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Full text of "Prof. Dr. Thom's Flora von Deutschland, sterreich und der Schweiz, in Wort und Bild, fr Schule und Haus ; mit ... Tafeln ... von Walter Mller"

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Rhodophyceae. 

Algen  von  sehr  verschiedenem  Bau  und  verschiedener  Grösse,  hellrosa, 
rot  oder  violett,  seltener  blaugrün,  mehrzellig,  Zellen  mit  meist  nur  einem 
Zellkern  und  einem  oder  mehreren  bis  vielen  Chromatophoren.  Fortpflanzimg 
geschlechtlich  oder  ungeschlechtlich,  stets  durch  unbewegliche  Fortpflanzungs- 
zellen. Die  ungeschlechtliche  Fortpflanzung  erfolgt  durch  Mono-  oder  Tetra- 
sporen. Monosporen  werden  gebildet  bei  den  Bangiaceen  und  bei  den  Nemalio- 
nales  und  zwar  bei  den  ersteren  in  der  Weise,  dass  entweder  direkt  oder 
nach  vorausgegangener  Teilung  aus  den  Thalluszellen  je  eine  anfangs  nackte 
Zelle  austritt.  Bei  den  Nemalionales  z.  B.  bei  Chantransia  und  bei  den 
Jugendstadien  von  Batrachospermum  schwellen  die  Endzellen  der  Zweigchen 
zu  eiförmig -kugeligen  Monosporangien  an,  aus  denen  eine  nackte,  runde, 
allmählich  sich  mit  einer  Membran  umgebende  Zelle  hervortritt,  die  direkt 
zu  einer  neuen  Pflanze  auswächst. 

Bei  den  Tetrasporangien ,  die  an  lockeren,  reich  verzweigten  Formen 
ebenfalls  aus  den  Endstellen  der  Zweigchen  werden,  an  fester  und  enger 
vereinigten  Thallusgeflechten  aber  in  den  äusseren  Rindenschichten  liegen, 
teilt  sich  der  Zellinhalt  in  vier  Tochterzellen,  die  entweder  in  einer  Reihe 
liegen,  oder  kreuzweise  oder  wie  die  Ecken  eines  Tetraeders. 

Die  geschlechtliche  Fortpflanzung  ist  bei  den  Rhodophyceen  eine  höchst 
eigenartige  und  in  den  Einzelheiten  überaus  mannigfaltige.  Die  weiblichen 
Geschlechtsorgane  sind,  abgesehen  von  den  Bangiaceen,  durch  das  Carpogon 
repräsentiert,  eine  am  Grunde  etwas  angeschwollene  Zelle,  die  nach  oben  zu 
in  einen  Fortsatz,  das  Trichogyn,  endigt.  Gewöhnlich  ist  dieses  letztere 
haarfÖrmig,  manchmal  aber  auch  ziemlich  dick,  dicker  selbst  als  der  untere 
Teil  des  Carpogons;  es  hat  die  Aufgabe,  die  vom  Wasser  angetriebenen 
männlichen  Geschlechtszellen,  die  Spermatien,  festzuhalten.  Bei  den  Bangia- 
ceen entsteht  die  Eizelle  direkt  aus  einer  Thalluszelle  und  besitzt  nur  nach 
aussen   eine   kleine   Vorwölbung,    das   Carpogon   der   übrigen   Rhodophyceen 

Thomö-Migula,  Florn.    VII.  1 


_     2     — 

dagegen  entsteht  aus  der  Endzelle  eines  kurzen  wenigzelligen  Astes  (Car- 
pogonast). 

Die  männlichen  Geschlechtszellen,  hier  Spermatien  genannt,  sind 
kleine,  nackte,  kugelige  bis  eiförmige,  unbewegliche  Zellen;  sie  entstehen 
einzeln  in  kleinen  Zellen,  die  zu  wenigen  bis  sehr  vielen  an  den  Endzellen 
von  Ästchen  gebildet  werden.  Die  Terminologie  dieser  Bildungen  wird  ver- 
schieden gehandhabt;  am  einfachsten  ist  es  jede  dieser  kleinen  Spermatien 
bildenden  Zellen  als  Antheridium  und  die  Zellen,  aus  welchen  diese  hervor- 
gehen, als  Antheridientragzelle  aufzufassen.  Oft  sind  an  reich  verzweigten 
Ästchen  zahlreiche  Antheridientragzellen  mit  Antheridien  vorhanden,  man 
spricht  dann  von  Antheridienstand. 

Die  Befruchtung  erfolgt  in  der  Weise,  dass  ein  Spermatium  passiv  vom 
Wasser  an  das  Trichogyn  angetrieben  wird,  festklebt  und  sich  zunächst  mit 
einer  Membran  umgiebt.  An  der  Berührungsstelle  zwischen  Trichogyn  und 
Spermatium  findet  ein  Durchbruch  der  Wandung  statt,  der  Inhalt  des 
letzteren  tritt  in  das  Trichogyn  über  und  schliesslich  vereinigt  sich  der 
Spermakern  mit  dem  Eikern.  Bei  den  Bangiaceen  erfolgt  nun  direkt  oder 
nach  voraufgehender  Teilung  der  befruchteten  Eizelle  (in  meist  acht  Zellen) 
die  Bildung  der  Sporen,  indem  sie  nackt  austreten  und  zu  neuen  Pflanzen 
heranwachsen.  Bei  den  übrigen  Rhodophyceen  kommt  es  aber  nach  der 
Befruchtung  zu  einer  eigentümlichen  Entwickelung  des  Carpogons,  die  an 
die  Bildung  der  zweiten  ungeschlechtlichen  Generation  bei  den  Moosen  er- 
innert. Gewöhnlich  gehen  nämlich  aus  der  Eizelle  Büschel  verzweigter  Zell- 
fäden hervor,  deren  Endzellen,  zuweilen  auch  sämmtliche  Zellen  zu  Sporen 
werden.  Manchmal  gestaltet  sich  der  Vorgang  aber  noch  wesentlich  ver- 
wickelter; die  Eizelle  treibt  einen  neuen  Fortsatz  (Ooblastemfortsatz)  nach 
einer  anderen  neben  der  Carpogonzelle  gelegenen  sogenannten  Auxiliarzelle, 
kopuliert  mit  dieser,  und  erst  diese  letztere  bildet  die  sporentragenden  Fäden 
oder  Gonimoblaste  aus.  Manchmal  treibt  auch  das  Carpogon  mehrere 
Ooblastemfortsätze  durch  das  Thallusgewebe,  die  mit  verschiedenen  Auxiliar- 
zellen  verschmelzen;  es  entstehen  dann  verschiedene  Gonimoblaste.  Zuweilen 
werden  die  Gonimoblaste  durch  eine  besondere  Fruchthülle  eingehüllt,  die 
aus  von  den  Zellen  des  Carpogonastes  oder  anderen  benachbarten  ausgehen- 
den verzweigten  Zellfäden  gebildet  wird.  Die  Carpogonfrüchte  stehen  ent- 
weder frei  auf  der  Oberfläche  oder  sind  dem  Thallusgewebe  eingebettet.    Die 

Erklärung  zu  Tafel  XLIV. 
Fig.  1.     Batrachospermum  vagum. 

„2.  „  moniliforrne. 

„     3.     Nemalion  rnultifidum. 

„     4.     Helminthora  divaricata,  natürliche  Grösse. 


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Carposporen  sind  unbeweglich,  meist  dunkler  gefärbt  und  sollen  zuweilen 
anfangs  nackt  sein,  wahrscheinlich  sind  sie  aber  stets  von  einer  zarten  Mem- 
bran umgeben;  sie  keimen  gewöhnlich  bald  nach  ihrer  Reife.  Sehr  oft 
werden  sie  an  besonderen  fertilen  Abschnitten  des  Thallus,  den  Cystocar- 
pien  gebildet. 

Der  vegetative  Aufbau  des  Thallus  ist  sehr  verschiedenartig,  meist 
mehr  oder  weniger  deutlich  auf  lockere  oder  dicht  verschlungene  und  ver- 
wachsene, reich  verzweigte  Sprosssysteme  zurückzuführen.  Seltener  besteht 
der  Thallus  nur   aus   einfachen,   verzweigten   oder   unverzweigten  Zellreihen. 

Einteilung  der  Rhodophyceae. 

1.  Thallus  fadenförmig  oder  blattartig;  weibliches  Geschlechtsorgan  nicht  als 
Carpogon  mit  Trichogyn  entwickelt.     Bangiales. 

2.  Thallus   sehr   verschiedenartig;    weibliches  Geschlechtsorgan  als  Carpogon 
mit  Trichogyn  entwickelt.     Florideae. 

1.  Unterordnung  Bangiales. 

Einfache,  von  den  Florideen  vielfach  abweichende  Rhodophyceen,  mit 
fadenförmigem,  anfangs  einreihigem,  später  mehrreihigem  oder  mit  flächen- 
förmig  ausgebreitetem  Thallus.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Mono- 
sporen.  Geschlechtliche  Fortpflanzung,  wo  beobachtet,  durch  Befruchtung 
einfacher,  direkt  aus  Thalluszellen  hervorgegangener,  trichogynloser  Eizellen 
durch  unbewegliche  Spermatien. 

Einteilung  der  Bangiales. 

Chromatophor  sternförmig,  je  eines  in  jeder  Zelle,  zentral.     Bangiaceae. 
Chromatophore  scheibenförmig,  zu  mehreren  in  jeder  Zelle.     Thoreaceae. 

Familie  Bangiaceae. 

Thallus  fadenförmig,  Scheiben-  oder  blattartig.  Zellen  mit  je  einem 
Zellkern,  einem  ein  zentrales  Pyrenoid  umschliessenden  sternförmigen  Chro- 
matophor und  meist  dünnen  Membranen.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung 
durch  membranlose  Monosporen.  Geschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Ei- 
zellen und  Spermatien;  erstere  entstehen  aus  Thalluszellen,  die  sich  dichter 
mit  Inhaltsstoffen  anfüllen  und  etwas  anschwellen,  zuweilen  auch  nach  aussen 
eine  kleine  Vorstülpung  entwickeln.  Die  Spermatien  sind  fast  farblos;  sie 
entstehen    aus   Thalluszellen,    indem    sich   diese   entweder  durch   wiederholte 


_     4     — 

Zweiteilung  zu  gefächerten  Antheridien  umbilden  oder  nur  eine  kleinere  seit- 
liche Zelle  abschneiden,  die  zum  einzelligen  Antheridium  wird. 

Einteilung  der  Familie. 

1.  Thallus  fadenförmig.     2. 
Thallus  flächenförmig.     3. 

2.  Monosporen  aus  ungeteilten  oder  in  gleiche  Tochterzellen  geteilten  Thallus- 

zellen  hervorgehend.     Bangia. 
Monosporen  nach  ungleicher  Teilung  einer  Thalluszelle  aus  der  kleineren 
hervorgehend.     Erythrotrichia. 

3.  Lager  einschichtig.     Porphyra. 
Lager  zweischichtig.     Wildeniania. 

Gattung  Bangia  Lyngbye. 

Thallus  aufrecht,  aus  unverzweigten,  stielrunden,  nach  oben  zu  ver- 
dickten und  mitunter  röhrig  hohlen,  zuweilen  unregelmässig  eingeschnürten 
Fäden  bestehend,  die  am  Grunde  mit  verbreiterter  Basalzelle  festsitzen. 
Fäden  anfangs  einreihig,  später  mehrreihig  oder  Zellen  nicht  mehr  in  deut- 
lichen Reihen  gelagert.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Monosporen; 
Monosporangien  direkt  oder  nach  meist  nur  einmaliger  Teilung  aus  be- 
liebigen Thalluszellen  hervorgehend.  Geschlechtliche  Fortpflanzung  durch 
Eizellen,  die  direkt  aus  Thalluszellen  entstehen,  und  durch  Spermatien; 
Antheridien  durch  wiederholte  Zweiteilung  nach  allen  Richtungen  aus  vege- 
tativen Zellen  entstehend.  Aus  den  befruchteten  Eizellen  entsteht  durch 
wiederholte  Teilung  nach  allen  Richtungen  ein  oft  achtzelliger  Zellkörper 
(Sporenfrucht),  aus  welchem  später  die  einzelnen  Sporen  heraustreten.  Männ- 
liche und  weibliche  Geschlechtszellen  auf  denselben  oder  verschiedenen 
Pflanzen,  ebenso  kommen  die  ungeschlechtlich  gebildeten  Monosporen  oft 
auf  besonderen  Pflanzen  vor. 


Erklärung  zu  Tafel  XLIV  B. 

Fig.  1.     Bangia  atropurpurea,  a  vom  Ende,  b  aus  der  Mitte. 
„     2.  „  „  Querschnitt. 

„     3.  „  „  männlicher    Faden    mit    beginnendem    Zerfall    in 

Antheridien. 
-     4.     Erythrotrichia  ceramicola,  Fadenstück. 

5.     Porphyra  atropurpurea,  Stück  des  Thallus. 
„     6.  „  „  Thallusquerschnitt. 

„     7.  „  „  Querschnitt  des  Thallus  mit  z.  T.  in  der  Befruch- 

tung begriffenen  Eizellen, 
„     8.     Goniotrichum  elegans,  Teil  des  Thallus.     Sämmtlich  vergrössert. 


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—     5     — 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Fäden  auch  erwachsen  nicht  über  1  cm  lang.     2. 
Fäden  erwachsen  über  1  cm  lang.     3. 

2.  Zellen  der  erwachsenen  Fäden  in  deutlichen  Reihen.     B.   versicolor. 
Zellen  ordnungslos.     B.  atropurpurea. 

3.  Glieder  kaum  kürzer  als  breit.     B.  ciliaris. 
Glieder  kaum  halb  so  lang  als  breit.     B.  compacta. 


2996.  B.  ciliaris  Carm.  —  Erythrotrichia  ciliaris  Thur.  —  Jüngere  Fäden 
keulenförmig,  deutlich  gegliedert,  später  beiderseits  lang  zugespitzt;  Glieder 
etwas  kürzer  als  breit,  allmählich  in  vier,  meist  eine  einzige  Längsreihe 
bildende  Zellen  zerfallend,  deren  rundlich-eckiger  Inhalt  abwechselnd  durch 
einen  später  undeutlicher  werdenden  Zwischenraum  getrennt  ist.  Pflanzen 
hell-purpurrot,  das  Substrat  wie  mit  kurzem  4 — 7  mm  langem  Flaum  be- 
deckend. —   Auf  grösseren  Algen  im  Adriatischen  Meere. 

2997.  B.  versicolor  Kg.  —  B.  subaequalis  Kg.  —  Jüngere  Fäden 
purpurn,  cylindrisch,  ziemlich  gerade,  einzeln,  deutlich  gegliedert,  erwachsen 
bräunlich,  verdickt,  gekrümmt,  gefeldert;  Glieder  in  je  vier  meist  mehrreihig 
angeordnete  Zellen  geteilt.  Inhalt  etwas  zusammengezogen  und  wechsels- 
weise durch  einen  etwas  deutlicheren  hyalinen  Zwischenraum  getrennt.  — 
Auf  Felsen  an  den  europäischen  Küsten. 

2998.  B.  atropurpurea  (Roth)  Ag.  —  Taf. XLVII,  Fig.  2;  Taf.  XLIVB, 
Fig.  1 — 3.  —  Jüngere  Fäden  cylindrisch,  ziemlich  gerade,  einzeln,  deutlich 
gegliedert,  im  Alter  verdickt,  gekrümmt,  gefeldert;  einzelne  Glieder  anfangs 
in  vier,  später  in  zahlreiche  und  fast  ohne  erkennbare  Anordnung  neben- 
einander gelagerte  Zellen  geteilt.  Die  hyalinen  Zwischenräume  zwischen 
den  farbigen  Zellinhalten  sind  in  erwachsenen  Fäden  schmal  und  kaum  deut- 
lich erkennbar.  —  Im  Süsswasser,  an  allerlei  Holz  werk,  dunkelviolette  bis 
schwarzpurpurne  verlängerte  Büschel  bildend.  —  var.  fusco-purpurea 
(Dillw.)  Lyngb.  Stärker  als  die  Hauptform,  hell-  bis  bräunlich-purpurn,  oft 
etwas  kraus,  anfangs  glatt,  später  mehr  oder  weniger  höckerig.  An  Felsen 
im  Adriatischen  Meere.  —  var.  coccinea  (Kg.  als  Art.)  Fäden  zierlich, 
haardünn,  verlängert,  gerade.  Zellen  anfangs  scheibenförmig,  später  zu  je 
vier  geteilt.    Glieder  sehr  kurz.  —  An  Moosen  im  Fluss  Kerka  in  Dalmatien. 

2999.  B.  compacta  Zanard.  —  Sehr  zart,  schwach  und  niedrig  rasig. 
Fäden  sehr  kurz,  2 — 5  mm  lang,  20 — 24  (x  dick,  etwas  starr,  am  Ende  spitz, 
nicht  gedreht;  Glieder  1/2  — 1/3  so  lang  als  breit.  Zellen  dicht  gedrängt, 
zuerst  cylindrisch,  später  scheibenförmig.  —  Adriatisches  Meer,  an  Steinen 
einen  intensiv  purpurroten  rasigen  Überzug  bildend. 


—     ö     — 

Gattung  Erythrotrichia  Ar  es  eh. 

Thallus  fadenförmig,  aufrecht,  am  Grunde  mit  verbreiterter  Basalzelle 
oder  wenigzelliger  Haftscheibe  festsitzend,  nach  oben  zu  dünn  und  meist 
fadenförmig,  seltener  flach  blattartig.  Anfangs  stellt  der  Faden  stets  eine 
einfache  Zellreihe  dar,  später  teilen  sich  die  Zellen  nach  allen  Richtungen, 
zuweilen  vorwiegend  in  einer  Ebene.  In  dem  oberen  Teil  des  Thallus  ent- 
stehen aus  beliebigen  Zellen  Monosporangien ,  indem  sie  als  kleinere  Zellen 
abgegliedert  werden.  Ebenso  entsteht  das  einzellige  Antheridium  als  kleinere 
Tochterzelle  bei  der  Teilung  einer  Thalluszelle ,  während  die  Eizelle  direkt 
durch  Umbildung  einer  Thalluszelle  entsteht.  Die  aus  der  befruchteten  Ei- 
zelle hervorgehende  Sporenfrucht  ist  ein-  oder  wenigzellig. 

3000.  E.  ceramicola  (Lyngb.)  Aresch.  —  Goniotrichum  ceramicola 
Kg.  —  Taf.  XLIVB,  Fig.  4.  —  Fäden  stielrund,  12— 14  fi  breit,  einfach, 
deutlich  gegliedert;  Glieder  in  der  Jugend  ohne  deutliche  Zellteilung,  im 
Alter  mit  rundlichen  Zellen.  —  Bildet  1 — 30  mm  lange,  schlaffe,  rosen-  bis 
fleischrote  Rasen  an  Algen  im  Meere. 

3001.  E.  investiens  (Zanard.)  Born.  —  Bangia  tenuissima  Kg.  — 
Der  vorigen  Art  ähnlich  aber  l1^ — 2  cm  lang  und  bis  25  /x  dick,  schön 
karmin-weinrot.  Fäden  zart,  dichtstehend.  Zellen  so  lang  oder  etwas  länger 
als  breit.  —  Dalmatien,  an  Meeresalgen. 

Gattung  Porphyra  C.  Ag. 

Thallus  aufrecht,  blattartig,  flach,  zart,  am  Rande  oft  wellig,  ganzrandig, 
gelappt  oder  zerschlitzt,  mit  einer  Haftscheibe  festsitzend,  einschichtig.  Fort- 
pflanzung wie  bei  Bangia,  Sporenfrucht  acht-  oder  mehrzellig. 

3002.  P.  coccinea  J.  Ag.  —  P.  minima  Crouan.  —  Laub  am  Grunde 
kaum  merklich  genabelt,  fast  sitzend,  mit  eingerollten  Rändern,  anfangs  etwas 
kappenförmig,  später  ausgebreitet  und  leicht  aufrecht,  eiförmig-rundlich,  mit 
welligen,  oft  gekräuselten  Rändern,  2 — 5  cm  hoch,  rosenrot.  —  Auf  ver- 
schiedenen grösseren  Meeresalgen.     Helgoland. 

3003.  P.  minor  Zanard.  —  Niedrig,  etwa  1,5  cm  hoch,  sitzend,  sehr 
zart,  am  Grunde  stark  wellig,  kraus,  bald  kreisrund  ausgebreitet.  —  Auf 
Gelidium  corneum  im  Adriatischen  Meere. 

3004.  P.  atropurpurea  (Olivi)  De  Toni.  —  P.  leueostieta  Thur.  — 
P.  laciniata  Crouan.  —  P.  vermicellifera  Kg.  —  Taf.  XLIVB,  Fig.  5 — 7; 
Taf.  XL VII,  Fig.  1.  —  Thallus  blattartig  ausgebreitet,  in  der  Jugend  sitzend, 
allmählich  sich  über  dem  genabelten  Grunde  verbreiternd,  länglich,  am 
oberen  Ende  zerschlitzt,  gross,  violett-purpurn.  —  Auf  Steinen  festsitzend. 
Helgoland.     Adriatisches  Meer. 


—      7 


Gattung  Wildemania  De  Toni. 

Von  der  Gattung  Porphyra  durch  zweischichtigen  Thallus  verschieden. 

3005.  W.  umbilicalis  (L.)  De  Toni.  —  Ulva  umbilicalis  L.  —  Ulva 
purpurea  Roth.  —  Porphyra  vulgaris  Ag.  —  Jugendliche  Pflanze  sitzend, 
verhältnismässig  schmal,  über  dem  nierenförmig  verbreiterten  Grunde  lanzett- 
lich, mit  oft  stark  welligen  Rändern,  von  denen  oft  ähnlich  gestaltete,  aber 
schmälere  Lappen  entspringen,  zart,  bleichviolett  bis  purpurn.  —  An  Steinen. 
Nordsee. 

3006.  W.  laciniata  (Lightf.)  De  Toni.  —  Porphyra  laciniata  Ag. 
—  Thallus  sehr  breit,  ringsum  die  genabelte  Basis  sich  ausbreitend  und  un- 
regelmässig in  breite  Abschnitte  geteilt.  —  f.  autumnalis  (Zanard.)  De  Toni. 
Thallus,  klein  fast  kreisförmig,  am  Grunde  sitzend,  schwielig,  tief  ausgehöhlt, 
am  Rande  leicht  wellig  gefaltet  und  etwas  gelappt.  —  An  Steinen  bei  Triest. 

3007.  W.  linearis  (Grev.)  De  Toni.  —  Porphyra  linearis  Grev.  — 
Thallus  in  der  Jugend  in  einen  sehr  kurzen  Stiel  verschmälert,  später  über 
dem  Stiel  verbreitert,  mit  schwach  genabeltem  Grunde,  im  Gesammtumriss 
lineal-lanzettlich,  am  Rande  kaum  merklich  wellig,  bräunlich- purpurn,  7  bis 
10  cm  lang.  —  Helgoland. 

Familie  Thoreaceae. 

Thallus  aufrecht,  stielrund,  reich  seitlich  verzweigt,  dünnfädig,  gallertig- 
schlüpfrig, weich,  in  eine  faserige  Markschicht  und  kleinzellige  Rinde  diffe- 
renziert, von  welcher  ausgehend  zahlreiche  verschieden  lange  Zellfäden  eine 
ziemlich  dichte  Behaarung  bilden.  Sporangien  einsporig,  zahlreich  in  der 
Rindenschicht,  deren  Zweigbüschel  in  den  Endzellen  zu  Sporangien  an- 
schwellen.    Geschlechtliche  Fortpflanzung  nicht  beobachtet. 

Gattung  Thorea  Bory. 

Einzige  Gattung  mit  den  gleichen  Merkmalen  wie  die  Familie. 

3008.  Th.  ramosissima  Bory.  —  Taf.  XL  VI,  Fig.  1;  Taf.  XLIVC, 
Fig.  1.  —  Thallus  dünn  fadenförmig,  reich  verzweigt,  schwarzgrün,  trocken 
purpurviolett,  bis  15  cm  und  selbst  darüber  lang;  Haare  dicht,  1  mm  und 
darüber  lang,  gegliedert,  Zellen  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  breit.  —  Sehr 
zerstreut  und  selten,  an  Steinen  in  Flüssen;  so  besonders  am  Rhein  und 
Neckar  in  der  Gegend  von  Mannheim. 

Anhang:   Zweifelhafte  Gattungen  der  Bangiales. 
Die  Stellung  dieser  Gattungen  im  Algensystem  ist  gänzlich   unsicher. 


—     8 


Gattung  Goniotrichum  Kg. 

Tliallus  fadenförmig,  verzweigt.  Zellen  ein-  oder  mehrreihig  in  dicker 
gallertförmiger  Scheide,  rötlich-violett  oder  spangrün,  mit  zentralem,  stern- 
förmigem Chromatophor,  welches  ein  zentrales  Pyrenoid  umschliesst.  Zell- 
kern einer,  seitlich  gelegen.  Nur  ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch 
Monosporen  bekannt,  die  aus  beliebigen  Zellen  durch  Kontraktion  des  Inhaltes 
entstehen  und  durch  Verschleimung  der  Gallertmembranen  als  nackte  Sporen 
frei  werden. 

3009.  G.  elegans  (Chauv.)  Le  Jol.  —  Bangia  elegans  Chauv.  — 
Goniotrichum  dichotomum  und  G.  ceramicolum  Kg.  —  Taf.  XLIVB,  Fig.  8. 

—  Thallus  aus  einzelnen  oder  zu  kleinen  rosenroten  Raschen  vereinigten, 
0,3 — 6  f.i  langen  und  etwa  20  f.i  dicken,  nach  oben  zu  meist  etwas  ver- 
schmälerten und  gewöhnlich  gabelig  verzweigten  Fäden  gebildet,  die  meist 
nur  aus  einer,  stellenweise  aus  zwei  Reihen  von  getrennt  liegenden  Zellen 
bestehen.     Zellen  rötlich-violett,  7 — 10  fi  dick,  rundlich  oder  scheibenförmig. 

—  Auf  Meerespflanzen  in  der  Nordsee  und  im  Adriatischen  Meere. 

3010.  G.  Coriiu  Cervi  (Rein seh.)  Hauck.  —  Stylonema  Cornu  Cervi 
Reinsch.  —  G.  dichotomum  Berth.  —  Taf.  XLIV  C,  Fig.  3.  —  Fäden  einzeln, 
ziemlich  regelmässig  dichotom  verzweigt,  meist  0,2 — 1  mm  lang,  anfangs 
nur  aus  einer,  bald  aus  zwei  und  mehreren  unregelmässig  gekreuzten  Reihen 
von  Zellen  bestehend,  die  sich  zuletzt  ganz  ordnungslos  lagern.  Dicke  der 
Fäden  20  —  120  p.  Zellen  rötlich-violett,  anfangs  cylindrisch,  oft  doppelt 
so  lang  als  breit,  oder  scheibenförmig  flach,  später  oft  rundlich-polyedrisch, 
7 — 10  /li  dick.  —  Auf  verschiedenen  Algen  im  Adriatischen  Meere. 

Gattung  Aaterocystis  Gobi. 

Von  der  vorigen  Gattung  kaum  sicher  zu  trennen.  Thallus  unregel- 
mässig büschelig  oder  fadenförmig,  aus  länglich-elliptischen  bis  fast  kugeligen, 
ebenso  wie  bei  der  vorigen  Gattung  von  dickem  Gallertschlauch  umgebenen 
Zellen  bestehend.  Letztere  teilen  sich  nur  nach  einer  Richtung  des  Raumes, 
Fäden  daher  stets  einreihig.  Verzweigung  entstellt  durch  Verschiebung  ein- 
zelner Zellen  aus  ihrer  ursprünglichen  Richtung. 

3011.  A.  ramosa  (Thwaites)  Gobi.  —  Goniotrichum  ramosum  Hauck. 

—  Bildet  1 — 10  cm  hohe,  spangrüne  Raschen,  mit  10—20  \i  dicken,  ein- 
reihigen, seitlich  oder  fast  dichotom  verzweigten  Fäden.  Zellen  5 — 8  \i  dick, 
8 — 20  ix  lang,  cylindrisch-rundlich  oder  länglich,  spangrün.  —  Brackwasser, 
auch  in  süssem  Wasser  an  den  Meeresküsten. 

3012.  A.  Wolleana  (Hansg.)  Lagerh.  —  Allogonium  Wolleanum 
Hansg.    —    Chroodactylon    Wolleanum    Hansg.    —    Taf.    XLIVC,    Fig.    4; 


—     9     — 

Taf.  XLIVD,  Fig.  1.  —  Lager  halbkugelig  oder  warzenförmig,  niohnkorn- 
bis  erbsengross,  von  lebhaft-spangrüner  oder  blassoliven-,  blau-  bis  gelblich- 
grüner Farbe,  weich.  Vegetative  Zellen  länglich-elliptisch,  nach  der  Teilung 
kurz  elliptisch  oder  fast  kugelig,  an  beiden  Enden  breit  abgerundet,  9  — 12, 
seltener  bis  15  fx  breit,  ein-  bis  dreimal  so  (meist  15 — 24  (x)  lang,  mit  zahl- 
reichen kleinen,  wand  ständigen,  scheibenförmigen  Chromatophoren,  welche 
in  älteren  Zellen  undeutlich  sind,  (in  solchen  Zellen  ist  scheinbar  je  ein 
zentralständiges,  sternförmig  gelapptes,  blaugrün,  selten  oliven-gelblich  ge- 
färbtes Chromatophor  enthalten,  in  welchem  je  ein  etwa  4 — 5  f<  dickes, 
kugeliges,  zentralständiges,  kernartiges  Gebilde  (Pyrenoid)  eingeschlossen  ist). 
Gemeinschaftliche,  scheidenartige  Hüllmembran  dünn,  meist  eng  anliegend, 
farblos,  12 — 18  fx  breit  und  meist  undeutlich  geschichtet;  blindsackartige 
Verzweigungen  mehr  oder  weniger  zahlreich,  gleich  dick,  Zellmembran  2  bis 
3  fx  dick,  farblos.  —  var.  simplex  Hansg.  Verzweigungen  fehlen.  Chro- 
matophoren oliven-  bis  goldgelb,   seltener  auch  blau-  oder  olivgrün  gefärbt. 

—  Auf  feuchten  oder  vom  Wasser  überrieselten  Felswänden,  in  Bergbächen 
auf  Steinen,  zerstreut,  in  Böhmen  mehrfach. 

3013.  A.  smaragdiua  (Rein seh).  —  Allogonium  smaragdinum  Hansg. 

—  Callonema  smaragdinum  Reinsch.  —  Taf.  XLIVC,  Fig.  2.  —  Lager 
büschelig  verzweigt.  Zellen  fast  quadratisch,  9—11  /x  lang,  fast  ebenso  breit. 
Fadenartige  Zellfamilien  0,7 — 1  mm  lang,  Zellinhalt  spangrün.  Zellhaut  un- 
deutlich geschichtet.  —  var.  palustre  Hansg.  Vegetative  Zellen  elliptisch, 
nach  der  Teilung  fast  kugelig,  an  beiden  Enden  abgerundet,  6—9  (x  dick, 
9 — 15  (x  lang,  reihenweise  angeordnet,  mit  blau-  oder  olivengrünem  Inhalte» 
einem  zentralständigen,  3 — 4  f.i  dicken,  kugeligen,  kernartigen  Gebilde  (Pyre- 
noid) und  ziemlich  dicker,  farbloser  Zellmembran.  Zellfamilien  spärlich  blind- 
sackartig verzweigt,  öfters  einfach.  Gemeinsame  Gallerthülle  bis  15  (seltener 
bis  18)  fx  breit,  undeutlich  geschichtet.  —  In  Tümpeln  und  Sümpfen,  zer- 
streut und  nicht  häufig. 

3014.  A.  halophila  (Hansg.)  —  Allogonium  halophilum  Hansg.  — 
Taf.  XLIVC,  Fig.  5.  —  Lager  winzig  klein,  meist  aus  wenigen,  spärlich 
verzweigten  oder  einfachen  schlauchförmigen  Familien  bestehend.  Vegetative 
Zellen  niedergedrückt  kugelförmig,  seltener  fast  kugelig,  9—11  fx  dick,  etwa 
6—  8  fx  lang,  einreihig,  meist  dicht  aneinanderliegend,  nicht  selten  fast  rosen- 
kranzartig angeordnet,  von  einer  gemeinsamen,  unregelmässig  verzAveigten 
oder  unverzweigten,  farblosen  oder  durch  Eisenverbindungen  gelb  bis  rotgelb 
gefärbten,  stellenweise  leicht  quer  eingeschnürten,  meist  eng  anliegenden, 
seltener  schlauchartig  abstehenden  Gallerthülle  umgeben,  die  meist  12 — 18 
(selten  20)  fx  breit  ist.  Zellinhalt  olivengelb.  Chromatophoren  an  der  Peri- 
pherie nicht  scharf  abgegrenzt,  mit  je  einem  zentralständigen,  etwa  3  f.i  dicken 


—     10     — 

kernartigen  Gebilde  (Pyrenoid).  —  var.  stagnale  Hansg.  Vegetative  Zellen 
5— 6  n  dick,  kugelig  oder  niedergedrückt  kugelförmig,  mit  olivgelbem  Inhalt. 
Zellfamilien  kurz,  oft  nur  60 — 90  (.i  lang,  jedoch  meist  blindsackartig  ver- 
zweigt. —  Böhmen,  in  Salzwassersümpfen  an  Algen  und  anderen  Wasser- 
pflanzen festsitzend. 

Gattung  Phragmonema  Zopf. 

Thallus  fadenförmig,  meist  unverzweigt,  am  Grunde  festgewachsen. 
Zellinhalt  mit  mehreren  bandförmigen,  wandständigen,  pyrenoidfreien  Chro- 
matophoren  und  einem  Zellkern.  Zellmembran  anfangs  dünn,  derb,  später 
aussen  etwas  gallertartig  aufgequollen.  Fortpflanzung  nur  ungeschlechtlich 
durch  rundliche,  von  einer  Membran  umgebene  Zellen,  die  durch  wiederholte 
Quer-  und  Längsteilungen  der  Fadenzellen  entstehen  und  durch  Verschleimung 
der  Mutterzellmembranen  frei  werden.  Sie  sind  einer  unbestimmt  begrenzten 
Gallertmasse  eingelagert,  in  welcher  sie  sich  durch  fortgesetzte  Zweiteilung 
vermehren  und  später  zu  neuen  Fäden  auswachsen. 

3015.  Phr.  sordidum  Zopf.  —  Auf  Blättern  von  Ficus  barbata  im 
Warmhause  des  Berliner  botanischen  Gartens.     Einzige  Art. 

Gattung  Gloeochaete  Lagerh. 

Thallus  rundlich  bis  fast  halbkugelig,  aus  zwei  bis  acht  kugeligen 
bis  fast  eiförmigen  Zellen  bestehend,  die  neben-  oder  übereinander  in  einer 
gemeinsamen  homogenen,  farblosen  oder  undeutlich  geschichteten  und  mehr 
oder  weniger  dicken  Gallerthülle  liegen.  Jede  Zelle  mit  ein  oder  zwei  langen 
farblosen  und  ungegliederten  Borstenhaaren  versehen.  Zellinhalt  mit  einem 
Zellkern  und  mehreren  kleinen  scheibenförmigen,  blaugrünen  bis  spangrünen 
Chromatophoren.  Fortpflanzung  durch  blaugrüne,  oval-cylindrische  Zellen 
(Zoosporen?). 

3016.  G.  Wittrockiana  Lagerh.  —  Schrammia  barbata  Dangeard. 
—  Taf.  XLIVC,  Fig.  7.  —  Familien  zwei-  bis  vierzeUig,  30—70  fi  im 
Durchmesser.  Zellen  mit  meist  nur  einem  langen,  dünnen,  am  Grunde  1 — 4  /x 
dicken,  aus  der  Hülle  weit  hervorragenden  Borstenhaar,  5 — 17,  vor  der  Tei- 


Erklärung  zu  Tafel  XLIVC. 

Fig.  1.  Thorea  rarnosissima,   Teil  des  Fadens  a  schwach,   b  stärker  vergrössert. 

„     2.  Asterocystis  smaragdina,  vergrössert. 

„     3.  Groniotrichum  Cornu  Cervi        „ 

„     4.  Asterocystis  Wolleana,  einzelne  Zelle  stark  vergrössert. 

„5.  „  halophila. 

„     6.  Chroothece  Richteriana. 

,     7.  Gloeochaete  Wittrockiana. 


—    11    — 

hing  bis  21  p  breit,  meist  rundlich  oder  kugelig.  Gallerthüllen  farblos  oder 
rötlich- braun,  hyalin  oder  undurchsichtig,  zuweilen  etwas  inkrustiert.  —  Zer- 
streut, an  andern  Algen  festsitzend,  in  Sümpfen. 

Gattung  Glaucocystls  Itzigs. 

Zellen  einzeln  oder  in  wenigzelligen  kleinen  Kolonien  von  der  er- 
weiterten Mutterzellmembran  umschlossen,  oval,  mit  dünner  Membran.  Chro- 
matophoren  zahlreich  fadenförmig  von  einem  fast  zentralen  Punkt  ausgehend. 
Ein  Zellkern,  seitlich  oder  zentral,  dann  sind  die  Chromatophoren  klein, 
länglich-  oder  rundlich-scheibenförmig  und  in  einer  wandständigen  Plasma- 
schicht gelagert.  Zellkern  und  Chromatophoren  vermehren  sich  durch  Tei- 
lung, bis  schliesslich  auch  innerhalb  der  Mutterzellmembran  eine  Teilung 
des  Zellinhaltes  in  vier  bis  acht  Tochterzellen  stattfindet. 

3017.  Gl.  Nostochinearum  Itzigs.  —  Taf.  XLIVD,  Fig.  2.  —  Ein- 
zige Art.     In  feuchten  Torfmoosen. 

Gattung  Chroothece  Hansg. 

Zellen  elliptisch,  länglich-elliptisch,  seltener  fast  konisch,  an  beiden 
Enden  abgerundet,  einzeln  oder  zu  zwei  von  einer  gemeinsamen,  oft  farb- 
losen, oft  deutlich,  fast  urococcusartig  geschichteten  Gallerthülle  umgeben, 
zu  einem  schleimigen,  blau-grünlichen,  orangeroten,  schmutzig-gelben  oder 
ockergelben  Lager  vereinigt,  mit  je  einem  zentralständigen  (vor  der  Zell- 
teilung mit  exzentrischen),  oft  sternförmig  gelappten,  in  jungen  Zellen  span- 
grünen, in  älteren  meist  orange  bis  goldgelb  gefärbten  Chromatophoren,  in 
welchem  ein  kugeliges,  kernartiges  Gebilde  eingeschlossen  ist.  Zellhaut  dick, 
farblos  oder  gelblich,  meist  undeutlich  geschichtet.  Dauerzellen  von  einer 
ziemlich  festen  Hüllmembran  umgeben,  aus  welchen  sie  nach  einer  Über- 
winterung u.  s.  w.  frei  werdend,  sich  durch  vegetative  Zweiteilung  weiter 
vermehren. 

3018.  Ch.  Richteriana  Hansg.  —  Taf.  XLIVC,  Fig.  6.  —  Lager 
schleimig-gelatinös,  3 — 4  mm  dick,  oft  weit  ausgebreitet,  meist  von  orange- 
bis  bräunlich-gelber,  seltener  schmutzig-  oder  grauspan-grüner  Farbe.  Zellen 
länglich-elliptisch  oder  cylindrisch,  an  beiden  Enden  abgerundet,  seltener  fast 
konisch,  18—24  (Zellumen  6—10)  (i  breit,  24—33  (Zellumen  15—18)  fi 
lang,  mit  etwa  4 — 6  \x  dicker,  farbloser,  nicht  deutlich  geschichteter  Mem- 
bran und  einem  zentralständigen,  orangefarbigen  oder  blaugrünen,  8 — 10  /x 
breiten,  meist  sternförmig  gelappten  Chromatophor,  dessen  strahlenförmige 
Ausläufer  an  der  Peripherie  des  Cytoplasmas  sich  netzförmig  ausbreiten.  In 
jedem    Chromatophor    ein    kugeliges,    kernartiges,    4 — 6  /.i    dickes    Gebilde. 


—     12     — 

Altere  Zellen  sind  von  einer  stielartig  verlängerten,  etageartig  aufgebauten 
und  deutlich  geschichteten  Gallerthülle  umgeben.  —  var.  aquatilis  Hansg. 
Zellen  ohne  stielartig  verlängerte  Gallerthüllen  zu  schleimigen,  sülzartigen, 
orangegelben  oder  fast  rostfarbigen,  in  Wasser  frei  schwimmenden,  formlosen 
Gallertmassen  vereinigt.  —  Auf  salzhaltigem,  feuchtem  Lehmboden,  Salz- 
wassersümpfen in  Böhmen. 

II.  Untergruppe  Florideae. 

Geschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Carpogonien  und  Antheridien,  un- 
geschlechtliche durch  zu  mehreren,  meist  zu  vier  in  Sporangien  gebildeten 
Sporen. 

Übersicht  der  Reihen.*) 

1.  Das  befruchtete  Carpogon  wächst  direkt  zum  Gonimoblasten  aus,  dessen 
Zweige  mitunter  mit  benachbarten  Thalluszellen  oder  besonders  gestalteten 
Auxiliarzellen  sich  vereinigen. 

Nemalionales. 

2.  Die  befruchteten  Carpogonzellen  kopulieren  mit  den  danebenstehenden 
Auxiliarzellen  und  erst  diese  letzteren  wachsen  zu  Gonimoblasten  aus. 

Gigartinales. 

3.  Die  Auxiliarzellen  entwickeln  sich  erst  nach  der  Befruchtung  der  Carpo- 
gonien neben  diesen,  kopulieren  dann  mit  ihnen  und  aus  beiden  gemein- 
sam geht  der  Gonimoblast  hervor. 

Rhodymeniales. 

4.  Carpogone  und  Auxiliarzellen  stehen  nicht  nebeneinander,  sondern  im 
Thallus  zerstreut.  Die  ersteren  senden  nach  der  Befruchtung  Ooblastem- 
fäden  aus,  welche  mit  den  Auxiliarzellen  kopulieren;  aus  den  kopulieren- 
den Zellen  entsteht  der  Gonimoblast. 


Reihe  Nemalionales. 

Algen    von    sehr    verschiedenem   Habitus,    aber    meist   deutlich   faden- 
förmigem Bau.     Ungeschlechtliche  Sporen  oft  unbekannt. 


*)  Eine  Bestimmung  der  Gattungen  nach  diesem  im  wesentlichen  von  Schmitz 
ausgebildeten  System  würde  in  der  Praxis  mit  grossen  Schwierigkeiten  verbunden  sein 
und  auch  dann  nur  bei  fertilen  Exemplaren,  die  durchaus  nicht  immer  vorliegen,  zum 
Ziele  führen.  Es  wird  daher  am  Schluss  der  Florideen  eine  Bestimmungstabelle  für  die 
Grattungen  gegeben  werden,  welche  möglichst  einfache  Merkmale  berücksichtigt. 


—     13     — 

Übersicht  der  Familien. 

1.  Gonimoblast  nicht  mit  andern  Zellen  verschmelzend.     2. 
Gonimoblast    mit    seinen    End Verzweigungen    teilweise    mit    benachbarten 

Zellen  verschmelzend.     Gelidiaceae. 

2.  Fast  alle  Zellen  des   Gonimoblasten  bilden  sich  zu  Sporen  um.     Lema- 

neaceae. 
Fast  stets  nur  die  Endzellen  der  Gonimoblastzweige  werden  zu  Sporen.    3. 

3.  Gonimoblast  ohne  besondere  Hülle.     Helminthocladiaceae. 
Gonimoblast  schliesslich  von  besonderer  Hülle  umgeben.    Chaetangiaceae. 

Familie  Lemaneaceae. 

Thallus  borstenförmig,  stellenweise  knotig  angesclrwollen,  röhrig  hohl, 
steif,  mit  sehr  derber,  fester,  aus  dicht  verwachsenen  Zellen  bestehender 
Wandung  und  zartem  Zentralstrang.  Fortpflanzung  nur  geschlechtlich.  Die 
Antheridien  entstehen  gruppenweise  in  den  Knoten  und  zwar  auf  der  Aussen- 
seite  des  Thallus,  die  Carpogone  werden  in  der  Rindenschicht  entwickelt, 
strecken  aber  das  Trichogyn  aus  der  Rinde  hervor.  Die  befruchteten  Car- 
pogone wachsen  direkt  zum  Gonimoblasten  aus,  der  sich  als  bündeiförmig 
von  einem  Punkt  ausgehende  verzweigte  Fäden  im  Innern  der  Thallusröhre 
entwickelt.     Die  Gliederzellen  der  Fäden  wandeln  sich  in  Sporen  um. 

Gattung  Lemanea  Bory. 

Thallus  aus  feinfädigen,  verzweigten  Vorkeimen  sich  als  borstenförmige, 
wenig  oder  nicht  verzweigte,  knotig  gegliederte,  ziemlich  steife  Fäden  er- 
hebend, deren  Aussenzellen  zu  einer  sehr  festen  Rinde  vereinigt  sind. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Vorkeim    meist    vergänglich    und   wenig   verzweigt.     Zentralstrang  nackt. 

Carpogonäste    meist    nur    drei-    bis    vierzellig    und    meist    unverzweigt 
(Sacheria).     2. 
Vorkeim  oft  lange  ausdauernd,   sehr  reich  verzweigt,  Zentralstrang  mehr 
oder    weniger    dicht    von   zarten   Fäden   umgeben.     Carpogonäste  meist 
fünf-  bis  zehnzellig  und  reich  verzweigt  (Eulemanea).     5. 

2.  Fäden  am  Grunde  allmählich  oder  gar  nicht  verschmälert.     3. 
Fäden  am  Grunde  plötzlich  in  einen  Stiel  verschmälert.     4. 

3.  Antheridien  tragende  Papillen  unregelmässig  verteilt.     L.  Sildetica. 
Antheridien  tragende   Papillen  (wenigstens  in  der  Mitte)  wirtelig  zu  drei. 

L.  fucina. 


—     14     — 

4.  Fäden  rotbraun.     L.  rubra. 

Fäden  schwarzviolett.     L.  fluyiatilis. 

5.  Antheridien  tragende  Höcker  einen  breiten  geschlossenen  Ring  bildend.  6. 
Antheridien  tragende  Höcker  einen  schmalen  Ring  bildend.     7. 

6.  Anschwellungen  der  Fäden  dick,  knotig.     L.  nodosa. 
Anschwellungen  weniger  vortretend,  spindelförmig.     L.  aniiulata. 

7.  Fäden  gerade,  bis  30  cm  lang.     L.  catenata. 
Fäden  leicht  gebogen,  bis  8  cm  lang.     L.  torulosa. 


3019.  L.  fluyiatilis  (Dillw.)  Ag.  —  L.  corallina  Bory.  —  L.  Thy- 
riana  Wartm.  —  L.  botryophora  Kg.  —  Sacheria  fluviatilis  Sirodot.  — 
Taf.  XLY,  Fig.  3.  —  Vorkeim  meist  ziemlich  wenig  verzweigt,  1 — 2  mm 
lang.  Fertile  Fäden  6 — 15  cm  und  darüber  lang,  schwarz  violett  bis  braun- 
schwarz, einfach  oder  nur  wenig  verzweigt,  dicht  gedrängt,  ziemlich  gerade, 
borstenförmig,  abwärts  stielförmig  verschmälert.  Knoten  mehr  oder  weniger 
vortretend,  ziemlich  entfernt,  nach  der  Spitze  zu  dichter  stehend,  mit  meist 
je  drei  wirtelig  vorstehenden,  Antheridien  tragenden  Höckern.  —  Verbreitet 
in  schnellfliessenden  Bächen  und  Flüssen,  an  Wehren,  Wasserfällen  (auch  an 
Mühlrädern),  an  Steinen  oder  Holzwerk  festsitzend. 

3020.  L.  fucina  Bor}r.  —  Vorkeim  deutlich,  wenig  verzweigt,  etwa 
2  mm  lang.  Fertile  Fäden  dunkel-violettgrün,  im  Alter  gelblich -olivgrün,  am 
Grunde  kaum  merklich  verschmälert,  verzweigt,  Endverzweigungen  peitschen- 
förrnig.  Antheridien  tragende  Höcker  meist  wenig  vortretend,  wirtelig  zu  dreien, 
im  oberen  Ende  des  Fadens  zu  zwei  oder  einzeln.  —  An  Felsen  in  reissen- 
den Bächen;  selten. 

3021.  L.  sudetica  Kg.  —  L.  Kalchbrenneri  Rabenh.  —  L.  Daldinii 
Rabenh.?  —  Taf.  XLV,  Fig.  1,  2.  —  Vorkeim  deutlich,  wenig  verzweigt, 
aber  ziemlich  lange  ausdauernd,  etwa  1  mm  hoch.  Fertile  Fäden  2 — 9  cm 
lang,  0,5 — 1  mm  dick,  am  Grunde  dunkelbraun,  starr,  nach  oben  zu  weicher 
und  olivgrün,  bogig  gekrümmt.  Knoten  wenig  vortretend,  entfernt,  Anthe- 
ridien tragende  Höcker  unregelmässig  zerstreut.  —  In  Wasserfällen  und 
reissenden  Gebirgsbächen,  besonders  im  Riesengebirge. 

3022.  L.  rubra  (Bor nein.)  De  Toni.  —  Sacheria  rubra  Bornemann. 
—  Fertile  Fäden  starr,  knorpelig,  allmählig  in  einen  kurzen  Stiel  verschmälert, 
oft  gedreht  oder  stark  gebogen.  Antheridien  tragende  Höcker  zu  zweien  gegen- 
ständig, dunkel-fuchsrot,  später  sich  vereinigend.  Fäden  braunrot,  trocken 
tief  fuchsrot.  Rindenschicht  einfach.  —  In  Bächen  an  Porphyrblöcken. 
Thüringen. 

3023.  L.  aunulata  Kg.  —  Vorkeim  anfangs  kleine  Raschen,  später 
durch  Zusammenwachsen  ausgedehnte  Flächen  bildend,  verschiedenartig  ver- 


—     15     — 

zweigt,  2 — 5  mm  hoch.  Fertile  Fäden  einfach,  sehr  selten  verzweigt,  schwarz- 
violett bis  schwarzbraun,  einzeln  oder  zu  zwei  bis  vier,  seltener  zu  mehr 
zusammenstehend,  8 — 15  cm  lang  und  meist  2  mm  dick,  regelmässig  wellig 
eingeschnürt,  an  den  Knoten  mit  geschlossenem  breiten  Band  von  Anthe- 
ridien.  —  In  schnell  fliessenden  Bächen  und  Wasserfällen  an  Steinen  und 
Holzwerk,  selten.     Halle.     Freiburg.     Tabor. 

3024.  L.  nodosa  Kg.  —  Vorkeim  kleine  Raschen  bildend,  ausgebreitet, 
2 — 4  mm  hoch.  Fertile  Fäden  lederartig,  derb,  oft  inkrustiert,  5 — 12  cm 
und  darüber  lang,  1,5  mm  dick,  einfach,  schwarz  violett,  trocken  schwärzlich, 
gekrümmt,  knotig,  am  Grunde  stark  verschmälert.  Knoten  eiförmig  oder 
elliptisch,  durch  eine  schmale  tiefe  Einschnürung  getrennt,  an  der  Oberfläche 
einen  breiten  geschlossenen  aber  unregelmässig  gelappten  Ring  von  Antheri- 
dien  tragend.  —  In  reissenden  Bächen,  sehr  zerstreut. 

3025.  L.  cateuata  Kg.  —  Taf.  XLY,  Fig.  4.  —  Yorkeim  dichtrasig, 
strahlig,  3 — 7  mm  lang,  doldentraubig  verzweigt,  Fäden  oben  zuletzt  einseitig 
verzweigt.  Fertile  Fäden  in  dichten  Rasen  zusammenstehend,  meist  gerade, 
seltener  gekrümmt,  selten  verzweigt,  regelmässig  wellig  eingeschnürt,  in  der 
Gegend  der  Einschnürung  cylindrisch,  olivgrün  mit  violettem  Schein,  trocken 
schwärzlich,  bis  30  cm  lang.  Antheridien  tragende  Zonen  geschlossen,  aber 
schmal  und  etwas  unregelmässig.  —  An  Bergbächen. 

3026.  L.  torulosa  (Roth.)  Ag.  —  Taf.  XLVI,  Fig.  2.  —  Yorkeim 
pinselförmig-rasig,  mehr  oder  weniger  ausgebreitet,  verzweigt,  etwa  3  mm  lang. 
Fertile  Fäden  in  grosse  Bündel  vereinigt,  leicht  gebogen,  einfach  oder  seltener 
verzweigt,  5 — 8  cm  lang,  etwa  2  mm  dick,  olivbraun  bis  dunkel-olivgrün, 
trocken  dunkler,  mit  leicht  welliger  Oberfläche.  Knoten  verlängert,  durch 
eine  kurze,  kaum  merkliche  Einschnürung  getrennt;  Antheridien  in  einem 
schmalen,  unregelmässigen,  oft  unterbrochenen  Ring  in  der  Mitte  der  Knoten. 
—  Verb  reitet  in  Bächen  und  Flüssen,  besonders  an  Wehren  oder  Stellen 
mit  starker  Strömung. 

Familie  Helminthocladiaceae. 

Thallus  fadenförmig,  stielrund  oder  zusammengedrückt,  in  verschiedener 
Weise  verzweigt,  meist  gallertig-schleimig.  Fadenförmige  Struktur  meist 
deutlich  erkennbar,  oft  mit  deutlicher  Zentralachse.  Ungeschlechtliche  Sporen 
in  Mono-  und  Tetrasporangien  gebildet.  Gonimoblast  ein  aufrechtes  ver- 
zweigtes Fadenbüschel,  meist  völlig  nackt,  seltener  von  besonderen  Hüllfäden 
umgeben,  zuweilen  aber  in  die  Rinde  eingesenkt.  Nur  die  Endzellen  der 
Fäden  bilden  sich  zu  Sporen  um. 


—     16     — 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  nicht  in  Mark  und  Rindengewebe  gesondert.     2. 
Thallus  mit  deutlichem  Mark  und  Rindengewebe.     3. 

2.  Hauptachse  unregelmässig  verzweigt.     Chantransia. 
Hauptachse  regelmässig  wirtelig  verzweigt.     Batrachospermum. 

3.  Thallus  stets  mehr  oder  minder  stark  verkalkt.     Liagora. 

Thallus  nicht  verkalkt,  selten  und  nur  an  älteren  Teilen  etwas  inkrustiert.  4. 

4.  Thallus  gabelig  verzweigt.     Nemalion. 
Thallus  seitlich  verzweigt.     5. 

5.  Markfadenbündel  locker.     Helminthocladia. 
Markfäden  einen  festen  Strang  bildend.     Helminthora. 

Gattung  Chantransia  (D.  C.)  Schmitz. 

Thallus  f einfädig,  aus  unregelmässig  verzweigten  Zellfäden  bestehend, 
deren  Endzellen  häufig  in  ein  abfallendes  Haar  ausgehen.  Hauptsprosse  zu- 
weilen durch  abwärts  wachsende  Rhizoiden  berindet.  Sporangien,  Antheri- 
dien  und  Carpogonien  an  verschiedenen  Individuen.  Sporangien  meist  Mono- 
sporangien,  seltener  Tetrasporangien ,  einzeln  oder  gehäuft.  Antheridien  an 
ebenstraussförmigen  Zweigbüscheln.  Carpogonäste  meist  sehr  kurz,  ein-  bis 
dreizellig,  Gonimoblast  ziemlich  klein,  ebenstraussförmig,  nackt.  Kleine,  oft 
epiphy  tische,  büschel-  oder  rasen  bildende  Pflanzen. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Fäden  unter  6  fx  dick.     Ch.  microscopica. 
Fäden  über  6  /x  dick.     2. 

2.  Fäden  einfach  oder  nur  wenig  verzweigt.     Ch.  minutissiraa. 
Fäden  mehr  oder  weniger  reich  verzweigt.     3. 

3.  Fäden  gleich  hoch  verzweigt.     4. 

Fäden  nicht  gleich  hoch  verzweigt.     Ch.  virgatula. 

4.  Fäden  vom  Grunde  an  verzweigt.     Ch.  Saviana. 
Fäden  von  der  Mitte  an  verzweigt.     Ch.  secuudata. 


3027.  Ch.  Saviana  (Menegh.)  Ardiss.  —  Callithamnion  Savianum 
Menegh.  —  C.  byssaceum  Kg.  —  C.  pygmaeum  Kg.  —  C.  piliferum  Kg. 
—  Chantransia  Nemalionis  Ardiss.  —  Fäden  am  Grunde  dichotom,  doppelt 
zusammengesetzt,  gleichhoch,  rasig,  etwas  pinselförmig,  oft  dicht  gedrängt, 
fleischrot,  2 — 3  mm  hoch,  sehr  zart,  nur  12 — 14  /.i  dick.  Zweige  aufrecht, 
oft  einseitswendig.     Zellen  drei-  bis  viermal   so  lang  als   breit.     Sporangien 


—     17     — 

etwas  länglich,   seitlich,   gestielt   oder  sitzend,    einzeln   oder  zu    zweien.    — 
Adriatisches  Meer,  auf  Wasserpflanzen. 

3028.  Ch.  secundata  (Lyngb.)  Thur.  —  Callithamnion  secundatum 
J.  Ag.  —  C.  Lenormandii  Suhr.  —  Fäden  von  der  Mitte  an  verzweigt, 
gleichhoch,  bis  1  mm  hoch,  10 — 16  /.i  dick,  intensiv  purpurrot,  einen  dichten 
Filz  bildend.  Untere  Zweige  länger  und  den  oberen  allmählich  kürzer 
werdenden  genähert,  etwas  einseitswendig.  Zellen  zwei-  bis  viermal  so  lang 
als  breit.  Sporangien  zu  mehreren  gereiht,  meist  kurz  gestielt.  —  Nordsee, 
Adriatisches  Meer,  an  Wasserpflanzen. 

3029.  Ch.  yirgatula  (Harv.)  Thur.  —  Callithamnion  virgatulum  Harv. 

—  C.  Daviesii  J.  Ag.  —  Taf.  XLIV  D,  Fig.  3.  —  Fäden  klein,  rasig,  1 — 4  mm 
hoch,  dicht,  rosenrot,  meist  16  \i  dick,  ziemlich  steif,  seitlich  mehr  oder 
weniger  verzweigt  und  vielfach  an  vielen  Gliedern  hintereinander  mit  ab- 
wechselnden oder  einseitigen,  selten  opponierten  ein-  oder  zweigliedrigen  Astchen 
besetzt.  Zellen  drei-  bis  viermal  so  lang  als  dick.  Sporangien  sitzend  oder 
kurz  gestielt,  seitlich  oft  in  Reihen  einzeln  oder  zu  ZAveien.  —  An  ver- 
schiedenen Algen  in  der  Nordsee,  Ostsee  und  im  Adriatischen  Meere. 

3030.  Ch.  minutissima  (Zanard.)  Hauck.   —   Ch.    velutina  Hauck. 

—  Callithamnion  minutissimum  Zanard.  —  Bildet  auf  den  Stämmen  von 
Cystosira  ausgebreitete  purpurrote  Raschen.  Fäden  einfach  oder  wenig  ver- 
zweigt, ca.  10  jtt  dick  und  bis  2  mm  lang,  aus  primären,  niederliegenden 
Zweigen  entspringend.  Zellen  ebensolang  oder  l1/2mal  länger  als  dick. 
Sporangien  terminal,   selten  seitlich  sitzend,  ca.  25  fx   lang  und   20   /.i   dick. 

—  Adriatisches  Meer. 

3031.  Ch.  microscopica  Kg.  —  Fäden  nur  80 — 90  (.i  lang,  4 — 6  fi 
breit.  Zellen  so  lang  oder  kürzer  als  breit,  jede  einseitig  ein  Zweigchen 
tragend.  Zweige  in  ein  langes  Haar  verschmälert.  Sporangien  sitzend  oder 
gestielt,  einzeln  an  Stelle  von  Zweigchen.  Farbe  rosenrot.  —  An  Algen  im 
Adriatischen  Meere. 

Ungenügend  bekannte  Arten. 

3032.  Ch.  flagellifera  Reinsch.  —  Rasen  ungefähr  0,5  mm  hoch 
aus  zahlreichen  einzelnen,  aufrechten  und  aus  kriechenden  etwas  verzweigten 
Fäden  gebildet.  Aufrechte  Fäden  8 — 11  f.i  breit,  einfach  oder  etwas  ver- 
zweigt, mit  quadratischen  oder  mit  zwei-  bis  dreimal  so  langen  als  breiten 
Zellen.  Sporangien  am  Grunde  der  Zweigchen,  oft  gepaart,  auf  einzelligem 
Stiel,  9 — 11  fx  lang,  6,5 — 8,5  /.i  breit.  —  Adriatisches  Meer  auf  Chylocladia 
kaliformis. 

3033.  Ch.  Nordstedtiana  Reinsch.  —  Fäden  in  Raschen,  epiphytisch, 
vom   Grunde   an   einfach   verzweigt,    die   kürzeren  Zweige   nicht   weiter  ver- 

Thome-Migula,  Flora.    VII.  2 


—     18     — 

zweigt,  zerstreut  oder  abwechselnd,  aufrecht  abstehend,  am  Scheitel  stumpf- 
lich.  Zellen  lV2mal  so  lang  als  breit.  Sporangien  einzeln  oder  zu  zweien, 
meist  am  Grunde  der  Zweige,  breit  elliptisch-oval,  am  Scheitel  breit  gestutzt- 
gerundet  und  am  Grunde  breit  gestutzt,  9 — 10  fi  lang,  7,5 — 8,5  \i  breit,  auf 
einzelligem  Stiel.  —  Auf  Algen  im  Adriatischen  Meere. 

3034.  Ch.  gracillima  Reinsch.  —  Thallus  kaum  1  mm  hoch.  Fäden 
sehr  zart,  4 — 5,5  ii  breit,  spärlich  verzweigt,  mit  ziemlich  langen  Zellen. 
Sporangien  einzeln  oder  zu  zweien,  auf  einzelligem  Stiel,  cylindrisch-eiförmig, 
13 — 22,5  f.i  lang,  4—8  fx  breit.  —  Auf  Algen  im  Adriatischen  Meer. 

3035.  Ch.?  ascosperma  Reinsch.  —  Thallus  klein,  Fäden  in  dünnen 
Raschen.  Zellen  zwei-  bis  viermal  so  lang  als  breit.  Sporangien  gestielt, 
breitelliptisch-eiförmig,  28—33  (x  lang,  17—20  fx  breit,  einzeln  oder  zu 
zweien.  —  Adriatisches  Meer.  Sehr  unsicher,  ob  überhaupt  zu  den  Rhodo- 
phyceen  gehörig. 

Eine  Anzahl  anderer,  besonders  Süssw asser  bewohnender  Chantransia- 
arten  sind  als  Jugendzustände  anderer  Rhodophyceen  erkannt  worden,  so 
besonders  Ch.  chalybea  (Taf.  XLVI,  Fig.  3)  als  Vorkeim  von  Batracho- 
spermum.  Ob  Chantransia  violacea  Kg.  tatsächlich  nur  den  Vorkeim  einer 
Lemanea  darstellt,  ist  mir  fraglich. 


Gattung  Batraohospermum  Roth. 

Thallus  stielrund,  gallertig,  schlüpfrig.  Hauptachse  aus  einer  Reihe 
einfacher  cylindrischer  oder  schwach  tonnenförmig  angeschwollener  Zellen 
bestehend,  mehr  oder  weniger  reich  verzweigt  und  in  regelmässigen  Zwischen- 
räumen sehr  dichte  Büschel  wirtelig  gestellter,  selbst  wieder  verzweigter 
Zweige  tragend,  die  in  ihrer  Gesammtheit  kugeligen  Umfang  besitzen  und 
wie  aneinandergereihte  kleine  Perlen  aussehen.  Von  den  Zweigbüscheln  aus 
verlaufen  oft  rindenartig  die  Hauptachse  bekleidende  Fäden  abwärts,  doch 
ohne  geschlossenen  Zusammenhang;  von  ihnen  gehen  ebenfalls  nicht  selten 
Zweige  aus,  doch  bilden  dieselben  keine  geschlossene  Büschel.  Ungeschlecht- 
liche Fortpflanzung  durch  Monosporen.  Antheridien  als  Endzellen  verästelter 
Zweige  entwickelt.  Carpogone  endständig  an  Zweigbüscheln;  nach  der  Be- 
fruchtung spriessen  aus  den  Zellen  unter  dem  Carpogon  Zellfäden,  welche 
den  Gonimoblast  locker  einhüllen.  Die  keimenden  Sporen  bilden  zuerst 
einen  Chantransia-artigen  Vorkeim,  welcher  meist  die  Monosporen  entwickelt 
und  an  welchem  sich  auch  seitlich  die  normalen  Batrachospermumpflanzen, 
die  gewöhnlich  nur  die  Geschlechtsorgane,  keine  Monosporangien  tragen,  ent- 
wickeln. 


—     19     — 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Sehr  kleine,  unter  15  mm  grosse  Formen.     6. 
Grössere,  mindestens  2  cm  lange  Formen.     2. 

2.  Farbe  meist  violett  oder  violettbraun.     3. 
Farbe  tief  olivgrün  oder  blaugrün.     4. 

3.  Pflanzen  meist  gross,  mit  sehr  grossen  Zweigwirteln.    B.  helmilitkosum. 
Pflanzen  kleiner,  mit  kleineren  ZAveigwirteln.     B.  moniliforme. 

4.  Internodien  auffallend  lang.     B.  Dillenii. 
Wirtel  dicht  aufeinander  folgend.     5. 

5.  Farbe  tief  olivgrün.     B.  pyramidale. 
Farbe  blau-  oder  spangrün.     B.  vagum. 

6.  Pflänzchen  bis  6  mm  hoch.     B.  tumidum. 
Pflänzchen  über  6  mm  hoch.     B.  Kuehneanum. 


3036.  B.  moniliforme  Roth,  (inklus.  Chantransia  chalybea).  —  B. 
setigerum  Rabenh.  —  Taf.  XLIV,  Fig.  2;  Taf.  XLVB,  Fig.  1  und  2.  - 
Bildet  2—20  cm  lange,  sehr  schlüpfrige,  festsitzende  Büschel,  die  sich  ähn- 
lich wie  Froschlaich  anfühlen.  Farbe  meist  hell- violettbräunlich,  aber  auch 
violett,  braun,  schwärzlich,  olivgrün  und  selbst  fast  rosenrot.  Zweigwirtel 
meist  dicht  aufeinanderfolgend,  als  kleine  aneinandergereihte  Perlen  er- 
scheinend. Sehr  formenreich.  —  f.  typicum  Kirchn.  Internodien  berindet, 
ohne  von  der  Rinde  ausgehende  Zweige,  mit  sehr  dichten,  deutlich  von- 
einander getrennt.  Farbe  bräunlich,  schwärzlich,  dunkelgrünlich.  —  var. 
pulcherrimum  Bory.  Internodien  fast  unberindet,  so  lang,  dass  die  kuge- 
ligen vollen  Zweigwirtel  weit  voneinander  abstehen.  Farbe  violett  oder 
purpurn.  —  f.  lipsiensis  Rabenh.  (var.  chlorosum  Sirodot).  Thallus  auch 
trocken  olivgrün.  Zweigwirtel  oft  cylindrisch  oder  scheibenförmig.  —  Weit 
verbreitet  in  Quellen,  Bächen  und  Tümpeln  mit  klarem  Wasser. 

3037.  B.  pyramidale  Sirodot.  —  B.  moniliforme  var.  filamentosum 
Rabenh.  —  B.  vagum  var.  caerulescens  Rabenh.  —  B.  alpinum  Naeg.  — 
Monözisch.  Wenig  schleimig,  tief  olivgrün,  trocken  rotviolett  und  bräunlich, 
büschelig -rasig,  4 — 11  cm  lang,  mit  meist  abwechselnder  Verzweigung. 
Zweigwirtel  scheibenförmig,  gedrängt,  fast  zusammenhängend.  Von  der 
Rinde  ausgehende  Zweige  verästelt,  die  Internodien  bedeckend  und  den 
Wirtelzweigen  an  Länge  gleich.  —  Feldsee  im  Schwarzwald.  Nach  Unter- 
suchung Braunscher  Originalexemplare  kann  ich  einen  spezifischen  Unter- 
schied zwischen  dieser  Form  und  B.  vagum  nicht  finden.  Im  Feldsee  kommen 
wenigstens  nach  eigener  Beobachtung  auch  Übergänge  zu  B.  vagum  vor. 

3038.  B.  helmiiithosum  Sirodot.  —  B.  confusum  Hass.  —  B.  gigan- 
teum  Desv.  —  B.  moniliforme  var.  condensatum  Kg.  —  B.  monilif.  v.  con- 

2* 


—     20     — 

fusum  Rabenh.  —  Taf.  XLIVD,  Fig.  4.  —  Monöziscli.  Sehr  schlüpfrig, 
meist  sehr  gross,  bis  20  cm  lang,  gelb-bräunlichgrün,  rötlich-braun  bis  hell- 
violett, trocken  meist  violett.  Verzweigung  spärlich  oder  reichlich,  End- 
zweige pfriemlich  und  oft  hakig  gekrümmt.  Wirtel  getrennt  oder  sich  be- 
rührend, im  ersteren  Falle  querelliptisch  oder  kugelig,  im  letzteren  mehr 
oder  weniger  zusammengedrückt.  —  Zerstreut  in  Bächen  und  Quellen.  Auf- 
fallend grosse  Formen,  bis  25  cm  lang  und  mit  bis  3  mm  im  Durchmesser 
haltenden  Zweigbüscheln  in  einer  Quelle  zwischen  Geroldsau  und  Seelach  im 
Schwarzwald  (Juni  1890). 

3039.    1$.  Dilleuii  Bory.  —  B.  atrum  Harv.  —  B.  tenuissimum  Bory. 

—  B.  detei sinn  Kg.  —  Taf.  XLIVD,  Fig.  5;  Taf.  XLV,  Fig.  5.  —  Diözisch, 
wenig  schleimig,  reich  verzweigt,  olivgrün  bis  schwärzlich,  trocken  dunkler. 
Zweigwirtel  wenig  entwickelt  und  durch  auffallend  lange  Internodien  ge- 
trennt.    Von   der  Kinde   entspringende  Zweige   sehr   kurz,   oft  nur  einzellig, 

r  zahlreich.  —  Zerstreut,  in  Bächen  und  Quellen. 

30-10.    B.   vagum  Ag.  —  B.  Suevorum  Kg.  —  B.  caerulescens  Bory. 

—  B.  affine  Kg.  —  B.  dichotomum  Rot.  —  B.  dimorphum  Kg.  —  B.  bani- 
l'usinum    Kg.  —  Taf.  XLIV,    Fig.   1.    —    Monöziscli,    bläulich  -  grün ,    meist 

g-büschelig,  2 — 25  cm  lang,  unregelmässig  verzweigt,  mit  abstehenden 
Zweigen.  Zweigwirtel  weniger  entwickelt,  aber  dicht  stehend  und  zuletzt 
fast  cylinderbürstenartig  ineinander  übergehend,  dazwischen  meist  reichlich 
von  der  Rinde  ausgehende  Zweige.  —  An  Holz  und  Steinen,  an  Torfmoosen 
in  Torfgewässern,    besonders  im   Gebirge  in   zahlreichen  Formen   verbreitet. 

f.  genuinum  Bory.  Kräftig,  blaugrün,  schlüpfrig.  Zweigwirtel  dicht 
gedrängt,  dazwischen  zahlreiche  von  der  Rinde  ausgehende  Zweige.  —  f.  kera- 
tophytum  Bory.  Zarter,  weniger  schleimig,  lebhaft-blaugrün  bis  span- 
grün,  nach  dem  Grunde  zu  schwärzlich-grün,  mit  deutlich  voneinander  ge- 
trennten  Zweigwirteln.  —  f.  Suevorum  (Kg.)  Rabenh.  Der  vorigen  Form 
ähnlich,  aber  die  stärkeren  Zweige  nackt,  ohne  Wirtelzweige.  —  f.  affine 
Kg.  Rabenh.  Spangrün,  schlüpfrig,  mit  unten  entfernten,  oben  gedrängten, 
meist  zusammenfliessenden  Zweigwirteln;  Internodien  im  unteren  Teil  der 
Zweige  ohne  Zweige. 

3041.  B.  Kuehneanum  Rabenh.  —  B.  moniliforme  var.  Kuelineanum 
Rabenh.  —  Klein,  kaum  12 — 14  mm  lang,  bleich- violettgrün.  Stamm  ein- 
fach. Zweigwirtel  deutlich,  nach  der  Spitze  zu  zusammenfliessend.  Von  der 
Rinde  entspringende  Zweige  sind  selten  oder  fehlen  ganz.  —  Auf  Schnecken- 
gehäusen bei  Bunzlau  in  Schlesien,  Radeberg  bei  Dresden. 

3042.  B.  tumidum  Reinsch.  —  Sehr  klein,  3 — 6  mm  hoch,  wenig- 
verzweigt.    Quirlzweige  gegabelt.    Zellen  so  lang  als  breit,  die  oberen  länger. 

—  Auf  Charen  bei  Zweibrücken  in  den  Vogesen. 


—     21     — 

Gattung  Nemalion  Targ.  Tozzetti. 

Thallus  stielrund,  gabelig  verzweigt,  gallertig-schlüpfrig.  Markschicht 
aus  einem  fest  geschlossenen  Fadenbündel  bestehend;  ebenso  ist  eine  deut- 
liche Rindenschicht  ausgebildet.  Tetrasporen  wie  die  Ecken  des  Tetraeders 
gelagert.  Carpogonien  endständig  an  kurzen  Rindenzweigen.  Gonimoblast 
zuletzt  ein  fast  kugelige  Büschel  sehr  kurzer,  verzweigter  und  dicht  an- 
einanderschliessender  Fäden,  deren  Endzellen  sich  in  Sporen  umwandeln,  ohne 
Hüllfäden. 

3043.  N.  luforicuni  Duby.  —  Helminthora  Nemalion  Kg.  —  Bildet 
10 — 25  cm  lange,  2 — 5  mm  dicke,  gleich  starke  oder  nach  der  Spitze  etwas 
verdünnte,  wurmförmige  und  meist  einfache  Fäden,  seltener  verzweigt. 
Achseln  spitz.  Farbe  schmutzig-purpurn,  braun,  rotbraun  oder  schmutzig- 
braungrün.     Schlüpfrig.  —  Adriatisches  Meer. 

3044.  N.  multifldum  (Web.  et  Mohr.)  Ag.  —  Helminthora  multi- 
fida  Kg.  —  Taf.  XLIV,  Fig.  3.  —  Bildet  10—25  cm  lange,  1—3  mm  dicke, 
mehrfach  gabelig  geteilte,  nach  dem  Ende  zu  dünner  werdende,  scharlach- 
purpurrote  oder  bräunlich-purpurrote  Fäden.  Achseln  rundlich-stumpf,  Aste 
abstehend.  —  Nord-  und  Ostsee. 


Gattung  Helminthocladla  J.  Ag. 

Thallus  fadenförmig,  mehr  oder  weniger  reichlich  seitlich  (nicht  dicho- 
tom)  verzweigt,  mit  lockerem  aber  deutlichem  Bündel  von  zentralen,  das 
Mark  darstellenden  Fäden  und  deutlicher  Rindenschicht.  Die  Endzellen  der 
Rindenfäden  sind  am  grössten.  Zwischen  beiden  verlaufen  radiale  Fäden 
aus  perlschnurartig  aneinandergereihten  Zellen.  Carpogone  in  der  äusseren 
Rindenschicht,  Carpogonäste  dreizellig.  Gonimoblast  ein  fast  kugeliges  Büschel 
sehr  zahlreicher  und  sehr  reich  verzweigter  dünner  Fäden,  deren  Endzellen 
sich  in  Sporen  umwandeln;  aus  dem  Carpogonstiel  sprossen  verzweigte  Zell- 
fäden, die  den  Gonimoblast  schliesslich  am  Grunde  mit  einer  manschetten- 
artigen Hülle  umgeben.     Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  unbekannt. 

3045.  H.  purpurea  (Harv.)  J.  Ag.  —  Mesogloia  purpurea  Harv.  — 
Nemalion  purpureum  Chauv.  —  Taf.  XL VII,  Fig.  3.  —  Thallus  stielrund, 
in  der  Mitte  meist  etwas  aufgetrieben,  30 — 50  cm  lang,  3  —  6  mm  dick,  mit 
zahlreichen,  allseitig  entspringenden  einfachen  oder  in  derselben  Weise  mit 
kleineren  Ästchen  besetzten,  ungleich  langen,  etwa  1  mm  dicken  Ästen,  weich, 
schlüpfrig  und  gallertig,  purpurrot,  trocken  dunkler  und  oft  bräunlich.  — 
Helgoland. 


—     22     — 

Gattung  Helminthora  J.  Ag. 

Thallus  fadenförmig,  seitlich  reich  verzweigt,  gallertig.  Zentralstrang 
aus  parallelen  längs  verlaufenden,  fest  verbundenen,  grosszelligen  Fäden,  von 
denen  dünnere,  reich  verzweigte  Äste  nach  der  Peripherie  abgehen  und  hier 
eine  lockere  Hülle  bilden,  deren  Endzellen  in  farblose,  lange,  leicht  abfallende 
Haare  auslaufen.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  unbekannt.  Carpogone 
in  den  Zweigbüscheln  der  äusseren  Schicht.  Carpogonäste  vierzellig.  Goni- 
moblast  aus  einem  halbkugeligen  Bündel  sehr  zahlreicher  und  sehr  reich 
verzweigter,  dünner  Fäden  bestehend,  deren  Endzellen  zu  Sporen  werden;  der 
Gonimoblast  wird  durch  eine  gemeinsame  Gallertmasse  zusammengehalten 
und  am  Grunde  von  einem  Kranz  verzweigter  Fäden  umgeben. 

3046.  H.  divaricata  (Ag.)  J.  Ag.  —  Mesogloia  divaricata  Ag.  — 
Nemalion  clavatum  Kg.  —  N.  divaricatum  Kg.  —  Dudesnaya  divaricata 
J.  Ag.  -  -  Taf.  XLIV,  Fig.  4.  —  Thallus  stielrund,  5 — 20  cm  lang  und  etwa 
1  mm  dick,  allseitswendig  reich  verzweigt,  mit  weit  abstehenden  ungleich 
grossen  Ästen  besetzt;  die  grösseren  Äste  sind  in  ähnlicher  Weise  weiter 
verzweigt.  Blass-gelbrosa,  oft  schmutzig-grünlich,  gallertig,  weich.  —  Nord- 
see, Adriatisches  Meer. 

Gattung  Liagora  Lamour. 

Thallus  mehr  oder  weniger  stark  verkalkt,  stielrund,  meist  dichotom 
verzweigt,  mit  Zentralstrang  aus  einem  Bündel  längs  verlaufender,  locker 
verflochtener,  verzweigter  Fäden,  von  welchen  aus  radial  nach  der  Peripherie 
verlaufende  Fäden  abgehen,  die  in  ihren  Endverzweigungen  die  dichtgeschlossene 
I i'inde  bilden.  Carpogonäste  drei-  bis  vierzellig,  zwischen  Zentralstrang  und 
Aussenrinde.  Gonimoblast  aus  einem  halbkugelig-rundlichen  Büschel  sehr  zahl- 
reicher dünner,  büschelig-verzweigter,  dicht  gedrängter  Fäden  bestehend, 
deren  Endzellen  sich  zu  Sporen  umwandeln.  Der  Gonimoblast  ist  von  einer 
besonderen  Gallerthülle  umgeben  und  besitzt  am  Grunde  eine  manschetten- 
artige  Hülle  verzweigter  Hüllfäden.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  nicht 
sicher  bekannt. 

3047.  L.  viscida  (Forsk)  Ag.  —  Taf.  XLVII,  Fig.  4.  —  Thallus 
stielrund,  mit  den  Verzweigungen  ein  halbkugeliges,  5 — 10  cm  hohes  Büschel 


Erklärung  zu  Tafel  XLIV  D. 

Fig.  1.     Asterocystis  Wolleana,  vergrössert. 

„     2.     Glaucocystis  Nostochinearum,  vergrössert. 

„     3.     Chantransia  virgatula  (Vergr.  ca.  80). 

„     4.     Batrachospermum  helminthosum,  Zweig  in  natürlicher  Grösse. 

„5.  „  Dillenii,  Lupenvergr. 


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—     23     — 

bildend,  trocken  nur  am  Grunde  eingefallen-rinnig,  am  Grunde  1 — 2  mm 
dick,  aufwärts  schmäler  werdend,  dicht  und  gleich  hoch  dichotom  verzweigt, 
mit  etwas  abstehenden,  am  Ende  gespreizten  Zweigen,  meist  weisslich-grün, 
stellenweise  mit  violettem  Schein,  an  den  jungen  Spitzen  purpurrot.  —  Adria- 
tisches  Meer. 

3048.  L.  ceranoides  Lamour.  —  L.  viscida  var.  ceranoides  Hauck. 
—  Der  vorigen  Art  nahe  stehend,  aber  mit  zusammengedrücktem,  vom  Grunde 
bis  zur  Spitze  rinnenförmigem  Thallus,  wiederholt  dichotom  verzweigt.  Sonst 
wie  vorige  Art.  —  Adriatisches  Meer. 

3049.  L.  distenta  (Mert.)  Ag.  —  L.  ramellosa  Kg.  —  L.  complanata 
Ag.  —  Taf.  XLVB,  Fig.  7;  Taf.  XLVIB,  Fig.  1.  —  Thallus  buschig,  viel- 
fach dichotom  verzweigt,  zusammengedrückt,  trocken  vom  Grunde  bis  zur 
Spitze  rinnenförmig  hohl,  am  Grunde  2 — 3  mm,  in  den  Endverzweigungen 
0,5  —  1  mm  dick,  grünlich-weiss,  an  den  grösseren  Ästen  mit  kurzen  einfachen 
oder  gegabelten,  fast  stielrunden  Seitenästchen.  Die  End Verzweigungen  sind 
oft  gedrängt.  —  Adriatisches  Meer. 

Familie  Chaetangiaceae. 

Thallus  stielrund  oder  zusammengedrückt,  fadenförmig  oder  aufgetrieben, 
oft  mit  ausgesprochener  Gliederung  und  dann  meist  mit  Kalk  inkrustiert, 
einfach  oder  verzweigt,  meist  deutlich  aus  Fäden  zusammengesetzt,  von  denen 
ein  meist  lockeres  zentrales  Bündel  das  Mark  darstellt,  die  radiale  Fäden 
aussenden;  die  Endverzweigungen  dieser  letzteren  bilden  die  mehr  oder 
weniger  dichte  Rinde.  Der  Gonimoblast  wird  von  einem  hohlkugeligen,  an 
der  Spitze  offenen,  aus  dichtgedrängten,  verflochtenen  und  verzweigten  Fäden 
gebildeten  Fruchtgehäuse  umschlossen;  die  Cystokarpien  sind  in  die  Aussen- 
rinde  eingesenkt  und  die  Offnungen  des  Fruchtgehäuses,  durch  welche  die 
Sporen  austreten,  korrespondieren  mit  Offnungen  in  der  Rinde. 

Übersicht  der  Gattungen. 

Thallus  ohne  Kalkinkrustation.     Scinaia. 
Thallus  mit  Kalkinkrustation.     Galaxaura. 

Gattung  Scinaia  Bivona. 

Thallus  stielrund,  dichotom  und  meist  gleich  hoch  verzweigt,  aus  deut- 
licher- Mark  und  Rindenschicht  gebildet;  erstere  aus  einem  dünnen  zentralen 
Fadenbündel  bestehend,  letztere  aus  innen  grossen  lockeren,  aussen  kleinen 
und  einer  Reihe  grossen  dicht  verwachsenen  Zellen  gebildet.  Cystokarp 
(Taf.  XLV,  Fig.  8)  mit  derbem  aber  ziemlich  dünnwandigem,  hohlkugeligem, 


—     24     — 

dicht    geschlossenem   Gehäuse;    Goninioblast    ein   Büschel    reich   verzweigter, 
kleinzelliger  Fäden,  deren  Endzellen  zu  Sporen  werden. 

3050.  Sc.  furcellata  (Turn.)  Bivo.  —  Halymenia  furcellata  Ag.  - — 
Dumontia  interrupta  und  triquetra  Lamour.  —  Ginnania  pulvinata  Kg.  — 
Myelomium  pulvinatum  Kg.  —  Taf.  XL VIII,  Fig.  1.  —  Thallus  ein  5 — 10  cm 
hohes,  fast  halbkugeliges  Büschel  gleich  hoch  und  dichotom  verzweigter 
Fäden,  2  —  3  mm  dick,  überall  annähernd  gleich  stark.  Zweige  aufrecht  und 
angedrückt,  mit  stumpfen,  selten  spitzen  Enden.  Achseln  spitz.  Farbe 
bräunlich-rot.  Gallertartig,  nach  dem  Grunde  zu  derber.  —  Nordsee.  Adria- 
tisches  Meer.  —  f.  subcostata  J.  Ag.  Thallus  grösser  deutlich  gerippt, 
hin  und  wieder  durch  Einschnürungen  gegliedert.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Galaxaura  Lamour. 

Thallus  stielrund  bis  flach,  meist  durch  Einschnürungen  deutlich  ge- 
gliedert, im  Innern  sehr  locker  oder  fast  hohl,  mit  lockerzelligem  Markfäden- 
strang und  kleinzelliger  dichter  Rinde,  wiederholt  gabelig  geteilt,  Aussen- 
schicht  inkrustiert.  Cystokarpien  (Taf.  XLV,  Fig.  7)  im  Thallus  regellos 
zerstreut,  mit  derbem,  feinfaserigem  Gehäuse,  dessen  Innenschicht  von  einem 
durch  die  reich  verzweigten  Aste  des  Gonimoblasten  gebildeten  Hymenium 
bedeckt  ist. 

3051.  G.  adriatica  Zanard.  —  Taf.  XLVIII,  Fig.  2.  —  Thallus  5  bis 
8  cm  hohe,  oft  fast  halbkugelige  Büschel  bildend,  aus  etwa  1  mm  dicken, 
fast  gleich  hoch  dichotom  verzweigten  und  etwas  gegliederten  Ästen.  Zweige 
abstehend,  etwas  keulenförmig,  an  ihrem  Grunde  meist  etwas  verschmälert, 
am  freien  Ende  mit  einer  apikalen  Öffnung.  Thallus  lebend  derb-gallertig, 
rosenrot,  trocken  bleich-grünlich,  sehr  brüchig.  —  Adriatisches  Meer. 

Familie  Gelidiaceae. 

Thallus  stielrund  oder  abgeflacht,  meist  seitlich  verzweigt,  mit  meist 
deutlicher   Fadenstruktur,    mit    wenigstens    in    den  jüngeren   Teilen    erkenn  - 


Erklärung  zu  Tafel  LXV. 

Fig.  1.     Lemanea  sudetica,  natürliche  Grösse. 

2.  „  „         Basis  eines  Fadens  ca.  15  mal  vergrössert. 

„     3.  „  fluviatilis,   medianer  Längsschnitt  durch  einen  nicht  fruchten- 

den Faden  vergrössert,  e  Zentralstrang,  r  Rinde. 
„     4.  „  catenata,  Zentralfaden  vergrössert. 

„     5.     Batrachospermum  Dillenii,  Teil  des  Stämmchens,  vergrössert. 
„     ü.     Nemalion   multifidum,    Ast  mit   Carpogon   (c)   und   Antheridien  (a),  ver- 
grössert, t  Trichogyn. 
„     7.     Galaxaura  adriatica,  Cystokarp. 
„     8.     Scinaia  furcellata,  Cystokarp. 


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—     25     — 

barem,  gegliedertem  Zentralfaden.  Cystokarpien  als  kleine  Knötchen  an  den 
letzten  Auszweigungen  des  Thallus,  endständig  oder  interkalar  entstehend; 
Gonimoblast  die  durch  die  Thallusrinde  gebildete  Fruchtwandung  innen  als 
Hymenialschicht  überziehend. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  mit  dünner  Rindenschicht.     2. 
Thallus  mit  derber,  kleinzelliger  Rinde.     3. 

2.  Zentralachse  dick.     Wrangelia. 
Zentralachse  dünn.     Naccaria. 

3.  Zentralachse  deutlich.     Caulacanthus. 

Zentralachse  nur  an  den  jüngsten  Teilen  erkennbar.     Gelidium. 

Gattung  Wrangelia  C.  Ag. 

Thallus  aufrecht,  stielrund,  aus  dickem,  langzelligem  Zentralfaden  und 
zellig-faseriger  Rindenschicht  bestehend,  etwas  unregelmässig  zweizeilig  reich- 
lich verzweigt.  Astchen  büschelig  verzweigt,  nicht  berindet.  Ungeschlecht- 
liche Fortpflanzung  durch  Tetrasporangien,  in  denen  die  Sporen  wie  die 
Ecken  des  Tetraeders  gelagert  sind,  endständig  an  kurzen  Auszweigungen 
der  Astchen.  Cystokarpien  endständig  an  kurzen  Astchen,  ein  fast  kugeliges 
Köpfchen  bildend,  mit  einer  aus  zahlreichen  verlängerten  und  verzweigten 
Astchen  gebildeten  Hülle.  Das  Carpogon  sprosst  nach  der  Befruchtung  direkt 
oder  nach  Verschmelzung  mit  benachbarten  Zellen  zum  Gonimoblasten  aus, 
der  zu  einem  Büschel  reich  verzweigter,  dicht  gedrängter,  an  den  Enden 
keulenförmige  Sporen  bildender  Fäden  auswächst.  Zwischen  diesen  wachsen 
sterile  Zellfäden  hervor  (Paraphysen),  die  sich  umbiegen  und  an  der  Bildung 
der  Hülle  teilnehmen.  Antheridien  endständig  an  den  Endverzweigungen 
kleiner  kugeliger,  dicht  geschlossener  Zweigbüschel. 

3052.  Wr.  penicillata  Ag.  —  Griffithia  penicillata  Ag.  —  Wrangelia 
verticillata  Kg.  —  Taf.  XLVIII,  Fig.  4;  Taf.  XLYIB,  Fig.  2,  3.  —  Thallus 
5 — 20  cm  hoch,  am  Grunde  1 — 2  mm  dick,  nach  oben  stark  verschmälert, 
reich  unregelmässig  zweiteilig  bis  fast  allseits  wendig  verästelt  und  bis  fast 
zur  Spitze  berindet,  an  den  Astspitzen  und  Astchen  unberindet.  Äste  ab- 
stehend. Die  Hauptstämme  und  stärkeren  Verzweigungen  durch  1—3  mm 
lange,  zarte  Wirtelästchen  fast  zottig  behaart.  Rosenrot,  dunkelrot  oder 
etwas  bräunlich.  —   Adriatisches  Meer. 

Gattung  Naocaria  Endl. 

Thallus  aufrecht,  fadenförmig,  allseitig  reichlich  verzweigt,  gallertartig, 
mit  in  den  jüngsten  Teilen  unberindeter,  später  berindeter  Zentralachse  aus 


—     26     — 

dicken,  kurzen,  nach  oben  zu  dünnen  und  langen  Zellen.  An  jeder  Zelle 
des  Hauptfadens  entspringen  kurze  Wirtelästchen,  aus  denen  die  geschlossene 
innen  sehr  grosszellige,  aussen  kleinzellige  Rinde  hervorgeht.  Ungeschlecht- 
liche Fortpflanzung  unbekannt.  Cystokarpien  klein,  oval,  interkalar,  an  den 
letzten  Auszweigungen  des  Thallus  zerstreut.  Das  befruchtete  Carpogon 
wächst  direkt  oder  nach  Verschmelzung  mit  andern  Zellen  zum  Gonimo- 
blasten  aus,  dessen  reiche  Verästelungen  zwischen  Zentralfäden  und  Rinden- 
ästen überall  sich  durchdrängen  und  mit  zahlreichen  dazwischenstehenden 
Paraphysen  ein  meist  ovales  Polster  um  den  Zweig  bilden.  Die  oberste 
Schicht  des  Polsters  wird  durch  ein  Hymenium  gebildet,  an  dessen  Ober- 
fläche sich  zahlreiche  keulenförmige  Sporen  entwickeln.  Die  Paraphysen 
wachsen  zum  Teil  ziemlich  weit  hervor  und  bilden,  indem  sie  sich  zusammen- 
neigen, eine  lockere  Hülle.  Antheridien  zahlreich  an  den  Endverzweigungen 
dichter  Zweigbüschel  im  unteren  Teil  der  Astchen  entwickelt. 

3053.  N.  Wigghii  (Turn.)  Endl.  —  Taf.  XLVIIB,  Fig.  2.  —  Thallus 
5 — 15  cm  hoch,  1 — 2  mm  dick,  in  den  Zweigen  allmählich  bis  auf  50  \.i  ver- 
jüngt, allseitig  reichlich  verzweigt.  Aste  und  Stämmchen  mit  1 — 4  mm 
langen,  zarten,  an  beiden  Enden  verjüngten  Kurztrieben  besetzt.  Alle  Zweige 
abstehend.     Farbe  rosa  bis  hell-weisslichrot.  —  Adriatisches  Meer.    Nordsee. 


Gattung  Caulacanthus  Kg. 

Thallus  aufrecht,  meist  fadenförmig-stielrund,  reichlich  seitlich  verzweigt, 
knorpelig-fleischig,  mit  deutlicher  Zentralachse  und  dicht  geschlossener  klein- 
zelliger Rinde.  Letztere  entsteht  aus  den  Endverzweigungen  der  paarweise 
aus  den  Zellen  des  Zentralfadens  entspringenden  und  schief  aufwärts  gerich- 
teten Äste.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch  Tetrasporangien,  die  in 
schwach  verdickten  Stellen  der  Astchen  in  der  Aussenrinde  liegen  und  zonen- 
förmig  gelagerte  Tetrasporen  enthalten.  Cystokarpien  interkalar  in  An- 
schwellungen der  Aste,  klein,  kugelig,  dicht  geschlossen;  Wandung  durch 
die  etwas  emporgehobene  Rindenschicht  des  Zweiges  gebildet  und  mit  seit- 
licher Öffnung,  durch  welche  die  Sporen  später  austreten.  Die  Zellen  des 
Zentralfadens  schwellen   im  Cystokarp   beträchtlich  an;   auf  ihnen  entwickelt 


Erklärung  zu  Tafel  XLV B. 

Batrachospermuni  monilifornie,  Zweigwirtel,  vergrössert. 

„  „  Aststück,  vergrössert. 

„  „  Carpogon,  t  Trichogyn,  sp.  Spermatien. 

„  „  Antheridienstand. 

Nemalion  lubricum,  Teil  eines  Stengelquerschnittes. 
Helminthora  divaricata,  Cystokarp. 
Liagora  distenta,  Thallusspitze. 


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—     27     — 

sich    aus    den    verzweigten  Fäden    des  Gonimoblasten  eine  dichte  Hymenial- 
schicht  mit  eiförmigen  oder  länglichen  Sporen. 

3054.  C.  ustulatus  (Mert.)  Kg.  —  Taf.  XLVIII,  Fig.  5;  Taf.  XLV1B, 
Fig.  4.  —  Thallus  in  1 — 3  cm  hohen,  lockeren  Polstern  oder  ausgebreiteten 
Raschen.  Fäden  200 — 400  fi  dick,  sparrig-ästig,  mit  pfriemlichen  und  dorn- 
artigen (die  fruchtenden  auch  keulenförmig  oder  am  Grunde  angeschwollen) 
Ästchen.  Nicht  gallertartig  oder  schlüpfrig,  getrocknet,  dem  Papier  nicht 
anhaftend.     Braunrot  oder  olivenbraun,  trocken  schwarz. 


Gattung  Gelidium  Lamour. 

Thallus  stielrund  bis  flach  und  dann  gewöhnlich  zweischneidig,  meist 
liederartig  verzweigt,  hornartig-knorpelig,  fest,  mit  nur  in  den  jüngsten 
Teilen  deutlich  erkennbarer,  dünner  Zentralachse  und  sehr  fester,  aussen 
kleinzelliger,  innen  längsfaseriger  Rinde.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung 
durch  in  Gruppen  an  runden  oder  abgeflachten  Ästchen  meist  fast  endständig 
stehenden  Sporangien;  Tetrasporen  tetraedrisch  oder  kreuzförmig.  Cysto- 
karpien  bilden  kleine  Anschwellungen  an  den  Ästchen,  meist  ziemlich  am 
Ende  derselben  und  sind  ein-  oder  meist  zweifächerig.  Die  Wandung  wird 
von  den  Rinden elementen  gebildet  und  ist  mehr  oder  weniger  emporgehoben, 
aber  durch  zahlreiche  Paraphysen  mit  der  Hymenialschicht  verbunden,  die 
sich  zu  beiden  Seiten  der  Zentralachse  ausbreitet. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  deutlich  flach,  zweischneidig.     2. 
Thallus  stielrundlich,  oft  etwas  abgeflacht.     3. 

2.  Thallus  1 — 2  mm  dick.     G.  capillaceum. 
Thallus  1j2 — 2  cm  dick.     G.  latifolium. 

3.  Thallus  unter  2  cm  hoch.     4. 
Thallus  meist  über  2  cm  hoch.     5. 

4.  Ästchen  blattartig.     G.  pusillum. 

Ästchen  spitz,  nicht  blattartig.     G.  miniatum. 

5.  Aste  zerstreut.     G.  Crinale. 

Äste  fast  fiederig  gestellt.     G.  secundatum. 


3055.  G.  capillaceum  Kg.  —  Pterocladia  capillacea  Born,  et  Thur. 
—  Gelidium  proliferum  Kg.  —  Gelidium  corneum  Auct.  —  Taf.  XLVIII, 
Fig.  3;  Taf.  XLVIB,  Fig.  6.  —  Thallus  5— 15  cm  hoch,  linear,  leicht  zwei- 
schneidig,   1 — 2  mm   dick   und   zuletzt  bis   auf  etwa   150  \i  verjüngt,  regel- 


-     28     — 

massig  wiederholt  (drei-  bis  vierfach)  gefiedert,  mit  nach  dem  Ende  ab- 
nehmender Grösse  der  Fiedern.  Alle  Äste  und  Astchen  nach  beiden  Enden 
zu  verschmälert.  C3Tstokarpien  einfächerig,  halbkugelig;  Carposporen  zu 
drei  bis  vier  in  Reihen.  Tetrasporangien  in  gestutzten  bis  fast  spatel- 
förmijjen  Fiederästchen.  Braunrot.  —  f.  crinita  Hauck.  Thallus  ver- 
schmälert.  Fiederchen  fadenförmig,  sehr  verlängert,  ungefähr  borstendick, 
sehr  unregelmässig  entspringend,  bisweilen  hin-  und  hergebogen  und  in  ein- 
ander verworren.  —  Adriatisches  Meer. 

3056.  G.  Crinale  (Turn.)  J.  Ag.  —  Sphaerococcus  corneus  var.  crinalis 
Ag.  — -  Acrocarpus  crinalis  Kg.  —  Gelidium  corneum  var.  Crinale  J.  Ag.  — 
Thallus  mit  kriechendem,  wurzelndem  Hauptstamm  und  zerstreuten,  aufrechten, 
ausgebreitete  braune  Rasen  bildenden  Ästen,  borstendick,  stielrundlich-zusam- 
mengedrückt.  Tetrasporangien  an  den  etwas  verdickten  Enden  der  Verzwei- 
gungen, in  regellosen  Gruppen.  —  Adriatisches  Meer.  —  Hauck  unterscheidet: 
er.  genuin  um  Hauck.  Rasen  4 — 7  cm  hoch,  bisweilen  verworren.  Thallus 
fadenförmig,  stielrund-zusammengedrückt,  150 — 450  f.i  dick,  nahezu  durchaus 
gleich  dick,  mehr  weniger  unregelmässig  seitlich  verästelt.  Äste  hin  und 
wieder  mit  kurzen  Ästchen  besetzt.  Zweige  häufig  hin-  und  hergebogen, 
abstehend  oder  gespreizt;  die  sterilen  Enden  spitz  oder  stumpf.  Tetra- 
sporangien in  lanzettlichen  oder  spatelig  verdickten  Spitzen  der  Äste  oder 
in  ebenso  geformten  kurzen,  an  den  Astenden  häufig  kreuzförmig  stehenden 
Ästchen.  —  ß.  lubricum  (Thur.)  Hauck.  Gelidium  lubricum  Kg.  Acro- 
carpus lubricus  Kg.  Rasen  2 — 3  cm  hoch,  fast  stielrund  oder  zusammen- 
gedrückt, oft  verflacht,  100  —  300  f.t  dick,  durchaus  beinahe  gleich  dick,  zer- 
streut verzweigt;  Äste  aufrecht-abstehend,  verlängert,  einfach,  hin  und  wieder 
mit  kurzen  Ästchen  besetzt.  Enden  der  sterilen  Zweige  etwas  verdünnt, 
spitz.  C}Tstokarpien  zweifächerig,  unter  den  Spitzen  oder  in  der  Mitte  der 
Astchen  ovale  Anschwellungen  bildend.  Tetrasporangien  und  Antheridien 
in  spateiförmig  oder  breit  lanzettförmig  angeschwollenen  Spitzen  der  Zweige. 
—  y.  spathulatum  (Kg.)  Hauck.  Acrocarpus  spathulatus  Kg.  Bildet 
2 — 5  cm  hohe,  dichte  Rasen.  Thallus  zusammengedrückt  bis  flach,  stellen- 
Aveise  verschmälert  oder  verbreitert,  200 — 500  /.i  breit,  mehr  weniger  ab- 
wechselnd, seltener  opponiert,  einfach  oder  doppelt  gefiedert;  Fiederchen 
lanzettlich,  borstenförmig-pfriemig,  spatelig,  zungenförmig  oder  länglich 
linear  und  an  der  Basis  verschmälert.  Cystokarpien  zweifächerig,  unter  der 
Spitze  oder  in  der  Mitte  flacher  Fliederchen  auf  beiden  Flächen  halbkugelig 
hervorragend.  Tetrasporangien  in  verdickten  Spitzen  der  Fiederchen.  — 
d.  polycladuni  (Kg.)  Hauck.  Gelidium  polycladum  Kg.  Bildet  1 — 2  cm 
hohe,  dichte,  verworrene  Rasen.  Thallus  fadenförmig,  200 — 300  fx  dick, 
unterhalb    zusammengedrückt -flach,    oberhalb    zusammengedrückt -stielrund, 


Q7^/aen.      <4S. 


—    29     — 

unregelmässig  fiederartig  verzweigt.     Äste   gekrümmt,   verworren,   mit   zahl- 
reichen dornförmigen,  gespreizten  Ästchen  besetzt. 

3057.  G.  pusillum  (Stackh.)  Le  Jol.  — -  G.  clavatum,  G.  intricatum 
Lam.  —  G.  corneum  v.  caespitosum  Ag.  —  Acrocarpus  pusillus  Kg.  — 
Thallus  in  ausgebreiteten,  verworrenen,  braunroten,  nur  5  — 15  mm  hohen 
Raschen,  stielrund  und  dann  50 — 150  /.i  dick  oder  stellenweise  flach  ver- 
breitert bis  300 — 500  ju,  verworren  ästig  mit  fast  gespreizten,  gedrehten, 
pfriemförmigen  oder  keuligen,  an  der  Spitze  lanzettlichen  oder  spatelig  ver- 
breiterten, hin-  und  hergebogenen  Ästchen.  Astchen  klein,  meist  blattartig, 
zungenförmig  oder  verkehrt  eiförmig,  mitunter  am  Rande  sehr  fein  gezähnelt. 
Tetrasporangien  in  den  verdickten  Enden  der  Verzweigungen  ordnungslos 
gehäuft.  —  Adriatisches  Meer. 

3058.  G.  secttndatum  Zanard.  —  Bildet  2 — 3  cm  hohe,  verworrene 
Rasen  mit  aufrechten,  fadenförmigen,  stielrunden  oder  zusammengedrückten, 
80 — 150  (.i  dicken,  durchaus  gleich  dicken,  unregelmässig  fadenförmig  ver- 
zweigten Stämmchen  und  verlängerten,  oft  gebogenen  Ästen.  Ästchen  fast 
gespreizt,  ungleich  lang,  stellenweise  einseitig  an  den  Ästen  stehend.  Alle 
Verzweigungen  enden  spitz.     Fortpflanzung  nicht  beobachtet. 

3059.  G.  latifolium  Born.  —  G.  corneum  ß  pristoides  J.  Ag.  — 
G.  corneum  Linnaei  und  hypnoides  Kg.  —  Taf.  XLVI B,  Fig.  5.  —  Thallus 
5 — 10  cm  hoch,  flach,  etwas  zweischneidig,  linear  x/2 — 2  mm  dick,  nach 
oben  stark  verjüngt,  wiederholt  gefiedert.  Fiederästchen  dichtstehend,  ab- 
stehend, borstenförmig,  linear  oder  keulenförmig,  nach  der  Spitze  zu  kleiner 
werdend.  Cystokarpien  kugelig,  zweifächerig,  in  keulen-  oder  spateiförmig 
verbreiterten  Fiederästchen.  Die  Pflanzen  sind  mit  Rhizoiden  am  Substrat 
angeheftet  und  haben  braunrote  Farbe.  —  var.  Hystrix  (Ag.)  Hauck. 
Gelidium  corneum  var.  Hystrix  J.  Ag.  G.  Hystrix  Zanard.  Echinocaulon 
hispidulum  Kg.  E.  strigosum  Kg.  —  Taf.  XLVI  B,  Fig.  7.  —  Thallus  flach 
zusammengedrückt,  häufig  unterhalb,  seltener  überall  fast  stielrund,  mit  meist 
wenigen  verlängerten  Ästen,  die  teils  mit  zweizeilig,  teils  mit  allseitig  ent- 
springenden, nach  der  Spitze  zu  kleiner  werdenden,  fast  gespreizten  Ästchen 
meist  gedrängt  besetzt  sind.  —  Adriatisches  Meer. 

3060.  G.  (J)  miliiatum  (Lamour.)  Kg.  —  Gigartina  miniata  Lamour. 
—  Helmintochorton  miniatum  Zanard.  (Gelidiopsis  (?)  De  Toni).  —  Thallus 
in  1 — 2  cm  hohen  dichten,  verworrenen,  rotbraunen  Rasen,  fadenförmig 
stielrund  oder  etwas  zusammengedrückt  sehr  dünn  (80 — 200  \i  dick),  kriechend 


Erklärung  zu  Tafel  XLVI. 

Fig.  1.     Thorea  ramosissima.  natürliche  Grösse. 

„     2.     Lemanea  torulosa,  „  n 

„     3.     Chantransia  ckalybea  (Batrachospermumvorkeim),  vergrössert. 


—     30     — 

und  Rhizoiden  bildend,  mit  aufrechten,  zerstreut  verzweigten,  meist  hin-  und 
hergebogenen,  ineinander  verflochtenen  und  mitunter  verwachsenen  Ästen. 
Astchen  kurz,  abstehend  oder  gespreizt,  spitz.  Fortpflanzung  unbekannt  und 
daher  auch  die  Stellung  der  Art  zweifelhaft.  —  Adriatisches  Meer. 

II.  Reihe  Gigartinales. 

Die  Carpogonien  sind  paarweise  mit  Auxiliarzellen  verbunden  und 
kopulieren  nach  der  Befruchtung  mit  letzteren  durch  kurze  Fortsätze.  Aus 
den  Auxiliarzellen  geht  dann  der  Gonimoblast  hervor. 

Übersicht  der  Familien. 

Gonimoblast    ein    reich    verästeltes    Zweigbüschel.     Tetrasporen    meist 

kreuzförmig  geteilt.     Grigartinaceae. 
Gonimoblast   in  mehrere  Abschnitte  geteilt.     Tetrasporen  meist  zonen- 

förmig  angeordnet.     Rhodopliyllidaceae. 

Familie  (Jigartinaceae. 

Thallus  stielrund  oder  abgeflacht,  oder  blattartig,  in  verschiedener 
\\  eise  verzweigt,  mit  fadenförmigem,  oft  kaum  erkennbarem  Zentralstrang 
und  aussen  kleinzelliger,  innen  oft  grosszelliger  Rindenschicht.  Cystokarpien 
eingesenkt  oder  vortretend.  Gonimoblast  ein  dichtbüscheliges  Köpfchen, 
dessen  Verzweigungen  in  die  angrenzenden  Schichten  ordnungslos  hinein- 
wachsen und  mit  diesen  ein  dichtes  Geflecht  bilden,  in  welchem  die  Sporen 
entstehen.  Tetrasporangien  über  die  Thallusfläche  zerstreut,  der  Rinde  ein- 
gelagert, oft  auch  in  Gruppen  vereinigt,  mit  meist,  kreuzweise  geteilten 
Sporen. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Tetrasporangien  auf  besonderen,  erhabenen  Polstern  (Nemathecien).     4. 
Tetrasporangien  in  der  Rinde,  nicht  auf  besonderen  Polstern.    2. 

2.  Thallus  mit  deutlicher  Fadenstruktur.     3. 

Thallus  mit  undeutlicher  Fadenstruktur,  blattartig.     Callymenia. 

3.  Thallus  wiederholt  gabelig  verzweigt.     Chondrus. 

Thallus  nicht  ausgesprochen  dichotom  verzweigt.     Gigartina. 

Erklärung  zu  Tafel  XLVII. 

Fig.  1.     Porphyra  atropurpurea,  natürliche  Grösse. 

„     2.     Bangia  atropurpurea,  „  „ 

„     3.     Helminthocladia  purpurea,    „  „ 

„     4.     Liagora  viscida,  Lupenvergrösserung. 


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—     31     — 

4.  Parasitisch  auf  andern  Florideen  lebend.     ActiiiOCOCCUS. 
Nicht  parasitisch.     5. 

5.  Thallus  fadenförmig.     Gymnogongrus. 

Thallus  unten  stielförmig,  oben  abgeflacht.     Phyllophöra. 

Gattung  Chondrus  (Stackh.)  Ag. 

Thallus  flach,  meist  wiederholt  dichotom  verzweigt,  mit  sehr  deutlicher 
Fadenstruktur.  Zentralstrang  aus  dünnen,  längs  laufenden,  stellenweise  ver- 
zweigten Fäden,  von  denen  nach  der  Peripherie  zu  zahlreiche  wiederholt 
gabelig  verzweigte  Rindenfäden  ausgehen.  Diese  bilden  innen  eine  lockere 
und  grosszellige,  aussen  eine  kleinzellige  sehr  dichte  Rinde.  Sporangien  in 
Gruppen  in  der  lockeren  Innenrinde;  Sporen  kreuzweise  gelagert.  Cysto- 
karpien  unbestimmt  begrenzt;  Hülle  aus  der  äusseren  Thallusschicht  gebildet. 
Der  aus  der  befruchteten  Auxiliarzelle  sich  entwickelnde  Gonimoblast  breitet 
sich  unter  reichlicher  Verzweigung  im  Thallusgewebe  aus;  die  letzten  Zellen 
seiner  Verzweigungen  werden  zu  Sporen. 

3061.  Ch.  crispus  (L.)  Stackh.  —  Taf.  XLVIII,  Fig.  6.  —  Thallus 
meist  5 — 15  cm  hoch,  flach,  meist  gleich  hoch  gabelig  geteilt  und  fächer- 
förmig ausgebreitet,  nach  unten  zu  stielartig  und  am  Grunde  fast  stielrund, 
übrigens  im  Aussehen  sehr  veränderlich,  hell  purpurrot  bis  dunkel  braunrot. 
Abschnitte  des  Thallus  linear  oder  etwas  keilförmig,  ca.  3 — 10  mm  breit, 
abstehend,  in  bezug  auf  Rand,  Spitze  und  Achseln  sehr  verschiedenartig 
entwickelt.  Cystokarpien  als  ovale  bis  2  mm  lange  Erhebungen  auf  einer 
Seite  des  Thallus  auftretend,  während  auf  der  andern  eine  leicht  konkave 
Einsenkung  vorhanden  ist.  Tetrasporangien  an  den  Endverzweigungen  in 
Gruppen,  etwas  vortretend.  —  Nord-  und  Ostsee.  —  var.  incurvatus  (Kg.) 
Lyngb.  Thallus  bis  25  cm  lang,  nach  dem  Grunde  zu  fast  stielrund,  nach 
oben  zu  zusammengedrückt  bis  flach,  2  —  0  mm  breit,  entfernt  dichotom  ge- 
teilt, mit  spitzen  Enden  und  eingekrümmten  Endabschnitten,  braunrot.  —  Ost- 
see bei  Travemünde. 

Gattung  Gigartina  Stackh. 
Thallus  stielrund  bis  flach,  aber  stets  ziemlich  dick,  fleischig-knorpelig, 
meist    mehr    seitlich    als    ausgesprochen    dichotom    verzweigt.     Aussenrinde 
kleinzellig,   ziemlich   dicht,   Mark   lockerer.     Cystokarpien   in   Zäpfchen-   oder 
zungenförmigen  Auswüchsen. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  stielrund.     Cr.  acicularis. 

Thallus  zusammengedrückt-flach.     2. 


—     32     — 

2.  Thallus  unregelmässig  gefiedert.     G.  Teedii. 
Thallus  dichotom  verzweigt.     Gr.  niamillosa. 


3062.  K.  acicularis  (Wulf.)  Laniour.  —  G.  compressa  Kg.  —  Sphaero- 
coccus  acicularis  Ag.  —  Thallus  stielrund,  4 — 10  cm  hoch,  ca.  1  mm  dick, 
bräunlich-rot  oder  dunkelrotgrün,  trocken  schwarzviolett,  knorpelig,  unregel- 
mässig allseitig  verzweigt,  in  verworrenen  Rasen.  Äste  abstehend,  meist 
zurückgebogen,  nach  den  Enden  und  oft  auch  nach  der  Basis  verjüngt,  mit 
dornfürmigen  abstehenden  bis  gespreizten  Astchen.  Cystokarpien  fast  kugelig, 
einzeln  oder  zu  wenigen  an  den  Astchen.  —  Adriatisches  Meer. 

3063.  G.  Teedii  (Roth)  Lamour.  —  Ceramium  Teedii  Roth.  — 
Chondroclonium  Teedii  Kg.  —  Sphaerococcus  Teedii  Ag.  —  Chondracanthus 
Teedii  Kg.  —  Thallus  nicht  rasenbildend,  10-20  cm  hoch;  flach  zusammen- 
gedrückt, linear,  unregelmässig  wiederholt  gefiedert,  purpurrot  bis  schwarz- 
grün, knorpelig.  Hauptverzweigungen  1 — 4  mm  breit,  nach  der  Spitze  und 
Basis  zu  ebenso  wie  die  Astchen  verjüngt.  Letztere  dornförmig-lanzettlich, 
0,5 — 1  mm  breit  abstehend  bis  gespreizt.  Cystokarpien  fast  kugelig,  seitlich 
an  den  Astchen.  Tetrasporangien  in  Gruppen  am  Rande  der  Astchen.  — 
Adriatisches  Meer. 

3064.  G.  mamillosa  (Good  et  Woodw.)  J.  Ag.  —  Mastocarpus 
mamillosus  Kg.  —  Sphaerococcus  mamillosus  Ag.  —  Taf.  XLVIII,  Fig.  7.  — 
Thallus  nicht  rasenbildend,  5 — 15  cm  hoch,  flach,  linear,  einseitig-rinnen- 
förmig,  Aviederholt  dichotom  gleich  hoch  geteilt  und  fächerförmig  aus- 
gebreitet, nach  unten  zu  in  einen  dünneren,  zuletzt  stielrunden  Stiel  aus- 
laufend, purpurbraun  bis  rotviolett,  knorpelig.  Abschnitte  keilförmig  2 — 8  mm 
breit  oder  linear  und  dann  meist  nur  bis  3  mm  breit,  abstehend  mit 
gerundeten  Achseln.  Cystokarpien  in  stark  vorragenden  zäpfchen-  oder 
zungenförmigen  Auswüchsen.     Tetrasporangien  unbekannt.  —  Nordsee. 

Gattung  Phyllophora  Gred. 

Thallus  oben  flach  oder  abgeflacht,  nach  unten  zu  stielrundlich,  knor- 
pelig-häutig, meist  gabelig  verzweigt.  Mark  aus  grösseren  Zellen  bestehend, 
von  der  Innenrinde  kaum  zu  trennen,  Aussenrinde  kleinzellig.  Tetrasporangien 
in  grosser  Zahl  in  warzenförmigen  Nemathecien;  Tetrasporen  kreuzweise  an- 
geordnet. Cystokarpien  dem  Thallus  aussen  ansitzend,  kurz  gestielt  mit 
dicker,  durch  die  angeschwollene  Thallusrinde  gebildeter  Hülle,  mit  meist 
mehreren,  nachträglich  entstandenen  Poren.  —  Die  Nemathecien  bestehen 
an  der  Oberfläche  aus  pinselförmig  aneinanderliegenden  Zellfäden,  deren 
Zellen   der   Reihe   nach    von  Aussen  nach  Innen  zu  Tetrasporangien  werden. 


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33 


Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  ohne  Andeutung  einer  Mittelrippe.     2. 

Thallus  mit  (oft  nur  schwach  angedeuteter)  Mittelrippe.     4. 

2.  Stiel  zusammengedrückt.     P.  palmettoides. 
Stiel  an  der  Basis  fast  stielrund.     3. 

3.  Thallusabschnitte  breit.     P.  Brodiaei. 
Thallusabschnitte  schmal.     P.  memforanifolia. 

4.  Stiel  zusammengedrückt.     5. 

Stiel  wenigstens  am  Grunde  fast  stielrund.     6. 

5.  Thallusabschnitte  am  Grunde  kaum  wellig,  mit  weniger  deutlicher  Mittel- 

rippe.    P.  rubens. 
Thallusabschnitte    am    Rande    wellig,    mit    sehr    deutlicher    Mittelrippe. 
P.  nervosa. 

6.  Thallus  dunkelrot.     P.  Bangii. 
Thallus  rotbräunlich.     E.  parvula. 


3065.  Ph.  Brodiaei  (Turn.)  J.  Ag.  —  Sphaerococcus  Brodiaei  Ag.  - 
Coccotylus  Brodiaei  Kg.  -  Taf.  XL VIII,  Fig.  9;  Taf.  XL VII C,  Fig.  4.  — 
Thallus  dunkelrot,  bis  15  cm  hoch.  Stengel  einfach  oder  verzweigt,  unten 
rund,  oben  in  keilförmige,  einfache  oder  gespaltene  Blätter  auslaufend,  die 
einen  rundlichen,  oblongen  oder  keilförmigen  Umriss  haben  und  mitunter  am 
Rande  ebenso  gestaltete,  nur  meist  kleinere  Blätter  tragen.  Cystokarpien 
kugelig,  auf  der  Blattfläche  sitzend.  Nemathecien  ähnlich,  gestielt,  zahlreich, 
an  der  Spitze  der  Blätter.  —  An  Steinen  im  Meere.     Ostsee;   Nordsee. 

3066.  Ph.  rubens  (L.)  Grev.  —  Sphaerococcus  rubens  Ag.  —  Chon- 
drus  rubens  Lyngb.  —  Thallus  5 — 20  cm  hoch,  gestielt;  Stiel  kurz,  zu- 
sammengedrückt, spitzwinklig  in  den  3 — 8  mm  breiten,  linearen,  einfachen 
oder  verzweigten,  verschieden  langen,  blattartigen  Teil  des  Thallus  übergehend. 
Dieser  blattartige  Teil  mit  meist  deutlicher  Mittelrippe,  am  Rande  oft  mit 
zahlreichen  Prolifikationen.  Alle  Thalluszweige  an  den  Enden  stumpf  oder 
abgerundet.  Cystokarpien  rundlich,  runzelig-faltig,  sehr  kurz  gestielt  bis  fast 
sitzend,  auf  der  Blattfläche.     Nemathecien  wurstförmig,   am  Grunde  kleiner, 


Erklärung  zu  Tafel  XL  VI  B. 
Fig.  1.     Liagora  distenta,  Cystokarp. 

„     2.     Wrangelia  penicillata,  Tetrasporangium. 

„     3.  „  „  Stück  des  Stammes. 

„     4.     Caulacanthus  ustulatus,  Cystokarp  im  Querschnitt. 

„     5      Gelidium  latifolium,  Cystokarp,  Querschnitt. 

,6  „  capillaceum         „  „ 

,7.  „  latifolium  var.  Hystrix. 

Thome-M  igula,  Flora.    VII. 


—     34     — 

kurz  gestielter,  aus  der  Blattoberfläche  nahe  dem  Rande  entspringender  Blätt- 
chen.    Dunkelrot.  —  Nordsee. 

3067.  Ph.  nervosa  (D.  C.)  Grev.  —  Sphaerococcus  nervosus  Ag.  — 
Ph.  rubens  var.  nervosa  Darb.  —  Taf.  XL VII C,  Fig.  1.  —  Stiel  zusammen- 
gedrückt, sich  in  flache,  blattartige,  lineare,  am  Rande  wellige  und  polife- 
rierende,  mehr  oder  weniger  lange,  einfache  oder  verzweigte  Abschnitte  mit 
deutlicher  Mittelrippe  verbreiternd.  Cystokarpien  fast  sitzend  auf  den  Blättern. 
Nemathecien  am  Grunde  fast  schildförmiger  Blättchen.  Sonst  der  vorigen 
Behr  ähnlich.  —  Adriatisches  Meer. 

3068.  ßh.  Bangii  (Hörnern.)  Jens.  —  Sphaerococcus  Bangii  Ag.  — 
Thallus  dunkelrot,  mehr  oder  weniger  verworrene  Raschen  bildend,  bis  5  cm 
hoch,  an  der  Basis  fast  stielrund,  oben  flach  und  verbreitert,  bis  3  mm  breit, 
dichotom  und  uu regelmässig  fiederig  verzweigt.  Abschnitte  unregelmässig 
verbreitert  und  verschmälert,  mit  gekerbten  oder  stumpf  gezähnten  Rändern. 
Cystokarpien  unbekannt.  Nemathecien  polsterförmige  Anschwellungen  an 
verschmälerten  Stellen  des  Thallus  bildend.  —  Ostsee. 

3069.  Ph.  parvula  Darb.  —  Rotbräunlich,  5 — 7  cm  lang,  mit  stiel- 
rundem, bis  3  mm  dickem,  in  eiförmig-längliche,  glatte,  1 — 4  mm  breite, 
blattartige  Flächen  auslaufendem  Stiel.  Verzweigungen  oft  sternförmig 
gruppiert.  —  Ostsee  zwischen  Zostera  marina. 

3070.  Ph.  palmettoides  J.  Ag.  —  Dunkelrot,  2 — 8  cm  hoch,  am 
Grunde  in  einen  zusammengedrückten  Stiel  verschmälert,  nach  oben  in  läng- 
lich-keilförmige, einfache  oder  gegabelte  oder  am  Rande  proliferierende, 
blattförmige  Thallusabschnitte  auslaufend.  Cystokarpien  mit  Sicherheit  nicht 
nachgewiesen.  Nemathecien  klein,  einen  rundlichen,  etwa  2  mm  breiten 
Sorus  bildend,  auf  den  Blattflächen.  —  Helgoland.     (Ostsee?). 

3071.  Ph.  membranifolia  (Good  et  Woodw.)  J.  Ag.  —  Sphaero- 
coccus membranif olius  Ag.  —  Phyllotylus  membranifolius  Kg.  —  Taf.  XLVH  D, 
Fig.  1.  —  Thallus  ähnlich  wie  bei  Ph.  Brodiaei  aber  mit  schmaleren  und 
dichotom  bis  vielteilig  verzweigten  Blättern,  7 — 15  cm  lang,  mit  ziemlich 
langem,  federkieldickem  Stiel.  Cystokarpien  verkehrt-eiförmig,  gestielt,  etwa 
2  mm  dick,  meist  am  Rande  des  Stengels  oder  Blattes,  seltener  auf  der 
Blattfläche.  Nemathecien  bilden  etwas  erhabene  Flecke  auf  der  Blattfläche. 
Dunkelrot,  vielgestaltig.  —  Nordsee,  Ostsee. 


Erklärung  zu  Tafel  XLVII  B. 
Fig.  1.     Ahnfeldtia  plicata. 

„     2.     Naccaria  Wigghii. 
3.     Cbondria  tenuissima. 

T     4.     Chrysimenia  uvaria. 


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—     35     — 

Gattung  Gymnogongrus  Martins. 

Thallus  stielrund  oder  abgeflacht,  gabelig  und  meist  gleichzeitig  auch 
seitlich  verzweigt,  fleischig  bis  fast  hornartig.  Cystokarpien  über  die  Thallus- 
fläche  zerstreut,  nach  aussen  vorspringend.  Sporen  klein,  rundlich,  zahlreich. 
Tetrasporangien  unbekannt. 

3072.  G.  Griffithsiae  (Tum.)  Mart.  —  Chondrus  Griffithsiae  J.  Ag. 
—  Sphaerococcus  Griffithsiae  Ag.  —  Gymnogongrus  tentaculatus  Kg.  — 
G.  furcellatus  und  parthenopaeus  Kg.  —  Taf.  XL VIII,  Fig.  8.  —  Bildet 
dichte,  polsterförmige,  2 — 5  cm  hohe  Raschen  aus  350 — 550  fx  dicken,  dicho- 
tom  und  gleich  hoch  verzweigten,  stielrunden  oder  zusammengedrückten 
Fäden,  schwarzrot  bis  schwarzgrün,  trocken  schwärzlich.  Später  wachsen 
einzelne  Zweige  weiter  hervor,  so  dass  der  Bau  des  Thallus  unregelmässig 
wird.  Die  als  Nemathecien  gedeuteten  Bildungen  sind  wahrscheinlich  para- 
sitische Actinococcusarten.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Aotinocoocus  Kg. 

Sehr  kleine  parasitische  Rotalgen,  die  im  Innern  anderer  grösserer 
Rotalgen  sich  entwickeln,  die  Oberfläche  der  letzteren  aber  bei  der  Frucht- 
bildung durchbrechen.  Fruchttragende  Polster  gewölbt,  oft  halbkugelig,  aus 
fächerförmig  auseinanderstrahlenden,  kleinzelligen  Zellreihen.  Nach  innen 
zu  werden  die  Zellen  grösser  und  die  Fäden  verlaufen  schliesslich  regellos 
zwischen  den  Zellen  der  Nährpflanze.  Sporangien  paarig  geteilt,  in  oft  sehr 
grosser  Zahl  vereinigt  und  in  perlschnurartige  Fäden  geordnet,  ein  fast 
nematheciumartiges  Polster  bildend.  Cystokarpien  unbekannt.  —  Viele 
Actinococcusarten  sind  als  die  Nemathecien  der  von  ihnen  befallenen  Pflanzen 
beschrieben  worden;  die  meisten  Arten  sind  noch  sehr  unvollkommen  be- 
kannt. 

3073.  A.  sübcutaneus  (Lyngb.)  Rosenvinge.  —  A.  roseus  (Suhr.) 
Kg.  —  Taf.  XLVIIC,  Fig.  3.  —  Thallus  rötlich  oder  gelblich,  im  äusseren 
Teil  mit  büschelig  verzweigten  Fäden.  Zellen  rundlich  oder  länglich,  7 — 12  ^u 
dick.  —  Auf  Phyllophora  in  der  Ostsee. 

Gattung  Callymenia  J.  Ag. 

Thallus  flach,  meist  blattartig,  ungeteilt  oder  unregelmässig  gelappt 
oder  gespalten,  auch  gegabelt,  deutlich  aus  einer  fädigen  zentralen  Mark- 
schicht und  aus  einer  dichtzelligeren  Rinde  bestehend.  Cystokarpien  über 
die  Thallusfläche  zerstreut,  eingesenkt  oder  nach  aussen  vorspringend;  Sporen 
weniger  zahlreich,  rundlich-eckig,  ordnungslos.  Tetrasporangien  in  der  Rinden- 
schicht, zerstreut,  mit  kreuzförmiger  Teilung. 

3* 


—     36     — 

3074.  C.  microphylla  Zanard.  —  Iridaea  minor  Kg.  —  I.  reniformis 
Kg.  —  Taf.  XLYIIC,  Fig.  2.  —  Thallus  fleischrot,  hautartig,  gestielt,  mit 
verzweigtem,  in  kleine,  1  — 1,5  cm  breite,  rundlich-nierenförmige  oder  läng- 
lich-herzfürmige  Blättchen  auslaufendem  Stiel.  Cystokarpien  dick,  halbkugelig 
vortretend,  an  der  Oberfläche  etwas  abgeflacht,  meist  in  der  Mitte  der  Blätt- 
chen. —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Ahnfeldtia  Fries. 

Thallus  stielrund,  unregelmässig,  oft  etwas  gabelig  verzweigt,  von 
hornartiger  Struktur,  mit  sehr  dicht-  und  kleinzelliger  Aussenrinde,  die  nach 
innen  in  ein  etwas  grosszelligeres  Gewebe  ohne  deutliche  Reihenanordnung 
übergeht;  im  Thallusbau  an  Gymnogongrus  sich  anschliessend.  Irgendwelche 
Fortpflanzungsorgaue  sind  nicht  bekannt. 

3075.  A.  plicata  (Huds.)  Fries.  —  Sphaerococcus  plicatus  Ag.  — 
Gymnogongrus  plicatus  Kg.  —  Pylocarpus  plicatus  Kg.  —  Sphaerococcus 
plicatus  Kg.  —  Taf.  XLVIIB,  Fig.  1.  —  Thallus  dunkelrot,  seltener  gelb- 
lich, sehr  brüchig-starr,  fadenförmig,  etwa  0,5  mm  dick  und  überall  ziemlich 
gleich  dick,  mit  gespreizten  abstehenden  Zweigen,  die  in  verschiedener  Weise 
oft  einseitig,  kleinere  Astchen  tragen  oder  nackt  sind,  in  ausgebreiteten, 
5 — 15  cm  hohen,  oft  dicht  verworrenen  Rasen.  An  den  Zweigen  finden  sich 
oft  warzenförmige  Verdickungen,  die  aber  nicht,  wie  man  früher  annahm, 
Nemathecien  darstellen.     Trocken  oft  verbleichend.  —  Nord-  und  Ostsee. 

Familie  Rhodophyllidaceae. 

Thallus  stielrund  bis  blattartig  flach,  gabelig  oder  seitlich  verzweigt, 
von  meist  zelliger,  seltener  deutlich  fädiger  Struktur.  Tetrasporangien  über 
die  Tballusfläche  zerstreut,  zuweilen  zu  vielen  gehäuft  und  Sori  bildend. 
Cystokarpien  meist  mit  Porus  in  der  Fruchtwand,  gewöhnlich  am  Thallus- 
rande,  eingesenkt  oder  vortretend.  Teilung  in  den  Tetrasporangien  zonen- 
artig. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  stielrund.     2. 

Thallus  flach,  blattartig.     3. 


Erklärung  zu  Tafel  XLVII  C. 
Fig.  1.     Phyllrphora  nervosa. 

„     2.     Callymenia  microphylla,  Cystokarp.  Querschnitt. 

„     3.     Actinococcus  subcutaneus  auf  Phyllophora,  Schnitt. 

„     4.     Phyllophora  Brodiaei,  schmale  Form. 


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—     37     — 

2.  Thallus  kettenförmig  gegliedert-eingeschnürt.     Catenella. 

Thallus  nicht  kettenförmig  gegliedert,  nicht  eingeschnürt.    Cystocloniuili. 

3.  Rand  der  Thallusabschnitte  glatt  oder  nur  leicht  gezähnt.    Rhodophyllis. 
Rand    der    Thallusabschnitte    in    erwachsenem    Zustande    ausgefressen-ge- 

wimpert.     Bissoella. 

Gattung  Cystoclonium  Kg. 

Thallus  stielrund,  allseitig  verzweigt,  von  zellig-fädiger  Struktur;  Rinde 
aussen  aus  sehr  kleinen,  nach  innen  zu  aus  grösseren  Zellen  gebildet,  Mark 
aus  länger  gestreckten,  z.  T.  rhizoidartig  verlängerten  und  fadenförmig  ge- 
reihten Zellen  bestehend.  Tetrasporangien  zonenartig  geteilt,  zerstreut,  der 
Aussenrinde  eingelagert.  Cystokarpien  in  den  Anschwellungen  von  Seiten- 
zweigchen,  kugelig  bis  oval,  mit  dicker  Wandung;  Carposporen  wenige,  gross. 

3076.  C.  purpurascens  Huds.  Kg.  —  Sphaerococcus  purpurascens 
Ag.  —  Taf.  XLYI1D,  Fig.  3;  Tai  XL VII E,  Fig.  6,  7.  —  Thallus  bräun- 
lich-rosenrot, wiederholt-allseitig,  abwechselnd  verzweigt,  15  —  50  cm  hoch, 
anfangs  mit  einer  Wurzelscheibe,  später  mit  rhizoidartigen  Ästchen  fest- 
sitzend, an  dem  unteren  Hauptstamm  1 — 3  mm  dick,  nach  oben  zu  dünner 
werdend,  an  den  Astchen,  die  5 — 25  mm  lang  werden,  J/4 — 1/2  mm  dick. 
Zweige  und  Astchen  aufrecht-abstehend.  Tetrasporangien  in  fast  spindelig 
verdickten  Astchen.  Cystokarpien  meist  einzeln  in  der  Mitte  spindelig  ver- 
dickter Astchen,  seltener  zu  zwei  bis  vier  hintereinander.  —  Nord-  und  Ostsee. 

Gattung  Catenella  Grev. 

Thallus  stielrund,  kettenförmig  gegliedert  und  an  den  Gliederungen 
eingeschnürt  und  verzweigt,  innen  fast  röhrig  hohl,  mit  aussen  kleinzelliger, 
innen  grosszelligerer  Rinde  und  einem  aus  locker  verflochtenen  Zellfäden 
bestehendem  Mark.  Sporangien  zonenförmig  geteilt,  der  Rinde  eingesenkt, 
an  besonderen  fertilen  Thallusgliedern.  Cystokarpien  meist  einzeln,  end- 
ständig an  Astchen,  meist  als  letztes  Thallusglied  auftretend,  mit  grossem 
Fruchtkern  und  aufgehobener,  von  der  äusseren  Thallusrinde  gebildeter  Frucht- 
wand. Sporen  endständig  an  den  Fäden  des  Gominoblasten,  eine  dünne  aber 
dichte  halbkugelige  Schicht  bildend. 

3077.  C.  Opuntia  (Good.  et  Woodw.)  Grev.  —  Taf.  XL VII E, 
Fig.  3—5;  Taf.  XLIX,  Fig.  1.  —  Thallus  rotbräunlich  bis  schwärzlich- 
violett, in  1 — 3  cm  hohen,  polste'rf örmigen ,  etwas  verworrenen  Raschen,  an 

Erklärung  zu  Tafel  XL5ÜI  D. 
Fig.  1.     Phyllophora  membranifolia. 

„     2.     Hypnea  musciformis. 

T     3.     Cystoclonium  purpurascens. 


—     38     — 

der  Basis  fadenförmig,  kriechend,  mit  aufrechten  Ästen.  Aste  stielrund  oder 
etwas  zusammengedrückt,  J/2 — 1  mm,  stellenweise  nur  1j10  mm  dick,  glieder- 
artig eingeschnürt,  meist  unregelmässig  verzweigt,  meist  leicht  gebogen,  oft 
mit  dünneren,  an  den  Gliedern  kaum  eingeschnürten  Stellen.  Die  einzelnen 
Glieder  länglich,  verkehrt -eiförmig,  keulenförmig  oder  zusammengedrückt- 
spindelig,  zwei-  bis  zehnmal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  zu  vielen  in 
besonderen  angeschwollenen,  oft  fast  tonnigen  Gliedern  kurzer  Ästchen.  — 
Adriatisches  Meer. 

Gattung  Rissoella  J.  Ag. 

Thallus  flach,  ungeteilt  oder  gegabelt  oder  unregelmässig  gelappt,  am 
Rande  in  der  Jugend  glatt,  später  ausgefressen -gewimpert,  mit  deutlich 
fädiger  Struktur.  Rinde  aussen  kleinzellig,  dicht  zusammenschliessend,  nach 
innen  grosszelliger  und  lockerer;  Mark  aus  lockeren,  dünnen  Fäden  be- 
stehend. Tetrasporangien  zerstreut,  zonen weise  geteilt,  eingesenkt.  Cysto- 
karpien  zerstreut,  einseitig  stark  vorgewölbt.  Fruchtwandung  durch  starkes 
Auswachsen  der  Rinde  entstehend;  Sporen  länglich -rund,  zu  mehreren  bis 
vielen  in  den  einzelnen  von  den  Zweigbüscheln  des  Gonimoblasten  gebildeten 
Abschnitten. 

3078.  B.  verruculosa  J.  Ag.  —  Sphaerococcus  verruculosus  Ag.  — 
Halymenia  spathaeformis  Kg.  —  Taf.  XL VII E,  Fig.  1.  —  Thallus  bräunlich- 
rot, in  der  Jugend  amethystfarben,  länglich-keilförmig,  flach,  4  — 10  cm  hoch, 
1,5 — 2,5  cm  breit,  unregelmässig  geschlitzt  oder  gabelig  bis  selbst  schwach 
fiederig  verzweigt,  meist  am  Rande  dicht  mit  vielzipfeligen  kleinen  Wimpern 
besetzt,  gesellig  oder  rasenförmig  wachsend,  an  der  Basis  keilförmig  in  einen 
fadenförmigen  Stiel  verschmälert.  Cystokarpien  mohnkorngross,  auf  beiden 
Seiten  des  Thallus  dicht  angeordnet.  Tetrasporangien  mit  blossem  Auge 
kaum  erkennbar.  —  Im  Adriatischen  Meer  (?),  sonst  im  westlichen  Mittelmeer. 

Gattung  Rhodophyllis  Kg. 

Thallus  flach,  meist  blattartig,  reichlich  gabelig  oder  unregelmässig 
verzweigt,  von  zellig- fädiger  Struktur,  aus  Markschicht  und  Rinde  bestehend; 


Erklärung  zu  Tafel  XLVIIE. 
Fig.  1.     Rissoella  verruculosa. 

„     2.     Rhodophyllis  bifida,  Schnitt  durch  ein  Cystokarp. 

„     3.     Catenella  Opuntia,  Thalluslängsschnitt. 

,     4.  „  „         Thallusquerschnitt  mit  Tetrasporangien 

-     5.  „  „         Ästchen  mit  Tetrasporangien. 

„     6.     Cystoclonium   purpurascens ,    Querschnitt  durch   ein   Ästchen   mit   Tetra- 
sporangien. 

7i     7.  „  „  Teil  eines  Längsschnittes  durch  den  Thallus. 


tS^n/M 


//yyv/r. 


—     39     — 

letztere  gewöhnlich  nur  an  den  Kanten  mit  kleinzelliger  Aussenschicht. 
Tetrasporangien  über  die  Thallusfläche  zerstreut,  seltener  nur  am  Rande, 
zonenförmig  geteilt.  Cystokarpien  meist  randständig,  zuweilen  in  rand- 
ständigen Wimpern  eingelagert. 

3079.  Eh.  bifida  (Good.  et  Woodw.)  Kg.  —  Sphaerococcus  bifidus 
Ag.  —  Inochorion  cervicorne  Kg.  —  I.  dichotomum  Kg.  —  Taf.  XLVIIE, 
Fig.  2;  Taf.  XLIX,  Fig.  2.  —  Thallus  meist  rosenrot,  seltener  dunkelrot- 
purpurn,  zarthäutig,  in  2 — 5  cm,  hohen  oft  fast  kugeligen  Büscheln,  unregel- 
mässig wiederholt  geteilt,  an  den  Spitzen  dichotom  gegabelt;  die  einzelnen 
Abschnitte  blattartig  flach,  linear  bis  keilförmig,  1  — 10  mm  breit,  an  den 
Cystokarpien  tragenden  Pflänzchen  viel  breiter  als  an  den  Tetrasporangien 
tragenden.  Rand  glatt  oder  leicht  gezähnt.  Cystokarpien  fast  stets  nur  am 
Rande  deutlich  beiderseits  vortretend.  Tetrasporangien  wenig  deutlich,  aber 
ziemlich  dicht  in  den  oberen  Abschnitten.  —  Adriatisches  Meer. 

Reihe  Rhodymeniales. 

Die  Auxiliarzellen  entwickeln  sich  erst  nach  der  Befruchtung  der  Car- 
pogonien  neben  diesen,  kopulieren  dann  mit  ihnen  und  aus  beiden  gemein- 
sam geht  der  Gonimoblast  hervor. 

Übersicht  der  Familien. 

1.  Gonimoblast  dem  Thallus  eingelagert.     2. 
Gonimoblast  dem  Thallus  aufsitzend.     3. 

2.  Fadenäste  des  Gonimoblasten  reich  verzweigt,  dicht  zusammenschliessend. 

Sphaerococcaceae. 
Fadenäste  des  Gonimoblasten  in  mehrere  sukzedan  ausgebildeten  Gonimo- 
loben  geteilt.     Rhodynieniaceae. 

3.  Gonimoblast  im  Innern   einer  Fruchthölung   dem  Thallus  aufsitzend,   von 

der  Thallusrinde  fruchtwandartig  überwölbt.     4. 
Gonimoblast  dem  Thallus  aussen  mit  einer  Stielzelle  aufsitzend.     5. 

4.  Thallus  blattartig  flach.     Delesseriaceae. 

Thallus   stielrund   oder   etwas   zweischneidig   abgeflacht,   aber  nicht  blatt- 
artig.    Bonnemaisoniaceae. 

5.  Cystokarpien  mit  Fruchtwand.     Rhodomelaceae. 
Cystokarpien  ohne  eigentliche  Fruchtwand.     Ceramiaceae. 

Familie  Sphaerococcaceae. 

Thallus  stielrund  bis  flach,  seitlich  oder  gabelig  verzweigt,  von  zelliger 
oder  zellig-fädiger  Struktur,  mit  kleinzelliger  Aussenrinde  und  grosszelligem, 


—     40     — 

nicht  immer  eine  deutliche  Markschicht  zeigendem  Innengewebe.  Tetra- 
sporangien  meist  zonenförmig  geteilt,  der  Aussenrinde  eingelagert,  über  die 
Thallusoberfläche  zerstreut  oder  in  besonderen  nematheciumartigen  Ab- 
schnitten vereinigt.  Cystokarpien  auswärts  vorspringend,  auf  der  Thallus- 
oberfläche oder  an  besonderen  kleinen  fertilen  Astchen,  Avodurch  sie  wie 
kurzgestielt  erscheinen.     Frucht  wand  mit  Scheitelöffnung. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Cystokarpien  an  besonderen  fertilen  Ästchen.     Sphaerococcus. 
Cystokarpien  nicht  an  besonderen  Astchen.     2. 

2.  Thallus    blattartig,    mit    oft    verästelten    kleinen    Fiederchen    am    Rande. 

Calliblepharis. 
Thallus  nicht  mit  Fiederchen  am  Rande.     3. 

3.  Thallus  stielrund  mit  zahlreichen  kurzen,  dornartigen  Zweigen.    Hypnea. 
Thallus  ohne  dornartige  Zweige.     4. 

4.  Thallus  blattartig  flach,  unregelmässig  gelappt.     Chondrymenia. 
Thallus   stielrund   oder   flach,   aber  nicht  unregelmässig  gelappt.     Graci- 

laria. 

Gattung  Sphaerococcus  Stakh. 

Thallus  zweischneidig,  verflacht,  zweizeilig  seitlich,  stellenweise  gabelig 
verzweigt;  knorpelig,  aus  deutlicher  Rinden-  und  Markschicht  gebildet. 
Letztere  aus  dicker  Zentralachse,  umhüllt  von  längs  verlaufenden  Fäden, 
erstere  aus  dicht  geschlossener  kleinzelliger  Aussenrinde  und  grosszelliger 
Innenrinde  bestehend.  Tetrasporangien  zonenförmig  geteilt,  über  die  Thallus- 
fläche  zerstreut,  der  Rindenschicht  eingelagert.  Cystokarpien  dem  Thallus 
seitlich  ansitzend,  kurz  gestielt  und  kurz  geschnäbelt,  mit  schief  inseriertem 
Porus.  Fruchtkern  klein;  Sporen  einzeln  oder  zu  zwei  am  Ende  der  fertilen 
Fäden. 

3080.  Sph.  coronopifolius  (Good.  et  Woodw.)  Stakh.  —  Rhyncho- 
coccus  coronopifolius  Kg.  —  Taf.  XLV1IF,  Fig.  2;  Taf.  XLIX,  Fig.  3.  — 
Thallus  dunkelrot,  strauchartig,  10 — 20  cm  hoch,  in  der  unteren  Hälfte 
1 — 3  mm  dick,  nach  oben  zu  dünner  werdend,  vielfach  gabelig  geteilt  und 
seitlich  mit  zahlreichen  kleinen  dornförmigen  Astchen  von  1/i — 1/a  mm  Dicke, 
fast    fiederig    oder    stellenweise    einseitig    besetzt.      Diese    Astchen    sind    an 

Erklärung  zu  Tafel  XLV1I  F. 
Fig.  1.     Calliblepharis  ciliata. 

a     2.     Sphaerococcus  coronopifolius,  Cystocarp,  Schnitt. 

v     3.     Gloeocladia  furcata,  Thallus-Längsschnitt. 

„     4.     Chylocladia  firma,  Cystokarp. 


47  J 


fvuceaes 


—     41     — 

sterilen  Pflanzen  länger,  bis  4  mm,  aber  spärlicher,  an  fertilen  kürzer,  1  bis 
2  mm,  aber  zahlreicher.  Cystokarpien  dicht  unter  der  Spitze  der  Dornästchen, 
ziemlich  klein.  —  Adriatisches  Meer. 

Bei  der  Insel  Zlarin  im  Adriatischen  Meere  wurde  einmal  eine  Rhodo- 
phycee  gefunden,  welche  für  die  sonst  nur  im  Indischen  und  Stillen  Ozean 
vorkommende  Ceratodictyon  spongiosum  gehalten  wurde.  Die  Alge  be- 
sitzt einen  unregelmässigen,  in  verschiedener  Weise  verzweigten  Thallus,  der 
aus  dicht  verflochtenen,  vielfach  seitlich  verwachsenen  stielrunden  dünnen 
Zweigen  besteht  und  ein  schwammartiges  Gerüstwerk  von  eigentümlichem 
Bau  darstellt.  Mark  und  Rinde  allmählich  ineinander  übergehend.  Tetra- 
sporangien  in  der  nematheciumartig  verdickten  Rinde  fertiler  Zweigspitzen 
mit  unregelmässiger  kreuzweiser  Teilung.  Cystokarpien  breit  eiförmig,  fast 
sitzend,  in  besonderen  kleinen  warzenförmigen  Astchen  ausgebildet,  die  in 
Mehrzahl  an  fertilen  Zweigen  stehen.  Anscheinend  lebt  diese  Alge  in  einer 
Art  Symbiose  mit  Spongien. 

Gattung  Chondrymenia  Zanard. 

Thallus  blattartig  flach,  unregelmässig  gelappt,  mit  sehr  deutlicher 
Reihenanordnung  der  Zellen,  aus  einer  breiten,  dünnfaserigen  Markschicht 
und  einer  aussen  kleinzelligen  dicht  schliessenden,  innen  aufgelockerten  gross- 
zelligeren  Rinde  bestehend.  Tetrasporangien  unbekannt.  Cystokarpien  klein, 
im  oberen  Teil  des  Thallus,  über  beide  Thallusflächen  zerstreut,  halbkugelig 
vortretend,  mit  sehr  dicker  Fruchtwand;  Sporen  in  Reihen. 

3081.  Ch.  lobata  Zanard.  —  Halymenia  lobata  Menegh.  — 
Tal  XLVIIG,  Fig.  4;  Taf.  XLIX,  Fig.  6.  —  Thallus  dunkel-purpurrot, 
trocken  braun  und  fast  hornartig,  unregelmässig  gelappt,  oft  durchlöchert, 
4  —8  cm  im  Durchmesser,  bis  1/2  mm  dick,  mit  rundlichen,  stellenweise  über- 
einandergreifenden,  am  Rande  meist  gezähnten  oder  gekerbten,  oft  prolife- 
rierenden Lappen.  Die  Prolifikationen  am  Grunde  stielförmig  verschmälert, 
nach  oben  sich  rundlich  oder  nierenförmig  verbreiternd.  Cystokarpien  auf 
beiden  Seiten  zerstreut.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Graoilaria  Grev. 

Thallus  stielrund  bis  flach,  gabelig  oder  seitlich  verzweigt,  mit  undeut- 
lich abgegrenzter,  kleinzelliger  Aussenrinde,  die  nach  innen  zu  in  grössere, 
aber  dicht  geschlossene  Zellen  übergehen;  eine  deutlich  abgegrenzte  Mark- 
schicht  ist  nicht  vorhanden.  Tetrasporangien  kreuzförmig  geteilt,  kugelig 
oder  oval,  über  die  Thallusoberfläche  zerstreut.  Cystokarpien  über  die 
Thallusoberfläche   zerstreut,   auswärts  halbkugelig   vorspringend,   mit  dicker, 


—     42     — 

von  dem  Fruchtkern  vollständig  losgetrennter  Fruchtwand.  Fruchtkern  über 
halbkugelig;  die  zwei  bis  vier  Endglieder  der  sporenbildenden  Fäden  wandeln 
sich  in  kugelige  bis  verkehrt-eiförmige  Sporen  um. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  stielrund.     2. 

Thallus  flach  blattartig.     G.  corallicola. 

2.  Thallus  unter  2  mm  dick.     3. 

Thallus  2—4  mm  dick.     G.  compressa. 

3.  Thallus  aus  einer  Wurzelschwiele  entspringend.     4. 

Thallus  fadenförmiger,  verzweigter  Wurzel  entspringend.     G.  dura. 

4.  Thallus  fast  nur  unregelmässig  seitlich  verzweigt.     G.  confervoides. 
Thallus  z.  T.  dichotom  verzweigt.     5. 

5.  Thallus  oberhalb  etwas  zusammengedrückt.     G.  armata. 
Thallus  oberhalb  nicht  zusammengedrückt.     G.  divergens. 


3082.  G.  confervoides  (L.)  Grev.  —  Sphaerococcus  confervoides  Ag. 

—  Sph.  divergens,  capillaris,  setaceus,  tenuis  Kg.  —  Mychodea  caerulescens 
Kg.  —  Taf.  XL VII G,  Fig.  1—3.  —  Thallus  knorpelig-fleischig,  bräunlich- 
dunkelrot,  aus  einer  Wurzelschwiele  entspringend,  aufrecht  oder  aufsteigend, 
stielrund,  fadenförmig,  seitlich  verzweigt,  5 — 60  cm  lang  und  gegen  1  mm 
dick,  aber  in  Grösse  und  Form  sehr  wechselnd.  Äste  rutenförmig,  allmäh- 
lich dünner  werdend,  abwechselnd  oder  stellenweise  einseitig  an  den  ver- 
längerten Hauptästen  entspringend,  nackt  oder  oft  etwas  einseitig,  mit  borsten- 
dicken, an  beiden  Enden  verjüngten  Astchen  besetzt.  Zweige  meist  aufrecht, 
die  kleineren  oft  auch  abstehend.  Tetrasporangien  in  etwas  verdickten  Ast- 
chen. Cystokarpien  zahlreich  an  den  Ästen,  halbkugelig.  —  Nordsee,  Adria- 
tisches  Meer. 

3083.  G.  armata  Ag.  —  Sphaerococcus  armatus  Ag.  —  Sph.  con- 
fervoides var.  verrucosus  Ag.  —  Sph.  durus  Kg.  —  Hypnaea  armata  J.  Ag. 

—  Thallus  fleischig -knorpelig,  schwärzlich  -  grün  oder  bräunlich -dunkelrot, 
strauchartig,  aus  breiter  Wurzelschwiele  entspringend,  stielrund,  oben  etwas 
zusammengedrückt,  10 — 25  cm  hoch  und  im  unteren  Teile  bis  2,  im  oberen 
etwa  1  mm  dick,  reich,  in  den  Hauptästen  dichotom  verzweigt,  mit  allseitig, 
stellenweise  zweizeilig  entspringenden  abstehenden  Ästen,  die  zahlreiche  1  bis 
5  mm  lange,  abstehende,  dornförmige,  einfache  oder  zwei-  bis  dreispitzige, 
selbst  geweihförmige  Ästchen  tragen.  Tetrasporangien  in  pfriemlichen  Äst- 
chen.   Cystokarpien  zahlreich  an  den  oberen  Ästen  und  Ästchen,  halbkugelig. 

—  Adriatisches  Meer. 


—     43     — 

3084.  G.  compressa  (Ag.)  Grev.  —  Sphaerococcus  compressus  Ag. 
—  Sph.  vagus  Kg.  —  Tai  XLIX,  Fig.  9.  —  Thallus  knorpelig -fleischig, 
steif  und  brüchig,  grünlich-gelb  bis  bräunlich-dunkelrot,  büschelig  aus  einer 
schildförmigen  Haftscheibe  entspringend,  bis  20  cm  hoch  und  2 — 4  mm  dick, 
stielrund,  trocken  zusammengedrückt,  dichotom  und  seitlich  verzweigt,  mit 
aufrechten,  allmählich  zugespitzten,  nackten  oder  wenige  pfriemliche  Astchen 
tragenden  Ästen.  Tetrasporangien  fast  kugelig,  in  etwas  verdickten  Astchen. 
Cystokarpien  zahlreich,  zerstreut  an  Asten  und  Astchen,  halbkugelig.  — 
Adriatisches  Meer. 

3085.  G.  dura  Ag.  —  Sphaerococcus  compressus  Hohen.  —  Sph. 
durus  Ag.  —  Sph.  Sonderi  Kg.  —  Thallus  knorpelig-zäh,  bräunlich-dunkel- 
rot, aus  fadenförmigem,  wurzelartigem,  verzweigtem  Organ  sich  erhebend 
und  10 — 15  cm,  hohe  oft  etwas  verworrene  Rasen  bildend,  stielrund,  gegen 
1  mm  dick,  unregelmässig  dichotom  und  seitlich,  oft  fast  gleich  hoch  ver- 
zweigt. Zweige  verlängert,  aufrecht  abstehend,  nackt  oder  spärlich  und 
meist  einseitig  mit  abstehenden  Astchen  besetzt.  Cystokarpien  über  den 
ganzen  Thallus  zerstreut.  —  Adriatisches  Meer. 

3086.  G.  divergens  (Ag.)  J.  Ag.  —  Sphaerococcus  divergens  Ag.  — 
Der  G.  confervoides  ähnlich.  Thallus  etwas  knorpelig,  stielrund,  fadenförmig, 
dichotom  oder  trichotom  verzweigt,  mit  abstehenden,  am  Scheitel  gegabelten, 
pfriemlichen  Zweigchen  überall  besetzt.  (?  Cystokarpien  an  Zweigen  und 
Zweigchen,  sitzend,  halbkugelig  zugespitzt,  mit  warziger  Mündung).  —  Adria- 
tisches Meer. 

3087.  G.  corallicola  Zanard.  —  Thallus  korallenrot,  häutig,  5  bis 
10  cm  hoch,  blattartig  flach,  auf  einfachem  oder  verzweigtem  Stiel,  0,5  mm 
dick,  ein  oder  mehrmals  gabelig  oder  unregelmässig  handförmig  bis  fast 
fächerförmig  geteilt  und  häufig  am  Rande  proliferierend.  Die  Abschnitte 
sind  5 — 10  mm  breit,  am  Grunde  verschmälert,  am  Scheitel  stumpf  oder  ab- 
gerundet. Tetrasporangien  kugelig,  im  Thallus  zerstreut.  Cystokarpien  halb- 
kugelig, über  den  Thallus,  besonders  am  Rande  der  oberen  Segmente  zer- 
streut. —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Calliblepharis  Kg. 

Thallus  flach  blattartig,  gabelig  oder  fiederig  geteilt,  am  Rande  mit 
einfachen  oder  verästelten  wimperartigen  Fiederchen,  die  im  oberen  Teil  des 
Thallus  oft  auch  auf  die  Blattfläche  übergehen.  Aussenrinde  kleinzellig, 
dicht  geschlossen,  Innengewebe  grosszellig,  ohne  deutliches  Mark  aber  mit 
zwei  Zellreihen  in  der  Mitte  (Zentralachse).  Tetrasporen  nur  an  den  Fieder- 
chen   oder    über    die    Thallusnache    zerstreut,    mit    zonenförmiger    Teilung. 


—     44     — 

Cystokarpien  an  den  Fiederchen,  stark,  fast  kugelig  vortretend,  mit  ziemlich 
dicker  Fruchtsvandung.     Sporen  in  Reihen. 

3088.  C.  ciliata  (Huds.)  Kg.  —  Sphaerococcus  ciliatus  Ag.  — 
Taf.  XLYIIF,  Fig.  1.  —  Thallus  tief  rotpurpurn,  hautartig,  etwas  knorpelig, 
einfach  oder  spärlich  gabelig  geteilt,  blattartig,  3—5  cm  breit,  lanzettlich, 
am  Grunde  in  einen  fast  fadenförmigen  Stiel  verschmälert,  oft  dicht  gefiedert 
und  am  Rande  oft  auch  auf  der  Blattfläche  mit  kleinen  einfachen  oder  ge- 
teilten fiederartigen  Wimpern  besetzt.  Tetrasporangien  in  Gruppen  auf  den 
Fiedern  kaum  erkennbare  Flecke  bildend.  Cystokarpien  an  den  Wimpern, 
kugelig,  einzeln,  seltener  gepaart,  senfkorngross.  —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Hypnea  Lamour. 

Thallus  stielrund,  reichlich,  allseitig  verzweigt  und  gewöhnlich  mit 
zahlreichen  kurzen,  dünnen,  domförmigen  Astchen  besetzt.  Aussenrinde 
kleinzellig,  nach  innen  zu  grosszelliger,  ohne  deutlich  ausgebildetes  Mark, 
aber  mit  ziemlich  deutlicher,  gegliederter  Zentralachse.  Tetrasporangien  in 
den  letzten  kleinen  Auszweigungen  des  Thallus  in  nematheciumartigen  An- 
schwellungen der  Aussenrinde,  zonenförmig  geteilt.  Cystokarpien  an  den 
letzten  Auszweigungen  des  Thallus  fast  kugelig,  stark  vortretend,  mit  ziem- 
lich dicker  Fruchtwandung,  scheitelständigem  Porus  und  rundlichen,  in 
radialen  Reihen  gebildeten  Carposporen. 

3089.  H.  musciformis  (Woulf.)  Lamour.  —  Sphaerococcus  musci- 
formis  Ag.  —  Sph.  divaricatus  Ag.  —  Hypnophycus  musciformis  Kg.  — 
Hypnea  denudata  Kg.  —  Taf.  XLVIID,  Fig.  2.  —  Thallus  fast  knorpelig, 
ziemlich  steif  und  brüchig,  schwärzlich-  oder  gelblich- grün  oder  braunrot,  in 
locker  verworrenen,  10 — 30  cm  hohen  Rasen,  aus  rankigen,  kriechenden, 
wurzelartigen  Organen  entspringend,  im  unteren  Teil  1 — 2  mm  dick,  oben 
stark  verdünnt,  verlängert,  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Alle  Haupt- 
verzweigungen rutenförmig  verlängert,  mit  kurzen,  1 — 4  mm  langen  und 
etwa  1\i  mm  dicken,  einfachen,  dornf örniigen ,  abstehenden  Asten  besetzt. 
Spitzen  der  Äste  manchmal  weit  herab  nackt.  Cystokarpien  an  geweihförmig 
verzweigten  Astchen,  Tetrasporangien  in  einfachen,  meist  in  der  Mitte  oder 
in  der  unteren  Hälfte  angeschwollenen  Ästchen.  —  Adriatisches  Meer. 


Erklärung  zu  Tafel  XLVIIG. 

Fig.  1.     Gracilaria  confervoides. 
„     2.  „  „  Thallusquerschnitt  mit  Tetrasporangien. 

„     3.  „  „  Thallusquerschnitt  mit  Cystokarp 

„     4.     Chondrynienia  lobata.  sporenbildende  Fäden  aus  dem  Cystokarp. 


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—     45     — 

Familie  Rhodymeniaceae. 

Thallus  stielrund  bis  flach,  oft  röhrig  hohl  und  dann  oft  eingeschnürt- 
gegliedert,  gabelig  oder  seitlich  verzweigt.  Tetrasporangien  der  Aussenrinde 
eingelagert,  über  die  Thallusfläche  verteilt  oder  an  neraatheciumartig  ver- 
dickten Abschnitten  gehäuft,  kreuzweise  oder  tetraedrisch  geteilt.  Cysto- 
karpien  am  Thallus  aussen  vorspringend,  meist  mit  Porus;  Fruchtkern  in 
zahlreiche  gesonderte  Gonimoloben  getrennt;  Carposporen  in  Reihen. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  ohne  Zentralachse.     2. 
Thallus  mit  Zentralachse.     Plocamium, 

2.  Sporangien  tetraedrisch  geteilt.     5. 
Sporangien  kreuzweise  geteilt.     3. 

3.  Thallus  stielrund  oder  wenig  abgeflacht.     Chrysimenia. 
Thallus  flach.     4. 

4.  Cystokarpien  am  Thallusrande.     Fauchea. 

Cystokarpien  über  die  Thallusfläche  zerstreut.     Rhodymenia. 

5.  Thallus  röhrig  hohl.     6. 

Thallus  nicht  röhrig  hohl.     Gloiocladia. 

6.  Thallus  durch  Querscheiben  gegliedert.     7. 

Thallus  nicht  durch  Querscheiben  gegliedert.     Chylocladia. 

7.  Cystokarpien  ohne  Porus.     Oastroclonium. 
Cystokarpien  mit  Porus.     8. 

8.  Thallus  mit  starker  Einschnürung  an  den  Gliedern.     Lomentaria. 
Thallus  mit  schwachen  Einschnürungen  an  den  Gliedern.     Champia 


Gattung  Gloiocladia  J.  Ag. 

Thallus  stielrund  bis  abgeflacht,  gabelig  verzweigt,  nicht  hohl,  ohne 
Zentralachse,  mit  grosszelligem  Innengewebe  und  kleinzelliger  Aussenrinde. 
Tetrasporangien  in  ganz  flach  warzigen  Erhebungen,  tetraedrisch  geteilt. 
Cystokarpien  zerstreut,  fast  kugelig;  Fruchthöhlung  mit  netzig-fädigem  Füll- 
gewebe, in  dessen  Mitte  der  mehrlappige  Kern  gelagert  ist. 

3090.  Gl.  furcata  (Ag.)  J.  Ag.  —  Chondria  furcata  Ag.  —  Taf.  XLVII  F, 
Fig.  3.  —  Thallus  rosen-  oder  fleischrot,  schlüpfrig,  am  Grunde  mit  einer 
Wurzelschwiele  festsitzend,  1 — 6  cm  hoch,  kaum  gestielt,  wiederholt  gabelig 
geteilt.  Abschnitte  linear,  0,5 — 2,5  mm  breit,  abstehend,  alle  ungefähr  gleich 
breit,  nur  die  obersten  schmäler  oder  breiter.  Endabschnitte  spitz  oder  zu- 
gespitzt. Tetrasporangien  meist  in  verbreiterten  Abschnitten.  —  Adriatisches 
Meer. 


—     46     — 

Gattung  Fauchea  Mont. 

Thallus  flach,  gabelig  oder  etwas  un regelmässig  geteilt,  mit  sehr  klein- 
zelliger Aussenrinde  und  grosszelligem,  in  der  Mitte  aus  sehr  lang  gestreckten 
Zellen  bestehendem  Innengewebe.  Tetrasporangien  in  polsterförmigen,  auf 
der  Thallusfläche  zerstreuten  Nemathecien,  mit  kreuzförmiger  Teilung.  Cysto- 
karpien  an  den  Thalluskanten  zerstreut,  verkehrt-eiförmig,  fast  gestielt,  ähn- 
lich wie  bei  Gloiocladia  ausgebildet. 

3091.  F.  repens  (Ag.)  Mont.  —  Sphaerococcus  repens  Ag.  — 
Taf.  XLVIIH,  Fig.  4;  Taf.  L,  Fig.  1.  —  Thallus  rosen-  oder  fleischrot, 
kurz  gestielt,  mit  kleiner  Wurzelschwiele  haftend,  zuweilen  auch  zerstreut, 
am  Thallus  mit  Wurzelschwielen  am  Substrat  festhaftend  und  dann  kriechend, 
sonst  aufrecht  und  zuweilen  in  verworrenen  Raschen  wachsend,  10 — 20  cm 
lang,  unregelmässig  dichotom  geteilt,  mit  linearen,  1 — 4  cm  langen  und  2  bis 
8  mm  breiten,  gespreizten  Abschnitten.  Achseln  gerundet.  Nemathecien 
längs  der  Mitte  der  Segmente,  oval  bis  länglich-linear.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Rhodymenia  (Grev.)  J.  Ag. 

Thallus  blattartig  flach,  verschiedenartig,  meist  gabelig  oder  handförmig 
geteilt  oder  gelappt,  zuweilen  am  Thallusrand  proliferierend,  am  Grunde  ge- 
wöhnlich kurz  gestielt,  mit  kleinzelliger  Aussenrinde  und  ziemlich  gross- 
zelligem Innengewebe,  nicht  hohl.  Tetrasporangien  kreuzförmig  geteilt,  auf 
bestimmten,  zuweilen  nematheciumartig  entwickelten  Abschnitten  gehäuft. 
Cystokarpien  auf  der  Thallusfläche  zerstreut,  halbkugelig,  mit  dicker  am 
Scheitel  geöffneter  Fruchtwandung,  ohne  Füllgewebe  im  Innern. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Tetrasporangiensori  über  die  ganze  Thallusfläche  zerstreut.    Rh.  palmata. 
Tetrasporangiensori  unter  der  Spitze  der  Endabschnitte.     2. 

2.  Segmente  am  Scheitel  stumpf  oder  ausgerandet.     Rh.  corallicola. 
Segmente  am  Scheitel  gerundet  oder  spitzlich.     3. 

3.  Thallus  fächerförmig.     Rh.  Palmetta. 
Thallus  nicht  fächerförmig.     Rh.  ligulata. 


3092.  Rh.  Palmetta  (Esper)  Grev.  —  Sphaerococcus  Palmetta  Ag. 
—  Halymenia  discocarpa  Duby.  —  Taf.  XLIX,  Fig.  7.  —  Thallus  dunkel- 
oder  schmutzig-rot,  steif,  dünnhäutig,  beim  Trocknen  leicht  verbleichend, 
4 — 8  cm  hoch,  mit  bald  kurzem,  bald  längerem  Stiel,  oft  zu  mehreren  aus 
einer    gemeinsamen    Wurzelschwiele    entspringend    und    anfangs    linear  keil- 


—     47     — 

förmig,  später  dichotom  gegabelt  und  zuletzt  gabelig -fächerförmig.  Ab- 
schnitte linear,  meist  abgerundet,  seltener  gestutzt-ausgerandet,  am  Rande 
zuweilen  noch  mit  Wimpern  oder  mit  blattartigen  Prolifikationen.  Cysto- 
karpien  halbkugelig.  Tetra sporangien  in  Gruppen  unter  der  Spitze  der  End- 
segmente.  —  Adriatisches  Meer. 

3093.  Rh.  ligulata  Zanard.  —  Sphaerococcus  ligulatus  Kg.  —  Sph. 
Meneghinii  Kg.  — -  Thallus  schmutzig-dunkelrot,  leicht  grünlich  verbleichend, 
10—20  cm  lang,  sehr  kurz  gestielt,  nach  oben  spitzwinklig  in  einen  regel- 
mässig dichotom  geteilten,  blattartig  ausgebreiteten  Thallus  übergehend,  mit 
langen,  linearen,  4 — 10  mm  breiten,  am  Rande  stellenweise  gewimperten  oder 
mit  blattartigen  Prolifikationen  besetzten  Abschnitten,  deren  letzte  gewöhn- 
lich keilförmig  sind.  Achseln  spitz.  Tetrasporangien  in  Gruppen  unter  dem 
Scheitel  der  Endsegmente.  —  Adriatisches  Meer. 

3094.  Rh.  corallicola  Ardiss.  —  Thallus  gabelig -fächerartig,  teil- 
weise niederliegend-kriechend,  ungestielt,  mit  gespreizten,  am  Scheitel  stumpfen 
oder  ausgerandeten,  am  Rande  mit  Prolifikationen  besetzten  Abschnitten. 
Tetrasporangien  in  rundlichen  Gruppen  unterhalb  der  Spitze  der  Segmente 
oder  seitlicher  Prolifikationen.  Cystokarpien  halbkugelig,  zumeist  randständig. 
—  Adriatisches  Meer. 

3095.  Rh.  palmata  (L.)  Grev.  —  Halymenia  palmata  Ag.  —  Sphaero- 
coccus palmatus  Kg.  —  Thallus  dunkelrot,  hautartig,  später  derbhäutig  bis 
fast  lederartig,  10 — 30  cm  hoch,  sehr  kurz  gestielt,  nach  oben  spitzwinklig 
in  den  keilförmigen,  einfachen  oder  gabelig  bis  handförmig  geteilten  Blatt- 
teil übergehend.  Abschnitte  linear  oder  keilförmig,  1/2 — 5  cm  breit  und 
darüber,  mit  nacktem  oder  mit  blattartigen  Prolifikationen  besetztem  Rande 
und  stumpfen  oder  abgerundeten  Enden.  Achseln  meist  spitz.  Tetrasporangien 
in  über  die  ganze  blattartige  Thallusfläche  zerstreuten  Gruppen.  Cysto- 
karpien unbekannt.  Die  Art  wird  in  vielen  Gegenden  gegessen.  —  Nordsee. 
In  Form  und  Grösse  überaus  wechselnd  und  in  verschiedenen  aber  ohne 
scharfe  Grenze  ineinander  übergehenden  Formen  bekannt. 

Gattung  Chrysimenia  J.  Ag. 

Thallus  stielrund  oder  nur  unbedeutend  verflacht,  mehr  oder  weniger 
röhrig-hohl  und  mitunter  gegliedert,  unregelmässig  verzweigt,  oft  mit  blasen- 
förmig-hohlen,  kurzen  Seiten  ästchen,  mit  Rinden  und  Markschicht.  Letztere 
in  den  hohlen  Teilen  undeutlich  und  zerfallen,  den  grossen  Zellen  der  Innen- 
rinde anhaftend,  in  den  nicht  hohlen  Thallusteilen  aus  verlängerten,  faden- 
förmig aneinander  gereihten  Zellen  bestehend,  doch  auch  hier  nicht  sehr 
deutlich  ausgebildet.     Rinde  aussen  kleinzellig  und  dicht  geschlossen,   innen 


—     48     — 

grosszellig.  Tetrasporangien  über  die  Thallusfläche  zerstreut,  mit  kreuz- 
förmiger Teilung.  Cystokarpien  zerstreut,  nach  aussen  stark  vortretend; 
Fruchthöhlung  ohne  oder  nur  mit  Spuren  von  Füllgewebe. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  röhrig  hohl,  ohne  blasenförmig-rundliche  Ästchen.  Ch.  ventricosa. 
Thallus  nicht  hohl,  aber  mit  blasig-hohlen  Ästchen.     2. 

2.  Ästchen   direkt   aus  der  Wurzelschwiele  entspringend.     Ch.  microphysa. 
Ästchen  von  einem  wenn  auch  kurzen  Stiel  ausgehend.     3. 

3.  Ästchen  rundlich  bis  verkehrt-eiförmig.     Ch.  Uvaria. 
Ästchen  ellipsoidisch  bis  eiförmig- elliptisch.     Ch.  Chiajeana. 


309G.  Ch.  ventricosa  (Lamour.)  Ag.  —  Dumontia  ventricosa Lamour. — 
Halymenia  venti'icosa  Kg.  —  H.  pinnulata  Ag.  —  Halarachnion  ventricosum  und 
pinnulatum  Kg.  —  Taf.  XLVIIH,  Fig.  1 — 2.  —  Thallus  rosenrot  bis  leicht 
bräunlich,  gallertig-zarthäutig,  saftig,  5 — 15  cm  hoch,  stielrund-zusammen- 
gedrückt,  röhrig -hohl,  am  Grunde  keilförmig  in  einen  kurzen  Stiel  ver- 
schmälert, 3 — 15  mm  dick,  an  den  Enden  stark  verschmälert,  unregelmässig 
mehrfach  fiederig  verzweigt,  mit  bald  entfernter,  bald  dichter  stehenden, 
gegenständigen  oder  abwechselnden,  fast  gespreizten  Zweigen.  Tetrasporangien 
über  den  Thallus  zerstreut,  mit  unregelmässig  kreuzförmiger  Teilung.  Cysto- 
karpien halbkugelig,  hauptsächlich  im  oberen  Teil  des  Thallus  zerstreut.  — 
Adriatisches  Meer.  —  f.  digitata  Hauck.  (Ch.  digitata  Zanard.)  Thallus 
handförmig  und  fast  dreigabelig  verzweigt.  —  Adriatisches  Meer. 

3097.  Chr.  microphysa  Hauck.  —  Thallus  dunkelrot,  verkehrt- 
eiförmige oder  birnförmige,  bis  2 — 6  mm  lange,  gestielte  Blasen  bildend, 
welche  zu  mehreren  aus  einer  gemeinschaftlichen  Wurzelschwiele  entspringen. 
Stiel  drehrund,  ca.  0,5  mm  dick  und  2  —  6  mm  lang,  einfach,  seltener  ge- 
gabelt. Blase  sehr  dünnhäutig,  aus  einer  Lage  grösserer  rundlicher  Zellen 
bestehend,  deren  Zwischenräume  an  der  Oberfläche  von  viel  kleineren  Zellen 
netzartig  ausgefüllt  sind.  Fruktifikation  unbekannt.  Von  den  sehr  ähnlichen 
Jugendformen  der  folgenden  Art  durch  die  Struktur  sofort  zu  unterscheiden. 
Adriatisches  Meer,  in  grösseren  Tiefen. 

3098.  Chr.  Uvaria  (L.)  J.  Ag.  —  Chondria  Uvaria  Ag.  —  Gastro- 
clonium  Uvaria  Kg.  —  Taf.  XLIX  B,  Fig.  4.  —  Thallus  dunkelrot,  3 — 8  cm 
hoch,  mit  solidem,  stielrundem,  knorpeligem,  unten  bis  2,  oben  ca.  1  mm 
dickem  Stengel,  unregelmässig,  zuweilen  fast  dichotom  verzweigt.  ZwTeige 
dicht  mit  rundlichen  bis  birnförmigen,  sehr  kurz  gestielten,  3—  6  mm  langen, 
blasenförmigen  Ästchen  besetzt.     Die  Ästchen  sind  häutig,  saftig,  aus  einer 


—     49     — 

Schicht  sehr  kleiner  dicht  stehender  Zellen  als  Aussenrinde,  darunter  aus 
1 — 3  Lagen  etwas  grösserer  und  innen  aus  einer  Schicht  noch  grösserer 
Zellen  bestehend.  Cystokarpien  an  den  blasenförmigen  Ästchen,  zu  1 — 3, 
niedergedrückt  halbkugelig.  —  Adriatisches  Meer. 

3099.  Ch.  Chiajeana  Menegh.  —  Gastroclonium  Chiajeanum  Kg.  — 
Thallus  purpurrosa,  kurz  gestielt,  einfach,  aus  kurzer  Wurzelscheibe  ent- 
springend, etwas  knorpelig.  Auf  dem  Scheitel  des  etwa  1  cm  hohen,  kaum 
1  mm  dicken  Stieles  entspringen  bis  neun  aufgeblasen-röhrige,  ellipsoidische 
oder  eiförmig-lanzettliche,  einfache,  seltener  gegabelte,  schlüpfrige,  blasen- 
förmige  Zweigchen  fast  doldenartig.  Cystokarpien  einzeln  in  der  Mitte  der 
Zweigchen  (?).  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Lomentaria. 

Thallus  stielrund,  verzweigt,  röhrig  und  durch  Querscheiben  gegliedert 
oder  nur  durch  starke  Einschnürungen  und  einige  quergespannte  Zellfäden 
in  röhrig-hohle  Glieder  geteilt,  unregelmässig,  meist  seitlich  verzweigt,  am 
Grunde  zuweilen  fast  solid.  Mark  aus  dünnen  langgestreckten  Zellen  be- 
stehend, die  in  den  hohlen  Gliedern  aufgelöst  sind  und  der  Rinde  anliegen. 
Rinde  aussen  oft  aus  dichtgeschlossenen  kleinen  Zellen,  innen  aus  grösseren 
aber  ebenfalls  dichtgeschlossenen  Zellen  bestehend.  Tetrasporangien  tetrae- 
drisch  geteilt,  in  Gruppen,  an  einwärts  gebogenen  Stellen  des  Thallus  und 
in  die  Thallushöhlung  eingesenkt.  Cystokarpien  auswärts  vorspringend,  zer- 
streut,  Fruchthöhlung   ohne   oder  nur  mit  geringen  Resten  von  Füllgewebe. 

3100.  L.  articulata  (Huds.)  Lyngb.  —  Chondria  articulata  Ag.  — 
Chylocladia  articulata  Grev.  —  Taf.  XLIXC,  Fig.  3.  —  Thallus  rosen-  bis 
karminrot,  häutig,  4—15  cm  hoch,  am  Grunde  mit  Haftscheibe  festsitzend, 
stielrund,  1 — 2,  am  Grunde  bis  3  mm  dick,  regelmässig  gegliedert,  an  den 
Einschnürungen  oft  mit  Diaphragmen,  dichotom  oder  unregelmässig  seitlich 
verzweigt,  oft  rasenbildend.  Die  Zweige  entspringen  an  den  Einschnürungen, 
sind  abstehend,  an  manchen  Pflanzen  oft  zu  vielen  aus  den  einzelnen  Gliedern 
hervorbrechend.  Glieder  länglich  oder  oval,  die  untersten  drei-  bis  sechsmal, 
die  oberen  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  breit.  Tetrasporangien  in  rund- 
lichen, unregelmässigen  Gruppen  in  den  Ästchen.  Cystokarpien  zu  ein  bis 
drei  an  den  oberen  Zweigen.  —  Nordsee.  —  var.  linearis  Zanard.  L. 
phalligera  J.  Ag.  L.  linearis  Zanard.  Chylocladia  phalligera  J.  Ag.  Thallus 
rosen-  oder  dunkelrot,  meist  etwas  verworrene  Rasen  bildend,  mitunter  auch 
seitlich  oder  mit  Zweigspitzen  dem  Substrat  angewachsen,  an  den  meisten 
Einschnürungen  dichotom  oder  trichotom  verzweigt,  am  oberen  Ende  der 
Glieder  stellenweise   mit  einzelnen  oder  opponiert  entspringenden,  meist  ein- 

Thomd-Migula,  Flora.    VI.    2.  4 


c: 


0 


glieclrigen  Astchen  besetzt,  Glieder  cylindrisch ,  etwas  zusammengedrückt, 
nach  beiden  Enden  zu  verjüngt,  oder  länglich,  vier-  bis  sechsmal  so  lang 
als  breit.  Tetrasporangien  zu  rundlichen,  in  einer  Querreihe  geordneten, 
öfters  zusammenfliessenden  Häufchen  vereinigt.  Cystokarpien  einzeln  oder 
bis  zu  drei  in  einer  Querreihe  geordnet.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Champia  Desv. 

Thallus  stielrund  oder  etwas  abgeflacht,  röhrig-hohl,  aber  durch  dünne 
zellige  Zellscheiben  gegliedert,  an  den  Gliederungen  schwach  eingeschnürt, 
meist  reichlich  allseitig  unregelmässig  verzweigt.  Anatomischer  Bau  des 
Thallus  ähnlich  wie  bei  Lomentaria,  doch  selten  mit  dichtgeschlossener  klein- 
zelliger Aussenrinde.  Tetrasporangien  über  die  Thallusfläche  verstreut,  in 
die  Thallushöhlung  vorspringend,  mit  tetraedrischer  Teilung.  Cystokarpien 
zerstreut,  nach  aussen  vortretend;  Fruchthöhlung  mit  netzig-fädigem  Füll- 
gewebe. 

3101.  Ch.  parvula  (Ag.)  J.  Ag.  —  Chondria  parvula  Ag. —  Lomentaria 
parvula  Gaill.  —  L.  brevis  Kg.  — Chylocladia  parvula  Hook.  — Taf.  XLVII,  Fig.  3. 
—  Thallus  dunkelrot,  gelbgrünlich  oder  grünlich,  stielrund,  0,5 — 1,5  mm  dick, 
zuletzt  etwas  verjüngt,  3 — 6  cm  hoch,  leicht  gliederartig  eingeschnürt  und 
mit  Querscheiben  in  den  Gliederungen,  sehr  reich,  oft  fast  rispenartig  ver- 
zweigt und  häufig  fast  kugelige,  dicht  verworrene  Rasen  bildend.  Zweige 
unregelmässig  allseitig,  oft  quirlig,  abstehend,  mit  stumpfen  Spitzen.  Glieder 
schwach  tonnenförmig ,  etwa  1 — V\2  mal  so  lang  als  breit,  in  den  Haupt- 
ästen fast  cylindrisch,  ohne  merkliche  Einschnürung.  Tetrasporangien  meist 
in  der  Mitte  der  Endverzweigungen  zerstreut.  Cystokarpien  an  den  Zweigen 
zerstreut.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Gaströolonium  Kg. 

Thallus  stielrund,  röhrig- hohl,  gegliedert,  mit  zelligen  Querscheiben  an 
den  Gliederungen,  im  unteren  Teile  oft  solid,  verzweigt,  mit  gliederartig 
eingeschnürten  und  an  den  Einschnürungen  statt  der  Querscheiben  ver- 
einzelte quergespannte  Fäden  tragenden  Astchen.  Aussenrinde  aus  kleinen, 
rundlich-eckigen  Zellen  gebildet,  Innenrinde  grosszelliger.  Tetrasporangien 
an  den  Zweigen  zerstreut  oder  mehr  gehäuft,  tetraedrisch  geteilt.  Cysto- 
karpien fast  kugelig,  ohne  Porus.     Carposporen  birnförmig. 


Erklärung  zu  Tafel  LXVIIH. 

Fig.  1.     Chrysimenia  ventricosa,  Querschnitt  durch  ein  Cystokarp. 
„     2.  „  „  natürliche  Grösse. 

„     3.     Champia  parvula,  v  „ 

„     4.     Fanchea  repens,  mit  Cystokarpien,  natürliche  Grösse. 


iSZZatn/l?  Pfo. 


a^ucec&e. 


—     51     — 


Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  und  Zweige  mit  kurzen  blasenförmigen  Astchen  besetzt.    G.  OYale. 
Thallus  nicht  mit  blasenförmigen  Astchen  besetzt.     2. 

2.  Thallus  meist  über  6  cm  hoch.     Gr.  kaliforme. 
Thallus  unter  6  cm  hoch.     3. 

3.  Glieder  ein-  bis  dreimal  so  lang  als  breit.     Gr.  clavatum. 
Glieder  drei-  bis  fünfmal  so  lang  als  breit.     Gr.  reflexum. 


3102.  Gr.  reflexum  (Chauv.)  Kg.  —  Lomentaria  reflexa  Chauv.  — 
L.  pusilla  Kg.  —  L.  exigua  De  Not.  —  Chylocladia  reflexa  Lenorm.  — 
Thallus  häutig,  bräunlich-dunkelrot  oder  grünlich,  2 — 5  cm  hoch,  aus  einer 
kleinen  Wurzelscheibe  entspringend,  stielrund,  röhrig-hohl,  gegliedert,  mit 
Querscheiben,  0,5 — 1,5  mm  dick,  allseitig  abwechselnd,  stellenweise  nur  ein- 
seitig verzweigt,  oft  in  verworrenen  Rasen.  Zweige  meist  zurückgebogen, 
nach  beiden  Enden  zu  verdünnt,  mitunter  an  das  Substrat  oder  an  andere 
Zweige  angewachsen.  Glieder  cylindrisch,  drei-  bis  fünfmal  so  lang  als  breit, 
die  oberen  tonnenförmig,  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  breit.  Tetrasporangien 
an  den  Ästchen,  zerstreut  oder  in  Gruppen.  Cystokarpien  meist  zerstreut, 
seltener  zu  mehreren  an  den  Zweigen.  —  Adriatisches  Meer. 

3103.  Gr.  kaliforme  (G.  et  W.)  Ardiss.  —  Lomentaria  patens  und 
dasyclada  Kg.  —  Chondria  kaliformis  Ag.  —  Gh.  polyclados  Kg.  —  Chylo- 
cladia polyclados  Zanard.  —  Ch.  kaliformis  Hook.  —  Gastridium  constrictum 
Suhr.  —  Taf.  L,  Fig.  4.  —  Thallus  verschiedenfarbig,  meist  blassrot  bis 
dunkelbräunlich-rot,  seltener  gelb-grünlich  bis  grünlich,  im  Leben  irisierend, 
trocken  oft  verbleichend,  gallertig -häutig,  später  derber,  5 — 30  cm  hoch, 
1 — 6  mm  dick,  stielrund,  röhrig-hohl,  deutlieh  eingeschnürt-gegliedert,  dichter 
oder  lockerer  pyramidal-rispig  verzweigt,  mit  abwechselnd,  opponiert,  quirlig 
oder  unregelmässig  aus  den  Einschnürungen  und  stellenweise  auch  noch  aus 
den  Gliedern  entspringenden,  abstehenden  bis  gespreizten,  an  beiden  Enden 
verjüngten  Zweigen.  Zweige  an  den  Einschnürungen  allseitig  mit  kurzen, 
meist  wieder  gegliederten  a/4 — 1  mm  dicken  Astchen  besetzt.  Glieder  lang 
cylindrisch  oder  tonnenförmig,  meist  mehrmals  länger  als  breit.  Tetra- 
sporangien in  den  Astchen  zerstreut  oder  in  Gruppen.  Cystokarpien  zerstreut 
oder  zu  mehreren  genähert  an  den  Zweigen.  —  Adriatisches  Meer.  —  var. 
squarrosa  (Kg.)  J.  Ag.,  Lomentaria  squarrosa  Kg.,  L.  filiformis  Kg.,  L. 
phalligera  Kg.,  L.  ambigna  Kg.,  Thallus  3 — 10  cm  hoch,  häutig,  trocken 
etwas  knorpelig,  rasig,  oft  etwas  verworren,  1 — 2  mm  dick,  oben  meist  ver- 
dünnt, kaum  eingeschnürt,  fast  cylindrisch,  mit  abstehenden  Astchen,  oft  un- 


—     52     — 

regelmässig -rispig    verzweigt.     Tetrasporangien    kleiner,    oft    zu    10 — 15    in 
einem  Gliede.  —  Adriatisches  Meer. 

