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Full text of "Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken"

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Heft  1. 


QUELLEN  UND  FORSCHUNGEN 

AÜS  ITALZSNISCHEN  ÄRCHITEN  ÜND  BIBUOTHEKEN 


KOENIGL  PRBÜSSISCHEN 

HISTORISCHEN  INSTITUT  IN  ROM/ 

Bjjfp  XI  Heft  1. 


. ROM 

VEBLAG  VON  LOBSCEfflE  A C». 

(W.  BMUUftS) 


1906 


i 


QUELLEN  UND  FORSCHUNGEN 

AÜS  ITALIBNSCHSN  ARCHITEN  UND  BIBLIOTEEKEN 

KXBAÜB6BOBBBN  TOK 

KOENIGL  PREUSSISCHEN 


HISTORISCHEN  INSTITUT  IN  ROM/ 

Baot)  XI  Heft  1. 


. ROM 

VISIAO  VON  LOSSCHSB  à 0>. 


Libreria  ERMANNO  LOESCHER  & C.«  - Roma 

{VI.  REQENBERG) 

Dtpodto  unico  delle  imbblleulenl  dell'  Istituto  Storico  Italiano 


FONTI  PER  LA  STORIA  D’ITALIA 


I 


4 


VOLUMI  PÜBMJOATI: 

SOBITTOia. 

t 

14a  Ouerra  CMica  di  Pbocopio  i>i  Cbsàbba  (sec.  vi;,  a cara  di  D. 

COMPABBTTI,  VoL.I,  li  6 IH . L. 

Monumenta  NooaUeiemia  vetusHora  (sec.  vm-xi),  a cara  di  C.  Gì-  ' 

POLLA,  yoL  lell » 

n Ckronicùn  Fatfenet  di  Grbgorio  di  Catino:  precedono  la  Conr 
etructio  Farfimeis  e gli  seritti  di  Ugo  di  IabpA  (seo.  ix-xn),  a 

cara  di  U.  Balzani,  voi.  I e n.  . . . & » 

Cronàche  veneziane  antichissime  (sec.  x-xi),  a cara  di  G.  Monticolo, 

voL  I » ...» 

Liber  Maiolichinus  de  gesHs  Pisanorum  iUustribus  (sec.  xn),  aggiun- 
tevi alcune  Notizie  lasciate  da  M.  Aharl  a cura  di  0.  OALiaBB . » 

Qesta  di  Federico  I (sec.  xn),  a cura  di  E.  MONAOi  » 

La  Historia  o Liber  de  regno  Sicilie  e la  J^istóla  ad  Petrum  Ponor- 
mitane  ecclesie  thesaurarium  di  Ugo  ì^loando  (sec.  xn),  a cara 

di  G.  B.  SiBAGUSA » 

Id.  id.  id.  Lezione  del  cod.  di  8.  Nicolò  dell* Arena  di  Catania  ora 

Yaticano  lat.  10600,  a cura  di  G.  B.  Sibagusa » 

Über  ad  honorem  Augusti  di  Pibtbo  da  Eboli  (sec.  xn),  a cura  di 

G.  B.  SntAGUSA.  Testo  e tavole » 

Annaii  di  Caffaro  e suoi  corinniiaiori  (sec.  xn-xm),  a cura  di  L.  T. 
Bblgrano,  voi.  1;  a cura  di  L.  T.  Bblgbano  e di  C.  Imphrialb 

DI  Sant’Angiolo,  voi.  n » 

Historia  Iohannis  db  Cbbmbnatb  (sec.  xiv),  a cura  di  L.  A.  Fbbbal  » 
Cronaca  A&uiUma  rimata  di  BuCdO  di  Banallo  (sec.  xiv),  a cura 

di  V.  m Babtholomabis * » 

Le  Croniche  di  Giovanni  Sbrgambi  lucchese,  pubblicate  sui  mss,  ori- 
ginali (sec.  xiv-xv),  a cura  di  S.  Bongi,  voi.  I,  II  e m.  . . . » 
Notabilia  m A.  db  Tummulìlus  (sec.  xv),  a cura  di  C.  Corvisibbi  • > 
Diario  di  Stbfano  Infbbsuba  (sec.  xv),  a cura  di  O.  Tombcasini  . . » 

Epistolabi  b Bbgbsti. 

Hegistri  dei  card.  Ugolino  d’Ostia  e Ottaviano  dbgu  Ubaldod 

(sec.  xni^  a cura  di  G.  Lavi » 

Epistolario  £ Cola  di  Ribnzo  (sec.  xiv),  a cura  di  A.  Gabbiblli  . . » 
epistolario  di  Coluocio  Salutati  (sec.  xiv-xv),  a cura  di  F..Novati, 
voi.  1,  n,  m e IV '{Putte  T; 

Diploml 

I diplomi  di  Berengario  I (sec.  ix  è x),  a cura  di  L.  Sohiapabblli  . » 
I diplomi  di  Guido  e di  Lcmberto  (tee.  ix),  a cara  di  L.  Sohiapabblli.  » 

r 

Statutl 


statuti  deOe  Società  dei  popolo  di  Bologna^  a cura  di  A.  Gaudbnzi, 
voL  I {Società  delie  armi,  sec.  zm),  voi.  U (Società  delle  arti, 

sec.  xxn-xiv)  . . » 

I capitolari  deue  Arti  veneziane  (sec.  xm-xiv),  .a  cura  di  G.  Monti- 
colo,  voL  I e n (in  due  parti) » 


86  — 
24  — 

22  — 

6.60 

10  — 
7 — 

10  — 
1.60 
80  - 

81.60 
7 - 

24  — 

60  — 
7 — 
10  — 

9 — 
10  — 

41  — 

12  — 
6 — 


20.60 
82  ^ 


Lbqgi. 

ProeMron  Ugum  (sec.  xn),  a cura  di  F.  Bbanduaonb  e Y.  PuNipNL  > 15  — 


/ 


QÜELI.EN  UND  FORSCHUNGEN 

AUS  ITALIENISCHEN  ARCHIVEN  UND  BIBLIOTHEKEN 

HBRAU80E0EBBN  VOU 


KOENIGL.  PREUSSISCHEN 

HISTORISCHEN  INSTITUT  IN  ROM. 

Band  XI. 


ROM 

VERLAG  VON  LOESCHER  & C®. 

(W.  RCeitNBBHa) 


1908 


L.  ^KA/Wv\C<, 

l > à 0-i.« 
1 33^"^ 


INHALTS-VERZEICHNIS 


Jahresbericht  des  Historischen  Instituts  1907-1908  . 

F.  Güterbock,  Die  Lukmanierstrasse  und  die  Pass- 
politik der  Staufer.  Friedrichs  I.  Marsch  nach  Legnano. 
Mit  Facsimile 

F.  Schneider,  Toscanische  Studien.  Teil  I.  II.  26-65 

1 

L.  Schütte,  Zur  Stellung  der  Städte  und  Fürsten  am 
Rhein  zu  Ludwig  dem  Bayern.  Ein  Vatikanisches 
Aktenstück  vom  Jahre  1327  

II.  Otto,  Eine  Briefsammlung  vornehmlich  zur  Ge- 
schichte italienischer  Kommunen  in  der  zweiten 
Hälfte  des  Mittelalters 

L.  Cardauns,  Paul  III.,  Karl  V.  und  Franz  I.  in  den 
Jahren  1636  und  1636  

Ph.  Ililtebrandt,  Preussen  und  die  römische  Kurie  in 
der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  . . . , 


Seite 

I-IX 

1-24 

245-318 

66-79 

80-146 

147-244 

319-359 


E.  Goller,  Zur  Geschichte  des  päpstlichen  Sekretariats.  360-364 


IV 


INHA1.TS- VERZEICHNI S 


W.  Friedensburg,  Zur  Bede  Karls  V.  in  Rom  vom 
17.  April  1536  


K.  Schellhass 


Bibliographie  . . . . ^ . 

« 

Nachriohten 

Verzeichnis  der  in  der  Bibliographie 
verwandten  Abkürzungen  . . . 


Seite 

365-370 

371-475 

476-477 

478*485 


JAHRESBERICHT  DES  HISTORISCHEN  INSTITUTS 


1907/08. 


Im  Personal  des  Instituts  sind  während  des  verflossenen 
Jahres  folgende  Veränderungen  vor  sich  gegangen: 

Am  1.  April  wurde  der  bisherige  Hülfsarbeiter  Hz.  Freiherr 
Hans  von  Soden  zum  Assistenten  ernannt,  und  ihm  die  neue 
(dritte)  Assistentenstelle  übertragen.  Zu  demselben  Termin 
wurde  dem  Oberlehrer  Dr.  Karl  Köhler  vom  Wilhelmsgym- 
nasium in  Berlin  der  ihm  auf  ein  Jahr  bewilligte  Urlaub  auf 
ein  weiteres  Jahr  verlängert.  Das  zweite  Oberlehrerstipendium 
übertrug  der  Herr  Kultusminister  vom  1.  April  1907  ab  dem 
Oberlehrer  Prof.  Dr.  Erich  Schmidt  vom  Gymnasium  inBrom- 
berg.  Am  15.  September  1907  erfolgte  die  Abberufung  des  Bi- 
bliothekars Dr.  Steinb'erger,  der  an  die  Kgl.  Universitäts- 
bibliothek in  Göttingen  versetzt  wurde;  an  seine  Stelle  trat 
am  1.  November  1907  der  Hülfsbibliothekar  Dr.  Otto  Van- 
selow,  bisher  Assistent  an  der  Kgl.  Universitätsbibliothek  in 
Kiel.  Ausserdem  verlieh  der  Herr  Kultusminister  vom  1.  Ok- 
tober 1907  ab  dem  Privatdozenten  an  der  Universität  Leipzig 
Prof.  Dr.  Richard  Schol  z ein  Stipendium,  welches  denselben 
in  den  Stand  setzen  sollte,  seine  früheren  Forschungen  über  die 
historisch-poiitische  Kontroversliteratur  des  14.  und  15.  Jahr- 
hunderts im  engeren  Anschlüsse  an  das  Institut  fortzusetzen 
und  eine  umfassende  Publikation  über  dieses  Quellenmaterial 
vorznbereiten.  Der  Herr  Minister  erneuerte  ferner  vom  1.  Fe- 
bruar 1907  ab  das  dem  Dr.  Philipp  Hiltebrandt  verliehene 
Stipendium.  In  der  Zeit  vom  Oktober  bis  Dezember  des  ver- 
gangenen Jahres  wurden  mit  Genehmigung  des  Kuratoriums 
als  Volontäre  aufgenommen  Dr.  Eduard  Sthamer  aus  Ham- 
burg, Dr.  Fritz  Schillmann  aus  Berlin  und  Dr.  HansGrass- 


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JAHBB8BEBI0HT  DBS  HI8TOBISOHEK  INSTITUTS 


III 


natzimg  der  Bibliothek  und  des  Apparats  mit  jedem  Jahr  zu- 
nimmt und  mit  ihm  die  Anforderungen,  die  an  die  Hülfsmittel 
des  Instituts  gestellt  werden. 

Zahlreich  waren  auch  in  diesem  Jahre  die  Recherchen, 
welche  das  Institut  für  fremde  Gelehrte  zu  erledigen  hatte, 
und  häu6g  ward  seine  Vermittelung  zum  Besuche  römischer 
Museen,  Archive  und  Bibliotheken  in  Anspinich  genommen. 

Über  die  wissenschaftlichen  Unternehmungen  des 
Instituts  ist  Folgendes  zu  berichten: 

I.  Die  Nuntiaturberichte.  Aus  der  ersten  Serie  ist 
die  erste  Abteilung  des  V.  Bandes  mit  der  Nuntiatur  Morone’s 
und  den  Legationen  Farnese’s  und  Cervini’s  durch  den  Bear- 
beiter Dr.  Cardauns  im  Drucke  fast  vollendet.  Da  es  aber 
zweckmässiger  erscheint,  diesen  Teil  zusammen  mit  der  andern  * 
Hälfte  und  mit  gemeinsamer  Einleitung  und  Indizes  erscheinen 
zu  lassen,  so  ist  die  Ausgabe  bis  zur  Vollendung  der  zweiten 
Abteilung  zurückgestellt  worden.  Auch  für  den  VI.  Band  hat 
Dr.  Cardauns  bereits  reiches  Material  gesammelt. 

Aus  derselben  Serie  ist  Band  X mit  den  Nuntiaturberichten 
von  Ende  Mai  1547  bis  Juli  1548  von  Archivdirektor  Professor 
Dr.  Friedensburg  bearbeitet  zur  Ausgabe  gelangt.  Der 
Herausgeber  hofft,  Band  XI  während  des  kommenden  Sommers 
druckfertig  machen  zu  können.  Seine  Ausgabe  ist  danach 
für  1909  zu  erwarten. 

Von  der  dritten  Serie  ist  der  von  Prof.  Dr.  Schei  1ha ss 
bearbeitete  Band  V mit  dem  Schlussjahr  der  süddeutschen 
Nuntiatur  Portia’s  im  Drucke  nahezu  vollendet;  er  wird  im 
Sommer  1908  erscheinen. 

Die  Prager  Nuntiaturberichte  von  1603-06  ab,  welche  Dr. 
A.  O.  Meyer  bearbeitet,  sind  im  vergangenen  Jahre  wesent- 
lich ergänzt  worden  durch  die  gründliche  Durchsicht  des  Bor- 
ghesearchivs.  Die  Arbeit  war  mühsam,  da  es  sich  um  eine 
genaue  Durchforschung  von  etwa  2000  Kodizes  handelte,  aber 
sie  war  auch  lohnend.  Der  Druck  des  Bandes  wird  nunmehr 
bald  beginnen  können. 

II.  Das  Repertorium  Germanicum.  Wie  im  vorigen 
Berichte  mitgeteilt  wurde,  sind  die  Materialien  für  den  Gegen- 
papst Clemens  VII.  durchgesehen.  Dr.  Göller  hat  während 
des  vergangenen  Jahres  die  Herstellung  der  Orts-  und  Namen- 


IV 


JAHRS8BEBICHT  DES  HlSTOBlBCHEir  INSTITUTS 


register  für  diesen  Band  beinahe  zum  Abschluss  gebracht  und 
ist  jetzt  damit  beschäftigt,  die  Einleitung  auszuarbeiten,  welche 
eine  Übersicht  über  die  Quellen  und  .eine  Beschreibung  der 
Begisterbände  Clemens’  VII.,  eine  Darstellung  der  Beziehungen 
des  Gegenpapstes  zu  Deutschland,  eine  Übersicht  über  die  ku> 
rialen  Behörden  unter  Clemens  VII.  und  eine  Studie  über  das 
kirchliche  Benefizialwesen  jener  Zeit  enthalten  soll.  Dr.  Göller 
hofft,  zu  Anfang  1909  mit  dem  Druck  beginnen  , zu  können. 

III.  Die  systematische  Durchforschung  der  ita- 
lienischen Archive  und  Bibliotheken.  Unsere  Ar- 
beiten in  Toscana  sind  in  der  Hauptsache  abgeschlossen.  Dr.  F. 
Schneider,  der  dieser  Aufgabe  seine  ganze  Kraft  widmet, 
hat  auf  mehreren  Reisen  die  zahlreichen  kleineren  Archive 
• Toscanas  besucht  und  unsere  Sammlungen  ergänzt.  Daneben 
war  er  mit  der  Herstellung  des  Manuskripts  für  die  von  uns 
übernommenen  Bände  der  Regesta  chartarum  Italiae  be- 
schäftigt. Gleich  nach  der  im  April  1907  erfolgten  Ausgabe 
des  Regestum  Volaterranum  wandte  er  sich  der  Redak- 
tion der  beiden  Bände  des  Regestum  Senense  zu,  deren 
Druck  er  demnächst  beginnen  wird.  Auch  für  das  Regestum 
Pisanum  hat  Dr.  Schneider  bereits  die  wesentlichen  Vor- 
arbeiten abgeschlossen.  Mit  der  Redaktion  des  Regestum 
Massanum  war  Dr.  H.  Niese,  zur  Zeit  in  Göttingen,  be- 
schäftigt. Dagegen  hat  Dr.  Schwalm  seine  seit  1904  in  Aus- 
sicht gestellte  Publikation  über  den  Nachlass  Heinrichs  VII. 
in  Pisa,  Florenz  und  Turin  nicht  fördern  können. 

Während  das  mit  uns  verbündete  « Istituto  storico  italiano  » 
die  Ausbeute  der  Florentiner  Archive  und  der  Archive  von 
Ravenna  und  des  Patrimoniums  b.  Petri  sich  Vorbehalten  hat, 
werden  wir  während  der  nächsten  Jahre  noch  vollauf  zu  tun 
haben,  um  die  in  Vorbereitung  befindlichen  Bände  von  Siena, 
Massa  und  Pisa  zum  Abschluss  zu  bringen.  Daneben  sind  auch 
bereits  die  vorbereitenden  Arbeiten  für  eine  Weiterführung  des 
gemeinsamen  Unternehmens  in  Angriff  genommen  worden.  So 
hat  Dr.  Schillmann  unsere  Registrierungsarbeiten  im  Vati- 
kanischen Archiv  ergänzt.  Dr.  Grasshoff  hat  sich  mit  der 
archivalisohen  Überlieferung  der  Marken  beschäft^t.  Vorzüg- 
lich aber  ist  eine  systematische  Durchforschung  der  Angiovi- 
nischen  Register  in  Neapel  ins  Auge  gefasst.  Wie  bekannt, 


JAHRBSBK^CHT  DES  HI8TOB1SCHBN  IN8T1TÖT8 


T 


fiieckt  in  ihnen  noch  reiches  Material  für  die  Geschichte  der 
Hohenstaufen  in  Süditalien.  Ihre  Bearbeitung  ist  Dr.  Sthamer 
übertragen. 

IV.  Die  Erforschung  der  Denkmäler  der  hohen- 
staufischen  Kunst  in  Süditalien.  Der  dritte  Sekretär 
Privatdosent  Dr.  Hasel  off  setzte  im  vergangenen  Jahre  seine 
Untersuchiingen  der  stauüsohen  Monumente  in  Apulien,  der 
Capitanata  und  der  Basilicata  fort,  diesmal  ausser  von  Dr.  Wa- 
ckernagel unterstützt  von  dem  Begierungsbauführer  Erich 
H.  Schulz  aus  Berlin,  der  während  der  vier  Monate  März 
bis  Juni  mit  Genehmigung  des  Kuratoriums  an  das  Institut 
beurlaubt  war,  um  die  Ausführung  der  nötigen  Aufmessungen, 
Zeichnungen  und  Aufrisse  zu  übernehmen.  Neben  zahlreichen 
kleineren  Burgresten  wurden  vorzüglich  die  Bauten  in  Lucera, 
auf  dem  Monte  San  Angelo,  in  Bari,  Melü  und  Lagopesole  un- 
teiBuoht.  Eine  unmittelbar  bevorstehende  Reise  wird  diese 
Unternehmung,  soweit  Apulien  und  die  BasUicata  in  Betracht 
kommt,  zum  Abschluss  bringen,  sodass  dann  mit  der  Bearbei- 
tung des  gesammelten  Materials  wird  begonnen  werden  können. 
Im  Anschluss  an  diese  Forschungen  hat  Dr.  Wackernagel 
auch  seine  speziellen  Studien  zur  Geschichte  der  romanischen 
Plastik  in  Apulien  und  der  Basilicata  soweit  fördern  können, 
dass  er  nunmehr  an  ihre  baldige  Veröffentlichung  denken  kann. 
In  Ergänzung  dieser  Arbeiten  im  Süden  der  Halbinsel  unter- 
nahmen Dr.  Haseloff  und  Dr.  Wackernagel  im  Sommer  und 
Herbst  1907  noch  eine  längere  Reise  nach  Umbrien,  Toscana, 
Emilia  und  den  Marken,  um  die  dortigen  staufischen  Kastell- 
bauten  und  die  Profan  bauten  des  13.  Jahrhunderts  aufzusuohen. 

V.  Auf  den  Antrag  des  Vorsitzenden  des  Wissenschaftlichen 
Beirats  für  das  Historische  Institut,  Wirklichen  Geheimen 
Oberregierungsrates  Prof.  D.  Harnack,  übertrug  das  Kura- 
torium dem  dritten  Assistenten  Liz.  Freiherrn  von  Soden 
die  Angabe,  die  Ueberlief erung  und  den  Bestand 
der  voreusebianischen  altohristlichen  Literatur 
zunächst  aus  den  italienischen  Bibliotheken  zu  ergänzen.  Liz. 
von  Soden  wird,  nach  Abschluss  seiner  älteren  Arbeiten,  nun- 
mehr sich  di^r  neuen  Aufgabe  widmen. 

VI.  Neben  diesen  grossen  Unternehmungen  des  Instituts  haben 
die  Mitglieder  ihre  besonderen  Arbeiten  nach  Kräften  gefördert. 


VI 


JAHRESBERICHT  DES  HISTORISOHBH  INSTITUTS 


Prof.  Dr.  Sehe II hass  hat  vorzüglich  die  Visitationsakten 
Felician  Ninguardas  aus  den  Jahren  1578  bis  1583  zu  sammeln 
sich  angelegen  sein  lassen.  Aber  er  bedarf  dazu  noch  des  in 
Deutschland  und  Oesterreich  zerstreuten  Materials,  mit  dessen 
Hülfe  er  eine  grössere  Publikation  über  diese  Tätigkeit  Nin- 
guardas plant.  Daneben  hat  er  sich  mit  dem  ba}rrischen  Rat 
Clenck  und  mit  den  Bestrébnngen  der  Kurie  nach  einer  Union 
mit  der  griechischen  Kirche  beschäftigt.  Nach  Wie  vor  wid- 
mete er  seine  besondere  Mühe  der  Bibliographie  und  der 
Redaktion  unserer  « Quellen  und  Forschungen  ». 

Von  Dr.  Göller  erschien  im  vergangenen  Jahr  der  erste 
Band  seiner  Geschichte  der  päpstlichen  Pönitentiarie.  Der 
erste  Teil  enthält  die  Darstellung,  der  zweite  die  Quellen.  Er 
umfasst  die  Zeit  bis  Eugen  IV.  Der  zweite  Band  von  Eu- 
gen IV.  bis  Pius  V.  ist  bereits  in  Vorbereitung.  Nebenher  hat 
Dr.  Göller  auch  die  vorbereitenden  Arbeiten  für  die  von  uns 
geplante  Ausgabe  des  Liber  taxarum  wesentlich  gefördert, 
wobei  ihm  die  Au£5ndung  des  Exemplars  des  päpstlichen 
Kammemotars  Attavantus  aus  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahr- 
hunderts nicht  wenig  zu  statten  kam. 

Dr.  Schneider  bearbeitete  eine  Gruppe  von  mittelgrie- 
chischen Urkunden  aus  dem  Archiv  von  S.  Filippo  di  Gerace, 
die  aus  der  Datarie  jüngst  in  die  Vatikanische  Bibliothek 
gekommen  sind;  sie  sind  in  unserer  Zeitschrift  publiziert. 
Ferner  beschäftigte  er  sich  eingehend  mit  der  Briefsammlung 
des  Codex  265  der  Biblioteca  nazionale  in  Turin,  über  die  er 
bald  ausführlich  berichten  wird.  Seine  Studien  für  die  ge- 
plante Geschichte  Volterras  im  Mittelalter  hat  er  eifrig  ge- 
fördert. 

Liz.  Freiherr  von  Soden  hat  nunmehr  seine  Untersuchun- 
gen zur  Geschichte  des  altlateinischen  Bibeltextes  in  einer 
Zusammenstellung  des  lateinischen  Neuen  Testaments  zur  Zeit 
Cyprians  mit  kritischem  Apparat  und  ausführlichen  Prolego- 
mena  zum  Abschluss  gebracht  und  der  Redaktion  der  « Texte 
und  Untersuchungen  zur  Geschichte  der  altchristlichen  Lit- 
teratur»  zur  Veröffentlichung  übergeben. 

Dr.  A.  0.  Meyer’s  Spezialität  ist  die  Geschichte  von  Eng- 
land und  seiner  Beziehungen  zu  Rom.  Auch  dafür  fand  er 
in  den  Kodizes  des  Borghesearchivs  noch  reiches  Material. 


VII 


JAHBBSBERICgT  DBS  HISTORISCHEN  INSTITUTS 

Ausserdem  arbeitete  er  während  der  Monate  August  und  Sep- 
tember 1907  im  British  Museum  und  Public  Record  Office  zu 
London  und  in  der  Bodleian  Library  zu  Oxford.  Von  dieser 
grossen  Unternehmung  ist  der  erste  Teil  « England  und  die 
katholische  Kirche  unter  Elisabeth»  teils  bereits  im  Druck 
teils  druckfertig.  Mit  dieser  Arbeit  nimmt  Dr.  Meyer  vom 
Institut,  dem  er  6 Jahre  angehört  hat,  Abschied,  um  sich  in 
Breslau  zu  Ifabilitieren. 

Dr.  Cardauns  hat  zur  Vervollständigung  seiner  For- 
schungen über  Hontheim-Febronius  während  des  Sommers  in 
Paris  und  Wien  mit  grossem  Nutzen  gearbeitet  und  die  Ak- 
tensammlung zum  Abschluss  gebracht.  Daneben  verfasste  er 
eine  längere  Abhandlung  über  die  Politik  Karls  V.  in  den 
Jahren  1535  und  1536,  die  in  unserer  Zeitschrift  erscheinen 
wird. 

Dr.  Hiltebrandt,  der  sich  der  einst  dem  verstorbenen 
Dr.  Wittichen  übertragenen  Bearbeitung  und  Herausgabe  der 
römisch-preussischen  Akten  vorzüglich  des  18.  Jahrhunderts 
bereits  seit  mehreren  Jahren  widmet,  hat  vor  allem  im  Archiv 
der  Propaganda,  zu  dem  er  jetzt  selbst  Zutritt  hat,  viel  neues 
Material  gefunden.  Zugleich  hat  er  mit  dem  Druck  des  ersten 
Bandes  begonnen.  Daneben  hat  er  seine  Forschungen  über 
die  Geschichte  der  katholischen  Kirche  in  den  übrigen  pro- 
testantischen Ländern  Deutschlands,  besonders  in  Sachsen, 
Hannover  und  Jülich-Pfalz  nach  Kräften  gefördert.  Er  ist 
jetzt  dabei,  eine  grössere  Abhandlung  über  den  Jansenismus 
und  die  Bulle  Unigenitus  zu  verfassen. 

Von  den  beiden  von  dem  Herrn  Kultusminister  an  das 
Institut  beurlaubten  Oberlehrern  hat  Dr.  Köhler  seine  Mate- 
rialsammlung zur  Geschichte  der  Cistercienser  in  Italien  voll- 
endet. Er  besuchte  zu  diesem  Zwecke  im  Sommer  1907  Neapel 
und  Sizilien,  im  Herbst  Florenz.  Es  erübrigt  noch  die  Ausar- 
beitung der  von  ihm  geplanten  Geschichte  der  Cistercienser- 
klöster  Unteritaliens  bis  1300. 

Prof.  Dr.  Schmidt  beabsichtigte,  als  er  im  April  1907 
nach  Italien  kam,  eingehendere  archivalische  Forschungen  über 
die  Zeit  der  |^ediceer  und  ihrer  Beziehungen  zum  päpstlichen 
Stuhl  anzustellen.  Daraus  erwuchs  ihm  bald  ein  engeres,  aber 
darum  nicht  weniger  lohnendes  Thema,  eine  Monographie  über 


vm 


JAHSESBEBTCHT  DK8  RISTOBISOH^  TESTITUTS 

Card.  Vitellesohi,  den  Leiter  der  Politik  Eugens  IV.  während  der 
Jahre  1431-1440.  Hierfür  arbeitete  Prof.  Schmidt  längere  Zeit  in 
Florenz  und  in  Rom,  dann  auch  in  Bologna,  Corneto,  Viterbo, 
Orvieto.  Es  stehen  noch  aus  die  Archive  der  Marken  und 
von  Umbrien,  aus  deren  Material  er  eine  neue  Darstellung  der 
Gesohichte  Vitelleschis  aufzubauen  gedenkt. 


Während  des  Berichtsjahres  worden  folgende  Publikationen 
des  Instituts  ausgegeben: 

1.  Quellen  und  Forschungen  aus  italienischen  Archiven 
und  Bibliotheken  Bd.  X , mit  Beiträgen  von  E.  Caspar, 
H.  Niese,  L.  Cardauns,  Ph.  HUtebrandt,  P.  Kehr,  P.  Kalkoff, 
A.  0.  Meyer,  F.  Schneider,  H.  Krabbo,  E.  Gröller,  K.  Schell- 
hass,  A.  Gaudenzi,  und  mit  der  von  Schellhass  bearbeiteten 
Bibliographie. 

2.  Bibliothek  des  Historischen  Instituts  Bd.  i HL  IV  : 
Die  päpstliche  Pönitentiarie  von  ihrem  Ursprung  bis  zu  ihrer 
Umgestaltung  unter  Pius  V.  von  Emil  Göller.  Band  I.  Erster 
und  zweiter  Teil. 

3.  Nuntiaturberichte  aus  Deutschland.  Erste  Abteilung 
Bd.  X:  Legation  des  Kardinals  Sfondrato  1547-48,  bearbeitet 
von  Walter  Friedensburg. 

4.  Regesta  chartarum  Italiae:  Begestum  Volaterranum 
(778-1303)  bearbeitet  von  Fedor  Schneider. 


Die  Arbeiten  des  Instituts  hätten  nicht  den  geschilderten 
günstigen  Verlauf  nehmen  können,  wenn  sie  nicht  von  dem 
Wohlwollen  und  der  Fürsorge  unserer  Vorgesetzten  Behörden 
gefördert  worden  wären.  Dass  es  möglich  war,  auf  so  vielen 
und  verschiedenen  Gebieten,  weit  über  den  Rahmen  der  ur- 
sprünglichen Aufgaben  des  Instituts  hinaus  neue  Forschungen 
zu  beginnen,  ist  vor  allem  der  Unterstützung  durch  den  Herrn 
Kultusminister  zu  danken.  Aber  auch  sonst  h|^en  wir  das 
weitgehendste  Entgegenkommen  für  unsere  Absichten  und 
Wünsche  gefunden.  In  besonderem  Masse  sind  wir  verpflichtet 


JAHBBSBBRIO^  DBS  HISTOBTSOHBK  INSTITUTS  IX 

der  Vatikanischen  Bibliothek  unter  P.  Ehrle  und  dem  Vati- 
kanischen Archiv  unter  Msgr.  Wenzel,  der  von  Cav.  Giorgi 
geleiteten  Biblioteca  Casanatense  in  Rom,  welche  uns  häufig 
die  Benutzung  auswärtiger  Handschriften  vermittelte,  den  Ono- 
revoli Salandra,  Zaccagnino  und  Fortunato,  dem  Konsul  Mar- 
staller in  Bari  und  dem  .Administrator  6.  L.  Croce  in  Lago- 
peeole,  welche  die  Forschungen  Dr.  Haseloffs  nach  Kräften 
unterstützten. 

Unsere  Bibliothek  erhielt  wertvolle  Geschenke  von  dem 
Herrn  Reichskanzler,  dem  Ministerium  der  geistlichen,  Unter- 
richts- und  Medizinalangelegenheiten,  der  General  Verwaltung 
der  Königl.  Museen,  dem  Direktorium  der  Staatsarchive,  der 
Königl.  Akademie  der  Wissenschaften  in  Berlin,  der  Königl. 
Gesellschaft  der  Wissenschaften  in  Göttingen,  der  Direktion  des 
Archivio  di  stato  in  Lucca,  von  der  Frau  Henriette  Mendel- 
8ohn  in  Berlin,  von  Herrn  Mengozzi  in  Siena  und  von  zahl- 
reichen andern  Personen.  Für  leihweise  Ueberlassung  von 
Handschriften  ist  sie  besonders  verpflichtet  der  Königl.  Biblio- 
thek in  Berlin,  den  Staatsarchiven  in  Hannover  und  Breslau 
und  den  Archiven  von  Freiburg  i.  B.  und  Bern. 


DIB  LIIKMAN1ER8TRÄSSB  UND  DIE  PASSPOLITIK 

DER  STAUFER. 

FRIEDRICHS  L MARSCH  NACH  LEGNANO. 

VON  FERDINAND  GÜTERBOCK. 


Im  Osten  und  im  Westen  der  Alpen  sind  in  Altertum, 
Mittelalter  und  Neuzeit  die  Hauptverkehrsadern  immer  die^ 
selben  geblieben:  dort  hielten  der  Brenner  und  der  Grosse 
St.  Bernhard  Jahrhunderte  hindurch  die  Verbindung  zwischen 
Deutschland  und  Italien  aufrecht.  Andern  im  2^trum  des 
Gebirges.  Dort  lag  die  heute  so  wichtige  Gotthardstrasse  bis 
zum  Anfang  des  13.  Jahrhunderts  noch  völlig  unbenutzt: 
Stattdessen  wurden  die  Bttndener  Pässe,  die  von  Chur  aus  in 
das  Herz  der  Po-Ebene  führten,  häufig  begangen  : so  vor  allem 
der  Septimer  und  der  Lukmanier.  Über  den  Septlmer  Uef 
der  nächste  Weg  von  Chur  nach  Corno  und  Mailand:  in  der 
Mitte  der  Strasse  gewährte  Ghiavenna  eine  bequeme  Raststätte. 
Aber  mit  Recht  hat  schon  einmal  Schulte^)  darauf  hinge- 
wiesen, dass  für  grössere  Truppenmassen  die  lange  Fahrt  über 
den  Comersee  ein  Hindernis  war;  und  eine  solche  Fahrt  liess 
sieh  nicht  vermeiden,  wenn  man  vom  Septimer  wie  vom 
Splügen  und  Julier  nach  Chiavenna  hinabstieg.  Diese  Schwie- 
tigheit,  die  für  Heereszüge  nicht  zu  unterschätzen  war,  kam 
in  Fortfall  bei  dem  Bemhardin  und  dem  Lukmanier,  den  beiden 
in  Bellinzona  mündenden  Parallelpäsgen  : von  Bellinzona  führte 
eine  direte  Landstrasse  über  Varese  nach  Mailand  oder  Pavia. 
AUeidings  war  der  Anstieg  zum  Lukmanier  im  Morden  etwas 
länger;  aber  dafür  war  der  Lukmanier  der  niedrigste  aller  von 

')  A.  Schulte,  Qeeohiohte  dA  mittelalterlichen  Handels  und  Verkehrs 
zwiaokmu  Westdeutschland  und  Italien  I 89.  Über  die  Öffnung  der  Gott' 
hardstraeee  siehe  ebendort  S.  169  ff. 


1 


2 


F.  aÜTEBBOOK 


Cihiir  südwärts  laufenden  Pässen).  Und  das  Übergewicht,  das 
er  über  seine  Rivalen  errang,  stand  gerade  auch  mit  dem  wei- 
teren auf  der  Nordseite  in  Zusammenhang  ; denn  dort  lag  das 

reiche  Kloster  Disentis,  das  nur  den  einen  Zugang  von  Süden 
hatte:  solange  das  Kloster  Macht  und  Ansehen  besass,  musste 
es  naturgemäsB  den  Verkehr  auf  die  Lukmanierstrasse  ziehen. 

In  einer  jüngst  veröffentlichten  Urkunde  vom  Novem- 
ber 1136 2)  wird  auf  der  Lukmanierstrasse  bei  Casaccia  unmittel- 
bar südlich  vom  Pass  ein  Hospiz  erwähnt:  die  Existenz  des 
Hospizes  zeigt  wohl  am  besten,  dass  die  Stresse  bereits  damals 
viel  benutzt  worden  ist.  Die  Geschichte  des  Lukmanierpasses 
reicht  aber  noch  in  weit  ältere  Zeiten  zurück:  vielleicht  war 
er  schon  zur  Zeit  der  Römer,  wahrscheinlioh  zur  Zeit  der 
Franken  bekannt.  Wie  oft  ihn  dann  deutsche  Herrscher  und 
deutsche  Heere  überschritten  haben,  lässt  sich  zwar  auch  nicht 
bestimmt  erweisen,  da  uns  nur  in  einzelnen  Fällen  genaue 
Angaben  über  Reiserouten  überliefert  sind.  Immerhin  ist  so- 
viel festzustellen,  dass  zweifellos  Otto  I.  965  und  vermutlich 
Heinrich  II.  1004  aus  Italien  über  den  Lukmanier  heimkehrteni 
dass  Friedrich  I.  denselben  Weg  wahrscheinlich  1164,  sicher  1186 
zur  Rückreise  wählte  und  auf  dieser  Strasse  1176  seine  Hilfs: 
truppen  über  die  Alpen  kommen  liess^).  Schon  hieraus  kemn 
man  schliessen,  dass  im  Mittelalter  der  Lukmanier  neben  dem 
Septimer  der  meist  begangene  Bündener  Pass  war,  dass  er 
speziell  von  Friedrich  I.  bevorzugt  wurde  &). 

')  Die  Höhendifferenz  ist  freilich  nur  gering:  Septimerpass  2311  m, 
Julierpass  2287  m,  Splügenpass  2117  m,  Bemhardinpass  2063  m,  Lukma- 
nierpasB  1917  m.. 

’)  Vgl.  £.  Motta  in  Bollettino  storico  della  Svizzera  italiana  Bd.  XXVIII 
(1906)  4 {. 

’)  ^8^*  Schulte  S.  47  Anm.  4,  S.  65  Anm.  2,  S.  62  Anm.  2 und  S.  90. 
Aber  die  S.  90  Anm.  2 zuletzt  erwähnte  Urkunde  ist  irrtümlich  zitiert:  sie 
gehört  nicht  zum  4.  Oktober  1164,  sondern  zum  25.  Oktober  1175  (Stumpf 
4178  b);  Schuhes  Bedenken  ist  somit  hinfällig. 

*)  G^egen  die  ältere  Arbeit  von  E.  öhlmann  im  Jahrbuch  für  sohwei- 
Berieche  Geschichte  Bd.  IV  (1879)  165  ff.  wendet  sich  treffend  F.  Berger 
ebendort  Bd.  XV  (1890)  113  Anm.  1,  wo  auch  auf  die  Bedeutung  des 
Lukmaniers  hingewiesen  wird.  Ich  möchte  ferner  nicht  so  sicher  mit 
Schulte  (S.  61  Anm.  7)  gegen  Berger  (S^  114  f.)  entscheiden,  ob  das  831 
erwähnte  Hospiz  des  heiligen  Petrus  auf  dem  Septimer  gelegen  hat. 

*)  Der  Septimer  wurde  zur  Zeit  Barbarossas  wohl  1158  und  1167  von 


DIE  LDKMANIEBSTRASSE  UKD  DIE  I'ASSPOLITIK  DEB  STAUFER 


3 


Die  deutschen  Herrscher,  die  zugleich  Könige  von  Italien 
waxen,  mussten  ihr  Augenmerk  auf  die  Alpenstrassen  richten, 
welche  die  beiden  Hälften  ihres  Reiches  miteinander  verban- 
den: dies  taten  schon  die  Ottonen  und  Salier  und  in  noch 
erhöhtem  Masse  die  Staufer.  Die  nördlichen  Zugänge  zu  den 
Pässen  befanden  sich  ja  meist  in  den  Händen  von  zuverläs- 
sigen deutschen  Bischöfen.  Dagegen  war  die  Sicherung  der 
südlichen  Ausgänge  eine  schwierigere  Aufgabe  : dort  betrauten 
die  Könige  zum  Teil  italienische  Bischöfe,  Städte  oder  Grafen 
mit  der  Bewachung  der  Strassen  ; teils  suchten  sie  besonders 
wichtige  Punkte  auch  unter  die  Hut  der  nächstgelegenen  deut- 
schen Gewalten  zu  stellen  oder  in  die  unmittelbare  Verwaltung 
des  Reiches  zu  nehmen.  Darmstädter  hat  in  seinem  Buch 
über  das  Reichsgut  diese  Bestrebungen  der  deutschen  Herr- 
scher verfolgt  ^).  Aber  gerade  für  die  Lukmanierstrasse  hat 
er  nur  wenig  ermitteln  können  : er  weiss  hier  nur  zu  berichten, 
dass  von  altersher  das  Paveser  Kloster  Cielo  d’oro  und  das 
Erzbistum  Mailand  in  dem  zum  Lukmanier  führenden  Val 
Blegno  wie  in  dem  benachbarten  Val  Le  ventina  Grundeigen- 
tum besassen,  und  dass  diese  Täler  im  Jahi  e 1240  als  reichs- 
unmittelbare univeraitatea  erscheinen.  Für  dieses  plötzliche 
Auftauchen  von  neuem  Reichsbesitz  findet  er  eine  Erklärung 
in  der  damaligen  Konfiskation  der  Mailänder  Güter  durch 
Friedrich  II.;  und  er  nimmt  so  an,  dass  erst  Friedrich  II. 
nach  Eröffnung  der  Gotthardstrasse  dem  Tessintal  Beachtung 
schenkte,  dass  dagegen  Friedrich  I.,  der  sonst  die  Zugänge 
nach  Italien  sich  in  jeder  Weise  zu  sichern  bemüht  war,  sich 
speziell  um  die  Tessiner  Pässe  wenig  gekümmert  habe,  weil 
diese  noch  «an  Wichtigkeit  den  von  Chiavenna  ausgehenden 
nachstanden  » 2).  Nun  ist  ja  zweifellos  richtig,  dass,  solange 


kaiserlichen  Truppen,  aber  anscheinend  nie  vom  Kaiser  selbst  überschritten. 
Cber  eine  Schenkung  Friedrichs  für  das  Septimerhospiz  siehe  Schulte  in  Mit- 
teilungen des  Instituts  für  österreichische  Geschichtsforschung  XXVIII  117  ff. 

*)  P.  Darmstädter,  Das  Reichsgut  in  der  Lombardei  und  in  Piemont 
(Strassburg  1890).  Vgl.  auch  die  Spezialuntersuchungen  von  P.  Scheffer- 
Boichorst,  Zur  Geschichte  des  XII.  und  XITI.  Jahrhunderts  S.  27  ff.  und 
8.  102  ff. 

*)  Darmstädter  S.  80,  75  und  92-03.  Die  Bedeutung  der  Lukmafiier- 
strasse  ist  Darmstädter  entgangen. 


6 


F.  OÜTEBBOOK 


MCCXXI,  die  iovis,  \uüimd\<>)  exeunte  septembri,  indi- 
ctioae  [X]^). 

§ Postea  dominus  Guido  de  Gurte  de  Belegnio  interrogatus 
dixit:  Ego  audivi,  quod  rex  Conradus,  qui  foit  [arde  domi- 
num] Fredericum  imperatorem,  investiyit  comitem  Guamerium 
de  comitatu  Belegnü  et  [Leventine\y  sed  aliter  nesoio.  Item 
audiv^i,  [quod  iste  cornea  Guarnerius  venit  in  comitatum  Be- 
legnii  et  Levenline],  sed  aliter  nesoio.  Item  dixit  hic  testis, 
quod  cornea  Chonus  recepit  comitatus  [Behgnii  et  Leventine] 
a domino  Frederico  imperatore,  ut  andivì.  Item  dixit:  Ego 
vidi  [comitem  ipsum]  venientem  in  Leventìnnm  et  intrantem 

[in  comitatum  Belegnii] 

ad  salam  tenentem  causas 

et  cum  quondam  domino  Alcherio  patre  meo  ibi  veneram. 

Item  dixit:  Mortuo  cornile vivit,  fecit  frater 

eiua  cornea  Amaldus  se  investire  de  ipso  comitatu  per  [impe- 

ratorem  Fredericum ],  aed»)  non  interini;  tarnen  vidi 

miasos  eiua,  scilicet<<)  lohannem  de  Lenoeborgo  et  Marcoaldum 
et  Eppum,  in  comitatu  Belegnii  tenere  causas  ad  salam  et 
exigendo  iura  et  fìota  comitis;  sed  quod  forrent  missi  ipsius 
Jlmaldi,  nescio  .aliter,  nisi  sicut  dicebant,  et  quia  videbam  eoa 
tenere  quiete  causas,  ut  predixi. 

Item  dixit:  Pater  meus  dominus  Alcherius  fuit  advoga- 
drus  de  Belegnio  per  comitem  Chonum,  tarnen  non  [interini 
ibi,  ubi  ipse]  cornea  iaceret  eum  advogadrum  ; sed  «)  vidi  ipsum 

patrem  meum  tenere  et  operare  officium 

vivit.  Item  dixit:  Mortuis  predictis  comitibus  remansit. comi- 
tatum   imperator/)  postea  dedit 

ipsum  comitatum  Leventine  ad  fictum  domino  Bernardo  de 


a)  wie  man  aus  dem  beigegebenen  Faksimile  ersieht,  steht  in  der  Hand- 
schrift sedo  mit  einem  Strich  durch  das  d = secando.  Unter  diesen  van  späterer 
Hand  herrührenden  Buchstaben  erkennt  man  jédoch  noch  andere  Spuren  der 
ursprünglichen  Schrift.:  stcUt  sedo  ist  vermutlich  ult  mit  einem  Strich  über 
dem  t = ultimo  zu  lesen,  da  der  30.  September  1221  ein  Donnerstag  war.  h)  in 
der  Handschrift  steht  3:  unter  der  3 glaube  ich  X zu  erkennen,  die  ja  als 
Indiktionszahl  zum  Jahre  1221  passen  würde.  Siehe  das  Faksimile,  c)  Ha, 
set.  d)  mdf  soilioet  felgt  nach  ein  durchstrichenes  s,  das  Motta  in  ser  aufläst; 
ich  halte  es  für  ein  abgekürztes  scilicet,  das  hier  versehentlich  nochmals  eingefügt 
wäre.  e)  Ha.  set.  /)  Hs.  inperator. 


ä-  . i 


7 

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Ì l 

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I i 


DIE  LUKMANIEB8TRAS8B  UND  DIE  PA88POIJTIK  DER  STAUFER 


7 


Zomigo,  et  comitatum  J?eZegnii  dedit  domino  Alcherio  rendendo 
ipai  fictum  predioto  domino  imperatori  «)  librarum  centum  de- 
nariorum  novorum  omni  anno.  Et  predicta  scio,  quia  vidi 
sem^l  dominum  Alcherium  patrem  meum  solvere  illud  fictum 
scilicet  denarios  domino  lohanni  de  Lenceborgo  per  missum 
domini  imperatoria.  Item  vidi  dominum  imperatorem  Frede- 
ricum  in  ipso  comitatu  Belegnii  ad  Serravallem;  et  ibi  stetit  per 
quatuor  dies,  et  fecit  levari  castrum  de  Serravalle,  et  postea 
illud  dedit  patri  meo.  Et  de  predictis  fama  est  in  illis  partibus. 

Interrogatus,  si  pater  predictorum  Guamerii  et  Chonii  et 
Arnaldi  fuit  comes,  respondit  : Sic  ipse  et  filii  eins  fuerunt  co- 
mites  per  naturam,  et  dicebatur  ei  comes  de  Lenceburgo;  et 
adhuc  est  unus,  qui  nominatur  et  dicitur  Onricus  comes  de 
Lenceborgo. 

Interrogatus,  si  tempore,  quo^)  vidit  hic  testis  predictos, 
quos  dixit  vidisse  causas  tenere  in  ipsis  vallibus,  et  quo  vidit 
ipsum  dominum  imperatorem  Belegnii,  ut  predixit,  erat  Me- 
diolanum  distructum,  respondit  : Non  ; sed  iam  Mediolanenses 
reverterant  [in  cmtatem]  per  bonos  dies  [enim]  de  annis  VII 
et  plus. 

Interrogatus,  cuius  modi  causasi)  vidit  hic  testis  tenere 
ipsum  Chonum  et  inter  quos,  respondit  : Non  recordor,  quia 
puer  eram  ; et  non  vidi  eum  tenere  causas  nisi  semel,  et  tan- 
tum semel  fuit  ipse  comes  Conus  in  ipso  comitatu  Belegnii, 
sed  *)  tarnen  missus  eins  tenuit  causas,  ut  predixi.  Interrogatus, 
quantum  est,  quod  vidit  ipsum  comitem  Chonum  tenere  causas 
ea  vice,  respondit:  In  circuitu  annorum  L.  Interrogatus  de 
presentibus,  quando  testis  vidit  comitem  Chonum  tenere  causas 
ea  vice,  respondit  : Ibi  érant  Martinus  Bobianus  et  Bainaldus 
Maxerius  et  Gualbertus  de  Largacio  et  Anricas  Buzo  de  Ponte 
et  Abaldus  de  Sallo  et  Guillelmus  Blazonus  et  Guillelmus  Fan- 
cius  et  Petrobonus  de  Grumolono  et  Petrus  Fancius  et  alii 
satis  illius  terre. 

Interrogatus,  cuius  etatis  erat  tune  hic  testis,  respondit: 
Annorum  X vel  XII. 

Interrogatus,  quantum  est,  quod  pater  huius  testis  mor* 
tuus  [est],  respondit  : XXX  anni  sunt  bene. 


) £T«.  inperatori.  h)  Ha.  quod. 


c)  Ha.  causos. 


rf)  Ha.  set. 


r.  aÜTBKBOCK 

dominus  Alcherivw,  pater  huius  testi* 
dvogadrum.  adejUw  fvüt  aliquo  ternär« 
igiam  Mediolanensam  in  ipeis  vallibus, 
loiam  nec  oredo. 

:oit  »dvocatus  ilUns  vallis  de  Belegnio 
;tis,  respondit  : Dominus  Guifredus  de 

it  per  ecclesiam  Mediolanensem , et  tuno 
er  me  et  ipsum  dominum  Guifredum» 
driaml  per  imperium  <>). 
fuit  advocatus  poat  ipsum  Guifredum 
Filius  eiuB  Guido  et  fuit  per  ecclesiam 
st  eum  est  modo  dominus  Anricus  gener 
I istius  Ouidonis  advogudrus  ipsius  vaUis 
in  mea  discordia  seniper  fuerunt  faoti 
ctus  advogadruB  per  imperatorem ; t*“ 
coui. 

li  advogadri  fuerint  in  ipsa  valle  quam 
uifredus  et  Guido  et  Anrìcus  pro  ecclesia 
it  : Non  credo. 

' tempore,  quo  «)  vidit  predictum  Conum 
ctos  Marcoaldum  et  lohannem  et  Eppum 
iixit,  et  quo  dizit  ipsum  patrem  suum 
Tugo  tenuUae  ipsas  vaUes  ad  fictum.  eta- 
eden  j imperatoria  «<)  in  caatris  et  terris 
**"»»  Me<«  Wense,  tene- 
a ) Fredencum.  respondit  : Non  scio  nec 


^7  - possessione/) 

OS  lurisdictionis  et  distnoi-ii  i 

o aistnotus  ipsarum  val- 
laoiendo  advosadroa  ^ 

o VuLnno  * '^«uros,  ludioes,  notanos, 

icendo  etfactSo:^^ 
oau<*AA  «suuare  oornu  per  valles 

.nr“eCw  o,:*!"“ 

‘08  X.  XX  XXX  “ *"^'>it«ri8ip8ar 
XL,  L,  Lx.  LXX. 


h nicht  *u 


DIE  LUKMANIERSTBA8SE  UND  DIS  PASSPOUTJK  DER  STAUFER 


9 


risponditi  Sic,  nisi  quia  semper«)  oontradixi  per  imperato* 
rem^)  a morte  patrie  mei  infra. 

Interrogatus,  si  interfuit  ibi,  ubi  imperator  Fredericus  daret 
ipsas  vallee  ad  fictum  predictis  Bernardo  et  Aloherio,  respon- 
dìt  : Non. 

Interrogatus»  quantum  est,  quod  predictus  imperator  Fre- 
dericus fecit  levari  castrum  de  Serravalle,  respondit:  Anni  L 
sunt  et  plus. 

Interrogatus,  quomodo  seit,  quod  dominus  imperator  fecit 
levari  illuä  castrum,  respondit:  Quia  precepit  patri  meo,  ut 
faceret  illud  levari;  et  pater  mms  levari  fecit;  et  pos[tea  illu]d 
distruxit  Mediolanum. 

Interrogatus,  si  attinet  domino  Henrico  de  Sacco,  respondit. 

Sic  meus . . . fìlius [Interrogatus},  quam  partem  vellet  li- 

bencius  detinere,  respondit  : Dominum  Henricum ec- 

clesiam. 

Ugo  Gasine  notarius  exemplavi. 


Die  Urkunde  zeigt  ein  bäuerisches  Latein  mit  vielen  Sóhreib- 
fehlem  und  falschen  Satskonstmktionen,  die  nicht  gerade  auf 
eine  tiefe  Bildung  der  Bewohner  des  entlegenen  Alpentals 
schliessen  lassen.  Sieht  man  jedoch  von  der  äusseren  Form 
ab,  dann  erscheint  die  Darstellung  klar  und  durchweg  glaub- 
würdig. Allerdings  irrt  der  Zeuge,  wenn  er  im  Jahr  1221  von 
einem  lebenden  Sprössling  des  Hauses  Lenzburg  spricht  ^); 
aber  dieser  Irrtum  ist  umso  eher  verzeihlich,  als  die  Lenzburg 
fern  vom  Blegnotal  lag  und  die  Frage,  ob  ein  Spross  des 
Hauses  noch  lebte,  ohne  grosse  Bedeutung  für  den  hier  be- 
handelten Bechteatreit  war.  In  allem,  was  den  Rechtsstreit 
selbst  betrifft,  macht  der  Zeuge  sehr  vorsichtige  Aussagen; 
und  es  ist  geradezu  bewunderungswürdig,  wie  der  über  sechzig 
Jahre  alte  Mann^)  auf  die  verfänglichen  Kreuz-  und  Quer- 


<■)  Ha,  senper.  h)  Ha,  inperatorem.  e)  Ha,  inperator. 

‘ ) Wahnoheinlich  lieg^  hier  eine  Namensverwechelung  mit  irgend  einem 
anderen  OrafengesclUecht  vor. 

■^)  Der  Zeuge  sagt  aus,  daae  er  10  bia  12  Jahr  alt  war,  als  Qraf  Kuno 
in  das  Blegnotal  kam  : und  disaea  aei  vor  ungefähr  50  Jahren  geweaen.  Da' 
nun  die  Anwesenheit  Kunos  in  Wirklichkeit  etwas  über  50  Jahre  aiirüeklag 
(s.  u.),  so  kommen  wir  auf  über  sechzig  Jahre. 


10 


oOtshsock 


fragen  stets  ruhige  und  bestimmte  Antworten  findet,  in  denen 
er  die  Interessen  des  Reiches  gegen  die  Mailänder  Kirche  ver- 
teidigt. Seine  Angaben  werden  nach  den  verschiedensten 
Richtungen  hin  durch  anilcre  orkundliche  Zeugnisse  bestätigt. 

Die  drei  Brüder  Werner,  Kuno  nnd  Arnold,  die  im  Anfang 
unseres  Dokuments  genannt  werden,  gehörten  zu  dem  be- 
rühmten Zweig  des  Lenzburger  Hauses,  der  seit  Ende  des 
11.  Jahrhunderts  den  Kamen  «Grafen  von  Baden»  führte 
und  zi^leich  die  Grafschaft  vom  Zürichgau  und  die  Vogtei 
der  Stadt  Zürich  innehatte  >).  Zwar  wurde  Zürich  von  Hein- 
rich IV.  den  Zähringem  zuerteilt;  aber  die  Zähringer  mussten 
sich  mit  einer  Oberhoheit,  die  wenig  zu  bedeuten  hatte,  be- 
gnügen, da  die  Reichsrogtei  sich  schon  damals  in  dem  erbli- 
chen Besitz  des  Lenzburg-Badener  Geschlechts  befand’’).  Kur 
in  einem  Dokument  von  1 145  wird  der  Herzog  von  Zähringen 
als  Oberhaupt  neben  dem  Grafen  von  Lenzborg-Baden  er- 
wähnt ; in  der  Regel  treffen  wir  den  Namen  des  Grafen  al- 
lein in  Unterschrift  und  Si^el  zahlreicher  Urkunden  *).  Graf 
Werner  lässt  sich  von  1127,  als  Vogt  von  1145  bis  1159  nach- 
weisen  ^).  Von  seinen  Brüdern,  die  schon  zu  seinen  Lebzeiten 
mehrfach  neben  ihm  als  Zeugen  oder  Teilhaher  der  Amtsge- 
walt auftreten  *),  erscheint  nach  ihm  als  Vogt  Graf  Kuno  im 
Jahr  1167  und  schliesslich  Graf  Arnold  1169  und  1172’).  Um 
die  Wende  des  Jahres  1172  zu  1173  starb  mit  Arnold  und 


')  Zur  Odschiohte  der  Lenzburger  vgl.  G.  v.  MüHnen  in  Soliweizeri* 
Bober  Geechiobtaforeoher  Bd.  IV  (1821),  Fr.  v.  Wyss,  Abhandlungen  zur 
Gesohiohle  dea  aohweizeriaohen  öffentlichen  Rechte  (Zürich  1862)  S.  391  ff.. 
W.  Merz,  Die  Lenzburg  (Aarau  1904).  Die  anderen  zahlreichen  Publilcationen 
kann  ich  hier  unerwähnt  laaeen. 

‘)  Vgl.  E.  Heyok,  Oesohiohte  der  Herzoge  von  Zähringen  S.  184  ff.  und 
O.  Meyer  von  Knonau,  Heinrich  JV  Bd.  V 23  f. 

’)  Urkundenbuoh  der  Stadt  und  Landachaft  Zürich  Bd.  1 Nr,  288. 
ln  der  Unterachrift  führten  die  Grafen  meist  den  Namen  « Baden», 
im  Siegel  den  Namen  « Lenzburg  ». 

‘)  Züricher  Urkundenbuoh  Nr.  276.  284.  28ö.  288.  202.  301.  302.  3U8. 
310.  314. 

•)  Ebendort  Nr.  292.  301.  302.  308.  310.  ln  Nr.  276,  einer  Urkunde 
Von  1130,  ersoheint  noch  ein  Graf  Udalricb  und  ein  Arnold  von  Baden:  aber 
die  Urkunde  iat  verdächtig. 

')  Ebendort  Nr.  319.  322.  320. 


DIB  liUKUAKIEBSTRASSB  DIB  PASSPOLTTIK  DBB  BTAU7BB 


11 


seinem  Vetter  Ulrich  das  Lenzbwger  Geschlecht  aus  ').  Einer 
der  Erben  war  Friedrich  Barbarossa,  zu  dessen  treusten 
Freunden  die  Lenzburger  gezählt  hatten.  Insbesondere  Graf 
Werner  war  gleich  seinem  Vetter  Ulrich  häufig  am  königlichen 
Hof  gewesen  und  hatte  Friedrich  1154-55,  wie  schon  vorher 
Lothar  1136-37,  nach  Italien  begleitet  ^). 

Durch  unsere  Urkunde  erfahren  wir  nun,  dass  dieses  Gra- 
fengeschlecht, das  eins  der  reichsten  und  mächtigsten  in  der 
nördlichen  Schweiz  war,  von  den  Staufern  den  südlichen  Zu- 
gang zum  Lukmaniérpass  anvertraut  erhielt:  Graf  Werner 
wurde  durch  Konrad  III.  mit  der  Grafschaft  des  Val  Blegno 
wie  des  Val  Leventina  belehnt.  . Dies  klingt  recht  glaubhaft, 
da  Werner  in  einer  Urkunde  vom  Februar  1127  auftaucht’) 
und  er  demnach  schon  1128  den  Gegenkönig  Konrad  auf  seiner 
Italienfahrt  kennen  gelernt  haben  kann  ; Konrad,  der  auf  der 
Hinreise  den  Septimer  überstieg  (welchen  Weg  er  zur  Rück- 
reise wählte,  ist  unbekannt),  mag  bereits  damals  den  Pässen 
im  Zentrum  der  Alpen  seine  Aufmerksamkeit  zugewandt  und 
das  deutsche  Geschlecht  der  Lenzburger  mit  den  bei  Bellin- 
zona mündenden  Tälern  belehnt  haben  ^). 

Unter  der  Regierung  Friedrichs  I.  blieb  zunächst  alles  beim 
alten:  auch  nach  dem  Tode  des  Grafen  Werner  behielt  das 
Geschlecht  der  Lenzburger  die  Grafschaft  des  Val  Blegno  und 
des  Val  Leventina  in  seinem  Besitz.  Richtig  werden  in  un- 
serer Urkunde  die  Grafen  Kuno  und  Arnold  als  Brüder  Wer- 
ners bezeichnet^),  und  auch  die  Reihenfolge,  in  der  sie  ge- 
nannt werden,  ist  zutreffend^).  Wie  wir  oben  sahen,  starb 

*)  Nach  späteren  Quellen  soll  Arnold  am  5.  September  oder  10.  Novem- 
ber 1172,  Ulrich  am  S.  Oktober  1172  oder  5.  Januar  1173  gestorben  sein. 

•)  Vgl.  Stumpf  3332.  3364.  3711.  3718.  Merz  a.  a.  O.  S.  16  ff. 

*)  Züricher  Urkundenbuch  I Nr.  276. 

*)  Möglich  ist  aber  auch,  dass  Graf  Werner,  der  ein  eifriger  Anhänger 
Lothars  wie  Koiirads  war,  erst  in  der  späteren  Regierungszeit  Konreids  für 
die  geleisteten  Dienste  belohnt  wurde. 

' *)  Inierrogatua,  ai  pater  predictorum  GhAamerii  et  Chonii  et  Arnaldi 

Die  Reihenfolge  ergibt  sich  aus  den  S.  10  Anm.  6 und  7 zitierten  Urkunden. 

*)  In  einer  Urkunde  vom  1 1.  August  1 127* (Herrgott,  Genealogia  dipi, 
aog.  gentis  Habsburgicae  II  152)  werden  in  falscher  Reihenfolge  als  Brüder 
Udalrich,  Araulf,  Werner  und  Kuno  genannt.  Diese  Urkunde  bildet  zwar 
die  Quelle  für  zahlreiche  Stammtafeln  der  Lenzburger;  aber  ihre  Echtheit  er- 
scheint mir  anfechtbar  (vielleicht  ist  es  eine  Fälschung  Tschudis).  Die 
Genealogie  der  Lenzburger  bedarf  noch  einer  kritischen  Nachprüfung! 


12 


F.  GOTEBBOCK 


Werner  zwischen  1159  und  1167  Kuno  zwischen  1167  und 
1169,  Anudd  1172.  Hierzu  passt  ganz  gut  die  Zeitb^immaiig 
in  unserer  Zeugenaosaage,  dass  im  Jahre  1221  ungefähr  fünfzig 
Jahre  seit  Kunos  Anwesenheit  im  Blegnotal  Terflossen  sden: 
statt  4 ungefähr  fünfzig  Jahre  > kann  « fünfzig  Jahreund  einige  » 
gesetzt  werden. 

Nach  dem  Aussterben  der  Lenzburg^  benutzte  der  Kaiser 
die  günstige  Grel^enheit,  die  Verwaltung  der  beiden  Täler  in 
die  eigene  Hand  zu  nehmen.  Hierbei  waren  für  ihn  wohl 
namentlich  mihtärische  Gründe  massgebend:  er  liess  in  dem 
südlichen  Teil  des  Bl^notals  bei  Serravalle  eine  Bui^  anlegen 
und  soigte  so  für  die  Bewachung  der  Lokmanimtrasse^). 

Die  letzten  Lenzburger  scheinen  um  ihren  Besitz  im  Tea- 
singebiet  sich  wenig  gekümmert  und  den  dort  eingesetzten 
Vögten  eine  fast  selbständige  Stellung  eingeräumt  zu  haben: 
Graf  Kuno  kam  ein  einz^es  Mal  persönlich;  Graf  Arnold 
schickte  überhaupt  nur  Boten,  die  seine  Rechte  wahmahmen. 
Der  Kaiser  musste  naturgemäss  als  Nachfolger  der  Lenzburger 
sich  möglichst  der  altbewährten  Leute  bedienen:  so  ernannte 
er  zum  Verwalter  des  Blegnotals  den  Alcherius  de  Corte,  der 
hier  schon  Vogt  der  Grafen  Kuno  und  Arnold  gewesen  war, 
und  als  Boten  entsandte  er  einen  von  den  Lenzburger  Dienst- 
mannen, die  bereits  als  Vertreter  des  Grafen  Arnold  mit  den 
lokalen  Verhältnissen  Bescheid  wussten. 

Blieben  demnach  die  Personen  zumeist  dieselbm,  so  trat 
doch  in  der  Art  der  Verwaltung  jetzt  eine  wesentliche  Ände- 
rung ein.  In  jene  Epoche  fiel  ja  der  Übergang  Tom  Feodal- 
staat  zum  Beamtenstaat,  von  der  Naturalwirtsdiaft  zur  Geld- 
wirtschaft, ein  Umschwung,  der  sich  auch  in  unserer  Urkunde 
kundgibt.  Während  bisher  die  Grafschaft  der  Täler  in  dem 
erblichen  Lehnsbesitz  der  Lenzburger  gewesen  war,  wurden 
nunmehr  Beamte  höchstens  auf  Lebenszeit  eingesetzt  : im  Val 
Leventina  ein  Elingeborener  aus  Gicumico  ’)  mit  Namen  Bem- 


*)  Graf  Werner  von  Lenzburg  führt  in  mehreren  Urkunden  den  Titel 
« Markgraf  » und  wird  in  allen  älteren  Geschichtswerken  mit  dem  Markgrafen 
Werner  von  Ancona  verwechselt,  der  1159  vor  Crema  starb. 

Auch  bei  Diseutis  auf  dem  nördlichen  Anstieg  zum  Lnkmanierpass 
hat  man  jüngst  Rainen  einer  Burg  gefunden. 

Mit  Zornige  ist  wohl  sicher  der  Ort  Giomico  gemeint,  der  im  Val 
Leventina  zwischen  Faido  und  Biasca  liegt. 


DIE  LUKMANIERSTRASSE  UND  DIE  PASSPOLITIK  DER  STAUFEB 


13 


hard,  im  Val  Blegno  der  schon  erwähnte  Alcherius,  der  Vater 
unseres  Zeugen  ; und  diese  Beamten  mussten  dem  Kaiser  all- 
jährlich eine  bestimmte  Gleldsumme  als  Zins  ihrer  Einkünfte 
zahlen.  Das  Amt  war  anscheinend  nicht  erblich,  und  es  ist 
ein  schwacher  Punkt  in  der  Argumentation  unseres  Zeugen, 
dass  er  später  für  seine  eigene  Ernennung  zum  Reichsbeamten 
keinen  sicheren  Beweis  bringt  ')• 

Dass  die  beiden  Talgemeinden  so  durch  Friedrich  Barba- 
rossa unter  die  unmittelbare  Verwaltung  des  Reiches  genommen 
wurden,  war  bezeichnend  für  den  strategischen  Wert  dieser 
Gegend,  bezeichnend  zugleich  für  die  ganze  Politik  des  Kaisers, 
der  auch  sonst  in  den  Alpenvorlanden  zu  dem  Mittel  griff, 
kleinere  Ortschaften  wie  grössere  Bezirke  reichsunmittelbar 
zu  machen  ^).  Und  bezeichnend  war  auch  der  Augenblick,  in 
welchem  er  die  Massregel  traf:  wie  er  im  Jahre  1164  beim 
Verlassen  des  italienischen  Bodens  das  Val  Camonica  direkt 
dem  Reich  unterstellte  ^),  um  bei  seiner  nächsten  Rückkehr 
im  Jahre  1166  ungehindert  jene  Strasse  benutzen  zu  können, 
so  hat  er  wohl  im  Winter  1172  zu  73,  als  er  das  Val  Blegno 
in  seine  Hand  bekam,  schon  eine  baldige  Überschreitung  des 
Lukmaniers  in  Aussicht  genommen.  Tatsächlich  haben  seine 
Truppen  im  Frühjahr  1176 'diesen  Weg  eingeschlagen.  Durch 
unsere  Urkunde  erhalten  wir  so  einen  neuen  Beleg  für’  die 
weitschauende  und  zielbewusste  Politik  des  Kaisers. 

Von  Friedrichs  Nachfolger  Heinrich  VI,  ist  bekannt,  dass 
er  den  Schwerpunkt  seiner  Politik  nach  Unteritalien  verlegte 
und  die  Besitzungen  des  Reiches  in  den  Alpenländern,  da- 
runter zahlreiche  Erwerbungen  seines  Vaters,  geradezu  ver- 
schleuderte, indem  er  hier  die  lombardischen  Städte,  deren  Macht 
von  Friedrich  mit  Mühe  zurückgedrängt  war,  immer  mehr 
Einfluss  gewinnen  liess.  Ungefähr  in  die  Zeit  von  Heinrichs 
Regierungsantritt  muss  der  Tod  des  Alcherius  im  Blegnotal 
gefallen  sein,  da,  wie  unser  Zeuge  berichtet,  im  Jahr  1221 


’)  .../ui  factua  advogadrua  per  imperatoremy  tarnen  officiinn  non  exereui... 
Er  will  also  hier  zum  Vogt  des  Kaisers  ornannt  worden,  sein,  inaslit 
keine  näheren  Angaben,  durch  welchen  Kaiser  und  wann. 

“)  Vgl.  J.  Ficker,  Forschungen  zur  Reichs-  und  Rechtsgeschichte  Ita- 
liens § 300;  P.  Darmstädter  a.  a.  O.  S.  01  fE. 

*)  Stumpf  4030. 


14 


F.  OÜTEBBOCK 


Über  dreissig  Jahre  seit  jenem  Todesfall  verstrichen  waren. 
Und  sogleich  nach  dem  Hinschoiden  des  Alcherius  sehen  wir, 
wie  die  Mailänder  Kirche  ihre  alten  Ansprüche  auf  das  Tal 
wieder  aufieben  liess,  indem  sie  von  sich  aus  einen  Vogt  als 
Verwalter  ernannte  ^).  Zwar  hat  der  Sohn  des  Alcherius,  Guido, 
der  gleich  seinem  Vater  treu  dem  Reiche  anhing,  Einspruch 
erhoben  ; aber  wir  hören  nicht,  dass  er  hierbei  auf  Seiten  des 
Kaisers  die  geringste  Unterstützung  fand.  Ungestört  durfte 
die  MaUänder  Kirche  in  dem  wichtigen  Alpental  einen  Vogt 
nach  dem  anderen  einsetzen,  ohne  den  Einspruch  des  Guido 
zu  beachten,  der  starrköpfig  seine  Opposition  auch  gegen  die 
Ernennung  seines  eigenen  Schwiegersohnes  nicht  aufgab.  Die 
Mailänder  fühlten  sich  so  völlig  als  Herren,  dass  sie  die  von 
Friedrich  Barbarossa  erbaute  Burg  Serravalle  zu  zerstören 
wagten. 

Erst  mit  der  Regierung  Friedrichs  II.  setzte  wieder  eine 
kräftigere  Reicbspolitik  ein.  Der  junge  Friedrich  muss  auf 
seiner  abenteuerlichen  Überschreitung  der  Alpen  im  Jahre 
1212  '^)  die  Bedeutung  der  italienischen  Gebirgstäler  erkannt 
haben.  Sein  Begleiter  war  damals  Heinrich  von  Sax,  der 
Herr  des  Val  Mesocco,  das  nahe  dem  Blegnotal  vom  Bem- 
hardin  nach  Bellinzona  führt  ♦).  Nun  existiert  eine  Urkunde 
vom  26.  November  1220,  in  der  Friedrich  die  Grafschaft  des 
Blegnotals  dem  Heinrich  von  Sax  verleiht.  Die  Urkunde,  die 
von  Darmstädter  nicht  beachtet  würde,  ist  uns  freilich  nur  in 
einer  späten  Kopie  mit  arger  Verstümmelung  der  Worte  über- 
liefert ^).  Aber  das  Datum  in  castris  apul  Romam,  mile- 
sirno  ducentesimo  vigesimo,  aexto  calendas  [decembris,  imperii 
nostri  anno  primo,  regno  vero  Sicilie  anno  vigesimo  quarto  lässt 


M Siehe  H idber,  Schweizerisches  Urkundenrejjister  Nr.  1019.  1508.  1892. 
Dieser  Goffredo  de  Orello  wird,  wie  Motta  in  Bollettino  Bd.  XXIII 
39  Anin.  1 erwähnt,  in  einer  Urkunde  vom  10.  November  1209  (Arch. 
Patriziato  di  Ponte  Valentino)  als  Vogt  des  Blegnotals  genannt. 

‘)  Böhmer-Ficker  670 ‘i  und  070 

*)  Vgl.  Th.  V.  Li  eben  au  in  Bollettino  storio  della  Svizzera  italiana 
r.d.  vili  (ISSO)  5 und  Bd.  X (18S8)  187. 

'•)  Elwndort  Bd.  Vili  131.  Mannskrij  t saec.  XV  im  Mailänder  Staats- 
archiv unter  der  Bezeichnung  • Feudi  camerali  Blegno  ♦. 


DIV  LUKMASIEB8TRA8SX  UND  PIE  PA8SPOIJTIK  DBB  8TAUFER 


15 


sich  in  das  Itinerar  einreihen  i),  und  es  erscheint  an  sieh  nicht 
unwahrscheinlich,  dass  Friedrich  sogleich  nach  seiner  Kaiser- 
krönung im  November  1220  den  Mann,  der  ihm  als  erster  den 
Weg  nach  Deutschland  gewiesen,  reich  belohnt  und  ihm,  dem 
Besitzer  des  Val  Mesocco,  noch  das  benachbarte  Val  Blegno 
geschenkt  habe.  Eine  volle  Bestätigung  erhalten  wir  jetzt 
durch  unser  Zbugenverhör  : am  Schluss  bekennt  sich  nämlich 
der  Zeuge  Guido,  der  so  tapfer  die  Interessen  des  Reiches 
verteidigt,  als  Anhänger  des  Heinrich  von  Sax.  Und  wir 
gehen  wohl  nicht  fehl  bei  der  Annahme,  dass  unsere  Zeugen- 
aussage vom  September  122L  gerade  im  Anschluss  an  die 
Schenkung  Friedrichs  vom  November  1220  erfolgte,  um  die 
strittigen  Rechte  des  Reiches  gegenüber  den  Ansprüchen  der 
Mailänder  Kirche  zu  fixieren  ^). 

So  können  wir  an  der  Hand  unseres  Dokuments  die  Be- 
sitz Verhältnisse  des  Blegnotals  von  Konrad  III.  bis  auf  die 
Anfänge  Friedrichs  II.  verfolgen  und  erhalten  hiermit  einen 
neuen  Einblick  in  die  Passpolitik  der  Staufer. 

Die  weitere  Entwickelung  ist  aus  anderen  Quellen  leicht 
zu  erkennen.  Wenn  Friedrich  II.  im  Jahre  1240  das  Val 
Blegno  und  das  Val  Leventina  als  reichsunmittelbaien  Be- 
sitz behandelte  ”),  so  blieb  seine  Politik  in  den  alten  Bahnen. 
Aber  seine  Bemühungen,  sich  hier  die  Zugänge  zur  Lukma- 
nier- und  Gotthardstrasse  zu  sichern,  fanden  bald  darauf  im 
Jahre  1242  ein  vorzeitiges  Ende,  da  die  Mailänder  den  Kno- 
tenpunkt beider  Strassen,  Bellinzona,  einnahmen  und  so  mit 
einem  Schlage  den  Einfluss  des  Reiches  im  Tessingebiet  lahm- 
l^ten  *). 


')  Nur  ist  regno  Sic.  23  statt  24  zu  setzen.  — Über  das  Itinerar  siehe 
BF.  1230:  wie  hier  Fioker  annimmt,  hat  der  Kaiser  die  Umgegend  von 
Rom  am  26.  November  verlassen.  Hiermit  lässt  sich  unser  Datum  (26.  Nov. 
bei  Rom)  wohl  noch  vereinigen;  doch  könnte  man  bei  der  schlechten  Über- 
lieferung auch  daran  denken,  das  Tagesdatum  zu  ändern  (etwa  25.  Nov. 
statt  26.  Nov.). 

Die  Fragen  des  Zeugenverhörs  erwecken  freilich  den  Eindruck,  als  ob 
sie  im  Interesse  der  Mailänder  Kirche  gestellt  seien  ; die  Antworten  erfolgten 
dagegen  im  Interesse  des  Kaisers.  Jedenfalls  fand  die  Zeugenaussage  in 
einem  Rechtsstreit  zwischen  Kaiser  und  Kirche  statt. 

•)  BF.  3157.  3183. 

*)  BFW.  13422. 


16 


Eine  wichtige  Angabe  de%  ZeagenTerhors,  die  wir  bisher 
nur  kurz  gestreift  haben,  mfisaen  wir  jetzt  nachträglich  no^h 
ansfohrlicher  behandeln  : den  viertägigen  Anfenthalt  Frie- 
drichs L im  Biegnotal  und  den  damit  in  Verbindung  stehenden 
Ban  der  Burg  SerravaUe. 

Zur  Datierung  dieser  Nachricht  zieht  Motta  ')  eine  am 
Schluss  des  Dokuments  befindliche  Stdle  heran,  aus  der  er 
folgert,  dass  das  Ereignis  in  die  Zeit  vor  der  Zerstörnng  Mai- 
lands gehöre.  Aber  Friedrich  hat  vor  1162  nur  den  Weg  über 
den  Brenner  benutzt')  und  ist  auch  sonst  während  seiner 
ersten  Regiemngsjahre.  über  die  wir  gerade  sehr  gut  unter- 
richtet sind,  niemals  in  die  Nähe  des  Blegnotals  glommen. 
Es  li^t  jedoch  nicht  etwa  ein  Irrtum  des  Zeugen  vor,  son- 
dern eine  fakcbe  Interpretation  seiner  Worte  : statt  posi  iUud 
distrtLeii  Mediolanum  ist  zu  lesen  pottM  üLwi  dittrujcü  Medio- 
lanum  ’),  und  Mediolanum  ist  hier  Snbjekt,  nicht  Obj^t,  wie 
sich  ans  dem  ganzen  Zusammenhang  ergibt  *).  Der  Zeuge 
sagt  also  nicht,  dass  der  Kaiser  Mailand,  sondmi  dass  Mai- 
land die  Burg  zerstört  habe,  eine  Angabe,  die  sidi  als  Datie- 
rung nicht  verwerten  lässt. 

Für  die  Erbauung  der  Burg  gibt  der  Zeuge  unmittelbar 
vorher  eine  Zeitbestimmnng  : Asm  L sunt  ei  plus.  Rechnet 
man  von  1221  fünfzig  Jahre  and  mehr  zurück,  so  gdangt  man 
zu  den  sechziger  Jahren  des  12.  Jahrhunderts,  und  da  kämen 
vor  allem  1163  und  1164  in  Betracht^)  : auf  welcher  Strasse 
Friedrich  1163  nach  Itaheo  zog,  wissen  wir  nicht*);  1164 

*)  MoUm  a.  a.  O.  8.  40  Anm.  1. 

*)  Otto  von  Freising,  Gesta  Frìdericì  lib.  II  cap.  11  und  41,  lib.  III 
esp.  26  (S8.  Rer.  Germ.  S.  90.  120.  159). 

*)  Siehe  das  Faksimile  in  der  Beihuse. 

*)  Die  Antwort  erfolgt  auf  die  Frage,  wie  der  Zeoge  über  den  Bar- 
genbau  onterrichtet  sei.  Von  der  Barg  and  ihrer  Geschichte  ist  die  Rede, 
nicht  von  dem  Kaiser  and  \failand  ! 

')  Im  Jahre  1 162  ging  Friedrich  über  den  Oroesen  St.  Bernhard  oder  den 
Mont  Gen»,  1166  überden  Brenner  and  dnreh  das  Val  Camonioa,  IISS  Über  den 
Mon*  Cenis.  VgL  F.  Ludwig,  Untetsachungen  über  die  Reise-  and  Usinoli- 
gqsdiwindigkeit  im  XII.  and  XIII.  Jahrhondert  (Berlin  1697)  8.  91.  99 
und  35-36. 

*)  Ludwig  S.  32  vermutet  oline  zureichenden  Qntnd,  dass  Friedrich  1163 
den  Brenner  überschritten  habe. 


% 


DIB  LUKMAKIEBSTBA8SE  UND  DIB  PASSPOLITIK  DBB  STAUFEB  17’ 

kehrte  er  anscheinend  über  den  Lokmanier  zurück,  da  eine 
Urkunde  vom  6.  Oktober  in  Beiforte  i)  und  eine  andere  vom- 
9.  Oktober,  die  zwar  keine  Jahreszahl  trägt,  aber  vermut- 
lich hierher  gehört,  in  Disentis  ausgestellt  ist  ^).  Wenn  er  so 
in  vier  Tagen  von  Beiforte  nach  Disentis  reiste,  dann  kann 
er  allerdings  unmöglich  sich  dazwischen  vier  Tage  lang  in  Ser« 
ravalle  aufgehalten  haben.  Aber  mir  will  überhaupt  scheinen,  ^ 
als  ob  der  Ausdruck  Anni  L sunt  et  plvs  keine  sicheren 
Schlüsse  zulässt.  Der  Zeuge  beabsichtigte  wohl  nur  zu  sagen, , 
dass  das  Ereignis  viele  Jahre  zurücklag.  Und  mit  dem  Sinn . 
seiner  Worte  befindet  man  sich  noch  nicht  im  Widerspruch,  wenn 
man  statt  fünfzig  und  einige  Jahre  vierzig  und  einige  annimmt. 

Dass  nämlich  die  Erbauung  der  Burg  und  der  Aufenthalt 
Friedrichs  nicht  in  die  sechziger  Jahre,  sondern  in  eine  etwas  ^ 
spatere  Zeit  gehören,  das  ergibt  sich  zwingend  aus  der  Rei- 
henfolge, in  der  der  Zeuge  die  Begebenheiten  erzählt.  Zuerst 
berichtet  er  von  der  Tätigkeit  des  Alcherius  als  Vogt  der 
Lenzburger;  sodann  will  er  den  Beweis  erbringen,  dass  nach 
dem  Aussterben  der  Lenzburger  der  Kaiser  Herr  des  Blegno- 
tals,  Alcherius  sein  Vertreter  gewesen  sei,  und  hierzu  führt  er 
als  Argument  an,  der  Kaiser  habe  einmal  vier  Tage  in  Serra- 
valle  geweilt,  habe  dort  eine  Burg  gebaut  und  die  Burg  dem 
Alcherius  gegeben.  Folglich  sind  diese  Ereignisse  nach  dem 
Tode  des  letzten  Lenzburgers,  d.  i.  nach  1173  einzureihen. 

In  dem  Zeugenverhör  findet  sich  überdies  noch  eine  andere 
Stelle,  die  eine  genauere  Zeitangabe  enthält.  Ich  bringe  den 
vollen  Wortlaut  hier  nochmals  zum  Abdruck  : Interrogatue^  si 
tempore,  qm  vidü  hic  tesiis  predictos,  qms  diadi  vidisse  causas 
tenere  in  ipsis  vallihua,  ei  quo  vidü  ipsum  dominum  imperaiorem 
Belegnii,  vJi  predixü,  eroi  Mediolanum  dietructum,  respondit: 
Non;  sed  iam  Mediolanenses  reverterani  in  civitaiem  per  bonos 
dies  enim  de  annis  VII  ei  plus*).  Sieben  Jahre  und  mehr 

')  Stumpf  4031. 

*)  Stumpf  4034. 

*)  bonu0  im  Sinn  von  mtUlita,  wie  noch  heute  in  der  italienischen  Sprache, 
^Mziell  im  Mailänder  Dialekt,  buono  im  Sinn  von  molto  gebraucht  wird. 

*)  Der  letate  Teil  des  Satzes  war  von  Motta  noch  nicht  vollständig  ent> 
Bffert  und  daher  für  die  Datierung  der  Urkunde  nicht  verwertet  worden. 
Nach  wiederholtem  Studium  glaube  ich  jetzt  für  den  Wortlaut  mit  Sicher- 
heit eintreten  zu  können.  Siehe  das  FaksimUe. 


2 


18 


r.  OÜTEBBOCK 


Waren  also  seit  der  Bäckkehr  der  Mailänder  d.  i.  seit  1167 
^®^^ossen,  als  der  Kaiser  in  das  Blegnotal  kam! 

Die  Zeitangabe  lautet  hier  so  bestimmt,  dass  sich  an  ihr 
deuteln  lässt.  Und  ebensowenig  lässt  sich  bezweifeln, 
dass  mit  den  Worten  nur  der  Aufenthalt  des  Kaisers  gemeint 
®em  kann;  denn  die  Person  des  Kaisers  steht  allein  im  Vor- 
d^gmnd  der  Frage,  ganz  abgesehen  davon,  dass  die  Zeiten« 
gäbe  auf  Kuno  oder  die  Boten  Arnolds  gar  nicht  passen  würde, 
da  ja  die  Lenzburger  gestorben  waren,  ehe  sieben  Jahre  seit 
d®r  Brückkehr  der  Mailänder  vergingen. 

Aber  lässt  sich  ein  Aufenthalt  Friedrichs  im  Blegnotal 

den  uns  sonst  bekannten  Ereignissen  in  Einklang  bringen  ? 

In  den  siebziger  Jahren  hat  der  Kaiser  nachweislich  nur 
die  westlichen  Alpenpässe  benutzt:  im  Herbst  1174  kam  er 
^ber  den  Mont  Cenis  nach  Italien  i),  im  Sommer  1178  kehrte 
^ über  den  Mont  Genèvre  nach  Burgund  zurück^).  AUer- 
üings  ist  er  im  Juni  1186  zweifellos  über  den  Lukmanier 
gegangen  ^),  während  seine  Reiseroute  im  September  1184  sich 
nicht  feststellen  lässt  ; aber  diese  beiden  Übergänge  der  acht- 
ziger Jahre  liegen  zu  spät,  als  dass  sie  hier  noch  mitherange- 
zogen  werden  könnten. 

Die  Zeitbestimmung  des  Zeugen,  dass  über  sieben  Jahre 
seit  1167  verstrichen  waren,  führt  notgedrungen  auf  die  Mitte 
der  siebziger  Jahre.  Damals  ist  der  Lukmanier  zwar  nicht 
vom  Kaiser,  wohl  aber  von  einem  kaiserlichen  Heer  über- 
schritten worden.  Die  Frage  ist  nun,  ob  mit  dem  Zuge  des 
Heeres  im  Frühjahr  1176  ein  Aufenthalt  Friedrichs  im  Blegno- 
tal in  Verbindung  gebracht  werden  kann  ? 

Dass  das  deutsche  Hilfsheer,  das  bei  Legnano  besiegt 
wurde,  über  den  Lukmanier  nach  der  Lombardei  kam,  das 
ist  uns  sicher  bezeugt  : in  einer  zeitgenössischen  Quelle  werden 
Disentis  und  Bellinzona  als  Stationen  genannt^).  Von  dem 

>)  Vgl.  Gottfried  von  Viterbo,  Gesta  Friderici  Vere  855  f.  (SS.  Her.  Germ. 
8.  32)  und  Boso,  Vita  Alexandri  III  im  Liber  Pontificalis  ed.  Du  oh  es  ne 
II  427  (Watterich  II  421). 

*)  Stumpf  4253  und  4254. 

*)  Stumpf  4460.  4461. 

^)  Ludwig  a.  s.  O.  S.  39  nimmt  auch  hier  eine  Überschreitung  des 
Brenners  an. 

*)  Gesta  Federici  I imp.  in  Lombardia  auct.  oive  Mediolanensi,  SS.  Rer. 
Oenn.  8.  63. 


DIE  LUKSCANIERSTRASSE  UND  DDE  PASSPOLITIK  DER  STAUFER 


19 


Kaiser  wissen  wir,  dass  er  ein  halbes  Jahr  zuvor,  am  25.  Ok- 
tober 1175,  sich  auf  der  Burg  Beiforte,  dem  Endpunkt  der 
Lukmanierstrasse,  aufhielt  und  hier  Vorbereitungen  für  neue 
ELämpfe  gegen  die  Lombarden  traf  ^).  In  den  Wintermonaten 
richtete  er  dann  mehrere  Angriffe  gegen  Alessandria  und  ver- 
weilte in  Piemont  bei  Turin  und  Ivrea  ^).  Seine  Zusammen- 
kunft mit  Heinrich  dem  Löwen,  die  spätere  Quellen  nach 
Chiavenna  oder  Partenkirchen  verlegen,  hat  anscheinend  nie- 
mals stattgefunden,  sondern  ist  in  das  Gebiet  der  Sage  zu 
verweisen^).  Aus  dem  Frühjahr  1176  besitzen  wir  für  das 
Itinerar  des  Kaisers  nur  zwei  feste  Daten  : am  6.  März  taucht 
er  bei  Tortona  in  der  Nähe  Alessandrias  auf  <),  und  am 
29.  Mai  erscheint  er  schliesslich  auf  dem  Schlachtfeld  von  Le- 
gnano. Da  er  dazwischen  von  Pavia  aus  sich  mit  wenigen 
Begleitern  zu  dem  vom  Lukmanier  kommenden  Heer  begeben 
hat  % so  lässt  sich  hier  der  viertägige  Aufenthalt  im  Blegno- 
tal  vortrefflich  einreihen. 

Aus  der  damaligen  Situation  erklärt  sich  jetzt  auch  von  selbst 
die  lange  Dauer  des  Aufenthalts,  die  uns  sonst  bei  einem  der 
Alpenübergänge  Friedrichs  befremden  würde.  Nur  um  den 
Bau  einer  Burg  anzuordnen,  hat  der  Kaiser  schwerlich  vier 
Tage  in  einem  so  entlegenen  Gebirgstal  Quartier  genommen. 
Vielmehr  müssen  für  ihn  noch  ganz  besondere  Gründe  masa- 
gebend  gewesen  sein.  Nun  wissen  wir,  dass  er  im  Frühjahr 
1176  ein  grosses  Interesse  daran  hatte,  die  Marschroute  und 
die  Stärke  des  deutschen  Hilfsheeres  solange  als  möglich  ge- 
heim zu  halten.  Was  war  natürlicher,  als  dass  er  den  Truppen 
bis  in  das  Blegnotal  entgegeneilte  und  ihnen  dort  in  der  Ab- 
geschiedenheit der  Berge  nach  dem  beschwerlichen  Marsch 


')  Stumpf  4178b.  Vgl.  dazu  meine  Dissertation:  Der  Friede  von  Mon- 
tebello  und  die  Weiterentwiokelung  des  Lombardenbundes  (Berlin  1895) 
8.  36-38.  Der  Beweis,  den  ich  dort  auf  Grund  der  Zeugenreihe  führte,  lässt 
sich  jetzt  mit  Hilfe  eines  von  Schef fer-Boichors t (Zur  Geschichte  des 
XII.  und  XIII.  Jahrhunderts  S.  143)  veröffentlichten  neuen  Dokuments  noch 
ergänzen:  hiernach  ist  Guido  von  S.  Nazaro,  der  am  25.  Oktober  Zeuge 
war,  auch  am  21.  August  117.1  am  kaiserlichen  Hof  gewesen. 

’)  Vgl.  Güter  bock.  Ancora  Legnano  (Milano  Hoepli  1901)  S.  17  ff. 

*)  Hierüber  denke  ich  noch  an  anderer  Stelle  zu  handeln. 

*)  Oüterbook  in  Neues  Archiv  XXVII  248  ff. 

*)  Giesebrecht-Simson,  Geschichte  der  deutschen  Kaiserzeit  VI  5281 


DIE  LUKMAN1ER8TBASSE  UND  DIE  FAS8POLITIK  DER  ST\UFEB 


21 


auf  der  Hinreise  von  Pavia  über  Corno  nach  Serra  valle  ging. 
Aber  von  Serra  valle  und  Bellinzona  aus  scheint  er  die  Strasse 
nach  Süden  über  Varese  eingeschlagen  zu  haben  ; denn  der  Ort 
Cairate,  wo  er  sich  unmittelbar  vor  der  Schlacht  befand,  liegt 
auf  der  direkten  Linie  von  Bellinzona  nach  Pavia,  und  sein 
Kriegsplan  konnte  zunächst  nur  darin  bestehen,  das  kleine 
Heer,  das  über  den  Lukmanier  gekommen  war,  schnell  mit 
den  Truppen,  die  er  in  Pavia  zusammengezogen  hatte,  zu  ver- 
einigen, um  dann  mit  gesammelter  Kraft  den  Feind  anzu- 
greifen. Hätte  sein  Heer  wirklich,  wie  man  bisher  annahm,  den 
Umweg  über  Corno  genommen,  dann  würde  Friedrich  hierdurch, 
wie  Schulte  folgerichtig  ausführt  die  Niederlage  bei  Le- 
gnano verschuldet  haben.  Aber  ein  solcher  Umweg  über  den 
Luganer  See  nach  Corno  und  dann  im  Bogen  um  Mailand 
herum  nach  Cairate  hätte  geradezu  die  Gefahr  herausgefor- 
dert und  wäre  völlig  unverständlich,  zumal  das  Kontingent 
der  Comasken  ebensogut  in  Varese  zu  dem  deutschen  Heer 
stossen  konnte  ^).  Für  den  Kaiser  kam  alles  darauf  an,  dass 
er  von  Bellinzona  ab,  wo  sich  die  geringe  Zahl  der  Truppen 
kaum  mehr  verheimlichen  Hess,  so  rasch  als  irgend  möglich 
durch  das  Mailänder  Gebiet  zu  seinem  Paveser  Heer  gelangte. 
Mitten  auf  der  Strasse,  die  von  Bellinzona  nach  Pavia  führt, 
stellten  sich  ihm  die  Feinde  in  den  Weg:  dass  er  hier  bei 
Legnano  zur  Schlacht  gezwungen  wurde,  das  bedeutete  für 
ihn  bereits  einen  Nachteil,  eine  strategische  Niederlage,  die 
aber  nicht  durch  seine  Sorglosigkeit  oder  seine  Langsamkeit 
verursacht  war,  sondern  durch  die  Wachsamkeit  und  Schnel- 
ligkeit seiner  Feinde. 

Eine  Voraussetzung  unserer  Auffassung  ist,  dass  das  deut- 
sche Heer  ausserordentlich  klein  war,  und  ich  will  deshalb 
zum  Schluss  noch  eine  kurze  Untersuchung  über  die  Zahl  der 
Truppen  anstellen,  da  die  meisten  der  bisherigen  Berechnungen, 
namentlich  die  letzten  Delbrücks,  viel  zu  hoch  greifen. 

Eine  Hauptstelle,  die  hier  in  Betracht  kommt,  findet  sich 


')  Schulte  a.  a.  O.  S.  89  und  90. 

*)  Schulte  vermutet,  dass  der  Kaiser  sich  der  Comasken  nicht  sicher 
fühlte  : aber  hierfür  fehlt  jeder  Beweis  ; auch  würde  hiermit  noch  keine  ge- 
nügende Erklärung  für  den  Umweg  über  Corno  gefunden  sein. 


TOSCANISCHE  STUDIEN 


VON 

FEDOR  SCHNEIDER. 


Teil  I. 

Ursprünglich  hatte  ich  die  Absicht,  die  bei  den  Vorarbeiten 
für  die  « Regesta  chartarum  Italiae  » von  mir  gemachten  Funde 
zur  Verfassungsgeschichte  Toscanas  als  Anhang  einer  Unter- 
suchung über  die  Reichsverwaltung  in  diesem  Lande  zu  ver- 
öffentlichen ^).  Da  ich  aber,  von  verschiedenen  dringenden  Ar- 
beiten stark  in  Anspruch  genommen,  nur  einen  Bruchteil  meiner 
Zeit  für  diese  erübrigen  und  sie  nicht  so  fördern  kann,  dass 
sie  schnell  erscheinen  könnte,  habe  ich,  einem  von  verschie- 
denen Seiten  gegebenen  Rate  folgend,  mich  doch  entschlossen, 
diese  Urkunden  in  den  « Quellen  und  Forschungen  » zu  drucken 
und  damit  schon  jetzt  den  Anfang  zu  machen.  Dass  ich  den 
Stücken  einige  Anmerkmigen  und  Hinweise  auf  mir  interessant 
erscheinende  Punkte  beigefügt  habe,  wird  man  entschuldigen. 

Diesmal  wähle  ich  solche  vornehmlich  aus  der  ältesten  Zeit, 
die  sich  auf  fast  zwei  Jahrhunderte,  die  Jahre  1001  bis  1163, 
verteilen.  Es  sind  meist  Placita,  und  davon  zwei  gedruckte, 
aber  nicht  korrekt  und  an  unzugänglicher  Stelle  ; daneben  ein 
Mandat  Kaiser  Friedrichs  I.,  eines  Rainalds  von  Dassel,  ein 
Abkommen  Herzog  Ulrichs  von  Toscana  mit  der  Kurie,  eine 
Einnahmenliste  der  Grossgräün  Mathilde.  Man  sieht,  eine  ziem- 
lich bunte  Musterkarte.  Den  Vorstehern  der  Archive  und  Bi- 
bliotheken, in  denen  ich  diese  Urkunden  gefunden  habe,  näm- 
. lieh  der  Staatsarchive  zu  Florenz  (cav.  G her  ardi,  leider 
inzwischen  verstorben)  und  Siena  (comm.  Lisini),  des  Vati- 


*)  Vergleiche  Regestum  Volaterranum  S.  XXIII. 


3 


22 


F.  oOtebbock 


in  den  Mailander  Annalen  ')  : Federicus  imperaior  erat  cum  Cu- 
manis  omnibtu  eastramentatus  iuxta  Cairote  cum  Theoihonicia 
militihus  fere  mille;  et  dicebatur^  quod  eremi  duo  milia,  quoa 
venire  fecerat  per  Diaertinam  tarn  priviiisaime,  quod  a nemine 
Longeòardofum  potuit  aeiri.  Imo  cum  dicebatur,  quod  eaaenl 
apud  Bilinronam,  fabulosum  videbatur. 

Giesebrecht  ^),  der  den  Aasdruck  miliies  nur  auf  miUe,  nicht 
auf  dito  milia  bezieht,  schätzt  die  Zahl  auf  « etwa  2000  Mann, 
darunter  gegen  1000  Ritter  ».  Delbrück,  der  bekanntlich  auf 
Zahlenbereohnnngen  besonderen  Wert  legt,  addiert  die  Co- 
masken  und  1000  deutsche  Ritter  und  2000  nochmals  deutsche 
Ritter  *'’);  und  durch  eine  solche  Addition  gelangt  er  zu  der 
hohm  Zahl  von  3000  bis  3500,  die  für  damalige  Verhältnisse 
(Friedrich  war  z.  B.  auf  dem  ersten  Römerzug  von  nur  1800 
Rittern  begleitet)  eine  formidable  Heeresmacht  darstellen 
würde. 

Delbrücks  Additionsezempel  bedarf  keiner  Widerlegung. 
Aber  auch  Giesebrechts  Auslegung  der  Worte  erscheint  mir 
gekünstelt.  Nach  meiner  Ansicht  kann  der  Sinn  der  Stelle 
nur  der  sein  : Friedrich  lagerte  bei  Cairate  mit  den  Comasken 
und  1000  deutschen  Rittern,  obschon  das  Gerücht  ging,  es 
seien  2000  Ritter  über  Disentis  gekommen,  ein  Gerücht,  das 
sich  jedoch,  sobald  die  Ritter  nach  Bellinzona  gelangt  waren, 
als  übertrieben  herausstellte.  Diese  Auslegung  der  Worte,  bei 
der  immo  nicht  mit  « sogar  »,  sondern  mit  « jedoch  » oder  « viel« 
mehr»  übersetzt  und  fabuloaum  auf  2000  bezogen  wird,  will 
mir  als  die  natürlichste,  ja  als  die  einzig  zulässige  erscheinen. 
Die  Zahl  der  deutschen  Bitter,  die  an  der  Schlacht  teilnah- 
men,  ist  hiernach  von  dem  Mailänder  Annalisten  auf  etwa 
1000  angegeben. 

Gegenüber  dieser  Berechnung  der  Mailänder  zählt  der  kai« 
serlich  gesinnte  Gottfried  von  Viterbo  *)  kaum  500  Ritter  und 

')  Qesta  Federici  I.  imperatoria  in  Lombardia,  SS.  Rer.  Germ.  S.  63. 

Geschichte  der  deutschen  Kaiserzeit  V 787.  VI  529. 

Delbrück,  Geschichte  der  Kriegskunst  II t 357  .A.nm.  1.2009  Ritter 
lasst  er  aus  Deutschland,  l(MH)  von  Pavia  kommen!  Auch  den  Worten 
anderer  Quellen,  wie  denen  Gottfrieds  von  Viterbo,  gibt  er  eine  bizarre 

Aualegung,  die  völlig  unhaltbar  ist. 

*)  Gottfried,  Genta  Friderici  Vers  988,  SS.  Rer.  Germ.  S.  37. 


DIB  LUKMAKIERStKASSE  UND  DIE  PASSPOLITIK  DEB  STAUFER 


23 


der  gleichfalls  kaiserfreundliohe  Faentiner  in  der  Qironik  des 
Tolosanus^)  700  Bitter.  Beide  berichten  als  Zeitgenossen: 
während  aber  Gottfried  mit  poetischer  Lizenz  die  Zahl  ver- 
ringert haben  mag,  machen  die  Angaben  des  Faentiner  Chro- 
nisten einen  durchaus  zuverlässigen  Eindruck  ; und  da  dieser 
Faentiner  durch  direkte  Nachrichten  der  Kaiserlichen  besser 
als  der  Mailänder  Annalist  informiert  sein  konnte,  werden  wir 
seinen  Angaben  noch  am  meisten  vertrauen  dürfen.  Die  Zahl 
der  deutschen  Bitter  betrug  also  700  oder  wenig  mehr,  im 
Höchstfall  1000.  Dazu  kam  die  Mannschc^t  aus  Corno  : etwa 
200  bis  500  Krieger. 

Auf  der  Gegenseite  vermochte  der  Lombardenbund  in  der 
Eile  auch  nur  einen  Teil  seiner  Truppen  ins  Feld  zu  stellen. 
Immerhin  nennt  der  Mailänder  Annalist  ausser  der  gesamten 
Streitmacht  von  Mailand  noch  die  Bitterschaft  von  Brescia 
und  die  von  den  Städten  der  Veroneser  Mark;  überdies  200 
Bitter  aus  Piacenza,  300  aus  Novara  und  Vercelli  und  ^0  aus 
Lodi  : im  ganzen  also  mindestens  2000  Bitter  ”)  abgesehen  von 
der  Masse  des  Mailänder  Fussvolks,  die  schliesslich  vor  allem 
den  Sieg  entschied  ^). 

Aus  unserer  Berechnung  ergibt  sich  eine  bedeutende  nii* 
merische  Überlegenheit  des  Lombardenbundes.  Und  das  Ge 
fühl  der  Überlegenheit  machte  sich  auch  in  dem  ganzen  Ver- 
halten der  Lombarden  geltend  : sie  warteten  nicht  die  Ankunft 
der  Kontingente,  die  sich  noch  auf  dem  Marsche  befanden, 


')  Tolosanus,  Cbronicon  ed.  Borsieri  in  Documenti  di  storia  italiana 
Bd.  VI  (1876)  655  (Mittarelli,  Acceesiones  ad  SS.  Murat.  Faventinae 
8p.  6l<64). 

*)  Nach  dem  neuesten  Urteil  Delbrücks  (a.  a.  O.  S.  358  Anm.  1)  wäre 
die  Chronik  des  Tolosanus  nicht  zeil^enössisch  und  « in  allen  kontrollierbaren 
Angaben  falsch  und  konfuse».  Der  Begründung  dieser  allerdings  erstaunlichen 
Entdeckung  wird  man  mit  einiger  Spannung  entgegensehen  dürfen,  denn  bisher 
galt  die  Chronik  allgemein  als  eine  unserer  besten  lokalhistorischen  Quellen. 

’)  Das  Kontingent  einer  grösseren  Kommune  ist  auf  300  bis  500  Ritter 
zu  schätzen;  das  von  Mailand  war  wohl  diesmal  noch  bedeutend  höher,  da 
die  Stadt  von  dem  Fussvolk  Brescias  und  Veronas  bewacht  wurde  und 
daher  von  den  eigenen  Truppen  entblösst  werden  konnte. 

*)  Dass  die  Entscheidung  erst  durch  das  Mailänder  Fussvolk  fiel,  heben 
die  Quellen  übereinstimmend  hervor:  so  der  Mailänder  Annalist,  Romuald 
von  Salerno  und  der  Faentiner  Chronist. 


24 


F.  OÜTERBOCK 


ab  '),  Bondern  stellten  sich  ohne  Verzug  dem  Kaiser  in  den 
Weg  und  zwangen  ihn  zur  Schlacht. 

Ein  Grund  für  die  Niederlage  des  Kaisers  lag  demnach  in 
der  geringen  Zahl  seiner  Truppen  und  in  ihrer  Marschroute, 
die  sich  mit  Notwendigkeit  aus  der  Benutzung  des  Lukma- 
nierpasses ergab.  Aber  man  braucht  deshalb  die  Benutzung 
der  Lukmanierstrasse  noch  nicht  unbedingt  als  Fehler  zu  be- 
trachten. Die  östlichen  Pässe,  wie  der  Brenner,  waren  durch 
die  feindlichen  Städte  gesperrt  ^);  die  westlichen  Pässe,  die 
nach  Piemont  führten,  eigneten  sich  weniger  für  einen  An- 
griffskrieg auf  die  Mitte  der  Po-Ebene.  Im  Zentrum  der  Lom- 
bardei, wo  damals  Corno  sich  allein  von  dem  Jjombardenbund 
losgesagt  hatte,  kam  nur  ein  im  Gebiete  Comos  mündender 
Pass  in  Betracht.  Den  Ausschlag  für  die  Wahl  der  Lukma- 
nierstrasse gab  dann  wohl  der  Umstand,  dass  diese  Strasse, 
wie  wir  ja  festgestellt  haben,  sich  seit  kurzem  in  der  Verwal- 
tung des  Reiches  befand  und  daher  leicht  überwacht  werden 
konnte. 

Der  wohldurchdachte  Plan  war  freilich  nur  auf  einen  An- 
griffskrieg berechnet:  der  Kaiser  wollte  zornerfüllt  die  auf- 
ständischen Lombarden  zum  Gehorsam  zwingen.  Aber  zu 
einem  Angriffskrieg  gehörte  ein  grösseres  Heer.  .Der  Plan 
scheiterte  zuletzt  daran,  dass  Friedrich  bei  den  deutschen 
Fürsten  nicht  mehr  die  nötige  Unterstützung  für  seine  ita- 
lienische Politik  fand. 


*)  Dies  berichten  der  Mailänder  Annalist,  Kardinal  Boso  und  Romuald 
von  Salerno. 

')  Delbrück  (S.  356)  stellt  die  strategische  Erwägung  an.  dass,  wenn  das 
deutsche  Heer  statt  des  Lukmaniers  den  Brenner  zum  Übergang  gewählt  hätte, 
die  Vereinigung  mit  den  Pavesen  keine  Schwierigkeiten  geboten  haben  würde. 


TOSCANISCHE  STUDIEN 


VON 

FEDOR  SCHNEIDER. 


Teil  L 

Ursprünglich  hatte  ich  die  Absicht,  die  bei  den  Vorarbeiten 
für  die  « Regesta  chartarum  Italiae  p von  mir  gemachten  Funde 
zur  Verfassungsgeschichte  Toscanas  als  Anhang  einer  Unter- 
suchung über  die  Reichsverwaltung  in  diesem  Lande  zu  ver- 
öffentlichen^). Da  ich  aber,  von  verschiedenen  dringenden  Ar- 
beiten stark  in  Anspruch  genommen,  nur  einen  Bruchteil  meiner 
Zeit  für  diese  erübrigen  und  sie  nicht  so  fördern  kann,  dass 
sie  schnell  erscheinen  könnte,  habe  ich,  einem  von  verschie- 
denen Seiten  gegebenen  Rate  folgend,  mich  doch  entschlossen, 
diese  Urkunden  in  den  « Quellen  und  Forschungen  » zu  drucken 
und  damit  schon  jetzt  den  Anfang  zu  machen.  Dass  ich  den 
Stücken  einige  Anmerkungen  und  Hinweise  auf  mir  interessant 
erscheinende  Punkte  beigefügt  habe,  wird  man  entschuldigen. 

Diesmal  wähle  ich  solche  vornehmlich  aus  der  ältesten  Zeit, 
die  sich  auf  fast  zwei  Jahrhunderte,  die  Jahre  1001  bis  1163, 
verteilen.  Es  sind  meist  Placita,  und  davon  zwei  gedruckte, 
aber  nicht  korrekt  und  an  unzugänglicher  Stelle  ; daneben  ein 
Mandat  Kaiser  Friedrichs  I.,  eines  Rainalds  von  Dassel,  ein 
Abkommen  Herzog  Ulrichs  von  Toscana  mit  der  Kurie,  eine 
Einnahmenliste  der  Grossgräün  Mathilde.  Man  sieht,  eine  ziem- 
lich bunte  Musterkarte.  Den  Vorstehern  der  Archive  und  Bi- 
bliotheken, in  denen  ich  diese  Urkunden  gefunden  habe,  näm- 
. lieh  der  Staatsarchive  zu  Florenz  (cav.  Gherardi,  leider 
inzwischen  verstorben)  und  Siena  (comm.  Li  si  ni),  des  Vati- 


*)  Vergleiche  Regeatuin  Volaterranum  S.  XXIII. 


3 


26 


F.  SCHNEIDER 


kanischen  Archivs  (Mons.  Wenzel),  des  Kapitelarchivs  zu 
Pisa  (S.  Eminenz  der  Kardinal  Giuseppe  Maffi,  Erzbischof 
von  Pisa,  vermittelte  den  Zutritt;  ihm  sind  wir  auch  sonst 
in  jeder  Beziehung  zu  reichem  Dank  verpflichtet),  des  bischöf- 
lichen Archivs  zu  Sarsina  (Mons.  L.  Testi  und  Don  D.  Tosi) 
und  der  Biblioteca  Comunale  zu  Siena  (cav.  Donati),  sei  an 
dieser  Stelle  herzlichst  für  freundliche  Aufnahme  und  Unter- 
stützung gedankt. 

/.  Placitum  eines  Königsboien  Ottos  III,  in  Pisa. 

Den  Leo  ivdex,  der  in  unserer  Urkunde  als  Missus  Kaiser 
Ottos  III.  handelt,  kennen  wir  auch  sonst  ^).  Nach  dem  Wortlaut, 
so  viel  davon  übrig  geblieben  ist,  bandelt  es  sich  ja  auch  um 
einen  Königsboten  für  einen  Einzelfall,  dem  ein  Mandat  des 
Herrschers  mit  seinem  Bingsiegel  die  Entscheidung  der  vor- 
liegenden Streitigkeit  auftrug.  Die  Richter  und  Beisitzer  sind 
fast  alle  auch  sonst  in  Pisaner  Urkunden  nachzuweisen.  Es 
handelt  sich  um  einen  .Rechtsstreit  zwischen  Turolf  und  Domi- 
nikus, Sohn  des  Gumbert.  Turolf  legt  zwei  Urkunden  vor;  in 
der  einen  steht,  dass  Anno,  der  Grossvater  des  Dominikus,  dem 
Gospert  gewissen  Grundbesitz  geschenkt,  in  der  andern,  dass 
Gospert  ihn  an  Turolf  verkauft  habe.  Dieser,  im  Besitz  des 
Objektes,  fragt  Dominikus,  ob  ihm  dieses  rechtmässig  gehöre. 
Dominikus  läugnet  das  und  legt  seinerseits  Urkunden  vor,  deren 
Inhalt  aus  dem  lückenhaften  Text  nicht  deutlich  hervorgeht, 
worauf  Turolf  erklärt,  Dominikus  hindere  ihm  als  Erben  des 
Anno  den  Besitz  und  schelte  seine  Urkunde  dadurch  falsch; 
daher  habe  er  durch  Wadiation  und  Stellung  von  Eideshelfern 
sich  verpflichtet,  die  Echtheit  der  Urkimde  am  Gerichtstage  zu 
erweisen  {cartula  ipsa  bona  et  idonea  facere),  was  er  nun  tun  wolle. 
Und  wie  vorher,  so  verfahren  Richter  und  Parteien  auch  weiter 
peinlich  genau  nach  langobardischem  Recht,  das  im  6.  Kapitel 
Widos  im  Paveser  Rechtsbuch,  den  dortigen  Erläuterungen  der 

*)  Wohl  identisch  mit  dem  Hübner  1115  (997)  genannten  Leo  arehidiae.  et 
iudex  8.  pal.f  wenn  der  Druck  korrekt  ist;  siehe  Hübner  1119.  Auf  die  Zeit 
Ottos  III.  datiert  sich  die  Urkunde  durch  die  Namen  der  anwesenden  Pi* 
saner  Richter. 


TOSCANI8CHB  STUDIEN 


27 


Paveser  Juristenschule  und  besonders  der  Waloausina,  sowie 
vom  älteren  Recht  in  den  Kapiteln  61,  63  und  1 16  in  Liutprands 
Edikt  begründet  ist  ; und  durch  Vergleich  mit  den  Bestim- 
mungen des  Gesetzgebers  kann  man  den  Sinn  unseres  unvoll- 
ständigen Textes  oft  bess^  interpretieren.  Das  ist  der  Grund« 
weshalb  ich  den  Hei^ang  des  Gerichtsverfahrens  hier  nacher- 
aähle.  Der  Johannes,  der  mit  Turolf  und  den  Eideshelfem 
beider  erscheint,  muss  der  Notar  sein,  der  die  Urkunde  Gos- 
perts  für  Turolf  geschrieben  hatte;  beide  hatten  zwölf  Sakra- 
mentalen notwendig  ').  Dann  eidet  der  Appellator,  also  Domi^ 
nikus,  dass  er  nicht  frivol,  sondern  aus  fester  Überzeugung  die 

Karte  gescholten,  darauf  Turolf,  der  Notar,  die  Sakramentalen. 

_ • 

Das  UrteU,  das  erfolgt,  lautet  dahin,  dass  Turolf  und  seine 
Nachkommen  die  Güter  zu  Eigentum  besitzen,  und  legt  Do- 
minikus und  seinen  Nachkommen  Schweigen  auf.  Der  Königs- 
bote sichert  es  durch  den  Königsbann.  Warum  die  Sitzung 
nicht,  wie  das  Königsgericht  Hugos  und  Lothars  II.,  in  der 
königlichen  curtis  zu  Pisa  stattfand,  die  auch  im  xi.  Jahrhun- 
dert wieder  — oder  als  neuaufgebaut  ? — erwähnt  wird,  wissen 
wir  nicht.  Gab  es  vor  der  Befestigung  von  Ottos  des  Grossen 
Herrschaft  etwa  auch  hier  Kämpfe,  die  von  Zerstörungen  be- 
gleitet waren? 

Die  Urkunde  ist  in  ausgesprochenem  Pisaner  Duktus  ge- 
schrieben und  findet  sich  im  Kapitelarchiv  zu  Pisa,  n.  8.  An 
beiden  Bändern  ist  ein  so  starker  Textverlust  durch  Vermo- 
dern zu  beklagen,  dass  vieles  unklar  bleibt  und  Emendieren 
zwecklos  ist.  Das  geschah  nur,  wo  es  mit  einer  gewissen  Sicher- 
heit möglich  war.  Bei  dem  Stande  der  Erhaltung  war  es  nötig, 
die  Abschrift,  die  ich  Herrn  Prof.  Dr.  Heinrich  Otto  in  Hada- 
damar  verdanke,  noch  sorgsam  nachzuprüfen;  ich  hoffe,  das 
Menschenmögliche  dafür  getan  zu  haben. 

Im  Oericht  des  Judex  und  Königsboten  Leo  wird,  nach  An- 
fechtung der  Beweisurkunden  des  Beklagten  durch  den  Kläger, 
vom  Beklagten  der  Eid  mit  Eideshelfern  nach  dem  Gesetz  Kaiser 

*)  Dass  die  Zeugen  der  Urkunde,  die  den  Eid  ebenfalls  zu  leisten  hätten, 
fehlen«  wird  seine  Ursache  deurin  haben,  dass  sie  nicht  mehr  aufzuSnden,  tot, 
verzogen  oder  abwesend  sind.  Oder  liegt  in  den  Buchstaben  &/. ..  (S  29  Z.  9) 
ein  Zeugenname  vor? 


23 


Widos  gdeisiei^  worauf  das  Urteil  des  Oerichis  zu  seinen  Gmnsieu 
erfolgt  und  vom  Königsboten  durch  Königsbann  gesichert  wird. 

Pisa  1001  Mai  21  — 1002  Januar  23. 

[Dam  in  Dei  nomine  Pisis  in  sala  ...*)]  pia  in  porticho  ipsius 
sale  in  hidicio  lesidisset  Leo  index  et  missns  domni  imperatons  per 
[. . .]  ste  eiosqae  annlo  sapter  sigelata  finem  legaliter  imponcndam 
missas  constitutos  est,  ad[stantibas . . . Tent]  «)  paldos,  Ingh[e]fredii8v 
Benedictas,  Terminamdos,  Teaperti,  Petrus  iodicibas  donmi  impera- 
toris,  üdebrandos,  Vi[. . .U]aido^)  germani  filii  bone  memorie  Eriberti, 
Ildebrando  filio  bone  memorie  item  Ildebrandi,  Gherardo  com  filio 
suo  Uberto,  Farolfo  com  fiüo  [. . . , in  eorum]  «)  presentiis  l^ar]olfo^) 
filio  b[. . .]  llt[. . .]  ^),  ex  aliam  partem  Dominico  filio  quondam 
Gumpit ii  de  loco  Susinano  alterest ionibas  inter  se[. . .mjuniminas 
duo,  in  qua  continebatur  in  uno  ex  ipse  inter  cetera,  qoaliter  su* 
prascripto  Anno  filio  quondam  £Ui  per  suum  iudieatum  decre[ye- 
rat . . .]  ^)  per  [. . .]s  [.  .]re8  suas  onnia  et  in  onnibua  casis  et 

rebus  suis  ; in  alio  nanque  monimen  continebatur  in  eam[. . .]  *)  filius 
suprascripti  quondam  Gosperti  per  cartulam  venumdavit  sopra- 
scripti  Turolfi  omnibus  suprascriptis  casis  et  rebus,  quibus  fuoant 
suprascripti  [. . . io]dicato  /)  pertinebat,  erantque  moniminas  ipsas 
a poblicis  notariis  scripte  et  ad  testibus  roborate  emisse  [. . .]  # ) et 
lectos  interrogatuB  est  ipse  Turolfo  ab  is  iudicibus  et  auditores,  pro 
quii  moniminas  ipsas  [. . i]n  iudi[. . .]t  »)  iudicio  vestris  ostensit  pre- 
sentila, ut  omnibus  vobis  congnitum  sit,  nt  nullus  quisspiam  dicere 
possit,  quod  [. . .]  •)  aut  detenuissem  et,  qood  plus  est,  quero,  ut  dicas 
mihi  iste  Dominico  qui  hic  preses  est,  si  casis  et  rebus  qual[. . .]  «). 
Ad  hec  respondens  ipse  Dominico:  « Vere  de  terris  et  rebus  ilhs,  que 
sunt  in  loco  et  fumdo  Montione,  qua  [.  ..]^),  quod  exinde  abeo 
scrìptiones,  faciatis  ea  legere  ».  Continebatur  in  ea  inter  cetera,  qua- 
liter  Gumberto  que  Gumpitio  voc[. . .]  «).michi  iam  dictis  rebus,  que 
esse  videtur  in  prenominato  loco  et  fundo  Montione,  quod  pre- 
dicto  [. . .]  0 sunt  scripte  et  ad  testibus  roborate  et  post  traditüs 
conpletes  emisse  per  rengnorum.  Et  inde  sic  ipse  Turolfo  dixit:  «De 
ipsa  [. . .]cit  «),  quod  suprascripto  quondam  Anno  genitor  supra- 
scripti  Gumberti  supradicto  quondam  Gosperto,  que  Piperino  vo- 
catur,  emisit,  set  [. . .]  ”»)  eidem  [. . .]  *)  mihi  impedit  pro  eo,  quod 
suprascripto  Gumberto  fuit  filius  suprascripti  Anni,  unde  ego  qui 
supra  Turolfo  in  cartula  cs[ten]si  [. . .]bet  ipse  [..]»..  ^)  ipso  Tu- 
rolfo eidem  Dominico  inde  cartula  ipsa  bona  faciendam  iuste  legem  *), 

')  Liber  Papiensia  Widonia  c.  6,  MO.  LL.  IV  562.  Am  meiaten  lehaU  sieh 
daa  Verfahren  an  die  Formeint  ebenda  563  col.  1 l.  4f>t  2 l.  11,  an,  denen 
also  eine  alle  Übung  zu  Gründe  liegt. 


TOSCANISCHE  STUDIEN 


29 


ipse  Dom[inico]  fec[it]  da[ri  ut]  audit[.  ..]**)}  verissima  in 

onnibus  iusta  rationem  exqiiisitset,  et  posuerunt  inter  se  fìdeius- 
sores  et  constituto  c[. . ,]ta  »)  [. . .]us  *)  in  eodem  iudicio  sic  ipse 
Turolfo  dicxit  : « Eoce  me  parati  sum  hic  vestris  presentila  cartula 
ipsa  bona  et  idonea  facere  [.  • .]  ^>  ^)>  ibi  cum  ipse  Turolfo  et  Johannes 
[. . .]  o)  cum  legitimis  sagramentalibus  suis  unusquisque  sub  id[. . . ]d<^) 
[. . .]  •*•)  suis  [. . .]  ♦)  ipse  Dominicus  dicxit  : « Vere  inter  nos  taliter 
actum  et  uuadiatum  est,  sicu  tu  qui  supra  Turolfo  adseruisti,  ut 
bodie  inter  nos  fir[. . .]  ipse  Dominicus  sanctaa  Dei  euuangelia,  et 
sic  iuratus  dicxit  iusta  capitularem  illum,  quas  donus  Uuido  [.  . .]^) 
nisi  verissima  in  nonnibua  ei  iusta  ratione  exquisitset.  Post  ec 
Turolfo  et  iam  dicto  Hl[. . .]»»)  turi[. ..]*>)  singulati  iuraverunt  per 
ipsas  sanctas  Dei  euuangelia,  quod  ipsa  carta  bona  et  idonea  erat 
et  sic  erat  verit[as,  sicujt  in  ea  [. . .]  rectum  eorum  pmnium  paruit 
qui  supra  iudicibus  et  auditores  et  iudicavenint,  ut  iusta  eorum 
altercationem  [. . .]bus  q)  ipsis  que  in  ipsa  cartula  legitur  aberent  et 
detinerent  ad  proprietatem,  manerent  [. . .]  v*)  an  ipse  Dominico  ma- 
narent,  ut  inde  tacitos  ct  contentos  hac  remotos.  Insuper  predic[to 
Turo]lfo  [. . .]  •)  super  casis  et  rebus  ipsis  [. . .]  <*)  mancusos  auri  duo 
mille  at  [. . .]s  <*)  his  quislibet  [. . .]  cui  ipsis  dederint  aut  abere 
concesserint  de  predictis  rebus  de  vest[ris]  heredibus  [conces]serit 
[. . .]  impositurus  se  [cognojscat,  roedietatem  pars  camere  domni 
imperatoria,  medietatem  [solujturo  [. . .]  ut  abere  decreverit.  Unde 
huno  notitia  prope  civitate  [Pisana...]»)  domni  imperatoria  ex 
iussu  [. . .]  m)  suprascripti  leeoni  iudex  et  missus  domni  imperatoria 
[. . .]  «)  t[. . .]  »*)  ti[. . .]  *)  domni  Ottonis  mangni  imperatoria  augusti 
hic  in  Italia  sexto,  qu[. . ,]  *)  abus[. . .]. 

[Ego  Leo  iudex»’)  et]  missus  domni  imperatoria  subscripsi, 
[Ego  Te]  utpaldus»’)  iudex  domni  imperatoria  interfui  et  sub- 
scripsi. 

[Ego  In]gef[re]dus  »^)  iudex  domni  imperatoris  interfui. 

[. . .]  *•)  iudex  domni  imperatoris  interfui. 

[. . .]  »)  iudex  domni  imperatoria  interfui. 

[Farolfo“’)]  filio  Farolfo  interfui. 

»)  gegen  20  Buchstaben  zerstört,  etwa  so  zu  ergänzen;  das  letzte  Wort  war 
ein  Eigenname.  b)  etwa  20  Buchstaben  verloren.  c)  so  sicher  zu  ergänzen^ 
etwa  20  Buchstaben  im  ganzen  zerstört.  ä)  etwa  2-3  Buchstaben  abgeschabt. 
«)  fehlen  etwa  13  Buchstaben.  f)  fehlen  im  ganzen  etwa  15  Buchstaben. 

9)  Lücke  von  etwa  18  Buchstaben.  A)  fehlen  4 Buchstaben.  i)  etwa  14  Buch- 
staben verloren.  i)  so.  l)  fehlen  etwa  24  Buchstaben.  m)  Lücke 
von  etwa  6-7  Buchstaben.  »)  fehlen  etwa  17  Buchstaben.  o)  Lücke  von 


so 


F.  SCHNEIDER 


7 Buahstaben.  v)  statt  oiinibus.  ff)  3ß  Buchstaben  verloren;  nach  den 
ersten  drei  zu  lesen  prea  und  zwei  MiUelsckäfte.  r)  37  Buchstaben  verloren;' 
nach  den  ersten  vier  zu  lesen  seseo.  «)  24  Buohsjtahen  fehlen,  t)  30  Buch- 
staben fehlen,  u)  etwa  38  Buchstaben  fehlen,  v)  W Buchstaben  fehlen, 
w)  die  Zahl  der  fehlenden  Buchstaben  lässt  sich  bei  den  Unterschriften  nicht 
•mehr  genau  feststeUen, 


II,  Placitum  des  Markgrafen  Rainer  von  Toscana 

in  Sachen  der  Badia  Isola, 

Ein  Orfc  Nespole  im  Volterranischen  ist  uns  nicht  bekannt. 
Markgraf  Bainer,  den  Heinrich  II.  1014  eingesetzt  hatte  sasa 
mit  Bischof  Benedikt  von  Volterra,  der  im  Vorjahre  beim  Kaiser 
das  Privileg  für  sein  Domkapitel  erwirkt  hatte  und  wohl  im 
folgenden  Jahre  gestorben  ist  * **)),  mit  den  Königsrichtern  Rodulf 
und  Petrus  — dieser  ist  der  oft  genannte  Volterraner,  Sohn 
des  Willerad  *)  — und  einer  grossen  Anzahl  Beisitzern,  von 
denen  viele  sicher  aus  der  Grafschaft  Volterra  sind,  zu  Gericht» 
vor  dem  der  Abt  des  1001  von  der  Gräfin  Ava  gegründeten 
Salvatorklosters  zu  Isola  mit  seinem  Vogt  erschien  und  die 
beglaubigten  Kopien  zweier  Urkunden  vorlegte.  Die  erste, 
pisanisch  datiert,  ist  am  1.  Juli  1009  zu  Molazzano,  der  heut 
verschollenen  Burg  im  Tal  der  Cecina®),  von  Adaleita,  der 
Gattin  eines  Alberich-Albizo  und  Tochter  des  Gherardesca  - 

*)  Bresslau,  Jahrbücher  Konrads  II.  Band  II  445  ff.  (im  Exkurs  über 
4 das  Haus  der  Widonen  in  Tuscien  »).  Davidsohn,  Gesohichte  von  Flo- 
renz I 129  Anm.  4. 

Der  Bischof  Benedikt  I.,  den  unsero  Lokal-  und  Episkopal-Litteratur 
aufführt,  existiert  ebenso  wenig  wie  inanoher  andere;  er  verdankt  nur  fal- 
scher Auflösung  von  Regierungsjahren  seine  Entstehung.  Hier  kann  darauf 
nicht  weiter  eingegangen  werden. 

”)  Reg.  Volat.  n.  81,  ferner  die  im  Register  S.  400  euageführten  Stellen 
und  S.  XXIX  unten.  Rodulf  kann  ich  nicht  nach  weisen.  Oherardus  b.  tn. 
Qherardi  de  Serena  ist  der  Sohn  Gerhards  II.  Gherardesca,  des  Gründers  von 
Serena. 

Die  Gründungsurkunde  ist  bei  Margarini,  Bullarium  Cassinense  II  62 
gedruckt;  vergleiche  Rena  e Camici,  Serie  de*  duchi  e marchesi  di  To- 
scana II*  p.  19  und  für  die  Überlieferung  Bulletino  Senese  XIII  504  sq.  Die 
dort  erwähnte  Interpolation  hängt  mit  der  Urkunde  Heinrichs  VI.  für  Isola 
St.  4712  zusammen,  auf  die  ich  vielleicht  gelegentlich  einmal  zurückkomme. 

**)  Reg.  Volat.  S.  390  im  Register  s.  v.  Molazano. 


T08CANI8CHE  8TUDIEN 


33 


Der  Abt  von  Isola  fragt  nun  nach  Verlesung  der  Urkunden, 
ob  jemand  die  beiden  aoriea  dem  Kloster  streitig  mache,  und 
richtet  die  Frage  dann  besonders  an  die  uns  sonst  nicht  be- 
kannten Brüder  Rainer  und  Ildebrand,  die  jedoch  jeden  An- 
spruch ablehnen.  Es  handelt  sich  demnach  um  die  Sicherung 
unbestrittenen  Besitzes  durch  Rechtsstreit  mit  fingiertem  Geg- 
ner ').  Nach  der  Manifestation  wirji  der  Gegenpartei  von  dem 
Gericht  Schweigen  auferlegt  und  das  Eigentum  der  Badia  Isola 
anerkannt,  die  Brüder  versprechen  eine  Strafe  für  Übertretung, 
und  der  Markgraf  sichert  das  Urteil  durch  den  Königsbann 
von  2000  Goldmankusen  2). 

Der  Schreiber  der  Urkunde,  Albertus  not.  imp.y  könnte  mit 
dem  von  1034  in  San  Gimignano  identisch  sein.  Die  Schrift 
ist  eine  spätlangobardische  Kursive  mit  vielen  Minuskel-Formen, 
dadurch  charakteristisch,  dass  statt  ii  mit  folgendem  Vokal  re- 
gelmässig Hi,  das  erste  i kursiv  heruntergezogen,  durchgeführt 
ist,  also  liceniiia,  •pretiio,  divitiies,  was  ich  im  Text  nicht  be- 
lassen habe.  Man  müsste  denn,  der  italienischen  Orthographie, 
die  auf  der  Aussprache  des  Notars  beruht,  entgegenkommend, 
-zio  statt  -Ho  schreiben,  eine  Gewaltsamkeit,  zü  der  ich  mich 
nicht  entschliessen  kann.  Die  Schrift  ist  volterranisch,  viel- 
leicht mit  Einflüssen  vom  Osten  her.  Die  Urkunde  befindet 
sich  im  Original  zu  Siena  im  Staatsarchiv  (S.  Eugenio).  Ob- 
wohl die  in  die  Provenienz  S.  Eugenio  gekommenen  Urkunden 
von  Isola  ziemlich  zahlreich  sind,  gingen  doch  viele  verloren, 
83  die  Originale  der  beiden  Inserte.  Die  Abschrift  danke  ich 
Herrn  Dr.  Hans  Niese,  ich  habe  sie  zur  sicheren  Textgestal- 
tung noch  mehrfach  kollationiert. 


Berizo  und  Tegrim,  fortlebten;  nur  fehlen  die  weiblichen  Glieder.  Darauf 
folgt  eine  Art  urwüchsiges  Urbar,  das  Rudiment  einer  Flurkarte  ; jeder  Besitz 
ist  einmal  als  Burg  mit  Kirclien  und  Wohngebäuden,  dann  noch  das  zuge- 
hörige Land,  die  curtis,  als  grösseres  Rechteck  gezeichnet,  in  das  die  Anteile 
der  Abtei  und  der  einzelnen  Besitzer  als  kleinere  Vierecke  eingetragen  sind.  — 
Dass  die  Soarzi  später  mit  den  Herren  von  Staggia  eng  verbunden  waren 
(aber  wie?),  erwähnt  Davidsohn,  Geschichte  von  Florenz  i 461. 

')  Ficker,  Forschungen  zur  ital.  Reichs-  und  Rechtsgeachichte  1 41  § 13, 
dttzu  23  I 6. 

-)  Reg.  Volat.  n.  118  (1034). 


32 


F.  SCHNEIDES 


Azzo  SO  schlecht  ist,  die  mit  Bibelstellen  reich  ausgestattete 
Arenga  ist  kaum  zu  verstehen.  Der  Inhalt  ist,  dass  Wilhelm, 
Sohn  des  Winizo,  der  Käufer  der  Urkunde  von  1009,  zum 
Seelenheil  des  Berizo,  Alberich  und  der  Adaleita  sowie  ihrer 
Eltern  zwei  der  zwölf  erworbenen  Zinsgüter  an  Isola  schenkt, 
zugleich  mit  einem  Exemplar  jenes  Dokuments  von  1009,  wohl 
dem,  das  vorher  transsumiert  ist.  Berizo  ist  einer  der  Lam- 
barden  von  Staggia,  und  man  wird  wohl  irgend  eine  verwandt- 
schaftliche Beziehung  zwischen  Wilhelm  und  den  drei  annehmen 
müssen,  für  deren  Seelenheil  er  sorgt.  Von  den  Zeugen  kann 
ich  ohne  Willkür  niemand  identifizieren,  Konrad  könnte  der 
Sohn  des  in  Volterra  1001  und  1007  vorkommenden  Sigizo 
sein^);  bemerkenswert  ist,  dass  hier  der  Name  Roland  zuerst 
für  das  Volterranische  begegnet  ®).  In  welchen  Beziehungen 
Wilhelm  zu  Staggia  stand,  ist  nicht  mehr  festzustellen.  Zu 
den  eigentlichen  lambardi  de  Staggia,  die  wir  ganz  gut  ken- 
nen, gehört  er  nicht.  Es  waren  1001  Tegrim  und  Berizo, 
Söhne  Udebrands,  des  Sohnes  des  Isalfred,  und  der  Ava,  Tochter 
des  Grafen  Zenobius.  Berizo  wird  später  nicht  mehr  erwähnt, 
er  scheint  früh  gestorben  zu  sein,  jedenfalls  ist  er  nach  un- 
serer Urkunde  1011  schon  tot.  Tegrim  ist  der  Stammvater 
der  späteren  Herren  von  Staggia  ^). 


')  Er  ist  Schreiber  der  Urkunde.  Sieh 3 über  ihn  die  vorige  Anmerkung. 

■)  Reg.  Volat.  n.  93,  102. 

Dann  erst  wieder  Reg.  Volat.  n.  117  (1034)  und  120  (1036) 
tio/.,  n.  119  (1034)  Rollandus  b.  m.  Supi  als  verstorben  erwähnt.  Der  Roland 
unserer  Urkunde  wird  der  am  17.  August  1047  in  der  Burg  Strove  als  Mund- 
wald der  Gattin  des  Tegrim,  Herren  von  Staggia,  genannte  Sohn  des  Wido 
vicecomes  (von  Siena)  sein,  Lisini  in  Bull.  Sen.  XIII  515;  Or.  Siena  ASt. 
(S.  Eugenio). 

*)  Urkunden  vom  29.  April  994;  5.  Februar  lOÜl  (siehe  oben  Seite  30 
Anm.'^-)  ; 24.  Februar  1026;  alle  im  Fonds  S.  Eugenio  im  Staatsarchiv  zu  Siena, 
wohin  der  Fonds  der  Bekdia  Isola  kam  (vergleiche  Kehr,  Italia  pontificia  IH, 
Etruria,  p.  223),  und  von  Lisini  verzeichnet,  freilich  mit  vielen  falschen  Na* 
mensformen.  Ebenda,  s.  XII  bezeichnet,  ist  ein  überaus  interessanter  Stamm- 
baum der  Herren  von  Staggia,  mit  dem  Gross  valer  des  Grossvaters  jenes 
Ildebrand,  der  am  23.  Februar  953  ein  Privileg  von  Berengar  II.  und  Adalbert 
bekam  (Orig,  ebenda,  ed.  Schiapnrelli  im  Bull,  dell’ Ist.  stör.  ital.  XXI, 
1899,  163  n.  8),  olso  etwa  mit  der  Zeit  des  Unterganges  des  Langobarden- 
reiches, beginnend.  Man  ersieht  daraus,  dass  die  beiden  Zweige,  die  von 


T08GANI8CHE  8TUDIEK 


33 


Der  Abt  von  Isola  fragt  nun  nach  Verlesung  der  Urkunden, 
ob  jemand  die  beiden  aortea  dem  Kloster  streitig  mache,  und 
richtet  die  Frage  dann  besonders  an  die  uns  sonst  nicht  be- 
kannten Brüder  Rainer  und  Ildebrand,  die  jedoch  jeden  An- 
spruch ablehnen.  Es  handelt  sich  demnach  um  die  Sicherung 
unbestrittenen  Besitzes  durch  Rechtsstreit  mit  fingiertem  Geg- 
ner ’).  Nach  der  Manifestation  wirji  der  Gegenpartei  von  dem 
Gericht  Schweigen  auferlegt  und  das  Eigentum  der  Badia  Isola 
anerkannt,  die  Brüder  versprechen  eine  Strafe  für  Übertretung, 
und  der  Markgraf  sichert  das  Urteil  durch  den  Königsbann 
von  2000  Goldmankusen  2). 

Der  Schreiber  der  Urkunde,  Albertua  not.  imp.,  könnte  mit 
dem  von  1034  in  San  Gimignano  identisch  sein.  Die  Schrift 
ist  eine  spätlangobardische  Kursive  mit  vielen  Minuskel-Formen, 
dadurch  charakteristisch,  dass  statt  ti  mit  folgendem  Vokal  re- 
gelmässig Hi,  das  erste  i kursiv  heruntergezogen,  durchgeführt 
ist,  also  liceniiia,  pretiio,  divitiies,  was  ich  im  Text  nicht  be- 
lassen habe.  Man  müsste  denn,  der  italienischen  Orthographie, 
die  auf  der  Aussprache  des  Notars  beruht,  entgegenkommend, 
-zio  statt  Aio  schreiben,  eine  Gewaltsamkeit,  zii  der  ich  mich 
nicht  entschliessen  kann.  Die  Schrift  ist  volterranisch,  viel- 
leicht mit  Einflüssen  vom  Osten  her.  Die  Urkunde  befindet 
sich  im  Original  zu  Siena  im  Staatsarchiv  (S.  Eugenio).  Ob- 
wohl die  in  die  Provenienz  S.  Eugenio  gekommenen  Urkunden 
von  Isola  ziemlich  zahlreich  sind,  gingen  doch  viele  verloren, 
83  die  Originale  der  beiden  Inserte.  Die  Abschrift  danke  ich 
Herrn  Dr.  Hans  Niese,  ich  habe  sie  zur  sicheren  Textgestal- 
tung noch  mehrfach  kollationiert. 


Berizo  und  Tegrim,  fortlebten;  nur  fehlen  die  weiblichen  Glieder.  Darauf 
folgt  eine  Art  urwüchsiges  Urbar,  das  Rudiment  einer  Flurkarte  ; jeder  Besitz 
ist  einmal  als  Burg  mit  Kirchen  und  Wohngebäuden,  dann  noch  das  zuge- 
hörige Land,  die  curiie,  als  grösseres  Rechteck  gezeichnet,  in  das  die  Anteile 
der  Abtei  und  der  einzelnen  Besitzer  als  kleinere  Vierecke  eingetragen  sind.  — 
Dass  die  Soarzi  später  mit  dei)  Herren  von  Staggia  eng  verbunden  waren 
(aber  wie?),  erwähnt  Davidsohn,  Geschichte  von  Florenz  i 461. 

')  Ficker,  Forschungen  zur  ital.  Reichs-  und  Rechtsgeachichte  I 41  § 13, 
dazu  23  I 6. 

■-)  Reg.  Vobit.  n.  118  (1034). 


3é 


Im  Gerichte  des  Markgrafen  Rainer  von  Toscana  werden  vom 
Abte  und  Vogte  der  Badia  Isola  eine  V erkauf surÌBumde  und  eine 
Schenkungsurkunde  vorgelegt,  auf  entgegenstekende  Ansprüche 
verzichtet  und  der  Besitz  durch  den  Königsbann  gesichert. 

Nespole  in  der  Grafschaft  Volterra  1015  November  22. 

Reg.  Liaini  in  Buü.  Sen.  XIII  508. 

* 

t Dum  in  Dei  nomine  in  comitato  Voloterrense  in  loco  et  finibus 
Nespolo  in  casa  Handree  in  iudicio  ressedebat  Baineri  marhio  ad 
causa  audiendas  hac  deliberandas,  resedentibus  cum  eo  Benedictas 
sede  sancte  Voloterrensis  eccllesie  episcopus»  Bodulfo  et  Petrus  iudi- 
cibus  domni  inperatori  et  Uuido  notorio  «),  Gherardo  filio^)  bone 
memorie  Gherardi  de  Serena  et  Uberto  filio  Uuidi,  Uuinitio  filio  *) 
bone  memorie  Ildibrandi,  Gherardo  filio  bone  memorie  Atitii, 
Uualando  filio^)  bone  memorie  Sicheimì  de  comitato  Pisano,  Milo 
filio  bone  memorie  Adelmi  de  Cornia  cum  filio  suo  Adelmo  seo 
Ugo  et  Uuido  germani  filii  bone  memorie  Ughi,  Ghisolfo  et  Rodolfo 
germani  filii  bone  memorie  Gliìsolfi,  Ansaldo  filio  bone  memorie 
Uberti  seo  Ildibrando  filio  bone  memorie  Alberti  et  Petro  filio 
bone  memorie  Gaidolfi,  Bentitio  de  Bibiano,  Teutio  filio  bone 
memorie  Liufredi,  Gotitio  filio  Petri,  Rodolfo  filio  bone  memorie 
Gotii  et  Gherardo  filio  bone  memorie  Stefani  et  reliquie  plore?, 
ibique  in  eorum  veniens  presentiis  Petrus  abbas  de  eccllesia  et  mo- 
nasterio  Domini  et  sancti  Salvatorìs  sito  loco  Isola  una  cum  Petrus 
avocato  suo  estensi  ibi  in  eodem  iudicio  moniminas  duo,  in  qua 
continebatur  in  eis  ab  ordine,  sicut  hic  supter  leguntur,  in  primo 
namque  monime,  quod  est  exsenplar: 

In  nomine  domini  nostri  leso  Christi  Dei  eterni,  anno  ab  incar- 
nationis  eius  millesimo  decimo,  ipsa  dies  kalendarum  iulii,  indi* 
ctione  septima.  — Manifesta  sum  ego  Adaleita  mulier  Alberiohi,  qui 
Albitio  vocatur,  et  filia  bone  memorie  Tendici,  quia  consemtientes 
mihi  suprascripto  vir  meus,  ubi  secundum  legem  interesse  videbatur 
notitia  ab  Gherardo  iudex  domni  inperatori,  a quibus  secundum 
legem  interrogata  et  congnita  sum  eo,  quod  nulla  me  passa  sim 
violentia,  sed  «)  pura  et  integra  mea  bona  voluntas  sequentcr  edicti 
paina‘),  comuni  ter  et  consentientes  mihi  suprascripto  vir  meus,  per 
hanc  cartula  vindo  et  trado  tibi  Uuillelmo  filio  Uuinitii  i sunt 
duodeci  inter  casis  et  cassinis  seo  cassalinis  et  rebus  iuris  meis  illis 
massariciis  : prima  res  massaricias  est  possita  in  loco  Pronicclo,  qui 

')  Edict.  Liuiprandi  c.  22.  Vergleiche  dazu  Liber  Papiensis,  MO.  LL. 
IV  4ÌS. 


TOSCANXSCHB  STUDIEN 


86 


detinet  filii  Rainberti  ; sccunda  in  loco  Fungnano,  qui  detinet  Sic- 
chiprando  ; tertia  in  Baciano,  qui  detinet  Alberto  notarlo  «)  ; quarta 
intra  Mucolo,  qui  detinet  Ilditio;  quinta  in  Monte-Gumpuli,  qui 
detinet/)  filii  liutii;  sezta  in  Ventiorum,  qui  reota  fui  per  Uualpo; 
septima  in  suprasoripto  loco  Ventiorum,  qui  detinet  muHer  Moro- 
titii,  qui  iam  fuit  donicato  : ootavo  ad  Olivete,  qui  detinet  Martino 
olerious  ; nona  in  Colle-Olfridl,  qui  detinet  Teutio  ; decima  in  Alia- 
nola,  qui  detinet  Petro;  undecima  in  Gamppo-Rubiani,  qui  detinet 
Ioha[nni^)]  Uuarioco;  duodecima  a la  Capanna,  qui  detinet  Petro 
filio  «)  Alfridi  ; has  suprascriptam  duodeoi  inter  casis  et  cassinis  seo 
caaalinis  et  rebus  iuris  meis  illis  massaricìis  cum  curtìs,  ortalias, 
terrls,  vineis,  olivetia,  castanietis,  quercetis,  silvia,  virgareia,  pratis, 
passcuia,  cultia  rebus  vel  incultis,  onnia  et  in  onnibus  rebus, 
quantas  ubique  et  in  qualibet  locis  et  *)  vocabulis  has  suprascrìpti 
casia  et  cassinis  aeo  casalinis  adque  rebus  sunt  pertinentibus  voi 
asspicientibus  et  suprascripti  omnibus  ad  manum  suarum  abere  et 
detinere  videtur,  in  integrum  una  cum  inferioribus  et  superìoribus 
Buia  seo  cum  acessionibus  et  ingressoras  suarum,  consentientes  mihi 
suprasoripto  vir  meus,  tibi  oas  vindo  et  trado.  Pro  quibus  ad  te 
pretium  recepimus  spade  duo  in  prefinito  ; unde  repromittimus  nos 
qui  supra  Adalegita,  consentientes  mihi  suprasoripto  vir  meus,  una 
cum  nostri  eredibus  tibi  qui  supra  Uuillelmo  vel  a tuis  eredes  aut 
equidem  omini,  cui  vos  suprasoripta  vostra  vend(itione)  <)  dederitis 
vel  abere  decreveritis,  aut  si  nos  vobis  eas  aliquando  tempore  in 
aliquod  exinde  intentionaverimus  aut  retolH  vel  suptragi  quesie- 
rimus  nos  vel  ille  omo,  cui  nos  ea  dedissemus  aut  dederimus  pro 
quoUbet  ìngenìo,  et  si  vos  exinde  auctores  dare  nolueritis  et  eas 
ab  onnis  ominea  defendere  non  potuerimus  et  non  defensaverimus, 
spondimus  nos  vobis  oonponere  suprascriptam  nostram  vend(itio- 
nem)  »)  onnia  in  duplo  et  in  ferquidem  loco,  sub  estimationem, 
quales  tunc  fuerlt;  sic  tarnen,  si  vos  exinde  auctores  neo  defensores 
querere  nec  dare  nolueritis  aut  non  potueritis,  lioentìa  abeatis  absque 
nostra  persona,  si  vostra  fuerit  voluntas  causas  agendi,  ressponsus 
redendi  sive  ponendi,  modis  onnibus  vobis  eas  defensandi  cum  car- 
tola istft,  qualiter  iusta  legem  melius  potueritis,  et  prò  confìrma- 
tione  Adalbertus  notariiis  domni  inperatori  scribere  rogavimus.  — 
Haotum  loeo  infra  castello  de  Molatiano.  — Singnum  manum  pre- 
diote  Adalegite,  qui  hanc  cartola  fiere  rogavit.  — Ego  Alberico  viro 
ipi9e  equidem  Adalegite  consentientes  subecripsi.  — Gherardo  iudex 
domni  inperatori  interfuit.  — Singnum  manum  Gherardi  filii  bone 
memorie  item  Gherardi  testis  et  pretio  dante  vidi.  — Singnum 
manum  Uualteri  filii  bone  memorie  Petri  testis  et  pretio  damte 


36 


F.  SCHNEIDER 


vidi.  — SingQum  manum  Ughi  comes  filii  bone  memorie  Teudici 
item  comes  testis  et  pretio  dante  vidi.  — Singnum  manum  Rodolfi 
filii  Teutii  testis  et  pretio  dante  vidi.  — Adalbertus  notarins 
domni  inperatori  pos  tradita  compievi  et  dedi.  — Ego  Atitio  nota- 
rius  domni  inperatori  autentico  ilio  vidi  et  legi.  unde  hanc  exscem- 
piar  facta  es,  et  hic  fideliter  ezsemplavi.  — Eriberto  »•)  iudez  domni 
inperatori  autentico  ilio  vidi  et  legi,  unde  hac  ezscemplar  faota  est, 
et  ic  subscripsi.  — Petro  notarius«),  qui  autentico  ilio  vidi  et  legi, 
unde  hanc  ez.scemplar  facta  est,  et  ic  subscripsi. 

Secundnm  namque  monimen: 

In  nomine  domini  Dei  et  salvatori  nostri  lesu  Christi,  anno  ab 
incamationes  eius<^)  hoc  sunt  millesimo  undecimo,  tertios  kalendas 
octubris,  indictionc  nona.  — Divine  gratie  munere,  superne  virtutis 
auzzilio  facìmur  dominicis  potestatis  et  uti,  ut  nos  misericors  Do- 
minus eterne  partis  ")  et  gaudiis  facia,  quod  <>)  eredes  et  uti  p)^  sedulis 
amonitionibus  crebrisque  preceptis  in  formula,  unde  est  illut  : « Venite 
ad  me  omnes  qui  laboratis  et  omneretis  q)  estis,  et  ego  vos  requie- 
scere’’)  faciad')»,  ut  ne  quis  det  animum  «)  ad  eum  perveniendum^ 
vel  qualiter  ab  eo  recipiendi  esse  facultas  dubitare,  quod  promisi 
ipse  certum  ostendit  formula,  cum  dizzit  : < Dimitite  et  dimitetur«) 
vobis,  date  et  dabitur  vobis  *)»;  set  tarnen  hoc  quidem,  quo  docuit 
singniter  que")  supra  agere,  ortatur  ipse  alibit,  cum  dicit:  «Vigi- 
lati itaque,  quia  nesscitis  dìe^)  neque  ora*)  hac  voce  silicet  ita 
onnis  debere  frequentissime  meditare,  quatenus  semper  oculis  mentis 
abere  oportet.  Denique  singulis,  que  se  onnipotentis  Dei  n.iseri- 
cordia  uius  mundi diuities  vel  quibuscumque  temporalibus  adiumentìs 
noverit  consolatos  ez  is,  qui  accepis  ab  eo,  quantumiibet  illi  con- 
ferii cum  gratiarum  hactione,  ad  quos  ibi  nesscit,  cumtaque  abet 
concessa,  quia  rengnum  Dei  tamtum  valet,  quamtum  habet,  ut  credi 
possimus,  dominicis  instruimur  documentis,  qui  am  muliere  dua  mi- 
nute devota  offerentes  plus  ceteri  ominibus  offerentibus  adseruit  *). 

Unde  ego  in  Dei  nomine  Uuillilmo  filio  Uuinitii  una  per  con- 
sensum  et  data  licentia  ipsius  genitore  meo,  quia  per  hanc  cartola m 
pro  Dei  timore  et  remedium  anime  meetr)  et  reroedium  anime  Be* 
ritii  et  Alberìchi  et  Adaleite  et  de  genitores  et  de  genetrices  illorum 
offero  Deo  [et^)J  tibi  ecllesia  et  monasterio  sancii  Salvatori,  qui 
est  sito  loco  Isola,  i sunt  integre  duobus  sortis  et  rea  mee:  file 

»)  Matth,  lu 

•)  Lue.  6,  :iì. 

‘)  Math.  13;  cf.  24,  42.  Marc.  13,  33-33.  Lue.  21,  36. 

Cf.  Marc.  12,  42.  Lue.  21,  2-4. 


T SCANISCHE  STÜHlEiM 


37 


prima  sorte,  qui  est  posita  in  loco  Aliami la^  qui  iam  recta  rst  et  la> 
borsta  per  Petro  et  llditio  germani,  fìlli  bone  memorie  Inghitii  ; se- 
conda  sorte,  qui  est  posita  in  Gampo-Rubiani,  qui  detinet  Johanne 
Uuarìcco,  sicut  mihi  qui  supra  Uuillelmo  per  cartula  vendictionis 
advenit  da  Adalegìta  mulier  Alberichi,  qui  Albitio  vocatur,  fìlia 
bone  memorie  Tendici,  consentienfes  sibi  suprascripto  viro  suo  et 
comunìter  cum  eo,  ipsa  cartula  scripta  ex  manibus  Adalberti  notarli 
domni  inperatori.  Ideo  tam  predictis  sortis  et  rebus  cum  curtificìas, 
ortalias,  territurias,  vineis,  oìivetis,  castanietis,  quercietis,  silvis, 
rivis,  pratis,  passcuis,  cultis  rebus  vel  incultis,  movilias  et  inmovi- 
libus  et  omnia  et  in  onnibus,  quantum  ad  suprascripti  sortis  et 
rebus  sunt  pertinentibus  vel  aspicientibus  esse  invenitur,  cum  aoces- 
aionibus  et  ingressoras  earum  seo  superioribus  et  inferioribus  suis 
cum  omnia  integritate  et  pertinentiis  suarum  et  una  cum  ipsa  car- 
tola vel  excemplar  de  ipsa  cartula,  et  testus  in  ea  legitur,  omnia 
ìntegmm,  offero  tibi  Deo  et  ecllesia  et  monasterio  sanati  Salvatori 
abendum.  tenendum  iure  proprietario  nomine  et  usufruendi  nomine 
inperandi  et  faciendi  exinde  de  predicti  rebus  tam  tu  Petrus  ab- 
bate v)  quam  et  tuo  sucesorea  ex  ipso  monasterio,  qui  in  tempore 
fuerint,  et  monihi,  qui  ibidem  sunt  ordinati  vel  in  antea  fiunt  recto 
ordine,  faciant  exinde  a pars  predicto  monasterio  quitquit  voluerit 
aut  previderint  sine  omnia  mea  vel  de  eredibus  meis  contradictione. 
Et  si  quia  vero,  quod  futturo  esse  non  credo,  si  ego  qui  supra  Unil- 
lelmus  aut  ullus  de  eredibus  hac  proheredibus  meis  seo  quislibet 
de  extraneis  aut  aposita  vel  conrogativa  persona,  qui  hanc  cartula 
offersionis,  tradiotionis  mee  quandoque  tempore  rumpere  aut  eva- 
cuare vel  dìsfacere  presumpserimus  per  quotvis  ingenio  et  vos  quiete 
abere  et  tenere  non  permiserimus  <)  a pars  predicta  ecllesia  et  mo- 
najsterio  ipsis  rebus,  sicut  superius  hgitur,  et  si  ego  aut  meis  eredes 
agere  aut  causare  presumserimus  aut  in  aliquo  molestare  quesie- 
rimas,  vel  si  aparuerit  ullum  factum,  quo  nos  in  alia  parte  fecis- 
semus  aut  fecerimus  per  quodvis  ingenio,  tunc  dupla  tanta  et  tale 
res  a pars  predicto  monasterio  restituere  vel  perexolvere  debeamus 
et  faciamus,  [et^)]  hanc  cartula  offersionis  et  tradictionìs  mee«’) 
onni  tempore  in  sua  permanead  firmitate  et  robore  et  in  perpetuum 
firma  et  stabile  persistant.  Quicumque  temeraria  persona  inobediens 
Deo  contra  hanc  paina  Institut  ionis  mee  quandoque  venire  tempta- 
verit  et  eam  infrngnere  vel  disrumpere  presu mserit  et  omni  modo 
instanti  decreti  quiete  et  inlibate  ad  sumtus  et  usibus  predicto  ab- 
bate r)  et  suos  sucessores  et  fratrum<^)  monachorum  perpetualiter 
fruere  non  x>ermiserit,  nullo  modo  vindicare  valeat,  set  a trecentum 
decem  et  octo  patri  sancti  anathematitiatum  persistat  et  cum  Dathan 


3S 


F.  SCHKEIDEE 


et  Abiron,  qui  terra  vivos  deglotivit,  aiit  oonsortius,  cum  luda  tra- 
ditore  qui  Deo  vendidi,  geennalis  adque  teterrimus  vinctus  partici- 
petur  et  in  novisimo  venturo  iudicio,  oum  ante  tribunal  Christi  ad 
iudicandum  venerit  in  cosspeto  Domini  ratione  sententia  ibidem  pu- 
niendi  perpetualiter  feriatur,  quia  sic  conplacuit  animo  meo,  et  ita  in 
oc  ordine  hanc  cartula  offersionis  mee*^),  qualiter  super  legitur,  Ätitio 
notarlo«)  domni  inperatori  scribere  rogavi.  — Hactum  intus  castello 
de  St  aia  territurio  Voloterrense.  — Singnum  manum  Uuillelmi,  qui 
hanc  cartula  offersionis  et  tradictionis  ista,  sicut  super  legitur,  fieri 
rogavi.  — Singnum  manum  Uuinitii  filii  bone  memorie  Olfridì,  qui 
a suprascripto  filio  suo  consensi  et  licentia  dedi  et  manum  sua  fieri 
rogavi.  — Ego  Raineri  rogatus  testis  subscrip.si.  — E^o  Àimo  rogatus 
testis  subscripsi.  — Ego  Landolfo  rogatus  testis  subscripsi.  — Singnum 
manum  Cunradi  filii  bone  memorie  Sitii  rogatus  testis.  — Ego  Rol- 
lando rogatus  testis  subscripsi.  — Atitio  notarius«)  domni  inpera- 
tori postradi/)  conpievi  et  dedi. 

Monimìnas  ìpsa  liic  in  eodem  iudicio  estense  et  ab  ordine  re- 
lecte  interrogatus  est  ipse  Petrus  abbate  v)  una  cum  ipso  avocato 
suo  ab  is  iudicibus,  pro  quit  cartula  ipse  in  iudicio  ostendisset 
Qui  dixxerunt  : < Proterea  moniminas  ipsas  hic  in  vestris  ostesimus 
presentila,  volumus  ut  onuibus  vobis  congnitum  sit,  ut  nullus  o 
qiiisspiam  dicere  posit,  quod  ego  eam  silem  aut  oculte  veli  oonlu- 
diose  abuiset  vel  detenuisset  ; nunc  duo  caeis  et  sortis,  qui  in  ipso 
secundo  monimen  legitur,  abemus  et  detinemus  ad  iure  et  proprie- 
tatem  de  predicta  ecllesia  et  monasterio  domini  sancti  Salvatoris 
sito  loco  Isola,  et  si  ff)  est  ullus  omo,  qui  aversus  nos  de  ipse  duo 
sortis  cum  eorum  pertinentiis^v)  nos  aliquit  dicere  vel  contendale 
vult,  parati  sumus  hic  in  vestra  presentia  in  ratione  standum  et 
legitimas  me  percipiehdum.  Set  quod  plus  est,  querimus,  ut  dicai 
nos  iste  Raineri  et  Ildebrando  germani,  filii  bone  memorie  Rodulfi, 
qui  hic  preses/)  suiit,  si//)  predicte  duo  sortis  cum  eorum  pertà- 
nentiis  nobis  contendere  aut  contradicere  vult  an  non».  Haec/) 
ipsis  germani*^)  reaspondentes  dixzerunt:  «Ipse  duo  sortis  vobis  non 
contendimuB  nec  contradicere  querimus,  quia  cum  lege  non  possu- 
mus,  quia  nihil  nobis  portine t nec  ad  abendì  nec  requirendi  neo 
per  ereditate  neque  per  script ioiiem  ncque  per  nullis  ai^mentis 
ingenio».  His  peractis  et  manifestationibus  qui  supra  iudicibus  et 
auditores  rectum  paruit  esse  [et  **)]  iudicaverunt  ^)  ipsi  iudices,  qui 
ibidem  aderant,  ut  ipsi  germani  et^)  eorum  eredes  manerent  exinde 
onni  tempore  taciti  het  contenti  hac  v*”*)  remoti  de  ipse  duo  sortis 
et  ipse  abba  et  suisque  posterisque  supeessoribus  abead  et  tenead 
ad  proprietate  ad  pars  suprascripto  ecllesie  absque  eorum  contra- 


TOSOÀK18CHB  STUDIEN 


3» 


dictìone  vel  de  eorum  eredi  bus.  Et  post  beo  omnia  predicti  germani 
Bpoponderont  et  promiserunt  aut*^*^)  si  umqua  in  tempore  ìpsi 
vel  eonim  eredibus  prediate  duo  sortis  tulerìt  vel  contenderit  vel 
molestaverìt  ad  predicto  abbate  vel  ad  ilio  abbate,  qui  pro  tem- 
pore in  ipso  monasterio  fuerit,  quod  conposituri  et  daturi  esse  de* 
beant  ipsi  germani  vel  eorum  eredibus  ad  ipso  abbate  vel  a suisque 
posteris  sucessorìbus  pena  numerum  de  bono  argentum  libras  cen- 
tum, et  ipse  abbate  una  cum  ìpse  Petrus  avocato  suo  fecerunt  prò 
ipsa  sponsione  ad  ipsi  germani  launo  et  merito  anulo  uno  de  auro. 
Et  cum  ipse  Raineri  marhio  talia  vidisset  et  audisset,  per  iudicium 
iudicum  per  virgam,  quas  in  suis  detinebant  /)  manibus,  misit  ban- 
num  domni  inperatori  super  ipso  abbate  et  super  oasis  et  terri  et 
vineis  et  rebus  illis  in  mancusos  aureos  duo  milia,  aut  nullus  quis- 
libet  homo  mancgna  parvaque  persona  predicto  abbate  vel  suisque 
posteris  sucessoribus  de  predio tis  rebus  sine  legale  iudicio  devestire 
audead;  qui  vero  hoc  fecerit,  predicti  duo  milia  mancusos  aureos 
conpositnris  se  angnosca,  medietatem  a pars  camere  domni  inpe- 
ratori et  medietatem  predicto  abati  et  suisque  posteris  sucessoribus, 
et  in  eo  modo  finita  est  causa,  unde  hac  notìtia  pro  securitate 
equide  pp)  abati  et  suisque  posteris  sucessoris  et  futura  ostensione 
fieri  amonuerunt  quidem,  et  ego  Albertus  notarius  domni  imperatori 
ex  iussione  predicti  Raineri  marhio  seo  et  iudicum  amonitionem 
scripsi  in  anno  ab  incamatio  domini  Dei  eterni  nostri  lesu  Christi 
rengnante  domno  nostro  Henrigo  inperator  anno  inperii  et  in  Italia 
secundo.  decimo  kalendas  decembris ««),  indiotione  quarta  decima.  — 
(S.)  Petrus  iudex  interfui.  — Rodolfo  iudex  donni  inperatori  interfui. 

«)  not  mü  Kürzung88trich.  à)  fil  mit  Kürzung 88trich.  c)  ei.  d)  kld 

mü  Kürzung 88tricK  «)  se.  /)  so.  9)  loha  mit  Kü.zungastrich. 

*)  et  uo  et  uocabulìs.  »)  uend  mit  Kürzungsstrich.  k)  intetiionauerim'. 
l)  exceplar.  m)  Eriberto  — et  ic  subscr.  ans  Versehen  vom  Schreiber  dea 
Placüums  wiederholt.  n)  partris  ; wohl  paois  zu  lesen.  o)  quod  scheint 
überflüssig.  P)  et  ruti  ; weiter  oben  et  uti  ; da  beide  Male  mitten  im  Satze 
abgebrochen  wird,  dürfte  es  so  viel  als  et  cetera  bedeuten.  q)  onerati  Vulg. 
r)  reficiam  vos  Vulg.  «)  aiu  mit  Kürzungsstrich.  t)  diraittemini  Vulg. 
“)  qs  mit  Kürzungsstrich.  »)  dlem  neque  horam  Vulg.  «’)  nie.  x)  et  fehlt. 
V)  abba  mit  Kürzung ssirich.  2)  proraiserimus.  a«)  Loch  von  etwa  2~3 

Buchstaben  im  Pergament.  W>)  teptauerit.  cc^ fatru  mit  Kürzungsstrich, 
dd)  uiuot.  et)  inouisimo.  //)  sic.  99)  folgt  nochmals  aversiis. 

Sß  wiÄ  Kürzungsstrich.  ü)  et  fehlt  ; nach  andern  Piacila  zu  ergänzen, 
kk)  iudiciu  mit  Kürzungsstrich  ; erut  mit  Kürzungsstrich.  H)  et  ed. 

*•»)  et  hac.  «>•)  so  ; für  ut.  00)  d.  pp)  eqide.  99)  decebri. 


40 


F.  8CHNBLD1.B 


III,  Bischof  Arduin  von  Montefeltro  investiert  als  Missus  Papst 

Benedikts  IX.  den  Bischof  Uhert  von  Sarsina  mit  der  Piere 

Bagno  di  Romagna. 

