56.
— punctatum Aresch. 56.
- Sandrianum Kg. 56.
— Vidovichii Menegh. 57.
Aglaozonia reptans Kg. 237.
Ahnfeldtia Fries 36.
— plicata (Huds.) Fr. 36.
Akinetosporeae 246.
Alaria Grev. 244.
— esculenta (Lyngb. Grev. 244.
(Lat.)
A llogonium halopki lum
Hansg. 9.
— smaragdinum 9.
— Wolleanum Hansg. 8,
Aloidium subtile Kg. 66.
— tenuissimum Kg. 66.
Alsidium C. Ag. 67.
— corallinum Ag. 68.
— Helminthochorton
Kg. 68.
— lanciferum Ag. 68.
Aniphiroa Lam. 160.
— amethystina Zan. 161.
— cladoniaeformis Menegh.
161.
— cryptartbrodia Zan. 160.
— inordinata Zan. 161.
— irregularis Kg. 161.
— rigida Lam. 161.
— spina Kg. 161.
— verruciolosa Kg. 161.
Anotrichium tenue Naeg. 102.
Antithamnion Naeg. 114.
— cladodermum(Zan.)Hauck.
115.
— cruciatum (Ag.) Naeg. 115.
— cruciatum f. fragilissima
Hauck 115.
— fragilissinium (Zan.) De
Toni 115.
— Plumula (Ellis) Thur. 114.
Aphanurtron Cladostephus Ag.
84.
— latum Ag. 204.
Araehnophyllum conferva-
ceum Zan. 57.
ArchaeolithothamnionRothp.
150.
— crispatum (Hauck) Fosl.
150.
Areschougia stellaris Menegh.
231.
Arthrocladia Dubv 198.
— australis Kg. 198.
— dalmatica Zan. 198.
— septentrionalis Kg. 198.
- villosa (Huds.) Duby. 198.
Ascocyclus Magnus 195.
— balticus Reinke 194.
— foecundus Reinke 194.
— ocellatus Reinke 194.
- orbikularis (J. Ag.) Magn.
195.
— reptans Reinke 193.
Ascophyllum Stackh. 266.
— Mackaii (Turn.) Holm, et
Batt. 256.
— nodosum (L.) Le Jol. 256.
Asperococcus Lamx 210.
— bullosus Lam. 211.
— compressus Griff. 211.
— echinatus (Mert.) Grev.
211.
— fistulosus Hook 211.
— Laminariae 203.
— sinuosus Bory 211.
— Turnen Hook 211.
Asterocystis Gobi. 8.
— halophila (Hansg.) 9.
— ramosa (Thwaites) Gobi
8.
— smaragdina (Reinsch) 9.
307
Asterocystis Wolleana
(Hansg.) Lagerh. 8.
Asterotrichia ulvicola Zan.
225.
tt.
Bangia Lyngbye. 4.
— atropurpurea (Roth) Ag.5.
— ciliaris Carm. 5.
— compacta Zanard 5.
— elegants Chauv. 8.
— subaequalis Kg. 5.
— tenulssima Kg. 6.
— versicolor Kg. 5.
ßangiaceae 3.
Bangiales 3.
Batrachospernium Roth 18.
— affine Kg. 20.
— alpinum Naeg. 19.
— atrum Harvey 20.
— bambusinum Kg. 20.
— caerulescens Bory 20.
- confusum Hass. 19.
— detersum Kg. 20.
— diehotomum Rot. 20.
— Dillenii Bory 20.
— dvmorphwm Kg. 20.
giganteum Desv. 19.
— helniinthosuin Sirodot 19.
Kuehneanum Rab. 20.
— moniliforme Roth 19.
— moniliforme var. conden-
satum Kg. 19.
— moniliforme var. confusum
Rab. 19.
— moniliforme var. filamen-
tosum Rab. 19.
— moniliforme v. Kuehneanum ;
Rab. 20.
— pyramidale Sirodot 19.
— setiger um Rab. 19.
- Suevorum Kg. 20.
- tenuissimum Bory 20.
— tumidum Reinsch 20.
— vagum Ag. 20.
— vagum var. caerulescens
Rab. 19.
Bonnemaisonia C. Ag. 61.
Bonnemaisonia adriatAe* Zan.
61.
— asparagoides(Woodw.) Ag.
61.
Bonneinaisoniaceae 60.
Boryna (Annabarina Grat. 124.
Brongniartella Bory 83.
— byssoides (G. et W.)
Schmitz 83.
— elegans Bory 83.
— Sollerii Schmitz 83.
C.
Calliblepharis Kg. 43.
— ciliata (Huds.) Kg. 44.
Callithamnion Lyngb. 104.
— abietinum Reinsch 114.
— apiculatum Menegh. 110.
— Batrachospermum Kg. 116.
— Bebbii Reinsch 114.
— Borreri Harv. 104.
— byssaceum Kg. 16.
— byssoides Arnott 110.
— caudatum J. Ag. 107.
— cladodermum Zan. 115.
— clavellatum Kg. 110.
— comosum Kg. 103.
— condensatum Kg. 116.
— corymbosum (Sm.) Lvngb.
107.
— cruciatum Ag. 115.
— decipiens Ag. 115.
— elegans Schousb. 114.
— elongellwm Zan. 107.
— flagellare Zan. 107.
— fragilissimum Zan. 115.
— fruticulosum J. Ag. 107.
— Giraudii J. Ag. 110.
— gracillimum Ag. 111.
— graäUimnm Harv. 112.
— graniferum Menegh. 110.
— granulatum (Ducl.) Ag.
107.
— hirtellum Zan. 105.
— inordinatum Zan. 98.
— irreguläre J. Ag. 99.
— Lenormandii Suhr 17.
— micropterum Kg. 99.
Callithamnion minutissimum
Zan. 17.
— minutissimum Suhr 125
— minutum Suhr 125.
— multifidum Kg. 97.
— nodulosum Kg. 116.
— oppositifolium J. Ag. 1)7.
— pallens Zan. 126.
— pedicellatum Ag. 104.
— peregrinum Kg. 110.
— piliferum Kg. 16.
— pinnato-furcatum Kg. 110.
— Pluma Ag. 99.
— Pluma var. microptera
Mont. 99.
- — Plumula Lyngb. 114.
— polyacantlium Kg. 114.
— polyspermum Ag. 106.
— pygmaeum Kg. 16.
— refr actum Kg. 114.
— rigidulum Kg. 98.
— roseolum Ag. 98.
— roseum Ag. 106.
— Rothii Berk. 125.
— Rothii Lyngb. 125.
— Savianum Menegh 16.
— scopulorum Ag. 105.
— secundatum J. Ag. 17.
— seirospermum Griff. 109.
— seirospermiun v. graniferum
Hauck 110.
— seirospermum f. lanceolata
Hauck 110.
— seminudum Ag. 104.
— subtilissimum De Not. 109.
— subverticillatum Zan. 98.
— tenuissimum (Bonnern.)
109.
— tetragonum Ag. 106.
— tetricum (Dillw.) Ag. 106.
— thuyoides Ag. 111.
— trifarium Menegh. 105.,
— tripinnatum (Grat.) Ag.
105.
— truncatum Menegh. 112.
— Turner't Ag. 98.
— utriculosum Kg. 103.
— ventricosum Kg. 99.
— 368
Callithamnion versicolor Ag.
107.
— verticillatum Kg. 134.
- virgatulum Harv. 17.
Callonema smaragdina
Reinsch. 9.
Callymenia J. Ag. 35.
— microphylla Zan. 36.
Calosiphonia Crouan 136.
— dalmatica (Kg.) De Toni
136.
Capsicarpella sphaerophora
Kjellm. 202.
Carmichaelia attenuata Grev.
210.
Castagnea Derb et Sol. 214.
— divaricata Ag. 214.
— fistulosa Derb, et Sol.
217.
— Griffithsiana (Grev.) Ag.
215.
— tuber culosa J. Ag. 221.
Catenella Grev. 37.
— Opuntia (G. et W. Grev.
37.
Caulacanthus Kg. 26.
— ustulatus (Mert.) Kg. 27.
Centroceras brachyacanthum
Kg. 123.
— cryptacanthum Kg. 123.
- Gasparinii Kg. 123.
— hyalacanthum Kg. 123.
— leptacanthum Kg. 123.
- macracanthum Kg. 123.
— micracanthum Kg. 123.
— oxyacantlium Kg. 123.
Ceramiaceae 95.
Ceramium (Roth.) Lyngb. 117.
— azoricum Menegh. 119.
— barbatum Kg. 120.
— capillaceum Menegh. 123.
— ciliatum (Ellis) Ducl. 121.
— cinnabareum (Grat.)
Hauck 124.
— circinatum (Kg.) J. Ag.
121.
— clavulatum Ag. 123.
- coccineum Zan. 119.
Ceramium connivens Zan.
120.
— iristatum Menegh. 122.
— dalmaticum Menegh. 119.
— Deslongchampii Chauv.
121.
- diaphanum (Lightf.) Rot.
123.
— divaricatum Ardiss. 121.
— echionotum J. Ag. 119.
— elegans Ducl. 120.
— fastigiatum Harv. 119.
— giganteum Menegh. 122.
— gracillimum Griff 122.
— hospitans Zan. 122.
— inconspicuum Zan. 119.
— ordinatum Kg. 124.
— radiculosum Grün. 120.
— rubrum (Huds.) Ag. 122.
— rubrum f. barbata Hauck
120.
— strictum Grev. etHarv. 123.
— Teedii Roth 32.
— tenuissimum (Lyngb.) J.
Ag. 119.
— tumidulum Menegh. 122.
— Turneri Mert 98.
— uniforme Menegh. 122.
Chaetangiaceae 23.
Chaetoceras echionotumKg.119
Chaetopteris Kg. 241.
— plumosa Kg. 242.
Champia Desv. 50.
— parvula Ag. 50.