3104.  GL  clavatum  (Roth.)  Ardiss.  —  Lomentaria  clavata  J.  Ag.  — 
L.  mediterranea  Endl.  —  L.  Salicornia  Kg.  —  Chylocladia  iridescens  J.  Ag. 
—  Ch.  mediterranea  J.  Ag.  —  Gastridium  corymbosurn  Suhr.  —  Gastro- 
clonium  Salicornia  Kg.  —  Thallus  oliv-  oder  gelbgrün,  im  Leben  irisierend, 
stielrund,  2 — 6  cm  hoch,  0,5 — 2  mm  dick,  einfach  oder  gabelig,  oben  meist 
allseitig  verzweigt,  oft  an  der  Spitze  büschelig  beästet,  rasenbildend.  Aste 
röhrig-hohl,  septiert,  schwach  gliederartig  eingeschnürt,  einfach  oder  nach 
der  Spitze  zu  mit  quirligen  Astchen,  1 — 3  mm  dick,  mit  stumpfer  Spitze. 
Glieder  so  lang  bis  dreimal  so  lang  als  dick,  leicht  tonnenförmig  ange- 
schwollen. Tetrasporangien  meist  dicht  gedrängt  in  den  oberen  Ästen  und 
Ästchen.  Cystokarpien  zahlreich,  oft  zu  mehreren  genähert,  in  den  oberen 
Ästen  und  Ästchen.  —  Adriatisches  Meer. 

3105.  0.  ovale  (Huds.)  Kg.  —  Lomentaria  ovalis  Endl.  —  Chylo- 
cladia ovalis  Hook.  —  Gastroclonium  subarticulatum  Kg.  —  Thallus  dunkel- 
rot, blassrot  oder  grünlich,  5  — 15  cm  lang,  1 — 2  mm  dick,  fast  solid,  unten 
nackt,  oben  gabelig  oder  allseitig  unregelmässig  verzweigt,  rasig.  Zweige 
mit  zahlreichen  blasigen,  ein-  oder  mehrgliedrigen,  1 — 3  mm  dicken  und 
0,5 — 2  cm  langen  Ästchen  dicht,  oft  fast  traubig  besetzt.  Die  kürzeren  ein- 
gliedrigen Ästchen  sind  oval  bis  spindelförmig,  die  mehrgliedrigen  verlängert, 
einfach  oder  mit  kleinen,  vereinzelt  oder  quirlig  stehenden  Ästchen  besetzt, 
alle  mit  mehr  cylindrischen  Gliedern;  Basalglied  der  Ästchen  mehrmals 
länger,  die  übrigen  Glieder  etwa  ebenso  lang  als  dick.  Tetrasporangien  und 
Cystokarpien  in  den  Ästchen  zerstreut.  —  Nordsee. 

Gattung  Chylocladia  Grev. 

Thallus  ähnlich  wie  bei  Gastroclonium,  stielrundlich,  röhrig-hohl,  meist 
deutlich  gegliedert  und  mit  vereinzelten  an  den  Einschnürungen  quer- 
gespannten Fäden.  Aussenrinde  aus  rundlich-eckigen  kleinen  Zellen,  Innen- 
rinde aus  grösseren  Zellen.  Tetrasporangien  an  verbreiterten  Ästchen,  ge- 
häuft, eingesenkt,  gross,  kugelig,  mit  tetraedrischer  Teilung.  Cystokarpien 
mit  Porus.     Carposporen  länglich-eckig,  zahlreich. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  fast  zweizeilig  gefiedert.     Ch.  compressa. 
Thallus  nicht  zweizeilig  gefiedert.     2. 

2.  Thallus  unter  0,5  mm  dick.     Ch.  uncinata. 
Thallus  über  0,5  mm  dick.     3. 


—     53    — 

3.  Zweige  zurückgekrünimt.     Ch.  acicularis. 

Zweige  nicht  zurückgekrümnit.     4. 

4.  Thallus  lockerrasig.     Ch.  clavellosa. 

Thallus  dichtrasig -verwebt  und   oft  unter  sich  verwachsen.     Ch.  firma. 


3106.  Ch.  clavellosa  (Thurn.)  Grev.  —  Chondria  clavellosa  Ag.  — 
Chondrothamnium  clavellosum  Kg.  —  Chrysimenia  clavellosa  J.  Ag.  — 
Thallus  rosenrot,  gallertartig-zarthäutig,  2 — 30  cm  hoch,  stielrund  oder  etwas 
zusammengedrückt,  0,5 — 3  mm,  in  den  Astchen  oft  nur  1jl0  mm  dick,  un- 
regelmässig reichlich  verzweigt,  oft  rasig.  Zweige  aufrecht  bis  abstehend, 
gewöhnlich  nach  beiden  Enden  zu  verjüngt,  an  jüngeren  Pflanzen  zweizeilig, 
später  allseitig,  meist  mehr  oder  weniger  dicht,  mit  2 — 10  mm  langen  Ast- 
chen besetzt,  an  den  Enden  stumpf.  Astchen  lanzettlich  bis  linear-lanzett- 
lich, mit  stumpfer  Spitze.  Tetrasporangien  in  Gruppen  an  verdickten  Stellen 
der  Ästchen.  Cystokarpien  eiförmig,  später  krugförmig,  zerstreut  an  den 
Ästchen.  —  Nordsee.     Adriatisches  Meer. 

3107.  Ch.  uncinata  Menegh.  —  Lomentaria  uncinata  Menegh.  — 
Chondrosiphon  Meneghinianus  Kg.  —  Thallus  rosenrot,  zarthäutig,  gallert- 
artig, fadenförmig,  2  —  5  cm  hoch  und  1/i  — 1/2  mm  dick,  stielrund  oder  leicht 
zusammengedrückt,  unregelmässig  abstehend  verzweigt,  in  verworrenen  Rasen. 
Äste  gerade  oder  gebogen,  mit  verjüngter,  häufig  etwas  hakenförmiger  Spitze, 
mit  nach  der  Spitze  zu  kleiner  werdenden,  an  beiden  Enden  verjüngten,  meist 
zerstreut  stehenden,  zuweilen  gekrümmten  Ästchen  besetzt.  Tetrasporangien 
an  wenig  verdickten  Zweigchen.  Cystokarpien  zerstreut,  kugelig  bis  krug- 
förmig. —  Adriatisches  Meer. 

3108.  Ch.  acicularis  J.  Ag.  —  Chrysimenia  acicularis  J.  Ag.  — 
Thallus  purpur-rötlich ,  cvlindrisch,  derb,  fleischig,  unregelmässig  verzweigt, 
oft  in  weit  ausgebreiteten  Rasen.  Zweige  aufrecht -zurückgekrümmt,  mit 
stumpflichen,  steifen,  an  beiden  Enden  etwas  verjüngten,  einfachen,  ge- 
spreizten und  fast  horizontalen  Ästchen  besetzt.  Tetrasporangien  in  grosser 
Zahl  an  den  Ästchen  gehäuft,  letztere  fast  keulenförmig.  Cystokarpien  an 
den  Zweigen  sitzend,  fast  kugelig.  —  Adriatisches  Meer. 

3109.  Ch.  compressa  (Kg.)  Ardissone.  —  Ch.  robusta  J.  Ag.  — 
Ch.  mediterranea  Zanard.  —  Chondrosiphon  robustus  Kg.  —  Thallus  purpur- 
rötlich bis  bräunlich,  häutig,  aufrecht,  etwas  steif,  leicht  zusammengedrückt, 
fast  zweizeilig  gefiedert,  mit  teilweise  opponierten,  teilweise  quirlig  gestellten, 
im  oberen  Teil  oft  einzeln  stehenden  Fiedern,  6 — 8  cm  hoch,  über  1  mm 
dick,  nach  der  Basis  und  Spitze  zu  kaum  verjüngt,  schon  vom  Grunde  an 
verzweigt,  meist  rasig.    Zweigchen  etwas  lanzettlich,  am  Grunde  und  an  der 


—     54     — 

stumpflichen  Spitze  verjüngt.    Cystokarpien  eiförmig-rundlich,  im  oberen  und 
mittleren  Teile  der  Zweige.  —  Adriatisches  Meer. 

3110.  (Jh.  firma  J.  Ag.  —  Ch.  polycarpa  und  firrna  Zanard.  —  Chon- 
dria  fistulosa  Kg.  —  Chondrosiphon  mediterraneus  Kg.  —  Ch.  radicans  Kg. 
—  Taf.  XLVIIF,  Fig.  4.  —  Thallus  purpurrot,  hautartig,  7  —  10  cm  lang, 
kaum  2  mm  dick,  sehr  dicht  verzweigt,  cylindrisch,  aufrecht,  steif,  aber  dicht 
verworren-rasig  und  untereinander  verklebt,  so  dass  die  einzelnen  Stämmchen 
ohne  Zerreissung  kaum  zu  isolieren  sind.  Zweige  aufrecht  abstehend,  oft 
untereinander  verklebt  und  verflochten,  opponiert,  die  oberen  zerstreut,  mit 
wenigen,  alternierenden  Astchen  besetzt.  Ästchen  cylindrisch,  am  Grunde 
kaum  verschmälert,  stumpf,  die  Tetrasporangien  tragenden  lanzettlich  ver- 
breitert.    Cystokarpien  rundlich-eiförmig,  zerstreut.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Plcoamium  Lamour. 

Thallus  zweischneidig  abgeflacht,  auf  der  Unterseite  oft  mit  deutlicher 
Kippe,  etwas  unregelmässig-fiederig  verzweigt,  Zweige  wieder  gefiedert,  zwei- 
zeilig, zuweilen  streckenweise  nur  einseitig  mit  Astchen  besetzt.  Thallus 
mit  nicht  immer  deutlich  vortretender  Zentralachse,  grosszelliger  Innenrinde 
und  kleinzelliger  Aussenrinde.  Tetrasporangien  in  lanzettlich  angeschwollenen, 
zweischneidig  abgeflachten  Astchen,  in  zwei  Längsreihen  angeordnet,  mit 
zonenförmiger  Teilung.  Cystokarpien  zerstreut,  meist  längs  den  Thallus- 
rändern,  fast  kugelig,  sitzend  oder  gestielt;  Fruchtwand  dick,  mit  scheitel- 
ständigem Porus.  Fruchtkern  am  Grunde  des  Cystokarps;  Füllgewebe  netz- 
faserig; Carposporen  länglich-rundlich,  zahlreich. 

3111.  PI.  coccineum  (Huds.)  Lyngb.  —  Delesseria  Flocamium  und 
coccinea  Ag.  —  Plocamium  Lyngbyanum  und  Binderianum  Kg.  —  Taf.  XLIX  C, 
Fig.  1,  2.  —  Thallus  karminrot,  5 — 30  cm  hoch,  unten  1 — 2  mm  breit,  nach 
oben  zu  verschmälert,  mit  faserigem  Haftorgan  festsitzend,  zusammengedrückt, 
wiederholt,  aber  unregelmässig  gefiedert,  rasig.  Fiederästchen  gewöhnlich 
zu  mehreren  einseitig,  dann  auf  der  andern  Seite,  selbst  wieder  zumeist  auf 


Erklärung  zu  Tafel  XL VIII. 

Fig.  1. 

Scinaia  furcellata. 

,     2. 

Galaxaura  adriatica. 

,     3. 

Gelidium  capillaceum. 

,     4. 

Wrangelia  penicillata. 

»     5. 

Caulacanthus  ustulatus. 

„     6. 

Chondrus  crispus. 

,     7- 

Gigartina  mamillosa. 

„     8. 

Gymnogongrus  Griffithsiae. 

,     9. 

Phyllophora  Brodiaei. 

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der  Innenseite  mit  kleinen  A  stehen  besetzt.  Zweige  und  Astchen  abstehend. 
Tetrasporangien  an  einfachen  oder  sparrig  verzweigten,  lanzettlichen  Ästchen. 
Oystokarpien  ziemlich  gross,  kugelig,  sitzend,  randstäudig.  —  Nordsee. 
—  var.  uncinatum  J.  Ag.  Plocamium  uncinatum  Kg.  PI.  fenestratum 
Kg.  Thallus  in  3 — 8  cm  hohen,  häufig  etwas  verworrenen  Rasen,  flach, 
unten  xii — 1/2  mm  dick.  Aste  meist  hin-  und  hergebogen  mit  oft  sparrig 
abstehenden,  teils  geraden  dornförmigen,  teils  etwas  eingebogenen  oder  zurück- 
gekrümmten Fiederchen  besetzt.  —  Adriatisches  Meer.  —  Bei  der  f.  Binde- 
riana  (Kg.)  Hauck  sind  die  Tetrasporangien  tragenden  Astchen  sehr  ästig, 
verlängert,  stark  zurückgekrümmt,  untereinander  gewirrt  und  dicht  geknäult. 
Nordsee. 

Familie  Delesseriaceae. 

Thallus  blattartig  flach,  zuweilen  gegittert  oder  durchlöchert,  einfach 
oder  seitlich  oder  gabelig  verzweigt,  oft  mit  Rippen.  Tetrasporangien  ge- 
wöhnlich in  Gruppen  an  verdickten  Stellen  der  Rinde,  meist  regelmässig  an- 
geordnet, tetraedrisch  geteilt.  Cystokarpien  nach  aussen  stark  vortretend, 
über  die  Thallusfläche  zerstreut  oder  an  besonderen  Stellen  mit  breiter  Basis 
festsitzend,  mit  Porus  an  der  Spitze. 

Übersicht  der  Gattungen. 

Vegetationsspitze  ohne  deutliche  Scheitelzelle.     Nitophyllum. 
Vegetationsspitze  mit  sehr  deutlicher  Scheitelzelle.     Delesseria. 

Gattung  Nitophyllum  Grev. 

Thallus  sehr  dünn,  blattartig  flach,  nach  unten  zu  zuweilen  stengel- 
artig, ungeteilt  oder  in  verschiedener  Weise  geteilt  oder  gelappt,  zuweilen 
mit  Rippen.  Scheitelzelle  gewöhnlich  nicht  deutlich.  Tetrasporangien  in 
Gruppen  auf  beiden  Seiten  der  Thallusfläche,  sehr  flach  gewölbt,  zerstreut. 
Cystokarpien  zerstreut,  flach  gewölbt,  auf  beiden  Seiten  der  Thallusfläche 
vorspringend.  Sporen  in  kurzen  Ketten  oder  endständig.  —  Die  Gattung 
ist  nicht   scharf  von   der  folgenden  zu  trennen. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  in  zarten,  reich  verzweigten  fast   pinseligen  Büscheln.     N.  coii- 

fervoides. 
Thallusverzweigungen  breiter,  hautartiger.     2. 

2.  Thallus   am   Grunde   stielförmig,    mit  nach   oben   verschwindender  Rippe. 

N.  Sandrianum. 
Thallus  rippenlos.     3. 


—     56     — 

3.  Tetrasporangien   frei   unter  der  Spitze   der  Thallusabschnitte ,  einzeln.     4. 
Tetrasporangiensori  zerstreut  auf  der  Thallusfläche.     5. 

4.  Endsegmente  stumpf.     N.  venulosum. 
Endsegmente  zugespitzt.     N.  uncinatuni. 

5.  Thallus  nur  1 — 3  cm  lang.     N.  Lenormandii. 
Thallus  5  —  10  cm  lang.     N.  punctatum. 


3112.  N.  Lenormandii  (Derb,  et  Sol.)  Rodr.  —  Aglaophyllum 
Nenormandii  Derb,  et  Sol.  —  Thallus  sitzend,  einschichtig,  ohne  Nerven 
und  Rippen,  handförmig  geschlitzt,  mit  linearen,  unregelmässig  gelappten 
Abschnitten,  die  am  Rande  spitze  Zähne  und  kleine  spateiförmige  Prolifika- 
tionen  tragen.  Tetrasporangienhäufchen  klein,  zerstreut,  auf  den  Abschnitten 
eine  mittlere  Linie  bildend.  Thallus  1 — 3  cm  lang,  rosa,  sehr  zart.  —  Dal- 
matien:  Lesina  (?). 

3113.  N.  punctatum  (Stackh.)  Grev.  —  N.  ocellatum  Grev.  — 
Aglaophyllum  punctatum  Aresch.  —  A.  ocellatum  Mont.  —  A.  delicatulum 
Kg.  —  Taf.  LI,  Fig.  1;  Taf.  XLIXD,  Fig.  1.  —  Thallus  prachtvoll  rosenrot, 
zuweilen  etwas  bräunlich,  zart  hautartig,  5 — 10  cm  hoch,  fast  halbkugelige 
und  untereinander  verwachsene  Büschel  bildend,  mehrfach  gabelig  geteilt,  mit 
linearen,  2 — 5  mm  breiten,  in  den  Endsegmenten  oft  noch  schmäleren  Ab- 
schnitten. Rand  glatt,  selten  leicht  gezähnt.  Tetrasporangien  in  rundlichen 
oder  länglichen  Gruppen  längs  der  Mitte  des  Thallus  zerstreut.  Cystokarpien 
etwa  1  mm  im  Durchmesser,  über  die  ganze  Oberfläche  des  Thallus  zerstreut. 
Sehr  formenreich,   doch  sind  die  einzelnen  Formen  wenig  scharf  geschieden. 

—  Adriatisches  Meer. 

3114.  N.  Sandrianum  Zanard.  —  Aglaophyllum  Sandrianum  Kg.  — 
Delesseria  Sandriana  Zanard.  —  Thallus  tiefrot,  zuweilen  etwas  ins  Grünliche 
spielend,  hautartig,  gestielt,  am  Grunde  nervig,  nach  oben  keilförmig  sich 
verbreiternd,  eiförmig  oder  lanzettlich,  unregelmässig  gabelig  verzweigt,  mit 
ähnlichen  etwa  lanzettlichen  Verzweigungen,  die  wieder  noch  kleinere,  spitze, 
oft  fiederförmig  angeordnete,  oft  nur  als  Zähnchen  erscheinende  Abschnitte 
tragen.     Tetrasporangiensori  in  randständigen  Reihen.  —  Adriatisches  Meer. 

3115.  N.  venulosum  Zanard.  —  Acrosorium  aglaophylloides  Zanard. 

—  Thallus  tief  rosenrot,  zart  hautartig,  2 — 4  cm  hohe,  fast  halbkugelige 
und  gewöhnlich  etwas  verwachsene  Büschel  bildend,  unregelmässig  gabelig 
geteilt,  unter  dem  Mikroskop  netzartig  geädert.  Abschnitte  2 — 4  mm  breit, 
linear  oder  keilförmig  verbreitert.  Endsegmente  stumpf  ausgerandet,  un- 
regelmässig gebuchtet  bis  grob  gezähnt.  Tetrasporangiengruppen  rundlich, 
sehr  gross,  einzeln  unterhalb  der  Spitze  der  Endsegmente.  Cystokarpien  am 
Rande  oder  in  der  Nähe  desselben  auf  der  Blattfläche.  —  Adriatisches  Meer. 


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—     57     — 

3116.  N.  uncinatum  (Turn.)  J.  Ag.  —  Cryptopleura  lacerata  Kg.  — 
Thallus  dunkelrot,  3 — 6  cm  hoch,  unregelmässig  vom  nicht  stielförmigen 
Grunde  an  gabelig  verzweigt,  unter  dem  Mikroskop  unregelmässig  gabelig 
geädert,  zart,  hautartig.  Abschnitte  linear,  2 — 4  mm  breit;  Endsegmente 
zugespitzt  und  mitunter  hakig  gekrümmt.  Rand  glatt  oder  seltener  leicht 
gezähnt,  oder  mit  stumpfen,  spitzen,  auch  gekrümmten  Blättchen  besetzt. 
Tetrasporangiengruppen  rundlich,  meist  einzeln  unterhalb  der  Spitze  der 
Segmente,  selten  auch  noch  einige  in  der  Mitte  der  Abschnitte.  —  Adria- 
tisches  Meer. 

3117.  N.  confervaceum  Menegh.  —  Arachnophyllum  confervaceum 
Zanard.  —  Nitophyllum  Vidovichii  und  var.  confervaceum  Hauck.  —  Aglao- 
phyllum  confervaceum  Kg.  —  Aglaophyllum  Vidovichii  Menegh.  —  Tai  XLIX  D, 
Fig.  2,  3.  —  Thallus  rosenrot,  ungeadert  sehr  zart,  vielfach  dichotom  in 
immer  feinere,  zuletzt  kaum  ^o  mm  breite  Abschnitte  geteilt,  fast  halb- 
kugelige, pinselförmige,  bis  10  cm  hohe,  meist  schlaffe  Büschel  bildend. 
Einzelne  Formen  viel  breitlaubiger.  Tetrasporangiengruppen  einzeln,  meist 
unter  den  Achseln  der  Abschnitte,  bei  den  zartesten  Formen  oft  nur  zwei 
Tetrasporangien  enthaltend.  Cystokarpien  ebenfalls  unter  den  Achseln  der 
Segmente,  zuweilen  bis  zur  Mitte  derselben  heraufgerückt.  —  Eine  Trennung 
der  beiden  Formen  Vidovichii  und  confervaceum  ist  wegen  der  vielen  ver- 
bindenden Zwischenformen  nicht  gut  tunlich.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Delesseria  Lamour. 
Thallus  zweischneidig  abgeflacht,  blattartig  flach,  nach  dem  Grunde  zu 
stielförmig,  nach  oben  zu  ungeteilt  oder  in  verschiedener  Weise  geteilt  oder 
gelappt,  oft  am  Rande  oder  an  der  Mittelrippe  mit  Prolifikationen  besetzt, 
mit  deutlicher,  der  Länge  nach  bis  zur  Spitze  verlaufender  Mittelrippe  und 
meist  auch  mit  zarteren,  von  ihr  ausgehenden  Seitenrippen.  Vegetationsspitze 
mit  meist  sehr  deutlicher  Scheitelzelle.  Tetrasporangien  in  Sori,  zerstreut, 
meist  neben  der  Mittelrippe  und  dann  oft  gepaart  und  über  die  Rippe  hin- 
weg zusammenfliessend.  Cystokarpien  zerstreut,  oft  an  kleinen  besonderen 
fertilen  Blättchen.  Sporen  einzeln  oder  in  kurzen  Ketten  an  den  Endver- 
ZAveigungen  der  sporenbildenden  Fäden. 

Erklärung  zu  Tafel  XLIX. 

Fig.  1.  Catenella  Opuntia. 

„     2.  Rhodophj-llis  bifida,  steril. 

.     3.  Sphaerococcus  coronopifolius. 

„     4.  Gracilaria  compressa. 

„     5.  Hypnaea  musciformis,  abnorm  gedrungenes  Exemplar. 

„     6.  Cbondrymenia  lobata. 

„     7.  Rhodymenia  Palmetta. 


—     58     — 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Querrippen  mit  blossem  Auge  deutlich  erkennbar.     2. 
Querrippen  mit  blossem  Auge  nicht  deutlich  erkennbar.     3. 

2.  Blattkörper  buchtig-fiederlappig.     D.  sinuosa. 
Blattkörper  ungeteilt.     D.  sanguinea. 

3.  Seitenrippen  auch  unter  dem  Mikroskop  nicht  erkennbar.  D.  Hypoglossum. 
Seitenrippen  mikroskopisch  erkennbar.     4. 

4.  Blattkörper    nur    aus    der    Mittelrippe    durch    Prolifikationen    verzweigt. 

D.  ruscifolia. 
Blattkörper  verschiedenartig  verzweigt.     I).  alata. 


3118.  D.  Hypoglossum  (Woodw.)  Lamour.  — Hypoglossum  Wood- 
wardii Kg.  —  H.  filiforme  Menegh.  —  Thallus  karminrot,  blattartig,  zart- 
häutig, am  Grunde  gestielt  oder  in  einen  stengeligen  Teil  übergehend,  nach 
oben  in  einen  linear-lanzettlichen  Blattkörper  mit  deutlicher  Mittelrippe,  aber 
ohne  Seitenrippen  übergehend.  Rand  glatt,  seltener  undeutlich  gezähnt.  Aus 
der  Mittelrippe  entspringen  dem  Blattkörper  gleichgestaltete  Prolifikationen, 
einzeln  oder  zu  mehreren,  oft  in  sehr  unregelmässiger  Weise.  Tetrasporangien 
zu  beiden  Seiten  der  Mittelrippe  in  schmalen,  linearen,  gewöhnlich  oppo- 
nierten Gruppen,  oft  über  derselben  zusammenfliessend.  Cystokarpien  meist 
einzeln  in  der  Mittelrippe.  —  Adriatisches  Meer.  Sein1  formenreich.  Hauck 
unterscheidet  folgende  Formen:  var.  Woodwardii  (Kg.)  Hauck.  Hypo- 
glossum Woodwardii  Kg.  H.  concatenatum  Kg.  Thallus  4 — 8  cm  hoch. 
Blattkörper  gestielt,  bisweilen  gestengelt,  2 — 5  mm  breit,  selten  stellenweise 
eingezogen.  Rand  glatt,  an  den  älteren  Teilen  ausgenagt.  Die  paarigen 
Tetrasporangiengruppen  linear.  —  var.  angustifolia  Kg.  Hypoglossum 
Woodwardii  ß  angustifolium  Kg.  H.  minutum  Kg.  Thallus  3 — 8  cm  hoch. 
Blattkörper  gestielt  oder  verzweigt  stengelig,  1 — 2  mm  breit,  bis  weilen  etwas 
schmäler.  Rand  glatt  oder  gegen  die  Spitze  mikroskopisch  gezähnt.  Die 
paarigen  Tetrasporangiengruppen  linear,  meist  verkürzt,  oft  zusammenfliessend, 
häufig  in  der  Mitte  jüngerer  Blättchen.  —  f.  crispa  (Zanard.)  Hauck. 
D.  crispa  Zanard.  Hypoglossum  crispum  Kg.  Thallus  3 — 5  cm  hoch.  Blatt- 
körper (oft  spiralig  gedreht)  mit  mehr  oder  weniger  stark  faltigem  und  ge- 
kräuseltem Rande.  Stengel  meist  sehr  verzweigt  und  oberhalb  ausgenagt- 
geflügelt.  Die  jungen  proliferierenden  Blättchen  lanzettlich  oder  verkehrt- 
eirund. Die  paarigen  Tetrasporangiengruppen  klein,  nicht  selten  zusammen  - 
liiessend,  rundlich,  häufig  in  den  kleinen  verkehrt-eirunden  Blättchen.  —  var. 
penicillata  (Zanard)  Hauck.  D.  penicillata  Zanard.  Hypoglossum  conver- 
vaceum  Kg.     Thallus  5  —  10  cm  hoch.     Blattkörper  stengelig,   Stengel  sehr 


—     59     — 

verlängert  und  fiederartig  verzweigt,  unterhalb  fast  stielrunde,  0,5 — 3  mm 
dicke  Stämmchen  bildend,  oberhalb  sehr  verdünnt,  geflügelt,  in  zahlreiche 
(meist  regelmässig)  wiederholt  opponiert -fiederig  proliferierende,  äusserst 
zarte,  schlaffe,  pinselig  gedrängte  Blättchen  ausgehend.  Blättchen  verlängert, 
linear-lanzettlich  (allmählich  zugespitzt),  meist  ca.  0,5  mm  breit,  seltener 
breiter,  die  letzten  oft  nur  200  —  300  /.i  breit. 

3119.  D.  ruscifolia  (Turn.)  Ag.  —  Apoglossum  ruscifolium  J.  Ag. 
—  Hypoglossum  ruscifolium  Kg.  —  Thallus  schön  karminrot,  blattartig, 
zarthäutig,  in  2 — 6  cm  hohen  Büscheln,  am  Grunde  kurz  gestielt,  oben  in 
einen  linear -länglichen,  2 — 6  mm  breiten  Blattkörper,  mit  deutlicher  Mittel- 
rippe auslaufend.  Queradern  nur  unter  dem  Mikroskop  erkennbar,  durch- 
scheinend, parallel,  etwas  verzweigt  und  anastomosierend.  Prolifikationen 
aus  der  Mittelrippe  entspringend,  sehr  kurz  gestielt,  anfänglich  verkehrt- 
eirund, bald  linear-länglich,  mit  glattem  Rande.  Tetrasporangien  in  schmalen 
linearen  Gruppen  opponiert  der  Mittelrippe  entlang.  Cystokarpien  einzeln 
oder  zu  mehreren  auf  der  Mittelrippe.  —  Adriatisches  Meer.     Nordsee. 

3120.  D.   alata    (Huds.)    Laniour.   —  Hypoglossum    alatum   Kg.  — 
Pteridium  alatum  J.  Ag.  —  Taf.  L,   Fig.  3.   —    Thallus   karmin- purpurrot, 
blattartig,  zarthäutig,  5 — 15  cm  hoch,  vielfach  gabelig  und  abwechselnd  fiederig 
verzweigt.     Abschnitte  fast  linear,    1 — 6  mm  breit,   mit  breiter,  stellenweise 
von  der  Lamina  einseitig  oder  beiderseitig  entblösster  Mittelrippe,  von  welcher 
zarte,    meist    mit    blossem  Auge  nur  noch  undeutlich  erkennbare,    parallele, 
abstehende,   opponierte  Querrippen  ausgehen.     Endsegmente  zweilappig,   mit 
ungleich  grossen,  stumpfen  oder  gerundeten  Lappen.    Oft  erscheint  die  starke 
und   breite   Mittelrippe   nur   wie   von   einem   zarten   Saum    geflügelt.     Tetia- 
sporangiensori    ohne  besondere   Anordnung    der  Mittelrippe    entlang    in   den 
Endsegmenten  und  achselständigen  Fruchtblättchen  entwickelt.    Cystokarpien 
in  der  Mittelrippe   der  Endsegmente   oder  besonderer  kleiner  achselständiger 
Fruchtblättchen,  meist  einzeln.  —  Nordsee.    —  var.  angustissima  (Turn.) 
Ag.    Hypoglossum  angustissimum  Kg.    Delesseria  angustissima  Griff.    Pteri- 
dium  angustissimum   J.  Ag.  —  Thallus    schmal    fadenförmig,    fast  nur   aus 
der  Mittelrippe  bestehend  und  kaum  geflügelt,  zusammengedrückt,   1[2  —  1  mm 
breit,  oben  bis  zu   */4  mm  verschmälert  und  zweischneidig,  mehrfach  unregel- 
mässig  dichotom    geteilt    und   durch   zugespitzte   Ästchen    unregelmässig-ab- 
wechselnd  gefiedert.     Tetrasporangien  in  linear-lanzettlichen,   einfachen   oder 
schwach    gefiederten    oder   an   der   Spitze   gegabelten  Fruchtästchen.     Cysto- 
karpien in  der  Mitte  von  pfriemlichen,  bauchig  angeschwollenen  Astchen.  — 
Ostsee.     Das   Artrecht   von   dieser  in   den   ausgeprägtesten  Formen  sehr  ab- 
weichenden Varietät  ist  deshalb  zweifelhaft,  weil  eine  Menge  Übergänge  zur 
typischen  D.  alata  bekannt  sind. 


—     60     — 

3121.  D.  siiiuosa  (Good.  et  Woodw.)  Laniour.  —  D.  crenata  Rupr. 
—  Phycodrys  sinuosa  Kg.  —  Taf.  LIB,  Fig.  1.  —  Thallus  karminrot,  haut- 
artig, 10 — 30  cm  hoch,  am  Grunde  stengelig,  mit  fiederästigem,  bis  1  mm 
dickem  Stengel,  nach  oben  blattartig,  mit  länglich- eirundem,  unregelmässig 
buchtig-fiederlappigem,  oft  zerschlitztem,  1 — 4,  selten  bis  8  cm  breitem  Blatt- 
körper, dicker  Mittelrippe  und  deutlichen,  parallelen,  opponierten,  abstehen- 
den, zuweilen  nochmals  gefiederten  Querrippen.  Abschnitte  linear-länglich, 
allmählich  in  neue  selbständige  Thallusteile  sich  umbildend,  am  Rande  un- 
regelmässig  gezähnt.  Tetrasporangiengruppen  am  Ende  der  Querrippen  in 
den  Zähnen  oder  cilienartig  vorspringenden  Teilen  des  Randes.  Auch  die 
Cystokarpien  stehen  nahe  dem  Rande  an  den  Querrippen  oder  in  spatei- 
förmigen vom  Rande  oder  der  Mittelrippe  ausgehenden,  1 — 2  mm  langen 
Blättchen.  —  Nordsee.  —  var.  lingulata  Ag.  Taf.  LIB,  Fig.  2.  Thallus 
zarter,  dünnstengeliger,  mit  schmalem,  lanzettlich-  oder  linear-länglichem, 
2 — 5  mm  breitem,  glattrandigem  oder  stellenweise  gezähntem,  mit  lang- 
gestielten, lanzettlichen  oder  zungenförmigen,  randständigen  Prolifikationen 
besetztem  Blattkörper.  —  Ostsee. 

3122.  D.  sanguiuea  (L.)  Lamour.  —  Hydrolapathum  sanguineum 
Stackh.  —  Taf.  L,  Fig.  2.  —  Thallus  rosenrot,  erwachsen  stengelig  und  be- 
blättert, mit  meist  verzweigtem,  1  —  3  mm  dickem  Stengel  und  lanzettlichem 
oder  länglichem,  am  Rande  Avellig-faltigem  Blattkörper,  der  von  einer  dicken 
Mittelrippe  und  abstehenden  opponierten,  parallelen  Seitenrippen  durchzogen 
ist  und  eine  Länge  von  5 — 45  cm,  eine  Breite  von  1 — 10  cm  hat.  Aus 
dem  Stengel  entwickeln  sich  den  Blättern  ähnliche,  sehr  verschieden  grosse 
Prolifikationen,  auch  die  gewöhnlich  dicht  gedrängt  stehenden  kleinen  Fimcht- 
blättchen.  Die  Tetrasporangien  tragenden  Fruchtblättchen  sind  3 — 5  mm 
lang  und  stehen  oft  büschelig  zusammen.  Cystokarpien  einzeln  auf  1  — 3  mm 
langem  Stiel,  1 — 2  mm  dick,  rundlich-eiförmig,  kurz  geschnäbelt.  —  Nordsee. 

f.  lanceolata  Ag.  Alle  Teile  schmäler  und  länger,  Stengel  dünn,  faden- 
förmig, 0,5  mm  dick,  Blattkörper  fast  bandartig,  linear-lanzettlich,  nur  2  bis 
6  mm  breit.  —  Ostsee. 


Familie  Bouuemaisouiaceae. 

Thallus  stielrundlich,  aufgeblasen  hohl  oder  zweischneidig  abgeflacht 
und  dann  in  der  Abflachungsebene  seitlich  verzweigt,  mit  dichtstehenden, 
alternierenden,  oft  selbst  fiederig  verzweigten,  oft  ziemlich  langen  Kurztrieben, 
oft  kammartig  gewimpert.  Sporangien  meist  in  zerstreut  stehenden  Nema- 
thecien  (nicht  überall  bisher  gefunden),  seltener  zerstreut.  Cystokarpien  mit 
schmaler  Insertionsfläche  befestigt,  stark  auswärts  vorspringend,  an  den  Kurz- 


—     61     — 

trieben  oder  diesen  opponiert  an  den  Thalluszweigen,   mit  scheitelständigem 
Porus. 

Übersicht  der  Gattungen. 

Thallus  dünnstengelig,  verzweigt,  kammartig  gefiedert.     Bonnemaisoiiia. 
Thallus  unverzweigt,  nach  oben  zu  blasig  aufgetrieben.     Riccardia. 

Gattung  Bonnemaisonia  C.  Ag. 

Thallus  zweischneidig  abgeflacht,  dünn,  schmal,  zweizeilig  alternierend 
verzweigt  und  ebenso  wie  die  Verzweigungen  zweizeilig  alternierend  kamni- 
förmig  durch  Kurztriebe  gefiedert.  Tetrasporangien  unbekannt.  Cystokarpien 
einzeln,  an  der  Spitze  kurzer,  dünner,  den  gewöhnlichen  Kurztrieben  oppo- 
nierter Kurztriebe  schief  aufsitzend,  wie  kurz  und  dünn  gestielt,  sehr  kräftig, 
über  den  Thallus  zerstreut. 

3123.  B.  asparagoides  (Woodw.)  Ag.  —  B.  adriatica  Zanard.  — 
Taf.  LI,  Fig.  4;  Tai  XLIXD,  Fig.  4,  5.  —  Thallus  purpurrot,  gallertig- 
knorpelig,  5  — 15  cm  hoch,  meist  drei-  bis  vierfach  gefiedert,  in  der  unteren 
Hälfte,  0,5 — 1  mm  dick,  nach  oben  zu  stark  verdünnt.  Äste  abwechselnd 
fiederig,  selbst  in  derselben  Weise  verzweigt,  zweizeilig  ziemlich  dicht  mit 
1 — 4  mm  langen  und  1/10 — 1/i  mm  dicken,  pfriemlichen,  abstehenden,  ein- 
fachen, opponierten,  an  der  Spitze  plötzlich  kürzer  werdenden  Kurztrieben 
besetzt.  Cystokarpien  an  kürzeren,  dünnen  Fiederchen  endständig,  eiförmig- 
kugelig. Antheridien  und  Carpogone  auf  derselben  Pflanze.  —  Adria- 
tisches  Meer. 

Gattung  Riccardia  Derb,  et  Sol. 

Thallus  blasenförmig  hohl,  am  Scheitel  mit  sehr  zarten  haarförmigen 
Zellfäden  besetzt,  nach  der  Basis  zu  in  einen  Stiel  auslaufend,  der  in  ein 
flaches,  kleines,  einer  stark  vergrösserten  Zelle  der  Wirtspflanze  aufsitzendes 
Polster  endigt.  Der  Stiel  ist  unten  gewöhnlich  solid,  mit  Zentralachse, 
grosszelliger  Innenrinde  und  kleinzelliger  Aussenrinde,  im  blasenförmig  er- 
weiterten hohlen  Teil  ist  die  Wand  aus  innen  grossen,  nach  aussen  immer 
kleiner  werdenden  Zellen  gebildet.  Oft  kommen  mehrere  gestielte  Thallus- 
körper  aus  einem  Polster  hervor;  Verzweigung  ist  selten.  Tetrasporangien 
in  grosser  Anzahl  über  den  Scheitel  des  blasenförmigen  Teiles  zerstreut,  mit 
tetraedrischer  Teilung;  der  Aussenrinde  eingelagert.  Cystokarpien  spärlich 
über  den  Scheitel  des  blasenförmigen  Teiles  zerstreut,  halbkugelig  nach  aussen 
vorspringend,  mit  breiter  Grundfläche  der  Thalluswand  ansitzend. 


—     62     — 

3124.  R.  Montaguei  Derb,  et  So  1.  —  Taf.  L,  Fig.  5,  6;  Taf.  XLIXD, 
Fig.  6.  —  Thallus  dunkelrot,  blasenförmig,  verkehrt -eiförmig,  birnförmig 
oder  seltener  keulenförmig,  oder  kugelig,  meist  ungeteilt,  selten  gelappt,  sehr 
kurz  und  zart  gestielt,  3  —  10  mm  lang.  Cystokarpien  meist  zu  mehreren 
einander  genähert.  —  Adriatisches  Meer,  auf  Zweigen  von  Laurencia  obtusa 
festsitzend. 

Familie  ßhodomelaceae. 

Thallus  stielrund  bis  flach,  gewöhnlich  sehr  reich  verzweigt,  mit  meist 
deutlich  berindeter  Zentralachse,  welche  meist  noch  von  einem  aussen  klein- 
zelligen, innen  grosszelligen  Rindengewebe  umgeben  ist.  Oft  treten  an  den 
Spitzen  der  Verzweigungen  zweizeilig  oder  spiralig  stehende,  meist  hinfällige 
Büschel  von  zarten  Fäden  (Blätter)  hervor,  die  zuweilen  weit  herablaufen  und 
dann  auch  meist  weniger  hinfällig  sind.  Sporangien  in  Mehrzahl  unmittel- 
bar neben  der  Zentralachse  aus  den  Zellen  der  Achsenrinde  in  den  Endver- 
ZAveigungen  hervorgehend,  oft  in  besonders  ausgebildeten,  als  Stichidien  be- 
zeichneten Zweigen.  Cystokarpien  von  eiförmiger  oder  krugförmiger  Gestalt 
mit  apikalem  Porus,  an  besonderen  Abschnitten  des  Thallus  oder  an  ver- 
änderten Haarblättern,  mit  breiter  Basis  oder  kurzem  Stielchen  dem  Thallus 
aufsitzend.  Sporen  einzeln  oder  in  kurzen  Ketten  an  den  Enden  des  büschelig 
verzweigten  Gonimoblasten  entstehend.  —  Bei  weitem  artenreichste  Familie 
der  Florideen. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  radiär  gebaut.     2. 
Thallus  dorsi ventral  gebaut.     12. 

2.  Haarblätter  fehlend  oder  frühzeitig  abfallend.     3. 
Haarblätter  lange  bleibend  und  tief  herab  entwickelt.     10. 

3.  Zentralachse  an  älteren  Thallusteilen  unkenntlich.     4. 

Zentralachse  auch  an  älteren  Teilen  (steriler)  Pflanzen  deutlich  erkennbar.  6. 

4.  Thallus  oben  blattartig  flach.     Rodriguezella. 
Thallus  stielrundlich  bis  abgeflacht.     5. 

5.  Sporangien  über  die  Oberfläche  der  Endsprosse  zerstreut.     Laurencia. 
Sporangien  gehäuft  in  besonderen  Sprossabschnitten,  zu  je  zwei  in  jedem 

fertilen  Glied.     Rhodomela. 


Erklärung  zu  Tafel  XLIX  B. 

Fig.  1.     Rhodophvllis  bifida,  fruchtend. 

„     2.     Polysiphonia  violacea,  nicht  fruchtende,  reich  verzweigte  Pflanze. 

,     3.     Rhodomela  subfusca. 


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—     63     — 

6.  Haarblätter  vorhanden,  aber  nieist  frühzeitig  abfallend.     7. 
Haarblätter  auch  am  Scheitel  nicht  ausgebildet.     Fterosiphonia. 

7.  Thallus  knorpelig- fleischig.     8. 

Thallus  nicht  knorpelig- fleischig.     Polysiphoiiia. 

8.  Pflanze  dicht  allseitig  mit  Kurztrieben  besetzt.     Digenea. 
Pflanze  nicht  dicht  mit  Kurztrieben  besetzt.     9. 

9.  Zentralachse  von  fünf  perizentrischen  Zellen  umgeben.     Choildria. 
Zentralachse  von  sechs  bis  acht  perizentrischen  Zellen  umgeben.  Alsidiuin. 

10.  Zentralachse  ohne  Perizentralzellen.     Dasyopsis. 
Zentralachse  mit  Perizentralzellen.     11. 

11.  Sporangien  in  fünf  zähligen  Wirtein.     Dasya. 

Sporangien  einzeln  in  den  fertilen  Sprossgliedern.     Brongniartella. 

12.  Thallus  kriechend.     13. 
Thallus  aufrecht.     15. 

13.  Verzweigung  durch  Astpaare  (1  Kurz-  und  1  Langtrieb).  Dipterosiphonia. 
Verzweigung  nicht  durch  Astpaare.     14. 

14.  Langtriebe  seitlich  alternierend.     Herposiphonia. 

Äste  an  den  Seiten  unregelmässig  gestellt.     Lophosiphonia. 

15.  Tetrasporangien  einzeln  in  den  fertilen  Gliedern.     Streblocladia. 
Tetrasporangien  zu  mehreren  in  den  fertilen  Gliedern.     16. 

16.  Tetrasporangien  zu  zwei  in  jedem  fertilen  Glied.     17. 
Tetrasporangien    zu    vier    bis    sieben    wirtelig    in   jedem    fertilen    Glied. 

Heterosiphonia. 

17.  Thallus  cylindrisch.     Halopitys. 
Thallus  geflügelt.     18. 

18.  Thallus  schmal  geflügelt.     Rhytipliloea. 
Thallus  breit  geflügelt.     Yidalia. 

Gattung  Laurencia  Laniour. 

Thallus  aufrecht,  stielrund  bis  abgeflacht,  von  knorpeliger  oder  fleischiger 
Beschaffenheit,  allseitig  oder  zweireihig-seitlich  verzweigt,  ohne  deutlich  er- 
kennbare Zentralachse,  an  der  Spitze  mit  kleiner  Scheitelgruppe,  in  welcher 
einige  hinfällige  Haarblätter  sich  entwickeln.  Tetrasporangien  zerstreut  an 
der  Oberfläche  der  oft  verkürzten  und  abweichend  geformten  Endsprosse, 
rundlich,  mit  tetraedrischer  Teilung.  Cystokarpien  kugelig- eiförmig  der 
Aussenfläche  fertiler  Zweige  aufsitzend. 

Übersicht  der  Arten. 
1.  Thallus  stielrund.     2. 

Thallus  oben  zusammengedrückt.     L.  pinnatifida. 


—     64     — 

Aste  teilweise  kriechend  und  wurzelnd.     L.  radicans. 
Thallus  mit  aufrechten,  nicht  kriechenden  Asten.     3. 
Astchen  dicht  mit  vortretenden  Papillen  besetzt.     4. 
Ästchen  ohne  auffällig  vortretende  Papillen.     L.  obtusa. 
Astchen  nur  an  den  Spitzen  papillös.     L.  paniculata. 
Ästchen  weit  hinab  papillös.     L.  papulosa. 


3125.  L.  paniculata  J.  Ag.  —  L.  glandulifera  Kg.  —  L.  patentiramea 
Moni  —  L.  obtusa  var.  paniculata  Kg.  —  Taf.  XLIXD,  Fig.  7,  8.  — 
Thallus  blassrot  bis  dunkelrot  oder  wachsgelb,  fleischig-knorpelig,  5 — 15  cm 
hoch,  1 — 1,5  mm  dick,  in  den  Endverzweigungen  bis  zur  Hälfte  verjüngt, 
stielrund,  p)Tramidenförmig- rispig  verzweigt,  mit  abstehenden,  abwechselnden 
oder  opponierten,  selbst  mitunter  zu  mehreren  quirlig  entspringenden  Asten. 
Diese  tragen  in  wechselnder  Weise  kurze,  gestutzte,  aufrechte  bis  gespreizte, 
nach  der  Spitze  kleiner  werdende,  cylindriscke  oder  fast  keulenförmige  Ast- 
chen. Die  Tetrasporangien  tragenden  Astchen  sind  dicht  mit  sehr  kurzen, 
cylindrischen,  fast  traubig  gehäuften  Wärzchen  besetzt;  die  Tetrasporangien 
stehen  unterhalb  des  rundlich  abgestumpften  oder  gelappten  Scheitels. 
—  f.  genuina  Hauck.  L.  paniculata  Kg.  Dunkelrot,  mehr  oder  weniger 
regelmässig  pyramidal  rispenartig  dicht  verzweigt.  —  f.  patentiramea 
(Kg.)  Hauck.  C.  patentiramea  Kg.  L.  glandulifera  Kg.  Thallus  wachsgelb 
oder  blassrot,  locker  verzweigt,  Äste  verlängert,  mit  kurzen  papillösen  Äst- 
chen besetzt.  —  Adriatisches  Meer. 

3126.  L.  papulosa  (Forsk.)  Grev.  —  L.  cyanosperma  Lam.  —  L. 
thyrsoides  Bory.  —  L.  oophora  Kg.  —  Chondria  papulosa  Ag.  —  Ch.  obtusa 
var.  Delilei  Ag.  —  Taf.  LIC,  Fig.  1.  —  Thallus  wachsgelb,  bräunlich,  braun- 
rötlich, olivgrün  oder  schwärzlich-grün,  knorpelig  steif,  5 — 15  cm  hoch,  gegen 
1  —  2  mm  dick,  stielrund,  rispig,  oft  pyramidenförmig  verzweigt,  rasig.  Äste 
abwechselnd,  stellenweise  opponiert,  abstehend,  dichter  oder  entfernter  mit 
kurzen  oder  längeren,  abstehenden  bis  gespreizten,  gestutzten,  cylindrischen 
oder  etwas  keulenförmigen,  einfachen  oder  verzweigten,  oft  geknäuelt- ver- 
zweigten, stark  papillösen  Ästchen  besetzt.  Tetrasporangien  zahlreich,  ord- 
nungslos, rings  unter  dem  Scheitel  fertiler  Papillen.  Cystokarpien  kugelig- 
eiförmig, gehäuft,  rings  um  Ästchen  oder  an  Papillen.  —  Adriatisches  Meer. 

3127.  L.  obtusa  (Huds.)  Lam.  —  L.  lutea  Lam.  —  Chondria  obtusa 
Ag.  —  Taf.  LIB,  Fig.  3.  —  Thallus  in  der  Farbe  und  substantiellen  Be- 
schaffenheit sehr  wechselnd,  stielrund,  4 — 15  cm  hoch,  0,5 — 2  mm  dick,  all- 
seitig rispig- fiederig  verzweigt,  in  kugeligen  zuweilen  etwas  verworrenen 
Rasen.  Äste  und  Astchen  abwechselnd,  opponiert  oder  selbst  zu  drei  quirlig 
gestellt,  abstehend  bis  fast  gespreizt.     Ästchen  cylindrisch  bis  keulenförmig, 


—     65     — 

gestutzt  oder  fast  gerundet,  die  längeren  meist  unter  der  Spitze  verzweigt, 
1  — 10  mm  lang,  1ji  bis  fast  1  mm  dick.  Tetrasporangien  in  einem  Gürtel 
unterhalb  der  gestutzten  Spitze  sonst  wenig  veränderter  Zweigchen.  Cysto- 
karpien  eiförmig,  sitzend  oder  gestielt.  —  var.  gracilis  Kg.  Thallus  zier- 
lich, violett,  häutig- knorpelig,  Astchen  etwas  keulig-cylindrisch.  —  var.  laxa 
(Kg.)  Ard.  L.  laxa  Kg.  L.  patentissima  Kg.  Thallus  wachsgelb,  blass- 
fleischrot  oder  olivgrün,  locker  bis  fast  dichotom  verzweigt,  mit  sehr  ab- 
stehenden, etwas  keulig-cylindrischen  Astchen.  —  Adriatisches  Meer. 

3128.  L.  phmatifida  (Gmel.)  Lam.  —  Chondria  pinnatifida  Ag.  — 
Taf.  LI,  Fig.  3.  —  Thallus  fleischig,  dunkelrot  bis  gelblich-grün,  5 — 15  cm 
hoch,  am  Grunde  fast  stielrund,  nach  oben  zu  zusammengedrückt,  1 — 4  mm, 
zuletzt  nur  1/2  —  1  mm  breit,  mehrfach  zweizeilig-fiederig  verzweigt.  Fiedern 
fast  linear,  am  Grunde  zuweilen  verjüngt.  Äste  keulenförmig,  cylindrisch 
oder  am  Ende  verbreitert  und  zuweilen  vielzipfelig-gelappt,  abstehend.  Tetra- 
sporangien an  kaum  veränderten  Zweigchen,  unterhalb  der  Scheitels  einen 
massig  breiten  Gürtel  bildend.  Cystokarpien  eiförmig  gestutzt,  an  Seiten- 
zweigchen,  besonders  in  den  oberen  Thallusteilen.  —  Nordsee.  Adriatisches  Meer. 

3129.  L.  radicans  Kg.  —  Chondria  radicans  Kg.  —  Thallus  oliv- 
grün, stielrund,  0,5 — 1,5  mm  dick,  unregelmässig  verworrenästig.  Aste  zum 
Teil  zurückgebogen,  oder  kriechend  und  wurzelnd,  mehr  oder  weniger  dicht, 
mit  2 — 10  mm  langen,  keulenförmigen,  abgestutzten,  teils  einzeln,  teils  zu 
mehreren  büschelig  entspringenden,  fast  senkrecht  abstehenden  Astchen,  meist 
einseitig  besetzt.  — ■  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Rodriguezella  Schmitz. 

Thallus  mit  niederliegendem  oder  aufrechtem,  aus  den  ausdauernden 
stengeligen  Basalteilen  mehrerer  Sprossgenerationen  gebildeten  Stamm  und 
mit  aus  diesem  hervorgehenden  aufsteigenden  oder  aufrechten  begrenzten, 
am  Grunde  stielrunden,  stengeligen,  oben  blattartig  ausgebreiteten  und  ver- 
schiedenartig fiederig  gelappten  oder  geteilten  Sprossen.  Der  blattartige  Teil 
ist  einjährig,  vergänglich,  der  stielartige  ausdauernd  und  aus  der  Spitze  neu 
proliferierend.  Scheitelzelle  in  einer  kleinen  Einkerbung  des  Vorderrandes 
der  Flachsprosse  gelegen,  von  wenigen  rudimentären,  hinfälligen  Haarblättern 
umgeben.  Zentralachse  nicht  unterscheidbar.  Tetrasporangien  mit  tetrae- 
drischer  Teilung,  in  verschiedener  Weise  über  die  blattartigen  Teile  zerstreut 


Erklärung  zu  Tafel  XLIX  C. 
Fig.  1.     Plocamium  coccineum. 
,2.  „  „  Fiederästchen    mit    Tetrasporangien    bei    Lupen- 

vergrösserung. 
,     3.     Lomentaria  articulata. 
ThomS-Migula,  Flora.    VI.   2.  5 


—     66     — 

oder  an  besonderen,  oft  eigenartig  ausgebildeten  Abschnitten.  Cystokarpien 
mit  breiter  Basis  an  den  Seitenkanten  der  blattartigen  Teile  oder  an  be- 
sonderen Abschnitten  derselben. 

3130.  R.  Strafforellii  Schmitz.  —  Cladhymenia  Bornetii  Rodr.  — 
Sphaerococcus  Palmetta  var.  subdivisa  Kg.  —  Thallus  mit  meist  verzweigtem, 
1 — 2  mm  dickem,  schwärzlichem  Stiel,  4 — 8  cm  hoch.  Blattartige  Teile  am 
Scheitel  und  in  den  oberen  Teilen  des  Stiels  meist  gehäuft,  nach  dem  Grunde 
zu  verschmälert,  einfach  oder  doppelt  bis  dreifach  gefiedert,  mit  länglichen 
oder  fast  linearen,  stumpfen,  ganzrandigen  oder  spärlich  mit  Prolifikationen 
besetzten  Abschnitten.  Tetrasporangien  zahlreich.  Cystokarpien  eiförmig, 
hauptsächlich  am  Rande  der  blattartigen  Thallusteile.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Chondrla  (C.  Ag.)  Harv. 

Thallus  knorpelig -fleischig,  aufrecht,  stielrund  oder  etwas  abgeflacht, 
sehr  reich  seitlich  verzweigt.  Achse  von  fünf  massig  dicken,  seitlich  fest 
zusammenschliessenden  Perizentralzellen  umgeben;  Rinde  innen  ziemlich  gross- 
zellig,  nach  aussen  immer  kleinzelliger,  dicht  geschlossen,  parenchymatisch. 
Tetrasporangien  zahlreich,  gross,  alternierend  in  den  kurzen  Gliedern  des 
fertilen  Sprossabschnittes.  Cystokarpien  einzeln  oder  zu  mehreren  an  kleinen, 
veränderten  Seitenästchen ,  eiförmig -kugelig  bis  krugförmig,  mit  weitem, 
scheitelständigem  Porus. 

3131.  Ch.  tenuissima  (Good.  et  Woodw.)  Ag.  —  Chondriopsis 
tenuissima  J.  Ag.  —  Ch.  divergens  J.  Ag.  —  Alsidium  tenuissimum  und 
subtile  Kg.  —  Taf.  XL VII B,  Fig.  3;  Taf.  LH,  Fig.  1.  —  Thallus  bräun- 
lich-rot oder  wachsgelb,  gallertartig-knorpelig,  5 — 20  cm  hoch,  stielrund, 
rispig-pyramidenförmig  verzweigt,  im  unteren  Teil  0,5 — 1  mm  dick,  nach 
oben  zu  verjüngt.  Äste  rutenförmig,  abwechselnd  allseitig,  abstehend 
bis  fast  gespreizt,  allseitig  abwechselnd,  mit  abstehend-gespreizten,  1  bis 
10  mm  langen,  an  beiden  Enden  verjüngten  Astchen  besetzt.  Die  jüngeren 
Astchen  tragen  büschelige  Haarblätter.  Die  Tetrasporangien  tragenden 
Blättchen  haben  spindelförmige  Gestalt  und  entspringen  oft  paarweise; 
in  längeren  stehen  die  Sporangien  nur  im  oberen  Teil,  in  kürzeren  auch 
noch  im  unteren.  Cystokarpien  zahlreich  an  Ästen  und  Ästchen.  —  Adria- 
tisches Meer.  —  f.  divergens  (J.  Ag.)  Hauck.  Chondriopsis  divergens 
J.  Ag.  Thallus  rasig  verworren,  steif  und  brüchig,  bräunlich-  bis  schmutzig- 
rot, mit  stellenweise  aneinandergewachsenen  Zweigen.  Äste  und  Ästchen 
meist  gespreizt.  —  Adriatisches  Meer.  —  f.  subtilis  (Kg.)  Hauck.  Alsi- 
dium subtile  Kg.  Chondria  striolata  Ag.  Thallus  gallertartig-häutig,  meist 
blass-rötlich,  2  —  10  cm  lang,  bisweilen  rasig  und  etwas  verworren,  in  allen 
Teilen  zarter  als  die  Stammform.  —  Adriatisches  Meer. 


—     67     — 

3132.  Ch.  dasyphylla  (Woodw.)  Ag.  —  Chondriopsis  dasyphylla  Ag. 
—  Thallus  wachsgelb  oder  bräunlich-rot  bis  rötlich-violett,  fleischig-hautartig, 
oft  etwas  gallertig,  8  — 15  cm  hoch,  stielrund,  allseitig  rispig-pyramidenförmig 
verzweigt,  unten  1 — 2  mm  dick,  nach  oben  zu  verjüngt.  Äste  mit  gestutzter 
Spitze,  rutenförmig,  einzeln  oder  paarig,  allseitig  abwechselnd,  abstehend  bis 
gespreizt,  mit  3 — 6  und  mehr  Millimeter  langen,  nach  oben  zu  kürzer  wer- 
denden Ästchen  allseitig  abwechselnd  besetzt.  Diese  Ästchen  sind  am  Grunde 
stark  verdünnt,  am  Scheitel  gestutzt,  0,5—1  mm  dick,  einfach  oder  wenig 
verzweigt,  cylindrisch  bis  fast  keulenförmig,  abstehend  bis  gespreizt,  am 
Grunde  der  Äste  zuweilen  fast  büschelig  entspringend,  die  längeren  oft  etwas 
gebogen.  Tetrasporangien  an  keulenförmigen  Ästchen  in  der  oberen  Hälfte, 
oft  nur  in  einem  Gürtel  unter  dem  Scheitel.  Cystokarpien  einzeln  oder  zu 
mehreren  an  den  Ästchen.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Digenea  C.  Ag. 

Thallus  knorpelig,  aufrecht,  stielrund,  seitlich  oder  gabelig  verzweigt, 
aus  dicken  unbegrenzten  Langtrieben  und  begrenzten  dünnen  Kurztrieben. 
Zentralachse  nicht  erkennbar,  Mark  dick,  langzellig,  von  der  innen  gross- 
zelligen,  nach  aussen  immer  kleinzelliger  werdenden  Rinde  deutlich  abgesetzt. 
Scheitelzelle  nicht  erkennbar.  Kurztriebe  meist  unverzweigt,  sehr  zahlreich, 
alternierend,  zu  langen,  schlanken  Borsten  auswachsend,  quergegliedert,  mit 
deutlicher  Zentralachse  und  Scheitelzelle;  im  oberen  Teil  der  Kurztriebe  zarte, 
hinfällige,  kleine  Haarblätter.  Tetrasporangien  in  grosser  Zahl  im  oberen, 
etwas  verdickten,  höckerigen,  meist  unberindeten,  kurzgliedrigen  Abschnitt 
von  Kurztrieben,  in  schraubigen  Längsreihen.  Cystokarpien  ebenfalls  nur  in 
Kurztrieben,  an  deren  Ende  oder  mehr  in  der  Mitte,  eiförmig. 

3133.  D.  Simplex  (Wulf.)  Ag.  —  D.  Vieillardi  Kg.  —  D.  Wulfeni 
Kg.  —  Cladostephus  Lycopodium  Ag.  —  Taf.  LIC,  Fig.  2.  —  Thallus 
knorpelig,  steif,  ziegelrot  bis  purpur- bräunlich  oder  bleich  gelb-grünlich, 
5 — 20  cm  hoch,  mit  2 — 3  mm  dickem,  nach  oben  zu  wenig  verjüngtem, 
mehrmals  unregelmässig  gabelig  verzweigtem,  an  der  Basis  meist  nacktem 
und  schliesslich  in  eine  krustenförmige  Haftscheibe  übergehendem,  oben  dicht 
wie  behaart,  mit  Kurztrieben  besetztem  Stengel.  Kurztriebe  abstehend- 
gespreizt, 5 — 10  oder  mehr  Millimeter  lang,  etwa  ljl0  mm  dick,  einfach, 
seltener  etwas  verzweigt,  steif,  borstenförmig.  —  Adriatisches  Meer.  —  Die 
Rindenzellen  der  Kurztriebe  sind  in  deutlichen  Längsreihen  geordnet. 

Gattung  Alsidium  C.  Ag. 

Thallus  fleischig-knorpelig,  aufrecht,  stielrund,  mehr  oder  weniger  reich 
seitlich  verzweigt,    mit  kräftiger,    von  sechs  bis  acht  Perizentralzellen  um- 


—     68     — 

gebener  Zentralachse  und  aussen  kleinzelliger,  parenchymatischer  Rinde. 
Haarblätter  klein,  hinfällig,  früh  verschwindend.  Tetrasporangien  in  wenig 
verdickten  oberen  Sprossabschnitten,  einzeln  oder  gehäuft,  in  schraubig  ge- 
drehter Längsreihe,  mit  tetraedrischer  Teilung,  an  den  Gliederzellen  einzeln. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Hauptäste  niederliegend  kriechend.     A.  Helminthocliorton. 
Hauptäste  aufrecht.     2. 

2.  Äste  gleichförmig.     A.  corallinum. 

Äste  und  Ästchen  in  der  Form  verschieden.     A.  lanciferum. 


3134.  A.  corallinum  Ag.  —  Taf.  LI,  Fig.  2.  —  Thallus  dunkelrot, 
fleischig,  später  härter,  knorpelig,  steif,  4 — 15  cm  hoch,  aus  einer  knoten- 
förmigen, 1 — 2  cm  breiten  Haftscheibe  entspringend,  am  Grunde  1 — 2  mm 
dick,  nach  oben  zu  verjüngt,  fadenförmig,  mehrfach  dichotom  unregelmässig 
verzweigt.  Zweige  und  Zweigchen  zerstreut,  gleichartig,  die  jüngeren  etwas 
pfriemlich.  Fertile  Ästchen  kaum  verschieden,  oft  etwas  gebüschelt,  später 
meist  verlängert,   fadenförmig,   rings   dicht  höckerig.  —  Adriatisches   Meer. 

3135.  A.  lanciferum  Kg.  —  Thallus  dunkelrot,  knorpelig,  brüchig, 
rasig,  verzweigt;  Zweige  einzeln  an  jedem  sechsten  Glied  entspringend;  Äst- 
chen am  Grunde  verschmälert,  die  sterilen  später  abfallend,  die  fertilen 
büschelig,  schotenförmig  oder  lanzettlich,  oft  nur  am  Grunde  Tetrasporangien 
tragend  und  hier  kleingrubig.  Die  kürzeren  und  längeren  Zweige  zeigen 
bei  dieser  übrigens  sehr  zweifelhaften  und  vielleicht  besser  mit  der  vorigen 
zu  vereinigenden  Art,  deutliche  Verschiedenheit.  —  Adriatisches  Meer. 

3136.  A.  Helminthocliorton  (Latour.)  Kg.  —  Helminthocliorton 
officinale  Link.  —  Sphaerococcus  Helminthocliorton  Ag.  —  Taf.  LIC,  Fig.  3. 
—  Thallus  dunkelrot  bis  blass-bräunlich,  steif,  knorpelig,  2 — 5  cm  hoch, 
0,5 — 1  mm  dick,  fadenförmig,  mit  verworren  verzweigten,  kriechenden  und 
wurzelnden,  stellenweise  höckerigen  Hauptästen,  in  ausgedehnten  Rasen.  Aus 
den  kriechenden  Hauptästen  steigen  zahlreiche  parallele  aufrechte,  fast  gleich 
hohe   dünnere,   nach   oben   allmählich   zugespitzte,   einfache  oder  wenig  ver- 


Erklärung zu  Tafel  XLIX  D. 

Fig.  1.  Nitophylluni  punctatum,  Cystokarp,  Schnitt. 

„2.  „  confervaceum,  natürliche  Grösse. 

*     3.  ,  „  Tetrasporangien. 

„     4.  Bonnemaisonia  asparagoides. 

„5.  „  „  Cystokarp,  Schnitt. 

„     6.  Riccardia  Montagnei,  Cystokarp,  Schnitt. 

„     7.  Laurencia  paniculata. 


Cfo&rryY* 


—     69     — 

zweigte,  oben  mit  zerstreuten,  kurzen,  abstehenden  Astchen,  spärlich  besetzte 
Äste  auf.  Tetrasporangien  in  höckerig  verdickten  Spitzen  von  Asten  und 
Ästchen.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Polysiphonia  Grev. 

Thallus  aufrecht  oder  niederliegend-aufsteigend,  stielrund,  meist  reich 
seitlich  oder  gabelig  verzweigt.  Sprosse  gleichartig,  meist  schlank,  lang- 
gestreckt, weich  und  schlaff  bis  steif  borstenartig,  mit  deutlicher  (wenigstens 
im  oberen  Teil)  Quergliederung,  am  Scheitel  der  jungen  Organe  während 
des  Wachstums  mit  verzweigten,  abfallenden  Haarblättern.  Um  die  Zentral- 
achse sind  vier  oder  mehr  Perizentralzellen  entwickelt;  Berindung  durch 
langfädige,  oft  kurz  gegliederte,  am  Stengel  herablaufende  Fäden  ist  bei 
manchen  Arten  bis  hoch  hinauf  ausgebildet,  bei  andern  fehlt  sie  gänzlich. 
Sporangien  zerstreut  oder  meist  in  grösserer  Anzahl  an  etwas  verdickten 
und  oft  höckerigen,  aber  sonst  nicht  veränderten  oberen  Ästchen,  meist  nur 
einzeln  in  jedem  Glied.  Cystokarpien  eiförmig,  krug-  oder  urnenförmig,  kurz 
gestielt,  aussen  dem  fertilen  Thallusteil  ansitzend.  —  Die  Gattung  Polysi- 
phonia enthält  sehr  zahlreiche,  schwer  voneinander  zu  unterscheidende  und 
in  ihrem  Artrecht  sehr  zweifelhafte  Arten.  Die  Bestimmung  ist  bei  dieser 
Gattung  auch  für  einen  guten  Algenkenner  mit  grossen  Schwierigkeiten  ver- 
knüpft, für  den  Anfänger  im  allgemeinen  nur  durch  Vergleich  mit  sicher 
bestimmtem  Herbarmaterial  möglich;  alle  Arten  variieren  beträchtlich  und 
sehen  in  ihren  extremen  Formen  oft  recht  verschieden  aus.  Das  Erste  bei 
jeder  Bestimmung  niuss  die  Untersuchung  der  Zahl  der  Perizentralzellen  und 
der  Berindung  sein.  Die  nachfolgende  Übersicht  kann  nur  einige  Anhalts- 
punkte für  die  Bestimmung  geben;  Sicherheit  lässt  sich  nur  durch  genaue 
Vergleichung  aller  Merkmale  erreichen. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Vier  Perizentralzellen.     2. 

Mehr  als  vier  Perizentralzellen.     18. 

2.  Thallus  unberindet  oder  nur  an  den  untersten  Gliedern  berindet.     3. 
Thallus  bis  über  die  Mitte  oder  noch  höher  hinauf  berindet.     10. 

3.  Thallus  am  Grunde  über  300  /u  dick.     4. 
Thallus  im  unteren  Teil  unter  300  (x  dick.     5. 

4.  Glieder  halb  so  lang  als  breit.     P.  foreviarticulata. 
Glieder  ein-  bis  dreimal  so  lang  als  breit.     P.  arachnoidea. 

5.  Thallus  unter  100  fx  dick.     6. 
Thallus  über  100  p  dick.     7. 


—     70     — 

6.  Glieder  so  lang  oder  kürzer  als  breit.     P.  tenerrima. 
Glieder  länger  als  breit.     P.  sertularioides. 

7.  Thallus  unter  3  cm  hoch.     P.  pulviliata. 

Thallus  über  5  cm  hoch.     8. 

8.  Ästchen  letzter  Ordnung  35 — 80  fi  dick.     0.  urceolata. 
Ästchen  letzter  Ordnung  25 — 40  fi  dick.     9. 

9.  Fäden  steif,  hart.     P.  deusta. 

Fäden  schlaff,  schlüpfrig.     P.  sanguinea. 

10.  Glieder  in  den  jüngeren  Teilen  so  lang  oder  länger  als  breit.     11. 
Glieder  in  den  jüngeren  Teilen  kürzer  als  breit.     15. 

11.  Pflanzen  hoch  hinauf  berindet.     12. 

Pflanzen  in  den  obersten  Teilen  nicht  berindet.     13. 

12.  Tetrasporangien  tragende  Ästchen  fast  perlschnurartig-höckerig.    P.  elon- 

gata. 
Tetrasporangien  tragende  Ästchen  nur  schwach  höckerig.   P.  foeniculacea. 

13.  Ästchen  meist  einfach,  steif.     P.  spinosa. 
Ästchen  meist  verzweigt,  schlaff.     14. 

14.  Untere  Glieder  kürzer  als  breit.     P.  elongella. 

Untere  Glieder  1 — l1^ mal  so  lang  als  breit.     P.   violacea. 

15.  Berindung  bis  in  die  Ästchen  hinauf.     16. 
Ästchen  unberindet.     17. 

16.  Tetrasporangien  an  einfachen  Ästchen.     P.  Derbesii. 
Tetrasporangien  an  verzweigten  Astchen.     P.  subcontinua. 

17.  Jüngere  Teile  rosa  oder  fleischrot.     P.  ornata. 
Pflanzen  purpurn  bis  schwärzlich.     P.  flexella. 

18.  Glieder  unberindet.     19. 

Glieder  weit  hinauf  berindet.     27. 

19.  Thallus  im  unteren  Teil  meist  unter  150  n  dick.     20. 
Thallus  im  unteren  Teil  über  150  fi  dick.     21. 

20.  Tetrasporangien    tragende    Astchen    fast    perlschnurartig    angeschwollen. 

P.  foetidissima. 
Tetrasporangien   tragende   Ästchen   nicht    perlschnurartig   angeschwollen. 
P.  hemisphaerica. 

21.  Endverzweigungen  nur  bis  40  \i  dick.     P.  variegata. 
Endverzweigungen  über  40  \x  dick.     22. 

22.  Alle  Glieder  nur  1/3 — 1/amal  so  lang  als  dick.     P.  fastigiata. 
Mittlere  Glieder  so  lang  oder  länger  als  breit.     23. 

23.  Tetrasporangien  tragende  Ästchen  höckerig.     24. 
Tetrasporangien  tragende  Astchen  kaum  höckerig.     26. 


—     71     — 

24.  Thallus  10—30  cm  hoch.     P.  nigrescens. 
Thallus  bis  10  cm  hoch.     25. 

25.  Thallus  unten  400—700  n  dick.     P.  subulifera. 
Thallus  unten  150—400  jx  dick.     P.  opaca. 

26.  Thallus  allseitig  abwechselnd  verzweigt.     P.  atrorufoens. 
Thallus  vielfach  dichotom  verzweigt.     P.  furcellata. 

27.  Obere  Glieder  länger  als  dick.     P.  polyspora. 
Obere  Glieder  so  lang  oder  kürzer  als  dick.     28. 

28.  Ästchen  60—80  ,u  dick.     P.  Brodiaei. 
Ästchen  100-200  n  dick.     P.  fruticulosa. 


3137.  P.  sertularioides  (Grat.)  J.  Ag.  —  P.  grisea  Kg.  —  P.  badia 
Kg.  —  P.  acanthophora  Kg.  —  P.  carnea  Kg.  —  P.  funicularis  Menegh.  — 
E.  subtilis  Ardiss.  —  P.  roseola  Hohen.  —  P.  veneta  Zanard.  —  Thallus 
dunkelrot  bis  braun,  sehr  schlaff,  2— 8  cm  hoch,  in  dichten,  fast  halbkuge- 
ligen Rasen,  unberindet,  im  unteren  Teil  60—90  ju,  in  den  Endverzweigungen 
35 — 50  f.i  dick.  Vier  Perizentralzellen.  Verzweigung  reich,  unregelmässig 
gabelig  und  allseitig  abwechselnd.  Äste  verlängert,  abstehend,  meist  mit 
vielen,  1 — 5  mm  langen,  oft  leicht  gebogenen,  einfachen  oder  verzweigten, 
abstehenden,  unregelmässig  allseitig,  zuweilen  etwas  einseitig  entspringenden 
Ästchen  besetzt.  Glieder  im  unteren  Teil  des  Thallus  zwei-  bis  fünfmal, 
im  oberen  ein-  bis  zweimal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  gereiht  in 
gewundenen  Ästchen.   Cystokarpien  gestielt,  krugförmig.  —  Adriatisches  Meer. 

3138.  P.  tenerrima  Kg.  —  Hutchinsia  tenerrima  Kg.  —  P.  floccosa 
Zanard.  —  P.  Nemalionis  Zanard.  —  P.  sertularioides  var.  tenerrima  Hauck. 

—  Thallus  dunkel-purpurrot,  aus  niederliegenden,  verlängerten,  am  Ende 
verbreiterten  Fäden  und  aus  diesen  entspringenden  aufrechten,  peitschen- 
förmigen,  pinselig  zusammenstehenden,  an  beiden  Enden  verjüngten,  wenige 
Millimeter  hohen  Zweigen  bestehend.  Diese  sind  allseitig  unregelmässig, 
aber  meist  nicht  sehr  reich  verzweigt.  Glieder  so  lang,  nach  der  Spitze  zu 
kürzer  als  breit.  Perizentralzellen  vier.  Antheridien  zuweilen  an  der  Spitze 
Tetrasporangien  tragender  Ästchen.  Pflänzchen  sehr  zart,  schlaff,  auf  anderen 
Algen,  namentlich  Nemalion  lubricum  aufsitzend.  —  Adriatisches  Meer. 

3139.  P.   urceolata  (Lightf.)   Grev.  —  Hutchinsia  urceolata  Hook. 

—  Polysiphonia  denticulata  Kg.  —  Taf.  XLIXE,  Fig.  7.  —  Thallus  wein- 
rot, purpurrot  oder  bräunlich,  trocken  dunkler  bis  schwärzlich,  hart  oder 
etwas  gallertartig,  in  dichten,  5 — 15  cm  hohen  Rasen,  in  der  unteren  Hälfte 
120—250  ii  dick,  in  den  End Verzweigungen  35—80  /a  dick,  allseitig  ab- 
wechselnd, oft  ziemlich  gleich  hoch  verzweigt,  unberindet.  Perizentralzellen 
vier.     Äste   verlängert,   mehr   oder   weniger  reich  allseitig  abwechselnd  oder 


—     72     — 

stellenweise  etwas  einseitig,  mit  etwa  1 — 10  mm  langen,  aufrechten  oder 
etwas  zurückgebogenen,  einfachen  oder  in  verschiedener  Weise  verzweigten 
Ästchen  besetzt.  Glieder  in  der  Mitte  zwei-  bis  vier-  oder  mehr  mal  länger 
als  breit,  oben  und  unten  kürzer.  Tetrasporangien  gereiht,  in  höckerigen 
Ästchen.  Cystokarpien  gestielt,  krugförmig.  —  Nord-  und  Ostsee,  zweifelhaft, 
ob  auch  im  Adriatischen  Meere. 

3140.  P.  atra  Zanard.  —  Thallus  purpur-schwärzlich,  steif,  aus  stark 
verfilzten,  6 — 10  mm  hohen  Fäden  bestehend;  Hauptäste  horizontal,  wurzelnd 
durch  kleine,  schildförmige  Haftscheiben;  von  ihnen  gehen  senkrecht  nach 
oben  meist  abwechselnd  einseitig  verzweigte  Äste  aus,  die  mit  kurzen,  ge- 
bogenen, an  der  Spitze  locker  pinseligen  Ästchen  besetzt  sind.  Perizentral- 
zellen  vier.  Glieder  so  lang  oder  wenig  länger  als  breit,  die  untersten  und 
obersten  sehr  kurz.  Cystokarpien  gross,  sitzend  gestielt,  auswärts  höckerig. 
—  Adriatisches  Meer. 

3141.  P.  sanguinea  (Ag.)  Zanard.  —  P.  nuda  Menegh.  —  P.  pur- 
purea  J.  Ag.  —  P.  arachnoidea  J.  Ag.  —  P.  deusta  Kg.  —  P.  Kellneri 
Zanard.  —  P.  longiarticulata  Zan.  —  P.  pycnocoma  Kg.  —  Taf.  XLIXE, 
Fig.  1,  2.  —  Thallus  schlaff,  schlüpfrig,  weich,  blutrot,  purpurn  oder  rot- 
braun, 5 — 15  cm  hoch,  unberindet  oder  doch  nur  an  der  Basis  sebr  kurz 
berindet,  hier  150 — 300  ^u,  in  den  Endverzweigungen  25 — 40  f.i  dick,  reich 
allseitig  abwechselnd  verzweigt,  rasig.  Perizentralzellen  vier.  Hauptäste  sehr 
verlängert,  mit  aufrechten  oder  abstehenden,  am  Grunde  ebenso  verzweigten, 
oben  mit  allmählich  kleiner  und  einfacher  werdenden  Zweigchen  besetzten 
Ästen.  Ästchen  aufrecht  oder  abstehend,  abwechselnd.  Unterste  Glieder 
etwa  so  lang  als  breit,  mittlere  vier-  bis  neun-  und  mehr,  oberste  etwa  zwei- 
mal so  lang  als  breit.  Tetrasporangien  gereiht,  an  etwas  höckerigen,  ge- 
wundenen Ästchen.  Cystokarpien  gestielt,  breit  eiförmig  bis  fast  kugelig.  — 
Adriatisches  Meer. 

3142.  P.  arachnoidea  (Ag.)  J.  Ag.  —  P.  hispida  Zan.  —  B.  vestita 
J.  Ag.  —  P.  dysanophora  Kg.  —  Thallus  am  Grunde  missfarbig  bräunlich, 
purpurn  gefleckt,  oben  dunkel-purpurrot  bis  rosa,  etwas  schlüpfrig,  verlängert, 
bis  15  cm  lang,  am  Grunde  über  400  ^u,  in  den  Endverzweigungen  30 — 80  /u 
dick,  unberindet,  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Perizentralzellen  vier. 
Ästchen  rutenförmig,  abstehend,  verlängert,  sehr  zart,  oft  ganz  einfach,  jung- 
dicht  von  Haarblättern  umgeben.  Glieder  am  Grunde  der  Hauptäste  etwa 
so  lang  als  breit,  in  der  Mitte  drei-  bis  viermal,  am  Ende  kaum  zweimal 
so  lang  als  breit  und  selbst  kürzer.  Tetrasporangien  unter  der  Spitze  der 
hier  leicht  gewundenen,  höckerigen,  im  unteren  längeren  Teil  unveränderten 
fertilen  Ästchen,  gereiht.  Cystokarpien  ziemlich  gross,  eiförmig,  gestielt.  — 
Adriatisches  Meer. 


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—     73     — 

3143.  P.  breviarticulata  (Ag.)  Zan.  —  P.  physartra  Kg.  —  P.  chry- 
soderma  Kg.  —  P.  reticulata  Zanard.  —  Thallus  purpurrot,  am  Grunde 
schwärzlich  oder  bräunlich,  6 — 10  cm  hoch,  am  Grunde  unberindet  oder  nur 
kurz  und  schwach  berindet,  300 — 600  fx,  dick,  in  den  Endverzweigungen 
60 — 150  ii  dick,  allseitig  abwechselnd,  stellenweise  fast  dichotom  verzweigt. 
Perizentralzellen  vier.  Äste  aufrecht- abstehend,  rutenförmig,  mit  aufrecht- 
abstehenden, 1 — 5  mm  langen,  einfachen  oder  wenig  verzweigten  Astchen 
besetzt.  Glieder  fast  überall  nur  halb  so  lang  als  breit.  Tetrasporangien 
tragende  Ästchen  gewunden,  etwas  höckerig  und  schwach  in  der  Mitte  ver- 
dickt.    Cystokarpien  breit  eiförmig,  sitzend.  —  Adriatisches  Meer. 

3144.  P.  pulvinata  J.  Ag.  —  P.  arenaria  Kg.  —  Hutchinsia  badia 
Ag.  —  H.  pulvinata  Ag.  —  Thallus  purpur-bräunlich,  steif,  wenig  schlüpfrig, 
1 — 3  cm  hoch,  mit  niederliegenden,  stellenweise  wurzelnden  Hauptästen,  dicht 
rasig,  am  Grunde  100 — 200  ^,  in  den  Endverzweigungen  40 — 60  (x  dick.  Auf- 
steigende Aste  unregelmässig  und  spärlich  verzweigt,  oft  ziemlich  regelmässig 
dichotom,  Ästchen  zerstreut,  nach  der  Spitze  zu  dichter,  oft  etwas  einseitig. 
Glieder  in  der  Mitte  l1/2 — 2  mal,  oben  und  unten  ungefähr  eben  so  lang  als 
breit.  Tetrasporangien  in  den  etwas  höckerigen,  sonst  kaum  veränderten 
End Verzweigungen  gereiht.  Cystokarpien  krugförmig,  gestielt.  Perizentral- 
zellen vier.  —  Adriatisches  Meer.     Auch  in  der  Nordsee. 

3145.  P.  deiista  (Roth.)  J.  Ag.  —  P.  Morisiana  J.  Ag.  —  P.  nodu- 
losa  J.  Ag.  —  P.  expansa  Zanard.  —  Hutchinsia  deusta  Ag.  —  Thallus 
ziemlich  steif,  purpur-bräunlich,  5 — 10  cm  hoch,  in  dichten,  oft  sehr  ver- 
worrenen Rasen,  am  Grunde  unberindet  oder  nur  ganz  kurz  berindet,  150  bis 
300  /.t  dick,  in  den  Endverzweigungen  25 — 40  p  dick,  allseitig  reich  ver- 
zweigt. Äste  abstehend  bis  gespreizt,  lang,  gerade  oder  hin-  und  hergebogen, 
mit  geraden  oder  leicht  gebogenen,  nach  der  Spitze  zu  verjüngten,  1  bis 
10  mm  langen,  meist  einfachen,  unregelmässig,  stellenweise  abwechselnd 
oder  fast  einseitig  stehenden  Ästchen  besetzt.  Glieder  in  der  Mitte  vier-  bis 
zehnmal,  unten  und  oben  ein  bis  dreimal  so  lang  als  breit,  oft  an  den  Ge- 
lenken  etwas   knotig   verdickt.     Perizentralzellen   vier.     Tetrasporangien  zer- 


Erklärung zu  Tafel  XLIXE. 

Fig.  1.  Polysiphonia  sanguinea,  Sprossspitze  Vergr.  ca.  200. 

„     2.  ,                     „            Hauptzweig. 

„3.  „             nigrescens,  Sprossspitze  Vergr.  ca.  100. 

.     4.  „                      „            Teil  des  Stäinmchens,  stärker  vergrössert. 

-     5.  „             fruticulosa,  Sprossspitze  Vergr.  ca.  100. 

„     6.  „                     „            Querschnitt  aus  dem  unteren  Teil  des  Stämmchens. 

7.  „             urceolata,  Zweigchen  mit  Tetrasporangien. 

r     8.  ,             violacea,  Zweigstück  mit  Cystokarpien,  Lupen vergrösserung. 


—     74     — 

streut  oder  gereiht  an  etwas  höckerigen  und  leicht  gewundenen  Astchen, 
meist  nur  im  obersten  Teil.  —  Adriatisches  Meer. 

3146.  P.  violacea  (Roth.)  Grev.  —  P.  aculeata,  aculeifera,  divaricata, 
patula  Kg.  —  Hutchinsia  divaricata  Ag.  —  H.  aculeata  Ag.  —  Taf.  XLIXB, 
Fig  2;  Taf.  LU,  Fig.  3;  Taf.  XLIXE,  Fig.  8.  —  Thallus  purpurrot  oder 
braun,  trocken  oft  violett,  schlaff,  schlüpfrig,  meist  5 — 20  cm  hoch,  aufwärts 
weit  berindet,  am  Grunde  300 — 1000  /*,  in  den  Endverzweigungen  25 — 50  /x 
dick,  rasig,  allseitig  abwechselnd,  reich,  oft  rispig  verzweigt.  Astchen  nach 
der  Spitze  zu  kleiner  werdend,  aufrecht  bis  abstehend,  einfach  oder  ver- 
schiedenartig, oft  fast  doldentraubig  verzweigt.  Perizentralzellen  vier.  Glieder 
in  der  Mitte  ein-  bis  fünf-,  unten  und  oben  1 — l1/2mal  so  lang  als  breit, 
selten  etwas  kürzer.  Tetrasporangien  gereiht,  in  etwas  höckerigen,  leicht 
gewundenen  Astchen.  Cystokarpien  eiförmig,  meist  kurz  gestielt.  —  Hauck 
unterscheidet:  a  genuina  Hauck.  P.  violacea  J.  Ag.  P.  angulosa  Kg. 
Thallus  hoch  hinauf  berindet,  Astchen  dem  Umfange  nach  eilanzettlich  oder 
fast  corymbos  verzweigt.  Die  mittleren  Glieder  zwei-  bis  fünfmal  länger, 
die  untersten  und  obersten  allmählich  ebenso  lang  als  der  Durchmesser.  — 
Nordsee,  Ostsee,  Adriatisches  Meer.  —  ß  subulata  (Ducl.)  Hauck.  P.  subu- 
lata  (Ducl.)  J.  Ag.  P.  Perreymondii  J.  Ag.  P.  Montagnei  De  Not.  P. 
vestita  Kg.  P.  impolita  Zan.  P.  multicapsularis  Zanard.  Thallus  nur 
unterhalb  berindet,  Astchen  dem  Umfange  nach  eilanzettlich  oder  fast  corym- 
bos verzweigt.  Die  mittleren  Glieder  ein-  bis  zweimal  so  lang,  die  obersten 
ebenso  lang,  die  unteren  kürzer  als  der  Durchmesser.  —  Adriatisches  Meer. 

—  y  tenuissima  Aresch.  P.  divaricata  und  roseola  Kg.  Thallus  sehr  zart 
und  schlaff,  unterhalb  weniger,  bisweilen  nur  an  der  Basis  berindet.  Aste 
und  Astchen  verlängert,  abstehend,  letztere  beinahe  rutenförmig,  einfach  oder 
wieder  mit  kurzen  Astchen  besetzt.  Die  mittleren  Glieder  vier-  bis  achtmal 
länger  als   der  Durchmesser.     Hat  Ähnlichkeit  mit  P.  sanguinea.   —  Ostsee. 

3147.  P.  elongata  (Huds.)  Harv.  —  P.  stenocarpa,  chalarophloea, 
clavigera,  strictoides,  arborescens,  trichodes,  robusta,  macroclonia,  expansa, 
tenuis,  luxurians,  commutata,  laxa,  haematites  Kg.  —  P.  Ruchingeri  J.  Ag. 

—  Hutchinsia  elongata  Ag.  —  Taf.  LIIB,  Fig.  2.  —  Thallus  purpurrot 
oder  rotbraun,  in  den  älteren  Teilen  fast  knorpelig,  in  den  jüngeren  schlaff, 
10  —  30  cm  hoch,  weit,  meist  bis  in  die  Spitzen  der  Äste  berindet,  am 
Grunde  1  —  2  mm,  in  den  nicht  berindeten  Endverzweigungen  40 — 80  fx  dick? 
allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Perizentralzellen  vier.  Zweige  verlängert, 
rutenförmig,  nach  oben  verjüngt,  unten  fast  nackt,  nach  oben  zu  immer 
dichter,  zuletzt  oft  fast  gedrängt,  mit  rutenförmigen,  aufrecht  abstehenden, 
meist  selbst  wieder  reichlich  verzweigten  Ästchen  besetzt.  Ästchen  verzweigt 
oder   einfach,   an  beiden   Enden   verjüngt,    1  — 15  mm   lang.     Glieder  kürzer 


—     75     — 

oder  bis  zweimal,  in  den  zartesten  Asten  bis  viermal  so  lang  als  breit. 
Tetrasporangien  gereiht  in  fast  perlschnurartig-höckerigen  Ästchen.  Cysto- 
karpien  an  den  Astchen  sitzend,  kugelig-eiförmig.  —  Nordsee,  Ostsee,  Adria- 
tisches  Meer. 

3148.  P.  spinosa  (Ag.)  J.  Ag.  —  P.  lubrica  Zanard.  —  P.  Ranieriana 
Zanard.  —  P.  fibrillosa  J.  Ag.  —  P.  acanthocarpa  Kg.  —  P.  spinulosa  Kg. 
—  Hutchinsia  Biasolettiana  J.  Ag.  —  Thallus  purpurrot,  braunrot  oder 
braun,  steif,  in  den  jüngsten  Teilen  schlaff  und  schlüpfrig,  5 — 15  cm  hoch, 
in  fast  kugelig  ausgebreiteten,  oft  verworrenen  Rasen,  hoch  hinauf  berindet, 
am  Grunde  400 — 1000  [i  und  mehr  dick,  in  den  Endverzweigungen  25  bis 
80  [.i  dick,  reich  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Perizentralzellen  vier.  Aste 
jung  zart,  schlaff,  aufrecht- abstehend,  alt  steif,  abstehend  bis  fast  gespreizt, 
oft  leicht  hin-  und  hergebogen,  abwechselnd  mit  l\z  —  2  mm  langen,  jung 
schlaffen,  alt  steifen  und  dornartigen,  meist  einfachen,  abstehenden  oder  ge- 
spreizten Astchen  besetzt.  Glieder  ein-  bis  dreimal  so  lang,  an  den  älteren 
Teilen  so  lang  oder  kürzer  als  breit.  Tetrasporangien  an  oft  verzweigten, 
leicht  gewundenen,  dornenförmigen ,  stark  höckerigen  Astchen,  zerstreut. 
Cystokarpien  fast  sitzend,  eiförmig-kugelig.  —  Adriatisches  Meer. 

3149.  P.  elongella  Harv.  —  Thallus  purpurrot,  in  den  jüngeren 
Asten  karminrot,  steif,  in  den  jüngeren  Teilen  schlaff  und  etwas  schlüpfrig, 
6 — 12  cm  hoch,  massig  hoch  hinauf  berindet,  am  Grunde  etwa  1  mm,  in 
den  Endverzweigungen  40 — 80  (a,  dick,  reich  gabelig  und  allseitig  abwechselnd, 
oft  fast  gleich  hoch  verzweigt,  oft  einen  fast  halbkugeligen  Rasen  bildend. 
Perizentralzellen  vier.  Aste  oft  fast  nackt,  meist  aber  mehr  oder  weniger 
reich  mit  am  Grunde  nicht  verschmälerten,  oben  lang  verjüngten  Ästchen 
besetzt.  Untere  Glieder,  soweit  wegen  der  Berindung  erkennbar  kürzer,  nach 
oben  zu  so  lang  oder  etwas  länger  als  dick.  Tetrasporangien  an  den  letzten 
Ästchen,  die  etwas  gewunden  und  höckerig  sind,  gereiht.  Cystokarpien  gross, 
eiförmig,  gestielt.  —  Adriatisches  Meer. 

3150.  P.  ornata  J.  Ag.  —  P.  caspia  Kg.  —  Thallus  purpurrot  bis 
bräunlich,  in  den  jüngeren  Teilen  rosa  oder  fleischrot,  6  —  15  cm  hoch,  in 
fast  kugelig  ausgebreiteten,  im  Alter  verworrenen  Rasen,  hoch  hinauf  be- 
rindet, am  Grunde  etwa  1  mm,  in  den  Endverzweigungen  60 — 120  u  dick, 
gabelig  und  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Perizentralzellen  vier.  Äste 
abstehend  bis  fast  gespreizt,  mit  sehr  zarten,  1  —  6  mm  langen,  einfachen 
oder  gabelig  verzweigten,  abstehenden  oder  gespreizten,  oft  gebogenen  Ast- 
chen besetzt.  Glieder  unten  wegen  der  dichten  Berindung  nicht  deutlich 
erkennbar,  oben  halb  so  lang  bis  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  gereiht, 
in  etwas   höckerigen,   gewundenen   und   leicht   spindelig   verdickten   Ästchen. 


—     76     — 

Cystokarpien   ziemlich   klein,   400  /.t   1111   Durchmesser,   fast  kugelig,   sitzend 
oder  kurz  gestielt.  —  Adriatisches  Meer. 

3151.  P.  Derbesii  Sol.  —  Thallus  braunrot,  trocken  schwärzlich, 
8 — 15  cm  hoch,  bis  in  die  Spitze  der  Ästchen  berindet,  am  Grunde  etwa 
1  mm,  in  den  Endverzweigungen  100 — 200  p  dick,  rasig,  allseitig  abwechselnd 
verzweigt.  Perizentralzellen  vier.  Äste  abstehend,  rutenförmig,  der  Länge 
nach  mit  1 — 3  mm  langen,  abstehenden,  einfachen  oder  etwas  verzweigten, 
nach  der  Spitze  zu  verjüngten,  jung  durch  die  Haarblätter  fast  pinseligen, 
alt  fast  kahlen,  dornförmigen  und  mehr  gespreizten  Ästchen  besetzt.  Glieder 
wegen  der  Berindung  nur  in  den  Ästchen  erkennbar,  kaum  halb  so  lang  als 
dick.  Tetrasporangien  an  warzig -höckerigen,  einfachen,  kahlen  Ästchen. 
Cystokarpien  fast  kugelig,  sehr  kurz  gestielt,  einzeln  oder  zu  zwei  bis  drei 
an  fast  kahlen  Ästchen.  —  Adriatisches  Meer. 

3152.  P.  foeiliculacea  (Drap.)  J.  Ag.  —  P.  hirta  J.  Ag.  —  P.  ramen- 
tacea  Harv.  —  P.  tinctoria  Zanard.  —  Hutchinsia  foeniculacea  Ag.  —  Thallus 
purpurbraun,  trocken  schwärzlich,  fleischig,  8 — 15  cm  hoch,  weit  hinauf  be- 
rindet, dichtrasig,  am  Grunde  300 — 700,  in  den  End Verzweigungen  50 — 100  /* 
dick,  reich  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Perizentralzellen  vier.  Äste  auf- 
recht bis  abstehend,  rutenförmig,  der  Länge  nach  mit  1 — 3  mm  langen,  un- 
berindeten,  einfachen  oder  verzweigten  Ästchen  besetzt.  Glieder  wegen  der 
Berindung  nur  in  den  Ästchen  deutlich  erkennbar,  hier  1 — l]/2mal  so  lang 
als  dick.  Tetrasporangien  zerstreut,  seltener  gereiht  an  leicht  gewundenen, 
etwas  höckerigen  Ästchen.  Cystokarpien  an  den  Ästchen  sitzend,  breit 
eiförmig.  —  Adriatisches  Meer. 

3153.  P.  flexella  J.  Ag.  —  P.  acanthotricha,  Solierii  Kg.  —  P.  bifor- 
mis  Zanard.  —  Hutchinsia  flexella  Ag.  —  Thallus  purpurrot  bis  bräunlich- 
grau, trocken  schwärzlich,  wenig  schlüpfrig,  6  — 10  cm  hoch,  bis  zur  Spitze 
der  Äste  berindet,  unten  etwa  1  mm  dick,  in  den  Endverzweigungen  60  bis 
180  ju  dick,  allseitig  mehrmals  abwechselnd  verzweigt.  Perizentralzellen  vier. 
Äste  abstehend,  rutenförmig,  der  Länge  nach  mit  1 — 3  mm  langen,  un- 
berindeten,  meist  einfachen,  abstehenden  bis  fast  gespreizten,  dornförmigen, 
oft  etwas  hin-  und  hergebogenen,  abwechselnd  an  jedem  zweiten  bis  vierten 
Gliede  entspringenden  Ästchen  besetzt.  Ästchen  mit  ziemlich  kräftigen  und 
verhältnismässig  lange  bleibenden  Haarblättern.  Glieder  nur  in  den  Ästchen 
deutlich  erkennbar,  hier  fast  halb  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  an  un- 
gleich höckerigen  Ästchen.  Cystokarpien  fast  sitzend,  niedergedrückt-kugelig. 
—  Adriatisches  Meer. 

3154.  P.  subcontinua  (Ag.)  J.  Ag.  —  P.  flocculosa  Kg.  —  Hut- 
chinsia subcontinua  Ag.  —  H.  flocculosa  Ag.  —  Thallus  purpurbraun  bis 
schwärzlich-grau,  trocken  schwärzlich,  wenig  schlüpfrig,  ziemlich  derb,  4  bis 


—     77     — 

8  cm  hoch,  am  Grunde  etwa  1  mm  dick,  nach  oben  zu  allmählich  ver- 
schmälert, bis  in  die  Astchen  hinauf  berindet,  allseitig  oder  zusammengesetzt 
gefiedert  verzweigt  und  dicht  rutenförmig  mit  Astchen  besetzt.  Perizentral - 
zellen  vier  (etwas  unregelmässig).  Obere  Astchen  reichfiederig,  oft  fast 
doldentraubig  verzweigt,  untere  fast  einfach.  Glieder  etwa  halb  so  lang  als 
dick.  Tetrasporangien  an  verzweigten,  ungleich  höckerigen  Astchen.  Cysto- 
karpien  eiförmig- kugelig,  sehr  kurz  gestielt.  —  Adriatisches  Meer. 

3155.  P.  hemisphaerica  Ar  es  eh.  —  P.  pulvinata  Aresch.  —  Thallus 
purpurbräunlich,  2  —  6  cm  hoch,  dichtrasig,  fast  halbkugelig,  unberindet,  am 
Grunde  70 — 120  (x  dick,  mit  spärlich  verzweigten,  niederliegenden  und  wur- 
zelnden Hauptfäden.  Aste  aufrecht,  ziemlich  steif,  einfach  oder  spärlich,  oft 
etwas  einseitig  verzweigt,  dicht  nebeneinander,  oft  etwas  strahlig  entspringend, 
mit  abstehenden  Astchen.  Glieder  kaum  so  lang  bis  l^mal  so  lang  als 
dick.  Tetrasporangien  gereiht,  fast  im  mittleren  Teil  wenig  höckeriger  Ast- 
chen.    Perizentralzellen  sechs.  —  Nordsee. 

3156.  E.  variegata  (Ag.)  Zanard.  —  P.  aurantiaca,  gonatophora, 
leptura,  denudata  Kg.  —  P.  Biasolettiana  J.  Ag.  —  Thallus  purpurrot,  an 
den  älteren  Teilen  fest,  an  den  jüngeren  sehr  weich  und  schlüpfrig,  10  bis 
15  cm  hoch,  in  dichten  Rasen,  unberindet  oder  nur  ganz  am  Grunde  berindet 
und  hier  300 — 700  /.i  dick,  in  den  Endverzweigungen  30 — 40  fx  dick,  all- 
seitig abwechselnd,  oft  etwas  unregelmässig  verzweigt.  Perizentralzellen  sechs 
bis  acht,  oben  oft  nur  fünf.  Äste  abstehend,  rutenförmig,  ziemlich  reichlich 
mit  nach  oben  kleiner  werdenden,  verzweigten,  schlaffen  Astchen  besetzt. 
Glieder  in  der  Mitte  zwei-  bis  viermal  so  lang  als  dick,  die  obersten  und 
untersten  ebenso  lang  oder  kürzer.  Tetrasporangien  gereiht,  im  mittleren 
Teil  wenig  verdickter  und  wenig  höckeriger  Astchen.  Cystokarpien  breit 
eiförmig,  gestielt.  —  Adriatisches  Meer.  —  f.  divergens  (J.  Ag.)  De  Toni. 
P.  divergens  J.  Ag.  Thallus  rotbraun,  in  dicht  verworrenen,  allseitig  aus- 
gebreiteten, meist  mehrere  Centimeter  breiten  Rasen,  unberindet,  am  Grunde 
250 — 400  ja,  in  den  Endverzweigungen  40 — 80  fx  dick,  stellenweise  wurzelnd. 
Perizentralzellen  sechs  bis  sieben.  Äste  gespreizt  bis  abstehend,  die  stärkeren 
mehr  oder  weniger  hin-  und  hergebogen,  abwechselnd,  stellenweise  zu  zwei 
bis  drei  einseitig  entspringend.  Glieder  ungefähr  so  lang  als  dick,  bald  etwas 
kürzer,  bald  etwas  länger.  —  Adriatisches  Meer. 

3157.  P.  foetidissima  Cock.  —  P.  stuposa  Zanard.  —  Thallus 
dunkelbraunrot,  weich,  gallertig- schlüpfrig,  3 — 8  cm  hoch,  in  sehr  dichten, 
meist  verworrenen  Rasen,  unberindet,  am  Grunde  80 — 160  (.i,  in  den  End- 
verzweigungen 30 — 80  /x  dick.  Aus  niederliegenden  verzweigten  und  ver- 
flochtenen, wurzelnden  Fäden  erheben  sich  dicht  gerade,  dicht  nebeneinander- 
stehende,  allseitig  verzweigte  Stämmchen,   mit   rutenförmigen ,   geraden,   ab- 


—     78     — 

stehenden  bis  fast  aufrechten  Ästen.  Astchen  aufrecht -abstehend,  mehr 
oder  weniger  dicht,  1 — 10  mm  lang,  einfach  oder  etwas  verzweigt.  Glieder 
ein-  bis  zweimal  so  lang  als  breit.  Tetrasporangien  an  perlschnurartig  an- 
geschwollenen Ästchen.  Cystokarpien  mit  kegelförmiger  Spitze.  Perizentral- 
zellen  acht  bis  zehn,  seltener  nur  sechs.  —  Adriatisches  Meer. 

3158.  P.  furcellata  (Ag.)  Harv.  —  P.  forcipata  J.  Ag.  —  P.  laevi- 
gata  Kg.  —  P.  coarctata  Kg.  —  Hutchinsia  furcellata  Ag.  —  Thallus  hell- 
purpurrot, jung  karminrot,  in  den  ältesten  Teilen  braun,  schlaff,  schlüpfrig, 
dicht  rasig,  5 — 10  cm  hoch,  unberindet,  am  Grunde  250 — 350  /*,  in  den  End- 
verzweigungen 50 — 80  (x  dick,  vielfach  unregelmässig  dichotom  verzweigt. 
Perizentralzellen  acht  bis  neun.  Zweige  abstehend,  ungleich  lang,  nach  oben 
zu  gedrängter,  zuweilen  fast  trugdoldig,  in  den  Endverzweigungen  gewöhn- 
lich etwas  zangenförmig  gegeneinandergeneigt  und  verdünnt.  Untere  Glieder 
zwei  bis  viermal,  mittlere  etwa  zweimal,  die  obersten  etwa  ebenso  lang  als 
dick.  Tetrasporangien  an  in  der  Mitte  etwas  angeschwollenen  und  gewundenen, 
an  beiden  Enden  verschmälerten  Ästchen  in  Längsreihen.  Cystokarpien 
eiförmig,  an  den  oberen,  trugdoldig  gehäuften  Ästen  sitzend.  —  Adria- 
tisches Meer. 

3159.  P.  subulifera  (Ag.)  Harv.  —  P.  armata  J.  Ag.  —  P.  ramel- 
losa,  pantophloea  Kg.  —  Hutchinsia  subulifera  Ag.  —  Thallus  dunkel- 
bräunlichrot,  trocken  schwärzlich,  ziemlich  steif,  kaum  schlüpfrig,  in  5  bis 
15  cm  hohen,  oft  etwas  verworrenen  Rasen,  unberindet,  am  Grunde  400  bis 
700  fi  dick,  in  den  Endverzweigungen  120 — 200  /x  dick,  allseitig  abwechselnd 
verzweigt.  Perizentralzellen  12 — 13.  Äste  abstehend,  rutenförmig,  abwechselnd 
mit  0,5 — 2  mm  langen,  abstehenden  bis  gespreizten,  einfachen,  seltener  etwas 
verzweigten,  steifen,  dornenförmigen  Ästchen  besetzt.  Mittlere  Glieder  ein- 
bis  zweimal  so  lang,  die  untersten  und  obersten  kürzer  als  breit.  Tetra- 
sporangien an  verzweigten,  höckerig  verdickten,  etwas  gewundenen  Ästchen. 

—  Adriatisches  Meer. 

3160.  P.   atrorubens   (Dillw.)   Grev.  —  P.  discolor,  squarrosa  Kg. 

—  Hutchinsia  atro-rubens  Ag.  —  H.  discolor  Ag.  —  Thallus  dunkelweinrot, 
trocken  schwärzlich,  etwas  fleischig  und  in  jüngeren  Stadien  etwas  schlüpfrig, 
in  älteren  härter,  10 — 25  cm  hoch,  dichtrasig,  unberindet,  am  Grunde  300  bis 
400  /x,  in  den  End Verzweigungen  100 — 200  /n  dick,  am  Grunde  aus  filzig 
verflochtenen  niederliegenden  und  wurzelnden  Zweigen  entspringend,  allseitig 
zerstreut  verzweigt.  Äste  aufrecht,  rutenförmig,  an  jungen  und  Cystokarpien 
tragenden  Pflanzen  mit  entferntstehenden  und  meist  unverzweigten,  an  den 
älteren  und  Tetrasporangien  tragenden  Pflanzen  mit  dichter  stehenden,  meist 
verzweigten,  oft  büscheligen,  an  beiden  Enden  verdünnten,  2 — 5  mm  langen 


—     79     — 

aufrechten  Astchen.  Perizentralzellen  8 — 14,  meist  12.  Glieder  1 1/a — 6mal 
so  lang,  in  den  Astchen  oft  kürzer  als  dick.  Tetrasporangien  an  spindeligen, 
sonst  kaum  veränderten  Astchen.  Cystokarpien  fast  kugelig,  sehr  kurz  ge- 
stielt. —  Nordsee. 

3161.  P.  nigrescens  (Dillw.)  Grev.  —  P.  regularis,  sentosa,  violascens, 
lophura,  dichocephala  Kg.  —  Hutchinsia  nigrescens  Ag.  —  Taf.  LII B,  Fig.  1 ; 
Taf.  XLIXE,  Fig.  3,  4.  —  Thallus  jung  purpurrot,  etwas  schlüpfrig,  älter 
schwärzlich  und  kaum  schlüpfrig,  10 — 30  cm  hoch,  rasig,  fast  unberindet 
(meist  nur  am  Grunde  leicht  berindet),  am  Grunde  x/4  —  1  mm,  in  den  End- 
verzweigungen 40 — 160  u  dick,  allseitig  reichlich,  oft  etwas  fiederig  verzweigt. 
Perizentralzellen  12 — 20,  meist  16.  Äste  rutenförmig,  mit  fast  regelmässig 
fiederiger  oder  doldentraubiger  Verzweigung  oder  nur  zerstreut,  mit  nach 
dem  Ende  verjüngten,  kurzen  einfachen  oder  längeren  und  oben  verzweigten 
Astchen  besetzt.  Mittlere  Glieder  l1/» — 4mal,  untere  und  obere  etwa  ebenso 
lang  als  dick.  Alle  Zweige  aufrecht  bis  abstehend,  die  stärkeren  im  Alter 
unten  fast  kahl  oder  nur  mit  dornenförmigen  Zweigstumpfe  n  besetzt.  Tetra- 
sporangien in  leicht  gewundenen,  etwas  höckerigen  Astchen.  Cystokarpien 
breit  eiförmig,  sehr  kurz  gestielt.  —  Nord-  und  Ostsee. 

3162.  P.  opaca  (Ag.)  Zanard.  —  P.  barbata,  tripinnata,  stictophloea, 
ophiocarpa,  umbellifera,  fasciculata,  erythrocoma,  repens,  condensata,  macro- 
cephala,  virens,  phleborhiza,  scoparia,  melanochroa  Kg.  —  P.  spiculifera 
Zanard.  —  P.  disticha  Zanard.  —  Hutchinsia  opaca  Ag.  —  Thallus  braun, 
ziemlich  fest,  1 — 9  cm  hoch,  dichtrasig,  unberindet,  am  Grunde  150 — 400  /u, 
in  den  End Verzweigungen  80 — 120  \i  dick,  am  Grunde  ein  Geflecht  wurzeln- 
der, niederliegender  Fäden  bildend,  aus  denen  sich  die  allseitig  abwechselnd, 
oft  fast  rispig  verzweigten  Stämmchen  erheben.  Perizentralzellen  15—20 
und  mehr.  Aste  rutenförmig,  abstehend,  bei  nicht  fruchtenden  oder  Cysto- 
karpien tragenden  Pflanzen  mit  meist  un verzweigten ,  geraden,  abstehenden, 
bei  der  Tetrasporangien  tragenden  mit  etwas  verzweigten,  mehr  aufrechten, 
x/2 — 4  mm  langen  Astchen  besetzt.  Mittlere  Glieder  1 — l^mal  so  lang, 
obere  und  untere  kürzer  als  dick.  Tetrasporangien  in  leicht  gewundenen 
höckerigen  Astchen.  Cystokarpien  sitzend,  an  steiferen  Astchen,  fast  kugelig. 
—  Adriatisches  Meer.  —  var.  tripinnata  (J.  Ag.).  Thallus  olivgrün- 
rötlich, trocken  schwärzlich,  5 — 10  cm  lang,  in  verworrenen  Raschen,  un- 
berindet, am  Grunde  400 — 700  \x,  in  den  Endverzweigungen  80 — 200  fx  dick, 
allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Perizentralzellen  zwölf.  Äste  abstehend, 
reich  abwechselnd,  mit  in  der  Mitte  2 — 8  mm  langen,  oben  und  unten 
kürzeren,  mehr  oder  weniger  angedrückt  verzweigten  Ästchen  besetzt.  Alle 
Äste  meist  etwas  zickzackartig  hin-  und  hergebogen.  Mittlere  Glieder  so 
lang,   obere   und   untere  kürzer  als  breit.     Tetrasporangien  in  leicht  gewun- 


—     80     — 

denen,    höckerigen    Astchen.      Vielleicht    doch    eine    eigene    Art.   —   Adria- 
tisches  Meer. 

3163.  P.  fastigiata  (Roth.)  Grev.  —  Hutchinsia  fastigiata  Ag.  — 
Thallus  rötlich-olivbraun,  trocken  schwarz,  5 — 10  cm  hoch,  in  dichten,  fast 
kugeligen,  gleich  hohen  Rasen,  unberindet,  am  Grunde  300  —  400,  in  den 
Endverzweigungen  80  — 160  ix  dick,  ziemlich  regelmässig  zusammengesetzt- 
gabelig  verzweigt.  Perizentralzellen  12 — 24.  Zweige  abstehend,  End Ver- 
zweigungen nach  der  Spitze  zu  verdünnt  und  oft  leicht  zangenartig  gegen- 
einander geneigt.  Glieder  nur  J/s — ^rnal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien 
in  höckerigen  Endästchen.  Cystokarpien  eiförmig  sitzend,  an  Stelle  der 
letzten  Gabelästchen.  —  Nordsee,  epiphytisch  hauptsächlich  auf  Ascophyllum 
undosum. 

3164.  P.  polyspora  (Ag.)  J.  Ag.  —  Hutchinsia  polyspora  Ag.  — 
Thallus  purpurbraun,  ziemlich  steif,  8 — 15  cm  hoch,  rasig,  hoch  hinauf  be- 
rindet, am  Grunde  a/2  —  1  mm  und  darüber  dick,  in  den  Endverzweigungen 
40 — 60  /n  dick,  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Perizentralzellen  sechs  bis 
sieben,  oben  oft  nur  fünf.  Aste  rutenförmig  verlängert,  abstehend,  unten 
fast  nackt,  oben  mit  rutenförmigen,  aufrechten  Zweigen  besetzt,  die  fast 
dichotom  aufrechte  Astchen  tragen.  Glieder  unten  kürzer,  oben  ein-  bis 
zweimal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  gereiht  in  etwas  höckerigen 
Astchen.     Cystokarpien  breit  eiförmig,  gestielt.   —  Adriatisches  Meer. 

3165.  P.  Brodiaei  (Dillw.)  Grev.  —  P.  penicillata,  polycarpa,  poly- 
chotoma,  multifida,  callitricha  Kg.  —  Hutchinsia  Brodiaei  Lyngb.  —  H.  peni- 
cillata Ag.  —  Thallus  purpurrot  bis  braun,  10 — 30  cm  hoch,  am  Grunde 
Xl%  —  1  mm,  in  den  Endverzweigungen  60 — 80  /.i  dick,  hoch  hinauf  berindet, 
in  den  Astchen  unberindet,  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Perizentralzellen 
sechs  bis  acht.  Stämmchen  einfach  oder  in  Hauptäste  geteilt,  die  mit  5  bis 
30  mm  langen,  reich  verzweigten,  im  Umfange  eirunden  oder  lanzettlichen 
Zweigbüscheln  besetzt  sind,  oft  fast  vom  Grunde  an  bis  zur  Spitze,  wo  sie 
allmählich  kleiner  werden.  Glieder  nur  in  den  Ästchen  deutlich  erkennbar 
und  hier  fast  ebenso  lang  als  dick.  Tetrasporangien  in  fast  perlschnurartig 
angeschwollenen  Astchen,  gereiht.  Cystokarpien  eiförmig,  sehr  kurz  gestielt, 
an  kleinen  Astchen,  oft  fast  sitzend.  —  Nordsee. 

3166.  P.  fruticulosa  (Wulf.)  Spreng.  —  P.  Wulfeni  J.  Ag.  — 
P.  Martensiana,  cymosa,  pycnophloea,  comosa,  comatula,  humilis,  polyphora 
Kg.  —  Hutchinsia  fruticulosa  Ag.  —  H.  Wulfeni  Ag.  —  Taf.  LH,  Fig.  4; 
Taf.  XLIXE,  Fig.  5,  6.  —  Thallus  purpurbraun  bis  olivgrün,  1—12  cm 
hoch,  in  fast  kugeligen,  oft  etwas  verworrenen  Rasen,  hoch  hinauf,  oft  bis 
in  die  Astchen  berindet,  am  Grunde  300  —  600,  in  den  Endverzweigungen 
100 — 200  fx  dick,  allseitig  abwechselnd  strauchartig  verzweigt.     Perizentral- 


—     81     — 

zellen  acht  bis  zwölf.  Aste  abstehend  bis  gespreizt,  rutenförmig,  der  Länge 
nach  in  fast  gleichen  Abständen  mit  abstehenden  bis  gespreizten,  1 — 5  mm 
langen,  einfachen  dornartigen  oder  oft  etwas  fiederig  verzweigten  Astchen 
abwechselnd  besetzt,  bei  der  Tetrasporangien  tragenden  Pflanze  mit  reichen, 
oft  fast  büscheligen  Astchen.  Glieder  kürzer  als  dick.  Tetrasporangien  an 
gewundenen,  wenig  höckerigen  Astchen.  Cystokarpien  etwas  niedergedrückt- 
kugelig,  sitzend.  —   Adriatisches  Meer. 


Unsichere  oder  unvollständig  bekannte  Arten. 

P.  coarctata  Kg.  —  Thallus  klein,  9 — 14  mm  hoch,  etwas  steif,  vom 
Grunde  bis  zur  Spitze  wurzelnd,  gespreizt  dichotom  und  fast  gleich  hoch 
verzweigt,  Endverzweigungen  zuletzt  pinselig,  wurzelnd.  Zweige  am  Ende 
schildförmig.  Mittlere  Glieder  so  lang,  oberste  und  unterste  halb  so  lang 
als  breit.  Perizentalzellen  fünf.  Gelenke  angeschwollen-knotig.  —  Adria- 
tisches Meer. 

P.  parvula  Zanard.  —  Fäden  rosig-purpurn,  weniger  als  haardick, 
kleinrasig,  am  Grunde  wurzelnd,  mit  verlängerten  Haftfasern,  reich  bogig 
verzweigt,  mit  unregelmässig,  meist  abwechselnd  einseitigen,  verlängerten 
Zweigen,  Endverzweigungen  an  beiden  Enden  verjüngt,  unterhalb  des  Gipfels 
pinselig,  mit  sehr  zierlichen  Pinselbüscheln.  Perizentralzellen  fünf.  Glieder 
so  lang  als  dick.     Gelenke  durchsichtig,  flach.  —  Adriatisches  Meer. 

P.  adscendens  Menegh.  —  Thallus  spinnwebartig,  niederliegend, 
wurzelnd,  aufsteigend,  mit  senkrecht  aufsteigenden,  dichotom  verzweigten, 
2 — 3  cm  hohen  Stamm chen,  purpurrot.  Astchen  meist  einseits wendig,  die 
jüngeren  gebogen,  an  der  Spitze  pinselig.  Perizentralzellen  fünf.  Glieder 
l1/2 — 2  mal  so  lang  als  dick,  die  untersten  und  obersten  sehr  kurz.  —  Adria- 
tisches Meer. 

P.  foambusina  Menegh.  —  Thallus  steif,  haardick,  4 — 4,5  cm  lang, 
bald  oberhalb  des  Grundes  verzweigt,  mit  ziemlich  regelmässig  nach  jedem 
sechsten  Glied  entspringenden,  abwechselnden,  seltener  gepaarten,  aufrechten 
und  in  derselben  Weise  weiter  verzweigten  Ästen.  Astchen  regelmässig  nach 
der  Spitze  zu  kleiner  werdend,  unterhalb  des  Gipfels  pinselig.  Glieder  am 
Grunde  l^mal  so  lang  als  dick,  nach  oben  zu  allmählich  bis  achtmal  so 
lang,  an  den  Zweigen  oben  und  unten  kürzer,  in  der  Mitte  dreimal  so  lang 
als  dick.  Perizentralzellen  fünf,  gewunden  und  spiralig  gedreht.  Gelenke 
am  Grunde  stark  vortretend.  Tetrasporangien  tragende  Astchen  höckerig, 
verlängert.  —  Adriatisches  Meer. 

P.  polyrhiza  Kg.  —  Thallus  niederliegend,  haardünn,  2,5 — 3  cm  lang, 
büschelig  verzweigt,  mit  fast  dichotom  und  fast  gleich  hoch  verzweigten,  an 

Thom^-Migula,  Flora.     VI.    2.  6 


—     82     — 

der  Spitze  schlüpfrigen,  karminroten,  Haarblätter  tragenden  und  stark  ver- 
jüngten, überall  Wurzelfäden  entsendenden  Zweigen.  Glieder  ungefähr  so 
lang  als  dick.     Perizentralzellen  fünf.  —  Adriatisches  Meer. 

P.  nitens  Menegh.  —  Thallus  spinnwebartig,  2,5 — 3  cm  hoch,  weit 
ausgebreitet,  niederliegend,  mit  verlängerten,  dichtrasigen  Zweigen.  Zweige 
vom  Grunde  an  vielfach  gabelig  verzweigt,  Zweigchen  weit  abstehend,  unter- 
halb des  Gipfels  pinselig.  Glieder  der  Hauptäste  l^nial  so  lang,  die 
unteren  an  den  Zweigen  ebenso  lang,  die  mittleren  zwei-  bis  achtmal  so  lang, 
die  obersten  kürzer  als  breit.  Tetrasporangien  lang  gereiht.  Thallus  glänzend, 
Li^tanienbraun.  —  Adriatisches  Meer. 

1*.  setigera  Kg.  —  Thallus  berindet,  Hauptstamm  über  borstendick, 
spärlich,  fast  dichotom  verzweigt,  mit  fast  borstendicken,  3 — 5  mm  langen, 
einfachen  oder  etwas  verzweigten,  leicht  gewundenen  oder  gebogenen,  an 
den  Spitzen  wenige  Tetrasporangien  tragenden  seitlichen  Astchen  besetzt. 
Perizentralzellen  weit,  vier-  bis  fünf,  die  unteren  locker  geädert.  —  Adria- 
tisches Meer. 

P.  incurva  Zanard.  —  Thallus  schwarzpurpurn,  steif,  aus  nur  am  Grunde 
wurzelnden,  rasigen,  unter  dem  Gipfel  stumpf  pinseligen,  borstenförmigen, 
reich  pyramidenförmig  verzweigten  Fäden  gebildet.  Obere  Zweige  gekrümmt, 
stark  genähert,  gleich  hoch,  mit  sehr  kurzen,  fast  schuppenförmigen,  ebenso 
gebogenen,  stumpfen  Astchen  vom  Grunde  bis  zur  Spitze  zerstreut  besetzt. 
Glieder  kürzer  als  breit.  Gelenke  undeutlich  angeschwollen.  Perizentral- 
zellen mehr  als  zwölf.  Cystokarpien  eiförmig,  angedrückt,  undurchsichtig, 
gebogen,  fast  sitzend,  meist  an  den  Endzweigen  zerstreut.  —  Adriatisches 
Meer. 

Gattung  Pterosiphonia  Falkenberg. 

Thallus  aufrecht  oder  aus  kriechendem  Hauptstamm  aufsteigend,  ab- 
abgeflacht  bis  flach,  zweireihig  alternierend  verzweigt,  mit  deutlicher,  quer- 
{liederter,  von  fünf  bis  zwölf  Perizentralzellen  umgebener  Zentralachse, 
nackt  oder  mehr  oder  weniger  weit  von  einer  nach  aussen  kleinzelliger 
werdenden  Rinde  umgeben.  Rand  der  Langtriebe  zweizeilig  durch  längere 
oder  kürzere  Stachelzähne  oder  ebenso  gefiederte  Kurztriebe  gefiedert.  Haar- 
blätter fehlen.  Tetrasporangien  zahlreich  in  Längsreihen  auf  der  flachen 
Seite  der  Sprosse  oder  Stachelzähne.  Cystokarpien  eiförmig,  mit  ziemlich 
dicker  Fruchtwand,  seitlich  sitzend. 

3167.    Pt.  pennata  (Roth)  Falkenb.  —  Polysiphonia  pennata  J.  Ag. 

-  P.  pinnulata  Kg.  —  Hutchinsia  pennata  Ag.  —  Thallus  purpurrot,  trocken 

schwärzlich,   weich,   2—5  cm  hoch,   rasig,  unberindet,   aus   niederliegenden, 


log 


Cca^n^ 


49, 


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c.  /r//<n<r/r///<ync<<r/r 


—     83     — 

verzweigten  und  verworrenen,  wurzelnden  Fäden  und  aus  diesen  zahlreich 
entspringenden,  aufrechten,  geraden,  am  Grunde  150 — 350  ^u,  nach  oben  zu 
verjüngten  Stämmchen  bestehend.  Stämmchen  meist  einfach  oder  doppelt 
abwechselnd  zweizeilig  fiederästig,  mit  1/2 — 2  mm  langen  und  80 — 225  ^ 
dicken,  einfachen,  aus  breiter  Basis  nach  der  Spitze  zu  verschmälerten,  ab- 
stehenden Fiederchen  besetzt.  Junge  Fiederchen  etwas  eingekrümmt,  alt 
gerade  und  zuweilen  wieder  etwas  gefiedert.  Glieder  ]/3 — l1/2mal  so  lang 
als  breit.  Perizentralzellen  acht  bis  neun.  Fruktifikation  noch  nicht  be- 
obachtet. —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Brongniartella  Bory. 

Thallus  stielrund,  radiär,  weit  herab  mit  gefärbten,  fast  gabelig  ver- 
zweigten, spiralig  gestellten  Haarblättern  besetzt.  Zentralachse  von  fünf  bis 
sieben  Perizentralzellen  umgeben.  Berindung  fehlt  oder  wird  durch  zu- 
sammenschliessende  Rhizoiden  gebildet.  Die  Verzweigungen  gehen  aus  den 
Basalzellen  der  Haarblätter  hervor.  Tetrasporangien  in  grosser  Anzahl  ge- 
häuft, in  besonderen  Fruchtästchen  oder  in  stichidienartig  ausgebildeten  Ab- 
schnitten von  Zweigen,  in  schraubig  gedrehten  Längsreihen,  einzeln  in  jedem 
Glied  des  fertilen  Sprosses.  Von  Polysiphonia,  der  die  Gattung  im  übrigen 
gleicht,  ist  Brongniartella  hauptsächlich  durch  die  bleibenden  gefärbten  Haar- 
blätter verschieden. 

3168.  B.  byssoides  (Good.  et  Woodw.)  Schmitz.  —  Polysiphonia 
byssoides  Grev.  —  P.  byssacea,  Dillwynii,  vaga,  asperula,  Bongii  Kg.  — 
P.  dasyaeformis   Zanard.  —  P.  Solierii  J.  Ag.  —  Hutchinsia   byssoides  Ag. 

—  H.  villifera  Ag.  —  Brongniartella  Solierii  Schmitz.   —  Br.  elegans  Bory. 

—  Lophothalia  Solierii  J.  Ag.  —  Taf.  XLIXF,  Fig.  2,  3.  —  Thallus  kar- 
minrot, trocken  braun,  10 — 20  cm  hoch,  unberindet,  am  Grunde  300 — 1000  (x 
und  darüber,  in  den  Endverzweigungen  60 — 100  fi  dick,  regelmässig  allseitig 
abwechselnd  verzweigt.  Stämmchen  einfach  oder  in  mehrere  Hauptäste  ge- 
teilt, welche  an  allen  Gliedern  verlängerte,  nach  der  Spitze  zu  verjüngte, 
abstehende,  an  jedem  Gliede  wieder  mit  Astchen  besetzte  Aste  tragen.  Ast- 
chen kurz,  fast  dornartig,  nach  der  Spitze  zu  verjüngt,  einfach  oder  verzweigt, 


Erklärung  zu  Tafel  XLIXF. 

Fig.  1.     Polysiphonia  violacea,  Cj^stokarp. 

„     2.     Brongniartella  byssoides,  schwach  vergrössert. 

,     3.  -  „  Sprossstück  mit  Haarblatt  und  Ästchen,  etwas 

stärker  vergrössert. 
4.     Rhodomela  subfusca,  sporangientragendes  Ästchen. 
,,     5.  „  _  Stengelquerschnitt. 

fi* 


—     84     — 

gerade  oder  leicht  zickzackförmig  gebogen,  an  allen  Gliedern  lange,  ver- 
zweigte, rosenrote,  zarte  Haarblätter  tragend.  Perizentralzellen  sieben.  Glieder 
ein-  bis  sechsmal  so  lang  als  breit,  in  den  Astchen  kürzer  als  in  den  Haupt- 
ästen. Tetrasporangien  gereiht  in  höckerigen,  gewundenen,  pinseligen  Ast- 
chen.   Cystokarpien  sitzend,  eiförmig-kugelig.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Rhodomela  J.  Ag. 

Thallus  aufrecht,  stielrund,  seitlich  verzweigt,  mit  deutlich  gegliederter 
Zentralachse,  aber  ohne  deutlich  vortretende  Perizentralzellen.  Rinde  innen 
grosszellig,  aussen  kleinzellig.  Haarblätter  am  Scheitel  vorhanden,  aber  bald 
abfallend.  Sporangien  in  grosser  Zahl  gehäuft  in  den  oberen,  wenig  ver- 
änderten, von  Haarblättern  befreiten  Sprossabschnitten,  meist  zu  zwei  in 
jedem  Glied,  in  Längsreihen  geordnet.  Cystokarpien  meist  lang  gestielt, 
kugelig-eiförmig,  mit  ziemlich  dünner  Fruchtwand  und  endständigen,  keulen- 
förmigen Carposporen. 

3169.  Rh.  subfusca  (Woodw.)  C.  Ag.  —  Rh.  Cladostephus  J.  Ag. 
—  Rh.  lycopodioides  (L.)  Ag.  —  Lophura  lycopodioides  Kg.  —  L.  gracilis 
Kg.  —  L.  cymosa  Kg.  —  Aphanartron  Cladostephus  J.  Ag.  —  Taf.  XLIX  B, 
Fig.  3;  Taf.  XLIXF,  Fig.  4,  5.  —  Thallus  karmin-  bis  purpurrot,  in  den 
älteren  Thallusteilen  braunrot,  10 — 20  cm  hoch,  im  Aussehen  sehr  veränder- 
lich, am  Grunde  T/2  bis  über  1  mm,  in  den  Endverzweigungen  60 — 400  fx 
dick,  reich  allseitig  abwechselnd  verzweigt,  mit  rutenf örmigen ,  abstehenden, 
unten  nackten,  oben  meist  dicht  mit  kleinen  2 — 10  mm  langen,  pfriemlichen 
Ästchen  besetzten  Zweigen.  Alte  Pflanzen  erscheinen  strauchartig,  mit 
steifen,  abstehenden,  oft  ziemlich  entfernt  stehenden  Astchen,  jüngere  und 
namentlich  auch  Tetrasporangien  tragende  haben  namentlich  an  den  Ast- 
enden dichtbüschelig  gedrängte  Astchen.  In  diesen  büscheligen,  oft  korym- 
bosen,  etwas  höckerigen  Astchen  stehen  die  Tetrasporangien.  Cystokarpien 
an  den  Astchen  gestielt,  zahlreich,  eiförmig-kugelig.  Perizentralzellen  sechs 
bis  sieben,  wenig  hervortretend.  —  Nord-  und  Ostsee. 

Gattung  Strebtooladia  Schmitz. 

Thallus  aufrecht,  dorsiventral,  seitlich  verzweigt,  stielrund  oder  schwach 
abgeflacht,  aus  sympodialen  Gliedern  zusammengesetzt.  Sprosse  an  der  Spitze 
rückwärts  gekrümmt,  auf  der  Rückseite  abwechselnd  seitlich  Zweige  ent- 
sendend. Achse  mit  vier  bis  acht  Perizentralzellen,  ohne  oder  mit  Rinde. 
Tetrasporangien  zahlreich  in  wenig  veränderten  fertilen  Ästchen  in  schraubig 
gedrehten  Längsreihen  oder  etwas  zickzackförmig,  beim  Reifen  stark  an- 
schwellend. 


—     85     — 

3170.  Str.  collabens  (Ag.)  Falkenb.  —  Hutchinsia  collabens  Ag.  — 
Polysiphonia  collabens  Kg.  —  P.  platyspira  Kg.  —  P.  nodifera  Kg.  — 
Thallus  karmin-  bis  purpurrot,  trocken  mehr  bräunlich,  1 — 10  cm  hoch, 
rasig,  unberindet,  am  Grunde  300 — 800  ^u,  in  den  Endverzweigungen  40  bis 
120  f.i  dick,  mehr  oder  weniger  regelmässig  dichotom  und  fast  gleich  hoch 
verzweigt.  Zweige  abstehend,  nackt  oder  mit  seitlichen,  gabeligen,  an  den 
Spitzen  oft  eingekrümmten  Astchen  besetzt.  Haarblätter  hinfällig  und  an 
entwickelten  Pflanzen  gewöhnlich  fehlend.  Perizentralzellen  fünf.  Glieder 
in  der  Mitte  ein-  bis  zweimal  so  lang,  oben  und  unten  kürzer  als  breit. 
Tetrasporangien  bei  der  Reife  stark  höckerig  in  den  Astchen  vortretend, 
gereiht.     Cystokarpien  breit  eiförmig,  gestielt.  —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  HerposipNonia  Naegeli. 

Thallus  kriechend,  durch  Haftfasern  befestigt,  meist  aus  niederliegenden 
Stämmchen  aufsteigend,  seitlich  verzweigt,  stielrund  oder  abgeflacht,  mit 
dorsi ventral  gebauten,  gestreckten,  an  der  Spitze  rückwärts  eingekrümmten 
Langtrieben,  die  an  jedem  vierten  Gliede  seitlich  alternierend  wieder  Lang- 
triebe und  an  den  Langtrieb -freien  Gliedern  vom  Rücken  abgehende  Kurz- 
triebe tragen.  Haarblätter  an  den  Kurztrieben  spiralig  oder  abwechselnd, 
abfällig.  Sporangien  im  unteren  oder  mittleren  Teil  der  Kurztriebe,  in  Längs- 
reihen. Cystokarpien  kugelig  oder  eiförmig,  mit  keulenförmigen,  endständigen 
Sporen. 

3171.  H.  tenella  (Ag.)  Naeg.  —  Polysiphonia  tenella  J.  Ag.  — 
Hutchinsia  tenella  Ag.  —  Taf.  XLIXG,  Fig.  3.  —  Thallus  karminrosa, 
rasenförmig,  1  —  2  cm  hoch,  30 — 80  \jl  dick,  ziemlich  schlaff,  mit  kriechendem 
oder  aufsteigendem,  verzweigtem,  an  der  Spitze  eingekrümmtem,  abwärts 
Haftfasern  entsendendem  Stämmchen.  Äste  und  Hauptstamm  aufwärts  mit 
zweireihig  einseitswendigen  unverzweigten,  1 — 7  mm  langen,  aus  jedem  Gliede 
entspringenden  und  nur  an  den  Verzweigungsstellen  fehlenden  Astchen  be- 
setzt. Glieder  kürzer  oder  bis  1/2mal  länger  (und  selbst  in  den  Astchen 
darüber),  als  dick.  Tetrasporangien  in  der  Mitte  der  Astchen,  perlschnur- 
artig gereiht.  —   An  grösseren  Algen  im  Adriatischen  Meere. 

3172.  H.  secunda  (Ag.)  Naeg.  —  Hutchinsia  secunda  Ag.  —  Poly- 
siphonia secunda  Zanard.  —  Hutchinsia  adunca  Ag.  —  Thallus  rosenrot,  im 
Alter  dunkelrot  bis  braun,  in  1  —  2  cm  hohen  verworrenen  Raschen,  etwas 
steif,  unberindet,  60 — 120  fx  dick,  mit  kriechendem,  später  oft  aufsteigendem, 
verzweigtem,  abwärts  Haftfasern  entsendendem,  aufwärts  einfach  zweireihig 
einseitswendige  Astchen  tragendem  Stämmchen.  Diese  Kurztriebe  entspringen 
aus  jedem  dritten  oder  fünften  Glied  und  sind  in  der  Jugend  wie  die  Spitze 


—     86     — 

des  Stärnmchens  und  der  Zweige  rückwärts  eingekrümmt.  Glieder  so  lang 
bis  zweimal  so  lang  als  dick.  Perizentralzellen  acht  bis  zehn.  Tetraspo- 
rangien  zu  wenigen  (drei  bis  sechs)  ungefähr  in  der  Mitte  der  fertilen  Ast- 
chen, die  wenig  angeschwollen  sind.  Der  vorigen  Art  sehr  ähnlich.  — 
Adriatisches  Meer,  an  grösseren  Algen. 

Gattung  Lophosiphonia  Falkenb. 

Thallus  kriechend,  seitlich  verzweigt,  dorsiventral;  alle  Verzweigungen 
anfangs  mit  nach  der  Bauchseite  eingebogener,  zuletzt  gerade  gestreckter 
Spitze.  Verzweigung  unregelmässig;  Langtriebe  hauptsächlich  nur  seitlich, 
niederliegend  und  wie  die  Stämmchen  abwärts  Haftfasern  entsendend.  Kurz- 
triebe  auf  der  Rückseite  der  Stämmchen  und  Langtriebe  vereinzelt  oder  zahl- 
reich, gereiht  entspringend,  einfach  oder  mit  am  Ende  schopfig  zusammen- 
gedrängten Haarblättern.  Zentralachse  mit  gut  erkennbaren  Perizentralzellen, 
Berindung  fehlt.  Tetrasporangien  in  den  blattlosen  unteren  und  mittleren 
Teilen  von  Kurztrieben  oder  Abschnitten  von  Langtrieben,  gereiht.  Cysto- 
karpien  unbekannt. 

3173.  L.  subadunca  (Kg.)  Falkenb.  —  Polysiphonia  subadunca  Kg. 

—  P.  pygmaea,  subtilis,  barbatula  Kg.  —  Hutchinsia  tenella  Kg.  —  Thallus 
rotbraun,  in  1 — 2  cm  hohen  dichten  Raschen;  mit  niederliegendem,  wurzeln- 
dem, verzweigtem  Hauptstämmchen  und  aufrechten,  zerstreut  ästigen  Zweigen, 
unberindet,  60 — 90  /.i,  in  den  Endverzweigungen  30 — 40  \i  dick.  Perizentral- 
zellen sechs.  Äste  abstehend,  zerstreut,  mit  kurzen,  abstehenden  oder  ge- 
spreizten, an  der  Spitze  eingekrümmten  Astchen  besetzt.  —  Adriatisches  Meer. 

—  var.  intricata  (J.  Ag.)  Hauck.  P.  intricata  J.  Ag.  P.  stuposa  Kg. 
P.  uncinata  Kg.  Thallus  in  kleineren  oder  grösseren,  verworrenen,  allseitig 
ausgebreiteten,  später  frei  schwimmenden  Rasen.  Fäden  verlängert  hin-  und 
hergebogen,  niederliegend,  dann  aufsteigend.  Äste  und  Ästchen  fast  gespreizt, 
stellenweise  etwas  einseitig  entspringend.  —  Adriatisches  Meer,  in  Salinen 
und  Salztümpeln. 

3174.  L.  obscura  (Ag.)  Falkenb.  —  Polysiphonia  obscura  J.  Ag.  — 
P.  reptabunda  Suhr.  —  P.  adunca  Kg.  —  P.  virens  Kg.  —  Hutchinsia 
obscura  Ag.  —  Thallus  dunkelpurpurn,  trocken  fast  schwärzlich,  in  1 — 2  cm 
hohen,  dichten,  ausgebreiteten  Raschen,  unberindet,  60 — 90  fi  dick,  mit 
niederliegenden,  verworren  verzweigten,  wurzelnden  Hauptästen  und  zahl- 
reichen aufrechten,  steifen,  einfachen  oder  mit  kürzeren  oder  längeren  Ast- 
chen oft  etwas  einseitig  besetzten  Zweigen.  Ästchen  aufrecht  bis  abstehend, 
in  der  Jugend  mit  einwärts  gekrümmter  Spitze.  Tetrasporangien  tragende 
Äste    mehr    verzweigt,    höckerig -perlschnurartig    verdickt,    mit    zahlreichen 


—     87     — 

spiralig  gereihten  Sporangien.    Glieder  ungefähr  so  lang  als  dick,  bald  etwas 
länger,  bald  etwas  kürzer.   —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Dipteroslphonia  Schmitz  et  Falk. 

Thallus  kriechend,  stielrund  oder  abgeflacht,  dorsiventral,  seitlich  ver- 
zweigt, mit  Haftfasern.  Zentralachse  mit  fünf  oder  mehr  Perizentralzellen, 
gut  entwickelt,  ohne  Berindung.  Sprosse  mit  verzweigten  Langtrieben  und 
nicht  verzweigten  Kurztrieben.  Langtriebe  an  jeder  Gliederzelle  verzweigt 
und  zweireihig  alternierend,  mit  Astpaaren  besetzt,  von  denen  der  obere  zum 
Langtrieb,  der  untere  etwas  rückwärts  verschobene  zum  Kurztrieb  wird. 
Kurztriebe  an  der  Spitze  zuweilen  mit  Haarblättern.  Sporangien  in  grösserer 
Zahl,  in  der  Sprossachse  etwas  vergrösserter  Kurztriebe  oder  vereinfachter 
begrenzter  Langtriebe,  in  geraden  Längsreihen,  bei  der  Reife  stark  an- 
schwellend. Cystokarpien  eiförmig,  einzeln  oder  zu  zwei  einem  Kurztrieb 
ansitzend. 

3175.  D.  ringens  (Schousb.)  Falkenb.  — Hutchinsia  ringens  Schousb. 
—  Polysiphonia  ringens  Zanard.  —  P.  flagellifera  Reinsch.  —  P.  spinella 
J.  Ag.  —  Taf.  XLIXH,  Fig.  1,  2.  —  Thallus  dunkelpurpurn,  trocken 
schwärzlich,  in  höchstens  bis  1  cm  hohen,  dicht  verworrenen,  fast  filzigen 
Raschen  auf  anderen  Algen,  unberindet,  steif,  unten  60 — 100  ^u,  in  den  End- 
verzweigungen 40 — 80  (x  dick,  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Perizentral- 
zellen fünf.  Zweige  bald  aus  jedem  Gliede,  bald  weniger  dicht  entspringend, 
die  Hauptäste  niederliegend,  die  Zweige  aufrecht,  dicht,  meist  verflochten, 
der  Länge  nach  mit  kurzen,  bis  1  mm  langen,  fast  gespreizten,  meist  leicht 
gebogenen,  gegen  die  Spitze  verdünnten,  fast  dornartigen  Astchen  besetzt. 
Glieder  halb  so  lang  bis  fast  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  in  etwas 
höckerigen  Astchen.  —  Adriatisches  Meer,  auf  grösseren  Algen. 

Gattung  Halopitys  Kg. 

Thallus  fleischig,  aufrecht,  stielrund,  dorsiventral.  Zentralachse  mit 
fünf  Perizentralzellen,  von  einer  ungegliederten,  aussen  kleinzelliger  werden- 
den, dicht  geschlossenen  Rinde  umgeben.  Hauptspross  gestreckt,  mit  auf 
der  Bauchseite  eingekrümmter  Spitze,  in  regelmässigen  Abständen  an  den 
Seiten  durch  gepaarte,  selbst  in  gleicher  Weise  weiter  verzweigte  Sprosse 
verzweigt.  Haarblätter  hinfällig,  nur  auf  der  Rückseite  der  eingekrümmten 
Sprossspitzen  in  einer  Längslinie.  Tetrasporangien  in  zwei  Längsreihen  auf 
der  Bauchseite  von  an  der  Spitze  eingekrümmten  Stichidien,  die  aus  den 
Endabschnitten  der  letzten  Seitensprosse  entstehen;  in  jedem  Gliede  zwei 
Tetrasporangien.  Cystokarpien  fast  kugelig,  ziemlich  dick,  einzeln  oder  zu 
mehreren    und    dann    dicht    gedrängt    auf   der   Rückseite   besonderer   kleiner 


—     88     - 

Fruchtsprosse,  durch  letztere  wie  gestielt  den  Seiten  der  stärkeren  Sprosse 
ansitzend. 

3176.  H.  pinastroides  (Gm.)  Kg.  —  Rytiphloea  pinastroides  Ag.  — 
R.  episcopalis  Endl.  —  Taf.  XLIXG,  Fig.  4.  —  Thallus  schwarzpurpurn, 
trocken  schwärzlich,  aus  krustenartiger  Haftscheibe  entspringend,  10 — 30  cm 
hoch,  stielrund,  wiederholt  fast  gegenständig  innensei ts wendig  verzweigt, 
oben  dicht  gebüschelt  und  gleich  hoch,  jung  überall  mit  bauch wärts  ein- 
gekrümmten Spitzen.  Hauptstamm  und  Äste  mit  zahlreichen,  3 — 20  mm 
langen,  1/i — x/2  mm  dicken,  fast  spindelförmigen,  an  der  Spitze  etwas  haken- 
förmig eingekrümmten,  einzeln  paarig  oder  büschelig  entspringenden,  an 
älteren  Teilen  oft  sehr  dichtstehenden  Astchen  besetzt.  Tetrasporangien  in 
einwärtsgekrümmten  kleinen  Stichidien.  Cystokarpien  an  büscheligen  schnecken- 
förmig gekrümmten,  am  Rücken  kammförmigen  Zweigchen.  —  Adriatisches 
Meer. 

Gattung  Rytiphloea  J.  Ag. 

Thallus  dorsiventral  gebaut,  aufrecht,  schmal  bandartig  abgeflacht, 
knorpelig.  Zentralachse  mit  fünf  Perizentralzellen ,  aussen  von  dicht- 
geschlossener, kleinzelliger  Rinde  umgeben.  Hauptspross  gestreckt,  mit  auf 
der  Bauchseite  eingerollter  Spitze,  seitlich  durch  alternierende  dem  Haupt- 
spross ähnlich  gebaute  Äste  fiederig  verzweigt.  Alle  Sprosse  tragen  auf  der 
Rückseite  der  eingerollten  Spitze  eine  Längsreihe  hinfälliger  Haarblätter. 
Tetrasporangien  in  Stichidien  wie  bei  Halopitys,  ebenso  sind  auch  die  Cysto- 
karpien wie  bei  Halopitys  gestaltet. 

3177.  ß.  tinctoria  (Clem.)  Ag.  —  R.  rigidula  Kg.  —  R.  seminuda 
Kg.  —  R.  semicristata  J.  Ag.  —  Taf.  LUC,  Fig.  1.  —  Thallus  oben  heller, 
unten  dunkler  purpurbräunlich,  trocken  schwärzlich,  in  süssem  Wasser  rasch 
absterbend  und  das  Wasser  rot  färbend,  4  —  12  cm  hoch,  in  meist  sehr  dichten 
Rasen,  am  Grunde  zusammengedrückt  flach,  oft  fast  rinnenförmig,  1 — 2  mm, 
in  den  Ästchen  etwa  1/4  mm  breit,  ziemlich  regelmässig  abwechselnd  ge- 
fiedert. Hauptzweige  nach  der  Spitze  zu  wenig  verschmälert,  fast  linear, 
mit  stumpfen,  meist  eingekrümmten  oder  eingerollten  Spitzen,  mit  Mittel- 
rippe, von  welcher  aus  die  Fiedern  entspringen.  Tetrasporangien  in  kaum 
veränderten  Fiederchen.  Cystokarpien  reihenweise  hintereinander  an  der 
Rückenseite  der  hierdurch  kammförmig  erscheinenden  Fiederchen  sitzend, 
eiförmig-kugelig.  —   Adriatisches  Meer. 

Gattung  Vidalia  Lamour. 

Thallus  dorsiventral  gebaut,  fleischig-knorpelig,  aufrecht,  bandartig  ab- 
geflacht oder  flach,  unten  oft  mit  vortretender  Mittelrippe.    Zentralachse  mit 


4S& 


y(rrar . 


—     89     — 

fünf  Perizentralzellen ,  früh  von  dicht  geschlossener,  ziemlich  kleinzelliger 
Rinde  umgeben.  Hauptsprosse  gestreckt  mit  auf  der  Bauchseite  eingerollter 
oder  eingekrümmter  Spitze,  an  den  Seiten  alternierend  durch  Sprosse  ver- 
schiedener Entwickelung  gefiedert;  oft  sind  diese  Fiedersprosse  in  ähnlicher 
Weise  wie  die  Hauptsprosse  weiter  entwickelt,  gefiedert,  oft  stellen  sie  nur 
kleine  Fiederzähnchen  dar.  Neben  diesen  treten  dann  noch  unreffelmässiff, 
meist  aus  der  Bauchseite  hervorbrechend,  einzeln  oder  gruppenweise  Sprosse 
hervor.  Haarblätter  in  einer  Längsreihe  auf  der  Rückseite  der  eingerollten 
Spitzen,  hinfällig.  Tetrasporangien  an  den  stichidienartigen  Endabschnitten 
der  Fiederchen.  Cystokarpien  vereinzelt,  sonst  aber  ähnlich  gebaut  wie  bei 
Halopitys. 

3178.  V.  volubilis  (L.)  J.  Ag.  —  Rhodomela  volubilis  Ag.  — 
Taf.  XLIX  G,  Fig.  1,  2.  —  Thallus  dunkelrot  bis  kastanienbraun,  10 — 20  cm 
hoch,  kurz  gestielt,  mit  cylindrischem,  etwas  verzweigtem  Stiel,  nach  oben 
in  einen  gedrehten,  5 — 10  mm  breiten,  buchtig  gelappten  oder  stumpf  und 
grobkerbig-gezähnten,  aus  der  Mittelrippe  proliferierenden  Blattkörper  über- 
gehend. Fertile  Zähne  des  Blattkörpers  oft  schmäler  und  verlängert,  an  der 
Spitze  die  büschelig  gestellten,  linearen,  gekrümmten  Stichidien  tragend. 
Cystokarpien  kugelig.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Heterosiphonia  Mont. 

Thallus  dorsi ventral  gebaut,  aufrecht,  häufig  abgeflacht,  in  den  Haupt- 
abschnitten sympodial  entwickelt,  mit  meist  auf  der  Bauchseite  schwach  ein- 
gekrümmter Spitze,  zweireihig,  ziemlich  regelmässig  seitlich  verzweigt.  Seiten- 
sprosse sehr  verschieden  entwickelt,  teils  ähnlich  wie  die  Hauptsprosse  un- 
begrenzt weiterwachsend  und  sich  verzweigend,  teils  einfacher  organisiert, 
oft  oben  oder  bis  zum  Grunde  nur  eine  einfache  Zellreihe  bildend.  Peri- 
zentralzellen  ausgebildet,  vier  oder  mehr,  später  von  einer  mehr  oder  minder 
dicken  Rinde  umgeben,  aus  welcher  ebenfalls  noch  sekundäre  Seitensprosse 
in  verschiedener  Entwickelung  hervorgehen.  Sporangien  zahlreich  in  deut- 
lich abgesetzten,  aus  jüngeren  Zweigen  der  Haarblätter  hervorgehenden, 
länglich  stielrunden,  gewöhnlich  vier  bis  sechs  Sporangien  im  Wirtel  tragen- 
den Stichidien.  Cystokarpien  ei-  bis  urnenförmig,  mit  breiter  Basis  den  oft 
stielartigen  Haarblättern  ansitzend. 


Erklärung  zu  Tafel  XLIX  G. 

Fig.  1.     Vidalia  volubilis,  natürliche  Grösse. 

„     2.  „  „  Tetrasporangienstand,  vergrössert. 

„     3.     Herposiphonia  tenella,  Zweig  mit  Stichidien,  vergrössert. 

„     4.     Halopithys  pinastroides,  natürliche  Grösse. 


—     90     — 

3179.  H.  Wurdemanni  (Bail.)  Falkenb.  —  Dasya  Wurdemanni 
Bail.  —  Thallus  schmutzigrot,  2 — 4  cm  hoch,  stielrundlich -fadenförmig,  bis 
zur  Spitze  gegliedert,  am  Grunde  100 — 150  (i  und  darüber  dick,  in  den  End- 
verzweigungen nur  30 — 50  ju,  an  der  Basis  kriechend,  stellenweise  wurzelnd, 
wenig  verzweigt,  unberindet.  Aste  meist  gebogen,  oft  verworren,  wie  die 
Stämmchen  mit  0,5 — 1  mm  langen,  an  jedem  zweiten  Gliede  entspringenden, 
am  Grunde  mehrzellreihigen ,  oben  einzellreihigen ,  gespreizt-gabeligen,  ziem- 
lich steifen  Astchen  besetzt.  Stichidien  fast  sitzend,  konisch.  Perizentral- 
zellen  in  den  Stämmchen  und  Asten  sechs.  —  Adriatisches  Meer,  an  grösseren 
Algen. 

3180.  H.  coccinea  (Huds.)  Falkenb.  —  Hutchinsia  coccinea  Ag.  — 
Dasya  coccinea  Ag.  —  Taf.  LII C,  Fig.  2.  —  Thallus  hochrot,  aufwärts  weit 
berindet,  stielrund,  10 — 30  cm  hoch,  am  Grunde  1 — 2  mm,  in  den  Endver- 
zweigungen 100 — 450  |U  dick,  wiederholt  abwechselnd  fiederig  verzweigt,  am 
Grunde  durch  kurze  Astchen  rauhhaarig.  Aste  an  jedem  zweiten  oder  dritten 
Gliede  entspringend  und  in  derselben  Weise  1 — 3  mm  lange  Astchen  tragend. 
Ästchen  vom  Grunde  an  gabelig  bis  fiederig  geteilt,  unten  mehrzellreihig, 
oben  einzellreihig,  abstehend,  die  End Verzweigungen  spitz.  Glieder  etwa  so 
lang  als  dick,  bald  etwas  kürzer,  bald  etwas  länger.  Tetrasporangien  an 
etwas  länglichen,  spitzen,  kurzgestielten  Stichidien,  die  an  den  unteren  Glie- 
dern der  Astchen  entwickelt  sind.  Cystokarpien  gross,  ei-  bis  krugförmig, 
an  den  unteren  Gliedern  der  Astchen  entwickelt.  —  Nordsee. 

Gattung  Dasya  C.  Ag. 

Thallus  aufrecht,  radiär  gebaut,  stielrund,  allseitig  abwechselnd  ver- 
zweigt, meist  dicht  mit  mehrfach  gabelig  verzweigten  Haarblättern  bedeckt, 
in  Zentralfäden  mit  fünf  Perizentralzellen  und  Rinde  gegliedert.  Tetra- 
sporangien in  besonderen  Stichidien,  zu  fünf  in  jedem  fertilen  Abschnitt 
wirtelig;  Fuss  der  Stichidien  einzellreihig.  Cystokarpien  ähnlich  wie  bei 
Heterosiphonia,  mit  meist  einzelnen,  endständigen,  ziemlich  grossen,  ei-  bis 
keulenförmigen  Sporen. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  unter  5  cm  hoch.     2. 
Thallus  über  5  cm  hoch.     4. 


Erklärung  zu  Tafel  XLIXH. 

Fig.  1.     Dipterosiphonia  ringens,  natürliche  Grösse. 

„2.  T  „         aufrechter  Ast  vergrössert. 

„     3.     Halodictyon  mirabile,  natürliche  Grösse. 

„4.  „  „  Stück  des  Thallus  vergrössert. 


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—     91     — 

Stämmchen  am  Grunde  nackt.     D.  arbuscula. 

Stämmchen  durchweg  mit  Haaren  besetzt.     3. 

Stämmchen  sehr  reich  verzweigt.     D.  rigidula. 

Stämmchen  einfach  oder  wenig  verzweigt.     I).  ocellata. 

Thallus  im  oberen  Teile  unberindet.     D.  corymMfera. 
Thallus  bis  in  die  Astchen  hinauf  berindet.     5. 

Stämmchen  an  der  Basis  meist  nackt.     D.  punicea. 

Stämmchen  bis  zur  Basis  mit  Haaren  besetzt.     D.  elegans. 


3181.  D.  ocellata  (Gratel.)  Harv.  —  D.  simpliciuscula  Ag.  —  Hut- 
chinsia  occellata  Ag.  —  Thallus  purpurrot,  2— 3  cm  hoch,  rasenbildend,  mit 
stielrunden,  bis  zur  Spitze  dicht  berindeten,  1ji — 2/2  mm  dicken,  nach  oben 
zu  verjüngten,  einfachen  oder  wenig  gabelig  bis  seitlich  verzweigten  Stämm- 
chen. Äste  und  Stämmchen  allseitig  dicht  mit  2 — 3  mm  langen,  gegliederten, 
vom  Grunde  an  dichotom  verzweigten  Haarblättern  besetzt,  die  an  den  Ast- 
enden schopfig  gehäuft  sind.  Zellen  der  Haarblätter  drei  bis  sechsmal  so 
lang  als  dick.  Stichidien  zugespitzt-eiförmig,  kurz  gestielt,  aus  den  unteren 
Gliedern  der  Haarblätter  oder  direkt  aus  Rindenzellen  entspringend.  — 
Adriatisches  Meer.  —  f.  rigescens  (Zanard.)  De  Toni.  D.  rigescens  Zanard. 
Thallus  reichlicher  verzweigt.  Stichidien  breit  linear-länglich,  sehr  lang  zu- 
gespitzt, mit  fadenförmigem  vielgliedrigen  Ende.  —  Adriatisches  Meer. 

3182.  D.  punicea  Menegh.  —  Thallus  karminrot,  5 — 10  cm  hoch, 
stielrund,  bis  zur  Spitze  der  Äste  dicht  berindet,  am  Grunde  1 — 2  mm  dick, 
aufwärts  verjüngt,  allseitig  abwechselnd  ziemlich  dicht  gedrängt,  fast  pyra- 
midal verzweigt.  Stämmchen  und  Aste  allseitig  mit  dicht  gedrängt  stehen- 
den, gegabelten,  sehr  zarten,  2 — 5  mm  langen  einzellreihigen  Haarblättern 
bis  zum  Grunde  besetzt,  seltener  an  der  Basis  nackt.  Zellen  der  Haarblätter 
unten  zweimal,  oben  drei-  bis  viermal  so  lang  als  dick.  Stichidien  kurz  ge- 
stielt, lang  zugespitzt-eiförmig  oder  eiförmig-spindelig,  an  den  unteren  Glie- 
dern der  Haarzweige  stehend.  —  Adriatisches  Meer. 

3183.  D.  corymöifera  J.  Ag.  —  Eupogonium  villorum  Kg.  —  Thallus 
rosenrot,  6 — 12  cm  hoch,  fadenförmig,  unten  berindet,  oben  unberindet,  am 
Grunde  0,5 — 1  mm,  in  den  Endverzweigungen  50 — 200  (x  dick,  allseitig  ab- 


Erklärung zu  Tafel  L. 

Fig.  1.  Fauchea  repens. 

.,     2.  Delesseria  sanguinea. 

*,     o.  n  aiata. 

„     4.  Grastroclouium  kaliforme. 

„     5.  Riccardia  Montagnei,  natürliche  Grösse. 

„6-  ,  „  bei  Lupenvergrösserung. 


—     92     — 

wechselnd  verzweigt.  Äste  aufrecht,  verlängert,  dicht  mit  sehr  zarten,  2 — 3  mm 
langen,  an  den  Astenden  schopfig  gedrängten,  gabelig  verzweigten,  einzellreihigen 
Haarblättern  besetzt,  die  auch  an  den  unberindeten  Teilen  aus  allen  Gliedern 
wirtelig  (in  den  oberen  abwechselnd)  hervorgehen.  Glieder  der  Haarblätter 
vier-  bis  achtmal  so  lang  als  dick.  Stichidien  sehr  kurz  gestielt,  eiförmig- 
spindelig  oder  lang  eiförmig-kegelig,  aus  den  unteren  Gliedern  der  Haar- 
blätter entspringend.  Cystokarpien  an  mehrzellreihigen  Basalgliedern  der 
Haarblätter  entwickelt,   sitzend,   ei-   oder  krugförmig.  —  Adriatisches  Meer. 

3184.  D.  elegans  (Mart.)  Ag.  —  D.  Kuetzingiana  Biasoletto.  — 
D.  pallescens  Kg.  —  Taf.  LI,  Fig.  2;  Taf.  LUD,  Fig.  1.  —  Thallus  bräun- 
lichrot,  rosenrot  bis  dunkelpurpurrot,  schlüpfrig,  schlaff,  gallertig  weich, 
10  —  50  cm  lang,  am  Grunde  bis  4  mm,  weiter  oben  bis  2  mm  dick,  nach 
den  Spitzen  zu  verjüngt,  bis  zu  den  Zweigspitzen  dicht  berindet,  allseitig 
abwechselnd  verzweigt,  mit  sehr  verlängerten,  rutenförmigen,  meist  einfachen 
Zweigen.  Stämmchen  und  Zweige  dicht  mit  2 — 5  mm  langen,  sehr  zarten, 
gegabelten,  einzellreihigen,  allseitig  entspringenden  Haarblättern  besetzt. 
Zellen  der  Haarblätter  vier-  bis  zehnmal  so  lang  als  dick.  Stichidien  auf 
ein-  bis  viergliedrigem  Stiel  an  den  unteren  Gliedern  der  Haarzweige,  zu- 
gespitzt-länglich.  Cystokarpien  krugförmig,  an  seitlichen  Astchen,  dicht 
unterhalb  der  nur  kurz  vorragenden  und  abgebogenen  Astspitze.  Die  Trag- 
ästchen  sitzen  an  fast  kahlen  Ästen.  —  Adriatisches  Meer. 

3185.  D.  Arbuscula  (Dillw.)  Ag.  —  Eupogonium  Arbuscula  Kg.  — 
Taf.  LUD,  Fig.  3 — 5.  —  Thallus  schmutzigrot,  meist  nur  1 — 5  cm  hoch, 
in  grösseren  Meerestiefen  bis  10  cm  hoch  werdend,  fadenförmig,  meist  bis 
fast  zu  den  Astspitzen  hinauf  berindet,  am  Grunde  x/4  —  1  mm  dick,  aufwärts 
verjüngt,  meist  allseitig  abwechselnd  verzweigt,  mit  abstehenden,  nach  oben 
zu  kleiner  werdenden  Ästen.  Stämmchen  und  Zweige  dicht  allseitig  mit 
1 — 2  mm  langen,  gegabelten,  gespreizten,  einzellreihigen,  an  den  Astspitzen 
schopfig  gehäuften  Haarblättern  besetzt,  in  den  unteren  Teilen  oft  fast  nackt. 
Zellen  der  Haarblätter  l1/^ — 10  mal  so  lang  als  dick.  Stichidien  fast  sitzend, 
an  den  unteren  Verzweigungen  der  Haarblätter,  kegelig  oder  zugespitzt 
eiförmig  bis  länglich.  Cystokarpien  sitzend,  an  verkürzten  Ästchen,  eiförmig, 
mit  verlängerter  Mündung.  —  Adriatisches  Meer. 

3186.  D.  rigidula  (Kg.)  Ardiss.  —  D.  squarrosa  Zanard.  —  D.  Ar- 
buscula ß.  villosa  Hauck.  —  Eupogonium  rigidulum  und  squarrosum  Kg.  — 


Erklärung  zu  Tafel  LI. 

Fig.  1.     Nitophyllum  punctatum. 
„     2.     Dasya  elegans 
.,     3.     Laurentia  pinnatifida. 
„     4.     Bonnemaisonia  asparagoides. 


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—     93     — 

Thallus  purpurrot,  trocken  dunkler,  etwas  steif,  klein,  kaum  2  cm  hoch, 
stielrundlich,  aufrecht,  reich  verzweigt,  unberindet,  mit  fünf  Perizentralzellen. 
Stämmchen  und  Äste  dicht  spiralig,  mit  von  allen  Gliedern  ausgehenden, 
gabeligen,  sparrigen,  gespreizten,  kurzen,  einzellreihigen  Haarblättern  besetzt. 
Glieder  der  Äste  meist  doppelt  so  lang  als  breit.  Stichidien  fast  sitzend, 
an  Stelle  einer  Gabelung  der  Haarzweige,  eiförmig-länglich,  kurz  zugespitzt, 
etwa  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  breit.  —  An  grösseren  Algen  im  Adria- 
tischen  Meer. 

D.?  dalmatica  Menegh.  —  Polysiphonia  dalmatica  Kg.  —  Thallus 
über  borstendick,  niederliegend  und  wurzelnd,  unregelmässig  verzweigt. 
Zweige  unten  berindet,  Zweigchen  nackt,  haartragend.  Perizentralzellen  vier. 
Glieder  kürzer  als  breit,  die  der  Zweigchen  wenig  länger.  Tetrasporangien 
kaum  gereiht.  Cystokarpien  sitzend.  —  Adriatisches  Meer.  Unvollständig 
bekannte  und  kaum  zu  Dasya  gehörende  Art. 

Gattung  Dasyopsis  Zanardini. 

Thallus  aufrecht  oder  niederliegend,  radiär  gebaut,  stielrund  oder  ab- 
geflacht, aus  allen  Gliederzellen  der  Hauptsprosse  in  spiraligen  Umgängen 
verzweigt.  Diese  Zweige  sind  teils  den  Hauptsprossen  gleich  gestaltet,  wenn 
auch  zum  Teil  mit  begrenztem  Wachstum,  teils  bilden  sie  sich  zu  früher 
oder  später  abfallenden,  mehrfach  gegabelten,  einzellreihigen,  nur  am  Grunde 
mehrzellreihigen  Haarblättern  aus.  Stämmchen  ohne  Perizentralzellen  direkt 
von  der  Rinde  umschlossen.  Tetrasporangien  in  deutlich  abgesetzten,  kurz 
gestielten  Stichidien,  in  den  fertilen  Gliedern  in  fünf-  bis  siebenzähligen 
Wirtein.     Cystokarpien  wie  bei  Heterosiphonia. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  2 — 5  cm  hoch.     D.  plana. 
Thallus  über  5  cm  hoch.     2. 

2.  Stichidien  nur  an  der  Spitze  eingekrümmt.     D.  spinella. 
Stichidien  sichelförmig  gebogen.     D.  penicillata. 


3187.  1).  spinella  (Ag.)  Zanard.  —  Dasya  spinella  Ag.  —  Eupodo- 
don  spinell us  Kg.  —  Thallus  knorpelig,  dunkelrot,  fadenförmig-zusammen- 
gedrückt,  5 — 7  cm  hoch,  selten  darüber,  bis  zu  den  Zweigspitzen  berindet, 
unten  bis  2  mm  dick,  nach  oben  stark  verjüngt,  spärlich  allseitig  abwechselnd 
verzweigt,  Stämmchen  und  Äste  überall  mit  1 — 2  mm  langen,  am  Grunde 
1/4  —  x/2  mm  dicken,  nach  oben  verdünnten,  gespreizten,  einfachen  oder  ein- 


—     94     — 

bis  zweimal  gabelig  geteilten  Ästchen  in  Abständen  von  etwa  1  mm  besetzt. 
Die  jüngeren  Astchen  tragen  an  der  Spitze  2 — 5  mm  lange  Haarblätter,  die 
älteren  sind  kahl  und  dornenförmig,  Stichidien  an  den  Spitzen  der  Ästchen, 
oft  zu  mehreren  gebüschelt,  sitzend,  eiförmig-länglich,  an  den  Spitzen  meist 
etwas  eingekrümmt.  Cystokarpien  an  den  Ästchen  sitzend,  krugförmig.  — 
Adriatisches  Meer. 

3188.  D.  penicellata   (Zanard.)   Schmitz.  —  D.  penicillata  Zanard. 

—  Thallus  lebhaft  karminrot  bis  bräunlichrot,  5 — 15  cm  hoch,  stielrund,  bis 
zu  den  Zweigspitzen  berindet,  am  Grunde  etwa  1  mm  dick,  nach  oben  all- 
mählich bis  auf  ungefähr  Borstendicke  verjüngt,  zwei-  bis  viermal  allseitig 
abwechselnd  verzweigt.  Äste  allseitig  abwechselnd,  mit  ^o — 5  mm  langen 
und  1/10  —  1ji  mm  dicken,  kurz  dornförmigen,  zuletzt  pfriemförmigen  Ästchen 
besetzt,  die  an  den  Spitzen  sehr  zai'te  verzweigte,  3 — 6  mm  lange  Haarblätter 
tragen.  Stichidien  meist  deutlich  sichelförmig  eingekrümmt,  gewöhnlich  zu 
zwei  bis  fünf  an  den  Spitzen  der  Ästchen  eiförmig- länglich.  —  Adriatisches 
Meer. 

3189.  D.  plana  (Ag.)  Zanard.  —  Eupogodon  planus,  cervicornis  Kg. 

—  Dasya  plana  Ag.  —  Rytiphloea  pumila  Zanard.  —  Tai.  LUD,  Fig.  2.  — 
Thallus  in  der  Jugend  lebhaft,  im  Alter  dunkelpurpurrot,  knorpelig-häutig, 
2 — 5  cm  hoch,  flach  zusammengedrückt,  bis  zu  den  Astspitzen  dicht  berindet, 
fast  der  ganzen  Länge  nach  gleichmässig  1/2 — 1  mm  breit  und  nur  an  den 
Enden  etwas  verschmälert,  etwas  gabelig  oder  unregelmässig  und  abwechselnd 
fiederig  geteilt.  Stämmchen  und  Äste  in  Abständen  von  etwa  x/2  mm  ab- 
wechselnd am  Rande  durch  1 — 2  mm  lange,  am  Grunde  1j10 — 3/10  mm  dicke, 
nach  der  Spitze  zu  verjüngte  Ästchen  gefiedert.  Die  Ästchen  sind  ein-  bis 
dreimal  gabelig  geteilt,  abstehend,  in  der  Jugend  dicht  mit  sehr  zarten,  etwa 
1  mm  langen  Haarblättern  besetzt,  im  Alter  kahl  und  dornförmig.  Stichi- 
dien eiförmig-länglich,  mit  etwas  eingekrümmter  Spitze,  sitzend,  einzeln  oder 
zu  mehreren  an  den  Spitzen  der  Ästchen. 

Gattung  Halodictyon  Zanard. 

Thallus  aus  einzellreihigen,  gegliederten  Fäden  in  der  Weise  zusammen- 
gesetzt, dass  ein  unregelmässiges  lockeres,  schwammiges  Netzwerk  entsteht, 
ähnlich  wie  bei  Hydrodictyon  reticulatum,  nur  sind  die  Maschen  viel  kleiner, 
unregelmässiger  und  die  Fäden  bilden  einen  seitlich  oder  dichotom  verzweigten 


Erklärung  zu  Tafel  LI  B. 
Fig.  1.     Delesseria  sinuosa. 

„     2.  „  „         var.  lingulata. 

.     3.     Laurencia  obtusa. 


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—     95     — 

Thallus.  Die  Ästchen,  welche  Fortpflanzungsorgane  tragen,  werden  mehr- 
zellreihig.  Sporangien  in  leicht  abgeflachten  walzen-  bis  eiförmigen  Stichi- 
dien  in  zwei  seitlichen  Längsreihen.  Cystokarpien  mit  dünner  Frucht  wand, 
Sporen  keulenförmig. 

3190.  H.  mirabile  Zanard.  —  Coelodictyon  Zanardinianum  Kg.  — 
Taf.  XLIXH,  Fig.  3,  4.  —  Thallus  rosenrot,  schwammig,  3 — 8  cm  hoch, 
sehr  locker,  3 — 6  mm  dick,  aus  einzelnen  40 — 120  tu  dicken  Fäden  zusammen- 
gesetzt, die  unregelmässig  zu  vier-,  fünf-  oder  sechseckigen  Maschen  ver- 
wachsen sind.  Einzelne  Gliederzellen  vier-  bis  zwölfmal  so  lang  als  dick. 
Stichidien  einzeln  oder  gepaart.  —  Adriatisches  Meer. 

Familie  Ceramiaceae. 

Thallus  stielrund  oder  abgeflacht,  meist  dünn,  gabelig  oder  allseitig  oft 
sehr  reichlich  verzweigt,  oft  aus  einzellreihigen  Sprossen  gebildet,  die  nackt 
oder  berindet  sein  können;  manchmal  ist  eine  deutliche,  berindete  Zentral- 
achse entwickelt.  Sporangien  auf  besondere  Sprosse  beschränkt,  tetraedrisch 
oder  kreuzförmig  geteilt.  Cystokarpien  meist  im  oberen  Teil  des  Thallus, 
zerstreut,  aussen  aufsitzend  oder  in  die  Rinde  eingesenkt,  ohne  feste  Frucht- 
wandung, meist  nur  von  lockeren  Hüllästchen  umgeben. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallussprosse  einfache  unberindete  Zellfäden.     2. 
Thallus  berindet  oder  mehrzellreihig.     15. 

2.  Sporangien  kreuzförmig  geteilt.     3. 
Sporangien  tetraedrisch  geteilt.     5. 

3.  Cystokarpien  unbekannt.     Rhodochorton. 
Cystokarpien  bekannt.     4. 

4.  Cystokarpien  seitlich  ansitzend.     Seirospora. 
Cystokarpien  endständig.     Aiitithaniiiion. 

5.  Chystokarpien  seitlich  ansitzend.     Callithamnion. 
Cystokarpien  endständig.     6. 

6.  Cystokarpien  ohne  besondere  Hülle.     7. 
Cystokarpien  von  Hüllästchen  umgeben.     8. 

7.  Thallus  feinfädig,  dünnzellig.     Compsothamnion. 
Thallus  derber,  grosszelliger.     Crouania. 

8.  Thallus  aus  aufrechten  und  kriechenden,  haftenden  Sprossen  bestehend.    9. 
Thallus  nur  mit  aufrechten  Sprossen.     11. 

9.  Fruchtende  Sprosse  paarig  gefiedert.     Ptilothamnion. 
Fruchtende  Sprosse  nicht  paarig  gefiedert.     10. 


—     96     — 

10.  Aufrechte  Sprosse  spärlich  verzweigt.     Lejolisia. 
Aufrechte  Sprosse  reichlich  verzweigt.     Spermothamnioii. 

11.  Thallus  mit  wirtelig  gestellten  Kurztrieben.     Sphondylothamnion. 
Thallus  nicht  mit  wirtelig  gestellten  Kurztrieben.     12. 

12.  Zellen    dünn,    Sprosse    meist    wiederholt    zweizeilig -fiederig    verzweigt. 

Pleonosporium. 
Zellen  gross,  Sprosse  nicht  fiederig.     13. 

13.  Hüllästchen  der  Cystokarpien  einzellig.     Monospora. 
Hüllästchen  mehrzellig.     14. 

14.  Cystokarpien  von  einem  Kranz  von  Hüllästchen  umgeben.     Griffithsia. 
Cystokarpien  nur  von  einzelnen  Astchen  umgeben.     Bornetia. 

15.  Thallus  in  einer  Ebene  fiederig  verzweigt.     16. 
Thallus  allseitig  verzweigt.     17. 

16.  Sprosse  stielrund,  feinfädig.     Plumaria. 
Sprosse  zweischneidig  abgeflacht.     Ptilota. 

17.  Gabeläste  zangenförmig  eingekrümmt.     Ceramium. 
Gabeläste  nicht  zangenförmig  eingekrümmt.     Spyridia. 

Gattung  Lejolisia  Bornet. 

Thallus  aus  feinen  teils  kriechenden  und  durch  Haftorgane  befestigten, 
teils  aus  aufrechten,  in  den  unteren  Teil  spärlich  seitlich  verzweigten  fruchten- 
den Sprossen  bestehend.  Die  Sprosse  werden  durch  eine  einfache  Reihe 
cylindrischer  Zellen  gebildet.  Sporangien  dem  Thallus  aussen  ansitzend,  an 
kurzen  Seitensprossen,  endständig,  mit  tetraedrischer  Teilung.  Cystokarpien 
endständig,  von  einer  lockeren,  durch  seitliches  Verwachsen  der  Hüllästchen 
gebildeten  Wand  umgeben.  Sporen  gross,  birnförmig,  endständig,  büschelig 
zusammengedrängt. 

3191.  L.  mediterranea  Born.  —  Taf.  LUE,  Fig.  1.  —  Thallus 
rosenrot,  kaum  1  mm  hoch,  mit  kriechenden,  wurzelnden,  unregelmässig  ver- 
zweigten Hauptstämmchen  und  12 — 20  f.i  dicken,  aufrechten  Fäden,  die  nur 
am  Grunde  spärlich  verzweigt  sind.  Auch  die  Fortpflanzungsorgane  stehen 
an  kurzen  Seitenästchen ,  die  am  Grunde  der  Fäden  entspringen.  —  Adria- 
tisches  Meer.  —  Im  Aussehen  ist  die  Pflanze  einer  Chantransia  sehr 
ähnlich. 


Erklärung  zu  Tafel  LI  C. 
Fig.  1.     Lauren cia  papulosa. 

„     2.     Digenea  simplex. 

,     3.     Alsidium  Helmin thochorton. 


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—     97     — 

Gattung  Sphondylothamnion  Naeg. 

Thallus  aufrecht,  am  Grunde  dicker,  aufwärts  verjüngt  und  feinfädig, 
allseitig  reich  verzweigt.  Langtriebe  alternierend,  Kurztriebe  wirtelig,  alter- 
nierend oder  gegenständig,  seitlich  verästelt.  Sporangien  an  Seitenästchen, 
die  aus  dem  unteren  Teil  der  Kurztriebe  hervorgehen,  sitzend,  tetraedrisch 
geteilt.  Cystokarpien  ohne  geschlossene  Fruchtwandung  von  Hüllästchen 
eingeschlossene  endständige  Knäuelchen  bildend. 

3192.  Sph.  multifidum  (Huds.)  Naeg.  —  Wrangelia  multifida  J.  Ag. 
—  Callithamnion  multifidum  Kg.  —  C.  oppositifolium  J.  Ag.  —  Griffithsia 
multifida  Ag.  —  Taf.  LUE,  Fig.  2 — 4.  —  Thallus  rosen-  bis  purpurrot, 
aufrecht,  5  —  8  cm  und  darüber  hoch  und  am  Grunde  0,5 — 1  mm  dick,  nach 
oben  zu  stark  verjüngt,  wiederholt  opponiert  oder  abwechselnd  verzweigt. 
Hauptstämmchen  und  Zweige  mit  1/2 — 2  mm  langen,  zarten,  anfangs  gegen- 
ständigen, später  meist  zu  vier  im  Quirl  entspringenden,  fiederig  und  dicho- 
tom,  aber  etwas  unregelmässig  verzweigten  Astchen  besetzt.  Zellen  des 
Hauptstämmchens  fünf-  bis  sechsmal  so  lang  als  dick.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Spermothamnlon  Aresch. 

Thallus  dünn,  feinfädig,  mit  teils  kriechenden  und  durch  Haftorgane 
befestigten,  teils  aufrechten,  meist  reichlich  seitlich  verzweigten  fruchtenden 
Sprossen.  Tetrasporangien  den  Seitenästchen  der  aufrechten  Sprosse  einzeln 
oder  gehäuft  ansitzend,  tetraedrisch  geteilt.  Cystokarpien  ohne  besondere 
Fruchtwandung,  aber  ziemlich  dicht  von  mehreren  Hüllästchen  umschlossen, 
endständige  Knäuelchen  darstellend.     Sporen  gross,  oval. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Fäden  bis  höchstens  30  ju  dick.     Sp.  inordinatum. 

Fäden  über  30  ^  dick.     2. 

2.  Verzweigungen  im   oberen  Teil  der  Fäden   sämtlich  einseitswendig.     Sp. 

strictum. 
Verzweigungen  nicht  oder  nur  stellenweise  einseitswendig.     3. 

3.  Glieder  nur  zwei-  bis  viermal  so  lang  als  dick,  etwas  tonnenförmig.    Sp. 

irreguläre. 
Glieder  vier-  bis  neunmal  so  lang  als  dick,  nicht  tonnenförmig.     4. 

4.  Astchen  einfach,  Tetrasporangien  meist  einzeln.     Sp.  roseolum. 
Astchen  teilweise  gefiedert,   Sporangien  oft  zu  mehreren.     Sp.  Turneri. 


Thomö-Migula,  Flora.    VI.    2. 


—     98     — 

3193.  Sp.  Turneri  (Mert.)  Aresch.  —  Ceramium  Turneri  Mert.  — 
Callithamnion  Turneri  Ag.  —  C.  subverticillatum  Zanard.  —  C.  rigidulum 
Kg.  —  Thallus  in  dichten,  meist  1 — 4  cm  hohen,  rosen-  bis  purpurroten 
Raschen.  Aufrechte  Sprosse  30 — 80,  an  den  Enden  20 — 35  (i  dick,  meist 
abwechselnd  seitlich  verzweigt  und  zweizeilig  mit  oft  opponierten  Astchen 
besetzt.  Ästchen  ungleich  entwickelt,  stellenweise  fast  ganz  fehlend,  stellen- 
weise ganz  regelmässig  opponiert  und  aus  fast  jedem  Gliede  des  Hauptstämm- 
chens  oder  Astes  entspringend,  oder  auch  abwechselnd  oder  einseitig  an- 
geordnet, einfach  oder  etwas  unregelmässig  gefiedert.  Zellen  meist  drei-  bis 
achtmal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  einzeln  oder  zu  mehreren  ge- 
häuft, sitzend  oder  kurz  gestielt,  an  den  untersten  Fiederchen  der  Ästchen. 
Cystokarpien  von   ein   bis   sechs  Hüllästchen   umgeben,  seltener  ganz  nackt. 

—  Nordsee.  Adriatisches  Meer.  —  var.  variabile  (Ag.)  Ardiss.  Calli- 
thamnion variabile  Ag.  C.  abbreviatum  Kg.  Griffithsia  tenuissima  Zanard. 
— ■  Raschen  1 — 2  cm  hoch,  mit  spärlich  verzweigten  oder  einfachen  Haupt- 
fäden. Ästchen  abstehend,  fast  gespreizt,  meist  einfach  abwechselnd  oder 
einseitig,  seltener  opponiert,  kurzzellig.  Tetrasporangien  an  verkürzten  Fieder- 
chen meist  einzeln  oder  zu  wenigen.  —  Adriatisches  Meer. 

3194.  Sp.  roseolum  (Ag.)  Pringsh.  —  Callithamnion  roseolum  Ag. 

—  Taf.  LUE,  Fig.  5.  —  Thallus  in  1 — 5  cm  hohen,  meist  dichten  und 
etwas  verworrenen,  rosenroten  Raschen.  Aufrechte  Fäden  40 — 60  /*,  an  den 
Endverzweigungen  15  —  35,1*  dick,  verlängert,  abwechselnd  oder  einseitig- 
verzweigt  und  bald  sehr  dicht  fast  an  jedem  Gliede,  bald  entfernter  mit  ein- 
fachen, abstehenden  bis  fast  gespreizten,  abwechselnd,  einseitig  oder  oppo- 
niert entspringenden  Ästchen  besetzt.  Zellen  vier-  bis  neunmal  so  lang  als 
dick.  Tetrasporangien  meist  einzeln  und  endständig  an  sehr  kurzen  Ästchen, 
die  am  Grunde  grösserer  entspringen.  Cystokarpien  von  sechs  bis  acht  Hüll- 
ästchen umgeben.  —  Nord-  und  Ostsee,  an  Steinen  und  grösseren  Algen. 

3195.  Sp.  inordinatum  (Zanard.)  Hauck.  —  Callithamnion  inordi- 
natum  Zanard.  —  Bildet  rosenrote,  2  —  3  cm  hohe,  aus  sehr  verworrenen 
Fäden  bestehende  Raschen.  Fäden  12 — 24  /u,  die  stärkeren  und  niederliegen- 
den bis  30  /.i  dick,  meist  spärlich,  mit  abwechselnd  und  einseitig  entspringen- 
den gespreizten  Ästen  und  Ästchen  besetzt.  Glieder  vier-  bis  achtmal  so 
lang  als  dick.  Tetrasporangien  an  kurzen  Ästchen  entwickelt,  gestielt,  einzeln 
(nach  Hauck  eine  nicht  genügend  gekannte,  kaum  von  Sp.  roseolum  ver- 
schiedene Art).  —  Adriatisches  Meer. 

3196.  Sp.  strictum  (Ag.)  Ardiss.  —  Sp.  flabellatum  Hauck  ex  p.  — 
Callithamnion  strictum  Ag.  —  C.  Crouanii  Kg.  —  C.  semipennatum  J.  Ag. 

—  C.  unilaterale  Zanard.  —  Griffithsia  repens  Zanard.  —  Thallus  karmin- 
rot,   etwas    steif,    in    1 — 2  cm  hohen  Raschen.     Aufrechte  Fäden  mehrmals 


—     99     — 

einseitig  verzweigt,  am  Grunde  80 — 120  (x  dick,  nach  der  Spitze  zu  stark 
verjüngt.  Zweige  im  unteren  Teil  des  Stämmchens  zerstreut  und  nach  allen 
Richtungen  sich  wendend,  im  oberen  zusammengesetzt- fiederig,  mit  sämtlich 
nach  innen  gewendeten  einseitigen  Fiederchen.  Glieder  vielmal  länger  als 
dick.  Tetrasporangien  fast  kugelig  zu  vielen  gereiht  an  der  Innenseite  der 
Fiedern.  —  Adriatisches  Meer. 

3197.  Sp.  irreguläre  (J.  Ag.)  Ardiss.  —  Sp.  torulosum  Ardiss.  — 
Callithamnion  irreguläre  J.  Ag.  —  C.  vehtricosum  Kg.  —  Thallus  purpurrot, 
trocken  oft  schmutziggrün,  hautartig,  etwas  steif,  in  1 — 3  cm  hohen,  ver- 
worrenen Raschen.  Aufrechte  Fäden  verlängert,  einfach  oder  unregelmässig 
verzweigt,  60 — 150  (die  kriechenden  bis  200)  (x  dick.  Glieder  zwei-  bis  vier- 
mal so  lang  als  dick,  an  den  Gelenken  eingezogen.  Fruchtende  Zweigchen 
verkürzt,  gegenständig,  vielzipfelig,  die  oberen  einseitswendig.  Tetraspo- 
rangien zerstreut,  sitzend  oder  kurz  gestielt.  Cystokarpien  endständig,  kugelig. 
—  Adriatisches  Meer,  an  Algen. 

Gattung  Ptilothamnion  Thuret. 

Thallus  feinfädig,  dünn,  teils  mit  kriechenden  und  mit  Haftorganen 
versehenen,  teils  mit  aufrechten,  paarig  gefiederten,  zuweilen  auch  wiederholt 
verzweigten  fruchtenden  Sprossen.  Sporangien  endständig  an  den  Fiederchen 
der  aufrechten  Sprosse,  mit  tetraedrischer  Teilung.  Cystokarpien  sehr  klein 
köpfchenförmig,  oval,  endständig,  von  wenigen  Hüllästchen  umschlossen,  mit 
wenigen  Karposporen.  Antheridien  in  endständigen,  ovalen,  von  einer  ge- 
gliederten Achse  durchzogenen  Ständen  an  der  Spitze  der  Ästchen. 

3198.  Pt.  Pluma  (Dillw.)  Thur.  —  Callithamnion  Pluma  Ag.  — 
Taf.  LÜF,  Fig.  1.  —  Hauptfäden  kriechend,  unberindet,  nach  oben  sekun- 
däre, 24 — 40  f.i  dicke,  einfache  Zellfäden  aussendend,  die  ein  karminrotes, 
2 — 5  mm  hohes  Raschen  bilden.  Die  aufrechten  Äste  sind  am  Grunde  nackt, 
nach  oben  zu  kaum  verjüngt,  meist  unverzweigt,  aber  in  der  oberen  Hälfte 
durch  drei-  bis  achtgliedrige  unverzweigte  opponierte  Ästchen  zweizeilig  ge- 
fiedert. Ästchen  16 — 25  f.i  dick,  dichter  oder  weitläufiger  entspringend,  meist 
regelmässig,  seltener  abwechselnd  oder  stellenweise  einseitig  entspringend. 
Tetrasporangien  einzeln  an  der  Spitze  der  Ästchen.  —  Nordsee,  an  den 
Stielen  von  Lanimaria. 

3199.  Pt.  micropterum  (Mont.)  Born.  —  Callithamnion  Pluma  var. 
microptera  Mont.  —  C.  micropterum  Kg.  —  Hauptstämmchen  kriechend, 
aufrechte  Fäden  in  rosenroten  Raschen,  mit  gabeligen,  nur  an  der  Spitze 
einfachen  Ästchen  besetzt.  Die  Gabelung  der  Ästchen  erfolgt  am  ersten 
Gliede,   mitunter  noch  eine  zweite  am  zweiten  Gliede.  —  Adriatisches  Meer 

7* 


—     100     — 

bei  Triest   auf  Muscheln,   doch   ist  es  fraglich,   ob  die  bei  Triest  gefundene 
Pflanze  zu  dieser  sonst  nur  im  Atlantischen  Ozean  vorkommenden  Art  gehört. 

Gattung  Griffithsia  C.  Ag. 