In  Sarsina  hatte  ich  neuaufgefundene  Papsturkunden  abzu* 
schreiben  und  wurde  — der  erster  Besucher,  seit  Bormann  dort 
für  die  Inscriptiones  gearbeitet  hatte  — von  den  Landsleuten 
de3  Plautus  mit  umbrischer  Herzlichkeit  empfangen;  man  gab 
mir  die  Handschrift  Raccolta  t.  VI.  des  Bischofs  Antonini  ^), 
in  der  sie  stehen,  sogar  ins  Albergo  mit.  Da  es  draussen  in 
Strömen  regnete,  wusste  ich  am  andern  Morgen,  ehe  die  Dili- 
genza abfuhr,  es  war  ein  Sonntag,  keine  bessere  Belustigung 
als  den  Band  noch  einmal  durchzulesen.  Dabei  fand  ich 
die  in  einiger  Hinsicht  nicht  uninteressante  Urkunde,  die  ich 
dieser  kleinen  Sammlung  einverleibe,  weil  Bagno  di  Romagna 
mit  Toscana  nicht  nur  als  Grenzort  in  nahen  Beziehungen 
steht  ; es  gehört  zur  sogenannten  Romagna  toscana,  seit  dem 
xn.  Jahrhundert  als  Lehen  den  Grafen  Guidi  aus  dem  Casentino 
und  später  zu  Florenz  2).  Das  territorium  Balnense  ist  alt- 
päpstlicher  Besitz  ; es  wird  im  Ludovicianum  von  817  aufge- 
führt. Adrian  II.  gab  am  13.  November  872  die  Erlaubnis, 
die  alte  Pieve  S.  Maria  in  Bagno  mit  der  dem  Bischof  von 
Arezzo  gehörigen  Kirche  S.  Salvatore  daselbst  zu  vertauschen, 
weil  der  Bischof  in  S.  Maria  ein  Kloster  gründen  wollte,  was 
aber,  wie  schon  Repetti  bemerkte,  nicht  ausgeführt  worden 
sein  kann.  Später  treffen  wir  Kanoniker  in  der  alten  Pieve, 
und  noch  heut  besteht  sie  als  Arcipretura  unter  der  alten  Invo- 
kation  S.  Maria.  Dagegen  wurde  nua  in  S.  Salvatore  ein  Kloster 
gegründet  ^).  Im  x.  Jahrhundert  erscheint  die  päpstliche  Herr- 
schaft wie  an  andern  Stellen,  so  auch  hier  völlig  verdrängt. 


*)  Raccolta  di  varie  cose  antiche  concernenti  ü Vescovado  ed  altre  cose 
di  SarsinOf  di  Filippo  Antonini^  t.  VI  fol.  234  im  Archivio  Vescovile,  dessen 
Vorstehern,  dem  ehrwürdigen  Generalvikar  Mona.  Luigi  Te^ti  imd  dem  Herrn 
Can.  Don  Durante  Tosi,  ich  aufrichtig  zu  danken  habe.  Der  Band,  der  in  der 
Hauptsache  Sammlungen  von  Antonini,  daneben  verschiedenes  (s,  xv.-xviii.) 
enthält,  ^urde  1706  vom  Bischof  Braschi  angelegt. 

-)  Ropetti  I 5 und  bes.  233-240  s.  v.  Bagno  di  Romagna. 

”)  JE.  2952.  Pasqfui,  Codice  diplomatico  d’ Arezzo  I 57  n.  41. 

' ) Dessen  Abt  kommt  mit  dem  von  S.  Ambrogio  im  Spurium  Konrads  II. 


TOSCAMSCUE  STUDIEN 


41 


Die  eigenkirchlichen  Befugnisse  privatrechtlichen  oder  genauer 
besitzrechtlichen  Charakters  blieben  natürlich  mit  grösserer 
Zähigkeit  haften.  Aus  der  Urkunde  von  872  erfahren  ^vir  die 
merkwürdige  Tatsache,  dass  der  Bischof  des  fernen  Cervia 
{Ficoclae)  Diözesan  von  Bagno  war;  wegen  der  räumlichen 
Schwierigkeiten  mag  sich  dieses  Verhältnis  im  Laufe  der  Zeit 
gelockert  haben.  Die  Päpste  hatten  die  Pieve  verschiedenen 
Bischöfen  von  Sarsina,  wohl  ganz  regelmässig  und  gegen  Zins, 
übertragen.  Die  Kanoniker  der  Pieve  scheinen  sich  den  Lasten, 
die  diese  Vergabung  mit  sich  brachte,  auch  dieses  Mal  ent- 
zogen zu  haben,  und  zwar  schon  einige  Zeit  vor  1041,  wo  von 
vetus  error  gesprochen  wird.  Bischof  Ubert  von  Sarsina  reiste 
mit  seinen  die  Pieve  betreffenden  Privilegien  nach  Rom  und 
erzielte,  dass  der  Papst  in  Gegenwart  von  vielen  Bischöfen, 
Kardinalpresbytern  und  -diakonen  den  Bischof  Arduin  von 
Montefeltro,  der  ihn  zu  weihen  hatte,  beauftragte,  ihn  zugleich 
mit  der  Pieve  Bagno  zu  investieren  und  den  Widerstand  des 
dortigen  Klerus  zu  brechen.  Das  führte  dieser  nach  der  vor- 
liegenden Urkunde  am  3.  April  1041  aus,  indem  er  in  der 
Pieve  dem  Bischof  per  cornu  altaris  die  Kirche  übergab  und 
in  eindringlicher  Bede  den  Kanonikern  weiteres  Widerstreben 
verbot.  Leider  hat  unsere  Urkunde  mehrere  Lücken  ; so  fehlt 
die  Invokation  ; wichtige  Stücke  sind  aber  nicht  verloren.  Das 
Formular  schliesst  sich  frei  an  das  der  weltlichen  Gerichtsur- 
kunde an.  Bischof  Ubert  ist  als  Adressat  der  falschen  Urkunde 
Konrads  II.  für  Sarsina  bekannt,  Bischof  Arduin  zeichnete 
sich  durch  eine  gewisse  Langlebigkeit  aus.  Er  ist  schon  1011 
nachweisbar,  und  erst  1059  erscheint  sein  Nachfolger  als  Teil- 
nehmer an  der  berühmten  Papstwahlsynode. 

Bischof  Arduin  von  Montefeltro,  Missus  Papst  Benedikts  IX,, 
überträgt  in  dessen  Aufträge  dem  Bischof  Ubert  von  Sarsina  die 
Pieve  von  Bagno  di  Romagna,  wie  sie  seine  Vorgänger  von 
früheren  Päpsten  hatten,  und  fordert  den  Pfarrklerus  auf,  nicht 
länger  zu  wideraireben.  Bagno  di  Spagna  1041  April  3. 

. . . «)  domno  Benedicto  papa  anno  nono  [. . . «)].  Igitur  cum 
optinio  aiixilio  dum  adesset  domnus  Arduinus  Monteferetane  ecclesie 

St.  1891-  1971  vor,  und  ebenso  sind  beide  in  unsrer  Urkunde,  die  der  Fälscher 
jener  also  wohl  kannte,  Zeugen. 


4 


42 


F.  SCHNEIDER 


episcopus  et  missus  dom  ni  Benedicti  pape  et  cum  eo  essent  plures 
homines  et  laudabile^  fama,  quorum  nomina  [. . . «)],  in  eorum  su- 
prascrìptorum  present  ia  venit  domnus  Arduinus  Monteferetanus 
episcopus  et  missus  dumni  Benedicti  pape  [et^)]  dixit  : «Notum  sit 
vobis  omnibus,  quod  Ubertus  Saxenatis  ecclesie  episcopus  ivit  Bo- 
mam  cum  suis  privilegiis,  que  habebat  de  ista  plebe  et  de  suis  pertì- 
nentiis,  et  domnus  papa  restituit  sibi  litteras,  multissancte  apostolico 
ecclesie  acilicet  episcopis,  presbiteris,  diaconis  cardinalibus  et  clerìcis 
laicisque  compluribus  [presentibus  ^)]  ; me  in  predicti  episcopi  Uberti 
<manu  <^)>  benedictionem  mìsit  et  iussit  mihi,  ut  sua  vice  predictam 
plebem,  que  in  fondo  et  in  loco  Balnei  est,  quemadmodum  sui  an- 
tecessores  ab  aliis  Romane  ecclesie  tenuerunt  decessoribus,  in  vostri 
preaeutia  Uberto  predicte  Saxenatis  ecclesie  episcopo  tradidissem 
et  per  eum  sue  ecclesie  et  futuris  successoribus  in  perpetuum.  Igitur, 
fratres  Ilarissimi,  ex  parte  divine  et  inefiFabilis  maiestatis  eiusdem 
domni  Benedicti  pape  omniumque  presentium  ordinariorum  vos 
admoneo,  ut  veterem  errorem  vobis  ad  corporis  et  anime  salutem 
admodum  noxium  in  vestrorum  peccatorum  remissionem  relinquatis 
et  vostre  Saxenati  ecclesie,  ut  vos  decet,  unanimiter  serviatis  et  ut 
ante,  voluti  vostri  antiquiores  parentes  fecerunt.  Domini  catholica 
fide  ordinem  recìpientes  et  ut  ad  hanc  traditionem,  quam  Uberto 
prenominato  episcopo  secundum  domni  nostri  Benedicti  pape  pre- 
ceptionem  lacere  debeo,  communi  voluntate  nostro  Salvatori  obe- 
dìentes  et  concordes  mecum  manentes  [.  ..]<>)  respondere  finemi».  Ita- 
que  domnus  Arduinus  episcopus  eis  presentibus  diete  plebis  altaris 
cornu  apprendit  et  vocato  domno  Uberto  episcopo  per  illud  Balnei 
plebem  tradidit  et  per  eum  sue  Saxenati  ecclesie  et  successoribus 
tradidit.  < 1040  «)>. 

^ Arduinus  episcopus  sancte  Feretane  ecclesie  per  iussionem 
domni  Benedicti  pape  hanc  investituram  feci. 

Johannes  diaconus  interini. 

Bonizo  abbfius  sancti  Ambrosi!. 

Gratianus  abbas  sancti  Salvatoris. 

Die  3.  aprilis,  indictione  9,  1040,  anno  9.  pontificatus  *). 

a)  diese  Lücken  sind  in  der  Kopie  nicht  kenntlich  gemachi.  à)  von  mir 
, ergänzt,  c)  wohl  vom  Kopisten  eingesetzt, 

*)  DU  DeUUrung  gehört  offenbar  an  den  Anfang  der  Urkunde. 


TOSCANTSCHE  STÜDIEN 


43 


IV.  Placitum  eines  Missus  des  Herzogs  Bonifatius  II. 

von  Toscana  hei  Siena. 

Herzog  Bonifatius  IT.  von  Toscana  war  im  Jahre  1045, 
wenigstens  im  Herbst,  in  Ober- Italien  i).  Aus  der  vorliegenden 
Oerichtsurkunde  erfahren  wir,  dass  er  den  Judex  Paganus, 
auch  Paganellus  genannt,  den  ich  sonst  nicht  nachweisen  kann, 
mit  der  stellvertretenden  Wahrnehmung  der  Regierungs*Ge- 
echäfte  in  Toscana  beauftragt  hat.  Das  Institut  des  Herzogs- 
boten wird  man  sich  ganz  analog  dem  des  Königsboten  aus 
der  Gewalt  des  Auftraggebers  abgeleitet  denken.  Pagan  war 
nicht  für  den  Einzelfall  bestellt,  sondern  er  hatte  generelle 
Befugnisse.  Er  hielt  im  März  1045  bei  Lamiano  ^),  fast  genau 
fünf  Kilometer  östlich  von  Siena,  mit  der  Gräfin  dieser  Graf- 
schaft, Willa,  ein  Placitum.  Die  Gräfin  war  also  Gattin  eines 
Gliedes  des  Hauses  Berardenga.  Schwer  möglich  ist,  dass  dies 
jene  Willa,  Tochter  des  Tendici,  Gattin  des  Grafen  Berard  IV. 
und  Mutter  des  Grafen  Rainer,  ist,  die  im  März  1016  Güter 
an  Montamiata  schenkte  >).  Aber  um  1045  waren  die  Berar- 
denga schon  in  zwei  Linien  geteilt,  und  es  ist  nicht  zu  be- 
stimmen, wessen  Gattin  unsere  Willa  gewesen.  Unter  den 
Beisitzern  sind  die  Richter,  von  denen  einer  sich  in  der  Un- 
terschrift als  Königsrichter  bezeichnet,  wohl  aus  Siena  ; nach- 
zuweisen ist  das  bei  dem  Verlust  fast  aller  senesischen  Urkunden 
des  XI.  Jahrhunderts  nicht.  Der  Vicecomes  Wido  kommt  auch 
sonst  vor,  er  ist  aus  der  Familie  der  Vicecomites  von  Siena. 
Die  Kläger  sind  — und  das  ist  für  das  Handwerk  jener  noeh 
stark  naturalwirtschaftlichen  Zeiten  nicht  uninteressant  — 
Söhne  eine  Goldschmiedes  ; Gegenstand  des  Verfahrens  ist  eine 
halbe  sors  et  res  in  Peradine,  einem  verschollenen  Orte  bei  Siena, 
und  eine  ganze  petia  in  Valli  vor  Porta  Tufi,  unterhalb  der 
Kirche  S.  Donato  (al  Poggio),  die  hier  als  cardo  *)  bezeichnet 


')  Rena  e Camici,  Serie  dei  duchi  e marchesi  di  Toscana  IVd  p.  83  n.  20. 
*)  Repetti  II  050  s.  v.  Dieses  Lamiano  muss  wegen  der  Marienkirche 
mit  dem  Lamino  der  Urkunde  in  eins  gesetzt  werden. 

*)  Repetti  VI  App.  p.  64  sqq.  und  die  Stammtafel  daselbst.  Das  Regest 
BulL  Sen.  XIII  509  hat  ungenaue  Xamensformen. 

*)  Stutz,  Benefizialwesen  S.  62  Anm.  98.  Sägmüller,  Tätigkeit  und 
Stellung  der  Kardinäle  0. 


44 


F.  SCHNEIDER 


wird.  Es  handelt  sich  weder  um  Klage  noch  um  Scheinklagc, 
sondern  um  das  Bannverfahren,  dessen  Zweck  war,  einer  mög- 
liehen  Eigentumsverletzung  in  Zukunft  durch  hohe  Geldstrafe 
vorzubeugen  ^). 

Die  Urkunde  selbst  ist  etwa  gleichzeitige  Kopie  von  Petrus 
not,  imp,,  auskultiert  von  Petrus  iudex  und  Rollandus  iudex 
8,  palata,  und  findet  sich  im  Fonds  Passignano  des  Staatsar* 
chivs  zu  Florenz.  Die  spitze,  schnörkelreiche  italienische  Kur- 
sive weist  eher  nach  Florenz  als  nach  Volterra,  wo  man  die 
Namen  wiederfinden  könnte  ; doch  sind  Petrus  und  Rollandus 
damals  nicht  selten  gewesen.  Siena  ist  der  Schrift  wegen  aus* 
geschlossen.  Bemerkt  sei,  dass  der  Schreiber  vor  i mit  fol- 
gendem Vokal  stets  statt  einfachem  t überfiüssigerweise  t mit 
heruntergezogenem  i schrieb,  weil  er  z aussprach  ^). 

Paganus  (-ellus),  Judex  und  Missus  des  Herzogs  und  Mark- 
grafen  BonifatiusII,,  und  Willa,  die  Gräfin  der  Grafschaft  Siena^ 
sichern  den  genannten  Besitz  von  Adamus  und  Cunamus  (Chi- 
namus), Söhnen  des  Goldschmiedes  Inghizo,  im  Placitum  durch 
den  kaiserlichen  Bann  von  4000  Goldmankusen. 

Larniano  (bei  Siena)  1045  März. 

Exemplar.  Dum  in  Dei  nomine  infra  coraitatu  Sena,  locus  intus 
casa  qui  est  posita  prope  ecclesia  sancte  Marie  sito  Lamino,  in 
iudicio  residebad  domnus  Paghanus  iudex  et  misus  dom  ni  Bonifatii 
dux  et  marghio  una  insimul  cum  Uuillia  comitissa  ipsius  comitatus 
ad  singbulorum  ominum  iustitias  faciendas  ac  deliberandas  per  ius- 
sione  predicti  domni  Bonifatii  dux  et  marghio,  residentibus  cum  eis 
Atio  iudex  et  Tebaldo  et  Lamberto  et  Ato  et  Singnorello  et  Uuido 
iudicibus  et  Luterio  notarius  ®)  et  Farolfo  notarius  et  Ugo  filio  Uuidi 
vicecomes  et  Uuido  filio  Rollandi  et  Rodolfo  filio  lermie  et  Grifo 
filio  Grifi  et  Rollando  filio  item  Rollandi  et  Ragineri  filio  Bonifatii 
et  Rollando  filio  Rapitii  et  Berardo  filio  bone  memorie  Betii  et 
Petro  filio  Ite  et  Baroncello  filio  Petri  et  Uuillielmo  de  Vescona  et 
Ragineri  filio  Teutii  et  Teutio  filio  Gospi  et  reliqui  «)  plures,  ibique 
in  eorum  presentia  venerunt  Adamo  et  Cunamo  germani  filii  In- 
ghitii  et  dixerunt:  «Abemus  et  detinemus  ad  nostra  proprietatem 


Ficker,  Forschungen  zur  Reichs-  und  Rechtsgeschichte  Italiens  1 49  § 17. 
•)  Siehe  ob«u  S.  33. 


TOSOAKI8CHE  STUDIEN 


45 


int3gra  medietate  de  sorte  et  res  illa,  que  est  posita  in  vocabulo 
Peradine,  qui  ian  recta  fuit  per  Inghitio  aurifice  pater  eorum,  cum 
sua  pertinent ia,  seu  et  integra  una  petia  de  terra  cum  \inea  super 
se  abentes,  ubi  dicitur  Valle,  qui  est  suptus  eclesia  et  cardine 
sancti  Donati,  sicuti  nos  suprascripti  germani  abemus  et  detinemus 
ad  nostra  proprietatem.  Si  est  ullus  omo,  adversum  nos  aliquis 
dicere  vul  de  predictis  tcrris  et  rebus,  parati  sumus  cum  eo  ratione 
standum  et  legitime  fine  precipiendum  ».  Et  in  ipso  placito  nullus 
omo  se  apresentavit,  qui  predictis  terris  et  rebus  aiere«)  aut  cau- 
sare/) voluisset.  Tune»)  ipsi  germani  petierunt  mercedem  predicti 
Paghani  misus  predicti  marghionis  et  predicte  Uuillie  comitisse: 
^Pro  Dei  timore  et  animo  inperatorìs  et  domni  Bonifatii  dux  et 
marghio  et  nostraque  morceden,  ut  mìtatis  bannum  super  nos  iam 
dìcti  germani  et  super  predictis  rebus  ».  Tuno  »)  ipse  predicto  Pagha- 
nello  et  Uuillia  comitissa  insimul  per  iudicum  iudicium  per  fuste, 
quas  in  eorum  detinebat  ^)  manibus,  mìserunt  banum  de  pars  domni 
inperatorìs  super  ipsì  germani  et  super  prenominatis  rebus  in  man- 
cusos  aurecs  quadtuor  milia,  ut  nullus  quilibet  magna  parvaque 
persona,  qui  de  predictis  terris  et  rebus  eiden  germani  di  vestire 
audeand.  Qui  vero  fecerit,  predicti  quadtuor  milia  manousos^)  aureos 
composituri  se  agnoscan,  medietatem  pars  camere  domni  inperatoris 
et  alia  medietate  Adami  et  Chinami^)  heorumque  eredibus;  in  eo 
modo  finita  est  causa.  Unde  hanc  notiti  a ^)  pro  securitate  et  futura 
ostensione  in  eorum  germani  eorumque  heredibus  ostendendam  fieri 
iussimus.  — Quiden  et  ego  Farolfo  notarius  per  iussione  equiden 
Paghani  ìudex  ut  supra  et  Uuillie  comitisse  et  iudioum  amonitione 
scripsi  in  anno  ab  incamatione  domini  nostri  lesu  Christi  millesimo 
quadraìesimo  quinto,  mense  martio,  indictione  terdtia  decima.  — 
Ego  Paghanus  misus  domni  Bonifatii  dux  et  marghionis  hac  no- 
titia  *)  fieri  iussi  et  manus  mea  aubscripsi.  — Ego  Ato  iudex  domni 
inperatorìs  interfuit  et  subscripsi.  — Ego  Uuido  iudex  ibi  fuit  et 
subscripsi. 

•)  no  /ehU.  à)  so.  c)  req  mii  Kürzungsstrich.  ä)  fine  sinnlos  wie- 
derholt. «)  so;  ital.  Orthographii  für  sgere.  /)  causa.  »)  tue 

A)  macusos.  t)  notiia. 

F.  Placitum  des  Herzogs  Oottfriei  von  Toscana  zu  Pisa 

für  das  Hospital  von  S.  Martino  e Frediano  di  Pisa. 

• 

Die  Urkunde  ist  im  Original  im  Staatsarchiv  zu  Florenz 
(Fonds  S.  Maria  degli  Angioli  di  Firenze),  bezeichnet  7 mag- 
gio  1064,  was  natürlich  pisanischer  Stil  ist,  wie  die  Urkunde 


4B 


F.  SCHNEIDEB 


ja  auch  in  ausgesprochen  pisanischer  Spätkursive  mit  reich* 
liehen  minuskülen  Elementen  geschrieben  ist.  Freilich  kann 
ich  den  Notar  Erimund  in  Pisa  nicht  nachweisen,  während  die 
meisten  der  Richter  und  Beisitzer  aus  Pisa  stammen.  Der  Priester 
und  Vorsteher  des  Hospitals  von  S.  Martino  e Frediano  di  Pisa 
beklagt  sich  mit  seinem  Vogt  bei  Herzog  Gottfried,  dass  trotz 
mehrfacher  Beschwerden  beim  Herzog  der  Judex  Wido,  Sohn 
des  Notars  Rusticus,  den  dritten  Teil  der  Einkünfte  einiger 
städtischen  Grundstücke  in  Pisa,  die  ihrem  Hospital  geschenkt 
waren,  diesem  vorenthalte,  und  bittet  sie  damit  zu  investieren, 
bis  der  Beklagte  vor  Gericht  sich  verantworte.  Wegen  Kon- 
tumaz des  Beklagten  investiert  der  Herzog  die  beiden  auch 
damit  ad  salmm  querelam  und  verhängt  den  Königsbann  von 
2000  Goldmankusen  über  die  streitigen  Gegenstände.  — Die 
Urkunde  ist  vom  gelehrten  Guido  Grandi,  Abt  von  S.  Michele 
in  Borgo  und  Professor  der  Mathematik,  in  seiner  « Epistola 
de  pandectis  ad  d.  v.  losephum  Averanium  » (ed.  altera  notis  va- 
riis  et  appendice  veterum  monumentorum  locupletata,  Flor.  1727; 
die  Ausgabe,  die  man  benutzen  muss)  nicht  schlecht  gedruckt  ; 
aber  da  der  Druck  dem  Zusammensteller  der  Placita  wie  den 
zahlreichen  Biographen  Gottfrieds  des  Gebarteten,  noch  jüngst 
Dupréel,  entging,  sei  er  wiederholt.  Dabei  mache  ich  darauf 
aufmerksam,  dass  noch  eine  andere  Gerichtsurkunde,  die  Herzog 
Gottfried  in  Borgo  S.  Genesio  am  10.  September  1059  für  die 
Florentiner  Badia  ausstellte,  bei  Rena  e Camici  II*^  p.  90  n.  S 
aus  dem  Original  ira  Florentiner  Staatsarchiv  (Prov.  Badia) 
gedruckt  ist,  bei  Hübnor  aber  fehlt  ^). 

Herzog  und  Markgraf  Gottfried  erteilt  im  Gericht  dem  Hospital 
von  8.  Martino  e Frediano  di  Pisa  wegen  Ungehorsams  des  Be- 
klagten Investitur  mit  den  streitigen  Gegenständen  und  sichert  sie 
durch  den  Bann, 

Pisa  1063  Mai  7. 

Ed.  Grandi,  Epistola  de  pandectis*  143  n.  5, 

Dum  in  Dei  nomine  in  civitate  Pisa  in  palatio  domni  rei  in 
iudicio  residisset  domnus  Gottefredus  gratia  Dei  dux  et  marchio  ad 


^ ) Auch  bei  Fiorentini,  Memorie  della  Gran  Contessa  Matilde  * App. 
ist  es  gedruckt  ; dieser  Druck  war  Hübner  bekannt,  er  bezo^  ihn  aber  irrtiim- 


TOSO.ÌKISCHE  STUDIEN 


47 


itistitiam  faciendam  ac«)  deliberandas  resident ibus  cum  eo  Uuido 
episcopo  «)  sancte  Marie  Pisensis  eclesie,  Ugo  vicecomes,  Johannes, 
Uuillelmus,  Ildebrandus  iudicibus  domni  imperatoris,  Ugo  et  item 
Ugo,  Teuderigus  seo  Teudicio  adque  Uuido  iudicibus  sacri  palatii  nec 
non  et  Lambcrtus  filius  quondam  Rodilamdi  seo  Uualando  filio 
quondam  Sicheri  seo  Ildebrando  et  Saracino  ge?mani<*)  filii  quon- 
dam Uualandi  et  Raineri  filio  bone  memorie  Ildebrandi,  Maringnano 
et  Comtolino  castaldionibus,  Rustiche  filio  bone  memorie  Benedicti, 
Petrus  filio  bone  memorie  Albiti  seo  Bolgarello  filio  suprascripti 
Benedioti,  Rudolfo  filio  bone  memorie  Rodilandi,  Ugo  et  Uuido  S30 
Lambertus  et  Conus  notarii,  Enrigo  filio  suprascripti  Raineri,  Glan- 
dolfino  filio  Carli  et  reliquia  plurea,  ibique  eorum  presenliis  veniens 
heo  presbiter  rector  et  custor  sancti  Martini  et  sancti  Fridiani  et 
ospicii  una  cum  Petro  avocato  suo  ceperunt  dicere  : « lam  per  plures 
vicei  reclamati  sumus  nos  ad  vos,  domne  Gottifrede  duz  et  marchio, 
super  Uuidonem  iudicem  filius  quondam  Rustichi  nolani,  quod  nobis 
maio  ordinem  detinet  et  comtradicit  a pars  «)  eclesia  sancti  Martini 
et  sancti  Fridiani,  quod  est  ospicium  pauperum  et  perecrinorum, 
nominative  tertia  portione  de  tres  portionibus  de  integram  una 
petia  de  terram  cum  casa  solariata  super  se  habentes,  seo  de  alia 
oasa  a petra  et  calcina  comstructa  /)  et  levata,  seo  et  de  alils 
duabus  casis  in  predicto  loco,  quibus  fuerunt  predicte  case  quondam 
Bonitioni  iudex  filius  quondam  Boniti  qui  fuit  similiter  iudex,  et 
ipse  suprascripto  Boniti o iudex  ian  diete  omnia  case  solariate  et 
alie  exmisit  per  cartula  offersionis  in  ospicium  pauperum  et  pere- 
crinorum quod  est  infra  hanc  civitate  Pisense  prope  eclesia  *)  sancti 
Martini  et  sancti  Fridiani,  unde  vos  per  plures  vices  ad  vestrum 
placitum  vociferare  fecistis,  ut  ille  ad  vestrum  placitum  venisset  et 
nobis  et  a pars«)  de  suprascripto  ospicio  de  suprascripti  rebus  legem 
et  iustitiam  fecisset,  et  ille  Uuido  iudex  minime  venire  noluit^). 
Pro  ac  causa  querimus  vobis  mercedem,  ut  propter  Deum  et  anima 
domni  regia  ae  vestraque  mercedis,  ut  nos  de  prenominata  portione 
de  suprascriptis  omnibus  casis  ad  pars  «)  de  suprascripto  osspicio 
invdstiatis,  quousque  ian  dicbo  Uuido  iudex  ad  placitum  veniat  et 
legem  et  iustitiam  ezinde  nobis  a pars«}  de  predicto  osspicio*)  de 
suprascriptis  0 rebus  faciat  ».  Gum  et  ian  dicto  donus  ^‘)  Gotefredus 
dux  et  marchio  et  predicti  iudices  taliter^)  audissent.dixerunt,  quod 
sic  esset  veritas,  sicuti  ipse  predicto  Leo  presbiter  et  ian  dicto  avo- 
cato suo  aseruerant  ^’).  Denique  ian  dicto  donnus  Gotefredus  dux 
et  marchio  per  fuste,  quas  in  suis  detinebat  manibus,  per  lauda- 

lich  auf  das  Placitum  vom  1.  Dezember  1059  (bei  ihm  n.  1408,  zu  lOGO) 
für  Bischof  Wido  von  Volterra. 


48 


F.  SCHNEIDER 


tionem  suprascriptorum  iudicum  investivit  predicto  Leo  presbiter 
et  ian  dicto  avocato  suo  a pars»)  suprascripto  osspicio  de  supra- 
scripta  tertiam  portione  de  suprascriptis  tres  portionibus  de  integris 
omnibus  suprascriptis  rebus  <>),  que  superius  legitur.  ad  salva  que* 
relam,  quousque  prediclo  Uuido  iudex  veniat  et  eis  legem  et  iusti- 
tiam  faciat,  et  insuper  misit  bannump)  ex  parte  domni  regis  in 
mancusos  aureos  duo  milia,  ut  nullus  quislibet  orno  mamgna  par- 
vaque  persona  ian  dicto  Leo  presbiter  et  suprascripto  avocato  suo 
et  ian  dicto  osspicio  de  prenominata  portione  de  tres  portionibus 
de  omnibus  suprascriptis  oasis  et  rebus,  que  superius  legitur,  disve- 
stire, molestare  vel  inquietare  audeat.  Qui  vero  fecerit  «),  predicta 
duo  milia  mancusos  aurjos  composituro  se  agnoscat,  medietatem  }iarti 
camare  domni  regis  et  alia  medie  tate  a parte  suprascripte  eclesie  et 
osspicio,  et  equidem  Leoni  presbitero  suisque  sucessoribus.  — Urade 
ancnotitiampro  securitatem  et  fìrmitatem  et  fuctura  ostensione  osi em- 
demdam  fieri  iussimus  quidem  et  ego  Erimundus  notarius  domni 
imperatoria  ex  iussione  suprascripti  dux  et  marchio  et  iudicum  amo- 
nitione  scripsi  anno  ab  incarnationis  domini  nostri  lesu  Christi  mille 
sexagesimo  quarto,  nonus  madii,  imdictione  prima.  — fUgo 

vicecomes  ìnterfui.  — (S.)  Hugo  iudex  sacri  palatii  interfui. — (S.)  Se- 
niorectu  iudex  domni  imperatoria  interfui.  — (S.)  Uiiillelmus  iudex 
domni  imperatoria  interfui.  — (?.)  Uuido  iudex  sacri  palati*)  inter- 
fui. — (S.)  Teudicio  iudex  sacri  palatii  interfui. 

a)  anc.  b)  deli  berar  das.  e)  epis  mit  Kürzung asirteh,  d)  gg 

mU  darüber.  e)  pras.  /)  comstuncta.  9)  aua  omnie  rerbesaer/. 
à)  eia  mù  Kürzungaatrich.  i)  ao.  b)  osspio.  l)  aua  suprascriptos 
verhtaatrL  m)  tal  mit  Kürzungaatrich,  ao  nach  Analogie  von  oben  similiter 

aufgelòat,  n)  prs.  o)  re  auf  radiertem  ca.  P)  aua  bandum  verbeaaert. 

g)  f auf  radiertem  se.  r)  quidam. 


VI.  Placilum  der  Kadolinger-Orafen  zu  Brolio 
in  Sachen  der  Badia  Berardenga. 

Die  Urkunde  ist  nur  im  Chartularium  Fontisboni  in  der 
Biblioteca  Comunale  zu  Siena  (LII17  fol.  19T,  192,  klein  Folio, 
Pergament,  300  Bll.  s.  xin  med.)  als  Kopie  erhalten,  das  einst 
im  Besitz  der  Grafen  Bichi  war  und  vor  einiger  Zeit  von  der 
Bibliothek  erworben  wurde.  Eine  moderne  Abschrift  des  Char- 
tulars  ist  der  Kodex  B VI  21  daselbst.  Obwohl  das  Dokument 


Dieaea  Kreuz  iat  daa  übliche  Handmal  von  Herzog  Oottfried. 


TOSCANISCHE  STUDIEN 


49 


schon  von  Lami  im  Hodoeporicon  veröffentlicht  wurde,  dessen 
Druck  Davidsohn  benützt  hat,  schien  es  mir  doch  nützlich, 
das  kurze  Stück  neu  abzudrucken,  einmal  weil  es  Hübner, 
in  dessen  Regesten  der  Gerichtsurkunden  man  sich  zuerst  und 
vornehmlich  Rats  erholt,  übersehen  hat,  dann  weil  Lamis  Téxt 
tatsächlich  nicht  allgemein  zugänglich  und  auch  nicht  einwand- 
frei ist.  Es  handelt  sich  um  Bannsicherung  genannten  Be- 
sitzes wider  zukünftige  unbekannte  Ungehorsame  ; bemerkens- 
wert wäre  dabei  etwa  noch,  dass  die  Grafen  den  Verdacht 
selbst  in  erster  Linie  auf  sich  beziehen  und  für  ihre  Personen 
Garantie  leisten  *).  Die  Orte,  wo  die  Güter  liegen,  sind  erstens 
Brolio  selbst,  das  bekannte  Schloss  der  Bicasoli  im  Chianti, 
IS  Kilometer  nordöstlich  von  Siena,  dann  die  nahen  Flecken 
Campi  und  Lucignano,  heute  Frazione  von  Gaiole,  im  obersten 
Arbia-Tal,  nicht  zu  verwechseln  mit  Lucignano  d’Arbia  und 
andern  Orten  des  Namens. 

Die  Kadolinger-Orafen  Ugo,  Rainer,  Bulgari  uryi  Lothar, 
Sohne  des  Orafen  Ugo,  verajyrechen  zu  Brolio,  genannten  Besitz 
des  Klosters  8.  Salvatore  di  Fontebuona  (Berardtnga)  nicht  an- 
zutasten,  und  sichern  ihn  durch  den  Bann, 

Brolio  im  Chianti  1097  Septemhe?. 

Ed.  Lami,  Hodoeporicon  III  (in  Delie,  erudii,  a.  1744)  10S4.  Zit.  David- 
éohn,  Forschungen  I 85. 

In  nomine  sancte  et  individue  trinitatis.  Dum  in  Dei  nomine 
locus  a Brodo  intus  casa  Gerardini  ibiqte  rcsidebant  Ugo  et  Raeneri 
et  Bulgari  et  Luteri  germani  fìliis  Ugoni  come,  residentibus  cum 
eì^  Uuido  iudex  et  Tederigo  de  Saltinano  et  Feralmo  de  Cerrito  et 
Serafino  de  Barbissco  et  Rugeri  fìHus  quondam  Bernardi  et  Bernardo 
et  Tiveri  germanis  filiis  quondam  Berardi  et  Rustigo  de  Sangna  et 
Tederigo  filius  Benni  iudex  et  Ugo  filius  Azzonì  et  Alberigo  filius 
quondam  Alberici  et  Ildibrando  et  Bernardo  germani  filiis  quondam 

')  Siehe  oben  S.  44  Anm.  1. 

*)  Über  diete  vier  Brüder,  die  letzten  Kadolinger,  wolle  man  die  gelehrte 
Studie  von  K.  Davidsohn,  Forschungen  I 80-88  vergleichen.  Über  S.  Sai- 
vadore  di  Fontebuona,  die  867  als  Frauenkloster  gegründete,  damals  viel- 
leicht schon  kamaldulensisohe  Badia  Berardenga  im  Ombrone-Tal,  und  ihr 
Archiv  ist  neben  Bepetti  in  Zukunft  P.  F.  Kehr,  Italia  pontifìcia  III, 
Etruria,  p.  188-190  einzusehen. 


50 


Reinen  et  aliisqoe  pluribus,  ibiqne  in  eonim  preaentia  Teniens  Ber- 
nardo abbaa  de  monisterio  eancti  SalYatoris  sito  Fonte-Bona  querit 
mercedem  a prefati  comitis  filiis  Ugoni  comes  propter*)  D^om  et 
remedia m anime  eonim,  ut  dominus  noster  lesus  Christus  de  pecatis 
eorum  minuare  dignetur,  nominative  de  integris  ipsis  terris  et  vineis 
et  casis  et  orUs  atque  rebus  massaritiis,  quas  prefato  Bernardo 
abbas  abet  et  detinet  ex*)  parte  de  prefato  monisterio  vel  alüs 
per  eum  in  curte  de  Brodo  et  de  Licignano  et  de  Campi,  vel  in 
antea  aquisierit  infra  suprascripte  curte  iusate«)  et  com  ratione 
domnus  Bemardus  vel  suis  successoribns.  Prefati  comitis  hoc  audie- 
runt  et  inteliexerunt,  propter*)  Deum  obligaverunt  se  et  eorum 
heredibus  et  sub  bannum  miserant  omnia,  summittentes  ^ nostras 
personas,  ut  da  modo  in  antea  non  tollamus  neque  contendamus 
neque  aliquis  per  nos  prenominatis  rebus  a prefato  monisterio;  et 
qui  oc  facere  et  disvertire  ausus  fueri,  tunc  componituri  et  daturi 
esse  debent  centum  optimus  bisanzius  suri,  medietat?m  camere  domni 
comitis  Ugoni  et  Reineri  et  Bulgari  et  Luteri  germani  fdiis  Ugoni 
Comes  et  medietatem  a prefato  monisterio  et  Bernardi  abbas  et  a 
saia  successorìbus.  — Factum  est  hoc  anno  dominice  incamationis 
domini  nostri  lesu  Christi  nonogesimo  septimo,  mense  setemb(ri), 
indictione  quinta.  — Quam  vero  hunc  scriptum  sìcut  super  *)  legitur 
Tezo  notarius  scripsi  per  iusionem  domni  comitis. 

Ego  Tezo  notarius  acripsi  et  compievi  et  dedi. 

a)  proter.  *)  et.  c)  das  zweiie  s über  der  Zeile  nachgtlragtn, 

d)  sumtetes  mit  Kürzungsstrieh.  «)  so. 

VII.  Liste  der  Einkünfte  der  Gräfin  MaOiilde  aus  ihrer  curlis 

Scandio  in  der  Grafschaft  Bologna. 

Die  Aufzeichnung  wuixie  vom  Pisaner  Domkapitel  ange- 
fertigt, dem  die  Grossgrafin  den  Hof  Soanello  und  andern 
Besitz  in  der  Gegend  am  27.  August  1077  zu  Pisa  geschenkt 
hatte.  Die  Vergabung  gehört  wohl  in  die  Reihe  ähnlicher  Mass- 
nahmen, mit  denen  die  Gräfin  beim  Herannahen  des  Kampfes 
mit  Kaiser  Heinrich  IV.  die  Kirchenfürsten  Toscanas  auf  ihrer 
Seite  festgehalten  hat  '). 

Zum  Verständnis  des  geschichtlichen  Zusammenhanges  einige 
Bemerkungen.  Scanello  liegt  in  der  Grafschaft  Bologna,  un* 

’)  Overmann,  Gräfin  Mathilde  von  Tuscien  S.  142  n.  31,  wo  die  Drucke 
angeführt  sind,  und  dazu  139  n.  27 f.  142  n.  2S-34. 


TOSOANISCHE  STUDIEN 


öl 


weit  der  besonders  im  frühen  Mittelalter,  aber  auch  später '), 
wichtigen  Strasse,  die  von  Faenza  über  den  Futa-Pass,  das 
Mugello  und  Arnotal  nach  Florenz  führt,  und  in  der  Pieee 
S.  Pietro  di  Barbajolo  des  Bistums  Bologna^).  Das  meiste 
Allod  des  Hauses  Canossa  lag  am  Nordost- Abhang  des  Apennins 
in  der  Emilia  ’),  und  wir  kennen  sonst  kein  so  weit  nach  Osten 
vorgeschobenes  mathildisohes  Gut.  Ein  Blick  auf  die  General- 
stabskarte lehrt,  dass  längs  der  Futa-Strasse  das  Land  schon 
in  Römerzeit  reich  kultiviert  war,  während  die  Namen  der  rö- 
mischen Villen  abseits  selten  sind;  doch  liegen  auch  Zeichen 
intensiver  langobardischer  und  fränkischer  Kolonisation  in  der 
ganzen  Gegend  vor,  wie  die  Kirchen  weniger  oft  nach  sehr 
alten  Heiligen  benannt  sind,  in  der  Mehrzahl  nach  bei  den 
Langobarden  bevorzugten^),  und  in  unserer  Urkunde  der  manmSy 
das  untrügliche  Kennzeichen  fränkischer  Bewirtschaftung^), 
als  Flurmass  begegnet.  Da  Mathilde  in  der  Romagna  keine 
Grafschaft,  auch  Bologna  nicht,  besass,  ist  hier  die  Haupt- 
masse ihres  Gutes  Allod  ^)  ; auch  diese  curtis  war  es  selbst- 
verständlich. Uber  die  Entstehung  des  Besitzes  können  wir 

')  Vergleiche  etwa  neben  Nissen,  Ital.  Landeskunde  258.  293.  296  und 
Jung,  Geographie  von  Italien  53,  wo  statt  Faenza  irrig  Bologna  genannt. 
Reg.  Volat.  S.  207  n.  632  mit  «Quellen  und  Forschungen^  IX  291  Anm.  4. 

*)  Frazione  des  Comune  Lojano;  auf  der  italienischen  Generalstabs- 
karte 1:  lOOüOO  Blatt  98  rechts  oben. 

*)  Overmann  S.  5-37,  besonders  27,  verglichen  mit  der  beigegebenen 
Kartenskizze  der  « Besitzungen  des  Hauses  Canossa  in  Italien  ». 

*)  Die  Übersicht  der  Kirchen  in  der  Diözese  Bologna  bei  Lami,  Ecclesiae 
Florentinae  monumenta  III  1614. 

*)  P.  S.  Leicht,  Studi  sulla  proprietà  fondiaria  nel  medio  evo  I,  La 
curtis  e il  feudo  neiritalia  superiore  fino  al  sec.  xiii,  Verona-Padova  1903, 
8.  18.  Bei  diesar  Gelegenheit  sei  dem  Autor  der  Wunsch  ausgesprochen, 
von  seinem  wertvollen,  ganz  vergriffenen  Buche  bald  eine  neue  Auflage 
erscheinen  zu  lassen.  F.  Schupfers  fleissige  Zusammenstellung,  Diritto  pri- 
vato dei  popoli  germanici  II  84  sqq.,  ist  hier  wie  in  der  Folge  he* anzuziehen. 
In  den  Quellen  dieser  Gegend  wird  statt  manatu  die  Feinin'nform  mansa  ge- 
braucht. Dass  man&ua  das  Gut  des  abhängigen  Bauern,  also  in  dies  m Sinne 
gleich  aora  ist,  erklärte  G.  Caro,  Die  Hufe,  in  Tilles  Deutschen  Geschieht s- 
blättem  IV  257-272  gegen  die  ältere,  durch  G.  W aitz,  Die  altdeutsche  Hufe 
(1854),  vertretene  Theorie,  freilich  nicht  ohne  VV^iderspruch  zu  finden.  Ver- 
gleiche Brunner,  Deulsche  Rechtsgeschichte  1 285  und  Rübel,  Die 
Franken  443  ff.  und  dazu  Brandi  in  Götti ng.  gelehrte  Anzeigen  1908  S.  32. 

*)  Overmann  8.  27. 


52 


F.  SCIIXEIDER 


einige  Schlüsse  aus  unserer  Urkunde  und  jener  Schenkung 
ziehen.  Mathilde  vergabt  eine  Reihe  von  curiea  zur  Hälfte 
. und  ausserdem  allen  Besitz  in  vier  Pieven;  die  Kirchen  da- 
selbst sind  grossenteils  Eigenkirchen,  die  mit  ihren  Abgaben 
ebenfalls  an  das  Pisaner  Domkapitel  fallen  sollen.  Es  liegt 
also,  wie  sich  auch  aus  den  schon  angeführten  Kirchen-Pa- 
trozinien  ergiebt,  germanische  Kolonisation  vor,  und  auch 
der  Mittelpunkt  des  Gutsbezirkes,  Scanello  mit  seiner  dem 
Täufer  geweihten  Kapelle,  geht  nicht,  wie  sonst  so  oft  die  lan- 
gobardischen  curles^  auf  eine  römische  domu8  culla  zurück  ^). 
Die  Langobarden  nahmen  bei  ihrer  Ankunft  in  diesen  Tälern 
eine  Reihe  römischer  Villen  in  Besitz,  so  Vettiana,  Quiniiana, 
Egnatiana,  Sabelliana,  Bibulana  ; diese  hatten  aber  wenig- 
stens später  die  Zentralverwaltung  in  Scanello.  Vielleicht  geht 
diese  Organisation  grösseren  Stils,  wie  die  erwähnte  fränkische 
Einrichtung,  erst  auf  einen  Spross  des  salfränkischen  Hauses 
Canossa  zurück,  der,  wann  auch  immer,  das  Allod  in  jenen 
Bezirken  erwarb.  Die  Schenkung  an  das  Kapitel  von  Pisa 
erfolgte  wohl,  weil  diese  Güter  zu  wenig  in  organischer  Ver- 
bindung mit  dem  Macht-Zentrum  des  Hauses  Canossa  standen 
D iS  Kapitel  wurde  seines  Besitzes  nicht  froh,  wie  unsere  Ur- 
kunde zeigt,  die  wohl  kaum  zu  rein  statistischen  Zwecken, 
sondern  sicher  als  Grundlage  einer  Beschwerde  an  Papst  oder 
Kaiser  als  Oberherren  der  sogenannten  domus  comiiisaae  Ma-- 
thildis  gerichtet  werden  sollte.  Die  Zeit  ist  die  erste  Hälfte 
des  XII.  Jahrhunderts,  der  Schrift  nach.  Die  Liste  wird,  nach 

Leicht  S.  17.  L.  M.  Hart  mann,  Zur  Wirtschaftsgeschichte  Italiens 
im  früheren  Mittelalter  S.  50-53  in  dem  Aufsatz  über  die  Wirtschaft  in  Bobbio, 
der  vorbildlich  für  solche  Untersuchungen  und  auch  weiterhin  zu  vergleichen  ist. 

*)  Langobardisch  ist  auch  der  Name  des  Hofes  oder  Dörfchens  Bratta 
bei  Scanello,  beute  verschollen.  Er  wird  vcn  dem  Pisaner  Verfasser  unseres 
Stückes  mit  Caf agiti  übersetzt  (über  ca/a^tum — Edict.  Ro  hari319, 

320,  auch  Davidsohn,  Forschungen  I 37);  es  ist  ein  lichter  Wald,  der  als 
Weide  dient,  oft  wohl  sumpfig,  deswegen  mit  braüa  (vgl.  Brüht)  in  eins  ge- 
atzt; wenn,  wie  oft,  bei  Städten  gelegen,  dann  entspricht  er  dem  mittel- 
hochdeutschen vogelsanc. 

Deshalb  kamen  sie  auch  nicht  an  den  neuen  Besi  'zer  oder  gingen  ihm 
alsbald  wieder  verloren,  wie  die  l'rkimde  zeigt;  Overmann,  der  die  Örtlich- 
keiten (nicht  I loss  grösstenteils,  S.  27  Anm.  fi,  dazu  die  Kartenskizze)  nicht 
featgestellt  hat,  konnte  darum  den  realen  Wert  der  Schenkung  nicht  ermessen. 


TOSCANISCHE  8TL  DIEN 


53 


der  pisanischen  Orthographie  der  Namen  wie  Quinihanum  oder 
Niathanum  zu  urteilen,  auf  einer  von  Abgesandten  des  Kapitels 
an  Ort  und  Stelle  genommenen  Niederschrift  beruhen.  Falls 
der  darin  erwähnte  marchio  nicht  generell  zu  verstehen  ist, 
würde  man  weniger  an  den  Grafen  Albert  von  Verona  denken, 
der  sich  ja  gelegentlich  als  Herr  des  mathildischen  Gutes  auch 
Markgraf  nennt;  eher  an  einen  der  toscanischen  Markgrafen, 
die  für  das  Reich  diese  Güter  und  die  Romagna  verwalteten, 
wie  Konrad  von  Scheiern  und  Engelbert,  vielleicht  auch  Welf. 
Ist  die  Beschwerde  erfolgt  — gegen  wen  sie  sich  richtete,  wissen 
wir  nicht  — , so  hat  sie  jedenfalls  nichts  geändert.  Wir  finden 
später  keine  Spur  mehr  von  Besitz  des  Kapitels  von  Pisa  in 
den  Hochtälern  des  bolognesischen  Apennins. 

Nun  noch  einige  Worte  über  die  Wirtschaftsform,  die  sich 
aus  der  Urkunde  ergibt.  Schon  die  römische  Villa  zerGel 
in  zwei  scharf  geschiedene  Wirtschaftseinheiten,  die  cohors 
(daraus  curiis)  als  Mittelpunkt  des  Eigenbetriebs,  der  domus 
cidUiy  und  die  casae  der  coloni.  Das  System,  wenn  auch  oft, 
wie  in  unserm  Falle,  nicht  die  Wirtschaftsanlagen  selbst,  wurde 
von  dem  germanischen  Fronhof  übernommen  ^).  In  unserm 
Falle  war  die  curtis  in  Scanello,  das  in  der  Schenkung  übrigens 
als  domus  coliilis  bezeichnet  wird,  in  unsrer  Liste  dagegen 
als  villa  prior  : im  Volksmunde  scheint  sie  ganz  allgemein  cas- 
sino geheissen  zu  haben,  was  sonst  nur  für  Bauernstellen  gesagt 
wird*).  Vielleicht  war  trotz  grosser  geographischer  Ausdeh- 
nung die  Wirtschaft  in  dem  bergigen  Gelände  nicht  bedeutend  ; 
auch  unsere  Liste  würde  dasselbe  ergeben,  wäre  nicht  zu  be- 
denken, dass  einmal  nicht  feststeht,  ob  die  von  der  curiis 
abhängigen  Orte  auch  vollständig  den  Canossa  gehörten  ^),  dann 
aber  nicht  gesagt  ist,  ob  neben  dem  entfremdeten  Besitz  nicht 

' ) H i s,  Domänen  der  römischen  Kaiserzeit.  Schulten,  Die  römischen 
Grandherrschaften.  Ernst  Mäyer  in  Götting.  gelehrte  Anzeigen  1903  S.  204. 
J.«ic'.  t a.  a.  O.  11*39. 

*)  Schupfer  S.  85  stellt  andere  Fälle  von  domwi  culta{-ilÌ3)  in  langobar* 
dischen  Urkunden  zusammen.  In  Toscana  ist  die  Bezeichnung  früh  durch 
cosa  sundrialU  oder,  wohl  erst  in  fränkischer  Zeit,  dominicata  verdrängt 
worden. 

*)  Vielleicht  weil  es  eben  keine  selbständige  antike  Villa  war,  wie  oben 
8.  52  vermutet. 

*)  Freilich  heisst  es  1077  curtem  unam  quae  rocaiur  Scaneüo. 


F.  SCHN  KI  DER 


Ò4 

solcher  vorhanden  war,  der  noch  dem  Kapitel  gehörte.  Wahr- 
scheinlich ist  beides  nicht.  So  hören  wir  von  Eigenwirtschaft 
im  Haupthof  nichts;  sie  muss  aber,  nach  den  24  Frontagen 
unserer  Liste  zu  schliessen,  einst  bestanden  haben.  Üm  1100 
war  ja  in  Mittelitalien  überall  der  Eigenbetrieb  der  Latifundien 
im  Schwinden.  l)er  Komplex  von  Zinsgut  war  nun  hier  so  ge- 
gliedert, dass  man  noch  deutlich  sieht,  wie  die  neuere,  grössere 
Organisation  des  Hofes  Scansilo  der  älteren,  wohl  auf  die  an- 
tiken Zustände  zurückgehenden  der  abhängigen  Orte  aufge- 
pfropft ist.  So  sind  in  Scansilo  selbst  noch  ausser  der  Eigen- 
wirtschaft abhängige  Güter.  Die  Leistungen  bestehen  in  der 
Hauptsache  in  operae  und  cUbergariae.  Die  opera  ist  ein  Wochen- 
tag Fron- Arbeit  in  der  cvrtis  ; die  aibergariay  wie  die  Urkunden, 
besonders  Luccas,  des  vm.-x.  Jahrhunderts  zeigen,  ursprüng- 
lich die  Auflage,  den  zur  Einhebung  der  Abgaben  nach  einem 
Orte  kommenden  Grundherrn  oder  dessen  Boten  mit  Begleitung 
einen  Tag  zu  beherbergen  und  zu  beköstigen.  Später  wurde 
diese  Beallast  in  eine  bestimmte  Abgabe,  von  Geld  oder  Na- 
turalien, umgewandelt  '),  und  hier  liegt  zweifellos  diese  jüngere 
Bedeutung  vor.  Auffallend  ist,  wie  wenig  wirklicher  Zins  da- 
neben gezahlt  wird.  Von  32  abhängigen  Höfen  zahlen  22  je 
1 albergaria,  24  leisten  je  eine  opera,  und  nur  6 geben  eine  Art 
Pacht  *),  3 neben  opera  und  albergaria  zusammen  3 Schweine 


')  Vergleiche  Portile  I 371.  III  53,  der  die  cäbcrgaria  aber  unrichtig 
mit  scufiutn  (sic!)  zusammenbringt;  scufia,  scuòta  ist  excubiat  und  gleich  der 
lange  bardischen  guaita^  dem  Wachtdienst.  Zum  Worte  albtrgaria,  das  sich  vor 
dem  XI.  Jahrhundert  kaum  fìndet,  wenn  auch  die  Sache  älter  ist,  vergleiche 
Chron.  Farf.  11  166.  Reg.  Volat.  n.  212;  daselbst  n.  311.  424.  472.  714.993 
mit  Santini,  Documenti  11  n.  8.  24  n.  11  zeigen,  wie  sich  aus  der  grund* 
herrlichen  eine  kommunale  Abgabe  entwickelt  hat.  Im  Liber  Papiensis  fehlt 
der  Ausdruck  noch,  t'ber  deutsche  Analoga  siehe  La m pr ec  ht,  Deutsches 
Wirtschaftsleben  1 2 S.  778.  Eine  anJere  Bedeutung  bei  Volpe,  Istituzioni 
comunali  a Pisa  S.  66. 

*)  Aber  auch  diese  ist  nur  in  dem  Falle  des  Zinses  in  barem  Oelde  eine 
prnsto,  sonst  ein  rentum  (Hartmann  S.  58),  wie  es  auch  von  freien  9ohntc- 
befohlenen  gezahlt  werden  konnte.  Es  handelt  sieh  meiner  Meinang  nach 
auch  da  nicht  um  höriges  Zinsland,  sondern  um  eine  Rekognitionsabgabe 
freier  Langobarden  an  einen  Schutzherren.  Die  opera  lässt,  wo  sie  stark 
auf  tritt,  häufig  auf  Rodun^rsarbeiten  schliessen;  das  ist  ab  t hier  nicht  mög* 
lieh.  Dass  sie  auch  Freie  bei  der  Obrigkeit  leisten  konnten,  leigt  cap.  84 


TOSCANI8CHE  STUDIEN 


55 


und  3 Schafe,  2 anstatt  jeder  anderen  Abgabe  Brot  und  Wein 
der  eine,  4 Denare  der  andere.  Die  abhängigen  Orte,  fast  alle, 
wie  bemerkt,  römisch,  sind  Ytzanum  (Vezzano),  Quinthanum 
(Qninzano),  Niathanum  (Gnazzano),  Sanlianum  (Lojano),  einer, 
dessen  Name  in  der  Urkunde  zerstört  ist,  vielleicht  Pauroclum 
oder  Pluroclum  (nicht  mehr  nachweisbar),  und  Ancona  (Anco- 
hella).  Von  Nachbarorten,  nach  denen  einige  Kolonen  genannt 
werden,  ob  sie  nun  von  dort  eingewandert  sind  oder  dort 
wohnen  und  in  der  cnrtis  Scanello  nur  Nebengüter  haben,  ist 
Btbolana  das  heutige  Bibolano;  Vitricetum,  Lavaclellum,  Cer- 
reium  und  Braiia  kann  ich  nicht  nachweisen.  Gafagiti  scheint 
eine  Art  Übersetzung  von  Braiia  in  den  toscanischen  Sprach- 
gebrauch zu  sein').  Auffallend  ist,  dass  von  keinem  der  sechs 
abhängigen  Orte  oder  Bauerndörfer  ein  Verwalter  genannt  ist  ; 
auch  der  acariua  oder  ador  des  Haupthofes  fehlt.  Hier  ge- 
stattet uns  unsere  Liste  nicht,  die  Einrichtungen  völlig  zu 
durchschauen.  Fünf  Bauern  hatten  eine  nicht  angegebene 
Leistung  an  den  Priester,  wohl  von  S.  Giovanni  Battista  zu 
Scanello,  abzuführen,  2 Lehen  waren,  wohl  an  die  Nachkommen 
ehemaliger  Ministerialen  oder  Wirt  Schafts- Aufseher  des  Fron- 
hofes, ausgeschieden  und  umfassten  vermutlich  30  Bauernstellen, 
das  ist  fast  so  viel,  als  überhaupt  noch  vom  Hofe  Scatiello  ab- 
hing.  Zwei  Kastelle  endlich,  von  denen,  nach  den  Überbleibseln 
des  Wortes  zu  schliessen,  wahrscheinlich  das  eine  Monzuno  ist, 
gehörten  wohl  zum  Hofe  Scanello,  aber  nicht  zum  Allod  der 
Mathilde  ; sie  waren  Reichsgut.  Nicht  als  ob  Mathilde,  in  diesem 
Falle  streng  rechtlich  denkend,  ihr  Reichslehen  von  der  Be- 
gabung ausgeschlossen  hätte  : da  ihr,  wie  wir  sahen,  die  Graf- 
schaft Bologna  nicht  zustand,  hatte  sie  in  diesen  Gegenden 
überhaupt  wenig  oder  kein  Lehnsgut.  Es  war  wohl  alter  Besitz 
dos  Reiches,  damals  dem  Markgrafen  verliehen.  Wer  ihn  im 
XI.  Jahrhundert  vom  Reiche  zu  Lehen  trug,  das  ist  schwer  zu 
erraten.  All  das  aufgezählte  Einkommen  war  nun,  wohl  in 
der  langen  Zeit,  wo  Mathilde  von  Toscana  abgeschnitten  war 
und  Pisa  zum  Kaiser  hielt,  von  unbekannten  Gewalttätigen 


des  Edikts  von  Liutprand;  vergleiche  Hartmann  S.  57.  Die  Abgabe  einer 
uma  in  Lojano  lässt  anf  Töpferei  schliessen. 

*)  Siehe  oben  S.  52  Anm.  2. 


53 


F.  SCHNEIDER 


dem  Kapitel  von  Pisa  entfremdet,  vielleicht  ehe  dieses  den  Be- 
sitz angetreten  hatte,  vielleicht  — das  ist  aber  unwahrschein- 
lich — war  auch  noch  ein  grosser  Teil  der  curtis  im  Besitz 
der  Domherren.  Davon  findet  sich  keine  Spur.  Mathilde  war 
Herrin  der  Eigenkirchen  in  den  Orten  ihres  Besitzes  gewesen 
und  hatte  sie  an  das  Domkapitel  mit  allen  Abgaben,  die  sie 
von  ihnen  empfing,  geschenkt.  Daher  das  Interesse  des  Ver- 
fassers unserer  Urkunde  für  den  armen  Parroco,  der  auch  seines 
Zinses  beraubt  war  und  daher  nicht  seinerseits  nach  Pisa  wird 
haben  zinsen  wollen.  Alles  in  allem  Zustände,  aus  denen  sich  das 
Comune  rurale  entwickeln  musste  : zerfallene  Zentral  Verwaltung, 
entfernter  Grundherr,  minimale  Abgaben,  keine  Aufsichtsbe- 
amten am  Ort  — gehen  wir  fehl,  wenn  wir  annehmen,  dass 
die  Abgaben  male  ablala  sind,  weil  niemand  schon  damals  mehr 
die  Macht  hatte,  die  trotzigen  Contadini  zu  ihrer  Zahlung  zu 
zwingen  ')  ? 

Ich  lasse  eine  Tabelle  der  angeführten  Zinse  folgen. 


Haupthof  Scanello:  9 operae,  2 
Villa  Vezzano  6 » 7 


» Quinzano 
» Guazzano 
» Lojano 
» P[.]uroclum  2 

» Anconella  7 

Summe  . . 24 


1 

1 

2 

» 2 

» 7 

» 22 


albergariae 

» 1 porcuSy  1 pecora, 

4 den.  pens, 

» 

» 

» pania,  vinum,  urna, 

» 

» 2 porci,  2 pecorae. 

» 3 porci,  3 pecorae, 

4 den.,  pania,  vi- 
num,  urna. 


Dazu  5 caaae  des  Priesters,  wohl  in  Scanello,  und  zwei  fenda, 
eines  von  15  manaa,  das  andere  wohl  auch.  Bemerkenswert  ist, 
dass  die  Fronden  in  der  Hauptsache  von  den  Leuten  in  Sca- 
nello und  den  nächsten  Ortschaften  zu  stellen  sind,  ebenso  die 
Schafe  und  Schweine,  die  also  einst  für  die  Bedürfnisse  der 
curtia  selbst  bestimmt  waren.  Freilich  kann  man  daraus  für 
die  Eigenwirtschaft  des  xu.  Jahrhunderts  nichts  schliessen,  die 
Verpflichtungen  gehen  auf  ältere  Zustände  zurück. 

')  Vergleiche  Romolo  Caggese,  Classi  e comuni  rurali  nel  medio  evo 
Italia. .o  I (Firenze  lüOT)  passim,  besonders  S.  107-270. 


TOSCANISCHE  STL^DIEN  57 

t 

Liste  der  von  der  Gräfin  Mathilde  an  das  Domkapitel  zu  Pisa 
geschenkten,  diesem  aber  entfremdeten  Einkünfte  der  curtis  Sca- 
nello  im  Bolognesischen  Apennin. 

Etuxi  1120-1150. 

Orig.  Pisa  Arch.  Cap.  n.  478,  Uüwtiae  zeretört  und  cibgesckdbt.  In  eckige 
Klammem  habe  ich  meine  Ergänzungen  gesetzt.  • « 

I In  nomine  Domini  nostri  lesu  Christi,  amen  Ad  memoriam 
habendam  vel  retinendam  breve  recordationis  agi  tur  de  servitila  et 
usibus  et  redditibus,  quos  Matilda  comitissa  de  curte  de  Scannello 
omni  anno  per  suum  niintium  ab  ilKs  hominibus,  qui  subter  leguntur, 
recipiebat.  Nomen  ville  prioria,  hoc  est  cassina,  de  qua  haec  ser- 
vil ia  ab  ipsius  habitatoribus  recipiebantur  : Bonitho  ad  Brailam, 
id  est  Cafagiti,  operam  et  albergariam  dabat,  Atbolinus  de  Cerreto 
simi[li]ter  ; lannectua  de  Cerreto,  Atho  Baibus  de  Bibolana,  Marti- 
nettus  de  Bibolana,  Martinellus^)  Petri  de  Ursa,  Guiducius  Gerard! 
überti,  [. . .]pa  et  Albe[rtu]s  [de]  R[. . . dabajnt  [operam  «)  ].  De  villa 
Vezano:  lanettus  Berardi  Bonfan tis  operam  et  albergariam,  por- 
cum  et  pecoram,  Braila  [albergariam  «)],  mansa  Piccinelli  operam  et 
albergariam,  mansa  Barocii  operam  et  albergariam,  Boncius  Crippus 
albergariam  et  operam,  Petrus  lohannis  Ugonis  similiter,  Rainucius 
Gibbuli  similiter.  De  Quintbano:  Girardus  Ramberti  albergariam 

dabat.  De  Niathano:  R[ ] menberti  albergariam.  De  Sauliano: 

filius  Uberti  albergariam,  Albertinus  Petri  Teuzi  pancm,  vinum  et 
urnam  ^),  Teuzo  Maioli  albergariam  dabat.  De  P[.]uroclo  : casa  D[. . . 
operam  et]  albergariam  dabat;  filius  Andree  fabri,  casa  Teuzi  de 
Vitriceto,  Petrus  Guidonis  Berte,  casa  Martini,  [casa]  Cristofori, 
Petrus  de  Monte  operam  et  albe[rgariam  similiter]  dabant.  De  An- 
cona: Petrus  Ingi  operam  et  albergariam,  porcum  et  pecoram  dabat, 
Ildf*brandus  Serbi  similiter  [,  . .].  Feudum  Ubaldi  male  raptus  est 
quindecim  manse,  feudum  Girardi  Arcii  similiter  male  raptus. 

De  pensione  mansa  de  Vezano  quatiior  denari!  persolvebantur. 
De  curte  de  Scanello  sunt  loca  ista  marchioni  j)ertinentia:  castellum 
[. . .]uis  et  castellum  de  Mu[nzu]na«).  Presbiteri  Lamberti  Brunonis: 
casa  Girardi  Arnaldi,  casa  Petri  Preiti.  casa  Guidonis  de  Casa-SaJara 
et  c[asa  Ra]mbertini /)  de  Lavaclello,  casa  Rofredi  Balde.  Quae 
omnia  male  ablata  sunt. 

a)  stark  abgeschabt.  • h)  aus  -ettus  verbessert.  c)  so  wegen  des  Raumes 
ergänzt.  d)  urnem.  «)  nur  dieser  Ort  kommt  der  Lage  und  der  Anzahl 
der  zerstörten  Buchstaben  nach  in  Frage.  1)  so  oder  Rembertini  am  wahr- 
scheinlichsten. 


5 


58 


F.  SCHNEIDER 


VIIL  Urkunde  Herzog  Ulriche  von  Toscani^ 
f ür  die  römische  Kirche. 

Der  alte  P e r t z erw'ähnt  in  seinem  Bericht  über  das  Vatikani- 
sche Archiv  1)  eine  im  Arm.  III  caps.  3 n.  3 daselbst  aufbewahrte 
Urkunde,  doch  mit  falschem  Datum,  das  aus  dem  Inventar 
übernommen  ist,  und  unklarer  Inhaltsangabe.  Der  unermüd- 
liche Davidsohn  war  vielleicht  der  erste,  der  das  Original 
benützte,  das  auch  er,  nach  den  Dorsual- Vermerken,  die  er 
angibt,  für  ein  Instrument  von  Verhandlungen  mit  dem  Papst 
hielt.  Seine  Mühe  war  nicht  recht  von  Erfolg  gekrönt  : « Jetzt 
ist  nur  noch  der  Papstname,  die  Monatsbezeichnung  und  ausser 
zusammenhanglosen  Worten  und  einigen  Zeugennamen  Acta 
Tudertio  erkennbar  ».  Er  betont  gleich,  der  Papst  sei  damals 
nicht  in  Tedi  gewesen  ^).  Durch  diese  Stelle  wurden  Herr 
Dr.  Hans  Niese  und  ich  bei  gemeinsamen  Fors3hungen  im  Vati- 
kanischen Archiv  auf  das  Stück  aufmerksam,  und  Niese  machte 
sich  an  seine  Bewältigung,  wozu  er  meine  Hülfe  herbeizog.  Um* 
.sonst.  Das  Pergament  hat  von  der  Feuchtigkeit  eine  intensiv 
violette  Farbe  angenommen,  in  der  die  Schrift,  völlig  verblasst, 
helle  Streifen  zieht.  Dazu  kam  das  matte  Licht  eines  beson- 
ders ungünstigen  Winters.  Kurzum,  wir  bekamen  lauter  Un- 
sinn heraus;  was,  will  ich  lieber  nicht  ausplaudem.  Spater 
war  ich  mit  Aufbietung  vieler  Geduld  glücklicher  ; ich  fing  noch 
einmal  von  vom  an  und  gelangte  zu  einem  bis  auf  fünf  nicht 
sicher  herstellbare  Buchstaben  vollständigen  Texte.  Als  mir 
Mons.  Wenzel  gütigst  die  Urkunde  mit  Reagens  präparieren 
liess,  was  Davidsohn  versagt  gewesen  war,  nahm  ich  die  Ge- 
legenheit gern  wahr,  meine  Lesung  bestätigt  zu  sehen,  doch 
hätte  es  dessen  gar  nicht  einmal  bedurft.  Ich  las  nun  alles 
mühelos  ; bald  darauf  war  es  wieder  verschwunden.  So  kann 
Herr  G^heimrat  Kehr  im  dritten  Bande  der  Italia  pontificia  ’) 
nach  meiner  Abschrift  ein  zutreffendes  Regest  geben. 


')  Archiv  VII  *23.  — Dass  die  Urkjnde  erat  1578  aus  Anagni  ins  Engels- 
burg-Archiv kam,  erwähnt  Kehr,  Italia  pontificia  III,  Etruria,  p.  4 n.  14. 
')  Davidsohn,  Geschichte  von  Florenz  I 448  Anm.  2. 

Siehe  oben  Anm.  1. 


TO  sc  ANIS  CHE  STUDIEN 


59 


Herzog  Ulrich  aus  dem  Hause  Attemps  i)  verhandelt  also, 
das  ist  der  wirkliche  Inhalt  der  Urkunde,  am  10.  Februar  1151 
zu  Todi  mit  den  Gesandten  des  Papstes  Eugen  III.,  Bischof 
Rodulf  von  Orte  ’^)  und  Kardinalbischof  Konrad  von  der  Sa- 
bina, wegen  seiner  Lossprechung  von  der  Exkommunikation. 
Wir  haben  eine  Vermutung,  weshalb  er,  was  man  bisher  nicht 
wusste,  exkommuniziert  worden  sein  könnte.  Im  August  1148 
hatte  Eugen  III.  das  Interdikt  über  Florenz  und  sein  Gebiet 
verhängt®),  das  im  Kampfe  gegen  Lucca  und  Pistoja  Monte 
di  Croce  zerstört  und  dadurch  Eigentum  des  auf  der  Kreuz- 
fahrt befindlichen  Grafen  Guido  Guerra  verletzt  hatte.  Mark- 
graf Ulrich  hatte  anfangs  zu  Florenz  und  seinem  Verbündeten, 
Pisa,  gestanden,  später  war  er  gegen  diese  auf  die  Seite  Luccas 
getreten;  um  1148  nahm  die  deutsche  Regierung  und  also  na- 
türlich auch  der  Markgraf,  wenn  auch  von  ihm  nicht  ausdrück- 
lich die  Rede  ist,  wieder  für  Pisa  Partei,  dessen  Hülfe  zum 
zweiten  Kreuzzug  unentbehrlich  war.  Bei  dieser  Gelegenheit 
dürfte  Markgraf  Ulrich  kirchlich  verpönte  Handlungen  be- 
gangen haben.  Während  Florenz  erst  1154  vom  Banne  gelöst 
ward,  verliess  Pisa  schon  1149  die  Koalition  und  machte  seinen 
Frieden  mit  dem  Landsmann  auf  dem  Stuhle  Petri  : und  ob- 
wohl die  Beziehungen  Eugens  zur  deutschen  Regierung  seit 
Sommer  1149  das  ganze  Jahr  1150  hindurch  gespannt  blieben, 
wird  Ulrich  keine  Ursache  gehabt  haben,  dem  Bann  zu  trotzen. 


*)  Ein  für  alle  Male  sei  verwiesen  auf  Rena  e Camici,  Serie  de*  duchi 
e marchesi  di  Toscana  Vb  p.  1-31.  Bernhard!,  Jahrbücher  Kon rftds  III. 
Band  I 06.  362  f.  II  753.  881.  Ficker,  Forschungen  II  226  § 310,  dazu  136 
§ 277.  Overmann,  Mathilde  von  Tuscien  S.  54-58.  Davidsohn,  Geschichte 
I 429-448.  Forschuigen  I 90  ff. 

“)  Dieser  ist  vielleicht  identisch  mit  dem  1125  ( Jaffé,  Regesta  pontificum  I** 
814)  erwähnten  KardinahSubdiakon  Bodulphus;  1132-1136  unterschreibt  er 
Papstbullen  mitten  unter  den  Kardinalbischöfen  (ebenda  I ‘‘ 840).  Überdas 
Aufrücken  der  Kardinale  zu  Bischöfen  hat  Sägmüller,  Tätigkeit  und  Stellung 
der  Kardinä'e  S.  119  das  Material,  freilich  nicht  immer  ganz  kritisch,  zu- 
samroengestellt.  Dass  Rodulph  im  Jahre  1151  nicht  mehr  als  Kardinalbi- 
scht f gelten  kann,  zeigt  die  Fctösung  unserer  l^rkunde  ; bei  der  A nderung 
der  Auffassungen  auf  diesem  Gebiet  kam  man  aber  für  1132-1136  anders 
denken.  Vielleicht  hängt  mit  dieser  A nderung  zusammen,  dass  er  nach  1 1 36 
nicht  mehr  in  Papstbullen  unterschreibt.  Vergleiche  Sägmüller  S.  13  ff. 

®)  Davidsohn,  Geschichte  I 444.  Forschungen  I 98.  Kehr,  Italia  pon- 
tificia III  37  n.  G. 


Die  Gesandtschaft,  die  im  Herbst  1150  vom  Kaiserhofe  an 
die  Kurie  ging  und  im  Juni  1151  zurückgekehrt  war,  mag 
er  begleitet  haben;  denn  auch  er  erschien  am  11.  Juni  1151 
wieder  auf  dem  Hof  tag  zu  Regensburg.  Da  er  im  April  1149  bei 
seinem  aus  dem  Morgenlande  heimkehrenden  Könige  in  Aquile  ja 
weilte,  wird  er  Gelegenheit  gehabt  haben,  Verhaltungsmassre- 
geln  zu  erbitten.  In  Todi  verpflichtet  sich  nun  der  Markgraf, 
alles  Lehen,  das  er  vom  Papste  trägt,  an  diesen  zuröckzugeben, 
wenn  er  den  Befehlen  Eugens  in  Sachen  seiner  Exkommuni- 
kation nicht  Folge  leiste.  Er  war  also  noch  im  Banne,  die 
Gesandten  werden  aber  die  Weisung  gehabt  haben,  nach  Lei- 
stung des  vorliegenden  Eides  die  Lossprechung  zu  vollziehen. 
Welche  Befehle  Eugen  zu  geben  beabsichtigte,  kann  man  nicht 
erraten,  da  man  die  konkrete  Veranlassung  zum  Bann  nicht 
kennt.  Sie  standen  aber  sicher  in  Verbindung  mit  dieser.  Bei 
der  tota  terrae  qmm  a s.  Romana  ecclesia  terno,  denke  ich, 
ohne  auf  die  Frage,  ob  Ulrich  seine  Mark  als  Amt  oder  Lehen 
verwaltete  ^),  einzugehen,  an  die  domus  comitisse  Mathildis,  die 
auch  Bernhardi  in  Ulrichs  Hand  vermutet.  Es  wäre  ein  feiner 
diplomatischer  Schachzug  der  Kurie  gewesen,  auf  diese  Weise 
durch  einen  Vertreter  der  Reichsregierung  die  päpstlichen  Rochte 
auf  das  mathildische  Gut  oder  einen  Teil  davon  anerkennen 
zu  lassen,  um  bei  der  Krönung  Konrads,  dessen  Bomfahrt 
damals  erwartet  wurde,  eine  Abgabe  dafür  erzielen  zu  können  ; 
der  König  hat  ja  wahrscheinlich,  wie  sein  Oheim  Kaiser  Hein- 
rich V.,  keinen  Zins  für  das  Gut  der  Mathilde  an  den  Papst 
gezahlt,  wozu  sich  Lothar  hatte  bequemen  müssen.  Warum 
endlich  die  Verhandlungen  in  Todi  stattfanden,  vermögen  wir 
festzustellen.  Die  strata  Romea  von  Lucca  über  Empoli,  Siena, 
S.  Quirico  und  Radicofani  nach  Rom  war  durch  das  feindliche 
Siena  gesperrt,  das  sich  damals  -)  an  der  Grenze  durch  Be- 

' ) Ficker  hält  ihn  und  die  andern  Nachfolger  der  Mathilde  bekanntlich 
für  Amtsherzöge. 

1145  Juli,  Orig.  Siena  .ASt.  (Hiform.),  Cop.  ib.  Kaleffo  vecchio  25.  ed. 
Muratori,  Ani^iquitates  IV  507.  Reg.  Malavolti  I 28b.  Liaini  in  Bull. 
Sen.  XIV  193.  Zit.  Tommasi  I 134.  Vergleiche  Davidsohn,  Geschichte  I 428 
Anm.  6;  ee  ist  die  Abtretuns:8urkunde  des  Abtes  Rainer  Laipho  von  Monta- 
miata  an  Siena  über  die  Hälfte  gewisser  Hoheits-  und  Besitzrechte  von  Radi- 
cofani.  Am  29.  Mai  11. >3  « pachtete  >>  dann  Eugen  III.  die  Hälfte  von 


T0SCANJ80HS  STUDIEN 


61 


Setzung  von  Badicofani  eine  starke  Stellung  geschaffen  hatte  ; 
es  blieb  der  Weg  von  Florenz  über  Arezzo  ins  Chiana  tal,  oder 
noch  wahrscheinlicher,  wenn  auch  dieser  ungangbar  war,  von 
der  Romagna  über  einen  der  Pässe,  die  nach  Città  di  Castello 
führen,  ins  Tibertal  und  nach  Perugia  ^).  In  jedem  Falle  war 
Todi  die  letzte  Stadt  in  Reichs-Italien  vor  der  Grenze  des 
Patrimoniums,  und  nichts  berechtigt  zu  der  Annahme,  dass 
der  gebannte  Markgraf  Auftrag  oder  Befugnis  gehabt  habe, 
die  Gesandtschaft  weiter  als  bis  an  die  Reichsgrenze  zu  ge- 
leiten. Dort  wird  er  ihre  Rückkehr  und  zugleich  die  Boten 
des  Papstes  erwartet  haben,  die  ihm  dessen  Bescheid  auf  seine 
Bitte  um  Loslösung  bringen  sollten.- 

Markgraf  Ulrich  von  Toscana  verspricht  den  Gesandten  des 
Papstes  Engen  III,,  Bischof  Roiulf  von  Orte  und  Kardinal- 
bischof Konrad  von  der  Sabina,  alles  Land,  das  er  vom  Papste 
zu  Lehen  Uage,  zurückzugeben,  falls  er  dessen  Befehlen  hinsicht- 
lich seiner  Exkommunikation  nicht  nachkomme, 

Todi  1151  Februar  10. 

■V 

In  dorso  s.  XII:  Cartula  pignoris  Marchionis  tuscie.  a.  XVIII:  Kefu- 
tatio  D.  O.  Marchionis  tuaciae  in  favorem  Dni.  pp.  Ebenfalls  a.  XVIII  : 1150. 
Eugenii  III. 

Reg,  Pertz  Archiv  VII  23  (untreffend).  Kehr,  Italia  pontificia  III,  Etruria, 
p.  4 n,  14.  ZU.  Davidaohn,  Oeachiehte  von  Florenz  I 448  Anm.  2.  Schrift  : 
sorgfältige  Minuskel  ohne  ÄhhUchkeü  mit  Kaiser-  oder  Papsturkundenachrift, 

» In  n ; ornine  Domini,  anno  eiusdem  incarnationis  millesimo 
centesimo  LI.,  indict ione  XIII.,  pontificata  domni  Eugenii  tertii  pape, 
mensis  februarii  die  X*.  — Ego  quidem  O.  *)  Tuscie  marchio  propria 
et  spontanea  mea  bona  voi  un  tate  offero  et  irrevocabili  ter  refuto 
Rodane]  ecclesie  totam  terram,  qtiam  ab  eadem  sancta  Romana 
ecclesia  [t]eneo;  tali  tarnen  tenore,  si  preceptum  domini  pape,  quod- 
cumque  per  se  vel  per  litteras  saas  vel  per  certum  nuntium  mihi 

dicofani  (Or.  Siena  ASt.  Kiform.  Reg.  Lisini  Bull.  Sen.  XIV  197.  Cop.  in 
Cenci!  camerari!  lib.  censuum,  ed.  Fabre-Duchesne,  I 380.  Reg.  J.-L.  9732. 
Kehr,  Italia  pontificia  III  241  n.  14,  vergleiche  Davidsohn,  Geschichte  I 461). 

’)  Vergleiche  neben  J ung,  Itinerar  des  Erzbischofs  Sigeric  von  Canterbury 
in  Mitteilungen  des  österr.  Instituts  XXV  l £f.  auch  Nissen,  Ital.  Landes- 
kunde II  393. 

*)  Oudalricus  oder  Udalricus;  Rena  e Camici  IV 1-4,  10-22.  Davidaohn, 
Geschichte  von  Florenz  I 429. 


62 


F.  SCHNEIDER 


fecerit  pro  cxcommunicatione  qua  ligatus  fueram  non  observavero 
per  onmia  absque  fraudo  et  maio  [in]g[e]nio  non  complevero,  et 
Romanus  pontifex  habeat  potestatem  intrandi,  tenendi  absque  omni 
condictione  suprascriptam  terram  omnique  legum  occasione  remota 
de  ea  quicquid  sibi  placuerit  faciendi.  Quod  si  contra  ea  que  su- 
perius  leguntur  ire  teiuptavero  et  observare  noluero,  promitto  me 
compositurum  nomine  pene  optimi  auri  libras  CC,  et  soluta  pena 
capitula  hec  firma  permaneant  si[ne  contradijctione  «).  — Factum 
in  civitate  Tudertina  per  manus  domni  R.  ')  Ortani  episcopi  et  C.  *) 
cardinalis  episcopi  Sabin[ensis],  delegatorum  eiusdem  domini  pape 
ad  hoc,  in  presentia  Tudertini  episcopi  *)  et  Cerb.  Narniensis  epis- 
copi *)  et  [ma]gistri  D.  et  magistri  P.  et  aliorum  quam  plurium. 
Unde  sunt  hii  subscripti  testes:  Petrus  de  Guidone  et  Rainaldus 
de  Tebaldo  Narnienses,  Drugumannus  et  Nicolaus  de  Arnolfo  de 
Civitate-Castellana,  Atto  iudex,  MachabrenusetMa]aspinaG[. . .]^).  — 
Egidius  notarius^)  scripsi. 

a)  80  Tutch  der  Anzahl  der  verlorenen  Buchstaben  ergänzt.  h)  abgeschabt^ 
etwa  5 Buchstaben  verloren.  c)  not.  als  Monogramm  geschrieben. 


IX.  Mandate  Kaiser  Friedrichs  /.  und  des  Erzkanzlers  Rainald 
zum  Schutze  des  Domkapitels  von  Siena. 

Die  F-Serie  der  Biblioteca  Comunale  zu  Siena  ist  bekannt 
genug  ; es  sind  die  Codices  des  Kapitels.  Eine  Reihe  wichtiger 
Urkunden,  so  die  compositio,  durch  die  Heinrich  VI.  « mit  rück- 
sichtsloser Härte  » dem  besiegten  Siena  seine  Bedingungen 
diktierte,  sind  nur  als  Abschriften,  die  seiner  Zeit  irgend  ein 
Kanoniker  aus  politischem  Interesse  auf  leere  Seiten  dieser 
Bände  gemacht  hatte,  erhalten.  Meine  Befürchtung,  in  den 
F-Handschriften  nur  Bekanntes  zu  finden,  erwies  sich  als  ir^g  ; 
in  der  Hs.  FI9  (riesiges  Folio-Format,  s.  xm,  Perg.,  144  Bll., 
schöne  grosse  Bücherminuskel,  Inhalt  Homilien)  fand  ich  unter 
anderm  die  folgenden  Mandate.  Interessant  sind  ferner  auf  fol.  I 

’)  Rodulphus;  siehe  oben  S.  ÖO  Anmerkung  2. 

Conradus. 

•’)  Gratianus. 

*)  Dieser  ist  bisher  nicht  bekannt  gewesen  ; der  Name  ist  wohl  nur  Cerboniiis 
zu  ergänzen. 

Davidsohn,  Geschichte  I .581.  Die  Urkunde  stellt  in  der  Hs.  FIS 
fol.  26.5. 


TOSCANISCHE  STUDIEN 


63 


(dem  Vorsteckblatt)  gleichzeitige,  leider  überaas  vermoderte 
und  durch  Reagens  zerstörte,  paarweis  gereimte  Hexameter  auf 
die  Schlacht  bei  Montaperti,  sowie  fol.  144  eine  Konsuln-  und 
Podestà-Liste  von  1186  bis  1284,  überschrieben:  Queste  sono 
le  signorie  che  sono  state  de  la  città  di  Siena  dal  sedio  che  fece 
lomperadore  Fr.  Die  letzten  vier  sind  von  zwei  andern  gleich- 
zeitigen Händen  nachgetragen,  so  dass  der  Hauptteil  der  Liste 
aus  dem  Jahre  1282  stammen  dürfte  ^). 

Unsere  Mandate  stehen  auf  der  Rekto-Seite  dieses  Schluss- 
blattes 144.  Da  Rainald  noch  electus  ist,  muss  das  kaiserliche 
Schriftstück  vor  dem  2.  Oktober  1165,  da  er  schon  Erzkanzler 
für  Italien  ist,  nach  dem  Sommer  1159  ausgestellt  sein.  Wir 
gehen  aber  wohl  nicht  fehl,  wenn  wir  annehmen,  dass  der  kai- 
serliche Befehl  an  Rainald  erging,  als  er  als  Statthalter  von 
ganz  Italien  zeitweise  Toscana  in  Abwesenheit  des  Kaisers  re- 
gierte 2).  Das  war  (abgesehen  von  kurzen  und  eiligen  Reisen, 
wie  1162  und  1164,  wo  es  kaum  Wert  hatte,  dass  der  Kaiser 
den  Befehl  an  Rainald  zur  Durchführung  sandte,  statt  ihn  den 
Seneser  Konsuln  unmittelbar  zu  geben)  nur  von  März  bis  Ok- 
tober 1163  der  Fall,  und  ich  zweifle  nicht,  dass  die  Mandate,  von 
denen  das  zweite  dem  ersten  sehr  schnell  gefolgt  sein  wird,  auf 
Sommer  1163  zu  datieren  sind.  Interessant  i«:t,  dass  die  Konsuln 
von  Siena  dem  Kaiser  einen  Treueid  geleistet  hatten  ; vielleicht 
hängt  das  mit  den  Verfügungen  zusammen,  die  der  Kaiser  1162 
nach  der  Zerstörung  Mailands  traf.  Damals  ward  die  Scheidung 
in  wohlgesinnte  und  widerspenstige  Städte  durchgeführt;  die 
der  ersten  Klasse  bekamen  die  Regalien  und  das  Recht,  ihre 
Konsuln  zu  wählen,  die  der  zweiten  wurden  unter  Entziehung 
der  Selbstverwaltung  von  kaiserlichen  Beamten  mit  dem  Titel 
Podestà  verwaltet.  Siena  hatte  eigene  Konsuln,  zum  Beispiel 
sind  sie  1167  ^)  in  einer  Urkunde  Rainalds  Zeugen.  Es  gehörte 

*)  Muratori  SS.  XV  16  B.  Die  Podestàs  waren  damals  schon  halb 
jährlich  wechselnd. 

*)  Ficker,  Rainald  passim.  Forschungen  11  187  ff . § 296.  223  ff.  § 310. 
Davidsohn,  Forschungen  I 99  ff. 

*)  t)rig.  Siena  ASt.  (Riform.).  Ed.  Böhmer,  Acta  1 145.  Reg.  Tom- 
masi  I 145.  Ficker,  Rainald  147  n.  133.  Lisini  in  Bull.  Sen.  XIV  378.  Vergleiche 
Malavolti  131.  Ficker,  Forschungen  II  140  § 278.  Davidsohn,  Geschichte  I 498. 
Die  Urkunde  ist  in  S.  Quirico  Val  d’Orcia  am  27.  April  1167  ausgestellt. 


64 


F.  8CHNEIDEB 


also,  wie  auch  diese  Mandate  zeigen,  zur  bevorzugten  Klasse. 
Diese  leistete  für  die  Regalien  einen  gewissen  Zins  ; man  darf 
annehmen,  dass  bei  der  jährlichen  Investitur  damit  durch  einen 
Reichsbeamten,  etwa  den  Grafen,  jener  Treueid  vorauszugehen 
hatte.  So  wenig  wir  von  den  toscanischen  Verhältnissen  wissen, 
so  ist  doch  anzunehmen,  dass  der  erste  deutsche  Graf  in  Siena, 
der  d€bs  Reichsgut  ausserhalb  der  Stadt  verwaltete  und  1163 
zuerst  erwähnt  wird,  gleichzeitig  mit  jener  Regelung  der  Stadt- 
verwaltung und  auf  dieselbe  kaiserliche  Verfügung  hin  von 
Rainald,  wohl  schon  im  Sommer  1162,  eingesetzt  sein  wird. 
Formal  hat  das  kaiserliche  Mandat  einen  Unterschied  gegen- 
über anderen,  zum  Beispiel  den  bekannten  für  S.  Antimo  an 
die  Konsuln  von  Risto  ja  ^),  indem  es  eine  kurze  Ärenga  ent- 
hält. Leider  versäumte  der  Mann,  der  uns  die  beiden  Stücke 
erhalten  hat,  ausser  der  Datierung  auch  noch  die  Adresse  mit- 
zuteilen. 

> • 

A.  Kaiser  Friedrich  /.  befiehlt  den  Konsuln  (von  Siena),  die 
Beschwerden,  die  die  Domhanoniker  vor  Rainald,  Erwähltem  von 
Köln  und  Erzkanzler  Italiens,  vorgebracht  haben,  binnen  60  Tagen 
abzustellen, 

(1159-1160) 

Littere  domini  imperatoris. 

Ad  executionem  iustitie  benignum  Deo  largiente  semper  habentes 
et  habituri  effectum,  maxime  ipsam  personis  divino  cultui  spiritua- 
libus  dicatis  gaudemus  impendere.  Ideoque  per  presentes  hos  im- 
periales nostros  apices  vobis  sub  obtentu  «)  gratie  nostre  ac  per  de- 
bitum  fidelitatis  et  sacramenti,  quo  nobis  estis  astricti,  firmissime 
preoipimus,  quatinus  devotiasimis  nostris  Sen[ensibus  ^)]  canonicis 
super  querimoniis  omnibus,  quas  corani  karissimo  principe  nostro 
R[ainaldo  «)]  illustri  Coloniensi  electo  et  Italie  archicancellario  atque 
coram  antecessoribus  vestris  deposuerunt,  plenam  infra  LX  dies 
proximos  iustitiam  omni  remota  occasione  faciatis,  ita  ut  hanc  de 
cetero  in  audientiam  nostre  celsitudini  reduci  minime  oporteat  que- 
rimoniam. 

a)  otentu.  sen  mü  Kürzung satrich.  c)  R. 

*)  Diese  (ed.  zuerst  Zaccaria,  Iter  56)  pflegen  anscheinend  von  Zeit  zu 
Zeit  wieder  einmcd  4 gefunden  » und  als  Inedita  publiziert  zu  werden.  1897 
druckte  sie  C an  est  rei  li  in  Bull.  Sen.  IV  76;  1905  U.  Schmid  in  der  Rò- 


TOSCANI  SCH  E STUDIEN 


65 


B.  Rainald^  Erwählter  von  Köln  und  Erzkanzler  Italiens^ 
schärft  den  vorstehenden  kaiserlichen  Befehl  ein. 

(1159-1165) 

Littore  B[ainaldi  <*)]  cancellarii. 

Diutinis  aed  adhuc  inutilibus  dilectorum  nostrorum  canonicorum 
laboribus,  quos  supra  decesaoribus  vestris  suatinuerunt,  pietatis  ac 
iustitie  intuita  admodum  condolemus.  Eos  igitur  ultra  frustrari  no- 
lentes  sub  debito  fidelitatis  ac  iuramenti,  quo  domino  imperatori 
estis  astricti,  firmisaime  vobis  precipimus,  quatinua  de  omnibus  que- 
limoniis,  quas  idem  canonici  nobis  et  consulibus  veteribus  optule- 
runt,  pienariam  iustitiam  omni  frustratoria  occasione  postposita 
faciali^  ac  perfìciatis  infra  LX  dies  post  harum  susceptionem  lit- 
terarum. 

a)  R.  h)  80.  e)  frustatoria. 

mischen  Quartalschrift  XIX ‘119.  Vergleiche  auch  P.  Kehr  in  dieser  Zeit- 
schrift X 218  und  Italia  pontificia  111  247. 


0 


6 


ZUR  STELLUNG  DER  STÄDTE 

ÜXD  FÜRSTEN  AM  RHEIN  ZC  LUDWIG  DEM  BAYERN. 

NS  VATIKANISCHES  AKTENSTÜCK  VOM  JAHRS  1327. 


MITOBTEU.T 

VON  LUDWIG  SCHÜTTE. 


Schwalm  hat  im  Neuen  Archiv  Mitteilungen  und  Petitio* 
nen  des  Propstes  Heydenreich  von  St.  Severin  in  Köln  vom 
18.  Mai  1327  aus  dem  vatikanischen  Archiv  veröffentlicht  ^). 
Ebenda,  in  Armar.  C Fase.  78-87  und  zwar  unter  der  näheren 
Signatur  Fase.  80  Lit.  D,  fand  sich  noch  ein  vermisster,  umfang- 
reicherer Bericht,  der  in  den  Zusammenhang  jener  hineingehört, 
also  auch  Hevdenreich  zuzuschreiben  und  unter  dasselbe  Datum 
zu  setzen  ist  -).  Dafür  spricht  einmal  die  äussere  Verfassung  der 
einzelnen  Originale.  Papier,  Hand  und  Tinte  bei  Text  und  Auf- 
schrift, sind  überall  dieselben.  Dann  lassen  sich  die  Originale 
der  ♦ Mitteilungen  # Schwalms  — drei  Papierstreifen  *)  — in  das 
vierte. lig  zu>ammen lesbare  Doppelblatt,  das  unseren  Bericht 
enthält,  hineinlegen.  Zu^^ebnitt  und  Einbiegungen  entsprechen. 
Auf  der  Vorderseite  ist  dann  zu  lesen  domino  suo  domino  B. 
j.  ar^A ifV/fiacono)  *).  Die  Rückseite  weist  Spuren  eines  aufge- 

*)  Neues  .\rchiv  XXV  741  ff.  Drei  Stucke,  Sie  enthalteo  1.  Die  *u 
e nem  Ber:chte  pehörige,  dessen  Inhalt  im  Umriss  andeut^ide  Anweisung. 
2.  Auskunft  imd  Vorschiag  V*<^z’ig]!ch  des  t'*ffent liehen  XotariatsinKiens  in  der 
Kv  Iner  Kirchenprovinz  und  3L  e:n^  S :pplik  um  Rückdatierung. 

M Nr.  III  der  « Mitt-il  inp-^^n  ♦ liat  im  Orkr.nal  den  Rückvennerk  Es 
parlt  H i jd  *-ut\c . pr* C sis  i.  Jahr  (13271  und 
näheres  Datum  «Mai  l*»!  erp»-'*'rn  sich  ans  dirt-kt**n  (vgl.  S T<»  Anni.  21  oder 
iiKl'ri  kten  (\gl.  S.  f.)  AriP«i»trn  der  < Mitte.iiinpen  >,  mit  denen  auch  die 
Tats-i<-h^n  ti'-s  .ilt^-rein-itirnmen  (\pl.  d:e  Nv'i**n^ 

• . Stn  i!*'n  II  liept  n «.ht  Vrt’ikanisclies  .Archiv  Ariiiar.  C Fasic.  7S-S7. 

*)  Zur  Erkliirau:^  vgl.  S.  Aiim.  7. 


STÄDTE  UND  FÜRSTEN  AM  RHEIN  1327 


67 


<lrückten  roten  Siegels  auf.  Diesen  ursprünglichen  Befund 
geben  auch  moderne  Signaturen  wieder,  die  sich  auf  den  Ori- 
ginalen finden  ’).  Hinzu  kommen  dann  innere  Gründe.  Nr.  I 
der  « Mitteilungen  » entwickelt  inhaltlich  genau  das  Programm 
unseres  Berichtes.  Die  Zugehörigkeit  zu  diesem  ist  nicht  zwei- 
felhaft -).  Dagegen  haben  Nr.  II  und  III  in  der  Sache  selbst 
nichts  mit  unserem  Berichte  zu  tun.  Hier  ist  die  Frage  nicht 
unwichtig,  ob  sie  mit  unserm  Berichte  in  den  Lebensgang 
Heydenreichs  hineinpassen. 

Die  Anmerkungen,  die  über  diesen  schon  Schwalm  machte  ®), 
lassen  sich  aus  neuem  Urkunden-  und  Regestenmaterial  be- 
legen bezw.  ergänzen. 

Die  vor  dem  Jahre  1312  liegende  Zeit  übergehe  ich  *). 
Dieses  Jahr  erst  zeigt  uns  Heydenreich  in  einer  bemerkens- 
werten Tätigkeit.  Freilich  handelt  es  sich  vorerst  nur  um 
eine  Zehntangelegenheit  in  dem  engen  Kreise  des  Andreas- 
stiftes zu  Köln,  an  dem  er  Kanonikat,  Präbende  und  Scho- 
lasterie  besass.  Sie  führte  ihn  aber  schon  damals  an  den  Sitz 
der  Kurie  Später  wird  Heydenreich  Propst  von  St.  Severin 
in  Köln.  Die  Quellen  erwähnen  ihn  1318  zum  ersten  Male  in 
dieser  Würde.  Der  Erzbischof  Heinrich  von  Köln  überträgt 
seinem  Urteil  die  gerechte  Auf  - bezw.  Zuteilung  einer  Pfarr- 
kirche ®).  Bald  steht  der  Propst  im  unmittelbaren  Dienste 
der  Kurie  in  Sachen  nicht  bloss  der  Kölner  Kirchenprovinz  '^). 
Er  ging  dabei  nicht  leer  aus.  Im  April  1326  erhebt  ihn 
Johann  XXII.  zum  päpstlichen  Kaplan  ^),  zu  einer  Würde,  die, 


’ ) Der  Bericht  : C Fase.  80  Lit.  D.  Die  beiden  mir  vorliegenden  Zettel: 
C Fase.  80  int.  ed  lit.  D. 

*)  Ich  stelle  daher  diese  Anweisung  (unten  auf  S.  70j  nach  dem  im 
Original  verglichenen  Texte  dem  Berichte  voran. 

®)  A.  a.  O.  S.  743  Anm.  1. 

Es  sei  auf  den  inserierten  Text  des  Schreibens  Johanns  XXII.  vom 
15.  Oktober  1326  (bei  Sauerland,  Urkunden  und  Regesten  zur  Geschichte 
der  Rheinlande  Nr.  1072)  verwiesen. 

Sauerland  a.  a.  O.  Nr.  360. 

*)  Lacomblet,  Urkundenbuch  für  die  Geschichte  des  Niederrheins  III 
Xr.  169. 

’)  Vgl.  z.  B.  Vatikanische  Akten  Nr.  351. 

•)  Ebenda  Nr.  660. 


L.  SCHÜTTE 


an  sich  weseritlioh  ein  ehrender  Titel,  ihren  Träger  für  Aufträge 
und  BeneBzien  empfahP). 

Wenig  später  geriet  Heydenreioh  in  Streit  mit  der  Bonner 
‘n^  ^ I^ÄS  scharfe  Vorgehen  des  Papstes  vom  21.  März  1327*) 
jagte  ihrn  a.'bor  nicht  gelinden  Schrecken  ein.  Eilfertig  resigniert 
^ ^ I^ropstei  in  die  Hände  des  Papstes^).  Damals  lag 

ey  enreicH  auch  in  arger  Fehde  mit  dem  eigenen  Kapitel,  das 
^ seinen  Verhandlungen  hinzuliess  ^),  und  eine  Neu- 

^^8  seitens  des  Papstes,  die  er  sicher  erwartete,  musste 

drri  kommen.  Am  21.  März  1327  gab  der  Papst 

. ^^^^toren  den  Auftrag,  dass  sie  dem  Propste  den  Zu- 
^ <iexx  Kapitels  Verhandlungen  verschafften  Zu  dieser 

voce  capituli  ad  sanctum  ^6ver(inum)  trat,  vom 
pril  1327  datiert,  die  gratUfi)  provisionis  nove,.,  de  prepo- 
er^^^  Severini  CoUmiensis  motu  proprio  ®)...  fact{a)  ’).  Doch 

Umgekehrtes  zeitliches  Verhältnis  der  beiden  Gnaden 
^^mlich  die  Neu  Verleihung  vor  den  21.  März  fiel)  konnte 
- . Heydenreichs  seinem  Kapitel  gegenüber  recht 

^ J8SX1.  Dieser  bittet  daher  in  seiner  Supplik  um  Rück- 
leruiig  der  Neuverleihung  auf  den  19.  März.  Als  Dank 
finapfehlung  *)  wird  er  die  anderen  Schriftstücke  bei- 
haben.  Sie  berühren  Fragen  des  Tages,  die  damals 
lie  Kurie  lebhaft  erörtert  wurden.  Ludwig  war  nach  Ita- 
R^Äogen  und  befand  sich  in  der  Lombardei  ®).  Die  Kurie 
auf  den  italienischen  Kriegsschauplatz  mittelbar  ein- 


Vgl.  über  päpstliche  Hofkapläne  P h i 1 1 i p s,  Kirchenrecht  VI  441  und 
und  Welte,  Kirchenlexikon  VI  152  (Abschn.  B). 

*)  Der  Papst  droht  im  Falle  verstockter  Gesinnung  mit  Suspension 
Amte,  Entziehung  der  Benefizien  und  Exkommunikation.  Sauerland, 
O.  Nr.  1169. 

*)  Zu  entnehmen  aus  Sauerland  Nr.  1185. 

*)  Ebenda  Nr.  1170. 

Sauerland  Nr.  1170. 

'*)  Die  Motuproprioausfertigung  war  eine  besondere  Vergünstigung.  Vgl. 
Br  essi  au,  Urkundenlehre  I 6S3  Anm.  1. 

’)  Nr.  III  der  ♦ Mitteilungen  ♦ Schwalms. 

*’)  Nach  Ausweis  der  vatikanischen  Akten  kam  es  öfters  vor,  dass  einer 
^Upplik  empfehlende  Schreiben  bei  gegeben  wurden,  die  in  der  Sache  selbst 
mit  dieser  nichts  zu  tun  hatten. 

Von  März  bis  August  1327. 


STàDTE  und  FÜBSTEN  am  RHEIN  1327 


69 


wirken,  wenn  sie  den  Parteikampf  in  Deutschland  neu  er- 
weckte. Am  Rhein  waren  Freund  und  Feind  des  Bayern  in 
stattlicher  Reihe  zu  finden.  Auskünfte  und  Ratschläge,  wie 
sie  Heydenreichs  Bericht  enthält,  mochten  der  Kurie  gerade 
damals  gelegen  kommen.  Diese  Verschärfung  der  Verhält- - 
nisse  führte  ferner  im  April  des  Jahres  1327  zu  einem  neuen 
Rechtsverfahren  der  Kurie  gegen  Ludwig.  Da  sie  ge\^ohnt  war, 
über  Publikation  und  Vollzug  ihrer  Prozesse  einen  notariellen 
Akt  einzufordem,  dies  aber  immer  seine  Schwierigkeiten  ge- 
zeitigt hatte,  trat  auch  die  Frage  des  öffentlichen  Notariats- 
Wesens  erneut  in  den  Vordergrund.  Der  Bescheid,  den  Hey- 
denreich, vielleicht  auf  Anregung  der  Kurie,  in  dieser  Hinsicht 
gab,  war  also  nicht  minder  zeitgemäss.  Die  in  Frage  kom- 
menden Stücke  lassen  sich  demnach  hier  einreihen. 

Weitere  Verdienste  erwarb  sich  der  Propst  bei  der  neu  auf- 
geworfenen Frage  der  Königswahl  und  durch  die  hülfsbereite 
Beratung  des  päpstlichen  Nuntius  Ungula  ^).  Der  Papst  reser- 
viert seinem  Kaplan  1328  die  erledigte  Bonner  Propstei  und 
überträgt  ihm  späterhin  das  Amt  eines  päpstlichen  Kollektors, 
das  einen  steten  schriftlichen  und  mündlichen  Verkehr  mit  der 
Kurie  verlangte  *),  Heydenreich  starb  wohl  schon  im  zweiten 
Jahre  dieser  Tätigkeit  ).  Von  Mitte  Juni  1331  an  werden  seine 
Benefizien  neu  vergeben,  und  zwar  an  Personen,  die  an  seinem 
Pflichtenkreise  teilnahmen^’).  Ein  bedeutsamer  Teil  fällt  für  den 
päpstlichen  Notar  Bernardo  Stephani  ab,  die  Bonner  Propstei  ?). 
Ich  lasse  nunmehr  den  Bericht  selber  folgen. 

')  Vatikanische  Akten  Nr.  1005.  lOOS. 

*)  Sauerland  Nr.  1724. 

*)  Ebenda  Nr.  1563. 

s 

*)  Näher  auf  seine  Tätigkeit  als  Kullektor  einzugehen,  liegt  nicht  im 
Bereiche  dieser  Arlieit.  Vgl.  Vat.  Akten  Nr.  1228.  1233.  1336;  Sauerland 
Nr.  1831.  1842.  1017.  1933;  Lacomblet  111  Nr.  248.  Dazu  und  zur  allge- 
meinen Bewertung  dieses  Amtes  vgl.  Kirsch,  Päpstliche  Kollektorien  S.  59. 
189  435  IT.  und  die  einleitenden  Abschnitte  (Quellen  imd  Forschungen  der 
Görresgesellschaft  ßd.  III). 

Eintretende  Kränklichkeit  wird  die  zu  1330  erwähnte  Hinzuziehung 
e‘nes  dritten  Kollektors  (Brom,  Bullarium  Trajcctense  Nr.  842)  veranlasst 
haben. 

•)  Sauerland  Nrr.  2048-2055. 

*)  Vgl.  zunächst  Schwalm  a.  a.  O.  S.  741  Anm.  2.  Wenn  ihm  Ka- 
nunikat  und  Präbende  zuerst  übertragen  wurden,  so  war  das  nur  der  die 


70 


L.  SCHÜITE 


Pater  et  domine  domine  B[ernarde]  S[tephani]  archid(ia- 
cone)  ^). 

Mitio  vobis  signata  nomina  quorundam  dominorum,  civita- 
tum  et  opidorum  partium  Alemanie  et  precipue  circa  Renum 
et  quandam  instructionem  in  fine  positam,  per  quam,  si  fieret, 
Bauwrus«)  artaretur,  quia  non  tantum  ex ecutionibu^  litteralibus, 
sed  et  appositione  manuum«  ut  dentur  sibi  adversarii  inva- 
dentes  eum,  sua  pertinacia  est  retundenda.  et  sine  dubio,  si 
hoc  factum  fuerit,  cogetur  Lombardiam  dimittere  et  redire, 
nam  antequam  patiatur  alios  intrare  horeditatom  suam,  quam 
habuerat,  ipse  potius  alias  vias  queret.  super  ist^s,  si  ad  partea 
venero,  omnia  que  poterò  per  Coloniensem  archiepiscopum  fa- 
ciam  tractari  et  que  fiunt  rescribi. 

Scriptum  crastino  dominice  Vocem  iocunditatis  *). 

Hec^j  sunt  civitates  in  littore  Reni  a Basilea,  ubi  quasi  Renna 
oritur,  et  a lateribus  dicti  fluvii  Reni  per  Alemaniam  consti- 
tute  usque  inferi us  Traiectum  ^),  ubi  Renus  fiuit  in  mare. 

Prima  Basilea;  et  hec  est  tota  rebellis  ^). 


a)  $o  ms.  ; später  Baurus,  Bauwarie.  Heydenreich  setzt  hier  und 

weiterhin  oft  das  Neutrum,  c)  fluii  ms, 

Empfindlichkeit  des  Kapitels  schonende  Übergang  zur  Verleihung  der  Prop 
atei,  die  der  Papst  seinem  Notar  wohl  längst  zugedacht  hatte.  Bedurfte  es 
dennoch  zur  Erreichung  dieses  Zweckes  so  gewichtiger  Stützen,  wie  es  der 
Erzbischof  von  Köln  (Vat.  Akt.  Nr.  1489  und  1518)  und  späterhin  Graf  Wilhelm 
von  Jülich  (Vat.  Akt.  Nr.  1518)  waren,  so  lässt  das  auf  starken  Wider- 
stand im  Kapitel  sch  Hessen,  der  darum  sich  so  nachhaltig  gegen  die  päpst- 
liche Provision  erhob,  weil  er  einen  sichern  Rückhalt  an  der  Haltung  dos 
neuen  Erzbischofs  von  Mainz,  Heinrich  von  Virneburg,  hatte  (vgl.  das 
ermahnende  Schreiben  des  Papstes  an  ihn  Vat.  .Akten  Nr.  1516).  In  dieser 
Angelegenheit  mag  Stephani  1332  wietler  an  der  Kurie  gewesen  sein,  wo  er 
l>ei  dem  vom  Grafen  Wilhelm  von  Jülich  Johann  XXII.  geleisteten  Treueid 
unter  den  Zeugen  auftritt;  vgl  den  Beitrag  von  Eubel  (Histor.  Jahrbuch 
XIX  469  f.).  Da  er  aber  auch  trotz  unmittelbarer  Einwirkung  des  Papstes 
(Sauerland  Nr.  2100  und  2103)  nicht  in  den  ruhigen  Besitz  der  Propstei 
kam,  gab  er  sie  schliesslich  (1335)  selber  auf  (Vat.  Akten  Nr.  1699). 

*)  Vgl.  wegen  de9  Namenn  letzte  Anmerkung. 

■-)  {13J7)  Mai  IS. 

Utrecht. 

^)  Vber  die  Stellung  Basels  vgl.  Pr  eg  er.  Re  itikens'  Auszüge  aus  Urkunden 
des  vatikanischen  Archit's  von  Nr.  2(fS.  2^2  (Amä  den  Abh.  der  k, 

bayer.  Akad.  der  H m.*».  III.  CI.  XVII.  Bd.  l.  Abt.),  T’a/.  Akten  Nr.  469.  511» 
660.  SOS  a-Q.  051.  KfSi. 


I 


I 


I 


STÄDTE  UND  FÜRSTEN  AM  RHEIN  1327 


71 


Itero  Sletstat  et  Columbaria;  hec  due  sunt  in  Alsatia  et 
tenent  se  cum  Australi  et  fratribus  suis  et  quasi  omnes 
nobiles  Alsatie  ~). 

Post  hec  in  littore  Reni  est  una  civitas  cathedralis,  que 
vocatur  Argentina,  vulgari  appellatione  Straseborch  ; hec  civitas 
est  fortis,  et  aliqui  in  ea  tenent  se  curo  Sauro  ^),  aliqui  curo 
Australi;  de  obedientia  eorum  erga  sedem  apostolicam  nichil 
est  auditum  ; sed  episcopus  ibidem  est  obediens  ^). 

*)  SchUtt9tadt  und  Kolmar  erscheinen  mit  den  andern  Reichsstädten  des 
Ohereisass  im  Vertrage  vom  1.  September  1324  wieder  auf  der  Seite  Österreichs,  vgl, 
Rappoltsteinisches  ürkb.  Nr.  376  und  dazu  Math.  Neob.  c.  42:  Reversae  sunt  aut em 
predicte  civitates  Alsatie  (sc.  Columbaria,  Sletzstat,  Ehenheim,  Koeheim,  Hage- 
nowa)  ad  Luipoldum  nomine  fratria  captivi  et  crevit  contra  Ludowicum  po- 
tencia  Leopoldi.  Kolmar  verblieb  in  dieser  Parteisiellung  bis  zum  Tode  Frie- 
drichs des  Schönen  ( 1330)  (Böhmer,  Regesten  Ludwigs  des  Bayern  Nr.  1127). 
Der  Fortgang  des  Parteikampfes  innerhalb  der  Stadt  bei  von  W eech,  Kaiser 
Ludwig  der  Bayer  und  König  Johann  von  Böhmen  S.  31. 

")  Es  gab  hier  auch  Anhänger  Ludwigs.  Vom  Adel  des  Eisass  war  Land- 
graf Ulrich  vom  Untereisass  die  Seele  des  Widerstandes  gegen  das  Haus  Öster- 
reich. Al^  eifriger  Parteigänger  Ludwigs  (vgl.  die  gegnerischen  Parteien  im 
Waffenstillstandvom  26.  März  1315  Böhmer , Regesten  Friedrichs  des  Schönen 
Nr.  297)  gelobt  er  nur  gezwungen  (Belagerung  von  St.  Pilt  durch  Herzog  Leopold  : 
obsedit  autem  dux  opidum  aneti  Ypoliti  lantgravii  Alsacie,  servitoris 
Ludovici  Math.  Neob,  c.  53)  friedfertige  Haltung.  Ulrich  begleitet  dann 
Ludwig  auf  dem  Römerzuge.  Das  tuen  auch  zwei  jüngere,  ungenannte  Herren 
von  RappoUstein  (Rapp.  Urkb.  Nr.  393  ; über  die  Stellung  dieses  Hauses  auch 
Ko  pp,  Qeschiehte  der  eidgenössischen  Bünde  V 81  Nr.  156).  Das  Überwiegen 
der  habsburgisehen  Gesinnung  beim  Adel  des  Eisass  fand  Anerkennung  bei 
König  Ludwig  selbst,  indem  er  den  habsburgisch  gesinnten  Ochsensteiner  als 
Landvogt  im  Eisass  einsetzte.  Vgl.  Leupold,  Berthold  von  Buchegg  S.  12  f.  ; 
Mone,  Zeitschrift  für  Geschichte  des  Oberrheins  XXIV  163. 

(^ber  die  Titulatur,  die  Ludwig  in  den  päpstlichen  Schreiben  erfahrt, 
vgl.  Höfler,  Literarische  Beilage  der  Mitteilungen  des  Vereins  für  die  Ge- 
schichte der  Deutschen  in  Böhmen  III  103. 

*)  Die  Bürgerschaft  von  Strassburg  wandte  sich  seit  1320  immer  mehr  König 
Ludwig  zu,  der  mit  Privilegien  und  Gunsterweisungen  entgegenkam  (Strassb, 
Urkb.  Nr  407.  425.  490  ; Schöpf  lin,  Alsatia  diplomatica  II  138).  Der  städti- 
sche Adel  war  geteilt  in  die  habsburgisch  gesinnten  Zorne  und  die  wittelsbachi- 
schen  Mülnheime.  Diesen  Zustand  bietet  auch  Anonymi  Leobiensis  Chronicon  bei 
Pez,  Scriptores  rerum  Austriacarum  V 918  : Argentinensee  inter  se  diasidentes 
ambos  reges  alliciunt,  quibusdam  Ludowico,  quibusdam  faventibus  Friderico. 
Aus  Bündnissen  Strassburgs  allein  (Strassb.  Urkb.  Nr.  452,  456.  170.  475. 
47 S.  491.  494.  518)  ist  für  die  Haltung  zu  Ludwig  wenig  zu  schlicssen.  Sie 
entspringen  zunächst  der  wirtschaftlichen  InUressenpolitik  der  Stadt.  Bischof 


72 


L.  SCHÜTTE 


Demde  est  civitas  Spirensis;  illa  cum  suo  episcopo  et  ca- 
pitulo  omnino  sunt  rebelles  i). 

Postea  est  inferius  in  littore  Reni  civitas  Wormacensis  ; de 
illorum  obedientia  vel  inobedientia  nihil  scitur  ; sed  habent  se 
ad  utrumlibet,  magis  tarnen  ad  partem  Bauri  2). 

Postea  est  ibidem  opidum  dictum  Oppenhem,  attinens  im- 
perio ^);  hoc  Maguntinus  archiepiscopus  sub  se  habet,  quo 
motu<>)  ipse  archiepiscopus  se  habeat  ad  dominum  nostrum, 
ipse  dominus  noster  seit. 

Deinde  est  ibi  Moguntia  ; illius  loci  cives  Baurum  pro  rege 


»)  statt  quomodo. 

Johann  I.  (1306-1328)  war  ein  eifriger  Anhänger  Österreichs  und  der  Kurie, 
wie  Bischof  Rudolf  von  Konstanz  und  der  Kölner  Erzbischof  Heinrich  von  Vir- 
neburg. Im  allgemeinen  vgl.  Ros  enkränzer,  Bischof  Johann  I.  von  Strass- 
burg (Trier  1881)  und  Leupold  a.  a.  O.  S.  8,  28, 

Die  Quellen,  auch  des  Jahres  1327,  reden  überall  von  dem  vollen  Ein- 
verständnis zwischen  Bischof  Emich,  Kapitel  und  Bürgertum  von  Speyer  im 
ludwig freundlichen  Sinne  ; vgl.  Hilgard,  ürkb.  zur  Oeschichte  der  Stadt  Speyer 
Nr.  328.  365  ; Schaab,  Geschichte  des  rheinischen  Städtebundes  II  102,  Dahre 
die  vielen  Erweise  königlicher  Gnade  an  Bischof  und  Bürger  (Hilgard  Nr.  290, 
285-288.  313.  387;  dazu  Remling,  Urkb.  der  Bischöfe  von  Speyer  I 473  f.) 
und  andererseits  die  eindringlichen  Mahnungen  des  Papstes  (Vat.  Akten 
Nrr.  473-475),  der  schliesslich  den  Erzbischof  Mathias  von  Mainz  in  Stadt  und 
Diözese  Speyer  mit  der  Publikation  der  Prozesse  gegen  Ludwig  betraut  falls  sich 
Bischof  Emich  weiterhin  weigere  (Preger  Auszüge  Nr.  227).  Beim  Domkapitel 
tritt  der  Gegensatz  deutlicher  hervor  nach  Erledigung  des  bischöflichen  Stuhles 
durch  den  Tod  Emichs  (20.  April  1328).  Dem  'päpstlichen  Elekten  Berthold  von 
Buchegg  gegenüber  hält  dieses  trotz  des  scharfen  Vorgehens  des  Papstes  (Vat, 
Akten  Nr.  1023.  1049)  zäh  an  dem  Propste  Walram,  dem  Kandidaten  seiner 
WM,  fest. 

•)  Mit  Worms  reriwUt  es  sich  ähnlich  wie  mit  Speyer.  Wie  dieses  gehört  es 
in  den  grossen  Landfriedensbund  der  Städte  Mainz,  Oppenheim  und  Strews- 
burg  (Boos,  ürkb.  der  Stadt  Worms  Nrr.  199.  213.  215;  Gunsterweisungen 
seitens  Ludwigs  Böhmer,  Regesten  Ludw.  d.  B.  Nrr.  1099.  1133,  3292).  Die 
Haltung  des  Bischofs  ist  verdeckter  als  die  Emichs  von  Speyer,  aber  ludwig  freund- 
lich. Das  ersieht  man  aus  Preger,  A'uszüge  Nr.  227  (Schreiben  Johanns  XXII, 
vom  Mai  1325).  Nach  dem  Tode  des  Bischofs  schismatische  Wähl  des  Dom- 
kapitels, das  gegen  den  päpstlichen  Kandidaten,  Propst  Salmann,  Gerlach  von 
Erbach  auf  stellt.  Zur  Entwicklung  des  ausbrechenden  Streites  vgl.  Boos  Nr.  231. 
232.  259.  280.  311  ; Böhmer  Reg.  Ludw.  d.  B.  Nrr.  1062.  3292.  1099. 1133.  3292. 

Wichtige  Zollstätte.  König  Ludwig  konnte  es  zu  seiner  Anhängerschaft 
zählen.  Vgl.  Franck,  Geschichte  von  Oppenheim  S.  2SS  ff. 


STÄDTE  UND  FÜBSTEN  AM  RHEIM  1327 


73 


receperunt  i),  et  similiter  illi  de  Wetslaria,  Vredeberch,  Vran- 
ckenvort  et  Ghelenhusen,  nec  est  auditum,  quod  iuramentum 
prestitum  Bauro  tamquam  regi  revocaverint  *). 

Deinde  infra  Moguntiam  sunt  hec  opida,  videlioet  Pinguia  *), 
quod  attinet  Moguntino  archiepiscopo,  Wesalia  superior,  Ba- 
ckeracum,  Bobardia,  que  attinent  imperio,  Confiuentia,  quod 
archiepiscopo  Treverensi,  qui  et  dieta  tria  opida  imperii  sub 
se  habet  ; hec  opida  tenent  se  ad  dictos  archiepiscopos  et  ta- 
rnen Bauro  illuc  veniente  eum  ut  regem  suscipiunt  et  hono- 
rant  *). 

Postea  incipit  terra  archiepiscopi  Coloniensis,  qui  habet  in 
littore  Beni  duo  oppida<>),  Andernacum  et  Bunnam^);  hec 
sunt  omnino  contra  Baurum,  in  aliis  obediunt  archiepiscopo 
predicto. 

a)  <ypia  ms.  laliis  m%. 

')  Bia  IS25  iat  wegen  dea  inneren,  zumeiat  wirtachaftlichen  Zwiatea  zwiachtn 
Erzbischof  Mathiaa  und  der  Bürgerachaft  von  Mainz  beider  Haltung  recht  ver- 
hüllt, Erat  ala  der  Streit  durch  der  Kurie  erwünachte  (Pregar  Auaz.  Nr.  221) 
Vergleiche  (W ürdtwein,  Nova  aubaidia  diplomatica  III  163  ff.)  beigelegt  war, 
vermochte,  i£ie  die  kurialt  Qeainnung  dea  Erzbischof  a,  ao  auch  die  ludwigfreund- 
liehe  der  Bürgerachaft  klarer  hervorzutreten;  vgl.  z.  B.  Präger  Auaz.  Nr.  412, 

")  Der  Bund  der  eidgenòaaiachen  Städte  der  Wetterau,  Frankfurt  am  Main, 
Wetzlar,  Friedberg  und  Gelnhausen,  war  eine  feste  Burg  Ludwigs  und  wurde  * 
d iher  mit  Qunater Weisungen  überhäuft  ; vgl.  daa  zuaammenfaasende  Privileg  von 
1329  bei  B öhmer,  Cod.  dipi.  Moenofr.  I 603.  Diese  Städte  erhalten,  eim  beson- 
dere Auszeichnung,  Mitteilungen  vom  Römerzuge  (Böhmer,Fontea  I 203).  Vgl.  an- 
dereraeita  daa  Schreiben  ' des  Papatea  vom  1.  Mai  1325,  daa  Wiedereinsetzung 
des  von  Anhängern  Ludwigs  vertriebenen  Propstes  der  Wetzlarer  Kirche  verlangt 
(Vat.  Akten  Nr.  482).  Am  7.  Mai  1328  wird  der  Erzbischof  Mathiaa  von  Mainz 
vom  Papste  beauftragt,  propter  prae.^entis  maliciam  temporis  einen  anderen 
Ort  ala  Frankfurt  für  die  Wahl  eines  neuen  deutschen  Königs  zu  bestimmen 
(Vat.  Akten  Nr,  1005),  Der  Papst  mochte  bei  d?r  Stellung  der  Stadt  einen 
ungünstigen  Einfiuaa  auf  den  Auagang  der  Wahl  befürchten 

Bingen  und  weiter  Oberwesel,  Bacharach,  Boppard.  Koblenz. 

*)  Daa  bezieht  sich  auf  den  Aufenthalt  König  Ludwigs  in  diesen  Gegenden  des 
Rheins  im  Sommer  1326  (Böhmer,  Reg.  Ludw.  Nr.  87 5 ff.).  Doch  verlangt  die  tiefere 
W ürdigung  eines  Bündniaaea  (G  ünther,  Cod.  dipi.  Rheno-Moaell.  111  1 Nr.  141) 
die  Einsicht  in  die  Geschichte  der  trieriachen  Reichspfandachaften  und  in  daa  aüger 
meine  Streben  der  Reichsstädte,  sich  der  Verpfändung  zu  entwinden.  Für  die 
Entwicklung  bei  Boppard  und  Oberwesel  vgl.  Werminghoff,  Verpfändungen 
der  rheinischen  Reichsatädte  S.  93  ff.  (Untersuchungen  zur  deutschen  Staats-  und 
Rfchtageschichte  Heft  45). 

')  Andernach  und  Bonn. 


74 


L.  SCHÜTTE 


Postea  sequitur  civitas  Coloniensis;  quid  in  civibus  illis 
dominus  habeat  obedientie,  ipse  novit. 

Item  sunt  duo  alia  opida  infra  Coloniam,  Nuscia  et  Berca^), 
attinentia  archiepiscopo  Coloniensi,  et  sibi  adherent. 

Item  deinde  idem  archiepiscopus  adhuc  inferius  habet  opida 
Sanctis  et  Keys  ; hec  simili  modo  nullam  ")  cum  Bauro  habent. 

Post  hec  est  opidum  Wesaliense  inferius;  hoc  deberet  spoe- 
tare ad  imperium,  sed  comes  Clivensis  ipsum  habet  sub  se, 
et  opidani  dicti  loci  sunt  sicut  et  ceteri  subditi  dicti  comitis 
ad  eius  nutum  ; sic  eodem  modo  se  habent  omnes  de  comi- 
tatu  Ghelrensi,  quod  se  tenent  ad  comitem  Ghelrensem  do- 
minum eorum.  hi  duo  comites  Ghelrensis  et  Clivensis,  quam 
obedientiam  dominus  in  eis  invenerit,  potest  scire  a se  ipso  *)  ; 
sed  licet  sint  vasalli  ecclesie  Coloniensis  ^),  modioum  tarnen 
tenuerunt  se  ad  partem  suam. 


a)  partem  ist  zu  ergänzen. 

*)  Neuss  und  Rheinberg. 

Xanten  und  Rees.  Vgl.  die  zwischen  Köln  und  Cleve  strittigen  Besitz- 
Verhältnisse  über  Xanten  bei  Lacomblet,  Archiv  für  die  Geschichte  des  Nie- 
derrheins IV  388. 

”)  An  der  Mündung  der  Lippe  lag  altes  Reichsgut.  Dieses  halten  mit  der 
Stetdt  Wesel  die  Grafen  von  Cleve  an  sich  gezogen.  Doch  erhielt  Wesel  schon 
1241  vom  Grafen  Theoderich  mit  Bewilligung  des  Königs  städtische  Freiheit 
und  Verfassung  (Lacomblet,  Urkb.  des  Niederrheins  II  Nr.  258)  ; die  Grafen 
blieben  aber  die  Herren  (vgl.  z.  B.  a.  a.  O.  III  Nr.  72).  . 

*)  Je  mehr  sich  die  Geschicke  des  Reiches  nach  Süden  verlegen,  wendet 
sich  der  Niederrhein  von  Ludwigs  Sache  ah.  Seine  Fürsten  versagen  beim 
Rufe  Ludwigs  zum  Römerzuge.  Einige  von  ihnen  nehmen  sogar  am  Kampfe 
gegen  ihn  in  der  Lombardei  tätigen  Anteil  ; darüber  H.  Schäfer,  Zur  politischen 
Stellung  des  niederrheinischen  Adels  gegenüber  Ludwig  dem  Bayern  (Annalen 
des  Niederrheins  80  (1906)  S.  129  ff.).  Dafür  setzt  eine  Familienpolitik  ein 
(besonders  bei  den  Grafen  von  Jülich;  %^gl.  Kunze,  Die  politische  Stellung  der 
niederrheinischen  Fürsten  S.  24  ff),  die  von  der  Kurie  genährt  wird.  Seit  1327 
beginnen  in  den  Quellen  die  Gunsterweisungen  der  Kurie  auch  an  das  gräf- 
liche Haus  von  Geldern  (Brom,  Bullarium  Trajectense  Nrr.  732-734.  759-762. 
764  768.  770-771.  773-776.  791.  836-837).  M^enn  sie  nun  auch  vor  den  un- 
mässigen  Forderungen  des  Grafen  Halt  machen  (a.  a.  O.  Nr.  801),  deuten  sie  doch 
auf  kein  geringes  Entgegenkommen,  seitdem  der  Graf  sogar  den  Kampf  gegen 
Ludwig  und  dessen  Anhang  versprochen  hatte  (Sauerland  Nr.  1436).  Bei  Cleve 
liegt  es  ähnlich  (Preger  a.  a.  O.  Nr.  265). 

^)  An  %'olle  Vasallität  ist  auch  bei  Cleve  nicht  zu  denken,  obschon  ein 
Aktenstück  des  Stiftsarchivs  von  Xanten  aus  der  Zeit  von  1311-1314,  welches 


STÄDTE  UND  FtJBSTEN  AM  BHEIN  13*27 


75 


Post  hec  sunt  opida  Embrica  et  Nouimagium  et  Arnem  i), 
que  subsunt  corniti  Ghelrie,  de  quorum  devotione  erga  sedem 
apostolicam  non  est  fama. 

Item  post  hec  sequitur  diocesis  Traiectensis  inferioris  ®)  in 
qua  diocesi  et  civitate  comes  Hollandie  -),  cuius  terra  est  in 
vicino,  magis  dominatur  quam  episoopus  Traiectensis  ^). 

Nomina  civitatum  et  opidorum  diete  diocesis  et  comitatus 
Hollandie  sunt  hec:  Traiectum  inferius,  Davantria,  Oldensele, 
Campen,  Svulle,  Dordracum,  Siriese,  Arle  et  quedam  alia 
minuta  opida,  de  quibus  non  est  vis^')  ; hi  omnes  tenent  se  cum 
episcopo  et  comite  predictis  &). 

a)  so  ms.  à)  es  kann  auch  ius  gelesen  werden, 

die  kölnischen  Lehen  der  Grafen  von  Cleve  aufzählty  obenan  den  Comitatus 
Clovensis  setzt  (Lacomhletj  Archiv  IV  389).  Die  Grafen  hatten  eine  Reihe 
kölnischer  Lehen.  Die  Frage  des  Lehnsverhältnisses  war  gerade  zu  Heydenreichs 
Zeit  wieder  brennend  geworden^  da  Erzbischof  Heinrich  II.  von  Köln  i.  J.  1314 
nach  dem  Tode  des  Grafen  Otto  von  Cleve,  der  keine  Söhne  hinterliess,  An- 
sprüche auf  den  Heimfall  dieser  kölnischen  Lehen  erhob,  bei  deren  Erlangung 
ihm  der  Gegenkönig  Friedrich  behilflich  sein  sollte  (Lacomblet,  Ürkb.  III  Nr.  128). 
Das  führte  zu  mancherlei  Reihungen,  Erörterungen,  Schiedssprüchen,  die  allein 
schon  zeigen,  wie  locker  der  Lehnsverband  war.  Graf  Johann  und  der  erste  Herzog, 
Adolph  von  Cleve,  lassen  sich  noch  zu  einer  Nennung  der  kölnischen  Lehns- 
stücke herbei  [Lacomblet,  Archiv  IV  388  und  390).  Hernach  hört  auch  dieses 
• • 

auf.  Ähnlich  verhält  es  sich  mit  Geldern.  Sein  Haus  hatte  ebenfalls  kölnische 
Lehen,  mit  denen  sich  nach  längerer  Pause  noch  Herzog  Wilhelm  i.  J.  1388 
belehnen  lässt  {Lacomblet,  Urkb.  III  Nr.  927).  Doch  die  vorsichtige  Art  hierbei 
lässt  vermuten,  wie  wenig  auch  hier  das  Lehnsverhältnis  noch  bedeutete.  In  der 
Tal  hatte  sich  schon  Graf  Reynald  i.  J.  1309  durch  Vertretung  dem  äusseren 
Lehnsdienste  in  Köln  entzogen  [Nyhoff,  Gedenkwaard  I Nr.  102). 

*)  Emmerich,  Nijmegen  und  Arnhem. 

•)  Graf  Wilhelm  III.  [1301-1337)  ist  gemeint. 

®)  Die  Bischöfe  von  Utrecht  haben  nie  recht  ihre  Landeshoheit  entwickeln 
können.  Bischof  Johann  von  Diest  war  persönlich  päpstlich  gesinnt.  Däs 
Rechtsverfahren  gegen  Ludwig  wird  in  seiner  Diözese  ordnungsgemäss  ver- 
kündet. Trotzdem  hingen  auch  hier  eine  Reihe  Kleriker  und  Laien  jenem  an. 
Vgl.  Brom.  Bull.  Traject.  Introductio  S.  XXVII  f. 

*)  Utrecht,  Deventer,  Oldenzaal,  Kämpen,  Zwolle  [niederländ.  Prov.  Over- 
Jjssel).  Dordrecht  (niederländ.  Prov.  Südholland),  Zierickzee  (niederländ.  Prov. 
Seeland),  Aarlo  (niederländ.  Prov.  Groningen).  Die  meisten  sind  später  Han- 
sestädte. 

*)  Bald  nach  1322  tritt  eine  bemerkbare  Entfremdung  zwischen  Graf  Wil- 
helm ron  Holland  und  der  Kurie  ein.  Familienint "ressen  leiten  auch  hier  erst 
wieder  seit  1327  freundlichere  Beziehungen  ein  (vgl.  Brom,  Bull.  Traj.  Nrr.  725- 


76 


L.  SCHÜTTE 


De  HDbilibus  illarum  partium  habeantur  dominus  de  Val- 
kenbor  '),  Johannes  de  Nassowe  et  lantgravius  Hassie*)  pro 
obedientibus;  de  aliorum  obedientia  non  constat. 

Quid  autsm  archiepiscopus  Coloniensis  cum  suis  suffraga- 
neis,  quorum  sunt  quinque,  videlicet  Leodiensis,  Traiectensis, 
Monasteriensis,  Osnaburgensis  et  Mindensis,  faciat,  satis  con- 
stat, quia  mandata  domini  nostri  sunt  executi  et  obediunt 
cum  subditis  suis,  quorum  posse  habet  ^). 

727,  72S.  739),  Dennoch  bleibt  dae  Verhaltnia  zwischen  Wilhelm  und  der  Kurie 
ein  gespanntes,  da  der  Qraf  einen  zwischen  den  streitenden  Parteien  vermit- 
telnden Kurs  einzuhalien  strebt.  Bezeichnend  dafür  ist  sein  Empfang  in  Avi- 
gnon {1330). 

* ) Die  Freundschaft  der  Edlen  von  Montjoye- Falkenburg  {nw.  von  Aachen  ) 
für  Habsburg  erhellt  schon  aus  der  steten  Erhöhung  der  Pfandsumme  des 
Aachener  SchuUheisaenamtes,  in  dessen  Pfandbesitz  sie  schon  seit  1285  er- 
scheinen (Lünig,  Cod.  Oerm.  dipi.  II  1138),  durch  die  Habsburger  Albrechi 
und  Leopold  (Beeck,  Aquisgranum  p.  128)  und  aus  dem  Versprechen,  das 
letzterer  Reynald  von  Falkenburg  (1305-1332)  gab,  dass  obendrein  das  verpfän- 
dete  Amt  innerhalb  der  nächsten  20  Jahre  nicht  ausgelöst  werden  könne  (La- 
comblet  III  Nr.  129).  Die  Gegnerschaft  Ludwigs  des  Bayern  tritt  bald  hervor. 
Er  ermächtigt  aus  seinem  Anhang  den  Grafen  Gerhard  von  Jülich,  den  Fal- 
kenburger durch  Einlösung  zu  verdrängen.  Dessen  Bemühungen  haben  Erfolg 
(v^l.  Werminghoff,  Verpfändungen  der  rheinischen  Reichsstädte  S . 25  und  125), 
Das  Entgegenkommen  des  Papstes  bei  Sauerland  Nr.  999  und  Vat.  Akten 
Nr.  710. 

*)  Johann  von  Nassau  aus  der  Dillenburger  Linie. 

®)  Hier  kann  nur  Landgraf  Otto  gemeint  sein,  welcher  während  des  Krieges 
mit  Mainz  (1328)  stirbt  ; ihm  folgt  sein  Sohn  Heinrich;  vgl.  Die  mar,  Stamm- 
reihe (Zeitschr.  fürheas.  Gesch.  N.  F.  Bd.  27  S.  15).  Die  Aussicht,  das  erledigte 
Hochatift  Magdeburg  seinem  andern  Sohne  Otto  zu  erwerben  und  hierin  den 
Bemühungen  des  Erzbischofs  Mathias  von  Mainz  zuvorzukommen,  trieben  ihn  in 
das  päpstliche  Lager  (Gesta  archiepiacoporum  Magdeburg,  in  MG.  SS.  XIV  433). 
Das  führte  zum  Kriege  mit  dem  Erzbischof  Mathias  von  Mainz,  der  gegen  ihn 
eben  den  Grafen  Johann  von  Nassau  zum  Kriegshauptmann  gewinnt  (tViirti/- 
wein,  Nov.  auba.  dipi.  III  190).  Zum  Verlauf  dieses  Krieges  besonders  Vogt, 
Erzb.  Mathias  von  Mainz  (Berlin  1905)  S.  57  ff.;  diese  Fehde  zeigt  so  recht, 
wie  das  für  und  wider  den  Bayern  bzw.  die  Kurie  in  territorialen  Verhält- 
nissen vielfach  bedingt  war.  * 

*)  Heinrich  von  Köln  war  ein  Anhänger  der  Kurie.  Sein  Einfluss  wirkte 
einigend  auf  die  Anhänger  der  habsbur gischen  Thronwahl  bis  in  die  Gegenden 
des  Oberrheina  (Rappoltstein.  Urkb.  Nr.  3 IS).  Die  Publikation  der  Prozesse 
gegen  Ludwig,  die  der  Erzbischof  auch  in  seinen  untergeordneten  Sprenjeln  eifrig 
betrieb,  st  issa  selbst  bei  den  Bürgern  Kölns  auf  wenig  Gegensatz,  nachdem  einmal 
die  Qeu'i^^e nabedenken  der  Bürgerschaft  ob  der  König  Ludwig  geleisteten  Eide 


OT&irfE  UND  FÜBSTEN  AM  RHEIN  1327 


79 


comiodi  causa,  et  darent  consilium,  quibus  ad  hoc  valentibus 
et  ducatus  «)  Bauwar ie  et  marchia  Brandeburgeusis  secundum 
formam  processuum  domini  nostri  committerentur  et  illi  de- 
berent  esse  potentes  nobiles  de  partibus  Ulis,  qui  favore  dicto- 
rüm  archiepiscoporum  in  adeptione^)  eorundem  dominiorum 
iuvarentur.  et  sciatur,  quod  iste  est  modus  executionis  debite 
processuum  contra  dictum  Bauwrum  et  eius  filium  i)  factorum. 
si  quid  de  his  placet,  acceptetur,  aliud  reiciatur. 

Si  in  premissis  aliqua  vobis  defìciunt,  mihi  rescribatis,  si 
placet. 


a)  ducatu  ms.  à)  ein  hier  stehendes  dictorum  ist  von  derselben  Hand 
ausgestrichen. 


*)  Markgraf  Ludwig  I.  von  Brandenburg. 


EINE  BRIEFSAMMLUNG 

VORNEHMLICH  ZUR  GESCHICHTE  ITALIENISCHER  KOMMUNEN 

IN  DEB  ZWEITEN  HÄLFTE  DES  MITTELALTEBS. 

MITGETBILT 

VON  HEINRICH  OTTO  '). 


Die  Handschrift.  Der  Codox  Vaticanus  latinus  6531 , ein  etwa  um  das  Jahr  1600 

zusammengestellter  Miszellanband,  enthält  unter  anderem  eine 
Reihe  sich  gegenseitig  ergänzender  Bruchstücke  einer  Hand- 
schrift aus  dem  15.  Jahrhundert.  Diese  Handschrift  bestand 
aus  98  foliierten  Blättern,  von  denen  die  letzten  27,  fol.  72 
bis  fol.  98,  erhalten  sind  ^). 

Das  erste  erhaltene  Blatt,  fol.  9 (72),  enthält  auf  der  Vor- 
derseite den  Schluss  einer  zur  Zeit  unbestimmbaren  Dichtung^). 
Dann  folgen  von  anderer  Hand  35  zumeist  wertvolle  Briefe, 
leider  jedoch  in  höchst  verderbten  Texten.  Diese  Briefsamm- 
lung reicht  bis  fol.  92  (90).  Auf  der  Vorderseite  dieses  Blattes 
beginnt  eine  neue  Hand,  von  der  jedoch  nur  ein  Brief  ^)  ge- 


* *)  Einer  Xachprüfung  meiner  Besultate,  soweit  sie  in  den  drei  ersten 

Absätzen  niedergelegt  sind  (sie  konnte  einiges  genauer  festatellen),  unterzog 
sich  in  bereitwilligster  Weise  Herr  Dr.  Sthamer.  Ihm  bin  ich  auch  zu 
grossem  Dank  für  eine  nochmalige  Kollationierung  meiner  Abschriften  mit 
den  Vorlagen  verpflichtet. 

*)  Fol.  9 ff.  und  fol.  80  ff. 

Die  alte  und  neue  Foliierung  entsprechen  sich  in  der  Weise,  dass  fol.  72 
bis  76  der  alten  Zählung  jetzt  fol.  0 bis  13,  fol.  77  bis  86  jetzt  fol.  SO  bis  89. 
fol.  87  jetzt  fol.  14  und  fol.  88  bis  98  jetzt  fol.  90  bis  99'  (fol.  99  ist  in 
der  neuen  Foliierung  doppel'.^  vorhanden)  sind.  Ich  zitiere  neuih  der  neuen 
Foliierung  und  setze  die  alte  in  Klammern  dahinter. 

*)  Ein  Mann  namens  Atticua  tritt  sprechend  und  scheltend  auf.  Pan 
gerät  in  einen  Sumpf,  wird  gefangen  und  in  Fesseln  geschlagen. 

*')  Unsere  Xr.  30. 


EIKE  BBIEFSAMMLUKO  SAEC.  15 


81 


schrieben  ist.  Fol.  93  (91)  bis  fol.  98  (96)  enthalten  von  einer  drit- 
ten Hand  einen  Traktat,  äberschrieben  Incipit  apologeticus 
ad  PammacJiium  ^).  Am  Schlüsse  des  Traktates  steht  das 
Datum  VI  kal,  septembris  1429.  Endlich  enthält  fol.  99  (97) 
auf  der  Vorderseite  von  zwei  weiteren  Händen  zwei  Briefe, 
von  denen  der  erste  von  einem  Papste  Clemens  an  einen  Unge- 
nannten 2),  der  zweite  von  einem  Ungenannten  an  einen 
Ungenanntengerichtet  ist ^).  Die  Rückseite  dieses  Blattes  und 
das  ganze  letzte  Blatt  sind  leer. 

Die  Briefsammlung  ^),  die  uns  hier  allein  interessiert,  ist 
offenbar  zwischen  1421,  dem  Datum  des  jüngsten  Briefes  (Nr.  35), 
und  1429,  dem  Datum  des  ihr  folgenden  Traktates,  geschrieben. 

Auch  diese  Sammlung  sollte,  gleich  so  vielen  anderen,  als 
Sammlung  von  Musterbeispielen  einem  praktischen  Zwecke 
dienen;  das  geschichtliche  Interesse  hat  nur  geringen  oder 
keinen  Anteil  daran.  Das  ergibt  sich  daraus,  dass  auch  2 Pri- 
vatbriefe und  ein  blosses  Exordium  Aufnahme  gefunden  haben, 
es  ergibt  sich  ferner  aus  dem  durchgängigen  Verzicht  auf  die 
volle  Datumzeile  und  die  vollständigen  Personennamen.  Aber 
authentisch  sind  — von  den  Pri  vatbriefen  vielleicht  abgesehen  — 
die  einzelnen  Stücke  zweifellos.  Historische  Beziehungen  sind 
überall  in  Menge  vorhanden,  die  chronologische  Einreihung  ver- 
ursacht kaum  irgendwo  nennenswerte  Schwierigkeiten. 

Wir  sind  übrigens  imstande,  aus  der  vorliegenden  Sammlung 
einen  älteren  Kern  herauszuscbälen.  Es  kann  kein  Zufall  sein, 
dass  von  den  22  Briefen,  die  ich  mit  den  Nummern  9 bis  30  be- 
zeichnet  habe,  nicht  weniger  als  18  dem  13.  Jahrhundert  und 
nicht  weniger  als  16  den  70er  Jahren  dieses  Jahrhunderts  mi# 
Bestimmtheit  sich  zuweisen  lassen,  und  ebensowenig  kann  es 
Zufall  sein,  dass  in  diesen  Briefen  fast  nur  Anhänger  Karls  I. 


Die 

BriefBammlrmg. 


Ein  älterer 
Bestcuidteil. 


')  Der  ungenannte  Verfasser  ist  Hieronymus.  Gedruckt  ist  der  Traktat 
bei  Migne,  Patr.  lat.  cursus  XXII  493. 

*)  Der  Papst  fordert  den  Adressaten,  von  dessen  treuer  Gesinnung  er  ex  re- 
Uuione  düecti  fUii  Eaymundi  gehört  habe,  auf,  diese  Gesinnung  nunmehr  auch 
durch  die  Tat  zu  beweisen.  Datum  A vintone  sub  anulo  nostro  secreto  die  eie. 
Die  Formel  svh  anvlo  nostro  secreto  zeigt,  dass  wir  es  mit  einem  Breve  zu  tun 
haben  ; da  nun  Breven  erst  spät  auf  kommen,  so  ist  es  sehr  wahrscheinlich, 
daea  Papst  Clemens  VII.  der  Aussteller  ist. 

*)  Der  Brief  ist  undatiert  und  ganz  unbestimmbar. 

*)  Ich  rechne  hier  den  einzelnen  Brief  auf  fol.  92  (90),  die  Xr.  36,  dazu. 


7 


82 


H.  OTTO 


Piacenza  in  den 
Jahren  1271 
nnd  1272. 


von  Sizilien  zu  Worte  kommen  und  dass  in  ihnen  ein  gutes 
Stück  Placentiner  und  Genueser  Geschichte  seinen  Niederschlag 
gefunden  hat. 

In  Piacenza  wusste  man  den  Wert  diplomatischer  Kor- 
respondenzen recht  wohl  zu  schätzen;  das  beweist  schon  der 
Reichtum  an  Dokumenten,  durch  den  die  Annales  Piacentini 
Ohibellini  sich  auszeichnen.  Dort  also  mag  um  das  Jahr  1280 
eii^  verständiger  Notar  die  erwähnten  22  Briefe  zu  einer 
kleinen  Sammlung  vereinigt  haben.  Sie  bildete  später  den 
Grundstock  zu  jener  grösseren  Sammlung,  die  uns  im  Codex 
Vaticanus  vorliegt. 

Piacenza  stand  damals  im  Mittelpunkte  der  Ereignisse.  Es 
bildete  in  ähnlicher  Weise  ein  Zentrum  für  das  oberitalische 
Guelfentum,  wie  die  Ghibellinen  an  dem  kaisertreuen  Pavia 
einen  festen  Rückhalt  fanden.  Zwar  gab  es  auch  Placentiner, 
die  anders  dachten.  Nachdem  Piacenza  schon  im  Jahre  1269 
König  Karl  Treue  geschworen  hatte,  wird  ims  zum  Jahre  1271 
von  tiefgehenden  Meinungsverschiedenheiten  innerhalb  der  Bür- 
gerschaft berichtet,  da  ein  Teil  sich  Karl  zum  Herren  wünschte, 
ein  anderer  Teil  der  Übertragung  der  Signorie  auf  ihn  wider- 
strebte. Schliesslich  siegten  Karls  Anhänger  unter  Führung 
der  Scoti  '),  und  man  lud  seinen  Vikar  in  der  Lombardei, 
Roberto  de  Lavena,  sowie  den  aus  dem  Geschlechts  der  Pla- 
centiner Visconti  stammenden  Erzbischof  von  Aix  ein,  nach 
Piacenza  zu  kommen.  Robert  de  Lavena  folgte  alsbald  der 
Einladung  und  nahm  am  8.  Mai  1271  die  Treuschwüre  der 
Bürgerschaft  für  seinen  Herrn  entgegen.  Dieser  aber  sandte 
den  Placentinem  einen  Podestà  in  der  Person  * des  Conradus 
de  Montemagno  aus  Pistoia  *),  der  vöm  24.  Jhni  1271  bis  eben- 
%ihin  1272  seines  Amtes  waltete.  Aber  damit  war  der  Friede 
noch  nicht  hergestellt.  Der  aus  seiner  Vaterstadt  vertriebene 
Ubertino  de  Andito,  dem  im  Jahre  1209  der  sterbende  Uber- 


’)  Annales  PlcMsentini  Ghibellini  (MG.  SS.  XVIII)  p.  5öl  : denique  maiar 
pars,  aietd  sunt  Scoti  et  ceteri  mercaiores  et  peratici,  affectant  dominium  regie. 
Vgl.  Giarelli,  Storia  di  Piacenza  I 188:  Prevalse  il  consiglio  degli  Scoti... 
sostenuti  dai  mercanti  e dai  paratici...  sodalizi  antichi  d’arti  e mestieri. 

*)  Giarelli  a.  a.  O.  Vgl.  über  ihn  Chronica  Parmensia  a saec.  XL  ad 
exitum  saeo.  XIV.  (Monumenta  historica  ad  provincias  Parraensem  et  Pla- 
centinam  pertinentia)  ad  a.  1268. 


EINE  BBTEFSAMMLUNO  8\EC.  15 


83 


tino  Pelavicini  zugleich  mit  der  Obhut  über  seine  Kinder  die 
Führung  der  Ghibellinen  übertragen  hatte,  blieb  mächtig  im 
Stadtgebiete. 

< 

Auch  im  Innern  fehlte  es  nicht  an  Zwietracht  und  Zer> 

würfnis.  Der  am  1.  September  1271  auf  den  päpstlichen 
Stuhl  erhobene  Gregor  X.,  der  Piacenza  seine  Vaterstadt 
nannte,  ermahnte  schon  am  29.  März  1272  ')  zum  Frieden  und 
bat  im  April  oder  Mai  den  Bischof  Baimund  von  Como^aus 
dem  Geschlechte  der  Mailänder  de  la  Torre,  bei  der  Herstel- 
lung des  Stadtfriedens  mitzuwirken*). 

Von  inneren  Parteiungen  redet  auch  ein  Brief  des  Pode- 
stà Conradus  de  Montemagno  an  Gregor  X.,  der  um  dieselbe 
Zeit  entstanden  sein  mag  ^).  Schon  seit  geraumer  Zeit  *)  be- 
stand ausserhalb  der  Mauern  von  Piacenza  ein  Kloster  der  Kla- 
rissinnen  nach  der  ältesten  Regel  dieses  Ordens  ; im  Jahre 
1229  hatte  man  ihnen  ein  der  Jungfrau  Maria  geweihtes 
Kloster  gebaut  Nun  hatte  der  Orden  bekanntlich  am  2.  Juni 
1246  eine  zweite  Regel  bekommen  ^),  durch  die  er  der  Leitung 
der  Minoriten  unterstellt  wurde,  und  dieser  zweiten  Regel  war 
im  Jahre  1253,  dem  Todesjahre  der  Heiligen  von  S.  Damian 
(t  11.  August),  eine  dritte  gefolgt,  die  vollständig  der  Fran- 
ziskanerregel  entsprach.  Die  Einführung  der  zweiten  oder 
dritten  8)  Regel  war  im  Konvente  zu  Piacenza  auf  heftigen 
Widerstand  gestossen.  Die  Äbtissin  — die  Suor  Maria  da 
Sommo,  die  Campi  zum  Jahre  1277  erwähnt  *),  kann  es  wohl 
nicht  gewesen  sein  — und  ein  Teil  der  Schwestern  verliessen 
das  Kloster  und  gründeten  sich  ein  neues  Heim.  Die  Bür- 


')  Potthast  20519. 

*)  Kaltenbrunner,  Mitteilungen  aus  dem  Vatikanischen  Archive  Nr?  8: 
civüatfs  Flaeentie,  de  cuttts  eubversiane  veristmilüer  timetur. 

*)  Siebe  unten  Nr.  30. 

Campi,  Storia  di  Piacenza  li  189,'  1 ad  a.  1228:  fuori  della  città, 
non  lungi  da’  Crocigeri  di  S.  Cristoforo. 

*)  Vom  Jahre  1218. 

*)  Campi  a.  a.  O.  S.  139,  2.  Es  ist  doch  wohl  S.  Maria  di  Campagna. 

*)  P.  12141.  Vgl.  Lern  pp.  Die  Anfänge  des  Klarissenordens  (Zeitschrift 
für  Kirchengeschichte  XIII  181  fl.)  S.  221. 

*)  Campi  a.  a.  O.  S.  210,  2 ad  a.  1253:  per  alquanti  anni  già  vive- 
vano sotto  ristessa  regola. 

•)  A.  a.  O.  S.  311,  1. 


84 


H.  OTTO 


Pavia  in  den 
Jahren  1269  bis 
1273. 


gerschaft  aber  ergriff  leidenschaftlich  Partei  für  und  wider, 
und  der  Podestà  hatte  seine  Not,  den  Ausbruch  offener  Feind- 
seligkeiten zu  verhüten.  Que  si  hoc  tempore  fierent,  fügt  er  be- 
zeichnender Weise  hinzu,  civitcUi  nostre  non  modicum  pericu- 
lum  generarent.  Vielleicht  hat  der  Erzbischof  von  Aix,  der 
am  21.  Juni  1272  als  apostolischer  Legat  seinen  Einzug  in 
Piacenza  hielt,  den  Streit  geschlichtet. 

Die  Annales  Piacentini  Ohibellini  freilich  berichten  von  ihm 
eher  das  Gegenteil.  Nicht  als  Friedensapostel  sei  er  gekom- 
men, sondern  als  gefügiges  Werkzeug  der  Politik  Karls  von 
Sizilien  ; namentlich  habe  er  auch  versucht,  die  Mailänder  zum 
Kriege  gegen  die  Pavesen  aufzuhetzen  '). 

Die  Pavesen  hatten  nämlich  schon  längst  Karls  Feindschaft 
sich  zugezogen.  Wo  immer  der  Sieger  von  Benevent  und 
Scure  ola  seine  Machtsphäre  zu  erweitern  strebte,  da  stiess  er 
auf  den  Widerstand  von  Pavia.  Als  Karls  Vikar  im  Jahre 
1269  sich  anschickte,  Asti  zu  unterwerfen,  da  trat  Pavia  auf 
die  Seite  der  bedrängten  Stadt  ^).  Im  folgenden  Jahre  aber, 
1270,  schlossen  sich  die  Pavesen  eng  an  Boso  de  Boaria  und 
die  Ghibellinen  von  Cremona  an  ^),  und  als  auf  der  Rückkehr 
von  dem  Kreuzzuge,  auf  dem  Ludwig  der  Heilige  den  Tod 
gefunden,  100  Franzosen  die  Stadt  Pavia  berührten,  da  wur- 
den sie  ausgeraubt  und  misshandelt^).  Die  Placentiner  Ghi- 
bellinen-Annalen  meinen  zwar,  es  habe  sich  nur  um  einen 
Exzess  des  Pöbels  gehandelt  ^),  aber  sie  leugnen  doch  nicht, 
dass  der  Hass  gegen  die  Franzosen  ein  Gemeingut  der  Pa- 
vesen war.  Ultra  modum  enim  Papienses  communiter  oderunt 
Francigenas,  provinciales  et  Picardos.  Wieder  ein  Jahr  später, 
im  Juli  1271,  begegnen  wir  in  Pavia  Gesandten  des  Königs 
Alfons  von  Castilien  ad  iractandum  super  fcLcto  imperii^  ad 
quod  spirati).  Sie  verliessen  Pavia  nicht,  ohne  bestimmte 


*)  A.  a.  O.  p.  556:  vtnü  iantum  ad  augendum  dominium  et  aegnorutm  d, 
Karoli  in  Lombardia, 

•)  A.  a.  O.  p.  537. 

Ebenda  p.  540. 

*)  Ebenda  p.  542. 

*)  Fuerunt  vüea  pereone^  que  predicta  oommieerunl, 

”)  Ann.  Plac.  Qhib.  p.  553. 


t 


EINE  BRIEFS AMMLUNQ  SAEC.  15 


85 


Abmachungen  getroffen  zu  habend).  Fast  um  dieselbe  Zeit 
aber  sandten  die  Pavesen  Gesandte  nach  Deutschland  an  Frie- 
drich den  Freidigen  und  luden  ihn  ein,  seinen  Zug  nach  Ita- 
lien zu  beschleunigen^).  Nach  alledem  sah  sich  der  neue 
Papst  veranlasst,  am  Gründonnerstag,  dem  21.  April  des  Jahres 
1272,  gegen  Pavia  mit  kirchlichen  Strafen  einzuschreiten  *). 

Die  Bemühungen  des  päpstlichen  Legaten  aber,  den  Pa- 
vesen in  den  Mailändern  Widersacher  zu  erwecken,  blieben 
zunächst  ohne  Erfolg.  Erst  als  die  Pavesen  im  Juli  1273  zur 
Belagerung  von  Occimiano  schritten^),  das  sich  freiwillig  dem 
Karl  befreundeten  Alessandria  angeschlossen  hattet),  da  eröff- 
neten  die  Mailänder  die  Feindseligkeiten  und  erzwangen  die 
Aufhebung  der  Belagerung^).  Dass  übrigens  der  Legat  im 
Einverständnisse  mit  König  Karl  handelte,  das  ergibt  sich  aus 
einem  Briefe  Karls  an  Piacenza  7),  in  dem  der  Antagonismus 
zwischen  Karl  und  den  Pavesen  prägnant  zum  Ausdruck 
kommt.  Papiensea  ab  antiquo  peraecutorea  aunt  ecleaie  et  om- 
nium fidelium  Lombardie  et  noa,  postquam  feuUum  Italie  a^aum- 
paimus,  quantum  potuerunt,  adgravaverunt.  Der  Brief  ist  ge- 
richtet an  den  Podestà  Manfredo  di  Sassuolo  ^),  der  sicher  in 
der  zweiten  Hälfte  des  Jahres  1273  im  Amte  war^),  und  ist 


*)  Factis  padis  et  converUionibtta.  In  ihrer  Begleitung  ging  am  31.  Juli 
1271  eine  Paveser  Gesandtschaft  nach  Spanien« 

*)  Huillard-Bréholles.  Chronicon  de  rebus  in  Italia  gestis  ad  a.  1271: 
ad  ortandum  et  {xecelerandum  adverUum  d.  Frederici  tercii  regie  Sicilie  et  Theu- 
tonieorum, 

Kaltenbrunner  a.  a.  O.  Nr.  2. 

*)  Vgl.  darüber  Robolini,  Notizie  appartenenti  alla  storia  della  pa- 
tria III  279. 

^)  Seit  dem  22.  Mai  1270;  vgl.  Ann.  Plac.  p.  545. 

*)  Ann.  Plac.  p.  557  : Mediolaneneea  extraeerant  eorum  carocium  ad  eun- 
dum  cum  exercitu  super  Papieneee  in  aervicium  domni  regia  Karoli,  Vgl.  Ro- 
bolini  a.  a.  O.  IV,  l p.  184. 

')  Siehe  unten  Nr.  21. 

*)  Vgl.  über  ihn  Chronica  Parmensia  a saec.  XI.  ad  exitum  saec.  XIV. 
ad  a.  1268  u.  1269;  Chronica  fratrie  Salimbene  Parmensis  (Monumenta 
historica  ad  provincias  Parmensem  et  Placentinam  pertinentia)  p.  178  und 
Annalee  Parmenses  maiores  (MG.  SS.  XVIII)  p.  660. 

*)  Das  ergibt  sich  bestimmt  aus  Nr.  22  unserer  Sammlung,  während  Pog- 
giali, Memorie  storiche  di  Piacenza  V 349,  unter  Berufung  auf  noafra  Cro- 
noco  eonaolare  berichtet,  Manfred  habe  schon  im  Juni  1273  Piacenza  wieder 


86 


H.  OTTO 


(Cenila  nnd  sein 
V Hrhältnis 
/.u  Piacenza. 


also  etwa  zum  Juli  1273  anzusetzen.  Doch  es  scheint;  dass 
Karl  diesmal  bei  den  Placentinern  kein  Glück  hatte.  Wenig- 
stens hören  wir  in  der  nächsten  Zeit  nichts  von  kriegerischen 
Operationen,  die  die  Placentiner  nach  dem  Beispiele  der  Mai- 
länder gegen  Pavia  unternommen  hätten.  Die  Lage  konnte 
auch  wenig  dazu  ermutigen.  Eben  damals  langten  in  Piacenza 
Nachrichten  aus  Genua  an,  die  bei  der  Bürgerschaft  lebhafte 
Besorgnisse  wachrufen  mussten. 

In  Genua,  das  für  Karl  als  Zwischenglied  ^wischen  der 
Provence  und  Toscana  von  unberechenbarer  Wichtigkeit  war, 
hatte  sich  am  28.  Oktober  1270  ein  Umschwung  vollzogen, 
der  von  Aussenstehenden  als  ein  entschiedener  Sieg  der  Ghi- 
bellinen  aufgefasst  wurde  ^).  Ein  Spinola  und  ein  Doria  traten 
an  die  Spitze  der  Republik,  die  Fieschi  und  Grimaldi  mussten 
weichen  ‘^).  Die  Placentiner  aber  waren  mit  den  Fieschi  be- 
freundet ; sie  haben  gerade  in  jenen  Tagen  ihnen  im  Kampfe 
mit  der  Placentiner  Aussenpartei,  mit  Ubertino  de  Landò 
und  den  Lusardi,  tatkräftigen  Beistand  geliehen.  Trotzdem 
ist  das  Verhältnis  der  beiden  Communen  zunächst  nicht  ge- 
stört worden. 

Doch  das  konnte  mit  der  Zeit  sich  ändern.  Im  Februar 
1272  machten  die  Verbannten  den  Veisuch,  mit  Hilfe  Karls 
sich  die  Wiederaufnahme  in  Genua  zu  erzwingen  ; der  Versuch 
schlug  fehl.  Als  dann  aber  Karl  im  April  und  Mai  an  der 
Kurie  weilte,  fand  sich  dort  auch  Alberto  Fi  esco,  ein  Bruder 
des  Kardinals  Ottobuono,  ein  ^),  und  die  Grimaldi  und  andere 
Verbannte  folgten.  Es  wurde  ein  förmlicher  Vertrag  geschlos- 
sen und  für  den  Sommer  ein  gemeinsames  Vorgehen  verab- 

verlassen.  Karl  hatte  aioh  am  21,  Juni  1273  damit  einverstanden  wklärt, 
dass  der  Podestà  in  Zukunft  sein  Amt  am  1.  Januar,  statt  am  24.  Juni, 
antrete:  der  augenblickliche  Podestà  solle  nur  ü Monate  im  Amte  bleiben 
(Del  Giudice,  Codice  diplomatico  del  regno  di  Napoli  II,  2,  Appendice  II 
nr.  XI).  Wahrscheinlich  hat  also  Manfred  erst  am  24.  Juni  1273  sein  Amt 
angetreten  und  es  nur  ein  halbes  Jahr  verwaltet. 

*)  MG.  SS.  XVIII  ö49.  557.  Huillard-Bróholles,  Chronicon  de  rebus  in 
Italia  gestis:  ObUnuü  in  totum  pars  imperii, 

')  Vgl.  Kaltenbrunner  a.  a,  O.  8.  6 und  Imperiale,  II  comune  di  Ge- 
nova nei  secoli  XII  e XIII  (Rassegna  Nazionale  CXXXI  = 1903  Mai)  S.  18. 

Caro,  Genua  und  die  Mächte  am  Mittelmeer  1257*1311  S.  291  und 
Anm.  2. 


EINE  BRIEFSAMMLUNG  SAEC.  15 


87 


redet.  Als  daraufhin  im  August  1272  die  Grimaldi  losscblu- 
gen  ' ),  sagten  auch  Alberto  Fiesco  und  sein  Sohn  Manuele  der 
Kommune  den  Gehorsam  auf  und  unternahmen  von  ihren  Ka- 
stellen Goano,  Castro  nuovo  und  Carancia  aus  Baubzüge  an 
die  östliche  Riviera  ^).  In  diesem  Kampfe  erhielten  sie  Un- 
terstützung durch  Riccio  Lusardi,  einen  Angehörigen  desselben 
Placentiner  Geschlechtes,  mit  dem  sie  im  Jahre  1270  sich  be- 
fehdet hatten.  Inwieweit  die  Kommune  Piacenza  für  diese 
Kampfgeno^nschaft  verantwortlich  gemacht  werden  konnte, 
entzieht  sich  unserer  Beurteilung.  Jedenfalls  aber  haben  die 
Genuesen  in  Piacenza  Beschwerde  erhoben,  indem  sie  darauf 
hinwiesen,  dass  durch  derartige  Vorkommnisse  das  gute  Verhält- 
nis zwischen  den  beiden  Nachbarge oieinden  empfìndlich  gestört 
werden  müsse In  Piacenza  aber  legte  man  grossen  Wert 
auf  freundnachbarliche  Beziehungen  zu  Genua.  Als  zu  An- 
fang 1273  sämtliche  Untertanen  und  Anhänger  Karls  von  Si- 
zilien an  Genua  den  Krieg  erklärten,  da  schloss  sich  Piacenza 
ausdrücklich  davon  aus  *). 