Chantransia Schmitz 16.
— ascosperma Reinsch 18.
— flagellifera Reinsch 17.
— gracillima Reinsch 18.
— microscopica Kg. 17.
— minutissima (Zan.) Hauck
17.
— Nemalionis Ard. 16.
— Nordstedtiana Reinsch 17.
— Saviana (Menegh.) Ard. 16.
— secundata (Lyngb.) Thur.
17.
— velutina Hauck 17.
— violacea Kg. 18.
Chantransia virgatula (Harv.)
Thur. 17.
Chara Vaillant 284.
— aspera (Deth.) Willd. 339.
— baltica (Fries) Wählst. 310.
— ceratophylla Wallr. 292.
— connivens Salzm. 350.
— contraria A. Br. 296.
— coronata Ziz. 286.
— crassicaulis Schleich. 330.
— crinita Wallr. 288.
— delicatula Ag. 362.
— dissoluta A. Br. 292.
— foetida A. Br. 316.
— fragifera Durieu 350.
— fragilis Desv. 353.
— galioides DC. 349.
— gymnophylla A. Br. 314.
— hispida L. 332.
— horrida Wählst. 337.
— imperfecta A. Br. 288.
— intermedia A. Br. 304.
— jubata A. Br. 295.
— Koheilii A. Br. 314.
— polyacantha A. Br. 303.
— Rabenhorstii A. Br. 330.
— rudis A. Br. 331.
— scoparia Bauer 287.
— strigosa A. Br. 302.
— tenuispina A. Br. 352.
Characeae 262.
Chlorosiphon Laminariae
Harv. 203.
— pusillus Harv. 202.
Chondracanthus Teedii Kg. 32.
Chondria (C. Ag.) Harv. 66.
— ariiculata Ag, 49.
— clavellosa Ag. 53.
— dasypyhlla (Woodw.) Ag.
67.
— fistulosa Kg. 54.
— furcata Ag. 45.
— kaliformis Ag. 51.
— obtusa Ag. 64.
— obtusa var. Delileikg. 64.
— papulosa Ag. 64.
— parvula Ag. 50.
— pinnatifida Ag. 65.
369
Chondria polyklados Kg. 51.
— radicans Kg. 65.
— striolata Ag. 66.
— tenuissima (G. et W.) Ag.
66.
— Uvaria Ag. 48.
Chondriopsis dasyphylla Ag.
67.
— divergens J. Ag. 66.
— tenuissima J. Ag. 66.
Chondroclonium TeediiKg. 32.
Chondrosiphon mediterraneus
Kg. 54.
— Meneghinianiis Kg. 53.
— radicans Kg. 54.
— robustus Kg. 53.
Chondrotha mni um clavellosum
Kg. 53.
Chondrus (Stackh.) Ag. 31.
— crispus (L.) Stackh. 31.
— Griffithsiae Ag. 35.
rubens Lyngb. 33.
— Vidovichii Men. 132.
Chondrymenia Zan. 41.
— lobata Zan. 41.
Chorda Stackh. 208.
— Filum (L.) Lam. 208.
— fistulosa Zanard 204.
— lomentaria Lyngb. 204.
— tomentosa Lyngb. 208.
Chordaria Ag. 218.
— divaricata Kg. 214.
— flagelliformis (Muell.) Ag.
219.
- nodulosa Ag. 221.
— paradoxa Lyngb. 218.
— ■ rhizodes Ag. 220.
— rhizodes v. paradoxa Ag.
218.
rotunda Ag. 141.
— ■ scorpioides Lyngb. 256.
— tuberculosa Lyngb. 219. .
Choreonema Schmitz 150.
— Thureti (Born.) Schmitz
150.
Choristocarpeae 248.
Choristocarpus Zan. 248.
- tenellus (Kg.) Zan. 248.
Thome-Migula, Flora. VI.
Chroodactylon Wolleanum
Hansg. 8.
Chroothece Hansg. 11.
— Richteriana Hansg. 11.
Chrysimenia Ag. 47.
— acicularis J. Ag. 53.
— Chiajeana Menegh. 49.
— clavellosa J. Ag. 53.
— dichotoma Ag. 130.
— microphysa Hauck 48.
— Uvaria (L.) Ag. 48.
— ventricosa (Lam.) Ag. 48.
Chylocladia Grev. 52.
— acicularis J. Ag. 53.
— articulata Grev. 49.
— clavellosa (Turn.) Grev. 53.
— compressa (Kg.) Ard. 53.
— firma Zan. 54.
— ■ iridescens J. Ag. 52.
— kaliformis Hook 51.
— mediterranea J. Ag. 52.
— mediterranea Zan. 53.
— ovalis Hook 52.
— ■ parvula Hook 50.
— phalligera J. Ag. 49.
— polycarpa Zan. 54.
— polyclados Zan. 51.
— reflexa Lenorm. 51.
— robusta J. Ag. 53.
— uncinata Menegh. 53.
Cladhymenia Bometii Rodr.
66.
Cladosiphon Kg. 217.
— balticus Gobi 206.
— mediterraneus Kg. 217.
Cladostephus Ag. 243.
— ■ densus Kg. 243.
— Lycopodium Ag. 67.
— spongiosus Kg. 243.
— spongiosus (Lightf.) Ag.
243.
— verticillatus (Lightf.) Ag.
243.
Cladothele filiformis Kg. 234.
— Montagnei Kg. 234.
Coccotylus Brodiaei Kg. 33.
Coelodictyon Zanardinianum
Kg. 95.
Coilonema Chordaria Aresch.
207.
— Mesogloia Aresch. 208.
Colpomenia Dab. 211.
— sinuosa (Roth) Derb, et
Sol. 211.
Compsothamnion Naeg. 111.
— gracillimum (Harv.) Naeg.
112.
— thuyioides(Sm.) Naeg. 111.
— truncatum(Menegh.)Naeg.
112.
Confcrva fucicola Velley 231
— ferruginea Ag. 231.
— obtusa Ag. 231.
Constantinea reniformis Post
et Rupr. 138.
Contarinia Zan. 142.
— cruoriaeformis Cr. 144.
— peysonneliaeformis Zan.
142.
Corallina (Tourn.) Lam. 161.
— amethystina Zan. 161.
— attenuata Kg. 163.
— Calvadosii Lamour. 162.
— corniculata L. 162.
— densa Kg. 162.
— gibbosa Kg. 163.
— granifera Ell. et Sol. 163.
— laxa Larnarck 162.
— longicaulis Lamarck 162.
— longifurca Kg. 162.
— mediterranea Ar. 163.
— membranacea Esp. 153.
— nana Zan. 162.
— officinalis L. 162.
— officinalis v. mediterranea
Hauck 163.
— palmata Kg. 162.
— plumula Zan. 162.
— rubens L. 162.
— rubens v. corniculata
Hauck 162.
— spathulifera Kg. 162.
— virgata Zan. 163.
Corallinaceae 148.
Corticularia brachiata Kg. 1 81 .
— laeta Kg. 181.
24
370
Corynephora baltica Kg. 221.
— flaccida Ag. 223.
Corynophloea Kg. 224.
— baltica Kg. 221.
— flaccida Kg. 224.
— umbellata Ag. 224.
— umbellata Kg. 223.
Corynospora clavata J. Ag.
103.
— pedicellata J. Ag. 103.
Crouania Ag. 116.
— attenuata (Bonn.) Ag. 116.
Cruoria Fries 144.
— pellita (Lyngb.) Fr. 144.
— purpurea Crouan 144.
— Stilla Kuckuck 144.
Cruoriella Crouan 144.
— adriatica (Hauck) De Toni
145.
— armorica Crouan 145.
— Dubyi (Crouan) Schmitz
145.
Cryptonemia J. Ag. 132.
— dichotoma J. Ag. 132.
— Lactuca J. Ag. 132.
— Lomation (Bertol.) J. Ag.
132.
— tunaeforrnis (Bert.) Zan.
133.
— Vidovichii Zan. 132.
Cryptonerniales 126.
Cryptopleura lacerata Kg.
57.
Cutleria Grev. 236.
— adspersa (Roth.) De Not
237.
— collaris Zan. 236.
— dalmatica Zan. 237.
- dichotoma Kg. 237.
— intricata Zan. 237.
- multifida (Sm.) Grev.
237.
— penicillata Kg. 237.
Cutleriaceae 235.
Cutleriales 235.
Cyclosporeae 249.
Cylindrocarpus BerMeyi
Crouan 223.
Cystoclonium Kg. 37.
— purpurascens (Huds.) Kg.
37.
Cystosira Ag. 257.
— Abies-Marina (Gmel.) Ag.
258.
— abrotanifolia Ag. 260.
— amentacea Bory 259.
— amentacea v. selaginoides
Ag. 258.
— aurantia Kg. 259.
— barbata(Good.etWoodw.)
Ag. 259.
— barbatula Kg. 259.
— concatenata (L.) Ag. 259.
— corniculata (Wulf.) Zan.
257.
— crinita (Desf.) Duby 259.
— discors (L.) Ag. 260.
— divaricata Kg. 260.
— elata Kg. 260.
— ericoides v. amentacea Ag,
259.
— ericoides v. corniculata
Men. 257.
— ericoides v. selaginoides
Ag. 258.
— fibrosa (Huds.) Ag. 260.
— fl.mbrio.ta Bory 260.
— flaccida Kg. 259.
— foeniculacea Grev. 260.
— glomerata Kg. 260.
— granulata Falkenb. 257.
— granulata Falkenb. 258.
— granulata v. concatenata
Men. 259.
— gracilis Kg. 258.
— Hoppii Ag. 259.
— Hoppii var. aurantia Kg.
259.
— leptocarpa Kg. 260.
— microcarpa Kg. 259.
— microcarpa Kg. 260.
— Montagnei Ag. 258.
— paniculata Kg. 260.
Cistosirapatentissima Kg. 260.