Thallus  aufrecht,  aus  einfachen  Reihen  grosser  cylindrisch  -  tonnen- 
förmiger  Zellen  gebildet,  seitlich  oder  gabelig  verzweigt,  nackt  oder  mit  sehr 
vergänglichen,  verästelten,  quirlständigen  Kurztrieben.  Sporangien  an  end- 
ständigen oder  im  Verlauf  des  Fadens  auftretenden  Kurztriebquirlen;  von  den 
Kurztrieben  eines  Quirls  sind  entweder  sämtliche  fertil  oder  ein  Teil  bildet 
sterile  Hüllästchen.  Sporangien  tetraedrisch  geteilt.  Cystokarpien  endständig 
an  kurzen  Sprossen,  oft  fast  sitzend,  von  einem  Kranz  von  Hüllästchen  um- 
geben. Sporen  zahlreich.  Antheridienstände  in  Form  dicht  geschlossener 
Zweigbüschel  endständig  an  den  quirlständigen  Kurztrieben. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Zellen  im   mittleren  Teil   des  Fadens  unter  viermal  so  lang  als  dick.     2. 
Zellen   im   mittleren   Teil   des  Fadens  über   viermal  so  lang  als  dick.     3. 

2.  Zweige  aufrecht,  Zellen  oval.     Gr.  Schousboei. 
Zweige  mehr  abstehend,  Zellen  länglich.     Gr.  corallina. 

3.  Zellen  im  mittleren  Teil  des  Fadens  cylindrisch.     4. 

Zellen    im    mittleren    Teil     des    Fadens     birn-    oder     keulenförmig    an- 
geschwollen.    7. 

4.  Zellen  des  Fadens  unter  200  \i  dick.     Gr.  tenuis. 
Zellen  des  Fadens  über  200  \.i  dick.     5. 

5.  Fäden  nach  oben  sehr  stark  verjüngt.     Gr.  barbata. 
Fäden  ziemlich  gleich  dick.     6. 

6.  Zweige  aufrecht.     Gr.  setacea. 
Zweige  abstehend.     Gr.  irregularis. 

7.  Thallus  4— 6  cm  hoch.     Gr.  opuntioides. 
Thallus  nur  2—3  cm  hoch.     Gr.  phyllamphora. 


3200.    Gr.  opuntioides  J.  Ag.  —  Gr.  neapolitana  Kg.  —  Gr.  dalma- 
tica  Kg.  —  Ascocladium   neapolitanum  Naeg.   —   Thallus    fleischrot,    etwas 


Erklärung  zu  Tafel  LH. 
Fig.  1.     Chondria  tenuissima. 

„     2.     Alsidium  corallinum. 

„     3.     Polysiphonia  violacea,  fruchtend. 

,4.  -  fruticulosa. 


/, 


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—     101     — 

schlüpfrig,  in  4 — 6  cm  hohen  Rasen,  am  Grunde  350—550  /n  dick,  an  den 
Enden  verjüngt,  regelmässig  gabelig  und  ziemlich  gleich  hoch  verzweigt,  mit 
aufrechten  Ästen.  Zellen  vier-  bis  sechsmal  so  lang  als  dick,  birnförmig- 
länglich,  am  Grunde  der  Fäden  mehr  cylindrisch.  Fortpflanzungsorgane  auf 
seitlichen  eingliedrigen  und  birnförmig  angeschwollenen  kurzen  Astchen,  von 
einem  Quirl  kleiner  eingliedriger,  am  Ende  der  Fruchtästchen  entspringender 
Hüllästchen  umgeben.   —  Adriatisches  Meer. 

3201.  Gr.  setacea  (Ellis)  Ag.  —  Gr.  sphaerica  Schousb.  —  Taf.  LIIF, 
Fig.  3;  Taf.  LIIIC,  Fig.  3.  —  Thallus  etwas  schlüpfrig,  fleischrot,  in  dichten, 
5  —  15  cm  hohen  Rasen.  Fäden  1ji — */*  mm  dick,  nach  der  Spitze  zu  ver- 
jüngt, regelmässig  gabelig  und  ziemlich  gleich  hoch  verzweigt,  mit  ruten- 
förmig  verlängerten,  aufrechten  Zweigen.  Zellen  cylindrisch,  vier-  bis  acht- 
mal so  lang  als  breit.  Fortpflanzungsorgane  an  zerstreut  oder  gegenständig 
entspringenden,  zwei-  bis  sechsgliedrigen  Fruchtästchen  an  deren  obersten 
Gliedern  ein  bis  drei  Quirle  einfacher  oder  gegabelter,  zwei-  bis  viergliedriger, 
die  Fortpflanzungsorgane  klauenförmig  umschliessender  Hüllästchen  stehen 
Tetrasporangien  auf  sehr  kurzen,  einfachen  oder  verzweigten  Stielen,  die  aus 
den  gäbe! igen  Hüllästchen  der  fertilen  Zweige  entspringen.  Cystokarpien  an 
der  Spitze  der  Fruchtästchen,  zu  drei  bis  vier  zusammen  und  von  den  Hüll- 
ästchen gemeinschaftlich  umschlossen.  —  Nordsee. 

3202.  Gr.  irregalaris  Ag.  —  Gr.  setacea  var.  irregularis  Hauck.  — 
Thallus  rosenrot,  trocken  schmutzig-purpurrot,  hautartig,  borstenförmig,  2  bis 
5  cm  lang,  250 — 350  /x  dick,  gabelig,  oben  oft  etwas  einseitig  verzweigt, 
mit  nach  oben  zu  kleiner  werdenden  Zweigen.  Zweige  abstehend,  Zellen 
cylindrisch,  an  den  Gelenken  kaum  eingezogen,  vier-  bis  fünfmal  so  lang 
als  dick.  Zweigchen  im  mittleren  Teile  des  Thallus  fertil,  weit  abstehend, 
meist  zweigliedrig,  am  Scheitel  mit  doldig  gestellten  Hüllästchen.  Diese 
meist  über  dem  untersten  Glied  gegabelt,  klauenförmig  über  den  Tetra- 
sporangien zusammengeneigt.  —  Adriatisches  Meer. 

3203.  Gr.  Schouslboei  Mont.  —  Gr.  Opuntia  J.  Ag.  —  Thallus  etwas 
schlüpfrig,  fleischig  bis  rosenrot,  lebend  stark  glänzend,  2 — 6  cm  hoch,  ^  bis 
1  mm  dick,  nur  in  den  Endverzweigungen  dünner,  regelmässig  dichotom  und 
nahezu  gleich  hoch  verzweigt.  Zweige  dicht  stehend,  aufrecht.  Zellen  zwei- 
bis  vier-,  die  oberen  nur  zweimal  so  lang  als  dick,  oval  oder  keulenförmig, 
nach  der  Basis  zu  cylindrisch.  Astspitzen  mit  einem  Quirl,  zwei-  bis  drei- 
mal doldig  verzweigter,  sehr  zarter,  haarförmiger  und  hinfälliger  Kurztriebe 
besetzt.  Tetrasporangien  sehr  kurz  gestielt,  zu  mehreren  an  kurzen  ver- 
zweigten Astchen,  die  quirlförmig  aus  dem  oberen  Teil  einer  Fadenzelle 
hervorbrechen  und  von  einem  Quirl  zweigliedriger  Hüllästchen  umgeben  sind. 
Cystokarpien  an  beliebigen  Stellen  des  Fadens  entstehend,  meist  zu  zwei  bis 


—     102     — 

drei  zusammen  an  dem  oberen  Ende  einer  Fadenzelle  sitzend  und  von  wenigen 
kurzen,  ein-  bis  zweigliedrigen  Hüllästchen  umgeben.  —  Adriatisches  Meer. 

3204.  Gr.  corallina  (Ligetf.)  Ag.  —  Taf.  LUC,  Fig.  4.  —  Thallus 
glänzend  fleischrot,  schlüpfrig,  aufrecht,  gleich  hoch  dichotom  verzweigt, 
6 — 12  cm  hoch,  gegen  1  mm  dick,  mit  aufrecht  abstehenden  Zweigen.  Obere 
Glieder  länglich,  drei-  bis  viermal  so  lang  als  breit,  untere  fast  cylindrisch, 
an  den  Querwänden  leicht  eingezogen,  alle  zuweilen  im  oberen  Teil  etwas 
aufgebaucht.  Tetrasporangien  an  quirlständigen  kurzen  Astchen,  die  aus  dem 
oberen  Teil  der  Fadenzellen  entspringen  und  von  einem  Kranz  kleiner  Hüll- 
ästchen umgeben  sind.  Cystokarpien  in  ähnlicher  Weise  an  quirlständigen 
Ästchen  und  von  einem  Kranz  ein-  bis  zweigliedriger  Hüllästchen  umgeben. 
—  Nordsee. 

3205.  Gr.  phyllamphora  J.  Ag.  —  Thallus  hautartig,  fleischrot,  dichte, 
2 — 3  cm  hohe,  verworrene  Raschen  bildend.  Fäden  160 — 300  (.i  dick,  in 
den  Endverzweigungen  noch  dünner,  regelmässig  seitlich,  nicht  dicht  ver- 
zweigt. Zweige  zerstreut  und  einseitig  mit  abstehenden  Astchen  besetzt. 
Zellen  vier-  bis  zehnmal  so  lang  als  dick,  die  oberen  mehr  oder  weniger 
stark  keulenförmig,  die  unteren  fast  cylindrisch.  Fertile  Astchen  mit  einer 
stark  birnförmig  angeschwollenen  Zelle  unter  dem  Gipfel,  an  welcher  die 
Tetrasporangien  quirlförmig  angeordnet  und  von  einem  Quirl  zahlreicher 
kurzer,  einzelliger  Hüllästchen  umgeben  sind.  —   Adriatisches  Meer. 

3206.  Gr.  tenuis  Ag.  —  Anotrichium  tenue  Naeg.  —  Thallus  schön 
rosenrot,  häutig- schlüpfrig,  bis  5  cm  hoch,  rasig.  Fäden  120 — 200  (x  dick, 
nach  den  Spitzen  zu  verjüngt,  schräg  aufsteigend  oder  stellenweise  nieder- 
liegend-kriechend, verworren,  unregelmässig  dichotom  verzweigt.  Zweige  un- 
legelmässig  allseitig  oder  stellenweise  einseitig  mit  kürzeren  oder  längeren 
Ästchen  besetzt.  Diese,  sowie  die  obersten  Astspitzen  tragen  am  Ende  einen 
Quirl  gabelig  oder  doldig  verzweigter,  sehr  zarter,  farbloser  Kurztriebe. 
Zellen  cylindrisch,  vier-  bis  sechsmal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien 
einzeln,  am  Ende  haarförmiger,  eingliedriger  Quirlästchen,  die  zwischen  den 
sterilen  verzweigten  im  Quirl  stehen.  —  Adriatisches  Meer. 

3207.  Gr.  barbata  (Sm.)  Ag.  —  Stephanocomium  adriaticum  Kg.  — 
Taf.  LH  F,  Fig.  2.  —  Thallus  zinnober- fleischrot,  hautartig,  etwas  schlüpfrig, 
meist  1  —  6  cm  und  darüber  hoch,  am  Grunde  200 — 400  [x  dick  und  aufwärts 
bis  auf  30 — 50  /.i  verjüngt,  regelmässig  vielfach  gabelig  und  gleich  hoch 
verzweigt,  mit  aufrechten  Zweigen.    Alle  Zweigspitzen  tragen  an  den  obersten 


Erklärung  zu  Tafel  LH  ß. 
Fig.  1.     Polysiphonia  nigrescens. 
„2.  „  elongata. 


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—     103     — 

Gliedern  einen  aus  dem  oberen  Ende  der  Zelle  entspringenden  Quirl  einfacher 
oder  gabelig  verzweigter  haarförmiger  Kurztriebe.  Glieder  zwei-  bis  achtmal 
so  lang  als  dick,  cylindrisch,  die  oberen  am  oberen  Ende  etwas  keulenförmig 
angeschwollen.  Tetrasporangien  einzeln  am  oberen  Ende  der  ersten  Zelle  der 
zu  vier  bis  acht  aus  den  Fadengliedern  hervorbrechenden  Quirlästchen,  ohne 
Hüllästchen.  Cystokarpien  endständig  an  eingliedrigen  birnförmigen  Frucht- 
ästchen,  die  an  ihrem  oberen  Ende  einen  Quirl  von  sechs  bis  acht  ein-  bis 
dreigliedrigen,  das  Cystokarp  umschliessenden  Hüllästchen  tragen.  —  Adria- 
tisches  Meer. 

Gattung  Bornetia  Thuret. 

Thallus  aufrecht,  mehrfach  gabelig  oder  seitlich  verzweigt,  aus  einfachen 
Reihen  grosser  cylindrischer  Zellen  gebildet.  Fertile  Sprosse  stark  verkürzt, 
kleine,  fast  kugelige  Knäulchen  bildend.  Sporangien  zahlreich  in  Knäulchen 
vereinigt,  letztere  den  fertilen  Sprossen  meist  an  der  Oberseite  angeheftet. 
Cystokarpien  an  kurzen  fruchtenden  Sprossen  endständig,  von  den  verästelten 
eingekrümmten  Sprosszweigen  hüllenartig  umgeben.  Antheridien  in  kleinen, 
dicht  büschelig  verzweigten  Ständen. 

3208.  B.  secundiflora  (J.  Ag.)  Thur.  —  Griffithsia  secundifiora  J.  Ag. 

—  Gr.  cymiflora  Kg.  —  Gr.  ligustica  Kg.  —  Tai.  LIIF,  Fig.  4,  5;  Taf.  LIIIB, 
Fig.  1.  —  Thallus  rosenrot,  10 — 15  cm  hoch  und  gegen  1  mm  dick,  nach 
den  Enden  zu  bis  etwa  auf  die  halbe  Dicke  verjüngt,  vielfach  gabelig  ver- 
zweigt und  gewöhnlich  in  den  Endverzweigungen  einseitig.  Zellen  zwei- 
bis  viermal  so  lang  als  dick.  Fertile  Astchen  auf  der  Innenseite  der  letzten 
leicht  gekrümmten  Zweige.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Monospora  Solier. 

Thallus  aufrecht,  dichotom  und  seitlich  verzweigt,  aus  einreihigen  Zell- 
fäden mit  grossen  cylindrischen  Zellen  bestehend  und  am  Grunde  des  Stämm- 
chens öfters  durch  vereinzelte  Rhizoiden  berindet.  Astchen  allseitig  ab- 
wechselnd, wiederholt  gegabelt,  mit  begrenztem  Wachtumsvermögen.  Tetra- 
sporangien einzeln,  seltener  zu  mehreren  sehr  kurz  gestielt  oder  sitzend  an 
den  Gabelungsstellen  der  Astchen;  an  ihrer  Stelle  treten  oft  einzellige,  ovale 
kurzgestielte  Brutzellen  (Gemmen)  auf,  die  als  abortierte  Sporangien  zu  deuten 
sind.  Cystokarpien  endständig  an  kürzeren  Verzweigungen  der  Astchen,  um- 
schlossen von  einem  Kranz  eingliedriger  Hüllästchen,  die  aus  dem  unter  der 
fertilen  Zelle  stehenden  Glied  hervorbrechen. 

3209.  M.  pedicellata  (Sm.)  Solier.  —  Corynospora  pedicellata  J.  Ag. 

—  C.  clavata  J.  Ag.  —  Callithamnion  comosum  Kg.  —  C.  utriculosum  Kg. 


—     104     — 

—  C.  pedicellatuni  Ag.  —  Taf.  LIIG,  Fig.  1,  2;  Taf.  LIIIB,  Fig.  2.  — 
Thallus  fleischrot,  leicht  verbleichend,  zäh,  2 — 6  cm  hoch,  250  —  400  /j.  dick, 
in  den  Endverzweigungen  oft  bis  auf  100  fi  verjüngt,  fast  dichotom  und 
gleich  hoch  verzweigt  und  mit  allseitig  entspringenden,  1  —  5  mm  langen,  oben 
fast  doldig  gedrängten,  unten  einfachen,  oben  gabelig  bis  doldig  verzweigten 
Ästchen  besetzt.  Zweige  und  Ästchen  aufrecht  bis  abstehend.  Zellen  vier- 
bis  zehnmal  so  lang  als  dick.  Sporangien  tetraedrisch  geteilt,  kugelig,  zu- 
weilen gleichzeitig  mit  den  einzelligen,  eiförmig- cylindrischen  Brutzellen  vor- 
kommend, aber  viel  seltener  als  diese.  —  Adriatisches  Meer.  —  var.  sessile 
(Menegh.)  Hauck.  Callithamnion  sessile  Menegh.  Thallus  meist  2—3  cm 
hoch,  fast  regelmässig  dichotom  und  gleich  hoch  verzweigt;  Gabelzweige  mit 
kurzen  aufrechten  oder  fast  angedrückten  Ästchen  besetzt.  Ästchen  fast  regel- 
mässig mehrmals  gabelig.  Zellen  sechs-  bis  acht-  und  mehrmal  länger  als 
dick.   —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Pleonosporium  Naeg. 

Thallus  aufrecht,  feinfädig,  wiederholt  und  meist  zweizeilig  alternierend 
verzweigt,  mit  nach  oben  zu  kleiner  werdenden  Verzweigungen.  Stämmchen 
und  Zweige  aus  einfachen  Zellreihen  bestehend,  am  Grunde  zuweilen  durch 
vereinzelte  Rhizoiden  berindet.  Sporangien  abweichend  gebaut,  vierteilig, 
mit  zahlreichen  radialstrahlig  angeordneten  Sporen,  einzeln  den  einzelnen 
Gliederzellen  in  den  oberen  Verzweigungen  des  Thallus  ansitzend.  Cysto- 
karpien  endständig,  von  einzelnen  Seitenästchen  hüllenartig  umgeben. 

3210.  PL  Borreri  (Sm.)  Naeg.  —  Callithamnion  Borreri  Harv.  — 
C.  seminudum  Ag.  —  Taf.  LIIG,  Fig.  3;  Taf.  LIIIB,  Fig.  4.  —  Thallus 
rosenrot,  etwas  steiflich,  2 — 6  cm  hoch,  mehrmals  gefiedert,  am  Grunde 
100 — 160  /.i,  in  den  Endverzweigungen  35—60  /j.  dick,  an  der  Basis  mit  ab- 
stehenden Rhizoiden  und  von  diesen  ausgehenden  kurzen  Ästchen  besetzt. 
Äste  am  Grunde  nackt,  nach  der  Spitze  zu  zierlich  abwechselnd  gefiedert. 
Fiedern  erst  etwas  unregelmässig,  zuletzt  aus  jedem  Gliede  entspringend, 
nach  oben  zu  an  Länge  abnehmend,  verjüngt,  die  unteren  meist  wieder  etwas 
gefiedert.  Zellen  zwei-  bis  viermal  so  lang  als  dick.  Sporangien  am  Grunde 
der  Fiedern,  gereiht.  —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Callithamnion  Lyngb. 

Thallus  aufrecht,  reich  gabelig  oder  seitlich  verzweigt,  aus  einfachen 
Reihen  von  Zellen  bestehend,  die  öfters  im  unteren  Teil  des  Stämmchens 
und  der  Hauptäste  berindet  sind.     Sporangien   einzeln  oder  zu  mehreren  an 


—     105     — 

einer  Gliederzelle,  seitlich  den  oberen  Verzweigungen  des  Thallus  angeheftet, 
tetraedrisch  geteilt.  Antheridienstände  ähnlich  wie  die  Sporangien  geordnet 
in  Form  kleiner  dicht  geschlossener  Zweigbüschel.  Cystokarpien  seitlich, 
sitzend  an  den  oberen  Thallussprossen,  ohne  Hüllen. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Stämmchen  berindet,  rauhhaarig- filzig.     2. 

Stämmchen  unberindet  oder  doch  nicht  rauhhaarig-filzig.     4. 

2.  Endverzweigungen  12 — 16  (i  dick.     C.  granulatum. 
End Verzweigungen  über  40  (x  dick.     3. 

3.  Ästchen  wieder  gefiedert.     C.  tetricum. 
Ästchen  einfach.     C.  tetragonum. 

4.  Zellen  zwei-  bis  viermal  so  lang  als  dick.     5. 

Zellen  vier-  bis  zehnmal  so  lang  als  dick.     C.  COrymoosum. 

5.  Thallus  nur  etwa  1  cm  hoch.     C.  SCOpulorum. 
Thallus  über  2  cm  hoch.     6. 

6.  Untere  Fiederchen  rückwärts  gebogen.     C.  fruticulosum. 
Untere  Fiederchen  nicht  rückwärts  gebogen.     7. 

7.  Zweigspitzen  meist  verlängert  und  die  Ästchen  überragend.    C.  caudatuni. 
Zweigspitzen  nicht  auffallend  verlängert.     8. 

8.  Stämmchen  regelmässig  wiederholt  abwechselnd  gefiedert.  C.  tripinnatum. 
Stämmchen  wiederholt  abwechselnd  gefiedert,  aber  die  untersten  Äste  all- 
seitswendig.    C.  polyspermum. 


3211.  C.  tripinnatum  (Grat.)  Ag.  —  C.  trifarium  Menegh.  —  Phle- 
bothamnion  tripinnatum  Kg.  —  Thallus  wie  die  der  meisten  Arten  rosenrot, 
2 — 4  cm  hoch,  unberindet  oder  nur  am  Grunde  des  Hauptstämmchens  un- 
regelmässig von  Rindenfäden  umgeben,  regelmässig  wiederholt  abwechselnd 
gefiedert.  Zweige  abstehend.  Stämmchen  60—  100  fi,  in  den  Endverzweigungen 
15 — 20  \i  dick,  vom  Grunde  an  verzweigt.  Zweige  an  jedem  Gliede  mit 
nach  oben  zu  kleiner  werdenden  Ästchen  fiederig  besetzt.  Ästchen  bis  etwa 
zur  Mitte  nackt  oder  am  Grunde  ein  fast  achselständiges,  schwach  gekrümmtes, 
meist  einfaches,  zuweilen  fast  gabelig  verzweigtes  Fiederchen  tragend,  nach 
der  Spitze  zu  gefiedert,  mit  verlängerten  Fiederchen.  Zellen  zwei-  bis  vier- 
mal so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  sitzend,  an  der  inneren  Seite  der 
Fiederchen,  gereiht.  —  Adriatisches  Meer. 

3212.  C.  SCOpulorum  Ag.  —  C.  hirtellum  Zan.  —  Thallus  purpurrot, 
etwas  violett  schimmernd,  in  dichten  fast  halbkugeligen,  etwa  1  cm  hohen 
Raschen,    die    aus    mehreren    gesellig    entspringenden    Stämmchen    gebildet 


—     106     — 

werden.  Stämmchen  an  der  Basis  durch  zerstreute  herablaufende  Rhizoiden 
mehr  oder  weniger  vollkommen  berindet,  30 — 60  (i,  in  den  Endverzweigungen 
12 — 16  /j,  dick,  mit  abwechselnd  entspringenden,  nach  der  Spitze  zu  ab- 
wechselnd gefiederten  und  an  den  Gelenken  meist  etwas  hin-  und  hergebogenen 
Asten.  Fiedereben  am  Grunde  der  Aste  fehlend  oder  zerstreut,  nach  der 
Spitze  zu  fast  aus  jedem  Gliede  entspringend  und  immer  dichter  und  ge- 
drängter, einzelne  wieder  gefiedert.  Alle  Verzweigungen  abstehend.  Zellen 
zwei-  bis  viermal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  an  der  inneren  Seite 
der  Fiederchen  gereiht,  sitzend.  —  Adriatisches  Meer. 

3213.  C.  polyspermum  Ag.  —  C.  roseum  Ag.  —  Phlebothamnion 
polyspermurn  Kg.  —  Taf.  LIIH,  Fig.  2.  —  Thallus  rosen-  bis  purpurrot, 
in  2 — 6  cm  hohen,  dichten  Rasen.  Hauptstämmchen  aufrecht,  wiederholt 
abwechselnd  gefiedert;  die  unteren  Zweige  allseitswendig,  die  oberen  fast 
zweizeilig  fiederig,  Fiedern  am  Grunde  nackt,  oberhalb  der  Mitte  nochmals 
gefiedert.  Fiederchen  abstehend,  einfach,  an  der  verlängerten  Rippe  ab- 
wechselnd gestellt.  Tetrasporangien  auf  der  inneren  Seite  der  Fiederchen 
einseitig  gereiht,  kugelig.  Cystokarpien  gross,  rundlich -eiförmig,  gepaart. 
Zellen  des  Hauptfadens  in  der  Mitte  etwa  viermal  so  lang  als  dick,  am 
Grunde  und  an  der  Spitze  kürzer.  —  Nordsee. 

3214.  C.  tetricum  (Dillw.)  Ag.  —  Phlebothamnion  tetricum  Kg.  — 
Thallus  schmutzig -weinrot,  in  dichten,  5 — 10  cm  hohen  Büscheln.  Haupt- 
stämmchen  steif,  120 — 160  f.i,  in  den  Endverzweigungen  40 — 60  ^  dick,  am 
Grunde  berindet  und  durch  die  Rhizoiden  und  die  von  ihnen  ausgehenden 
dicht  stehenden  verworren-aufrechten  Astchen  rauhhaarig,  allseitig  verzweigt. 
Äste  dicht,  fast  büschelig  und  fast  vom  Grunde  an  abwechselnd  gefiedert. 
Fiedern  abstehend,  meist  an  der  Spitze  wieder  gefiedert,  seltener  ganz  ein- 
fach. Zweig-  und  Astenden  dornspitzig.  Zellen  ein-  bis  dreimal  so  lang 
als  dick.  Tetrasporangien  einzeln  oder  zu  zwei  bis  drei  in  Reihen,  meist  an 
der  Innenseite  der  Fiedern.  Cystokarpien  rundlich,  gewöhnlich  an  den  Ast- 
spitzen  gepaart.  —  Nordsee. 

3215.  C.  tetragonum  Ag.  —  Phlebothamnion  tetragonum  Kg.  — 
Taf.  LIIH,  Fig.  3,  4.  —  Thallus  rosenrot,  3 — 8  cm  hoch.  Stämmchen 
350 — 500  ju,  in  den  Endverzweigungen  40 — 150  f.i  dick,  weit  hinauf  mit 
lihizoiden  dicht  berindet,  von  welchen  später  zahlreiche  kurze  Astchen  ent- 
springen, allseitig  abstehend,  fast  pyramidal  verzweigt.  Aste  abwechselnd 
fast  an  allen  Gliedern  mit  ziemlich  gleich  langen,  kurzen  Astchen  besetzt. 
Fiederchen  einfach,  sechs-  bis  neungliedrig.  Zellen  l1/2 — 3  mal  so  lang  als 
dick.  Tetrasporangien  klein,  auf  der  Innenseite  der  Fiederchen,  einzeln  oder 
gereiht.  Cystokarpien  rundlich,  einzeln  oder  paarig  an  den  Spitzen  der 
Fiedern.  —  Nordsee.  —  Hauck  unterscheidet:  et  genuinum  Hauck.  Fiederchen 


—     107     — 

80 — 140  f.i  dick,  an  der  Basis  etwas  eingezogen.  Spitzen  kurz  dornartig. 
Glieder  ca.  l1/8  mal  so  lang  als  der  Durchmesser,  etwas  tonnenförmig.  — 
8.  brachiatum  J.  Ag.  Fiederchen  ca.  40 — 80  fi  dick;  Spitzen  mehr  pfriemig; 
Glieder  cylindrisch,  an  den  Gelenken  kaum  eingezogen,  zwei-  bis  dreimal 
länger  als  dick.  —  Beide  in  der  Nordsee. 

3216.  C.  fruticulosum  J.  Ag.  —  Phlebothamnion  fruticulosum  Kg.  — 
Thallus  aus  zahlreichen  gesellig  entspringenden,  4 — 7  cm  langen  Stämmchen 
gebildet,  büschelig,  aufrecht.  Stämmchen  über  borstendick,  abwechselnd  all- 
seitig pyramidenförmig  verzweigt,  am  Grunde  berindet  und  mit  zerstreuten, 
von  den  Rindenfäden  ausgehenden  kurzen  Astchen  besetzt.  Zweige  wieder 
verzweigt  und  mit  kurzen  Astchen  besetzt.  Astchen  dicht  mit  Fiederchen 
besetzt,  die  aus  jedem  Gliede  hervorgehen;  die  unteren  abstehend  und  rück- 
wärts gebogen,  die  oberen  abstehend,  etwas  gehäuft,  alle  pfriemförmig.  Zellen 
doppelt,  in  den  Fiedern  viermal  so  lang  als  breit.  Tetrasporangien  an  den 
oberen  etwas  gehäutten  Fiedern  zerstreut,  fast  achselständig  oder  weiter  auf- 
wärts an  den  Fiedern.    Cystokarpien  gelappt,  fast  in  den  Achseln.  —  Nordsee. 

3217.  C.  caudatum  J.  Ag.  —  C.  flagellare  Zanard.  —  C.  elongellum 
Zanard.  —  Thallus  dunkelrosenrot,  in  2 — 3  cm  hohen,  dichten  Büschen,  sehr 
zartfädig.  Stämmchen  aufrecht,  allseitig  abwechselnd  verzweigt,  nicht  be- 
rindet. Zweige  wenig  verzweigt,  abstehend,  gefiedert.  Fiederchen  bald  an 
jedem  Gliede,  bald  in  grösseren  Zwischenräumen  entspringend,  die  mittleren 
am  längsten  und  wieder  gefiedert,  die  oberen  und  unteren  einfach,  kurz, 
wenig  verschmälert,  eingekrümmt.  Zweigspitzen  kurz  und  wenig  vorragend 
oder  meist  verlängert  und  dann  gänzlich  nackt  oder  mit  verkürzten,  stellen- 
weise einseitigen  Fiederchen  besetzt.  Tetrasporangien  zu  wenigen  auf  der 
Innenseite  von   aufwärts  gefiederten  Fiedern,   kugelig.  —  Adriatisches  Meer. 

3218.  C.  corymbosum  (Sm.)  Lyngb.  —  C.  versicolor  Ag.  —  Phlebo- 
thamnion corymbosum  und  versicolor  Kg.  —  Taf.  LH  H,  Fig.  1 ;  Taf.  LH  G, 
Fig.  4;  Taf.  LIIIB,  Fig.  3.  —  Thallus  schön  rosenrot,  2 — 6  cm  hoch.  Haupt- 
stämmchen  250  —  450  |t*,  in  den  End Verzweigungen  6  — 10  f.i  dick,  am  Grunde 
berindet  oder  unberindet,  wiederholt  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Zweige 
allseitig  abwechselnd,  mit  gegabelten,  nach  der  Spitze  zu  gedrängten,  am 
Scheitel  ein  langes,  ungegliedertes,  leicht  abfallendes  Haar  tragenden  Ästchen 
besetzt.  Gabelzweige  der  Astchen  eingliedrig.  Zellen  vier-  bis  zehnmal  so 
lang  als  dick.  Tetrasporangien  an  den  Gabelzweigen  der  Astchen  sitzend, 
einzeln  oder  zu  zwei  bis  drei  gehäuft.  Cystokarpien  unregelmässig-rundlich, 
meist  gepaart.  —  Ostsee,  Nordsee,  Adriatisches  Meer,  die  häufigste  Art. 

3219.  C.  granulatum  (Ducl.)  Ag.  —  Phlebothamnion  granulatum 
Kg.  —  Phl.  spongiosum  Kg.  —  Thallus  meist  schmutzig-purpurrot  bis  bräun- 
lich, etwas  schwammig,  2 — 8  cm  hoch,  dicht  rasig.    Hauptstämmchen  200  bis 


—     108     — 

600  jti,  in  den  Endverzweigungen  12 — 16  /x  dick,  bis  hoch  hinauf  berindet 
und  durch  die  aus  den  Rindenfäden  entspringenden,  sehr  dicht  stehenden 
kurzen  Ästchen  rauhhaarig,  regelmässig  allseitig  abwechselnd  verzweigt. 
Zweige  an  allen  Gliedern  allseitig  abwechselnd  mit  Astchen  besetzt,  von 
denen  die  unteren  wieder  gefiedert  sind.  Endzellen  der  Zweige  mit  einem 
langen,  dünnen,  ungegliederten,  leicht  abfallenden  Haar.  Zellen  l1/«—  3  mal 
so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  zahlreich,  einzeln  an  den  Achseln  der 
Gabelzweige.     Cystokarpien  gross,   rundlich,   gepaart.  —  Adriatisches   Meer. 


Gattung  Seirospora  Harvey. 

Der  Gattung  Callithamnion  nahe  verwandt,  aber  durch  die  meist  kreuz- 
weise Teilung  der  Tetrasporangien  verschieden.  Sporangien  an  den  oberen 
gegabelten  Verzweigungen  der  Astchen  einzeln  am  oberen  Ende  der  Glieder- 
zelle oberseitig  angeheftet.  Mitunter  treten  auch  büschelförmig  verzweigte 
Zellfäden  auf,  deren  Zellen  sich  sämtlich  (oder  doch  die  oberen)  zu  einer 
besonderen  Form  von  Sporen  (Seirosporen,  Parasporen)  umbilden.  Cysto- 
karpien meist  gepaart,  ohne  Hülle;  die  Zellen  der  locker  büschelig  verzweigten 
Fruchtkernfäden  bilden  sich  bis  auf  die  Stielzellen  sämtlich  zu  Karpo- 
sporen um. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Stämmchen  am  Grunde  unberindet.     2. 
Stämmchen  am  Grunde  berindet.     3. 

2.  Stämmchen  unter  100  /u  dick.     S.  subtilissima. 
Stämmchen  gegen  160  fx  dick.     S.  tenuissima. 

3.  Stämmchen  nur  bis  80  /n  dick.     S.  byssoides. 
Stämmchen  über  160  /n  dick.     4. 

4.  Stämmchen  weit  hinauf  berindet.     S.  Giraudi. 
Stämmchen  nur  am  Grunde  unvollkommen  berindet.     5. 

5.  Stämmchen  regelmässig  allseitig  verzweigt.     Tetrasporangien  meist  zwei- 

teilig.   S.  Griffithiana. 
Stämmchen  unregelmässig  verzweigt.    Tetrasporangien  tetraedrisch  geteilt. 
S.  granifera. 


Erklärung  zu  Tafel  LUC. 

Fig.  1.     Rytiphloea  tinctoria,  natürliche  Grösse. 

„     2.     Heterosiphonia  coccinea,  natürliche  Grösse. 

„     3.     Griffithia  setacea,  „  „ 

,     4.  „  corallina, 


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—     109     — 

3220.  S.   Grifflthsiana  Harv.   —  Callithamnion  seirospermum  Griff. 

—  Poecilothamnion  stipitatum  Naeg.   —  Phlebothamnion  seirospermum  Kg. 

—  Taf.  LIIH,  Fig.  1;  Taf.  LIIJ,  Fig.  1.  —  Thallus  schön  karminrot,  ziem- 
lich gallertig,  1 — 12  cm  hoch.  Hauptstämmchen  160—400  ju,  in  den  End- 
verzweigungen 6 — 10  f.i  dick,  im  unteren  Teil  mehr  oder  weniger  weit  hinauf 
berindet  (mit  zerstreuten  Rhizoiden,  selten  geschlossen),  regelmässig  mehrmals 
allseitig  verzweigt.  Verzweigungen  sämtlich  aufrecht- abstehend;  Zweige  all- 
seitig abwechselnd  mit  gegabelten  Ästchen  besetzt,  deren  Gabelzweige  ein- 
bis  dreigliedrig,  aber  meist  ungleich  lang  sind.  An  den  Astspitzen  steht 
meist  ein  sehr  hinfälliges  langes,  ungegliedertes,  dünnes  und  farbloses  Haar. 
Zellen  vier-  bis  achtmal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  meist  nur  zwei- 
teilig, an  Stelle  eines  Gabelzweiges,  sitzend  oder  gestielt.  Die  sogen.  Seiro- 
sporen sind  kugelig-oval  und  gehen  durch  Umbildung  aus  den  Zellen  gabel- 
förmig verzweigter  Endästchen  hervor.  Cystokarpien  paarig  an  den  Ver- 
zweigungen nur  aus  einem  Büschel  gabelig  verzweigter  Fäden  bestehend, 
deren  Zellen  sämtlich  zu  Karposporen  werden.  —  Adriatisches  Meer. 

3221.  S.  suMilissima  (De  Not.).  —  Callithamnion  subtilissimum 
De  Not.  —  Poecilothamnion  Vermilarae  Naeg.  —  Seirospora  interrupta  var.  ? 
subtilissima  De  Toni.  —  Raschen  4—6  cm  hoch.  Hauptstämmchen  40  bis 
100  [x,  in  den  Endverzweigungen  8 — 12  fi  dick,  unberindet,  fast  einfach  oder 
meist  allseitig  abwechselnd,  oben  fast  doldig  gedrängt  verzweigt.  Zweige  an 
allen  Gliedern  abwechselnd  mit  einfachen  bis  mehrmals  gabeligen,  nach  der 
Spitze  zu  dicht  büschelig  gedrängten  gleich  hohen  Ästchen  besetzt,  die  ver- 
längerte und  nach  den  Spitzen  zu  verdünnte  Gabeläste  tragen.  Zellen  am 
Grunde  des  Stämmchens  etwa  ebenso  lang,  weiter  oben  zwei-  bis  dreimal, 
in  den  Endverzweigungen  bis  achtmal  so  lang  als  breit.  Zweige  aufrecht 
abstehend.  Tetrasporangien  kreuzweise  geteilt,  auf  der  Innenseite  der  untersten 
Zellen  der  Gabelzweige,  einzeln  oder  an  den  aufeinanderfolgenden  Zellen  ge- 
reiht. —  An  Algen  im  Adriatischen  Meere.    Die  Stellung  der  Art  ist  unsicher. 

3222.  S.  tenuissima  (Bonnern.)  De  Toni.  —  Callithamnion  tenuissi- 
mum  Bonnern.  —  Thallus  purpurn,  schlüpfrig,  in  2 — 5  cm  hohen  Raschen. 
Hauptstämmchen  fadenförmig,  am  Grunde  gegen  160  ju  dick,  unberindet, 
zwei-  bis  dreimal  gefiedert.  Fiedern  und  Fiederchen  aufrecht,  stark  verjüngt, 
mit  sehr  dünnen  Enden,  fast  gleich  hoch,  doldig.     Glieder  im  Hauptstämm- 


Erklärung  zu  Tafel  LUD. 

Fig.  1.     Dasya  elegans,  Zweig  mit  Stichidien. 

„     2.     Dasiopsis  plana,  Stichidium. 

B     3.     Dasya  arbuscula,  Cystokarp. 

„     4.         n  „  natürliche  Grösse. 

„     5.  ,  Stichidium. 


—     110     — 

chen  acht-  bis  zehnmal,  in  den  Fiedern  sechsmal,  in  den  Fiederchen  dreimal 
so  lang  als  dick,  Endglieder  stumpf.  Tetrasporangien  länglich,  sehr  kurz 
gestielt,  auf  der  Innenseite  der  Fiederchen,  oft  ungeteilt  oder  in  verschiedener 
Weise  geteilt  (tetraedrisch,  kreuzförmig  oder  quer).  Cystokarpien  achsel- 
ständig, gepaart,  rundlich.     Unsichere  Art.   —  Adriatisches  Meer. 

3223.  S.  granifera  (Menegh.)  De  Toni.  —  Callithamnion  graniferum 
Menegh.  —  C.  apiculatum  Menegh.   —   C.  clavellatum   und  peregrinum  Kg. 

—  C.  seirospermum  var.  graniferum  Hauck.  —  Phlebothamnion  apiculatum 
Kg.  —  Taf.  LH  J,  Fig.  2.  —  Thallus  rot,  etwas  schleimig,  1 — 10  cm  lang. 
Hauptstämmchen  am  Grunde  200 — 500  /x  dick,  am  Grunde  von  herablaufen- 
den Rhizoiden  unvollkommen  berindet,  unregelmässig  verzweigt.  Zweige  am 
Ende  oft  etwas  angeschwollen,  aber  mit  spitzer  Scheitelzelle,  mit  mehrfach 
gegabelten,  zarten  Asteben  besetzt,  die  in  lange  gegliederte,  sehr  zarte  Zell- 
fäden auslaufen.  Zellen  sehr  ungleich  lang,  in  den  Gabelästchen  fünf-  bis 
elfmal  so  lang  als  dick.  Sporangien  verkehrt  eiförmig,  tetraedrisch  geteilt, 
sitzend  oder  anfangs  kurz  gestielt,  an  den  Endverzweigungen  der  Astchen. 
Seirosporen  ellipsoidisch  in  zwei-  bis  dreifach  gabelig  geteilten  Reihen.  — 
Adriatisches  Meer. 

3224.  S.  Giraudii  (Kg.)  De  Toni.  —  Callithamnion  Giraudii  J.  Ag. 

—  Phlebothamnion  Giraudii  Kg.  —  Callithamnion  seirospermum  f.  lanceo- 
lata  Hauck.  —  Thallus  schön  karminrot,  schlüpfrig,  1 — 5  cm  hoch.  Haupt- 
stämmchen  aufrecht,  fast  borstendick,  aufwärts  weit  berindet,  nach  allen  Seiten 
mit  sehr  dünnen  Zweigen  besetzt.  Zweige  am  Grunde  fast  abwechselnd, 
nach  oben  zu  gehäuft,  fast  doldig.  Aste  fiederig  verzweigt,  Fiederchen  einfach 
aufrecht,  etwas  steif.  Zellen  in  den  Hauptstämmchen  wegen  der  Berindung 
nicht  deutlich  erkennbar,  in  den  Zweigen  vier-  bis  sechsmal  so  lang  als  dick. 
Tetrasporangien  auf  der  Innenseite  der  Fiedern,  verkehrt  eiförmig,  zerstreut, 
mitunter  an  demselben  Glied  gepaart.  —  Adriatisches  Meer. 

3225.  S.  Ibyssoides  (Arnott.)  De  Toni.  —  Callithamnion  byssoides 
Arnott.  —  C.  pinnato-furcatum  Kg.  —  Phlebothamnion  byssoides  Kg.  — 
Thallus  rosenrot,  in  fast  kugeligen,  2— 4  cm  hohen  Rasen.  Hauptstämmchen 
unberindet  oder  nur  unbedeutend  am  Grunde  berindet,  40 — 80  /<,  in  den 
End Verzweigungen  8 — 12  (i  dick,  wiederholt  allseitig  abwechselnd  verzweigt. 
Aste  verlängert,  aufrecht,  an  jedem  Gliede  regelmässig  abwechselnd,  mit 
gefiederten,  an  den  Spitzen  oft  etwas  doldig  verzweigten  Astchen  besetzt. 
Fiedern  der  Astchen  aufrecht  abstehend,  oft  leicht  eingebogen,  unregelmässig 
abwechselnd  oder  stellenweise  etwas  einseitig  entspringend,  einfach  oder  ge- 
gabelt oder  auch  etwas  einseitig  verzweigt,  nach  der  Spitze  der  Astchen  zu 
gewöhnlich  etwas  verlängert.  Tetrasporangien  rundlich  meist  an  den  basalen 
Gliedern    der  Fiederchen    auf    der  Innenseite   entspringend,    einzeln   oder  zu 


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—    111    — 

Avenigen  gereiht,  seltener  auch  weiter  oberhalb  an  den  Astchen.  Cystokar- 
pien  paarig  an  den  oberen  Ästen,  gelappt  mit  konischen  Lappen.  —  Adria- 
tisches  Meer. 


Gattung  Compsothamnion  Naeg. 

Thallus  aufrecht,  dünn  und  f einfädig,  sehr  reich  in  einer  Ebene  ver- 
zweigt durch  regelmässig  alternierende  zweizeilig  gestellte  Seitenzweige. 
Sprosse  aus  einzelnen  einfachen,  unberindeten  Zellreihen  bestehend.  Tetra- 
sporangien  tetraedrisch  geteilt,  endständig  an  den  Endverzweigungen  kurz 
gestielt,  zerstreut  an  den  oberen  Thalluszweigen.  Cystokarpien  am  Thallus 
zerstreut,  ohne  Hüllästchen,  endständig  an  sehr  kurzen  fertilen  Sprossen,  oft 
scheinbar  sitzend  und  den  Ästchen  seitlich  angeheftet,  maulbeerförmig  ge- 
lappt, aus  rispig  verzweigten,  dicht  gedrängten  Fäden  bestehend,  deren  Zellen 
sämtlich  in  Karposporen  umgewandelt  werden. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Letzte  Fiederchen  oft  einseitig.     C.  truncatum. 

Letzte  Fiederchen  zweizeilig  oder  fast  doldig  gehäuft.     2. 

2.  Zellen  der  Fiederchen  ein-  bis  zweimal  so  lang  als  dick.    C.  tliuyoides. 
Zellen  der  Fiederchen  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  dick.    C.  gracillimum. 


3226.  C.  thuyoides  (Smith.)  Naeg.  —  Callithamnion  thuyoides  Ag. 
—  Callithamnion  gracillimum  Ag.  —  Taf.  LH  J,  Fig.  3.  —  Thallus  rosenrot 
oder  etwas  ins  Violette  spielend,  schlaff,  3 — 5  cm  hoch.  Stämmchen  un- 
berindet,  150  —  300^,  in  den  Endverzweigungen  10 — 15^  dick,  regelmässig 
wiederholt  abwechselnd  gefiedert;  Fiedern  und  Fiederchen  aus  allen  Ge- 
lenken entspringend,  abstehend,  unterste  Fiederchen  ebenso  stark  entwickelt 
als  die  folgenden.  Stärkere  Äste  zwei  bis  dreifach  gefiedert.  Glieder  der 
Äste  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  dick,  die  der  Fiederchen  ein-  bis  zweimal 
so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  scheinbar  endständig  an  den  Spitzen  von 
Fiederchen,  die  an  grundständigen  Fiedern  letzter  Ordnung  stehen.  —  Adria- 
tisches  Meer. 


Erklärung  zu  Tafel  LUE. 

Fig.  1.     Lejolisia  mediterranea,  vergrössert. 

„     2.     Sphondylothamnion  multifidum,  natürliche  Grösse. 

„     3.  „  „  Cystokarp,  Schnitt,  vergrössert. 

„     4.  „  ,  Ästchen  mit  Sporangien,  vergrössert. 

„     5.     Spermothamnion  roseolum,  Zweig  mit  Tetrasporangien. 


—     112     — 

3227.  C.  gracillimum  (Harv.)  Naeg.  —  Callithamnion  gracillimum 
Harv.  —  Phlebothamnion  gracillimum  Kg.  —  Taf.  LH  J,  Fig.  4.  —  Thallus 
rosenrot,  schlüpfrig,  3 — 6  cm  hoch.  Stämmchen  unberindet,  100 — 200  /x  in 
den  Endverzweigungen  10 — 15  (x  dick,  regelmässig  wiederholt  abwechselnd 
gefiedert  und  von  der  Basis  an  verzweigt,  und  auch  die  Äste  mit  einfach 
oder  doppelt  gefiederten  Fiederästchen  besetzt.  Basalglieder  der  Fiedern  ge- 
wöhnlich ohne  oder  mit  kleineren  Fiederchen.  Zellen  drei-  bis  fünfmal,  die 
der  Fiederchen  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien  einzeln, 
zuweilen  als  Endglieder  der  Fiederchen  entwickelt,  an  den  Spitzen  der  Fieder- 
chen. Cystokarpien  an  grösseren  oberen  Verzweigungen,  rundlich  oder  un- 
regelmässig gelappt. 

3228.  C.  truncatum  (Menegh.)  Naeg.  —  Callithamnion  truncatum 
Menegh.  —  Fäden  wiederholt  gefiedert;  Fiedern  linear-lanzettlich,  am  Scheitel 
gestutzt,  Fiederchen  abwechselnd,  steif,  aufrecht,  unterhalb  des  Gelenkes  ent- 
springend. Fiederspindel  gebogen.  Letzte  Fiederchen  oft  einseitig,  unterste 
Fieder  jeder  Ordnung  auf  der  Innenseite.  Zellen  dreimal  so  lang  als  dick. 
—  Adriatisches  Meer.  Unvollständig  bekannte  und  unsichere  Art,  deren 
Zugehörigkeit  zu  Compsothamnion  zweifelhaft  ist. 


Gattung  Plumarla  Stackh. 

Thallus  aufrecht,  f einfädig,  dünn,  sehr  reich  zweizeilig  in  einer  Ebene 
verzweigt,  paarig  gefiedert.  Stämmchen  nackt  oder  berindet,  in  den  End- 
verzweigungen stets  nackt.  Sporangien  tetraedrisch  geteilt,  am  Thallus  zer- 
streut, endständig  an  der  Spitze  der  obersten  Fiedern  und  Fiederchen.  Cysto- 
karpien endständig,  von  mehreren  Hüllästchen  umgeben,  die  durch  stärkere 
Entwicklung  benachbarter  Fiederchen  entstehen.  Zuweilen  treten  an  Stelle 
von  Sporangien  ein-  bis  vielzellige  Knäuel  von  Parasporen  auf. 

3229.  PI.  elegans  (Bonnern.)  Schmitz.  —  Ptilota  elegans  Bonnern. 
—  Pt.  plumosa  y  tenuissima  Ag.  —  Taf.  LIIH,  Fig.  4;  Taf.  LIIJ,  Fig.  5.  — 
Thallus  dunkelrot,  5 — 15  cm  hoch,  stielrund  oder  etwas  zusammengedrückt 
zweischneidig,  aber  nicht  geflügelt  oder  gesäumt,  bis  auf  die  Fiedern  letzter 
Ordnung  dick  berindet  und  später  durch  allseitig  von  den  Rindenfäden  aus- 
gehende, kurze,  zarte  Astchen  rauhhaarig,  am  Grunde  0,5 — 1  mm  dick,  nach 


Erklärung  zu  Tafel  LIIF. 

Fig.  1.     Ptilothamnion  Pluma,  vergrössert. 

„     2.     Griffithia  barbata,  vergrössert,  Tetrasporangien  tragender  Spross. 

„     3.  „         setacea,  Tetrasporangienstand,  vergrössert. 

„     4.     Bornetia  secundiflora,  Cystokarp,  vergrössert. 

„     5.  „  „  dasselbe  ohne  Hülle,  vergrössert. 


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—     113     — 

der  Spitze  zu  stark  verjüngt,  wiederholt  abwechselnd  fiederästig.  Äste  regel- 
mässig dicht  mit  kleineren  oder  grösseren  Fiedern  besetzt.  Fiedern  mit  ein- 
fachen, 20 — 30  (X  dicken,  aus  3 — 14  Zellen  bestehenden,  zuweilen  zu  längeren 
Zellfäden  auswachsenden  Fiederchen  an  allen  Gliedern  besetzt.  Zellen  so 
lang  als  breit.  Tetrasporangien  einzeln  an  der  Spitze  der  Fiederchen.  Cysto- 
karpien  paarig  am  Ende  der  Fiedern,  nackt  oder  meist  von  benachbarten 
kräftiger  entwickelten  Fiederblättchen  umhüllt.  —  Nordsee. 

3230.  Ph.  Schousboei  (Born.)  Schmitz.  —  Callithamnion  elegans 
Schousb.  —  Ptilota  Schousboei  Bora.  —  Thallus  violettrot,  4 — 8  mm  hoch, 
in  ausgebreiteten  Raschen.  Hauptstämmchen  niederliegend,  wurzelnd,  24 — 30, 
in  den  Endverzweigungen  10 — 16  (x  dick,  unberindet,  verzweigt  mit  auf- 
rechten einfachen  oder  unregelmässig  gabelig  verzweigten  Asten.  Aste  bis 
fast  zur  Mitte  nackt,  dann  zweizeilig,  mit  drei-  bis  neungliedrigen  einfachen 
Ästchen  besetzt,  die  meist  aus  jedem  Gliede  entspringen,  an  einzelnen  Stellen 
aber  fehlen  können.  Zellen  etwa  doppelt  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien 
einzeln  an  den  Spitzen  der  Ästchen,  tetraedrisch  geteilt.  Cystokarpien  klein, 
gelappt,  an  den  Spitzen  von  Ästen  und  Ästchen,  nackt  oder  von  Hüllästchen 
umgeben.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Ptilota  C.  kg. 

Thallus  aufrecht,  sehr  reich  zweizeilig  in  einer  Ebene  verzweigt,  zwei- 
schneidig abgeflacht  und  gesäumt  oder  geflügelt,  berindet,  abwechselnd  ge- 
fiedert. Fiedern  mit  gegenständigen  Fiedern  IL  Ordnung  besetzt,  die  ab- 
wechselnd schwächer  und  stärker  entwickelt  sind,  so  dass  einer  stärkeren 
Fieder  auf  der  einen  Seite  eine  schwächere  auf  der  andern  Seite  gegenüber- 
steht. Fiedern  IL  Ordnung  oft  noch  ein-  bis  zweifach  gefiedert.  Sporangien 
in  Gruppen  an  der  Spitze  oder  an  der  ganzen  Oberfläche  sehr  stark  ver- 
kürzter Sprosse.  Cystokarpien  an  besonderen  den  Fiedern  gegenüberstehen- 
den Fruchtsprossen,  von  zahlreichen  Hüllästchen  umgeben. 

3231.  Pt.  plumosa  (L.)  C.  Ag.  —  Taf.  LHH,  Fig.  2;  Taf.  LIIK, 
Fig.  1,  2.  —  Thallus  dunkelrot,  etwas  knorpelig,  flach  zweischneidig,  wieder- 
holt opponiert  gefiedert,  bis  in  die  Spitzen  hinauf  berindet,  geflügelt,  10  bis 
30  cm  hoch,  am  Grunde  bis  über  1  mm  dick.  Die  Fiedern  ungleich  gross, 
doch  sonst  gleich  gestaltet,  miteinander  abwechselnd  und  so  gestellt,  dass 
immer  einer  grossen  auf  der  andern  eine  kleine  gegenübersteht,  am  Grunde 
nackt,  nach  oben  zu  wieder  gefiedert.  Tetrasporangien  am  Ende  der  Fieder- 
chen, auch  an  den  kleinen  Fiedern  auf  sehr  kurzen  Stielen.  Cystokarpien 
endständig  an  den  Fiederchen,  von  fünf  bis  sieben  einfachen  mehrzelligen 
Hüllästchen  klauenförmig  umschlossen.  —  Nordsee. 

Thom^-Migula,  Flora.     VT.    2.  8 


—     114     — 

3232.  Pt.  pectinata  (Gunn.)  Kjellm.  —  Pt.  serrata  Kg.  —  Der 
vorigen  Art  sehr  nahe  stehend  und  namentlich  auch  im  Aussehen  wenig 
von  ihr  unterschieden,  besonders  aber  durch  die  Verschiedenartigkeit  der 
Fiedern  erkennbar.  Die  an  der  Spindel  gegenüberstehenden  Fiedern  sind 
nämlich  nicht  nur  ungleich  gross,  sondern  auch  verschieden  gestaltet,  die 
eine  ist  einfach,  eingeschnitten  gezähnt,  die  andere  mehr  oder  weniger  zu- 
sammengesetzt fiederig  geteilt.  Tetrasporangien  an  der  fast  kegeligen  Spitze 
etwas  schwammiger  Fiederchen  zwischen  kleinen  steiflich -pfriemförrriigen, 
gegliederten  Zellfäden.  —  Helgoland. 


Gattung  Antithamnion  Nägeli. 

Thallus  dünn  und  feinfädig,  gabelig  verzweigt,  mit  zahlreichen  gegen- 
ständigen oder  quirlig  gestellten  reich  verzweigten  Kurztrieben,  meist  sehr 
zierlich  und  zart.  Sporangien  endständig  an  Verzweigungen  der  Kurztriebe, 
mit  kreuzförmiger  Teilung.  Cystokarpien  meist  endständig,  von  den  obersten 
Verzweigungen  hüllenartig  umgeben.  Zuweilen  treten  an  den  Sprossspitzen 
der  Sporangien  tragenden  Exemplare  Anhäufungen  von  einer  eigentümlichen 
Sporenform,  den  Parasporen  auf. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Zellen  des  Hauptstämmchens  höchstens  zweimal  so  lang  als  dick.    A.  fra- 

gilissimum. 
Zellen  über  zweimal  so  lang  als  dick.     2. 

2.  Endverzweigungen  nur  6 — 8  fx  dick.     A.  cladodermum. 
Endverzweigungen  über  8  /x  dick.     3. 

3.  Astchen  auf  der  Innenseite  gefiedert.     A.  Plumüla. 
Astchen  am  Grunde  gegenständig  gefiedert.     A.  cruciatum. 


3233.  A.  Plumula  (Ellis)  Thur.  —  Callithamnion  Plumula  Lyngb. 
—  C.  refractum  Kg.  —  C.  polyacanthum  Kg.  —  C.  Bebbii  und  abietinum 
Reinsch.  —  Pterothamnion  Plumula  Naegeli.  —  Taf.  LIIK,  Fig.  3;  Taf.  LIIL, 
Fig.  3.  —  Thallus  rosenrot,  2 — 10  cm  hoch,  unberindet,  mit  am  Grunde 
80  —  300  (x  dickem,  nach  oben  zu  verjüngtem  Hauptstämmchen,  der  wieder- 
holt abwechselnd  fiederig  verzweigt  ist.  End Verzweigungen  8 — 16  (x  dick. 
Astchen  gegen-  oder  zu  vier  quirlständig,  abstehend  oder  gespreizt,  zurück- 
gebogen, auf  der  Innenseite  ein-  bis  zweifach  gefiedert,  mit  an  allen  Gliedern 
entspringenden  spitzen,  dornartigen  Fiederchen.  Tetrasporangien  oval  bis 
fast  kugelig,  sitzend  oder  sehr  kurz  gestielt  am  Grunde  der  Astchen.    Cysto- 


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—     115     — 

karpien    zu    zwei    oder    vier.     Zellen    zwei-    bis    viermal    so    lang    als    dick. 

—  f.  genuinum  Hauck.  A.  Plumula  Thur.  Astchen  opponiert,  abstehend, 
die  unteren  oft  gespreizt;  Fiederchen  derselben  etwas  verlängert.  —  Nordsee. 

—  var.  crispum  J.  Ag.  A.  crispum  Thur.  Astchen  wirtelig  vierzeilig, 
gespreizt  und  zurückgebogen;  Fiederchen  derselben  dornartig.  —  Adria- 
tisches  Meer. 

3234.  A.  cladodermum  (Zanard.)  Hauck.  —  Callithamnion  clado- 
dermum  Zanard.  —  Thallus  schön  karminrot,  sehr  schlaff,  2 — 3  cm  hoch, 
wiederholt  gefiedert,  Hauptstämmchen  am  Grunde  1/2  mm  und  darüber  dick, 
nach  oben  verjüngt,  in  den  Endverzweigungen  6 — 8  [x  dick.  Stämmchen  am 
Grunde  durch  unregelmässig  ästig  verzweigte,  aus  den  Basalzellen  der  Ast- 
chen entspringende  Rhizoiden  berindet.  Verzweigung  reichlich,  abwechselnd, 
zweizeilig.  Astchen  gegenständig,  die  jüngeren  einfach,  die  älteren  doppelt 
gegenständig  gefiedert  mit  an  allen  Gliedern  entspringenden  Fiederchen. 
Zweige  mehr  oder  weniger  abstehend.  Zellen  des  Hauptfadens  am  Grunde 
ungefähr  so  lang  als  breit,  weiter  oben  21/2 — 4mal,  in  den  Astchen  zwei- 
bis  dreimal  so  lang  als  breit.  Tetrasporangien  zerstreut  an  den  Astchen. 
Cystokarpien  nicht  selten  von  den  Berindungsfäden  des  Thallus  locker  über- 
wachsen. —  Adriatisches  Meer. 

3235.  A.  fragil issimum  (Zanard.)  De  Toni.  —  A.  cruciatum  f.  fra- 
gilissima  Hauck.  —  Callithamnion  fragilissimum  Zanard.  —  Thallus  bleich- 
rötlich, etwas  schlüpfrig,  fadenförmig,  rasig,  aber  sehr  spärlich  verzweigt, 
mit  zwei  bis  drei  kleinen,  aufrechten,  abwechselnden  Zweigen  besetzt  oder 
selbst  ganz  einfach.  Hauptstämmchen  sehr  zart,  dicht,  fast  schwammig,  mit 
sehr  kurzen  gegenständigen  und  dekussierten  auf  recht  -  angedrückten ,  meist 
abwechselnd  gefiederten  Astchen  besetzt.  Fiederchen  einfach,  abwechselnd 
zweizeilig.  Zellen  des  Hauptfadens  l1^ — 2  mal  so  lang  als  dick.  Tetra- 
sporangien mit  kreuzförmiger  Teilung.  —  Adriatisches  Meer.  Vielleicht  nur 
eine  Form  von  A.  cruciatum. 

3236.  A.  cruciatum  (Ag.)  Naeg.  —  Callithamnion  cruciatum  Ag.  — 
C.  decipiens  J.  Ag.  —  Thallus  1 — 4  cm  hoch,  dichtrasig,  unberindet,  mit 
zahlreichen,  gesellig  entspringenden,  am  Grunde  70 — 160  ju  dicken,  nach 
oben  zu  verjüngten,  fast  einfachen  oder  nur  mit  wenigen,  aufrechten,  fast 
gleich  hohen  Astchen  besetzten  Hauptstämmchen.  Stämmchen  und  Aste 
dicht  mit  gegenständig  oder  zu  vier  quirlig  entspringenden,  1 — 2  mm  langen. 


Erklärung  zu  Tafel  LH  G. 

Fig.  1.     Monospora  pedicellata,  Tetrasporangienstand. 

„     2.  „  „  Monosporenstand. 

„     3.     Pleonosporium  Borreri,  Zweig  mit  Tetrasporangien. 

„     4.     Callithamnion  corymbosum,  Zweig  mit  Tetrasporangien. 

8* 


—     116     — 

12 — 24  u  dicken,  nach  der  Spitze  zu  verjüngten  abstehenden  Astchen  be- 
setzt, die  am  Grunde  gegenständig,  weiter  aufwärts  abwechselnd  oder  ein- 
seitig gefiedert  und  an  der  Spitze  der  Äste  schopfig  gedrängt  sind.  Zellen 
drei-  bis  sechsmal  so  lang  als  breit.  Tetrasporangien  sitzend  oder  kurz  ge- 
stielt, am  Grunde  der  Astchen.  —  f.  radicans  J.  Ag.  Hauptstämmchen 
teilweise  niederliegend  und  stellenweise  wurzelnd,  etwas  gewunden.  Astchen 
zwar  gegenständig  entspringend,  aber  einseits wendig,  abstehend,  abwechselnd 
oder  stellenweise  nur  innenseitig  gefiedert.  —  Adriatisches  Meer.  —  f.  tenu- 
issima  Hauck.  Thallus  von  einigen  Millimetern  bis  6  cm  hoch.  Haupt- 
fäden vielfach  verzweigt,  sehr  verdünnt.  Astchen  opponiert,  mehr  oder 
weniger  verlängert,  sehr  schlaff,  meist  nur  innenseitig  gefiedert,  weit  ab- 
stehend; ihre  Glieder  meist  fünf-  bis  achtmal  so  lang  als  dick.  —  Adria- 
tisches Meer. 

Gattung  Crouania  J.  Ag. 

Thallus  stielrund,  reichlich  seitlich  verzweigt,  gallertig,  mit  grosszelligem 
Hauptstämmchen  und  Ästen,  unberindet  oder  mehr  oder  weniger  dicht  durch 
Rhizoiden  berindet.  An  den  Gelenken  der  Stämmchen  und  Äste  entspringen 
meist  zwei-  bis  vierzählige  Quirle  sehr  reich  gabelig  verzweigter  Kurztriebe. 
Tetrasporangien  zerstreut,  tetraedrisch  geteilt  oder  nur  zweiteilig,  gewöhnlich 
einzeln  an  den  unteren  Gliederzellen  der  Kurztriebe  oberseitig  ansitzend. 
Cystokarpien  seitlich  oder  fast  endständig,  ohne  besondere  Hülle,  aber  von 
den  Kurztriebquirlen  ziemlich  vollständig  umschlossen. 

3237.  Cr.  attenuata  (Bonn.)  J.  Ag.  —  Mesogloia  attenuata  Ag.  — 
Callithamnion  nodulosum,  Batrachospermum,  condensatum  Kg.  —  Taf.  LH  L, 
Fig.  4,  5.  —  Thallus  schmutzig-braunrot,  schlüpfrig,  1  —  6  cm  hoch,  250  bis 
600  fi  dick,  am  Ende  bis  auf  120  — 150  fx  verjüngt,  allseitig  abwechselnd, 
stellenweise  fast  dichotom,  pyramidenförmig  verzweigt.  Der  grosszellige 
Stamm  ist  nackt  oder  nur  am  Grunde  mit  zerstreuten  Rindenrhizoiden  über- 
wachsen. Quirlästchen  zu  drei,  nur  J/10  —  ]/20  mm  lang,  am  ersten  Gliede 
vielstrahlig,  an  den  folgenden  gabelig-dichotom  geteilt,  mit  haarförmig  ver- 
längerten hinfälligen  Endzellen.  Zellen  l1^ — 21/2mal  so  lang  als  breit. 
Tetrasporangien  tetraedrisch  oder  (bei  der  f.  bispora)  nur  zu  zwei  paarig  ge- 
teilt. —   Adriatisches  Meer. 


Erklärung  zu  Tafel  LH  H. 

Fig.  1.     Callithamnion  corrymbosum,  Cystokarp. 

,2.  „  polyspermum,  Zweig  mit  Tetrasporangien. 

„3.  ,  tetragonum,  Zweig  mit  Tetrasporangien. 

„     4.  „  „  Teil    des    Hauptstärnmchens    mit    Berindung, 

durch  -welche  aber  die  Glieder  des  Zentralfadens  durchscheinen. 


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—     117     - 

Gattung  Spyridia  Harvey. 

Thallus  aufrecht,  reichlich  allseitig  verzweigt,  mit  stielrunden  Stämm- 
chen und  Ästchen,  die  eine  grosszellige  Zentralachse  und  eine  innen  gross- 
zellige,  aussen  kleinzellige,  dichte  Rinde  besitzen.  Stämmchen  und  Äste 
dicht  mit  zarten,  alternierenden  Kurztrieben  besetzt.  Tetrasporangien  mit 
tetraedrischer  Teilung  an  den  untersten  Gliedern  der  Kurztriebe  stehend. 
Cystokarpien  an  kurzen  Ästchen  des  Thallus  endständig,  rundlich  zwei-  bis 
mehrlappig,  von  einer  aussen  dichten,  kleinzelligen,  innen  lockeren  und  gross- 
zelligen  Rindenschicht  umgeben  mit  mehreren  gespreizten  Gonimoloben.  Carpo- 
sporen  in  Reihen. 

3238.  Sp.  fllamentosa  (Wulf.)  Harv.  —  Sp.  attenuata  Zanard.  — 
Sp.  crassa,  crassiuscula,  setacea,  nudiuscula,  villosa,  divaricata,  cuspidata, 
hirsuta,  apiculata,  villosiuscula,  fruticulosa,  arcuata,  occidentalis  Kg.  —  Sp. 
Yidovichii,  brachyarthra  Menegh.  —  Ceramium  filamentosum  Ag.  —  Taf.  Uli, 
Fig.  1;  Taf.  LIIM,  Fig.  1.  —  Thallus  dunkelrot,  schmutzig-rosa  oder  weiss- 
lichgrau,  strauchartig,  10 — 20  cm  hoch  und  am  Grunde  */2 — 3  mm  dick, 
nach  oben  stark  verjüngt  und  in  den  Endverzweigungen  oft  nur  30  /u  dick, 
allseitig  abwechselnd  reich  verzweigt,  mit  aufrecht -abstehenden  Zweigen. 
Ästchen  ziemlich  ordnungslos  aber  dicht  entspringend,  abstehend  bis  gespreizt, 
1 — 2  mm  lang  und  30 — 80  f.i  dick,  jung  stachelspitzig,  alt  abgestumpft. 
Berindung  an  den  Stämmchen  und  Ästen  geschlossen  aus  zonenförmig  ge- 
ordneten, länglichen,  später  regellos  verschobenen  Zellen  gebildet,  an  den 
Ästchen  meist  nur  aus  zwei  an  den  Gelenken  befindlichen  lockeren  Ringen 
bestehend.  Zellen  an  den  Stämmchen  und  Ästen  ungefähr  so  lang  als  breit, 
an  den  Ästchen  la/2 — 6  mal  so  lang.  Antheridien  oft  in  krustenförmigen 
Lagen  mehrere  Glieder  der  Ästchen  umhüllend.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Ceramium  (Roth.)  Lyngbye. 

Thallus  aufrecht,  sehr  reich  verzweigt,  mit  meist  zangenförmig  ein- 
gekrümmten obersten  Gabelästen,  stielrund,  mit  grosszelliger  Zentralachse 
und  aussen  kleinzelliger,  innen  grosszelliger,  geschlossener  oder  stellenweise, 
namentlich  aufwärts  unterbrochener  Rinde.  Tetrasporangien  tetraedrisch  ge- 
teilt, in  den  Rindenringen  um  die  Zentralachse   entwickelt  und  mehr  oder 


Erklärung  zu  Tafel  LIIJ. 

Fig.  1.     Seirospora  Griffithsiana,  vergrössert. 

„2.  „  granifera,  Zweig  vergrössert. 

„     3.     Compsothamnion  thuyoides,  vergrössert. 

,4.  „  gracillimum,  Zweig  mit  Tetrasporangien. 

„     5.     Plumaria  elegans. 


—     118     — 

weniger  weit  aus  der  Rindenschicht  vortretend.  Cystokarpien  in  den  oberen 
Aufzweigungen  des  Thallus  seitlich  oder  fast  endständig  von  hakig  ein- 
gekrümmten Hüllästchen  umgeben  und  meist  ziemlich  weit  aus  der  Rinde 
vortretend,  mit  mehreren,  rundlichen  Gonimoloben.  Neben  Tetrasporangien 
treten  zuweilen  auch  Parasporen  in  unregelmässigen  rundlichen  oder  gelappten, 
den  Rindenringen  aussen  ansitzenden  Knäueln  auf. 


Übersicht  der  Arten. 

1.  Ästchen  ausgesprochen  einseitswendig.     C.  Ibarbatum. 
Astchen  nicht  einseitswendig.     2. 

2.  Gliederzellen  des  Stämmchens  vollständig  oder  fast  vollständig  berindet.   3. 
Berindung  nur  an  den  Gelenken  vorhanden.     5. 

3.  Gliederzellen  am  Grunde  ein-  bis  dreimal  so  lang  als  breit.     4. 
Gliederzellen  am  Grunde  des  Stämmchens  drei-  bis  sechsmal  so  lang  als 

breit.     C.  claviculatum. 

4.  Stämmchen  über  200  \i  dick.     C.  rubrum. 
Stämmchen  unter  150  fj.  dick.     C.  cinnabareum. 

5.  Rindengürtel  mit  Stachelkranz.     6. 

Ohne  Stachelkranz  aber  zuweilen  mit  zerstreuten  Haaren.     7. 

6.  Stacheln  mehrgliedrig.     C.  ciliatum. 
Stacheln  eingliedrig.     C.  echiouotum. 

7.  Gliederzellen  unten  bis  dreimal  so  lang  als  dick.     8. 
Untere  Gliederzellen  meist  über  dreimal  so  lang  als  dick.     9. 

8.  Stämmchen  bis  300  (.i  breit.     C.  radiculosum. 
Stämmchen  über  300  fx  breit.     C.  circinatum. 

9.  Gabelästchen  nur  schwach  zangenförmig.     10. 
Gabelästchen  stark  zangenförmig.     12. 

10.  Gliederzellen    unten    drei-   bis  viermal    so    lang  als  dick.     C.   Deslong- 

champii. 
Untere  Gliederzellen  vier-  bis  siebenmal  so  lang  als  dick.     11. 

11.  Äste  aufrecht  abstehend.     C.  fastigiatuni. 
Äste  fast  gespreizt.     C.  tenuissimum. 

12.  Tetrasporangien  in  doppelter  Querreihe  in  den  Gürteln.     C.  elegans. 
Tetrasporangien  eine  einfache  Querreihe  bildend.     13. 

13.  Thallus  sehr  schlaff.     C.  gracillimum. 

Thallus  wenigstens  in  den  älteren  Teilen  steifer.     14. 

14.  Rindenringe  schmal.     C.  strictum. 
Rindenringe  breit.     C.  diaphanum. 


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—     119     — 

3239.  C.  fastigiatum  Harv.  —  C.  coccineum,  inconspicuum  Zanard. 

—  Gongroceras  fastigiatum  Kg.  —  Thallus  schlaff,  rosenrot,  80 — 200  fi  dick, 
regelmässig  gabelig,  gleich  hoch  verzweigt,  mit  aufrecht- abstehenden  Zweigen 
und  aufrecht-abstehenden,  schwach  eingekrümmten  obersten  Gabelästchen. 
Zellen  am  Grunde  sechs-  bis  siebenmal,  aufwärts  drei-  bis  fünfmal  so  lang 
als  dick.  Fäden  nur  an  den  Gelenken  mit  schmalem  Rindengürtel,  der  nur 
etwa  halb  so  breit  als  sein  Durchmesser  ist.  Tetrasporangien  meist  zu  vier 
bis  sechs,  seltener  einzeln  rings  aus  den  Rindengürteln  hervortretend.  Cysto- 
karpien  klein,  einzeln  oder  zu  zwei  bis  drei  an  den  Astchen  sitzend,  von 
zwei  bis  vier  kurzen  Hüllästchen  umgeben.  —  Adriatisches  Meer. 

3240.  C.  tenuissimum  (Lyngb.)  J.  Ag.  —  Gongroceras  nodiferum, 
Orsinianum  Kg.  —  Thallus  etwas  steif,  ziegel- purpurrot,  1 — 8  cm  hoch, 
80 — 200  [x  dick,  regelmässig  dichotom  und  gleich  hoch  verzweigt  und  da- 
zwischen mit  kleinen,  kurzen,  weit  abstehenden,  ordnungslos  hervorbrechenden 
seitlichen  Astchen  besetzt.  Zweige  abstehend  bis  fast  gespreizt,  oberste 
Gabelästchen  schwach  eingekrümmt.  Stämmchen  und  Äste  nur  an  den  Ge- 
lenken mit  Rindengürteln,  die  etwas  angeschwollen  sind.  Zellen  am  Grunde 
vier-  bis  sechsmal  so  lang  als  breit,  nach  oben  immer  kürzer  werdend, 
schliesslich  kürzer  als  dick.  Tetrasporangien  einzeln  oder  zu  mehreren  in 
jedem  Rindengürtel,  an  den  Ästchen  Längsreihen  bildend,  knotig  vortretend, 
aber  zum  Teil  von  Rindenzellen  umschlossen.  Cystokarpien  seitlich  unter 
den  Spitzen  der  Endästchen,  von  zwei  bis  drei  kurzen  Hüllästchen  umgeben. 

—  Adriatisches  Meer.  —  var.  arachnoideum  J.  Ag.  Stämmchen  auf- 
wärts merklich  verjüngt,  mit  aufrecht-abstehenden  Zweigen.  Tetrasporangien 
ordnungslos,  einzeln  oder  zu  mehreren  in  einem  Rindengürtel,  oft  zusammen- 
fliessend  und  dann  Cystokarpienähnliche  von  einer  farblosen  Hülle  umgebenen 
Sporenhaufen  bildend.  —  Ostsee. 

3241.  C.  eckionotum  J.  Ag.  —  Echinoceras  oxyacanthum  Kg.  — 
Chaetoceras  echionotum  Kg.  —  Acanthoceras  echionotum,  oxyacanthum, 
distans,  transcurrens  Kg.  —  Ceramium  dalmaticum,  azoricum  Menegh.  — 
Taf.  LIII M,  Fig.  4.  —  Thallus  purpurrot,  rasig,  2—4  cm  und  darüber  hoch, 
150 — 200  (x  und  darüber  dick,  aufwärts  leicht  verjüngt,  regelmässig  dichotom 
und  gleich  hoch  verzweigt,  mit  aufrecht-abstehenden  Zweigen,  dazwischen 
zerstreut,  mit  kleineren  seitlichen,  ordnungslos  hervorbrechenden  Ästen. 
Oberste  Gabelästchen   zangenförmig   eingekrümmt,   mit   eingerollten   Spitzen 

Erklärung  zu  Tafel  LIIK. 
Fig.  1.     Seirospora  Griffithsiana. 

„     2.     Ptilota  plumosa. 

„     3.     Antithamnion  Plumula. 

„     4.     Plumaria  elegans. 


—     120     — 

Berindung  gürtelförmig;  zuweilen  messen  die  Gürtel  zusammen,  meist  sind 
sie  nur  halb  so  breit  als  der  Durchmesser  und,  oft  nur  an  den  jüngeren 
Teilen,  mit  farblosen,  ungegliederten,  weit  abstehenden  Stacheln  besetzt. 
Zellen  unten  zwei-  bis  viermal  so  lang,  oben  ebenso  lang  oder  kürzer  als 
dick.  Tetrasporangien  meist  einzeln  in  mehreren  aufeinanderfolgenden  Rinden- 
ringen, diese  knotig  auftreibend,  in  einer  Längsreihe  auf  der  Aussenseite  der 
Astchen.  Cystokarpien  oft  gepaart,  unter  den  Spitzen  der  Astchen  von 
mehreren  Hüllästchen  umgeben.  —  Adriatisches  Meer. 

3242.  C.  elegans  Ducl.  —  Taf.  LHIM,  Fig.  3.  —  Thallus  an  den 
Gelenken  ausgesprochen  meist  schwarz-purpurn,  bis  7  cm  hoch,  borstendick, 
regelmässig  dichotom  und  gleich  hoch  verzweigt,  dazwischen  mit  zerstreuten, 
regellos  entspringenden  kleineren  Ästen,  aufwärts  allmählich  verjüngt.  Zweige 
aufrecht  abstehend,  die  obersten  Gabelzweigchen  aufrecht,  zangenförmig  ein- 
gekrümmt. Berindung  in  breiten  Gürteln  um  die  Gelenke.  Zellen  unten 
zwei-  bis  sechsmal  so  lang  als  breit.  Die  hellen,  fast  farblosen  Zwischen- 
räume zwischen  den  tiefrot  gefärbten  Rindengürteln  länger  als  diese.  Tetra- 
sporangien in  grösserer  Anzahl  in  jedem  Rindengürtel  der  fertilen  Teile  der 
Astchen,  eine  meist  doppelte  Querreihe  um  das  Ästchen  bildend.  Cysto- 
karpien fast  endständig  an  den  Ästchen,  weit  von  den  etwas  verzweigten 
Hüllästchen  überragt.  —  Adriatisches  Meer. 

3243.  C.  radiculosum  Grün.  —  Thallus  braunrot,  rasig,  3 — 6  cm 
hoch,  am  Grunde  160 — 300  ^u,  an  den  Spitzen  60  —  100  fi  dick,  regelmässig 
dichotom  und  gleich  hoch  verzweigt,  mit  aufrecht-abstehenden  Zweigen  und 
dazwischen  vereinzelt  mit  sehr  zarten,  ordnungslos  hervorbrechenden,  kleinen, 
pfriemlichen  Ästchen.  Rindengürtel  um  die  Gelenke  fast  so  breit  als  der 
Durchmesser,  nach  oben  zu  schmäler  werdend,  etwas  angeschwollen.  Oberste 
Gabelästchen  pfriemlich,  nur  wenig  eingekrümmt.  Zellen  unten  dreimal,  oben 
ein-  bis  zweimal  so  lang  als  breit.  Tetrasporangien  in  den  Rindengürteln 
zu  mehreren,  eine  einfache,  in  den  unteren  Gürteln  oft  eine  doppelte  Quer- 
reihe bildend,  eingesenkt,  die  Rindengürtel  etwas  knotig  auftreibend.  Cysto- 
karpien zu  ein  bis  drei  zusammen,  an  den  obersten  Ästchen  sitzend,  weit 
von  den  ein  bis  vier  Hüllästchen  überragt.  —  Im  Brackwasser  im  Adria- 
tischen  Meer. 

3244.  C.  barfoatum  Kg.  —  C.  rubrum  f.  barbata  Hauck.  —  C.  conni- 
vens  Zanard.  —  Thallus  purpurrot,  derb,  fast  dichotom  verzweigt,  mit  ein- 
seitswendigen  Zweigen  und  Zweigchen,  an  den  obersten  Gabelästchen  zangen- 
förmig eingekrümmt,  mit  eingerollten  Enden.  Zellen  am  Grunde  bis  zweimal 
so  lang  als  dick,  dicht  berindet,  an  den  Gelenken  napf förmig.  Tetra- 
sporangien an  kleinen,  etwas  stichidienartig  entwickelten  Seitenzweigen. 
Cystokarpien  von  doppelt  so  langen  Hüllästchen,  die  gewöhnlich  hakenförmig 


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—     121     — 

gekrümmt  sind,  umgeben.  Im  übrigen  dem  C.  rubrum  ähnlich,  dem  diese 
Art  überhaupt  sehr  nahe  steht,  auch  in  der  Art  der  Berindung.  —  Adria- 
tisches  Meer. 

3245.  C.  Deslongchampii  Chauv.  —  Gongroceras  Deslongchampii, 
microdendron,  Agardhianum,  strictum  Kg.  —  Thallus  schmutzig-purpurrot, 
bis  6  cm  hoch,  am  Grunde  150 — 200  (x  dick,  aufwärts  verjüngt,  ziemlich 
unregelmässig  dichotom  verzweigt,  mit  aufrecht-abstehenden  Zweigen  und. 
mehr  oder  weniger  dicht  mit  ordnungslos  gestellten,  kleinen,  seitlichen,  pfriem- 
förmigen  Zweigen  besetzt,  rasig.  Oberste  Astchen  nicht  gabelig,  pfriem- 
förrnig,  kaum  etwas  eingekrümmt.  Zellen  drei-  bis  viermal  so  lang,  die 
oberen  kürzer  als  breit.  Die  Rindengürtel  erscheinen  purpurrot,  die  Zwischen- 
räume schmutzig-gelb,  erstere  nur  um  die  Gelenke  entwickelt,  ohne  Stacheln. 
Tetrasporangien  unregelmässig  angeordnet,  oft  wirtelig  oder  einseitig  ge- 
häuft, zuweilen  zerstreut  an  den  Rindengürteln,  mitunter  Cystokarpien-ähnlich 
zusammenfliessend  und  unregelmässig  gelappte  Sporenhaufen  bildend.  — 
Nordsee. 

3246.  C.  circinatum  (Kg.)  J.  Ag.  —  C.  divaricatum  Ardiss.  —  Hor- 
moceras  circinatum,  lobatum,  transfugum,  syntrophum,  duriusculum,  confluens, 
decurrens,  Biasolettianum  Kg.  —  Trichoceras  transcurrens  Kg.  —  Thallus 
an  den  Gelenken  purpurn,  in  den  Zwischenräumen  fast  farblos,  8 — 20  cm 
hoch,  am  Grunde  300 — 500  fx  dick,  nach  den  Spitzen  zu  allmählich  verjüngt, 
regelmässig  dichotom  und  gleich  hoch  verzweigt,  mit  aufrecht-abstehenden 
Zweigen,  zerstreut  mit  ordnungslos  entspringenden  kleinen  seitlichen  Astchen 
besetzt,  rasig.  Oberste  Gabelästchen  zangenförmig  eingebogen,  Spitzen  stark 
eingekrümmt.  Zellen  im  unteren  Teil  des  Stämmchens  lx/2 — 3mal,  die 
oberen  ebenso  lang  als  breit  oder  kürzer.  Rindengürtel  breit,  in  den  obersten 
Gliedern  fast  zusammenfliessend,  meist  ziemlich  deutlich  aus  längsgereihten 
Zellen  gebildet  und  nicht  selten  mit  zahlreichen  ungegliederten,  zarten,  farb- 
losen Haaren  besetzt.  Tetrasporangien  zu  mehreren  in  den  Rindengürteln, 
eine  einfache  Querreihe  bildend.  —  Adriatisches  Meer. 

3247.  C.  ciliatum  (Ellis)  Ducl.  —  Echinoceras  ciliatum,  armatum, 
hirsutum,  imbricatum,  julaceum,  diaphanum,  Hystrix,  tenellum,  horridum, 
spinulosum,  distans,  secundatum,  patens,  pellucidum,  puberulum,  ramulosum, 
nudiusculum,  hamulatum,  giganteum,  uniforme,  tumidulum,   cristatum,  sub- 


Erklärung zu  Tafel  LIIL. 

Fig.  1.     Ptilota  plumosa,  Zweig  schwach  vergrössert. 

„     2.  „  „  Fiederchen  mit  Tetrasporangien,  stärker  vergrössert. 

„     3.     Antithanmion  Plumula,  Zweig. 

„     4.     Crouania  attenuata,  Stück  der  Pflanze  schwach  vergrössert. 

„     5.  „  „  Stengelstück,  stärker  vergrössert. 


—     122     — 

spinosum  Kg.  —  Ceramium  giganteum,  uniforme,  tumidulum,  cristatum 
Menegh.  —  Taf.  LI1N,  Fig.  1.  —  Thallus  gelbrot  oder  bräunlich- grau,  steif- 
lieb, rasig,  5  — 10  cm  hoch,  am  Grunde  200 — 300  /.i  dick,  aufwärts  verjüngt, 
regelmässig  diebotom  und  gleich  hoch  verzweigt,  mit  aufrecht- abstehenden 
Zweigen  und  dazwischen  mit  ordnungslos  hervorbrechenden  kleineren  Asten. 
Oberste  Gabelästchen  zangenförmig  zusammengebogen,  mit  stark  ein- 
gekrümmten bis  eingerollten  Spitzen.  Zellen  im  unteren  Teil  der  Stämmchen 
zwei-  bis  sechsmal,  im  oberen  ebenso  lang  oder  kürzer  als  dick.  Rinden- 
gürtel halb  bis  ebenso  breit  als  sein  Durchmesser,  an  den  Gelenken  einen 
Kranz  drei-  bis  sechsgliedriger  farbloser  Stacheln  tragend  und  daneben  auch 
noch  oft  mit  zahlreichen  zarten,  eingliedrigen,  farblosen  Haaren.  Tetra- 
sporangien  eine  einfache  Querreihe  in  den  Rindengürteln  bildend,  eingesenkt. 
Cystokarpien  von  zwei  bis  vier  Hüllästchen  umgeben,  an  den  oberen  Ver- 
zweigungen. —  Adriatisches  Meer. 

3248.  C.  rubrum  (Huds.)  Ag.  —  Taf.  LEI,  Fig.  2;  Taf.  LIIM,  Fig.  2. 
—  Thallus  dunkel-purpurrot,  etwas  schlüpfrig,  von  wenigen  bis  zu  40  cm 
und  darüber  lang,  meist  regelmässig  dichotom  verzweigt  und  vollständig  be- 
rindet. Gelenke  oft  eingeschnürt,  dunkelrot,  Glieder  zierlich  netzförmig  ge- 
zeichnet und  nach  der  Mitte  zu  durchsichtig.  Tetrasporangien  in  einfacher 
oder  doppelter  Reihe  um  die  Gelenke  dem  Rindengürtel  eingebettet,  seltener 
ordnungslos  an  einer  Stelle  gehäuft,  knotig  vortretend.  Die  Cystokarpien- 
tragende  Pflanze  besitzt  meist  zahlreiche  kleine  seitliche  Adventiväste,  an 
welchen  zumeist  die  Cystokarpien  einzeln  oder  paarweise  entwickelt  sind; 
dieselben  sind  von  drei-  bis  fünf  ebenso  langen  oder  längeren  Hüllästchen 
umgeben.  Zellen  ein-  bis  dreimal  so  lang  als  dick,  die  obersten  kürzer. 
Oberste  Gabelzweige  zangenförmig  eingekrümmt.  Eine  sehr  veränderliche 
und  vielgestaltige,  schwer  abzugrenzende  Art.  —  Nordsee,  Ostsee. 

3249.  C.  gracillimum  Griff.  —  C.  hospitans  Zan.  —  Hormoceras 
flaeeidum  Harv.  —  Thallus  dichtrasig,  sehr  zart,  1 — 6  cm  lang,  aber  kaum 
haardick,  purpurviolett,  schlüpfrig,  sehr  schlaff,  dichotom  und  gleich  hoch 
verzweigt,  mit  kleineren  ordnungslos  hervorbrechenden  seitlichen  Ästen. 
Obere  Gabelästchen  zangenförmig  eingekrümmt.  Zellen  am  Grunde  fünf-  bis 
sechsmal  so  lang  als  dick,  nach  oben  zu  kürzer  werdend,  in  den  Astchen 
etwa  ebenso  lang  als  breit.    Rindengürtel  etwas  aufgetrieben  aus  verbältnis- 


Erklärung  zu  Tafel  LIIM. 

Fig.  1.     Spiridia  filamentosa,  Stück  des  Stengels. 

B     2.     Ceramium  rubrum,  mit  Cystokarpien. 

„3.  „  elegans,  mit  Tetrasporangien. 

v     4.  „  echionotum,  Zweig. 

.,,     5.  T  diaphanum,  Zweig. 


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—     123     — 

massig  grossen  Zellen  gebildet.  Gelenke  intensiv  purpurrot.  Tetrasporangien 
fast  epuirlständig  an  den  Seitenzweigen  entwickelt,  mit  dem  oberen  Teil  voll- 
ständig vortretend  und  nackt,  im  unteren  Teil  von  Rindenzellen  umgeben. 
Cystokarpien  gepaart  an  den  End Verzweigungen,  von  fünf  bis  sechs  etwa 
dreimal  so  langen  doldenförmig  entspringenden,  abstehenden  und  zangen- 
förmig  eingekrümmten  Hüllästchen  umgeben.  —  Adriatisches  Meer. 

3250.  C.  strictum  Grev.  et  Harv.  —  C.  capillaceum  Menegh.  — 
Gongroceras  pellucidum,  macrogonium  Kg.  —  Hormoceras  diaphanum,  Cate- 
nula,  moniliforme,  macrocarpum,  polyceras,  gracillimum,  patens  Kg.  —  Thallus 
purpurrosa  oder  violett,  schlüpfrig,  rasig,  2  —  8  cm  lang,  etwa  haardick, 
regelmässig  dichotom  und  gleich  hoch  verzweigt.  Zweige  aufrecht-abstehend, 
oberste  Gabelzweige  zangenförmig  eingekrümmt.  Stellenweise  mit  seitlichen 
Adventivästchen  besetzt.  Zellen  unten  vier-  bis  sechsmal  so  lang  als  dick, 
nach  oben  zu  kürzer  werdend.  Rindengürtel  kürzer  als  breit,  Zwischenräume 
an  den  Gliedern  daher  ziemlich  lang,  durchsichtig.  Tetrasporangien  wirtelig 
in  der  Rindenzone  in  einer  einfachen  Querreihe  in  der  Gegend  der  Gelenke 
angeordnet,  nur  mit  dem  oberen  Teil  über  die  etwas  angeschwollene  Rinden- 
schicht vortretend  und  oben  nackt.  Cystokarpien  an  den  oberen  Verzwei- 
gungen seitlich  angeheftet,  fast  herz-nierenförmig,  von  vier  bis  sechs  weit 
überragenden  Hüllästchen  umschlossen.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

3251.  C.  diaphanum  (Light f.)  Rot.  —  Hormoceras  cateniforme, 
siliquosum,  pulchellum  Kg.  —  Tat".  MIM,  Fig.  5.  —  Thallus  dunkel-purpur- 
rot, in  jüngeren  Teilen  schlaff,  in  älteren  steifer,  6 — 20  cm  hoch  und  300  bis 
450  fx  dick,  nach  oben  zu  verjüngt,  rasig,  wiederholt  seitlich  fast  dichotom 
abwechselnd  verzweigt,  mit  aufrecht -abstehenden  Zweigen  und  mehr  oder 
weniger  reich  mit  kleineren  seitlichen  Adventivästchen  besetzt.  Oberste 
Gabelästchen  ungleich  lang,  mehr  oder  weniger  stark  zangenförmig  ein- 
gekrümmt. Zellen  unten  drei-  bis  viermal  so  lang,  oben  ungefähr  ebenso 
lang  als  dick.  Rindengürtel  kürzer  als  der  Durchmesser,  in  den  obersten 
Verzweigungen  fast  zusammenfiiessend;  Zwischenräume  durchsichtig.  Tetra- 
sporangien in  meist  nur  einer  Reihe  wirtelig  um  die  Gelenke  in  den  Rinden- 
gürtel eingesenkt  und  diesen  knotig  auftreibend,  nur  mit  der  fertilen  Zelle 
vortretend.  Cystokarpien  seitlich  an  kleinen  oberen  Astchen,  von  drei  bis 
vier  kurzen  Hüllästchen  umgeben.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

3252.  C.  clavulatum  Ag.  —  Centroceras  cryptacanthum,  micracan- 
thum,  macracanthum,  hyalacanthum,  leptacanthum ,  oxyacanthum ,  brachya- 
canthum,  Gasparinii  Kg.  —  Spyridia  clavulata  J.  Ag.  —  Thallus  purpurrot, 
rasig,  3 — 6  cm  hoch,  120  —  160  (x  dick,  regelmässig  dichotom  und  gleich 
hoch  verzweigt,  mit  aufrechten  Zweigen  und  mit  aus  den  Achseln  entspringen- 
den  Adventivästchen.     Oberste   Gabelästchen    zangenförmig,    zuweilen   etwas 


—     124     — 

keulenförmig  verdickt,  Spitzen  oft  eingerollt.  Zellen  drei-  bis  sechsmal  so 
lang,  nach  oben  zu  allmählich  kürzer  werdend  und  schliesslich  kürzer  als 
breit,  vollständig  mit  fast  viereckigen  in  Längs-  und  Querreihen  geordneten 
Rindenzellen  bedeckt.  An  den  Gelenken  stehen  zweigliedrige  farblose  Stacheln 
in  einer  Querreihe,  oft  auch  noch  ausserdem  farblose  eingliedrige,  zarte  Haare. 
Tetrasporangien  in  den  Adventiv-  und  Endästchen  in  einer  Querreihe  über 
den  Gelenken  aus  der  Rinde  vortretend  und  diese  knotig  auftreibend.  Cysto- 
karpien  meist  paarweise  mit  vier  bis  fünf  doppelt  so  langen  Hüllästchen.  — 
Adriatisches  Meer. 

3253.  C.  cinnabareum  (Gratel.)  Hauck.  —  C.  ordinatum  Kg.  — 
Boryna  cinnabarina  Gratel.  —  Thallus  braunrot,  rasig,  2 — 5  cm  hoch,  80  bis 
150  f.i  dick,  dichotom  verzweigt,  bisweilen  etwas  verworren,  mit  abstehenden 
Zweigen  und  abstehenden  oder  gespreizten  seitlichen  Adventivästchen.  Obere 
Gabelästchen  mehr  oder  weniger  stark  zangenförmig  eingekrümmt,  mit  meist 
geraden,  seltener  eingerollten  Spitzen.  Zellen  unten  ein-  bis  dreimal,  oben 
ebenso  lang  als  dick,  alle  mit  zusammenhängender,  geschlossener,  aus  kleinen 
fast  sechseckigen,  in  Längs-  und  Querreihen  geordneten  Zellen  bestehender 
Rinde  bedeckt.  An  den  Gelenken  fehlt  ein  Stachelkranz,  oft  aber  sind  zarte, 
ungegliederte,  farblose  Haare  vorhanden.  Tetrasporangien  eingesenkt,  die 
Rindenschicht  knotig  auftreibend.  —  Adriatisches  Meer,  an  grösseren  Algen. 

Gattung  Rhodochorton  Naeg. 

Thallus  f einfädig,  dünn,  mit  kriechenden  Hauptstämmchen,  von  welchem 
aufrechte,  mehr  oder  weniger  reich  seitlich  abwechselnd  verzweigte,  fruchtende 
Sprosse  ausgehen.  Alle  Sprosse  aus  einfachen,  unberindeten  ZeJlreihen  ge- 
bildet. Sporangien  mit  kreuzförmiger  oder  unregelmässiger  Teilung,  zerstreut 
an  den  Auszweigungen  der  oberen  fruchtenden  Sprosse,  endständig  oder  den 
oberen  Gliederzellen  seitlich  ansitzend.  Cystokarpien  und  Antheridien  un- 
bekannt, daher  die  Stellung  der  Gattung  zweifelhaft. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Pflänzchen  mit  kriechendem  Basalfaden.     2. 

Pflanzen  ohne  kriechenden  Basalfaden.     Rh.  chaiitransioides. 

2.  Zellfäden  bis  10  fi  dick.     3. 
Zellfäden  über  10  /.i  dick.     4. 

3.  Kriechende   Fäden   eine   fast  geschlossene  Zellfläche  bildend.     Rh.  mem- 

branaceum. 
Kriechende  Fäden  keine  Zellfläche  bildend.     Rh.  minutum. 


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—     125     — 

4.  Kriechende  Fäden  eine  Zellfläche  bildend.     Rh.  pallens. 
Kriechende  Fäden  nicht  zu  einer  Zellfläche  verbunden.     5. 

5.  Zellfäden  10— 15  /i  dick.     Rh.  Rothii. 
Zellfäden  18—30  f.i  dick.     Rh.  floridulum. 


3254.  Rh.  Rothii  (Turt.)  Naeg.  —  Ceramium  Rothii  Berkel.  —  Calli- 
thamnion  Rothii  Lyngb.  —  Thamnidium  Rothii  Thur.  —  Thallus  in  karmin- 
roten, sammetartigen,  ausgebreiteten,  wenige  Millimeter  bis  1  cm  hohe  Ras- 
chen, mit  kriechenden,  wenig  verzweigten  Hauptstämmchen  und  aufrechten, 
10  — 15  (.i  dicken,  spärlich  und  gleich  hoch  verzweigten  Ästen.  Zweige  auf- 
recht oder  angedrückt,  verlängert,  unter  der  Spitze  mit  abwechselnden  oder 
gegenständigen,  kurzen,  weniggliedrigen,  einfachen,  gabeligen  oder  fast  eben- 
sträussig  verzweigten  fertilen  Astchen  besetzt.  Die  Endglieder  werden  zu 
Tetrasporangien.  Zellen  l1^  —  4 mal  so  lang  als  dick.  —  Nordsee,  an  Felsen, 
Muscheln,  Stielen  von  Laminarien  u.  s.  w. 

3255.  Rh.  floridulum  (Dillw.)  Naeg.  —  Callithamnion  floridulum 
Ag.  —  Thamnidium  floridulum  Thur.  —  Taf.  LIII,  Fig.  3.  —  Thallus  in 
purpurroten,  1  —  3  cm  hohen,  rundlich-halbkugeligen  Rasen,  mit  verzweigten 
kriechenden  Hauptstämmchen  und  ziemlich  steifen,  aufrechten,  18 — 30  (x 
dicken,  fast  dichotom,  nach  oben  zu  einseitig  und  gleich  hoch  verzweigten 
Ästen.  Zweige  aufrecht  angedrückt,  spärlich,  nach  der  Spitze  zu  zahlreicher, 
aufrecht- angedrückt.  Zellen  2y2 — 5  mal  so  lang  als  dick.  Tetrasporangien 
einzeln  oder  häufiger  zu  zwei  bis  fünf  an  sehr  kurzen  fertilen  Ästchen,  die 
in  grösserer  Zahl  reihenweise  auf  der  Innenseite  der  oberen  Äste  entspringen. 
—  Helgoland,  an  Felsen,  die  von  sandigem  Schlamm  überzogen  sind. 

3256.  Rh.  miuutum  (Suhr.)  Reinke.  —  Callithamnion  minutum 
Suhr.  —  C.  minutissimum  Suhr.  —  Dichte  Raschen  von  0,5 — 1  mm  Höhe 
an  grösseren  Algen.  Aus  kriechenden,  verzweigten,  dem  Substrat  dicht  an- 
geschmiegten,  teilweise  pseudoparenchymatisch  verbundenen  Horizontalfäden 
erheben  sich  aufrechte,  reichlich  und  vorwiegend  einseitswendig  verästelte 
Thallusfäden,  die  in  eine  farblose,  einzellige  Haarspitze  auslaufen.  Dicke  der 
Fäden  5 — 10  p.     Gliederzellen  zwei-  bis  sechsmal  so  lang  als  breit.     Chro- 


Erklärung  zu  Tafel  LIIN. 
Fig.  1.     Ceramium  ciliatum. 
„     2.     Rhodochorton  chantransioides  nach  Reinke,  Tetrasporangien  tragender  Ast. 
„     3.  „  „  Pflanze  in  ca.  70facher  Vergrösserung  nach 

Reinke. 
„     4.     Gloeosiphonia  capillaris,  Schnitt  durch  einen  Teil  des  Thallus  mit  Cysto- 

karp. 
„     5.     Halymenia  dichotoma,  Querschnitt  durch  ein  Stück  des  Thallus. 


—     126     — 

matophoren  einzeln  oder  in  geringer  Zahl  in  den  Zellen,  plattenförmig,  von 
unregelmässigem  Umriss.  Tetrasporangien  einzeln  oder  zu  zweien  auf  ganz 
kurzen  Seitenästchen  oder  sitzend;  die  entleerten  Hüllen  werden  wie  bei 
Sphacelaria  von  der  Stielzelle  durchwachsen.     (Reinke.)  —  Ostsee. 

3257.  Rh.?  membranaceum  Magnus.  —  Callithamnion  membrana- 
ceum  Magnus.  —  Thallus  aus  einer  rosenroten,  äusserst  zarten,  mit  der 
Unterseite  dem  Substrat  anhaftenden  Zellenfläche  bestehend,  welche  teils 
aus  langgliedrigen,  dünneren,  meist  geraden,  teils  aus  kürzer  gegliederten, 
dickeren,  meist  gewundenen,  ganz  unregelmässig  netzartig  verzweigten,  6  bis 
8  /n  dicken  Fäden  gebildet  wird,  deren  Zweige  fast  rechtwinklig  aufeinander- 
stossend  und  nebeneinander  wachsend,  allmählich  alle  Lücken  untereinander 
ausfüllen.  Aus  dieser  Zellenfläche  erheben  sich  an  unbestimmten  Stellen 
kurze  (weniggliedrige)  einfache  oder  etwas  verzweigte  Fäden,  deren  End- 
glieder sich  in  Tetrasporangien  umwandeln.  Glieder  der  basalen  Fäden 
l1^ — 8 mal,  die  der  aufrechten  l1^ — 2 mal  länger  als  der  Durchmesser. 
(Hauck.)  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

3258.  Rh.'?  pallens  (Zanard.)  Hauck.  —  Callithamnion  pallens  Zanard. 
—  Acrochaetium  pallens  Naeg.  —  Thamnidium  pallens  Hauck.  —  Bildet 
bis  5  mm  hohe,  rosenrote  Raschen  an  grösseren  Algen.  Fäden  aus  einer 
gemeinschaftlichen  Zellenfläche  entspringend,  10 — 12  fx  dick,  mit  zerstreuten, 
stellenweise  einseitigen,  abstehenden,  einfachen  oder  in  gleicher  Weise  wieder 
verzweigten  Astchen  besetzt.  Glieder  fünf-  bis  sechsmal  länger  als  der 
Durchmesser.  Tetrasporangien  am  Grunde  der  Zweige  innenseitig  gereiht, 
einzeln  oder  bis  zu  dreien  auf  einem  kurzen  Stiele  (selten  sitzend).  Habitus 
einer  Chantransia.     (Hauck).  —  Adriatisches  Meer. 

3259.  Rh.  chaiitraiisioides  Reinke.  —  Taf.  LHN,  Fig.  2,  3.  — 
Thallus  in  dichten  Rasen  von  1 — 2  mm  Höhe  feste  Gegenstände  überziehend, 
ohne  horizontale  Basalfäden.  Fäden  äusserst  zart,  fiederartig  verzweigt. 
Gliederzellen  der  Hauptachse  12 — 16  mal  so  lang  als  breit.  Chromatophoren 
schmälere  oder  breitere  Schraubenbänder.  Tetrasporangien  auf  kurzen  Seiten- 
ästen zu  zwei  und  drei  nebeneinander,  seltener  einzeln.  —  Westliche  Ostsee, 
in  einer  Tiefe  von  18  m. 

IV.  Reihe  Cryptonemiales. 

Carpogonien  und  Auxiliarzellen  einzeln  im  Thallus  zerstreut.  Aus  den 
befruchteten  Carpogonzellen  wachsen  fadenförmige  Zellen  (Ooblastemfäden) 
zu  den  Auxiliarzellen  hin,  kopulieren  mit  ihnen  und  erst  aus  diesen  Kopu- 
lationszellen gehen  die  Gonimoblasten  hervor. 


—     127     — 

Übersicht  der  Familien 
nach  Schmitz. 

A.  Auxiliarzellen  an  besonderen  sekundär  entwickelten  Zellfäden  ausgebildet. 
Gonimoblast  dem  Thallusgewebe  eingelagert. 

I.  Carpogonien   an  primären  Zellfäden   hergestellt.     Diese  mit  den  Auxi- 
liarzell-Zellfäden    zu    Prokarpien    verbunden.     Gonimoblast   in   mehrere 
sukzedan  ausgebildete  Gonimoloben  geteilt  (selten  ein  einziger  Sporen- 
büschel).   Fast  sämtliche  Zellen  werden  zu  Sporen.    Gloiosiphoniaceae. 
II.  Carpogonzellen  gleichfalls  sekundär  entwickelt. 

1.  Prokarpien,  Carpogonzellfäden  und  Auxiliarzellfäden  zu  aufrechten 
flaschenförmigen  Gehäusen  geformt.  Gonimoblast  in  mehrere  sukzedan 
ausgebildete  Gonimoloben  geteilt,  fast  alle  Zellen  zu  Sporen  aus- 
gebildet.    Grateloupiaceae. 

2.  Auxiliarzellfäden  gekrümmt,  sehr  zahlreich  entwickelt.  Dazwischen 
in  geringer  Anzahl  die  gekrümmten  Carpogonzellfäden.  Gonimoblast 
unvollständig  in  simultan  entwickelte  Gonimoloben  geteilt,  fast  sämt- 
liche Zellen  zu  Sporen  ausbildend.     Dumontiaceae. 

B.  Auxiliarzellen  und  Carpogonzellfäden  an  primären,  unveränderten  Zellfäden 
hergestellt.  Auxiliarzellen  meist  zahlreich,  Carpogonzellen  meist  vereinzelt. 
Gonimoblast  meist  ein  geschlossenes  Zweigbüschel,  zuweilen  in  sukzedan 
ausgebildete  Gonimoloben  geteilt,  fast  alle  Zellen  zu  Sporen  ausbildend. 
Nemastomaceae. 

C.  Auxiliarzellen  und  Carpogonien  in  besonderen  Abschnitten  der  Thallus- 
rinde. 

I.  Die  fertilen  Thallusabschnitte  meist  nematheciumartig  verdickt.  Auxi- 
liarzellen zahlreich,  meist  an  unveränderten  Zellfäden  ausgebildet. 
Gonimoblaste  sorusartig  zusammengerückt. 

1.  Die  Carpogonien  sind  Endzellen  meist  verkürzter  Thalluszellfäden. 
Gonimoblast  in  mehrere  Gonimoloben  geteilt,  fast  alle  Zellen  zu 
Sporen  ausbildend.  Thallus  stielrund  oder  zweischneidig  abgeflacht. 
ßhizophyllidaceae. 

2.  Die  Carpogonzellfäden  sind  entweder  verkürzte  Thalluszellfäden  oder 
unveränderten  Thalluszellfäden  seitlich  angeheftet.  Gonimoblaste 
sehr  klein:  kurze,  einfache  oder  verzweigte  Zellfäden.  Fast  ihre 
sämtlichen  Gliederzellen  werden  zu  Sporen.  Thallus  dorsiventral. 
Sqüamariaceae. 

II.  Die  zahlreichen  Auxiliarzellen  sind  Gliederzellen  der  Carpogonzellfäden 
oder  eigenartig  ausgebildeter,  steriler  Thalluszellfäden  und  sind  mit  den 


—     128     — 

Carpogonien  zu  einem  Sorus  zusammengeordnet.  Nach  der  Befruchtung 
kopulieren  alle  Auxiliarzellen  miteinander.  Aus  der  Copulationszelle 
sprossen  viele  Gonimoblaste  (kurze  Ketten  von  Sporen).    Corallinaceae. 


Wegen  der  Verschiedenartigkeit  der  vegetativen  Merkmale  der  Gattungen 
einer  Familie  lässt  sich  eine  hierauf  gegründete  Einteilung  nicht  durchführen; 
für  die  Bestimmung  muss  auf  die  am  Schluss  angehängte  Gattungstabelle 
verwiesen  werden. 

Familie  Gloiosiphoniaceae. 

Thallus  zumeist  stielrund,  anfangs  solid,  später  oft  röhrig  hohl,  gabelig 
oder  meist  seitlich  verzweigt  und  mit  langgegliederter  fädiger  Zentralachse, 
die  von  einer  nach  aussen  kleinzellig  werdenden  Rinde  umgeben  ist.  Tetra- 
sporangien  der  Aussenrinde  eingelagert,  über  die  Thallusfläche  zerstreut,  mit 
kreuzförmiger,  oft  unregelmässiger  Teilung.  Cystokarpien  der  Innenrinde 
eingelagert,  meist  im  oberen  Teil  des  Thallus  zerstreut  von  der  mit  einem 
Porus  versehenen  nach  aussen  mehr  oder  minder  stark  vorgewölbten  Aussen- 
rinde bedeckt. 


Gattung  Gloiosiphonia  Carm. 

Thallus  stielrund,  gallertig  weich,  innen  meist  aufgelockert  und  röhrig 
hohl,  mit  dünner,  langgegliederter  Zentralachse,  von  der  aus  wirtelig  ge- 
ordnete, nach  aussen  zu  sehr  reich  verästelte  Rindenzweige  abgehen.  Diese 
bilden  in  ihren  Endverzweigungen  die  sehr  dichte  kleinzellige  Aussenrinde, 
während  die  von  der  Zentralachse  durch  einen  von  Rhizoiden  durchgezogenen 
Hohlraum  getrennte  Innenrinde  grosszellig  ist.  Sporangien  zerstreut,  mit 
kreuzförmiger,  aber  oft  unregelmässiger  Teilung.  Cystokarpien  über  die 
oberen  Teile  des  Thallus  zerstreut,  der  Innenrinde  eingelagert,  von  der  nur 
wenig  vorgewölbten  Aussenrinde  überdeckt.  Fruchtkern  mit  einem  Stielchen 
angeheftet,  fest  geschlossen,  nierenförmig. 

3260.  Gl.  capillaris  (Huds.)  Carm.  —  Helminthora  capillaris  Kg.  — 
Taf.  LIIN,  Fig.  4.  —  Thallus  frisch  rosen-  bis  purpurrot,  gallertig  (ab- 
sterbende Pflanzen  verbleichend,  oft  gelblich),  5 — 10  cm  hoch,  1 — 2  mm  dick, 
am  Grunde  und  an  der  Spitze  verjüngt,  allseitig  regelmässig  mit  dünneren 
Ästen  besetzt,  welche  meist  zahlreiche  ordnungslos  entspringende,  an  beiden 
Enden  verdünnte  2 — 5  mm  lange,  120 — 180  /x  dicke,  häufig  gewundene  Ast- 
chen tragen.  Tetrasporangien  an  den  Astchen  besonders  dicht  verzweigter 
Individuen.  Cystokarpien  an  den  oberen,  etwas  knotig  angeschwollenen  Ast- 
chen. —  Helgoland. 


I 

129     — 


Familie  Grateloupiaceae. 

Thallus  stielrund,  kantig,  abgeflacht  oder  blattartig  flach,  in  sehr  ver- 
schiedenartiger Weise  gabelig  oder  seitlich  verzweigt,  mit  zentralem,  dickem 
Strang  dünner,  gegabelter,  netzartig  verketteter  Markfäden,  von  welchen  seit- 
lich zahlreiche  Rindenfäden  abzweigen,  die  vielfach  gabelig  verzweigt,  nach 
aussen  schliesslich  eine  kleinzellige  dicht  geschlossene  Rinde  bilden.  Innen- 
rinde grosszelliger,  aufgelockert,  aus  netzartig  verketteten  Zellreihen  bestehend 
und  oft  ohne  scharfe  Grenze  in  die  Markschicht  übergehend.  Tetrasporangien 
über  die  Thallusfläche  zerstreut  oder  auf  fertile  Thallusabschnitte  beschränkt, 
der  Aussenrinde  oder  erhabenen  Nemathecien  eingelagert,  kreuzweise  geteilt. 
Cystokarpien  klein,  meist  in  grosser  Anzahl  nahe  zusammenstehend  und  zer- 
streut oder  auf  bestimmte  fertile  Abschnitte  beschränkt,  der  Innenrinde  ein- 
gesenkt, oft  in  das  Mark  weit  hineinreichend,  von  der  nur  wenio-  vor- 
gewölbten, von  einem  Porus  durchbrochenen  Aussenrinde  überdeckt.  Frucht- 
höhlung von  einem  netzartig  verflochtenen  Hüllgeflecht  umgeben.  Fruchtkern 
kugelig-nierenförmig  oder  undeutlich  maulbeerförmig  auf  mehr  oder  minder 
grosser  Stielzelle.     Sporen  sehr  zahlreich. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  wenigstens  am  Grunde  stielrund.     Halymenia. 
Thallus  abgeflacht  oder  flach.     2. 

2.  Sporangien  über  die  Thallusfläche  zerstreut.     3. 

Sporangien  in  Nemathecien  oder  auf  bestimmte  Thallusstellen  beschränkt.  4. 

3.  Thallus  rundlich  oder  unregelmässig  gelappt.     Aeodes. 

Thallus  in  der  Abflachungsebene  gabelig  oder  seitlich  verzweigt.    Grate- 
loupia. 

4.  Aussenrinde  kleinzellig,  antiklinreihig.     Acrodiscus. 
Aussenrinde  parenchymatisch.     Cryptonemia. 


Gattung  Haiymenia  C.  Ag. 

Thallus  stielrund  oder  flach,  gabelig  oder  seitlich,  auch  meist  prolife- 
rierend verzweigt,  innen  locker  oder  gallertig- weich,  mit  netzfädigem  aus 
dünnen  Fäden  gebildetem,    sehr  lockerem  Mark  und  dünner,  aussen  klein- 

Erklärung  zu  Tafel  LEI. 

Fig.  1.     Spyridia  filamentosa. 

„     2.     Ceramium  rubrum. 

B     3.     Rhodochorton  floridulum. 
Thomd-Migula,  Flora.     VI.   2.  n 


—     130     — 

zelliger,  sehr  dicht  geschlossener,  innen  grosszelliger  und  lockerer,  mit  grossen, 
zerstreuten,  netzig  verketteten  Zellen  an  das  Mark  angeschlossener  Rinde. 
Sporangien  zerstreut,  der  Aussenrinde  eingelagert,  mit  kreuzförmiger  Teilung. 
Cystokarpien  klein,  zerstreut,  ziemlich  tief,  oft  weit  in  das  Mark  eingesenkt 
und  die  Rinde  nur  wenig  emporhebend. 

3261.  H.  dichotoma  J.  Ag.  —  Chrysimenia  dichotoma  J.  Ag.  — 
Grateloupia  gorgonioides  Kg.  —  Taf.  LIIN,  Fig.  5.  —  Thallus  dunkelrot, 
oft  grünlich,  schlüpfrig,  gallertig- fleischig,  stielrund  bis  zusammengedrückt, 
5 — 20  cm  hoch  und  unten  3 — 6  mm  dick,  aufwärts  verjüngt,  regelmässig 
dichotom  und  gleich  hoch  verzweigt.  Verzweigungen  abstehend,  mit  ge- 
rundeten Achseln  und  stumpfen  Enden.  Im  unteren  Teil  sind  die  Stämmchen 
solid,  im  oberen  innen  sehr  stark  aufgelockert-röhrig,  mit  sternförmigen, 
anastomosierenden  Zellen.  Tetrasporangien  zerstreut,  ebenso  die  wenig  auf- 
fallenden, an  getrockneten  Exemplaren  als  kleine  Wärzchen  vortretenden 
Cystokarpien.  —  Adriatisches  Meer. 

3262.  H.  Floresia  (Clem.)  Ag.  —  Thallus  rosenrot,  gallertig-häutig, 
aufgeblasen-flach,  am  Grunde  in  einen  Stiel  verlängert,  10 — 30  cm  hoch, 
drei-  bis  vierfach  fiederteilig.  Fiedern  und  Fiederchen  linear,  lang  zugespitzt; 
Hauptstämmchen  1 — 4  cm  breit,  Fiederchen  1 — 2  mm  breit,  10 — 25  mm  lang, 
glatt,  sägezähnig  oder  fast  gewimpert.  Tetrasporangien  in  den  Fiederchen 
zerstreut,  meist  ziemlich  dicht  gestellt.  Cystokarpien  punktförmig,  über  den 
Thallus  zerstreut,  ebenfalls  oft  dicht  gestellt.  —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Grateloupia  C.  Ag. 

Thallus  abgeflacht  oder  blattartig  flach  und  in  der  Abflachungsebene 
gabelig  oder  seitlich,  oft  proliferierend  verzweigt,  gallertig-fleischig,  aus 
einem  Bündel  dünnfädiger,  netzig  verketteter,  von  dünnen  Rhizoiden  durch  - 
flochtener  Markfasern  und  einer  innen  allmählich  in  das  Mark  übergehenden 
breiten,  grosszelligen,  einwärts  aufgelockerten,  aussen  massig  breiten  antiklin- 
reihigen  Rinde  bestehend.  Sporangien  über  die  Thallusfläche  zerstreut.  Cysto- 
karpien klein,  in  unregelmässigen  Gruppen  über  den  oberen  Teil  des  Thallus 
zerstreut,  vollständig  eingesenkt  und  von  einem  meist  reichlich  entwickelten 
Hüllgeflecht  umgeben. 

3263.  G.  filicina  (Wulf.)  Ag.  —  Gr.  concatenata,  horrida,  Pennatula 
Kg.  —  Gr.  porracea  Suhr.  —  Gr.  filiformis  Kg.  —  G.  lanceolata  Mont.  — 
Delesseria  filicina  Lamour.  —  Taf.  LII1C,  Fig.  1;  Taf.  LUID,  Fig.  1.  — Thallus 
purpur violett,  ins  Schwarzgrüne  spielend,  zähe,  bandförmig,  5 — 12  cm  lang, 
1 — 4  mm  breit  nach  beiden  Enden  verjüngt,  spitz  oder  mit  gerundeter  Spitze, 
in  Rasen  wachsend,  meist  abwechselnd  fiederig,  in  der  Abflachungsebene  vom 


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—     131     — 

Grunde  verzweigt,  aber  öfters  am  Ende  nackt.  Zweige  abstehend  oder  ge- 
spreizt, oft  selbst  wieder  mit  kleineren  Fiederchen  besetzt,  zuweilen  auch 
gegenständig  oder  streckenweise  einseitig,  im  übrigen  dem  Hauptstamm  ähn- 
lich, nur  kürzer  und  meist  auch  schmäler,  die  jüngsten  lanzettlich.  Tetra- 
sporangien  oft  zu  sehr  vielen  genähert,  in  den  Fiederchen  eingesenkt.  Cysto- 
karpien  ebenfalls  in  grosser  Zahl  genähert,  eingesenkt  an  den  Fiederchen. 
Von  dem  schildförmigen  Haftorgan  geben  gewöhnlich  mehrere  Stämmchen 
aus.  —  Im  Adriatischen  Meer,  zerstreut. 


Gattung  Aeodes  J.  Ag. 

Thallus  blattartig  flach,  ganzrandig  oder  unregelmässig  gelappt,  dünn, 
mit  stark  aufgelockertem,  aus  dünnen,  verzweigten  Markfasern  und  ähnlich 
gestalteten  Rhizoiden  bestehendem  Mark  und  ziemlich  dicht  geschlossener, 
aus  kurzen  rundlichen  Zellen  bestehender  Rinde.  Sporangien  zerstreut,  in 
der  Rinde  eingesenkt,  mit  kreuzförmiger  Teilung.  Cystokarpien  mit  sehr 
entwickeltem  Hüllgeflecht,  in  unregelmässigen  Gruppen  zerstreut,  sehr  tief 
eingesenkt,  so  dass  sie  kaum  äusserlich  vorragen,  dagegen  weit  in  die  auf- 
gelockerte Markschicht  eingebettet. 

3264.  Aeodes  marginata  (Rouss.)  Schmitz.  —  Halymenia  marginata 
Rouss.  —  Iridaea  marginata  Endl.  —  Schizymenia  marginata  J.  Ag.  —  Seh. 
minor  Zanard.  —  Nemastoma  marginata  J.  Ag.  —  Taf.  LIIIC,  Fig.  2.  — 
Thallus  violettrot,  trocken  purpur-blutrot,  lederartig-fleischig,  mit  kleiner 
Haftscheibe  festsitzend,  ungestielt,  länglich  oder  fast  kreisrund,  buchtig  ge- 
lappt, mit  etwas  verdicktem,  welligem  Rande,  bis  25  cm  lang,  8 — 10  cm 
breit.  Tetrasporangien  länglich,  zerstreut,  der  Rinde  eingesenkt.  —  Adria- 
tisches  Meer. 

Gattung  Acrodiscus  Zanard. 

Thallus  zusammengedrückt-flach,  dünnhäutig,  mit  einem  aus  längs  ver- 
laufenden, verworrenen,  dünnen,  verzweigten  Fäden  bestehendem  Mark,  welches 
nach  aussen  netzförmig  anastomosierende,  dichotom  verzweigte,  perlschnur- 
förmige  Fäden  aussendet,  deren  äussere  kleine  Zellen  die  mehrschichtige 
Rinde  bilden.    Verzweigung  dichotom.     Tetrasporangien  in  rundlichen  unter 


Erklärung  zu  Tafel  LIII  B. 
Fig.  1.     Bornetia  seeundiflora. 

2.  Monospora  pedicellata. 

3.  Callithamnion  corymbosum. 
„     4.     Pleonosporium  Borreri. 

„     5.     Plumaria  elegans. 


—     132     — 

der  Spitze  der  Verzweigungen  stehenden  Gruppen,  zwischen  stärker  ent- 
wickelten Fäden  der  äusseren  Schicht  eingelagert,  mit  kreuzförmiger  Teilung 
oder  nur  durch  eine  Querwand  geteilt.     Cystokarpien  unbekannt. 

3265.  A.  Vidovichii  (Menegh.)  Zanard.  —  Chondrus  Vidovichii 
Menegh.  —  Cryptonemia  Vidovichii  Zanard.  —  Cr.  dichotoma  J.  Ag.  — 
Euhymenia  dichotoma  Kg.  —  Taf.  LIIIC,  Fig.  3.  —  Thallus  dunkelrot, 
ziemlich  derb,  4 — 10  cm  hoch,  nur  ganz  kurz  gestielt,  linear,  4 — 8  mm  breit, 
stellenweise,  namentlich  auch  an  den  Teilungsstellen  eingeschnürt,  dichotom 
verzweigt,  an  den  Enden  abgerundet.  Die  einzelnen,  durch  die  Einschnü- 
rungen begrenzten  Stücke  sehr  ungleich,  unter  kreisförmig  bis  linear-länglich. 
Tetrasporangien  unter  den  Scheiteln  der  Verzweigungen  in  etwas  Nema- 
thecium-artig  entwickelten  Sori.  —  Zerstreut  im  Adriatischen  Meere. 

Gattung  Cryptonemia  J.  Ag. 

Thallus  unten  stengelig,  oben  flach  blattförmig,  ungeteilt  oder  gabelig 
bis  handförmig  gelappt,  mit  mehr  oder  weniger  stark  ausgebildeter,  nach 
oben  zu  verschwindender,  meist  ähnlich  dem  Blattspross  geteilter  Rippe;  von 
der  Rippe  oder  zuweilen  auch  vom  Blattrand  gehen  ähnlich  gestaltete  Proli- 
fikationen  an  älteren  Individuen  aus,  während  gleichzeitig  die  Lamina  des 
älteren  Blattsprosses  nach  und  nach  verschwindet  und  nur  die  verdickte 
Rippe  stengelartig  übrig  bleibt.  Fortpfianzungsorgane  meist  nur  an  einzelnen, 
oft  kleiner  bleibenden  Endabschnitten  des  Thallus.  Markfäden  ein  massig 
dichtes  Bündel  bildend,  locker,  dünn,  netzig  verkettet,  von  einzelnen  Rhizoiden 
durchflochten.  Rinde  dicht  geschlossen,  mit  nach  innen  zu  grösseren,  nach 
aussen  zu  kleineren,  nicht  deutlich  in  Reihen  angeordneten  Zellen.  Sporangien 
mit  kreuzförmiger  Teilung,  in  den  fertilen  Sprossen  in  nematheciumartig  ver- 
dickten Stellen  der  Aussenrinde.  Cystokarpien  zu  vielen  in  Gruppen  über 
einzelne  Abschnitte  oder  die  ganze  Oberfläche  fertiler  Sprosse  verteilt,  der 
aufgelockerten  Innenrinde  eingelagert  und  in  das  Mark  eingesenkt,  die  Aussen- 
rinde deutlich  auswärts  auftreibend,  sehr  klein,  ohne  deutlich  vortretendes 
Hüllgeflecht. 

3266.  Cr.  Lomation  (Bertol.)  J.  Ag.  —  Fucus  Lomation  Bertol.  — 
Sphaerococcus  Lactuca  Ag.  —  Cryptonemia  Lactuca  J.  Ag.  —  Euhymenia 
Lactuca  Kg.  —  Taf.  LIIIC,  Fig.  4.  —  Thallus  dunkelrot,  derb,  4—8  cm 
hoch,  stengelig,  mit  2 — 20  mm  langen,  1 — 2  mm  dickem,  oft  von  Resten  der 
zerfallenen  Blattlamina  geflügeltem  Stengel,  oft  etwas  verzweigt,  aufwärts  in 
längliche  oder  verkehrt- eirunde,  ganzrandige  oder  leicht  gebuchtete,  wellige, 
1 — 4  cm  lange  Blattkörper  übergehend,  die  meist  von  einer  allmählich  ver- 
schwindenden Rippe  durchzogen  sind.     Aus  der  Rippe  oder  aus  den  stenge- 


—     133     — 

ligen  Teilen,  zuweilen  auch  aus  den  Blatträndern  sprossen  später  dem  Thallus 
ähnliche  Prolifikationen,  die  unter  Umständen  nochmals  Prolifikationen  tragen 
können.  Cystokarpien  in  kleineren  Blättchen,  sehr  klein,  kaum  mit  blossem 
Ausre  wahrnehmbar.  —  Adriatisches  Meer. 

3267.  Cr.?  tunaeformis  (Bert.)  Zanard.  —  Fucus  tunaeformis 
Zanard.  —  Rhodymenia  tunaeformis  Zanard.  —  Sphaerococcus  tunaeformis 
Kg.  —  Thallus  rot,  dünn  aber  ziemlich  steif,  6 — 12  cm  hoch,  mit  zartem, 
kurzem,  nur  0,5 — 2  mm  langem  und  0,5  mm  dickem  Stiel,  mit  verkehrt- 
eirundem oder  länglichem,  ganzrandigem,  dünnhäutigem,  6  —  20  mm  langem 
Blattkörper,  aus  dessen  oberen  Rande  dem  Thallus  gleichgestaltete,  dichotom 
bis  kettenförmig  geteilte  Prolifikationen  sprossen,  die  meist  wieder  Prolifi- 
kationen tragen.  Der  Thallus  besitzt  kein  eigentliches  Markfadenbündel, 
sondern  besteht  aus  innen  grösseren,  nach  aussen  zu  immer  kleiner  werden- 
den und  schliesslich  eine  kleinzellige  Rinde  bildenden  Zellen,  Fruktifikation 
unbekannt,  daher  Stellung  ganz  unsicher.  —  Adriatisches  Meer. 

Familie  Dumontiaceae. 

Thallus  stielrund  bis  blattartig  flach,  mitunter  röhrig -hohl,  gabelig 
oder  seitlich  verzweigt  oder  gänzlich  unverzweigt,  höchstens  proliferierend, 
aus  Rinde  und  zentralem  Zellfaden  oder  Markbündel  bestehend.  Sporangien 
zonenförmig  oder  kreuzförmig  geteilt,  meist  zerstreut,  zuweilen  in  besonderen 
Nemathecien  eingelagert.  Cystokarpien  meist  zahlreich  über  den  Thallus 
zerstreut  oder  in  bestimmten  fertilen  Thallusabschnitten  gehäuft,  völlig  ein- 
gesenkt, in  der  Innenrinde  entwickelt,  die  Aussenrinde  meist  nur  wenig  auf- 
treibend. Fruchtkern  kugelig- nierenf örmig,  auf  meist  gekrümmtem  Stielchen ; 
meist  sämtliche  Zellen,  mit  Ausnahme  einiger  Stielzellen,  wandeln  sich  zu 
Sporen  um.  Cystokarpien  zuweilen  so  dicht  gedrängt,  dass  mehrere  Frucht- 
kerne zusammenfliessen. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  blattartig  flach.     JDilsea. 

Thallus  stielrund  oder  nur  etwas  zusammengedrückt.     2. 

2.  Thallus  wenigstens  im  oberen  Teil  mit  deutlich  gegliederter  Zentralachse. 

Dudresnaya. 
Thallus  ohne  deutliche  Zentralachse.     Dumontia. 

Gattung  Dumontia  Lamour. 

Thallus  stielrund  oder  zusammengedrückt,  röhrig-hohl,  unregelmässig 
seitlich  verzweigt  ohne  zentralen  Zellfaden,  der  nur  in  den  obersten  Spitzen 


—     134     — 

der  Sprosse  schwierig  erkennbar  ist.  Sehr  bald  wird  der  Spross  durch  Auf- 
lockerung des  Gewebes  röhrig-hohl.  Die  Thalluswand  besteht  innen  aus 
grossen,  lockeren,  von  längslaufenden,  aufwärts  verzweigten  Markfäden  be- 
gleiteten Zellen,  aussen  aus  einer  kleinzelligen,  dichtgeschlossenen  Rinde. 
Sporangien  über  die  Thallusfläche  zerstreut,  mit  kreuzförmiger  Teilung. 
Cystokarpien  zerstreut,  sehr  klein,  in  grosser  Anzahl  der  Innenseite  der 
Thalluswand  ansitzend.  Fast  sämtliche  Zellen  des  Fruchtkerns  werden  zu 
Sporen. 

3268.  D.  filiformis  (Fl.  dan.)  Grev.  —  Taf.  LIIIE,  Fig.  1;  Taf.  LUID, 
Fig.  4.  —  Thallus  rosen-  bis  purpurviolett,  oft  etwas  bräunlich,  gallertig- 
häutig, fast  stielrund,  1  —  60  cm  lang  und  meist  1  —  6,  selten  mehr  Millimeter 
dick,  nach  beiden  Enden  zu  verjüngt,  mit  verlängerten,  gleich  gestalteten, 
vielfach  ganz  einfachen  Ästen  besetzt,  röhrig  hohl,  meist  gesellig  wachsend. 
—  f.  crispata  J.  Ag.  Thallus  zusammengedrückt,  wellenförmig-kraus,  mehr 
oder  weniger  gedreht,  bis  zu  10 — 20  mm  Dicke  aufgetrieben.  —  Nordsee. 
Ostsee. 

Gattung  Dudresnaya  Bonnern. 

Thallus  stielrund,  gallertig- weich ,  allseitig  reich  verzweigt,  im  oberen 
Teil  mit  deutlicher  gegliederter  Zentralachse  und  wirtelig  angeordneten,  nach 
aussen  zu  reich  verzweigten  Rindenzweigen,  welche  nur  sehr  locker  seitlich 
zusammenschliessen  und  keine  feste  Rinde  bilden.  Weiter  unten  umgiebt  sich 
die  Zentralachse  mit  einer  dichten  Schicht  herablaufender,  eine  besondere 
Berindung  der  Zentralachse  darstellenden  Rhizoiden.  Sporangien  mit  zonen- 
förmiger  Teilung,  über  die  Thallusfläche  zerstreut.  Cystokarpien  sehr  klein 
und  vollständig  eingeschlossen,  von  den  lockeren  Zweigbüscheln  der  Rinde 
weit  überragt,  mit  dichtem,  aus  ein  oder  zwei  Gonimoloben  bestehendem 
Fruchtkern,  der  nur  aus  wenigen,  sich  fast  sämtlich  in  Sporen  umwandelnden 
Zellen  zusammengesetzt  ist. 

3269.  D.  coccinea  (Ag.)  Crouan.  —  Mesogloia  coccinea  Ag.  — 
Nemalion  coccineum  Kg.  —  Callithamnion  verticillatum  Kg.  —  Taf.  LIIID, 
Fig.  2,  3.  —  Thallus  rosen-  bis  karminrot,  schlüpfrig-gallertig,  5 — 15  cm 
hoch,  1  mm  und  darüber  dick,  nach  oben  verjüngt,  in  den  Endverzweigungen 
etwa  x/2  mm  dick,  allseitig  reich  pyramidenartig- rispig  verzweigt,  mit  nicht 
zugespitzten  Enden.  Zellen  der  Hauptachse  cylindrisch,  drei-  bis  viermal  so 
lang  als  dick.  Rindenästchen  wirtelig,  zuerst  trichotom,  dann  dichotom  ver- 
zweigt, sehr  locker,  mit  cylindrischen,  3 — 10  ß  dicken  und  vier-  bis  sechsmal 
so  langen  Gliedern.  —  Adriatisches  Meer. 

3270.  D.  purpurifera  J.  Ag.  —  Nemalion  purpuriferum  Kg.  — 
Taf.  LIIIC,  Fig.  5;  Taf.  LIIIE,  Fig.  5.  —  Thallus  dunkel- purpurrot,  schlüpf- 


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—     135     — 

rig-gallertig,  5 — 12  cm  hoch,  unten  2 — 5  mm,  in  den  Endverzweigungen 
noch  0,5  mm  dick,  mit  reicher,  rispenartig-pyramidaler  Verzweigung.  Enden 
zugespitzt.  Rindenästchen  wirtelig,  locker,  dichotom  verzweigt,  mit  4 — 8  u 
dicken  und  etwa  IV2 — 2 mal  so  langen,  ovalen,  oben  fast  kugeligen  Zellen. 
Zellen  des  Hauptfadens  l*/2 — 21/2mal  so  lang  als  dick.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Dilsea  Stackhouse. 

Thallus  blattartig  flach,  ungeteilt  oder  unregelmässig  gelappt  oder  ge- 
schlitzt, gestielt,  mit  meist  sehr  dicker,  aus  gegliederten,  vielfach  verzweigten 
Markfäden  und  dazwischen  zuletzt  sehr  dicht  verlaufenden  Rhizoiden  ge- 
bildeter Markschicht  und  breiter,  innen  aufgelockerter,  grosszelliger  und  all- 
mählich in  das  Mark  übergehender,  aussen  kleinzelliger  und  dicht  geschlossener 
Rinde.  Sporangien  mit  kreuzförmiger  Teilung,  an  unbestimmt  begrenzten 
Stellen  der  Thallusoberfläche  in  grösserer  Zahl  der  schwach  verdickten  Aussen- 
rinde  eingelagert.  Cystokarpien  in  besonderen  fertilen  Thallusabschnitten 
im  Fadengeflecht  der  Markschicht,  sehr  klein,  nach  aussen  nicht  vortretend, 
mit  kugelig-nierenförmigem,  von  sterilen  Fäden  durchsetztem  Fruchtkern. 

3271.  D.  edulis  Stackh.  —  Halymenia  edulis  Ag.  —  Iridaea  edulis 
Bory.  —  Schizymenia  edulis  J.  Ag.  —  Sarcophyllis  edulis  J.  Ag.  —  Taf.  LIII E, 
Fig.  2.  —  Thallus  intensiv  blutrot  bis  purpurrot,  fleischig,  gesellig  aus  einem 
gemeinsamen  Haftorgan  entspringend,  mit  kurzem,  zusammengedrücktem 
Stiel,  aufwärts  keilförmig,  in  einen  meist  verkehrt- eirunden,  zuweilen  längs 
geschlitzten,  15 — 30  cm  langen  und  5 — 15  cm  breiten,  dickfleischigen  Blatt- 
körper erweitert.  Tetrasporangien  auf  beiden  Seiten  der  Blattfläche  in  wenig 
erhabenen,  unbestimmt  begrenzten  Flecken  so  dicht  stehend,  dass  sie  fast 
eine  besondere  Schicht  im  Thallus  bilden.  Cystokarpien  in  unbestimmt  be- 
grenzten Flecken  im  oberen  Teil  des  Thallus.  —   Helgoland. 

Familie  Nemastomaceae. 

Thallus  stielrund  bis  blattartig  flach,  sehr  verschiedenartig  gabelig  oder 
seitlich  verzweigt,  mit  zentralem  Strang  von  dünnen,  gegabelten,  von  Rhi- 
zoiden   durchflochtenen   Markfäden,    seltener    mit   gegliedertem   Zentralfaden. 


Erklärung  zu  Tafel  LIII  C. 

Fig.  1. 

Grateloupia  filicina. 

„     2. 

Aeodes  marginata. 

■     3. 

Acrodiscus  Vidovichii. 

,     4. 

Cryptonemia  Lomation. 

<     5. 

Dudresnaya  purpurifera 

—     136     — 

Von  den  Markfäden  gehen  zahlreiche  Rindenzweige  ab,  die  sich  wiederholt 
gabelig  verzweigen  und  schliesslich  eine  mehr  oder  weniger  dichte  Rinde 
bilden.  Tetrasporangien  mit  kreuzförmiger  Teilung,  über  die  Thallusfläche 
zerstreut.  Cystokarpien  über  den  oberen  Teil  des  Thallus  zerstreut,  meist 
in  grösserer  Anzahl  zusammenstehend,  der  Innenrinde  eingelagert,  völlig  ein- 
gesenkt und  die  Aussenrinde  im  allgemeinen  nicht  emporhebend,  ohne  Hüll- 
geflecht, mit  kugelig-nierenförmigem,  oft  gelapptem  und  aus  meist  mehreren 
dicht    zusammenschliessenden    Gonimoloben    zusammengesetztem   Fruchtkern. 


Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  mit  gegliederter  Zentralachse.     Calosiphonia. 
Thallus  mit  zentralem  Markfadenbündel.     2. 

2.  Thallus  flach  oder  stark  abgeflacht.     3. 

Thallus  stielrund  oder  nur  wenig  zusammengedrückt.     4. 

3.  Thallus  innen  wenig  aufgelockert.     Platoma. 
Thallus  innen  röhrig  aufgelockert.     Halarachnion. 

4.  Thallus  mit  nierenförmigen  Sprossbildungen.     Neurocaulon. 
Thallus  nicht  mit  nierenförmigen  Sprossen.     5. 

5.  Thallus  völlig  stielrund.     Furcellaria. 
Thallus  zusammengedrückt.     Neniastoma. 


Gattung  Calosiphonia  Crouan. 

Thallus  stielrund  oder  abgeflacht,  gallertig -schlüpfrig,  reich  allseitig 
verzweigt,  mit  wenigstens  im  oberen  Teil  des  Thallus  deutlicher,  gegliederter 
Zentralachse,  die  abwärts  durch  längsverlaufende  Rhizoiden  schliesslich  fast 
vollständig  verdeckt  wird,  so  dass  der  zentrale  Teil  einem  Markfadenbündel 
gleicht.  Von  dem  Zentralfaden  gehen  quirlig  angeordnete,  reich  verästelte 
Rindenzweige  ab,  die  lockere  grosszellige,  später  reichlich  von  längsverlaufen- 
den Rhizoiden  durchsetzte  Innenrinde  und  eine  dicht  schliessende,  kleinzellige 
Aussenrinde  bilden.  Tetrasporangien  unbekannt.  Cystokarpien  zerstreut, 
klein,  der  Innenrinde  eingelagert,  die  Aussenrinde  auftreibend. 

3272.  C?  dalmatica  (Kg.)  De  Toni.  —  Dudresnaya  dalmatica  Zanard. 

—  Lygistes  dalmatica  Ardiss.  —  Nemalion  lubricum  ß.  N.  dalmaticum  Kg. 

—  Thallus  purpurrot,  knorpelig-gallertig,  2 — 4  cm  lang,  1  mm,  in  den  End- 
verzweigungen x/2  mm  dick,  wiederholt  allseitig  abwechselnd  verzweigt,  oft 
gesellig  aus  einer  kleinen  Basalschwiele  entspringend.  Äste  verlängert  nackt 
oder  stellenweise  mit  kurzen,  zarten  Astchen  besetzt,  mit  zugespitzten  Enden. 

—  Adriatisches  Meer. 


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—     137     — 

Gattung  Platoma  (Schousb.)  Schmitz. 

Thallus  flach,  gabelig  oder  unregelmässig,  zuweilen  vom  Rande  proli- 
ferierend verzweigt,  gallertig-fleischig,  aus  Mark  und  Rinde  bestehend,  mit 
deutlicher  Fadenstruktur.  Mark  aus  dicht  gedrängten,  dünnen,  gabelig  ver- 
zweigten, mit  Rhizoiden  untermischten  Markfasern  bestehend.  Rinde  nach 
innen  zu  lockerzellig,  aussen  kleinzellig,  dicht  geschlossen,  mit  eingestreuten 
Drüsenzellen.  Sporangien  zerstreut,  mit  kreuzförmiger  Teilung.  Cystokarpien 
klein,  zerstreut,  der  Innenrinde  eingelagert,  die  Aussenrinde  kaum  empor- 
hebend. 

3273.  PI.  cyclocolpa  (Mont.)  Schmitz.  —  Halymenia  cyclocolpa 
Mont.  —  H.  multifida  und  cervicornis  J.  Ag.  —  Nemastoma  cyclocolpa 
Zanard.  —  N.  multifida  und  cervicornis  J.  Ag.  —  Taf.  L1IIH,  Fig.  3.  — 
Thallus  gallertig-häutig,  karmin-  bis  purpurrot,  4 — 8  cm  hoch,  flach,  am 
Grunde  keilförmig,  fast  fächer-  oder  nierenförmig  ausgebreitet,  unregelmässig 
gabelig  bis  fast  fiederig  geteilt.  Abschnitte  kurz,  linear  oder  schwach  keil- 
förmig, oft  etwas  zangenartig  zusammengebogen,  oder  am  Ende  geweihartig 
verzweigt,  am  Rande  glatt  oder  mit  geweihartigen  Prolifikationen  besetzt. 
Abschnitte  4 — 20  mm,  an  den  Spitzen  1/2 — 2  mm  breit.  —  Adriatisches  Meer. 

3274.  PL?  minor  (Zanard.)  De  Toni.  — Nemastoma  minor  Zanard.  — 
Thallus  gallertig-häutig,  dunkelrot,  klein,  aus  einer  sehr  kleinen  Wurzel - 
schwiele  entspringend,  2  —  3  cm  hoch,  zusammengedrückt-flach,  0,5  mm  breit, 
fächerförmig  verzweigt.  Segmente  flach,  fast  gespreizt,  dichotom  geteilt, 
kaum  2  mm  breit,  nach  der  Spitze  zu  verschmälert  und  spitzlich,  am  Rande 
glatt,  schmal  linear,  oft  zweizipfelig.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Halarachnion  Kg. 

Thallus  abgeflacht  bis  flach,  oft  blattartig,  ungeteilt  oder  gabelig  bis 
unregelmässig  geteilt,  mitunter  besonders  von  den  Rändern  aus  proliferierend, 
innen  locker  bis  röhrig-hohl,  aus  Mark  und  Rinde  bestehend.  Mark  dick, 
meist    stark    aufgelockert,    mit   dünnen,   verzweigten   Rhizoiden   und   dünnen 


Erklärung  zu  Tafel  LEID. 

Fig.  1.     Grateloupia  filicina,  Thallusquerschnitt  mit  Sporangien. 
„     2.     Dudresnaya    coccinea,    Stück    eines    Thallusabschnittes    mit    berindeter 

Zentralachse  und  Cystokarpien. 
„     3.  „  „  junger  Spross  nur  mit  den  Wirtelzweigen  und  be- 

ginnender Berindung  der  Zentralachse. 
„     4.     Dumontia  filiformis,  Schnitt  durch  den  Thallus  mit  Tetrasporangien. 
„     5.     Dilsea  edulis,  Schnitt  durch  den  Thallus  mit  Sporangien. 
„     6.     Halarachnion  ligulatum,  Cystokarp. 


—     138     — 

Markfäden.  Rinde  dünn,  innen  gross-  und  lockerzellig,  aussen  aus  kleineren, 
rundlich-eckigen,  ganz  dicht  aneinanderschliessenden  Zellen  gebildet.  Sporan- 
gien  nicht  bekannt.  Cystokarpien  zerstreut,  vollständig  eingesenkt,  der  Innen- 
seite der  Rinde  ansitzend  und  mit  dem  Gonimoblast  bis  in  das  Rindengewebe 
hineinreichend. 

3275.  H.  ligulatum  (Woodw.)  Kg.  —  Halymenia  ligulata  Ag.  — 
Taf.  LUID,  Fig.  6;  Taf.  LIIIF,  Fig.  1.  —  Thallus  meist  karminrosa,  galler- 
tig-häutig, von  sehr  veränderlichem  Aussehen,  zusammengedrückt  bis  flach, 
am  Grunde  stielartig  verjüngt,  gabelig  geteilt  und  an  den  Rändern,  seltener 
aus  der  Fläche  proliferierend.  Abschnitte  linear,  aber  gewöhnlich  am  unteren 
Ende  etwas  verschmälert  und  zuweilen  oben  zugespitzt,  aufrecht  bis  ab- 
stehend, in  den  Achseln  abgerundet.  Prolifikationen  gewöhnlich  schmal 
lanzettlich,  zuweilen  am  Scheitel  gegabelt.  Cystokarpien  über  den  ganzen 
Thallus  zerstreut,  meist  zahlreich,  klein,  punktförmig.  —  f.  genuina  Hauck. 
Thallus  gewöhnlich  10 — 30  cm  lang,  flach  bandförmig,  0,5 — 4,  mitunter  bis 
10  cm  breit,  meist  reich  proliferierend.  —  Nordsee.  —  f.  aciculare  (Kg.) 
Hauck.  var.  stricta  Ardiss.  H.  aciculare  Kg.  —  Thallus  5 — 10  cm  lang, 
stielrund  bis  zusammengedrückt,  fast  röhr  ig,  unterhalb  1 — 3  mm  dick,  in 
den  letzten  Segmenten  oft  bis  zu  400  fi  verdünnt.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Neurocaulon  (Zau.)  Kg. 

Thallus  stielrund,  verzweigt,  oberwärts  scheinbar  mit  nierenförmigen, 
sitzenden  Blättern  besetzt,  die  aber  einzeln  oder  paarweise  an  den  stielrunden 
Sprossen  auftretende  flache  Kurztriebe  sind.  Mark  dick,  in  den  stielrunden 
Sprossen  dicht,  in  den  Flachsprossen  ziemlich  aufgelockert.  Rinde  aussen 
kleinzellig,  dicht  geschlossen,  innen  grosszelliger  und  lockerer,  in  den  stiel- 
runden Sprossen  dicker  als  in  den  Flachsprossen.  Sporangien  unbekannt. 
Cystokarpien  an  einzelnen  Flachsprossen  in  sehr  grosser  Anzahl  über  den 
äusseren  nicht  wesentlich  veränderten  Teil  zerstreut,  sehr  klein,  auf  der 
Innenseite  der  Rinde  ansitzend  und  in  das  Mark  hineinragend. 

3276.  N.  reniforme  (Post,  et  Rupr.)  Zanard.  —  Constantinea  reni- 
formis  Posteis  et  Ruprecht.  —  Neurocaulon  foliosum  Zanard.  —  Taf.  LIII F, 
Fig.  2;  Taf.  LIEG,  Fig.  1.  —  Thallus  dunkelrot,  oft  schwärzlich  oder 
bräunlich,  ziemlich  dickfleischig,  6  —  10  cm  hoch,  an  den  stengeligen,  un- 
regelmässig verzweigten  Teilen  1 — 3  cm  dick;  Flachsprosse  in  Entfernungen 
von  ca.   1  cm  voneinander,   nierenförmig,   1 — 3  cm  breit,  dick,  fleischig,  am 


Erklärung  zu  Tafel  LIII  E. 
Fig.  1.     Dumontia  filiformis. 
,     2.     Dilsea  edulis. 


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—     139     — 

Rande  oft  wellig  oder  breit  gekerbt.  Auch  die  Spitzen  der  stengeligen 
Sprosse  laufen  in  solche  Flachsprosse  aus.  Cystokarpien  sehr  dicht  und  sehr 
klein,  eine  breite  Zone  am  Rande  der  Flachsprosse  einnehmend,  die  Rinde 
dem  blossen  Auge  nicht  bemerkbar  auftreibend.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Furcellaria  Lamour. 

Thallus  stielrund,  wiederholt  gabelig  verzweigt,  knorpelig  derb,  aus 
dickem  Mark  und  sehr  dicker  Rinde  bestehend.  Markfasern  aus  länglichen, 
ziemlich  dicken  Gliederzellen  gebildet  und  mit  dickeren  und  dünneren  Rhi- 
zoiden  durchsetzt.  Rinde  aussen  kleinzellig,  deutlich  antiklinreihig,  sehr  dicht, 
innen  grosszelliger,  lockerer,  reichlich  von  Rhizoiden  durchsetzt.  Sporangien 
auf  schotenförmig  verdickten  Zweigenden,  in  der  Aussenrinde  liegend,  mit 
zonenförmiger  Teilung.  Cystokarpien  an  ähnlich  gestalteten  Zweigenden  in 
sehr  grosser  Anzahl  nahe  beieinanderstehend  und  häufig  zusammenfliessend, 
klein,  der  Aussenrinde  eingelagert,  die  über  dem  Cystokarp  keinen  Porus 
besitzt. 

3277.  F.  fastigiata  (Huds.)  Lamour.  —  Furcellaria  lumbricalis  Lyngb. 
—  Fastigiaria  furcellata  Stackh.  —  Polyides  rotunda  Moris  et  De  Not.  — 
Taf.  LIIIG,  Fig.  2;  Taf.  LIIIH,  Fig.  1.  —  Thallus  derb  fleischig,  schwärz- 
lich-rot, trocken  ganz  schwarz,  rasig,  aus  einem  Geflecht  verzweigter,  kriechen- 
der Fäden  entspringend,  5 — 20  cm  hoch,  stielrund,  überall  ziemlich  gleich- 
massig,  0,5 — 2  mm  dick,  wiederholt  gabelig,  gleich  hoch  verzweigt,  mit  auf- 
rechten bis  abstehenden,  an  den  Enden  abstehenden,  in  den  Achseln  zu- 
gespitzten Zweigen.  Fertile  Endzweige  verlängert,  schotenförmig,  2 — 5  cm 
lang  und  fast  doppelt  so  dick  als  die  sterilen  Teile,  nach  beiden  Enden  zu 
verjüngt.  —  Nordsee,  Ostsee. 


Gattung  Nemastoma  J.  Ag. 

Thallus  stielrund  oder  abgeflacht  gabelig  geteilt,  oft  proliferierend, 
namentlich  aus  dem  Rande,  gallertig-fleischig,  aus  Mark  und  Rinde  gebildet. 
Mark  dicht  und  ziemlich  dick,  aus  dünnen,  von  ähnlichen  Rhizoiden  durch- 
flochtenen  Markfasern  gebildet.  Rinde  aussen  kleinzellig,  dicht  geschlossen, 
antiklinreihig,  oft  mit  Drüsenzellen  durchsetzt,  innen  lockerer,  grosszelliger, 
von  Rhizoiden   durchsetzt.     Sporangien  wenig  bekannt,  zerstreut,  mit  kreuz- 

Erklärung  zu  Tafel  LIII  F. 
Fig.  1.     Halarachnion  ligulatum. 

„     2.     Neurocaulon  reniforme. 

„     3.     Nemastoma  dichotoma. 


—     140     — 

förmiger  Teilung.  Cystokarpien  sehr  zahlreich  in  der  Innenrinde  liegend, 
klein,  die  von  keinem  Porus  durchbrochene  Aussenrinde  nicht  emporwölbend. 
3278.  N.  dichotoma  J.  Ag.  —  Gymnophloea  dichotoma,  incrassata, 
caulescens,  Biasolettiana  Kg.  —  Ginnania  irregularis  Kg.  —  Taf.  LIIIF, 
Fig.  3;  Taf.  LIIIG,  Fig.  3.  —  Thallus  gallertig- fleischig,  trocken  derb,  fest, 
dunkel  purpurrot,  5 — 10  cm  hoch,  zusammengedrückt,  am  Grunde  fast  stiel- 
rund, meist  ziemlich  regelmässig  gabelig  gleich  hoch  verzweigt,  mit  ab- 
stehenden, 2 — 5  mm  breiten,  linearen  oder  etwas  keilförmigen  Abschnitten. 
Endabschnitte  linear,  abgerundet,  oder  nach  dem  Ende  zu  verschmälert,  spitz, 
zuweilen  auch  verbreitert  und  ausgerandet  oder  gegabelt.  Prolifikationen 
am  Rande  seltener,  aber  doch  mitunter  vorhanden.  Achseln  rund.  Cysto- 
karpien meist  über  den  ganzen  Thallus  zerstreut.  —  Adriatisches  Meer. 

Familie  Ehizophyllidaceae. 

Thallus  stielrund,  abgeflacht  oder  krustenförmig  flach  und  dann  dorsi- 
ventral  gebaut,  init  zentralem  Markfaserstrang  oder  gegliederter  Zentralachse 
und  aussen  kleinzelliger,  innen  grosszelliger  Rinde.  Tetrasporangien  mit 
kreuzförmiger  oder  unregelmässiger  Teilung,  in  besonderen  Nemathecien 
oder  zerstreut  über  die  Thallusfläche  der  Aussenrinde  eingelagert.  Cysto- 
karpien in  ziemlich  grosser  Zahl  vereinigt  in  knotig  oder  warzig  verdickten 
Nemathecien,  klein  und  zerstreut  oder  grösser  und  zusammenfliessend. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  mit  zentralem  Markfaserbündel.     Polyides. 
Thallus  mit  gegliederter  Zentralachse.     2. 

2.  Thallus  zweischneidig  abgeflacht.     Rhizophyllis. 
Thallus  krustenförmig  flach.     Contarinia. 


Gattung  Polyides  C.  Ag. 

Thallus  stielrund,  wiederholt  gabelig  geteilt,  knorpelig,  mit  Mark  und 
Rinde.  Mark  ziemlich  dick,  aus  locker  geordneten,  von  zahlreichen  Rhizoiden 
dicht  durchflochtenen  dickzelligen  Markfasern  gebildet.  Rinde  sehr  dick, 
dichtzellig,  innen  grosszelliger  und  reichlich  von  Rhizoiden  durchsetzt,  aussen 
kleinzelliger,  deutlich  antiklinreihig.  Sporangien  zerstreut  an  den  obersten, 
etwas  angeschwollenen  Zweigen,  in  der  Aussenrinde,  kreuzförmig  oder  un- 
regelmässig geteilt.  Cystokarpien  sehr  zahlreich  den  im  oberen  Teil  des 
Thallus  verstreuten  Nemathecien  völlig  eingesenkt. 


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_.._     141     _ 

3279.  Polyides  rotundus  (Gmel.)  Grev.  —  P.  lumbricalis  (Bauli.) 
Ag.  —  Furcellaria  lumbricalis  Kg.  —  Chordaria  rotunda  Ag.  —  Furcellaria 
rotunda  Lyngb.  —  Taf.  LIIIG,  Fig.  4—6;  Taf.  LIIIH,  Fig.  2.  —  Thallus 
elastisch  weich,  trocken  knorpelig,  schwärzlich-rot,  im  Aussehen  den  sterilen 
Pflanzen  von  Furcellaria  fastigiata  sehr  ähnlich,  8 — 15  cm  hoch,  1 — 2  mm 
dick,  oben  mehrmals  gabelig  geteilt,  gesellig  aus  einer  Basalscheibe  ent- 
springend, mit  spitzen  oder  gerundeten  Achseln  und  Astenden.  Tetra- 
sporangien  tragende  Zweige  knotig  verdickt.  —  Nordsee.     Ostsee. 


Gattung  Rhizophyllis  Kg. 

Thallus  zweischneidig  abgeflacht,  schmal  lineal,  abwechselnd  fiederig 
gezähnt  oder  verzweigt,  kriechend  und  dorsi ventral  gebaut,  auf  der  ab- 
geflachten Bauchseite  der  Mittellinie  entlang  mit  zahlreichen  Wurzelfasern 
besetzt,  mit  zentraler,  gegliederter  Achse.  Rinde  auf  der  Thallusoberseite 
dicker,  aussen  kleinzellig,  mit  zahlreichen  grösseren  Drüsenzellen,  innen  gross- 
zelliger.  Sporangien  in  schwach  warzenförmig  vorspringenden  Gruppen  auf 
der  Thallusoberseite  längs  der  Mittellinie  verteilt,  mit  unregelmässiger  (schief, 
kreuzförmig,  zonenförmig)  Teilung.  Cystokarpien  im  Innern  der  warzen- 
förmig verdickten  Nemathecien  in  grösserer  Zahl  von  der  dichten  Nema- 
theciumwand  fruchtwandartig  überwölbt. 

3280.  Rh.  Squammariae  Kg.  —  Rh.  dentata  Moni  —  Rhodomenia 
perreptans  J.  Ag.  —  Taf.  LIIIK,  Fig.  1,  2.  —  Thallus  hautartig,  karmin- 
rosa,  1  —  3  cm  lang,  dichotom  fiederig  geteilt  und  fächerförmig  ausgebreitet. 
Abschnitte  linear,  mit  etwas  rippenartig  erhabener  Mittellinie,  etwa  1  mm 
breit  oder  etwas  breiter,  am  Rande  leicht  gezähnt  oder  fein  buchtig  oder 
wie  ausgenagt,  mit  stumpf  gerundeten  Spitzen.  Nemathecien  der  Mittel- 
linie der  Segmente  entlang  entwickelt.  —  Adriatisches  Meer,  auf  der  Ober- 
seite von  Peyssonellia  squammaria  und  rubra,  seltener  an  Cystosira  und 
Lithothamnion. 


Erklärung  zu  Tafel  LIIIG. 

Fig.  1.     Neurocaulon  reniforme,  Thallusquerschnitt  mit  Cystokarp. 
n     2.     Furcellaria  fastigiata,  Thallusquerschnitt. 
„     3.     Nemastoma  dichotoma,  Thallusschnitt  mit  Cystokarp. 
„     4.     Polyides  rotundus,  Schnitt  mit  Cystokarp. 
„     5.  „  „  Schnitt  durch   den   Tetrasporangien   tragenden   Thal- 

lusteil. 
„     ü.  .,,  „  Zweig  mit  weiblichem  Nemathecium,  Lupeuvergrösse- 

rung. 


—     142     — 

Gattung  Contarinia  Zanard. 

Thallus  flach  knotenförmig,  auf  dem  Substrat  ausgebreitet,  gerundet 
oder  unregelmässig  gelappt,  mit  zusammenfliessenden  Lappen,  auf  der  Unter- 
seite durch  zahlreiche  kurze  Wurzelfasern  festhaftend,  mit  aus  dicken,  ovalen 
Gliederzellen  bestehender,  nahe  der  Unterseite  verlaufender  Zentralachse. 
Rinde  auf  der  Unterseite  dünner,  auf  der  Oberseite  dicker,  innen  grosszelliger, 
aussen  klein  und  dichtzellig  und  auf  der  Oberseite  mit  zahlreichen  grösseren 
Drüsenzellen.  Sporangien  in  ganz  flach  vorspringenden  Gruppen  über  die 
Thallusoberfläche  zerstreut,  mit  schief  kreuzförmiger  Teilung.  Cystokarpien 
unbekannt. 

3281.  C.  peysonneliaeformis  Zanard.  —  Taf.  LI1IK,  Fig.  3.  — 
Bildet  dunkelrote,  0,5 — 1  mm  dicke  und  bis  4  cm  im  Durchmesser  haltende, 
flache,  fast  kreisrunde  oder  unregelmässig  gelappte  oder  eingerissene  ge- 
schlitzte, dem  Substrat  fest  aufliegende  und  durch  Wurzelfäden  mit  ihm  be- 
festigte Krusten.  Tetrasporangien  in  zerstreuten,  Nemathecium-artigen,  un- 
bestimmt begrenzten  Flecken  auf  der  Thallusoberseite.  —  Adriatisches  Meer, 
auf  Spongien  und  Cystosiren. 

Familie  Squammariaceae. 

Thallus  blattartig  flach,  krustenartig  ausgebreitet,  dem  Substrat  mit 
der  Unterseite  fest  angewachsen  oder  doch  durch  zahlreiche  Wurzelfasern 
mit  ihm  fest  verbunden  oder  auch  nur  in  der  Mitte  angeheftet,  am  Rande 
frei.  Thallus  ohne  Zentralachse  oder  zentrales  Markfadenbündel,  aus  einer 
basalen  Zellschicht  gebildet,  von  welcher  radialstrahlige,  dicht  gedrängte  und 
zuweilen  seitlich  verbundene  Zellfäden  ausgehen,  deren  äusserste  Zellen  eine 
dichte  kleinzellige  Aussenrinde  bilden.  Tetrasporangien  der  Rindenschicht 
zerstreut  eingelagert  oder  in  warzenförmigen  Nemathecien,  mit  kreuzförmiger 
oder  zonenförmiger  Teilung.  Cystokarpien  über  die  Thallusfläche  zerstreut, 
der  Rindenschicht  eingelagert  oder  der  Thallusoberfläche  aussen  aufsitzend, 
aus  flach  warzenförmigen  Nemathecien  entwickelt,  verschiedenartig  gestaltet. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Zellfäden  seitlich  nur  locker  verbunden.     2. 
Zellfäden  seitlich  fest  verbunden.     4. 


Erklärung  zu  Tafel  LIII  H. 
Fig.  1.     Furcellaria  fastigiata. 

„     2.     Polyides  rotundus. 

„     3.     Platoma  cyclocolpa. 


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—     143     — 

2.  Tetrasporangien  interkalar.     Petrocelis. 
Tetrasporangien  seitlich.     3. 

3.  Sporangien  mit  unregelmässig  kreuzförmiger  Teilung.     Plagiospora. 
Sporangien  mit  zonenförmiger  Teilung.     Cruoria. 

4.  Sporangien,  Antheridien  und  Cystokarpien  an  denselben  Individuen.    Cruo- 

riella. 
Sporangien,    Antheridien    und   Cystokarpien   an   verschiedenen   Individuen. 
Peyssonnelia. 


Gattung  Petrocelis  J.  Ag. 

Thallus  flach,  krustenförmig  ausgebreitet,  ohne  Wurzelhaare,  mit  der 
ganzen  Unterseite  flach  angewachsen.  Rindenschicht  ziemlich  dick,  Basal- 
schicht mit  radial -fächerförmig  verlaufenden  Zellreihen.  Tetrasporangien 
kreuzförmig,  oft  unregelmässig  geteilt,  aus  Zellen  der  aufrechten  Thallus- 
fäden  hervorgehend  und  einzeln  oder  zu  mehreren  gereiht,  zerstreut.  Cysto- 
karpien klein,  zerstreut  der  Rindenschicht  eingelagert. 

3282.  P.  cruenta  J.  Ag.  —  Taf.  LIIIK,  Fig.  4.  —  Thallus  flach 
krustenförmig,  kreisrund,  später  unregelmässig,  2 — 7  cm  im  Durchmesser, 
0,5 — 1  mm  und  darüber  dick,  dunkel-purpurrot,  schlüpfrig.  Aufrechte  Fäden 
einfach,  seltener  vereinzelt  gabelig  geteilt,  fast  gleichmässig  4 — 8  fx  dick; 
Zellen  so  lang  oder  etwas  länger  als  breit.  Tetrasporangien  meist  einzeln, 
mit  kreuzförmiger  Teilung,  aus  einer  der  oberen  oder  mittleren  Zellen  der 
aufrechten  Fäden  hervorgehend.  —  Auf  Steinen  in  der  Nordsee. 

3283.  P.  Hennedyi  (Harv.)  Batt.  —  P.  Ruprechtii  Hauck.  —  Actino- 
coccus  Hennedyi  Harv.  —  Im  Aussehen  der  vorigen  Art  gleich.  Tetra- 
sporangien in  perlschnurförmigen,  einfachen,  seltener  gabeligen  Reihen  meist 
zu  zwei  bis  neun  hintereinander  aus  den  oberen  Zellen  der  aufrechten  Fäden 
sich  entwickelnd,  schief-kreuzförmig  oder  unregelmässig  geteilt.  —  Helgo- 
land, an  Steinen  und  Stielen  von  Lamniaria. 

Gattung  Plagiospora  Kuckuck. 

3284.  PI.  gracilis  Kuckuck.  —  Taf.  LHIK,  Fig.  4,  5.  —  Bildet 
ca.  1  cm  im  Durchmesser  haltende  rötliche  Scheiben  auf  Steinen.  Aus  einem 
ein-  bis  zweischichtigen  basalen  Zellenlager  erheben  sich  aufrechte,  durch 
Gallerte  verbundene,  3 — 5  fi  breite  Fäden,  die  aus  20 — 30  Zellen  bestehen. 
Zellen  ebenso  lang  bis  etwas  länger  als  breit.  Tetrasporangien  eiförmig, 
seitlich  an  den  aufrechten  Fäden  sitzend,  6 — 9  fx  breit,  15 — 17  f.i  hoch, 
durch  schiefe  Wände  vierteilig.    Chromatophor  eine  bandförmig  ausgezogene 


144 


Platte  in  jeder  Zelle.  —  Helgoland  auf  Geröllstein  in  einer  Tiefe  von  ca.  10  m. 
(Kuckuck.) 


Gattung  Cruoria  Fries. 

Thallus  flach,  knotenförmig  ausgebreitet,  mit  der  Unterseite  vollständig 
angewachsen,  ohne  Wurzelhaare,  im  basalen  Teil  mit  radial-fächerförmig 
verlaufenden  Zellreihen.  Rindenschicht  oft  ziemlich  dick,  im  unteren  Teil 
von  Rhizoiden  durchzogen.  Tetrasporangien  zerstreut,  seitlich  den  aufrechten 
Thallusfäden  ansitzend,  mit  kreuzförmiger  Teilung.  Cystokarpien  denen  von 
Petrocelis  gleich. 

3285.  Cr.  pellita  (Lyngb.)  Fr.  —  Taf.  LIIIK,  Fig.  8;  Taf.  LIIIL, 
Fig.  1.  —  Thallus  schlüpfrig,  dunkel-purpurrot,  ca.  0,5  mm  dick,  knoten- 
förmig, anfangs  kreisrund,  später  unregelmässig  ausgebreitet.  Aufrechte  vom 
Basallager  bogig  aufsteigende  Zellfäden  einfach  oder  gegabelt,  8  —  12^  dick, 
nach  der  Basis  zu  bis  zur  doppelten  Dicke  anschwellend,  aus  cylindrischen, 
am  Grunde  bauchigen,  lJ/2 — 3 mal  so  langen  als  breiten  Zellen  bestehend.  — 
Nordsee,  an  Steinen. 

3286.  Cr.  purpurea  Crouan.  —  Contarinia  cruoriaeformis  Cr.  — 
Thallus  schlüpfrig,  dunkel -purpurrot,  krustenförmig,  unregelmässig  aus- 
gebreitet, bis  etwa  0,5  mm  dick.  Aufrechte  Fäden  fast  senkrecht  aus  dem 
Basallager  aufsteigend,  einfach  oder  hin  und  wieder  ein-  bis  zweimal  gabelig 
geteilt,  6 — 8  fx  dick,  mit  cylindrischen,  ein-  bis  dreimal  so  langen  als  breiten 
Zellen.  Tetrasporangien  ellipsoidisch,  44 — 50  /x  lang,  15 — 17  /x  breit,  an 
dem  oberen  Teil  der  aufrechten  Fäden.  —  Adriatisches  Meer,  auf  Litho- 
thamnien,  an  Muschelschalen. 

3287.  Cr.  Stilla  Kuckuck.  —  Taf.  LIIIK,  Fig.  7.  —  Bildet  blut- 
rote, dünne,  ca.  0,5  cm  im  Durchmesser  haltende  rundliche  Flecken  auf 
Lithothamnion  Sonderi.  Aufrechte  Fäden  kurz,  ca.  8  fi  breit,  Tetrasporan- 
gien 22 — 28  (x  hoch,  8  —  11  ix  breit.  —  Helgoland,  in  einer  Tiefe  von 
5—10  m. 

Gattung  Cruoriella  Crouan. 

Thallus  flach,  krustenförmig  ausgebreitet,  mit  der  ganzen  Unterfläche 
dem  Substrat  angewachsen,   nur  stellenweise  sich  später  ablösend,   mit  sehr 

Erklärung  zu  Tafel  LI1IJ. 
Fig.  1.     Peyssonnelia  Squammaria. 

„     2.     Rkododermis  parasitica  nach  Kuckuck,  reifes  Sporangium  mit  ParaphyseD. 

„     3.     Hildenbrandtia  rivularis,  auf  Stein. 


C      Uf/f'/l     ÖO 


—     145     — 

kurzen  Wurzelfasern  am  Substrat  haftend.  Basalschicht  mit  fächerförmig- 
zusammenfliessend  verlaufenden  Zellreihen,  zuweilen  verkalkt.  Sporangien  zu 
mehreren  bis  vielen  in  besonderen  mehr  oder  weniger  stark  vortretenden 
Nemathecien,  mit  kreuzförmiger  Teilung.  Cystokarpien  in  flach  warzen- 
förmigen Arorragungen  der  Thallusoberfläche.  Sporangien,  Antheridien  und 
Cystokarpien  an  ein  und  demselben  Individuum. 

3288.  Cr.  armorica  Crouan.  —  Taf.  LIIIL,  Fig.  2.  —  Thallus 
purpurrot,  krustenförmig,  fleckenförmig,  rundlich,  gelappt  oder  unregelmässig 
ausgebreitet,  50 — 100  tu  dick,  1 — 3  mm  im  Durchmesser.  Fäden  am  Grunde 
10 — 15  (.i  dick,  nach  oben  sehr  verjüngt.  Zellen  so  lang  oder  etwas  länger, 
an  der  Spitze  drei-  bis  viermal  so  lang  als  dick.  —  Adriatisches  Meer,  auf 
Schneckenhäusern,  Kalkalgen  u.  s.  w. 

3289.  Cr.  Dubyi  (Crouan)  Schmitz.  —  Peyssonnelia  Dubyi  Crouan. 
—  Thallus  krustenförmig-häutig,  kreisrund,  2 — 4  cm  im  Durchmesser,  80  bis 
200  (.i  dick,  am  Rande  leicht  krenuliert,  mit  der  ganzen  Unterseite  dicht 
angewachsen,  purpurrot.  Zellen  der  Basalschicht  in  deutlichen  Reihen,  kaum 
länger  als  breit;  aufsteigende  Fäden  armgliedrig ;  unterste  Zellen  so  lang  als 
breit,  oberste   bis  halb  so  lang.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

3290.  Cr.?  adriatica  (Hauck.)  De  Toni.  —  P.  adriatica  Hauck.  — 
Bildet  nach  Hauck,  anfänglich  fast  kreisrunde,  am  Rande  leicht  buchtige, 
mehrere  Centimeter  grosse,  später  unbestimmt  ausgebreitete,  der  P.  Dubyi 
ähnliche,  dunkel-purpurrote,  100 — 400  f.i  dicke,  flockenartige  Krusten  auf 
Steinen,  Lithothamnien,  Schneckenhäusern  u.  s.  w.  Thallus  häutig,  trocken 
häufig  am  Rande  etwas  konzentrisch  runzelig,  mit  der  ganzen  Unterfläche 
dem  Substrat  aufgewachsen;  Oberfläche  uneben,  mehr  oder  weniger  höckerig. 
Nemathecien  unbestimmt  ausgebreitete,  nicht  scharf  begrenzte,  zusammen- 
fliessende,  oft  den  grössten  Teil  der  Thallusoberfläche  bedeckende,  dunkler 
gefärbte  Flecken  bildend.  Die  Nemathecienfäden  kurz,  als  Fortsetzung  der 
Thallusfäden  nicht  scharf  abgegrenzt,  nur  durch  etwas  hellere  Färbung  zu 
unterscheiden;  Glieder  jener  so  lang  als  der  Durchmesser.  Cystokarpien  aus 
zwei  bis  drei  länglichen,  hintereinander  gereihten  Sporen  bestehend.  —  Adria- 
tisches Meer. 


Gattung  Peyssonnelia  Decaisne. 

Thallus  blattartig  flach,  anfangs  krustenartig  ausgebreitet  und  mit  der 
ganzen  Unterseite  durch  zahlreiche  Haftfasern  am  Substrat  befestigt,  später 
nur  noch  stellenweise  anhaftend,  gewöhnlich  seitlich  ausgebreitet  infolge  von 
einseitigem  Rand  Wachstum ,  zuletzt  eine  mehr  oder  minder  gelappte  Blatt- 
fläche   bildend.     Zellreihen    in    der    Basalschicht    radial-strahlig    verlaufend; 

Thom<5-Migula,  Florn.    VI.    2.  10 


—     146     — 

aufrechte  Fäden  gerade  oder  schräg  aufsteigend,  zuweilen  unten  von  Rhi- 
zoiden  durchflochten.  Thallus  zuweilen  ganz  oder  auf  der  Unterseite  ver- 
kalkt. Sporangien  in  besonderen  mehr  oder  weniger  vorspringenden  Nema- 
thecien,  die  über  die  Thallusoberfläche  verteilt  sind,  mit  kreuzförmiger  Tei- 
lung. Cystokarpien  als  flach  gewölbte  Warzen  der  Thallusoberfläche  auf- 
sitzend. Antheridien  und  Cystokarpien,  auch  die  Sporangien  auf  verschiedenen 
Individuen. 

3291.  P.  rubra  (Grev.)  J.  Ag.  —  P.  orbicularis  Kg.  —  Zonaria 
rubra  Grev.  —  Thallus  hellrot,  trocken  dunkler,  blattartig,  häutig,  trocken 
brüchig  und  am  Rande  oft  etwas  eingerollt,  50 — 160  /n  dick,  rundlich  und 
leicht  gelappt,  im  Alter  unregelmässig  zerschlitzt,  mit  keilförmigen  bis 
nierenförmigen,  übereinander  greifenden  Lappen,  2 — 6  cm  im  Durchmesser. 
Auf  der  Unterseite  ist  der  Thallus  meist  inkrustiert  und  von  einem  erdfarbigen 
Filz  einfacher  Haftfasern  überzogen.  Oberfläche  strahlig  und  etwas  kon- 
zentrisch gezeichnet.  Zellen  der  aufsteigenden  Fäden  kaum  länger  als 
dick.  Nemathecien  sehr  flache,  zerstreute,  etwas  dunkler  gefärbte  Wärzchen 
bildend.  —  Adriatisches  Meer,  an  Cystosirenstämmen,  Schneckenhäusern,  Litho- 
thamnien. 

3292.  P.  Squamaria  (Gmel.)  Decaisne.  —  Zonaria  Squamaria  Ag. 
—  Taf.  LIIIJ,  Fig.  1;  Taf.  LIIIL,  Fig.  3.  —  Thallus  dunkel-  bis  bräunlich- 
rot,  trocken  fast  schwarz,  blattartig,  lederig,  120 — 200  p  dick,  rundlich- 
nierenförmig,  mit  etwas  gelapptem  Rande,  im  Alter  unregelmässig  radial 
eingeschlitzt,  mit  keil-  bis  nierenförmigen,  übereinander  greifenden  Lappen, 
4 — 10  cm  im  Durchmesser.  Unterseite  des  Thallus  mit  Ausnahme  der  Rand- 
zonen mit  einem  schmutzig-gelbbräunlichen  Filz  von  einfachen  Haftfasern 
besetzt.  Oberfläche  etwas  strahlig  und  konzentrisch  gezeichnet.  Zellen  der 
aufsteigenden  Fäden  zweimal  so  lang  als  dick.  Nemathecien  sehr  flache  zer- 
streute Wärzchen  bildend.    Cystokarpien  aus  einer  einfachen  oder  verzweigten 


Erklärung  zu  Tafel  LI11K. 

Fig.  1.     Rhyzophyllis  Squamariae,    Teü    eines    Nemathecien  -  tragenden    Thallus- 

abschnittes.     Lupen  vergrösserung. 
„     2.  „  „  Querschnitt  durch  den  Thallus. 

T     3.     Contarinia  Peyssonneliaeforinis,  Thallusquerschnitt. 
„     4.     Petrocelis  cruenta,  sporangientragende  Thallusfäden. 
„     5.     Plagiospora  gracilis  nach  Kuckuck,   Vertikalschnitt  durch  den  Thallus. 

Vergrösserung  300. 
„     6.  „  „         Thallusfäden  mit  Tetrasporangium    nach  Kuckuck. 

Vergrösserung  750. 
„     7.     Crouoria  stilla  nach  Kuckuck,  Assimilationsfaden  mit  Tetrasporangium. 

Vergrösserung  960. 
„     8.     Crouoria  pellita,  oberer  Teil  der  Thallusfäden  mit  Antheridien. 


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—     147     — 

Reihe  rundlicher,   zahlreicher  Carposporen   bestehend.  —  Adriatisches  Meer, 
an  Cystosirenstämmen. 

3293.  P.  polymorpha  (Zanard.)  Schmitz.  —  P.  Harveyana  Crouan. 
—  Lithyinenia  polymorpha  Zanard.  —  Thallus  rosen-  bis  purpurrot,  trocken 
dunkelrot  bis  rötlich-ockergelb,  krustenartig,  stark  verkalkt,  hart,  brüchig, 
dem  Substrat  mit  Ausnahme  der  Randzone  fest  anhaftend,  x/4 — 1  mm  dick, 
kreisrund  aber  mit  unregelmässig  buchtigem  Rande,  5 — 10  cm  im  Durch- 
messer, zuweilen  sich  nach  der  Form  des  Substrates  richtend  und  dann  ganz 
unregelmässig.  Oberfläche  höckerig,  oft  zonenartig- wellig.  Unterseite  mit 
zahlreichen,  inkrustierten  Wurzelf  asern.  Nemathecien  flach  warzenförmig, 
kreisrund  oder  unregelmässig,  zerstreut,  stellenweise  zusammenfliessend.  Zellen 
der  Nemathecienfäden  sechs-  bis  zwölfmal  so  lang  als  breit.  Cystokarpien 
einzeln  oder  zu  zwei  bis  sechs  gereiht  oder  ordnungslos  und  zahlreich.  — 
Adriatisches  Meer,  auf  Steinen  u.  s.  w.  Oft  bilden  sich  im  Innern  des  un- 
regelmässig gewachsenen  Thallus  knollenförmige,  innen  hohle  Kalkkörper  von 
beträchtlichen  Dimensionen  aus. 


Gattungen  unsicherer  Stellung. 

Gattung  Rhododermis  Crouan. 

Thallus  flach,  dünnhäutig,  dem  Substrat  mit  der  Unterseite  vollständig 
angewachsen,  von  rundlich-lappiger  Gestalt,  aus  einer  einfachen  Zellscheibe 
mit  radialstrahlig  verlaufenden  gegabelten  Zellreihen  bestehend.  Sporangien 
einzeln  oder  in  unregelmässigen  Gruppen,  untermischt  mit  kurzen,  meist  ge- 
bogenen, gegliederten  Paraphysen  der  Thallusoberfläche  aufsitzend,  mit  kreuz- 
förmiger Teilung.     Cystokarpien  unbekannt. 

3294.  Rh.  parasitica  Batt.  —  Taf.  LIIIJ,  Fig.  2;  Taf.  LIIIL,  Fig.  5. 
—  Thallus  krustenförmig,  schwarzrot,  rundlich  oder  von  unregelmässigem 
Umriss,  mit  der  ganzen  Unterseite  dem  Substrat  angewachsen,  mit  deutlich 
blasserem  Rande,  aus  vielen  in  aufrechten  Reihen  geordneten  Zellen  gebildet, 
die  etwas  länger  als  breit  sind.  Aufrechte  Fäden  aus  12 — 30  Zellen  ge- 
bildet,   120—135  [i   laug.     Thallus    0,3—4,5  cm   breit,    0,1—0,2  mm  dick. 


Erklärung  zu  Tafel  LIIIL. 

Fig.  1.     Crouoria  pellita,  Thallusquerschnitt  mit  Tetrasporangien. 
„     2.     Crouoriella  armorica  nach  Hauck,  Querschnitt  durch  einen  Tetrasporangien- 

tragenden  Thallusteil.     Vergrößerung  300. 
„     3.     Peyssonnelia  Squamaria,  Thallusquerschnitt  mit  Cystokarpien. 
„     4.     Hildenbrandtia  prototypus,  Schnitt  durch  den  Thallus  mit  Conceptakeln. 
„     5.     Rhododermis  parasitica  nach  Kuckuck,  Querschnitt  durch  eine  auf  Lami- 
naria  angesiedelte  Kruste. 

10* 


—     148     — 

Tetrasporangien   in   oberflächlich   gelegenen  Gruppen,  kreuzförmig  oder  un- 
regelmässig geteilt,  18—21  fi  breit,  32—37  /*  lang.  —  Helgoland. 

Gattung  Hildenbrandtia  Nardo. 

Thallus  flach,  knotenförmig  ausgebreitet,  mit  der  Unterseite  vollständig 
angewachsen  und  allen  Vertiefungen  und  Erhöhungen  des  Substrates  folgend, 
sehr  dicht  und  kleinzellig  mit  reihenförmiger  Anordnung  der  Zellen,  sowohl 
in  wagerechten  als  aufrechten  Reihen.  Sporangien  mit  meist  schief  kreuz- 
förmiger, seltener  zonenförmiger  Teilung,  zu  mehreren  bis  vielen  in  rund- 
lichen, seitlich  zuweilen  zusammenfliessenden  höblenartigen  Conceptakeln ,  in 
denen  immer  mehr  Sporangien  entstehen.  Die  Conceptakel  nehmen  allmäh- 
lich an  Grösse  zu  und  sind  oben  mit  einer  porenartigen  Öffnung  versehen. 
Antheridien  und  Cystokarpien  unbekannt. 

3295.  H.  prototypus  Nardo.  —  H.  sanguinea  Kg.  —  H.  Nardi 
Zanard.  —  H.  rubra  Menegh.  —  Taf.  LIII L,  Fig.  4.  —  Thallus  blutrot  bis 
braunrot,  glänzende,  zuerst  kreisrunde,  später  unregelmässig  ausgebreitete, 
sehr  zarte,  kaum  J/2  mm  dicke,  meist  viel  dünnere  Flecke  auf  Steinen  bildend. 
Oberfläche  uneben,  die  Tetrasporangien-tragenden  Pflanzen  an  der  Oberfläche 
mit  zahlreichen,  sehr  feinen  Poren,  den  Öffnungen  der  Conceptakeln  versehen. 
Aufrechte  Zellreihen  etwa  4  fx  dick.  —  Adriatisches  Meer.  —  var.  rosea 
(Kg.)  Hauck.  H.  rosea  Kg.  Zellen  nur  bis  3  p  dick.  Thallus  rosenrot, 
sonst  von  der  Hauptform  nicht  wesentlich  verschieden.  —  Nordsee,  Ostsee. 
—  var.  fuscescens  Carpary.  Thallus  blutfleckartig.  —  Wangebucht  bei 
Neukuhren. 

3296.  H.  riTularis  (Liebm.)  J.  Ag.  —  H.  rosea  Kg.  ß.  fluviatilis 
Breb.  in  Kg.  Sp.  Alg.  —  Taf.  LIIIJ,  Fig.  3.  —  Thallus  meist  dünnhäutig, 
seltener  knotenförmig,  dicht  dem  Substrat  anliegend,  unregelmässio-  aus- 
gebreitet, hell-karminrot,  trocken  kaum  dunkler,  aus  nach  der  Spitze  zu 
keulenförmig  verdickten  Fäden  bestehend,  die  von  oben  gesehen  ein  aus 
sechseckigen  Zellen  gebildetes  parenchymatisches  Gewebe  zu  bilden  scheinen. 
Fäden  aus  länglich-rundlichen  oder  länglich- eckigen,  bis  6  p  dicken  Zellen 
gebildet,  die  ein-  bis  zweimal  so  lang  als  dick  sind.  Die  Angaben  über 
Antheridien  und  Trichogyne  bei  H.  rivularis  sind  nicht  sichergestellt  — 
Verbreitet  in  schnell  fliessenden  Gebirgsbächen  an  Steinen,  Muschelschalen, 
seltener  an  Holzwerk. 

Familie  Corallinaceae. 

Thallus  verschiedenartig,  fadenförmig  und  meist  allseitig  reichlich  ver- 
zweigt  oder  flach   blattartig  bis  knotenförmig,   stets  reichlich  verkalkt 


—     149     — 

und  dann  oft  knollig  erscheinend,  oder  stengelig,  stielrund  oder  abgeflacht, 
oft  gelenkartig  gegliedert  und  an  den  Gelenken  verzweigt,  selbst  aus  korallen- 
ähnlich unregelmässig  verästelten  und  stark  verkalkten  Stämmchen  bestehend. 
Die  stengeligen  Formen  besitzen  eine  ausgesprochene  Markschicht,  die  aus 
einem  dicken  Bündel  gegliederter  Markfasern  besteht,  und  eine  aussen  sehr 
kleinzellige  Rinde.  Die  flach  ausgebreiteten  krustenförmigen  Formen  be- 
sitzen eine  ebenfalls  sehr  kleinzellige  Rinde  und  eine  aus  radialstrahligen 
Zellreihen  gebildete  Innenschicht.  Die  Gelenke  der  stengelig  gegliederten 
Formen  bleiben  unverkalkt.  Tetrasporangien  mit  zonenförmiger  Teilung,  in 
Gruppen  vereinigt,  die  entweder  frei  liegen  oder  in  verschiedener  Weise 
eingesenkt  erscheinen,  oft  in  Höhlungen  (Conceptakeln)  eingeschlossen.  Cysto- 
karpien  zerstreut,  der  Thallusoberfläche  eingelagert,  mit  dicker,  einen  end- 
ständigen Porus  tragenden  Fruchtwand. 

Die  Abgrenzung  der  Gattungen  und  Arten  ist  zurzeit  noch  sehr  un- 
sicher und  schwierig,  da  alle  Corallinaceen  äusserlich  eine  grosse  Variabilität 
besitzen  und  die  Kenntnis  ihrer  Entwicklungsgeschichte  noch  sehr  lücken- 
haft ist. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  endophytisch.     Ckoreonenia. 

Thallus  nicht  endophytisch.     2. 

2.  Thallus  nicht  gegliedert.     3. 
Thallus  sregliedert.     8. 

3.  Tetrasporangien  nicht  in  besonders  ausgebildeten,   im  Innern  des  Thallus 

entstandenen  Conceptakeln.     4. 
Tetrasporangien  in  besonderen  in  der  Rinde  entstandenen  Conceptakeln.  6. 

4.  Sporangien  ungeteilt  (oder  unregelmässig  kreuzförmig  geteilt).    Archaeo- 

lithothamnioii. 
Sporangien  zonenförmig  geteilt.     5. 

5.  Sporangiengruppen  eingesenkt.     Phymatolitlion. 
Sporangiengruppen    oberflächlich    oder    nur    wenig    eingesenkt.      Litho- 

tliamnion. 