Immerhin  hat  es  auch  in  der  Folgezeit  an  Anlass  zu  Miss- 
trauen und  Zerwürfnis  nicht  gefehlt.  Die  Placentiner  hatten 
im  Sommer  1273  den  Nigroboni  aus  Genua,  die  eine  alte  For- 
derung geltend  machten,  versprochen,  die  Angelegenheit  dem- 
nächst zu  erledigen,  wenn  Gregor  X.  seiner  Vaterstadt  den 
beabsichtigten  Besuch  abstatte*  Doch  Gregor  kam,  am  2.  Ok- 
tober, und  zog  weiter  nach  Lyon,  suum  beneplacitum  tractaturuSy 
wie  es  in  dem  gleich  zu  erwähnenden  Briefe  der  Genuesen  heisst, 
ohne  dass  in  der  Sache  etwas  geschehen  wäre.  Da  sahen  sich 
die  Genuesen  veranlasst,  mit  den  säumigen  Nachbarn  ein  ern- 
stes Wort  zu  reden  und  mit  Repressalien  zu  drohen  '^). 

Am  26.  Oktober  1273  aber  kam  in  Genua  ein  Bündnis 
zustande  zwischen  Genua,  Pavia  und  Asti  und  der  alte, 


M Kcütenbrunner  Nr.  3 Anm.  und  Caro  a.  a.  O.  8.  291. 

*)  Caro  8.  293.  Castrum  novum  wurde  von  Obertus  Aurie  genommen, 
Carancia  unterweurf  sich.  Um  dieselbe  Zeit  wurden  auf  Karls  Befehl  die 
Genuesen  in  Unteritalien  und  Marseille  festgenommen  (Caro  8.  308). 

*)  8iehe  unten  Nr.  2S. 

‘ *)  Caro  8.  330  und  Anm.  5. 

*)  8iehe  unten  Nr.  23. 

*)  Caro  8.  361. 


88 


H.  OTTO 


Piacenza 
und  Gregor  X. 


unversöhnliche  Gegner  Piacenzas,  Ubertino  de  Andito  tauohte 
in  Genua  auf,  um  dort  seiner  Vaterstadt  Ungelegenheiten  zu 
bereiten.  Die  Grenuesen  hatten  nun  zwar  in  dem  Bündnis- 
vertrag mit  Pavia  und  Asti  ihre  alte  Freundin  Piacenza  aus- 
drücklich ausgenommen,  und  Ubertino  schenkten  sie  kein 
Gehör,  sondern  liessen  ihn  nach  Pisa  weiterziehen,  um  dort 
sein  Glück  zu  versuchen  ^).  Immerhin  findet  man  es  begreif- 
lich, dass  die  Placentiner  die  Vorgänge  in  Genua  mit  Besorg- 
nis verfolgten  und  schliesslich  um  Aufklärung  baten.  Die 
Antwort  lautete  beruhigend.  In  Genua  wünschte  man  in 
der  Tat,  an  der  alten  Freundschaft  festzuhalt^  schon  mit 
Rücksicht  auf  den  Papst,  qui  vestra  non  sine  provisione  divina 
sumpsit  originem  civitate. 

Die  Erhebung  Gregors  X.  hatte  offenbar  das  Ansehen  seiner 
Vaterstadt  mächtig  gefördert.  Einem  Visconti  aus  Piacenza, 
seinem  Neffen,  hat  Gregor  bekanntlich  am  5.  Juni  1272  die  Ver- 
waltung des  Patrimoniums  in  Tuscia  übertragen  ^),  und  für  den 
Vasallen  eines  anderen  päpstlichen  Nepoten,  einen  gewissen 
Guglielmo  von  Gizola,  der  im  Dienste  seines  Herrn  die  Kurie  zu 
Orvieto  auf  gesucht  hatte  ^),  verwendet  sich  einmal  Karl  von  Si- 
zilien bei  den  Placentinern  übrigens  mit  der  charakteristichen 
Wendung,  dass  er  nicht  dulden  könne,  quod  quisquam  nostro 
dominio  suhiectus  contra  iustitiam  aggravetur.  Wie  gross  mag 
erst  in  Piacenza  der  Jubel  gewesen  sein,  als  Gregor  seiner 
Vaterstadt  seinen  Besuch  ankündigte!  Es  ist  doch  bezeich- 
nend, dass  der  Papst,  der  später  auf  dem  Lyoner  KonzU  ein 
Verbot  der  Turniere  erlassen  haf^),  von  S.  Croce  aus  am  18. 
Juli  1273  seinen  Landsleuten  dringend  ans  Herz  gelegt  hat, 


' ')  Am  18.  Mai  1273  hatte  ihn  Gregor  gebannt  (Ko pp,  Geschichte  der 

eidgenössischen  Bünde  II,  2 S.  153  und  Aom.  5;  Campi  11430).  Gelegent- 
lich seiner  Anwesenheit  in  Piacenza  batte  er  sich  vergebens  bemüht,  einen 
Vergleich  zwischen  Ubertino  und  der  Commune  herbeizuführen  (MG.  SS. 
XVIII  558) . 

*)  Ich  verweise  auf  P.  20802  vom  12.  März  1274  (ut  trcictatum  cum 
Ubertino  nuüaienue  coneervarent). 

^)  Siehe  unten  Nr.  22. 

*)  P.  20559  imd  20.:63. 

Die  Kurie  ist  in  Orvieto  vom  26,  Juni  1272  bis  zum  5.  Juni  1273. 

®)  Siehe  unten  Nr.  27. 

’)  Kaltenbrunner  a.  a.  O.  Nr.  97. 


EINE  BBIEF8AMKl.UNa  8AEC.  15 


89 


dass  sie  nicht  etwa  seine  Anwesenheit  in  Piacenza  durch  uner- 
laubte Spiele  zu  verherrlichen  sich  unterfangen  möchten  '). 
Vier  Tage  lang  hat  er  dann  in  der  Heimat  gerastet,  ehe  er 
über  die  Alpen  ging.  Gewiss  für  Piacenza  eine  Zeit  festlicher 
Freude!  Als  kurz  darnach  die  Placentiner  sich  einen  neuen 
Podestà  wählten,  Ruffino  dal  Pozzo  aus  Alessandria,  erklärte 
dieser  sich  bereit,  die  Wahl  anzunehmen  ad  honorem  Deiy  sancte 
matris  ecclesie^  sardissimi  patris  nostri  summi  pontificis  et  do- 
mini nostri  regis  Sicilie^).  Es  mag  dies  zu  Anfang  1274  ge- 
wesen sein*). 

Mit  dieseip  Zeitpunkte  begannen  indessen  für  Piacenza  und 
die  oberitalischen  Guelfen  trübe  Tage.  Im  März  1274  trat  zu 
Pavia  der  Markgraf  von  Montferrat  dem  im  Oktober  1273  ge- 
schlossenen Bündnis  zwischen  Pavia,  Asti  und  Genua  bei  *), 
Im  April  landeten  in  Genua  die  ersten  spanischen  Truppen, 
280  bis  300  Mann  ; sie  fanden  bei  weiterem  Vordringen  in  Asti 
freudige  Aufnahme  *).  Am  9.  November  folgte  eine  grössere 
Anzahl,  800  Mann.  Pavia  und  ebenso  Asti,  das  Kardinal 
Uberto  noch  im  November  so  warm  an  König  Rudolf  emp- 
fohlen hatte*),  Novara  und  Genua,  sowie  Gesandte  von  Verona 
und  Mantua  leisteten  im  Januar  1275  König  Alfons  den  Eid 
der  Treue  *).  Et  videtur,  quod  facta  imperii  augmententur  in 
honum.  Im  Frühjahr  1275  wurde  Vercelli  genommen,  am  2.  Mai 
fiel  Alessandria,  und  auch  den  Abfall  Albas,  das  Gregor  noch  im 


*)  Siehe  unten  Nr.  16. 

*)  Siehe  unten  Nr.  25. 

Nach  Poggiali,  Memorie  storiche  di  Piacenza  V 358  war  nämlich  Puf- 
ßno  dal  Pozzo  im  Jahre  1274  Podestà.  Der  Brief  unserer  Sammlung  kann 
aber  nicht,  wie  man  vermuten  möchte,  Ende  1273  geschrieben  sein,  weil 
damals  lacobuB  de  PersicOt  nicht  ilf.  de  Maeearo  capitaneue  papuli  war: 
vgl.  Nr.  22. 

Contra  regem  Karolum  et  aequaeee  (MG.  SS.  XVIIl  280). 

*)  Die  Exkommunikation  Astis  am  18.  November  (P.  20961)  kann  sich 
gleich  derjenigen  Genuas  nur  auf  die  erste  spanische  Truppensendung 
beziehen.  Damit  fällt  auch  der  Einwand,  den  Caro  a.  a.  O.  I 355  Anm.  2 
gegen  die  von  Redlich  vorgenommene  Datierung  des  Briefes  des  Kardinals 
Uberto  an  Rudolf  (Redlich,  Wiener  Briefsammlung  S.  41  ff.)  geltend  macht. 
VgL  auch  Caro  S 370. 

*)  Siehe  Anm.  5. 

Caro  S.  364. 


Erfolffe 

der  Ghibelliiien 
seit  Anfang  1274. 


90 


H.  OTTO 


Die  Fieschi 
1276  bis  1278. 


Mai  auf  Kön  g Rudolfs  Hülfe  vertröstet  hatte  i),  vermochte 
Karl  nicht  zu  hindern.  « Für  seine  Herrschaft  bot  sich  in  Ober- 
italien kein  Raum  mehr  ».  Eine  der  zuletzt  genannten  Städte 
nun,  Alba  oder  Alessandria,  könnte  in  jenen  Tagen  den  unten  2) 
mitgeteilten  Hilferuf  an  Gregor  gerichtet  haben.  Vielleicht 
aber  handelt  es  sich  wiederum  um  Piacenza,  zumal  die  be- 
drängte Kommune  sich  als  die  Stadt  des  Papstes,  vestra  cimtas, 
bezeichnet.  Es  wird  uns  zwar  nirgends  berichtet,  dass  Piacenza 
von  den  Spaniern  direkt  bedrängt  worden  se^  Wohl  aber 
hören  wir  zum  März  1275  von  Zettelungen  Ubertinos  de  Andito 
mit  einer  Partei  innerhalb  der  Mauern  von  Piacenza  ^):  Ubertivus 
de  Landò  habet  tractatum  cum  aliquibus  de  Placentia  intrandi  in 
civitaie,  Quo  scito  per  Placentinos  ceperunt,  . . . qvx)8  capitaverunt, 
..fCt  cUios  pluies  iormentaveruntf  plures  fugierunt^). 

Solche  Zeitläufte  waren  auch  wenig  günstig  für  die  aus 
Genua  vertriebenen  Fieschi.  Für  sie  kamen  erst  bessere  Tage 
unter  Gregors  Nachfolgern.  Innocenz  V.  forderte  noch  vor 
seiner  Weihe  die  Genuesen  auf,  bis  zum  l.^März  1276  Gesandte 
zu  schicken,  mit  denen  über  die  Beilegung  der  Zwistigkeiten 
zwischen  Genua  einerseits,  König  Karl,  Kardinal  Ottobuono 
und  seinen  Verwandten  andrerseits  verhandelt  werden  könne  ^). 
Tatsächlich  kam  dann  am  18.  Mai  an  der  Kurie  ein  Friede 
zustande,  der  von  Niccolò  und  Federico  Fiesco . sofort,  in 
Rom  beschworen  wurde  ®).  Wenige  Tage  nach  diesem  Aus- 
gleiche, am  22.  Juni,  starb  Innocenz,  und  es  folgte  am  11. 
Juli  als  Adrian  V.  Kardinal  Ottobuono  Fiesco,  der  am  23. 
Juli  zu  Viterbo  den  unter  seinem  Vorgänger  geschlossenen 
Frieden  bestätigte  ^).  Nach  den  Bestimmungen  dieses  Frie- 
dens») konnten  die  Verbannten  heimkehren,  und  ihre  Güter 


')  P.  21038.  Vgl.  Caro  S.  367. 

")  Nr.  29. 

Im  Jahre  1274  hatte  er  mit  Piacenza  einen  Waffenstillstand  verabredet 
gehabt  für  die  Zeit  vom  11.  Jsnuar  bis  Mitte  September  (MQ.  SS.  XVI II  5òH; 
Kopp  a.  a.  O.  II  2 S.  154  imd  Anm.  2). 

Den  Umschwung,  der  in  der  nächsten  Zeit  erfolgte,  illustriert  deutlich 
der  Brief  des  Bischofs  von  Ferrarsi  an  Piacenza  (siehe  unten  Nr.  26). 

')  P.  21099. 

*)  Caro  S.  372  und  378  Anm.  2. 

’)  P.  21149. 

»)  Caro  S.  377. 


EINE  BRIEP8AMB1LUNO  8AEC.  15 


91 


wurden  ihnen  zurückerstattet.  Doch  mit  dem  Tode  des  Papstes 
(t  18.  August)  begann  für  seine  Familie  wieder  eine  schwere 
Zeit.  Karl  selbst  liess  alsbald  Adrians  Besitzungen  in  seinem 
Keiche  einziehen  und  gab  sie  erst  auf  Bitten  Johanns  XXI. 
an  seinen  Bruder  Federico  zurück  i).  Aber  auch  der  Aus- 
gleich mit  Genua  war  nicht  von  Dauer.  « Es  liess  sich  vor- 
aussehen, dass  die  zurüekgekehrten  Guelfen  nach  einer  Ver- 
fassungsänderung streben  würden  » ^).  « Die  Kapitäne  behan- 

delten d iher  die  heimkehrenden  Gegner  keineswegs  zuvorkom- 
mend » 3).  Schon  bald  hören  wir,  dass  diese  beim  Papste  Klage 
führen  über  den  Bruch  des  Friedens  von  1276  ^).  In  Genua 
aber  gab  man  ihnen  schuld,  den  Sturz  der  Kapitäne  und  des 
Popolo  betrieben  zu  haben.  Sie  wurden  vorgeladen,  und  da 
sie  nicht  erschienen,  sondern  die  Stadt  verliessen,  für  immer 
verbannt  *).  Da  wandten  sie  sich  an  den  neugewählten  Ni- 
colaus III. 

Das  melden  die  Genueser  Annalen  zum  Jahre  1280«);  die 
Beschwerdeschrift  selbst  überliefert  uns  unsere  Sammlung  ^). 
Sie  gehört,  da  Nicolaus  am  25.  November  1277  gewählt  wurde, 
gewiss  noch  ins  Jahr  1277,  und  auch  der  interessante  Brief, 
den  der  Papst  auf  die  Beschwerde  hin  an  die  Genuesen  rich- 
tete ^),  sowie  deren  ‘Antwort  ®),  werden  nicht  viel  später  anzu- 
setzen sein.  Nicolaus  hatte  eine  eindringliche  Sprache  geredet, 
die  ihre  Wirkung  nicht  verfehlte.  Man  beschloss  in  Genua, 
eine  Gesandtschaft  an  ihn  abzuordnen.  Als  aber  dann  eine 
Einigung  doch  nicht  erreicht  wurde,  da  schlug  der  Orsini- 
Papst  am  13.  August  1278  andere  Saiten  an;  er  drohte  mit 
dem  Banne  '“). 


’)  Caro  8.  379  Anm.  3.  Johann  XXI.  regierte  von  1276  Sept.  bis  1277  Mai* 
•)  Caro  S.  378. 

Caro  S.  386. 

*)  Caro  S.  3S7  Anm.  2. 

'')  lacobi  Aurie  Annales  (MG.  SS.  XVIIl)  p.  285:  tnculpati  de  capitaneorum 
turbatione  ei  popuU.  Vgl.  Kaltenbrunner  a.  a.  O.  Nr.  125  Anm. 

•)  MG.  SS.  XVIII  291.  Vgl.  Caro  S.  391  ff. 

Siehe  unten  Nr.  .18. 

“)  Nr.  19. 

’)  Nr.  20. 

Kaltenbrunner  Nrr.  124.  125. 


I 


ObÙBKO  n.  von  Este 
und  Reggio. 


92  H.  OTTO 

Eine  geborene  Fiesco,  Giacomina  de’  Fieschi  di  Genova,  war 
die  Gemahlin  Obizzos  II.  von  Este  (1264-1293),  der  übrigens 
schon  seit  dem  Jahre  1265  mit  Karl  von  Anjou  verbündet 
war.  Daher  mag  es  sich  erklären,  dass  auch  er  in  unserer 
Sammlung  vertreten  ist.  Am  20.  April  1270  war  Aldigerio 
Fontana  gestorben,  nicht  ohne  dass  man  Obizzo  beschuldigte, 
seinen  alten  treuen  Ratgeber  durch  Gift  aus  dem  Wege  ge- 
schafft zu  haben  ^).  Aldigerios  Sohn  und  Bruder  verbanden 
sich  mit  anderen  Geschlechtern  Ferraras  zum  Sturze  des  Mar- 
chese, aber  der  Plan  misslang,  und  sie  wurden  aus  der  Stadt 
vertrieben  ^).  Da  hat  sich  die  Kommune  Reggio  für  die  Ver- 
bannten bei  Obizzo  verwendet^).  Dieser  hat  zwar  auf  ihre 
Fürsprache  zunächst  ausweichend  geantwortet  *)  ; aber  wir  wis- 
sen, dass  er  sich  schliesslich  doch  hat  erweichen  lassen  ^),  frei- 
lich nicht  zu  seinem  Vorteil;  am  31.  Juli  1273  wurde  ein  ern- 
sterer Anschlag  auf  seine  Person  unternommen. 

Bischof  von  Reggio  war  damals  Guglielmo  di  Foliano 
(1243-1283),  der  einst  nach  seiner  Wahl  seiner  guelfischen  Ge- 
sinnung wegen  den  Argwohn  Kaiser  Friedrichs  II.  erregt  hatte 
und  Reggio  hatte  verlassen  müssen,  um  erst  nach  11  Jahren 
dahin  zurückzukehren  ^).  In  der  letzten  Zeit  seines  Exils,  also 
etwa  in  den  Jahren  1254-55,  mag  der  Brief  entstanden  sein, 
in  dem  die  Kommune  sich  bereit  erklärt,  mit  dem  Bischöfe 
wegen  seiner  Rückkehr  in  Unterhandlungen  einzu treten  ^). 

Damit  haben  wir  nun  im  wesentlichen  das  Material,  das 
nach  unserer  Meinung  die  ältere  (Placentiner)  Sammlung  aus- 
macht, charakterisiert,  und  es  erübrigt  nur  noch,  einiges  zum 
Verständnisse  derjenigen  Briefe  zu  sagen,  die  im  Anfänge  des 
15.  Jahrhunderts  mit  diesem  ältesten  Bestandteile  zu  einer  grös- 
seren Sammlung  vereinigt  wurden  ; im  Zusammenhänge  damit 


*)  Ciscato,  Storia  di  Este  (Este  1889)  p.  159. 

”)  HuiUard-BréhoUes  a.  a.  O.  ad  a.  1270. 

*)  Siehe  unten  Nr.  10. 

Siehe  unten  Nr.  11. 

Ciscato  a.  a.  O.  und  Muratori,  Antichità  Estensi  II  30. 

”)  Affarosi,  Memorie  isteriche  del  monastero  di  S.  Prospero  di  Reggio 
(Padua  1733)  I 20S. 

“)  Siehe  unten  Nr.  12. 


EINE  BRIEFSAMMLUNO  SAEC.  15 


93 


ist  dann  vielleicht  auch  eine  Vermutung  über  den  Verfasser 
dieser  letzteren  am  Platze. 

Am  10.  Januar  1421  war  Niccolò  Trinci,  den  Papst 
Johann  XXIII.  mit  dem  Vikariate  von  Foligno  und  Nocera  in- 
vestiert hatte,  zugleich  mit  seinem  Bruder  Bartolomeo  als  ein 
Opfer  der  Privatrache  gefallen  ^).  Es  folgte  ihm  sein  Bruder 
Corrado,  der  durch  einen  glücklichen  Zufall  dem  gleichen 
Schicksal  entgangen  war  und  an  den  Verwandten  des  Mörders, 
des  Kastellans  von  Nocera,  furchtbare  Bache  nahm.  An  ihn 
richtete  etwa  am  10.  Februar  1421  ein  Beamter  der  Floren- 
tiner Wollweberzunft,  lohannea  Tintus  aus  Fabriano,  einen  glatt 
stilisierten,  aber  von  Schmeicheleien  triefenden  Trostbrief  2). 
Eine  Abschrift  davon  sandte  er  am  15.  Februar  an  seinen 
Freund  Antonio  Morici  aus  Foligno,  einen  Zollbeamten  in 
Lucca,  damit  er  seinem  Beispiele  folge  ^).  Tatsächlich  hat 
dieser  am  4.  März  seinerseits  an  Corrado  Trinci  geschrieben  *). 

Mindestens  ebenso  wichtig,  wie  der  Inhalt  dieses  Briefes, 
scheint  mir  die  Überschrift  zu  sein,  unter  der  er  in  die  Samm- 
lung aufgenommen  ist:  Littera  miaaa  magnifico' et  excelao  do- 
mino Corado  de  Trinciia  etc.  per  me  Antonium  de  Fulgineo. 
Ich  meine,  diese  Überschrift  hat  nur  dann  einen  Sinn,  wenn 
Antonio  Morici  selbst  der  Verfasser  der  Sammlung  ist  ^).  Wird 
er  doch  sein  Konzept  sicherlich  nie  und  nimmer  so  über- 
schrieben haben! 

Antonio  Morici  war  offenbar  der  richtige  Mann,  um  eine 
derartige  ^Sammlung  zu  veranstalten.  Dass  es  ihm  an  litera- 
rischem Verständnis  und  Interesse  nicht  fehlte,  ersehen  wir 
aus  seinem  Briefe.  Auch  wissen  wir,  dass  er  nach  Florenz 
hin  lebhafte  Beziehungen  unterhalten  hat,  so  dass  es  ihm  nicht 
schwer  fallen  konnte,  sich  wenigstens  diejenigen  Briefe  zu  ver- 
schaffen, die,  wie  wir  gleich  hören  werden,  auf  Florenz  und  einen 


Die  Trinci 
yon  Foligno. 


Der  mntmasliche 
Ver&isser 
der  Sammlung. 


')  L i 1 1 a,  Famiglie  celebri  italiane  I tav.  6.  Er  sagt  von  Niccolò  : Severo 
con  crudeltà,  Ubertino  con  violenza,  preparossi  una  fine  infeUoe  ; von  Corrado  : 
l>etestato  per  la  ua  crudeltà. 

*)  Siehe  unten  Nr.  2. 

*)  Siehe  unten  Nr.  1. 

Siehe  unten  Nr.  6. 

Ob  er  selbst  die  Sammlung  in  die  in  den  Codex  Vaticanus  aufgenom- 
xnene  Handschrift  eingetragen  hat,  muss  natürlich  dahingestellt  bleiben. 


Freund  der  Florentiner  eich  beziehen.  Die  ältere  (Placentiner) 
Sammlung  freilich  muss  ihm  ein  glücklicher  Zufall  in  die  Hände 
gespielt  haben.  Vielleicht  erhielt  er  sie  über  Genua,  zugleich 
mit  einigen  Genueser  Stücken,  welche  die  Sammlung  aufweist, 
osnai^^der^eii  Genua,  das  im  Jahre  1396  sich  in  den  Schutz  des  Königs 
Karl  von  Frankreich  begeben  hatte  >),  machte  im  Jahre  1409 
dem  französischen  Kegiment  ein  Ende*).  Sigmund,  seit  1410 
römischer  König,  schöpfte  daraus  die  Hoffnung,  die  wichtige 
Stadt  wieder  in  engere  Beziehung  zum  Reiche  setzen  zu  können. 
Auch  versprach  er  sich  aus  Genua  Zuzug  waffentüchtiger  Leute 
für  sein  Heer.  Doch  es  scheint  nicht,  dass  die  übertriebenen 
Lobsprüche,  die  er  ihrer  Reichstreue  spendete*),  auf  die  Ge- 
nuesen grossen  Eindruck  gemacht  haben.  Als  der  König  im 
Jahre  1414  persönlich  nach  der  Lombardei  kam  und  auch 
Genua  zu  sehen  wünschte,  haben  die  Genuesen  ihm  die  Tore 
gesperrt  *). 

Wenige  Jahre  später  begann  Herzog  Filippo  Maria  Visconti 
von  Mailand,  der  im  Jahre  1412  seinem  Bruder  Giovanni  Maria 
(1402-1412)  gefolgt  war,  den  Vernichtungskampf  gegen  die 
stolze  Republik.  Die  aus  Genua  vertriebenen  Geschlechter 
veranlassten  den  Visconti  im  Jahre  1417,  eine  grosse  Liga  gegen 
Genua  ins  Leben  zu  rufen,  und  im  folgenden  Jahre,  1418,  verlor 
dieses  alle  jenseits  der  Wasserscheide  des  Apennin  gelegenen 
Besitzungen  ^). 

Ein  Friede,  der  am  2.  Mai  1419  zustande  kam,  war  nur 
von  kurzer  Dauer.  Nach  einander  erschienen  die  Spinola 
und  die  Doria  vor  dem  Herzoge  und  führten  Klage  über  Verlet- 
zung der  Friedensbedingungen  durch  den  Dogen  von  Genua*). 
Schliesslich  übernahmen  der  Herzog  von  Mailand  und  der  Mark- 

')  Vgl.  Altmann,  Regesten  des  Königs  Sigmund  Nr.  478. 

*}  Leo,  Geeehichte  der  italienischen  Staaten  III  117.  SIS4S23. 

*)  Siehe  unten  die  Nr.  HS,  die  nicht  zu  der  Sammlung  des  Antonio  Mo- 

•)  Leo  III  5-»6. 

‘)  Leo  III  529. 

*)  Oslo,  Dooximenti  diplomatici  tratti  dagli  archivi  Uilaneai  II  (1869) 
Nr.  LIV  vom  19.  Hai  1421:  Cum  hoe  sit,  qtiod  som  multi»  mm»ibu»  proxime 
elapiù  per  muli»»  cive»  lanue . . . multe  varie  et  diverte  querele  porrect»  fuerirU .... 
ex  quibu»  lue*  clariue  apparel,  eundem  ee  gerentem  prò  duce  lanue  eontrafecùee 
non  modicum  paci  alia»  contraete. 


EINE  BRIEFSABIMLUNG  SAEC.  15 


95 


graf  von  Montferrat  am  19.  Mai  1421  die  Verpflichtung,  bis  spä- 
testens am  25.  Mai  Genua  den  Krieg  zu  erklären  ^).  Ganz 
pünktlich  hat  der  Herzog  dieses  Versprechen  nicht  eingelöst, 
denn  die  uns  vorliegende  Kriegserklärung  2)  ist  datiert  nicht 
vom  25.,  sondern  vom  26.  Mai.  Doch  immerhin,  die  Entschei- 
dung war  gefallen.  Der  augenblickliche  Machthaber  von  Genua, 
Tommaso  da  Campofregoso,  hat  zwar  in  seiner  Antwort  vom 
1.  Juni  1421  die  Erwartung  ausgesprochen,  dass  die  gerechte 
Sache  siegen  und  Genua  den  ihm  auf  gedrungenen  Kampf  glor- 
reich zu  Ende  führen  werde,  aber  der  Erfolg  der  Waffen  hat 
anders  entschieden.  Nach  einem  unglücklichen  Kriege  musste 
Tommaso  zu  einem  Vergleiche  sich  herbeilassen,  durch  den  er 
die  Stadt  dem  Herzoge  übergab. 

Und  nun  zum  Schlüsse  noch  ein  Wort  über  diejenigen  . 
Stücke,  die  dem  Verfasser  unserer  Sammlung  allem  Anscheine 
nach  aus  Florenz  zugegangen  sind!  Zunächst  kommt  da  in 
Betracht  ein  schon  gedrucktes  längeres  Schreibt  der  Stadt 
Florenz  ’)  an  den  aus  der  Geschichte  des  Schismas  sattsam 
bekannten  Kardinal  Pietro  Corsini,  den  sogenannten  Cardinalis 
Floreniinus,  Daran  reihen  sich  zwei  Briefe  Petrarcas,  domini 
Franeisci  Petrarche  Fiorentini,  wie  er  bezeichnender  Weise  ge- 
nannt wird,  und  endlich  ein  gleichzeitig  mit  dem  Briefe  an  den 
Cardinalis  Florentinus  verfasstes,  hochbedeutsames  Schreiben 
der  Stadt  Florenz  an  Papst  Urban  VI.  *)  Es  gehört  der  stür- 
mischsten Zeit  in  der  Geschichte  der  Republik  an,  der  Epoche 
f de  la  plus  violente  révolution  »,  wie  Sismondi  sie  nennt  ^).  Der 
Aufstand  der  Ciompi,  der  am  21.  Juli  1378  seinen  Anfang  ge- 
nommen hatte*),  war  zum  Stehen  gekommen,  und  es  begannen 
die  Gegenrevolutionen,  von  denen  die  erste  im  Dezember  1378, 

’)  Oaiota.  a.  O.:  Prkna..,  quod  ditx  Mediolani..,  et  marchio  MorUiaftr 
rati  teneantur  et  debeant  hine  ad  25.  diem  preeentie  maii  inchtxive  per  eorum 
Uttercu  diffidare  dictum  dominum  Thomam.  VgL  auch  Nr.  LIII  vom  4.  März 
1421. 

*)  Siehe  unten  Nr.  34. 

*)  Siehe  unten  Nr.  3. 

*)  Siebe  unten  Nr.  7. 

Histoire  des  républiques  italiennes  VII  1222. 

*)  Doren,  Ein  sozialer  Aufstand  in  Florenz  im  Jahre  137S  (Beilage  zur 
Allgemeinen  Zeitung  1904  Nr.  156).  Rodolico,  La  democrazia  fiorentina 
nel  suo  tramonto  (1378-1382)  S.  368.  374. 


96 


H OlTO 


die  zweite  am  10.  Dezember  1379  blutig  niedergeschlagen  wurde. 
Schon  vor  diesem  Zeitpunkte  scheint  Urban  VI.  eine  Interven- 
tion versucht  zu  haben,  die  indessen,  wie  wir  sehen,  von  den 
Florentinern  höflich  zurückgewiesen  wurde. 

Die  Gegenrevolutionäre  aber  fanden  einen  Rückhalt  nicht 
nur  an  dem  Papste,  sondern  auch  an  Karl  von  Durazzo.  den 
Urban  späterhin,  nachdem  er  am  21.  April  1380  die  Königin 
Johanna  von  Neapel  ihres  Reiches  verlustig  erklärt  hatte,  am 
2.  Juni  1381  mit  diesem  Königreiche  belehnt  hat.  Und  da  nun 
diesem  Karl  von  Durazzo,  der  den  Florentiner  Emigranten 
eine  Zufluchtsstätte  gewährte,  ein  Gegner  erstand  in  der  Person 
Ludwigs  I.  von  Anjou,  den  Johanna  zum  Erben  eingesetzt 
und  Clemens  VII.  am  30.  Mai  1382  in  Avignon  zum  König 
von  Neapel  gekrönt  hat'),  so  standen  die  Florentiner  selbst- 
verständlich mit  ihren  Sympathien  auf  dessen  Seite.  So  mag 
es  sich  erklären,  dass  auch  einige  Briefe,  die  dieser  Prätendent 
im  Jahre  1382  an  den  von  Clemens  VII.  zum  Vikar  von  Ra- 
venna und  Cervia  bestellten  Guido  von  Polenta  gerichtet 
hat,  in  unsere  Sammlung  Eingang  gefunden  haben,  ganz  ab- 
gesehen davon,  dass  sich  auch  direkte  Beziehungen  Guidos  zu 
Florenz  nachweisen  lassen  ^).  Nachdem  Ludwig  von  Anjou, 
der  zweite  Sohn  Johanns  des  Guten  und  Bruder  Karls  V. 
von  Frankreich,  am  22.  April  1382  nach  Avignon  gekommen 
war,  schrieb  er  am  28.  April  an  Guido  und  äusserte  den 
Wunsch,  wenn  er  demnächst  nach  Italien  komme,  sich  mit 
Guido  über  seine  Absichten  und  Pläne  besprechen  zu  können  *). 
Als  Guido  daraufhin  seinen  Vertrauten,  Nicolaus  de  Tttdriano^ 
nach  Avignon  sandte,  bedankte  sich  Ludwig,  der  inzwischen, 
am  1.  März,  den  Titel  eines  Herzogs  von  Kalabrien  angenom- 
men hatte,  in  einem  weiteren  Schreiben  vom  23.  April,  in  dem 
er  bereits  einen  bestimmten  Ort,  [nämlich  Bologna,  für  die 


*)  Valois,  L’expédition  et  la  mori  de  Louis  I d* Anjou  en  Italie  (Revue 
dee  queetions  historiques  1894  p.  84  ff.). 

*)  Valois  a.  a.  O.  p.  114:  Guy  de  Polenta,  triste  figure  de  tyran  dé- 
bauché. 

*)  Rigaocio,  Lini  Coluci  Pieri  Salutati  epistole  I Nr.  47  und  p.  85; 
No  vati,  Epistolario  di  Colucio  Salutato  I 255. 

*)  Siebe  unten  Nr.  8. 


ELSK  BRIEFSA UMLUNG  SAtX‘.  13 


97 


geplante  Begegnung  in  Vorschlag  bringt  >).  In  einem  dritten 
Schreiben*),  das  vielleicht  zum  15.  Mai  gehört»),  spricht  er 
von  dem  Antritte  seines  Zuges  als  unmittelbar  bevorstehend. 
Tatsächlich  ist  er  dann  doch  erst  am  31.  Mai  aufgebrochen, 
nachdem  er  Tags  zuvor  die  Königskrone  empfangen  hatte.  Wie 
verabredet,  trafen  sich  alsbald  Ludwig  und  Guido,  und  dieser 
liess  seinen  Sohn  mit  dem  Prätendenten  nach  dem  Süden 
ziehen^). 


1.  Giovanni  TintOy  Beamter  der  WoUweberzunft  in  Florenz, 
beklagt  den  Untergang  der  Trinci,  der  Herren  von  Foligno. 

Florenz  (1421)  Februar  15  (.^^). 

Cod.  Vat.  lat,  6531  fol.  9b  ^72b). 

Johannes  Tintus  de  Fabriano,  officialis  lanificum  Florentie, 
viro  amicissimo  ser  Antonio  Morici  de  Fulgineo,  officiali  ga- 
bellarum  Lucane  civitatis,  vir  amicissime!  Pridie  cum  hinc 
preterieris,  amassem  tecum  de  plurimis  colloqui,  cui  tarn  velox 
abitua  tuus  occasionem  substulit.  set  quia  maxime  percon- 
tandi  de  horribili  et  teterimo  casu  illorum  olim  dominorum 
optimorum  ac  omni  virtute  prestantium,  quos  nobis  subripuit 
fatum  acerbissimum  et  nephandum,  summa  devotio«)  prestrin- 
gebat,  tantisper  te  abisse  condolui.  nam  et  meum  tecum 
summum  dolorem  conferre  cupiebam  et  horrendum  tantorum 
dominorum  interitum,  quorum  non  modo  mihi  obitus,  verum 
universe  illius  urbis,  immo  patrie,  et  quidem  acerbissimus  visus 
est.  quid  per  deos  inmortales  hominibus  melius  vel  optabilius 
esse  potest  optimo  iustoque  principe,  in  quo  universa  res 
publica,  animi  intentiones,  honores  et  commoda  hominum  om- 
nesque  denique  sustantie  eorum  tutantur,  continentur  et  re- 
quiescunt  cuiusque  ^)  cura  et  diligentia  omnes  singulorum  solli- 


«)  sie.  &)  uniusque. 

’)  Siehe  unten  Nr.  32. 

*)  Siehe  unten  Nr.  33. 

*)  Später  kann  es  nicht  gut  sein,  da  Johanna  am  22.  Mai  1382  erdrosselt 
wurde. 

')  Vaiola  a.  a.  O. 


. -V 


8 


98 


H.  OlTO 


citudines  amoventur  ? quid  incommodius,  quid  lugubrius  quam 
hoc  bonum,  patrie  salutem,  animorum  quietem  custodesque 
tarn  fideÜBsimos  amisisse?  quid  diutius  loquor!  in  infinitum 
protraherer.  tanta  fuit  in  eo  primore  humanitas  erga  me,  ut 
cohibere  oalamum  vix  queam  et  nesciam,  utrum  infelicius 
fuerit  incepta  desideria  confirmasse  aut  nondum  perfici  conti- 
gisse,  set  ex  alterutro  incredibilis  dolor  urget  et  alio  vergendus 
est  animus,  solari  terribilis  casus  modum  apud  superstitem  et 
afflictum  dominum  Coradum  epistola  succinta  agredior;  co- 
piam,  ut  videas,  his  inclusam  mitto.  vale  et  rescribe  interdum. 

Florentie  XV  februarii. 


2.  Giovanni  Tinto  bezeugt  dem  Corrado  Trinci,  dem  Bruder 
des  ermordeten  Niccolò,  seine  Teilnahme  und  bietet  ihm  seine 
Dienste  an, 

Florenz  1421  Februar  20  {?). 

A.  a.  0. 

Magnifico  et  potenti  domino  Corado  de  Trinciis  Fulginati  etc. 
servitor  d(ominationis)  T(ue)  Johannes  Tintus. 

Immenso  dolori  tuo  quibus  rationibus  occurram,  magni- 
ficentissime domine,  aut  quibus  iam  remediis  ferale  vulnus 
moderi  posse  arbitrer,  penitus  ipse  non  video,  cum  incompa- 
rabilis  iactura  tam  clarissimorum  dominorum  optimorumque 
princìpum  nullis  humanis  consiliis  aut  potentia  redimenda 
cetera,  que  accidere  potuissent,  inestimabilìter  exsuperet  et 
excellat  eoque  tetrior,  quo  nephandissimorum  patricidarum 
conditio  cum  omni  sui  generis  interitione  quam  longissime 
distet  a satisfactione  humane  iniurie  ultionis.  set  absit,  quod 
locum  de  cetero  in  harum  rerum  commemoratione  inveniant, 
nisi  ut  tamquam  quid  telorum  generis  aut  lapidis,  quod  in 
acerbissimam  mortem  casu  iniquissimo  concidisset,  instrumen- 
tum impietatis  extitisse  in  hoc  sceleratissìmo  facinore  arbi- 
tremur.  verum  dum  humanorum  casuum  fortuneque  contu- 
melias  gravissimorumque  virorum  ac  nobiliumprincipum,  quibus 
similia  acciderunt,  animos  factaque  mecum  ipse  considero,  due 
inter  ceteras  huius  acerbissimi  casus,  quibus  postremo  lenir! 
possit  tantus  dolor,  occurrunt  non  inefficaces,  ut  arbitror. 


EINE  BRIEFS AlIMLUKO  SAEC.  15 


00 


rationes.  quarum  si  prima  fronte  libamenta  non  sapiunt,  erunt 
ad  argumentum  similitudinis  aliarum  egritudinum  referenda. 
nam  quo  validior  egritudo  est,  eo  maiori  fastidio  languenti 
erunt,  salute  promissa  iubenteque  medico,  haurienda  remedia 
insapide  vel  amarissime  potionis.  harum  quidem  prima  visa 
est  habere  cum  nature  conditione  optima  convenientiam  saiis 
equam,  ut,  cufn  mors  sit  necessario  proponenda«),  nulli  quamvis 
potentissimo  devitaré  aut  differre  liceat.  ei  igitur  rei,  quam 
mor talea  omnes  cupiunt,  postremum  hoc  est  claudere  diem 
cum  laude  ac  gratia  omnium  conviventium,  quam  voluptati 
. desiderioque  carissimorum  suorüm  hoc  fatum,  hoc  genus  mortis 
erit  potius  conferendum.  nam  plurimi  sapientes  sententie  as- 
sentiunt  Cordubensis  eloquii,  tune  esse  optimum  mori,  cum 
iuvat  vivere,  et  hoc  quidem  a nature  ratione  aut  eterna  con- 
suetudine non  abhorret,  omnis  denique  etatis  omnique  genere^) 
mortis  passim  homines  interire  eamque  esse  etatis  cuiuslibet  pie- 
nitudinem,  qua  quisque  moritur,  et  nulla  intempestiva  mors, 
nisi  forte  quam  sibi  quis  tedio  vite  delegerit,  iudicanda  est. 
is  ergo  exitus  optandus  est,  illi  tandem,  etsi  lugubris  casu  sit, 
acquiesoendum,  quem  vel  natura  cüm  laude  bene  exacte  vite 
vel  necessitas  cum  innocentia  dederit,  cui  laudes  famaque  egre- 
giorum  operum  gloriose  succedunt,  unde  posteris  immortalis 
glorie,  virtutis  et  humanitatis  monumentum  celeberrimum  pro- 
pagatur.  et  in  hoc  genere  mortis  etateque  plurimum  fatebor 
intererit.  otiose  autem  mori  in  parentum  ulnis  aut  per  lapsam 
senectutem  in  liberorum  et  carissimorum  amplexibus,  iocundum 
et  exoptabile  vulgaribus  visum  est.  at  viris  clarissimis,  prin- 
cipibus  ac  doctissimis  hominibus  aliter  videri,  exitus  vel  ultro 
petitus  vel  precognitus  nec  vital  us  diversis  in  temporibus 
patefecit.  quis  adeo  ieiuni  ingenii  est,  ut  non  gloriosum  sciat 
pro  tuenda  ra  publica,  pro  retinenda  dignitate,  pro  vitanda 
turpitudine,  pro  tuendo  decore  vel  obitum  ire  vel  mortem  mo- 
mentis  continuis  expectare  ? aut  quis  adeo  hebes  est,  qui  ne- 
sciat  virtutem  nunquam  iniuria,  principem  insidiis,  bonos  odio, 
peritos  invidia  caruisse  ? quem  pudeat  interitus,  quo  Cesar 
viginti  et  tribus  confectus  vulneribus  nefarie  et  per  proditio- 
nem  oocubuit?  Anibal,  dux  Penorum  clarissimus,  nonne,  cum 


a)  obeunda/'  omnLsque  generis. 


100 


H.  OTTO 


extrema  pernitiosissimi  casus  vidit,  igaominiam  mortis  ut  fu- 
geret,  haustu  veneni,  quod  ad  superandam  adversam  fortunam 
paratum  secum  continue  deferebat,  necis  sue  hostibus  preri- 
puit  potestatem  ? Catonis,  viri  divini,  voluntariam  mortem  pro- 
pria dextra  petitam,  quin  immo  extortam  e corporeis  vinculis 
animam  pro  libertate,  quis  audeat  vituperare  vel  ingloriam 
dicere  ? qui  potest  igitur  esse  gloriosior  homini  exitus  eo,  cuiua 
auctores  nefarii  et  seditiosissimi  iudicantur?  hec  est  summe 
virtutis  viteque  consecratio  ac  vere  laudis  testimonium,  per 
manus  sceleratissimorum  et  nequissimorum  hominum  indignis- 
sime  occidisse.  proxima  autem  ratio,  que  ad.  divinum  respec- 
tum  se  habet  et  ad  laudem  viri  constantissimi  et  infracti,  sin- 
gulari  mcntis  prestringitur  actione,  eensere  quia  omnia  divino 
nutu  fieri  nos  opportet  et  cum  Deo  temporisque  conditione 
equanimiter  «)  convenire,  coherere  debemus  in  omnibus  rationi,, 
que  nos  instruet,  apprime  illud  in  vita  esse  utile,  ut  nequid 
nimis.  quid  profecto  reprehensione  censuraque  dignius  quam, 
que  nobis  quotidiana  suht,  immo  vero  naturalia  et  quidem  di- 
gnissima  nature  lege  instituta,  quotidie  novis  querelis  in  litem 
et  iudicium  provocare  ? quoniam,  que  inrecuperabilia  sunt,  pro- 
sequi  aut  fiere  diutius  potius  muliebris  est  quam  virilis  ingenii 
iudicandum.  utaris  ergo  et  in  tam  tristi  condictione  prophetica 
ilio  optimo  et  memorabili  exemplo,  quo  vir  ille  Deo  acceptis- 
simus  Davit  languentis  dilectissimi  filii  morbo  gravissimo  dispe- 
ratam  salutem  lacrimis  ac  miseria  redimere  procuravit,  omnem 
domum  regiam  luctui  sorditatisque  vestibus  expositam  seque 
regiis  ornamentis  cultuque  et  omni  letitia  destitutum,  tanquam 
divinam  misericordiam  commoturus  ^),  fletibus  ac  trìstitie  de- 
dicavit.  at  postquam  puer  decessit,  arbitratus  iniquum  foro 
contra  Dei  voluntatem  inniti  seque  et  universos  suos  a diu- 
tino  plantu  funeraliumque  vestium  usu,  reassumtis  regalibus 
ornamentis,  ad  pristioum  cultum  et  habitum  revocavit,  nec 
quemquam  suorum  lugere  ac  dolere  diutius  passus  est.  quam- 
obrem  te  hortari  ac  consolari  aggressus  fideliter  oro,  ut  ani- 
mum  modereris  tuum,  ut  et  tuorum,  quibus  exemplar  es,  luctua 
comprimas  diutumos.  mihi  autem,  qui  gloriose  memorie  virum 
colui,  primorem  germanum  tuum,  cuius  nomen  heret  in  fau- 


a)  equaminiter.  &}  commotura. 


EINE  BBIEF8AMBÌLUNO  8AEC.  15 


101 


ci  bus  pre  dolore,  propositum  esse  dinoscito,  si  meam  fidem 
in  servitium  suscipere  dignaberis,  te  itidem  diligere,  cuius  fidei, 
si  verba  factis  adegeris  "),  non  penitebit.  vale. 

Florentie  X kalendas  martias. 


3.  Die  Kommune  Florenz  schreibt  auf  Veranlassung  des  Papstes 
Urban  VI.  an  den  Cardinalis  Florentinus  und  fordert  ihn  auf, 
sich  dem  Papste  zu  unterwerfen. 

(Florenz  1379  Februar  3) 

% 

Cod.Vat.  lat.  6531  fol.  10  (73).  Oedr.  Bigaeeio,  Lini  Pieri  Salutati  Epistole 
(Florenz  1791)  I Nr.  X. 

Alias  scripsimus  vobis. 


4.  Petrarca  (d.  Franciscus  Petrarcha  Florentinus)  fordert 
Karl  IV.  auf,  nach  Italien  zu  kommen  und  den  Olanz  des  rö- 
mischen Reiches  zu  erneuern.  (Padua  1351  Februar)  *) 

A.  a.  O.  fol.  11^  {74^).  Oedr.  Fracaeeetti^  Francieci  Petrarcae  epiaiolae 
de  rebu»  familiaribua  et  Variae  {Florenz  1859-1863  und  1890)  II  57  ff. 

Precipitium  horret. 


5.  Petrarca  beglückwünscht  den  Seneschall  von  Sizilien,  Ni- 
colaus Acciaiolo,  zu  den  Erfolgen  seines  Zöglings  Ludwig  von 
Tarent.  Avignon  1350  Februar  20. 

A.  a.  O.  fol.  13  (Tö).  Qedr.  Fracaeeetti  l.  c.  II  162  ff. 

lam  tandem,  vir  clarissime. 


0)'  adigeris. 

*)  Nach  Florentiner  Stil  1378.  Ich  verdanke  dae  Datum  Herrn  Dr.  E.  Q òli  er, 
der  dae  Original  in  dem  Pritaiarchiv  der  Familie  Corsini  zu  Florenz  einge- 
sehen hat. 

So  nach  Friedjung,  Kaiser  Karl  IV.  und  sein  Anteil  am  geistigen 
Leben  S.  300.  Bei  Fracassetti  a.  a.  O.  undatiert. 


102 


H.  OTTO 


6.  Antonio  Morici  aus  Foligno  versichert  Corrado  Trinci 
seiner  Teilnahme. 

Lucca  1421  März  4. 


• • 

A.  a.  O.  fot.  8 là, {7 Sb)  mü  Uherachrift  Lìttera  missa  magnifico  et  excelso 
domino  Corado  de  Trinciis  etc.  per  me  Antonium  de  Fulgineo. 

Magnifice  et  excelse  domine,  domine  mi  singularissime  ! In- 
genti ac  pestifera  amaritudine  tactus  nonque  parum  involutos, 
cogitans  die  noctuque  in  tam  teterimo  et  horribili  casu  vestro- 
rum  magnificorum  fratrum  dominorumque  meorum,  quos  acer- 
bissimum  nobis  fatum  subripuit,  ad  duriora  continue  suspiria 
cotidianosque  amarissimos  luctus  dolore  immenso  vehementer 
compellor,  a quibus  equidem  luctibus  et  suspiriis  divellere  me 
non  possem  nec  desistere,  quin  ymmo  «)  ut  desperàtus  in  pre- 
cipitium  ruinassem,  ni  lucis  alme  splendor,  oriens  ex  salute  do- 
minationis  vestre  superstitis,  in  me  fulgeret.  unde  gloria,  gau- 
dium  et  letitia  me  simul  exortando  consurgunt.  ex  hoc  grates 
grates  Deo  millenas  hora  qualibet  refero  supplex  mente  et  voce 
piìssimis,  postquam  divina  favente  clementia  ab  patricidarum 
nefandissimorum  insidiis  tam  atrocibus  dominatio  vestra  ext itit 
liberata,  venantium  f racto  laqueo^).  felix,  nimium  felix  vestro- 
rum  est  turba  fidelium,  ego  nempe  pre  ceteris  felicissimus, 
ymmo,  ut  verius  loquar,  mihi  et  meis  adfuit  alma  dies  et  lux 
splendidissima  in  tenebris  me  circumdantibus  exorta  est  ").  nam 
Deus  abvertat  ! et  ante  me  irati  lovis  f ulmen  horrendum  ob- 
ruisset,  si  res  in  contrarium  esset  relapsa,  si  patricidarum  tam 
horribile  propositum  adimpletum  fuisset!  quod  dum  opinor, 
attonitus  fio.  indubitanter  per  universum  orbem  mortis  quo- 
tidiano periculo  me  et  meos  omnes  ire  dispersos  opportuerit 
mendicando,  ille,  qui  perpetua  mundum  ratione  gubernat,  prò 
tuendo  rem  publicam,  pro  salute  vestrorum  totius  et  patrie  vos 
dominum  superstitem  et  principem  custodivit  incolumem.  qua- 
propter,  domine,  decus  vestrorum  fidelium,  ymmo  totius  et 
patrie  spes  et  salus  vera,  luctus,  dolores  et  conquestus  magni- 


a)  primo. 

’)  Psalm  123. 
»)  Psalm  Hl. 


EINE  BB;EFSAMMI.T7N0  8AEC.  16 


1U3 


ficoram  fratrum  interitus  acerbissimi  sunt  admodo  deponendi, 
qaoniam  prosequi  et  fiere  diutius,  quod  irrecuperabile  est, 
potius  est  muliebris  quam  viriiis  ingenii  iudicandum.  et  pro 
tucndo  rem  tarn  magnam,  tarn  pretiosam  salutifera  sedulo  cu- 
stodia res  ipsamet  velit  uti.  cui  res  preterite  in  futmis  sint 
vera  consiliaperagendis  pariter et  esempla,  re verenter supplico"), 
et  more  solito  rectos  corde  benigniter  pertractando.  si  quid 
etenim  superest  es  proditorum  patricidarum  nefandissima 
stirpe  pariter  et  sequacium,  solito  id  ipsum  cesarico  animo, 
omni  postposita  pietate,  viriliter  est  funditus  extirpandum. 
atque  si  verum  arbitror,  amici  ac  benivoli  proditoria  atrocis- 
simi, hü  maxime,  qui  ad  sui  instantiam,  in  servitorum  vestrorum 
ded'Cus,  preiudicium  et  iacturam,  spo  et  gloria  triumphandi 
sui  totaliter  effecti  suiit,  contundi  etiam  mererentur,  quoniam 
adorabant  83ultilia  et  gloriabantur  in  simulacris  eius‘).  cuius 
tam  desperate  noci  beo  o ut(inam)  mea  desterà  ulcissibilitcr 
adfuisset!  sit,  precor,  inter  cetera  memor  dominatio  vestra 
servulorum  vestrorum  Bartholi  et  Antonii,  qui  supplices  vestra 
numina  poscunt. 

Luce  mi  martii  1421. 


7.  Die  augenblicklichen  Machthaber  in  Florenz  an  Papst 
Urban  VI,:  verteidigen  ihre  Haltung  gegenüber  den  Teilnehmern 
an  einer  gegen  den  Staat  gerichteten  Verschwörung, 

{Florenz  1379  Februar) 


A.  o.  O.  fol.  S2  (79)  mit  Vberachrifl  Littera  transmissa  responsive  do- 
mino Urb  n>  pape  VI.  per  commune  Florentie  1380.  Zu  den  letzten  Worten 
den  Briefes  an  dessen  Schluss  die  Notiz  Roquirc  supra  pro  epistola  prefato 
cardinali  transmissa  (vgl,  Nr,  3). 

Sanctissime  ac  beatissime  in  Christo  pater  et  domine! 

Gratiosissimas  litteras  sublimitatis  vestre  maxima  cum  devo- 
tione  nostra  recepit  humilitas,  per  quas,  ut  ab  ipsarum  seconda 
particula  principium  faciamus  hic  devotissimum,  monet  ap- 


a)  die  ganze  Stelle  int  offenbar  verderbt;  vielleicht  ist  zuletzt  reos  supolicio 
zu  lenen.  b)  corde  über  der  Zeile  und  wohl  von  anderer  Hand,  e)  hunc. 


')  Psalm  90. 


104 


H.  OTTO 


postolica  sanctitudo  ad  concordiamo  unitatem  et  pacem,  pacem 
quidem  per  vite  correctionem  cum  Deo  et  unitatem  per  depo- 
sitionem  ambitionìs  cum  proximo.  in  quibus,  pater  clementis» 
sime,  quasi  divino  quodam  oraculo,  ad  nos  de  summo  celi 
cardine  destinato,  sumus  immensa  dulcedìne  consolationis  aspersi 
et  ultra  quam  scribi  valeat  cum  reverentia  delectati.  quid 
enim  potuit  gratius  scribi,  quid  utilius  precipi,  quid  consolatius 
admoneri?  respiciunt  he  admonitioneso)  vostre,  reverendissime 
pater,  utilitatem  singularium,  civitatum  augumentum  et,  quod 
omnia  superat  quodque  prius  dici  debuit,  salutem  certissimam 
animarum.  o vere  apostolica  admonitio,  o proprium  mandatum 
veri  vicarìi  Yhesu  Christi,  o verum  benigni  patria  et  verissimi 
pontificis  documentum!  quid  autem  dignum  tante  clementie, 
quid  tante  benignitati  debitum,  quid  et  quale  tante  mansue- 
tudini referemus?  certe  non  solum  nos  impotentes  cognosci- 
mus,  quantum  debemus,  facto  rependere,  set  etiam  verbo  digna 
gratiarum  munera  non  possumus  explicare.  optamus  autem 
ultra  quam  optari  valeat,  confidimus  et  speramus,  quod  illa 
infinita  Dei  clementia,  que  sanctitatem  vestram  sue  prefecit 
ecclesie,  que,  ut  dignatur  creature  sue  pro  bonis,  que  in  nobis 
et  per  nos  operatur,  quodamodo  ad  gratiosam  re  tribù  tionem, 
quam  gratis  exibet,  obligari,  sanctitati  vestre  condigna  premia 
compensabit.  et  ut  ad  ea,  que  tanta  cavitate  scribitis,  rever- 
tamur,  scimus  planeque  fatemur,  omnium  visibilium  invisibi- 
liumque  creatorem,  qui  non  solum  que  mortalibus  oculis 
intuemur  sensibusque  percipimus,  set  que  in  hominum  cogita- 
tionibus  occultantur^)  cognoscit  et  novit,  pro  demeritis  homi- 
num fames,  pestilentias,  vastitates  et  bella  et,  quod  omnia  hec 
quantumcunque  terribiliainextimanter«^)  excedit,  civilia  et  inte- 
stina dissidia  tum  ad  correctionem  permictere,  tum  ad  puni- 
tionem  scelerum  excitare.  nec  sumus  de  numero  illorum,  qui 
se  decipientes  dicunt,  quia  peccatum  non  est  in  nobis.  Deo 
quidem  pecoavimus  et  peccatum  nostrum  coram  nobis  est 
semper  nec  illud  post  nos  prohiecimus,  set  ante  faciem  reti- 
nemus  expectamusque  Dei  misericordiam,  que  aspergat  nos 
ysopo,  lavet  et  mundet  ac  dignetur  super  nivem<*)  sue  beni- 

o)  h ino  adraonitionem.  occultatus.  <*)  inextimabiliter  ^ rf)  mio 

= nisericordie. 


EINE  BBIBFSAMMLUNO  SAEC.  15 


105 


gnitatis  clementia  dealbare  ^).  quam  quidem  speramus  non  nostris 
meritis,  set  illa  infinita  misericordia,  qua  Deus  etiam  offensus 
salutem  vult  et  non  interitum  peccatoria  et  vestre  sanctitatis 
intercessionibus  obtinere.  quantum  autem  ad  motus  nostre 
civitatis  pertinet,  novit  Deus,  quem  fallerò  non  valemus,  nos 
errores  nostrorum  civium  cum  punitionis  moderatione  et  cum 
manifesto  nostro  periculo  tolerasse.  illi  quidem,  ommittamus, 
quanta  superbia  fuerint  usi,  quando  buie  civitati  nobili  pre- 
sidebant.  sub  partis  guelfe  titulo  guelfissimos  homines  ab  hono- 
ribus  patrie  deponendo,  coniuraverunt  in  nostre  urbis  excidium, 
ordinantes  civitatem  incendere  et  ferro  ")  in  concives  suos,  viros 
optimos,  inauditam  sevitiam  crudeliter  exercere.  ordinabant 
etiam  artium  nostre  civitatis,  per  quas  per  Dei  gratiam  sumus 
quod  sumus,  quibusve  sublatis  Florentinoium  nomen  a fatie 
terre  pft>cul  dubio  tolleretur,  honestìssima  dolere  collegia  et 
totam  civitatem  artificum  inocenti  sanguine  deformare.  Deus 
autem  pius,  optimus  et  benignus  tante  iniquitatis  consilia 
dissipavit.  et  hac  funestissima  conspiratione  reperta,  paucis 
capite  tunc  punitis  et  aliquibus  ex  numero  principalium  ex- 
bannitis,  fuit  per  nos  sollempniter  ordinatum,  quod  de  ilio 
tractatu  non  posset  ulterius  per  magistratus  nostros  cognosci, 
ut  impunitatis  beneficium  ferocitatem  culpabilium  mitigaret 
et  spes  certissima  prebereter  condempnatis,  se  posse  a beni- 
gnitate  populi  huius  suarum  condempnationuin  remissionem, 
si  benigne  et  pacifice  se  gesserint,  obtinere.  addita  fuit  insuper 
hiis  omnibus  tali^)  temperantia  in  flagore  tanti  sceleris  ordi- 
natie  non  subticenda  clementia,  quod,  quamvis  fuissent  damp- 
natorum  bona  pro  lese  magestatis  crimine  confiscata,  nunquam 
tarnen  passi  sumus,  sententias  exequi  quoad  bona,  illi  autem, 
beneficio  tante  hunianitatis  per  superbiam  abutentes,  dimis- 
sanim  opum  fiducia  deteriora  contra  patriam  temptavcnint. 
borrendum  quidem  erat,  cives  immemores,  quantum  patrie 
divinis  et  bumanis  legibus  debeatur,  tante  urbis  excidium 
ordinare,  consentire  domorum  incendia,  concivium  cedes  et 
innocentem  artificum  sanguinem  exoptare.  set  bec  omnia  manu 


•)  ferrofl.  à)  talis. 

M PM^Im  50. 

*)  Eztohiel  33,  11. 


106 


H.  OTTO 


civìum  parabantur,  qui,  quamvis  adeo  crudelia  viderentur  in 
suis  preordinationibus  meditari«  credibile  tarnen  est,  quod  mu- 
tato Consilio  voluissent  patrie  pepercisse,  districtos  continuisse 
gladios  et  naturalem  amorem  patrie  in  exeoutionem  tanti  fa- 
cinoris  revocasse,  nunc  autem  quid  cogitabant,  quid  in  eorum 
consiliis  censuerunt?  certe  urbem  invadere  alienigenisque  gen* 
tibus  pandere  menia!  et  hanc  opulentissimam  ci vitatem  latruncu- 
lorum  avaritie  et  crudelitati  diripiendam  rapinis  vastandamque 
cedibus  et  absummendam  incendiis  sine  spe  remedii  concede* 
bant.  libet  in  hoc,  pater  beatissime,  contra  hos  immanissimos 
homines  esclamare:  0 nefandi  cives,  viri  crudeles  et  homines 
truculenti,  quid  potuissent  hostes  et  barbari  ferocius  quid  ve 
funestius  ordinare?  nonne,  dum  hec  consulebatìs,  occurrebat 
vobis  patrie  facies,  quam  tanta  immanitate  perdere  studebatis  ? 
an  potui^tis  contra  clamorem  populi,  qui  vestra  delieta  tam 
benigne  sententie  talione  misericorditer  puniebat,  tot  horribilia 
consentire  ? ubi  tunc  amor  patrie,  ubi  debita  ad  cives  caritas, 
a quibus  atrocìssimorum  remissionem  facìnorum  et  honorum 
splendores  totiens  impetrastis  ? set  iam  cum  istis  ulterius  non 
loquamur,  cum  quibus  tarnen,  etiam  offensi,  non  in  severi- 
tate  iustitie  agimus,  set  cum  multitudine  misericordie  cotidie 
dispensamus,  quoniam  speramus,  quod,  cum  vìdeant  Deum 
iniquitatum  ultorem  totiens  ipsorum  flagitiosis  consiliis  obsti- 
tisse  seque  totiens  non  frustra,  set  infeliciter  de  oppressione 
patrie  cogitasse,  funestum  mentium  suarum  propositum  in 
melius  commutabunt.  quod  si  fecerint,  adhuc  forte  poterunt 
in  benignitate  patrie  benignitatem  misericordie  promereri.  hoc 
breviter  scripsimus,  pater  beatissime,  ut  cognoscat  vostre  cle- 
mentie  beatitudo,  nos  non  superbe,  non  crudeliter,  set  benigne, 
set  humaniter»)  etiam  cum  facinorosis  hiis  hominibus  agitasse, 
nosque  post  tot  et  tantos  errores,  post  totiens  ab  eis  nostram 
rem  publicam  perturbatam  adhuc  ipsis,  si  cives,  non  hostes 
se  esse  per  patientiam  et  effectum  operis  demostrarent,  indul- 
gcntiam  misericordie  reservare,  sperantes  in  Deo,  cuius  manu 
totiens  sumus  de  preparatis  contra  nos  periculis  liberati,  qùod 
hunc  devotum  et  Christian issimum  populum  non  relinquet  et 
hanc  florentem  urbem  multotiens  de  faucibus  iniquorum  erep- 


a)  humiliter.  b)  manibus  ? Siche  Psalm  30, 


EIN'E  BRIEFS AMM LUN O SAE::.  15 


107 


tarn«)  in  sae  benignitate  clementie  conservabit.  nunc  autem 
ad  vestrarum  litterarum  principia  m redeamus,  de  quo  foret, 
si  paterentur  epistolares  angustie,  latius  diaputandum.  non 
enim  maxima  admiratione  caret,  non  etiam  maxima  reprensione 
censemus  indignum,  tantum  viruni,  quantus  est  dominus  i.  e.  car- 
dinalis  Florentinus,  tarn  diu,  sicut^)  scribit  vestra  beatitudo, 
pemitiosi  scismatis<^)  maculam«^)  incurrisse;  et  ob  id  eidem  scri> 
bimus  in  forma,  quam  mittimus  interclusam,  offerentes  nos, 
in  hiis  et  aliis  quibuscunque  nobis  possibilibus  tanquam  obe- 
dientie  filii  cum  pure  mentis  devotione  cunctis  vestre  since- 
ritatis  iussionibus  obedire. 


8.  Ludivig  /.  von  Anjou  kündigt  seinem  Freunde  Ouido  von 
Polenta  an,  dass  er  demnächst  zur  Befreiung  der  Königin  Johanna 
von  Sizilien  in  Italien  erscheinen  werde. 

Avignon  (1382)  Februar  28. 

* 

A.  a.  0.  fol.  83  {80). 

Magnifico  et  potenti  domino,  domino  Guidoni  de  Polent(a), 
civitatis  Ravenne  et  Cervie  pro  sancta  Romana  ecclesia  vi- 
cario, amico  nostro  karissimo,  LodoWcus,  regis  Francorum  filius, 
dux  Andagaviensis  et  Turonensis  ac  cornea  etc.  Vir  magnifice  et 
amice  karissime!  Audientes  pridcm^)  non  absque  magna  cordis 
amaritudine  et  displicentia  vehement i illa,  que  contra  sere- 
nissimam  dominam  lohannam,  Yerusalem  et  Sicilie  reginam, 
matrem  nostram  carissimam,  et  eius  statum  facta  sunt  et  tarn 
nequiter  attentata  et  maxime  per  ilios,  qui  a inventate  fuerunt 
ipsius  uberrimi  materni  lactis  refecti  dulcedine,  gravi  fuimus 
et  merito  esse  debuimus  dolore  compuncti  et  apud  ipsam  do< 
minam  matrem  nostram  compassione  compulsi,  extunc  posui- 
mus  in  corde  nostro  ad  liberationem  diete  domine  regine  et 
ad  inimicorum  et  n^bellium  su  ^rum  vindictam  et  exterminium 
procedere  ac  persona m et  omnia  bona  nostra  pro  buiusmodi 
liberatione  viriliter  exponere  omni  pericolo  et  fortune,  et  ecce 
prò  buiusmodi  negotio  prosequendo  die  XXII  mensis  presentis 
ad  presentiam  sanctissimi  patria  et  domini  pape  apud  civita- 


0)  cuiusdam.  &)  rìc. 


c)  sismatis.  d)  mam. 


f)  pridie. 


108 


H.  OTTO 


tem  Avinionis  applicuimus,  cum  quo  iam  per  aliquos  dies  mo- 
ram  trassimus  ad  deliberandum  cum  eo  et  cum  sacro  collegio 
dominorum  cardinalium  modum  et  ordinem  in  agendis,  deinde 
ad  partes  Ytaliae  cum  tota  nostra  potenlia,  vita  comite,  indù- 
bitanter,  quanto  celerius  poterimus,  profecturi,  prout  in  brevi 
videro  poteritis  infallabilìter  in  effectu.  verum  quia  idem  do- 
minus noster  papa  inter  alia  de  vestra  fidelitate  et  experta 
constantia,  in  qua  apud  ipsum  et  sarictam  Bomanam  eccle- 
siam  actenus  perseverastis  et  de  die  in  diem  perseverantius 
perseverare  studetis,  nobis  plura  et  infinita  narravit  et  vos 
numerat  prìncipaliter  in  illis  partibus  suos  devotos  filios  et 
fideles,  multum  optamus,  quod,  cum  in  illis  partibus  fuerimus, 
de  quo  vos  gnarum  reddemus  atque  certum,  vestre  persone 
notitiam  habere  possimus.  et  ideo  nobilitatem  vestram  affec- 
tuose  rogamus,  quatinus,  quamprimum  de  adventu  nostro  ad 
partes  illas  audire  poteritis,  velitis  personaliter  accedere  et  ad 
hoc  vos  exnunc  disponcre  sic,  quod,  antequam  procedamus 
ulterius,  possimus  personaliter  vos  videre,  ut  super  agendis 
negotiis  et  presertim  illis,  que  dictum  dominum  nostrum  et 
ecclesiam  Bomanam  concemunt,  nos  advisare  possitis  et  super 
ipsis  nobiscum  consilium  et  deliberationem  habere,  nos  eoim 
pirsonam  vestram  et  filiorum  vestrorum  vestre  constantie  et 
fidelitatis  intuitu  honorare  proponimus  ac  statum  vestrum  et 
ipsorum  inter  alios  ecclesie  Bomane  et  dicti  domini  nòstri  pape 
devotos  filios  et  fideles,  quantum  poterimus,  ampliare  ac  vos 
in  omnibus  casibus  prosequi  favoribus  et  gratiis  opportunis  et 
taliter  in  omnibus,  que  status  vestri  conservationem  et  aug- 
mentum  concernere  poterunt«*),  vos  tractare,  quod  inde  pote- 
ritis merito  consolari.  Altissimus  feliciter  vos  conservet. 

Scriptum  Avinione  die  ultima  februarii. 

9.  Eine  Kommune  erklärt  sich  einer  anderen  gegenüber  bereit^ 
die  zwischen  ihnen  bestehenden  Missverständnisse  einem  Schieds- 
gerichte  zu  unterbreiten. 

A,  o.  O. 

Secundum  quod  vestra  nobilitas. 


«)  recipiendum.  6)  clanim.  c)  red  limus.  d)  potuerunt. 


EINE  BIUCFSAMMLUNO  SAEC.  15 


10» 


10.  Die  Kommune  Reggio  verwendet  sich  bei  dem  Markgrafen 
Obizo  II.  von  Este  zu  Gunsten  der  vertriebenen  Fontana  und 
Genossen. 

(1272) 

A.  a.  0.  foL  83b  {80b), 

t 

Excelso'  viro  domino  O(bizoni),  speotabili  marchioni  Ex- 
tensi,  T.  Beginorüm  potestas  suumque  consilium  et  commune 
perpetue  devotionis  obsequium  cum  salute.  Superni  iudicis  ab 
exemplo,  qui  penitentes  a gremio  sue  misericordie  non  avertit, 
terreni  principes  informantur.  sequentes  in  omnibus  formam 
iuris  quoque  ad  ignoscendum  promptiores  esse  moventur  quam 
ad  inferendum  severitatis  acerbe  iudicium  in  eos,  quorum  levis 
et  alias«)  excusabilis<»)  culpa  grandia  merita  non  obscurat:  et 
sic  plus  illos  extollit  misericordia  quam  vindicta.  quare  celsi- 
tudinem,  que  generositatem  sublimis  anime  devictis  hostibus 
vitam  et  misericordiam  flagrantibus«)  non  abscondit,  multi- 
pliciter  exoramus,  quatinus  temeritas  Fontanensium  et  Tulco- 
rum  ^),  quam  non  sceleris,  set  erroris  potius  umbra  vesti vit,  per- 
petui vestii  furoris  et  irremeabilis  ire  fulmine  non  gravetu r, 
maxime  cum  domus  Extensis  semper  sint  et  fuerint  culminìs 
zelatores/).  in  contrarium  cui  rei  nullus  casus  alliceret  memo- 
ratos  ^),  quantumcunque  durus  vel  importabilis  videretur,  set 
cresceret  tunc  ingens  animositas  eorum  ad  tollerandum  sine  mur- 
murc, quicquid  superior  benignità^  inferret  eisdem.  expedit 
namque,  quod  filius  non  semper  obsculetur  a patre,  set  interdum 
piis  puniatur  correctionibus  et  flagellis.  in  quo  exortationis  pre- 
tendit  iudicium  et  castigationis  adminicula  pariter  transgres- 
sionibus  mandatorum,  uirumque  quorum  vostra  serenitas  in- 
dustria quadam  laudanda  peregit.  ut,  qui  fidelitatis  debent 


a)  darnach  errantis,  wohl  von  der  Hand  dea  Schreibera  nachgetragen. 
fr)  excuaabi bilia.  c)  generoaitate.  d)  anima.  «)  fragrantibus.  /)  der 
Punkt  ateht  hinter  contrarium.  9)  richtiger  wohl  ouiua.  h)  memorantes. 

Tiberiuade  Ruaticia  de  Eugobio  {vgl.  Memoriale  Poteatatum  Regienaium 
hei  Muratori,  Rer.  It.  Scriptorea  Vili  1133). 

•)  Chronica  Fr.  Salimbene  Parmensis  (Mon.  hist  ad  prov.  Farm,  et  Plac. 
pert.  III)  p.  364  erwähnt  einen  dominus  ATbertinus  de  Turclia  de  Ferrarla;  J.  li. 
Pigna,  De  principibua  Atestiniì  hiitoriarum  libri  Vili  {Ferrara  1695)  p.  199: 
Tur  di  tunc  lonje  potìiitianmi. 


110 


H.  OTTO 


obsequium  ìncorruptum,  de  patrie  misericordia  non  desperent 
nec  sic  effrenentur  in  totum,  ut  in  vetitum  nimis  atrociter 
moliantur.  igitur  si  predicti  «)  forsitan  videantur  errasse  contra 
vestram  magni ficentiam  principalem,  in  qua  vera  penitentia 
demostratur,  et  sint  subire  parati  quicquid  vester  principatus 
voluerit  imponere  suo  collo,  restituantur  in  vestram  gratiam 
sicut  perpetui  dcbitores  nostris  precibus  et  amore,  in  quo  nostra 
fides  et  omnium  fidelium  Lombardorum  fortius  roborabitur 
ad  fast’gia  vestri  nominis  et  honoris. 

11.  Antwort  Obizzos  II.  von  Este  auf  den  vorstehenden  Brief. 

(1272) 

A.  a.  0.  fol.  83b  (SOb). 

Probitatis  multe  viro  domino  T.  potestati  Reginorum  suoque 
honorato  etc.  Quoniam  improvida  levitas  facit  lapsum  et  in* 
cauta  deliberalo  parit  iram  et  plerumque  festina  responsio 
caret  sensu,  decrevimus  petitionem  vestram  ponere  in  staterà 
consilii  fidelium  amicorum,  ne  nobis  concedentibus,  quod  ami- 
cabiliter  postulastis,  peior  priore  novissimus  fiat  error,  post- 
quam  autcm  nobis  consultum  fuerit,  quid  rationabiliter  vel 
probabiliter  videbitur  esse  felicius  et  tutius  pro  amicis  super 
reductione  Fontanensium  et  Tulcorum  ad  proprias  mansiones, 
quos  a nostra  gratia  non  fecimus  alienos,  cum  suorum  fruc- 
tuum  et  convenctionum  plenaria  liberalitate  fruantur,  sapientie 
vestre  per  litteras  aut  per  nunptium  curabimus  aperire,  proces 
quorum  si  ad  presens  non  admictimus,  vestra  probitas  non 
miretur,  quoniam  huius  responsionis  processum  feliciorem  pro 
amicis  nostra  ratione  magnitudo  decrevit. 

12.  Die  Kommune  Reggio  erklärt  sich  bereit,  mit  ihrem  ausser- 
halb  der  Stadt  weilenden  Bischof  wegen  seiner  Rückkehr  in  Unter- 
handlungen einzutreten. 

(etwa  1254?) 

A.  a.  O.  fol  83b  (SOb). 

Venerabili  patri  et  domino  G(uilelmo),  Dei  gratia  Regino 
episcopo,  cuiuslibet  sapientie  radio  prefulgenti,  anziani  Regini 
omnem  reverentiam  cum  salute.  Quemadmodum  siccatur  arbor 


fl)  predicta.  Gultorum. 


c)  dum. 


EIXE  BBIEFSAJCMLUNO  SAEC.  15 


111 


humori  radicali  privata  salubres  fructus  effondere  nequiens, 
Disi  primitus  bumor  habundet,  et  velut  navis  in  pelago  sine 
remis  lictora  non  contingit»  que  naocta  requirit,  et  velut 
oves  supervenicnte  lupo  propter  pastoris  absentiam  dispet- 
guntur  errantes  voce  flebili  per  desertum,  sic,  reverende  pater 
et  domine,  Regina  civitas,  que  olim  erat  florida,  flores  et 
fructus  siccitate  discordie  non  emisit,  sic  ruit  in  profundum 
miserie,  portum  salutiferum  non  contingens,  navis  remis  ac 
velo  denudata  salubri,  sic  disperse  sunt  oves  cura  pastoris 
vigilis  non  fruentes.  unde  convaluit  inimicus  humani  generis, 
turhator  pacis,  divertii  seminator  et  cuiuslibet  recti  propositi 
destructionis  lima,  quare,  prout  gloriosa  vestri  oris  facondia 
declaravit,  transivit  in  confusionem  interiorum  et  extrinseco- 
rum  Reginorum  superbia,  diminute  sunt  opes  eorum  et  in  fu- 
mum  protervitatis  conversa  est  potentia  predictorum,  quoniam 
posuerunt  Deum  fauctorem  suum  adversarium  sibi,  confidentes 
in  virtute  divitiarum  suarum.  quoniam  contempserunt  man- 
data eius,  in  servitutem  deveneiunt.  et  qui  primo  liberi 
fuerant,  facti  sunt  filii  alieni,  et  qui  cunctis  subsidium  mini- 
strabant,  cohacti  sunt  enormiter  mendicare,  comisenmt  vela 
sue  navis  ventis  fortune  volubilis  arbitrantes  ad  lictora  deve- 
nire beata,  quod  non  evenisse  conpertum  est.  nam  qui  ventis 
vela  commictit,  non  quo  voluntas  appetii,  set  quo  flatus  im- 
pellit,  sepissìme  promovetur.  sic  ergo  evanuit  cuiusque  spes 
sperantis,  prout  vestra  benigna  nunptiavit  epistola,  amaricata 
pectora  velut  ascinthioso  gustu  repleta  sic  mellificavit,  quod 
amarum  quodlibet  vertitur  in  mellitum,  cuius  ros  sanctissimus 
nostros  horridos  animos  sic  rigavit,  velut  imber  transmissus 
celitus  arentia  loca  perungit.  procedunt  enim  sermones  vestri 
de  vase  nectare®)  et  ambrosia  pieno,  dum,  pater  inclite,  cu- 
pìtis  habolere  semina  mala,  que  nimium  crescentia,  diabolo 
seminante,  fructus  flebiles  produxerunt  ; quorum  sapor  ingratus 
potentium  benefacere  corda  malignitate  replevit.  gaudentes 
itaque  super  tanti  pastoris  placida  voluntate  benignitati  vestre 
presentibus  aperimus,  quod  in  generali  'consilio  fecimus  pro- 
mulgarì,  quicquid  cum  effectu  vestra  clementia  postula vit.  ubi 
vox  omnium  est  audita  clamantium  et  dicentium  « Adveniat 


a)  nectareo. 


112 


H.  OTTO 


secare  dessiderabüis  pater  noster.  nec  remoretur  equos,  quoniam 
sue  dispositioni  nos  plenarie  subiugaxnusa)  ».  quorum  dictum 
nos  plenarie  confirmantes  vobis  plenam  fiduciam  exibemus,  ut 
cum  viginti  militibus  usque  ad  locum  sancti  Spiritus  Begini 
secare  proficisci  dominatio  vestra  velit,  ut  ibidem  nos  vobiscum 
Colloquium  habituri  favente  divino  presidio  pacem,  finem  dis- 
cordie, aurea  ligatura  perpetuo  confirmemus,  ne  amplius  male 
firma  cicatrix  vulnus  transeat  in  antiquum. 

13.  Ein  Schüler  wendet  sicJt  an  seinen  ehemaligen  Lehrer ^ um 
sich  von  ihm  einen  Aufschluss  zu  erbitten. 

Non  absque  gravi  me  possum. 

A.  a.  O.  fol.  84  {Sl). 


14.  Ein  Schüler  lädt  einen  Freund  ein,^  mit  ihm  den  Ob^^t- 
garten  seines  Lehrers  zu  beswhen. 

Non  sinens  nostramque. 

A.  a.  O.  fol.  84b  {81b). 


15.  Antwort  des  Freundes. 

« 

Legatrix  fida  legationis. 

A.  a.  O.  fol.  84b  {81b). 

16.  Gregor  X.  bittet  die  Placentiner,  wenn  er  demnächst  nach 
Piacenza  komme,  ihm  zu  Ehren  keine  Turniere  zu  veranstalten. 

Santa  Croce  1273  Juli  18. 

A.  a.  0.  fol.  84b  {81b), 

Gregorius  episcopus,  servus  servorum  Dei,  dilectis  filiis  po- 
testati,  capitaneo  et  consilio  Placentie  salute m et  apostolicam 
benedictionem.  Eclesiarum  tripudia  vanitatum  in  oculis  nostre 
malest  atis  non  babentur  accepta,  cum  non  ad  celestia  corda 
fidelium  erigant,  set  deducant  potius  circa  prohibita  terrenorum. 
unde  cum  astiludia  et  buiusmodi  ludentium  vani  strepitus» 


a)  subiugamur 


l 


I 


EINS  BRIEFSAMMLUNO  8 AEG  15  113 

sicut  despiciuntur  a Domino,  sic  et  nobis,  causnm  buius  pro- 
sequentibus,  cum  in  cursum  nostrum  adveniunt,  tedium,  non 
solatium  afferro  noscantur,  super  eo  reddimus  universitatem 
vestram  attentam,  ne  nobis  in  adventu  nostro  Placentie  ta- 
libus  ludis  illicitis«)...  nam  licet  in  hiis  pretendi  devotio  videatur, 
tarnen  in  Dei  nostramque  displicentiam  convertuntur.  nec  cen- 
setur  ex  prudentium  virorum  cautela  procedere,  sì,  cui  piacere 
devote  crederent,  eius  non  explorato  beneplacito  displicerent. 
datum  apud  sanctam  Crucem  XV  kalendas  augusti  pontificatus 
nostri  anno  primo. 


17.  König  Rudolf  /.  hütet  den  Kardinal  Ottobuono  um  seine 
Gunst  und  empfiehlt  ihm  seinen  Kanzler  Otto  von  8.  Wido  in 
Speier. 

{1273  Dezember  22) 

A.  a.  O.  fol,  85  (82).  Am  Rande  mit  roter  Tinte  und  woht^von  anderer  Hand 
Littera  oiedentie.  AU  Formel  ohne  die  Beglaubigung  gedr.  bei  Kaltenbrun- 
ner.  Ein  Fragment  eines  Formeibuches  König  Rudolfs  I.  (Archiv  für  öster- 
reichische Geschichte  55^  1877)  S.  261.  Auf  den  Kardinalbischof  (Bertrand)  von 
Sabina  bezogen  bei  Bodmann^  Codex  epistolaris  Rudolfi  (Leipzig  1806)  p.  5 
und  Stobbe  (Archiv  für  österreichische  Geschichte  14)  S.  318  Nr.  2.  Vgl.  BR.  61, 

Venerabili  in  Christo  patri  domino  O(ttobono),  Dei  gratia 
sancti  Adriani  diacono  cardinali,  amico  suo  dilecto,  Bodulfus 
Dei  gratia  Romanorum  rex  semper  augustus  placendi  desi- 
derium  et  sincere  dilectionis  affectum. 

Licet  ad  cuncta,  que  maiestati  divine  complaceant  et  con- 
tineant  equitatem,  credamini  gratiosis  semper  aspirare  favoribus 
et  studìis  intendere  opportunis,  quia  tarnen  plerumque  non 
obstat  ^),  vigiles  mentes  in  potioris  vigilante  Studium  excitari, 
de  vestre  rectitudinis  zelo  fìduzie  plenitudìnem  obtinentes  affectu 
rogamus  quo  possumus  ampliori,  quatinus  diligenti  considera- 
tione  pensantes,  qualiter  in  sublimationis  nostre^)  principiìs 
operata  sit  gratia  Deitatis,  quantaque  quies<<)  ecclesiis  quan- 
taque  etiam  rei  publice  et  fìdei  Christiane  tranquillitas  de  pro- 
motionis«)  nostre/)  progressibus  expectetur,  divine  disposi- 


a)  der  Satz  ist  offenbar  verstümmelt.  b)  obstant.  e)  vestre.  ä)  fides. 
«)  untiois.  /)  vestre.  ff)  gradibus. 


9 


114 


H.  OTTO 


tionis  in  nobis  «jt  cohoperator  officiosus  &)  addesse  dignemini  nec 
pigeat,  eum,  qui  exaltator  est  humilium,  congruis  laudibus  ex- 
horari,  ut,  qui  nos  de  sede  humili  residere  disposuit  pre  mundi 
prìnoipibus  in  solio  principali,  cordis  nostri  firmum  propositum 
ad  honorandam  et  extollendam  sacrosanctam  Romanam  ecele- 
siam,  subiugandam  6dei  catholice  omnem  gentis  barbarice  na- 
tionem  dignetur  perducere  misericorditer  ad  effectum.  ad  hoc 
in  vestris  et  vestrorum  agendis  nos  vobis  offerimus  ultroneos 
atque  promptos.  super  hiis  igitur. ..<:)  honorabilem  (Ottonem)<<) 
prepositum  sancti  Guidonis  Spirensem  «),  nostre  curie  cancella- 
rium,  virum  utique  providum  et  expertum  nobisque  meritis  sue 
probitatis  acceptura  et  conscium  nostre  mentis  ad  paternitatis 
vestro  presentiam  destinamus  suppliciter  exorantes,  ut  eum  in 
nostris  peragendis  benigne  recommendatum  habere,  libenter 
audire  velitis  et  libentius  exaudire,  adhibendo  in  hiis,  que  vobis 
nostro  nomine  proposuerit,  plenam  fidem. 


18,  Oraf  Friedrich  von  Fiesco  bittet  den  neugeìoàhlten  Papst 
Nicolaus  III,  um  seinen  Schutz, 

(1277  Ende) 

•• 

A.  a.  O.  fol.  85  {82)  mit  Überschrift  Littore  ad  sumtnum  ponteficem  etc- 

Clementissimo  patri  et  piissimo  domino  Nicolao,  Dei  gratia 
sacrosancte  universalis  ecclesie  summo  pontifici,  servus  Fede- 
ricus  de  Flisco,  Lavanie  comes,  se  ipsum  devotum  ad  pedum 
obscula  beatorum.  Beatorum  appostolorum  Petri  et  Pauli  na- 
vicula  obitu  quondam  felicis  memorie  sui  naucte  i)  patiens 
alias . . . /)  grandra  et  plus  quam  grandia  erat  9)  pericula  incur- 
sura,  facilius  proeellis  circunflantibus  fulgore  tempestatis,  nisi 
divina  et  apostolica  pietas  previdisset.  divina  tarnen  et  aposto- 
lica misericordia,  christicolis  more  patrie  misericorditer  et  be- 
nigne compatiens,  vicarium  suum  presulem  et  pastorem  insti- 
tuere  voluit  vos,  summum  patrem,  clementissimum  Nicolaum<), 

a)  vobis.  b)  officiosus.  c)  Lücke  für  3 bis  4 Buchstaben,  S)  C. 
e)  spocialem.  /)  Lüche  für  7 bis  8 Buchstaben,  Q)  orant. 


>)  Johannes  XXI.  (f  20.  Mai  1277). 
' ) Oewàhlt  atn  25.  November  1277. 


EINE  BBIISFaAMMLUNO  8AEC.  15 


115 


suum  prius  venerabilem  cardinalem  et  devotum,  ad  boc  vos 
noscens  pre  mortalibus  aliis  universis  ydoneum  tarn  persona 
et  moribus  quam  orrigine,  quam  potentia,  quam  virtute.  pro 
quo  mundus,  ante  haue  dispositionem  benignam  ad  confu> 
sionem  stratus  ...c)  variis  et  diversis,  nunc<<)  gaudet  uberius 
et  iocundantur  «)  animalia  sua  quoque  pre  gaudio  et  devoti 
precipue  sancte  matris  ecclesie  zelatores.  cum  per  bunc  patrem 
sanctissimum  orta  fuerit  feUcitas  christiana  ortaque  fuerit  mundi 
salus,  per  quem  vinea^  domini  Sabaoth  gloriosum  suscipiet 
incrementum,  per  quem  sanctum  erigetur  ìmperium,  per  quem 
a Servitute  tolletur  ultramarina  terra  sanctissima,  in  qua  humani 
generis  pro  salute  Christus  pati  voluit  et  occidi,  que  hodie 
iacet  anelila  canibus  et  tributaria  Saracenis,  anxie  querens 
subscidium  repentinum  vicari!  sancti  Petri,  per  hunc  equidem 
ampliabitur  patrimonium  Yhesu  Christi,  per  hunc  reges  iuste 
regnabunt,  principabunt  principes  et  baronizabunt  barones  et 
unaqueque  gens  requiescet  in  gaudio  et  statu  pacifico  per 
eundein  amatorem  pacis  pariter  et  quietis,  extinctorem  dissidii 
et  odii  sedatorem  et  scandali  et  ministratorem  iustitie  ubi- 
libet  predicatum.  si  ex  hoc  ergo  est  in  orbe  gaudium,  non  est 
mirum,  gaudet  enim  onme  sìmile  suo  simili  per  naturam. 
igitur  si  ex  gaudio  gaudium  oritur,  simile  suo  simili  non  obicit, 
set  respondet.  et  ideo  non  mirandum  profecto,  cum  inter 
ceteros,  qui  hac  papali  electione  beantur,  hic  beatur  beatius 
proculdubio  Federigus,  tum  quia  suas  implorationes  et  preces 
voluit  exaudire  Altissimus  et  cum  effectu  benignius  adimplere, 
vos  summum  patrem  constituens,  quem  pre  ceteris  expecta- 
bam  potius  et  querebam  Petri  apostoli  successorem  (nec  fuis- 
set  A),  si  est  mihi  dicendi  *)  audacia,  de  mea  propria  principali 
prosapia  oriundus),  tum  quia  fore  non  dubito  commendatum 
me  et  ceteros  mee  domus  apud  appostolicam  maiestatem  ob 
devotionem,  quam  sibi  habeo  grandiorem,  et  ob  felicis  recor- 
dationis  reverentiam  predecessoris  vestri  et  Petri  quondam 
vicarii  pastorìs,  dignitate  appostolica,  qua  fungebatur  apposto- 
lioa,  mihi  patris  et  sanguine  tarnen  fratrie  (pro  quo  nempe 

•)  nominibaB.  à)  dispenflationem.  e)  Lücke  für  5 hie  6 Buchetaben, 

<()  non.  •)  iooundanter.  /)  unita.  g)  sublime.  A)  es  scheint  ein 

KompanUÙJ^  etwa  aoeeptior,  zu  fehlen,  »)  dioendum. 

»)  Adrian  V,  {11,  Juli  bis  18,  August  1276). 


116 


H.  OTTO 


a sede  sanctìssima  mihi  et  aliis  suis  caria  debetur  favor  maxi- 
mus  et  gratia  specialis  "),  quibus  videtur  surrexisse  a mortuis 
Adrianum  origine  *)  sanctissimi  Nicolai),  tum  quia  intercedente 
bracchio  sancte  matris,  compatientis  de  inìustìs  iniuriis  suis 
filiìs  irrogatisi),  ego  et  alii  mei  proximi  et  amici,  sine  culpa 
et  dolo  proscriptione  <*)  dampiiati,  repatriare  poterimus  coha- 
dunati  subsidio  appostolice  sanctitatis,  qui  nunc  aliena  men- 
dicare suffragia  et  limina  visitare  compellimur,  propriis  spoliati 
per  capitaheos  et  populum  lanue  civitatis,  frangentes  mihi  et 
ipsis  fidem  et  pacis  federa  contracta  et  habita  cum  eisdem 
eo  tempore,  quo  vivebat  pater  noster  benìgnissimus  Àdrianus, 
nulla  ratione  vel  occasione  debita  precedente,  verumtamen  hanc 
pretendunt,  quam,  sancte  pater,  si  complacet,  audiatis.  dicunt 
enim  nos  esse  fideles  matris  ecclesie  ac  regia  Sicilie  zelatores, 
propter  quod«)  nos  patefaciunt  supplicia  cum  pudore,  in  con- 
tumeliam  et  ofiensam  ecclesie  sacrosancte,  prorsus  in ...  ^) 
nominis  Yhesu  Christi  et  dedecus^)  fidei  Christiane,  ecce  de- 
testabile scelus,  propter  quod  disperguntur  diligentes  eccle- 
siam  et  ministros  et  eorum  bona  publicis  tribuuntur  ! ecce 
catholice  professionis  cultores!  ecce  speculum  absque  ruga! 
ecce  fumus  odoriferus,  qui  de  illa  egreditur  civitate!  ecce 
bonitatis  exempla,  que  ad  alios  ^)  * transferunt  cives  illi.  et 
hiis  certe  vehementius  conturbari  debet  ecclesia  cum  ministris 
et  cautius  atque  consultius  hec  venenosa  curare  vulnera  acrio- 
ribus  medicinis,  ne  exemplo  mortifero  contaminentur  civitates 
alie  atque  loca  alia  simul  secum.  et  hiis  quidem  operibus  in 
clitis  et  devotis,  que  cives  illi  dant  aliis  in  exemplum,  deberent 
turbari  clerici  et  layci  cum  eisdem  secundum  merita  persona- 
rum.  mare  deberet  fundìtus  inversari,  terra  etiam  non  deberet 
posse  taiia  tollerare,  eapropter  cum  ingenti  devotione  flexis 
genibus  ad  pedes  apostolicos  inclìnatus  supplico  vobis,  Christi 
vicario  glorioso,  Petrique  *)  supplico  appostolico  successori, 
quatinus  in  premissis  habere  dignemini  memoriam  sedulam, 
appostolicam  miserìcordiam,  summam  diligentiam  et  providen- 
tiam  diligentem,  me  ac  alios  extrinsecos  lanuenses,  quondam 

a)  spìrìtualis.  b)  in  persona.^  c)  arrogatis.  d)  prescriptioni. 
«)  man  ergänzt  in.  /)  Lücke  für  9bia  10  Btichetahen:  opprobrium 

Q)  desertores.  h)  alia.  i)  tertioque  ; vielleicht  ist  auch  fratrisque  zu 

lesen. 


EINE  BBIEF8AMMLUNO  8AEC.  15 


117 


summi  pontiQcis  Adriani  et  amico3  et  sancte  matris  ecclesie 
atque  vestros  precipuos  amatores,  habere  volentes  apud  sedem 
sanctissimam  et  vestram  benivolentiam  commendatos  contra 
previos«)  facinoris  patratores,  perfidos  ecclesie  inimicos  suo- 
rumque  fidelium  insontium  offensores,  ne  in  sua  ipsi  glo- 
rientur  malitia,  set  potius  enerventur  et  ne  nos  sic  loquamur 
diutius  extra  propria  desolati. 


19,  Nicolaus  111,  an  die  Rapitane  und  die  Kommune  von 
Oeniui  : verwendet  sich  zu  Gunsten  der  verbannten  Fieschi  und 
Grimaldi,  ' 

(1278) 

• • 

A.  a,  O fol,  8fi  {S3)  mit  Überschrift  L'ttere  misse  a domino  papa  ad 
capitaneos  et  commune  lanue  super  revocatione  civium  suorum  extrinse- 
corum  etc. 

Xicolaus  episcopus,  servus  servorum  Dei,  dilectis  filiis,  si 
se  dilectos«^)  fecerint,  capitaneo,  antianis  et  consilio  et  com- 
muni lamie  civitatis  salutem  et  appostolicam  benedictionem. 

Providi  et  benigni  pastoris  est  bestiarum  gregem  fovere  com- 
muniter  sue  ferule  commendatum,  de  grege  tarnen  vitiosas 
bestias  subtrahendo,  ne  ipsa  contagione  nefanda  cetere  vi- 
tientur.  nos  ergo,  constituti  celitus  dominici  gregis  pastor  et 
vicarius  sancti  Petri,  gregem  ipsum  tractare  volumus  equa- 
nimiter  et  benigne,  nisi  aderunt  infideles  ecclesie  sancte  Dei 
et  contemptores  appostolice  santitatis,  contra  quos  procede- 
mus  acriter,  ut  decebit,  ne  ipsorum  audacia  impunita  remaneat 
et  ut  vindicta  exterreat  alios  ab  exemplo.  bine  est,  quod  ad 
audientiam  nostram  pervenite)  et  ubique  per  partes  Ytalie  di- 
vulgata resonuit  fama,  quin  ymmo  prorsus  infamia  maledicta , 
tanti  facinoris  in  lanua  civitate,  que  horrido  timore  conturbat 
alias  civitates  et  etiam  regiones  et  qua  0 ingemescit  ecclesia 
cum  pastore,  quod  ci  vi  tati  lanuae  Christi  adversarius  dominatur, 
quam  olim  semper  habuìt  Romana  ecclesia  filiam  singulärem, 
et  que  retrohactis  temporibus  misericordie  ianua  et  gloriose 
potentie  ac  virtutìs  hospitìum,  nunc  est  effecta  vitiorum  ianua 

s)  protervos/  implosi'  &)  insuntum.  c)  darnach  non,  was  doch  wohl 
keinen  Sinn  gibt,  d)  aderint.  e)  provenit.  /)  quas 


118 


H.  OTTO 


neo  non  camera  mortalium  peccatorum,  cum  cives  ipsiua  et 

ductores  eiecerint  alios  suos  cives,  comites  de  Flisco  videlicet 

et  Grimaldos  ac  illos  etiam  de  Castello  et  omnes  propinquos 

« 

et  precipuos  amatores  (eosdem  utique  nobis  caros  propensius 
ob  felicem  memoriam  quondam  summi  pontifiois  Adriani,  cui 
erant  fratres,  consanguinei  et  affines  et  ob  cuius  revcrentiam 
honor  maximus  deberetur  eisdem  et  a vobis  suis  precipue  con- 
ci vibus®))  hanno  perpetuo  proscribentes*),  eorum  bona  propria 
publicando  et  protinus  violando  federa  pacis  cum  eisdem  habita 
et  contracta  per  publica  documenta,  heu  detestabile  scelus, 
beu  exemplum,  beu  abborrenda  subgestio,  beu  nefanda  superbia, 
peccatum  intra  septem  mortalia  principale,  ad  que  et  quas  vos 
[in]  cives  nom(inatos)  declinastis  ! bene  tarnen  ! sunt  in  peccatum 
plurimi  corruentes,  quos  demum  puduit  et  penituit,  de  com- 
missis  veniam  postulantes.  vos  tarnen  adbuc  non  puduit  nec 
penituit  facinoris  et  iniurie  perpetrate,  o miseri  infeUces,  oculos 
babetis,  babetis  oculos  et  non  videtis,  Luciferi  angeli  cecitatis 
obducti  caligine,  qui  propter  superbìam  nimiam,  quam  babebat, 
corruit  ad  infema.  ad  instantiam  igitur  patria  vestri,  qui  vobis 
tamquam  filiis  suis  karissimis  compatitur,  oculorum  palpebras 
altiantes  diligentius  inspicite,  inspicite  ac  inspicite  et  respicite 
specula,  que  vos  undique  circumgirant.  Cbristi  grafia  luminati 
estisne  immemores  civitatis  Florentie,  que  intra  urbes  Ytalie 
universas  fiorita  refiorebat  et  nunc  fiet,  fievit  et  actenus  et 
merito  fiere  potest  et  potuit  propter  innatam  discordiam  de- 
fiorescens  ì in  ea  quidem  per  banc  diructe  turres  et  palatia 
sunt  destructa,  et  ex  utraque  parte  civìum  suorum  infinita 
Corpora  gladio  perierunt  2).  et  sic  per  banc<^)  Florentia  defiorata 
fioribus  viduatur,  quod  dici  ne«)  de  ci  vita  te  lanuae  possit/), 
velit  dominus  Ybesus  Christus,  nonne  scitis  propter  divisione 
partis  fore  Mediolanum  diructum  et  Cremonam  ? nonne  videtis, 
Bononiam,  civitatem  egregiam  et  potentem,  per  similem  in 

a)  convicinis  ft)  prescribentes.  «)  hec.  d)  hec.  f)  ver©. 
/)  absit. 

*)  Die  de  Caaidlo  sind  ein  Zweig  der  Spirwla,  Vgl.  I mperiale.  Il  co- 
mune  di  Genova  nei  secoli  XII  e XIII  (Rassegna  Nazionale  131)  p.  IS. 

*)  Bekanntlich  hat  Nicolaus  III.  im  Jahre  1279  durch  die  VermiUlung 
seines  Nepoten,  des  Kardinals  Latino,  die  Rückberufung  eines  Teiles  der  ver- 
bannten Ohibellinen  erwirkt. 


BINE  BBIEFSAMMLUEO  SAEC.  15 


119 


quantitate  maxima  perditam  et  combustam,  cuius  dominium 
constringebat  olim  septem  alias  civitates?  et  presens  sibi 
satis  reputat,  se  posse  defendere  intra  menia  civitatis,  nonne 
lucide  patet  vobis,  quod  Pisana  civitas  in  communi  poten- 
tissima et  famosa  ob  abiectionem  suorum  civium.  cecidit  in 
conflictum  et  ad  ultimum  periisset<>),  nisi  eosdem  suos  cives 
tamquam  docta  et  propria. . . in  propria  revocas^t  ì nonne 
videtis,  quod  hiisdem  causis  et  omnes  quasi  alie  civitates  Ytalie 
sunt  destructe?  nonne  videtis  etiam  et  sentitis  speculum  aliud 
clarius  et  salubrius  in  exemplum,  quod  Luca  inter  ceteras 
orbis  terras  hodie  luce  lucet  propterea,  quod  serva vit  illesam 
et  lucidam  unitatem?  et  vos  cives  vosmet  ipsos  interius  vul- 
nerastis,  non  adtendentes,  quod  morbus  intrinsecus  de  facili 
non  sanatur!  nec  ad  doctrinam  vobis  prernissa  sufficere  po- 
tuerunt!  unde  paratur,  prob  dolor!  lanuensis  civitas  ad  rui- 
nam,  nisi  sibi  suoque  vulneri  appareat  misericordia  et  misericors 
gratia  salvatoris  et  sanitatis  cura  et  salubrior  medicina,  uti- 
nam  et  appareat  ipsa  vobis!  surgite  ergo,  filii,  de  profundo 
iniquitatis  et  voluntatis  nefarie,  in  quibus  satis  et  nimium 
dormivistis.  surgite,  rogat  pater,  surgite  non  tardantes  ad  pa- 
stone iiìstantiam,  dum  vos  rogat,  oculis  intuentes  conspicuis 
prescripta  vobis  tradita  in  exempla,  et  vobis  ipsis  compatia- 
mini  et  lanue  civitati  totique  marchio  lanuensi,  cives  vestros 
et  districtuales  extrinsecos  revocando  in  propria  et  sibi  de 
dampnis  passis  per  eiectionem  prefatam  debite  ac  congrue 
providendo  et  eosdem  inantea  tamquam  cives,  socios  et  con- 
fratres  in  honoribus,  dignitatibus  et  aliis<<)  traotaturi.  et  in 
hoc  sitis  Pisanorum  secuturi  vestigia,  potius  revocare  volen- 
tium  suos  cives  extrinsecos  banpnitos  in  perpetuum  et  eiectos 
et  sibi  de  suis  dampnis  integre  previdero  quam  destrui  et  ere- 
mari  et  sic  reformabitur  civitas  lanuae  deformata,  fiet  labor, 
lequies  et  expensarum  remissio  et  cessabit  «)  periculum  perso- 
nale, fiet  augumentatio  rei  publice  ac  singularum  personarum. 


a)  periisse.  b)  Lücke  für$  bis  6 Buchstaben.  c)  interim  eecus. 

d)  alii.  e)  habebit. 

*)  Die  Pisaner  haUen  im  Jahre  1276,  nach  dem  dutch  Innocenz  V.  ver- 
mittelten Frieden  mit  den  Toscaner  Guelfen,  ihren  Verbannten  die  Rückkehr 

gestattet. 


120 


H.  OTTO 


neo  non  ob  hoc  super  vos  descendet  benedictio  Dei  patrie  et 
invenietis  apostolicam  gratiam  vobis  benivolam  et  benìgnam. 
si  secus  autem  fieret  voluntate  vincente,  noscatis  vos  male- 
dictionem  Domini  ac  indignationem  appostolìcam  penitus  in- 
cursuros.  stabitis  in  errore,  disidio  et  tremore,  guerra  et 
pestilentie  vos  undìque  circundabunt  et  intra  vos  orta  scan- 
data  districtura  fortius  ìnvalescent.  et  qui  ex  vobis  maiores 
fuerint,  maiorem  precipitationem  passuri  de  sede  superbie  fui- 
minabuntur  «).  nos  quoque  appostolica  dignitate,  qua  fungimur, 
contra  vos  procedere  opportebit,  tam  per  censuram  ecclesiasti- 
cam  quam  aliter,  prout  de  fratrum  nostrorum  piocesserit  Con- 
silio sapientum. 


20,  Die  Oenìiesen  erklären  sich  bereit^  dem  im  vorhergehenden 
Briefe  misgesprochenen  Wunsche  des  Papstes  zu  willfahren,  und 
senden  zu  diesem  Zwecke  an  ihn  eine  Oesandischaft, 

(1278) 

• • 

.4.  a.  O.  fol.  86f>  (S3à)  mit  Überschrift  Lictere,  quibus  continetur  responsio 
8upra<<cripti8. 

Clementissimo  patri  etc.  Benigna  devotione  percepimus  de- 
latas  nobis  litteras  appostolice  sanctitatis  et  easdem  promulgari 
feeimus  cum  summa  reverentia  in  nostro  consilio  generali,  spo- 
liatis  capitibus  eisdem  benignius  inclinantes.  ubi  organo  vive 
vocis  insonuit  plenius:  «Fiat,  fiat,  quod  in  apostolicis  litteris 
continetur  et  propterea  ad  vestram  sanctissimam  presentiam 
destinantes  ambaxiatores  nostros  in  competenti  numero  de 
potentioribus  civitatis,  habentes  in  bìis,  que  papalis  epistola 
continebat,  plenariam  potestatem,  vestre  benignitati  piissime 
supplicantes  devotius,  humiliter  apostolicis  pedibus  inclinati, 
quatinus  vestre  placeat  sanctitati  habere  civitatem  nostram 
lanuae,  ymmo  vestram,  sancte  Romane  ecclesie  sedulam  et  con- 
tinuam  servitricem,  apud  vestram  gloriosissimam  clementiam 
et  benivolentiam  commendatam,  civitatem  ipsam  vestris  ac 
apostolicis  mandatis  et  obsequiis  exponentes  ultroneam  ac 
promptam. 


«)  fulminari.  b)  appostolico. 


EINE  BRIEFSAMMLUNO  SAEC.  15 


121 


21,  Karl  I,  von  Sizilien  fordert  die  Placentiner  auf,  gegen 
seine  allen  Gegner,  die  Pavesen,  den  Krieg  zu  eröftiien. 

(1273  Juli.) 


A.  a.  O.  fol.  87  {84). 


Carolus  Dei  gratia  rex  Sicilie,  ducatus  Apulie  et  princi- 
patus  Capue,  Alme  ürbis  Senator,  An  lag  i vie,  Provincie,  Fol- 
cbacherie  oomes,  Romani  imperii  in  Tuscia  per  sanctam  Ro- 
manam  ecclesiam  vicarius  generalis,  Manfredo  de  Saxolo  i) 
potestati  Placentie,  la(cobo)  de  Persico  2)  mercatorum  et  pe- 
ratticorum«)  ac  consilio  civitatis  eiusdcm,  dilectis  fidelibus 
suis,  gratiam  suam  et  bonam  voluntatcm.  Sicut  vos  scire  cre< 
dimus,  Papienses  ab  antiquo  persecutores  sunt  eclesie  et  om- 
nium ‘fidelium  Lombardie,  et  nos,  postquam  Ytalie  factum 
assumpsimus,  quantum  potuerunt,  etiam  adgravaverunt,  interfì- 
cientes  peregrinos  de  ultramarinis  partibus  venientes,  retinendo 
banpnitos  ac  proditores  nostros  et  vestros  ipsosque  iuvando 
nec  non  offendendo  nos  contra  pacem  publice  et  latenter,  nunc 
autem  posuerunt  vel  ponere  intendunt  obsidionem  in  castro 
Olzimiani  offendendo  Allexandrinos  et  Valenzanos  et  aliam 
terram  noscram,  quod  possumus  nec  volumus  equanimiter 
tollerare,  unde  mandamus  vobis,  quatinus  ad  requisitionem 
Ysnardi  Ugolini^),  dilecti  consiliarii,  familiaris  et  fidelis  nostri, 
quem  propter  hoc  ad  vos  et  alios  amicos  nostros  Lombardie 
specialiter  mittimus,  vivam  guerram  faciatis  Papiensibus  su- 
pradictis.  et  nos  iuvabimus  vos  contra  illos  viriliter  et  potenter, 
scituri  pro  firmo,  quod  servitium,  quod  nobis  in  hac  parle 
feceritis,  unquam  a nostra  memoria  aliquatenus  non  recedet. 
datum  etc. 


a)  zu  ergänzen  capitaneo.  b)  Octaviani.  offerendo. 

‘)  Er  voar  in  der  ersten  Hälfte  von  I2ß9  Podestà  von  Parma.  Vgl.  Ann. 
Parm.  maiores  {MO.  SS.  XVIII  682).  Podestà  von  Piacenza  ist  er  in  der 
zweiten  Hälfte  von  1273.  Vgl.  Pog giali , Memorie  storiche  di  Piacenza  V 
340  und  unten  Nr.  22. 

*)  Vgl.  Poggiali  a.  a.  O.  V 354.  Darnach  stammte  Jacobo  del  Persico  aus 
Oremona. 

*)  Vgl.  über  ihn  Del  Giudice,  Codice  diplomatico  del  regno  di  Napoli  //,  2 
zum  3.  Mai  1271. 


122 


H.  OZTO 


22.  Die  Oenuesen  erklären  den  Placentinern,  dass  sie  trotz 
ihres  neuerlichen,  Bündnisses  mit  Asti  und  Pavia  an  der  alten 
Freundschaft  mit  Piacenza  festhalten  wollen. 

(1273  November! Dezember) 

A.  a.  O.  fol.  87  (84). 

Magne  nobili tatis  et  sapientie  multiformis  dominis  M(an- 
fredo)  de  Saxolo  potestati  et  la(cobo)  de  Persico  etc.  Obertus 
Spinola  et  O(bertus)  Aurea,  capitaneus  communis  et  populi 
lanuae,  nee  non  anziani  eiusdem  populi,  consilium  et  commune 
successuB  ad  vota  prosperos  cum  salute. 

Grata  mentis  affectione  recepimus  licteras,  quas  misistis; 
oculis  ipsas  perlegimus,  et  ea,  que  providus  vir  lero(nimus)  de 
Uzano  nobis  super  factis  huiusmodi  ex  parte  vestra  orètenus 
retulit  sapienter,  audivimus  ylariter  et  libenter.  dilectioni  vestre 
presentibus  respondentes,  quod,  civitatem  vestram  nobis  alia- 
rum  civitatum  Ytalie  solum  caram,  ymmo  carissimam  omni- 
modis  reputantes,  ab  offensione  unionis  et  sooietatis,  quam 
pro  defensione  et  salubriori  tutione  libertatis  nostré  cum  Pa- 
piensibuB  et  Astensibus  duximus  noviter  faciendam,  Placen- 
tiam,  que  amicis  non  displicet,  ymo  placet,  utpote  amicam 
et  sororem  lanue,  providimus  amiciter  excludendam,  aliquo 
naodo  tollerare  nolentes«),  quod  antiqua  et  sincera  dilectio, 
9.u^m  in  vestris  mentibus  atque  nostris  in  naturam  conversam 
fore  credimus  ob  consuetudinem  antiquatam,  uUum  disaidii, 
9uod  absit,  parturire  nubilum,  set  consuete  dilectionis  sere- 
et  in  hoc,  si  placet,  potuistis  conicere  evidenter:  dili- 
gi mus  terram  vestram.  sane  licet  dominus  Ubertinus  de  An- 
dito non  vocatus  ad  nostram  noviter  accesserit  civitatem  pro 
defensione  locorum,  que  tenet,  nostrum  auxilium  implorando^), 

^^nien  nos,  vestri  amoris  obliti  minime,  set  memores  esistentes, 
_ « 

totale  negativum  obtulimus  in  responso,  expressius  asse- 
^^ntes,  quod  si  bi  nec  alicui,  qui  contra  vestram  faceret  civitatem, 
daremus  auxilium  vel  succursum.  quod  quidem  tanto 
^bservare  eficacius  pollicemur,  quanto  nobiscum  strictius  sin- 

•*)  nolententes.  nullum,  c)  der  Satz  aeheitU  veratümmeU. 

'*^prolando. 


l 


EINE  BRIEFS. \MMLUNG  8AEC.  15 


123 


cere  et  vestre  caritatis . . . «)  quod  si,  quod  absit,  ullatenus  fa- 
ceremus,  contra  nos  omnino  facere  videremur.  rogantes  at> 
tente,  quod  oblocutionibus  hominum  perversorum,  qui  tamquam 
quietia  invidi  et  otii  contrarii  manifesti  conantur  iugiter  in 
amioorum  animo  zizanias  erroris  et  scandali  seminare,  non 
dignemini  porrigere  aures  vestras,  set  attendere  potius  et  videre 
voluntatem  et  propositum  dilectorum,  amicitiam  civitatis  vestre 
illesam  optantium  conservare,  et  specialiter  ad  honorem  sane- 
tissimi  domini  nostri  summi  pontificis,  qui  a vestra  non  sine 
provisione  divina  sumpsit  orriginem  civitate,  cuius  beneplacitis 
et  mandatis  pre  viribus  parere  intendimus  et  favere. 


23.  Die  Genuesen  fordern  von  den  Placentinem  unter  Andro- 
hung von  Repressalien  die  Begleichung  einer  alten  Forderung, 

Genua  {1273)  November  6. 

A,  a.  o.  fol  S7 

Magnifìcis  et  potentibus  viris  dominis  etc.  egregio  et  potenti 
consilio  et  communi  Placentie  etc.  Spinolus  et  O(bertus)  etc. 

Dilectioni  vestre,  quam  aliarum  carissimam  retinemus,dudum, 
si  bene  recolligitis  «),  transmisisse  recollimus  rogatoria  scripta 
nostra  continentia,  quod  super  restitutione  debitorum  Nigro- 
bonis  providere  amicabiliter  deberetis.  et  tune  nobis  vestris 
Bcriptis  vobis  placuit  respondere,  quod,  domino  papa  PJacen- 
tiam  veniente,  illud  de  ipsis  debitis  faceretis,  quod  contro- 
versie hinc  inde  babite  propterea  deperirent  et  locum  requi- 
sitionum  nullatenus  postularent.  set  si  verbis  facta  responderint, 
si  complacet,  videatis.  nam  dominus  papa  fuit  Placentie  et 
inde  discesit  suum  beneplacitum  tractaturus,  et  super  predictis, 
ut  evidenter  comprebendimus,  aliquid  non  fecistis  nec  etiam 
scritere  curavistis.  quocirca  nobilitatem  et  discretionem  ve- 
stram  rogamus,  ut  possumus,  precibus  iteratis,  quatinus  super 
prelibatis  debitis  sic  celeriter  sieque  liberaliter  dignemini  pro- 
videre, quod  omnino  controversiarum  ipsarum  inquietudo  de- 
pereat  et  represalie  seu  laudes  nullum  vendicent  sibi  locum. 

•)  Lücke  für  10  bis  12  Buchstaben,.  ' b)  im  Text  ar^cheinend  modo. 
e)  reoolligi. 


124 


H.  OTTO 


alioquin  civibus  nostris,  post  nos  clamantibus  propterea,  iugiter 
et  in  eorum  iure  amodo  deesse  non  poterimus,  set  prodesse, 
quamquam  inviti  talia  faciamus.  demum  precamur  et  rogamus, 
ut  quicquid  vobis  facere  placuerit  de  predictis,  nobis  per  la* 
torem  presentium  respondere  velitis.  alioquin  de  assignatione 
ipsarum  eydem  dabimus  plenum  fidem  et  vobis  super  hoc 
amodo  non  ssribemus,  set  contra  vestrates,  prout  proceden* 
dum  fuerit,  nos  licet  invitos  procedere  opportebit. 

Datum  etc.  lanue  VI  novembris. 


24.  IHe  Pavesen  fuhren  hei  dem  Bischof  von  Piacenza  Klage 
über  den  Archipresbyter  von  Costeggio. 

A.  a.  O.  fol.  87b  {S4b) 

Venerabili  in  Christo  patri  domino  Phy(lippo)  Dei  gratis 
episcopo  Piacentino,  Ànt(onias)  de  Granellisi),  Papiensis  po- 
testas,  debitam  reverentiam  et  devotam.  Intelleximus,  quod 
P.,  solo  nomine  dominus  archipresbiter  plebis  Castegii  Pia* 
centine  dyocesis,  Papiensis  vero  districtus,  multa  fecit  et  facit, 
que  limam  severe  castigationis  exposcunt,  et  locum  illum, 
quem  detinet,  nec  vita  nec  ordine  promeretur,  sicut  publica 
clamat  infamia  contra  euiA.  et  cum  ipse  dissolute  ac  prave 
suam  duxerit  iuventutcm,  temporibus  istis  in  senium  iam 
declinans  a libidine  non  divertit,  set  in  solita  malìtia  perseverat, 
ita  quod  in  eo  mores  retinet,  quod  etas  noscitur  perdidìsse. 
ecce  quod  diebus  istis  predictus  archipirrata,  non  archipres* 
biter,  in  uxorem  cuiusdam  vicini  sui  sue  cupìditatis  lucinam  a) 
iaciens,  eam  rapere  altentavit  publice,  non  occulte,  et  eam 
in  sua  virtute  iam  diutius^)  in^)  predicti  mariti  contume- 


a)  lucernam  / lamina  / b)  zu  ergänzen  tenet.  et. 

')  Philippus  Fulgoso  12ò7-l'294, 

* ) Sach  Roholini.  Notizie  appartenenti  alla  storia  della  patria  {Pavia  ISSO) 
IV j 1 p.  1S4.  159.  100,  der  sich  auf  Bossi,  Istoria  di  Pavia,  beruft,  %car  Aido 
Orufndli  (.')  in  den  Jahren  1201  und  1202  Podestà  Patata.  Cber 

die  zur  Placftìtiner  Aussenpartei  gehörigen  OrantUi  vgl,  MO.  SS.  XVUI  5S7 
und  HuUletrd-Bréholh^,  Chronicon  de  rebus  m Italia  gestis  p.  326. 

Dos  alte  Clastidium.  Vgl.  Robolini  a.  a.  O.  Ili  337  und  IV,  1 p.  43. 
MQ.  SS.  XVIII  707  -4nm.  43. 


EINE  BRIEFSAMMLUNO  SAEC.  15 


125 


Ham  et  offensaip.  et  in  istis  finibus  non  existens  et  conse- 
quenter  exagerans  culpam  suam,  armata  manu,  multos  suoa 
complices  secum  ducens,  ad  domum  predicti  mariti  nocte  ac- 
cessit et  eum,  quem  uxore  primitus  spoliaverat,  rebus  etiam 
propriis  spoliavit.  itaque  maritus  et  aliqui,  qui  cum  eo  erant, 
a predictis  invasoribus  gladio  sunt  percussi.  pro  quibus  pater- 
nitatem  vestram  ex  parte  communis  Papié  attente  rogandam 
duximus,  quatinus  predictos  considerando  exccssus,  quia  digna 
sunt  animadversione  plectendi«),  punire  velitis  taliter  delin- 
quentem,  quod  vindicta  delicti  ceteros  deterreat  ab  exemplo 
et  quod  fama  vestri  nominis  per  totam  vestram  dyocesim 
clarius  elucescat.  et  super  discussione  predicti  negotii  altquem 
de  vestris  clericis,  qui  in  Papiensi  remaneat^)  civitate,  ve- 
strum  dignemini  vicarium  ordinäre,  sibi  iurisdictionem  talem 
propterea  committendo,  quod  contra  ‘predictum  malefactorem 
procedere  valeat  et  eura  punire  spiritualiter  et  temporaliter, 
sicut  delicti  qualitas  cum  sapientum  consilio  requisierit  facien- 
dum.  in  quo  si,  quod  non  credimus,  vestra  patemitas  lentescere 
videretur,  nos  non  possemus  aliquatenus  sustinere,  quin  in  eum 
nostre  potentie  bracchium  vibraremus,  ipsius  puniendo  auda- 
ciam,  sicut  sapientum  nobis  consiUa  edocebunt.  quid  autem 
vestra  benignitas  duxerit  faciendum,  per  vestras  nobis  respon- 
sales  litteras  intimetis. 


25.  Ruffino  dal  Pozzo  i)  aus  Alessandria,  den  die  Placentiner 
zu  ihrem  Podestà  erioähU  haben,  erklärt  die  Annahme  der  Wahl. 

{1274  Anfang) 

A.  a.  0.  fol.  88  {8S). 

Magnanimitatis  et  sapientie  magne  viris  domino  M.  de 
Mascaro,  capitaneo  societatis®)  et  peraticorum  Placentie,  et 
universi tatibus  eorundem,  nec  non  rectori  nunc  civitatis  Pla- 
centie, consilio  et  communi  civitatis  eiusdem  Buffinus  de 
Puteo,  civis  Allexandrinus,  salutem  et  longe  prosperitatis  bene- 
ficio gloriari.  Etsi  decus  nobis  oblati  regiminis  ad  retributio- 

a)  prectendi.  2^)  mcuieneat.  c)  zu  ergänzen  mercatorum. 

*)  Er  war  nach  Poggiali^  Memorie  atoriche  di  Piacenza  V o ~)S  im  Jahre  1274 
Podestà  von  Piacenza. 


126 


H.  OTTO 


nem  inextimabiliter  superai  vires  nostras,  expedit,  ut  voluntas 
egregia,  que  pro  facto  reputatur  interdum,  ad  presens  vicem 
suppleat  responsivam.  et  utinam  possimus  in  posterum  tante 
gratie  tantoque  muneri  utilibus  et  gratuitis  operibus  respon- 
dere  ! considerantes  siquidem,  quanta  prelatio  et  dignitas  elec- 
torum  quantoque  efiectu  est  ipsa  electio  ex  vestro  latere  ap- 
probata,  nolumus  nec  fuit  nobis  animus  vel  consilium  manum 
retrahere  nec  vestra  precamina  obaudire.  set  potius  sanctis- 
simi  patris  nostri  summi  pontificia  et  domini  nostri  regis  Sicilie 
ac  vestris  beneplacitis  annuentes,  ipsum  regimen  civitatis  vo- 
stre Placentie  ad  honorem  £)ei,  sancie  matris  ecclesie  Romane, 
predictorum  dominorum  et  vestrum  bonum  et  felicem  statum 
ipsius  civitatis  et  districtus,  alacri  animo  et  corde  avido  de 
Consilio,  amore  et  ortatu  populi  Àllexandrini  duximus  cape- 
scendum  ipsumque  a vestris  nunptiis,  sindicis  presentibus,  le- 
giptime,  invocato  Christi  nomine,  debito  tempore  sub  clara  et 
lucida  responsione  subscepimus  et  visis  exinde  fieri  publicis 
instrumentis.  ad  quod  venire  disponimus  ilio  auxìliante,  cuius 
est  gressus  omnium  dirigere,  ad  terminum  vestris  licteris  con- 
stitutum. 


26.  Der  'päpstliche  Legat  Bischof  Wilhelm  von  Ferrara  inter^ 
veniert  bei  Piacenza  zu  Gunsten  des  konfinierten  Adeligen  Robertus 
de  Bonchoveteri  aus  Piacenza. 

{Zweite  Hälfte  1275) 

A.  a o.  fol.  88  {85). 

Nobilibus«)  viris...  poteatati,  capitaneo  Placentie  G(uillel- 
mus)  Ferrariensis  episcopus  '),  miseratone  divina  apostolico 
sedis  legatuB,  salutem  in  Domino.  Indignum  videtur  et  piotati 
contrarium,  ut  nobilis  vir  dominus  Robertus  de  Ronchove- 
teri  ^),  communis  Placentie  mandatis  obediens  in  civitate  Me- 
diolani  ad  confinia  relegatus,  transferre  <>)  se  ad  partes  alias 

a)  voratia  geht  ein  Exordium  generale  de  consolatione.  b)  transferrere. 

Er  ist  am  11.  Juli  1275  in  Mailand  nachweisbar.  Vgl.  Redlioht  Wiener 
Briefsammlung  Nr.  51. 

Vergleiche  über  ihn  MÖ.SS.XVIIl  516  und  520  und  Huillard^BtihoUes 
a,  a.  0.  p.  332.  Er  gehörte  zu  den  Piacentini  extrinaeci. 


EIKB  BBIEF8AMHLUNO  SAEC.  15 


127 


« 


compellatur,  aflicto  sibi,  in  sumptibus  sie  prostrato,  diversa 
mutatione  locorum  affliotio  molestior  inferatur.  cum  itaque 
multa  nos  moveant  intervenire  pro  eo,  nobili catem  vestram 
affeotuose  rogamus,  quatinns  attendentes  ipsius  obedientiam, 
qui  parere  communi*  suo  non  renuit  et  lauda  biliter  in  datis  sibi 
oonfinibus  comoretur,  oonsiderantes  etiam,  quod  idem  nobilìs 
nepotibus  domini  nostri  summi  pontificis  est  linea  consangui- 
nitatìs  unitus,  ob  reverentiam  ouius  debetur  non  modìcus  favor 
sibi,  mandatum  factum  super  recedendo  de  confinìbus  ipsis  et  ad 
loca  alia  accedendo  amore  nostri  liberaliter  revocetis,  non  infe- 
rentes  eidem  molestiam  vel  gravamen.  sic  ergo  circa  eum  in 
hac  parte  vos  geratis  civiliter,  ut  per  evidentiam  operis  appa- 
reat,  quantum  sibi  apud  vos  profuerint  preces  nostre,  scituri, 
quod,  si  secus  fieret  ")  voluntate  vincente,  dum  eum  solum  offen- 
disse  pensabitis,  multis  non  commictendis  contemptui  molestias 
inferetis.  datum  etc. 


27.  Karl  I,  von  Sizilien  irUerveniert  hei  Behörden  von  Pia- 
cenza zu  Ounsten  eines  Vasallen  des  Visconti  dei  Visconti  aus  Pia- 
cenza, eines  Neffen  Gregors  X. 

A.  a.  O.  fol.  88b  {S5b). 

Karolus  Dei  gratia  rex  Sicilie  etc.  capitaneo  societatis  mer- 
catorum  et  peraticorum  et  clavario  Placentie,  fidelibus  suis, 
gratiam  et  bonam  voluntatem. 

Ex  licteris  vicecomitis  de  vicecomitibus  de  Placentia,  do- 
mini pape  nepotis,  nostra  nuper  accepit  serenitas,  quod,  cum 
statutum  esset  in  Placentia,  ne  quis  extra  districtum  Placentie 
vinum  deferre  presumeret,  certa  pena  et  banne  appositis,  cuius 
medietatem  commune  ac  reliquam  medietatem  accusator  haberet, 
quidam  apparitor  seu  nunptius  civitatis  eiusdem  calumpniose 
oommotus  quendam  vassallum  vicecomitis  supradicti  nomine 
Guilgelmum  de  Gizola  de  Vigoleno,  tune  apud  Urbem  vote- 
remo) in  Romana  curia  pro  eiusdem  vicecomitis  servitiis  commo- 
rantem  ^),  inique  detuli t de  predicti«)  transgressione  statuti,  de 

«)  fonitan.  b)  olavamm.  «)  vestri.  0)  Urbeventem.  *)  predicta. 

’)  Die  Kurie  iei  in  Orvieto  vom  26.  Juni  1272  hie  zum  5.  Juni  1273. 


I 


128 


H.  OTTO 


quo  secutum  est,  quod  dominus  Guilgelmus  citatus  absens  et 
citationis  ipsius  prorsus  ignarus,  insons  ac  penitus  ìndefensus 
fuit  XXV  librarum  Piacentine  monete  pena  multatus,  eius 
medietate  dicto  delatori  ac  reliqua  medietate  tibi  predicto 
clavario  applicata,  de  quo  dictus  vicecomes  reputans  eundem 
vassallum  suum  inique  gravatum,  de  benigna  emendatione  pro* 
cessus  huiusmodi  nostro  culmini  supplicavit.  nos  igitur  moleste 
ferentes,  quod  quisquam  dominio  nostro  subiectus  contra  insti- 
tiam  aggravetur,  ac  supplicatìoni  «)  eiusdem  vicecomitis  favo- 
rabiliter  annuentes,  volumus  et  mandamus,  quod  in  negotio 
ipso  non  solum  iustitie,  set  equitatis  animum  assummatis.  et 
si  quid  super  hoc  de  iustitia  vel  equitate  videritis  pretermis- 
sum,  processum  huiusmodi  sic  provide  retractetis,  quod  dominus 
vicecomes  non  sentiat,  se  pro  dicto  Guilgelmo  frustra  nostro 
culmini  supplicasse,  nobis  placet  non  modicum,  si  tantum  id 
iustitia  vel  equitas  patitur,  quod  super  hoc  eiusdem  viceco- 
mitis affectibus  placeatur,  maxime  cum  idem  Guilgelmus,  ut 
dicitur,  paratum  se  obferat  innocentiam  suam  evidenter  esten- 
dere ac  manifestam  calumpn^am  delatoris.  datum  etc. 


28.  Die  Genuesen  bitten  die  Placentiner,  dafür  Sorge  zu  tragen, 
dass  ihr  Mitbürger  Biccius  de  Luxiardo  nicht  fernerhin  im  Bunde 
mit  dem  aus  Genua  verbanrden  Manuel  Fiesco  die  Bewohner  von 
Val  di  Taro  beunruhige. 

(1272  c.  August) 

A.  a.  O.  fol.  SSb  {S5b). 

Strenuo  militi  et  potenti  domino . . potestati  Placentie  sa- 
lutem  etc.  Beneficia  mutua  et  obsequia  satis  grata,  quibus  ci- 
vitas  Placentie  et  lanue  pure  dilectionis  et  fidei  antiquitus 
coniunguntur,  equa  consideratione  pensantes,  in  eis  hucusque 
non  invenimus  aliquid  odii  vel  rancoris,  quo  civitatis  utii- 
usque  status  pacificus  perturbetur,  set  pacis  materiam  potius 
et  amoris  non  immerito,  nam  sicut  ignis  calefacit  potius  proxi* 
mos  quam  longinquos,  sic  cohabitationis  proximitas  et  vicina 
aeris  afflatio  nutritiva  facit  finiti  mos  caritatis  vicissitudine  «) 

a)  supplica tiones.  &)  im  Originai  drei  Punkte,  e)  zu  ergänzen 

vinculo.  d)  novit.  «)  biccumine. 


EINE  BB1EF8AMMI.UNO  SAEC.  15 


129 


convivere  et  terrarum  remotio  bomines,  ut  noBtis,  distare  facit  in 
moribus  et  a notitia  penitus  alienos.  et  quotiens  pacis  invidi  et 
turbatores  quietis  amorem  buiusmodi  dudum  conceptum  et  ba- 
bitum  ac  u):rique  civitati  sic  salubrem  et  totaliter  fructuosum 
deturbare  ®)  conantur  invasionum  oppressuris  et  offensionibus, 
totiens  ipsorum  nefandis  principiis  se  debent  sapientes  opponere 
cum  cautela  et  non  aliquatenus  tollerare,  quod  ipsi  suis  in  bac 
parte  glorientur  nequitiis,  set  potius  enerventur.  sane  ex  ela- 
mosa  insinuatione  quorumdam  nostrorum  districtualium  et  ìlio- 
rum  specialiter  de  Caranzo  nuper  comperimus,  quod  Manuel 
de  Flisco,  nostri  communis  et  populi  forestatus,  nec  non  Ric- 
cius  de  Luxiardo^),  civis  vester,  cum  complicibus  suis,  ve- 
strorum  districtuabum  muniti  presidiis,  in  valle  Tari  *)  *)  et 
maxime  in  burgo  et  locis  convicinis  vaUis  eiusdem  se  noviter 
receptantes,  districtuales  nostros  et  presertim  illos  de  Caranzo 
sunt  adgressi,  eisdem  iam  in  personis  et  rebus  captionem, 
dampnum  et  cedem  inbu  mani  ter  irrogando,  de  quo  tanto  vebe- 
mentius  conturbamur,  quanto  amorem  ipsum  inter  vos  et  nos 
efficacius  et  tenacius  cupimus  conservari.  cum  igitur  credamus, 
facta  buiusmodi  a vostra  conscientia  minime  processìsse,  set 
emanasse  a fomite  predictorum  quietem  et  pacem  nostram 
sompniantium  obfuscare,  nobilitatem  et  dilectionem  vestram 
confidenter  petimus  et  amiciter  deprecamur,  quatinus  super 
predictis  sic  placeat  ordinare  et  effectualiter  mandare,  qualiter 
invasores  predicti  se  abstineant  strictius  de  cetero  de  no- 
strorum districtualium^)  iniuriis  et  offensis.  absurdum  enim 
foret  et  omnino  equitati  et  observantie  veri  amoris  dissonum 
videretur,  quod  a districtu  vostro,  a quo  semper  speramus 
prospera,  in  aliquo  sentiamus  adversa,  et  ubi  dilectionis  viget 
dulcedo  melliflua,  ibidem  amaritudo  assintbìi  presentetur.  pro- 
videte  tandem,  si  placet,  et  debitum  silentium  invasoribus  eis- 
dem imponite,  ut  prefatus  amor  in  commodo  et  augmento 

«)  demigrare.  tauri.  e)  strictualium.  ä)  animo. 

')  Carancia, 

OianUif  Storia  di  Piacenza  I 181,  erwähnt  einen  4 Giovanni  Lttsardi, 
fiero  ghibellino,  un  vero  re  delle  montagne  vaiUareei  ».  t^her  Riciue  vgl.  Mon. 
Form,  et  Plao,  III,  2 p.  281,  291,  339  ad  a.  1270,  1271,  1285  und 
HuiOard^BréhoUee  a.  a.  O.  ad  a,  1270  und  zum  17,  April  1271, 

*)  Val  di  Taro. 


10 


130 


H.  OTTO 


utrìusque  communis  foveat  et  ullorum  deceptivis  callidi tatibus 
non  tepescat.  alioquin  tam  indempnitatibus  nostrcrum  districa 
tualium  quam  invasorum  offensis  nos  opportebit  omnimodis 
providere.  rogantes,  ut  quicquid  super  premiesis  feceritis,  nobis 
yelitis  rescriptis  vestris  per  latorem  presentium  apèrire. 

Datum  etc. 


29,  Eine  durch  die  Pavesen  und  Spanier  bedrängte  Stadt  hütet 
den  Papst  um  schleunige  Hilfe.  (Frühjahr  1275) 

A.  a.  O.  fòt.  89  (86). 

Conquestionis  materiam  dolorosam  babentes  ab  interiectione 
dolentis  incipimus  ezordiri,  « heu  » dicentes  «heu»,  quia  nar- 
ratio  subsequitur  lacrimosa,  sane,  pater  piissime,  cum  instantia 
soUita  moraremur  contemplantes  assidue,  quod  in  brevi  nos 
vestra  clementia  in  statu  tranquillo  et  pacifico  reformaret, 
quam  plures  tam  ex  illis,  qui  nobiscum  intingebant  manum 
in  scutella  et  quos  ampliori  cantate  tamquam  fideles  ecclesie 
tractabamus,  quam  ex  illis,  ex  quibus  supplicamur  "),  nos  sicut 
oves  ad  occisionem  et  nostram,  ymmo  vestram  utique  civita- 
tem  tradere  Papiensibus  et  Yspanis.  qui  sunt  ibidem,  inique 
et  crudeliter  cogitarunt.  quorum  percepta  nequitia  per  illos, 
qui  interfuerant  tractatibus  et  qui  inspirati  spiritu  saniori 
noluerunt,  quod  tantum  malum  accideret,  de  non  minimis  usque 
in  XII  iam  personaliter  cepimus  *>),  qui,  subpositi  questioni- 
bus  et  tormentis,  nobis  potestati  et  capitaneo  seriem  trac- 
tatus  huiusmodi  prodiderunt.  et  propterea  requisitis  quam 
pluribus  huius  sceleris  consciis,  eis  non  venienti  bus  ad  nostra 
precepta,  banna  perpetua  dari  fecimus  iuxta  enormitatem  fa- 
cinoris  eorundem,  contra  ceteros  prodictionis  consortes  illius 
inquirentes  quotidie  diligenter,  qui  preter  omne  dubium  sunt 
in  maxima  quantitate.  et  quos  invenimus  culpabiles,  proponi- 
mus  firmiter  secundum  iuris  debitum  condempnare.  propter  quod 
titubare  compellimur  et  contremescere  vehementer,  nisi  nobis 
subveniat  pietas  apostolica  festinanter.  considerantes,  quod 


•)  go  der  Codex  ; vielleicht  supprimebamur  ? »)  ceperimua. 

')  McUth.  26t  23;  Marc,  14,  20, 


♦ 


EIKB  BBIEF8AMMLUNO  8 AEG.  15 


131 


inimioo  familiari  <■)  nulla  est  pestis  efficacior  ad  nocenduni,  nec 
non  quod  inimici  Papienses  et  Yspani  et  ceteri  banniti  nostri 
et  omnium  fidelium  Lombardie  in  nos  conspirant  ad  premissis 
similia,  efficere  deteriora,  si  poterunt,  etiam  intendentes.  cuius 
rei  causa  sanotitati  yestre  ad  pedes  apostolicos  in  terram  pro- 
strati, voce  flebili  ' supplicamus,  quatenus  nobis  filiolis  vestris 
compatientes  misericorditer  dignemini  apostolicum  subsidium 
velociter  inpartiri  de  competenti  militum  comitiva,  ut  bene- 
ficiis  vestris  adiuti  valeamus  adversantibus  nobis  resistere  et 
hoc  periculum  cernamus^)  declinare,  alioquin  vaccillare  cogi- 
mur,  set  nobis  Dominus  sit  adiutor. 


30.  Der  Podestà  von  Piacenza  verwendet  sich  hei  Gregor  X, 
zu  Gunsten  der  Äbtissin  und  einiger  Schioestem  des  Klarissinnen- 
klosters  in  Piacenza^  die  sich  der  neuen  Regel  nicht  fügen  woUen. 

(1272  Januar  bis  Juni) 

A.  a.  O.  foL  89à  {SCb)  und  Fortsetzung  fol,  14  (87). 

Sanctissimo  in  Christo  patri,  Dei  gratia  sacrosancte  Romane 
eclesie  summo  ac  universali  pontifici  domino  G(regorio),  C(on- 
radus)  de  Montemagno  etc.  se  ipsum  ad  pedes  cum  inclina- 
tissimo famulatu.  Sicut,  quando  tutela  deficit  pastoralis,  dis- 
perguntur  leviter  oves  gregis,  quod  satis  divino  traditur . . . «) 
in  exemplo,  cum  dicitur  « Percusso  pastore  disperguntur  oves 
gregis  sic,  pastore  deficiente  in  ecclesia  sanctaDei,  iniminus 
homo  malique  Spiritus  subsequenter  ingrediuntur  levius  eins 
gregem,  et  in  religiosis  et  honestis  personis  lites  oriuntur,  iurgia 
orescunt,  insurgunt  iniurie,  ex  quibus  multotiens  scandala  multa 
fiunt.  que  siquidem  tanta  mala,  defectu  buiusmodi  existente, 
in  religioso  et  honesto  monasterio  monialium  sancti  Damiani 
de  Campanea^)  manifestissime  sunt  suborta.  ecce  enim,  cum 
dictum  monasterium  sancti  Damiani  titulo  et  ordine  sive  regula 
principali  esset  unicum  et  unitum,  adeo  religiositatis  et  bone- 
statis  ac  tranquillitatis  nomine  prepollebat,  quod  nullum  in 

«)  familiare.  cemimus.  c)  Lücke  für  4 bis  5 Buchstaben, 

4)  Campaneta. 


‘)  Matth,  26,  31. 


132 


H.  OTTO 


Ytalia  religiosius  sive  bonestius  dicobatur.  super  eo  autem  nova 
regola  impetrata,  que  dìcitur  sancte  Cläre,  fratribus  minoribus 
impetrantibus  Placentinis,  quibus  ipsas  moniales  incitantibus 
ad  eandem  quibusdam  ez  dictis  monialibus  sose  ipsi  ordini  novo 
sive  regule  piacuit  adhibere.  domina. . vero  abatissa  ipsius  mo- 
nasterü  et  alie  plurime  cum  eadem  volentes  constantes  ezistere 
in  sua  costantia  voti  primi  buie  nove  regole  noluerunt  ab- 
quatenus  assentire,  quare  ipsa  domina  abatissa  et  alle  sorores, 
quibus  piacuit  esse  secum,  ab  eisdem  fratribus  tantis  sunt  gra- 
vaminibus,  angustiis,  ymmo  etiam  tormentis  oppresse  gravitar 
et  gravate,  que  sì  per  singola  dicerentur,  tanti  patris  fastidirent 
forsitan  animum  auditDris.  ut  tarnen  factum  quam  possit  bre- 
vius  exponatur,  igne  et  aqua  alìisque  victualibus  omnibus  sunt 
private,  et  quod  deterius  est,  in  quasdam  earum  manus  pro- 
prias  ipsi  fratres  sic  crudeliter  iniecerunt,  quod  in  laycis,  nedum 
in  tantis  religiosis  personis,  indecens  ac  vituperabile  videretur. 
ex  quibus  causis  inter  magnates,  nobiles  et  potentes  civitatis«) 
nostre,  dictarum  monialium  proximos  et  parentes,  vix  potuerunt 
altercationes  pericolose  nobis  mediantibus  evitarL  que  ai  boc  tem- 
pore fierent,  civitati  nostre  non  modicum  periculum  generarent. 
que  tanta  gravia  intollerabilia  eadem  domina  abatissa  et  alie 
moniales  tollerare  aliquatenus  non  valentes  de  ipso  monasterio, 
necessitate  evidentissima  exigente,  egredi  sunt  cobacte  et  aUam 
sibi  domum  sive  oraculum  in  eadem  Campanea  constroxerunt, 
ubi  recluse  a primo  voto  suo  discedere  nullo  modo  proponentes 
et  primam  soam  regulam  sive  ordinem  observare  agunt  ne- 
cessitate maxima  vitam  suam,  de  suorum  degentes  elimosinis 
propinquorum,  cum  de  rebus  die  ti  monasterii  aliquid  non  va- 
leant  percipere  vel  babere.  quibus  vostre  sanctitati  sic  expo- 
sitis,  sancte  pater,  nos  super  biis  considerantes  ac  utiliter  pro- 
videntes  ad  vos  clamamus,  clementie  vostre  consilio  saniori 
affectuosissime  suppbcantes,  quatinus  in  tam  arduo  negotio 
dignemini  dispensare  ac  dictis  domine  abatisse  et  suis  sororibus 
sic  graviter  desolatis  porrigere  et  largir!  consolationem  piissi- 
mam  et  benignam,  ut  per  se  suuiu  babeant  oraculum  sive  do- 
mum, suam  partem  bonorum  et  fructuum,  proventuum  ac 
reddituum  ipsius  monasterii,  eisdem  gratia  favorabili  conce- 


a)  oivitatee. 


BINE  BBIETSAMMLCNO  8AE0.  15 


133 


dentea,  in  tantum  enim  inter  eoa  suaoepit  odium  incrementum, 
quod  nunquam  poasent  in  tranquillitate  pacifica  aimul  eaae. 
has  autem  preoes  noatraa  auacipere  yoa  precamur,  quia  per 
alium  modum  in  negotio  hoc  inatante  remedium  non  creditur 
eaae  poaae,  niai  per  eum,  qui  dicitur  ultra  modum,  per  quem, 
ut  piene  cognoacimua,  quelibet  scandali  materia  removetur, 
quod  multum  eat  odibile  domino  Iheau  Christo,  datum  etc. 


<3Ì.  Oiovanni  Maria  Visconti  und  sein  Bruder  Filippo  zeigen 
den  Tod  ihres  Vaters  an, 

Mailand  1402  September  12. 

Lugubrem  casum. 

A.  a.  o.  fol.  14  (87).  Edxdü  Magenta^  I Visconti  e gli  Sforza  nü  castello 
di  Pavia  II  Nr.  121. 


32.  Ludwig  /.  von  Anjou  bitte!  den  Ouido  von  Polenta,  indem 
er  ihm  sein  Banner  übersendet,  seine  Dispositionen  so  zu  treffen, 
dass  er  demnächst  mit  ihm  in  Bologna  Zusammentreffen  könne. 
Einen  von  Ouidos  Söhnen  will  Ludwig  im  Einverständnisse  mit 
Clemens  VII.  in  seinen  unmittelbaren  Dienst  nehmen. 

Avignon  (1382)  April  23. 

A.  a.  O.  fol.  14  (87). 

Magnifico  et  honorabili  domino  G(uidoni)  de  Polenta  etc. 
Lodovicus,  regia  Francorum  filius,  dux  Calavrie,  Ändagavie  «)  etc. 
Magnifico  amice  noster  carissime  ! Auditis  hiia,  que  vir  utique 
diacretus  Nicolaus  de  Tudriano,  familiaris  vester,  nobia  vestri 
parte  prudenter  ezposuit,  nos,  qui  de  sincera  devotione  vestra 
et  aliis  multiplicibus  obsequiis,  per  vos  actenus  et  continuatis 
temporibus  in  spirituali  semper  exhibitis  sanctissimo  domino 
nostro  pape,  sumus  per  eundem  dominum  nostrum  papam  ve- 
raciter  informati,  vobis  inde  ad  magnam  gratitudinis  actionom 
assurgimus,  omnia  per  vos  eydem  domino  nostro  pape  im- 
pensa servitia  habentes  non  minus  accepta  quam  si  nostram 
personam  propriam  contigissent.  considerantes  itaque  hec  et 
alia  multa  per  vos  ex  dicti  familiaris  vestri  assertione  nobis 


«)  Andagonie.  b)  nos.  e)  neo. 


d)  assertive. 


134 


H.  OTTO 


oblata,  disposuimus  et  in  mente  nostra  firmavimus,  vos  et 
egregios  natos  vestros  in  ulnis  nostris  dulciter  amplecti  et  in 
nostrorum  dilectorum  consortio  numerare  ac  cordialiter  reti- 
nere, volentes  vosque  affectuose  rogantes,  quatinus,  quam  citius 
vobis  innotuerit  nos  partes  Ytalicas,  videlicet  circa  Bononiam, 
actigisse,  placeat  vobis,  ad  nostram«)  presentiam  personaliter 
accedere,  nam  in  partibus  ipsis  cum  commodo  et  honore  ve- 
stro  videbimùs  vos  benigniter,  recepturi  ft)  conOdenter  a vobis 
salubre  consilium  in  agendis.  et  ut  ad  modo  in  nostrorum  nu 
mero  vos  computare  possitis,  placet  nobis  et  contenti  sumus, 
quod  vexilla  nostra  per  nos  dicto  familiari  vestro  iam  tradita 
erigere  valeatis  et  nostrum  titulum  invocare,  tenentes  pro- 
culdubio,  quod  conservationis  status  et  honoris  vestri,  quem 
proprium  reputamus,  ex  nunc  bonus  assumpsimus.  retinentes 
nobiscum  in  nostris  servitiis  unum  ex  vestris  filiis,  domino 
nostro  pape  cum  nostro  magno  beneplacito  sic  volente,  prout 
hec  et  alia  dominus  Nicolaus,  familiaris  vester,  nobilitati  ve- 
stre  exponet  latius  nostri  parte,  cui  velitis  credere  firmiter  in 
dicendis. 

Datum  Avinione  die  XXIII  mensis  aprilìs. 


33.  Ludwig  I.  von  Anjou  kündigt  dem  Ouido  von  Polputa 
seinen  Aufbruch  nach  Italien  ah  unmittelbar  bevorstehend  an. 

(1382  Mai?)  15. 

A.  a.  O.  fol.  Ub  (87b), 

Magnifico  domino  G(uidonì)  de  Polenta  etc.  Magnifico  po- 
tens  amice  karissime  ! Leto  receptis  animo  licteris,  quas  mi- 
sistis,  cognovimus  circa  incumbentia  nobis  uegotia,  ad  exalta- 
tionem  vestri  status  proculdubio  et  honoris,  vestram  sincere 
dilectionis  sollicitudinem  ferventibus  studiis  excitari  per  ea, 
que  in  eisdem  licteris  vidimus  contineri,  proinde  vostre  no- 
bilitati referentes  gratiarum  uberes  actiones,  ipsam<<)  tanto 
nostre  memorie  sincerius  commendamus,  quanto  comperimus 
in  eisdem  licteris  descripta  de  vestri  animi  puntate  sincerius 
emanasse,  habebant«)  siquidem  huiusmodi  lictere  et  ipsarum 
relatio  porti  toris,  eandem  nobilitate  m a quodam  ci  ve  noviter 


•)  nostri. 


fr)  receptari.  e)  novimus.  ä)  ipga  in. 


0)  habeant. 


EINE  BRIEFS  VMMIiUNO  S\£G.  15 


135 


accepisse,  quod  sex  galee  noviter  in  Dalmatia  ad  servitium 
illius  Karoli^)  subsidium  mictebantur.  cum  autem  simus  per 
terram  in  tarn  potenti  cetu  gentis  armigere  et  per  mare  ga- 
learum  ex  fortio  communiti,  ipsius  Karoli  et  suorum  f autorum 
potentiam,  Deum  habentes  nostris  continuis  actibus  pre  oculis, 
actentis  nostris  iustis  titulis  et  querela,  speramus  divina  sub- 
fragante  gratia  extirpare,  dispositi  totaliter,  die  lune  proxima 
campos  dante  Domino  ingredi  et  nostras  a)  quam  celerius  con- 
tinuare dietas,  donec  ad  regnum  pro  liberatione  domine  regine, 
matris  nostre  reverende,  et  eius  reductione  pro  pristini  status  <>) 
ac  sterminio  Karoli  supradicti  pervenerimus.  quod  profecto 
ferventibus  dexideriis  peroptamus.  debite  autem  ipsarum  licte- 
rafum  receptionem  providebamus  «)  per  tractatus,  quos  habui- 
mus  cum  aliquibus  pro  parte  societatis  ad  nostram  presentiam 
destinatis.  de  avisamentis  vestris  siquidem  in  eisdem  litterìs 
designatis,  ipsis  acquiesoere^)  stabiiiter  proponi nius  tota  mente, 
vestram  nobilitatem  intensis  deprecando  affectibus,  quatìnus  de 
hiis,  que  vobis  occurrerint,  nos  velitis  solito  vestris  scriptis  «) 
reddere'  certiores.  scituri,  quod  vestram  et  vestrorum  filiorum 
personas  gereutes  in  animo  nobis  peraniabiles  et  intra/)  nostra 
precordia  recumbentes  proponimus  dignis  favoribus  prevenire, 
et  ad  ea,  que  vestrum  statum  et  honorem  respiciunt  ^),  nos 
ìnvenietis  sine  dubio  propitios  et  paratos  ad  vostra  obsequia. 
reciproco  constanter,  quesumus,  vestras  operationes  et  studia 
cura  ppomptitudine  exponatis*).  datum  die  XV  etc. 


34.  Herzog  Filippo  Maria  von  Mailand  erldäri  an  Thomas 
Campofregoso  von  Oenua  den  Krieg. 

Mailand  1421  Mai  26. 


A.  a.  O.  fol.  14^  (S7b)  und  Fortsetzung  fol.  90  (SS)  mü  Überschrift  Littera 
transmissa  per  illustrisnmam  principem  dominum  duoem  Mediolant  iltustris- 
simo  domino  duci  lanuensi  de  defidanzia  etc. 

Sepe  et  multum  vir  magnifico  ! Animo  tacito  cogitantes 
pacis  et  belli  condictiones  variosque  effectus,  qui  utrinque  pro- 

•)  veetraa.  fehlt  restitutione  c)  provideamua.  d)  acquieaoemua. 
e)  acriptoribua.  /)  in  terra.  9)  conapiciunt.  h)  exponemus. 

’)  Karl  von  Durazzo^  am  2,  Juni  13S1  von  Urban  VI.  mit  Neapel  belehnt. 


136 


H.  OTTO 


veniunt,  ad  id  potissimum  mentem  nostram  coniectamus,  ut 
post  rccuperationem  iurium  nobis  spectantium,  obmissis  belli 
studiis,  pacem,  que  nihil  insidiarum  in  se  contineret,  habere 
possemus.  et  ex  hoc  tempore  belli,  quod  ex  iustissimis  causis 
vobiscum  iam  pridem  gessimus,  cum  tarn  prope  in  manibus 
victoriam  haberemus,  ad  pacem  vobiscum  primum  perveni- 
mus,  magis  dispositionia)  mentis  nostre  conformem  quam  de- 
coram.  sperantes  quod,  cum  tali  ac  tanta  ex  benignitate 
nostra  ad  vos  pacis  beneficium  pervenisset,  nobiscum  pacem 
fedusque  concordie  <<)  perpetuo  servaretis.  verum  nos  Ion  ge  nostra 
fefellit  intentio  longeque  spe  nostra  frustrati  «)  sumus.  nam 
contra  pacis  federa  inter  nos  inita  plurima  per  vos  tentata  et 
facta  sunt  contra  nos  et  ad  oppressionem  status  nostri  ac  contra 
cives  exititios  civitatis  lanue  eorumque  amicos  sequaces,  de 
quibus  actum  est  in  pace  predicta.  et  ut  ab  hac  parte  ul- 
tima exordium  capiamus,  dicti  exititii,  qui  fere  nihil  ex  con- 
tentis  in  conventionibus  pacis  obtinere  potuerunt,  sepenumero 
nobis  conquesti  sunt,  quod  ultra  id,  quod  promissa/)  eis  ex 
pacis  conventionibus  adimpleta  non  fucre,  plurima  contra  ipsos 
et  amicos  suos  per  vos  perpetrata  v)  sunt  iniquitate  pienis- 
sima et  bumanitatem  omnem  excedentia.  quid  enim,  ut  eorum 
querimonias  prosequamur,  iniquius  inhumaniusve  dici  potest 
quam  quod  plerique  boni  cives,  qui,  beneficium  pacis  gaudere 
cupientes,  urbem  lanue  regressi  fuerunt,  urbem  ipsam  relin- 
quere  per  vos  compulsi  sunt  contra  pacis  condictiones  ? quid 
quod  multi  alii  sibi  similes,  in  eadem  urbe  pacifice  degentes, 
patria,  domibus  possessionibusque,  vestra  inductione,  opera, 
. favore  et  mandato,  tarn  in  civitate  quam  in  Ripariis  sint  pri- 
vati? quid  quod  alii  nulla  iusta  causa  precedente  torti  et 
menbris  mutilati,  alii  exules  facti  sint  locaque  quam  plura 
Comperarum  comunis  lanue  indebite  vestri  mandato  descripta 
et  occupata  ipsorumque  per  vos  proventus  sint  retenti  civi- 
umque  plurium  et  districtualium  bona  prede  a)  exposita  et  non- 
nullorum  civium  fideiussorum  extorsi ones  multe  facte»),  non- 
nulla castra  adherentium  et  sequacium  nostrorum  occupata  et 

a)  Zìierat  anscheinend  dispositionem.  vestre  ; atn  Rande  von  anderer 

Hand  vel  nostre.  c)  comperantes.  d)  concordiam.  e)  fnistarì. 

/)  promissum.  ff)  pretractata.  A)  preda.  i)  extorsi<me  multa  facta. 


EINS  BRIEF  SAMMLUNG  SAEC.  15 


137 


quedam  sunt  dirupta  i)  ? quid  etiam  gravius  et  inhumanius 
dici  potest  quam  «)  post  plurimos  Üe  mandato  vestro  cives 
indebite  neci  datos,  ut  ex  dictis  querelis  habuimus,  tredecim 
simul  innocentes  in  loco  Spedie  et  Levante,  Bartholomeum  de 
Fatio,  Antonium  Guidoctum  de  Sigestro  et  Anglerium^)  Bar- 
tholoctum,  Bubditum  nostrum  in  Compiano,  Nicolaum  de  Plano, 
spetiarum«)  civitatis  lanue,  qui  amici  exititiorum  civitatis  lanue 
putabantur,  sagiptari,  trucidari  et  quovis  alio  ultimo  gravi 
supplicio  tradi  fecistis  ? et  quod  horrendum  est,  quid  gravius 
et  iniquius  dici  potest  quam  quod  nobiles  et  graves  cives 
lanue  Octobonum,  Ciprianum^)  et  Franciscum  de  Spinolis, 
Dominicum  de  Limario  <<)  et  Nicolaum  de  Cammulio^)  cum  quam 
plurimis  aliis,  de  quibus  longus  esset  sermo,  si  explicarentur 
singuli  nobis  ab«)  exititiis  nominati,  veneno  et  insidiis,  si  fuisset 
possibile  hiis,  ad  vite  ultimum  persequi^)  fecistis  omni  cura 
sollicitudineque  possibili  ? si  prosequimur  querelas  nobis  factas 
super  hiis,  que  contra  pacis  conventionem  commissa  sint  et 
tarn  clara,  quod  probatione  non  indigent,  certe  nobis  tempus 
deficiet  gravioribus  occupatisi),  set  ut  subiungamus  aliqua, 
que  a dictis  exititiis  nobis  exposita  sub  ^)  silentio  pretereunda 
non  sunt,  nonne  die  ipso  celebrate  pacis,  dolo  potius  quam 
iusta  ulla  causa  precedente,  dirrui  fecistis  nobilium  fortillitia 
de  Linguillia  ^),  sequacium  nostrorum,  omnibusque  bonis  suis 
spoliari  ? nonne  plerosque  cives  Savonenses  proscribi  fecistis 
et  ultimo  supplicio  iniuste  dampnari  et  subsequenter  dirripi 
bona  sua,  inter  quos  Christof orus  Ferrari  us  tamquam  innocens 

a)  zu  ergänzen  quod.  b)  Anglum.  «)  speciarium  F d)  etwa  Li- 
nano.^  «)  über  der  Zeile  nachgetragen,  f)  prosequi.  g)  occupatio, 
darüber  tum,  also  wohl  gemeint  occupatum.  A)  sunt. 

‘)  OaiOf  Documenti  diplomatici  tratti  dagli  archivi  Milanesi  II  {1S69) 
Nr.  54:  dux  et  marchio  restitui  faoiant...  quecunque  loca  Comperarum  com- 
munis lanue  ipsorumque  pagas  et  conventus,  bona  et  pecunia  ipsis  ablata 
et  ablatas ...  et  quod . . . annullentur . . . omnes  condemnationes  etc.  et  omnes 
confiscationes  factas  contra  ipsos  nobiles . . ac  omnes  fideiussiones  per  ipsos 
preetite...  et  si  dicti  fideiussores  aliquid  solvisse  reperirentur,  quod  eis  re- 
stituatur. 

•)  Vgl.  Osio  a.  a.  O.  Nr.  55. 

’)  Osio  a.  a.  O.:  Nicolaus  de  Camulio  notarius  et  communis  lanue  can> 
oellarius. 

*)  Westl.  Riviera^ 


rait  inhumaniter  •)  truci  neci  datus  ? nonne  apud  Pallodium 
Tassus  de  Pallodio,  aubditus  noster,  fuit  trucidatua  per  sicca- 
rios  vestros,  quibus  posmodum  proTisionem  fecistis  et  penes  tos 
caros  habuistis  ! nònne  castrum  Torrani  contra  pacis  federa 
de  mandato  vestro  est  diruptum  ? set  quid  miramur,  si  contra 
pacis  federa  predicta  etiam  plurima  alia,  que  nobis  exposita 
difficillimum  esset  enarrare,  per  tob  commissa  sint,  cum  in 
altissimi  Dei  ministros,  ut  per  eos  ipsos  exititios  nobis  firmiter 
assertum  est,  non  erubuerunt  surgere  Testre  manus.  que  presbi- 
terum  quendam  de  Clavaro''),  quod  de  amichia  exititiorum 
haberetur  suspectus,  fecerunt  inhumaniter  trucidari!  o quam 
graTe  scelus  et  usque  ad  Tindictam  condignam  a Christi  fide- 
libus  prosequendum  ! hiis  igitur  tot  et  tantis  per  tos  contra 
pacis  federa  perpetratis  exilitii  predicti  a nobis  cum  instantia 
postularunt,  ut  pro  debito  nostro,  quorum  fautore«  fuerunt 
in  bello,  quod,  ut  prediximus,  ex  iustìssimis  causis  contra  vos 
geesimus,  eorum  ìndempnitati,  iurium  conseiTationi  et  saluti 
providere  velimus.  nos  enim,  licet,  quantum  nobis  possibile 
sit,  ex  animi  sententia  bellum  Titemus,  iustc  tarnen  et  ho- 
neste  eorum  requisitioni  annuimus,  cum  ingratissimi  dici  et 
haberi  mereremur,  si  deditissimos  nobis  tìfos  destitneremus 
in  hac  eorum  causa  iusta  et  honesta,  multum  deliberaTimus. 
quemadmodum  circa  requìsitiones  per  eos  factas*)  possumus 
salubriter  providere  et  potissimum  alitar  quam  per  TÌam  bel- 
ligerandi,  quam  naturaliter  abhurremus.  set  oum  in  animo 
nobis  occurrerent  multa,  que  post  pacem  inter  nos  contractam  •<) 
per  T03  ad  oppressionem  nostrani  et  demoHtionem  status  nostri 
inique  tentata  et  perperam  tractata  *)  sunt  tam  cum  illustri 
marchione  Extense  *)  quam  oum  magnificis  dominis  de  Mala- 
testis  aliisque  dominis  mundiijue  principibus,  oum  quibus  ligam 
contrahere  omni  studio  et  diligentia/)  conatihue  vestrìs  assensum 


a)  in  nooM  in.  6)  dedatiaaimos.  0 (acCas  über  der  Zeile  naebge- 
tragen.  à)  contratactam.  *)  irritata.  /)  der  Sau  i»l  veretümmeit; 
man  ergänze  laboraatis,  si  und  hinler  aasensutn.'  prebeie 
' ) Palodi,  jeTteeili  dee  Apennine. 

')  Toirano  bei  Albenga  f 
•)  Chiavari,  6etl.  Riviera. 

*)  Nicola  III.  von  Bete  lUI-lUl. 


EINK  BBIEF8AMMLUNO  SAEC.  15 


13» 


et  hostiliter  contra  nos  insurgere  voluissent,  sunt  noster  ani- 
mas«)  et  sensus  nostri  undeounque  commoti,  considerantes, 
quantum  periouli  nobis  fuit,  ut  abinde  occulta  nobis  instarent 
hostilia,  unde  pacis  òomoda  sperabamus.  nec  tarnen  statim,  licet 
a vobis  gravissima  iniuria  lacessiti,  ad  arma  pervenimus,  set 
cum  satisfatione  comissorum  pro  nobis  et  civibus  exititiis 
eorumque  sequacibus  pacem  securam  et  que  ab  insidiis  et 
violentia  tuta  esset  vobiscum  firmari  tentavimus  per  inter- 
Positionen}  et  medium  predicti  illustris  marchionis  Extensis, 
qui  ad  hec  studiose  institi  t et  cum  sui  gravamine  prebere 
operam  non  negavit.  verum  mens  vestra  semper  inquieta, 
pacem  abhorrens,  non  placabili  et  quieto,  set  superbo  dato 
responso  oblatas  renuit  pacis  condictiones,  non  curans  paci 
intendere  neque  iniurie  nostre  nec  civibus  violatis  satisfacere 
neque  eorum  iura  servare,  ex  quo,  si  debito  nostro  satisfa- 
cere velimua«  violenter  inducimur,  quocumque  modo  possu- 
mus,  ut  tutele  et  securitati  status  nostri  et  amicorum  et 
sequacium  nostrorum  oppressioni,  iurium  conservationi.  sa- 
lati, prout  necessitas  et  res  exigit,  consulamus  et  maxime 
ut  lanuensis  civitas,  que  gravi  oppressa  tirampnide  voce  iam 
rauca,  quod  liberetur,  clamare  non  desinit  <^),  a serv^itutis  iugo 
et  ad  pristinam  a maioribus  traditam  libertatem  reducatur. 
biis  itaque  longa  consultatione  revolutis.  cogìmur  vobiscum 
ad  arma  consurgere,  ut  ad  ea  vos  compeliat  vis  armorum.  que, 
cum  Omni  iure  debita  sint,  quiete  et  pacifice  tacere  denegastis«^). 
de  die  igitur  seconda  mensis  iunii  proxime  futuri  inclusive, 
incipiendo  ab  ortu  solis,  inantea  bellum  vobia  et  vestris  vos- 
que  sequentibus  indicimus  «)  et  aperto  Marte  diffidamus.  tutius 
siquidem  nobis  /)  est*  paUm  bella  gerere  quam  sub  dubia  et 
simulata  pace  consistere,  et  continue  involucro  ff)  pacis  nolu- 
mus  A)  bellum  formidare  indubiu  n.  ergo  bellum  paratur,  quo- 
niam  pacem  certam  babere  noluistis. 

Datum  Mediolani  XXVI  maii  1421. 