— pinnata Kg. 258.
— robusta Kg. 259.
— sedoides Ag. 258.
— selaginoides (Wulf.) Nacc.
258.
— squarrosa De Not. 257.
— squarrosa Kg. 259.
— squarrosa Kg. 260.
D.
Dasya C. Ag. 90.
— Arbuscula (Dillw.) Ag. 92.
— Arbuscula ß villosa Hauck
92.
— coccinea Ag. 90.
— corymbifera J. Ag. 91.
— dalmatica Menegh. 93.
— elegans (Mart.) Ag. 92.
— Kützingiana Biasol. 92.
— ocellata (Gratel.) Harv. 91.
— pallescens Kg. 92.
— penicillata Zan. 94.
— plana Ag. 94.
— punicea Menegh. 91.
— rigidula (Kg.) Ard. 92.
— simpliciuscula Ag. 91.
— spinclla Ag. 93.
— squarrosa Zan. 92
— Wurdemanni Bail. 90.
Dasyopsis Zan. 93.
— penicillata (Zan.) Schmitz
94.
— plana (Ag.) Zan. 94.
— spinella (Ag.) Zan. 93.
Delamarea Har. 206.
— attenuata(Kjellm.)Rosenv.
206.
— paradoxa Har. 206.
Delesseria Lamour 57.
— alata (Huds.) Lam. 59.
— angustissima Griff. 59.
— coccinea Ag. 54.
— crenata Rupr. 60.
— crispa Zan. 58.
— filicina Lam. 130.
— Hypoglossum (Woodw.)
Lam. 58.
71 —
Delesseria pcnicillata Zan. 58.
— Plocamium Ag. 54.
— ruscifolia (Turn.) Ag. 59.
— sanguinea (L.) Lam. 60.
— sinuosa (Good. et Wood.)
Lam. 60.
Delesscriaceae 55.
Dermatoüthon pustulatum
Fosl. 156.
Desmarestia Lamour. 197.
— aculeata (L.) Lam. 197.
— Dremayi Lam. 198.
— üliformis Ag. 234.
— ligulata (Lightf.) Lam.
198.
— viridis (Muell.) Lam. 197.
Desmarestiaceae 197.
Desmotrichum Kg. 200.
— balticum Kg. 200.
— balticum Kg. 200.
— scopulorum Reinke 200.
— undulatum (J. Ag.) Reinke
200.
— Laminariae Kg. 203.
Dicklora viridis Grev. 197.
DicJwphyllum denticulatum
Kg. 252.
— vulgare Kg. 252.
Dichosporangium Hauck 188.
— Chordariae Wollny 189.
— repens Hauck 188.
Dictyopteris Lamx 251.
— polypodioides (Desf.)Lam.
251.
Dictyosiphon Grev. 207.
— Chordaria Aresch. 207.
- finmarchicum Fosl. 207.
— foeniculaceus(Huds.)Grev.
207.
— hippuroides (Lyngb.) Kg.
207.
— Mesogloia Aresch. 207.
— ramellosus Ag. 207.
— tortilis Gobi 203.
Dictyota Lam. 252.
— abyssinica Kg. 252.
— acnminata Kg. 252.
Dictyota acuta Kg. 252.
— aequalis Kg. 252.
— affinis Kg. 252.
— angustissima Sonder 252.
— areolata Schousb. 252.
■ — attenuata Kg. 252.
— ceylonica Kg. 252.
— complanata Schousb. 252.
— denticulata Kg. 252.
— dichotoma (Huds.) Lam.
252.
— divaricafa Kg. 252.
— elongata Kg. 252.
— Fasciola (Roth) Lam. 252.
— fibrosa Kg. 252.
— latifolia Kg. 252.
— linearis (Ag.) Grev. 252.
— Notarisii Sonder 252.
— omata Zan. 252.
— sibenicensis Zan. 252.
— spiniger a Kg. 252.
— verrucosa Suhr 252.
— volubilis Kg. 252.
— vulgaris Kg. 252.
Dictyotaceae 250.
Digenea C. Ag. 67.
— simplex (Wulf.) Ag. 67.
— Vieillardii Kg. 67.
— Wulfeni Kg. 67.
Dilsea Stackh. 135.
— edulis Stackh. 135.
Diplostromium tenuissimum
Kg. 200.
Dipterosiphonia Schmitz et
Falkenb. 87.
— ringens (Schousb.)
Falkenb. 87.
Discosporangium Falkenb.
249.
— mesarthrocarpon(Menegh.
Hauck 249.
- subtile Falkenb. 249.
Dudresnaya Bonnern. 134.
— coccinea (Ag.) Crouan
134.
— dalmatica Zan. 136.
— divaricata J. Ag. 22.
— purpurifera J Ag. 134.
Dumontia Lam. 133.
— üliformis (Fl. dan.) Grev
134.
— interrupta Lam. 24.
— triquetra Lam. 24.
— ventricosa Lam. 48.
Dumontiaceae 133.
E.
Echinoceras armatumKg. 121.
— ciliatum Kg. 121.
— cristatum 121.
— diaphanum 121.
— distans 121.
— giganteum 121.
— hamulatum 121.
— hirsutum Kg. 121.
— horridum 121.
— Hystrix 121.
— imbricatum Kg. 121.
— jidaceum Kg. 121.
■ — nudiuseulum 121.
— oxyacanthum 119.
— patens t121.
— pellucidum 121.
— puberidum 121.
— ramulosum 121.
— secundatum 121.
— spinulosum 121.
— subspinosum Kg. 12 L
— tenellum 121.
— tumidulum 121.
— uniforme 121.
Ectocarpaceae 173.
Ectocarpales 173.
Ectocarpus Lyngb. 174.
— abbreviatus Kg. 182.
— acanthoides Kg. 184.
— aecidioides Rosenv. 194.
■ — caespitulus J. Ag. 179.
— compactus Ag. 175.
— confervoides Le Jol. 180.
— confervoides v. silictdosus
auct. 179.
— corymbosus Kg. 179.
— criniger Kuck. 183.
— crinitus Carm. 183.
— crinitus Hauck 248.
24*
372
Ectocarpus cruciatus Ag. 202.
— dasycarpus Kuck. 179.
— elegans Thur. 182.
— fasciculatus (Griff.) Harv.
181.
— fasciculatus Harv. 186.
— ferrugineus Lyngb. 182.
— geminatus Menegh. 248.
— globifer Kg. 178.
— yracillimus Kg. 179.
— granulosus (Engl. Bot.)
Ag. 181.
— Holmesii Batt. 184.
— investiens Hauck 186.
— irregularis Kg. 178.
— laetus Ag. 181.
— laetus Kg. 182.
— littoralis (L.) Ag. 175.
— lucifugus Kuck. 183.
— lumbricalis Kg. 232.
— maculans Kuck. 183.
— major Kg. 185.
— Meneghinii Dufour 248.
— Mertensii Ag. 247.
— minutus Ag. 179.
— inonocarpus Ag. 179.
— Oedogonium Menegh. 189.
— ovatus Kjellm. 181.
— paradoxus Mont. 179.
- parvulus Kg. 184.
— penicillatus Ag. 179.
— polycarpus Kjellm. 181.
— Pringsheimii Reinke
186.
— pumilus Zan. 182.
— pusillus Kg. 178.
— radicans Reinsch 185.
— Reinboldii Reinke 183.
— repens Reinke 186.
- reptans Crouan 193.
- reptans Kjellm. 186.
— rigidulus Kg. 184.
- rufescens Kg. 184.
— rufus Ag. 184.
— rutilans Kg. 184.
— Sandrianus Zan. 182.
— secundatus Subr 184.
— siliculosus Aresch. 180.
Ectocarpus siliculosus (Dillw.)
Lyngb. 179.
— siliculosus ß. uvaeformis
Lyngb. 188.
— simpliciusculus Ag. 178.
— simpliciusculus Kg. 179.
— spalatinus Kg. 179.
— sphaericum Derb, et Sol.
186.
— sphaerophorus Carm. 202.
— tenellus Kg. 248.
— terminalis Kg. 178.
— tomentosoides Farl. 186.
— tomentosus(Huds.) Lyngb.
182.
— Vidovichii Menegh. 248.
— volubilis Crouan 186.
Elachista Duby 230.
— adriatica J. Ag. 223.
— breviarticulata Aresch.
231.
— curta Aresch. 231.
— flaccida (Dillw.) Aresch.
231.
— fucicola (Vell.) Aresch.
231.
— lumbricalis Hauck 232.
— pulvinata Harv. 223.
— Eivulariae Suhr 223.
— scutulata (Sm.) Duby 231.
— stellaris Aresch. 231.
Eleutherospora polymorpha
Heydr. 151.
Encoelium bullosum Ag. 211.
— echinatum Ag. 211.
— jistulosum Kg. 211.
— Gregoryi Suhr 211.
— sinuosum Ag. 211.
— tenue Kg. 211.
— utriculare Kg. 211.
Epilithon membranacea
Heydr. 153.
Erythro trichia Aresch. 6.
— ceramicola (Lyngb.) Ar. 6.
— ciliaris 5.
— investiens (Zanard) Born. 6.
Eudesme J. Ag. 213.
— virescens(Carm.)J. Ag.214.
Euhymenia dichotoma Kg.
132.
— Lactuca Kg. 132.
Eupogium Arbuscula Kg. 92.
— villosum Kg. 91.
Eupogodon cervicornis Kg.94.
— planus Kg. 94.
— spinellus Kg. 93.
F.
Fastigiaria furcellata Stackh.
139.
Fauchea Mont. 46.
— repens (Ag.) Mont. 46.
Florideae 12.
Fucodium nodosum Ag. 256.
Fucaceae 253.
Fucus Tourn. 254.
— ceranoides L. 256.
— Lomation Bertol. 132.
Fucus Mackaii Turn. 256.
— nodosus L. 256.
— nodosus v. denudatus J.