6.  Thallus  ausser  an  den  Conceptakeln  einschichtig.     Melofoesia. 
Thallus  mehrschichtig.     7. 

7.  Sporangien   am  Rande   einer   basalen  Scheibe   im  Conceptakel   entwickelt. 

Lithopliyllum. 
Sporangien  über  den  ganzen  Grund  des  Conceptakels   entwickelt.    Goilio- 
litkon. 

8.  Cystokarpien  über  die  Oberfläche  der  Glieder  zerstreut.     Amphiroa. 
Cystokarpien  an  den  Gliedern  endständig.     Corallina. 


—     150     — 

Gattung  Choreonema  Schmitz. 

Tballus  dünn,  feinfäclig,  aus  einfachen,  seitlich  verzweigten  Zellfäden 
aufgebaut,  endophytisch  und  parasitisch  lebend,  indem  sich  die  Zellfäden  im 
Innern  des  Gewebes  der  Nährpflanzen  verzweigen.  Aus  der  Nährpflanze 
sprossen  Zweige  des  Parasiten  hervor,  die  zu  kleinen  aussen  der  Nährpflanze 
ansitzenden  Gewebskörpern  heranwachsen,  aus  denen  die  Conceptakeln  her- 
vorgehen. Hymenialschi chten  von  der  verkalkten  Randschicht  fruchtwand- 
artig  überwölbt.     Thallus  verkalkt. 

3297.  Ch.  Thureti  (Born.)  Schmitz.  —  Melobesia  Thureti  Born.  — 
Taf.  LIIIM,  Fig.  1.  —  Thallus  aus  einem  einfachen  oder  verzweigten,  ge- 
gliederten Faden  bestehend,  im  Gewebe  von  Corallina  parasitierend,  stellen- 
weise an  die  Oberfläche  vordringend  und  hier  breit  eiförmige  bis  fast  kuge- 
lige, sitzende,  120 — 140  (i  breite  Conceptakel  mit  scheitelständigem  Porus 
bildend.  —  Auf  Corallinaarten  im  Adriatischen  Meer. 


Gattung  Arohaeolithothamnion  Rothpl. 

Thallus  ungegliedert,  Lithothamnion  -  ähnlich ,  verkalkt.  Sporangien 
cylindrisch-nierenförmig  bis  rundlich- eiförmig,  ungeteilt  oder  vielleicht  mit 
kreuzförmiger  Teilung  in  zonenförmigen  oder  conceptakelähnlichen,  oberfläch- 
lichen oder  etwas  eingesenkten,  mehr  oder  weniger  regelmässigen  Gruppen, 
die  einzelnen  mit  verlängertem  Scheitel,  durch  bleibende  oder  schliesslich 
verschwindende  Wände  voneinander  getrennt.  Carposporen  in  aussen  an- 
sitzenden konischen  Conceptakeln,  mit  grossem  scheitelständigem  Porus  ge- 
bildet. 

3298.  A.  crispatum  (Hauck)  Fosl.  —  Lithophyllum  und  Litho- 
thamnion crispatum  Hauck.  —  Thallus  lamellenartig,  0,3 — 0,5  mm  dick, 
krustenartig  verschiedene  Körper  locker  überwallend,  am  Rande  frei,  lappig- 
kraus, vielfach  ästige,  höckerige,  warzige  und  faltig-blättrige,  innen  locker 
lamellose,  am  Meeresgrund  frei  liegende  Knollen  von  3 — 10  cm  im  Durch- 
messer bildend;  die  hohlen  Ausstülpungen  an  der  Spitze  des  Thallus  ge- 
schlossen und  abgerundet  oder  offen  und  dann  häufig  trichter-  oder  becher- 
förmig erweitert,  mit  faltigem  oder  welligem  Rande.  (Hauck.)  —  Adria- 
tisches  Meer. 

Gattung  Phymatolithon  Fosl. 

Thallus  krustenförmig,  verkalkt.  Sporangien  in  eingesenkten  Gruppen 
die  von  einer  vertieften  oder  schüsseiförmigen,  von  zahlreichen  Poren  durch-, 
brochenen  Decke  überzogen  sind;  Teilung  zonenförniig.    Cystokarpien  anfangs 


—     151     — 

in  eingesenkten  Conceptakeln,  die  später  über  die  Oberfläche  hervorbrechen 
und  mit  einem  scheitelständigen  Porus  versehen  sind.  Carposporen  von 
Paraphysen  begleitet. 

3299.  Ph.  polymorphum  (L.)  Fosl.  —  Lithothamnion  polymorphum 
(L.)  Aresch.  —  Millepora  informis  Lamarck.  —  M.  polymorpha  L.  —  Melo- 
besia  polymorpha  Harv.  —  Eleutherospora  polymorpha  Heydr.  —  Taf.  LIIIM, 
Fig.  2.  —  Thallus  anfangs  rund,  später  unregelmässig  gelappt,  mit  halb- 
kugelig-unregelmässigen  Lappen,  eine  ausgebreitete  formlose,  2 — 5  cm  dicke, 
schwere,  steinartige,  übrigens  sehr  vielgestaltige  Kruste  bildend.  Cysto- 
karpien  sehr  klein,  sehr  dicht  gedrängt.  —  Die  Grenzen  dieser  Art  sind 
noch  nicht  sicher.  Heydrich  giebt  für  die  Decke  der  Tetrasporangiensori 
50 — 80  Poren,  für  die  vierteiligen  Sporangien  44  /x  Breite,  88  /x  Länge  an.  — 
Helgoland.     Adriatisches  Meer. 

3300.  Ph.  levigatum  Fosl.  —  Lithothamnion  levigatum  Fosl.  — 
Thallus  krustenförmig,  dem  Substrat  ziemlich  eng  angeschmiegt  und  mehr 
oder  weniger  ausgebreitet,  oft  mehrere  zusammenfliessend  und  zuweilen  sich 
im  Alter  auflösend,  am  Rande  gezähnt  oder  gelappt  und  mehr  oder  weniger 
deutlich  zonenförmig,  0,3 — 0,8  mm  dick,  sehr  leicht,  etwas  glänzend,  purpur- 
violett, bleich  oder  gelblich.  Conceptakelartige  Sporangiensori  unter  einer 
fast  halbkugelig  vertieften  Grube,  mit  einer  von  40 — 55  Poren  durchbrochenen 
Decke,  punktförmig,  150—200  f.i  breit,  am  Thallusrande,  von  einem  wenig 
erhabenen  Ring  umgeben.  Sporangien  nur  einmal  quergeteilt,  40 — 60  (x 
breit,  120 — 150  (x  lang.  —  Helgoland. 

3301.  Ph.?  emboloides  Heydr.  —  Lithothamnion  emboloides  Heydr. 
—  Thallus  krustenförmig,  0,3  —  0,8  mm  dick,  überall  dem  Substrat  fest  an- 
gewachsen, rosenrot,  nicht  glänzend,  leicht,  sehr  hart.  Tetrasporangiensori 
in  regelmässigen  Abständen  über  den  ganzen  Thallus  mit  Ausnahme  des 
Randes  verstreut,  160 — 220  fx  breit,  mit  einer  von  60 — 70  Poren  durch- 
brochenen Decke.  Sporangien  32  /x  lang,  12  fx  breit.  Habituell  der  vorigen 
Art  sehr  ähnlich  und  schwer  von  ihr  zu  unterscheiden. 


Gattung  Lithothamnion  Phil. 

Thallus  verkalkt,  steinartig,  aus  einem  knotenförmigen  Hypothallus 
sich  in  knolliger  oder  zweigartiger,  einfacher  oder  verzweigter  Form  er- 
hebend, mehr  oder  weniger  stielrund,  aus  zwei  Schichten  gebildet,  einer 
Rindenschicht  mit  fast  sechseckigen,  aneinanderschliessenden  Zellen  und  einer 
inneren,  aus  dicht  zusammenschliessenden,  länglichen,  in  radialstrahlig-fächer- 
förmigen  Reihen  liegenden  Zellen.  Tetrasporangien  in  Sorus- artigen  Con- 
ceptakeln, die  oberflächlich  oder  eingesenkt  über  den  Thallus  zerstreut  liegen 


—     152 


und  von  Poren  durchbrochen  sind.  Sporangien  mit  zonenförmiger  Teilung. 
Weibliche  Conceptakel  oberflächlich  oder  etwas  eingesenkt,  kegelig  oder  fast 
kegelig,  mit  scheitelständigem  Porus.  Carposporen  von  wenigen  verlängerten, 
aber  bald  verschwindenden  Paraphysen  begleitet. 


Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  erwachsen  knollige,  frei  am  Grunde  liegende  Körper  bildend.     2. 
Thallus  knotenförmig.     3. 

2.  Thallus  mit  dicht  gedrängten  Ästen.     L.  fruticulosum. 
Thallus  lamellenartig.     L.  Philippii. 

3.  Thallusoberfiäche  glatt.     L.  lichenoides. 

Thallusoberfiäche  unregelmässig,  warzig  oder  mit  Knötchen  besetzt.     4. 

4.  Thallus  bis  2  mm  dick,  dicht  warzig.     L.  Sonderi. 
Thallus  meist  sehr  dünn,  sehr  kleinwarzig.     5. 

5.  Rand  tief  gelappt.     L.  Lenormandii. 
Rand  nicht  gelappt.     6. 

6.  Thallus  mit  Perforationen.     L.  corticifornie. 

Thallus    ohne    deutlich    bemerkbare  Perforationen.     L.  memorauaceum. 


3302.  L.  fruticulosum  (Kg.)  Fosl.  —  L.  fasciculatum  Hauck.  — 
Spongites  fruticulosa  Kg.  —  Lithothamnion  ramosissimum  Reuss.  •-  Thallus 
frei,  nuss-  bis  faustgrosse,  meist  rundliche,  verästelte  Knollen  bildend,  die 
aus  strahlig  entspringenden,  dichotom  vierteilig  oder  unregelmässig  ver- 
zweigten, meist  ziemlich  dicht  gedrängten  und  oft  unter  sich  verwachsenen 
Asten  bestehen.  Äste  knorrig  und  gegen  die  gerundete  bis  gestutzte  Spitze 
kaum  verjüngt,  2—3  mm  dick,  stielrund  oder  etwas  zusammengedrückt. 
Sporangien  tragende  Conceptakel  flach  warzenförmig,  die  Carposporen  ent- 
haltenden mehr  oder  weniger  vortretend,  mit  apikalem  Porus.  —  Adria- 
tisches  Meer,  Nordsee.  -  f.  ramosa  (Phil.)  Fosl.  Lithothamnion  ramulo- 
sum  Phil.  L.  fasciculatum  var.  fructiculosum  Hauck.  L.  coralloides  Hauck. 
Spongites  ramulosa  Kg.  —  Thallus  sehr  unregelmässig  verzweigt.  Zweige 
meist  1—2  mm  dick,  oft  sehr  knorrig  und  warzig,  an  den  Enden  öfters 
etwas  keulig  verdickt,  unter  sich  frei  und  voneinander  abstehend  oder  an- 
einandergedrängt  und  miteinander  verwachsen.  —  Adriatisches  Meer. 

3303.  L.  Sonderi  Hauck.  —  Thallus  0,2—2  mm  dicke,  mit  der 
ganzen  Unterfläche,  Felsen,  Steinen  u.  s.  w.  aufgewachsene,  unebene,  ungleich 
und  dicht  warzige  Krusten  bildend.  Conceptakeln  auf  dem  Thallus  zerstreute, 
stellenweise  genäherte  Wärzchen  von  ca.  400—500  (i  im  Durchmesser  bildend, 


—     153     — 

die  ungeschlechtlichen  sehr  flach,  oberhalb  siebartig  porös,  die  Cystokarpien 
fast  konisch-halbkugelig.     (Hauck.)  —  Helgoland. 

3304.  L.  Philippii  Fosl.  —  L.  decussatum  (Solms)  Fosl.  —  L.  pur- 
pureum Hauck.  —  Lithophyllum  decussatum  Solms.  —  Taf.  LIHM,  Fig.  3. 

—  Thallus  lamellenartig,  0,3 — 0,8  mm  dick,  dem  Substrat  mit  der  ganzen 
Unterfläche  dicht  angewachsen,  nur  am  Rande  zuweilen  frei,  zuerst  ver- 
schiedene Körper  mit  einer  lappigen  höckerigen  Kruste  überziehend,  später 
infolge  wiederholten  Überwachsens  und  Überwallens  unregelmässige  rund- 
liche bis  faustgrosse,  frei  am  Meeresgrunde  liegende  Knollen  bildend,  die  an 
der  Oberfläche  höckerig  warzig,  oft  mit  kurzen  knotigen  Auswüchsen  ver- 
sehen sind  und  im  Innern  unregelmässig  locker  übereinander  gewachsene 
Lamellen  zeigen.  Tetrasporangien  tragende  Conceptakeln  in  Form  von 
ca.  1  mm  im  Durchmesser  haltenden  abgeflachten,  an  der  Oberfläche  sieb- 
artig porösen  Wärzchen,  die  stellenweise  in  dichten  Gruppen  zusammen  stehen. 
Weibliche  Conceptakeln  in  Form  von  kleinen,  wenig  erhabenen,  am  Scheitel 
mit  Porus  versehenen,  gedrängt  stehenden  Wärzchen.  —  Adriatisches  Meer. 

3305.  L.  lichenoides  (Ellis  et  Sol.)  Heydr.  —  Melobesia  lichenoides 
Aresch.  —  Millepora  lichenoides  Ell.  et  Sol.  —  Mastophora  lichenoides  Kg. 

—  Lithophyllum  lichenoides  Phil.  —  Thallus  blattartig,  200 — 400  [i  dick 
und  bis  mehrere  Centimeter  breit,  flach  ausgebreitet,  dem  Substrat  teilweise 
angewachsen,  am  Rande  frei,  anfangs  scheibenförmig,  später  gelappt,  un- 
regelmässig, an  verschiedenen  Stellen  mit  Prolifikationen ,  die  frei  abstehen 
und  fast  fächer-  oder  halbkreisförmig  lose  übereinander  liegen.  Conceptakel 
zerstreut  oder  gruppenweise,  flach  halbkugelig,  scharf  begrenzt,  0,8 — 1,3  mm 
im  Durchmesser.  Die  Thallusoberseite  ist  glatt,  nur  in  der  Regel  etwas 
zonenartig  konzentrisch  gezeichnet.  —  Helgoland,  an  Steinen,  Felsen,  grösseren 
Algen. 

3306.  L.  Lenormandii  (Aresch.)  Fosl.  —  Lithophyllum  Lenormandii 
Rosan.  —  Melobesia  Lenormandii  Aresch.  —  Thallus  rötlich -lila,  dünn, 
0,1 — 0,6  mm  dick,  melobesienartig,  krustig,  mit  der  ganzen  Unterfläche  an- 
gewachsen, unregelmässig  ausgebreitet,  rundlich,  oft  am  Rande  unregelmässig 
gekerbt  und  mehr  oder  weniger  tief  gelappt.  Conceptakeln  in  Form  von 
250 — 300  fx  im  Durchmesser  haltenden,  häufig  fast  die  ganze  Oberfläche  des 
Thallus  bedeckenden  Wärzchen,  weibliche  fast  halbkugelig,  Tetrasporangien- 
tragende  sehr  flach,  an  der  Oberfläche  siebartig  porös.  —  Helgoland,  Adria- 
tisches Meer. 

3307.  L.  membraiiaceum  (Esp.)  Fosl.  —  Corallina  membranacea 
Esp.  —  Melobesia  membranacea  Lamour.  —  Epilithon  membranacea  Heydr. 

—  Taf.  LIIIM,  Fig.  4.  —  Thallus  jung  sehr  zart  und  nur  sehr  wenig  ver- 


—     154     — 

kalkt,  bläulich-grau,  einschichtig,  um  die  Conceptakeln  mehrschichtig,  kreis- 
runde, nierenfürmige  oder  ringförmige  Flecke,  mit  meist  unregelinässig  ge- 
kerbtem Rande,  zuweilen  zusammenfliessend  auf  Meerespflanzen  bildend;  im 
Alter  verkalkt,  rot  oder  purpurn  oder  kreide  weiss  bis  grünlich,  1 — 4  mm 
breit.  Conceptakeln  meist  ziemlich  zahlreich,  gewöhnlich  über  fast  die  ganze 
Oberfläche  der  Kruste  verstreut,  auch  zuweilen  in  zusammenfliessenden  Gruppen; 
die  Tetrasporangien  enthaltenden  wärzchenförmig  erhaben,  etwa  200  ^t*  im 
Durchmesser,  an  der  Oberfläche  siebartig  porös,  entleert  weitmündig,  die 
weiblichen  fast  halbkugelig.  —  Nordsee,  Ostsee,  Adriatisches  Meer. 

3308.  L.  corticiforme  (Kg.)  Fosl.  —  Hapalidium  roseolum  Kg.  — 
Melobesia  corticiformis  Kg.  —  M.  rosea  Rosau.  —  Der  vorigen  sehr  nahe 
stehend  und  vielleicht  nicht  spezifisch  zu  trennen.  Bildet  krustenförmige, 
weissgraue  bis  trüb-rosafarbige,  zarte,  unbestimmt  begrenzte  Überzüge,  die 
kleine  aber  sehr  deutliche  Knötchen  und  Perforationen  besitzen.  Sporangien 
tragende  Conceptakeln  durchsichtig,  Tetrasporangien  birnförmig.  —  Adria- 
tisches Meer. 


Gattung  Melobesia  Lamour. 

Thallus  flach  krustenförmig  ausgebreitet,  verkalkt,  mit  der  Unterseite 
vollständig  angewachsen;  Basalschicht  des  Lagers  mit  radial-fächerförmig 
verlaufenden,  meist  dicht  seitlich  zusammenschliessenden  Zellreihen.  Concep- 
takeln vorspringend,  nach  oben  durch  eine  verkalkte  Fruchtwand  abgeschlossen. 
Sporangien  tragende  Conceptakeln  in  einer  durch  Zerreissen  des  Gewebes 
schizogen  entstandenen  Höhlung  mit  zentralem  scheitelständigen  Porus  ent- 
wickelt, seltener  sind  die  Sporangien  einzeln  dem  dichtgeschlossenen  Rinden- 
gewebe eingelagert  und  besitzen  besondere  kleine  Poren.  Die  Abgrenzung 
der  Arten  ist  schwierig. 


Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  mit  zahlreichen  ungleich  grossen  Lücken.     M.  callithaninioides. 
Thallus  ohne  Lücken.     2. 

2.  Thallus  klein,  punktförmig.     M.  COlifervicÖla. 
Thallus  grösser,  flockenartig.     3. 

3.  Thallus  schildartig  gewölbt.     M.  Corallinae. 
Thallus  nicht  schildartig  gewölbt.     4. 

4.  Conceptakeln  bis  200  fx  breit.     5. 
Conceptakeln  über  300  (x  breit.     6. 


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—     155     - 

5.  Grenzzellen  vorhanden.     M.  farinosa. 
Grenzzellen  fehlend.     M.  Le-Jolisii. 

6.  Krusten  bis  1  cm  breit.     M.  pustnlata. 
Krusten  1 — 5  cm  breit.     M.  Cystosirae. 


3309.  M.  farinosa  Lamour.  —  M.  inaequilatera  Solms.  —  Taf.  LIIIM, 
Fig.  5.  —  Thallus  in  Form  von  rosenroten  oder  weisslichen,  anfangs  fast 
kreisrunden,  später  unregelmässig  fächerförmig  gelappten,  öfters  zusammen- 
fliessenden  Flecken  auf  verschiedenen  Meerespflanzen,  mit  der  ganzen  Unter- 
seite angewachsen,  einschichtig,  in  der  Nähe  der  Conceptakel  zweischichtig, 
zart,  schlüpfrig.  Zellen  an  der  Oberfläche  und  am  Vorderrande  mit  einer 
viel  kleineren  oft  dreieckigen  Deckelzelle;  dazwischen  zerstreut  einzelne 
grössere,  nicht  mehr  teilungsfähige  Grenzzellen.  Conceptakeln  dicht  und  meist 
über  den  ganzen  Thallus  ausgesät,  halbkugelig,  100 — 200  /j,  breit,  die  Tetra- 
sporangien  mit  etwas  haarförmig  verlängerten  Zellen  an  dem  Porus.  — 
Nordsee,  Ostsee,  Adriatisches  Meer. 

3310.  M.    callithamnioides    Falkenb.    —    Taf.  LIIIM,    Fig.   6.  — 

7  O 

Thallus  mit  der  ganzen  Unterseite  dem  Substrat  angewachsen,  einen  sehr 
dünnen  weissen  oder  rötlichen,  von  verschieden  grossen,  zahlreichen  Lücken 
durchbrochenen  Überzug  auf  grösseren  Algen  bildend,  aus  dichotom  ver- 
zweigten, unregelmässig  strahlig  ausgebreiteten  Zellreihen  von  10 — 20  /.i 
Breite  bestehend.  Die  Zellreihen  bleiben  teils  unter  sich  frei,  teils  sind  sie 
seitlich  vereinigt  und  bilden  eine  dem  Umfang  nach  unregelmässig  fächer- 
förmig ausgebreitete,  rundliche,  gelappte,  vielfach  unterbrochene  oder  anasto- 
mosierende  Zellfläche.  Zellen  an  der  Oberfläche  und  am  Vorderrande  mit 
sehr  kleiner  meist  rundlicher  Rindenzelle.  Grenzzellen  ebenfalls  vorhanden, 
ohne  Rindenzelle.  —  Auf  verschiedenen  Algen  (z.  B.  Valonia  macrophysa) 
im  Adriatischen  Meer. 

3311.  M.  Le-Jolisii  Rosau.  —  Thallus  zart,  schlüpfrig,  mit  der  ganzen 
Unterseite  festgewachsen,  auf  Meerespflanzen  kleine  rundliche  oder  unregel- 
mässig fächerförmig  gelappte,  später  zusammenfliessende,  einschichtige,  in 
der  Nähe  der  Corceptakel  zwei-  bis  dreischichtige,  rosenrote  oder  weissliche 


Erklärung  zu  Tafel  LIIIM. 

Fig.  1.     Choreonenia  Thureti,  weibliches  Conceptakel. 

B     2.     Phymatholithon  polymorphum ,   weibliches   Conceptakel,   durchschnitten. 

„     3.     Lithothamnion  Philippii. 

r,     4.  „  membranaceum ,     tetrasporangientragendes     Conceptakel, 

durchschnitten. 

.     5.     Melobesia  farinosa,  Thallus  bei  ca.  250 f acher  Vergrösserung. 

»     6-  „  callithamnioides,  Thallusstück  bei  ca.  250  f acher  Vergrösserung. 


—     156     — 

Flecken  bildend.  Zellreihen  6 — 10  fx  breit,  Zellen  fast  quadratisch,  an  der 
Oberfläche  und  am  Vorderrande  mit  einer  sehr  kleinen  Rindenzelle.  Grenz- 
zellen fehlen.  Tetrasporangien  tragende  Conceptakel  über  den  grössten  Teil 
des  Thallus  dicht  ausgesät  in  Form  von  flachen,  etwa  150  —  200  (j.  breiten 
Wärzchen,  mit  haarförmig  verlängerten  Randzellen  am  Scheitel  der  Mündung. 

—  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

3312.  M.  confervicola  (Kg.)  Fosl.  —  Phyllactidium  confervicola  Kg. 

—  Hapalidium  Phyllactidium  Kg.  —  H.  confervicola  Aresch.  —  Pneophvllum 
fragile  Kg.  —  Thallus  verkalkt,  dem  blossen  Auge  als  weisser  Punkt  oder 
Fleck  erscheinend,  aus  einem  oder  mehreren  am  Scheitel  abgerundeten, 
fächerförmig  ausgebreiteten  Lappen  gebildet.  Zellen  überall  nur  in  einfacher 
Schicht,  würfelig,  in  radialen  Reihen.  Kruste  sehr  dünn,  gegen  50  /u  dick. 
Conceptakein  verhältnismässig  gross,  250 — 300  p  im  Durchmesser,  mit 
zartem,  scheitelständigem  Porus.  —  Adriatisches  Meer,  auf  verschiedenen 
zarteren  Algen,  wie  Chylocladia  clavellosa  und  Chaetomorphaarten. 

3313.  M.  Cystosirae  Hauck.  —  Lithophyllum  Cystosirae  Heydr.  — 
Bildet  ausgebreitete  nach  der  Form  des  Substrats  verschieden  gestaltete, 
300 — 600  f.i  dicke  Krusten  von  1 — 5  cm  im  Durchmesser.  Thallus  mit  der 
ganzen  Unterfläche  angewachsen,  bisweilen  am  Rande  fast  frei;  Rand  wellig. 
Conceptakein  zahlreich,  stellenweise  in  Gruppen  dicht  beisammen,  fast  konisch- 
halbkugelige Wärzchen  bildend,  500 — 700  /n  im  Durchmesser.  Die  un- 
geschlechtlichen Conceptakein  mit  einer  Öffnung  am  Scheitel;  Tetrasporangien 
zweiteilig.  —  Ist  Lithothamnion  lichenoides  ähnlich,  aber  durch  die  viel 
kleineren  Conceptakein  sofort  zu  unterscheiden.  Rosenrot.  (Hauck.)  —  An 
Stämmen  von  Cystosiren,  auch  auf  Peyssonnelia  squammaria  im  Adriatischen 
Meere. 

3314.  31.  corallinae  Crouan.  —  Lithophyllum  Corallinae  Heydr.  — 
Thallus  graulila  oder  rosenrot  in  Form  von  ovalen  oder  unregelmässisr  rund- 
liehen,  schildartig  gewölbten,  meist  80—400  (x  dicken  und  1—5  mm  breiten 
Krusten  auf  den  Gliedern  von  Corallinaarten,  mit  der  ganzen  Unterseite  an- 
gewachsen, oder  am  Rande  frei.  Conceptakein  in  Form  von  leicht  gewölbten, 
150 — 200  fi  breiten  Wärzchen,  die  tetrasporangienführenden  mit  einem 
scheitelständigen  Porus.     Sporangien  zweiteilig.  —  Adriatisches  Meer. 

3315.  M.  pustulata  Lamour.  —  M.  verrucata  Lamour.  —  Dermato- 
lithon  pustulatum  Fosl.  —  Thallus  rosenrot  oder  weiss,  mit  der  ganzen 
Unterfläche  angewachsen,  in  Form  von  dünnen,  fast  kreisrunden  oder  nieren- 
formigen,  am  Rande  häufig  welligen,  2—10  mm  breiten,  beim  Zusammen- 
stossen  mit  den  Rändern  übereinandergreif enden  Krusten,  einschichtig  oder 
mehrschichtig.  Zellen  vertikal  verlängert  und  etwa  doppelt  so  hoch  als  lang, 
oben  meist  mit  kleiner  Deckzelle.    Conceptakein  zahlreich,  halbkugelig,  300  bis 


—     157     — 

500  fx  breit,  die  tetrasporangientragenden  mit  scheitelständigem  Porus.  Tetra- 
sporangien  zonenförmig  geteilt.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer,  auf  ver- 
schiedenen grösseren  Algen. 

Gattung  Lithophyllum  Phil. 

Thallus  blattartig  flach,  grösstenteils  frei,  nur  stellenweise  mit  der 
Unterseite  an  dem  Substrat  festgeheftet,  eben  und  flach  oder  bogig  gekrümmt, 
stark  verkalkt,  rundlich  ungeteilt  oder  verschiedenartig  gelappt  und  durch 
Prolifikationen  unregelmässig  verzweigt,  mit  unregelmässig  untereinander  ver- 
wachsenden Lappen.  Zellen  in  nach  dem  Rande  zu  strahligen  Reihen,  ohne 
Grenzzellen,  in  mehreren  Schichten,  deren  äusserste  eine  kleinzelligere  Rinde 
repräsentiert.  Conceptakeln  über  den  Thallus  auf  dessen  Oberseite  zerstreut, 
eingesenkt  oder  etwas  vortretend.  Sporangien  am  Rande  des  scheibenförmigen 
Conceptakelgrundes  gedrängt.    Carposporen  von  kurzen  Paraphysen  begleitet. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  frei,  am  Meeresgrunde  liegende  knollige  Körper  bildend.     2. 
Thallus  festgewachsen,  krustenförmig  oder  flach  ausgebreitet.     4. 

2.  Astchen  nicht  zackig.     3. 
Ästchen  zackig.     L.  dentatum. 

3.  Astchen  sehr  kurz,  dick,  höckerig  oder  knotig.     L.  ßacemus. 
Astchen  länger,  schlanker,  mehr  korallenähnlich.     L.  fasciculatum. 

4.  Thallus  verworren- ästig.     L.   Dyssoides. 
Thallus  flach  krustenförmig.     5. 

5.  Thallus   nur  an   einer  kleinen  Stelle  dem  Substrat  angewachsen.     L.  ex- 

paiisum. 
Thallus  fast  mit  der  ganzen  Unterseite  aufgewachsen.     6. 

6.  Thallus  mit  glattem,  kaum  gelapptem  Rande.     L.  inerustans. 
Thallus  mit  unregelniässig  welligem  oder  krausem  Rande.     7. 

7.  Thallus  mit  halbkugeligen  Auswüchsen.     L.  papillosum. 
Thallus  mit  hin-  und  hergewundenen  Lamellen.     L.  tortuosum. 


3316.  L.  ßacemus  (Lamour.)  Fosl.  —  Lithothamnion  Racemus 
Aresch.  —  L.  crassum  Phil.  —  Spongites  racemosa,  crassa,  nodosa,  stalac- 
titica  Kg.  —  Thallus  weiss  oder  rosaviolett  in  Form  von  frei  am  Meeres- 
grunde liegenden  rundlichen,  nuss-  bis  faustgrossen  Knollen,  die  aus  kurzen, 
2  —  3  mm  dicken,  knotigen,  höckerigen,  meist  dicht  gedrängten  und  ver- 
wachsenen, von  der  Mitte  aus  strahlig  verlaufenden,  gleich  hoch  verzweigten 


—     158     — 

und  an  der  Spitze  unregelmässig  rundlich  verdickten  Ästen  zusammengesetzt 
sind.  Oberfläche  glatt.  Conceptakeln  an  den  Spitzen  der  Äste  gruppen- 
weise zusammenstehend,  wenig  erhaben,  am  Scheitel  mit  Porus.  —  Adria- 
tisches  Meer. 

3317.  L.  fasciculatum  (Lam.)  Fosl.  —  Lithothamnion  fasciculatum 
Aresch.  —  Millepora  fasciculata  Lamarck.  —  Thallus  purpurrot,  2 — 5  cm 
breit,  sich  meist  um  kleine  Steinchen  ringsherum  anschmiegend,  schliesslich 
fast  kugelig,  eiförmig  oder  länglich,  überall  ziemlich  dicht  mit  gleich  hohen, 
einfachen  und  an  der  Spitze  verdickten  oder  gabelig-vielteiligen,  an  der  Spitze 
gestutzten  kurzen  Zweigen  besetzt.  —  Nordsee. 

3318.  L.  dentatum  (Kg.)  Fosl.  —  Spongites  dentata  Kg.  —  Litho- 
thamnion dentatum  Hauck.  —  Taf.  LIIIN,  Fig.  3.  —  Thallus  in  Form  von 
rundlichen  bis  über  faustgrossen ,  frei  am  Meeresgrunde  liegenden,  zackigen 
Knollen,  zusammengesetzt  aus  ziemlich  kurzen,  mehr  oder  weniger  flach  zu- 
sammengedrückten, etwa  2 — 15  mm  breiten,  von  der  Mitte  aus  strahlig  ver- 
laufenden, unregelmässig  aber  gleich  hoch  verzweigten,  zackigen,  dicht  ge- 
drängten und  stellenweise  unter  sich  verwachsenen  Ästen,  die  an  den  Spitzen 
hahnenkammförmig  oder  unregelmässig  stumpfzackig  und  verbreitert  oder  ver- 
dickt und  dann  gestutzt  oder  ausgerandet  sind.  —  Adriatisches  Meer  (Cherso). 

3319.  L.  expansum  Phil.  —  L.  giganteum  Zanard.  —  Melobesia 
expansa  Endl.  —  Taf.  LI11N,  Fig.  1.  —  Thallus  weisslich  oder  rosa,  flach 
ausgebreitet,  am  Rande  papierdünn,  nach  der  Mitte  zu  1 — 2  mm  dick,  nur 
an  einer  kleinen  Stelle  mit  der  Unterseite  dem  Substrat  angewachsen,  blatt- 
artig unregelmässig  grosslappig,  am  Rande  wellig,  uneben,  zuweilen  höckerig, 
5 — 30  cm  breit,  oft  mit  locker  übereinanderwachsenden  Prolifikationen.  Unter- 
seite mit  konzentrischer,  oft  etwas  zonenartiger  Streifung.  Conceptakeln  oft 
über  einen  grossen  Teil  der  Thallusoberfläche  mit  Ausnahme  des  Randes  aus- 
gesät, kleine,  wenig  erhabene  Wärzchen  mit  scheitelständigem  Porus  bildend. 
—  Adriatisches  Meer.  —  f.  striaeformis  (Aresch.)  Fosl.  Melobesia  striae- 
formis  Aresch.  M.  agariciformis  Aresch.  Lithophyllum  agariciforme  Falkenb. 
L.  expansum  var.  agariciforme  Hauck.  Thallus  unregelmässig  geformt, 
blätterig,  innen  hohl,  anfangs  festgewachsen,  später  frei  am  Meeresgrunde 
liegend,  10 — 30  cm  im  Durchmesser;  Blätter  an  den  Rändern  papierdünn, 
nach  der  Mitte  zu  1/2 — 1  mm  dick,  durch  zahlreiche  Prolifikationen  von  fast 


Erklärung  zu  Tafel  LIUN. 
Fig.  1.     Lithophyllum  expansum. 

„     2.  ,  byssoides. 

„     3.  ,  dentatum. 

Alle  in  natürlicher  Grösse. 


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—     159     — 

fächer-  oder  halbkreisförmiger,  unregelmässig  welliger  Gestalt,  oft  zu  vielen 
locker  übereinanderliegend  ausgezeichnet.  —  Adriatisches  Meer. 

3320.  L.  incrustans  Phil.  —  Lithothamnion  incrustans  Fosl.  — 
L.  polyniorphum  einiger  Autoren.  —  L.  ponderosum  Fosl.  —  Spongites 
incrustans,  racemosa,  confluens  Kg.  —  Thallus  dick,  krustenförmig,  weisslich- 
rot,  andere  Körper  krustenförmig  überziehend,  mit  glattem,  kaum  gelapptem 
Rande.  Conceptakeln  unregelmässig  zerstreut  oder  gehäuft,  punktförmig, 
kreisrund,  flach,  50 — 80,  später  80 — 120  fx  breit,  mit  15 — 20  fi  breitem 
Porus.  Sporangien  zwei-  bis  viersporig.  Weibliche  Conceptakeln  fast  halb- 
kugelig erhaben,  etwa  150 — 200  /x  breit,  wenig  vortretend.  —  Adria- 
tisches Meer. 

3321.  L.  byssoides  (Lam.)  Fosl.  —  Lithothamnion  byssoides  Phil. 
—  Millepora  byssoides  Lamarck.  —  Spongites  byssoides  Kg.  —  Taf.  LIII N, 
Fig.  2.  —  Thallus  kalkgrau,  polsterförmig-halbkugelig  ausgebreitet,  10  bis 
12  cm  breit,  aus  1 — 2  mm  dicken,  stielrunden  oder  etwas  ovalen,  nach  der 
abgerundeten  Spitze  zu  verdünnten,  aufrechten,  ineinander  verworrenen  und 
an  den  Berührungsstellen  oft  miteinander  verwachsenen,  gleich  hoch  ver- 
zweigten Astchen  gebildet.  Conceptakeln  an  den  Ästen,  zerstreut  oder 
gruppenweise  genähert,  in  Form  von  wenig  erhabenen  etwa  250  fx  dicken 
Wärzchen  mit  scheitelständigem  Porus.  —  Adriatisches  Meer. 

3322.  L.  tortuosum  (Esp.)  Fosl.  —  L.  cristatum  Menegh.  —  L. 
crassum  Rosan.  —  L.  hieroglyphicum  Zanard.  —  Millepora  tortuosa  Esp.  — 
Goniolithon  tortuosum  Fosl.  —  Spongites  cristata  Kg.  —  Thallus  blass 
violettgrau,  eine  an  Felsen  mit  der  ganzen  Unterseite  festgewachsene,  massig 
dicke  Kruste  bildend,  deren  Oberfläche  dicht  gedrängt  stehende,  meist  3  bis 
10  mm  hohe,  hahnenkamm-  oder  fast  geweihförmige  oder  kraus  gefaltete, 
etwa  200 — 500  (x  dicke,  vielfach  gewundene  und  miteinander  verwachsene 
Blätter  oder  Lamellen  trägt.  Diese  erheben  sich  senkrecht  von  der  Kruste, 
biegen  sich  aber  häufig  am  Rande  um  und  bilden  dann  locker  schuppig 
übereinandergelagerte  Lamellen.  Gewöhnlich  wachsen  mehrere  Generationen 
übereinander  und  bilden  dann  an  den  Felsen  eine  mehrere  Centimeter  dicke, 
innen  schwammartig  poröse,  aus  ganz  unregelmässig  untereinander  ver- 
wachsenen Lamellen  gebildete  Kruste.  Die  Oberfläche  der  Lamellen  selbst 
ist  rauh.  Conceptakeln  über  beide  Seiten  der  Lamellen  mit  Ausnahme  des 
Randes  verbreitet,  in  Form  von  kleinen,  schwach  gewölbten,  etwa  150  /x 
breiten  Wärzchen.  —  Adriatisches  Meer. 

3323.  L.  papillosum  (Zanard.)  Fosl.  —  Lithothamnion  papillosum 
Zanard.  —  Thallus  in  Form  von  allmählich  ziemlich  dick  werdenden  höckerigen 
Krusten,  deren  Oberfläche  dicht  mit  unregelmässig  halbkugeligen  hin  und 
wieder  zusammenfliessenden,  ca.  1 — 2  mm  dicken,  warzenförmigen  Auswüchsen 


—     160     — 

bedeckt  ist.  Conceptakeln  wenig  erhabene  Wärzchen  von  ca.  400  p  Dicke 
bildend,  zerstreut  oder  stellenweise  in  Gruppen  beisammen  (Hauck).  —  Adria- 
tisches  Meer. 


Gattung  Goniolithon  Fosl. 

Thallus  lithophyllumartig,  mit  zahlreichen  oder  hier  und  da  zerstreuten 
Heterocysten.  Sporangien  tragende  Conceptakeln  oberflächlich  oder  etwas 
eingesenkt,  kegelig,  mit  verlängerter  Spitze,  zuweilen  oberhalb  der  Mitte  ein- 
geschnürt, wobei  dann  der  obere  Teil  häufig  abfallt  und  die  Conceptakel  fast 
halbkugelig  erscheinen.  Porus  scheitelständig,  ziemlich  breit.  Sporangien 
auf  verlängertem  Stiel  von  der  basalen  Scheibe  überall  entspringend,  Scheibe 
mit  der  Decke  durch  zarte,  bei  der  Keife  oft  verschwindende  Fäden  ver- 
bunden. Weibliche  Conceptakel  oberflächlich  gelegen,  konisch  oft  mit  vor- 
gezogener Spitze  und  mit  ziemlich  weitem  Porus. 

3324.  G.  mamillosum  (Hauck.)  Fosl.  —  Lithothamnion  mamillosum 
Hauck.  —  L.  Hauckii  Rothpl.  —  Bildet  allmählich  beträchtlich  dicke  Krusten 
auf  Steinen,  oder  unregelmässig  rundliche,  bis  über  faustgrosse,  am  Meeres- 
grund frei  liegende  Knollen,  deren  Oberfläche  unregelmässig  höckerig  und 
warzig  oder  aus  kurzen  astförmigen,  knorrigen  und  warzigen,  meist  an- 
emandergedrängten,  mehr  oder  weniger  zusammen  verwachsenen  Auswüchsen 
besteht.  Conceptakeln  meist  zahlreich  auf  dem  Thallus  verbreitet,  stellen- 
weise genähert,  fast  halbkugelig,  mit  (bisweilen  lang  halsförmig)  vorgezogener 
Spitze,  ca.  1  mm  und  darüber  im  Durchmesser.  (Hauck.)  —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Amphiroa  Lamour. 

Thallus  aus  meist  kleiner  Basalscheibe  aufrecht  stielrund  oder  ab- 
geflacht, mehr  oder  weniger  reichlich  gabelig  oder  seitlich  verzweigt,  stark 
verkalkt,  zerbrechlich,  durch  un verkalkte  Gelenke  gegliedert,  mit  dickem 
Markfaserbündel  und  dünner  kleinzelliger  Rinde,  die  aussen  noch  von  einer 
Schicht  kleiner  Deckelzellen  überlagert  ist;  an  den  Gelenken  fehlt  die  Rinde. 
Conceptakeln  über  die  Oberfläche  der  Thallusglieder  zerstreut,  eingesenkt  und 
mehr  oder  weniger  vorragend,  in  Höhlungen,  die  durch  Zerreissen  des  Ge- 
webes schizogen  entstehen  und  einen  scheitelständigen  Porus  besitzen. 

3325.  A.  cryptarthrodia  Zanard.  —  Thallus  rosenrot,  aus  kleiner 
krustiger  Basalscheibe,  rasig,  1—4  cm  hoch,  stielrund,  am  Grunde  %—!  mm 
dick,  nach  oben  bis  über  die  Hälfte  verjüngt,  ziemlich  regelmässig  dichotom 
verzweigt,  mit  abstehenden  Zweigen,  nur  am  Grunde  deutlich  gegliedert. 
Untere  Glieder  zwei-  bis  sechsmal,  obere  vielmal  länger  als  breit.     Concep- 


161     — 


takeln  zahlreich,  meist  dicht  gedrängt  an  den  oberen  Gabelzweigen  in  Form 
von  rundlichen  oder  ovalen,  mehr  oder  weniger  erhabenen  Wärzchen,  300  bis 
350  f£  breit.  —  var.  verruculosa  (Kg.)  Hauck.  A.  verruculosa  Kg.  Thallus 
meist  etwas  zusammengedrückt,  fast  regelmässig  dichotom  verzweigt;  Ver- 
zweigungen, wenigstens  die  oberen  in  einer  Ebene  liegend,  abstehend  bis  fast 
gespreizt,  die  letzten  kurz  oder  doch  nicht  verlängert.  (Hauck.)  —  An 
Cystosirenstämmen,  Lithothamnien  u.  s.  w.  im  Adriatischen  Meere. 

3326.  A.  rigida  Lamour.  —  A.  cladoniaeformis  Menegh.  —  A.  spina 
und  irre^ularis  Kg.  —  A.  amethystina,  inordinata  Zanard.  —  Corallina  ame- 
thystina°Zanard.  -  Tai  LIHO,  Fig.  1.  -  Thallus  jung  rötlich,  erwachsen 
bräunlich-  bis  bläulich-grau,  aus  einer  krustenförmigen  Basalscheibe ,  rasig, 
2—5  cm  hoch,  stielrund,  am  Grunde  1—1,5  mm  dick,  nach  der  Spitze  zu 
bis  auf  mehr  als  die  Hälfte  verjüngt,  meist  dichotom  und  gleichzeitig  seit- 
lich verzweigt,  mit  abstehenden  Zweigen.  Glieder  nur  am  Grunde  deutlich, 
nach  oben  zu  undeutlich,  meist  sechs-  bis  achtmal,  die  untersten  oft  nur 
zwei-  bis  viermal,  die  obersten  vielmal  länger  als  breit.  Conceptakeln  meist 
zahlreich,  gedrängt,  an  den  oberen  Zweigen  in  Form  von  rundlichen,  wenig 
erhabenen,°  300—350  /u,  breiten  Wärzchen.  Der  vorigen  Art  sehr  nahe- 
stehend und  neuerdings  meist  mit  ihr  vereinigt,  aber  durch  Farbe,  Ver- 
zweigung und  grössere  Dicke  zu  unterscheiden.  —  Auf  Felsen  im  Adria- 
tischen Meere. 

Gattung  Corallina  (Tourn.)  Lamour. 

Thallus  aus  meist  kleiner  Basalscheibe  aufrecht,  stielrund  oder  ab- 
geflacht, ziemlich  reichlich,  meist  nur  in  einer  Ebene  verzweigt,  stark  ver- 
kalkt, zerbrechlich,  an  den  Gelenken  der  Glieder  unverkalkt,  mit  dickem, 
dichten  Markfaserbündel  und  kleinzelliger,  an  den  Gelenken  fehlenden,  aussen 
von  einer  Schicht  kleiner  Deckelzellen  überlagert.  Conceptakeln  an  der  Spitze 
der  Sprossendglieder,  eingesenkt  und  an  den  Gliedern  terminale  Anschwel- 
lungen hervorrufend,  mit  scheitelständigem  Porus.  Die  Sporangienconceptakeln 
liegen  in  einer  durch  Überwallung  gebildeten  Höhlung. 


Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  dichotom  oder  trichotom  verzweigt.     2. 
Thallus  fiederig  verzweigt.     4. 

2.  Verzweigung  regelmässig  dichotom.     3. 
Verzweigung  meist  trichotom.     C.  granifera. 

Thom<S-Migula,  Flora.     VI.   2.  11 


—     162     — 

3.  Untere  Glieder  fast  verkehrt-pfeilförmig  und  mit  dornigen  oder  Fühlhorn- 

ähnlichen Astchen  besetzt.     C.  corniculata. 
Untere  Glieder  cjlindrisch-keulenförmig.     C.  rubens. 

4.  Conceptakeln  meist  ohne  Fühlhorn-ähnliche  Ästchen.     C.  officinalis. 
Conceptakeln  meist  mit  Fühlhorn-ähnlichen  Ästchen.     C.  mediterranea. 

3327.  C.   rubens   L.  —  C.    longifurca   Kg.  —  Jania  rubens   Lamour. 

—  J.  spermophoros  Kg.  —  Taf.  LIIIO,  Fig.  5.  —  Thallus  rosa  oder  ver- 
blassend in  sehr  dichten,  2—7  cm  hohen,  gleich  hoch  verzweigten,  kugeligen 
Rasen.  Sprosse  fadenförmig,  150—400  /u  dick,  in  den  Endverzweigungen 
gewöhnlich  etwas  verdünnt,  regelmässig  dichotom  verzweigt,  mit  meist  auf- 
recht abstehenden,  meist  geraden,  zuweilen  leicht  gebogenen,  seltener  etwas 
gespreizten  Gabelzweigen.  Einzelne  Glieder  fast  cylindrisch,  die  Zweigtragen- 
den keulenförmig,  verschieden  lang,  meist  drei-  bis  sechsmal  so  lang  als  breit, 
oft  an  den  oberen  Ecken  zu  kurzen  Ästchen  auswachsend.  Weibliche  und 
tetrasporangientragende  Conceptakeln  an  den  obersten  Gabelungen  mit  urnen- 
förmig  vorgezogener  Spitze.  —  Adriatisches  Meer,  an  grösseren  Algen. 

3328.  C.  corniculata  L.  —  C.  Plumula  Zanardini.  —  C.  rubens  var. 
corniculata  Hauck.  —  Jania  corniculata  Lamour.  —  Thallus  niedriger  als 
bei  voriger  Art,  1—5  cm  hoch,  purpurrot,  rot  oder  grünlich,  meist  nach  oben 
zu  stärker  verjüngt,  ebenso  verzweigt  wie  C.  rubens,  mit  etwas  gebogenen 
Zweigen.  Untere  Glieder  zusammengedrückt,  fast  verkehrt-pfeilförmig,  mit 
dornenförmigen  oft  zu  Fühlhorn-ähnlichen,  mehrgliedrigen ,  einfachen  oder 
gegabelten  Ästchen  auswachsenden  Spitzen;  obere  Glieder,  wenn  ästchen- 
tragend,  keulenförmig,  wenn  ohne  Ästchen,  fast  cylindrisch,  drei-  bis  viermal 
so  lang  als  breit.  Conceptakeln  in  den  letzten  dichotom  verzweigten  Gliedern, 
meist  ellipsoidisch.  Steht  der  vorigen  Art  sehr  nahe  und  ist  vielleicht  nur 
eine  Form  derselben.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

3329.  C.  officinalis  L.  —  C.  palmata,  spathulifera,  densa  Kg.  — 
C.  nana  Zanard.  —  C.   laxa  longicaulis   Lamarck.  —  C.  Calvadosii  Lamour. 

—  Taf.  LIIIO,  Fig.  4.  —  Thallus  rosenrot  oder  verbleichend,  dichtrasig, 
aus  krustenartiger  Basalscheibe  sich  erhebend,  2—12  cm  hoch,  stielrund  oder 
zusammengedrückt,  opponiert  gefiedert,  in  Stämmchen  und  Ästen  V«— 2  mm 
dick,    in    den   Endfiederchen    160  /.i  bis  1  mm.     Fiederchen   aus   dem  oberen 

Erklärung  zu  Tafel  LIIIO. 

Fig.  1.     Amphiroa  rigida,  natürliche  Grösse. 

„     2.     Corallina  mediterranea,  Conceptakel  mit  Tetrasporangien,  durchschnitten. 

*     3.  „         granifera,  Teil  des  Thallus,  Vergrösserung  30. 

„     4.  „         officinalis,      „ 

ji     ö.  ,         rubens, 


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—     163     — 

Ende  aller  Glieder  der  Stämmchen  und  Äste  entspringend,  abstehend,  ein- 
oder  mehrgliedrig,  von  bald  cylindrischer  oder  keulenförmiger,  bald  zusammen- 
gedrückter bis  fast  zweischneidig  flacher  und  dann  keilförmiger,  spateliger 
oder  gegen  die  Spitze  fächerförmig  verbreiteter  und  unregelmässig  fingei- 
förmig gespaltener  Gestalt.  Glieder  im  Umriss  rechteckig,  verkehrt-trapez- 
förmig, verkehrt-dreieckig  oder  keilförmig,  zwei-  bis  viermal,  in  den  Fiedei- 
chen  bis  sechs-  und  mehrmal  länger  als  dick.  Weibliche  und  sporangien- 
tragende  Conceptakeln  auf  der  Spitze  der  Fiederchen,  seltener  an  andern 
Stellen,  eiförmig-kugelig.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

3330.  C.  niediterranea  Aresch.  —  Corallina  officinalis  var.  medi- 
terranea  Hauck.  —  Tai  LIIIO,  Fig.  2.  —  Thallus  grünlich  oder  weisslich, 
bis  5  cm  lang,  vom  Grunde  an  verzweigt.  Zweige  doppelt  gefiedert,  im  Um- 
riss breit  eiförmig  oder  fast  dreieckig.  Fiedern  im  Umriss  fast  linear,  vom 
Grunde  nach  der  Spitze  zu  an  Länge  abnehmend,  gefiedert.  Fiederchen  fast 
cylindrisch,  aus  ein  oder  zwei  Gliedern  bestehend,  einfach,  stielrund,  meist 
sämtlich  in  Conceptakeln  umgewandelt.  Glieder  von  verschiedener  Gestalt, 
zusammengedrückt  keilförmig  oder  mehr  cylindrisch.  Conceptakeln  birn- 
förmig,  nackt  oder  gewöhnlich  mit  meist  eingliedrigen  hornförmigen,  steifen 
Astchen  besetzt.  Der  vorigen  Art  sehr  nahestehend  und  hauptsächlich  nur 
durch  die  wie  mit  Fühlhörnern  besetzten  Conceptakeln  verschieden.  —  Adria- 
tisches Meer. 

3331.  C.  granifera  Ell.  et  Soland.  —  C.  virgata  Zan.  —  C.  atte- 
nuata,  gibbosa  Kg.  —  Taf.  LIIIO,  Fig.  3.  —  Thallus  purpurn,  rot  oder 
weisslich  verbleichend,  2 — 4  cm  hoch,  sehr  dicht,  gleich  hoch  rasig.  Sprosse 
fadenförmig,  180 — 350  /u,  in  den  Endverzweigungen  60 — 160  /x  dick,  gegen- 
ständig fiederig  oder  gabelig  verzweigt.  Stämmchen  und  Aste  meist  an  allen 
Gliedern,  mit  meist  opponierten,  hin  und  wieder  abwechselnden,  oder  zu  drei 
bis  vier  quirlig  entspringenden,  einfachen,  zwei-  bis  dreigabeligen  oder  fiederig 
verzweigten  abstehenden  Astchen  besetzt.  Glieder  fast  cylindrisch,  die  Zweig- 
tragenden mehr  keilförmig,  meist  drei-  bis  viermal,  in  den  Endverzweigungen 
fünf-  bis  sechsmal  so  lang  als  breit.  Conceptakeln  ähnlich  wie  bei  C.  rubens, 
der  sie  auch  sonst  äusserlich  ähnlich  ist.  —  Adriatisches  Meer,  meist  an 
Cystosirenstämmen. 

Schlüssel 
zum  Bestimmen  der  Gattungen  der  Rhodophyceen. 

Soweit  möglich,  wurde  in  dem  nachfolgenden  Schlüssel  auf  die  vegetativen  und 
anatomischen  Merkmale  Rücksicht  genommen  und  die  Merkmale  der  Fortpflanzung  nur 
da  zugrunde  gelegt,  wo  eine  andere  Unterscheidung  untunlich  war.    Die  Untersuchung 

11* 


—     164     — 

des  Thallusbaues  wird  oft  an  Längs-  und  Querschnitten  erfolgen  müssen,  wozu  eine 
gewisse  Einarbeitung  in  die  Technik  notwendig  ist.  Ein  vorhergehendes  gründliches 
Einarbeiten  an  sicher  bestimmtem  Material  ist  durchaus  notwendig  für  den  Anfänger, 
ehe  er  sich  an  die  Bestimmung  von  Rhodophyceen  begiebt. 


1.  Thalluszellen   mit  je   einem   sternförmigen   oder   mehreren  bandförmigen 

Chromatophoren  (Bangiaceae).     2. 
Thalluszellen  mit  meist  mehreren  plättchenförmigen  Chromatophoren.    11. 

2.  Thallus  aus  einzelnen  Zellen  oder  wenigzelligen  Familien  bestehend.     3. 
Thallus  faden-  oder  flächenförmig.     5. 

3.  Zellen  mit  Borstenhaaren.     Gloeochaete. 
Zellen  ohne  Borstenhaare.     4. 

4.  Chromatophor   aus   zahlreichen    fadenförmigen   Armen    zusammengesetzt. 

Glaucocystis. 
Chromatophor  sternförmig  gelappt.     Chroothece. 

5.  Thallus  fadenförmig.     6. 
Thallus  flächenförmig.     10. 

6.  Thalluszellen  mit  mehreren  bandförmigen  Chomatophoren.  Phragnionenia. 
Thalluszellen  mit  einem  sternförmigen  Chromatophor.     7. 

7.  Zellen  in  einem  dicken  Gallertschlauch.     8. 

Zellen  nicht  in  einem  Gallertschlauch  eingeschlossen.     9. 

8.  Fäden  wenigstens  stellenweise  mehrreihig.     Goniotrichum. 
Fäden  stets  einreihig.     Asterocystis. 

9.  Entwickelter  Thallus  röhrig.     Bangia. 
Entwickelter  Thallus  bandartig.     Erythrotrichia. 

10.  Thallus  einschichtig.     Porphyra. 
Thallus  zweischichtig.     Wildemania. 

11.  Thallus  regelmässig,  mit  deutlicher  Kalkinkrustation.     115. 
Thallus  ohne  Kalkinkrustation.     12. 

12.  Thallus   aus   einer  zuweilen  berindeten,   meist  verzweigten  Zellreihe  be- 

stehend oder  von  einer  (selten  zwei),  wenigstens  an  den  Sprossspitzen 
deutlich  erkennbaren,  grosszelligen,  einreihigen  Zentralachse  durch- 
zogen.    13. 

Thallus  aus  mehreren  bis  vielen  gleichwertigen  Zellreihen  gebildet  oder 
doch  nicht  von  einer  besonderen  Zentralachse,  sondern  von  einem 
Bündel  gleichwertiger  Markfasern  durchzogen.     63. 

13.  Thallus  radiär  gebaut.     14. 

Thallus  dorsiventral  gebaut  (d.  h.  Bauch-  und  Rückenseite  verschieden 
ausgebildet).     54. 


—     165     — 

14.  Zentralachse   mit   vier  bis   mehreren   besonders   deutlich  hervortretenden 

Perizentralzellen.     1 5. 
Perizentralzellen  fehlen.     20. 

15.  Haarblätter  lange  bleibend,  dicht,  auffallend.     16. 
Haarblätter  früh  abfallend  oder  fehlend.     17. 

16.  Stämmchen  unberindet.     Brogniartella. 
Stämmchen  berindet.     Dasya. 

17.  Haarblätter  auch  an  den  jüngsten  Teilen  fehlend.     Pterosyphonia. 
Haarblätter  an  den  Scheitelpunkten  vorhanden.     18. 

18.  Thallus  zart,  dünn.     Polysiphonia. 
Thallus  kräftiger,  knorpelig-fleischig.     19. 

19.  Perizentralzellen  fünf.     Choiidria. 
Perizentralzellen  sechs  bis  acht.     Alsidillin. 

20.  Thallus  blasenförmig  hohl.     Riccardia. 
Thallus  nicht  blasenförmig  hohl.     21. 

21.  Thallus  blattartig  flach.     Calliblepharis. 
Thallus  stielrund  oder  nur  abgeflacht.     22. 

22.  Sprosse  mehr  oder  weniger  deutlich  zweizeilig  oder  fiederig  verzweigt.    23. 
Sprosse  allseitig  oder  unregelmässig  verzweigt.     33. 

23.  Thallus  *^nit  Ausnahme  von  Plumaria  Schousboei)  berindet,     24. 
Thallus  unberindet.     30. 

24.  Thallus  dick,  hornartig-knorpelig.     25. 
Thallus  dünn,  nicht  knorpelig.     26. 

25.  Zentralachse  deutlich,  dick.     SpIiaerOCOCCUS. 

Zentralachse   nur  in   den  jüngsten  Teilen   erkennbar,  dünn.     Gelidium. 

26.  Sprosse  unregelmässig  fiederig  verzweigt,     27. 
Sprosse  regelmässig  mehrfach  gefiedert.     28. 

27.  Thallus  stielrund.     Wrangelia. 

Thallus  zweischneidig  abgeflacht.     Plocaniiüni. 

28.  Sprosse  seitlich  gesäumt  oder  geflügelt.     Ptilota. 
Sprosse  seitlich  nicht  gesäumt  oder  geflügelt.     29. 

29.  Letzte  Fiederchen  sehr  zart,  bis  30  (x  dick.     Plumaria. 

Letzte  Fiederchen  Kurztriebe  von  100 — 250  \i  Dicke.    Bonuemaisonia. 

30.  Thallus    aus    kriechenden    und    aufrechten    Sprossen    bestehend.     Ptilo- 

thanmion. 
Thallus  nur  aus  aufrechten  Sprossen  bestehend.     31. 

31.  Verzweigungen  gegenständig.     Antithamnioii. 
Verzweigungen  abwechselnd.     32. 

32.  Sporangien  tetraedrisch  geteilt,     Conipsothanmion. 
Sporangien  vierteilig.     Pleonosporium. 


—     166     — 

83.  Sprosse,  wenigstens  am  Grunde  mit  dichter  kleinzelliger  Aussenrinde.  34. 
Sprosse    tmberindet   oder  mit  lockerer   unvollkommener   Berindung.     42. 

34.  Sprosse  röhrig  hohl.     35. 
Sprosse  solid.     36. 

35.  Thallus  derb,  fest.     Lemaiiea. 

Thallus  gallertig  weich.     Gloiosiphonia. 

36.  Gabelige    Endzweige    mehr    oder    weniger    zangenförmig    eingekrümmt. 

Ceramium. 
Endzweige  nicht  zangenförmig.     37. 

37.  Thallus  gallertig  schlüpfrig.     38. 
Thallus  derb  oder  fleischig-knorpelig.     39. 

38.  Thallus  2 — 4  cm  lang.     Calosiphonia. 
Thallus  5 — 15  cm  lang.     Naccaria. 

39.  Sprosse  steif,  brüchig.     Hypnea. 
Sprosse  nicht  steif  und  brüchig.     40. 

40.  Zentralachse    weniger    deutlich,    Thallus    mit    zahlreichen    Haarblättern. 

Dasyopsis. 
Zentralachse  gross,  deutlich.     41. 

41.  Thallus  1 — 3  cm  hoch.     Caulacanthus. 
Thallus  10 — 20  cm  lang.     Spyridia. 

42.  Thallus  teils  aus  kriechenden,  teils  aus  aufrechten  Sprossen  bestehend.   43. 
Thallus  nur  mit  aufrechten  Sprossen.     45. 

43.  Aufrechte  Sprosse  spärlich  verzweigt.     Lejolisia. 
Aufrechte  Sprosse  reichlich  verzweigt.     44. 

44.  Sporangien  regelmässig  tetraedrisch  geteilt.     Spermothamnion. 
Sporangien  kreuzförmig  oder  unregelmässig  geteilt.     Rhodochorton. 

45.  Sprosse   mit  kugeligen   Zweigbüscheln,   die   mehr   oder  weniger  deutlich 
perlschnurartig  geordnet  sind.     Batrochospermum. 

Sprosse  nicht  mit  kugeligen  Zweigbüscheln.     46. 

46.  Sprosse  mit  wirtelig  gestellten  Kurztrieben.     47. 
Sprosse  ohne  wirtelig  gestellte  Kurztriebe.     48. 

47.  Kurztriebe  seitlich  verästelt.     Sphondylothamnioii. 

Kurztriebe  am  ersten  Gliede  vielstrahlig,   an  den  folgenden  gabelig  ver- 
ästelt.    Crouania. 

48.  Endzellen  der  Aste  oft  in  ein  langes  Haar  ausgehend.    Chantransia. 
Äste  nicht  in  Endhaare  auslaufend.     49. 

49.  Sporangien  zweiteilig,  unregelmässig  oder  kreuzförmig  geteilt.  Seirospora. 
Sporangien  tetraedrisch  oder  zonenförmig  geteilt.     50. 

50.  Sporangien  zonenförmig  geteilt.     Dudresoaya. 
Sporangien  tetraedrisch  geteilt.     51. 


—     167     — 

51.  Sporangien  an  quirlig  geordneten  Kurztrieben.     Griffithsia. 

Sporangien  nicht  an  quirlig  geordneten  Kurztrieben.     52. 

52.  Verzweigung  nur  dichotom.     Bornetia. 
Verzweigung  dichotom  und  seitlich.     53. 

53.  Endästchen    haarartig,    mit    sehr    verlängerten    und    verjüngten    Zellen. 

Callithamnion. 
Endästchen  kurz,  nicht  haarartig.     Monospora. 

54.  Thallus  knotenförmig.     Contarinia. 
Thallus  nicht  krustenförmig.     55. 

55.  Thallus  aufrecht.     56. 
Thallus  kriechend.     60. 

56.  Thallus  mit  nach  der  Rückseite  eingekrümmten  Sprossspitzen.    Streblo- 

cladia. 
Thallus  mit  nach  der  Bauchseite  eingekrümmten  Sprossspitzen.     57. 

57.  Thallus  stielrund.     58. 

Thallus  flach  oder  zusammengedrückt.     59. 

58.  Haarblätter  hinfällig,  nur  auf  der  Rückseite  der  eingekrümmten  Spross- 

spitzen entwickelt.     Halopitys. 
Haarblätter  lange  bleibend  und  ziemlich  weit  herab  entwickelt.    Hetero- 
siphonia. 

59.  Thallus  sehr  schmal,  zusammengedrückt,     Rytiphloea. 
Thallus  breiter,  bandartig.     Yidalia. 

60.  Thallus  ohne  Perizentralzellen.     Rhizophyllis. 
Thallus  mit  Perizentralzellen.     61. 

61.  Verzweigung  unregelmässig.     Lophosiphonia. 
Verzweigung  regelmässig.     62. 

62.  Langtriebe  an  jeder  Gliederzelle.     Dipterosiphonia. 
Langtriebe  an  jeder  vierten  Gliederzelle.     Hcrposiphonia. 

63.  Thallus  im  Innern  anderer  Rotalgen  schmarotzend.     Actinococcus. 
Thallus  nicht  im  Innern  anderer  Algen  lebend.     64. 

64.  Thallus  netzig,  Hydrodictyon-artig.     Halodictyon. 
Thallus  nicht  netzig.     65. 

65.  Thallus  mit  nierenförmigen  Kurztrieben.     Neurocaulon. 
Thallus  nicht  mit  nierenförmigen  Kurztrieben.     66. 

66.  Thallus  in  Form  flacher  Krusten  auf  dem  Substrat  ausgebreitet.     67. 
Thallus  nicht  krustenförmig.     73. 

67.  Thallus  durch  Wurzelfasern  am  Substrat  befestigt.     68. 

Thallus  ohne  Wurzelfasern  mit  der  ganzen  Unterseite  dem  Substrat  auf- 
gewachsen.    69. 


—     168     — 

68.  Thallus  dauernd  überall  fest  dem  Substrat  angeheftet.     Cruoriella. 
Thallus  sich  später  grösstenteils  vom  Substrat  ablösend.    Peyssnimelia. 

69.  Aufsteigende  Zellreihen  seitlich  fest  untereinander  verbunden.    Sporangien 

in  inneren,  nach  aussen  geöffneten  Höhlungen.     Hildenbrandtia. 
Aufsteigende  Fäden  seitlich  locker  durch  Gallerte  verbunden  und  gegen- 
einander verschiebbar.     70. 

70.  Tetrasporangien  interkalar.     Petrocelis. 
Tetrasporangien  nicht  interkalar.     71. 

71.  Tetrasporangien  endständig.     Rhododermis. 
Tetrasporangien  seitlich.     72. 

72.  Sporangien  mit  zonenförmiger  Teilung.     Cruoria. 
Sporangien  schief  kreuzförmig  geteilt.     Plagiospora. 

73.  Thallus   röhrig   hohl   (vergl.   auch  Dumontia),  stielrund   oder   wenig  ab- 

geflacht.    74. 
Thallus  (bei  Dumontia  zum  Teil)  nicht  röhrig  hohl.     79. 

74.  Thallus  nicht  gliederartig.     Chrysinienia. 
Thallus  mehr  oder  weniger  deutlich  gegliedert.     75. 

75.  Thallus  im  Innern  ohne  Querscheiben  in  den  Gliederungen.     76. 
Thallus   im  Innern   mit   (oft  nur  sehr  zarten  aus  quergespannten  Fäden 

bestehenden)  Querscheiben  in  den  Gliederungen.     77. 
70.  Thallus  schwach  gliederförmig.     Chylocladia. 
Thallus  kettenförmig  gegliedert.     Catenella. 

77.  Aussenrinde  locker,  nicht  aus  dichtgeschlossenen  kleinen  Zellen  bestehend. 

Chaiupia. 
Aussenrinde  dichtgeschlossen  kleinzellig.     78. 

78.  Cystokarpien  ohne  Porus.     Gastroclonium. 
Cystokarpien  mit  Porus.     Loiiientaria. 

79.  Thallus  mehr  oder  weniger  deutlich  dichotom  geteilt.     80. 

Thallus   unregelmässig   oder  allseitig   oder  doch   nur  teilweise  dichotom 
geteilt.     96. 

80.  Thallus  stielrund  oder  fast  stielrund.     81. 
Thallus  abgeflacht  bis  blattartig  flach.     86. 

81.  Thallus  wie  behaart  dicht  mit  Kurztrieben  besetzt.     Digeiiea. 
Thallus  nicht  wie  behaart  mit  Kurztrieben  besetzt.     82. 

82.  Thallus  hornartig  knorpelig.     GymiiogOiigrus. 
Thallus  gallertig-fleischig,  meist  schlüpfrig.     83. 

83.  Thallus  fast  halbkugelige  dichte  Büsche  bildend.     Sciuaia. 
Thallus  nicht  halbkugelige  Büsche  bildend.     84. 

84.  Thallus  lang  fadenförmig,  spärlich  verzweigt.     Nemalioii. 
Thallus  mehrmals  geteilt,  nicht  lang  fadenförmig.     85. 


—     169     — 

85.  Tliallus  1 — 6  cm  hoch,  rosen-  bis  fleischrot.     Gloiocladia. 
Thallus  5 — 20  cm  hoch,  dunkelrot  oder  grünlich.     Halymeiiia. 

86.  Markbündel  aus  dicht  gedrängten  Fäden  bestehend.     87. 
Markbündel  fehlend  oder  locker.     88. 

87.  Thallus  flach.     Platoma. 

Thallus  nur  etwas  zusammengedrückt.     Nemastoma. 

88.  Thallus   durch   Einschnürungen   in    ungleich    grosse   Abschnitte  geteilt. 

Acrodiscus. 

Thallus  nicht  mit  solchen  Einschnürungen.     89. 

89.  Markfadenbündel  stark  aufgelockert,  fast  röhrig-hohl.     Halarachnion. 

Markfadenbündel  undeutlich  oder  wo  vorhanden  aus  dünnen  Fäden  be- 
stehend.    90. 

90.  Kein  deutliches,   von  der  Innenrinde  trennbares  Markfadenbündel.     91. 
Markfadenbündel  deutlich  unterscheidbar,  meist  aus  dünnen  Fasern  be- 
stehend.    93. 

91.  Thallus   nach   unten   zu   mehr  oder  weniger  weit  stielrundlich,   oft  mit 

Mittelrippe.     Phyllophora. 

Thallus  flach,  kaum  gestielt.     92. 

92.  Thallus  sehr  unregelmässig  gabelig  geteilt.     Fauchea. 

Thallus    regelmässig    gabelig  oder  handförmig  geteilt.     Rhodymenia. 

93.  Tetrasporangien  in  nematheciumartig  verdickten  Stellen  der  Aussenrinde. 

Cryptoneniia. 
Tetrasporangien  nicht  in  nematheciumartig  verdickten  Stellen.     94. 

94.  Innenrinde   aus  grossen,  lockeren,  netzig  verketteten  Zellen  bestehend. 

Halymeiiia. 
Innenrinde  nicht  mit  netzig  verketteten  Zellen.     95. 

95.  Thallus  einseitig  rinnenförmig.     Gigartina. 
Thallus  nicht  einseitig  rinnenförmig.     Chondrus. 

96.  Thallus  stielrund  oder  nahezu  stielrund.  97. 
Thallus  abgeflacht  oder  blattartig  flach.  104. 

97.  Thallus  stielrund  innen  fast  röhrig  hohl.  Dumontia. 
Thallus  innen  stets  solid.     98. 

98.  Markfadenbündel  deutlich  vorhanden.     99. 
Markfadenbündel  nicht  erkennbar.     102. 

99.  Rinde  klein-  und  dichtzellig.     100. 
Rinde  locker,  meist  grosszellig.     102. 

100.  Tetrasporangien  kreuzweise  geteilt.     Gigartina  (acicularis). 
Tetrasporangien  zonenförmig  geteilt.     Cystocloiiium. 


—     170     — 

101.  Endzellen  der  Rindenreihe  am  grössten.     Helminthocladia. 
Endzellen   der   Rindenreihen   in   farblose,   abfallende   Haare   auslaufend. 

Helniinthora. 

102.  Thallus  hornartig  fest.     Ahnfeldtia. 
Thallus  knorpelig-fleischig.     103. 

103.  Tetrasporangien  mit  kreuzförmiger  Teilung.     Gracilaria. 
Tetrasporangien  mit  tetraedrischer  Teilung.     Laurencia. 

104.  Kein  deutliches  Markfadenbündel.     105. 
Markfadenbündel  vorhanden.     108. 

105.  Tetrasporangien    mit   kreuzförmiger   Teilung.     Gracilaria  (corallicola). 
Tetrasporangien  mit  tetraedrischer  Teilung.     106. 

106.  Scheitelzelle    in    kleiner    Einkerbung    des    Vorderrandes,    von    wenigen, 

hinfälligen  Haarblättern  umgeben,     Rodriguezella. 
Scheitelzelle  nicht  in  einer  Einkerbung.     107. 

107.  Vegetationsspitze  mit  deutlicher  Scheitelzelle.     Delesseria. 
Vegetationsspitze  ohne  deutliche  Scheitelzelle.     Nitophyllum. 

108.  Aussenrinde  nur  an  den  Kanten  kleinzellig.     Rhodophyllis. 
Aussenrinde  überall  gleich  kleinzellig.     109. 

109.  Thallus  mit  rundlich-nierenförmigen  Kurztrieben.     Callymenia. 
Thallus  nicht  mit  rundlich-nierenförmigen  Kurztrieben.     110. 

110.  Thallus  breit  blattartig,  ungeteilt  oder  unregelmässig  gelappt  oder  ge- 

schlitzt.    111. 
Thallus  schmal  keil- oder  bandförmig,  meist  etwas  fiederig  verzweigt.  113. 

111.  Thallus  ziemlich  dünn.     Aeodes. 
Thallus  dick  fleischig  bis  knorpelig.     112. 

112.  Thallus  mit  rundlichen  Lappen.     Chondrymenia. 

Thallus   aufwärts   keilförmig,    verkehrt-eirund,    nicht    rundlich   gelappt, 
höchstens  geschlitzt.     Dilsea. 

113.  Thallus  nicht  rasenbildend.     Gigartina  (Teedii). 
Thallus  rasenbildend.     114. 

114.  Thallus   am   Rande   (oben)   dicht   mit  vielzipfeligen  kleinen  Fiederchen. 

Rissoella. 
Fiederchen  nicht  vielzipfelig.     Grateloupia. 

115.  Thallus  endophytisch  und  parasitisch.     Choreonema. 
Thallus  weder  endophytisch  noch  parasitisch.     116. 

116.  Thallus  krustenförmig.     120. 
Thallus  nicht  krustenförmig.     117. 

117.  Tetrasporangien  und  Cystokarpien  in  besonderen  Conceptakeln.    119. 
Tetrasporangien  und  Cystokarpien  nicht  in  Conceptakeln.     118. 


—     171     - 

118.  Sprosse  schwach  gegliedert.     Galaxaura. 
Sprosse  nicht  gegliedert.     Liagora. 

119.  Cystokarpien  endständig.     Corallina. 

Cystokarpien  an  der  Oberfläche  der  Glieder  zerstreut.     Amphiroa. 

120.  Sporangien  in  besonderen  Conceptakeln.     123. 

Sporangien  in  zonenförmigen  oder  Conceptakel-ähnlichen  Gruppen.  121. 

121.  Sporangien  ungeteilt  oder  kreuzförmig  geteilt.    Archaeolithothamnion. 
Sporangien  zonenförmig  geteilt.     122. 

122.  Sporangiengruppen  eingesenkt.     Phymatolithon. 
Sporangiengruppen  oberflächlich  oder  wenig  eingesenkt.   Lit  hol  hain n ion. 

123.  Thallus  ausser  an  den  Conceptakeln  einschichtig.     Melobesia. 
Thallus  mehrschichtig.     124. 

124.  Sporangien    nur    am   Rande    der  basalen   Scheibe   im  Conceptakel   ent- 

wickelt.    Lithophyllum. 
Sporangien  über  den  ganzen  Grund  des  Conceptakels  zerstreut.    Gonio- 
lithon. 


Phaeophyceae. 

Die  Phaeophyceae  oder  Braunalgen  sind  sehr  verschieden  organisiert, 
sie  nehmen  ihren  Ausgang  von  sehr  einfach  gebauten  Formen,  die  sich  an 
die  Flagellaten  (Chrysomonadinen)  anlehnen  und  entwickeln  sich  zu  Pflanzen, 
die  äusserlich  den  Phanorogamen  ähnlich  sehen  und  eine  Differenzierung  in' 
Stengel  und  Blätter  in  sehr  deutlicher  Weise  erkennen  lassen.  Zu  ihnen 
gehören  auch  die  längsten  bekannten  Pflanzenarten,  einzelne  Macrocystisarten 
werden  mehrere  hundert  Meter  lang. 

Allen  Phaeophyceen  gemeinsam  ist  die  braune  oder  gelbe  Farbe  der 
Chromatophoren,  die  meist  in  Mehrzahl  in  den  gewöhnlich  einkernigen  Zellen 
enthalten  sind.  Die  Fortpflanzung  erfolgt  teils  geschlechtlich,  teils  un- 
geschlechtlich, bei  den  einzelnen  Gruppen  ziemlich  verschieden,  stets  aber 
sind  wenigstens  die  männlichen  Geschlechtszellen  beweglich  und  mit  ein  oder 
zwei  seitlich  inserierten,  im  letzteren  Fall  ungleich  langen  Geissein  versehen, 
von  denen  die  kürzere  Geissei  vorangeht,  die  längere  nachgeschleppt  wird. 
Alle  Phaeophyceen  sind  mit  sehr  wenigen  Ausnahmen  Meeresbewohner. 

Übersicht  der  Gruppen. 

1.  Fortpflanzungszellen,  sowohl  geschlechtliche  wie  ungeschlechtliche  sämtlich 
beweglich.     Phaeosporeae. 
Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  fehlt  oder  wo  vorhanden  durch  unbeweg- 
liche Zellen.     2. 


—     172     — 

2.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch  grosse  mit  Membran  umkleidete 
Monosporen.  Fortpflanzungsorgane  aussen  am  Thallus.  Akinetu- 
sporeae. 
Ungeschlechtliche  Fortpflanzung,  wo  vorhanden  durch  nackte  Sporen. 
Geschlechtsorgane  in  inneren  Höhlungen  des  Thallus  entstehend.  Cyclo- 
sporeae. 


Die  Fortpflanzung  der  Phaeophyceen  ist  noch  nicht  in  allen  Punkten 
geklärt;  am  besten  bekannt  und  zugleich  am  höchsten  entwickelt  ist  sie  bei 
den  Fucaceen.  Bei  diesen  kommt  ausschliesslich  geschlechtliche  Fort- 
pflanzung vor  durch  grosse  rundliche  unbewegliche  Eizellen  und  sehr  kleine 
bewegliche  Spermatozoiden;  beide  werden  in  inneren  Höhlungen  des  Thallus, 
Conceptakeln,  erzeugt,  aber  vor  dem  Befruchtungsprozess  ausgestossen,  so 
dass  die  eigentliche  Befruchtung  ausserhalb  des  Algenkörpers  erfolgt.  Bei 
einer  zweiten  Gruppe,  die  als  Alkinetosporeae  zusammengefasst  werden  können, 
werden  die  Fortpflanzungsorgane  nicht  im  Innern  des  Thallus  gebildet  und 
sind  teils  beweglich,  teils  unbeweglich,  doch  ist  die  Entwicklung  noch  sehr 
unvollständig  bekannt.  Die  eigentümlich  gestalteten  grossen  ungeschlecht- 
lichen Monosporen  sind  unbeweglich,  die  geschlechtlichen  Zellen  sind  klein, 
beweglich.  Bei  der  Gruppe  der  Cuttleriaceae  sind  die  weiblichen  Plano- 
gameten  bedeutend  grösser  als  die  männlichen,  bei  der  Ectocarpaceen  sind 
sie  gleich  gross.  Geschlechtliche  und  ungeschlechtliche  Fortpflanzungszellen 
sind  hier  beweglich  und  entstehen  in  äusserlich  angelegten  Sporangien, 
von  denen  man  einfächerige  (unilokuläre)  und  mehrfächerige  (multi- 
lokulare oder  plurilokuläre)  unterscheidet.  In  den  unilokulären  Sporangien 
(Taf.  LIVB,  Fig.  4)  entstehen  die  ungeschlechtlichen  meist  birnförmigen 
Zoosporen,  die  ohne  Kopulation  keimen.  In  den  multilokularen  Sporangien 
(Taf.  LIV  B,  Fig.  3)  entstehen  ähnliche,  aber  meist  etwas  schlankere  beweg- 
liche Zellen,  die  aber  als  Geschlechtszellen  anzusprechen  sind  und  kopulieren, 
sich  aber  unter  Umständen  auch  ohne  Kopulation  entwickeln  können.  Mit- 
unter sind  auch  hier  Grössenunterschiede  bei  den  Gameten  vorhanden. 


1.  Gruppe. 

Phaeosporeae. 

Braunalgen  von  sehr  verschiedener  Entwicklung  von  einzelnen  ein- 
reihigen Zellfäden  bis  zu  den  grössten  Pflanzen  mit  hoch  differenziertem 
Gewebe.  Alle,  sowohl  die  geschlechtlichen  wie  die  ungeschlechtlichen  Fort- 
pflanzungszellen   sind    beweglich    und    besitzen    Geissein,    die    allerdings    in 


—     173     — 

einigen  Fällen  sehr  bald  abgeworfen  werden.    Die  Fortpflanzungsorgane  ent- 
stehen nicht  in  inneren  Höhlungen  des  Thallus. 

Übersicht  der  Reihen. 

1.  Thallus  einfacher  gebaut.     Gameten  meist  bekannt.     2. 

Thallus   hoch  differenziert,   Pflanzen  gross,   kräftig.     Gameten  unbekannt. 
Laminariales. 

2.  Männliche  und  weibliche  Gameten  ungleich  gross.     Clltleriales. 
Männliche  und  weibliche  Gameten  annähernd  gleich  gestaltet.     3. 

3.  Thallus    meist    mit    interkalarem    Wachstum    ohne    besonders    auffallende 

Scheitelzelle.     Ectocarpales. 
Thallus  sehr  regelmässig  verzweigt,  mit  auffallend  ausgebildeter  Scheitel- 
zelle.   Sphacelariales. 


1.  Reihe  Ectocarpales. 

Thallus  fadenförmig,  verzweigt,  oft  aus  zu  Scheiben  oder  Körpern  von 
verschiedener  Gestalt  verwachsenen  verzweigten  Asten  bestehend,  mit  meist 
ausgesprochen  interkalarem  Wachstum  ohne  typisch  als  Scheitelzelle  fungie- 
rende Endzellen  der  Sprosse.     Gameten  gleich  gestaltet. 

Übersicht  der  Familien. 

1.  Sprosse  ohne  besondere  Assimilationsfäden.     2. 

Sprosse  mit  besonderen,  chromatophorenreichen  Assimilationsfäden.    Meso- 
gloiaceae. 

2.  Thallus  einen  kompakten  Gewebskörper  bildend.     Scytosiphonaceae. 
Sprosse  keinen  kompakten  Gewerbskörper  bildend.     3. 

3.  Thallus   aus  einreihigen,  nur  stellenweise  zweireihigen,   verzweigten  Zell- 

fäden   oder   ein-  bis  zweischichtigen    Zellplatten   bestehend.     Ectocar- 
paceae. 
Sprosse  mit  berindeter,  lang  gegliederter  Zentralachse.    Desmarestiaceae. 

Familie  Ectocarpaceae. 

Thallus  aus  einreihigen,  nur  stellenweise  zweireihigen  verzweigten  Zell- 
fäden gebildet,  die  unter  Umständen  zu  einer  ein-  bis  zweischichtigen  Zell- 
platte sich  vereinigen  können.  Besondere  Assimilationsfäden  fehlen.  Uni- 
lokuläre  und  plurilokuläre  Sporangien  vorhanden,  auf  verschiedene  Individuen 
verteilt  oder  auf  ein  und  demselben  vorkommend. 


174 


Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  mit  kriechendem  Hauptfaden.     2. 
Thallus  mit  basaler  Zellscheibe.     7. 

2.  Sporangien  knotenförmig  die  Sprossglieder  umhüllend.    Zosterocarpus. 
Sporangien  nicht  krustenförmig  um  die  Sprossglieder.     3. 

3.  Thallus  oberflächlich  lebend.     4. 
Thallus  endophytisch.     6. 

4.  Multilokulare  Sporangien  gehäuft.     Sorocarpus. 
Multilokulare  Sporangien  vereinzelt.     5. 

5.  Thallus  mit  kriechenden  und  aufrechten  Fäden.     Ectocarpus. 
Thallus  nur  mit  kriechenden  Fäden.     Mikrosyphar. 

6.  Sporangien  einzeln.     Streblonema. 
Sporangien  gehäuft.     Dichosporangiuni. 

7.  Süsswasserbewohner.     Pleurocladia. 
Meer-  oder  Brackwasserbewohner.     8. 

8.  Plurilokuläre  Sporangien  unbekannt.     Sorapiou. 
Plurilokuläre  Sporangien  bekannt.     9. 

9.  Sporangien  einreihig.     10. 
Sporangien  mehrreihig.     11. 

10.  Paraphysen  vorhanden.     AscucyclllS. 
Paraphysen  fehlen.     Phycocoelis. 

11.  Thallus  nur  aus  kriechenden  verzweigten  Fäden  bestehend.  Pkaeostroma. 
Thallus  auch  mit  aufrechten  Fäden.     12. 

12.  Unilokuläre  Sporangien  kugelig.     Lithoderma. 
Unilokuläre  Sporangien  länglich-oval.     Petroderma. 

Gattung  Ectocarpus  Lyngb. 

Thallus  im  allgemeinen  aus  einfachen  verzweigten  Zellfäden  von  sehr 
verschiedener  Grösse  gebildet,  indessen  können  die  einzelnen  Glieder  durch 
Längs-  und  Querwände  gefächert  erscheinen.  Hauptfaden  kriechend;  von 
ihm  erheben  sich  die  aufrechten  oft  viele  Centimeter  langen  Fäden,  deren 
Glieder  meist  nicht  gefächert  sind  und  an  denen  die  Fortpflanzungsorgane 
stehen.  Unilokuläre  Sporangien  interkalar  oder  seitlich,  gestielt  oder  kurz 
gestielt.  Multilokulare  Sporangien  interkalar  oder  seitlich,  sitzend  oder  kurz 
gestielt,  seltener  endständig,  meist  mehrreihig  gefächert.  Kriechende  Fäden 
oft  dicht  verzweigt,  so  dass  scheinbar  eine  parenchymatische  Zellplatte 
entsteht. 


—     175     — 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Mehrfächerige  Sporangien  interkalar.     E.  littoralis. 
Mehrfächerige  Sporangien  seitlich  oder  endständig.     2. 

2.  Mehrfächerige  Sporangien  schmal,  lang.     3. 
Mehrfächerige  Sporangien  eiförmig  bis  lanzettlich.     8. 

3.  Einfächerige  Sporangien  fehlen.     4. 
Einfächerige  Sporangien  vorhanden.     5. 

4.  Mehrfächerige  Sporangien  ca.  25  /x  breit.     E.  COllfervoides. 
Mehrfächerige  Sporangien  10 — 15  (i  breit.     E.  dasycarpus. 

5.  Mehrfächerige  Sporangien  bis  12  [i  breit.     E.  monocarpus. 
Mehrfächerige  Sporangien  über  12  fx  breit.     6. 

6.  Fäden  bis  oben   dicht  und  fest  zu  Strängen   verfilzt.     E.  tomentosus. 
Fäden  lockerer.     7. 

7.  Zweigbüschel  scharf  umgrenzt.     E.  penicillatus. 
Keine  scharf  begrenzten  Zweigbüschel.     E.  siliculosus. 

8.  Raschen  etwa  nur  1  mm  hoch.     E,  terminalis. 
Raschen  über  5  mm  hoch.     9. 

9.  Raschen  durchschnittlich  über  3  cm  hoch.     10. 
Raschen  meist  unter  3  cm  hoch.     16. 

10.  Thallus  mehr  rotbraun.     E.  ferrugineus. 
Thallus  bräunlich  bis  grünlich.     11. 

11.  Vielfächerige  Sporangien  sehr  klein.     E.  crinitus. 
Vielfächerige  Sporangien  nicht  besonders  klein.     12. 

12.  Zweige  meist  opponiert.     E.  granulosus. 
Zweige  abwechselnd  oder  einseitig.     13. 

13.  Plurilokuläre  Sporangien  zugespitzt.     E.  fascicularis. 
Plurilokuläre  Sporangien  zugespitzt.     14. 

14.  Pflänzchen  meist  über  10  cm  hoch.     E.  Reillboldii. 
Pflänzchen  meist  unter  10  cm  hoch.     15. 

15.  Endästchen  peitschenförmig  verlängert.     E.  abbreviatus. 
Eudästchen  nicht  peitschenförmig  verlängert.     E.  Sandriaiius. 

16.  Plurilokuläre  Sporangien  sitzend.     E.  OTatus. 
Plurilokuläre  Sporangien  kurz  gestielt.     17. 

17.  Spitzen  der  Ästchen  farblos.     E.  paradoxus. 
Spitzen  der  Astchen  nicht  farblos.     18. 

18.  Plurilokuläre  Sporangien  breit  eiförmig.     E.  globifer. 
Plurilokuläre  Sporangien  länglich-eiförmig.     E.  sinipliciusculus. 


3332.   E.  littoralis  (L.)  Ag.  —  Pylaiella  littoralis  Kjellm.  —  Ecto- 
carpus  compactus  Ag.  —  Taf.  LIV,   Fig.  1,  2;    Taf.  LIVC,  Fig.  1,  2.  — 


—     176     — 

Thallus  meist  reich  verzweigt,  Zweige  opponiert  oder  zerstreut.  Echte 
Phaeosporeenhaare  fehlen.  Einfächerige  Sporangien  interkalar,  zu  Ketten 
vereinigt,  oder  terminal,  bald  in  Ketten,  bald  einzeln,  kugelig,  ellipsoidisch 
oder  scheibenförmig.  Mehrfächerige  Sporangien  interkalar,  cylindrisch,  oder 
terminal,  dann  bald  lang  cylindrisch,  bald  kurz  kugelig-eiförmig  oder  fast 
würfelförmig.  Chromatophoren  zahlreich,  rundliche,  locker  liegende  oder 
polygonale,  dicht  liegende  Scheiben.  Überaus  formenreiche  Art.  —  Nordsee, 
Ostsee,  Adriatisches  Meer.  —  var.  oppositus  Kjellm.  Verzweigung  vor- 
wiegend opponiert.  —  f.  typica  Kuck.  Hellgelb  bis  gelbbraun,  bald  fest- 
gewachsen, 5 — 30  cm  hoch,  aus  mehreren  oben  freien,  unten  zusammen- 
gedrehten Büschelchen  bestehend,  bald  lose  flottierend  und  dann  oft  sehr 
grosse  wolkenförmige  Massen  bildend.  Hauptachse  bis  45  (.i  dick.  Haare 
auch  an  den  fertilen  Zweigen  entwickelt.  Mehrfächerige  Sporangien  meist 
wenig  dicker  als  die  vegetativen  Zellen,  im  unteren  Teil  der  Zweige  ent- 
wickelt, 18 — 30  fx  dick.  —  f.  subverticillata  (Kg.)  Kuck.  Zweige  letzter 
und  vorletzter  Ordnung  sehr  gedrängt  und  kleine  Zweigbüschelchen  bildend, 
zuweilen  in  alternierenden  zweigliedrigen,  seltener  in  viergliedrigen  Wirtein 
stehend.  —  f.  rupincola  Kjellm.  Dunkelbraun,  fast  schwarzbraun.  Büschel 
bis  8  cm  hoch,  wiederholt  in  pinselig  ausgebreitete,  nach  unten  stark  ver- 
schmälerte oder  der  ganzen  Länge  nach  fest  zusammengedrehte  und  verfilzte 
Büschelchen  zerteilt,  stets  festgewachsen.  Hauptachse  15 — 30  (meist  22)  f.i 
dick.  Vielfächerige  Sporangien  stets  bedeutend  dicker  als  die  vegetativen 
Zellen,  25 — 45  fi  dick,  mit  meist  nur  kurzem  Haar  an  der  Spitze.  —  f.  rec- 
tangulans  Kuck.  Bildet  grosse,  etwas  verworrene,  gelbbraune,  meist  frei 
flottierende  Büschel  oder  Watten  von  unbestimmter  Gestalt.  Zweige  fast 
rechtwinklig  abgehend,  lang,  entfernt  stehend.  Vegetative  Zellen  bis  40  /.i 
dick,  so  lang  oder  halb  so  lang.  —  var.  firmus  (Ag.)  Kjellm.  Verzweigung 
vorwiegend  zerstreut,  pseudodichotom,  abwechselnd  oder  fast  einseitig. 
—  f.  typica  Kuck.  Bildet  bis  12  cm  hohe  festsitzende  Büschel  von  sehr 
verschiedenartigem  Habitus.  Einfächerige  und  mehrfächerige  Sporangien 
auf  verschiedenen  Individuen;  erstere  sitzen  auf  oben  pinselig  ausgebreiteten 
Pflanzen  mit  50  /x  dicker,  in  ein  30  fx  dickes  Haar  ausgehender  Hauptachse, 
sind  scheibenförmig,  breiter  als  die  vegetativen  Zellen,  bis  45  /x  breit.  Pflanzen 
mit  plurilären  Sporangien  zarter,  in  viele  Büschelchen  zerteilt,  mit  30 — 40  fx 


Erklärung  zu  Tafel  LIV. 

Fig.  1.     Ectocarpus  littoralis,  natürliche  Grösse. 

„2.  „  „  Teil  eines  Stämmchens  vergrössert  (ca.  200). 

„3.  „  siliculosus,  Plurilokuläres  Sporangium,  Vergrösserung  ca.  200. 

„4.  „  „  Schwärmer,  sehr  stark  vergrössert. 

„5.  „  „  Zweig  einer  sterilen  Pflanze,  schwach  vergrössert. 


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—     177     — 

dicker  Hauptachse.  Mehrfächerige  Sporangien  so  dick  als  der  Zweig,  20  bis 
30  (.i  breit,  80—200  (meist  120)  fx  lang.  —  f.  subglomerata  Kuck.  Zweige 
letzter  Ordnung  zu  Zweigbüschelchen  zusammengedrängt.  Bildet  bis  15  cm 
lange,  hell-rostbraune,  ursprünglich  festgewachsene  in  garnartig  zusammen- 
gedrehte, seitlich  unverworrene  Büschelchen  zerteilte,  später  sich  losreissende, 
oft  etwas  verfilzte  Büschel  und  Ballen.  —  f.  livida  Kuck.  Bildet  zarte, 
hellgelbe,  nur  unten  lose  zusammengedrehte  Büschel  von  6  cm  Höhe  auf 
Fucus  vesiculosus.  Sporangienketten  sehr  kurz,  nur  aus  zwei  bis  vier  Sporan- 
gien bestehend.  —  f.  pachycarpa  Kuck.  Bildet  bis  7  cm  hohe,  völlig 
unverworrene  gelbbraune  Büschel.  Hauptstämmchen  bis  18  fx  dick.  Mehr- 
fächerige Sporangien  bedeutend  dicker  als  die  vegetativen  Zellen,  meist  30  fx  dick 
und  meist  150 /u  lang.  Einfächerige  Sporangien  zu  ca.  zehn  in  Ketten,  kugelig, 
spärlich  auf  derselben  Pflanze.  —  yar.  divaricatus  Kjellm.  Sprosssystem 
reich  verzweigt,  mit  unregelmässig  zerstreuten,  abstehenden  bis  sparrigen,  oft 
bogenförmigen,  nicht  oder  nur  schwach  nach  der  Spitze  verdünnten  Zweigen. 
—  f.  typica  Kjellm.  Büschelig,  festgewachsen,  tief  sattbraun  bis  schwarz- 
braun, jedes  Büschel  aus  zahlreichen,  fest  zusammengedrehten,  garnartigen 
Büscheln  bestehend.  Hauptachse  45 — 60  fx  dick,  Büschel  10 — 15  cm  hoch. 
Vertikales  Sprosssystem  mit  deutlich  durchgehender  Hauptachse.  Sporangien- 
ketten terminal,  kurz,  aus  zwei  bis  acht  zusammengedrückt-kugelrunden,  ein- 
fächerigen Sporangien  bestehend.  Mehrfächerige  Sporangien  selten  über 
120  (.i  lang  und  60  ix  dick.  —  f.  praetorta  Kjellm.  Büschelig,  tief-  bis 
hell-olivbraun,  5 — 10  cm  hoch.  Jedes  Büschel  aus  zahlreichen,  fest  zu- 
sammengedrehten, garnartigen,  filzigen,  einfachen  oder  verzweigten  Büscheln 
bestehend.  Vertikales  Sprosssystem  ziemlich  locker,  unregelmässig  und  un- 
gleichförmig verzweigt.  Hauptachse  und  Hauptzweige  20 — 30  f.i  dick. 
Sporangien  meist  in  kurzen,  nicht  selten  terminalen  Ketten.  —  f.  aega- 
gropila  Kjellm.  Bildet  kleine,  frei  auf  dem  Boden  liegende,  leicht  verfilzte, 
hell-olivenbraune  Ballen.  Sprosssysteme  etwas  feiner,  langzelliger  und  un- 
regelmässiger verzweigt,  mit  stärker  abstehenden  Ästen  als  bei  voriger  Form, 
der  sie  im  übrigen  gleicht.  —  f.  ramellosa  Kuck.  Bildet  dunkel-  bis  fast 
schwarzbraune  verfilzte  Büschel  von  ca.  4  cm  Höhe  auf  Fucus  vesiculosus. 
Zweige  zerstreut  oder  hin-  und  wieder  opponiert,  oft  im  rechten  Winkel 
entspringend.  Einfächerige  Sporangien  interkalar  oder  sehr  oft  in  terminalen, 
kurz  oder  lang  gestielten,  zuweilen  sitzenden,  wenig  bis  zu  15  Sporangien 
enthaltenden  Ketten,  kugelig.  Mehrfächerige  Sporangien  interkalar  oder 
ebenfalls  terminal,  lang  cylindrisch  oder  kurz,  fast  würfelförmig,  schief  ab 
gestutzt.  —  var.  varius  (Kjellm.)  Kuck.  Pylaiella  varia  Kjellm.  Ver- 
zweigung vorwiegend  opponiert  aber  häufig  auch  unregelmässig  zerstreut, 
abwechselnd  oder  einseitig.    Zellen  25 — 45  {.i  dick,  mit  derben  Aussenwänden. 

Thome-Migula,  Flora.    VI.   2.  12 


—     178     - 

Einfächerige  und  mehrfächerige  Sporangien  auf  verschiedenen  Pflanzen,  meist 
terminal,  selten  interkalar;  einfächerige  kugelig  bis  ellipsoidisch,  meist  einzeln, 
stets  gestielt,  mehrfächerige  kugelig  bis  ellipsoidisch  oder  fast  würfelförmig- 
eckig, stumpf  oder  schief  abgestutzt,  nie  in  eine  scharfe  Spitze  verlängert, 
nie  sitzend,  meist  einzeln  auf  kurzem  Stiel.  —  f.  typica  Kuck.  Bildet  bis  30  cm 
lange,  verworrene,  festgewachsene,  später  frei  am  Boden  liegende  rostbraune 
Büschel.  —  f.  conto rta  Kuck.  Bildet  bis  3  cm  hohe,  in  wenige  schmale,  oben 
ausgebreitete,  seilartig  zusammengedrehte  und  etwas  verfilzte  Büschel  zerteilte 
dunkel-rostbraune  auf  Fucus  festgewachsene  Büschel.  —  f.  pumila  Kuck. 
Bildet  bis  3  mm  hohe  völlig  unverworrene  gelbe  bis  rostbraune  Büschel  auf 
Fucus.  Thallus  in  der  Regel  einfach  oder  nur  sehr  spärlich  verzweigt,  22 — 25« 
dick,  in  ein  wenig  verdünntes  Haar  auslaufend.  —  Ostsee,  z.T.  auch  in  der  Nordsee. 

3333.  E.  terminalis  Kg.  —  Bildet  kleine,  unauffällige,  selten  über 
1  mm  hoch  werdende  Raschen,  mit  niederliegenden,  gegen  15  /x  breiten, 
meist  zu  einer  Zellfläche  vereinigten,  stellemveise  lockerer  verlaufenden  Haupt- 
stämmchen.  Sekundäre  Stämmchen  aufrecht,  8 — 12  \i  dick,  einfach  oder 
wenig  verzweigt;  ihre  Glieder  zwei-  bis  viermal  so  lang  als  breit.  Ein- 
fächerige Sporangien  terminal,  40  -  50  \i  lang,  25 — 30  /.i  dick,  oval,  mehr- 
fächerige seitlich  oder  endständig,  kurz  gestielt,  eiförmig  bis  länglich  oder 
eilanzettlich,  oft  etwas  gekrümmt,  50 — 90  fx  lang,  selten  länger  und  15  bis 
25  f.i  breit.   —  Auf  grösseren  Algen,  besonders  Fucus.     Ostsee,  Nordsee. 

3334.  E.  simpliciusculus  Ag.  —  E.  irregularis  Kg.  —  Pflänzchen 
in  1/2 — 3  cm  hohen  Raschen;  die  aufrechten  sekundären  Stämmchen  sind 
15 — 30  ju,  oben  nur  12  — 15  fx  dick,  unregelmässig  verzweigt,  mit  verlängerten, 
zuweilen  wurzelnden,  gespreizt  abstehenden  Ästen.  Untere  Glieder  1/2  bis 
ebenso  lang  als  breit,  die  oberen  vier-  bis  mehrmals  so  lang.  Einfächerige 
Sporangien  sitzend,  breit  eiförmig-kugelig,  vielfächerige  sehr  kurz  gestielt, 
zerstreut  oder  in  dichteren  Gruppen,  eiförmig  bis  länglich-lanzettlich,  60  bis 
80  f.i  lang.  Der  kriechende  Hauptstamm  überzieht  grössere  Algen,  besonders 
Fucus,  Cystosira.  —  Adriatisches  Meer. 

3335.  E.  globifer  Kg.  —  E.  pusillus   Kg.  —  Bildet  kleine  polster- 
förmige,  wollige  Raschen  mit  meist  20 — 40  und  darüber  dicken  wenig  ver- 
zweigten Stämmchen  und  verlängerten,  nach  dem  Ende  zu  kaum  verschmälerten 
abwechselnden  oder  gegenständigen  Ästen;    Ästchen  zerstreut,  kurz,  fast  ge- 
Erklärung zu  Tafel  LIVB. 

Fig.  1.     Ectocarpus  dasycarpus,  Zweig  mit  multilokularen  Sporangien. 
„     2.  ,.  siliculosus,  Zweig  mit  multilokularen  Sporangien. 

,     3.  „  penicillatus,  Zweig  mit  plurilokulären  Sporangien. 

„     4.  „  „  Zweig  mit  unilokulären  Sporangien. 

Vergrösserung  100.     Nach  Kuckuck. 


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—     179     — 

spreizt.  Glieder  ein-  bis  viermal  so  lang  als  breit.  Mehlfächerige  Sporan- 
gien  gross,  auf  meist  eingliedrigem  Stiel,  breit  eiförmig,  die  einfächerigen 
kugelig.    —  Auf  grösseren  Algen  im  Adriatischen  Meer. 

3336.  E.  nionocarpus  Ag.  —  E.  minutus  Ag.  —  E.  simpliciusculus 
Kg.  —  Pflänzchen  in  weichen  sammetartigen  Raschen,  mit  kriechenden,  zu 
einer  Zellfläche  vereinigten  Hauptstämmchen,  von  denen  50  —  400  /.i  lange 
und  meist  8  ja  breite,  einfache  oder  wenig  verzweigte  aufrechte  sekundäre 
Stämmchen  ausgehen.  Glieder  l1^ — 3  mal  so  lang  als  breit.  Vielfächerige 
Sporangien  terminal,  gestreckt  bis  lang  fadenförmig,  8  — 12  \i  dick,  ein- 
fächerige oval  bis  länglich,  bis  70  p  lang  und  30  fx  breit,  terminal  oder  seit- 
lich,  sitzend   oder  gestielt.  —  Auf  grösseren  Algen  im  Adriatischen  Meere. 

3337.  E.  paradoxus  Mont.  —  E.  caespitulus  J.  Ag.  —  Pflänzchen 
in  5 — 20  mm  hohen  pinselförmigen  oder  kugeligen  Raschen,  mit  aufrechten, 
30  —  60  j.i  dicken,  zerstreut  verzweigten,  gelb-olivgrünen  Stämmchen.  Äste 
verlängert,  einfach  oder  zerstreut,  mit  Astchen  besetzt,  an  allen  Spitzen  fast 
farblos.  Glieder  teils  zwei-  bis  dreimal  kürzer,  teils  lx/2 — 3 mal,  an  den 
Spitzen  mehrmals  länger  als  breit.  Einfächerige  Sporangien  kugelig  oder 
eiförmig,  kurz  gestielt,  mehrfächerige  meist  eiförmig,  zuweilen  fast  länglich, 
auf  ein-  bis  zweigliedrigem  Stiel.  —  Auf  grösseren  Algen  im  Adriatischen  Meer. 

3338.  E.  dasycarpus  Kuck.  —  Taf.  LIVB,  Fig.  1.  —  Bildet  an 
anderen  Algen,  meist  unverworrene  braune  Büschel  von  5 — 7  cm  Höhe. 
Mehrfächerige  Sporangien  cylindrisch,  sitzend  oder  auf  ein-  bis  mehrzelligem 
Stiel  oder  lang  gestielt,  sehr  häufig  terminal,  nicht  in  ein  Haar  auslaufend, 
von  sehr  variabler  Länge  (bis  250  fx)  aber  sehr  konstanter  Dicke  (10  — 15  (j). 
Einfächerige  Sporangien  fehlen.  Verzweigung  pseudodichotom,  meist  nur 
die  Sporangienäste  deutlich  seitlich.  —  Auf  Algen  in  der  Kieler  Bucht. 

3339.  E.  penicillatus  Ag.  —  Taf.  LIVB,  Fig.  3,  4.  —  Immer  fest- 
gewachsen, büschelig,  mit  mehr  oder  minder  scharf  umgrenzten  Zweigbüscheln, 
ohne  durchgehende  Hauptachse.  Verzweigung  anfangs  seitlich,  dann  pseudo- 
dichotom. Einfächerige  Sporangien  ellipsoidisch- zusammengedrückt,  seltener 
eiförmig,  35  —  50^  lang,  25 — 30^  dick,  ungestielt  oder  auf  ein-  bis  zwei- 
zeiligem Stiel,  angedrückt  aufrecht  oder  abstehend.  Mehrfächerige  Sporangien 
lang  kegelförmg  bis  dick  pfriemlich,  bis  250  /.i  lang,  an  der  Basis  oder  kurz 
über  derselben  20  —  30  f.i  dick.  Chromatophoren  bandförmig,  wiederholt  ver- 
zweigt, breit,  unregelmässig  verlaufend,  bis  3,5  \i  breit.  Bildet  bis  10  cm 
hohe,  rostbraune,  unten  meist  etwas  verfilzte,  an  der  Peripherie  freie,  mit 
Zweigbüschelchen  bedeckte  Büschel  an  Scytosiphon  lomentarius  und  Chor- 
daria flageUiformis  in  der  Litoralregion.  —  Ostsee. 

3340.  E.  siliculosus  (Dillw.)  Lyngb.  —  E.  gracillimus,  E.  corym- 
bosus,  E.  spalatinus  Kg.  —  E.  confervoides  var.  siliculosus  auct.  —  Taf.  LIV, 

12* 


—     180     — 

Fig.  3—5;  Taf.  L1V  B,  Fig.  2.  —  Büscbelig,  schlaff,  Büschel  bis  30  cm  lang, 
gelblich  oder  bräunlich,  nicht  in  einzelne  Büschelchen  zerteilt,  fast  ganz  frei 
oder  nur  in  der  Mitte  verfilzt.  Verzweigung  oben  deutlich  seitlich,  unten 
pseudodichotom,  abwechselnd  oder  einseitig,  nie  opponiert,  ohne  terminale 
begrenzte  Zweigbüschel.  Zweige  oft  bogig  aufsteigend,  aber  nie  im  rechten 
Winkel  abgehend.  Mehrfächerige  Sporangien  50 — 600  fx  lang,  12  —  25  (i  dick, 
pfriemlich-kegelförmig,  seltener  kurz  eiförmig,  zuweilen  etwas  gebogen,  sehr 
oft  in  ein  Haar  auslaufend,  meist  kurz  gestielt,  seltener  sitzend.  Ein  fächerige 
Sporangien  30 — 65  (meist  50)  \x  lang,  20 — 27  fx  dick,  eiförmig,  ellipsoidisch, 
sitzend  und  dann  meist  aufrecht  angeschmiegt,  oder  auf  ein-  bis  wenigzelligem 
Stiel,  dann  abstehend.  —  Nordsee,  Ostsee,  Adriatisches  Meer.  —  f.  typica 
Kuck.  Bildet  anfangs  festgewachsene,  später  frei  flottierende,  oft  etwas  durch- 
einander gewirrte  Matten  von  unbestimmter  Grösse  und  Umgrenzung.  Zellen 
40—60  /x  dick.  Mehrfächerige  Sporangien  sehr  verschieden,  meist  200  (x 
lang,  fein  zugespitzt  oder  mit  Haarspitze.  —  f.  hiemalis  Kuck.  Bildet 
10 — 25  cm  hohe,  schlaffe  Büschel  von  brauner  Farbe.  Mehrfächerige  Sporan- 
gien 300—600  (meist  350-400)^  lang,  23—37  (meist  25— 30)  /x  dick,  an 
der  Basis  am  breitesten,  breiter  als  die  Stielzellen,  meist  mit  kurzer  Haar- 
spitze. —  f.  arcta  (Kg.)  Kuck.  Bildet  gelbbraune,  verworrene,  frei  auf  dem 
Boden  liegende  Büschel.  Zellen  bis  63  fx  dick,  an  den  Querwänden  etwas 
eingeschnürt  bis  tonnenförmig.  Mehrfächerige  Sporangien  40 — 50  //  lang 
und  20 — 30  /n  dick,  eiförmig,  stumpf  oder  etwas  zugespitzt,  meist  ungestielt 
und  mit  breiter  Basis  dem  Faden  aufsitzend,  seltener  kurz  gestielt  und  ver- 
längert (bis  140  fi  lang)  und  zuweilen  mit  steriler  Haarspitze.  Berindung 
spärlich.  — ■  f.  varians  Kuck.  Bildet  gelbbraune,  etwas  verworrene,  schlaffe 
Büschel  von  unbestimmter  Gestalt  zwischen  Zannichellia  und  Zostera  in  der 
litoralen  Region.  Mehrfächerige  Sporangien  von  überaus  schwankender  Ge- 
stalt, cylindrisch- stumpf,  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  dick,  mit  vorgewölbten 
Fächern  oder  kugelig-cylindrisch  bis  lang  fadenförmig,  sitzend  oder  gestielt,  ter- 
minal oder  interkalar.  —  Kieler  Föhrde,  Mündung  der  Schwentine,  Wieker  Bucht. 
3341.  E.  confervoides  (Roth)  Le  Jol.  —  E.  siliculosus  Aresch.  — 
Büschel  aus  einzelnen,  unten  zusammengedrehten,  oben  lockeren  Büschelchen 
zusammengesetzt,  oder  mehr  verworren,  buschig,  von  dunkelbrauner  Farbe, 
stets  festgewachsen.  Verzweigung  zerstreut,  seitlich,  einseitig  oder  alter- 
nierend, nie  opponiert;  Zweige  meist  lang,allmählich  verdünnt.  Haare  meist 
wenig  entwickelt.  Zellen  an  der  Basis  18 — 40  fx  dick.  Ckromatophoren 
breit  bandförmig,  verzweigt,  auch  in  den  oberen  Zweigzellen  reichlich  vor- 
handen. Mehrfächerige  Sporangien  nie  in  eine  Haarspitze  auslaufend, 
kurz  pfriemlich,  spindel-  oder  spulförmig,  sitzend  oder  kurz  gestielt,  70  — 140 
(meist  100)  \x    lang,    ca.   25  [x   dick,   über   die  ganze  Pflanze  verteilt.     Ein- 


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—     181     — 

fächerige  Sporangien  fehlen.  Wurzelhaare  meist  spärlich.  —  Ostsee,  Nordsee. 
—  f.  typica  Kuck.  Büschelige  Pflanzen  von  1  — 10  cm  Höhe,  dunkelbraun. 
Äste  meist  wenig  dünner  als  die  Achse  ohne  deutliche  Haarbildung.  Zellen 
an  den  Querwänden  wenig  oder  gar  nicht  eingeschnürt,  an  der  Basis  25  bis 
32  jU  dick.  —  f.  nana  Kuck.  Bildet  völlig  unverworrene,  5  — 15  mm  hohe, 
braungelbe  Büschel.  Zweige  lang  peitschenförmig.  Zellen  an  den  Quer- 
wänden nicht  eingeschnürt,  an  der  Basis  18 — 20  fi  dick.  Mehrfächerige 
Sporangien  100 — 250  (meist  160)  (x  lang  und  ca.  35  fx  dick,  spindelförmig 
oder  cylindrisch.  —  f.  penicilliformis  Kuck.  Zweige  aufrecht  oder  fast 
angeschmiegt,  genähert,  abwechselnd  oder  einseitig.  Zellen  meist  so  lang 
wie  dick  35 — 40  fx  dick.  Mehrfächerige  Sporangien  von  sehr  konstanter 
Form  und  Grösse  90 — 110  ii  lang  und  20 — 25  /.i  dick,  spindel-  und  spul- 
förrnig.  —  Sämtlich  Kieler  Föhrde. 

3342.  E.  fasciculatus  (Griff.)  Harv.  —  Pflanzen  in  kleinen,  2  bis 
15  cm  hohen  Raschen  aus  oben  freien,  unten  zu  mehreren  etwas  zusammen- 
gedrehten Hauptsprossen.  Zweige  und  Zweigchen  abwechselnd,  die  letzten 
doppelt  zusammengesetzt-einseitswendig  büschelig,  oft  in  ein  Haar  auslaufend. 
Mehrfächerige  Sporangien  eiförmig- zugespitzt  oder  pfriemlich,  sitzend,  selten 
kurz  gestielt,  auf  der  Innenseite  der  Astchen  vorletzter  Ordnung,  meist  70  bis 
150  /.i  lang,  18 — 25  /x  breit;  einfächerige  Sporangien  eiförmig,  sitzend,  40  bis 
60  /.i  lang,  30 — 45  /.i  breit.  —  var.  refr actus  Kg.  Endzweige  zurückgebogen. 
Sporangien  fast  sitzend,  eiförmig-lanzettlich,  gehörnt,  stumpflich.  —  Nordsee. 

3343.  E.  granulosus  (Engl.  Bot.)  Ag.  —  E.  laetus  Ag.  —  Corticu- 
laria  laeta  und  brachiata  Kg.  —  Pflänzchen  in  5 — 20  cm  hohen  Rasen, 
olivgrün,  etwas  steif.  Primäre  Fäden  abwärts  durch  zarte  zurückgewendete 
Zweigchen  etwas  berindet,  wiederholt  zusammengesetzt  mit  gegenständigen 
Zweigen  und  Zweigchen.  Hauptäste  bis  100  /x  dick,  Endzweige  oft  einseits- 
wendig-kammförmig.  Zellen  kaum  l1/2mal  so  lang  als  breit.  Plurilokuläre 
Sporangien  fast  eiförmig,  sitzend,  oft  zahlreich  an  den  oberen  Zweigen  ein- 
seitswendig,  60 — 70  fx  lang,  40 — 60  ii  breit.  Einfächerige  Sporangien  sitzend 
kugelig.  —  Helgoland,  Adriatisches  Meer,  an  anderen  Meeresalgen. 

3344.  E.  ovatus  Kjellm.  —  E.  polycarpus  Kjellm.  —  Taf.  LIVC, 
Fig.  4.  —  Raschen   5 — 20  mm   hoch,   pinselig.     Fäden   durch  sich  anklam- 


Erklärung  zu  Tafel  LIVC. 

Fig.  1.     Ectocarpus  littoralis,  Spross  mit  unilokulären  Sporangien.    Vergrößerung 

ca.  200. 
„2.  „  „  Spross  mit  multilokularen  Sporangien.     Vergrösse- 

rung  ca.  200. 
,3.  .  tomentosus,  natürliche  Grösse. 

,4.  „  ovatus,  plurilokuläres  Sporangium. 


—     182     — 

mernde  Fäden  angewachsen,  unten  30 — 40  /.i  breit,  wiederholt  verzweigt, 
mit  entferntstehenden,  abwechselnden  oder  meist  gegenständigen  Zweigen. 
Zellen  halb  so  lang  bis  eineinhalbmal  so  lang  als  breit.  Plurilokuläre 
Sporangien  eiförmig,  selten  verlängert -eiförmig  oder  eiförmig -elliptisch, 
sitzend,  nicht  geschnäbelt,  zahlreich,  gegenständig  oder  einzeln  einem  Zweige 
gegenüberstellend,  22 — 52  /.t  lang,  18 — 22  f.t  breit.  Einfächerige  Sporangien 
meist  gegenständig,  fast  kugelig,  20 — 46  /.i  lang,  19 — 36  \x  breit.  —  var. 
arachnoideus  Reinke.  Äste  zerstreut  stehend.  Sporangien  meist  einzeln. 
Zellen  mit  zahlreichen  linsenförmigen  Chromatophoren.  —  Westliche  Ostsee. 

3345.  E.  tomentosus  (Huds.)  Lyngb.  —  Spongonema  tomentosum 
Kg.  —  Taf.  LIVC,  Fig.  3.  —  Pflänzchen  in  5 — 15  cm  hohen  Büscheln,  die 
aus  1 — 3  mm  dicken  pinselig-schwammigen,  vielteiligen  bis  unregelmässig 
fiederig  verzweigten,  mitunter  auch  ungeteilten  Strängen  zusammengesetzt 
sind.  Die  Stränge  selbst  sind  wieder  aus  8 — 12  \x  dicken,  unregelmässig 
verzweigten,  dicht  und  fest  untereinander  verfilzten  Fäden,  mit  gespreizten, 
oft  zurückgebogenen  und  an  der  Spitze  mitunter  zurückgerollten  Ästen  und 
Ästchen  zusammengesetzt.  Zellen  zwei-  bis  viermal  so  lang  als  dick.  Viel- 
fächerige Sporangien  sitzend  oder  gestielt,  länglich,  oft  gebogen,  50 — 110  /.i 
lang,  11  — 16  fi  dick,  einfächerige  kurz  gestielt,  fast  eiförmig.  —  Nordsee,  Ostsee. 

3346.  E.  ferrugineus  Lyngb.  —  Spongonema  ferrugineum  Kg.  — 
Spongomorpha  ferruginea  Kg.  —  Pflänzchen  rasenförmig,  4 — 8  cm  lang, 
aus  wiederholt  allseitig  verzweigten  graden  Fäden  gebildet,  die  am  Grunde 
zu  Strängen  verflochten,  oben  frei  sind.  Zweige  und  Zweigchen  oft  gegen- 
ständig, aufwärts  zerstreut,  abstehend.  Zellen  12 — 20  /.i  breit,  etwa  l^rnal 
so  lang.  Sporangien  grösser  als  bei  den  andern  Arten,  an  den  verlängerten 
oberen  Zweigen  endständig,  verkehrt- eiförmig,  oft  etwas  schief.  Farbe  rot- 
braun. —  Helgoland. 

3347.  E.  afobreviatus  Kg.  —  E.  pumilus  Zanard.  —  Raschen  satt- 
grün,  etwas  steif,  4 — 8  cm  hoch.  Fäden  sehr  reich  verzAveigt,  Zweige  und 
Zweigchen  abwechselnd,  die  letzten  entfernt  stehend,  verlängert -peitschen- 
förrnig.  Zellen  des  Hauptstämmchens  so  lang  oder  halb  so  lang  als  breit, 
Vielfächerige  Sporangien  sitzend,  aufrecht,  angedrückt,  länglich -eiförmig, 
ziemlich  stumpf,  genähert,  mitunter  gehuschelt.  —  Adriatisches  Meer. 

3348.  E.  Sandrianus  Zanard.  —  E.  laetus  Kg.  —  E.  elegans  Thur. 
—  Pflänzchen  rasenförmig,  4 — 12  cm  hoch,  mit  50 — 100  JU-,  in  den  End- 
verzweigungen 10 — 20  f.i  dicken,  reich  verzweigten  Fäden.  Äste  abwechselnd 
oder  stellenweise  einseitig  gehäuft,  einseitig  verzweigt,  ebenso  die  Ästchen. 
Zellen  so  lang  oder  halb  so  lang  als  breit.  Vielfächerige  Sporangien  sitzend, 
meist  in  grösserer  Zahl  an  der  Innenseite  der  Ästchen  gereiht,  eiförmig  oder 
länglich- eiförmig.  —  Adriatisches  Meer.     —  var.  balticus  Reinke.    Pflanz- 


—     183     — 

eben  weniger  reich  verzweigt,  Sporangien  meist  vereinzelt.    Zellen  mit  zahl- 
reichen kleinen,  linsenförmigen  Chromatophoren.  —  Kieler  Bucht. 

3349.  E.  Reinboldii  Reinke.  —  Bildet  Büschel  von  10  —  30  cm  Länge. 
Fäden  reich  verzweigt,  die  Hauptstämme  bis  zu  40  [i  dick,  die  Aste  be- 
trächtlich zarter.  Der  Spitze  eines  jeden  Astes  ist  ein  langes  farbloses  Haar 
mit  basaler  Zellteilung  aufgesetzt.  Das  Längenwachstum  der  Fäden  und 
Aste  vollzieht  sich  durch  nicht  lokalisierte  interkalare  Querteilung  der  Glieder- 
zellen.  Chromatophoren  kleine,  rundliche  Scheiben.  Plurilokuläre  Sporangien 
seitlich  an  den  Ästen,  mehr  oder  weniger  einseitswendig,  sitzend  selten  kurz 
gestielt  oder  interkalar  dem  Zweig  eingefügt,  eiförmig- walzlich.  Die  Zoo- 
sporen werden  seitlich  aus  jeder  Oberflächenzelle  des  Sporangiums  entleert. 
—  Helgoland,  an  grösseren  Algen. 

3350.  E.  crinitus  Carm.  —  Pflanzen en  verschieden  gross,  bis  10  cm 
lang.  Fäden  20 — 30  /.i  dick,  sehr  spärlich  verzweigt,  in  Stränge  verflochten. 
Zweige  meist  abwechselnd,  stellenweise  gegenständig  entfernt  stehend,  hin 
und  wieder  rhizoidartige,  18 — 21  (x  dicke,  gespreizte  Ästchen  aussendend. 
Zellen  ungefähr  so  lang  wie  breit.  Unilokuläre  und  plurilokuläre  Sporangien 
an  denselben  Fäden,  letztere  klein,  eiförmig-spindelig,  erstere  fast  kugelig, 
sitzend  oder  kurz  gestielt.  —  Adriatisches  Meer. 

3351.  E.  criniger  Kuckuck.  —  Bildet  ca.  1,5  mm  hohe  Büschel  auf 
Mytilus  edulis.  Verzweigung  zerstreut;  echte  Phaeosporeenhaare  terminal. 
Zellen  ebenso  lang  bis  doppelt  so  lang  als  breit,  in  der  unteren  Region 
50 — 60  fx  breit.  Chromatophoren  bandförmig  verzweigt,  ein  bis  wenige  in 
jeder  Zelle.  Plurilokuläre  Sporangien  cylindrisch-eiförmig,  20 — 40  /.i  breit, 
60  — 120  f.i  lang,  meist  sitzend;  unilokuläre  Sporangien  nur  ganz  vereinzelt 
konstatiert,  zugleich  mit  den  plurilokulären,  eiförmig.  —  Kiel. 

Standort  unsicher  oder  nicht  vollständig  bekannte  Arten. 

3352.  E.  lucifugus  Kuck.  —  Bildet  auf  Felsen  dichte  wollige,  gelb- 
braune Rasen.  Aufrechte  Fäden  aus  einem  rhizomartig  niederliegenden  Teile 
aufsteigend,  spärlich  zerstreut  verzweigt,  Zellen  bis  zur  Spitze  chromato- 
phorenreich,  8 — 15  /*  breit,  ebenso  lang  bis  doppelt  so  lang  als  breit.  Chro- 
matophor  eine,  selten  zwei  vielfach  ausgebuchtete  und  zerschlitzte  Platten. 
Unilokuläre  Sporangien  verlängert  keulenförmig  oder  länglich -oval  sitzend, 
gestielt  oder  terminal.  —  Helgoland,  auf  Felsen  an  der  Westseite,  im  Winter 
fruktifizierend. 

3353.  E.(?)  maculans  Kuck.  —  Bildet  hellbraune  Flecken  auf  Litho- 
thamnien  in  einer  Tiefe  von  6 — 10  m.  Thallus  aus  kriechenden,  zerstreut 
verzweigten,  monosiphonen  Fäden  bestehend,  welche  zu  einem  pseudoparen- 
chymatischen  Lager  zusammenschliessen.     Zellen  ebenso  lang  bis  doppelt  so 


—     184     — 

lang  als  breit,  an  den  Querwänden  etwas  eingeschnürt,  8  —  9  \x  breit.  Chro- 
matophoren  vier  bis  sechs  rundliche  Platten  in  jeder  Zelle.  Aufrechte  Fäden 
und  Haare  fehlend.  Plurilokuläre  Sporangien  eiförmig-lanzettlich,  15  —  17  f.i 
lang,  8 — 11  fi  breit,  meist  mit  einzelligem  Stiel  den  kriechenden  Fäden  auf- 
sitzend.    Unilokuläre  Sporangien  unbekannt.  —  Helgoland. 

3354.  E.  Holmesii  Batters.  —  Thallus  klein,  rasenförmig,  4 — 10  mm 
hoch,  mit  wenig  verzweigten,  verflochtenen  Fäden.  Zweigchen  sehr  kurz, 
einseitig,  gebogen,  unter  einem  rechten  oder  fast  rechten  Winkel  abgehend. 
Zellen  l1^ — 2  mal  so  lang  als  dick.  Plurilokuläre  Sporangien  eiförmig- 
kegelig, 230  j«  lang,  44  f.i  breit,  fast  sitzend  oder  mehr  oder  weniger  gestielt, 
einseitig  an  den  Zweigen  sitzend,  unilokuläre  kugelig  oder  eiförmig,  etwa 
62  (x  lang,  48  (j.  breit.  —  Bisher  nur  in  einem  Kulturgefäss  auf  Helgoland, 
nicht  im  Freien  gefunden. 

Unsichere  Arten. 

E.  secimdatus  Suhr.  —  Fäden  olivgrün,  sehr  verzweigt,  Zweige  ge- 
spreizt, an  der  Spitze  zurückgekrümmt.    Zweige  einseitswendig.  —  Helgoland. 

E.  rigidulus  Kg.  —  Rasen  ziemlich  klein,  2 — 4  cm  hoch,  grün, 
schleimig,  federig-büschelig.  Fäden  etwas  steif,  reich  verzweigt,  die  primären 
bis  22  fi  dick.  Zweige  und  Astchen  abwechselnd,  steiflich,  bis  auf  7  /.i  Dicke 
verjüngt.  Zellen  so  lang  oder  etwas  länger,  die  untersten  halb  so  lang  als 
breit.  —  Adriatisches  Meer. 

E.  parvulus  Kg.  —  Rasen  unscheinbar,  1  —  2  mm  hoch.  Fäden  18  bis 
20  f.i  breit,  abwechselnd  verzweigt,  Zweige  gespreizt,  am  Scheitel  fruchtend. 
Sporangien  eiförmig -länglich,  stumpf.  Zellen  so  lang  bis  doppelt  so  lang 
als  breit.  —  Adriatisches  Meer,  an  Halyseris  polypodioides. 

E.  rufus  Ag.  —  Rotbraun.  Fäden  unten  bis  30  /.t  breit,  dichotom 
und  abstehend  verzweigt.  Zellen  so  lang  oder  doppelt,  die  der  oberen  Zweige 
mehr  als  doppelt  so  lang  als  breit.  —  Ostsee. 

E.  rutilans  Kg.  —  Büschel  rotbraun  oder  bräunlich,  2 — 7,5  cm  lang. 
Fäden  am  Grunde  36 — 40  f.i  breit,  reich  verzweigt,  Zweige  oft  gegenständig, 
die  oberen  genähert,  gedrängt,  an  den  Enden  farblos,  die  zarteren  verlängert. 
Zellen  halb  so  lang,  die  letzten  farblosen  vier-  bis  fünfmal  so  lang  als  breit. 
—  Ostsee. 

E.  acaiithoides  Kg.  —  Bräunlich  oder  rostrot.  Fäden  verflochten, 
bis  40  /.i  dick,  locker  dichotom  verzweigt.  Zweige  spärlich,  seitlich,  verkürzt, 
verjüngt,  steif,  abstehend,  dornförmig.  Zellen  so  lang  oder  doppelt  so  lang 
als  dick,  cylidrisch.  —  Nordsee. 

E.  rufescens  Kg.  —  Büschel  rostrot,  vielfach  verzweigt,  primäre 
Fäden    berindet,    90 — 110  f.i   breit,    Zweige   nackt,    meist    abstehend,    unten 


—     185     — 

45  —  50^,  am  Gipfel  15 — 18^  dick.  Zellen  l1/2mal  so  lang  als  breit.  — 
Adriatisches  Meer. 

E.  major  Kg.  —  Grün.  Primärfaden  bis  45  f.i  breit,  Zellen  doppelt 
so  lang  als  breit.  Zweige  am  Grunde  weit  abstehend,  weiterhin  aufsteigend, 
Astchen  kurz,  nicht  haartragend,  mit  ebenso  langen  als  breiten  Zellen.  Uni- 
lokuläre  Sporangien  kugelig-eiförmig,  nicht  interkalar.  —   Ostsee. 

E.?  radicans  Rein  seh.  —  Aufrechte  Fäden  aus  einem  rhizomartigen, 
mit  Hilfe  von  verzweigten  Wurzelfasern  kriechenden  und  in  das  Substrat 
eindringenden  Faden  entspringend,  oben  dichotom  verzweigt,  ebenso  die 
Zweige,  die  sowohl  steril  als  fruchtend  ziemlich  gleich  sind.  Zellen  fast 
ebenso  lang  als  breit.  Sporangien  interkalar  in  den  Zellfäden.  —  Adria- 
tisches Meer. 

Gattung  Streblonema  Derb. 

Von  der  Gattung  Ectocarpus  wesentlich  nur  durch  endophytische 
Lebensweise  verschieden,  sonst  aber  so  nahe  verwandt,  dass  die  Trennung 
beider  Gattungen  nur  künstlich  ist.  Die  kriechenden  Fäden  bilden  die 
Hauptmasse  des  Thallus,  wogegen  die  aufrechten,  sekundären  Aste  mehr 
zurücktreten  und  selbst  vollständig  unterdrückt  sein  können.  Die  Ver- 
zweigungen der  primären  Fäden  sind  nicht  miteinander  verwachsen.  Uni- 
lokuläre  Sporangien  rundlich,  ziemlich  gross,  multilokulare  ein-  bis  mehr- 
reihig gefächert,  oft  reich  verzweigt,  verschiedenartig  gestaltet,  alle  einzeln, 
fast  ungestielt  an  den  primären  Fäden  oder  an  aufrechten  Fäden  end-  oder 
seitenständisf. 


•»• 


Übersicht  der  Arten. 

1.  Primäre  Fäden  netzig  anastomosierend.     Str.  peiietrans. 
Primäre  Fäden  nicht  netzig  anastomosierend.     2. 

2.  Plurilokuläre  Sporangien  oft  büschelig  verzweigt.     Str.  fasciculatlim. 
Plurilokuläre  Sporangien  nicht  büschelig  verzweigt.     3. 

3.  Plurilokuläre  Sporangien   mit   mehr  als  zwei  Schwärmern  in  jedem  Fach. 

Str.  reptans. 
Plurilokuläre  Sporangien  mit  ein-  bis  zwei  Schwärmern  in  jedem  Fach.   4. 

4.  Fäden  in  dichten,  verwebten,  ausgebreiteten  Polstern.    Str.  tomeiitosoides. 
Fäden  nicht  in  ausgebreiteten  dichten  Polstern.     5. 

5.  Einfächerige  Sporangien  kugelig-eiförmig.     Str.  sphaericiim. 
Einfächerige  Sporangien,  wo  bekannt,  länglich.     6. 

6.  Plurilokuläre   Sporangien   dünn   (bis  8  f.i  breit)   fadenförmig.     Str.   temi- 

issimum. 
Plurilokuläre  Sporangien  länglich-evlindrisch  (über  8  /.i  breit).     7. 


186     — 


7.  Unilokuläre  Sporangien  gross,  länglich-oval.     Str.  investiens. 
Unilokuläre  Sporangien  unbekannt.     Str.  Stylophorae. 


3355.  Str.  reptans  (Kjellm.)  Farl.  —  Ectocarpus  reptans  Kjellm.  — 
E.  repens  Reinke.  —  Taf.  LIV,  Fig.  3.  —  Primäre  Fäden  nieclerliegend,  dicht 
verzweigt,  fast  zu  einer  pseudoparenchymatischen  Zellfläche  vereinigt.  Auf- 
rechte Zweige  zahlreich,  kurz,  unter  1  mm  lang  und  allmählich  in  ein  farb- 
loses Haar  auslaufend,  am  Grunde  gegen  10  /t  breit.  Plurilokuläre  Sporan- 
gien an  den  kriechenden  Fäden  entspringend,  sitzend  oder  kurz  gestielt, 
eiförmig-lanzettlich,  zugespitzt,  38 — 76  /.i  lang,  12 — 20  /.i  breit,  in  jedem 
Fach  mehr  als  zwei  Schwärmer  bildend.  —  Ostsee. 

3356.  Str.  sphaericuni  (Derb,  et  Sol.)  Thur.  —  E.  sphaericum 
Derb,  et  Sol.  —  Taf.  LIVF,  Fig.  1.  —  Fäden  kriechend,  verzweigt,  in  ver- 
schiedenen Braunalgen  zwischen  den  Rindenzellen  lebend,  10 — 15  f.i  dick, 
unregelmässig  verzweigt  und  hin-  und  hergebogen.  Aufrechte  Aste  kurz, 
verzweigt,  mit  eiförmigen  bis  kugeligen,  sitzenden,  oft  gehäuften  unilokulären 
Sporangien.  Plurilokuläre  Sporangien  schotenförmig,  terminal  oder  seitlich 
an  aufrechten  Fäden,  aber  an  andere  Individuen  als  die  unilokulären,  sitzend, 
mit  ein  bis  zwei  Schwärmern  in  jedem  Fach.  Chromatophoren  wenige 
plattenförmige  in  jeder  Zelle.  —  Ostsee,  Adriatisches  Meer. 

3357.  Str.  fasciculatum  Thur.  —  E.  Pringsheimii  Reinke.  —  E.  volu- 
bilis  Crouan.  —  Ectocarpus  fasciculatus  Harv.  —  Streblonema  volubilis 
Pringsheim.  —  Taf.  LIVF,  Fig.  2.  —  Fäden  8—12^  breit,  Zellen  cylin- 
drisch-ellipsoidisch,  so  lang  oder  doppelt  so  lang  als  breit.  Plurilokuläre 
Sporangien  mehr  oder  weniger  oft  büschelig  verzweigt,  die  einzelnen  Ab- 
schnitte schotenförmig,  seltener  einfach.  —  Zwischen  den  Rindenfäden  anderer 
Algen.  —  Ostsee,  Nordsee. 

3358.  Str.?  inyestiens  Thur.  —  Ectocarpus  investiens  Hauck.  — 
Bildet  mehr  oder  weniger  ausgebreitete,  bräunliche,  flecken  artige,  mikrosko- 
pische Raschen  auf  Gracilaria  compressa.  Die  im  Rindengewebe  der  Wirts- 
pflanze kriechenden  primären  Fäden  unregelmässig'  verzweigt,  die  sekundären 
Fäden  150 — 250  n  lang  und  8—12  //,  unterhalb  oft  bis  20  /.t  dick,  mehr 
oder  weniger  seitlich  verzweigt.  Glieder  meist  zwei-  bis  dreimal  länger  als 
der  Durchmesser.  Einfächerige  Sporangien  länglich  oder  oval,  60 — 80  (i 
lang  und  30  —  40  y,  dick,  seitlich,  sitzend.  Yielfächerige  Sporangien  ge- 
streckt, länglich,  8  — 12  fi  dick,  terminal  (Hauck).  —   Adriatisches  Meer. 

3359.  Str.?  tomentosoides  (Farl.)  De  Toni.  —  Ectocarpus  tomen- 
tosoides  Farl.  —  Thallus  polsterförmig  ausgebreitet.  Fäden  5 — 6  mm  oder 
noch  etwas  höher,  dicht  verwebt,  spärlich  und  unregelmässig  verzweigt, 
6 — 8  f.t  dick.     Zellen  kurz,    selten   doppelt   so   lang   oder   darüber  als   breit. 


—     187     — 

Plurilokuläre  Sporangieu  von  den  aufrechten  Fäden  unter  rechtem  Winkel 
abstehend,  sitzend,  linear,  60 — 80  (A  lang,  6 — 7  /.i  breit,  meist  einfach,  selten 
verzweigt.  —   Helgoland. 

3360.  Str.  tenuissimtim  Hauck.  —  Fäden  4 — 8  (x  dick,  hin-  und 
hergebogen,  unregelmässig  verzweigt.  Glieder  zwei-  bis  sechsmal  länger  als 
der  Durchmesser.  Vielfächerige  Sporangien  fadenförmig,  einfach,  6 — 8  u  dick, 
eine  Reihe  Schwärmer  enthaltend.  —  Zwischen  den  Rindenfäden  von  Nema- 
lion  lubricum  im  Adriatischen  Meer. 

3361.  Str.?  Stilophorae  Crouan.  —  Streblonema  oligospermum 
Stroemf.  —  Taf.  LIV  F,  Fig.  2.  —  Fäden  bald  an  der  Oberfläche,  bald  unter- 
halb derselben  an  der  Wirtspflanze  kriechend,  niemals  zu  einer  pseudo- 
parenchymatischen  Zellfläche  vereinigt.  Zellen  mit  je  zwei  bis  vier  platten- 
förmigen  Chromatophoren.  Aufrechte  Fäden  meist  büschelig  verzweigt,  da- 
neben farblose  Haare.  Plurilokuläre  Sporangien  cylindrisch,  mit  meist  je 
zwei  Schwärmern  in  jedem  Fach.  —  Westliche  Ostsee.  —  Kaum  mit  der 
vorigen  Art  zu  vereinigen. 

3362.  Str.?  penetrans  (Rein seh).  —  Thallus  sehr  klein,  endophy- 
tisch,  im  Gewebe  der  Mutterpflanze  eine  Auftreibung  erzeugend.  Kriechende 
Fäden  verzweigt  und  netzförmig  anastomosierend,  aufrechte  zerstreut.  Uni- 
lokuläre  Sporangien  unbekannt,  plurilokuläre  eiförmig  oder  eiförmig-ellipsoi- 
disch,  seitlich  an  den  aufrechten  Fäden  oder  auf  meist  kurzem  Stiel  an  den 
kriechenden,  oft  gereiht.  —  Im  Gewebe  von  Cystosira  opuntioides  gallen- 
artige Anschwellungen  hervorrufend.  —  Die  Pflanze  wurde  von  Reinsch  als 
Entonema  penetrans  beschrieben;  zu  dem  Genus  stellte  er  noch  eine  Anzahl 
Arten,  die  zum  Teil  ganz  andern  Gattungen  angehören,  z.  T.  sogar  Grün- 
algen; auch  die  vorliegende  Art  scheint  mir  von  Streblonema  generisch  nicht 
trennbar  zu  sein. 

3363.  Str.  fluviatile  Porter.  —  Lebt  in  der  Membran  von  Clado- 
phora  fraeta,  Chaetomorpha  linum,  in  den  Epidermiszellen  von  Potamogeton 
pectinatus  und  Zostera  marina,  auch  in  der  Scheide  von  Polypenstöcken. 
Nach  dem  Absterben  der  Wirtspflanze  bildet  der  verzweigte  kriechende  Faden 
ein  beinahe  parenehymatisches  Gewebe.  Vegetative  Zellen  von  wechselnder 
Länge,  gewöhnlich  an  einem  Ende  breiter  als  am  andern,  durchschnittlich 
5  —  8  (.i  dick,  1 — 1*/2  mal  so  lang.  Chromatophoren  in  Form  von  einer 
oder  mehreren  braunen  Scheiben  in  jeder  Zelle.  Die  Sporangien  entstehen 
aus  der  Teilung  einer  vegetativen  Zelle  durch  zwei  aufeinander  senkrechte 
Wände,  sind  also  vierkammerig,  stehen  einzeln  oder  reihenweise  endständig 
oder  interkalar  auch  gehäuft,  sind  rundlich,  10 — 18  fi  im  Durchmesser  dick 
und  entwickeln  sich  auch  innerhalb  dem  Membran  der  Wirtspflanze.  — 
Breitling  (bei  Rostock)  in  fast  süssem  Wasser. 


—     188     — 

Gattung  Sorocarpus  Friugsh. 

Thallus  aus  einem  einfachen  reich  verzweigten  Zellfaden  bestehend, 
dessen  Enden  in  lan£gesdiederte  farblose  Haare  auslaufen.  Plurilokuläre 
Sporangien  klein,  wenigfächerig,  in  traubenförmigen  Haufen  meist  am  Grunde 
der  Haare  einzelnen  Zellen  aufsitzend. 

3364.  S.  uvaeformis  Pringsh.  —  Ectocarpus  siliculosus  ß  uvae- 
formis  Lyngb.  —  Taf.  LIVD,  Fig.  1.  —  Im  Aussehen  sehr  an  Ectocarpus 
confervoides  erinnernd,  grössere  oder  kleinere  Rasen  bildend.  Fäden  im 
unteren  Teil  etwa  50,  in  den  Endverzweigungen  etwa  20  f.i  dick.  Zellen 
1^2 — 3  mal  so  lang  als  breit.  —  An  Steinen  und  grösseren  Algen  in  der 
Nord-  und  Ostsee. 


Gattung  Dichosporangium  Hauck. 

Thallus  aus  einem  im  Aussengewebe  grösserer  Algen  kriechenden  ver- 
zweigten einfachen  Zellfaden,  dessen  Verzweigungen  nicht  miteinander  ver- 
wachsen sind  und  aus  von  diesem  entspringenden  aufrechten,  an  der  Spitze 
in  ein  oder  mehrere  langsdiedrige  Haare  auslaufenden  Zellfäden.  Uniloku- 
läre  Sporangien  kugelig  oder  verkehrt- eiförmig,  einzeln  an  den  kriechenden 
Fäden  oder  an  der  Spitze  der  aufrechten  Fäden  paarweise  bis  gehäuft.  Multi- 
lokulare Sporangien  fadenförmig  an  der  Spitze  der  aufrechten  Fäden,  paar- 
weise oder  gehäuft. 

3365.  D.  repens  Hauck.  —  Taf.  LIVD,  Fig.  3.  —  Bildet  0,25  bis 
1  mm  hohe  Raschen  auf  Mesogloia  Leveillei,  Nemacystus  ramulosus  u.  a. 
Mesogloeaceen.  Die  primären  Fäden  hin-  und  hergebogen,  unregelmässig' 
verzweigt,  6  — 12  /x  dick.  Glieder  ebenso  lang  bis  doppelt  länger  als  der 
Durchmesser.  Die  aufrechten  Fäden  12 — 25  (.i  dick,  einfach,  an  der  Spitze 
in  zwei  oder  mehrere  Haare  auslaufend;  Glieder  jener  lJ/2 — 4mal  länger  als 
der  Durchmesser.     Die   einfächerigen  Sporangien  25 — 50  /x  im  Durchmesser 


Erklärung  zu  Tafel  LIVD. 

Fig.  1.     Sorocarpus  uvaeformis,    Zweig  mit  Sporangien  nach  Pringsheim.     Ver- 

grösserung  250. 
„     2.     Streblonema  f asciculatum ,    Zweig   mit  multilokularen   Sporangien  nach 

Pringsheim.     Vergrösserung  250. 
„     3.     Dichosporangium  repens,  Spross  mit  uni-  und  multilokularen  Sporangien 

nach  Hauck.     Vergrösserung  140. 
„     4.     Microsyphar  Porphyrae,  Sprosse  mit  durch  die  Aussenhaut  von  Porphyra 

brechenden  Sporangien  nach  Kuckuck.     Vergrösserung  1200. 
„     5.     Microsyphar  Polysiphoniae ,   Längsschnitt  durch  die  Membran  von  Poly- 

siphonia,  welche  durch  Sporangiensori  aufgetrieben  ist.    Nach  Kuckuck. 

Vergrösserung  1200. 


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^uzcecte-. 


—     189     — 

und  mehr,  die  vielfächerigen  ca.  8  /.i  dick,  eine  Reihe  Zoosporen  enthaltend. 
—  Adriatisches  Meer. 

3366.  D.  Chordariae  Wollny.  —  Thallus  ca.  400  fi  hoch,  mit 
kriechendem,  etwa  10  \i  dickem,  stellenweise  gebogenem,  spärlich  verzweigtem 
Hauptfaden,  dessen  Zellen  etwa  doppelt  so  lang  als  breit  sind.  Aufrechte 
Fäden  teils  in  ein  Haar  auslaufend,  teils  unilokuläre  Sporangien  tragend, 
mit  5  —  8  f.i  breiten  und  ein-  bis  zweimal  so  langen  Zellen,  teils  schliesslich 
mit  plurilokulären  Sporangien,  dann  mit  4 — 6  fi  breiten  und  vier-  bis  fünf- 
mal so  langen  Zellen,  alle  an  der  oder  den  untersten  an  dem  Primärfaden 
stehenden  Zellen  gegabelt.  Unilokuläre  Sporangien  fast  kugelig,  etwa  16  fi 
dick,  plurilokuläre  fast  keulenförmig,  24 — 28  f.i  lang,  8  /.i  breit.  —  Helgo- 
land, an  Chordaria  flagelliformis. 

Gattung  Zosterocarpus  Born. 

Thallus  ein  einfacher  verzweigter  Zellfaden.  Sporangien  plurilokulär, 
dadurch  entstehend,  dass  einzelne  Gliederzellen  durch  Längswände  Aussen- 
zellen  abschneiden,  welche  sich  cpuer  und  radial  weiter  teilen,  so  dass  die 
Sporangien  die  Fadenglieder  in  Form  von  krustenförmigen  ring-  oder  kreis- 
förmigen Gruppen  umhüllen.  Die  einzelnen  Zellen  der  Sporangien  sind  ein- 
fach, kurz,  nicht  septiert.  Unilokuläre  Sporangien  nicht  bekannt.  Stellung 
der  Gattung  unsicher. 

3367.  Z.  Oedogonium  (Menegh.)  Born.  —  Ectocarpus  Oedogonium 
Menegh.  —  Raschen  2 — 3  cm  hoch,  mit  zarten,  zierlichen,  locker  wiederholt 
verzweigten  Fäden.  Zweige  und  Zweigchen  abwechselnd,  stellenweise  ein- 
seitig, die  primären  30  —  45  n  dick.  Zellen  ebenso  lang  oder  zwei-  bis  drei- 
mal so  lang  als  breit,  die  Zweigtragenden  deutlich  kürzer.  Die  einseitigen 
Ästchen  zarter,  allmählich  verschmälert,  am  Scheitel  stumpf  oder  spitzig, 
stellenweise  unter  der  Spitze  durch  vereinzelte,  angeschwollene,  längliche, 
braune,  undurchsichtige  und  harte  Glieder  unterbrochen,  die  30 — 90  /.i  lang, 
15 — 36  fi  breit  sind.  Sporangiensori  bald  um  den  ganzen  Faden,  bald  nur 
einseitig  entwickelt.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Mikrosyphar  Kuckuck. 

Thallus  aus  monosiphonen,  zerstreut  verzweigten,  kriechenden,  zuweilen 
zu  einem  Pseudoparenchym  zusammenschliessenden  Fäden  bestehend.  Vege- 
tative Zellen  meist  doppelt  so  lang  als  breit,  ein  bis  zwei  plattenförmige 
Chromatophoren  beherbergend.  Haare  fehlend  oder  vorhanden.  Fortpflanzung 
durch  Schwärmsporen,   welche   einzeln   aus   dem   ganzen  Inhalte   einer  vege- 


—     190     — 

tativen    Zelle    entstehen.     Dadurch,    dass    kurze    Zweige    fertilisiert    werden, 
können  ein-  bis  wenigfächerige  Sporangien  gebildet  werden. 

3368.  M.  Zosterae  Kuckuck.  —  Bildet  mikroskopische  braune  An- 
flüge auf  abgestorbenen  Zosterablättern.  Niederliegender  Thallus  mit  Vor- 
liebe zwischen  Gruppen  von  Cocconeis  kriechend.  Fäden  3  —  5  (x  breit,  Haar- 
bildungen fehlen.  Zellen  meist  doppelt,  selten  dreimal  so  lang  als  breit, 
mit  meist  nur  einem,  selten  zwei  ziemlich  zarten,  oft  etwas  aus  gelappten 
plattenförmigen  Chromatophoren.  Alle  Zellen,  auch  die  der  Zweige,  sind 
dem  Substrat  dicht  angeschmiegt  und  etwas  plattgedrückt.  Erst  bei  der 
Sporangienbildung  beginnen  sich  die  dem  Substrat  abgewendeten  Seiten 
einzelner  Zellen  emporzuwölben  und  aus  der  Zelle  schlüpft  mit  oder  ohne 
vorhergehende  Abgrenzung  derselben  durch  eine  Zellwand  der  einzige  Schwär- 
mer aus.  Meist  wird  auch  die  untere,  durch  die  Zellwand  abgeschnittene 
Zelle  noch  fertil.  —  Auf  Zosterablättern  in  der  Kieler  Föhrde. 

3369.  M.  Porphyrae  Kuckuck.  —  Taf.  LIVD,  Fig.  4.  —  Bildet 
braune,  kreisrunde,  ca.  1  mm  im  Durchmesser  haltende  Flecken  in  der  Mem- 
bran von  Porphyra  laciniata  und  leucosticta.  Fäden  3 — 5  /.i  breit.  Haare 
mit  basalem  Wachstum  vorhanden,  die  den  Thallus  der  Wirtspflanze  durch- 
brechen. Die  Sporangien  bilden  sich  aus  den  Endzellen  kurzer,  die  Aussen- 
haut  der  Wirtspflanze  durchbrechender  Astchen;  oft  bilden  sich  ausser  der 
Endzelle  auch  noch  eine  oder  zwei  darunterliegende  Zellen  zu  Sporangien 
aus;  mitunter  findet  auch  noch  eine  Teilung  der  obersten  Zellen  statt  und 
damit  die  Bildung  wenigfächeriger  Sporangien.  —  Helgoland,  in  flachem 
Wasser. 

3370.  M.  Polysiphoniae  Kuckuck.  —  Taf.  LIVD,  Fig.  5.  —  Bildet 
braune  Anflüge  in  der  Membran  von  Polysiphonia  urceolata.  Fäden  6 — 9  fx 
breit,  Haare  fehlen.  Zuweilen,  besonders  vor  der  Sporangienbildung,  schliessen 
sich  die  Aste  zu  einer  pseudoparenchymatischen  Zellscheibe  zusammen. 
Plurilokuläre  Sporangien  oft  zu  kleinen  Sori  vereinigt.  —  Helgoland. 


Gattung  Phaeostroma  Kuckuck. 

Thallus  epiphytisch  aus  monosiphonen  zerstreut  verzweigten  Fäden 
bestehend,  die  bald  aneinanderschliessend  eine  Zellenscheibe  bilden,  bald 
getrennt  verlaufen.  Die  Scheibe  kann  durch  horizontale  Wände  wenig- 
schichtig werden.  Chromatophoren  mehrere  polygonale  Platten  in  jeder 
Zelle.  Haare  mit  basalem  Wachstum  vorhanden.  Plurilokuläre  Sporangien 
durch  Fertilisierung  vegetativer  Zellen  entstehend,  immer  einer  oder  mehreren 
Endzellen   gleichwertig,   knollenförmig,    höckerig   oder  unregelmässig.     Uni- 


—     191     — 

lokuläre  Sporangien   soweit   bekannt  mit   den  plurilokulären  zusammen  oder 
auf  besonderen  Pflanzen,  jenen  analog,  kugelig-birnförmig. 

3371.  Ph.  pustulosum  Kck.  —  Thallus  epiphytisch,  scheibenförmig 
oder  kriechend,  in  Fäden  aufgelöst  und  unregelmässig,  Plurilokuläre  und 
unilokuläre  Sporangien  bald  auf  denselben,  bald  auf  getrennten  Individuen. 
—  Auf  Zostera  epiphytisch  in  der  westlichen  Ostsee. 

3372.  Ph.  Bertholdi  Kck.  —  Taf.  LIVE,  Fig.  3.  —  Thallus  epi- 
phytisch, kriechend,  monosiphon,  zerstreut  verzweigt,  seltener  pseudoparenchy- 
matisch.  Nur  die  plurikulären  Sporangien  bekannt.  —  Bisher  nur  im  Golf 
von  Neapel. 

3373.  Ph.  aequale  (Oltm.)  Kck.  —  Streblonema  aequale  Oltm.  — 
Taf.  LIVE,  Fig.  1,  2.  —  Fäden  endophytisch,  später  mit  dem  oberen  Teile 
des  Thallus  zwischen  den  Paraphysen  der  bewohnten  Pflanze  nistend,  stellen- 
weise Haare  tragend.  Plurilokuläre  Sporangien  verkehrt-eiförmig  oder  ver- 
kehrt-herzförmig, den  Paraphysen  von  Chorda  Filum  gleich  in  der  Länge, 
auf  drei-  bis  viergliedrigem  Stiel.  —  In  dem  Thallus  von  Chorda  Filum  bei 
Warnemünde. 


Gattung  Lithoderma  (Aresch.)  Kuckuck. 

Thallus  mit  marginalem  Wachstum,  krustenförmig,  dunkel-  bis  schwarz- 
braun, wenige  Millimeter  bis  10  cm  und  mehr  im  Durchmesser  betragend: 
aus  der  ursprünglich  einschichtigen  Basalplatte  erheben  sich  bald  aufrechte, 
verzweigte  und  miteinander  verwachsene  Zellfäden.  Unilokuläre  Sporangien 
meist  kugelig,  direkt  aus  den  Oberflächenzellen  entwickelt.  Plurilokuläre 
Sporangien  cylindrisch-kegelförmig,  nur  in  der  Mitte  aus  zwei  Fachreihen  be- 
stehend, ebenfalls  direkt  aus  den  Oberflächenzellen  entwickelt.  Beide  Frucht- 
arten auf  verschiedenen  Pflanzen  im  mittleren  Teil  des  Thallus  einen  zu- 
sammenhängenden Sorus  bildend.  Mehrere  linsenförmige  Chromatophoren 
in  jeder  Zelle.  Haare  fehlen.  —  Die  Zugehörigkeit  einiger  Arten  nach 
dieser  Fassung  der  Gattung  durch  Kuckuck  ist  zweifelhaft. 

3374.  L.  fatisceus  (Aresch.)  Kuck,  veränd.  —  Ralfsia  fatiscens 
Gobi.  —  Taf.  LIVE,  Fig.  4,  5.  —  Bildet  weit  ausgebreitete  braune,  oben 
glatte  Krusten,  besonders  auf  Feuersteinen,  die  der  Luft  ausgesetzt  in  einzelne 
Stücke  zerfallen.  —  Die  Begrenzung  der  Art  ist  zurzeit  nicht  sicher,  da 
von  Kuckuck  und  Areschong  anscheinend  zum  Teil  verschiedene  Pflanzen 
unter  diesem  Namen  verstanden  werden.  Die  obige  Gattungsdiagnose  Kuckucks 
bezieht  sich  auf  Helgoländer  Pflanzen.  —  Helgoland.  —  Nach  Hauck  sind 
die  vertikalen  Zellreihen  8 — 17  fi  dick,  meist  nur  aus  acht  bis  zwölf  Zellen 
bestehend,  die  ebenso  lang  oder  zwei-  bis  dreimal  kürzer  als  breit  sind. 


—     192     — 

3375.  L.  adriaticum  Hauck.  —  Der  vorigen  Art  sehr  ähnlich; 
Krusten  jedoch  dicker  und  fast  schwarz.  Die  vertikalen  Zellreihen  8 — 20  /j. 
dick,  deren  Zellen  fast  ebenso  lang  oder  wenig  kürzer  als  breit.  Einfächerige 
Sporangien  wie  bei  L.  fatiscens,  vielfächerige  unbekannt.  Ist  kaum  von 
L.  fatiscens  spezifisch  verschieden.  —  Auf  Steinen,  Muschelschalen  und 
Schneckenhäusern  im  Adriatisches  Meere. 

3376.  L.  fluviatile  Aresch.  —  Bildet  kleine  olivbraune  bis  schwärz- 
liche, kaum  bemerkbare  Krusten  an  Steinen  in  kleineren  Bächen.  Krusten 
glatt,  sehr  zart.  Oberflächliche  Zellen  fast  überall  rechteckig,  in  Reihen 
geordnet,  aufrechte  Fäden  fünf-  bis  sechszellig.  Sporangien  in  kleinen 
Gruppen.  —  Selten.     Böhmen. 

3377.  L.  fontanum  Flah.  —  Kruste  10 — 15  cm  im  Durchmesser, 
schwärzlich-gelbbraun,  dem  Substrat  dicht  angewachsen,  mit  gelapptem  Rande. 
Aufrechte  Fäden  aus  15 — 20  Zellen  gebildet.  Zellen  6 — 12  f.i  breit,  so  lang 
oder  etwas  länger  als  breit.  Einfächerige  Sporangien  eiförmig,  durch  Um- 
bildung aus  den  Endzellen  der  Fäden  entstehend,  sitzend  oder  kurz  gestielt, 
mit  12 — 16  Schwärmern.  —  An  Steinen  in  rasch  fliessenden  Bächen,  zer- 
streut. —  Böhmen,  Steiermark,  Kärnten,  Thüringen  (Eisenach). 

Gattung  Petroderma  Kuckuck. 

Bildet  kleine,  dunkelbraune,  zusammenfliessende  Flecken  auf  Felsen  in 
der  Tidenregion.  Aus  einem  wie  Lithoderma  wachsenden  einschichtigen 
Zellenlager  erheben  sich  aufrechte,  dicht  beieinanderstehende,  aber  durch 
Druck  leicht  trennbare  Zellreihen.  Unilokuläre  und  plurilokuläre  Sporangien 
durch   Umwandlung    der    obersten   vegetativen   Zellen   entstehend.     Uniloku- 


Erklärung  zu  Tafel  LIVE. 

Fig.  1.     Phaeostroina  aequale  nach  Kuckuck,  Spross  mit  multilokularen  Sporan- 
gien.    Vergrösserung  375. 
„2.  „  „         Zweig  mit  unilokulärem  Sporangium.  Nach  Kuckuck. 

Vergrösserung  375. 
„     3.  „  Bertholdi,    Spross    mit    plurilokulärem    Sporangium.     Nach 

Kuckuck.     Vergrösserung  490. 
„     4.     Lithoderma  fatiscens,   Vertikalschnitt   durch   einen   Sorus  mit  pluriloku- 

lären   Sporangien.     Nach   Kuckuck.     Vergrösse- 
rung 500. 
„5.  „  „  Vertikalschnitt  durch  einen  Sorus  mit  unilokulären 

Sporangien.   Nach  Kuckuck.   Vergrösserung  500. 
„     6.     Petroderma  maculiforme,    Thallusstück    mit    multilokularen   Sporangien. 

Nach  Kuckuck.     Vergrösserung  400. 
T     7.  „  „  Unilokuläre  Sporangien.    Nach  Kuckuck.    Ver- 

grösserung 750. 


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—     193     — 

läre  Sporangien  länglich- oval,  unscheinbar,  plurilokuläre  Sporangien  mehr- 
reihig, im  übrigen  sehr  variabel,  bald  sehr  regelmässig  kürzer  oder  länger 
cylindrisch,  bald  mehr  unregelmässig,  in  der  Mitte  am  dicksten,  oder  gleich- 
sam aus  zwei  oder  drei  Sporangien  verwachsen.  In  jeder  Zelle  meist  nur 
ein  plattenförmiger  Chromatophor.     Haaie  nicht  beobachtet. 

3378.  P.  niaculiforme  (Wollny)  Kck.  —  Lithoderma  maculiforme 
Wollny.  —  Taf.  LIVE,  Fig.  6,  7.  —  Bildet  0,5-2  mm  grosse  Scheiben. 
Vegetative  Zellen  ca.  8  [i  breit.  Unilokuläre  Sporangien  8 — 10  /.i  breit, 
ca.  12  —  14  /.i  hoch,  die  plurilokulären  Sporangien  bis  9  (.i  breit.  —  Helgo- 
land; Kieler  Hafen. 


Gattung  Phycocelis  Strörnf. 

Thallus  epiphy tisch,  aus  einer  ein-  bis  zweischichtigen,  mehr  oder 
weniger  kreisrunden,  peripherisch  wachsenden  basalen  Zellscheibe  gebildet, 
welche  meist  mit  Haaren  besetzt  ist,  aber  nicht  immer  aufrechte  Fäden  trägt. 
Multilokulare  Sporangien  entweder  dicht  gedrängt  auf  der  Zellscheibe  oder 
seitlich  oder  endständig  an  den  aufrechten  Fäden,  einreihig  gefächert,  meist 
fadenförmig.     Paraphysen  fehlen. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Thallus  im  Innern  von  Laminarien.     Ph.  aecidioides. 
Thallus  nicht  im  Innern  anderer  Pflanzen.     2. 

2.  Scheiben  mit  abwechselnd  ein-  und  zweischichtigen  Zonen.    Ph.  OCellata. 
Scheiben  in  der  Mitte  ein-  oder  zweischichtig,  sonst  einschichtig.     3. 

3.  Aufrechte    Fäden    nach    und    nach    sämtlich    in    plurilokuläre    Sporangien 

übergehend.     Ph.  foecunda. 

Aufrechte  Fäden  nur  teilweise  Sporangien  bildend.  4. 

4.  Plurilokuläre  Sporangien  in  der  Mitte  mehrreihig.  Ph.  reptans. 
Plurilokuläre  Sporangien  durchweg  einreihig.     Ph.  haltica. 


3379.  Ph.  reptans  (Crouan)  Kjellm.  —  Ectocarpus  reptans  Crouan. 
—  Ascocyclus  reptans  Reinke.  —  Myrionema  reptans  Fosl.  —  Taf.  LIV  F, 
Fig.  4.  —  Bildet  mehr  oder  weniger  kreisrunde,  anfangs  getrennte,  bis  3  mm 
breite  Scheiben,  die  später  am  Rande  zusammenfliessen  und  grössere,  bis 
6  mm  breite  Flecken  bilden,  anfangs  nur  eine,  später  zwei  Zelllager  und 
dann  10 — 17  /.i  dick.  Aufrechte  Fäden  einfach,  ein  sammetartiges  Raschen 
bildend,  etwa  8  fi  dick,  sechs-  bis  achtgliedrig.  Zellen  bis  viermal  so  lang 
als    breit,    Endzelle    mit    langem   hyalinem   Haar.     Plurilokuläre   Sporangien 

Thom6-Migula,  Florn.    VI.    2.  13 


—     194     — 

lanzettlich  auf  ein-  bis  vierzelligem  Stiel,  in  der  Mitte  mehrreihig,  oben  und 
unten  einreihig  gefächert.  Chromatophoren  plattenförmig,  klein,  zu  vier  bis 
sechs  in  jeder  Zelle.   —  Ostsee,  an  verschiedenen  Algen. 

3380.  Ph.  ocellata  (Kg.)  Fosl.  —  Ascocyclus  ocellatus  Reinke.  — 
Myrionema  ocellatum  Kg.  —  Phyllactidium  ocellatum  Kg.  —  Taf.  LIVG, 
Fig.  4.  —  Bildet  kleine,  1 — 4  mm  breite,  ebene,  kreisrunde  Scheiben,  die 
in  der  Mitte  zweischichtig  sind  und  aufrechte  Fäden  und  Sporangien  tragen, 
am  Rande  aber  einschichtig,  ohne  aufrechte  Fäden  und  Sporangien.  Oft 
wechseln  einschichtige  und  mehrschichtige  Zonen  zwei-  oder  dreimal  mit- 
einander ab.  Sporangien  kürzer  und  länger  gestielt  als  bei  der  vorigen  Art. 
—  Kieler  Bucht,  Kattegatt. 

3381.  Ph.?  haltica  (Reinke)  Fosl.  —  Ascocyclus  balticus  Reinke.  — 
Bildet  sehr  kleine,  höchstens  1  mm  breite  Flecken.  Basalscheibe  einschichtig, 
pseudoparenchymatisch ,  in  der  Mitte  mit  aufrechten  Fäden,  Sporangien  und 
vereinzelten  hyalinen  Haaren.  Plurilokuläre  Sporangien  auf  zwei-  bis  vier- 
zelligem Stiel,  cylindrisch  einreihig  gefächert.  Chromatophoren  verhältnis- 
mässig gross,  ein  bis  zwei  in  jeder  Zelle,  plattenförmig.  —  Kieler  Bucht, 
auf  Zostera  marina. 

3382.  Ph.  foecunda  Stroemf.  —  Ascocyclus  foecundus  Reinke.  — 
Myrionema  foecundum  Fosl.  —  Bildet  einschichtige,  ljs — 3'/2  mm  breite, 
anfangs  fast  kreisrunde,  später  zusammenfliessende  Flecken.  Aufrechte  Fäden 
einfach,  kurz,  drei-  bis  vierzellig,  später  anscheinend  nach  und  nach  sämtlich 
in  plurilokuläre  Sporangien  umgewandelt.  Diese  dicht  gehäuft,  sitzend,  cylin- 
drisch-kegelig,  am  Scheitel  stumpf,  35 — 70  [x,  lang,  7 — 12  f.i  breit,  mit  je 
ein  bis  vier  Schwärmern  in  jedem  Fach.  —  var.  seriata  Reinke.  Bildet 
kleine,  einschichtige,  1  mm  breite,  kreisrunde  Scheiben,  im  Zentrum  neben 
den  plurilokulären  Sporangien  mit  hyalinen  Haaren.  Plurilokuläre  Sporan- 
gien cylindrisch,  40  —  45  /x  lang,  8 — 10  fx  breit,  sitzend,  der  Länge  nach  ein- 
reihig gefächert,  mit  einem  Schwärmer  in  jedem  Fach.  —  Ostsee,  wahr- 
scheinlich an  Steinen. 

3383.  Ph.  aecidioides  (Rosen v.)  Kuck.  —  Ectocarpus  aecidioides 
Rosenv.  —  Streblonema  aecidioides  Fosl.  —  Bildet  auf  Laminarien  zerstreute 
punktförmige  Flecke.  Vegetative  Fäden  zuerst  keine  geschlossene  Scheibe 
bildend,  aus  verlängerten  Zellen  bestehend,  zwischen  den  Zellen  der  Wirts- 
pflanze   kriechend,    später   unter    der    Epidermis    kleine    rundliche    Scheiben 


Erklärung  zu  Tafel  LIV  F. 

Fig.  1.     Spross   von   Streblonema   sphaericum   mit  zwei  unilokulären  Sporangien. 

„     2.     Spross  von  Streblonema  Stilopborae  mit  plurilokulären  Sporangien. 

„     3.     Sprossstück  von  Streblonema  reptans. 

„     4.     Phycocelis  reptans,  Stück  eines  Zweiges. 


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—     195     — 

bildend,  auf  denen  Sporangien  und  Haare  sorusartig  entstehen  und  schliess- 
lich wie  ein  Äcidiurn  die  obere  Zelllage  der  Wirtspflanze  durchbrechen. 
Plurilokuläre  Sporangien  35  —  80  p  lang,  6 — 7,5  (x  breit,  mit  5 — 14  in  einer 
Längsreihe  angeordneten  Fächern,  deren  jedes  zwei  Schwärmer  enthält,  uni- 
lokuläre  verkehrt- eiförmig,  28 — 62  f.i  lang,  17 — 28  fi  breit,  nach  dem  Grunde 
zu  meist  plötzlich  schief  verschmälert.  —  In  Laminarien,  Helgoland. 

Gattung  Ascöcyclus  Magnus. 

Im  Bau  der  Gattung  Phycocelis  sehr  ähnlich.  Die  basale  Zellscheibe 
ist  stets  einschichtig  und  meist  ohne  aufrechte  Fäden.  Multilokulare  Sporan- 
gien fadenförmig,  einreihig  gefächert,  dicht  gedrängt;  zwischen  ihnen  stehen 
längere  oder  kürzere,   schlauchförmige,   dickwandige,  zuletzt  farblose  Haare. 

3384.  A.  orMcularis  (J.  Ag.)  Magnus.  —  Myrionema  orbiculare 
J.  Ag.  —  Taf.  LIVG,  Fig.  3.  —  Bildet  kleine,  bis  2  mm  breite,  oliven- 
braune, kreisrunde  oder  am  Rande  gelappte  einschichtige  Scheiben,  in  der 
Mitte  mit  gegliederten,  farblosen  Haaren  und  Sporangien;  vegetative  auf- 
rechte Fäden  fehlen  fast  ganz.  Einfächerige  Sporangien  verkehrt-eiförmig, 
mehrfächerige  fadenförmig,  6 — 8  /<  dick,  einreihig  gefächert.  Vereinzelt  finden 
sich  dicke,  farblose,  keulenförmige  einzellige  Fäden  mit  dicker  Membran, 
von  8 — 12  {.i  Dicke  und  bis  150  [x  Länge.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer, 
auf  Zostera  und  verschiedenen  grösseren  Algen. 

Gattung  Sorapion  Kuckuck. 

Thallus  mit  marginalem  Wachstum,  krustenförmig,  dunkelbraun,  wenige 
Millimeter  im  Durchmesser  betragend,  aus  der  ursprünglich  einschichtigen 
Basalplatte  erheben  sich  bald  aufrechte,  verzweigte,  miteinander  verwachsene 
Zellfäden.  Unilokuläre  Sporangien  birnförmig,  direkt  aus  den  Oberflächen- 
zellen entwickelt,  den  Thallus  überragend  und  in  Sori  vereinigt.  Pluriloku- 
läre Sporangien  unbekannt.  Chromatophor  eine  scheibenförmige  Platte  in 
jeder  Zelle.     Haare  unbekannt. 

3385.  S.  simulans  Eck.  —  Taf.  LIVG,  Fig.  1,  2.  —  Zellen  5—12  p 
breit.  Sporangien  15 — 20  /.i  im  Durchmesser.  —  Zusammen  mit  Lithoderma 
fatiscens  auf  einem  rötlichen  Tonstein  bei  Helgoland. 


*o 


Gattung  Symphiocarpus  Rosenv. 

Spross  krustenförmig,  aus  kriechenden,  zuletzt  fast  scheibenförmig  zu- 
sammenschliessenden,  verzweigten  Zellfäden  und  diesem  basalen  Lager  vertikal 
entspringenden  kurzen,  gleich  hohen,  einfachen  oder  fast  gabelig  verzweigten, 

13* 


—     196     — 

unter  sich  freien,  aber  dicht  gedrängten  Gliederfäden  bestehend.  Zellen  nur 
einen  scheibenförmigen  terminalen  Chromatophor  enthaltend.  Plurilokuläre 
Sporangien  aus  den  terminalen  Zellen  der  aufrechten  Fäden  entwickelt,  zwei 
bis  vier  untereinander  seitlich  verwachsen.  —  Stellung  der  Gattung  unsicher. 

3386.  S.  strangulans  Rosen  v.  —  Bildet  Lithodermo -  ähnliche ,  am 
Rande  unregelmässige  Krusten,  aus  unter  sich  freien  unregelmässig  ver- 
zweigten, oft  einseitigen  Fäden  gebildet,  zuletzt  zu  einem  einschichtigen 
Basallager  vereinigt.  Zellen  so  lang  bis  1 1/2  mal  so  lang  als  breit,  allmählich 
aufwärts  bauchig  vortretend,  durch  horizontale  Querwände  sich  teilend  und 
zu  aufrechten  zwei-  bis  siebenzelligen  Fäden  auswachsend.  Hyaline  Haare 
zerstreut  aus  den  kriechenden  Fäden  entspringend.  —  Helgoland,  an  Chaeto- 
morpha  Melagonium. 

Gattung  PleurocSadia  A.  Braun. 

Thallus  aus  einer  basalen,  durch  die  pseudoparenchymatisch  vereinigten 
Zweige  des  primären  kriechenden  Fadens  gebildeten  Zellplatte  bestehend, 
von  der  sich  aufrechte,  überwiegend  einseitig  verzweigte,  einreihige  Zellfäden 
und  Sporangien  erheben.  Zwischen  diesen  ist  oft  in  bedeutender  Menge 
kohlensaurer  Kalk  abgelagert.  An  den  aufrechten  Fäden,  die  in  den  oberen 
Teilen  oft  sehr  dünnwandige,  langgliedrige  Haare  tragen,  entwickeln  sich  auf 
demselben  Individuum  unilokuläre  und  plurilokuläre  Sporangien;  die  ersteren 
sind  birnförmig,  die  letzteren  fadenförmig,  aus  fünf  bis  acht  Zellen  bestehend. 
Die  Sporangien,  besonders  die  unilokulären,  werden  häufig  von  der  Tragzelle 
durchwachsen. 

3387.  PI.  lacustris  A.  Br.  —  Taf.  LIVG,  Fig.  5.  —  Bildet  kleine 
polstert örmige ,  gallertige,  olivbraune,  meist  verkalkte  Raschen.  Zellen  der 
kriechenden  Basalfäden  unregelmässig,  zu  einer  basalen,  pseudoparenchyma- 
tischen  Scheibe  vereinigt,  von  der  aus  die  aufrechten  Fäden  sich  erheben, 
die  mehr  cylindrische  Zellen  haben.  Hyaline  Haare  vorhanden.  Zellen  nur 
mit  einem  Chromatophor.  —  An  verschiedenen  Wasserpflanzen,  besonders 
Scirpus  und  Phragmites,  auch  an  Steinen  und  Muschelschalen,  hauptsächlich 


Erklärung  zu  Tafel  LIVG. 

Fig.  1.     Sorapion  sirnulans,  Vertikalschnitt  durch  einen  Sorus  unilokulärer  Spo- 
rangien nach  Kuckuck.     Vergrösserung  400. 

n     2.     Oberflächenansicht  eines  solchen  nach  Kuckuck.     Vergrösserung  400. 

„     3.     Ascocyclus   orbicularis,    Schnitt    durch    einen   Sorus    mit   multilokularen 
Sporangien. 

„     4.     Phycocelis  ocellata,   Teil  eines   Sprosses  mit  einem  plurilokulären  Spo- 
rangium. 

„     5.     Pleurocladia  lacustris  mit  einem  plurilokulären  und  mehreren  uniloku- 
lären Sporangien. 


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—     197     — 

um  Berlin  (Tegeler  See,  Mariendorf,  Müggelsee)   und  Plön,  aber  sehr  un- 
beständig im  Vorkommen. 

Familie  Desinarestiaceae. 

Sprosse  mit  einer  berindeten,  grosszelligen,  gegliederten  Zentralachse, 
verzweigt,  mit  subterminalem  Yegetationspunkt.  Thallus  oft  ziemlich  lang, 
meist  fadenförmig,  seltener  flach,  meist  mit  Lang-  und  Kurztrieben,  letztere 
zuweilen  wirtelig  angeordnet. 


Übersicht  der  Gattungen. 

Lang-  und  Kurztriebe  zweizeilig.     Desmarestia. 
Kurztriebe  wirtelig.     Arthrocladia. 

Gattung  Desmarestia  Lamx. 

Thallus  fadenförmig,  zusammengedrückt  oder  flach,  band-  bis  blatt- 
förmig, zuweilen  gerippt,  mit  zweizeilig  entspringenden,  bald  gegenständigen, 
bald  abwechselnden  Zweigen,  die  als  Kurz-  und  Langtriebe  differenziert  sind. 
Sprosse  von  einer  langgliedrigen  Fadenachse  durchzogen,  welche  von  einer 
aus  sehr  ungleichen  Zellen  gebildeten  Schicht  umgeben  ist.  Fortpflanzung 
sehr  unvollkommen  bekannt.  Bei  D.  viridis  entstehen  Schwärmer  in  ver- 
grösserten,  rundlich  ellipsoidischen  Oberflächenzellen  (Unilokuläre  Sporangien). 

3388.  D.  viridis  (Muell.)  Lamour.  —  Sporochnus  viridis  Ag.  — 
Dichloria  viridis  Grev.  —  Taf.  L1YH,  Fig.  1.  —  Thallus  lebend  gelbbraun, 
an  der  Luft  rasch  spangrün  werdend,  fadenförmig,  unten  stielrund,  oben 
etwas  zusammengedrückt,  aber  von  keiner  Rippe  durchzogen,  nach  oben  ver- 
jüngt, zuletzt  haardünn,  am  Grunde  1 — 2  mm  dick,  über  fusslang  werdend, 
sehr  reich  verzweigt,  Hauptäste  abstehend,  Äste  und  Astchen  mehr  aufrecht, 
alle  zweizeilig,  gegenständig.  —  Nordsee. 

3389.  D.  acüleata  (L.)  Lamour.  —  Sporochnus  aculeatus  Ag.  — 
Taf.  LIVH,  Fig.  2.  —  Thallus  zusammengedrückt -fadenförmig  mit  zarter 
Mittelrippe,  lederig-knorpelig,  am  Grunde  stielrundlich,  2 — 3  mm  dick,  sehr 
lang,  50 — 150  cm,  zwei-  bis  dreifach  fiederästig,  mit  abwechselnden  oder 
seltener  stellenweise  opponierten  zahlreichen  Ästen,  in  der  Jugend  mit  ab- 
wechselnden oder  opponierten,  bis   5  mm   langen  Haarbüscheln  besetzt,  an 

Erklärung  zu  Tafel  LIY  H. 
Fig.  1.     Desmarestia  viridis,  nat.  Gr. 
T     2.  „  acüleata,  nat.  Gr. 


—     198     — 

deren  Stelle  später  dorn  artige,  pfrieniförraige  Ästchen  treten.  Alle  Äste 
aufrecht,  rutenförmig,  oft  sehr  verlängert.  Farbe  junger  Pflanzen  hell-grün- 
braun, älterer  duukel-olivbraun.  —  Nordsee. 

3390.  D.  ligulata  (Lightf.)  Lamour.  —  Sporochnus  ligulatus  Ag.  — 
Desraarestia  Dresnayi  Lam.  —  Larainaria  ligulata  Hook.  —  Thallus  1 — 2  m 
lang,  flach,  hautartig,  schmal  linear,  5—20  mm  breit,  mit  deutlicher,  aber 
schwacher  Rippe,  reich  zwei-  bis  vierfach  gegenständig  gefiedert,  gelblich- 
LT*ün  bis  olivenbraun.  Fiedern  dichtstehend,  ebenso  wie  die  Fiederchen  mit 
nach  beiden  Enden  verschmälertem  mittleren  Teil  und  zarter  Mittelrippe, 
am  Rande  mit  opponierten  Fadenbüscheln,  die  später  verschwinden  und  nur 
in  Form  von  zarten  Zähnchen  angedeutet  bleiben.  —  Nordsee. 


Gattung  Arthrocladia  Duby. 

Thallus  stielrund,  fadenförmig,  wiederholt  verzweigt,  mit  gegenstän- 
digen oder  abwechselnden  Langtrieben  und  in  mehrgliedrigen  Wirtein  ent- 
springenden Kurztrieben.  Sprosse  von  einer  gegliederten,  grosszelligen 
Zentralachse  durchzogen,  Gewebemantel  aus  aussen  kleinen,  innen  grösseren, 
fast  gleichförmigen  cylindrisch  prismatischen  Zellen  bestehend.  Sporangien 
aus  schwach  angeschwollenen  Ketten  rosenkranzförmig  aufgetriebener,  zwei- 
zeiliger Glieder  gebildet,  die  auf  der  Innenseite  der  Kurztriebe  stehen.  Jede 
entlässt  die  in  ihr  gebildeten  Schwärmer  durch  eine  besondere  Öffnung. 

3391.  A.  villosa  (Huds.)  Duby.  —  Conferva  villosa  Huds.  —  Spo- 
rochnus villosus  Ag.  —  Arthrocladia  septentrionalis,  australis  Kg.  —  A.  dal- 
matica  Zanard.  —  Taf.  LIV  J,  Fig.  1.  —  Thallus  olivengelb,  10 — 60  cm  und 
darüber  lang,  stielrund,  fadenförmig,  am  Grunde  bis  ca.  1  mm  dick,  entfernt 
ein-  bis  dreifach  fiederästig.  Langtriebe  meist  gegenständig,  selten  ab- 
wechselnd, abstehend.  Kurztriebe  wirtelig,  an  etwas  angeschwollenen  Knoten, 
1 — 4  mm  lang,  nach  der  Spitze  zu  gedrängt,  sonst  in  Abständen  von  ca. 
1  mm  entspringend,  sehr  zart,  einen  dünnen,  wolligen  Flaum  um  die  Stämm- 
chen und  Äste  bildend.  Plurilokuläre  Sporangien  etwa  15  ^  dick,  einreihig 
gefächert,  verschieden  lang.  —  Nordsee.  —  Die  A.  australis  (Kg.)  Hauck 
=  A.  australis  Kg.  unterscheidet  sich  nur  undeutlich  durch  regelmässig  ab- 
wechselnde Fiederung.  ■ —  Adriatisches  Meer. 


Familie  Scytosiphonaceae. 

Thallus  aus  meist  kräftigeren  Sprossen  bestehend,  die  verwachsen  aus 
mehrreihigen  Fäden  bestehen  oder  einen  kompakten  GewebskÖrper  bilden. 
Bildung  ausgesprochener  Assimilationsfäden   fehlt  meist.     Fortpflanzung  im 


—     199     — 

allgemeinen  der  der  Ectocarpaceen  ähnlich,  aber  mit  meist  nicht  vortretenden 
Sporangien.     Eine  gegliederte  Zentralachse  ist  nicht  vorhanden. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  rundlich-blasenförmig.     Colpomenia. 
Thallus  stielrundlich,  faden-  oder  bandförmig.     2. 

2.  Thallus  meist  gänzlich  unverzweigt.     3. 

Thallus  stets  (wenn  auch  oft  spärlich)  verzweigt.     10. 

3.  Thallus  flach,  bandartig.     4. 

Thallus  stielrund,  oder  wenn  abgeflacht,  hohl.     6. 

4.  Zellen    der    äusseren    Schichten    erheblich    kleiner    als    die    der    inneren. 

Phyllites. 
Äussere  Zellschichten  nicht  wesentlich  von  den  inneren  verschieden.     5. 

5.  Haare  zerstreut  stehend.     Desinotrichuni. 
Haare  büschelig.     Punctaria. 

6.  Thallusspitzen  mit  deutlich  erkennbarer  Scheitelzelle.     Delamarea. 
Thallus  ohne  deutliche  Scheitelzellen.     7. 

7.  Thallus     aus    gleichförmigem     parenchymatischem     Gewebe     bestehend. 

Lithosiphon. 
Thallus  aussen  kleinzelliger.     8. 

8.  Thallus  sehr  lang,  strangförmig.     Chorda. 
Thallus  kürzer,  deutlich  hohl.     9. 

9.  Thallus  dünn,  röhrenförmig.     Scytosiphon. 
Thallus  dick,  sack-  oder  darmartig.     Asperococcus. 

10.  Thallus  hohl.     11. 

Thallus  solid.     14. 
IL  Thallus  mit  deutlicher  Scheitelzelle.     12. 

Thallus  ohne  deutliche  Scheitelzelle.     13. 

12.  Fertile  Sprossabschnitte  mit  lockerer  Aussenschicht.     Gobia. 

Fertile    Sprossabschnitte    mit    dicht    parenchymatischer     Aussenschicht. 
Dictyosiphon. 

13.  Nur  multilokulare  Sporangien  bekannt.     Stictyosiphon. 
Uni-  und  multilokulare  Sporangien  bekannt.     Striaria. 

14.  Aufrechte  Fäden  aus  kriechendem  Basalfaden  entspringend.  Myriotrichia. 
Kriechender  Basalfaden  fehlt.     15. 

15.  Fäden  aus  einer  Scheibe  entspringend.     16. 
Fäden  mit  Rhizoiden  haftend.     17. 

16.  Unilokuläre  Sporangien  unbekannt.     Pogotrichum. 
Multilokulare  Sporangien  nicht  sicher  bekannt.     Istmoplea. 


—     200     — 

17.  Chromatophoren  je  8 — 10  in  einer  Zelle.     Kjellimmia. 

Chromatophoren  einzeln  oder  zu  wenigen  in  einer  Zelle.     Phloeospora. 

Gattung  Desmotrichum  Kg. 

Thallus  aus  einem  unverzweigten  Zellfaden  oder  einem  zwei-  bis  vier- 
schichtigen, unten  verschmälerten,  nach  oben  bandartig  verbreitertem  Ge- 
webskörper  bestehend  und  an  der  Basis  mit  verfilzten  Rhizoiden  fest- 
sitzend, an  jüngeren  Teilen  mit  später  abfallenden  Haaren.  Unilokuläre 
Sporangien  rundlich,  eingesenkt,  aus  je  einer  Oberflächenzelle  entstehend, 
zerstreut.  Multilokulare  Sporangien  kegel-  oder  spindelförmig,  aussen  an- 
sitzend, zuweilen  kurz  gestielt  oder  eingesenkt.     Paraphysen  fehlen. 

3392.  D.  undulatum  (J.  Ag.)  Reinke.  —  Punctaria  undulata  J.  Ag. 
—  P.  laminarioides  Crouan.  —  P.  latifolia  var.  Zosterae  Le  Jol.  —  Diplo- 
stromium  tenuissimum  Kg.  —  Desmotrichum  balticum  Kg.  —  Zonaria  tenu- 
issima  Ag.  —  Taf.  LIVJ,  Fig.  2,  3.  —  Sprosse  überaus  verschieden  gross, 
meist  etwa  6  cm  lang  und  dann  mitunter  regelmässig  spiralig  gekrümmt 
seltener  niedrig,  kaum  1  cm  hoch,  etwas  gesellig,  flach  linear,  im  Querschnitt 
zwei-  bis  vierschichtig.  Chromatophoren  in  jüngeren  Pflanzen  oval  oder 
biskuitförmig,  etwa  zehn  in  jeder  Zelle,  in  älteren  unregelmässig,  bandförmig 
oder  selbst  etwas  verzweigt.  Unilokuläre  Sporangien  einzeln,  selten  gehäuft, 
seltener  als  plurilokuläre,  mit  der  Spitze  etwas  warzenartig  vortretend. 
Plurilokuläre  Sporangien  kugelig  mit  zahlreichen  Fächern.  —  Nordsee  auf 
Zostera  marina.   —  Sehr  vielgestaltig. 

3393.  D.  balticum  Kg.  —  Taf.  LIVJ,  Fig.  4.  —  Thallus  aus  einem 
einzelnen  Zellfaden  von  1 — 10  mm  Länge  bestehend  mit  einzelnen  Längs- 
teilungen  der  Zellen,  selten  durchweg  zwei-  bis  vierzellreihig  oder  selbst 
zweischichtig  und  dann  der  vorigen  Art  sehr  ähnlich.  Unilokuläre  Sporangien 
unbekannt,  plurilokuläre  meist  papillenförmige,  konische  Protuberanzen  mit 
breiter  Basis,  dem  vegetativen  Thallus  aufsitzend  oder  interkalar  durch  Um- 
wandlung von  Thalluszellen  entstehend.  —  Westliche  Ostsee  an  Meeres- 
pflanzen und  an  Cynthia  und  Flustra. 