Pbylippus  Maria  Anglerius,  dux  Mediolani  etc.  Papié  Angle- 
rieque  Comes  etc. 


•)  viri  animi.  b)  nobis.  c)  VorL  add,  ut.  d)  derogastis.  e)  in 
dncimos.  /)  vobia.  g)  in  volute.  A)  novimus. 


35.  Der  Doge  Tomaso  da  Campofregoso  von  Oenua  an  den 
Herzog  von  Maiìand.  sucht  sich  gegen  die  m dem  vorhergehenden 
Briefe  enthallenen  Beschuldigungen  zu  rechtfertigen. 

1421  Juni  1. 

A.  a.  O.  foL  90  (S$^)  mit  übertehrilt  Liotera  raeponsiva  illustrU  domioi 
dueis  lanue  iUustrizimo  principi  domino  duci  MediolBOi. 

Utinam,  princeps  ülustrifi,  nobis  in  tantum  fortuna  favieaet, 
ut  apud  excellentiam  vestram  baberemus  aliter  acribendo  dif- 
ferra,  non  enim  neceese  esset  nobis,  pro  debito  et  bonore  nostro 
iuBtitiam  nostre  cause  defendere  nec  pro*)  ea  in  oppreesionibus 
noatris  competentem  iudioem  appellare,  quid  enim  ipsa  fortuna 
tantum  impietatis  habet,  nt  manus  nostraa  armet  invictas, 
non  ut  infera  muB  bellum,  set  ut  id  a noatris  parttibus»)  r^el- 
lamus.  atuduimus  quidem  omni  seculo  nostro  cum  omnibus 
principibus  cbristianis  pacifice  rivere.  studuimus  benivolentiam 
vestram  meritis  noatris  acquirere.  set  neecimus,  quia  casus 
eveniat,  ut  aemper  confundantur  ea  studia  nostri,  ut  mutuis 
inimicitiis  Tobiscum,  non  culpa  nostri,  et  armis  bostilibus  con- 
tendamua.  scripsit  nobia  excellentia  vestra  litteras  di£Bdantie 
per  latorem  presentium,  quarum  inteUecto  tenore  non  mirari 
pariter  et  dolere  non  poasumus  «),  quod  cause  in  litteria  ipsis 
adiecte  vestrum  sublime  prudensque  caput  tanta  acerbitate 
concusserint,  ut  a vobia  sit  nobis  bellum  licteris  ipsis  indictum. 
non  enim  ipae  cause  iustas  iras  apud  pios  iustosque  arbitros 
nec  armorum  strepitus  exigunt.  quas  tarnen  gaudemus  in  lucem 
venisse,  ut  mundus  omnis  intelligat,  quo  crimine  nostro  me- 
ruerìmua  tanta  mole  belli  dissidere  vobiacum.  dicitie  enim, 
ut  verbis  utàmur  vestris,  sepe  et  multum  animo  tacito  cogi- 
tantes  pacia  et  belli  condictiones  variosque  effectus,  qui  utrinque 
proveniunt^),  ad  id  potissimum  mentem  vestram  convertisse,  ut 
post  recuperationem  iurium  vobis  spectantium,  obmissis  belli 
studila,  pacem,  que  nihii  insidiarum  in  se  contineret,  babere 
possetis').  et  ex  boc  belli  tempore,  quod  ex  iustissimis  causis 
nobiacum  iam  pridem  gessistis,  cum  iam  prope  in  manibus 

*)  per.  b)  undeuliich  durch  »pàtere  Korrekturen.  «)  poesimus. 

<i)  perveniunt.  e)  possemus. 


EINE  BRIEFSAMMLUNO  8ABG.  16 


141 


victoriam  haberetis,  ad  pacem  nobiscum  pervenistis,  magis  dis- 
Position!  mentis  «)  vestre  conformem  qnam  decoram.  speran- 
tes,  quod  oum  tali  ac  tanta  ex  benignitate  vestra  ad  nos^) 
beneficium  pervenisset,  yobiscum  pacem  fedusque  concordie 
perpetuo  servaremus.  verum  vos  longe,  ut  scribitis,  vestra 
fefellit  intentio  longeque  spe  vestra  frustrati  estis.  nam  contra 
pacis  federa  inter  utrosque  inita  plurima  per  nos  tentata  et 
facta  sunt  contra  vos  et  ad  oppressionem  status  vestii  ac«) 
cives  exititios  civitatis  lanue  eorumque  sequaces  et  amicos, 
de  quibus  dictum  est  in  pace  predicta.  et  ipsis  vestris  litteris 
subiunxistis  alia,  que  scriptio  nostra«^)  non  capit,  pro  quibus nobis 
bellum  eisdem  vestris  licteris  indixistis.  piget  ultra  stupores 
nostros  non  defectu  nostro,  sed  honore  vestro,  bec  legisse«) 
et  vos  tale  tema  vestris  lamentis  assumere,  piget  nos  in  con- 
spectum  uniuB  hominis  intelligentis  /)  tales  lamentationes  adduci, 
sic  enim  Dei  gratia  apud  omnes  homines  viximus,  ut  recte 
fateri  possint,  nos^)  sequutos  esse^)  semper  quieta  conscilia, 
qnos  bello  lacessimus,  quibus  bellum  intulimus,  quos  irritavi- 
mus  ad  iniuriasnostras  ? scimus  siquidem  recenti  memoria  recor- 
dati «).  ut  evitaremus  nostra  iam  exagitata  pericula,  cum  magni- 
tudine vestra  et  cum  bone  memorie  domino  Teodoro  marchione  *) 
Montisferati  diebus  primis  nostri  dominii,  dum  nondum  vobis 
tanta  potestas  assurgerete),  unisse  ligam,  non  quod  nobis  discri- 
men  aliquod  immineret,  set  ut  vinculo  lige  ipsius  vestram  benivo- 
lentiam  luoraremur.  quo  federe  non  obstante,  ut  pace  loquamur 
vestra,  non  iustissimis  causis,  ut  scribitis,  set  forte  dexiderio 
aliquo,  quod  tranquillam  ^ pectoribus  ut  plurimum  patien- 
tiam  aufert,  vel  nostrorum  rebellium  subiestione  maligna  in 
nos  immeditate  *»)  sine  ullo  difiKdantie  genere  irruistis  armati, 
cum,  belli  finem  quotiens  quesiverimus,  testes  adsint  sanctissi- 
mus  dominus  noster  papa  >),  serenissimus  dominus  Romanorum 
' rex  aliique  Ytalici  domini,  quorum  operami)  adsequendum  vo- 

a)  dìspositionem  menti.  &)  zu  ergänzen  pacis;  vgl.  oben  Nr.  34. 

c)  ut.  ä)  veetra.  «Ì  ligasse.  /)  intelligentia.  g)  nec.  h)  sequt 
esset.  i)  recordatu.  b)  marchioni.  1)  darnach  nochmals  quod. 

s»)  immeditata.  s)  zu  ergänzen  ad. 

>)  Theodor  II.  138U1418. 

M T^omaso  da  Campofregoso  übernahm  den  Dükat  am  4.  Juli  1415. 

•)  MaHin  V.  1416^1431. 


U‘2 


H.  OTTO 


biscum  pacem  perhennem  magno  studio  imploravimus.  ad  quam, 
quando  «)  millesimo  Ilir  XVIIII®  die  II*  maii  celebrata  est  inter 
utrosque,  si  sincere  vel  insidiose  devenimus,  possunt  nostra 
subscidia  vestris  exercitibus  adiuncta  perhibere  *)  testimonium 
veritatis.  quas  vero  vobis  potuimus  insidias  tendere  et  vestro 
statui  inferro  iacturam!  set  ut  ipsas  excluderemus  insidias, 
conservatorem  «)  pacis  haberi  voluimus  et  medium  in  eorum  dis- 
cordia, etiam  contila  factum  pacis,  ipsum  sanctissimum  domi- 
num papam,  sicut  in  instrumento  pacis  ipsius  continetur.  cuius 
pacis  articulum,  ne  ex  conscientia  labatur  vostra,  hiis  in  scriptis 
litterìs  includi  mandavimus.  ad  quem  si  vostra  sublimitas 
divertisset  oculum,  porrexisset  id  genus  lamentationum  coram 
ipso  domino  nostro,  antoquam  ad  ipsam  diffidantiam  devenisset. 
qui  tamquam  verus  arbiter,  pace  tarnen  firma  manente  inter 
partos,  equitatis  sententiam  protulisset.  non  enim,  ut  scribitis, 
contra  statum  vestrum  plura  tentavimus,  non  ad  destructionem 
vestram  ligam  cum  aliquibus  dominis  inire  curavimus  pacemque 
ipsam  aliqualiter  violavimus,  contonti  tarnen  ipsius  domini 
nostri  pape  stari  iudicio  vel,  si  vostra  oxcellentia  renuerit, 
iudicio  Buppremi  domini  nostri  Bomanorum  regis  vel  alterius 
dominationìs  Ytal  ce,  partibus  non  subspecte«).  coram  quibus 
ipsum  marchionem  Extonsem  et  dominos  de  Malatestis  in 
testos  produceremus  conscios  veritatis.  versus  autom  exititios 
nostros,  ante  pacem  ipsam  et  post,  sic  habiti  sumus,  ut  pro 
nimia  nostra  indulgenza  tinieamus  deos  irasci  nobiscum.  stu- 
duimus  semper  oxpanso  gremìo  nostre  conciliationis  illos  non 
misericorditer,  set  caritative  complocti.  at  pertinatia^)  illorum 
capita  semper  renuerunt  munus  nostre  liberali tatis  et  gratie  et 
adhuc  in  pernitiem  sue  libertatis  conspiraverunt,  ut  simus  cer- 
tissimi, non  a vobis,  set  per  vos  subgestionibus  ipsorum  per- 
ditissimorum  hominum  hoc  nobis  belium  inferri,  set  quid  habet 
ista  vostra  sublimitas  de  civibus  ipsis  aliisque  nostris*)  sub- 
ditis  ingerì,  si  ad  bona  sua  restitutos  et  suis  demeritis  data 
venia  iuxta  formam  pacis  pro  novo  crìmine  plectimus,  si  rele- 
gamus,  si  abicimus  ? quid,  si  tyrampnum,  ut  lamentamini,  ab 
Omni  seculo  nostri  communis  funditus  demolivimus  ? non  pacis 

o)  quia.  b)  parere.  c)  conservatores.  d)  factiam.  »)  subepeetis. 
/)  pronicatia.  Q)  libertatis.  Ä)  vestris. 


EINE  BBlEFSAMMLUNCr  SAEC.  15 


143 


tenor  aut  aliud  nos  cohercet  vinculum,  quin  possimus  crimi- 
nosos  cives  et  subditos  nostros  punire  et  omne  nostrum  oon- 
fundere  opidum,  maxime  si  fuerit  nostris  molestiis  opportunum. 
bellum  autem  ultro  per  vos  nobis  illatum,  quia  aliter  quam 
ferro  agi  non  potest,  quam\  is  inferant  lictere  vestre,  nos  can- 
cellarioa)  illustris  domini  marchionis  Extensis  superbo  dato 
responso  oblatas  nove  pacis  condictiones  renuisse,  non  libenter, 
set  viriliter  substinebimus.  cuius  nove  pacis  oblationes,  ut  omnis 
mundus  intelligat,  presentibus  litteris  conscribemus.  curavit 
enim  idem  cancellarius  ex  tribus  istis  condictionibus  a nobis 
unam  exigere.  primam  quidem,  ut  dominium  civitatis  buius 
vobis  libere  traderemus.  secundam  vero,  ut  civitas  Saone  cum 
tuiri  Luculi,  que  civitatis  lanue  menia  tuetur  et  prospectat 
in  parte  maiori,  vel  portum  Veneris  cum  castellecto  lanue 
vestre  custodie  relinqueremus.  non  aliud  dicere  voluit,  princeps 
illustris,  cancellarius  ipse,  quam  ut  ista  nove  pacis  convenc- 
tiene,  si  pax  appellanda  sit,  consequeremini,  quod  diu  ferre 
tentastis.  nos  autem  bonestas  iudicio  omnium  bominum  pacis 
condictiones  numquam  deseremus,  set  omni  studio  complecte- 
mur.  quas,  ut  credimus,  iam  vestra  excellentia  obtulisset,  si,  ut<^) 
scribitis,  recuperatis  iuribus  vobis  spectantibus,  obmissis  belli 
studiis  mens  vestra  pacata  quiesceret  nec  ullis  gentibus,  ut 
fecit  actenus,  bella  ipsa  diligenti  et  perseveranti  cura  moveret. 
appellamus  itaque  ipsum^)  M(artinum)  dominum  nostrum  et 
protestamur,  contra  pacis  federa  nobis  esse  bellum  ipsum  vio- 
lenter illatum.  apud  quem  lamentationes  nostras  et  apud  dictum 
dominum  Romanorum  regem  aliosque  principes  et  dominationes 
faciemus,  et  nos  esse  contra  pacis  tenorem  iniquissime  violatos, 
et  quia,  licet  de  iuribus  nostris  disceptari  vobiscum  instaura- 
bimus,  bellum  ipsum  et  arma  iustissima  capiemus.  sperantes 
in  Deo  protectore  nostro  et  ipsa  iustitia  nostre  cause«),  vim 
vi  repellendo  posse  non  sine  gloria  libertatem  nostram  com- 
munem  nobis  a nostris  patribus  /)  assignatam  tueri  atque  de- 
fendere. 

Millesimo  HIP  XXI  die  prima  iunii. 

Tbomas  et  consilium  et  officiales  provisionum  et  balie. 

«)  cancellarius.  à)  ipsis.  c)  sicut.  d)  nachgetragen.  iustitie 

nostre  causa.  /)  partibus. 


144 


H.  OTTO 


36.  König  Sigmund  hütet  die  Oenuesen,  indem  er  ihrer  Reichs- 
treue ein  glänzendes  Loh  spendet,  erprobte  Krieger  unter  seine 
Fahnen  zu  senden.  Wissehrad  1411  November  28. 

• • 

i4.  a.  O.  fol.  92  [90)  mü  Uberèchrift  Littera  transmissa  per  sereaisaimum 
imperatorem  lanuensibu'?,  eorum  navale  auxilium  requirendo  etc. 

Honorabiles  fideles  dilecti  ! Dum  conscientie  nostre  Volu- 
mina revolvimus  dumque  civitates  sacro  Romano  imperio  sub- 
iectas,  in  quibus  nostra  credit  <>)  serenitas  serenam  fidem  ac 
devotionem  debitam  congruis  reperiri  temporibus,  in  nostre 
considerationis  speculo  speculamur,  occurrit  equidem  nobis  spe- 
cialiter  iubar  illud  Ytalicum,  inexplioabilium  triumphorum  titulis 
per  maria  terrasque  insignita  lanuensis  civitas,  magne  forti- 
tudinis,  maioris  et  constantie  representans  monilia,  indesinentis 
quoque  strenuitatis  et  fìdelitatis^)  circumamicta  varietatibus^), 
nedum  prefatum  imperiiim,  verum  etiam  serenissimos  et  in- 
victissimos  Ungarie,  Dalmatie,  Croatie,  etc.  reges,  nostros  pre- 
decessores,  debita  ac  sincera  veneratione  nec  non  fructuosis  fio- 
ridisque  semper  obeequiis  honorans  et  fidei  sue  Constant iam  pro- 
babilibus  argumentis  ac  evidentissimis  indiciis  probans  paiiter 
et  demonstrans.  meditatur<?)  et  arcanum  mentis  nostre  causam 
aliam,  })er  quam  de  lanuensibus  non  indigne  speoialem  confi- 
dentiam  reportemus.  nam  cum  novìssime  a quibusdam  gentibus 
graves  receperint  iniurias  et  pressuras,  in  quibus  re  vera  sepius 
tangebamur  et  angebamur  intrinsecus,  ipsos  et  predictam  civi- 
tatem  pro  honore  dicti  imperii  proque  suis  libertatibus  in  antiqui 
decoris  statum  redigere  magnificis  quidem  actibus  studuerunt  *). 
occurrerunt  etiam  alia,  quibus  dictum  iubar  hactenus  eminuit<<), 
quibus  et  viri  lanuenses  nedum  per  vicinorum  ipsis  adversan- 
tium,  set  etiam  remotas  infidelium  nationum  terras  diversaque 
lictora  belliois  quidem  actibus  et  militaribus  exercitiis  pre  aliis 
multipliciter  claruere.  quibus  nempe  velut«)  per  quoddam  vio- 
lenter auctoritatis  Imperium  adtrahimur  et  inducimur,  vestras 

a)  oooedit.  2>)  fidelitatibus.  c)  sehr  undeuUieh^  da  korrigiert, 

d)  evcnit.  «)  velit. 

»)  Paalm  44. 

*)  Vertrtibu'ng  der  Franzosen  im  September  1409. 


4 

» 


I 


E.NE  BBIBF9AMM1.UNO  8AEC.  15 


145 


constantias  ac  ' fidelità tes  super  infrascriptis  tanlo  magia,  tanto 
securius  tantoque  fiducialius  requirendo  a),  quanto  magis  lanu- 
ensium  virorum  actus  constantie  simul  et  experientie  longe 
lateque  noti  sint  et  quanto  maior  sincere  devotionis  integritas 
erga  nos  et  imperium  ac  predessores  nostros  reges  et  regna 
Ungarie  etc.  viguit  hactenus  quantoque  magis  presens  tem- 
pestas  ac  presentium  negotiorum  moles  hoc  requirit  pariter 
et  exposcit.  ad  Bomani  itaque  regni  fastigium  quamquam 
immeriti  superne  dispositionis  gratia,  sicut  pie  tenemus, 
unanimiter  et  concorditer  electos  «)  nos  admonet,  ymmo 
frequenter  nos  viget  sollicitos  iugiter  existere  ac  voluntarios 
subire  labores,  quemadmodum,  eiusdem  imperii  ac  rei  pu- 
blice statu  feliciter  reformato  submotisque  scandalorum  undi- 
que  materiis,  gladium  nostrum  adversus  hostes  Yhesu  Christi 
Saracenos  et  infidelium  nattiones  fideli  populo  graviter  insul- 
tantes  magnifico  convertamus  et  ad  eorum  exterminium,  omni- 
potentis  Dei  dextera  suffragante,  tempdris  et  opportunitate 
captata,  sollicite  laboremus  ä),  in  hoc  <^),  non  tantum  proprio, 
set  totius  Christianitatis  suadente,  quin  potius  requirente  ne- 
gotio  omnis  nostra  versatur  intentio.  hoc  est,  quod  cor  nostrum 
die  noctuque  ardentibus  desideriis  concupiscit  et,  priusquam 
altior  nos  fortuna  beavit,  hactenus  concupivi t.  consi derantes 
igitur,  fideles  dilecti,  pure  fidelitatis  vostre  constantiam,  quam 
de  firma  immobilique  fide  lanuensium  iam  dudum  ex  Claris 
parentum  suorum  actibusque  suis  nostra  concepit  serenitas, 
ad  vostri  singularis  honoris  et  nominis  exaltationem  gratificata 
quadam  benevolentia  adeo  benigniter  inclinamur,  ut,  si  /) 
unquam  retrohactis  temporibus  in  predecess3ribus  nostris  be- 
nivolentie  plenitudinem  vos  invenisse  recolitis,  apud  nos  pin- 
guiorem  semper  de  bono  in  melius  gratiam  et  favorem  invenire 
de  cetero  firmiter  confidatis.  universitatem  vestram  requirimus, 
solicitamus  attentine  et  ortamur,  ut  facto  inter  vos  diligenti 
scructinio,  si  qui  electi,  experti  ac  in  bellicis  artibus  exercitati 
viri  ad  nostra  se  dare  servitia  voluerint,  hos  absque  difficul- 
tate  qualibet  ad  regalem  curiam  nostram  transire  libere  per- 


a)  requirendum.  à)  gint.  c)  celeriter /darnach  alia;  illudi  ä)  la> 
boramuB.  «)  darnach  cut’;  vieücicht  vtrUacn  aus  aatem  (aut  mit  Strich 

über  u).  /)  sim. 


11 


146 


H.  OTTO 


mittatifl,  honores  et  onera  subituros,  qnibus  singalos  *)  eomm 
doxeriams  depotandoe,  ot  felici  nostro  tempore  inter  lannen- 
ses  Romani  et  Ungarie  etc.  principia  diademata  appareant 
viceqne  mutua  in  nostre  serenitatis  ubique  n^ociis  lanuen- 
slum  voces  audiantur  actusque  magnifici  prefulgeant,  antiqua 
et  radicata  renovetur  integritas  et  fiat  nexus  indissolabilis 
gratie,  favoris  et  amicicie  inter  nos  et  lanuenses,  quem  nos 
et  successores  nostri  circa  lanuensium  status  honorificentiam 
et  augmentum  teneamur  perhenniter  soUidare.  securos  enim 
singulos  de  vestris  ad  nos  venientes  esse  volumus,  quod^),  sicut 
ipsorum  quemlibet  in  nostris  servitiis  vires  et  animos  proprios 
exercere  videbimus,  sic  in  quemlibet  liberalitatis  nostre  dexte- 
ram  proportionaliter  extendemus. 

Datum  in  castro  nostro  Wisagradim  XXVIIl  die  novembris, 
regnorum  nostrorum  anno  Ungarie,  Bomanorum  vero  secondo. 

«)  singulù.  b)  quo8.  e)  hier  fehlt  die  Angabe  dee  Jahres;  man 

ergänze  vioeeimo  quinto. 


PAÜI.  III.,  KARIi  V.  UND  FRANZ  I. 
IN  DEN  JAHRI-  N 1535  UND  1536. 

VON  LUDWIG  CARDAÜNS. 


AIb  Karl  V.  i.  J.  1535  sich  zum  Zuge  gegen  Tunis  rüstete, 
liess  ihn  Papst  Paul  III.  mahnen,  die  Schwierigkeiten,  in  denen 
sich  damals  das  osmanische  Reich  befand,  zu  einem  < weiteren, 
noch  ehrenvolleren  Unternehmen»  auszunutzen,  «die  Grenzen 
des  christlichen  Glaubens  zu  erweitern  und  sich  unsterblichen 
Ruhm  zu  erwerben  ».  Das  Unternehmen  gegen  die  Korsaren 
sollte  die  Vorstufe  werden  zur  Eroberung  Constantinopels  ^). 

Karl  hat  damals  diesen  Plan  als  unausführbar  zurückge- 
wiesen *)  und  die  Entwicklung  der  Verhältnisse  hat  seiner  Auf- 
fassung Recht  gegeben.  Denn  wie  alle  seine  Erfolge,  so  ist 
auch  der  Sieg,  den  er  bei  Goletta  davontrug,  nur  ein  Triumph 
von  kurzer  Dauer  gewesen  : war  er  schon  an  sich  kein  Erfolg 
von  entscheidender  Tragweite^),  so  verhinderte  die  weitere 
Ausnützung  die  Macht,  die  sich  allen  Plänen  Karls  hindernd  in 
den  Weg  stellte,  Frankreich. 


*)  Ricalcati  (Sekretär  Pauls  III.)  an  Guidiccioni  (Nuntius  beim  Kaiser) 
3.  März  1536,  Instruktion  Verallos  (April  desselben  Jahres).  Ricalcati  anOuidio- 
cioni  IS.  April:  Rom  Archivio  Vaticano  Lettere  de'  principi  10  fol.  459b.460s, 
461h4S31>,  463b- 464b  Abschriften.  Konzept  des  erstgenannten  Briefes  mit  dem 
Datum  des  4.  März  in  Arm.  8 Ordo  1 voi.  N fol.  1,  2.  Wiederholung  dieser 
Aufforderung  im  August  (unten  S.  165  Anm.  1)  und  noch  im  Dezember  (Be- 
richte der  Kardinälo  Caracciolo,  Piccolomini  und  Cesarmi  an  den  Papst, 
Neapel  23.  Dezember,  voi.  Q fol.  89,  90,  96-99  Originale). 

*)  Isabella  (Gemahlin  des  Kaisers)  an  Karl  17.  Juni  1635  bei  Gayangos, 
Calendar  of  State-Papers  Spain  V 1 (London  1886)  Nr.  176;  die  Antwort 
auf  die  weiteren  Anträge  des  Papstes  ist  nicht  bekannt.  Die  Schlüsse,  die 
Hübner,  Geschichte  Spaniens  unter  den  Habsburgem  I (Gotha  1907)  263 
Anm.  1 aus  den  damaligen  Flottenrüstungen  zieht,  gehen  zu  weit. 

*)  Hübner  1.  o.  265-257,  200-261. 


148 


L.  CABDAUNS 


Die  Friedensschlüsse  von  Madrid  und  Cambray  hatten  König 
Franz  Bedingungen  auferlegt,  deren  Erfüllung  eine  selbständige 
politische  Existenz  unmöglich  gemacht  hätte,  und  unablässig 
ist  er  bemüht  gewesen,  die  Fesseln  zu  zerreissen,  in  die  ihn  jene 
Verträge  geschmiedet  hatten,  ln  Born,  London  und  Constan- 
tinopel  wirbt  er  um  Unterstützung  wider  'seinen  Gegner,  und 
an  den  italienischen  Höfen  wie  bei  den  deutschen  Fürsten  ist 
seine  Diplomatie  am  Werke,  die  Fundamente  der  habsburgi- 
sehen  Herrschaft  zu  untergraben. 

Störend  fiel  in  seine  Berechnungen  der  Tod  des  Papstes 
Clemens  VII.  (25.  September  1535),  den  er  schliesslich  eng  an 
sich  zu  fesseln  gewusst  hatte.  Sein  Nachfolger  nämlich,  Paul  III., 
nahm  als  Papst  dieselbe,  Haltung  ein,,  der  er  wohl  zum  guten 
Teil  seine  Erhebung  zu  danken  hatte  ; er  griff  auf  das  System 
der  Neutralität  zurück,  das  sein  zweitnächster  Vorgänger,  Ha- 
drian VI.,  zu  inaugurieren  versucht  hatte.  Es  war  eine  Po- 
litik, die  kirchliche  und  politische  Erwägungen  zu  gleicher  Zeit 
empfahlen,  bei  der  aber  diesmal  die  letzteren  ohne  Zweifel  das 
entscheidende  Wort  sprachen.  Sie  gab  dem  Papsttum  die 
Stellung  eines  unabhängigen  Richters  im  Streit  der  Parteien, 
sie  gewährte  ihm  den  dauernden  Anspruch,  sich  für  seine  Frie- 
densmahnungen Gehör  zu  verschaffen  bewahrte  es  vor 

Katastrophen,  wie  sie  die  Parteinahme  Clemens’  VII.  herbei- 
geführt hatte,  sie  liess  ihm  endlich  die  Möglichkeit,  nach  Be- 
lieben jede  der  beiden  Parteien  durch  die  Drohung  mit  dem 
Anschluss  an  den  Gegner  in  Schach  zu  halten ^).  Der  Erwägung 
freilich  musste  jene  Politik  sich  verschliessen,  dass  eine  wirk- 
same Bekämpfung  des  Protestantismus  und  des  Halbmonds 
nur  durch  Anschluss  an  die  kaiserliche  Macht  möglich  war. 
Gegen  einen  solchen  Bund  sprach  das  Interesse  des  italieni- 
schen Fürstentums,  das  in  der  Rivalität  der  beiden  Haupt- 
mächte die  beste  Garantie  für  die  eigene  politische  Entfaltung, 
für  die  «Freiheit  Italiens»  fand,  eine  Erwägung,  die  sich  bei 

*)  Vgl.  die  Erklärungen  des  Papstes  im  Bericht  des  Franziskanergenerals 
Lunel  vom  28.  Februar  1536  State-Papers  V 2 Nr.  34,  sowie  das  Schreiben 
des  Erasmus  an  den  Papst  Beilagen  Nr.  I. 

*)  Durchweg  enthalten  die  Erklärungen  des  Papstes  und  seines  Nuntius 
einen  Zusatz,  in  dem  er  sich  vor  behält,  gegen  denjenigen  vorzugehen,  der 
hartnäckig  dem  Frieden  widerstrebe  u.  drgl« 


FAUIi  111.,  KARL  V.  UND  FRANZ  T.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  149 

der  überragenden  Mächtetellung  des  Kaisers  mit  verstärkter 
Kraft  geltend  machen  musste  ^).  ünd  wenn  kirchliche  Ge- 
sichtspunkte — die  Verbindung  des  französischen  Königs  mit 
den  Feinden  der  Christenheit  und  des  Katholizismus  — dem 
Papste  die  Parteinahme  für  ihn  verboten,  so  konnte  er  einen 
kirchlichen  Gesichtspunkt  auch  wieder  geltend  machen,  wenn 
er  sich  weigerte,  sich  offen  gegen  ihn  zu  erklären:  als  Ha- 
drian VI.  sich  dem  Kaiser  anschloss,  hat  Franz  mit  einem 
Schisma  gedroht  *)  — und  er  war  wohl  der  Mann,  mit  solchen 
Drohungen  Emst  zu  machen,  — Paul  III.  hat  mehrfach  ge- 
äussert,  dass  er  dem  Könige  keine  Gelegenheit  geben  dürfe,  ein 
Schisma  zu  vollziehen  ^). 

Allerdings  zog  aus  dieser  Politik  Frankreich  den  grösseren 
. Nutzen  ; denn  für  diese  Macht  war  es  ein  bedeutsamer  Ge- 
winn, wenn  ihren  auf  Erschütterung  der  habsburgischen  Macht 
gerichteten  Bemühungen  von  päpstlicher  Seite  kein  Einhalt 
geschah  <):  an  Vorstellungen  und  Bitten,  an  Verweisen  und 
Drohungen  hat  es  der  Papst  nicht  fehlen  lassen,  aber  eben- 
sowenig sich  jemals  zu  entscheidenden  Schritten  aufgerafft. 
Unaufhörlich  Hess  er  den  König,  der  seit  dem  Jahre  1534  zum 
Krieg  entschlossen  schien  ^),  zum  Frieden  mahnen  ; m jedem 
Briefe,  den  der  Staatssekretär  Ricalcati  dem  Nuntius  am  fran- 
zösischen Hofe  schrieb,  sollte  er  diese  Vorstellungen  erneuern^), 
und  als  Franz  seine  Hülfe  zum  Zuge  Karls  gegen  Tunis  ver- 


')  Vgl.  die  Ausführungen  im  ersten  Kapitel  von  Herre,  Papsttum  und 
Papstwahl  im  sechzehnten  Jahrhundert  (Leipzig  1907). 

*)  Pastor,  Geschichte  der  Päpste  IV  2 (Freiburg  i.  B.  1907)  S.  135,  136. 

*)  Bericht  Burgos*  vom  24.  März  1536  bei  Buch  holz,  Geschichte  der 
Regierung  Ferdinands  des  Ersten,  Urkundenband  S.  136,  136;  Erklärung 
an  Lunel  (oben  S.  148  Anm.  1),  woselbst  dieser  Grund  an  erster  Stelle. 

*)  Erklärungen  de.4  Königs  in  der  Relation  des  venetianischen  Botschafters 
Giustiniani  bei  Tommaseo,  Relazioni  degli  ambasciatori  veneziani  dalla 
corte  di  Francia  (Paris  1838)  I 48. 

*)  Nachrichten  über  starke  Rüstungen  angeblich  für  den  Fall  eines  kaiser- 
lichen Angriffs  in  einer  Depesche  des  päpstlichen  Nuntius  am  französischen 
Hofe,  Pio  Carpi,  in  Archivio  Vaticano  Arm.  8 ordo  1 voi.  H fol.  90-95  Or., 
Datum  fehlt,  eingeordnet  irwischen- Briefen  von  19.  und  22.  Februar  1535.  Vgl. 
Baum  garten,  Geschichte  Kaiser  Karls  V.  III  (Stuttgart  1892)  167. 

*)  Ricalcati  an  Carpi  25.  März  1535  voi.  H fol.  9 Minute,  ähnlich  an 
den  kaiserlichen  Nuntius  unter  dem  20.  voi.  N fol.  3,  4. 


L.  CABDAUN8 


weigerte^).  Hess  der  Papst  ihm  sagen,  er  müsse  dies  Unter* 
nehmen  unterBtützen,  wenn  er  den  Namen  des  Allerchi^tlichsten 
behalten  und  sieh  von  der  Besohnldignng  eines  Einverständ- 
nisses mit  den  Türken  reinigen  wolle  ^).  In  flehentliohen,  fast 
leidensohaftliohen  Ausdrücken  hat  er  ihn  dann  beschworen,  das 
Unternehmen  wenigstens  nicht  zu  hindern  ^).  Vielleioht  hat 
er  damit  den  Bruch  wirklich  hinausgeschoben  — wenigstens 
hat  man  am  französischen  Hofe  dem  päpstlichen  Vertreter 
später  mehrfach  versichert,  nur  dem  Papste  zu  Gefallen  habe 
man  die  günstige  Gelegenheit,  in  jenen  Monaten  loszuschiagen, 
vorübergehen  lassen  <)  — , und  tatsächlich  mag  Franz  gefürchtet 
haben,  durch  Vereitelung  eines  Unternehmens,  an  dem  sich  auch 
der  Papst  mit  seinen  maritimen  Btreitkräften  beteiligte,  diesen 
dem  Kaiser  in  die  Arme  zu  treiben  — möglich  auch,  dass  er 
sich  vorher  der  türkischen  Hülfe  versichern  wollte  — , genug, 


')  Carpi  an  Ricalcati,  Evreux  19.  März  1535,  voi.  H fol.  134*1 30  Or. 
rie,  atti  18  di  aprile  mit  heìgeheftetem  DechUTrat. 

'*)  Poggio  (Nantina  und  Kollektor  in  Spanien)  an  Ricalcati,  Madri! 
10.  Januar  1535:  Kaiser  Karl  eiauoht  den  Papat,  Franz  von  Feindseligkeiten 
abzuhalten  (Voi.  N fol.  33*36  Or.).  Lerida  23.  März  : Ähnliche  VorsteUung  des 
Schreibers  (wohl  Poggio),  der  bezweifelt,  dass  Karl  bei  der  offenbaren  Feind* 
Seligkeit  Frankreichs  sein  Unternehmen  zur  Ausführung  bringen  kann.  — 
Ricalcati  an  Carpi  18.  März  voi.  H fol.  3-6,  Instruktion  Latino  Giovenales 
vom  3.  April  ib.  fol.  1,  2 Minuten.  — Aus  seiner  Verbindung  mit  Barbarossa 
und  Suleiman  machte  Franz  damals  kein  Geheimnis  mehr  (Bourrilly, 
L’ambassade  de  la  Forest  et  de  Marillac  à Constantinople  [1535-153S]  Revue 
Historique  XVI  [1001]  303).  Vor  Carpi  hatte  er  sich  gerühmt,  der  Türke 
habe  ihm  angeboton,  ihm  auf  Ersuchen  mit  3 Millionen  €k>ld  sowie  mit  einem 
Angriff  auf  Sizilien,  Neapel  und  Ungarn  zu  unterstützen  (Carpi  an  Ricalcati 
22.  Februar  tmuia  a 23,  Or.  rte.  a 7 di  marzo).  Tatsächlich  war  er  es,  der  da-  • 
mais  durch  La  Forest  Suleiman  derartige  Vorschläge  unterbreitete;  vgl.  Bour- 
rilly 304,  305. 

”)  Ricalcati  an  Carpi  13.  Mai  1535  ten.  aUi  14.  voi.  H fol.  16-19  Min. 

*)  Carpi  an  Ricalcati,  Bar  le  Duc  21.  und  22.  August  1535,  voi.  H fol.  208-309 
Or.  und  Dechiffrat  rio.  30  detto.  Sora  8.  Dezember  1535  ib.  fol.  440-464  Or. 
und  Doch.  Nach  Decrue,  Anne  de  Montmorency  l (Paris  1835)  233, 234  war 
es  Montmorency,  der  damals  den  Ausbruch  des  Krieges  verhinderte.  Die 
Behauptung,  dieser  sei  seit  Mitte  1635  von  den  politisohen  Geschäften  ent- 
fernt worden,  findet  m den  Nuntiaturakten  keine  Bestätigung. 

^)  Gelegentlich  hat  der  Admiral  dem  Nuntius  einmal  gesagt,  der  Kai- 
ser werde  nächsten  Sommer  ( 1536)  schweren  Krieg  haben  und  zwar  durch 
die  Türken,  # dabei  lachte  er,  um  anzudeuten,  dass  auch  sie  nicht  untätig 


FAUL  III.,  KARL  ▼.  T7KD  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1536  UND  1636  161 


er  stand  vorläu6g  vom  Kriege  ab,  aber  die  Rüstungen  gingen 
fort,  die  französischen  Werber  durchzogen  Deutschland  >),  eine 
Reihe  italienisoher  Ckmdottieri  nahm  der  König  in  Sold  <),  die 
Heeresorganisation  — seine  eigenste  Schöpfung  — wurde  weiter 
ausgebaut  <),  ausserordentliche  Hülfsquellen  erschlossen  ^),  trotz 
der  heftigsten  Beschwerden  und  Proteste  des  Papstes  ein  Zehn- 
ten nach  dem  anderen  auf  den  Klerus  gelegt  ^),  und  während  der 
Kaiser  sich  zum  Zuge  gegen  Tunis,  zum  Besuch  seiner  italie- 
nischen Reiche,  zur  Begegnung  mit  dem  Papste  röstete,  um- 
warb die  französische  Diplomatie  mit  aufdringlicher  Vertrau- 
lichkeit und  prahlerisch  freundschaftlichem  Getue  den  Papst,  in 
der  Absicht,  ihn  mit  dem  Kaiser  zu  verfeinden,  zum  wenigsten 
eine  engere  Verbindung  mit  diesem  zu  hintertreiben,  den  Papst 
zum  bevorstehenden  Kriege  auf  ihre  Seite  zu  bringen.  Geflissent- 
lich weckt  und  nährt  sie  in  ihm  die  Sorge  vor  der  Übermacht 

des  Habsburgers.  Er  hat  — so  setzt  der  König  eines  Tages 

» 

dem  Nuntius  auseinander  — die  feste  Absicht,  sich  zum  « Mo- 
narchen A aufzuwerfen  : er  will  nach  Italien,  vielleicht  wird  er 
in  Pisa  landen;  Venedig  fordert  ihn  auf,  zu  kommen;  ist  der 


bleiben  würden  ».  CSarpi  an  Ricalcati,  Dijon  21.  November  1636,  voi.  H 
f 1.  417-429  Dupl.  und  Dech. 

*)  State-Papere  V 1 p.  394-395,  400-401.  Berichte  des  Erzbischofs  von 
Lund  (November  und  Dezember  1636)  bei  Lanz,  Korrespondenz  des  Kaisers 
Karl  V.,  II  (Leipzig  1845)  Nr.  390-393. 

*)  Depesch3  Carpis  ans  Bar  le  Duo  vom  21.  August  voi.  H fol.  298-309 
Deohiffrat 

*)  Lavfsse,  Histoire  de  France  V 2 (par  H.  Lemonnier)  (Paris  1904) 
S.  84-88. 

*)  Berichte  Carpis  Anm.  6. 

*)  Depesche  Carpis  vom  19.  Februar  voi.  H fol.  84-89  Dech.,  der  oben 
z tierte  undatierte  Bericht;  Depeschen  vom  12. 16.  19.  März  (Originale  ib.  fol. 
118-121, 126-129,  134  139),  4.  und  12.  April  (ib.  fol.  149-160,  163-166),  24.  Juni 
(ib.  fol.  197-204),  7.  und  16.  November  (ib.  fol.  381-384,  394-404),  13.  De- 
zember (480-486),  6.  Januar  1636  (voL  I foL  39-62  Or.  und  Dech.);  Schreiben 
Ricaleatis  vom  13.  März  (oben  8.  160  Anm.  3)  ; Instruktion  vom  3.  April 
(S.  160  Anm.  2);  Schreiben  vom  2.  Juni  (voi.  H fol.  22-24  Min.),  26.  No- 
vember (ib.  fol.  56-59:  hier  Anweisungf  zu  den  heftigsten  Beschwerden,  zu- 
gleich aber  Mahnung,  es  nicht  zum  Bruch  kommen  zu  la»sen),  23.  Dezember 
(fol.  65-68).  Die  Einzelheiten  der  Verhandlungen  zeigen  aufs  deutlichste, 
was  sich  der  König  von  Frankreich  dem  Papste  gegenüber  herausnehmen 
durfte.  Vgl.  Tommaseo  1.  c.  60-62. 


152 


L.  CABDAUN9 


Türke  besiegt,  so  wird  er  der  Herr  Italiens  seiru  Der  Ad 
mirai  Frankreichs,  Chabot  de  Brion,  unterbreitet  dem  Nuntius 
sogar  die  Details  eines  Planes  zur  Wegnahme  des  Kirchenstaates: 
Venedig  und  Urbino  fordern  den  Kaiser  hierzu  auf,  erbitten 
für  sich  selber  gegen  eine  Geldsumme  die  Bomagna,  während 
der  Herzog  von  Florenz  ihm  Pisa  und  Livorno  anbietet  i).  — 
Offen  erklärt  Kardinal  Du  Bellay  dem  Nuntius,  er  gehe  nach 
Born,  um  dem  Papst  zu  zeigen,  wie  übel  ihn  der  Kaiser  mit 
schönen  Worten  behandle,  und  um  in  seinem  Dienste  Karls 
ehrgeizige  Pläne  zu  vereiteln  ^).  — Als  der  Kaiser  dann  auf 
Sizilien  landet  und  der  Papst  die  Absicht  kund  gibt,  ihm 
seinen  Sohn  Pier  Luigi  entgegenzuschicken,  hält  man  dem 
Nuntius  vor,  das  könne  den  Eindruck  erwecken,  als  habe  er 
sich  dem  Kaiser  schon  ausgeliefert,  und  appelliert  an  die  Edel* 
mannsehre  des  Papstes,  um  ihn  vor  schwächlicher  Nachgiebig* 
keit  zu  behüten^).  Der  ganze  Hof  gerät  in  fieberhafte  Auf- 
regung : « Der  Kaiser  soll  erklärt  haben,  er  wolle  nach  Born 
kommen  und  die  Kirche  reformieren»^).  Er  will  sie  in  eine 

*)  Bericht  Garpia  vom  19.  März  1635  (oben  S.  150  Anm.  lì.  Anfang  Fe- 
bruar 1536  wiederholt  der  König,  Karl  wolle  die  Kastelle  'von  Florenz,  Pisa 
und  Livorno  in  seine  Hand  nehmen.  Depesche  Carpis  vom  5,  Februar  1530 
voi.  I fol.  107-110  Or. 

Carpi  an  Ricalcati,  Falvy  bei  Perron  24.  Juni  1535,  voi.  H fol.  197-2(^ 
Or.  und  Deoh.  ri^.  fino  aüi  25  ; vgl.  Du  Bellays  Instruktion  vom  24.  Juni  1535 
bei  Hefele-Hergenröther,  Conciliengeachiohte  IX  (Freiburg  1890) 
873-876. 

Erklärung  des  Grossmeisters  Montmorenoy  in  einer  Depesche  Carpis 
vom  21.  August  (oben  S.  150  Anm.  4);  Erklärung  des  Admirals  Brion  in  einem 
Bericht  vom  3.  November  aus  Dijcn,  voi.  H fol.  369-380  Or.  und  Doch. 
rü,  fino  olii  5, 

Carpi  an  Ricalcati,  Dijon  13.  Oktober  1535,  voi.  H fol.  353-356  Or. 
und  Deoh.:  Da  grandi  de  questa  corte  è uscita  voce  lo  imperatore  haver  detto 
di  voler  venirla  Roma  et  reformar  le  tose  dela  chiesa  et  questo  con  termini  che 
costoro  vogliono  dire  che  S.  Mtà  Ces,  sia  per  trattar  nude  il  papa,  sono  ben 
chiaro  per  più  vie  questo  esser  stato  scritto  da  molti  de  Roma,  oltre  che  mone. 
Vamiraglio  mi  ha  detto  haver  un  simile  aviso  pur  da  Roma  et  da  un  Italiano, 
et  de  più  so  esser  uscito  de  casa  de  Tomone,  S.  Stà  haver  fatto  intendere  al 
re  Christ^  ohe  per  questo  mì  voglia  aocostar'a  Lione,  aciochè  sUl  sarà  bisogno, 
possa  esser  aiutato,  et  che  per  questo  S,  sta  al  erta,  perchè  bisognando,  è per 
far  gran  cose  in  servitio  de  N,  S.,.,  Vgl.  Bragadins  Depesche  vom  28.  Ok 
tober,  Friedensburg,  Nuntiaturberichte  aus  Deutschland  I (Gotha  1892)  63 
Anm.  2.  Bezeichnenderweise  sagt  der  König,  als  er  kurz  darauf.  Carpi,  seine 


FAUL  111.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  ] 535  UND  1356  153 

Lage,  bringen,  Jn  der  .er  sie  nicht  mehr  zu  fürchten  braucht, 
und  kommt  mit  solcher  Macht,  dass  er  seine  Wünsche  leicht, 
durchsetzen  kann.  Der  König  weiss,  dass  er  die  !{ÌLon8tanti^ 
nisohe  Schenkung,  und  ähnliche  Schriften  genau  hat  erforschen 
lassen  und  dass  er  gegen  Rom  und  den  Papst  Übles  im  Schilde 
führt  1),  Wirklich  soll  der  Papst  bereits  dem  König  zu  verstehen 
gegeben  haben,  er  möge  sich  nach  Lyon  begeben,  um  ihm  im 
Notfall  gegen  den  Kaiser  beizustehen  ^),  und  schon  soll  es  zu 
heftigen  Auseinandersetzungen  zwischen  Papst  und  Kaiser  ge- 
kommen sein  und  ersterer  dem  kaiserlichen  Botschafter  erklärt 
haben,  er  werde  g^wungen  sein,  sich  gegen  Gewalttätigkeiten 
seines  Herrn  zu  verteidigen  Allein  der  Bruch  erfolgt  nicht  ; 
die  Unterhandlungen  zwischen  Papst  und  Kaiser  — letzterer 
ist  mittlerweile  in . Neapel  angekommen  — gehen  fort  ; aber 
der  Papst  täuscht  sich,  wenn  er  glaubt,  er  werde  beim  Kaiser 
etwas  erreichen.  Mit  schönen  Worten,  die  dieser  ihm  giebt, 
sucht  er  nur  seine  Weltherrschaftspläne  zu  verschleiern.  Ganz 
Italien  zwingt  er  unter  seine  Herrschaft  und  der  Papst  wird 
am  schwersten  leiden  müssen  *). 

Gegen  diese  Pläne  bildet  Frankreich  die  einzige  Schutz- 
macht ^),  deren  sich  der  Papst  zu  jeder  Zeit  bedienen  kann. 
Er  soll  — BO  äussert  der  König  zum  Nuntius  — in  seiner  Neu- 
tralität bleiben,  d^n  Aufgeben  den  Ruin  der  Christenheit  be- 
deuten würde.  Aber  wenn  jemand  ihn  beleidigt,  so  steht  ihm 
Frankreichs  gesamte  Truppenmacbt  zur  Verfügung^).  Seit 


Reise  nach  Lyon  ankündigt,  nichts  von  einer  derartigen  Aufforderung,  die 
ohne  Zweifel  nie  ereangen  ist.  Ob  Paul  III.  in  den  Wirren  über  Camerino 
einmal  gedroht  hat,  er  werde  wio  einst  Alexander  VI.  die  Franzosen  rufen 
(bei  Albóri,  Relazioni  degli  ambasciatori  veneti  VII  [Frenze  1846]  323: 
Relation  Surianos),  n.ag  dahin  gestellt  bleiben. 

’)  Erklärvingen  Brions  in  einer  Depesche  vom  3.  November  (oben  S.  152 
Anm.  3). 

*)  Oben  8.  152  Anm.  4. 

*)  Depesche  von  3.  November  (oben  8.  152  Anm.  3).  Der  Nuntius  fügt 
bei,  man  spreche  hier  kaum  von  etwas  anderem. 

Depesche  Carpis  vom  8.  Dezember  (oben  8.  150  Anm.  4). 

*)  Erklärung  des  Admirals  in  der  Depesche  vom  3.  November  (oben 
Anm.  3). 

*)  Carpi  an  Ricalcati,  8erpon  12.  März  1535,  voi.  H fol.  118-121  Or. 
und  Dech.  len.  olii  13.  Schon  damals  lief,  wie  in  derselben  Depesche  be- 


154 


I..  CABDAUK8 


Juni  hat  er  dies  Angebot  oft  erneuert,  dem  Nuntius  oft 
und  unverhohlen  über  seine  kriegerischen  Absichten  geredet, 
ihm,  wie  einem  Vertrauten,  detaillierte  Angaben  über  Stand 
und  Fortschritt  seiner  Rüstungen  gemacht  ^).  Damals  erklärte 
er,  wenn  der  Kaiser  statt,  wie  es  seine  Pflicht  erheische,  gegen 
die  Pforte  zu  ziehen,  sich  Italien  unterjoche,  so  wolle  er 
im  nächsten  Jahre  losschlagen;  bis  jetzt  habe  er  soviel  hinge- 
nommen, weil  er  vorerst  genug  Geld  auftreiben  wollte,  um 
einen  Krieg  von  20  Jahren  auszuhalten  ^).  Höchst  wahrschein- 
lich wäre  der  Krieg  schon  jetzt  ausgebrochen,  wenn  eich  die 
ersten  Nachrichten  über  Misserfolge  des  Kaisers  in  Tunis  be- 
wahrheitet hätten  ; damals  antwortete  Franz  auf  einen  Antrag 
Carpis,  sich  mit  dem  Papste  gegen  die  Pforte  und  gegen  Eng- 
land zu  verbinden  : er  werde  tun,  was  einem  König  von  Frank- 
reich zieme,  dem  Papste  gegenüber  aber  es  nicht  an  sich  fehlen 
lassen,  und  Montmorency  meinte,  der  Krieg  werde  wohl  früher 
ausbreohen,  wie  gedacht,  da  man  für  zehn  Jahre  Geld  bei- 
sammen habe  und  gradezu  gezwungen  sei,  Krieg  zu  beginnen, 
um  die  Soldatesca  los  zu  werden  *).  Nach  dem  Eintreffen  der 
Siegesbotschaft  eröffnete  der  König  Carpi  seine  Absicht,  sich 
nach  Lyon  zu  begeben  und  jeder  4 Insolenz  > des  Kaisers  ent- 
gegenzutreten ^).  — Man  ist  hier  und  da  versucht,  über  die 
bramarbasierende  Art  zu  lachen,  in  der  der  König  dem  Nuntius 
die  Grösse  seiner  Machtmittel  auseinandersetzt,  seine  vollendete 
Kriegsbereitschaft,  ja  sogar  seine  persötiliche  militärische  Tüch- 
tigkeit hervorhebt  — aber  alle  seine  Reden  atmen  eine  Festig- 
keit des  Entschlusses  und  eine  Energie  des  Hasses,  die  keinen 

richtet  wird,  das  Gerücht  um,  man  plane  einen  Angriff  auf  Savoyen,  um 
den  Krieg  mit  dem  Kaiser  zu  eröffnen* 

')  Instruktion  Du  Beilays  (oben  S*  152  Anm.  2);  vgl.  Capasse,  La 
politica  dt  Paolo  III  e Tltalia  (Camerino  1901)  ISI  Anm.  1.  Depeschen 
vom  21.  August  (oben  S.  150  Anm,  i),  19.  September  (aus  Vignory,  voi  H 
fol.  322-332  Or.  und  Dech.),  3.  November  (S.  152  Anm.  3),  8.  Dezember  (S.  150 
Anm.  4).  Vgl.  auch  die  Relation  Giuatinianis  (oben  8.  149  Anm.  4)  bei 
Tommekseo  1.  o.  49. 

*)  Carpi  an  Ricalcati,  Abbeville  6.  Juni  1535,  abgesandt  am  8.:  voi.  H 
fol.  174-187  Or.  und  Dech. 

Carpi  an  Ricalcati,  Crespy  29.  Juli,  rii,  fino  alH  31  : voi.  H fol.  279-291 
Or.  rio.  aäi  18  d' agosto  Deoh.  und  Dupl. 

Depesche  vom  21.  August  (oben  8.  150  Anm.  4). 


PAUL  III  , KARL  y.  UND  FRANZ  1.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  155 

Zweifel  darüber  lässt,  dass  seinen  Worten  einmal  die  Taten 
folgen  werden  ; denn  < jede  Ehre  und  Maohterweiterung  des 
Kaisers  rechnet  man  sich  hier  — in  Erinnerung  an  die  Ver- 
gangenheit — als  Schande  an  » 

Die  päpstliche  Diplomatie  hat  alle  diese  Anerbietungen  — so- 
weit eraiohtlioh  — mit  kühler  Zurückhaltung  aufgenommen. 
An  die  bösen  Absichten  des  Kaisers,  der  stets  den  rechten 
Weg  gegangen  ist,  will  der  Nuntius  nicht  glauben,  und  der 
Papst,  so  fügt  er  hinzu,  will  jeden  Verdacht,  als  ob  er  nicht 
der  gemeinsame  Vater  beider  sei,  vermeiden,  — freilich  wird 
ihn  das  nicht  hindern,  sich  dem  gefälliger  zu  erweisen,  der 
ihn  am  meisten  verpflichtet.  Das  Hülfsangebot  des  Königs 
und  seine  Klage,  er  werde  mit  seiner  Unterstützung  zu  spät 
kommen,  beantwortet  er  mit  der  Erklärung,  wenn  der  Kaiser 
wirklich  so  Arges  beginnen  sollte,  so  werde  die  französische 
Hülfe  noch  zeitig  genug  kommen  ^).  — G^enüber  den  Alarmge- 
rüchten über  die  Gewaltpläne  des  Kaisers  hob  eine  kuriale  Depe- 
sche hervor,  mit  welcher  Zurückhaltung  dieser  Italien  betrete, 
dass  er  seine  Truppen  zum  grössten  Teil  verabschiedet  habe 
und  dass  der  Papst  ihn  mit  Sehnsucht  erwarte  ^).  Es  sei  zweck- 
los, sich  fortwährend  mit  sovielen  Verdächtigungen  zu  plagen, 
die  sich  vielfach  doch  als  unwahr  erwiesen  *).  Auf  der  an- 
deren Seite  ist  Paul  IlT.  mit  peinlicher  Sorgfalt  bemüht,  die 
Empfindlichkeit  Frankreichs  nicht  zu  reizen:  als  er  seinen 
Sohn  zum  Kaiser  sendet,  um  über  die  Angelegenheiten  der 
europäischen  Politik  und  eine  italienische  Territorialfrage  zu 


')  Depesohe  vom  18.  Juli  aus  Coussy,  voi,  H foL  239-260  Or.  rie,  a 
2 éTagosio:  Que$ii  ionio  stimano  per  le  cose  passiUe  ogni  honore  ei  grandezza 
del  impéraiore  per  propria  vergogna, 

*)  Dapesche  vom  3.  November. 

*)  Ricaloati  an  Carpi  3.  November  voi.  H fol.  52,53  Min.  — Nach  einer 
Oepeaohe  Sienesisohen  0**sandton  Sergardi  aus  Rom  vom  27.  März  1536 
betrug  das  militärisohe  Gefolge  Karls  6000  fanti  et  800  lance  et  tfisteme  con 
li  coriigiani  oonduee  8.  un  10000  bocke  ei  6000  eavalli,  Scdinas  rühmt 
in  einem  Bericht  vom  22.  April  (Villa,  Carlos  V y su  oorte  (Madrid  1902) 
Nr.  304)  die  musterhafte  Führung  der  spanisohen  Söldner,  deren  Zahl  hier 
auf  6200  Mann  angegeben  wird. 

^)  9.  Januar  1536  voi.  I fol.  1-4  Min.:  Da  Karl  sehr  bald  kommt,  so 
ist  ea  nicht  gut,  oariearee  sempre  di  tanti  suspitionit  perché  motte  non  ri- 
eecano  vere. 


156 


L.  CARDAUXS 


verhandeln,  lässt  er  nach  Frankreich  — selbst  in  den  Briefen 
an  den  eigenen  Nuntius  — erklären,  die  Mission  diene  aus- 
schliesslich dem  Zweck  der  Friedensvermittlung  ^). 

Neben  diesen  Versuchen,  das  Papsttum  als  politische  Macht 
an  ihre  Seite  zu  bringen,  laufen  die  Bemühungen  der  franzö- 
sischen Diplomatie,  auch  die  kirchliche  Lage  zu  ihren  Zwecken 
auszunutzen.  Wie  sich  der  König  in  der  Rolle  eines  Verfechters 
der  politischen  Unabhängigkeit  des  Papsttums  gefiel,  so 
wollte  er  es  auch  auf  sich  nehmen,  dem  Papsttum  Pauls  III.  den 
Ruhm  zu  verschaffen,  die  zerrissene  Glaubenseinheit  wiederher- 
gestellt zu  haben.  Er  verhandelt  mit  den  Protestanten  über 
ihre  Wiederversöhnung  mit  der  alten  Kirche  in  der  doppelten 
Absicht,  seine  Verbindung  mit  den  deutschen  Fürsten  fester  zu 
knüpfen  und  dem  Papste  die  Rückkehr  der  ÄbgefaUenen  als 
Morgengabe  darzubringen;  das  Problem,  um  dessen  Lösung 
sich  Papst  und  Kaiser  in  endlosen  Verhandlungen  vergebens 
bemüht,  soll  durch  friedliche  Aussprache  gelöst,  der  Plan  des 
Konzils,  den  Frankreich  seit  Jahren  bekämpft  hat  <),  und  der 
jetzt,  seit  dem  Regierungsantritt  Pauls  III.,  der  Vollendung 
entgegenzugehen  scheint,  soll  so  verhindert,  wenigstens  ver- 
schoben — kurz  auch  in  der  religiösen  Frage  soll  dem  Kaiser 
das  Heft  aus  der  Hand  genommen  werden  ’).  Franz  stellt  dem 


')  Ricalcati  an  Pier  Luigi  17.  Oktober:  Et  perchè  V.  E.  ea,  che  per  quie- 
tare Franzeei  di  queata  sua  andata  aìF  imperatortt  gVè  hieognaio  dire  ch'uno 
delle  cause  che  m'adduceva  S.  S*à  a mandarvici  era,  per  operare  per  la  con- 
cordia tra  Cesare  et  ü Christ  eso;  però  per  non  parere  che  aegli  sia  dato  paróle, 
et  massime,  che  è da  credere  che  V ambfisciatore  di  Francia  che  è in  la  corte 
deir  imperatore  cercherà  penetrar  li  negotii  di  quéUa  et  forse  lui  medesimo  glene 
parlerà,  et  quando  glene  parlassi  ha  da  star  in  cervello,  demostrando  haver  tal 
commissione,..  Rom  Archivio  Vaticano  Princ.  IO  fol.  517*>51S^  Abechr.  An 
Carpi  23.  Dezember  : Non  ha  havuto  ad  negociar'  altro,  salvo  qualche  cosa  sopra 
la  pace,  dela  quale  non  ne  ha  potuto  cavar  altro  consirutto,  senon  ch'insieme  con 
le  altre  cose  S.  Mlà  Ces,  si  ha  remesso  al  abboccamento  che  farà  con  S,  B., 
come  de  tutto  se  son  fatti  ben  capaci  mone,  revmo  de  Bellay  et  mone,  de  Macon. 
Voi.  H fol.  65-68  Min.  Vgl.  weiter  unten  S.  105  Anm.  2. 

*)  Ehees  in  Römische  Quartalschrift  XII  303-323. 

Für  die  Einzelheiten  dieser  Verhcmdlungen  verweise  ich  auf  V.  L. 
Bourrilly,  Guillaume  Du  Bellay  (Paris  1904)  130-210.  Die  wichtigsten 
Aktenstücke  verzeichnet  Ehses,  Concilium  Tridentinum  (Freiburg  i.  B.  1904) 
eeXX  n.  4,  CCXXII  n.  5 und  6. 


PAUL  ni.,  KARL  V.  UND  FK\NZ  I.  IN  DEN  JAHRE  1535  UND  1536 


157 


Nuntius  das  Gelingen  des  Einigangsplanes  bestimmt  in  Aussicdit,  * 
wenn  der  Papst  Melanchthon,  der  wirklich  sehr  entgegenkom- 
mende Bedingungen  formuliert  und  sich  zur  Reise  nach  Paris 
bereit  erklärt  hat,  auch  seinerseits  veranlasst,  nach  Paris  zu 
reisen  und  einen  seiner  Theologen  zur  Besprechung  dorthin 
sendet  ^).  Die  Reise  Melanchthons,  erklärt  er  dann,  sei  aus- 
gemacht. Nach  Gelingen  dieses  Einigongswerkes  mag  man 
das  Konzil,  das  jetzt  noch  auf  unübersteigbare  Schwierigkeiten 
stösst  ^),  abhalten,  aber  an  einem  Ort,  wo  es  dem  Einfluss  des 
Kaisern  entzogen  ist:  der  König  hat  zuerst  Turin  ^),  nachher 
gar  Rom  *)  in  Vorschlag  gebracht.  Laut  hat  er  sich  des  Dienstes 
gerühmt,  den  er  dem  hi.  Stuhl  zu  leisten  gedenke  ^). 

An  der  Kurie  hat  man  sich  auch  wirklich  zuerst  mit  über- 
schwänglichen Hoffnungen  getragen.  Es  wäre  das  Jubeljahr 
Seiner  Heiligkeit,  ruft  der  Nuntius  bei  den  ersten  Eröffnungen 
aus,  und  vielleicht  darf  man  hoffen,  dass  es  so  gelingt,  dies 
wilde,  zügellose  Volk  zur  Kirche  zurückzuführen  ^).  Papst 
Paul  III.  hat  wirklich  im  Anfänge  seines  Pontifikats  diese  Mög- 
lichkeit ernsthaft  ins  Auge  gefasst:  das  bezeugt  die  Berufung 
von  Männern  vermittelnder  Richtung,  wie  Sadolet,  Pole  und 
Contarmi,  ins  Kardinalscollegium,  darauf  deutet  auch  die 
freundliche  Antwort,  die  er  Erasmus  zu  Teil  werden  liess,  als 
dieser  ihm  die  Grundzüge  seines  seit  Beginn  der  Kirchenspal- 
tung vertretenen  Reformprogramms  darlegte  Jetzt  übersah 
er  wohl  geflissentlich  die  politischen  Hintergedanken  des  Königs, 


’)  Depeachen  vom  19.  und  22.  Februar,  6.  und  21.  Juni,  4.  .Tuli  bei 
Ehsee  1.  c.  CCXIX,  CCXX. 

*)  Instruktion  Du  Beilays  vom  24  *Juni  1535  (oben  S.  152  Anm.  2). 

*)  Depesche  vom  19.  Februar,  Ehses  1.  c. 

*)  Instruktion  Du  Bellays,  Anm.  2.  Depesche  vom  4.  Juli  Ehses  1.  c. 

*)  Depe'che  aus  Chauny  vom  15.  Juli,  voi.  H fol.  229  238  Or.  und  Dech. 
rie.  ali  4 di  agosto  ; S,  M*à  ha  parlato  largamente  con  ambasciadori  et  altri 
del  gran  commodo  et  servitio  che  pensa  far  a S.  S^à  et  sede  apostolica  con 
Luiherani,  havendo  già  redatto  quelli  a cosi  chiari  capituli,  onde  dice  ^questo 
per  mano  sua  papa  Paulo  haverà  questo  honore  di  redurre  la  Oermania  ala 
ubidiema  de  la  chiesa . . . 

*)  Depesche  vom  22.  Februar  Ehses  1.  c. 

Das  Schreiben  des  Erasmus  bringen,  die  Beilagen.  Die  Antwort  des 
Papstes  vom  31.  Mai  1535  in  den  Opera  Er  asmi,  ed.  Clericus,  IV  (Lugduni 
Batavorum  1701)  1501,  1502. 


168 


I«.  CARDAUN8 


der  ausdrücklich  um  Geheimhaltung  vor  dem  Kaiser  hatte 
ersuchen  lassen  '),  und  hat  in  aller  Form  seinen  Beifall  gege- 
ben -);  war  doch  kurze  Zeit  vorher  *)  auf  Grund  eines  von  pri- 
vater Seite  herrührenden  Antrags  an  der  Kurie  die  Wieder- 
gewinnung Melanchthons  erwogen  worden  *).  Allerdings  dem 
Wunsche  des  Königs,  Melanchthon  direkt  zu  der  geplanten 
Reise  zu  veranlassen,  scheint  er  doch  nicht  entsprochen  zu 
haben,  und  schon  nach  wenigen  Monaten  hat  das  deutliche 
Hervortreten  des  Endzwecks  der  ganzen  Verhandlung,  die  un- 
gescheute  Enthüllung  der  kaiserfeindlichen  Machinationen  in 
Deutschland,  Ton  und  Haltung  der  Kurie  verändert.  Jetzt  be- 
tont der  Nuntius,  dass  man  ganz  anderes  bezwecke  als  die 
Wiedergewinnung  der  Lutheraner,  dass  man  die  deutschen  Für- 
sten zum  Krieg  gegen  den  Kaiser  hetee^),  und  beantwortet 
die  Vorlesung  der  Artikel  Melanchthons  mit  dem  üblichen  Lob 
auf  die  gute  Gesinnung  des  Königs,  zugleich  aber  mit  der 
Eröffnung,  dass  die  Lutheraner  diese  Antwort  auch  an  König 
Ferdinand  gesandt  hätten.  Mit  voller  Absicht  rief  er  das  Miss- 
trauen Franz’  gegen  die  Protestanten  hervor,  um  ihn  vor  der 
Gefahr,  in  ihre  Lehren  verstrickt  zu  werden,  zu  bewahren  ®). 

’)  Ehses  1.  c. 

”)  Depes.  he  Ricalcatis  vom  13.  März  Ehses  1.  c. 

Am  15.  Januar  1635. 

*)  K a wer  au.  Die  Versuche,  Melanchthon  zur  katholischen  Kirche  zu- 
rüokzuführen  (Halle  1902)  (Schriften  des  Vereins  für  Reformationsgeechiohte 
Nr.  73)  S.  26,  27. 

^)  Depesche  vom  29.  Juli  (oben  S.  ic4  Anm.  3):  In  Deutschland  betreibe 
man  altre  pratiche  che  di  ridurre  Lutherani^  et  accennano^  che,  se  voranno^ 
suseitaranó  un'altra  guerra  in  quel  paese  al  imperatore  di  maggior  impnrianiia 
di  quel  de  lantgravio.  Vorher  (15.  Juli,  aus  Chauny,  ib.  fol.  229-239  Or.  und 
Dech.)  über  Verhandlungen  mit  Bayern  und  Lüttich. 

*)  Depesche  vom  19.  September  (oben  S.  154  Anm.  l):  lodai,  quanto  mi 
fu  possibile,  la  pia  mente  de  S,  et  dissi  che,  se  li  Lutherani  venevano  ad  dò 
con  buona  mente,  che  sperarei  nela  authorità  et  giudicio  dola  Mtà  S,  che  fussimo 
per  vederne  qualche  desiderato  effetto.  Doch  habe  er  per  aviso  di  8,  Slò  Nctoh- 
richt,  da?8  eie  dieselben  Artikel  an  Ferdinand  geschickt  hätten.  Vidi  nela  dora 
che  tutto  si  alterò  et  che  intrò  in  qualche  eusj^itùyne  ciò  poter  esser  vero,  io  dissi 
questo,  perchè  in  fatti  ho  inteso  da  buon  luogo  esser  così,  onde  Lutherani  tal- 
volta havendo  homeni,  de  quali  non  si  può  fidare,  maxime  in  queste  materie,  come 
anche  S.  mi  consenti,  potria  forse  voler  stare  a cavallo  del  fossato  et  con 
dar  buone  parole  da  ogni  canto,  andarsi  cosi  vivendo  neli  errori  loro. 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRAK.:  T.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1530  159 


Tatsaohlioh  suchte  damals  der  Landesherr  Melanchthons  An- 
schluss w Ferdinand  und  untersagte  ihm  desshalbdie  geplante 
Reise  und  gleichzeitig  stellte  die  Sorbonne  seiner  Antwort  die 
Forderungen  des  strengsten  dogmatischen  Katholizismus  ent- 
gegen, indem  sie  an  erster  Stelle  die  Anerkennung  der  Unfehl- 
barkeit der  Konzilien  verlangte.  Der  Papst  erklärt  zu  dieser 
Haltimg  sofort  seine  Zustimmung,  er  betont  wiederum  sein 
dringendes  Verlangen  nach  einem  Konzil,  Cr  warnt  den  König, 
durch  die  Verhandlungen  in  Deutschland  dem  Kaiser  Anlass  zu 
Verdacht  zu  geben,  und  hofft,  dass  ihm  seine  Einigungsversuche 
Ruhm  eintragen,  «vorausgesetzt,  dass  man  deutlich  erkennt, 
dass  er  kein  anderes  Ziel  hat  als  den  Dienst  Gottes  und  die 
Wiederherstellung  des  Glaubens  »i). 

Aber  ungeachtet  der  Differenzen,  die  zwischen  der  Kurie 
und  Frankreich  bestanden,  hat  das  gegenseitige  Verhältnis 
einen  weit  freundlicheren  Charakter  bewahrt  als  die  Bezie- 
hungen zum  Kaiserhofe  ; fast  von  Anfang  an  geht  durch  diese 
jener  Zug  des  Misstrauens,  der  sich  in  späteren  Jahren  zu  tiefer, 
hasserfüllter  Abneigung  gesteigert  hat.  Es  ist  schon  betont 
worden,  dass  nach  Lage  der  Dinge  den  wirklichen  Gewinn 
aus  der  Neutralität  Frankreich  zog,  und  so  begreift  es  sich, 
dass  am  kaiserlichen  Hofe  früh  der  Verdacht  auf  taucht,  der 


*)  Ricalcati  an  Carpi  14.  Oktober  1535  vcl.  H fol.  47-51  Min.  (zum  Teil 
bei  Ehaes  1.  c.)  : é anche  moUo  piaociuto  intendere  li  buoni  officii  che  ei  fanno 
per  li  theologi  di  Parigi  contra  LtUherani  et  la  buona  diepositione  che  in  ciò 
moeira  S,  OhriePea^  alaqual  potrete  chiaramente  dire,  dass  der  Papst  das 
K'.  nzil  aufs  Dringendste  wünscht,  zumal  es,  wie  er  hofft,  auch  zwischen  König 
und  Kaiser  wahre  Einigung  stiften  wird:  et  però  S.  lauda  che  la  S. 
nele  eoae  di  Germania  proceda  et  ee  governi  di  sorte  che  in  alcun  modo  non 
possi  generar  suspitione  a Cesare,  et  questo  non  si  dice  sema  causa,  nel  resto  tutti 
quelli  buoni  officii  che  potrà  fare  per  redure  Lutherani  ala  vera  via,  N,  S.  pensa 
che  siano  per  dargli  reputatione  et  buon  nome  et  apresso  ala  Ces.  et  de  tutti 
li  altri  Christiani,  purché  si  vegga  manifestamente  che  non  habbia  altro  fine  che 
il  servitio  de  Dio  et  reintegralion  de  la  fede,  et  de  Melanthon  mi  ricordo  haver'  altre 
volte  scritto  che  N,  S,  laudava  che  si  facesse  venir'  in  Francia  per  smembrarlo 
dedi  altri,  il  medesimo  dice  hora...  — Trotzdem  kann  Carpi  noch  unter  dem 

12.  April  1536  berichten  : Mons,  di  Parigi  mostra  meco  ehe,  quando  N.  S.  lo 

riconoscesse  come  fa  professione  di  haver  fatto  molto  servitio  cUla  sede  apostolica 
tn  Germania,  eh' è huomo  per  poter  far  in  Inghilterra  quel  che  gagliardamente  dice 
non  potersi  per  alcun  altro,  che  ne  farà  veder  la  prova.,,  (Archivio  Vaticana 
Princ.  10  fol.  218»-220l>  Abschr.). 


160 


L.  CABDAUNS 


Papst  neige  in  Wahrheit  zu.Frankreioh,  er  trachte  ^ unter  dem 
Schein  der  Begünstigung  des  Konzils  — dieses  weiter  und  weiter 
hinauszuschieben  Den  Anlass  bot  die  Beförderung  zweier 
französisch  gesinnter  Kardinale,  des  Erzbischofs  von  Paris 
Du  Bellay  und  des  Kämmerers  Ghinucci.  Gewiss  schmückte 
Paul  III.  gleichzeitig  zwei  Anhänger  der  kaiserlichen  Partei 
mit  dem  Purpur  : aber  hatte  Clemens  VII.  durch  seine  letzten 
Promotionen  nicht  genügend  für  die  Vertretung  des  französi- 
sehen  Einflusses  gesorgt  ? Und  war  nicht  der  eine  der  beiden 
Promovierten  ein  Bruder  jenes  Diplomaten,  der  grade  damals 
die  deutschen  Fürsten  gegen  den  Kaiser  hetzte,  eine  « Brand- 
fackel»^), die  der  französische  König  ins  Kardinalskollegium 
gebracht,  während  der  Kaiser  keine  Wünsche  geäussert,  aber 
grade  jene  Erhebung  zu  verhindern  gesucht  hatte  *)  ? Und 
grade  damals  schwebte  zwischen  den  beiden  Höfen  eine  Frage, 
die  das  Interesse  des  Kirchenstajbtes  und  das  Familienin- 
teresse  des  Papstes  aufs  Nächste  berührte:  nach  dem  Aus- 
sterben des  männlichen  Stammes  der  Herzöge  von  Camerino 
hatte  der  Herzog  von  Urbino  das  Land  kraft  erbrechtlicher 
Ansprüche  in  Besitz  genommen,  während  der  Papst  es  als 
Lehen  des  Kirchenstaates  erklärte,  um  zu  verhindern,  dass 
eine  urbinatische  Enklave  die  Verbindung.  Roms  mit  Bologna, 
der  Romagna  und  den  Marken  unterband,  zugleich  wohl  auch 
in  der  Absicht,  durch  Übertragung  des  Landes  an  einen  seiner 
Angehörigen  seiner  FamUie  eine  Machtstellung  in  Italien  zu 
gründen  *).  Der  Kaiser,  der  während  seines  Zuges  gegen  Tunis 
Ruhe  in  Italien  nötig  hatte,  ersuchte  ihn,  die  Rüstungen  ein- 
zustellen. Paul  III.  hat  ihn  damals  gebeten,  wenn  er  ihn 
sich  in  irgend  einer  Sache  verpflichten  wolle,  so  möge  er  ihn  in 


*)  In  dem  in  der  zweitnächsten  Anmerkung  zitierten  Schriftstück. 

“)  Randvermerk  zu  einem  Schreiben  Cifuentes’  an  den  Kaiser  vom  3.  März 
1536,  in  dem  über  die  französischen  Bemühungen  zur  Beförderung  Du  Bellays 
berichtet  wird;  Anweisung  Karls,  diese  zu  verhindern. 

’)  Vorstellung  des  Stnatsrats  an  den  Kaiser  24.  Juni  1635  State-Papers  V 1 
Nr.  167.  — In  einem  Schreiben  an  den  Nuntius  bei  Karl  vom  6.  Juni  1535 
wird  übri.;ens  zur  Entschuldigung  bemerkt,  dass  die  Promotion  Du  Bellays 
nur  unter  dem  Druck  Frankreichs  erfolgt  sei.  Rom  Archivio  Vaticano 
Arm.  8 ordo  1 voi.  N fol.  20,  21  Konz. 

*)  Ausführlich  über  diesen  Punkt  Capasso  1.  c.  81-89. 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  161 

dieser  nicht  verlassen  ; sie  liege  ihm  so  sehr  am  Herzen,  dass 
er  an  keine  andere  mehr  denke  ^).  Er  klagt,  der  Kaiser  setze 
ihn  einem  Untertanen  nach,  er  droht,  sich  jedem,  wer  es 
auch  sei,  in  die  Arme  zu  werfen,  um  solches  Unrecht  nicht 
hinnehmen  zu  müssen;  er  habe  für  die  Hülfe,  die  er  gegen 
Tunis  leiste,  einen  anderen  Lohn  erwartet  und  werde  allein 
gegen  Urbino  Vorgehen,  wenn  der  Kaiser  seiner  Pflicht  als 
Schutzherr  der  Kirche  nicht  nachkomme  ^).  Trotzdem  hat  er 
bald  darauf  das  Unternehmen  bis  zur  Zusammenkunft  mit 
dem  Kaiser  suspendiert  : vor  einem  Bruch  mit  Karl,  der 
ihm  zu  verstehen  gab,  dass  er  Urbino  im  Fall  eines  päpst- 
lichen Angriffs  in  Schutz  nehmen  werde  ^),  wich  er  zurück. 
Aber  die  Frage  blieb  unerledigt  : nach  Beendigung  des  Zuges 
gegen  Tunis  lässt  der  Papst  ununterbrochen  beim  Kaiser  darauf 
dringen,  er  möge  ihm  endlich  gegen  Urbino  freie  Hand  lassen^). 


’)  Ricalcati  an  Quidiccioni  27.  April  1535,  Archivio  Vaticano  Arm.  S 
ordo  1 voi.  N fol.  25,  26  Kinz.  Princ.  10  fol.  464  Abschr. 

*)  Desgl.  30.  April  ib.  voi.  N fol.  11-13  Konz.  Princ.  10  fol.  464b-465b 
Abschr.  Vgl.  State-Papers  V 1 Nr.  175. 

Vgl.  Suriano  bei  Alberi  1.  c.  324,  325.  Erster  Vorschlag  zu  dieser  Sus- 
pension in  einer  Consulta  des  Staatsrats  vom  April  1535,  State* Papers  V 1 
Nr.  154.  Mitteilung  derselben  in  einer  Depesche  Ricalcatis  an  den  Nuntius 
vom  1 1.  Juni,  wo  ausgeführt  wird,  dass  der  Papst  zu  diesem  Entschlüsse 
veranlasst  wurde,  zunächst  U7i  dem  Wunsche  des  Kaisers  zu  genügen,  ferner 
um  nicht  den  Vorwurf,  als  errege  er  Unruhen  in  Italien,  auf  sich  zu  laden, 
sodann  um  seine  eigenen  Friedensbemühungen  n'cht  zu  kompromittieren, 
endlich  um  Pier  Luigi  ungehindert  zum  Kaiser  senden  zu  können.  Rom  Ar- 
chivio Vaticano  Princ.  10  fol.  469»-470*  Ahschr.  Arm.  8 ordo  1 voi,  N fol.  22, 
23  Konz. 

.Äusserungen  des  kaiserlichen  Ge.^andten  Adrien  de  Croy,  König  Fer- 
dinands, des  Kardinals  von  Trient  u.  a.  zu  Vergerlo  bei  Friedensburg  1.  c. 
356,  368,  350. 

Ricalcati  an  Quidiccioni  28.  August  1535:  Der  Papst  hat  die  Sus- 
pension verfügt,  um  den  Kaiser  in  Afrika  nicht  zu  stören,  im  Vertrauen, 
dass  S.  sia  per  corrisponder  aüa  modestia  di  S.  B.  con  farli  effeetiuilmente 
reintegrare  le  cose  di  quel  ducato  . . . però  V.  S.  non  'mancherà  di  tener  viva 
questa  pratica  con  farne  spesso  officio  con  S.  et  toccar  con  mano  che  N.  S. 
non  ha  hoggidi  cosa,  in  che  più  babbi  da  premere,  che  in  questa . . . Rom  Ar- 
chivio Vaticano  Arm.  8 ordo  1 voi.  D 4 fol.  13-17  Min.  Princ.  10  fol.  476*b 
Abschr.  — Depesche  vom  17.  October:  Quidiccioni  möge  mit  Pier  Luigi  die 
Einwilligung  des  Kaisers  erwirken,  si  come  deve  et  ha  promesso  di  fare. 
Princ.  10  fol  482b.485b  Abschr. 


* 


12 


162 


L.  CABDAUN8 


und  gibt  seiner  tiefen  Verstimmung  über  die  Behandlung  Aus- 
druck, die  der  Kaiser  dieser  Frage  zu  Teil  werden  lasse  ). 
Noch  empfindlicher  als  dies  Eintreten  für  einen  Gegner  des  Kir- 
chenstaates hat  ihn  dann  der  Widerspruch  berührt,  mit  dem 
der  Kaiser  einem  anderen  Akt  seiner  Hauspolitik  begegnete. 
Das  durch  den  Tod  des  spanischen  Kardinals  Merino  erledigte 
Bistum  Jaen  verlieh  der  Papst  seinem  jüngst  zum  Kardinal 
erhobenen  Enkel  Alessandro,  weniger  — so  lautet  die  merk- 
würdige Präventiv-Rechtfertigung,  die  er  an  den  Kaiserhof 
gelangen  lässt  — weniger  aus  Rücksicht  auf  den  Vorteil  des 
Enkels  als  vielmehr,  um  Ansehen  und  Jurisdiktion  der  Kirche 
zu  wahren,  die  er  in  geringerer  Stellung  aufs  schärfste  ver- 
teidigt hat  und  jetzt  nicht  ohne  Schmach  und  Schande  hätte 
ausser  Acht  lassen  dürfen  ^).  Gewiss  war  er  rechtlich  zu  dieser 
Verleihung  befugt  ^),  aber  der  Kaiser  verweigerte  die  erbetene 
Einwilligung  zur  Besitzergreifung  und  muss  dabei  dem  Nun- 
tius in  Gegenwart  von  Zeugen  ins  Gesicht  bemerkt  haben  : wenn 
der  Papst  einen  Irrtum  begangen  habe,  indem  er  seinen  Enkel 
zum  Kardinal  erhob,  so  wolle  er  sich  nicht  eines  Irrtums 
schuldig  machen,  indem  er  ihm  jenes  Bistum  gebe  ^).  Mit 
einem  heftigen*  Zomesausbruch  antwortet  der  Papst  auf  diesen 
Tadel:  die  Verleihung  der  Bistümer  ist  allein  seine  Sache, 


’)  Ricalcati  an  Pier  Luii>i  19.  November  153»5:  S.  S^à  ...  ßta  grande- 
mente admirato  che  S.  Mtà  se  la  passi  cosi  freddamente.  Neue  Weisung,  die 
Sache  durohzusetzen.  Princ.  10  fol.  519^620l>  Abschr. 

*)  Ricalcati  an  Guidiccioni  31.  Juli  1535,  Princ  10  fol.  4726-473b  Abschr. 

Auf  Grund  der  Bulle  Hadrians  Vi.,  die  dem  König  von  Spanien  die 
Besetzung  der  spanischen  Bistümer  übertrug  mit  Ausnahme  der  an  der  Kurie 
eintretenden  Vakanzen.  Pastor  IV  2 S.  145-146.  Jene  Verleihung  geschah 
aber  per  esser  vacata  in  corte  et  per  morte  d^un  cardinale  (Dep.  vom  29.  Juli, 
voi.  D fol.  6 Min.  Princ.  10  fol.  471h-4'i2b  Abschr.).  Karl  machte  dagegen 
geltend,  das  Bistum  Jaen  sei  altes  Patroiat  der  Krone.  Undatierter  Brief 
Granvellas  in  Archivio  Vaticano  Arm.  8 ordo  1 voi.  N fol.  15  Absohr. 

*)  GranveUa  an  Pier  Luigi  28.  August  1535  bei  Ehses,  C.  ncilium  Tri* 
dentinum  CCXXV  n.  1. 

'^)  So  nach  den  in  der  nächsten  Anmerkung  zitierten  Quellen;  die  Nach- 
richt will  man  per  via  deüi  ambasciatori  di  Francia  et  di  Venezia  et  d'altri 
bekommen  haben.  Im  nächsten  Schrei l>en  heisst  es,  die  Beschwerde  des 
Kaisers  sei  nach  Venedig,  Frankreich  und  überallhin  gedrungen,  tutta  volta 
S.  Vha  tolerato  con  gran  patieniia,  nè  questo  parà  bastante  a farlo  far  cosa 
che  sia  indegna  della  bontà  et  neutralità  sua^  nè  di  ritardar  il  sf>f  Pier  Luigi, 


FAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  163 


Gott  aUein  ist  er  Rechmschaft  schuldig,  der  Kaiser  hat  schon 
ungeeignetere  Leute  befördern  las^sen.  Trotzdem  ist  er  noch 
bereit,  Farnese  zu  Gunsten  eines  geeigneteren  Kandidaten  re- 
signieren zu  lassen  ; als  aber  von  kaiserlicher  Seite  an  ihn 
das  Ansinnen  gerichtet  wird,  die  ganze  Verleihung  rückgängig 
zu  machen,  bricht  sein  Zorn  von  Neuem  los  : eher  will  er  sein 
Leben  verlieren,  eher  die  Privilegien  des  Kaisers  widerrufen! 
Die  Massregel  war  kein  nepotistischer  Akt,  sondern  geschah  im 
Interesse  des  hl.  Stuhles,  und  wo  dieses  auf  dem  Spiele  steht, 
wird  der  Papst  sich  nichts  abringen  lassen,  was  gegen  Ehre 
und  Gewissen  verstösst.  Entweder  nimmt  der  Kaiser  das  Ur- 
teil des  Gerichtshofes  an,  den  der  Papst  mit  der  Sache  befasst, 
oder  er  verleiht  statt  Jaens  Farnese  Montreal  *).  — Glaube 
man  ja  nicht,  man  habe  es  mit  Papst  Cölestin  zu  tun  *)  ! — 
In  Ausdrücken  höchster  Genugtuung  hat  sich  Paul  III.  damals 
gegenüber  dem  venetianischen  Botschafter  über  den  König  von 
Frankreich  ausgesprochen,  der  nach  dem  Tode  des  Kardinals 
Medici  seinem  Enkel  eine  Abtei  von  7000  Francs  Jahresertrag 
schenkte^):  im  schroffsten  Gegensatz  zu  der  rücksichtslosen  und 
selbstherrlichen  Art,  mit  der  der  Kaiser  das  Erbübel  des  Re- 
naissancepapsttums, den  Nepotismus,  behandelte,  ist  Frank- 
reich — damals,  wie  in  späteren  Zeiten«)  — der  Begünstiger  der 
päpstlichen  Nepotenpolitik  gewesen. 

Zu  diesen  Misshelligkeiten  trat  noch  ein  weiteres  Element 
der  Zwietracht;  das  natürliche  Bestreben  des  Papstes,  sich 
der  drohenden  Übermacht  des  Kaisers  zu  entziehen.  Schon 
im  August  drang  zu  den  Ohren  eines  kaiserlichen  Geschäfts- 
trägers eine  Äusserung,  die  der  Papst  zu  dem  venetianischen 
Botschafter  getan  haben  sollte:  er  wünsche  als  Haupt  der 


')  Ricalcati  an  Quidiccioni  6.  September  1535  Archivio  Vaticano  Arm.  8 
ordo  1 voi.  D fol.  18,  19  Min.  Princ.  10  fol.  4T9*  480*  Abschr. 

*)  Desgl.  17.  September  1535  Princ.  10  fol.  480^-48 Ib.  Vgl.  Alberi  1.  c. 

®)  D.  h.  mit  Cölestin  V.,  der,  wie  bekannt,  nach  fünfmonatlicher  Regie- 
rung (5.  Juü-13.  Dezember  1294)  die  päpstliche  Würde  niederlegte. 

*)  Depesche  vom  10.  November  8.  162  Anm.  l. 

®)  Alberi  1.  c. 

®)  Vgl.  Charles  Gérin,  Le  pape  Alexandre  VIII  et  L'  uis  XIV  in  Revue 
des  questione  historiques  XXII  150,  oder  die  charakteristische  Xusser  jng  be 
Gérin.  Louis  XI V et  le  Saint-Siège  II  615. 


164 


L.  OARDAUNS 


Christenheit  dem  Kaiser  Glück  zu  seinem  a&ikanischen  Er> 
folge,  aber  als  weltlicher  Herrscher  müsse  er  seine  Macht 
fürchten,  ^eine  italienischen  Pläne  durchkreuzen  ^).  Die  Äus- 
serung braucht  natürlich  nicht  in  dieser  Form  gefallen  zu 
sein,  mag  sogar  vollständig  auf  böswilliger,  etwa  französischer 
Erfindung  beruhen:  tatsächlich  aber  ist  Paul  seit  Sommer  1535 
aufs  Eifrigste  bemüht,  mit  Venedig  zu  einem  festen  Einver- 
ständnis zu  gelangen,  in  der  ausgesprochenen  Absicht,  der 
Herrschaft  des  Kaisers  über  Italien  in  dieser  Verbindung  ein 
Gregengewicht  zu  schaffen  ^).  So  taucht  am  Kaiserhofe  wieder 
die  Anklage  auf , der  Papst  begünstige  Frankreich  *),  und  seinem 
Sohne  Pier  Luigi,  der  in  Cosenza  den  Kaiser  traf,  hielt  man 
vor,  sein  Vater  betreibe  eine  Familienverbindung  mit  dem 
französischen  Königshause,  er  stehe  in  kaiserfeindliohen  Unter- 
handlungen mit  Venedig.  Der  Papst  berief  sich  auf  sein  gutes 
Grewissen,  er  hoffe,  der  Kaiser  werde  täglich  besser  mit  ihm 
zufrieden  sein  zur  Verwirrung  derjenigen,  die  Zwietracht  zwi- 
schen ihnen  auszustreuen  suchten  4). 

')  Bericht  Lopes  de  Soria  an  den  Kaiser,  Venedig  22.  Augtist  1535,  in 
State-Papers  V 1 Nr.  197;  hiernach  stamrpt  die  Äusserung  aus  authenti- 
scher Quelle.  — Ri  hier,  Lettres  et  Memoires  de  TEstat  I (Paris  1666)  er- 
wähnt (S.  43)  einen  Brief  des  französischen  Gesandten  Hémard  aus  dem 
Juli  1535:  ce  aorU  lea  mota  de  la  lettre  qui  font  bien  connoiatre  que  Vamhition 
dèmeaurie  de  Gharlea-Quint  eatoit  auapecte  et  redoulahle  au  Pape  meame. 

Depeschen  des  vonetianisohen  Botschafters  Bragadin  bei  Capasse  1.  o* 
147-149.  Erste  unbestimmte  Meldung  von  einem  solchen  Bü  idnlsantrag  schon 
in  ei'ier  Depssche  Cifuentes’  vom  21.  Juni  1535  State-Papers  V 1 Nr.  177. 
Vgl.  die  Relation  Surianos.  Venedig  hat  dieser  bedeutsamen  Anregung  zu 
einem  italienischen  Zweibun  l keine  Folge  gegeben. 

Ricalcati  an  Quidicctoni  17.  Oktjber  1535:  Anweisung,  er  möge  dem 
Kaiser  die  Meinunic  nehmen,  dass  |der  Papst  zu  Frankreich  neige.  Rom 
Archivi  Ì Vaticano  Princ.  10  fol.  482l)-485b  Abschr. 

*)  Ricalcati  an  Pier  Luigi  19.  November  1535.  Im  Anschluss  an  die 
erste  Unterredung  Pier  Luigis  mit  dem  Kaiser  h;nS3t  es  hier:  Quanto  alle  im~ 
putationi  date  a S.  sopra  ü parentado  di  Francia  et  m%li  ojltii  fatti 
con  V enetiani , S.  Mtà  piacendo  a Dio  toccherà  con  mano  eaaer  m tutto 
aliene  dalla  verità  et  ea-^er  procedute  da  mera  malignità,  et  pzr  queato  non  nha 
pigliato  alcun  dit»piacef,  eaaendo  ben  conscio  del  auo  buon  animo  et  sperando 
che  S.  Mtà  ogni  di  nhabbia  a restar  megliò  aatisfacta  ad  confuaion  di  chi  cer^ 
casse  metter  male  tra  loro.  Rom  Archivio  Vaticano  Prino.  10  fol.  519a-5201> 
Abschr.  Später  weiss  Bra^adin  zu  berichten,  die  Franzosen  böten  dem  Papst 
die  Vermählu  )g  seines  Enkels  Ottavio  mit  einer  französischen  Prinzessin 


PAUL  m.,  KABL  V.  UKD  FRA^Z  I.  IN  DEN  JAHREN  ] 535  UND  1536  165 

Das  Misstrauen,  das  sich  infolge  aller  dieser  Vorfälle  zwi- 
schen Kurie  und  Kaiserhof  ansammelte,  zu  beseitigen,  war 
wohl  neben  der  formellen  Einladung  nach  Rom  i)  der  wich- 
tigste Zweck  der  Mission,  mit  der  Paul  III.  seinen  Sohn  betraut 
hat  2).  Schon  im  Juni,  also  noch  während  des  afrikanischen 
Unternehmens,  war  von  dieser  Sendung  die  Rede  gewesen®). 
Ob  ihn  wirklich  ein  Krankheitsanfall  abhielt  *),  oder  ob  die 
Rücksicht  auf  Frankreich^),  die  Verstimmung  über  die  Haltung 


sowie  seine  Einsetzung  in  Mniland  an,  und  der  Papst  unterhandle  im  tiefsten 
Geheimnis  darüber.  Depesche  vom  17.  Januar  1636  bei  Friedensburg  60 
Anm.  1.  ‘Ähnlich  Cifuentes  an  Karl  1.  Februar  1536  in  State-Fapers  V 2 
Nr.  14.  Die  Nuntiaturakten  Carpis,  die  grade  über  diese  Monate  sehr  gut 
erhalten  sind,  wissen  nichts  von  derartigen  Unterhandli  ngen.  Wohl  aber 
hat  Pier  Luigi  — allerdingsr  ohne  Erfolg  — mit  dem  Kaiser  über  eine  Ver- 
schwägerung zwischen  den  Häusern  Farnese  und  Savoyen  verhandelt.  State- 
Papers  V 1 Nr.  227. 

Unten  Anm.  6.  Schon  in  Depeschen  vom  3.  und  16.  August  hatte 
der  Papst  den  lebhaften  Wunsch  äussem  lassen,  sich  mit  dem  Kaiser  wegen 
des  geplanten  grösseren  Unternehmens  gegen  die  Ungläubigen  persönlich  zu 
lesprechen  (voi.  D fol.  9-11,  voi.  N .fol.  24  Minuten,  Prino.  10  fol.  473h-476* 
Abschr.). 

")  Ricalcati  an  Carpi  3.  Sep'ember  1535  bei  Ehses  1.  c.  CCXXV  n.  1.  — 
23.  Dezember:  ha  ben  satisfatto  al  bisogno,  per  il  qual  era  andato,  cio^  de  remo- 
vere  dcU  animo  de  Cesare  qualche  difidentia  che  haveva  presa,  che  N.  S.  fusse 
troppo  inclinato  a le  parti  Francesi,  il  che  se  è fatto,  come  anche  oThora  vi  fu 
scritto,  non  perchè  S.  havesse  bisogno  di  dar  conto  ad  altri  del  candor  del 
suo  buon  animo,  ma  solo  per  poter  negociare  più  liberamente  et  facilmente  più  la 
materia,, m voi.  H fol.  65*68  Min. 

Cifuentes  an  den  Kaiser  21.  Juni:  er  soll  zwei  Tage,  nachdem  man 
Nachricht  hat,  wo  der  Kaiser  Residenz  genommen,  aufbrechen.  State-Papers 
V 1 Nr.  177. 

*)  Ricalcati  an  Quidicioni  3.  August:  Furcht  vor  einem  Rückfall  in  seine 
langwierige  Krankeit  und  die  Ordnung  Perugiss  (vgl.  hierzu  Capasse  1.  c.  89*94 
und  State-Papers  V 1 Nr.  182)  haben  ihn  bis  jetzt  verhindert.  28.  August: 
Er  ist  duich  Unpäss'ichkeit  aufgehalten  worden  (Princ.  10  fol.  476^  ). 

Unter  dem  3.  September  teilt  Cifuentes  dem  Kaiser  mit,  Pier  Luigi 
sollte  am  Montag  (5.  September)  zu  ihm  mit  der  Einladung  nach  Rom  ab- 
gehen. It  is  one  of  Youf  Majesty^s  most  devoted  servante  in  these  parte,  State- 
Papers  V 1 Nr.  199.  Vom  selben  Datum  das  Beglaubigungsbreve  /Ehses 
1.  c.  CCXXV  n.  1).  Unmittelbar  darauf  tritt  die  heftige  Spannung  wegen 
der  Verleihung  von  Jaen  ein.  Unter  dem  27.  September  schreibt  der  Nun- 
tius von  Neapel,  Fabio  Arcella,  man  habe  Briefe  von  ihm  aus  Cisterna  (süd- 
östlich Velletri).  unter  dem  2.  Oktober,  er  befinde  sich  nach  den  letzten  Nach- 
richten in  Terracina.  Rom  Ardi.  Vat.  Arm.  8 ordo  1 voi.  Q f.  1.  3 Originale. 


166 


L.  CABDAUNS 


des  Kaisers  ‘)  den  Papst  sur  Vertagung  der  Sendung  bestimmten, 
genug,  er  ging  zwar  Anfang  September  zum  Kaiserhof  ab,  traf 
aber  erst  Mitte  November  in  Cosensa  mit  Karl  zusammen. 
Wenn  ihm  der  Papst  den  Auftrag  gab,  über  die  Fragen  der 
europäischen  Politik  mit  dem  Kaiser  zu  verhandeln^)  (die  übri- 
gen — abgesehen  von  der  Camerino- Angelegenheit  — werden 
eigens  ausgesohaltet ’)  ),  so  geschah  dies  wohl  nicht  in  der 
Absicht,  hierin  bereits  irgendwelche  Entscheidungen  herbeizu- 
führen. Die  ganze  Sachlage  brachte  es  mit  sich  und  es  lag 
wohl  auch  in  den  Wünschen  beider  Teile,  die  Entscheidung 
aller  dieser  Fragen  auf  die  persönliche  Begegnung  zu  versparen, 
und  so  nahm  der  Papst  gleich  aus  der  ersten  Audienz  Pier 
Luigis  Anlass,  ihn  zurückzurufen,  weil  sich  aus  der  Verhand- 
lung keine  Klärung  ergebe  und  weil  sich  die  Hauptpunkte  nur 
in  direkte  Besprechung  mit  dem  Kaiser  erledigen  Hessen^). 
Auch  die  Persönlichkeit  des  Abgesandten  mag  hierbei  mitge- 
spielt haben  : einmal  macht  ihm  der  Papst  die  schärfsten  Vor- 
haltungen wegen  seiner  päderastischen  Gewohnheiten  ^),  ein 
anderes  Mal  erteilt  er  ihm  die  Mahnung,  sich  nicht  durch  seine 
Habsucht  zu  irgend  einer  unehrenhaften  Abmachung  verleiten 
zu  lassen  ^).  Dem  Kaiser,  den  er  nochmals  einlud,  so  bald 


')  Vgl.  die  vorhergehende  Anm. 

Nach  der  unten  angeführten  Depesche  waren  es  fünf  Hauptpunkte, 
wahrscheinlich  : Frieden,  K ^nzil,  Türken,  England,  Camerino.  Ein  vom  selben 
Tage  datiertes  Schreiben  an  Guidiccioni  bezeichnet  Konzil,  Vorgehen  gegen 
England  und  Tiirkeaunteroehmen  als  die  Gegenstände,  derentwegen  der  Papst 
eine  Zusammenkunft  für  nötig  erachte;  Pier  Luigi  solle  dies  betonen. 

Ric€klcati  an  Pier  Luigi  17.  Oktober  1535:  advertiäta  ad  non  uscire 
con  S,  M^à  delle  cose  publice  che  ha  hauto  in  commissions  da  S.  B.  di  trat- 
tare, tra  le  quali  si  intende  anche  le  cose  di  O amerino,  ma  nelle  private  non 
ce  si  affatichi,  perchè  terminandosi  ben  le  publioe,  le  private  ne  vengono  bene 
in  coneequentia.  Princ.  IO  fol.  517»-518». 

Depesche  vom  19.  November  oben  S.  169  Anm.  1;  unter  dem  10.  Ok- 
tober 1535  — also  grade  um  die  Zeiti  der  Abreise  Pier  Luigia  — bericht  t 
der  kaiserliche  Botschafter,  dass  der  Papst  ihm  den  Wunsch  äusserte,  die 
Auseinandersetzung  über  die  Fragen  des  Konzils,  der  Türken  und  Englands  auf 
die  Ankunft  des  Kaisers  in  Neapel  su  versohieben.  State  Papers  IV  Nr.  215. 

Depesche  vom  17.  Oktober.  — Affò,  Vita  di  Pier  Luigi  (Milano  18*21) 
S,  20-22. 

'*)  Depesche  vom  17.  Oktober  (oben  S.  161  Anm.  5):  N.  <S>.  ha  paura  per 
esser  queüa  gente  (Uta  al  comporre  et  V.  S,  un  poco  troppo  avida^che  la  non  si  lassi 


PAUL  UI.,  KABL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JABBSX  1635  UND  1536  167 

wie  möglich  in  Rom  zu  ericheinen  lag  damals  alles  daran, 
jede  Entscheidung  hinauszuziehen ^).  «Um  Qottes  und  der 
Christenheit  willen  — so  hat  er  einmal  dem  Nuntius  auf  eine 
Beschwerde  in  der  Camerinosache  erwidert  — möge  Seine  Hei- 
ligkeit eine  wenig  Geduld  haben,  bis  ich  in  Rom  bin  » ^). 
Für  diese  B^egnung  aber  hat  er  dem  Papst  seine  Forderungen 
in  den  Fragen  der  europäischen  Politik  in  bestimmter  Weise 
unterbreitet  ^),  als  Pier  Luigi  nach  längerem  Verweilen  am  Hofe 
von  Neapel  aus  am  13.  Dezember  die  Rückreise  antrat. 

Im  Interesse  der  Christenheit  fordert  der  Kaiser  hier  vom 
Papste  die  Einberufung  eines  allgemeinen  Konzils.  Denn  nur 
dieses  ist  im  Stande,  über  die  Irrtümer  zu  entscheiden,  die  von 
den  Lutheranern  « und  anderen  seblimmeren  Sekten»  verbreitet 
werden;  dag?gen  können  Verhandlungen  mit  den  Lutheranern 
— der  Ausgang  der  von  Campegio  angestellten  Versuche  hat 
das  bewiesen  — nicht  zum  Ziele  führen.  Derartige  Unterhand- 
lungen waren  nur  das  Mittel  zur  Umgehung  des  Konzils:  die 
Lutheraner  versteckten  dahinter  die  Absicht,  ihre  Irrtümer 
ungestraft  auszubreiten,  andere  christliche  Fürsten  und  Poten- 
taten bedienten  sich  ihrer,  um  ihre  egoistischen  Ziele  zu  er- 
reichen. Hoffnungen,  die  man  vielleicht  an  sie  knüpft,  können 
nur  verwirklicht  werden  durch  die  Ansagung  eines  Konzils: 
denn  diese  wird  die  Lutheraner  entgegenkommender  machen, 
weil  sie  ihnen  die  Furcht  erwecken  wird,  auf  dem  Konzil 
widerlegt,  andererseits  ihnen  die  Hoffnung  nimmt,  durch  die 
Gegner  des  Konzils  unterstützt  zu  werden.  Nun  stimmen  alle 
katholischen  Fürsten  dem  Konzil  zu  «und  um  die  Wahrheit 
gerade  heraus  zu  sagen,  es  kommt  nur  darum  nicht  zu  Stande, 
weil  der  König  von  Frankreich  es  zu  verhindern  sucht  ».  So 


pigliare  al  boccone;  er  möge  also  nichts  versprechen,  was  der  Papst,  der  die 
Ehrd  über  alles  schätze,  nicht  halten  könne  N.  8.  dice  ehe  [V.  E.]  ha  da  de-' 
moatrare  in  iutii  li  modi  ehe  può,  de  dependere  totalmente  dalla  8,^  quasi 
più  ehe  di  3,  8^,  et  non  haver  altra  mira  ehe  cTesaerli  sempre  servitore  ete.. . 

')  Depesche  vom  19.  November  (Ehses  1.  o.  CCXXV  n.  1). 

*)  Unten  S.  174. 

*)  Guidiccioni  an  den  Papst  29.  Februar  1536.  Arm.  8 ordo  1 voi.  Q 
fol.  82-85  Or , Princ.  10  fol.  499*  Abschr. 

Beilagen  Nr.  2. 

")  Villa  Nr.  2i7. 


168 


L.  CABDAtTNS 


soll  der  Papst  ihn  bestimmen,  in  die  Berufung  des  Konzils 
nach  Mantua  einzuwilligen  und  seine  Vertreter  dahin  zu  senden; 
nur  über  Glaubenssachen  soll  dort  verhandelt  werden;  der 
Papst  soll  ihm  anzeigen,  « dass  er  unwiderruflich  entschlossen 
ist,  das  Konzil  anzusagen  » und  « dass  er  mit  den  Mitteln, 
die  Hecht  und  Gerechtigkeit  in  solchem  Fall  verlangen,  gegen 
den  König  vorgeben  wird,  wenn  dieser  es  nicht  fördert». 
In  diesem  Fall  werden  Papst  und  Kaiser  gemeinsam  über  die 
Sache  beraten  : denn  ersterer  « darf  unter  keinen  Umständen 
die' Einberufung  und  Abhaltung  unterlassen,  selbst  dann  nicht, 
wenn  der  König  von  Frankreich  widerspricht».  Und  wie  in 
der  Sache  des  Konzils,  so  soll  sich  der  Papst  auch  in  der  eng- 
lischen Frage  gegen  Frankreich  wenden.  Er  soll  dem  König 
jede  Unterhandlung  mit  Heinrich  VIII.,  der  ihm  grade  jetzt 
einen  ausserordentlichen  Gesandten  schickt,  untersagen,  soll 
den  König  auffordern,  ihm  zum  Vorgehen  gegen  England  den 
versprochenen  Beistand  zu  leisten.  Fügt  sich  Frankreich  diesen 
beiden  Forderungen,  dann  mag  der  Papst  mit  vollem  Recht 
in  seiner  neutralen  Stellung  verharren,  sonst  aber  ist  diese 
unvereinbar  mit  der  Wahrung  der  eigenen  Würde  und  der 
schuldigen  Hochachtung  vor  den  « guten  Taten  » des  Kaisers; 
denn  dieser  « kann  nicht  glauben,  dass  er  es  ruhig  weiter  hin- 
nehmen will,  wenn  man  ihm  ein  Hindernis  über  das  andere 
in  den  Weg  legt,  er  hofft  vielmehr,  dass  er  dem  guten  Ein- 
vernehmen und  dem  Vertrauen  entsprechend  handeln  wird, 
dessen  er  durch  seine  letzten  Briefe  den  Kaiser  versichert  hat  ». 

Diese  Sprache  zeigt  deutlich,  warum  der  Kaiser,  der  bis 
dahin  die  Konzilsfrage  mit  kühler  Zurückhaltung  behandelt 
hatte  ^),  jetzt  mit  solcher  Heftigkeit  das  Konzil  verlangte.  Er 
brauchte  es  für  seinen  Kampf  gegen  Frankreich.  Damals  stand 
er  an  der  Schwelle  des  Krieges.  Gegen  die  Macht,  die  sich 
stets  als  unversöhnliche  Gegnerin  des  Konzilsgedankens  erwie- 
sen, die  noch  im  letzten  Jahre  die  religiösen  Verhältnisse  in 
Deutschland  zu  ihren  « egoistischen  Zwecken  » auszunutzen, 
den  Papst  in  den  Bannkreis  dieses  Systems  zu  ziehen  versucht 


*)  Friedensburg  1.  c.  55.  Vgl.  auch  den  in  der  nächsten  Anmerkung  ange> 
führten  Bericht  des  Salinas,  wo  dieser  meint,  er  finde  den  Kaiser  nicht  so 
eifrig  in  der  Konzilssache,  wie  er  wünsche. 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHKEN  1535  UND  1536  169 

hatte,  gegen  diese  Macht  sollte  durch  die  Ansagung  des  Konzils 
der  erste  Schlag  geführt  werden.  Der  Papst,  der  in  allen 
seinen  Handlungen  eine  so  weitgehende  Rücksicht  auf  Frank- 
reich nahm,  sollte  zunächst  in  dieser  religiösen  Angelegenheit, 
die  er  selber  in  feierlichen  Erklärungen  und  vielseitigen  Ver- 
handlungen zur  ersten  und  vornehmsten  Aufgabe  seines  Ponti- 
fikats gestempelt  hatte,  den  Mut  zeigen,  gegen  Frankreich  Front 
zu  machen,  sich  als  Bundesgenossen  des  Kaisers  zu  bekennen, 
und  dieser  mag  wohl  gehofft  haben,  auf  diese  Weise  ein  dau- 
erndes Element  der  Zwietracht  zwischen  ihn  und  Frankreich 
zu  werfen.  Auch  die  in  Deutschland  allgemein  verbreitete  Über- 
zeugung, dass  das  Konzil  das  letzte  und  einzige  Mittel  sei,  um 
dem  Fortschritt  der  Häresie  Einhalt  zu  gebieten,  wird  auf 
seine  Ent  Schliessung  Einfluss  geübt  haben  ^).  Kurz,  im  gegen- 
wärtigen Augenblick  war  das  Konzil  ein  wirkungsvoller  Faktor 
seines  gesamten  religiös-politischen  Systems.  Dass  er  an  bal- 
digen Zusammentritt  desselben  glaubte,  ist  wohl  kaum  an- 
zunehmen. Aber  vorläufig  war  ja  allen  diesen  Erwägungen 
durch  die  blosse  Einberufung  Genüge  geschehen. 

Viel  weiter  noch  als  diese  Wünsche  gehen  die  folgenden 
Anträge  des  Kaisers  : im  Interesse  des  Glaubens,  zur  Abwehr, 
je  nach  Umständen  auch  zu  einem  Angriff  gegen  die  Türken, 
zur  Erhöhung  des  hl.  Stuhles,  der  Kirche,  der  Person  des  Papstes, 
zum  ständigen  Schutz  seines  Hauses  möge  er  mit  Karl  und 
Ferdinand  eine  engere  Verbindung  schliessen;  zugleich  soll 
« eine  bessere  und  festere  Defensivliga  geschlossen  werden  zwi- 
schen dem  Papst,  dem  Kaiser  und  allen  italienischen  Mächten 
}¥ider  die  Türken  und  wider  alle,  die  die  Christenheit  anzu- 
greifen suchen  ».  Es  ist  die  Erneuerung  und  Erweiterung  eines 
Antrags,  den  Karl  Paul  III.  seit  seiner  Erhebung  zu  wiederholten 
Malen  unterbreitet  hatte  : des  Antrags  auf  Beitritt  des  Papstes 
zu  dem  Bunde,  den  er  mit  seinem  Vorgänger  Clemens  VII.  und 


’)  Dctfauf  deutet  der  Bericht  des  Agenten  König  Ferdinands,  Salinas,  vom 
15.  Oktober  1536  bei  Villa  1,  c.  Nr.  281.  Vgl.  auch  die  Instruktion  Ferdinands 
für  Cles  bei  Ruohholz  1.  c.  Urkundenband  132,  sowie  e*nen  Bericht  Casales 
on  Cromwell,  Rom  6.  Mai  1536,  in  State- Papers  X Nr.  546:  ln  dies  magia.,, 
literis  cognoscüur  Caeaarem  ex  hoc  \hac  concilii  \indictione  Oermaniae  bene- 
voleniiam  aibi  concüiaaae  per . . . aentenliam  quemque  vivere  uaque  ad  concüii 
decreta. 


170 


L.  CARDAUNS 


einigen  italienisohen  Staaten  am  27.  Februar  1533  zur  Ver- 
teidigung Italiens  geschlossen  und  nach  dem  Tode  Clemens’  mit 
einer  Reihe  der  Teilnehmer  erneuert  hatte  ').  — Dann  geht  der 
Kaiser  auf  sein  Verhältnis  zu  Frankreich  über:  er  nimmt 
die  päpstliche  Vermittlung  an,  ist  selbst  zu  einer  engeren 
Allianz  mit  dem  König  bereit,  wenn  dieser  ein  massvolleres 
Verhalten  zeigt  und  die  Verträge  beobachtet.  Fährt  er  aber 
fort,  « die  Geschäfte  des  Kaisers,  besser  gesagt,  die  der  Chri- 
stenheit zu  stören,  so  kann  und  darf  er  sich  das  nicht  gefallen 
lassen  ».  Auoh  hierüber  soll  der  Papst  vom  König  eine  be- 
stimmte Erklärung  fordern. 

Die  Allianz  zwischen  dem  Papsttum  und  dem  Hause  Habs- 
bürg  ist  das  unverhüllte  Ziel  der  kaiserlichen  Wünsche,  Vor 
der  Auseinandersetzung  mit  Frankreich  will  er  den  Papst  zur 
erklärten  Parteinahme  veranlassen.  Vor  seiner  Ankunft  in  Rom, 
so  drängt  er  wiederholt  in  ihn,  möge  er  sich  die  französische  Wil* 
lenserklärung  verschaffen,  « damit  die  Christenheit  aus  der  Be- 
gegnung den  Nutzen  zieht,  den  sie  erwarten  darf». 

Nur  zum  Teil  sind  diese  Hoffnungen  erwirklicht  worden: 
die  Bündnisanträge  sind  gescheitert  ; mehrfach  bat  der  Papst 
in  den  nächsten  Monaten  erklärt,  dass  es  sein  fester  Entschluss 
sei,  das  Syst 3m  der  Neutralität  aufrechtzuhalten  <).  Der  For- 
derung auf  Einberufung  des  Konzils  aber  hat  er  sich  nicht 


Bericht  Poggio^  au»  Madrid  vom  10.  Januar  1535:  Karl  ersucht  den 
Papst  wenistens  um  geheimen  Beitritt;  auch  möge  er  Ferrara  zum  Beitritt 
veranlassen.  Rom  Archivio  Vaticano  Arm.  8 ordo  1 voi.  N fol.  33-36  ()r. 
In  einer  Consulta  des  geheimen  Rates  vom  30.  Januar  1535  heisst  es,  dass 
Venedig,  Siena,  Luoca  unH  Mantua  «die  Lisa  » unterzeichnet  hätten,  während 
der  Papst,  Ferrara  und  Genua  Schwierigkeiten  machten  (S:ate-Papers  V l 
Nr.  129).  Für  Venedig  handelt  es  sich  um  Erneuerung  der  Liga  von  Bar- 
zelona  v.  J.  1529.  Vgl.  auch  Paruta,  Historia  Viniticma  (Vinetia  1605)  55.5. 
t'ubar  wettere  Bemühungen  heim  Papst  berichtet  Casale  an  Cromwell  unter 
dem  21.  Oktober  1535  mit  dem  Bemerken,  dass  er  sie  zu  vereiteln  suche. 
State- Papers  IX  Nr.  658. 

*)  Ricalcati  an  Verallo,  Nuntius  in  Venedig,  18.  Januar  l536  (gegen  ein 
dort  aufgetretenes  Gerücht,  der  Papst  habe  sich  Frankreich  angeschlossen). 
.Archivio  Vaticano  Princ.  10  fol.  503Ö-504A  Absohr.  Arm.  8 ordo  [ vol.  P 
foL  1,  2 Min.  Weitere  übereinstimmende  Erklärungen  aus  den  Monaten  Ja- 
nuar bis  März  ib.  fol.  3-15.  Lunel  an  Karl  28.  Februar  1536  State-Papers 
V 2 Nr.  34.  Ricalcati  an  Carpi  27.  März  1536  vol.  1 fol.  21-22  Min.:  Erklä- 
rung, dass  der  Papst  sich  bis  zum  !^ussersten  für  den  Frieden  bemühen  und. 


PA"JL  in.,  KARL  V.  UND  FRANZ  1.  IN  DEN  JAHHEN  1535  UND  1536  171 


entzogen  ; er  liess  König  Franz  mitteilen,  dass  er  nunmehr  zur 
Ansagung  desselben  schreiten  werde;  die  Ortsfrage  wolle  er 
mit  dem  Kaiser  regeln,  er  bitte  den  König,  sieh  gleichfalls  zu 
derselben  zu  äussem  ').  Natürlich  vermeidet  er  es,  seinen  Vor- 
stellungen den  Charakter  des  Ultimatums  zu  geben,  wie  es  der 
Kaiser  gewünscht  hatte,  während  er  diesem  gegenüber  durch 
zwei  au  seiner  Begrüssung  nach  Neapel  gesandte  Kardinale  in 
der  herkömmlichen  Weise  betonen  lässt,  wie  dringend  er  das 


wenn  seine  Bemühungen  fehlsohlagen,  neutral  bleiben  werde.  'ähnlich 
unter  dem  10.  März  Princ.  10  fol.  452b:  der  Papst  ist  entsohlossen, 
neutral  zu  bleiben  per  ogr^i  concUo,  e/[tdm]  quando  'veda  non  poter  far  pro- 
fitto, Bemerkenswert  ist,  dass  der  gewühnliohe  Vorbehalt  hier  nicht  ge- 
rnacht  wird.  So  ist  es  durchaus  glaubwürdig,  wenn  Bragadin  unter  dem 
*22.  März  (Friedensburg  71)  beriohtet,  von  Seite  einiger  Kardinäle  sei  in 
einem  damals  gehaltenen  Konsistorium  der  Vorschlag  gemacht  worden,  dem 
« har. nackigen  Teil»  wenigstens  mit  kirchlichen  Zensuren  zu  drohen,  Paul  ITI. 
aber  habe  davon  nichts  wissen  wollen.  Der  fragliche  Vorschlag  stammte 
ohne  Zweifel  nicht  etwa,  wie  Friedensburg  meint,  von  Seiten  Frankreichs,  das 
eben  erst  wieder  ausdrücklich  die  Neutralität  anerkannt  hatte  (unten  S.  189) 
und  dessen  gannes  Verhalten  grade  zu  einem  Einschreiten  mit  kirchlichen 
Zuchtmitteln  am  leichtesten  die  Handhabe  bieten  konnte,  sondern  von  der 
kaiserlichen  Partei,  die  ja  damals  alle  Mittel  anwandte,  um  den  Papst 
aus  seiner  Neutralität  herauszureissen.  Als  der  Kaiser  später  feierlich  dem 
Papst  die  Entscheidung  über  seinen  Streit  in  die  Hände  legte,  hat  dieser 
einer  erneuten  Erklärung  seiner  Neutralität  die  alte  Einschränkung  beigefügt, 
und  grade  hierüber  zeigten  sich  dann  die  Franzosen  beunruhigt  (Du  Bellay, 
Mémoires  [Paris  1560]  fol.  1.54sb).  Nun  spricht  Priedensburg  (wieder  auf 
Qrund  einer  Depeeohe  Brasadins  vom  10.  März,  S.  7 1 Anm.  5)  von  einem  ein- 
lenkenden Brief,  in  dem  Karl  die  Neutralität  anerkannt  und  so  4 der  Eitel- 
keit des  Heiligen  Vaters  genug  getan  » habe.  Auf  diesen  Brief  hin,  meint  er 
weiter,  habe  der  Papst  den  Gedanken  aufgegeben,  «gestützt  auf  Frankreich  dem 
Kaiser  feindlich  entgegensutreten  ».  Es  ist  nun  in  jeder  Weise  unwahrscheinlich, 
dass  Karl  die  Neutralität  anerkannt  habe.  Die  weitere  Darstellung  wird  zeigen, 
mit  welcher  Energie  er  während  und  nach  s(*inem  römischen  .4  ufenthalt  seine 
alten  Versuche,  den  Papst  auf  seine  Seite  zu  ziehen,  fortsetzte.  Mit  einer 
solchen  Erklärung  hätte  er  sich  die  Grundlage  zu  seinen  Bemühungen  ent- 
zogen und  der  Papst  hätte  sicher  nicht  verfehlt,  sich  zur  Rechtfertigung 
seiner  Ablehnung  auf  sie  zu  berufen.  Dass  die  weitere  Folgerung  von  einem 
Wechsel  der  päpstlichen  Politik  nicht  richtig  ist,  geht,  wie  ich  glaube,  aus 
dieser  Betrachtung  und  aus  dem  Zusammenhang  dieser  ganzen  Darstellung 
hervor. 

')  Depeschen  an  Carpi  vom  23.  Dezember  1535  und  26.  Februar  1536, 
Ehses  1.  e. 


172 


L.  CABDAUKS 


Konzil  wünsche  i).  — Die  Annäherung  an  England  hatte  ihm 
schon  vorher  Gelegenheit  zn  tadelnden  Vorhaltungen  geboten  2): 
Ende  Juli  — nach  der  Hinrichtung  des  Kardinals  Fisher  — 
hatte  sich  Papst  Paul  III.  zuerst  mit  Breven  an  den  Kaiser 
sowie  an  die  Könige  von  Frankreich,  Schottland  und  Por- 
tugal  gewandt  ; hier  kündigte  er  ihnen  seine  Absicht  an,  gegen 
Heinrich  VIII.  mit  der  Strafe  der  Absetzung  vorzugehen,  und 
erbat  sich  ihre  Mitwirkung  zur  Volistreckung  dieses  Urteils- 
Spruches  ; es  war  die  Vorbereitung  für  die  Bulle,  in  der  der 
Papst  dem  König  eine  Frist  von  90  Tagen  setzte,  um  sich  in 
Born  zu  verantworten,  ihn  im  Weigerungsfälle  seines  Reiches 
verlustig  erklärte  und  alle  Fürsten  zu  seiner  Bekämpfung 
aufrief  *).  Seit  dem  30.  August  lag  sie  ausgefertigt  bereit,  da- 
mals hatte  Karl,  der  mit  England  eine  Verständigung  suchte, 
gegen  die  Bekanntmachung  Einwendungen  erhoben  ; jetzt 
wurde  sie  mit  dem  Bleisiegel  versehen,  aber  zur  Veröffentli- 
chung hat  sich  der  Papst  nicht  entschliessen  können  <^).  Oft 
und  mit  eindringlicher  Schärfe  hat  er  damals  seine  Verweise 
wiederholt,  auch  übe^  die  Umtriebe  in  Deutschland  und  die 
Verbindung  mit  den  Osmanen,  über  einen  Anschlag  auf  Mai- 
land und  über  die  eigenmächtigen  Zehntauflagen  hat  er  sich 
wieder  und  wieder  beklagt  — aber  dabei  ist  es  geblieben, 


')  Ib.:  Berioht  Piccolominis  und  Cesarinis  an  den  Papst  vom  23.  De- 
zember, Rom  Arch.  Vat.  Arm.  8 ordo  1 voi.  Q fol.  96-99  Or. 

")  Ricalcati  an  Carpi  6.  November  IßSö  voi.  H fol.  60-63  Min. 

’)  Breve  an  den  König  von  Portugal  vom  26.  Juli  1535  bei  Silva, 
Corpo  Diplomatico  Portuguez  III  (Lisboa  1868)  223-225.  — Ricalcati  an 
Carpi  3.  August  ten.  aüi  4 voi.  H fol.  33-36  Min.  : Dioovi  ben  questo  che  quél 
principe  Christiano  che  pid  farà  in  questa  materia^  più  obligarà  S.  et  la 
sède  apostolica  et  questa  fola  cosa  sarà  potissima  causa  di  fare  uscire  S.  B.  del 
neutrale . . . Carpi  an  Ricalcati,  Bar  le  Due  21.  und  22.  August,  ib.  fol.  298-309 
Or.  rtc.  30  detto  und  Dupl.  : Appresentai  il  breve  a S.  , aggiungendovi  tutto 
quel  ch'io  seppi  per  accenderla  contra  a questo  iniquo  re  ^Inghilterra,  State- 
Papera  Vip.  I-VI. 

Bullariuni  Romanum  Tomus  IV  pars  I (Romae  1745)  125130. 

’’)  State-Papera  1.  c. 

®)  State-Papers  V 2 Nr.  5,  6,  11,  14. 

')  Ricalcati  an  Carpi  31.  Dezember  1535  voi.  H fol.  71-73  Min.:  Anwei- 
sung, im  Hinblic  k auf  die  Umtriebe  in  Deutschland  den  König  zu  veranlassen 
a levar  via  et  questa  et  oghaltra  diffidentia.  Ursprünglich  trug  dìe  Auffor- 
derung die  viel  bestimmtere  Fassung  : che  ante  omnia  meitan  nelli  capitali  de 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  173 

und  die  Franzosen  haben  seinen  Anklagen  das  ewige  Argument 
entgegengehalten,  mit  dem  sie  jede  dem  kirchlichen  Interesse  zu- 
widerlaufende Handlung  ihrer  Politik  zu  rechtfertigen  wussten  : 

• • 

die  Übermacht  Kaiser  Karls,  der  gegen  England  nicht  etwa 

aus  Liebe  zur  Kirche,  sondern  nur  aus  persönlicher  Feindschaft 
gegen  Heinrich  VIII.  Vorgehen  wolle,  und  dessen  ehrgeizigen 
Plänen  Frankreich  nicht  dienen  werde  ^). 

Die  lang  vorbereitete  kriegerische  Auseinandersetzung  schien 
unvermeidlich,  nachdem  durch  den  Tod  Sforzas  am  1.  Novem- 
ber 1535  Mailand,  das  älteste  und  wichtigste  Objekt  des  Streites 
zwischen  Karl  und  Franz,  erledigt  worden  war.  Damals  sprach 
der  Admiral  Chabot  de  Brion  es  offen  aus  : sein  König  wolle 

haverli  (d.  i.  li  confederati)  ad  lassar  a ogni  richiesta  dela  M^à  Oes.  9.  Januar  1 536 
voi.  I fol.  1*4  Min.:  Der  Papst  hofft,  dass  Franz  sein  Versprechen  (unten  S.  182 
Anm.  1)  erfüllt,  per  non  guastar  et  dishonestar , . . ü fatto  suo  et  fare,.,  miglior 
la  causa  de  Cesare  et  anche  per  purgarse  le  imputationi  che  li  son  state  date  sapra 
le  cose  medesime  anglicane  et  turchesche  et  Lutherane...  18. (?)  Januar  153.6 
ih.  fol.  5,  6 Min.  : Beschwerde  über  den  Versuch  des  Königs,  den  Befehlshaber 
des  Kastells  von  Mailand.  Maximilian  Stampa,  zu  bestechen.  Der  Kaiser  hat 
den  päpstlichen  Legaten  die  eigenmächtige  Zehntauflage  Franz’  (oben  S.  151 
Anm.  5)  und  dessen  Beziehungen  zu  England  vorgehalten  und  gefragt,  wie 
der  Papst  das  ruhig  hinnehmen  könne.  Tut  er  dies,  so  setzt  er  sich  dem 
Verdacht  aus,  als  neige  er  zu  Frankreich,  come  anche  questa  imputatione  gli 
è data  a Venetia  et  altrove...  Er  wird  weiter  gegen  England  vergehen  und 
der  König  möge  es  come  membro  putrido  verlassen.  13.  Februar  1536  (ib. 
fol.  11,  12  Min.):  Tadel  Carpis,  weil  er  eine  Bulle,  die  den  König  zur  Auf- 
lage eines  Zehnten  (nachträglich)  autorisierte,  zu  aufdringlich  angeboten  habe. 
Weisung,  die  Bulle  jetzt,  selbst  wenn  sie  verlangt  werden  sollte,  zu  verwei- 
gern per  non  accrescere  la  diffidenza  che  ha  V imperatore  de  N.  S.,  che  pur  cosi 
non  se  gli  può  levar  de  capo,  che  S non  inclini  ale  parti  de  Francia,  et 
anche  ocù)  conoscano  che  non  ci  mooemo  per  nostro  interesse . . . und  um  die  Be  - 
schuldignng  des  Kaisers  zu  entkräften  del  poco  conto  de  S.  Ghristrsa  mostra 
tener  de  S.B...  — De  la  confidentia  che  mostra  haver  la  Christina  et  tuUi 
quei  signori  che  per  Vultima  sua  de  5 avisa.  non  accade  dir  altro,  senon  che 
piacendo  a Dio,  in  questo  abboccamento  et  in  ogni  altro  modo,  non  declinando 
però  N.  S.  dola  neutralità  sua,  conosceranno  haverla  ben  collocata. 

*)  Carpi  an  Ricalcati.  Dijon  15.  November,  voi.  H fol.  394-404  Or.  und 
Deoh.:  parendoli  che  saria  un  far  contra  sé  stasi,  quando  permettessero  che  S.  Mtà 
Ces.  anche  in  quelle  baììde  st  facesse  maggiore  di  quel  eh' è,  8.  Dezember  (S.  153 
Anm.  4).  20.  Dezember  (Sora)  voi.  H fol.  490510  Duplikat  und  Deohiffrat. 
1.  Februar  1536  Lyon  voi  I fol.  94-106  Or.  Dupl.  Dech.  6.  Januar  (bei  Tormy) 
ib.  fol.  39-52  Or.  und  Dech. 

^)  assai  pubblicamente. 


i74 


L.  CARDAUN8 


' Mailand  und  zwar  mit  Gewalt  ^).  Trotzdem  ist  über  die  Neu- 
besetzung des  Herzogtums  volle  fünf  Monate  hin  und  her 
zwischen  ihnen  verhandelt  worden.  Ein  eigentümliches  Schau- 
spiel bieten  diese  Unterhandlungen,  die  immer  wieder  auf  ge- 
griffen werden,  sozusagen  stets  zu  ihrem  Ausgangspunkt  zu- 
rückkehren, trotzdem  beide  Teile  — der  Kaiser  wahrscheinlich 
seit  Januar  — zum  Kriege  rüsten,  Franz  Mitte  Februar  in  Sa- 
voien  einfällt  und  seine  Truppen  bis  an  die  Grenzen  Mailands 
vorschiebt.  Dem  päpstlichen  Nuntius  erklärte  er  Mitte  De- 
zember, die  Sache  müsse  jetzt  zur  Entscheidung  kommen  ; ver- 
suche der  Kaiser  ihn,  wie  bisher,  mit  schönen  Worten  hinzu- 
halten,  so  werde  der  grösste  Krieg  ausbrechen,  der  seit  langer 
Zeit  gewesen  bei.  Er  lasse  ihm  jetzt  durch  einen  ausser- 
ordentlichen Gesandten  im  Namen  seines  zweiten  Sohnes,  des 
Herzogs  von  Orléans,  Mailand,  das  sein  Eigentum  sei,  abfor- 
dem  *).  Damals,  so  scheint  es,  ist  er  von  der  Stimmung  über- 
wälligt  worden,  in  der  die  Lust  am  Handeln,  der  Wille  zur 
Tat  den  Sieg  über  alle  Bedenklichkeiten  und  widerstrebenden 


’)  Carpi  an  Ricalcati,  Dijon  17.  November  1535,  voi.  H fol.  40(>-411  Or. 
und  Dech.  Bericht  Carpis  vom  29.  Februar  1536  voi.  I fol.  166-167  Dech. 

' ) Die  ersten  Meldungen  über  kaiserliche  Rüstungen  in  Italien  und 
Deutschland  enthält  schon  eine  Sieneser  Depesche  aus  Rom  vom  3.  Januar 
(Siena  Arch.  di  Stato  Lettere  alla  balia  150  Nr.  17).  — Weiter  Carpi  an  Rical- 
cati 9.  Februar  1T36  voi.  I iol.  113  122:  Beschwerde  des  Königs  über  kaiser- 
liche Rüstungen.  — Karl  an  Sarmiento  1.  Febnuu*  State-Papers  V 2 Nr.  15, 
20.  Februar  Nr.  25;  an  Isabella  20.  und  22.  Februar  ib.  Nr.  26,  27;  an  Chappuis 
29.  Februar  1536  Lanz,  Correspondenz  II  Nr.  419:  er  woUe  durch  seine  Rü- 
stungen Frankreich  dazu  l ringen,  entweder  seine  Bedingungen  anzunehmen, 
oder  den  Krieg  zu  bereuen.  Vgl.  auch  Friedensburg  1.  c.  567  Anm.  1 und 
Winkelmann.  Politische  Kc rrespondenz  der  Stadt  Strassburg  II  (Strass- 
burg 1887)  330  ff,  Paolo  Giovio,  Historie  del  suo  tempo  (Vinegia  1558 
lì  393». 

^)  Kr iegserklärung am  11. Februar  nach  Samuel  Guichenon,  Histoire 
generale  de  la  royale  maison  de  Savoye  I (Lyon  1660)  639,  woselbst  (637-641) 
ausführliche  Erzählung  <!er  voraufgehenden  Unterhandlungen,  in  denen  Franz 
dem  Herzog  die  Abtretung  seiner  italienischen  Gebiete  gegen  Entschädigung 
in  Frankreich  in  Vorschlag  gebracht  hatte.  Unter  dem  29.  Februar  berichtet 
Carpi  aus  Montplaisant,  dass  10000  französische  Legi<  näre  in  Chambéry  ein- 
eingezogen seien  und  dass  dem  Herzog  diesseits  der  Alpen  kein  Fussbreit 
Landes  mehr  bleibe.  Voi.  I fol,  166,  1(>7  Dech. 

) Depesche  vom  20.  Dezember,  oben  S.  173  Anm.  l. 


PAUL  m.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  175 

sprechen  ^),  und  im  Rate  soll  der  König  damals  erklärt  haben, 
Einflüsse  davonträgt:  auf  die  Wiedergewinnung  Mailands,  meldet 
der  Nuntius,  sei  er  so  erpicht,  dass  niemand  wage,  dagegen  zu 
wenn  er  Mailand  nicht  erhalte,  so  sei  er  fest  entschlossen  ^), 
dem  Kaiser  in  Person  den  grössten  Krieg  zu. machen,  den  er  je 
zu  führen  gehabt  ; er  bereue  es,  dass  er  so  lange  gezögert,  sich 
mit  schönen  Worten  habe  abfinden  lassen  und  so  dem  Kaiser 
Gelegenheit  gegeben  habe,  sich  zum  Herrn  von  Florenz,  Siena, 
Lucca,  Mailand  und  Montferrat  zu  machen  und  durch  seinen 
Einfluss  in  Urbino,  Ferrara,  Mantua  und  Savoyen  zu  gebieten*). 
Der  letzte  Festakt  ^),  so  sagte  er  zu  Carpi,  habe  begonnen,  auf 
die  Ablehnung  seiner  Forderung  müsse  er  den  Krieg  erklären  ; 
er  sei  völlig  gerüstet,  in  14  Tagen  könne  er  14000  deutsche 
Söldner,  in  einem  Monat  20-30000  bei  Lyon  zusammenziehen. 
Dem  Papste  ständen  auf  einen  Wink  60000  Mann  zu  Gebote  *). 
Im  diesen  Tagen  hat  er  bereits  misslungene  Anschläge  auf 
Mailand  und  Genua  versucht«);  als  Carpi  im  Gespräch  hierauf 
anspielte,  leugnete  er  zwar  ab,  «aber  wenn  er  das  Mailänder 
Kastell  oder  sonst  was  von  diesem  Staat  haben  könne,  so  würde 
er  es  gerne  nehmen,  weil  es  sein  Eigentum  sei»?). 

Um  dieselbe  Zeit  war  die  Mailänder  Frage  auch  zwischen 
dem  Kaiser  und  dem  französischen  Botschafter  Vely  verhan- 


' ) Carpi  an  Ricalcati,  Sora 24.  Dezember,  voi.  H fol.  514-619  Or.  Dupl.  Doch. 
deliheratiBaimo. 

) Carpi  an  Ricalcati,  Chàlons  30.  Dezember  1535,  ib.  520,  521  Dech. — 
Von  einem  Kriegsrat  meldet  Carpi  in  der  oben  angeführten  Depesche  vom  22., 
dort  dürften  also  diese  Äusserungen  gefallen  sein. 

*)  Vvdiimo  atto  ala  festa. 

Carpi  an  Ricalcati  0.  Januar  oben  S.  173  Anm.  1. 

'*)  Ricalcati  an  Carpi  18.  Januar  1536  voi.  1 fol.  5,  6 Min.  Bericht  der 
Sieneser  Gesandten  vom  30.  Januar:  vaasi  dubitando  che  il  re  habbi  tentato 
di  haver'  ü castello  di  Müano  con  offerir'  al  castellano  600000  contanti  et  10000 
d'entrata  Vanno.  Der  Kaiser  hat  Vorkehrungen  getroffen,  die  dem  König 
schweren  Schaden  zufügen  werden.  Man  bringt  die  Abreise  Dorias  nach 
Rom  imd  Genua  damit  in  Verbindung.  Siena  Arch.  di  Stato  Lottere  alla 
balia  150  Xr.  40  Or.  — Von  geheimen  Unterhandlungen  mit  dem  Markgrafen 
von  Saluzzo  zum  Zweck  der  Besetzung  v:  n Mailänder  Gebiet  spricht  Carpi 
schon  in  einem  Bericht  aus  Dijon  vom  12.  No\ember,  voi.  H fol.  3 JO-393  Or. 
Ebendort  über  Sendung  eines  Hauptmanns  Di  Vere  nach  Genua.  Näheres 
über  das  Misslingen  dieses  Anschlages  in  der  Depesche  vom  24.  Dezember. 

■)  Depesche  Cirpis  aus  Lyon  vom  11.  Februar. 


I 


176 


L.  CVRDAUN8 


delt  worden;  ersterer  hatte  Erklärungen  über  die  Absichten 
des  Königs  in  den  Fragen  der  Religion,  des  Türkenunter- 
nehmens und  des  Friedens  verlangt:  auf  die  beiden  ersten 
Punkte  antwortete  Franz  mit  nichtssagenden  allgemeinen  Er> 
klärungen,  daneben  aber  versicherte  er,  dass  ihm  der  Sultan 
100,000  Mann  anbiete  ; den  alten  kaiserlichen  Vorschlag,  eine 
Einigung  auf  Grund  einer  Ehe  zwischen  dem  dritten  Sohn  des 
Königs,  dem  Herzog  von  Angouleme,  und  der  englischen  Prin- 
zessin Maria  zu  versuchen  '),  lehnte  er  ab  2).  Karl  erneuerte 
sein  Verlangen  auf  eine  bestimmte  Erklärung,  die  spätestens 
bis  zu  seiner  Anwesenheit  in  Rom  in  seinen  Händen  sein  müsse, 
erwiderte  aber  zugleich  auf  eine  Andeutung  des  Botschafters, 
dass  Franz  wohl  Mailand  für  Orléans  verlangen  werde,  man 
werde  für  diesen  nicht  so  leicht  die  nötigen  Sicherheiten  finden, 
wie  für  Angouléme  ^),  Auf  diesem  Standpunkt  blieb  er  auch, 
als  jener  ausserordentliche  Gesandte  des  Königs  unter  Ver- 
zicht auf  alle  sonstigen  italienischen  Ansprüche  in  aller  Form 
Mailand  für  Orléans  verlangte.  Er  ziehe  Angouleme  vor,  schrift- 
liche Verzichte  — der  Gesandte  hatte  im  allgemeinen  die  weit- 
gehendsten Kautionen  angeboten  — würden  erfahrungsgemäss 
nicht  gehalten.  So  machte  man  ab,  der  Gesandte  möge  sich 
über  die  Sicherheiten,  die  Franz  für  Angouléme  zu  bieten 
gt^denke,  im  Einzelnen  informieren,  dem  Verlangen  Vélys,  die 
entsprechenden  kaiserlichen  Bedingungen  zu  wissen,  wich 
man  mit  allgemeinen  Erklärungen  aus.  Noch  hoffe  er,  so 
schrieb  Karl  mit  diesen  Nachrichten  seinem  Botschafter  in 
Frankreich,  den  König  zur  Annahme  Angoulemes  zu  bringen  ; 
einen  Bruch  aber  wünsche  er  auf  jeden  Fall  zu  vermeiden,  da 
er  Zeit  gewinnen  und  sich  erst  in  Rom  entscheiden  wolle  «).  — 

*)  Baum^artaa  III  146.  Depeschen  Carpis  aus  dem  April  1535  voi.  H 
Originale.  T rèa  al  in  der  Revue  des  questiona  historiques  79  S.  377-382. 

*)  Bericht  Hannaarts,  des  kaiserhohen  Botschafters  bei  Franz.,  vom  7.  De- 
zember 1535  State-Papars  V 1 Nr.  2U.  Du  Bellay,  Mémoirea  fol.  I38a  139b^ 

“)  Karl  an  Hannaert,  Neapel  22  Dazamber,  bai  Weiss,  Papiers  du  Car- 
dinal de  Granveile  II  (Paris  1841)  41H-422. 

*)  Oben  S.  174  Anm.  4.  Es  war  dar  Vettar  des  ordentlichen  Botschafters 
Vóly.  Den  französischen  Hof  scheint  er  am  9.  Januar  verlasen  za  haben; 
Carpi  berichtet  nämlich  unter  dam  10.,  dass  er  gestern  habe  auf  brechen  sollen. 

*)  Auf  Florenz,  Urbino,  Neapel  (nach  Du  Bellay  I.  c.). 

Karl  an  Hannaert,  Naapal  31.  Januar  1538,  Weiss  1.  c.  423-430. 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  J.<HREN  1535  I ND  1536 


Die  päpstlichen  Legaten  aber,  die  ihn  aufforderten,  «den  König 
von  Frankreich  zufriedenzustellen  und  zu  beruhigen  »,  wies  er 
gleichfalls  auf  dessen  unausgesetzte  Vertrags  Widrigkeiten  hin  ; 
überlasse  er  ihm  Mailand,  so  werde  er  von  dort  aus  versuchen, 
auch  Neapel  in  seine  Gewalt  zu  bekommen  '). 

König  Franz  erhob  auf  diesen  Bescheid  die  alte  Klage,  dass 
der  Kaiser  ihm  nur  Worte  gebe,  und  wiederholte,  dass  er  auf 
Orléans  bestehen  müsse.  Der  Papst  hatte  ihn  ersucht,  eine 
dem  Kaiser  genehme  angesehene  Persönlichkeit  als  Friedens- 
unterhändler abzusenden,  Brion  war  hierzu  ausersehen  worden, 
jetzt  wurde  von  seiner  Sendung  Abstand  genommen,  offen  alle 
nötigen  Kriegsvorbereitungen  getroffen  2).  Der  Bescheid  Karls, 
meint  Carpi,  hat  das  Feuer  ans  Pulver  gelegt  s).  Anscheinend 
bestand  der  König  kategorisch  auf  seiner  Forderung  für  Or- 
léans und  schob  die  Formulierung  der  Bedingungen  dem 
Kaiser  zu.  Dieser  hat  solchen  Anträgen  Vélys  nach  wie  vor 
mit  ausweichenden  Redensarten  geantwortet  ®),  Angouleme  da- 
gegen zum  Schein  fallen  lassen  und  sich  bereit  erklärt,  Orléans 
zuzulassen,  wenn  man  genügende  Sicherheiten  finden  werde. 
Auch  scheint  er  — in  welcher  Form  ist  nicht  ersichtlich  — 
jene  Kandidatur  noch  an  weitere  Bedingungen  geknüpft  zu 
haben  fan  das  Einstellen  des  Vorgehens  gegen  Savoyen,  an  die 
Zustimmung  seiner  italienischen  Verbündeten  ‘ Tatsächlich 

‘)  Bericht  vom  23.  Dezember  oben  S.  147  Anm.  1. 

) Berichte  Carpis  aus  Lyon  vom  5.  und  9.  Februar  voi.  I fol.  111-122 
Originale  (letzteres  auch  als  Dupl.  und  Dech.).  Lo  imperatore ^ sagt  Franz  zum 
Nuntius,  deve  dare  lo  ètaito  di  Milano  a lui  et  non  venir'  a queste  differenze 
de  suoi  figliuoli^  accenandomi  che  mai  non  intende  pigliarlo  per  altri  che  per 
mone,  di  Orleans... 

ha  messo  il  fuoco  alla  polvere. 

*)  Du  Bellay  1.  c.  140*;  hiernach  sandte  der  König  unter  dem  5.  Februar 
die  ausführliche  Begründung  seiner  Forderung  an  den  Kaiserhof. 

Du  Bellay  1.  c.  141b  (Verhandlung  vom  20.  Februar).  Weiss  1.  c.  440-442 
(Depesche  vom  30.  März). 

*)  Die  erste  der  fraglichen  drei  Bedingungen  gibt  Karl  im  Schreiben  an 
Hannaert  vom  21.  Februar  bei  Weiss  1.  c.  431-436.  Hiernach  erwähnte  er  das 
Vorgehen  gegen  Savoyen  bloss  in  Form  einer  einfachen  Beschwerde.  Als  aus- 
drücklich formulierte  Bedingung  dagegen  erscheint  es  in  seinem  Schreiben 
an  Isabella  vom  nächsten  Tage  (State-Papers  V 2 Nr.  26),  als  ein  Versprechen 
Vélys  im  Schreiben  Karls  an  Hannaert  vom  17.  und  18.  April  (Lanz,  Cor- 
res pondenz  Nr.  428).  Alle  drei  Bedingungen  erscheinen  in  klarer  Präzision 


13 


178 


L.  CABDAUNS 


war  Orléans,  der  Gemahl  der  Katherina  von  Medici,  der  Träger 
ihrer  Ansprüche  auf  Florenz  und  Urbino,  für  den  Kaiser  un* 
annehmbar.  Sollte  es  ihm  hiermit  wirklich  gelungen  sein,  den 
Botschafter  zu  täuschen,  so  hat  man  sich  am  französischen 
Hofe  jedenfalls  keiner  Täuschung  über  seine  wahren  Absichten 
hingegeben.  Während  sich  die  Ratgeber  des  Königs  — so 
wird  berichtet  — noch  gegen  den  Krieg  ausspracheh,  hat 
bei  ihm  die  hinhaltende  Taktik  des  Kaisers,  der  seine  Abreise 
nach  Rom  von  Woche  zu  Woche  verzögerte,  die  E^iegslust  nur 
verstärkt  ').  Brion  sollte  das  kriegerische  Unternehmen,  an 
dessen  Spitze  er  ihn  stellte,  nicht  mit  einer  Friedensmission 
vertauschen,  ohne  dass  Orléans  Mailand  erhielte^);  als  Carpi 
von  Friedenshoffnungen  zu  reden  begann,  lachte  der  König  auf 
und  Brion  selber  sagte  ihm,  der  Kaiser  wolle  Angouléme,  zu- 
gleich die  Souveränität  über  Mailand  und  die  Preisgabe  der  Ver- 
bündeten; das  heisse  Unmögli«  hes  erörtern,  der  Kaiser  wisse 
es  wohl,  aber  er  versuche  bloss,  seine  Leute  durch  täuschende 
Vorspiegelungen  irre  zu  führen  Franz  beschwerte  sich,  der 
Kaiser  habe  gegenüber  Portugal  angeboten,  den  Tnfanten  Don 
Luis  in  Mailand  einzusetzen  ; an  Karl  aber  stellte  er  jetzt  ein 


in  der  späteren  Auseinandersetzung  Karls  mit  Vély,  unten  S.  195  Anm.  l. 
Nach  dem  Bericht  Du  Beilays  (1.  c.  fol.  142*),  dem  zufolge  diese  Verhandlung 
am  20.  Februar  stattfand,  hätte  der  Kaiser  erst  nachträglich  Vély  sagen 
lassen  : hätte  er  vom  Vorgehen  gegen  Savoyen  gewusst,  so  würde  er  jenes 
Anizebot  nicht  gemacht  haben,  so  aber  werde  er  in  der  Hoffnung,  dass  es 
hierin  zu  einem  Ausgleich  kommen  werde,  sich  nie  davon  lessagen. 

Bericht  Carpis  vom  20.  Februar  voi.  I fol.  140-144  Or.  und  Dech.  : 

onde  ü re  ei  fa  oatinaiiaaimo  in  voler  la  guerra,  il  che  è però  contra  la 

oppinion  de  quaai  tutti  li  auoi 

Erklärungen  des  Königs  an  Carpi,  Depesche  aus  Montplaisant  vom 
27.  Februar  1536  voi.  1 fol.  154-161  Or.  und*  Dech. 

*)  Carpi  an  Ricalcati  10.  März  1536  ib.  fol.  176-178  Dech.  (ohne  Orts- 
datum). — 24.  März  Montplaisant:  Hannaert  war  fast  täglich  bei  Hofe  et 
facendo  ogni  conato  per  ritentare  coatoro  et  uaando  tali  ufficii  aenza  servar  la 
dignità  del  patrone,  tanto  più  qui  ai  è fatto  concetto,  tutto  aia  per  dar  parole, 
non  ai  trovando  lo  imperatore  ad  ordine  per  difender  Savoya.  Ib.  fol.  200  Dech, 
*)  Ib.  — Beschwerde  Vélys  in  Rom  (Aprii  1536)  Du  Bellay  1.  c.  148*.  — 
Zur  Sache  vgl.  den  Brief  Karls  an  Isabella  vom  20.  Februar  1636  State- 
Papers  X Nr.  333  : In  connection  with  Müan  (he  intereata  of  the  Infant  with 
regard  to  England  must  not  hy  forgotten.  Ferner  Villa  1.  c.  Nr.  291,  296,  316; 
State-Papers  V 2 Nr.  40,  107,  129,  142.  — Unter  dem  2.  März  1536  berichtet 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  1.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  17^ 

Ansinnen,  das  aus  derselben  übermütig  kriegsfrohen  Stimmung 
geboren  ist,  wie  seine  Beden  vor  Carpi:  er  verlangte  die  so- 
fortige Überlassung  der  Einkünfte  Mailands  ^).  Karl  lehnte 
das  Ansinnen, das  Vély  ihm  Ende  März  in  Gaeta  unterbreitete, 
ab  und  verwies  den  Botschafter  für  die  Fortsetzung  der  Unter- 
handlungen nach  Born  ^). 

Auf  beiden  Seiten  haben  die  vorgeschlagenen  Kandidaturen 
wohl  kaum  den  wirklichen  Absichten  entsprochen.  Franz  hat 
stets  seine  Forderung  damit  begründet,  dass  er  Orléans  in  Mai- 
land einsetzen  müsse,  um  einen  Bjruderzwist  zu  vermeiden,  da 
dieser  sonst  nach  seinem  Tode  alte  Erbansprüche  auf  die  Bre- 
tagne geltend  machen  werde,  die  er  selber  dem  jüngeren  Bruder 
zugesprochen  hatte  5*).  In  der  Tat  rechnete  er  wohl  mit  dem 
Tode  des  Dauphins^)  und  der  Thronfolge  Orléans’:  seine  Ein- 
setzung in  Mailand  sollte,  die  Vorstufe  sein  zur  Vereinigung  des 
Staates  mit  der  französischen  Monarchie.  Des  Kaisers  Absicht 
aber  war  die  Verdrängung  der  Franzosen  aus  Italien  ^),  und 
dieses  Ziel  konnte  er  nur  erreichen  dadurch,  dass  er  entweder 
eine  neutrale  Person  wie  den  verstorbenen  Herzog  einsetzte, 
oder  dass  er,  wie  es  tatsächlich  geschehen,  Mailand  für  sich 
selbst  behielt  ®).  Wäre  es  zu  einer  engeren  Verhandlung  ge- 
kommen, er  hätte  Frankreich  Bedingungen  gr stellt,  die  es  noch 
fester  in  sein  System  geschmiedet  hätten,  als  die  « unerträg- 
lichen » Verträge  von  Madrid  und  Cambray  7).  Auf  Karls  Herr- 

der  portugiesische  Nuntius  aus  Brachara  an  Ricalcati,  man  trage  sich  am 
Hofe  mit  der  Hoffnung,  dass  der  Infant  mit  einer  Tochter  König  Franz'  ver- 
mählt und  in  Mailand  eingesetzt  werde.  Rom  Archivio  Vaticano  Nunz.  ai 
Portogallo  I A fol.  22,  23  Or. 

')  Den  tuiuf rutto.  Die  Forderung  muss  etwa  am  10.  März  ain  den  Kai- 
serhof abgegangen  sein,  da  Hannaert  unter  diesem  Datum  von  einem  neuen 
dorthin  gerichteten  Schreiben  Meldung  gibt.  State-Papers  V 2 Nr.  36. 

Karl  an  Hannaert,  Gaeta  30.  März  1536,  Weiss  1.  c.  440-442.  Letzte 
Besprechung  in  Marino  bei  Du  Bellay  l.  c.  fol  145*. 

®)  Relation  Giustinianis  1.  c.  62,  64  Du  Bellay  1.  c.  1491>. 

*)  Ib.  140*.  Er  starb  am  10.  August  1536. 

State-Papers  IV  Nr.  227  : Pier  Luigi  Farnese  8 negocicUion/u)ith  Charles  V. 
Vgl.  Pier  Luigia  diesbezügliche  .\usserung  unten  S.  184. 

•)  Discours  fait  incontinent  apres  le  trepas  du  due  Francis- Marie  S force 
Weiss  II  395-4(50,  oline  Zweifel  ein  Werk  Granvellas,  wie  aus  Villa  Nr.  2S4 
ersichtlich. 

« 

•)  RatHConsulta  vom  2(i.  Februar  l.‘)36  State-Papers  V 2 Nr.  30 


180 


L.  CABDAUNS 


Schaft  passt  das  Wort,  das  ein  österreichisches  Manifest  aus 
dem  Kriege  des  Jahres  1809  auf  die  napoleonische  Monarchie 
geprägt  hat  : « ein  System,  das  kein  anderes  Gesetz  als  das 
seine  in  Europa  anerkennt')». 

In  Born  hatte  während  der  letzten  Monate  der  Papst  sich 
um  eine  Aussöhnung  bemüht.  Gleich  nach  dem  Tode  Sforzas 
hat  er  den  König  ersucht,  keinen  Angriff  auf  Mailand  zu  unter- 
nehmen, der  vom  Kaiser  vorgeschlagenen  englischen  Kombi- 
nation zuzustimmen,  somit  England  gegen  Mailand  einzutau- 
schen und  einen  Gesandten  mit  Vollmacht  zum  Abschluss  einer 
definitiven  Einigung  nach  Born  zu  senden  ^).  Vergebens  hatte 
er  wiederholt  Einspruch  gegen  einen  Angriff  auf  Savoyen  er- 
heben lassen  — er  hat  den  unglücklichen  Herzog  sogar  mit 
Geld  unterstützt  — , vergebens  hatte  er  dem  König  vorge- 
halten, dass  ein  Angriff  Frankreichs  auf  den  schwachen  Staat 
nichts  anderes  sei  als  der  Angriff  des  Wolfes  auf  das  Lamm  ^). 
Ohne  Erfolg  blieb  auch  der  Vorschlag,  den  Carpi  anscheinend 
auf  eigene  Verantwortung  dem  König  unterbreitete:  er  möge 
selber  die  Bildung  einer  Liga  zur  Verteidigung  des  Königreiches 
Neapel  betreiben  und  seine  Einwilligung  dazu  geben,  dass 
Mailand  solange  dem  Papst  übergeben  werde,  bis  man  sich 
über  den  Krieg  gegen  die  Ungläubigen  geeinigt  und  eine  Ehe- 
verbindung zwischen  dem  Kaiser-und  Königshause  geschlossen 
habe.  Fianz  nahm  den  ersten  Vorschlag  an,  aber  zum  zweiten 
meinte  er  : jetzt,  wo  er  soweit  gerüstet  sei,  müsse  er  andere  Be- 


^ ) Das  Zitat  nach  Treitschke,  Deutsche  Geschichte  I (Leipzig  1882)  311. 
“)  Ricalcati  an  Carpi  6.  November  voi.  H fol.  00-63,  26.  Nov.  fol.  56-59 
Minuten. 

")  Depeschen  Ricalcatis  vom  27.  Januar  (unten  Anm.  5),  1.  und  13.  Fe- 
bruar voi.  I fol.  9-12  Minuten.  Depesche  Carpis  aus  Lyon  vom  1.  Februar 
ib.  fol.  102-106  Dech. 

*)  Cifuentes  an  Karl  27.  Februar  1536  State-Papers  V 2 Nr.  32.  — Ri- 

• 

calcati  an  Guidiccioni  25.  Februar  (Nunz.  di  Portugallo  lA  fol  14,  15  Min.); 
Erlaubnis  zur  Einziehung  von  drei,  bereits  von  Clemens  VII.  bewilligten 
Zehnten  con  ordine  che,  se  tal  exattion  ftieae  tarda,  se  aiutasse  con  li  denari 
del  dej>osito  fatto  in  Milano  per  conto  de  li  Svizzari  catholici  (4000  Dukaten, 
vgl.  hierzu  Archiv  für  Schweizer  Reformations-Geschichte  II  ( Freiburg  i.  B.  1872] 
Nr.  25). 

*^)  Ricalcati  an  Carpi  27.  Januar  1536  voi.  I fol.  7,  8 Min. 


FAUL  m.,  KABL  V.  UND  FBAXZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  181 


dingungen  stellen  ^).  Wirkungslos  war  es  endlich,  dass  Paul  III. 
seit  Januar  offen  für  die  Kandidatur  Angoulémes  eintrat,  einer- 
seits weil  ihm  ein  französisches  Mailand  als  ein  starkes  Gegenge- 
wicht gegen  die  Herrschaft  des  Kaisers  erschien  2),  anderseits, 

m 

weil  ihn  in  noch  stärkerem  Masse  als  den  Kaiser  die  Rücksicht 
auf  die  «Buhe  Italiens»  zur  Äusschliessung  Orléans’ veranlassen 
musste  ^).  Der  einzige  Erfolg  seiner  Vermittlertätigkeit  dürfte 


')  Depesche  Carpis  aus  Màfon  vom  10.  Januar  1636  voi.  1 fol.  80-65. 
Dech.  mit  Vermerk  rie.  àUi  30: cAe,  quando  S.  Mtà  medesima  procu- 

rasse che  8%  facesse  una  lega  de  Venetiani,  d'altri  signori  Italiani,  del  re  di 
Portugallo  et  d'ogni  altro,  che  vi  si  potesse  tirare,  con  la  protettione  poi  di 
S.  sol  a difensione  del  regno  de  Napoli  per  lo  imperatore  in  caso  che  S.  M*à 
Christwa  intendesse  scendere  quel  regno,  che  io  crederei  che  forse  per  uno  assi- 
curamento questo  non  dispiaceria  al  imperatore,  deponendo  il  stato  de  Milano 
in  man  de  S,  S^à  per  qualche  tempo,  per  sino  che  si  fusse  indirizzata  la  guerra 
contra  infedeli  et  che  loro  Maestà  havessero  fatto  parentado  che  si  poiria  ragio- 
nevolmente fare  et  assettate  molte  cosette  che  sonno  fra  loro,  ma  di  poca  impor- 
tanza rispetto  di  questa.  S.  M^à,,,  laudò  il  primo  parere  circa  Napoli,  ma 
di  depositare  Milano  disse  : è vero  che  altre  volte  io  ve  ho  detto  eh'  io  sarei  stato 
contento,  ma  bora  è pur  un'altro  mezo,  perchè  V imperatore  che  senza  manco  ha 
d' bavere  quest'anno  grossissima  armata  adosso  per  mare  et  essendo  per  bavere 
di  qua  (non  si  venendo  a pace)  50000  homeni  contra  in  Italia,  oltre  che  non 
»i  mancheria  di  batterlo  anche  in  altri^  luoghi  et  sapendo  S.  Mtà  Ces.  che  qui 
è ben  noto  eh' et  non  ha  denari  per  poter  far  de  mólte  cose,  se  bene  ne  cava 
qualche  somma  de  Italia  con  grandissimi  interessi:  che  li  pare  ragionevole  es- 
sendo mutato  il  tempo  mutarsi  anche  S,  Mlà  d'oppinione  dicendo  che  vuol  la 
pace  et  sol  per  mezo  di  N,  S.,  ma  con  partiti  che  gli  paino  honesti  et  ragio- 
nevoli.,. Antwort  Rioalcatis  vom  1.  Februar  (oben  S.  180  Anm.  3).  Zu  der 
Ablehnung  jenes  (zweiten)  Vorschlags  S.  Stà  dice  non  curarsene  per  conto  suo, 
perchè  non  fu  mai  ambitioso,  ma  dice  bene  che  S.  Mtà  Christrsa  ha  da  pensar 
d'haver  ad  fare  con  persona  che  vorà  esser  ben  assicurata,  et  è certificato  che 
la  cosa  de  Milano  non  haverà  mai  effetto  in  persona  de  mone,  di  Orleans . . . 

Depesche  Bragadins  vom  14.  Februar  1536  bei  Friedensburg  1.  c.  70 
Anm.  1. 

*)  Vgl.  den  Schluss  von  Anm.  1,  die  Depesche  Cifuentes’  vom  4.  Februar 
(State-Papers  V 2 Nr.  20),  sowie  eine  Depesche  Ricalcatis  an  Carpi  vom 
26.  Februar  (vt  1.  I fol.  15,  16  Min.):  zu  der  Meldung  De  Praets  und  Ci- 
fuentes’ , dass  der  Kaiser  Orléans  ausschliesse  und  zu  Angouléme  neige,  meint 
der  Papst,  Karl  habbia  più  iusta  causa  assai  di  recusarlo  che  il  terzogenito 
per  molti  respetti,  maxime  perchè  non  potria  seguir'  il  parentado  de  sua  ne- 
pote,  duchessa  de  Milano,  nè  S,  Stà  in  tutti  li  modi  che  gli  ha  fatto  parlar  de 
le  cose  de  Milano  gli  ha  proposto  mai  altro  che  mons,  d' Angoultmmo,  come 
cosa  più  fattibil  et  ragionevole,  et  in  questo  ...vi  trova  bona  speranza  del  conto 


2 


L.  CARDAUN8 


wieder  in  einem  längeren  Hinansschieben  des  Krieges  bestanden 
haben,  er  hat  — wenigstens  behauptete  er  so  gegenüber  einem 
kaiserlichen  Bevollmächtigten  — den  französischen  Gesandten 
in  Rom  erklärt,  er  werde  es  als  eine  schwere  Beleidigung  an- 
sehen,  wenn  Frankreich  vor  der  Ankunft  Karls  in  Rom  den 
Krieg  eröffne^). 

Zu  dieser  Ankunft  — sdion  seit  dem  30.  Januar  weilten 
die  kaiserlichen  Quartiermacher  in  Rom  — traf  nun  der 
Papst  grossartige  Vorbereitungen  ®),  gleich  als  habe  er  alle  Zwi- 
stigkeiten und  allen  Argwohn  in  prunkender  Festesfreude  er- 
sticken wollen.  Über  zweihundert  Häuser  hat  er  niederreissen 
lassen,  um  dem  Kaiser  die  Triumphstrasse  zu  ebenen,  auf  der 
er  seinen  Weg  zur  Peterskirche  nehmen  sollte*).  Es  ist,  als 
habe  er  eine  Ahnung  gehabt,  dass  zum  letzten  Male  ein  Be- 
herrscher des  heiligen  römischen  Reiches  sich  zum  Besuch  der 
ewigen  Stadt  begebe.  Aber  in  Erinnerung  an  die  grausigen 
Ereignisse  des  Jahres  1527  setzten  sich  viele  Städte  des  Kir 
chenstaates  in  Kriegsbereitschaft  ^),  manche  Familien  verliessen 
Rom  ö),  der  Papst  verstärkte  die  Befestigung  der  Engelsburg 

de  la  Ces.,  nè  da  questo  ü ChrisP^  se  ne  haverà  da  discostare  nè  farce 
replica. 

')  Lunel  an  Karl  22.  Februar  1530  State* Papers  V 2 Nr.  28.  — 27.  Febf. 
ib.  Nr.  32  : Cifuentes  protestiert  gegen  die  Rüstungen  Frankreichs  after  pro- 
mising  to  waü  untel  the  emperor  arriwü  at  Rome.  Franz  daget^n  will  nur 
versprochen  haben,  sich  nicht  an  kaiserlichem  Eigentum  zu  vergreifen. 
Nach  der  S.  187  Anm.  4 angeführten  Depesche  Ricalcatis  ersuchten  De  Praet 
imd  Cifuentes  den  Papst,  er  möge  den  König  veranlassen,  vor  Ende  der 
Begegnung  jedes  weitere  Vorgehen  einzustellen.  Der  Papst  erwidert,  das 
habe  er  stets  getan,  und  hat  Ricalcati  beauftragt,  noch  diesen  Abend  caldis’ 
simamente  an  Carpi  zu  schreiben. 

”)  Ricalcati  an  V^erall  j 31.  Januar  1530  Archivio  Vaticano  Arm.  8 ordo  1 
\ol.  P fol.  3,  4 Min. 

Capasse  l.  c.  160  ff. 

Nach  der  Erzählung  Rabelais'.  Zitat  bei  Osell-Fels,  Rom  (5.  Aufl.) 
S.  200.  Capasso  (1.  c.  161)  meint  zwar,  cs  seien  nur  parecchie  vechie  case  e 
chiese  gewesen. 

’’)  So  berichtet  eine  anonyme  Biographie  Pauls  III.  im  Archivio  Vati* 
cano  Fondo  Bolognetti  (Arm.  Misceli.  9)  vcl.  209  fol.  20. 

”)  Capasso  1.  c.  102  Anm.  4. 