Ag. 256.
— pedunculatus Huds. 233.
— platycarpus Thur. 255.
— serratus L. 256.
— scorpioides Hörnern. 256.
— tunaeformis Zan. 133.
— vesiculosus L. 255.
— vesiculosus v. Sherardi
Farn. 255.
— virsoides (Don.) J. Ag. 255.
Furcellaria Lam. 139.
— fastigiata(Huds.)Lam.l39.
— lumbricalis Kg. 141.
— lumbricalis Lyngb. 139.
— rotunda Lyngb. 141.
G.
Galaxauria Larnour. 24.
— adriatica Zan. 24,
Gastridium constrictum Suhr
51.
— corymbosum Suhr 52.
Gastroclonium Kg. 50.
— Chiajeanum Kg. 49.
— clavatum (Roth.) Ard. 52.
373
Gastroclonium kaliforine (6.
et W.) Arcl. 51.
— ovale (Huds.) Kg. 52.
— reflexum (Chauv.) Kg. 51.
— Salicomia Kg. 52.
— subarticulatum Kg. 52.
— Uvaria Kg. 48.
Gelidiaceae 24.
Gelidium Lamour. 27.
— capillaceum Kg. 27.
— clavatum Lam. 29.
— corneum Auct. 27.
- corneum var. caespitosum
Ag. 29.
— corneum v.crinalis Ag. 28.
— corneum Linnaei Kg. 29.
— corneum v. pristoides Ag.
29.
— Crinale (Tum.) J. Ag. 28.
— hypnoides Kg. 29.
- intricatum Lam. 29.
— latifolium Born. 29.
- lubricum Kg. 28.
— miniatum (Lam.) Kg. 29.
— polycladum Kg. 28.
— proliferum Kg. 27.
— pusillum (Stackli.) Le Jol.
29.
— secundatum Zan. 29.
Gigartina Stackh. 31.
— acicularis (Wulf.) Lam. 32.
— compressa Kg. 32.
— flagelliformis Lamx. 219.
- mamillosa (Good. et
Woodw.) Ag. 32.
— miniata Lam. 29.
— Teedii (Roth) Lam. 32.
Gigartinaceae 30.
Gigartinales 30.
Oinnania irregularis Kg. 140.
— pulvinata Kg. 24.
Giraudia Derb. 229.
— sphacelarioides Derb, et
Sol. 230.
Glaucocystis Itzigs. 11.
— NostochineariumItzigs.il.
Gloeochaete Lagerh. 10.
— Wittrockiana Lagerh. 10.
Gloiocladia J. Ag. 45.
— furcata Ag. 45.
Gloiosiphonia Carm. 128.
— capillaris (Huds.) Carm.
128.
Gloiosiphoniaceae 128.
Gobia Reinke 206.
— baltica (Gobi) Reinke 206.
Oongroceras Agardhianum
Kg. 121.
— Deslongchampii Kg. 121.
— fastigiatum Kg. 119.
— macrogonium Kg. 123.
— microdendron Kg. 121.
— nodiferum Kg. 119.
— Orsinianum Kg. 119.
— pellucidum Kg. 123.
— strictum Kg. 121.
Goniolithon Fosl. 160.
— mamillosum (Hauck) Fosl.
160.
— tortuosum Fosl. 159.
Goniotrichum Kg. 8.
— ceramicola Kg. 6.
— ceramicolum Kg. 8.
— Cornu cervi (Reinsch) 8.
— dichotomum Berth. 8.
— dichotomum Kg. 8.
— elegans (Chauv.) Le Jol. 8.
— ramosum Hauck 8.
Gracilaria Grev. 41.
— arniata Ag. 42.
— compressa (Ag.) Grev. 43.
— confervoides (L.) Grev. 42.
— corallicola Zan. 43.
— divergens Ag. 43.
— dura Ag. 43.
Grateloupia C. Ag. 130.
— concatenata Kg. 130.
— filicina (Wulf.) Ag. 130.
— filiformis Kg. 130.
— gorgomoides Kg. 130.
— horrida Kg. 130.
— lanceolata Mont. 130.
— Pennatula Kg. 130.
— porracea Suhr 130.
Grateloupiaceae 129.
Griffithsia C. Ag. 100.
Griffithsia barbata (Sm.) Ag.
102.
— corallina (Lightf.) Ag. 102.
— cymiflora Kg. 103.
— dalmatica Kg. 100.
— irregularis Ag. 101.
— ligustica Kg. 103.
— multifida Ag. 97.
— neapolitana Kg. 100.
— Opuntia J. Ag. 101.
— opuntioides J. Ag. 100.
— penicillata 25.
— phyllamphora J. Ag. 102.
— Schousboei Mont. 101.
— secundiflora J. Ag. 103.
— setacea (Ellis.) Ag. 101.
— — var. irregularis Hauck
101.
— sphaerica Schousb. 101.
— tenuis Ag. 102.
Gymnogongrus Martins 35.
— furcellatus Kg. 35.
— Griffithsiae (Turn.) Mart.
35.
— parthenopaeus Kg. 35.
— plicatus Kg. 36.
— tentaculatus Kg. 35.
Gymnophloea Biasolettiana
Kg. 140.
— caulescens Kg. 140.
— dichotoma Kg. 140.
— incrassata Kg. 140.
H.
Hafgygia digitata Kg. 245.
Halarachnion Kg. 137.
— ligulatum (Woodw.) Kg.
138.
— pinnulatum Kg. 48.
— ventricosum Kg. 48.
Haieria amentacea Kg. 258.
— corniculata Kg. 257.
— ericoides v. corniculata
Kg. 257.
— lupuUna Kg. 258.
— sedoides Kg. 258.
— selaginoides Kg. 258.
— squarrosa Kg. 257.
374
Haieria tenuis Kg. 258.
— vulpina Kg. 258.
Halicoccus nodosus Aresch.
256.
Halodictyon Zan. 94.
— mirabile Zan. 95.
Haloglossum Griff ithsianum,
Kg. 211.
Halopitys Kg. 87.
— pinastroides (Gm.) Kg. 88.
Halopteris Kg. 242.
— filicina (Grat.) Kg. 242.
Halorkiza Kg. 219.
— vaga Kg. 219.
— tuberculosa Reinke 219.
Halothrix Rke. 232.
— lmnbricalis(Kg.)Rke.232.
Halydris Lyngb. 261.
— nodosa Lyngb. 256.
— siliquosa (L.) Lyngb. 261.
Halymenia C. Ag. 129.
— cervicomis J. Ag. 137.
— cyclocolpa Mont. 137.
■ — dichotoma J. Ag. 130.
- discocarpa Duby 46.
— edulis Ag. 135.
— Floresia (Clem.) Ag. 130.
— furcellata Ag. 24.
— ligulata Ag. 138.
— lobata Menegh. 41.
— marginata Rouss. 131.
— multifida J. Ag. 137.
— palmata Ag. 47.
— pinnulata Ag. 48.
- spathaeformis Kg. 38.
— ventricosa Kg. 48.
Halyseris polypodioides Ag.
251.
Hapalidium confervicola
Arescb. 156.
— Phyllactidium Kg. 156.
— roseolum Kg. 154.
Haplospora Kjellrn. 247.
— gemniinata Born, et Thur.
248.
- globosa Kjellm. 248.
— Vidovichii (Menegh.) Born.
248.
Helinintkocladia J. Ag. 21.
— purpurea (Harv.) Ag. 21.
Hehnintkocladiaceae 15.
Helminthora J. Ag. 22.
— capillaris Kg. 128.
— divaricata Ag. 22.
— multifida Kg. 21.
— Nemalion Kg. 21.
H elminthochorton miniatum
Zan. 29.
— officinale Link 68.
Herposiphonia Naegeli 85.
— secunda (Ag.) Naeg. 85.
— tenella (Ag.) Naeg. 85.
Heterosipbonia Mont. 89.
— coccinea (Huds.) Falkenb.
90.
— Wurdemanni (Bail.) Falk.
90.
Hildenbrandtia Nardo 148.
— Nardi Zan. 148.
— prototypus Nardo 148.
— rivularis (Liebm.) J. Ag.
148.
— rosea Kg. 148.
ß fluviatilis Breb. 148.
— rubra Menegh. 148.
— sanguinea Kg. 148.
Hiinantkalia Lyngb. 254.
— Lorea (L.) Lyngb. 254.
Hormoceras cateniforme Kg.
123.
— Catenula Kg. 123.
— circinatum Kg. 121.
— confluens Kg. 121.
— decurrens Kg. 121.
— diaphanum Kg. 123.
— duriusculum Kg. 121.
— flaccidum Harv. 122.
— gracillimum Kg. 123.
— lobatum Kg. 121.
— macrocarpum Kg. 123.
— moniliforme Kg. 123.
— patens Kg. 123.
— ■ polyceras Kg. 123.
— pulchellum Kg. 123.
— siliquosum Kg. 123.
— syntroplmm Kg. 121.
85.
75.
Hormoceras transfugum Kg.
121.
Hutchinsia adunca Ag.
— atrorubens Ag. 78.
— badia Ag. 73.
— Biasollettiana J. Ag.
— Brodiaei Lyngb. 80.
— byssoides Ag. 83.
— callabens Ag. 85.
— coccinea Ag. 90.
— deusta Ag. 73.
— discolor Ag. 78.
— elongata Ag. 74.
— fastigiata Ag. 80.
— flexella Ag. 76.
— flocculosa Ag. 76.
— foeniculacea Ag. 76.
— fruticulosa Ag. 80.
— furcellata Ag. 78.
— nigrescens Ag. 79.
— obscura Ag. 86.
— ocellata Ag. 91.
— opaca Ag. 79.
— penicillata Ag. 80.
— pennata Ag. 82.
— polyspora Ag. 80.
— pulvinata Ag. 73.
— ringens Schousb. 87.
— secunda Ag. 85.