3394.  D.  scopulorum  Reinke.  —  Taf.  LIVJ,  Fig.  5.  —  Millimeter- 
hohe unverzweigte  Zellfäden,  grösstenteils  einreihig,  doch  stets  mit  einzelnen 

Erklärung  zu  Tafel  LIVJ. 

Fig.  1.     Arthrocladia  villosa,  multilokulare  Sporangien. 

„     2.     Desmotrichum  undulatum,  nat.  Gr. 

„     3.  ,,  Thallusquer8chnitt  vergr. 

„4.  .,  balticum. 

„     5.  „  scopulorum  nach  Reinke,  Teil  eines  Pflänzchens  mit  pluri- 

lokulären  Sporangien. 


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Y  //fr. )/////<'//  r/rrr/Y. 


—     201     — 

Längswänden  im  Thallus.  Plurilokuläre  Sporangien  sitzend  oder  gestielt, 
selten  mit  dem  unteren  Teil  dem  Thallus  eingesenkt,  an  der  Basis  meist 
schmäler  als  in  der  Mitte.  —  An  Steinen  der  Litoralregion  in  der  west- 
lichen Ostsee  (Reinke). 

Gattung  Punctaria  Grev. 

Thallus  flach,  band-  oder  blattförmig,  am  Grunde  stielartig  und  mit 
Haftscheibe  festsitzend,  erwachsen  vier-  bis  siebenschichtig  mit  büschelweise 
in  flachen  Vertiefungen  stehenden  Haaren.  Unilokuläre  Sporangien  rundlich, 
eingesenkt,  zerstreut,  multilokulare  kurz  prismatisch,  mit  dem  Scheitel 
papillenartig  vorgewölbt,  mehrreihig  gefächert,  ebenso  wie  die  unilokulären 
aus  je  einer  Oberflächenzelle  entstehend,  eingesenkt,  mit  freiem  Scheitel,  in 
Gruppen  vereinigt.     Paraphysen  fehlen. 

3395.  P.  latifolia  Grev.  —  P.  debilis  Kg.  —  Laminaria  debilis 
Harv.  —  Phycolapathum  debile  Kg.  —  Taf.  LIVK,  Fig.  1;  Taf.  LIVL, 
Fig.  1.  —  Thallus  dünnhäutig,  10 — 40  cm  lang,  gelblich-olivgrün,  1 — 10  cm 
breit,  länglich-lanzettlich,  eirund  oder  queroval,  mit  keilförmiger,  gerundeter 
oder  herzförmiger  Basis  in  einen  dünnen,  2 — 4  mm  langen  Stiel  übergehend. 
Sporangien  einzeln  oder  meist  in  kleinen  punktförmigen,  dunkler  gefärbten 
Gruppen.  Haare  zart,  farblos,  mit  blossem  Auge  nicht  er]  cnnbar,  büschelig. 
—  Adriatisches  Meer. 

3396.  P.  plantaginea  (Roth.)  Grev.  —  Zonaria  plantaginea  Ag.  — 
Laminaria  plantaginea  Ag.  —  Phytolapathum  plantagineum  Kg.  —  Thallus 
bräunlich,  fast  ebenso  lang  als  die  vorige,  aber  meist  nur  halb  so  breit, 
ziemlich  derb  lederartig,  zäh,  verkehrt  eiförmig-lanzettlich,  1—8  cm  lang, 
allmählich  in  einen  Stiel  übergehend.  Haare  ziemlich  dickwandig,  in  Büscheln, 
die  dem  blossen  Auge  als  dunklere  Punkte  erscheinen.  —  Nordsee. 

Gattung  Pogotrichum  Reinke. 

Thallus  aus  einer  einschichtigen,  dem  Substrat  aufliegenden  basalen 
Scheibe   und   von   dieser   ausgehenden  aufrechten,  büschelförmig  beisammen- 

Erklärung  zu  Tafel  LIVK. 

Fig.  1.     Punctaria  latifolia,  Teil  eines  Thallusquerschnittes. 
„     2.     Pogotrichum  filiforme  nach  Reinke,  einreihiger,  dünner  Faden  mit  pluri- 

lokulären  Sporangien.     Vergr.  400. 
r     3.  ,,  ,,         Thallusquerschnitt  nach  Reinke,  Vergr.  400. 

„     4.  „  .,         mehrreihiges  Thallusstück  nach  Reinke,  Vergr.  200. 

„     5.     Isthmoplea  sphaerophora,  nat.  Gr. 

„     6.  ,,  ,,  Teil  eines  Sprosses  mit  unilokulären  Sporangien, 

vergrössert. 


—     202     — 

stehenden  mehrzellreihigen  Sprossen  bestehend.  Wachstum  derselben  inter- 
kalar,  Bau  radiär,  aus  einer  oder  meist  mehreren  Längsreihen  von  Zellen 
zusammengesetzt.  Multilokulare  Sporangien  interkalar  in  den  aufrechten 
Sprossen,  aus  einigen  äusseren  oder  sämtlichen  Zellen  im  Querschnitt  gebildet. 

3397.  P.  filiforme  Reinke.  —  Taf.  LIV  K,  Fig.  2—4.  —  Raschen 
10 — 30  mm  lang.  Faden  von  einschichtiger  Basalscheibe  sich  erhebend, 
15 — 60  fx  breit.  Haare  fehlen.  Nur  plurilokuläre  Sporangien  bekannt.  — 
Helgoland,  auf  Laminaria  saccharina. 

Gattung  Isthmoplea  Kjellm. 

Pinselige  kleine  Büschel  aus  einer  Haftscheibe  von  geringer  Ausdeh- 
nung und  aufrechten,  verzweigten  Zellreihen  mit  interkalarem  Wachstum 
bestehend,  welche  später  mehrreihig  werden.  Chromatophoren  zahlreich, 
klein  scheibenförmig.  Unilokuläre  Sporangien  fast  kugelig,  meist  paarweise 
opponiert  an  jüngeren,  einreihigen  Astchen  entstehend,  an  älteren,  mehr- 
reihigen durch  Auswachsen  einer  beliebigen  Oberflächenzelle  meist  einzeln 
entstehend. 

3398.  I.  sphaerophora  (Carm.)  Kjellm.  —  Ectocarpus  sphaerophorus 
Carm.  —  E.  cruciatus  Ag.  —  Capsicarpella  sphaerophora  Kjellm.  —  Taf. 
LIVK,  Fig.  5,  6.  —  Fäden  wiederholt  dicht  verzweigt  mit  gegenständigen 
Astchen.  Zellen  cylindrisch,  */2 — l^mal  so  lang  als  breit.  Sporangien 
40 — 50  /u,  die  sporangientragenden  einreihigen  Äste  13—20  /u,  die  mehr- 
reihigen Stämmchen  40 — 50  fx  dick.  Pfiänzchen  2 — 4  cm  hoch,  büschelig, 
oliv-  oder  gelbbraun.  —  Helgoland,  auf  Florideen. 


Gattung  Lithosiphon  Harv. 

Thallus  fadenförmig  aus  fast  gleichförmig  parenchymatischem  Zell- 
gewebe bestehend,  nach  dem  Grunde  zu  verjüngt  und  mit  Haftscheibe  fest- 
sitzend, mit  zerstreuten  Haaren.  Unilokuläre  Sporangien  vereinzelt,  multi- 
lokulare vereinzelt,  vier-  bis  achtfächerig,  aus  je  einer  Oberfiächenzelle  ent- 
stehend, eingesenkt,  mit  freiem  Scheitel,  den  sterilen  Zellen  sehr  ähnlich. 
Paraphysen  fehlen. 

3399.  L.  pusillus  (Carm.)  Harv.  —  Chlorosiphon  pusillus  Harv.  — 
Punctaria  pusilla  Crouan.  —  Thallus  fadenförmig,  einfach,  4 — 12  cm  lang, 
borstendick,  steif  oder  gebogen,  die  Wirtspflanze  dichtrasig  überziehend  oder 
einzeln  mit  sehr  zarten,  farblosen,  wirtelig  gestellten  Fäden.  Einfächerige 
Sporangien  fast  kugelig,  mehrfächerige  vier-  bis  achtfächerig.  —  Nordsee, 
Kattegatt. 


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—     203     — 

3400.  L.  Laminariae  (Lyngb.)  Harv.  —  Desmotrichuni  Laminariae 
Kg.  —  Chlorosiphon  Laminariae  Harv.  —  Asperococcus?  Laminariae  J.  Ag. 

—  Punctaria  Laminariae  Crouan.  —  Thallus  in  kleinen  2 — 12  mm  hohen, 
dichten,  aufrechten  Büscheln.  Fäden  zahlreich  aus  gemeinsamer  Basis  ent- 
springend, einfach,  kaum  haardick  mit  zerstreuten  hyalinen  Haaren.  Ein- 
fächerige Sporangien  rundlich- elliptisch.  —  Nordsee. 

Gattung  Stictyosiphon  Kg. 

Thallus  hohl,  dünnhäutig,  wiederholt  allseitig  verzweigt,  mit  abwech- 
selnden, gegenständigen  oder  stellenweise  wirtelig  entspringenden  Zweigen. 
Thalluswand  aus  zwei  oder  drei  Zellagen  gebildet,  von  denen  die  inneren 
viel  grösser  und  rundlich,  die  äusseren  kleiner  und  fast  viereckig  sind. 
Sporangien  nur  multilokular.     Sonst  mit  Phloeospora  übereinstimmend. 

3401.  St.  adriaticus  Kg.  —  Taf.  LIVL,  Fig.  2.  —  Thallus  10—50  cm 
lang,  am  Grunde  0,3  bis  etwa  1  mm  dick,  blass  olivgrün,  schlaff,  in  Rasen, 
reich  verzweigt  mit  verlängerten,  abwechselnden  oder  gegenständigen,  zu- 
weilen wirteligen  Asten  und  Astchen;  letztere  zuletzt  haardünn  (Unilokuläre 
Sporangien  giebt  Hauck  an;  einzeln  oder  zu  zwei  bis  fünf  vereinigt,  halb 
hervorbrechend  oder  fast  eingesenkt,  zahlreich  über  den  Thallus  ausgesät). 
Thallus  aussen  mit  kleinen,  fast  viereckigen  Zellen;  die  innere  (oder  zwei 
innere)  Zeillagen  bestehen  aus  grösseren,  rundlichen  Zellen.  —  Adriatisches 
Meer,  an  grösseren  Algen. 

Gattung  Phloeospora  Aresch. 

Thallus  fadenförmig,  verzweigt,  von  mittlerer  Grösse,  meist  büschelig 
zusammenstehend  und  mit  Wurzelfaden  haftend,  solid  oder  am  Grunde  mit 
engem  Hohlraum,  oben  mehr  oder  weniger  deutlich  gegliedert,  teilweise  ein- 
reihig oder  schliesslich  ganz  aus  einem  parenchymatischen  Gewebskörper 
gebildet,  dessen  innere  Schichten  aus  gestreckten  prismatischen  Zellreihen 
bestehen.  Chromatophoren  bandförmig,  einfach  oder  spärlich  verzweigt,  ein- 
zeln oder  zu  wenigen  in  jeder  Zelle.  Wachstum  interkalar.  Sporangien 
durch  L'mbildung  je  einer  Aussenzelle  entstehend,  unregelmässig  zerstreut, 
oft  in  Menge  bei  einander  liegend.     Mit  Stictyosiphon  nahe  verwandt. 

3402.  Phl.  tortilis  (Rupr.)  Aresch.  —  Stictyosiphon  tortilis  Reinke. 

—  Scytosiphon  tortilis  Rupr.  —  Dictyosiphon  tortilis  Gobi.   —  Taf.  LIVM, 


Erklärung  zu  Tafel  LIVL. 
Fig.  1.     Punctaria  plantaginea. 
„     2.     Stictyosiphon  adriaticus. 


—     204     — 

Fig.  1 — 3.  —  Thallus  fadenförmig,  büschelig,  olivgrün  oder  schwärzlich- 
olivgrün,  sehr  dicht  unter  sich  mit  den  Verzweigungen  verflochten,  wieder- 
holt seitlich  verzweigt,  nur  an  den  dickeren  Stellen  hohl.  Plurilokuläre 
Sporangien  nach  der  Entleerung  ohne  Zwischenwände.  Zweige  und  Zweig- 
chen schräg  bis  fast  horizontal,  meist  opponiert  und  mit  gegenständigen 
Haaren.  —  Ostsee,  Nordsee. 

3403.  Pill,  subarticulata  Aresch.  —  Stictyosiphon  subarticulatus 
Reinke.  —  Scytosiphon  foeniculaceus  Lyngb.  —  Aphanarthron  latuni  J.  Ag. 
—  Thallus  schmutzig-gelblich,  sehr  reich  verzweigt,  nur  stellenweise  hobl. 
Zweige  und  Zweigchen  abstehend,  selten  gegenständig,  ohne  Haare.  Von 
der  vorigen  Art  kaum  zu  trennen.  —  Ostsee,  Nordsee. 


Gattung  Scytosiphon  Ag. 

Thallus  faden-  bis  röhrenförmig,  einfach  oder  verzweigt  im  Bau  der 
Gattung  Colpomenia  verwandt.  Multilokulare  Sporangien  eine  die  Thallus- 
oberfläche  zusammenhängend  oder  in  einzelnen  Flocken  überziehende  Schicht 
bildend,  Paraphysen  vorhanden  oder  fehlend,  einzellig  verkehrt  ei-  bis  birn- 
förmig,  zerstreut  zwischen  den  Sporangien  stehend. 

3404.  Sc.  lomentarius  (Lyngb.)  J.  Ag.  —  Chorda  lomentaria  Lyngb. 
—  Ch.  fistulosa  Zanard.  —  Ch.  filurn  var.  fistulosa  Kg.  —  Scytosiphon 
fistulosus  Ag.  —  Sc.  Filum  var.  fistulosus  und  lomentarius  Ag.  —  Taf.  LIV  M, 
Fig.  4.  —  Thallus  10 — 60  cm  lang,  1 — 10  mm  dick,  nach  beiden  Enden 
verjüngt,  oft  etwas  gliederartig  eingeschnürt,  cylindrisch,  olivbraun  oder 
gelbbraun,  derb,  in  der  Jugend  mehr  grün  und  viel  zarter.  Sporangien  von 
Paraphysen  begleitet.  —  Nordsee,  Ostsee,  Adriatisches  Meer. 

3405.  Sc.  pygmaeus  Reinke.  —  Kleine  Büschel,  deren  Fäden 
5 — 10  mm  lang  und  höchstens  0,1  mm  dick  sind.  Aus  einem  verzweigten, 
kriechenden,  einreihigen  Protonema  erhebt  sich  eine  dickere,  aufrechte  Zell- 
reihe, welche  durch  interkalare  Querteilung  in  die  Länge  Avächst,  aus  der 
Endzelle  entspringt  ein  dünneres,  farbloses  Haar.  Später  treten  in  der  jungen 
Thallusanlage  Längswände  auf,  das  interkalare  Wachstum  des  Thallus  dauert 
zunächst  aber  an,  um  dann  in  basipetaler  Richtung  zu  erlöschen.  In  jeder 
Zelle  befindet  sich  ein  grosser  plattenförmiger  Chromatophor.  Aus  der  Basis 
entspringen  gegliederte  Wurzelhaare;  aus  einer  Oberflächenzelle  gewöhnliche 
Haare.  Die  Sporangien  entstehen  nur  aus  gruppenweise  beisammenliegenden 
oder  vereinzelten  Zellen,  welche  durch  unveränderte  Rindenzellen  von  ein- 
ander getrennt  sind.     Paraphysen  fehlen  (Reinke).  —  Westlich  Fehmarn. 


—     205     — 

Gattung  Kjellmania  Rke. 

Thallus  fadenförmig,  verzweigt,  einzeln  oder  in  kleinen  Büscheln,  1  —  5  cm 
lang,  durch  Rhizoiden  haftend,  selten  einfach,  nur  anfangs  aus  einer  Zell- 
reihe bestehend,  die  durch  interkalare  Teilungen  in  die  Länge  wächst,  später 
auch  durch  längs  und  schief  gerichtete  Wände  mehrreihig  wird.  Auf  den 
Endzellen  und  stellenweise  auch  seitlich  steht  ein  dünneres,  farbloses  Haar. 
Chromatophoren  acht  bis  zehn  in  jeder  Zelle,  kleine  biskuitförmige  Platten. 
Multilokulare  Sporangien  von  zweierlei  Art:  1.  interkalare  meist  an  be- 
sonderen Individuen  entwickelt  und  zwar  in  den  dünneren,  einreihigen  Ästen, 
durch  Bildung  zahlreicher  Längs-  und  Querwände  rein  interkalar  aus  den 
Thalluszellen  hervorgehend.  Meist  liegen  diese  interkalaren  Sporangien  zu 
mehreren  (bis  zu  elf)  hintereinander  im  Faden,  dahinter  meist  wieder  vege- 
tative Zellen.  2.  Sorus-Sporangien  entspringen  gruppenweise  und  stehen 
in  unregelmässig  warzenförmigen  Sori  sowohl  an  der  dickeren  Hauptachse 
als  an  den  einreihigen  Zweigen. 

3406.  Kj.  sorifera  Rke.  —  Taf.  LIVM,  Fig.  5.  —  Kleine,  mit 
kürzeren  Seitenästchen  besetzte  oder  auch  fast  unverzweigte  Fäden  von 
1 — 5  cm  Länge.  Thallus  anfangs  aus  einer  durch  interkalare  Querteilung 
in  die  Länge  wachsenden  einfachen  Zellreihe  bestehend,  deren  Endzelle  ein 
dünneres,  farbloses  Haar  trägt;  ähnliche  Haare  auch  seitlich.  Zweige  in 
derselben  Weise  wie  der  Hauptstamm  entwickelt.  —  An  Steinen  und  grösseren 
Algen  in  der  Ostsee. 

Gattung  Phyllitis  Kg. 

Thallus  band-  oder  blattförmig,  am  Grunde  kurz  gestielt,  solid,  seltener 
stellenweise  hohl,  Zellen,  von  innen  nach  aussen  an  Grösse  abnehmend.  Multi- 
lokulare Sporangien  auf  der  Thallus  Oberfläche  zuerst  in  getrennten  Flecken, 
die  aber  schliesslich  zu  einer  fast  die  ganze  Thallusoberfläche  überziehenden 
Schicht,  zusammenfliessen.  Paraphysen  fehlend.  Im  übrigen  schliesst  sich 
die  Gattung  eng  an  Scytosiphon  an. 

3407.  Ph.  Fascia  (Muell)  Kg.  —  Laminaria  Fascia  Ag.  —  Phyllitis 
caespitosa  Le  Jol.  —  Taf.  LIVN,  Fig.  2.  —  Thallus  olivengelb,  linear,  lan- 
zettlich, länglich  oder  verkehrt-eirund,  5 — 30  cm  lang,  1 — 6  cm  breit,  am 
Grunde  allmählich  oder  plötzlich  in  einen  flachen,  dünnen  Stiel  verschmälert, 
am  oberen  Rande  zuweilen  etwas  ausgenagt,  bei  breiteren,  blattartigen  Formen 
gewöhnlich  leicht  faltig,  am  Rande  stellenweise  wellig.  Gesellig  wachsend. 
Hauck  unterscheidet  folgende,  jedoch  nicht  scharf  getrennte  Formen:  — 
a.  Fascia  Hauck.  Thallus  5 — 15  cm  lang  und  1 — 10  mm  breit,  bandförmig, 
gegen  die  Basis  allmählich  verschmälert.  Die  schmalen  Formen  meist  ge- 
dreht,   die    breiteren    oft    wellig.    —    Nordsee.    —   ß.   caespitosa    (J.  Ag.) 


—     206     — 

Hauck.  Thallus  5—15  cm  lang  und  1  —  5  cm  breit,  lanzettlich,  länglich 
oder  verkehrt- eirund  (bisweilen  sichelförmig  gekrümmt),  keilförmig  in  den 
Stiel  verschmälert,  Rand  wellig.  —  Ostsee,  Nordsee,  Adriatisches  Meer.  — 
y,  debilis  (J.  Ag.)  Hauck.  Thallus  bis  30  cm  lang  und  3—6  cm  breit, 
länglich  oder  verkehrt-eirund,  an  der  Basis  plötzlich  in  einen  2 — 3  mm  langen 
Stiel  verschmälert.  —  Adriatisches  Meer. 

3408.  Ph.  zosterifolia  Rke.  —  Ph.  Fascia  Le  Joris.  —  Ilea  Fascia 
Aresch.  —  Thallus  ausgesprochen  linear,  meist  nur  bis  0,6  (selten  bis  1,5)  mm 
lang  und  bis  0,2  (selten  mehr)  mm  breit,  im  Innern  stellenweise  hohl,  am 
Grunde  ziemlich  plötzlich  in  den  Stiel  verschmälert.  —  Kieler  Bucht. 

3409.  Ph.  flliformis  Batt.  —  Thallus  1—2  cm  hoch,  sehr  schmal 
linear  oder  fadenförmig,  olivgrün,  im  Alter  gelblich.  Plurilokuläre  Spo- 
rangien  etwa  37  ii  lang,  7  fx  breit.  —  Helgoland. 

Gattung  Delamarea  IIa  r. 

Thallus  fadenförmig,  cylindrisch,  röhrenförmig,  einfach,  mit  einer,  herab- 
laufende gegliederte  Rhizoiden  aussendenden  Haftscheibe  festsitzend,  aus  zwei 
verschiedenen  Schichten  gebildet;  die  inneren  Zellen  grösser,  nach  der  Peri- 
pherie zu  kleiner  werdend,  die  äusseren  in  grosse,  ungegliedert  eiförmig- 
kolbige,  unter  sich  freie  Assimilationsschläuche  umgebildet.  Unilokuläre 
Sporangien  kugelig  oder  eiförmig,  gross,  zwischen  den  Assimilationsschläuchen 
über  die  ganze  Thallusoberfläche  zerstreut,  plurilokuläre  kugelig. 

3410.  D.  attenuata  (Kjellm.)  Rosenv.  —  D.  paradoxa  Hariot.  — 
Scytosiphon  attenuatus  Kjellm.  —  Physematoplea  attenuata  Kjellm.  — 
Taf.  LIVO,  Fig.  1.  —  Thallusfäden  gesellig,  fadenförmig,  gedreht,  am  Grunde 
verschmälert,  fast  haarförmig.  Unilokuläre  Sporangien  30 — 60  fx  lang, 
18 — 14  ix  breit.  Assimilationsschläuche  länglich  oder  cylindrisch-keulenförmig, 
60 — 120  Li  lang,  30 — 55  lx  breit,  untermischt  mit  langen,  hyalinen,  geglie- 
derten Haaren.  Thallus  5 — 8  cm  hoch,  bis  1,5  mm  dick,  trocken  braun.  — 
Helgoland. 

Gattung  Gobia  Reinke. 

Thallus  fast  röhren-  oder  darmförmig,  bisweilen  unregelmässig  auf- 
getrieben, sehr  weich,  schleimig  und  schlüpfrig,  meist  nur  spärlich  ver- 
zweigt, mit  gleichartigen  Zweigen,  nur  anfangs  mit  Scheitelwachstum,  bald 
nur  interkalar  wachsend.  Die  Sporangien  entstehen  aus  Subkortikalzellen, 
die  benachbarten  Zellen  sprossen  zu  kurzen  zwei-  bis  dreigliedrigen,  zum  Teil 
sich  gabelnden  Assimilationsfäden  aus.  Thallus  mit  langen  gegliederten  Haaren. 

3411.  G.  baltica  (Gobi)  Reinke.  —  Cladosiphon  balticus  Gobi.  — 
Einzige  Art.     An  Steinen  und  Muscheln  in  der  Ostsee. 


—     207     — 

Gattung  Dictyosiphon  Grev. 

Thallus  fadenförmig,  mehr  oder  weniger  hohl,  spärlich  bis  wiederholt 
allseitig  verzweigt,  meist  mit  verlängerten  Hauptzweigen.  Wachstum  nur 
anfangs  durch  eine  terminale  Scheitelzelle,  später  ausschliesslich  interkalar. 
Aus  einzelnen  Subkortikalzellen  gehen  durch  Vergrösserung  unilokuläre  Spo- 
rangien  hervor,  die  übrigen  Subkortikalzellen  bilden  durch  wiederholte  Tei- 
lungen in  tangentialer  und  radialer  Richtung  eine  geschlossene  Rindenschicht, 
in  welche  die  Sporangien  dann  eingesenkt  erscheinen.  Haare  zerstreuter 
oder  dichter. 

3412.  D.  hippuroides  (Lyngb.)  Kg.  —  Scytosiphon  hippuroides 
Lyngb.  —  Sc.  tomentosus  Fl.  dan.  —  Dictyosiphon  ramellosus  J.  Ag.  — 
Thallus  meist  nur  am  Grunde  hohl,  verlängert,  fadenförmig,  ziemlich  steif, 
mehr  oder  weniger  dicht  verzweigt.  Zweige  fast  gleichlang,  zerstreut.  Äste 
II.  und  III.  Ordnung  tragend.  Zellen  der  Rindenschicht  am  Grunde  reihen- 
artig angeordnet,  mit  braunem  Zellinhalt,  die  im  inneren  Teil  des  Lagers 
bedeutend  grösser  mit  dicker  Membran.  Sporangien  oval,  oft  vollständig 
eingesenkt.  Der  dunkel-olivbraune,  trocken  schwärzliche  Thallus  wird 
10 — 30  cm  hoch.  —  Ostsee,  Nordsee. 

3413.  D.  foeniculaceus  (Huds.)  Grev.  —  D.  foeniculaceus  ß.  Aresch. 
—  Stictyosiphon  foeniculaceus  Ag.  —  Taf.  LIVM,  Fig.  6.  —  Thallus  am 
Grunde  röhrig  hohl,  nach  oben  zu  stellenweise  solid,  verlängert,  reich  ver- 
zweigt, mit  abwechselnden  oder  stellenweise  opponierten,  wiederholt  ver- 
zweigten Ästen.  Zellen  der  zarten  Rindenschicht  klein,  von  oben  gesehen 
eckig-quadratisch  oder  abgerundet  mit  zart  gelblichem  Inhalt,  die  des  inneren 
Lagers  kleiner  und  zartwandiger.  Sporangien  mehr  an  der  Oberfläche  liegend, 
elliptisch  oder  kugelig.  Der  gelblich- olivgrüne  Thallus  wird  30  cm  bis  1  m 
lang  und  200 — 500  fi  dick,  ist  rasig-verworren  und  in  verschiedener  Weise 
verzweigt  und  mit  Haaren  besetzt.  —  var.  filiform is  Rke.  hat  eine  hell- 
gelblich-weisse  Färbung  und  gleichmässig  dünne  Äste;  die  ganze  Pflanze  ist 
sehr  dicht  mit  langen  Haaren  besetzt,  auch  auf  der  Scheitelzelle  steht  ein 
solches  Haar.  —  var.  flaccidus  Aresch.  (als  Art).  Kleiner  olivgrün- 
gelblich, aufgeblasen  röhrig,  nur  in  den  Endverzweigungen  solid,  sehr  reich 
verzweigt;  Zweige  abwechselnd  oder  zuweilen  gegenständig,  schlaff,  wieder- 
holt verzweigt.  —  Ostsee,  Nordsee. 

3414.  1).  Chordaria  Aresch.  —  D.  finmarchicum  Foslie.  —  Coilo- 
nema  Chordaria  Aresch.  —  Taf.  LIVQ,  Fig.  3.  —  Thallus  10 — 25,  selten 
bis  60  cm  hoch,  olivbraun  mit  deutlichem,  schlaffem,  der  Länge  nach  mit 
verlängerten,  wenig  verzweigten  Ästen  besetztem  Hauptstamm,  ebenso  wie 
die   beiderseits,   besonders   an   der   Basis   verschmälerten  Zweige   röhrig   auf- 


—     208     — 

geblasen.  Zellen  der  Rindenschicht  gross,  polygonal.  Unilokuläre  Sporan- 
gien  in  der  Rindenschicht  gelegen,  von  oben  gesehen  fast  kreisrund  und 
dicht  genähert.  Auch  zur  Zeit  der  Sporangienreife  schliessen  die  Zellen  der 
Rindenschicht  dicht  zusammen.  —  An  Steinen  und  grösseren  Algen  in 
der  Ostsee. 

3415.  D.  Mesogloia  Aresch.  —  Coilonema  Mesogloia  Aresch.  — 
Thallus  schlaff,  gallertig -schlüpfrig  durch  gallertige  Verquellung  der  Zell- 
wände in  der  Rindenschicht,  mit  fast  einfachem  oder  nur  wenig  verzweigtem 
Hauptstämmchen;  auch  die  verlängerten,  am  Grunde  verjüngten  Zweige  sind 
einfach  oder  nur  hin  und  wieder  mit  Astchen  besetzt.  Zellen  der  Rinden- 
schicht eng  parenchymatisch  verwachsen,  mehr  oder  weniger  polygonal  von 
oben  gesehen,  in  Querschnitten  mit  kugelig  gerundeter  Oberfläche,  aussen 
verschleimend.  Thallus  10 — 20  cm  hoch,  oliv- gelblich.  Nimmt  eine  Mittel- 
stellung zwischen  D.  Chordaria  und  der  Gattung  Gobia  ein.  —  An  Steinen 
der  Litoralregion  in  der  westlichen  Ostsee,  Skagerrak,  Kattegatt. 


Gattung  Chorda  Stackh. 

Thallus  strangförmig,  oft  mehrere  Meter  lang,  am  Grunde  solid,  oben 
fast  röhrig  hohl,  gekammert,  von  farblosen  oder  goldgelben  Haaren  bedeckt 
und  mit  einer  runden  Haftscheibe  festsitzend;  Wachstum  interkalar.  Spo- 
rangien  in  dichten  Ständen,  zuletzt  fast  den  ganzen  Spross  ausser  den  basalen 
Teilen  bedeckend. 

3416.  Ch.  Filum  (L.)  Lam.  —  Scytosiphon  Filum  Ag.  —  Taf.  LIYO, 
Fig.  2;  Taf.  LIVP,  Fig.  1.  —  Thallus  olivbraun,  schlüpfrig,  20  cm  bis  4  m 
lang  und  dabei  2 — 6  mm  dick,  gesellig  wachsend,  nicht  selten  spiralig  ge- 
dreht, unverzweigt,  dicht  mit  keulenförmigen,  an  der  Spitze  stark  verdickten 
einzelligen,  am  Ende  gestutzten,  die  Sporangien  überragenden  Assimilations- 
schläuchen und  zerstreuten,  dünnen,  mehrzelligen  Haaren  bedeckt.  In  den 
Assimilationsschläuchen  sind  die  bandförmigen  grossen  Chromatophoren  dicht- 
gelagert, in  den  fast  farblosen  Haaren  sind  die  Chromatophoren  rudimentär. 
Einfächerige  Sporangien  30  —  50  (t  lang,  10  — 15  /i  breit,  länglich  oder 
länglich- elliptisch;  reife  plurilokuläre  Sporangien  35 — 40  fi  breit.  —  An 
geschützteren  Orten  der  Nord-  und  Ostsee. 

3417.  Ch.  tomentosa  Lyngb.  —  Scytosiphon  tomentosum  J.  Ag.  — 
Sc.  Filum  var.  tomentosum  Ag.  —  Chorda  Filum  var.  tomentosa  Aresch.  — 
Taf.  L1VO,  Fig.  3;  Taf.  LIVP,  Fig.  2.  —  Thallus  selten  über  1  m  lang, 
2 — 4  mm  dick,  am  Grunde  erheblich  dünner,  unverzweigt,  mit  Ausnahme 
eines  2 — 5  cm  langen  Basalstückes  dicht  mit  etwa  6  mm  langen  blass- 
goldgelben  Haaren    besetzt.     Assimilationsschläuche    nicht    länger    als    die 


—     209     — 

Sporangien,  keulenförmig-elliptisch,  oben  nicht  gestutzt,  sondern  gerundet, 
nicht  reicher  an  Chromatophoren  als  die  mehrzelligen  langen  Haare,  in  denen 
die  scheibenförmigen  Chromatophoren  vollkommen  ausgebildet  sind.  Spo- 
rangien ellipsoidisch,  bis  115  fx  lang,  15 — 16  fx  breit.  Die  Haare  werden 
ungefähr  20  \x  dick,  ihre  Zellen  sind  drei-  bis  viermal  so  lang  als  breit.  — 
Ostsee,  Nordsee. 


Gattung  Myriotrichia  Harv. 

Thallus  aus  einem  primären  kriechenden  Faden  und  aufrechten,  anfangs 
einzellreihigen,  später  mehrschichtigen  Sprossen  bestehend,  letztere  reich 
mit  Kurztrieben  und  langen  gegliederten  Haaren  besetzt.  Wachstum  inter- 
kalar.  Unilokuläre  Sporangien  gehen  aus  der  Umwandlung  einer  Zweig- 
anlage hervor  und  stehen  einzeln  oder  gegenständig  oder  in  Wirtein  am 
Hauptspross  oder  an  den  Zweigen,  sind  kugelig  oder  kugelig-eiförmig  und 
am  Scheitel  warzenförmig  ausgestülpt.  Multilokulare  Sporangien  einzeln 
oder  büschelig,  cylindrisch  oder  fast  spindelig,  ein-  oder  wenigreihig  ge- 
fächert. 

3418.  M.  clavaeformis  Harv.  —  Taf.  LIVO,  Fig.  4.  —  Thallus  bis 
2  cm  und  darüber  hoch,  in  schlaffen,  etwas  schlüpfrigen,  büscheligen  Ras- 
chen, olivgrün.  Aufrechte  Fäden  20 — 40  (.i  dick,  am  Grunde  verjüngt  und 
nackt,  aufwärts  mit  zu  vier  wirtelig  oder  zerstreut  entspringenden  kurzen 
Zweigen  besetzt,  die  nach  dem  Grunde  zu  nackt  und  kürzer,  nach  oben  zu 
länger  und  oft  nochmals  mit  kleineren  Astchen  besetzt  sind.  Ausserdem 
tragen  einzelne  Astchen  an  der  Spitze  lange  farblose,  gegliederte  Haare. 
Zellen  in  dem  Hauptfaden  kürzer,  in  den  Ästen  etwa  ebenso  lang,  in  den 
farblosen  Haaren  mehrmals  länger  als  breit.  Unilokuläre  Sporangien  eiför- 
mig, etwa  40  fi  im  Durchmesser,  an  den  Hauptfäden,  besonders  in  den 
Achseln  der  Zweige  sitzend.  —  Adriatisches  Meer,  Nordsee. 

3419.  M.  adriatica  Hauck.  —  Bildet  lockere,  3 — 10  mm  hohe  Ras- 
chen. Die  aufrechten  Fäden  ca.  20 — 30  /x  dick  (unterhalb  verdünnt),  ein- 
reihig gegliedert,  stellenweise  in  mehr  weniger  regelmässigen  Entfernungen 
mit  anfänglich  opponierten,  später  wirteligen,  an  der  Spitze  gedrängt  ent- 
springenden, aufrecht-abstehenden  vielfächerigen  Sporangien  und  zarten  Haaren 
besetzt,  die  beide  aus  verkürzten,  mehrzellreihigen  Gliedern  entspringen.  Die 
vegetativen  Fadenglieder  1 1/2  —  4  mal  länger  als  der  Durchmesser.  "\  iel- 
fächerige  Sporangien  cylindrisch-länglich,  ca.  30 — 40  \i  lang  und  8 — 12  ^ 
dick,  eine  Reihe  Schwärmer  enthaltend.  Einfächerige  Sporangien  unbekannt. 
—  Auf  Stilophora  rhizodes  im  Adriatischen  Meer. 

Thome-Migula,  Flora.    VI.  2.  14 


—     210     — 

Gattung  Striaria  Grev. 

Thallus  fadenförmig,  einzeln,  mit  Haftscheibe  festsitzend,  mittelgross, 
wiederholt  allseitig  verzweigt,  mit  oft  gegenständigen  Zweigen,  innen  meist 
mit  grossem  Hohlraum.  Thalluswand  meist  nur  zweischichtig,  dünnhäutig, 
innere  Schicht  mit  viel  grösseren  rundlichen,  äussere  mit  kleineren,  fast 
rechteckigen  Zellen.  Längenwachstum  interkalar.  Chrom atophoren  klein, 
scheibenförmig,  in  älteren  Zellen  etwas  bandförmig,  zu  mehreren  in  den 
Zellen.  Unilokuläre  Sporangien  durch  Umwandlung  einer  abgegliederten 
Aussprossung  einer  Thalluszelle  entstehend,  kugelig  oder  verkehrt-eiförmig, 
in  kleinen  Gruppen  beisammen  stehend,  die  zerstreut  sind  oder  dicht  stehende 
Flecke  oder  fast  regelmässige  Querbänder  bilden.  Paraphysen  dazwischen 
einzellig,  schlauchförmig,  dickwandig.  Multilokulare  Sporangien  papillen- 
förmig über  die  Thallusoberfläche  vorragend,  eiförmig  oder  prismatisch  oder 
kubisch,  durch  Vergrösserung  und  unregelmässige  Fächerung  je  einer  Aussen- 
zelle  entstehend. 

3420.    Str.  atteiiuata  (Ag.)  Grev.    —    Carmichaelia    attenuata    Grev. 

—  Solenia  attenuata  Ag.  —  Zonaria  lineolata  und  Naccariana  Ag.  ■ — 
Taf.  LIVF,  Fig.  1,  2.  —  Thallus  10—50  cm  lang  und  1—5  mm  dick,  an 
den  Spitzen  haardünn,  schlaff,  blass- olivgrünbraun,  reich  verzweigt.  Alle 
Verzweigungen,  nach  der  Basis  und  Spitze  zu  verjüngt,  verlängert,  abwech- 
selnd oder  gegenständig.  Sporangien  in  Sori  geordnet,  die  1\i — 1\%  mm  von 
einander  entfernte  Querlinien  bilden.  —  f.  crinita  (Ag.)  Hauck.  Thallus 
meist   10 — 20  cm  lang,   durchaus   äusserst  zart,   in   den   Asten   borstendick. 

—  f.  ramosissima  (Kg.)  Hauck.  Thallus  20 — 50  cm  lang,  mehr  unregel- 
mässig verzweigt.  Stämmchen  und  Hauptäste  bis  zu  1 — 2  cm  ungleich 
sackförmig  aufgetrieben,  häufig  mit  proliferierenden  Asten  und  Ästchen  be- 
setzt. Sporangiengruppen  auf  den  erweiterten  Thallusstücken  unregelmässig, 
ziemlich  dicht  ausgesät.  —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Asperoooccus  Lamx. 

Thallus  hohl,  verschiedenartig  gestaltet,  sack-  oder  darmförmig,  auch 
bandförmig,  am  Grunde  mit  kurzem,  solidem  Stiel,  durch  eine  Haftscheibe 
oder  Rhizoiden  festhaftend.  Thalluswand  dünn,  nur  aus  wenigen  nach  aussen 
kleinzelliger  werdenden  Lagen  gebildet;  äusserste  Zellschicht  das  eigentliche 
Assimilationsgewebe.  Unilokuläre  Sporangien  fast  kugelig  bis  kugelig-birn- 
förmig,  mit  zahlreichen  fast  cylindrischen,  wenig  gliedrigen  Paraphysen  zu- 
sammen in  kleinen,  scharf  begrenzten  Flecken  (Sori),  die  meist  ziemlich  dicht 
über  die  Thallusoberfläche  verteilt  sind.  Multilokulare  Sporangien  eiförmig 
oder  ellipsoidisch,  in  ähnlichen  Flecken. 


—     211     — 

3421.  A.  bullosus  Lamour.  —  A.  Turneri  Hook.  —  Encoelium  bul- 
losum  Ag.  —  E.  tenue,  utriculare  Kg.  —  E.  Gregoryi  Suhr.  —  Taf.  LIVR, 
Fig.  2.  —  Thallus  aus  kleiner  Basalscheibe  entspringend,  kurz  gestielt,  auf- 
wärts sack-  oder  darraförmig  aufgeblasen,  oft  unregelraässig  eingezogen, 
10 — 50  cm  lang  und  1 — 6  cm  dick,  häutig-zartwandig,  bräunlich-olivgrün. 
Sori  punktförmig,  klein,  rundlich,  regellos  zerstreut;  dazwischen  ein-  bis  drei- 
zellige  Paraphysen.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

3422.  A.  echinatus  (Mert.)  Grev.  —  A.  fistulosus  Hook.  —  Encoe- 
lium echinatum  Ag.  —  E.  fistulosuni  Kg.  —  Thallus  cylindrisch-keulenförmig, 
nach  der  Basis  zu  sehr  lang  verschmälert,  5 — 60  cm  lang,  1ji  mm  bis  1  cm 
dick,  bräunlich-olivgrün.  Sori  länglich,  Paraphysen  drei-  bis  vielzellig,  wie 
die  vorige  Art  meist  gesellig  wachsend.  —  Nord-  und  Ostsee.  —  var. 
filiformis  Reinke.  In  Büscheln  beisammenstehend,  10 — 40  mm  lang, 
0,1 — 0,2  mm  dick.  Thallus  der  dickeren  Individuen  hohl  mit  zwei  Zell- 
schichten, der  zartesten  aus  nur  einer  Zellreihe  gebildet,  mit  streckenweise 
auftretender  Längsteilung  in  den  Zellen;  zwischen  beiden  Extremen  finden 
sich  Übergänge.  Sporangien  ganz  vereinzelt  oder  in  querbandförmigen  Sori 
zusammen.  —  Westliche  Ostsee  auf  Fucus. 

3423.  A.  compressus  Griff.  —  Haloglossum  Griffithsianum  Kg.  — 
Taf.  LIVR,  Fig.  1.  —  Thallus  olivgelb,  10 — 40cm  lang,  linear-lanzettlich 
und  flach  zusammengedrückt,  5 — 40  mm  breit,  mit  nur  schmalem,  stellen- 
weise fast  verschwindendem  Hohlraum,  der  noch  hin  und  wieder  von  quer- 
verlaufenden Fäden  durchzogen  ist.  Sporangien  in  Sori,  die  kleine  rundliche 
oder  etwas  unregelmässige  dunklere  Flecke  bilden,  hauptsächlich  im  mitt- 
leren Teil  des  Thallus.  Plurilokuläre  Sporangien  23 — 25  fi  lang,  9 — 15  ^u 
breit.   —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Colpomenia  Derb. 

Thallus  blasenförmig  mit  zerschlitzter  oder  zusammenhängender  ge- 
schlossener, aus  zwei  verschiedenen  Gevvebsschichten  zusammengesetzter  Wand ; 
innere  Schicht  aus  einigen  Lagen  grösserer  rundlicher,  äussere  aus  einer 
Lage  kleiner  quadratischer  oder  fünfeckiger  Zellen  gebildet.  Zwischen  den 
anfangs  unter  sich  verbundenen  cylindrisch-prismatischen  multilokularen 
Sporangien,  die  kleine  über  den  Thallus  zerstreute  Sori  bilden,  stehen  ein- 
zellige keulenförmige  Paraphysen. 

3424.  C.  sinuosa  (Roth.)  Derb,  et  Sol.  —  Hydroclathrus  sinuosus 
Zanard.  —  Asperococcus  sinuosus  Bory.  —  Encoelium  sinuosum  Ag.  — 
Zonaria  sinuosa  Ag.  —  Taf.  LIVR,  Fig.  3.  —  Thallus  olivgelb,  blasig-hohl, 
halbkugelig,  anfangs  klein,  allmählich  bis  kopfgrosswerdend  und  in  verschie- 

14* 


—     212     — 

dener  Weise  lappig  gefaltet,  oft  stellenweise  zerreissend  und  mit  den  Rändern 
der  zerrissenen  Lappen  dann  durcheinander  wachsend,  schliesslich  selbst  netz- 
artig durchbrochen.  Die  Basis  schmiegt  sich  dem  Substrat  an  und  ist  des- 
halb oft  ganz  eben.  Oft  gesellig  wachsend,  ßlasenwand  steif  und  derb. 
Sori  dicht  über  die  ganze  Oberfläche  ausgesät.  —  An  Felsen  im  Adria- 
tischen  Meer. 


Familie  Mesogloiaceae. 

Thallus  meist  fadenförmig,  zuweilen  krusten-  oder  polsterförmig  bis 
fast  kugelig,  stets  mit  deutlich  ausgebildeten  mehrzelligen,  an  Chromato- 
phoren  reichen  Assimilationsfäden.  Unilokuläre  Sporangien  stets  seitlich  am 
Grunde  der  Assimilationsfäden,  plurilokuläre  ebenso  oder  interkalar  oder 
endständig. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Enden  der  Sprosse  mit  auffälligen  farbigen  Haarbüscheln.     2. 
Sprossenden  ohne  auffallende  Haarbüschel.     3. 

2.  Lang-  und  Kurztriebe  deutlich  verschieden.     Sporochnus. 

Kein   deutlicher  Unterschied  zwischen  Lang-   und  Kurztrieben.     Nereia. 

3.  Thallus  flach,  krusten-  oder  scheibenförmig.     4. 
Thallus  fadenförmig  oder  rundlich  oder  lappig.     7. 

4.  Krusten  gross,  schwärzlich.     Kalfsia. 
Scheiben  klein,  fast  mikroskopisch.     5. 

5.  Basale  Zellscheibe  zweischichtig.     Microspongium. 
Basale  Zellscheibe  einschichtig.     6. 

6.  Thallus  flach.     Myrionema. 

Thallus  fast  kugelig.     Pkaeosphaerium. 

7.  Thallus  kugelig  oder  unregelmässig  lappig.     8. 
Thallus  fadenförmig.     11. 

8.  Thallus  im  Alter  hohl.     Leatkesia. 
Thallus  auch  im  Alter  solid.     9. 

9.  Assimilationsfäden  an  beiden  Enden  verjüngt.     Myriactis. 
Assimilationsfäden  an  den  Enden  nicht  merklich  verjüngt.     10. 

10.  Unilokuläre  Sporangien  verkehrt-eiförmig.     Corynopkloea. 
Unilokuläre  Sporangien  länglich-cylindrisch.     Petröspongium. 

11.  Wachstum  (durch  eine  Zone  mit  flacheren  Zellen  kenntlich)  an  der  Basis 

der  Fäden  und  Äste.     12. 
Wachstum  terminal  oder  subterminal.     16. 


—     213     — 

12.  Aufrechte  Fäden  aus  horizontalem  Gliederfaden  entspringend.  Leptonema. 
Kein  horizontaler  Gliederfaden  vorhanden.     13. 

13.  Thallusfäden  in  zwei  verschiedene  Abschnitte  gegliedert.     14. 
Keine  Gliederung  der  Thallusfäden  in  zwei  Abschnitte.     15. 

14.  Multilokulare  Sporangien  gleichartig.     Elacliista. 
Multilokulare  Sporangien  von  zweierlei  Art.     Giraudia. 

15.  Fäden  der  Länge  nach  gleichartig.     Symphoricoccus. 
Fäden  nach  oben  stark  verdickt.     Halothrix. 

16.  Thallus  mit  deutlicher  Zentralachse.     Spermatochnus. 
Thallus  mit  zentralem  Fadenbündel.     17. 

17.  Thallus  mit  einer  Rinde,   die   durch  sekundäre,   aus  den  Basalzellen  der 

primären  hervorsprossende  Assimilationsfäden  gebildet  wird.     18. 
Thallus   rindenlos   oder   doch   nicht    durch    sekundäre   Assimilationsfäden 
berindet.     20. 

18.  Assimilationsfäden  keulenförmig.     Chordaria. 
Assimilationsfäden  nicht  keulenförmig.     19. 

19.  Sporangien  nur  in  einzelnen  Gruppen.     Stilophora. 
Sporangien  über  die  ganze  Oberfläche  zerstreut.     Halorrhiza. 

20.  Thallus  hohl.     Cladosiphon. 
Thallus  nicht  hohl.     21. 

21.  Plurilokuläre  Sporangien  aus  den  Endzellen  der  Assimilationsfäden  her- 

vorgehend.    22. 
Plurilokuläre  Sporangien  nicht  aus  den  Endzellen  der  Assimilationsfäden 
hervorgehend. 

22.  Zellfäden  dicht  vereinigt.     Castagnea. 

Zellfäden  des  zentralen  Fadenbündels  nur  locker  mit  einander   vereinigt. 
Eudesme. 

23.  Plurilokuläre   Sporangien    durch  Umwandlung    der    mittleren  Zellen    der 

Assimilationsfäden  entstehend.     Myriocladia. 
Plurilokuläre  Sporangien  seitlich  an  den  Assimilationsfäden  entstehend.  24. 

24.  Unilokuläre  Sporangien  verkehrt-eiförmig.     Mesogloia. 
Unilokuläre  Sporangien  kugelig-oval.     Liefomannia. 


Gattung  Endesms  J.  Ag. 

Thallus  mittelgross,  fadenförmig,  verzweigt,  aus  einem  soliden  Bündel 
locker  verbundener,  unterhalb  der  Spitze  durch  interkalare  Zellteilung  wach- 
sender Zellreihen  bestehend;  an  den  Verzweigungen  stehen  dicht  gedrängte, 
ganz  in  weichliche  Gallerte  eingeschlossene  Büschel  von  Assimilationsfäden. 
Unilokuläre   Sporangien   verkehrt- eiförmig,   an   der  Basis   der   Assimilations- 


—     214     — 

fäden,  multilokulare  aus  Umwandlung  der  äusseren  Glieder  der  Assimilations- 
fäden durch  Fächerung  entstehend. 

3425.  E.  virescens  (Carm.)  J.  Ag.  —  Mesogloia  virescens  Carm.  — 
M.  Hornemanni  Suhr.  —  M.  Zosterae  Aresch.  —  M.  affinis,  gracilis  Berk. 
—  Taf.  LIVS,  Fig.  1—3.  —  Thallus  20—30  cm  lang,  fadenförmig,  zierlich, 
olivgrün,  gallertig- schlüpfrig,  sehr  reich  verzweigt,  mit  verlängerten,  reich 
mit  Astchen  besetzten  Zweigen.  Sprosse  nur  wenige  Millimeter  dick,  aus 
verflochtenen  Fäden  gebildet,  von  denen  die  äusseren  rechtwinklig  ab- 
stehende, gleich  hoch  verzweigte  Zweigbüschel  bilden.  Diese  sind  durch 
eine  Gallertmasse  locker  zusammengehalten  und  bilden  aussen  eine  ziemlich 
ebene  Begrenzung;  ihre  Zellen  sind  reich  an  Chromatophoren,  während  die 
des  zentralen  Bündels  fast  farblos  sind.  An  den  Assimilationsfäden  ent- 
springen farblose  Haare  mit  basalem  Wachstum  und  verkehrt-ei-  oder  birn- 
förmige  grosse,  einfächerige  Sporangien.  Multilokulare  Sporangien  cylindrisch, 
lanzettlich  bis  schwach-keulenförmig,  aus  den  oberen  Zellen  der  Assimilations- 
faden hervorgehend,  indem  diese  durch  parallel  zur  Längsachse  entstehende 
Teilungswände  seitlich  zu  kurzen  Fäden  auswachsen.  Zellen  der  Assimi- 
lationsfäden wenig  länger  als  breit,  cylindrisch,  nach  oben  zu  etwas  tonnen- 
förmig  angeschwollen.  —  An  Steinen,  Algen,  Blättern  von  Zostera  im 
Kattegatt,  Nordsee,  Ostsee. 

Gattung  Castagnea  Derb.  Sol. 

Der  Gattung  Endesme  nahestehend  und  vielleicht  generisch  nicht  von 
ihr  zu  trennen,  aber  mit  festerem,  fast  parenchymatischen  Bau  des  axilen 
Sprossteiles. 

3426.  C.  divaricata  (Ag.)  J.  Ag.  —  Mesogloia  divaricata  Kg.  — 
Chordaria  divaricata  Kg.  —  Thallus  cylindrisch,  im  Querschnitt  manchmal 
stellenweise  aufgelockert  hohl  (doch  die  Zellen  selbst  fester  miteinander 
verbunden  als  bei  Eudesme),  gleich  dick,  nach  oben  zu  lang  verschmälert, 
verworren-rasig,  fast  dichotom  verzweigt,  mit  abstehenden,  nach  oben  zu 
sehr  viel  schwächer  werdenden  Zweigen.  Diese  sind  mit  aufsteigenden 
Astchen  besetzt  oder  fast  kahl.  Assimilationsfäden  sehr  kurz,  zu  mehreren 
aus  einer  basalen  Zelle  entspringend,  vier-  bis  sechszellig,  cylindrisch  bis 
schwach   keulenförmig,   untere   Zellen   schmäler,   doppelt  so   lang    als    breit, 


Erklärung  zu  Tafel  LIVS. 

Fig.  1.     Eudesme  virescens,  nat.  Gr. 

„2.  „  ,,  Assimilationsfaden  mit  einfächerigem  Sporangium. 

„     3.  „  „  mit  niehrfächerigen  Sporangien. 

„     4.     Mesogloia  vermiculata,  Assimilationsfaden  mit  unilokulärem  Sporangium. 


t  5^.9. 


' 


■      Vr.  ssy/"  /s/rrv//  . 


—     215     — 

Endzelle  grösser,  fast  kugelig.  Unilokuläre  Sporangien  ziemlich  gross, 
rundlich-verkehrt-eiförmig,  am  Grunde  der  Assimilationsfäden.  —  Nordsee, 
Kattegatt. 

3427.  C.  Griffithsiana  (Grev.)  J.  Ag.  —  Mesogloia  Griffithsiana 
Grev.  —  Thallus  10 — 20  cm  hoch,  am  Grunde  verschmälert,  röhrig  hohl 
aufrecht,  fadenförmig,  seitlich  verzweigt,  mit  aufrechten,  fast  einfachen,  auf- 
steigenden, beiderends  verschmälerten  Zweigen,  von  denen  die  grösseren 
meist  in  derselben  Weise  weiter  verzweigt  sind.  Sporangien  birnförmig. 
Die  wenigen,  unter  sich  ziemlich  fest  mit  einander  verbundenen  Fäden  des 
zentralen  Bündels  weichen  in  der  Mitte  frühzeitig  auseinander  und  lassen 
einen  engen  röhrenförmigen  Hohlraum  zwischen  sich  frei,  der  sich  aber  ein 
Stück  vor  dem  Ende  des  Sprosses  verliert;  die  inneren  Fäden  des  Bündels 
bestehen  meist  aus  etwas  breiteren  Zellen.  —  Helgoland. 


Gattung  Myriocladia  J.  Ag. 

Thallus  sich  anscheinend  an  Eudesme  anschliessend,  aber  die  Assimi- 
lationsfäden nur  unterhalb  in  Gallerte  eingeschlossen.  Multilokulare  Spo- 
rangien aus  Umwandlung  der  mittleren  Glieder  der  Assimilationsfäden  her- 
vorgehend, unilokuläre  verkehrt- eiförmig,  am  Grunde  der  Assimilations- 
fäden. 

3428.  M.  Lovenii  J.  Ag.  —  Mesogloia  Lovenii  Kg.  —  Thallus  faden- 
förmig-röhrig, unregelmässig  locker  verzweigt,  dünn,  schlaff,  etwas  gallertig, 
gelblich- olivgrün.  Assimilationsfäden  ziemlich  lang,  einfach  oder  nur  spär- 
lich gegabelt,  mit  am  Grunde  verlängerten  cylindrischen,  nach  oben  zu 
rundlich -ellipsoidischen  perlschnurförmig  aneinandergereihten  Zellen.  Ein- 
fächerige Sporangien  sehr  kurz  gestielt,  von  Assimilationsfäden  umgeben.  — 
Nordsee,  Kattegatt. 

3429.  M.  Zosterae  J.  Ag.  —  Mesogloia  Zosterae  Aresch.  —  Etwas 
grösser  und  derber  als  vorige,  reicher  verzweigt,  gewöhnlich  unregelmässig 
fiederig,  fadenförmig-röhrig.  Assimilationsfäden  fast  keulenförmig,  mit  perl- 
schnurartig aneinandergereihten,  fast  kugeligen  Zellen.  An  fertilen  Indi- 
viduen kommen  nach  Agardh  einzelne  durch  ihre  Dicke  ausgezeichnete,  so- 
wohl am  Grunde  wie  nach  der  Spitze  zu  verjüngte,  fast  schotenförmige 
Assimilationsfäden  vor,  deren  untere  Zellen  etwa  ebenso  lang,  deren  mittlere 
etwa  halb  so  lang  als  breit  und  an  den  Querwänden  stark  eingeschnürt 
sind.  Vielleicht  sind  dieselben  als  Fäden  mit  plurilokulären  Sporangien  zu 
deuten.  —   Nordsee,  Kattegatt. 


—     216     — 

Gattung  Mesogloia  Ag. 

Thallus  mittelgross,  fadenförmig,  verzweigt,  fleischig-gallertig,  aus  zwei 
verschiedenen  Schichten  bestehend;  innere  aus  grosszelligen,  locker  ver- 
bundenen anastomosierenden,  wiederholt  gegabelten  Zellreihen  und  dazwischen 
verlaufenden  haarförmigen  dünnen  Gliederfäden  bestehen,  auf  welcher  die 
äussere  aus  keulenförmigen  Assimilationsfäden  mit  am  Grunde  cylindrischen, 
nach  oben  zu  mehr  und  mehr  bis  schliesslich  zur  Kugelgestalt  anschwellenden 
Zellen  gebildeten  Schicht  aufsitzt.  Unilokuläre  Sporangien  verkehrt-eiförmig, 
am  Grunde  der  Assimilationsfäden.  Die  multilokularen  Sporangien  sollen 
aus  den  äusseren  Gliedern  der  Assimilationsfäden  hervorgehen.  Längen- 
wachstum wahrscheinlich  durch  Teilung  der  oberen  Zellen  junger  Assimi- 
lationsfäden. 

3430.  M.  vermiculata  (Engl.  Bot.)  Le  Jol.  —  M.  vermicularis  Ag. 
—  M.  lanosa  Crouan.  —  Taf.  LIVS,  Fig.  4;  Taf.  LIVU,  Fig.  1.  —  Thallus 
olivenbraun,  10 — 40  cm  lang  und  1  —  4  mm  dick,  unregelmässig  seitlich  ver- 
zweigt mit  nackten  oder  kurzen,  abstehenden  Astchen  besetzten  Zweigen. 
Zentrales  Fadenbündel  aus  locker  verbundenen,  anastomosierenden  gross- 
zelligen und  dazwischen  verlaufenden  dünnen,  langzelligen  Fäden  bestehend. 
Aus  den  fast  kugeligen  Endgliedern  der  äusseren  Verzweigungen  dieser 
Fäden  entspringen  die  meist  gabelig  oder  büschelig  verzweigten,  seltener 
einfachen,  nach  der  Spitze  zu  meist  etwas  verdickten  und  gekrümmten 
Assimilationsfäden,  deren  Zellen  am  Grunde  etwas  länger  als  breit  und 
bauchig  angeschwollen  sind,  8 — 12  f.i  breit,  nach  oben  zu  fast  kugelig  und 
in  der  Endzelle  20 — 32  /.i  breit  werden.  Einfächerige  Sporangien  kugelig 
oval  oder  häufiger  verkehrt-eiförmig,  50 — 70  f.i  lang.  —  Nordsee,  Adriatisches 
Meer.  —  Ob  die  durch  ihre  unverzweigten  Assimilationsfäden  unterscheidbare 
M.  mediterranea  im  Adriatischen  Meere  vorkommt,  ist  zweifelhaft. 


Gattung  Liebmannia  J.  Ag. 

Von  Mesogloia  vielleicht  nicht  generisch  zu  trennen.  Sporangien 
kugelig  oval.  Multilokulare  Sporangien  schotenförmig,  mehrreihig  gefächert, 
terminal  auf  längeren  oder  kürzeren  Assimilationsfäden  stehend,  zuweilen 
gabelig.  Thallus  cylindrisch,  verzweigt,  mitsamt  den  Assimilationsfäden  in 
gallertigen  zusammenhängenden  Schleim  eingebettet.  Zentrales  Fadenbündel 
nicht  hohl,  aus  zahlreichen,  ziemlich  regellos  verlaufenden  Fäden  gebildet. 
Assimilationsfäden  am  Grunde  büschelig  verzweigt,  sterile  Fäden  oft  einfach, 
die  Sporangien  umhüllend,  oben  perlschnurförmig.  Plurilokuläre  Sporangien 
lanzettlich- schotenförmig,  mehrreihig  gefächert. 


—     217     — 

3431.  L.  Leveillei  J.  Ag.  —  Mesogloia  Leveillei  Menegh.  — •  M.  ver- 
micularis  Ardiss.  —  M.  verm.  var.  australis  Kg.  —  Taf.  L1V  T,  Fig.  3.  — 
Im  Aussehen  wenig  von  M.  vermiculata  verschieden,  olivfarbig,  lederartig- 
knorpelig,  meist  10 — 75  cm  lang  und  1 — 2  mm  dick,  unregelmässig  ver- 
zweigt mit  abstehenden,  beiderends  verjüngten  Zweigen,  Assimilationsfäden 
meist  nicht  über  120  p  lang;  Zellen  derselben  so  lang  oder  etwas  länger  als 
breit,  cylindrisch  bis  leicht  tonnenförmig,  das  Endglied  oder  die  letzten  zwei 
bis  vier  Zellen  plötzlich  sehr  viel  dicker,  kugelig,  Endglied  am  grössten, 
25—4-0  fx  breit,  während  die  unteren  nur  8  —  12  (.i  breit  sind.  Einfächerige 
Sporangien  kugelig  oval,  bis  80  (x  lang,  vielfächerige  länglich -lanzettlich 
oder  eilanzettlich,  einfach,  gabelig  oder  fingerförmig  geteilt,  40  —  130  /x  lang 
und  25 — 80  /x  dick.  Ein-  und  vielfächerige  Sporangien  auf  demselben 
Individuum  oder  getrennt  auf  verschiedenen.  —  Adriatisches  Meer,  haupt- 
sächlich an  Zostera;  von  der  vorigen  Art  sofort  durch  die  viel  derbere  Be- 
schaffenheit zu  unterscheiden. 

Gattung  Cladosiphon  Kg. 
Thallus  fadenförmig,  verzweigt,  hohl.  Wand  aus  verschiedenen  Schichten 
bestehend,  deren  Zellen  in  etwas  längs-  und  schrägverlaufenden  Reihen  an- 
geordnet und  fest  verbunden  sind;  innere  Zellen  cylindrisch -tonnenförmig, 
vielmal  länger  als  dick,  äussere  fast  isodiametrisch  oder  etwas  quergestreckt. 
Assimilationsfäden  büschelig  verzweigt  mit  kurzen,  fast  cylindrischen  oder 
schwach  keulenförmigen,  oft  gebogenen  Endzweigen.  Unilokuläre  Sporangien 
bimförmig  oder  verkehrt- eiförmig,  an  der  Basis  der  Assimilationsfäden  ent- 
springend. Multilokulare  Sporangien  cylindrisch  bis  cylindrisch-fadenförmig, 
meist  einreihig  gefächert,  aus  Umwandlung  der  Anfänge  von  Assimilations- 
fäden bestehend. 

3432.  Cl.  mediterraneus  Kg.  —  Liebmannia  Posidoniae  Menegh.  — 
Mesogloia  fistulosa  Menegh.  —  Nemacystus  Posidoniae  Hauck.  —  Castagnea 
fistulosa  Derb,  et  Sol.  —  C.  polycarpa  Derb,  et  Sol.  —  Thallus  cylindrisch, 
etwas  röhrig  aufgeblasen  und  hin  und  wieder  unregelmässig  eingeschnürt, 
mit  fast  wagerecht  abgehenden,  später  aufsteigenden,  beiderends  verjüngten 
Zweigen  unregelmässig  besetzt.  Einfächerige  Sporangien  bimförmig,  seit- 
lich oder  endständig  an  den  Verzweigungen  der  Assimilationsfäden.  An- 
heftungsorgan  eine  kleine  flach  kegelförmige  Haftscheibe.  —  Adriatisches 
Meer,  an  Blättern  von  Zostera. 

Gattung  Spermatochnus  Kg. 
Sprosse    aus    einem    langgegliederten    Zentralfaden    und    einem    durch 
einen    Hohlraum    von    diesem    getrennten    zwei-    bis    siebenschichtigen    aus 


—     218     — 

auswärts  kleiner  werdenden  Zellen  bestehendem  Rindenmantel  bestehend, 
durch  Querteilung  einer  Scheitelzelle  wachsend.  Zentralfaden  durch  wirtelig 
entspringende  Astchen  mit  der  Rinde  verbunden.  Thallus  stielrund,  regel- 
mässig und  gleichförmig  verzweigt,  mit  zerstreuten  Haaren.  Am  Grunde 
kurzer,  büschelig  zusammenstehender,  sekundär  entstandener  Gliederfäden 
entwickeln  sich  gruppenweise  die  verkehrt- eiförmigen  bis  keulenförmigen 
unilokulären  Sporangien.  Multilokulare  sind  nicht  bekannt.  Haftorgan 
scheibenförmig. 

3433.  Sp.  paradoxus  (Roth)  Kg.  —  Chordaria  rhizodes  var.  para- 
doxa  Ag.  —  Ch.  paradoxa  Lyngb.  —  Sporochnus  rhizodes  var.  paradoxus 
Ag.  —  Stilophora  Lyngbyei  J.  Ag.  —  Taf.  LIVT,  Fig.  1,  2.  —  Thallus 
10 — 40  cm  laug,  1 — 2  mm  dick,  etwas  knorpelig-lederig,  steiflich,  schlüpf- 
rig, schmutzig-gelblich,  dichotom  verzweigt  mit  spitzen,  an  den  Enden  ver- 
jüngten Zweigen.  Assimilationsfäden  in  regelmässigen  Quirlen,  etwas  keulen- 
förmig. Sporangien  in  wenig  vortretenden  Sori  am  Grunde  sekundärer 
Assimilationsfäden,  ziemlich  dicht,  oft  wirtelig,  an  älteren  Thallusteilen  zer- 
streut stehend.  —  Nord-  und  Ostsee,  an  Zostera  und  grösseren  Algen. 
Reinke  unterscheidet  folgende  Formen:  a)  f.  typica.  Zweige  von  der  Spitze 
gegen  die  Basis  stark  verdickt,  die  gewöhnliche  Form.  —  b)  f.  tenuis. 
Zweige  dünn,  gegen  die  Basis  sehr  wenig  verdickt,  im  Habitus  der  Stilo- 
phora rhizodes  ähnlich,  bei  Fehmarn.  —  c)  f.  saccata.  Zweige  kurz,  dick, 
der  ganzen  Länge  nach  hohl,  an  den  Spitzen  abgerundet,  ohne  apikale 
Yegetationspunkte.     Aarösund. 

Gattung  Chordaria  Ag. 

Thallus  gross,  fadenförmig,  schlüpfrig,  meist  verzweigt,  aus  einem  aus 
parenchymatisch  verbundenen  in  Längsreihen  angeordneten  nach  aussen  kleiner 
werdenden  Zellen  bestehenden  basalen  Teil  gebildet,  auf  welchen  aussen  die 
keulenförmigen  Assimilationsfäden  stehen.  Unilokuläre  Sporangien  ellipsoidisch- 
birnförmig,  am  Grunde  der  Assimilationsfäden.  Multilokulare  Sporangien  aus 
Umwandlung  der  unteren  Glieder  der  Assimilationsfäden  hervorgehend.  Wachs- 
tum durch  Querteilung  der  subterminalen  Zellen  scheitelständiger  Fäden. 

Erklärung  zu  Tafel  LIVT. 

Fig.  1.  Spermatochnus  paradoxus,  Stück  des  Fadens  mit  Sporangiensori.    Vergr. 

,,     2.  „  „  fertiles  Sprossstück  in  nat.  Gr. 

,,     3.  Liebmannia  Leveillei,  multilokulares  Sporangium. 

„     4.  Chordaria  flagelliformis,  Assimilationsfaden  mit  unilokulären  Sporangien. 

,,     5.  ,,  ,,  Teil  eines  Thallusquerschnittes. 

„     6.  Halorhiza  vaga,  Assimilationsfaden  mit  multilokularen  Sporangien. 

„     7.  ,,  ,,       mit  unilokulären  Sporangien. 


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—     219     — 

3434.  Ch.  flagelliformis  (Muell.)  Ag.  —  Scytosiphon  tomentosus 
Fl.  Dan.  —  Sc.  hippuroides  Lyngb.  —  Gigartina  flagelliformis  Lamour.  — 
Taf.  LIVT,  Fig.  4,  5;  Taf.  LIVU,  Fig.  2.  —  Thallus  olivenbraun  bis 
schwärzlich,  schlüpfrig,  lang  fadenförmig,  0,3 — 1  mm  dick  und  20 — 60  cm 
lang,  aus  einer  kleinen  Haftscheibe  einzeln  oder  zu  mehreren  entspringend, 
mit  meist  zahlreichen,  abstehenden,  oft  lang  geisseiförmigen,  gewöhnlich  un- 
verzweigten Ästen  besetzt.  Assimilationsfäden  60  — 100  (x  lang  mit  am 
Grunde  fast  cylindrischen,  nach  oben  zu  tonnenförmig  angeschwollenen  Zellen; 
Endzelle  10 — 16  (x  dick,  kugelig-keulenförmig,  oft  breiter  als  lang,  viel 
dicker  als  die  übrigen.  Aus  dem  Grunde  der  primären  dreizellig  gewordenen 
Assimilationsfäden  entstehen  sekundäre,  aus  deren  Basalzellen  durch  Streckung 
parallel  der  Längsachse  des  Sprosses  eine  das  zentrale  Fadenbündel  berin- 
dende  Schicht  von  Perizentralzellen  entsteht.  Unilokuläre  Sporangien  aus 
einer  solchen  Basalzelle  sekundärer  Assimilationsfäden  entspringend,  ungestielt 
oder  mit  Stielzelle.  Plurilokuläre  Sporangien  nicht  bekannt  (auch  bei  andern 
Arten  noch  unsicher).  Sprosse  mit  Spitzen  Wachstum,  ohne  zentrale  Höh- 
lung. —  Nordsee,  Ostsee. 

Gattung  Halorhiza  Kg. 

Thallus  gross,  fadenförmig,  knorpelig- gallertartig,  un regelmässig  ver- 
zweigt, aus  einem  axilen  Fadenbündel  und  einem  wenigschichtigen  Mantel 
von  parenchymatischen,  nach  aussen  kleiner  werdender  Zellen  bestehend,  zu- 
letzt durch  Auseinanderweichen  der  zentralen  Zellreihen  oft  hohl.  Wachs- 
tum durch  Querteilung  der  subterminalen  Zellen  des  zentralen  Fadenbündels, 
aus  dessen  äusseren  Zellen  kurze  Gliederfäden  sprossen,  deren  unterste  Zellen 
wieder  den  Ausgangspunkt  für  die  Entwickelung  des  Mantels  bilden.  Aus 
den  äusseren  kleineren  Zellen  des  so  entstandenen  Mantels  sprossen  sekun- 
däre, kurze,  einfache  oder  meist  gabelig  bis  gabelig-büschelig  verzweigte 
sekundäre  Assimilationsfäden,  an  deren  Basis  sich  die  unilokulären  verkehrt- 
eiförmigen bis  keulenförmigen  Sporangien  entwickeln.  Multilokulare  Spo- 
rangien unbekannt. 

3435.  H.  vaga  Kg.  —  Chordaria  tuberculosa  Lyngb.  —  Halorhiza 
tuberculosa  Reinke.  —  Taf.  LIVT,  Fig.  6,  7;  Taf.  LIV  W,  Fig.  1.  —  Thal- 
lus 10 — 20  cm  lang,  bis  2  mm  dick,  schwarzbraun,  in  frischem  Zustande 
völlig  glatt  sammetartig,  trocken  höckerig -runzelig,  zerstreut  unregelmässig 
verzweigt,  fadenförmig,  mit  kleiner  Haftscheibe  festsitzend.  Assimilations- 
fäden die  Sprosse  gleichhoch  und  dicht  umgebend,  keulenförmig,  an  der 
Basis  mehr  oder  weniger  verzweigt;  Zellen  am  Grunde  durchschnittlich 
5 — 6  fi  dick,  zwei-  bis  dreimal  so  lang,  Endzelle  bis   15  (.i  breit.     Unilokn- 


—     220     — 

läre  und  plurilokuläre  Sporangien  auf  verschiedenen  Pflanzen;  erstere  keulen- 
bis  birnförmig,  ca.  85  f.i  lang,  45  [i  breit,  letztere  cylindrisch- fadenförmig,  ca. 
8  fi  breit  und  bis  90  f.i  lang,  einreihig  gefächert.  Pflanze  namentlich  in  der 
Jugend  mit  zahlreichen  langen  Haaren  bedeckt.  —  Kattegatt,  westliche  Ost- 
see an  wenigen  Stellen  in  der  Litoralregion  an  Fucus  vesiculosus. 

Gattung  Stilophora  J.  Ag. 

Von  Halorhiza  dadurch  verschieden,  dass  die  Thallusoberfläche  ent- 
weder überhaupt  nur  stellenweise  sekundäre  Assimilationsfäden  entwickelt, 
oder  dass  bei  gleichmässiger  Bedeckung  mit  solchen  doch  nur  einzelne 
Gruppen  verlängerter  Fäden  zu  Trägern  von  Fortpflanzungsorganen  werden. 
Unilokuläre  Sporangien  verkehrt-ei-  bis  keulenförmig,  multilokulare  einreihig 
gefächert,  fadenförmig. 

3436.    St.   rhizodes   (Ehrh.)   J.   Ag.   —   Spermatochnus  rhizodes  Kg. 

—  Sporochnus  rhizodes  Ag.  —  Chordaria  rhizodes  Ag.  —  Taf.  LIV  W, 
Fig.  2;  Taf.  LIVV,  Fig.  1.  —  Thallus  olivengelb,  10-30  cm  lang,  unten 
etwa  1  mm  dick,  unregelmässig,  stellenweise  fast  dichotom  verzweigt,  nach 
oben  zu  stark  verjüngt.  Sekundäre  Assimilationsfäden  mit  Sporangien  und 
Haaren  gruppenweise  an  den  berindeten  Sprossen  entspringend,  aber  sich 
mitunter  so  ausdehnend,  dass  nur  wenig  freie  Rinde  zwischen  ihnen  zu  sehen 
bleibt.  Unilokuläre  und  plurilokuläre  Sporangien  an  verschiedenen  Indivi- 
duen; erstere  länglich-eiförmig  bis  keulenförmig  ca.  50  p  lang,  14  /<  breit, 
letztere  fadenförmig-cylindrisch,  gegen  70  (x  lang,  8  f.i  breit.  Assimilations- 
fäden mit  vergrösserter,  oft  fast  kugeliger  Endzelle,  oft  auch  die  nächst- 
unteren Zellen   stark   angeschwollen.  —  Ostsee,  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

—  var.  adriatica  (Ag.)  J.  Ag.  —  Stilophora  adriatica  Ag.  St.  rhizodes 
Menegh.  St.  capillaris  Menegh.  St.  gracillima  Zanard.  Sporochnus  adri- 
aticus  Ag.  Spermatochnus  setaceus  u.  claviceps  Kg.  Thallus  kürzer,  fast 
dichotom  verzweigt,  bis  15  cm  hoch.  Adriatisches  Meer.  —  var.  papu- 
losa (J.  Ag.)  Hauck.  St.  papulosa  J.  Ag.  Zonaria  papulosa  Ag.  Sperma- 
tochnus papillosus,  membranaceus,  hirsutus  Kg.  Thallus  1 — 3  mm  dick, 
nach  oben  zu  verjüngt,  oft  mit  zahlreichen  weit  abstehenden,  kurzen  Ad- 
ventivästchen  besetzt.  Sori  meist  sehr  dicht  stehend.  Thallus  zuweilen  mit 
Kalk  inkrustiert.  Adriatisches  Meer.  —  var.  calcifera  (Zanard.)  De  Toni. 
St.  calcifera  Zanard.  Thallus  inkrustiert,  unregelmässig  dichotom  verzweigt, 
Zweige  verlängert,  gespreizt,  an  den  Enden  kurzfädig.  Sori  gross,  oben  zer- 
streut, unten  überall  zusammenfliessend.  Thallus  10 — 30  fx  hoch,  fast  überall 
gegen  2  mm  dick.  Adriatisches  Meer.  —  var.  gelatinosa  Reinke.  Klein, 
weich,  schlüpfrig;  sämtliche  Membranen  der  Aussenflächen  verquollen.  For- 
steck bei  Kiel. 


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—     221     — 

3437.  St.  tuberculosa  (Hörn.)  Reinke.  —  St.  papulosa  Reinke.  — 
Castagnea  tuberculosa  J.  Ag.  —  Chordaria  tuberculosa  Lyngb.  —  Ch.  nodu- 
losa  Ag.  —  Taf.  LIW,  Fig.  2.  —  Der  vorigen  Art  in  manchen  Formen 
sehr  ähnlich,  in  andern  wieder  sich  an  Halorhiza  vaga  anschliessend. 
Derber  und  dicker  als  St.  rhizodes,  Äste  am  Grunde  erheblich  verbreitert 
an  den  Spitzen  deutlich  verschmälert.  10 — 30  cm  hoch,  reich  verzweigt, 
am  Grunde  1 — 2  mm  dick.  Sori  zusammenfliessend  aber  höckerartig  vor- 
tretend. Gewöhnlich  unilokuläre  und  plurilokuläre  Sporangien  im  gleichen 
Sorus.  Assimilationsfäden  in  den  Sori  länger  und  keulenförmiger,  auch 
stärker  verzweigt  als  bei  St.  rhizodes.  Oft  entspringen  uni-  und  pluriloku- 
läre Sporangien  der  Basis  ein  und  desselben  Assimilationsfadens.  Reinke 
unterscheidet  folgende  Formen:  a)  f.  gracilior,  der  Stilophora  rhizodes  am 
ähnlichsten,  b)  f.  corniculata.  Sehr  gedrungen,  reich  verzweigt,  dunkler, 
braun  gefärbt,  nur  mit  unilokulären  Sporangien,  keine  freie  Rinde  tragend. 
Nur  bei  Heilsminde,  Ostsee,  c)  f.  typica  mit  ein-  und  mehrfächerigen 
Sporangien  im  gleichen  Sorus,  im  Habitus  der  Halorhiza  vaga  sich  am 
meisten  nähernd.  —  Ostliches  Kattegatt,  Westliche  Ostsee,  in  der  Litoral- 
region  an  Fucus  vesiculosus. 


Gattung  Leathesia  Gray. 

Thallus  klein,  kugelig  solid,  später  unregelmässig  gelappt  und  hohl, 
gallertig-fleischig,  aus  zwei  verschiedenen  Schichten  gebildet;  die  innere  be- 
steht aus  unregelmässig  rundlichen  grossen  anastomosierenden,  nach  aussen 
zu  kleineren  Zellen,  von  denen  aus  die  kurzen  etwas  keulenförmigen,  die 
äussere  Schicht  bildenden  Assimilationsfäden  ausgehen.  Unilokuläre  Spo- 
rangien ellipsoidisch  oder  birnförmig,  ebenso  wie  die  fadenförmigen  einreihig 
gefächerten,  multilokularen  Sporangien  an  der  Basis  der  Assimilationsfäden 
entstehend.  Wachstum  durch  Querteilung  der  terminalen  Zellen  junger 
Assimilationsfäden. 

3438.  L.  difformis  (L.)  Ares  eh.  —  L.  tuberiformis  Gray.  —  L.  ma- 
rina  J.  Ag.  —  Corynophloea  baltica  Kg.  —  Corynephora  baltica  Kg.  — 
Thallus  von  sehr  verschiedener  Grösse,  fast  kugelig  oder  in  verschieden- 
artiger Weise  gelappt,  oft  mit  fast  gestielten  Thallusabschnitten,  anfangs 
solid,  später  hohl,  olivbraun.  Assimilationsfäden  keulenförmig  mit  stark 
aufgetriebenem  Endgliede.     Sporangien  35  /x  lang,   17  f.i  breit.  —  Kattegatt, 


Erklärung  zu  Tafel  LIV  U. 

Fig.  1.     Mesogloia  verraiculata,  nat.  Gr. 
„     2.     Chordaria  flagelliforrnis,  nat.  Gr. 


—     222     — 

Nordsee,  Ostsee,  anfangs  an  grösseren  Algen  und  Felsen  festsitzend,   später 
öfters  frei  treibend. 

3439.  L.  Archeriana  Reinsch.  —  Thallus  kaum  2/2  mm  hoch, 
rasenförmig-polsterartig,  halbkugelig  oder  unregelmässig,  fünf  schichtig.  Uni- 
lokuläre  Sporangien  einzeln,  elliptisch-eiförmig  auf  kurzem,  einzelligem  Stiel, 
56 — 65  |U  lang,  30  —  33  /u  breit.  —   Adriatisches  Meer,  Cherso. 

3440.  L.  macrocystis  Reinsch.  —  Thallus  in  kleinen  konvexen 
J/4 — 1/2  mm  hohen  Rasen,  fünfschichtig.  Sporangien  einzeln,  eiförmig- ellip- 
tisch sitzend.  —  Am  Florideen  im  Adriatischen  Meere.  —  Die  beiden  letzt- 
genannten Arten  sind  sehr  unvollkommen  beschrieben  und  trotz  der  Abbil- 
dungen bei  Reinsch  vielleicht  nicht  verschieden. 

3441.  L.  concinna  Kuck.  —  Taf.  LIV  V,  Fig.  3,  4.  —  Bildet  in 
der  Tidenregion  auf  Chondrus  crispus  0,5  —  2  mm  im  Durchmesser  betragende 
Polster  oder  zusammenfliessende  flache  Lager  von  dunkelbrauner  Farbe  und 
schlüpfriger  Konsistenz.  Aus  einer  basalen  Zellscheibe  erheben  sich  ver- 
zweigte Markfäden,  die  aus  grossen,  langgestreckten  oder  tonnenförmigen 
chromatophorenarmen  Zellen  bestehen.  Aus  den  obersten  Zellen  entspringen 
unter  Yermittelung  kurzer,  mehr  isodiametrischer  Zellen  Assimilationsfäden, 
Haare  und  Sporangien.  Assimilationsfäden  im  unteren  Teile  aus  cylindrischen 
Zellen,  im  oberen  zurückgebogenen  und  verdickten  Teile  aus  rundlichen, 
nach  der  einen  Seite  sich  vorwölbenden  Zellen  bestehend.  Haare  farblos 
mit  basalem  Vegetationspunkt.  Unilokuläre  Sporangien  verlängert,  eiförmig, 
plurilokuläre  Sporangien  fadenförmig.  In  jeder  Zelle  mehrere  linsenförmige 
Chromatophoren.  —  Helgoland. 

Gattung  Myriactis  Kg. 

Thallus  klein,  fast  kugelig,  gallertig-knorpelig,  schlüpfrig  mit  beider- 
ends  verjüngten  Assimilationsfäden.  Unilokuläre  Sporangien  fast  keulen- 
förmig, gross,  ebenso  wie  die  fadenförmigen  einreihigen  plurilokulären  an 
der  Basis  der  Assimilationsfäden  entspringend.  Die  Stellung  der  Gattung 
ist  zwar  noch  unsicher,  doch  schliesst  sie  sich  wahrscheinlich  an  Lea- 
thesia  an. 


Erklärung  zu  Tafel  LIV  V. 

Fig.  1.     Stilophora  rhizodes,  Stengelquerschnitt  mit  Sporangiensori.     Vergr. 

„     2.  „  tuberculosa,  Stengelquerschnitt  mit  Sporangiensori. 

,,     3.     Leathesia    concinna,    Assimilationsfaden    mit    unilokulären    Sporangien 

nach  Kuckuck.     Vergr.  400. 

,,     4.  ,,  „  multilokulare  Sporangien  nach  Kuckuck.  Vergr.  400. 

„     5.     Myriactis  pulvinata,  Assimilationsfaden  mit  unilokulären  Sporangien. 

„     6.  „  „  mit  plurilokulären  Sporangien. 


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3442.  M.  pulvinata  Kg.  —  Elachista  pulvinata   und  attenuata  Harv. 

—  E.  Rivulariae  Suhr.  —  Phycopbila  Rivulariae  Kg.  —  Taf.  LIV  V, 
Fig.  5,  6.  —  Thallus  klein,  polsterartig,  halbkugelig,  schlüpfrig,  knorpelig- 
gallertig, sammetartig,  1 — 2  mm  breit  mit  meist  gut  entwickeltem,  basalem 
Lager  und  von  diesem  Ausgehenden  kurzen,  an  beiden  Enden  verdünnten, 
20 — 25  /.i  dicken  Assimilationsfäden;  Zellen  derselben  ungefähr  so  lang  als 
breit,  teils  etwas  länger,  teils  etwas  kürzer.  Zwischen  den  Assimilations- 
fäden stehen  einzelne  langzellige  farblose  Haare.  —  Adriatisches  Meer,  an 
grösseren  Algen,  besonders  Cystosiren. 

3443.  M.?  adriatica  (J.  Ag.)  De  Toni.  —  Elachista  adriatica  J.  Ag. 

—  Corynephora  flaccida  Ag.  —  Corynophloea  umbellata  Kg.  —  Leathesia? 
flaccida  Endl.  —  Thallus  kugelig,  blassgrün,  solid,  dicht;  innerer  Teil  ge- 
drängt aus  länglichen,  etwa  zwei-  bis  dreimal  so  langen  als  breiten  Zellen 
bestehend.  Assimilationsfäden  aus  verschmälerter  Basis  allmählich  keulen- 
förmig; Zellen  nach  der  Spitze  zu  allmählich  dicker  werdend,  an  der  Spitze 
wenig  länger  als  breit,  gleichzeitig  mit  der  inneren  Schicht  durch  eine 
ziemlich  konsistente  Gallerte  zusammengehalten.  —  Adriatisches  Meer,  an 
Cystosira  Hoppii.  —  Kaum  identisch  ist  mit  dieser  Art  Leathesia  Kützingii 
Hauck,  zu  welcher  Hauck  Corynophloea  flaccida  als  Synonym  zitiert;  ihre 
häufige  Verwechselung  mit  Corynophloea  umbellata  macht  die  Unterscheidung 
beider  auch  heute  noch  schwierig. 

Gattung  Petrospongium  Näg. 

Thallus  klein,  niedergedrückt,  halbkugelig,  solid,  schwammig-fleischig, 
innen  aus  einem  mehr  lockeren  Gewebe  langgegliederter,  verzweigter,  anasto- 
mosierender  Fäden  bestehend,  welche  nach  aussen  in  strahlige,  büschelige, 
gabelig  und  gleich  hochverzweigte  Assimilationsfäden  auslaufen.  Diese  sind 
durch  eine  Gallertschicht  zusammengehalten.  Einfächerige  Sporangien  läng- 
lich cylindrisch,  zuweilen  seitlich  oder  am  Grunde  ausgebaucht,  kurz  gestielt, 
am  Grunde  der  Assimilationsfäden.  Wachstum  durch  Querteilung  der  ter- 
minalen Zellen  junger  Assimilationsfäden.  Multilokulare  Sporangien  un- 
bekannt. 

3444.  P.  Berkeleyi  Näg.  —  Cylindrocarpus  Berkeleyi  Crouan.  — 
Leathesia  Berkeleyi  Harv.  —  Taf.  LIVX,  Fig.  1.  —  Thallus  halbkugelig 
oder  zusammengedrückt  kugelig,  solid,  2 — 4,5  cm  breit  und  J/2 — 1  cm  hoch, 
olivbraun,  derb  fleischig-knorpelig.  Assimilationsfäden  gabelig,  oben  fast 
fächerförmig  geteilt,  perlschnurartig-keulenförmig.  Sporangien  verkehrt- 
eiförmig,  am  Grunde  der  Assimilationsfäden   stehend  (scheinbar  endständig). 

—  Am  Felsen  in  der  Flutgrenze,  Nordsee. 


—     224     — 

Gattung  Corynophlaea  Kg. 

Thallus  klein,  fast  kugelig,  knorpelig-gallertig,  schlüpfrig,  solid,  zwei- 
schichtig; innere  Schicht  aus  grosszelligen  fast  verbundenen  Fäden,  von 
denen  die  aus  etwas  tonnenförmigen  Gliedern  bestehenden  Assimilationsfäden 
ausgehen.  Unilokuläre  Sporangien  verkehrt-eiförmig,  am  Grunde  der  Assi- 
milationsfäden. Multilokulare  Sporangien  aus  Umwandlung  der  oberen,  oft 
einseitig  ausgestülpten  Glieder  einzelner  Assimilationsfaden  oder  als  seitliche 
Auswüchse  derselben  entstehend. 

3445.  C.  umbellata  (Ag.)  J.  Ag.  —  C.  flaccida  Kg.  —  C.  umbellata 
Ag.  —  Thallus  halbkugelig  bis  fast  kugelig,  olivgrün,  solid,  dicht.  Assi- 
milationsfäden allmählich  keulenförmig;  obere  Zellen  etwas  länger  als  breit. 
—  Adriatisches  Meer,  an  Cystosira  Hoppii. 

Gattung  Phaeosphaerium  Kjellm. 

Thallus  mikroskopisch  klein,  fast  kugelig.  Assimilationsfäden  einer 
basalen,  einschichtigen  Zellscheibe  entspringend,  schmal  keulenförmig,  ein- 
fach oder  verzweigt.  Multilokulare  Sporangien  fadenförmig,  einreihig  ge- 
fächert, gleich  wie  die  keulenförmigen  unilokulären  Sporangien  aus  der  Basis 
der  Assimilationsfäden  entspringend. 

3446.  Ph.  punctifornie  (Lyngb.)  Kjellm.  —  Linkia  punctiformis 
Lyngb.  —  Myrionema  punctiforme  Harv.  —  Thallus  klein,  1 — 2  mm  im 
Durchmesser,  fast  kugelig,  bräunlich.  Assimilationsfäden  von  dem  basalen 
Lager  radialstrahlig  ausgehend,  sehr  dicht  gestellt,  perlschnurartig  gegliedert, 
nach  oben  zu  keulenförmig;  Zellen  etwa  l1/2mal  so  lang  als  breit.  Spo- 
rangien verkehrt- eiförmig  bis  fast  keulenförmig,  bis  viermal  so  lang  als 
breit,  seitlich  am  untersten  oder  dem  darauffolgenden  Gliede  der  Assimi- 
lationsfäden entspringend.  —  An  verschiedenen  grösseren  Algen,  besonders 
Ceramium  rubrum,  Chylocladia  clavellosa  und  Cystosira  abrotanifolia,  Nord- 
see, Kattegatt. 

3447.  Ph.]  Liechteusternii  (Hauck.)  De  Toni.  —  Myrionema 
Liechtensternii  Hauck.  —  Bildet  olivenbraune,  rundliche,  öfters  zusammen- 
fliessende,  bis  5  mm  breite  Flecken  auf  Melobesien.  Fäden  der  basalen 
Zellenlage  ziemlich  unregelmässig  verzweigt.  Assimilationsfäden  bis  150  (x 
lang  und  5 — 8  fx  dick,  einfach-  oder  ein  bis  zweimal  gabelig;  Zellen  zwei- 
bis  sechsmal  länger  als  der  Durchmesser.  Vielfächerige  Sporangien  an  den 
Assimilationsfäden  terminal  oder  seitlich  (aus  dem  oberen  Teil  oder  einem 
Zweig  desselben  entwickelt),  fadenförmig,  so  dick  wie  die  Fäden,  eine  Reihe 
Schwärmer  enthaltend  (Hauck.)  —  Auf  Lithophyllum  expansum  im  Adri- 
atischen  Meere. 


—     225     — 

Gattung  Myrionema  Grev. 
Thallus  aus  zu  kreisrunden  bis  länglichen  flachen,  mikroskopisch  kleinen 
Polstern  zusammengestellten,  aus  einer  basalen,  einschichtigen  Zellscheibe 
entspringenden,  einfachen  cylindrischen  bis  keulenförmigen  Fäden  gebildet. 
Unilokuläre  Sporangien  ellipsoidisch  oder  birnförmig,  länger  oder  kürzer 
gestielt  der  Basalscheibe  aufsitzend,  ebenso  die  schotenförmigen,  ganz  oder 
nur  am  Grunde  mehrreihig  gefächerten  multilokularen  Sporangien. 

3448.  M.  strangulans  Grev.  —  M.  maculiforme  Kg.  —  M.  vulgare 
Thur.  —  M.  puncti forme  Harv.  —  Phyllactidium  maculiforme  Kg.  —  Aste- 
rotrichia  ulvicola  Zanard.  —  Taf.  LIVX,  Fig.  2.  —  Thallus  in  der  Form 
sehr  verschieden,  je  nach  dem  Substrat,  punkt-,  ring-  oder  gürtelförmig,  bis 
5  mm  breit,  olivbraun,  schlüpfrig,  auf  grösseren  Algen  meist  kreisrunde 
Flecken  bildend,  kleinere  gürtelförmig  dicht  umschliessend.  Assimilations- 
fäden dicht  stehend,  schwach  keulenförmig,  6 — 8  (i  dick,  einfach,  wenigzellig, 
kurz.  Zellen  so  lang  bis  viermal  so  lang  als  breit.  Einfächerige  Sporangien 
eiförmig  bis  fast  birnförmig,  30 — 40  u  lang,  18 — 27  f.i  breit,  kurz  gestielt 
oder  am  Grunde  der  Assimilationsfäden  sitzend.  —  An  verschiedenen  Algen 
in  der  Ostsee,  Nordsee  und  im  Adriatischen  Meere. 

3449.  JO  inaequale  Kg.  —  Thallus  punktförmig,  kugelig,  hart. 
Assimilationsfäden  am  Grunde  verschmälert,  meist  bündelig  vereinigt,  un- 
gleich, die  kleineren  keulenförmig,  die  grösseren  am  Scheitel  etwas  ver- 
schmälert; Zellen  meist  so  lang  als  breit,  die  Endglieder  aufgeblasen  oder 
in  verkehrt-eiförmige  Sporangien  endend.  —  An  Cystosira  abrotanifolia  im 
Adriatischen  Meere.  —  Wenn  die  Angabe  Kützings  über  die  Stellung  der 
Sporangien  bei  dieser  sehr  unvollkommen  beschriebenen  Alge  richtig  ist, 
dürfte  die  Art  kaum  zu  Myrionema  zu  stellen  sein. 

3450.  3t. ?  saxicola  Kuckuck.  —  Bildet  in  der  Tidenregion  und 
oberhalb  derselben  kleine  Polster  auf  Felsen.  Aus  einem  geschlossenen,  ein- 
bis  zweischichtigen  horizontalen  Lager  entspringen  sitzende  eiförmige,  18 — 28  \i 
breite,  40 — 45  fx  hohe  unilokuläre  Sporangien,  vielzellige  10 — 12  (x  dicke 
Assimilationsfäden  und  echte  Phaeosporeenhaare.  Chromatophor  in  jeder 
Zelle  meist  nur  in  der  Einzahl  vorhanden,  unregelmässig  zerschlitzt  und  aus- 
gebuchtet.   Plurilokuläre  Sporangien  bisher  nicht  beobachtet.  —  Helgoland. 

3451.  M.?  submarinum  Hansg.  —  Lager  fleischig-krustenförmige, 
fast  kastanienbraune,  meist  mehr  als  1  mm  breite  und  x\2  mm  dicke,  rund- 
liche Flecken  an  Pflanzenstengeln  bildend.  Die  aufrechten  Fäden  dicht  ge- 
drängt, einfach  oder  verzweigt,  aus  5 — 8  f.i  breiten,  meist  drei-  bis  fünfmal 
so  langen  Zellen  bestehend,  bis  180,  seltener  mehr  (x  lang.  Zellen  dünn- 
wandig, mit  je  einem  wandständigen,  plattenförrnigen,  oft  nur  einen  Teil  der 
Zell  wand  bekleidenden  Chromatophor.     Farblose  Haare  lang,   die  Zellen  der 

Thorae-Migula,  Flora.     VI.   2.  15 


—     226     — 

Haarspitze  meist  4  —  5  fj,  breit,  vier-  bis  zehnmal  so  lang.  Sporangien  18 — 24, 
seltener  bis  45  (x  breit,  2x/2 — 3 mal  so  lang,  fast  birnförmig  oder  länglich- 
elliptisch, end-  oder  seitenständig.  Schwärmer  etwa  5  \i  breit,  —  In  Brack- 
wasser auf  in  Wasser  untergetauchten  Pflauzenstengeln  bei  Ombla  unweit 
Ragusa. 

Gattung  Microspongium  Rke. 

Thallus  aus  kleinen  linsenförmig  gewölbten  gelatinösen  Polstern  be- 
stehend, die  aus  einer  sich  fächerförmig  und  unregelmässig  ausbreitenden, 
zweischichtigen  basalen  Zellplatte  und  aus  der  oberen  Schicht  dieser  ent- 
springenden, einreihigen,  dicht  gedrängten  Zellfäden  (Assimilationsfäden)  be- 
steht. Diese  sind  anfangs  einfach,  später  verzweigt,  durch  ausgeschiedene 
Gallertmasse  verbunden.  Zellen  mit  ein  bis  vier  plattenförmigen  Chromato- 
phoren,  diejenigen  der  Pflanzen  mit  unilokulären  Sporangien  stets  nur  mit 
einem  Chromatophor.  Unilokuläre  Sporangien  meist  seitlich,  selten  terminal 
an  den  Assimilationsfäden,  gestielt  oder  sitzend,  einzeln  oder  zu  zwei  bis 
drei  an  einem  Faden,  eiförmig,  verkehrt-eiförmig  oder  keulenförmig.  Multilo- 
kulare Sporangien  cylindrisch  aus  Seitenästen  der  Assimilationsfäden  ent- 
stehend. 

3452.  M.  gelatinosum  Rke.  —  Taf.  LIVX,  Fig.  3,  4.  —  Assimi- 
lationsfäden 5  — 10  (.i  breit.  Einfächerige  Sporangien  40 — 120  fj.  lang,  durch 
Zerfliessen  der  Membran  an  der  Spitze  sich  öffnend  und  die  Sporen  ent- 
lassend. Plurilokuläre  Sporangien  20 — 40  /.i  lang,  5  /j.  breit.  —  An  Fucus, 
Corallina  und  Muscheln  in  der  Ostsee. 


Gattung  Ralfsia  Her  kl. 

Thallus  krustenförmig,  horizontal  ausgebreitet,  aus  einer  basalen  strahlen- 
oder  fächerförmigen  Zellscheibe  und  einer  auf  dieser  gelagerten  parenchy- 
matischen,  in  bogig  aufsteigenden  Reihen  geordneten  Gewebsmasse,  an  der 
Peripherie  fortwachsend.  Die  Zellreihen  gehen  später  in  an  der  Spitze 
getrennte  Assimilationsfäden  über,  an  deren  Grunde  die  Sporangien  sitzen. 
Einfächerige  Sporangien  birnförmig,  in  grosser  Zahl  an  der  Oberfläche  des 
Thallus  zu  flach  warzenförmigen  Sori  vereinigt.  Mehrfächerige  Sporangien 
fadenförmig  ebenfalls  in  flach  warzenförmige  Sori  locker  vereinigt,  zahlreich. 
Bei  der  Bildung  der  Sori  wird  von  den  fadenförmigen  Sporangien  trägem 
(Assimilationsfäden)  eine  Cuticula-artige  Hautschicht  abgehoben  oder  durch- 
brochen. Haare  vereinzelt  oder  büschelig,  zuweilen  in  trichterförmigen  Ver- 
tiefungen. 


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—     227     — 

3453.  R.  verrucosa  (Aresch.)  J.  Ag.  —  R.  deusta  Berk.  —  Hilden- 
brandtia  deusta  Kg.  —  Tat'.  LIV  Y,  Fig.  1;  Taf.  LIYZ,  Fig.  1.  —  Thallus 
in  Form  einer  dicken,  anfangs  kreisrunden,  concentrisch  gezeichneten,  später 
unregelmässig  umschriebenen  und  weit  ausgebreiteten,  in  der  Mitte  unregel- 
mässig aufgetriebenen,  mit  Warzen  und  Pusteln  besetzten,  lederartigen, 
schmutzig  und  dunkel  olivgrünen,  trocken  schwarzen  und  brüchigen  Kruste 
über  Steinen  und  Felsen  ausgebreitet  und  diesen  sehr  fest  anhaftend,  bis 
10  cm  im  Durchmesser,  im  Alter  oft  mit  anderen  zusammenfliessend.  Assi- 
milationsfäden sich  bogenförmig  von  dem  basalen  Lager  erhebend.  Ein- 
fächerige Sporangien  in  unregelmässigen  warzenförmigen  Erhebungen  dicht 
gedrängt;  fertile  Fäden  perlschnurartig-keulenförmig,  zwischen  ihnen  stehen 
die  birnförmigen,  65 — 100  (x  langen  und  15 — 30  /n  breiten  unilokulären 
Sporangien.  —  An  Steinen  und  Muscheln  in  der  Nordsee,  Ostsee,  im  Adria- 
tischen  Meere. 

3454.  R.  Borneti  Kuckuck.  —  Bildet  ziemlich  dicke,  bald  zusam- 
menfliessende,  rundliche,  dunkelbraune  Krusten  auf  Felsen  in  der  emergierenden 
Region.  Wachstum  und  Bau  des  sterilen  Thallus  ungefähr  wie  bei  R.  ver- 
rucosa. Assimilationsfäden  bis  150  [i  lang,  cylindrisch,  nach  oben  allmäh- 
lich etwas  verbreitert,  bis  sechs  Zellen  enthaltend,  von  denen  die  untersten 
ausserordentlich  verlängert  sind  und  fast  farblos  erscheinen.  Chromatophoren 
in  den  oberen  Zellen  gut  entwickelt,  mit  Pyrenoiden  versehen.  Unilokuläre 
Sporangien  unten  seitlich  an  den  Assimilationsfäden  entspringend,  75  — 100  \i 
lang,  16 — 25  fi  breit,  verlängert-birnförmig.  Plurilokuläre  Sporangien  bis 
75  /u,  lang  durch  Umwandlung  der  Assimilationsfäden  entstehend,  denen 
mehrere  Reihen  Zoosporangienfächer  entsprechen.  Einzelne  Fächer  ca.  4,5  u 
breit.  Haare  unbekannt.  Fruktifiziert  während  der  Wintermonate.  — 
Helgoland. 

3455.  R.  clayata  (Carm.)  Farl.  —  Linkia  clavata  Carm.  —  Myrio- 
nema  Henschei  Casp.  —  M.?  clavatum  Harv.  —  Stragularia  adhaerens  Strömf. 
—  Bildet  dünne,  der  Unterlage  eng  angewachsene,  2 — 20  mm  breite,  im 
Alter  stellenweise  zusaumienfliessende  Krusten  auf  Felsen,  die  bei  Ebbe  über 


Erklärung  zu  Tafel  LIV  M. 

Fig.  1.     Phloeospora  tortilis,  nat.  Gr. 
„2.  „  „        Zweigstück  mit  Sporangien,  vergr. 

,3.  „  „        Thallusquerschnitt,  vergr. 

„     4.     Scytosiphon  lomentarius,  Thallusquerschnitt  mit  vielfächerigen  Sporangien 

und  einigen  Paraphysen,  vergr. 
„     5:     Kjellmania  sorifera,   Spitze   eines  fruktifizierenden   Seitenastes  mit  zwei 
Haaren  und  in  Gruppen  stehenden  Sporangien  nach  Reinke,  Vergr.  170. 
B     6.     Dictyosiphon  foeniculaceus,  Teil  eines  Sprosses,  nat.  Gr. 

15* 


—     228     — 

dem  Wasser  herausstehen.  Assimilationsfäden  fast  gerade,  bald  mehr  keulen- 
förmig, bald  mehr  cylindrisch  mit  je  einem  plattenförmigen  Chromatophor 
in  den  nach  unten  zu  etwas  verlängerten  Zellen.  Unilokuläre  Sporangien 
40  —  60  /n  lang,  13 — 18  /x  breit,  kleiner  als  bei  den  vorigen  Arten.  Multi- 
lokulare Sporangien  sich  an  denselben  Pflanzen,  zuweilen  im  gleichen  Sorus 
wie  die  unilokulären  entwickelnd,  aus  Assimilationsfäden  entstehend  und  sich 
aus  mehreren  Reihen  sehr  kleiner  Fächer  zusammensetzend;  Länge  bis  60  [x, 
Breite  der  einzelnen,  fast  kubischen  Fächer,  3,5  fx.  —  An  Steinen  und 
Muscheln  in  der  Ostsee  (Kieler  Bucht)  und  Nordsee  (Helgoland). 


Gattung  Leptonema  Rke. 

Pflänzchen  pinselförmig,  einige  Millimeter  hoch,  Thallus  aus  einreihigen, 
büschelig  aus  einem  horizontalen  Gliederfaden  entspringenden,  in  ihrer  ganzen 
Länge  fast  gleichartigen,  nur  am  Grunde  verzweigten  aufrechten,  gebogenen 
Fäden  bestehend.  Unilokuläre  Sporangien  eiförmig,  sitzend  oder  kurz  ge- 
stielt, nur  am  Grunde  der  aufrechten  Fäden  als  seitliche  Auswüchse  ent- 
springend. Multilokulare  Sporangien  im  oberen  und  mittleren  Teil  der 
Fäden  durch  Umwandlung  i'e  einer  Gliederzelle  gebildet.  Wachstum  inter- 
kalar. 

3456.  L.  fasciculatum  Reinke.  —  Taf.  LIVZ,  Fig.  2.  —  Bildet 
kleine  gelbliche  Büschel  mit  aufrechten,  5 — 15  fx  breiten  Fäden.  —  var. 
uncinatum  Reinke.  Bildet  kleine  Büschel  von  etwa  2  mm  Höhe,  welche 
aus  5 — 12  fj.  dicken  mit  Ausnahme  des  Basalstückes  unverzweigten  Assimi- 
lationsfäden bestehen,  die  horizontalen,  auf  dem  Substrat  kriechenden,  ver- 
zweigten Prothalliumfaden  entspringen.  Chromatophoren  in  Form  von  dünnen, 
wandständigen,  oft  als  Querbänder  verlaufenden  Platten  von  unregelmässigen 
Umrissen,  zu  vier  bis  acht  in  jeder  Zelle.  Unilokuläre  Sporangien  dicht 
über  der  Basis  an  den  Assimilationsfäden  seitlich  entspringend  gestielt  oder 
sitzend,  umgekehrt-eiförmig  bis  fast  keulenförmig,  40 — 70  /x  lang,  15 — 30  fx 
breit.  Plurilokuläre  Sporangien  aus  den  oberen  Zellen  der  Assimilations- 
fäden entstehend,  indem  meist  sämtliche  obere  Zellen  des  Fadens  in  Spo- 
rangien umgewandelt  werden;  doch  bleiben  auch  zuweilen  einzelne  vegetative 
Zellen  dazwischen  unverändert;  in  jedem  Fach  werden  mehrere  Schwärmer 
gebildet.  An  Mytilus-Schalen  und  an  Fucus  vesiculosus  in  einer  Tiefe  von 
4 — 10  m  in  der  westlichen  Ostsee  ziemlich  selten.  - —  var.  majus  Reinke. 
Bildet  Büschel  von  3 — 15  mm  Länge.  Unilokuläre  Sporangien  wie  bei  der 
vorigen  Var.,  plurilokuläre  dagegen  nicht  bloss  in  terminalen,  sondern  auch 
in  interkalaren  Sori,  mitunter  dicht  über  der  Basis  der  Fäden.  Die  Sporan- 
gien bestehen  aus  einer  Reihe  von  zwei  bis  sieben  Zellen  und  sind  mit  ihrem 


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—     229     — 

Scheitel  nach  verschiedenen  Seiten  des  Fadens  gerichtet.  Auf  grösseren  Algen 
und  Muscheln,  auf  Flustra,  Cynthia  grossularia  in  2 — 25  m  Tiefe  in  der 
westlichen  Ostsee  und  bei  Helgoland.  —  var.  flagellare  Reinke.  Fäden 
lang  peitschenförmig,  in  eine  dünne  Spitze  ausgezogen,  nur  an  der  Basis 
verzweigt,  8 — 10  /.i  dick.  Plurilokuläre  Sporangien  einzeln  oder  zu  zwei 
seitlich  sitzend  oder  sehr  kurz  gestielt  an  kürzeren  Gliederzellen  des  Fadens, 
cylindrische,  senkrecht  zum  Assimilationsfaden  stehende  Papillen  oder  Schöt- 
chen  von  drei  bis  fünf  Zellen  Länge.  Unilokuläre  Sporangien  nicht  be- 
obachtet. Nordwestlich  von  Fehmarn  in  einer  Tiefe  von  20  m  an  grösseren 
Algen,  sehr  selten. 

3457.  L.  lucifugum  Kuckuck.  —  Bildet  auf  Felsen  über  dem  Niveau 
sehr  kurze,  sammetartige  gelbbraune  Überzüge.  Aufrechte  Fäden  aus  einem 
rhizomartigen  Teile  aufsteigend,  in  der  Regel  un verzweigt;  Zellen  bis  oben 
hin  chromatophorenreich,  5 — 7  fi  breit,  ebenso  lang  bis  doppelt  so  lang  als 
breit.  Chromatophoren  eine  beschränkte  Anzahl  unregelmässig  gestalteter 
Platten  in  jeder  Zelle.  Plurilokuläre  Sporangien  meist  zweifächerig,  nach 
einer  Seite  gewendet.  Unilokuläre  Sporangien  nicht  beobachtet.  Ein  auf 
dem  Substrat  kriechendes  Basallager  fehlt.  Jedes  Fach  der  Sporangien  ent- 
hält nur  einen  Schwärmer,  der  in  der  Regel  durch  einen  besonderen  seit- 
lichen Schlitz  ausschlüpft.  Sporangienbildung  im  Frühjahr,  stets  sehr  spärlich. 
—  Hoch  über  der  Wasserlinie  in  grottenartigen  Einschnitten  der  Felsen 
auf  der  Westseite  von  Helgoland,  oft  gemeinschaftlich  mit  Ectocarpus  luci- 
fugus  weite  Strecken  überziehend. 

Gattung  Giraudia  Derb. 

Thallus  aus  pinselig  angeordneten,  nur  am  Grunde  verzweigten,  deut- 
lich in  zwei  verschiedene  Abschnitte  gegliederten  Sprossen  bestehend.  Die 
Fäden  des  unteren  Abschnittes  sind  deutlich  gegliedert,  meist  einzellreihig, 
zuweilen  einzelne  Glieder  durch  Längswände  mehrzellreihig,  die  des  oberen 
an   beiden  Enden  verjüngt,  etwas  steif,  aus  fast  gleichzelligem,  parenchyma- 


Erklärung  zu  Tafel  LIV  N. 
Fig.  1.     Scytosiphon  lomentarius,  nat.  Gr. 
„     2.     Phyllitis  Fascia. 

Erklärung  zu  Tafel  LIV  0. 

Fig.  1.     Delamarea  attenuata,  Querschnitt  durch  einen  Thallus  mit  unüokulären 
Sporangien  nach  Kuckuck,  Vergr.  100. 

„     2.     Chorda  Filum,  Teil  eines  Querschnittes. 

„     3.  „        tomentosa,  Teil  eines  Querschnittes. 

„     4.     Myriotrichia  clavaeformis. 


—     230     — 

tischern  Gewebe  gebildet,  unter  sich  frei,  während  die  unteren  Fäden  lockerer 
oder  fester  verflochten  sind.  Sporangien  nur  multilokular,  aber  von  zweierlei 
Art,  die  einen  stimmen  in  ihrer  Entwicklung  mit  denen  von  Elachista 
überein,  sind  jedoch  meist  mehrreihig  gefächert  und  stehen  büscheJig,  die 
andern  bilden  begrenzte  Sori  an  den  aufrechten  Fäden  oberhalb  der  wach- 
senden Zone.  Sie  entstehen  dadurch,  dass  einzelne  aneinandergrenzende 
Thalluszellen  durch  Teilungswände  in  eine  Zellgruppe  zerfallen,  von  denen 
jede  einzelne  Zelle  zu  einem  eiförmigen,  mehrreihig  gefächerten  Sporangium  wird. 
3458.  O.  sphacelarioides  Derb,  et  Sol.  —  Taf.  LIVZ,  Fig.  3.  — 
Bildet  gelbbräunliche,  5 — 15  mm  hohe  Raschen,  die  dem  Substrat  durch 
Rhizoiden  angeheftet  sind  und  aus  ziemlich  steifen,  am  Grunde  büschelig 
entspringenden,  einfachen,  30 — 80  u  dicken,  stellenweise  mit  farblosen  ge- 
gliederten Haaren  besetzten  Fäden  bestehen.  Fäden  mehrzellreihig,  gegliedert, 
Glieder  1ji — 2/3  mal  so  lang  als  dick.  Unilokuläre  Sporangien  in  Sori  ver- 
einigt, die  rundliche  oder  längliche  Wärzchen  bilden,  25 — 40  u  lang.  Viel- 
fächerige Sporangien  schotenförmig,  bis  120  f.i  lang,  10 — 15  (.i  dick.  —  An 
grösseren  Algen  im  Adriatischen  Meere,  Skagerrak,  westliche  Ostsee,  in  einer 
Tiefe  von  2 — 12  m.  Fruktifiziert  im  Spätsommer  und  Herbst.  Im  Aussehen 
einer  Sphacelaria  ähnlich,  trocken  braun. 

Gattung  Elachista  Duby. 

Thallus  klein,  aus  pinsel-  oder  polsterförmig  zusammenstehenden,  ein- 
reihigen, nur  im  unteren  Teil  verzweigten,  in  zwei  verschiedene  Abschnitte 
gegliederten  Fäden  bestehend,  der  obere  Abschnitt  besteht  aus  unter  sich 
nicht  verbundenen  Fäden,  der  untere  aus  dicht  zusammenschliessenden,  oft 
fast  parenchymatisch  verbundenen,  ein  dichtes  Lager  bildenden  Zellreihen, 
auf  dessen  Oberfläche  die  bimförmigen  unilokulären  und  fadenförmigen 
multilokularen  Sporangien,  sowie  dazwischen  Paraphysen  in  wechselnder  Zahl 
entspringen.     Vegetative  Vermehrung  durch  kriechende  Ausläufer. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Assimilationsfäden  nach  dem  Grunde  zu  nicht  verschmälert.  E.  scutulata. 
Assimilationsfäden  nach  dem  Grunde  zu  deutlich  verschmälert.     2. 

2.  Büschel  meist  unter  5  mm  hoch.     E.  stellaris. 
Büschel  meist  über  5  mm  hoch.     3. 

3.  Primäre  Assimilationsfäden  80 — 160  fi  dick.     E.  flaccida. 
Primäre  Assimilationsfäden  20 — 50  fx  dick.     E.  fucicola. 


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—     231     — 

3459.  E.  stellaris  Aresch.  —  Areschougia  stellaris  Menegh.  — 
Phycophila  stellaris  Kg.  —  Raschen  fast  kugelig,  2 — 5  mm  dick,  olivbraun. 
Basallager  klein  aus  einer  fast  einfachen  Schicht  rundlicher  Zellen  gebildet; 
aus  diesem  entspringen  schlaffe,  nach  der  Basis  und  Spitze  zu  verschmälerte 
radialstrahlig  verlaufende  Fäden,  deren  Zellen  am  Grunde  so  lang  als  breit, 
oben  zwei-  bis  viermal  länger  sind.  Dazwischen  stehen  kürzere  und  schwächere 
Fäden.     Sporangien  birnförmig.  —  Nordsee,  an  anderen  Algen. 

3460.  E.  scutülata  (Sm.)  Duby.  —  Raschen  olivbraun,  rundlich, 
flach  warzenförmig,  4 — 15  mm  breit,  mit  stark  entwickeltem,  basalem  Lager, 
welches  aus  mehreren  Schichten  eng  verbundener  ovaler  Zellen  gebildet 
wird.  Assimilationsfäden  am  kaum  verschmälerten  Grunde  verzweigt,  Ver- 
zweigungen sehr  zahlreich,  kurze  sekundäre  Assimilationsfäden  in  dichter, 
rindenartiger  Schicht  darstellend.  Diese  sekundären  Assimilationsfäden  sind 
einfach,  kaum  verschmälert.  Zellen  etwas  länger  als  breit.  Sporangien 
länglich,  am  Grunde  der  Verzweigungen  seitenständig.  —  Nordsee,  an  As- 
cophyllum  nodosum  und  Himanthalia  Lorea. 

3461.  E.  flaccida  (Dillw.)  Aresch.  —  E.  curta  Aresch.  —  E.  brevi- 
articulata  Aresch.  —  Phycophila  flaccida,  torulosa,  curta,  breviarticulata 
Kg.  —  Conferva  obtusa  Ag.  —  Thallus  in  Form  von  5 — 15  mm  hohen, 
olivbraunen,  dichten  Büscheln  oder  Raschen  mit  rundem,  1 — 3  mm  breitem, 
stellenweise  einschichtigem  Basallager,  von  welchem  80 — 160  fi  dicke,  nach 
dem  Grunde  zu  stark  verdünnte  freie  Fäden  ausgehen.  Zellen  kürzer,  oben 
bis  doppelt  so  lang  als  breit.  Sekundäre  Assimilationsfäden  meist  leicht 
gekrümmt,  keulenförmig,  am  Ende  mit  tonnenförmig  angeschwollenen  Zellen. 
—  Nordsee,  auf  Cystosiren  und  Fucus. 

3462.  E.  fucicola  (Vell.)  Aresch.  —  Conferva  fucicola  Velley.  — 
C.  ferruginea  Ag.  —  Phycophila  ferruginea,  Agardhii,  rigida,  gracilis,  vul- 
pina,  fucorum  Kg.  —  Taf.  LIVY,  Fig.  2;  Taf.  L1VZ,  Fig.  4.  —  Thallus 


Erklärung  zu  Tafel  LIV  P. 
Fig.  1.     Chorda  Filum. 
„     2.  „        tomentosa. 

Erklärung  zu  Tafel  LIV  Q. 
Fig.  1.     Striaria  attenuata,  nat.  Gr. 

Ä     2.  „  „  Thallusquerschnitt  mit  unilokulären  Sporangien  und 

Haaren. 

„     3.     Dictyoaiphon  Chordaria. 

Erklärung  zu  Tafel  LIY  R. 
Fig.  1.     Asperococcus  compressus. 

„2.  „  bullosus. 

,     3.     Colpomenia  sinuosa. 


—     232     — 

in  Form  von  5 — 25  mm  hohen  gelblichen,  rostfarbenen  bis  olivbraunen 
dichten  Büscheln,  die  oft  zu  rasenartigen  oder  filzigen  Überzügen  zusammen- 
fliessen.  Basallager  rundlich,  ein  bis  mehrere  Millimeter  breit;  die  von  ihm 
ausgehenden  Fäden  ziemlich  steif,  20 — 50  (.i  dick,  nach  dem  Grunde  zu  ver- 
jüngt, am  Grunde  verzweigt,  Verzweigungen  als  etwas  gekrümmte,  schwach 
keulenförmige,  kurze,  sekundäre  Assimilationsfäden,  oben  mit  meist  etwas 
tonnenförmigen  Zellen  entwickelt.  Zellen  der  Hauptfäden  etwas  kürzer  bis 
doppelt  so  lang  als  breit.  Sporangien  verkehrt-birnförmig  bis  keulenförmig. 
—  Auf  Fucusarten  in  der  Nordsee  und  Ostsee. 


Gattung  Halothrix  Rke. 

Thallus  aus  locker  büscheligen,  wenige  Millimeter  hohen  aufrechten, 
einreihigen,  nur  im  unteren  Teil  mit  wiederholt  verzweigten  büscheligen 
Kurztrieben  besetzten  Fäden  bestehend,  die  nach  unten  zu  verschmälert,  auf- 
wärts bis  auf  die  vierfache  Dicke  anschwellen.  Nur  multilokulare  Sporan- 
gien bekannt,  die  sich  in  reihenweise  hintereinander  angeordneten  Sori  bilden. 
Dabei  bildet  sich  eine  verschieden  lange  Reihe  von  Zellen  eines  Fadens  in 
solche  Sori  um.  Aus  dem  Sorus  wachsen  die  Sporangiummutterzellen  als 
gesonderte  Papillen  hervor,  teilen  sich  durch  Querwände  in  drei  bis  sechs 
Gliederzellen  und  entlassen  aus  jeder  dieser  Gliederzellen  einen  Schwärmer. 
Die  vegetativen  Zellen  enthalten  gegen  zwanzig  kleine  linsen-  oder  biskuit- 
förmige,  locker  gelagerte  Plattenchromatophoren. 

3463.  H.  lumbricalis  (Kg.)  Reinke.  —  Ectocarpus  lumbricalis  Kg. 
—  Elachista  lumbricalis  Hauck.  —  Taf.  LIVY,  Fig.  3.  —  Bildet  5 — 15  mm 
hohe,  dichte,  büschelige  Rasen  auf  Zostera,  vom  Aussehen  der  Elachista 
fucicola.  Die  einzelnen  Fäden  (Assimilationsfäden)  des  Büschels  verschmälern 
sich  nach  unten  und  entsenden  hier  sehr  dünne,  farblose  Wurzelhaare, 
während  sie  sich  nach  oben  bis  auf  das  Vierfache  verdicken  und  dann  eine 
konstant  bleibende  Dicke  von  20 — 32  y,  besitzen.  Zellen  unten  kürzer,  nach 
oben  zu  allmählich  bis  doppelt  so  lang  als  breit,  mit  etwa  zwanzig  kleinen 
linsen-  oder  biskuitförmigen  Plattenchromatophoren  in  jeder.  Verzweigung 
der  Fäden  nur  am  Grunde.  Aussenwände  an  den  Zellen  des  Hauptfadens 
ziemlich  derb  und  geschichtet,  Querwände  nur  halb  so  dick.  Fruktifiziert 
im  Mai  und  Juni.  —  Hauptsächlich  in  der  westlichen  Ostsee,  Kieler  Bucht 
und  Hafen,  Apenrader  Bucht,  Flensburger  Meerbusen,  Kleiner  Belt,  an 
Zostera-Blättern.  (Nach  Collins  und  Holden  auch  an  der  Küste  von  Nord- 
amerika.) 


—     233     — 

Gattung  Symphorlcoccus  Rke. 

Thallus  fadenförmig-,  meist  nur  am  Grunde  verzweigt,  oben  nur  kürzere 
Seitenäste  bildend  oder  ganz  unverzweigt,  einzellreihig,  der  ganzen  Länge 
nach  gleichartig.  Einzelne  Fäden  wachsen  ausläuferartig  zu  neuen  Pfiänz- 
chen  heran.  Chromatophoren  anfangs  kleine  Platten,  in  den  älteren  Zellen 
etwas  bandartig  und  mitunter  schwach  verzweigt.  Unilokuläre  Sporangien 
anfangs  in  der  Nähe  des  Grundes,  später  auch  am  mittleren  und  oberen 
Teil  entstehend,  birnförmig;  nach  der  Entleerung  des  Inhaltes  wächst  die 
Subsporangialzelle  in  das  entleerte  Sporangium  hinein  und  bildet  ein  neues. 

3464.  S.  radians  Reinke.  —  Taf.  LV,  Fig.  1,  2.  —  Bildet  milli- 
meterhohe Büschel  aus  ziemlich  geraden,  von  einem  Punkte  ausstrahlenden 
Zellfäden,  welche  sich  ähnlich  wie  Elachista  am  Grunde  verzweigen  und 
Rhizoidfäden  gegen  das  Substrat  entsenden.  Längenwachstum  der  Fäden 
interkalar,  am  Grunde  am  längsten  andauernd.  Zellen  etwa  15  fi  breit, 
unten  etwa  ebenso  lang,  oben  bis  sechsmal  länger,  mit  anfangs  kleinen 
plattenförmigen  Chromatophoren  von  unregelmässigen  Umrissen,  welche  sich 
mit  der  Verlängerung  der  Zellen  ebenfalls  verlängern  und  vermehren  und 
selbst  etwas  verzweigt  sein  können.  Einfächerige  Sporangien  birnförmig, 
anfangs  an  der  Basis,  später  auch  am  mittleren  und  oberen  Teil  der  Assi- 
milationsfäden, meist  gehäuft,  seltener  einzeln  als  seitliche  Ausstülpungen 
der  Fadenzellen  entstehend,  ungestielt;  aber  mit  kleiner,  durch  eine  uhrglas- 
förmige  Wand  aus  der  das  Sporangium  tragenden  Fadenzelle  herausgeschnit- 
tenen Subsporangialzelle,  aus  welcher  später  nach  Entleerung  des  ersten  ein 
zweites  Sporangium  wird.  Sporangien  15—20  fx  im  Querdurchmesser.  Ver- 
breitung auch  durch  als  Ausläufer  fungierende  niederliegende  Assimilations- 
fäden. —  Kieler  Föhrde,  auf  grösseren  Algen  in  8 — 12  m  Tiefe,  selten. 

Gattung  Sporochnus  Ag. 

Thallus  fadenförmig,  allseitig  regelmässig  verzweigt  mit  scharfer  Son- 
derung in  Lang-  und  Kurztriebe,  am  Ende  der  Äste  Büschel  von  langen, 
gegliederten  Haaren  tragend.  Innerer  Bau  ähnlich  wie  bei  Nereia,  aber 
Rinde  parenchymatisch,  ohne  kurze  Assimilationsfäden.  Unilokuläre  Spo- 
rangien verkehrt-eiförmig  bis  birnförmig  seitlich  auf  kurzen,  wenigzelligen 
aber  verzweigten  Trägern,  deren  Endzelle  breit  birnförmig,  deren  übrigen 
Zellen  keulenförmig  sind.  Multilokulare  Sporangien  fehlen.  Haftorgan  ein 
dichter  Wurzelfilz. 

3465.  Sp.  pedunculatus  (Huds.)  Ag.  —  Fucus  pedunculatus  Huds. 
—  Sporochnus  dalmaticus  Menegh.  —  Sp.  verrucosus  Zanard.  —  TafLIVY, 
Fig.  4.    —   Thallus   olivengelb,   fadenförmig,   stielrund,   10 — 30  cm  lang  und 


—     234     — 

etwa  x/2  mm  dick,  nach  oben  allmählich  verjüngt,  allseitig  spiralig  mit  lang 
rutenförmigen,  weit  abstehenden  Ästen  besetzt,  an  denen  ebenso  angeordnet 
zahlreiche  1 — 3  mm  lange  Ästchen  stehen.  Am  Ende  dieser  Ästchen  stehen 
die  sehr  zarten  Büschel  aus  1 — 4  mm  langen  Haaren.  An  den  kurzen 
Ästchen  stehen  auch  die  einfächerigen  Sporangien  auf  verzweigten  kurzen 
Trägern.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer. 

3466.  Sp.  dichotomus  Zanard.  —  Thallus  oliv  braun,  trocken  dunkler 
braun,  fadenförmig,  oben  zusammengedrückt,  1  mm  breit,  oben  bis  auf 
*/2  mm  verschmälert,  unregelmässig,  stellenweise  fast  dichotom  verzweigt 
mit  abstehenden  Zweigen,  deren  Spitzen  grünliche  Haarbüschel  tragen. 
Sporangien,  wie  bei  der  vorigen  Art  in  eigentümlichen  länglichen  oder 
keulenförmigen,  durch  die  dicht  gedrängten,  verzweigten  sekundären  Assimi- 
lationsfäden gebildeten  Fruchtkörpern,  terminal  an  den  Zweigen.  —  Adria- 
tisches Meer. 

Gattung  Nereia  Zanard. 

Thallus  fadenförmig,  verzweigt,  ohne  scharfe  Sonderung  in  Lang-  und 
Kurztriebe,  an  den  Zweigspitzen  mit  dichten  pinselförmigen  Büscheln  langer 
einfacher  Gliederfäden,  welche  nach  Beendigung  des  Längswachstums  abfallen. 
Sprosse  aus  mehreren  Zellreihen  zusammengesetzt,  deren  äussere  eine  Rinden- 
schicht bilden,  die  zu  kurzen,  wenigzelligen  oft  dicht  aneinandergepressten 
Assimilationsfäden  auswachsen.  Unilokuläre  Sporangien  in  über  die  Thallus- 
oberfläche  zerstreuten  Sori,  länglich,  oder  verkehrt-eiförmig  an  der  Basis 
kurzer,  wenigzelliger  Sporangienträger  mit  birnförmigem,  später  seitlich  aus- 
gesacktem Endgliede.  Multilokulare  Sporangien  fehlen.  Haftorgan  ein 
dichter  Wurzelfilz. 

3467.  N.  filiformis  (J.  Ag.)  Zanard.  —  Desmarestia  filiformis  J. 
Ag.  —  Sporochnus  Agardhii  Mont.  —  Sp.  filiformis  J.  Ag.  —  Sp.  crassulus 
Schousb.  —  Physophloea  filiformis  Kg.  —  Cladothele  filiformis,  Montagnei 
Kg.  —  Taf.  LIVY,  Fig.  5.  —  Thallus  etwas  lederartig  zäh,  olivbraun  mit 
hellgrünen  Haarbüscheln,  10—25  cm  hoch,  und  gegen  1—2  mm  dick,  meist 
zwei-  bis  vierfach  oft  fast  fiederig  verzweigt  mit  abstehenden,  etwas  gestutzten 
Ästchen,  an  denen  seitlich  die  3—15  mm  langen,  nach  den  Astspitzen  zu 
schopfig  zusammengedrängten  schlüpfrigen  Haarbüschel  stehen.  Im  Alter 
verschwinden  die  Haarbüschel  und  die  fruchtende  Pflanze  ist  meist  kahl  und 
nur  mit  Warzen  besetzt,  die  an  Stelle  der  Büschel  allein  zurückblieben. 
Einfächerige  Sporangien  in  zerstreuten,  stellenweise  auch  zusammenfiiessenden, 
kleinen,  wenig  vortretenden  Sori.  —  Adriatisches  Meer. 


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2.  Reihe  Cutleriales. 

Thallus    stets    ein    mehr    oder    weniger    ausgedehnter    Gewebskörper. 
Männliche  und  weibliche  Gameten  von  verschiedener  Grösse. 


Familie  Cutleriaceae. 

Thallus  band-,  fächer-  oder  scheibenförmig,  aufrecht  oder  flach  aus- 
gebreitet, haut-  bis  lederartig,  ganzrandig  oder  unregelmässig  gelappt  oder 
fast  gabelig  gespalten,  durch  einen  Wurzelfilz  am  Substrat  befestigt,  aussen 
von  einer  kleinzelligen  chromatophorenreichen  Rindenschicht  begrenzt;  darunter 
liegt  eine  Schicht  grösserer,  fast  isodiametrischer  chromatophoren armer  Zellen 
und  in  der  Mitte  zwei  bis  drei  Schichten  grosser,  fast  farbloser  in  der  Rich- 
tung des  Längenwachstums  gestreckten  Zellen.  Unilokuläre  Sporangien  durch 
Umwandlung  je  einer  Oberflächenzelle  entstehend,  multilokulare  ungleichartig, 
die  Makrogameten  entwickelnden  weiblichen  dicker  und  mit  grösseren  Fächern; 
in  jedem  Fach  nur  einen  Gameten  erzeugend,  die  Makrogameten  entwickelnden 
männlichen  dünner  walzenförmig  mit  je  zwei  Gameten  in  einem  Fach.  Die 
weiblichen  Gameten  sind  vielmals  grösser  als  die  männlichen,  schwärmen 
eine  kurze  Zeit  umher,  setzen  sich  dann  fest  und  werden  erst  jetzt  im 
Ruhezustande  befruchtet.  Unilokuläre  Sporangien  schlauchförmig  mit  wenigen 
grossen  Schwärmern. 

Übersicht  der  Gattungen. 

Thallus   horizontal   ausgebreitet,   nur   auf   der  Oberseite   mit  Fortpflanzungs- 
organen.    Zanardinia. 
Thallus  aufrecht,  auf  beiden  Seiten  mit  Fortpflanzungsorganen.     Cutleria. 

Gattung  Zanardinia  Nardo. 
Thallus    scheibenförmig,   anfangs   kreisrund   oder   nierenförmig,   häutig, 
flach  ausgebreitet,  allmählich  unregelmässig  lappig  und  lederartig. 


Erklärung  zu  Tafel  LIVW. 
Fig.  1.     Halorhiza  vaga,  nat.  Gr. 

„     2.     Stilophora  rhizodes,  nat.  Gr. 
Erklärung  zu  Tafel  LIV  X. 

Fig.  1.     Petrospongium  Berkeleyi,  unilokuläres  Sporangium. 
„     2.     Myrionema   strangulans.    Thallusquerschnitt   mit  Assimilationsfäden   und 

unilokulären  Sporangien. 
„     3.     Microspongium  gelatinosum,  Assimilationsfaden  mit  entleertem  Sporan- 
gium nach  Reinke,  Vergr.  500. 
„     4.  „  „  mit  unilokulärem  Sporangium  nach  Reinke, 

Vergr.  500. 


—     236     — 

3468.  Z.  collaris  (Ag.)  Cr.  —  Zonaria  collaris  Ag.  —  Z.  umbilicalis 
Kg.  —  Padina  collaris  Grev.  —  P.  umbilicalis  Menegh.  —  Cutleria  collaris 
Zanard.  —  Stifftia  Nardi  Zanard.  —  •  Peyssonelia  umbilicata  Kg.  —  Spato- 
glossum  flabelliforme  Kg.  —  Sp.  Spannen  Menegh.  —  Taf.  LV  B,  Fig.  4 — 6. 
—  Thallus  im  Durchmesser  4 — 20  cm,  anfangs  kreisrund  bis  nierenförmig, 
olivbräunlich,  flach  ausgebreitet,  hautartig,  ganzrandig,  aber  mit  langen 
schlüpfrigen  Randhaaren,  genabelt,  später  von  unregelmässigem  Umriss,  mit 
eingerissenem  stellenweise  ausgefressenem,  haarlosem  Rande,  lederartig,  dunkel- 
braun, oft  mit  Profilikationen  auf  der  Oberseite.  Unilokuläre  Sporangien 
an  besonderen  Individuen  in  Gruppen  auf  der  Oberseite  des  Thallus,  schmal 
keulenförmig -cylindrisch  mit  vier  bis  sechs  übereinandergebildeten  grossen 
Zoosporen.  Männliche  und  weibliche  vielfächerige  Sporangien  auf  denselben 
Pflanzen,  oft  unter  einander  gemischt,  mit  Quer-  und  Längswänden.  — 
Adriatisches  Meer,  auf  Steinen,  Lithothamnien. 


Gattung  Cutleria  Grev. 

Thallus  zweigestaltig ;  die  Gameten  produzierende  Pflanze  aufrecht,  die 
Zoosporen  produzierende  niederliegend.  Thallus  der  ersteren  eben,  fächer- 
förmig, gelappt  oder  unregelmässig  gespalten  oder  fast  dichotom  gegabelt; 
bei  den  niederliegenden,  Zoosporen  produzierenden  Pflanzen  (Aglaozonia)  ist 
der  Thallus  dorsiventral  gebaut,  auf  der  Oberseite  mit  zwei  bis  drei  Schichten 
kleinerer,  intensiv  gefärbter  Zellen,  auf  der  Unterseite  mit  einer  Schicht 
grösserer  Zellen,  von  denen  aus  nach  unten  Rhizoiden  gehen.  Geschlechts- 
organe auf  beiden  Seiten  der  aufrechten  Pflanze  gebildet,  aber  männliche 
und  weibliche  auf  verschiedenen  Individuen.  Weibliche  Gametangien  gross 
cylindrisch,  oft  achtfächerig  oder,  indem  sich  jedes  Fach  noch  einmal  in 
vier  Fächer  teilt,  32 fächerig;  männliche  viel  kleiner,   mit  zahlreicheren  Tei- 


Erklärung  zu  Tafel  LIVY. 

Fig.  1.  Ralfsia  verrucosa,  nat.  Gr. 

„     2.  Elachista  fucicola  auf  Fucus. 

„     3.  Halothrix  lumbricalis,  fertiler  Assimilationsfaden,  vergr. 

„     4.  Sporochnus  pedunculatus,  Teil  des  Thallus. 

„     5.  Nereia  filiformis,  Teil  des  Thallus. 

Erklärung  zu  Tafel  LIV  Z. 

Fig.  1.     Ralfsia  verrucosa,  Querschnitt  durch  den  Thallus  mit  Sporangien. 

„     2.     Leptonema  fasciculatum,  var.  uncinatum,  Spitze  eines  Assimilationsfadens 
mit  grösstenteils  entleerten  plurilokulären  Sporangien  nach  Reinke. 

„     3.     Giraudia  sphacelarioides,  Plurilokuläre  Sporangien. 

„     4.     Elachista  fucicola,  einfächerige  Sporangien. 


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—     237     — 

lungen.  Einfächerige  Sporangien  cylindrisch-keulenförmig,  sitzend,  auf  der 
Oberseite  des  Thallus,  dicht  gedrängt  in  fleckenartigen  Sori,  mit  je  vier  bis 
sechs  Schwärmern. 

3469.  C.  multifida  (Sm.)  Grev.  —  C.  dichotoma  Kg.  —  C.  peni- 
cillata  Kg.  —  C.  dalmatica,  intricata  Zan.  —  Zonaria  multifida  Ag.  —  Z. 
reptans  Crouan.  —  Z.  parvula  Grev.  —  Aglaozonia  reptans  Kg.  —  Taf. 
LVB,  Fig.  1 — 3.  —  Thallus  aufrecht,  bis  20  cm  hoch,  olivgrün,  im  Alter 
mehr  bräunlich,  häutig-fleischig,  fächerförmig  ausgebreitet,  unregelmässig 
zwei-  bis  vielfach  gabelig  geteilt  mit  linear-keilförmigen  Abschnitten,  an 
den  Enden  in  pinselförmige  Büschel  aufgelöst,  mit  glattem  Rande.  Gamet- 
angien  in  über  die  Oberfläche  zerstreuten  Sori,  weibliche  ca.  75  (x  lang, 
35 — 40  fx  breit,  männliche  50 — 75  /.i  lang,  10  fi  breit.  Ungeschlechtliche 
Pflanze  (als  Aglaozonia  reptans  beschrieben)  horizontal  ausgebreitet,  flach, 
gelappt,  mehrere  Centimeter  im  Durchmesser  und  wenige  bis  neun  Zell- 
schichten dick.  Einfächerige  Sporangien  in  kleinen,  fleckenförmigen  Sori, 
länglich,  mit  8 — 10  Schwärmern.  —  Nordsee,  Adriatisches  Meer.  —  var. 
confervoides  Kuckuck.  Thallus  in  Form  niedriger,  Elachista- ähnlicher 
Raschen  mit  niederliegendem  kleinen  Zellkörper  und  verzweigten  oder  un- 
verzweigten aufrechten  Fäden  mit  Sporangien.     Helgoland. 

3470.  C.  adspersa  (Roth.)  De  Not.  —  Zonaria  adspersa  Ag.  — 
Thallus  3 — 10  cm  hoch,  fächer-  bis  fast  nierenförmig,  ganzrandig,  dünn- 
häutig, am  Rande  mit  langen  Haaren,  olivbräunlich,  im  Alter  mehr  kupfer- 
braun, kahl,  derbhäutig  und  unregelmässig  geschlitzt.  Gametangien  in  un- 
regelmässig zusammenfliessenden,  in  Querreihen  stehenden  Sori,  an  keulen- 
förmigen, zu  Büscheln  geordneten  kurzen  Fäden  stehend.  —  Die  ungeschlecht- 
liche Pflanze  ist  vielleicht  Aglaozonia  chilosa  Falkenb.  —  Adriatisches  Meer. 

3.  Reihe  Sphacelariales. 

Thallus  sehr  regelmässig  verzweigt,  buschig,  mit  auffallend  grosser, 
zuweilen  selbst  mit  blossem  Auge  erkennbarer  Scheitelzelle,  die  vielfach 
schwarzbraun  gefärbt  erscheint.  Altere  Wandpartien  färben  sich  mit  Eau 
de  javelle  schwarz. 

Familie  Sphacelariaceae. 

Thallus  entweder  nur  aus  einem  dorsiventral  gebauten,  scheibenförmigen, 
dem   Substrat   anliegenden   Gewebskörper  bestehend,    auf  welchem    sich    die 

Erklärung  zu  Tafel  LV. 

Fig.  1.     Symphoricoccus  radialis,  Habitusbild   einer  älteren  Pflanze  nach  Reinke, 
Vergr.  50. 
„     2.     Entleerte  Sporangien  in  deren  Hülle  aus   den  Ersatzzellen  neue  Sporan- 
gien hineingewachsen  sind.     Nach  Reinke. 


—     238     — 

Fortpflanzungsorgane  entwickeln,  oder  aus  einem  solchen  und  von  diesem 
ausgehenden  verschieden  entwickelten  mehr  aufrechten  Sprossen,  an  denen 
die  Fortpflanzungsorgane  stehen.  Verzweigung  sehr  verschiedenartig.  Neben 
Fortpflanzungsorganen  —  unilokuläre  und  plurilokuläre  Sporangien  —  kommen 
auch  noch  der  vegetativen  Arermehrung  dienende  Brutknospen  vor,  die  keulen- 
förmige oder  etwas  verkehrt- herzförmige  Zellkomplexe  bilden  und  an  der 
Spitze  meist  noch  einige  kurze  Aussprossungen  tragen.  Die  Sporangien 
ähneln  denen  der  Ectocarpaceen. 


Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Thallus  ohne  vertikale  Sprosse.     Sphaceloderma. 

Thallus  mit  horizontalen  Sprossen.     2. 

2.  Verzweigungen  sämtlich  von  der  Scheitelzelle  ausgehend.     3. 

Alle  Zweige  oder  doch  wenigstens  die  Kurztriebe  nicht  von  der  Scheitel- 
zelle ausgehend.     4. 

3.  Sporangien  einzeln  stehend.     Halopteris. 
Sporangien  gehäuft.     Stypocaulon. 

4.  Kurztriebe  in  regelmässigen  Quirlen.     Cladostephus. 
Kurztriebe  zweizeilig,  gegenständig  oder  zerstreut.     5. 

5.  Sprosse  mit  centralem  Strang  aus  gestreckten  Zellen,  von  einer  kleinzelligen 

Rinde  umgeben.     Chaetopteris. 
Sprosse   ohne  Differenzierung  in   kleinzellige  Rinde  und  centralen  Zellen- 
strang.    Sphacelaria. 

Gattung  Sphaceloderma  Kuck. 

Thallus  mit  marginalem  Wachstum,  knotenförmig,  zuweilen  geschichtet, 
schwarzbraun,  wenige  Millimeter  im  Durchmesser  betragend,  wenige  Zell- 
schichten dick,  ohne  vertikale  Sprosse;  unilokuläre  Sporangien  kugelig,  direkt 
aus  den  Oberflächenzellen  entwickelt,  den  Thallus  überragend  und  in  Sori 
vereinigt.  Plurilokuläre  Sporangien  unbekannt.  Chromatophoren  viele  rund- 
liche Platten  in  jeder  Zelle.     Haare  unbekannt. 


Erklärung  zu  Tafel  LV  B. 

Fig.  1.  Cutleria  multifida,  nat.  Gr. 

„2.  ,  „  ungeschlechtliche  Pflanze. 

„3.  ,  „  Sorus  mit  vielfächerigen  Sporangien. 

„     4.  Zanardinia  collaris,  nat.  Gr. 

„     5.  „  „         multilokulare  Sporangien. 

,6.  „  „         unilokuläre  Sporangien. 


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—     239     — 

3471.  Sph.  helgolandicum  Kuck.  —  Taf.  LVC,  Fig.  1—2.  —  Sehr 
an  Lithoderma  erinnernd,  aber  mit  Eau  de  javelle  Schwarzfärbung  der  Mem- 
bran zeigend.  —  Auf  Steinen  bei  Helgoland  in  5  — 10  m  Tiefe. 

Gattung  Sphacelaria  Lyngb. 

Pflanzen  in  Form  von  kleinen  Büschen  niedrigen  Raschen  oder  fast 
kugeligen  Ballen  mit  auf  einem  Substrat  befestigter  oder  in  das  Gewebe 
anderer  Algen  hineinragender  Basalscheibe  und  mit  deutlich  gegliedertem 
Thallus.  Verzweigungen  meist  reichlich,  zerstreut  oder  gegenständig,  sämt- 
lich gleichartig  oder  teils  als  Kurztriebe,  teils  als  Langtriebe  entwickelt. 
Sporangien  und  Gatnetangien  meist  gestielt,  auf  einfachen  oder  verzweigten 
Stielen  an  kleinen  Ästen.  Bei  mehreren  Arten  wurden  Brutknospen  be- 
obachtet. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Basalscheibe   der   typischen   Form    im   Gewebe   anderer   Algen   festsitzend. 

Sph.  furcigera. 
Basalscheibe    an    der    Oberfläche    von    grösseren    Algen,    Muscheln    usw. 
aufsitzend.     2. 

2.  Sprosse  meist  zierlich  gefiedert.     3. 

Sprosse   (mit  Ausnahme   von   Sph.   racemosa   var.   pinnata)   nicht  deutlich 
gefiedert.     5. 

3.  Pflänzchen  3 — 10  cm  hoch.     Sph.  plumigera. 
Sprosse  unter  3  cm  hoch.     4. 

4.  Sprosse  gegen  100  /*  dick.    Sph.  Pliimula. 
Sprosse  15 — 30  fx  dick.     Sph.  cirrhosa. 

5.  Sprosse    sehr    dicht    von    herablaufenden    Wurzelfäden    berindet.      Sph. 

racemosa. 
Sprosse  nicht  oder  nur  von  vereinzelten  Wurzelfäden  berindet.     6. 

6.  Vielfächerige  Sporangien  meist  einseitig  an  den  Zweigen.  Sph.  trifouloides. 
Vielfächerige  Sporangien  meist  abwechselnd  oder  gegenständig.     7. 

Erklärung  zu  Tafel  LVC. 

Fig.  1.     Sphaceloderma  helgolandicum  von   oben  mit  Sporangien  nach  Kuckuck. 

„2.  „  „  Schnitt  durch  einen  fruktifizierenden  Thal- 

lus nach  Kuckuck. 

„     3.     Sphacelaria  cirrhosa,  Zweig  mit  unilokulären  Sporangien. 

„4.  „  „  Sprossquerschnitt. 

„5.  „  „  Zweig  mit  plurilokulären  Sporangien. 

„     6.     Sph.  racemosa  var.  arctica,  Sprossstück  mit  unilokulären  Sporangien. 

„     7.        „  „         Sprossstück  mit  multilokularen  Sporangien. 


—     240     — 

7.  Dicke  der  Sprosse  bis  gegen  25  /x.     Sph.  olivacea. 
Dicke  der  Sprosse  ungefähr  40  /x.     Sph.  radicans. 


3472.  Sph.  Olivacea  (Engl.  Bot.)  Ag.  —  Pfiänzchen  niedrig,  einzelne 
Büschel  oder  kleine  flache,  1 — 2  cm  hohe  Raschen  bildend.  Stämmchen 
aufrecht,  oben  spärlich  verzweigt,  Zweige  verlängert,  mehr  oder  weniger 
reichlich  ästig.  Stämmchen  zart,  selten  über  25  /x  dick,  meist  drei  Längs- 
reihen von  Zellen  zeigend.  Einfächerige  Sporangien  länglich-elliptisch  bis 
eiförmig,  auf  drei-  bis  viergliedrigem  Stiel;  mehrfächerige  breit  verkehrt- 
eiförmig bis  fast  kugelig,  gestielt,  öfters  wechselständig.  —  Ostsee,  Helgoland. 

3473.  Sph.  radicans  (Dillw.)  Ag.  —  Der  vorigen  sehr  ähnlich,  aber 
kräftiger,  Stämmchen  gegen  40  fx  dick  mit  fünf  bis  sieben  Längsreihen  von 
Zellen  und  klein  zelligerer  Rinde;  einfächerige  Sporangien  meist  sitzend, 
eiförmig,  40 — 50  fx  dick,  mehrfächerige  gestielt.  —  Helgoland. 

3474.  Sph.  tribuloides  Menegh.  —  Pfiänzchen  in  dichten,  1 — 2  cm 
hohen  Raschen.  Stämmchen  30 — 40  (.i  dick,  unregelmässig  und  ziemlich 
gleich  hoch  verzweigt,  mit  aufrechten  Zweigen.  Glieder  so  lang  bis  1  x/a  mal 
so  lang  als  breit.  Vielfächerige  Sporangien  meist  einseitig  an  den  Zweigen, 
oval,  auf  einem  ein-  bis  viergliedrigen  Stiel,  70 — 100  fi  lang,  50  fx  breit. 
Brutknospen  seitlich,  an  den  oberen  Zweigen,  gegliedert,  mehrzellig,  anfangs 
keulenförmig,  später  keilförmig  mit  drei  seitlichen  Hörnchen  am  Ende,  in 
Seitenansicht  keulenförmig.  —  Adriatisches  Meer. 

3475.  Sph.  Plumula  Zanard.  —  Taf.  LVD,  Fig.  2.  —  Pfiänzchen 
in  1 — l1^  cm  hohen  Büscheln  mit  einfachen  oder  wenig  verzweigten  ca. 
100  (.t  dicken,  dicht  gegenständig  gefiederten  Stämmchen.  Fiederchen  ab- 
stehend, parallel  meist  aus  jedem  zweiten  Gliede  des  Stämmchens  entspringend, 
drei-  bis  viermal  dünner  als  dieses.  Glieder  des  Stämmchens  etwa  halb  so 
lang,  die  der  Fiederchen  etwa  ebenso  lang  als  breit.  Brutknospen  ähnlich 
denen  der  vorigen  Art,  am  Ende  abgestutzt  mit  drei  seitlichen  Hörnchen. 
—  Adriatisches  Meer,  Helgoland. 

3476.  Sph.  cirrhosa  (Roth.)  Ag.  —  Sph.  rhizophora  Kg.  —  Sph. 
irregularis  Kg.  —  Sph.  cervicornis  Ag.  —  Sph.  racemosa  Reinsch.  —  Sty- 
pocaulon  bipinnatum  Kg.  —  Sph.  fusca  Ag.  —  Taf.  LVD,  Fig.  1;  Taf. 
LVC,  Fig.  3—5.  —  Pfiänzchen  in  kleinen  Büscheln  oder  fast  kugeligen 
Raschen  von  J/2 — 3  cm  Höhe.  Stämmchen  15 — 30  fx  dick,  meist  nackt, 
zuweilen  mit  herablaufenden  Wurzelfäden,  zweizeilig  oder  allseitig  und  meist 
ziemlich  reichlich  verzweigt.  Ästchen  abstehend,  bisweilen  gespreizt.  Glieder 
ungefähr  so  lang  als  breit.  Einfächerige  Sporangien  kugelig,  mehrfächerige 
fast  oval,  alle  auf  kurzem,  meist  einzelligem  Stiel,  meist  an  der  Innenseite 
der    Zweige.     Brutknospen,    aus    zwei    bis    vier    an    der    Spite    eines    kurzen 


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—     241     — 

Zweiges  entspringenden,  fast  gleich  langen  Ästchen  bestehend.  —  f.  pen- 
nata  Hauck.  Sph.  pennata  (Huds.)  Lyngb.  Ziemlich  regelmässig  opponiert, 
hin-  und  wieder  abwechselnd  gefiedert.  —  f.  irregularis  (Kg.)  Hauck. 
Sph.  irregularis  Kg.  Unregelmässig  allseitig  verzweigt.  Astchen  stellenweise 
einseitig.  —  Adriatisches  Meer,  Ostsee,  Nordsee. 

3477.  Spli.  plnmigera  Holm.  —  Sph.  plumosa  Auct.  p.  —  Taf.  LVD, 
Fig.  3;  Taf.  LVE,  Fig.  1.  —  Im  Aussehen  an  Chaetopteris  erinnernd, 
3—10  cm  hoch,  dicht  berindet.  Einfächerige  Sporangien  an  besonderen  un- 
berindeten  Fiederchen,  nicht  vom  Stämmchen  direkt  entspringend,  mehr- 
fächerige  an   einfachen   oder  verzweigten  Fiederchen   sitzend.   —   Helgoland. 

3478.  Sph.  racemosa  Grev.  —  Sph.  Clevei  Grün.  —  Sph.  cirrhosa 
var.  notata  Ag.  —  Sph.  notata  (Ag.)  Kjellm.  —  Taf.  LVD,  Fig.  4;  Taf. 
LV  C,  Fig.  6,  7.  —  Thallus  niedrig,  fast  gleich  hoch  buschig  verzweigt. 
Primäre  Fäden  haardünn,  unten  dicht  wergartig  verflochten,  mit  Rhizoiden, 
gabelig  verzweigt.  Zweige  aufrecht,  oft  schwärzlich  gefleckt.  Glieder  am 
Grunde  undeutlich  erkennbar,  in  der  Mitte  und  oben  so  lang  oder  etwas 
länger  als  breit.  Membran  stellenweise  unregelmässig  warzig.  Sporangien 
zu  zwei  bis  zwanzig  vereinigt  auf  traubig  verzweigten  Stielen,  selten  einzeln. 

—  var.  arctica  (Kjellm.)  Reinke  kräftiger,  Sporangienstände  mehr  reduziert. 

—  Ostliche  Ostsee,  Kieler  Bucht. 

3479.  Sph.  furcigera  Kg.  —  Sph.  rigidula  Kg.  —  Raschen  dicht, 
2 — 10  mm  hoch,  epiphytisch,  mit  unregelmässig  verzweigten  20 — 35,  selten 
darüber  dicken  Hauptfäden.  Junge  Zweige  angedrückt,  ältere  aufsteigend- 
aufrecht.  Zellen  ungefähr  so  lang  oder  etwas  länger  als  breit.  Unilokuläre 
Sporangien  kugelig,  50  —  70  (.i  dick,  ohne  besondere  Anordnung  seitlich  an 
den  oberen  Teilen  der  Pflanze  stehend,  auf  kurzem  Stiel,  mit  ziemlich  dicker 
Membran.  Mehrfächerige  Sporangien  eiförmig-cylindrisch,  45 — 70  fi  lang, 
20 — 30   (.i   breit,   auf   ein-   oder   mehrzelligem,    zuweilen    verzweigtem    Stiel. 

—  var.  saxatilis  Kuck.  Auf  Steinen  in  Helgoland  vorkommend,  während 
die  südliche  Hauptform  auf  Fucaceen  lebt. 

Gattung  Chaetopteris  Kg. 

Pflanzen  klein,  bäumchenartig  verzweigt,  mit  Haftscheibe.  Stämmchen 
mit   centralem  Strang   länger  gestreckter  Zellen   und   mehrschichtiger  klein- 

Erklärung  zu  Tafel  LVD. 

Fig.  1.     Sphacelaria  cirrhosa,  nat.  Gr. 

„2.  „  Plumula. 

„3.  „  plumigera. 

„     4.  „  racemosa  var.  arctica. 

„     5.     Chaetopteris  plumosa. 
Thomd-Migula,  Flora.    VI.    2.  16 


—     242     — 

zelliger   Rinde.     Kurztriebe   zweizeilig    angeordnet;   aus    ihnen    gehen    durch 
nachträgliches    Auswachsen    die    Langtriebe    hervor.      Fortpflanzungsorgane 
kurz   gestielt  auf  besonderen,  kleineren  und  einfacher  gebauten  Kurztriebeu, 
die   unterhalb   der  Spitze   der  Langtriebe   dicht  gedrängt  stehen.     Einfache 
rige  Sporangien  fast  kugelig,  mehrfächerige  cylindrisch-ellipsoidisch. 

3480.  Ch.  pluniosa  (Lyngb.)  Kg.  —  Taf.  LVD,  Fig.  5;  Taf.  LVE, 
Fig.  2 — 4.  —  Pflänzchen  5 — 8  cm  hoch,  bis  1\%  mm  dick,  unregelmässig  oft 
fast  büschelig  verästelt;  untere  Aste  und  unterer  Teil  des  Stämmchens  mehr 
oder  weniger  nackt,  weiter  oben  durch  die  zweizeiligen,  bis  50  fj.  dicken 
Kurztriebe  zierlich  gefiedert.  —  Nord-  und  Ostsee. 

Gattung  Halopteris  Kg. 

Pflänzchen  mehrfach  fiederig  verzweigt,  von  parenchymatischem  Bau. 
Zweige  aus  der  Scheitelzelle  entstehend.  Sporangien  beiderlei  Form  kurz 
gestielt,  einzeln  in  den  Achseln  gewöhnlicher  Zweige. 

3481.  H.  filicina  (Grat.)  Kg.  —  Sphacelaria  filicina  Ag.  —  Sph. 
simpliciuscula  Ag.  —  Thallus  2 — 10  cm  hoch,  aus  dichtem  Wurzelgeflecht 
entspringend,  am  Grunde  von  wergartig  verflochtenen  Rhizoiden  bekleidet, 
und  hier  1 — 2  mm,  in  den  End Verzweigungen  15—30  (x  dick,  wiederholt 
regelmässig  abwechselnd  gefiedert,  gewöhnlich  aus  jedem  zweiten  Gliede 
verzweigt.  Glieder  so  lang  bis  halb  so  lang  als  breit.  Sporangien  einzeln 
in  den  Achseln  der  Fiederchen,  kurz  ein-  bis  dreigliedrig  gestielt,  die  ein- 
fächerigen oval,  50 — 70  (.i  lang,  die  mehrfächerigen  eiförmig,  gegen  100  (x 
lang,  auf  andern  Individuen-  entwickelt.  —  Adriatisches  Meer. 

Gattung  Stypocaulon  Kg. 

Pflänzchen  mehrfach  verzweigt,  abwärts  mit  einem  dichten  Filz  von 
rhizoidartigen  Fäden,  aus  parenchymartig  vereinigten  Zellen  bestehend.  Sämt- 
liche Verzweigungen  gehen  von  der  Scheitelzelle  aus.  In  der  Achsel  fertiler 
Zweige  entsteht  ein  vielzelliges  Gewebe,  aus  welchem  zahlreiche,  einen 
dichten  Sorus  bildende,  gestielte  Sporangien  (ein-  und  mehrfächerige)  ent- 
springen.    Sporangienhäufchen  mitunter  ährenförmig  gehäuft. 

3482.  St.   scopariuin   (L.)  Kg.    —    Sphacelaria   scoparia   Lyngb.    — 


Erklärung  zu  Tafel  LVE. 

Fig.  1.  Sphacelaria  plumigera,  Stück  einer  Fieder  mit  unilokulären  Sporangien. 

T     2.  Chaetopteris  plumosa,  Längsschnitt  durch  den  Hauptspross. 
„     3.  „  „  Fieder  mit  unilokulären  Sporangien. 

„4.  „  „  Fieder  mit  multilokularen  Sporangien. 


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—     243     — 

Taf.  LVF,  Fig.  1.  —  Pflänzchen  8—15  cm  hohe  Büschel  mit  wiederholt 
abwechselnd  gefiederten,  reich  verzweigten,  nach  unten  zu  dicht  wurzelfilzigen 
Stämmchen  bildend.  Stämmchen  bis  hoch  hinauf  mit  einem  wergartigen 
Überzug  anliegender  Wurzelfäden,  am  Grunde  1 — 5  mm,  in  den  letzten  Ver- 
zweigungen 40  —  80  (.i  dick.  Sommerform  mehr  büschelig,  die  oberen  Fiedern 
verlängert,  gleich  hoch,  dichte  Büschel  bildend,  die  Winterform  federig, 
deutlich  zweizeilig  ein-  bis  dreifach  gefiedert.  —  Adriatisches  Meer,  Ostsee, 
Nordsee. 

Gattung  Ciados tephus  Ag. 

Pflanze  fadenförmig,  verzweigt,  Langtriebe  aus  der  Scheitelzelle  ent- 
stehend, Kurztriebe  wirtelig  gestellt.  Stämmchen  mit  kleinzelliger  rinden- 
artiger Aussenschicht,  in  der  Mitte  mit  etwas  länger  gestreckten  prismatischen 
Zellen.  Sporangien  auf  besonderen  Kurztrieben,  oft  fast  sitzend;  die  ein- 
fächerigen kugelig,  die  mehrfächerigen  eiförmig. 

3483.  Cl.  verticillatus  (Light f.)  Ag.  —  Cl.  spongiosus  Kg.  Tab. 
Phyc.  —  Taf.  LVF,  Fig.  2.  —  Pflänzchen  8— 20  cm  hoch,  ziemlich  regel- 
mässig dichotom  verzweigt,  nach  dem  Grunde  zu  oft  ohne  Wirteläste,  ge- 
ringelt, nach  der  Spitze  zu  mit  genäherten,  vielzähligen  Wirtein  von  kurzen 
dünnen  Asten  besetzt.  Wirtel  deutlich  durch  kurze  Internodien  getrennt, 
letztere  halb  so  lang  bis  viermal  so  lang  als  die  Wirteläste  dick  sind,  diese 
1 — 2  mm  lang,  30  —  60  f.i  dick,  meist  sichelförmig  aufwärts  gekrümmt, 
spitzig,  am  Grunde  verschmälert,  unverzweigt  oder  mit  kurzen,  spitzen  Astchen. 
—  An  Steinen  usw.  im  Adriatischen  Meer,  in  der  Nordsee. 

3484.  Cl.  spongiosus  (Lightf.)  Ag.  —  Cl.  densus  Kg.  —  Pflänzchen 
nur  5 — 10  cm  hoch,  unregelmässig  dichotom  bis  fast  büschelig  verzweigt, 
vom  Grunde  an  mit  nicht  deutlich  von  einander  abgesetzten,  fast  zusammen- 
fliessenden  vielzähligen  Wirtein  dicht  besetzt.  Internodien  viel  kürzer  als 
der  Durchmesser  des  Astes;  letztere  1 — 3  mm  lang,  33 — 55  (.i  dick,  meist 
gerade  abstehend,  seltener  gekrümmt  und  häufiger  einfach  als  gegabelt  oder 
mit  kurzen  spitzen  Astchen  besetzt.  —  Nordsee. 


Laminariales. 

Pflanzen  gross,  kräftig  mit  hoch  differenziertem  Thallus.     Geschlechts- 
zellen unbekannt,  nur  unilokuläre  Sporangien  kommen  vor. 


Erklärung  zu  Tafel  LVF. 

Fig.  1.     Stypocaulon  scopariurn,  nat.  Gr. 
„     2.     Cladostephus  verticillatus,  nat.  Gr. 

16' 


—     244     — 

Familie  Laminariaceae. 

Spross  thallusartig  oder  häufig  in  stamm-  und  blattähnliche  Abschnitte 
gegliedert,  mitunter  von  ausserordentlicher  Länge,  aus  parenchymatischen 
Gewebsschichten  bestehend  mit  interkalarem,  oft  von  einem  einheitlichen 
Vegetationspunkt  ausgehenden  Wachstum,  stets  mit  besonderem  Haftorgan. 
Der  Vegetationskörper  besteht  aus  verschiedenen,  im  Bau  und  in  der  Funk- 
tion deutlich  von  einander  abweichenden  Schichten;  die  äusserste  Zellschicht 
wird  durch  eine  an  Chromatophoren  reiche  Lage  etwas  gestreckter  Zellen 
gebildet,  die  das  eigentliche  Assimilationsgewebe  darstellen.  Das  darunter 
liegende  Gewebe  besteht  aus  parenchymatisch  zusammenschliessenden  ziem- 
lich dünnwandigen  Zellen,  die  in  den  stammartigen  Teilen  oft  eine  erheb- 
liche Streckung  in  der  Längsrichtung  des  Stammes  erfahren.  Unilokuläre 
Sporangien  als  seitliche  Auswüchse  am  Grunde  besonderer  zweizeiliger  Fäden 
entstehend,  die  wieder  aus  Zellen  der  oberen  assimilierenden  Schicht  hervor- 
gehen, von  lang  ellipsoidischer  oder  kurz  keulenförmiger  Gestalt,  von  durch- 
schnittlich 50  f.i  Länge  und  10  /n  Dicke,  bei  allen  Gattungen  ziemlich 
ähnlich. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Blattkörper  mit  deutlicher  Mittelrippe.     Alaria. 
Blattkörper  ganz  ohne  Mittelrippe.     Laminaria. 

Gattung  Alaria  Grev. 

Thallus  oft  sehr  lang,  schmal,  in  Stamm  und  endständigen  Blatteil 
gegliedert,  letzterer  mit  Mittelrippe,  ersterer  ungeflügelt,  aber  mit  blattartigen, 
schmalen,  zweizeiligen  Aussprossungen,  die  jedoch  erheblich  kleiner  sind,  als 
der  endständige  Blatteil;  letzterer  jährlich  sich  erneuernd,  unregelmässig  zer- 
schlitzt, dünnhäutig,  mit  eingesenkten  Haarbüscheln.  Blattrippe  solid  oder 
hohl,  dann  jedoch  gekammert.  Ohne  Schleimgänge.  Sporangien  in  aus- 
gedehnten Gruppen  auf  beiden  Seiten  der  Seitenblättchen. 

3485.  A.  esculenta  (Lyngb.)  Grev.  —  Taf.  LVI,  Fig.  1.  —  Pflanze 
mit  stielrundem,  nach  oben  zu  zusammengedrücktem,  10 — 30  cm  langem 
und  3  —  25  mm  dickem,  durch  ein  Geflecht  von  Haftfasern  festsitzendem 
Stiel  und  endständigem  50  cm  bis  4  m  und  darüber  langem,  5 — 30  cm 
breitem  Blatteil,  der  am  Rande  wellig  und  oft  mehr  oder  weniger  tief  ein- 


Erklärung zu  Tafel  LV  F. 

Fig.  1.     Stypocaulon  scopariura. 
„     2.     Cladostephus  verticillatus. 


Jf. 


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—     245     — 

gerissen  ist.  Mittelrippe  kräftig  solid.  Am  oberen  Ende  des  Stiels  stehen 
an  erwachsenen  Pflanzen  zweizeilig  angeordnet  zahlreiche  kurz  gestielte, 
längliche  und  an  der  Basis  meist  verschmälerte  bis  schmal  keilförmige 
10 — 20  cm  lange  und  1 — 2  cm  breite  Blättchen,  an  denen  die  Sporangien 
stehen.  Die  Sporangiensori  bilden  je  einen  länglichen,  nach  unten  ver- 
schmälerten Flecken  auf  beiden  Seiten  der  Blättchen,  letztere  besitzen  keine 
Mittelrippe  und  entstehen  in  akropetaler  Reihenfolge.  Der  Blattkörper  stirbt 
alljährlich  ab,  während  der  Stiel  parenniert  und  jedes  Jahr  einen  neuen 
Blattkörper  treibt.   —  Nordsee. 

Gattung  Laminaria  Lamx. 

Pflanzen  gross,  kräftig,  in  Stamm  und  endständigen,  rippenlosen  Blatt- 
teil gegliedert;  ersterer  meist  ziemlich  kurz  und  solid,  zuweilen  hohl,  dann 
jedoch  nicht  gekammert,  ohne  blattförmige  Aussprossungen,  ungeflügelt  oder 
zweiseitig  schmal  geflügelt.  Blatteil  lineal  bis  breit  nierenförmig,  nicht  ge- 
rippt, aber  zuweilen  grubig  oder  gerunzelt,  ganz-  oder  handförmig  gespalten 
oder  zerschlitzt,  absterbend,  während  der  Stiel  parenniert.  Schleimgänge 
meist  vorhanden,  dagegen  fehlen  in  Gruben  stehende  Haare.  Sporangien 
in  Gruppen  von  sehr  verschiedener  Gestalt  auf  beiden  Seiten  des  Blatt- 
körpers, grössere  oder  kleinere  Flecken  bildend. 

3486.  L.  Cloustoni  Edm.  —  L.  hyperborea  (Gunn.)  Fosl.  —  L.  digi- 
tata  ß  Cloustoni  Hauck.  —  Hafgygia  digitata  Kg.  —  Stiel  verlängert  kegelig, 
drehrund,  derb,  solid  mit  runzeliger  Rinde,  ziemlich  lang,  am  Grunde  ver- 
dickt und  meist  mit  drei  bis  vier  ringförmigen  Verdickungen,  zuletzt  holzig- 
fest, plötzlich  in  den  Blattkörper  übergehend.  Blattkörper  meist  etwas 
kürzer  als  der  Stiel,  lederartig  dick,  vielfach  gespalten,  im  Gesamtumriss 
breit  ei-  dis  herzförmig.  Sporangiensori  fleckenförmig,  unregelmässig  zer- 
streut über  die  Abschnitte.  Haftfasern  ziemlich  regelmässig  quirlig  und  in 
senkrechten  Reihen  angeordnet      Farbe  braun.  —  Nordsee. 

3487.  L.  digitata  Lamour.  —  L.  flexicaulis  Le  Jolis.  —  L.  ensi- 
folia,  macrophylla  Kg.  —  Taf.  LYIB.  —  Stiel  am  Grunde  stielrund,  ver- 
dickt, nach  oben  zu  zusammengedrückt,  ganz  oben  abgeflacht,  zuweilen  hohl. 
Blattkörper  zuletzt  verlängert,  meist  viel  länger  als  der  Stiel,  ganz-  oder 
handförmig  zerschlitzt,  lederartig.  Sporangiensori  in  einzelnen  Flecken  oder 
regellos  über  die  Abschnitte  zerstreut.  Haftfasern  gehäuft  unregelmässig 
entspringend.    Farbe  olivgrün,  Stiel  braun.    Vielgestaltig.  —  Nordsee,  Ostsee. 


Erklärung  zu  Tafel  LYI. 
Fig.  1.     Alaria  esculenta,  x/3  nat.  Gr. 
„     2.     Laminaria  saccharina,  xj3  nat.  Gr. 


—     246     — 

3488.  L.  saccharina  (L.)  Laraour.  —  L.  Cornea  Bory.  —  L.  latifolia 
Ag.  —  Taf.  LVI,  Fig.  2.  —  Haftorgan  aus  zahlreichen  verzweigten,  nach 
dem  Grunde  des  Stieles  zusammenlaufenden  Verzweigungen  gebildet.  Stiel 
derb,  solid,  drehrund,  von  sehr  verschiedener  Länge  und  Dicke,  nach  oben 
zu  zusammengedrückt  bis  leicht  abgeflacht,  im  Alter  innen  mit  schwindender 
Gewebemasse  und  hohl,  bis  70  cm  lang  und  über  1  cm  dick  werdend.  Blatt- 
körper von  sehr  verschiedener  Beschaffenheit,  papierdünn  bis  derb  lederartig, 
länglich  bis  länglich-lanzettlich,  zuweilen  gedreht,  mit  meist  welligem  oder 
krausem  Rande,  50  cm  bis  3  m  lang,  3 — 30  cm  breit,  im  Alter  zuweilen 
durch  blasige  Auftreibungen  unregelmässig  netzförmig  geädert.  Sporangien- 
sori  in  einem  ununterbrochenen  Band  oder  häufiger  in  unregelmässigen 
Flecken  längs  der  Mittellinie  des  Blatteiles.  —  Nordsee,  Ostsee.  - —  var. 
Phyllitis  (Stackh.)  Hauck.  Laminaria  Phyllitis  Lamour.  Stiel  1 — 5  cm 
lang,  zart,  allmählich  in  den  bis  1  m  langen  und  bis  15  cm  breiten,  linear- 
lanzettlichen,  wellenrandigen,  dünnhäutigen  Blattkörper  übergehend.  Stiel 
kaum  so  lang  als  die  Breite  des  Blattkörpers.  Bisweilen  epiphytisch  (Hauck). 
—  Nordsee. 

Bei  Helgoland  wurde  von  Kuckuck  auch  ein  Exemplar  von  Laminaria 
intermedia  Fosl.  f.  ovata  gefunden. 


2.  Gruppe- 
Akinetosporeae. 

Pflanzen  vom  Habitus  der  Ectocarpeen  mit  meist  unvollständig  be- 
kannter Entwickelung  und  meist  ohne  unilokuläre  Spoi'angien,  dagegen  mit 
charakteristischen  als  Monosporen  bezeichneten  Fortpflanzungsorganen. 

Übersicht  über  die  Familien. 

Pflanzen  mit  im  Ganzen  abfallenden  Brutknospen.     Choristocarpaceae. 
Pflanzen  mit  Monosporangien,  aus  denen  eine  bewegungslose  Monospore  ent- 
leert wird.     Tilopteridaceae. 

Familie  Tilopteridaceae. 

Thallus  in  Form  von  Fadenbüscheln.  Fäden  dünn  wiederholt  verzweigt 
mit   abwechselnden   oder    gegenständigen   Zweigen.     Unilokuläre   Sporangien 


Erklärung  zu  Tafel  LVI  B. 
Laminaria  digitata,  1/3  nat.  Gr. 


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—     247     — 

fast  kugelig,  mit  grossen  Schwärmern,  bisher  nur  bei  wenigen  Arten  be- 
obachtet. Plurilokuläre  Sporangien  teils  mit  grossen  Fächern  und  grossen 
Schwärmern,  teils  mit  kleinen  Fächern  und  kleinen  Schwärmern  (Antheridien?). 
Monosporangien  in  Form  von  rundlichen  bis  ovalen  Körpern,  die  bei  der 
Reife  eine  mit  Membran  versehene  grosse,  unbewegliche,  sofort  keimende 
Monospore  entlassen. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Sprossverzweigungen  gegenständig.     Tilopteris. 
Sprossverzweigungen  abwechselnd.     Haplospora. 

Gattung  Tilopteris  Kg. 

Thallus  fadenförmig,  mit  gegenständigen  Verzweigungen,  die  undeut- 
lich in  Lang-  und  Kurztriebe  gesondert  sind.  Monosporangien  meist  zu 
zwei,  ebenso  gestellt  wie  die  plurilokulären  Sporangien,  d.  h.  sie  liegen  inter- 
kalar  in  kurzen  haarartig  endenden  Seitenzweigen,  meist  zu  zwei  bis  vier 
aneinander  gereiht,  mit  je  einer  zwei-  bis  mehrkernigen,  schon  vor  der  Ent- 
leerung mit  einer  Membran  bekleideten  Monospore.  Die  mehrfächerigen 
Sporangien  sind  breit,  fast  umgekehrt  keulenförmig,  mit  zahlreichen  kleinen 
Zellen,  die  einen  Cylindermantel  um  einen  mittleren  Hohlraum  bilden;  in 
jeder  Zelle  entsteht  ein  Schwärmer  mit  nur  zwei  bis  drei  Chromatophoren, 
der  durch  ein  seitliches  Loch  ausschlüpft. 

3489.  T.  Mertensii  (Smith)  Kg.  —  Ectocarpus  Mertensii  Ag.  — 
Sphacelaria  Mertensii  Ag.  —  Taf.  LVI C,  Fig.  2,  3.  —  Büschel  schlaff,  bleich 
olivbraun,  bis  12  cm  lang.  Hauptfäden  wenig  verzweigt,  aber  der  ganzen 
Länge  nach  zweizeilig  gefiedert,  bis  100  f.i  breit.  Fiedern  wenig  verlängert, 
wiederholt  gefiedert;  Fiederchen  an  jedem  vierten  bis  fünften  Gliede  ent- 
springend, zu  zwei  gegenständig,  oft  das  eine  längere  nochmals  gefiedert. 
—  An  den  europäischen  Küsten;  Kattegatt. 

Gattung  Haplospora  Kjellm.  (inclus  Scaphospora  Kjellm). 

Thallus  fadenförmig,  abwechselnd  verzweigt,  ohne  Unterschiede  von 
Lang-  und  Kurztrieben.    Plurilokuläre  Sporangien  ähnlich  wie  bei  Tilopteris. 

Erklärung  zu  Tafel  LVIC. 

Fig.  1.     Haplospora  globosa  mit  Monosporen  und  plurilokulären  Sporangien. 

„     2.     Tilopteris  Mertensii,  plurilokuläres  Sporangium. 

„     3.  ,  ,         Monosporen. 

„     4.     Choristocarpus  tenellus.     a)  Spross  mit  Brutknospen,  b)  Brutknospe. 


—     248     — 

Unilokuläre  Sporangien  (nur  bei  H.  Vidovichii  bekannt)  fast  kugelig,  sitzend. 
Monosporangien  nicht  interkalar,  sondern  endständig  oder  seitlich  etwas  ein- 
gesenkt oder  kurz  gestielt. 

3490.  H.  globosa  Kjellm.  (inclus  Scaphospora  speciosa  Kjellm).  — 
Taf.  LYI C,  Fig.  1.  —  Tritt  in  zwei  Formen  auf,  die  eine  nur  mit  Mono- 
sporen,  Haplosporaform ,  die  andere  auch  mit  plurilokulären  Sporangien, 
Scaphosporaform.  Thallus  dunkel  olivbraun,  reich  verzweigt  mit  abwech- 
selnden oder  zerstreuten,  stellenweise  fast  gegenständigen  Zweigen  und 
Zweigchen.  Monosporangien  am  Ende  wenigzelliger  Seitenzweigchen  oder 
einem  Faden  seitlich  etwas  eingesenkt.  —  Ostsee,  Nordsee. 

3491.  H.  Vidovichii  (Menegh.)  Born.  —  Ectocarpus  Vidovichii 
Menegh.  —  E.  geminatus  Menegh.  —  E.  Meneghinii  Dufour.  —  E.  crinitus 
Hauck.  —  Haplospora  geminata  Born,  et  Thur.  —  Thallus  fast  dichotom, 
oben  meist  nur  einseitig  verzweigt.  Unilokuläre  Sporangien  fast  kugelig, 
sitzend,  mit  grossen  nierenförmigen  Schwärmern.  Monosporangien  auf  ein- 
zelligem Stiel  seitlich  an  den  längeren  Fäden  ansitzend.  —  Adriatisches 
Meer. 

Familie  Choristocarpaceae. 

Thallus  fadenförmig,  ektokarpusähnlich,  rasig.  Fäden  aufrecht,  ver- 
zweigt, einzellreihig,  durch  Teilung  der  Scheitelzelle  in  die  Länge  wachsend. 
Fortpflanzungsorgane  seitlich  an  Stelle  von  Verzweigungen.  Bei  Choristo- 
carpus  treten  ein-  bis  dreizellige  im  Ganzen  abfallende  Brutknospen  auf.  — 
Die  systematische  Stellung  und  die  Umgrenzung  der  Familie  sind  völlig 
unsicher,  sie  schliessen  sich  wahrscheinlich  den  Sphacelariaceen  an. 


Gattung  Choristocarpus  Zanard. 

Thallus  aus  kleinen  zu  schlaffen  Raschen  zusammengestellten,  aufrechten 
seitlich,  fast  gabelig  verzweigt  und  am  Grunde  locker  von  herablaufenden 
Rhizoiden  berindet.  Multilokulare  Sporangien  oval  oder  verkehrt-eiförmig, 
vielfächerig,  sitzend.  Auf  besonderen  Individuen  treten  verkehrt-eiförmige, 
mitunter  durch  ein  bis  zwei  Querwände  geteilte  Brutknospen  (Monosporen) 
auf,  die  etwa  keulenförmigen  Umriss  haben  und  auf  kurzem,  einzelligem 
Stiel  aufsitzen;  sie  entleeren  aber  keine  Monospore,  sondern  fallen  im  Ganzen 
ab.  Uni] okuläre  Sporangien  auf  besonderen  Pflanzen  oder  mit  den  Brut- 
knospen zusammen,  ähnlich  wie  bei  Haplospora  Vidovichii  mit  relativ 
wenigen  grossen  Schwärmern. 

3492.  Ch.  tenellus  (Kg.)  Zanard.  —  Ectocarpus  tenellus  Kg.  — 
Taf.  LVIC,  Fig.  4.   —  Raschen   klein,    bis    2  cm    hoch,    schlaff,    getrocknet 


—     249     — 

glänzend,  blass  olivgrün,  mit  20 — 25  f.i  breiten  Hauptfäden.  Brutknospen 
50 — 125  j«  lang  (ohne  Stiel)  und  30  —  45^  breit.  Plurilokuläre  Sporangien 
35 — 45  fx  lang,  22 — 26  /<  breit.  Zellen  fünf-  bis  zehnmal  so  lang  als  breit. 
Adriatisches  Meer. 

Anhang: 
Gattung  Discosporangium  Falkenb. 

Thallus  aus  kleinen  rasenbildenden  Fäden  bestehend,  die  aus  dem  Sub- 
strat fest  angeschmiegten  und  vielleicht  einen  kriechenden  primären  Faden 
bildenden  Zellen  entspringen,  durch  Rhizoiden  befestigt.  Fäden  unregel- 
mässig reich  verzweigt.  Multilokulare  Sporangien  viereckige,  wabenartige 
einschichtige  Zellplatten  bildend,  einzeln  der  Mitte  von  Gliederzellen  auf- 
sitzend.    Unilokuläre  Sporangien  unbekannt. 

3493.  D.  mesarthrocarpum  (Menegh.)  Hauck.  —  D.  subtile  Falken- 
berg. —  Bildet  1 — 4  cm  hohe  Ectocarpus-ähnliche  Rasen.  Fäden  ca.  15 — 30  /u 
dick,  unregelmässig  mehr  weniger  verzweigt;  Zweige  an  der  Mitte  der  Glieder- 
zellen entspringend  abwechselnd,  abstehend.  Glieder  vier-  bis  achtmal  länger 
als  der  Durchmesser.  Die  halbentwickelten  Sporangien  in  der  Oberflächen- 
ansicht rundlich,  verschieden  gelappt  (Hauck).  —  Auf  grösseren  Algen  im 
Adriatischen  Meer.  —  Die  Stellung  dieser  Art  ist  ganz  unsicher.  Mit 
Choristocarpus  hat  sie  allerdings  grosse  Ähnlichkeit  im  vegetativen  Aufbau, 
besonders  in  den  sehr  langen  Fadenzellen;  im  übrigen  sind  aber  keine  ge- 
meinschaftlichen Merkmale  vorhanden. 


3.  Gruppe. 
Cyclosporeae. 

Braunalgen  von  hoher  Entwickelung,  meist  gross  und  kräftig.  Ge- 
schlechtliche Fortpflanzung  durch  grosse  unbewegliche  Eizellen  und  kleine 
bewegliche  Spermatozoiden.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung,  wo  bekannt, 
durch  nackte,  unbewegliche  Sporen. 

Übersicht  der  Familien. 

Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  durch  vier  im  Sporangium  entstehende  nackte 
Sporen.     Geschlechtsorgane  oberflächlich.     Dictyotaceae. 

Nur  geschlechtliche  Fortpflanzung  durch  in  Vertiefungen  (Conceptakeln) 
sitzende  Geschlechtsorgane.     Fucaceae. 


—     250     — 

Familie  Dictyotaceae. 

Massig  grosse  braune  Algen,  Meeresbewohner,  zuweilen  inkrustiert  mit 
Haftorgan  und  vegetativem  Spross  ohne  Sonderung  in  Stamm  und  Blatt, 
aber  gewöhnlich  reich  verzweigt,  horizontal  ausgebreitet  oder  aufrecht. 
Aussenschicht  der  Sprosse  aus  kleinen,  fast  kubischen  Zellen,  oft  in  meh- 
reren Lagen,  Innenschicht  aus  grösseren  fast  farblosen  Zellen  gebildet.  Wachs- 
tum durch  Scheitelzelle  oder  Scheitelkante.  Fortpflanzung  geschlechtlich 
und  ungeschlechtlich.  Letztere,  ebenso  wie  die  geschlechtliche,  durch  an 
der  Oberfläche  liegende  Organe  repräsentiert,  beide  aber  stets  auf  verschie- 
dene Individuen  verteilt.  Geschlechtliche  Fortpflanzung  noch  lückenhaft 
bekannt,  aber  sicher  erwiesen  und  der  der  Fucaceen  im  allgemeinen  ähnlich. 
Oogonien  birnförmig  bis  fast  kugelig,  in  Sori  dicht  zusammengedrängt;  aus 
ihnen  wird  durch  eine  Öffnung  eine  völlig  nackte  Eizelle  in  das  umgebende 
Wasser  ausgestossen,  die  entweder  durch  Spermatozoiden  befruchtet  wird 
oder  auch,  indem  sie  sich  mit  einer  Membran  umgibt,  parthenogenetisch 
keimen  kann.  Die  Antheridien  stehen  meist  auf  andern  Individuen,  bilden 
ebenfalls  Sori,  sind  aber  von  einer  becherförmigen  Hülle  steriler  Fäden  um- 
geben; sie  entsprechen  einem  plurilokulären  Sporangium  mit  sehr  zahlreichen 
kleinen,  kaum  noch  gefärbten  Fächern.  Die  aus  diesen  hervorgehenden 
Spermatien  bezw.  Spermatozoiden  sollen  bei  Dictyota  und  Taonia  nur  eine 
lange  Geissei  besitzen.  Die  ungeschlechtliche  Fortpflanzung  geschieht  durch 
nackte,  unbewegliche  Aplanosporen  (Tetrasporen),  die  zu  vier  in  einem  Spo- 
rangium gebildet  werden. 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Sprosse  mit  Mittellippe.     Dictyopteris. 

Sprosse  ohne  Mittelrippe.     2. 

2.  Sprosse  zonenförmig  gestreift.     3. 

Sprosse  nicht  zonenförmig  gestreift.     Dictyota. 

3.  Fortpflanzungsorgane  auf  beiden  Seiten  der  Sprosse.     Taonia. 
Fortpflanzungsorgane  auf  nur  einer  Seite  der  Sprosse.     Padina. 

Gattung  Taonia  J.  Ag. 

Thallus  flach,   ohne  Mittelrippe,   häutig,  zerschlitzt  lappig,  mit  wellen- 
förmigen Zonen  auf  beiden  Seiten  des  Thallus.    Geschlechtsorgane  auf  beiden 

Erklärung  zu  Tafel  LVI  D. 
Fig.  1.     Dictyota  dichotoma. 
.     2.     Padina  Pavonia. 


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—     251     — 

Seiten  des  Thallus.  Oogonien  auf  andern  Individuen  als  die  Antheridien,  in 
kleinen  Gruppen.  Tetrasporangien  in  transversalen,  welligen,  genäherten 
bandförmigen  Streifen. 

3494.  T.  atomaria  (Woodw.)  J.  Ag.  —  Taf.  LVIE,  Fig.  1.  — 
Thallus  10 — 30  cm  hoch,  fächerförmig,  unregelmässig  in  fast  gleich  breite 
oder  nach  oben  zu  etwas  verschmälerte  Lappen  zerschlitzt,  nach  unten  sich 
verschmälernd  und  in  einen  dichten  Filz  von  Haftfasern  sich  auflösend. 
Lappen  linear  bis  keilförmig,  meist  5  —  20  mm  breit,  am  oberen  Rande 
gezähnelt-eingerissen  und  auch  an  den  Seitenrändern  oft  unregelmässig  ge- 
zähnelt.  —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Padina  Adans. 

Thallus  aufrecht,  blattartig  flach,  fächerförmig  ohne  Mittelrippe,  mit 
oft  fast  halbkreisförmiger  Aussengrenze,  ganzrandig  oder  mehr  oder  weniger 
zerschlitzt,  nur  auf  der  Oberseite  mit  konzentrischen  Zonen.  Eingeschlech- 
tige Oogonien  in  Gruppen,  die  durch  Antheridiensori  unterbrochen  werden, 
bandförmige  Doppelreihen  auf  der  Oberseite  bildend.  Tetrasporangien  birn- 
förrnig  oder  kugelig,  in  mehrreihigen  bandförmigen  Streifen. 