Friedensburg  68  Anm.  3.  Mandate  zur  Bezahlung  des  päpstlichen 
Pul  ver  me  Ster  Ambrosio  Jovardo:  31.  Mai  1535  88  Dukaten  16  Jnlii  für 
eine  Lieferung  von  320  Pfund  feinem  und  2241  Pfund  grobem  Pulver  nach 


FAXTIi  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  183 

und  nahm  Truppen  in  Sold  * ).  Wohl  mag  er  sich  bei  dem  be- 
ständigen Drängen  des  Kaisers,  sich  mit  ihm  zu  verbünden-), 
an  das  Schicksal  seines  unglücklichen  Vorgängers  erinnert 
haben,  den  der  Kaiser  monatelang  in  der  Engelsburg  gefangen 
hielt,  um  ihm  Geld  und  Bündnisbedingungen  zu  erpressen. 
Wenn  auch  die  diplomatischen  Beziehungen  zunächst  einen 
freundlichen  Charakter  behielten  - der  Kaiser  liess  dem  Le- 
gaten Carracciolo  eigens  seine  vollkommene  Genugtuung  über 
die  Sendung  und  die  Person  Pier  Luigis  bezeugen  — , so  blieb 
do  3h  auf  Seiten  des  Papstes  die  Furcht  vor  der  Übermacht 


d r Engelsburg  und  dem  Kastell  von  Corneto  (Rom  Arch.  di  Stato  Diversa 
Pauli  III  1535-37  fol.  54b).  21.  August  112  Dukaten  l '/j  Julius  für  22  Fässer 
p ulveria  groaai  (4400  Pfund)  in  die  Engelab urg,  so  auch  alle  folgenden  Mandate 
•1534-37  fol.  66b).  4.  November  244  Duk.  4 Jul.  für  800  bzw.  6400  Pfu.'.d 
( 1534-37  fol.  88*).  22.  Nov.  und  13.  Dez.  660  Duk.  ad  bonutn  cotnpiUum  pretti 
p ulveria  ei  aalnitri  conaignandorum  proviaori  arcia  Sancii  Angeli  (ib.  fol.  92b). 
S.  Pez.  96  Duk.  pro  vectura  22  aarcinarum  inter  pulverem  et  aalnitrum  qui{\) 
conduci  fecit  ex  Macerata  ad  Urbem  pro  munitione  caatri  S.  Angeli  (1535-37 
fol.  82b).  Die  Besch  ?inigungen  für  die  Auszahlungen  aus  den  Monaten  Nov. 
und  Dez.  ib.  in  Introitus  et  Exitus  1536  fol.  I02b  (8.  Nov.),  104b  (27.  Nov.), 
(9.  Dez.),  121*  (9.  Febr.).  — 6.  Sept.  481  Duk.  15  Jul.  pro  reaiduo  ma- 
ioria aummac  occaaione  pulveria  et  acdianitrii  per  eum  camerae  apoaiolicae . . . 
a die  22,  dee.  1535  prox.  praet.  per  totum  praeaentem  diem  conaignatorum  (1535-37 
fol.  148*).  — .Mandat  zur  Zahlung  von  600  Duk.  an  Stephano  Tarusio  ad 
bonum  computum  divera ar um  expenaarum  et  proviaionum  faciendarum  per  ipaum 
in  arce  S.  Angeli  ( 1534-37  fol.  92b.  Intr.  et  Ex.  27.  Nov.  fol.  104b);  en  denselben 
200  Duk.  nach  Mandat  vom  22.  Dez.  : et  aunt  exponendi  in  diveraia  expenaia 
in  caatro  S.  Angeli  (ib.  fol.  Il3b),  16.  Febr.  50  Duk.  ?u  demselben  Zweck 
(ib.  fol.  123*).  — Mandat  vom  22.  Dez.  1535  zur  Zahlung  von  121  Duk.  loh. 
Petro  Fiorentino  CarperUario  als  Rest  einer  grösseren  Summe  für  Bauten 
an  den  Burgen  von  Montefiascone  und  Viterbo  (1536-37  fol.  H6b).  Poeten  für 
verachiedene  Hauptleute:  1.  Nov.  1985  Duk.  pro  aolutione  quarterii  60  et  40 
equitum  levia  armaturae  (1534-37  fol.  86*).  11.  März  1536:  170  bzw.  300  Duk. 
pro  ultimo  pagamento  aui  quartaronia  (ib.  fol.  114b)  97  Duk.  pro  reaiduo 
aui  quartaronia  (115*).  29.  März  (1535-37  fol.  124*):  3400  Duk.  an  Pier  Luigi 
ad  computum  atipendiorum  equitum  levia  earmaturae  ad  atipendium  S,  Stia  con- 
duetorum  et  conducendorum. 

M Nach  der  oben  erwähnten  Biographie  4500  Fussoldaten,  300  Reiter. 

*)  Szene  mit  Vasto  in  der  Selbe tbiographie  Cellinis  c.  92  (wiedergegeben 
bei  Capasse  1 o 169,  170). 

”)  Aroella  an  Ricalcati,  Neapel  21.  Dezember  1535,  Rom  Archivio  Vaticano 
Arm.  8 ordo  1 voi.  Q fol.  5,  6 Or.  : S.  Mtà . . . é rimaata  acUiafatiaaima.  Zu 
Caracciolo  hat  er  geäussert  che  non  vuoi  negoiiare  per  mezzo  d'altri  che  di 


184  II.  casdadks 

des  Kaiserä,  der  Dach  dem  Tode  Sforzas  seine  Bündnisver- 
träge mit  italienischen  Staaten  *),  insbesondere  mit  Venedig 
erneuerte  und  die  Vermählung  zwischen  dem  Herzog  von  Flo- 
renz Alessandro  de’  Medici  und  seiner  Tochter  Margareta  fei- 
erte*), auf  Seiten  des  Kaisers  der  tiefeingewurzelte  Verdacht, 
dass  Paul  Frankreich  begünstige;  hatte  doch  Cifuentes  auf  die 
Nachricht  von  der  Abberufung  Pier  Luigia  dem  Kaiser  geraten, 
diesen  an  seinem  Hofe  zurückzuhalten,  um  ihn  als  Geisel  in  Hän- 
den zu  haben  ^).  Der  Gesandte  selbst  war  von  seiner  Mission 
mit  tiefem  Missvergnügen  beimgekehrt,  vermutlich  weil  er  sich 
in  seinen  Hoffnungen  auf  persönlichen  Gewinn  enttäuscht  sah  ; 
hat  er  doch  bald  darauf  versucht,  in  offener  Auflehnung  gegen 
seinen  Vater  in  den  Besitz  der  Herrschaft  Novara  zu  gelangen  *). 
Er,  wie  der  Papst,  gaben  dem  kaiserlichen  Botschafter  zu  ver- 
stehen, wenn  sie  dem  Kaiser  dienen  sollten,  so  müssten  sie  auch 
dementsprechend  bedient  werden;  bisher  hätten  sie  nur  An- 
erbietungen und  Versprechungen  erhalten*}.  Pier  Luigi klagte 
über  den  Stolz  des  Kaisers,  der  Mailand  nie  an  Frankreich 
geben  werde,  vielmehr  entschlossen  sei,  es  für  sein  Haus  zu 
behalten  *)  ; Papst  und  Kaiser  — erklärte  er  später  — seien 
tödlich  verfeindet  ; ersterer  trage  sich  mit  Fluchtgedanken  *). 

S.  E.  et  queeta  benivoUnlia  ha  laecüUo  di  »i  ancho  appretto  tutti  guetti  grandi 
di  S.  Mtà.  — Caracciolo  an  Papst  Paul  III.,  Neapel  19.  Dezember  1636.  ib. 
fol.  93  95  eig.  Or.,  Princ.  10  fol.  5l6b-519l>  Abschr. 

')  Nach  Avisi  aus  dem  Dezember  1535  (Capasse  I.  c.  144  Aiun.  2)  mit 
Florenz  (Anm.  3),  Siena,  Lucoa  und  Genua. 

')  Con  quello  di  più  ehe  S.  jlf<4  «t  obliga  de/endere  lo  italo  de  Venetiani 
conira  quotcunqtie  et  timiltnenle  etti  quello  di  S,  Aft*,  dal  Turco  in/uoro,  col 
quale  non  vogliono  rompere  la  capitolaeione  fatta  con  lui  tn  ntun  modo.  Aioella 
an  Ricalcati,  Neapel  ‘II.  Februar  1635,  voi.  Q fòl.  290r.  Vgl.  Parata  I.  c.  659,  SCO. 

')  Ehevertrag  vom  28.  Februar  in  den  State-Papere  V 2 Nr.  133. 

*}  Cifuentes  an  Karl  0.  Dezember  1335  State-Papera  V I Nr.  234. 

*)  Navenne,  Pier  Luigi  Farnese  Revue  Hietorique  77  (1901)  S.  271. 

*)  Cifuentee  an  Karl  6.  Februar  1536  State-Papere  V 2 Nr.  14. 

’)  Er  4 ainse  frantösisoh  •,  meint  Salinas  in  einem  Bericht  vom  22.  April, 
Villa  1.  c.  Nr.  304.  Nach  Bragadin  (Anm.  8)  wünschte  er  bloss  das  Bündnis 
mit  Venedig  unter  Aufrechterhaltung  der  Neutralität. 

*)  Depesche  ßragadins  vom  22.  (23.  ?)  Dezember  (Capasso  1.  c.  134,  Frie- 
densburg 1.  c.  CS  Anm.  4).  Vgl  Ribier  I.  c.  451. 

*)  Depesche  des  ferraresischen  Botschafters  Rodt  März  1536  (Capasso 
I.  c 157  Anm.  3), 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1536  UND  1536  185 

Dem  venetianischen  Botschafter  wurde  hinterbracht,  der  Papst 
wünsche,  dass  Franz  mit  Heeresmacht  nach  Italien  komme,  er 
habe  sich  bei  Tisch  vernehmen  lassen,  jetzt  sei  es  an  der  Zeit, 
den  Kaiser  zu  demütigen,  und  habe  mit  Aufmerksamkeit  einer 
sich  daran  knüpfenden  Erörterung  über  seinen  Anschluss  an 
Frankreich  zugehört  ^).  Sicher  hat  ihm,  wenn  auch  derartige 
Worte  nicht  gefallen  sind,  das  Gefühl  der  Furcht  und  des  Miss- 
trauens, das  sich  wie  ein  Alpdruck  über  Kurie  und  Stadt  legte, 
manche  missmutige  und  scharfe  Äusserung  über  den  Kaiser 
entrissen. 

Aufs  empfindlichste  hatte  es  ihn  berührt,  dass  Karl  mit 
Venedig  abschloss,  ohne  ihm  irgendwelche  Mitteilungen  hier- 
über zu  machen,  dass  zwei  dem  ungarischen  Episkopat  an- 
gehörige  Gesandte,  die  der  Woywode  Johannes  nach  Neapel 
sandte,  ihren  Weg  über  Born  nahmen,  ohne  bei  ihm  vorzu- 
sprechen ^):  .über  wichtige,  das  Interesse  der  Kurie  direkt  be- 
rührende Fragen  schien  Karl  entscheiden  zu  wollen,  ohne  sich 
um  jene  im  geringsten  zu  bekümmern;  für  ihre  Stellung  in 
der  Hauptfrage  aber,  in  seinem  Konflikte  mit  Frankreich,  hatte 
er  nichts  als  Vorwürfe  und  Drohungen;  wieder  bekam  der 
Nuntius  zu  hören,  der  Papst  sei  Frankreich  zu  Diensten,  wieder 
beklagte  sich  der  Papst,  dass  er  für  seine  Vermittlertätigkeit 
von  beiden  Seiten  nur  Tadel  ernte,  aber  wieder  betonte  er, 
d iss  es  mit  derartigen  Beschuldigungen  keinem  gelingen  werde, 
ihn  « von  seinem  heiligsten  Vorsatz,  neutral  zu  bleiben,  abzu- 


*)  Bragadin  22.  Dezember  und  17.  Januar  bei  Friedensburg  1.  c.  68  Anm.  4, 
69  Anm.  1.  Die  fragliche  .Äusserung  des  Papstes  in  etwas  abweichender 
Fassung  auch  bei  Capasse  l.  c.  156.  Wortlaut  des  ganzen  Passus  der  Depe* 
sehe  bei  Ehses  1.  c.  CCXXIX  n.  2.  Beide  Meldungen  erwecken  zu  stark  den 
Verdcusht  tendenziöser  Färbung,  als  dass  man  ihnen  ohne  weiteres  Glaubwürdig- 
keit beimessen  könnte.  Auf  Venedig  übte  die  französische  Politik  dieselbe 
Pression  wie  auf  die  Kurie  (Paruta  1.  c.  556)  ; die  Alarmnachrichten,  die 
man  in  Rom  dem  venetianischen  Botschafter  zutrug,  dienten  wohl  dem- 
selben Zweck,  wie  diejenigen,  die  man  dem  päpstlichen  Nuntius  am  franzö- 
sischen Hofe  hinterbrachte:  nämlich  der  Absicht,  die  beiderseitigen  Regie- 
rungen zum  Anschlusss  an  Frankreich  zu  bringen. 

*)  Ricalcati  an  Guidiccioni  23.  Februcur  1536  voi.  Q fol.  46,  47  Min 
Auch  Bragadin  betont,  dass  die  Gesandten  über  Korn  reisten,  ohne  sich  dem 
Papste  vorzustellen  (Depesche  vom  13.  Februar,  Friedensburg  1.  c.  559  Anm.  1)  ; 
später  allerdings  berichtete  er  eine  *4u8serung  des  Bischofs  von  Trient,  der 


186 


L.  CARDAUN8 


bringen  » Aber  allen  Loyalitätsbeteuerungen  zum  Trotz  be- 
gegnete man  am  Kaiserhof  jeder  Massregel,  die  er  traf,  mit 
schärfstem  Misstrauen  : als  er  zwei  Hauptleute  in  Sold  nahm, 
hiess  es  in  Neapel,  sie  ständen  in  französischen  Diensten  ^). 
Als  Kardinal  du  Bellay  derselbe,  der  seit  Juni  im  französi- 
schen Interesse  an  der  Kurie  weilte  — Anfang  März  plötzlich 
Born  verliess,  kam  es  zwischen  dem  kaiserlichen  Botschafter 
und  dem  Papste  zu  einer  heftigen  Szene.  Cifuentes  machte 
den  Papst  darauf  aufmerksam,  dass  diese  Abreise  beim  Kaiser 
tiefen  Verdacht  wecken  müsse  ; der  Papst  erzählte  darauf,  der 
Kardinal  habe  sich  von  der  Teilnahme  an  der  Aschermitt- 
wochsmesse wegen  Migräne  entschuldigen  lassen,  und  da  dies 
schon  öfter  vorgekommen,  so  habe  er  dem  weiter  keine  Be- 
achtung geschenkt,  erst  gestern  (am  2.  März)  habe  der  Kar- 
dinal ihm  mitteilen  lassen,  er  sei  abgereist.  Doch  der  Bot- 
schafter wollte  Genaueres  erfahren,  und  nun  erwiderte  der 
Papst,  das  erscheine  ihm  doch  sonderbar  und  unerträglich,  dass 
er  von  jeder  kleinsten  und  leichtsinnigen  Handlung  eines  an- 
dern Rechenschaft  abzulegen  habe,  ihm  sei  es  genug,  wenn  er 
sich  so  aufführe,  detss  er  stets  der  ganzen  Welt  Rechenschaft 
von  seiner  Loyalität  ablegen  könne  ♦).  — Der  Streit  mit  Ur- 
bino nahm  eine  drohende  Wendung,  als  ein  paar  päpstliche 
Kommissare  — Verbannte  aus  Camerino  — im  Gebiete  des  Kir- 
chenstaates von  Leuten  des  Herzogs  aufgegriffen  und  getötet 
wurden  •'),  während  er  selber  — vom  Kaiser  mit  Achtung  be- 

Kaiser  habe  in  dieser  Sache  keine  Entscheidung  treffen  wollen,  ohne  Rück- 
sprache mit  dem  Papst  zu  nehmen  (2.  April,  ib.  566  Anm.  2).  — Die  Verhand- 
lung mit  Johann  hat  übrigens  damals  nicht  zu  einer  Einigung  geführt 
(ib.  570  Anm.  1). 

')  Ricalcati  an  Guidiccioni  23.  Februar  1536  (vorhergehende  Anm.) 
fol.  46,  47  Min. 

*)  Guido  Ragnone  und  Niccolò  da  Tolentino;  letzterer  wurde  Befehls- 
haber der  Schutzwache  von  Piacenza,  vgl.  weiter  unten. 

')  Ricalcati  an  Guidiccioni  4.  Februar  voi.  Q fol.  44,  45  Min.;  Nach- 
weise, das  jener  Vorwurf  unberechtigt  sei,  22.  März  ib.  fol.  58,  59  Min.  : 
abermalige  Rechtfertigung  wegen  Niccolòs. 

*)  Ricalcati  an  Guidiccioni  3.  März  1536  voi.  Q fol.  52,  53  Min.:  che 
li  pareva  purtroppo  strano  et  troppo  dura  servitù  de  haver  ad  dar  conto  di  ogni 
minima  attion  et  leggerezza  cT  altri  et  che  li  basta  de  portarsi  in  modo  che  sempre 
darà  conto  a tutto  7 mondo  de  la  integrità  sua. 

*)  So  nach  der  oben  angeführten  kurialen  Depesche  vom  23.  Februar. 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FR  \NZ  I.  IN  DE  < JAHREN  1Ö35  UND  1536  187 

bandelt  — zu  Neapel  verweilte  ').  Bitter  klagte  der  Papst, 
dass  man  mehr  den  Lügen  des  Herzogs  als  seinen  Be.ht- 
f er tigungs gründen  glaube,  der  letzte  Vorfall  genüge,  um  Jobs 
Geduld  zu  erschöpfen  ^).  Und  nun  tritt  in  Neapel  das  Gerücht 
auf,  der  Papst  treffe  Anstalten,  um  gegen  Urbino  ein  Heer  von 
10000  Mann  auf  die  Beine  zu  bringen ^),  und  wenige  Tage  später 
erhält  der  Papst  ein  längeres  Schreiben  des  Kaisers,  in  dem 
dieser  ihn  um  die  Erlaubnis  bittet,  im  Kirchenstaate  Werbungen 
veranstalten  zu  dürfen  ^).  Er  wollte  aus  päpstlichen  Unter- 
tanen eine  Streitmacht  von  7000  Mann  formieren.  Schon  waren 
4 Hnuptleute  als  Leiter  des  Werbegeschäftes  ernannt  ^).  Die 
Kasse  mit  20000  Dukaten  Bestand  sollte  in  Terracina  depo- 
niert werden.  Granvella  bat  im  Namen  des  Kaisers  den  Nuntius, 
sich  beim  Gouverneur  der  Stadt  um  Unterkunft  für  einen  kai- 
serlichen Kommissar  zu  verwenden.  Guidiccioni  hat  — wohl  aus 
blosser  Gefälligkeit  — dem  Ersuchen  statt  gegeben  bald  darauf 

allerdings  kam  ihm  zu  Ohren,  der  Kaiser  habe  zur  Begründung 
seiner  Werbungen  angeführt,  er  hoffe  auf  diese  Weise  seine 
Wünsche  in  Rom  besser  durchzusetzen,  den  Papst  in  Schach  zu 
halten  und  ihm  die  Möglichkeit  zu  nehmen,  nach  seiner  Ent- 
fernung aus  Rom  über  Camerino  herzufallen  — , aber  der  Papst 
hatte  das  Ansinnen  sofort  abgeschlagen  '*)  : von  neuem  klagte 
er  über  die  « Verläumdungen  » des  Herzogs,  der  solche  Gerüchte 


')  Beilagen  Nr.  2 (Ende). 

*)  Ricalcati  an  Guidiccioni  23.  Februar  1536. 

“)  Guidiccioni  an  Ricalcati,  Neapel  28.  Februar,  voi.  Q fol.  79>81  Or.: 
Scrissi  olii  21  a V.  S^à  che  di  co«a  del  duca  di  Urbino  era  uscita  una  voce 
che  la  F.  faceva  10000  fanti  et  che  esso  voleva  andar  ad  guardar  lo  stato 
suo.  Arceila  aus  Neapel  23.  Februar  ib.  fol.  32  Or.:  es  heisst,  der  Herzog 
werde  ül>erniorgen  abrcisen,  perochè  dicono  che  S.  S^à  fa  fanti  et  esso  teme  de 
Camerino . — Schon  Anfang  Januar  war  dasselbe  Gerücht  in  Rom  aufgetaucht 
(Capasso  1.  o.  156  Anm.  4,  Friedensburg  1.  c.  6.3  Anm.  1). 

Ricalcati  an  Guidiccioni  20.  Februar  1536  vo'.  Q fol.  48,  49  Min. 

*^)  Arceila  an  Ricalcati,  Neapel  25.  Februar  und  5.  März,  ib.  fol.  34,  38 
Originale. 

•)  Guidiccioni  an  Ricalcati,  Neapel  27.  Februar  1536,  ib.  fol.  7*2  Or. 
fol.  76  Dechiffrat. 

’)  per  assicurarsi  che  V.  B.  sia  per  dover  star  di  meeo,  non  li  rimanendo 
le  forze  et  valide  che  non  si  potessero  superare  con  le  genti  sole  di  questi  regni. 

•)  Nach  dem  oben  Anm.  3 angeführteii  Bericht  vom  28.  Februar  1536. 

*)  ha  risposto  per  le  rime  (Schreiben  Ricalcatis  oben  Anm.  4). 


188 


L.  CARDAUNS 


auf  bringe,  um  ihn  mit  dem  Kaiser  und  Venedig  zu  verfeinden; 
hätte  Karl  ihm,  wie  es  seine  Pflicht  gewesen  wäre,  Camerino 
überlassen,  so  hätte  er  derartige  Verdächtigungen  von  vorn- 
herein unmöglich  gemacht.  Er  drückte  dem  Kaiser  sein  Er- 
staunen aus,  dass  er  ihm  solch  ein  Ansinnen  unterbreite,  nach- 
dem er  noch  gestern  seine  Vermittlung  angerufen  habe,  um 
Frankreich  von  weiterem  Vorgehen  abzuhalten;  er  könne  diese 
Vermittlertätigkeit  nicht  ausüben  ohne  neutral  zu  bleiben,  die 
erbetene  Erlaubnis  aber  nicht  erteilen  ohne  seine  Neutralität 
aufzugeben.  « Diesmal  scheint  es  ihm,  als  habe  der  Kaiser 
wirklich  die  Grenzen  seiner  sonstigen  Mässigung  überschritten  ; 
er  ist  aufs  tiefste  befremdet,  aber  trotzdem  vertraut  er  auf 
den  Bechtssinn  des  Kaisers  » ^).  Ein  strenges  Edikt  untersagte 
den  Angehörigen  des  Kirchenstaates,  sich  in  kaiserlichen  oder 
französischen  Dienst  zu  begeben  ^).  Wahrscheinlich  erhielten 
zum  Schutz  gegen  Urbino  die  Städte  Fano  und  Ancona  eine 
Besatzung  ; desgleichen  wurde  eine  Schutzwache  in  Parma 
und  Piacenza  gelegt  — eine  Massregel,  die  wiederum  Misshellig- 
keiten hervorrief  : nach  der  Darstellung  der  Kurie  war  sie  eine 
Demonstration  gegen  Werbungen,  die  zwei  französische  Haupt- 
leute, Cagnino  und  Graf  Claudio  Ragnoni,  damals  im  Ge- 
biet dieser  Städte  veranstalteten  *)  — gerade  die  französischen 
Agenten  hätten  sich  darüber  beschwert  — , der  kaiserliche  Statt- 
halter von  Mailand,  De  Leva,  aber  sah  darin  eine  gegen  ihn 
gerichtete  Feindseligkeit  und  schickte  dem  Gouverneur  von  Pia- 
cenza einen  unhöflichen  Beschwerdebrief  — der  dann  wieder 
dem  Papste  Anlass  bot,  sich  über  den  Statthalter  beim  Kaiser 

' ) Alles  nach  demselben  Schreiben  Ricalcatis  : . . . in  verità  gli  è parso 
che  a questa  voUa  la  M^à  Ces,  habbia  passato  li  termini  de  la  sua  modestia  et 
ne  sta  sopra  modo  admirata,  ma  con,  tutto  ciò  non  diffida  de  la  bontà  et  iustitia 
de  la  Mtà  S. 

Bericht  des  Agenten  König  Ferdinands,  Burgos,  aus  Rom  vom 
24.  März  1536  bei  Buchholz  I.  c.  Urkundenband  135,  136. 

“)  Bragadin  10.  März  1536  bei  Friedensburg  1.  c.  70  Anm.  4.  — Rical- 
cati an  Guidiccioni  22.  März  voi.  Q foL  58,  59  Min.  : Da  der  Gouverneur  von 
Fano  über  starke  Rüstungen  des  Herzogs  von  Urbino  berichtet,  so  möge  er 
von  Granvella  zu  ermitteln  suchen,  ob  ein  Angriff  zu  erwarten  sei. 

*)  Ricalcati  an  Guidiccioni  3.  März  (oben  S.  186  ^nm.  4):  dubitando 
S.  B.  che  questa  cosa  si  scriva  a Napoli  altramente  di  quel  ch'è,  ha  voluto  che 
ne  raguagli  V.  S, 


PAUL  m.,  KABL  V.  UND  FBANZ  I.  IH  DEH  JAHBEN  1535  UND  1536  189 

ZU  beklagen  ^).  So  häufte  sich  Beschwerde  auf  Beschwerde, 
und  man  wird  begreifen,  wenn  der  Papst  trotz  allem  Unbe- 
hagen, mit  der  er  der  Ankunft  des  Kaisers  entgegensah,  diese 
schliesslich  doch  wohl  herbeigesehnt  hat,  um  in  persönlicher 
Verhandlung  mit  ihm  ins  reine  zu  kommen;  er  hat  von  der 
Begegnung  eine  Verständigung  erhofft  und  erstrebt  : der  letzte 
uns  bekannte  Brief,  der  vor  derselben  von  der  Kurie  an  den 
Kaiserbof  abging  ^),  lehnt  es  ausdrücklich  ab,  auf  eine  vom 
Nuntius  berichtete  Bede  Karls  näher  einzugehen,  weil  man 
sich  in  Born  besser  verständigen  werde.  Dort  wird  der  Kaiser 
soviel  Entgegenkommen  und  Loyalität  finden,  dass  er  auch  den 
geringsten  Verdacht  wird  ablegen  und  festes  Vertrauen  fassen 
müssen  «und  darum  hat  der  Papst  ihm  auch  nicht  direkt 
schreiben  wollen,  in  der  Meinung,  dass  ein  aussergewöhnlicher 
Schritt  das  Misstrauen  eher  vermehren  als  ersticken  kann  » ^). 

Es  ist  wieder  charakteristisch  für  die  verbindlich  - ge- 
schickte Art,  in  der  Franz  den  Papst  zu  behandeln  wusste, 
dass  er  mit  dem  Werbeverbot  ®)  wie  mit  der  Neutralität  über- 
haupt 7)  sein  Einverständnis  bekundete,  während  er  gleichzeitig 

Ricalcati  an  Guidiccioni  19.  März  voi.  Q fol.  56,  57  Min.  Der  wahre 
Sachverhalt  lässt  sich  nicht  mit  Bestimmtheit  ermitteln.  Beruht  die  Meldung 
Bragadins  vom  28.  Februar  (Friedensburg  1.  c.  70  Anm.  3),  detss  man  im 
kaiserlichen  Rate  die  Besetzung  von  Parma  un  1 Piacenza  vorgeschlagen  habe, 
auf  Wahrheit,  so  war  jene  Verfügung  des  Papstes  ohne  Zweifel  eine  Prä- 
ventivmassregel  gegen  derartige  Versuche.  Jene  Meldung  gewinnt  aber  an 
Glaubwürdigkeit  durch  die  Tatsache,  dass  im  November  des  Jahres  die 
Okkupation  der  beiden  Plätze  für  den  Fedi  eines  französischen  Einfalls  in 
Italien  wirklich  in  Vorschlag  gebracht  worden  ist  (State-Papers  V 2 Nr.  118). 

*)  Vom  22.  März  (oben  S.  188  Anm.  3). 

”)  Der  Bericht  des  Nuntius  liegt  nicht  vor:  auch  das  kuriale  Schreiben 
bringt  keine  näheren  Angaben. 

*)  bontà  et  integrità. 

...nè  perciò  S.  Stà  ha  voluto  scriver  de  man  sua,  parendogli  cK  il  far  cosa 
insolita  fusae  piò,  presto  per  crescere  la  sìMpition  che  per  ismorzarla.  Hier 
handelt  e^  sich  offenbar  tim  Beantwortung  des  kaiserlichen  Schreibens,  das 
in  den  venetianischen  und  ferraresischen  Depeschen  als  humile  lettera  (vgl. 
oben  S.  170  Anm.  2,  Capasso  1.  c.  157  Anm.  3)  erscheint.  Von  dieser  Kor- 
respondenz zwischen  Kaiser  und  Papst  ist  im  Vatikanischen  Archiv  nichts 
zu  finden. 

”)  Carpi  an  Ricalcati,  Montplaisant  20.  März  1536,  voi.  I fol.  194-199  Or. 
Dupl.  Dech. 

')  Montplaisant  27.  Februar  voi.  I fol.  159>163  Dechiffrat. 


190 


U CARDAUNS 


sein  Hülfsangebot  in  der  verlockendsten  Form  wiederholte. 
Seit  zwanzig  Jahren,  lässt  Kardinal  Du  Bellay  ihm  durch  den 
Nuntius  sagen,*  hat  kein  Papst  so  über  Frankreich  verfügen 
können,  wie  er^).  Der  König  schwelge  in  Ausdrücken  der 
Zufriedenheit  und  Ergebenheit:  er  weiss,  dass  Paul  111.  « einer 
der  besten  Päpste  ist,  die  je  gelebt  »,  e r ist  « sein  gehorsamer 
Sohn  »,  « sein  Eigentum  » und  « wie  sein  Eigentum  mag  ihn  der 
Papst  sich  bewahren,  auf  ihn  vertrauen,  sich  seiner  bedienen »*). 
Denn  morgen^)  bricht  der  Admiral  mit  13000  Legionären  und 
8000  Landsknechten  auf,  in  Italien  sammelt  sich  ein  Heer 
von  8000  Fussoldaten  und  4000  Berittenen,  8000  Schweizer 
sind  bereit,  in  die  Lombardei  hinabzusteigen  ^). 

ln  Born,  wo  der  Kaiser  seit  dem  5.  April  weilte,  hat  sich 
die  Lage  rasch  geklärt.  Noch  ein  Mal  ist  hier  die  Frage  der 
Mailänder  Sukzession  verhandelt  worden.  Die  Vertreter  Frank- 
reichs bestanden  auf  Orléans,  stiessen  aber  jetzt  auf  kaiser- 
licher wie  auf  päpstlicher  Seite  auf  unumwundene  Ablehnung. 
Der  Papst  sprach  es  endlich  offen  aus,  jetzt  sei  wohl  der  Bruch 
da  : denn  der  Kaiser  könne  und  wolle  nicht  ohne  Venedig  über 
Mailand  verfügen,  dieses  aber  werde  nie  in  eine  solche  Kan- 
didatur einwilligen  Eine  kaiserliche  Denkschrift  über  die 
Sukzessionsfrage,  die  er  an  Carpi  senden  liess,  befürwortete  er 
mit  der  gemessenen  Erklärung,  Angoulémes  Kandidatur  habe 
Hand  und  Fuss  und  lasse  sich  verwirklichen,  wenn  Franz  sich 
bequeme,  den  Forderungen  der  Vernunft  Genüge  zu  tun  «).  Karl 

')  Lyon  16.  März  voi.  I fol.  194  Doch. 

-)  dicendo  che  è cosa  sua,  cosi  propria  dice,  onde  come  cosa  sua  S.  B,  lo 
guardi,  creda  et  se  ne  vaglia.  Wohl  absichtlich  hat  der  Nuntius  die  W'orte 
80  gestellt,  dass  man  sie  sowohl  als  .\usserun&^  den  Könius,  wie  als  eigenen 
Rat  deuten  kann.  Die  Carpi  waren  als  ausgesprochene  Anhänger  Frankreichs 
i.  J.  1530  von  Karl  ihres  Fürstentums  beraubt  worden  (Pastor  1.  c.  3S8-38Ì); 
der  Vater  des  Nimtius  lebte  damals  als  Privatmann  in  Venedig  (Depesche 
vom  29.  Februar  voi.  I fol.  166,  167).  Denselben  Zweck,  wie  die  oben  an- 
geführten Worte,  verfolgt  wohl  ein  Bericht  vom  27.  Februar  (ib.  fo’.  159-163)  : 
se  Dio  non  ci  da  gratia  di  pace,  la  quale  depende  pure  dal  imperatore,  S. 

Ces.  potria  haver  talvolta  più  fastidio  di  quel  che  si  crede,  che  pur  questi  sono 
molto  forti  u.  s.  w. 

^)  Tatsiicldicli  erst  am  *23.  (ib.  f .1.  200  Dech.). 

')  Montplaisant  8.  März  ib.  fol.  198,  199  Dech. 

^)  Nach  Du  Bellay  1.  c.  146»  I47b. 

'■*)  Ricalca  i an  Carpi  12  und  15.  Aprii  voi.  I fol.  25,  26,  28  Minuten. — 


PAUL  UT.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  191 

soll  den  französischen  Botschafter,  der  ihm  nun  seinen  Täu- 
schungsversuch vorhielt,  im  Zorn  entlassen  haben  ^). 

ln  dieser  Lage  hat  der  Kaiser  den  Entschluss  gefasst,  seine 
Handlungsweise  gegen  Frankreich  zu  rechtfertigen  % Ähnlich 
Vie  er  die  spanischen  Cortes  mit  langen  Exposés  über  die  wich- 
tigsten Handlungen  seiner  Politik  zu  eröffnen  pflegte,  wie  er 
im  Streite  mit  Clemens  Vll.  mehrmals  an  das  Urteil  der  Mit- 
welt appelliert  hat,  wollte  er  auch  in  diesem  Augenblicke,  wo 
der  Krieg  mit  Frankreich  unvermeidlich  geworden  war,  die 
Frage  des  Rechts  und  des  Unrechts  dem  Urteil  der  Öffent- 
lichkeit unterbreiten.  Er  wählte  dazu  den  Morgen  des  zweiten 
Ostertages,  des  Tags  vor  seiner  Abreise  aus  Rom,  die  Stunde, 
wo  sich  die  Kardinäle,  das  diplomatische  Korps  und  die  Hof- 
beamten zum  Pontifikalamt  in  St.  Peter  versammelten  ; uner- 
wartet erschien  er  im  Paramentenzimmer,  wo  der  Papst  damit 
beschäftigt  war,  die  kirchlichen  Gewänder  anzulegen.  Hierhin 
beschied  er  alle  Genannten  und  hier  hielt  er  sein  welthistori- 
sches Plaidoyer. 

Im  Dienste  der  Christenheit,  zur  Förderung  des  Kampfes 
gegen  die  Ungläubigen  und  des  Konzils  ist  er  nach  Rom  ge- 
kommen. Aber  Frankreich,  dessen  er  sich  vorher  vergewissern 
wollte,  hat  nun  durch  den  Überfall  Savoyens  seine  Absichten 
enthüllt.  Zwar  will  er  nichts  Übles  von  seinem  Gegner  sagen, 
aber  die  Natur  der  Sache  bringt  es  mit  sich,  dass  aus  seiner 
Verteidigungsrede  zugleich  eine  Anklagerede  gegen  jenen  wird, 
und  mit  voller  Absicht  ist  er  wohl  bemüht  gewesen,  den  Gegen- 
satz zwischen  seiner  Handlungsweise  und  der  des  Gegners  in 
voller  Schärfe  hervortreten  zu  lassen  : aut  der  einen  Seite  eine 
Politik  der  Mässigung  und  der  Ehrlichkeit,  auf  der  andern 


Inlmltsangabe  der  Denkschrift  bei  De  Leva,  Storia  documentata  di  Carlo  V 
Iti  (Venezia  1867)  163  Anm.  5. 

')  Du  Bellay  1.  c.  147b- 148». 

*)  Ausser  den  bei  Baumgarten  1.  c.  III  198  argeführten  Quellen  sind  für 
das  Folgende  benutzt:  Beilagen  Nr.  3-7.  Villa  1.  c.  Nr.  303.  Archivio  Vaticano 
Arm.  8 or  lo  I voi.  T fol.  29-31  (Ricalcati  an  Carpi  19.  Aprii  1536),  endlich 
die  beiden  Briefe  Karls  in  State-Papers  X Nr.  684,  685.  Einen  Auszug  der 
kaiserlichen  Rede  bringen  noch  die  Fonti  per  la  storia  di  Sicilia,  pubblicate 
dalla  oc'.  ola  di  storia  moderna  della  r.  università  di  Palermo  sotto  la  dir."*- 
zione  del  prof.  G.  B.  Siragusu,  Scrittori  secolo  xvi  (Palermo  1902)  p.  134: 
Porcio  Tiberino  a S ebete  Partenopeo. 


192 


L.  CARDAX7KS 


eine  Kette  von  Intriguen,  Wühlereien,  offenen  Feindseligkeiten 
und  Vertrags  Widrigkeiten  bis  zum  Bruch  des  feierlich  be- 
schworenen Eides.  Bis  auf  die  Anfänge  seiner  Regierung  in  den 
Niederlanden  greift  er  zurück,  um  zu  zeigen,  wie  sehr  er  damals 
die  Freundschaft  Franz’  gesucht,  wie  dann  seine  Weigerungr 
gegen  den  Verwandten  auf  dem  englischen  Königsthron  mobil 
zu  machen,  die  erste  Feindschaft  zwischen  ihnen  hervorrief, 
der  bald  darauf  seine  Wahl  zum  Kaiser  neue  Nahrung  gab, 
und  nun  folgen  — meist  in  kurzer  Skizzierung  — die  Phasen 
eines  fast  ununterbrochenen  fünfzehnjährigen  Kampfes  : der 
Reichstag  zu  Worms,  wo  Franz  seine  Macht  in  Deutschland 
zu  unterwühlen  suchte,  die  er  damals  gegen  Luther  nötig  ge- 
habt hätte;  der  Aufstand  seines  Vasallen,  Robert  von  der  Mark, 
und  die  Erhebung  Navarras,  beide  veranlasst  und  unterstützt 
vom  französischen  König  — die  Beweise  hat  er  in  Händen  — , 
der  Angriff  auf  Neapel,  durch  den  Franz  seine  Absicht  kund 
tat,  Mailand  nur  als  Stützpunkt  zu  weiteren  Angriffen  zu  be- 
nutzen, der  Sieg  von  Pavia,  den  der  Kaiser  nicht  ausnützte, 
weil  er  sich  Franz’  Freundschaft  erhalten  wollte,  die  Besiege- 
lung dieser  j^reundschaft  durch  Verschwägerung  und  Eide. 
Und  gleich  darauf  die  neue  Kriegserklärung,  die  freche  Her- 
ausforderung zum  Zweikampf  und  der  zweite  Angriff  auf  Neapel. 
Endlich  der  Vertrag  von  Cambray,  den  Karl  schloss,  um  der 
Christenheit  den  Frieden  zu  brinsren,  für  Konzil  und  Türkenzug 
Raum  zu  schaffen.  Aber  trotz  des  feierlichen  Verzichts  auf 
Italien,  trotz  der  Einsetzung  eines  italienischen  Herzogs  in 
Mailand, Fortsetzung  der  Umtriebe  in  Italien,  Ablehnung  jeder 
Mitwirkung  an  den  Aufgaben  der  Christenheit,  neue  Forde- 
rung auf  Mailand,  Häufung  ungerechter  Beschwerden  und  Dro- 
hungen, Rüstungen  gegen  Savoyen  mit  der  erklärten  Absicht, 
Mailand  zu  gewinnen  — und  bei  alle  dem  Anklage  gegen  den 
Kaiser,  als  habe  er  die  Rüstungen  begonnen . Trotzdem  schlägt 
er  nochmals  die  Kandidatur  Angoulémes  vor  und  damit  Frieden 
und  Bündnis.  Sonst  gibt  es  nur  zwei  Wege  : einen  Zweikampf 
nach  der  Siete  alter  Zeiten,  bei  dem  auf  der  einen  Mailand,  auf 
der  andern  Burgund  als  Kampfpreis  gesetzt  werden  mag  und 
nach  dem  sich  das  Heer  des  Besiegten  mit  dem  des  Siegers 
zum  Kampf  gegen  die  Ungläubigen  vereinigen  soll,  oder  den 
Krieg.  Binnen  zwanzig  Tagen  soll  sich  der  König  entscheiden. 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  1.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  193 

Karl  hatte  etwa  anderthalb  Stunden  gesprochen,  mit  lauter 
Stimme,  mit  ruhigem,  nachdrücklichem  Ernst,  fast  ohne  retho- 
rischen  Schmuck,  aber  mit  allen  Zeichen  innerer  Anteilnahme. 
Der  Papst,  den  er  nach  Beendigung  seiner  Rede  zum  Richter 
In  seinem  Streit  angerufen  hatte  ^),  erklärte  in  einer  kurzen 
Erwiderung  seinen  Beifall  zum  Friedensangebot;  der  Auffor- 
derung zu  einer  bestimmten  Erklärung  wich  er  mit  der  ge- 
wöhnlichen Phrase  aus,  er  wolle  es  mit  dem  halten,  der  einem 
ehrlichen  Frieden  zustimme,  und  gegen  den  Vorgehen,  der  einem 
solchen  ungerechterweise  widerstrebe.  Den  Zweikampf  lehnte 
er  ab,  weil  er  sich  mit  dem  göttlichen  Sittengesetz  nicht  ver- 
trage und  zwei  so  kostbare  Leben,  wie  sie  in  Frage  ständen, 
nicht  aufs  Spiel  gesetzt  werden  dürften  ^). 

Schwerlich  hat  er  noch  an  die  Möglichkeit  des  Friedens 
geglaubt,  als  er  zwei  Tage  darauf  nochmals  Carpi  den  Auftrag 
gab,  den  König  für  Angouleme  zu  stimmen  ^).  Und  doch  schien 


’)  Diese  Einzelheit  bei  Baumgarten  1.  c.  (vermuilich  nach  dem  mir  nicht 
zugänglichen  Reisejoumal  von  Vandeness). 

*)  Über  di<^  anschliessende,  belanglose  Auseinandersetzung  mit  den  fran- 
zösischen Gesandten  vgl.  Du  Bellay  1.  c.  und  den  in  Einzelheiten  abwei- 
chenden Bericht  in  den  Beilagen  Nr.  5. 

Ricalcati  an  Carpi  10.  April  1536  voi.  I fol.  29-31  Reinschrift,  Princ.  10 
fol.  455a-456^  Abschr.:  Monsignor^  qui  [aus  den  Erklärungen  Karls  beim  Alv 
schied]  8%  vede  che  questo  principe  per  molti  ragionevoli  et  catholiei  rispetti  viene 
mal  volentieri  aUa  guerra  contra  i christiani  et  per  questo  N.  S.  è sforzato  di  sperar 
bene  della  pace  dal  canto  di  S.  Mtà  Ces.  Dazu  muss  nun  Carpi  auch  den 
König  geneigt  machen.  Doch  muss  dieser  Orléans  ausschliessen,  zumal  Karl 
gestern  noch  Vély  erklärte,  er  sei  an  jenes  Angebot  nicht  mehr  gebunden  per 
non  esser  stata  accettata  dal  re  nè  (adempite  le  conditioniy  cotte  quali  si  era  mosso 
ad  far  tal  offerta^  le  qual  condition  eran  queste^  che^  l non  havesse  ad  innovare 
contro  Savoya,  il  che  ha  fatto  dopai,  secundo  che  havesse  a dare  buone  et 
perfeete  sicurtà  di  non  turbare  le  cose  di  Fiorenza  e d^  Urbino  et  denique  V olire 
cose  d^ Italia,  le  qual  sicurtà  non  conosce  si  possino  trovare  nè  effettuar'  in 
mons.  d'Orliens,  et  ultimo  loco  che  li  confederati  suoi  sen'  havessero  a contentar', 
il  che  manco  poteva  haver  effetto,  perchè  detti  confederati  non  sene  contentano, 
siehè  per  tutte  le  ragioni  sopradette  la  S,  in  fatto  exditse  la  cosa  d'Orliens, 
aggiungendo . . . cho  li  parerla  pur  honesto  havendosi  a privare  d'un  ducato  di 
Milano,  di  darlo  a tal  persona,  che'  l ne  potesse  haver  parie  per  via  di  parentela 
con  una  sua  nepote  et  che  per  questo  attenderia  odia  pratica  di  mons.  d'Angu- 
lemme,  la  quale  per  tutti  li  rispetti  pcur'a  N.  S.  molto  riusctbUe,  perchè  qui  ci 
nasceria  parentado,  cesseria  la  gelosia  di  Fiorenza  et  d' Urbino  et  del  resto 
df  Italia,  Auch  Venedig  ist  mit  dieser  Lösung  einverstanden.  In  diesem  Sinne 


14 


194 


L.  CARDAUN8 


es  plötzlich,  als  solle  die  Spannung  eine  friedliche  Lösung  finden  : 
Karl  verlangte  Rückzug  des  Heeres  ; schon  ein  Stehenbleiben 
wollte  er  als  Feindseligkeit  betrachten^);  und  wirklich  hatte 
eben  damals  der  lang  erwartete  Friedensunterhändler  in  der 
Person  des  Kardinals  von  Lothringen  den  französischen  Hof 
verlassen  und  der  vor  Vercelli  stehenden  Armee  den  Befehl 
überbracht,  zurückzugehen  ^).  Was  diese  Sendung  veranlasst 
hat,  bleibt  in  Dunkel  gehüllt.  Ob  es  — wie  Du  Bellay  will  — 
wirklich  die  günstigen  Berichte  waren,  die  Vély  vor  den 
Auseinandersetzungen  in  Rom  an  den  Hof  gesandt  zu  haben 
scheint  ^),  ob  Franz  dem  Drängen  des  Papstes  in  letzter  Stunde 
Genüge  tun  wollte,  oder  ob  ihn  die  militärischen  Operationen  De 
Levas  zu  dieser  friedlichen  Demonstration  gezwungen  habendi, 
muss  dahin  gestellt  bleiben;  am  15.  April  hiess  es  am  Hofe, 
der  Kaiser  wolle  Mailand  herausgeben,  darum  sende  man 
Lothringen  in  Eile  nach  Rom  ; daneben  aber  ging  das  Gerücht, 
man  suche  mit  Friedensworten  die  alten  Umtriebe  zu  ver- 
schleiern, ein  Anschlag  auf  Genua  sei  zu  erwarten,  man  halte 
Geldern  an  der  Leine  ^).  Vier  Tage  später,  als  der  Nuntius  das 
Resultat  der  römischen  Unterhandlungen  mitteilte,  erscheinen 
di^  Dinge  wieder  in  ihrer  alten  Gestalt  : Montmorency  erwiderte 
« zwanzig  Mal  »,  von  Orléans  werde  den  König  die  ganze  Welt 
nicht  abbringen,  darin  sei  er  härter  als  ein  Diamant.  Karl 
habe  den  Schein  erweckt,  als  wolle  er  Orléans  zulassen,  wo 
aber  die  Dinge  so  gingen,  werde  Franz  das  Seinige  tun  «).  Tat- 
sächlich war  Lothringens  Auftrag  kein  anderer  als  eine  Erneue- 
rung der  alten  Ansprüche  ; auf  dem  Wege  will  er  noch  Instruk- 
tion erhalten  haben,  im  Falle  der  Ablehnung  die  Verhandlung 
abzubrechen  ^).  Auf  kaiserlicher  Seite  hat  man  die  Mission  von 

möge  Carpi  auf  den  König  ein  wirken,  zumal  ihn  der  Hass  der  gesamten 
Christenheit  treffen  wird  massime  vedendo  che'  I vada  intertenendo  pratica  co'l 
Turco  si  Lutheranù  Der  Papst  wird  an  der  Neutralität  festlialten. 

')  Beilagen  Nr.  4. 

*)  Newjh  Du  Bellay  1.  c.  157*  um  IS.  April. 

Besonders  den  Bericht  aus  Marino  (oben  S.  179  Anm.  2). 

*)  Giovio,  Historie  del  suo  tempo  III  fol.  393». 

Carpi  an  Ricalcati,  Montplaisant  15.  Aprii  1536,  voi.  I fol.  215-218  Or. 
und  Dech. 

Lyon  20.  Aprii. 

')  Weiss  1.  c.  457-459. 


PAUL  III.,  KARL  V.  X7ND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536 


195 


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vornherein  mit  verdächtigen  Augen  betrachtet  und  nur  als  be- 
quemes Mittel  zu  weiterem  Temporisieren  ausgenutzt  ^).  So 
konnten  die  Besprechungen,  die  er  in  Siena  mit  dem  Kaiser, 
in  Rono  mit  dem  Papst  und  nochmals  mit  Karl  in  Lucca 
pflogt),  die  Unmöglichkeit  eines  Ausgleichs  nur  bekräftigen. 
Der  Papst  sagte  mit  dieser  Begründung  eine  Reise  nach  Bo- 
logna, zu  der  er  sich  zum  Zweck  der  Friedensvermittlung  bereit 
erklärt  hatte,  ab  ^)  ; der  König  sprach  seit  Lothringens  Heim- 
kehr nicht  mehr  von  Frieden  *). 

Auf  diesen  Gang  der  Dinge  hat  die  kaiserliche  Kundgebung 
vom  17.  April  keinen  Einfluss  geübt;  Karl  hatte  seinem  Bot- 
schafter Weisung  gegeben,  sie  in  möglichst  verbindlicher  Form 
deni  König  mitzuteilen,  den  Termin  für  die  Antwort  auf  seine 
Vorschläge  hatte  er,  da  diese  Weisung  erst  am  21.  abging,  um 
vier  Tage  verlängert  ^),  über  den  Ehrenpunkt  beim  Abschied 
von  Rom  den  französischen  Botschaftern  beruhigende  Erklä- 
rungen gegeben.  Franz  nahm  die  Kunde  ruhig  auf;  er  war 
gleich  zur  Antwort  entschlossen,  aber  jede  Beleidigung  wollte 
er  vermeiden,  über  das  Angebot  des  Zweikampfs  lachte  er; 
ihn  gelüste  nichts  mehr  als  sich  mit  dem  Kaiser  in  der  Schlacht 
zu  messen®).  Den  Termin  hat  er  — sicher  mit  voller  Absicht  — 
verstreichen  lassen,  sich  gar  noch  beim  englischen  König  Rats 
erholt,  was  er  antworten  solle  ?).  Erst  am  25.  Mai  las  sein 
Botschafter  in  Rom  in  demselben  Zimmer,  wo  Karl  gesprochen 
hatte,  dem  Papst  die  Erwiderung  vor®). 

Franz  will  hier  die  Erzählung  seines  Gegners,  die  nur  « die 

')  Ib.  und  454-456. 

-)  Stato-Papers  V 2 Nr.  45,  Villa  1.  c.  Nr.  30J. 

")  Ricalcati  an  Carpi  1.  Mai  1536  voi.  I fol.  36-38  Min.:  ...  perchè  non 
vi  andando  con  speranza  certa  di  far  qualche  bene^  vi  meiteria  del  honor  in 
grosso ...  — Dice  che  le  cose  d'Italia  non  si  hanno  da  governar  al  modo  di 
Francia  et,  cum  fueris  Romae,  Romano  vivilo  more.  Vgl.  Friedensburg  1.  c.  72 
Anm.  1,  Villa  1.  c.  Nr.  305,  State-Papers  V 2 Nr.  46. 

*)  Bericht  Hannaerts  vom  2.  Juni  1536  ib.  Nr.  59. 

'^)  Beilagen  Nr.  4. 

®)  Carpi  an  Ricalcati,  Suryeu  29.  Aprii  1530,  Rom  Archivio  Vaticano 
Nunziatura  di  Francia  li  fol.  1,  2 Abschr. 

’)  Kaulek,  Corr-spondence  politique  de  Mm.  de  Castillon  et  Marillac 
(Paris  1885)  2,  3. 

Cifuentes  an  Karl  26.  Mai  1530  State-Papers  V 2 Nr.  56. 


196 


L.  CABDAUXS 


Hälfte  der  Chronik  » gebracht  hat,  ergänzen  und  so  erwidert 
er  Punkt  für  Punkt  auf  seine  Behauptungen  teils  mit  Recht- 
fertigung der  eigenen  Handlungen  — wie  der  Untertützung 
Navarras,  des  Bruchs  seines  in  dei*  Gefangenschaft  gegebenen 
Wortes,  der  Koalition  des  Jahres  1526  — , teils  mit  direkter 
Ableugnung  — so  bei  den  Vorwürfen  von  Umtrieben  nach  der 
Kaiserwahl,  bei  der  Anklage  des  Bruches  der  Verträge  von 
Madrid  und  Cambray,  die  er  trotzdem  als  4 unerträglich  » be- 
zeichnet. Daneben  aber  erzählt  er  mit  unverkennbarer  spötti- 
scher Ironie,  wie  bereit  er  im  Jahre  1532  gewesen  sei,  dem 
Kaiser  gegen  die  Türken  beizustehen  — fast  derselbe  Bescheid 
ist  später  von  Ludwig  XIV.  Papst  Alexander  VII.  zu  Teil  gewor- 
den i)  — , wie  er  gleich  seinen  Vorfahren  stets  gute  Freundschaft 
im  römischen  Reich  gehalten  und  wie  der  Krieg  mit  dem  Kaiser 
erfahrungsgemäss  diese  Freundschaft  durchaus  nicht  beein- 
trächtige, wie  er  Montbéliard  vom  hessischen  Landgrafen  kaufte, 
ohne  je  darnach  zu  fragen,  was  dieser  mit  dem  Geld  anfangen 
werde.  Für  das  Wohl  der  Christenheit  ist  er  nicht  minder 
tätig  als  der  Kaiser  — das  zeigt  « die  Art,  wie  er  seine  Un- 
tertanen leben  lässt  » — , am  Ausbruch  des  Krieges  trägt  er  keine 
Schuld  — das  beweist  die  Zurückhaltung,  die  er  lange  geübt, 
und  die  Friedensmission,  mit  der  er  eben  Lothringen  betraute. 
Den  Zweikampf  lehnt  er  für  jetzt  ab,  « weil  unsere  Degen  zu 
kurz  sind,  um  auf  solche  Entfernung|zu  kämpfen  »,  aber  wenn 
ihu  der  Kaiser  bei  Gelegenheit  im  Kriege  fordert,  so  will  er 
seinen  Mann  stellen. 

Schon  am  nächsten  Tage  nach  Mitteilung  dieses  Schrift- 
stücks hat  Karl  — « auf  der  Reise  und  unter  den  Waffen  » — 
seine  Replik  an  den  Papst  gesandt  *).  Auch  er  verwendet  jetzt 
die  Waffen  der  Ironie  und  des  Spottes.  Er  hat  sich  nicht 
etwa  nur  mit  der  Hälfte  der  Chronik  begnügt,  nein!  nicht 
einmal  den  vierten  Teil  seiner  berechtigten  Beschwerden  hat 
er  vorgebracht,  da  seine  einzige  Absicht  war,  sich  zu  recht- 
fertigen.  In  der  langen  Bedenkzeit,  die  der  König  sich  nahm, 


‘)  Ranke,  Französische  Geschichte  III  (2.  Aufl.  1859)  293. 

*)  Beilagen  Nr.  7.  — Unter  dem  8.  Juni  sandte  KArl  diese  Replik  an 
seinen  Botschafter  in  England:  Stdte-Papers  V 2 X Nr.  1094.  Sie  ist  nur  zum 
geringen  Teil  erhalten. 


PAUL  III.,  KABL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  197 

hätte  er  sich  wohl  auf  seine  eigenen  Handlungen  besser  be- 
sinnen, zum  wenigsten  seine  Verteidigung  auf  die  Stufe  der 
Wahrscheinlichkeit  erheben  können.  Da  aber  trotz  allem 
Leugnen  die  Wirkungen  seiner  Handlungsweise  weltbekannt 
sind,  so  lehnt  er  es  ab,  in  alle  Einzelheiten  hinabzusteigen, 
weil  er  ein  Buch  daraus  machen  müsste,  während  es  « nicht 
in  seiner  Natur  liege,  zu  schmähen  noch  zu  schreiben».  Im 
Übrigen  hat  Franz  « die  Dinge  in  ein  Stadium  gebracht,  in 
dem  man  anders  Vorgehen  muss  als  mit  Wort-  und  Schrift- 
wechsel ».  — Der  König  hat  trotzdem  noch  eine  kurze  Erwi- 
derung gegeben,  die  sich  aber  schwerlich  auf  sachliche  Widerle- 
gung einliess  — der  Abbruch  der  diplomatischen  Beziehungen 
und  die  Kriegserklärung  sind  um  dieselbe  Zeit  erfolgt. 

Mit  dem  Papst  dagegen  war  Karl  zu  festen  Vereinbarungen 
gelangt  ; ehe  seine  in  Rom  zurückgebliebenen  Unterhändler  die 
Stadt  verliessen,  Unterzeichnete  Paul  III.  den  Entwarf  zu  der 
Bulle,  die  das  Konzil  auf  den  23.  Mai  1537  nach  Mantua  be- 
rief 2),  sowie  eine  Erklärung,  in  der  er  seine  Stellung  zu  allen 
politischen  Fragen  präzisierte  *):  im  bevorstehenden  Kriege  wird 
er  strikteste  Neutralität  beobachten  ; nochmals  verbietet  er  alle 
Werbungen  in  Kirchenstaat^)  und  untersagt  kaiserlichen  und 
königlichen  Vasallen  den  Aufenthalt  auf  seinem  Gebiet.  Gegen 
einen  Angriff  von  Seiten  der  Pforte  bietet  er  seine  Hülfe,  aber 
eine  Liga  der  italienischen  Staaten  wird  er  während  der  Dauer 
seiner  Neutralität  weder  fördern  noch  hindern,  die  katholische 
Schweiz  hingegen  in  hergebrachter  Weise  unterstützen.  Die 


Einzige  Erwähnung  derselben  in  einer  Depesche  Carpis  vom  9.  Juli  1536. 
Montmorency  zeigte  ihm  die  Replik  des  Königs  auf  die  letzte  Antwort  des 
Kaisers  : a me  pare  che  la  eia  tn  pura  forma  di  cartello  et  forse  sarà  giudicata 
non  molto  conveniente  che,  eaeendo  tn  quel  modo,  la  eia  diretta  a S.  Francia  II 
fol.  2ls-241>  Abschr. 

7.  Aprii:  sieb  nstiindige  Verhandlung  zwischen  Kaiser  und  Papst, 
8.  April  : Ankündigung  des  Konzils  im  Konsistorium  (nach  einem  von  Mas* 
Barelli  kompilierten  Diarium  in  Born  Bibi.  Vittorio  Emanuele  Fondo  Vitt. 
Em.  269).  Ehses  1.  c.  CCXXIX  n.  5,  Text  der  Bulle  ib.  Nr.  2 (vom  2.  Juni). 
Friedensburg  1.  c.  74-79. 

®)  Hefele  1.  c.  IX  947-950.  State-Papers  V 2 Nr.  44.  Capasse  1.  c.  176 
Anm.  3.  Beilac:‘n  Nr.  6. 

*)  Erneuerung  dieses  Verbots  durch  ein  Edikt  vom  12.  August  1536: 
Bull.  Rom.  T.  IV  p 1 (Romae  1745)  145,  140. 


198 


L.  CARDAUNS 


Streitigkeiten  über  Camerino  und  Ferrara  sollen  auf  ein  wei- 
teres Jahr  ruhen  ; dagegen  hat  der  Kaiser  in  den  Umtausch 
des  B istums  Jaen  gegen  Montreal  einge wüligt . Zur  Bekräftigung 
des  Einvernehmens  dienten  die  reichen  Geschenke,  die  er  an 
die  Mitglieder  des  Hauses  Farnese  verteilte  2). 

Aber  so  lest  sich  diese  Abmachung  in  den  Grenzen  der 
Neutralität  hielt,  so  genügte  sie  doch,  um  den  französischen 
Hof  aufs  tiefste  zu  beunruhigen  ; von  der  Politik  des  freund- 
lichen Umwerbens  griff  man  wieder  zu  den  Mitteln  der  Ein- 
schüchterung. Du  Bellay  zeigt  dem  Nuntius  das  Schreckge- 
spenst des  Schismas;  erweist  sich  der  Papst  Franz  nicht  so 
entgegenkommend,  wie  dieser  erwartet,  so  ist  ein  plötzlicher, 
folgenschwerer,  verzweifelter  Schritt  zu  erwarten,  ein  Schritt, 
der  die  Kirche  ruinieren  wird  und  den  viele  herbeiwünschen  3). 
Nie  habe  er  geglaubt,  sagt  der  König  selber,  dass  der  Papst 
seine  Hand  ins  Spiel  mischen  werde,  um  dem  Kaiser  zu  Willen 
zu  sein.  Schon  die  blosse  Kunde  eines  Vertrags  — meint  Mont- 
morency  — zeige  ihn  nicht  mehr  in  dem  reinen  Lichte,  in  dem 
er  bisher  gestanden.  Und  wozu  hat  er  sich  hergegeben  ? Urbino, 
Ferrara  und  die  Schweiz  hat  er  dem  Kaiser  tief  verpflichtet, 
in  der  Konzilsfrage  ist  alles  zu  dessen  Ehren  ausgeschlagen, 
je  freimütiger  d^  König  sich  auf  den  Papst  berief,  desto  mehr 
Rücksicht  auf  ihn  hätte  dieser  nehmen  sollen,  statt  allen  Nutzen 
und  alle  Ehre  einem  anderen  zu  überiassen  ^).  Wenn  er  nichts 
gegen  die  Bildung  einer  Liga  tut,  so  wird  man  annehmen,  er 
sei  mit  ihr  einverstanden.  Kurz,  der  Kaiser  hat  ihn  zu  vielen 
Dingen  gebracht,  die  mit  dem  Begriff,  den  man  sich  bisher 
über  seine  Haltung  gebildet»  imvereinbar  sind;  er  lässt  sich 
von  jenem  ins  Verderben  ziehen,  während  er  ihn  zum  Herrn 
der  Welt  macht  ®). 

*)  Hierüber  vgl.  De  Leva  1.  c.  60,  106,  178-180.  ’ 

*)  Beilagen  Nr.  3.  Stata-Papera  V 2 Nr.  119  <8.  291). 

Carpi  an  Rioaloati,  Buryeu  4.  und  6.  Mai,  Francia  XI  fol.  3-7  Abschr. 
*)  Et  circa  ü concilia  essersi  passato  tutto  a honore  del  imperatore  et  che 
quanto  più  ü re  si  è riportato  liberaminte  a S.  S^,  quella  tanto  più  doveva 
haver  riguardo  ad  non  dame  ad  altri  tutto  lutile  et  V onore  (6.  Mai). 

*)  che  la  si  lassi  tirare  a perdersi  al  ingrosso  da  quello  che  la  faceva  pa- 
trone del  mondo  (6.  Mai).  — Nach  England  freiKch  lieas  der  König  initteilen, 
Papst  und  Kaiser  seien  anscheinend  in  starkem  Missvergnügen  von  einander 
geschieden.  Kaulek  (oben  8.  195  Anm.  71  1.  c.  3. 


PAUL  III.,  KARL  V.  Ul^D  FR^NZ  1.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  199 

Doch  es  war  nur  ein  kurzes  Intermezzo.  Schon  zwei  Tage 
nachher  ist  durch  Lothringens  Briefe  die  ganze  Lage  geändert, 
nft^n  ist  mit  dem  Papst  wieder  durchaus  zufrieden,  der  Nuntius 
fühl  sich  wie  neugeboren  ^).  Und  dann  erscheint  Lothringen 
selber,  überzeugt  alles  von  der  Loyalität  des  Papstes  und  er- 
zählt Carpi  vom  «Stolz»  und  von  der  «bodenlosen  Frechheit»*) 
des  Kaisers,  der  ohne  Rückgabe  Savoyens  und  Leistung  des 
Schadenersatzes  nicht  einmal  über  Angouléme  habe  verhan- 
deln wollen  3). 

Aber  auch  Karl  hat  das  Ziel,  das  er  unter  dem  Druck  seiner 
Anwesenheit  nicht  batte  erreichen  können  *),  nicht  aus  dem 
Auge  verloren  ; unmittelbar  nach  der  Erklärung  des  Krieges 
hat  er  einen  neuen  Versuch  gemacht,  den  Papst  auf  seine  Seite 
zu  ziehen.  Es  war  sein  bedeutendster  Parteigänger  aus  dem 
römischen  Adel,  den  er  diesmal  mit  der  Vertretung  seiner 
Wünsche  betraute:  Ascanio  Colonna  hatte  1525  das  Amt  des 
Connetable  im  Königreich  Neapel^),  1529  das  eines  Gouver- 
neurs der  Abruzzen  erhalten  ®),  zahlreiche  andere  Gnadener- 
weise, in  Geld-  und  Landanweisungen  bestehend,  hat  Karl  in 
der  Folgezeit,  namentlich  wäbr^id  seines  Aufenthalts  in  Neapel, 
ihm  und  seiner  Fanylie  zu  Teil  werden  lassen  ^)  ; bei  der  Feier- 
lichkeit am  ersten  Ostertag  trug  Ascanio  die  Kaiserkrone^). 
Seit  Mitte  Juni  weilte  er  im  kaiserlichen  Lager.  Karl  soll  ihn 

’)  8.  Mai  ib.  fol.  7b-9»  Abschr. 

aoperbia  — inaolentia  infinita, 

®)  19.  Mai  ib.  21»-24b  Abschr. 

Beilagen  Nr.  6 (Anfang). 

Verleihu&gsurkunde  in  Rom  Arch.  Colonna  Pergameni  LII  10  Or.  ; 
Erweiterung  seiner  Vollmachten  am  7.  Dezember  1534  L(I  12  desgl.  — Für 
die  freundlich  gewährte  Erlaubnis  zur  Benutzung  des  Colonna-A’'chivs  sage 
ich  dem  Direktor  desselben,  Herrn  Prof.  Tommassetti.  meinen  aufrichtigen  Dank. 

*)  Ib.  XXXIX  37  Or. 

')  10.  Jan.  1528:  Überweisung  von  20000  Dukaten  an  Ascanio  zum  Lohn 
für  die  1525  geleisteten  Dienste  (Perg.  XLVII  17)  12.  April  1530:  Erhebung 

der  Stadt  Latessa  zum  Meurchesat  (XXXVIIE  31).  16.  Januar  1634:  Ver- 

leihung von  Herrschaften  an  Marzio  und  Piero  Colonna  (XXXVIII  35,  36). 
7.  Dezember  1534:  Verlängerung  einer  Ascanio  auf  10  Jahre  verliehenen 
Jahrespension  von  2000  Dukaten  auf  Lebensdcuier  (XXXVIII  37).  Ver- 
leihung von  Paterno  und  Rapino  an  ihn  f38),  Jahreepenaion  von  500  Dukaten 
für  seinen  Sohn  Prosper  (26  A.  Sämtlich  Originale,  nur  XXXVIII  36  Abachr.). 

•)  Villa  1.  c.  Nr.  304. 


200 


L.  CABDAUNS 


dazu  ausersehen  haben,  die  Wiedereroberung  von  Turin  zu 
leiten'),  er  aber  von  dieser  Aufgabe  zurüokgetreten  sein,  als 
er  sich  in  seiner  Hoffnung,  Gouverneur  von  Mailand  zu  werdfti, 
getäuscht  sah  ^). 

Der  Antrag,  den  der  Kaiser  durch  ihn  dem  Papst  unterbreiten 
liess,  ist  ein  weiteres  Glied  in  der  langen  Kette  von  Bündnisan- 
trägen, mit  denen  er  immer  wieder  an  ihn  herangetreten  ist^). 
Die  Grundlage,  auf  der  er  seine  Vorschläge  aufbaut,  bildet  seine 
Wirksamkeit  zur  Erhaltung  des  Friedens  in  Italien.  Dm  den 
Krieg  aus  diesem  Lande  zu  bringen,  hat  er  sich  zum  Einmarsbh 
in  die  Provence  entschlossen,  er  hat  Massnahmen  getroffen, 
um  allen  Bewegungen,  die  man  während  der  Dauer  des 
Krieges  befürchten  kann,  entgegenzu treten,  er  hat  Befehle 
erlassen,  um  einem  Angriff  der  türkischen  Flotte  rechtzeitig 
zu  begegnen,  er  will  Frankreich  für  alle  Zeit  die  Möglich- 
keit nehmen,  Italien  zu  beunruhigen.  Und  zu  diesem  Werke 
soll  ihm  der  Papst  seine  Unterstützung  leihen:  wenn  dieser 
und  die  übrigen  italienischen  Mächte  Frankreich  den  Zugang 
nach  Italien  verschliessen  und  sich  fester  verbünden  wollen, 
so  ist  er  bereit,  nicht  als  Kaiser,  sondern  als  König  von  Neapel 
dem  Bündnis  beizutreten,  und  « mit  Gottes  Hülfe  » hofft  er 
« in  diesem  Kriege  den  König  von  Frankreich  in  seinem  eigenen 
Reiche  so  zu  beschäftigen,  dass  er  gezwungen  sein  wird,  Italien 
in  Buhe  zu  lassen».  Mailand  aber  will  er,  wie  er  mehrmals 
in  Rom  erklärt  hat,  nicht  für  sich  behalten,  vielmehr  ist  es 
sein  fester  Entschluss,  zum  Nutzen  Italiens  unter  Teilnahme 
des  Papstes  und  der  anderen  italienischen  Mächte  darüber  zu 
verfügen.  Jenen  ersucht  er  nun,  seine  Willensmeinung  hierüber 
zu  erklären  und  mit  Venedig  über  die  obigen  Anträge  in  Un- 

Ein  Schreiben  der  Sieneser  Gesandten  von  18.  Juni  berichtet:  ...  é ar- 
rivato qua  il  sof  Ascanio  CoUmna^  né  ha  raenato  con  eè  altro  che  la  sua  famiglia 
di  casa,  è stato  gratamente  visto,  fermarassi  qua  3 o 4 giorni,  di  poi  andarà 
in  campo . . . per  V espugnatùme  di  Torino . . . Siena  Arch.  di  Stato  Lettere 
alla  balia  155  Nr.  12  unvollständig,  doch  ohne  Zweifel  Or. 

»)  So  erzählt  Salinas  bei  Villa  1.  c.  Nr.  321  S.  754. 

*)  Beilagen  Nr.  8.  — Vgl.  eine  Rat^consulta  (ohne  Datum)  in  den  State- 
Papers  V 2 Nr.  75,  die  die  persönliche  Übernahme  des  Oberbefehls  durch  den 
Kaiser  u.  a.  mit  der  Erwägung  befürwortet,  dass  ohne  diesen  Schritt  sein 
Ansehen  sinken  und  die  Neigung  zu  einem  Bündnis  beim  Papst  und  bei  den 

e 

italienischen  Mächten  geschwächt  werden  könne. 


PAUL  UI..  KABL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  201 


terhandlung  zu  treten  — noch  mehr!  — nachdem  Frankreich 
seinen  Angriff  gegen  Savoyen  fortgesetzt  und  ihm  selber  den 
Krieg  erklärt  hat,  möge  der  Papst  offen  auf  seine  Seite  treten 
gemäss  seinem  Vorbehalt,  sich  dem  Teil  anzuschliessen,  der 
nachweislich  das  bessere  Recht  auf  seiner  Seite  habe. 

Die  Buhe  Italiens  — das  war  der  leitende  Gesichtspunkt  all 
der  kleinen  Mächte  des  von  den  europäischen  Wirren  so  schreck- 
lich heimgesuchten  Landes^).  Der  Kaiser  hat  ihn  sich  zu  eigen 
gemacht,  um  seine  Herrschaft  über  das  Land  zu  befestigen, 
sowie  ihn  sein  Nachfolger  ein  halbes  Jahrhundert  später  geltend 
machen  wird,  um  seine  wankende  Herrschaft  zu  erhalten  ^).  Es 
ist  derselbe  Gedanke,  den  Karl  schon  in  der  Instruktion  an 
Pier  Luigi  erörtert  hatte.  Aber  damals  redete  er  zum  Papste 
als  weltliches  Haupt  der  Christenheit,  als  Herr  des  spanischen 
Weltreiches,  hier  sprach  er  als  italienischer  Fürst.  Damals 
hatte  er  die  grossen  Ziele  seiner  europäischen  Politik  als  die 
beherrschenden  Gesichtspunkte  hingestellt,  jetzt  erwähnt  er 
nur  nebenbei  den  Nutzen,  der  aus  jenem  Bündnis  für  das 
Konzil  und  die  englische  Sache  erwächst,  und  betont  mit  Eifer 
den  national-italienischen  Standpunkt.  Er  will  sich  verhalten 
wie  ein  geborener  ItaJiener,  zum  Papste  will  er  sich  stellen  wie 
ein  Sohn  zu  seinem  Vater  ! 

Über  die  Aufnahme,  die  der  Papst  diesem  Antrag  zu  Teil 
werden  Hess,  ist  uns  wenig  bekannt  : auf  die  erste  Mitteilung 
gab  er  ausweichende  Antwort,  in  der  Sukzessionsfrage  suchte 
er  Venedig  die  erste  Meinungsäusserung  zuzuschieben  ; jede 

% Vgl.  die  mehrfach  angeführte  Relation  Surianos.  — Dio  voglia  ~ 
heisst  es  einmal  in  einem  Sieneser  Bericht  — cht  non  siano  dal  uno  o s’  V altro 
chiamate  tante  barbare  nationi,  ehe  guai  a questa  misera  Italia  ! (6.  Februar  1536 
Siena  Arch.  di  Stato  Lett.  alla  balia  150  Nr.  48,  50  Or.  und  Dupl.). 

*’)  Anm.  1 angeführte  Buch  von  Herre  S.  382. 

Cifuentee  an  Karl  4.  und  12.  August  1536  State-Papera  V 2 Nr.  86 
und  89.  Vgl.  auch  den  Brief  an  Cobos,  der  — mit  falscher  Datierung  — 
sich  in  State-Papers  IV  Nr.  79  findet.  Ascanio  selber  schreibt  noch  unter 
dem  14.  August  an  die  Balia  von  Siena  einen  Brief  aus  Rom,  in  dem  er  seine 
eilige  Durchreise  durch  ihre  Stadt  mit  der  Eile  entschuldigt  che  havevo  di 
trovarme  tn  Roma  per  exequire  con  N,  S.  quelche  mi  era  stato  ordinato  da 
S.  , . . ef  perchè  S.  me  ha  dato  il  carico  che  devono  sapere,  le  prego  che 
me  adviseno  continuo  d%  quel  che  li  occorre.,.  Bittet,  de  tener  lor  subditi  in 
ordine  et  advertiti  che  non  vadano  a servitio  de  Franzesi.  Siena  Arch.  di  Stato 


202 


li.  CAROAUNS 


weitere  Erklärung  fehlt,  jedenfalls  zeigt  der  Erfolg,  dass  wie 
die  vorhergehenden,  so  auch  dieser  Versuch  des  Kaisers,  den 
Papst  zum  Verlassen  seiner  neutralen  Stellung  zu  bewegen, 
gescheitert  ist.  Die  Sorge  vor  der  Übermacht  des  Habsbur« 
gers  hat  das  Papsttum  der  damaligen  Zeit  davon  abgehalten, 
den  Bund  einzugehen,  den  es  drei  Dezennien  später  — nach 
dem  Untergang  der  italienischen  Freiheit  und  unter  der  Herr- 
schaft kirchlicher  Gesichtspunkte  — vollzogen  hat. 


BEILAGEN. 

1.  Desiderius  Erasmus  an  Papst  Paul  III.:  Hoffnung  auf  Wie- 
derherstellung der  kirchlichen  Einheit.  Bat,  politisch  neutral  zu 
bleiben.  Waffenstillstand  unter  den  Mächten  zu  gemeinsamem 
Kampfe  gegen  die  Neuerungen.  Ratschläge  für  das  Konzil:  Be- 
schränkung der  dogmatischen  Festsetzungen,  Freiheit  der  Zäri- 
monien.  Allseitige  Lauterkeit  der  Oesinnung.  Beharren  der 
Mehrzahl  beim  Katholizismus.  Neigung  zur  Rückkehr  bei  den 
meisten  Neugläubigen.  Überbringer  des  Briefes.  Orüsse  an  Pucci, 
Filonardi  und  Aleander. 

Freiburg  i.  B,  1535  Januar  23. 

Rom  Arch.  Vat.  LetUre  de  Principi  9 fot.  Original. 

Evangelicus  Ule  senex,  Beatissime  Pater,  aetate  frigidus,  piotate 
tervidus,  non  aliam  ob  causam  in  vita  morari  sustinebat,  nisi  ut 
videret  Christum  Domini,  me  vero,  tametsi  nihil  habeo  prater  se- 
nium  illi  simile,  tarnen  quidam  afFectus  habet  non  omnino  dissi- 
milis.  videor  enim  mihi  aequissimo  animo  bino  emigraturus,  si  post 
tantas  humanarum  rerum  tempestates  ac  dissidiorum  turbines  videro 
tranquillitatem  divinitus  ecelesiae  redditam.  ncque  enim  posteaquam 
res  exisse  videntur  bominum  potestà tem,  ullnm  spem  esse  video, 
nisi  Deus  velut  e machina,  quod  aiunt,  sese  proferens  has  turbas 
redigat  in  conoordiam.  suavissimus  autem  tui  nominis  odor,  Paule 
Tertie,  qui  subito  per  universum  orbem  dimanavit,  omnium  animos 
erexit  in  spem  fore  ut  qui  ohm  in  navicula  ventos  ac  fluctus  nau- 
fragium  minitantes  iussit  consilescere,  tandem  experrectus  et  nunc 

Lettere  alla  balia  155  Nr  16  Or.  Noch  unter  dem  2.  September  (ib.  Nr.  42 
Or.)  schreibt  er  aus  Rom. 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  203 


ecolesiae  suae  navim  in  tranquillum  redacat.  nullus  enim  ambigit, 
quia  divinituB  factum  sii,  quod  tu,  inaudito  suffragiorum  consenau, 
oitra  omnem  ambitum  et  corruptelam,  totius  ditionis  christianae 
gubemaculis  admotus  es,  vir  praeter  maiorum  imagines,  praeter 
eruditionem  reoonditam  ac  pietatem  singulärem  multo  etiam  rerum 
praesertim  eoolesiastioarum  uau  instruotus  atque  ipsa  demum  aetate 
venerandus.  pietas  inipellit,  ut  in  primis  reipublioae  consultum  velis; 
prudentia  illud  addit,  ut  nemo  te  rectius  dispiciat,  quibus  raiionibus 
hi  rerum  motus  componi  queant;  autoritas  et  numinis  favor  prae- 
stabit,  ut  quod  tu  cum  bonis  omnibus  ardenter  optas,  summo  bo- 
norum omnium  applauso  foeliciter  efficias.  publicam  orbis  spem 
con^mat,  quod  annos  iam  quadraginta  et  eo  amplius  et  Bomae 
et  in  oardinalicia  dignitaie  tanta  versatua  es  integritate,  ut  fama 
quoque,  quae  nusquam  est  quam  in  urbe  loquacior,  ne  dioam  petu- 
lantior,  de  Alexandro  Phernesio  male  loqui  erubesceiet.  quemad- 
modum  enim  inaignis  gloria  obruit  invidiaro,  ita  virtus  excellens 
omnibusque  numeris  absoluta  deterret  calumniam.  mihi  vero  lae- 
tissimum  omen  videtur  mirihcus  quidam  consensus  uno  ore  una- 
que  voce  tibi  gratulantium,  immo  non  tara  Ubi  quam  orbi,  habent 
tam  unanimes  afFectus  mortai ium  non  vana  praesagia.  neque  nihil 
foelicis  augurìi  adiungit  Pauli  nomen  adoptatum,  quod  apud  Graecod 
quieUs  et  tranquillitatis,  apud  nos  modestiae  vocabulum  est.  Tar- 
sensis  ille  Paulus  gen  tea  sectis  innunierabilibus  dissid^ntes  ad  unius 
religionis  concordiam  redegit:  speramus  futurum,  ut  Paulus  Bomanus 
has  opinionum  rixas  et  scbismatum  tumultua  componat,  videlioet 
eodem  operante  in  totius  ecclesiae  principe,  qui  olim  in  apostolo 
selecto  operatus  est.  conatum  dabit  pietas,  oonsilium  animi  vigi- 
lantia,  eventurn  dabit  is,  cuius  voluntatp  provectus  es  ad  istud  fasti- 
gium,  quo  nihil  esse  potest  in  rebus  humanis  sublimius.  nos  utinam 
ad  hoc  facinus  omnium  pulcherrimum  praeter  vota  propensamque 
voluntateni  aliquid  adferre  possemus!  certe  hactenus  quod  licuit 
praestitimus,  constanter  perseverantes  in  consortio  columbae,  omnia 
etiam  extr^ma  parati  perpeti  citius  quam  ulli  sectae  dare  nomen. 
necdum  huius  animi  me  poenitet,  licet  praeter  facultatum  iactu- 
ram  tantum  diacriminum  ac  molestiarum  mihi  conciliarit,  ut  mors 
pene  videretur  tolerabilior.  sed  bonae  fide!  creditor  est,  cui  haec 
foenero.  absit  autem  a me  tam  caeca  temeritas,  ut  tibi  coner  dare 
oonsilium,  cuius  sapientia  prospicit  universo  orbi,  attamen  quando 
in  magnis  tempestatibus  quam  vis  docti  naucleri  se  vel  a quo  vis 
admoneri  patiuntur,  bone  nostram  sedulitatem  in  bonam  partem 
aocipiet  tua  aingularis  humanitas.  illud  in  primis  videtur  non  leve 
momentum  ad  hoc  negotii  conbeiendum  allaturum,  si  summus  pon- 


204 


L.  CAKDAUN8 


tìfex  ut  est  universalis  omnium  monarcharum  pater  ac  gentium, 
ita  se  nullius  factioni  propiie  adiungat,  sed  omnibus  sit  aequus, 
ut  quisque  est  pietatìs  studiosissimus,  ita  maxime  pro  foederato 
habens.  hoc  pacto  servabit  autoritatehi  suam  apud  omnes  illibatam 
minusque  sibi  conflabìt  invidiae.  dein  ut  monarchae  ac  principes 
concordibus  animis  huc  incumbant,  quod  officium  licet  omnes  de- 
beant  Christo  regi  regum,  in  cuius  verba  pariter  iurarunt,  tarnen 
ipsorum  etiam  magni  refert.  nisi  enim  isti  licentiae  frenum  ini- 
ciatur,  periculum  est,  ne  tandem  principes  hoc  esse  desinant,  quod 
esse  cupiunt.  quod  si  qua  dissidia  sunt  inter  praepotentes,  ea  sex 
aut  septem  annorum  ìnduciis  expedierit  comprimere,  horum  iunctis 
viribus  interim  oohercendi  sunt,  qui  non  desinunt  res  moliri  novas 
et  hoc  malum  magis  ac  magis  exasperare  latiusque  diffondere,  dog- 
matura  definitio  synodo  reservetur,  nec  tarnen  arbitror  necesse,  ut 
de  quibuslibet  opinionibus  pronunciet  synodus,  sed  tantum  de  prae- 
cipuìs,  in  qui  bus  ohristianae  doctrinae  cardo  versatur.  sunt  eiiim 
quaedam,  in  quibus  apostolus  Paulus  vult  unumquemque  in  suo 
sensu  acquie&cere,  et  sunt  de  quibus  scribit  : si  quid  aliter  sentitis, 
et  hoc  dominus  vobis  revelabit  *}.  qiiemadmodum  caeremoniarum  va- 
rietas  non  scindit  ecclesiae  concordiam,  ita  sunt  opiniones,  in  quibus 
dissentire  Hceat  incolumi  pace  christiana.  profuerit  et  illud,  si  seota- 
rum  fautoribus  spes  ostendatur  fore,  ut  ipsi  quoque  iropetrent,  si 
quid  aequum  postularint.  praeterea  quoniam  fatalis  quaedam  lues 
haec  videtur, . non  inutile  f uerit  iuxta  synodi  sententiam  resipiscen- 
tibus  praeteritorum  amnestiam  polliceri.  caput  autem  omnium  ar- 
bitror esse,  si  pariter  omnes,  sepositis  privatis  affectibus,  non  alio 
spectent  quam  ad  Christi  gloriam  et  christianae  relìgionis  profectum. 
ita  futurum  est,  ut  querentibus  regnum  Dei  et  iusticiam  eius  Deus 
ipse  bene  fortunet,  quod  agitur,  et  illa  ipsa  commoda,  quae  privatis 
cupiditatibus  expetunt,  cumulatius  adiiciantur.  porro  quanquam 
huius  mali  contagium  heu  nimium  late  divagatum  est,  tarnen  non 
est  desperandus  successus.  maxima  pars  homìnum,  praesertim  di- 
gnitate  doctrinaque  praecellentium,  adhuc  intacta  est;  tum  plu- 
rimos  ex  bis,  qui  fuerant  afflati,  iamdudum  tedet  praesentium  ac 
relieta  desiderant.  utinam  per  corporis  imbecillitatem  licuisset  vel 
officiolum  hoc  vel  votum  meum  Beatitudini  Tuae  coram  offerre, 
sed  posteaquam  id  negatum  est,  idem  nunc  facio  per  eum,  qui  has 

I 

perfert,  Lodovicum  Berum  *)  hominem  profecto  Tuae  Sanctitatis  fa- 

*)  Philipp.  3,  15. 

*)  LiUercUur  über  ihn  bei  F óretemann-O ünther  im  27.  Beiheft  zum 
Zentralblatt  für  Bibliothekswesen  8.  302. 


PAUL  lU.,  KARL  V.  UND  FRANZ  L IN  DVS  JAHREN  1535  UND  1536  205 

vore  digaum,  cuius  exìmias  virtutes  melius  intelliges  ex  iis,  qui 
illum  interius  cognitum  habent,  domino  Antonio  Puccio, 

rev"»o  patre  Ennio  episcopo  Verulano  et  rev“®  patre  Hieronynio 
Aleandro,  archiepiscopo  Brundusino.  datum  apud  Fnburgum  Bris- 
goiae  10.  calendas  februarias  anno  a Christo  nato  1535. 

[Eigh.  ] Erasmus  Rot.  mea  manu  subscripsi. 


2.  Instruktion  Kaiser  Karls  V.  an  Pier  Luigi  Farnese  : Not- 
lage der  Christenheit  Notwendigkeit  eines  Konzils.  Fruchtlosig- 
keit von  Separatverhandlungen  mit  den  Protestanten.  Druck  auf 
Frankreich;  Einwilligung  zur  Berufung  des  Konzils  nach  Mantua; 
Abbruch  der  Verhandlungen  mit  England.  Antrag  auf  Abschluss 
eines  Verteidigungsbündnisses  zwischen  Papst,  Kaiser  und  den 
italienischen  Mächten.  Erwägungen  über  ein  engeres  Bündnis 
mit  Frankreich.  Die  Fragen  über  Camerino  und  Jaen. 

1535  Dezember  9. 

Rom  Arch,  VcU.  Arm.  II  cap^.  1 Nr.  80  Original.  Unvollständiger  Auszug 
bei  Oayangos,  öcdendar  of  State-Papere  Spain  V 1 Nr.  235. 

La  substan9ia  delo  que  el  emperador  ha  encargado  y dicho  al 
senor  Don  Pedro  Luys  Fernes,  que  agora  se  buelve  a S.  es 
. lo  siguiente  : 

Primeramente  che  S.  pues  conos9e  por  su  grand  prudencia 
la  extrema  ne9essidad,  en  que  està  el  negocio  de  nuestra  sancta  fee, 
y el  inconviniente,  que  syn  remediarlo  es  muy  apparente  que  suc- 
cederà en  breve,  syn  haver  despues  remedio,  con  total  confusion 
dela  Christianidad,  quiera  entretando  que  S.  encamina  su  yda  a 
Roma,  mirar  todos  los  medios  convenibles  para  obviar  y remediar 
los  dichos  inconvenientes,  quanto  se  pudiere  hazer,  pues  que  tam- 
bien  cono99e  y entiende  que  es  cosa  muy  importante  en  primer  lugar 
a S.  S.  y consecutivamente  a S.  Imperial,  y que  es  muy  evi- 
dente que  muchos  que  lo  devrian  promover  procuran  de  lo  estorvar 
y contradezir  por  sus  passiones  y Interesses  particulares. 

Que  para  el  effecto  susodicho  psres9e  que  se  requieren  ne9es- 
sariamente  dos  cosas,  la  una  la  celebra9Ìon  del  con9Ìlio,  syn  el  qual 
syn  dubda  ninguna  no  se  podria  dar  remedìo  alos  dichos  neg09Ìos 
de  la  fee  ny  diffinir  los  errores  que  mantienen  los  Lutheranos  y 
otros  de  peores  sectas,  y no  conviene  pensar  de  venir  a tractar  con 
ellos  ny  de  hazer  efiFecto  ninguno  syn  la  convoca9Ìon  del  dicho 
non9Ìlio,  y aunque  se  pudiesse  tener  speran9a  del  dicho  tractado. 


206 


L.  CABDAUNS 


come  quìera  que  fuesse,  importa  toda  via  negessaria mente  convocar 
y celebrar  el  dicho  congilio  para  en  caso  que  hoviesse  appare n^ia 
passar  el  dicho  tractado  con  la  auctoridad  y decreto  del  dicho 
con9Ìlio. 

Aunque  pensando  venir  al  dicho  apunctamiento  es  ne9essario 
tambien  mirar  que  antes  de  agora  se  ha  hallado  syn  effecto  ninguno, 
corno  lo  sabe  bien  el  cardenal  Gampegio  y lo  vio  en  las  dietas  de 
Augusta  y Ratispona,  y que  se  ha  despues  continuamente  enten- 
dido  muy  ala  clara  que  todas  las  platicas  y medios  que  hazian 
y movian,  no  eran  syno  para  estorvar  el  dicho  con9Ìlio  assy  por 
parte  de  los  desviados  de  nuestra  sancta  fee,  para  poder  quedar  en 
sus  errores  syn  remedio  y extenderlos  y acres9entarlos  syn  castigo, 
corno  por  otros  prin9ipes  y potentados  christianos  para  en  est>a 
escuridad  y confusion  y so  color  della  poder  pervenir  a sus  particu- 
lares  pretensiones.  y sy  algun  fundamento  o speran9a  se  pudiesse 
jamas  tornar  del  dicho  apuntamiento,  seria  por  medio  dela  indiction 
del  con9Ìlio,  hecha  la  qual  los  dichos  desviados  temiendo  ser  confun- 
didos  en  el  dicho  con9Ìlio  se  allegarian  mas  presto  al  dicho  apun- 
ctamiento, syn  sperar  mas  el  favor  de  otros  que  los  entretienen 
estorvando  la  dicha  indiction.  el  otro  puncto  es,  mirar  y proveer 
para  estorvar  que  ent retanto  el  inconviniente  de  los  dichos  errores 
no  se  estienda  mas  adelante. 

Y que  por  andar  con  S.  con  toda  buena,  entera  y sin9era 
confiar9a  y para  ganar  tiempo  y adelantar  la  cosa  para  venir  a 
buena  conclusion,  el  sabe  que  todos  los  reyes  y prin9Ìpes  dela  Chri- 
stiandad  (ex9eptos  el  elector  de  Saxonia  y sus  adherentes  de  Ale- 
mania  y el  rey  de  Inglaterra)  estan  bien  inclinados  al  dicho  con9Ìlio 
y remedio  delos  dichos  errores,  y solamente  queda,  por  dezir  la 
verdad  redondamente,  por  el  impedimento,  que  (syn  hablar  mal 
deio  passado)  el  rey  de  Fran9ia  querra  poner  en  esto.  por  lo  qual 
seria  muy  ne9essario  saber  resoluta  y absolut  amente  su  inten9Ìon 
y que  S.  8^^  persista  muy  de  veras  con  el.  y le  apriete  para  que 
se  declare,  y que  pues  el  dicho  rey  de  Fran9Ìa  vee,  coi  osce  y con- 
fìessa  la  ne9essidad  del  dicho  con9Ìlio  y aun  ser  ne9essario  para  su 
rey  no  proprio,  se  quiera  determinar  en  el,  para  que  se  convoque  y 
celebre  en  la  cividad  de  Mantua,  la  qual  S.  8^  ha  prudentemente 
acordado  ser  conveniente,  y ha  podido  saber  de  su  nun9Ìo,  que  està 
en  Alemania,  que  buenos  y ma  los  condes9enderian  mas  presto  que 
se  hiziesse  ally  que  en  ningun  otro  lugar  fuera  de  Alemania.  y no 
tiene  el  dicho  rey  de  Fran9ia  causa,  porque  no  lo  deva  de  su  parte 
approvar  y consentir  y ombiar  sus  procuradores  y letrados  de  su 
reyno,  syno  quiere  venir  el  mismo  con  moderada  compannia,  corno 


PAUL  III.,  KABL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  207 

se  podria  con9crtar.  y para  quitar  el  passo  a todas  las  obiectiones 
que  ha  puesto  basta  aqui,  sera  S.  contento,  corno  ya  lo  ha 
respondido,  que  no  se  traete  ea  el  dicho  con9Ìlio  de  otro  neg09Ìo 
partioular  syno  delas  cosas  de  nuestra  saneta  fee  y deio  concer- 
niente  a ella,  mas  convemia  que  S.  hiziesse  en tender  muy  bien 
al  dicho  rey  de  Fran9*a,  que  por  la  ne9essidad  tan  grande  que  hay 
del  COD9Ì1ÌO  S.  8^^  està  absolutamente  determinado  de  le  convocar, 
no  obstante  las  praticas  que  se  traerian  de  apunctamiento  y tra^ 
ctado  por  las  considera9Ìone8  antedichas;  y entiende  que  el  dicho 
rey  de  Fran9ia  lo  consienta  syn  estorvarlo  directa-  ny  indirecta- 
mente,  antes  lo  favoreca,  corno  es  obligado«*)  y conviene  a su  di- 
gnidad  reai  y titulo  de  Christianissimo  ; y que  haziendolo  de  otra 
ma  nera,  S.  8^  proveera  contra  el  de  todos  los  remedios  de  derecho 
y justicia  en  tal  caso  requiridos.  y usando  S.  de  los  termincs 
antedichos  es  de  creer  que  el  rey  de  Fran9ia  se  reduzira  alo  que 
es  obligado  de  hazer,  y por  conseguiente  no  havra  grand  difficultad 
en  lo  del  dicho  con9Ìlio.  y sera  fa9ÌI  obviar  a que  el  inconviniente 
entretanto  non  passe  adelante,  antes  en  alguna  manera  se  refrene, 
o syno,  en  caso  que  el  dicho  rey  de  Fran9ia  rehuse  o quiera  dissi- 
muladamente  alargar  la  cosa,  se  mirara  segun  esto  entre  S.  e 
S.  corno  se  devra  pro9eder  en  el  dicho  nego9Ìo  dela  fee  y ce- 

lebra9Ìon  del  dicho  con9Ìlio,  el  qual  en  ningun  caso  deve  dexar 
S.  de -convocar  y 9elebrar  aunque  el  dicho  rey  de  Fran9ia  lo 
contradixeFse,  segun  que  S.  lo  ha  basta  aqui  muy  sanctamente 
declarado  que  lo  quiere  hazer. 

Assy  mismo  para  venir  de  una  veza  saber  la  inten9Ìon  y vo- 
luntad  del  dicho  rey  de  Fran9ia,  assy  en  lo  que  concieme  el  nego9Ìo 
dela  fee,  corno  para  remediar  la  iniuria  y ofPensa  que  el  rey  de 
Inglaterra  ha  hecho  contra  S.  8^^  y contra  la  dignidad  dela  saneta 
sede  apostolica  y suya  y el  apartamiento  del  reyno  de  Inglaterra, 
dcla  obedien9Ìa  dellos  y dela  yglesia  Romana,  seria  muy  ne9essario 
qùe  tambien  S.  araonestasse  muy  de  veras  al  dicho  rey  de 
Fran9ia,  que  dexasse  todas  praticas  e intei ligen9Ìas  con  el  dicho  rey 
de  Inglaterra  y assegurasse  a S.  8^^ . del  oflFrescimiento  que  le  ha 
hecho  de  querer  assistir  en  el  remedio  del  dicho  nego9Ìo  de  Ingla- 
terra eil  los  dos  punclos  susodichos,  porque  siguiendo  lo  que  S. 
Imperiali  ultimamente  ha  respondido  que  eradedubdarprobablemente 
que  el  dicho  rey  de  Fran9ia  no  solo  no  ayudaria,  mas  antes  estor- 
varia  y,  lo  que  peor  es,  que  con  occasion  del  pro9esso,  que  S.  en- 
tiende hazer  contra  el  dicho  rey  de  Inglaterra  y la  assist en9Ìa  de 


a)  von  hier  bis  Ende  des  Abschnitts  ungedruckt. 


208 


L.  CABDAUN  8 


S.  Imperial,  delo  quäl  por  parte  de  Fran9Ìa  seria  anienazado 
el  rey  de  Inglaterra,  procuraria  el  dicho  rey  de  Fran9ia  de  hazer 
8U  provecho  del  dicho  rey.  y se  tiene  aviso,  que  se  puede  tener  corno 
por  9Ìerto  que  los  dichos  reyes  de  Francia  y Inglaterra  estan  en 
terminos  de  hazer  mas  estrechas  alian9as.  y para  est  e effecto  es  venido 
el  obispo  de  Ubicastro  ‘)  en  Fran9ia.  y no  se  deve  S.  dexar  en- 
ganar  so  ninguna  cubìerta  o color,  que  le  quisiessc  dar,  por  su 
grande  pruden9ia  y por  la  experien9ia  que  tiene  delas  cosaa  de 
aqiiellas  partes,  y pues  que  S.  vee  y conos9c  mejor  que  otro 
ninguno  lo  que  importan  estos  dos  neg09Ìos,  assy  el  dela  fee  en 
generai  corno  en  particular,  quanto  al  dicho  rey  de  Inglaterr  i (por 
haverse  desviado  della  en  tan  grand  manera  y empeorar  de  cada 
dia  y por  la  inìuria  y interesse  de  S.  dela  sancta  sede  apo- 
stolica y yglesia  Romana)  S.  spera  que  S.  considerara  con 
toda  curiosidad,  quanto  importa  el  breve  romedio  en  los  dichos  dos 
neg09Ìos  y quan  perniciosa  seria  toda  dila9Ìon,  y que  haviendo 
se  offrescido  està  opportunidad  de  estar  tan  9erca  y a proposito 
S.  y S.  no  se  deve  perder  està  occasion  y coyunctura  tan 
conveniente,  para  hazer  el  mayor  bien  y mas  ne9essario  que  nunca 
fue  para  el  servicio  de  Dios,  nuestro  senor,  bien  publico  dela  Chri- 
stiandad  y dever  de  sua  dignidades  y hazer  immortai  la  memoria 
de  S.  Sdad. 

Y on  caso  que  el  dicho  sennor  rey  quiera  condes9ender  de  buena 
fee  al  remedio  y provision  delos  dichos  dos  nego9Ìos,  es  muy  grand 
razon  que  S.  S<*ad^  se  de  va  tener  por  comun  padre  entre  S.  y el 
dicho  rey  de  Fran9Ìa.  pero  sy  el  rey  lo  quiere  hazer  de  otra  manera, 
per  ninguna  via  puede  bien  convenir  al  offi9Ìo  y dever,  que  S.  ha 
de  tener  a su  dignidad  y respecto  alas  continuas  buenas  obras  que 
S.  M<*ad  ha  hecho,  el  qual  no  puede  pensar  que  S.  quiera  mas 
tiempo  comportar  y dissimular  las  atraviessas  y impedimentos  que 
le  ban  sido  hechas  y puestas,  antes  entender  en  la  buena  intelli- 
gen9Ìa  y confìden9Ìa,  de  que  S.  ha  por  sus  ultimas  letras  asse- 
gurado  a S. 

Y «)  para  que  S.  durante  lo  que  se  tardaran  las  vistas 

entrel  emperador  y el,  entienda  tanto  mas  nanamente  la  inten9Ìon  de 

S.  mayormente  del  dicho  Don  Pedro  Luys,  a quienS.  tiene 

por  tan  confidente  corno  S.  B.,  no  pretende  otra  cosa  syno  la  buena 

provision  delos  nego9Ìos  sobredichos  por  lo  que  toca  a lo  que  deven 

S.  y sus  dignidades  y por  el  bien  comun,  reposo  y tranqui- 

» 

a)  cUles  Folgende  ungedruckt» 

D»  h.  der  Bischof  von  Wincester. 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1636  209 

lidad  dela  Chrisi^iandad,  seguridacl  y remedio  delop  neg09Ìos  della, 
y dessea  S.  y aun  el  rey  de  Romanos,  su  hermano,  ligarse  mas 
estrecharnente  con  S.  assy  por  lo  que  toca  alos  neg09Ìos  poblicos, 
el  remedio  delas  cosas  dela  fee,  9elebra9Ìon  del  con9ÌIio,  defension 
contra  el  Turco  y aun  para  offenderle  segund  los  medios  que  se  vera 
haver  para  elio,  conserva9Ìon  y suste nta9Ìon  dela  auctoridad  y 
dignidad  de  S.  dela  sancta  sede  apostolica  y dela  yglesia  Ro- 
mana y deio  que  le  pertenes9e  y particlarmente  quanto  ala  dignis- 
sima  persona  de  S.  y perpetua  protection  de  su  muy  antigua  y 
noble  casa,  ^egun  que  mas  particularmente  se  podra  spe9Ìficar  y 
declarar  en  todos  y cadauno  delos  punctos  susodichos. 

Y dessea  y pretende  S.  Imperiai  demas  desto,  que  se  haga  una 
muy  buenay  muy  estrecha  liga  defensiva  entre  S.  y por  ellos 
y por  sus  successores  en  sus  dignidades  y los  otros  potentados  de 
Italia  assy  contra  los  infìeies  (quan  addante  se  pudieren  induzir 
los  dichos  potentados  y cadauno  dello?)  corno  contra  todos  los  otros 
que  quisiessen  invadir  la  Christiandad,  clausulando  la  dicha  liga  y 
j untando  todos  los  medios  que  se  verian  convenir  para  la  tener 
syerapre  pacifica  y conservarla  en  justÌ9Ìa  y polÌ9Ìa.  y entre  otras 
cosas  con  verna  considerar  assy  haziendo  la  dicha  liga  secreta,  corno 
la  otra  defensiva  por  la  dicha  Italia,  que  quanto  ala  defension  contra 
el  dicho  Turco  y lo  que  se  vera  que  se  havra  de  hazer  y proveer 
en  lo  que  toca  al  remedio  coptra  el,  que  toda  la  carga  quedara 
y caera  a S.  y a S.  solos  segun  lo  que  se  ha  visto  por  la 
experien9Ìa  deio  passado.  y por  esto  converna  tener  mas  grande 
adverten9ia. 

En  lo  que  toca  a procurar  por  medio  de  S.  mas  estrecha 
intelligen9ia  entre  S.  y el  rey  de  Fran9ia,  S no  se  podria 

mas  declarar  deio  que  ha  ya  respondido  al  dicho  Don  Fedro  Luys 
Fernes  y conforme  a aquello  scripto  al  conde  de  Qifuentes.  y sy  el 
dicho  rey  de  Fran9Ìa  quiere  passar  por  las  capitula9Ìones  y tenerse 
en  ellas  y observarlas  con  buena  fee,  la  cosa  es  cierta.  ma  sy  el 
quiere  contradezirlas  y con  està  color  y occasion  continuar  syempre 
en  attravessar<^e  en  las  cosas  de  S.  o,  por  mejor  dezir,  en  los 
dichos  neg09Ìos  publicos  de  la  Christiandad,  S.  puede  considerar 
que  S.  no  lo  puede  ny  deve  comportar,  y por  esto  sera  bien 
que  S.  corno  de  suyo  en  tenda  nanamente  la  inten9Ìon  del  dicho 
rey  de  Francia,  con  el  qual  S.  querria  en  gran  manera  conservar 
buena  amistad  y aun  hazerla  mas  estrecha  con  tanto  que  el  tome 
la  razon  por  pago  y se  contente,  y que  S.  con  su  interven9Ìon 
puede  hazer  està  buena  obra.  y sy  la  voluntad  del  dicho  seiior  rey 
es  semejante,  se  podria  esto  nanamente  hazer  durante  el  tìempo 

% 


15 


210 


L.  CABDAUNS 


que  S.  y S.  han  de  estar  juntos.  y sy  el  dicho  rey  de 
Fran9ia  quiere  dezir  o pretender  alguna  cosa  mas  delos  dichos 
tractados,  S.  respondera  luego  de  manera  que  S.  y todo  el 
mundo  pueda  ver,  que'como  syempro  basta  agora  se  ha  justificado 
y puesto  en  todo  dever  para  el  dicho  estables9Ìmiento  de  paz,  assy 
toda  via  no  dexara  de  entender  en  elio  con  toda  promptìtud  y 
voluntad.  mas  corno  quiera  que  sea,  no  conviene  en  ningun  caso 
differir  de  entender  en  tractar  y hazer  las  cosas  antediohas,  pues 
que  S.  con  su  prudente  manera  y dexteridad  podra  presto  ver 
la  voluntad  del  dicho  rey  de  Fran9ia  y sus  fines  y desseos  y la 
razon  dellos.  y en  todo  successo  es  syempre  ne9essario  y requirido 
lo  que  arriba  està  dicho,  y de  otra  manera  seria  perder  el  benefi9Ìo 
que  toda  la  Cbristiandad  deve  sperar  de  estas  vìstas,  y perder  tanto 
buena  coyunctura  que  por  aventura  jamas  se  hallara. 

E nel  negocio  de  Camarino  S.  spera  la  venida  del  duque 
de  Urbino,  al  qual  ha  embiado  mensajero  propno  para  que  venga, 
y luego  que  entendera  la  inten9Ìon  del  dicho  duque  y lo  que  pre- 
tende, S.  respondera  a S.  y hara  todo  buen  oflS9Ìo  en 
este  nego9Ìo  y mayor  que  non  haria,  sy  fuesse  en  caso  proprio,  y 
Dios  sabe,  quanto  y qua  en  grand  manera  S.  dessea  complazer 
y dar  contentamiento  y satisfaction  a 8.  en  todas  cosas  y 
senaladamente  en  està  y que  se  pueda  conduzir  a buen  fin  y de 
que  8.  pueda  quedar  contento,  al  qual  S.  supplica  no 

re9Ìba  pena  dela  dila9Ìon,  pues  basta  la  que  8.  siente  della. 

En  lo  que  toca  al  nego9Ìo  de  Jaén,  8.  confia  que,  no  ob- 
stante  la  provision  que  8.  ha  hecho,  haviendo  despues  enten- 
dido  el  derecho  de  8.  S.  le  conservara  dexando  pa9ifi- 

camente  gozar  al  emperader  de  su  patronazgo,  lo  qual  sera  tanto 
mas  fa9Ìl  de  hazer,  pues  que  la  dicha  provision  fue  hecha  en 
persona  del  rev“o  cardenal  nieto  de  8.  y hecho  esto,  corno 

S.  deve  considerar  que  importa  a 8.  de  persister  nana- 
mente y syn  condÌ9Ìon,  8.  ha  ya  tanto  deolarado  de  su  in- 

ten9Ìon  que  8.  8^^  se  deve  confiar,  que  lo  hara  de  manera  con  el 
dicho  cardenal  y con  el  dicho  Don  Pedro  Luys  y sus  hijos  y pa- 
rientes  de  S.  B.  (tractando  las  otras  cosas  antedichas),  que  S. 
vera  enton9es  y continuamente  con  effecto  el  amor  y affection  que 
8.  tiene  y dessea  assegurar  y establis9er  con  S.  8^^  y con 

los  suyos  por  el  bien  y engrandes9Ìmiento  de  su  casa  y para  tener 
la  protection  della  para  syempre. 


0 


FAX7L  III.,  KARL  V.  UKD  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  211 

3.  Brief  i&er  die  Kundgebung  Kaiser  Karls  F.  vom  17.  April 
1536  : Rede  des  Kaisers.  Antwort  des  Pa/pstes.  Anschliessende 
Auseinandersetzung  mit  den  französischen  Gesandten.  Beurtei- 
lung der  Rede.  Einwirkung  des  Kaisers  auf  den  Papst  und  seine 
Umgebung.  Erklärungen  Karls  vom  18.  April.  Geschenke  und 
V ersprechen  an  den  Papst  und  seine  Familie. 

1536  April  17.  18. 

Rom  Areh.  VcU.  Var.  Pol.  45  fol.  407à-415à  Ahschrifi  16.  Jahrhdt.  über- 
échrièben  Lettera  sopra  il  ragionamento  ohe  fece  V imperatore  Carlo  V l’anno 
1536  venendo  da  Tunisi  in  presenza  di  papa  Paulo  III  et  cardinali.  Ih.  44 
fol.  1690-187^.  Btbl.  Barò.  LVII  78  foL  142o~157h  deagleiohen,  Var.  Poi.  47 
fol.  527-552  Aboehrift  17.  Jahrhdt.  B%bl.  Pio  73  fol.  76o~94o  Auszug  17.  Jahrhdi. 
(vorher  die  BekUion  Surianoe  v.  J.  J.635). 

Nobili  etc.  Havendo  la  Ces.  deliberato  partir  di  qui  do- 
mani al  tutto,  questa  mattina  si  è trovata  alla  presenza  della  di 
N.  S.,  del  sacro  collegio  de’  rev“*  cardinali,  de  tutti  gl’ ambasciatori 
de  principi  christiani  et  de  grandissimo  numero  de  prelati,  signori  et 
offitiali  di  questa  corte  et  ha  fatto  ' un’bellissimo  parlamento  che 
durò  più  d’ un’  hora  et  mezza  con  tanta  prudenza,  gravità,  me- 
moria et  ordine,  che  come  egli  fece  restare  stupiti  tutti  gli  au- 
dienti, cosi  saria  impossibile  poterlo  compitamente  scrivere,  non- 
dimeno per  non  lasciarvene  senza  quelle  parti  che  io  proprio  ho 
udite,  ve  ne  scrivo  quello  che  potrete  vedere.  Fdgt  eine  Inhalts- 
angabe der  kaiserlichen  Rede^). 

La  di  N.  S.  brevemente  lo  ringratiò  di  quello  che  haveva  tanto 
prudentemente,  lìberamente  et  animosamente  esposto,  lo  esortò  a 
perseverare  nel  suo  buon  proposito  et  s’offerse  di  far’  ogni  buon 
offitio,  per  fare  la  pace,  come  a buon  pastore  et  commun  padre 
conveniva,  promettendo  di  tenere  con  quello  che  honestamente  si 
riducesse  alla  pace  contro  a quello  che  ingiustamente  la  recusasse. 
mona,  di  Macon  *),  ambasciatore  di  Francia  qui  residente,  con 

Über  Verfasser  und  Adressat  dieses  Briefes  fehlt  jede  Angabe.  Die  An- 
rede Nobili  etc.  soune  die  Einordnung  im  Cod.  Bibi.  Pio  13  lassen  darauf 
sehliessen,  dass  er  veneiianischen  Ursprungs  ist. 

*)  Die  Erklärung  über  das  Konzil  auch  hei  Ehses  l.  c.  4 n.  1. 

Das  Folgende  findet  sich  zum  Teil  wörtlich  wieder  hei  Pallavicini, 
Istoria  del  concilio  di  Trento  I (Roma  1664)  360,  361,  der  sich  hier  auf  ein 
(nicht  näher  angegebenes)  Aktenstück  des  Bor ghest^ Archivs  beruft.  Tatsächlich 
enthält,  wie  ich  nachträglich  sehe,  der  cod.  Borghes.  I 596  fol.  87s~94l>  das  vor- 
liegende  Dokument  tn  gleichzeitiger  Abschrift.  Da  hier  die  Anrede  Nobile  (nicht 


J 


212 


L.  OARDATTNS 


licenza  del  papa  si  fece  avanti  et  disse  a S.  che  quanto  alla 
pace  si  trovarla  sempre  che  il  re  le  saria  inclinatissimo,  che  quaiito 
al  resto  che  toccava  al  detto  suo  re  non  intendendo  bene  la  lingua 
spagnuola,  desiderarla  meglio  intenderlo  da  S.  M^,  per  poterlo 
scrivere  et  giustificare;  S.  rispose,  che  haveva  fatto  quel  par- 
lamento, per  dar  conto  di  sè  et  sue  giustificationi  a S.  et  a 
tutto  il  mondo,  acciochè  in  ogni  tempo  potesse  fare  fra  sè  et  il 
suo  re  quel  retto  giuditio,  che  si  coavenisse,  et  che  però  non 
accadeva  dame  conto  a esso,  ma  che  se  lo  voleva  pure  intendere 
che  r intenderà  facilmente  dall’  ambasciatore  che  appresso  di  sè  rese- 
deva, il  quale  bene  intendeva  la  lingua  spagnuola,  come  più  volte 
detto  gl’  haveva.  et  fatto  chiamare  detto  ambasciatore  disse  a tutti 
due  i.i  italiano  ottimo:  io  detto  ho  in  somma  che  le  differenze 
che  sono  tra  il  vostro  re  et  me  non  si  possono  terminare  se  non 
per  uno  delli  tre  mezzi,  overo  per  una  grandissima  guerra,  la 
quale  saria  perniciosissima  alla  republica  Christiana,  overo  per  un 
duello  tra  la  sua  persona  et  mia  in  cappa,  con  spada  et  pugnale 
(che  saria  manco  male,  ohe  morisse  uno  di  noi,  che  spargere  tanto 
sangue  Christiane)  overo  con  buona  pace,  la  quale  non  fusse  come 
le  passate,  et  questo  saria  publico  beneficio,  che  di  quello,  ohe  babbi 
da  essere  tra  noi  o guerra  o pace,  intendo  essere  tra  20  giorni  riso- 
luto. il  resto  scriverò  io  medesimo  al  vostro  re  <*),  et  consentirò  che 
si  metta  in  stampn,  acciochè  venghi  a notitia  di  tutto  l’universo 
mondo,  come  desidero.  — Fatto  questo  se  ne  andorno  in  espella 
alla  messa,  la  qual  finita  S.  elesse  per  legati  gli  rev°^<  et  ill°^* 
cardinali  Ivrea  et  Caracciolo  a far  compagnia  a S.  nel  viaggio 
per  tutto  il  territorio  della  chiesa,  et  domani  partirà  ad  ogni  modo 
per  andarsene  alla  volta  della  città  di  Siena  et  Fiorenza. 

Benché  questo  parlamento  da  certi  pochissimi  appassionati  Fran- 
cesi sia  stato  interpretato  fatto  per  bravare  tacitamente  il  papa 
et  farlo  per  timore  venire  nelli  suoi  parti,  et  ancora  per  ha  ver 
la  pace,  temendo  di  perdere  la  guerra,  nondimeno  tutti  li  prudenti 
universalmente  giudicano  che  S.  habbìa  più  voglia  di  far  la 
guerra  per  finirla  una  volta  che  fare  la  pace  et  ha  ver  sempre  la 
guerra,  et  che  S.  non  si  saria  messa  in  un  total  theatro  ad 
esponere  et  protestare  quello  che  ha  esposto  et  protestato  senza 

a)  Far.  Poi.  45  add.  et  lo  darò  scritto  alla  Stà  V.  et. 

h)  Vor.  Poi.  45  tal. 

Nobili)  lautet  und  diese  Abschrift  anscheinend  die  älteste  ist,  so  wird  es  sich  im 
Gegensatz  zu  der  Anm.  1 ausgesprochenen  Vermutung  um  ein  Privatschreiben 
handeln. 


PAUL  m.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DBN  JAHREN  1535  UND  1536  213 

fondamento  di  poter  mantenere  quello  che  ha  detto,  et  di  vincere 
la  guerra  ancora,  perchè  facendo  professione  di  mantenere  le  parole 
si  è obligato  publicamente  a mantenere  tutto  questo,  ohe  ha  par- 
lato, et  quando  non  lo  mantenesse  ci  lasciaria  quell’ honore,  del 
quale  lui  fa  tanta  stima,  ma  come  lo  vedono  gagliardamente 
armato  in  Italia  per  difendersi  et  presentono  le  grandi  provisioni 
che  fa  in  Spagna,  in  Fiandra,  in  Germania  et  in  Genova  per  offen- 
dere il  suo  nemico,  giudicano  che  habbia  proposto  la  pace  con 
dar’  el  stato  di  Milano  per  prenderla,  quando  la  possa  bavere 
ben  sicura,  et  vacare  alle  guerre  di  Levante,  et  quando  non  possa 
ha  verla,  di  far  la  guerra  in  modo  contra  il  re  Francesco,  che  questa 
volta  la  finisca  al  tutto,  come  la  finirà,  perchè  ha  deliberato  o dì 
lasciai  vi  tutti  lì  suoi  regni  et  imperii  o di  guadagnare  il  regno 
dì  Francia. 

Il  papa  con  tutti  questi  rev°^<  cardinali,  prelati  et  signori  sono 
restati  infinitamente  ammirati  dalla  gran  bontà,  prudenza  et  animo 
che  hanno  scorto  in  S.  et  il  rev“®  Cardinal  Trivultio  l’ ha 
supremamente  laudato  et  approvato,  et  pochi  sono,  che  non  se 
li  siano  fatti  devoti  et  aflettionati.  et  perchè  il  papa  ha  detto 
di  volere  tenere  con  quello,  che  vorrà  la  pace  contra  quello,  che 
la  ricuserà,  io  stimo,  che  S.  se  l’ habbia  guadagnato,  et  che 
nelli  particolari  ragionamenti  sia  stato  già  giudicato  da  S.  qual 
sia  la  giusta  et  honesta  pace,  ma  non  so  già,  se  egli  starà  in  pro- 
posito. Dio  lasci  del  tutto  seguir’  il  meglio,  di  Roma  li  17  di 
aprile  1536. 

Tenuta  alli  18  di  detto,  et  questo  giorno  gl’ ambasciatori  di  Francia 
sono  andati  da  S.  M^,  et  in  presentia  del  papa  gl’  hanno  supplicato 
che  sia  contento  dichiarare,  se  per  il  parlare  che  haveva  fatto  hieri 
i ntendeva  bavere  o non  ha  ver  sfidato  il  loro  re,  et  S.  gli  rispose 
che,  quando  havesse  voluto  diffidar’  il  loro  re,  non  havria  be- 
vuto si  poco  rispetto  che  l’ havesse  sfidato  in  presenza  dì  S.  S^, 
ma  che  haveva,  et  cosi  replicava  che  saria  molto  meglio  venire  ad 
un  duello  tra  le  due  lor  persone  con  cappa,  spada  et  pugnale  che 
venire  alla  publica  guerra  con  tanto  danno  della  republica  Chri- 
stiana, et  similmente  confirmava  a S.  questo  et  tutto  quello 
che  haveva  hieri  detto,  et  sollecitava  a scrìvere  per  la  resolutione, 
et  essendo  stato  non  poco  sopra  diverse  repliche  et  ragionamenti 
con  detti  ambasciatori,  nelli  quali  si  portò  divinissimamente,  si 
licentiò  da  S.  S^,  et  circa  le  19  bore  montò  a cavallo,  et  con  la  be- 
nedittione  di  S.  S^,  accompagnato  da  tutti  detti  rev°^*  cardinali 
mezzo  miglio  fuori  della  porta,  licentiatosi  poi  da  tutti  i detti 
rev™‘  cardinali  cosi  in  publico  come  in  privato,  et  restati  seco  li 


214 


L.  CABDAUNS 


dui  legati  solamente,  si  messe  in  viaggio,  et  questa  sera  S.  se 
n’  andarà  a Monterosoli. 

Il  papa  s’ha  tolto  impresa  di  trattare  la  paoe,  et  voglia  Dio 
ohe  la  concluda.  S.  ha  fatto  un  presente  al  papa  di  un  dia- 
mante di  12000  ducati,  ha  lasciatol  ail  rev°^o  Cardinal  Farnese 
l’elettione  di  una  delle  due  chiese,  o di  Monreale  o di  Giahen, 
ciascuna  delle  quali  vale  più  di  12000  ducati  Tanno,  et  quella  che 
si  elegerà,  sarà  netta  di  pensione,  ha  donato  al  detto  Pier 
Luigi  Farnese  la  città  di  Novara  con  tutte  le  sue  pertinenze,  et 
di  entrata  di  12000  ducati  Tanno,  et  titolo  di  marchesato,  et  al 
s°'  Ottavio,  suo  figliuolo,  ha  promesso  uno  stato  di  10000  ducati 
di  entrata  nel  regno  di  Napoli.  — Questi  presenti  fanno  tener  per 
certo,  che  il  papa  si  sia  con  S.  strettamente  colligato,  il  che 
Dio  voglia  che  sia,  perchè  non  potrà  essere  se  non  a quiete  d’Italia 
et  a beneficio  della  republioa  Christiana. 

4.  Kaiser  Karl  F.  an  Hannaert:  Zweck  dieses  Schreibens. 
Ergänzungen  zu  den  Mitteilungen  über  die  Unterredung  des  Kai- 
sers  mit  den  französischen  Oesandten  vom  18.  April.  Auftrag, 
um  die  AnJtwort  des  Königs  anzuhalien,  und  Ermächtigung,  den 
Termin  um  4 Tage  zu  verlängern.  Ablehnung  der  V erarUwortung 
für  Feindseligkeiten  des  ligistischen  und  des  kaiserlichen  Heeres. 

Aquapendente  1536  April  21. 

Rom  ArcK  VcU.  Bibi.  Borghese  I 913  fol.  646h~ß47b  Abschrift  '). 

Per  le  dette  lettere  congiunte  a queste  intenderete  quello  che 
habbiamo  fatto  a Roma  e che  habbiamo  passato  con  S.  e 
ancora  che  in  esse  sia  dichiarato  ciò  che  habbiamo  detto  contro  . 
il  re  de  Francia*),  tuttavia  perchè  alla  seconda  volta  che  noi  par- 
lammo al  nostro  santo  padre  sopra  la  nostra  partenza  da  Roma, 
e ciò  che  all’  bora  dlssemmo  alli  ambasciatori  del  detto  re  de  Francia, 
il  de  Granvelle  non  vi  fu  presente  e che  ciò  che  ve-  n’è  stato 
scritto  è stato  per  relatione  de  quelli  che  ci  sentimo  parlare,  che 
è messo  più  brieve  di  quello  che  passò,  e non  sendo  apresso  de 
noi  il  detto  de  Granvelle,  e non  havendo  qua  il  secretarlo 
Perrenin  per  farvelo  scrivere  in  lingua  francese,  T habbiamo  fatto 
fare  in  castigliano  a fine  che  voi  siate  intieramente  al  vero  infor- 
mato come  il  detto  ragionamento  pas:&ò,  et  è che  ancora  che  nella 

’)  über  die  Vorlage  vgl.  die  8.  21S  folgenden  Angaben. 

Vgl.  ebenfalls  die  8.  216  ff.  gemaekien  Angaben. 


PAUL  i:i.,  KARL  V.  UND  FRANZ  1.  IN  DEN  JAHREN  1633  UND  1536  215 

detta  lettera  sia  detto  che  noi  in  contemplatione  del  nostro  detto 
santo  padre  faoemo  chiamare  li  ambasciatori  del  detto  re  di 
Francia,  Tè  vero  che  S.  detta  li  chiamò,  alla  presenza  della 
quale  ci  domandomo  a parte',  e noHi  rispondemmo  e dichiarammo 
la  nostra  ìntentione,  de  eiò  ohe  il  giorno  in’  anzi  havevamo  detto 
nella  sostanza  che  s’è  scrìtto  per  le  nostre  sudette  altre  lettere, 
agiongendo  d’ avantaggio  ohe  una  delle  cause  che  ci  haveva  mosso 
a dirlo,  era  stato,  vedendo  ohe  il  detto  re  de  Francia  esequiva 
continuamente  la  sua  mala  volontà  e intentione  contra  il  duca 
de  Savoia,  presuponendo  e persuadendosi  che  lo  potessi  fare  per 
li  trattati  de  Madrid  e Gambray,  e che  vedendo  ohe,  dissimuland<4o, 
esso  ne  farla  come  era  stato  de  Virtemberge,  e ohe  non  lo  pota 
vamo  più  dissimulare  nè  suportare  che  si  trattassi  cosi  male  li 
nostri  vassalli,  perciò  ohe  cosi  come  è mettono  le  loro  persone, 
beni  e la  vita  per  nostro  servitio,  cosi  la  dobb  amo  metter  per  essi, 
e tanto  più  per  il  detto  s<>'  duca  di  Savoia,  verso  del  quale  noi 
habbiamo  tali  et  altri  oblighi,  e che  per  questa  causa  volevamo 
ben  avertir  di  ciò  il  detto  re  de  Francia,  a fine  eh’  el  non  pensassi 
di  noi  altra  cosa,,  e poi  ohe  così  era  oh’ el  perseguiva  la  sua  im 
presa,  e che  noi  venivamo  alla  guerra  per  sua  colpa,  ne  volevammo 
tirarsi  fuori  de  ciò  che  per  avanti  havevamo  detto;  ma  più  tosto 
con  le  medesme  conditioni,  e in  caso  de  guerra  ofFerevamo  ciò 
che  di  già  havevamo  offerto  della  nostra  persona,  per  evitare  li 
mali  e inconvenienti  che  suocederiano  della  detta  guerra,  et  a fine 
de  cognoscere  e intender  l’ intentione  del  detto  re  de  Francia, 
ritorna mo  a persistere  ohe  il  suo  esercito  se  dovessi  ritirare,  poi 
che  esso  per  l’un  nè  l’altro  delli  detti  effetti  non  era  necessario, 
e che,  se  il  detto  esercito  si  fermava,  che  era  segno  eh’  el  volessi 
la  detta  guerra,  cosi  ripreeemo  ciò  che  havevamo  detto  sopra  il 
termine  delli  20  giorni  per  farne  risposta  che,  se  dentro  del  detto 
tempo  esso  s^'  re  non  ci  rispondeva,  noi  ci  terriamo  per  libero  e 
non  obligato  de  alcuna  cosa  ohe  havessimo  offerto,  tanto  nelle  con- 
ditioni della  pace,  come  nel  particolare  della  nostra  persona,  e per 
ciò  intendiamo  che  solleoitiate  la  detta  risposta,  o che  facciate  le 
protestationi  che  vederete  in  ciò  convenirsi:  ma  perchè  il  giorno 
d’ hoggi  è il  quarto  delli  nostri  detti  primi  ragionamenti  fatti  a S. 
e che  non  haverete  più  tosto  ricevuto  le  nostre  lettere,  le  quali 
sono  state  tanto,  si  per  causa  della  nostra  partenza  de  Roma, 
come  per  avertirvì  delli  ragionamenti  fatti  la  seconda  volta,  se  il 
detto  re  pigliassi  scusa  su  la  brevità  del  tempo,  siam  contenti 
che  gliene  prolonghiate  sopra  il  detto  termine  de  20  giorni  de  altri 
quatro,  il  che  però  non  offerite  se  prima  non  ve  ne  è parlato. 


2lC 


CABDAT7KS 


® protesterete  che  ciò  che  l’ esercito  delle  lega  deffensive  o il  nostro 
fra  tanto,  non  sia  per  colpa  nostra,  poiché  è per  quella 
detto  S“  re  de  Francia,  bevendo  .coroinociato  e mosso  il  primo 
‘lontra  li  detti  trattati  fra  noi,  oltre  altre  contraventioni  a essi, 
nel  castello  de  Aquapendente  il  21  d’aprile  1536. 


rorhmerifcung  zu  Nrr.  5 und  7. 

Der  Kodex  der  Biblioteca  Borgheaiana,  aus  dem  der  folgende  Pro- 

sowie  die  Nrr.  5 und  7 entnommen  sind,  ist  eine  Sammlung  von 
jxilitiaehen  Dokumenten  verschiedeneter  Art,  die  zum  grössten  Teil 
dem  Ende  des  26.  und  dem  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  angehören. 
Die  Abschrift,  über  die  im  Folgenden  berichtet  wird,  stammt  von 
einer  tn  den  kurialen  Depeschen  aus  der  Zeit  Pauls  Hl.  häufig 
begegnenden  Kanzleihand,  ist  also  den  40ger  Jahrendes  !6.  Jahr- 
hunderts zuzuweisen.  Sie  beginnt  fol.  641a: 

PROLOGO. 

A fin  che  la  verità  non  si  possi  velare  de  ciò  che  l’imperatore 
disse  ultimamente  a Roma  il  giorno  apresso  pasqua  de  resurrec- 
tione  de  Nostro  Signore  al  nostro  santo  padre  il  papa,  presenti 
li  rev°>>  cardinali,  più  ambasciatori  de  re,  de  principi,  e potentati 
christiani,  similmente  il  vescovo  de  Maccone,  ambasciatore  del  re 
di  Francia  a S.  S**,  et  il  s°'  de  Vely,  pur  suo  ambasciatore  resi- 
dente nella  corte  di  S.  imperiale,  et  molti  personaggi  in  notta- 
bile  agiontamento,  e che  l’hiiomo  sappi  intieramente  ciò  che  di  poi 
n’é  seguito,  sono  qui  apresso  raccolte  le  lettere  che  S.  detta 
imperiale  scrisse  l’ istesso  giorno  al  s°r  Giovanni  Hannart,  cavdlier 
visconte  de  Lombesse  e baron  de  l'Isserse'),  suo  ambasciatore  in 
corte  de  Francia,  per  le  quali  si  può  intendere  l’occasione  della  au- 
detta  pratica,  e successivamente  è agionlo  la  sostanza  di  essa,  et 
apresso  seguita  la  risposta  fatta  al  sudetto  Nostro  Signore,  signori 
cardinali  et  ambasciatori  sopra  tal  ragionamento  dal  sudetto  re  de 
Francia,  de  la  quale  se  n’è  poi  ricuperato  una  copia;  lì  sono  anco 
altre  lettere  de  S.  detta  imperiale  scritte  a S.  S*^  in  modo  di 
replica  alla  detta  risposta,  sendo  la  detta  replica  fatta  in’  anzi  che 
havessi  havuto  nè  ricuperato  la  copia  di  essa  risposta,  anrà  solo 

a)  Vorlage  del. 

')  D-  k.  VieconU  von  Lombeeke  und  Herr  von  Lidkerke. 


PAUL  III.,  KABL  V.  UND  FBANZ  1,  IN  DEN  JAHBEN  1535  UND  1536  217 

sopra  )a  lettura  fattane  a S.  detta  imperiale  et  a qualcheduno 
de  suoi  consiglieri  dal  detto  de  Vely,  come  il  contiene  la  replica, 
alla  quale  è agionto  un’altra  copia  de  una  instrutione  al  de 
Balanson  e de  Rie  della  quale  la  detta  lettera  fa  mentione,  insieme 
ciò  che  il  sopra  detto  re  de  Francia  rispose  a essa,  all’hora  che 
il  detto  8^  de  Balanson  fu  mandato  a S.  a ricercarli  agiuto 
contra  il  Turco  disceso  in  Ongaria  et  avicinato  a Vienna  in  Austria  *), 
e similmente  li  è agionto  la  lettera  che  il  detto  re  de  Francia  scrisse 
Tanno  passato  in  Alamagna  contra  il  detto  imperatore  et  il  re  d’On- 
garia  e di  Boemia  fratello  de  S.  imperiale  ^),  et  un’altra  copia 
de  lettera  che  scrisse  S.  al  conte  de  Roens  *),  cavallier  del  suo 
ordine  e gran  maestro  della  sua  casa,  per  giustification  sua  sopra 
il  contenuto  nella  detta  lettera  in  ciò  che  vedessi  esser  bisogno  ^), 
habbiando  S.  imperiale  considerato  esser’  poco  conveniente  a 
magnanimità  nè  honorevole  alla  sua  dignità  e qualità  risponder’ 
per  publica  scrittura  alle  sudette  lettere,  nè  contrastar’  sopra  il  con- 
tenuto di  esse,  poiché  la  notitia  et  evidenza  erano  la  miglior  ri- 
sposta e giustifìcatione  di  S.  detta  e se  ne  fusssi  stato  bisogno 
far’  davantaggio,  il  becco  nè  la  penna  ne  sarebbero  stati  li  ultimi 
giudici. 

Seguitano  le  lettere  scritte  da' Roma  dall’imperatore  al  suo  am- 
basciatore residente  in  Francia  e da  esso  lette  a S.  Christ®®. 

Der  nun  foL  64P-646^  in  italienischer  Sprache  folgende  Brief 
Karls  an  Hannaert  vom  17.  und  18.  April  1536  ist  gedruckt  nach 
einer  französischen  Abschrift  hei  Lanz,  Correspondem  des  Kai- 
sers Karl  V.  II  (Leipzig  1845)  223-229.  Hierauf  folgt  fol.  646^- 
647}»  das  als  Nr.  4 vnedergegehene  Schreiben  vom  21.  Aprile  ein- 
geleitet  durch  die  Worte  Seguita  ciò  che  l’imperatore  sendo  in 
camino  fece  ancora  scrivere  al  suo  detto  ambasciatore  et  agion- 
ger  alle  dette  lettere,  tradotto  de  Castigliano.  Daran  schliesst 
sich  fol.  647^-654^  Nr.  5,  die  Inhaltsangabe  der  kaiserlichen 

')  Z>.  à.  Oerard  von  Rye,  Baron  von  BaJLan^n. 

Diese  Stücke,  die  nach  obigen  Angaben  ina  Jahr  1632  gehören,  sind 
nicht  nachweisbar:  vgl,  indess  State- Papers  Vip,  443,  unten  S,  227, 

*)  Wahrscheinlich  ist  der  Brief  Franz"  an  die  deutschen  Stände  vom  1,  Fe- 
bruar 1535  gemeint,  der  bei  Fr  eher.  Rerum  Oermanicarum  scrtptores  (Argen- 
torati 1717)  p.  354-358  gedruckt  ist  (daselbst  nach  der  französischen  Datierungs- 
weise ins  Jah^  1534  gesetzt). 

*)  D.  h.  Adrian  von  Cray,  Grafen  von  Roeulx. 

*)  Scheint  gleichfalls  unbekannt. 


218 


L.  CABDADtiS 


Rede  unter  der  Überechrifl  Seguita  la  sostanza  del  ragiona- 
mmto  fatto  dall’ imperatore  al  noatro  santo  padre,  del  quale 
qui  inanzi  si  fa  mentione.  i>ie  dann  fol.  654^58*  folgende 
Risposta  del  re  di  Francia  al  nostro  s.mto  padre  so{va  il  ra- 
gionamento fatto  dall’  imperatele  a S.  findet  eich  »n  lateini- 
scher  Üheraetzung  bei  Fr  eher,  Rer.Germ.Scri'ptoree  III  421-428 
und  ist  in  englischer  Vbersetzung  gedruckt  im  Calendar  of  Lettres, 
despatckes  and  State  Papers  rdating  to  the  negotiaüons  bet- 
wetn  England  and  Spain,  voi.  V pari  II,  edited  by  Pascuat 
de  Oayangos  {London  1886),  Nr.  52.  Das  nächste  Stück 
fol.  658*-66P  bildet  dann  die  tn  unseren  Beilagen  als  Nr.  7 
gedruckte  Replik  des  Kaisers  ; in  dieser  bricht  die  Aba^rift  ab  ; 
die  weHeren  im  Eingang  derselben  erwähnten  Dokumente  fehlen. 

Über  Entstehung  und  Zweck  dieser  l) rkwndenaammlung  hat 
sich  nichts  Bestimmtes  ermitteln  lassen.  Unzweifelhaft  aber  zeigt 
der  Ton  der  hier  wiedergegd>enen  Einleitung,  sowie  die  Ausuxthl 
der  Aktenstücke,  dass  sie  von  kaiserlicher  Seite  stammt  und  den 
Zweck  verfolgt,  die  kaiserliche  Politik  gegen  Frankreich  vor  einem 
grösseren  Kreise  zu  rechtfertigen.  Da  die  Rede  des  Kaisers  vom 
zweiten  Ostertag  1536  als  Ereignis  der  jüngsten  Vergangenheit 
bezeichnet  wird,  andererseits  das  zeitlich  letzte  der  mitgeteilten 
Dokumente  aus  dem  Juni  1536  stammt,  so  wird  man  als  Entste- 
hungszeit der  Sammlung  etiva  den  Hochsommer  dieses  Jahresanzu- 
nehmen  haben.  Da  der  K aiser  gleich  nach  seiner  Rede  vom  17.  April 
dem  französischen  Gesandten  seine  Ab.iicht  kund  getan  hatte, 
dieselbe  durch  den  Druck  öffentlich  bekannt  zu  macken  >),  so 
haben  wir  es  hier  vielleicht  mit  einer  jener  grossen  Staatsschriften 
zu  tun,  mit  denen  Karl  bei  entscheidenden  Momenten  mehrmals 
die  öffentliche  Meinung  zu  seinen  Gunsten  zu  beeinflussen  ver- 
sucht hat.  Dagegen  kann  man  aüerdings  geltend  machen,  dass 
von  einer  solchen  Druckschrift  sich  anscheinend  nirgendwo  etne 
Spur  findet  *),  und  so  lässt  sich  auch  annehmen,  dass  Karl 

')  Nr.  3;  vgl.  Villa  l.  c.  Nr.  303.  — Bei  dtn  diuttchen  Fürtien  iti  di* 
Rede  vom  Hofe  Ferdinar\di  aut  eo/ori  verbreiui  worden.  Der  Enbètchof  von 
Lund  an  Karl,  Innsbruck  10.  und  11.  Mai  1536,  bfi  Lam,  Corretpondenz  II 
Nr.  433. 

*)  Eine  analoge  franzötiteke  Druckschrift,  aut  der  woU  Freker  ge- 
•cköpft  hat,  wird  angeführt  òe»  Bourrillg  in  Revue  hittorigue  LXXVI  (730/) 
Ì03  I. 


PAUL  ni.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DKN  JAHRBN  1535  UND  1536  219 

diese  Zìisamme$istellmig  bloss  an  den  Papst  gerichtet  hat  in  der 
Absicht^  dessen  neutrale  Haltung  durch  überzeugende  Darlegung 
der  Rechtmässigkeit  seiner  Schritte  gegen  Frankreich  zu  erschüttern. 

5.  Inhaltsangabe  der  Rede  Kaiser  Karls  V.  vom  17.  April  1536  : 
Begründung  seiner  Rede.  Zweck  seines  Kommens  nach  Italien 
{Besuch  seiner  italienischen  Reiche  ; Vorbereitungen  zum  Konzil 
und  Türkenzug).  Feindseligkeit  König  Franz\  Rechtfertigung  der 
eigenen  Politik.  Entgegenkommen  Karls  in  den  Anfängen  ihrer 
beiderseitigen  Regierung.  Sendung  Nmsüus.  Verhalten  loährend 
des  Zugs  zur  Eroberung  Mailands.  Vertrag  über  Neapel  und  Ver- 
schwägerungen. Ablehnung  der  gegen  England  gerichteten  An- 
träge. Anschläge  Franz^  auf  seiwn  Besitzstand.  Ablehnung  italie- 
nischer Angebote  zur  V er jagung  der  Franzosen.  Verhalten  Franz^ 
während  und  nach  der  Kaiserwahl.  Umtriebe  auf  dem  Reichstag 
zu  Worms.  Ausbruch  des  Krieges:  Erhebung  Roberts  von  der 
Mark  und  des  Königs  von  Navarra.  Unterstützung  der  spani- 
schen Revolution.  Wegnahme  Fontenarabias.  Belastende  Briefe 
des  Königs  an  Carpi.  Angriff  auf  Neapel.  Schlacht  bei  Pavia. 
Feierliches  Versprechen  des  Kön'gs.  Neuer  Angriff.  Lavtrecs 
Zug  nach  Neapd.  Friede  von  Cambray.  Feierlicher  Verzicht 
auf  Italien.  Italienische  Politik  Karls.  Liga  von  Bologna.  Un- 
unterbrochenes Verlangen  Franz*  auf  Rückgabe  Mailands.  Ab- 
lehnung des  Gesuchs  um  Hülfe  gegen  die  Türken.  Der  Fall 
Merveille.  Der  Angriff  auf  Savoyen.  Die  Beschwerden  Franz*  über 
die  Liga  von  Bologna.  Seine  fortgesetzten  Vertragswidrigkeiten. 
Unterstützung  des  Württembergischen  Unternehmens.  Vertrag 
mit  Geldern.  Streit  um  Rückgabe  von  Gefangenen.  Französische 
Rüstungen  i.  J.  1535.  Weigerung  der  Unterstützung  des  Zugs 
gegen  Tunis.  Neve  Rüstungen  nach  dem  Tode  Sforzas.  Unter- 
hamdlungen  über  Mailand.  Die  Angebote  des  Kaisers. 

Arch.  VcU.  Bibi.  Borgh.  I 913  fol.  Abachr. 

Non  ostante  che  8.  imperiale  havessi  già  altre  volte  dato 
qualche  conto  delle  cose  passate  a S.  et  in  altri  luoghi,  tutta 

')  Da$  folgende  Stück  deckt  eich  im  weeenüiehen  mit  der  JnheUteangabe  der 
kmeerlichen  Bede,  die  D u Bellay  eeinen  Memoiren  (Parie  1571,  fol.  199e-20Ja) 
einverleibt  hat.  Trotzdem  echten  hier  die  uförüiche  Widergabe  dee  Textes  ange- 


220 


L.  CABDAUN  8 


volta  li  pareva  convenirsi  de  farne  più  ampia  dichiaratione  e giu- 
stificatione  a S.  detta  8^,  poi  che  S.  se  ritrovava  nel  detto 
luogo  de  Roma,  principal  luogo  e comune  de  tutta  la  Christianita, 
e con  c(]pi  comoda  oportunità  et  in  tal  buona  e signalata  compagnia. 

Che  la  sua  partenza  di  Spagna  era  stata  per  fare  ciò  che  giu- 
dicassi convenirsi  contra  li  infìdeli,  e del  successo  (senza  esserne 
piò  prolisso)  se  ne  rimetteva  a quello  che  ne  era,  et  anco  per  vi- 
sitar’ li  suoi  reami  di  Napoli  e Sicilia,  e non  ostante  che  li  impor- 
tasse venir’  de  Affrica  nelli  detti  reami  per  intendere  al  bon  go- 
verno, giustìtia,  politia  e ordine  di  essi,  nelli  quali  secondo  li  tempi 
l’haveva  fatto  il  meglio  che  haveva  potuto,  fu  nondimeno  il  suo 
Principal  fine  de  venir’  a basciar’  i piedi  a S.  S^  e di  suplicarla 
della  convocatione  del  concilio  per  rimedio  delle  cose  della  fede  '), 
et  offerir’  de  continuare  con  la  sua  persona  e tutte  le  sue  forze  e 
possibilità  alla  diffensione  della  Christianità  e sicurtà  di  essa,  contra 
li  detti  infideli,  et  alla  repulsa  di  essi,  e haveva  già  a questo  fine 
pur’  per  l’impresa  de  Algìeri  aparecchiato  le  provìsioni  secondo  che 
S.  S^  haveva  ben  inteso. 

E signalatamente  haveva  giudicato  necessario,  in’  anzi  che  passar’ 
più  oltre  nel  intraprendere  contra  de  gl’ infideli,  di  certificarsi  e 
chiarirsi  della  volontà  del  re  de  Francia  quanto  all’osservanza  della 
pace,  atteso  le  cose  passate  e termini  tenuti  et  usati  da  esso,  per 
li  quali  con  buona  ragione  non  ne  potteva  stare  senza  gran  scrupulo: 
ma  che  il  detto  re  de  Francia  l’haveva  levato  di  questa  pena,  per 
quello  che  haveva  de  già  fatto  nel  ricominciar’  la  guerra  sopra  l’oc- 
casione de  mona,  il  duca  de  Savoia,  e che  li  progressi  del  suo  eser- 
cito e ciò  che  l’haveva  pienamente  dichiarato  e li  suoi  ministri 
detto  in  molti  luoghi,  per  ohe  et  a qual  fine  la  se  faceva,  testifi- 
cavano e certificavano  assai  la  sua  intentione,  e poi  che  la  cosa 
era  venuta  a tal  termine  lui  voleva  (non  ostante  che  drittamente 

brachte  zunächst  weil  es  sich  nach  dem  eben  8.217-219  Qesagien  zweifeüas  um 
eine  offizieUe  Redaktion  jener  Rede  handelt^  sodann  weil  diese  Fassung  den 
A uszug  Du  Beilays  um  einige  tcUsächliche  Angaben  und  neue  Züge  bereicheirt. 

*)  Nach  einem  in  Florenz  Arch.  di  Staio  Carte  Strozziane  230  fol.  213-217 
befindlichen  Bericht  über  diese  Rede  (unvollständige  Reinschrift^  ohne  Aiifsekrift) 
dankte  der  Kaiser  für  die  Ankündigung  des  Konzils^  für  dessen  Fortgang  er 
aüest  was  m seiner  Macht  liege^  zu  tun  versprach,  quale  cosa  fu  inter- 
pretata da  molti  l’havesse  fatta  con  artificio,  per  confirmar’  el  papa  et  il 
collegio  in  quello  che  una  volta  d’accordo  havevono  deliberato,  non  inten- 
dendo forse  così  questo  tale  ohe  N.  S.  s’era  risoluto  a deliberare  la  inti- 
matione  del  concilio  più  per  propria  eleotione  che  per  exhortationi  di  S.  Mt^ 
et  del  re  de  Romani  suo  fratello. 


FAUL  III.,  KAltL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1635  UND  1536  221 

non  fussi  il  suo  mestiere  de  orare)  dichiarare  per  sua  giustifica- 
ti one,  e non  con  volontà  di  mal  dire  del  detto  re  de  Francia,  come 
le  cose  erano  passate  fra  loro,  confidando  che  la  verità  li  saria  in 
agiuto,  a fine  che  non  restassi  carricato  delle  cattive  opere  d’altrui. 

Che  haveva  tutta  sua  vita  ricercato  Tamistà  del  detto  s^'  re 
de  Francia  e sin  dell’ anno  15  ch’el  fu  amancipato  dall’imperatore 
Massimiliano  de  bona  memoria,  suo  avo  paterno,  e che  hebbe  il  ma- 
neggio delli  suoi  Paesi  Bassi,  tanto  perchè  il  suo  origine  dalla  banda 
de  sua  bisavola  M era  della  corona  de  Francia,  come  perchè  il 
detto  re  de  Francia  venne  a regnare  al  medesmo  tempo  più  di  ettà 
ancora  che  fusse  pochi  anni,  sperando  che  saria  il  bene  de  tutti 
doi,  e per  la  pacifica  vicinanza  fra  il  detto  reame  di  Francia  e li 
detti  Paesi  Bassi  suoi  contigui  e congionti,  e mandò  il  conte  de 
Nanssau,  marchese  de  Zenette  *),  dal  detto  re  per  trattare  parentado 
e confederatione  con  esso,  la  quale  si  fece  come  li  piaque  et  a suo 
gran  vantaggio  ’). 

Seguita  donque  che,  non  ostante  che  il  fu  re  Luise  XII  fussi 
stato  scacciato  dello  stato  de  Milano,  per  haver’  contravenuto  alle 
conditioni,  con  le  quali  haveva  ottenuto  l’ investitura  dal  detto  fu 
imperatore  Ma^ssimiliano,  e che  doppo  il  stato  fu  dato  al  fu  duca 
Massimilian  Sforza,  e che  lui  era  debitore  de  tutto  in  tutto  se- 
guire, mantenere  e favorire  ciò  che’l  suo  detto  avolo  haveva  fatto 
e che  li  haveva  sopra  tutti  gl’altrì  atione  o)  : tutta  volta  se  ritenne 
per  consideratione  et  in  favor’  del  detto  re  de  Francia,  quando 
el  fece  l’impresa  per  conquistare  il  detto  stato  de  Milano,  e per 
rispetto  che  l’haveva  fatto  ricercare  de  non  impedire  la  detta  im- 
presa, e d’havere  durante  essa  impresa  il  suo  reame  per  raccoman- 
dato, li  haveva  usato  di  tal  honestà  che  si  sapeva,  et  hebbe  gran- 
dissimo piacere  della  prosperità  del  detto  s<>'  re  e vittoria  che 
ottenne  all’hora  ^),  e poi  alla  richiesta  e preghiere  di  esso  sor 
fece  talmente  con  il  suo  detto  avo,  che  si  contentò  de  metter’  Ve- 
rona nelle  sue  mani,  laquale  città  esso  rimesse  doppo  al  detto 
sor  fe  insieme  con  tutto  ciò  che  ne  dipendeva  per  restituirlo  alla 
signoria  de  Venetia,  il  che  però  li  suoi  ministri  non  fecero  troppo 


a)  aio/  zu  Uaen  ist  ivohl  e oh*egli  haveva  sopra  tutte  Taltre  attieni. 

*)  Cfennaine  de  Foix,  zweite  Qemahlin  Ferdinanda  dea  Katholiachen, 

*)  Qraf  Heinrich  von  Naaaau,  Herr  von  Breda. 

*)  über  diese  Oeaandtachaft  vgl,  Baumgarten , Oeaehiehte  Karle  V,  I 
{Stuttgart  1S85)  29,  30. 

*)  D,  i,  über  den  Sieg  von  Marignano  13.  und  14.  September  1515. 


OAttDAITKS 


’ramente').  E anco  per  compiacere  al  detto  re  intieramente  ine 
itto  quello  che  lui  potteva,  condiscese  doppo  la  morte  della  felle 
»mohadelre  Ferdinando'),  suo  avo  materno,  de  (all’ btantia  epro- 
ration  del  detto  s”  re)  far’  novo  trattato,  et  assignarli  pensione 
pra  il  reame  de  Napoli,  e con  ciò  se  obligò  a più  matrimonii  fra 

e la  cognata,  e tutte  le  figlie  del  detto  re  di  Francia,  l’una  in  man- 
mento  dell’altra,  e così  oltre  che  de  promettere  matrimonio  al- 
petito  del  detto  s‘"  re  con  una  delle  sue  figlie  all’hora  non  nata, 
n ostante  che  lui  fussi  già  di  ettà,  e che  li  importassi  (come 
nuno  può  considerare)  d’baver’  prole  per  il  bene,  contentezza  e 
urtà  de  suoi  reami,  paesi  e sugetti  '). 

Et  era  vero  che  lui  si  era  scusato  e retiralo  de  non  intendere 
far’  impresa  contra  il  re  d’Inghilterra  e del  suo  reame,  del  che 
detto  re  di  Francia  ne  lo  baveva  fatto  ricercare  e solicitare  as> 
issimo,  perchè  haveva  considerato  che  il  detto  re  d'Inghilterra 
A suo  parente  stretto  e colegato,  e perchè  non  voleva  contrave* 
re  alli  trattati  fra  loro  e loro  reami  e paesi,  nè  mover’  guerra 
Ila  Christianità.  ma  il  detto  re  de  Francia  non  ne  haveva  fatto 
simile,  perchè  vedendo  ohe  esso  si  restava  del  sopradetto,  haveva 
aticato  e trattato  dall’altra  banda  de  mover’  guerra  a lui,  facendo 
rtimenti  deili  suoi  reami  e paesi  come  se  lusserò  stati  già  in  preda 
guadagnati,  del  che  petò  li  haveva  guardati,  ma  che  per  ciò  me* 
smamente  si  denotava  e si  potteva  comprendere  di  che  sorte 
isi  stata  la  bona  volontà  del  detto  re  di  Francia  contra  di  lui 

all’osservatione  della  pace,  nè  che  essa  si  osservassi  generalmente 
Ila  Christianità. 

E che  non  ostante  ciò  e che  fusai  stato  ben  avertito  del  sopra 
Ito,  non  per  ciò  volse  inclinare  alle  gran  sollicitationi  et  offerte 
e li  erano  fatte  dalie  bande  d’Italia,  laquale  il  chiamava  con* 
Luamente  vivente  suo  detto  avo  et  anco  doppo  la  sua  morte, 
r cacciarne  et  espellerne  il  detto  re  di  Francia,  come  era  assai 
blico,  e come  si  poteva  considerare  se  lì»)  haveva  il  modo. 

In  continuatione  del  ragionamento  disse  che  succedendo  la  morte 
I detto  8°r  imperatore  Massimiliano,  e che  lui  et  il  detto  re  de 
ancia  pretendevano  nirelletìone  dell’ imperio,  mandò  per  cortesia 

<■)  Text  e li,  vielleicht  auch  zu  lesen  s'egli. 

')  über  diese  Verhdltnieu  vgl.  Ülmann,  Kaiser  Maximäian  II  (Stutt* 
i IS9I)  «.55  ff. 

’)  Januar  l'il<>. 

’ über  dieses  A/ikommen.  den  Vertrag  von  Nogon  vom  13.  August  ISlfi, 

. Baumgarten  l.  c.  41,  43. 


PAUL  III.,  KARL  V.  URD  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  153t)  223 

al  detto  re,  per  avertirlo  della  sua  perseguita  al  detto  imperio, 
a fine  che  esso  non  ne  havessi  dispiacere,  il  quale  rispose  che  cosi 
come  doi  innamorati  d’una  dama  non  vengono  perciò  in  nimistà, 
cosi  che  non  per  tal  pretensione  a verna  tal  cosa  ma  non  ostante 
ciò  il  detto  re  de  Francia  mostrò  apertamente  nella  pratica,  ohe 
ne  haveva  grandissimo  dispiacere,  e fece  prescia  (assai  subito  del- 
i’elletion  fatta)  de  trattar  de  novo,  del  che  se  ne  escusò  ferman- 
dosi su  li  trattati  de  già  fatti,  il  che  vedendo  il  detto  re  di  Francia 
fece  requerirli  per  il  suo  ambasciatore  il  s*»  di  Laussart  con  parole 
altive  e insolenti,  de  darli  hostaggi  per  il  compimento  delli  trat- 
tati, e che  altrimente  li  terria  per  insin  dell*  bora  per  rotti,  il  che 
però  esso  comportò  e dissimulò,  scusandosi,  per  evitare  contrasto 
con  il  detto  re  de  Francia,  gratiosamente,  che  non  era  obligato  ad 
altro  che  a quello  che  si  era  accordato,  a che  quello  non  mancaria 
di  osservarlo  [e]  complirlo  intieramente  *). 

Oltre  che  venendo  in  Alemagna  per  la  sua  coronatione  a Aix, 
il  detto  re  de  Francia  fece  per  il  Barrois,  all’hora  suo  ambascia- 
tore, far  pratiche  alla  giornata  de  Vormes  et  altrove  nella  Germania 
molto  vehementi  e violenti  contro  di  lui,  et  a sua  grande  ingiuria 
e dispreggio,  e non  contento  di  ciò  scrisse  anco  il  detto  re  de  Francia 
lettere  oprobriose  contro  di  lui,  il  che  ancora  ingiottì  tutto,  non 
ostante  che  signalatamente  ali’  bora  esso  fussi  molto  solicitato  delia 
detta  impresa  d’Italia,  al  che  non  volse  intendere  massime  all’ bora 
che  era  in  termini  de  ridur  Luthero,  il  quale  haveva  de  già  co- 
minciato li  suoi  errori,  e si  può  conoscere  assai,  se  ciò  veniva  a 
proposito  per  rimediarli  *). 

Non  contento  di  questo  il  dette»  s®^  re  assai  presto  lo  fece  sfi- 
dare, e li  mosse  la  guerra  per  il  s®'  Roberto  della  Marchia,  il 
quale  fu  castigato  come  meritava  *),  anco  fece  il  detto  s®*^  re  de 
Francia  in  trare  il  so'  D’Asparrot  con  esercito  la  più  parte  de  sog- 
getti del  detto  s^'  re  nel  reame  de  Navarra  *)  sotto  colore  che  po- 
teva per  li  accordi  fra  esso  re  e lui  agiutare  il  s*^  Albret  ®)  dentro 

^ ) Hierzu  bemerkt  die  FUtreniiner  Aufzeichnung  : qui  fu  bello  udire  le  mo- 
deste parole  che  usò  lo  imperatore  a giustificare  el  desiderio  et  trattato  suo 
di  pervenir’  al  imperio,  al  quale  erono  pervenuti  gli  progenitori  suoi,  paren-  . 
dogli  mancar*  aU’honor*  suo,  senon  cercasse  bavere  quello  che  gli  suoi  pas- 
sati haverono  quasi  come  cosa  hereditaria  havuto . . . 

^’)  Vgl.  hierzu  Raumgarten  l.  c.  731. 

“)  Näheres  Baumgarten  I 449-451. 

Zu  diesen  Ereignissen  vgl.  Baumgarten  II  37,  3S. 

*)  Baumgarten  I 438,  489. 

*)  D.  h.  Henry  d' Alhr et.  König  von  Navarra. 


224 


L.  CARDAUMS 


del  termine  sopra  ciò  convenuto,  il  che  però  era  tutto  fuori  di  detti 
trattati,  anzi  contrario  a essi,  perchè  solo  quello  de  Noion  faceva 
mentione  del  detto  s«>r  d’Allebret,  et  insomma  che  se  li  faceva  apa- 
rere le  sue  ragioni,  e ohe  non  li  facessi  giiistitia.  che  il  detto  re  di 
Francia  li  pottrìa  assistere,  della  quale  giustifica tione  il  detto  d’Al- 
lebret non  ne  fece  mai  mostra  alcuna,  e che  non  ostante  ciò,  solo 

« 

per  il  favor’  e consideratione  del  detto  s®'  re,  offerse  continua- 
mente  ricompensa  al  detto  d’Allebret,  non  ostante  che  non  li  fussi 
in  niente  obligato.  ma  davantaggio  il  passaggio  del  detto  s<>'  D’As- 
parrot  de  Navarra  sino  al  Logrogno  in  Castiglia  mostrò  chiaramente 
che  il  detto  esercito  non  era  fatto  per  il  caso  particolare  del  detto 
SO'  d’Allebret,  et  anco  le  pratiche  ohe  per  parte  del  detto  so'  re 
de  Francia  fumo  menate  all’  bora  in  Spagna  per  concitarli  e com- 
moverli, fra  tanto  che  era  absente,  rebellione  e tumultuatione  '). 
tuttavia  Dio  volse  ohe  il  detto  s®**  d’Asparrot  fu  disfatto  dalli  suoi 
bon  suggetti  e li  suoi  detti  reami  ridotti  in  tranquilità. 

E che  tanto  per  il  mezzo  del  detto  s®'  Roberto  che  del  eletto 
s®'  d’Asparrot  il  detto  s®'  re  de  Francia  li  comincciò  e mosse  la 
guerra  senza  causa  e inescusabilmente,  nella  quale  fu  con  suo  gran 
dispiacere  sforzato  di  entrare,  e che  niente  di  meno  il  detto  re  de 
Francia  haveva  voluto  spesso  vellare  e colorire,  ebe  lui  havessi  co- 
mincciato  la  detta  guerra  per  ciò  che  li  haveva  fatto  dire  e scritto, 
che  in  caso  che  agiu  tassi  il  detto  s®'  Roberto  della  Marcia,  che 
terria  li  trattati  per  rotti  senza  altra  disfida,  e senza  che  lui  havessi 
tentato  cos’alcuna  contro  di  lui  nè  del  suo  reame,  e con  questa 
occasione  occupò  Fonterrabia*),  e che  ancora  ogn’ uno  poteva  assai 
intendere  e giudicare  qual  fondamento  il  detto  re  de  Francia  poteva 
in  ciò  pigliare,  e se  esso  vedendo  le  imprese  sopradette,  medesma- 
mente  del  detto  s®'  Roberto,  haveva  havuto  giusta  causa  de  scri- 
vere e far’  dire  al  detto  s®'  re  ciò  che  di  sopra  è detto,  e se  perciò 
se  doveva  nè  poteva  inferire  intimation  di  guerra,  ma  oltre  ciò  non 
poteva  il  detto  s®'  re  scusarsi  d’haver  mosso  e comincciato  la  guerra 
per  esser’  la  cosa  evidente,  della  quale  fra  le  altre  prove  e testi- 
monianze apareva  del  tutto  apertamente  e irrefragabil mente  per 
le  lettere  medesme  del  detto  s®'  re  di  Francia  scritte  al  fu  conte  de 
Carpi  all’ bora  suo  ambasciatore  apresso  al  fu  papa  Leon  decimo, 
e quali  lettere  erano  in  suo  pottere  *). 

Che  per  questo  capo  e con  questo  colore  il  detto  re  de  Francia 

')  Baumgarten  1 360,  361. 

")  Ib.  II  48-50. 

Die  fraglichen  Briefe  aind,  soweit  mir  bekannt,  nicht  veröffentlicht. 


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16 


226 


L.  CABDAUNS 


pratiche  e fationi  del  detto  8°'  re  assai  notorie')  non  giovavano 
a niente,  ma  che  continuava  de  male  in  peggio,  disse  in  Granata  al 
presidente  de  Bordeos,  all’  hora  suo  ambasciatore  apresso  di  lui  ohe 
avertisse  il  detto  s^’'  re  come  non  li  haveva  guardato  la  sua  fede,  sopra 
del  che,  e di  ciò  che  lui  disse  all’araldo  che  lo  venne  a disfidare  a 
Burgos  *),  il  detto  re  di  Francia  offerse  di  poi  lo  abbattimento  sin 
de  Parigi  più  tosto  alla  soldatesca  che  con  termini  convenienti 
alla  qualità  de  tutti  doi,  del  quale  però  non  ne  era  seguito  effetto 
alcuno,  e si  poteva  ben  sapere  per  chi  haveva  mancato,  rimetten- 
dosi, per  esser  la  cosa  di  assai  fresca  memoria  e della  quale  ne 
aparevano  scritture  publiohe,  a quello  che  ne  era. 

Et  in  consideratione  della  detta  disfida  fatta  a Burgos,  laquale  era 
stata  fatta  con  l’oocasìone  e fondamento  già  assai  noto,  et  apresso 
che  il  fu  8^'  de  Lautrech  haveva  di  già  passato  li  monti,  s’è  ben 
chiarito  et  ancora  è assai  noto,  a qual  fine  fussi  l’andata  del  detto 
Lautrech,  che  era  non  si  contentando  di  Milano,  ma  anco  preten- 
der’ di  ha  ver  Napoli,  e così  quello  che  ne  successe  e del  suo 
esercito  e de  quello  del  s<>'  de  San  Paolo  in  Lombardia  haveva 
corisposto  alla  poca  ragione  delle  loro  imprese  ^). 

Che  non  ostante  tutto  ciò,  preferendo  tuttavia  il  ben  publico 
al  suo  particolare,  pensando  ancora  di  vincere  'il  detto  s<^  re  di 
cortesia,  de  levare  la  guerra  della  Christianità  et  attendere  alla 
resistentia  del  Turco  et  al  rimedio  della  fede  per  mezo  d’un  con- 
cilio, haveva  voluto  dimenticarsi  ogni  cosa  mal  passata  et  attendere 
all’accordo  de  Cambray,  il  quale  fu  fatto  tanto  favorevolmente  per 
il  detto  s^^  re,  come  per  esso  apare,  in  virtù  del  quale  esso  s<>'  re 
haveva  ricuperato  li  suoi  figliuoli  ritenuti  in  suo  luogo,  del  che  (nel 
tempo  del  detto  accordo  et  anco  di  poi)  ne  mostrò  bavere  gran- 
dissima contentezza. 

Ancora  il  s<>'  de  Brion  suo  armiraglio,  che  venne  a Piacenza  in 
nome  e di  commissione  del  suo  signore  a ratificare  e giurare  il  detto 
accordo  de  Cambray,  lo  certificava  assai  e faceva  gran  sagramenti, 
che  il  maggior  bene  ohe  potessi  avenire  al  detto  s®'  re  et  al  suo 
reame  era  di  haver’  renuntiato  all’  Italia  e non  pretender’  mai  niente 

')  Der  FìorerUiner  Brief  betont  hi«r  : passò  con  silentio  la  oonfederatione 
di  papa  Clemente  con  el  detto  re  et  la  mandata  del  vioere  con  quella  ar^ 
mata,  credo  facessi  per  non  haver*  a toccare  io  exidio  di  Roma,  et  anche 
per  non  dire  cosa  ohe  fusai  odiosa  per  la  memoria  de  morti . . . 

*)  Oobriet  Orammoni  Bieehof  von  Tarbes. 

®)  Am  22.  Januar  1528,  Lemonnier  (oben  S.  151  Anm,  3)  50,  57. 

*)  Baumgarten  II  607  ff. 

*')  Anepielung  auf  die  Niederlage  Si -Pole  bei  Landriano  21,  Juni  1529. 


FAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  227 

in  essa,  ancora  che,  come  si  seppe  di  poi,  el  menò  sin’  dall’  hora 
pratiche  per  contravenire  al  detto  trattato  de  Cambray,  e vedendo 
tal  confi rnriatione  del  detto  armiraglio  con  tanti  sagramenti  remisse 
tanto  più  volontier]  il  fu  duca  France^'co  Sforza  nel  stato  di  Milano 
per  la  quiete  dell’ Italia,  contentezza  e satisfatione  dalli  potentati 
di  essa  et  anco  per  purgare  tutti  li  scrupoli  e sospetti,  delli  quali 

10  havevano  voluto  imputare,  dicendo  che  lui  dissegnava  di  volersi 
ingrandire  nella  detta  Italia  e farsi  monarca,  del  che  però  la  Chri- 
st ianità  e la  propria  Italia  potevano  esser’  assai  assicurati  del  con- 
trario, havendo  visto  continuamente  le  opere  sue,  e come  lui  era 
passato  e ripassato  nella  detta  Italia  con  gran  forze  pacificamente. 

Che  pensando  per  la  provisione  del  detto  stato  di  Milano  e la 

legha  di£Fensiva  fatta  in  Bologna  nell’anno  29  ')  haver’  messo  in  tran- 

quilità  la  detta  Italia,  passò  in  Alemagna,  e che  sendolì  comincciò 

a sentire  la  discontentezza  che  il  detto  re  de  Francia  haveva  della 

» 

detta  provisione  de  Milano,  e di  poi  continuamente  di  più  tale  e 
cosi  grande,  che  in  tutte  le  cose  occorrenti  per  il  ben  publico  della 
Christianità  esso  re  haveva  di  continuo  messo  per  precipua  condi- 
tione  prima  che  de  atenderli,  la  ricuperatione  del  detto  stato  di 
Milano. 

Fra  le  altre  cose,  venendo  il  Turco  ultimamente  in  Ongaria  *), 
lui  haveva  mandato  a richiedere  il  detto  re  de  Francia  tanto  per 
parte  sua  quanto  in  nome  de  tutti  li  stati  del  santo  imperio  e nation 
germanica,  de  assistere  all’incontro  del  detto  Turco,  il  che  haveva 
ricusato  e in  luogo  di  ciò  disse  che  passaria  in  Italia  con  50000  huo- 
mini  da  piede  e 3000  huomini  d’arme  per  la  diffesa  della  detta 
Italia,  all’  hora  che  non  vi  era  aparenza  alcuna  de  necessità  in 
quella  banda,  anzi  che  vi  era  la  sua  armata  di  mare  potentissima 
come  la  mostrò,  e si  può  assai  intendere  come  la  detta  offerta  ve- 
ne va  al  psoposito  del  bisogno,  et  ancora  che  il  detto  re  de  Francia 
dicessi  che  levaria  la  più  parte  de  detti  pedoni  nella  detta  Germania, 
all’  hora  che  essa  ricercava  soccorso  d’altre  bande,  niente  di  meno 

11  detto  re  de  Francia  s’era  spesso  doluto  che  lui  l’ havessi  richiesto 
discortesemente  per  la  detta  assistenza,  del  che  l’ instrution’  di  colui 
che  r haveva  mandato  dal  detto  re  de  Francia  e la  sua  risposta 
possono  mostrar’  la  verità. 

E poi  el  pigliò  occasione  de  innimicitia  contra  il  fu  duca  di 
Milano  per  haver’  il  detto  duca  fatto  morire  per  giustitia  un  suo 

*)  D.  i.  da»  Bündnis  zwischen  Karl,  dem  Papaie,  Venedig  und  Mailand 
vom  23.  Dezember  1529. 

*)  D.  t.  beim  Einfall  der  Türken  in  Ungarn  i.  J.  1532  ; vgl.  Lemonnier  73. 


16* 


228 


L.  CARDAUNS 


suggetto  chiamato  Mereveglies,  pretendendo  con  questa  causa  di 
potarli  far’  la  guerra,  et  usò  de  gran  minacele  contro  di  esso,  dolen- 
dosi di  lui,  come  se  per  tal  causa  sola  l’ havessi  dovuto  cacciar’  del 
detto  stato  de  Milano  il  detto  fu  duca,  e tutto  sotto  colore  che  il 
detto  Mereveglies  fussi  ambasciatore  del  detto  re.  e non  ostante 
che  il  detto  duca  se  ne  fussi  scusato  per  il  suo  cancelliere  mandato 
espressamente  al  detto  re  de  Francia  facendo  aparire  per  le  proprie 
lettere  del  detto  s<>'  re,  le  quali  haveva  scritte  in  favore  del  detto 
Mereveglies,  che  era  andato  a Milano  per  li  suoi  particolari  affari 
solamente,  e così  il  raccomandava  al  detto  duca,  tuttavolta  non  ne 
ha  mai  amesso  scusa  alcuna,  anzi  tenuto  la  giustitia  fatta  dal  detto 
Mereveglies  per  causa  de  estrema  nimistà  contra  del  detto  duca  et 
ancora  di  gran  querella  di  lui,  non  ostante  che  oltre  il  caso  comesso 
dal  detto  Mereveglies  assai  noto,  el  menava  pratiche  contra  il  detto 
duca,  della  sua  vita  e del  suo  stato  '). 

E cosi , haveva  il  detto  re  de  Francia  comincoiato  e mosso  la 
guerra  contra  del  duca  de  Savoia  suo  proprio  zio  carnale  in  tempo 
e congiontura  e con  occasione  che  ogn’un  poteva  considerare,  era 
passato  si  avanti  come  si  poteva  vedere,  et  a che  fine  tendessi,  secondo 
i ragionamenti  che  haveva  fatti  e faceva  giornalmente  e mostrava 
mala  contentezza,  de  che  lui  facessi  instanza  e rimostranza  per  il 
detto  duco  suo  cognato,  confederato  e principe  vassallo  del  santo 
imperio,  dichiarando  il  detto  re  de  Francia  apertamente  che  se  lui 
assisteva  il  detto  duca,  esso  terna  li  trattati  fra  loro  doi  per  rotti,  e 
si  poteva  cognoscere  come  ciò  fussi  ben  fondato  e ragionevole. 

Si  era  anco  doluto  il  detto  re  de  Francia  delle  leghe  fatte  da 
luì  a Bologna  con  li  potentati  d’Italia  per  la  diffensione  di  essa 
solamente  *),  e che  si  poteva  assai  conoscere  che«)  occasione  che  ne 
havessi,  poi  che  il  detto  re  di  Francia  haveva  intieramente  renontiato 
a tutto  ciò  che  havessi  potuto  pretendere  nella  detta  Italia  e che 
per  quella  legha  non  era  quistione  d’alcun’  altra  cosa  che  de  osser- 
vare la  comune  pace,  quiete  e tranquilità  della  detta  Italia,  et 
oltre  ciò  che  le  dette  leghe  erano  publiche,  e vsapevano  tutti  li  detti 
potentati  qual  honestà  quanto  a ciò  lui  haveva  guardato  con  il 
detto  s®'  re. 

E che  lui  poteva  fare  molte  altre  gran  querelle  del  detto  re, 
le  quali  non  voleva  dire  tutte,  ma  solamente  che  doppo  la  libera- 

0)  siel  zu  lesen  wohl  la. 

*)  Über  diese  Vorgänge  ausführlich  Du  Bellay  Mémoires  fol.  lÖlb-lS7b, 
Vgl,  auch  die  Diarien  Sanuios  LVIII,  besonders  p.  529-30 ^ 546,  5S3-34,611-12. 

“)  D,  h,  der  Liga  vom  27.  Februar  1533,  Baumgarten  III  116. 


FAUL  m.,  KARL  ▼.  UND  FRANZ  I,  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1530  229 

tione  delli  suoi  figliuoli  el  non  haveva  mai  niente  satisfatto  di  quello 
che  haveva  accordato  e promesso,  et  haveva  continuamente  tenuto 
pratiche  in  Alemagna  e Italia  contro  de  lui  e del  re  de  Romani 
suo  fratello,  apertamente  e diretamente  contra  li  trattati. 

E medesm amente,  lasciando  altre  molte  particolarità,  haveva 
con  lì  suoi  propri!  denari  fatto  muover’  guerra  per  il  ducato  di 
Viertem berg  all’incontro  del  detto  s®'  re  inescusabilmente  contra- 
venendo all!  detti  trattati. 

Che  haveva  retirato  a suo  servitio  il  duca  de  Gheldres  e fatto 
trattato  con  lui  directamente  contra  quello  de  Madrid  e de  Cambray . 

Il  detto  8°'  re  non  haveva  ve  luto  rendere  li  suoi  suggetti  dete- 
nuti sforzati,  sotto  colore  di  voler’  prima  rihavere  quelli  che  erano 
in  potter  de  Barb^krossa,  con  il  quale  lui  non  haveva  mezzo  per  ricu- 
perarli, come  ben  haveva  il  detto  s°^  re,  e non  era  ragionevole  de 
sotto  questo  colore  ricusare  la  restitution  dell!  suoi,  come  il  detto 
re  de  Francia  non  ostante  ciò  l’ haveva  spesso  promesso  de  farlo  e 
poi  de  seguir’  la  detta  promessa. 

Da  vantaggio  al  tempo  che  lui  se  armava  per  resister’  contra 
Barbarossa  il  detto  s^f  re  similmente  armò,  e non  ostante  eh’  el 
fussi  certificato  da  lui  che  li  aparecchi  che  faceva,  erano  contra 
il  detto  Barbarossa  e non  ad  alcuno  altro  fine,  tutta  via  non  volse 
desistere,  e disse  che  le  cose  erano  fra  lor  doi  che  non  ne  voleva 
restare  alla  discrezion  d’altri,  e sapeva  ben  S.  quello  che  l’ha  ve  va 
risposto  quanto  alle  sue  galere  che  haveva  richieste  per  la  detta 
impresa. 

Che  incontinente  che  il  detto  duca  dì  Milano  fu  morto,  el  co- 
mìncciò  di  novo  a armarse  et  haveva  fatto  discendere  lanzech  inechi 
in  Francia  et  a far  genti  nel  suo  reame,  indrizzaro  e fare  l’esercito 
che  era  nel  paese  del  duca  de  Savoia,  dichiarando  apertamente  che 
era  per  andar  contro  del  detto  stato  de  Milano,  c de  haverlo  di 
grado  o per  forza,  e tutta  via  haveva  voluto  dar  ad  intendere 
ohe  lui  haveva  comincciato  a armarsi  il  primo,  non  ostante  ohe  mai 
havessi  levato  un  sol  huomo,  che  già  li  detti  lanzechinechi  non 
fussino  entrati  in  Francia,  anzi  haveva  espressamente  prohibito  all! 
suoi  mininistri  de  non  far’  gente  de  guerra,  se  il  detto  re  non  rioo- 
mincciava,  come  doppo  la  morte  del  detto  duca  di  Milano  el  se 
vantava  de  voler’  fare. 

Che  lui  era  volentieri  condisceso  tanto  alla  richiesta  de  S. 
(come  essa  sapeva)  che  per  seguire  quello  che  la  regina  de  Francia, 
sua  sorella,  li  haveva  scritto  '),  de  trattar’  del  detto  ducato  de  Milano 

’)  Etne  Inhalisangabt  (Sommaire)  dieses  Schreibens  bei  Weiss  l.  c.  II  412-413 
ohne  Datum:  teUsäehlich  macht  sie  hier  ihrem  Bruder  die  Mitteilung ^ Franz 


230 


L.  CARDAX7N8 


per  mons.  d’ Angolem  me,  pro  visto  però  che  lussi  con  il  grado  e con- 
tentamento delli  potentati  d’ Italia  e sicurtà  di  essa,  ma  che  il  detto 
re  di  Frsmcia  non  contento  di  ciò  haveva  persistito  assolutamente 
d’ bavere  il  detto  stato  de  Milano  ^r  il  duca  d’Orliens  *),  e ancora 
voleva  Fuso  frutto  il  detto  re  per  vita  sua,  che  era  cosa  troppo 
estrema,  e nella  quale  non  si  poteva  trovar’  mezzo  nè  sicurtà  ccm- 
veniente  per  il  ben  publico  della  Christianità,  di  lui,  nè  delli  suoi 
colegati. 

£ si  poteva  assai  pensar’,  se  la  detta  regina  havessi  scrittto  del 
detto  s°'  d’Angolemm«  senza  la  saputa  del  detto  re  (poi  che 
lei  li  è tanto  obediente  come  Thuomo  sa,  e come  li  haveva  lui  spesso 
scritto  e raccomandato  lui  che,  come  si  lussi  delii  affari  di  osso  et 
il  detto  s®'  re,  che  la  compiacerla  intieramente  al  suo  detto  marito, 
senza  altro  rispetto  come  la  rasion  el’honestà  volevano. 

E non  ostante  ohe  lui  si  lussi  messo  in  così  gran  ragione  per 
pervenire  a stabilimento  di  pace  con  il  detto  re  de  Francia,  con- 
discendendo a compiacerlo  (come  s’è  detto)  del  detto  stato  per  il 
suo  figlio  d’Angolemme,  tutta  volta  il  detto  s®'  re  persisteva  de 
proceder’  per  la  forza,  e li  continuava,  come  si  poteva  vedere  e 
sapere,  non  ostante  che  il  suo  detto  ambasciatore  il  s®'  de  Vely 
havessi  espressissimamente  assicurato  che,  durante  la  pratica  della 
detta  pace,  il  detto  s®'  re  non  procederla  per  forza  contra  il  detto 
duca  de  Savoia. 

Che  li  grevava  e dispiaceva  grandemente  che  tutte  le  ragioni, 
nelle  quali  se  era  continuamente  messo  per  pervenire  al  detto  sta- 
bilimento de  pace,  c ciò  che  haveva  comportato  dal  detto  s®'  re 
nel  sopra  detto  e più  altre  maniere,  non  haveva  in  niente  potuto 
giovare,  e che  per  evitare  (a  suo  potere)  li  mali  e inconvenienti 
succedenti  dalla  guerra  (come  l’esperientia  passata  lo  haveva  assai 
dimostrato),  lui  voleva  ancora  far’  le  offerte,  come  le  lece  all’ bora*), 

wünsche  eine  HeircU  Angovlèmee  mü  einer  Tochter  Ferdinands,  Die  Antwort 
sandte  Karl  unter  dem  14.  Dezember  an  Hannaert  (ib,  4 14).  In  dem  Schreiben  vom 
22.  (oben  S.  176  Anm.  3)  erklärt  er,  dass  er  Angouléme  Vorschlag^  ohne  die  ou- 
verture der  Königin  mitzuteilen.  Weiter  ist  von  der  Sache  nicht  mehr  die  Rede, 

’)  Nach  dem  Florentiner  Bericht  betonte  der  Kaiser  noch  die  Ungelegenheit 
der  Kandidatur  Orléans''  wegen  seiner  Verwandtschaft  mit  Clemens  VII,  et  che 
per  tanto,  quanto  è una  ungine  di  sicurtà  ricercava  in  mons.  di  Angolem, 
ricercherebbe  un  palmo  in  mons.  d’Orliens...  Weiter  habe  er  von  Franz  ver ‘ 
langt  : Teilnahme  am  Konzü^  an  der  Bekämpfung  der  Häresie  und  der  Türken^ 
Abstehen  von  seinen  Feindseligkeiten. 

Hier  ist  das  Florentiner  Schriftstück  ausführlicher:  Das  Duell  bot  der 
Kaiser  an,  come  si  legge  altra  volta  esser*  accaduto  et  di  Davit  et  altri. 


PAUL  Ul.,  KABL  V.  UND  FBANK  X.  IN  1>E:N  JAHBEN  1535  UND  1536  231 

tali  quali  si  contengono  nelle  lettere  che  S.  scrìsse  il  medesmo 
giorno  al  visconte  Hannart  ambasciatore  suo  in  Francia,  qua  sopra 
mentionate,  le  quali  non  si  replicano  qui  per  evitar’  ridetta,  nè  il 
sopra  più  contenuto  nelle  dette  lettere. 


6.  Ricalcati  an  Carpi  : Ablehnung  des  kaiserlichen  Ansinnens 
auf  Beitritt  zu  einem  Bund  zur  Verteidigung  Italiens,  Zustande- 
kommen  der  Neutralitätserklärung.  Interpretation  einiger  Punkte 
derselben. 

[Äom]  1536  April  27. 

Rom  Arch.  Vat.  Arm.  8 ordo  1 voi.  I fol.  33o-35o  Konz. 

...  La  S.  V.  ha  da  saper’,  che  la  Ces.  et  li  suoi  consiglieri 
hanno  con  molta  instantia  combattuto  N.  S.  per  farlo  colligar’ 
per  la  defension  d’Italia,  il  che  non  gli  essendo  venuto  fatto, 
imperocché  a buona  ciera  sono  stati  resoluti  da  S.  B.  che  non  è 
per  lassar  mai  la  vìa  de  la  neutralità,  se  da  iustissima  et  urgentis- 
sima causa  non  fusse  necessitato  ad  mutar  proposito,  al  ultimo 
vedendo  loro  di  poter  tirar’  questa  posta  de  la  confedera tion,  ha 
S.  Cea.  instato  che  almeno  deolari  in  scritto  quel  ohe  promette 
a bocca  circa  la  osservantia  de  dieta  neutralità,  per  satisfar  ali 
suoi  confederati,  li  quali  non  possono  creder’  che  S.  B.  non  inclini 
più  ale  partì  Francesi,  che  altramente  vedeva  S.  detta  petit ion 
de  Cesare  esser’  honestissima  et  anche  per  levar  et  S.  et  li 
ditti  confederati  da  tal  suspitione,  et  per  renderli  più  habili  al 
poter  trattar  la  concordia,  ha  sottoscritto  alcuni  cap'tuli  pertinenti 
a dieta  neutralità,  la  copia  de  quali  vi  si  manda  qui  alligata,  a 
ciò  che  vediate  quanto  siano  insti  et  honesti  et  senza  alcun  pre- 
iudicio  de  S.  Christ™*,  come  dico,  adunque  N.  S.  non  ha 
possuto  mancar  di  satisfar’  in  questo  al  imperatore  essendo  venuto 
qua  con  tanta  summissione  et  non  lo  havendo  recercato  de  alcun 
altro  piacer’,  et  benché  S.  pur  hieri  discorresse  lungamente  con 
mons.  di  Macon  sopra  la  iustification  dei  dicti  capìtuli,  et  dato- 

perchè,  ancora  che  fussino  re,  non  crono  però  altro  che  huomini,  ancora  che 
f nasino  un*  poco  più  politi  et  più  ornati  degli  altri...  Am  ScMuase:  ohe  lo 
exercito  di  chi  rimanessi  perdente  havessi  a seguitar*  el  vincente  al  conquisto 
degli  infìdeli  in  benefitio  de  Christiani.  tutte  queste  cose  S.  le  passò 
con  quella  religione  et  modestia  che  la  qualità  loro  culmetteva,  ancora  che 
si  vedessi  el  cuore  dentro  molto  commoversi  et  ohe  da  molti  respecti  fussi  et 
con  prudentia  et  con  religione  represso.  Kurt  darauf  beim  driUen  Angebot 
endet  dieses  Schriftstück. 


232 


li.  CABDAUNS 


gliene  copia,  et  pensi  che  S.  S.*  ragionevolmente  non  possi  far 
che  buono  officio  con  la  del  re,  nondimeno  ha  voluto  che 
anche  io  ne  scrivi  a V.  S.  et  cominzando  da  quel  capitulo,  dove 
si  dice  che  non  impedirà  alcun  potentato  d’Italia  che  si  volesse 
colligar  etc.  (imperochè  li  altri  capitoli  di  sopra  son  tanto  chiari, 
che  non  se  gli  può  opponer’)  S.  dice,  che  appellatione  poten- 
tatum  Italiae  non  intende  li  subditi  de  la  chiesa. 

Quanto  a la  commodità  che  si  da  al  duca  di  Ferrara  et  de 
Urbino  di  sopiaseder  le  difFerentie  ché  ha  con  loro,  non  vede  che 
torni  in  pregiudicio  dela  neutralità  nè  d’altri  che  de  S.  B »),  et 
per  nulla  altra  causa  s’è  mossa  a compiacerli  che  per  facilitar 
d’ogni  banda  la  negociatione^). 

Quanto  a quel  che  tocca  il  beneficio  de  li  Helvetii  catholici 
S.  dice  non  esser  cosa  nova,  essendo  stata  principiata  da  Cle- 
mente santa  mem.  et  continuata  da  poi  l’andata  sua  a Marsilia, 
nè  gli  par  tampoco  che  questo  torni  in  preiudicio  de  la  neutralità, 
immo  che  facendosi  altramente,  S.  meritamente  potria  esser 
imputata,  che  non  facesse  V officio  de  buon  pontefice,  non  conser- 
vando quella  parte  che  è catholica,  maxime  essendo  quella  nation 
benemerita  de  questa  santa  sede,  per  la  quale  ognun  sa  ali  tempi 
passati  si  son  demostrati  acerrimi  defensori,  sì  come  da  la  santa 
memoria  di  lulìo  gli  ne  fu  dato  el  nome 

Questo  è quanto  ho  da  dir’  per  risponder’  a le  obiectionì,  che 
si  potessero  far’  ad  ditti  capitoli,  et  questo  medesimo  ha  detto  con 
mons.  de  Macon . . . 

7.  Replik  Kaiser  Karls  auf  die  von  König  Franz  zur  Beant- 
wortung seiner  Bede  vom  17.  April  verfasste  Denkschrift:  Die 
ArUwort  König  Franz*.  Abfassung  dieser  Replik  nach  dem  Oe- 
dächtnis.  Antwort  auf  den  Vorwurf,  er  habe  bloss  die  Hälfte 
der  Geschichte  vorgebracht.  Überschreitung  des  von  Karl  geatzten 
Termins.  QruruUosigkeit  der  Behauptung,  Karl  sei  durch  seine 
Freundschaft  zur  selbständigen  Regierung  gelangt.  Feindselig- 
keiten bis  zum  Ausbruch  des  Krieges.  Die  Forderung  auf  Stel- 
lung von  Geiseln.  Verhalten  Franz*  während  der  Kaiserwahl. 
Ilmtriebe  bei  den  deutschen  Ständen.  Beioeise  für  diese  Feind- 
seligkeiten. Unmöglichkeit,  in  alle  Einzelheiten  hinabzusteigen. 

a)  ursprümglich  hloaa  in  pregiudioio  d’altri  ohe  de  S.  B. 

t)  ursprüglich  statt  et  per  nulla  altra  causa  u.  s.  w.:  et  p^r  questo  non 
par  esser  tenuto  ad  doverne  dar  conto  ad  altri. 


TATTL  111.,  KUtL  V.  UND  FRVNZ  I.  IN  D£N  JAHBBN  1535  UND  1536  233 

Der  Angriff  des  Königs  von  Navarra;  Bruch  der  Verträge  von 
Noyon^  London  und  Calais.  Einfall  in  Spanien.  Erhebung 
Roberts  von  der  Mark.  Beweise  für  die  Teilname  Franz'  an  beiden 
Unternehmungen.  Bestrafung  Roberts.  TJnentschvMbarkeit  des 
Woribruches  Franz'  nach  dem  Madrider  Frieden.  Erfolg  der 
gegen  Karl  geschlossenen  Liga.  Zweck  und  Ausgang  des  Einfalls 
in  Neapel. 

[1536  Juni] 

Borghese  1 913  fol.  Abackr.,  vgl.  S. 

Santissimo  padre.  Il  s^^  de  Vely,  ambasciatore  residente  per 
il  re  de  Francia  apresso  di  me,  mi  mostrò  hierì  sul  tardi  la  copia 
de  una  lettera  ohe  dice  che  il  suo  signore  ha  mandato  alla  V., 
e la  quale  l’ha  ancora  mostrata  questa  matina  ad  alcuni  del  mio 
consiglio,  et  ancora  che  non  me  l’ babbi  voluta  dare  nò  lasciarne 
altra  copia,  e sia  difficile  haver’  buona  memoria  e ricordo  de  tutto 
il  contenuto  in  essa  lettera  : tutta  volta  io  ripiglierò  li  ponti,  delli 
quali  mi  riccordo,  a fine  che  la  V.,  li  rev“*  cardinali  et  amba- 
sciatori (alle  quali  le  dette  lettore  s’ indrizzano)  conoschino  tanto 
meglio  la  verità  di  quello  ch’io  ho  detto,  e intendino  come  le 
scuse  del  detto  re  sieno  fondate,  e sarò  in  ciò  il  più  succinto 
chMo  pottrò  sendo  di  camino  et  alle  arme,  disconvenienti  a longa 
scrittura,  anco  ohe  io  confido  che  V.  B.  si  fermerà  più  presto  (e 
li  sudetti  signori)  alla  notorietà,  verità  et  evidentia  delle  cose  pas- 
sate fra  il  detto  s°'  re  e me,  ohe  alla  sua  e mia  affetione  e per 
le  vostre  gran  prudentie  non  vi  lasoierete  persuadere  nò  ciroonve- 
nire  per  cos’  alcuna,  che  si  glosi  o palie  al  contrario. 

£ sotto  questa  confidentia  oominccierò  per  quello  che  il  detto 
re  dice  che  io  non  ho  fatto,  senon  la  mettà  dell’  historia,  e 
che  li  conviene  a lui  scriver’  l’altra,  e certo  io  confesso  che  non 
solamente  non  ho  dichiarato  alla  sudetta  V.  la  mettà,  nò  la 
quarta  parte  delle  particolarità,  delle  quali  mi  posso  (con  buona 
ragione  e grandissima  causa)  risentire  e querellare  del  detto  s^’’^  re, 
ma  io  le  ho  lasciate  solamente,  tendendo  a fine  de  giustificarmi 
senza  voler’  dir  mal  di  lui,  nò  delle  sue  opere,  e perciò  mi  sono 
arestato  a quel  poco,  e se  sopra  ciò  il  detto  s<^  re  volessi  perfare, 
el  doverla  (come*)  il  proprio  et  esentiale  dell’ historia  de  testificare 
la  verità)  pianamente  aprovare  e confessare  quello  eh’  io  ho  detto, 
e non  mi  haria  astretto,  come  ha  fatto,  de  passar’  oltre. 

Io  pensavo  che  il  detto  s<>'  re  risponderia  alle  mie  offerte  dentro 


a)  sic/  zu  lesen  com'è. 


234 


U CARDAUNS 


del  longo  tarmine,  ch’io  lo  messi,  e dì  sorte  che  l’huomo  evitassi 
per  l’ uno  o V altro  dclli  mezzi  la  guerra,  alla  quale  el  m’ ha  tanto 
irragionevolmente  provocato  e constretto,  et  ancora  che  non  V babbi 
fatto  dentro  del  detto  termine  uè  longo  tempo  apresso,  per  onde 
io  resto  libero  : tutta  volta  sopra  questo  ogn’  uno  pottrà  vedere 
e cognoscere,  come  la  sua  detta  risposta  corrisponde  alle  dette 
offerte,  e al  manco  si  doveva  in  cosi  longo  tempo  che  ha  pensato 
sopra  quello  che  havevo  detto  riccordarsi  meglio  delle  sue  proprie 
ationi,  e se  ne  fusai  voluto  scusare,  farlo  (senon  con  verità)  al  manco 
per  verisimile. 

Perché  de  haver’  messo  in  primo  luogo  che  la  sua  amicitia  e 
favore  babbi  grandemente  proffittato  nelle  mie  cose  et  affari,  e 
signalatamente  per  mettermi  fuori  della  administratione  e tuttella 
del  fu  bona  memoria  l’ imperatore  Massimiliano,  che  Dio  assolva,  mio 
avo,  et  bavere  il  maneggio  delli  miei  Paesi  Bassi  : l’ huomo  può  per 
ciò  giudicare  come  da  questo  principio  deve  intendere  e credere  il 
soprapiù,  poi  che  è tanto  noto  che  il  re  Ludovico  XII  morì  l’ul- 
timo giorno  di  decembre  *),  e io  fui  amancipato,  giurato  e messo 
in  esso  maneggio  delli  miei  detti  Paesi  dentro  del  giorno  de  re 
immediatamente  seguente  *),  per  onde  l’ huomo  può  chiaramente 
vedere,  quanto  l’ amistà  del  detto  re,  non  ancora  contratta 
doppo  la  sua  corona tione,  e li  trattati  e collegationi  non  fatte 
mi«)  hanno  potuto  de  molto  profittare. 

E in  consideratione  delli  detti  trattati  dall’ bora  in’  anzi  sino 
alla  rottura  do  guerra  per  il  s«®  Dasparrot  et  per  il  s«^  Roberto  della 
Marcela  per  il  modo  del  detto  re  e li  termini  tenutili  et  usatili, 
la  sola  vista  di  essi  trattati  discuopre  assai  per  le  conditioni  et 
astritioni  e proprio  de  tanti  partiti  de  maritaggi  sino  all’ esten- 
dermi negl’ anni,  nelli  quali  ero,  di  già  promettere  et  aspettare 
* moglie  die  non  era  ancora  in  essere,  e in  tutto  il  sopra  più,  quale 
è stata  continuamente  la  volontà  e violentia  del  detto  s«*  re  verso 
di  me  e ne  è di  già  tanto  detto  e scritto,  che  pare  che  saria  cosa 
superflua  et  anco  troppo  prolissa  de  replicarla  per  queste. 

E del  dire  che  con  buona  ragione  il  detto  s®'  re  havessi  domandato 
hostaggi  e sicurtà  per  la  conservatione  delli  detti  trattati,  signala- 
tamente a fine  de  assicurarsi  della  pensìon  che  l’haveva,  e per  meglio 
dire  che’l  si  era  datto  sul  reame  de  Napoli,  a la  verità  li  era  poca 

a)  Text  li. 

■)  1515. 

• • 

Über  die  Emanzipation  Karls  vgl.  Henne,  Histoire  du  regno  de  Charles- 
Quint  en  Belgique  {Bruxelles  et  Leipzig  1S5S)  II  69. 


PAUI.  HI.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  235 

o niente  di  ragione  per  il  detto  re  nella  detta  pensione,  e per 
questo  medesmo  tanto  più  se  testifica  la  violentia  usata  per  li 
detti  trattati,  e come  si  sia,  non  lì  havera  fondamento  alcuno  di 
più  del  contenuto  in  essi  trattati,  tanto  favorevoli  et  esorbitanti 
in  utile  del  detto  s®'  re,  riccercare  così  e>tremi  modi  di  sicurtà, 
come  de  riochiedere  e persistere  assolutamente  d’ bavere  hostaggi, 
e che  peggio  è.  dichiarare  de  salto  piano,  come  fece  il  de  Lanssart 
suo  ambasciatore  espressamente,  senza  admettere  ragione  nè  scusa, 
che  altramente  il  detto  s®'  re  teneva  sin  dall’ bora  li  detti  trattati 
per  rotti,  cosa  troppo  violenta  e intieramente  fuora  de  essi. 

E quanto  alla  competentia  deirelletione  dell’imperio,  l’è  vero 
che  li  ragionamenti  ne  fumo  honesti  da  una  parte  e dall’altra,  ma 
le  pratiche,  rescritioni  e remonstranze  che  fece  il  detto  re  non 
li  corrisposero,  desestimandomi,  biasmandomi  e ingiuriandomi  atro- 
cemente apresso  delli  ellettori,  principi  e stati  della  Germania,  come 
lo  sanno  e lo  possono  testificare  e certificare  ben  personaggi  dell’istesso 
colleggio,  e oltre  ciò  passorno  pochi  giorni  che  l’huomo  si  avidde 
per  altri  effetti  (che  sono  lì  migliori  inditii,  prove  delle  intentioni), 
se  quella  del  detto  s®'  re  conveniva  alli  detti  ragionamenti,  e la 
conti nuatione  di  poi  ne  ha  reso  tale  testificatione  che  generalmente 
tutta  la  Christianità  può  sapere  e giurare  quello  che  ne  è. 

De  quello  che  il  detto  s®'  re  pensa  de  giustificarsi  quanto  alle 
pratiche  menate  dal  Barrois  suo  ambasciatore  per  dire  che  esso 
Barroìs  il  nega,  tante  persone  sanno  il  contrarlo,  che  la  verità  non 
depende  dalla  negatione  dèi  detto  Barrois,  come  anco  non  può  ba- 
stare questa  risposta  tanto  ordinaria  et  acostumata.  — Quanto  alli 
cattivi  offìtii  che  li  altri  ambasciatori  del  detto  s®'  re  de  Francia 
hanno  fatto  tanto  in  tutte  le  parti  della  Christianità,  quanto  fuori 
di  essa,  delli  quali  sovvente  gliene  ho  fatto  fare  rimostranze,  la 
qual  risposta  è sempre  in  somma,  che  il  detto  s®'  re  non  ha  co- 
mandato tali  cosa  e che  li  detti  ambasciatori  e ministri  le  negano, 
ma  come  le  loro  opere  hanno  continuamente  continuato  de  male  in 
peggio,  c in  tanti  e cosi  pernitiosi  modi,  non  vi  è guari  o alcuno 
delli  potentati,  principi  o comunità  nella  Christianità,  che  non  sap))i 
quello  che  l’huomo  ne  può  e ne  deve  credere.  — Quanto  adesso  non 
lì  saria  altra  cosa  ®),  senon  che,  non  ostante  qual  si  vegli  rimonstranze, 
ch’io  ne  babbi  spesso  fatto  con  la  evidentia  inescusabile,  esso  ha 
tutta  volta  sempre  dissimulato,  e che  più  è,  li  effetti  l’hanno  di 
già  più  dimostrato  che  non  converria,  non  solamente  verso  di  me 
e delli  miei  amici  e colegati,  ma  contra  et  in  pregiuditio  del  ben 


a)  8%c!  der  Text  ist  offenbar  verderbt. 


236 


L.  OABDAUNS 


publico  della  Christianità,  e mi  greveria  (ancora  che  io  li  pia  pur- 
troppo provocato  e irritato)  de  condiscendere  a tutte  le  particola- 
rità, per  esser’  fuori  del  mio  naturale  de  dir’  male  nè  di  scrivere,  e 
ohe  bisogneria  farne  un  volume  a parte,  con  questo  che  il  detto 
s<>'  re  ha  messo  le  cose  in  un  camino,  dove  bisogna  procedere  altra- 
mente ohe  per  reciprochi  parole  e scritture. 

Toccante  all’entrata  del  detto  s<>'  D’Asparrot  per  oommission 
del  detto  re  de  Francia  e con  il  suo  esercito  nel  reame  de  Navarra, 
el  ne  è di  già  ancora  statto  tanto  scritto  in  dimostratione  inescu- 
sabilmente  A)  il  torto  del  detto  s<>'  re,  che  saria  più  tosto  increscevole 
che  necessario  de  esserne  più  prolisso,  et  anco  che  non  lì  è altro 
trattato  alcuno  passato  fra  il  detto  re  e me  che  facci  mentione 
del  detto  Navarra  che  quello  de  Noion,  per  il  quale  pigliandone 
tutto  quello  che  può  fare  per  il  detto  8°'  re,  è solamente  deito, 
che  in  caso  che  il  s<>'  d’Allebret  mi  facci  aparere  che  l’ babbi  qualche 
ragione  nel  detto  reame  de  Navarra,  et  doppo  d’haverlo  udito  e 
inteso  io  non  lo  contentassi,  il  detto  re  li  pottria  assistere,  e non 
si  troverà  mai  che  il  detto  Dallebret  compisci  tal  conditone,  nè  se 
n’è  messo  in  debito  alcuno,  che  tutta  volta  era  specificatamente  e 
pienamente  richiesto,  nè  che  mai  io  fussi  mancante  de  intenderli,  anzi 
me  li  offersi  sempre  presto,  tanto  per  la  esigentia  del  detto  trattato 
che  per  compiacere  al  detto  re,  il  quale  ben  sapendo  quello  che  è 
di  sopra  detto,  deve  intendere,  come  el  non  poteva  comincciare  la 
guerra  per  l’occasione  qua  in’anzi  detta,  con  ciò  ohe  per  il  trattato 
subsequente  de  Londres  '),  il  quale  rinovò  espressamente  il  sudetto 
de  Noion,  el  fu  convenuto  e accordato,  che  io  goderei  de  tutto 
quello  ch’io  tenevo  all’ bora,  nel  che  era  irrefragabilmente  compreso 
il  detto  Navarra,  e promesse  e giurò  il  detto  re  de  diffender- 
meli  e doppo  d’ haverlo  longamente  dibatuto  et  esaminato  a Cales 
nell’anno  20  fra  li  ambasciatori  del  detto  re  e li  miei,  presente 
il  comesso  del  re  de  Inghilterra,  condiscese  esso  s<>r  re  d’ Inghilterra 
dalla  banda  mia  centra  il  detto  re  de  Francis,  infrattore  per  questo 
capo  delli  detti  trattati 

Et  oltre  ciò  che  li  detti  trattati  non  si  possono  giocare,  inter- 
pretare nè  intendere  altrimente,  li  progressi  dall’esercito  del  detto 
s*’^  de  Asparrot  procedendo  hostilmente  più  avanti  ohe  il  detto  Na- 
varra e sino  a Logrognio  discopriva  del  tutto  chiaramente,  a che 

a)  8icf  aoU  heissen  per  dimostrare  u.  s.  w, 

*)  über  diesen  dem  Wortlaut  nach  nicht  bekannten  Vertrag  von  Oanterì>ury 
vgl,  Baumgarten  I 206, 

*)  Ib,  275,  270, 


PAUL  lir.,  KARL  V.  UND  FRANZ  T.  IN  DE.V  JAHREN  1535  UND  1536  237 

tendeva  la  carrica  e le  pratiche  che  si  maneggiomo  airhora  per 
parte  del  detto  re  nelli  miei  reami  de  Spagna,  et  cosi  il  d’As- 
parrot  et  il  suo  esercito  (de  genti  e suggetti  del  detto  s^'  re)  ne 
ricevemo  il  pagamento  tale  quale  meritava  la  giusti tia,  honestà  e 
fondamento  dell’  impresa. 

E cosi  poco  o manco  si  può  scusare  il  detto  re  della  disfida 
che  mi  fece  il  detto  s<>'  Roberto  della  Marcela  quasi  neU’istesso 
tempo,  per  la  quale  io  fui  costretto  de  in  trare  in  guerra,  poiché 
similmente  ne  è stato  detto  e scritto  assai,  e troppo  più  che  non 
sarebbe  bisogno,  per  (senza  replica)  convincere  il  detto  s<^'  re,  che 
r havessi  fatto  fare  la  detta  disfida,  e per  questo  mezzo  e l’ impresa 
del  detto  d’Asparrot  mi  comincciorno  la  guerra  in  diverse  bande, 
e ciò  considerato  può  ciascheduno  pensare  qual  carità  vi  era,  nò 
qual  confidentia  io  potevo  di  poi  pigliare  nelFofferta  che  mette 
avanti  il  detto  re,  nè  l’assicuranza  in  lui  nè  nelle  sue  genti  per 
assistermi  contra  il  detto  s^*  Roberto  della  Marcela,  et  oltre  tutte 
le  altre  prove  che  l’huomo  pottiìa  dimostrare  in  questo  proposito, 
più  che  sufficienti,  e le  istesse  confessioni  del  detto  s<>'  Roberto 
della  Marccia,  sua  moglie,  suoi  figli  e ministri,  io  ho  le  proprie  let- 
tere originali  del  detto  s^^'  re,  a che  non  risponde  niente  come  anco 
non  sapria,  sottoscritte  da  lui,  sigillate  del  suo  sigillo  e signate  dal 
suo  secretarlo  fu  Robertet  il  vechio  (personaggio  assai  ben  cono- 
sciuto) indrizzando  esse  lettere  al  fu  conte  de  Carpi  suo  ambascia- 
tore a Roma,  per  le  quali  si  certifica  pienamente  et  apertamente 
che  l’haveva  fatto  fare  le  dette  doi  imprese  et  esse  assoldate  con 
molte  altre  particolarità,  dichiarando  et  affermando  nominatamente 
che  l’haveva  havuto  longo  tempo  fa  volontà  de  menar’  pratiche 
per  oprimermi  per  guerra,  et  è ben  vero  che,  come  ha  detto  esso  s^'  re, 
il  detto  89^  Roberto  perdò  parecchie  piazze  e forti,  e fu  castigato 
secondo  ch’el  meritava,  essendo  mio  vassallo,  et  essendo  tanto  sini- 
stramente stato  ministro  per  comincciare  la  detta  guerra. 

Al  risguardo  del  detto  trattato  de  Madrid  e la  fede  che  il  detto 
sot  f0  dete  (come  ha  spesso  detto)  per  forza,  et  che  ciò  nonostante 
esso  fu  guardato,  così  non  è di  bisogno  di  risponderli  nè  di  scri- 
verne d’ avantaggio  de  ciò  che  tutto  ’l  mondo  sa,  perchè  per  venire 
intieramente  e pienamente  al  mio  (poi  che  per  tutte  le  ragioni  divine 
et  humane  e de  tutte  le  genti  confermate  generalmente  et  indife- 
rentemente  per  usanza  de  guerra  fra  li  nobili  et  altri  il  prigione 
diventa  (dalla  sua  presa)  servo  del  vincitore,  il  quale  ha  sopra 
di  lui  tutta  autorità  di  vitta  e di  morte,  e che  la  paura  di  essa  e 
de  grave  prigionia  è l’ordinario  fondamento  della  fede  del  prigio- 
niere che  bisogna  che  ’l  dia  et  osservi  a tal  legge  e conditioni  che 


238 


L.  CABDAUKS 


il  SUO  padrone  vole  e comanda  assolutamente)  rhuomo  può  piena- 
mente considerare,  se  il  detto  re  de  Francia  tanto  honorevol- 
mente  et  ben  trattato  (come  Tè  stato  continuamente,  durante  la 
sua  prigionia  o per  meglio  dire,  detentione)  può  per  timore  escu- 
sare  T inosservanza  della  sua  fede  nè  anco  per  esser’  stato  (secondo 
che  fu  espressamente  convenuto  essa  prestando)  guardato  sino  alla 
sua  Hberatione,  poi  che  de  all’  hora  solamente  la  sua  detta  fede  do- 
veva ha  ver  luogo  et  esso  esser’  obligato,  de  per  l’osservanza  di 
essa  satisfare  alle  cosse  promesse,  o di  ritornare  in  potter  mio,  e 
poi  che  non  ha  fatto  nè  l’uno  nè  l’altro,  ogniuno  sa,  come  tale  fatta 
è ben  scusabile. 

Et  toccante  la  legha  che  il  detto  re  de  Francia  fece  doppo  del 
trattato  de  Madrid  e la  sua  liberatione,  per  (come  cosi  l’ha  fatto)  co- 
lorire la  ricuperatione  delli  suoi  figli,  l’ huomo  sa  con  qual  ragione 
et  honestà,  atteso  massime  il  sudetto,  ancora  il  successo  che  è stato 
simile,  e sanno  bene  il  detto  s®'  re  e suoi  soggetti,  che  proffitto  ne 
hanno  havuto  e della  disfida  che  in  apresso  el  mi  fece  fare  a Burgos, 
e similmente  l’ huomo  sa  come  el  ne  ha  usato,  et  altresì  è assai 
conosciuto  il  successo  dell’abbatimento,  che  l’offerse  a Parigi  della 
sua  persona  alla  mia,  e perchè  l’effetto  è restato. 

E quanto  all’impresa  del  fu  8°'  de  Lautrech,  l’ huomo  non 
può  colorire  che  fussi  per  procurare  la  liberatione  de  fu  papa  Cle- 
mente che  era  già  fatta  in’anzi  la  passata  del  detto  Lautrech  in 
Italia,  e si  seppe  bene  il  detto  s®'  re  prima  che  comincciar’  la  detta 
impresa  il  grandissimo  dispiacere  ch’io  hebbi  della  detentione  del 
fu  detto  santo  padre,  e che  incontinente  providdi  che  fu  intiera- 
mente libero,  e possono  esser’  bon  testimonii  più  potentati  de  Italia, 
a qual  fine  fu  fatta  essa  impresa,  laqual  hebbe  cosi  cattivo  esito, 
come  le  altre  del  detto  s®^  re,  et  è de  assai  fresca  memoria,  per 
sapere,  se  la  morte  del  detto  8°'  de  Lautrech  e pestillentia  sopra- 
venuta nel  suo  campo,  furno  causa  della  detta  disfatta,  o se  le  mie 
forze  surmontorno  per  asperrissima  guerra  le  sue.  e se  la  V.  non 
è assai  certificata,  lo  può  prestamente  intenderlo  da  quelli  che  lo 
sanno  de  vista,  e deve  questo  vellare  far’  discredere  altre  cose. 

8.  Instruktion  Kaiser  Karls  F.  für  Ascanio  Colonna:  Feind- 
seligkeiten König  Franz\  Verpflichtung  Karls  zum  Schutz  dea 
Herzogs  von  Savoyen.  Entschluss,  den  Krieg  nach  Frankreich 
hinvberzuspielen.  Sendung  Ascanio  Colonnaa  zur  Anzeige  dieses 
Entschlusses.  Antrag  auf  Abschluss  eines  gegen  Frankreich  ge- 
richteten Bündnisses  der  italienischen  Staaten.  Absichten  des 


PAUL  III.,  KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DBN  JAHREN  1535  UND  1536  239 

Kaisers  mit  Mailand.  Mitteilung  des  Bündnisantrages  an  Ve- 
nedig.  Abhaltung  des  Konzils  und  Wiedergewinnung  Englands, 
Forderung  auf  Erklärung  des  Papstes  gegen  Frankreich. 

[1536  Juli] 

Rom  Arch.  Colonna  Pergameni  XXXXIX  Nr.  72  A Or.  unterzeichnet  von 
Karl  V.  und  Covos. 

Primeramente  yieys  con  la  mayor  diligen9ia  que  conviniente- 
mente  pudierdes  a Roma,  y despues  de  haver  comimicado  loda  vue- 
Btra  comission  y cargo  con  el  conde  de  Qifuentes,  nuestro  embaxador, 
y del  nuestro  conseso  dareys  a S.  la  carta*  que  le  scrivimos  en 
vuestra  cuen9ia  y en  virtud  della  le  direys,  que  S.  sido  de  con- 

tino de  u»i  tiempo  a otro  avisado  por  el  dicho  conde  de  nue.stra  parte 
de  todo  lo  que  ha  passado  y succedido  despues  que  parti  mos  de 
Roma,  basta  que  llegamos  a este  lugar,  y senatadamente,  corno  el 
rey  de  Fran9Ìa  no  ac9epto  lös  offreS9Ìmentos  que  hczimos  en  Roma 
en  presen9Ìa  de  S.  dentro  del  termino  que  le  pusimos,  ny  aun  des- 
pues, antes  ha  siempre  persistido  mayorinente  por  la  respuesta  que 
hizo  a S.  en  haver  el  estado  de  Milan  para  su  hijo  segando,  el 
duque  d’Orliens,  lo  qual  nos  y toda  Italia  havemos  tenido  des  del 
principio  y siempre  por  muy  suspechoso  y peligroso,  para  poner  a 
Italia  en  mayor  inconviniente,  mas  que  por  todas  las  obras  que  ha 
hecho  el  dicho  rey,  ha  toda  via  mas  testificado  y declarado,  y su 
inten9Ìon  y fin  no  ha  sido  querer  la  dicha  paz,  antes  de  continuar 
la  guerra,  por  el  tomada  a comen9ar  tan  injustamente  y syn  nin- 
guna  razonable  causa. 

2.  Y que  no  solamente  no  se  ha  contentado  con  lo  que  havia 
ya  hecho  antes  de  nuestra  partida  de  Roma  tan  inhumanamente 
contra  nuestro  primo  y cun  ido,  el  duque  de  Saboya,  su  proprie  tio 
carnai,  mas  ha  continuado  en  tener  y fortificar  a Turin  y otros 
lugares  que  havia  occupado  a«sy  desta,  corno  dela  otra  parte  delos 
montes,  y toda  via  procede  de  mal  en  peor,  para  usurpar  lo  que 
queda  del  estado  del  dicho  duque  de  Saboya,  destruyrlo,  tornarlo 
y assolarlo  con  todo  el  extremo  de  rigor  y crueldad  que  se  podria 
usar  contra  los  mas  estranos  enemigos  de  nuestra  sancta  fee,  los 
quales  no  podrian  hazer  lo  peor  contra  los  Chris tianos,  pues  que 
no  solamente  se  ha  usado  desta  fuer9a  quanto  alas  cosas  prophanas, 
mas  contra  las  yglesias,  sanctuarios  y otras  cosas  ecclesiastieas  en 
grande  opprobrio,  scandalo  y vituperio  de  nuestra  sancta  fee  y dela 
auctoridad  y estado  ecclesiastico  y deia  sancta  sede  apostolica. 

3.  Y no  se  contentando  con  continuar  y proceder  desta  manera 
contra  el  dicho  duque  de  Saboya,  ha  echado  a nuestro  embaxador 


240 


L.  CABDAUNS 


que  residia  en  eo  corte,  por  la  occasìon  que  S.  S^ad  ha  ya  entendido 
del  dicho  conde  de  Qifuentes  y por  la  respuesta  que  hezimos  luego 
al  embaxador  del  dicbo  rey  de  FraD9Ìa  que  ento9es  residia  cn  està 
nuestra  corte,  quando  nos  aviso  dello  que,  por  ser  de  tan  fresca 
memoria,  no  lo  tornamos  a repetir  aqui,  y por  nuestra  respuesta 
poede  constar  clara-  y ìrrefragablemente  que  esto  fue  syn  razon  ny 
causa  ninguna. 

4.  Y demas  desto  con  està  color  y en  el  mismo  tiempo  y sena- 
ladamente  el  proprio  dia  dela  solennidad  de  Corpus  Christi  hizo 
publìcar  la  guerra  contra  nos  en  las  fronteras  de  nuestras  terras  dela 
baxa  Alemania.  y la  misnia  noche  hizo  hazer  en  las  dichas  tierras 
grandes  incursiones  y obras  de  enemigo  y muchos  robos,  daüos  y 
gastos  tornando  nuestros  vassallos  desproveydos,  que  con  justa  causa 
no  temian  que  el  rey  de  Fran9Ìa  quisiesse  comen9ar  la  dicha  guerra, 
syn  intimarla  primero  con  tiempo  conviniente.  y toda  via  contra 
todo  direcho,  razon  y uso  de  guerra  y fuera  de  toda  honestidad  el 
no  diffido  la  execu9Ìon  basta  el  otro  dia  siguiente  despues  de  la 
publica9Ìon. 

5.  Y per  esto  S.  y todo  el  mundo  puede  bien  entender,  juzgar 
y considerar,  sy  havemos  sido  provocado,  for9ado  y costrenido  a 
la  dicha  guerra,  no  solamente  por  lo  que  toca  a nuestro  primo  y 
cunado,  el  duque  de  Saboya,  mas  aiin  por  nosotros  mismos,  nues- 
tras tierras  y vassallos,  aunque  el  parentesco  y affinidad  del  dicho 
duque  y la  antigua  allian9a  de  nuestra  casa  y la  suya.  y liavendo 
respecto  y que  es  principe  y echado  de  sus  tierras  y estados  tan 
inhumanamente,  y la  extrema  crueldad  que  se  ha  usado  en  ellos 
assy  en  lo  spiritual,  corno  en  lo  temporal,  juntando  con  esto  que 
es  prin9ipe  y vassallo  del  sacro  imperio,  nos  obligaria  en  grand  ma- 
nera  a ayudarle  a cobrar  su  propria  heren9Ìa  y al  remedio  desta 
tan  in  justa  expulsion  y violen9Ìa. 

6.  Y viendo  que  somos  assy  for9ado  y costrenido  ala  dicha  guerra, 
havemos  deliberado  de  passar  en  Fran9Ìa  con  el  ayuda  de  Dios, 
para  sacar  la  guerra  fuera  dela  dicha  Italia,  y pues  que  el  dicho 
rey  de  Fran9ia  està  tan  obstinado  en  la  dicha  guerra,  hazersela 
en  su  proprio  reyno,  assy  por  està  parte,  corno  por  las  otras  que 
vos  sabeys  con  los  aparejos  que  para  ella  estan  hechos  y el  prìn- 
9Ìpio  que  se  ha  ya  dado  en  las  partes  de  Proen9a,  y la  orden  y 
forma  en  que  caminamos  por  està  parte  y de  lo  que  teneys  enten- 
diclo  del  otro  exer9Ìto  que  Ile  va  nuestro  primo,  el  conde  de  Nassao, 
marques  del  Zeno  te,  por  otra  parte. 

7.  Tambien  direys  a S.  la  provisionjque  dexamos  en  Italia, 
assy  para  echar  los  Fran9eses  y gente  de  guerra  que  el  dicho  rey 


PAUL  ni  , KARL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536 


241 


de  Fran9ia  tiene  cn  Turin,  corno  para  obviar  a todos  los  movimientos 
que,  se  podriano,  querrian  tentar  en  la  dicha  Italia  durante  està 
guerra,  y declarareys  con  entera  confian9a  a S.  la  provision  y 
orden  que  dexamos  en  el  Piemonte  y en  el  estado  de  Milan,  y 
la  gente  que  aun  hazemos  venir  de  Alemania  assy  de  pie  corno 
de  cavallo  bien  pagados  y conduzidos  por  persona  tal  y tan  de 
bien  y de  tal  manera  que  non  haran  ningun  desorden  y no  teman 
otro  fin,  syno  obviar  alos  dichos  movimientos  y para  tener  la  dicha 
Italia  tranquilla  y pa9ifica. 

8.  Y ostando  en  el  instante  de  nuestra  partida  nos  ha  pares9Ìdo 
muy  ne9essario  assy  por  lo  que  devemos  y somos  obligado  para  con 
S.  S*^***,  corno  por  la  singulär  confiau9a  que  tenera os  en  el  de  ló  que 
toca  al  bien  publico  dela  Christiandad,  seguridad  y reposo  de  Italia 
y ol  cordial  amor  que  sabemos  que  S.  nos  tiene,  despachar  per- 
sona de  import an9ia  y confian9a  a S.  y a nos  y a todos  los  poten- 
tados  de  Italia,  para  advertirlos  de  nuestra  passada  y inten9Ìon,  y 
aunque  vos  haviamos  hecho  venir  aqui,  para  servirnos  de  vueetra 
persona  y consejo,  y vuestra  absen9Ìa  nos  podra  hazer  grand  falta 
y de  mala  gana  vos  apartamos  de  nos.  teda  via  teniendo  las 
considera9Ìones  antedichas  y quanto  conviene  hazer  esto  offi9Ìo 
mayormente  para  con  S.  y persona  qualificada,  corno  arriba 
està  dicho,  vos  havemos,  no  obstante  las  escusas  que  haveys  hecho, 
encargado,  rogado  y apremiado  que  tomeys  el  dicho  cargo. 

9.  Y direys  a S.  que  quanto  al  estable9Ìmiento  dela  paz,  ala 
qual  ultimamente  nos  ha  hecho  aconsejar  por  los  rev“o*  legados, 
que  conforme  ala  respuesta  que  los  havemos  hecho,  seremos  toda 
via  bien  contento  de  entender  en  ella,  mas  que  la  obstina9Ìon  del 
dicho  rey  de  Fran9Ìa  nos  haze  sperar  poco  della,  y senaladamente 
que  se  pueda  hazer,  corno  conviene  al  bien  publico  dela  Christiandad, 
con  los  medi  OS  y segurìdades  que  se  requieren  para  el  bien  de  Italia, 
sy  no  espassando  nos  mas  adelante,  y que  el  dicho  rey  se  vea  en 
total  desespera9Ìon  de  poderlo  hazer  peor  mayormente  quanto  a 
inquietar  la  dicha  Italia. 

10  Y porque  no  se  sabe  lo  que  podra  durar  està  guerra  y,  corno 
quiera  que  sea,  toda  via  tenemos  singulär  respecto  y ayudado  de 
que  Italia  quede  pa9Ìfica  y assegurada,  nos  ha  pares9Ìdo  muy  con- 
viniente  y a un  ne9essario  mirar  lo  que  se  devra  hazer  para  este  tan 
bueno  y loable  effecto.  y supplicareys  a S.  de  nuestra  parte  eoa 
toda  humildad  y reveren9Ìa  que  quiera  abra9ar  està  tan  buena  obra 
y encaminar  y conduzir  con  su  muy  grande  pruden9Ìa  todo  lo  que 
vera  convenir,  para  poner  y tener  en  seguridad  y reposo  la  dicha 
Italia,  no  solamente  durante  està  guerra,  mas  aun  para  quando  vi- 


242 


L.  C’ARDAUNS 


niesse  caso  que  el  dicho  rey  de  Frangia  no  quiera  condesgender  a 
buenas  y justas  condiciones  de  paz  y talee  de  que  la  dicha  Italia 
se  pueda  y deva  confiar,  que  es  cosa  poco  verisimil  segun  su  am- 
bigion  y passion  y la  grande  cobdicia  que  tiene  de  tyrannizarla, 
corno  en  tan  diversas  maneras  lo  ha  mostrado  y declarado  y que 
el  no  prete.ide  ny  ha  jamas  trabajado  de  haver  el  estado  de  Milan 
para  otro  fin. 

11.  Y sy  S.  y los  otros  potentados  de  Italia  se  quieren  sin- 
geramente  emplear  rada  uno  en  su  parte  y qualidad  en  gerrar  el 
passo  al  dicho  rey  de  Frangia  y quitarle  del  todo  la  via  dela  dicha 
Italia  y ligarse  y confederarse  muy  estrechamente,  concuiriremos 
en  eilos  y intervernemos  con  eilos,  no  corno  emperador  ny  rey  de 
Espana,  syno  solamente  corno  rey  de  Napoles  y uno  delos  poten- 
tados dela  dicha  Italia,  y haremos  nuestro  dever  llana-  y redonda- 
mente  a entero  y razonable  contentam^ento  de  S.  y delos  dichos 
potentados,  corno  por  la  experiengia  lo  han  conosgido  y visto  j unta- 
mente nuestra  buena  voluntad  y syngera  affection  que  tenemos  ala 
dicha  Italia. 

12.  Y demas  desto  progederemos  con  la  ayuda  de  Dios  en  està 
guerra  de  tal  manera,  que  speramos  que  podrenios  tornar  alguna 
cosa  en  Frangia,  con  que  se  podra  tener  el  dicho  rey  tan  ocoupado 
en  SU  reyno,  que  sera  forgado  y costrenido  a dexar  a Italia  en  re- 
poso  y reduzirse  ala  razon  para  cobrar  lo  suyo  proprio. 

13.  Y quanto  al  dicho  estado  de  Milan  ya  S.  sabe  lo  que 

le  diximos  y declaramos  en  Roma  diversas  vezes,  que  nuestra  in- 
tengion  no  havia  sido  jamas  de  tenerlo,  mas  de  disponer  del,  quando, 
corno  y s,ìgun  que  se  viesse  convenir  al  proposito  dola  dicha  Italia  y 
pringipalmente  con  la  partigipagion  de  S.  tambien  dela  senoria 

de  Venegia  y delos  otros  potentados  dela  dicha  Italia,  y no  varia- 
remos  jamas  deio  que  havenios  dicho  a S.  y desseamos  que  el 
piense  sobrello  y nos  avise  y haga  entender  lo  que  le  paresgera,  y 
nos  le  responderemos  y lo  miraremos  syngeramente  lo  mas  presto 
que  se  podra  hazer. 

14.  Vos  y el  diobo  oondo  de  Cifuentes  persistireys  enfin  con 
todas  las  honestas  persuasiones  que  vereys  convenir,  para  que  S. 
con  su  grande  prudengia  se  quiera  resolver  en  lo  que  arriba  està 
dicho,  y avìsaruos  eys  juntamente  con  la  mayor  diligengia  que  pu- 
dierdes  !o  que  respondera  y querra  hazer,  para  conformarnos  y acco- 
modarnos  corno  un  buon  hijo  para  con  su  padre,  y no  con  menor 
amor  para  con  la  dicha  Italia  que  sy  fuessemos  naturai  y nasgido 
en  ella. 

15.  Y sy  S.  viene  bien  en  lo  que  arriba  està  dicho,  nos  pa- 


PAUL  III.,  KABL  V.  UND  FRANZ  I.  IN  DEN  JAHREN  1535  UND  1536  243 

res9e  que  seria  conveniente  que  embiasse  con  loda  confian9a  a 
conferirlo  y tractarlo  con  la’sefioria  de  Vene9ia,  la  qual  a lo  que 
pensamos,  entendera  de  buena  gana  en  està  tan  buona  obra  tan 
conviniente  al  bien  de  Italia  y aun  particularmente  dellos  mismos. 

16.  Declarareys  demas  desto  a S.  que  està  intelligen9ia  y con- 
federa9Ìon  no  solamente  podria  produzir  el  effecto  antedicho  de  asse- 
gurar  a Italia  y reduzir  el  dicho  rey  de  Fran9ia  ala  razon,  mas 
aun  para  tener  el  con9Ìlio  y satisfazer  ala  muy  sancta  y buena  in- 
ten9Ìon  que  S.  tiene,  y que  se  acabe  y se  haga  està  tan  buena 
obra  en  su  tiempo  para  reruedio  y gran  bien  dela  Christiandad, 
ensalcamiento  dela  auctoridad  dela  yglesia,  grande  honrra  de  S. 

y perpetua  memoria  della  y de  la  su  casa. 

17.  Y no  estamos  fuera  de  speran9a  que  el  rey  de  Inglaterra 
so  podra  reduzir  ala  obedien9Ìa  de  S.  y dela  sancta  madre  yglesia, 
y no  faltareys  en  tener  la  mano  en  elio  y hazer  todo  lo  que  pu- 
dieremos. 

18.  Y por  conclusion  direys  a S.  que  acordando  nos  deio  que 
nos  ha  dicho  y hecho  dozir  antes  de  agora  que  no  obstante  que  el 
entendia  quedar  neutral,  para  poder  tanto  mejor  entender  en  lo 
dela  paz,  que  toda  via  viendo  faltar  la  speran9a  della,  se  decla- 
raria  dela  parte  de  aquel  que  se  havria  mas  justificado  contra  el 
que  no  tuviesse  razon,  y que  oonfiamos  enteramente  que  temendo 
S.  respecto  aio  que  el  dicho  rey  de  Fran9ia  ha  continuado  toda 
via  de  mal  en  peor  despucs  de  nuestra  partida  de  Roma,  no  sola- 
mente contra  el  dicho  duque  de  Saboya,  mas  directa-  y abierta-  ' 
mente  contra  nos,  publicando  la  guerra  y comen9andola  tan  desho- 
nestamente  corno  lo  ha  hecho,  S.  haziendo  el  of&9Ìo  conviniente 
a bueno  y entero  padre  y justo  juez  se  declarara  de  nuestra  parte 
por  ei  bien  publioo  dela  Christiandad  y remediar  los  inconvinientes 
della,  la  qual  sufriendo  mas  tiempo  la  obstinada  syn  razon  del  dicho 
rey  de  Fran9ia  podria  de  otra  manera  incurrir  en  males  y peligros 
syn  remedio. 

19.  En  lo  demas  vos  direys  a S.  obstante  el  negoyio 

y embara90  que  tenemos  en  està  empresa  por  esso,  no  dexaremos 
de  tener  respecto  ala  defension  dela  dicha  Italia  en  caso  que  los 
Infieles  la  quieran  damnifìcar  por  mar,  segun  que  se  han  tenido 
nuevas,  antes  demas  delas  provisiones  que  havemos  mandado  hazer 
en  nostro»  rey  nos  de  Napoles,  SÌ9Ìlia,  ^rdenna  y otras  yslas  y tierras 
marìtimas,  sy  la  né9es8idad  fuesse  mayor,  empleariamas  en  elio  parte 
de  nuestras  galeras  y,  sy  neoessario  fuesse,  todas,  confiando  tambien 
y segun  la  exigen9ia  y caso  S.  »e  emplearia,  corno  nos  lo  prò- 


244 


li.  CARDAUXS 


metio  y assegaro  y tambìen  a nuestros  ministros  en  Roma  que  lo^ 
querìa  hazer.  ^ 

20.  Y demas  desto  sera  bien  que  con  tiempo  mire  la  resisten9Ìa 
y lo  que  podra  hazer  contra  el  Turco  en  caso  que  el  ano  que  viene 
quisiesse  con  mayores  fuer9as  invadir  la  Christiandad,  porque  pro- 
veyendolo  con  tiempo  y res9Ìendo  las  fuer9as  do  mar  que  tenemos, 
se  le  podra  con  ayuda  de  Dios  resistir,  aunque  el  rey  de  Fran9ia 
temesse  intelligen9Ìa  con  el,  y poraventura  con  la  ayuda  de  Dios 
y con  el  tiempo  se  podria  hazer  aun  mas  desto. 

21.  Demas  de  todo  lo  antedicho  vos  empleai’eys  en  todo  lo  que 
vierdes  convenir  ala  quìetud  y tranquilidad  de  Italia,  y sy  algun 
movimiento  se  hiziesse,  para  estorvarlo.  apaziguarlo  y aun  rechacarlo 
agora  sea  por  espediente  o por  fuer9a  evitando  quanto  sera  pos- 
sible  toda  oppression  y danno  alos  de  la  dicha  Italia  que  vivieren 
en  paz,  y temeys  la  mano  con  todos  los  potentados  dela  dicha 
Italia,  cada  uno  por  su  parte  que  hagan  el  dever  que  nos  han  as- 
segurado  que  quieren  hazer,  para  tener  la  dicha  Italia  pacifica,  corno 
lo  confiamos  dellos. 

22.  Y generalmente  sy  succede  alguna  necessidad  de  guerra,  agora 
sea  por  mar  o por  tierra  enla  dicha  Italia,  donde  quiera  que  sea, 
vos  empleareys  en  todo  lo  que  vereys  ser  de  nuestro  servÌ9Ìo,  assy 
con  nuestro  visorey  de  Napoles,  corno  con  los  otros  nuestros  ministros 
respectivamente,  y hareys  en  todo  y por  todo  lo  que  vereys  con- 
venir, para  conservar  y defender  toda  la  dicha  Italia  de  fuer9a, 
violen9Ìa  y guerra  y que  hallardes  ser  nuestro  servÌ9Ìo  segun  la  entera 
confian9a  que  tenemos  de  vos  y de  vuestra  pruden9ia^  ezperien9ia 
en  todas  las  cosas  que  nos  tocan. 

23.  Avisareys  con  toda  confian9a  a nuestro  visorey  de  Napoles 
de  vuestro  cargo  y neg09Ìa9Ìon  y do  todo  lo  que  vierdes  convenir 
al  bien  de  nuestros  neg09Ìos,  y terneys  buena  inte11igen9Ìa  con  el,  y 
emplearos  eys  en  todo  lo  que  vos  encargara  de  nuestra  parte. 


NacMräglich  sehe  ich,  dosa  die  als  Nr,  5 medergegebene  Inhalts- 
angabe der  kaiserlichen  Rede  sich  in  der  französischen  Originaltas- 
sung  bereits  im  Reisejonrnal  des  Jean  de  Vaiideness  bei  OachardL, 
Collection  des  voyages  des  souverains  des  Pays-Bas  II 1 IS- 130  gedruckt 
findet. 


TOSCANISCHE  STUDIEN 

VON 

FEDOR  SCHNEIDER. 


Teil  II. 

Der  Inhalt  des  diplomatischen  Hausierranzens,  mit  dem  ich 
diesmal  unsern  Kunden  aufwarte,  ist  noch  wesentlich  bunter 
als  letzthin  ^).  Hoffentlich  findet  der  eine  oder  andere  etwas 
darin,  das  ihn  interessiert.  Um  nur  auf  wichtigere  Stücke 
hinzuweisen;  ich  bringe  drei  ältere  Gerichtsurkunden,  davon 
zwei  gänzlich  unbekannt,  zwei  staufische  Hofgerichtssprüche 
(aus  der  Zeit  Heinrichs  VI.  und  Friedrichs  II.),  eine  Reihe  von 
andern  Reiohssachen,  darunter  Urkunden  der  Generallegaten 
Herzog  Raynald  von  Spoleto  und  Gebhard  von  Arnstein,  des 
Generalvikars  Friedrich  von  Antiochien  und  verschiedener  Un- 
terbeamten, sowie  drei  Urkunden  Kaiser  Friedrichs  II. 

Den  Vorstehern  der  Archive  und  Bibliotheken,  deren  liebens- 
würdige Unterstützung  im  Eingänge  des  ersten  Teils  hervor- 
zuheben war,  gilt  mein  erneuter  Dank,  dazu  den  Herren  G.  Bo- 
na z z i , Bibliothekar  der  Biblioteca  Nazionale  zu  Turin,  Ignazio 
Giorgi,  Bibliothekar  der  Biblioteca  Casanatense  zu  Rom,  und 
Prof.  P.  Fedele  zu  Turin,  denen  ich  es  zu  danken  habe,  dass 
ich  das  Turiner  Briefbuch  (siehe  S.  280)  in  aller  Bequemlichkeit, 
hier  auf  der  Casanatense  untersuchen  konnte,  Don  Mario  Chigi 
in  Rom,  cav.  R.  Predelli  vom  Staatsarchiv  in  Venedig  und 
dem  Segretario  capo  del  Comune  zu  Cortona,  Herrn  Ugo  Ser- 
nini  Cucciatti.  Es  ist  mir  eine  Freude,  die  Worte  auf- 
richtiger Dankbarkeit  wiederholen  zu  dürfen,  die  ich  vor  einem 

*)  Toscanische  Studien  I.  Teil,  oben  S.  25-05. 


17 


F.  SCHNEIDER 


‘24<> 

Jahre  meinem  verehrten  Freunde  cav.  can.  Giuseppe  Mariani, 
Kanzler  des  Bistums  Volterra,  widmete  ^). 


X.  Ein  undatiertes  Placitum  des  Bischofs  Eberhard 
von  Naumburg  für  Passignano  1055, 

$ 

Die  Vallombrosaner  Abtei  des  Erzengels  zu  Passignano  hat 
uns  eins  der  reichsten  unter  den  Klosterarchiven  Italiens  er- 
halten, das  heute  im  Staatsarchiv  zu  Florenz  beruht  ; immerhin 
sind  doch  nicht  unbeträchtliche  Verluste  zu  beklagen.  So  ist 
die  einzige  uns  erhaltene  Urkunde  Konrads  von  Lützelhardt, 
des  Markgrafen  von  Toscana  und  Herrn  der  Bomagna,  den 
die  Italiener  Mosca  in  Cervello  nannten,  schon  von  B e n a und 
Camici  aus  der  Abschrift  Salainis  in  seinem  Chronicon 
Passinianense  gedruckt;  das  Original  ist  verschwunden f). 

Die  eine  der  beiden  erhaltenen  Gerichtsurkunden  des  Bi- 
schofs Eberhard-Eppo  von  Naumburg,  der  1055  als  Königsbote 
vor  Heinrich  III.  einherzog,  ist  von  Ferdinando  üghelli 
gedruckt  und  lag  noch  Mitte  und  Ende  des  XVII.  Jahr- 
hunderts Ughellis  Gewährsmännern  und  Carlo  Strozzi  im 
Original  vor,  freilich,  wie  Ughelli  sagt,  vor  Alter  stark  zerstört 
und  als  Einband  eines  alten  Zins-  oder  Urbarbuches  benutzt  ^). 


Regeetum  Volaterranum  S.  XII 

Jetzt  nach  Beendigung  des  Satzes  macht  mich  hier  in  Lucca  Herr 
Prof.  Pietro  Qu  idi,  der  gelehrte  Kanoniker  der  Kathedrale,  auf  die  Erwäh- 
nung einer  verlorenen  Urkunde  dieses  Markgrafen  in  einer  unbekannten 
Urkunde  des  erzbischöflichen  Archivs  in  Lucca  aufmerksam  ; ich  werde  darauf 
zurückkommen. 

Über  das  Archiv  von  Passignano  vergleiche  in  Zukunft  P.  F.  Kehr, 
Italia  pontificia  III,  Etruria  pontificia,  p.  104.  Die  Urkunde  Konrads  steht 
in  Salainis  Chronik  (Florenz  Bibi.  Naz.  Conv.  soppr.  B.  5.  1500  (s.  XVII))  auf 
fol.  295;  ed.  Rena  e Camici,  Della  serie  degli  antichi  duchi  e marchesi 
di  Toscana  VI b p.  105  n.  13;  zit.  Davidsohn,  Qeschichte  der  Stadt  Florenz 
I 592  Anmerkung  2;  vergleiche  Ficker,  Forschungen  II  240  § 315. 

*)  Ughelli,  Italia  scusra  * VII  Appendix  1419  = ‘ cura  Nie.  Coleti 
III  537. 

In  vsteri  membrana  monaaterii  S,  Michaelia  de  Paaainiano  ord,  VaUia 
ümbroaae  Florentinae  dioeceaia . . . , cuiua  exemplum  ab  ipao  archiepiaoopo  prae 
vetuatate  in  pleriaque  loeia  exeaum  libuü  exacribere,  ui  aaltem  pauca  illa,  quae 
auper/ueruni,  hic  conaerveniur  : so  A. 


T0SCANI8CHE  STUDIEN 


247 


Das  Original  habe  ich  im  Florentiner  Staatsarchiv  vergebens 
gesucht,  und  auch  Davidsohn  ist  es  nicht  bekannt.  Man  muss 
es  also  leider  verloren  geben.  Wir  besitzen  aber  in  Ugheliis 
Nachlass  in  der  Barberina  die  Kopie,  die  ihm  der  Erzbischof 
von  Siena,  Kardinal  Ascanio  Piccolomini,  herstellte,  wenn 
ich  die  Stelle  recht  deute'),  und  ausserdem  noch  zwei  andere 
von  Carlo  Strozzi  in  der  Magliabecchiana  ^);  alle  drei  ver- 
zeichnen, was  vom  Original  lesbar  war,  genau  mit  Angabe  der 
Lücken  ; naturgemäss  bietet  die  eine  an  einzelnen  Stellen  bald 
mehr,  bald  weniger  als  die  andern,  und  deshalb  habe  ich  unten 
die  Urkunde  noch  einmal  abgedruckt. 

Der  Bischof  Eberhard- Eppo,  der  den  Vorsitz  im  Piaci  tum 
führt  und  nach  Ugheliis  Druck  Kanzler  ist,  hat  für  die  Da- 
tierung der  ohne  Ort  und  Zeitmerkmale  überlieferten  Urkunde 
ernste  Schwierigkeiten  bereitet.  Ihn  mit  Kanzler  Heinrich, 
der  1047  Bischof  von  Augsburg  wurde  ^),  zu  identifizieren  war  dem 
glanzenden  Kombinationstalent  Ugheliis  Vorbehalten  ! Stein- 

dor f f weiss  nicht  recht  etwas  mit  dem  Placitum  anzufangen. 

• 

Er  möchte  es  gern  dem  Bischof  Eberhard  von  Naumburg  zu- 
weisen, der  als  Missus  am  13.  Mai  1055  zu  Lucca  in  einer 
andern  Gerichtsurkunde  auftritt  ; doch  wendet  Steindorff 
sich  ein,  dass  der  Naumburger  nicht  Kanzler  war  ^).  Die  Mög- 
lichkeit scheint  ihm  immerhin  offen  zu  bleiben,  dass  es  sich 


*)  Ich  denke  bei  dem  tpse  archiepiscopus  der  vorhergehenden  Note  Sn 
den  Seneser,  weil  die  Urkunde  unter  den  Senenses  episcopi  steht  und  auch 
im  Zusammenhang  vorher  von  einem  Bischof  von  Siena  die  Rede  ist.  Als 
Herkunft  ist  in  B angegeben  da  una  coperta  d'un  libriociuolo  in  carta  pecora 
molto  antico  de  fittuariü  et  pensionarne  detta  Badia  di  S.  Michele  a Passi- 
gfiano  esistente  in  detta  Badia. 

*)  Die  zweite  Strozzi-Kopie  (C)  bietet,  auf  den  Text  der  Urkunde  folgend, 
den  Vermerk  dal  suddetto  libro  di  fUtuarü  e pensionarii  detta  Badia  di  Ptssei- 
gnano, 

*)  Die  Daten  Ugheliis  (a.  a.  O.  p.  638)  sind  mit  Hülfe  von  Br  es  si  au, 
Handbuch  I 348  f.  zu  verbessern. 

*)  Jahrbücher  des  Deutschen  Reichs  unter  Heinrich  III.  Band  II  302. 

*)  Gedruckt  von  Bertini  in  Memorie  e documenti  per  servire  all'istoria 
del  principato  Lucchese  IV,  Supplemento  p.  133  n.  94  aus  dem  erzbischöf- 
lichen Archiv  zu  Lucca;  Reg.  Hübner  n.  1380. 

*)  Übrigens  behauptet  das  0.  P.  Lepsius,  Geschichte  der  Bischöfe  des 
Hochstifta  Naumburg  vor  der  Reformation  S.  20,  doch  infolge  einer  Ver- 
wechslung mit  Eppo  von  Aquileja. 


•248 


F.  SCHNEIDER 


um  einen  viel  früheren  Zeitpunkt  handle  und  Kanzler  Eber- 
hard (1040-1042)  gemeint  sei,  der  dann  Patriarch  von  Aquileja 
wurde  und  1047  starb  ^).  Allein  dieser  könnte  doch  nicht  ept- 
scopiis  heissen,  weder  vor  1042  noch  nachher.  Fi  cker  geht 
auf  die  Schwierigkeit  der  Identifizierung  nicht  ein  und  spricht 
im  Text  von  einem  Plaoitum,  das  Bischof  Eberhard  von  Naum- 
burg 1055  zu  Florenz  abhielt,  während  der  Kaiser  noch  kaum 
den  Po  überschritten  hatte  ; in  der  Anmerkung  nennt  er  dieses 
undatierte  Placitum  zu  Florenz.  Aber  diese  Einreihung  ist 
doch  gänzlich  unbewiesen. 

Ebenso  wenig  schwankt  Davidsohn  s),  das  Dokument 
auf  den  Bischof  von  Naumburg  zu  bèziehen.  Nur  mit  bes- 
serem Grunde:  er  macht  auf  die  beiden  Strozzi-Kopien  auf- 
merksam, deren  eine  (C)  er  irrig  für  Ughellis  Vorlage  hält, 
und  gibt  als  Ort  «auf  florentinischem  Gebiet,  wahrscheinlich 
in  der  Stadt  selbst  »,  an,  korrekter  als  Ficker.  Unter  den  Bei- 
sitzern wird  versehentlich  statt  des  Bischofs  von  Chiusi  der 
von  Volterra  genannt,  weil  beide  damals  Wido  heissen  und 
das  Wort  Glusinenais  in  Strozzis  beiden  Kopien  fehlt.  Das 
Bedenken,  dass  der  Naumburger  Bischof  nicht  Kanzler  war, 
berücksichtigt  Davidsohn  nicht.  Vermutlich,  weil  er  weiss, 
dass  das  Wort  cancellarius  des  Ughelli-Druckes 
nicht  in  der  Überlieferung  steht,  in  der  römischen 
ebenso  wenig  wie  in  der  florentinischen.  Ughelli  hat  es  ein- 
gescbwärzt  und  dadurch  die  erwähnten  Schwierigkeiten  ge- 


')  über  Kanzler  Eberhard-Eppo  orientiert  Bresslau,  Handbuch  I 349. 

*)  Forschungen  II  130  f.  § 274  n.  12. 

”)  Geschichte  der  Stadt  Florenz  I lOS. 

*)  Der  von  Chiusi  zum  Beispiel  auch  im  Placitum  des  Erzkanzlers  und 
Erzbischofs  Hermann  von  Köln  und  des  Grafen  Bertolf  in  Vico  d'Arbia, 
1037  Mai  3,  Cop.  s.  XLII  in.  Siena  Bibi.  Com.  ood.  L II  17  (Chartularium 
Fontisboni,  siehe  in  dieser  Zeitschrift  XI  48)  fol.  1*2,  daraus  gedruckt  von 
Ughelli  ^ VII  Appendix  1417  ~ * III  536  und  Muratori,  Àntiquitates  II 
963  = IV  568  aus  dem  Chartular,  von  Pecci,  Storia  del  Vescovado  di  Siena 
111  und  Mi t tarelli,  Annales  Camaldul.  II  Appendix  69  n.  34  aus  Ughelli  und 
Muratori,  von  Rena  e Camici  Ild  70  n.  11  aus  Pecoi;  Regest  Hübner  n.  131 1 ; 
ebenfalls  im  Placitum  des  Königsboten  Grafen  Bertald,  desselben  wie  im 
vorigen,  zu  Florenz,  Cop.  s.  XVI  ex.  von  Borghini  Florenz  Bibi.  Naz.  Ma- 
gliebecoh.  II  x 71,  daraus  ed.  Rena  e Camici  Ild  74  n.  13;  Regest  Hübner 
n.  1318. 


schaffen.  — Man  wird  gespannt  sein,  wie  ihrer  Hübner  bei 
der  Verzeichnung  des  Stückes  in  seinen  Regesten  der  Gerichts- 
urkunden Herr  wurde.  Recht  einfach.  Er  übersah  es. 

Ist  es  aber  erst  einmal  sicher,  dass  es  sich  um  Bischof 
Eberhard  von  Naumburg  handelt,  so  ist  die  Datierung  kaum 
noch  zweifelhaft.  Es  ist  im  höchsten  Grade  unwahrscheinlich, 
dass  der  Bischof  vor  dem  13.  Mai  1055,  ehe  er  in  Lucca  ge- 
wesen war,  mit  den  Bischöfen  von  Siena  und  Chiusi,  den 
Grafen  von  Volterra  und  Chiusi  zusammentraf  und  der  Abt 
von  Passignano  vor  ihm  erschien;  so  wird  die  Sitzung  nach 
dem  13.  Mai,  wenn  auch  nicht  allzu  lange  darnach,  stattge- 
funden haben.  Ende  Mai  kam  dann  der  Kaiser  selbst  ins 
nördliche  Toscana. 

Ob  es  wirklich  so  sicher  ist,  dass  die  Urkunde  im  Floren- 
tiner Gebiet  ausgestellt  wurde,  wie  Davidsohn  meint  ? Dafür 
spricht  die  Anwesenheit  des  Bischofs  und  des  kaiserlichen  Ga- 
stalden  von  Florenz;  eher  dagegen  die  einiger  Grossen  aus 
südlicheren  Gegenden,  w'ie  der  Bischöfe  von  Chiusi  und  Siena, 
der  Grafen  Rainer,  Sohnes  des  Arding  aus  dem  Hause  Arden- 
ghesca  von  Chiusi,  und  Wido,  Sohnes  des  Tendici,  des  Gherar- 
desca  von  Volterra  i).  So  möchte  ich  immerhin  einen  Ort  in 
der  Grafschaft  Siena  auch  für  möglich  halten.  Schliesslich 
wäre  selbst  die  Grafschaft  Chiusi  nicht  ganz  ausgeschlossen. 

Über  den  Reichsgastalden  Donatus,  der  1038  als  castaldia 
domni  Bonifatii  marchionis  et  ducis  vorkommt  ^),  ist  Davidsohn 
zu  vergleichen  s).  Bischof  Eppo  selbst  ist  ein  berühmter  Staats- 
mann, der  auch  unter  der  folgenden  Regierung  an  hervorra- 
gender Stelle  tätig  war;  er  gehört  zu  dem  kleinen  Häuflein 
deutscher  Männer,  die  auch  in  den  Tagen  von  Tribur  ihrem 
jungen  Könige  die  Treue  gehalten  haben.  In  Canossa  stand 

’ ) Dass  die  darauf  folgenden  vier  Namen  Richtern  angehören,  dass  cdso 
die  U-7  Punkte,  die  auf  den  letzten  in  unsern  Kopien  folgen,  mit  iudioea 
auitzufüll^n  sind,  scheint  sicher:  einmal  wegen  ihrer  Stellung  in  der  Beisitzer* 
liste  zwischen  den  Grafen  und  dem  kaiserlichen  Gastalden,  dann  weil  sie  wie 
gewöhnlich  ohne  Vatersnamen  angeführt  werden.  — Der  dritte  Graf  ist 
Wilhelm  Bulgarus,  Sohn  Lothars  aus  dem  Geachlechte  der  Kadolinger.  Sein 
Haus  war  wohl  in  allen  Grafschaften  Toacanas  begütert,  sein  Auftreten  bietet 
also  keinen  Anhaltspunkt  für  den  Ausstellungsort 

*)  Placitum  von  1038  V 11.  siehe  oben  S.  248  Anmerkung  4. 

Davidsohn,  Geschichte  von  Florens  I 19.>.  199.  Forschungen  I 42  f.  62. 


250 


F.  SCHNEIDER 


er  Heinrich  IV.  zur  Seite  und  empfing  mit  ihm  den  Segen  des 
Papstes.  Unmittelbar  darauf  hatte  er  einen  wichtigen  Anteil 
an  den  Verhandlungen  mit  den  lombardischen  Royalisten  ^). 

In  Beziehung  auf  den  Bechtsinhalt  ist  die  Urkunde  insofern 
wichtig,  als  sie  die  einzige  mir  bekannte  Setzung  eines  Kir- 
chenvogtes durch  Königsboten  enthält.  Dass  dies  zu  den  mis- 
satischen Befugnissen  gehörte,  hören  wir  mehrfach,  einmal 
sogar  in  der  Bestallungsurkunde  eines  Missus  durch  Hein- 
rich IV.  *) 

So  gebe  ich,  was  ich  habe:  leider  kann  ich  keinec  guten 
Text  bieten,  wenigstens  aber  einen  zuverlässigen  ^). 

Bischof  Eberhard- Eppo  von  Naumburg,  Missus  Kaiser  Hein-- 
fiche  III,,  bestellt  im  Placitum  auf  Bitten  des  Abtes  Letus  von 
Passignano  zwei  Vögte  für  dessen  Kloster. 

{In  der  Orafschaft  Florenz  oder  Sierva  1055  nach  Mai  13) 

A = Cop.  8.  XVII  med.  Rom  Biblioteca  Vaticana  cod.  Barherin.  lat. 

{XL  5)  fol.  8 {UgheUia  Nachlass).  — B = Cop.  von  Carlo  sen.  Strozzi  1670 
Florenz  Bibi.  Nazionale  cod.  Magliabeoch.  XXXVII  SOI  fol.  25S.  — 0 = Cop. 
von  Carlo  sen.  Strozzi  s.  XVII  ex.  Florenz  Bibi.  Nazionale  cod.  Magliabeoch. 
VII  1491  n.  28. 

Ed.  Ugheüi,  Italia  sacra'  VII  Appendix  1419  z=^  III  537*)  aus  A.  — 
Reg.  Dobenecker,  Regesta  Thuringiae  I n.  805.  — Zü.  Davidsohn,  Geschichte 
von  Florenz  I 198  Anmerkung  3 nach  B und  O. 

[Dum  in  Dei  nomine in  iudicium  resedisset  «)]  Ebear- 

dus^)  Dei  gratia  episcopus  qui  Eppo  vocatus  suni  d(omni) 

')  G.  Meyer  von  Knonau,  Jahrbücher  des  deutschen  Reiclis  unter 
Heinrich  IV.  und  Heinrich  V.  Band  II  76*2  £F.  O.  Holder-Eggerin  seiner 
Ausgabe  des  Lampert  von  Hersfeld  in  den  Scriptores  rerum  Germanicarum 
p.  298  nota  3. 

*)  Vergleiche  Ficker,  Forschungen  II  56  § 237.  86  § 253.  IV  66  n.  44. 

*)  Zu  Ughellis  Zeit  war  wohl  noch  mehr  lesbar  als  zu  Strozzis;  doch 
war  Strozzi  der  schwierigen  Entzifferung  des  stark  zerstörten  Originals  mehr 
als  Ughellis  Gewährsmann  gewachsen.  Dabei  ist  die  Kopie  C wieder  viel* 
fach  korrekter,  also  vielleicht  zeitlich  später  als  B,  das  freilich  die  Ortho- 
graphie der  Vorlage  oft  getreuer  bewahrt  hat.  Man  muss  also  bei  der  Text- 
herstellung eklektisch  verfahren.  Dass  die  Punkte  in  den  Lücken  die  Zalil 
der  nicht  lesbaren  Buchstaben  nicht  oder  nur  sehr  ungenau  wiedergeben, 
geht  daraus  hervor,  dass  die  drei  Kopien  an  der  gleichen  Stelle  in  der  Zahl 
der  Punkte  meist  nicht  übereinstimmen. 

*)  Die  Urkunde  fehlt  hei  C appelletti,  Le  chiese  dC Italia. 


T08(’ANI8CIIK  STUDIEN 


251 


Enrichi  <»)  imperatoria  m[issus  ad  causas  audiendam,  iustitia 
facienda  hac  deliberandas,  residentibus  cum  eo^)]  domnus 
Gherardus  sancte  Flor(entin)e  ecclesie  episcopus  et  «)  lohannes 
sancte  Senensis  f)  ecclesie  episcopus  seo  Uuido  Clusinensis  ») 
episcopus  nec  non  et  Bolgari  comes  filius  quondam  Lucteri^) 
et  Uuido  filius  bone  memorie  Tendici  qui  fuit  comes  seo^ 
[Raineri]us*») ')  filius  bone  memorie  Ardinghi  qui  fuit  Comes, 
atque  Gottifredus  «),  Petrus,  Bodilandus  et  alio  Petrus  [iudi- 
ces  <’)]  et  Donatus  Florentinus  gastaldius  d(omni)  imperatoria, 
Petrus  qui  Bonomo  v)  vocatur  fil(ius)  quondam  lohannis, 
I . . . ff)],  Geraldus  fil(ius)  Bustichi  •)  et  Busticho  <)  filio  quon- 
dam Griffi  et  Bonifatio  filius  [••.**)]  filio  quondam  Baimberti  «) 
et  Signorello  de  Passignano  fil(io)  quondam  Baimberti  et  reli- 
quos“^)  plures,  [ibique*)  in]  eorum  istorum  presentiis  veniens 
domnus  Letus  venerabilis  abbas  ex  <)  monasterio  sancti  Mi- 
chaelis angeli  de  Pesignano *>*>)  petivit«)  mercedem  ad**)  pre- 
dictus  domnus  Eberaldus  Dei  gratia  episcopus,  quod  //)  eli- 
geret  ibi  w)  et  donaret  sue  ecclesie  et  monasterio  duos  advo- 
catos,  i sunt  nomina  : [ . . . »*)]  filio  bone  memorie  lohannis 
et  Petrus  **)  filio  lohannis,  ita  ut  da  **)  modum  in  antea  abeant  »»»») 
licentiam  [ . . .**«•)]  cum  predieto  abbas  vel  prò  se  in  placito 
ambulandi  et  stand!,  actiones  agendi  et  recipiendum  <>o),  [. . . vv)\ 
et  recipiendum,  fideiussorem  mittendum  et  recipiendum,  fines 
faciendum  et  recipiendum,  et  res  dietim«)  monasterii  per  pu- 
gnam  et  sacramentum  agendum  et  discutiendum  et  hoc  quod 
ipsis  [ . . . ««)]  cum  predieto  abbas  et  suìs  successoribus  vel  pro 
se  ipsis  de  rebus  prefate  ecclesie  et  monasterio  [faciendum . . . ^*)] 
firmum  et  stabile  permanead««»),  cum  et  taliter  pred( ictus)  abbas 
taliter  retulisset,  [ . . . «^»)]  predictus  episcopus  [ • • • ] advo- 

catoribus  in  sua  presentia  eligere  fecìt 


0)  ‘il  Punkte  A;  26*  Punkte  B;  0 Punkte  C.  Dem  Sinne  nach  aus  dem 
andern  Placüum  Bischof  Eppos,  Hühner  n.  j3S0,  ergänzt.  6)  Eberardus 

über  getilgtem  Gerardus  B.  e)  Henrioi  B.  d)  imperatoris  in  und  6 

Punkte  B,  imperatoris  und  4 Punkte  ÄC  ; wieder  dem  Sinne  nach  aus  Hübner 

’)  Die  OeneatogUt  die  Repelli  VI  Appendice  p.  6H-71  § 14  von  den  Ar- 
denghesca  gibt,  ist  lückenhaft  und  ganz  unzulänglich.  Es  wird  sich  um  den 
Rainerius  comes  f.  qd.  Ardingi  handeln,  der  auch  am  16.  Mai  10 5H  dem  Pia- 
citum  des  Herzogs  Gottfried  in  der  Grafschaft  Chiusi  beiwohnte,  Hübner  n.  13U  >. 


V.  SC'HNBIDER 


aa)  arcsnseU  B. 
cc)  petiit  B.  dd)  fi  predicto  dimno  {aus  prediotus  domnus 


n.  J3^0  erffctftze.  e)  et  fehlt  B.  f)  Senense  B,  9)  folgen  7 PunkU  B, 
aeu  A.C.  %y  f^hU  BO,  dafür  5 Punkte,  *)  Lutterii  B;  Lutteri  C.  /)  seo 

fehlt  AOn  m)  ß Punkte  C.  «)  Qottefredus  B.  O)  6 Punkte  AB; 

7 Punkte  e.  j,)  Bonhomo  A.  9)  S Punkte  AB;  5 PunkU  C.  r)  Ger- 

fehlt  B.  my  Frustici  A,  t)  Rustico  -40.  ")  5 Punkte  A;  17  PunkU  C. 

Kain  berti  w)  reliquia  B.  *)  3 Punkte  AC;  eorum  — véniens 

domnus  fehlt  B.  Lettua  O.  *)  monaaterii  B, 

PassiniAxio  Ö. 

verheeaert)  ß.  Eberaldo  d.  g.  episcopo  B.  ff)  statt  quod  3 PunkU  AC; 

qu^d  eligeret  €>Hs%e  Lücke  {ob  richtig?)  B.  90)  aibi  O.  hh)  i s.  nomina 
fehlt  B,  nur  i tand  langes  a nachgemaU.  ü)  3 Punkte  ABC.  kk)  Petrum  B. 
f^)  da  modum  - — Bzies  fao.  et  recipiendum  et  fehlt  B,  das  fortfährt  ita  ut  aibi  li- 
ceret  res.  mm)  Haboant  A,  nn)  4 Punkte  AC,  oo)  recipiendum,  faciendum  und 
so  weiter  <J ; ^ Iciirzt  die  Endung,  PP)  6 PunkU  AC;  ergänze  teatea  dandum 
® • 99)  SO  B i res . . . mon.  AC,  rr)  so  BC;  A kürzt  die  Endung  um.  In 

B folgt  auf  diacutiendum  cds  Schluss  : etc.  et  sie  elexit  dictos  advocatos. 
««)  6 Punkte  AG , tt)  4 PunkU  A,  8 PunkU  C.  ««)  permaneat  A,  . vv)  so. 
3 Punkte  AG.  zx)  4 Punkte  AC. 


Lucchtser  Oerichtsurkunde  von  1077, 


Regesten  der  Gterichtsurkunden  0 lesön  wir, 
ass  im  Ma,i  1077  der  vicecomes  von  Pisa,  Ugo,  im  Placitum 
von  der  Gräfin  Seatrix  den  Auftrag  erhielt,  den  Streit  zwischen 
em  Abte  vom  Campo  maiore  und  der  generatio  de  Lopis  um 
rundbeaitix  in  Vedano  zu  beenden,  was  dieser  ausführte,  in- 
zwei  Lioute  auswählte  und^chwören  liess;  sie  sagten 
asa  die  genereUio  de  Lopis  das  Land  vom  Kloster  gegen 
einen  fingierten  Zins  habe. 

..V  '^yicLxore  ist  die  uralte,  schon  im  VIII.  Jahrhundert 

-A.btei  S.  Pietro  zu  Camaiore  di  Versilia,  Vedaruo  ist 
*^ördlich  von  Pisa  am  untern  Serchio,  das  Geschlecht 
zu  Vecchiano  ansässig,  und  die  Gräfin  Beatrix 
schon  über  ein  Jahr  in  S.  Beparata  zu  Pisa  in 
n Sarkophage. 

15  Urkunde  mit  der  Indiktion 

^^OBtimmt,  ergibt  sich  die  einfachste  Lösung  der  ohro- 

■)  X 

II  d 70 

n.  171, 


blühend 
Vecchi 

der  Lopi 
ruhte 
ihrem 
r>a» 


gedruckt  Muratori,  Antiquitatea  III  109.3.  Rena  e Camici 
Original  verloren,  Kopie  a.  XII  in.  Piaa  Arch.  Arcivescovile 
Echtheit  auf  Rasur,  ohne  dass  man  deshalb  Bedenken  gegen  die 

'^^E©n  hätte. 


TOSCAKISCHE  «TUDIEX 


258 


nologischen  Schwierigkeiten  : das  Placitum  und  die  Vereidigung 
der  Zeugen  stellen  zwei  verschiedene  Zeitpunkte  dar^);  diese 
ist  geraume  Zeit  nach  jenem  erfolgt,  auf  sie  ist  das  Datum 
Mai  1077  zu  beziehen,  und  jenes  fand  zu  unbekannter  Zeit, 
jedenfalls  aber  vor  1076  April  18,  dem  Todestage  der  Gräfin 
Beatrix  *),  statt. 

Die  Urkunde  besagt  ferner,  dass  der  vicecomes  von  Pisa 
aufgrund  eines  Kompromisses  der  Parteien  deshalb  den  Auf- 
trag erhielt,  geeignete  Leute  aus  Vecchiano  zu  vereiden,  weil 
homines  de  Vedano  erant  de  sua  potestcUe  und  er  also  ihre 
Glaubwürdigkeit  am  besten  zu  beurteilen  imstande  war.  Vec- 
ehiano  gehörte  demnach  zur  Grafschaft  Pisa,  und  die  Familie 
der  Visconti  dieser  Stadt  oder  vielmehr  das  Haupt  dieser  Fa- 
milie übte  damals  noch  die  gräfliche  Gewalt  in  Vertretung  des 
Markgrafen  aus,  dem  ausser  Lucca  und  Florenz-Fiesole^)  auch 
die  Grafschaft  Pisa  unmittelbar  unterstand  und  der  sich  in  Pisa 
und  Florenz  <)  durch  vicecomües  vertreten  Hess.  Nach  der 


')  Iq  dem  Placitum  heisst  es  freilich  ungenau  bei  der  Vereidigung:  m- 
quUiti  8unt  reoordati  in  eodem  placito^  was  sich  auf  die  Auswahl  der 
Zeugen  (tune  eitgii  duoa  viroa)  und  nicht  auf  die  Delegierung  des  Streitfalles 
durch  Beatrix  (fune  comitisaa  Beafrix  vice  sua  reliquit  in  eodem  placito) 
l>eziehen  muss. 

•)  Über  das  Todesdatutn  vergleiche  Meyer  von  Knonau,  Jahrbücher  Hein- 
richs [V.  und  Heinrichs  V.  Band  II  692  Anm.  111.  Der  spätrömische  Sar- 
kophag mit  dem  Relief  von  Phaidra  und  Hippolyt  (jetzt  im  Campo  santo) 
abgebildet  z.  B.  bei  A.  Venturi,  Storia  dell’arte  italiana  III  991  fìg.  887. 

ZusaminenKelegt  vor  S54;  Davidsohn,  Forschungen  zur  älteren  Ge- 
schichte von  Florenz  I 27-28,  wo  auch  über  die  Florentiner  Vizegrafen;  die 
Pisaner  sind  bekannt  genug,  siehe  etwa  Ficker,  Forschungen  1 264  § 141 
Anm.  4.  Dass  auch  Volterra  den  toscanischen  Markgrafen  unterstand,  glaubt 
Davidsohn.  Geschichte  von  Florenz  l 198,  wenn  ich  ihn  recht  verstehe.  In 
dieser  Zeitschrift  VIII  85  habe  ich  mich  nicht  entschieden,  jetzt  bin  ich  über- 
zeugt, dass  Volterra  nicht  den  Markgrafen  direkt,  sondern  den  Gherardesca 
unterstand;  zum  Beweise  sehe  man  Erwähnungen  wie  die  des  Bodul/us  Vo- 
loferensis  cornea  in  MG  DD.  O I 468  n.  342. 

In  Lucca  lagen  die  Dinge  eigentümlich.  Es  war  vor  den  Canossa  die 
Residenz  der  toscanischen  Markgrafen  gewesen,  die  sich  dort  also  nicht  ver- 
treten zu  lassen  brauchten,  und  damals  fungierte  dort  der  vicedominua  und 
adf'ocafua  Flaipert,  der  Ahn  der  Luccheser  Avogadri,  als  Königsbote:  Ficker, 
Forschungen  II  32  § 225.  Trotzdem  gab  es  auch  dort  seit  mindestens  990 
vicecomües. 


Eidesleistung  wird  das  Verfahren  in  dieser  Sache  für  beendet 
erklärt  : et  hoc  modo  finita  est  lie. 

loh  gebe  nun  unten  den  Wortlaut  einer  Urkunde  aus  dem 
Juli  des  Jahres,  die  sich  auf  die  gleiche  Angelegenheit  bezieht 
und  zeigt,  dass  sie  keineswegs  beendet  war.  Wer  moderne 
Vergleiche  liebt,  könnte  von  einem  Wiederaufnahme-Verfahren 
wegen  Beibringung  neuen  Beweismaterials  >),  er  könnte  über 
die  Psychologie  der  Zeugenaussagen  sprechen  l>enn  im  könig- 
lichen Palast  zu  Lucca  lässt  der  Abt  von  Camaiore  durch 
eine  nicht  bezeicbnete  Person,  wohl  den  Vogt,  beeiden,  dass  das 
Geschlecht  der  Lopi  das  Streitobjekt  ad  (^edientiam  besessen 
habe,  also  lebnsrecbtlich.  Das  ist  aber  ein  grosser  Unterschied 
gegen  das  Ergebnis  der  Zeugen-Inquisition  in  der  Mai-Verhand- 
lung. Nach  dieser  wäre  der  Besitz  der  Lopi  prekaristisch  oder 
libellarisch  gewesen,  und  sie  hätten  dann  ausser  den  im  Ver- 
trage festgelegten  Pflichten,  in  diesem  Falle  dem  bloss<>n  Vor- 
zeigen von  4 Denaren,  keine  weiteren  Lasten  gehabt,  während 
das  Lehen  bekanntlich  eine  ganze  Reihe  weiterer,  im  Gesetz- 
buch genau  bezeichneter  Dienste  des  Lehnaträgers  gegen  den 
Lehnsherren  involvierte. 

Der  Verhandlung  wohnte  auch  diesmal  der  bekannte  Kö- 
nigsriebter  Seniorectus,  wohl  ein  Lucchese,  bei,  der  später  in 
das  Hofgericht  des  Kaisers  eingetreten  ist  *),  ferner  drei  andere 
Richter,  der  viceeotnea  Ugo,  der  sich  diesmal  an  dem  Gange 
des  Verfahrens  überhaupt  nicht  aktiv  beteiligte,  und  der  Ga- 
stalde  der  kaiserlichen  oder  markgräflichen  evrtia  Paf piana  am 
untern  Serchio  unweit  Vecchiano*),  der  wohl  als  sachverstän- 
diger Lokalbeamter  zugezogen  wurde.  Die  Form  dieser  Ur- 

')  «Die  Wiederautaahme  durchbrioht  die  re«  iudicata.  Ihrem  Weeen 
naoh  steht  sie  in  direktestem  Gegensatz  zur  Revision;  es  handelt  sieh  bei 
ihr  niemals  um  Rechtsrügen,  sondern  stets  um  Oeltendmaohiing  neuer  Tat- 
sachen»; so  Beling  in  Hol t zendorf f-Kohler.  Enzyklopädie  der 
Reohtswinenschaft  II  40(1  | 01). 

')  Ficker,  Forschungen  III  123  | 4S3.  163  { 494. 

')  Overmaan,  Gräfin  Matilde  von  Tuscien  29.  171  n. 79,  der  aber  nicht 
I,  dass  Pappiaoa  Reichalehen  der  Gräßn,  als  solches  von  Heinrich  IV. 
:onfisziert  betrachtet  und  10S9  an  die  Dom.-Opera  zu  Pisa  geschenkt  war 
2896).  was  Mathilde  1103  nur  bestätigte  oder  durch  eigene  Schenkung 
zte.  Heinrich  II.  weilte  dort;  DD.  H II  n.  296.  200.  Vergleiche  aneli 
Italia  pontifìcia  III  3*^8. 


rose AX ISCHE  STUDIEN 


*2Ö.> 

künde  wie  der  aus  dem  Mai  ist  nicht  die  der  offiziellen  Ge- 
richtsurkunde,  sondern  des  Breves.  Ein  Endurteil  fehlt. 

Malaventre  liegt  etwas  über  3 Kilometer  abwärts  von  Vec- 
chiano,  in  Liuti  ist  wohl  Limiti  gegenüber  von  Vecchiano  am 
andern  Serchio-Ufer  zu  erblicken;  dagegen  kann  ich  Schiava 
nicht  feststellen  '). 

In  Oegenwart  genannter  Richter,  des  vicecomes  Hugo  {von 
Pisa),  des  Wilhelm,  kaiserlichen  OastcMen  von  Pappiana,  und 
anderer  lässt  Albert,  Abt  des  Klosters  San  Pietro  di  Gamaiore, 
beschioören,  dass  das  zwischen  seinem  Kloster  und  den  homines 
de  generatione  Lopi  in  Vecchiano  streitige  Land  den  Vorfahren 
dieser  homines  vom  Kloster  ad  obedientiam  übertragen  sei. 

Lucca  1077  Juli. 

Orig.  Pisa  Archivio  Arcivescovile  n.  172,  ausgesprochen  pisanische  Mi- 
nuskel mit  Resten  langcòardischer  Kursive.  — Vergleiche  das  auf  die  gleiche 
Sache  hezügUohe  Placitum  Hühner  n.  1463  von  1077  Mai. 


[In  «)  Christi  nomine.  Breve  recordationis  pro]  fucturis  tem- 
poribus seouritatis  hac  firmitatis  ad  [memoriam  habendam 
qualitjer  foris  civitatem  Luca  in  palatio  donmi  regis  presentia 
[hominum«’)  quorum  nominja  subter  leguntur  Albertus  abbas 
hecclesie  sancti  Petri  de  loc[o]  Campo  malore  fecit  iurare^  quod 
illa  terra,  unde  lis  erat  inter  ecclesiam  sancti  Petri  et  homi- 
ne[s]  de  Vecchiano  qui  dicuntur  ex  generatione  Lopi,  quod 
est  fini  loco  Vecchiano  usque  ad  Ma[la]ventria  et  fini  Schiava 
usque  ad  Vecchiano  Liuti,  quod  parentes  predictorum  homi- 
num  detinuerunt  eam  ad  obedientiam  ex  parte  predicte  hec- 
clesie sancti  Petri. 

Ita  actum  est  im  «)  presentia  Heinrighi,  Seniorecti,  Antoni! 
iudicibus,  Uuiniti  iudex,  Hughi  vicecomes,  Pagani  filio  bone 
memorie  Roland!,  Hubaldi  filio  bone  memorie  Sigefredi,  Uui- 
liel[mi/)]  et  Ddebrandi  germani  filii  bone  memorie  Raimundi, 
Oherardi  filio  bone  memorie  Gettiti,  Sesm[undi  ^)]  et  Uuidi 
germani  filii  bone  memorie  Uditi,  Uuilielmi  gastaldionis  de  loco 


’)  Keinesfalls  ist  es  identisch  mit  dem  Stia  va  in  der  Pieve  Elici  nord- 
östlich von  Viareggio,  das  zwar  auch  im  Mittelalter  Schiava  hiess,  aber  viel 
zu  weit  nördlich  liegt. 


256 


F.  SCHNEIDER 


Pappiana,  Rodulfi  notarli,  Conecti  filio  bone  memorie  Raineri 
et  reliquia.  — Hoc  factum  est  anno  ab  incamatione  domini 
nostri  lesu  Christi  Dei  eterni  millesimo  septuagesimo  septimo,  in 
memse«)  iulio,  indictione  quinta  decima, 
t Henricus  iudex  sacri  palatii  interfui. 
t Seniorectus  iudex  domni  imperatoria  interfui. 

a)  Loch  von  26  Buchstabeny  vieUeicht  auch  Brevis  reoordatio  oder  ähnlich 
zu  ergänzen.  b)  Loch  von  22  Buchetaben.  c)  Loch  von  17  Buchetoben. 
<<)  2 Buchetaben  mich  der  heutigen  Form  des  Ortenamene  ergänzt.  e)  eo. 
1)  Loch  von  2 Buchetaben,  o)  Loch  von  4 Buchetaben, 


XII,  Oerichtsurkunde  dts  Kardinalpriestera  Bemardua  Uberti 

(1104). 

Eben  erst  ist  der  dritte  Band  der  Italia  'pontificia  von 
Paul  F.  Kehr  erschienen,  und  schon  habe  ich  alle  Ursache, 
dankbar  zu  bekennen,  welche  Förderung  meine  Studien  an  den 
verschiedensten  Punkten  durch  die  Materialien  dieses  Batides, 
der  Toscana  umfasst,  erfahren  haben.  Kehr  kennt  das  Do- 
kument, auf  das  ich  durch  sein  Regest  aufmerksam  wurde, 
nur  aus  der  Erwähnung  in  der  Urkunde  der  Grossgräfin  Ma- 
thilde vom  September  1104');  es  ist  aber  als  Original  im 
Archiv  des  Bistums  von  Pistoja,  heut  im  Staatsarchiv  von  Flo- 
renz, erhalten. 

Die  Burg  Sambuca  -),  alter  Besitz  der  Bischöfe  Pistojas, 
war  ihnen  durch  die  Einwohner,  die  sich  also  als  «Comune 
rurale»  konstituiert  hatten,  entrissen  worden.  Der  Kardinal 
Bernhard  ^),  ein  Florentiner  aus  dem  später  durch  seine  ghi- 


' ) Und  in  den  Papsturkunden  für  das  Bistum  Pistoja  von  JL.  6052  an. 

*)  Sambuca  Pistojese,  unterh'ilb  Bagni  della  Porretta  an  der  Strasse 
‘von  P stoja  neush  Bologna,  ein  wohl  auch  strategisch  und  merkantil  wichtiger 
Punkt. 

Vergleiche  Overmann,  Gräfin  Mathilde  von  Tusoieti  S.  170  n.  75.  168 
n.  68  a.  171  fP.  — 1101  sandte  ihn  Paschal  als  Legaten  und  Berater  der  Ma- 
thilde nach  Oberitalien,  1106  wurde  er  durch  Vermittlung  der  Gräfin  Bischof 
von  Parma.  Über  seinen  Lebenslauf  und  seine  Persönlichkeit  orientiert  am 
besten  Davidsohn,  Geschichte  v:n  Florenz  I 289-291.  Siehe  auch  Muratori, 
Antiquitates  V 1105  eine  Urkunde  von  ihm. 


T08CANI8CHE  STUDIEN 


257 


bellinische  Haltung  berühmt  gewordenen  Geschlechte  Uberti 
und  Abt  von  Vallombrosa,  der  Freund  und  Berater  der  Ma- 
thilde, zu  dessen  Händen  sie  am  17.  November  1102  ihre 
bekannte  Schenkung  an  die  Kirche  ausstellte  weilte  in  die- 
sen Jahren  als  Legat  Papst  Paschals  II.  in  der  Lombardei 
und  Emilia.  Zu  Modena  hielt  er  im  September  1104  mit  Ma- 
thilde, dem  Bischof  dieser  Stadt  und  einer  Anzahl  von  Rich- 
tern und  Juristen,  unter  denen  wir  wohlbekannte  Namen  fin- 
den ^),  eine  Art  Gericht,  in  dem  er  entschied,  dass  die  Kirche 
von  Pistoja  in  ihren  Besitz  wieder  einzusetzen  sei;  zugleich 
forderte  er  «seine  ehrwürdige  Schwester»  Mathilde  auf,  das 
zu  beurkunden.  Diese  Exekutionsurkunde  liegt  nun  in  der 
genannten  vor,  und  es  ist  kein  Zweifel,  dass  sie  beide  von 
gleichem  Tage  sind. 

Der  KardinaULegat  Bernhard  urteilt  unter  Beisitz  des  Bischofs 
Dodo  von  Modena j der  Oräfin  Mathilde  und  genannter  causidici, 
legis  periti  und  iudices,  dass  das  Bistum  Pistoja  sn  den  Besitz 
des  von  seinen  Einwohnern  entfremdeten  castrum  Sambuca  Pi- 
stojese  wieder  einzusetzen  sei,  und  fordert  Mathilde  auf,  das  zu 
heurhunden,^  (Modena  1104  September) 

Orig,  (undatiert)  Florenz  ASt,  {Veacovouio  di  Pistoja  1110  incirca).  — Reg, 
Kehr,  Italia  pontifìcia  III,  Tuscia,  p.  124  n.  4 als  deperd,  nach  Zitat  in  der 
Urkunde  der  Ordfìn  Mathilde  vom  gleichen  Tage  {ed.  Rena  e Camici  IV  c 9S 
n,  35,  Oaggese  in  BuUetino  Pistoiese  II  166  n.  1;  Reg.  Overmann,  Q^fìn 
Mathilde  von  Tuscien  S,  174  n.  S6)  und  in  Papsturkunden  für  das  Bistum 
Pistoja  von  Paschalis  II,  (1105  November  14,  JL,  6052,  Kehr  III  119  n.  5)  an. 

Quoniam  Pistoriensis  ecclesia  castrum  quod  Sambuca  di- 
citur  olim  ex  multo  tempore  habuit  et  recepta  securitate  per 
sacramentum  ab  universis,  qui  ibi  habitabant,  prout  aetas  «) 
dictabat,  quiete  ipsam  arcem  cum  curte  possedit  et  postea  per 
violentiam  ab  ipsius  arcis  habitatoribus,  qui  sibi  fidelitatem 
fecerant,  iniuste  expulsa  atque  indecenter  sua  possessione  fuit 
expoliata,  quemadmodum  a causidicis  legisque  peritis,  videlicet 

*)  Overraann  S.  170  n.  75.  Scheffer-Boichorat,  Gesammelte  Schrif- 
teD  I 103  ff. 

®)  loh  verweise  auf  Ficker,  Forschungen  III  123  § 483.  124  § 484.  127 
I 485.  128  f.  § 486.  130  | 487. 


K.  SCHNEIDER 


2ÒH 

Ubaldo  de  Carpineta,  Belóne  *)  et  Everardo  Perrariensi  nec 
non  Bonitto  et  Placito  ac  Baginerio  Pistoriensibus,  utriusque 
partis  causa  diligenter  examinata  et  ventilata  est  ante  pre- 
sentiam  nostram,  residentibus  una  2»)  nobiscum  Dodone  confratre 
nostro,  gratia  Dei  sancte  Mutinensis  ecclesie  episcopo,  atque 
venerabili  comitissa  Matildi,  beati  Petri  singulari  filia,  et  Ar- 
derico  indice  Laudensi,  vere  per  gratiam  Dei,  quoniam  insti- 
ciam  diligit,  per  omnia  laudabili,  accepto  etiam  consilio  sp&- 
ctabilium  iudicum  Adigerii  de  Nonantula  et  GandulO  de  Arge- 
làta2>)  atque  Sigefridi  causidici  de  Pannano,  iustum  et  rectum 
nobis  in  commune  fore  decernitur,  ut  Pistoriensis  ecclesìa  cum 
omnibus,  que  sibi  iuré  et  legaliter  competunt,  in  sua  pristina 
possessione  restituatur.  Hoc  enim  ego  Bemardus  humilis  car- 
dinalis  presbiter  sancte  Romane  ecclesie  tam  legali  ìudicio 
fieri,  quam  canonica  sanctorum  patrum  sanctione  laudo  et 
firmo  atque  apostolico  sedis,  cuius  legatione  ac  vice  licet  in- 
dignus  modo  fungor,  autoritate  precipio  et  p[er  <^)]  venerabìlem 
sororem  nostram  comitissam  Matildim  secundum  hano  senten- 
tiam  scriptum  noticie  fieri  volo  et  obsecro. 

(S.)  Ego  Ardericus^  iudex  interini,  laudavi  et  subscripsi. 
Ego  Dodo  Dei  gratia  Mutinensis  eclesie  episcppus  interini 
et  subscripsi. 

Ego  Adhierius  regiae  aulae  iudex  interini  et  subscripsi. 
Ego  Sigifredus  iudex  interini  et  subscripsi. 
f Ego  Bonus  avocatus  interini  et  subscripsi. 
f Ego  Gandulius  iudex  interini  et  subscripsi. 
t Ego  Piaci tus  causidicus  interiui  et  subscripsi. 

a)  so;  ae  in  Ligatur.  &)  so.  c)  1.3  BuchsUiben  durch  moderne  R(t9ur 
und  Schmutzfleck  zerstört.  d)  diese  Zeile  in  Majuskelschrift. 


. XIII.  Ein  Hofgericht  König  Heinrichs  F/.  (1186). 

Diese  Urkunde  blieb  bisher  unbekannt,  nur  Davidsobn 
wurde  auf  sie  aufmerksam  und  erwähnte  sie,  wenn  auch  nur 
ganz  beiläufig').  Dem  Inhalte  nach  ist  nichts  weiter  hinzu- 
zufügen, da  dieser  Forscher  genügend  über  die  von  Guido  XL 


*)  Forschungen  I 129. 


TOSCANISCHB  STUDIEN 


259 


Guerra  1156  im  Wege  des  Tausches  an  das  Micbaelskloster  zu 
Marturi-Poggibonsi  gegebenen  ^),  dann  wieder  zurückgenom- 
menen 2)  Besitzungen  in  und  bei  Poggibonsi  unterrichtet.  Der 
Äbt  benützte  Heinrichs  VI.  Anwesenheit  in  San  Miniato  al 
Tedesco  vom  28.  August  bis  zum  8.  September  1186  3),  um 
gegen  den  Sohn  des  Grafen,  den  jungen  Guido  III.  Guerra, 
eine  Klage  einzureichen.  Die  Verhandlung  erfolgte,  obwohl 
der  König  mutmasslich  am  Orte  war,  in  seiner  Abwesenheit. 
Sie  war  den  Grosshof richtem  Syrus  Salimbene  aus  Pavia  und 
Guido  de  Lelma  übertragen;  dass  kein  Hofvikar  vorhanden 
ist,  entspricht  dem  Brauche  dieser  Jahre  ^).  Syrus,  eine  be- 
kannte Persönlichkeit,  die  auch  in  der  Vaterstadt  hervortrat, 
urteilt  allein;  von  dem  wohl  jüngeren  Kollegen  wird  nur  der 
Bat  eingeholt.  Bisher  wusste  man  nur,  dass  dieser  seit  1187 
dem  Hofgericht  angehörte  ; wir  haben  also  hier  seine  früheste 
Erwähnung  zu  verzeichnen. 

’)  Geschichte  von  Florenz  I 457-460. 

Forschungen  I 129,  wo  die  Motive  Guido  Guerras  erklärt  werden,  der 
die  an  das  Haus  Montferrat  abgetretenen,  von  diesem  an  Siena  und  Florenz 
gegebenen  Hoheitsrechte  in  diesen  Gegenden  wohl  wieder  an  sich  nahm,  n£tch> 
dem  der  Kaiser  ihre  Veräusserung  kassiert  haben  mag.  Ich  kann  hierin 
Davidsohn  nur  beistimmen:  siehe  auch  seine  Geschichte  von  Florenz  I 550- 
553.  Der  Vertrag  Guido  Guerras  mit  den  Montferrats  wurde  am  22.  August 
1177  zu  Venedig  abgeschlossen,  wohin  die  Beteiligten  wegen  der  Friedens- 
verhandlungen gekommen  waren.  Seine  Kassation  durch  den  Kaiser,  die 
mit  Davidsohn,  Forschungen  a.  O.  anzunehmen  ist,  mag  mit  dem  frechen 
Handstreich  Konrads  von  Montferrat  auf  den  Erzkanzler  Christian  Zusam- 
menhängen ; siehe  darüber  Davidsohii,  Geschichte  von  Florenz  I 561  ff.  und  über 
das  Kondominium  von  Florenz  und  Siena  in  Poggibonsi  daselbst  S.  545-548. 

St.  4584-4586  Hat  Friedrich  L,  der  am  2.  August  1185  in  Poggi- 
bonsi gewesen  war,  erst  damals  den  Vertrag  mit  den  Montferrats  für  ungültig 
erklärt,  so  haben  sich  die  juristischen  Folgen  dieser  Handlung  für  den  Klo- 
sterbesitz wohl  erst  später  herausgestellt;  sonst  wäre  die  Klage  doch  sofort 
erhoben  worden. 

'*)  Ficker,  Forschungen  I 336  § 186:  »Bei  König  Heinrich  VI.  wird, 
während  er  1186  und  1187  Italien  verwaltete,  nie  ein  Hofvikar  genannt*. 
Dazu  ebenda  III  162-163  § 501. 

Ficker,  Forschungen  IV  215  n.  172,  wo  er  de  Elma  heisst  und  der 
letzte,  als»  wohl  jüngste  unter  8 Hofrichtem  ist;  ebenda  S.  216  n.  175  = 
Monumenta  h istorine  patriae,  Chartae  I 959  heisst  er  de  Elmo.  Das  Original 
wäie  zu  kontrollieren.  Einen  Ort  Elmo,  Elma,  Lelma  bei  Tortona  gelang 
es  mir  nicht  festzu stellen. 


262 


F.  SCHNEIDER 


et  parabola  atque  precepto  eiusdetn  regia  iudicum,  videlicet 
Siri  Salimbeni  de  Papia  et  Guidonis  de  Lelma,  misi  corpora- 
liter  in  possessionem  de  quibusdam  rebus  et  casis  Rolandum 
Dei  gratis  abbatem  monasterii  sancti  Michaelis  eiusdem  loci 
positi  : prima  casa  est  extra  portam  sancte  Marie  prope  ibU 
dem  et  tenct  unum  caput  in  via,  alterum  cap\it  cum^)  uno 
latere  in  terra  suprascripti  monasterii,  aliud  vero  latus  in  .via 
et  terra  qua  2>)  inhabitat  Miratus  ; et  in  aecunda,  in  qua  inha* 
bitat  Scoctus  infra  predictam  portam;  et  in  tertia,  in  qua 
inhabitat  Petrus  faber  iuxta  portam  sancti  Michaelis;  et  in 
alteram,  in  qua  inhabitat  Vulpe,  et  in  domum,  in  qua  inha- 
bitant  filii  Florenticti;  et  in  quibusdam  aliis,  pro  omnibus 
ceteris,  quibus  continentur  et  designantur  in  publico  strumento 
magistri  Turisendi  regie  aule  notarli  et  sententia  data  contra 
Guidonem  comitem  Guerre  a «)  prefatis  iudicibus  regis.  Et  pre- 
fatus  Joseph  notarius,  ut  inpositum  fuit  michi,  possessionem 
dedi,  sicut  scripta  est  et  data  sententia.  — Actum  in  eodem 
castro  anno  Domini  millesimo  centesimo  octuagesimo  sexsto, 
quinto  idus  septembris,  indictione  quinta.  — Hee  acte  faere 
et  date  possessiones  in  presentia  Bucci  oli  quondam/)  Bolandi, 
Rainarii  Gilii  et  filiorum  suprascripti  Boccioli,  Apresati  et  Golii 
quondam  Nerbocti,  Rustichi  et  Spinelli  Bernardini  de  Monte 
Volterai,  Berharducci  de  Bibìano,  Benincasa  de  Lechio,  locoli 
de  Casciano,  presbiteri  Petri  et  monaci,  presbiteri  Uberti  mo- 
naci, presbiteri  Rainorii  eiusdem  monasterii,  Bonifatii  fratris, 
plebani  de  Sancto  Appiano,  Consilii  monazii^)  et  camerarii, 
lonathe  monacii,  Bonifatii  cum  fratribus  iam  dicti  cenobii  qui 
presentes  interfuere.  — (S.  N.)  Ego  ff)  Joseph  notarius  domini 
imperatorie  ex  iusione^)  supradictorum  iudicum  hec  publicis 
litteris  describere  dignum  fore  potavi. 


o)  ÄO.  Ligatur  von  oe.  fe)  «o.  c)  cu  ohne  Kürzung.  d)  regi. 
e)  apprefatis.  /)  quandain.  9)  Ego  steckt  im  Signet. 


TOSCANIHCHE  HTUI)IP:N 


20  H 


XIV.  Ein  Privileg  Friedrichs  II,  für  die  Piccolomini 

in  Siena  (1220). 

Die  unscheinbare  Kopie  der  Urkunde,  auf  unsorgfältig  be- 
schriebenem Pergamentzettel  erhalten  und  unbeglaubigt,  war 
früheren  Forschem  entgangen.  Wir  fanden  sie  bei  unsem  Ar- 
beiten im  Staatsarchiv  zu  Siena,  und  Herr  Dr.  Niese  hatte  die 
Liebenswürdigkeit,  mir  seine  Kopie  und  eine  Anzahl  zugehö- 
riger Notizen  zur  Verfügung  zu  stellen. 

Die  Urkunde  ist  für  das  Itinerar  des  Kaisers  nach  der 
Krönung  nicht  unwichtig.  Bezweifelte  schon  Ficker  die  Rich- 
tigkeit der  Datierung  zweier  Urkunden  für  Wessobrunn,  die 
am  26.  November  zu  Sutri  ausgestellt  sein  sollen  ^),  so  erbringt 
unsere  den  Beweis,  dass  der  Kaiser  sogar  noch  am  26.  dicht 
bei  Rom  war. 

Die  beiden  Piccolomini  sind  sonst  vorläuüg  nicht  nach- 
weisbar ^).  Privilegien  für  einzelne  städtische  Patrizier  gibt 
es  vor  Friedrich  II.  wenig.  Friedrich  I.  hat  eines  an  den  ein- 
flussreichen Seneser  Guido  Maizo  verliehen  ^)*,  ein  anderes  für 
Pisaner  ist  von  Otto  IV.  erhalten  *);  ferner  wäre  noch  an  die 
Cacciaconti  von  Siena  zu  erinnern,  jene  Familie,  die  so  eifrig 
im  Reichsdienst  tätig  war  ; aber  wir  tun  gut,  dabei  die  feu- 
dalen Traditionen  und  Beziehungen  des  alten  Grafenhauses 
der  Scialenga  im  Auge  zu  behalten.  Ebenso  lag  es  bei  den 
Florentiner  Bicasoli,  die  auch  im  Reichsdienst  standen. 

Die  Piccolomini  hatten  dem  Beichslegaten  Konrad,  Bischof 
von  Metz  und  Speier,  Dienste  erwiesen.  Dieser  bezeigte  auch 

»)  B.-F.  1230.  1231. 

*)  Siehe  À.  LisinieA.  Liberati,  Genealogia  dei  Piccolomini  di  Siena, 
Siena  1900. 

°)  Verloren,  erwähnt  St.  4594.  Seine  Familie  war  eine  der  ältesten  in 
der  Stadt,  schon  1139  nachweisbar,  und  sein  Ansehen  geht  daraus  hervor, 
daas  die  Stadtannalen  — oder  vielmehr  der  Nekrolog  des  Domkapitels  — seinen 
Tod  zu  1197  verzeichnen,  MG  SS.  XIX  226. 

*)  B.-F.  456.  Vergleiche  auch  Davidsohn,  Forschungen  IV  4 über  Florenz. 

")  Privilegien:  St.  4411.  4888  = Acta  p.  226.  272  n.  164.  196.  B.-F.  467. 
1222.  1426.  2052. 


264 


K.  SniNElDEK 


einem  andern  Seneser  Bürger,  Bainutius  Philipp!  Malavolte, 
seine  Gnade,  was  dann  der  Kaiser  bestätigte  ^).  Beides  kann 
wohl  nur  mit  der  Tätigkeit  Zusammenhängen,  die  Konrad  zu 
Siena  im  November  1220  für  die  Rückgewinnung  des  Reichs- 
gutes  entfaltete  ^).  Ob  man  bei  diesen  Kaufleuten,  die  jeden- 
falls immer  irgendwie  an  kaufmännischen  Gesellschaften  und 
Unternehmen  beteiligt  waren,  so  selbst  Guido  Cacciaconti 
durchaus  nur  an  finanzielle  Unterstützung  zu  denken  hat,  ist 
mir  ungewiss. 

Wichtig  war  es  jedenfalls,  einzelne  Bürger  zu  gewinnen; 
Siena  hatte  zu  der  Zeit  Ottos  IV.  offenbar  wieder  die  Grafschaft 
an  sich  genommen,  und  Konrad  hatte  sie  einzuziehen  und  eine 
geordnete  Verwaltung  zu  schaffen  *).  Bald  finden  wir  wieder 
einen  Reichskastellan  in  San  Quirico  d’Orcia  ^),  das  die  feste 
Stütze  der  kaiserlichen  Macht  in  Südtoscana  war.  Dort  lag 
am  meisten  Reichsgut®),  und  Montertine  liegt  ja  kaum  eine 
deutsche  Meile  von  San  Quirico. 

*)  B.-F.-W.  12G54  und  B.-F.  1463. 

■)  B.  F.-W.  12645.  Ficker,  Forschungen  II  158  § 283. 

1235  Mitglied  der  aocietcu^  des  Angelerius  Solaficu\  Gottlob,  Gesell- 
aohaftsliste  der  Bonsignori  im  Historisohen  Jahrbuch  IX  717.  Über  die  Pie* 
colonnini  als  Handelsgesellschaft  vergleiche  F.  Picoolomini-Bandini, 
Carte  mercantili  Piccolomini  in  Miscellanea  Senesf«  V 5 nota  7. 

*)  Ficker,  Forschungen  II  416  § 371.  1213  war  nach  Tomm  asi,  Historie 
I 203  noch  ein  Kastellan  von  San  Quirico  und  Radioofani  vorhanden  (B.- 
F.-W.  1242Vt;  ich  habe  die  Urkunde  bisher  nicht  aufünden  können  ; doch  ist 
sie  unverdächtig,  vergleiche  Davidsohn,  Forschungen  IV  3.  Ebenda  S.  7 
über  den  « Übertritt  des  Präses  von  Tuscien,  Eberhard  von  Lautem,  zur 
Partei  König  Friedrichs  » im  Jahre  1215,  wo  die  Übergriffe  Sienas  auch  be- 
reits erfolgten.  Hat  sich  der  Kastellan,  wie  Ficker  annimmt,  in  Radicofani 
noch  Jahre  lang  gehalten,  so  braucht  das  nicht  von  San  Quirico  zu  gelten, 
das  schon  am  27.  Februar  1214  Siena  den  Treueid  leistete;  Davidsohn,  Ge- 
schichte von  Florenz  II  1 S.  27. 

1225  ist  es  schon  Leonhard  von  Sassorosso,  B.-F.-W.  12918. 

")  Über  dessen  Ursprung  ist  schwer  Klarheit  zu  gewinnen.  San  Quirico 
hatte  vor  Friedrich  1 keine  Bedeutung  für  das  Reich,  Mathildisches  Gut 
gab  es  hier  auch  nicht:  Overmann,  Mathilde  S.  37.  Friedrich  1.  zog  die 
Güter  des  letzten  angesessenen  Grafen  Paltonerius  aus  dem  Hause  Scialenga 
ein:  Muratori,  Antiquitates  IX  576  sqq.  (B.-F.-W.  12291).  Auch  die  Güter 
eines  Grafen  Gualfredus  de  Valle,  eines  Ardenghesca,  mögen  um  diese  Zeit 
konfisziert  sein,  doch  gab  sie  Otto  IV.  einem  Verwandten  von  ihm  zurück  ; 
B.-F.  435.  So  wird  noch  manches  alte  Reichsgut  den  feudalen  Häusern  ab* 


TOSCANISCHE  STUDIEN 


265 


Auf  die  Beziehungen  Sienas  zum  Reiche  in  diesen  Zeiten 
einzugehen,  die  bis  1229,  bis  zum  Kriege  um  Montepulciano, 
teils  kühl  teils  gespannt  waren,  ist  hier  nicht  der  Ort.  Konrad 
von  Metz  und  Speier  wird  manchen  Kampf  mit  der  Logik  des 
im  Besitze  bedrohten  .Bürgertums  geführt  haben,  und  vielleicht 
sind  wieder,  wie  zur  Zeit  Wolfgers  von  Ellenbrechtskirchen, 
bittere  Worte  voll  Grimm  und  Hohn  gefallen  ^).  Die  Privilegien 
Sienas  sind  nicht  bestätigt  worden,  wenn  sie  auch  wenigstens 
auf  dem  Gebiete  der  Pflichten  und  Leistung  weiter  galten  ^), 
und  manches  deutet  gerade  in  den  nächsten  Monaten  auf  eine 
gewisse  Gereiztheit  der  Regierung  gegen  die  Stadt  hin  ^).  Das 
mag  erklären,  warum  man  nicht  mit  Reichsgut  sparte,  wenn 
es  galt,  aufrichtige  und  mächtige  Anhänger  des  Reichsgedan- 
kens zu  gewinnen.  Und  schliesslich  haben  die  Vorteile,  die 
eine  imperialistische  Politik,  ein  starkes  Staatswesen  für  eine 
exportierende  Stadt  boten,  deutlicher  gesprochen  als  einzelne 


genommen  sein,  besonders  um  den  Montamiata,  um  die  Reichsgrenze  gegen 
die  unglaublich  starke  Stellung  des  Papststaates  in  Radioofani  zu  befestigen; 
eine  zweite  Reichsburg,  Campiglia  d’Orcia,  lag  dicht  bei  San  Quirico.  Da- 
vidsohn, Geschichte  von  Florenz  1 480  und  Forschungen  I 102  identifiziert 
sie  mit  Campiglia  Marittima,  das  aber  zu  Pisas  Interessensphäre  gehörte. 

Siehe  B.-F.  12345.  12346,  wo  im  Original  steht:  Otto  poat  octo,  quartua 
nune  irwparoi  Otto,  Das  heisst,  er  könne  andere  Bedingungen  stellen  als  im 
Vorjahre  als  Bote  König  Philipps  (B.-F.  12316),  da  der  Thronstreit  beendet 
und  seit  120S  (octo)  Otto  IV.  Kaiser  sei.  Er  hatte  also  eine  ähnliche  staats- 
rechtliche Auffassung  vom  imperium  als  Heinrich  VI.;  vergleiche  jetzt  Mario 
Krammer,  Der  staufische  Reichagedanke  S.  6.  51.  Die  emgeführten  Worte 
sind  natürlich  ein  Hexameter;  in  den  Regeata  imperii  sind  sie  weder  als  solcher 
gekennzeichnet,  noch  geben  sie  überhaupt  einen  Sinn,  ebenso  in  Böhmers  Druck. 

*)  Das  zeigen  die  Steuerquittungen,  siehe  unten  S.  281-291.  Ein  Ver- 
sprechen des  Reichslegaten  Konrad,  gewissen  Rechten  Sienas  die  kaiser- 
liche Bestätigung  zu  erwirken  (B.-F.-W.  12661),  blieb  unerfüllt. 

’)  Gegen  Siena  gerichtet  sind  die  Privilegien  B.-F.  1227.  1328.  1331. 
B.-F.-W.  12663.  Aber  auch  umgekehrt;  der  Kampf  Sienas  gegen  die  Aldo- 
brandeschi,  ihre  Unterwerfung  (B.-F.-W.  12782)  und  die  Eroberung  Grosse  tos 
(B.-F.-W.  12898*)  waren  nicht  im  Sinne  der  Reichspolitik.  über  die  Reioha- 
burg  Orgia  ist  es  1226  zwischen  der  Stadt  und  der  Reichsbehörde  zum  Streit 
und  friedlichen  Vertrage  gekommen,  der  in  der  Sache  dem  Reiche  nicht  ab- 
träglich, in  der  Form  ungeheuer  würdelos  war  (B.-F.-W.  12956).  Also  war 
es  damals  überhaupt  mit  der  Reichs  treue  Sienas  nicht  so  weit  her,  als  Da- 
vidsohn, Geschichte  von  Florenz  II  1 S.  107  annehmen  möchte;  der  Überfall 
von  Orgia  war  Symptom,  nicht  Ausnahmefall. 


2m 


V.  SCHNEIDER 


Handlungen  und  Gunsterweise;  Siena  stand  später  zu  dem 
Kaiser  in  opferfreudiger  Treue  bis  ans  Ende,  ja  übers  Grab 
hinaus,  es  war  der  Erbe  seiner  Pläne  und  hat  Manfred  auf- 
gerufen ^),  die  Zeiten  staufischer  Herrlichkeit  wieder  herauf- 
zuführen. Und  der  Mörder  des  blonden  Königs  hat  auch  Siena 
den  Todesstoss  gegeben. 

• 

Kaiser  Friedrich  II,  verleiht  den  Bürgern  Sienas  Ildebran- 
dinus  Rubani  urid  Enghelbertus  Ugonis  Piculhominis  wegen  der 
ihm  und  dem  Hofkanzler  Bischof  Konrad  von  Metz  und  Speier 
erwiesenen  Dienste  Montertine  im  Orcia-Tale  als  Lehen, 

Monte  Mario  bei  Rom  1220  November  26. 

Cop.  8.  XIV  Siena  ASt.  {Spedale  della  Scala).  — Zü.  Lisini  e Libe- 
rati, Genealogia  dei  Piccolomini  di  Siena  p.  5.  Zukünftig  Reg.  Lisini,  In- 
ventario del  diplomatico  del  R.  ASt,  di  Siena  I 166. 

Fredericus  secundus  divina  favente  clomentia  Bomanorum 
imperator  semper  augustus  et  rex  Sicilie.  — Cum  dignum  vi- 
deatur  pariter  et  amenum  bene  merentibus  imperiali*largitate 
honoris  et  comodi  benefitiis  liberal  iter  subveniri  ®),  idcirco  nos 
recognoscentes  fidem  et  devotionem  Ildrebandìni  Rubani  et 
Enghelberti  Ugonis  Piculhominis  civium  Senensium  nec  non 
acceptabilia  obsequia,  que  non  solum  nobis,  sed  etiam  karis- 
simo  principi  et  familiari  nostro  Conrado  Dei  gratia  Metensi 
et  Spirensi  episcopo,  imperìalis  aule  cancellarlo,  frequentius  et 
studiosius  iam  dudum  exhibuerunt,  de  clementia  nostra  et  ex 
certa  scientia  damus  [et^)]  concedimus  vobis  predictis  Ildre- 
bandino^)  et  Hengelberto  vestrisque  legittimis  beredibus  in 
merum  et  rectum  feudum  Montem-Hertari  positum  in  valle 
Urcie,  ut  illum  habeatis,  possideatis  et  teneatis  deinceps  cum 
omnibus  suis  pertinentiis,  mandantes  et  districte  precipientes 
sub  obtentu  gratie  nostre  et  sub  hanno  [. . . ^)],  quatinus  nulla 
civitas  nullumque  comune  alicuius  terre,  nulla  persona  humilis 
vel  alta,  secularis  vel  ecclesiastica  predictos  fideles  nostros  vel 

')  Ich  denke  an  die  Begründung  des  GhibelUnenbundes  durch  den  Drei- 
bund von  Ponl'edera,  19.  Juni  1251,  B.-F.-W.  13825. 

•)  B.-F.  4667*.  4680».  4699-4701.  B.-F.-W.  13993».  14045».  14075»,  Pisa 

ging  damals  andere  Wege,  es  wählte  Alfons  von  Kastilien  zum  Kaiser,  B.-F. 
5484-5487.  Krammer  S.  3. 


TOHCAXIsniK  Sinn  EN 


267 


eorum  heredes  in  predicta  nostra  concessione  et  datione  et 
ipsorum  possessione  impedire  vel  molestare  seu  iniuriari  pre- 
sumat.  Si  quia  vero  buie  nostro  mandato  temerario  ausu 
presumpserit  obviare,  sciat  se  indignationem  nostram  graviter 
incursurum/)  et  predicti  banni  medietatem  nostre  camere  et 
aliam  medietatem  iniuriam  pacientibus  totaliter  soluturum. 
Àd  cuius  certitudinem  presentem  paginam  conscrìbi  iussimus 
et  nostri  sigilli  munimine  communiri. 

Huius  rei  testes  sunt  : Conradus  Metensis  et  Spirensis  epi- 
scopus  imperialis  aule  cancellarius.  Bertoldus  Äquilogensis  pa- 
triarcha.  Sifridus  Maguntìnus  archiepiscopus.  Lodovicus  dux 
Bawarie  ot  Comes  palatinus  Beni.  Willielmus  marchio  Montis> 
ferrati.  Warnerius  de  Bolanda  d^pifer.  Anselmus  de  lustina 
mareschalcus  imperialis  aule  et  alii  quam  plures. 

Datum  [anno^)  dominice  ìncarnationis]  millesimo  ducen> 
tesimo  vicesimo  in  Monte  Malo  prope  Urbem,  vi  kal(endas) 
decembris,  indictione  nona. 


a)  suueniri.  b)  go  ; in  MitteliicUien  häufige  Orthographie,  c)  fehlt 
in  der  Kopie;  zu  ergänzen.  d)  überflüssiger  Kürzungssirich  über  oeps. 

e)  etwa  Ì2  Buchstaben  verblichen.  ' /)  aus  incursarus  verbessert.  g)  comex. 
A)  wohl  zu  ergänzen. 


XV.  Aus  der  Umgebung  Kaiser  Friedrichs  II. 

In  den  drei  Urkunden,  die  ich  unten  veröffentliche,  treten 
drei  Männer  besonders  hervor  : Thomas  von  Äcerra,  Heinrich 
von  Morra  und  Herzog  Raynald  von  Spoleto,  der  Sohn  Kon- 
rads  von  Urslingen.  Und  keiner  hat  Friedrich  II.  in  der  ersten 
Hälfte  seiner  Kaiserzeit  näher  gestanden,  keinem  wurden  rei- 
chere Beweise  des  Vertrauens  zu  teil,  keiner  griff  tiefer  in  die 
Reichspolitik  ein  als  diese  drei  Männer.  Darum  habe  ich  die 
Urkunden  zusammengefasst  ^). 

')  Die  ersten  beiden  Urkunden,  die  ich  hier  veröfFentliohe,  Anden  sich 
zwar  in  Florenz,  haben  aber  .^onst  keine  sachliche  Beziehung  auf  Toscana. 
Immerhin  schienen  sie  mir  als  Beiträge  zur  Staufergeschichte  interessant 
genug  , um  hier  eingefiigt  zu  werden. 


2(38 


F.  SCHNEIDER 


A.  — Im  Januar  1225  weilte  der  Kaiser  in  Palermo,  und  «die 
grössere  Zahl  der  Grosshofrichter  scheint  ihn  nach  Sizilien  be- 
gleitet zu  haben  »,  während  das  Grosshof gericht  unter  dem 
magister  iiiatitiarius  auf  dem  Festlande  zurückblieb  ^).  Am 
Kaiserhofe  hat  nun  das  Hofgericht  unter  Vorsitz  der  beiden 
Brüder  de  Tocco  ^),  Simon  und  Heinrich,  stattgefunden,  das  dem 
Grafen  von  Acerra,  Th  oro  as  von  Aquino,  einen  Vergleich 
in  Erbschaftshändeln  bestätigte.  • 

Graf  Thomas  war  einer  der  ältesten  Getreuen  des  Kaisers  ; 
schon  gegen  Otto  IV.  hatte  er  in  seinen  Diensten  die  WaSen 
geführt  und  war  einer  der  ersten,  die  vom  Herrscher  nach 
der  Kaiserkrönung  eine  Belohnung  erhielten;  die  Grafschaft 
Acerra  wurde  ihm  verliehen.  Einige  Wochen  später  wurde 
er  zum  Grossjustitiar  von  Apulien  und  der  Terra  di  Lavoro 
erhoben  und  mit  der  wichtigen  Aufgabe  betraut,  den  Aufruhr 
des  Grafen  Thomas  von  Celano  niederzuschlagen,  während  der 
Kaiser  Sizilien  wiederzusehen  eilte  ^).  Das  Amt  erlosch,  nach- 
dem der  Auftrag  vollführt  war  ; 1225  weilte  Thomas  am  Hofe  in 
Sizilien  ^).  Später  ist  er  als  Statthalter  des  Königreichs  Jeru- 
salem und  dann  als  Kapitän  des  Königreichs  Sizilien  während 
der  Lombardenkriege  Friedrichs  II.  ohne  Unterbrechung  im 
kaiserlichen  Dienst  tätig  gewesen. 

Dass  er  hier  am  Hofe  vor  Gericht  erscheint  und  nicht  vor 
dem  Grosshofjustitiar,  scheint  mir  kein  Zufall.  Ficker  spricht 
bei  Gelegenheit  jener  Konstitution  von  Melfi,  die  das  Privileg 
der  Hofleute,  dem  Gerichte  des  Giosshof  justitiars  zu  unter- 
stehen, enthält,  auch  von  der  Möglichkeit,  dass  damit  gemeint 
sei,  sie  hätten  überhaupt  das  Vorrecht,  « ihre  Sachen  am 
Hofe  selbst  erledigen  zu  können  » ; er  verwirft  aber  diese  Deu- 
tung und  entscheidet  sich  dafür,  dass  sie  dem  ordentlichen 
Grosshofgericht  unterstanden  Aus  dieser  Hofgerichtsur- 

Ficker,  Forschungen  I 356  {188 

*)  Ausser  den  drei  de  Tocco  in  unseren  Urkunden  gehörten  noch  meh- 
rere andere  snir  Beamtenschaft  Friedrichs  II.  Simon  nennt  sieh  magister  iudex 
Caput;  siehe  Ficker,  Forschungen  I 349  $ 194.  Ein  Ort  Tocco  liegt  bei 
Chieti  in  den  Abruzzen,  ein  anderer  bei  * Benevent. 

Ich  verweise  auf  den  Index  der  Regesta  imperii  V 2335.  Richard  von 
S.  Germano  und  AVinkelmann,  Jahrbücher  Kaiser  Friedrichs  XI. 

*)  B.-F.  1653. 

»)  1 318  § 2 >0. 


TOHl  ANlfSCHE  STUDIEN 


2()9 

künde,  die  Ficker  natürlich  unbekannt  bleiben  musste,  geht 
aber  hervor,  dass  jene  Annahme,  die  Männer  der  kaiserlichen 
Umgebung  und  Zentralverwaltung  hätten  das  Recht  des  Ge- 
richtsstandes bei  Hofe  gehabt,  doch  zutrifft;  wie  sie  auch 
mit  Rücksicht  auf  die  Stetigkeit  des  Geschäftsganges  zunächst 
liegt 

Thomas  von  Acerra  war  von  Maltruda,  der  Tochter  des 
Goffridus  Russus,  vor  den  kaiserlichen  iuatitiarii  der  Terra  di 
Lavoro,  Petrus,  Sohn  des  Ebulus,  und  Nicolaus  de  Cicala 
angeklagt  worden,  dass  er  das  Erbe  des  Rao  Russus  nicht 
herausgebe  ; der  Maltruda  war  vom  Hof  der  Richter  Peregrin, 
der  sonst  de  Gctserta  heisst  und  später  Grosshofrichter  wurde 
— wir  haben  hier  seine  erste  Erwähnung*)  —,  als  curator  bei- 
gegeben, und  man  einigte  sich,  dass  der  Graf  einen  Teil  des 
streitigen  Gutes  der  Maltruda  und  ihrem  zukünftigen  Gemahl, 
eipem  Neffen  des  Thomas,  unter  näher  angegebenen  Bedin- 
gungen auf  Lebenszeit  übertrage  ; auch  ihre  Mutter  sollte  eine 
Abfindung  erhalten. 

Um  sich  diese  Einigung,  die,  weil  sie  Lehensrecht  betraf, 
salvo  mandato  imperatoria  geschlossen  war.  bestätigen  zu  lassen, 
erschien  Graf  Thomas  zu  Palermo  vor  dem  Hofgericht;  aber 
auch  Maltruda  war  da  und  trat,  nachdem  s[e  den  ivdex  Wil- 
helm von  Tocco  *)  zum  curator  erhalten  hatte,  von  drm  Ver- 

’)  Beide  waren  am  27.  Januar  1224  schon  im  Amte,  Ricc.  de  3.  Ger- 
mano Chron.  priora  ed.  Qaudenzi  p.  114=B.-F.  14687,  und  wurden  vor 
November  1226  durch  Roggeriua  de  OcUlucio,  von  dem  wir  noch  liören 
werden,  und  Marius  Rapistnts  de  Neapoli  ersetzt:  ebenda  p.  126,  vergleiche 
B.-F.  1687. 

1232  wurde  er  als  advoeatus  des  Grosshofgerichts  nach  Toscana  ge- 
sandt: B.-F.  1996. 1096.  13113.  13114;  1238  war  er  Groashof richtet:  B.-F.  2406. 
13270*.  13272;  1245  wurde  er  wieder  als  magne  curie  imperialis  in  iusiitkh 
riatu  notarius  bezeichnet:  B.-F.  3464.  3468;  1248  bat  ihn  Petrus  de  Vinea, 
zu  ihm  zu  kommen,  er  wolle  vor  ihm  sein  Testament  machen.  Er  nennt 
ihn  iudex:  B.-F.  3726.  Davidsohn,  Geschichte  von  Florenz  II  1 8.  196  be- 
zeichnet ihn  schon  für  1232  als  Grosshofrichter.  Vergleiche  Hnillard-Bré- 
hollee  V 706.  wo  Peregrinns  als  iudex  in  Sizilien  in  der  Tätigkeit  des  revo- 
eator  feuäorum  erwähnt  wird,  vor  1240  Februar.  Ficker,  Forschiinsen  III 
418  Nachtrag  zu  § 201  und  III  365  Nachtrag  zu  { 466. 

*)  Dieser  war  von  1223  (B-F.  12879)  bis  1233  (B.-F.  13140)  Justitiarats- 
Notar,  ebenso  mit  dem  Zusatz  magiater  1241  (B.-F.  3222);  einer  ^der  Kanz- 
' leivorsteher  wurde  er  um  1243  durch  die  Verordnung  B.-F.  3394;  später. 


•270 


F.  srHXEIDEK 


trage  anfangs  zurück;  dann  ratifizierte  sie  ihn  jedoch  mit 
einem  Zusatz,  der  ihre  eventuelle  Wiederverheiratung  betraf. 

Die  Urkunde  ist  von  Petrus  de  Caserta  geschrieben,  einem 
Justitiarats-Notar,  also  ebenso  wie  Wilhelm  von  Tocco  und 
Peregrin  einem  Jüngern  Gliede  der  Verwaltungs-  und  Gerichts- 
behörden; dieser  ist  nicht  wie  Peregrin  zum  Grosshofrichter 
oder  wie  Wilhelm  zu  andera  höheren  Ämtern  aufgerückt.  Die 
Beurkundung  erfolgte  erst  im  Mär^  1235  zu  Foggia,  also  wie- 
derum bei  Hofe,  wo  sich  zufällig  die  alten  Hofrichter  von  1225, 
Simon  und  Heinrich,  aufhielten,  die  also  die  Urkunde  un- 
terschreiben konnten.  Der  Schluss  ist  so  zerstört,  dass  der 
Sachverhalt  nicht  genau  zu  erkennen  ist  ; nur  so  viel  ist  deut- 
lich, dass  damals  Maltruda  noch  lebte  und  mit  ihrem  vorma- 
ligen Bräutigam  verheiratet  war,  der  als  ihr  procuraior  das 
Instrument  über  den  Vertrag  mit  dem  Grafen  Thomas  oder  ein 
ähnliches  forderte  ; darauf  ist  man  offenbar  zu  einer  Neuaus- 
fertigung des  damals  nur  für  den  Grafen  ausgestellten  Hofge- 
richtsspruches geschritten,  also  gab  es  Register  der  magmi  cuHa 
imperialis.  Graf  Thomas  von  Acerra  war  auch  damals  bei 
Hofe  ’O. 

Was  für  Anrechte  dieser  auf  das  Erbe  des  Rao  Russus 
hatte,  ist  nicht  ganz  klar.  Ich  denke  weniger  an  Verwandt- 
schaft als  an  Oberlehnsherrschaft.  Da  das  fränkische  R.^cht. 
das  der  Normannen,  auch  hier  gilt  ^),  obwohl  die  Herren  von 
Aquino  von  langobardischem  Adel  waren,  wird  das  Gut  des 
Rao  an  den  Lehnsherrn  heimgefallen  sein,  weil  keine  Söhne 
vorhanden  waren.  Jedenfalls  hat  das  Gericht  seinen  Eigen- 
tums-Anspruch anerkannt. 


1248,  war  er  mit  der  reintegratio  feudorum  in  Sizilien  betraut:  B.-F.  3085. 
3087,  aber  immer  nur  Notar:  B.-F.  3690. 

')  Auch  dieser  wird  hier  weit  lus  zum  ersten  Male  genannt:  sonst  ent 
1240,  B.-F.  3159  = 13358»;  dann  1241,  3*222;  und  1247,  B.-F.  3012. 

‘^)  Rico,  de  S.  Germ.  p.  147  zu  1235  April;  Thomcu  de  Aquino  .4esr- 
rarum  cornea  magister  iustitiariua  et  iuaiüiarii  olii  de  regno . . u&que  Fanum  ss- 
euti  aunt,  et  de  impercUoria  licentia  sunt  in  regnum  reverai.  ln  Fano,  wohin 
sich  der  Kaiser  von  Foggia  aus  begab,  fand  in  der  ersten  Hälfte  des  April 
ein  Hof  tag  statt. 

*)  Darüber  orientiert  am  besten  Francesco  Schupf  er,  Manuale  di  storia 
del  diritto  italiano.  Le  Fonti  ^ (1908)  p.  339-348.  Dazu  Ficker,  Forschungen 
I 220  § 113  Anm.  2. 


TO.SCAX ISCHE  STUDIEN 


*J71 


Auch  die  Örtlichkeiten,  um  die  gestritten  wird,  sind  nicht 
ohne  Interesse.  Es  handelt  sich  um  die  tenimenta  von  Somma 
und  Santa  Anastasia  am  Nordabhang  des  Vesuv,  südöstlich 
von  Acerra.  Die  andern  Orte  heissen  heute  Trocchia,  Massa 
di  Somma  und  Pollena,  dicht  bei  den  genannten,  dann  Ailano 
nordwestlich  Alife  am  obern  Volturno  und  Longano  bei  Isernia, 
schon  in  der  Grafschaft  Molise. 

A,  — ImHofgericht  vor  den  Groeshofrichtern  Simon  und  Hein- 
rich de  Tocco  legt  Graf  Thomas  von  Acerra  einen  vor  den  Justi- 
tiaren der  Terra  di  Lavoro ^ Petrus  Ebuli  und  Nicolaus  de  Cicala, 
mit  Maltruda,  der  Tochter  des  Goffridus  Russus,  geschlossenen 
Schiedsvertrag  vor,  den  Maltruda  nach  anfänglichem  Widerstreben 
anerkennt.  Palermo  1225  Januar. 

Die  genannten  Grosshofrichter  beurkunden  den  vorigen  Spruch 
‘auf  Wunsch  des  Gemahls  und  Prokurators  der  Maltruda  für  diese. 

Foggia  1255  März. 

Orig.  Florenz  ASi.  {Acqu.  Strozziane-U guccioni  1 Ì24  gennaio)  teilweise 
durch  Löcher  und  Stockflecke  beschädigt.  Minuskel  der  sizilischen  Kanzlei. 

In  nomine  domini  nostri  lesu  Christi  amen.  Anno  salutifere 
incarnationis  eìusdem  millesimo  ducentesimo  vicesimo  quarto, 
mense  ianuariiterciedecime  indictionis,  imperante  domino  nostro 
Fr(ederico)  Dei  gratia  in  vietissimo  Romanorum  imperatore 
semper  augusto  et  rege  Sicilie  gloriosissimo,  Romani  ira  perii 
eius  anno  quinto,  regni  vero  Sicilie  vicesimo  septimo,  feliciter 
amen.  — Dum  noe  Simon  de  Tocco  Capue  raagister  iudex  et 
Henr(icus)  de  Tocco  magne  iraperialis  curie  iudices  apud  Pa* 
normum  curiam  regeremus,  nobilis  vir  dominus  Th(omas)  de 
Aquino  Dei  et  imperiali  gratia  egregius  comes  Acerrarum  exibuit 
nobis  quoddam  scriptum  concordie  habite  inter  ipsum  ex  una 
parte'  et  Maltrudam  filiam  quondam  Gk>ffridi  Russi  ex  altera 
et  Sebastam  matrem  eius  coram  domino  Petro  Ebuli  et  domino 
Nicol(ao)  de  Cicala  imperialibus  iust(iciariis)  Terre  Laboris, 
quod  scriptum  dictorum  iusticiariorum  sigill(is)  fuerat  robo- 
ratum.  Cuius  continentia  talis  est. 

Hec  est  concordia  tractata  salvo  mandato  imperatoria  inter 
Maltrudam  cum  auctoritate  iudicis  Peregrini  curatoris  sibi  dati 
a curia  ex  una  parte  et  dominum  Thom(am)  de  Aquino  Dei 


272 


F.  .HCHNEIDER 


et  imperiali  gratia  comitem  Äcerrarum  ex  altera  de  questione, 
quam  predicta  Maltruda  moverat  contra  dictum  comitem  coram 
domino  Petro  domini  Ebuli  et  domino  Nicolao  de  Cicala  im- 
perialibus  iusticiariis  Terre  Laboris  de  bonis  quondam  domini 
Baonis  Bussi,  videlicet  Aylano,  Longano  et  tenimentis  Summe 
et  sancte  Anastasie;  unde  licet  predicta  domina  remittat  cum 
auctoritate  predicti  curatoris  predictam  motam  de  predictis 
bonis  et  omnem  aliam  questionem,  quam  de  predictis  et  om- 
nibus bonis  quondam  domini  Baonis  Bussi  movere  posset  contra 
dictum  comitem  sive  ex  testamento  sive  ab  intestato  seu  quo- 
libet  alio  iur[e<’)  sibi  competenti],  hoc  etiam  faciet  domina 
Sabasta  mater  predicte  Maltrude  pro  se  et  pro  quolibet  iure 
sibi  competenti,  et  pro  sua  remissione  dabit  predictus  comes 
p r[edictis  et  Ade]nuIfo  Spinello  nepoti  suo,  futuro  marito 

ìpsiusMaltrude,  videlicet  tenimentum  Summe  et  sancte  Anaste «) , 
Trocle,  Maxe  et  Polleum  ^),  quam^)  tenuit  quondam  dominus 
Bao  Bussus;  quod  tenimentum  tenebunt  a predicto  comite. 
De  «)  lenimento  vero  sancte  Anaste  tantum  separabit  dictus 
comes,  unde  annuatim  percipi  possint  uncie  auri  octo  ; quod 
separatum  dabit  domine  Sebaste,  quod  eadem  domina  Sebasta 
babebit  in  vita  sua  pro  sustentatione  sui.  Si  autem  predictum 
Adenulfum  maritum  predicte  Maltrude  premorì  contigerit, 
tune  dictus  comes  honorifice  maritabit  eam  in  ipso  lenimento» 
quod  utique  tenimentum  tarn  ipsa  et  heredes  ipsius,  quam 
etiam  maritus  tenebunt  ipsum  tenimentum  sub  dominio  ipsius 
comitis,  salvo  et  reservato  servitio  ipsi  corniti,  quod  predictum 
tenimentum  proporla!.  Qua  Maltruda  vel  ex  ipsa  descenden- 
tibus  sive  filiis  decedentibus  tenimentum  ipsum  integre  rever- 
tatur  ad  dominium  comitis  et  heredum  suorum.  Heo  autem 
omnia  complebunt,  si  domino  imperatori  placuerit;  quodsi 
forte  domino  imperatori  non  placuerit,  tractatus  iste/)  neutri 
parcium  faciet  preiudicium. 

Quo  scripto  concordie  in  curia  ia[m  dieta. . . ^)],  dato  cura- 
tore eidem  Maltrude  iudice  Guillelmo  de  Tocco,  dieta  Maltruda 
contra  ipsam  concordiam  restitui  in  integrum  resti- 

tutionis  esset  inter  partes  diutius  disputatum,  tandem  dieta 
Maltruda  cum  matre  sua  saniori  usa  consilio,  [...*)]  venera- 


')  Etiva  Schreibfehler  statt  Pollenami^ 


TOSCAMISCHE  STUDIEN 


273 


bilia  Caputaquensis  episcopi  et  cum  auctoritate  dicti  cura- 
toris  sui  concordiam  coram  dictis  iusticiariis  celebratam  ratam 
habuerunt.  luravit  [predicta*)  mater]  se  curaturam  predictam 
filiam  suam  dictam  concordiam  omni  tempore  ratam  habitu- 
ram,  hoc  in  ipsa  concordia  expresso,  quod  dictus  comes  [terram 
premejmoratam  0 concessit  ipsi  Maltrude  et  Adenulfo  nepoti 
suo,  futuro  marito  ipsius,  et  si  contigerit  dictum  Adenulfum 
constante  matrimo[nio  «»),  mo]ri,  comes  predictus  maritabit  eam 
honorifice  super  tòta  predicta  terra,  ai  secundo  nubere  voluerit, 
si  autem  ìpsa  Maltruda  premo[riatur  «»)  herejdibus  extanti  bus, 
secundum  legem  Francorum  filii  totam  dictam  terram  babe- 
bunt;  salvo  in  omnibus  mandato  et  ordinatone  domini  nostri 
imperatoris. 

Ad  cuius  rei  memoriam  et  perpetuam  firmitatem  presene 
scriptum  scripsi  ego  Petrus  de  Caserta  imperialis  curie  notarius 
de  mandato  iudi[cum  in  anno  dominice  incarnationis  mil- 
lesimo ducentesimo  tricesimo  quinto,  mense  marcii  octave  in- 
dictionis.  Ad  partes  [.  ..^)]um  vel  simile  instrumentum  habere 
petebat,  scriptum  per  manus  quondam  notarii  Nicodemi,  et 
per  eosdem  i[usticiarios «)...]*  Actum  Fogie  anno,  mense  et 
indictione  prescript  is. 

t Ego  qui*')  supra  Simon  m[agne»)  imperialis  cjurie  iudex <). 

t Ego  Heinricus  de  Tocco  magn[e  imperialis  Gur]ie<)  iudex. 

Presentatis  die  ead[em«). . . ] proeurator[is»)]  fisci  [. . .]dem 
per  Adenolfum  Spinellum  procuratorem  suum  presentem. 


a)  Loch  von  10  Buchstaben^  wohl  so  oder  dem  Sinne  nach  ähnlich  zu  ergänzen 
b)  Loch  von  9-10  Buchstaben.  c)  so.  d)  aus  quod  verbessert.  «)  de- 
nimento.  /)  ist.  Q)  Loch  von  etwa  22  Buchstaben;  folgt  vieUeicht  Panormi 

lecto.  A)  Loch  von  34  Buchstaben,  Ergänzung  unsicher,  i)  Loch  von 

17  Buchstaben.  Loch  von  10  Buchstaben,  dem  Inhalte  nach  so  oder  ähn- 

lich zu  ergänzen.  l)  Loch  von  10  Buchstaben.  m)  Loch  von  5 Buchstaben. 
n)  Loch  von  H Buchstaben.  o\  Loch  von  10  Buchstaben.  p)  Loch 

von  41  Buchstaben.  q)  Loch  von  45  Buchstaben  ; auf  iusticiarios,  dessen 
Ergänzung  mir  sicher  scheint,  folgte  wohl  subscriptum,  r)  qui  supra  als  Mo- 
nogramm. *)  Loch  von  15  Buchstaben.  0 iudex  als  Monogramm, 

u)  Loch  von  H Buchstaben.  »)  Loch  von  35  Buchstaben.  w)  so  oder 

-i,  -e,  -em  zu  ergänzen  / 


')  Capaccio;  der  Name  des  Bischofs  steht  für  diese  Zeit  nicht  fest. 


274 


V.  SCHN  EIDE  II 


B,  — Diese  Urkunde  betrifft  die  EhederTochter  Heinrichs 
von  Morra  mit  dem  Baron  Jakob  von  Roccaromana.  Sie 
ist  schon  im  Regest  bekannt  weshalb  es  überflüssig  ist,  sie 
genauer  zu  besprechen.  Immerhin  aber  scheint  sie  mir  einen 
vollständigen  Druck  zu  verdienen. 

Heinrich  von  Morra  aus  der  Familie  des  bekannten 
päpstlichen  Vizekanzlers  Albert  von  Morra,  der  dann  auf  kurze 
Zeit  als  Gregor  VIII.  die  Tiara  trug,  war  wie  Thomas  von 
Acerra  öfter  als  Statthalter  der  festländischen  Provinzen  des 
Königsreichs  verwendet  worden,  wenn  der  Kaiser  in  Sizilien 
oder  im  Reiche  weilte;  so  1226,  aber  auch  1223  und  1227. 
Als  Grosshof  justitiar  war  er  seit  1223  Vorsitzender  des  Gross- 
hofgerichts. Während  des  Kreuzzuges  befehligte  er  in  Abwe- 
senheit des  Statthalters,  des  Herzogs  Raynald  von  Spoleto, 
die  Grenzarmee  bei  San  Germano,  regierte  mit  dem  Grafen 
Thomas  zusammen  seit  1232  in  Abwesenheit  des  Kaisers  das 
Königreich  und  blieb  bis  zu  seinem  1242  erfolgten  Tode  Leiter 
des  Grosshofgerichts  3). 