— subcontinua Ag. 76.
— subulifera Ag. 78.
— tenella Ag. 85.
— tenella Kg. 86.
— tenerrima Kg. 71.
— urceolata Hook 71.
— villifera Ag. 83.
— Wulfeni Ag. 80.
Flydroclathrus sinuosus Zan.
211.
Hydrolapathum sanguineum
Stackh. 60.
Hypnea armata J. Ag. 42.
— denudata Kg. 44.
Hypnophycus musciformis
Kg. 44.
Hypoglossum alatum Kg. 59.
— angustissimum Kg. öü.
— concatenatum Ksr. 58.
I
375
Hypoglosum confervaceum
Kg. 58.
- crispum Kg. 58.
- filiforme Menegh. 58.
minutum Kg. 58.
—9- ruscifolium Kg. 59.
— Woodwardii Kg. 58.
Woodwardii ß angusti-
folium Kg. 58.
I [J].
Jania cornicidata Lam. 162.
— rubens Lamour 162.
- spermoplioros Kg. 162.
Ilea Fascia Aresch. 206.
Inochorion cervicorne Kg. 39.
— dichotomum Kg. 39.
Iridaea edulis Bory 135.
- marginata Endl. 131.
— minor Kg. 36.
— reniformis Kg. 36.
Isthmoplea Kjellm. 202.
— sphaerophora (Carm.)
Kjellm. 202.
K.
Kjellmania Reinke 205.
■ — sorifera Rke. 205.
L.
Laminaria Lam. 245.
- Cloustoni Edm. 245.
- Cornea Bory 246.
- debilis Harv. 201.
• digitata Lam. 245.
- digitata ß Cloustoni Hauck
245.
- ensifolia Kg. 245.
— Fascia Ag. 205.
— flexicaulis Le Jolis 245.
— hyperborea (Gaun.) Fosl.
245.
latifolia Ag. 246.
- macrophylla Kg. 245.
• plantaginea Ag. 201.
— saccharina (L.) Lam. 246.
Laminariaceae 244.
Laminariales 243.
Lainprothamnus A. Br. 282.
282.
— alopecuroides (Del.) A. Br.
— Hansenii Sonder 282.
Laurencia Lam. 63.
— cyanosperma Lam. 64.
— glandulxfera Kg. 64.
— laxa Kg. 65.
— lutea Lam. 64.
— obtusa (Huds.) Lam. 64.
— obtusa var. paniculata
Kg. 64.
— oophora Kg. 64.
— paniculata J. Ag. 64.
— papulosa (Forsk.) Grev.
64.
— patentiramea Mont. 64.
— patentissima Kg. 65.
— pinnatifida (Gmel.) Lam.
65.
— radicans Kg. 65.
— thyrsoides Bory 64.
Leathesia Gray 221.
— Archeriana Reinsch 222.
— Berkeleyi Harv. 223.
— concinna Kuck. 222.
— difformis (L.) Aresch. 221.
— flaccida Endl. 223.
— macrocystis Reinsch 222.
— marina J. Ag. 221.
— tuberiformis Gray 221.
Liebmannia J. Ag. 216.
— Leveillei J. Ag. 216.
— Posidoniae Menegh. 217.
Lejolisia Bornet 96.
— mediterranea Born. 96.
Lemanea Bory 13.
— annulata Kg. 14.
— botryophora Kg. 14.
— catenata Kg. 15.
— corallina Bory 14.
- Daldinü Rah. 14.
- fluviatilis (Dillw.) Ag. 14.
— fucina Bory 14.
— Kalckbrennerl Rab. 14.
— nodosa Kg 15.
— rubra (Born.) De Toni 14.
— sudetica Kg. 14.
Lemanea Thyriana Wartin.
14.
— torulosa (Roth) Ag. 15.
Lemaneaceae 13.
Leptonema Rke. 228.
— fasciculatum Rke. 228.
— lucifugum Kck. 229.
Liagora Lamour 22.
— ceranoides Lam. 23.
— complanata Ag. 23.
— distenta (Mert.) Ag. 23.
— ramellosa Kg. 23.
— viscida (Forsk.) Ag. 22.
Linkia punctiformis Lyngb.
224.
— clavata Carm. 227.
Lithoderma (Aresch.) Kuck.
191.
— adriaticum Hauck 192.
— fatiscens (Aresch.) Kuck.
191.
— fluviatile Aresch. 192.
— fontanum Flah. 192.
— maculiforme Wollny 193.
Lithophyllum Phil. 157.
— byssoides (Lam.) Fosl. 159.
— Corallinae Heydr. 156.
— ■ crassum Rosan 159.
— crispatum Hauck 150.
— cristatum Menegh. 159.
— Cystosirae Heydr. 156.
— dentatum (Kg.) Fosl. 158.
- decussatum Solms 153.
— expansum Phil. 158.
— fasciculatum (Lam.) Fosl.
158.
— giganteum Zan. 158.
— hieroglyphicum Zan. 159.
— incrustans Phil. 159.
— Lenormandii Rosan. 153.
— lichenoides Phil. 153.
— papillosum (Zan.) Fosl.
159.
— Racemus (Lam.) Fosl. 157.
— tortuosum (Esp.) Fosl. 159.
Lithosiphon Harv. 202.
- Laminariae (Lyngb.) Harv.
203.
376
Lithosiphon pusillus (Carm.)
Harv. 202.
Lithothamnion Phil. 151.
— coralloides Hauck 152.
— corticiforme (Kg.) Fosl.
154.
— crassum Phil. 157.
— crispatum Hauck 150.
— decussatum (Solms) Posl.
153.
— dentatum Hauck 158.
— emboloides Heydr. 151.
— fasciculatum Aresch. 158.
— fasciculatum Hauck 152.
— fasciculatum v. fruticulo-
sum Hauck 152.
— fruticulosum (Kg.) Fosl.
152.
— Hauckii Rothpl. 160.
— incrustans Fosl. 158.
— Lenormandii (Aresch.)
Fosl. 153.
- levigatum Fosl. 151.
- lichenoides (Ellis et Sol.)
Heydr. 153.
— mamillosum Hauck 160.
— membranaceum (Esp.)
Fosl. 153.
— papillosum Zan. 158.
- Philippii Fosl. 153.
- polymorphum (L.) Aresch.
151.
— purpureum Hauck 153.
— Racemus Aresch. 157.
— ramosissimum Reuss 152.
— ramulosum Phil. 152.
— Sonderi Hauck 152.
Lithymenia polymorpha Zan.
147.
Lomentaria Lyngb. 49.
— ambigua Kg. 51.
— articulata (Huds.) Lyngb.
49.
— brevis Kg. 50.
— clavata J. Ag. 52.
— dasyclada Kg. 51.
- exigua De Not. 51.
fliformis Kg. 51.
Lomentaria linearis Zanard.
49.
— mediterranea Endl. 52.
— ovalis Endl. 52.
— parvula Gail 50.
— paiens Kg. 51.
— phalligera J. Ag. 49.
— phalligera Kg. 51.
— pusilla Kg. 51.
— reflexa Chauv. 51.
— Salicornia Kg. 52.
— squarrosa Kg. 51.
— uncinata Menegh. 53.
Lophosiphonia Falkenb. 86.
— obscura (Ag.) Falkenb. 86.
— subadunca (Kg.) Falkenb.
86.
Lophothalia Solierii J. Ag. 83.
Lophura lycopodioides Kg. 84.
— cymosa Kg. 84.
— gracilis Kg. 84.
Lychnothamnus Rupr. v.
Leonh. 283.
— barbatus (Meyen) v. Leonh.
283.
Lygistes dalmatica Ardiss. 136.
M.
Mastocarpus mamillosus Kg.
32.
Mastophora lichenoides Kg.
153.
Melobesia Lamour. 154.
— callithamnioides Falkenb.
155.
— confervicola (Kg.) Foslie
156.
— Corallinae Crouan 156.
— corticiformis Kg. 154.
— Cystosirae Hauck 156.
— expansa Endl. 158.
— farinosa Lamour. 155.
— inaequilatera Solm 155.
— Le-Jolisii Rosan 155.
— Lenormandii Aresch. 153.
— lichenoides Aresch. 153.
— membranacea Lam. 153.
— polymorpha Harv. 151.
Melobesia pustulataLam. 156.
— rosea Rosan 154.
— Thureti Born. 150.
— verrucata Lam. 156.
Mesogloia Ag. 216.
— affinis Berk. 214.
— attenuata Ag. 116.
— coccinea Ag. 134.
— divaricata Ag. 22.
— divaricata Kg. 214.
— fistulosa Menegh. 217.
— gracilis Berk. 214.
— Griffithsiana Grev. 215.
— Hornemanni Suhr 214.
— lanosa Crouan 216.
— Leveillei Menegh. 217.
— Lovenii Kg. 215.
— purpurea Harv. 21.
— vermicularis Ag. 216.
— vermicularis Ardiss. 217.
— vermiculata (E. B.) Le Jol.
216.
— virescens Carni. 214.
— Zosterae Aresch. 214.
— Zosterae Aresch. 215.
Mesogloiaceae 212.
Michodea caerulescens Kg. 42.
Microspongium Rke. 226.
— gelatinosum Rke. 226.
Mikrosyphar Kuckuck 189.
— Polysiphoniae Kuckuck
190.
— Porphyrae Kuckuck 190.
— Zosterae Kuckuck 190.
Millepora byssoides Lamarck
159.
— fasciculata Lamarck 158.
— informis Lamck. 151.
— lichenoides Ell. et Sol. 163.
— polymorpha L. 151.
— tortuosa Esp. 159.
Monospora Solier 103.
— pedicellata (Sm.) Solier
103.
Myelonium pidvinatum Kg. 24.
Myriactis Kg. 222.
— adriatica(Ag.)DeToni223.
— pulvinata Kg. 223.
— 377
Myriocladia J. Ag. 215.