3495.  P.  Pavonia  (L.)  Gaillon.  —  Zonaria  Pavonia  Kg.  —  Z.  tenuis 
Kg.  —  Taf.  LVI D,  Fig.  2.  —  Thallus  5—20  cm  hoch,  mit  schmal  keil- 
förmigem bis  fast  stielartigem  nach  oben  allmählich  verbreitertem  Grunde, 
plötzlich  in  einen  breit  fächerförmigen,  oft  zerschlitzten  und  mehr  oder 
weniger  tief  eingerissenem  Blatteil  übergehend,  der  oft  übereinander  greifende, 
bogig-gelappte  Abschnitte  bildet.  Farbe  bräunlich-olivgrün,  nach  dem  Stiele 
zu  dunkler  mit  dunkleren  und  helleren  Zonen,  letztere  durch  Kalkinkrusta- 
tion. —  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Dictyopteris  Lamx. 

Thallus  flach,  blattartig,  häutig,  unregelmässig  oder  regelmässig  gabelig 
verzweigt,  nach  unten  zu  stengelig,  mit  starker,  knorpeliger  Rippe.  Fort- 
pflanzungsorgane auf  beiden  Seiten  des  Thallus  neben  der  Mittelrippe.  Oogo- 
nien zerstreut,  kugelig  bis  oval;  Tetrasporangien  in  Gruppen. 

3496.    D.  polypodioides  (Des f.)  Lamour.  —  Halyseris  polypodioides 


Erklärung  zu  Tafel  LVIE. 

Fig.  1.  Taonia  atomaria. 

„     2.  Dictyopteris  polypodioides. 

„     3.  Dictyota  dichotorna.  Thallusquerschnitt  mit  Oogoniensorus. 
,4.  B  „  Thallus  mit  Tetrasporangien. 


—     252     — 

Ag.  —  Taf.  LVIE,  Fig.  2.  —  Tballus  10—30  cm  hoch  mit  fadenförmigem, 
aus  einem  dichten  Filz  von  Haftfasern  entspringendem  Stengel,  der  nach 
oben  zu  von  einem  aus  zwei  f>is  drei  Zellagen  bestehendem  schmalen, 
rippenlosen  Blattkörper  beiderseits  geflügelt  wird.  Abschnitte  3 — 15  mm 
breit,  linear,  abstehend,  mit  spitzen  Enden,  oft  bis  zur  Mittelrippe  eingerissen. 
Oogonien  unregelmässig  rundlich,  durchschnittlich  35  fx  breit.  Tetrasporan- 
gien  etwa  100  fi  im  Durchmesser.  Mit  eigentümlichem,  scharfem  Geruch. 
—  Adriatisches  Meer. 


Gattung  Dictyota  Lamour. 

Spross  aufrecht,  flach,  ohne  Mittelrippe,  meist  dichotom,  zuweilen  etwas 
gabelig-fiederig  verzweigt,  Oogonien  und  Antheridien  in  zerstreuten  Gruppen 
auf  verschiedenen  Pflanzen,  über  beide  Thallusseiten  verbreitet.  Tetraspo- 
rangien  meist  zu  ein  bis  drei  ziemlicht  dicht  über  die  Oberfläche  ausgesät, 
rundlich. 

3497.  D.  dichotoma  (Huds.)  Lamour.  —  D.  vulgaris,  latifolia,  vo- 
lubilis,  elongata,  attenuata,  acuta  Kg.  —  D.  sibenicensis,  ornata  Zanard.  — 
D.  areolata,  complanata  Schousb.  —  Zonaria  dichotoma  Ag.  —  Dicho- 
phyllium  dichotomum,  vulgare  Kg.  —  Taf.  LVI D,  Fig.  1 ;  Taf.  LV1 E, 
Fig.  3,  4.  —  Thallus  in  10 — 20  cm  hohen  Rasen,  am  Grunde  mit  wurzel- 
artigem, filzigem  Haftorgan  festsitzend,  zarthäutig,  ziemlich  regelmässig  gleich- 
hoch dichotom  geteilt.  Abschnitte  2 — 8  mm  breit,  entweder  sämtlich  ziem- 
lich gleichbreit  oder  die  oberen  allmählich  schmäler  werdend,  linear  auf- 
recht, abstehend  bis  fast  parallel.  Die  Endabschnitte  stumpf  abgerundet 
oder  zweispaltig.  Prolifikationen  sind  an  älteren  Individuen  nicht  selten.  — 
Nordsee,  Adriatisches  Meer.  —  f.  implexa  (Lamour.)  J.  Ag.  Pflanzen  in 
oft  verworrenen  Rasen,  mit  oberhalb  allmählich  schmäler  werdenden,  oft  nur 
0,5  mm   breiten,  nicht   selten   gedrehten  Abschnitten.   —   Adriatisches  Meer. 

3498.  D.  linearis  (Ag.)  Grev.  —  D.  angustissima  Sonder.  —  D. 
ceylonica,  fibrosa,  aequalis,  divaricata  Kg.  —  Zonaria  linearis  Ag.  —  Thal- 
lus in  verworrenen  5 — 12  cm  hohen  Rasen,  zarthäutig,  im  Alter  meist  derber, 
mehrfach  dichotom  und  gleichhoch  geteilt,  mit  schmalen,  nur  0,3 — 1,5  mm 
breiten,  linearen  abstehenden  bis  gespreizten,  sämtlich  fast  gleichbreiten  Ab- 
schnitten. Fortpflanzungsorgane  in  Gruppen,  die  durch  bestimmte  Zwischen- 
räume unterbrochen  sind,  in  der  Mitte  des  Sprosses  eine  fast  gerade  Längs- 
linie bildend.  —  Adriatisches  Meer. 

3499.  D.  Fasciola  (Roth.)  Lamour.  —  D.  abyssinica,  affinis,  acu- 
minata,  denticulata,  aequalis,  spinigera  Kg.  —  D.  Notarisii  Sonder.  —  D. 
verrucosa  Suhr.  —  Zonaiüa  Fasciola  Ag.  —  Dichoph}'llium  denticulatum  Kg. 


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—     253     — 

—  Thallus  in  5  — 15  cm  hohen  Rasen,  mit  fadenförmigem  verzweigten  Haft- 
fasergeflecht am  Grunde,  etwas  derbhäutig,  gleichhoch  wiederholt  dicho- 
tom  geteilt.  Abschnitte  1  —  3  mm,  selten  darüber  breit,  die  oberen  meist 
etwas  schmäler,  die  unteren  breiter,  linear,  aufrecht  bis  abstehend,  zuweilen 
gedreht.  Endabschnitte  spitz  und  allmählich  verschmälert.  Fortpflanzungs- 
organe in  Gruppen,  die  meist  in  einer  Längslinie  auf  der  Mitte  des  Sprosses 
stehen,  zuweilen  auch  in  zerstreuten  Sori.  —  Adriatisches  Meer. 


Familie  Fucaceae. 

Hochentwickelte  und  z.  T.  hoch  differenzierte  kräftige  Braunalgen,  im 
Meere,  seltener  im  Brackwasser  lebend  und  meist  an  Steinen  oder  Felsen 
festhaftend.  Sprosse  verschiedenartig,  oft  ähnlich  wie  bei  den  Phanerogamen 
in  wurzelartige  Organe,  Stamm  und  Blätter  gegliedert,  dichotom  oder  seit- 
lich verzweigt,  alle  Verzweigungen  gleichartig  oder  in  Lang-  und  Kurztriebe 
geschieden.  Sprosse  meist  drei  verschiedene  Gewebeschichten  zeigend,  die 
der  Assimilation,  der  Leitung  und  der  Festigung  des  Pflanzenkörpers  dienen. 
Die  erstgenannte  bildet  gleichzeitig  die  Rinde  und  besteht  aus  ein  oder 
mehreren  Lagen  chromatophorenreicher,  isodiametrischer  oder  radial  gestreckter 
Zellen.  Das  Leitungsgewebe  besteht  aus  dünnwandigen  Zellen,  die  je  weiter 
nach  Innen,  desto  länger  gestreckt  erscheinen.  Die  Zellen,  die  der  Festig- 
keit des  Sprosses  dienen  sind  meist  gestreckt  von  geringem  Durchmesser, 
aber  dickwandig,  in  sehr  verschiedenartiger  Anordnung,  in  der  entwickeltsten 
Form  ein  den  Spross  eng  durchsetzendes  Geschlecht  bildend.  Längswachs- 
tum durch  Scheitelzelle.  Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  fehlt,  geschlecht- 
liche durch  grosse  nackte,  unbewegliche  Eizellen  und  kleine  zweigeisselige 
Spermatozoiden.  Antheridien  und  Oogonien  entstehen  in  flaschenförmigen 
Einbuchtungen  (Conceptakeln)  der  Aussenschicht,  die  mit  einem  engen  Kanal 
nach  aussen  münden.  Oogonien  einzeln,  kugelig,  auf  einer  Stielzelle,  mit  je 
ein,  zwei,  vier  oder  acht  Eizellen,  die  bei  der  Reife  aus  den  Conceptakeln 
entleert  werden.  Antheridien  an  reich  verzweigten  fast  farblosen  einzell- 
reihigen  Fäden  in  den  Conceptakeln  derselben  oder  anderer  Individuen,  ganze 
Antheridienstände  bildend,  jedes  zahlreiche  kleine  Spermatozoiden  entwickelnd, 
die  ausserhalb  der  Mutterpflanze  die  ausgestossenen  Eizellen  befruchten. 


Erklärung  zu  Tafel  LVIF. 

Fig.  1.     Fucus  vesiculosus,  weibliches  Conceptakel. 

„     2.  „  „  männliches  Conceptakel. 

„     3.  „  „  Antheridienstand. 

„     4.  „  „  Austreten  der  Eizellen  aus  dem  Oogon. 


—     254     — 

Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Unterer  Sprossabschnitt  gestielt  schüsseiförmig.     Himanthalia. 
Unterer  Sprossabschnitt  nicht  abweichend  gestaltet.     2. 

2.  Kein  Unterschied  in  Lang-  und  Kurztriebe.     Fucus. 
Lang-  und  Kurztriebe  vorhanden.     3. 

3.  Hauptverzweigungen  gabelig.     Ascophyllum. 
Verzweigungen  meist  monopodial.     4. 

4.  Thallus    stengelig    mit    ausgesprochen    blattförmigen    Seitenorganen    und 

kugeligen,  gestielten  Luftblasen.     Sargassum. 
Thallus  stielrund  bis  flach  ohne  deutlich  gesonderte  Blätter.     5. 

5.  Luftblasen  schotenförmig,  am  Ende  der  Astchen.     Halydris. 
Luftblasen  nicht  am  Ende  der  Astchen.     Cystosira. 

Gattung  Himanthalia  Lyngb. 

Thallus  mit  Wurzelscheibe  festsitzend,  aus  zwei  ganz  verschiedenen 
Teilen  bestehend,  einem  unteren,  niemals  Fortpflanzungsorgane  tragenden 
verkehrt-kegelförmigen  bis  gestielt  becher-  oder  schüsseiförmigen  und  einem 
aus  diesem  entspringenden  oberen  langriemenförmigen,  bilateralen,  mehrfach 
gabelförmig  verzweigten  Teil,  der  fast  an  seiner  ganzen  Oberfläche  die 
regellos  zerstreuten  Fortpflanzungsorgane  trägt.  Conceptakeln  mit  nur  ein- 
eiigen Oogonien,  auf  andern  Individuen  als  die  Antheridien. 

3500.  H.  Lorea  (L.)  Lyngb.  —  Taf.  LVII,  Fig.  1.  —  Thallus  zuerst 
fast  birnförmig,  später  oben  flach  und  zuletzt  schüsseiförmig  hohl  oder 
trichterförmig,  gestielt,  oben  3—5  cm  im  Durchmesser.  Vom  Grunde  der 
Schüssel  oder  des  Trichters  entspringen  zu  drei  bis  vier  die  bandförmigen, 
zusammengedrückten,  mehrmals  dichotom  geteilten,  gleichbreiten,  1  —  3  m 
langen  und  5  — 10  mm  breiten  fertilen  Sprosse.   —  Helgoland. 

Gattung  Fucus  Toum. 

Thallus  mit  gewölbter  Wurzelscheibe  anhaftend,  oft  kräftig  und  gross, 
flach  bandförmig,  wiederholt  dichotom  geteilt,  mit  Mittelrippe,  nach  der 
Basis  zu  stengelig.  Alle  Verzweigungen  gleichartig.  Schwimmblasen  vor- 
handen oder  fehlend.  Conceptakeln  in  den  besonders  gestalteten  Endab-. 
schnitten  der  Zweige,  ein-  oder  zweigeschlechtig.  Oogonien  achteiig.  An- 
theridien in  reichverzweigten  Ständen. 


Erklärung  zu  Tafel  LVII. 

Fig.  1.     Himanthalia  Lorea. 

„     2.     Fucus  vesiculosus. 


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—     255     - 


Übersicht  der  Arten. 


1.  Thallusränder  gezähnt.     F.  serratus. 

Thallusränder  glatt.     2. 

2.  Thallus  mit  deutlich  begrenzten  Luftblasen.     F.  vesieulosus. 

Thallus  ohne  deutlich  begrenzte  Luftblasen.     3. 


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3.  Thallus  stellenweise  blasig  aufgetrieben.     F.  ceranoides. 
Thallus  nicht  blasig  aufgetrieben.     4. 

4.  Thallus  20—50  cm  hoch  und  10 — 20  mm  breit.     F.  platycarpus. 
Thallus   nur    10 — 20  cm   hoch   und   nur   5—10  mm  breit.     F.  virsoides. 


3501.  F.  vesieulosus  L.  —  Taf.  LVIF,  Fig.  1—4;  Taf.  LVII,  Fig.  2. 
—  Thallus  10 — 100  cm  lang  und  meist  4 — 40  mm  breit,  aber  in  Gestalt 
und  Grösse  sehr  verschieden,  dichotom  oder  dichotom-fiederig,  zuweilen 
gleichhoch  verzweigt,  mit  glattem  Rande  und  meist  paarigen  Luftblasen  zu 
beiden  Seiten  der  Mittelrippe,  auch  einzelnen  unter  den  Achseln  der  Ab- 
schnitte. Bei  ganz  schmalen  Formen  fehlen  die  Luftblasen  nicht  selten  ganz; 
sie  sind  kugelig  oder  länglich  und  treten  beiderseits  gleichstark  hervor. 
Fertile  Endabschnitte  der  Zweige  länglich-eirund,  meist  stumpf,  seltener 
spitz,  mehr  oder  weniger  zusammengedrückt  bis  aufgetrieben.  Diöcisch.  — 
Nordsee,  Ostsee.  —  f.  baltica  J.  Ag.  Thallus  zwergartig,  nur  3 — 6  cm 
hoch  und  1 — 3  mm  breit,  rasenbildend,  dichotom  geteilt,  oft  fadenförmig 
mit  undeutlicher  Mittelrippe.     Luftblasen  fehlen.     Ostsee. 

3502.  F.  platycarpus  Thur.  —  Taf.  LVI1B,  Fig.  1.  —  Der  vorigen 
Art  ähnlich,  aber  stets  ohne  Luftblasen.  Thallus  flach  mit  glattem  Rande, 
dichotom  oder  dichotom-fiederig  geteilt  und  dann  mit  abwechselnden  seit- 
lichen Segmenten,  20  —  50  cm  hoch  und  1  —  2  cm  breit.  Fertile  Endabschnitte 
meist  einzeln,  stumpf-eirund,  blasig  aufgetrieben.  Conceptakeln  mit  Oogonien 
und  gleichzeitig  Antheridien.  —  Nordsee. 

3503.  F.  virsoides  (Don.)  J.  Ag.  —  F.  vesieulosus  var.  Sherardi 
Turn.  —  Thallus  fast  bandförmig  oder  fächerförmig  dichotom  geteilt,  lederig, 
ohne  Blasen,  ganzrandig,  10 — 20  cm  hoch,  5 — 10  mm  breit  mit  linearen 
oder  etwas  keilförmigen,  von  einer  deutlichen  Mittelrippe  durchzogenen  Ab- 
schnitten. Fertile  Endabschnitte  lanzettlich-eirund,  gepaart,  zuweilen  am 
Grunde  zusammenfliessend,  oft  blasig  aufgetrieben.  Conceptakel  gleichzeitig 
Oogonien  und  Antheridien  enthaltend.  —  Adriatisches  Meer. 


Erklärung  zu  Tafel  LVII  B. 
Fig.  1.     Fucus  platycarpus. 
.     2.  „      serratus. 


—     256     — 

3504.  F.  ceranoides  L.  —  Thallus  ohne  eigentliche  Luftblasen,  aber 
stellenweise  blasig  aufgetrieben,  20 — 30  cm  hoch  und  J/2 — 2  cm  breit, 
gabelig,  in  fruchtendem  Zustande  gabelig-fiederig  geteilt.  Seitliche  Ab- 
schnitte abwechselnd,  nur  hin  und  wieder  fast  gegenständig,  dicht  gabelig- 
fächerförmig  ausgebreitet,  mit  glattem  Rande.  Fruchtkörper  stielrundlich 
linear,  zugespitzt,  meist  gegabelt,  2  —  3  cm  lang.    Monöcisch,  seltener  diöcisch. 

—  Nordsee. 

3505.  F.  serratus  L.  —  Taf.  LVIIB,  Fig.  2.  —  Stiel  zusammen- 
gedrückt. Thallus  10 — 60  cm  lang,  1  —  5  cm  breit,  mit  starker  deutlicher 
Mittelrippe,  am  Rande  scharf  gesägt,  oft  an  den  unteren  Abschnitten  un- 
deutlich. Endsegmente  gestutzt.  Blasen  fehlen.  Fertile  Abschnitte  flach, 
gegabelt,  linear-länglich,  spitz,  gezähnt.   —  Nord-  und  Ostsee. 

Gattung  Ascophyllum  Stackh. 

Thallus  ziemlich  kräftig  mit  fast  kegelförmiger  Wurzelscheibe,  zu- 
sammengedrückt, ohne  Mittelrippe,  fiederig-dichotom  verzweigt,  mit  in  der 
Mittellinie  liegenden  Blasen.  Conceptakeln  in  besonders  gestalteten,  oft 
büschelig  stehenden  seitlichen  Kurztrieben,  eingeschlechtig.  Oogonien  meist 
viereiig. 

3506.  A.  nodosum  (L.)  Le  Jol.  —  Fucus  nodosus  L.  —  Fucodium 
nodosum  J.  Ag.  —  Ozothalia  nodosa  Decne.  —  Physocaulon  nodosum  Kg.  — 
Halydris  nodosa  Lyngb.  —  Halicoccus  nodosus  Aresch.  —  Taf.  LVIIC.  — 
Thallus  20  cm  bis  1  m  und  darüber  lang,  meist  5 — 10  mm  breit,  gabelig 
und  fiederig  verzweigt  mit  weitläufig  und  oft  undeutlich  gezähntem  Rande. 
Seitliche  Aste,  besonders  auch  die  fertilen  Kurztriebe  nach  dem  Grunde  zu 
stark  verschmälert.  Luftblasen  sehr  gross,  breiter  als  der  Thallus  oval  oder 
länglich-oval.  Fertile  Sprossabschnitte  eiförmig  oder  fast  keulenförmig  am 
Ende  kurzer  schmaler  seitlicher,  in  den  Achseln  der  Zähne  entspringender, 
später  abfallender  Astchen.  —  Nordsee.  —  f.  scorpioides  (Hörnern.)  J. 
Ag.  Fucus  scorpioides  Hörnern.  Chordaria  scorpioides  Lyngb.  F.  nodosus 
v.  denudatus  J.  Ag.  Thallus  fast  cylindrisch,  gefiedert,  mit  verlängerten, 
fadenförmigen  Fiedern,  ohne  Luftblasen,  steril.  —  Ostsee. 

3507.  A.  Mackaii  (Turn.)  Holm  et  Batt.  —  Ozothalia  Mackaii  Kg. 

—  Fucus  Mackaii  Turn.  —  F.  nodosus  y  Mackaii  Ag.  —  Physocaulon 
Mackaii  Kg.  —  Thallus  fast  cylindrisch  oder  etwas  zusammengedrückt,  zier- 
lich, reich  verzweigt  gleichhoch;  Zweige  dichotom,  gespreizt,  stellenweise 
blasig  aufgetrieben,  besonders  unter  den  Achseln,  während  eigentliche  Blasen 

Erklärung  zu  Tafel  LVIIC. 
Ascophyllum  nodosum. 


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—     257     — 

selten  sind.  Fruchtästchen  langgestielt,  hängend,  neben  den  Zweigen,  im 
unteren  Teil  des  Thallus,  elliptisch-lanzettlich,  zuweilen  gegabelt.  —  Nach 
Kützing  in  der  Ostsee. 

Gattung  Cystoslra  Ag. 

Thallus  von  mittlerer  Grösse  mit  Wurzelscheibe  festsitzend,  stielrund 
oder  zusammengedrückt  flach,  oft  fadenförmig  verlängert,  reich  und  in  sehr 
verschiedenartiger  Weise  verzweigt.  Besondere  Luftblasen  fehlen,  doch  sind 
die  Zweige  stellenweise  blasig  aufgetrieben,  oft  so,  dass  die  Auftreibungen 
kettenförmig  gereiht  erscheinen.  Conceptakeln  in  den  abweichend  gestalteten 
Endabschnitten  der  oberen  Zweige,  zwitterig,  am  Grunde  Oogonien,  oben 
Antheridienstände  entwickelnd.     Oogonien  mit  je  einer  Eizelle. 


Übersicht  der  Arten. 

1.  Pflanze  durch  kurze  pfriemenförmige  Zweige  dornig.     2. 
Pflanze  nicht  mit  kurzen  Dornen  besetzt.     7. 

2.  Hauptstamm  niederliegend,  hin-  und  hergebogen.     C.  COrniculata. 
Hauptstamm  nicht  niederliegend  hin-  und  hergebogen.     3. 

3.  Luftblasen  kettenförmig  gereiht.     C.  concatenata. 
Luftblasen  fehlend  oder  einzeln.     4. 

4.  Stamm  mit  knorrigen  Anschwellungen.     5. 

Stamm  ohne  knorrige  Anschwellungen,  höchstens  mit  Aststumpfen.     6. 

5.  Äste    aus    der    Spitze    kegelförmiger    Knorren    entspringend.      C.    AMes- 

Marina. 
Äste  nicht  aus  Knorren  entspringend.     C.  selaginöides. 

6.  Sprosse  durchweg  dicht  mit  2 — 4  mm  langen  Dornen  besetzt.     C.  amen- 

LclCGa« 

Sprosse  nur  stellenweise  mit  1  mm  langen  Dornen  besetzt.     C.  crinita. 

7.  Pflanze  ohne  eigentlichen  Stammteil.     C.  abrotanifolia. 
Pflanze  mit  gesondertem  Stammteil.     8. 

8.  Fruchtkörper  stumpf.     C.  discors. 
Fruchtkörper  mit  Spitze  oder  Dornästchen.     9. 

9.  Stamm  allseitig  verzweigt.     C.  barbata. 
Stamm  zweizeilig  mit  Ästen  besetzt.     C.  fibrosa. 


3508.  C.  COrniculata  (Wulf.)  Zanard.  —  C.  cricoides  v.  corniculata 
Menegh.  —  C.  squarrosa  De  Not.  —  C.  granulata  Falkenb.  —  Haieria 
corniculata,   ericoides   v.   corniculata,   squarrosa  Kg.  —  Treptacantha  Abies- 

Thome-Migula,  Flora.    VI.   2.  17 


—     258     — 

Marina  Kg.  —  Thallus  in  6 — 15  cm  hohen  Rasen  mit  nieclerliegendem,  hin- 
und  hergebogenem,  stachelig  rauhem  und  knorrigem,  verzweigtem  und  ver- 
wachsenem Stamm,  von  welchem  zahlreiche,  aufrechte,  dicht  stehende,  fast 
gleichlange,  1 — 3  mm  dicke,  nach  oben  zu  sich  verjüngende  Hauptäste  aus- 
gehen. Von  diesen  entspringen  im  oberen  Teil  allseitig  abwechselnd  nach 
oben  zu  kürzer  werdende  Zweige.  Alle  Aste  und  Zweige  sind  überall  dicht 
mit  kurzen,  wenig  über  1  mm  langen,  spitzen  oder  zwei-  bis  vierspaltigen 
abstehenden  Dornen  besetzt,  die  nach  unten  zu  dichter  stehen,  aber  kürzer 
und  zarter  sind.  Luftblasen  fehlen.  Conceptakeln  am  Grunde  der  oberen 
Dornästchen  als  knotige  Anschwellungen  hervortretend,  keine  gesonderten 
Fruchtkörper  bildend.  —  Adriatisches  Meer. 

3509.  C.  Albies-Marina  (Gmel.)  Ag.  —  C.  Montagnei  J.  Ag.  —  C. 
granulata  Falkenb.  —  C.  gracilis,  pinnata  Kg.  —  Treptacantha  gracillima, 
Montagnei  Kg.  —  Pbyllacantha  Montagnei,  gracilis,  pinnata,  affinis,  moni- 
liformis Kg.  —  Thallus  mit  10 — 30  cm  hohem,  fingerdickem,  gestutztem, 
gabelig  und  meist  auch  seitlich  verzweigtem  oben  dicht,  nach  unten  zu 
spärlicher  mit  höckerigen,  dicht  bestachelten,  fast  kegelförmigen  Knorren 
besetztem  Stamm.  Aus  der  Spitze  der  Knorren  entspringen  10 — 20  cm 
lange,  fast  gleichhohe,  abwechselnd  fiederartig  verzweigte  Äste  einzeln  oder 
zu  mehreren,  linear,  1 — 2  mm  breit,  am  Grunde  fast  stielrund,  weiterhin  fast 
dreikantig,  nach  oben  zu  flach,  zerstreut  drüsig  punktiert,  mit  sägezähnigem 
Rande.  Luftblasen  fehlen.  Conceptakeln  in  Form  von  warzenförmigen  An- 
schwellungen   an    den    oberen    Teilen    der   Astchen.    —    Adriatisches    Meer. 

—  var.  moniliformis  (Kg.)  Hauck.  Aste  unterhalb  ca.  1  mm,  oberhalb 
halb  so  breit,  fast  corymbos-büschelig,  dicht  verzweigt.  Dornzähne  meist 
klein,  spärlich,  stellenweise  fehlend.  Conceptakeln  im  oberen  Teile,  bisweilen 
in  der  Mitte  der  Ästchen  gereiht.  —  Adriatisches  Meer. 

3510.  C.  selaginoides  (Wulff.)  Nacc.  —  C.  ericoides  var.  selaginoides 
Ag.  —  C.  amentacea  v.  selaginoides  J.  Ag.  —  C.  sedoides  Ag.  —  Haleria 
selaginoides,  vulpina,  tenuis,  sedoides  Kg.  —  Treptacantha  Turneri  Kg.  — 
Thallus  15 — 30  cm  hoch  mit  dickem,  verlängertem,  vom  Grunde  an  ver-~ 
zweigtem,  bald  niederliegendem,  bald  aufrechtem,  durch  knotige  Anschwel- 
lungen rauhem  Stammteil.  Zweige  am  Grunde  durch  Reste  abgestorbener 
Teile  rauh,  oben  dicht  fiederig  verzweigt,  die  jüngeren  blattartig  flach,  sehr 
schmal,  nur  etwa  1  mm  breit,  rippenlos,  die  älteren  fadenförmig,  mehr  oder 
weniger  dicht  mit  Dornen  besetzt.  Dornen  meist  ziemlich  dicht,  2  mm  und 
darüber  lang,  am  Grunde  drüsig,  einfach  oder  an  der  Spitze  gegabelt,  die 
obersten,  fertilen  gespreizt.  Fertile  Abschnitte  warzig-fadenförmig  am  Grunde 
der  kaum  sich  berührenden  aufgeblasenen  Dornen  stehend.    Luftblasen  fehlen. 

—  Adriatisches  Meer. 


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—     259     — 

3511.  concatenata  (L.)  Ag.  —  C.  granulata  v.  concatenata  Menegh. 
—  Phyllocantha  concatenata,  Boryana,  setacea,  trichophylla,  ramosissima, 
oligocantha  Kg.  —  Zarter  als  die  vorigen.  Thallus  mit  4 — 7  cm  langem, 
federkieldickem  Stamm,  der  nach  der  Spitze  zu  einige  am  Grunde  verdickte 
seitliche  Zweige  trägt.  Zweige  über  30  cm  lang,  fadenförmig,  reich  fiederig 
verzweigt,  die  unteren  blattartig  fiederspaltig.  Die  oberen  etwas  zurück- 
gebogen in  zahlreiche  Astchen  aufgelöst.  Blasenförmige  Auftreibungen  meist 
zahlreich,  ellipsoidisch,  etwa  2  mm  lang,  fast  immer  kettenförmig  hinter- 
einanderstehend.  Fertile  Abschnitte  endständig,  gestielt  oder  einer  blasen- 
förmigen  Anschwellung  aufsitzend.  —  Adriatisches  Meer. 

3512.  C.  amentacea  Bory.  —  C.  ericoides  var.  amentacea  Ag.  — 
Haierica  amentacea,  lupulina  Kg.  —  Thallus  10 — 40  cm  hoch  mit  kurzem, 
etwa  2 — 12  cm  langem  und  etwa  5  mm  dickem  Stamm,  von  welchem  die 
1 — 2  mm  dicken,  nach  oben  zu  sich  verjüngenden,  allseitig  abwechselnd 
pyramidal  verzweigten  und  durchweg  dicht  mit  2—4  mm  langen,  einfachen 
oder  gegabelten,  zusammengedrückten,  pfriem förmigen  Dornen  besetzten 
Hauptäste  entspringen;  am  Grunde  sind  die  Hauptäste  gewöhnlich  astlos. 
Conceptakeln  auf  der  Aussenseite  am  Grunde  der  oberen  dornförmigen  Ästchen 
als  warzige  Anschwellungen  hervortretend,  zuweilen  selbst  kätzchenförmig 
zusammengedrängt  in  den  Astspitzen.  Luftblasen  fehlen  oder  einzeln  unter 
den  Astspitzen,  dann  oval  und  mit  Dornästchen  besetzt.  —  Adriatisches 
Meer. 

3513.  C.  crinita  (Des f.)  Duby.  —  C.  flaccida,  squarrosa,  robusta 
Kg.  —  Thallus  20 — 60  cm  lang  mit  verlängertem,  stielrundem,  3 — 6  mm 
dickem,  einfachem  oder  geteiltem,  an  der  Spitze  oft  gestutztem,  unten  ast- 
losem, glattem  oder  durch  zurückgebliebene  Reste  von  Ästen  stumpf  dornigem, 
oben  allseitig  reich  verzweigtem  Stamm.  Hauptäste  ziemlich  dünn,  büschelig, 
am  Grunde  stachelig- rauh,  wiederholt  allseitig  abwechselnd  verzweigt.  Zweige 
1j2 — 1  mm  dick,  zusammengedrückt-flach,  zuletzt  fadenförmig,  an  den  Enden 
abwechselnd  zweizeilig  verzweigt,  mit  gestutzten  Enden,  zerstreut  drüsig 
punktiert,  stellenweise  mit  etwa  1  mm  langen  Dornen  besetzt.  Ohne  Luft- 
blasen. Fertile  Sprossabschnitte  länglich,  an  den  Zweigenden,  meist  mit 
kurzen  Dornästchen  besetzt.  —  Adriatisches  Meer. 

3514.  C.  barfoata  (Good.  et  Woodw.)  Ag.  —  C.  microcarpa  bar- 
batula,  Hoppii  v.  aurantia,  C.  aurantia  Kg.  —  C.  Hoppii  Ag.  —  Taf.  LVII D. 
—  Thallus  50 — 120  cm  lang  mit  kurzem  oder  verlängertem,  1j2  —  1  cm 
dickem,    einfachem    oder    etwas    verzweigtem,    oben    gewöhnlich    gestutztem, 


Erklärung  zu  Tafel  LVIID. 
Fig.  1.     Cystosira  barbata. 

17' 


—     260     — 

glattem  oder  mit  Aststumpfen  besetztem,  der  Länge  nach  allseitig  mit 
fadenförmigen  Hauptästen  besetztem  Stamm.  Hauptäste  sehr  verlängert, 
reich  und  allseitig  abwechselnd  verzweigt;  Zweige  ca.  1  mm  dick,  meist 
verlängert,  glatt  bis  stark  drüsig  punktiert.  Luftblasen  meist  in  grosser 
Anzahl  gewöhnlich  zu  zwei  oder  mehr  hintereinander  kettenförmig  gereiht, 
länglich  oder  stark  verlängert.  Fertile  Sprossabschnitte  spindelig  bis  selbst 
fast  fadenförmig,  gestielt,  aus  den  Endästchen  entwickelt  mit  meist  abgesetzter, 
lang  ausgezogener  Spitze,  ohne  Dornästchen,  einfach.  —  Adriatisches  Meer. 

3515.  C.  discors  (L.)  Ag.  —  C.  paniculata  Kg.  —  C.  foeniculacea 
Grev.  —  Thallus  20 — 60  cm  hoch  mit  kurzem,  warzigem  oder  stachelig- 
rauhem, an  der  Spitze  in  mehr  oder  weniger  verlängerte  Hauptäste  geteiltem 
Stamm.  Verzweigung  anfangs  zweizeilig,  später  allseitig  abwechselnd.  Haupt- 
äste an  jungen  Pflanzen  flach,  mit  geflügelter  Mittelrippe,  linear,  2 — 6  mm 
breit,  nach  oben  verschmälert,  am  Rande  gezähnt,  zweizeilig,  mit  schmalen 
lanzettlichen  blattartigen  Astchen  besetzt,  an  alten  Pflanzen  stielrundlich  bis 
zusammengedrückt,  kaum  geflügelt,  stachelig-rauh,  unten  nackt,  nach  oben 
zu  abwechselnd  allseitig  reich  mit  zweizeilig  verzweigten,  zusammengedrückten 
bis  flachen  Ästen  besetzt.  Astchen  fast  linear  und  glatt  oder  mehr  lanzett- 
lich und  am  Rande  schwach  gezähnelt.  Luftblasen  selten  fehlend,  an  kür- 
zeren Zweigen  einzeln,  an  längeren  zu  mehreren  kettenförmig  gereiht,  länglich. 
Fertile  Abschnitte  eiförmig  bis  spindelig,  stumpf,  ohne  Dornästchen,  aus  den 
Spitzen  der  Astchen  entstehend.   —  Adriatisches  Meer. 

3516.  C.  aforotaiiifolia  Ag.  —  C.  fimbriata  Bory.  —  C.  microcarpa, 
elata,  divaricata,  patentissima,  squarrosa,  glomerata,  leptocarpa  Kg.  —  Taf. 
LVIIE,  Fig.  1.  —  Thallus  10 — 100  cm  hoch,  ohne  eigentlichen  Stamm, 
unten  3  —  6,  oben  etwa  1  mm  dick,  schon  am  Grunde  sich  in  mehrere 
Hauptäste  spaltend,  anfangs  zusammengedrückt- flach,  fast  linear,  mit  undeut- 
licher Mittelrippe,  abwechselnd  gefiedert  mit  fast  stumpf  lanzettlichen  Fieder- 
chen,  später  oben  stielrund,  allseitig  abwechselnd  mit  fadenförmigen  Zweigen 
besetzt.  Hauptäste  glatt,  nie  stachelig-rauh,  Zweige  glatt  oder  dicht  drüsig 
punktiert.  Luftblasen  oval  bis  länglich,  an  jüngeren  Zweigen,  einzeln  oder 
kettenförmig  gereiht,  zuweilen  ganz  fehlend.  Fertile  Abschnitte  spitz  eiförmig 
bis  spindelig,  einfach  oder  gegabelt,  sitzend  oder  gestielt,  nie  Dornenästchen 
tragend,  aus  den  Endverzweigungen  entwickelt.  —  Adriatisches  Meer. 

3517.  C.  fibrosa  (Huds.)  Ag.  —  Phyllacantha  fibrosa  Kg.  —  Ph. 
thesiophylla   Kg.   —   Thallus   1  m   und   darüber  lang  mit  verlängertem,  zu- 


Erklärung zu  Tafel  LVIIE. 
Fig.  1.     Cystosira  abrotanifolia. 
„     2.     Halidrys  siliquosa. 


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—     261     — 

sanrniengedrücktem,  4 — 6  mm  breitem,  nach  oben  verjüngtem,  zweizeilig  mit 
Hauptästen  besetztem  Stamm.  Hauptäste  dem  Stamm  ähnlich  aber  dünner, 
verlängert,  reich  verzweigt  und  zwar  ziemlich  regelmässig  abwechselnd  zwei- 
zeilig. Astchen  flach,  linear  mit  ziemlich  deutlicher  Mittelrippe,  nicht  drüsig 
punktiert,  verlängert,  die  unteren  1 — 2  mm  breit,  die  oberen  sehr  schmal, 
fast  borstenförmig.  Luftblasen  meist  vorhanden,  gross,  kugelig-oval,  einzeln 
oder  bis  zu  vier  entfernt  gereiht.  Fertile  Abschnitte  lang,  fadenförmig, 
spitz,  meist  mit  dornartigen  Astchen  besetzt,  aus  den  Ästchen  vorletzter 
Ordnung  hervorgehend.  —  Nordsee. 

Gattung  Halidrys  Lyngb. 

Thallus  ziemlich  gross,  mit  kegelförmiger  Wurzelscheibe,  zusammen- 
gedrückt bis  fast  stielrund,  rippenlos,  wiederholt  unregelmässig  fiederig 
verzweigt;  Verzweigungen  als  Lang-  und  Kurztriebe  auftretend,  von  denen 
die  letzteren  sich  zumeist  in  Fruchtkörper  oder  Luftblasen  umwandeln. 
Conceptakeln  als  kleine  Wärzchen  auf  den  lanzettlichen  gestielten  Frucht- 
körpern auftretend.  Oogonien  eineiig.  Monöcisch.  Luftblasen  schotenförmig 
gestielt,  gliederartig  eingeschnürt  und  gekammert. 

3518.  H.  siliquosa  (L.)  Lyngb.  —  Taf.  LV11E,  Fig.  2.  —  Thallus 
1 — 2  m  lang,  etwa  2  —  5  mm  breit,  linear,  reich  verzweigt.  Untere  Äste 
linear,  verlängert,  einfach  oder  mit  wenigen  Ästchen  und  Luftblasen,  oberen 
ein-  bis  mehrfach  gefiedert.  Luftblasen  linear  länglich  oder  lanzettlich,  ge- 
stielt mit  aufgesetzter  dünner,  längerer  oder  kürzerer  Spitze.  Fruchtkörper 
oft  traubig  gehäuft  an  den  Enden  der  Äste,  zusammengedrückt,  lanzettlich, 
gestielt.  —  Ostsee,  Nordsee. 

Gattung  Sargassum  Ag. 

Pflanzen  hoch  differenziert,  von  meist  beträchtlicher  Grösse,  mit  flacher 
bis  kegelförmiger  Wurzelscheibe,  stengeligen,  mehr  oder  weniger  verzweigten 
Sprossen  und  an  diesen  stehenden  blattartigen  Kurztrieben.  Blätter  meist 
horizontal  gestellt,  derbhäutig,  meist  gestielt  und  mit  Mittelrippe.  Luftblasen 
kugelig,  gestielt,  aus  dem  Grunde  der  Blattstiele  oder  an  Stelle  von  Blättern 
stehend.  Fruchtkörper  einfach  oder  verzweigt,  von  verschiedener  Entwicke- 
lung.     Conceptakeln  zwitterig.     Oogonien  eineiig. 

3519.  S.  linifolium  (Turn.)  Ag.  —  S.  coarctatum  Kg.  —  S.  Bory- 
anum  Mont.  —  S.  obtusatum  Bory.  —  S.  vulgare  Auct.  —  Taf.  LVII  F.  — 


Erklärung  zu  Tafel  LVIIF. 

Sargassum  linifolium,  a)  fruchtende,  b)  sterile  Pflanze. 


—     262     — 

Spross  20  — 100  cm  und  darüber  lang,  fadenförmig,  fast  stielrund  2  —  3  mm 
dick,  einfach  oder  allseitig  abwechselnd  und  abnehmend  verzweigt,  oben 
stets,  oft  weit  herab,  stachelig-rauh.  Blätter  in  der  Form  veränderlich, 
linear-lanzettlich,  schwach  drüsig- punktiert,  meist  fein  gezähnt,  etwa  1 — 8  cm 
lang  und  2 — 10  mm  breit.  Luftblasen  2 — 8  mm  im  Durchmesser,  meist 
glatt,  seltener  mit  Stachelspitze,  gestielt.  Fruchtkörper  seitlich  und  end- 
ständig an  den  fertilen  Ästchen  von  verschiedener  Gestalt  und  Stellung,  kurz 
spindelig  bis  fadenförmig.  —  Adriatisches  Meer. 

3520.  S.  Hornschuchii  Ag.  —  Stichophora  Hornschuchii  Kg.  — 
Spross  30 — 60  cm  lang,  am  Grunde  zweischneidig  mit  zackigem  Rande, 
weiterhin  vierkantig,  zuletzt  zusammengedrückt,  fadenförmig,  glatt,  seitlich 
verzweigt.  Blätter  länglich  bis  linear-lanzettlich,  4 — 8  cm  lang,  6 — 15  mm 
breit,  nicht  drüsig  punktiert,  wellig,  mit  meist  grob  und  unregelmässig  ge- 
zähntem Rande.  Luftblasen  etwa  8  mm  dick,  meist  glatt,  gestielt.  Frucht- 
körper eilanzettlich,  zusammengedrückt-dreikantig,  einfach,  10  —  15  mm  lang 
und  2 — 4  mm  dick.  —  Adriatisches  Meer. 


VI.  Ordnung:  Characeae. 

Kryptogamen  von  eigenartig  regelmässigem  Bau,  eine  streng  in  sich 
abgeschlossene  Gruppe  bildend,  die  zu  den  übrigen  Algen  nur  geringe  Ver- 
wandtschaft zeigt. 

Der  Stamm  der  Characeen  besteht  aus  abwechselnden  langen  Inter- 
nodial-  und  kurzen  Knotenzellen;  durch  Teilung  der  letzteren  entsteht  ein 
Kranz  von  Zellen,  aus  denen  zunächst  die  wirtelig  stehenden,  als  Blätter 
bezeichneten  Kurztriebe  hervorgehen.  Ausserdem  nehmen  aus  ihnen  die 
röhrenförmigen,  an  dem  Internodium  auf-  und  abwärtswachsenden  und 
dieses  einhüllenden  schlauchförmigen  Rindenz eilen  der  berindeten  Arten 
ihren  Ursprung.  Drittens  entsteht  noch  aus  ihnen  bei  vielen  Characeen 
ein  einfacher  oder  doppelter  Kranz,  der  Stipularkranz,  von  warzenförmigen 
bis  lang  borstenförmigen  Zellen  unter  dem  Blattquirl.  Die  Blätter  selbst 
sind  meist  ähnlich  gegliedert  wie  der  Stengel,  oft  auch  in  ähnlicher  Weise 
berindet;  aus  ihren  Knotenzellen  entstehen  die  Blättchen,  ebenso  sitzen  an 
den  Knoten  die  Geschlechtsorgane. 

Ungeschlechtliche  Fortpflanzung  fehlt.  Die  geschlechtliche  wird  durch 
Antheridien  und  Oogonien  (Sporenknöspchen)  vermittelt,  die  teils  an  derselben 
Pflanze  und  dann  meist  in  unmittelbarer  Nachbarschaft,  teils  an  verschie- 
denen Individuen  stehen.  Ausserdem  kommt  noch  eine  rein  vegetative  Ver- 
mehrung durch  Ausläuferbildung  (nacktfüssige  Zweige,  Zweigvorkeime)  vor. 


—     263     — 

Die  männlichen  Geschlechtsorgane,  Antheridien,  sind  kugelig,  reif  leb- 
haft rot  gefärbt  und  öffnen  sich  mit  acht  ineinandergreifenden  Klappen 
(Schilder),  welche  in  der  Mitte  nach  innen  zu  einen  Griff  (Manubrium)  tragen. 
Durch  Sprossung  entstehen  an  der  Spitze  desselben  eine  Anzahl  rundlich- 
länglicher  Zellen,  an  denen  wieder  eine  Anzahl  langer,  gewundener,  durch 
zahlreiche  Querwände  in  flach  scheibenartige  Zellen  geteilter  Fäden  ent- 
springen. In  jeder  dieser  Zellen  entwickelt  sich  ein  Spermatozoid,  welches 
in  seinem  Aussehen  dem  der  Torfmoose  sehr  ähnlich  ist.  Es  ist  ein  in 
drei  bis  vier  Umgängen  spiralig-schraubig  gewundener,  kaum  1  f.i  dicker 
Faden  mit  dickerem  Hinterende  und  dünnerem  Vorderende,  an  welchem  zwei 
lange,  sehr  zarte  Geissein  entspringen. 

Die  Oogonien  oder  Sporenknöspchen  sind  eiförmig-rundliche  Organe, 
welche  aus  den  fünf  spiralig  gewundenen  Hüllzellen,  der  Eizelle  und  dem 
Krönchen  bestehen.  Die  fünf  Hüllzellen  umschliessen  die  Eizelle  schon  in 
sehr  jugendlichem  Zustande  vollkommen,  sind  anfangs  gerade  und  drehen 
sich  erst  im  Verlauf  der  Entwickelung  des  Oogoniums  spiralig  um  die  Ei- 
zelle herum.  An  ihrem  Ende  schneiden  sie  je  eine  Zelle  ab,  welche  bei 
der  Untergruppe  der  Nitelleae  sich  nochmals  teilt,  bei  den  Chareae  ungeteilt 
bleibt  und  deshalb  bei  den  ersteren  ein  zehnzelliges,  bei  den  letzteren  ein 
fünfzellises  Krönchen  bildet.  Die  Eizelle  entwickelt  sich  zu  dem  ziemlich 
grossen  Kern,  welcher  als  Oospore  aufzufassen  ist.  Der  Kern  bildet  nach 
der  Befruchtung  eine  harte  Aussenschicht,  die  Hartschale  aus,  welche  den 
Windungen  der  spiraligen  Hüllzellen  entsprechend,  stumpfe  oder  scharfe, 
spiralig  über  die  Oberfläche  verlaufende  Leisten  zeigt;  seine  Farbe  ist  gelb- 
lich bis  undurchsichtig  schwarz.  Die  Befruchtung  geschieht  in  der  Weise, 
dass  das  Krönchen  bei  Eintritt  der  Empfängnisfähigkeit  der  Eizelle  abfällt 
oder  die  Hüllzellen  am  Scheitel  auseinanderweichen,  so  dass  Lücken  ent- 
stehen,  durch   welche   die   Spermatozoiden   zu   der   Eizelle   gelangen  können. 


Erklärung  zu 

Tafel  LVIII. 

Fig.  1. 

Nitella  flexilis,  Habitusbild,  nat.  Gr. 

„     2. 

7) 

„      fertiles  Blatt,  vergr. 

„     3. 

71 

„      Blattenden. 

■     4. 

n 

opaca              „ 

,     &• 

7t 

syncarpa,  fertiles  weibliches  Blatt. 

„     6. 

n 

„         Kern. 

■     7. 

n 

„          Sporenknöspchen  mit  Schleimhülle 

.     8. 

•n 

capitata,  fertiles  weibliches  Blatt. 

,     9. 

n 

,        Kern. 

.  io. 

71 

syncarpa,  Blattende. 

,  11. 

7t 

translucens,  Sporenknöspchen. 

.  12. 

n 

mucronata,  Kern. 

.  13. 

71 

translucens,  Kern. 

—     264     — 

Die  Sporen  sind  gegen  Austrocknung  und  Kälte  sehr  widerstandsfähig 
und  können  ihre  Keimkraft  oft  viele  Jahre  behalten.  Bei  der  Keimung 
geht  aus  ihnen  zunächst  ein  Vorkeim  hervor;  gleichzeitig  tritt  noch  eine 
Zelle  aus  der  Spore  hervor,  die  zur  ersten  Wurzel  der  Pflanze  wird.  Der 
Vorkeim  stellt  einen  Zellfaden  dar,  der  nur  eine  einzige  Knotenzelle  ent- 
wickelt; auch  in  dieser  finden  ebenso  wie  in  den  Knotenzellen  des  Stengels 
eine  Anzahl  Teilungen  statt;  eine  der  entstandenen  Zellen  wächst  zu  der 
eigentlichen  Charenpflanze  aus,  die  übrigen  bilden  die  Vorkeimblätter. 

Aus  den  Knoten  des  Stengels  entwickeln  sich  bei  den  Nitelleen  nur 
Blätter,  und  diese  sind  anders  gebaut,  als  bei  den  Chareen.  Bei  Nitella 
besteht  das  Blatt  nur  aus  einem  Hauptstrahl,  der  eine  Anzahl  Nebenstrahlen 
an  seinem  Scheitel  trägt,  die  in  gleicher  Weise  Nebenstrahlen  höherer  Ord- 
nung doldenartig  tragen  können.  Bei  einigen  Arten  sind  aber  nur  Neben- 
strahlen I.  Ordnung  entwickelt,  das  Blatt  ist  nur  einmal  geteilt  (N.  flexilis). 
bei  andern  kommen  Nebenstrahlen  IL  und  selbst  III.  Ordnung  vor,  die  Blätter 
sind  zwei-  bezw.  dreimal  geteilt.     Alle  Strahlen  sind  einzellig. 

Bei  der  Gattung  Tolypella  sind  die  Blätter  entweder  ungeteilt  und 
bilden  einen  einfachen  Zellfaden,  oder  sie  sind  geteilt,  aber  der  Hauptstrahl 
ist  dann  immer  deutlich  stärker  entwickelt  und  länger  als  die  Blättchen. 
Die  Blättchen  selbst  können  in  ähnlicher  Weise,  wie  der  Hauptstrahl  weiter 
geteilt  sein.  Bei  der  Gruppe  der  Chareae  sind  die  Blätter  in  Internodien- 
und  Knotenzellen  gegliedert,  wie  der  Stengel,  an  den  Knoten  mit  einfachen, 
ungeteilten  Blättchen  besetzt. 

Bei  einem  Teil  der  zu  den  Charen  gehörigen  Arten  ist  der  Stengel 
und  meist  auch  die  Blätter  berindet.  Die  Rindenzellen  gehen  von  der  Blatt- 
basis aus  und  wachsen  teils  aufwärts,  teils  abwärts,  so  dass  die  von  einem 
Knoten  aufwärts  wachsenden  Rindenzellen  mit  den  abwärts  wachsenden  des 
nächstoberen  Knotens  in  der  Mitte  des  Internodiums  zusammenstossen.  Ge- 
wöhnlich besteht  die  Berindung  aus  Zellreihen,  die  wie  der  Stengel  in  lange 
Internodial-  und  kurze  Knotenzellen  gegliedert  sind.  Bei  einigen  Chareen 
bleiben  die  Knotenzellen  ungeteilt  und  entwickeln  sich  nicht  weiter.  Bei 
den  meisten  aber  teilen  sich  die  Knotenzellen  und  bilden  seitliche  Reihen 
von  Rindenzellen,  die  wie  die  Internodialzellen  in  die  Länge  wachsen  und 
sich  zwischen  diesen  einschieben;  sie  bilden  die  sogenannten  Zwischen- 
reihen, die  gegenüber  den  Haupt-  oder  Mittelreihen  dadurch  charakte- 
risiert sind,  dass  sie  keine  Knotenzellen  besitzen.  Der  Rest  der  Knotenzellen 
bleibt  im  einfachsten  Falle  in  Form  von  etwa  isodiametrischen  Zellen  zwischen 
den  Internodialzellen  der  Mittelreihen  erhalten,  oder  aber  er  wächst  zu  ein- 
fachen Stacheln  aus,  die  oft  den  Durchmesser  des  Stengels   an  Länge   über- 


13 


wrü  k 


\af(ja<> 


wractob. 


—     265     — 

treffen.     Zuweilen    stehen    auch    die   Stacheln    in  Büscheln    zusammen.     Die 
Bestachelung  ist  für  manche  Arten  sehr  charakteristisch. 

Die  Zahl  der  Rindenreihen,  welche  ein  Internodium  umgeben,  steht  in 
gewisser  Beziehung  zur  Zahl  der  Blätter  eines  Quirles.  Wenn  sich,  was  nur 
bei  wenigen  Arten  vorkommt,  keine  Zwischenreihen  entwickeln,  so  ist  die 
Zahl  der  Rindenröhrchen  gleich  der  der  Blätter  in  dem  darüberstehenden 
Quirl;  entwickelt  sich  nur  eine  Zwischenreihe  zwischen  zwei  Mittelreihen,  so 
ist  die  Zahl  der  Rindenröhrchen  doppelt  so  gross  als  die  der  darüber- 
stehenden Blätter.  Bei  einigen  Arten  entwickeln  sich  zwei  Zwischenreihen 
zwischen  zwei  Mittelreihen  und  dann  ist  die  Zahl  der  Rindenreihen  dreimal 
so  gross  als  die  der  Blätter  in  dem  darüberstehenden  Blattquirl.  Ganz  ge- 
nau stimmen  die  Zahlen  übrigens  gewöhnlich  nicht,  oft  ist  ein  Rindenröhr- 
chen zu  viel  oder  zu  wenig,  als  nach  der  Zahl  der  Blätter  erwartet  werden 
müsste,  weil  in  der  Berindung  oft  geringe  Unvollkommenheiten  vorhanden 
sind.  Auch  sind  in  dem  aufwärts  wachsenden  Teil  der  Rindenröhrchen  stets 
soviel  weniger  Rindenröhrchen,  als  einem  Blatt  entsprechen,  weil  sich  in  der 
Achsel  des  ältesten  Blattes  statt  der  Rindenröhrchen  ein  Ast  entwickelt. 
Wichtig  ist  auch  noch  für  die  Bestimmung  der  Arten,  dass  vielfach  Mittel- 
oder Zwischenreiben  stärker  entwickelt  sind  und  deshalb  das  eine  Mal  die 
Mittelreihen  mit  den  Stacheln  höher  liegen,  Kanten  bilden,  bald  von  den 
Zwischenreihen  überwölbt  werden  und  in  den  Furchen  liegen. 

Neben  der  Berindung  entwickelt  sich  aus  den  Stengelknoten  bei  den 
meisten  Chareen  der  Stipularkranz;  er  fehlt  den  Nitelleen  und  der  Gattung 
Tolypellopsis.  Die  Zellen  des  Stipularkranzes  ähneln  ungefähr  den  Stacheln; 
sie  bilden  bei  Lychnothamnus,  Lamprothamnus,  Ohara  coronata  und  scoparia 
einen  einfachen  Kranz,  bei  den  übrigen  einen  doppelten  Kranz,  von  dem  die 


Erklärung  zu  Tafel  LIX. 

Fig.  1.     Nitella  translucens,  fertiler  Blattquirl. 


2,  3. 

71 

„           Enden  steriler  Blätter 

4. 

•n 

mucronata,  Blatt. 

5. 

•n 

„           Blattende. 

6. 

„ 

gracilis,  fertiles  Blatt. 

7. 

71 

„         Blattspitze. 

8. 

V 

tenuissima,  fertiles  Blatt. 

9. 

- 

„           Blattspitze. 

10. 

7» 

batrachosperma,  fertiles  Blatt. 

11. 

71 

„              Blattspitze. 

12. 

71 

hyalina,  Blattquirl. 

13. 

7* 

ornithopoda,  Blattspitze. 

14. 

71 

batrachosperma,  Bronchen. 

15. 

71 

syncarpa,  Krönchen. 

—     266     — 

untere  Reihe  abwärts,  die  obere  aufwärts  gerichtete  Zellen  enthält.  Die 
Zahl  der  Zellen  einer  Reihe  ist  doppelt  so  gross  als  die  der  Blätter  eines 
Quirles,  nur  bei  Ohara  coronata  und  scoparia  ist  sie  ebenso  gross. 

Die  Geschlechtsorgane  stehen  in  der  Regel  nur  an  den  Verzweigungen 
oder  Knoten  der  Blätter;  bei  Tolypella  auch  an  der  Basis  der  Blätter.  Bei 
monöcischen  Arten  stehen  sie  nieist  dicht  neben-  oder  übereinander,  nur  bei 
wenigen  Arten  getrennt  an  verschiedenen  Knoten  oder  Blättern  desselben 
Individuums.  Aber  die  Stellung  ist  bei  den  einzelnen  Gattungen  verschieden; 
bei  Nitella  stehen  die  Antheridien  über  den  Sporenknöspchen,  ebenso  bei 
Tolypella  und  Lamprothamnus,  bei  Lychnothanmus  ein  Sporenknöspchen 
zwischen  zwei  Antheridien,  bei  Ohara  steht  gewöhnlich  ein  Antheridium 
unter  einem  Sporenknöspchen. 

Die  Wurzeln,  mit  denen  die  Characeen  im  Boden  haften,  stellen  sehr 
einfache,  unberindete,  gegliederte  lange  Fäden  dar,  die  an  den  verdickten 
Gliederungen  Seitenwurzeln  treiben.  An  ihnen  entwickeln  sich  bei  einigen 
Arten  eigentümliche,  als  Reservestoffbehälter  dienende  und  mit  Stärke  sich 
füllende  Knöllchen,  die  bei  Ohara  aspera  einzellig  und  rundlich,  bei  Ch. 
fragifera  mehrzellig  und  unregelmässig  erdbeerartig,  bei  Tollypellopsis  stel- 
ligera  zierlich  sechseckig- sternförmig  sind. 

Die  oberirdischen  Zellen  der  Characeen  sind  chlorophyllhaltig,  grün, 
oft  aber  durch  Kalkinkrustation  undurchsichtig  und  weisslich;  den  Kalk 
muss  man  bei  der  Untersuchung  erst  durch  eine  Säure  entfernen.  Bei  nicht 
inkrustierten  Zellen  sieht  man  die  Chlorophyllkörner  dicht  in  Reihen  ge- 
lagert von  einer  etwas  gewundenen  hellen  Linie,  dem  Indifferenzstreifen 
unterbrochen.  Bei  genauer  Einstellung  erkennt  man,  dass  das  Plasma  in 
der  Zelle  sich  lebhaft  in  geschlossenem  Strom  bewegt;  auf  der  einen  Seite 
des  Indifferenzstreifens  steigt  es  auf,  auf  der  anderen  herab. 

Die  Characeen  finden  sich  weit  verbreitet  in  stehendem  oder  langsam 
fliessendem  Wasser,  aber  nur  in  reinem;  sie  gehören  zu  den  ersten  Pflanzen, 
welche  verschwinden,  wenn  das  Wasser  in  irgend  einer  Weise,  besonders 
durch  Fabrikabwässer  verunreinigt  wird.  Yiele  Arten  sind  mehrjährig,  einige 
fruchten  schon  im  Frühjahr,  die  meisten  im  Sommer  und  Herbst.  Beim 
Sammeln  hat  man  darauf  zu  achten,  dass  man  auch  die  Wurzeln  mit  aus 
dem  schlammigen  Boden  hebt,  weil  die  bei  einigen  Arten  vorkommenden 
Wurzelknöllchen  für  die  Bestimmung  der  Arten  von  Bedeutung  sind.  Am 
besten  verfährt  man  in  der  Weise,  dass  man  das  ganze  meist  buschig  wach- 
sende Individuum  am  Grunde  packt,  heraushebt  durch  Hin-  und  Herschwanken 
im  Wasser  von  dem  anhaftenden  Schlamm  befreit  und  dann  mit  der  Spitze 
nach  unten  aus  dem  Wasser  hebt.  Jedes  einzelne  Büschel  schlägt  man  am 
besten  in  Pergamentpapier,  lässt  abtropfen  und  legt  es  dann  in  einen  wasser- 


n  '  r//  tft9.  -  - 


f  //ataceaes 


—     267     — 

dichten  Rucksack.  Zu  Hause  wird  die  Pflanze,  wie  dies  für  Algen  ange- 
geben ist  (Bd.  I,  pag.  6)  unter  Wasser  auf  Papier  aufgezogen.  Das  heraus- 
genommene Papier  wird  locker  zwischen  Fliesspapieren  getrocknet,  höchstens 
mit  einem  leichten  Brett  beschwert;  starker  Druck  ist  zu  vermeiden! 

Die  mit  Kalk  inkrustierten  Characeen  sind  in  trockenem  Zustande  oft 
sehr  brüchig;  man  klebt  sie  deshalb  zweckmässig  auf  starken  Karton  fest 
oder  legt  sie  doch  so  zwischen  Karton  oder  Pappebogen  in  das  Herbar, 
dass  sie  nicht  leicht  brechen  können.  Die  zarten  dünnwandigen  Nitellen 
haften  besser  am  Papier  und  sind  auch  viel  biegsamer. 

Die  Bestimmung  der  Characeen  ist  durchaus  nicht  so  schwierig,  wie 
sie  dem  Anfänger  gewöhnlich  erscheint,  nur  muss  man  sich  mit  ihrem  Auf- 
bau genau  vertraut  gemacht  haben.  Sterile  Pflanzen  lassen  sich  allerdings 
oft  überhaupt  nicht  bestimmen.  Der  Bau  der  Blätter  lässt  schon  erkennen, 
ob  man  es  mit  einer  Nitellee  oder  Charee  zu  tun  hat,  ebenso  unterscheidet 
sich  hierdurch  Nitella  von  Tolypella.  Unter  den  Chareen  hat  Tolypellopsis 
wie  die  Nitellen  keinen  Stipularkranz,  die  andern  drei  Gattungen  sind  mit 
einem  solchen  versehen,  derselbe  ist  bei  Lamprothamnus,  Lychnothamnus 
und  zwei  Charaarten  einfach,  bei  den  übrigen  Charen  doppelt. 

Die  Berindungsverhältnisse  kann  man  auf  zweierlei  Weise  feststellen. 
Entweder  macht  man  zwischen  Hollundermark  feine  Querschnitte  durch  den 
Stengel  und  zählt  die  Rindenröhrchen  oder  man  schlitzt  ein  Stück  Inter- 
nodium auf,  breitet  es  auf  dem  Objektträger  aus  und  untersucht,  ob  sich 
zwischen  zwei  durch  ihre  Knoten  kenntlichen  Mittelreihen  eine  oder  zwei 
knotenlose  Zwischenreihen  finden.  Man  stellt  damit  fest,  ob  man  einreihig, 
zweireihig  oder  dreireihig  berindete  Arten  vor  sich  hat.  Bei  den  zweireihig 
berindeten  Arten  ist  es  wieder  notwendig  zu  wissen,  ob  die  Stacheln  auf 
den  Kanten  oder  in  den  Furchen  liegen,  was  manchmal  mit  rechten  Schwierig- 
keiten verbunden  ist.  Am  besten  gelingt  es  an  den  jüngeren  Internodien 
getrockneter,  aber  nicht  gepresster  Individuen  mit  einer  sehr  stark  ver- 
grössernden  Lupe.  Aber  auch  dann  wird  man  manchmal  lange  suchen 
müssen,  ehe  man  seiner  Sache  vollkommen  sicher  ist. 

Die  Stellung  der  Geschlechtsorgane  ist  meist  ohne  weiteres  erkennbar; 
auch  hier  vergesse  man  aber  nicht  auch  jüngere  Quirle  zu  untersuchen,  weil 
an  älteren  die  Antheridien  oft  fehlen  und  völlig  zerfallen  sind.  Der  Kern 
lässt   sich   unter   dem  Präpariermikroskop  leicht  von  seinen  Hüllen  befreien, 


Erklärung  zu  Tafel  LIXB. 

Fig.  1.  Nitella  gracilis,  Habitus,  nat.  Gr. 
„     2.  „       tenuissima. 

„3.  „       batrachosperma. 

„     4.  „       nyalina. 


—     268     — 

was  oft  notwendig  ist,  um  die  Zahl  und  Beschaffenheit  der  Leisten  zu 
untersuchen.  Ob  eine  Gallerthülle  um  die  Geschlechtsorgane  vorhanden  ist 
oder  nicht,  lässt  sich  leicht  durch  eine  dem  in  Wasser  liegenden  Präparat 
zugesetzte  Lösung  eines  Anilinfarbstoffes  entscheiden;  nach  Abspülung  in 
reinem  Wasser  zeigen  sich  die  Schleimhüllen  wenigstens  in  ihrer  Aussen- 
schicht  mehr  oder  weniger  deutlich  gefärbt. 

Bei  dem  überraschend  grossen  Formenreichtum  der  Characeen  ist  es 
kein  seltener  Fall,  dass  sich  zwei  Formen  ganz  verschiedener  Arten  voll- 
kommen ähnlich  sind,  während  extreme  Formen  derselben  Art  kaum  zu 
einander  zu  gehören  scheinen;  nur  genaue  mikroskopische  Untersuchung 
kann  deshalb  Sicherheit  schaffen. 


Übersicht  der  Gattungen. 

1.  Krönchen  des  Sporenknöspchens  zehnzellig.     2. 
Krönchen  fünfzellig.     3. 

2.  Blätter  gabelteilig.     Nitella. 

Blätter  einfach  oder  verzweigt,  aber  stets  mit  stärkerem  Hauptstrahl  und 
schwächeren  Seitenstrahlen,  nicht  gabelig.     Tolypella. 

3.  Ohne  Stipularkranz.     Tolypellopsis. 
Mit  Stipularkranz.     4. 

4.  Sporenknöspchen   unterhalb   der   Antheridien   stehend,   unberindet.     Lam- 

protkaninus. 
Sporenknöspchen  nicht  unterhalb  der  Antheridien  stehend  (diöcische  Arten 
berindet).     5. 

5.  Sporenknöspchen   zwischen   den  Antheridien   stehend  unberindet  oder  un- 

vollkommen berindet.     Lychnothamnus. 
Sporenknöspchen    über    den    Antheridien    stehend    (diöcische    Arten    voll- 
kommen berindet).     Ohara. 


Gattung  Nitella  Ag. 

Stengel  und  Blätter  unberindet,  gewöhnlich  weich  und  biegsam,  mit- 
unter (oft  zonenweise)  mit  Kalk  inkrustiert.  Blätter  im  Quirl  5 — 8,  oft 
einige  (accessorische)  weniger  entwickelt,  mit  stets  eingliedrigem,  nur  einen 
blättchenbildenden  Knoten  besitzendem  Hauptstrahl,  an  dessen  Gipfel  die 
Nebenstrahlen  entspringen,  die  selbst  in  ähnlicher  Weise  weiter  gegliedert 
sein  können.  Antheridien  und  Sporenknöspchen  nur  an  den  Blättern  und 
Blättchen,  nicht  in  den  Blattachseln,  erstere  bei  monöcischen  Arten  stets 
über  den  letzteren. 


c     S/yr/t/Sff   (a 


/rr/s/  < )  //;uy/  ir//f/ . 


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—     269     — 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Blätter  nur  einmal  geteilt  (Monarthrodactylae).     2. 
Blätter  mehrmals  geteilt.     5. 

2.  Fruktifikationsorgane   von   einer  Gallerthülle  umgeben  (Gloeocarpae).     3. 
Fruktifikationsorgane  ohne  Gallerthülle  (Gymnocarpae).     4. 

3.  Weibliche  Blätter  ungegabelt.     N.  syncarpa. 
Weibliche  Blätter  gegabelt.     N.  capitata. 

4.  Diöcisch.     N.  opaca. 
Monöcisch.     N.  flexilis. 

5.  Endsegmente  zwei-  bis  dreizellig  (Diarthrodactylae).     6. 
Endsegmente  drei-  bis  fünfzellig.     N.  ornitliopoda. 

6.  Quirle   mit   zahlreichen,   einen   Kranz   bildenden    kleineren  accessorischen 

Blättern.     N.  hyalina. 
Quirle  ohne  oder  nur  mit  vereinzelten  accessorischen  Blättern.     7. 

7.  Fruktifikationsorgane  mit  Gallerthülle.     N.  oatracho sperma. 
Fruktifikationsorgane  ohne  Gallerthülle.     8. 

8.  Endsegmente    und    Seitenblättchen    des    letzten    Blattknotens    kurz,    ein 

kleines  mit  der  Lupe  oft  kaum  erkennbares  Krönchen  bildend.     9. 
Endsegmente  lang,  Blättchen  des  letzten  Blattknotens  deutlich.     10. 

9.  Fertile   Blätter   stark   verkürzt  in  kleine   Knöspchen   zusammengedrängt. 

N.  translucens. 
Fertile  Blätter  in  aufgelösten  Quirlen.     N.  Drachyteles. 

10.  Geschlechtsorgane    nur    an    der    ersten    Teilung    der    Blätter.      N.    COn- 

fervacea. 
Geschlechtsorgane  an  mehreren  Teilungen  der  Blätter.     11. 

11.  Kern  mit  scharfen  Leisten.     N.  mucronata. 
Kern  mit  schwachen  Leisten.     12. 

12.  Sporenknöspchen  an  der  ersten  Teilungsstelle  der  Blätter  meist  fehlend. 

N.  tenuissima. 
Sporenknöspchen  an  allen  Teilungsstellen  der  Blätter. 


3521.  N.  syncarpa  (Thuil.)  Kg.  —  Taf.  LVIII,  Fig.  5—7;  Taf.  LIX, 
Fig.  15;  Taf.  LIX  C.  —  Pflanzen  mittelgross,  oft  in  dichten  Büschen,  schlank, 
biegsam,  zuweilen  zonenartig  inkrustiert,  dünnstengelig,  meist  ziemlich  hell- 
grün. Quirle  bald  ziemlich  dicht  köpfchenartig  geballt,  bald  aufgelöst,  meist 
mit  sechs  Blättern,  zu  denen  häufig  noch  zwei  accessorische  kleinere  hinzu- 


Erklärung  zu  Tafel  LIX  C. 
Nitella  syncarpa,  Habitus,  nat.  Gr. 


—     270     — 

treten.  Weibliche  Blätter  einfach,  ohne  Seitenblättchen,  nur  mit  einem  die 
Sporenknöspchen  kürzer  oder  länger  überragenden  Mittelstrahl.  Zellmembran 
am  Ende  der  Blättchen  verdickt,  in  eine  langgezogene  hyaline  Spitze  aus- 
laufend. Diöcisch.  Antheridien  einzeln  400 — 450  y  dick.  Sporenknöspchen 
fast  niemals  einzeln,  sondern  zu  zwei  bis  fünf,  500 — 580  fx  lang,  420 — 480  (x 
breit,  mit  sieben  bis  acht  Streifen.  Kern  300—350  y.  lang,  270 — 320  f.i 
breit,  eiförmig  bis  kugelig,  glatt  und  ohne  vorstehende  Kanten  (exkl.  f. 
Thuilleri).  Antheridien  und  Sporenknöspchen  mit  breiter  Gallerthülle,  die 
jedoch  meist  erst  bei  Anwendung  von  Farbstoffen  deutlich  wird,  fruchtet 
im  Spätsommer.  Formenreich!  A.  Formae  dissolutae.  Köpfchenbildung 
fehlt  vollständig.  Quirle  aufgelöst,  f.  longifolia  A.  Br.  Blätter  meist 
weit  über  den  folgenden  Knoten  hinausreichend,  8  cm  und  darüber  lang. 
Accessorische  Blätter  selten.  —  f.  brevifolia  A.  Br.  Blätter  kurz,  nicht 
bis  an  den  folgenden  Knoten  heranreichend.  Mit  meist  zwei  accessorischen 
Blättern.  —  f.  lacustris  A.  Br.  Köpfchenbildung  fast  vollkommen  fehlend. 
Blätter  steif.  Kern  glatt.  Ganze  Pflanze  gleichmässig  inkrustiert.  —  f. 
Thuilleri  A.  Br.  Wie  f.  lacustris,  aber  Kern  mit  feinen  Leisten.  — 
B.  Formae  capituligerae.  Köpfchenbildung  auch  bei  den  weiblichen 
Pflanzen  deutlich  ausgeprägt,  f.  heteromorpha  Mig.  Sterile  Blätter  sehr 
lang,  letzte  Quirle  des  Stengels  und  der  Äste  sehr  dichte  Köpfchen  bildend. 

—  f.  laxa  A.  Br.     Sehr  hinfällig  und  schlaff,  lang  gestreckt.     Blätter  kurz. 

—  f.  capituligera  A.  Br.  Reich  verzweigt,  mit  zahlreichen,  kleinen,  sehr 
dicht  geschlossenen  Köpfchen,  oft  zonenartig  inkrustiert.  —  f.  conglobata 
Mig.  Stengel  und  Blätter  verhältnismässig  dick  mit  sehr  langen  Internodien, 
spärlich  verzweigt.  Köpfchen  sehr  klein  und  dicht.  —  f.  longicuspis 
A.  Br.  Köpfchen  klein  und  dicht,  langschopfig.  Sporenknöspchen  380  —  450  /.i 
lang.  —  abbreviata  A.  Br.  herb.  Erstes  Glied  der  fertilen  Blätter  sehr 
lang,  zweites  sehr  kurz.  Köpfchen  klein.  —  Verbreitet,  namentlich  im  Westen 
häufig,  in  stehenden  Gewässern,  Tümpeln,  auch  in  tieferen  Seen. 

3522.  N.  capitata  (N.  von  Es.)  Ag.  —  Tai  LVIII,  Fig.  8,  9.  — 
Der  vorigen  Art  ähnlich  aber  meist  noch  zarter  und  heller  grün  und  noch 
weit  mehr  zur  Köpfchenbildung  neigend,  so  dass  ganz  aufgelöste  Formen 
auch  bei  den  weiblichen  Pflanzen  nicht  vorkommen.  Blätter  acht  im  Quirl, 
accessorische  fehlen  stets,  auch  die  weiblichen  fertilen  mit  Blättchen  neben 
den  Sporenknöspchen  und  dem  Mittelstrahl.  Blattenden  gar  nicht  verdickt, 
stumpf  oder  in  ein  feines  Spitzchen  ausgezogen.  Diöcisch.  Antheridien 
bis  600  /x  dick,  einzeln;  Sporenknöspchen  520  y  lang,  480  /x  dick,  zu  zwei  bis 
drei  zusammen  mit  abfallendem  Krönchen.  Kern  rundlich,  dunkelbraun  bis 
schwarz,  mit  sechs  stark  vorspringenden  scharfen  Leisten,  280 — 360  fx  lang. 
Im   Frühjahr    fruchtend    und    dann    zerfallend.     —  f.   capituligera  A.  Br. 


—     271     — 

Handhoch  bis  fusshoch,  reich  verzweigt  und  buschig  mit  ausserordentlich 
reicher  Köpfchenbildung.  Blätter  länger  als  die  Internodien.  Köpfchen  klein 
und  sehr  dicht.  —  f.  longifolia  A.  Br.  Im  Habitus  von  der  vorigen 
Form  hauptsächlich  durch  die  sehr  langen  Internodien  und  Blätter  erheblich 
abweichend,  trotzdem  meist  niedriger,  mit  wenig  Quirlen.  Köpfchenzahl 
gering.  —  f.  brevifolia  A.  Br.  Pflanze  sparrig  und  struppig  aussehend, 
Blätter  kürzer  als  die  Internodien,  oft  nur  halb  so  lang,  sterile  nur  wenig 
länger  als  die  fertilen,  daher  die  Köpfchen,  besonders  bei  den  weiblichen 
Pflanzen  etwas  locker,  oft  gegen  1  cm  im  Durchmesser.  —  f.  elongata 
A.  Br.  Wenig  verzweigte  köpfchenarme  sehr  langgestreckte  kräftige  Pflanze 
mit  auffallend  langen  Internodien  und  verhältnismässig  wenig  langen  Blättern. 
—  f.  laxa  A.  Br.  Pflanze  sehr  lang  und  dünn  mit  wenigen  langen  Inter- 
nodien und  ebenso  langen,  feinen,  sehr  biegsamen  Blättern.  —  f.  disso- 
luta  Mig.  Neben  sehr  kleinen,  kaum  a/3  cm  messenden  Köpfchen  kommen 
sowohl  an  männlichen  wie  an  weiblichen  Pflanzen  völlig  aufgelöste  fertile 
Quirle  vor.  Männliche  Blätter  neben  dem  Antheridium  fast  regelmässig 
nur  mit  zwei  Seitenblättchen.  —  Verbreitet  aber  weniger  häufig  als  die 
vorige  Art  und  sehr  unbeständig.  Wiesengräben,  Lehmgruben,  Ausstiche. 
3523.  N.  opaca  Ag.  —  Taf.  LVIII,  Fig.  4.  —  Gegenüber  den  vorigen 
Arten  grösser  und  kräftiger,  aber  sehr  veränderlich  und  vielgestaltig;  in  den 
meisten  Formen  der  folgenden  Art  sehr  ähnlich.  Pflanzen  25 — 30  cm  hoch, 
zuweilen  noch  viel  grösser,  meist  reich  verzweigt,  mit  oder  ohne  Köpfchen- 
bildung, von  meist  dunkel-  bis  schwärzlich  grüner  Farbe,  öfters  inkrustiert. 
Blätter  im  Quirl  meist  sechs,  keine  accessorischen,  alle,  auch  die  weiblichen 
gegabelt.  Blättchen  bis  zu  den  Spitzen  gleich  dick,  am  Ende  spitz  und  mit 
einem  kleinen  stumpfen  oder  spitzen,  oft  sehr  unbedeutenden  Zipfelchen, 
aber  nirgends  verdickt.  Diöcisch,  aber  ohne  Schleimhülle  um  die  Geschlechts- 
organe. Antheridien  ungleich  gross.  Sporenknöspchen  meist  zu  zwei  mit 
kleinem  abfallenden  Krönchen  und  stark  entwickeltem  Halsteil  450—510  (a. 
lang,  400 — 460  fx  breit.  Kern  länglich-rund  bis  eiförmig,  300 — 360  /.i  lang, 
240 — 300  (.i  breit,  mit  6 — 7  dicken,  stumpfen  Leisten,  dunkelbraun  bis  schwarz. 
Fruchtet  von  Ende  Mai  an.  —  f.  longifolia  A.  Br.  Blätter  sehr  lang, 
stark,  nach  oben  gerichtet.  Blättchen  2/3  so  lang  als  der  Hauptstrahl,  ziem- 
lich weit  von  einander  abstehend.  Stengel  wenig  verzweigt,  kräftig,  aufrecht, 
zuweilen  sehr  hoch.  —  f.  elongata  A.  Br.  Stengel  über  1j2  m  lang, 
regelmässig  schwach  graugrün  inkrustiert,  aufrecht,  kräftig,  mit  wenig  zahl- 
reichen, sehr  gedehnten  Internodien  und  sehr  langen  Blättern.  Der  vorigen 
Form  sehr  ähnlich,  doch  etwas  reicher  verzweigt.  —  f.  laxa  A.  Br.  Pflanze 
bleichgrün  ohne  Inkrustation,  schlaff,  niedersinkend,  wenig  verzweigt,  lang 
blättrig,  mit  herabsinkenden  Blättern,  die  oft  nur  ein  Seitenblättchen  tragen. 


—     272     — 

—  f.  simplex  A.  Br.  Sterile  Blätter  1/3 — 1/2mal  so  lang  als  die  Inter- 
nodien,  kräftig,  meist  stark  gebogen,  die  fertilen  zum  Teil  ganz  aufgelöst 
und  frei,  zum  Teil  in  sehr  lockeren  Köpfchen,  auch  die  weiblichen  gewöhn- 
lich nur  mit  einem  Blättchen  neben  dem  Mittelstrahl,  die  verbreitetste  Form. 

—  f.  brevifolia  A.  Br.  Pflanze  reich  verzweigt,  Blätter  sehr  kurz,  etwa 
^3  so    lang    als    die    ebenfalls    sehr    kurzen   Internodien,   sparrig   abstehend. 

—  f.  brevifurcata  Jahn.  Klein,  gegen  20  cm  hoch,  dicht  verzweigt,  nicht 
inkrustiert,  hellbräunlich- grün,  im  Verhältnis  zur  Grösse  in  allen  Teilen 
kräftig  mit  30—45  mm  langen  Internodien,  20 — 25 — 30  mm  langen  Blättern, 
wovon  nur  ]/6  auf  die  Gabelung  kommt.  —  f.  subcapitata  Mig.  Lange, 
etwas  schlaffe  Form  mit  sehr  verlängerten,  oft  12  cm  messenden  Internodien, 
geringer  Verzweigung.  Blätter  x/4  so  lang  als  die  Internodien,  meist  drei- 
spitzig, die  fertilen  zweispitzig  in  lockeren  Köpfchen,  einzelne  auch  mitunter 
aufgelöst.  —  f.  capituligera  A.  Br.  Pflanze  bis  40  cm  hoch,  reich  ver- 
zweigt, buschig,  dicht,  mit  kurzen  aber  zahlreichen  Internodien.  Blätter 
auch  der  sterilen  Quirle  in  lockeren  grossen  Köpfchen,  die  der  fertilen  Quirle 
in  etwas  kleineren  Köpfchen.  Seitenblättchen  ebenso  lang  oder  länger  als 
die  Hauptstrahlen.  —  f.  heteromorpha  Mig.  Pflanze  kaum  mittelgross, 
wenig  kräftig,  reich  verzweigt,  aber  wegen  der  Form  der  Köpfchen  mehr 
sparrig  als  dicht  erscheinend.  Sterile  Blätter  massig  aufgelöst  und  abstehend, 
fertile  in  äusserst  kleine,  ganz  enge  Köpfchen  zusammengezogen  und  nur 
wenig  über  die  Fruktifikationsorgane  vorragend.  —  f.  conglobata  Mig. 
Internodien  sehr  lang,  Stengel  kräftig,  reich  verzweigt.  Blätter  sämtlich, 
auch  die  sterilen  zu  sehr  kleinen  und  dichten  Köpfchen  zusammengedrängt, 
deren  Durchmesser  in  den  unteren  Teilen  des  Stengels  oft  nur  den  zwan- 
zigsten Teil  der  Internodiallänge  beträgt.  Blättchen  und  Hauptstrahl  gleich- 
lang und  dick,  mit  sehr  kräftiger  Zellmembran.  —  f.  conglomerata  A.  Br. 
Pflanze  ziemlich  niedrig  mit  zwar  langen  aber  wenig  zahlreichen  Internodien. 
Sterile  Blätter  sehr  lang  und  weit  über  die  zu  kleinen  Köpfchen  zusammen- 
tretenden fertilen  Quirle  hinausreichend.  In  den  Achseln  zweier  oder  mit- 
unter auch  mehrerer  Blätter  eines  Quirles  treten  sehr  verkürzte,  köpfchen- 
tragende Zweige  auf.  —  Verbreitet  in  Gräben,  Tümpeln,  Seen,  auch  in 
Bächen. 

3524.  N.  flexilis  (L.)  Ag.  —  Taf.  LVIII,  Fig.  1—3;  Taf.  LIXD.  - 
Der  vorigen  Art  und  den  lockeren  Formen  der  N.  syncarpa  sehr  ähnlich, 
aber  meist  noch  grösser  und  lockerer,  selten  zu  Köpfchenbildung  neigend. 
Pflanzen  meist  30 — 40  cm  hoch,  selbst  bis  zu  70  cm  lang  werdend  in  massig 
verzweigten,  lockeren  lichtgrünen  Büschen.  Blätter  meist  zu  sechs  im  Quirl, 
wozu  noch  mitunter  einige  accessorische  kommen.  Monöcisch,  ohne  Schleim- 
hülle    um     die    Geschlechtsorgane.      Sporenknöspchen    600 — 900    /x    lang, 


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—     273     — 

500—790  fx  breit,  mit  sieben  bis  neun  Windungen  der  Hüllzellen.  Kern 
länglich,  dunkelbraun  bis  schwarz,  380 — 500  /x  lang,  280 — 400  fx  breit, 
mit  sechs  bis  acht  stumpfen  aber  starken  Leisten.  Antheridien  kleiner  als 
bei  den  vorigen  Arten.  Fruchtet  vom  Mai  an.  —  f.  longifolia  A  Br. 
Pflanze  meist  buschig,  wenig  verzweigt  und  meist  nicht  sehr  reichlich  fruch- 
tend, kräftig,  hoch.  Blätter  l^mal  so  lang  als  die  Internodien.  —  f.  brevi- 
folia  A.  Br.  Stengel  niedriger  mit  zahlreichen  Internodien.  Blätter  kurz, 
kaum  halb  so  lang  als  die  Internodien  und  meist  steif  und  sparrig  vom 
Stengel  abstehend.  —  f.  brevifurcata  A.  Br.  Blätter  kurz,  kaum  halb 
so  lang  als  die  Internodien  mit  sehr  kurzen  Blättchen,  die  etwa  nur  1I10  so 
lang  sind,  als  die  Hauptstrahlen.  —  f.  crassa  A.  Br.  Stengel  niedrig, 
15  cm  hoch,  mit  sehr  kurzen,  etwa  bis  zur  Hälfte  der  Internodien  reichenden, 
sehr  dicken  Blättern,  die  gewöhnlich  nur  einen  Mittelstrahl,  seltener  noch 
ein  Seitenblättchen  tragen,  zuweilen  sogar  ganz  ungeteilt  sind.  Hauptstrahl 
fast  so  dick  wie  der  Stengel,  Mittelstrahl  halb  so  dick  und  J/3  so  lang  als 
der  Hauptstrahl.  In  Deutschland  noch  nicht  beobachtet.  —  f.  subcapi- 
tata  A.  Br.  Die  letzten  fertilen  Quirle  sind  zu  sehr  verschieden  gestalteten 
Köpfchen  zusammengezogen;  entweder  sind  einige  fertile  Quirle  aufgelöst 
und  gehen  allmählich  in  die  Köpfchen  über  oder  alle  fertilen  Quirle  bilden 
das  Köpfchen  und  sind  scharf  gegen  die  sterilen  abgesetzt.  —  N.  flexilis  ist 
die  verbreitetste  Art,  stellenweise  fast  in  jedem  Gewässer  zu  finden  und  so- 
wohl in  allerlei  stehenden  als  auch  in  fli essendem  Wasser. 

3525.  N.  translucens  (Pers.)  Ag.  —  Taf.  LVIII,  Fig.  11,  13;  Taf.LIX, 
Fig.  1 — 3;  Taf.  LX,  Fig.  1 — 2.  —  Sterile  Blätter  anscheinend  ungeteilt,  bei 
genauer  Untersuchung  mit  der  Lupe  ist  jedoch  deutlich  eine  Gabelung  zu 
erkennen,  nur  sind  die  Blättchen  und  der  Mittelstrahl  sehr  verkürzt  und 
bilden  ein  ganz  kleines  zwei-  bis  vierspitziges  Krönchen  auf  dem  sehr  dicken 
Hauptstrahl.  Stengel  und  Blätter  sehr  dick,  so  dass  N.  translucens  die 
kräftigste  der  einheimischen  Arten  ist;  sie  ist  meist  sehr  durchsichtig  hell- 
grün. Fertile  Blätter  stark  verkürzt,  viel  dünner  meist  mit  zwei  Sporen- 
knöspchen  und  einem  Antheridium  an  der  Gabelungsstelle.  Monöcisch.  An- 
theridien klein,  bis  380  /*  dick.  Sporenknöspchen  mit  nicht  abfallendem 
kleinem  Krönchen.  Kern  hell-bräunlichgelb  mit  sechs  bis  sieben  scharfen, 
dünnen,  weit  vortretenden  Leisten,  260  —  290  [i  lang,  240 — 270  f.i  dick. 
Inkrustation  ist  selten.  —  f.  confervoides  Thuill.  Stengel  und  Blätter 
viel  zarter,  an  kräftige  Formen  der  flexilis  erinnernd.  Blättchen  mehr  ent- 
wickelt und   mit  blossem   Auge    wahrnehmbar.     Fertile   Blätter    viermal    so 


Erklärung  zu  Tafel  LIX  D. 

Nitella  flexilis,  Habitus,  nat.  Gr. 
Thome-Migula,  Flora.     VI.    2.  18 


—     274     — 

lang  als  die  der  Normalform,  lockere  Köpfchen  bildend.  —  Selten  und 
obwohl  weit  verbreitet,  doch  immer  nur  an  wenigen  Orten  vorkommend. 
Westdeutschland.     Bei  Wien. 

3526.  N.  brachyteles  A.  Br.  —  Mittelgross  aber  kräftig  und  ge- 
drungen, der  vorigen  ähnlich,  aber  kleiner  und  mit  weniger  dicken  Blättern, 
25  cm  hoch  werdend,  nicht  inkrustierend.  Blätter  im  Quirl  sechs,  keine 
accessorischen,  sterile  und  fertile  fast  gleich  dick,  viel  schwächer  als  der 
Stengel,  mit  kleinen,  aber  deutlich  entwickelten  Blättchen.  Monöcisch. 
Sporenknöspchen  zu  zwei  bis  drei  zusammen  unter  dem  Antheridium.  Kern 
tief  gelbbraun,  370—400  /j.  lang.  —  Corsica,  im  Gebiet  der  Flora  nicht  zu 
erwarten. 

3527.  N.  mucronata  A.  Br.  —  N.  exilis  A.  Br.  —  Tai.  LV11I,  Fig.  11; 
Taf.  LIX,  Fig.  4-5;  Taf.  LIXE;  Taf.  LX,  Fig.  3—4.  —  Pflanze  aufrecht, 
kräftig,  meist  über  mittelgross,  gewöhnlich  eigenartig  sparrig  gewachsen, 
reich  verzweigt  und  dichtbuschig,  nicht  inkrustierend.  Blätter  zu  sechs  im 
Quirl,  zweimal,  die  fertilen  dreimal  geteilt.  Endsegmente  zwei-  bis  dreizellig, 
Endzelle  kurz  und  drei-  bis  achtmal  schmäler  als  die  vorhergehende,  ein 
kleines  kurzes  Spitzchen  bildend.  Monöcisch.  Sporenknöspchen  meist  ein- 
zeln mit  braunem  bis  fast  undurchsichtig  schwarzem,  260 — 360  (x  langem, 
ovalem,  sieben  dicke,  scharf  vortretende  Leisten  tragendem  Kern.  Kern- 
membran bei  sehr  starker  Vergrösserung  fein  netzgrubig,  Leisten  von  einer 
gezähnelten  Membran  geflügelt.  Geschlechtsorgane  ohne  Schleimhülle.  Sehr 
formenreich,  aber  ohne  Grenzen  zwischen  den  verschiedenen  Formen.  — 
Sehr  verbreitet  und  in  verschiedenen  Gewässern,  besonders  in  grösseren 
Seen  und  Teichen. 

3528.  N.  gracilis  (Smith.)  Ag.  —  Taf.  LIX,  Fig.  6,  7;  Taf.  L1XB, 
Fig.  1;  Taf.  LX,  Fig.  6 — 7.  —  Eine  der  zierlichsten  und  feinsten  Arten, 
sehr  schlank  und  zart  mit  auffallend  langen  und  feinen  Blättern.  Quirle 
fast  völlig  aufgelöst,  sehr  hellgrün,  durchscheinend,  nie  inkrustiert.  Blätter 
zwei  bis  dreimal,  einzelne  bis  viermal  vielstrahlig  geteilt.  Endsegmente  der 
Blätter  zwei-  bis  dreizellig,  letzte  Zelle  kurz  an  der  Basis  2/8  so  dick  als 
die  vorletzte.  Monöcisch,  Fruktifikation  wenig  reich.  Antheridien  sehr  klein, 
220 — 250  f.i  dick.  Sporenknöspchen  klein,  zart,  mit  dünnen,  schwach  ge- 
färbten Hüllen,  290—330  p  lang,  230—270  n  breit,  mit  acht  deutlichen 
Windungen.  Kern  länglich-rund,  gelbbraun,  225 — 270  ju  lang,  200 — 250  /x 
breit,  mit  sechs  bis  sieben  schwachen  Leisten.  Die  kräftigsten  Formen  von 
N.  gracilis   sehen   den   zierlichsten   der   vorigen  Art   sehr  ähnlich,   sind  aber 


Erklärung  zu  Tafel  LIXE. 
Nitella  mucronata,  Habitus,  nat.  Gr. 


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—     275     — 

durch    die    Grössen  Verhältnisse    der   Endsegmentzellen    sofort    erkennbar.    — 

A.  Formae  genuinae.  Köpfchenbildung  fehlt  vollkommen,  Blätter  dreimal 
geteilt,  f.  normalis  v.  Leonhardi.  Endsegmente  der  Blätter  meist  drei- 
zellig,  so  lang  oder  länger  als  das  vorhergehende  Blattglied.  —  f.  elon- 
gata  A.  Br.  Sehr  schlank  und  zierlich,  bis  fusshoch,  reich  verzweigt, 
Blätter  kürzer  als  die  Internodien,  oft  nur  zweimal  geteilt  und  dann  mit 
meist  dreizelligem  Endglied.  —  f.  longifolia  A.  Br.  Blätter  sehr  lang, 
länger  als  die  Internodien.  Pflanzen  niedrig,  buschig,  dicht.  —  f.  brevi- 
folia.  Pflanze  sehr  kurzblättrig,  Blätter  bis  1  cm  lang,  Endglied,  meist 
zweizeilig.  —  f.  condensata  Rabenh.  Pflanzen  kräftig,  gedrungen,  niedrig, 
klein  mit  oft  nur  zweimal  geteilten  Blättern  und  meist  nur  zweizeiligen 
Endgliedern.  —  f.  robustior  A.  Br.  Pflanzen  kräftig,  stark,  mit  etwas 
gehäuften  fertilen  Quirlen  und  oft  nur  ein-  bis  zweimal  geteilten  sterilen 
Blättern,  deren  Endglieder  dreizellig  sind.  —  f.  divaricata  Mig.  Ziem- 
lich auffallende  Form  mit  gespreizten  oft  rechtwinklig  voneinander  abstehenden 
Blättchen.      Hauptstrahl    so    lang    als    die    übrigen    Glieder    zusammen.    — 

B.  Formae  heteromorpkae.  Teilung  der  Blätter  zurückgehalten,  nur  ein- 
bis  zweifach,  köpfchenbildend,  f.  borealis  A.  Br.  Pflänzchen  klein  mit 
nur  ein  bis  zwei  sterilen  Quirlen,  von  denen  der  obere  die  Köpfchen  umfasst. 
Endglieder  oft  vierzellig.  —  f.  heteromorpha  A.  Br.  Pflanze  8 — 10  cm 
hoch  mit  ein-  bis  zweimal  geteilten  ziemlich  langen  Blättern  und  zweimal 
geteilten  kurzen,  in  sehr  dichte  Köpfchen  zusammengezogenen  fertilen  Blättern. 
Endsegmente  sehr  lang.  Kern  dunkelbraun.  —  f.  capituligera  Mig. 
Pflanze  mit  wenigen  sterilen  Blattquirlen,  die  häufig  die  Köpfchen  über- 
ragen. Fertile  zweimal  geteilt,  in  dichten  und  für  N.  gracilis  sehr  reich 
fruchtenden  Quirlen.  —  C.  Formae  simpliciores.  Teilung  der  Blätter 
zurückgehalten,  Köpfchenbildung  fehlt.  —  f.  polyglochin  Sigmund.  Pflanze 
sparrio-  und  der  f.  divaricata  ähnlich,  aber  mit  nur  zweimal  geteilten  Blättern. 
—  f.  Bugelensis.  Blätter  kurz,  zweimal  geteilt,  erstes  Glied  der  sterilen 
und  untersten  fertilen  stark  verlängert.  —  f.  conglobata  A.  Br.  Pflanze 
mit  entfernt  stehenden,  geballten  Quirlen  und  meist  zweimal,  seltener  drei- 
mal geteilten  Blättern.  —  Verbreitet,  namentlich  gern  in  torfigen  Gewässern, 
doch  in  vielen  Gegenden  fehlend. 

3529.  N.  tenuissima  (Desv.)  Cosson  et  Germain.  —  Taf.  LIX, 
Fig.  8,  9;  Taf.  LIXB,  Fig.  2;  Taf.  LIXF,  Fig.  1;  Taf.  LX,  Fig.  8-9.  — 
Kleine,  zarte  und  sehr  zierliche,  der  N.  batrochosperma  zuweilen  zum  Ver- 
wechseln ähnliche,  stengelarme  und  sehr  spärlich  verzweigte  Art.  Blätter 
zu  sechs  im  Quirl,  meist  sehr  dichte  Köpfchen  bildend,  dreimal,  zuweilen 
selbst  viermal  vielstrahlig  geteilt.  Zellwände  sehr  derb  und  stark,  wenigstens 
bei  den  gewöhnlichen  Formen.    Inkrustation  kommt  vor  und  ist  stellenweise 

18* 


—     276     — 

sehr  stark.  Monöcisch.  Sporenknöspchen  240 — 300  /x  lang,  210—260  \x 
breit.  Kern  hellbraun,  mit  sieben  bis  acht  sehr  feinen,  scharfen  Leisten, 
180 — 250  fx  lang,  155 — 180  /x  breit,  mit  eigentümlich  netzförmig  grubiger 
Membran.      Schleimhüllen    fehlen    den    Geschlechtsorganen    fast    vollständig. 

—  f.  typica  Mig.  Quirle  gegabelt,  dicht  um  den  Stengel  stehend.  Blätter 
dreimal  geteilt.  —  f.  elongata  Mig.  Von  der  vorigen  im  wesentlichen 
durch  ansehnlichere  Grösse  und  Länge  verschieden.  —  f.  major  Mig. 
Pflanzen  gross,  kräftig  mit  schopfig-pinseligen,  von  der  Seite  gesehen  drei- 
eckigen, nicht  geballten  Quirlen.  —  f.  minor  A.  Br.  Der  vorigen  ähnlich, 
aber  sehr  viel  kleiner,  zarter  und  mit  meist  nur  zweimal  geteilten  Blättern. 

—  f.  moniliformis  Mig.  Der  f.  typica  ähnlich  aber  sehr  viel  kleiner  und 
mit  nur  2  mm  im  Durchmesser  haltenden  festen  Köpfchen.  —  Sehr  zerstreut, 
obwohl  weit  verbreitet. 

3530.  N.  confervacea  A.  Br.  —  Taf.  LX,  Fig.  12,  13.  —  Eine  kleine 
zarte,  hellgrüne,  reich  verzweigte  Art,  die  bis  10  cm  hoch  wird.  Blätter 
zweimal  geteilt  mit  stets  zweizeiligen  Endsegmenten.  Monöcisch.  Geschlechts- 
organe stets  nur  an  der  ersten  Teilungsstelle  der  Blätter,  und  zwar  stets 
nur  ein  Sporenknöspchen  und  ein  Antheridium  zusammen.  Sporenknöspchen 
330—370  ju  lang,  260-300  p  dick.  Kern  rundlich,  rötlichbraun,  240—270  /x 
lang,  220 — 240  fi   breit,   mit   meist  sieben  scharfen  Leisten.  —  Frankreich. 

3531.  N.  batrachosperma  (Reichenb.)  A.  Braun.  —  Taf.  LIX, 
Fig.  10,  11,  14;  Taf.  LIXB,  Fig.  3;  Taf.  LIXF,  Fig.  2;  Taf.  LX,  Fig.  10—11. 

—  Eine  im  Aussehen  sehr  veränderliche  Art,  aber  stets  sehr  zart,  die  kleinste 
unserer  Nitellen.  Untere  Quirle  meist  aufgelöst,  nach  oben  zu  dichter  stehend 
und  zuletzt  so  genähert,  dass  die  Stengelenden  infolge  der  gedrängten,  recht- 
winklig vom  Stengel  abstehenden  Blätter  ein  cylinderbürstenartiges  Aussehen 
erhalten.  Blätter  im  Quirl  meist  acht,  seltener  sechs  bis  sieben,  Inkrustation 
meist  fehlend,  seltener  schwach  und  dann  oft  nur  auf  den  Stengel  beschränkt; 
Teilung  der  Blätter  meist  zweimal,  in  einzelnen  Strahlen  öfters  dreimal,  mit 
zweizeiligem  Endglied.  Monöcisch.  Sporenknöspchen  und  Antheridien  meist 
in  Einzahl  zusammenstehend,  von  einem  dünnflüssigen  Schleim  umgeben. 
Sporenknöspchen  290—330  /x  lang,  220 — 270  /x  breit,  mit  hyalinen  Hüll- 
zellen. Kern  200 — 280,  meist  220  (x  lang,  kugelig  oder  eiförmig  bis  läng- 
lich-eiförmig, dunkel-rotbraun  bis  fast  schwarz,  mit  sechs  bis  sieben  scharfen 
Leisten,  die  gewöhnlich  mit  einer  starren,  hell-rotgelben  Membran  geflügelt 


Erklärung  zu  Tafel  LIXF. 

Fig.  1.     Nitella  tenuissima,  grosse  Form,  nat.  Gr. 
„2.  „        batrachosperma,  nat.  Gr. 

„3.  „        hyalina,  nat.  Gr. 


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—     277     — 

sind.  Kernniembran  fein  punktiert.  —  Nicht  häufig  und  sehr  zerstreut  in 
Wiesengräben,  überschwemmten  Wiesen,  seichten  Ausstichen   und  Tümpeln. 

—  f.  typica.  Klein,  nur  4  —  6  cm  hoch  und  in  den  meisten  Fällen  buschig, 
in  den  unteren  Quirlen  aufgelöst,  weiterhin  kleine,  wie  Abschnitte  einer 
Cylinderbürste  aussehende,  oben  und  unten  flache  Köpfchen  bildend,  die 
schliesslich  zusammenschliessen  und  die  charakteristischen  dichten  cylinder- 
bürstenartigen  Enden  an  Stämmchen  und  Asten  bilden.  —  f.  maxima. 
Sehr  gross,  bis  zu  15  cm  hoch,  spärlich  verzweigt,  nicht  buschig.  Quirle 
weit  voneinander  entfernt,  die  letztere  zu  zwei  bis  drei  einander  genähert, 
aber  kein  Köpfchen  bildend,  im  Aussehen  einer  langgestreckten  N.  tenuis- 
sima  ähnlich.  —  f.  fallax.  Köpfchenbildung  fehlt  vollkommen,  auch  die 
obersten  Quirle  sind  ganz  aufgelöst.  Pflänzchen  bis  8  cm  hoch,  mit  4 — 6  cm 
entfernten   Quirlen.     Kern    hellbraun,    mit    starken,    aber    stumpfen    Leisten. 

—  f.  minor.  Sehr  kleine  zarte,  wenig  über  2  cm  hohe  Form  mit  meist 
nur  einem  sterilen  und  zwei  bis  drei  in  ein  flaches  endständiges  Köpfchen 
zusammengezogenen  Quirlen.  Blätter  meist  zweimal  geteilt,  aber  nur  an 
der  ersten  Teilungszelle  Geschlechtsorgane  tragend. 

3532.  N.  hyalina  (DC.)  Ag.  —  Taf.  LIX,  Fig.  12;  Taf.  LIXB,  Fig.  4; 
Taf.  LIXF,  Fig.  3;  Taf.  LX,  Fig.  14,  15.  —  Habituell  an  köpfchenbildende 
N.  tenuissima  erinnernd,  aber  dadurch  sofort  erkennbar,  dass  die  Köpfchen 
in  der  Mitte  wie  eingeschnürt  erscheinen  und  eine  grössere  obere,  aus  den 
normalen  Blättern  bestehende  und  eine  kleinere  untere,  aus  den  Neben- 
blättern gebildete  Hälfte  zeigen.  Normale  Blätter  zu  acht  im  Quirl  regel- 
mässig zweimal  geteilt,  Nebenblätter  meist  zu   sechzehn,   abwärts   gerichtet, 


Erklärung  zu  Tafel  LX. 

Fig.  1.  Nitella  translucens,  Spitze  eines  fertilen  Blattes,  schwach  vergr. 

„     2.  „                   „           Spitze  eines  sterilen  Blattes. 

,3.  „  mucronata,  steriles  Blatt. 

„     4.  „                  „         Blattende. 

„     5.  ,                   „                   „           der  forma  brevifurcata. 

„     6.  T  gracilis,  Blatt. 

„     7.  „        Endglied. 

„     8.  „  tenuissima,  Blatt. 

»     9.  „         Endglied. 

„10.  „  betrachosperma,  Blatt. 

.11.  »                     .                Endglied. 

„   12.  „  confervacea,  Blatt. 

„  13.  „                  „          Blattspitze. 

T  14.  „  hyalina,  Blatt. 

„   15.  „              B         Blattspitze. 

„  16.  B  ornithopoda,  dreizellige  Blattspitze. 

„  17-  n  fünfzellige 


—     278     — 

nur  einmal  geteilt.  Geschlechtsorgane  an  allen  Teilungsstellen,  auch  an  den 
Nebenblättern.  Monöcisch.  Sporenknöspchen  einzeln  oder  gepaart,  eiförmig- 
länglich, mit  stark  rot  gefärbten  Hüllzellen  und  nicht  abfallenden,  aus  sehr 
ungleich  langen  Zellen  gebildeten  Krönchen.  Kern  hell  rotbraun  bis  tief 
schwarzbraun,  eiförmig,  300 — 350  /x  lang,  280 — 320  /x  breit,  mit  sechs  bis 
sieben  schwachen  aber  deutlich  vorragenden  Leisten.  Alle  Teile  der  Pflanze 
mit  dünner  Schleimschicht  umhüllt,  daher  etwas  schlüpfrig,  besonders  aber 
die  Geschlechtsorgane.  Inkrustation  nicht  selten.  —  f.  maxima  A.  Br. 
Sehr  gross  bis  fusslang,  mit  grossen,  lockeren  Köpfchen.  —  N.  hyalina  ist 
sehr  weit  verbreitet,  in  allen  Weltteilen,  dabei  aber  sehr  zerstreut  und  selten. 
Bodensee.  Vorarlberg.  Tirol.  Schweizer  Seen.  Litorale.  Hauptsächlich 
in  Seen. 

3533.  N.  ornithopoda  A.  Br.  —  Tai  LIX,  Fig.  13;  Taf.  LX,  Fig.  16, 
17.  —  Steht  habituell  zwischen  N.  gracilis  und  tenuissima,  ist  aber  sofort 
durch  die  zwei-  bis  dreimal  geteilten  Blätter  (zu  sechs  bis  sieben  im  Quirl) 
mit  drei-  bis  fünfzelligen  Endgliedern  erkennbar.  Sporenknöspchen  400 — 450  (i 
lang  mit  neun  bis  zehn  Streifen.  Kern  gelblich-hellbraun,  250 — 300  [x  lang, 
mit  sieben  bis  acht  feinen,  als  haarförmige  Linien  vortretenden  Streifen. 
—  f.  laxa  A.  Br.  Pflanzen  N.  gracilis  ähnlich.  Blätter  in  den  mittleren 
Quirlen  so  lang  wie  die  Internodien.  —  f.  moniliformis  Mig.  Pflanzen 
einer  typischen  N.  tenuissima  ähnlich,  Quirle  geballt,  Blätter  kürzer  als  die 
Internodien.  —  Bisher  nur  im  südwestlichen  Europa. 


Gattung  Tolypella  (A.  Br.)  v.  Leonhardi. 

Blätter  entweder  als  ungeteilte  einfache  Zellreihen  entwickelt,  oder  ein 
oder  mehrmals  geteilt,  doch  dann  stets  die  direkte  Verlängerung  des  Haupt- 
strahles, der  Mittelstrahl  kräftiger  als  die  Seitenblättchen,  die  meist  nur 
einfache,  nicht  weiter  geteilte  Zellreihen  sind.  Vorkeime  oft  sehr  stark 
entwickelt.  Geschlechtsorgane  an  den  Teilungsstellen  der  Blätter  und  in 
den  Blattachseln.  Antheridien  terminal  auf  einzelligen  kurzen  Strahlen,  von 
zahlreichen  Sporenknöspchen  umgeben. 


Übersicht  der  Arten. 

1.  Monöcische  Arten.     2. 
Diöcische  Arten.     T.  kispanica. 

2.  Endzellen  der  Blätter  spitz.     3. 
Endzellen  der  Blätter  stumpf.     4. 


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—     279     — 

3.  Sterile  Blätter  einfach.     T.  prolifera. 
Sterile  Blätter  geteilt.     T.  intricata. 

4.  Sterile  Blattquirle  fehlen.     T.  Normanniana. 

Ein  oder  mehrere  sterile  Blattquirle  vorhanden.     5. 

5.  Kern  nicht  über  370  fi   lang,  Membran  schwammig-punktiert.     T.  elo- 

merata. 

Kern  nicht  unter  380  /ti  lang,  Membran  glatt.     T.  nidifica. 


3534.  T.  prolifera  (Ziz.)  v.  Leonhardi.  —  Taf.  LXI;  Taf  LXII 
Fig.  1-3.  -  Grosse,  bis  60  cm  hohe,  sehr  kräftige  Art  mit  massig  reicher 
Verzweigung.  Blätter  zu  acht  bis  zwölf  im  Quirl,  die  sterilen  ungeteilt,  die 
fertilen  meist  zweimal  geteilt,  mit  kurzer,  am  Grunde  breiter,  oben  spitzer, 
den  sterilen  Blättern  zuweilen  fehlender  Endzelle.  Monöcisch,  oft  mit  sehr 
zahlreichen  Geschlechtsorganen  in  den  Blattachseln.  Kern  250-300  u  lang 
oval  bis  fast  rund,  hellbraun  bis  schwarzbraun,  mit  acht  bis  neun  feinen' 
wenige   deutlichen  Streifen.     Kernmembran  glatt,  doch  mit   Kalkablagerung 

-  In   Sumpfen,    tiefen,    etwas    moorigen   Gräben    mit    langsam    fassendem 
Wasser,  nicht  häufig  aber  weit  verbreitet. 

3535.  T.  intricata   (Trentep.)  v.   Leonh.  —  Taf.  LXII,  Fig    4    5 

-  Kleiner  und  buschiger,  dichter,  reicher  verzweigt  und  mit  sehr  dichten, 
eng  verflochtenen  Köpfchen  und  gewöhnlich  etwas  inkrustiert.  Alle  Blätter 
auch  die  sterilen,  geteilt,  letztere  meist  mit  ein  bis  zwei,  die  fertilen  mit 
zwei  bis  drei  blättchenbildenden  Knoten.  Blätter  zu  sechs  bis  sieben  im 
Quirl  dazwischen  noch  eine  unbestimmte  (meist  ebenso  viel)  kleine  acces- 
sorische. Endzelle  der  Blätter  spitz  mit  ziemlich  schmaler  Basis.  Monöcisch, 
meist  mit  sehr  reicher  Fruktifikation.  Kern  oval  bis  fast  kugelig,  320-400  u 
lang,  hellbraun,  mit  neun  bis  elf  feinen  aber  scharf  hervortretenden  Leisten. 
Kernmembran  sehr  feinwarzig,  verkalkt.  Sporenreife  im  Frühjahr  -  Ver- 
breitet    doch    nirgends    häufig    in    seichten    Teichen,    Ausstichen,    Gräben. 

A •  elongata  Mig.  Stengel  stark  verlängert,  vom  Grunde  aufsteigend 
mit  fünf  bis  sieben  sterilen  Blattquirlen.  Fertile  Quirle  in  kleinen  etwa 
1  cm  im  Durchmesser  haltende  Köpfchen  zusammengezogen,  Blätter  nur 
zweimal  geteilt  und  nur  an  der  ersten  Teilungsstelle  fertil.  -  f.  humilior 
A^  Br.  Sterile  Quirle  an  der  wenig  verzweigten,  nur  bis  15  cm  hohen 
Pflanze  nur  zwei  bis  drei,  oft  ohne  accessorische  Blätter.  _  f  conferta 
Mig.  Der  vorigen  Form  ähnlich,  aber  reich  verzweigt,  mit  meist  mehr  als 
drei    sterilen    Blattquirlen,    in    denen    keine    oder    nur    wenige    accessorische 


Erklärung  zu  Tafel  LXI. 

Tolypella  prolifera,  Habitus,  etwas  verkleinert. 


—     280     — 

Blätter  stehen.  —  f.  laxa  Mig.  Langgestreckte  Form  ohne  ausgesprochene 
Köpfchenbildung;  auch  die  fertilen  Blätter  in  lockeren  Quirlen.  Accessorische 
Blätter  fehlen  ganz.  —  f.  longifolia  Mig.  Auffallend  langblättrige  Form; 
Mittelstrahlen  fertiler  Blätter  bis  zehnmal  so  lang  als  die  ungeteilten  Blätt- 
chen. —  f.  gracilis  Mig.  Stengel  nur  10  cm  hoch  mit  nur  zwei  bis  drei 
sterilen  Quirlen  und  leicht  hin-  und  hergebogenen  Internodien  und  sterilen 
Blättern.  —  f.  microcephala  Mig.  Fertile  Quirle  in  sehr  kleine  und 
dichte  Köpfchen  zusammengezogen  mit  sehr  kurzen,  nur  einmal  geteilten, 
etwa  5 — 8  mm  langen  Blättern  und  ohne  accessorische  Blätter. 

3536.  T.  glomerata  (Desv.)  v.  Leonh.  —  Taf.  LXII,  Fig.  8.  — 
Zarter  und  kleiner  als  die  sonst  ähnliche  vorige  Art,  stets  inkrustiert,  mit 
ungeteilten  drei-  bis  fünf  zelligen  sterilen  Blättern,  deren  Endzelle  lang  und 
stumpf  ist.  Monöcisch.  Sporenknöspchen  mit  stark  verlängertem  Halsteil. 
Kern  hell-  bis  dunkelbraun,  280—350  fi  lang,  länglich-rund,  mit  sieben  bis 
neun  sehr  feinen,  aus  einer  dünnen  Lamelle  bestehenden  Streifen  und  mit 
schwammiger  Kernmembran.  Fruchtet  im  zeitigsten  Frühjahr.  —  Tiefe 
Gräben,  Teich-  und  Seeufer,  verbreitet  aber  selten.  —  f.  tenuior  A.  Br. 
Zarte,  grasähnliche  nur  5 — 7  cm  hohe  Pflanze,  die  von  den  sehr  langen 
Blättern  des  ersten  sterilen  Knotens  überragt  wird. 

3537.  T.  nidiflca  (Müller)  v.  Leonh.  —  Taf.  LXII,  Fig.  6,  7.  — 
Pflanzen  meist  hellgrün  oder  bräunlichgrün,  sehr  selten  inkrustiert,  zart,  mit 
meist  fünfzelligen,  ungeteilten  sterilen  Blättern,  deren  Endzelle  lang  und 
stumpf  ist.  Fertile  Blätter  meist  einmal  geteilt.  Monöcisch.  Kern  dunkel- 
rotbraun, 390 — 480  f.i  lang,  340 — 450  /x  breit,  mit  meist  sieben  bis  acht 
stark  vortretenden  stumpfen  Leisten  und  glatter  Membran.  —  See-  oder 
Brackwasser,  hauptsächlich  an  den  Meeresküsten.  —  f.  condensataA.  Br. 
Sehr  kleine,  nicht  über  5  cm  hohe,  reich  verzweigte,  robuste,  langblättrige 
Form.  —  f.  elongata  A.  Br.  Dicke,  bis  fusshohe  Form,  deren  Blätter 
kaum  halb  so  lang  sind  als  die  verlängerten  Internodien.  f.  tenuifolia 
Mig.  Mittelstrahlen  der  Blätter  auffallend  lang  und  dünn,  Blättchen  dagegen 
oft  nur  1  mm  lang. 


Erklärung 

zu 

Tafel  LXII. 

Fig.  1. 

Tolypella  prolifera,  Blatt  mit  jungen  Geschlechtsorganen. 

.     2. 

n 

„         steriles  Blatt. 

■     3. 

n 

„         Blattspitze. 

.     4. 

* 

intricata,  steriles  Blatt. 

■     5- 

7) 

„         Blattspitze. 

■     6. 

T» 

nidifica,  steriles  Blatt. 

■     7- 

n 

„         Blattspitze. 

.     8. 

n 

glomerata,  Blattspitze. 

-    uacn    GÜ 


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—     281     — 

3538.  T.  Norman  niana  Nordsted t.  —  Pflanze  nur  ein  einziges 
Köpfchen  bildend,  dessen  unterster  Quirl  aus  den  geteilten  und  fertilen  Blät- 
tern des  Vorkeimknotens  besteht.  Vorkeimspitze  verhältnismässig  lang,  aus 
drei  bis  vier  Zellen  bestehend,  die  ganze  Pflanze  überragend.  Monöcisch. 
Antheridien  sitzend,  ohne  Antheridienstrahl.  Sporenknöspchen  mit  sehr 
niedrigem  Krönchen,  450  —  500  /n  lang.  Kern  braun  300 — 350  /*  lang, 
250 — 300  /a  breit  mit  acht  scharfen  Kanten.  —  Norwegen. 

3539.  T.  hispanica  Nordstedt.  —  Vom  Aussehen  der  T.  glomerata, 
nur  zarter.  Diöcisch.  Antheridien  gestielt,  ziemlich  gross  700 — 750  \i  im 
Durchmesser.  Sporenknöspchen  klein.  Kern  braun  225 — 300  u  lang,  mit 
sieben  bis  acht  Streifen.  —  Spanien,  Algier. 

Gattung  Tolypellopsis  (v.  Leonh.)  Mig. 

Stipularkranz,  Berindung  von  Stengel  und  Blättern  fehlen,  an  ihrer 
Stelle  sind  drei  kleine  Zellen  des  Blattbasilarknotens  am  Grunde  der  Blatt- 
aussenseite  stärker  entwickelt.  Blätter  mit  ein  bis  zwei  Knoten,  an  denen 
ein  bis  zwei  ungeteilte,  einzellige  Blättchen  stehen,  mitunter  aber  ganz  fehlen. 
Antheridien  und  Sporenknöspchen  vertreten  Blättchen,  erstere  stehen  einzeln, 
ungestielt,  genau  auf  der  Bauchseite  des  Blattes,  letztere  einzeln  oder  paar- 
weise mit  ganz  kurzer  oft  gemeinsamer  Stielzelle  auf  der  Bauchseite  des 
Blattes.  Halsteil  der  Hüllzellen  schnabelförmig  verlängert;  Krönchen  klein, 
abgerundet  mit  schmalen,  nach  der  Spitze  zu  dünner  werdenden,  nicht  auf- 
rechten Zellen. 

3540.  T.  stelligera  (Bauer)  Mig.  —  T.  ulvoides  (Bertol.)  Nordst. 
—  Taf.  LXIII.  —  Im  Aussehen  einer  grossen,  sterilen  Tolypella  ähnlich, 
bis  80  cm  hoch,  mit  1 — 2  mm  dickem  Stengel.  Blätter  zwei-  bis  dreigliedrig 
zu  sechs  im  Quirl,  doch  trägt  meist  nur  der  erste  Knoten  ein,  seltener  zwei 
Blättchen.  Diöcisch.  Antheridien  gross,  einzeln  750 — 1050  (x  im  Durch- 
messer. Sporenknöspchen  einzeln  oder  paarweise,  1200 — 1400  (x  lang, 
rundlich-eiförmig  mit  acht  bis  neun  Streifen  und  schnabelartig  verlängertem 
Halsteil  der  Hüllzellen.  Kern  sehr  selten  reifend,  760  /x  lang,  550  fx  breit, 
braun,  mit  sieben  scharfen  Kanten.     An  den  im  Schlamm  steckenden  Teilen 


Erklärung 

zu 

Tafe 

1  LXIII. 

Fig.  1. 

Tolypellopsis 

stelligera, 

Habitus  etwas  verkleinert. 

.     2. 

n 

r> 

Blattspitze. 

,     3. 

n 

Tl 

sternförmige  Wurzelknöllchen. 

,     4. 

» 

» 

weibliches  Blatt. 

■     5. 

* 

Tl 

Krönchen. 

.     6. 

T» 

T 

mäunliches  Blatt. 

—     282     — 

trägt  die  Pflanze  regelmässig  sternförmige  kreideweisse  Reservestoffbehälter. 
— ■  Weit  verbreitet,  doch  sehr  zerstreut,  stets  in  Masse  auftretend.  —  f.  laxa 
Mig.  Zarter  und  schlanker,  in  allen  Teilen  kaum  halb  so  dick  als  die 
typische  Form.  —  var.  ulvoides  A.  Br.  Chara  ulvoides  Bertol.  Stengel 
bis  zu  4  mm  dick,  Pflanze  überhaupt  in  allen  Teilen  wesentlich  dicker, 
Blattenden  spitz.  —  Italien. 


Gattung  Lamprothamnus  A.  Br. 

Pflanze  unberindet  mit  einfachem  Stipularkranz,  dessen  Blätter  in  der 
Zahl  mit  den  Quirlblättern  übereinstimmen.  Blätter  mit  mehreren  blättchen- 
bildenden  Knoten.  Antheridien  über  den  Sporenknöspchen  an  den  Blatt- 
knoten, selten  in  den  Blattachseln. 

3541.  L.  alopecuroides  (Del.)  A.  Br.  —  Taf.  LXIV.  —  Pflanzen 
meist  ziemlich  klein,  nicht  buschig  und  wenig  verzweigt,  habituell  einigen 
Formen  von  Chara  crinita  ähnlich.  Stipularkranz  einfach,  aus  abwärts 
gerichteten  langen  feinen,  nadelartigen  Zellen  gebildet;  meist  ebensoviel 
oder  wenig  mehr  Stipularblätter  als  Quirlblätter.  Letztere  zu  acht,  starr, 
dünn,  meist  fünfgliederig,  oft  in  den  Knoten  etwas  winkelig  gebogen  mit 
feinen,  nadelartigen  Blättchen  an  den  ersten  drei  Blattknoten.  Blättchen- 
enden mit  deutlich  abgesetzter  feiner,  meist  etwas  gebogener  hyaliner  Spitze. 
Sporenknöspchen  länglich-rund  650 — 800  ju  lang,  410 — 500  (x  breit,  mit 
zehn  bis  sechszehn  wenig  auffallenden  Streifen.  Kern  535 — 620  ju  lang, 
320—400  (x  breit,  länglich,  mit  meist  neun  bis  zwölf  Streifen,  dunkelbraun 
bis  fast  undurchsichtig  schwarz.  Die  im  Schlamm  verborgenen  Teile  der 
Pflanze  tragen  kleine,  einzellige,  weisse  Knöllchen,  ähnlich  wie  Chara  deli- 
catula,  als  Reservestoffbehälter.  —  Meeresküsten,  in  Deutschland  nur  in 
Schleswig-Holstein  und  Pommern. 

3542.  L.  Hansenii  Sonder.  —  Grösser,  habituell  an  Nitella  trans- 
lucens  erinnernd,  in  lockeren  Büschen  mit  entfernt  stehenden,  aufgelösten 
Quirlen,  auch  an  der  Spitze  niemals  fuchsschwanzähnlich,  mit  sehr  dicken 
aber  dünnwandigen  Stengeln  und  Blättern  und  einfachem,  wenig  entwickeltem 
Stipularkranz.  Blätter  zu  neun  im  Quirl  mit  sehr  kurzem  Endglied,  fertile 
Blätter    mit    drei    bis    vier    blättchenbildenden  Knoten,    deren    erster    jedoch 


Erklärung  zu  Tafel  LXIV. 

Fig.  1.  Lamprothamnus  alopecuroides,  nat.  Gr. 

„2.                   „  „  steriles  Blatt. 

,3.                   ,  ,  Stipularkranz. 

„4.                   ,  „  fertiles  Blatt. 

„     5.  .  Krönchen. 


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—     283     — 

allein  Geschlechtsorgane  trägt;  sterile  Blätter  meist  nur  mit  zwei  blättchen- 
bildenden  Knoten.  Internodialzellen  der  fertilen  Blätter  aufgeblasen.  Blättchen 
zu  fünf,  die  hinteren  kürzer  als  die  vorderen,  alle  viel  kürzer  als  bei  der 
vorigen  Art.  Sporenknöspchen  eiförmig- rundlich,  etwa  700  fx  lang,  6  \x 
breit.  Kern  rundlich-eiförmig,  500—550  fi  lang,  420—460  fx  breit,  mit 
zehn  bis  zwölf  nur  undeutlichen,  nicht  vortretenden  Streifen,  braun,  heller 
als  bei  voriger  Art.  An  den  unter  dem  Schlamm  befindlichen  Teilen  stehen 
zahlreiche  einzellige,  zu  sieben  bis  neun  zusammenstehende  weisse  Knöllchen. 
—  Bisher  nur  in  Schleswig-Holstein  bei  Flensburg. 

Gattung  Lychnothamnus  (Rupr.)  v.  Leonhardi. 

Pflanze  mit  sehr  unvollständiger  oder  ganz  fehlender  Berindung. 
Stipularkranz  nur  eine  Reihe  stark  entwickelter  nadeiförmiger  Zellen  tragend, 
die  in  doppelter  Anzahl  als  die  Quirlblätter  vorhanden  sind.  Sporenknösp- 
chen einzeln  zwischen  zwei  Antheridien  an  den  Blattknoten. 

3543.  L.  harbatus  (Meyen)  v.  Leonhardi.  —  Taf.  LXV.  —  Pflanzen 
20  —  30  cm  hoch,  schlank  und  zierlich,  regelmässig  verzweigt,  oft  dicht 
buschig  mit  langen  Blättern  und  Blättchen  und  stark  vortretendem,  bart- 
artigem Stipularkranz,  wodurch  er  ebenso  wie  durch  die  langen  nadelartig 
feinen  und  spitzen  Blättchen  schon  habituell  von  allen  anderen  Characeen 
zu  unterscheiden  ist.  Die  Berindung  fehlt  entweder  vollständig  oder  ist 
nur  durch  einzelne,  getrennte,  am  Stengel  herablaufende  Reihen  von  Rinden- 
röhrchen  vertreten.  Blätter  zu  sieben  bis  zehn  im  Quirl  mit  meist  nur 
zwei  bis  drei  blättchenbildenden  Knoten;  erstes  Blattglied  am  längsten. 
Blättchen  ringsum  ziemlich  gleich  entwickelt,  sehr  lang  und  dünn.  Sporen- 
knöspchen zwischen  zwei  kleinen  Antheridien,  von  zwei  kleinen  kurzen 
Blättchen  gestützt,  sehr  gross,  1100—1300  ^  lang,  700—800  (x  breit  mit 
vorgezogenem  Halsteil  und  etwas  angeschwollenen  Enden  der  Hüllschläuche 
und  sehr  niedrigem,  kleinem  Krönchen.  Kern  gross,  länglich,  660 — 720  \x 
lang,  460—500  fx  breit,  dunkel-rotbraun  bis  schwarz  mit  sieben  bis  acht 
niedrigen  aber  scharfen  Kanten  und  basalem  krönchenartigem  Anhängsel. 
Antheridien  nur  200—250  /.i  im  Durchmesser.  —  Selten  und  zerstreut  in 
Teichen,  Seen.  —  f.  gracilis  Mig.  Blätter  kurz,  auch  in  den  oberen 
Knoten  kürzer  als  die  Internodien.    Pflanze  zierlich,  mit  schwach  entwickel- 


Erklärung  zu  Tafel  LXV. 

Fig.  1.     Lychnothamnus  barbatus,  Teil  des  Stengels  in  nat.  Gr. 

„2.  „  „  Stengelknoten  mit  Stipularkranz  und  Rinde. 

„     3.  „  „  Blattspitze. 

,     4.  ,  „  fertiler  Blattknoten. 


—     284     — 

tem  Stipularkranz,  nicht  inkrustiert.  —  f.  condensata  Mig.  Pflanzen 
niedrig,  bis  höchstens  20  cm  hoch,  reich  verzweigt,  buschig,  mit  dicken 
Stengeln  und  Blättern  und  kurzen  Internodien,  die  auch  in  der  unteren 
Stengelhälfte  kaum  länger  als  die  Blätter  sind.  Blättchen  des  Stipularkranzes 
auffallend  dick. 

Gattung  Chara  Vaillant. 

Pflanzen  berindet  oder  unberindet,  stets  mit  Stipularkranz.  Blätter 
einfach  unverzweigt  mit  einzelligen  Blättchen,  bei  den  berindeten  Arten 
meist  ebenfalls  berindet.  Monöcisch  oder  diöcisch;  im  ersteren  Falle  stehen 
die  Sporenknöspchen  über  den  Antheridien  an  den  Blattknoten. 

Übersicht  der  Arten. 

1.  Stipularkranz  einreihig  (Haplostephanae).     2. 
Stipularkranz  zweireihig  (Diplostephanae).     3. 

2.  Stengel  und  Blätter  unberindet.     Ch.  coronata. 
Stengel  berindet,  Blätter  unberindet.     Ch.  SCOparia. 

3.  Berindung  unvollkommen,  Rindenröhrchen  nur  aus  langgestreckten  Zellen 

bestehend,  ohne  Knotenzellen.     Ch.  imperfecta. 
Berindung    vollkommen    aus    langgestreckten    Internodial-    und    kurzen 
Knotenzellen  bestehend.     4. 

4.  Zahl  der  Reihen  der  Rindenröhrchen  mit  der  der  Blätter  im  darüberstehenden 

Blattquirl  übereinstimmend.     5. 
Zahl  der  Rindenreihen  mindestens  doppelt  so  gross.     6. 

5.  Diöcisch.     Ch.  crinita. 
Monöcisch.     Ch.  dissoluta. 

6.  Zahl    der   Rindenreihen    doppelt    so    gross    als    die    der  Blätter    in    dem 

darüberstehenden  Quirl.     7. 
Zahl  der  Rindenreihen  dreimal  so  gross.     20. 

7.  Mittelreihen  stärker  entwickelt,  Stacheln  auf  den  Kanten  (Tylacanthae).    8. 
Mittelreihen    schwächer    entwickelt    und    von    den  Zwischenreihen    mehr 

oder   Aveniger  überwölbt,   die   Stacheln   daher  in   den  Furchen  (Aula- 
canthae).     14. 

8.  Diöcisch.     Ch.  ceratophylla. 
Monöcisch.     9. 

9.  Kern  mit  Kalkhülle  (durch  Aufbrausen  in  Salzsäure  nachweisbar),  Pflan- 

zen ebenfalls  meist  verkalkt.     10. 
Kern   ohne  Kalkhülle,   über  700  fx  lang,   schwarz,  Pflanze  nicht  inkru- 
stiert.    Ch.  baltica. 


—     285     — 

10.  Kern  schwarz.     11. 

Kern  braun.     Ch.  intermedia. 

11.  Stacheln  der  Rinde  fehlen  oder  nur  ganz  schwach  entwickelt  und   dann 

stets    einzeln,  Blättchen    auf   der    Rückseite    des    Blattes    kaum    ent- 
wickelt.    12. 
Stacheln    der    Rinde    stark    entwickelt,    sämtlich    oder    doch    einige    ge- 
huschelt, Blättchen   rings   um   den  Blattknoten   annähernd  gleich  ent- 
wickelt.    13. 

12.  Blätter  auffallend  kurz,  mit  meist  nur  einem,  selten  zwei  berindeten  und 

fertilen  Blattgliedern.     Ch.  jubata. 
Blätter   nicht   aussergewöhnlich   kurz,   mit   mehreren   fertilen   und   meist 
auch  berindeten  Gliedern.     Ch.  contraria. 

13.  Kern  bis  höchstens  500  \i  lang,   mit   acht  bis  zehn  kaum  bemerkbaren 

Leisten.     Ch.  strigosa. 
Kern  über  700  /.i  lang,  mit  zehn  bis  zwölf  starken  Leisten.    Ch.  poly- 
acantha. 

14.  Stengel    vollkommen    berindet,    Blätter    nackt    oder    nur    ein    bis    zwei 

unterste    Glieder    berindet,    doch    auch    an    den    unberindeten    noch 
fertil.     15. 
Stengel  und  Blätter  vollkommen  berindet  bis  auf  ein  oder  einige  sterile 
Endglieder.     16. 

15.  Blättchen  rings  um   den  Knoten  fast  gleich  entwickelt.     Ch.  Kokeilii. 
Hintere  Blättchen   kaum   entwickelt,   von   der  nahe  verwandten  Ch.  foe- 

tida    nur    durch    die    unberindeten    fertilen    Glieder    verschieden.     Ch. 
gymnophylla. 

16.  Stacheln  der  Rinde  fehlen  ganz  oder  sind  nur  als  kleine  Wärzchen  oder 

als  stets  einzeln  stehende  kurze  und  dicke  Stacheln  entwickelt.    Blätt- 
chen auf  der  Rückseite  des  Blattes  sehr  schwach  entwickelt.     17. 
Stacheln  mehr  oder  weniger  lang,  gut  entwickelt,  einzeln  und  gebüschelt 
oder  auch  nur  gebüschelt.    Blättchen  auf  der  Rückseite  gut  entwickelt, 
etwa  halb  so  lang  als  auf  der  Vorderseite.     18. 

17.  Blättchen  auf  der  Rückseite    fast    ganz    unentwickelt,    kaum    länger    als 

breit.     Ch.  foetida. 

Blättchen  auf  der  Rückseite  deutlicher  entwickelt,  über  doppelt  so  lang 

als    breit,  Stengel    und  Blätter    steif,    dick,    auch    die  Rindenröhrchen 
viel  dicker  als  bei  Ch.  foetida.     Ch.  crassicanlis. 

18.  Blättchen  auf  der  Rückseite  des  Blattes  bis  höchstens  halb  so  lang  als 

auf  der  Bauchseite.     19. 
Blättchen   auf   der  Rückseite  kaum  kürzer  als  auf  der  Bauchseite.     Ch. 
horrida. 


—     286     — 

19.  Blättchen    kürzer    als    die    Sporenknöspchen.     Mittelreihen    oft    fast    bis 

zum  Verschwinden  von  den  Zwischenreihen  überwölbt.     Ch.  rudis. 
Blättchen  auf  der  Bauchseite  länger  als  die  Spoi-enknöspchen.    Zwischen- 
und  Mittelreihen  ziemlich  gleich  hoch.     Ch.  hi spiel a. 

20.  Diöcische  Arten.     21. 
Monöcische  Arten.     24. 

21.  Stachelbildung    deutlich    ausgeprägt.      Neben    einigen    kurzen    Blättchen 

auf  der  Rückseite   auch   regelmässig  fünf  längere   an  den  Seiten  und 
vorn  entwickelt.     22. 
Stachelbildung    fehlt    vollständig.     Von  Blättchen    sind    meist    nur    drei 
vordere  kurz  entwickelt,  selten  noch  zwei  sehr  kurze  seitliche.    23. 

22.  Deckblättchen  und  Vorblättchen  so  lang  wie  die  beiden  seitlichen  Blätt- 

chen; an  den  im  Schlamm  befindlichen  Teilen  sitzen  einzellige  weisse 
Bulbillen.     Ch.  aspera. 
Deckblättchen   und  Vorblättchen  halb   so  lang  als  die  beiden  seitlichen, 
Pflanze  ohne  Bulbillen.     Ch.  galioides. 

23.  Zell  wände   der   Rindenröhrchen   sehr   dünn,   daher   beim  Trocknen   stark 

zusammenfallend,  Stengel  und  Blätter  dann  fast  papierdünn;  die  im 
Schlamm  verborgenen  Teile  mit  erdbeerartigen  mehrzelligen  Knöllchen. 
Ch.  fragifera. 
Alle  Zellen  dickwandig,  Stengel  und  Blätter  daher  beim  Trocknen  nicht 
zusammenfallend,  stielrund  bleibend,  starr,  glänzend,  ohne  Bulbillen. 
Ch.  connivens. 

24.  Langstachelig,    Blättchen    rings    um    den    Blattknoten    entwickelt,    Kern 

hellbraun.     Ch.  tenuispina. 
Stacheln  gar  nicht  oder  nur  wenig  vortretend,  Blättchen  auf  der  Rück- 
seite des  Blattes  wenig  entwickelt,  Kern  schwarz.     25. 

25.  Stachellos,  Mittel-  und  Zwischenreihen  fast  gleichhoch.     Ch.  fragilis. 
Mit  kleinen  Wärzchen  oder  Stacheln  auf  den  etwas  über  die  Zwischen- 
reihen vortretenden  Mittelreihen.     Ch.  delicatüla. 

3544.  Ch.  coronata  Ziz.  —  Taf.  LXVL  Fig.  1 — 4.  —  Im  Aussehen 
einer  Nitella  ähnlich,  reich  verzweigt  und  buschig,  10 — 40  cm  hoch,  hell- 
grün und  durchsichtig,  unberindet  und  meist  nicht  inkrustiert,  biegsam  und 
geschmeidig.  Stipularkranz  einreihig,  kräftig  entwickelt,  mit  der  Lupe  deut- 
lich erkennbar,  mit  ebensoviel  Blättern  als  Quirlblätter  vorhanden  sind. 
Blätter  zu  acht  bis  elf  im  Quirl,  zwei-  bis  fünfgliedrig,  an  allen  Knoten 
blättchenbildend,  aber  nur  auf  der  Bauchseite  mit  ausgebildeten  Blättchen, 
die  an  fertilen  Knoten  ungefähr  so  lang  als  die  Sporenknöspchen  sind  und 
mit    dem    sehr    kurzen   Endglied    des   Blattes    am    letzten    Knoten    ein    sehr 


66 


(r/r 


viacea-e. 


—     287     — 

kleines  meist  dreispitziges  Krönchen  bilden.  Antheridien  und  Sporenknöspchen 
einzeln  oder  zu  zwei  bis  drei  zusammen,  erstere  250 — 280  /n  dick.  Sporen- 
knöspchen eiförmig,  im  Mittel  750  f.i  lang,  440  /u  breit.  Kern  ohne  Kalk- 
hülle, fast  schwarz,  420  —  550  \i  lang  und  etwa  320  /n  breit,  mit  meist  acht 
bis  neun  stumpfen,  wenig  vortretenden  Leisten.  Einjährig.  —  Verbreitet  in 
allen  Weltteilen,  aber  sehr  zerstreut,  in  flachen  Ausstichen,  Tümpeln,  Teich- 
rändern. Fruchtet  im  Spätsommer.  —  f.  maxima  Mig.  Sehr  grosse, 
40 — 50  cm  hohe,  massig  verzweigte  und  deshalb  weniger  buschige  Form 
mit  bis  1  mm  dickem  Stengel.  Blätter  ungefähr  so  lang  als  die  Internodien, 
in  den  mittleren  Quirlen  bis  5  cm,  mit  stärker  als  die  Blättchen  entwickeltem 
Endgliede.  Stipularkranz  sehr  schwach  entwickelt,  mitunter  rudimentär, 
seine  Blätter  dann  oft  nur  in  Form  von  kleinen,  wenig  vorragenden  Papillen. 
Sporenknöspchen  gross,  Kern  500 — 550  fj,  lang.  —  f.  humilior  A.  Br. 
Eine  der  typischen  sehr  nahestehende,  aber  viel  kleinere,  wenig  verzweigte 
Form  mit  wenig  Quirlen  und  kürzeren,  meist  nur  drei  blättchenbildende 
Knoten  tragenden  Blättern.  Blättchen  am  letzten  Knoten  ebenso  dick  als 
das  Endglied.  Meist  schwach  inkrustiert.  Früher  bei  Leopoldshafen  unweit 
Karlsruhe,  jetzt  anscheinend  verschwunden. 

3545.  Ch.  scoparia  Bauer.  —  Taf.  LXVI,  Fig.  5—7.  —  Der  vorigen 
Art  nahestehend,  auch  habituell,  aber  weniger  geschmeidig  und  biegsam 
und  auch  nicht  mehr  so  nitellenähnlich,  sparriger,  steifer,  mit  geraderen,  in 
den  Intern odialzellen  angeschwollenen  Blättern,  reich  verzweigt,  meist  hell- 
grün, zuweilen  infolge  von  Inkrustation  graugrün.  Stengel  stets  berindet. 
Rindenröhrchen  in  dreifacher  Zahl  der  Quirlblätter.  Mittelreihen  meist  mit 
kurzen  Stacheln,  ebenso  hoch  wie  die  Zwischenreihen.  Stipularkranz  ein- 
reihig, wie  bei  der  vorigen  Art,  doch  kräftiger.  Blätter  unberindet,  zu  acht 
bis  neun  im  Quirl,  dick,  Internodialzellen  mehr  oder  weniger  aufgeblasen, 
Endglied  mit  den  Blättchen  ein  dreispitziges  Krönchen  bildend;  Blättchen 
ringsum  gleich  gut  entwickelt.  Monöcisch,  meist  je  ein  Antheridium  unter 
ein  bis  drei  Sporenknöspchen.  Antheridien  klein,  250 — 300  (i  dick.  Sporen- 
knöspchen länglich-rundlich,  800  (x  lang,  500  //,  breit,  mit  acht  bis  zehn 
Streifen  und  auffallendem,  kräftigem  Krönchen.    Kern  mit  meist  acht  wenig 


Erklärung  zu 

i  Tafel  LXVI. 

Fig.  1. 

Ohara 

coronata,  Habitus,  nat.  Gr. 

,     2. 

j» 

„          fertiler  Blattknoten 

■     3. 

n 

„          Blattspitze. 

,     4. 

Jl 

B          Kern. 

,     5. 

■ 

scoparia,  Teil  des  Stengels. 

■     6. 

* 

„          Blattspitze. 

■     7. 

* 

„          Sporenknöspchen. 

—     288     — 

bis  stark  vortretenden  Kanten,  schwarz,  500 — 550  (i  lang,  280 — 340  /x  dick. 

—  Sehr  selten.    Umgegend  von  Berlin  und  Kärnthen,  Teiche  von  St.  Andrae. 

—  f.  typica  Mig.  Blätter  wenig  aufgeblasen,  kaum  so  dick  als  der  Stengel 
mit  dünnen,  spitzen  Blättchen  und  Stipularblättchen.  Gelbgrün  oder  hell- 
graugrün, gleichmässig  oder  zonenweise  inkrustiert,  oft  völlig  frei  von  In- 
krustation. —  f.  crassa  A.  Br.  Sehr  kräftig  und  gedrungen,  viel  dicker 
als  die  vorige  mit  sehr  stark  aufgeblasenen  Blattinternodialzellen,  während 
die  Knoten  bis  auf  den  vierten  Teil  der  Internodien  zusammengezogen  sind. 
Blättchen  dick,  oft  aufgeblasen,  mit  vorgezogener  Spitze,  auf  der  Rückseite 
kürzer,  oft  nur  halb  so  lang  als  auf  der  Bauchseite.  Stipularblätter  dick, 
spitz,  aufwärts  gerichtet.    Farbe  dunkel-  bis  bräunlichgrün,  nicht  inkrustiert. 

3546.  Ch.  imperfecta  A.  Br.  —  Taf.  LXVH,  Fig.  1—3.  —  Äusser- 
lich  einer  dickstengeligen  Ch.  foetida  ähnlich,  aber  mit  ganz  anderer  Berin- 
dung.  Rindenröhrchen  in  gleicher  Zahl  mit  den  Quirlblättern,  nur  aus 
langen  Zellen,  ohne  kurze  Knotenzellen  bestehend  und  keine  geschlossene 
Umhüllung  der  Stamminternodialzelle  bildend,  sondern  in  einzelnen  getrennten 
Röhren  an  dieser  herablaufend  oder  sich  stellenweise  von  ihr  abhebend. 
Stipularkranz  wenig  entwickelt,  oft  nur  einreihig.  Blätter  zu  acht  bis  zehn 
im  Quirl,  sehr  ungleichmässig,  selbst  an  ein  und  derselben  Pflanze  ent- 
wickelt; die  sterilen  sind  weit  länger  als  die  fertilen,  haben  drei  bis  vier 
Glieder,  deren  letztes  kurz  zapfenförmig  ist;  nur  zwischen  dem  ersten  und 
zweiten  Glied  ist  eine  Knotenzelle  vorhanden.  Blättchen  dieses  Knotens 
meist  völlig  unentwickelt.  Rindenzellen  am  ersten  Glied  vorhanden,  aber 
meist  sehr  ungleich  lang.  Fertile  Blätter  mit  meist  zwei  bis  drei  blättchen- 
bildenden  Knoten,  Endglied  zwei-  bis  vierzellig.  Blättchen  auf  der  Bauch- 
seite, bei  den  weiblichen  Blättern  auch  meist  noch  an  den  Seiten  entwickelt, 
mehrmals  länger  als  die  Geschlechtsorgane.  Rindenröhrchen  nur  abwärts 
wachsend  in  Form  von  langen  ungeteilten,  dem  Blattinternodium  meist  nicht 
anliegenden  Zellen.  Diöcisch.  Antheridien  gross,  650 — 800,  meist  700  /x 
dick,  meist  zu  zwei  bis  drei  zusammen.  Sporenknöspchen  einzeln  oder  zu 
zwei  bis  drei,  650 — 700  /x  lang,  450 — 500  fx  breit,  mit  breitem,  niedrigem 
Krönchen  und  elf  bis  zwölf  Streifen.  Kern  dunkelbraun  bis  schwarz,  eiförmig, 
500 — 700  (.i  lang,  350—500  /x  breit  mit  zehn  bis  zwölf  schwachen 
Leisten,  ohne  oder  mit  fünf  schwachen  Dömchen  am  unteren  Ende.  — 
Bisher  nicht  im  Gebiet,  aber  in  Frankreich,  Spanien,  Algier. 

3547.  Ch.  crinita  Wallr.  —  Taf.  LXVII,  Fig.  4—6.  Trotz  ihrer 
grossen  Vielgestaltigkeit  meist  ziemlich  leicht  durch  die  dichte  Bestachelung 
mit  feinen  nadelartigen  Stacheln  erkennbar.  Dünnstengelig,  gewöhnlich 
unter  mittelgross,  wenig  verzweigt,  kurzblättrig,  sehr  selten  inkrustiert, 
hellgrün   bis  dunkelgrün,   auch  bräunlich.     Rindenröhrchen  in  gleicher  Zahl 


—     289     — 

mit  den  Quirlblättern,  nur  aus  Mittelreihen  bestehend.  Stacheln  büschelig, 
lang,  nadelartig  dünn  und  spitz,  meist  dichtstehend.  Stipularkranz  zwei- 
reihig mit  nadelartigen,  den  Stacheln  ähnlichen  Blättern,  stets  gut  ent- 
wickelt. Blätter  zu  acht  bis  elf  im  Quirl,  meist  kürzer  als  die  Internodien 
und  ziemlich  dünn,  fünf-  bis  sechsgliedrig,  bis  auf  das  meist  kurze  nackte 
Endglied  berindet.  Blättchen  den  Stacheln  ähnlich  aber  meist  noch  etwas 
länger,  nadelartig  dünn,  spitz,  ringsum  gleichmässig  entwickelt.  Diöcisch; 
männliche  Pflanzen  meist  erheblich  zarter  und  kleiner  als  die  weiblichen 
und  bisher  nur  an  wenigen  Stellen  (nicht  im  Gebiete!)  gefunden.  Fortpflan- 
zung daher  an  den  weitaus  meisten  Orten  parthenogenetisch.  Antheridien 
500  —  700  /j.  dick.  Sporenknöspchen  einzeln  an  den  unteren  zwei  bis  vier 
Blattknoten,  von  grosser  Veränderlichkeit,  550  —  850  /j,  lang,  360 — 550  fx 
breit,  eirund  bis  fast  länglich,  mit  elf  bis  dreizehn  Streifen  und  niedrigem, 
breitem,  stumpf  abgerundetem  Krönchen.  Kern  im  Gegensatz  zu  anderen 
Charen  ohne  Kalkhülle,  schwarz,  mit  elf  bis  zwölf  feinen  Kanten,  die  aber 
deutlich  und  scharf  hervortreten,  sehr  verschieden  in  der  Gestalt  und  Grösse, 
360 — 600  (x  lang,  200 — 400  f.i  breit.  —  Salz wasserbe wohner,  an  Meeres- 
küsten und  in  salzigen  Binnengewässern.  —  Sehr  formenreich. 

A.  Formae  longispinae.  Stacheln  länger  als  der  Stengel 
dick  ist. 

F.  comosa  Mig.  Mittelgross,  kräftig,  gedrungen,  20 — 25  cm  hoch, 
1  mm  dick,  mit  an  den  Enden  der  Stengel  und  Äste  sehr  dicht  aufeinander 
folgenden  Knoten,  so  dass  die  Quirle  oft  nicht  mehr  deutlich  von  einander 
abgesetzt  sind.  Stacheln  sehr  zahlreich  und  dicht,  etwa  1  ^g  mal  so  lang  als 
der  Stengel  dick  ist.  —  f.  spinosissima  Mig.  Bis  45  cm  hoch  mit  sehr 
langer  und  reicher  Bestachelung.  Endglied  länger  als  die  Blättchen  des 
letzten  Knotens.  Blättchenbildende  Knoten  gewöhnlich  fünf.  —  f.  laxa 
Mig.  Zarter  und  schlaffer,  hinfälliger  als  die  vorige  Form,  der  sie  sonst 
ähnlich,  30 — 40  cm  hoch,  mit  erheblich  schwächerer  Bestachelung.  End- 
glied der  Blätter  kaum  etwas  länger  als  die  Blättchen  des  letzten  Knotens. 
Stacheln  nur  wenig  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  —  f.  major  Mig. 
Schlank,  geschmeidig,  langgestreckt,  bis  50  cm  hoch,  gewöhnlich  bogig  hin- 
und  hergekrümmt,  ziemlich  arm  bestachelt.  Stacheln  ungefähr  so  lang,  an 
jungen  Internodien  etwas  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Blättchen  gewöhn- 
lich noch  kürzer  als  die  Stacheln.  —  f.  tenuis  Mig.  Gross,  25 — 30  cm 
hoch,  schlank,  aber  mit  verhältnismässig  dicht  aufeinander  folgenden  Knoten, 
namentlich  an  den  Stengel-  und  Zweigenden.  Bestachelung  verhältnismässig 
gering,  Stacheln  zuweilen  einzeln,  am  Stengel  grössere  Lücken  freilassend, 
etwas  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Blättchen  kürzer  als  die  Blattinter- 
nodien,  Endglied  kürzer  als  die  Blättchen.     —  f.  intermedia  Mig.     Stengel 

Thom^-Migula,  Flora.  VI.  2.  19 


—     290     — 

ca.  25  cm  hoch,  0,6—0,8  mm  dick,  regelmässig  verzweigt.     Biättchen  meist 
kürzer   als   die  Blattinternodien   und  die  Stacheln,  Endglied  ebenso  gestaltet 
als   die   Blättchen.     Bestachelung   ziemlich   reich,   Stacheln   erheblich   länger 
als  der  Stengel  dick  ist.     —  f.  filiformis  Mig.     Stengel  10—25  cm  hoch, 
entweder  völlig  unverzweigt  oder  doch  wenigstens  in  den  etwa  vorhandenen 
und   dann   meist  sehr  langen  Zweigen  völlig  unverzweigt.     Internodien  vier- 
bis  fünfmal  so  lang  als  die  sehr  kurzen  Blätter,  letztere  meist  siebengliedrig. 
Stacheln  sehr  dicht,  stets  büschelig,  den  Stengel  oft  vollständig  verdeckend, 
länger    als    dieser    dick    ist.     Selten   Zingster  Strom,    Dars.     —  f.   brachy- 
phylla    Mig.     Der    vorigen    ähnlich,    aber    ohne    die    fadenförmige    Gestalt. 
Zweite   zwar  nicht   sehr   reichlich   entwickelt,    aber  selbst  wieder  verzweigt. 
Stengel  ca.  25  cm  lang,  reich  und  dicht  bestachelt,  Stacheln  büschelig,  selten 
einzeln,   etwa    l^mal   so   lang   als  der  Stengel  dick  ist.     Blätter  mehrmals 
kürzer  als  die  etwa  2  cm  langen  Knoten,  meist  gerade  abstehend,  sechs-  bis 
siebengliederig.    Blättchen  so  lang  oder  etwas  kürzer  als  die  Blattinternodien. 
Endglied    von    den  Blättchen    kaum  zu  unterscheiden.     —  f.  dasyacantha 
Mig.     Kräftig,  gedrungen,   aber  meist  unter  mittelgross,   spärlich  verzweigt, 
12  cm  etwa  hoch,   mit    1 — 2  cm    langen  Internodien.     Bestachelung    ausser- 
gewöhnlich  dicht  eine  sammetartige  Hülle  um  den  Stengel  bildend.    Blätter 
ziemlich  kurz,  sechs-  bis  siebengliedrig.     Blättchen  kürzer  als  die  Stacheln, 
an   ausgewachsenen  Blättern   oft   nur  halb   so   lang  als  die  Blattinternodien. 
—  f.  humilis  Mig.    Kleine  zarte,  nicht  über  1—7  cm  hohe  Pflanze.    Stengel 
bis   0,6  mm   dick,   weich   und   biegsam,   in   kleinen  dichten  Büschen.     Inter- 
nodien sehr  kurz,    nur  5 — 7  mm    lang,  Blätter    meist    wenig    kürzer,    sechs- 
bis  siebengliedrig,  Endglied  dicker  und  meist  auch  länger  als  die  Blättchen 
des  letzten  Knotens.    Blättchen  so  lang  als  die  Blattinternodien,  dicker  aber 
meist  kürzer  als  die  Stacheln.    Stacheln  dicht,  etwa  doppelt  so  lang  als  der 
Stengel  dick  ist.     —  f.  compacta  Mig.    Klein,  kräftig,  starr  und  struppig, 
3 — 7  cm  hoch,  0,8 — 0,9  mm  dick,   dichtbuschig  mit  normaler  Verzweigung. 
Internodien  5 — 8  mm  lang,  Blätter  weniger  als  halb  so  lang,  fünf-  bis  sechs- 
gliedrig,    starr    aufwärts    gerichtet,  Endglied    so    lang  als   die  Blättchen  des 
letzten  Knotens.     Blättchen  länger,  oft  doppelt    so    lang    als    die  Blattinter- 
nodien, so  lang  als  die  sehr  dicht  stehenden  Stacheln,  die  ungefähr  1  */2  mal 
so  lang  sind  als  der  Stengel  dick  ist.     —  f.  stagnalis  Nordst.    10 — 15  cm 
hoch,  buschig,  unregelmässig  verzweigt,  mit  1 — 2  cm  langen,  nach  der  Spitze 
zu    viel    kürzer    werdenden  Internodien.     Endglied  der  Blätter  ungefähr  den 
Blättchen  des  letztens  Blattknotens  ähnlich,  aber  scharf  nach  der  Innenseite 
des  Blattes    gewendet.     Bestachelung    ziemlich    unregelmässig.     Stacheln  oft 
einzeln,    iVamal   so    lang   als   der  Stengel   dick  ist.     —  f.  robustior  Mig. 
15 — 20  cm  hoch,  reich  verzweigt,  dicht  buschig,  starr,   kräftig.     Internodien 


c    Tfoen    Ö7 


v/wwaoecte. 


—     291     — 

kurz,  nur  1 — lx/2  cm  lang,  an  der  Spitze  noch  kürzer,  Quirle  daher  oft 
etwas  schopfig.  Blätter  mit  zweizeiliger  nackter  Spitze,  welche  doppelt  so 
lang  ist,  als  die  Blättchen  des  letzten  Knotens.  Stacheln  massig  dicht,  so 
lang  oder  wenig  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  —  f.  nigricans  Nolte. 
Klein,  5  —  8  cm  hoch,  sehr  zart,  mit  nur  0,3 — 0,4  mm  dickem  Stengel  und 
1 — H/ä  cm  langen  Intemodien,  nach  der  Spitze  zu  viel  kürzer  werdend. 
Blätter  etwa  halb  so  lang,  steif;  Endglied  meist  deutlich  länger  und  dicker 
als  die  Blättchen  des  letzten  Knotens.  Blättchen  länger  als  die  Blattinter- 
nodien,  so  lang  als  die  nicht  sehr  reichlichen  Stacheln,  die  wenig  länger 
sind,  als  der  Stengel  dick  ist.  —  f.  reclinata  Mig.  Stengel  ziemlich  lang, 
hin-  und  hergebogen,  zurückgebogen,  oder  selbst  am  Boden  kriechend  mit 
normalen  aber  gewöhnlich  ziemlich  kurz  bleibenden  Zweigen.  Stacheln  etwas 
länger  als  der  Stengel  dick,  ziemlich  ungleichmässig.  Blätter  über  die  Hälfte 
kürzer  als  die  ca.  2  cm  langen  Intemodien,  siebengliedrig;  Endglied  stets 
dicker  als  die  Blättchen  des  letzten  Knotens,  zuweilen  zweizeilig.  —  f. 
rarispina  Mig.  10 — 15  cm  hoch,  buschig,  aber  in  den  oberen  Knoten 
meist  spärlich  verzweigt,  spärlich  bestachelt.  Stacheln  meist  einzeln,  so  lang 
oder  wenig  länger  als  der  Stengel  dick  ist,  oft  mehrere  Millimeter  von 
einander  entfernt  stehend.  Blätter  sehr  dünn,  kurz,  bis  5  mm  lang;  End- 
glied kaum  von  den  Blättchen  des  letzten  Knotens  zu  unterscheiden.  Blättchen 
auch  im  untersten  Knoten  kürzer  als  die  Blattinternodien. 

B.  Formae  brevispinae.  Stacheln  kürzer  als  der  Stengel  dick  ist. 

F.  gymnoteles  Mig.  Bestachelung  gering.  Deckblättchen  so  lang 
oder  länger  als  die  seitlichen,  Tragblättchen  viel  kürzer,  sonst  der  f.  laxa 
ähnlich,  nur  kräftiger.  —  f.  minor  Mig.  Zart  und  schmächtig,  bis  10  cm 
hoch,  mit  nicht  selten  vielfach  bogig  gekrümmtem  Stengel.  Bestachelung 
unregelmässig  und  wenig  vortretend.  Blättchen  kürzer  als  die  Blattinter- 
nodien. —  f.  conferta  Mig.  Klein  und  niedrig,  kaum  bis  10  cm  hoch, 
aber  kräftig,  starr,  sehr  reich  und  dicht  buschig  verzweigt,  ausgebreitete 
Raschen  bildend.  Blättchen  so  lang  als  die  Blattinternodien,  ebenso  wie  die 
Blätter  sehr  dick.     —  f.  condensata  Wallm.    Ebenfalls  dichtbuschige  aber 


Erklärung  zu  Tafel  LXVII. 

Fig.  1.     Chara  imperfecta,  Stengelteil,  schwach  vergr. 

„     2.         „  „  Stengelquerschnitt. 

„     3.         „  „  männliches  Blatt. 

„     4.         „        crinita,  Habitus  nat.  Gr. 

„     5.         »  „        Stengelquerschnitt. 

„     6.         „  „        weibliches  Blatt. 

„7.         „        dissoluta,  Stengelteil. 

,     8.        ,  ,         Blatt. 

19* 


—     292     — 

kleine  und  sehr  zarte  Form,  mit  massiger  Bestachelung.  Blätter  meist  so 
lang  oder  länger  als  die  Internodien,  Blättchen  des  letzten  Knotens  kleiner 
als  das  Endglied.  —  f.  perpusilla  Nordst.  Sehr  kleine,  zwerghafte,  nicht 
über  2  cm  hohe,  oft  völlig  unverzweigte  und  nur  drei  bis  acht  Blattquirle 
tragende  Form  mit  ungleichmässiger  Bestachelung.  Berindung  der  Blätter 
oft  nur  auf  das  erste  Blattglied  beschränkt,  die  übrigen  Blattglieder  nackt. 
—  f.  alopecuroides  Mig.  Stengel-  und  Zweigenden  mit  fuchsschwanzartiger 
Spitze  und  daher  an  Lamprothamnus  alopecuroides  erinnernd.  Stacheln  oft 
nur  als  kleine  Wärzchen  entwickelt.  —  f.  thermalis  A.  Br.  Im  Aussehen 
von  den  übrigen  Formen  der  Ch.  crinita  völlig  verschieden.  Bestachelung 
wenig  entwickelt,  Stacheln  zerstreut,  klein.  Endglied  der  Blätter  meist  zwei- 
zeilig und  länger  als  die  vorhergehenden  Glieder,  die  wieder  länger  als  die 
Blättchen  sind. 

3548.  Ch.  dissoluta  A.  Br.  —  Taf.  LXVII,  Fig.  7,  8.  —  Im  Aus- 
sehen an  Chara  foetida  oder  contraria  erinnernd,  aber  mit  eigenartiger,  un- 
vollkommener Berindung,  die  mitunter  an  vielen  Internodien  überhaupt  nicht 
zur  Entwicklung  kommt.  Die  Rindenröhrchen  stellen  ausschliesslich  Mittel- 
reihen mit  Knoten-  und  Internodialzellen  dar,  Zwischenreihen  fehlen  völlig, 
doch  stossen  die  Mittelreihen  nicht  aneinander,  sondern  verlaufen  in  einzelnen 
getrennten  Röhren  am  Stengel.  Knoten  zu  kürzeren  oder  längeren  Wärz- 
chen entwickelt.  Stipularkranz  klein,  aber  deutlich  zweireihig.  Blätter  zu 
sieben  bis  zehn  im  Quirl,  mit  meist  zwei  bis  drei  berindeten  Internodien. 
Blättchen  auf  der  Rückseite  nicht  ausgebildet,  auf  der  Vorderseite  klein,  so 
lang  oder  wenig  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Monöcisch.  Antheridien 
450 — 500  fi  dick.  Sporenknöspchen  einzeln,  800 — 900  (x  lang,  eiförmig,  mit 
12 — 14  Streifen.  Kern  rundlich -eiförmig,  schwarz,  660 — 780  /x  lang.  — 
Schweiz,  Neuenburger  See  bei  Cortaillod.  Sonst  nur  noch  an  zwei  Stand- 
orten, in  Italien  (Lago  di  Mantua)  und  in  Afrika  (Stromberg). 

3549.  Ch.  ceratophylla  Wallr.  —  Taf.  LXVIII.  —  Im  Aussehen 
von  den  andern  Charen  abweichend  und  meist  sofort  erkennbar,  meist  mittel- 
gross, dickstengelig  und  dickblätterig,  sparrig,  starr,  sich  stachelig  anfühlend, 
lebend  an  Stengel-  und  Zweigspitzen  mehr  oder  weniger  lebhaft  ockerrot. 
Berindung  zweireihig,  mit  stärker  entwickelten  Mittelreihen,  Stacheln  daher 
auf  den  Kanten.  Stacheln  dick,  meist  bauchig  aufgetrieben,  zerstreut,  meist 
einzeln.    Stipularkranz  stark  entwickelt,  zweireihig,  mitunter  sogar  dreireihig, 

Erklärung  zu  Tafel  LXVIII. 

Fig.  1.     Chara  ceratophylla,  Habitus  nat.  Gr. 

„     2.         „  „  Stengelquerschnitt. 

„     3.         „  „  weibliches  Blatt. 

,     4.         ,  ,  Blatt  der  f.  macroteles. 


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—     293     — 

mit  zwar  kurzen,  aber  dicken  Blättchen.  Blätter  sehr  kräftig  und  dick,  zu 
sechs  bis  sieben  im  Quirl,  mit  dickem,  oft  stark  aufgeblasenem,  nacktem 
Endglied.  Blättchen  dick,  die  Deckblättchen  meist  länger  aber  dünner  als 
die  seitlichen.  Diözisch.  Männliche  und  weibliche  Pflanzen  ziemlich  ähnlich. 
Antheridien  800 — 1000  (i  dick.  Sporenknöspchen  durchschnittlich  1300  fx 
lang,  800  fi  dick,  mit  18  Streifen  und  flachem,  aber  sehr  breitem  Krönchen. 
Kern  sehr  gross,  900  —  1050  fx  lang,  600 — 700  fx  breit,  nach  Entfernung  der 
Kalkhülle  hell  gelbbraun,  mit  14 — 16  Streifen,  die  meist  nur  wenig  vor- 
treten, mitunter  aber  von  einer  verschieden  hohen,  zarten  Membran  gekrönt 
sind.  —  In  Landseen,  Meeresbuchten,  toten  Flussarmen,  verbreitet,  aber  nicht 
überall. 

I.  Reihe  Isoptilae.     Blättchen  rings  um  den  Blattknoten  von  an- 
nähernd gleicher  Entwicklung. 

F.  elongata  A.  Br.  Langgestreckte,  kräftige  Form.  Deckblättchen 
und  Tragblättchen  länger  und  spitzer,  aber  nur  halb  so  dick  als  die  übrigen, 
mehr  als  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  vulgaris  Mig. 
Kleiner  als  die  vorige  Form,  mit  stärker  entwickelter  Bestachelung.  Blättchen 
kürzer  als  die  Blattinternodien.  —  f.  macracantha  A.  Br.  Gross  und 
dickstengelig,  bis  50  cm  hoch  und  bis  2  mm  dick,  mit  stark  entwickelten 
Stacheln,  die  oft  länger  sind  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularkranz  klein. 
Deckblättchen  und  Tragblättchen  kürzer  als  die  übrigen  und  nur  halb  so 
dick.  —  f.  macrostephana  A.  Br.  Von  der  vorigen  Form  hauptsächlich 
durch  den  sehr  stark  entwickelten  Stipularkranz  verschieden.  —  f.  crassi- 
caulis  Mig.  Stengel  im  Verhältnis  zu  den  Blättern  auffallend  dick,  bis 
2,5  mm.  Blätter  mit  sehr  zahlreichen  Knoten,  fünf-  bis  sechsgliedrig. 
—  f.  brevifolia  A.  Br.  Dünnstengelige,  lange,  schlanke,  knotenarme  Form, 
mit  nur  bis  l1^  cm  langen,  meist  viergliedrigen  Blättern.  —  f.  subiner- 
mis  Sanio.  Lange,  schlanke,  dünnstengelige,  sehr  schwach  bestachelte  Form. 
Stacheln  an  älteren  Internodien  meist  nur  noch  als  kleine,  kaum  mit  der 
Lupe  erkennbare  Papillen  entwickelt.  Blätter  3x/2  cm  lang,  aber  gewöhnlich 
nur  mit  zwei  blättchenbildenden  Knoten.  —  f.  hispidula  Mig.  10 — 20  cm 
hoch,  dichtbuschig,  mit  dünnem  Stengel,  starr,  mit  kurzen  Internodien. 
Stacheln  zahlreich,  meist  zu  zwei  bis  drei  gebüschelt,  ziemlich  dünn  und 
spitz  auf  so  stark  entwickelten  Mittelreihen,  dass  die  Zwischenreihen  fast 
vollständig  verdeckt  werden.  —  f.  tenuis  A.  Br.  Zarte,  schmächtige, 
kaum  15  cm  hohe  Form,  mit  kaum  1  mm  dickem,  geschmeidigem  Stengel 
und  kleinem  Stipularkranz.  Blätter  kürzer  als  die  Internodien,  mit  meist  nur 
zwei  bis  drei  blättchenbildenden  Knoten.  —  f.  latifolia  Mig.  Niedrige, 
nur  10 — 15  cm  hohe,  aber  kräftige  Form,  mit  sehr  dichten  Quirlen.    Blätter 


—     294     — 

dicker  als  der  Stengel,  das  Endglied  fast  doppelt  so  dick,  Stengel  etwa  1  mm 
dick,    ohne    erkennbare    Bestachelung,    selbst    an    den   jüngsten    Internodien. 

—  f.  densa  Mig.  Grosse,  kräftige,  bis  40  cm  hohe,  reich  verzweigte  Form, 
mit  sehr  dickem  Stengel.  Zwischenreihen  von  den  Mittelreihen  vollkommen 
überdeckt.    Endglied  der  Blätter  nicht  länger  als  das  vorhergehende  berindete. 

—  f.  munda  A.  Br.  Nichtinkrustierte,  hellgrüne,  marine,  30 — 40  cm  hohe, 
kräftige  Form,  mit  tonnenförmig  aufgeblasenen  Endgliedern  der  Blätter  und 
ziemlich  reicher  Bestachelung.  —  f.  micracantha  A.  Br.  Eine  der  vorigen 
ähnliche,  etwas  kräftigere,  hellgrüne,  doch  nicht  durchsichtige,  fast  stets  nicht 
inkrustierte  Form,  mit  sehr  kleinen  und  überhaupt  nur  an  den  jüngsten 
Internodien  vortretenden  Stacheln.  —  f.  brachyphylla  Mig.  Kräftige, 
schlanke,  bis  40  cm  hohe  Form,  mit  meist  mehrfach  leicht  bogig  gekrümmtem 
Stengel,  an  dem  die  Mittelreihen  der  Rindenröhrchen  stark  vortreten  und  die 
Zwischrnreihen  oft  fast  vollständig  überwölben.  Internodien  im  unteren  und 
mittleren  Teil  sehr  lang,  bis  10  cm,  die  Blätter  dagegen  meist  nicht  über 
2  cm  lang.  Wenig  inkrustiert.  —  f.  intermedia  J.  Müll.  Kaum  mittel- 
grosse, spärlich  verzweigte,  wenig  bestachelte  Form.  Stacheln  klein,  mehr 
dornförmig,  nur  an  den  letzten  Internodien.  Blätter  länger  als*  die  Inter- 
nodien, bis  2  cm  lang,  mit  meist  zwei,  selten  einem  blättchenbildenden 
Knoten.  Blättchen  auffallend  kurz,  kaum  */4  der  Länge  des  Blattinternodiums 
erreichend,  ausserdem  meist  nur  zu  drei  bis  vier  vorhanden.  —  f.  filifor- 
mis  Mig.  Bildet  armstengelige ,  40 — 50  cm  hohe  Büsche,  mit  wenig  ver- 
zweigten, etwa  1  mm  dicken,  trocken  sehr  brüchigen  Stengeln.  Stacheln 
klein  und  spärlich.  Internodien  bis  zur  Spitze  sehr  lang  (daher  der  Stengel 
mit  nur  wenig  Quirlen),  viel  länger  als  die  auffallend  dünnen  und  meist 
oben  abgebrochenen  Blätter.  Blättchen  sehr  kurz,  wenig  zahlreich.  —  f.  para- 
gymnophylla  Mig.  Niedrige,  nur  6 — 10  cm  hohe,  einer  stark  inkrustierten 
Nitella  ähnliche  Form,  in  kleinen  Büscheln  auftretend,  wenig  verzweigt. 
Stacheln  klein,  nur  an  den  jüngsten  Internodien  deutlich.  Blätter  bald  länger 
bald  kürzer  als  die  Internodien,  durchschnittlich  8  mm  lang,  mit  nur  einem 
berindeten  Internodium  und  einem  blättchenbildenden  Knoten.  —  f.  com- 
pacta  Mig.  20 — 25  cm  hohe  Form,  mit  sehr  dicht  aufeinanderfolgenden 
Quirlen.  Bestachelung  zurücktretend,  gering.  Blätter  durchschnittlich  so 
lang  oder  länger  als  die  Internodien,  fünfgliedrig,  mit  vier  blättchenbildenden 
Knoten.     Inkrustation  gering,  den  jüngeren  Teilen  ganz  fehlend. 

II.  Reihe  Heteroptilae.    Blättchen  auf  der  Rückseite  des  Stengels 
nur  unvollkommen  oder  gar  nicht  ausgebildet. 

F.  macroteles  A.  Br.     Buschige,  reich  verzweigte,  etwa  10  cm  hohe 
Form.    Sterile  Blätter  mit  meist  nur  einem  berindeten  Blattglied  und  einem 


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—     295     — 

blättchenbildenden  Knoten  und  einem  nackten  Endglied  von  doppelter  Länge, 
aus  drei  Zellen  gebildet,  deren  erste  mehrmals  länger  als  die  beiden  andern 
meist  abgebrochenen  ist.  Fertile  Blätter  meist  drei-  bis  viergliedrig.  Blättchen 
auf  der  Rückseite  nur  papillenartig.  —  f.  inermis  Mig.  Langgestreckte, 
bis  45  cm  hohe,  schlanke,  geschmeidige  Form,  ohne  eine  Spur  von  Be- 
stachelung.  Blättchen  auf  der  Innenseite  gut  entwickelt,  lang,  auf  der  Aussen- 
seite  nur  als  kleine  Wärzchen  angedeutet.  Sterile  Blätter  oft  nur  mit  einem 
berindeten  Blattglied  und  einem  zwei-  bis  dreizelligen  nackten  Endglied  von 
wechselnder  Entwicklung.  Fertile  Blätter  mit  meist  drei  berindeten  Gliedern 
und  einem  nackten  zwei-  bis  dreizelligen  Endglied.  —  f.  gracilis  Mig. 
Form  von  30 — 45  cm  Höhe,  mit  geringer,  aber  doch  überall  wahrnehmbarer 
Bestachelung.  Deckblättchen  und  Tragblättchen  deutlich  kürzer  als  die  seit- 
lichen; auf  der  Rückseite  sind  die  Blättchen  als  kleine,  doch  schon  mit 
blossem  Auge  erkennbare  Papillen  entwickelt.  —  f.  heteromalla  A.  Br. 
Im  Aussehen  von  den  übrigen  Formen  der  Ch.  ceratophylla  wesentlich  ver- 
schieden und  mehr  einer  kleinen  Ch.  intermedia  ähnlich,  kaum  20  cm  hoch, 
in  dichten  vielstengeligen  Büschen.  Internodien  bis  zur  Spitze  länger  als  die 
Blätter.  Stacheln  klein  und  spitz,  nicht  aufgeblasen,  an  den  älteren  Inter- 
nodien fast  vollständig  verschwindend.  Ausgebildete  Blätter  l1^  cm  lang, 
fünf-  bis  sechsgliedrig,  mit  vier  bis  fünf  blättchenbildenden  Knoten.  End- 
glied zweizeilig,  stets  bedeutend  kürzer  als  das  vorhergehende  berindete  Glied. 
Blättchen  kürzer  als  die  ausgewachsenen  Sporenknöspchen,  sämtlich  dünn, 
pfriemförmig.     (Schlonsee  bei  Heringsdorf). 

3550.  Ch.  jubata  A.  Br.  —  Taf.  LXIX.  —  Eigentümlich  fadenförmige, 
bis  40  cm  lange  Art  mit  stark  reduzierter  Blattbildung,  die  überhaupt  erst 
bei  genauerer  Untersuchung  erkennbar  ist.  Stengel  dünn,  oft  nur  1j2  mm 
dick,  fast  normal  verzweigt.  Berindung  typisch  zweireihig,  Mittelreihen 
etwas  höher  als  die  Zwischenreihen,  Stacheln  daher  auf  den  allerdings  meist 
wenig  vortretenden  Kanten,  aber  klein  und  wenig  entwickelt.  Stipularkranz 
klein.  Blätter  zu  sechs  bis  acht  im  Quirl,  bei  den  typischen  Formen  auf- 
fallend kurz  und  kaum  */2  mm  erreichend,  dem  blossen  Auge  nur  als  ein 
Kranz  kleiner  Wärzchen  erscheinend,  mit  meist  einem  berindeten  Glied  und 
einem  nackten  zwei-  bis  dreizelligen  Endglied.  Bei  mehr  als  einem  be- 
rindeten Glied  ist  der  zweite  Knoten  fast  ausnahmslos  steril.  Blättchen  auf 
der  Rückseite  nur  in  Form  von  Wärzchen  angedeutet,  auf  der  Bauchseite 
stärker  entwickelt,  aber  kürzer  als  das  ausgewachsene  Sporenknöspchen. 
Monöcisch.     Antheridien   300 — 360  f.i   dick.     Sporenknöspchen   schlank,   mit 

Erklärung  zu  Tafel  LXIX. 

Ohara  jubata  in  nat.  Gr.  mit  Querschnitt  (oben),  Stengelinternodium  (Mitte)  und 
fertilem  Blatt  (rechts  unten). 


—     296     — 

gestutztem,  breitem  Krönchen,  durchschnittlich  900  /x  lang,  600  fi  breit,  mit 
12 — 15  Streifen.  Kern  dunkelbraun  oder  sehr  dunkel -rotbraun,  niemals 
völlig  undurchsichtig,  schwarz,  550 — 660  \i  lang,  350 — 420  \i  breit,  mit 
12  — 14  stark  vorragenden  Kanten  und  fünf  nicht  durch  eine  Membran  mit- 
einander verbundenen  Dörnchen  am  Grunde.  Stets  inkrustiert.  —  Meist  in 
tieferem  Wasser  von  grösseren  Landseen.    Preussen,  Pommern,  Brandenburg. 

—  f.  typica  Mig.  Wuchs  fadenförmig,  langgestreckt,  mit  meist  wellig  hin- 
und  hergebogenem  Stengel,  wenig  verzweigt,  stark  inkrustiert,  Knoten  weit 
entfernt.  Blätter  unter  1  mm  lang,  stets  nur  mit  einem  berindeten  Glied; 
Blättchen  meist  nur  halb  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  tenuis 
Mig.  Kleine  zarte,  selten  über  10  cm  hohe,  am  Grunde  oft  etwas  buschige 
und  ästige  Form,  mit  unter  1/2  mm  dickem  Stengel,  genäherten  Knoten 
(1  — 11/2  cm  entfernt),  und  etwas  stärker  entwickelten  Blättern.  Diese  er- 
reichen eine  Länge  von  l^a — 3  mm,  haben  aber  fast  stets  nur  ein  langes 
berindetes    Glied,    einen    fertilen   Knoten   und   eine  dreizellige  nackte  Spitze. 

—  f.  subverticillata  Sanio.  Lang  und  schlank  wie  die  f.  typica,  aber 
mit  deutlicherer,  an  den  jüngsten  Internodien  schon  mit  blossem  Auge  er- 
kennbarer Bestachelung  und  viel  längeren,  wenn  auch  in  demselbem  Quirl 
oft  sehr  ungleichen  Blättern.  Diese  sind  3 — 8  mm  lang,  haben  ein  bis  zwei 
berindete  Glieder,  aber  nur  einen  fertilen  Knoten  und  ein  kurzes  dreizelliges, 
nacktes  Endglied.  —  f.  subcontraria  Mig.  Der  vorigen  Form  sehr  ähn- 
lich, aber  mit  x/2  —  1  cm  langen,  gewöhnlich  dreigliedrigen  Blättern,  an 
denen  zwei  Internodien  berindet  und  zuweilen  auch  zwei  Knoten  fertil  sind. 
Blättchen  auf  der  Vorderseite  so  lang  oder  selbst  etwas  länger  als  die  aus- 
gebildeten Sporenknöspchen.  —  f.  longifolia  Mig.  Die  grösste  und  längste, 
dabei  aber  ziemlich  schlaffe  Form,  mit  bis  10  cm  langen  Internodien  und 
geringer  Verzweigung.  Bestachelung  ziemlich  deutlich  mit  blossem  Auge 
erkennbar.  Blätter  dünn  und  hinfällig,  1 — 2  cm  lang,  dreigliedrig,  mit  zwei 
berindeten  Internodien,  meist  einem,  seltener  zwei  fertilen  Knoten  und  einem 
meist  nur  zweizeiligen  nackten  Endglied.  Blättchen  kaum  1/3  so  lang  als 
die  ausgebildeten  Sporenknöspchen. 

3551.  Ch.  contraria  A.  Br.  —  Taf.  LXIXB.  —  Nächst  Ch.  foetida 
die  vielgestaltigste  und  formenreichste  Art,  in  fast  allen  Formen  mit  dieser 
übereinstimmend  und  deshalb  nur  durch  genaue  mikroskopische  Untersuchung 
erkennbar.  Durchschnittlich  etwas  schwächer  als  Ch.  foetida  wird  sie  meist 
20 — 30  cm  hoch,  0,5  —  1  mm  dick,  bleibt  massig  verzweigt  und  fällt  beim 
Trocknen  weniger  zusammen.  Berindung  typisch  zweireihig  mit  über  die 
Zwischenreihen  vorgewölbten  Mittelreihen,  Stacheln  daher  auf  den  Kanten. 
Doch  ist  der  Unterschied  oft  sehr  gering,  so  dass  sich  schwer  entscheiden 
lässt,    ob    die   Stacheln  in   den  Furchen   oder  auf  den  Kanten  liegen;   es  ist 


—     297     — 

dies  aber  der  hauptsächlich  massgebende  Punkt  bei  der  Unterscheidung 
gegenüber  Ch.  foetida.  Stacheln  im  allgemeinen  wenig  entwickelt,  meist  nur 
mit  der  Lupe  und  nur  an  jungen  Internodien  gut  erkennbar,  bei  einer  Gruppe 
von  Formen  sind  sie  deutlicher  als  kleine  spitze  Wärzchen  schon  mit  blossem 
Auge  erkennbar.  Stipularkranz  klein,  unscheinbar,  wenig  entwickelt,  zwei- 
reihig, aber  oft  unregelmässig.  Blätter  zu  sechs  bis  acht,  selten  zu  zehn  im 
Quirl,  von  sehr  verschiedener  Form  und  Ausbildung,  meist  fünfgliedrig,  mit 
zwei  bis  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  mehrzelligen  nackten  Endglied, 
zuweilen  auch  einigen  nackten  aber  noch  blättchentragenden  und  oft  auch 
fertilen  Gliedern.  Blättchen  auf  der  Rückseite  des  Blattes  meist  nicht  oder 
nur  wenig  entwickelt,  auf  der  Vorderseite  gewöhnlich  länger  als  die  Sporen- 
knöspchen,  lang  und  spitz.  Monöcisch.  Antheridien  klein,  280 — 350  (x  dick, 
stets  einzeln.  Sporenknöspchen  lang  cylindrisch,  mit  an  der  Spitze  meist 
verbreitertem  Krönchen,  750 — 1000  f.i  lang,  550—750  p  breit,  mit  12 — 16 
meist  erst  nach  Entfernung  der  Kalkschicht  deutlich  erkennbaren  Streifen. 
Reife  Kerne  sind  schwarz  oder  ganz  dunkel-braunschwarz,  eiförmig  bis  läng- 
lich eiförmig,  grösser  als  bei  Ch.  foetida,  550  —  670^  lang,  350 — 420  f.i 
breit,  mit  11 — 14  stark  vorragenden,  aber  meist  stumpfen  Leisten,  am  Grunde 
mit  fünf  Dörnchen,  die  gewöhnlich  durch  eine  blassbraune  Membran,  zu- 
weilen auch  noch  durch  eine  Querleiste  verbunden  sind,  mit  sehr  starkem 
Kalkmantel,  der  vor  der  Untersuchung  erst  zu  entfernen  ist.  —  Sehr  weit 
verbreitet,  sowohl  in  den  Gewässern  der  Ebene  als  des  Gebirges,  gern  in 
tiefem  Wasser. 

I.  Reihe  Formae  microteles.  Das  nackte,  gewöhnlich  nur  zwei- 
bis  dreizellige  Endglied  ist  kürzer  oder  nur  unwesentlich  länger 
als  das  letzte  berindete  Internodium. 

F.  communis  Mig.  Unter  mittelgross,  bis  15  cm  hohe,  reich  ver- 
zweigte und  dicht  buschige  Form,  deren  Internodien  etwa  doppelt  so  lang 
als  die  Blätter  sind.  Berindung  normal,  mit  wenig  deutlich  vortretenden 
Stacheln  (Lupe!).  Blätter  nur  6  —  8  mm  lang,  mit  meist  drei  fertilen  Blatt- 
knoten. Nacktes  Endglied  zwei-  bis  dreizellig,  etwa  so  lang  als  das  letzte 
berindete  Glied.  —  f.  sub foetida  Mig.  Der  vorigen  Form  sehr  ähnlich, 
aber  kräftiger  und  den  gewöhnlichen  niedrigen  Formen  der  Ch.  foetida  äusser- 
lich  ganz  ähnlich.  Bestachelung  auch  an  den  jüngsten  Internodien  undeut- 
lich.    Stipularkranz   klein,   wenig   entwickelt.     Blätter   1 — 2  cm   lang,   stark 

Erklärung  zu  Tafel  LX1X  B. 
Fig.  a.     Ch.  contraria,  Habitus  in  nat.  Gr. 
„     b.       T  „  Stengelquerschnitt, 

c.  .  fertiler  Blattknoten. 


—     298     — 

gekrümmt,  mit  meist  vier  berindeten,  zwei  bis  drei  fertilen  Gliedern.  Blätt- 
chen auf  der  Bauchseite  sehr  lang,  das  mittelste  oft  doppelt  so  lang  als  die 
Sporenknöspchen.  —  f.  robustior  Mig.  Stengel  derb,  beim  Trocknen  nur 
wenig  einfallend,  10 — 30  cm  hoch,  0,9 — 1,3  mm  dick,  hart.  Stipularkranz 
kräftiger  entwickelt,  mit  der  Lupe  deutlich  erkennbar.  Stacheln  zerstreut, 
aber  ebenfalls  meist  besser  erkennbar  als  bei  den  vorigen  Formen.  Blättchen 
auf  der  Bauchseite  lang,  viel  länger  als  die  Sporenknöspchen  und  oft  noch 
über  den  nächsten  Blattknoten  hinausreichend.  —  f.  anomala  Mig.  Lang- 
gestreckte, bis  50  cm  hohe,  schlaffe,  hinfällige,  rasenartig  oder  in  dichten 
Büschen  wachsende,  wenig  verzweigte  Form  mit  etwas  unregelmässiger  Be- 
rindung  in  bezug  auf  die  Höhe  der  Rindenreihen.  Bestachelung  fehlt  fast 
ganz.  Blätter  5 — 8  mm  lang,  meist  viergliedrig,  mit  drei  berindeten  fertilen 
Gliedern  und  einem  zwei-  bis  dreizelligen  nackten  Endglied.  Blättchen  auf 
der  Innenseite  so  lang  als  die  kleinen  und  länglichen  Sporenknöspchen.  Kern 
doppelt  so  lang  als  breit.  —  f.  filiformis  Mig.  Dünnstengelige,  eben- 
falls bis  50  cm  hoch  werdende  Form,  beim  Trocknen  fast  gar  nicht  zu- 
sammenfallend und  stets  stielrund  bleibend,  reich  verzweigt,  dicht  buschig 
und  rasenartig  verfilzt.  Berindungsverhältnisse  undeutlich  erkennbar,  Mittel- 
und  Zwischenreihen  fast  gleich  hoch.  Stacheln  nur  an  den  jüngeren  Inter- 
nodien  als  sehr  kleine  Höckerchen  entwickelt.  Blätter  etwa  1  cm  lang,  dünn, 
fünf-  bis  sechsgliedrig,  nacktes  Endglied  kaum  halb  so  lang  als  das  letzte 
berindete  Blattglied.  Blättchen  auf  der  Bauchseite  etwa  halb  so  lang  als 
die  Sporenknöspchen.  —  f.  laxa  Mig.  Habituell  der  vorigen  Form  ähn- 
lich, aber  mit  auf  der  Rückseite  und  an  den  Seiten  deutlich  ausgebildeten 
Blättchen.  Stacheln  etwas  deutlicher.  —  f.  tenuis  Mig.  Habituell  eine 
verkleinerte  f.  laxa,  nur  etwa  10  cm  hoch  und  0,5  mm  dick,  reich  verzweigt, 
buschig,  mit  am  Grunde  verlängerten  Internodien.  Bestachelung  kaum  er- 
kennbar. Mittelreihen  nur  sehr  wenig  vortretend;  beim  Trocknen  fallen  die 
Rindenröhrchen  nicht  ein,  der  Stengel  bleibt  stielrund.  Blätter  etwa  '/2  cm 
lang,  meist  viergliedrig,  mit  meist  drei  berindeten  und  fertilen  Gliedern. 
Nacktes  Endglied  zwei-  bis  dreizellig,  kurz,  unbedeutend  über  das  letzte 
Sporenknöspchen  hinausragend.  Kern  rotbraun.  —  f.  humilis  Mig.  Klein, 
kräftig,  gedrungen,  meist  nur  6  cm  hoch,  reich  und  sparrig  verzweigt,  dicht- 
buschig. Blätter  sehr  kurz,  unter  x/3  cm.  Berindung  unregelmässig,  zu- 
weilen die  Zwischenreihen  verkümmert.  Blätter  zwei-  bis  dreigliedrig,  mit 
ein  bis  zwei  berindeten  Gliedern.  Blättchen  auch  auf  dem  Rücken  und  an 
den  Seiten  entwickelt,  auf  der  Bauchseite  kürzer  als  die  Sporenknöspchen. 
—  f.  papulosa  Mig.  Etwa  20  cm  hoch,  0,6 — 0,8  mm  dick,  massig  ver- 
zweigt, dichtbuschig.  Internodien  unten  bis  5  cm  lang,  Blätter  kurz,  etwa 
J/2  cm    lang.     Berindung    normal,    Bestachelung    teilweise    ziemlich    kräftig. 