Obwohl  wir  von  seiner  Anwesenheit  in  San  Germano  um 
den  Januar  1228  herum  n chts  wissen  und  die  Urkunde  ihn 
auch  nicht  erwähnt,  war  er  möglicherweise  doch  Zeuge  der  Mit- 
gift-Beurkundung seiner  Tochter.  Die  Hochzeit  hatte  vorher 
in  Andria  in  Apulien  stattgefunden,  vor  der  Kirche,  in  der 
bald  darauf  Kaiserin  Isabella  bestattet  ward  ^).  Diese  war  im 
Herbst  1227,  als  Kaiser  Friedrich  nach  der  Landung  in  Otranto 
in  die  Terra  di  Lavoro  weiterzog,  in  Apulien  geblieben  und 
starb,  10  Tage  nachdem  sie  ihrem  einzigen  Sohn  Konrad  das 
Leben  geschenkt  hatte,  am  4.  Mai  1228.  Vielleicht  hängt  die 
Schliessung  der  Ehe  zu  Andria  irgendwie  mit  ihrer  Anwesen- 
heit daselbst  zusammen.  Nach  fränkischem  Recht  und  dem 

*)  B.-F.  12983. 

Morrd  Irpino  bei  Sant'Arcangelo  dei  Lombardi  am  linken  Ufer  des 
Ofanto;  also  ist  es  nicht  ganz  genau,  wenn  Martin  von  Troppau  den  Albert 
von  Morra  BeneverUanus  nennt. 

»)  Ficker,  Forschungen  I 353-357  § 198.  362  § 202.  366-367  f 204.  Regesta 
Imperi!  V 2264  im  Index  unter« dem  Namen.  Winkelmann,  Jahrbücher  Kaiser 
Friedrichs  II. 

Vergleiche  A.  Haseloff,  Die  Kaiserinnengräber  zu  Andria  (Biblio- 
thek des  Kgl.  Preuss.  Histor.  Instituts  zu  Rom  Band  I)  S.  3. 


TOSC-ANIBCHE  HTI  DIEN 


•275 

Brauch  des  Königreiches  hatte  der  Herr  von  Boccaromana 
seiner  Gemahlin  das  Schloss  Pietramelara  als  dodarium  ge- 
schenkt, und  zwar  per  cultellum^).  Weil  aber  dort  niemand 
von  seinen  Verwandten  weilte,  schob  er  die  Beurkundung  der 
Schenkung  auf,  bis  sie  in  die  Heimat  zurückgekehrt  seien. 

Dorthin  kamen  die  Barone  und  Grosshofrichter,  die  im 
Januar  in  San  Germano  versammelt  waren,  vielleicht  schon  im 
November  1227  im  Gefolge  des  Kaisers,  der  aber  nach  wenigen 
Tagen  nach  Foggia  zurückkehrte  Die  Urkunde  wurde  in 
Gegenwart  des  Oddo,  eines  Oheims  von  Jakob  von  Boccaro- 
mana, und  des  Boger  von  Galiuccio  ausgestellt,  eines  edeln 
Herren  aus  der  Terra  di  Lavoro,  der  1225  Justitiar  seiner 
Heimatprovinz  wurde,  1229  mit  andern  « Söhnen  des  König- 
reichs »,  wie  sie  Bichard  von  San  Germano  nennt,  im  Heere 
Heinrichs  von  Morra  gegen  die  Schlüsselarmee  focht,  aber  bald 
darauf,  jedenfalls  vor  1234*  wahrscheinlich  jedoch  in  der  Kriegs- 
zeit, an  seinem  Kaiser  Verrat  übte  und  auf  die  Seite  des  Papstes 
trat  Neben  diesen  nobiles  viri  waren  noch  eine  Beihe  viri 
prndentea  vom  Grosshofgericht  anwesend,  Simon  und  Heinrich 
von  Tocco,  Petrus  de  Vinea,  Boffrid  von  San  Germano  ^). 

Pietramelara  — so  heisst  der  Ort  heute  — liegt  dicht  bei 
Boccaromana,  das  noch  heut  den  staufischen  Aar  im  Wappen 
führt  und  von  dessen  Burg  noch  ein  herrlicher  Turm  norman- 
nischer Bauart  erhalten  ist  zwischen  Teano  und  Alife. 


’ ) Schupfer,  Manuale  di  storia  del  diritto  italiano  * S.  339  sqq.,  be- 
sonders S.  343  sq.  über  dotarium  und  iraditio  per  ovltéUum*  Dort  ist  auch 
als  Art  der  Handlung  der  Platz  vor  der  Kirche  bezeugt. 

Ricc.  de  S.  Germano  p.  126,  vergleiche  B.-F.  1687;  dazu  Ricc.de  S.Germ. 
p.  130.  146;  R.-F.  8143.  Galluccio  liegt  bei  Caserta  unweit  von  Roccaro- 
mana, mit  dessen  Herren  Roger  wohl  verwandt  war. 

Auf  diese  geht  wohl  die  eigentümliche  Gedankenwelt  der  Arenga 
zurück,  deren  schöne  Worte  darauf  hinauslaufen,  dass  die  Ehe,  von  Anbe- 
ginn bestehend  und  später  vom  Schöpfer  betätigt,  dazu  da  sei,  durch 
reichen  Nachwuchs  die  Macht  des  Fürsten  zu  heben.  Es  ist  ganz  der  Ideen- 
kreis Friedrichs  II.  und  seiner  Diplomatenschule,  besonders  des  Petrus  de 
Vinea,  und  ich  kann  mich  hier  wie  sonst  nicht  der  Erinnerung  an  das  xviii.  Jahr- 
hundert, den  aufgeklärten  Absolutismus  und  die  Naturrechtslehre,  erwehren. 

*)  Amati,  Dizionario  corografico  VI  1070. 


•27(5 


F.  SCHNEIDER 


B,  — Jakob  von  Roccaromana  wiederholt  vor  Zeugen  die  Seiner 
Oemahlin  Pema,  der  Tochter  der  Groashofjuatitiars  Heinrich  von 
Morra,  kürzlich  bei  der  Eheschliessung  zu  Andria  nach  fränki- 
schem RecJU  gemachte  Schenkung  von  Pietramelara  als  dodarium. 

San  Germano  1228  Januar, 

Orig,  Florenz  ASt.  {Acqu.  Strozziane-Uguccioni);  Schiusa  weggeschniUen, 
Sizilische  Kanzlei-Minuskel.  — Reg.  B.-F.-W.  12983  {wo  irrtümlich  Indiktion  10 
statt  3 angegeben). 

% 

t In  nomine  domini  nostri  lesu  Christi.  Anno  incarnatìonis 
eins  millesimo  ducentesimo  vicesimo  octav^o,  regnante  domino 
nostro  FR.  Dei  gratia  Bomanorum  imperatore  semper  augusto, 
lerusalem  et  Sicilie  rege,  mense  ianuar(io)  indictionis  tercie.  — 
Matrìmonium  felix  et  sancta«)  coniunctio  a primis  humane 
nature  parentibus  introducta  et  divino  postmodum  actore  fir- 
mata tanto  cotidie  successivis  hominum  approbationibus  recipit 
incrementum,  quanto  per  eam  cooperante  divina  gratia  sic 
mundi  fragilitas  sustinetur,  ut,  dum  vir  uxori  coniungitur  ac 
ex  tali  coniunctione  legitima  soboles  suscitatur,  mundus  re- 
pletur  hominibuB,  in  quibus  magestatis  excelse  potencia  glo- 
riatur.  Hinc  est,  quod  hac  consideratione  commoniti  nos 
lacobus  de  Bocca  Romana  baro,  filius  olim  domini  Àndree  de 
Rocca  Romana  bone  memorie  recolende,  presenti  scripto  fa- 
temur,  quod,  dum  Domino  permictente  nobis  te  quidem  Pemam 
filiam  domini  Henrici  de  Morra  magne  imperialis  curie  ma- 
gistri  iusticiarii,  legitime  duxissemus  in  uxorem  ante  fores  ec- 
clesie Andrie,  sicut  moris  et  iuris  est,  concessimus  atque  tra- 
didimus  tibi  per  cultellum  secundum  ius  Francorum  et  regni 
consuetudinem  : id  est  castrum  nostrum  Frate  Mellarie  pro 
dodario.  Verum  cum  apud  Andriam  de  consanguineis  nostris 
non  essent  presentes,  idcirco  de  iam  dicto  castro  nostro  instru- 
mentum puplicum  tibi  memorate  uxori  nostre  minime  fieri 
mandavimus,  set  ipsum  in.partibus  nostris  statuimus  plenarie 
esse  confectum.  Nobis  vero  venientibus  apud  Sanctum  Ger- 
manum  in  presentia  virorum  nobilium  domini  Rogg(erii)  de 
Galluccio,  domini  Oddonis  patrui  nostri  et  virorum  prudentum 
magistri  Simonis  de  Tocco,  magistri  Petri  de  Vinea,  magistri 
Henrici  de  Tocco  et  magistri  Roffridi  de  Sancto  Germano 
magne  imperialis  curie  iudicum  et  subscripti  puplici  notarli 


TOHCANI8CHK  MTl’DIEN 


nostri  tibi  antediote  Perne  uxori  nostre  de  predicto  dodario 
instrumentum  puplioum  fieri  mandavimus  in  subscripta  ratione, 
quod,  si  nos  tibi  premorì  contigerit,  dictum  castrum  Frate 
Mellarie  cum  omnibus  iustis  tenimentis  et  pertinenciis  suis  et 
eius  accessionibus,  et  quod  in  demanio,  in  demanium,  et  quod 
in  servicio,  in  servicium,  habeas  et  possi deas  sine  nostra  nb- 
strorumque  heredum  contradictione  seu  cuiuscumque  requisì- 
tione  vel  contrarietate.  Post  obitum  vero  tuum  dictum  castrum 
dodarii  tui  cum  integritate  et  sine  diminutione  redeat  in  pos- 
sessionem  et  potestatem  baronie  nostre  Bocce  Romane  et  he- 
redum nostrorum  sine  contradictione  aliqua.  Hec  omnia  sicut 
nobis  placuit  tibi  antedicte  Perne  uxori  nostre  fecimus  et  tibi 
Cataldo  puplico  notario  fideli  nostro  in  actis  puplicis  scribere 
iuximus. 

Scrìpsi  ego  notarius  Cataldus  hoc  scriptum  de  mandato 
antedicti  domini  nostri  lacobi  de  Rocca  Romàna,  quia  et  in- 
terfui.  Actum  apud  Sanctum  Germanum. 

t Ego  qui  supra  Simon  magne  imperialis  curie  iudex 
t Ego  qui^)  supra  Petrus  iudex. 

t Ego  Henricus  de  Tocco  magne  imperialis  curie  iudex. 

a)  sacia.  &)  qui  supra  (Ü8  Monogramm,  iudex  ale  Monogramm. 


C.  — Das  Schreiben  eines  legcUus  imperii,  ohne  dessen  Namen 
und  die  Adresse,  ohne  Ort  und  Datum  im  Turiner  Briefbuch 
überliefert,  aus  dem  Huillard-Bréholles  und  aus  dessen 
Nachlass  Winkelmann  vieles  Wichtige  veröffentlichten,  aus 
dem  man  aber  noch  allerlei  Neues  lernen  kann  und  über  das 
ich  vielleicht  bald  ausführlicher  zu  reden  Gelegenheit  suchen 
werde. 

Ein  Tarlatila  wird  erwähnt;  der  Adressat  soll  ihn  unter- 
stützen. Wir  kennen  ihn  : es  ist  der  Stammvater  der  späteren 
Stadttyrannen-Dynastie  von  Arezzo  ^),  die  nach  ihm  Tarlati 


’)  Hier  genügt  es,  auf  Pertz,  Archiv  V 383-386  zu  verweisen. 

Den  Präliminar-Vertrag.  den  Siena  am  3.  September  1222  zu  Vignano 
mit  einigen  Parteiführern  von  Arezzo  schloss  (ed.  Banchi  in  Arch.  stör.  it. 
ser.  III  voL  IV  2 p.  5,  Reg.  Lisini,  Inventario  del  R.  ASt.  di  Siena  p.  88, 
siehe  auch  Tommasi  I 211),  beschworen  zwischen  dem  14.  und  27.  Septem- 
ber dee  Jalires  zu  Arezzo  108  de  parte  Tarlati,  davon  5 militee,  ein  Sohn 


10 


27H 


F.  HCIfXEIDEU 


hiess.  Der  Empfänger  des  Briefes  war  also  bei  Arezzo  oder 
jedenfalls  in  Toscana.  Auch  Tarlatus  war  schon  ein  mäch- 
tiges Parteihaupt.  Wir  wissen  zu  wenig,  über  Arezzo,  um  uns 
ein  lebendiges  Bild  von  den  innem  Wirren  der  Stadt  machen 
zu  können  ^). 

Der  Beichslegat  schreibt  üher  rumor  es  'prosperi  et  votivi  \ 
der  Kaiser  sei  nach  Ordnung  der  Angelegenheiten  im  Heiligen 
Lande  nach  Cypern  zurückgekehrt  und  werde  von  da  aus  über 
alles  Erwarten  schnell  ins  Kaiserreich  kommen.  Das  bestimmt 
die  Zeit  des  Briefes.  Am  l.  Mai  1229  ist  Kaiser  Friedrich  II. 
— man  sieht,  dass  es  sich  um  seinen  Kreuzzug  handeln  muss  — 
von  Accon  abgefahren,  hat  noch  im  Mai  in  Tyrus  geweilt,  sich 
dann  auf  Cypem  aufgehalten  und  landete,  ganz  unerwartet, 
am  10.  Juni  in  Brindisi.  Gregor  IX.  wusste  in  Perugia  am 
13.  Juni  noch  nichts  von  E^iser  Friedrichs  Rückkehr,  hatte  am 
26.  Juni  von  ihr  als  Gerücht  gehört  und  betrachtete  sie  am 
13.  Juli  als  unzweifelhafte  Tatsache  ^).  Dann  ist  der  Schreiber 
des  Briefes  den  apulischen  Häfen  näher  als  der  Empfänger, 
also  zwischen  Toscana  und  Brindisi,  Otranto  oder  einer  andern 
Küstenstadt,  das  heisst  etwa  im  Herzogtum  Spoleto  oder  in 
den  Marken. 

Wenn  er  aber  gleichzeitig  seinem  toscanischen  Korrespon- 
denten Aufträge  gibt,  lebhaftes  Interesse  für  die  Schicksale 
der  Reichspartei  in  diesem  Lande  zeigt,  ja  in  ganz  bestimmter 
Absicht,  da  seine  Informationen  offenbar  gut  waren,  über- 
treibend von  dem  gewaltigen  Heere  deutscher  Ritter  und  an- 
derer Abkunft  spricht,  das  der  Herrscher  heranführen  werde, 
so  muss  dem  Reichslegaten  eben  Toscana  unterstehen. 


eines  miUa,  18  pro  müüe  (siehe  künftig  Regestuin  Senense).  Also  war  aohon 
der  alte  Tarlatus  Parteihaupt.  Vergleiche  Davidsohn,  Geschichte  von  Flo> 
renz  II  1 S.  99.  Über  seinen  gleichnamigen  Sohn  siehe  Davidsohn,  Ge- 
schichte von  Florenz  II  1 S.  480;  II  2 S.  315.  365;  er  war  den  ghibellini' 
sehen  Traditionen  seines  Hauses  treu  geblieben. 

’)  Am  30.  Oktober  1229  schloss  Arezzo  mit  Florenz  einen  Bund  (oder 
erneuerte  den  von  1203)  mit  aggressiver  Spitze  gegen  Siena:  Ann.  Aret.  ad 
1230,  Davidsohn  a.  a.  O.  II  1 S.  166.  175;  er  weist  zum  ersten  Male  auch 
auf  Bündnis  Verhandlungen  hin,  die  im  Dezember  1229  zwischen  Siena  und 
Arezzo  stattfanden,  aber  erfolglos  blieben. 

*)  Winkelmann.  Jahrbüclier  Kaiser  Friedrichs  II.  Band  II  136.  144.  B.-F. 
1753a  1755  b. 


TOSCA XIHCHE  HTÜOIEN 


279 


Der  Schreiber  dieses  Briefes  ist  also  Herzog  Baynald 
von  Spoleto').  Seit  1224  Legat  in  Tuscien,  seit  1228  auch 
in  Mittelitalien  und  zugleich  Statthalter  des  Königreichs  Sizilien 
in  Abwesenheit  des  Elaisers;  damals  drang  er  in  hartem  Kampfe 
mit  den  päpstlichen  Truppen  von  Bipatransone  in  den  Mar- 
ken^), wo  er  im  März  und  April  weilte,  ins  Regnum  vor; 
es  galt  Capua  zu  entsetzen.  Von  Pescara  zog  er  nach  Sul- 
mona, wurde  aber  dort  etwa  im  Juni  eingeschlossen.  Nach 
der  Landung  des  Kaisers  gaben  die  Päpstlichen  die  Belagerung 
auf,  und  Herzog  Baynald  konnte  mit  seinem  Herrscher  im 
Juli  in  Barletta  Zusammentreffen  ^). 

Die  Zeit  wird  also  etwa  die  erste  Hälfte  des  Juni,  der  Ort 
an  der  adriatischen  Küste  zwischen  Bipatransone  und  Pescara, 
schwerlich  landeinwärts  nach  Sulmona  hin,  zu  suchen  sein. 
Thomas  von  Acerra,  der  schon  aus  Accon  vorausgesandt  wurde 
und  etwa  Mitte  Mai  in  Apulien  landete,  kann  die  Botschaft 
nicht  an  den  Herzog  haben  gelangen  lassen  ^);  doch  wird  der 
Kaiser  noch  mehrfach  ermutigende  Kunde  vor  sich  her  ge- 
schickt haben. 

Wer  der  Adressat  ist,  lässt  sich  viel  schwerer  feststellen. 
Ich  dachte  erst  an  Raynalds  Neffen  Eberhard  von  Estat.  Doch 
auf  ihn  passt  der  Ton  des  Schreibens  nicht  recht.  Vielleicht 
war  es  aber  ein  Nachbar  von  Arezzo,  etwa  der  Podestà  des 
kaisertreuen  Siena,  damals  Ugo  de  Castello,  oder  der  Kastellan 
von  San  Quirico  d’Orcia,  Leonhard  von  Sassorosso. 

Die  Absicht,  in  der  letzten  Not  den  Mut  der  Kaiserlichen 
zu  stärken,  fühlt  man  deutlich  heraus.  Ausser  der  bewussten 
f'fbertreibung  der  kaiserlichen  Heeresmacht  ist  eine  ebenso  ab- 
sichtliche Unwahrheit  nachweisbar,  wo  der  Herzog  von  seinem 


Ficker,  Forschungen  II  166  § 2S6;  436  § 380;  dazu  I 356  § 198.  Win- 
kelmann a.  a.  O.  II  14-15.  51-52.  120. 

B.-F.  13018.  13019.  13021..  Dazu  Winkelmann  a.  a.  O.  II  52  Anm.  2 
und  3,  wo  die  Quellen  der  Belagerung  von  Sulmona  zusammengestellt  sind. 

”)  Winkelmann  a.  a.  O.  II  150  Anm.  5. 

*)  Sein  B.-F.  1736*.  13016  (und  stets  vorher)  zu  früh,  auf  März  1229  oder 
eher,  angesetzter  Brief  an  den  Kaiser  ist,  wie  Winkelmann  a.  a.  O.  II  497- 
499  im  Exkurs  IV  unwiderleglich  beweist,  um  Mitte  Mai  geschrieben  ; Thomcus 
ist  vom  Kaiser  zwischen  dem  20.  April  und  1.  Mai  von  Accon  aus  nach  Apu- 
lien vorausgesandt  worden. 


280 


F.  HCHXKIDKK 


Wohlbefinden  and  seinen  Waffenerfolgen  gegen  die  Reichsfeinde 
redet,  die  ihn  damkls  aus  seinem  Lande  drängten  und  bald 
umzingelt  haben.  Aber  das  nimmt  dem  Dokument  nicht  seinen 
Wert;  im  Gregenteil,  es  gewährt  einen  eigenartigen  Beiz,  in  die 
Bedrängnisse  des  damaligen  Hauptes  der  Kaisertreuen  in  Ita- 
lien einen  Einblick  zu  gewinnen  und  zu  erkennen,  was  auf 
dem  Spiele  stand,  wenn  Kaiser  Friedrich  nicht  schleunigst  zu- 
rückkehrte. 

G.  — {Herzog  Raynald  von  Spoleto),  Reichahgat  {in  Toscanu 
uiid  den  Marken),  schreibt  an  einen  Getreuen  in  Toscana,  er  solle 
die  Sache  des  Tarlatus  auf  alle  Weise  fördern  und  ihm  miUeilen, 
der  Kaiser  sei  nach  dem  Friedensschluss  mit  dem  Sultan  mit  einer 
grossen  Anzahl  deutscher  und  anderer  Ritter  nach  Gypern  zu^ 
rückgekehrt;  von  da  werde  er  unvermutet  schnell  ins  Reich  kommen. 

{1229  Anfang  Juni) 

Cop.  8.  XIV  med.  Turin  Biblioteca  Nazionale  B 2G5  fol.  119.  119*. 

Legatus  imperii  scribit. 

. . . a)  salutem  et  sincere  dilectionis  affectum.  — Gratanter 
recepimus  litteras,  quas  nobis  sinceritas  vestra  transmisit,  et 
significata  ipsarum  intelleximus  exultanter.  Quod  de  prospero 
statu  et  felicitate  nostra  certitudinem  vobis  dari  vestris  litteris 
quesivistis,  grates  prudentie  vostre  persolvimus  copiosas  tan- 
quam  ei,  quem  honorare  proponimus  et  augere,  Tarlatum  et 
3U08  omnes  sincere  dilectionis  brachiis  amplexantes,  quoniam 
tarn  apud  maiestatem  imperialem  quam  apud  nos  eundem  pro- 
ponimus honoribus  extollere  et  amplis  beneficiorum  largitio- 
nibus  ampliare.  Vos  igitur,  qui  eiusdem  Tarlati . comodum 
diligitis  et  profectum,  circa  ea  omnia,  que  honorem  et  exalta- 
tionem  tangunt  cesaris,  ipsum  corroborare  ac  inducere  modis 
omnibus  procuretis,  significantes  eidem,  quod  favente  ^)  cle- 
mentia  Salvatoris  optata  fruimur  corporis  sospitate  et  in  negotiis 
eiusdem  excellentissimi  cesaris  de  bono  in  melius  promovendi^ 
utiliter  sistimus  et  proficimus  in  eisdem  ; de  dicto  quoque  do- 
mino imperatore  potestis  eidem  rumores  prosperos  et  votivos 
certius  intimare,  quod  peractis  Terre  Sancte  negotiis  et  ad  ho- 
norem et  generalem  pacem  totius  Christianitatis,  pace  quoque 


TOSCAXIHCHK  STÜDIEX 


2Hl 


inita  cum  soldano,  cum  innumerabili  multi tudine  militum  tarn 
Theotonicorum  quam  gentium  aliarum  reversus  est  Ciprum, 
citius  quam  speretur  cum  omni  predicta  multi  tudine  ad  impe- 
rium  Christo  previo  reversurus. 

a)  Anfang  in  der  Ha.  auagelaaaen.  b)  ganz  ahgeachabt  ; auch  quem 
möglich.  c)  faciente. 


XVI.  Fünf  Beichssteuerquittungen  aus  Siena. 

Über  italienische  Städtesteuern  zu  handeln,  denen  eine 
gleich  gründliche  Untersuchung  gewidmet  werden  sollte,  wie 
wir  sie  Zeumer  für  die  deutschen  verdanken,  ist  hier  nicht 
der  Ort.  Auch  das  Verhältnis  Sienas  zum  Reiche  wollen  wir 
vorläufig  beiseite  lassen.  Es  ist  ja  bekannt,  dass  Heinrich  VI., 
der  im  Juni  1186  alle  Regalien  Sienas  ans  Reich  zurückge- 
nommen hatte  1),  am  25.  Oktober  des  Jahres  einige  zurüekgab 
und  dafür  eine  jährliche  Abgabe  von  70  Mark  Silber  ad  pondus 
dimere  nostre,  zahlbar  15  Tage  nach  Ostern  auf  der  Reichs- 
burg San  Miniato  al  Tedesco,  festsetzte  *).  Quittungen  über  ge- 
leistete Zahlung  oder  Bestallungsurkunden  für  Gesandte,  die 
sie  entgegennehmen  sollten,  haben  wir  erst  seit  Otto  IV.,  der 
für  die  Jahre  des  Thronstreites  ein  Pauschquantum  festsetzte  ‘). 
Bezahlt  worden  ist  die  Steuer  für  die  Jahre  1210,  1222-1227, 
1239,  1240,  1242,  1246-1250  ‘).  Von  1226  war  das  bisher  nicht 
bekannt,  über  die  Zahlungen  von  1239-40,  1242  und  1248  be- 
sassen  wir  nur  unzureichende  Regesten  der  Quittungen,  zu 
1227  war  die  Bestallungsurkunde  des  Prokurators  schlecht  von 


')  St.  4À7Ì),  ed.  zum  Beispiel  MG  LL.  II  182. 

-)  St.  459Ò,  ed.  Muratori  Antiquitates  IV  470.  Vergleiche  Davidsohn, 

Geschichte  von  Florenz  I 581. 

•*)  Am  17.  November  und  27.  Dezember  1209  erhielt  Otto  IV.  von  Siena 
zusammen  1040  Mark  kölnisch;  ob  darin  die  Jahressteuer  steckt,  lässt  sich 
freilich  nicht  ausmachen:  jedenfalls  auch  Entschädigungen  für  die  usurpierte 
Grafschaft;  denn  wenn  es  nur  der  Jahrestribut  wäre,  so  hätte  die  Stadt  ja 
1194  das  letzte  Mal  gezahlt.  Die  Urkunden  bei  Ficker,  Forschungen  IV  273 
n.  220.  275  n.  223.  Reg.  B.-F.  12354.  12357. 

*)  B.-F.  l23vSl.  12828.  12803.  12888.  12917.  12967.  13330.  13418.  13590. 
13626.  13673.  13719.  13770. 


2s  t 


K.  SrilXEIltEU 


-®-  — Berthold,  Bruder  Herzog  Raynalds  von  Spoleto  und  sein 
^ ikur  in  Toscana,  beauftragt  die  Stadt  Siena,  ihren  jährlichen 
ceasus  an  seinen  socius  et  camerarius  Matheus  de  Biviano  zu 
zahlen.  Forcapetura  1227  Juni  5. 

Cop,  Siena  ASt.  Kaleffo  vecchio  fol.  171*  (Buonfiliua  not 

®raa  missaa  a d.  Bertoldo  qd.  ducis  Spolet.  sigillatas  sigillo  cere. . . in  hoc 
cartulario  fideliter  scripsi  et  exemplavi). 

late  sunt  littere  misse  a dominio  Bertoldo  quondam  ducis 
Poleti  fìlius  domini  Bàynerii  ducis®). 

Bert(uldus),  quondam  ducis  Spoleti  fìlius,  domini  Bayn(aldi) 
«cis  fratris  sui  in  Tuscia  vicarius  a inagestate  imperiali  trans- 
potestati,  Consilio  totique  comuni  Sen(ensibus)  imperii 
®^ibus  amicis  suis  salutem  et  amoris  augmentum. 
I^resentibus  litteris  vobis  mandamus  imperiali  auctoritate, 
fungimur,  districtius  iniungentes,  quat(ìnus)  marcas  ar- 
quas  nobis  pro  imperio  solvere  annuatim  tenemioi,  Ma- 
de  Bivian(o)  dilecto  socio  et  camerario  nostro  integre 
P^i'solvatis  ; nos  enim  fìrmum  et  ratum  habebimus,  quicquid 
eo  exinde  facietis.  — Datum  apud  Forcapetur(am)  ')  quinto 
XV  indict(ione). 

®)  80. 


C.  — Berthold,  Bruder  Herzog  Baynalds  von  Spoleto  und  sein 
^ikar  in  Toscana,  ernennt  seinen  Kämmerer  Matheus  Biviani 
Prokurator,  um  von  Siena  den  jährlichen  census  zu  erheben, 

Forcapetura  1227  Juni  (5). 

Gleichzeitige  Cop,  Siena  ASt,  Kaleffo  vecchio  fol,  171*  (von  Buonfiliua 
— Ed.  Huillard-BrihoUee,  Histoire  diptomaiique  de  Frédério  II  voi.  Ili 
note  1.  — Reg.  B.-F.-W.  1>967. 

4 

t In  Christi  nomine  amen.  Anno  eiusdem  millesimo 
CC^JtXVII,  indictione  XV,  intrante  iunio,  tempore  domini  FR. 
Roman(orum)  imperatoria  semper  augusti.  — Nos  Bert(uldus), 
quondam  ducis  Spoleti  filius,  domini  Rayn(aldi)  ducis  fratris 


*)  Die  Lage  dieses  Ortes  kann  ich  ebenso  wenig  feststellen  wie  die  Bear- 
beiter der  Regesta  Imperii. 


TO«CAX ISCHE  STTDIEX 


285 


nostri  in  Tuscia  vicarius  a magestate  inperiali  transmissus,  fa> 
cimus  et  constituimus  te  Mathium  de  Bivian(o)  dilectum  so- 
cium  et  camerarium  nostrum  procuratorem  nostrum  ad  reci- 
piendas  marcas  argenti,  quas  comunitas  Senensis  inperio  an- 
nuatim  solvere  tenetur,  et  ad  faciendam  cartam  finis  et  refuta- 
tionis  nostro  nomine  et  ad  ea  omnia  facienda,  que  nos  ipsi  in 
hoc  facto  facere  possemus,  promittentes  firmum  et  ratum  ha- 
bere, quicquid  tu  exinde  duxeris  faciendum.  — Actum  apud 
Forcapetur(am).  — Coram  domino  Matheo  Buiamontis.  Do- 
mino Cataldo  casteUano  Lugnani.  Domino  Bayn(aldo)  Gentilis. 
Domino  Plineria  Maynardi  et  aliis  pluribus  ad  hoc  vocatis  te- 
stibus.  — Ego  lohannes  imperialis  aule  notarius  his  interfui 
et  rogatus  scripsi®)  et  subscripsi. 

(i)  88.  et  38. 


D.  — Maiheus  Biviani,  Prokurator  Bertholds,  des  Bruders  und 
Vikars  von  Herzog  Raynald  von  Spoleto  in  Toscana,  bekundet, 
von  Siena  357  Pfund  Seneser  Denare  für  den  jährlichen  Zins 
von  70  Mark  Silber  erhalten  zu  haben. 

Siena  1227  Juni  27. 

Orig.  Siena  ASt.  Kaleffo  vecchio  fol.  172.  — Vergleiche  Libro  della  Bic- 
cherna  1226  (c.  Flor.)  fol.  2.3,  ed.  Liaini  e Z dekauer  p.  34.  Davidaohn. 
Forachungen  IV  316. 


Anno  Domini  millesimo  CCXXVII,  indictione  XV,  die 
quinto  kalendas  iulii.  — Ego  Matheus  Biviani  procuratori)  do- 
mini Bertuldi,  quondam  ducìs  Spoleti  filii  "),  domini  Ranaldi 
ducis  fratris  sui  in  Tuscia  vicarii**),  in  veritate  et  non  spe 
future  numerationis  confiteor  recepisse  et  mich!  piene  satisfa- 
ctum  esse  a te  domino  Pelacane  camerario  comunis  Senensis 
tempore  domini  Inghir(ami)  de  Magreta  Dei  gratia  Senensis 
potestatis  de  CCCLVII  libris  denariorum  Senensium,  solvente 
michi  pro  pretio  et  extimatione  LXX  marcarum  argenti  ad 
iliam  marcam,  que  continetur  in  privilegio  comunis  Senensis 
sibi  ab  imperiali  magestate  concesso,  et  promitto  per  me  et 

')  In  dem  Bkehema^Buch  heisat  er  bei  dieser  Gelegenheit  camerarius  des 
Berthold. 


F.  HCilNEIDRIl 


•2.St 


B.  — Berthold,  Bruder  Herzog  Rayrudda  von  Spoleto  und  sein 
Vikar  in  Toscana,  beauftragt  die  Stadt  Siena,  ihren  jährlichen 
census  an  seinen  socius  et  camerarius  Matheus  de  Biviano  zu 
zahlen.  Forcapetura  1227  Juni  5. 

OUichzeüige  Cop.  Siena  ASt.  Kaie  ff  o vecchio  fol.  17  V (Buonfiliua  not.... 
litteras  miss€U9  a d.  Bertoldo  qd.  ducis  Spolet.  sigillatas  sigillo  oere. . . in  hoc 
cartulario  fideliter  scripsi  et  exemplavi). 

Iste  sunt  littore  misse  a dominio  Bertuldo  quondam  ducis 
Spoleti  filius  domini  Ràynerii  ducis»). 

Bert(uldus),  quondam  ducis  Spoleti  filius,  domini  Bayn(aldi) 
ducis  fratris  sui  in  Tuscia  vicarius  a raagestate  imperiali  trans- 
missus,  potestati,  consilio  totique  comuni  Sen(ensibus)  imperii 
fidelibus  amicis  suis  salutem  et  amoris  augmentum. 

Presen tihus  litteris  vobis  mandamus  imperiali  auctoritate, 
qua  fungimur,  districtius  iniungentes,  quat(inus)  marcas  ar- 
genti, quas  nobis  pro  imperio  solvere  annuatim  tenemioi,  Ma- 
theo  de  Bivian(o)  dilecto  socio  et  camerario  nostro  integre 
persolvatis;  nos  enim  firmum  et  ratum  habebimus,  quicquid 
cum  eo  exinde  facietis.  — Datum  apud  Forcapetur(am)  quinto 
iunii,  XV  indict(ione). 


a)  80. 


C.  — Berthold,  Bruder  Herzog  Raynalds  von  Spoleto  und  sein 
Vikar  in  Toscana,  ernennt  seinen  Kämmerer  Matheus  Biviani 
zum  Prokurator,  um  von  Siena  den  jährlichen  census  zu  erheben. 

Forcapetura  1227  Juni  (5). 

Gleichzeitige  Cop.  Siena  ASt.  Kaie  ff o vecchio  fol.  171*  {von  Buonfiliua 
not.).  — Ed.  HuiUard-BréhoUes,  Histoire  diplomcUique  de  Frédério  II  voi.  Ili 
1)  note  1.  — Reg.  B.-F.-W.  12967. 

t 

t In  Christi  nomine  amen.  Anno  eiusdem  millesimo 
CCXXVII,  indictione  XV,  intrante  iunio,  tempore  domini  FR. 
Roman(orum)  imperatoris  sernper  augusti.  — Nos  Bert(uldus), 
quondam  ducis  Spoleti  filius,  domini  Rayn(aldi)  ducis  fratris 


Die  Lage  dieaee  Ortee  kann  ich  ebenso  wenig  featatellen  wie  die  Bear^ 
beiter  der  Regeata  Imperii. 


T0.S(’AX18('HE  MTI  DIEN 


285 


nostri  in  Tuscia  vicarius  a magestate  inperiali  transmissus,  fa- 
cimus  et  constituimus  te  Mathium  de  6ivian(o)  dilectum  so- 
cium  et  camerarium  nostrum  procuratorem  nostrum  ad  reoi- 
piendas  marcas  argenti,  quas  comunitas  Senensis  inperio  an- 
nuatim  solvere  tenetur,  et  ad  faciendam  cartam  finis  et  refuta- 
tionis  nostro  nomine  et  ad  ea  omnia  facienda,  que  nos  ipsi  in 
hoc  facto  facere  possemus,  promittentes  firmum  et  ratum  ha- 
bere, quicquid  tu  exinde  duxeris  faciendum.  — Actum  apud 
Forcapetur(am).  — Corani  domino  Matheo  Buiamontis.  Do- 
mino Cataldo  castellano  Lugnani.  Domino  Bayn(aldo)  Gentilis. 
Domino  Plineria  Maynardi  et  aliis  pluribus  ad  hoc  vocatis  te- 
stibus.  — Ego  Johannes  imperialis  aule  notarius  his  interfui 
et  rogatus  scripsi*)  et  subscripsi. 

SS.  et  38. 

D.  — Matheus  Bimani,  Prokurator  Bertholds,  des  Bruders  und 
Vikars  von  Herzog  Raynald  von  Spoleto  in  Toscana,  bekundet, 
von  Siena  357  Pfund  Seneser  Denare  für  den  jährlichen  Zins 
von  70  Mark  Silber  erhalten  zu  haben, 

Siena  1227  Juni  27, 

Orig,  Siena  ASt,  Kaleffo  vecchio  fot.  172.  — Vergleiche  Libro  della  Bic- 
cherna  1226  (c,  Flor.)  fol.  23,  ed,  Li  s ini  e Z deh  au  er  p.  34.  Davidsohn, 
Forschungen  IV  316, 

Anno  Domini  millesimo  CCXXVII,  indictione  XV,  die 
quinto  kalendas  iulii.  — Ego  Matheus  Biviani  procuratori)  do- 
mini Bertuldi,  quondam  ducis  Spoleti  filii  «),  domini  Banaldi 
ducis  fratris  sui  in  Tuscia  vicarii**),  in  veritate  et  non  spe 
future  numerationis  confiteor  recepisse  et  michi  piene  satisfa- 
ctum  esse  a te  domino  Pelacane  camerario  comunis  Senensis 
tempore  domini  Inghir(ami)  de  Magreta  Dei  gratia  Senensis 
potestatis  de  CCCLVII  libris  denariorum  Senensium,  solvente 
michi  pro  pretio  et  extimatione  LXX  marcarum  argenti  ad 
illam  marcam,  que  continetur  in  privilegio  comunis  Senensis 
sibi  ab  imperiali  magestate  concesso,  et  promitto  per  me  et 

*)  In  dem  Bicehema-Buch  heisst  er  bei  dieser  Gelegenheit  camerarius  des 

Berthold, 


dictam  dominimi  Bertnldnm  et  dictum  dominum  Ranaldum 
de  cetero  de  dictis  marcis  michi  solutis  pro  anno  presenti  nul- 
lam  de  cetero  mövere  litem  vel  brigham  seu  controversiam. 
sed  inde  taciti  et  contenti  stare  promittimus  sub  pena  dupli 
quantitativ  et  extimationis  argenti  prefati,  et  promitto  ius 
predictomm  et  domini  imperatorìs  et  meum  nulli  alii  datum 
vel  concessum  esse  sub  pena  prefata.  Et  in  bis  obligo  dictos 
dominum  Ranaldum  et  dominum  Bertuldum  et  suos  succes- 
sores  et  heredes  et  me  et  heredes  meos  tibi  dieto  camerario 
recipienti  vice  et  nomine  comunis  Senensis  et  tuis  successori  bus, 
et  pro  pena,  si  committeretur,  bona  mea  pingnori,  renunctians 
in  bis  exceptioni  non  numerate  et  non  tradite  pecunie  et  fori 
privilegio  et  omni  et  cuilibet  iuris  et  legum  auxilio. — Actum 
Senis.  — Coram  magistro  Forte  et  domino  Leonardo  de  Saxo- 
russo  et  lacobìno  Miliole  et  Bonfilbo  et  Villa  notariis  et  Ra- 
nerio Patriconis  presentibus  et  rogatis  testibus.  — (S.  X.)  El^o 
lobannes  iudex  et  notarius  quod  supra  continetur  scripsì  ro- 
gatus. 

tf)  fìlius  fr)  vicarius. 


E.  — übertus  Gangi  aus  Lucca,  Vikar  und  Bote  Pandtilfs  von 
Fasanelia,  kaiserlichen  Generalkapitäns  von  Toscana,  und  Vikar 
des  früheren  Generallegaten  von  Italien,  Gebhards  von  Amstein, 
bekuiidet,  von  Siena  140  Mark  Silber  als  jährlichen  census  f ür 
1239.,  wofür  eine  Schuldurkunde  ausgestellt  war,  die  er  zwürk- 
gibt,  und  für  1240  erhalten  zu  haben. 

Siena  1240  Juli  9, 

Orig.  Rom  Bibi  Chigiana  E VII  214  p.  7Ó.  — Cop.  8.  XVIII  Siena 
Biblioteca  Comunale  B VI  19  p.  44C~44f>.  — Exfr.  s.  XVIII  Florenz  Arch.  della 
Provincia  Me.  Pecci  70  fol.  12?  {nach  Davidsohn).  — Regg.  B.-F.  I.VjSO.  Da- 
vidsohn. Forschungen  IV  SIS. 


Anno  Domini  millesimo  ducentesimo  XL,  die  VII  idus  iulii, 
indictione  XIII.  — Ego  übertus  Gangi  de  Lucca,  vicarius  et 
certuR  nuntius  domini  Pandulfi  de  Fasanell(a)  imperialis  in 
Tuscia  capitanei  generalis,  ut  exinde  apparet  instrumentum 
factum  per  Vivianum  notarium  infrascriptum,  et  vicarius  do- 
mini Geveardi  de  Amesten  olim  in  Ytalia  legati  domini  no- 


stri  Cesaris,  ut  evidenter  apparet  per  litteras  dieti  domini 
Greveardi  suo  sigillo  munitas,  hac  die  presenti  mea  pura  et  spon- 
tanea voluntate  in  veritate  et  non  spe  future  exibitionis  con- 
fiteor recepisse  a te  domino  Ildibrandino  Seivani  camerario  co- 
munis  Sen(ensis)  solvente  pro  comuni  Senense  CXL  marcas 
argenti,  scilicet  settingentas  libras  denariorum  Sen(ensium)  pro 
predictis  CXL  marcia  argenti,  quos  denarios  mandato  et  pre- 
cepto  nostro  dedistvet  solvisti  Arrengerio  Orlandi  et  Guido  Ra- 
nuccii,  medietatem  qunrum  marcharum  confiteor  quod  dedisti  et 
solvisti  mihi  pro  censu  presentis  anni,  quem  domino  nostro  Cesari 
exsolvere  tenetur  comune  Sen(ense)  annuatim  ; aliam  vero  me- 
dietatem n^ihi  dedisti  et  solvisti  prò  censu  temporis  preteriti, 
quem  dicto  domino  Geveardo  exsolvere  tenebatur  comune  Se- 
n(ense),  ut  exinde  apparet  carta  facta  per  Mattheum  notariuin, 
quam  tibi  coram  infrascriptis  notario  et  testibus  restituo  pro 
canceUata,  cassa,  inutili  atque  vana.  Quare  nomine  meo  et  pre- 
dictorum  domini  Pandolfì  et  domini  Geveardi  vocans  me  de 
dictis  CXL  marcia  quietum,  pagatum,  liberum  et  contentum  so- 
lempni  stipulatione  interposi ta  promitto,  quod  diete  CXL  marce 
argenti  non  petentur  comuni  Sen(ensi)  deinceps  a predictis  do- 
mino Pandolfo  vel  Geveardo  nec  aliquo  ipsorum  aut  aliquo  alio 
ius  habente  in  dictis  et  pro  dictis  CXL  marcis  argenti  nec  exinde 
tibi  vel  comuni  Sen(ensi)  fiet  aliqua  questio  iuris  vel  facti  a 
predictis  dominis  Pandolfo  et  domino  Geveardo  nec  aliquo  ipso- 
rum aut  alio  ius  habente  in  dictis  vel  pro  dictis  CXL  marcis 
argenti,  et  sic  tibi  et  tuis  successoribus  et  comuni  Sen(ensì) 
nomine  meo  et  predictorum  dorainorum  Pandolfi  et  Geveardi 
de  dictis  CXL  marcis  facio  finem  et  refutationem  perpetuam, 
transactionem  inrevocabilem  et  pactum  de  non  ulterius  petendo 
et  promitto  et  adsero,  quod  de  his  non  dedi  nec  cessi  ego  nec 
dicti  domini  Geveardus  et  Pandolfus  nec  aliquis  ipsorum  ius 
nostrum  alieni  nec  aliquibus  nec  in  totum  nec  in  parte  nec 
de  aliquo  iure  dictarum  marcharum  ; quod  si  contra  factum 
allo  tempore  apparuerit,  promitto  tibi  te  et  successores  tuos 
et  comune  Sen(ense)  exinde  ìndempnes  penitus  conservare. 
Que  omnia  et  singula  supradicta  tibi  et  tuis  successoribus  et 
comuni  Sen(ensi)  nomine  meo  et  nomine  predictorum  domi- 
norum  Pandolfi  et  Geveardi  attendere  et  observare  promitto 
et  attendi  et  observari  facere  et  non  contra  venire  vel  facere 


ali  qua  ratione  vel  causa  sub  pena  dupli  dictarum  marcarum, 
quam  tibi  dare  promitto,  si  commissa  fuerit  in  predictis  vel 
aliquo  predictorum,  et  pena  soluta  vel  non  predicta  omnia  in  sua 
nihilominus  permaneant  fìrmitate.  Et  in  bis  et  pro  bis  omnibus 
tibi  et  tuis  successoribus  et  comuni  Sen  ensi)  obligo  me  et  meos 
beredes  et  omnia  mea  bona  presentia  et  futura  pignori,  mo- 
bilia et  immobiiia,  et  eorum  me  ipsum  nunc  et  interim  pro  te 
et  comune  Sen(ensi)  precario  nomine  con^tituo  possessorem, 
ren(untians)  exceptioni  non  babite  et  non  numerate  pecunie 
et  non  babitarum  et  receptarum  marcbarum,  fori  prescriptìoni 
et  omni  iuris  et  legum  auxilio.  — Actum  Senis.  — Coram  domino 
Gratiano  indice.  Domino  Zanne  indice  receptore  et  expensa- 
tore imperialis  pecunie  in  Tuscia.  Domino  Ranuccio  de  Sopbena. 
Arrengerio  Orlandi  Stormiti.  Guido  Banuccii.  Banerio  Baulli  et 
domino  Gualfredo  indice  testibus  rogatis.  — (S.  N.)  Ego  Vivianus 
notarius  quod  supra  legitur  scribere  rogatus  alii  notario  seri- 
bere  mandavi  et  manu  mea  publica  subscripsi. 

F.  — Maitheus  Beccarnucelli  de  Salerno,  receptor  et  dispen- 
sator  imperialis  pecunie  in  Tuscia,  bekundet  von  Siena  23  Pfund 
6 Solidi  8 Denare  Venetianer  grossi  ala  Wert  von  70  Mark  Silber 
oder  350  Pfund  Seneaer  Denare  für  den  jährlichen  census  der 
Stadt  erhalten  za  haben.  Siena  1242  Juli  8. 

Cop.  Siena  ASt.  Kaleffo  vecchio  fol.  2S9  (lohannes  not.  qd.  Stefani,  1242 
Dezember  18).  — Beg.  B.-F.-W.  1341S, 


Anno  Domini  millesimo  CCXLII,  indictione  XV,  die  VIZI 
idus  iulii.  — Ego  Matbeus  Beccamucell(i)  de  Salerno  receptor 
et  dispensa tor  imperialis  pecunie  in  Tuscia  confiteor  me  rece- 
pisse et  in  veritate  babui  et  recepi  in  presentia  notarii  et  te- 
stium  infra scriptorum  a vobis  domino  Zldibrandino  Saraceni 
camerario  comunis  Sen(ensis)  et  Aringario  indice  et  Guidone  Pal- 
merii et  Paganello  Angelerii  et  Zld(ebrando)  Genettafii  quat- 
tuor  pro  visori  bus  cornunis  predicti  solventibus  nomine  et  vice 
dicti  comunis  XXIZZ  libras  et  VZZ  solidos  minus  IZZZ  denarios 
denariorum  Venetianorum  grossorum  *)  pro  extimatioue  septua- 

')  Nach  Schaube,  Handelageachichte  S.  813  iat  der  Wert  der  libra  Venetia- 
norum  grossorum  140, 10  Mark;  obige  Summe  wärealao  ao  viel  ala  3269  Mark. 


T08CAX ISCHE  STUDIEN 


2 SM 

ginta  marcarum  argenti  debitarum  imperio;  qui  vero  Venitiani 
sunt  mihi  exstimati  in  trecentis  quinqiiaginta  libris  denariorum 
Sen(enBJum).  Et  pacto  solempni  et  legittima  stipulatione  inter- 
posita  promi tto  vobis  recipientibus  pro  predicto  comuni,  quod 
ius  imperli,  quod  versus  vos  et  dictum  comune  habebat  occa- 
sione predictarum  marcharum  argenti,  alii  non  est  datum  vel 
cessum,  et  si  aliter  apparuerit,  vor  et  vestros  successores  pro 
dicto  comuni  et  eundem  comune  penitus  indempnes  conservabo 
et  conservare  promitto  sub  pena  dupli  predicte  quantìtatis  ; 
quam  penam,  si  commissa  fuerit,  vobis  dabo  et  dare  promitto, 
et  data  pena,  ut  dictum  est,  observare  spondeo  oblìgans  me 
in  predictis  omnibus  et  meos  heredes  et  bona  mea  pingnori 
vobis  recipientibus,  ut  dictum  est,  ut  de  hiis  que  vobis  plus 
placeant  vendatis  eorumque  possessionem  ingrediamini  et  ac- 
cipiatis  vestra  auctoritate  sine  curie  vel  iudicis  inquisitione, 
unde  vobis  integre  solvatis  et  piene  satisfaciatis  ; et  dieta  bona 
interim  me  vestro  nomine  possidere  constituo,  renuntians  in 
hiis  exceptioni  non  numeratorum  et  non  receptorum  Vinitia- 
norum  grossorum  et  fori  privilegio  et  omnì  iuris  et  legum 
auxilio,  et  ad  maiorem  fidem  et  cautelam  pleniorem  facien- 
dam,  ut  predicta  magis  vera  credantur,  meum  sigillum  ap- 
posui.  — Actum  Senis.  — Coram  domino  Alberto  de  Canali 
Dei  gratia  Sen(ensi)  potestate  et  domino  Bonagratia  indice  et 
domino  Martino  milite  diete  potestatis  et  Ranuccio  Foschii  et 
Ugolino  Nerii  et  Orlando  Comitis  testibus  presentibus  et  ro- 
gatis.  — Ego  Adota  notarius  quondam  Orlandini  predictis  in- 
terfui  et  ea  scripsi  et  publicavi  rogatus. 


Nach  Davidsohn  galt  die  Seneaer  libra  I'l27  etwa  9,41  Lire,  350  Pfund  alf^o 
3273,50  Lire;  1231  galten  sie  3619,50  Lire;  70  Mark  kölnisch  wären  nach  ihm 
3920  Lire.  Doch  ist  die  Ziffer  für  1227  falsch,  da  nach  der  Urkunde  (oben 
8.  285)  und  der  Buchung  in  der  Biccherna  nicht  60,  sondern  70  Mark  357  Pfund 
Sen.  Denaren  entsprachen.  Schaube  gibt  für  die  Kätner  Mark  64  M.  deutscher 
Währung  (woht  zu  hoch),  für  das  Seneser  Pfund  9,74  Mark  an.  Dann  waren 
70  Mark  kölnisch  4280  Reichsmark,  350  Seneser  Pfund  3199  Reichsmark  (was 
annähernd  mit  dem  Werte  der  Venezianer  stimmt).  Setzt  man  dagegen  tn  Da- 
vidsohns Qleiehung  für  1227  die  richtige  Ziffer,  so  ergibt  sich  für  350  Seneser 
Pfund  3850  Lire  oder  3080  Mark;  70  Mark  SUber  wären  nach  seinem  Ansatz 
3136  Reichsmark,  was  dem  Werte  der  Venezianer  grossi  auch  gut  entspricht. 


F.  HCHNBIDKR 


O,  — Gualterius  de  Capua,  receptor  et  expeneator  pecunie 
imperialis  in  Tusoia,  bekennt  im  Aufirctge  des  Oeneralvikars 
Friedrich  von  Antiochien,  350  'Pfund  Seneser  Denare  für  die 
70  Mark  Silber  an  jährlichem  census  von  Siena  erhalten  zu  haben. 

Siena  1248  Juni  30. 


Orig.  Rom  BibL  Ohigiana  E VII  214  fol.  88.  — Cop.  a.  XVIII  Siena 
Biblioteca  Comunale  B VI  19  fol.  451-452.  — Extr.  s.  XVIII  Florenz  Arch. 
della  Provincia  ma.  Pecci  70  fol.  117  (nach  Davidaohn).  — Regg.  B.-F.-W.  13673. 
Da üidaohn  Forschungen  IV  317-318. 


H.  — Friedrich  von  Antiochien,  Oeneralvikar  in  Toscana,  von 
Amelia  bis  Cometo  und  in  der  Maremma,  befiehlt  der  Stadt  Siena, 
den  fälligen  jährlichen  census  an  Gualterius  de  Capua,  receptor 
et  expensator  pecunie  imperialis  in  Tuscia,  zu  zahlen. 

Arezzo  1248  Juni  25. 

Tranaavmpt  in  der  Urkunde  dea  Gualterius  de  Capua  von  Jun%  30. 


Anno  domini  millèsimo  CGXLVIII,  indictione  sexta,  die  11 
kalendas  iulii.  — Ego  magister  Gualterius  de  Capua  receptor 
et  expensator  pecunie  imperialis  in  Tuscia,  constitutus  etiam 
a domino  Fredericho  de  Antiochia  domini  imperatoria  filio,  sacri 
imperli  in  Tuscia  et  ab  Amelia  usque  Cornetum  et  per  totam 
Mari t imam  vicario  generali,  prout  patet  per  litteras  ipsius  pro- 
prio sigillo  munitas,  ab  infrascripto  Yoseph  notorio  visas  et 
lectas,  confiteor  me  pro  imperiali  camera  habuisse  et  recepisse 
et  in  veritate  in  presentia  notarli  et  testium  subscriptorum 
habui  et  recepì  a vobis  domino  Pelacane  quondam  Talomei 
camerario  comunis  Sen(ensis)  pro  dicto  comuni  solvente  CCCL 
libras  denariorum  Sen(ensium)  minutorum  pro  extimatione  Sep- 
tuaginta marcarum  argenti,  quas  comune  Sen(ense)  pro  censu 
annuo  sol  vere  tenetur  imperiali  camere,  de  quibus  marcia  me 
nomine  imperialis  camere  voco  bene  pagatum  et  quietum  et 
dictum  comune  Sen(ense)  et  vos  pro  eo  recipientem  penitus 
libero  et  absolvo  et  pactum  facio  de  ulterius  non  petendo  ; re- 
nuntians  exceptioni  non  solutarum  marcarum  et  non  habìte  et 
non  recepte  pecunie  et  omni  iuris  et  legum  auxilio.  — Actum 
Senis.  — Coram  Henrigo  Bonefidei,  Inghirramo  Dietavive  et 


TOSCAXIHCHB  HTi:i>IEX 


•291 


Compagno  quondam  Damiani  notariis.  Guiduccio  Dainensis  et 
Bonriatoro  Doni  testibus  rogatis. 

Tenor  autem  predictarum  licterarum  talis  est: 

FB.  de  Àntiocchia  domini  imperatoria  filius,  sacri  imperii  in 
Tuscia  et  ab  Amelia  usque  Cornetum  et  per  totam  Maritimam 
vicarius  generalis  potestati,  conailio  et  comuni  Sen(ensibus),  im- 
perii fìdelibus,  amicis  suis  salutem  et  amorem  sincerum.  Cum 
pro  magnis  et  necessariis  imperialibus  servitiia,  que  incumbunt 
ad  presene,  pecunia  ait  nobis  plunmum  oportuna,  vobis  ex  im- 
periali parte,  qua  fungimur  auctoritate,  mandamus,  quatenus 
censum,  quem  imperiali  curie  persolvere  tenemini  annuatim, 
cum  ipaius  solutionis  terminus  sit  elapsus,  magistro  Gualterio 
de  Capua  receptori  et  expensatori  pecunie  imporialis  in  Tuscia, 
quem  ad  partes  ipsas  duximus  propterea  destinandum,  sine 
more  dispendio  persolvatis  recepturi  ab  eo  de  hiis  que  sibi  de- 
deritis  apodixam.  — Datum  Aretii  XXV  iunii  VI.  indict(ionis). 

Ego  Yoseph  notarius  olìm  Pyrocti  predictis  interfui  et  ea 
rogatus  scripsi  et  publicavi  et  quidquid  in  dictis  licteris  sigila 
latis  sigillo  cereo,  in  quo  erat  quedam  ymago  unius  aquile, 
scriptum  inveni,  vidi  et  legi  et  sumpsi  inde  et  ex  eis  et  hic 
ut  supra  continetur  nihil  addens  vel  diminuens  fideliter  scripsi 
et  exemplavi  in  anno  et  indictione  et  die  predictis  et  coram 
suprascriptis  testibus  presentibus. 

XVII.  Zwei  Urkunden  toscanischer  Rtichsheamten. 

Die  erste,  eine  Gerichtsurkunde  des  Beichskastellans  von 
San  Quirico  d’Orcia,  Herrn  Leonhards  von  Sassorosso, 
der  in  der  Zeit  der  toscanischen  Legation  Herzog  Baynalds 
von  Spoleto  mit  dem  Kastellan  von  San  Miniato  zusammen 
im  wesentlichen  alle  Geschäfte  der  Beichsverwaltung  im  Lande 
zu  besorgen  hatte,  ist  nicht  ganz  unbekannt;  wenigstens  ein 
Regest  von  ihr,  wenn  auch  nicht  ganz  korrekt,  findet  sich  in 
den  Begesta  imperii.  Die  dort  erwähnte  Überlieferung  im  Car- 
tidarium  Fontishoni  {nicht  Fontishune\  Badia  Berardenga),  da- 
mals im  Besitz  des  Grafen  Bichi-Borghesi  (nicht  Borghese!), 
jetzt  in  der  Bibliothek  zu  Siena,  ist  tatsächlich  die  einzige; 
wir  haben  das  Chartular  schon  zu  erwähnen  gehabt^). 

')  OlM*n  S.  tS  und  248  Anm.  4. 


2.)> 


F.  8(’IIXEIl)Elt 


Petriolo  ist  heut  Frazione  des  Comune  Castelnuovo  Berar- 
denga;  dort  muss  also  g'inz  in  der  Nähe  das  hospitale  Gut- 
donia  Imiliole  gelegen  haben,  das  in  der  korrumpierten  Form 
hoap.  a.  Benedica  de  Ouicimiglioli  in  den  vatikanischen  Listen 
des  Kreuzzugszehnten  vorkommt  ').  Bisher  war  die  Lage  dieses 
Hospitals  nicht  festzustellen,  da  es  nicht  unter  den  Pieven, 
sondern  unter  den  exempteii  Stiftern  aufgeführt  wird. 

Uns  ist  wichtig,  dass  der  Ort,  kaum  16  Kilometer  von  Siena 
gelegen,  dessen  städtischer  Selbstverwaltung  entzogen  und  der 
Beichsbehörde  unterstellt  war.  Der  Sprengel  Sienäs  war  eben 
nicht  nur  nach  Süden  zu  eng  umgrenzt.  Interessant  ist  ferner, 
dass  Herr  Heinrich  Pfaff  von  Weidenw'ang,  der  schon  1187 
Arezzo  für  das  Reich  verwaltete,  sich  nach  Kaiser  Heinrichs  VI. 
Tode  unter  den  Schutz  Sienas  begeben  musste,  von  Otto  IV, 
aber  sofort  wieder  verwendet  wurde,  damals  noch  immer  in 
seiner  zweiten  Heimat  und,  wenn  auch,  so  weit  zu  ersehen, 
ohne  Amt,  in  der  Umgebung  des  Beichsbeamten  weilte,  dem 
seine  langjährige  Kenntnis  der  Verhältnisse  Südtoscanas  zu> 
statten  gekommen  sein  mag. 


Ugo  Alpigiani,  der  in  der  zweiten  Urkunde  auftritt,  war 
uns  als  Vikar  des  Generalkapitäns  Pandulf  von  Fasanella  aus 
einer  Urkunde  seines  Assessors  vom  18.  Februar  1242  bekannt^)  ; 
dazu  erfuhren  wir  aus  Davidsohns  Sangimignaneser  Regesten, 
dass  er  sich  am  28.  September  1238  ohne  amtliche  Stellung 
in  Florenz  aufgehalten  hat  ^).  Dort  verfügte  er  offenbar  über 
einflussreiche  Verbindungen  ; denn  San  Gimignano  wandte  sich 
an  ihn,  um  über  eine  Fehde  Nachrichten  zu  erhalten,  die  es 
mit  einem  Herren  von  Prata  in  der  Maremma  hatte  und  wohl 
durch  die  Florentiner  Freunde  schlichten  liess^). 

')  Aroh.  Vat.  C 240  (RC  5),  daa  Reohnungsbuoh  des  Propstes  Alcampus 
von  Prato,  ap.  sedia  nunciua  tn  Tuscia  et  Maremma  super  decimis  coüigendis 
pro  sübsidio  Terre  Saiwie,  a.  1275  sqq.  Dazu  Aroh  Vat.  C 242  (220)  von 
1301  sqq.  Hier  nur  so  viel,  da  Herr  Dr.  Florian  Watzl  die  Herausgatje 
der  wichtigen  Materialien  im  Aufträge  der  Qörresgesellsohaft  vorbereitet. 

*)  B.-F.-W.  13403. 

Davidsohn,  Forschungen  II  33  n.  210. 

*)  Ebenda  S.  II  n.  10.  13  n.  34.  20  n.  183. 


Die  neue  Urkunde  zeigt  Ugo  noch  im  Dezember  1242  in 
Colle  Val  d’Eisa  tätig,  wo  seine  Vorgänger  1240  Gilbert^),  1241 
der  Calabrese  Roger  von  Pizzo  -)  gewesen  waren.  Erst  1245 
treffen  wir  dort  wieder  einen  Nachfolger,  den  Cacciaconte 
einen  bekannten  Reichsbeamten  aus  dem  Seneser  Hause  Cac- 
ciaconti. Dass  auch  Ugo  Toscaner  gewesen  sei,  liess  sich  viel- 
leicht aus  der  Rolle,  die  er  1238  spielte,  vermuten  ; nun  wird 
es  uns  bestätigt  : er  stammte  aus  dem  damals  hochstaufischen 
Prato  ^).  Dass  er  sich  nur  insofern  als  Pratese  bezeichnete, 
als  jeder  Italiener  vom  Lande  sich  als  Bürger  der  nächsten 
Stadt  zu  fühlen  liebt,  und  genau  genommen  aus  dem  kleinen 
Lonciano  bei  Sesto  Fiorentino  — unweit  Prato  — gebürtig 
war,  möchte  ich  darum  annehmen,  weil  dort  1260  ein  Alpi- 
adanua  ßiua  Alpisciani  nachweisbar  ist  &),  der  ein  jüngerer 
Bruder  Ugos  sein  könnte;  dieser  selbst  wird  in  imserer  Ur- 
kunde zum  letzten  Mal  erwähnt.  Uber  den  Prior  Albizo  von 
Paurano  wissen  wir  wenig.  Er  war  noch  am  Leben,  als  sich 
Florenz  im  Jahre  1258  so  nachdrücklich  beim  Podestà  von 

*)  Auch  Gusbert  genannt,  ebenda  S.  36  n.  246.  Damals  auch  Vikar  von 
Poggibonsi.  Vielleicht  ist  er  mit  dem  B.-F.  7750  erwähnten  Bruder  Pandulfs 
von  Fasanelia  identisch.  Über  die  Tätigkeit  der  Reichsverwaltung  in  diesen 
Gegenden  vergleiche  im  allgemeinen  « Bistum  und  Geldwirtsohedt  » II  in 
Quellen  und  Forschungen  IX  278-289.  Siehe  auch  B.-F.;W.  13318,  übrigens 
ed.  Lisini  in  Atti  dei  Rozzi  n.  sor.  UI  195. 

*)  Davidsohn,  Forschungen  II  48  n.  325.  53-54  n.  355-359.  55  n.  372. 
56  n.  379.  380.  B.-F.-W.  13390.  13391.  Später  Elapitän  von  Pordenone  und 

Ragogna:  B.-F.-W.  3603.  13644.  Pizzo  wird  der  bekannte  Ort  am  Golf  von 
Sant*Eufemia  sein. 

*'’)  Auf  dessen  reiche  Wirksamkeit  einzugehen  ist  hier  nicht  am  Platze. 
Er  wfiir  schon  1231  im  Reiohsdienste  : Davidsohn,  Forschungen  II  16  n.  67; 
daselbst  S.  335  werden  übrigens  im  Register  Cacciaoomes  de  Coüe  und  Cac- 
eiaconie  Ouidi  Caeciacomü%$  irrig  als  verschiedene  Personen  behandelt,  wäh- 
rend der  lid^brandua  Quidi  Ccicciacomitis^  der  mit  Cacoiaconte  verschmolzen 
wird,  sein  Bruder  ist,  1238  Reichspodestà  von  Padua:  Ficker,  Forschungen 
II  508  § 406.  Die  Regesta  imperii  S.  2223  im  Personennamenregister  machen 
denselben  Fehler  wie  Davidsohn. 

*)  Ein  anderer  Pratese,  Gualterius,  war  1246  Vikar  des  Bistums  Volterra 
und  von  San  Miniato:  Siena  Arch.  di  Stato  Kaleffo  di  S.  Galgano  I fol.  63. 
1242  war  Thomas  von  Fasanelia,  der  Bruder  des  Generalkapitäns,  Podestà 
des  strategisch  wichtigen  Ortes:  B.-F.-W.  13421.  Vergleiche  Davidsohn,  G^ 
schichte  von  Florenz  II  1 S.  274-272. 

Im  Libro  di  Montaperti,  Dociunenti  di  storia  italiana  IX  280.  287. 


B,  — Berthold,  Bruder  Herzog  Raynalds  von  Spoleto  und  sein 
Vikar  in  Toscana^  beauftragt  die  Stadt  Siena,  ihren  jährlichen 
census  an  seinen  socius  et  camerarius  Matheus  de  Biviano  zu 
zahlen.  Forcapetura  1227  Juni  5. 

Qhichzeüige  Cop,  Siena  ASt.  Kaie  ff  o vecchio  fol.  17  V (Buonfìlius  not 

litteras  missas  a d.  Bertoldo  qd.  ducis  S polet,  sigillatae  sigillo  cere. . . in  hoc 
cartulario  fideliter  scripsi  et  exemplavi). 


Iste  sunt  littere  misse  a dominio  Bertuldo  quondam  ducis 
Spoleti  filius  domini  Raynerii  ducis  «). 

Bert(uldus),  quondam  ducis  Spoleti  filius,  dcrmini  Bayn(aldi) 
ducis  fratris  sui  in  Tuscia  vicarius  a magestate  imperiali  trans- 
missus,  potestati,  consilio  totique  comuni  Sen(ensibus)  imperli 
fidelibus  amicis  suis  salutem  et  amoris  augmentum. 

Presentibus  litteris  vobis  mandamus  imperiali  auctoritate, 
qua  fungimur,  districtius  iniungentes,  quat(inus)  marcas  ar- 
genti, quas  no  bis  pro  imperio  sol  vere  annuatim  tenemini,  Ma- 
theo  de  Bivian(o)  dilecto  socio  et  camerario  nostro  integre 
persolvatis;  nos  enim  firmum  et  ratum  habebimus,  quioquid 
cum  eo  exinde  facietis.  — Datum  apud  Forcapetur(am)  ')  quinto 
iunii,  XV  indict(ione). 


a)  80. 

% 


G.  — Berthold,  Bruder  Herzog  RaynaMs  von  Spoleto  und  sein 
Vikar  in  Toscana,  erneTwU  seinen  Kämmerer  Matheus  Bimani 
zum  Prokurator,  um  von  Siena  den  jährlichen  census  zu  erheben. 

Forcapetura  1227  Juni  (5). 

Gleichzeitige  Cop,  Siena  ASt.  Kaleffo  vecchio  fol.  17 V (von  Buonfilius 
not.).  — Ed.  HuiUard-Bréholles,  Histoire  diplomatique  de  Frédéric  II  voi.  Ili 
ló  note  1.  — Reg.  B.-F.-W.  12967 . 

a 

t In  Christi  nomine  amen.  Anno  eiusdem  millesimo 
CCXXVII,  indictione  XV,  intrante  iunio,  tempore  domini  FR. 
Roman(orum)  imperatorìs  semper  augusti.  — Nos  Bert(uldus), 
quondam  ducis  Spoleti  filius,  domini  Rayn(aldi)  ducis  fratris 


Die  Lage  dieses  Ortes  kann  ich  ebenso  wenig  feststellen  wie  die  Bear- 
beiter der  Regesta  Imperii. 


T0.SrAXI8(’HE  MTCDIEX 


285 


nostri  in  Tuscia  vicarius  a magestate  inperiali  transmissus,  fa- 
cimus  et  constituimus  te  Mathium  de  Bivian(o)  dilectum  so- 
cium  et  camerarium  nostrum  procuratorem  nostrum  ad  reci- 
piendas  marcas  argenti,  quas  comunitas  Senensis  inperio  an- 
nuatim  solvere  tenetur,  et  ad  faciendam  cartam  finis  et  refuta- 
tionis  nostro  nomine  et  ad  ea  omnia  facienda,  que  nos  ipsi  in 
hoc  facto  facere  possemus,  promittentes  firmum  et  ratum  ha- 
bere, quicquid  tu  exinde  duxeris  faciendum.  — Actum  apud 
Forcapetur(am).  — Coram  domino  Matheo  Buiamontis.  Do- 
mino Cataldo  castellano  Lugnani.  Domino  Bayn(aldo)  Gentilis. 
Domino  Plineria  Maynardi  et  aliis  pluribus  ad  hoc  vocatis  te- 
stibuB.  — Ego  lohannes  imperialis  aule  notarius  his  interfui 
et  rogatus  scripsi®)  et  subscripsi. 

<»)  88  et  88. 


D.  — Matheus  Bimani,  Prokurator  Bertholds,  des  Bruders  und 
Vikars  von  Herzog  Raynald  von  Spoleto  in  Toscana,  bekund^et, 
von  Siena  357  Pfund  Seneser  Denare  für  den  jährlichen  Zins 
von  70  Mark  Silber  erhalten  zu  haben, 

Siena  1227  Juni  27. 

Orig.  Siena  ASt.  Kaleffo  vecchio  foL  172.  — Vergleiche  Libro  deUa  Bic- 
cherna  1226  (c.  Flor.)  fol.  23,  ed.  Li 8 ini  e Z dekauer  p.  34.  Davidsohn, 
Forschungen  IV  316. 


Anno  Domini  millesimo  CCXXVII,  indictione  XV,  die 
quinto  kalendas  iulii.  — Ego  Matheus  Biviani  procuratori)  do- 
mini Bertuldi,  quondam  ducis  Spoleti  filii«),  domini  Ranaldi 
ducis  fratris  sui  in  Tuscia  vicarii  *»),  in  ventate  et  non  spe 
future  numerationis  confiteor  recepisse  et  michi  piene  satisfa- 
ctum  esse  a te  domino  Pelacane  camerario  comunis  Senensis 
tempore  domini  Inghir(ami)  de  Magreta  Dei  gratia  Senensis 
potestatis  de  CCCLVII  libris  denariorum  Senensium,  solvente 
michi  pro  pretio  et  extimatione  LXX  marcarum  argenti  ad 
illam  marcam,  que  continetur  in  privilegio  comunis  Senensis 
sibi  ab  imperiali  magestate  concesso,  et  promitto  per  me  et 

*)  In  dem  BicchemorBuch  heisst  er  hei  dieser  Gelegenheit  camerarius  des 
Berthold. 


I 


K.  HCIINKIDRR 


O,  — Gualterius  de  Capua,  receptor  et  expeneator  pecunie 
imperialis  in  Tuscia,  bekennt  im  Aufimge  des  Oeneralvikars 
Friedlich  von  Antiochien,  350  'Pfund  Seneser  Denare  für  die 
70  Mark  Silber  an  jährlichem  census  von  Siena  erhalten  zu  haben. 

Siena  1248  Juni  30. 

Orig.  Rom  Bibi,  Chigiana  E VII  214  fol.  H8.  — Cop.  a.  XVIII  Siena 
Biblioteca  Comunale  B VI  19  fol.  451-452.  — Extr.  ».  XVIII  Florenz  vlrcÄ. 
della  Provincia  m».  Pecci  70  fol.  117  (nach  Davideohn).  — Regg.  B.-F.-W.  I367^>. 
Davidaohn  Forschungen  IV  317-318. 


H.  — Friedrich  von  ArUiochien,  Oeneralvikar  in  Toscana,  vcn 
Amelia  bis  Cometo  und  in  der  Maremma,  befiehlt  der  Stadt  Siena, 
den  fälligen  jährlichen  census  an  Gualterius  de  Capua,  receptor 
et  expensator  pecunie  imperialis  in  Tuscia,  zu  zahlen. 

Arezzo  1248  Juni  25. 

Tranasvmpt  in  der  Urkunde  des  Gualterius  de  Capua  von  Juni  30. 


Anno  domini  millesimo  CCXLVIII,  indictione  sexta,  die  II 
kalendas  iulii.  — Ego  magister  Gualterius  de  Capua  receptor 
et  expensator  pecunie  imperialis  in  Tuscia,  constitutus  etiam 
a domino  Fredericbo  de  Antiochia  domini  imperatoris  filio,  sacri 
imperii  in  Tuscia  et  ab  Amelia  usque  Cometum  et  per  totam 
Mari!  imam  vicario  generali,  prout  patet  per  litteras  ipsius  pro- 
prio sigillo  munitas,  ab  infrascripto  Yosepb  notarlo  visas  et 
lectas,  confiteor  me  pro  imperiali  camera  habuisse  et  recepisse 
et  in  veritate  in  presentia  notarli  et  testium  subscriptorum 
habui  et  recepì  a vobis  domino  Pelacane  quondam  Talomei 
camerario  comunis  Sen(ensis)  pro  dicto  comuni  solvente  CCCL 
libras  denariorum  Sen(ensium)  minutorum  pro  extimatione  Sep- 
tuaginta marcarum  argenti,  quas  comune  Sen(ense)  pro  censu 
annuo  solvere  tenetur  imperiali  camere,  de  quibus  marcis  me 
nomine  imperialis  camere  voco  bene  pagatum  et  quietum  et 
dictum  comune  Sen(ense)  et  vos  pro  co  recipientem  penitus 
libero  et  absolvo  et  pactum  facio  de  ulterius  non  petendo  ; re- 
nuntians  exceptioni  non  solutarum  marcarum  et  non  babite  et 
non  recepte  pecunie  et  omni  iuris  et  legum  auxilio.  — Actum 
Senis.  — Coram  Henri go  Bonefidei,  Inghirramo  Dietavive  et 


TOSl  AXinrHE  .STi:i)IKX 


201 


Compagno  quondam  Damiani  notariis.  Guiduccio  Dainensis  et 
Bonristoro  Doni  testibus  rogatis. 

Tenor  autem  predictarum  licterarum  talis  est: 

FR.  de  Àntiocchia  domini  imperatoria  filius,  sacri  imperii  in 
Tuscia  et  ab  Amelia  usque  Cornetum  et  per  totam  Maritimam 
vicarius  generalis  potestati,  consilio  et  comuni  Sen(ensibus),  im- 
perii fidelibus,  amicis  suis  salutem  et  amorem  sincenim.  — Cum 
pro  magnis  et  necessariis  imperialibus  servi tiis,  que  incumbunt 
ad  presens,  pecunia  sit  nobis  plurimum  oportuna,  vobis  ex  im- 
periali parte,  qua  fungimur  auctoritate,  mandamus,  quatenus 
censum,  quem  imperiali  curie  persolvere  tenemini  annuatim, 
cum  ipsius  solutionis  terminus  sit  elapsus,  magistro  Gualterio 
de  Capua  receptori  et  expensatori  pecunie  imperialis  in  Tuscia, 
quem  ad  partes  ipsas  duximus  propterea  destinandum,  sine 
more  dispendio  persolvatis  recepturi  ab  eo  de  hiis  que  sibi  de- 
deritis  apodixam.  — Datum  Aretii  XXV  iunii  VI.  indict(ionis). 

Ego  Yoseph  notarius  olim  Pyrocti  predictis  interfui  et  ea 
rogatus  scripsi  et  publicavi  et  quidquid  in  dictis  licteris  sigil- 
latis  sigillo  cereo,  in  quo  erat  quedam  ymago  unius  aquile, 
scriptum  invenì,  vidi  et  legi  et  sumpsi  inde  et  ex  eis  et  hic 
ut  supra  continetur  nihil  addens  vel  diminuens  fideliter  scripsi 
et  exemplavi  in  anno  et  indìctione  et  die  predictis  et  coram 
suprascriptis  testibus  presentibus. 

XVII.  Zwei  Urkunden  toscanischer  Reichsheamten. 

Die  erste,  eine  Gerichtsurkunde  des  Reichskastellans  von 
San  Quirico  d’Orcia,  Herrn  Leonhards  von  Sassorosso, 
der  in  der  Zeit  der  toscanischen  Legation  Herzog  Raynalds 
von  Spoleto  mit  dem  Kastellan  von  San  Miniato  zusammen 
im  wesentlichen  alle  Geschäfte  der  Reichsverwaltung  im  Lande 
zu  besorgen  hatte,  ist  nicht  ganz  unbekannt;  wenigstens  ein 
Regest  von  ihr,  wenn  auch  nicht  ganz  korrekt,  findet  sich  in 
den  Regesta  imperii.  Die  dort  erwähnte  Überlieferung  im  Car- 
tidarium  Fontisboni  {nicht  FoniÌ8hune\  Badia  Berardenga),  da- 
mals im  Besitz  des  Grafen  Bichi-Borghesi  (nicht  Borghese!), 
jetzt  in  der  Bibliothek  zu  Siena,  ist  tatsächlich  die  einzige; 
wir  haben  das  Chartular  schon  zu  erwähnen  gehabt  '). 

‘)  Oben  S.  18  und  248  Anm.  4. 


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das  in  der  korrumpierten  For:. 
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•2‘»8 

Die  neue  Urkunde  zeigt  Ugo  noch  im  Dezember  1242  in 
Colle  Val  d’Elsa  tätig,  wo  seine  Vorgänger  1240  Gilbert^),  1241 
der  Calabrese  Roger  von  Pizzo  -)  gewesen  waren.  Erst  1245 
treffen  wir  dort  wieder  einen  Nachfolger,  den  Cacciaconte  ^), 
einen  bekannten  Reichsbeamten  aus  dem  Seneser  Hause  Cac- 
ciaconti. Dass  auch  Ugo  Toscaner  gewesen  sei,  liess  sich  viel- 
leicht aus  der  Rolle,  die  er  1238  spielte,  vermuten  ; nun  wird 
es  uns  bestätigt  : er  stammte  aus  dem  damals  hochstaufischen 
Prato*).  Dass  er  sich  nur  insofern  als  Pratese  bezeichnete, 
als  jeder  Italiener  vom  Lande  sich  als  Bürger  der  nächsten 
Stadt  zu  fühlen  liebt,  und  genau  genommen  aus  dem  kleinen 
Lonoiano  bei  Sesto  Fiorentino  — unweit  Prato  — gebürtig 
war,  möchte  ich  darum  annehmen,  weil  dort  1260  ein  Alpi- 
sdanus  filiua  Alpisciani  nachweisbar  ist^),  der  ein  jüngerer 
Bruder  Ugos  sein  könnte;  dieser  selbst  wird  in  unserer  Ur- 
kunde zum  letzten  Mal  erwähnt.  Uber  den  Prior  Albizo  von 
Paurano  wissen  wir  wenig.  Er  war  noch  am  Leben,  als  sich 
Florenz  im  Jahre  1258  so  nachdrücklich  beim  Podestà  von 

')  Auch  Gusbert  genannt,  ebenda  S.  36  n.  246.  Damals  auch  Vikar  von 
Pogpgibonsi.  Vielleicht  ist  er  mit  dem  B.-F.  7760  erwähnten  Bruder  Pandulfs 
von  Fasanella  identisch.  Über  die  Tätigkeit  der  Reiohsverwaltung  in  diesen 
Gegenden  vergleiche  im  allgemeinen  4 Bistum  und  Qeldwirtschaft  » II  in 
Quellen  und  Forschungen  IX  278-289.  Siehe  auch  B.-F.;W.  13318,  übrigens 
ed.  Lisini  in  Atti  dei  Rozzi  n.  ser.  III  196. 

*)  Davidsohn,  Forschungen  II  48  n.  325.  53-64  n.  355-359.  55  n.  37*2. 
56  n.  379.  380.  B.-F.-W.  13390.  13391.  Später  Kapitän  von  Pordenone  und 

Ragogpia:  B.-F.-W.  3663.  13644.  Pizzo  wird  der  bekannte  Ort  am  Golf  von 
Sant’Eufemia  sein. 

• 

’)  Auf  dessen  reiche  Wirksamkeit  einzugehen  ist  hier  nicht  am  Platze. 

Er  war  schon  1231  im  Beichsdienste  : Davidsohn,  Forschungen  II  10  n.  67; 
daselbst  S.  335  werden  übrigens  im  Register  Caociacames  de  Colle  und  Cac- 
daeonte  Ouidi  Gaeeiacomüia  irrig  als  verschiedene  Personen  behandelt,  wäh- 
rend der  lldebrandtu  Ouidi  Caceiaeomitia^  der  mit  Cacciaconte  verschmolzen 
wird,  sein  Bruder  ist,  1238  Reiohspodestä  von  Padua:  Ficker,  Forschungen 
II  508  § 406.  Die  Regesta  imperii  S.  2223  im  Personennamenregister  machen 
denselben  Fehler  wie  Davidsohn. 

Ein  anderer  Pratese,  Guaiterius,  war  1246  Vikar  des  Bistums  Volterra 
und  von  San  Miniato:  Siena  Aroh.  di  Stato  Kaleffo  di  S.  Galgano  I fol.  63. 
1242  war  Thomas  von  Fasanella,  der  Bruder  des  Generalkapitäns,  Podestà 
des  strategisch  wichtigen  Ortes:  B.-F.-W.  13421.  Vergleiche  Davidsohn,  G^ 
schichte  von  Florenz  II  1 S.  274-272. 

Im  Libro  di  Montaperti,  Doctunenti  di  storia  italiana  IX  280.  287. 


F.  HCHNKIDEK 


Colle  für  die  Canonica  verwandte,  die  viel  Getreide  nach  Flo- 
renz einzuführen  pflegte  i). 

A.  — Leonhard  von  Sassorosso,  Kastellan  von  San  Qairico, 
spricht  auf  KlageMartins,  Oastalden  und  Prokuraiors  des  Hospitals 
Guiduccii  Imiliole,  diesem  ein  bei  Petrojo  gelegenes  Stück  Land 
zu,  das  ihm  Ranuccius  Ugbiccionis  aus  Petrojo  entzogen  hatte, 
und  lässt  durch  seinen  Boten  das  Hospital  wieder  in  den  Besitz 
einweisen,  San  Quirico  d*Orcia  1228  Februar  10. 

Cop.  8.  XIII  Siena  Bibi.  Comunale  L II 17  fol.  246.  — Reg.  B.-F.-W.  12984. 


In  nomine  Domini  amen.  — Veniens  ad  presentiam  mei 
Leonardi  de  Xassorubeo  castellani  Sancti  Quirici  Martinus  ca- 
staldus  et  pro  cura tor  hospitalis  Guiducoi  Imiliole  conquerebatur 
nomine  dicti  hospitalis  de  Ranuccio  Ughiccionis  de  Petrorio,  .a 
quo  petebat  nomine  ipsius  hospitalis  possessionem  unius  petie 
terre  posile  in  districtu  Petrorii  in  loco  dicto  Spechi  ; a tribus 
lateribus  est  terra  dicti  hospitalis  et  a quarto  est  terra  homi- 
num  de  Petrorio,  possessionem  cuius  petie  terre  dicebat  ipsum 
Ranuccium  sibi  et  hospitali  dicto  abstulisse  sine  causa.  Quo 
vero  citato  et  coram  me  veniente  et  iuri  parere  nolente  pro- 
nuntio  et  remitti  iubeo  dictum  Martinum  pro  dicto  hospitali 
in  possessionem  predicte  terre  petie  per  Petrum  meum  nun- 
tium,  precipiens  ad  penam  XXV  librarum  eidem  Rainuccio  pre- 
senti, quod  dicto  Martino  vel  hospitali  predicto  de  dieta  terra 
litem  non  faciat  nec  eundem  Martinum  vel  hospitale  modo 
aliquo  inquietare  presumat  sub  dieta  pena.  — Pronuntiatum 
fuit  hoc  in  platea  Sancti  Quirici  coram  Ranuccio  Orlandi 
et  Cervasio  lacoppini  tunc  consulibus,  Henrico  Faffo  et  ma- 
gistro  Sizio  indice  et  notano  testibus  presentibus  in  anno 
Domini  millesimo  ducentesimo  XXVIII,  domino  FR.  II  im- 
perante, III  idus  februarii,  indictione  prima.  — Ego  Matheus 
notarius  ut  supra  legitur  de  mandato  dicti  domini  Leonardi 
castellani  scripsi  et  publica  vi. 

Kegestum  Volaterranum  p.  232-233  n.  695-(ì9T.  Ob  der  Prior,  der 
1261  wegen  incuria  et  abaentia  abgeeetzt  wurde  (ebenda  p.  240  n.  718),  noch 
Albizo  war,  weiss  man  nicht.  1245  wurde  Paurano  von  der  Verwaltung  als 
Reichsgut  in  Anspruch  genommen:  Ficker,*  Forschungen  IV  407  n.  394.  408 
n.  395  = B.-F.-W.  13Ö45.  13551. 


T08CANI8(  HB  STUDIEN 


205 

B.  — Ugo  Alpisionis,  Vikar  in  Colle  für  Pandulf  von  Fasa- 
nella,  Generalkapitän  des  Reiches  in  Toscana,  führt  einen  Be~ 
seiduss  des  RaJLts  von  Colle  herbei,  dass  eine  ürUersuchungskom- 
mission  über  die  Einkünfte  des  Priors  AJbizo  von  Paurano  ein- 
gesetzt werde. 

Colle  Val  d*Elsa  1242  November  28  und  Dezember  3. 

Orig.  VoUerra  Arch.  Vesc.  s,  XIII  dee.  5 ri.  3,  gewöhnliches  wenig  sorg- 
faUig  geschriebenes  NotarialsinstrumerU.  — Reg.  Schneider , Regestum  Vola- 
terranum  S.  198  n.  591. 

In  nomine  Domini  amen.  — Anno  MCCXLII,  IUI  kalendas 
decembris,  indictione  prima,  quo  adunato  consilio  comunis  de 
Colle  more  solito  per  sonum  campane")  in  domo  domini  So- 
varzi,  tune  curia  suprascripti  comunis,  dominus  Ugo  Alpisionis 
de  Prato,  in  Colle  vicarius  pro  domino  Pandulfo  de  Fasianella, 
imperiali  in  Tuscia  capitaneo  generali,  imposuit  eidem  consilio, 
quid  sit  faciendum  et  statuendum  super  facto  domini  Albizi 
prioris  de  Paurano, . qui  dicit  et  petit  de  suis  reditibus  inqui- 
sitionem  fieri  et  iuxta  ipsam  inquisitionem  confpelli  eos,  quos 
apparerei  per  ipsani  inquisitionem  sibi  aliquos  redditus  debere, 
ad  solvendum  sibi  eos.  Unde  decrevit  consilium  suprascriptum, 
quod  super  facto  predicti  domini  prioris  de  reditibus  quod*>) 
duo  homines  eligantur,  qui  faciant  inquisitionem  de  reditibus 
eius,  et  sicut  ipsi  invenerint  et  renumptiaverint  *>),  ita  faciat 
vicarius  dicto  priori  satisfieri  et  dari  ipsos  reditus.  — Acta 
sunt  hec  omnia  in  domo  domini  Sovarzi,  tune  curia  supra- 
scripti comunis  de  Colle,  coram  Buoninsegna  nato  Ild(ebrandi) 
camerario  comunis  de  Colle,  domino  Benedicto  de  Silva  testibus. 

Item  MCCXLII,  III  nonus^)  decembres,  indictione  prima, 
consilium  suprascriptum  comuni  concordia  elegit  Michaelem 
notarium  et  Matheum  liiperteldis  ^),  qui  debeant  predictam 
facere  inquisitionem  super  predicto  facto  domini  prioris. 

Actum  Colle  in  domo  dicti  domini  Sovarzi,  tune  curia  su- 
prascripti  comunis,  coram  Buoninsegna  notarlo,  Ild(ebrando) 
Carsilie  testibus. 

(S.  N.)  Ego  Castaldus  auctoritate  imperiali  notarius  et  tune 
suprascripti  comunis  bis  omnibus  interfui  et  hec  omnia  scripsi  * 
et  publicavi  rogatus. 


o)  capane  Or:  fr)  so  Or. 


V.  SCHNEI  HER 


29(j 


XVIII. Ztoei  ü rkunden  des  Reichslegaten  Oebhard  von  Arnstein. 

A.  — Die  Beziehungen  Grebhards  von  Amstein  zu  dem 
Deutscbritterorden,  dem  ja  seine  Brüder  angehörten  ^),  sind 
bekannt.  Hier  haben  wir  eine  Schenkung  des  Legaten  an  den 
Orden,  und  zwar  von  Reichsgut  bei  der  alten  Reichsburg  Ca- 
stiglione Fiorentino,  die  damals  noch  C.  Aretino  hiess  ^).  Sehr 
wichtig  erscheint  mir  die  Tatsache,  die  sich  ergibt,  dass  der  alte 
Scialenga-Graf  Guido  Cacciaconti,  der  schon  im  Privileg  Hein- 
richs VI.  für  sein  Haus  erwähnt  wird  und  Otto  IV.  auf  dem 
apulischen  Zuge  diente  % der  Vater  der  im  Reichsdienst  unter 
Friedrich  II.  viel  genannten  Brüder  Raynald,  Cacciaconte  und 
Ildebrandin,  im  höheren  Alter  dem  Deutschritterorden  beige- 
treten ist.  Ob  die  Bitte  des  Hochmeisters  Hermann  von  Salza 
mündlich  erfolgte,  etwa  bei  seiner  Reise  von  der  Lombardei 
nach  Unteritalien,  wo  er  im  Septembei^  1232  wieder  beim 
Kaiser  eintraf,  oder  schriftlich,  wage  ich  nicht  zu  entscheiden. 
Gebhards  Anwesenheit  in  Castiglione  Aretino  wird  mit  den 
Operationen  Sienas  Zusammenhängen,  das  am  27.  Oktober  Mon- 
tepulciano zerstört  hatte  ^).  Vielleicht  sollte  er  den  Bundes- 
genossen gegen  einen  Angriff  von  Florenz  und  Arezzo  decken, 
wozu  die  strategische  Lage  der  Reichsburg  sich  trefflich  eig- 
nete. Der  Legat  muss  aber  bald  zum  Kaiser  nach  Apricena 
in  Apulien  weitergereist  sein,  wo  er  in  den  ersten  Dezember - 
tagen  weilte  ®). 

Manens  von  Rapolano  gehört  zu  den  Grafen  von  Sarteano^). 
Über  den  Bezirk  der  Reichsburg  Castiglione,  die  1198  anschei- 

’)  Hans  Niese,  Die  Verwaltung  des  Reichsgutes  im  XIII.  Jahrhundert 
(1905)  S.  165 

*)  Kurz  vorher,  im  September,  hatte  der  Kaiser  dem  Orden  in  der  Nähe, 
bei  Montepulciano,  Besitzungen  geschenkt:  B.-F.  2003. 

”)  St.  4411.  4888.  B.-F.  457.  Siehe  oben  S.  263  Anm.  5. 

*)  Davidsohn,  Gieschichte  von  Florenz  II 1 S.  199  Anm.  2.  B.-F.-W, 

131161>.  Am  6.  November,  vier  Tage  vorher,  war  er  noch  in  S.  Miniato  al 
Tedesco,  90  Kilometer  Luftlinie  von  Castiglione  Fiorentino,  gewesen:  Rege- 
8 tum  Volaterranum  p.  173  n.  493. 

•)  B.-F.  2009.  2013. 

•)  B.-F.  2.  3.  7.  349.  436. 


TOMt  A NISCHE  HTUIHKN 


2i»7 


nend  von  Perugia  und  Arezzo  zerstört  wurde  i),  aber  schon  1210 
wieder  von  einem  Richter  des  Reichslegaten  Heinrich  Pfaff 
von  Weidenwang  besucht  ward  2),  orientiert  eine  Urkunde  Geb- 
hards von  Arnstein  1239  3). 

Die  Topographie  der  Umgebung  von  Castiglione  ist  durch 
Kanalisierung  ganz  umgestaltet  ; nur  die  Chiana,  deren  Lauf  sich 
aber  verändert  haben  mag,  und  ein  Ort  Melone  sind  wiederzu- 
erkennen. 

Die  Kopie  dieser  Urkunde  danke  ich  der  grossen  Liebens- 
würdigkeit R.  Predellis  in  Venedig. 


Reichslegat  Gebhard  von  A rnstein  schenkt  auf  Bitten  des  Deutsch- 
ordensmeisters Hermann  (von  Salza)  diesem  Orden  zu  Händen  der 
Ordensbrüder  Guido  Cacciaconti  und  Severin  genannten  Besitz 
im  Bezirk  von  Castiglione  Areiino  (Fiorentino). 

Castiglione  Fiorentino  1232  November  10. 

Orig.  Venedig  ASt.  {Oeeuiti  di  Padova  tom.  133  doc.  12),  Siegel  verloren, 
weisse  Seidenschnur.  — Reg.  Predelli,  Le  reliquie  dell'archivio  dell' ordine  Teu» 
tonico  in  Venezia  in  Atti  del  R.  Istituto  Veneto  LXIV  1436. 


In  nomine  Domini  amen.  — Gevehardus  de  Arnesten  Dei 
et  domini  Friderici  Romanorum  imperatorie  gratia  in  Ytalia 
legatus.  — Notum  facimus  universis  presentem  scripturam  m- 
specturis,  quod  nos  ob  reverentiam  et  honorem  beate  Marie 
semper  virginia,  ad  cuius  nomen  sanctissimum  hospitale  seu 
domus  sancte  Marie  Theotonicorum  in  Jerusalem  est  hedifi- 
catum,  et  ob  honorem  ac  precum  interventum  fratria  Hermann! 
magistri  diete  domus  auctoritate  legationis  nobìs  a serenissimo 
domino  nostro  imperatore  concessa  damus  atque  concedimus 
domino  Guidoni  Caciacontis  et  Severino  fratribus  diete  domus 
recipientibus  pro  ipsa  domo  et  magistro  memorato  ipsius  domus 
terras  infra  scriptas  ac  designatas  in  confìnibus  Castellionis 
Aretini  in  loco  dicto  Aqualata  iuxta  roscellum  et  iuxta  viam 
que  est  iuxta  Clanem,  que  dicitur  Vcidum,  et  iuxta  silvam  et 
iuxta  terram  fìliorum  Ghiberti,  sicut  est  terminata,  usque  ad 
viam,  per  quam  homines  vadunt  ad  Petram,  et  usque  ad  aialem 

')  B.-F.-W.  12156. 

) B.-F.-W.  12379. 

B.-F.-W.  13286. 


F.  HrUXKinEU 


2J)S 

Petre  et  rancum^)  Carboncelli,  preter  unum  canpum,  qui  est 
inter  hos  fined,  quem  Pierus  domine  Aide  habet  in  feodum  a 
curia  ; item  alias  positas  in  loco  qui  dicitur  Melo  iuxta  terram 
fìliorum  Alberti  Romite  et  filiorum  lohannis  Romite  et  fìliorum 
Eiaynaldi  Romite  et  Ranucci  Machie  et  luncte  de  Vico,  et  iuxta 
silvam  a duobus  lateribus,  per  quam  terram  est  via  de  Melo; 
item  alias  terras  positas  in  loco  qui  dicitur  Vallis  Farme  iuxta 
roscellum  quod  vadit  ad  Clanem  et  iuxta  Clanem  et  iuxta  viam 
et  iuxta  silvam:  item  alias  in  ranco  Tallozzo  iuxta  silvam  ab 
omnibus  lateribus  et  usque  ad  illa*^  terras,  quas  possidet  Bo- 
nacosa  de  Vernaccia.  — Hanc  vero  concessionem  facimus  salva 
ratione  omnium  personarum,  que  rationem  monstrarent  ali- 
quam  iuste  in  aliquibus  predictorum.  Quare  mandamus  atque 
districte  precipimus  auctoritate  nostra  predicta,  ut  nulla  co- 
munitas,  nulla  persona  dictam  domum  vel  fratres  aliquos  diete 
domus  de  suprascriptis  modo  aliquo  audeat  vel  presumat  in- 
quietare vel  molestare.  Quodsi  qua  comunitas  contra  fecerit, 
OC  marcarum  argenti  penam  persolvat  et  persona  singularis 
centum  librarum,  concessione  nostra  atque  datione  prefata  in 
suo  statu  firma  et  rata  perpetuo  permanente. 

Ad  cuius  rei  certam  evidentiam  atque  perpetuam  memo- 
TT^m  presens  scriptum  exinde  fieri  iussimus  ac  publicari  et 
nostro  sigillo  muniri.  — Datum  apud  Castillione  Aret(inum)  in 
domo  Uguiccionis  Marsilii.  — Coram  domino  Ildebrandino  filio 
Guid(onis)  iam  die  ti  et  Manente  filio  olim  Rainaldi  comitis  de 
Rapolano.  Uberto  de  Gango  cive  Luc(ense)  indice  nostro.  Ciam- 
polo  de  Castellione  testìbus  ad  predicta  et  Stoldo  et  Sinibaldo 
vicecomitibus  nostris  de  Castellione,  qui  nostro  mandato  pre- 
nominatos  dominum  Guidonem  et  Severinum  fratres  diete  domus 
pro  ipsa  domo  in  possessionem  de  suprascriptis  terris  mise- 
runt.  — Anno  Dominice  incarnationis  M^’CC^’XXXII,  IIII  idus 
novembris,  VI'‘  indictione. 

(S.  N.)  Ego  Deotesalvi  iudex  et  notarius  et  a domino 
Octone  Romanorum  imperatore  Ordinarius  constitutus  predictis 
interfui  et  mandato  predicti  domini  legati  hec  suprascripta 
scripsi  et  in  hanc  publicam  formam  redegi. 

Ortsnamen  Ranco,  Rancali  mehrfach  hei  Castiglione  FiorerUino  nach 
der  Oeneralstabskarte  ; hier  scheint  es  jedoch  appellativ  gebraucht  (Flurstreifen, 
Gewann  ?), 


TOHCASIHCIIE  MTUIHEX 


B.  Graf  Rudolf  von  Capraja  — der  alten  Grenzfeste  Pisas 
gegenüber  dem  florentinischen  Montelupo,  über  dem  Engtal 
des  Arno  — war  einer  der  grössten  Abenteurer  und  unruhig- 
sten Köpfe  im  friderizianischen  Italien  i).  Bekannt  ist,  wie  er 
auszog,  das  Königreich  Cagliari  zu  gewinnen,  wie  er  dann  als 
Heerführer  im  Dienste  des  Übaldo  Visconti  dessen  Geldnot 
spitzbübisch  ausnützte,  Florentiner  Bürger  wurde,  als  Pisa  die 
Garantie  der  Wucherschulden  ablehnte,  und  schliesslich  unter 
päpstlicher  Vermittlung  durch  den  Schied  des  Dominikaner- 
priors von  Pisa  2)  eine  grosse  Entschädigung  zugesprochen  er- 
hielt. Der  plötzliche  Tod  des  Ubaldo  Visconti  und  die  Ver- 
bindung seiner  Witwe  Adelasia  mit  dem  Prinzen  Enzo  machen 
verständlich,  dass  sich  Pisa  nunmehr  weigerte,  für  die  Schulden 
des  Reiches  von  Torres  und  Gallura  aufzukommen,  das  keinem 
seiner  Bürger  mehr  gehörte  *).  Rudolf  war  aber  viel  zu  ver- 


*)  Für  das  folgende  genügt  ein  Hinweis  auf  die  lichtvolle  Darstellung 
Davidsohns,  Geschichte  von  Florenz  II  1 S.  ‘233-237.  *2I0-*242.  ‘245-2r)0.  For- 
schungen IV  91-98  v^iid  auf  Beata,  La  Sardegna  medievale  p.  196. 

*)  t'ber  diesen,  Oualteriua,  sagt  die  Cronaca  del  Convento  di  S.  Caterina 
di  Pisa  bei  R.  Roncioni,  Delle  istorie  pisane  libri  XXII,  in  Arch.  stor. 
it.  ser.  1 voi.  VI  ‘2  S.  427  : Frater  GucUteriua,  dulcia  et  benignità^  quaai  nutrix 
fratribuay  erat  approbatua  confeaaor.  Fuit  aupprior  continuia  aeptem  annia,  nec 
volebant  eum  f ratrea  abaolvi.  Qui  aicut  auavia  fuit  in  vita^  ita  auavitate  potiatur 
eterna.  Der  Schi  d erfolgte  am  7.  November  1237  und  ist  gedruckt  bei 
Lami,  Ecciesiae  Floren tinae  monumenta  I 484-86.  — Wann  S.  Caterina  di 
Pisa,  das  verlassene  Kloster  auf  dem  weiten  Platze,  wo  vor  1815  S.  Lorenzo 
di  Rivolta  stand,  in  einem  verlassenen,  vergessenen  Winkel  der  Stadt,  Do- 
minikanerkloster wurde,  ist  nicht  ganz  sicher.  Ranieri  Grassi,  Descrizione 
storica  ed  artistica  di  Pisa  e de’  suoi  contorni  III  118  lässt  die  Mönche 
erst  1253  nsch  Vollendting  dea  Umbaus  einziehen,  was  die  Urkunden  über 
den  Prior  OaalUriua  widerlegen.  Tr  onci,  Annali  Pisani  p.  18‘2  erzählt,  der 
Cronana  di  S.  Caterina  1.  c.  p.  4l>2  folgend,  die  Schenkung  der  Kirche  und  die 
Begründung  des  Konvents  im  Anschluss  an  die  Sendung  des  Uguccione  Sardo 
zu  12*2‘2.  Neush  einer  Predigt  des  Pisaner  Erzbischofs  Federico  Visconti  zwi- 
schen 1257  und  1‘277  bei  Davidsohn,  Forschungen  IV  89  waren  damals  über 
50  Brüder  im  Kloster.  Unter  ihnen  waren  Glieder  ältesten  und  vornehm- 
sten Adels  wie  der  junge  Graf  Neri  Piccolino  von  Bolgari  u id  Graf  Gaddo 
von  Donnratico.  beide  aus  dem  Hause  Gherardesca,  Niccolò  Visconti  und 
andere  (Cronaca  di  S.  Caterina  1.  c.  p.  422.  435.  443). 

”)  Den  Zeitpunkt  stellt  Davidsohn.  Geschichte  IL  1 S.  ‘236  Anni.  2 sicher. 

) Das  ist  der  sehr  einleuchtende  Grund  der  Haltung  Pisas  ; die  Tatsachen 
mich  Davidsohn  a.  a.  O.  S.  ‘237. 


HUO 


F.  H('IIKEIhEli 


schlagen,  um  sich  abschrecken  zu  lassen.  Einen  Teil  seiner 
Forderungen  zedierte  er  seiner  Tochter,  die  sich  dafür  von 
Florenz  Repressalien  gegen  Pisa  bewilligen  liess');  ausserdem 
aber  fiel  ihm  ein,  dass  er  ausser  Bürger  von  Florenz  2)  auch 
Getreuer  des  Reichs  und  Freund  des  Legaten  Gebhard  war  ^); 
diesem  legte  er  den  Schied  Spruch  vor,  und  der  Ritter  von 
Arnstein  brachte  es  fertig,  ihm  für  seine  Ansprüche  Repres- 
salien gegen  Pisa  und  die  Gherardesca  zu  bewilligen.  Das  ist 
der  Inhalt  unserer  Urkunde,  von  deren  Existenz  man  schon 
früher  wusste,  .weil  sie  am  8.  Oktober  1239  in  einer  Lizenz 
erwähnt  wird,  die  nach  der  Abreise  Gebhards  Florenz  für  Ru- 
dolf ausstellte,  auf  dass  er  diese  Repressalien  gegen  Pisa  übe^). 

Es  ist  eine  der  letzten  Amtshandlungen  des  Reichslegaten 
Gebhard  von  Arnstein  ; damals,  am  13.  Juni  1239,  weilte  er  noch 
auf  der  Reichsburg  San  Miniato  al  Tedesco,  drei  Wochen  später 
treffen  wir  ihn  zu  Lucca  zum  letzten  Male  in  seiner  Würde. 
Vielleicht  war  er  damals  schon  auf  der  Heimreise  begriffen; 
im  Herbst  war  er  nicht  mehr  Legat,  im  November  und  De- 
zember weilte  er  beim  Kaiser  in  Cremona,  1240  treffen  wir  ihn 
dann  als  iudex  generalis  des  Landes  Pleissen.  Ende  Juli  1239 
war  seinv  Nachfolger  in  der  Person  des  Königs  Enzo  ernannt 
worden. 

Ob  die  Bewilligung  der  Repressalien,  denen  noch  dazu  alle 
Reichsbehörden  Vorschub  zu  leisten  hatten,  in  dieser  schroffen 
Form  ein  politisches  Meisterstück  des  Reichslegaten  war,  dar- 
über sind  mir  einige  Zweifel  aufgestiegen.  Als  guter  Patriot, 
als  den  ihn  Gebhard  bezeichnet,  stattete  Graf  Rudolf  einige 
Jahre  später  seinen  Dank  ab,  indem  er  die  Guelfen  von  Flo- 
renz, die  Reichsrebellen,  in  sein  Felsennest  aufnahm  ; der  Kaiser 
selbst  brachte  nach  einer  fürchterlichen  Belagerung  die  ganze 
Schar  in  seine  Gewalt,  und  Graf  Rudolf  war  unter  denen,  die 


')  Am  13.  Mai  1238,  ed.  Santini,  Documenti  1 460  n.  73;  über  das 
Datum  vergleiche  Davidsohn  II  1 S.  236  Anmerkung  4. 

")  Seit  1237,  Ann.  Flor,  bei  Hartwig  II  41:  RobetoorUe  exiatenU  po<f- 
atate  FloretUie  cornea  Guido  et  cornea  Rodulfua  feeerunt  preeepta  eiua.  David- 
sohn II  1 S.  233  Anm.  2. 

Davidsohn  II  1 S.  242  und  dazu  241. 

*)  Gedruckt  bei  Santini,  Documenti  I 467  n.  85. 


Tosr AX I SCH k stüi > i kx 


301 


erst  hingenchtet  wurden,  nachdem  sie  mit  glühendem  Eisen 
geblendet  waren  i). 

Allein  Gebhards  Stellung  in  dieser  immerhin  weniger  wich- 
tigen Frage  ist  nur  von  seinem  politischen  System,  seinem  po- 
litischen Charakter  aus  zu  verstehen.  In  der  lächerlichen  Bolle 
eines  bezahlten  Condottiero  einer  Ghihellinenstadt,  Sienas,  hatte 
er  debütiert  2)  ; so  behielt  er  denn  weiter  die  Gewohnheit,  die  den 
deutschen  Bittern  eigen  gewesen  war,  die  als  Markgrafen  von 
Toscana  Nachfolger  der  Gräfin  Mathilde  wurden  ®),  mit  der 
aber  die  stolze  Politik  Barbarossas  und  seines  grossen  Kanzlers 
endgültig  aufgeräumt  zu  haben  schien  : er  erkannte  jede  Stadt 
Toscanas  als  selbständige  Macht  an  und  verhandelte  mit  ihr 
auf  gleichem  Fasse  ^).  So  muss  ich  wirklich  der  Auffassung^) 
widersprechen,  als  habe  der  Kaiser  die  Abmachungen  seines 
Statthalters  mit  Florenz  billigen  können,  die  der  Amostadt 
eine  günstigere  Stellung  gaben  als  dem  treuen  Siena.  Als  der 
Kaiser  zu  Weihnachten  1239  nach  Pisa  kam,  hat  er  das  auch 
von  einer  Seneser  Gesandtschaft  hören  müssen;  doch  war  er 
zu  loyal,  um  ohne  Grund  den  Vertrag  umzustossen,  wie  diese 
ihm  riet.  Immerhin,  so  tief  das  Vermitteln  zwischen  Kaiser 
und  Papst  in  Gebhards,  von  Arnstein  ererbten  Familien-Eigen- 
tümlichkeiten  begründet  gewesen  sein  mag  ®),  die  Zeit  der  ver- 


')  Vergleiche  Davidsohn,  Geschichte  II 1 S.  332.  3ó5  f. 

*)  Ebenda  S.  18Ü.  190. 

) Ebenda  I 3S4  ff. 

*)  In  Beziehung  auf  das,  was  man  seine  «Unterwerfung  von  Florenz» 
nannte,  hat  Davidsohn  die  Richtigkeit  der  im  Text  ausgesprochenen  Aufifas* 
sung  erwiesen:  Forschungen  IV^  91*98,  «Die  Einigung  des  Reichslegaten 
Gebhard  von  Arnstein  mit  Florenz  im  Juni  1238  «. 

')  Davidsohn  vertritt  sie,  Geschichte  II  1 S.  241  f.  ; ich  finde  keine  Spur 
von  Bestätigung  durch  den  Kaiser.  Hat  er  die  Abmachungen  gebilligt,  so 
sind  sie  ihm  wohl  von  interessierter  Seite,  wie  Bischof  Arding  von  Florenz, 
der  damals  als  päpstlicher  Gesandter  bei  ihm  weilte,  unvollständig  mitge- 
teilt worden.  Nie  hätte  er,  der  eifersüchtige  Wahrer  der  Reichshoheit, 
Florenz  gewährt,  was  dem  treuen  Siena  versagt  blieb,  ja  es  geradezu  Pisa 
gleichgestellt.  Dass  er  später  den  Vertrag  hielt,  als  er  zu  seinem  Bruch  ge- 
drängt wurde  (Vita  Gregorii  IX,  Liber  censuum  ed.  Fabre-Duchesne 
II  34,  v'ergleiche  Davidsohn,  Forschungen  IV  93),  ist  ein  kostbarer  Beitrag 
zu  seiner  Psychologie,  wenn  auch  Davidsohn  darin  nur  eine  Notlage  er- 
blicken möchte. 

» 

‘')  Seine  Brüder  waren  Deutscluritter,  deren  Orden  ja  die  Verhandlungen 


tuschten  Gegensätze  war  vorbei,  « man  konnte  die  Welt  nicht 
mehr  mit  volltönenden  Worten  von  den  beiden  Himmelslichtern 
täuschen  »,  und  die  Männer  der  halben  Massregeln,  die  Gefühls- 
politiker, traten  von  der  Bühne  ab.  So  ist  es  kein  Zufall,  dass 
auch  Gebhard  wenige  Monate  nach  der  Bannung  seines  kai- 
serlichen Herren  sein  toscanisches  Wirkungsfeld  mit  einem  hei- 
mischen vertauschte.  OflFenbar  freiwillig  und  in  aller  Gnade.  Er 
hat  eine  wichtige  Vertrauensstelle  erhalten  i)  und  dort  offenbar 
nützlicher  sein  können  als  in  Toscana  2). 

Der  Reichslegat  Oebhard  von  Arnstein  erteilt  dem  Grafen  Ru- 
dolf von  Capraja  die  Ermächtigung y seine  auf  einem  Schiedspruch 
beruhende  Forderung  von  4800  Pfund  klemen  Pisaner  Denaren 
von  der  Stadt  Pisa  und  den  Grafen  Rainer  von  Bolgari  und 
Guelfo  {von  Donoraiico)  auf  dem  Repressalienwege  einzutreiben. 

S-  Miniato  al  Tedesco  1239  Juni  13, 

Zwei  Origg.  zuaammengeheftet,  wohl  kaum  von  gleicher  Handy  Florenz  ASi. 
(Riformagioni).  — Zit.  Davidsohn,  Geschichte  von  Florenz  II  1 S.  '2S7  -4n- 
merkung  4.  ' 

In  nomine  Domini  amen.  — Cum  nos  Geveardus  de  Arnesten 
sacri  imperii  in  Ytalia  legatus  ex  officio  nostro  dixerimus  co- 
rniti Tegrimo  in  Tuscia  palatino  Pisan(o)  potestati^j  pro  co- 
muni Pisano,  ut  viro  nobili  corniti  Rodulfo  de  Capraria  fideli 
imperii  satisfaceret  de  eo,  quod  recipere  debet  a dicto  comuni 
Pisano,  ut  in  cartis  et  sententiis  sive  laudo  factis  inde  inter 
ipsum  dominum  Rodulfum  comitem  et  comune  Pisanum  no- 


zwischen  Kaiser  und  Papst  beständig  betrieben  hat,  und  er  selbst  hat  in 
der  Lombardenpolitik  ebenfalls  seine  Rolle  gespielt.  Unmittelbar  nach  dem 
Frieden  von'  S.  Germano,  gleichsam  in  dessen  Zeichen,  trat  er  sein  Amt  an 
(über  die  Epoche  Davidsohn,  Geschichte  II  1 S.  1S6  Anm.  *2),  wirkte  im 
Kriege  um  Montepulciano  Hand  in  Hand  mit  der  päpstlichen  Politik  und 
trat  bald  nach  dem  Scheitern  der  Friedensbestrebungen  ab.  So  hat  man 
den  Eindruck,  dass  er  bei  aller  loyalen  Gesinnung  — er  blieb  im  Reichsdienst 
und  ist  seinem  Kaiser  treu  geblieben  — die  Wendung  in  der  Kirchenpolitik 
nicht  mitmachen  wollte. 

')  Davidsohn,  Qescbichte  II  1 S.  245. 

*)  Darüber  N ese  S.  263  265. 

■')  l'J37-12’}9,  aus  dem  Hause  Guidi. 


TOSCANIMCIIE  HTIJDIEN 


30« 


scibur  contineri  latis  per  arbitros  electos  ab  utraque  parte,  vi- 
delicet  per  fratrem  Gualterium  quondam  ministrum  sancte 
Caterine  in  Pisis  de  ordine  fratrum  Predicatorum,  requirentes 
per  officium  nostrum  de  predictis  eundem  comitem  Tegrimum 
pro  comuni®)  Pisano,  et  viros  nobiles  eomites  Rainerìum  de 
Bulgari  et  Guelfnm  ')  per  nuncium  nostrum  requiri  fecisse- 
mus,  ut  eidem  corniti  Rodulfo  satisfacerent  in  eo,  quod  sibi 
debent,  sicut  in  dictis  cartis  et  semt(entiis)  et  laudo  sive  ar- 
bitrio apparet,  et  cum  cognoscamus  per  dieta  instrumenta  et 
per  defensionem  sui  iuramenti,  quam  paratus  erat  tacere,  ipsum 
comitem  Rodulfum  recipere  debere  a dicto  comuni  Pisano  et 
suprascriptis  personis  librarum  quactuor  milia  et  libras  ceto 
oentum  bonorum  denariorum  Pìsanorum  minoris  monete,  damus 
et  concedimus  auctoritate  legationis  nostre  eidem  corniti  Ro- 
dulfo fìdeli  imperii  licentiam,  bailiam  et  potestatem  capiendi 
de  Pisanis  et  eius  «)  districtu  sive  comitatu  ubique  per  fortiam 
imperii  in  personis  et  rebus  hi^)  dieta  summa  sine  alicuius 
contradictione,  mandantes  et  precipientes  castellanis,  viceco- 
mitibus  et  officialibus  nostris  et  omnibus  fidelibus  imperii,  ut 
eidem  domino  Rodulfo  corniti  et  suis  nunciis  et  coadiutori  bus 
suis  nullum  prestent  inpedimentum  in  predictis,  immo  eisdera 
prestent  auxilium  *)  et  iuvamen  ad  eius  inquisìtionem  sub 
pena,  quam  ab  eis  auferre  vellemus.  — Actum  in  arce  Sane  ti 
Miniatìs  insta  murum.  — Presentibus  Henrico  /)  et  lacob  o fìliis 
quondam  domini  Malpillii  et  Aldebrandino  ad  hec  rogatis 
testibus.  — Anno  nativitatis  Christi  millesimo  CCXXXVIIII, 
idusiunii,  indictione  XII.  — Ego  Fridericus»)  iudex  et  notarius 
Romani  imperii  et  dìcti  domini  legati  suprascripta  de  man- 
dato dicti  domini  legati  scripsi  et  in  dieta  summa  interlineavi 
et  ideo  eius  mandato  publicavi  meum  signum  et  nomen  ad 
ponendo. 


a)  comune  B.  b)  Bolgari  B.  c)  go.  d)  in  d.  s.  über  der  Zeile  AB. 
e)  auailium  A.  t)  Henrigo  B.  o)  Malpiiii  B.  A)  lldeblandino  A. 
i)  FederigUB  B. 

• 

’)  von  Donoratico;  beide  aus  dem  Hauie  Oherardesca.  Siehe  Lami,  Eccl. 
Fior,  mon.  I 476. 

*)  Ùber  Malpilling  vergleiche  B.^F.-W.  1301 1.  1310S, 


F.  H('|[NElIiRR 


Sol 


XIX.  Ernennungsurkunde  eines  Notars  durch  Friedrich  Ilm 

• 

Urkunden,  durch  die  Friedrich  II.  Notare  ernennt,  besitzen 
wir  genug,  davon  allein  18  aus  Cortona  i).  Über  die  verwal- 
tungsrechtliche Seite  dieses  Aktes  hat  Ficker  die  eingehend- 
sten Untersuchungen  angestellt  ^).  Deshalb  kann  ich  die  von 
Bethmann  als  verloren  bezeichnete  Urkunde  von  1238,  die 
sich  aber  bei  unsern  Forschungen  im  Pisaner  Kapitelarchiv 
fand,  ohne  weitere  Erläuterungen  geben.  Höchstens  könnte 
auffallen,  dass  Friedrich  II.  hier  einen  toscanischen  Notar  er- 
nennt, während  in  diesem  Lande  die  Befugnis,  solche  zu  be- 
stallen, Gebhard  von  Arnstein  als  Reichslegaten  zustand  und 
auch  von  ihm  geübt  ward^),  ini  Gegensätze  zu  den  General- 
vikaren, denen  sie  durch  besondere  Zusatz-Vollmacht  über- 
tragen werden  musste  ^),  die  dann  in  jeder  Bestallungsurkunde 

’)  Es  sind  B.-F.  1915.  20r)3.  2054.  2485.  2717  (zwei).  2718.  2719.  2720. 
3289.  3421.  3441  (drei).  3473.  3534.  3615.  3616.  Dazu  aus  Pisa  B.-F.  1216, 
aus  San  Miniato  B.-F.  1162  und  die  vorliegende.  Die  umfangreiche  Corto- 
neser  Gruppe  steht  im  Registro  vecchio  des  dortigen  Archivio  Comunale  mit 
noch  etwa  ebenso  \ iel  Bestallungsurkunden  durch  Päpste,  Gebliard  von  Am- 
stein. Friedrich  von  Antiochien,  die  Bischöfe  von  Volterra  und  Arezzo  als 
Keichsfürsten.  die  Pfalzgrafen  von  Lomello  und  Panico,  Enzo  als  Qeneral- 
legaten,  und  — etwas  rätselhaft  — von  Ranaldua  Ranerii  Ruftichini  aus 
Siena,  imperiali  aueioriiate.  Die  Stadt  hat  also  um  die  Mitte  des  Jahr- 
hunderts die  Bestallungsurkunden  aller  ihrer  Notare  in  ihr  Kopialbuch  ein- 
getragen, wobei  interessant  ist,  dass  ein  so  kleiner  Ort  wie  Cortona  in  etwa 
30  Jahren  36  Notare  erhielt.  Leider  sind  selbst  die  kaiserlichen  Urkunden 
darunter  eigentlich  noch  Inedita.  Bonaini  gab  in  einem  offenen  Briefe  an 
Huillard-Bréholles  im  Arch.  stör.  it.  ser.  I App.  XII  466  einige  Proben  und 
von  den  andern  nur  Regesten,  da  sie  nach  der  gleichen  Formel  abgefaast 
seien.  Huillard  ergänzte  sie  nun*  alle  nach  der  Formel  (so  w'eit  er  sich  nicht 
mit  Bonainis  Regesten  begnügte),  und  diese  lautet  in  Wirklichkeit  oft  ab- 
weichend. 

*)  Forschungen  II  69-94  § 246-256.  # 

“)  Archiv  XII  739,  nach  zwei  Inventaren  des  Kapitelarchivs,  zu  1238 
und  1236  in  obsidione  Brixie, 

M So  am  27.  Dezember  1231,  28.  Februar  1235,  20.  Juni  1238,  22.  März 
1239,  B.-F.-W.  13081,  13180,  13255,  13282,  sämtlich  in  Cortona  und  nur  im 
Redest  bekannt. 

■’)  B.-F.  3560  für  Friedrich  von  Antiochien  vom  20.  Juni  1246,  während 


TOSrANlSCHE  HTIJDIEN 


:w>:> 

zu  erwähnen  war’),  weil  die  wenigsten  General vikare  sie  be- 
sessen  zu  haben  scheinen.  Jedoch  war  offenbar  der  Titel  do- 
mini  F federici  imperatoria  notariua  beliebter  als  der  imperialis 
aide  notariua^  den  die  Legaten  verliehen  ; tatsächlich  sind 
während  der  Legation  Gebhards  mehrere  Cortonesen  durch  den 
Kaiser  zu  Notaren  gemacht  worden  ^). 

Kaiaer  Friedrich  //.  ernennt  den  Biccomannus  Herman  ni 
von  San  Miniato  zum  iudex  Ordinarius  et  publicus  tabellio  im- 
perii.  Bei  der  Belagerung  von  Breacia  1238  August 

Pisa  Arch.  Oap,  n.  1001  gUichzۆige  Kopie,  Feoius  iudex  et  not.  iiup. 
aule  exempL,  Hennannus  Salvi  de  S.  Miniate  imp.  aule  not.  und  Epeldricus 
imp.  aule  iudex  et  not.  ausoult.  — Zü.  Bethmann  im  Archiv  der  Oesellschaft 
für  äUere  deutsche  Qeechiehiekunde  XII  739.  Diè  Ergänzungen,  aus  der 
Formel  -r-  siehe  oben  8.  304  Anm.  1 — sind  sicher. 

Frederigus  Dei  gratia  Romanorum  imperator  semper  augu- 
stus,  Jerusalem  [et  ®)  Sicilie  rex.  - Per  prese]ns  scriptum  no- 
tum  facimus  universis  imperii  fidelibus  tarn  presentibus  quam 
futuris,  quod  nos  confidentes  de  prudentia  et  fidelitate  Rioco- 
manni  filii  Hemianni^)  de  Sancto  Miniate  fidelis  nostri  con- 
stituimus  eum  iudicem  ordinarium  et  publicum  tabellionem 
imperii  recepto  prius  ab  eo  fidelitatis  et  utriusque  officii  iuxta 
consuetudinem  iuramento,  ut  amodo  ubique  per  imperium 
predicta^)  officia  ad  honorem  et  fidelitatem  nostram  debeat 


er  schon  im  Februar  zum  Qeneralvikar  ernannt  war,  B.-F.  3538.  Pandulf 
von  Fasanella  hatte  das  Recht  nicht,  hat  also  auch  keine  Notare  ernannt. 

M So  in  B.-F.-W.  13683.  13651.  13681. 

*)  Ob  auch  der  Titel  scLcri  imperii  notariua  auf  Ernennung  durch  Reichs  - 
behorden,  nicht  durch  den  Kaiser  selbst,  hinweist,  ist  mir  noch  unklar.  Der 
Titel  sacri  palatii  notarius  wird  die  Ernennung  durch  den  Pfalzgrafen  be- 
zeichnen. Über  die  hier  in  Betracht  kommenden  Grafen  von  Panico  und 
Pfalzgrafen  von  Lomello  siehe  Ficker,  Forschungen  11  82  § 251.  75  | 248. 
Vom  Bischof  von  Volterra  besitzen  wir  ausser  der  in  Cortona  beßndlicheo 
Urkunde  Pagana  noch  eine  von  1253  bei  Giachi  * 111  (Appendice)  p.  171 
n.  43  = * 490;  dass  auch  der  Bischof  von  Arezzo  diese  Befugnis  besaas,  war 
bisher  unbekannt. 

*)  B.-F.  1915.  2054. 

*)  VielleioiU  der  auskuUierende  Heitnannus  Salvi  de  Sancto  Miniate  / 
Dann  hätte  die  Familie  schon  1238  m Pisa  gelebt,  %oie  es  ja  später  der  Fall 
war;  wie  sollte  sonst  die  Kopie  nach  Pisa  kommen? 


F.  SrUNFIDEU 


8.  > > 

fìdeliter  exercere.  De  habundantiori  quoque  celsitudinis  nostre 
gratia  concessimus  ei  licentiam  et  potestatem  dandi  tutores 
et  curatores,  interponendi  decreta  super  alimentia  et  aliena- 
tionibus  rerum  minorum  et  ecclesiasticarum  et  generaliter  in 
omnibus,  in  quibus  a iure  requiritur  interpositio  <<)  decretomm. 
Quocirca  Universität!  vestre  [precipiendo  m]andamus,  qua- 
tinus  super  predici is  omnibus  de  cetero  intendatis  eidem  Ric- 
co manno  [tamquam/)  iudici  o]rdinario  et  publico  tabellioni  ad 
honorem  et  fidelitatem  nostram  |a  a)  maiestate  nostra]  statuto, 
nullusque  sit,  qui  eum  super  predictis  temere  impedire  vel  per- 
turbare presumat.  Quod  qui  presumpserit,  indignationem  no- 
stram se  noverit  incursurum.  — Ad  cuius  rei  memoriam  pre- 
sene scriptum  fieri  et  maiestatis  nostre  sigillo  iussiraus  com- 
muniri.  — Dat(um)  in  castris  in  obsidione  Brixie  anno  Dominice 
incarnationis  millesimo  ducentesimo  trigesimo  octavo,  mense 
augusti  undecime  indictionis. 


a)  Lücke  von  Buchstaben.  à)  prodicta.  c)  licemtiam.  inte- 

posito.  e)  Lücke  von  7 Buchstaben.  /)  Lücke  von  10  Buchstaben. 

Q)  Lücke  von  12  Buchstaben. 


XX.  Ein  Diplom  Friedrichs  II.  für  die  Grafen  Guidi. 

Volterra,  eine  entlegene  Stadt,  ist  verhältnismässig  oft  nach 
Kaiserurkunden  durchforscht  worden;  zuletzt  suchte  Scheffer- 
Boichorst  staufische  mit  gutem  Erfolge.  Und  doch  fand  sich 
dort  bei  systematischem  Suchen,  wie  wir  es  zum  ersten  Male 
betreiben,  ein  Stück,  das  niemand  erwartet  hätte.  Rätselhaft, 
welche  Schicksale  das  Privileg  für  die  Conti  Guidi  aus  dem 
stillen  romagnolischen  Bergthal  von  Modigliana  nach  Westto- 
scana führten,  wo  das  Haus  kaum  je  Interessen  hatte.  Da 
wenig  Aussicht  ist,  das  Original  zu  finden,  müssen  wir  uns 
mit  der  als  solche  nicht  schlechten  Kopie  begnügen,  die  Graf 
Roger  von  Romena,  Sohn  Aghinolfs,  im  Jahre  1339  auf  Bitten 
des  Grafen  Galeotto  von  Modigliana,  des  Erben  jenes  Guido 
Novello  ^),  für  den  und  dessen  Bruder  unsere  Urkunde  ausge- 

')  . . . prix'üegium  . . . corosum  et  vetustate  amaumptum  .. . instantia  mch 
gnifici  viri  GaUocti  comitis  de  Muiüiana  in  Ttiscia  pakUini,  deacendentis  et 


Tf>9(:ANfrt(’llE  MTÜ1»IEN 


807 


Stellt  ist,  unter  der  Loggia  seiner  heute  verschollenen  Palast- 
burg zu  Soci  im  Casentino  anfertigen  und  beglaubigen  liess; 
er  selbst  unterschrieb  sie  mit  grossen,  ungefügen  Lettern.  Der 
schmucklosen  Schrift  des  notariellen  Transsumptes  mag  es  zuzu- 
schreiben sein,  dass  es  bisher  noch  nicht  beachtet  wurde  ; viel- 
leicht hielt  man  es  auch  für  identisch  mit  dem  bekannten 
kaiserlichen  Privileg  vom  April  1247  für  die  beiden  Brüder: 
beide  Male  waren  die  gleichen  Fürbitter  tätig. 

Ein  Blick  auf  die  Zeugenliste  genügt,  um  die  Selbständig- 
keit unseres  Fundes  zu  erweisen.  Die  Zeugen,  die  sämtlich 
um  diese  Zeit  auch  sonst  in  der  Umgebung  des  Kaisers  weilten, 
sind  historisch  recht  interessant.  H(enricus)  illustris  rex  Tur- 
ri  um  et  Galluris,  sacri  imperii  in  Italia  legatus,  dilectus  filius 
noster  : Enzo,  seit  1238  König  von  Torres  und  Gallura,  nahm  seit 
Anfang  der  Belagerung  Faenzas  an  ihr  teil  i).  Erst  etwa  im  Fe- 
bruar 1241 2)  wutde  er  nach  Toscana  gesandt,  wo  er  den 
grossen  Seesieg,  der  die  zum  Konzil  reisenden  Prälaten  in  des 
Kaisers  Hand  brachte,  mindestens  vorbereiten  half.  General- 
legat von  ganz  Italien  war  er  seit  dem  25.  Juli  1239.  Erz- 
bischof Berard  von  Palermo  war,  ebenso  wie  der  Graf  von 
Acerra  und  die  beiden  Grosshofrichter,  schon  im  August  des 
Jahres  vor  Fermo  im  kaiserlichen  Lager;  vor  Faenza  war  er 
noch  im  Dezember  2).  T{homas)  cornea  .4 cerrarum  wäre,  wenn 
der  von  Ficker  sehr  vermutungsweise  zu  1240  eingereihte  Trost- 
brief des  Kaisers  an  ihn  wirklich  in  diese  Zeit  fiele,  nach  dem 
August  von  Friedrich  II.  gewichen,  bei  dem  er  im  Juni  des 
nächsten  Jahres  wieder  vor  Spoleto  zu  finden  ist  ♦).  Treffen 
wir  ihn  aber  hier  im  September  bei  Friedrich,  so  wird  man 
zweifeln  dürfen,  ob  jenes  rührende  Schreiben  an  seinem  Orte 
ist  und  nicht  eher  Graf  Thomas  unausgesetzt  von  1240  bis 
zum  fluni  1241  im  Gefolge  seines  Herrn  war.  Wenn  er  und 
Berard  als  dilecti  fi  Ui  et  fideles  nostri  bezeichnet  werden,  liegt 


Auccessoris  ipsiua  Ouidonis,  protit  notorie  potei,  cuius  interest^  modo  euhacripto 
ipaum  Privileg ium  extitil  pviblicatum  et  in  publicam  formam  redactum,  sagt 
die  Einleitung  unserer  Kopie. 

‘)  B.-F.  1240  August  20. 

“)  B.-F.-W.  13303». 

")  B.  F.  3112.  3156. 

B.-F.  3212. 


V.  HC  KN  EI  DE  K 


BOH 

wohl  ein  Versehen  des  Kopisten  vor,  der,  statt  fideles  zu  schrei- 
ben, dafür  filii  setzte  und,  als  er  des  Irrtums  gewahr  wurde, 
die  fideles  anfügte,  filii  aber  zu  tilgen  unterliess.  Der  Gross- 
hofjustitiar Heinrich  von  Moira  — Morrono  ist  wohl  ein  Fehler 
des  toscanischen  Abschreibers,  der  an  ihm  geläufige  Orte  wie 
das  Kloster  Morrona  zwischen  Pisa  und  Volterra  dachte  — 
hatte  sein  Amt  seit  1223  inne,  nahm  im  Juli  1240  ebenso  wie 
Berard,  Thomas  und  die  Grosshofrichter,  am  Zuge  nach  Fermo 
teil  ')  und  ist  an  zwei  verschiedenen,  nicht  festzulegenden  Zeit- 
punkten vor  Faenza  nachweisbar  -).  Die  Grosshof richter  Pe- 
trus de  Vinea  und  Taddeus  de  Suessa  weilten,  wie  angedeutet, 
damals  ständig  in  des  Kaisers  Umgebung. 

Am  lehrreichsten  für  den  Historiker  ist  Marinila  de  Ebulo 
vicariua  Romanua,  Er  stammt  aus  dem  Prinzipat  von  Oapua  ’) 
und  gehört  wohl  den  sizilischen  Beamten  des  Kaisers  ati.  Am 
5.  März  1240  berief  ihn  Friedrich  II.,  vielleicht  aus  der  Ge- 
gend von  Modena,  wo  er  1239  kaiserlicher  Podestà  gewesen 
war^),  zu  sich  nach  Montalto  in  Südtoscana;  nach  dem  De- 
zember 1240  und  vor  dem  25.  März  1241  ®)  sandte  er  ihn 

»)  B.-F.  3130. 

")  B.-F.  3158.  3159. 

”)  Ob  er  aus  dem  Orte  Eboli  ist,  wage  ich.  nicht  festzustellen.  Der  oben 
erwähnte  Petrus  de  Ebulo,  der  übrigens  1239  noch  lebte  (Caroani  p.  307), 
heisst  auch  Petrus  domini  Ebuli,  ist  also  Sohn  eines  Ebulus.  Dass  er  aus 
dem  Prinzipat  stammt,  erfahren  wir  aus  der  Liste  der  Barone,  denen  die 
gefangenen  Lombarden  zur  Bewachung  übergeben  wurden  (Carcani  1.  c.). 

B.-F.  3469  nach  Chron.  Mutin.  bei  Muratori  SS.  XV  560;  dass  er,  wie 
erwähnt,  in  der  Ende  Dezember  1239  aufgestellten  Liste  der  Barone  vorkommt, 
denen  Gefangene  übergeben  waren,  ist  kein  Beweis,  dass  er  damals  im  Prin- 
zipat weilte;  auch  andere  dieser  Herren,  die  in  der  Liste  genannt  werden, 
waren  in  kaiserlichen  Diensten  fern.  — Der  Brief  des  Kaisers  vom  5.  März 
1240  bei  B.-F.  2866,  ed.  Carcani  p.  363. 

*)  Damit  nehme  ich  voraus,  was  gleich  bewiesen  werden  wird,  dass  er 
mit  dem  B.-F.  3156  erwähnten  Maainus  identisch  ist.  Sein  Vorgänger  in 
Piemont.  Markgraf  Manfred  Lancia,  war  noch  am  23.  Dezember  1240  im 
Amte:  B.-F.-W.  13358.  Aus  dem  gesagten  ergibt  sich,  dass  die  Einreihung 
von  B.-F.  3166  nicht  ganz  richtig  ist;  das  Mcmdat  B.-F.  3195  mag  immerhin 
in  die  ersten  Monate  1241  gehören. 

*)  B.-F.  3195;  Friedrich  11.  erwähnt  in  dem  merkwürdigen,  in  einem 
pania  eereus  versandten  und  von  Genua  abgefangenen  Schreiben  einen  Auf- 
trag, den  er  dem  Marinus  de  Ebulis,  Reiohsvikar  von  Pavia  aufwärts,  ge- 
geben habe.  Also  war  dieser  schon  einige  Zeit  auf  seinem  neuen  Posten. 


T08CANI8CHE  STUDIEN 


309 


als  Generalvikar  von  Pavia  aufwärts  auf  einen  verantwortli- 
cheren Posten.  Mehr  wussten  wir  bisher  von  dieser  Phase 
seiner  glänzenden  Karriere  nicht  ; unsere  Urkunde  bietet  eine 
glückliche  Ergänzung. 

Ficker  hatte  mit  dem  Marius  comes  Romanus,  der  nach 
Jongelins  schlechtem  Drucke  unter  den  Zeugen  der  Kaiserur- 
kunde vom  Dezember  1240  für  San  Galgano  war  nichts  an- 
fangen können.  In  Canestrellis  Neudruclr^)  lautet  der  Name 
Marinus  comes  Romaniolus.  In  den  von  Davidsohn  veröf- 
fentlichten Zeugenaussagen,  die  sich  auf  die  Zeit  der  Belage- 
rung Faenzas  beziehen  ^),  wird  erwähnt,  dass  San  Gimignano 
einen  seiner  Bürger  Namens  Mangerius,  der  damals  im  kaiser- 
lichen Lager  von  Faenza  war,  beauftragt  habe,  mit  dem  comes 
Romanie  ein  kaiserliches  Privileg  zu  erwirken. 

Darnach  sind  die  Ausführungen  Fickers  über  die  Reichs- 
verwaltung in  der  Romagna  zu  berichtigen.  Seit  1187  hatte 
der  Generalgouverneur  der  Romagna  offiziell  den  traditionellen 
Titel  comes  geführt  ^),  dann,  seit  1236,  heisst  er  vicarius  ge- 
neralis^)', doch  die  alte  Bezeichnung  verschwindet  durchaus 
nicht  so  schnell,  wie  Ficker  annimmt,  und  ihr  späteres  Vor- 
kommen ist  doch  eine  starke  Stütze  der  von  dem  genannten 
Forscher  als  «sehr  unsicher»  bezeichneten  Nachricht,  der  1239 
von  den  Bolognesen  gefangen  genommene  Graf  Aghinolf  von 
Modigliana  aus  dem  Hause  Guidi  sei  Graf  der  Romagna  ge- 

*)  B.-F.  3156,  Jongelinus,  Not.  abb.  ord.  Cist.  VII 86. 

*)  Antonio  Canestre  Ili,  L'abbazia  di  San  Galgano.  Monografia  storico- 
artistica  con  documenti  inediti  (Firenze  1896)  p.  120  n.  11.  Die  unter  diesen 
4 documenti  inediti  » veröffentlichten  Kaiserurkunden  für  San  Galgano  sind 
alle  bekannt,  doch  ist  häufig  Canestrellis  Text  etwas  besser  als  der  in  den 
alten  Drucken.  Ob  statt  Romaniolua  nicht  in  der  Vorlage  — dem  Privile- 
gienbuch von  S.  Galgano  s.  XIV  in.  im  Staatsarchiv  zu  Florenz  — i2omo- 
niol  mit  Kürzungsstrich  steht  und  also  RomanioU  zu  lesen  ist  ? Sonst  würde 
man  eine  Verlesung  des  Kopisten  anzunehmen  haben. 

”)  Forschungen  II  63  n.  447,  von  1243  November  6;  nicht,  wie  D.  sagt, 
«auf  die  Zeit  nach  der  Einnahme  Faenzas...  bezüglich  «,  sondern  teilweise 
auch  auf  die  Zeit  der  Belagerung. 

*)  Forschungen  II  490  § 397.  510  § 407. 

Ebenda  II  220  § 309,  wo  der  Titel  cornea  Romaniae  historisch  erklärt 
wird;  siehe  auch  III  439  zu  § 308. 

Ebenda  II  490  § 397,  doch  zu  scharf  gefasst:  « ein  Graf  scheint  nicht 
mehr  bestellt  zu  sein». 


21 


310 


V.  SCHNEIDER 


wesen  ').  Nach  ihm  hat  Enzo,  erst  als  Legat  der  Bomagna  -), 
seit  dem  25.  Juli  1239  als  Generallegat  Italiens,  den  Feldzug 
auf  diesem  Kriegsschauplatz  geleitet;  die  ordentliche  Verwal- 
tung führte,  wieder  mit  dem  Titel  vicarius,  Graf  Walter  von 
Manopello,  der  aber  schon  vor  dem  August  1240  nach  Ärelat 
versetzt  wurde.  Ihm  ist  — das  können  wir  nun  mit  Bestimmt- 
heit sagen  — nicht  unmittelbar  Thomas  von  Matera  ”)  gefolgt, 
sondern  vor  ihm  führte  ein  gewisser  Marinus  den  alten  Titel 
Comes 

Dieser  ist  nun  identisch  mit  unserm  Mariniis  de  Ebulo  vi^ 
carina  Romanus,  das  wohl  in  vicarine  Romanie  gebessert  werden 
darf  ^);  es  handelt  sich  also  um  den  bekannten  staufischen  Staats- 
mann Marinus  de  Ebulo  ^),  der  in  der  offiziellen  Sprache  von 
Urkunden  wie  diese  vicarine,  sonst  auch  cornee  genannt  wird. 
Diese  Bezeichnung  muss  sehr  populär  gewesen  sein,  wenn  die 
Sangimignanesen  ihn  oder  seinen  Nachfolger  unter  ihr  kannten. 

')  Ebenda  11  491  § 397  Anin.  29. 

*)  B.-F  2451,  dazu  Ficker,  Forschungen  II  ölO  § 407.  520  | 413. 

B.-F.  2394,  dazu  2412.  13343.  13444.  Ficker,  Forschungen  II  510  § 407. 

*)  Ficker,  Forschungen  II  490  § 397.  Diese  Erwähnung  (=  B.-F.-W. 
13241)  als  Vikar  des  oberitalienischen  Legaten  Grafen  Simon  von  Chieti  in 
der  Romagna  t>ezeichnet  vielmehr  einen  auf  den  Verzicht  der  Grafen  Hohen- 
lohe (1236)  folgenden  und  der  Ernennung  des  Grafen  Aghinolf  vorausge- 
henden Übergangszustand,  der  uns  hier  nicht  zu  beschäftigen  braucht.  Über 
das  spätere  Generalvikariat  des  Grafen  Thomas  siehe  B-F.  3343.  3401.  3563? 
3565.  3693*.  13670  Wenn  im  Empfänger-  und  Ausstellerregister  der  Regesta 
imperii  V 2387  bei  Maieria  in  Klammem  Romagna,  mit  Freigezeichen,  zu 
lesen  ist,  so  weiss  ich  wirklich  nicht,  ob  eine  Konjektur  oder  Angabe  der 
Lage  gemeint  ist.  Beides  wäre  falsch.  Die  Ann.  Placent.  nennen  ihn  Apulua 
nach  der  Verbesserung  von  Ficker  II  510  unten.  Matera  liegt  in  der  Ba- 
silicata. 

ln  der  Kopie  unserer  Urkunde  sind  ja  auch  andere  Namen  durch 
falsches  Auflösen  der  Kürzungen  verderbt. 

Ich  möchte  bemerken,  dass  dieser  Marinus  de  Ebulo  nicht  mit  dem 
bekannteren  seines  Namens  verwechselt  werden  darf,  einem  Geistlichen,  der 
von  Anfang  an  auf  seiten  der  Kurie  stand,  1244-1251  V’izekanzler  und  seit 
1252  Erwählter  von  Capua  war;  er  starb  am  27.  ]Mai  1202  und  ist  als  Ver- 
fasser einer  Formelsammlung  berühmt.  Der  staiifische  Marino  w'ar  v^erhei- 
ratet,  wurde  1249  mit  Enzo  bei  Fossalta  gefangen,  machte  erst  dann  (vor 
1252  November  *25,  B.-F.-W.  8540)  seinen  Frieden  mit  dem  Papste  und  fiel 
nach  1255  April  11  (ib.  8978)  in  Manfreds  Hände,  der  ihn  zur  Blendung 
verurteilte,  an  deren  Folgen  er  starb  (Huillard-Bréholles  VI  9 IS). 


TOSCAN ISCHE  STUDIEN 


311 


Sie  wurde  also  aus  alter  Gewohnheit  weitergebraucht,  noch 
1248  nennt  ein  Annalist  den  Thomas  von  Matera  vicariua  et 
cornea  '),  und  König  Wilhelm  von  Holland  nahm  den  Titel, 
vielleicht  auf  Anregung  Bolognas  2),  wieder  auf,  ihm  folgte 
später  der  Kirchenstaat. 

Wann  Marinus  sein  Amt  antrat,  ist  ungewiss;  jedenfalls 
nach  dem  5.  März  1240,  denn  da  führte  er  keinen  Titel.  Viel- 
leicht auch  erst  im  August  beim  Einmarsch  der  kaiserlichen 
Truppen,  bei  denen  er  bis  dahin  Verwendung  gefunden  hätte. 
Im  Dezember  wird  er  noch  mit  dem  Amtstitel  erwähnt,  am 
25.  März  1241  zum  ersten  Male  in  seiner  neuen  Stellung. 

Das  Privileg  enthält  die  Besitzbestätigung  für  Guido  Novello 
und  Simon,  die  Söhne  des  verstorbenen  Grafen  Guido  IV.  von 
Modigliana.  Es  war  erforderlich,  da  die  Serie  der  alten  Schutz- 
briefe des  Hauses  noch  die  Gesamtmacht  im  Auge  hatte  ; am 
29.  November  1220,  bald  nach  der  Kaiserkrönung,  hatte  Frie- 
drich II.  ein  gemeinsames  Privileg  für  Guido  IV.  und  seine 
vier  Brüder  ausgestellt.  Durch  die  Teilung  zwischen  diesen 
und  das  Testament  eines  von  ihnen,  des  1229  kinderlos  ver- 
storbenen Roger,  hatte  sich  die  Herrschaft  unseres  Zweiges  der 
Conti  Guidi  gebildet,  wie  wir  sie,  geringe  Verschiebungen  ab- 
gerechnet ^),  schon  aus  der  Wiederholung  unserer  Ürkunde  vom 
April  1247  kannten.  Die  politische  Lage  des  Spätjahtes  1240 
erklärt  ihren  Erlass  ; der  Kaiser  musste,  während  er  vor  Faenza 
lag®),  die  grossen  romagnolischen  Familien  bei  guter  Stimmung 

Ann.  Plac.  in  MG  SS.  XVIII  497,  dazu  Ficker,  Forschungen  II  510 
nach  Huillard-Bréholles,  Chron.  Placent.  217.  B.  F.-W.  13670*. 

-)  Ficker,  Forschungen  II  447  § 383  B.-F.-W.  5157.  5158.  8S55.  8856. 

14104.  14194*. 

")  B.'F.  3195.  Mit  den  unklaren  Angaben  von  Fumi  in  Boll.  Umbr. 
III  493,  Marinus  sei  auch  Herzog  oder  Generalkapitän  von  Spoleto  gewesen, 
kann  ich  nichts  anfangen.  Es  ist  wohl  ein  Missverständnis  der  Angaben 
Fickers. 

B.-F.  1241. 

Der  Passus  metu  cognatorum  condam  Anaelmx  findet  sich  noch  nicht 
iin  Privileg  Friedrichs  I.  von  1164  September  28,  St.  4028l>;  er  kommt  zuerst 
in  dem  Heinrichs  VI.  von  1191  Mai  25,  St.  4700,  vor  und  wird  dann  1220, 
1240  und  1247  wiederholt.  Er  dürfte  sich  demnach  auf  Anselm  von  Kunigs- 
berg,  1187  presta  Tuscity  beziehen;  vergleiche  auch  Davidsohn,  Geschichte 
von  Florenz  I 584  Anin.  2. 

•)  B.-F.  3622. 


312 


F.  SCHNEIDER 


erhalten'),  und  andrerseits  hatten  es  gerade  damals  die  Freunde 
der  jungen  Waisen  am  bequemsten,  deren  Güter  vom  Herr- 
scher sichern  zu  lassen  ; Faenza  liegt  an  der  Mündung  des  Ba- 
ches Marzeno  in  den  Lamone,  und  an  jenem,  kaum  drei  Weg- 
stunden aufwärts,  erheben  sich  die  Trümmer  der  « Boccaccia  » 
von  Modigliana. 

Friedrich  II.  nimmt  auf  Bitten  des  Markgrafen  übert  Pal- 
lavicini und  dessen  Schwester  Johanna  deren  und  des  verstor- 
benen Pfalzgrafen  Ouido  IV.  minderjährige  Sohne  Ouido  und 
Simon  mit  ihrem  Besitze  in  seinen  Schutz. 

Bei  der  Belagerung  von  Faenza  1240  September. 

Kopie  von  1339  einer  Kopie  «.  XIII  *)  VoUerra  Arch.  Cap.  n.  224  (-4), 
teilweise  abweichend  wiederholt  1247  April,  B.-F.  3622,  ed.  Lami,  Bccl.  Flor. 
Man.  I 490.  673  (B).  Die  beiden  Kopien,  die  Lami  gibt,  nenne  ich  B*  und  B^ 
Ich  berücksichtige  B nur  so  weit,  als  es  zur  Verbesserung  von  A dienen  könnte. 
Fehlerhafte  Ortsnamen  und  ähnliches  bei  B nehme  ich  nicht  in  den  Appara  •' 
auf,  weü  ich  in  Oefahr  käme,  Versehen  nicht  von  B,  sondern  von  Lami  oder 
den  Kopisten  von  B zu  verzeichnen. 

In  nomine  sancte  et  individue  Trinitatis.  Fredericus  se- 
cundus  divina  favente  clementia  Bomanorum  imperator  semper 
augustus  a),  Jerusalem  et  Sicilie  rex.  — Augustalis  excellentie 
tune  extoUitur  solium,  tune  cesaria  dignitas  sui  nominis  titulos 
ampliat,  cum  fidelium  suorum  iustas  petitiones  exaudit  illosque 

Das  lehrte  der  Abfall  des  jungen  Guido  Guerra,  der  an  seinem  Hofe 
erzogen  war.  Damals  befand  er  sich  unter  den  Verteidigern  von  Faenza  : Da- 
vidsohn, Geschichte  von  Florenz  II  1 S.  267  ff. 

Ego  lunta  a domino  Frid.  Rom.  imp.  iudex  Ordinarius  atque  notarius 
huiiss  exempli  autenticum  cereo  sigillo  pendenti  munüum,  in  quo  erat  impe^ 
rialis  imago  impressa  habens  in  una  manuum  quoddam  sceptrum  et  in  alia 
quoddam  rotundum  cum  cruce  superius,  et  cireum  circa  has  litteras  : Frideriexse 
dei  gratia  imper.  Roman,  et  semper  august.,  et  ab  uno  latere  imaginis  : et  rex, 
et  ab  alio  : leruscUem,  et  serico  fune  erat  eidem  connexum,  vidi  et  legi  et... 
bona  fide  exemplavi. 

MOOOXXXVIIII,  ind.  VII,  die  XXVII  aug.  hoc  exemplum  per  me  Ugo- 
linum  not.  sumptum  ex  quodam  insinuato  privilegio  vetustate  consumpto  et  cor- 
roso  in  aliqua  parte  sui...  instarUia  oomilis  Qaleocti  coram...  comite  Rogerio 
nato  qd.  b.  m.  comitis  Aghinolfl  de  Romena  in  Tuscia  palatini., . Acta  in  cos- 
saro  de  Soci  sub  logiam,  dioc.  Aret. . . Ego  Rugerius  de  Romena  cornea  in  Tu- 
scia  palatinus  sedendo  pro  tribunali...  omnia  autoravi. 


Tf)8CANI8CHE  8TÜDIEX 


313 


congruìs  honoribus  ac  beneficiis  honorat  et  promovet,  quos 
pura  fides  approbat  et  sincera  devotio  facit  expertos.  Per  pre- 
sens  igitur  privilegium  presens  etas  noverit  et  futura  posteritas, 
quod  nos  ad  suplicationem  liberti  marchionis  Pellavicini, 
sacri  imperii  in  Lunisgiana  et  partibus  circumvicinis  vicarii, 
dilecti  fidelis  nostri,  et  lohanne  comitisse  sororis  eius  fidelis 
nostre,  pro  gratis  quoque  et  acceptis^)  servitiis,  que  tarn  idem 
Ubertus  quam  et  quondam  idem  Guido  comes  in  Tuscia  pala- 
tinus,  maritus  eiusdem  comitisse,  et  ipsa  maiestati  nostre  ac 
divis  augustis«)  progenitoribus  nostris  bone  memorie  exibue- 
rimt  fideliter  et  devote,  considerantes  etiam,  quod  Guido  et 
Simon  pupilli  filii  condam  *)  comitis  predicti  et  nepotes  Uberti 
fideles  nostri  nobis  et  imperio  «)  servire  poterunt  in  futurum, 
ex^)  consueta  munificentie  nostre  gratia,  qua  fideles  nostros 
consuevimus  prevenire,  et  ex  certa  scientia  nostra  prefatos 
Guidonem  et  Simonem,  possessiones  eorum  et  bona,  quas  et 
que  nunc  possident  aut  eorum  nomine  seu  pro  eis  vel  pro  al- 
tero eorum  vel  ipsorum  parte  iuste®)  actenus  fuerit^)  acqui- 
situm et  in  antea  quolibet  insto  titulo  poterunt  adipisci,  sub 
protectione  nostra  et  imperii  recipimus  speciali  <),  ea  ipsis  et 
eorum  heredibus  imperpetuum  confirmantes.  Ut  autem  habun- 
dantioris  nostre^)  gratie  prerogativa  letentur,  de  speciali  lar- 
gitate  nostra  donamus  et  confirmamus  eis  et  ipsorum  heredibus, 
ut  est  dictum,  omnia  regalia  nostra  et  omnem  iurisdictionem, 
que  et  quam  habemus  in  omnibus  terris  et  possessionibus  quas 
nunc  habent  et  in  aliis  que  in  antea  quolibet  insto  titulo 
poterunt  adipisci,  quemadmodum  donatio  et  confirmatio  rega- 
lium  et  iurisdictionum  nostrarum  in  sacris  privilegiis  tam  no- 
stris quam  predecessorum  nostrorum  plenius  continetur.  Quas 
possessiones,  instrumentum  ^ divisiohis  quam  predictus  Comes 
Guido  fecit  cum  olim  fratribus  suis,  et  ipsorum  pupillorum 
etiam  alia  continent  seu  continebunt  publica  instrumenta  ; cuius 
tarnen  divisionis  terras  et  possessiones  que  in  partem  predicto 
corniti  cesserunt  quam  alias  que  ex  testamento  condam  comitis 
Rogerii  fratris  sui  ad  eumdem  comitem  pervenerunt  et  sui 
obitus  tempore  possidebat  et  nunc  prefati  pupilli  possident, 
presentis  privilegii  serie  propriis  vocabulis  duximus  exprimen- 
das  : videlicet  quatuor  partes  de  quinque  partibus  totius  podii 
et  castri  de  Poppio  et  eius  curie  ac  districtus,  et  nominatim 


» 


814  F.  SCHNEIDER 

istarum  villarum  que  sunt  de  eius  curia  et  districtu,  scilicet 
Corle,  Losque,  Filecti,  Celle,  Sale,  Porrene,  Ponponis  «),  Corsi- 
gnani”»),  Bucene,  Pargentine,  et  ipsarum  districtuum  et  perti- 
nentiarum;  item  castrum  de  Glanzolo*^)  cum  tota  eius  curia  et 
districtu  ac  pertinentiis  et  totam  plebem.  de  Vado,  castrum  et 
villam  Garglani,  castrum  Montisacuti  cum  omnibus  eorum  per- 
tinentiis, curiis  et  districtu,  et  integre  has  villas,  scilicet 
Ceticam,  Spalannem,  Tercellem,  Cavalleciam,Turicellemp),Mon- 
taninum,  Screllem,  Orgem,  burgum  Colline  et  Silvam  cum 
omnibus  earum  districtibus  et  pertinentiis,  totam  villam  Mon- 
tismignarii  cum  suis  pertinentiis,  totum  castrum  de  Bactifolle 
cum  eius  curia  et  districtu  et  omnes  villas  cum  earum  districtu 
et  pertinentiis,  videlicet  Startiam,  Cascesem,  Ysolam,  Vertei- 
lern, Caranum  «),  Restonchium  et  Vivarium  »■),  comandisgiam 
castri  de  Fronzola  et  eius  curi(am),  plebem  de  Buiano  •),  vil- 
lam de  Vanno  cum  suis  pertinentiis,  Busiccum  "),  castrum 
Baggioii,  Ortignanum,  Cortam,  burgum  sancte  Mamme,  medie- 
tatem«’)  castri  et  burgi  de  Subbiano,  villam  de  Fontechiaro, 
quartam  partem  castri  de  Partina  et  eius  districtu,  Lorenza- 
num,  quartam  partem  Prativeteris  et  duas  partes  hominum 
monasterii  Prativeteris,  quidquid  eis  pertinet  vel  eorum  nomine 
detinetur  in  Casentino  et  usque  ad  civitatem  Aretinam  ; totum 
castrum  Ämpinane  cum  curia  et  districtu  ac  suis  pertinentiis, 
et  integre  has  villas,  scilicet  Fabianum,  Casaromanam,  Ra- 
soium«'),  Paternum,  Farnetum,  Comiolem,  Campogiannem,  Quer- 
ciam  ^),  Costam,  Bramasolem,  Bruzianum,  Quercetum,  Casa- 
novam,  Casignellam,  Vectignanum  Rium  et  Villorem  cum 
suis  pertinentiis,  castrum  Torricelle,  castrum  Rostolene  et  eius 
villam  cum  eius  curia  et  districtu  et  eius  pertinentiis,  domi- 
nium, usariam,  redditum  ac  proprietatem  alpium  habatie  de 
Crispine  2),  castrum  de  Casole  cum  eius  curia  et  districtu  et 
suis  pertinentiis  et  has  villas,  scilicet  Camprisantum  «>),  Viti- 
glianum  cum  suis  pertinentiis,  castrum  Montisacuti  de  Alpi  bus 
cum  suis  pertinentiis,  totam  villam  Corelle  cum  eius  districtu 
et  pertinentiis,  castrum  Ortigaie  cum  eius  curia  et  districtu 
et  pertinentiis,  castrum  Vespignani  cum  eius  curia  et  districtu, 
Samprugnanam,  Gactariam,  Vezanum,  Aglonem«^)  cum  eorum 
pertinentiis,  Montem  de  Forto**),  Figinem,  Collem  et  Camar- 
tinum  cum  suis  pertinentiis,  plebem  Decumani  cum  suis  per- 


T08CANI8CHE  8TU1UEN 


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tinentiis,  medietatem  mercati  et  mercatalis  Decumani,  castrum 
de  Puteo  cum  eius  curia  et  districtu,  medietatem  Gangarete 
et  eius  districtus,  villam  de  Starda  //),  Moncionem  et  Petra vel- 
sam  cum  eorum  curiis  et  pertinentiis,  Montaium  ^9)  cum  eius 
curia  et  districtu,  Barbischium  cum  eius  curia  et  districtu, 
comandisgiam  Sancti  Mariani  et  ius  quod  habent  in  Sancto 
Mariano  sive  in  hominibus  ipsius  loci  et  quartam  partem 
Montisvarchi  et  eius  curie  et  districtus  et  hospitale  de  (»ene- 
stra,  totum  hospitale  Montissecchi  et  quartam  partem  totius 
rocche  et  burgi  de  Balneo,  castri  de  Corzano,  Fontiscluse  et 
Castelline  et  suarum  curiarum,  pertinentiarum  et  districtuum, 
et  quartam  omnium  edificio  rum,  terrarum  donicatarum  et  ho- 
minum  existentium  in  dictis  locis;  item  medietatem  Gironis, 
castri,  curie  et  burgi  Meduliani  ”)  et  eius  districtus  et  perti- 
nentiarum et  villarum  subscriptarum,  videlicet  Sancti  Savini, 
Misigloli,  suarum  curiarum  et  districtuum,  medietatem  castri 
de  Marradi  et  eius  curie  et  districtus  ac  pertinentiarum  suarum, 
medietatem  castri  Monsandolli  et  eius  curie  et  districtus  et 
medietatem  abazie  de  Azareta  et  eius  curie  et  districtus  et  sua- 
rum  pertinentiarum,  medietatem  monasteriorum  Gamundii  et 
sancte  Beparate  et  suarum  pertinentiarum,  medietatem  feudi 
quod  fuit  Ugonis  de  Vidiglano  et  loci  qui  dicitur  Saxus  ^),  ubi 
suntdomus,  molendina  et  gualcherie  filiorum  condam  Abriani 
medietatem  Ccpparani  »»)  et  eius  districtus,  Petr.^  de  Mvira, 
Pagle  et  earum  districtus,  medietatem  Eglane^)  et  Repidignani, 
suarum  curiarum  et  districtuum,  medietatem  de  omni  eo  quod 
pater  vel  avus  predictorum  pupillorum  habebant  sive  eorum 
nomine  detinebatur  vel  eis  aut  pp)  alteri  eorum  pertinebat  vel 
pertinere  posset  quocumque  iusto  titulo  in  tota  valle  Marciani 
in  Bergoll(i)  Restignolo  "),  Senzano  et  eorum  curiis  et  di- 
strictibus,  medietatem  ville  et  ecclesie  sancti  Petri  in  Quiscine 
et  eius  districtus,  Rivagocte,  ville  de  Trebbio  et  eorum  distri- 
ctus et  ipsam  medietatem  omnium  et  singulorum  hominum, 
colonorum,  fidelium  et  aliorum  cuiuscumque  condictionis  sint, 
cum  resediis,  tenimentis  et  familiis  ac  servitiis  eorum  et  omnium 
donicatorum,  poderiorum,  amasiatorum  «»)  positorum  et  existen- 
tium in  dictis  locis  de  Romagna  que  continent  publica  instru- 
menta divisionis  olim  facte  inter  comitem  Tegrimum  et  patrem 
predictorum  pupillorum  ; item  totum  castrum  de  Biforco  cum 


316  « 


V.  SCHNRIDEK 


eius  curia  et  districtu  ac  suis  pertinentiis,  prout  continet  pu- 
blicum instrumentum  emptionis  inde  factum,  comandisgiam 
libre  argenti  que  eis  debetur  et  datur  annuatim  pro  Casti- 
glione de  Pazis;  item  quartam  partem  castrorum,  villarum 
cum  ipsorum  curiis,  districtibus  et  pertinentiis,  palatiorum, 
turrium  et  forticiarum,  hominum,  colonorum,  inquilinorum, 
fidelium,  vasällorum  cum  eorum  familiis  et  tenimentis,  servi- 
tiis  terrarum,  possessionura,  rerum,  bonorum  omnium,  iurium 
et  iurisdictionum«^)  et  actionum  positarum  in  Greti  et  partibus 
adiacentibus  que  pervenerunt  ad  patreni  ipsorum  ex  divi- 
sione quam  fecit  cum  comite  Tegrino  et  comite  Aghinolfo  fra- 
tribus  suis,  et  cum  ipso  comite  Aghinolfo,  Rodulfo,  Guidone  w), 
Burgognone  et  Rugerio  de  Cona  tutoribus  Guidonis  et  Roger ii 
filiorum  quondam  comitis  Marcoaldi  fratris  genitoris  pupillorum 
ipsorum,  sicut  ipsins  divisionis  publica  ipsorum  continent  in- 
strumenta, quorum  castrorum,  villarum  et  terrarum  nomina 
sunt  hec:  Empoli,  Montetopoli  «),  Petroio,  Coldelapetra  <>),  Cer- 
retum,  Musignanum,  castrum  de  Vincio,  Pagnanam^)  Fuma- 
giam<^),  Granaiolum,  Carbonaiam,  Turrira-Benni,  castrum  de 
Celle,  Lontrainum,  Petriolum,  Gonfienti,  Colligunzoli,  Buria- 
num,  Orbignanum  et  dimidiam  plebem  de  Vallen(o)  **),  Collec- 
chium;  item  quartam  partem  rerum  omnium  que  pater  dicto- 
rum  pupillorum  habebat  vel  eius  nomine  habebatur  et  ad  eum 
pertinebat  in  montanis  Brandelli,  in  civitate  et  toto  episcopatu 
Pistoriensi  «),  quartam  partem  totius  castri  Montismurli  et  eius 
curie  et  districtus.  Specialiter  etiam  indulgemus  et  confirma- 
mus  eis,  prout  in  sacro  privilegio  nostro  dudum  Guidoni,  Te- 
grimo,  Rogerio,  Marcoaldo  et  Aghinolfo  patri  et  patruis  ipso- 
rum pupillorum  ple[nius/)  nosci]tur^)  contineri,  ut  non  com- 
pellantur  de  aliqua  causa  sub  alicuius  examine  respondere 
nisi  sub  nobis  vel  alio  quem  ad  hec  specialiter  delegaremus  et 
si  quando  vocati  fuerint  a nobis,  ut  ad  nos  veniant  vel  a 
nuntiis  nostris  metu  cognatorum  condam  Amselmi  vel  alio 
iusto  impedimento  superveniente  possint  per  responsales  suos 
vel  nuntios  nobis  et  nostris  nuntiis  sine^)  indignatione  re- 
spondere ; statuentes  et  imperiali  sancientes  edicto,  quatenus 

')  Hier  fügt  der  Notar  ein:  et  ad  maiorem  fidem  habendam,  qiiod  in 
istis  corosionibus  et  consumptionibus  superiiis  declaratis  ita  debeat  legi,  in- 


TOSCAXISCnE  STUDIEN 


317 


nulla  persona  ^alta  vel  humilis,  ecclesiastica  vel  secularis,  nullus 
marchio  ncque  Comes,  nulla  potestas  nec  civitas,  rector  nec 
Universitas  vel  comune,  nulla  denique  alia  persona  contra  pre- 
sentis  privilegi!  nostri  tenorem  ausù  temerario  venire  presumat  ; 
quod  qui  presumpserit,  preter  ìndignationem  nostri  culminis 
quam  incurret  centum  libras  auri  purissimi  pro  pena  se  coni- 
positurum  cognoscat,  medietatem  camere  *)  nostre,  reliqua  me- 
dietate  passis  iniuriam  applicanda  ; nullis  aliis  privilegiis  seu 
concessionibus  a culmine  nostro  inpetratis  vel  inpetrandis  pre- 
iudicantibus  in  aliquo  privilegio  nostro.  Ad  huius  autem  pro- 
tectionis,  donationis  et  confirmationis  nostre  memoriara  et  robur 
perpetuo  valiturum  presens  privilegium  fieri  et  sigillo  maie- 
statis  nostre  iussimus  communiri.  Huius  rei  testes  sunti  H. illu- 
stris  rex  Turrium  et  Galluris,  sacri  imperii  in  Italia  legatus, 
dilectus  filius  noster.  B.  venerabilis  Panormitanus  archiepi- 
Bcopus  et  Thomas  Comes  Acerrarum  dilecti  filii»”)  nostri  et 
fideles.  Henricus  de  Morrono  magne  curie  nostre  magister  insti- 
ciarius.  Marinus  de  Ebulo  vicarius  Romanus.  Magister  Petrus 
de  Vinea  et  magister  Taddeus  de  Suessa  curie  nostre  iudices 
fideles  nostri  et  alii  quam  plures. 