— Lovenii J. Ag. 215.
— Zosterae J. Ag. 215.
Myrionema Grev. 225.
— clavatum Harv. 227.
— foecundum Fosl. 194.
— Henschei Casp. 227.
— inaequale Kg. 225.
— Liechtensternii Hauck 224.
— maculiforme Kg. 225.
— ocellaium Kg. 194.
— orbiculare J. Ag. 195.
— punctiforme Harv. 224.
— punctiforme Harv. 225.
— reptans Fosl. 193.
— saxicola Kck. 225.
— strangulans Grev. 225.
— submarinum Hansg. 225.
— vulgare Thur. 225.
Myrotrichia Harv. 209.
— adriatica Hauck 209.
— clavaeformis Harv. 209.
N.
Naccaria Endl. 25.
— Wigghii (Turn.) Endl. 26.
Nemacystus PosidoniaeH&uck
217.
Nemalion Targ. Tozz. 21.
— clavatum Kg. 22.
- coctineum Kg. 134.
divaricatum Kg. 22.
- lubricum Duby 21.
— lubricum ß. dalmaticum
Kg. 136.
— multifidum (W. et M.) Ag.
21.
— purpureum Chauv. 21.
— purpuriferum Kg. 134.
Nernalionales 12.
Nemastoma J. Ag. 139.
— cervicornis J. Ag. 137.
— cyclocolpa Zan. 137.
— dichotoma J. Ag. 140.
— marginata Ag. 131.
— minor Zan. 137.
multifida J. Ag. 137.
Nemastomaceae 135.
Nereia Zan. 234.
— filiformis (Ag.) Zan. 234.
Neurocaulon (Zahn.) Kg. 138.
— foliosum Zan. 138.
— reniforme (Post, et Rupr.)
Zan. 138.
Nitella Ag. 268.
— batrachosperma (Reich.)
A. Br. 276.
— brachyteles A. Br. 274.
— capitata (N. v. E.) Ag. 270.
— confervacea A. Br. 276.
— flexilis (L.) Ag. 272.
— gracilis (Smith.) Ag. 274.
— hyalina (D. C.) Ag. 277.
— mucronata A, Br. 274.
— opaca Ag. 271.
— ornithopoda A. Br. 278.
— syncarpa (Thuill.) Kg. 269.
— tenuissima (Desv.) Coss. et
Germ. 275.
— translucens (Pers.) Ag. 273.
Nitophyllum Grev. 55.
— confervaceum Menegh. 57.
— Lenormandii (D.etS.)Rod.
56.
— ocellatum Grev. 56.
— punctatum (Stackh.) Grev.
56.
— Sandrianum Zan. 56.
— uncinatum (Turn.) Ag. 57.
— venulosum Zan. 56.
— Vidovichii et var. confer-
vaceum Hauck 57.
0.
Ozothalia Mackaii Kg. 256.
— nodosa Decn. 256.
P.
Padina Adans 251.
— collaris Grev. 236.
— Pavonia (L.) Gaill. 251.
— umbilicalis Menegh. 236.
Petrocelis J. Ag. 143.
— cruenta J. Ag. 143.
— Hennedyi(Harv.)Blytt.l43.
— Ruprechtii Hauck 143.
Petroderma Kuckuck 192.
— maculiforme (Wollny)
Kuck. 193.
Petrospongium Näg. 223.
— Berkeleyi Näg. 223.
Peysonnelia Decaisne 145.
— adriatica Hauck 145.
— Dubyi Crouan 145.
— Harveyana Crouan 147.
— orbiadaris Kg. 146.
— polymorpha (Zan.) Schmitz
147.
— rubra (Grev.) J. Ag. 146.
— Squammaria (Gmel.)
Decaisne 146.
— umbilicata Kg. 236.
Phaeophyceae 171.
Phaeosphaerium Kjellm. 224.
— Liechtensternii (Hauck)
De Toni 224.
— punctiforme (Lyngb.)
Kjellm. 224.
Phaeosporeae 172.
Phaeostroma Kuckuck 190.
— aequale (Oltm.) Kuck. 191.
— Bertholdi Kuckuck 191.
— pustulosum Kuckuck 191.
Phlebothamnion apiculatum
Kg. 110.
— byssoides Kg. 110.
— corymbosum Kg. 107.
— fruticulosum Kg. 107.
— Giraudii Kg. 110.
— gracillimum Kg. 112.
— gramdatum Kg. 107.
— polyspermum Kg. 106.
— seirospermum Kg. 109.
— spongiosum Kg. 107.
— tetragonum Kg. 106.
— tetricum Kg. 106.
— tripinnatum Kg. 105.
— versicolor Kg. 107.
Phloeospora Aresch. 203.
— subarticulata Aresch. 204.
— tortilis (Rupr.) Aresch. 203.
Phragmonema Zopf 10.
— sordidum Zopf 10.
Phycocelis Stroemf. 193.
— 378
Phyeocelis aecidioides
(Rosenv.) Eck. 194.
— baltica (Reinke) Fosl. 194.
— foecunda Stroemf. 194.
— ocellata (Kg.) Fosl. 194.
- reptans (Crouan) Kjellm.
193.
Phycodrys sirmosa Kg. 60.
Pkycolapathum debile Kg.
201.
— plantagineum Kg. 201.
Phycophila Agardhii Kg. 231.
— breviarticulata Kg. 231.
— curta Kg. 231.
- ferruginea Kg. 231.
— flaccida Kg. 231.
— fucorum Kg. 231.
- gracilis Kg. 231.
— rigida Kg. 231.
- Rivalariae Kg. 223.
- stellaris Kg. 231.
— torulosa Kg. 231.
— vulpina Kg. 231.
Phyllacantha affinis Kg. 258.
— Boryana Kg. 259.
— concatenata Kg. 259.
— fibrosa Kg. 260.
- gracilis Kg. 258.
- moniliformis Kg. 258
- Montagnei Kg. 258.
— oligacantha Kg. 259.
- pinnata Kg. 258.
- ramosissima Kg. 259.
— setacea Kg. 259.
— thesiophylla Kg. 260.
— trichophylla Kg. 259.
Phyllactidium confervicola
Kg. 156.
— maculiforme Kg. 225.
- ocellatiim Kg. 194.
Phyllitis Kg. 205.
— caespitosa Le Jol. 205.
— Jfascia Le Jolis 206.
- Fascia (Muell.) Kg. 205.
- filiformis Batt. 206.
— zosterifolia Rke. 206.
Pbyllophora Grev. 32.
— Bangii (Hörnern.) Jens. 34.
Pbyllopbora Brodiaei (Turn.)
Ag. 33.
— membranifolia (G. et W.)
Ag. 34.
— nervosa (DC.) Grev. 34.
— palmettoides J. Ag. 34.
— parvula Darb. 34.
— rubens (L.) Grev. 33.
— rubens v. nervosa Darb.
34.
Phyllotylus in embranifolius
Kg. 34.
Pbymatolitbon Fosl. 150.
— emboloides Heydr. 151.
— levigatum Fosl. 151.
— polymorpbum (L.) Fosl.
151.
Physematoplea attenuata
Kjellm. 206.
Physocaulon nodosum Kg. 256.
— Mackaii Kg. 256.
Physophloea filiformis Kg.
234.
Plagiospora Kuck. 143.
— gracilis Kuck. 143.
Platoma (Scbousb.) Scbmitz
137.
— cyclocolpa(Mont.) Schmitz
137.
— minor (Zan.) De Toni 137.
Pleonosporium Naeg. 104.
— Borreri (Sm.) Naeg. 104.
Pleurocladia A. Br. 196.
— lacustris AB. 196.
Plocamium Lam. 54.
— Binderianum Kg. 54.
— coccineum (Huds.) Lyngb.
54.
— fenestratum Kg. 55.
— Lyngbyanum Kg. 54.
— uncinatum Kg. 55.
Plumaria Stackh. 112.
— elegans (Bonnern.) Schmitz
112.
— Schousboei (Born.) Schmitz
113.
Pneophyllum fragile Kg.
156!
Poecilothamnion stipitatum
Naeg. 109.
— Vermilarae Naeg. 109.
Pogotrichum Reinke 201.
— filiforme Reinke 202.
Polyides C. Ag. 140.
— lumbricalis (Bauh. Ag.
141.
— rotundus (Gniel.) Grev.
141.
— rotunda Mor. et De Not.
139.
Polysiphonia Grev. 69.
— acanthocarpa Kg. 75.
— acantliopliora Kg. 71.
— acanthotricha Kg. 76.
— aculeata Kg. 74.
— aculeifera Kg. 74.
— adscendens Menegh. 81.
— adunca Kg. 86
— angulosa Kg. 74.
— arachnoidea Ag. 72.
— arachnoidea Ag. 72.
— arborescens Kg. 74.
— arenaria Kg. 73.
— armata Ag. 78.
— asperida Kg. 83.
— atra Zan. 72.
— atrorubens (Dillw.) Grev.
78.
— aurantiaca Kg. 77.
— badia Kg. 71.
— bambusina Menegh. 81.
— barbata Kg. 79.
— barbatula Kg. 86.
— Biasolettiana J. Ag. 77.
— biformis Zan. 76.
— Bongii Kg. 83.
— breviarticulata (Ag.) Zan.
73.
— Brodiaei (Dillw.) Grev. 80.
— byssoides Grev. 83.
— byssacea Kg. 83.
— callitricha Kg. 80.
— carnea Kg. 71.
— caspia Kg. 75.
— chalarophloea Kg. 74.
— chrysoderma Kg. 73.
379
Polysiphonia clavigera Kg. 74.
— coarctata Kg. 78.
— coarctata Kg. 81.
— collabens Kg. 85.
— comatula Kg. 80.
- commutata Kg. 74.
— comosa Kg. 80.
— condensata Kg. 79.
— cymosa Kg. 80.
— dalmatica Kg. 93.