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—     299     — 

Blätter  mit  drei  berindeten  und  meist  fertilen  Gliedern  und  einer  fast  stets 
einzelligen  nackten,  kleinen  Endzelle.  Blättchen  auch  auf  der  Rückseite  gut 
entwickelt,  auf  der  Bauchseite  länger  als  die  Sporenknöspchen. 

II.  Reihe  Formae  macroteles.  Das  nackte,  meist  drei-  bis  fünf- 
zellige  Endglied  ist  stets  bedeutend,  oft  mehrfach  länger  als  das 
letzte  berindete  Internodium  des  Blattes. 

F.  subjubata  Mig.  Habituell  der  f.  filiformis  ähnlich,  in  allen  Merk- 
malen aber  d.  f.  subcontraria  von  Ch.  jubata  so  verwandt,  dass  eine  Trennung 
beider  zuweilen  mit  Schwierigkeiten  verknüpft  ist.  Zart  und  hinfällig,  sehr 
langgestreckt,  dünn.  Berindung  normal,  Bestachelung  gering  und  nur  an 
den  jüngeren  Internodien  wahrnehmbar.  Stipularkranz  schwach  entwickelt. 
Blätter  1/2  —  1  cm  lang,  mit  meist  zwei  berindeten,  fertilen  Gliedern,  stets 
sind  alle  berindeten  Glieder  fertil.  Endglied  meist  dreizellig,  mindestens 
doppelt  so  lang  als  das  vorhergehende  berindete.  —  f.  macroptila  Mig. 
Mittelgross,  reich  verzweigt,  buschig,  einer  kleinen  Ch.  foetida  ähnlich;  Inter- 
nodien etwa  doppelt  so  lang  als  die  Blätter.  Berindung  normal,  auch  die 
Bestachelung  ziemlich  deutlich.  Blätter  1 — 2  cm  lang  und  verhältnismässig 
dick,  dicker  als  der  Stengel,  mit  meist  zwei  berindeten  Gliedern  und  einem 
meist  dreizelligen  nackten  Endglied,  das  oft  vier-  bis  sechsmal  so  lang  als 
der  ganze  berindete  Teil  des  Blattes  ist.  Blättchen  auf  der  Rückseite  kaum 
entwickelt,  auf  der  Bauchseite  oft  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen 
und  sehr  dick.  —  f.  elegans  Mig.  Kaum  10  cm  hoch,  zierlich  und 
schmächtig,  in  der  Berindung  oft  an  f.  humilis  erinnernd,  aber  mit  zwei- 
bis  dreizelligen  nackten  Endgliedern,  die  länger  als  die  vorhergehenden  be- 
rindeten Glieder  der  Blätter  sind.  —  f.  capillacea  Mig.  Sehr  zarte  und 
schmächtige  Form  mit  sehr  langen  und  ausserordentlich  zarten  Blättern, 
15  cm  hoch  und  meist  nur  0,3  mm  dick.  Internodien  bis  fast  zur  Spitze 
lang,  länger  als  die  Blätter.  Berindung  normal,  deutlich.  Blätter  drei-  bis 
viergliedrig,  mit  zwei  bis  drei  kurzen  berindeten  und  einem  nackten  drei-  bis 
vierzelligen ,  oft  3  cm  langem  haardünnem  Endglied;  die  berindeten  Glieder 
zusammen  messen  kaum  3  mm.  —  f.  caespitosa  Mig.  Zart  und  schmächtig, 
aber  dicht  buschig,  reich,  verzweigt,  rasenbildend.  Berindung  normal,  aber 
nicht  leicht  zu  erkennen.  Blätter  mit  meist  drei  fertilen  berindeten  Blatt- 
gliedern und  einer  meist  dreizelligen  nackten  Spitze,  welche  die  berindeten 
Glieder  zusammen  an  Länge  übertrifft.  Blättchen  kürzer  als  die  Sporen- 
knöspchen, auf  der  Rückseite  sehr  klein.  —  f.  pusilla  Mig.  Kaum  5  cm 
hoch,  mit  wenigen  Quirlen,  dichtbuschig,  im  übrigen  ziemlich  verschieden 
entwickelt. 


—     300     — 

var.  hispidula  A.  Br.  Von  der  Hauptart  durch  die  deutliche,  meist 
schon  mit  blossem  Auge  wahrnehmbare  Bestachelung,  durch  kräftigeren 
Wuchs,  stärker  entwickelten  Stipularkranz  und  mehr  hervortretende  Blätter 
und  Blättchen  unterschieden.  Formenreich,  wie  die  Hauptform,  aber  viel 
seltener. 

I.  Reihe  Formae  microteles.  Das  nackte  Endglied  ist  in  der  Regel 
deutlich  kürzer  als  das  vorhergehende  berindete  Glied,  selten 
ebenso  lang  oder  unbedeutend  länger. 

F.  vulgaris  Mig.  Der  f.  communis  ähnlich,  nur  etwas  kräftiger. 
Stacheln  reichlich,  mindestens  doppelt  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist. 
Blätter  meist  fünfgliedrig,  mit  vier  berindeten,  meist  drei  fertilen  Gliedern 
und  einem  meist  vierzelligen  nackten  Endglied,  welches  kaum  so  lang  als 
das  vorhergehende  berindete  ist.  Blättchen  auf  der  Bauchseite  so  lang,  an  den 
Seiten  länger  als  die  Sporenknöspchen,  auf  dem  Rücken  kurz.  —  f.  comosa 
Mig.  Klein  und  schmächtig,  hinfällig,  mit  sehr  zarten  Zellwänden,  mit  ziem- 
lich langen  Internodien,  die  an  der  Spitze  oft  plötzlich  stark  verkürzt  werden, 
so  dass  hier  meist  ein  mehr  oder  weniger  langer  Schopf  entsteht.  Berindung 
normal.  Stacheln  zerstreut,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist. 
Blätter  vier-  bis  fünfgliedrig,  mit  meist  dreizelligem  nacktem  Endglied. 
Blättchen  auf  der  Rückseite  wenig  entwickelt,  seitlich  und  vorn  so  lang 
oder  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  flaccida  Mig.  Bis  50  cm 
hoch,  aber  ausserordentlich  zart  und  hinfällig,  nur  etwa  0,4  mm  dick,  reich 
verzweigt,  mit  ca.  4  cm  langen  Internodien  und  etwa  8  mm  langen  Blättern. 
Stacheln  sehr  zerstreut,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick.  Blätter  meist 
viergliedrig,  mit  meist  drei  berindeten  und  zwei  bis  drei  fertilen  Gliedern; 
nacktes  Endglied  zwei-  bis  dreizellig  bald  kaum  die  Blättchen  des  letzten 
Knotens  überragend,  bald  so  lang  als  das  letzte  berindete  Glied.  Blättchen 
auf  dem  Rücken  kurz,  vorn  und  an  den  Seiten  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
—  f.  filamentosa  Mig.  Etwas  an  Ch.  jubata  erinnernd,  bis  50  cm  lang, 
mit  sehr  langen  Internodien,  deutlich  berindet,  ziemlich  schwach  bestachelt. 
Blätter  kurz,  meist  viergliedrig,  mit  drei  berindeten  und  meist  zwei  fertilen 
Gliedern.     Reich  inkrustiert. 

II.  Reihe  Formae  macroteles.  Das  nackte  Endglied  ist  deutlich 
länger  als  das  vorhergehende  berindete  Internodium. 

F.  major  Mig.  Etwa  25  cm  hoch,  0,7 — 0,9  mm  dick,  normal  berindet, 
an  den  jüngeren  Internodien  ziemlich  reich  bestachelt;  Stacheln  dünn,  spitz, 
oft  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  ca.  12  mm  lang.  Blättchen  auf 
dem    Rücken    wenig    entwickelt,    vorn    oft  doppelt   so   lang   als  die  Sporen- 


—     301     — 

knöspchen.     Blätter  meist  fünfgliedrig,  mit  vier  berindeten  fertilen  Gliedern. 

—  f.  aculeata  Mig.  Der  Ch.  foetida  sehr  ähnlich,  aber  durch  die  deutlich 
erkennbaren  Rindenverhältnisse  leicht  unterscheidbar,  bis  25  cm  hoch  und 
etwa  0,8  mm  dick,  reich  verzweigt,  dichtbuschig,  unten  mit  ziemlich  langen  Inter- 
nodien,  die  an  der  Spitze  kürzer  sind  als  die  sehr  langen  (bis  21/2  cm)  Blätter. 
Diese  sind  meist  fünfgliedrig,  mit  gewöhnlich  vier  berindeten  und  fertilen 
Gliedern  und  einem  meist  dreizelligen  nackten  Endglied,  das  stets  bedeutend 
länger  ist  als  das  vorhergehende  berindete.  Blättchen  auf  dem  Rücken  nur 
als  stumpfe  Wärzchen  entwickelt,  vorn  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen. 

—  f.  gracilescens  Mig.  Einer  Ch.  delicatula  habituell  ähnlich,  etwa  15  cm 
hoch,  0,5  mm  dick,  reich  verzweigt,  buschig,  ziemlich  reich  bestachelt,  doch 
sind  die  Stacheln  meist  etwas  kürzer  als  der  Stengel  dick  ist.  Zellen  der 
oberen  Reihe  des  Stipularkranzes  sehr  dick.  Blätter  zart,  kurz,  fünfgliedrig, 
mit  vier  berindeten  und  fertilen  Gliedern  und  einem  meist  nur  zweizeiligen 
Endglied.  Blättchen  auf  dem  Rücken  wenig  entwickelt,  vorn  meist  etwas 
länger  als  die  Sporenknöspchen.      Wenig  inkrustiert. 

III.  Reihe  Formae  Macrostephanae.  Stipularblätter  der  oberen  Reihe 
verhältnismässig  lang,  mindestens  halb  so  lang  als  der  Stengel 
dick  ist. 

F.  minor  Mig.  Im  Aussehen  fast  einer  Ch.  aspera  ähnlich,  mit  dünnem, 
festem  Stengel  und  Blättern,  dichtbuschig  oder  rasenbildend.  Internodien 
viel  länger  als  die  Blätter.  Berindungsverhältnisse  schwer  erkennbar.  Stacheln 
zerstreut,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularblätter  oft  so 
lang  als  die  Stacheln,  in  beiden  Reihen  ziemlich  gleich  entwickelt.  Blätter 
vier-  bis  fünfgliedrig,  mit  meist  drei  fertilen  Gliedern  und  einem  nackten 
gewöhnlich  nur  zweizeiligen  Endglied.  Blättchen  auf  der  Rückseite  wenig 
entwickelt,  vorn  und  an  den  Seiten  zwei-  bis  viermal  so  lang  als  die  Sporen- 
knöspchen. —  f.  macrostephana  Mig.  Sehr  kräftig,  20 — 25  cm  hoch, 
fast  1  mm  dick,  locker  und  wenig  buschig,  reich  bestachelt;  Stacheln  meist 
länger  als  der  Stengel  dick  ist,  aber  dem  Stengel  meist  anliegend  und  daher 
wenig  auffallend.  Stipularkranz  unregelmässig;  seine  Zellen  an  älteren  Knoten 
oft  doppelt  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  meist  viergliedrig,  mit 
drei  berindeten  und  fertilen  Gliedern  und  einem  nackten  zwei-  bis  achtzelligen 
Endglied.  Blättchen  sehr  gut  entwickelt,  die  vorderen  und  seitlichen  länger 
als  die  Sporenknöspchen,  auch  die  hinteren  mindestens  halb  so  lang  als  diese. 

—  f.  barbata  Mig.  Kleine,  höchstens  15  cm  hohe,  0,6  mm  dicke,  spärlich 
verzweigte  und  wenig  buschige  Form  mit  undeutlich  erkennbaren  Berindungs- 
verhältnissen,  massig  bestachelt.  Stacheln  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel 
dick    ist.     Blätter    in    der   unteren   Reihe   des   Stipularkranzes   sehr  ungleich 


—     302     — 

entwickelt,  einige  ganz  kurz,  andere  mehrfach  länger  als  der  Stengel  dick 
ist.  Blätter  fünf-  bis  sechsgliedrig,  mit  vier  bis  fünf  berindeten  Gliedern 
und  einem  meist  nur  zweizeiligen  nackten  Endglied.  Berindung  der  Blätter 
oft  unregelmässig.  Blättchen  auf  dem  Rücken  wenig  entwickelt,  vorn  und 
an  den  Seiten  ungefähr  so  lang  wie  die  Sporenknöspchen.  —  f.  longispina 
Mig.  Im  Aussehen  einer  Ch.  foetida  ähnlich,  mit  entfernten  Quirlen,  langen 
Blättern  und  Blättchen.  Berindungsverhältnisse  sehr  deutlich  erkennbar; 
Zwischenreihen  oft  vollständig  von  den  Mittelreihen  überwölbt.  Stacheln 
lang,  schmal,  abwärts  gerichtet,  meist  bedeutend  länger  als  der  Stengel  dick 
ist,  an  den  oberen  Internodien  ziemlich  dicht.  Stipularkranz  ähnlich  gebaut 
wie  bei  der  vorigen  Form.  Blätter  etwa  1,7  cm  lang  mit  meist  vier  Gliedern, 
von  denen  drei  berindet  und  fertil  sind.  Endglied  nackt,  zwei-  bis  dreizellig, 
oft  bedeutend  länger  als  das  vorhergehende  berindete.  Blättchen  auf  der 
Rückseite  klein,  vorn  und  an  den  Seiten  doppelt  so  lang  oder  noch  länger 
als  die  Sporenknöspchen. 

3552.  Ch.  strigosa  A.  Br.  —  Taf.  LXX,  Fig.  1.  —  Durch  ihr  Aus- 
sehen meist  leicht  erkennbare,  mittelgrosse,  kräftige,  reichbestach elte  Art, 
15—25  cm  lang,  im  Stengel  verschieden  dick,  mit  sehr  gleich  langen  Inter- 
nodien, wenig  verzweigt,  sehr  rauh.  Berindung  zweireihig,  mit  stark  vor- 
ragenden Mittelreihen.  Bestachelung  sehr  reich  und  dicht,  Stacheln  so  lang 
oder  etwas  länger  als  der  Stengel  dick  ist,  fast  ausnahmslos  in  Büscheln  zu 
drei  bis  fünf,  bei  der  starken  Inkrustation  oft  im  Kalk  verborgen.  Stipular- 
kranz sehr  stark  entwickelt,  zweireihig.  Stipularblätter  nadeiförmig,  spitz, 
wie  die  Stacheln,  aber  noch  etwas  grösser.  Blätter  zu  sechs  bis  acht  im 
Quirl,  meist  gegen  1  cm  lang,  ganz  starr  schräg  aufwärts  gerichtet,  ohne 
jede  Krümmung,  sechs-  bis  neungliedrig,  mit  einem  kurzen,  gewöhnlich  zwei- 
zeiligen unberindeten  Endglied,  welches  kürzer  ist  als  das  vorhergehende  be- 
rindete Glied.  Fertil  sind  gewöhnlich  nur  die  untersten  drei  bis  vier  Glieder, 
die  Pflanze  fruchtet  aber  überhaupt  sehr  oft  nicht.  Blättchen  rings  um  den 
Blattknoten  entwickelt,  auf  der  Bauchseite  und  an  den  Seiten  länger  oder 
so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  auf  der  Rückseite  kürzer.  Monöcisch;  je 
ein  Sporenknöspchen  und  ein  Antheridium  stehen  zusammen.  Antheridien 
klein,  durchschnittlich  350  /.<  dick.  Sporenknöspchen  eiförmig,  800  — 1000  fx 
lang,  600 — 700  fx  breit,  mit  meist  breitem,  abgestutztem  Krönchen.  Kern 
500 — 700  f.i  lang,  200 — 260  /n  dick,  vollkommen  schwarz,  mit  acht  bis  zehn 
als  schmale  Vorsprünge  auftretenden  Leisten.  —  Ausschliesslich  in  dem 
kalten  Wasser  der  Gebirgsseen  heimisch,  in  der  Hügelregion  und  Ebene 
fehlend.  Alpen.  Formenarm!  —  f.  longispina  A.  Br.  Weniger  starr 
und  robust,  mit  dünnerem,  biegsamerem  Stengel,  längeren  Internodien,  viel 
länger  bestachelt.     Stacheln  sehr  dicht,  büschelig,  vier-  bis  fünfmal  so  lang 


-  $L^70. 


za^a^cea-e/ 


—     303     — 

als   der  Stengel   dick   ist,   an   ausgewachsenen  Internodien   mindestens  2  mm 

lang.      Zwischenreihen    fast    vollständig    von  den    Mittelreihen    überwölbt. 

Blätter  meist  nur  fünfgliedrig.    Blättchen  sehr  lang,  mehrfach  länger  als  die 
Sporenknöspchen . 

3553.  Ch.  polyacantha  A.  Br.  —  Taf.  LXX,  Fig.  2.  —  Im  Aussehen 
sich  an  Ch.  hispida  und  intermedia  anschliessend,  aber  zierlicher,  20 — 40  cm 
hoch,  etwa  1  mm  dick,  massig  verzweigt.  Internodien  meist  mehrmals  länger 
als  die  Blätter.  Diese  kurz,  eng  aufrecht  gestellt.  Bestachelung  reichlich; 
Stacheln  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist,  selten  einzeln,  meist  in 
kleinen  Büscheln  zu  zwei  bis  drei  bis  fünf,  oft  mehrere  in  annähernd  gleicher 
Höhe  und  dann  wieder  kleine  Strecken  des  Stengels  frei  lassend.  Berindung 
meist  nicht  ganz  regelmässig  zweireihig,  mitunter  fast  dreireihig;  Mittel- 
reihen mehr  oder  weniger  deutlich  über  die  Zwischenreihen  vorragend. 
Stipularkranz  zweireihig,  stark  entwickelt,  seine  Blätter  ungefähr  so  gestaltet 
wie  die  Stacheln,  zuweilen  die  des  unteren  Kreises  länger  und  grösser. 
Blätter  zu  sechs  bis  zehn,  meist  acht  im  Quirl,  meist  nur  1  cm  lang,  ge- 
wöhnlich siebengliedrig,  mit  sechs  berindeten,  aber  nur  drei  bis  vier  fertilen 
Gliedern  und  einem  nackten  zweizeiligen,  sehr  kurzen  Endglied.  Blättchen 
vorn  und  an  den  Seiten  stets  bedeutend  länger  als  die  Sporenknöspchen,  auf 
der  Rückseite  kürzer.  An  älteren  Knoten  sind  die  Blätter  an  der  Spitze 
meist  in  eigentümlicher  Weise  hakenförmig  zurückgekrümmt.  Monöcisch, 
meist  nur  ein  Sporenknöspchen  und  ein  Antheridium  zusammen.  Anthe- 
ridien  klein.  Sporenknöspchen  eiförmig,  oft  mit  etwas  verlängertem  Halse, 
bis  1200  (.t  lang,  700  /*  breit,  mit  sehr  verschieden  gestaltetem  Krönchen; 
nach  Entfernung  der  meist  sehr  starken  Kalkschicht  werden  meist  12  bis 
13  Streifen  erkennbar.  Kern  länglich  -  eiförmig,  tiefdunkelbraun  bis  fast 
schwarz,  700—850^  lang,  bis  550^  breit,  mit  meist  zwölf  als  deutliche, 
zuweilen  scharf  vorragende  Leisten  entwickelten  Streifen  und  am  Grunde  mit 
fünf  gewöhnlich  nicht  durch  eine  dunkle  Membran  verbundenen  Dörnchen.  — 
—  Weit  verbreitet,  doch  nirgends  häufig,  besonders  gern  in  Seen,  auch  in 
toten  Flussarmen,  Ausstichen  u.  s.  w. 

F.  elongata  Mig.  30  —  40  cm  hoch,  etwa  1  mm  dick,  oft  wellig  ge- 
krümmt, reich  verzweigt,  mit  wenig  vortretender  Bestachelung,  manchen 
Formen  der  Ch.  hispida  sehr  ähnlich,  auch  mit  nur  wenig,  aber  an  Quer- 
schnitten deutlich  erkennbar  höher  liegenden  Mittelreihen.  Blätter  sieben- 
gliedrig, Endglied  meist  nur  einzellig,  sehr  kurz,  oft  kürzer,  aber  dicker  als 


Erklärung  zu  Tafel  LXX. 
Fig.  1.     Chara  strigosa  nat.  Gr. 
„2.  „      polyacantha  nat.  Gr. 


—      304     — 

die  Blättchen  des  letzten  Knotens.  —  f.  dasyacantha  Mig.  Der  vorigen 
Form  an  Grösse  ähnlich,  aber  wenig  verzweigt,  dickstengeliger,  mit  dick  ver- 
krusteter Kalkablagerung.  Berindung  mehr  dreireihig  als  zweireihig,  Be- 
stachelung  sehr  dicht,  den  Stengel  stellenweise  dicht  bedeckend;  Stacheln  über 
1  mm  lang.  Blätter  kurz,  meist  sechsgliedrig,  mit  zweizeiligem,  die  Blättchen 
des  letzten  Knotens  meist  überragendem  Endglied.  Blättchen  kürzer  als  die 
Blattinternodien.  —  f.  humilior.  Viel  niedriger,  meist  nur  10 — 12  cm 
lang,  aber  sonst  der  vorigen  Form  sehr  ähnlich,  oben  wenig,  unten  ziemlich 
reich  verzweigt,  auch  oben  mit  langen,  durch  Kalkverkrustung  verdeckten 
Stacheln,  wodurch  der  Stengel  bis  dreimal  dicker  erscheint,  als  er  in  Wirk- 
lichkeit ist.  Blätter  dick,  meist  nur  fünfgliedrig,  Endglied  meist  dreizellig, 
fast  etwas  länger  als  das  vorhergehende  berindete  Glied.  Blättchen  nur  halb 
so  lang  als  die  Blattinternodien,  auf  dem  Rücken  noch  kürzer.  —  f.  flexilis 
Mig.  30  cm  hoch,  mit  geschmeidigem,  biegsamem  Stengel.  Blätter  fast 
doppelt  so  lang  als  bei  andern  Formen,  meist  siebengliedrig,  nacktes  End- 
glied zweizeilig,  ungefähr  so  lang  als  das  letzte  berindete  Glied.  Blättchen 
lang,  vorn  länger  als  die  verhältnismässig  langen  Blattinternodien,  auf  der 
Rückseite  bedeutend  kürzer.  Bestachelung  unregelmässig,  an  älteren  Inter- 
nodien  oft  ganz  fehlend,  an  jüngeren  stets  sehr  dicht.  Stacheln  oft  über 
doppelt  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Berindung  nicht  immer  deutlich 
erkennbar.  —  f.  laxior  A.  Br.  Ziemlich  zierlich,  schlank,  nicht  so  stark 
inkrustiert  als  die  vorhergehenden  Formen,  etwa  15  cm  hoch,  0,8  mm  dick, 
massig  verzweigt.  Berindung  normal,  Bestachelung  etwas  spärlicher,  aber 
regelmässig.  Stacheln  meist  in  Büscheln,  etwas  länger  als  der  Stengel  dick 
ist.  Blätter  meist  siebengliedrig,  mit  sechs  berindeten,  selten  fünf  berindeten 
und  zwei  unberindeten  Gliedern.  Nacktes  Endglied  ein-  bis  zweizeilig,  im 
ersteren  Falle  kürzer,  im  zweiten  zuweilen  etwas  länger  als  die  Blättchen. 
Blättchen  innen  sehr  lang,  viel  länger  als  die  Internodien,  an  sterilen  Blättern 
viel  kürzer.  —  f.  tenuior  Holtz.  Klein,  zierlich,  kaum  an  die  typischen 
Formen  der  Ch.  polyacantha  erinnernd,  15 — 20  cm  hoch,  meist  nur  0,6  mm 
dick,  spärlich  verzweigt,  normal  berindet,  aber  unregelmässig  bestachelt, 
unten  und  in  der  Mitte  spärlich,  oben  oft  ausserordentlich  dicht.  Stacheln 
hier  bis  viermal  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist,  an  älteren  Internodien  viel 
kürzer.  Blätter  zart,  mit  langen  Internodien,  meist  sechsgliedrig  mit  fünf  be- 
rindeten, drei  fertilen  Gliedern  und  einem  meist  zweizeiligen,  sehr  kurzem, 
nacktem  Endglied.  Blättchen  innen  sehr  lang,  oft  über  zwei  bis  drei  Blatt- 
internodien wegreichend,  die  übrigen  viel  kürzer.  Kern  dünner,  länglicher. 
Inkrustation  gering. 

3554.    Ch.  intermedia  A.  Br.  —  Taf.  LXXI.  —  Habituell  zwischen 
Ch.  contraria  und  Ch.  hispida  stehend,  meist  ziemlich  kräftig,  bis  zu  2  mm 


-     305     — 

dick  und  40 — 50,  selbst  bis  70  cm  hoch  werdend,  doch  auch  in  kleineren 
Formen  vorkommend.  Berindung  typisch  zweireihig,  aber  nicht  selten  stellen- 
weise fast  dreireihig.  Rindenröhrchen  oft  etwas  vom  Stengel  abgelöst, 
Zwischenreihen  tiefer  liegend  als  die  Mittelreihen;  doch  ist  an  getrockneten 
Exemplaren  dies  nicht  immer  leicht  festzustellen.  Bestachelung  sehr  un- 
gleich ausgebildet,  mitunter  selbst  mit  der  Lupe  nicht  erkennbar,  an  anderen 
Formen  länger  als  der  Stengel  dick  ist,  in  der  Dicke  sehr  variabel,  teils  in 
Büscheln,  teils  einzeln  stehend.  Stipularkranz  deutlich  zweireihig,  verschieden 
stark  entwickelt.  Blätter  zu  sieben  bis  zehn,  meist  acht  im  Quirl,  sehr  ver- 
schieden ausgebildet,  von  1 — 7,  meist  3  cm  Länge,  oft  verschiedenartig  ge- 
bogen, meist  sechsgliedrig,  mit  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  sehr  viel- 
gestaltigen nackten  Endglied,  welches  fast  immer  kürzer  als  das  letzte  be- 
rindete Internodium  ist.  Blättchen  rings  um  den  Knoten  entwickelt,  an 
sterilen  Blättern  ringsum  ziemlich  gleichartig,  sparrig  vom  Blatt  abstehend, 
an  fertilen  Knoten  sind  die  hinteren  Blätter  bedeutend  kürzer.  Monöcisch, 
stets  nur  je  ein  Sporenknöspchen  und  ein  Antheridium  zusammenstehend. 
Antheridien  500  /.i  dick.  Sporenknöspchen  1000 — 1200  fx  lang,  750 — 850  fx 
breit,  mit  kräftigem,  breitem  Krönchen  und  12 — 14  Streifen.  Kern  dunkel- 
braun, selten  fast  schwarz,  660 — 820  fi  lang,  440 — 500  /x  breit,  mit  meist 
elf  starken  von  beiden  Seiten  hohl  zugeschärften  Leisten,  in  Grösse  und 
Färbung  sehr  veränderlich,  doch  selten  unter  700  (x  lang.  Am  Grunde  des 
Kernes  stehen  meist  fünf  stark  ausgebildete  und  durch  braune  Membranen 
verbundene  Dörnchen.  —  Liebt  schwach  salziges  Wasser  und  kommt  deshalb 
hauptsächlich  in  der  Nähe  der  Küste  und  an  salzigen  Binnenseen  vor;  ver- 
breitet aber  nicht  häufig,  meist  in  Seen,  Torflöchern,  seltener  in  kleinen 
Gräben.     Sehr  formenreich. 

I.  Reihe  Formae  papillosae  (Ch.  papulosa  Kg.).  Der  Stengel  trägt 
nur  kleine  Wärzchen,  die  meist  nur  doppelt  so  lang  als  breit  sind. 

F.  elongata  A.  Br.  Grösste,  über  60  cm  lang  werdende  Form,  bis 
2  mm  dick,  lebhaft  an  eine  grosse,  stachelarme  Ch.  hispida  erinnernd,  mit 
bis  8  cm  langen  Internodien  und  6  cm  langen,  peitschenartig  vom  Stengel 
abstehenden  kahlen  Blättern.  Blättchen  nur  sehr  kurz  im  Verhältnis  zur 
Länge  der  Blätter,  aber  gut  entwickelt.  Das  nackte  Endglied  ist  oft  nur 
einzellig  und  kurz,  oft  kaum  länger  als  die  Blättchen  des  letzten  Knotens. 
—  f.  simplex  Mig.  Noch  mehr  verlängert,  aber  etwas  schwächer,  mit  nur 
ca.  1,5  mm  dickem  Stengel,  und  bis  12  cm  langen  Internodien,  aber  gänz- 
lich unverzweigt.  Bestachelung  spärlich  und  wenig  in  die  Augen  fallend; 
Stacheln  meist  in  kleinen  Büscheln,  verschieden  entwickelt.  Blätter  höchstens 
5  cm  lang,    sechs-   bis   siebengliedrig,   mit  zweizeiligem,    nacktem   Endglied, 

ThomS-Migula,  Flora.    VI.    2.  20 


—     306     — 

dessen  zweite  Zelle  als  feiner  spitzer  Mukro  der  mehrmals  dickeren  vorher- 
gehenden aufsitzt.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  länger  als  die  Sporen- 
knöspchen,  hinten  kürzer.  —  f.  macroteles  Mig.  Pflanzen  25—30  cm 
hoch,  1,2  mm  dick,  mit  wenig  Knoten,  sehr  langen  Internodien,  arm  an  Ver- 
zweigungen. Bestachelung  gering  und  nur  an  den  jüngsten  Internodien 
hervortretend.  Berindungsverhältnisse  schwer  erkennbar.  Blätter  bis  6  cm 
lang,  meist  kürzer,  sechsgliedrig,  mit  einem  zwei-  bis  dreizelligen  Endglied, 
das  so  lang  oder  selbst  länger  als  das  vorhergehende  berindete  Glied  ist. 
Blättchen  an  sterilen  Blättern  ringsum  fast  gleich  entwickelt,  an  fertilen 
hinten    kürzer,    vorn    und    an    den    Seiten   länger    als    die   Sporenknöspchen. 

—  f.  tortilis  Mig.  Etwa  30  cm  hoch  und  1,2  mm  dick  werdend,  durch 
die  eigenartigen  Berindungsverhältnisse  aber  bald  viel  dicker  oder  dünner 
erscheinend.  Verzweigung  reich.  Rindenröhrchen  sehr  stark  gedreht,  infolge 
ihres  sehr  starken  Wachstums  stellenweise  ganz  vom  Stengelinternodium 
abgelöst.  Blätter  kurz,  bis  höchstens  3  cm  lang,  meist  sechsgliedrig,  mit 
fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  wenig  über  die  Blättchen  des 
letzten  Knotens  herausragenden,  zweizeiligen,  nackten  Endglied.  Bestachelung 
sehr    gering;    Berindung    auch    der  Blätter,    mitunter    etwas    unregelmässig. 

—  f.  pumilior  Leiner.     Kleiner  als  vorige  Form,   aber  ihr  sonst  habituell 
sehr  ähnlich,  mit  sehr  kurzen,  etwa  2  cm  langen  Internodien,  dichtbuschig, 
regelmässig  berindet,  mit  meist  stark  vortretenden  Mittelreihen.    Bestachelung 
sehr    gering    und    dem    blossen   Auge    kaum    erkennbar;    Stacheln   meist  in 
kleinen   Büscheln.     Blätter   fünf-  bis   sechsgliedrig,    mit  einem  sehr  kurzen, 
zwischen   den  Blättchen  des  letzten  Knotens  oft  ganz  verborgenen,   häufiger 
ein-  als  zweizeiligen,  nackten  Endglied.     Blättchen  sehr  schwach  entwickelt, 
auf  der  Rückseite  nur  als  Wärzchen,  vorn  und  an  den  Seiten  kürzer  als  die 
Sporenknöspchen.     —  f.  microptila  Mig.     Gross    und   kräftig,    bis   40  cm 
hoch,  ca.  1  mm  dick,  mit  massig  langen  Internodien,  normal  verzweigt,  ziem- 
lich   dichtbuschig.     Zwischen-    und  Mittelreihen    ziemlich   gleich   hoch;    Be- 
stachelung gering,  nur  an  den  jüngeren  Internodien  deutlich;    Stacheln  teils 
einzeln,  teils  in  Büscheln.    Blätter  ziemlich  kurz,  2-3  cm  lang,  meist  sechs- 
gliedrig, mit  zweizeiligem  nacktem  Endglied,  dessen  zweite  Zelle  als  schmales 
kleines  Spitzchen  der  sehr  viel  dickeren  vorhergehenden  aufsitzt.     Blättchen 
kürzer  als  die  Sporenknöspchen.    Inkrustation  gering.     —  f.  pseudohispida 
Mig.     Sehr  kräftig,  über  50  cm  hoch  und  oft  mehr  als  2  mm  dick;  Zweige 

Erklärung  zu  Tafel  LXXI. 

Fig.  1.     Chara  intermedia,  Habitu3,  nat.  Gr. 

2  .  Sten^elknoten,  schwach  vergr. 

3_  a  Stengelquerschnitt,  schwach  vergr. 

4.  fertiles  Blatt,  schwach  vergr. 


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—     307     — 

meist  kürzer  und  dünner.  Internodien  5 — 8  cm  lang.  Berindungsverhältnisse 
schwer  erkennbar  und  oft,  ebenso  wie  der  ganze  Habitus  der  Pflanze  an 
Ch.  hispida  sich  anschliessend.  Blätter  lang,  bis  6  cm,  mit  sechs  Gliedern, 
von  dem  das  Endglied  kurz,  zweizeilig  nackt  ist;  letzte  Zelle  nur  ein  kleiner 
schmaler  Mukro.  Blättchen  auffallend  kurz,  auch  an  sterilen  Blättern  auf 
der  Rückseite  weit  kürzer  als  vorn.  —  f.  subinermis  Mig.  Etwa  25  cm 
hoch,  l*mm  dick,  mit  ungefähr  4  cm  langen  Internodien,  sehr  scharf  aus- 
geprägtem Rindencharakter  und  sehr  kleinen,  meist  erst  mit  der  Lupe  er- 
kennbaren Stacheln,  die  jedoch  ziemlich  dicht  und  meist  büschelig  stehen. 
Blätter  meist  nur  zu  sieben  im  Quirl,  sechsgliedrig,  mit  sehr  langem  zwei- 
zeiligem, nacktem  Endglied.  Blättchen  kräftig  entwickelt,  an  sterilen  Blättern 
ringsum  ziemlich  gleich,  an  fertilen  hinten  bedeutend  kürzer,  vorn  länger 
als  die  Sporenknöspchen.  Kern  braun.  —  f.  macroptila  Mig.  30 — 35  cm 
hoch,  aber  nur  0,8 — 1  mm  dick,  mit  ziemlich  kurzen  Internodien,  beim 
Trocknen  fast  stielrund  bleibend;  Mittelreihen  der  Berindung  wenig  vor- 
tretend. Bestachelung  gering,  Stacheln  klein,  wenig  auffallend.  Blätter 
sechsgliedrig,  mit  zweizeiligem,  sehr  langem,  nacktem  Endglied,  dessen  zweite 
Zelle  ebenfalls  verhältnismässig  lang  ist.  Blättchen  vorn  doppelt  so  lang 
oder  noch  länger  als  die  Sporenknöspchen,  auf  der  Rückseite  kurz.  —  f.  pa- 
pulosa Mig.  Klein,  aber  robust,  nur  etwa  15  cm  hoch,  aber  über  1  mm 
dick,  mit  verhältnismässig  langen  Blättern  und  kurzen  Internodien.  Be- 
rindungsverhältnisse sehr  deutlich.  Bestachelung  dicht,  aber  meist  nur  mit 
der  Lupe  gut  wahrnehmbar;  Stacheln  klein,  sehr  spröde  und  meist  ab- 
gebrochen. Blätter  oft  nur  viergliedrig,  mit  sehr  langem,  meist  dreizelligem, 
nacktem  Endglied,  dessen  erste  Zelle  bauchig  aufgetrieben  ist.  Blättchen 
auf  der  Rückseite  meist  nur  als  kurze  Wärzchen,  vorn  länger  als  die  Sporen- 
knöspchen entwickelt. 

II.  Reihe  Formae  aculeolatea.  Stengel  mit  deutlichen  Stacheln 
besetzt,  die  mehrmals  länger  als  breit  sind. 

F.  gracilescens  Mig.  Der  f.  simplex  ähnlich,  gegen  50  cm  hoch, 
1,5  mm  dick,  wenig  und  nur  an  den  untersten  Quirlen  verzweigt,  mit  in  der 
Mitte  des  Stengels  bis  10  cm  langen  Internodien  und  undeutlichen  Berindungs- 
verhältnissen.  Stacheln  lang,  oft  fast  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist,  aber 
zerstreut  und  meist  dem  Stengel  eng  anliegend,  daher  oft  nicht  besonders 
auffallend,  meist  paarweise.  Blätter  wesentlich  kürzer  als  die  Internodien, 
meist  sechsgliedrig,  mit  sehr  langem,  drei-,  zuweilen  selbst  vierzelligem 
nacktem  Endglied.  Blättchen  vorn  doppelt  so  lang  als  die  reifen  Sporen- 
knöspchen, auf  der  Rückseite  unvollkommen  entwickelt.  —  f.  hirta  Mig. 
Der  Ch.  hispida  habituell  vollkommen  ähnlich,  15 — 20  cm  hoch,  2  mm  dick, 

20* 


—     308     — 

spärlich  verzweigt,  doch  infolge  zahlreicher  Stengel  dichtbuschig,  mit  nur 
5 — 6  cm  langen  Internodien  und  verhältnismässig  langen  Blättern,  die  fast 
bis  zum  nächsten  Quirl  reichen.  Berindungsverhältnisse  sehr  deutlich. 
Stacheln  stark  und  kräftig,  etwa  1  cm  lang,  sehr  dicht  stehend,  so  dass  der 
Stengel  fast  ein  rauhes  Ausseben  erhält,  wie  bei  vielen  Formen  der  Ch.  his- 
pida,  meist  büschelweise,  selten  einzeln,  wagerecht  abstehend.  Blätter  meist 
siebengliedrig,  mit  nacktem,  meist  zweizeiligem  Endglied,  das  gewöhnlich 
kürzer  als  das  vorhergehende  berindete  Internodium  ist.  Blättchen  kürzer 
als  sonst  bei  Ch.  intermedia.  —  f.  subcontraria  Mig.  Klein,  der  Ch. 
contraria  ähnlich,  bis  20  cm  hoch,  ungleich  dick,  reich  verzweigt,  dicht- 
buschig, verschiedenartig  berindet,  oft  mit  sehr  stark  gedrehter  und  stellen- 
weise vom  Internodium  abgehobener  Rinde.  Stacheln  dünn,  mitunter  so  lang 
als  der  Stengel  dick  ist,  einzeln  oder  zu  zwei,  oft  dicht  über  der  Insertions- 
stelle  rechtwinklig  umgebogen  und  dem  Stengel  dicht  anliegend.  Blätter 
meist  fünfgliedrig,  mit  dreizelligem  nacktem  Endglied,  das  kürzer  als  ein 
berindetes  Blattglied  ist.  Blättchen  vorn  über  doppelt  so  lang  als  die  Sporen- 
knöspchen,  auch  auf  der  Rückseite  verhältnismässig  lang.  Kern  dunkelrot- 
braun, fast  kugelig.  —  f.  tenuis  Mig.  Habituell  den  zarten  Formen  von 
Ch.  baltica  ähnlich,  kaum  20  cm  hoch,  0,6 — 0,8  mm  dick,  ziemlich  reich 
verzweigt,  mit  kurzen  Internodien  und  nicht  sicher  feststellbarer  Berindung. 
Stacheln  kräftig,  nicht  sehr  lang,  stets  nur  einzeln  stehend.  Stipularkranz 
kräftig,  Stipularblätter  länger  als  die  Stacheln.  Blätter  sehr  zart,  meist  nur 
viergliedrig,  mit  zwei-  bis  dreizelligem,  nacktem,  sehr  langem  Endglied,  das 
zuweilen  so  lang  ist,  wie  die  übrigen  Glieder  zusammen.  Blättchen  vorn 
etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen,  auf  der  Rückseite  sehr  kurz.  Kern 
schwarzbraun.  Die  Zugehörigkeit  dieser  Form  zu  Ch.  intermedia  ist  sehr 
zweifelhaft.  —  f.  refracta  Mig.  Habituell  der  f.  subinermis  sehr  ähnlich, 
aber  reich  bestachelt,  etwa  20  cm  lang,  oft  anfangs  niederliegend  und  hin- 
und  hergewunden,  bis  lx/2  mm  dick,  unten  besonders  reich  verzweigt,  mit 
ungleich  langen,  oben  oft  sehr  stark  verkürzten  Internodien.  Berindung 
sehr  deutlich  ausgeprägt,  Zwischenreihen  ganz  eingefallen,  Mittelreihen 
als  starke  Leisten  vortretend.  Stacheln  sehr  kräftig,  aber  nicht  besonders 
lang,  einzeln  oder  zu  zwei,  in  letzterem  Falle  meist  nicht  neben-  sondern 
übereinander.  Blätter  meist  zurückgeschlagen,  meist  fünfgliedrig,  kräftig, 
oben  oft  viel  länger  als  die  Internodien,  mit  kurzem,  zweizeiligem  nacktem 
Endglied.  Blättchen  vorn  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  auf  der  Rück- 
seite nicht  viel  kürzer.  —  f.  brachyphylla  A.  Br.  Besonders  kräftige, 
bis  40  cm  hohe,  1  x/2  mm  dicke,  massig  verzweigte,  dabei  aber  dichtbuschige, 
grobkörnig  inkrustierte  Form,  mit  ziemlich  gleichmässig,  4 — 5  cm  langen 
Internodien   und  etwas   ungleichmässiger  Berindung.     Stacheln    einzeln  oder 


—     309     — 

gebüschelt,  ziemlich  reichlich  vorhanden,  von  ungleicher  Länge.  Blätter 
kurz,  meist  siebengliedrig,  mit  sehr  kurzem,  oft  kaum  erkennbarem,  ein-  bis 
zweizeiligem  nacktem  Endglied.  Blättchen  vorn  oft  bis  doppelt  so  lang  als 
die  Sporenknöspchen,  hinten  sehr  kurz.  —  f.  aculeolata  Mig.  Habituell 
der  vorigen  ähnlich.  Berindung  normal.  Stacheln  ungefähr  so  lang  als  der 
Stengel  dick  ist,  ziemlich  dicht,  einzeln  oder  in  Büscheln  von  zwei  bis  drei 
zusammenstehend.  Blätter  meist  sechsgliedrig,  mit  oft  nur  einzelligem,  sehr 
kurzem  nacktem  Endglied,  das  jedoch  länger  ist  als  die  Blättchen  des  vorher- 
gehenden Blattknotens.  Blättchen  vorn  bis  doppelt  so  lang  als  die  Sporen- 
knöspchen, hinten  kurz.  Kalkinkrustation  gering.  —  f.  robustior  Mig. 
Kleine,  sehr  gedrungene,  kräftige,  10 — 15  cm  hohe,  über  1  mm  dicke,  sehr 
reich  verzweigte  und  dichtbuschige  Form,  mit  kurzen,  lx/2  cm  im  Durch- 
schnitt langen  Internodien  und  regelmässiger  sehr  deutlich  ausgeprägten  Be- 
rindung. Bestachelung  gering,  Stacheln  von  wechselnder  Länge.  Blätter 
kräftig,  meist  fünfgliedrig,  mit  meist  zweizeiligem,  massig  langem  nacktem 
Endglied,  selten  mit  zwei  nackten  Gliedern.  Blättchen  vorn  länger  als  die 
Sporenknöspchen,  hinten  ziemlich  kurz.  —  f.  humilior  A.  Br.  Klein, 
niedrig,  gedrungen,  5 — 10  cm  hoch,  sehr  reich  inkrustiert,  massig  verzweigt, 
mit  kurzen,  höchstens  bis  l1^  cm  langen  Internodien.  Berindung  unregel- 
mässig, Bestachelung  reich  und  auffallend,  Stacheln  dicht,  meist  in  Büscheln 
von  zwei  bis  drei,  kurz  und  dick.  Blätter  kräftig,  aber  kurz,  meist  kürzer 
als  die  Internodien,  siebengliedrig,  mit  sehr  kurzem,  einzelligem  Endglied,  das 
mit  den  Blättchen  des  letzten  Knotens  ein  zackiges  Krönchen,  ähnlich  wie 
bei  Ch.  coronata  bildet.  Blättchen  dick  und  kurz,  dicker  als  bei  den  andern 
Formen  der  Ch.  intermedia.  —  f.  condensata  Mig.  Kaum  5 — 8  cm  hoch, 
gedrungen,  reich  inkrustiert,  mit  sehr  kurzen,  kaum  1  cm  langen  Internodien, 
reich  verzweigt,  dichtbuschig.  Berindung  regelmässig,  aber  mit  schwer  er- 
kennbaren Charakteren,  Mittel-  und  Zwischenreihen  fast  gleich  hoch.  Stacheln 
ganz  ungleichmässig  entwickelt,  kürzer  bis  doppelt  so  lang  als  der  Stengel 
dick  ist,  dick  oder  dünn,  dichtstehend,  fast  stets  einzeln,  Stipularkranz  sehr 
stark  entwickelt,  seine  Blätter  länger  als  die  Stacheln.  Blätter  länger  als 
die  Internodien  mit  sehr  langer,  zarter  Spitze,  drei-  bis  viergliedrig,  mit  zu- 
weilen zwei  unberindeten  Gliedern;  Endglied  zwei-  bis  dreizellig,  sehr  lang. 
Blättchen  auf  der  Rückseite  kaum  länger  als  breit,  vorn  sehr  lang.  Syste- 
matische Stellung  dieser  aus  Böhmen  stammenden  Form  noch  unsicher. 
—  f.  decipiens  Mig.  Im  Aussehen  völlig  von  Ch.  intermedia  abweichend 
und  mehr  an  eine  gedrungene  Ch.  aspera  erinnernd,  kaum  8  cm  hoch  werdend, 
0,6  mm  dick,  fast  unverzweigt  und  auch  nur  mit  einem  oder  doch  nur  sehr 
wenigen  Stengeln  aus  dem  Boden  aufsteigend,  mit  kaum  1  cm  langen  Inter- 
nodien.   Berindung  regelmässig;  Mittelreihen  und  Zwischenreihen  gleich  hoch. 


—     310     — 

Bestachelung  sehr  reich,  ähnlich  wie  bei  Ch.  aspera,  Stacheln  so  lang  als 
der  Stengel  dick  ist.  Stipularkranz  kräftig,  doch  bleiben  die  Blättchen  des- 
selben meist  etwas  kürzer  als  die  Stacheln.  Blätter  noch  kürzer  als  die 
Internodien,  meist  sechsgliedrig,  mit  meist  einzelligem,  kurzem,  nacktem  End- 
glied. Blättchen  ringsherum  kräftig  entwickelt,  aber  auch  vorn  kaum  so 
lang  als  die  Sporenknöspchen.  Schwer  unterzubringende  Characeenform  vom 
Schlonsee  bei  Heringsdorf. 

3555.  Ch.  haltica  (Fries)  Wahlstedt.  —  Taf.  LXXII,  Fig.  1.  — 
Habituell  der  vorigen  Art  nicht  unähnlich,  aber  sofort  durch  den  völligen 
Mangel  an  Inkrustation  unterschieden,  reingrün,  2 — 90  cm  lang,  mit  ebenso 
grossen  Schwankungen  in  der  Länge  der  Blätter.  Wurzelknoten  im  Herbst 
sich  mit  Stärkekörnern  füllend  und  zu  Reservestoffbehältern  werdend,  kleine 
weisse,  unregelmässig  rundliche  Knöllchen  darstellend.  Berindung  zweireihig; 
Mittelreihen  bei  den  typischen  Formen  etwas  über  die  Zwischenreihen  vor- 
ragend, weshalb  die  Stacheln  hier  deutlich  auf  den  Kanten  stehen;  indessen 
sind  diese  Verhältnisse  bei  den  meisten  Formen  nicht  sehr  deutlich  aus- 
geprägt, und  die  Stacheln  stehen  gelegentlich  auch  in  den  Furchen,  weil  die 
Zwischenreihen  stärker  entwickelt  sind.  Bestachelung  meist  ziemlich  reich 
und  deutlich,  auch  noch  an  älteren  Internodien;  Stacheln  einzeln  oder  in 
kleinen  Büscheln  zu  zwei  bis  vier,  verschieden  gestaltet,  kurz  und  dick  oder 
lang  und  nadeiförmig.  Stipularkranz  kräftig  entwickelt,  zweireihig,  seine 
Blätter  den  Stacheln  ähnlich.  Blätter  zu  acht  bis  elf  im  Quirl,  sehr  ungleich 
ausgebildet,  bei  einigen  Formen  bis  10  cm,  bei  andern  nur  5 — 8  mm  lang, 
dagegen  meist  mit  fünf  bis  sieben  Blattgliedern,  von  denen  meist  nur  das 
letzte  ein-  bis  dreizellige  nackt  ist.  Blättchen  ringsum,  aber  sehr  verschieden 
entwickelt,  die  seitlichen  meist  länger  als  die  vorderen.  Monöcisch,  fast  stets 
nur  ein  Sporenknöspchen  und  ein  Antheridium  zusammenstehend.  Antheri- 
dien  verhältnismässig  gross,  500 — 800  fi  im  Durchmesser,  stets  grösser  als 
bei  der  nahe  verwandten  Cb.  intermedia.  Sporenknöspchen  gross,  eiförmig 
bis  eiförmig-rundlich,  mit  Krönchen  bis  1300  (x  lang  und  bis  800  fi  breit, 
mit  14 — 16  Umgängen  der  Hüllzellen.  Kern  fast  stets  völlig  schwarz,  700  bis 
860  /j.  lang,  450  —  500  fx  breit,  mit  11 — 14  stark  ausgebildeten  Leisten  und 
wenig  entwickelten  Dörnchen,  mit  sehr  geringem  oder  überhaupt  ohne  Kalk- 
mantel. Ausdauernd.  —  Marine  Art,  ausschliesslich  im  Meere  vorkommend, 
seltener  im  Brackwasser,  im  Süsswasser  ganz  fehlend.     Sehr  formenreich. 


Erklärung  zu  Tafel  LXXII. 

Fig.  1.     Ohara  baltica,  Habitus,  nat.  Gr. 
„     2.         „       Kokeilii 
7i     3>         n       gymnophylla,  Blatt,  schwach  vergr. 


72. 


?,CtS£a  r/-f?f 


—     311     — 

I.  Reihe  Formae  elongatae.  Sehr  grosse  bis  meterhohe,  wenig 
verzweigte  Formen  mit  sehr  langen,  zu  zehn  bis  zwölf  im  Quirl 
stehenden  Blättern. 

F.  macrophylla  Mig.  Bis  80  cm  hoch,  schlaff  und  biegsam,  hinfällig, 
aber  über  1  mm  dick,  sehr  wenig  verzweigt,  mit  sehr  langen  Internodien 
(unten  bis  18,  oben  8 — 10  cm  lang).  Stacheln  in  der  unteren  Stengelhälfte 
nicht  wahrnehmbar,  in  der  oberen  zerstreut,  länger  als  der  Stengel  dick  ist, 
sehr  dünn,  nadeiförmig.  Blätter  meist  zehn  im  Quirl,  7 — 8,  selbst  bis  10  cm 
lang,  mit  meist  sechs  Gliedern,  von  denen  ein  bis  zwei  unberindet  sind. 
Blättchen  lang,  auf  der  Rückseite  zwar  gut  entwickelt,  doch  viel  kürzer  als 
auf  der  Vorderseite.  —  f.  macroteles  Mig.  Der  vorigen  Form  ähnlich, 
aber  kleiner,  bis  50  cm  hoch,  mit  unten  bis  10  cm  langen  Internodien  und 
drei  bis  vier,  selten  über  5  cm  langen  Blättern.  Bestachelung  gering, 
Stacheln  selten  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  meist  zu  zehn  im 
Quirl,  mit  sehr  langer  unberindeter  Spitze,  die  in  den  unteren  Quirlen  oft 
beträchtlich  länger  als  der  berindete  Teil  des  Blattes  ist.  Meist  nur  das 
gewöhnlich  dreizellige  Endglied  nackt,  Zahl  der  Glieder  aber  sehr  schwankend, 
drei  bis  sieben.  Blättchen  gut  entwickelt,  auf  der  Rückseite  klein,  vorn 
doppelt  so  lang  und  länger  als  die  fast  kugeligen  Sporenknöspchen. 
—  f.  intermedia  Mig.  Langgestreckt  und  langblättrig,  bis  50  cm  hoch, 
bis  1,4  mm  dick,  spärlich  verzweigt,  spärlich  bestachelt;  Stacheln  einzeln 
oder  in  Büscheln,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  zu 
zehn  im  Quirl,  gegen  drei,  selten  bis  5  cm  lang,  sechs-  bis  siebengliedrig, 
mit  einem  nackten,  zweizeiligen  Endglied  von  ungefähr  derselben  Länge  wie 
das  letzte  berindete.  Blättchen  gut  entwickelt,  hinten  fast  halb  so  lang  als 
vorn.  —  f.  longissima  Mig.  Meterlang,  1,2  mm  dick,  spärlich  verzweigt, 
mit  bis  15  cm  langen  Internodien  und  bis  5  cm  langen  Blättern.  Mittel- 
und  Zwischenreihen  fast  gleich  hoch.  Bestachelung  spärlich;  Stacheln  einzeln 
oder  zu  zwei  bis  drei,  spitz  und  dünn,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick 
ist.  Blätter  meist  zu  zehn  im  Quirl,  siebengliedrig,  mit  ein-  bis  zweizeiligem, 
von  den  Blättchen  des  letzten  Knotens  oft  kaum  zu  unterscheidendem,  sehr 
kurzem,  nacktem  Endglied.  Blättchen  lang,  an  den  Seiten  doppelt  so  lang 
als  vorn,  hinten  klein  und  spitz.  Schwach  inkrustierte  Form.  —  f.  micro- 
teles  Mig.  Langgestreckt,  aber  kurzblättrig,  40  cm  hoch,  1,5  mm  dick, 
spärlich  verzweigt,  mit  meist  ziemlich  ungleich  langen  Internodien.  Stacheln 
nur  an  den  oberen  Internodien  gut  entwickelt,  gedrängt,  aber  kaum  so  lang 
als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  zu  zehn  im  Quirl,  meist  kürzer  als  die 
Internodien,  siebengliedrig,  mit  meist  sehr  kurzem,  wenig  über  die  Blättchen 
des  letzten  Knotens  herausragendem,  zweizeiligem  nacktem  Endglied.     Blatt- 


—     312     — 

eben  kurz  und  dick  an  fertilen  Blättern,  die  vorderen  etwa  halb  so  lang, 
die  seitlicben  etwas  länger  als  die  Sporenknöspcben,  auf  der  Rückseite  viel 
kürzer,  dick,  mit  sebarfer  Spitze.  An  sterilen  Knoten  sind  die  Blätteben 
ringsherum  kurz.     Antberidien  bis  850  fx  dick. 

IL  Reihe  Formae  majores.  Kräftige,  mittelgrosse  Formen  mit 
langen  Internodien  und  kurzen,  zu  acht  bis  neun  im  Quirl  stehen- 
den Blättern. 

F.  typica  Mig.  Ziemlich  kräftig,  bis  30  cm  hoch,  1  mm  dick,  mit 
etwas  kurzen  dicken  Blättern,  spärlicher  Verzweigung  und  Internodien,  die 
drei-  bis  viermal  so  lang  als  die  Blätter  sind.  Stacheln  unten  spärlich,  oben 
dicht,  einzeln  oder  in  Büscheln,  so  lang  oder  länger  als  der  Stengel  dick  ist. 
Blätter  selten  länger  als  2  cm,  meist  zu  acht  im  Quirl,  fünf-  bis  secbsgliedrig, 
mit  zwei-  bis  dreizelligem  nacktem  Endglied,  das  an  ausgewachsenen  Blättern 
länger  als  das  vorhergehende  berindete  ist.  Blättchen  hinten  klein,  starr, 
spitz,  vorn  kürzer,  an  den  Seiten  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Rein  grün, 
aber  doch  fein  inkrustiert.  —  f.  divergens  Mig.  Etwa  15  cm  hoch,  an 
manche  Formen  von  Ch.  intermedia  erinnernd.  Internodien  meist  kürzer  als 
die  Blätter.  Stacheln  oben  ziemlich  dicht,  unten  spärlich,  einzeln  oder  in 
Büscheln,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  meist  vom 
Stengel  gerade  und  steif  abstehend,  zu  acht  bis  neun  im  Quirl,  meist  sechs- 
gliedrig,  mit  zwei-  bis  dreizelligem,  sehr  kurzem  nacktem  Endglied.  Blätt- 
chen vorn  und  an  den  Seiten  wenig  länger,  zuweilen  selbst  kürzer  als  die 
Sporenknöspchen,  hinten  nur  doppelt  so  lang  als  breit.  Frischgrün,  aber 
ebenfalls  schwach  inkrustiert.  —  f.  firma  Ag.  Klein,  langblättrig,  ziem- 
lich zart  und  dünnstengelig,  mit  deutlicher  Inkrustation  und  daher  graugrün, 
12  cm  hoch,  0,8  mm  dick.  Internodien  kaum  länger  als  die  Blätter.  Stacheln 
zahlreich,  aber  stets  einzeln,  klein,  spitz,  nur  etwa  doppelt  so  lang  als  breit. 
Blätter  zu  acht  bis  neun  im  Quirl,  etwa  2  cm  lang,  meist  siebengliedrig. 
Endglied  nackt,  dreizellig,  an  ausgewachsenen  Blättern  meist  bedeutend  länger 
als  das  vorhergehende  berindete  Glied.  Blättchen  vorn  meist  länger  als  an 
den  Seiten,  länger  als  die  Sporenknöspchen,  hinten  viel  kürzer.  —  f.  rudis 
Mig.  Hohe,  kräftige,  kurzblättrige,  rauh  inkrustierte,  30  cm  lange  und  1,2  mm 
dicke  Form  mit  nur  etwa  1  cm  langen  Blättern  und  mehrmals  längeren  Inter- 
nodien. Stacheln  massig  dicht,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist. 
Blätter  zu  neun  bis  zehn,  trotz  ihrer  Kürze  meist  siebengliedrig.  Endglied 
sehr  kurz,  meist  zweizeilig,  zuweilen  auch  das  vorletzte  Glied  nackt.  Blätt- 
chen an  den  Seiten  und  vorn  ungefähr  so  lang  als  die  Sporenknöspchen, 
hinten  mehrmals  kürzer.     Dunkel  schmutzig-graugrün,  starr  und  brüchig. 


—     313     — 

III.  Reihe  Formae  condensatae.  Kleine,  meist  buschige  Formen, 
mit  kurzen  Blättern  und  kurzen  Internodien. 

F.  condensata  Mig.  Niedrig,  nur  3—4  cm  hoch,  dicht  gedrängt. 
Blätter  weit  länger  als  die  Internodien,  Stengel  und  Äste  daher  schopfartig. 
Internodien  durchschnittlich  fünf,  Blätter  8  mm  lang.  "Verzweigung  reich. 
Stacheln  fast  stets  einzeln,  aber  sehr  dicht,  kürzer  als  der  Stengel  dick  ist. 
Stipularkranz  klein,  Zellen  kleiner  als  die  Stacheln.  Blätter  meist  acht  im 
Quirl,  vier-  bis  sechsgliedrig;  nacktes  Endglied  meist  dreizellig,  ungefähr  so 
lang  als  das  letzte  berindete  Glied.  Blättchen  an  sterilen  Blättern  ringsum 
annähernd  gleich  entwickelt.  —  f.  simplex  Mig.  5 — 10  cm  hoch,  kräftig, 
kurzblättrig,  arm  verzweigt;  Internodien  länger  bis  doppelt  so  lang  als  die 
meist  starr  und  steif  aufrecht  gerichteten  Blätter.  Rindenreihen  annähernd 
gleich  hoch,  Stacheln  zuweilen  scheinbar  in  den  Furchen  stehend.  Stacheln 
sehr  dicht  aber  meist  einzeln,  nicht  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter 
meist  zu  acht  im  Quirl,  sechs-  bis  siebenglieclrig;  Endglied  einzellig,  nackt, 
wenig  über  die  Blättchen  des  letzten  Knotens  vorragend.  Blättchen  hinten 
unscheinbar,  vorn  und  an  den  Seiten  so  lang  oder  etwas  kürzer  als  die 
Sporenknöspchen.  —  f.  paragymnophylla  Mig.  Klein,  nitellenähnlich, 
mit  grossen  aufgeblasenen,  ganz  oder  teilweise  unberindeten  Blättern,  bis 
6  cm  hoch,  0,8  mm  dick.  Blätter  länger  als  die  Internodien.  Berindungs- 
verhältnisse  schwer  festzustellen.  Stacheln  einzeln,  ziemlich  locker  stehend, 
kürzer  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  mit  ein  bis  zwei  berindeten  Inter- 
nodien oder  ganz  unberindet,  aber  dann  doch  mit  zwei  bis  drei  blättchen- 
bildenden  Knoten,  die  auch  zum  Teil  fertil  sind.  Endglied  mehrzellig,  erste 
Zelle  oft  länger  als  der  ganze  übrige  Teil  des  Blattes.  Blättchen  hinten 
wenig  entwickelt,  vorn  und  an  den  Seiten  ungefähr  so  lang  wie  die  Sporen- 
knöspchen. —  f.  tenuifolia  Mig.  Rein  grün,  völlig  kalkfrei,  schlank,  fein- 
blättrig, etwa  10  cm  hoch,  0,6  mm  dick,  in  kleinen  lockeren  Büschen,  wenig 
verzweigt;  Internodien  etwa  doppelt  so  lang  als  die  auffallend  zarten  und 
dünnen  Blätter.  Rindenreihen  ungefähr  gleich  hoch.  Stacheln  fast  stets 
einzeln,  zerstreut,  viel  kürzer  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  zu  acht  im 
Quirl,  fünf-  bis  sechsgliedrig,  mit  meist  zwei  unberindeten  Gliedern.  End- 
glied kürzer  als  das  vorhergehende,  gewöhnlich  zweizeilig.  Blättchen  hinten 
klein,  vorn  und  an  den  Seiten  ungefähr  so  lang  als  die  Sporenknöspchen. 
—  f.  fallax  Mig.  Habituell  einer  feinblättrigen  Ch.  foetida  ähnlich,  aber 
in  den  Merkmalen  zu  Ch.  intermedia  überleitend,  10  — 15  cm  hoch,  lang- 
und  feinblättrig,  0,6  mm  dick,  oft  leicht  bogig  gekrümmt;  Internodien  nicht 
viel  länger  als  die  Blätter.  Berindungscharakter  wenig  scharf  ausgeprägt. 
Stacheln  einzeln,  zerstreut,  kleiner  als  bei  einer  andern  Form  von  Ch.  baltica. 


—     314     — 

Blätter  zu  acht  im  Quirl,  mit  meist  ein  bis  drei  berindeten  Gliedern,  zu- 
weilen völlig  unberindet;  der  unberindete  Teil  ist  oft  bedeutend  länger  als 
der  berindete  und  gewöhnlich  sind  wenigstens  zwei  unberindete  Glieder  vor- 
handen. Blättchen  auf  der  Rückseite  nur  warzenförmig,  vorn  und  an  den 
Seiten  so  lang  oder  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen. 

3556.  Ch.  Kokeilii  A.  Br.  —  Taf.  LXXII,  Fig.  2.  —  Am  meisten 
einer  langblättrigen,  langgestreckten  Ch.  foetida  ähnlich,  nicht  inkrustiert, 
aber  sofort  durch  die  auf  allen  Seiten  entwickelten  Blättchen  charakterisiert, 
bis  30  cm  hoch,  etwa  0,8  mm  dick,  reich  und  buschig  verzweigt,  reingrün. 
Internodien  etwa  4  cm  lang.  Blätter  sehr  lang,  am  Stengelende  zu  einem 
dichten  Schöpfe  sich  zusammenwölbend.  Berindung  durchaus  eigenartig,  der 
dreireihigen  Berindung  nahekommend;  die  Zellen,  aus  denen  die  Zwischen- 
reihen hervorgehen,  wachsen  meist  ziemlich  gleichmässig  vom  Rindenknoten 
aus  aufwärts  und  abwärts,  wodurch  eine  fast  dreireihige  Berindung  entsteht. 
Aber  sie  sind  ebenso  wie  die  Internodialzellen  der  Mittelreihen  ziemlich  kurz 
und  dabei  breit,  wodurch  die  Rinde  ein  mehr  netzartiges  Aussehen,  nament- 
lich an  jungen  Internodien  erhält.  Bei  weiterem  Längswachstum  entstehen 
aber  Unregelmässigkeiten,  indem  sich  die  Rindenzellen  nur  zum  Teil  in 
gleicher  Weise  mit  strecken;  dadurch  entfernt  sich  der  Bau  der  Rinde  an 
älteren  Internodien  wieder  von  den  typisch  dreireihig  berindeten  Arten.  Be- 
stachelung  nicht  auffallend,  Stacheln  stets  einzeln,  sehr  verschieden  lang. 
Stipularkranz  klein,  kaum  mit  der  Lupe  erkennbar,  zweireihig;  die  Zellen 
der  oberen  Reihe  viel  kräftiger  als  die  der  unteren.  Blätter  sehr  lang  und 
dünn,  schlaff,  sehr  biegsam,  meist  vier-  bis  fünfgliedrig,  mit  drei  fertilen 
Knoten;  Berindung  sehr  schwankend,  an  den  Blättern  der  unteren  Quirle 
überhaupt  fehlend,  in  den  obersten  drei  berindete  und  ein,  seltener  zwei 
unberindete  Glieder.  Blättchen  ringsum  gut  entwickelt,  vorn  und  an  den 
Seiten  jedoch  erheblich  länger  als  hinten,  besonders  an  berindeten  Gliedern, 
haarförmig  dünn  und  auffallend  lang.  Monöcisch,  je  ein  Antheridium  und 
ein  Sporenknöspchen  stehen  zusammen.  Antheridien  sehr  klein,  etwa  250  /* 
im  Durchmesser.  Sporenknöspchen  denen  von  Ch.  foetida  sehr  ähnlich,  aber 
mit  verlängertem  Halsteil  der  Hüllzellen,  etwa  750  (i  lang,  400  fx  breit,  mit 
13  Streifen.  Kerne  480  u  lang,  320  (x  breit,  reinbraun,  hell,  mit  elf  als 
niedrige  aber  scharfe  Leisten  vortretenden  Streifen  und  fünf  langen,  bogig 
gekrümmten,  durch  eine  hyaline  Membran  zusammengehaltenen  Dömchen 
am  Grunde,  denen  fünf  feine  lange  Dörnchen  an  der  Spitze  des  Kernes  ent- 
sprechen. —  Nur  von  zwei  Standorten  bekannt.  Gräben  am  Wörther  See 
bei  Klagenfurt  und  bei  Tönning  an  der  Eider. 

3557.    Ch.    gymnophylla   A.  Br.    —   Taf.  LXXII,    Fig.  3.  —  Eine 
nahe  mit  Ch.  foetida  verwandte  Art,   mit   der  sie  auch  habituell  sehr  über- 


—     315     — 

einstimmt,  vielgestaltig  und  im  allgemeinen  dieselben  Formen  bildend,  wie 
Ch.  foetida.  Berindung  des  Stengels  typisch  zweireihig;  Mittelreihen  etwas 
schwächer  entwickelt,  Stacheln  daher  in  den  Furchen.  Bestachelung  sehr 
ungleich;  meist  sind  die  Stacheln  aber  mit  der  Lupe  deutlich  erkennbar;  sie 
stehen  stets  einzeln.  Stipularkranz  zweireihig,  ähnlich  wie  bei  Ch.  foetida, 
aber  meist  etwas  kräftiger.  Blätter  bei  den  typischen  Formen  völlig  un- 
berindet;  es  giebt  aber  alle  möglichen  Zwischenformen  zwischen  diesen  und 
den  normal  berindeten  Blättern  der  Ch.  foetida,  so  dass  Ch.  gymnophylla 
nur  eine  besonders  extreme  Form  der  ersteren  zu  sein  scheint.  Aber  Ch. 
gymnophylla  besitzt  in  der  Regel  drei  fertile  Blattglieder,  von  denen  meist 
zwei  oder  mindestens  das  letzte  unberindet  ist,  bei  Ch.  foetida  sind  alle 
fertilen  Blattglieder  auch  berindet.  Endglieder  meist  dreizellig.  Blättchen 
auf  der  Rückseite  verkümmert  und  nur  als  kleine  Wärzchen  entwickelt,  die 
vorderen  und  seitlichen  in  der  Regel  weit  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
Monöcisch,  meist  nur  ein,  seltener  zwei  Sporenknöspchen  mit  einem  Anthe- 
ridium  zusammen.  Antheridien  ca.  300  \i  im  Durchmesser.  Sporenknöspchen 
oval,  800  ju  lang,  450  fx  breit,  mit  13 — 14  Streifen.  Kern  durchschnittlich 
500  fi  lang,  320  fi  breit,  rein  braun,  selten  fast  schwarz,  mit  meist  11  Streifen. 

—  f.  submunda  Mig.  Etwa  20  cm  hoch,  schlank,  rein  grün,  mit  reich  ent- 
wickelten Blättern  und  Blättchen  und  reicher  Verzweigung,  an  den  Stengel- 
enden dichte  Köpfchen  bildend.  Bestachelung  gering  und  auch  mit  der  Lupe 
schwer  erkennbar.  Blätter  sämtlich  völlig  unberindet,  mit  zwei  bis  drei 
blättchenbildenden,  aber  meist  nur  zwei  fertilen  Gliedern.  Endglied  drei-  bis 
vierzellig,  massig  lang.  Blättchen  sehr  stark  entwickelt,  lang  und  dick,  auch 
an    fertilen  Blättern.     Berindung    auch    am   Stengel   zuweilen  unausgebildet. 

—  f.  tenuissima  Mig.  Sehr  zart  und  schlank,  15 — 20  cm  hoch,  aber  nur 
0,5  mm  dick,  mit  sehr  entferntstehenden  Quirlen  und  spärlicher  Verzweigung. 
Berindungsverhältnisse  undeutlich.  Stacheln  klein,  spärlich.  Blätter  zum 
Teil  ganz  unberindet,  meist  stehen  aber  in  jedem  Quirl  einige  mit  ein  bis 
zwei,  ausnahmsweise  drei  berindeten  Gliedern.  Blättchen  hinten  klein  und 
wenig  entwickelt,  vorn  und  an  den  Seiten  meist  mehrmals  länger  als  die 
Sporenknöspchen.  Kern  ganz  dunkelbraun,  fast  schwarz,  460  /.i  lang,  300  \i 
breit.  —  f.  subnudifolia  Mig.  Kleine  moosähnliche,  rasenbildende,  sehr 
zarte  Form,  nur  bis  8  cm  hoch  und  0,4 — 0,5  mm  dick,  reich  verzweigt,  oft 
gebogen,  in  Torfmooren,  zwischen  Sphagnum  oft  weite  Strecken  rasenartig 
überziehend.  Internodien  kaum  1  cm  lang.  Berindungsverhältnisse  schwer 
erkennbar.  Stacheln  spärlich,  kurz,  stets  deutlich  in  den  Furchen  stehend. 
Blätter  lang  und  sehr  zart,  mit  meist  nur  einem  berindeten  und  zwei  bis  drei 
unberindeten  Gliedern.  Blättchen  auf  der  Rückseite  schwach  entwickelt,  vorn 
und  an  den  Seiten  meist  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen,  die  seit- 


—     316     — 

liehen  länger  als  die  vorderen.  Reife  Kerne  sehr  dunkelbraun,  460  fj,  lang, 
300  f.i  breit.  —  f.  pulchella  Mig.  Habituell  einer  Ch.  fragilis  pulchella 
ähnlich,  bis  25  cm  hoch,  reich  verzweigt,  zart,  biegsam,  wenig  inkrustiert, 
mit  durchschnittlich  2'/2  cm  langen  Internodien  und  1  cm  oder  etwas  darüber 
langen  Blättern.  Zwischenreihen  stark  vorragend  und  die  Mittelreihen  fast 
vollständig  überwölbend,  so  dass  die  Stacheln  in  tiefen  Furchen  stehen. 
Blätter  mit  ein  bis  zwei,  sehr  selten  drei  berindeten,  fast  stets  drei  fertilen 
Gliedern.  Blättchen  klein,  doch  auch  mitunter  auf  dem  Rücken  gut  ent- 
wickelt, an  den  Seiten  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  Kern  sehr 
dunkel,  rotbraun,  520  (x  lang,  320  [x  breit. 

3558.  Ch.  foetida  A.  Br.  —  Taf.  LXXHI,  Fig.  1—4.  —  Die  bei 
weitem  formenreichste,  verbreitetste  und  häufigste  Art  unter  allen  Characeen 
und  in  bezug  auf  Vielgestaltigkeit  wohl  überhaupt  kaum  von  einer  anderen 
Pflanzenart  erreicht.  Bei  den  meisten  Formen  erreichen  die  Stengel  eine 
mittlere  Grösse,  sind  reich  verzweigt,  ziemlich  dünn,  inkrustiert,  mit  langen 
Blättern  und  langen,  nur  auf  der  Innenseite  entwickelten  Blättchen,  habituell 
vielfach  mit  Ch.  contraria  übereinstimmend.  Berindung  zweireihig  und  meist 
sehr  regelmässig.  Mittelreihen  schwächer,  von  den  Zwischenreihen  mehr  oder 
weniger  hoch  überragt,  Stacheln  daher  in  den  Furchen.  Stacheln  stets 
einzeln,  von  sehr  verschiedener  Entwicklung,  oft  nur  an  den  jüngsten  Inter- 
nodien erkennbar.  Stipularkranz  klein,  zweireihig.  Blätter  sehr  vielgestaltig, 
sechs  bis  elf,  meist  sieben  bis  acht  im  Quirl,  mit  meist  drei  bis  vier  be- 
rindeten Gliedern  und  einem  meist  dreizelligen  nackten  Endglied.  Zuweilen 
sind  mehrere  unberindete,  aber  dann  auch  fast  ausnahmslos  sterile  Blatt- 
glieder vorhanden,  fertil  sind  meist  drei  Blattknoten.  Blättchen  auf  der 
Rückseite  als  fast  verschwindende  kleine  Wärzchen  entwickelt,  die  vorderen 
und  seitlichen  meist  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Gewöhnlich 
sind  vier,  selten  sechs  Blättchen  vorhanden,  die  vorderen  meist  etwas  kürzer 
als  die  seitlichen.  Monöcisch,  meist  nur  je  ein  Antheridium  und  ein  Sporen- 
knöspchen zusammen.  Antheridien  leuchtend  zinnoberrot,  klein,  250 — 300  (x 
im  Durchmesser,  frühzeitig  zerfallend.  Sporenknöspchen  eiförmig,  durch- 
schnittlich 750 — 800  f.i  lang,  450  —  550  /x  breit,  mit  12 — 15  Streifen.  Krön- 
chen  kurz,  mit  stumpfen,  ausgebreiteten  Zellen,  160  \x  breit,  fast  überall 
gleich  breit,  90  /x  hoch.  Kern  420 — 550  /.i  lang,  280 — 350  /x  breit,  mit 
meist  11,   seltener  12 — 14   als   deutliche  Leisten  vortretenden  Streifen.     An 


Erklärung  zu  Tafel  LXXIII. 

Fig.  1.     Ohara  foetida,  Habitus,  nat.  Gr. 

„     2.         „  „        Stengelknoten,  schwach  vergr. 

„     3.         „  ,        Stengelquerschnitt,  schwach  vergr. 

.     4.         „  B        fertiles  Blatt,  schwach  vergr. 


«// 


73. 


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—     317     — 

der  Basis  und  an  der  Spitze  treten  oft  noch  kleine  spitzige  oder  niedrige 
stumpfliche  Fortsätze  auf.  Farbe  hellbraun,  seltener  kastanienbraun,  sehr 
selten  fast  schwarz,  erst  nach  der  Lösung  des  Kalkmantels  erkennbar. 

I.  Reihe  Formae  subinermes.  Stachelwarzen  klein,  kaum  mit  der 
Lupe  erkennbar,  kleiner  als  die  Zellen  des  Stipularkranzes.  Kern 
braun. 

F.  normalis  Mig.  Schlank,  langgestreckt,  ca.  30  cm  hoch,  locker- 
buschig. Blätter  etwa  halb  so  lang  als  die  Internodien,  leicht  gebogen  und 
oben  etwas  zusammenneigend,  zu  sieben  bis  acht  im  Quirl,  mit  meist  drei 
berindeten  und  fertilen  Gliedern  und  einem  dreizelligen  nackten,  dem  be- 
rindeten Teil  des  Blattes  an  Länge  ungefähr  gleichkommenden  Endglied. 
Blättchen  auf  der  Rückseite  als  kleine  fast  isodiametrische  Wärzchen  ent- 
wickelt, vorn  und  an  den  Seiten  etwa  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen. 
Stacheln  klein,  spärlich;  Berindungsverhältnisse  nur  an  den  jüngeren  Inter- 
nodien deutlich  erkennbar.  Kern  hell-kastanienbraun,  ca.  480  fx  lang  und 
320  fx  breit,  die  häufigste  Form.  —  f.  longibracteata  A.  Br.  Sehr  gross 
und  langblättrig,  bis  50  cm  hoch,  grosse,  lichte  Büsche  bildend,  mit  1  mm 
dickem  Stengel,  bis  9  cm  langen  Internodien  und  normaler,  deutlich  erkenn- 
barer Berindung.  Stacheln  klein,  spärlich.  Blätter  bis  5  cm  lang,  zu  sieben 
bis  acht  im  Quirl,  mit  drei  bis  vier  berindeten  fertilen  Gliedern  und  einem 
meist  dreizelligen  nackten  Endglied,  welches  zuweilen  länger  als  der  be- 
rindete Teil  des  Blattes  ist.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  vielmal 
länger  als  die  Sporenknöspchen,  bis  l1/2  cm  lang.  Kern  hellbraun,  550  /x 
lang,  350  fx  breit.  —  f.  macroptila  Mig.  Mittelgross,  schlank,  20 — 25  cm 
hoch,  0,7  mm  dick,  hinsichtlich  der  Ausbildung  der  Blättchen  mit  der  vorigen 
Form  übereinstimmend.  Internodien  bis  5  cm,  Blätter  bis  höchstens  l1/2  cm 
lang,  meist  aber  kürzer.  Berindung  sehr  deutlich,  Stacheln  spärlich,  aber 
gut  entwickelt.  Blätter  mit  meist  vier  berindeten  und  fertilen  Gliedern  und 
einem  dreizelligen  unberindeten  Endglied,  welches  kürzer  ist,  als  der  be- 
rindete Teil  des  Blattes.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  mehrmals  länger 
als  die  Sporenknöspchen.  Kern  kastanienbraun,  500  fx  lang,  330  (x  breit. 
—  f.  elongata  Mig.  Durch  ihre  aussergewöhnlich  langen  Internodien  auf- 
fallend, langgestreckt,  40  cm  und  darüber  hoch,  mit  bis  14  cm  langen  Inter- 
nodien, wenig  ästig,  ca.  1  mm  dick.  Mittelreihen  stark  einfallend,  Rinde 
meist  stärker  gedreht  als  gewöhnlich.  Stacheln  klein  und  spärlich.  Blätter 
meist  zu  acht,  meist  mit  vier  berindeten,  drei  fertilen  Gliedern  und  einem 
dreizelligen  nackten  Endglied,  welches  kürzer  ist  als  der  berindete  Teil  des 
Blattes.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  mehrmals  länger  als  die  Sporen- 
knöspchen, meist  ein  seitliches  Blättchen  länger  und  dicker  als  die  übrigen. 


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Kern  braun,  480  (i  lang,  320  fi  breit.  —  f.  macroteles  Mig.  Kräftige 
Form  mit  langen,  etwas  zurückgeschlagenen  Blättern  und  langen  dicken 
Blättchen,  durch  lange  und  dicke  Endglieder  der  Blätter  ausgezeichnet,  die 
so  lang  aber  drei-  bis  viermal  so  dick  als  der  berindete  Teil  der  Blätter 
sind.  Blätter  bis  2  cm  lang,  mit  meist  zwei  bis  vier  berindeten  und  fertilen 
Gliedern.  Blättchen  vielmals  länger  als  die  Sporenknöspchen,  hinten  rudi- 
mentär. Berindung  normal,  aber  an  getrockneten  Exemplaren  meist  schwer 
feststellbar.  Stacheln  gut  entwickelt.  Kern  hellbraun,  520  /n  lang,  340  fi 
breit.  —  f.  densa  Mig.  Etwa  15  cm  hoch,  mit  entfernten  aber  dicht- 
buschigen Quirlen,  reich  verzweigt,  dichte  Büsche  bildend,  mit  bis  3  cm  langen 
Internodien  und  1 — 11/2  cm  langen,  aufwärts  bogig  gekrümmten  Blättern. 
Berindung  deutlich.  Bestachelung  meist  sehr  gut  entwickelt  und  mitunter 
fast  zum  subhispida- Typus  neigend.  Blätter  mit  drei  bis  vier  berindeten 
und  fertilen  Gliedern  und  einem  meist  dreizelligen  nackten  Endglied,  welches 
nur  wenig  kürzer  ist,  als  der  berindete  Teil  des  Blattes.  Blättchen  mehr- 
mals länger  als  die  Sporenknöspchen,  meist  ein  seitliches  länger  und  dicker 
als  die  übrigen.  Kern  hellbraun,  500  fi  lang,  330  fx  dick.  —  f.  reflexa 
Mig.  Form  mit  stark  zurückgebogenen  Blättern,  bis  40  cm  hoch,  0,6  bis 
0,8  mm  dick,  mit  kurzen,  selten  2  cm  erreichenden  Internodien.  Stacheln 
spärlich,  klein.  Blätter  mit  meist  drei  berindeten  und  fertilen  Gliedern  und 
einem  dreizelligen  nackten  Endglied  von  ungefähr  gleicher  Länge,  als  der 
berindete  Teil  des  Blattes.  Blättchen  vorn  etwa  doppelt  so  lang,  an  den 
Seiten  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Kern  hell-kastanienbraun, 
480  |U  lang,  320  ju  breit.  —  f.  expansa  Mig.  Mittelgross,  15 — 30  cm  hoch, 
0,8 — 1,5  mm  dick,  mit  kleinen  Blättchen  und  daher  ziemlich  kahl  erscheinen- 
den Blättern,  durch  die  lockeren,  flach  ausgebreiteten  Blattquirle  auffallend. 
Bestachelung  gering  und  wenig  auffallend.  Stipularkranz  kräftig;  seine 
Zellen  sind  grösser  als  die  Stacheln.  Blätter  meist  ziemlich  gerade  vom 
Stengel  abstehend,  mit  drei  berindeten  und  fertilen  Gliedern  und  einem  drei- 
bis  vierzelligen  nackten  Endglied  von  ungefähr  derselben  Länge,  wie  der 
berindete  Blatteil.  Blättchen  an  älteren  Quirlen  mehrmals  länger  als  die 
Sporenknöspchen,  die  seitlichen  bedeutend  länger  als  die  vorderen,  die  hinteren 
kurz  aber  deutlich  entwickelt.  Kern  kastanienbraun,  530  /a  lang,  340  f.i  breit. 
—  f.  crassa  Mig.  Sehr  dickstengelig,  bei  etwa  20  cm  Höhe  1,3  mm  dick, 
sehr  reich  verzweigt.  Berindung  nicht  ganz  typisch,  mitunter  auch  die 
Mittelreihen  über  die  Zwischenreihen  vorragend.  Stacheln  klein,  spärlich, 
schwer  erkennbar.  Blätter  mit  drei  berindeten  Gliedern  und  einem  drei-  bis 
vierzelligen  Endglied,  welches  namentlich  an  älteren  Blättern  auffallend  dick 
und  lang  ist.  Blättchen  kurz  und  sehr  dick.  Stark  inkrustiert.  —  f.  clausa 
A.  Br.     Gedrungen,  mittelgross,    15  —  20  cm  hoch,   0,8  mm  dick,   durch  die 


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aufwärts  dem  Stengel  anliegenden  Blätter  einen  etwas  steifen  Eindruck 
machend.  Internodien  doppelt  bis  dreimal  so  lang  als  die  Blätter.  Be- 
rindungsverhältnisse  deutlich.  Stacheln  klein  und  spärlich,  an  jungen  Inter- 
nodien deutlich.  Blätter  kurz,  durchschnittlich  6  mm  lang,  steif  und  gerade, 
dem  Stengel  anliegend,  mit  sechs  berindeten  und  einem  unberindeten  drei- 
zelligen  Endglied,  welches  kürzer  als  der  berindete  Teil  des  Blattes  ist. 
Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
Kern  hell-kastanienbraun,  480  fx  lang,  320  /x  breit.  —  f.  firma  Mig.  Habi- 
tuell an  die  stärkeren  Formen  von  Ch.  fragilis  erinnernd,  etwa  15  cm  hoch, 
mit  bis  1  mm  dickem,  festem  und  hartem  Stengel,  der  auch  beim  Trocknen 
durchaus  rund  bleibt.  Internodien  mehrmals  länger  als  die  dicht  geschlossen 
dem  Stengel  aufwärts  eng  anliegenden  Blätter.  Mittelreihen  wenig  einfallend. 
Stacheln  klein,  spärlich,  meist  dicke,  kurze  Wärzchen.  Blätter  etwa  1  cm 
lang  mit  meist  nur  ein  bis  zwei  berindeten  Gliedern  und  einem  drei-  bis 
vierzelligen,  sehr  langen,  nackten  Endglied.  Blättchen  auch  auf  der  Vorder- 
seite meist  ziemlich  klein  und  wenig  entwickelt,  stellenweise  aber  auch 
wieder  sehr  lang.  Starr  und  sehr  stark  inkrustiert.  —  f.  pulchella  Mig. 
Schlank,  manchen  Formen  der  Ch.  fragilis  sehr  ähnlich.  Berindungsverhält- 
nisse  nicht  immer  leicht  festzustellen.  Stacheln  ziemlich  kräftigr  und  zahl- 
reich.  Internodien  2 — 3  cm,  Blätter  kaum  über  5  mm  lang,  gewöhnlich 
ziemlich  eng  aufwärts  dem  Stengel  anliegend,  mit  drei  bis  fünf  berindeten 
und  fertilen  Gliedern  und  einem  dreigliedrigen,  nackten  Endglied,  welches  so 
lang  oder  etwas  kürzer  ist,  als  die  berindeten  Glieder  zusammen.  Blättchen 
an  älteren  Internodien  etwa  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  dabei 
die  seitlichen  erheblich  kürzer.  Kern  hell-rötlichbraun,  440  fx  lang,  290  /x 
breit.  —  f.  tenuifolia  Mig.  Zart,  schlank,  an  zarte  Formen  der  Ch.  fra- 
gilis erinnernd,  25  cm  hoch  und  0,6  mm  dick,  mit  teilweise  bis  6  cm  langen 
Internodien  und  la/2 — 2  cm  langen  Blättern.  Berindung  schwer  erkennbar, 
Bestachelung  sehr  gering,  Stipularkranz  kräftig  und  gut  entwickelt.  Blätter 
sehr  fein  und  dünn,  mit  zwei  bis  drei  sehr  langen  berindeten  und  fertilen 
und  einem  nackten  drei-  bis  vierzelligen  Endglied,  das  kürzer  als  der  be- 
rindete Teil  des  Blattes  ist.  Blättchen  vielmals  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
—  f.  cuspidata  Mig.  Eine  Torfform  vom  Aussehen  der  f.  normalis,  aber 
mit  nur  zwei  berindeten  Blattgliedern  und  einem  drei-  bis  viermal  so  langen 
nackten  Endglied,  dicht,  vielstengelig,  reich  verzweigt,  mit  2  —  3  cm  langen 
Internodien  und  etwa  2  cm  langen  Blättern,  bei  denen  IV2  cm  auf  das 
nackte  Endglied  kommen.  Blättchen  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
Kern  braun,  420  (x  lang,  300  fx  breit.  —  f.  macrostephana  Wahlstedt. 
Klein,  etwa  10  cm  hoch,  mit  unten  2  cm  langen,  nach  oben  sich  rasch  ver- 
kürzenden  Internodien,  normaler  Berindung   und   massig  stark  entwickelten, 


—     320     — 

mit  der  Lupe  gut  erkennbaren  Stacheln.  Stipularkranz  auffallend  stark  ent- 
wickelt, seine  Blättchen  viel  länger  als  die  Stacheln.  Blätter  zart,  mit  drei 
bis  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  dreizelligen  nackten  Endglied,  welches 
kürzer  als  der  berindete  Teil  des  Blattes  ist.  Blättchen  vorn  und.  an  den 
Seiten  etwas  bis  doppelt  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Kern  braun,  440  (m 
lang,  300  /.i  breit.  —  f.  pseudocontraria  Mig.  Habituell  an  Ch  con- 
traria erinnernd,  15 — 20  cm  hoch,  reich  verzweigt,  dichtbuschig,  mit  ziemlich 
kurzen,  etwa  2  cm  langen  Internodien  und  ziemlich  regelmässig  2  cm  langen, 
etwas  abstehenden  Blättern.  Stengel  ziemlich  dünn,  Berindung  stark  vor- 
tretend, stark  gedreht.  Stacheln  kurz,  eng  anliegend.  Blätter  mit  vier  be- 
rindeten fertilen  Gliedern  und  einem  meist  dreizelligen  unberindeten  Endglied. 
Blättchen  vorn  so  lang  bis  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  die  seit- 
lichen wenig  kürzer.  Kern  hellbraun,  480  /x  lang,  310  /x  breit.  —  f.  brachy- 
phylla  Mig.  Etwa  10  cm  hoch,  0,8  mm  dick,  sehr  kräftig,  kurzblättrig, 
mit  2  —  3  cm  langen  Internodien  und  nur  4 — 5  mm  langen,  dabei  ziemlich 
dicken  Blättern.  Berindung  an  jüngeren  Internodien  deutlich,  an  älteren 
durch  die  wenig  einfallenden  Mittelreihen  schwerer  erkennbar.  Stacheln 
klein  und  spärlich.  Blätter  mit  meist  drei  berindeten  und  fertilen  Gliedern 
und  einem  dreizelligen  nackten  Endglied,  welches  länger  ist,  als  der  berindete 
Teil  des  Blattes.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  etwa  doppelt  so  lang 
als  die  Sporenknöspchen.  Kern  hellbraun,  480  /*  lang,  300  /.i  breit.  Pflanze 
steif,  sparrig,  graugrün.  —  f.  vulgaris  Mig.  Kurz  gedrängt,  dichtbuschig, 
dickblättrig,  bis  20  cm  hoch  und  gegen  1  mm  dick,  reich  verzweigt,  mit 
unten  3  cm  langen,  nach  oben  sich  verkürzenden  Internodien,  deutlich  er- 
kennbaren Berindungs Verhältnissen  und  ziemlich  grossen,  aber  anliegenden 
Stacheln.  Blätter  mit  meist  drei  berindeten  fertilen  Gliedern  und  einem 
drei-  bis  vierzelligen  nackten  Endglied,  welches  kürzer  als  der  berindete 
Teil  des  Blattes  ist.  Blättchen  an  den  Seiten  ungefähr  so  lang  als  die 
Sporenknöspchen,  vorn  meist  etwas  länger.  Kern  kastanienbraun,  480  fi 
lang,  340  fi  breit.  Sehr  verbreitet.  —  f.  filiformis  Mig.  Sehr  lang- 
gestreckt, bis  30  cm  hoch,  0,8  mm  dick,  mit  langen  Internodien  und  kurzen 
Blättern,  wenig  verzweigt.  Mittelreihen  fast  vollständig  von  den  Zwischen- 
reihen überwölbt.  Stacheln  kurz  und  dick,  nur  an  den  jüngsten  Internodien 
deutlich.  Blätter  mit  meist  drei  berindeten,  fertilen  Gliedern  und  einem 
dreizelligen  nackten  Endglied  von  sehr  wechselnder  Länge.  Blättchen  klein, 
auch  an  fertilen  Knoten  nicht  sehr  entwickelt.  —  f.  brevifolia  Mig. 
Langgestreckt,  sehr  kurzblättrig,  bis  25  cm  hoch,  1  mm  dick,  massig  reich 
verzweigt,  mit  2 — 6  cm  langen  Internodien  und  ziemlich  dicken,  meist  nur 
3  mm  langen  Blättern.  Berindungsverhältnisse  deutlich  erkennbar,  Stacheln 
kräftig,  aber  kurz  und  dem  Stengel  anliegend.    Blätter  mit  drei  bis  vier  sehr 


321 


kurzen  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  drei-  bis  vierzelligen  nackten 
Endglied,  das  kürzer  als  der  berindete  Teil  des  Blattes  ist  und  dessen  Zellen 
tonnenförmig  angeschwollen  —  die  letzten  beiden  oft  fast  isodiametrisch  — 
sind.    Blättchen  seitlich  so  lang,  vorn  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
Kern  braun,  500  y.  lang,  350  p  breit.    —  f.  orthophylla  Mig.    Sehr  lang- 
gestreckt, kurzblättrig,  schlank,  von  eigentümlichem  Habitus,  bis  40  cm  hoch, 
aber  nur  0,7  mm  dick,   in   der   unteren  Hälfte  nicht  verzweigt  und  nur  mit 
stummelhaften  Blättern,  hier  auch  mit  5—8  cm  langen,  oben  nur  mit  2  cm 
langen  Internodien.    Stacheln  gut  entwickelt,  aber  dem  Stengel  eng  anliegend. 
Blätter    zu    sieben,    nur  5—8  mm   lang,    gerade   und   steif  vom  Stengel  ab- 
stehend,  mit  drei  bis  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  nackten  zwei-  bis 
dreizelligen  Endglied.     Blättchen    an   den  Seiten   kürzer,   vorn   so   lang  oder 
unbedeutend   länger   als  die  Sporenknöspchen.     Kern  hellbraun,  480  [i  lang, 
320  p  breit.     —  f.  conferta  Mig.     Klein,  ziemlich  gedrungen,  dicht,   etwa 
10  cm   hoch,   0,8  mm   dick,    reich   verzweigt,    dichtbuschig,    mit   dicht    auf- 
einanderfolgenden  Quirlen.     Mittelreihen   nur  wenig  einfallend,   Stacheln   an 
den   jüngeren    Internodien    gut    entwickelt,    an    den    älteren    meist    fehlend. 
Blätter    ungefähr    so   lang   als   die   Internodien,   meist  zu  acht,   mit  drei  bis 
vier    berindeten   Gliedern   und   einem   nackten   Endglied,    welches  lang,  aber 
doch   kürzer   als  der  berindete  Teil  des  Blattes  ist.     Blättchen  vorn  und  an 
den   Seiten    meist   wenig  länger   als   die   Sporenknöspchen,   ein   vorderes   oft 
doppelt   so   lang.     Kern  rein   braun,   mit  feinen  Leisten,  450  j*  lang,  300^ 
breit.     —  f.  gracilis  Mig.     Klein,   kaum  8  cm  hoch,   sehr  zierlich,  wenig 
inkrustiert,  mit  nur  wenigen,  unten  ziemlich  langen  Internodien,  0,5  mm  dick. 
Berindungsverhältnisse  schwer  festzustellen,  Stacheln  auch  mit  der  Lupe  nicht 
erkennbar.     Blätter  bis  15  mm   lang,   mit   zwei   berindeten   fertilen  Gliedern 
und   einem   sehr  langen,   feinen,   2/3   der  Blattlänge  einnehmenden,   drei-  bis 
vierzelligen  nackten  Endglied.    Blättchen  an  älteren  Blättern  vier-  bis  sechs- 
mal so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  die  vorderen  kürzer  als  die  seitlichen. 
Kern    braun,    480  fx    lang,    260  y    breit.     —  f.  condensata  A.  Br.     Sehr 
niedrig,  aber  kräftig,  gedrungen,  nicht  über  8  cm  hoch,  0,8  mm  dick,  reich 
verzweigt.    Internodien  wenig  länger  als  die  sehr  dicken  und  plumpen  Blätter. 
Berindung  normal,    Stacheln   klein,   aber   mit   der  Lupe   erkennbar.     Blätter 
mit  drei  berindeten  Gliedern  und  einem  zwei-  bis  dreizelligen  nackten  End- 
glied, welches  kürzer  als  der  berindete  Teil   des  Blattes  ist.     Blättchen  auf- 
fallend dick,  die  vorderen  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen  und  halb 
so  dick,  die  seitlichen  mehrmals  so  lang  und  ebenso  dick.     Kern  kastanien- 
braun, 480  [x  lang,  320  pi  breit.     Corsica,   bisher   noch  nicht  im  Gebiet  ge- 
funden.    —  f.  papulosa  Fröhlich  (als  Art).    Der  vorigen  habituell  ähnlich, 
5 — 6  cm   hoch,    buschig,    meist    etwas    schwärzlich    oder  bräunlich  gefärbt. 

Thomd-Migula,  Flora.  VI.  2.  Ol 


—     322     — 

Zwischenreihen  stark  vorgewölbt,  Stacheln  kurz  und  spärlich.  Blätter  mit 
meist  zwei  berindeten  fertilen  Gliedern  und  einem  drei-  bis  vierzelligen  un- 
berindeten,  welches  länger  ist  als  der  berindete  Teil  des  Blattes.  Sterile 
Blätter  sind  zuweilen  ganz  unberindet.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten 
vielmals  länger  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  palustris  Mig.  Klein,  ge- 
drängt, kräftig,  etwa  5  cm  hoch,  0,8  mm  dick,  reich  verzweigt,  dichtbuschig, 
mit  nur  0,5 — 1  cm  langen  Internodien.  Berindungs Verhältnisse  meist  leicht 
erkennbar,  Stacheln  klein  und  spärlich.  Blätter  bis  über  1  cm  lang,  mit 
drei  berindeten,  fertilen  Gliedern  und  einem  dreizelligen  nackten  von  ungefähr 
der  gleichen  Länge  als  der  berindete  Teil  des  Blattes.  Blättchen  hinten  sehr 
klein,  vorn  und  an  den  Seiten  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
Kerne  sehr  länglich,  460  fi  lang  und  nur  250  fi  breit,  hellbraun.  —  f.  mi- 
nuta  Mig.  Sehr  klein,  zierlich,  kaum  5  cm  hoch,  0,4  mm  dick,  verworrene 
kleine  Büsche  bildend,  mit  nur  etwa  1  cm  langen  Internodien  und  ungefähr 
ebenso  langen,  sehr  feinen  Blättern.  Berindungsverhältnisse  schwer  feststell- 
bar und  etwas  unregelmässig,  Stacheln  ungleich  entwickelt,  meist  auch  mit 
der  Lupe  nicht  erkennbar.  Fertile  Blätter  mit  ein  bis  drei  berindeten  Glie- 
dern und  einem  sehr  langen  drei-  bis  vierzelligen  Endglied;  sterile  Blätter 
oft  nur  aus  einer  nackten  Zellreihe  bestehend.  Blättchen  vorn  und  an  den 
Seiten  bis  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  Kern  braun,  500  (.i 
lang,  320  fx  breit.  —  f.  pusilla  Lasch.  Klein,  niedrig,  schmächtig,  5 — 6  cm 
hoch,  0,5  —  0,6  mm  dick,  reich  verzweigt,  buschig,  stark  inkrustiert.  Be- 
rindungsverhältnisse undeutlich.  Stacheln  klein,  aber  ziemlich  dichtstehend. 
Blätter  mit  zwei  bis  drei  berindeten  Gliedern,  wenig  dünner  als  der  Stengel, 
und  einem  nackten  dreizelligen  Endglied,  welches  kürzer  ist  als  der  berindete 
Teil  des  Blattes.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  so  lang  oder  kürzer 
als  die  Sporenknöspchen.  Kern  ziemlich  dunkel-rotbraun,  500  (x  lang,  380  p 
dick.  —  f.  heteromorpha  Mig.  Sehr  kräftig.  Form  mit  ausgesprochener 
Köpfchenbildung.  Internodien  unten  bis  8  cm  lang,  nach  oben  zu  sich  bis 
auf  1  cm  verkürzend;  schliesslich  folgen  die  Quirle  noch  dichter  und  bilden 
am  Ende  der  Stengel  und  Zweige  ausgesprochene  Köpfchen.  Blätter  3  cm, 
oben  kaum  1  cm  lang,  hier  auch  mit  entsprechend  kürzeren  Blättchen.  Be- 
rindungsverhältnisse deutlich,  Stacheln  kräftig,  fast  wie  bei  subhispida,  aber 
eng  anliegend.  Blätter  zu  acht  bis  neun  mit  drei  bis  vier  berindeten  und 
fertilen  Gliedern  und  einem  zuweilen  nur  einzelligen  nackten  Endglied,  welches 
länger  als  das  vorhergehende  berindete  Glied  ist.  Blättchen  vorn  und  an 
den  Seiten  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen,  auch  auf  der  Rückseite 
gut  entwickelt.  Kern  hellbraun,  durchschnittlich  500  fx  lang,  320  fx  breit. 
—  f.  typica  Mig.  Neben  f.  normalis  die  häufigste  Form,  aber  mit  kurzem 
Endgliede   der  Blätter,   gross,   kräftig,   30 — 40  cm   hoch,   normal   verzweigt, 


—     323     — 

0,8 — 1  mm  dick,  lichte  Büsche  bildend,  mit  deutlich  erkennbaren  Berindungs- 
verhältnissen,  kleinen  und  spärlichen,  aber  mit  der  Lupe  deutlich  erkennbaren 
Stacheln.    Blätter  mit  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  oft  nur  einzelligen, 
kurzen,    nackten    Endglied.     Blättchen    zwei-    bis    viermal    so    lang    als    die 
Sporenknöspchen,  die  hinteren  fast  isodiametrisch.    Kern  hell-kastanienbraun, 
480  f.i  lang,   320  /n  breit.     Graugrün.     —  f.  microptila  Mig.     Klein,  zier- 
lich,  kurzblättrig,   etwa  20  cm   hoch,   0,5  mm  dick,   mit   dicht   aufeinander- 
folgenden Quirlen,  2  cm  langen,  nach  oben  zu  rasch  kürzer  werdenden  Inter- 
nodien   und  4  —  9  mm   langen,   nach   oben   zusammenneigenden   und  um  den 
Stengel   geschlossenen   Blättern.     Berindungsverhältnisse   nicht  leicht  festzu- 
stellen,  Stacheln   an   den  jüngeren  Internodien   zahlreich   und  lang.     Blätter 
mit    drei    berindeten   Gliedern    und   einem   ein-   bis  dreizelligen   sehr  kurzen, 
nackten  Endglied.    Blättchen  kurz,  auch  vorn  zuweilen  kürzer  als  die  Sporen- 
knöspchen.   Kern  kastanienbraun,  400  /x  lang,  300  fx  breit.     —  f.  laxa  Mig. 
Bis  80  cm  lang,  sehr  schlaff,  fast  unverzweigt,  mit  langen,  durchschnittlich 
7  cm  messenden   Internodien.     Berindung    normal,    Stacheln  klein,    eng   an- 
liegend,  aber   an   den  jüngeren  Internodien  zahlreich.     Blätter  etwa  lJ/2  cm 
lang,   mit   meist   vier  berindeten   Gliedern   und   einem   drei-  bis  vierzelligen, 
kurzen,  nackten  Endglied.     Blättchen  mehrmals  länger  als  die  Sporenknösp- 
chen, auf  der  Rückseite  wenig  entwickelt.    Kern  hellbraun,  480  [x  lang,  320  /.i 
breit.     —  f.  heterophylla  Mig.     Unregelmässig,    mittelgross,    15 — 20  cm 
gross,   bis  1  mm  dick,   oft  bogig  gekrümmt,   mit  gegen  2  cm  langen  Inter- 
nodien und  etwa  1  cm,  aber  meist  sehr  ungleichmässig  langen  Blättern.    Be- 
rindungsverhältnisse   sehr    deutlich,    Stacheln    an   jüngeren   Internodien  sehr 
stark  und  deutlich,  an  älteren  oft  ganz  fehlend.     Blätter  mit  meist  drei  be- 
rindeten Gliedern;   nacktes  Endglied   kurz,   ein-   bis   dreizellig,   einzellige  oft 
kürzer   als   das   letzte   berindete   Glied.     Blättchen  etwa  1 l/a  mal  so  lang  als 
die    Sporenknöspchen.      Kern    kastanienbraun,    480  f.i    lang,     300  fx    breit. 
—  f.  comosa  Mig.     Kaum   mittelgross,   etwa  15  cm  lang,   reich  verzweigt, 
dicht,  doch  selten  buschig,  mit  etwa  1  cm  langen  Internodien.     Berindungs- 
verhältnisse  an  schwächer  inkrustierten  Internodien   sehr  deutlich,   Stacheln 
gut  erkennbar.    Blätter  8 — 15  mm  lang,  mit  meist  vier  berindeten  Gliedern 
und  einem  meist  dreizelligen  nackten  Endglied,  welches  kaum  länger  als  das 
letzte    berindete   Glied    ist.     Blättchen    auf    den   Seiten   etwa   so   lang,    vorn 
länger    als    die   Sporenknöspchen,   stark   gekrümmt.     Die   letzten   Blattquirle 
bilden    oft    einen    lockeren    fuchsschwanzartigen    Schopf.     Kern    rein    braun, 
460  [x  lang,  350  /x  breit.     —  f.  capitellata  Mig.    Schlank,  bis  35  cm  hoch, 
reich  verzweigt,   kurzblättrig,   lockere,  kahle  Büsche  bildend.     Blätter  meist 
nur  gegen   4  mm    lang   (Internodien  ca.   1  cm   lang),    sehr    dünn,    auch    die 
Blättchen  sehr  fein.     Berindung  normal,   Stacheln  gut  entwickelt,   aber  dem 

21* 


—     324     — 

Stengel  sehr  eng  anliegend.  Blätter  mit  zwei  bis  drei  berindeten  Gliedern 
und  einem  meist  dreizelligen,  kurzen,  nackten  Endglied.  Blättchen  auf 
den  Seiten  so  lang,  vorn  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Kern 
kastanienbraun,  etwa  440  /x  lang,  300  fx  breit.  —  f.  batrachosperma 
Mig.  Kleine,  fast  perlschnurartige  Form,  habituell  andern  Formen  gar 
nicht  ähnlich.  Verzweigung  gering,  Berindung  und  Bestachelung  schwer 
erkennbar.  Fertile  Blätter  mit  meist  vier  berindeten  Gliedern  und  einem 
kurzen  zweizeiligen  Endglied.  Blättchen  nur  ungefähr  so  lang  wie  die 
Sporenknöspchen,  die  oft  paarweise  stehen.  Kern  braun,  480  fx  lang, 
350  (.i  breit.  —  f.  nidifica  Mig.  Rein  grün,  scheinbar  nicht  inkrustiert, 
fast  durchsichtig,  20 — 30  cm  hoch,  buschig,  reich  verzweigt,  0,7  mm 
dick,  lnternodien  wenig  länger  als  die  langen,  in  lockeren  Quirlen  stehen- 
den Blättern.  Berindung  und  Bestachelung  normal,  aber  schwer  erkenn- 
bar. Blätter  mit  drei  berindeten,  fertilen  Gliedern  und  einem  dreizelligen 
nackten  Endglied  von  ungefähr  derselben  Länge  wie  der  berindete  Teil  des 
Blattes.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  vielmals  länger  als  die  Sporen- 
knöspchen. —  f.  translucens  Mig.  Der  vorigen  Form  nahestehend,  sehr 
schwach  inkrustiert,  grün  und  fast  durchsichtig,  etwa  10  cm  hoch,  anschei- 
nend in  rasenartigen  Überzügen  wachsend,  reich  verzweigt,  mit  normaler, 
aber  schwer  erkennbarer  Berindung  und  Bestachelung,  0,5 — 0,8  mm  dick, 
lnternodien  oft  kürzer  als  die  ausserordentlich  dünnen  und  zarten  Blätter; 
diese  mit  meist  drefr  berindeten  und  fertilen  Gliedern  und  einem  sehr  dünnen, 
hingen,  meist  dreizelligen  nackten  Endglied.  Blättchen  haarförmig,  mehrmals 
länger  als  die  Sporenknöspchen,  hinten  sehr  klein.  Kern  hellbraun,  440  /.i 
lang,  330  (x  breit.  —  f.  virens  Mig.  Rein  grün,  fast  gar  nicht  inkrustiert, 
kurzblättrig,  bis  25  cm  hoch  und  0,9  mm  dick,  reich  verzweigt,  mit  21/2  cm 
langen,  an  den  Zweigenden  viel  kürzer  bleibenden  lnternodien,  so  dass  hier 
schopfartige  Bildungen  entstehen.  Berindungsverhältnisse  sehr  deutlich, 
Stacheln  klein  aber  gut  entwickelt.  Blätter  1/2  — 1  cm  lang,  zu  sieben  im 
Quirl,  mit  drei  bis  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  zwei-  bis  dreizelligen 
nackten  Endglied  von  ungefähr  der  gleichen  Länge  wie  das  letzte  berindete 
Glied.  Blättchen  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  ein 
vorderes  gewöhnlich  etwas  länger  als  die  übrigen.  Stipularkranz  sehr  stark 
entwickelt.  Kern  kastanienbraun,  420  f.i  lang,  310  (x  breit.  —  f.  alope- 
curoides  Mig.  Der  vorigen  nahestehend,  aber  mit  fuchsschwanzartigen, 
21j2  cm  langen  Schöpfen  an  den  Zweigenden,  kaum  20  cm  hoch,  0,7  mm 
dick,  normal  verzweigt,  mit  abgesehen  vom  Schopf,  etwa  2 — 3  cm  langen 
lnternodien.  Berindungsverhältnisse  (nach  Entfernung  der  Blätter  an  den 
jungen  lnternodien)  leicht  feststellbar,  Stacheln  sehr  klein,  Stipularkranz  stark 
entwickelt.     Inkrustation   fehlt  fast  vollständig.     Blätter   mit  meist  vier  be- 


—     325     — 

rindeten  Gliedern  und  einem  dreizelligen  nackten  Endglied,  welches  ungefähr 
so  lang  ist,  als  der  berindete  Teil  des  Blattes.  Blättchen  etwas  über  doppelt 
so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  auf  der  Rückseite  klein.  Kern  hellbraun, 
durchschnittlich  520  «  lang,  330  u  breit.  —  f.  subcapitata  Mig.  Form 
mit  ausgesprochener  Köpfchenbildung,  ungefähr  15  —  20  cm  hoch,  0,9  mm 
dick,  dichtbuschig,  mit  3  cm  langen,  in  der  fertilen  Region  plötzlich  auf 
1ji  cm  verkürzten  Internodien.  Ebenso  sind  die  sterilen  Blätter  2— 21/«  cm 
lang,  die  fertilen  6  mm  bis  höchstens  1  cm.  Berindung  schwer  erkennbar, 
Stacheln  kaum  entwickelt.  Sterile  Blätter  mit  meist  drei  berindeten  Gliedern 
und  einem  meist  vierzelligen  nackten  Endglied  von  ungefähr  gleicher  Länge, 
als  der  berindete  Blatteil.  Blättchen  an  fertilen  Blättern  ungefähr  doppelt 
so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  auf  dem  Rücken  sehr  klein.  Kern  hell- 
braun, 510  m  lang,  330«  breit.  —  f.  aequistriata  A.  Br.  Dichtbuschig, 
feinstengelig,  ca.  15  cm  hoch,  0,5—0,7  mm  dick,  reich  verzweigt,  dichtbuschig. 
Stengel  als  feine  glatte  Röhre  erscheinend,  an  der  man  erst  mit  der  Lupe 
die  Rindenröhrchen,  die  alle  gleich  hoch  liegen  und  nicht  merklich  einfallen, 
wahrnehmen  kann.  Stacheln  klein,  nicht  vortretend.  Stipularkranz  stark- 
entwickelt.  Internodien  zwei  bis  drei,  Blätter  1—1 1/2  cm  lang.  Letztere 
mit  drei  berindeten,  fertilen  Gliedern  und  einem  dreizelligen,  nackten  End- 
glied, welches  oft  doppelt  so  lang  ist  als  der  berindete  Teil  des  Blattes. 
Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
Kern  braun,  480  u  lang,  320  f.i  breit. 

II.  Reihe  Formae  subhispidae.  Stachelwarzen  schon  meist  mit 
blossem  Auge  erkennbar,  länger  als  die  Zellen  des  Stipular- 
kranzes,   ungefähr   so   lang   als   der  Stengel  dick  ist.     Kern  braun. 

F.  macracantha  Mig.  Sehr  dichtbuschig,  mit  grossen  Blättern  und 
Blättchen,  die  dichte  grosse  Quirle  bilden,  etwa  30  cm  hoch,  1 — 1,2  mm 
dick,  reich  verzweigt,  mit  bis  5  cm  langen  Internodien.  Berindung  normal, 
deutlich,  Stacheln  ungleich,  teils  klein,  angedrückt,  teils  sehr  lang,  bis  vier- 
mal so  lang  als  der  Stengel  dick  ist  und  schräg  abstehend.  Stipularkranz 
sehr  kräftig.  Blätter  l1^— 2  cm  lang,  mit  meist  vier  berindeten  Gliedern 
und  einem  dreizelligen  nackten  Endglied,  welches  länger  ist,  als  das  letzte 
berindete  Glied.  Blättchen  hinten  rudimentär,  vorn  und  an  den  Seiten  mehr- 
mals länger  als  die  Sporenknöspchen.  Kern  braun,  500  ^  lang,  320  w  breit. 
—  f.  intermedia  Mig.  20—25  cm  hoch,  1  mm  dick,  lockerbuschig,  mit 
3— 4  cm  langen  Internodien  und  1—2  cm  langen  Blättern,  sparrig,  eckig, 
steif  und  hart,  auch  die  Blätter.  Mittelreihen  sehr  stark  einfallend,  Stacheln 
zahlreich,    aber    meist    etwas  kürzer  als  der  Stengel   dick  ist.     Blätter  mit 


—     326     — 

drei  bis  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  nackten  dreizelligen  Endglied, 
welches  an  älteren  Blättern  kürzer,  an  jüngeren  ebenso  lang  als  der  be- 
rindete Teil  des  Blattes  ist.  Blättchen  hinten  rudimentär,  vorn  und  an  den 
Seiten  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  Kern  hellbraun, 
480  1.1  lang,  320  (i  breit.  —  f.  aculeata  Mig.  30  cm  hoch,  1  mm  und 
darüber  dick,  kräftig,  lockerbuschig,  reich  verzweigt,  graugrün,  mit  bis  6  cm 
langen,  nach  oben  sich  rasch  verkürzenden  Internodien  und  1 — l1^  cm 
lano-en,  nach  oben  sich  zusammenneigenden  Blättern.  Stacheln  sehr  lang 
und  dick,  bis  mehr  als  doppelt  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Zellen  des 
Stipularkranzes  wenig  kürzer  als  die  Stacheln.  Blätter  mit  meist  vier  be- 
rindeten Gliedern  und  einem  kurzen,  zwei-  bis  dreizelligen  nackten  Endglied. 
Blättchen  hinten  wenig  entwickelt,  vorn  und  an  den  Seiten  zwei-  bis  viermal 
so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  sub contraria  Mig.  Habituell  an 
eine  kurzblättrige,  robuste  Ch.  contraria  erinnernd,  bis  30  cm  hoch,  etwa 
1  mm  dick,  mit  4— 5  cm  langen,  nach  der  Spitze  zu  rasch  kürzer  werdenden 
Internodien  und  kleinen,  kaum  1  cm  langen,  meist  ziemlich  eng  dem  Stengel 
anliegenden  Blättern.  Berindungsverhältnisse  deutlich  erkennbar,  Stacheln 
an  jüngeren  Stengelteilen  gross,  vier-  bis  achtmal  so  lang  als  dick.  Blätter 
mit  drei  bis  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  nackten  zwei-  bis  vierzelligen, 
sehr  verschieden  gestalteten  Endglied,  meist  so  lang  als  die  berindeten 
Glieder  zusammen.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  etwa  doppelt  so  lang 
als  die  Sporenknöspchen.  Kern  rein  braun,  etwa  560  /*  lang,  300  (i  breit, 
mit  13—14  Streifen.  —  f.  congesta  Mig.  Sehr  dicksten  gelig,  mit  ge- 
ballten Quirlen  und  auffallend  langen,  struppigen  Blättchen,  bis  20  cm  hoch, 
meist  1,2  mm  selbst  darüber  dick,  reich  verzweigt,  starr  und  brüchig.  Inter- 
nodien etwa  doppelt  so  lang  als  die  Blätter.  Berindungsverhältnisse  sehr 
deutlich,  Stacheln  etwas  ungleichmässig,  meist  so  lang  als  der  Stengel  dick. 
Blätter  mit  fünf  bis  sechs  berindeten  und  fertilen  Gliedern  und  einem  kurzen 
zwei-  bis  dreizelligen  Endglied.  Blättchen  in  den  unteren  Quirlen  sehr  viele 
Male  länger  als  die  Sporenknöspchen,  die  vorderen  länger  als  die  seitlichen. 
Kern  kastanienbraun,  480  p  lang,  300  jt  breit.  —  f.  microteles  Mig. 
Etwa  20  cm  hoch,  0,8  mm  dick,  mit  langen,  lockere  Quirle  bildenden  Blättern 
und  etwa  doppelt  so  langen  Internodien,  dichtbuschig.  Berindung  deutlich, 
Stacheln  zuweilen  ungleich,  teils  kurz,  teils  mehrmals  länger  als  der  Stengel 
dick  ist,  alle  aber  diesem  eng  anliegend.  Blätter  etwa  1/2  cm  lang,  mit 
meist  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen  dreizelligen,  nackten  End- 
glied. Blättchen  auf  dem  Rücken  rudimentär,  vorn  und  an  den  Seiten  mehr- 
mals länger  als  die  Sporenknöspchen.  Kern  hellbraun,  480  (.i  lang,  320  ^ 
breit.  —  f.  communis  Mig.  Mittelgross,  15—20  p  hoch,  lockerbuschig, 
0,8  mm  dick,  reich  verzweigt,  mit  etwa  2  cm  langen  Internodien.    Berindungs- 


Q07 
—       oZi        — 

Verhältnisse  leicht  erkennbar,  Stacheln  meist  so  lang  als  der  Stengel  dick 
ist,  mitunter  kürzer  oder  länger.  Blätter  weit  abstehend,  zurückgekrümmt, 
mit  meist  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  dreizelligen  nackten 
Endglied.  Blättchen  auf  der  Rückseite  deutlich,  mindestens  dreimal  so  lang 
als  breit,  vorn  und  an  den  Seiten  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen. 
Kerne  sehr  ungleich,  460 — 680  (x  lang,  320 — 400  u  breit.  —  f.  caespi- 
tosa  Mig.  Langgestreckt,  kurzblättrig,  reich  verzweigt,  von  rasenförmigem 
Wuchs,  mit  ca.  3  cm  langen  Internodien  und  8  mm  langen  Blättern,  bis 
30  cm  hoch,  0,8  mm  dick.  Berindungsverhältnisse  deutlich  erkennbar, 
Stacheln  etwas  ungleichmässig,  an  jungen  Internodien  ziemlich  dicht  und 
fast  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  mit  vier  berindeten  Gliedern 
und  einem  kurzen,  zwei-  bis  dreizelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  auf 
den  Seiten  und  vorn  etwa  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  hinten 
unentwickelt.  Kern  hellbraun,  in  Form  und  Grösse  sehr  variabel.  —  f.  major 
Mig.  Gross  und  langgestreckt,  mit  verhältnismässig  kleinen  Blättern,  etwa 
30  cm  hoch,  0.9  mm  dick,  ziemlich  reich  verzweigt,  mit  3 — 4  cm  langen 
Internodien.  Berindungsverhältnisse  deutlich,  Stacheln  in  den  oberen  Inter- 
nodien dicht  und  etwas  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  kurz,  mit 
drei  bis  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  dreizelligen  nackten  Endglied. 
Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  ungefähr  so  lang  als  die  Sporenknöspchen, 
auf  der  Rückseite  schmaler  und  kürzer,  aber  gut  entwickelt.  Kern  hellbraun, 
480  (x  lang,  300  f.i  breit.  ■ —  f.  leptosperma  Mig.  Der  f.  microteles  äusser- 
lich  ähnlich,  reich  verzweigt,  dichtbuschig,  20  cm  hoch,  bis  1  mm  dick,  mit 
2  cm  langen  Internodien  und  1 — 11/2  cm  langen  Blättern.  Berindungs- 
verhältnisse gut  erkennbar,  Stacheln  kräftig,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel 
dick  ist,  dem  Stengel  eng  anliegend.  Blätter  mit  drei  bis  vier  berindeten 
Gliedern  und  einem  ein-  bis  dreizelligen,  kurzen,  nackten  Endglied.  Blättchen 
auf  der  Rückseite  unentwickelt,  vorn  und  an  den  Seiten  länger,  bis  etwa 
doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  die  vorderen  meist  am  längsten. 
Kern  hellbraun,  500  /u  lang,  280  (i  breit.  —  f.  rudis  Mig.  Rauh  und 
stark  inkrustiert,  mittelgross,  buschig,  mit  verhältnismässig  langen,  steifen 
Blättern,  bis  20  cm  hoch,  bis  1  mm  dick,  Internodien  und  Blätter  1 — 2J/2  cm 
lang,  reich  verzweigt.  Zwischenreihen  sehr  stark  über  die  Mittelreihen  vor- 
ragend. Stacheln  lang,  aber  spärlich  und  meist  in  den  Furchen  ganz  ver- 
borgen. Blätter  ungleich  entwickelt,  sehr  steif,  sparrig  abstehend,  mit  drei 
bis  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  dreizelligen  nackten  Endglied,  welches 
kürzer  als  der  berindete  Teil  des  Blattes  ist.  Blättchen  vorn  und  an  den 
Seiten  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  auf  dem  Rücken  unent- 
wickelt.    Kern  hellbraun,  500  p  lang,  320  u  breit.     Stark  inkrustiert. 


—     328     — 

III.  Reihe  Formae  paragymnophyllae.  Blätter  in  der  Regel  mit 
weniger  als  zwei  berindeten  Gliedern,  teilweise  mit  unberindeten, 
aber  sterilen  Blättern  in  sonst  fertilen  Quirlen,  überhaupt  nach 
Ch.  gymnophylla  in  der  Blattberindung  hinneigend.     Kern  braun. 

F.  subgymnophylla  Mig.  Schmächtige,  langgestreckte  Form,  massig 
verzweigt,  aber  meist  dichtbuschig,  oft  rasenartig,  mit  allerlei  Unregelmässig- 
keiten in  der  Blattberindung.  Stengelberindung  normal,  aber  nicht  sehr 
deutlich,  Stacheln  meist  klein,  nur  vereinzelt  grössere.  Blätter  mitunter 
gänzlich  unberindet  und  dann  oft  ohne  Ausbildung  von  Knotenzellen  nur 
einen  fünf-  bis  sechszelligen  einreihigen  Faden  darstellend.  Andere  Blätter 
haben  ein  bis  drei  berindete  und  fertile  Glieder  und  ein  ein-  bis  zwei- 
zeiliges, nacktes  Endglied.  Blätter  desselben  Quirls  gleichartig.  Blättchen 
vorn  und  an  den  Seiten  vielmal  länger  als  die  Sporenknöspchen,  hinten  ver- 
kümmert. Kern  kastanienbraun,  480  (i  lang,  360  f.i  breit.  —  f.  mucronata 
Mig.  Mittelgross,  ziemlich  dicht,  aber  schlaff,  bis  20  cm  hoch,  0,8  mm  dick, 
mit  dünnen  Zellwänden  der  Internodien  und  Rinde.  Berindungsverhältnisse 
schwer  erkennbar,  Stacheln  wenig  bemerkbar,  klein.  Blätter  1 — l1^  cm  lang, 
sehr  ungleich  berindet,  in  den  oberen  Quirlen  meist  mit  nur  ein  bis  zwei 
berindeten  aber  oft  zwei  bis  drei  fertilen  Gliedern,  so  dass  sich  die  Form 
der  Ch.  gymnophylla  sehr  nähert;  oft  sind  aber  auch  an  den  nicht  fertilen 
Gliedern  noch  Anfänge  der  Berindung  in  Form  von  einzelnen,  den  Blatt- 
internodialzellen  anliegenden  Röhrenzellen  vorhanden,  was  wieder  bei  Ch.  gym- 
nophylla nicht  vorkommt.  Nacktes  Endglied  vier-  bis  fünfzellig,  die  letzte 
Zelle  sehr  klein,  spitz,  die  vorhergehende  oft  kaum  länger,  aber  breit.  Blätt- 
chen vorn  und  an  den  Seiten  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
—  f.  den u data  Mig.  Langgestreckt,  reich  verzweigt,  mit  bis  5  cm  langen 
Internodien  und  bis  2]/2  cm  langen  Blättern,  wovon  das  nackte  Endglied  die 
bei  weitem  grössere  Hälfte  einnimmt.  Berindung  durchaus  unregelmässig, 
Stacheln  gross,  eiförmig  oder  kugelig,  an  jungen  Internodien  ziemlich  ge- 
drängt. Stipularkranz  sehr  stark  entwickelt.  Blätter  zu  neun  im  Quirl,  sehr 
verschieden  entwickelt,  meist  mit  einem  berindeten  Glied,  doch  kommen  fast 
in  jedem  Quirl  ein  bis  zwei  unberindete,  einfache  Zellreihen  darstellende 
Blätter  vor.  Endglieder  meist  vierzellig  und  oft  mehrmals  so  lang  als  der 
berindete  Teil  des  Blattes.  Blättchen  auf  der  Vorderseite  und  an  den  Seiten 
lang  und  dick.  —  f.  brevibracteata  Mig.  Reinlich  grün,  dicht,  niedrig, 
bis  12  cm  hoch,  0,7  mm  dick,  reich  verzweigt,  Internodien  wenig  länger  als 
die  durch  ihre  langen,  durchsichtigen  Spitzen  auffallenden  Blätter.  Berindung 
normal  und  deutlich,  Bestachelung  gering,  Stacheln  klein,  kaum  mit  der 
Lupe  erkennbar.    Blätter  zuweilen  ganz  unberindet,  zuweilen  mit  ein  bis  zwei 


—     329     — 

berindeten  Gliedern,  doch  stehen  fast  in  jedem  Quirl  einige  ganz  unberindete. 
Endglieder  berindeter  Blätter  meist  dreizellig,  mit  verhältnismässig  langer 
Endzelle.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  etwas  länger  als  die  Sporen- 
knöspchen,  hinten  rudimentär.  Kern  rein  braun,  durchschnittlich  520  \x  lang, 
300  jU  breit.  —  f.  inflata.  Kaum  mittelgross,  reich  verzweigt,  buschig, 
etwa  0,8  mm  dick,  mit  2 — 3  cm  langen  Internodien,  durch  die  hellen,  schlaffen 
Blattenden  ausgezeichnet.  Berindungsverhältnisse  gut  erkennbar,  aber  die 
Stacheln  klein  und  zerstreut.  Blätter  zu  sechs  bis  sieben  im  Quirl,  meist 
1  cm  lang,  mit  ein  bis  zwei,  selten  drei  berindeten  Gliedern  und  einem  drei- 
bis  vierzelligen  nackten  Endglied,  dessen  Zellen  sehr  dick  tonnenförmig  an- 
geschwollen sind  und  zusammen  oft  mehrmals  länger  als  der  berindete  Teil 
des  Blattes  sind.  Blättchen  vorn  dünn  und  etwas  über  halb  so  lang  als  die 
Sporenknöspchen,  an  den  Seiten  enorm  dick,  fast  so  dick  als  das  Blatt, 
länger  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  submunda  Mig.  Langblättrig, 
kräftig,  rein  grün,  reich  verzweigt,  kaum  etwas  inkrustiert,  bis  1  mm  dick, 
mit  deutlichen  Berindungsverhältnissen,  aber  kleinen,  spärlichen  Stacheln. 
Stipularkranz  sehr  kräftig.  Blätter  lang,  mit  meist  drei  berindeten,  fertilen 
Gliedern  und  einem  meist  dreizelligen,  nackten  Endglied  von  ungefähr  gleicher 
Länge,  wie  der  berindete  Teil.  Daneben  treten  aber  in  demselben  Quirl 
häufig  völlig  unberindete  Blätter  mit  drei  fertilen  Knoten  auf,  oder  nur  ein 
bis  zwei  Glieder  sind  berindet.  Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  mehrmals 
länger  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  montana  A.  Br.  Niedrig,  z.  T. 
niederliegend,  reich  verzweigt,  sehr  dicht  und  buschig,  nicht  über  7  cm  hoch, 
durchschnittlich  0,5  mm  dick,  mit  in  der  Mitte  etwa  1  cm  langen,  oben 
kürzer  werdenden  Internodien.  Berindungsverhältnisse  undeutlich,  oft  schwer 
festzustellen,  stellenweise  fehlt  die  Berindung  ganz,  Stacheln  gar  nicht  aus- 
gebildet. Blätter  ganz  unregelmässig  berindet,  manche  ganz  unberindet, 
andere,  in  demselben  Quirl  mit  ein  bis  zwei  berindeten  Gliedern.  Nacktes 
Endglied  drei-  bis  sechszellig,  stets  viel  länger  als  der  berindete  Teil.  Blätt- 
chen an  sterilen  Blättern  entweder  überhaupt  fehlend  oder  nur  als  kleine 
Wärzchen  ausgebildet,  an  fertilen  vorn  etwas,  an  den  Seiten  mehrmals  länger 
als  die  Sporenknöspchen,  hinten  unentwickelt.  Kern  lichtbraun  bis  kastanien- 
braun, bis  460  /x  lang  und  bis  320  f.i  breit.  Stark  inkrustierte  Gebirgsform. 
—  f.  pygmaea  Mig.  Kaum  5  cm  hoch,  0,7  mm  dick,  massig  verzweigt. 
Berindung  schwer  festzustellen,  Stacheln  zahlreich  und  kräftig.  Blätter  mit 
ein  bis  drei  fertilen  berindeten  Gliedern  und  einem  meist  dreizelligen,  in  den 
unteren  Quirlen  vier-  bis  fünfzelligen  nackten  Endglied.  Zuweilen  einzelne 
Blätter  ganz  unberindet  und  knotenlos.  Blättchen  nur  an  berindeten  Gliedern, 
vorn  und  an  den  Seiten  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen. 


—     330     — 

IV.  Reihe  Formae  melanopyrenae.  Kern  völlig  schwarz  oder  nur 
bei  intensiver  Beleuchtung  dunkel-rotbraun. 

F.  gracilescens  Mig.  Schlank,  zierlich,  feinblättrig,  15 — 20  cm  hoch, 
0,7  mm  dick,  oft  viel  zarter,  mit  4  cm  langen,  nach  oben  kürzer  werdenden 
Internodien,  wenig  verzweigt.  Berindungsverhältnisse  deutlich,  Stacheln  spär- 
lich, aber  gut  entwickelt  und  ziemlich  kräftig.  Blätter  mit  drei  bis  vier 
berindeten,  fertilen  Gliedern  und  einem  meist  dreizelligen,  nackten  Endglied, 
welches  kürzer  ist  als  der  berindete  Teil  des  Blattes.  Blättchen  vorn  und 
an  den  Seiten  zwei-  bis  viermal  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  die  vorderen 
meist  am  längsten,  die  hinteren  rudimentär.  Kern  schwarz  oder  tief  dunkel- 
braun, 480  f.i  lang,  300  fx  breit.     Einzige  Form  dieser  Reihe  im  Gebiet. 

3559.  Ch.  ßabenhorstii  A.  Br.  Eine  der  Ch.  foetida  sehr  nahe- 
stehende und  von  ihr  kaum  spezifisch  verschiedene  Art  und  ihr  auch  äusser- 
lich  ganz  ähnlich,  mit  gleicher  Berindung,  kleinem  Stipularkranz  und  sehr 
verschieden  entwickelten  Blättern.  Diese  sind  namentlich  in  den  unteren 
Quirlen  ähnlich  wie  bei  manchen  Formen  der  paragymnophylla- Reihe,  zum 
Teil  ganz  unberindet  und  stellen  einfache,  knotenlose  Zellreihen  dar;  die 
fertilen  haben  drei  bis  vier  berindete  und  fertile  Glieder  und  ein  meist  zwei- 
zeiliges, nacktes  Endglied,  dessen  letzte  Zelle  stumpf  ist.  Monöcisch,  aber 
Antheridien  und  Sporenknöspchen  getrennt  an  verschiedenen  Blattknoten. 
Antheridien  gross,  480 — 540  (x  dick.  Sporenknöspchen  kleiner  als  bei  Ch. 
foetida,  560—600  (—760)  ^  lang,  330—370  (—430)  fi  breit.  Kern  400  bis 
470  (—500)  1.1  lang,  250—300  (—350)  fx  breit,  dunkel-rotbraun,  fast  schwarz, 
mit  neun  Streifen  und  fünf  spitzigen  Fortsätzen  am  Scheitel,  während  die 
fünf  Dörnchen  am  Grunde  nur  schwach  entwickelt  sind.  —  Bisher  nur  von 
Lago  S.  Egidio  (Promontorio  del  Gargano)  in  Italien   bekannt. 

3560.  Ch.  crassicaulis  Schleich.  —  Taf.  LXXIV,  Fig.  1.  —  Ist 
wie  die  vorige  eine  der  Ch.  foetida  sehr  nahestehende  und  kaum  von  ihr 
spezifisch  verschiedene  Art,  stellt  aber  einen  Übergang  zu  Ch.  hispida  dar. 
Sie  ist  mittelgross,  aber  in  allen  Teilen  dicker  und  starrer  als  Ch.  foetida. 
Blätter,  Blättchen,  Stacheln  und  Stipularzellen  sind  verhältnismässig  dicker 
und  kürzer.  Berindung  ähnlich  wie  bei  Ch.  foetida,  nur  sind  die  Zwischen- 
reihen weit  stärker  entwickelt,  die  Furchen  mit  den  Stacheln  tiefer,  die 
Rindenzellen  selbst  dicker,  kürzer,  plumper.  Stacheln  einzeln,  dick,  kurz,  fast 
eiförmig,  zerstreut,  zuweilen  unentwickelt.  Stipularkranz  gut  entwickelt,  aber 
nicht  besonders  stark.  Blätter  zu  acht  bis  zehn  im  Quirl,  steif,  hart,  dick, 
nur  wenig  gebogen,  nur  so  lang  wie  bei  den  kurzblättrigen  foetida -Formen, 
meist  vier-  bis  fünfgliedrig,  mit  drei  berindeten  und  meist  einem,  selten 
zwei    unberindeten    Gliedern;    Endglied    kürzer    als    der    berindete    Teil    des 


e^%^2%?g.      /Y: 


—     331     — 

Blattes.  Rindenröhrchen  der  Blätter  sehr  dick.  Selten  sind  teilweise  oder 
ganz  unberindete  Blätter.  Blättchen  kräftig,  kurz  aber  sehr  dick,  viel  dicker 
als  bei  Ch.  foetida,  auf  der  Rückseite  eiförmig,  alle  stumpf  abgerundet.  Ge- 
schlechtsorgane wie  bei  Ch.  foetida.  —  Verbreitet,  aber  nicht  häufig. 
—  f.  rudis  Mig.  Ausserlich  einer  Ch.  rudis  sehr  ähnlich,  25  cm  hoch, 
1  mm  dick,  ziemlich  reich  verzweigt.  Stipularkranz,  Stacheln  und  Blättchen 
gering  entwickelt,  letztere  so  klein,  dass  die  Blätter  den  Eindruck  steifer 
einfacher  Stacheln  machen.  Wuchs  sparrig,  rauh.  —  f.  subinermis  Mig. 
Schlank,  sich  eng  an  Ch.  foetida  anschliessend,  aber  mit  stärker  vortretender 
Berindung.  Stacheln  nur  runde,  kaum  über  die  Rindenröhrchen  vorstehende 
Zellen.  —  paragymnophylla  Mig.  Blattberindung  zurückgehalten,  ganz 
fehlend  oder  auf  das  unterste  Glied  beschränkt.  Blättchen  auf  der  Rückseite 
viel  stärker  entwickelt  als  bei  Ch.  foetida,  bis  0,3  mm  lang,  Blättchen  auf 
der  Bauchseite  kurz,  kaum  so  lang  als  die  Sporenknöspchen. 

3561.  Ch.  rudis  A.  Br.  —  Taf.  LXXIV,  Fig.  2.  —  Auch  diese  Art 
steht  zwischen  Ch.  foetida  und  hispida,  aber  der  letzteren  näher,  habituell 
fast  genau  zwischen  beiden  Arten  sich  haltend.  Sie  bildet  ziemlich  dichte 
Büsche,  ist  sparrig,  rauh  inkrustiert,  mit  sehr  stark  ausgeprägten  Berindungs- 
charakteren,  meist  ziemlich  langblättrig.  Zwischenreihen  sehr  stark  vor- 
tretend, die  Mittelreihen  oft  bis  zum  völligen  Verschwinden  überwölbend. 
Stacheln  meist  stärker  als  bei  Ch.  foetida,  aber  weniger  zahlreich  und  lang 
als  bei  Ch.  hispida,  einzeln,  meist  aber  in  Büscheln  zu  drei,  ziemlich  kurz, 
niemals  nadelartig  spitz.  Sipularkranz  kräftig  entwickelt.  Blätter  schlanker 
und  länger  als  bei  Ch.  hispida,  zu  acht  bis  zehn  im  Quirl,  mit  vier  bis  sechs 
berindeten  Gliedern  und  einem  nackten  zwei-  bis  dreizelligen  Endglied,  das 
häufig  länger  ist  als  das  letzte  berindete  Blattglied.  Blättchen  auch  auf  der 
Rückseite  gut  entwickelt,  vorn  meist  kürzer  oder  nur  so  lang  als  die  reifen 
Sporenknöspchen.  Monöcisch.  Antheridien  ca.  400  /n  dick.  Sporenknöspchen 
ähnlich  wie  bei  Ch.  hispida,  doch  kleiner,  1000 — 1100  (m  lang.  Kern  dunkel- 
schwarzbraun, mit  zwölf  schmalen  Leisten,  600 — 700  fx  lang.  —  Verbreitet, 
aber  nicht  häufig.  —  f.  typica  Mig.  40—50  cm  hoch,  1—2  mm  dick, 
reich  verzweigt,  dichtbuschig,  sehr  rauh  inkrustiert,  sparrig  gewachsen,  spröde 
und  trocken,  sehr  zerbrechlich,  mit  2—4  cm  langen  Internodien  und  nur 
wenig  kürzeren  Blättern.  Bestachelung  reichlich,  wenn  auch  an  den  unteren 
Internodien  nicht  dicht.  Stacheln  stets  büschelig,  wenig  kürzer  als  der 
Stengel  dick  ist.  Stipularkranz  stark  entwickelt.  Blätter  mit  fünf  berindeten 
Gliedern  und  einem  kurzen,  meist  zweizeiligen,  nackten  Endglied.    Blättchen 

Erklärung  zu  Tafel  LXXIV. 
Fig.  1.     Chara  crassicaulis,  Habitus,  nat.  Gr. 
„     2.  „  „  rudis,  nat    Gr. 


—     332     — 

vom  und  an  den  Seiten  höchstens  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  bre- 
vifolia  Mig.  Schmächtig,  20 — 40  cm  hoch,  nur  0,8  mm  dick,  mit  bis  5  cm 
langen  Internodien  und  nur  1  cm  langen  Blättern.  Berindung  weniger 
charakteristisch  ausgebildet,  Bestachelung  wenig  entwickelt,  Stacheln  klein, 
walzenförmig,  einzeln,  nicht  gebüschelt,  auch  der  Stipularkranz  schlecht  ent- 
wickelt. Blätter  mit  drei  bis  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  zwei-  bis 
dreizelligen,  kurzen,  nackten  Endglied.  Blättchen  auf  der  Rückseite  nur  als 
Wärzchen  ausgebildet,  vorn  länger  als  die  reifen  Sporenknöspchen.  Kern 
schwarz.  Eine  sich  der  melanopyrena- Reihe  von  Ch.  foetida  sehr  nähernde 
und  vielleicht  besser  zu  dieser  zu  stellende  Form.  —  f.  elongata  Mig. 
Sehr  langgestreckt,  etwas  schlaff,  50 — 60  cm  hoch,  1  mm  dick,  normal  ver- 
zweigt, mit  bis  10  cm  langen  Internodien  und  bis  7  cm  langen,  oft  stark 
nach  rechts  gedrehten  Blättern.  Berindung  typisch  und  deutlich  erkennbar, 
aber  die  Bestachelung  sehr  gering  und  nicht  hervortretend.  Blätter  mit  fünf 
bis  sechs  berindeten  Gliedern  und  einen  an  sterilen  Blättern  kurzen,  an 
fertilen  längeren,  zwei-  bis  dreizelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  hinten 
unentwickelt,  vorn  kürzer,  an  den  Seiten  wenig  länger  als  die  Sporenknösp- 
chen. —  f.  longifolia  Mig.  Auffallend  langblättrig,  30 — 40  cm  hoch, 
1—2  mm  dick,  sehr  reich  verzweigt,  dichtbuschig,  mit  5 — 7  cm  langen 
Blättern  und  4 — 5  cm  langen  Knoten.  Berindungs Verhältnisse  sehr  deutlich, 
Bestachelung  nicht  reich,  aber  auch  an  älteren  Internodien  noch  erkennbar, 
Stacheln  dick,  zu  ein  bis  drei.  Stipularkranz  sehr  stark  entwickelt.  Blätter 
mit  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  zwei-  bis  dreizelligen,  nackten 
Endglied.  Blättchen  ziemlich  dünn,  auch  auf  der  Rückseite  gut  entwickelt, 
vorn  so  lang  oder  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  niacra- 
cantha  Mig.  40 — 50  cm  hoch,  reich  verzweigt,  dichtbuschig,  fast  an  Ch. 
strigosa  erinnernd,  mit  3 — 5  cm  langen  Blättern  und  nur  2 — 3  cm  langen 
Internodien.  Berindungsverhältnisse  sehr  deutlich  entwickelt.  Stacheln  sehr 
reichlich  und  dicht  stehend,  länger  als  der  Stengel  dick  ist,  meist  in  Büscheln 
zu  fünf,  auch  an  den  mittleren  Internodien  noch  ähnlich  reich  wie  bei  Ch. 
strigosa.  Stipularkranz  stark  entwickelt.  Blätter  mit  vier  bis  fünf  berindeten 
Gliedern  und  einem  langen  dreizelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  hinten 
kaum  kürzer  als  vorn,  etwa  1  mm  lang.  Stark  inkrustiert  und  sehr  rauh. 
3562.  Ch.  hispida  L.  —  Taf.  LXXV,  Fig.  1—3.  —  Die  grösste  und 
kräftigste  im  Gebiet  der  Flora  vorkommende  Characee  und  gewöhnlich  ohne 


Erklärung  zu  Tafel  LXXV. 

Fig.  1.     Chara  hispida,  Habitus,  nat.  Gr. 
„     2.  ,  „         Stengelquerschnitt,  schwach  vergr. 

„     3.  „  „         fertiler  Blattknoten       „  „ 

„     4.  ,      horrida         „  .  „ 


<iycc&&??   /  j 


/sri'Zcuxxze/ 


—     333     — 

weiteres  habituell  erkennbar.  Stengel  über  fusshoch,  2  mm  dick,  wenig  ver- 
zweigt, einzeln,  oder  zu  wenigen  aus  dem  Boden  aufsteigend,  mit  nicht  sehr 
zahlreichen  Blattquirlen  und  starken,  öfters  von  der  Internodialzelle  strecken- 
weise abgehobener  Berindung,  diese  ist  zweireihig,  doppelt  so  viel  Rinden- 
reihen als  Blätter  in  dem  darüberstehenden  Quirl.  Mittelreihen  normal,  etwas 
tiefer  als  die  Zwischenreihen,  sehr  oft  aber,  namentlich  an  älteren  Inter- 
nodien,  kann  man  nicht  mehr  erkennen,  welche  Reihen  höher  liegen.  Fast 
überall  tritt  an  einem  oder  dem  anderen  Internodium  so  starkes  Wachstum 
der  Rinde  ein,  dass  sich  diese  irgendwo  etwas  loslöst.  Bestachelung  sehr 
wechselnd,  nie  ganz  fehlend,  aber  bei  manchen  Formen  nur  an  den  jüngeren 
Internodien  deutlich.  Stacheln  fast  stets  dünn,  nadelartig,  meist  büschelig 
zu  drei,  dazwischen  auch  einzeln.  Stipularkranz  zweireihig,  deutlich  und 
kräftig  entwickelt.  Blätter  starr,  sparrig  vom  Stengel  abstehend,  zu  neun 
bis  elf  im  Quirl,  mit  vier  bis  sieben  berindeten  Blattgliedern  und  einem  ge- 
wöhnlich nur  zweizeiligen  Endglied,  das  meist  kürzer  als  das  vorhergehende 
berindete  Glied  ist.  Blättchen  an  sterilen  Blättern  ringsum  ziemlich  gleich 
gross,  an  fertilen  auf  der  Vorderseite  stets  etwas  länger  als  die  Sporenknösp- 
chen, auf  der  Rückseite  kürzer,  oft  sehr  klein.  Monöcisch,  je  ein  Antheri- 
dium  und  ein  Sporenknöspchen  zusammenstehend.  Antheridien  500  /<  im 
Durchmesser.  Sporenknöspchen  eiförmig,  mit  Krönchen  1200  — 1350  /.i  lang, 
600 — 700  (x  breit,  mit  13 — 15  Windungen  der  Hüllzellen.  Krönchen  sehr 
gross,  120  (.i  hoch  und  doppelt  so  breit.  Kern  dunkelbraun  bis  fast  un- 
durchsichtig schwarz,  mit  11 — 13  niederen,  stumpfen  Leisten,  in  Form  und 
Grösse  sehr  variabel,  meist  zwischen  700  und  800  n  lang.  Um  die  Leisten 
bleibt  meist  noch  eine  lappige  bräunliche  Membran  stehen,  am  Grunde  des 
Kernes  ein  durch  braune  Membranen  gebildetes  fünf  strahliges  Krönchen,  an 
der  Spitze  zuweilen  einige  Dörnchen.  —  Mehrjährig,  weit  verbreitet,  nament- 
lich in  tieferen  Gewässern.     Formenreich. 

I.  Reihe  Formae  macracanthae.  Stacheln  so  lang  oder  länger  als 
der  Stengel  dick  ist. 

F.  typica  Mig.  Gross  und  kräftig,  bis  60  cm  lang  und  2 — 2^2  cm 
dick,  mit  langen  Internodien,  bis  9  cm,  und  unten  derben,  oben  dünneren 
Blättern.  Berindung  stets  etwas  unregelmässig  durch  starke  Drehungen  oder 
Verschiebungen,  auch  Abhebung  der  Rinde  vom  Internodium.  Stacheln  zer- 
streut, einzeln  oder  in  Büscheln,  nur  an  den  obersten  Internodien  länger  als 
der  Stengel  dick  ist,  und  hier  auch  dichter.  Blätter  mit  meist  vier  be- 
rindeten Gliedern  und  einem  drei-  bis  vierzelligen,  nackten  Endglied,  welches 
ungefähr    so    lang    als   das   letzte   berindete   ist.     Blättchen   vorn   doppelt  so 


—     334     — 

lang  als  die  Sporenknöspchen,  hinten  kurz.  Stark  inkrustiert.  —  f.  ro- 
bustior  Mig.  Sehr  kräftig,  bis  50  cm  hoch,  massig  verzweigt,  sparrige  Büsche 
bildend,  2  mm  dick,  rauh,  brüchig,  mit  4  cm  langen  Internodien  und  nur 
2  cm  langen  Blättern.  Berindung  normal,  Stacheln  zahlreich,  ziemlich  dicht- 
stehend, büschelig,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularkranz 
sehr  kräftig.  Blätter  mit  meist  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen, 
nackten,  zwei-  bis  dreizelligen  Endglied.  Blättchen  ringsum  entwickelt,  aber 
kürzer  als  die  Stacheln,  vorn  nur  wenig  länger,  hinten  viel  kürzer  als  die 
Sporenknöspchen.  Stark  inkrustiert.  —  f.  pseudocrinita  Mig.  Selten 
buschig,  meist  einzelstengelig,  bis  40  cm  hoch  und  etwa  l1/8  mm  dick,  mit 
4 — 5  cm  langen  Internodien  und  oft  nur  halb  so  langen  Blättern,  sehr  reich 
bestachelt.  Stacheln  stets  gebüschelt,  dick,  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel 
dick  ist.  Stipularkranz  kräftig.  Blätter  mit  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem 
kurzen,  zweizeiligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  vorn  ungefähr  so  lang  als 
die  Sporenknöspchen,  hinten  kürzer.  Von  mehr  grüner  Farbe,  wenig  inkru- 
stiert. —  f.  spinosa  Mig.  Ziemlich  kräftig,  20 — 25  cm  hoch,  reich  be- 
stachelt, 1^2 — 2  mm  dick,  spärlich  verzweigt,  mit  an  den  Enden  gedrängten 
Quirlen.  Stacheln  sehr  dicht,  gebüschelt,  nadeiförmig  spitz,  oft  doppelt  so 
lang,  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  bis  4  cm  lang,  verhältnismässig  dünn 
und  schlank,  mit  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  nackten,  sehr  ver- 
schieden gestalteten,  zuweilen  nur  einzelligem  und  dann  sehr  kurzem  End- 
glied. Blättchen  auf  der  Rückseite  wenig  kürzer  als  auf  der  Bauch- 
seite. Stark  inkrustiert.  —  f.  submunda  Bauer.  Kräftig,  nur  wenig 
inkrustiert,  etwa  35  cm  hoch,  bis  2  mm  dick,  lichtbuschig,  wenig  ver- 
zweigt, mit  bis  5  cm  langen  Internodien  und  bis  3  cm  langen  Blättern. 
Berindungsverhältnisse  nicht  leicht  erkennbar,  Stacheln  zahlreich,  öfters 
einzeln  als  zu  zwei  oder  mehr  zusammen,  so  lang  oder  länger  als  der 
Stengel  dick  ist.  Stipularkranz  stark  entwickelt.  Blätter  mit  meist  vier 
berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  meist  dreizelligen,  nackten  Endglied, 
dessen  erste  Zelle  gewöhnlich  tonnenförmig  angeschwollen  ist.  Blättchen 
vorn  und  an  den  Seiten  etwa  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen, 
hinten    kürzer.      Grün,    auch    trocken    nur    mit    einem    grauen    Schimmer. 

—  f.  munda  Mig.  20  cm  hoch,  etwa  1  mm  dick,  kleine,  dichte  Büsche 
bildend,  rein  grün,  völlig  kalkfrei.  Internodien  2 — 3  cm  lang,  wenig  länger 
als  die  Blätter.  Berindung  schwer  festzustellen.  Stacheln  meist  nur  an  den 
jüngeren  Internodien  reich,  sehr  fein,  nadelartig,  zum  Teil  länger,  als  der 
Stengel  dick  ist,  einzeln  oder  in  Büscheln.  Blätter  mit  fünf  berindeten 
Gliedern  und  einem  zweizeiligen,  nackten  Endglied  von  wechselnder  Länge. 
Blättchen  vorn  etwa  doppelt  so  lang,  hinten  kürzer  als  die  Sporenknöspchen. 

—  f.  simplicior  Mig.     25 — 30  cm    hoch,    1,5  mm   dick,    mit    wenig    ent- 


—     335     — 

wickelter  Verzweigung,  kurzen,  2 — 3  cm  langen  Internodien  und  noch  kürzeren 
Blättern.  Berindung  durch  starke  Drehung  und  stellenweise  Ablösung 
charakterisiert.  Bestachelung  sehr  ungleich,  teils  sehr  lang  nadeiförmig, 
teils  ganz  kurz,  meist  büschelig,  ziemlich  reich.  Stipularkranz  kleiner  als 
bei  anderen  Formen.  Blätter  kurz,  vier-  bis  fünfgliedrig,  mit  drei  bis  vier 
berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  zwei-  bis  dreizelligen,  nackten  End- 
glied. Blättchen  vorn  und  an  den  Seiten  länger  als  die  Sporenknöspchen, 
hinten  kürzer,  aber  ebenfalls  gut  entwickelt.  Stark  inkrustiert.  —  f.  tenuior 
Mig.  10 — 15  cm  hoch,  schlank,  dünn,  mit  kurzen  Internodien  und  ziemlich 
langen,  dünnen  Blättern,  massig  verzweigt,  normal  berindet,  reich  bestachelt. 
Stacheln  meist  büschelig,  länger  als  der  Stengel  dick  ist,  weich,  haarförmig. 
Stipularzellen  kürzer  und  steifer.  Blätter  dünn,  schlaff,  mit  drei  berindeten 
Gliedern  und  einem  langen,  drei-  bis  vierzelligen,  nackten  Endglied,  dessen 
letzte  Zelle  sehr  lang  und  schmal  ist.  Blättchen  hinten  kurz,  vorn  mehr 
als  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  Kern  schwarz.  Stark  inkru- 
stiert. —  f.  subrudis  Mig.  Einer  schlanken  Ch.  rudis  ähnlich,  bis  40  cm 
hoch,  wenig  über  1  mm  dick,  normal  verzweigt,  mit  anderen  kleine  Büschel 
bildend.  Internodien  kaum  länger  als  die  Blätter,  Berindung  ganz  wie  bei 
Ch.  rudis,  mit  sehr  stark  vortretenden  Zwischenreihen.  Stacheln  an  jüngeren 
Internodien  dicht,  gehuschelt,  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  mit 
fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  meist  zweizeiligen,  nackten  Endglied, 
dessen  erste  Zelle  meist  etwas  aufgeblasen  ist.  Blättchen  hinten  klein,  vorn 
nur  wenig  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Kern  tiefschwarz,  durchschnitt- 
lich 800  [.i  lang,  mit  Dörnchen.     Stark  inkrustiert. 

II.  Reihe  Formae  micracanthae.  Stacheln  kürzer  als  der  Stengel 
dick  ist. 

F.  vulgaris  Mig.  Die  häufigste  und  verbreitetste  Form  und  der 
f.  typica  entsprechend,  aber  kleinstachelig,  40 — 50  cm  hoch,  bis  2  mm  dick, 
massig  verzweigt,  mit  bis  11  cm  langen  Internodien  in  der  Mitte  des  Stengels 
und  bis  5  cm  langen  Blättern.  Berindung  normal,  aber  nicht  immer  leicht 
festzustellen,  selten  stark  gewunden.  Stacheln  klein,  viel  kürzer,  als  der 
Stengel  dick  ist,  nur  an  den  jüngeren  Internodien  dicht.  Stipularzellen 
kräftig  aber  kurz.  Blätter  mit  fünf  bis  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem 
dreizelligen,  nackten  Endglied  von  der  Länge  des  letzten  berindeten;  erste 
Zelle  aufgeblasen,  letzte  klein,  mukroartig.  Blättchen  vorn  und  an  den 
Seiten  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  hinten  klein,  oft  nur  als 
Wärzchen  entwickelt.  —  f.  crassa  Mig.  Sehr  kräftig,  50 — CO  cm  hoch, 
2  mm  dick,   reich  verzweigt,   dichtbuschig,  mit  4 — 5  cm  langen  Internodien 


—     336     — 

und  2*/j  cm  langen,  dicken  Blättern,  mit  sehr  geringer  Bestachelung.  Stacheln 
an  den  älteren  und  mittleren  Internodien  ganz  fehlend,  an  den  jüngeren  klein, 
kaum  2/3  so  lang,  als  der  Stengel  dick  ist,  gebüschelt.  Stipularzellen  klein 
aber  kräftig.  Blätter  mit  vier  bis  fünf  berindeten  Gliedern,  deren  erstes  sehr 
kurz  ist,  und  einem  kurzen,  zweizeiligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  hinten 
rudimentär,  vorn  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Stark  inkrustiert.  —  f.  lon- 
gifolia  A.  Br.  Kräftig,  40  —  60  cm  hoch,  2  mm  dick,  mit  6 — 8  cm  langen 
Internodien  und  sehr  langen,  schmalen  und  biegsamen  Blättern,  die  oft  ebenso 
lang  werden  wie  die  Internodien.  Berindung  deutlich  ausgeprägt.  Stacheln 
oft  einzeln  und  zerstreut,  kürzer  als  der  Stengel  dick  ist,  wenig  vortretend. 
Blätter  sehr  lang,  mit  meist  nur  vier  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen, 
zwei-  bis  dreizelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  an  sterilen  Quirlen  auf- 
fallend kurze,  ringsum  gleichmässig  entwickelte  Wärzchen  bildend,  an  fertilen 
vorn  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Stark  inkrustiert.  —  f.  equisetina 
Kg.  (als  Art).  Die  kräftigste  aller  Charenformen,  15 — 60  cm  hoch,  2x/2 — 3, 
selbst  bis  3V2  mm  dick,  mit  ziemlich  langen  Internodien.  Berindung  normal; 
Mittelreihen  tiefer,  aber  erheblich  breiter  als  die  Zwischenreihen.  Bestache- 
lung arm,  nur  an  jüngeren  Internodien  reich;  Stacheln  einzeln  oder  ge- 
büschelt, vereinzelt  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  meist  zu  zehn 
im  Quirl,  im  Verhältnis  zum  Stengel  dünn,  etwa  3  cm  lang,  mit  fünf  bis 
sechs  berindeten  Gliedern  und  einen  zwei-  bis  dreizelligen,  ziemlich  kurzen, 
nackten  Endglied.  Blättchen  hinten  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  vorn 
doppelt  so  lang.  Stark  inkrustiert.  —  f.  tenuifolia  Mig.  25 — 40  cm 
hoch,  kräftig,  1 J/2 —  2  mm  dick,  mit  2 — 4  cm  langen  Internodien  und  wenig 
kürzeren,  verhältnismässig  dünnen  Blättern.  Berindung  normal,  Mittelreihen 
zwar  tiefer  aber  breiter  als  die  Zwischenreihen,  Stacheln  an  älteren  Internodien 
spärlich,  an  jüngeren  reichlich,  gebüschelt,  kürzer  als  der  Stengel  dick  ist. 
Blätter  mit  meist  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  sehr  kurzen,  ein-  bis 
zweizeiligen  Endglied.  Blättchen  klein,  vorn  nur  wenig  länger  als  die  Sporen- 
knöspchen, hinten  bedeutend  kürzer.  —  f.  brach yphylla  Mig.  Etwa  40  cm 
hoch,  1 — l1^  cm  dick,  aus  den  zahlreichen  Knoten  reich  verzweigt  und  da- 
her ziemlich  dichtbuschig,  mit  1 — 2  cm  langen  Internodien  und  nur  5 — 7  mm 
langen,  steif  unter  spitzem  Winkel  aufgerichteten  Blättern.  Bestachelung 
gering,  auch  an  jüngeren  Internodien,  Stacheln  meist  büschelig,  kürzer  als 
der  Stengel  dick  ist.  Blätter  mit  meist  vier  berindeten  Gliedern  und  einem 
kurzen,  nackten,  gewöhnlich  nur  zweizeiligen  Endglied.  Blättchen  hinten 
rudimentär,  vorn  und  an  den  Seiten  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
—  f.  nitida  Mig.  Trocken  glänzend,  15— 25  cm  hoch,  lx/2  mm  dick,  reich 
verzweigt,  buschig,  mit  3 — 4  cm  langen  Internodien,  sehr  ungleich  langen, 
aber  verhältnismässig  sehr  dünnen  Blättern.     Rindenröhrchen  sehr  hart,  beim 


—     337     — 

Trocknen  nicht  einfallend.  Stacheln  spärlich,  kurz,  einzeln,  seltener  ge- 
huschelt. Blätter  2 — 4  cm  lang,  mit  fünf  bis  sechs  berindeten  Gliedern  und 
einem  kurzen,  meist  zweizeiligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  vorn  doppelt 
so  lang,  hinten  halb  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  subinermis 
Mig.  Mittelgross,  ca.  30  cm  hoch,  1  mm  dick,  normal  verzweigt,  dichtbuschig, 
mit  3 — 4  cm  langen  Internodien  und  etwas  kürzeren  Blättern.  Berindunsr 
normal,  stellenweise  lösen  sich  aber  die  Rindenröhrchen  einzeln  vom  Stengel 
ab.  Stacheln  auch  an  den  jüngeren  Internodien  nur  als  kleine  Wärzchen 
entwickelt.  Stipularzellen  kräftig,  vielmals  grösser  als  die  Stacheln.  Blätter 
mit  meist  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  zweizeiligen,  nackten 
Endglied.  Blättchen  vorn  etwa  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen, 
hinten  rudimentär.  Wenig  inkrustiert.  —  f.  laevis  Mig.  Glattstengelig, 
an  Ch.  fragilis  erinnernd,  30  cm  hoch,  1  mm  dick,  reich  verzweigt,  locker- 
buschig, mit  3 — 5  cm  langen  Internodien  und  2 — 3  cm  langen,  steifen,  glatten, 
sehr  dünnen  Blättern,  die  ebenfalls  wie  bei  Ch.  fragilis  aussehen,  auch  ausser- 
gewöhnlich  kleine  Blättchen  haben.  An  ausgewachsenen  Internodien  liegen 
die  Rindenreihen  ungefähr  gleich  hoch,  an  jüngeren  die  Mittelreihen  etwas 
tiefer.  Stacheln  sehr  spärlich,  nur  an  den  jüngsten  Internodien  erkennbar, 
kurz,  fast  stets  gebüschelt.  Stipularzellen  gut  entwickelt,  bedeutend  grösser 
als  die  Stacheln.  Blätter  mit  vier  bis  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem 
kurzen,  nackten,  zweizeiligen  Endglied.  Blättchen  an  sterilen  Blättern  mit 
blossem  Auge  kaum  erkennbar,  an  fertilen  vorn  über  doppelt  so  lang  als 
die  Sporenknöspchen,  hinten  rudimentär.  —  f.  pseudointermedia  Mig. 
30 — 60  cm  hoch,  dichtbuschig,  äusserlich  an  eine  schlanke,  langblättrige  Ch. 
intermedia  erinnernd,  kaum  1  mm  dick,  mit  4 — 5  cm  langen  Blättern,  alles 
biegsamer,  weniger  starr  als  sonst  bei  Ch.  hispida.  Berindungsverhältnisse 
sehr  stark  ausgeprägt,  fast  wie  bei  Ch.  rudis.  Stacheln  überall  vorhanden, 
ziemlich  zerstreut,  an  jüngeren  Internodien  fast  so  lang  als  der  Stengel  dick 
ist.  Stipularzellen  meist  kleiner  als  die  Stacheln.  Blätter  schlank,  sehr  lang, 
mit  meist  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  ziemlich  kurzen,  zweizeiligen, 
nackten  Endglied.  Blättchen  zwar  auf  der  Vorderseite  bedeutend  länger  als 
die  Sporenknöspchen,  aber  wenig  in  die  Augen  fallend,  auf  der  Rückseite  sehr 
kurz.     Stark  inkrustiert. 

3563.  Ch.  horrida  Wahlstedt.  —  Taf.  LXXV,  Fig.  4.  —  Der 
vorigen  nahe  verwandt  und  äusserlich  sehr  ähnlich,  aber  meist  nicht  oder 
nur  wenig  inkrustiert,  meist  30 — 40  cm  hoch,  1,2  — 1,5  mm  dick,  zweireihig, 
aber  nicht  immer  ganz  typisch  berindet.  Die  Mittelreihen  liegen  meist  tiefer 
als  die  Zwischenreihen,  die  Stacheln  stehen  daher  in  den  Furchen,  doch 
schwinden  diese  Unterschiede  in  der  Höhe  der  Rindenröhrchen  oft  völlig. 
Stacheln  meist  sehr  zahlreich,  auch  in  den  ältesten  Internodien,  nadeiförmig 

Thom^-Migula,  Flora.     VI.   2.  22 


—     338     — 


spitz,  steif  abstehend,  meist  in  Büscheln  von  fünf  bis  acht,  meist  länger  als 
der  Stengel  dick   ist.     Stipnlarzellen   sehr   stark  entwickelt,   zweireihig    un- 
gefähr   so   gross   wie   die   Stacheln,    oft  nngleichmässig  entwickelt.     Blatter 
bald  steif  und  dann  ganz  gerade  gestreckt,  hart  und  brüchig,  bald  schlaffer 
und    dann    nicht  selten   zurückgebogen,    im  allgemeinen  kürzer   als   bei  U. 
hispida,   zu   sieben  bis   acht  im   Quirl,   mit   meist  fünf  bis  sechs  berindeten 
Gliedern  und  einem  gewöhnlich  zwei-  bis  dreizelligen    stets  kurzen    nackten 
Endglied     Das  erste  berindete  Glied  ist  gewöhnlich  auffallend  kurz.    Blattchen 
stärker  und  gleichmäßiger  rings  um  den  Knoten  entwickelt  als  bei  Ch.  hispida, 
auf  der  Rückseite  an  fertilen  Blättern  mindestens  halb  so  lang  als  die  Vorder- 
seite    die    wieder    etwas  länger  als   die   Sporenknöspchen   sind.     Monocisch, 
aber 'meist  ziemlich  spärlich  fruchtend,  je  ein  Antheridium  und  ein  Sporen- 
knöspchen zusammenstehend.    Antheridien  etwa  500  p  dick.    Sporenknöspchen 
gross,  eiförmig,   1200-1300  p  lang,   600-700  p  breit,  mit  13-15  Win- 
dungen   der  Hüllzellen.     Krönchen    mit    an  den  Spitzen   gespreizten   Zellen. 
Kern  dunkelbraun,   nie  ganz  schwarz,   700-800  p  lang,   450-650  p  breit, 
mit  elf  bis  zwölf  starken,  stumpfen  Leisten,  am  Grunde  mit  fünfstrahligem, 
aus    ziemlich    derber,    brauner  Membran   gebildetem  Krönchen,   am   Scheitel 
meist   ohne   deutliche   Dörnchen.     -  Im   Meere   oder  Brackwasser,   auf  das 
Ostseegebiet    beschränkt.     -  f.  elongata  Mig.     Sehr   lang,    etwas    schlaff, 
rein  grün,  bis  120  cm  lang,  1,2-1,5  mm  dick.    Blätter  zwar  lang,  aber  doch 

nur  etwa   »/.   s0  lang  als  die  Internodien'   häufiS  stellenweise  leicM  zumck_ 
geschlafen    Wenig  verzweigt.   Berindung  und  Bestachelung  typisch.   Stacheln 
meist  in   armzähligen  Büscheln,   einzelne   ziemlich  lang.     Stipnlarzellen  gut 
entwickelt,  doch  kürzer  als  die  längsten  Stacheln.    Blätter  mit  meist  sechs  be- 
findeten Gliedern  und  einem  nackten,  meist  einzelligen,  kurzen,  kaum  über  die 
Blättchen   des  letzten  Knotens  vorragenden  Endglied.     Blättchen  an  sterilen 
Knoten    ringsum    ziemlich    gleich    entwickelt,   an  fertilen   auf  der  Rückseite 
halb    so    lang    als    vorn.        •  f.  refracta  A.  Br.     Der    vorigen    im   Wuchs 
ähnlich,   aber  mit   etwas  längeren  und  stärker  zurückgeschlagenen  Blattern, 
bis  1  m  lang  und  bis  2  mm  dick,   wenig   verzweigt,    etwas  schlaff,   mit  bis 
10  cm    lano-en    Internodien.     Berindung    und  Bestachelung    normal,    letztere 
etwas    geringer    als  bei  der  vorigen  Form.     Blätter  bis  3  cm  lang,  in  den 
mittleren  Quirlen  oft  so  stark  zurückgebogen,  dass  sie  unterhalb  des  Knotens 
den  Stengel  wieder  fast  berühren,   meist  mit  fünf  berindeten  Gliedern  und 
einem  kurzen   meist  zweizeiligen  Endglied.     Blättchen    ähnlich  wie  bei  der 
vorigen  Form  entwickelt.    Stipularzellen  stark  entwickelt,  sparng  abstehend. 
Rein  grün,  sehr  schwach  inkrustiert.     -  f.  laxa  Mig.    Lang,  dünnstengehg, 
mit  kurzen,   oft  etwas  zurückgeschlagenen  Blättern,  50-130  cm  lang,  aber 
kaum  über  1  mm  dick,  verhältnismässig  reich  verzweigt,  mit  3-4  cm  langen 


—     339     — 

Internodien  und  nur  etwa  1  cm  langen  Blättern.  Stengelberindung  oft  un- 
deutlich ausgeprägt.  Bestachelung  sehr  ungleich  entwickelt,  an  einzelnen 
Stengeln  sehr  reichlich,  an  andern  den  älteren  Internodien  fast  ganz  fehlend. 
Stacheln  ungefähr  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist,  einzeln  oder  in  arm- 
zähligen  Büscheln,  schmal,  fast  nadelartig.  Stipularzellen  gut  entwickelt, 
kürzer  als  die  Stacheln,  dem  Stengel  sich  anschmiegend.  Blätter  mit  fünf 
his  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  zweizeiligen,  nur  wenig  über 
die  Blättchen  des  letzten  Knotens  vorragenden,  nackten  Endglied.  Blättchen 
auf  der  Rückseite  kurz,  vorn  doppelt  so  lang  oder  noch  länger  als  die 
Sporenknöspchen.  Fast  frei  von  Inkrustation,  schwer  von  Ch.  hispida  zu 
trennen.  —  f.  brach yphylla  Mig.  Langgestreckt,  wenig  verzweigt,  mit 
auffallend  kurzen  Blättern,  30 — 40  cm  lang  und  etwa  1  mm  dick,  wenig 
verzweigt,  mit  2*/2 — 3  cm  langen  Internodien,  aber  nur  bis  1/2  cm  langen 
Blättern.  Berindung  normal,  Bestachelung  weit  herab  sehr  reich  und  dicht. 
Stacheln  in  dichten  Büscheln,  meist  etwas  kürzer  als  der  Stengel  dick  ist. 
Stipularblätter  kräftig  entwickelt.  Blätter  mit  sechs  berindeten  Gliedern  und 
einem  kurzen,  zweizeiligen,  etwas  über  die  Blättchen  des  letzten  Knotens 
vorragenden,  nackten  Endglied.  —  f.  rigida  Mig.  Starr,  steif,  bis  60  cm 
hoch,  etwa  1,2  mm  dick,  wenig  verzweigt,  mit  hartem,  brüchigem,  auch 
trocken  stielrundem  Stengel.  Internodien  drei-  bis  viermal  so  lang  als  die 
ziemlich  kurzen  Blätter.  Berindungscharakter  nicht  sehr  deutlich  erkennbar. 
Bestachelung  ziemlich  reich,  namentlich  in  den  oberen  Internodien;  Stacheln 
so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularzellen  gut  entwickelt,  aber  meist 
anliegend  und  daher  wenig  in  die  Augen  fallend.  Blätter  mit  meist  sechs 
berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  zweizeiligen,  nackten  Endglied.  Blätt- 
chen an  sterilen  Knoten  ringsherum  ziemlich  gleichmässig  entwickelt,  an 
fertilen  hinten  halb  so  lang,  vorn  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen. 
Kaum  etwas  inkrustiert. 

Die  oft  schAvierige  Unterscheidung  gegenüber  Ch.  hispida  gelingt  bei 
den  meisten  Formen  leicht  durch  eine  Eigentümlichkeit  der  Stachelbildung. 
In  den  Stachelbüscheln  sind  nämlich  die  einzelnen  Stacheln  ganz  ungleich 
lang,  einige  sind  oft  nur  zu  flachen,  rundlichen  Zellen  entwickelt  und  bilden 
neben  den  länger  entwickelten  Stacheln  einen  dem  Stengel  rosettenartig  auf- 
liegenden Zellkomplex,  bei  den  in  Deutschland  beobachteten  Formen  ist  diese 
eigentümliche  Anordnung  der  Stacheln  stets  mehr  oder  weniger  deutlich  aus- 
geprägt, während  sie  einigen  nicht  im  Gebiet  vorkommenden  fehlt. 

3564.  Ch.  aspera  (Deth.)  Wildenow.  -  Taf.  LXXVI,  Fig.  1.  — 
Die  zarteste  und  feinstengeligste  deutsche  Chara,  wenn  auch  in  manchen 
Formen  ziemlich  lang.  Habituell  ausgezeichnet  und  meist  leicht  erkennbar 
Stengel  fadenförmig,  Blätter  sehr  dünn,  meist  etwas  einwärts  gebogen,  Stacheln 

22* 


—     340     — 

zerstreut,  stets  einzeln  aber  stark  inkrustiert  und  deshalb  bei  der  Feinheit 
des  Stengels  stark  vortretend,  meist  in  allen  Teilen  infolge  der  Inkrustation 
hellgraugrün  erscheinend.  Berindung  typisch  dreireihig,  nicht  immer  ganz 
normal.  Bestachelung  höchst  unbeständig;  Stacheln  meist  dünn,  nadelartig, 
zuweilen  gebogen,  fast  stets  einzeln,  nur  bei  wenigen  Formen  auch  in  Büscheln, 
sehr  verschieden  lang,  selbst  an  demselben  Individuum,  obwohl  fast  immer 
deutlich  vortretend.  Stipularkranz  stark  ausgebildet,  zweireihig;  seine  Zellen 
meist  von  derselben  Form  und  Grösse  wie  die  Stacheln,  bei  manchen  Formen 
mehrmals  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  von  mittlerer  Länge,  zu- 
weilen sehr  kurz,  dagegen  fehlen  sehr  langblättrige  Formen  vollständig;  meist 
zu  sieben  bis  acht  im  Quirl,  seltener  bis  elf,  mit  gewöhnlich  sechs  bis  sieben 
Gliedern  von  denen  das  letzte  unberindet,  kurz,  ein-  bis  zweizeilig,  selten 
dreizellig  ist.  Fertil  sind  meist  nur  die  beiden  ersten  Blattglieder,  seltener 
noch  ein  drittes.  Blättchen  rings  um  den  Knoten  entwickelt,  die  vorderen 
meist  länger  als  die  Sporenknöspchen,  die  hinteren  kürzer.  Diöcisch;  männ- 
liche Pflanzen  nur  wenig  schwächer  als  die  weiblichen.  Antheridien  gross, 
550 — 750  fx  im  Durchmesser,  einzeln.  Sporenknöspchen  klein,  750 — 900  fx 
lang,  400  —  550  (.i  breit,  mit  stark  halsartig  vorgezogenen  Hüllzellen  und 
sehr  verschieden  geformtem  Krönchen,  dessen  Zellen  jedoch  niemals  zu- 
sammenneigen. Kern  eiförmig  oder  länglich,  500 — 650  /x  lang,  280  —  400  (x 
breit,  tief  schwarz,  mit  11 — 13  schwachen,  stumpfen  Leisten.  An  den 
Wurzeln  finden  sich  im  Spätherbst  und  Herbst  einzellige,  kugelige  Knöllchen 
von  kreideweisser  Farbe,  meist  zu  mehreren  zusammen.  —  Weit  verbreitet, 
stellenweise  gemein,  besonders  in  Gegenden  mit  Salzgehalt,  in  stehendem 
Wasser,  selten  in  füessendem.     Sehr  formenreich. 

I.  Reihe  Formae  longispinae.  Stacheln  wenigstens  an  einigen 
Internodien  so  lang  oder  länger  als  der  Stengel  dick  ist. 

F.  longispina  Mig.  Mittelgross,  dichtbuschig,  15 — 20  cm  hoch,  nur 
0,4  mm  dick,  oben  spärlich,  unten  normal  verzweigt,  mit  ca.  2  cm  langen 
Internodien  und  etwa  1  cm  langen,  feinen  Blättern.  Berindung  normal,  Be- 
stachelung in  der  oberen  Stengelhälfte  sehr  reich;  Stacheln  bis  doppelt  so 
lang  als  der  Stengel  dick  ist,  an  den  älteren  Internodien  kürzer  und  spär- 
licher. Blätter  am  Grunde  umgebogen  und  dem  Stengel  ziemlich  steif  auf- 
wärts anliegend,  meist  siebengliedrig,  mit  drei  bis  vier  fertilen  Gliedern  und 
einem  kurzen,  einzelligen,  eine  scharfe  Spitze  bildendem  Endglied.    Stipular- 

Erklärung  zu  Tafel  LXXVI. 
Fig.  1.     Ohara  aspera,  Habitus  in  nat.  Gr. 
,     2.         „       galioides      „         „      „ 


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—     341     — 

knoten  stark  entwickelt.  Blättchen  ringsum  ziemlich  gleichmässig  entwickelt, 
etwas  länger  als  die  reifen  Sporenknöspchen.  Stark  inkrustiert.  —  f.  major 
Mig.  Sehr  lang,  dichtbuschig,  feinstengelig,  40 — 50  cm  hoch,  aber  nur 
0,3  mm  dick,  reich  verzweigt,  dicht  verfilzt  untereinander  wachsend.  Inter- 
nodien  1  —  \xj%  cm  lang,  Blätter  1  cm,  aber  in  lockeren,  aufgelösten  Quirlen. 
Berindung  mitunter  unvollkommen  dreireihig.  Bestachelung  massig  entwickelt, 
unten  spärlich;  Stacheln  oben  etwas  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipular- 
kranz  gut  entwickelt.  Blätter  siebengliedrig,  mit  kurzem,  einzelligem,  nacktem 
Endglied.  Blättchen  ringsum  gleichmässig  entwickelt,  kurz,  nur  etwa  den 
dritten  Teil  eines  Blattinternodiums  erreichend.  Inkrustation  gering.  —  f.  ru- 
dis  Mig.  Mittelgross,  dicht  stachelig  und  verhältnismässig  dickstengelig,  aber 
durch  die  ausserge wohnlich  starke  und  unregelmässige  Inkrustation  noch  viel 
dicker  erscheinend,  ca.  25  cm  hoch  und  0,5  mm  dick,  reich  und  dichtbuschig 
verzweigt,  dicht  verfilzt  wachsend.  Internodien  1 — lJ/2  cm,  Blätter  nur  gegen 
4  mm  lang.  Berindung  normal,  Bestachelung  namentlich  oben  sehr  dicht, 
Stacheln  nur  wenig  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularblätter  gut  ent- 
wickelt, aber  kürzer  als  die  Stacheln.  Blätter  sechsgliedrig,  mit  kurzem, 
nacktem,  einzelligem  Endglied.  Blättchen  ringsum  ziemlich  gleichmässig 
entwickelt,  kurz.  —  f.  robustior  Mig.  Bis  über  mittelgross,  rauh  und 
stark  inkrustiert,  25 — 30  cm  hoch,  bis  0,7  mm  dick,  sehr  reich  und  dicht- 
buschig verzweigt,  in  rasenartigen  Überzügen  wachsend.  Internodien  1  bis 
1  x/2  cm,  Blätter  5 — 7  mm  lang.  Mittelreihen  oft  etwas  über  die  Zwischen- 
reihen vorstehend,  Stacheln  daher  zuweilen  auf  den  Kanten;  auch  sind  nicht 
selten  einige  Mittelreihen  unentwickelt.  Bestachelung  meist  nicht  sehr  reich, 
aber  bis  in  die  untersten  Internodien  vorhanden;  Stacheln  stumpfspitzig, 
etwas  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  ziemlich  steif,  oft  gespreizt 
vom  Stengel  abstehend,  meist  sechsgliedrig,  mit  kurzem,  einzelligem,  nacktem 
Endglied.  Blättchen  sehr  kurz,  kürzer  als  die  Stacheln,  ringsum  gleichmässig 
entwickelt,  kürzer  als  die  Sporenknöspchen.  Stark  inkrustiert.  —  f.  fallax 
Mig.  Sehr  langgestreckt,  wenig  verzweigt,  dünnstengelig,  30 — 40  cm  hoch, 
0,5  mm  dick;  Internodien  etwa  fünfmal  so  lang  als  die  Blätter,  2*/2 — 3  cm, 
Blätter  5 — 7  mm  lang.  Stacheln  abweichend,  meist  in  kleinen  Büscheln  von 
zwei  bis  drei,  auf  besonderen  Stielzellen.  Stipularkranz  schwach  entwickelt. 
Blätter  zu  zehn  bis  elf  im  Quirl,  meist  achtgliedrig,  mit  kurzem,  nacktem, 
ein-  bis  zweizeiligem  Endglied.  Blättchen  sehr  kurz,  aber  ringsum  ziemlich 
gleichmässig  entwickelt.  Inkrustation  unbedeutend.  Ostsee.  —  f.  gracilis 
Mig.  Mittelgross,  mit  dünnem,  sehr  glattem,  glänzendem  Stengel,  20 — 30  cm 
hoch,  0,3 — 0,5  mm  dick,  unten  ziemlich  reich,  oben  spärlich  verzweigt,  dicht 
rasenförmig  wachsend.  Internodien  lJ/a — 2  cm,  Blätter  4 — 7  mm  lang. 
Stacheln  sehr  zerstreut,  an  den  unteren  Internodien  meist  ganz  fehlend,  etwas 


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länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularkranz  gut  entwickelt.  Blätter  meist 
achtgliedrig,  mit  kurzem,  ein-  bis  zweizeiligem,  nacktem  Endglied,  ßlättchen 
auf  der  Rückseite  beträchtlich  kürzer  als  vorn  und  an  den  Seiten.  —  f.  lepto- 
phylla  Mig.  Stengel  fast  noch  dünner  aber  glatt  und  glänzend,  20  cm  hoch, 
0,3 — 0,5  mm  dick,  beim  Trocknen  noch  erheblich  dünner  werdend,  ziemlich  reich 
und  buschig  verzweigt,  in  rasenartigen  Überzügen.  Internodien  über  2  cm, 
Blätter  12  —  13  mm  lang,  dabei  sehr  fein  und  dünn,  leicht  vom  Stengel  ab- 
gebogen und  mitunter  etwas  zurückgeschlagen.  Stacheln  sehr  ungleich  aus- 
gebildet, sehr  zerstreut,  nur  vereinzelt  länger  oder  so  lang  als  der  Stengel  dick 
ist,  dabei  aber  oft  dicker  als  sonst  bei  dieser  Art.  Blätter  meist  siebengliedrig, 
mit  kurzem,  fast  stets  einzelligem,  nacktem  Endglied.  Blättchen  sehr  kurz,  nur 
an  den  fertilen  Knoten  vorn  länger  als  die  Sporenknöspchen.  Stipularkranz 
gut  entwickelt.  Inkrustation  gering.  Habituell  an  die  glatten  dünnstenge- 
ligen  Formen  der  Ch.  fragilis  erinnernd.  —  f.  longifolia  Mig.  Blätter 
verhältnismässig  sehr  lang,  Stengel  20 — 30  cm  hoch,  0,5—0,7  mm  dick, 
kräftig,  steif,  brüchig  trotz  geringer  Inkrustation,  wenig  und  nur  in  den 
unteren  Knoten  verzweigt,  meist  nicht  rasig  wachsend.  Internodien  bis  4, 
Blätter  2 — 2x/2  cm  lang,  zu  acht  bis  neun  im  Quirl,  dem  Stengel  aufwärts 
etwas  anliegend,  an  der  Spitze  leicht  zurückgeschlagen.  Stacheln  an  den 
älteren  Internodien  spärlich,  zuweilen  ganz  fehlend,  an  den  jüngeren  ungefähr 
so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  siebengliedrig,  mit  kurzem,  meist 
einzelligem,  nacktem  Endglied.  Blättchen  sehr  kurz,  auf  der  Rückseite  oft 
sehr  klein.  Stipularblätter  sehr  kräftig  entwickelt,  länger  als  die  längsten 
Stacheln.  —  f.  brachyphylla  Mig.  Mittelgross,  ca.  20  cm  hoch,  0,3  bis 
0,4  mm  dick,  mit  kurzen,  kleine,  dicke  Knäuel  um  den  Stengel  bildenden 
Blättern,  reichstachelig,  rauh  inkrustiert,  reich  verzweigt,  dichtbuschig,  rasen- 
artig wachsend.  Internodien  1 — 2  cm,  Blätter  4  —  5  mm  lang,  wenig  vom 
Stengel  abstehend  oder  dicht  anliegend,  meist  etwas  gebogen.  Stacheln 
dicht,  ungleich  lang.  Stipularzellen  gut  entwickelt,  aber  kürzer  als  die 
längsten  Stacheln.  Blätter  sieben-  bis  achtzellig;  Endglied  nackt,  sehr  spitz, 
ein-  bis  zweizeilig,  gewöhnlich  etwas  länger  als  das  letzte  berindete  Glied. 
Blättchen  ringsum  ziemlich  gleich  gross,  kräftig,  sparrig  vom  Blatt  abstehend 
und  dadurch  die  Blattquirle  ziemlich  dick  und  voll  erscheinen  lassend.  In- 
krustation meist  stark.  —  f.  caespitosa  Mig.  Der  vorigen  Form  ähnlich, 
aber  durch  die  längeren  und  steiferen  Blätter  und  deren  sehr  kurze,  nackte 
Endglieder  unterschieden.  Stengel  15 — 20  cm  hoch,  etwa  0,5  mm  dick, 
bald  rauh  und  stark  inkrustiert,  bald  ziemlich  glatt.  Verzweigung  reichlich, 
Internodien  l1^ — 2  cm,  Blätter  in  der  Mitte  des  Stengels  9 — 12  mm  lang, 
meist  ziemlich  steif  abstehend.  Stacheln  zerstreut,  stellenweise  kürzer  als 
der  Stengel  dick   ist,   an  manchen  Internodien  viel  kräftiger.     Stipularzellen 


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kürzer  als  gewöhnlich,  wenn  auch  gut  entwickelt.  Blätter  sechs-  bis  sieben- 
gliedrig, mit  kurzem,  ein-  bis  zweizeiligem  Endglied.  Blättchen  sehr  kurz, 
hinten  kaum  doppelt  so  lang  als  breit.  Verbreitete  Form.  —  f.  polya- 
cantha  Mig.  Mitteigvoss,  20  cm  hoch,  0,4 — 0,5  mm  dick,  massig  verzweigt, 
lichte  Büsche  bildend,  mit  2x/2 — 3  cm  langen  Internodien  und  etwa  1  cm 
langen  Blättern.  Berindung  nicht  immer  typisch  dreireihig,  mitunter  ist  eine 
Zwischenreihe  nicht  oder  nur  kurz  entwickelt.  Neben  einzelnen  Stacheln 
kommen  auch  Stachelbüschel  von  zwei  bis  drei  vor;  sie  sind  länger  als  der 
Stengel  dick  ist.  Stipularkranz  kräftig  entwickelt.  Blätter  meist  achtgliedrig, 
mit  kurzem,  meist  einzelligem,  nacktem  Endglied.  Blättchen  sehr  kurz,  etwa 
nur  doppelt  so  lang  als  breit,  ringsherum  ziemlich  gleichmässig  entwickelt. 
—  f.  tenuispina  Mig.  Mittelgross,  sehr  zart,  feinblättrig,  mit  auffallend 
feinen,  sehr  langen  Stacheln,  ca.  20  cm  hoch,  0,3 — 0,4  mm  dick,  massig  ver- 
zweigt, aber  rasenbildend.  Internodien  1 — 2  cm,  Blätter  6 — 11  mm  lang. 
Stacheln  meist  einzeln,  hin  und  wieder  zu  zwei,  sehr  lang  und  dünn,  drei- 
bis  viermal  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist,  am  Grunde  stets  etwas  zwiebelig 
angeschwollen.  Blätter  siebengliedrig;  nacktes  Endglied  eine  sehr  kurze, 
von  den  Blättchen  des  letzten  Knotens  oft  überragte  Spitze  bildend.  Blätt- 
chen ziemlich  lang,  an  fertilen  Knoten  vorn  erheblich  länger  als  die  Sporen- 
knöspchen.  Stipularkranz  kräftig,  seine  Zellen  ebenfalls  am  Grunde  an- 
geschwollen. Massig  inkrustiert.  Torflöcher  auf  Usedom.  —  f.  stagnalis 
Mig.  Kräftig,  sehr  stark  inkrustiert  und  sehr  reich  bestachelt,  nur  etwa 
15  cm  hoch,  0,7  mm  dick,  reich  verzweigt,  dichtbuschig.  Internodien  sehr 
ungleich  (^ — 3  cm)  lang,  Blätter  meist  gegen  8  mm  lang.  Berindung  oft 
mangelhaft,  stellenweise  Lücken  an  der  Internodialzelle  frei  lassend.  Stacheln 
einzeln,  mehrmals  länger  als  der  Stengel  dick  ist,  an  jüngeren  Internodien 
oft  sehr  dicht  stehend.  Stipularzellen  kräftig,  aber  kürzer  als  die  Stacheln. 
Blätter  meist  siebengliedrig,  mit  kurzem,  meist  einzelligem,  nacktem  Endglied. 
Stark  inkrustiert.  —  f.  tenuifolia  Mig.  Mittelgross,  zart,  stark  inkrustiert, 
mit  ganz  besonders  zarten  Blättern,  kaum  15  cm  hoch,  0,4  mm  dick,  massig 
verzweigt,  von  rasenartigem  Wuchs.  Internodien  2  cm,  Blätter  7 — 15  mm 
lang.  Stacheln  einzeln,  doppelt  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipular- 
zellen kurz,  etwa  x/3  so  lang  als  die  Stacheln.  Blätter  mit  meist  nur  fünf 
sehr  langen  berindeten  Gliedern  und  einem  nackten,  sehr  kurzen  Endglied. 
Blättchen  an  sterilen  Knoten  kurz,  an  fertilen  auch  auf  der  Rückseite  stark 
entwickelt.  —  f.  macrostephana  Mig.  Zart  und  feinstengelig,  aber  lang- 
blättrig, dicht,  mit  langen  Stacheln  und  langen  Stipularblättern,  etwa  15  cm 
hoch,  0,3  mm  dick,  ziemlich  reich  verzweigt,  meist  in  rasenartigen  Überzügen. 
Internodien  bis  2  cm,  Blätter  bis  12  mm  lang.  Stacheln  einzeln,  zerstreut 
stehend,  kräftig,  bis  viermal  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.    Stipularkranz 


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bei  dieser  Form  stärker  als  sonst  bei  Ch.  aspera  entwickelt;  Zellen  der 
oberen  Reihe  die  Stacheln  an  Länge  oft  noch  erheblich  übertreffend.  Blätter 
mit  nur  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  einzelligen,  sehr  kurzen,  oft  von 
den  Blättchen  des  letzten  Knotens  überragten,  nackten  Endglied.  Blättchen 
ringsum  gut  entwickelt  und  ziemlich  lang.  Inkrustation  nicht  bedeutend. 
—  f.  streptophylla.  Klein,  grün,  gedrungen,  8 — 10  cm  hoch,  0,5 — 0,7  mm 
dick,  mit  langen,  steifen,  oft  etwas  gedrehten  Blättern,  sehr  reich  verzweigt, 
dichtbuschig.  Internodien  meist  kürzer  als  die  Blätter,  kaum  1  cm  lang, 
Blätter  12 — 15  mm  lang.  Berindung  nicht  immer  ganz  regelmässig,  oft  nur 
eine  Zwischenreihe  zwischen  zwei  Mittelreihen  entwickelt.  Bestachelung  sehr 
ungleich,  an  manchen  Internodien  kurze  dicke,  an  anderen  lange  dünne,  die 
Dicke  des  Stengels  an  Länge  mehrmals  übertreffende  Stacheln.  Stipularkranz 
kräftig  entwickelt.  Blätter  zu  sechs  im  Quirl,  mit  sechs  berindeten  Gliedern 
und  einem  sehr  kurzen,  einzelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  auffallend 
kurz.  —  f.  tenuissima  Mig.  Besonders  zart  und  hinfällig,  nur  0,2 — 0,3  mm 
dick,  bis  12  cm  hoch,  sehr  spärlich  oder  selbst  gar  nicht  verzweigt.  Inter- 
nodien bis  1  x/2  cm,  Blätter  bis  8  mm  lang.  Berindung  nicht  immer  ganz 
normal,  oft  eine  Mittelreihe  fehlend.  Bestachelung  sehr  ungleich,  an  manchen 
Internodien  sind  die  Stacheln  nur  als  kurze  den  Stengel durchmesser  nicht 
an  Länge  erreichende  Dörnchen  entwickelt,  an  andern  sind  sie  sehr  lang, 
vier-  bis  fünfmal  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist,  und  dann  auch  gleich- 
zeitig meist  sehr  dichtstehend.  Stipularzellen  stark  entwickelt,  aber  kürzer 
als  die  längeren  Stacheln.  Blätter  sehr  fein,  meist  schwach  bogig  gekrümmt, 
mit  meist  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  einzeiligen,  nackten, 
oft  von  den  Blättchen  des  letzten  Knotens  überragten  Endglied.  Blättchen 
von  nicht  sehr  bedeutender  Länge,  aber  ringsum  ziemlich  gleich  entwickelt. 
Dünn  inkrustiert.  —  f.  marina  Mig.  Rein  grün,  oft  etwas  schwärzlich, 
kräftig,  fast  ohne  jede  Inkrustation,  10  — 15  cm  hoch,  0,6 — 0,8  mm  dick, 
massig  verzweigt,  dichtbuschig  oder  rasenbildend.  Berindungsröhrchen  meist 
stark  gedreht.  Stacheln  auffallend  dick,  an  jüngeren  Internodien  auch  sehr 
dichtstehend.  Stipularblätter  kräftig  entwickelt,  aber  kürzer  als  die  Stacheln. 
Blätter  zu  acht  im  Quirl,  mit  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  ein-  bis 
dreizelligen,  sehr  verschieden  langen,  nackten  Endglied.  Blättchen  sehr  kurz, 
aber  ringsum  gleichmässig  entwickelt.  —  f.  viridis  Mig.  Gleichfalls  kaum 
inkrustiert,  marin,  sehr  zierlich,  aber  dabei  kräftig,  langblättrig,  15  cm  hoch, 
0,7  mm  dick,  in  den  unteren  Knoten  reichlich,  in  den  oberen  spärlich  ver- 
zweigt. Internodien  bis  l1/*  cm,  Blätter  bis  über  1  cm  lang.  Stacheln  zer- 
streut, ziemlich  dick,  etwas  länger  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularzellen 
verhältnismässig  klein,  kaum  1/3  so  gross  als  die  Stacheln.  Blätter  schräg 
aufwärts   vom   Stengel   abstehend,   mit  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem 


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meist  zweizeiligen,  seltener  dreizelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  vorn 
mehrmals  länger  als  auf  der  Rückseite.  —  f.  aculeata  Mig.  Klein,  zart, 
5 — 8  cm  hoch,  0,4  mm  dick,  massig  verzweigt,  aber  trotzdem  dichtbuschig. 
Internodien  1  cm,  Blätter  6  —  8  mm  lang.  Stacheln  am  Grunde  etwas  zwie- 
belig angeschwollen,  an  jüngeren  Internodien  sehr  dichtstehend,  etwa  vier, 
mal  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularzellen  sehr  kräftig,  etwa 
ebenso  lang  als  die  Stacheln.  Blätter  schräg  aufwärts,  oft  etwas  gespreizt, 
mit  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  meist  einzelligen,  nackten 
Endglied.  Blättchen  verhältnismässig  lang  und  ringsum  ziemlich  gleich- 
massig.     Inkrustation  unbedeutend. 