— dasyaeformis Zan. 83.
— denticulata Kg. 71.
— denudata Kg. 77.
- Derbesii Sol. 76.
— deusta Kg. 72.
— deusta (Roth.) J. Ag. 73
— dichocephala Kg. 79.
— Dylhoynii Kg. 83.
— discolor Kg. 78.
— disticha Zan. 79.
— divaricata Kg. 74.
— divergens J. Ag. 77.
— dysanophora Kg. 72.
— elongata (Huds.) Harv. 74.
— elongella Harv. 75.
— erythroconia Kg. 79.
— expansa Kg. 74.
— expansa Zan. 73.
- fasciculata Kg. 79.
— fastigiata (Roth) Grev. 80.
— filrillosa J. Ag. 75.
- flagellifera Reinsch 87.
- flexella J. Ag. 76.
— floccosa Zan. 71.
— floccidosa Kg. 76.
- foeniculacea(Drap.)Ag.76.
- foetidissima Cock 77.
— forcipata Ag. 78.
- fruticulosa (Wulf.) Sjjreng.
80.
- funicularis Menegh. 71.
- furcellata (Ag.) Harv. 78.
- gonatophora Kg. 77.
grisea Kg. 71.
- haematites Kg. 74.
- hemisphaerica Ar. 77.
— hirta J. Ag. 76.
- hispida Zan. 72.
Polysiphonia humilis Kg. 80.
— unpolita Zan. 74.
— incuroa Zan. 82.
— Kellneri Zanard 72.
— laevigata Kg. 78.
— laxa Kg. 74.
— leptnra Kg. 77.
— longearticxüata Zan. 72.
— lophura Kg. 79.
— lubrica Zanard 75.
— luxurians Kg. 74.
— macrocephala Kg. 79.
— macroclonia Kg. 74.
— Martensiana Kg. 80.
— melanochroa Kg. 79.
— Montagnei De Not 74.
— Morisiana J. Ag. 73.
— nmlticapmlaris Zan. 74.
— multifida Kg. 80.
— Nemalionis Zan. 71.
— nigrescens (Dillw.) Grev.
79.
— nitens Menegh. 82.
— nodifera Kg. 85.
— nodulosa J. Ag. 73.
— nuda Menegh. 72.
— obscura Ag. 86.
— opaca (Ag.) Zan. 79.
— ophiocarpa Kg. 79.
— ornata J. Ag. 75.
— panthophloea Kg. 78.
— parvula Zan. 81.
— patula Kg. 74.
— penicillata Kg. 80.
— pennata J. Ag. 82.
— Perreymondii J. Ag. 74.
— pJdeborlnza Kg. 79.
— physartra Kg. 73.
— pinnidata Kg. 82.
— platyspira Kg. 85.
— polycarpa Kg. 80.
— polychotoma Kg. 80.
— polyphora Kg. 80.
— polyrhiza Kg. 81.
— polyspora Ag. 80.
— pulvinata Aresch. 77.
— pulvinata J. Ag. 73.
— purpurea Ag. 72.
Polysiphonia pycnocoma Kg.
72.
— pycnophloea Kg. 80.
— pygmaea Kg. 86.
— ramellosa Kg. 78.
— ramentacea Harv. 76.
— Ranieriana Zan. 75.
— regularis Kg. 79.
— repens Kg. 79.
— reptabunda Suhr 86.
— reticidata Zan. 73.
— ringens Zan. 87.
— robusta Kg. 74.
— roseola Hohen. 71.
— roseola Kg. 74.
— Ruchingeri J. Ag. 74.
— sanguinea (Ag,) Zan. 72.
— scoparia Kg. 79.
— secunda Zan. 85.
— sentosa Kg. 79.
— sertularioides (Grat.) Ag.
71.
— sertidarioides v. tenerrima
Hauck 71.
— setigera Kg 82.
— Solierii J. Ag. 83.
— Solieri Kg. 76.
— spiculifera Zan. 79.
— spinella J. Ag. 87.
— spinosa J. Ag. 75
— spinxdosa Kg. 75.
— squatrosa Kg. 78.
— stenocarpa Kg. 74.
— stictophloea Kg. 79.
— strictoides Kg. 74.
— stuposa Zan. 77.
— subadunca Kg. 86.
— subcontinua Ag. 76.
— subtilis Ardiss. 71.
— subtilis Kg. 86.
— subidata (Ducl.) J. Ag. 74.
— subulifera (Ag.) Harv. 78.
— tenella J. Ag. 85.
— tennerinua Kg. 71.
— tenuis Kg. 74.
— tinctoria Zan. 76.
— trichodes Kg. 74.
— tripinuata Kg. 79
380
Polysiphonia umbellifera Kg.
79.
— urceoleta (Ligktf.) Grev.
71.
— vaga Kg. 83.
— variegata (Ag.) Zan. 77.
— veneta Zan. 71.
- vestita Kg. 72.
— vestita Kg. 74.
— violacea (Roth) Grev. 74.
— violascens Kg. 79.
— inrens Kg. 79.
— virens Kg. 86.
— Wirf/tat J. Ag. 80.
Porphyra C. Ag. 6.
— atropurpurea (Oliv.) De
Toni 6.
— coccinea Ag. 6.
— laciniata Ag. 7.
— laciniata Crouan 6.
— leucosticta Thur. 6.
— linearis Grev. 7.
— minima Crouan. 6.
— minor Zanard. 6.
- vermicellifera Kg. 6.
— vulgaris Ag. 7.
Pteridium alatum J. Ag. 59.
— angustissimum J. Ag. 59.
Pterocladia capillacea Born.
et Tur. 27.
Pterosiphonia Palkenb. 82.
— pennata (Roth.) Falkenb.
82.
Pterothamnion Plumula
Naeg. 114.
Ptilota C. Ag. 113.
- elegans Bonnern. 112.
— pectinata (Gunn.) Kjellm.
114.
— plumosa (L.) C. Ag. 113.
— plumosa y tenuissima Ag.
112.
— serrata Kg. 114.
— Schousboei Born. 113.
Ptilothamnion Thuret 99.
- micropterum (Mont.) Born.
99.
- Pluma (Dellw.) Thur. 99.
Punctaria Grev. 201.
— debilis Kg. 201.
— Laminariae Crouan 203.
— laminar ioides Crouan 200.
— latifolia Grev. 201.
— latifolia v. Zoster ae Le
Jolis 200.
— pusilla Crouan 202.
— undulata J. Ag. 200.
Pylaiella littoralis Kjellm.
175.
— varia Kjellm. 177.
Pylocarpus plicatus Kg. 36.
R.
Ralfsia Berke 226.
— Borneti Kck. 228.
— clavata (Carm.) Farl. 227.
— deusta Berk. 227.
- fatiscens Gobi 191.
— verrucosa (Aresch.) Ag.
227.
Rhizophyllidaceae 140.
— Rhizophyllis Kg. 141.
— dentata Mont. 141.
— Squammariae Kg. 141.
Rhodochorton Naeg. 124.
— chantransioides Reinke
126.
— floridulum (Dillw.) Naeg.
125.
— membranaceum Magnus
126.
— minutum (Suhr.) Reinke
125.
— pallens (Zan.) Hauck 126.
— Rothii (Thur.) Naeg.
125.
Rhododermis Crouan 147.
— parasitica Batt. 147.
Rhodomela J. Ag. 84.
— Cladostephus J. Ag. 84.
— lycopodioides (L.) J. Ag.
84.
— subfusca (Woodw.) J. Ag.
84.
— volubilis Ag. 89.
Rhodomelaceae 62.
Rhodomenia perreptans J. Ag.
141.
Rhodophyceae 1.
Rhodophyllidaceae 36.
Rhodophyllis Kg. 38.
bifida (G. et W.) Kg. 39.
Rhodymenia (Grev.) Ag. 46.
— corallicola Ard. 47.
— ligulata Zanard 47.
— palmata (L.) Grev. 47.
— Palmetta (Esp.) Grev. 46.
— tunaeformis Zan. 183.
Rhodymeniaccae 45.
Rhodymeniales 39.
Rhynchococcus coronopifolius
Kg. 40,
Riccardia Derb, et Sol. 61.
— Montagnei Derb, et Sol.
62.
Rissoella J. Ag. 38.
— verruculosa J. Ag. 38.
Rodriguezella Schmitz 65.
— Strafforellii Schmitz 66.
Rytiphloea J. Ag. 88.
— episcopalis Endl. 88.
— pinastroides Ag. 88.
— pumila Zan. 94.
— rigidula Kg. 88.
— semicristata Ag. 88.
— seminuda Kg. 88.
— tinctoria (Clem.) Ag. 88.
S.
Sacheria fluviatilis Sir. 14.
— rubra Bornem. 14.
Sarcophyllis edulis J. Ag. 135.
Sargassum Ag. 261.
— Boryanum Mont. 261.
— coarctatum Kg. 261.
— Hornschuchii Ag. 262.
— linifolium (Turn.) Ag.
261.
— obtusatum Bory 261.
— vulgare Auct. 261.
Schizymenia edulis J. Ag.
135.
Schizymenia marginataJ.A.g.
131.
381 —
Scinaia Bivona 23.
— furcellata (Tum.) Bivis
24.
Schrammia barbata Daug.
10.
Scytosiphon Ag. 204.
— attenuatus Kjellm. 206.
— Filum Ag. 208.
— Filum v. fistulosus Ag.
— — v. lomentarius Ag. 204.
— — v. f omentos um kg. 208.
— fistulosus Ag. 204.
— foeniculaceus Lyngb. 204.
— hippuroides Lyngb. 207.
— hippuroides Lyngb. 219.
— lomentarius (Lyngb.) Ag.
204.
— pygmaeus Reucke 204.
-- tomentosum J. Ag. 208.
— tomentosus Fl. Dan. 207.
— tomentosus Fl. Dan. 219.
— tortilis Rupr. 203.