II.  Reihe  Formae  brevispinae  Stacheln  kürzer  als  der  Stengel 
dick  ist,  oft  kaum  zu  beobachten. 

F.  vulgaris  Mig.  Hoch  und  schlank,  sehr  feinstengelig,  zierlich  ge- 
bogen, mit  langen  Internodien  und  ziemlich  kurzen  Blättern,  25 — 30  cm  hoch, 
0,3 — 0,4  mm  dick,  reich  verzweigt,  dichtbuschig  und  rasenbildend.  Stacheln 
einzeln,  an  ausgewachsenen  Internodien  kürzer  als  der  Stengel  dick  ist. 
Stipularblätter  kürzer  als  die  Stacheln.  Blätter  meist  aufwärts  um  den  Stengel 
zusammengeneigt,  nur  6 — 7  mm  lang,  an  Knoten,  zwischen  denen  die  Inter- 
nodien 2 — 3  cm  lang  sind,  mit  fünf  bis  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem 
kurzen,  meist  einzelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  an  weiblichen  und 
sterilen  Blättern  kurz  und  meist  nur  vorn  gut  entwickelt,  länger  als  die 
Sporenknöspchen;  an  männlichen  Blättern  ringsum  ziemlich  gleichmässig 
entwickelt.  Verbreitet.  —  f.  brevispina  Mig.  Schlank,  zierlich,  gestreckt, 
fast  stachellos,  wenig  verzweigt,  15 — 30  cm  hoch  und  0,4 — 0,5  mm  dick, 
lockerbuschig  bis  dichtrasig.  Internodien  1 — 1  i/i  cm,  Blätter  6 — 7  mm  lang. 
Stacheln  sehr  zerstreut,  an  älteren  Internodien  überhaupt  oft  nicht  zu  finden, 
kaum  halb  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularkranz  schwach  ent- 
wickelt, seine  Zellen  etwa  so  lang  wie  die  Stacheln.  Blätter  steif  aufgerichtet, 
mitunter  etwas  zurückgeschlagen,  mit  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem 
kurzen,  einzelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  an  sterilen  Blättern  zwar 
kurz,  aber  ringsum  gleich  entwickelt,  an  fertilen  vorn  lang,  hinten  sehr  klein. 
Inkrustation  gering.  —  f.  simplicior  Mig.  Langgestreckt,  aber  kräftig, 
fast  unverzweigt,  30—35  cm  hoch,  0,5 — 0,7  mm  dick.  Internodien  bis  2, 
Blätter  bis  1  cm  lang.  Stacheln  zerstreut,  meist  kürzer  als  der  Stengel  dick 
ist.  Stipularzellen  klein,  kürzer  als  die  Stacheln.  Blätter  weit,  oft  wage- 
recht vom  Stengel  abstehend,  unten  zuweilen  zurückgeschlagen,  mit  sechs 
berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  einzelligen,  von  den  Blättern  des 
letzten  Knotens  beinahe  verdeckten  Endglied.    Blättchen  kurz,  aber  ringsum 


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gleichniässig  entwickelt,  nur  bei  weiblichen  Blättern  vorn  erheblich  länger 
als  hinten.  Inkrustation  massig.  —  f.  rigida  Mig.  Auffallend  stark  und 
rauh  inkrustiert,  einer  kurzblättrigen  Ch.  contraria  ähnlich,  30 — 40  cm  hoch, 
0,4 — 0,5  mm  dick,  aber  durch  die  zahlreichen  kurzen,  dicken  Stacheln  und 
die  starke  Inkrustation  viel  dicker  erscheinend,  reich  verzweigt.  Internodien 
ungleich,  durchschnittlich  1 — l1^  cm,  Blätter  5  mm  lang  und  auffallend  dick. 
Rindenröhrchen  ungleich,  oft  stark  hin-  und  hergebogen.  Stacheln  sehr 
dicht,  oft  in  Büscheln  zu  zwei  bis  vier,  daneben  einzelne,  meist  kürzer  als 
der  Stengel  dick  ist.  Stipularkranz  massig  entwickelt,  seine  Zellen  ungefähr 
so  lanff  als  die  Stacheln.  Blätter  mit  fünf  bis  sechs  berindeten  Gliedern  und 
einem  kurzen,  einzelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  kurz,  ringsum  gleich- 
massig  entwickelt.  —  f.  cinerascens  Mig.  Stark  inkrustiert,  aber  nicht 
rauh,  fast  stachellos,  20 — 25  cm  hoch,  0,5 — 0,6  mm  dick,  unten  reichlich, 
oben  spärlich  verzweigt.  Internodien  1 — 11/2  cm,  Blätter  6 — 7  mm  lang. 
Berindung  fast  stets  etwas  unregelmässig,  meist  fehlen  Zwischenreihen,  oder 
es  bleiben  unberindete  Lücken  am  Stengel.  Stacheln  sehr  zerstreut  und 
spärlich,  sehr  kurz.  Stipularzellen  gut  entwickelt,  länger  als  die  Stacheln, 
aber  nicht  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  infolge  der  Kleinheit 
der  Blättchen  fast  kahl  erscheinend,  mit  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem 
kurzen,  einzelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  sehr  kurz,  rings  um  den 
Stengel  gleich  entwickelt.  Habituell  vollkommen  einer  Ch.  contraria  ähnlich. 
—  f.  pseudofragilis  Mig.  Sehr  fein  und  langblättrig,  schlank,  fast  stachel- 
los, mit  geringer  Inkrustation,  zarten  Formen  der  Ch.  fragilis  auffallend  ähn- 
lich, 25 — 30  cm  hoch,  0,4  mm  dick,  massig  verzweigt.  Internodien  bis  3, 
Blätter  bis  l1/2  cm  lang.  Stacheln  ganz  vereinzelt  und  sehr  kurz,  oft  sind 
die  Knotenzellen  der  Rinde  überhaupt  nicht  zu  Stacheln  ausgewachsen. 
Stipularzellen  gut  entwickelt,  mehrmals  länger  als  die  Stacheln,  doch  kürzer 
als  der  Stengel  dick  ist.  Blätter  schlank,  fein,  leicht  gebogen,  vom  Stengel 
abstehend,  mit  sechs  sehr  langen  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  in 
der  Regel  einzelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  kurz,  vorn,  namentlich 
an  weiblichen  Blättern  erheblich  länger.  —  f.  connivens  Mig.  Marin, 
klein,  lang-  und  feinblättrig,  lichtgrün,  fast  gar  nicht  inkrustiert,  habituell 
an  Ch.  connivens  erinnernd,  10 — 15  cm  hoch,  0,5  mm  dick,  beim  Trocknen 
flach  zusammenfallend,  reich  verzweigt.  Internodien  bis  2,  Blätter  bis  1  ^  cm 
lang.  Stacheln  zerstreut,  sehr  kurz,  mit  blossem  Auge  nicht  wahrnehmbar. 
Stipularzellen  klein,  kaum  länger  als  die  längsten  Stacheln.  Blätter  sehr 
dünn,  scheinbar  kahl,  ohne  Blättchen,  sieben-  bis  achtgliedrig,  mit  einzelligem, 
sehr  kurzem  oder  bis  dreizelligem  und  dann  ziemlich  langem  Endglied. 
Blättchen  sehr  klein,  mit  blossem  Auge  kaum  erkennbar,  nur  an  weiblichen 
Blättern    vorn    ungefähr    so    lang    als    die    Sporenknöspehen.     —  f.  limosa 


—     347     — 

Mig.  Klein,  gedrungen,  kaum  über  10  cm  hoch  und  0,4  mm  dick,  reich- 
buschig oder  rasenbildend,  massig  verzweigt.  Internodien  gegen  1  cm  lang; 
Blätter  4 — 6  mm  lang,  meist  sparrig  vom  Stengel  abstehend.  Zwischenreihen 
mitunter  nicht  vollständig  ausgebildet.  Stacheln  sehr  kurz,  zerstreut  stehend. 
Blätter  mit  meist  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  nackten,  kurzen,  ein- 
bis  zweizeiligen  Endglied.  Blättchen  sehr  kurz,  kaum  mit  blossem  Auge 
erkennbar,  an  weiblichen  Blättern  vorn  oft  kürzer  als  die  Sporenknöspchen. 
Stipularzellen  gut  entwickelt,  dünner,  aber  meist  länger  als  die  Stacheln. 
Inkrustation  ziemlich  stark.  Eine  in  flachem  Wasser  häufige  Form.  —  f.  gra- 
cilescens  Mig.  Klein,  gedrungen,  ziemlich  kurzblättrig,  nicht  inkrustiert, 
zierlich,  glattstengelig,  etwa  10  cm  hoch,  0,5  mm  dick,  massig  verzweigt, 
aber  mit  andern  Pflänzchen  dichte  Büschel  bildend.  Internodien  gegen  1  cm, 
Blätter  5 — 7  mm  lang.  Stacheln  an  jüngeren  Internodien  ziemlich  dicht, 
aber  kurz,  vereinzelt  fast  so  lang  als  der  Stengel  dick  ist.  Stipularzellen 
klein,  einzelne  mitunter  kaum  entwickelt.  Blätter  dick,  steif  aufwärts  ab- 
stehend, mit  fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  ein-  bis  zweizeiligen  sehr 
kurzen,  nackten  Endglied.  Blättchen  sehr  kurz,  auch  an  weiblichen  Blättern 
vorn  kaum  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  Ohne  Inkrustation.  —  f.  hu- 
milis  Mig.  Niedrig,  sparrig  gewachsen,  stark  und  rauh  inkrustiert,  kaum 
5  cm  hoch,  0,4 — 0,5  mm  dick,  dichtrasig,  unregelmässig  verzweigt.  Inter- 
nodien unregelmässig,  abwechselnd  lang  und  kurz,  x/2 — lJ/2  cm  lang.  Blätter 
bis  höchstens  5  mm  lang,  steif  und  starr  vom  Stengel  abstehend,  mit  meist 
fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  nackten,  mindestens  zweizeiligen  Endglied 
von  wechselnder  Länge.  Blättchen  kurz,  ringsum  ziemlich  gleichmässig  ent- 
wickelt, an  weiblichen  Blättern  vorn  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
Stacheln  ungleich  ausgebildet,  zerstreut,  kürzer  als  der  Stengel  dick  ist. 
Stipularzellen  kräftig  entwickelt.  Inkrustation  oft  sehr  stark.  —  f.  minima 
Mig.  Sehr  klein,  langblättrig,  stark  weissgrau  inkrustiert,  kaum  5  cm  hoch, 
0,4  mm  dick,  reich  verzweigt,  dichtbuschig.  Internodien  nur  etwa  6  mm, 
Blätter  7  mm  lang,  gewöhnlich  steif  aufwärts  gerichtet  und  deshalb  die 
nächsten  Quirle  erreichend.  Stacheln  ziemlich  zerstreut,  oft  fast  so  lang  als 
der  Stengel  dick  ist.  Stipularzellen  meist  klein,  in  der  unteren  Reihe  oft 
nur  als  unbedeutende  Zellhöcker  entwickelt,  vereinzelte  stark  entwickelt. 
Blätter  nur  vier-  bis  fünfgliedrig,  das  nackte  Endglied  mindestens  zweizeilig, 
oft  sehr  lang.  Blättchen  auch  an  sterilen  Blättern  auf  der  Vorderseite  sehr 
lang,  mehrmals  länger  als  auf  der  Rückseite.  Reich  inkrustiert.  —  f.  occulta 
Leiner.  Bildet  kleine  verfilzte,  5  cm  hohe  Raschen.  Stengel  0,3 — 0,4  mm  dick, 
bald  spärlich,  bald  reich  verzweigt,  mit  oft  stark  angeschwollenen  und  mit 
Stärke  erfüllten  Knoten.  Wurzelknöllchen  häufig.  Internodien  nicht  über  1  cm, 
Blätter   etwa  5  mm  lang.     Berindung  mangelhaft,   den   unteren   Internodien 


—     348     — 

stellenweise  fehlend.  Stacheln  spärlich,  etwas  kürzer  als  der  Stengel  dick 
ist.  Stipularkianz  kräftig  entwickelt.  Blätter  meist  zu  sechs  im  Quirl,  mit 
fünf  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  meist  einzelligen,  nackten  End- 
glied. Nicht  ganz  selten  sind  auch  das  erste  oder  die  beiden  ersten  Blatt- 
glieder  unberindet.  Blättchen  ringsum  entwickelt,  aber  klein.  Stark  inkru- 
stiert. Wollmatinger  Ried  bei  Konstanz.  Verkümmerte  Form.  —  f.  bre- 
vifolia  A.  Br.  Sehr  kurzblättrig,  sehr  stark  und  rauh  inkrustiert,  10 — 15  cm 
hoch,  0,5  mm  dick,  massig  verzweigt,  dichtbuschig  oder  rasig.  Internodien 
bis  1  cm,  Blätter  2 — 3  mm  lang.  Stacheln  fast  so  lang  als  der  Stengel  dick 
ist,  sehr  dichtstehend,  einzeln,  teilweise  dem  Stengel  anliegend  und  meist 
erst  nach  Entfernung  der  Inkrustation  hervortretend.  Stipularzellen  stark 
entwickelt,  die  der  oberen  Reihe  länger,  die  der  unteren  kürzer  als  die 
Stacheln.  Blätter  schräg  und  steif  vom  Stengel  abstehend,  mit  nur  vier 
berindeten  Gliedern  und  einem  ein-  bis  zweizeiligen,  kurzen,  nackten  Endglied. 
Blättchen  sehr  kurz,  mit  blossem  Auge  kaum  erkennbar,  kaum  1/3  so  lang 
als  die  Stacheln,  auch  an  fertilen  Blättern  vorn  noch  kürzer  als  die  Sporen- 
knöspchen,  hinten  oft  rudimentär.  Inkrustation  sehr  stark,  den  Stengel  bis 
dreimal  dicker  erscheinen  lassend.  —  f.  canescens  Mig.  Schwach  inkru- 
stierte, graugrüne,  glänzende,  sehr  gering  bestachelte,  etwa  10  cm  hohe  und 
0,3 — 0,4  mm  dicke  Form,  wenig  verzweigt,  in  verfilzten  Rasen  wachsend. 
Stengel  beim  Trocknen  stielrund,  glänzend  und  glatt  bleibend.  Internodien 
etwa  1  cm  lang,  Blätter  meist  kaum  5  mm  Länge  erreichend.  Stacheln 
spärlich,  meist  kurz,  wenn  länger  dem  Stengel  eng  anliegend  und  mit  blossem 
Auge  nicht  wahrnehmbar.  Stipularzellen  kräftig,  länger  als  die  Stacheln. 
Blätter  steif  schräg  aufwärts  gerichtet,  mit  sechs  berindeten  Gliedern  und 
einem  kurzen,  nackten,  ein-  bis  dreizelligen  Endglied.  Blättchen  kurz  und 
plump.  —  f.  filiformis  Mig.  Fadenförmig,  wenig  verzweigt,  sehr  kurz- 
blättrig, zart,  10 — 15  cm  hoch,  0,3  mm  und  darunter  dick.  Internodien  1  bis 
lx/2  cm,  Blätter  2 — 3  mm  lang,  enge  Knäuel  um  den  Stengel  bildend,  nur 
in  den  unteren  Quirlen  mehr  aufgelöst.  Stacheln  sehr  zerstreut  und  stets 
einzeln,  nicht  auffallend,  trotzdem  sie  stellenweise  selbst  etwas  länger  als 
der  sehr  dünne  Stengel  sind.  Stipularzellen  sehr  schwach  entwickelt,  viel 
kürzer  als  die  kürzesten  Stacheln.  Blätter  mit  meist  nur  drei  berindeten 
Gliedern  und  einem  nackten,  ein-  bis  dreizelligen,  verhältnismässig  langen 
Endglied;  mitunter  ist  nur  ein  berindetes  Glied  vorhanden.  Blättchen  sehr 
klein,  auf  der  Rückseite  kaum  wahrnehmbar  und  mitunter  an  den  Knoten- 
zellen nur  vorn  entwickelt.  —  f.  moniliformis  Mig.  Der  vorigen  äusser- 
lich  ähnlich,  mit  kürzeren  Internodien,  längeren  Blättern  und  Blättchen,  sehr 
reichlich  fruktifizierend  und  mit  den  dicht  aneinandergereihten  geballten 
Blattquirlen  wie  eine  Perlschnur  aussehend,  kaum  10  cm  hoch,  0,4  mm  dick. 


—     349     — 

wenig  verzweigt,  isoliert  wachsend.  Internodien  meist  viel  kürzer  als  1  cm, 
weshalb  die  5 — 7  mm  langen  Blätter  nicht  selten  die  nächsten  Quirle  er- 
reichen. Stacheln  einzeln,  sehr  zerstreut,  kurz.  Stipularzellen  unregelmässig 
entwickelt  und  von  ungleicher  Länge.  Blätter  dünn,  sechsgliedrig,  mit  fünf 
berindeten,  meist  drei  fertilen,  aber  sehr  verkürzten  Gliedern,  während  die 
sterilen  viel  länger  sind.  Dadurch  erscheinen  die  Blattquirle  dicht  geballt. 
Endglied  nackt,  einzellig,  von  wechselnder  Länge.  Blättchen  auf  der  Rück- 
seite nur  als  kleine,  fast  isodiametrische  Wärzchen  entwickelt,  vorn  bald 
länger,  bald  kürzer  als  die  Sporenknöspchen.  —  var.  curta  A.  Br.  Stengel 
bis  höchstens  10  cm  lang,  0,5  mm  dick,  massig  verzweigt,  oft  rasenbildend, 
mit  abnorm  verkürzten  Blättern,  die  oft  über  ausgebildeten  Internodien  nur 
eine  Länge  von  1  mm  erreichen,  während  die  Internodien  5  —  7  mm  lang 
sind.  Berindung  insofern  meist  etwas  unregelmässig,  als  häufig  einzelne 
Zwischenreihen  unterdrückt  sind.  Stacheln  nicht  besonders  auffallend,  meist 
angedrückt,  oft  kurz  und  dick,  an  jüngeren  Internodien  ziemlich  dicht 
Blätter  zu  sechs  bis  sieben  im  Quirl,  nur  drei-  bis  viergliedrig,  nacktes  End- 
glied ziemlich  lang  zweizeilig.  Blättchen  kurz  und  dünn,  ringsum  ziemlich 
gleichmässig  entwickelt,  den  Stacheln  ziemlich  ähnlich.  Stipularblätter  klein. 
Verhält  sich  zur  Stammform  ähnlich  wie  Ch.  jubata  zu  Ch.  contraria.  Bis- 
her nur  steril  beobachtet. 

3565.  Ch.  galioides  D.  C.  —  Taf.  LXXVI,  Fig.  2.  —  Der  Ch.  aspera 
sehr  nahe  verwandt,  aber  meist  grösser,  mit  kräftigerem  Stengel  und  längeren 
Blättern.  Berindung  dreireihig,  meist  unregelmässig,  indem  stellenweise  ein- 
zelne Zwischenreihen  nicht  entwickelt  sind,  auch  Lücken  zwischen  den  Mittel- 
reihen vorkommen.  Bestachelung  sehr  veränderlich,  bald  sehr  dicht,  bald 
sehr  gering.  Stacheln  bald  einzeln,  bald  in  Büscheln,  aber  gewöhnlich  so, 
dass  Pflanzen  des  einen  Standortes  Stachelbüschel,  solche  eines  andern  ein- 
zelne Stacheln  tragen.  Stacheln  selbst  von  sehr  verschiedener  Ausbildung-, 
die  büscheligen  meist  dünn,  lang,  nadeiförmig,  die  einzelstehenden  ebenso 
oder  nur  kurze,  dicke,  oft  rundliche  Wärzchen.  Blätter  länger  und  kräftiger 
als  bei  Ch.  aspera,  meist  zu  neun  bis  zehn  im  Quirl,  fünf-  bis  achtgliedrig, 
mit  einem  kurzen  ein-  bis  zweizeiligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  rings- 
um ziemlich  gleichmässig  entwickelt,  an  den  oberen  Knoten  immer  kleiner 
werdend;  an  fertilen  weiblichen  Knoten  sind  sie  vorn  so  lang  oder  länger 
als  die  Sporenknöspchen,  hinten  sehr  viel  kürzer.  Diöcisch;  männliche 
Pflanzen  meist  etwas  zarter  und  feinblättriger  als  die  weiblichen.  Antheri- 
dien  viel  grösser  als  bei  Ch.  aspera,  800 — 1100  f.i  im  Durchmesser.  Sporen- 
knöspchen einzeln,  850 — 1000  /x  lang,  400 — 550  (x  breit,  mit  bald  ausgebrei- 
tetem, bald  zusammengezogenem  Krönchen.  Kern  500 — 600  (.i  lang,  350  bis 
450  f.i   breit,    undurchsichtig    schwarz,    mit   11  — 13   stumpfen   Leisten.     Ge- 


—     350     — 

wohnlich  wird  als  Unterschied  gegenüber  Ch.  aspera  noch  angegeben,  dass 
die  Deckblättchen  und  Vorblättchen  halb  so  lang  als  die  beiden  seitlichen 
Blättchen  seien,  doch  ist  dieses  Verhältnis  nicht  konstant.  Bulbillen  wurden 
von  Sonder  gefunden,  aber  nicht  weiss,  sondern  farblos  und  durchscheinend. 

—  Brackwasser  und  salzige  Binnenseen,  besonders  an  den  Küsten  des  west- 
lichen Mittelmeergebietes  in  verschiedenen  Formen  vorkommend,  von  denen 
nur  eine  auch  im  Gebiet  beobachtet  ist.  —  f.  typica  Mig.  Mittelgross, 
licht-  und  lockerbuschig,  20 — 30  cm  hoch,  0,5 — 0,8  mm  dick,  mit  ziemlich 
starrem,  steifem  Stengel,  nicht  sehr  reichlich  verzweigt.  Internodien  durch- 
schnittlich 3 — 4  cm  lang.  Berindung  normal.  Stacheln  kaum  so  lang  als 
der  Stengel  dick  ist,  einzeln,  spitz,  an  männlichen  Pflanzen  spitzer  und  dünner, 
meist  auch  beträchtlich  länger.  Stipularzellen  zwar  gut  entwickelt,  aber  dem 
Stengel  und  den  Blättern  eng  anliegend,  kleiner  als  die  Stacheln.  Blätter 
*/3 — !/2  so  lang  als  die  Internodien,  meist  aufwärts  gerichtet  und  an  der 
Spitze  nach  aussen  gewendet,  meist  zu  zehn  im  Quirl,  acht-  bis  neungliedrig. 
Endglied  sehr  kurz,  nackt,  ein-  bis  zwei-,  seltener  dreizellig.  Blätter  der 
weiblichen  Pflanzen  länger  aber  mit  weniger  entwickelten  Blättchen  als  die 
der  männlichen  Pflanzen;  Blättchen  der  letzteren  ringsum  ziemlich  gleich- 
artig, an  weiblichen  Blättern  hinten  erheblich  kürzer.  Heiligenhafen  und 
Drei  bei  Flensburg,  Schleswig-Holstein. 

356ö.  Ch.  fragifera  Durien.  —  Sehr  zarte  und  zierliche  Art  mit 
fast  durchsichtigen  Blättern,  der  vorigen  nahestehend.  Berindung  typisch 
dreireihig.  Stacheln  fehlen  vollkommen;  die  Knotenzellen  der  Rindenröhrchen 
ragen  nicht  über  die  Rinde  vor.  Stipularkranz  zweireihig,  aber  sehr  klein 
und  schlecht  entwickelt.  Blätter  auffallend  lang  und  dünn,  völlig  frei  von 
Inkrustation,  grünen  Algenfäden  ähnlich,  länger  als  die  Internodien,  zu  sieben 
bis  acht  im  Quirl,  mit  sieben  bis  elf  Gliedern;  Endglied  nackt,  kurz,  ein- 
bis  dreizellig.  Blättchen  stark  reduziert,  an  fertilen  männlichen  Blättern  oft 
überhaupt  nicht  entwickelt,  an  weiblichen  ist  oft  nur  das  Tragblättchen  oder 
noch  zwei  seitliche  entwickelt,  die  aber  kürzer  als  die  Sporenknöspchen 
bleiben.  Diöcisch;  Antheridien  450 — 800  \i  dick.  Sporenknöspchen  900  bis 
1200  n  lang,  450—600  (ju  breit.  Kern  schwarz,  600—800  p  lang,  300  bis 
400  fi  breit,  mit  zwölf  wenig  vortretenden  Leisten.  An  den  Wurzeln  finden 
sich  bei  dieser  Art  eigentümliche  vielzellige,  erdbeerartige  Knöllchen  mit 
Stärke,   durch   welche   sie   sich   sofort  von  allen  andern  Arten  unterscheidet. 

—  Bisher  nur  in  Westeuropa  und  Nordafrika  aufgefunden. 

3567.  Ch.  connivens  Salzmann.  —  Taf.  LXXVII,  Fig.  3.  —  Habi- 
tuell an  manche  Formen  von  Ch.  fragilis  erinnernd,  von  sehr  verschiedener 
Grösse,  aber  stets  mit  harten,  glänzenden  Stengeln  und  Blättern,  an  denen 
die   Blättchen  zu   fehlen   scheinen.     Stengel  ziemlich  fein  und  dünn,   ebenso 


—     351     — 

wie  die  Blätter  nicht  inkrustiert,  rein  grün  oder  gelblich-grün.  Berindung 
sehr  regelmässig  dreireihig;  Rindenröhrchen  sehr  derbwandig  und  daher  beim 
Trocknen  nicht  einfallend.  Stacheln  fehlen  vollkommen,  selbst  die  Knoten- 
zellen der  Mittelreihen  sind  unter  dem  Mikroskop  oft  sehr  schwer  erkennbar. 
Stipularkranz  unvollkommen  entwickelt  und  an  älteren  Knoten  oft  nicht 
mehr  deutlich  erkennbar,  namentlich  treten  die  Zellen  der  unteren  Reihe 
nicht  hervor.  Blätter  meist  zu  sieben  bis  neun,  sehr  selten  zu  zehn  im 
Quirl,  schlank  und  lang,  dabei  derb,  bei  weiblichen  Pflanzen  länger  und 
weniger  gekrümmt  als  bei  männlichen,  mit  8 — 11,  selten  bis  14  Gliedern, 
von  denen  nur  das  kurze  ein-  bis  zweizeilige  Endglied  nackt  ist.  Blättchen 
sind  an  sterilen  Knoten  überhaupt  nicht  entwickelt,  an  männlichen  Knoten 
steht  zu  jeder  Seite  des  Antheridiums  ein  sehr  kleines,  leicht  zu  übersehen- 
des Blättchen,  an  weiblichen  vorn  drei,  selten  fünf  Blättchen,  die  bedeutend 
kürzer  sind,  als  die  Sporenknöspchen.  Die  Blätter  zeigen  aber  an  den 
Knoten  eine  sehr  deutliche  Einschnürung,  so  dass  eine  charakteristische 
Gliederung  entsteht.  Diöcisch;  männliche  Pflanzen  mit  kürzeren,  mehr  ge- 
krümmten Blättern.  Antheridien  einzeln,  800 — 1100  (x  dick.  Sporenknöspchen 
einzeln,  länglich -eiförmig,  mit  verlängertem  Basalteil  und  kurzem  Hals, 
850 — 1150  f.i  lang,  320 — 550  fx  dick.  Krönchen  nach  oben  zu  verschmälert 
bis  auf  die  halbe  Breite,  mit  eigentümlich  zusammengefalteten  Zellen.  Kern 
580 — 700  (.i  lang,  240 — 350  fi  dick,  schwarz,  mit  12 — 13  sehr  wenig  vor- 
tretenden Leisten.  Wurzeln  ohne  Knöllchen.  —  Kommt  hauptsächlich  in 
der  Nähe  der  Meeresküsten  vor;  ist  aber  im  Gebiet  ziemlich  selten.  —  f.  major 
Mig.  Sehr  gross,  bis  zu  50  cm  lang,  etwa  0,6  mm  dick,  meist  von  rasen- 
förmigem  Wuchs,  nicht  sehr  reich  verzweigt.  Internodien  unten  3 — 4,  oben 
2  cm  lang.  Stipularkranz  fast  ganz  unterdrückt,  Stacheln  fehlen,  wie  über- 
haupt bei  dieser  Art  vollständig.  Blätter  etwa  1  cm  lang,  meist  zu  acht  im 
Quirl,  mit  sieben  bis  neun  Gliedern,  mit  einem  meist  nur  einzelligen  kurzen, 
aber  an  der  Basis  breiten  Endglied.  An  fertilen  weiblichen  Knoten  sind 
fünf  Blättchen  entwickelt,  die  kaum  halb  so  lang  als  die  reifen  Sporen- 
knöspchen werden.  Kaum  etwas  inkrustiert.  —  f.  laxa  Mig.  Etwas  kleiner, 
schlaffer  und  schlanker,  bis  30  cm  hoch,  0,5  mm  dick,  leicht  gebogen,  trocken 
spröde,  reich  verzweigt.  Internodien  sehr  lang,  4 — 6  cm.  Stipularzellen  kaum 
erkennbar.  Blätter  der  männlichen  Pflanze  steif  aufwärts  gerichtet,  meist  zu 
acht  im  Quirl,  mit  acht  bis  neun  Gliedern,  das  letzte  meist  einzellig,  nackt, 
kurz.  Blättchen  verhältnismässig  gut  neben  den  Antheridien  entwickelt. 
Antheridien  kleiner  als  gewöhnlich,  durchschnittlich  650  /.i  dick.  Inkrustation 
gering.  —  f.  minor  Mig.  Klein,  ziemlich  kurzblättrig,  gegen  10  cm  hoch, 
0,5  mm  dick,  reich  verzweigt.  Internodien  sehr  ungleich  lang,  namentlich 
an  den  Ästen  oft  bis  auf  2  mm  verkürzt,  an  den  Hauptstengeln  bis  21/2  cm 


o 


52 


lang.  Blätter  an  den  langen  Gliedern  bis  1  cm,  an  den  kurzen  gegen  3  mm 
lang,  steif  und  ziemlich  dick.  Stipularkranz  entwickelt,  aber  sehr  unschein- 
bar. Blätter  meist  zu  sieben  im  Quirl,  steif  aufwärts  gerichtet,  kaum  dünner 
als  der  Stengel  selbst,  sehr  steif  und  spröde,  meist  siebengliedrig;  Endglied 
einzellig,  kurz,  nackt,  schmal,  mukroartig  dem  mehrmals  dickeren,  vorletzten 
Gliede  aufsitzend.  Blättchen  an  den  weiblichen  fertilen  Knoten  zu  fünf,  oft 
über  halb  so  lang  als  die  Sporenknöspchen,  Tragblättchen  meist  kürzer  als 
die  nächststehenden  seitlichen. 

3568.  Ch.  tenuispina  A.  Br.  —  Taf.  LXXVII,  Fig.  1,  2.  —  Habi- 
tuell etwa  zwischen  Ch.  strigosa  und  Ch.  foetida  stehend,  von  der  ersteren 
durch  die  dreireihige  Berindung,  von  der  letzteren  durch  den  Stachelreichtum 
unterschieden.  Mittelgross,  20 — 25  cm,  selten  bis  40  cm  hoch,  meist  reich 
verzweigt,  buschig,  mit  etwa  0,6 — 0,8  mm  dickem  Stengel.  Internodien  sehr 
verschieden,  kaum  4  cm  übertreffend;  Blätter  fast  stets  kürzer,  ziemlich  dichte 
Knäuel  um  den  Stengel  bildend,  ihm  aber  nicht  anliegend.  Berindung  drei- 
reihig, doch  meist  nicht  ganz  regelmässig,  oft  sind  einzelne  Zwischenreihen 
nicht  vollständig  entwickelt.  Bestachelung  sehr  verschiedenartig,  niemals 
ganz  fehlend,  bei  manchen  Formen  aber  so  zart  und  fein,  dass  sie  dem 
blossen  Auge  und  selbst  der  Lupe  leicht  entgehen.  Stacheln  gewöhnlich  so 
lang  oder  länger  als  der  Stengel  dick  ist,  sehr  fein,  nadeiförmig,  spitz,  stets 
einzeln,  an  der  Basis  oft  eine  schwache  Anschwellung  zeigend;  bei  keiner 
unserer  Characeen  sind  die  Stacheln  so  dünn  bei  gleicher  Länge.  Stipular- 
kranz gut  entwickelt,  Zellen  des  oberen  Kranzes  länger,  aber  gewöhnlich 
nicht  so  lang,  wenn  auch  dicker  als  die  Stacheln.  Blätter  meist  etwa  1  cm 
lang,  zu  neun  bis  zehn  im  Quirl,  oft  leicht  bogig  gekrümmt,  mit  sechs  bis 
acht  Gliedern,  von  denen  fünf  bis  sieben  berindet,  das  ein-  bis  dreizellige, 
meist  nicht  besonders  lange  Endglied,  zuweilen  auch  noch  das  vorhergehende 
blättchentragende  Glied  unberindet.  Blättchen  reich  entwickelt,  auch  noch 
am  letzten,  öfters  über  einem  nackten  Internodium  stehenden  Knoten  sind 
sie  noch  kräftig  entwickelt,  auf  der  Innenseite  doppelt  so  lang  und  länger, 
auf  der  Rückseite  meist  mehr  als  halb  so  lang  als  die  Sporenknöspchen. 
Monöcisch;  je  ein  Antheridium  und  ein  Sporenknöspchen  stehen  zusammen 
an  der  ersten  drei  bis  vier  Blattknoten.  Antheridien  klein,  250 — 300  /j,  dick. 
Sporenknöspchen  650 — 800  /.i  lang,  320 — 400  p  breit,  eiförmig,  mit  12  bis 
15  Windungen  der  Hüllzellen.  Kern  eiförmig,  an  Basis  und  Spitze  etwas 
abgeflacht,  lichtbraun,  450—520  p  lang,  280—340  p  breit,  mit  11—14  oft 

Erklärung  zu  Tafel  LXXVH. 

Fig.  1.     Ohara  tenuispina  f.  major,  Habitus  nat.  Gr. 

„     2.         „  „  fertiler  Blattknoten,  schwach  vergr. 

„     3.         „       connivens,  männliches  Blatt  »  B 


//        77 


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—     353     — 

scharfen  und  weit  vortretenden  Kanten  und  einem  mehr  oder  weniger  durch 
eine  Membran  zusammengehaltenen  fünfdornigen  Krönchen  am  Grunde.  — 
Sehr  selten,  aber  weit  verbreitet,  nur  aus  dem  Gebiet  der  Flora  bekannt. 
—  f.  major  Mig.  Langgestreckt,  mit  geringer  Verzweigung,  langen  Inter- 
nodien,  Blättern  und  Blättchen,  nicht  buschig.  Internodien  bis  4,  Blätter 
bis  2  cm  lang.  Stacheln  spärlich,  sehr  fein  und  lang.  Blätter  mit  ein  bis 
vier  unberindeten,  aber  blättchentragenden  Gliedern;  Blättchen  bis  2  mm 
lang.  Baden,  Rohrhof  unweit  Schwetzingen.  —  f.  brach yphylla  Mig. 
Langgestreckt,  aber  kurzblättrig  und  reich  verzweigt,  bis  30  cm  hoch,  Inter- 
nodien bis  4  cm,  Blätter  nur  bis  1  cm  lang.  Stacheln  spärlich,  kürzer  und 
dicker  als  bei  voriger  Form,  nur  im  oberen  Teil  des  Stengels.  Rohrhof  bei 
Schwetzingen.  —  f.  elongata  Mig.  Langgestreckt,  kurzblättrig,  im  Gegen- 
satz zur  vorigen  nicht  inkrustiert,  reich  verzweigt,  bis  30  cm  hoch.  Be- 
endung an  den  älteren  und  mittleren  Internodien  sich  leicht  ablösend. 
Stacheln  spärlich,  lang  und  fein.  Blätter  kurzgliedrig,  mit  langen,  feinen 
Blättchen.  Rohrhof  bei  Schwetzingen.  —  f.  nitida  Mig.  Mittelgross,  reich 
verzweigt,  lockerbuschig,  trocken,  mit  glänzendem  Stengel,  wenig  inkrustiert. 
Internodien  in  der  Stengelmitte  bis  4  cm,  Blätter  bis  l1/2  cm  lang.  Blätt- 
chen sehr  fein  und  lang.  Bestachelung  gering.  —  Ahrensberg  in  Schleswig- 
Holstein,  Spandauer  Bock.  —  f.  minuta  Mig.  Klein,  sehr  kurzblättrig, 
unregelmässig  verzweigt.  Mittelreihen  oft  von  den  Zwischenreihen  über- 
wölbt, daher  die  Stacheln  in  den  Furchen.  Bestachelung  an  den  jüngeren 
Internodien  reich,  sonst  spärlich.  Blätter  meist  nur  3 — 4  mm  lang.  Blättchen 
dicker  als  sonst  bei  Ch.  tenuispina,  hinten  gering  entwickelt.  Rohrhof  bei 
Schwetzingen. 

3569.  Ch.  fragilis  Desv.  —  Taf.  LXXVIII,  Fig.  1—3.  —  Von 
charakteristischem  Aussehen  und  trotz  ihres  Formenreichtums  fast  in  allen 
Formen  ohne  Schwierigkeit  zu  erkennen.  Meist  ziemlich  schlank,  fein-  und 
langblättrig,  mit  sehr  geringer  Entwickelung  der  Blättchen  und  kaum  mit 
der  Lupe  erkennbarem  Stipularkranz ,  glattrindig,  stachellos,  sehr  fein  ge- 
streift. Meist  20—30  cm  hoch,  kräftig,  in  füessendem  Wasser  bis  1  m  lang 
werdend,  ziemlich  reich  verzweigt,  reichlich,  aber  wenig  auffallend  inkrustiert. 
Berindung  sehr  regelmässig  dreireihig;  Knotenzellen  sehr  schwach  entwickelt 
und  meist  erst  unter  dem  Mikroskop  erkennbar,  daher  Bestachelung  völlig 
fehlend.    Blätter  zu  sechs  bis  neun,  meist  zu  sieben  bis  acht  im  Quirl,  steif, 


Erklärung  zu  Tafel  LXXVIII. 

Fig.  1.     Ohara  fragilis,  Habitus  nat.  Gr. 

„     2.         B  „        Stipularkranz  und  Berindung,  schwach  vergr. 

„     3.         „  „        Stengelquerschnitt,  schwach  vergr. 

„     4.         „       delicatula,  Stipularkranz  und  Berindung  schwach  vergr. 
Thom^-Migula,  Flora.  VI.  2.  23 


—     354     — 

trocken  spröde,  schlank,  nach  dem  Ende  zu  sich  verjüngend,  mit  sechs  bis 
neun  Gliedern,  von  denen  das  ein-  bis  zweizeilige,  stets  sehr  kurze  Endglied 
allein  unberindet  ist.  Blättchen  im  allgemeinen  sehr  schlecht  entwickelt  und 
auf  der  Rückseite  entweder  überhaupt  nicht  vorhanden  oder  nur  als  kleine 
Wärzchen  angedeutet.  Sterilen  Blättern  fehlen  die  Blättchen  nicht  selten 
überhaupt  ganz.  An  fertilen  Knoten  sind  meist  vorn  vier  Blättchen  ent- 
wickelt, von  denen  die  beiden  mittleren  meist  auch  etwas  länger  sind;  sie 
sind  ungefähr  so  lang  als  die  reifen  Sporenknöspchen.  Monöcisch;  meist 
stehen  je  ein  Antheridium  und  ein  Sporenknöspchen  an  den  ersten  drei  bis 
vier  Knoten  der  Blätter.  Antheridien  ca.  300  y.  dick.  Sporenknöspchen 
rundlich-eiförmig  bis  länglich,  800 — 1100  /x  lang,  590 — 700  /.i  breit,  mit 
15 — 16  stark  ausgeprägten  Windungen  der  Hüllzellen  und  stark  entwickeltem, 
bis  150  fx  hohem  Krönchen.  Kern  eiförmig  bis  länglich- walzenförmig,  500 
bis  700  fj.  lang,  350 — 400  (x  breit,  schwarz,  mit  12 — 14  wenig  vortretenden 
Leisten.  —  Häufig  und  fast  ebenso  weit  verbreitet  wie  Ch.  foetida,  nament- 
lich in  kleineren  Gewässern,  auch  in  Bächen  mit  ziemlich  schnell  Messen- 
dem Wasser.     Nicht  in  salzhaltigem  Wasser. 

I.  Reihe  Formae  microptilae.  Die  Blättchen  überragen  die  reifen 
Sporenknöspchen  nicht  oder  nur  ganz  unbedeutend,  und  dann 
höchstens  die  beiden  mittleren,  nie  die  äusseren.  Der  Stipular- 
kranz  ist  wenig  entwickelt. 

F.  normalis  Mig.  Meist  dichtbuschig,  mittelgross,  15 — 25  cm  hoch, 
0,4 — 0,7  mm  dick,  massig  verzAveigt,  meist  reich  fruchtend.  Internodien 
1 — 21j2  cm  lang,  unten  und  in  der  Mitte  länger  als  die  Blätter.  Berindung 
normal,  Knotenzellen  der  Mittelreihen  selbst  mit  starker  Lupe  nicht  erkenn- 
bar. Stipularkranz  sehr  unscheinbar.  Blätter  meist  zu  acht,  am  Grunde 
gekrümmt,  mit  meist  sieben  berindeten  Gliedern  und  einem  ein-  bis  zwei- 
zeiligen, sehr  kurzen,  nackten  Endglied;  erstes  Glied  kürzer  als  das  zweite. 
Blättchen  an  sterilen  Blättern  oft  ganz  fehlend,  an  fertilen  vorn  meist  so 
lang  oder  etwas  länger  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  Hedwigii  Ag.  (als 
Art).  Sehr  langgestreckt,  kräftig,  langblättrig,  40 — 60  cm  lang,  selbst  bis 
1  m  in  schnell  fliessendem  Wasser,  1  — 1,4  mm  dick,  aber  nicht  sehr  steif, 
beim  Trocknen  oft  bandartig  flach  zusammenfallend,  lockerbuschig,  reicher 
verzweigt,  als  vorige  Form,  mit  3 — 6  cm  langen  Internodien  und  2 — 4  cm 
langen  Blättern.  Berindung  normal,  Knotenzellen  der  Mittelreihen  flach 
scheibenartig  zusammengedrückt.  Stipularkranz  nur  in  Form  unscheinbarer 
Wärzchen  entwickelt.  Blätter  meist  zu  sieben  im  Quirl,  kräftig,  weit  ab- 
stehend, nur  in  den  oberen  Quirlen  steif  aufwärts  gerichtet,  mit  vier  bis  sechs 


.1  — 

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berindeten  Gliedern  und  einem  sehr  kurzen,  ein-  bis  zweizeiligen,  nackten 
Endglied;  erstes  Glied  höchstens  halb  so  lang  als  das  zweite.  Blättchen 
meist    kürzer   als   die   Sporenknöspchen,    an   sterilen  Blättern   meist  fehlend. 

—  f.  laxa  Mig.  Ebenfalls  sehr  langgestreckt,  aber  schwach  und  hinfällig, 
30 — 40  cm  lang,  nur  0,5  mm  dick,  sehr  spärlich  verzweigt,  mit  bis  7  cm 
langen  Internodien  und  nur  bis  IV2  cm  langen  Blättern.  Berindung  normal, 
mit  unter  der  Lupe  nicht  erkennbaren  Knotenzellen  der  Mittelreihen.  Stipu- 
larkranz  sehr  wenig  entwickelt.  Blätter  meist  zu  acht  im  Quirl,  mit  fünf 
bis  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  ein-  bis  dreizelligen,  nackten 
Endglied.  Blättchen  an  sterilen  Blättern  vollkommen  fehlend,  an  fertilen, 
meist  kürzer  als  die  reifen  Sporenknöspchen;  auch  hier  fehlen  die  seitlichen 
oft  vollständig.  Selten  fruchtend.  —  f.  heterophylla  Mig.  Stengel  30  bis 
35  cm  hoch,  oben  mit  kurzen  Internodien  und  Blättern  in  den  unteren  4/5  des 
Stengels  mit  langen  Internodien  und  Blättern;  auch  der  Stengel  ist  unten 
kräftig,  1  mm  dick,  oben  dünn,  0,4 — 0,5  mm,  als  wenn  die  Pflanze  aus  zwei 
ganz  verschiedenen  Formen  zusammengesetzt  wäre;  der  Übergang  ist  ganz 
unvermittelt.  Blätter  unten  bis  3  cm,  oben  nur  1  cm  lang,  Internodien  unten 
3 — 4,  oben  kaum  1  cm  lang;  im  unteren  Teil  ähnelt  die  Pflanze  sehr  der 
f.  Hedwigii,  die  Umbildung  des  oberen  Teiles  wurde  wohl  durch  niedrigen 
Wasserstand  bewirkt.  Berindung  normal,  Stengel warzen  bei  sehr  genauer 
Lupenbetrachtung  vereinzelt  etwas  vorragend.  Stipularkranz  fast  gar  nicht 
entwickelt.  Ferlile  Blätter  bis  zehngliedrig,  nur  das  einzellige  Endglied  ist 
nackt,  das  erste  Glied  oft  sehr  kurz.  Blättchen  an  sterilen  Blättern  voll- 
kommen fehlend,  an  fertilen  oft  nur  halb  so  lang  als  die  Sporenknöspchen. 

—  f.  macroteles  Mig.  Ahnlich,  aber  nicht  so  deutlich  tritt  auch  bei  dieser 
Form  eine  Verschiedenheit  der  oberen  fertilen  von  den  unteren  sterilen 
Quirlen  hervor.  Stengel  bis  30  cm  lang,  1  mm  dick,  reich  verzweigt,  mit 
bis  5  cm  langen,  allmählich  nach  oben  kürzer  werdenden  Internodien.  Sterile 
Blätter  lang,  meist  siebengliedrig,  ohne  Blättchen,  fertile  nur  J/3  so  lang, 
stark  einwärts  gebogen,  meist  nur  fünfgliedrig,  mit  einem  zwei-  bis  drei- 
zelligen, nackten  Endglied,  welches  länger  als  die  vorhergehenden  Glieder  ist. 
Blättchen  ungefähr  so  lang  als  die  reifen  Sporenknöspchen.  —  f.  refracta 
Mig.  Gross,  dünnstengelig,  mit  langen  und  sehr  feinen,  in  den  mittleren 
Quirlen  stark  zurückgeschlagenen  Blättern,  dichtbuschig  oder  rasenförmig 
wachsend,  25 — 30  cm  hoch,  0,5  mm  dick,  an  den  Zweigen  und  Stengelenden 
viel  dünner,  doch  steif,  spröde  und  brüchig.  Zwischenreihen  manchmal  nicht 
voll  entwickelt,  Knotenzellen  klein  und  zusammengedrückt.  Stipularkranz 
meist  unscheinbar.  Blätter  zu  acht  im  Quirl,  mit  fünf  bis  sechs  berindeten 
Gliedern  und  einem  kurzen,  zwei-  bis  dreizelligen,  nackten  Endglied.  Blätt- 
chen etwa  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.    —  f.  gracilescens  Mig.    Der 


23* 


—     356     — 

vorigen  ähnlich,  aber  zarter,  feiner,  viel  weniger  steif  und  starr,  bis  30  cm 
hoch,  bis  höchstens  0,4  mm  dick,  dichtbuschig  oder  in  rasenförmigen  Über- 
zügen. Internodien  etwas  bis  höchstens  doppelt  so  lang  als  die  sehr  feinen, 
bis  3  cm  langen,  aber  nur  0,2  mm  dicken  Blätter.  Berindung  normal, 
Knotenzellen  unter  dem  Mikroskop  als  kleine  rundliche,  etwas  vorragende 
Wärzchen  erkennbar;  Mittelreihen  meist  deutlich  breiter  und  höher  als  die 
Zwischenreihen.  Obere  Stipularzellen  gut  entwickelt,  drei-  bis  viermal  so 
lanar  als  breit,  untere  kaum  entwickelt.  Blätter  zu  acht,  mit  meist  acht  be- 
rindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  nackten,  meist  nur  einzelligen  Endglied. 
Blättchen  kürzer  oder  höchstens  ebenso  lang  als  die  fast  kugeligen  Sporen- 
knöspchen.  —  f.  filiformis  Mig.  Sehr  langgestreckt,  dünnstengelig,  ziem- 
lich kurzblättrig,  rasenartig,  dicht  gedrängt  wachsend,  bis  50  cm  lang  und 
0,4 — 0,5  mm  dick,  wenig  verzweigt,  sehr  hinfällig.  Blätter  meist  nur  1  cm, 
selten  bis  2  cm  lang,  Internodien  bald  kürzer,  bald  zwei-  bis  dreimal  so  lang. 
Knotenzellen  der  Rinde  unter  dem  Mikroskop  als  kleine  halbkugelige  Wärz- 
chen erkennbar.  Stipularkranz  klein.  Sterile  Blätter  mit  acht  bis  neun, 
fertile  mit  fünf  bis  sieben  Gliedern;  Endglied  kurz,  ein-  bis  zweizeilig. 
Blättchen  stets  kürzer  als  die  Sporenknöspchen.  Stark  inkrustiert.  —  f.  con- 
nivens  A.  Br.  Wenig  inkrustiert,  langgestreckt,  fein-  und  kurzblättrig, 
30  cm  hoch,  0,4 — 0,5  mm  dick,  leicht  hin-  und  hergebogen,  nur  in  den 
unteren  Knoten  regelmässig  verzweigt,  lockerbuschig,  mit  kurzen,  selten  2  cm 
erreichenden  Internodien  und  noch  kürzeren,  oft  nur  halb  so  langen,  eigen- 
tümlich, fast  halbkreisförmig  gebogenen,  mit  ihren  Spitzen  den  Stengel 
wieder  berührenden  Blättern.  Knotenzellen  der  Rinde  meist  flach  zusammen- 
gedrückt, unscheinbar.  Stipularkranz  aus  sehr  schlecht  und  unregelmässig 
entwickelten,  wenig  vorragenden  Zellen  gebildet.  Blätter  zwischen  sechs  und 
neun  im  Quirl  an  derselben  Pflanze  schwankend,  die  sterilen  länger,  wenig 
gekrümmt,  ohne  Blättchen,  die  fertilen  mit  vier  bis  sechs  berindeten  Gliedern 
und  einem  nackten,  kurzen,  ein-  bis  zweizeiligen  Endglied.  Blättchen  kaum 
halb  so  lang  als  die  reifen  Sporenknöspchen.  —  f.  rudicorticata  Mig. 
Langgestreckt,  feinstengelig  und  feinblättrig,  25 — 30  cm  hoch,  dichtbuschig 
oder  rasenförmig  wachsend,  mit  2 — 3  cm  langen  Internodien  und  etwa  l'/a  cm 
langen,  wagerecht  abstehenden  oder  etwas  zurückgeschlagenen  Blättern. 
Mittelreihen  deutlich  höher  und  breiter  als  die  Zwischenreihen,  Knotenzellen 
als  halbkugelige  Wärzchen  über  die  Rinde  vorragend.  Obere  Stipularzellen 
gut  entwickelt,  mehrmals  länger  als  breit,  untere  klein,  unscheinbar.  Sterile 
Blätter  fünf-  bis  sechsgliedrig ,  nacktes  Endglied  kurz,  meist  zweizeilig. 
Blättchen  nur  als  rundliche  Papillen  entwickelt.  Bisher  steril.  —  f.  flexi lis 
Mig.  Der  vorigen  etwas  ähnlich,  aber  kleiner,  selten  über  20  cm  hoch, 
lockerbuschig,  reich  verzweigt,  0,5 — 0,6  mm  dick,  verschiedenartig  hin-  und 


—     357     — 

hergebogen,  mit  sehr  ungleich,  bis  4  cm  langen,  nach  der  Spitze  rasch  sehr 
kurz  werdenden  Internodien  und  meist  weniger  als  1  cm  langen  Blättern. 
Berindung  normal,  Knotenzellen  scheibenförmig,  kaum  erkennbar.  Stipular- 
kranz  sehr  klein,  nur  angedeutet.  Blätter  meist  mit  sechs  berindeten  Gliedern 
und  einem  kurzen,  zweizeiligen,  nackten  Endglied;  erstes  Glied  zuweilen 
länger  als  die  folgenden.  Blättchen  gut  entwickelt,  die  vorderen  länger,  die 
seitlichen  kürzer  als  die  reifen  Sporenknöspchen.  Meist  wenig  inkrustiert 
und  wenig  brüchig.  —  f.  tenuissima  Mig.  Sehr  zart,  lang-  und  fein- 
blättrig, mit  bis  zum  nächsten  Quirl  reichenden,  am  Ende  einen  langen, 
lockeren  Schopf  bildenden,  schlaffen  Blättern,  rasenförmig,  lockerbuschig, 
wenig  verzweigt,  oft  bis  zur  Spitze  einfach,  bis  15  cm  hoch,  0,4 — 0,5  mm 
dick.  Berindung  normal,  Knotenzellen  zusammengedrückt,  unbedeutend  vor- 
ragend, Mittelreihen  zuweilen  etwas  breiter.  Stipularzellen  sehr  breit  aber 
flach.  Blätter  zu  acht  im  Quirl,  mit  sieben  bis  acht  berindeten  Gliedern  und 
einem  nackten,  ein-  bis  zAveizelligen,  zuweilen  etwas  verlängerten  Endglied; 
das  erste  Glied  kürzer  als  die  folgenden.  Blättchen  ungefähr  so  lang  als 
die  reifen  Sporenknöspchen,  an  sterilen  Blättern  kaum  entwickelt.  Inkrusta- 
tion sehr  gering.  —  f.  tenuifolia  Mig.  Klein,  sehr  zart,  oft  nitellaähnlich, 
dichtbuschig,  bis  10  cm  hoch,  aber  nur  0,3  mm  dick,  mit  haarfeinen,  Algen- 
fäden ähnlichen  Blättern,  unten  reich,  oben  spärlich  verzweigt.  Internodien 
kaum  1  cm  lang,  kürzer  als  die  langen,  feinen  Blätter.  Berindung  normal, 
die  zusammengedrückten  Knotenzellen  liegen  sogar  tiefer  als  die  Internodial- 
zellen.  Stipularzellen  klein.  Blätter  zu  sieben  bis  acht  im  Quirl,  1  —  l1^  cm 
lang,  mif  acht  bis  neun  berindeten  Gliedern  und  gewöhnlich  einzelligem, 
kurzem,  nacktem  Endglied.  Blättchen  ungefähr  so  lang  als  die  Sporenknösp- 
chen. Wenig  inkrustiert.  —  f.  humilior  Mig.  Klein,  doch  ziemlich 
kräftig,  6 — 8  cm  hoch,  0,5  mm  dick;  Internodien  etwa  1  cm  lang,  etwas 
länger  als  die  Blätter.  Mittelreihen  oft  etwas  breiter  und  höher,  Knoten- 
zellen oft  etwas  über  die  Rinde  vorstehend.  Stipularkranz  ziemlich  ent- 
wickelt, besonders  in  der  oberen  Reihe.  Blätter  zu  sieben  bis  acht,  meist 
steif  aufwärts,  unten  oft  zurückgeschlagen,  mit  meist  acht  berindeten  Gliedern 
und  einem  kurzen,  ein-  bis  zweizeiligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  un- 
gefähr so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  Meist  massig  stark  inkrustiert. 
—  f.  turfosa  Mig.  Niedrig,  aber  ziemlich  kräftig,  niederliegend,  beinahe 
kriechend,  in  flachen  Torfgewässern  lebend,  10 — 12  cm  lang,  0,5 — 0,7  mm 
dick,  kleine,  am  Boden  sich  ausbreitende  Büsche  bildend  und  sich  nur  mit 
den  Spitzen  in  die  Höhe  richtend.  Internodien  bis  2  cm  lang,  nach  der 
Spitze  zu  rasch  kürzer  werdend.  Berindung  normal,  mit  tiefer  liegenden, 
flach  zusammengedrückten  Knotenzellen.  Stipularkranz  wenig  entwickelt. 
Blätter  kräftig,  zu  sieben  bis  acht  im  Quirl,  mit  sechs  bis  sieben  berindeten 


—     358     — 

Gliedern  und  einem  kurzen  und  auffallend  dünnen,  meist  einzelligen,  nackten 
Endglied.  Blättchen  etwa  so  lang  als  die  reifen  Sporenknöspchen.  —  f.  minor 
Mig.  Kleinste  Form,  kaum  5  cm  hoch,  von  gedrängtem  Wuchs,  dichtbuschig, 
stark  inkrustiert,  rauh  und  starr,  0,4  mm  dick.  Blätter  besonders  stark 
inkrustiert  und  daher  dicker  als  der  Stengel  erscheinend.  Internodien  länger 
bis  doppelt  so  lang  als  die  steif  und  schräg  aufwärts  abstehenden  Blätter. 
Berindung  normal,  Knotenzellen  zusammengedrückt,  kaum  etwas  vorstehend. 
Stipularkranz  klein.  Blätter  zu  acht  im  Quirl,  mit  sechs  berindeten  Gliedern 
und  einem  kurzen,  einzelligen,  nackten  Endglied.  Blättchen  an  den  sterilen 
Blättern  wenig  entwickelt.  —  f.  lacustris  Mig.  Klein,  bis  10  cm  hoch, 
lockerbuschig,  0,5  mm  dick,  schlanker  und  weniger  inkrustiert  als  die  vorige 
Form,  bogig  oder  wellig  gekrümmt,  nur  unten  normal  verzweigt,  Berindung 
normal,  Knotenzellen  flach  zusammengedrückt.  Stipularkranz  klein.  Blätter 
zu  acht  bis  neun  im  Quirl,  spitz  auslaufend,  steif  aufwärts  gerichtet,  mit 
sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  einzelligen,  nackten  Endglied. 
Blättchen  nur  halb  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  rigida  Mig. 
Sehr  kräftig,  dick-  und  steifblättrig,  10 — 15  cm  hoch,  bis  fast  1  mm  dick, 
unten  reichlich,  oben  spärlich  verzweigt,  dichtbuschig  oder  rasenartig  wachsend. 
Internodien  lx/2  cm,  die  auffallend  dicken  Blätter  kaum  1  cm  lang.  Berin- 
dung normal.  Stipularkranz  wenig  entwickelt.  Blätter  nicht  viel  dünner  als 
der  Stengel,  meist  zu  acht  im  Quirl,  wenig  gebogen,  steif  aufwärts  gerichtet, 
mit  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem  verhältnismässig  dünnen,  ein-  bis 
zweizeiligen,  kurzen,  nackten  Endglied.  Blättchen  fein,  so  lang  oder  etwas 
kürzer  als  die  Sporenknöspchen.  Oft  stark  inkrustiert.  —  f.  com  pacta 
Mig.  Gedrängt,  niedrig,  mit  kurzen,  dicken,  meist  stark  gekrümmten  Blättern, 
bis  10  cm  hoch,  0,8  mm  dick.  Internodien  zwei-  bis  dreimal  so  lang  als 
die  Blätter.  Berindung  normal,  Knotenzellen  etwas  über  die  Rinde  vor- 
stehend. Stipularzellen  der  oberen  Reihe  gut  entwickelt,  der  unteren  kaum 
erkennbar.  Blätter  fast  halbkreisförmig  gebogen,  etwa  6  mm  lang,  dick, 
plump,  zu  sieben  bis  acht  im  Quirl,  mit  fünf  bis  sechs  berindeten  Gliedern 
und  einem  sehr  kurzen,  meist  zweizeiligen,  nackten  Endglied.  Blättchen 
meist  nur  halb  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  pseudointer media 
Mig.  Ausserlich  an  Ch.  intermedia  erinnernd,  10 — 15  cm  hoch,  1 — 1,2  mm 
dick,  reich  verzweigt,  lockerbuschig,  mit  auffallend  plumpen,  nach  den 
Enden  kaum  verdünnten  Blättern,  die  an  der  Spitze  etwa  so  lang  als  die 
Internodien,  in  der  Mitte  kaum  halb  so  lang  sind.  Berindung  normal. 
Stipularzellen  nur  in  der  oberen  Reihe  gut  entwickelt.  Blätter  zu  sieben 
bis  acht  im  Quirl,  sehr  dick,  nur  das  Endglied  dünn,  mit  fünf  bis  sechs 
berindeten  Gliedern.  Nacktes  Endglied  meist  zweizeilig,  kurz,  mit  den 
Blättchen   des    letzten  Knotens  ein  drei-  bis   vierspitziges  Krönchen  bildend. 


—     359     — 

Blättchen  ungleich,  bald  kürzer,  bald  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
—  f.  nigricans  Magnus.  Kräftig,  etwas  an  Ch.  coronata  erinnernd,  wenig 
inkrustiert,  schwärzlich-grün,  10 — 15  cm  hoch,  bis  1  mm  dick,  reich  ver- 
zweigt, aufrecht.  Internodien  bis  2  cm  lang,  länger  als  die  Blätter.  Be- 
rindung  meist  normal,  zuweilen  einzelne  Zwischenreihen  mangelhaft  entwickelt. 
Stipularkranz  wenig  entwickelt.  Blätter  meist  zu  acht  im  Quirl,  meist 
sechsgliedrig;  nacktes  Endglied  kurz,  ein-  bis  zweizeilig,  sehr  viel  dünner 
als  die  vorhergehenden  berindeten;  erstes  Glied  kaum  halb  so  lang  als  die 
folgenden. 

II.  Reihe  Formae  macroptilae.  Blättchen  stets  sämtlich  länger  als 
die  reifen  Sporenknöspchen.  Stipularkranz  meist  deutlich  in  der 
oberen  Reihe  entwickelt,  in  der  unteren  gewöhnlich  mangelhaft 
oder  undeutlich.  Knotenzellen  der  Rindenröhrchen  unscheinbar, 
meist  zusammengedrückt. 

F.  typica  Mig.  Kräftig,  an  f.  Hedwigii  erinnernd,  20 — 25  cm  hoch, 
dichtbuschig,  bis  0,9  mm  dick,  aber  sehr  ungleich,  reich  verzweigt.  Inter- 
nodien 3  cm,  Blätter  l1^ — 2  cm  lang.  Berindung  normal.  Stipularkranz 
auch  in  der  oberen  Reihe  wenig  entwickelt.  Blätter  stark,  kräftig,  meist  zu 
neun  im  Quirl,  steif  aufrecht,  mit  sechs  bis  sieben  berindeten  Gliedern  und 
einem  kurzen,  ein-  bis  zweizeiligen  nackten  Endglied;  erstes  Glied  erheblich 
kürzer  als  die  folgenden.  Blättchen  doppelt  so  lang  oder  noch  länger  als 
die  reifen  Sporenknöspchen.  —  f.  elongata  Mig.  Der  f.  Hedwigia  ganz 
ähnlich,  aber  mit  längeren  Blättchen,  die  etwa  doppelt  so  lang  als  die  reifen 
Sporenknöspchen  werden.  Stengel  bis  60  cm  hoch,  bis  1  mm  dick,  beim 
Trocknen  stielrund  bleibend.  —  f.  filamentosa  Mig.  So  lang  wie  die 
vorige  Form,  aber  zarter  und  hinfälliger,  nur  0,5  mm  dick  bei  50 — 60  cm 
Länge,  im  Wasser  oft  niedersinkend,  reich  verzweigt,  mit  5  cm  langen  Inter- 
nodien und  nur  l1/2  cm  langen  Blättern.  Berindung  normal,  Knotenzellen 
fast  quadratisch.  Stipularkranz  klein,  untere  Reihe  unter  der  oberen  ver- 
borgen. Blätter  zu  sechs  bis  sieben  im  Quirl  weit,  oft  wagerecht  abstehend 
mit  sechs  bis  sieben  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  ein-  bis  zwei- 
zeiligen, nackten  Endglied;  erstes  Glied  kürzer  als  die  folgenden.  Blättchen 
mindestens  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  Zwischen  Schilf 
wachsend.  —  f.  comosa  Mig.  Gestreckt,  dünnstengelig,  kurzblättrig,  von 
etwas  unregelmässigem  Wuchs,  bis  30  cm  hoch,  0,5  mm  dick,  lockerbuschig, 
oben  spärlich  verzweigt.  Internodien  2  cm  lang,  länger  als  die  Blätter,  nach 
dem  Ende  zu  sich  so  rasch  verkürzend,  dass  eine  mehrere  Zentimeter  lange 
fuchsschwanzartige  Spitze  entsteht.    Berindung  nicht  sehr  regelmässig  infolge 


—     360     — 

ungleichartiger  Entwicklung  der  Zwischenreihen,  Mittelreihen  meist  breiter, 
Knotenzellen  zuweilen  etwas  vortretend.  Stipularkranz  gut  entwickelt. 
Blätter  sehr  dünn,  meist  zu  acht  im  Quirl,  mit  sechs  bis  sieben  berindeten 
Gliedern  und  einem  meist  zweizeiligen  kurzen  nackten  Endglied.  Blättchen 
mehr  als  doppelt  so  lang  als  die  reifen  Sporenknöspchen.  —  f.  lepto- 
phylla  A.  Br.  Zierlich,  mittelgross,  dünnblättrig,  buschig,  bis  20  cm  hoch. 
0,4 — 0,5  mm  dick,  reich  verzweigt,  wenig  spröde  mit  etwa  2  cm  langen 
Internodien  und  meist  nur  wenig  kürzeren  Blättern.  Berindung  nicht  ganz 
regelmässig,  einzelne  Zwischenreihen  sind  oft  mangelhaft  entwickelt  oder 
fehlen  zuweilen  ganz.  Stipularkranz  gut  entwickelt.  Blätter  lang,  fein,  zu 
sieben  bis  acht  im  Quirl,  schräg,  oft  etwas  bogig  vom  Stengel  abstehend, 
mit  sieben  bis  acht  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  ein-  bis  zwei- 
zeiligen, nackten  Endglied;  erstes  Glied  kurz.  Blättchen  doppelt  so  lang 
oder  noch  länger  als  die  Sporenknöspchen,  zuweilen  ausser  den  normalen 
vier  noch  zwei  weitere  seitliche  entwickelt.  —  f.  virgata  Kg.  (als  Art.) 
Zierlich,  schlank,  kurzblättrig,  von  sehr  reinlichem  glattem  Aussehen,  dicht- 
buschig oder  gedrängt  rasenartig  wachsend,  bis  15  cm  hoch,  aber  nur 
0,3 — 0,4  mm  dick,  sehr  glattstenglig,  auch  beim  Trocknen  völlig  stielrund 
bleibend.  Berindung  normal.  Stipularkranz  in  der  oberen  Reihe  gut  ent- 
wickelt. Blätter  kurz,  fein,  dem  Stengel  dicht  aufrecht  anliegend  mit  meist 
sechs  sehr  kurzen  berindeten  Gliedern  und  einem  langen  zwei-  bis  drei- 
zelligen  nackten  Endglied,  welches  oft  länger  als  das  vorhergehende  berin- 
dete Glied  des  Blattes  ist.  Blättchen  mehrmals  länger  als  die  reifen 
Sporenknöspchen.  —  f.  humilis  Mig.  Klein,  dichtbuschig,  gedrängt  mit 
dichter  und  teilweise  rauher  Inkrustation  und  deshalb  meist  garnicht  wie 
Ch.  fragilis  aussehend,  6 — 10  cm  hoch,  ohne  Inkrustation  höchstens  0,5  mm 
dick,  unten  reich,  oben  spärlich  verzweigt.  Internodien  etwa  so  lang  als  die 
Blätter,  kaum  1  cm  erreichend.  Mittelreihen  etwas  breiter  als  die  Zwischen- 
reiben, Knotenzellen  etwas  vorragend.  Stipularzellen  der  oberen  Reihe  sehr 
kräftig  entwickelt,  in  der  unteren  wenig  entwickelt  und  versteckt.  Blätter 
dick,  ziemlich  steif,  zu  sieben  bis  acht  im  Quirl,  mit  meist  sieben  berindeten 
Gliedern  und  einem  kurzen,  nackten,  ein-  bis  zweizeiligen  Endglied.  Blätt- 
chen höchstens  doppelt  so  lang  als  die  Sporenknöspchen.  —  f.  rudis  Mig. 
Der  vorigen  Form  ähnlich,  aber  noch  stärker  inkrustiert,  buschiger,  ge- 
drängter rasenartig  wachsend,  bis  30  cm  hoch  und  bis  0,8  mm  dick,  massig 
verzweigt.  Internodien  mit  Ausnahme  der  Sprossenden  sehr  viel  länger  als 
die  Blätter,  2 — 3  cm,  Blätter  kaum  1  cm  lang.  Berindung  unregelmässig, 
einzelne  Zwischenreihen  öfters  fehlend,  Knotenzellen  deutlich  als  breite  flache 
Wärzchen  entwickelt.  Stipularzellen  in  der  oberen  Reihe  gut,  in  der  unteren 
wenig  entwickelt.     Blätter  meist  zu  acht  im  Quirl,  mit  fünf  bis  sieben  be- 


—     361     — 

rindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  ein-  bis  zweizeiligen  nackten  Endglied. 
Blättchen  bald  viel  länger,  bald  etwas  kürzer  als  die  Sporenknöspchen. 
—  f.  brach}Tphylla  Mig.  Stark  aber  nicht  rauh  inkrustierte  Form,  sehr 
kurzblättrig,  bis  15  cm  hoch,  0,4 — 0,8  mm  dick,  spärlich  verzweigt,  locker- 
buschig. Internodien  bis  drei,  Blätter  durchschnittlich  0,6  cm  lang.  Be- 
rindung  normal,  Rindenröhrchen  oft  eigentümlich  gewellt.  Stipularkranz 
schwach  entwickelt,  die  untere  Reihe  versteckt  unter  der  oberen.  Die 
kurzen  Blätter  sind  derb,  sehr  kurzgliedrig,  zu  sieben  bis  acht  im  Quirl  und 
dichte  Quirle  um  den  Stengel  bildend,  mit  meist  sechs  berindeten  Gliedern 
und  einem  meist  zweizeiligen  nackten  Endglied  von  ungefähr  derselben 
Länge  wie  das  vorhergehende  berindete  Glied.  Blättchen  den  sterilen  Blättern 
fast  vollkommen  fehlend,  an  den  fertilen  bis  doppelt  so  lang  als  die  Sporen- 
knöspchen. —  f.  elegans  Mig.  Zierlich,  glatt,  reinlich,  lockerbuschig,  mit 
sehr  reicher  und  weit  an  den  Blättern  hinaufgehender  Fruktifikation,  ca. 
15  cm  hoch,  0,6  mm  dick,  reich  verzweigt,  oft  leicht  gebogen,  mit  2 — 2a/2  cm 
langen  Internodien  und  höchstens  1  cm  langen  Blättern.  Mittelreihen  ge- 
wöhnlich etwas  breiter  als  die  Zwischenreihen.  Stipularkranz  wenig  ent- 
wickelt. Blätter  meist  zu  acht  im  Quirl,  meist  sehr  deutlich  gegliedert, 
ziemlich  dick,  aber  mit  feiner  Spitze,  meist  mit  sechs  berindeten  Gliedern 
und  einem  nackten  zweizeiligen  Endglied  von  ungefähr  derselben  Länge  wie 
das  vorhergehende  berindete  Glied.  Blättchen  etwa  doppelt  so  lang  als  die 
reifen  Sporenknöspchen.  —  f.  stricta  Mig.  Klein,  rauh,  stark  inkrustiert, 
klein  am  Boden  dichte  Büsche  bildend,  15  cm  hoch,  0,3 — 0,6  mm  dick, 
unten  reich,  oben  spärlich  verzweigt.  Mittelreihen  breiter  und  etwas  höher 
als  die  Zwischenreihen,  Knotenzellen  als  kleine  Wärzchen  entwickelt. 
Stipularkranz  deutlich,  auch  die  Zellen  der  unteren  Reihe  noch  doppelt  so 
lang  als  dick.  Internodien  1  cm  lang,  kürzer  als  die  lx/2  cm  langen  Blätter. 
Diese  stehen  zu  sieben  bis  acht  im  Quirl,  haben  sieben  bis  acht  berindete 
Glieder  und  ein  sehr  kurzes  einzelliges  nacktes,  mukroartiges  Endglied.  An 
den  spärlichen  fertilen  Blättern  sind  die  Blättchen  zwei-  bis  dreimal  so  lang 
als  die  Sporenknöspchen,  an  den  sterilen  wenig  entwickelt. 

III.  Reihe  Formae  barbatae.  Stipularkranz  gut  entwickelt  und 
auch  in  der  unteren  Reihe  ausgebildet.  Mittelreihen  breiter  und 
höher  als  die  Zwischenreihen,  Knotenzellen  deutlich  als  kleine 
Wärzchen  über  die  Rinde  hervorragend. 

F.  gracilis  Mig.  Schlank,  glatt,  zierlich,  lockerbuschig,  bis  30  cm 
hoch,  0,6 — 0,8  mm  dick,  vielfach  leicht  gebogen,  reich  verzweigt.  Inter- 
nodien  3 — 4  cm  lang,   doppelt   bis  dreimal  so  lang  als  die  Blätter.     Mittel- 


—     362     — 

reihen  breiter  und  etwas  erhabener  als  die  Zwischenreihen,  Knotenzellen 
als  kleine  flache  Wärzchen  entwickelt.  Stipularkranz  sehr  stark,  doch  die 
Zellen  der  unteren  Reihe  sehr  ungleich  lang.  Blätter  meist  zu  sieben  im 
Quirl  mit  acht  berindeten  Gliedern  und  einem  nackten  zwei-  bis  drei-  selbst 
bis  vierzelligen  Endglied,  welches  fast  so  lang  als  das  vorhergehende  be- 
rindete Glied  ist.  Blättchen  mehrmals  länger  als  die  Sporenknöspchen. 
Wenig  inkrustiert.  —  f.  pulchella  Mig.  Der  vorigen  ähnlich,  doch  dichter 
buschig,  langblättriger,  bis  30  cm  hoch,  0,5  —  0,7  mm  breit,  reich  verzweigt, 
vielfach  leicht  hin-  und  hergebogen.  Internodien  etwa  2  cm  lang,  nach 
oben  zu  wenig  länger  als  die  sehr  feinen  und  geschmeidigen  Blätter.  Mittel- 
reihen etwas  breiter  als  die  Zwischenreihen,  Knotenzellen  als  kleine  rund- 
liche Wärzchen  über  die  Rinde  vorragend.  Stipularkranz  stark  entwickelt, 
die  Zellen  der  oberen  Reihe  den  Blättchen  ähnlich.  Blätter  meist  zu  acht 
im  Quirl  mit  meist  acht  berindeten  Gliedern  und  einem  kurzen,  ein-  bis 
zweizeiligen  nackten  Endglied,  erstes  Glied  kurz,  etwas  zurückgebogen. 
Blättchen  spitz,  dünn,  mehrmals  länger  als  die  reifen  Sporenknöspchen. 
Wenig  inkrustiert.  —  f.  barbata  Ganterer.  Gestreckt,  ziemlich  kurzblättrig, 
derb,  in  lockeren,  schmächtigen  Büschen  wachsend,  etwa  20  cm  hoch,  0,7  mm 
dick,  reich  verzweigt  und  meist  leicht  gebogen.  Internodien  sehr  ungleich 
bis  4  cm  lang,  stets  bedeutend  länger  als  die  6 — 8  mm  langen  Blätter. 
Mittelreihen  sehr  deutlich  vortretend  und  fast  doppelt  so  breit  als  die 
Zwischenreihen,  Knotenzellen  nur  kleine,  unscheinbare  Wärzchen  bildend. 
Stipularkranz  namentlich  in  der  oberen  Reihe  stark  entwickelt.  Blätter  zu 
sieben  bis  acht  im  Quirl  mit  sieben  bis  acht  berindeten  Gliedern  und  einem 
nackten  kurzen,  ein-  bis  zweizeiligen  Endglied.  Blättchen  länger  als  die 
reifen  Sporenknöspchen.  —  f.  capillacea  Mig.  Habituell  abweichend  an 
langgestreckte  köpfchenbildende  Nitella  syncarpa  erinnernd,  mit  kurzen,  sehr 
feinen  Blättern,  schmächtig,  buschig,  reich  verzweigt,  bis  15  cm  hoch, 
0,5  mm  dick.  Internodien  bis  2  cm,  Blätter  nur  3 — 5  mm  lang.  Berindung 
ziemlich  unregelmässig.  Zwischenreihen  oft  schlecht  entwickelt  und  bedeu- 
tend schmäler  als  die  Mittelreihen,  Knotenzellen  als  deutliche  Warzen  oder 
kurze  Stacheln  entwickelt.  Stipularkranz  nicht  stark  entwickelt.  Blätter  zu 
sieben  bis  acht  im  Quirl  mit  fünf  bis  sechs  berindeten  Gliedern  und  einem 
kurzen,  ein-  bis  zweizeiligen  nackten  Endglied.  Blättchen  etwas  länger  als 
die  Sporenknöspchen. 

3570.   Ch.    delicatula    Ag.   —    Taf.  LXXVIII,  Fig.  4.  Mit   Ch. 

fragilis  sehr  nahe  verwandt  und  von  ihr  nicht  scharf  zu  trennen,  habituell 
den  zarteren  Formen  derselben  sehr  ähnlich.  Bildet  dichte,  niedrige  Büsche 
von  6 — 10,  selten  bis  15  cm  Höhe.  Stengel  dünn  aber  derb,  hart,  beim 
Trocknen  stielrund  bleibend.     Verzweigung  reich.     Internodien   meist  kürzer 


—     363     — 

als  die  langen  feinen  Blätter.  Berindung  dreireihig.  Mittelreihen  stärker 
entwickelt,  breiter  und  höher  als  die  Zwischenreihen;  Knotenzellen  stets  als 
mehr  oder  weniger  stark  entwickelte  Wärzchen  oder  kurze  Stacheln  über 
die  Rinde  emporragend.  Stipularkranz  in  der  oberen  Reihe  gut  (Mitwirkelt, 
in  der  unteren  zuweilen  erheblich  schwächer.  Blätter  sehr  dünn  und  ver- 
hältnismässig sehr  lang,  meist  zu  sieben  bis  acht  im  Quirl,  nach  der  Spitze 
zu  oft  schopfartig,  zarter  und  weniger  steif,  als  bei  Ch.  fragilis,  meist 
sieben-  bis  achtgliedrig,  nacktes  Endglied  kurz,  meist  zweizeilig.  Blättchen 
von  ähnlicher  Entwicklung  als  bei  Ch.  fragilis,  die  mittleren  gewöhnlich 
etwas  länger  als  die  reifen  Sporenknöspchen.  Monöcisch.  Fruktifikations- 
organe  denen  von  Ch.  fragilis  sehr  ähnlich.  Sporenknöspchen  eiförmig, 
etwa  950  /j,  lang,  600  u  breit  mit  etwas  verlängertem  Hals  und  dreizehn 
bis  vierzehn  Windungen  der  Hüllzellen.  Kern  kleiner,  schwarz,  500 — 600  f.i 
lang  mit  elf  bis  zwölf  Streifen,  die  stärker  als  bei  Ch.  fragilis  vortreten. 
Verbreitet,  doch  nicht  häufig,  teils  in  kalten  Gebirgsseen,  teils  in  verschie- 
denen stehenden  Gewässern  der  Ebene,  aber  in  anderer  Form.  —  f.  bulbi- 
lifera  A.  Br.  Zart,  fein,  wenig  inkrustiert.  Wärzchen  klein  und  dem 
blossen  Auge  nicht  erkennbar.  Mit  einzelligen,  kreideweissen  Bulbillen  an 
den  unteren  Teilen,  die  oft  zu  fest  zusammenhängenden  grösseren  Knöllchen 
zusammentreten.  —  f.  verrucosa  Itzigsohn.  Mittelreihen  auffallend  stark 
entwickelt,  Knotenzellen  zu  auch  dem  blossen  Auge  erkennbaren  Warzen 
oder  kleinen  Stacheln  ausgewachsen;  echte  Bulbillen  fehlen,  nur  die  Stengel- 
knoten selbst  füllen  sich  manchmal  mit  Reservestoffen.  Die  Stengel  und 
Blätter  sind  weniger  fein  und  mehr  denen  der  Ch.  fragilis  ähnlich,  von  der 
sie  überhaupt  schwer  zu  trennen  ist. 


Nachträge  und  Berichtigungen. 

Zu  den  Algen. 


Bd.  I. 

Seite  19  Zeile  2  von  unten  lies  fuscoviolaceus  statt  fuscoviolacens. 
20      »      7     „  „        „     brunneolus  statt  brunncolus. 

„      24      „      2     „  „        „     arabigua  statt  ambigna. 

„      36  ist  Nr.  134  M.  protogenita   zu  streichen  =  Chroococcus  pro- 

togenitus. 
„      55  Zeile  9  von  unten  lies  tenuis  statt  tennis. 

59      „      12  von  oben     „     Xanthotrichuni  statt  Xauthotrichum. 
„      74  ist  Nr.  334  L.  persicina  zu  streichen  =  Phormidium  persicinum. 

77  Zeile  4  von  unten  lies  subcontinua  statt  subcontimia. 
.116      „    20     „        „         „     Microchaete      „     Michochaete. 
.,    133      „    22     ,,        „         „     tenuis  statt  tennis. 
„    137  ist  hinter  Nr.  583  einzuschalten: 

583.   B.  A.  Laminariae  Kuckuck. 
„    158  Zeile  15  von  oben  lies  minor  statt  nimor. 
„    562  Nr.  2095  ist  zu  streichen  (=  Nr.  1715). 
„    848  Zeile  10  von  unten  lies  patens  statt  pateus. 
Hinter  Seite  860   ist   ein  Blatt   des  Manuskriptes  ausgefallen  und  des- 
halb folgendes  nachzutragen: 

3.  Unterordnung  Siphoneae. 

Einzellige  Algen  von  sehr  mannigfaltiger  Gestalt,  oft  reich  verzweigt. 
Zellen  vielkernig,  mitunter  mit  unvollständigen  Scheidewänden  im  Innern. 
Geschlechtliche  Fortpflanzung  meist  vorhanden,  daneben  oft  auch  unge- 
schlechtliche. 

Übersicht  der  Familien. 
1.  Geschlechtliche  Fortpflanzung  durch  bewegliche  männliche  und  unbeweg- 
liche weibliche  Geschlechtszellen  (Eizellen).     Yaucheriaceae. 
Geschlechtliche  Fortpflanzung  unbekannt  oder  durch  bewegliche  weibliche 
und  männliche  Gameten.     2. 


—     365     — 

2.  Thallus   meist  reich   verzweigt,    Zweige   locker   oder   dicht  zu   einem   be- 

stimmt geformten  Vegetationskörper  verflochten.     Codiaceae. 
Thallus  ungeteilt  oder  verzweigt,  Verzweigungen  aber  nicht  zu  einem  be- 
stimmt geformten  Vegetationskörper  verflochten.     3. 

3.  Thallus  in  Stamm  und  Blätter  differenziert  oder  fiederig  verzweigt.    4. 
Thallus   ohne   Differenzierung   in   Stamm   und   Blätter  nicht   fiederig  ver- 
zweigt.    Derbesiaceae. 

4.  Sprosse  fiederig  verzweigt.     Bryopsidaceae. 

Thallus    nicht    fiederig    verzweigt,    in    kriechenden   Stamm   Wurzein   und 
Blätter  differenziert.     Caulerpaceae. 


Die  schwarze  Tafel  XXIX  C  wurde  irrtümlich  als  XXII C  bezeichnet; 
die  richtige  Tafel  XXII C  ist  farbig. 

Bd.  IL 

Die  schwarze  Tafel  XLVIIE  ist  versehentlich  als  Tafel  XLVII  be- 
zeichnet. 

Seite  109  Zeile  3  von  oben  lies  LIIK  statt  LIIH. 
„      112      ,,       5     „     unten  lies  LIIK  statt  LIIH. 
„      113      „     10     „         „        „     LIIK,  Fig.  2;    Taf.  LIIL,  Fig.  12 
statt  LIIH,  Fig.  2;  LHK,  Fig.  1,  2. 
Die  bunte  Tafel  LIIH  ist  als  LIIK  zu  bezeichnen. 


Register. 


Die  cursiv  gedruckten  Namen  sind  Synonyme. 


A. 


Acanthoceras  distans  Kg.  119. 

—  echionotum  Kg.  119. 

—  oxyacanthum  Kg.  119. 

—  transcurrens  Kg.  119. 
Acrocarpus  crinalis  Kg.  28. 

—  lubricus  Kg.  28. 

—  pusillus  Kg.  29. 

-  spathulatus  Kg.  28. 
Acrochaetium  pallens    Naeg. 

126. 
Acrodiscus  Zan.  131. 

—  Vidovichii  (Menegh.)  Zan. 
132. 

Acrosorium      aglaophylloides 

Zan.  56. 
Actinococcus  Kg.  35. 

-  Henmdyi  Harv.  143. 

—  roseus  (Suhr.)  Kg.  35. 

-  subcutaneus  (Lyngb.) 
Rosenv.  35. 

Aglaopliyllum     confervaceum 
Kg.  57. 

—  delicatulum  Kg.  56. 

—  Leaormandii  Derb  et  Sol. 
56. 

—  ocellatam  Mont.  56. 

—  punctatum  Aresch.  56. 

-  Sandrianum  Kg.  56. 

—  Vidovichii  Menegh.  57. 
Aglaozonia  reptans  Kg.  237. 
Ahnfeldtia  Fries  36. 

—  plicata  (Huds.)  Fr.  36. 
Akinetosporeae  246. 
Alaria  Grev.  244. 

—  esculenta  (Lyngb.  Grev. 244. 


(Lat.) 


A  llogonium    halopki  lum 
Hansg.  9. 

—  smaragdinum  9. 

—  Wolleanum  Hansg.  8, 
Aloidium  subtile  Kg.  66. 

—  tenuissimum  Kg.  66. 
Alsidium  C.  Ag.  67. 

—  corallinum  Ag.  68. 

—  Helminthochorton 
Kg.  68. 

—  lanciferum  Ag.  68. 
Aniphiroa  Lam.  160. 

—  amethystina  Zan.  161. 

—  cladoniaeformis    Menegh. 
161. 

—  cryptartbrodia   Zan.    160. 

—  inordinata  Zan.  161. 

—  irregularis  Kg.  161. 

—  rigida  Lam.  161. 

—  spina  Kg.  161. 

—  verruciolosa  Kg.  161. 
Anotrichium  tenue  Naeg.  102. 
Antithamnion  Naeg.  114. 

—  cladodermum(Zan.)Hauck. 
115. 

—  cruciatum  (Ag.)  Naeg.  115. 

—  cruciatum  f.  fragilissima 
Hauck  115. 

—  fragilissinium    (Zan.)    De 
Toni  115. 

—  Plumula  (Ellis)  Thur.  114. 
Aphanurtron  Cladostephus  Ag. 

84. 

—  latum  Ag.  204. 
Araehnophyllum     conferva- 
ceum Zan.  57. 


ArchaeolithothamnionRothp. 
150. 

—  crispatum    (Hauck)    Fosl. 
150. 

Areschougia  stellaris  Menegh. 

231. 
Arthrocladia  Dubv  198. 

—  australis  Kg.  198. 

—  dalmatica  Zan.  198. 

—  septentrionalis  Kg.  198. 

-  villosa  (Huds.)  Duby.  198. 
Ascocyclus  Magnus  195. 

—  balticus  Reinke  194. 

—  foecundus  Reinke  194. 

—  ocellatus  Reinke  194. 

-  orbikularis  (J.  Ag.)  Magn. 
195. 

—  reptans  Reinke  193. 
Ascophyllum  Stackh.  266. 

—  Mackaii  (Turn.)  Holm,  et 
Batt.  256. 

—  nodosum  (L.)  Le  Jol.  256. 
Asperococcus  Lamx  210. 

—  bullosus  Lam.  211. 

—  compressus  Griff.  211. 

—  echinatus     (Mert.)     Grev. 
211. 

—  fistulosus  Hook  211. 

—  Laminariae  203. 

—  sinuosus  Bory  211. 

—  Turnen  Hook  211. 
Asterocystis  Gobi.  8. 

—  halophila  (Hansg.)  9. 

—  ramosa    (Thwaites)    Gobi 
8. 

—  smaragdina  (Reinsch)  9. 


307 


Asterocystis     Wolleana 
(Hansg.)  Lagerh.  8. 

Asterotrichia    ulvicola    Zan. 
225. 

tt. 

Bangia  Lyngbye.  4. 

—  atropurpurea  (Roth)  Ag.5. 

—  ciliaris  Carm.  5. 

—  compacta  Zanard  5. 

—  elegants  Chauv.  8. 

—  subaequalis  Kg.  5. 

—  tenulssima  Kg.  6. 

—  versicolor  Kg.  5. 
ßangiaceae  3. 
Bangiales  3. 
Batrachospernium  Roth  18. 

—  affine  Kg.  20. 

—  alpinum  Naeg.  19. 

—  atrum  Harvey  20. 

—  bambusinum  Kg.  20. 

—  caerulescens  Bory  20. 

-  confusum  Hass.  19. 

—  detersum  Kg.  20. 

—  diehotomum  Rot.  20. 

—  Dillenii  Bory  20. 

—  dvmorphwm  Kg.  20. 
giganteum  Desv.  19. 

—  helniinthosuin  Sirodot  19. 
Kuehneanum  Rab.  20. 

—  moniliforme  Roth  19. 

—  moniliforme  var.   conden- 
satum  Kg.  19. 

—  moniliforme  var.  confusum 
Rab.  19. 

—  moniliforme  var.  filamen- 
tosum  Rab.  19. 

—  moniliforme v.  Kuehneanum  ; 

Rab.  20. 

—  pyramidale  Sirodot  19. 

—  setiger  um  Rab.  19. 

-  Suevorum  Kg.  20. 

-  tenuissimum  Bory  20. 

—  tumidum  Reinsch  20. 

—  vagum  Ag.  20. 

—  vagum    var.     caerulescens 
Rab.  19. 

Bonnemaisonia  C.  Ag.  61. 


Bonnemaisonia  adriatAe*  Zan. 
61. 

—  asparagoides(Woodw.)  Ag. 
61. 

Bonneinaisoniaceae  60. 
Boryna  (Annabarina  Grat.  124. 
Brongniartella  Bory  83. 

—  byssoides    (G.    et    W.) 
Schmitz  83. 

—  elegans  Bory    83. 

—  Sollerii  Schmitz  83. 

C. 

Calliblepharis  Kg.  43. 

—  ciliata  (Huds.)  Kg.  44. 
Callithamnion  Lyngb.  104. 

—  abietinum  Reinsch  114. 

—  apiculatum   Menegh.  110. 

—  Batrachospermum  Kg.  116. 

—  Bebbii  Reinsch  114. 

—  Borreri  Harv.  104. 

—  byssaceum  Kg.  16. 

—  byssoides  Arnott  110. 

—  caudatum  J.  Ag.  107. 

—  cladodermum  Zan.  115. 

—  clavellatum  Kg.  110. 

—  comosum  Kg.  103. 

—  condensatum  Kg.  116. 

—  corymbosum  (Sm.)  Lvngb. 
107. 

—  cruciatum  Ag.  115. 

—  decipiens  Ag.  115. 

—  elegans  Schousb.  114. 

—  elongellwm  Zan.  107. 

—  flagellare  Zan.  107. 

—  fragilissimum  Zan.  115. 

—  fruticulosum  J.  Ag.  107. 

—  Giraudii  J.  Ag.  110. 

—  gracillimum  Ag.  111. 

—  graäUimnm  Harv.  112. 

—  graniferum  Menegh.  110. 

—  granulatum    (Ducl.)     Ag. 
107. 

—  hirtellum  Zan.  105. 

—  inordinatum  Zan.  98. 

—  irreguläre  J.  Ag.  99. 

—  Lenormandii  Suhr  17. 

—  micropterum  Kg.  99. 


Callithamnion   minutissimum 
Zan.   17. 

—  minutissimum    Suhr    125 

—  minutum  Suhr  125. 

—  multifidum  Kg.  97. 

—  nodulosum  Kg.  116. 

—  oppositifolium   J.  Ag.  1)7. 

—  pallens  Zan.  126. 

—  pedicellatum   Ag.  104. 

—  peregrinum  Kg.  110. 

—  piliferum  Kg.  16. 

—  pinnato-furcatum  Kg.  110. 

—  Pluma  Ag.  99. 

—  Pluma    var.    microptera 
Mont.  99. 

- —  Plumula  Lyngb.  114. 

—  polyacantlium  Kg.  114. 

—  polyspermum  Ag.  106. 

—  pygmaeum  Kg.  16. 

—  refr actum  Kg.  114. 

—  rigidulum  Kg.  98. 

—  roseolum  Ag.  98. 

—  roseum  Ag.  106. 

—  Rothii  Berk.  125. 

—  Rothii  Lyngb.  125. 

—  Savianum  Menegh    16. 

—  scopulorum  Ag.  105. 

—  secundatum  J.  Ag.  17. 

—  seirospermum  Griff.  109. 

—  seirospermiun  v. graniferum 

Hauck  110. 

—  seirospermum  f.  lanceolata 
Hauck  110. 

—  seminudum  Ag.  104. 

—  subtilissimum  De  Not.  109. 

—  subverticillatum  Zan.  98. 

—  tenuissimum     (Bonnern.) 
109. 

—  tetragonum  Ag.  106. 

—  tetricum  (Dillw.)  Ag.  106. 

—  thuyoides  Ag.  111. 

—  trifarium  Menegh.  105., 

—  tripinnatum    (Grat.)    Ag. 
105. 

—  truncatum  Menegh.  112. 

—  Turner't  Ag.  98. 

—  utriculosum  Kg.  103. 

—  ventricosum  Kg.  99. 


—     368 


Callithamnion  versicolor  Ag. 
107. 

—  verticillatum  Kg.  134. 

-  virgatulum  Harv.  17. 
Callonema    smaragdina 

Reinsch.  9. 
Callymenia  J.  Ag.  35. 

—  microphylla  Zan.  36. 
Calosiphonia  Crouan  136. 

—  dalmatica  (Kg.)  De  Toni 
136. 

Capsicarpella    sphaerophora 

Kjellm.  202. 
Carmichaelia  attenuata  Grev. 

210. 
Castagnea  Derb   et  Sol.  214. 

—  divaricata  Ag.  214. 

—  fistulosa     Derb,     et    Sol. 
217. 

—  Griffithsiana  (Grev.)    Ag. 
215. 

—  tuber  culosa  J.  Ag.  221. 
Catenella  Grev.  37. 

—  Opuntia  (G.  et  W.  Grev. 
37. 

Caulacanthus  Kg.  26. 

—  ustulatus  (Mert.)  Kg.  27. 
Centroceras    brachyacanthum 

Kg.  123. 

—  cryptacanthum  Kg.  123. 

-  Gasparinii  Kg.  123. 

—  hyalacanthum  Kg.  123. 

—  leptacanthum  Kg.  123. 

-  macracanthum  Kg.  123. 

—  micracanthum  Kg.  123. 

—  oxyacantlium  Kg.  123. 
Ceramiaceae  95. 
Ceramium  (Roth.)  Lyngb.  117. 

—  azoricum  Menegh.  119. 

—  barbatum  Kg.  120. 

—  capillaceum  Menegh.  123. 

—  ciliatum  (Ellis)  Ducl.  121. 

—  cinnabareum     (Grat.) 
Hauck  124. 

—  circinatum   (Kg.)    J.    Ag. 
121. 

—  clavulatum  Ag.  123. 

-  coccineum  Zan.  119. 


Ceramium     connivens     Zan. 
120. 

—  iristatum  Menegh.  122. 

—  dalmaticum  Menegh.  119. 

—  Deslongchampii     Chauv. 
121. 

-  diaphanum  (Lightf.)  Rot. 
123. 

—  divaricatum  Ardiss.  121. 

—  echionotum  J.  Ag.  119. 

—  elegans  Ducl.  120. 

—  fastigiatum  Harv.  119. 

—  giganteum    Menegh.   122. 

—  gracillimum  Griff  122. 

—  hospitans  Zan.  122. 

—  inconspicuum  Zan.  119. 

—  ordinatum  Kg.  124. 

—  radiculosum  Grün.  120. 

—  rubrum   (Huds.)   Ag.  122. 

—  rubrum  f.  barbata  Hauck 
120. 

—  strictum  Grev.  etHarv.  123. 

—  Teedii  Roth  32. 

—  tenuissimum   (Lyngb.)  J. 
Ag.  119. 

—  tumidulum  Menegh.    122. 

—  Turneri  Mert  98. 

—  uniforme  Menegh.  122. 
Chaetangiaceae  23. 
Chaetoceras  echionotumKg.119 
Chaetopteris  Kg.  241. 

—  plumosa  Kg.  242. 
Champia  Desv.  50. 

—  parvula  Ag.  50. 
Chantransia  Schmitz  16. 

—  ascosperma  Reinsch  18. 

—  flagellifera  Reinsch  17. 

—  gracillima  Reinsch  18. 

—  microscopica  Kg.  17. 

—  minutissima  (Zan.)  Hauck 
17. 

—  Nemalionis  Ard.  16. 

—  Nordstedtiana  Reinsch  17. 

—  Saviana  (Menegh.)  Ard.  16. 

—  secundata  (Lyngb.)  Thur. 
17. 

—  velutina  Hauck  17. 

—  violacea  Kg.  18. 


Chantransia  virgatula  (Harv.) 

Thur.  17. 
Chara  Vaillant  284. 

—  aspera  (Deth.)  Willd.  339. 

—  baltica  (Fries)  Wählst.  310. 

—  ceratophylla  Wallr.    292. 

—  connivens  Salzm.  350. 

—  contraria  A.  Br.  296. 

—  coronata  Ziz.  286. 

—  crassicaulis  Schleich.  330. 

—  crinita  Wallr.  288. 

—  delicatula  Ag.  362. 

—  dissoluta  A.  Br.  292. 

—  foetida  A.  Br.  316. 

—  fragifera  Durieu  350. 

—  fragilis  Desv.  353. 

—  galioides  DC.  349. 

—  gymnophylla  A.  Br.  314. 

—  hispida  L.  332. 

—  horrida  Wählst.  337. 

—  imperfecta  A.  Br.  288. 

—  intermedia  A.  Br.  304. 

—  jubata  A.  Br.  295. 

—  Koheilii  A.  Br.  314. 

—  polyacantha  A.  Br.  303. 

—  Rabenhorstii   A.  Br.  330. 

—  rudis  A.  Br.  331. 

—  scoparia  Bauer  287. 

—  strigosa  A.  Br.  302. 

—  tenuispina  A.  Br.  352. 
Characeae  262. 
Chlorosiphon  Laminariae 

Harv.  203. 

—  pusillus  Harv.  202. 
Chondracanthus  Teedii  Kg.  32. 
Chondria  (C.  Ag.)  Harv.  66. 

—  ariiculata  Ag,  49. 

—  clavellosa  Ag.  53. 

—  dasypyhlla  (Woodw.)  Ag. 
67. 

—  fistulosa  Kg.  54. 

—  furcata  Ag.  45. 

—  kaliformis  Ag.  51. 

—  obtusa  Ag.  64. 

—  obtusa  var.  Delileikg.  64. 

—  papulosa  Ag.  64. 

—  parvula  Ag.  50. 

—  pinnatifida  Ag.  65. 


369 


Chondria  polyklados  Kg.  51. 

—  radicans  Kg.  65. 

—  striolata  Ag.  66. 

—  tenuissima  (G.  et  W.)  Ag. 
66. 

—  Uvaria  Ag.  48. 
Chondriopsis  dasyphylla  Ag. 

67. 

—  divergens  J.  Ag.  66. 

—  tenuissima  J.  Ag.  66. 
Chondroclonium  TeediiKg. 32. 
Chondrosiphon  mediterraneus 

Kg.  54. 

—  Meneghinianiis  Kg.  53. 

—  radicans  Kg.  54. 

—  robustus  Kg.  53. 
Chondrotha  mni  um  clavellosum 

Kg.  53. 
Chondrus  (Stackh.)  Ag.  31. 

—  crispus  (L.)  Stackh.  31. 

—  Griffithsiae  Ag.  35. 
rubens  Lyngb.  33. 

—  Vidovichii  Men.  132. 
Chondrymenia  Zan.  41. 

—  lobata  Zan.  41. 
Chorda  Stackh.  208. 

—  Filum  (L.)  Lam.  208. 

—  fistulosa  Zanard  204. 

—  lomentaria  Lyngb.  204. 

—  tomentosa  Lyngb.  208. 
Chordaria  Ag.  218. 

—  divaricata  Kg.  214. 

—  flagelliformis  (Muell.)  Ag. 
219. 

-  nodulosa  Ag.  221. 

—  paradoxa  Lyngb.  218. 
— ■  rhizodes  Ag.  220. 

—  rhizodes  v.  paradoxa  Ag. 
218. 

rotunda  Ag.  141. 
— ■  scorpioides  Lyngb.  256. 

—  tuberculosa  Lyngb.  219.  . 
Choreonema  Schmitz  150. 

—  Thureti    (Born.)    Schmitz 
150. 

Choristocarpeae  248. 
Choristocarpus  Zan.  248. 

-  tenellus  (Kg.)  Zan.  248. 

Thome-Migula,  Flora.     VI. 


Chroodactylon  Wolleanum 

Hansg.  8. 
Chroothece  Hansg.  11. 

—  Richteriana  Hansg.  11. 
Chrysimenia  Ag.  47. 

—  acicularis  J.  Ag.  53. 

—  Chiajeana  Menegh.  49. 

—  clavellosa  J.  Ag.  53. 

—  dichotoma  Ag.  130. 

—  microphysa  Hauck  48. 

—  Uvaria  (L.)  Ag.  48. 

—  ventricosa  (Lam.)  Ag.  48. 
Chylocladia  Grev.  52. 

—  acicularis  J.  Ag.  53. 

—  articulata  Grev.  49. 

—  clavellosa  (Turn.)  Grev.  53. 

—  compressa  (Kg.)  Ard.  53. 

—  firma  Zan.  54. 

— ■  iridescens  J.  Ag.  52. 

—  kaliformis  Hook  51. 

—  mediterranea  J.  Ag.  52. 

—  mediterranea  Zan.  53. 

—  ovalis  Hook  52. 
— ■  parvula  Hook  50. 

—  phalligera  J.  Ag.  49. 

—  polycarpa  Zan.  54. 

—  polyclados  Zan.  51. 

—  reflexa  Lenorm.  51. 

—  robusta  J.  Ag.  53. 

—  uncinata  Menegh.  53. 
Cladhymenia  Bometii  Rodr. 

66. 
Cladosiphon  Kg.  217. 

—  balticus  Gobi  206. 

—  mediterraneus  Kg.  217. 
Cladostephus  Ag.  243. 

— ■  densus  Kg.  243. 

—  Lycopodium  Ag.  67. 

—  spongiosus  Kg.  243. 

—  spongiosus   (Lightf.)   Ag. 
243. 

—  verticillatus  (Lightf.)  Ag. 
243. 

Cladothele  filiformis  Kg.  234. 

—  Montagnei  Kg.  234. 
Coccotylus  Brodiaei  Kg.  33. 
Coelodictyon  Zanardinianum 

Kg.  95. 


Coilonema  Chordaria  Aresch. 
207. 

—  Mesogloia  Aresch.  208. 
Colpomenia  Dab.  211. 

—  sinuosa  (Roth)    Derb,   et 
Sol.  211. 

Compsothamnion  Naeg.  111. 

—  gracillimum  (Harv.)  Naeg. 
112. 

—  thuyioides(Sm.)  Naeg.  111. 

—  truncatum(Menegh.)Naeg. 
112. 

Confcrva  fucicola  Velley  231 

—  ferruginea  Ag.  231. 

—  obtusa  Ag.  231. 
Constantinea  reniformis  Post 

et  Rupr.  138. 
Contarinia  Zan.  142. 

—  cruoriaeformis  Cr.  144. 

—  peysonneliaeformis  Zan. 
142. 

Corallina  (Tourn.)  Lam.  161. 

—  amethystina  Zan.  161. 

—  attenuata  Kg.  163. 

—  Calvadosii  Lamour.  162. 

—  corniculata  L.  162. 

—  densa  Kg.  162. 

—  gibbosa  Kg.  163. 

—  granifera  Ell.  et  Sol.  163. 

—  laxa  Larnarck  162. 

—  longicaulis  Lamarck  162. 

—  longifurca  Kg.  162. 

—  mediterranea  Ar.  163. 

—  membranacea  Esp.  153. 

—  nana  Zan.  162. 

—  officinalis  L.  162. 

—  officinalis  v.  mediterranea 
Hauck  163. 

—  palmata  Kg.  162. 

—  plumula  Zan.  162. 

—  rubens  L.  162. 

—  rubens  v.  corniculata 
Hauck  162. 

—  spathulifera  Kg.  162. 

—  virgata  Zan.  163. 
Corallinaceae  148. 
Corticularia  brachiata  Kg.  1 81 . 

—  laeta  Kg.  181. 

24 


370 


Corynephora  baltica  Kg.  221. 

—  flaccida  Ag.  223. 
Corynophloea  Kg.  224. 

—  baltica  Kg.  221. 

—  flaccida  Kg.  224. 

—  umbellata  Ag.  224. 

—  umbellata  Kg.  223. 
Corynospora  clavata  J.  Ag. 

103. 

—  pedicellata  J.  Ag.  103. 

Crouania  Ag.  116. 

—  attenuata  (Bonn.)  Ag.  116. 

Cruoria  Fries  144. 

—  pellita  (Lyngb.)  Fr.   144. 

—  purpurea  Crouan  144. 

—  Stilla  Kuckuck  144. 

Cruoriella  Crouan  144. 

—  adriatica  (Hauck)  De  Toni 
145. 

—  armorica  Crouan  145. 

—  Dubyi    (Crouan)    Schmitz 
145. 

Cryptonemia  J.  Ag.  132. 

—  dichotoma  J.  Ag.  132. 

—  Lactuca  J.  Ag.  132. 

—  Lomation  (Bertol.)  J.  Ag. 
132. 

—  tunaeforrnis    (Bert.)    Zan. 
133. 

—  Vidovichii  Zan.  132. 

Cryptonerniales  126. 
Cryptopleura    lacerata    Kg. 
57. 

Cutleria  Grev.  236. 

—  adspersa  (Roth.)  De  Not 
237. 

—  collaris  Zan.  236. 

—  dalmatica  Zan.  237. 

-  dichotoma  Kg.  237. 

—  intricata  Zan.  237. 

-  multifida     (Sm.)     Grev. 
237. 

—  penicillata  Kg.  237. 

Cutleriaceae  235. 
Cutleriales  235. 
Cyclosporeae  249. 


Cylindrocarpus  BerMeyi 

Crouan  223. 
Cystoclonium  Kg.  37. 

—  purpurascens  (Huds.)  Kg. 
37. 

Cystosira  Ag.  257. 

—  Abies-Marina  (Gmel.)  Ag. 
258. 

—  abrotanifolia  Ag.  260. 

—  amentacea  Bory  259. 

—  amentacea  v.  selaginoides 
Ag.  258. 

—  aurantia  Kg.  259. 

—  barbata(Good.etWoodw.) 

Ag.  259. 

—  barbatula  Kg.  259. 

—  concatenata  (L.)  Ag.  259. 

—  corniculata    (Wulf.)   Zan. 
257. 

—  crinita  (Desf.)  Duby  259. 

—  discors  (L.)  Ag.  260. 

—  divaricata  Kg.  260. 

—  elata  Kg.  260. 

—  ericoides  v.  amentacea  Ag, 
259. 

—  ericoides  v.  corniculata 
Men.  257. 

—  ericoides  v.  selaginoides 
Ag.  258. 

—  fibrosa  (Huds.)  Ag.  260. 

—  fl.mbrio.ta  Bory  260. 

—  flaccida  Kg.  259. 

—  foeniculacea  Grev.  260. 

—  glomerata  Kg.  260. 

—  granulata  Falkenb.  257. 

—  granulata  Falkenb.  258. 

—  granulata   v.    concatenata 
Men.  259. 

—  gracilis  Kg.  258. 

—  Hoppii  Ag.  259. 

—  Hoppii  var.  aurantia  Kg. 
259. 

—  leptocarpa  Kg.  260. 

—  microcarpa  Kg.  259. 

—  microcarpa  Kg.  260. 

—  Montagnei  Ag.  258. 

—  paniculata  Kg.  260. 


Cistosirapatentissima  Kg.  260. 

—  pinnata  Kg.  258. 

—  robusta  Kg.  259. 

—  sedoides  Ag.  258. 

—  selaginoides  (Wulf.)  Nacc. 
258. 

—  squarrosa  De  Not.  257. 

—  squarrosa  Kg.  259. 

—  squarrosa  Kg.  260. 

D. 

Dasya  C.  Ag.  90. 

—  Arbuscula  (Dillw.)  Ag.  92. 

—  Arbuscula  ß  villosa  Hauck 
92. 

—  coccinea  Ag.  90. 

—  corymbifera  J.  Ag.  91. 

—  dalmatica  Menegh.  93. 

—  elegans  (Mart.)  Ag.  92. 

—  Kützingiana  Biasol.  92. 

—  ocellata  (Gratel.)  Harv.  91. 

—  pallescens  Kg.  92. 

—  penicillata  Zan.  94. 

—  plana  Ag.  94. 

—  punicea  Menegh.  91. 

—  rigidula  (Kg.)  Ard.  92. 

—  simpliciuscula  Ag.  91. 

—  spinclla  Ag.  93. 

—  squarrosa  Zan.  92 

—  Wurdemanni  Bail.  90. 
Dasyopsis  Zan.  93. 

—  penicillata  (Zan.)  Schmitz 
94. 

—  plana  (Ag.)  Zan.  94. 

—  spinella  (Ag.)  Zan.  93. 
Delamarea  Har.  206. 

—  attenuata(Kjellm.)Rosenv. 

206. 

—  paradoxa  Har.  206. 
Delesseria  Lamour  57. 

—  alata  (Huds.)  Lam.  59. 

—  angustissima  Griff.  59. 

—  coccinea  Ag.  54. 

—  crenata  Rupr.  60. 

—  crispa  Zan.  58. 

—  filicina  Lam.  130. 

—  Hypoglossum     (Woodw.) 
Lam.  58. 


71     — 


Delesseria  pcnicillata  Zan.  58. 

—  Plocamium  Ag.  54. 

—  ruscifolia  (Turn.)  Ag.  59. 

—  sanguinea  (L.)  Lam.  60. 

—  sinuosa  (Good.  et  Wood.) 
Lam.  60. 

Delesscriaceae  55. 
Dermatoüthon    pustulatum 

Fosl.  156. 
Desmarestia  Lamour.  197. 

—  aculeata  (L.)  Lam.  197. 

—  Dremayi  Lam.  198. 

—  üliformis  Ag.  234. 

—  ligulata     (Lightf.)     Lam. 
198. 

—  viridis  (Muell.)  Lam.  197. 

Desmarestiaceae  197. 
Desmotrichum  Kg.  200. 

—  balticum  Kg.  200. 

—  balticum  Kg.  200. 

—  scopulorum  Reinke  200. 

—  undulatum  (J.  Ag.)  Reinke 
200. 

—  Laminariae  Kg.  203. 

Dicklora  viridis  Grev.  197. 
DicJwphyllum     denticulatum 
Kg.  252. 

—  vulgare  Kg.  252. 
Dichosporangium  Hauck  188. 

—  Chordariae  Wollny  189. 

—  repens  Hauck  188. 
Dictyopteris  Lamx  251. 

—  polypodioides  (Desf.)Lam. 
251. 

Dictyosiphon  Grev.  207. 

—  Chordaria  Aresch.  207. 

-  finmarchicum  Fosl.  207. 

—  foeniculaceus(Huds.)Grev. 
207. 

—  hippuroides   (Lyngb.)  Kg. 
207. 

—  Mesogloia  Aresch.  207. 

—  ramellosus  Ag.  207. 

—  tortilis  Gobi  203. 
Dictyota  Lam.  252. 

—  abyssinica  Kg.  252. 

—  acnminata  Kg.  252. 


Dictyota  acuta  Kg.  252. 

—  aequalis  Kg.  252. 

—  affinis  Kg.  252. 

—  angustissima  Sonder  252. 

—  areolata  Schousb.  252. 
■ —  attenuata  Kg.  252. 

—  ceylonica  Kg.  252. 

—  complanata  Schousb.  252. 

—  denticulata  Kg.  252. 

—  dichotoma    (Huds.)    Lam. 
252. 

—  divaricafa  Kg.  252. 

—  elongata  Kg.  252. 

—  Fasciola  (Roth)  Lam.  252. 

—  fibrosa  Kg.  252. 

—  latifolia  Kg.  252. 

—  linearis  (Ag.)  Grev.  252. 

—  Notarisii  Sonder  252. 

—  omata  Zan.  252. 

—  sibenicensis  Zan.  252. 

—  spiniger a  Kg.  252. 

—  verrucosa  Suhr  252. 

—  volubilis  Kg.  252. 

—  vulgaris  Kg.  252. 
Dictyotaceae  250. 
Digenea  C.  Ag.  67. 

—  simplex  (Wulf.)  Ag.  67. 

—  Vieillardii  Kg.  67. 

—  Wulfeni  Kg.  67. 
Dilsea  Stackh.  135. 

—  edulis  Stackh.  135. 
Diplostromium  tenuissimum 

Kg.  200. 
Dipterosiphonia    Schmitz    et 
Falkenb.  87. 

—  ringens     (Schousb.) 
Falkenb.  87. 

Discosporangium     Falkenb. 
249. 

—  mesarthrocarpon(Menegh. 
Hauck  249. 

-  subtile  Falkenb.  249. 
Dudresnaya  Bonnern.  134. 

—  coccinea     (Ag.)     Crouan 
134. 

—  dalmatica  Zan.  136. 

—  divaricata  J.  Ag.  22. 

—  purpurifera  J    Ag.  134. 


Dumontia  Lam.  133. 

—  üliformis  (Fl.  dan.)  Grev 
134. 

—  interrupta  Lam.  24. 

—  triquetra  Lam.  24. 

—  ventricosa  Lam.  48. 
Dumontiaceae  133. 

E. 

Echinoceras  armatumKg.  121. 

—  ciliatum  Kg.  121. 

—  cristatum  121. 

—  diaphanum  121. 

—  distans  121. 

—  giganteum  121. 

—  hamulatum  121. 

—  hirsutum  Kg.  121. 

—  horridum  121. 

—  Hystrix  121. 

—  imbricatum  Kg.  121. 

—  jidaceum  Kg.  121. 
■ —  nudiuseulum  121. 

—  oxyacanthum  119. 

—  patens  t121. 

—  pellucidum  121. 

—  puberidum  121. 

—  ramulosum  121. 

—  secundatum  121. 

—  spinulosum  121. 

—  subspinosum  Kg.  12  L 

—  tenellum  121. 

—  tumidulum  121. 

—  uniforme  121. 
Ectocarpaceae  173. 
Ectocarpales  173. 
Ectocarpus  Lyngb.  174. 

—  abbreviatus  Kg.  182. 

—  acanthoides  Kg.  184. 

—  aecidioides  Rosenv.  194. 
■ —  caespitulus  J.  Ag.  179. 

—  compactus  Ag.  175. 

—  confervoides  Le  Jol.  180. 

—  confervoides  v.  silictdosus 
auct.  179. 

—  corymbosus  Kg.  179. 

—  criniger  Kuck.  183. 

—  crinitus  Carm.  183. 

—  crinitus  Hauck  248. 

24* 


372 


Ectocarpus  cruciatus  Ag.  202. 

—  dasycarpus  Kuck.  179. 

—  elegans  Thur.  182. 

—  fasciculatus  (Griff.)  Harv. 
181. 

—  fasciculatus  Harv.  186. 

—  ferrugineus  Lyngb.  182. 

—  geminatus  Menegh.  248. 

—  globifer  Kg.  178. 

—  yracillimus  Kg.  179. 

—  granulosus     (Engl.    Bot.) 
Ag.  181. 

—  Holmesii  Batt.  184. 

—  investiens  Hauck  186. 

—  irregularis  Kg.  178. 

—  laetus  Ag.  181. 

—  laetus  Kg.  182. 

—  littoralis  (L.)  Ag.  175. 

—  lucifugus  Kuck.  183. 

—  lumbricalis  Kg.  232. 

—  maculans  Kuck.  183. 

—  major  Kg.  185. 

—  Meneghinii  Dufour  248. 

—  Mertensii  Ag.  247. 

—  minutus  Ag.  179. 

—  inonocarpus  Ag.  179. 

—  Oedogonium  Menegh.  189. 

—  ovatus  Kjellm.  181. 

—  paradoxus  Mont.  179. 

-  parvulus  Kg.  184. 

—  penicillatus  Ag.  179. 

—  polycarpus  Kjellm.  181. 

—  Pringsheimii     Reinke 
186. 

—  pumilus  Zan.  182. 

—  pusillus  Kg.  178. 

—  radicans  Reinsch  185. 

—  Reinboldii  Reinke  183. 

—  repens  Reinke  186. 

-  reptans  Crouan  193. 

-  reptans  Kjellm.  186. 

—  rigidulus  Kg.  184. 

-  rufescens  Kg.  184. 

—  rufus  Ag.  184. 

—  rutilans  Kg.  184. 

—  Sandrianus  Zan.  182. 

—  secundatus  Subr  184. 

—  siliculosus  Aresch.  180. 


Ectocarpus  siliculosus  (Dillw.) 
Lyngb.  179. 

—  siliculosus  ß.  uvaeformis 
Lyngb.  188. 

—  simpliciusculus  Ag.  178. 

—  simpliciusculus  Kg.  179. 

—  spalatinus  Kg.  179. 

—  sphaericum  Derb,  et  Sol. 
186. 

—  sphaerophorus  Carm.  202. 

—  tenellus  Kg.  248. 

—  terminalis  Kg.  178. 

—  tomentosoides  Farl.  186. 

—  tomentosus(Huds.)  Lyngb. 
182. 

—  Vidovichii  Menegh.   248. 

—  volubilis  Crouan  186. 
Elachista  Duby  230. 

—  adriatica  J.  Ag.  223. 

—  breviarticulata       Aresch. 
231. 

—  curta  Aresch.  231. 

—  flaccida    (Dillw.)    Aresch. 
231. 

—  fucicola     (Vell.)     Aresch. 
231. 

—  lumbricalis  Hauck  232. 

—  pulvinata  Harv.  223. 

—  Eivulariae  Suhr  223. 

—  scutulata  (Sm.)  Duby  231. 

—  stellaris  Aresch.  231. 
Eleutherospora    polymorpha 

Heydr.  151. 
Encoelium  bullosum  Ag.  211. 

—  echinatum  Ag.  211. 

—  jistulosum  Kg.  211. 

—  Gregoryi  Suhr  211. 

—  sinuosum  Ag.  211. 

—  tenue  Kg.  211. 

—  utriculare  Kg.  211. 
Epilithon  membranacea 

Heydr.  153. 
Erythro trichia  Aresch.  6. 

—  ceramicola  (Lyngb.)  Ar.  6. 

—  ciliaris  5. 

—  investiens  (Zanard)  Born. 6. 
Eudesme  J.  Ag.  213. 

—  virescens(Carm.)J.  Ag.214. 


Euhymenia    dichotoma    Kg. 
132. 

—  Lactuca  Kg.  132. 
Eupogium  Arbuscula  Kg.  92. 

—  villosum  Kg.  91. 
Eupogodon  cervicornis  Kg.94. 

—  planus  Kg.  94. 

—  spinellus  Kg.  93. 

F. 

Fastigiaria  furcellata  Stackh. 

139. 
Fauchea  Mont.  46. 

—  repens  (Ag.)  Mont.  46. 
Florideae  12. 

Fucodium  nodosum  Ag.  256. 
Fucaceae  253. 
Fucus  Tourn.  254. 

—  ceranoides  L.  256. 

—  Lomation  Bertol.  132. 
Fucus  Mackaii  Turn.  256. 

—  nodosus  L.  256. 

—  nodosus   v.   denudatus  J. 
Ag.  256. 

—  pedunculatus  Huds.   233. 

—  platycarpus  Thur.  255. 

—  serratus  L.  256. 

—  scorpioides  Hörnern.  256. 

—  tunaeformis  Zan.  133. 

—  vesiculosus  L.  255. 

—  vesiculosus    v.     Sherardi 
Farn.  255. 

—  virsoides  (Don.)  J.  Ag.  255. 
Furcellaria  Lam.  139. 

—  fastigiata(Huds.)Lam.l39. 

—  lumbricalis  Kg.  141. 

—  lumbricalis  Lyngb.  139. 

—  rotunda  Lyngb.  141. 

G. 

Galaxauria  Larnour.  24. 

—  adriatica  Zan.  24, 
Gastridium  constrictum  Suhr 

51. 

—  corymbosum  Suhr  52. 
Gastroclonium  Kg.  50. 

—  Chiajeanum  Kg.  49. 

—  clavatum  (Roth.)  Ard.  52. 


373 


Gastroclonium  kaliforine  (6. 
et  W.)  Arcl.  51. 

—  ovale  (Huds.)  Kg.  52. 

—  reflexum  (Chauv.)  Kg.  51. 

—  Salicomia  Kg.  52. 

—  subarticulatum  Kg.  52. 

—  Uvaria  Kg.  48. 
Gelidiaceae  24. 
Gelidium  Lamour.  27. 

—  capillaceum  Kg.  27. 

—  clavatum  Lam.  29. 

—  corneum  Auct.  27. 

-  corneum  var.  caespitosum 
Ag.  29. 

—  corneum  v.crinalis  Ag.  28. 

—  corneum  Linnaei  Kg.  29. 

—  corneum  v.  pristoides  Ag. 
29. 

—  Crinale  (Tum.)  J.  Ag.  28. 

—  hypnoides  Kg.  29. 

-  intricatum  Lam.  29. 

—  latifolium  Born.  29. 

-  lubricum  Kg.  28. 

—  miniatum  (Lam.)  Kg.  29. 

—  polycladum  Kg.  28. 

—  proliferum  Kg.  27. 

—  pusillum  (Stackli.)  Le  Jol. 
29. 

—  secundatum  Zan.  29. 
Gigartina  Stackh.  31. 

—  acicularis  (Wulf.)  Lam.  32. 

—  compressa  Kg.  32. 

—  flagelliformis  Lamx.  219. 

-  mamillosa    (Good.    et 
Woodw.)  Ag.  32. 

—  miniata  Lam.  29. 

—  Teedii  (Roth)  Lam.  32. 
Gigartinaceae  30. 
Gigartinales  30. 
Oinnania  irregularis  Kg.  140. 

—  pulvinata  Kg.  24. 
Giraudia  Derb.  229. 

—  sphacelarioides    Derb,    et 
Sol.  230. 

Glaucocystis  Itzigs.  11. 

—  NostochineariumItzigs.il. 
Gloeochaete  Lagerh.  10. 

—  Wittrockiana  Lagerh.  10. 


Gloiocladia  J.  Ag.  45. 

—  furcata  Ag.  45. 
Gloiosiphonia  Carm.   128. 

—  capillaris    (Huds.)    Carm. 
128. 

Gloiosiphoniaceae  128. 
Gobia  Reinke  206. 

—  baltica  (Gobi)  Reinke  206. 
Oongroceras      Agardhianum 

Kg.  121. 

—  Deslongchampii  Kg.  121. 

—  fastigiatum  Kg.  119. 

—  macrogonium  Kg.  123. 

—  microdendron  Kg.  121. 

—  nodiferum  Kg.  119. 

—  Orsinianum  Kg.  119. 

—  pellucidum  Kg.  123. 

—  strictum  Kg.  121. 
Goniolithon  Fosl.  160. 

—  mamillosum  (Hauck)  Fosl. 
160. 

—  tortuosum  Fosl.  159. 
Goniotrichum  Kg.  8. 

—  ceramicola  Kg.  6. 

—  ceramicolum  Kg.  8. 

—  Cornu  cervi  (Reinsch)  8. 

—  dichotomum  Berth.  8. 

—  dichotomum  Kg.  8. 

—  elegans  (Chauv.)  Le  Jol.  8. 

—  ramosum  Hauck  8. 
Gracilaria  Grev.  41. 

—  arniata  Ag.  42. 

—  compressa  (Ag.)  Grev.  43. 

—  confervoides  (L.)  Grev.  42. 

—  corallicola  Zan.  43. 

—  divergens  Ag.  43. 

—  dura  Ag.  43. 
Grateloupia  C.  Ag.  130. 

—  concatenata  Kg.  130. 

—  filicina  (Wulf.)  Ag.  130. 

—  filiformis  Kg.  130. 

—  gorgomoides  Kg.  130. 

—  horrida  Kg.  130. 

—  lanceolata  Mont.  130. 

—  Pennatula  Kg.  130. 

—  porracea  Suhr  130. 
Grateloupiaceae  129. 
Griffithsia  C.  Ag.  100. 


Griffithsia  barbata  (Sm.)  Ag. 
102. 

—  corallina  (Lightf.)  Ag.  102. 

—  cymiflora  Kg.  103. 

—  dalmatica  Kg.  100. 

—  irregularis  Ag.  101. 

—  ligustica  Kg.  103. 

—  multifida  Ag.  97. 

—  neapolitana  Kg.  100. 

—  Opuntia  J.  Ag.  101. 

—  opuntioides  J.  Ag.  100. 

—  penicillata  25. 

—  phyllamphora  J.  Ag.  102. 

—  Schousboei  Mont.  101. 

—  secundiflora  J.  Ag.  103. 

—  setacea  (Ellis.)  Ag.  101. 

—  —  var.  irregularis  Hauck 
101. 

—  sphaerica  Schousb.  101. 

—  tenuis  Ag.  102. 
Gymnogongrus  Martins  35. 

—  furcellatus  Kg.  35. 

—  Griffithsiae  (Turn.)  Mart. 
35. 

—  parthenopaeus  Kg.  35. 

—  plicatus  Kg.  36. 

—  tentaculatus  Kg.  35. 
Gymnophloea     Biasolettiana 

Kg.  140. 

—  caulescens  Kg.  140. 

—  dichotoma  Kg.  140. 

—  incrassata  Kg.  140. 

H. 

Hafgygia  digitata  Kg.  245. 
Halarachnion  Kg.  137. 

—  ligulatum    (Woodw.)  Kg. 
138. 

—  pinnulatum  Kg.  48. 

—  ventricosum  Kg.  48. 
Haieria  amentacea  Kg.  258. 

—  corniculata  Kg.  257. 

—  ericoides    v.     corniculata 
Kg.  257. 

—  lupuUna  Kg.  258. 

—  sedoides  Kg.  258. 

—  selaginoides  Kg.  258. 

—  squarrosa  Kg.  257. 


374 


Haieria  tenuis  Kg.  258. 

—  vulpina  Kg.  258. 
Halicoccus    nodosus  Aresch. 

256. 
Halodictyon  Zan.  94. 

—  mirabile  Zan.  95. 
Haloglossum  Griff  ithsianum, 

Kg.  211. 
Halopitys  Kg.  87. 

—  pinastroides  (Gm.)  Kg.  88. 
Halopteris  Kg.  242. 

—  filicina  (Grat.)  Kg.  242. 
Halorkiza  Kg.  219. 

—  vaga  Kg.  219. 

—  tuberculosa  Reinke  219. 
Halothrix  Rke.  232. 

—  lmnbricalis(Kg.)Rke.232. 
Halydris  Lyngb.  261. 

—  nodosa  Lyngb.  256. 

—  siliquosa  (L.)  Lyngb.  261. 
Halymenia  C.  Ag.  129. 

—  cervicomis  J.  Ag.  137. 

—  cyclocolpa  Mont.  137. 

■ —   dichotoma  J.  Ag.  130. 

-  discocarpa  Duby  46. 

—  edulis  Ag.  135. 

—  Floresia  (Clem.)  Ag.  130. 

—  furcellata  Ag.  24. 

—  ligulata  Ag.  138. 

—  lobata  Menegh.  41. 

—  marginata  Rouss.   131. 

—  multifida  J.  Ag.  137. 

—  palmata  Ag.  47. 

—  pinnulata  Ag.  48. 

-  spathaeformis  Kg.  38. 

—  ventricosa  Kg.  48. 
Halyseris  polypodioides  Ag. 

251. 
Hapalidium  confervicola 
Arescb.  156. 

—  Phyllactidium  Kg.  156. 

—  roseolum  Kg.  154. 
Haplospora  Kjellrn.  247. 

—  gemniinata  Born,  et  Thur. 
248. 

-  globosa  Kjellm.  248. 

—  Vidovichii  (Menegh.)  Born. 
248. 


Helinintkocladia  J.  Ag.  21. 

—  purpurea  (Harv.)  Ag.  21. 
Hehnintkocladiaceae  15. 
Helminthora  J.  Ag.  22. 

—  capillaris  Kg.  128. 

—  divaricata  Ag.  22. 

—  multifida  Kg.  21. 

—  Nemalion  Kg.  21. 

H elminthochorton  miniatum 
Zan.  29. 

—  officinale  Link  68. 
Herposiphonia  Naegeli  85. 

—  secunda  (Ag.)  Naeg.  85. 

—  tenella  (Ag.)  Naeg.  85. 
Heterosipbonia  Mont.  89. 

—  coccinea  (Huds.)  Falkenb. 
90. 

—  Wurdemanni  (Bail.)  Falk. 
90. 

Hildenbrandtia  Nardo  148. 

—  Nardi  Zan.  148. 

—  prototypus  Nardo  148. 

—  rivularis   (Liebm.)   J.  Ag. 
148. 

—  rosea  Kg.  148. 

ß  fluviatilis  Breb.  148. 

—  rubra  Menegh.  148. 

—  sanguinea  Kg.  148. 
Hiinantkalia  Lyngb.  254. 

—  Lorea  (L.)  Lyngb.  254. 
Hormoceras  cateniforme  Kg. 

123. 

—  Catenula  Kg.  123. 

—  circinatum  Kg.  121. 

—  confluens  Kg.  121. 

—  decurrens  Kg.  121. 

—  diaphanum  Kg.  123. 

—  duriusculum  Kg.  121. 

—  flaccidum  Harv.   122. 

—  gracillimum  Kg.  123. 

—  lobatum  Kg.  121. 

—  macrocarpum  Kg.  123. 

—  moniliforme  Kg.  123. 

—  patens  Kg.  123. 
— ■  polyceras  Kg.  123. 

—  pulchellum  Kg.  123. 

—  siliquosum  Kg.  123. 

—  syntroplmm  Kg.  121. 


85. 


75. 


Hormoceras  transfugum  Kg. 

121. 
Hutchinsia  adunca  Ag. 

—  atrorubens  Ag.  78. 

—  badia  Ag.  73. 

—  Biasollettiana  J.  Ag. 

—  Brodiaei  Lyngb.  80. 

—  byssoides  Ag.  83. 

—  callabens  Ag.  85. 

—  coccinea  Ag.  90. 

—  deusta  Ag.  73. 

—  discolor  Ag.  78. 

—  elongata  Ag.  74. 

—  fastigiata  Ag.  80. 

—  flexella  Ag.  76. 

—  flocculosa  Ag.  76. 

—  foeniculacea  Ag.  76. 

—  fruticulosa  Ag.  80. 

—  furcellata  Ag.  78. 

—  nigrescens  Ag.  79. 

—  obscura  Ag.  86. 

—  ocellata  Ag.  91. 

—  opaca  Ag.  79. 

—  penicillata  Ag.  80. 

—  pennata  Ag.  82. 

—  polyspora  Ag.  80. 

—  pulvinata  Ag.  73. 

—  ringens  Schousb.  87. 

—  secunda  Ag.  85. 

—  subcontinua  Ag.  76. 

—  subulifera  Ag.  78. 

—  tenella  Ag.  85. 

—  tenella  Kg.  86. 

—  tenerrima  Kg.  71. 

—  urceolata  Hook  71. 

—  villifera  Ag.  83. 

—  Wulfeni  Ag.  80. 
Flydroclathrus  sinuosus  Zan. 

211. 
Hydrolapathum  sanguineum 

Stackh.  60. 
Hypnea  armata  J.  Ag.  42. 

—  denudata  Kg.  44. 
Hypnophycus   musciformis 

Kg.  44. 
Hypoglossum  alatum  Kg.  59. 

—  angustissimum  Kg.  öü. 

—  concatenatum  Ksr.  58. 


I 


375 


Hypoglosum    confervaceum 
Kg.  58. 

-  crispum  Kg.  58. 

-  filiforme  Menegh.  58. 
minutum  Kg.  58. 

—9-  ruscifolium  Kg.  59. 

—  Woodwardii  Kg.  58. 
Woodwardii   ß  angusti- 
folium  Kg.  58. 

I  [J]. 

Jania  cornicidata  Lam.  162. 

—  rubens  Lamour  162. 

-  spermoplioros  Kg.  162. 
Ilea  Fascia  Aresch.  206. 
Inochorion  cervicorne  Kg.  39. 

—  dichotomum  Kg.  39. 
Iridaea  edulis  Bory  135. 

-  marginata  Endl.  131. 

—  minor  Kg.  36. 

—  reniformis  Kg.  36. 
Isthmoplea  Kjellm.  202. 

—  sphaerophora  (Carm.) 
Kjellm.  202. 

K. 

Kjellmania  Reinke  205. 
■ —  sorifera  Rke.  205. 

L. 

Laminaria  Lam.  245. 

-  Cloustoni  Edm.  245. 

-  Cornea  Bory  246. 

-  debilis  Harv.  201. 

•  digitata  Lam.  245. 

-  digitata  ß  Cloustoni  Hauck 
245. 

-  ensifolia  Kg.  245. 

—  Fascia  Ag.  205. 

—  flexicaulis  Le  Jolis  245. 

—  hyperborea  (Gaun.)  Fosl. 
245. 

latifolia  Ag.  246. 

-  macrophylla  Kg.  245. 

•  plantaginea  Ag.  201. 

—  saccharina  (L.)  Lam.  246. 
Laminariaceae  244. 
Laminariales  243. 


Lainprothamnus   A.  Br.  282. 
282. 

—  alopecuroides  (Del.)  A.  Br. 

—  Hansenii  Sonder  282. 
Laurencia  Lam.  63. 

—  cyanosperma  Lam.  64. 

—  glandulxfera  Kg.  64. 

—  laxa  Kg.  65. 

—  lutea  Lam.  64. 

—  obtusa  (Huds.)  Lam.  64. 

—  obtusa  var.  paniculata 
Kg.  64. 

—  oophora  Kg.  64. 

—  paniculata  J.  Ag.  64. 

—  papulosa  (Forsk.)  Grev. 
64. 

—  patentiramea  Mont.  64. 

—  patentissima  Kg.  65. 

—  pinnatifida  (Gmel.)   Lam. 
65. 

—  radicans  Kg.  65. 

—  thyrsoides  Bory  64. 
Leathesia  Gray  221. 

—  Archeriana  Reinsch  222. 

—  Berkeleyi  Harv.  223. 

—  concinna  Kuck.  222. 

—  difformis  (L.)  Aresch.  221. 

—  flaccida  Endl.  223. 

—  macrocystis  Reinsch  222. 

—  marina  J.  Ag.  221. 

—  tuberiformis  Gray  221. 
Liebmannia  J.  Ag.  216. 

—  Leveillei  J.  Ag.  216. 

—  Posidoniae  Menegh.   217. 
Lejolisia  Bornet  96. 

—  mediterranea  Born.  96. 
Lemanea  Bory  13. 

—  annulata  Kg.  14. 

—  botryophora  Kg.  14. 

—  catenata  Kg.  15. 

—  corallina  Bory  14. 

-  Daldinü  Rah.  14. 

-  fluviatilis  (Dillw.)  Ag.  14. 

—  fucina  Bory  14. 

—  Kalckbrennerl  Rab.  14. 

—  nodosa  Kg  15. 

—  rubra  (Born.)  De  Toni  14. 

—  sudetica  Kg.  14. 


Lemanea    Thyriana  Wartin. 
14. 

—  torulosa  (Roth)  Ag.  15. 
Lemaneaceae  13. 
Leptonema  Rke.  228. 

—  fasciculatum  Rke.  228. 

—  lucifugum  Kck.  229. 
Liagora  Lamour  22. 

—  ceranoides  Lam.  23. 

—  complanata  Ag.  23. 

—  distenta  (Mert.)  Ag.  23. 

—  ramellosa  Kg.  23. 

—  viscida  (Forsk.)  Ag.  22. 
Linkia  punctiformis  Lyngb. 

224. 

—  clavata  Carm.  227. 
Lithoderma  (Aresch.)  Kuck. 

191. 

—  adriaticum  Hauck  192. 

—  fatiscens  (Aresch.)  Kuck. 
191. 

—  fluviatile  Aresch.  192. 

—  fontanum  Flah.  192. 

—  maculiforme  Wollny  193. 
Lithophyllum  Phil.  157. 

—  byssoides  (Lam.)  Fosl.  159. 

—  Corallinae  Heydr.  156. 
— ■  crassum  Rosan  159. 

—  crispatum  Hauck  150. 

—  cristatum  Menegh.  159. 

—  Cystosirae  Heydr.  156. 

—  dentatum  (Kg.)  Fosl.  158. 

-  decussatum  Solms  153. 

—  expansum  Phil.  158. 

—  fasciculatum  (Lam.)  Fosl. 
158. 

—  giganteum  Zan.  158. 

—  hieroglyphicum  Zan.  159. 

—  incrustans  Phil.  159. 

—  Lenormandii  Rosan.  153. 

—  lichenoides  Phil.  153. 

—  papillosum  (Zan.)  Fosl. 
159. 

—  Racemus  (Lam.)  Fosl.  157. 

—  tortuosum  (Esp.)  Fosl.  159. 
Lithosiphon  Harv.  202. 

-  Laminariae  (Lyngb.)  Harv. 
203. 


376 


Lithosiphon  pusillus  (Carm.) 

Harv.  202. 
Lithothamnion  Phil.  151. 

—  coralloides  Hauck  152. 

—  corticiforme  (Kg.)  Fosl. 
154. 

—  crassum  Phil.  157. 

—  crispatum  Hauck  150. 

—  decussatum  (Solms)  Posl. 
153. 

—  dentatum  Hauck  158. 

—  emboloides  Heydr.  151. 

—  fasciculatum  Aresch.  158. 

—  fasciculatum  Hauck  152. 

—  fasciculatum  v.  fruticulo- 
sum  Hauck  152. 

—  fruticulosum  (Kg.)  Fosl. 
152. 

—  Hauckii  Rothpl.  160. 

—  incrustans  Fosl.  158. 

—  Lenormandii  (Aresch.) 
Fosl.  153. 

-  levigatum  Fosl.  151. 

-  lichenoides  (Ellis  et  Sol.) 
Heydr.  153. 

—  mamillosum  Hauck  160. 

—  membranaceum  (Esp.) 
Fosl.  153. 

—  papillosum  Zan.  158. 

-  Philippii  Fosl.  153. 

-  polymorphum  (L.)  Aresch. 
151. 

—  purpureum  Hauck  153. 

—  Racemus  Aresch.  157. 

—  ramosissimum  Reuss  152. 

—  ramulosum  Phil.  152. 

—  Sonderi  Hauck  152. 
Lithymenia  polymorpha  Zan. 

147. 
Lomentaria  Lyngb.  49. 

—  ambigua  Kg.  51. 

—  articulata  (Huds.)  Lyngb. 
49. 

—  brevis  Kg.  50. 

—  clavata  J.  Ag.  52. 

—  dasyclada  Kg.  51. 

-  exigua  De  Not.  51. 
fliformis  Kg.  51. 


Lomentaria  linearis  Zanard. 
49. 

—  mediterranea  Endl.  52. 

—  ovalis  Endl.  52. 

—  parvula  Gail  50. 

—  paiens  Kg.  51. 

—  phalligera  J.  Ag.  49. 

—  phalligera  Kg.  51. 

—  pusilla  Kg.  51. 

—  reflexa  Chauv.  51. 

—  Salicornia  Kg.  52. 

—  squarrosa  Kg.  51. 

—  uncinata  Menegh.  53. 
Lophosiphonia  Falkenb.  86. 

—  obscura  (Ag.)  Falkenb.  86. 

—  subadunca  (Kg.)  Falkenb. 
86. 

Lophothalia  Solierii  J.  Ag.  83. 
Lophura  lycopodioides  Kg.  84. 

—  cymosa  Kg.  84. 

—  gracilis  Kg.  84. 
Lychnothamnus  Rupr.  v. 

Leonh.  283. 

—  barbatus  (Meyen)  v.  Leonh. 
283. 

Lygistes  dalmatica  Ardiss.  136. 

M. 

Mastocarpus  mamillosus  Kg. 

32. 
Mastophora    lichenoides    Kg. 

153. 
Melobesia  Lamour.  154. 

—  callithamnioides  Falkenb. 
155. 

—  confervicola    (Kg.)  Foslie 
156. 

—  Corallinae  Crouan  156. 

—  corticiformis  Kg.  154. 

—  Cystosirae  Hauck  156. 

—  expansa  Endl.  158. 

—  farinosa  Lamour.  155. 

—  inaequilatera  Solm  155. 

—  Le-Jolisii  Rosan  155. 

—  Lenormandii  Aresch.  153. 

—  lichenoides  Aresch.  153. 

—  membranacea  Lam.  153. 

—  polymorpha  Harv.  151. 


Melobesia  pustulataLam.  156. 

—  rosea  Rosan  154. 

—  Thureti  Born.  150. 

—  verrucata  Lam.  156. 
Mesogloia  Ag.  216. 

—  affinis  Berk.  214. 

—  attenuata  Ag.  116. 

—  coccinea  Ag.  134. 

—  divaricata  Ag.  22. 

—  divaricata  Kg.  214. 

—  fistulosa  Menegh.  217. 

—  gracilis  Berk.  214. 

—  Griffithsiana  Grev.  215. 

—  Hornemanni  Suhr  214. 

—  lanosa  Crouan  216. 

—  Leveillei  Menegh.  217. 

—  Lovenii  Kg.  215. 

—  purpurea  Harv.  21. 

—  vermicularis  Ag.  216. 

—  vermicularis  Ardiss.  217. 

—  vermiculata  (E.  B.)  Le  Jol. 
216. 

—  virescens  Carni.  214. 

—  Zosterae  Aresch.  214. 

—  Zosterae  Aresch.  215. 
Mesogloiaceae  212. 
Michodea  caerulescens  Kg.  42. 
Microspongium  Rke.  226. 

—  gelatinosum  Rke.  226. 
Mikrosyphar  Kuckuck  189. 

—  Polysiphoniae  Kuckuck 
190. 

—  Porphyrae  Kuckuck   190. 

—  Zosterae  Kuckuck  190. 
Millepora  byssoides  Lamarck 

159. 

—  fasciculata  Lamarck   158. 

—  informis  Lamck.  151. 

—  lichenoides  Ell.  et  Sol.  163. 

—  polymorpha  L.  151. 

—  tortuosa  Esp.  159. 
Monospora  Solier  103. 

—  pedicellata    (Sm.)    Solier 
103. 

Myelonium  pidvinatum  Kg.  24. 
Myriactis  Kg.  222. 

—  adriatica(Ag.)DeToni223. 

—  pulvinata  Kg.  223. 


—     377 


Myriocladia  J.  Ag.  215. 

—  Lovenii  J.  Ag.  215. 

—  Zosterae  J.  Ag.  215. 
Myrionema  Grev.  225. 

—  clavatum  Harv.  227. 

—  foecundum  Fosl.  194. 

—  Henschei  Casp.  227. 

—  inaequale  Kg.  225. 

—  Liechtensternii  Hauck  224. 

—  maculiforme  Kg.  225. 

—  ocellaium  Kg.  194. 

—  orbiculare  J.  Ag.  195. 

—  punctiforme  Harv.  224. 

—  punctiforme  Harv.  225. 

—  reptans  Fosl.  193. 

—  saxicola  Kck.  225. 

—  strangulans  Grev.  225. 

—  submarinum  Hansg.   225. 

—  vulgare  Thur.  225. 
Myrotrichia  Harv.  209. 

—  adriatica  Hauck  209. 

—  clavaeformis  Harv.  209. 

N. 
Naccaria  Endl.  25. 

—  Wigghii  (Turn.)  Endl.  26. 
Nemacystus  PosidoniaeH&uck 

217. 
Nemalion  Targ.  Tozz.  21. 

—  clavatum  Kg.  22. 

-  coctineum  Kg.  134. 
divaricatum  Kg.  22. 

-  lubricum  Duby  21. 

—  lubricum  ß.  dalmaticum 
Kg.  136. 

—  multifidum  (W.  et  M.)  Ag. 
21. 

—  purpureum  Chauv.  21. 

—  purpuriferum  Kg.  134. 
Nernalionales  12. 
Nemastoma  J.  Ag.  139. 

—  cervicornis  J.  Ag.  137. 

—  cyclocolpa  Zan.  137. 

—  dichotoma  J.  Ag.  140. 

—  marginata  Ag.  131. 

—  minor  Zan.  137. 
multifida  J.  Ag.  137. 

Nemastomaceae  135. 


Nereia  Zan.  234. 

—  filiformis  (Ag.)   Zan.  234. 
Neurocaulon  (Zahn.)  Kg.  138. 

—  foliosum  Zan.  138. 

—  reniforme  (Post,  et  Rupr.) 
Zan.  138. 

Nitella  Ag.  268. 

—  batrachosperma     (Reich.) 
A.  Br.  276. 

—  brachyteles  A.  Br.  274. 

—  capitata  (N.  v.  E.)  Ag.  270. 

—  confervacea  A.  Br.  276. 

—  flexilis  (L.)  Ag.  272. 

—  gracilis  (Smith.)  Ag.  274. 

—  hyalina  (D.  C.)  Ag.  277. 

—  mucronata  A,  Br.  274. 

—  opaca  Ag.  271. 

—  ornithopoda  A.  Br.  278. 

—  syncarpa  (Thuill.)  Kg.  269. 

—  tenuissima  (Desv.)  Coss.  et 
Germ.  275. 

—  translucens  (Pers.)  Ag.  273. 
Nitophyllum  Grev.  55. 

—  confervaceum  Menegh.  57. 

—  Lenormandii  (D.etS.)Rod. 
56. 

—  ocellatum  Grev.  56. 

—  punctatum  (Stackh.)  Grev. 
56. 

—  Sandrianum  Zan.  56. 

—  uncinatum  (Turn.)  Ag.  57. 

—  venulosum  Zan.  56. 

—  Vidovichii  et  var.  confer- 
vaceum Hauck  57. 

0. 

Ozothalia  Mackaii  Kg.  256. 

—  nodosa  Decn.  256. 

P. 

Padina  Adans  251. 

—  collaris  Grev.  236. 

—  Pavonia  (L.)  Gaill.  251. 

—  umbilicalis  Menegh.   236. 
Petrocelis  J.  Ag.  143. 

—  cruenta  J.  Ag.  143. 

—  Hennedyi(Harv.)Blytt.l43. 

—  Ruprechtii  Hauck  143. 


Petroderma  Kuckuck  192. 

—  maculiforme  (Wollny) 
Kuck.  193. 

Petrospongium  Näg.  223. 

—  Berkeleyi  Näg.  223. 
Peysonnelia  Decaisne  145. 

—  adriatica  Hauck  145. 

—  Dubyi  Crouan  145. 

—  Harveyana  Crouan  147. 

—  orbiadaris  Kg.  146. 

—  polymorpha  (Zan.)  Schmitz 
147. 

—  rubra  (Grev.)  J.  Ag.  146. 

—  Squammaria  (Gmel.) 
Decaisne  146. 

—  umbilicata  Kg.  236. 
Phaeophyceae  171. 
Phaeosphaerium  Kjellm.  224. 

—  Liechtensternii      (Hauck) 
De  Toni  224. 

—  punctiforme  (Lyngb.) 
Kjellm.  224. 

Phaeosporeae  172. 
Phaeostroma  Kuckuck  190. 

—  aequale  (Oltm.)  Kuck.  191. 

—  Bertholdi  Kuckuck  191. 

—  pustulosum  Kuckuck  191. 
Phlebothamnion     apiculatum 

Kg.  110. 

—  byssoides  Kg.  110. 

—  corymbosum  Kg.  107. 

—  fruticulosum  Kg.  107. 

—  Giraudii  Kg.  110. 

—  gracillimum  Kg.  112. 

—  gramdatum  Kg.  107. 

—  polyspermum  Kg.  106. 

—  seirospermum  Kg.  109. 

—  spongiosum  Kg.  107. 

—  tetragonum  Kg.  106. 

—  tetricum  Kg.  106. 

—  tripinnatum  Kg.  105. 

—  versicolor  Kg.  107. 
Phloeospora  Aresch.  203. 

—  subarticulata  Aresch.  204. 

—  tortilis  (Rupr.)  Aresch.  203. 
Phragmonema  Zopf  10. 

—  sordidum  Zopf  10. 
Phycocelis  Stroemf.  193. 


—     378 


Phyeocelis     aecidioides 
(Rosenv.)  Eck.  194. 

—  baltica  (Reinke)  Fosl.  194. 

—  foecunda  Stroemf.  194. 

—  ocellata  (Kg.)  Fosl.  194. 

-  reptans  (Crouan)  Kjellm. 
193. 

Phycodrys  sirmosa  Kg.  60. 
Pkycolapathum     debile    Kg. 
201. 

—  plantagineum  Kg.  201. 
Phycophila  Agardhii  Kg.  231. 

—  breviarticulata  Kg.  231. 

—  curta  Kg.  231. 

-  ferruginea  Kg.  231. 

—  flaccida  Kg.  231. 

—  fucorum  Kg.  231. 

-  gracilis  Kg.  231. 

—  rigida  Kg.  231. 

-  Rivalariae  Kg.  223. 

-  stellaris  Kg.  231. 

—  torulosa  Kg.  231. 

—  vulpina  Kg.  231. 
Phyllacantha  affinis  Kg.  258. 

—  Boryana  Kg.  259. 

—  concatenata  Kg.  259. 

—  fibrosa  Kg.  260. 

-  gracilis  Kg.  258. 

-  moniliformis  Kg.  258 

-  Montagnei  Kg.  258. 

—  oligacantha  Kg.  259. 

-  pinnata  Kg.  258. 

-  ramosissima  Kg.  259. 

—  setacea  Kg.  259. 

—  thesiophylla  Kg.  260. 

—  trichophylla  Kg.  259. 
Phyllactidium  confervicola 

Kg.  156. 

—  maculiforme  Kg.  225. 

-  ocellatiim  Kg.  194. 
Phyllitis  Kg.  205. 

—  caespitosa  Le  Jol.  205. 

—  Jfascia  Le  Jolis  206. 

-  Fascia  (Muell.)  Kg.  205. 

-  filiformis  Batt.  206. 

—  zosterifolia  Rke.  206. 
Pbyllophora  Grev.  32. 

—  Bangii  (Hörnern.)  Jens.  34. 


Pbyllopbora  Brodiaei  (Turn.) 
Ag.  33. 

—  membranifolia  (G.  et  W.) 
Ag.  34. 

—  nervosa  (DC.)  Grev.  34. 

—  palmettoides  J.  Ag.  34. 

—  parvula  Darb.  34. 

—  rubens  (L.)  Grev.  33. 

—  rubens   v.    nervosa   Darb. 
34. 

Phyllotylus    in  embranifolius 

Kg.  34. 
Pbymatolitbon  Fosl.  150. 

—  emboloides  Heydr.  151. 

—  levigatum  Fosl.  151. 

—  polymorpbum    (L.)    Fosl. 
151. 

Physematoplea     attenuata 

Kjellm.  206. 
Physocaulon  nodosum  Kg.  256. 

—  Mackaii  Kg.  256. 
Physophloea   filiformis   Kg. 

234. 
Plagiospora  Kuck.  143. 

—  gracilis  Kuck.  143. 
Platoma  (Scbousb.)  Scbmitz 

137. 

—  cyclocolpa(Mont.)  Schmitz 
137. 

—  minor  (Zan.)  De  Toni  137. 
Pleonosporium  Naeg.  104. 

—  Borreri  (Sm.)  Naeg.  104. 
Pleurocladia  A.  Br.  196. 

—  lacustris  AB.  196. 
Plocamium  Lam.  54. 

—  Binderianum  Kg.  54. 

—  coccineum  (Huds.)  Lyngb. 
54. 

—  fenestratum  Kg.  55. 

—  Lyngbyanum  Kg.  54. 

—  uncinatum  Kg.  55. 
Plumaria  Stackh.  112. 

—  elegans  (Bonnern.)  Schmitz 
112. 

—  Schousboei  (Born.)  Schmitz 
113. 

Pneophyllum      fragile     Kg. 
156! 


Poecilothamnion    stipitatum 
Naeg.  109. 

—  Vermilarae  Naeg.  109. 
Pogotrichum  Reinke  201. 

—  filiforme  Reinke  202. 
Polyides  C.  Ag.  140. 

—  lumbricalis    (Bauh.    Ag. 
141. 

—  rotundus    (Gniel.)    Grev. 
141. 

—  rotunda  Mor.  et  De  Not. 
139. 

Polysiphonia  Grev.  69. 

—  acanthocarpa  Kg.  75. 

—  acantliopliora  Kg.  71. 

—  acanthotricha  Kg.  76. 

—  aculeata  Kg.  74. 

—  aculeifera  Kg.  74. 

—  adscendens  Menegh.  81. 

—  adunca  Kg.  86 

—  angulosa  Kg.  74. 

—  arachnoidea  Ag.  72. 

—  arachnoidea  Ag.  72. 

—  arborescens  Kg.  74. 

—  arenaria  Kg.  73. 

—  armata  Ag.  78. 

—  asperida  Kg.  83. 

—  atra  Zan.  72. 

—  atrorubens   (Dillw.)  Grev. 
78. 

—  aurantiaca  Kg.  77. 

—  badia  Kg.  71. 

—  bambusina  Menegh.  81. 

—  barbata  Kg.  79. 

—  barbatula  Kg.  86. 

—  Biasolettiana  J.  Ag.  77. 

—  biformis  Zan.  76. 

—  Bongii  Kg.  83. 

—  breviarticulata  (Ag.)  Zan. 
73. 

—  Brodiaei  (Dillw.)  Grev.  80. 

—  byssoides  Grev.  83. 

—  byssacea  Kg.  83. 

—  callitricha  Kg.  80. 

—  carnea  Kg.  71. 

—  caspia  Kg.  75. 

—  chalarophloea  Kg.  74. 

—  chrysoderma  Kg.  73. 


379 


Polysiphonia  clavigera  Kg.  74. 

—  coarctata  Kg.  78. 

—  coarctata  Kg.  81. 

—  collabens  Kg.  85. 

—  comatula  Kg.  80. 

-  commutata  Kg.  74. 

—  comosa  Kg.  80. 

—  condensata  Kg.  79. 

—  cymosa  Kg.  80. 

—  dalmatica  Kg.  93. 

—  dasyaeformis  Zan.  83. 

—  denticulata  Kg.  71. 

—  denudata  Kg.  77. 

-  Derbesii  Sol.  76. 

—  deusta  Kg.  72. 

—  deusta  (Roth.)  J.  Ag.    73 

—  dichocephala  Kg.  79. 

—  Dylhoynii  Kg.  83. 

—  discolor  Kg.  78. 

—  disticha  Zan.  79. 

—  divaricata  Kg.  74. 

—  divergens  J.  Ag.  77. 

—  dysanophora  Kg.  72. 

—  elongata  (Huds.)  Harv.  74. 

—  elongella  Harv.  75. 

—  erythroconia  Kg.  79. 

—  expansa  Kg.  74. 

—  expansa  Zan.  73. 

-  fasciculata  Kg.  79. 

—  fastigiata  (Roth)  Grev.  80. 

—  filrillosa  J.  Ag.  75. 

-  flagellifera  Reinsch  87. 

-  flexella  J.  Ag.  76. 

—  floccosa  Zan.  71. 

—  floccidosa  Kg.  76. 

-  foeniculacea(Drap.)Ag.76. 

-  foetidissima  Cock  77. 

—  forcipata  Ag.  78. 

-  fruticulosa  (Wulf.)  Sjjreng. 
80. 

-  funicularis  Menegh.  71. 

-  furcellata  (Ag.)  Harv.  78. 

-  gonatophora  Kg.  77. 
grisea  Kg.  71. 

-  haematites  Kg.  74. 

-  hemisphaerica  Ar.  77. 

—  hirta  J.  Ag.  76. 

-  hispida  Zan.  72. 


Polysiphonia  humilis  Kg.  80. 

—  unpolita  Zan.  74. 

—  incuroa  Zan.  82. 

—  Kellneri  Zanard  72. 

—  laevigata  Kg.  78. 

—  laxa  Kg.  74. 

—  leptnra  Kg.  77. 

—  longearticxüata  Zan.  72. 

—  lophura  Kg.  79. 

—  lubrica  Zanard  75. 

—  luxurians  Kg.  74. 

—  macrocephala  Kg.  79. 

—  macroclonia  Kg.  74. 

—  Martensiana  Kg.  80. 

—  melanochroa  Kg.  79. 

—  Montagnei  De  Not  74. 

—  Morisiana  J.  Ag.  73. 

—  nmlticapmlaris  Zan.  74. 

—  multifida  Kg.  80. 

—  Nemalionis  Zan.  71. 

—  nigrescens  (Dillw.)    Grev. 
79. 

—  nitens  Menegh.  82. 

—  nodifera  Kg.  85. 

—  nodulosa  J.  Ag.  73. 

—  nuda  Menegh.  72. 

—  obscura  Ag.  86. 

—  opaca  (Ag.)  Zan.  79. 

—  ophiocarpa  Kg.  79. 

—  ornata  J.  Ag.  75. 

—  panthophloea  Kg.  78. 

—  parvula  Zan.  81. 

—  patula  Kg.  74. 

—  penicillata  Kg.  80. 

—  pennata  J.  Ag.  82. 

—  Perreymondii  J.  Ag.  74. 

—  pJdeborlnza  Kg.  79. 

—  physartra  Kg.  73. 

—  pinnidata  Kg.  82. 

—  platyspira  Kg.  85. 

—  polycarpa  Kg.  80. 

—  polychotoma  Kg.  80. 

—  polyphora  Kg.  80. 

—  polyrhiza  Kg.  81. 

—  polyspora  Ag.  80. 

—  pulvinata  Aresch.  77. 

—  pulvinata  J.  Ag.  73. 

—  purpurea  Ag.  72. 


Polysiphonia  pycnocoma  Kg. 
72. 

—  pycnophloea  Kg.  80. 

—  pygmaea  Kg.  86. 

—  ramellosa  Kg.  78. 

—  ramentacea  Harv.  76. 

—  Ranieriana  Zan.  75. 

—  regularis  Kg.  79. 

—  repens  Kg.  79. 

—  reptabunda  Suhr  86. 

—  reticidata  Zan.  73. 

—  ringens  Zan.  87. 

—  robusta  Kg.  74. 

—  roseola  Hohen.  71. 

—  roseola  Kg.  74. 

—  Ruchingeri  J.  Ag.  74. 

—  sanguinea  (Ag,)  Zan.  72. 

—  scoparia  Kg.  79. 

—  secunda  Zan.  85. 

—  sentosa  Kg.  79. 

—  sertularioides   (Grat.)  Ag. 
71. 

—  sertidarioides  v.  tenerrima 
Hauck  71. 

—  setigera  Kg    82. 

—  Solierii  J.  Ag.  83. 

—  Solieri  Kg.  76. 

—  spiculifera  Zan.  79. 

—  spinella  J.  Ag.  87. 

—  spinosa  J.  Ag.  75 

—  spinxdosa  Kg.  75. 

—  squatrosa  Kg.  78. 

—  stenocarpa  Kg.  74. 

—  stictophloea  Kg.  79. 

—  strictoides  Kg.  74. 

—  stuposa  Zan.  77. 

—  subadunca  Kg.  86. 

—  subcontinua  Ag.  76. 

—  subtilis  Ardiss.  71. 

—  subtilis  Kg.  86. 

—  subidata  (Ducl.)  J.  Ag.  74. 

—  subulifera  (Ag.)  Harv.  78. 

—  tenella  J.  Ag.  85. 

—  tennerinua  Kg.  71. 

—  tenuis  Kg.  74. 

—  tinctoria  Zan.  76. 

—  trichodes  Kg.  74. 

—  tripinuata  Kg.  79 


380 


Polysiphonia  umbellifera  Kg. 
79. 

—  urceoleta  (Ligktf.)    Grev. 
71. 

—  vaga  Kg.  83. 

—  variegata  (Ag.)  Zan.  77. 

—  veneta  Zan.  71. 

-  vestita  Kg.  72. 

—  vestita  Kg.  74. 

—  violacea  (Roth)  Grev.  74. 

—  violascens  Kg.  79. 

—  inrens  Kg.  79. 

—  virens  Kg.  86. 

—  Wirf/tat  J.  Ag.  80. 
Porphyra  C.  Ag.  6. 

—  atropurpurea  (Oliv.)  De 
Toni  6. 

—  coccinea  Ag.  6. 

—  laciniata  Ag.  7. 

—  laciniata  Crouan  6. 

—  leucosticta  Thur.  6. 

—  linearis  Grev.  7. 

—  minima  Crouan.  6. 

—  minor  Zanard.  6. 

-  vermicellifera  Kg.  6. 

—  vulgaris  Ag.  7. 
Pteridium  alatum  J.  Ag.  59. 

—  angustissimum  J.  Ag.  59. 
Pterocladia  capillacea  Born. 

et  Tur.  27. 
Pterosiphonia  Palkenb.  82. 

—  pennata  (Roth.)  Falkenb. 
82. 

Pterothamnion  Plumula 

Naeg.  114. 
Ptilota  C.  Ag.  113. 

-  elegans  Bonnern.  112. 

—  pectinata  (Gunn.)  Kjellm. 
114. 

—  plumosa  (L.)  C.  Ag.  113. 

—  plumosa  y  tenuissima  Ag. 
112. 

—  serrata  Kg.  114. 

—  Schousboei  Born.  113. 
Ptilothamnion  Thuret  99. 

-  micropterum  (Mont.)  Born. 
99. 

-  Pluma  (Dellw.)  Thur.  99. 


Punctaria  Grev.  201. 

—  debilis  Kg.  201. 

—  Laminariae  Crouan  203. 

—  laminar ioides  Crouan  200. 

—  latifolia  Grev.  201. 

—  latifolia  v.  Zoster ae  Le 
Jolis  200. 

—  pusilla  Crouan  202. 

—  undulata  J.  Ag.  200. 
Pylaiella  littoralis  Kjellm. 

175. 

—  varia  Kjellm.  177. 
Pylocarpus  plicatus  Kg.  36. 

R. 

Ralfsia  Berke  226. 

—  Borneti  Kck.  228. 

—  clavata  (Carm.)  Farl.  227. 

—  deusta  Berk.  227. 

-    fatiscens  Gobi  191. 

—  verrucosa  (Aresch.)  Ag. 
227. 

Rhizophyllidaceae  140. 

—  Rhizophyllis  Kg.  141. 

—  dentata  Mont.  141. 

—  Squammariae  Kg.  141. 
Rhodochorton  Naeg.  124. 

—  chantransioides  Reinke 
126. 

—  floridulum  (Dillw.)  Naeg. 
125. 

—  membranaceum  Magnus 
126. 

—  minutum    (Suhr.)   Reinke 
125. 

—  pallens  (Zan.)  Hauck  126. 

—  Rothii     (Thur.)     Naeg. 
125. 

Rhododermis  Crouan  147. 

—  parasitica  Batt.  147. 
Rhodomela  J.  Ag.  84. 

—  Cladostephus  J.  Ag.  84. 

—  lycopodioides   (L.)   J.  Ag. 
84. 

—  subfusca  (Woodw.)  J.  Ag. 
84. 

—  volubilis  Ag.  89. 
Rhodomelaceae  62. 


Rhodomenia  perreptans  J.  Ag. 

141. 
Rhodophyceae  1. 
Rhodophyllidaceae  36. 
Rhodophyllis  Kg.  38. 

bifida  (G.  et  W.)  Kg.  39. 
Rhodymenia   (Grev.)  Ag.  46. 

—  corallicola  Ard.  47. 

—  ligulata  Zanard  47. 

—  palmata  (L.)  Grev.  47. 

—  Palmetta  (Esp.)  Grev.  46. 

—  tunaeformis  Zan.  183. 
Rhodymeniaccae  45. 
Rhodymeniales  39. 
Rhynchococcus  coronopifolius 

Kg.  40, 
Riccardia  Derb,  et  Sol.  61. 

—  Montagnei  Derb,   et  Sol. 
62. 

Rissoella  J.  Ag.  38. 

—  verruculosa  J.  Ag.  38. 
Rodriguezella  Schmitz  65. 

—  Strafforellii  Schmitz  66. 
Rytiphloea  J.  Ag.  88. 

—  episcopalis  Endl.  88. 

—  pinastroides  Ag.  88. 

—  pumila  Zan.  94. 

—  rigidula  Kg.  88. 

—  semicristata  Ag.  88. 

—  seminuda  Kg.  88. 

—  tinctoria  (Clem.)  Ag.  88. 

S. 

Sacheria  fluviatilis  Sir.  14. 

—  rubra  Bornem.  14. 
Sarcophyllis  edulis  J.  Ag.  135. 
Sargassum  Ag.  261. 

—  Boryanum  Mont.  261. 

—  coarctatum  Kg.  261. 

—  Hornschuchii  Ag.  262. 

—  linifolium  (Turn.)  Ag. 
261. 

—  obtusatum  Bory  261. 

—  vulgare  Auct.  261. 
Schizymenia  edulis  J.  Ag. 

135. 
Schizymenia  marginataJ.A.g. 
131. 


381     — 


Scinaia  Bivona  23. 

—  furcellata   (Tum.)  Bivis 
24. 

Schrammia    barbata  Daug. 

10. 
Scytosiphon  Ag.  204. 

—  attenuatus  Kjellm.  206. 

—  Filum  Ag.  208. 

—  Filum  v.  fistulosus  Ag. 

—  —  v.  lomentarius  Ag.  204. 

—  —  v.  f  omentos  um  kg.  208. 

—  fistulosus  Ag.  204. 

—  foeniculaceus  Lyngb.  204. 

—  hippuroides  Lyngb.  207. 

—  hippuroides  Lyngb.  219. 

—  lomentarius  (Lyngb.)  Ag. 
204. 

—  pygmaeus  Reucke  204. 
--  tomentosum  J.  Ag.  208. 

—  tomentosus  Fl.  Dan.  207. 

—  tomentosus  Fl.  Dan.  219. 

—  tortilis  Rupr.  203. 
Scytosiphonaceae  198. 
Seirospora  Harvey  108. 

—  byssoides  (Arnott.)  De 
Toni  110. 

—  Giraudii  (Kg.)  De  Toni 
110. 

—  granifera  (Menegb.)  De 
Toni  110. 

—  Griffitbsiana  Harr.  109. 

—  interrupta  var?  subtilissi- 
ma  De  Toni  109. 

—  subtilissima  (De  Not )  109. 

—  tenuissima  (Bonnern.)  De 
Toni  109. 

Solenia  attenuata  Ag.  210. 
Sorapion  Kuckuck  195. 

—  simulans  Kck.  195. 
Sorocarpus  Pringsh.   188. 

—  uvaeforniis   Pringsh.  188. 
Spathoglossum    flabellijorme 

Kg.  236. 

—  Spanneri  Menegh.  236. 
Spermatochnus  Kg.  217 

—  claviceps  Kg.  220. 

—  hirsutics  Kg.  220. 

—  membranaceus  Kg.  220. 


Spermatochnus    papülosus 
Kg.  220. 

—  paradoxus  (Roth.)  Kg.  218. 

—  rhizodes  Kg.  220. 

—  setaceus  Kg.  220. 
Spermothamnion  Aresch.  97. 

—  flabellatum  Hauck  98. 

—  inordinatum  (Zan.)  Hauck 
98. 

—  irreguläre  (Ag.)  Ardiss.99. 

—  roseolum(Ag.)  Pringsh.  98. 

—  strictum  (Ag.)  Ardiss.  98. 

—  torulosum  Ardiss.  99. 

—  Turneri  (Mert.)  Aresch.  98. 
Sphacellaria  Lyngb.  239. 

—  cervicornis  Ag.  240. 

—  cirrhosa  (Roth.)  Ag.  240. 

—  cirrhosa   var.  notata  Ag. 
241. 

—  Clevei  Grün.  241. 

—  filicina  Ag.  242. 

—  furcigera  Kg.  241. 

—  irregularis  Kg.  240. 

—  Mertensii  Ag.  247. 

—  notata  Kjellm.  241. 

—  olivacea  (Engl.  Bot.)  Ag. 
240. 

—  plumigera  Holm.  241. 

—  plumosa  Auct.  241. 

-'  Plumula  Zanard  240. 

—  racemosa  Grev.  241. 

—  racemosa  Reinsch  240. 

—  radicans  (Dillw.)  Ag.  240. 

—  rigidula  Kg.  241. 

—  rhizophora  Kg.  240. 

—  scopxria  Lyngb.  242. 

—  simplicius  cula  Ag.  242. 

—  tribuloides  Menegh.  240. 
Sphacelariaceae  237. 
Sphacelariales  237. 
Sphaceloderma  Kck.  238. 

—  helgolandicum  Kck.   239. 
Sphaerococcaceae  39. 
Sphaerococcus  Stack.  40. 

—  acicularis  Ag.  32. 

—  armatus  Ag.  42. 

—  Bongii  Ag.  34. 

—  bifidus  Ag.  39. 


Sphaerococcus  Brodiaei    Ag. 
33. 

—  capillaris  Kg.  42. 

—  ciliatus  Ag.  44. 

—  compressus  Ag.  43. 

—  compressus  Hohen.  43. 

—  confervoides  Ag.  42. 

—  confervoides  var.  verruco- 
sus Ag.  42. 

—  corneus  v.  crinalis  Ag.  28. 

—  coronopifolius  (G.  et  W.) 
St.  40. 

—  divaricatus  Ag.  44. 

—  divergens  Ag.  43. 

—  divergens  Kg.  42. 

—  durus  Ag.  43. 

—  durus  Kg.  42. 

—  Gnffithsiae  Ag.  35. 

—  Helminthochorton  Ag.  68. 

—  lactuca  Ag.  132. 

—  ligulatus  Kg.  47. 

—  mamillosus  Ag.  32. 

—  membranifolius  Ag.  34. 

—  Meneghinii  Kg.  47. 

—  musciformis  Ag.  44. 

—  mrvosus  Ag.  34. 

—  palmatus  Kg.  47. 

—  Palmetta  Ag.  46. 

—  Palmetta  v.  subdivisa  Kg. 
66. 

—  plicatus  Kg.  36. 

—  purpurascens  Ag.  37. 

—  rubens  Ag.  33. 

—  setaceus  Kg.  42. 

—  Sonderi  Kg.  43. 
-  Teedii  Ag.  32. 

—  tenuis  Kg.  42. 

—  tunaeformis  Kg.  133. 

—  vagus  Kg.  43. 

—  verruculosus  Ag.  38. 
Sphondylothamnion  Naeg.  97. 

—  multifidum  (Huds.)  Naeg. 
97. 

Spongites  byssoides  Kg.    159. 

—  confluens  Kg.  159. 

—  crassa  Kg.  157. 

—  cristata  Kg.  159. 

—  dentata  Kg.  158. 


582 


Spongites  fruticulosa  Kg.  152. 
incrustans  Kg.  159. 
nodosa  Kg.  157. 
racemosa  Kg.  157. 

-  ramulosa  Kg.  152. 

—  stalactitica  Kg.  157. 
Spongomorpha  ferruginea  Kg. 

182. 
Spongonema  tomentoswm  Kg. 
182. 

—  ferrugineum  Kg.  182. 
Sporochnus  Ag.  233. 

—  aculeatus  Ag.  197. 
adriaticus  Ag.  220. 
Agardhii  Mont.  234. 

-  crassulus  Schousb.  234. 

-  dalmaticus  Menegh.  233. 
■ —  dichotornus  Zan.  234. 

-  ßiformis  Ag.  234. 

—  ligulahis  Ag.  198. 

-  pedunculatus  (Huds.)  Ag. 
233. 

rhizodes  Ag.  220. 

-  rhizodes  v.  paradoxus  Ag. 
218. 

■ —  verrucosus  Zan.  233. 

—  villosus  Ag.  198. 

-  viridis  Ag.  197. 
Spyridia  Harvey  117. 

—  apiculata  Kg.  117. 

-  arcuata  Kg.  117. 
attenuata  Zan.  117. 

-  brachyarthra Menegh.  117. 

—  clavulata  J.  Ag.  123. 

—  crassa  Kg.  117. 

—  crassiuscula  Kg.  117. 

-  cuspidata  Kg.  117. 
divaricata  Kg.  117. 

—  filamentosa  (Wulf.)  Harv. 
117. 

—  fruticulosa  Kg.  117. 

—  hirsuta  Kg.  117. 

-  nudiuscula  Kg.  117. 

—  occidentalis  Kg.  117. 

-  setacea  Kg.  117. 
Vidovichii   Menegh.  117. 

-  villosa  Kg.  117. 

-  vülosiuscula  Kg.  117. 


Squammariaceae  142. 
Stephanocomium  adriaticum 

Kg.  102. 
Stichophora       Hornschuchii 

262. 
Stictyosiphon  Kg.  203. 

—  adriaticus  Kg.  203. 

—  foeniculaceus  Ag.  207. 

—  subarticulatus  Reinke  204. 

—  tortilis  Reinke  203. 
Stiftia  Nardi  Zan.  236. 
Stilophora  J.  Ag.  220. 

—  adriatica  Ag.  220. 

—  calcifera  Zan.  220. 

—  capillaris  Menegh.  220. 

—  gracillima  Zan.  220. 

—  Lyngbyei  .1.  Ag.  218. 

—  papulosa  Ag.  220. 

—  papulosa  Reinke  221. 

—  rhizodes  Ehr.  220. 

—  rhizodes  Menegh.  220. 

—  tuberculosa  (Hörn.)  Reinke 
221. 

Strangularia  adhaerens 

Stroemf.  227. 
Streblocladia  Schmitz  84. 

—  collabens   (Ag.)    Falkenb. 
85. 

Streblonema  Derb.  185. 

—  aecidioides  Fosl.  194. 

—  aequale  Oltm.  191. 

—  fasciculatum  Thur.  186. 

—  fluviatile  Porter  187. 

—  investiens  Thur.  186. 

—  oligospermum  Stroemf. 
187. 

—  penetrans  (Reinsch.)  187. 
-  reptans(Kjellm)Farl.l86. 

—  sphaericum  (Derb,  et  Sol.) 
186. 

—  Stilophorae  Crouan  187. 

—  tenuissimum  Hauck  187. 

—  tomentosoides  (Farl)   De 
Toni  186. 

—  volubilis  Pringsh.  186. 
Striaria  Grev.  210. 

—  attenuata    (Ag.)     Grev. 
210. 


Stylonema  Cornu  Cervi 

Reinsch.  8. 
Stypocaulon  Kg.  242. 

—  bipinnatum  Kg.  240. 

—  scoparium  (L.)  Kg.  242. 
Symphiocarpus  Rosenv.  195. 

—  strangulans  Rosenv.   196. 
Symphoricoccns  Rke.  233. 

—  radians  Rke.  233. 

T. 

Taonia  J.  Ag.  250. 

—  atomaria  (Woodw.)  J.  Ag. 
251. 

TJiamnidium  floridulum  Thur. 
125. 

—  pallens  Hauck  126. 

—  Bothii  Thur.  125. 
Thorea  Bory  7. 

—  ramosissima  Bory  7. 
Thoreaceae  7. 
Tilopteris  Kg.  247. 

—  Mertensii  (Smith.)  Kg.  247. 
Tilopteridaceae  246. 
Treptacantha    Äbies- Marina 

Kg.  257. 

—  gracillima  Kg.  258. 

—  Montagnei  Kg.  258. 

—  Turneri  Kg.  258. 
Trichoceras  transcurrens  Kg. 

121. 
Tolypella  (A.  Br.)  v.  Leonh. 
278. 

—  glomerata(Desv.)v.  Leonh. 

280. 

—  hispanica  Nordst.  281. 

—  intricata(Frent.)v.  Leonh. 
279. 

—  nidifica  (Müll.)  v.  Leonh. 
280. 

—  Normanniana  Nordst.  281. 

—  prolifera   (Ziz.)   v.  Leonh. 
279. 

Tolypellopsis  (v.  Leonh.)  Mig. 
281. 

—  stelligera  (Bauer)  Mig.  181. 

—  ulvoides  (Bertol.)  Nordst. 
281. 


383 


U. 

Viva  -pur pur ea  Roth  7. 

—  umbilicalis  L.  7. 

T. 

Vidalia  Lamour  88. 

—  volubilis  (L.)  J.  Ag.  89. 

W. 

Wildemania  De  Toni  7. 
laciniata  (Lightf .)  DeToni  7. 

—  linearis  (Grev.)  De  Toni  7. 

—  umbilicalis  (L.)  De  Toni  7. 


Wrangelia  C.  Ag.  25. 

—  multijida  J.  Ag.  97. 

—  penicillata  Ag.  25. 

—  verticillata  Kg.  25. 

Z. 

Zanardinia  Nardv.  235. 

—  collaris  (Ag.)  Cr.  236. 
Zonaria  aäspersa  Ag.  237. 

—  collaris  Ag.  236. 

—  dichotoma  Ag.  252. 

—  Fasciola  Ag.  252. 

—  linearis  Ag.  252. 

—  lineolata  Ag.  210. 


Zanardinia  multifida  Ag.  237. 

—  Naccariana  Ag.  210. 
— ■  parvula  Grev.  237. 

—  Pavonia  Kg.  251. 

—  plantaginea  Ag.  201. 

—  reptans  Crouan  237. 

—  rubra  Grev.  146. 

—  sinuosa  Ag.  211. 

—  Squammaria  Ag.  146. 

—  tenuis  Kg.  251. 

—  umbilicalis  Kg.  236. 
Zosterocarpus  Born.  189. 

—  Oedogonium   (Menegh.) 
Born.  189. 


Leipzig, 
Druck  von  Ramm  &  Seemann. 


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