Scytosiphonaceae 198.
Seirospora Harvey 108.
— byssoides (Arnott.) De
Toni 110.
— Giraudii (Kg.) De Toni
110.
— granifera (Menegb.) De
Toni 110.
— Griffitbsiana Harr. 109.
— interrupta var? subtilissi-
ma De Toni 109.
— subtilissima (De Not ) 109.
— tenuissima (Bonnern.) De
Toni 109.
Solenia attenuata Ag. 210.
Sorapion Kuckuck 195.
— simulans Kck. 195.
Sorocarpus Pringsh. 188.
— uvaeforniis Pringsh. 188.
Spathoglossum flabellijorme
Kg. 236.
— Spanneri Menegh. 236.
Spermatochnus Kg. 217
— claviceps Kg. 220.
— hirsutics Kg. 220.
— membranaceus Kg. 220.
Spermatochnus papülosus
Kg. 220.
— paradoxus (Roth.) Kg. 218.
— rhizodes Kg. 220.
— setaceus Kg. 220.
Spermothamnion Aresch. 97.
— flabellatum Hauck 98.
— inordinatum (Zan.) Hauck
98.
— irreguläre (Ag.) Ardiss.99.
— roseolum(Ag.) Pringsh. 98.
— strictum (Ag.) Ardiss. 98.
— torulosum Ardiss. 99.
— Turneri (Mert.) Aresch. 98.
Sphacellaria Lyngb. 239.
— cervicornis Ag. 240.
— cirrhosa (Roth.) Ag. 240.
— cirrhosa var. notata Ag.
241.
— Clevei Grün. 241.
— filicina Ag. 242.
— furcigera Kg. 241.
— irregularis Kg. 240.
— Mertensii Ag. 247.
— notata Kjellm. 241.
— olivacea (Engl. Bot.) Ag.
240.
— plumigera Holm. 241.
— plumosa Auct. 241.
-' Plumula Zanard 240.
— racemosa Grev. 241.
— racemosa Reinsch 240.
— radicans (Dillw.) Ag. 240.
— rigidula Kg. 241.
— rhizophora Kg. 240.
— scopxria Lyngb. 242.
— simplicius cula Ag. 242.
— tribuloides Menegh. 240.
Sphacelariaceae 237.
Sphacelariales 237.
Sphaceloderma Kck. 238.
— helgolandicum Kck. 239.
Sphaerococcaceae 39.
Sphaerococcus Stack. 40.
— acicularis Ag. 32.
— armatus Ag. 42.
— Bongii Ag. 34.
— bifidus Ag. 39.
Sphaerococcus Brodiaei Ag.
33.
— capillaris Kg. 42.
— ciliatus Ag. 44.
— compressus Ag. 43.
— compressus Hohen. 43.
— confervoides Ag. 42.
— confervoides var. verruco-
sus Ag. 42.
— corneus v. crinalis Ag. 28.
— coronopifolius (G. et W.)
St. 40.
— divaricatus Ag. 44.
— divergens Ag. 43.
— divergens Kg. 42.
— durus Ag. 43.
— durus Kg. 42.
— Gnffithsiae Ag. 35.
— Helminthochorton Ag. 68.
— lactuca Ag. 132.
— ligulatus Kg. 47.
— mamillosus Ag. 32.
— membranifolius Ag. 34.
— Meneghinii Kg. 47.
— musciformis Ag. 44.
— mrvosus Ag. 34.
— palmatus Kg. 47.
— Palmetta Ag. 46.
— Palmetta v. subdivisa Kg.
66.
— plicatus Kg. 36.
— purpurascens Ag. 37.
— rubens Ag. 33.
— setaceus Kg. 42.
— Sonderi Kg. 43.
- Teedii Ag. 32.
— tenuis Kg. 42.
— tunaeformis Kg. 133.
— vagus Kg. 43.
— verruculosus Ag. 38.
Sphondylothamnion Naeg. 97.
— multifidum (Huds.) Naeg.
97.
Spongites byssoides Kg. 159.
— confluens Kg. 159.
— crassa Kg. 157.
— cristata Kg. 159.
— dentata Kg. 158.
582
Spongites fruticulosa Kg. 152.
incrustans Kg. 159.
nodosa Kg. 157.
racemosa Kg. 157.
- ramulosa Kg. 152.
— stalactitica Kg. 157.
Spongomorpha ferruginea Kg.
182.
Spongonema tomentoswm Kg.
182.
— ferrugineum Kg. 182.
Sporochnus Ag. 233.
— aculeatus Ag. 197.
adriaticus Ag. 220.
Agardhii Mont. 234.
- crassulus Schousb. 234.
- dalmaticus Menegh. 233.
■ — dichotornus Zan. 234.
- ßiformis Ag. 234.
— ligulahis Ag. 198.
- pedunculatus (Huds.) Ag.
233.
rhizodes Ag. 220.
- rhizodes v. paradoxus Ag.
218.
■ — verrucosus Zan. 233.
— villosus Ag. 198.
- viridis Ag. 197.
Spyridia Harvey 117.
— apiculata Kg. 117.
- arcuata Kg. 117.
attenuata Zan. 117.
- brachyarthra Menegh. 117.
— clavulata J. Ag. 123.
— crassa Kg. 117.
— crassiuscula Kg. 117.
- cuspidata Kg. 117.
divaricata Kg. 117.
— filamentosa (Wulf.) Harv.
117.
— fruticulosa Kg. 117.
— hirsuta Kg. 117.
- nudiuscula Kg. 117.
— occidentalis Kg. 117.
- setacea Kg. 117.
Vidovichii Menegh. 117.
- villosa Kg. 117.
- vülosiuscula Kg. 117.
Squammariaceae 142.
Stephanocomium adriaticum
Kg. 102.
Stichophora Hornschuchii
262.
Stictyosiphon Kg. 203.
— adriaticus Kg. 203.
— foeniculaceus Ag. 207.
— subarticulatus Reinke 204.
— tortilis Reinke 203.
Stiftia Nardi Zan. 236.
Stilophora J. Ag. 220.
— adriatica Ag. 220.
— calcifera Zan. 220.
— capillaris Menegh. 220.
— gracillima Zan. 220.
— Lyngbyei .1. Ag. 218.
— papulosa Ag. 220.
— papulosa Reinke 221.
— rhizodes Ehr. 220.
— rhizodes Menegh. 220.
— tuberculosa (Hörn.) Reinke
221.
Strangularia adhaerens
Stroemf. 227.
Streblocladia Schmitz 84.
— collabens (Ag.) Falkenb.
85.
Streblonema Derb. 185.
— aecidioides Fosl. 194.
— aequale Oltm. 191.
— fasciculatum Thur. 186.
— fluviatile Porter 187.
— investiens Thur. 186.
— oligospermum Stroemf.
187.
— penetrans (Reinsch.) 187.
- reptans(Kjellm)Farl.l86.
— sphaericum (Derb, et Sol.)
186.
— Stilophorae Crouan 187.
— tenuissimum Hauck 187.
— tomentosoides (Farl) De
Toni 186.
— volubilis Pringsh. 186.
Striaria Grev. 210.
— attenuata (Ag.) Grev.
210.
Stylonema Cornu Cervi
Reinsch. 8.
Stypocaulon Kg. 242.
— bipinnatum Kg. 240.
— scoparium (L.) Kg. 242.
Symphiocarpus Rosenv. 195.
— strangulans Rosenv. 196.
Symphoricoccns Rke. 233.
— radians Rke. 233.
T.
Taonia J. Ag. 250.
— atomaria (Woodw.) J. Ag.
251.
TJiamnidium floridulum Thur.
125.
— pallens Hauck 126.
— Bothii Thur. 125.
Thorea Bory 7.
— ramosissima Bory 7.
Thoreaceae 7.
Tilopteris Kg. 247.
— Mertensii (Smith.) Kg. 247.
Tilopteridaceae 246.
Treptacantha Äbies- Marina
Kg. 257.
— gracillima Kg. 258.
— Montagnei Kg. 258.
— Turneri Kg. 258.
Trichoceras transcurrens Kg.
121.
Tolypella (A. Br.) v. Leonh.
278.
— glomerata(Desv.)v. Leonh.
280.
— hispanica Nordst. 281.
— intricata(Frent.)v. Leonh.
279.
— nidifica (Müll.) v. Leonh.
280.
— Normanniana Nordst. 281.
— prolifera (Ziz.) v. Leonh.
279.
Tolypellopsis (v. Leonh.) Mig.
281.
— stelligera (Bauer) Mig. 181.
— ulvoides (Bertol.) Nordst.
281.
383
U.
Viva -pur pur ea Roth 7.
— umbilicalis L. 7.
T.
Vidalia Lamour 88.
— volubilis (L.) J. Ag. 89.
W.
Wildemania De Toni 7.
laciniata (Lightf .) DeToni 7.
— linearis (Grev.) De Toni 7.
— umbilicalis (L.) De Toni 7.
Wrangelia C. Ag. 25.
— multijida J. Ag. 97.
— penicillata Ag. 25.
— verticillata Kg. 25.
Z.
Zanardinia Nardv. 235.
— collaris (Ag.) Cr. 236.
Zonaria aäspersa Ag. 237.
— collaris Ag. 236.
— dichotoma Ag. 252.
— Fasciola Ag. 252.
— linearis Ag. 252.
— lineolata Ag. 210.
Zanardinia multifida Ag. 237.
— Naccariana Ag. 210.
— ■ parvula Grev. 237.
— Pavonia Kg. 251.
— plantaginea Ag. 201.
— reptans Crouan 237.
— rubra Grev. 146.
— sinuosa Ag. 211.
— Squammaria Ag. 146.
— tenuis Kg. 251.
— umbilicalis Kg. 236.
Zosterocarpus Born. 189.
— Oedogonium (Menegh.)
Born. 189.
Leipzig,
Druck von Ramm & Seemann.
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