Signum  domini  nostri  Friderici  secundi  dei  gratia  invictis- 
simi  (M.)  Romanorum  imperatoria  semper  augusti  et  Sicilie 
regia. 

Acta  sunt  hec  anno  Dominice  incamationis  MCCXL,  mense 
septembris  XIIII  indictionis,  imperante  quoque  domino  nostro 
Friderico  dei  gratia  invictissimo  Romanorum  imperatore  semper 
augusto  »),  lerusalem  et  Sicilie  rege,  imperii  eius  anno  vige- 
simo^),  regni  lerusalem  quintodecimo,  regni  vero  Sicilie  qua- 
dragesimo tertio,  felicitar  amen.  Datum  in  castris  in  obsidione 
Faventie,  anno,  mense  et  indictione  predictis. 

a)  agust.  A.  à)  so  A.  c)  fehlt  B,  d)  aceptis  A.  e)  imp.  satis 
8.  B,  /)  de  B,  g)  f.  aquis.  A,  fuerint  acquisita  B.  h)  iuzta  A. 
i)  specialiter  B.  h)  gr.  n.  B.  l)  instrumenta.,  que  B.  m)  Corign.  A; 

Corsign.  B.  n)  Glan9.  A.  o)  in  Logra  B\  de  Logia  B^  p)  Turricel* 

telligi  et  conscribi,  et  vismn  et  lectum  est  quoddam  aliud  privilegium  Henrici 
aexti  imperatoria  concessum  Guidoni  Guerre  sub  consimili  gratia  MCLXXXXI 
indictione  VI  III,  in  quo  illud  idem  capitulum  continetur  modo  subscripto, 
videlioet:  Specialiter  autem  — respondere  {aus  St,  4700,  gedruckt  Lami,  Mo- 
numenta I 071,  1191  Mai  25  bei  Neapel). 


318 


F.  HC'HNEIDER 


lam  B.  Q)  Caianum  B.  r)  Vaicuium  B.  «)  Bugliano  B.  t,  Vagna  B. 
u)  Riosicchum  B.  v)  med.  — Subb.  fehlt  B.  ur)  Rasorum  B.  x.  Que* 
stiam  B,  v)  Voltig.  B.  z)  Crispine  A ; Crispino  B.  aa)  Corpustum  B; 
lies  Corpussanctum  Ortigace  B.  cc)  Allenem  B.  dd)  Ferro  B. 

m)  im  folgenden  fehlt  einiges  hei  B.  ff)  Strada  B.  qq)  Montanum  B. 

hh)  Marcian.  B.  ü)  Mutiliani  B.  kk)  Monsatulli  B.  U)  saxu'  A;  sa- 
zus  B.  mm)  Gabrani  B.  «»)  Cheppani  B.  oo)  Albani  B,  pp)  aud  A. 
qq)  Marchiemi  B.  rr)  Bergoli.  A ; Bergelli  B,  ««)  Bartignolo  A.  tt)  Vis- 

sina  B.  vu)  amaziatorum  et  exmaziatorum  B.  vv)  anuatim  A.  ww)  iuiv 
dict.  A.  XX)  partem  A;  patrem  B.  yy)  Guidonis  Burgugnonis  B.  zx)  Mon- 
terappoli  B,  a)  Coldelaptra  A;  Colle  de  Petra  B.  &)  utramque  Pag  B. 
c)  fuenagiam  A;  Fumaiam  B.  d)  Vallen.  A;  Vagliano  B^  ; Vallano  B*. 
«)  Pistor.  A;  Pistoriensi  B.  /)  im  folgenden  war  das  Or.  stark  abgeschaht; 
der  Notar  gibt  den  Schrifthestand  genau  an  und  ergänzt  mit  St.  4700;  zieht 
man  noch  B.-F.-W.  3623  hinzu,  so  wird  der  Text  zweifellos.  ff)  dicitur  ver- 
mutet der  Notar,  noscitur  B.  A)  sine  nostra  B.  »)  camare  A.  k)  nae- 
dietatem  A.  l)  Parnemit.  A.  m)  wohl  zu  lesen  dilecti  fideles  nostri  H. 

n)  agusto  A.  o)  Vigeisimo  A. 


PREUSSEN  UND  DIE  RÖMISCHE  KURIE 


IN  DER  ZWEITEN  HÄLFTE  DES  SIEBZEHNTEN  JAHRHUNDERTS. 

VON  PHILIPP  HILTEBRANDT. 


Der  bekannte  Jesuitenpater  Vota  hat  einmal  in  einem 
Schreiben  an  Friedrich  III.  von  Brandenburg  die  Kurie  als 
diejenige  Macht  bezeichnet,  die  dem  Kurfürsten  religiös  und 
politisch  am  feindseligsten  in  der  Welt  gegenüberstehe  ^).  Und 
in.  der  Tat,  unter  allen  Mächten  Europas  gab  es  in  der  zweiten 
Hälfte  des  17.  Jahrhunderts  kaum  eine,  die  zu  hassen  die 
Kurie  mehr  Grund  gehabt  hätte,  als  Brandenburg-Preussen. 
Kein  Staat  jener  Zeit  hatte  sich  so  stark  auf  Kosten  der  römi- 
schen Kirche  bereichert:  die  Hälfte  seines  Territorialbesitzes 
beinahe  setzte  sich  aus  Gebieten  zusammen,  deren  Besitz  die 
knriale  Auffassung  als  Kirchenraub  verdammte  : ein  Erzbistum, 
6 Bistümer  und  der  gesamte  Kirchenstaat  des  Deutschritter- 
ordens in  Preussen  waren  ihm  durch  Säkularisationen  zuge- 
fallen. Der  Herrscher  dieses  Staates  aber  gerierte  sich  überaU 
als  Protektor  des  Protestantismus  und  des  der  Kurie  besonders 
verhassten  Kalvinismus,  und  wo  auch  immer  die  Kirche  sich 
daran  gemacht  hatte,  katholischi^  Länder  von  den  Ketzern  zu 
reinigen,  überall  hatte  er  sich  ihr  hindernd  in  den  Weg  gestellt: 
in  Polen,  in  Ungarn,  in  Schlesien,  in  Piemont,  in  Jülich  und 
in  der  Pfalz  war  er  für  die  Protestanten  eingetreten,  und  die 
Hugenotten,  die  er  nicht  hatte  schützen  können,  waren  von 
ihm  eingeladen  worden,  sich  der  gewaltsamen  Bekehrung  zu 

')  Max  Lehmann.  Preussen  und  die  katholische  Kirche  I Nr.  318. 


320 


IMI.  HILTEIIUANDT 


entziehen  und  in  seinen  Staaten  Zuflucht  zu  suchen.  Und 
nicht  minder  scharf  trat  der  grosse  Kurfürst  in  der  inneren 
Politik  seines  Staates  gegen  die  katholische  Kirche  auf:  er 
beanspruchte  den  Summepiskopat  über  seine  katholischen  Un- 
tertanen, verbot  aUe  Visitationen  durch  auswärtige  Geistliche, 
und  mit  Schaudern  hatte  ein  päpstlicher  Nuntius  an  den  Toren 
klevischer  Städte  die  Säcke  gesehen,  in  denen,  wie  es  hiess, 
die  fremden  Visitatoren  auf  Befehl  des  Kurfürsten  im  Rheine 
ertränkt  wurden  ^).  « Nirgends  fürwahr  »,  berichtete  jammernd 
ein  Abt  aus  dem  Magdeburgischen,  « sind  die  Elatholiken  so 
verhasst  wie  in  diesem  Vaterlande  » 2).  Zwar  gelangten  gele- 
gentlich auch  günstigere  Nachrichten  über  die  Haltung  des 
Kurfürsten  zur  katholischen  Eürche  nach  Rom.  Da  man  aber 
in  jenen  konfessionell  gesinnten  Zeiten  Wohltaten  von  seiten 
Andersgläubiger  im  allgemeinen  als  selbstverständlich,  Ver- 
folgungen aber  als  Vergeben  gegen  Gott  aufzufassen  pflegte, 
so  wurden  jene  kaum  beachtet  und  diese  blieben  allein  im 
Gedächtnis  haften. 

In  Anbetracht  des  prinzipiellen  und  tatsächlichen  Gegen- 
satzes, der  zwischen  der  entstehenden  protestantischen  Gross- 
macht des  deutschen  Nordens  und  dem  Haupte  der  katholi- 
schen Christenheit  bestand,  wäre  es  erklärlich,  wenn  beide  in 
absoluter  Feindschaft  gegen  einander  verharrt  hätten.  Indessen 
ist  dies,  wie  eine  Durchsicht  der  römischen  Akten  ergibt, 
keineswegs  der  Fall  gewesen.  In  der  Erkenntnis  der  Forde- 
rungen praktischer  Kirchenpolitik  bat  die  Kurie  sehr  bald  ihre 
anfänglich  intransigente  Haltung  Brandenburg  gegenüber  auf- 
gegeben, und  da  auch  der  Kurfürst  von  vornherein  niemals 
Bedenken  gehabt  hat,  wenn  die  politische  Lage  es  verlangte, 
die  Unterstützung  des  Papstes  zu  suchen,  so  entwickelte  sich 
zwischen  beiden  Mächten  ein,  wenn  auch  kühles,  so  doch  äus- 
serlich  nicht  unfreundliches  diplomatisches  Verhältnis,  das  bis 
zu  dem  Augenblick  anhielt,  in  dem  der  Sohn  des  grossen 
Kurfürsten,  ohne  den  Papst  zu  fragen,  sich  die  Königskrone 


')  Vgl.  Nr.  45  des  ersten  Bandes  meiner  im  Druck  befindlichen  Publi- 
kation Preussen  und  die  römische  Kurie  (PRK).  — Die  Säcke  stammten  be> 
kanntlich  aus  der  Zeit  der  alten  klovischen  Hr  rzoge. 

PRK  I Nr.  32. 


PREUSSEN  UND  DIE  RÖMISCHR  KURIE  lf>50-1701 


321 


aufs  Haupt  setzte  und  dadurch  einen  Konflikt  mit  der  Kurie 
herv^orrief,  der  unausgleichbar  zu  sein  schien. 

I.  Unter  den  Pontiflkaten  Innocenz’  X.  (1644-55)  und  Alexan- 
ders VII.  (1655-67)  bestand  der  doktrinäre  Grundsatz,  dass  der 
Papst  mit  Häretikern  keinen  Verkehr  haben  dürfe,  dass  katho- 
lische Staaten  Bündnisse  mit  ihnen  zu  meiden  hätten  und 
dass  man  die  Protestanten  stets  und  mit  allen  Mitteln  be- 
kämpfen müsse,  im  allgemeinen  unverändert  fort  und  machte 
sich  auch  in  der  päpstlichen  Politik  Brandenburg  gegenüber 
geltend^).  Schon  auf  dem  Kongress  zu  Münster  hatte  der 
päpstliche  Nuntius  Fabio  Chigi,  der  spätere  Alexander  VII., 
den  ihm  von  den  kurfürstlichen  Gesandten  angebotenen  Höf- 
lichkeitsbesuch zurückgewiesen  und  an  sie  die  Forderung  ge- 
stellt, sie  sollten  die  Visite  durch  einen  « Kavalier  von  römisch- 
katholischer  Konfession  » machen  lassen,  eine  Bedingung,  auf 
die  natürlich  die  Brandenburger  nicht  eingingen,  zumal  da,  wie 
der  Kurfürst  schrieb:  « wir  uns  doch  vom  Nuntius  und  seinem 
Principal  keiner  Benediktion  zu  getrosten  haben  » ^).  Dass  der 
Papst  dann  gegen  den  geschlossenen  Beligionsfrieden,  in  dem 
der  Kaiser  mit  den  Protestanten  paktierte  und  der  Branden- 
burg 3 Bistümer  zusprach,  in  aller  Form  Protest  einlegte,  ver- 
stand sich  vom  Standpunkte  der  Kurie  aus  von  selbst.  Ebenso, 
wenn  sie  bei  Streitigkeiten^zwischen  einer  protestantischen  und 
katholischen  Macht  die  letztere  nach  Möglichkeit  unterstützte. 
Als  der  grosse  Kurfürst  im  Jahre  1651  den  verfehlten  Versuch 
machte,  den  Konflikt  mit  dem  Pfalzgrafen  von  Neuburg  durch 
das  Schwert  zu  seinen  Gunsten  zu  entscheiden,  wandte  sich 
dieser  auch  an  den  Vertreter  des  Papstes  und  bat  ihn  um  Bai 
und  Beistand.  Materielle  Hülfe  hat  die  Kurie  dem  Herzog 
nicht  zu  Teil  werden  lassen,  die  diplomatische  aber  hat  sie 
ihm  gewährt.  Besonders  am  polnischen  Hofe.  Der  Warschauer 
Nuntius  sekundierte  hier  den  neuburgischen  Gesandten  in  seinen 
Vorstellungen  gegen  Brandenburg,  und  man  erreichte  es  tat- 


')  Vgl.  Moriz  Ritter,  Das  römische  ICirchenrecht  und  der  Westfä- 
lische Friede  in  der  Hist.  Ztschr.  CI  353-82. 

*)  Urkunden  und  Aktenstücke  zur  Geschichte  des  grossen  Kurfürsten 
IV  389. 


32-2 


l*H.  HILTEBHANIvr 


Bächlich,  dass  der  König  Johann  Kasimir  den  preussischen 
Ständen  als  oberster  Lehnsherr  die  Unterstützung  des  Kur- 
fürsten untersagte  und  an  diesen  selbst  einen  Gesandten  schickte, 
der  ihn  in  Wesel  auf  die  hochfahrendste  Weise  behandelte  i). 

Einseitige  Vertretung  rein  kirchlicher  Interessen  und  ein 
gut  Teil  von  Doktrinarismus  waren  es  hauptsächlich,  die  die 
Haltung  der  Kurie  während  des  ersten  nordischen  Krieges  be- 
stimmt • haben. 

Schon  der  Beginn  des  Kampfes  zwischen  den  Schweden 
und  Polen  zeigte  aller  Welt  sofort  aufs  eklatanteste  die  kläg- 
liche Schwäche  des  polnischen  Staates.  In  heilloser  Verwir- 
rung flüchtete  der  König  aus  seinem  Reiche,  und  auch  dem 
päpstlichen  Nuntius  schien  im  ersten  Schrecken  alles  verloren  ^). 
Es  war  klar,  dass  Polen  nicht  aus  eigener  Kraft,  sondern  nur 
durch  fremde  Hülfe  dem  furchtbaren  Feinde  gegenüber  sich 
behaupten  konnte,  und  dass,  um  solche  zu  gewinnen,  Konzes- 
sionen gemacht  werden  mussten.  Auf  den  rettenden  Gedanken 
der  östreichischen  Diplomatie,  Brandenburg  durch  Zugeständ- 
nisse auf  die  polnische  Seite  zu  ziehen,  ist  aber  die  päpstliche 
Politik  nicht  gekommen,  ja  sie  hat  sich  dann  hinterher  gegen 
denselben  noch  hartnäckig  verschlossen.  Freilich  bestand  die 
Gefahr,  dass  die  katholische  Kirche  zum  grössten  Teile  die 
Kosten  der  Verständigung  zu  tragen  hatte,  denn  Brandenburgs 
Absichten  gingen  auf  Erwerbung  des  Bistums  Ermland,  das 
dem  Papst  direkt  unterstellt  war,  und  auf  Erlangung  grösserer 
Rechte  und  Freiheiten  für  die  polnischen  Dissidenten.  Beide 
Forderungen  waren  aber  der  Kurie  aufs  höchste  widerwärtig, 
und  jeder  Zeit  hat  sie  sich  ihnen  mit  allen  Kräften  widersetzt. 
Daher  liess  sie  lieber  die  katholische  Vormacht  des  europäi- 
schen Nordostens  an  den  Rand  des  Unterganges  gelangen  und 
verzichtete  darauf,  die  schwedischen  und  brandenburgischen 
Häretiker  gegen  einander  auszuspielen,  obwohl  gerade  der 
Kurfürst  selbst  seine  Hand  hierzu  geboten  hatte.  Er  hatte 
sich,  von  den  Schweden  bedrängt,  nicht  gescheut,  sich  an 
den  Ermländer  Kanoniker  Vituski  zu  wenden  und  ihn  zu  bitten, 
in  seinem  Aufträge  an  den  Warschauer  Nuntius  zu  schreiben. 

*)  Urkunden  u.  Aktenstücke  IV  119.  PRK  Nr.  1*2. 

•’)  Artur  Lewinson,  Nuntiaturberichte  des  Petrus  Vidoni  Nr.  14. 


PREUSSEX  UND  DIE  RÖMISCHE  KURIE  1650-1701 


323 


Er  äusserte  den  Wunsch  nach  einer  Korrespondenz  mit  dem 
päpstlichen  Vertreter  und  erbot  sich,  mit  allen  Kräften  den 
König  von  Polen  gegen  die  Schweden  zu  verteidigen,  wenn  der 
Papst  ihm  hierfür  die  Erlaubnis  zu  Truppenwerbungen  bei 
einer  Anzahl  von  deutschen  Kirchenfürsten  verschaffe.  Der 
Nuntius  Pietro  Vidoni  scheint  es  aber  nicht  einmal  für  nötig 
gehalten  zu  haben,  über  dieses  Angebot  des  Kurfürsten  nach 
Rom  zu  berichten.  Wenigstens  musste  sich  dieser,  als  die  Not 
am  höchsten  war  — drei  Tage  vor  dem  Abschluss  des  Königs- 
berger Vertrages  —,  von  neuem  mit  derselben  Bitte  an  den 
Kanoniker  wenden.  Einen  Monat  später  sandte  Vidoni,  der 
von  dem  schwedisch-brandenburgischen  Bündnisse  noch  immer 
keine  Kenntnis  hatte,  das  Schreiben  Vituskis  nach  Rom  ein,  und 
weitere  zwei  Monate  dauerte  es,  ehe  der  Nuntius  die  Antwort 
des  Kardinalstaatssekretärs  erhielt.  Sie  ging  auf  das  Gesuch 
des  Kurfürsten  mit  keinem  Worte  ein  und  erinnerte  daran, 
dass  der  heilige  Stuhl  mit  Häretikern  keine  Beziehungen  un- 
terhalten könne.  Trotzdem,  da  man  Brandenburg  angesichts 
der  schweren  Notlage  Polens  nicht  geradezu  auf  die  andere 
Seite  treiben  wollte,  sollte  der  Nuntius,  wenn  die  Verhältnisse 
es  erforderten,  an  den  Kurfürsten  schreiben,  aber  nur  in  ganz 
allgemeinen  Ausdrücken  und  im  Einverständnis  mit  dem  Kö- 
nige ^).  Etwa  einen  Monat  später,  nachdem  diese  Weisung  in 
die  Hände  des  Nuntius  gelangt  war,  fand  die  Schlacht  bei 
Warschau  statt.  Vergeblich  war  der  Segen  des  Papstes,  der 
die  polnischen  Scharen  begleitete,  vergeblich  der  Schutz  der 
schwarzen  Jungfrau  von  Czenstoschau,  der  der  König  Johann 
Kasimir  seine  Reiche  übergeben  hatte:  vor  den  Toren  der 
polnischen  Hauptstadt  errang  der  Nachfolger  Gustav  Adolfs  vor 
allem  mit  Hülfe  der  Brandenburger  einen  glänzenden  Sieg 
über  die  Polen.  Von  neuem  ergab  sich  die  Notwendigkeit  einer 
Verständigung  zwischen  Brandenburg  und  Polen,  aber  diejenige 
Macht,  die  sich  dem  am  eifrigsten  widersetzte,  war  wiederum 
die  römische  Kurie.  Der  Warschauer  Nuntius  erhielt  vom 
Papste  den  Befehl,  dem  Könige  aufs  dringendste  zu  widerraten, 
an  Brandenburg,  um  den  Frieden  zu  erlangen,  irgendwelche 
Zugeständnisse  zu  machen.  Er  sollte  dem  Könige  Vorhalten, 


•)  PRK  Xr.  13  und  Anna.  3. 


824 


PH.  HILTEBBANDl* 


dass  der  Kurfürst  sich  immer  als  ein  erbitterter  Feind  der 
Religion  und  des  polnischen  Volkes  gezeigt  habe,  und  dass  er, 
der  treulose  Vasall,  nur  aus  Not  den  Frieden  suche  und  ihn 
sofort  wieder  brechen  werde,  wenn  er  erlangt  habe,  was  er  wolle. 
Der  Nuntius  trug  dies  alles  dem  Könige  vor  und  fügte  seinen 
Ausführungen  aus  eigenen  Kenntnissen  noch  hinzu,  dass  auch 
die  Vorfahren  des  Kurfürsten  von  Brandenburg  stets  dem 
Katholizismus  und  der  polnischen  Nation  feindselig  gesinnt 
gewesen  seien.  Als  die  Friedens  Verhandlungen  infolge  der  Be- 
mühungen des  östreichischen  Gesandten  dell’Isola  trotzdem 
ihren  Fortgang  nahmen,  richtete  der  Nuntius  seine  Anstren- 
gungen hauptsächlich  auf  Erhaltung  und  Sicherung  des  Bistums 
Ermland.  Dem  Erzbischof-Primas,  der  ihm  berichtete,  Bran- 
denburg wünsche  Braunsberg  zu  erwerben  und  sei  geneigt, 
dafür  ein  Äquivalent  zu  bieten,  erwiderte  er,  dass  der  heilige 
Stuhl  mit  Ketzern  niemals  Vergleiche  schliesse.  Der  Abtretung 
Elbings,  an  dessen  Erhaltung  für  Polen  selbst  dem  Erzbischof- 
Primas  wenig  gelegen  war,  da  es  stets  ketzerisch  und  der  pol- 
nischen Krone  wenig  ergeben  gewesen  sei,  widersetzte  sich  der 
Nuntius  aufs  heftigste.  Den  kaiserlichen  Gesandten  und  den 
königlichen  Beichtvater  bat  er  dringend,  doch  jederzeit  die 
Interessen  der  Religion  im  Auge  zu  haben.  Beide  haben 
denn  in  der  Tat  auch  getan,  was  in  ihren  Kräften  stand,  und 
dell’Isola  besonders  ist  mit  Erfolg  gegen  die  vom  Kurfürsten 
mit  Hartnäckigkeit  verfochtene  Forderung  auf  Gewährung 
grösserer  Rechte  an  die  polnischen  Kalvinisten  aufgetreten  '). 

Wenn  die  Kurie  somit  den  Abschluss  dos  Bromberger  Frie- 
dens und  des  Bündnisses  zwischen  Polen  und  Brandenburg 
nicht  zu  verhindern  vermochte,  so  hatte  sie  doch  die  Genug- 
tuung, dass  das  Ermland  und  die  polnischen  Gesetze  gegen  die 
Dissidenten  erhalten  blieben,  und  dass  in  den  an  Brandenburg 
abgetretenen  Ämtern  Lauenburg,  Bütow  und  Draheim  die  ka- 
tholische Kirche  eine  exorbitant  günstige  Stellung  unter  dem 
neuen  kalvinischen  Landesherrn  behauptete  2).  Sehr  auffällig 
ist  die  Tatsache,  dass,  soweit  wir  sehen  können,  von  seiten 
des  Papstes  keine  direkte  Opposition  gegen  das  Hauptergebnis 

')  PRK  Nr.  15  und  Anm.  1. 

) Lehmann  I 103  ff.  PRK  Nr.  1«. 


IMIEÜS8EN  UND  DIE  KÖMIHCIIR  KTKIE  1(350-1701 


des  Bromberger  Vertrages,  die  VerleihuDg  der  Souveränität 
an  das  ehemalige  Ordensland  "Preussen,  gemacht  worden  ist, 
obwohl  die  Kurie  früher  mehrere  Male  gegen  die  Verleihung 
des  Herzogstitels  an  den  ehemaligen  Hochmeister  und  seine 
Nachfolger  protestiert  und  später  sich  so  heftig  gegen  die  Er- 
hebung zum  Königreiche  erklärt  hat.  Nirgends  hat  die  Kurie 
ausdrücklich  dem  Nuntius  Befehl  gegeben,  gegen  diese  Abtre- 
tung Front  zu  machen,  und  da,  wo  der  Nuntius  selbst  auf 
sie  zu  sprechen  kommt,  geschieht  es  mit  völlig  gleichgültigen 
Worten!).  Jedenfalls  ist  ein  formeller  Protest  des  Papstes, 
wie  zu  erwarten  gewesen  wäre,  nicht  erfolgt,  und  wenn  der 
Nuntius  sich  der  Zusammenkunft  Friedrich  Wilhelms  mit 
Johann  Kasimir  zu  Bromberg  fernhielt,  so  geschah  es  nur  des- 
halb, weil  die  Kurie  überhaupt  den  Pakt  mit  dem  Häretiker 
nicht  billigte,  und  weil  der  Nuntius  es  vermeiden  wollte,  mit 
diesem  in  persönliche  Berührung  zu  kommen  ^).  Man  scheint 
sich  damals  in  Born  der  Ansprüche  des  deutschen  Ordens  nicht 
erinnert  und  den  Übergang  des  säkularisierten  Ordenslandes  aus 
der  Oberhoheit  Polens  in  den  vollen  Besitz  des  Hauses  Bran- 
denburg als  eine  rein  politische  Angelegenheit  betrachtet  zu 
haben,  die  an  sich  die  katholische  Kirche  nicht  weiter  schädige. 
Und  auf  Erhaltung  der  Stellung  der  katholischen  Kirche  im 
Osten  kam  es  der  Kurie  schliesslich  allein  an,  mochten  die 
Polen  selbst  zusehen,  wie  sie  den  politischen  Bestand  ihres 
Reiches  am  besten  wahrten.  Deshalb  konnte  auch  Karl  Soll, 
der  Beichtvater  des  Königs  von  Polen,  dem  Nuntius  zum  Trost 
über  den  bevorstehenden  Frieden  von  Oliva  schreiben,  der  König 
sei  bereit,  um  die  katholische  Religion  in  dem  an  Schweden 
abgetretenen  Livland  zu  sichern,  politische  Interessen  Polens 
zu  opfern  ®).  Wie  noch  so  oft  in  den  letzten  150  Jahren  des 
Bestehens  des  polnischen  Reiches,  hat  die  Kurie  auch  während 
des  ersten  nordischen  Krieges  den  verhängnisvollen  Fehler  ge- 
macht, dass  sie,  anstatt  auf  die  politische  Erstarkung  der  ka- 
tholischen Vormacht  des  Ostens  hinzuarbeiten  und  so  indi- 
rekt die  Interessen  der  katholischen  Kirche  zu  fördern,  sie 


>)  PRK  Xr.  14. 

Lewinson  a.  a.  O.  Xr.  K>*2. 

PRK  Xr.  19  Anm.  3. 

•w 


PH.  HILTEBUAXDT 


820 

immer  nur  diese,  unbekümmert  um  das  Wohl  oder  Wehe  Polens, 
im  Auge  hatte  und  für  jene  « bestialische  Nation  »,  wie  der 
Nuntius  Buonvisi  die  Polen  nannte  ^),  allein  dann  eintrat, 
wenn  es  dem  eigenen  Vorteile  entsprach. 

II.  Der  Umschwung,  der  in  der  äusseren  Haltung  der  Kurie 
Brandenburg  gegenüber  erfolgte,  datiert  vom  Anfang  der  sieb- 
ziger Jahre  des  17.  Jahrhunderts.  Während  man  es  bisher 
vermieden,  mit  dem  Kurfürsten  in  Beziehungen  zu  treten,  und 
ein  Bündnis  zwischen  Polen  und  Brandenburg  zu  verhindern 
gesucht  hatte,  beginnt  man  jetzt,  um  seine  Gunst  zu  Werben, 
und  tritt  für  einen  polnisch-brandenburgischen  Vertrag  ein. 
Veranlassung  zu  dieser  auffälligen  Änderung  der  diplomatischen 
Taktik  der  Kurie  gaben  die  Gründung  des  apostolischen  Vi- 
kariats der  i;ordischen  Missionen  einerseits  und  der  Wieder- 
ausbruch des  Türkenkrieges  andererseits,  zwei  Tatsachen,  die 
beide  der  Kurie  ein  gutes  Verhältnis  zu  Brandenburg-Preussen 
als  wünschenswert  erscheinen  lassen  mussten. 

1.  Der  apostolische  Vikariat  der  nordischen  Missionen  hatte 
für  die  deutschen  Gebiete  die  Bestimmung,  die  durch  den  west- 
fälischen Frieden  in  den  protestantischen  Territorien  Deutsch- 
lands suspendierte  bischöfliche  Gewalt  durch  eine  direkt  vom 
Papste  delegierte  zu  ersetzen  und  so  die  Grundlage  zu  einer 
Organisation  zu  schaffen,  die  zur  Erhaltung,*  Stärkung  und 
Fortpflanzung  des  katholischen  Glaubens  dienen  sollte.  Die 
Gründung  dieser  Institution  war  in  einem  gewissen  Gegensatz 
zu  den  deutschen  Bischöfen  von  einem  der  weltlichen  Reichs- 
fürsten, dem  Konvertiten  Johann  Friedrich  von  Hannover, 
veranlasst  worden,  und  sie  blieb  auch  fernerhin  auf  deren 
Unterstützung  angewiesen.  Besonders  aber  bedurfte  man  des 
Wohlwollens  der  protestantischen  Fürsten,  über  deren  Gebiete 
der  neue  Vikariat  sich  ja  hauptsächlich  erstreckte.  Von  ihnen 
musste  man  die  Erlaubnis  zu  erhalten  suchen,  dass  der  Vikar 
ihre  katholischen  Untertanen  besuchen  und  Visitationen  und 
Ordinationen  vornehmen  durfte.  Als  nun  Halberstadt  im 
Jahre  1669  dem  apostolischen  Vikar  in  Hannover,  Valerio 


*)  Buonvisi  an  Altieri,  Warschau  1073  August  23  (Polonia  91). 


rilEUS.SEN  UXD  DIE  llÖHIHCIIE  KURIE  1650-1701 


327 


Maccioni,  Bischof  von  Marokko»  unterstellt  wurde,  und  die 
Zustände  in  den  dortigen  Klöstern  eine  Visitation  als  geboten 
erscheinen  liessen,  begann  man  sehr  bald  die  Notwendigkeit, 
mit  dem  Kurfürsten  verhandeln  zu  müssen,  ins  Auge  zu  fassen. 
Im  September  1670  traf  der  Bischof  mit  Friedrich  Wilhelm 
zufällig  in  Hameln  zusammen.  Nach  dem  Berichte  Maccionis  hat 
ihn  der  Kurfürst  so  gut  behandelt,  wie  besser  ein  römischer  Prälat 
es  selbst  von  einem  katholischen  Herrscher  nichtjiätte  erwarten 
können.  Der  Kurfürst  zog  ihn  zu  sich  zur  Tafel,  an  der  ausser  der 
Kurfürstin  noch  andere  Fürstlichkeiten  teilnahmen,  unterhielt 
sich  mit  ihm  auch  über  die  Religion  und  lud  den  päpstlichen 
Vikar  sogar  ein,  ihn  in  Berlin  zu  besuchen  ^).  Maccioni  ist 
aber  dieser  Aufforderung  nicht  gefolgt,  aus  welchen  Gründen 
ist  unbekannt.  Er  schlug  statt  dessen  vor,  der  Papst  oder 
die  Kongregation  der  Propaganda  solle  an  den  Kurfürsten 
ein  Schreiben  richten  und  ihn  um  Zulassung  eines  päpstlichen 
Vikars  bitten  -).  Der  Kölner  Nuntius  Buonvisi  hielt  aber  einen 
solchen  Schritt  für  verfrüht:  er  wünschte  vielmehr,  mit  dem 
branden  burgischen  Residenten  in  Köln  Beziehungen  anknüpfen 
zu  dürfen,  um  sich  zuvor  über  die  Gesinnung  des  Berliner  Hofes 
informieren  zu  können.  Ohne  weiteres  erteilte  hierauf  die 
Kurie  dem  Nuntius  die  Erlaubnis,  direkt  oder  indirekt  mit 
dem  Kurfürsten  zu  verhandeln,  und  er  erreichte  es  auch  wirk- 
lich ohne  weitere  Schwierigkeiten,  mit  dem  kurfürstlichen  Ge- 
sandten in  Verkehr  zu  treten  *).  Buonvisi,  vielleicht  der  grösste 
Diplomat,  den  die  Kurie  in  jener  Zeit  besessen  hat,  war  der 
Ansicht,  dass  man  die  Häretiker  milder  behandeln  und  mit 
ihnen  verkehren  müsse,  um  sie  zu  zähmen  ^),  und  er  lud  zu 
dem  Zwecke  nicht  nur  den  brandenburgischen,  sondern  auch 
den  dänischen  und  pfälzischen  Gesandten  in  Köln  bei  sich  zur 
Tafel  ein.  Ein  tatsächlicher  Erfolg  hat  sich  aber  für  die  Kurie 
aus  dem  Verkehre  ihres  Nuntius  mit  dem  brandenburgischen 


')  PRK  Nr.  28. 

“)  PRK  Nr.  30  Anm. 

PRK  Nr.  30  und  Anm. 

*)  Buonvisi  an  Altieri,  Köln  1C72  November  27:  Altre  volte  lehoecrxttOf 
che  bisognava  moderare  ü rigore  con  gli  eretici  et  addomesticarli  con  trattarci 
{Polonia  91). 


328 


l'H.  hiltehrandt 


Oesandten  nicht  ergeben  : denn  Visitationen  durch  auswärtig  e 
Geistliche  blieben  auch  fernerhitt  in  Halberstadt  verboten  ^). 

Zu  Verhatidlutigen,  allerdings  nur  mittelbaren,  zwischen 
Rom  und  Berlin  kam  es  tum  ersten  Male  im  Jahre  1679  und 
zwar  bildete  die  Veranlassung  eine  Marinefrage.  Der  Kur- 
fürst; hatte  die  Absicht,  Kriegsschiffe  nach  dem  Mittelmeer  zu 
entsenden,  und  liess,  um  ihnen  dort  Stützpunkte  zU  sichern, 
durch  den  päpstlichen  Nuntius  auf  dem  Nimweger  Friedens- 
kongress an  den  Papst  nicht  allein  die  Bitte  richten,  er  möge 
ihnen  in  den  Häfen  des  Kirchenstaates  Aufnahme  gewähren, 
sondern  wünschte  sogar  die  päpstliche  Vermittlung  in  An- 
spruch zu  nehmen,  um  eine  entsprechende  Erlaubnis  auch  vo  m 
Grossherzog  von  Töskana  und  vom  Malteser  Orden  zu  erlangen. 
Mit  Freuden  ergriff  der  Papst  Innocenz  XI.  die  Gelegenheit, 
den  Kurfürsten  seinen  katholischen  Untertanen  gegenüber  gün- 
stig zu  stimmen,  und  erfüllte  bereitwilligst  seine  Bitte.  Voller 
Ungeduld  wartete  er  auf  die  Nachricht,  welchen  Eindruck 
sein  Entgegenkommen  auf  den  Kurfürsten  gemacht  habe,  und 
mit  Genugtuung  erfuhr  er,  dass  der  häretische  Fürst  ihm  durch 
den  kaiserlichen  Gesandten  habe  danken  und  das  Versprechen 
geben  lassen,  sich  dem  Papste  bei  jeder  sich  bietenden  Gele- 
genheit dankbar  erweisen  zu  wollen  -).  Nach  Möglichkeit  suchte 
man  alles  zu  vermeiden,  was  den  Kurfürsten  irgendwie  belei- 
digen konnte.  Im  Jahre  1672  hatte  man  noch,  um  die  Lage 
der  Katholiken  im  ehemaligen  Erzstift  Magdeburg  zu  erleich- 
tern, an  den  Kaiser  appelliert  s).  Als  im  Jahre  1680  der  Kölner 
Nuntius  Pallavicini  über  den  Verfall  der  klevischen  Kollegiat- 
stifter  berichtete  und,  um  dem  gänzlichen  Ruin  vorzubeugen, 
den  Rekurs  an  den  Kaiser  vorschlug,  gab  ihm  der  Kardinal- 
s’taatssekretär  Cybo  zu  bedenken,  ob  ein  solcher  Schritt  den 
so  mächtigen  Fürsten  nicht  zu  schrecklichem  Zorne  gegen  seine 
katholischen  Untertanen  reizen  und  schliesslich  dazu  veran- 
lassen werde,  den  Katholizismus  überhaupt  aus  seinen  Staaten 
zu  verbannen.  Der  Nuntius  scheint  nach  kurzen  Gegenvor- 
stellungen seinen  Vorschlag  fallen  gelassen  zu  haben;  jeden- 


>)  PRK  Xp.  43. 

“)  PRK  Xrr.  40  und  47. 
PRK  Nr.  32  Anm. 


IMIEÜHSEN  UNI»  DIE  Kr>MlSC‘lIE  KUKIE  1050-1701 


H20 


falls  ist  in  den  vatikanischen  Akten  keine  Notiz  vorhanden, 
dass  eine  Appellation  an  den  Kaiser  erfplgt  sei  ^).  Auch  tri^ig 
Palla  vicini  kein  Bedenken,  als  er  kurze  Zeit  darauf  zur  Leitung 
der  polnischen  Nuntiatur  berufen  wurde,  seinen  Weg,  um  von 
Köln  nach  Warschau  zu  gelangen,  mitten  durch  das  prote- 
stantische Norddeutschland  zu  nehmen.  Er  passierte  im  Ok- 
tober 1680  auf  seiner  Reise  auch  Berlin,  und  von  hier  berichtete 
er  -r  wohl  der  einzige  päpstliche  Nuntius,  der  die  preussische 
Hauptstadt  betreten  bat  — nach  Rom,  welch’  gute  Aufnahme 
er  allgemein  bei  den  Häretikern  gefunden,  obvrohl  man  trotz 
seines  Inkognito  seinen  wahren  Rang  überall  erkannt  habe. 
Das  einzige,  worüber  der  italienische  Conte  zu  klagen  hatte, 
war  die  schlechte  Qualität  der  Berliner  Gasthöfe  *). 

Bezeichnend  für  die  milde  und  friedliche  Stimmung,  die 
damals  an  der  Kurie  herrschte,  ist  es,  dass  de^  Papst  gegen 
den  berühmten  neuburgisch-brandenburgischen  Religionsver- 
gleich vom  Jahre  1673,  durch  den  am  Niederrhein  zum  ersten 
Male  eine  « Art  von  interkonfessionellem  Kleindeutschland  ^ 
geschaffen  wurde,  keinen  Einspruch  erhoben  hat.  Und  doch 
hätten  hier  mehr  als  genügend  Gründe  zu  einem  energischen 
Protest  für  die  Kurie  Vorgelegen.  Der  Vertrag  war  in  gewisser 
Beziehung  eine  Ergänzung  des  von  der  Kurie  verworfenen 
westfälischen  Friedens.  Seine  Festsetzungen  waren,  wie  der 
Kölner  Nuntius  in  einem  langen  Schreiben  dargelegt  hatte,  für 
den  Katholizismus  noch  ungünstiger  als  die  des  Instrumentum  * 
Pacis^).  Und  vor  allem:  unter  völliger  Ausschaltung  des  Papstes 
und  jeder  anderen  geistlichen  Gewalt  hatten  weltliehe  Fürsten 
über  die  Religion  Bestimmungen  getroffen;  dies  allein  schon 
hätte  nach  kanonischem  Rechte  einen  Protest  von  seiten  des 
Papstes  erfordert.  Wir  wissen  nicht,  wip  es  dem  überaus 
schlauen  Herzog  von  Neuburg  gelungen  ist,  die  Kurie  zu  be- 
ruhigen, da  die  Akten  über  die  Angelegenheit  sich  in  dem  für 
uns  verschlossenen  Inqulsitionsaxohiv  befinden.  Aber  auch 
zehn  Jahre  später,  als  1683  der  Vertrag  in  Permanenz  erklärt 


')  PRK  Xrr.  4S  und  49. 
-)  PRK  Xr.  51. 

'*)  I.<ehmann  I 87.  / 

")  PRK  Xrr.  38  und  39. 


830 


l'H.  IIILTEIJRASnT 


\ 

wurde,  und  die  Kurie  infolgedessen  von  neuem  zu  dieser  Frage 
Stellung  nehmen  musste,  fand  der  Herzog  Mittel  und  Wege, 
um  die  Opposition  der  Kurie  zu  hintertreiben.  Der  Papst 
versprach  dem  Neuburger  nicht  nur,  den  Vertrag  zu  dissimu- 
lieren, sondern  ihn  auch  vor  Köln,  wie  der  Herzog  gewünscht 
hatte,  geheimzuhalten.  Der  Hinweis  des  Herzogs,  dass  Für- 
stenberg, der  schon  damals  die  kurkölnische  Politik  beherrschte, 
die  Ausführung  des  Vertrages  zu  verhindern  suche,  um  Neu- 
burg und  Brandenburg  mit  einander  zu  verfeinden  und  so  im 
Reiche  zu  Gunsten  Frankreichs  und  zum  Nachteile  der  christ- 
lichen Waffen  im  Türkenkriege  Händel  zu  stiften,  ist  es  wohl 
gewesen,  der  die  Kurie  zu  ihrer  nachgiebigen  Haltiuig  veran- 
lasst hat  '). 

2.  Man  sieht  : auch  in  4er  preussischen  Politik  der  Kurie 
kann  man  das  beobachten,  was  sich  in  ihrer  westeuropäischen 
in  weit  grösserem  Massstabe  und  mit  grösserer  Vollständigkeit 
feststellen  lässt.  Immer  mehr  ist  in  Rom  die  Erkenntnis  herr- 
schend geworden,  dass  man  die  Häresie  eher  durch  Missionen 
als  durch  Waffengewalt  besiegen  könne,  dass  der  Katholizismus 
in  den  protestantischen  Ländern  straffer  zu  organisieren  sei, 
dass  man  vor  allem  die  Regierenden  gewinnen  und  ihnen  die 
Überzeugung  beibringen  müsse,  dass  ein  Staat  viel  besser  und 
sicherer  auf  den  Felsen  Petri,  als  auf  den  Sand  der  Häresie, 
des  Schismas  und  des  Sektierertums  zu  gründen  sei.  Damals 
plante  der  Bischof  Spinola  die  Wiedervereinigung  des  Katho- 
lizismus mit  dem  Protestantismus  und  bereiste  im  Einver- 
ständnis mit  dem  Papste  Innocenz  XI.  eine  Reihe  protestan- 
tischer Höfe  Deutschlands.  Die  Waffen  der  christlichen  Mächte 
aber  wollte  man  gegen  die  Ungläubigen  richten,  und  der  Ge- 
danke der  Vertreibung  der  Türken  aus  Europa  begann  von 
neuem  die  päpstliche  Politik  zu  beherrschen  -).  Man  befürchtete 
damals,  dass  Osteuropa  völlig  in  die  Hände  des  Erbfeindes 
des  christlichen  Glaubens  fallen  werde,  und  sah  im  Geiste  den 
Halbmond  schon  über  den  Wällen  von  Wien  und  Warschau 
wehen.  Besonders  bildete  die  Lage  Polens  einen  Gegenstand 
beständiger  Sorge  für  die  Kurie:  Armee  und  Finanzen  zerrüttet, 

*)  PRK  Nrr.  55  56.  58.  59.  60. 

■*)  Max  Im  mich,  Innocenz  XI.  1676-89.  Berlin  1899 


I*RE!’KHEN  UNI)  DIE  RfÌMlMCliE  KTKIE  1()50-1701  H81 

die  Nation  kriegsunlustig  und  bereit,  einen  schimpflichen 
Frieden  von  den  Türken  zu  erkaufen.  Dass  der  Kurie  unter 
diesen  Umständen  viel  an  einem  guten  Verhältnis  zwischen 
Polen  und  den  benachbarten  protestantischen  Mächten  gelegen 
sein  musste,  ist  klar,  und  bezeichnend  für  die  Umwandlung 
der  kurialen  Politik  ist  es,  dass  derselbe  päpstliche  Nuntius, 
der  während  des  ersten  nordischen  Krieges  ein  so  heftiger 
Gegner  Schwedens  gewesen  war,  beim  Ausbruch  des  zweiten 
nordischen  Krieges  am  eifrigsten  für  die  Erhaltung  des  Friedens 
zwischen  Karl  XII.  und  König  August  eintrat,  obwohl  der 
Krieg  aller  Vorausaicht  nach  mit  der  Vernichtung  derjenigen 
Macht  enden  musste,  von  der  einst  der  Protestantismus  in 
Deutschland  gerettet  worden  war  ').  Ebenso  hätte  ein  Kon- 
flikt mit  Brandenburg  für  Polen  die  Fortsetzung  des  Türken- 
krieges unmöglich  gemacht,  und  er  musste  deshalb  unter  allen 
Umständen  verhütet  werden  : denn  der  Kurfürst  hatte,  wenn 
auch  Preussen  aus  dem  polnischen  Lehnsverbande  gelöst  war, 
in  der  Republik  noch  immer  die  Stellung,  man  kann  fast  sagen, 
des  ersten  Magnaten  inne,  und  sein  schlauer  Gesandter  Johann 
von  Hoverbeck  war  durch  seine  Verbindungen  und  durch  seine 
genaue  Kenntnis  der  polnischen  Sprache  und  Verhältnisse  eine 
der  mächtigsten  Persönlichkeiten  am  Warschauer  Hofe  und 
auf  den  polnischen  Reichstagen. 

Freilich  sah  sich  die  Kurie  bei  der  Durchführung  ihrer 
polnischen  Politik  vor  eine  besonders  komplizierte  Aufgabe 
gestellt.  Denn  der  Türkenkrieg  war  nicht  die  einzige  Sorge, 
die  der  Papst  in  Polen  hatte.  Zu  der  äusseren  Bedrängnis 
des  Staates  kamen  im  Innern  die  Thronvakanzen  von  1668/69 
und  1673  74,  die  leicht  dazu  führen  konnten,  dass  ein  Schisma- 
tiker oder  Häretiker  die  Krone  erhielt,  und  dass  somit  der 
katholische  Charakter  des  polnischen  Staates  in  Frage  gestellt 
wurde.  ist  nun  eine  völlig  feststehende  Tatsache,  dass  der 
grosse  Kurfürst  mit  Eifer  nach  der  Krone  der  Jagellonen  ge- 
strebt hat,  ujid  die  Anschauung  Droysens.  er  habe  niemals 
daran  gedacht,  sein  wohlgeordnetes  Staatswesen  in  die  Kon- 
kursmasse des  polnischen  Reiches  zu  w^erfen,  kann  als  voll- 
kommen beseitigt  gelten.  Er  hat  sich  nicht  gescheut,  die 


')  Siehe  weiter  unten  S.  340 


882 


1M[.  HILTEBBANDT 


schwer  errungenen  Ergebnisse  des  Bromberger  und  Olivaer 
Vertrages  als  Preis  zu  bieten  : die  Souveränität  Preussens  wollte 
er  dran  geben  und  seine  Armee  in  den  Dienst  Polws  stelle. 
Und  was  den  Übertritt  zur  katholischen  Kirche  betrifit»  den 
das  polnische  Staatsgesetz  forderte,  so  kann  man  zwar  als 
sicher  annehmen,  dass  der  grosse  Kurfürst  diesen  Schritt  nie^ 
mais  getan  hätte  ^).  Die  Frage  aber,  ob,  wenn  einer  seiner 
jüngeren  Söhne  völlig  sichere  Aussichten  auf  die  polnbehe 
Krone  gehabt  hätte,  er  diesen  nicht  schliesslich  doch  hätte 
den  Glauben  wechseln  lassen,  kann  nicht  unbedingt  verneint 
werden,  zumal  wenn  man  sich  daran  erinnert,  dass  der  Kur* 
fürst,  um  seine  jüngeren  Söhne  mit  eigenen  Territorien  aus- 
zustatten, kein  Bedenken  getragen  hat,  selbst  die  Einheit  seines 
Staates  aufs  Spiel  zu  setzen. 

In  Rom  wusste  man  um  die  Pläne  des  Kurfürsten,  und  da 
man  die  Glaubenstreue  protestantischer  Fürsten  sehr  gering 
einzuschätzen  pflegte^),  so  zweifelte  man  nicht  daran,  dass  er 
um  die  Krone  zu  erlangen,  als  letzten  Trumpf  die  Konversion 
ausspielen  würde.  So  gross  die  Vorteile  waren,  die  der  Kirche 
durch  den  Übertritt  des  mächtigsten  protestantischen  Kur- 
fürsten und  Polen  durch  den  Beistand  der  brandenburgischen 
Armee  erwachsen  wären,  der  Papst  dachte  nicht  daran,  sich 
durch  diese  Aussichten  gewinnen  zu  lassen  ’).  Nicht  als  ob 
man  irgendwelche  moralische  Bedenken  gegen  einen  Übertritt 
aus  politischen  Gründen  gehabt  hätte:  « manigfaltig  waren  ja 
die  Mittel,  durch  die  Gott  der  Allmächtige  die  Herzen  der 
Häretiker  für  die  Kirche  zu  rühren  pflegte  ».  Aber  man  schätzte 
die  Nachteile,  die  der  katholischen  Religion  aus  der  Konversion 
dés  grossen  Kurfürsten  erwachsen  konnten,  als  grösser  ein  als 
die  Vorteile.  Man  befürchtete,  dass  der  Kurfürst  um  der  Krone 
willen  nur  äusserlich  übertreten,  im  Herzen  aber  Kalvinist 


')  Ferdinand  Hirsch,  Die  Wahl  Johann  Sobieskis  zum  König  von  Polen 
Hist.  Ztechr.  LXXXVII  231. 

*)  So  schreibt  Buonvisi  am  U).  Januar  1674.  io  Mitno  perioolooo  il  con- 
sentire in  uno,  che  si  faccia  caltolico  per  politica^  perchè  può  fingere  per  ar- 
rifate  al  regno,  et  ho  sperimentcUo  in  Germania,  che  gli  acattolici  sono  tutti, 
se  non  ateisti,  almeno  poco  curanti  deUa  religione,  dove  entra  l*  interesse  (Po- 
lonia 91  Cifra). 

•)  PRK  Nr.  36  Anni. 


rUEUSSEX  UNI)  1>IE  BÖMIHCHE  KUKIE  KJ50-17Ü1 


333 


bleiben  werde,  dass  er  Häretiker  in  die  ersten  Stellen  der  Armee 
und  der  Staatsverwaltung  bringen  und  die  polnischen  Gresetze 
gegen  die  Dissidenten  nicht  mit  der  vollen  Strenge  aufrecht 
erhalten  werde.  Wenn  schon  unter  der  Regierung  des  de- 
voten Königs  Johann  Kasimir  einige  hundert  Häret^er  gegen 
die  Bestimmungen  der  polnischen  Gesetze  sich  in  Masowien 
aufhalten  durften,  und  23  von  ihnen  als  Kaufleute  oder  Hand- 
werker sogar  mit  dem  königlichen  Hofe  in  Beziehung  standen, 
was  wäre  da  erst  von  dem  ehemaligen  Protektor  des  ELalvi- 
nismus  in  der  Dissidentenfrage  zu  erwarten  gewesen? 

So  ergab  sich  denn  für  die  Kurie  die  Notwendigkeit,  gegen 
den  Kurfürsten,  dessen  Neutralität  und  Gunst  zu  erhalten  sie 
sich  im  übrigen  so  eifrig  bemühte,  im  geheimen  einen  diplo« 
matischen  Kampf  zu  führen,  um  seine  polnischen  Pläne  zu 
durchkreuzen. 

Bereits  im  Jahre  1664«  als  das  Gerücht  nach  Rom  gelangt 
war,  der  Kurfürst  wolle  sich  nach  der  Abdankung  Johann 
Kasimirs  um  die  polnische  Krone  bewerben,  erteilte  die  Kurie 
dem  Warschauer  Nuntius  den  Befehl,  scharf  Acht  zu  geben 
und  den  polnischen  Bischöfen  vorzuhalten,  welch’  unabsehbarer 
Schade  der  Kirche  daraus  erwachsen  werde,  wenn  ein  Häretiker 
König  würde  -). 

Im  Wahlkampf  von  1668/69  hatte  die  Kurie  hauptsächlich 
die  Kandidatur  des  schismatiscben  Moskowiters  zu  bekämpfen. 
Aber  auch  vor  Brandenburg  fühlte  sie  sich  nicht  sicher,  und 
mochte  auch  der  kurfürstliche  Gesandte  in  Warschau  für  den 
Herzog  von  Neuburg  eintreten,  man  fürchtete  doch,  es  ge- 
schehe nur  zum  Schein,  um  ungestörter  im  trüben  fischen  zu 
können 

Am  meisten  aber  glaubte  sie  vor  der  Wahl  Johann  Sobieskis 
mit  der  Gefahr  rechnen  zu  müssen,  dass  der  Kurfürst  oder 
einer  seiner  Söhne  die  Krona  erlange.  Polen  brauchte  einen 
König,  der  Geld  und  Truppen  für  den  Türkenkrieg  besass«  und 
Brandenburg  hatte,  wie  Buonvisi  aus  Warschau  berichtete,  der 


*)  PRK  Xrr.  22.  34.  36.  37. 

2)  PRK  Xr.  22. 

”)  PRK  Xr.  24  Rospigliosi  an  Marescotti.  Cifre  Rom  1668  Oklober  20 
und  27  (Polonia  82’. 


834 


PH.  HILTKOKASDT 


Republik  unter  der  Hand  20,000  Mann  für  die  Dauer  des  Krieges 
in  Aussicht  gestellt  und  ausserdem  die  Rückgabe  aller  im  nor- 
dischen Kriege  gemachten  Erwerbungen  versprochen.  Trat 
der  Kurfürst  über  — und  Buonvisi  traute  Hoverbecks  gegen- 
teiligen Versicherungen  nicht  im  geringsten  — , so  stand  zu  be- 
fürchten, dass  die  Kandidatur  Brandenburgs  eine  grosse  Partei 
auf  dem  Wahlreichstage  gewann.  Wie  es  hiess,  beabsichtigte 
der  Grossmarschall  Johann  Sobieski,  der  über  die  Armee  ver- 
fügte, dem  Sohne  des  Kurfürsten  die  Krone  zu  verschaffen, 
falls  die  Wahl  des  Prinzen  Condé  sich  als  aussichtslos  erweisen 
sollte.  Dazu  kam,  dass  Frankreich  es  wohl  ganz  gern  gesehen 
hätte,  wenn  der  Kurfürst  vom  Rheine  weg  nach  der  Weichsel 
abgezogen,  und  ein  Doppelreich  Brandenburg-Polen  im  Gegen- 
satz zur  habsburgischen  Monarchie  entstanden  wäre  i).  In  Wien 
waren  die  Meinungen  über  eine  brandenbnrgische  Kandidatur 
gespalten.  Der  Kaiser  war  nach  einem  Berichte  des  päpst- 
lichen Nuntius  Albizzi  gegen  sie,  da  das  Haus  Habsburg  durch 
eine  Vereinigung  Polens  mit  Brandenburg  seine  Stellung  als 
erste  Macht  im  Reiche,  der  es  die  Kaiserkrone  verdankte,  ver- 
lieren und  Brandenburg-Polen  vereint  wahrscheinlich  im  Stande 
sein  würden,  die  alten  polnischen  Ansprüche  auf  Schlesien 
durchzusetzen.  Der  Sohn  des  Kurfürsten.  Karl  Emil,  sagte  er 
dem  Nuntius,  sei  im  strengsten  Kalvinismus  erzogen  : er  würde 
sich  als  polnischer  König  immer  auf  die  branden burgiscbe 
Macht  stützen  und  die  kalvinistische  Sekte  in  seinem  Reiche  zu 
fördern  suchen.  Die  Kaiserin- Wittwe  Eleonora  dagegen  trat 
für  Karl  Emil  ein  : sie  wünschte  ihre  Tochter,  die  Wittwe  des 
verstorbenen  Polenkönigs,  auch  fernerhin  auf  dem  polnischen 
Throne  zu  sehen,  und  hoffte  dies  am  leichtesten  durch  eine 
Heirat  mit  dem  brandenburgischen  Prinzen  zu  erreichen.  Der 
Nuntius  hielt  deshalb  die  Absendung  eines  päpstlichen  Breves 
an  den  Wiener  Hof  für  geraten  2).  In  Warschau  arbeitete 
Buonvisi  mit  allen  Kräften  gegen  Brandenburg.  Durch  Mah- 
nungen an  die  Bischöfe,  durch  Drohungen,  dass  der  Papst 
im  Palle  der  Wahl  eines  Häretikers  seinen  Nuntius  aus  Polen 

abberufen  werde,  und  durch  Versprechungen  auf  päpstliche 

« 

>)  PRK  Nrr.  34.  36.  37. 

-)  PRK  Nr.  35. 


PHEÜ8HEN  UNI»  DIE  KÖMIHCHE  KITIIIE  1650-1701  H65 

Geldunterstutzung  im  Türkenkrieg  suchte  er  einen  branden- 
burgischen  Wahlsieg  zu  verhindern  — bei  dem  unberechen- 
J[>aren  Charakter  der  Polen  oft  am  Erfolge  verzweifelnd,  bis 
endlich  der  unerwartete  Sieg  Johann  Sobieskis  den  langen  Wahl- 
kampf beendigte  und  somit  die  Kurie  von  der  Gefahr  eines 
akatholischen  Königtums  in  Polen  bis  auf  weiteres  befreite  M. 

Der  Widerspruch,  der  in  der  brandenburgischen  Politik 
der  Kurie  lag,  zeigte  sich  am  deutlichsten  in  jener  Zeit,  als 
der  Kurfürst  den  Versuch  machte,  sich  in  Litauen  festzusetzen. 
Es  fiel  dem  päpstlichen  Nuntius  aus  Rücksicht  auf  die  Lage 
der  katholischen  Untertanen  des  Kurfürsten  anfangs  schwer,  in 
Opposition  gegen  die  brandenburgischen  Pläne  zu  treten  ; und 
als  er  sich  dann  zur  Bekämpfung  derselben  entschlossen  hatte, 
vermochte  er  wiederum  um  der  Weiterführung  des  Türken- 
krieges willen  wirklich  wirksame  Massregeln  gegen  Branden- 
burg nicht  zu  befürworten. 

Beim  grossen  Kurfürsten  war  an  Stelle  des  Wunsches  der 
Erwerbung  des  gesamten  polnischen  Reiches  allmählich  der 
Gedanke  an  dit/  Angliederung  einzelner  Teile  desselben  getreten. 
Schon  im  Jahre  1665  hatten  ihm  seine  polnischen  Gegner,  um 
ihn  bei  der  Nation  zu  diskreditieren,  Teilungsabsichten  unter- 
gelegt 2).  Wir  wissen  nicht,  ob  damals  wirklich  mit  tatsäch- 
lichem Grund  : sicher  aber  ist,  dass  ihm  während  seiner  Teil- 
nahme am  Kampfe  gegen  Frankreich  während  der  siebziger 
Jahre  ein  Zerfall  des  polnischen  Reiches  wenig  gelogen  ge- 
kommen wäre.  Nur  in  dem  Falle,  dass  eine  starke  Macht 
sich  an  Stelle  des  benachbarten  schwachen  Polens  setzte,  war 
er  entschlossen,  zur  Erhaltung  des  politischen  Gleichgewichts 
sich  ein  Äquivalent  zu  sichern  ®).  Dann  aber  gewährten  ihm  im 

‘)  PRK  Np.  34  Anm.  Nr.  36  Anm.  Nr.  37. 

•)  PRK  Nr.  24  Anm. 

")  Schiemann,  Luise  Charlotte  Radziwill,  Markgrä6n  von  Branden- 
burg, in  den  Foracn.  2,  brand,  u.  preuss.  Gesch.  III  lö9.  Schreiben  des  Kur- 
fürsten an  Hoverbeck  vom  15,25  Sept.  1672;  Die  Ftage  iei  gewesen,  dass, 
wann  Polen  in  einen  solchen  unglückseligen  Zustand  geraten  sollte,  wie  zur  Zeit 
grosse  apparence  gewesen,  dass  das  Reich  gar  zergliedert  werden  möchte,  wie 
wir  uns  dabei  zu  betragen,  damit  wir  keine  wider  wärtig  en  K achbarn 
bekämen,  und  wann  es  ja  so  kommen  sollte,  viel  mehr  selber  part  daran  haben 
möchten.  Weil  aber  nun  die  Sachen  sich,  Gottlob!  ein  wenig  zur 
Besserung  anlassen,  so  wollen  wir  dieses  Werk  etwas  ruhen 


1*11.  lllLT£IiUA,NDr 


Jahre  16,79  der  Friedensschluss  zu  St.  Gennain  und  da,g  Bündnis 
mit  Ludwig  XIV.  freie  Hand  für  eine  aktive  Politik  im  Osten. 
Im  Januar  1681  verheiratete  er  seinen  Sohn  Ludwig  mit  der 
jugendlichen  Erbtochter  der  protestantischen  Linie  der  Rad-* 
ziwills,  um  durch  Erwerbung  ihrer  ungeheueren  Güter  in.  Li- 
tauen festen  Fuss  zu  fassen  und  eine  künftige  Yereinignng 
eines  Teiles  des  Landes  mit  Preussen  vorzubereiten.  Eiiie  solche 
lag  durchaus  im  Bereiche  der  Möglichkeit,  da  die  Litauer  nur 
ungern  in  der  Union  mit  Polen  lebten.  Die  litauischen  Be- 
sitzungen des  Hauses  Brandenburg  sotten  dann  die  Verbindung 
mit  Kurland  herstellen,  auf  das  der  Kwfürst  seit  der  Ver- 
mählung seiner  Schwester  schon  lange  ein  Auge  geworfen  hatte  ^). 

Die  hrandenburgischen  Absichten  auf  Litauen  fanden  hef- 
tige Opposition  beim  König  Johann  Sobieski  und  hei  seiner 
Gemahlin,  die  ihren  Sohn  gern  mit  der  jungen  RadziwiU  ver- 
mählt hätte.  Der  König  wandte  sich  an  den  Nuntius  Palla- 
vicini  und  l\at  ihn,  die  Bischöfe  und  Senatoren  des  Reiches 
dazu  zu  veranlassen,  dem  Markgrafen  Ludwig  die  Verleihung 
des  Indigenatsrechts  zu  verweigern.  Der  Nuntius  aber  trug 
Bedenken,  dem  Wunsche  des  Königs  nachzukommen:  einmal, 
weil  er  meinte,  dass  Brandenburg  gegenüber  ein  Widerstand 
nutzlos  sein  würde,  und  zweitens,  weil  er  nicht  als  derjenige 
erscheinen  wollte,  der  den  polnischen  Senat  gegen  den  Kur- 
fürsten aufhetze,  in  dessen  Staaten  so  viel^  Katholiken  im 
Besitz  ihrer  Religionsfreiheit  lebten  S).  Sehr  bald  ah^r  änderte 
er  seine  Haltung,  da  er  fürchtete,  der  Prinz  würde  den  Kal- 
vinismus in  Litauen  verbreiten  und  die  katholische  Propa^auda 
auf  den  Radziwillsohen  Gütern  verhiudern  ^).  Er  bat  die  fran- 
zösischen Gesandten,  von  der  Unterstützung  der  kurfürstlichen 
Pläne  abzustehen,  und  suchte  den  König  in  seinem  Widerstand 
gegen  Brandenburg  zu  bestärken  ^).  Zur  selben  Zeit  aber,  da 


lattétn.  Schiemann  schlieast  aus  der  Stelle  irrtümlich,  dass  Friedrich  Wil- 
helm eine  Teilung  Polens  beabsichtigt  und  seine  Pläne  nur  vorläufig  habe 
ruhen  lassen. 

’)  Schiemann  a.  a.  O.  S.  143  und  120. 

PUK  Xr.  Ó2. 

PKK  Xr.  54  Anm.  Schreiben  des  Xuutius  Pallavicini  vom  18.  Pe* 
zeinber  1681. 

*)  PRK  Xr.  Ù3. 


PRBUÜ8EX  UND  DIE  UüMISCBE  KURIE  1650-1701 


687 


er  gegen  den  Kurfürsten  bei  den  Franzosen  und  beim  König 

» 

remonstrierte,  trat  er  bei  diesen  gleichzeitig  immer  für  den 
Abschluss  eilies  Vertrages  zwischen  Brandenburg  und  Polen 
ein,  der  Polen  den  Rücken  zum  Kampfe  in  Podolien  frei  machen 
sollte.  Mit  Recht  hat  der  König  dem  Nuntius  vorgeworfen, 
dass  er  eine  Sache  tvolle  und  nicht  wolle:  denn  auf  einen 
Vertrag  mit  Polen,  in  dem  die  Radziwillsche  Angelegenheit 
unberücksichtigt  blieb,  wäre  der  Kurfürst  sicher  nicht  einge- 
gangen ^).  Bei  den  Franzosen,  die  Brandenburg  gegenüber  von 
Anfang  an  eine  zweideutige  Politik  führten  fand  der  Nuntius, 
wie  es  scheint,  mit  seinen  Vorstellungen  Gehör,  den  König 
aber  vermochte  er  vom  Abschluss  eines  Vertrages  mit  dem 
Kurfürsten  nicht  zurückzuhalten.  Denn  der  Kurfürst  hatte 
den  König  seine  Macht  fühlen  und  den  Reichstag,  auf  dem 
dieser  die  Mittel  zum  Kriege  gegen  Brandenburg  zu  erlangen 
hoffte,  durch  einen  ihm  ergebenen  Landboten  sprengen  lassen, 
so  dass  Johann  Sobieski  sich  im  Vergleiche  vom  12.  August  1681 
zur  Übernahme  der  Verpflichtung  gezwungen  sah,  den  Mark- 
grafen Ludwig  und  seine  Gemahlin  im  ruhigen  Besitz  aller 
ihrer  in  Polen  wie  in  Litauen  gelegenen  Güter  zu  schützen  3). 
Dem  Nuntius,  dem  im  übrigen,  da  er  den  Krieg  gegen  Bran- 
denburg nicht  wollte,  die  Sprengung  des  Reichstages  ganz  will- 
kommen sein  konnte,  wusste  der  König  den  Vertrag  geschickt 
zu  verbergen,  und  in  der  Tat  hatte  Pallavicini  selbst  zwei 
Monate  später  von  seinem  Abschluss  noch  keine  Kenntnis  ^). 
Der  Nuntius  opponierte  auch  fernerhin  gegen  die  Verleihung 
des  Indigenatsrechts  an  den  Prinzen  Ludwig  und  machte  mit 
der  Königin  zusammen  den  vergeblichen  Versuch,  die  Nichtig- 
keit der  Ehe,  aus  der  die  Radziwill  stammte,  zu  erweisen  5). 
Daneben  fuhr  er  aber  fort,  auf  den  Abschluss  eines  Neutra- 
litäts Vertrages  zwischen  Brandenburg  und  Polen  zu  wirken. 
Als  er  im  Frühjahr  1683  an  dem  Zustandekommen  jenes  Bünd- 
nisses zwischen  Polen  und  dem  Kaiser  arbeitete,  das  zu  dem  be- 


*)  PRK  Ni.  54. 

*)  PRK  Nr.  53. 

Schiemann  a.  a.  O.  S.  |. >5-158. 
*)  PRK  Nr.  54. 

’')  PRK  Nr.  54  Anra. 


338 


PH.  IIILTEHKANDT 


rühmten  Zuge  Johann  Sobieskis  nach  Wien  führte,  sprach  er 
in  einem  Schreiben  an  den  Kardinalstaatssekretär  geradezu 
die  Meinung  aus,  die  erste  Voraussetzung  für  einen  Erfolg  sei, 
dass  man  Brandenburg  von  Frankreich  trenne,  dem  Kurfürsten 
die  Überzeugung  beibringe,  dass  die  polnischen  Rüstungen  nicht 
gegen  ihn  gerichtet  seien,  und  dass  es  aus  Rücksicht  auf  einen 
günstigen  Verlauf  der  Radziwillschen  Angelegenheit  nicht  in 
seinem  Interesse  liege,  die  Reichstage  durch  seine  Anhänger 
sprengen  zu  lassen  ^). 

Bekanntlich  haben  sich  alle  Befürchtungen  der  Kurie,  dass 
Brandenburg  sich  in  Litauen  festsetzen  könne,  als  illusorisch 
erwiesen,  da  mit  dem  frühen  Tode  Ludwigs  und  der  Wieder- 
verheiratung der  Prinzessin  die  litauischen  Pläne  des  grossen 
Kurfürsten  zu  nichte  wurden. 

Noch  einmal,  während  des  Wahlkampfes  von  1697,  hat  die 
Kurie  den  polnischen  Thron  gegen  einen  brandenburgischen 
Prätendenten  verteidigen  zu  müssen  geglaubt,  als  das  Gerücht 
aufkam,  der  Prinz  Albert  wünsche  die  Krone  zu  erwerben. 
Aber  auch  dieses  Gerücht  stellte  sich  zur  grossen  Beruhigung 
des  Papstes  sehr  bald  als  unbegründet  heraus  ^). 

Ausserlich  ist  das  diplomatische  Verhältnis  der  Kurie  zu 
Preussen  immer  ein  ungestörtes  geblieben,  da  der  Kurfürst 
wohl  kaum  etwas  von  der  Opposition,  die  der  päpstliche  Nuntius 
seinen  polnischen  Plänen  machte,  erfahren  haben  wird.  Im 
Jahre  1692  kam  es  zwischen  dem  Nuntius  Santa  Croce  und 
dem  brandenburgischen  Gesandten  in  Warschau  zu  Verhand- 
lungen über  die  Lieferung  von  Pulver  aus  den  Spandauer  Pul- 
verfabriken für  die  polnische  Armee  im  Türkenkriege,  und  es 
wurde  vom  Nuntius  mit  Dankbarkeit  aufgenommen,  dass  der 
Gesandte  allen  seinen  Wünschen  entgegenkam  und  der  Kur- 
fürst den  Polen  sogar  300,000  Pfund  Pulver  zum  Geschenk 
machte.  Als  Santa  Croce  und  der  Gesandte  sich  dann  einmal 
an  drittem  Orte  zufällig  trafen,  zögerte  der  päpstliche  Nuntius 
nicht,  dem  Vertreter  des  häretischen  Kurfürsten  seinen  Dank 
auszusprechen  3).  t"ber  den  grossen  Kurfürsten  äusserte  sich 

■)  PKK  Nr,  57. 

-)  PKK  Nr  CT. 

•^)  PKK  Nr.  63  Anm. 


PKErSSEN  UND  DIE  ItiiUIflCIlE  KURIE  lOàO-1701 


88!) 


Santa  Croce  in  einem  Schreiben  aus  demselben  Jahre  mit 
grosser  Achtung.  Er  sprach  von  der  erfahrenen  Klugheit  des 
verstorbenen  Herrschers  und  war  der  Meinung,  dass  er,  wie 
viele  andere  protestantische  Beichsfürsten,  nur  aus  Politik,  um 
den  Besitz  der  säkularisierten  Kirchengüter  nicht  in  Frage  zu 
stellen,  Häretiker  gewesen  und  geblieben  sei.  Fünfzehn  Jahre 
vorher  hatte  schon  einmal  ein  päpstlicher  Beamter,  Favorito, 
der  Sekretär  der  Brevenkongregation,  in  einem  Schreiben  an 
den  Bischof  von  Münster,  man  weiss  nicht  auf  Grund  welcher 
Tatsachen,  die  Hoffnung  ausgesprochen,  dass  der  Kurfürst 
konvertieren  werde*). 

So  schien,  da  mit  der  Wahl  Augusts  des  Starken  zum  Könige 
von  Polen  die  Kurie  bis  auf  weiteres  der  polnischen  Sorgen, 
die  ihr  Brandenburg  bereitet  hatte,  überhoben  war,  nichts 
mehr  vorhanden  zu  sein,  was  das  bestehende  Verhältnis  zwi- 
schen dem  Kurfürsten  und  dem  Papste  hätte  stören  können  — 
als  die  Erhebung  Preussens  zum  Königreich  plötzlich  zu  einem 
völligen  Bruche  zwischen  beiden  Mächten  führte. 

III.  ITber  die  Politik  der  Kurie  in  der  Frage  der  preussi- 
schen  Königswürde  ist  viel  geschrieben  worden,  ohne  dass  man 
zu  einem  übereinstimmenden  Resultate  gekommen  wäre. 

Nach  der  Ansicht  Max  Lehmanns,  dem  sich  dann,  im  Ge- 
gensatz zu  Friedensburg,  Johannes  Ziekurschim  allge- 
meinen angeschlossen  hat,  ist  die  Kurie  nach  einem  genauen 
Feldzugsplane,  in  dem  jedem  der  drei  Unterhändler  Zaluski, 
Vota  und  Wolff  eine  bestimmte  Rolle  zuerteilt  war,  zur  Bekeh- 
rung des  künftigen  Königs  vorgegangen.  Das  Protostbreve  ist 
nach  Lehmann  hauptsächlich  durch  die  zornige  Enttäuschung 
des  Papstes  über  die  verlorene  Sache  hervorgerufen  worden  *), 
während  Ziekursch  in  ihm  nur  einen  der  üblichen  rein  theoreti- 
schen Proteste  sieht,  der  erfolgen  musste,  weil  die  Kurie  sich 
früher  gegen  die  Säkularisation  Preussens  erklärt  hatte,  von 
dem  sie  sich  selbst  aber  weiter  keine  Wirkung  versprochen 
hat  *).  Im  Gegensatz  zu  beiden  steht  Walter  Friedensburg: 

')  PKK  Xr.  03. 

Lehmann  a.  u.  ().  S.  370. 

•*)  Ziekursch,  Papst  Clemens'  XI.  ProU^t  gegen  die  preussische  Königs- 
uiirde  S 371  (Festgabe  f,  Heigel  19i)3). 


H40 


PH.  HILTEBRANlVr 


von  Stettiner  anger^t,  ist  er  zvl  det  Meinung  gelangt,  die  Kurie 
habe  sich  um  die  ganze  Angelegenheit  kaum  bekümmert  und 
sie  weder  zu  verhindern  nooh  auch  für  sich  auszunntzen  ge- 
sucht. Der  Protest  ist  daher  nach  seiner  Ansicht  nicht  der 
eigenen  Initiative  der  Kurie  entsprungen,  sondern  auf  Veran- 
lassung Frankreichs  ergangen  i). 

Dem  gegenüber  lässt  sich  unschwer  nachweisen,  dass  von 
einem  Feldzugsplane  zur  Bekehrung  des  Kurfürsten,  wie  ihn 
Lehmann  und  Ziekursch  konstruieren,  keine  Rede  sein  kann, 
dass  aber  andererseits  auch  die  These  Friedensburgs,  die  Kurie 
habe  in  dieser  Frage  ohne  eigene  Initiative  auf  Antrieb  einer 
fremden  Macht  gehandelt,  sich  nicht  begründen  lässt.  Dann 
aber  fragt  es  sich,  wie  ist  es  gekommen,  dass  der  Papst  sich 
beinahe  ein  Jahr  lang  nahezu  passiv  verhalten,  sich  dann  nur 
langsam  zu  einem  Vorgehen  gegen  Preussen  entschlossen  und 
schliesslich  doch  mit  solcher  Heftigkeit  eingegriffen  hat. 

Die  Politik  der  Kurie  erklärt  sich,  wenn  wir  die  Lage,  in  der 
sie  sich  in  dieser  Frage  Preussen  gegenüber  befand,  näher  ins 
Auge  fassen  und  ihre  Haltung  mit  derjenigen  vergleichen,  die 
sie  vor  einigen  Jahren  in  der  Frage  der  neunten  Kur  einge- 
nommen hatte. 

So  wie  die  Dinge  standen,  konnte  die  Kurie  nur  geringe 
Hoffnung  haben,  die  Erhebung  Preussens  zum  Königreiche  ver- 
hindern oder  vorläufig  wenigstens  für  ihre  Ziele  ausnutzen  zu 
können.  Dass  der  Kaiser  und  andere  katholische  Mächte, 
wenn  sie  Preussens  Beistand  in  einer  der  grossen  politischen 
Fragen  brauchten,  sich  nicht  im  geringsten  scheuen  würden, 
auch  trotz  des  Widerstandes  des  Papstes  den  neuen  König  in 
seiner  Würde  anzuerkennen,  musste  der  Kurie  nach  ihren  bis- 
herigen Erfahrungen  klar  sein.  Vergebens  hatte  sie  ihre  Diplo- 
matie gegen  die  Errichtung  der  neunten  Kur  in  Bewegung 
gesetzt:  ohne  sich  um  den  Papst  zu  bekümmern,  war  vom 
Schirmherrn  der  Kirche  dem  hannöverschen  Häretiker  die 
Kurwürde  des  heiligen  römischen  Reiches  verliehen  worden  •), 

’)  Friedensburg,  Die  römisclie  Kurie  und  die  Annahme  der  preuss. 
Königawürde  (Hist.  Zeitschr.  LXXXVII  407-431). 

Die  Akten  über  die  Stellung  der  römischen  Kurie  zur  neunten  Kur 
befinden  sich  besonders  in  Nunziatura  di  Germania  voi.  39. 21Ö.216. 218. 223  und 
di  Colonia  72.  Ich  hoffe,  demnächst  über  diese  Frage  genauer  zu  handeln. 


puErnsEN  uxi)  die  u'ìmihche  ki:uie  KJÒiV-lTOl  JUl 

Kardinal  Albani,  der  lange  schon  am  Hofe  Innocenz'  XII.  der 
leitende  Mann  war  und  bereits  die  Politik  der  Kurie  in  der 
hannoverschen  Frage  bestimmt  batte  ^),  liess  die  Dinge  deshalb 
ruhig  an  sich  herankommen  : erst  wenn  die  Annahme  des  Kö- 
nigstitels geschehen  war,  konnte  man  in  dieser  Sache  etwas 
tun,  indem  man  entweder  dem  Könige  die  Anerkennung  ver- 
weigerte odei  öffentlich  gegen  seinen  Schritt  Protest  erhob. 
Schon  die  Zurückhaltung  der  Kurie  allein  batte  genügt,  um 
zu  verhindern,  dass  der  hannöversche  Kurfürst  in  Vollbesitz 
seiner  neuen  Würde  gelangte.  Mehrere  Male  hatte  er  die  Ver- 
treter des  Papstes  um  ihren  Beistand  angegangen,  um  die 
Opposition  einer  Reihe  von  Fürsten  zu  beseitigen*). 

Dazu  kam,  dass  es  bis  zum  Ende  des  Jahres  1700  auch 
gar  nicht  notwendig  war,  am  kaiserlichen  Hofe  Preussen  ent- 
gegenzuarbeiten. Denn  dass  der  Kaiser  aus  freien  Stücken 
^ die  Stellung  des  an  sich  schon  allzustark  gewordenen  Vasallen 
nicht  noch  durch  den  Glanz  einer  Krone  erhöhen  würde,  dessen 
konnte  man  sicher  sein.  Solange  der  Kaiser  die  hannoverschen 
Truppen  nicht  unbedingt  nötig  gehabt  hatte,  waren  alle  Be- 
mühungen Ernst  Augusts  in  Wien  vergeblich  gewesen.  Eine 
solche  Notlage  war  aber,  wie  gesagt,  für  den  Kaiser  damals 
vorläußg  nicht  vorhanden. 

So  erklärt  es  sich,  dass  die  Kurie  nüt  erstaunlicher  Ruhe 
und  Gleichgültigkeit  die  während  des  Jahres  1700  mehrere 
Male  in  Rom  einlaufenden  Meldungen  entgegennahm,  der  König 
von  Polen  habe  den  künftigen  König  in  seiner  Würde  bereits 
anerkannt,  und  dieser  beabsichtige,  sich  demnächst  krönen  zu 
lassen  3).  Ja,  ein  solcher  Schritt  des  Kurfürsten  wäre  unter 
den  damaligen  Verhältnissen  der  Kurie  wohl  nicht  unwill-  • 


*)  Peter  Ruyte  an  den  Erzbischof  von  Salzburg  Rom  16!)2  November  2!) 
(Clementis  XI.  Miscellanea  173  Kopie). 

*)  Schreiben  des  Wiener  Nuntius  Tanaraj  vom  17.  Januar  1693  (Ger- 
mania 220  dechifl.  am  29.  Januar).  Schreiben  des  Kölner  Nuntius  Paolucci 
vom  18.  August  1697.  Vgl.  auch  die  von  mir  in  den  Quellen  u.  Forschungen  X 
242  abgedruckte  Relation  Da  Vias  über  seine  Verhandlungen  mit  Leibniz. 

®)  PRK  Nrr.  70  und  71  Schreiben  des  polnischen  Nuntius  vom  2S,  April 
und  14.  Juli  1700  Die  Meldung  vom  28.  April  traf  in  Rom  kurze  Zeit 
darauf  ein.  nachdem  die  Kurie  Zaluski  das  bekannte  Breve  vom  5.  Mai 
mitgegeben  hatte. 


23 


I 


IMI.  IIILTEIIKAXDT 


IU'2 

kommen  gewesen:  wenigstens  konnte  noch  zu  Beginn  des 
Jahres  1701,  als  der  Kurfürst  sein  Ziel  auch  ohne  den  Papst 
erreicht  hatte,  der  polnische  Nuntius  den  Pater  Vota  der  Kurie 
mit  der  Angabe  empfehlen,  der  Pater  sei  nach  dem  eigenei;i 
Zeugnis  des  Kurfürsten  derjenige  gewesen,  der  ihn  zuerst  dazu 
veranlasst  habe,  sich  um  die  Krone  zu  bewerben  0-  Solange 
der  Kaiser  sich  den  Wünschen  Brandenburgs  versagte,  wäre 
diesem  schliesslich  nichts  anderes  übrig  geblieben,  als  zur  Er- 
langung der  Anerkennung  von  seiten  der  katholischen  Mächte 
die  Diplomatie  der  Kurie  in  Anspruch  zu  nehmen  und  dafür 
dem  Papste  in  Glaubenssachen  entgegen  zu  kommen.  Und 
wirklich  wurden  Tatsachen  über  den  Kurfürsten  berichtet,  aus 
denen  man  schliessen  konnte,  dass  er  unter  Umständen  diesen 
Weg  beschreiten  würde.  Im  November  schrieb  der  Pater  Vota 
nach  Rom,  er  sei  vom  Kurfürsten  und  von  seiner  Gemahlin  nach 
Berlin  eingeladen  und  dort  mit  grosser  Aufmerksamkeit  be- 
handelt worden.  Er  erzählte  von  den  wahrhaft  königlichen* 
Schlössern  des  brandenburgischen  Herrschers  und  berichtete,  in 
Potsdam,  dem  « Berliner  Versailles  »,  habe  ihm  dieser  die  Gemälde 
mehrerer  katholischer  Heiligen,  unter  ihnen  das  des  heiligen 
Ignatius,  des  Stifters  des  Jesuitenordens,  und  das  des  Filippo 
Neri,  des  Schutzheiligen  von  Rom,  gezeigt.  Er  habe  mit  dem 
Kurfürsten  über  die  dogmatischen  Kontroversen  gesprochen 
und  ihn  seinen  Reunionsvorschlägen  nicht  abgeneigt  gefunden^). 
Ein  weiteres  Schreiben  des  Pafers  vom  Januar  1700  lautete 
noch  hoffnungsvoller  ^).  Ostern  kam  dann  der  Bischof  Zaluski 
von  Ermland  nach  Rom  und  wusste  hier  ähnliche  Dinge  über 
den  Kurfürsten  zu  berichten.  Gleichwohl  hat  die  Kurie  in 
« der  richtigen  Erkenntnis  der  politischen  Lage  die  Aussichten 
auf  einen  Ilbertritt  des  Kurfürsten,  wie  ihr  weiteres  Verhalten 
lehrt,  sehr  gering  eingeschätzt.  Brandenburg  war  seit  Jahren 
im  engen  Bunde  mit  den  protestantischen  Seemächten,  und 
was  es  beim  Papste  gewinnen  konnte,  musste  es  bei  diesen 
verlieren.  Die  Rücksicht  auf  sie  hatte  den  Herzog  von  Han- 
nover stets  vom  Übertritt  zur  katholischen  Kirche  zurückge« 


’)  PRK  Nr.  85  Anm, 
-)  PRK  Nr.  68. 

=)  PRK  Nr.  60. 


PUEL'f^SEN  UND  DIE  IlÖMlSCHE  KUttlE  ' 1650-1701  348 

« 

halten,  und  er  war  der  Kurie  ganz  anders  entgegengekommen 
als  Brandenburg,  das  sich  nicht  einmal  um  der  weit  wichti- 
geren polnischen  Krone  willen  mit  dem  Papste  in  Verhand- 
lungen eingelassen  hatte.  Im  Oktober  gelangte  dann  zudem 
auch  die  Nachricht  nach  Rom,  dass  der  Kurfürst  gegen  seine 
katholischen  Untertanen  Repressalien  ausüben  wolle,  und  im 
Dezember  berichtete  der  polnische  Nuntius  von  einem  branden- 
burgischen  Heirats-  und  Sukzessionsvertrag  mit  dem  protestan- 
tischen England^). 

Alles  was  man  tat,  war,  dass  man  sich  auf  Wunsch  Za- 
luskis  dazu  herbeiliess,  ein  Breve  aufzusetzen,  das  der  Adresse 
nach  an  Zaluski,  in  Wirklichkeit  aber  an  den  Kurfürsten  ge- 
richtet war.  In  diesem  Schreiben  wurde  dem  Kurfürsten  für 
die  gute  Behandlung,  die  er  den  preussischen  Katholiken  hatte 
zuteil  werden  lassen,  gedankt  und  der  Wunsch  ausgesprochen, 
es  möge  sich  bald  Gelegenheit  bieten,  dass  der  Papst  sich  dem 
Kurfürsten  erkenntlich  zeigen  könne  Ein  solches  Entgegen- 
kommen lag  ganz  in  der  Richtung  der  bisherigen  Politik  der 
Kurie,  den  brandenburgischen  Herrscher  seinen  katholischen 
Untertanen  günstig  zu  stimmen.  Wollte  er  in  der  Kronfrage 
die  Hülfe  des  Papstes  in  Anspruch  nehmen,  so  konnte  er  aus 
dem  Breve  ersehen,  dass  dieser  gern  auf  seinen  Wunsch  ein- 
gehen  würde.  Im  übrigen  überliess  man.  die  Angelegenheit) 
völlig  dem  Bischof  von  Ermland  und  daneben  dem  Pater  Vota  : 
mochten  sie  sehen,  was  sie  ausrichteten.  Man  bekümmerte 
sich  nicht  weiter  um  den  Fortgang  der  Bekehrungssache.  Nicht 
einmal  dem  Warschauer  Nuntius  Da  Via  hat  man  etwas  von 
der  Erteilung  jenes  Breves  an  Zaluski  berichtet  s).  Eine  Kor- 
respondenz ist  zwischen  der  Kurie,  den  Nuntien  von  Wien 
und  Warschau  und  den  beiden  Unterhändlern  über  die  preus- 


')  PRK  Nrr.  75  und  77. 

*)  Lehmann  Nr.  328. 

*)  P R K Nr.  79,  In  seinem  Schreiben  vom  11.  Dezember  1700  gibt 
Da  Via  an,  er  habe  seit  den  letzten  Tagen  des  Aprils  keine  Instruktion  er- 
halten. Dass  jene  Instruktion  aber  sehr  dürftig  gewesen  sein  muss,  geht 
daraus  hervor,  dass  er  von  dem  Breve  an  Zaluski  nur  gerüchtweise  in  Polen 
etwas  erfahr.  Auch  Da  Vias  Nachfolger  Pignatelli  scheint  keine  Kenntnis 
von  dem  Breve  gehabt  zu  haben;  vgl.  PRK  Nr.  102  Amu. 


1*H.  HILTEBRANDT 


Ul 

sische  Angelegenheit  trotz  ihrer  Wichtigkeit  ')  bis  zum  De- 
zember des  Jahres  1700  nicht  geführt  worden.  Weder  in  den 
Akten  des  Archivs  Clemens’  XI.  Albani;  das  einen  Band  über 
Preussen  enthält  und  das  nachweislich  unter  Leitung  des  Papstes 
selbst  geordnet  worden  ist,  noch  in  der  Registratur  des  Staats- 
sekretariats, noch  in  dem  Briefwechsel  Barberinis,  des  Präfekten 
der  Propaganda,  mit  Zaluski  und  Vota  befindet  sich  auch 
nur  eine  Weisung  an  die  Nuntien  oder  die  beiden  Unterhändler 
oder  auch  nur  eine  Anfrage  an  sie,  wie  es  denn  mit  der  Sache 
stehe.  Und  wieviel  ist  sonst  bei  anderen  Gelegenheiten,  wenn 
es  sich  um  die  Bekehrung  eines  protestantischen  Fürsten  han- 
delte, zwischen  der  Kurie  und  ihren  Vertretern  hin  und  her 
korrespondiert  worden!  Wenn  Vota  in  seinen  Schreiben  an 
den  Kurfürsten  behauptet,  er  stände  in  fortwährendem  Brief- 
wechsel mit  Albani,  dem  Kardinalstaatssekretär  Spada  und 
mit  Barberini  und  habe  sie  für  die  Pläne  des  Kurfürsten  ge- 
wonnen 2),  so  befolgte  er  ihm  gegenüber  dieselbe  Taktik,  die 
er  der  Kurie  gegenüber  anwandte,  der  er,  ohne  den  geringsten 
tatsächlichen  Grund,  einzureden  versuchte,  er  habe  den  Kur- 
fürsten schon  beinahe  bekehrt  ^).  Und  liest  man  vollends  die 
Stellen,  an  denen  Zaluski  in  seinen  Schreiben  an  den  Propa- 
gandapräfekten auf  Preussen  zu  sprechen  kommt,  durch,  so 
möchte  man  zweifeln,  ob  der  Bischof  überhaupt  etwas  mit 
jener  Angelegenheit  zu  tun  gehabt  habe.  Er  erscheint  als 
völlig  uninteressiert  und  berichtet  von  seinen  Verhandlungen 
nicht  das  geringste  ^).  Und  die  Kurie  hat  es  ihm  auch  weiter 
nicht  verargt,  wenn  die  Hoffnungen,  die  er  in  Rom  zu  erwecken 
gesucht  hatte,  sich  als  völlig  illusorisch  erwiesen:  gerade  in 
jener  Zeit,  als  sich  herausstellte,  dass  seine  Bekehrungspläne 
gescheitert  waren,  erhielt  er  ein  sehr  freundliches  Breve  des 
Papstes  5). 

Die  Unterhändler  gingen  aber  nicht  nur  nicht  ohne  Leitung 
von  Rom  aus  und  ohne  gemeinsame  Verabredung  unter  ein- 


Vgl.  das  Schreiben  des  Kardinalstaatssekretärs  Paolucci  an  Da  Via 
vom  18,  Dezember  1700  in  PRK  Nr.  80. 

Lehmann  I Nrr.  338  und  3G9. 

■)  PRK  Nrr.  69.  72.  100  Anm. 

PRK  Nrr.  73.  81.  94.  96,  99. 

*)  PRK  Nr.  95. 


l'REl'S.SEX  UND  DIE  RÖMlHCilE  KITRIE  1(550-1701 


345 

ander  zu  Werket):  sie  handelten  bisweilen  sogar  gegen  ein- 
ander. Jeder  sah  zunächst  auf  seinen  eigenen  Vorteil,  und  in 
zweiter  Linie  hatten  sie  kaum  weniger  das  Interesse  des  Staates, 
dem  sie  angehörten,  als  das  der  Kirche  im  Auge. 

Eine  Ausnahme  macht  der  Jesuit  Wolff  am  Kaiserhofe,  der, 
persönlich  uninteressiert,  hauptsächlich  am  Zustandekommen 
eines  Bundes  zwischen  Ostreich  und  Brandenburg  arbeitete 
und  eine  Ehe  zwischen  einer  Erzherzogin  und  dem  Kronprinzen 
zu  stiften  suchte,  um  so  « auf  die  natürlichste  Weise  von  der 
Welt  » dem  Katholizismus  im  brandenburgischen  Herrscher- 
hause wieder  Eingang  zu  verschaffen  2).  Seine  Tätigkeit  war 
in  Rom  gänzlich  unbekannt,  und  wie  man  aus  der  Tatsache, 
dass  der  polnische  Nuntius  im  Sommer  1701  die  Heirat  einer 
Erzherzogin,  Wolff  aber  eine  solche  mit  dem  E^onprinzen  von 
Preussen  vorschlug,  auf  ein  Einverständnis  beider  schliessen 
kann,  bleibt  unverständlich  2). 

Was  den  Pater  Vota  hauptsächlich  veranlasste,  die  Be- 
kehrung des  künftigen  Preussenkönigs  zu  betreiben,  hat  der 
sonst  so  kluge  Diplomat  in  beinahe  naiver  Weise  dem  polni- 
schen Nuntius  Pignatelli  gestanden.  Er  habe  sich,  sagte  er 
diesem,  ein  weiteres  Verdienst  um  den  heiligen  Stuhl  erwerben 
wollen,  in  der  Hoffnung,  dass  der  Papst  ihm  « für  seine  alten 
Tage  eine  Tröstung  gewähren  und  seinen  Schweiss  durch  eine 
besondere  Gnade  krönen  werde  » *).  Später  hat  er.  um  dies 
zu  erreichen,  ein  ganzes  Verzeichnis  seiner  Verdienste  einge- 
sandt.  Allein  er  war  in  Rom  wenig  gut  angeschrieben  ^).  Seinem 
Beicht kinde  August  dem  Starken  gegenüber,  den  der  Papst 
vergebens  moralisch  zu  bessern  suchte,  zeigte  sich  der  Pater 
nach  der  Auffassung  der  Kurie  als  ein  viel  zu  weitherziger 

« 

')  Lehmann  I 374. 

')  Stettiner,  Zur  Geschichte  des  preussisohen  Königstitels  S.  2S  fT. 

Ziekursch  a.  a.  O.  332.  Im  Frühjahre  1701  wurde  in  Wien  auch  über 
eine  Heirat  des  Schwedenkönigs  mit  einer  der  vier  Erzherzoginnen  verhan- 
delt. Als  Da  Via  zum  ersten  Male  von  den  Verhandlungen  hörte,  schrieb 
er  am  8.  April  an  den  Papst  : »o  con  guai  orrore  abbia  sempre  la  santa  chiesa 
Romana  rigettato  ü matrimonio  con  gli  eretici. 

*)  PRK  Xr  85. 

Theiner,  Herzog  Albrechts  erfolgte  und  Fr'edrich  I Königs  von 
Preussen  versuchte  Rückkehr  zur  kath.  Kirche  S.  98.  • 


Gewissensrat.  Mit  dem  Nuntius  Da  Via  lebte  er  in  bestän- 
diger Fehde,  und  einmal  kam  es  zwischen  ihnen  sogar  im 
niglichen  Palaste  zu  einem  heftigen  Auftritt.  Vota  rühmte 
sich  fortwährend  in  seinen  Schreiben  an  die  Kurie,  vom  Kö- 
nige die  Eröffnung  der  Kapelle  von  Moritzburg  erlangt  zu 
haben,  der  Nuntius  aber  berichtete,  dass  selbst  die  Lutheraner 
sich  wunderten,  dass  der  König  als  absoluter  Herrscher  dem 
Katholizismus  in  Sachsen  keine  grösseren  Zugeständnisse  ge- 
macht habe.  In  einem  Schreiben  vom  November  1700  teilte 
Da  Via  der  Kurie  mit,  dass  Vota  dem  König  unter  dem  Hin- 
weis auf  das  Schicksal  Jakobs  II.  von  England  abrate,  den 
sächsischen  Katholiken  Konzessionen  zu  machen  i).  Da  Via 
war  gegen  den  Schwedenkrieg  und  wollte  die  polnische  Macht 
gegen  die  Türken  verwendet  wissen,  Vota  aber  bestärkte  den 
König  in  seinen  kriegerischen  Plänen  gegen  Karl  XII.  2).  Er 
war  an  den  Verhandlungen  Augusts  des  Starken  mit  Bran- 
denburg beteiligt  und  wahrscheinlich  auch  bei  der  Entreviie  zu 
Oranienbaum  (Mitte  Januar  1700)  zugegen,  wo  der  Polenkönig 
mit  dem  Kurfürsten  ein  Offensiv-  und  Defensivbündnis  schlo.ss 
und  ihm  dafür  das  schwedische  Pommern  und  die  Anerkennung 
der  königlichen  Würde  zusicherte  s).  Mit  dem  Kurfürsten  stand 
Vota  schon  seit  langem  in  Korrespondenz;  jener  betrachtete 


Da  Vijt  an  Paolucoi  Dresden  1699  November  2:  II  capUcUe  peraltro, 
che  per  le  occasioni  più  particolari  s'havrebbe  dovuto  fare  nel  padre  Vota,  con- 
fessore  di  8.  è svanito  affatto ^ se  son  vere  le  asserzioni  fattemi  da  pacchi 
Polacchi  ritornati  finora  da  Lipsia,  che  ü padre  suddetto  non  cessi  di  decla- 
mare per  tutto,  ch'egli  sarà  sempre  contrario  e dissuaderà  il  rè  dal  tentare  cosa 
veruna  a favore  della  nostra  santa  religione  per  non  esporlo  alle  sventure  sof- 
ferte dal  rè  Giacomo,  che  {come  dio' egli)  troppo  precipitosamente  ha  voluto  sta- 
bilire la  religione  caUolicp  in  Inghilterra  (Polonia  121  Lettera). 

•)  Schreiben  Da  Vias  Prag  1700  März  24:  Non  mi  fu  difficile  lo  scuo- 
prire  alla  Mtà  S.  Vaulore  della  calunnia,  non  havendo  trattato  con  altri  della 
Livonia  che  col  solo  padre  Vota  e col  solo  fine  eh  egli  a luogo  e tempo  rimon- 
strasse  alla  Mtà  S Vobligo  che  havevano  « gran  principi  di  risponde  e della 
giustizia  delle  proprie  altioni  avanti  Dio  e gli  uomini  Accorgendomi  nel  di- 
scorso, che  il  rè  non  ricusava  di  udirmi,  m'avanzai  a dirli,  che  vedendolo  attor- 
niato da  adulatori  e bugiardi  speravo  non  havrebbe  malgradita  per  una 
volta  sola  la  verità,  ch'era  si  rara  nella  sua  corte . . . 

®)  Wud  ding  fon,  L*acqui^ition  de  la  couronne  royale  de  Prusse  S.  173 


H47 


IMIEUHSKX  UXI>  DIE  U()MlsriIE  Kl  UIE  HiÒO-lTOl 

ihn  als  einen  seiner  diplomatischen  Agenten  in  Polen  und  ge- 
währte ihm  schon  seit  Jahren  eine  jährliche  Rente,  auf  deren 
pünktliche  Auszahlung  der  Pater  nicht  wenig  bedacht  war^). 
Als  dann  die  Kurie  trotz  seiner  Gegenvorstellungen  die  Be- 
kehrung des  künftigen  Königs  in  erster  Linie  Zaluski  übertrug, 
schwieg  er  in  seinen  Schreiben  an  den  Kardinalstaatssekretär 
und  an  den  Propagandapräfekten  über  seine  Verhandlungen 
mit  Brandenburg  und  beschränkte  sich  darauf,  über  die  Fort- 
schritte des  Katholizismus  in  Sachsen  zu  berichten . Nur  einmal, 
« • 

vorder  Überreichung  seiner  bekannten  Denkschrift  an  den  Kur- 
fürsten, schickte  er  eine  kurze  Notiz  nach  Rom,  er  habe  die  Ab- 
sicht. nach  Königsberg  zu  gehen,  « um  zu  vollenden,  über  was 
man  schon  seit  langer  Zeit  zum  Nutzen  der  Kirche  verhandele  » - ). 
Einen  Erfolg  Zaluskis  suchte  er  am  Berliner  Hofe  nach  Mög- 
lichkeit zu  verhindern.  Der  Bischof  hatte  dem  Kurfürsten 
unter  der  Hand  antragen  lassen,  er  wolle  ihn  zum  Könige 
salben,  « da  man  widrigenfalls,  wenn  das  Sacrum  der  Salbung 
nicht  geschehe,  Diffikultät  machen  könnte,  den  titulum  Sacra 
Regia  Maiestas,  wie  gebräuchlich,  zu  geben».  Sofort  schlug 
der  Jesuitenpater  dem  Kurfürsten  vor,  er  solle  den  « berühmten 
und  ruhmreichen  Namen  eines  Königs  der  Vandalen  » annehmen, 
der  — da  ja  das  vandalische  Reich  in  Nordafrika  gelegen  gewesen 
wäre  — irgendwelche  Rechte  eines  europäischen  Herrschers 
nicht  verletzen  könne,  und  riet,  für  die  Krönung,  wie  die  Kö- 
nige von  Dänemark  und  Schweden,  Bischöfe  aus  eigener  Macht- 
vollkommenheit zu  ernennen  Erst  als  Zaluskis  Bemühungen 
als  gescheitert  gelten  konnten,  trat  er,  kurz  vor  der  Krönung 
in  Königsberg,  wieder  offen  auf  den  Plan  ^).  Er  konnte  da- 
mals kaum  noch  die  Hoffnung  haben,  tlen  neuen  König  für 
die  katholische  Kirche  zu  gewinnen,  und  das,  was  er  jetzt  vor- 
nahm, sollte  wohl  nur  dazu  dienen,  die  Opposition  der  Kurie 
gegen  die  neue  Würde  zu  hintertreiben.  Er  wusste  im  Verein 
mit  dem  sächsischen  Kanzler  Beiohling  Da  Vias  Nachfolger 


’)  Lehmann  1 378.  542. 

*)  PRK  Xr.  72. 

I..ehmann  I 463:  Qui  dono  la  pourrait  empéchtr  dt  prendre  le  tiire  de 
Sa  V andaliq  uti  qui  tat  ai  beau  et  remplit  ai  bien  V imagination 
PRK  Xrr.  S.3.  ÜJ. 


Pignatclli,  einen  ziemlich  harmlosen  Diplomaten,  von  neuem 
für  die  Bekehrung  des  Königs  zu  begeistern  besuchte  letz- 
teren in  Königsberg  2)  und  teilte  in  einem  Schreiben  der  Kurie 
mit,  dass  August  der  Starke  klugerweise  den  neuen  König 
anerkannt,  und  dass  auch  der  Kardinal- Primas  von  Polen 
seinen  Neffen  zur  Huldigung  nach  Königsberg  gesandt  habe. 
Er  erzählte  ferner  von  den  Aufmerksamkeiten  des  Preussen- 
königs  ihm  gegenüber:  er  habe  ihm  durch  den  Oberstkäm- 
merer Wartenberg  eine  Relation  über  die  Krönung  zuschicken 
hissen,  die  er  dem  Nuntius  zur  Einsendung  nach  Rom  über- 
geben habe.  Im  nächsten  Schreiben  berichtete  er  von  weiteren 
Gunsterweisungen  des  Königs  und  den  herrlichen  Festen  in 
Königsberg  und  schloss  mit  den  begeisterten  W'orten:  «sie  sind 
würdig  eines  Königs  diese  königlichen  Vergnügungen  des  Kar- 
nevals mit  Opern,  Karusellen  » u.  s.  w.  3).  Und  als  dann  seine 
Bemühungen  sich  als  vergeblich  erwiesen,  und  der  Papst  sich 
doch  gegen  den  preussischen  Königstitel  erklärte,  spöttelte  er 
in  seinem  Schreiben  an  Friedrich  über  den  feierlichen  Protest 
des  Papstes.  « Die  Blitze  von  den  sieben  Hügeln  »,  schrieb  er 
an  den  König,  « hätten  mehr  Bedeutung,  wenn  ihre  Wirkung 
dem  Gekrache  entspräche  ».  Dem  brandenburgischen  Gesandten 
in  Warschau  aber  riet  er,  dem  päpstlichen  Nuntius  gegenüber 
« nijht  8:>bald  die  weiche  Seite  zu  zeigen,  sintemalen  .der  römi- 
sche Stuhl  bereits  alles  Böse  ^etan,  was  er  vermocht,  und 
nun  nicht  mehr  schaden  könnte»*).  An  dem  Wohlwollen  des 
Preussenkönigs  lag  dem  Pater  Vota  eben  viel  mehr  als  an  der 
Gunst  des  Papstes. 

Dasselbe  kann  man  auch  von  dem  Rivalen  Votas,  dem  Bi- 
schof Zaluski  von  Ermland,  sagen.  Er  bedurfte  in  doppelter 
Beziehung  der  Freundschaft  Brandenburgs.  Sein  Bistum  Erm- 
land war  seit  der  Besetzung  Elbings  von  allen  vier  Seiten  von 
der  brandenburgischen  Macht  umgeben.  Traten  Brandenburg 
und  Schweden  in  Bund  miteinander,  so  war,  wie  im  ersten 
nordischen  Kriege,  seine  Diözese  sofort  in  preussischen  Händen, 

')  PRK  Nrr.  93  100. 

. PRK  Nr.  95  Anm. 

*)  PRK  Xr.  88  und  Anm. 

*)  Lehmann  I 533.  637. 


IMtKlTHSKN  ÜXI»  DIE  RÖMIMCilE  KCrUIE  1U50-17(U 


849 


und,  um  eine  schwedisch-preussische  Allianz  zu  verhindern 
blieb  kein  anderes  Mittel  übrig,  als  Preussen,  wie  einst  durch 
Verleihung  der  Suveränität,  so  jetzt  durch  Anerkennung  des 
Königstitels  auf  die  polnische  Seite  zu  ziehen.  Und  zweitens, 
Zaluski  wollte  seine  Diözesan^ewalt  auch  über  das  Bistum 
Samland,  das  einen  grossen  Teil  Ostpreussens  umfasste,  aus- 
dehnen,  da  der  Katholizismus  dort  seit  langem  erhebliche 
Fortschritte  machte’).  Dies  war  aber  nur  möglich,  wenn“er 
die  Gunst  des  Landesherrn  gewann.  Von  ihm  war  also  für  den 
Bischof  von  Ermland  alles  zu  befürchten  und  alles  zu  erhoffen. 
In  Rom  verwendete  er  sich  deshalb  für  die  Anerkennung  des 
künftigen  Königs  und  erhielt  das  bekannte  Breve  von  5.  Mai  1700 
Nach  Polen  zurückgekehrt,  rühmte  er  sich  überall,  vom  Papst 
ein  Schreiben  erhalten  zu  haben,  in  dem  dieser  der  Annahme 
der  Königskrone  durch  den  Kurfürsten  von  Brandenburg  zu- 
stimmte 2).  Sein  Wunsch,  bei  der  Krönung  die  Salbung  des  Kö- 
nigs vornehmen  zu  können,  um  so  indirekt  die  Anerkennung  als 
Bischof  von  Samland  zu  erlangen,  und  sein  Verlangen  nach  einer 
persönlichen  Zusammenkunft  mit  dem  Kurfürsten  gingen  nicht 
in  Erfüllung:  er  wurde  von  letzterem  höflich,  aber  bestimmt 
abgewiesen  ').  Seine  Bekehrungspläne  und  die  Hoffnungen  auf 
den  Kardinalst! tei  konnten  somit  für  ihn  als  gescheitert  gelten. 
Trotzdem  bemühte  er  sich  nach  dem  Tode  Innocenz’  XII.,  dem 
Kurfürsten  auch  die  Unterstützung  des  künftigen  Papstes  zu  si-  ^ 
ehern.  Zu  dem  Zwecke  und  um  zugleich  in  Rom  den  Anschein 
erwecken  zu  können,  als  habe  er  erreicht,  was  er  versprochen, 
sandte  er  das  päpstliche  Breve  mit  dem  Entwurf  eines  von 
ihm  aufgesetzten  Antwortschreibens  des  Kurfürsten  nach  Berlin. 
In  ihm  befand  sich  der  Passus  : « wir  werden,  was  der  Bischof 
so  ernstlich  und  anscheinend  fest  wünscht,  tun,  so  bald  es  das 
Interesse  unseres  Staates  erlaubt.  Indessen  erinnere  sich  Rom 
jenes  bekannten  Spruches:  ich  handele,  damit  du  handelst  » 

Der  Kurfürst  hätte  das  Schreiben  zur  Not  unterzeichnen  können. 


’)  Stettiner  a.  a.  O.  8.  20  ff.  Fr.  Dittrich,  Gesch.  d.  KatholizismuB  in 
Altpreuasen  S.  325-38. 

PRK  Xr.  79. 

‘ Stettiner  a.  a.  O.  S.  25  und  20. 

*)  Stettiner  a.  a.  O.  S.  27.  Lehmann  I 376. 


350 


IMI.  HILTEIIRANDT 


da  der  Bischof  niemals  angegeben  hatte,  was  er  vom  Kur- 
fürsten wünsche,  und  in  dem  Maibreve  des  Papstes  nur  von 
Zugeständnissen  an  die  preussischen  Katholiken  die  Rede  war. 
Er  tat  es  nicht,  weil  er  aus  Rücksicht  auf  die  protestantischen 
Mächte  selbst  den  Schein  des  Entgegenkommens  dem  Papste 
gegenüber  vermeiden  wollte  i).  Zaluski  aber  blieb  jetzt  nichts 
anderes  übrig,  als  in  seinen  Schreiben  an  den  Propagandaprä- 
fekten Barberini  von  seinen  Verhandlungen  mit  dem  Kurfürsten 
überhaupt  zu  schweigen,  sich  auf  Mitteilung  von  Zeitungsnach- 
richten über  die  Krönungsangelegenheit  zu  beschränken  und 

• 

im  übrigen  nur  von  seinen  Erfolgen  zu  Gunsten  -der  preu<- 
sischen  Katholiken  zu  berichten  ^).  Er  hat  dann  am  22.  Januar 
eine  Relation  über  die  Krönung  in  Königsberg  an  Barberini 
geschickt,  den  neuen  König  im  Februar  dort  aufgesucbt  und 
ihn,  unbekümmert  um  die  Haltung  des  Papstes  und  der  Polen, 
in  seiner  neuen  Würde  anerkannt  3). 

In  ihrer  untätigen  Haltung  zur  preussischen  Angelegenheit 
verharrte  die  Kurie,  bis  im  November  des  Jahres  1700  mit  dem 
Tode  des  letzten  Habsburgers  in  Spanien  die  grosse  europäi- 
sche Frage  der  spanischen  Erbschaft  akut  wurde.  Was  von 
vornherein  vorauszusehen  gewesen  war,  trat  jetzt  ein  : um  sich 
die  preussischen  Truppen  für  den  bevorstehenden  Weltkrieg 
zu  sichern,  erteilte  der  Kaiser  dem  Kurfürsten  von  Branden- 
burg seine  Zustimmung  zur  Annahme  des  preussischen  Kö- 
nigstitels. Am  18.  Januar  1701  setzte  Friedrich  sich  und  seiner 
Gemahlin  aus  eigener  Machtvollkommenheit  die  Krone  aufs 
Haupt  und  Hess,  um  die  Selbständigkeit  des  preussischen  Kö- 
nigstums  von  jeder  geistlichen  Gewalt  darzutun,  die  Salbung 
durch  zwei  von  ihm  eigens  hierzu  ernannte  Bischöfe  erst  nach 
der  Krönung  vornehmen. 

Die  Nachricht  von  der  bevorstehenden  Krönung,  die  in 
Rom  Mitte  Dezember  eintraf,  brachte  die  Kurie  zum  ersten 
Male  in  Bewegung.  Gleichwohl  war  sie  auch  jetzt  noch  ent- 
schlossen, sich  vorläufig  fernerhin  neutral  zu  verhalten,  und 
weder  die  Wünsche  des  Deutschmeisters  noch  das  Drängen 


Lehmann  I 505. 

-)  PRK  Nrr.  73.  Hl.  83  und  Anm.  94.  96.  99. 
«)  PRK  Xr.  96. 


IMIEÜSSEN  rxn  DIE  UÖMIHC'llE  KURIE  1050-1701  051 

Frankreichs  oder  gar  etwa  die  erlangte  Gewissheit  von  der 
völligen  Ergebnislosigkeit  der  Bekehr ungspläne  Zaluskis  ver- 
mochten sie  dazu  zu  veranlassen,  die  eingenommene  Stellung 
aufzugeben.  Vergebens  liess  der  Abgesandte  des  Deutschmei- 
sters Mitte  Dezember  die  Kurie  bitten,  der  Papst  solle  einen 
Protest  beim*  Kaiser  gegen  Preussen  unterstützen  ').  Auch  als 
der  Wiener  Nuntius  am  8.  Januar  auf  die  irrige  Nachricht, 
die  Krönung  habe  bereits  stattgefunden,  riet,  auf  den  Wunsch 
des  Deutschritters  einzugehen,  blieb  die  Kurie  in  ihrem  Ant- 
wortschreiben vom  22.  Januar  bei  ihrer  Weigerung  2),  ob- 
gleich gerade  am  selben  Tage  eine  Depesche  des 
polnischen  Nuntius  dechiffriert  worden  war, 
aus  der  hervorging,  dass  Zaluski  nichts  erreicht 
hatte  3).  Drei  Tage  später  liess  sie  dem  französischen  Staats- 
sekretär, der  fortwährend  heftig  zum  Vorgehen  gegen  Preussen 
drängte  *),  durch  den  Pariser  Nuntius  die  sehr  bestimmte  Ant- 
wort erteilen,  der  Papst  wolle,  ehe  er  einen  festen  Entschluss 
fasse,  über  die  Angelegenheit  erst  Nachrichten  einziehen  und 
ordnen  : *hiernach  werde  Seine  Heiligkeit  diejenigen  Massre- 
geln  ergreifen,  die  ihr  zukommen  und  die  der  Stand  der 
Dinge  gestatte^). 

')  PRK  Nr.  79. 

*)  PRK  Nrr.  84  und  87. 

”)  PRK  Nr.  77.  Diese  Tatsache  und  die  Weisung  an  den  Pariser  Xim< 
tius  vom  25.  Januar  scheint  Ziekursch  (S.  369  a.  a.  O.)  gänzlich  übersehen  zu 
haben,  wenn  er  behauptet,  der  erste  Schritt  zum  Vorgehen  der  Kurie  gegen 
Preussen  sei  durch  die  eben  erwähnte  Depesche  des  polnischen  Nuntius  ver- 
anlasst worden. 

Friedensburg  a.  a.  O.  S.  420  ff. 

Friedensburg  a.  a.  O.  S.  4*22:  Per  Vagare  del  titolo  regio,  che  asautne 
V elettore  di  Brandehurgo . . . non  ai  ma?iea  qui  di  ricercare  e di  mettere  alt  or- 
dine tutte  le  notizie,  che  possono  contribuire  alle  più  acoerUUe  risoluzioni; 
adempirà  poi  Nostro  Signore  quelle  parti,  che  gli  perveng  ono 
e che  permetterà  lo  stato  delle  cose.  Vgl.  auch  die  Weisung  des  Kar- 
dinalstaatasekretärs  vom  28.  Dezember  1700  bei  Friedensburg  a.  a.  O.  S.  420 
Aam.  2.  Für  seine  These,  der  Protest  der  Kurie  gegen  Preussen  sei  allein 
auf  Drängen  Frankreichs  veranlasst  worden,  bleibt  Friedensburg  den  Beweis 
schuldig.  « Kühler  und  weniger  entgegenkommend  liess  sich  die  Sache  sicher- 
lich nicht  behandeln  >,  bemerkt  Friedensburg  zu  der  Weisung  des  Staatsse- 
kretärs an  den  Pariser  Nuntius  vom  28.  Dezember  170o.  « Noch  am  25.  Januar 
schien  man  sich  in  Rom  die  künftige  Haltung  zu  jener  Angelegenheit  vor- 


H52 


IMI.  IIILTEIIUASIIT 


Man  musste  sich  zunächst  einmal  über  die  Angelegenheit 
genau  orientieren,  wozu  man,  obwohl  der  Nuntius  Da  Via 
schon  im  Oktober  die  bevorstehende  Anerkennung  des  Königs 
von  seiten  des  Wiener  Hofes  gemeldet  hatte,  in  der  Zeit  der 
zweimonatlichen  Sedisvakanz  des  päpstlichen  Stuhles  keine  Zeit 
gefunden  hatte  Man  befahl  deshalb  dem  Wiener  Nuntius,' 
die  Entwicklung  der  « so  wichtigen  > Sache  aufmerksam  zu 
verfolgen,  mit  der  Begründung,  dass  der  Papst  aus  ihr  für 
die  Religion  Nutzen  zu  ziehen  beabsichtige  ^),  und 
trug  ihm  auf,  über  die  brandenburgische  und  hannöversche  An- 
gelegenheit eine  Denkschrift  aufzusetzen  und  zwar  so  genau, 
ah  ob  über  diese  beiden  Fragen  bisher  überhaupt  noch  keine 
Nachrichten  nach  Rom  gelangt  seien  ^).  Erst  nachdem  diese 
Relation  des  Nuntius  in  Rom  eingetroffen  war^),  gab  man 
die  bisherige  neutrale  Haltung  auf,  und  am  29.  Januar  — es 
waren  nur  4 Tage  nach  der  Abweisung  des  französischen  Staats- 
sekretärs — konnte  der  Kardinalstaatssekretär  Paolucci  auf 
Grund  der  .Angaben  der  Relation,  ohne  dass  der  Papst  selbst 
sie  gelesen  hatte,  an  die  Nuntien  von  Warschau  uüd  Wien 
den  Befehl  erteilen,  sie  sollten  den  Schritt  des  Kurfürsten  von. 
Brandenburg  niemals  billigen,  sondern  immer  missbilligen. 
Diese  Weisung  wurde  dann  am  19.  Februar,  nachdem  ein  vom 
Bischof  von  Ermland  eingesandter  Bericht  über  die  Krönungs- 
feierlichkeiten in  Rom  eingetroffen  war,  in  schärferer  Form 
wiederholt  ^).  Acht  Tage  darauf  schliesslich  wurde  zum  ersten 
Male  den  Nuntien  der  Beschluss  des  Papstes,  Protestbreven 
an  die  katholischen  Fürsten  abzusenden,  angekündigt  ^).  Wenn 
ihr  Erscheinen  nochmals  über  anderthalb  Monate  auf  sich 


behalten  zu  wollen  »,  schreibt  er,  als  die  französische  Aufforderung  zum 
zweiten  Male  zurückgewiesen  wird.  Dann  aber  fährt  er  fort:  «diesem  wie- 
derholten Drängen  Frankreichs  gegenüber  hielt  die  Kurie  nicht  Stand . . . 
Vier  Tage  später  wird  bereits  in  anderer  Tonart  an  den  Wiener  Nuntius 
geschrieben  ». 

')  PRK  Nr.  74. 

")  PRK  Nr.  78. 

“)  PRK  Nrr.  80  und  82. 

♦)  PRK  Nrr.  86  und  90. 

')  PRK  Nr,  90  und  Anm. 

’)  PRK  Nr.  97. 


PRBU88EN  UND  DIB  RÖMISCHE  KURIE  1()50-1701  ÖÖB 

warten  liess,  so  liegt  dies  nicht  daran,  dass  die  Abfassung 
dieser  Breven  soviel  Schwierigkeiten  gemacht,  oder  dass  man 
das  Resultat  von  Votas  Unterhandlungen  hätte  abwarten 
wollen  '),  sondern  '^^eil  der  « Stand  der  Dinge  » ihre  Absendung 
noch  immer  verbot.  Die  spanische  Frage,  mit  der  die  preussi- 
sehe  von  Anfang  an  verbunden  war,  übte  auch  fernerhin  ihren 
Einfloss  auf  diese  aus.  Der  Papst,  der  mit  allen  Mitteln  zu  ver- 
hindern suchte,  dass  Italien  der  Kriegsschauplatz  der  feindlichen 
Heere  würde,  bemühte  sich  damals  gerade  aufs  eifrigste,  den  Aus- 
bruch eines  Krieges  zwischen  Frankreich  und  Ostreich  zu  ver- 
hüten, und  hatte  beiden  Mächten  seine  Vermittlung  angeboten  ^). 
Um  diese  mit  Erfolg  durchführen  zu  können,  war  es  für  ihn  not- 
wendig, sich  strikt  neutral  zu  halten  und  alles  zu  vermeiden, 
was  seine  unparteiische  Gesinnung  irgendwie  in  Zweifel  ziehen 

konnte.  Gerade  dass  Frankreich  fortwährend  so  beharrlich 

• 

einen  Protest  gegen  Preussen  forderte,  musste  den  Papst  darauf 
aufmerksam  machen,  dass  er  ihn  vorläufig  nicht  erlassen  durfte. 
Er  hätte  sich  durch  den  Protest  vor  aller  Welt  gegen  den  Preis 
erklärt,  um  den  Ostreich  die  preussischen  Truppen  zum  Kriege 
gegen  Frankreich  erlangt  hatte,  und  beim  ELaiser  den  an  sich 
schon  vorhandenen  Verdacht  bestärkt,  die  päpstliche  Politik 
stehe  vöUig  im  Dienste  Ludwigs  XIV.  Erst  als  in  Rom  die 
Nachricht  eintraf,  der  Wiener  Hof  habe  seinen  Truppen  den 
Befehl  zum  Aufbruch  nach  Italien  gegeben  und  gleichzeitig 


*)  Ziekurach  a.  a.  O.  S.  370.  Das  Protestbreve  (PRK  101)  istniclit 
einmal  in  einer  Kongregation  beraten,  sondern  vom  Papste  Clemens  XI. 
(wahrscheinlich  unter  Hinzuziehung  des  Propagai idasekretärs  Fnbroni)  auf> 
gesetzt  worden.  — Auf  Vota  hat  die  Kurie,  wie  man  aus  Paoluocis  Schreiben 
an  Pignatelli  vom  5.  März  1701  (PRK  Nr.  98)  ersieht,  sehr  geringe  Hoff, 
nung  gesetzt.  Obwohl  Ende  Januar  Pignatellis  Schreiben  mit  dem  Vorschlag, 
Vota  mit  der  Bekehrung  des  Königs  zu  beauftragen,  eintraf,  erfolgten  gerade 
damals  die  preussenfeind liehen  Erlasse  an  die  Nuntien.  Ohne  Pignatellis 
Bericht  über  Votas  Verhandlungen  (PRK  Nr.  100)  abzuwarten,  erliess  die 
Kurie  den  Protest  vom  16.  April. 

^)  Onno  Klopp,  Oer  Fall  dei  Hauses  Stuart  IX  49-62 
’)  Noch  im  März  hatte  der  Papst  den  Kaiser  gebeten,  von  der  Ent- 
sendung einer  Armee  nach  Italien  Abstand  zu  nehmen.  Als  Antwort  auf 
diese  Bitte  traf  aus  Wien  die  Meldung  ein,  der  Hof  habe  den  Truppen  Marsch- 
befehl erteilt:  ...  Fu  dato  ieri  atieora  un  ordine  perentorio  a tutte  le  aolda- 
teeehe  destinate  tn  Italia  d^ accingersi  alla  marcia . . . Per  ora  sembra  solamente 


I»H.  HILTEBUANDT 


der  polnische  Nuntius  meldete,  die  Polen  seien  \ erwundert 
darüber,  dass  der  verstorbene  Papst  den  König  von  Preussen 
durch  ein  Breve  anerkannt  habe  i),  war  der  Augenblick  ge- 
kommen, da  die  Publikation  sowohl  möglich  wie  notwendig 
war.  Aller  Voraussicht  nach  war  der  Krieg  jetzt  unvermeidlich, 
und  der  Papst,  wenn  er  auch  seine  Neutralitätspolitik  fort- 
setzte, brauchte  nicht  mehr  dieselbe  ängstliche  Rücksicht  auf 
den  Kaiser  zu  nehmen,  wie  bisher  : er  konnte  tun,  « was  ihm 
zukam  ». 

Veranlassung  zu  einem  Vorgehen  gegen  Preussen  war  für 
die  Kurie  zur  Genüge  vorhanden.  Zum  ersten  Male  war  in  der 
christlichen  Staatenwelt  ein  Königtum  neu  geschaffen  worden, 
ohne  dass  man  sich  um  den  Statthalter  Christi,  der  den  An- 
spruch erhob,  die  Könige  zu  ernennen,  im  geringsten  geküm- 
mert hätte,  und  ohne  dass  die  älteste  Macht  der  europäischen 
Christenheit  um  ihre  Zustimmung  gebeten  worden  wäre.  In 
einer  — allerdings  wahrscheinlich  erst  am  Ende  des  Jahres 
aufgesetzten  — Denkschrift  ist  an  26  Beispielen  der  historische 
Nachweis  zu  führen  gesucht  worden,  dass  dem  römischen  Pon- 
tifex die  Errichtung  neuer  Königreiche  und  die  Übertragung 
der  königlichen  Würde  und  Abzeichen  zukomme,  und  dass 
alle  Fürsten  Europas,  selbst  die  von  Russland  und  Bulgarien, 
ihre  Würde  der  Kurie  verdankten  Nach  der  Relation 
Da  Vias  konnte  kein  Zweifel  darüber  bestehen,  dass  der  neue 
König  die  Anerkennung  der  gesamten  antifranzösischen  Koa- 
lition sofort  und  die  Frankreichs  und  Spaniens  beim  nächsten 
Friedensschluss  erhalten  würde,  so  dass  der  Papst  völlig  aus- 
geschaltet blieb.  Die  Errichtung  der  neunten  Kur  hatte  man 
anfangs  dissimulieren  zu  können  geglaubt  — nur  auf  Drängen 
Dritter  ist  schliesslich  von  der  Kurie  ein  sehr  mattes  Breve  an 


determinato  il  fare  una  valida  diversione  in  Itàlia,  immaginandosi  qui,  ohe 
la  guerra  maggior  sia  per  farsi  nella  Spagna  (Da  Via  aa  Paoiucci  Lettera 
Wien  1701  Aprii  2 Germania  238).  Die  Post  von  Wien  nach  Rom  ging 
9-14  Tage. 

•|  PRK  Nr  102  Anm. 

) A d Bomanum  pontificem  pertinere  regnorum  institutionem  regiaeque  di- 
gnitatia  tituli  et  insigninm  concessionem  omissis  rationibus  theologieis 
et  doctorum  auctoritatibus  aaiis  evincunt  exempla  sequentia  etc,  (Cie- 
mcntis  XI.  Miscellanea  173). 


IMIEUSHEX  UXD  DIE  RÖMISCHE  Kl.'UlE  1H50-1701 


H55 


den  Kaiser  erlassen  worden  i)  — , weil  ihr  die  Opposition  gegen 
Hannover  von  einer  Reihe  von  Fürsten  abgenommen  worden 
war.  Unter  gegenwärtigen  Umständen  war  aber  nicht  einmal 
auf  den  Widerstand  Polens  mit  Sicherheit  zu  rechnen,  da  der 
König  August  und  der  Kardinal  Primas  den  Preussenkönig 
anerkannten.  Die  Kurie  war  genötigt,  wollte  sie  ihr  verletztes 
Ansehen  wahren,  selbst  gegen  Preussen  in  die  Schranken  zu 
treten,  und  je  ohnmächtiger  sie  diesem  gegenüber  war,  umi  so 
kräftiger  musste  ihr  Protest  gegen  Errichtung  des  neuen  Kö- 
nigtums sein,  um  sich  als  europäische  Macht  in  Erinnerung 
zu  bringen  und  um  Eindruck  auf  den  Häretiker  zu  machen. 
Und  wenn  man  auch  in  Rom  sehr  genau  wusste,  dass  der 
päpstliche  Einspruch  zur  Zeit  nicht  den  geringsten  praktischen 
Erfolg  haben  würde,  so  konnte  er  doch  einmal  unter  verän- 
derten politischen  Verhältnissen  dem  Könige  unbequem  werden 
und  ihn  den  Wünschen  der  Kurie  willfährig  machen.  Nach 
dem  Berichte  Zaluskis  hatte  der  König,  der  nach  kanonischem 
Rechte  « eher  seine  alten  Würden  verlieren,  als  neue  hinzu- 
erwerben sollte  die  Sacra  Regia  Maiestas  in  einer  öffentlichen 
feierlichen  Handlung  unter  Nachahmung  geheiligter  katholi- 
scher Gebräuche  und  Absingen  alt  kirchlicher  Hymnen,  des 
Te  Deum  laudamus,  des  Gloria  Deo  in  excelsis  und  des  Veni 
Creator  Spiritus,  angenommen,  was  dem  Papste  als  ein  Miss- 
brauch und  eine  Beleidigung  der  katholischen  Religion  er- 
schien 2).  Und  endlich  war  der  neue  Titel  auf  ein  Land  ge- 
gründet. das  nach  göttlichem  Rechte  dem  deutschen  Orden 
gehörte,  und  gegen  dessen  Säkularisation  von  der  Kurie  meh- 
rere Male  ausdrücklich  Einspruch  erhoben  w<*rden  war.  Am 
16.  April  ging  das  Protestbreve  an  den  Kai.ser  ab,  und  in  einer 
heftii/en  Ansprache  vor  einem  öffentlichen  im  Quirinal  abge- 
haltenen Konsistorium  erklärte  sich  Papst  Clemens  XI.  vor 


’)  Vili,  hierüber  die  in  CI  mentis  XI.  Miscellanea  voi.  173  befìndlìchen 
Urkunden  über  die  neiir.te  Kur. 

')  Die  Relation  Zaluskis  vom  1?2  Januar  (Clement is  XI  Miscellanea  173) 
war  italieni-ach  abj^efasst,  gab  aber  den  Text  der  gehaltenen  Predigten  und 
iresunge  ien  Kirchenlieder  lateinisch  wieder.  Wahrscheinlich  hat  dieser  Um- 
stand die  Kurie  zu  der  Ansicht  veranlasst,  es  handele  sich  um  eine  Xaoh- 
uhmung  ka'holischer  Gebräuche. 


858 


IMI.  HILTEIIHANDT 


Wie  stets  bisher,  so  verfehlte  auch  diesmal  der  kaiserliche 
Vorschlag  zur  Gründung  einer  Liga  gegen  den  Erbfeind  christ- 
lichen Glaubens  seine  Wirkung  auf  die  Kurie  nicht.  Nur  mit 
Hülfe  eines  Türkenkrieges  konnte  man  in  Rom  noch  hoffen, 
den  westlichen  Kampf  zum  Stillstand  zu  bringen,  Italien  von 
der  Invasionsgefahr  zu  befreien  — und  die  preussische  Hülfe 
für  den  Kaiser  überflüssig  zu  machen,  so  dass  dieser  im  Stande 
war,  die  Anerkennung  des  preussischen  Königtums  zurückzu- 
nehmen. In  demselben  Schreiben,  in  dem  man  dem  polnischen 
Nuntius  den  Protest  gegen  Preussen  ankündigte,  gab  man  ihm 
zugleich  den  Befehl,  — den  Wünschen  des  französischen  Ge- 
sandten entgegen  — auf  Abschluss  eines  Türkenbündnisses 
zwischen  dem  Kaiser  und  Polen  hinzuarbeiten  In  den  Ver- 
gleichsvorschlägen des  brandenburgischen  Gesandten  musste 
die  Kurie  eine  Wirkung  ihres  Protestes  sehen.  Sie  nahm  diesen 
selbstverständlich  nicht  zurück,  befahl  aber  dem  Nuntius,  den 
Kardinal-Primas  in  seiner  Absicht,  mit  Brandenburg  über 
die  Konversion  verhandeln  zu  wollen,  zu  bestärken  2).  Der 
Papst  konnte  ja  nicht  wissen,  dass  der  kaiserliche  Gesandte, 
um  ihn  zu  beruhigen,  den  Auftrag  des  brandenburgischen  Ver- 
treters einfach  erfunden  hatte!  Letzterer  hatte  sogar  aus- 
drücklich dem  kaiserlichen  Gesandten  erklärt,  dass  der  König, 
nachdem  der  päpstliche  Stuhl  ihm  alles  Böse  zugefügt,  keine 
Ursache  habe,  seine  Freundschaft  zu  suchen,  « sintemale  S.  K. 
Majestät,  es  sei  der  Papst  Ihr  Freund  oder  nicht,  doch  König 
bleiben  und  bei  der  Dignität  sich  conser vieren  würden,  wann- 
gleich auch  der  Papst  noch  so  sehr  darwider  schnauben  wollte 
Erst  das  Erscheinen  des  Ludewig’schen  Buches  « Päpstlicher 
Unfug  » belehrte  die  Kurie,  dass  auch  jetzt  von  Preussen  nichts 
zu  erhoffen  war. 

Der  von  Ostreich  erstrebte  und  vom  Papste  befürwortete 
Türkenbund  mit  Polen  diente  aber  schliesslich  nur  dazu,  dass 
die  kaiserlichen  Armeen  ungestört  den  Feldzug  in  Italien  be- 
ginnen konnten,  und  dass  Preussen  vor  den  durch  die  Liga 
an  Ostreich  gebundenen  Polen  Buhe  hatte.  Die  päpstliche 

*)  Ziekursoh  a.  a.  O.  S.  376. 

")  PRK  Nrr.  105.  107.  109. 

Lehmann  I Nr.  399. 


PREUSSEN  ÜND  DIE  RÖMISCHE  KURIE  1650-1701 


350 


Politik  hatte  somit  in  Polen  einen  vollkommenen  Misserfolg 
zu  verzeichnen. 

Nach  dem  Proteste  konnte  die  Kurie  für  die  Anerkennung 
der  preussischen  Krone  keinen  geringem  Preis  fordern,  als  den 
Übertritt  ihres  Trägers  zur  katholischen  Kirche,  den  zu  zahlen 
der  Preussenkönig  aber  niemals  im  entferntesten  gesonnen  war. 
Und  so  stand  denn  beinahe  ein  Jahrhundert  lang  zwischen 
beiden  Mächten  das  Wort  des  Propheten  Hosia,  das  der  Papst 
als  Stellvertreter  Gottes  auf  Erden  dem  Könige  von  Preussen  ent- 
gegengeschleudert hatte:  « Sie  haben  regiert,  aber  nicht  durch 
mich,  und  sie  sind  Könige  geworden,  und  ich  habe  sie  nicht 
anerkannt  » — bis  endlich  die  Rebellion  der  deutschen  Bischöfe 
den  Papst  dazu  nötigte,  den  Beistand  des  häretischen  Königs 
zu  suchen,  und  seinen  Protest  gegen  das  preussische  Königtum 
z u rückzunehmen. 


1*11.  HILTEimANDT 


858 

Wie  stets  bisher,  so  verfehlte  auch  diesmal  der  kaiserliche 
Vorschlag  zur  Gründung  einer  Liga  gegen  den  Erbfeind  christ- 
lichen Glaubens  seine  Wirkung  auf  die  Kurie  nicht.  Nur  mit 
Hülfe  eines  Türkenkrieges  konnte  man  in  Rom  noch  hoffen, 
den  westlichen  Kampf  zum  Stillstand  zu  bringen,  Italien  von 
der  Invasionsgefahr  zu  befreien  — und  die  preussische  Hülfe 
für  den  Kaiser  überflüssig  zu  machen,  so  dass  dieser  im  Stande 
war,  die  Anerkennung  des  preussischen  Königtums  zurückzu- 
nehmen. In  demselben  Schreiben,  in  dem  man  dem  polnischen 
Nuntius  den  Protest  gegen  Preussen  ankündigte,  gab  man  ihm 
zugleich  den  Befehl,  — den  Wünschen  des  französischen  Ge- 
sandten entgegen  — auf  Abschluss  eines  Türkenbündnissee 
zwischen  dem  Kaiser  und  Polen  hinzuarbeiten')  In  den  Ver- 
gleichsvorschlägen des  brandenburgischen  Gesandten  musste 
die  Kurie  eine  Wirkung  ihres  Protestes  sehen.  Sie  nahm  diesen 
selbstverständlich  nicht  zurück,  befahl  aber  dem  Nuntius,  den 
Kardinal-Primas  in  seiner  Absicht,  mit  Brandenburg  über 
die  Konversion  verhandeln  zu  wollen,  zu  bestärken  *).  Der 
Papst  konnte  ja  nicht  wissen,  dass  der  kaiserliche  Gesandte, 
um  ihn  zu  beruhigen,  den  Auftrag  des  brandenburgischen  Ver- 
treters einfach  erfunden  hatte!  Letzterer  hatte  sogar  aus- 
drücklich dem  kaiserlichen  Gesandten  erklärt,  dass  der  König, 
nachdem  der  päpstliche  Stuhl  ihm  alles  Böse  zugefügt,  keine 
Ursache  habe,  seine  Freundschaft  zu  suchen,  « sintemale  S.  K. 
Majestät,  es  sei  der  Papst  Ihr  Freund  oder  nicht,  doch  König 
bleiben  und  bei  der  Dignität  sich  conservieren  würden,  wann- 
gleich  auch  der  Papst  noch  so  sehr  darwider  schnauben  wollte 
Erst  das  Erscheinen  des  Ludewig’schen  Buches  « Päpstlicher 
Unfug  » belehrte  die  Kurie,  dass  auch  jetzt  von  Preussen  nichts 
zu  erhoffen  war. 

Der  von  Ostreich  erstrebte  und  vom  Papste  befürwortete 
Türkenbund  mit  Polen  diente  aber  schliesslich  nur  dazu,  dass 
die  kaiserlichen  Armeen  ungestört  den  Feldzug  in  Italien  be- 
ginnen konnten,  und  dass  Preussen  vor  den  durch  die  Liga 
an  Ostreich  gebundenen  Polen  Buhe  hatte.  Die  päpstliche 


’)  Ziekursoh  a.  a.  O.  S.  376. 
")  PRK  Nrr.  105.  107.  109. 
Lelimann  I Nr.  399. 


PIIEUSSEN  UND  DIE  r5mI8CHE  KUHIE  1650-1701 


359 


Politik  hatte  somit  in  Polen  einen  vollkommenen  Misserfolg 
zu  verzeiohnen. 

Nach  dem  Proteste  konnte  die  Kurie  für  die  Anerkennung 
der  preussischen  Krone  keinen  geringem  Preis  fordern,  als  den 
Übertritt  ihres  Trägers  zur  katholischen  Kirche,  den  zu  zahlen 
der  Preussenkönig  aber  niemals  im  entferntesten  gesonnen  war. 
Und  so  stand  denn  beinahe  ein  Jahrhundert  lang  zwischen 
beiden  Mächten  das  Wort  des  Propheten  Hosia,  das  der  Papst 
als  Stellvertreter  Gottes  auf  Erden  dem  Könige  von  Preussen  ent- 
gegengeschleudert hatte:  « Sie  haben  regiert,  aber  nicht  durch 
mich,  und  sie  sind  Könige  geworden,  und  ich  habe  sie  nicht 
anerkannt  » — bis  endlich  die  Rebellion  der  deutschen  Bischöfe 
den  Papst  dazu  nötigte,  den  Beistand  des  häretischen  Königs 
zu  suchen,  und  seinen  Protest  gegen  das  preussische  Königtum 
zu  rückzunehmen. 


MISZELLEN. 


ZUR  GES(5HI0HTE  DES  PÀP8TM0HEN  8RKKETARIATS. 

vom  EMIL  GÖLLER 


Über  den  Ursprung  des  päpstlichen  Sekretariats  habe  ich 
in  Band  VI  und  VII  dieser  Zeitschrift  gehandelt  und  nach- 
gewiesen, dass  die  Sekretäre  aus  dem  Kollegium  der  CapeUani 
intrinseci  in  den  letzten  Jahren  Benedikts  XII.  hervorgegangen 
sind.  Sie  bildeten  eine  Art  Zwischen behörde  zwischen  Kanzlei 
und  Kammer  und  waren  in  der  ersten  Zeit  vornehmlich  an 
der  Expedition  der  LiUerae  secrelMy  qvae  per  cameram  (sc.  papae) 
transierunt,  beteiligt.  Ihr  Geschäftskreis  erweiterte  sich  in  der 
zweiten  Hälfte  des  14.  Jahrhunderts  immer  mehr  und  wir  finden 
ihre  Namen  auch  bei  zahlreichen  Gratialerledigungen  unter  den 
letzten  avignonesisohen  Päpsten.  Was  ihre  Beziehungen  zum 
Kamerar  betrifft,  so  hatte  schon  bei  der  Anstellung  jeder  ein- 
zelne Sekretär  zu  schwören  : Negolia  michi  a domino  papa  vel 
eins  camerario  commissa  vel  committenda  fideliter  geram  et  sol- 
licite  exercebo  in  scribendo,  notando  et  registrando  ea,  q%Le  fuerint 
officio  meo  secretariatus  oportuna,  et  res,  que  mee  custodie  com- 
mittentur  ad  cameram  apostolicam  vel  quoscumque  alios  perti- 
nentes, fideliter  custodiam  Was  man  unter  solchen  Aufträgen 
des  Kamerars  bei  der  Expedition  von  Briefen  zu  verstehen 

*)  Vgl.  Separatabzug  (Rom  1905)  S.  42  ff. 

*)  Tan  gl,  Kaazleiordnungen  S.  47. 


ZÜU  OKHCllICHTE  DK8  pXpMTLICHEX  8EKRETAHIAT8  3G1 

hat,  zeigen  einzelne  Vermerke  auf  den  Minuten  der  Sekret- 
briefe, wie:  Domine  Franciace,  fMiatis  groasari  etc.  oder  Domine 
Franciacty  ficU  iata  nota  aub  nomine  aoliua  abbcUia  infranomi- 
nati  etc.  ').  Über  die  engen  Beziehungen,  die  sich  aus  den 
Verpflichtungen  zu  denServitien  und  Ännaten zwischen  Kammer 
und  Kanzlei  ergaben,  Anden  sich  ebenfalls  in  den  erwähnten  Un- 
tersuchungen  über  das  Kanzleiwesen  mancherlei  Äutschlüsse-). 
Sehr  beachtenswert  ist,  was  die  Geldangelegenheiten  der  Kam- 
mer betrifft,  eine  Verordnunjrdes  Kamerars  Clemens’  VII.  von 
Avignon  für  die  Sekretäre  und  Abbreviatoren  vom  2.  März  1384: 
quod  ntdla  bulla  vel  littera  cuiuacumqut  aaaignationia  aive  pecunie 
aeu  alteriua  rei,  cuiciinque  peraone  facta  eaaet,  valere  nec  bvüari 
deberely  niai  primitua  in  cameram  portata  fuerit  et  per  me  carne- 
rarium  aignata  manu  me.a,  et  ita  nuntiari  voluit  omnibua  col- 
ìectoribua,  idem  etiam  voluit  de  litteria  donationum  qvaruncunque 
poaaeaaionum,  domoruin,  pecuniarum  et  aliarurn  rerum  beneficia- 
Hum  ^).  Eine  wertvolle  Ergänzung  zu  dieser  Bestimmung  bilden 
zwei  in  Coll.  362  verzeichnete  Verordnungen  des  gleichen  Ka- 
merars für  die  Sekretäre  (und  Registratoren)  aus  den  Jahren  1387 
und  1388,  die  ich  im  Wortlaut  hier  folgen  lasse. 


I. 

Franciacuay  Biachof  von  OrenoblCy  Kamerar  Clemena'VIL,  ver- 
ordnet daaa  beatimmte  Klaaaen  von  Papatbriefen,  vornehmlich 
diejenigeny  die  Geldangelegenheiten  der  Kurie  beträfen,  von  den 
Sekretären  vor  der  Btdlierung  und  von  den  Regiatratoren  nach 
der  Regiairatur  dem  Kamerar  oder  deaaen  Stellvertreter  vorge- 
legt tverden  aollen.  Avignon  1387  Januar  18. 

• • 

Coll.  •U)2  fol.  /.  Das  Register  beginnt  fol.  1 mit  der  Überschrift  : Copie 
litterarum  factarum  per  lacobum  Moneti  aecretarium  ravml  patria  d.  came- 
rari i d.  n.  pape  de  anno  Domini  13H0  pontifìcatiis  d.  Clementis  anno  IX. 

Franciscus  etc.  De  mandato  domini  nostri  pape  facto  nobis 
super  hoc  oraculo  vive  vocis  mandamus  omnibus  dicti  domini 

')  Vgl.  diese  Ztschr.  Xf  315.  Dort  noch  mehrere  Vermerke  dieser  Art. 

Separatabzug  S.  68  ff. 

Archiv  f.  kath.  Kirchenrechl  (1903)  S.  391. 


3H2 


B.  U">M.ER 


nostri  pape  secretariis  et  litterarum  apostolicarum  registrato* 
ribus,  quatenus  ab  hac  bora  in  antea  omnes  et  singulas  lit- 
teras  apostolicas,  per  quas  idem  dominus  noster  papa  quibusvis 
personis  de  prioratibus,  conventibus  providet  si  ve  mandat  pro- 
videri  et  mandabit  imposterum,  vel  remissiones,  donationes 
aut  assignationes  de  quibusvis  debitis,  castris,  villis  sive  terris 
aut  peccuniis  facit  quovismodo  et  faciet  in  futurum,  necnon 
quascumque  alias  litteras  apostolicas  factum  peccuniarum  aut 
alienationem,  donationem  vel  remissionem  quorumcumque 
0 iurium  et  denariorum  Romane  ecclesie  et  camere  apostolico  con- 

cernentes  secretarli  videlicet,  antequam  littere  ipse  bullentur,  et 
registratores,  postquam  registrate  fuerint,  nobis  vel  nostro  in 
absentia  nostra  locumtenenti  certis  de  causis  sub  pena  excom- 
municationis  exhibeant  aut  per  familiäres  suos  faciant  exhiberi. 
datum  etc.  die  18  mensis  ianuarii  anno  [1387]. 


II. 

Franciacus,  Kamerar  Clermns'  VII.,  befiehlt  sämtlichen  Sekre- 
tären im  Interesse  der  Erhebung  von  Annaten  und  Interkalar- 
fruchten,  von  bestimmten  Benefizienverleihungen,  deren  Suppliken 
nicht  in  das  Magnum  registrum  der  übrigen  Petitionen  gebracht 
würden,  dem  Thesaurar  eine  Kopie  innerhalb  zweier  bzw.  eines 
Monats  zu  übermitteln.  . Avignon  1388  Januar  16. 

Coü.  362  fol.  146b.  Der  ganze  Faszikel  beginnt  mit  der  Überschrift  : Re- 
gistrum litterarum  per  me  laoobum  Monoti  can.  Vapincen.  revmt  d.  Fran- 
cisci . . . ep.  Qrationopolitau.  d.  pape  oamerarii  clerioum  factarum  anno  cur- 
rente 1387  et  1388  pontificatua  eto.  Clementis...  pape  VII.  anno  decimo 
ultimo  die  octobris  dicti  anni  LXXXVII  inohoato. 

• 

Venerabili  viro  magistro  lohanni  de  Sancto  Martino  ipsius 
domini  pape  secretorio  salutem  in  domino.  Inter  cetera  incom- 
moda,  quibus  camera  apostolica  plerumque  gravatur,  illud  oc- 
currit  non  modicum,  quod,  cum  sepe  idem  dominus  noster 
papa  diversis  ecclesiis,  monasteriis,  locis  et  personis  ecclesia- 
sticis,  secularibus  et  regularibus,  nonnulla  beneficia  cum  cura 
vel  sine  cura,  secularia  et  regularia,  dignitates,  personatus, 
prioratus,  administrationes,  canonicatus,  prebendas  et  ofiìcia 


ZI:R  GESCHICHTE  DE8  PÄPSTLICIIEX  KEKKETAUIATS 


3GB 


ac  loca  ecclesiastica  tarn  de  iure  quam  de  facto  apud  sedem 
apostolicam  et  extra  vacantia  ac  int  er  dum  certis  modis  va- 
catura  in  perpetuum  aut  ad  vitam  seu  aliud  non  modicum 
tempus  uniat,  conferat  et  commendet  seu  eollationes,  institu- 
tiones,  provisiones,  uniones,  commendas  et  concessiones  eis  per 
alios,  ad  quos  ordinaria  vel  delegata  auctoritate  pertinere  di- 
cebatur,  factas  aliquibus  ex  causis  invalidas,  ut  in  illis  securius 
remanere  seu  ea  licite  retinere  aut  assequi  valerent,  confirmet 
aut  uniri,  conferri,  commendari  aut  confirmari  mandet,  cum 
nonnullis  personarum  earumdem,  que  antea  beneficia  ipsa,  licet 
ex  aliquibus  defectibus  seu  impedimentis  minus  canonice  as- 
secute  fuerant  ac  detinebant,  super  deffectibus  ac  impedimentis 
eisdem  dispensando,  decernens  eollationes,  institutiones,  provi- 
siones,  uniones  et  concessiones  huiusmodi  perinde  valere,  ac 
si  defectus  ac  impedimenta  non  intervenissent,  huiusmodi  cuius- 
modi  unionum,  collationum  et  cömmendarum  supplicationes 
seu  concessiones  ad  aliarum  supplicationum  magnum  registrum 
non  portantur,  quamobrem  cum  primi  anni  ac  medii  temporis 
vacationis  huiusmodi  fructus,  redditus  et  proventus  ad  ca- 
meram  apostolicam  pertinere  noscantur,  quia  nulla  potest 
exinde  per  gentes  ipsius  camere  haberi  notitia,  eadem  camera 
suis  iuribus  graviter  defraudatur.  Quapropter  volentes  ipsius 
camere,  cuius  nobis  principaliter  est  cura  commissa,  indemp- 
nitati  in  futuris  precavendo  et  in  preteritis  oportunum  adhi- 
bendo  remedium  providere,  discretionem  vestram  sub  iura- 
menti,  quo  dicto  domino  nostro  et  ecclesie  Romane  tenemini, 
vinculo,  requirimus  ac  nichilominus  monemus  semel,  secundo 
et  tertio  ac  perhemptorie  uno  edicto  pro  omnibus,  quatenus 
omnium  et  singulorum  unionum,  collationum,  provisionum,  con- 
firmationum,  commendarum,  dispensationum,  habilitationum 
et  mandatorum  huiusmodi  per  vos  ab  eodem  domino  nostro 
papa  hactenus  receptorum  infra  duos  menses  proximos  a die 
notitìe  presentium  ac  earum,  que  vos  de  cetero  recipere  con- 
tinget,  infra  unum  mensem  a die  receptionis  huiusmodi  in  antea 
computandos  copiam  aut  designationem  competentes  venerabili 
in  Christo  patri  domino  Petro  episcopo  Magalonensi,  prefati 
domini  nostri  pape  thesaurario,  aut  ab  eo  in  hac  parte  depu- 
tando tradere  et  realiter  assìgnare  curetis.  datum  Avinione  etc. 
die  16  mensis  ianuarii  [1388]. 


Eodem  modo  venerabili  patri  domino  Nicolao  Lediseur  apo* 
stolice  sedis  notano  oc  secretano  etc.  datum  etc.  ut  supra. 

Item  venerabili  patri  domino  Pontìo  Berardi  literarum  apo- 
stolicarum  correctori  ac  secretarlo  etc. 

Item  magistro  Gilberto  de  Tetinguam 

Item  magistro  Henrico  de  Arena  / 

Item  magistro  lohanni  de  Neapoli  ^ 

Item  magistro  Egidio  luvenis 


secretariis. 


ZUR  REDE  KARLS  V.  IN  ROM 

VOM  17.  APRIL  1536. 

VON  WALTER  PRIEDENSBURG. 


Das  im  folgenden  mitgeteilte  Stück  stellt  sich  als  Ergän- 
zung dessen  dar  was  L.  Cardauns  in  seinem  Aufsatze: 
« Paul  III.,  Karl  V.  und  Franz  I.  1535  und  1536  » *)  über  die 
berühmte  römische  Rede  Kaiser  Karls  V.  vom  zweiten  Oster- 
tage 1536  beigebracht  hat.  Unser  Stück  fìndet  sich  in  dem 
Codex  Corsinianus  469  (auf  fol.  27  *-30*^),  über  den  ich  in  der 
Einleitung  zum  10.  Bande  de*  « Nuntiaturberichte  » nähere 
Auskunft  gegeben  habe  2).  Der  Kodex,  widerhole  ich,  enthält 
in  späteren  Abschriften  die  Mehrzahl  der  amtlichen  Depeschen 
de.«;  Gesandten  Kaiser  Karls  V.  an  der  römischen  Kurie,  Don 
Diego  Hurtado  de  Mendoza,  von  1547-1549,  und  zwar  in  einer 
Form,  die  ihren  Ursprung  im  Archive  des  Gesandten  selbst 
suchen  lässt.  Den  Depeschen  gehen  die  Abschriften  einzelner 
Erlasse  des  Kaisers  an  Mendoza  vorauf,  und  zwischen  ihnen 
findet  sich,  wie  ebenfalls  bereits  a.  a.  0.  angegeben  wurde, 
das  hier  in  Frage  stehende  Aktenstück. 

Allerdings  handelt  es  sich  nur  um  einen  Auszug  der  kai- 
serlichen Rede;  die  Einleitung  der  letzteren,  in  der  der  Kaiser 
erklärt  weshalb  er  nach  Rom  gekommen  sei,  ist  fortgelassen  ; 
ebenso  findet  sich  die  weitläufige  Aufzählung  der  einzelnen 
Beschwerden,  die  Karl  seit  fünfzehn  Jahren  von  seinem  Ne- 
benbuhler auf  dem  Throne  des  h^  Ludwig  erfahren,  nicht  vor, 
sondern  unsere  Aufzeichnung  begnügt  sich,  König  Franz  mehr 

In  diesem  Bande  S.  1 97*244  (vgl.  besonderti  S.  191  ff.,  211  ff.). 

-)  S.  XV-XVIII. 


366 


W.  FUIEDENSIiriKt 


nur  im  alfgemeinen  oder  auf  Grund  einiger  wenigen  ange- 
führten Tatsachen  als  Friedensstörer  und  Freund  des  Gross- 
türken zu  kennzeichnen  und  ihm  den  Kaiser  als  gottbegna- 
deten Vertreter  der  Interessen  der  Christenheit  und  aufrichtigen 
Freund  des  Friedens  in  dieser  gegenüberzustellen. 

Gleichwohl  ist  unser  Stück  keineswegs  wertlos  ; lässt  schon 
der  Ort,  an  dem  wir  es  fanden,  nicht  zu,  einfach  darüber 
hinwegzugeben,  so^ist  vor  allem  der  Beachtung  wert,  dass  wir 
hier  die  einzige  Quelle  für  jene  Bede  haben,  die  sowohl  die 
Sprache  bewahrt,  der  sich  Karl  bedient  hat,  nämlich  die  spani- 
sche, wie  auch  die  direkte  Form  der  Bede  beibehält. 

Nun  wissen  wir,  dass  Karl  V.  eifrig  bestrebt  gewesen  ist, 
seiner  Bede,  sobald  er  sie  gehalten,  möglichst  grosse  Verbrei- 
tung zu  geben  ; ihre  Wirkung  war  nicht  auf  die  Hörer  allein 
berechnet,  sondern  jedermann  sollte  gleichsam  zum  Zeugen  der 
trefiSichen  Absichten  und  Bestrebungen  des  Monarchen  gewonnen 
werden.  Fast  unbegreiflich  früh,  nämlich  schon  vor  Mitte 
Mai  d.  J.,  wurden  in  Deutschland  Texte  der  Bede  verbreitet, 
die  aus  der  kaiserlichen  Kanzlei  stammten  ^).  Wie  diese  Texte, 
die  natürlich  auch  anderswo,  soweit  immer  die  Machtsphäre 
des  Kaisers  sich  erstreckte,  zur  Verteilung  kamen,  beschaffen 
waren,  wird  nicht  angegeben  ; jedenfalls  ist  es  nicht  erforder- 
lich anzunehmen,  dass  sie  den  ganzen  Wortlaut  der  Bede  ent- 
halten haben;  man  könnte  vielmehr  sehr  wohl  denken,  dass 
die  kaiserliche  Kanzlei  das  Stück  in  einen  Auszug  gebracht 
habe,  der  die  äussere  Form  der  Bede  bewahrte,  im  übrigen 
aber  sich  begnügte,  das  wesentliche  kurz  und  wirksam,  wie 
es  eben  den  Zwecken  des  Kaisers  diente,  zusammenzufassen. 
Letzteres  aber  ist  nun  in  unserem  Stücke  geschehen,  in  dem  ich 
deshalb  jenes  Produkt  der  kaiserlichen  Kanzlei,  die  der  Bede 
zum  Zwecke  so  schneller  wie  weiter  Verbreitung  gegebene  Form, 
sehen  möchte.  Allerdings  ist  das  eben  nur  eine  Vermutung  ; 
wenn  man  aber  erwägt,  dass  unser  Stück  doch  weder  erfunden 
noch  aus  irgend  einer  der  zahlreichen  vorliegenden  Bedaktionen 
der  Bede  oder  der  Aufzeichnungen  über  diese  abgeleitet  sein 
kann,  also  einen  hohen  Grad  von  Authentizität  und  Selbstän- 

')  Lanz,  Korrespondenz  Karls  V.  Band  II  Nr.  433,  worauf  auch  Car- 
dauns a.  a.  O.  S.  218  hinweist. 


J5ÜK  REDE  KARLS  V.  IN  ROM  VOM  17.  Al'RlL  158() 


8H7 


digkeit  für  sich  in  Anspruch  zu  nehmen  berechtigt  ist,  so 
scheint  sich  die  oben  geäusserte  Vermutung  geradezu  aufzu- 
drangen.  Es  läge  uns  also  hier  eine  nicht  unwichtige  Staats- 
schrift des  Kaisers  vor,  mittels  der  letzterer  auf  die  öffent- 
liche Meinung,  deren  Bedeutung  er  sehr  wohl  zu  schätzen 
verstand,  einzuwirken  versuchte;  sicherlich  aber  überliefert 
unser  Text  zugleich  auch  mindestens  Bruchstücke  des  genauen 
Wortlauts  der  merkwürdigen  Rede,  der  uns  in  keiner  anderen 
Redaktion  auf  bewahrt  geblieben  ist  '). 


Lo  que  el  emperador  hablo  en  Roma  delante 

del  papa  y cardenales. 

Beatissime  pater,  muy  y sacro  collegio,  TIU"*  caval- 

leros,  que  presentes  estais.  bien  creo  que  asi  a V.  Sd.  conio  a todos 
los  de  mas  sea  manifesto  quanto  asì  por  nos  corno  por  nuestros 
antecesores,  desde  grandes  tiempos  pasados  corno  los  que  presente 
tenemos;  de  continuo  la  paz  y sosiego  de  la  Chrìstiandad  se  aya 
procurado,  deseando  siempre  orgul lesamente  emplear  todo  el  poder 
y grande9a,  que  Dios  nos  die.  contra  los  paganos  e ìnfieles,  ene- 
migos  de  nuestra  santta  fee  catholica;  y asi  mesmo  a V.  Sd.  y a 
todos  vosotros  os  sera  nottorio  quanto  por  parte  del*  rey  de  Francia 
de  continuo  los  talea  effettos  se  ayan  estorvado,  digo  de  la  paz  dt^ 
la  Chrìstiandad  y de  la  guerra,  que  con  ella  a los  enemigos  de 
Dios  y nuestros  se  pudiera  haver  hecho.  y que  esto  sea  verdad,  cla- 
ramente  por  lo  pasado  lo  muestran  las  pruevas  tanto  del  sacro  em- 
perador Maximiliano,  quanto  de  el  catholico  rey  Fernando,  nuestros 

gloriosos  aguelos,  cuya  memoria  bien  se  que  en  las  vuestras  estara 

■ 


')  Eine  Bemerkung  erfordert  noch  die  Stelle  unseres  Textes,  wo  der 
Kaiser  der  gproesen  Siege  gedenkt,  die  Gott  ihm,  selbst  gegen  weit  überleite t^e 
Feinde,  verliehen  habe:  come  /u,  fährt  unser  Text  fort,  en  la  tal  y tal.  Ich 
vermute,  dass  diese  auffällige  Wendung,  die  eher  einem  Entwurf  als  einem 
in  sich  abgeso^'loasenen,  ausgefertigten  Schriftstück  anzugehören  scheint, 
lediglich  auf  die  Bequemlichkeit  des  Herstellers  unseres  Kodex  zurückgeht, 
dem  es  lästig  scheinen  mochte,  die  näheren,  ihm  vielleicht  unverständliclien 
Angaben  seiner  Vorlage  an  dieser  Stelle  abzuschreiben  : jedenfalls  glaube  ich 
nicht,  dass  man  auf  jene  Wendung  irgendwelche  Zweifel  an  der  Authenti- 
zität des  vorliegenden  Schriftstückes  liegründen  könnte. 


W.  FK1EUEN8BUKU 


aiis 

tan  fref^ca,  que  bien  creo  os  acordareis  asi  del  estorvo  que  el  rey 
de  Francia  hizo  al  glorioso  proposito  que  el  rey  don  Fernando  tenia 
de  con  tan  poderoso  exercito  pasar  en  allende,  corno  de  las  pala- 
bras  que  el  emperador  Maximiliano  dixo  la  postiera  vez  que  con  el 
rej'  de  Francia  hizo  paz,  que  fueron  estas:  està  es  la  oncena  vez 
qu»^  con  el  rey  de  Francia  hago  asi  conio  las  otras  vezes  la  paz, 
por  el  deseo  que  tengo  de  la  paz  de  la  Christiandad,  y no  porque 
sepa  que  no  la  ha  de  romper  el  rey  de  Francia  asi  està  corno  todas 
las  otras  que  lia  hecho  ; porque  las  cosas,  que  en  nuestro  tiempo 
han  pasado.  V.  Sd.  y todos  son  buenos  testigos,  si  de  ellaa  yo  he 
sido  causa,  para  lo  qual  no  querais  mas  prue  va  y testimonio  de  las 
grandes  vittorias,  que  Dios  de  continuo  nos  ha  dado  y muchae 
vezes  con  tanta  desygualdad  de  gente,  corno  fue  en  la  tal  y tal, 
de  las  quales  quasi  todas  y la  mas  han  seydo  en  nuestros  senorios 
o de  nuestros  enemigos.  de  lo  qual,  aunque  otra  cosa  no  fuese,  ca> 
da  uno  pcdiia  colegir  las  dichas  cosas  hechas  por  nuestra  parte  mas 
por  necesidad  de  defender  lo  nuestro  que  por  el  deseo  de  adquirìr 
lo  ageno  nos  moviese. 

A lo  qual  si  el  rey  de  Francia  dize  que  lo  haze  por  tornar  lo 
suyo,  porque  pretende  haver  no  se  que  cosas  de  las  nuestras,  a esto 
digo  yo  que,  pues  agora  «*e  a de  hazer  concilio,  que  yo  remito  en 
el  todas  cstas  cosas  y sometiendome  a todo  lo  que  en  ri  dicho  con- 
cilio se  disputiere,  y esto  y macho  mas  bare  por  la  paz  de  la  Chri- 
st iandad,  y porque  no  tenga  el  rey  de  Francia  ocasion,  si  por  otra 
cosa  no  Io  haze,  de  hazer  concierto  y ligas  con  el  Turco  y con  los 
infieles,  de  lo  qual  ellös  «erian  los  que  gozarian,  si  Dios  por  nuestros 
pecados  nos  dexase  un  poco  olvidar,  porque  bien  sabe  V.  Sd.  y a 
todos  es  manifesto  los  concicrtos  y concordias,  que  havia  entro  el 
rey  de  Francia  y el  Turco  al  tiempo  que.pnsamos  a Urìgria,  donde 
nuestro  sefior  nos  hizo  tan  senalada  merced  de  dar  nos  tan  gran 
vittoria,  corno  fue,  sin  cal9ar  spuela  ni  dar  golpe  de  spada  hazer 
retirar  al  Turco  con  un  tan  poderoso  e memorable  exercito  corno 
tenia- 

Adonde  embiamos  a rogar  al  rey  de  Francia  que  nos  favore- 
ciese  e ayudase  en  la  tal  empresa.  y nos  respondio  que  por  estar 
niuy  fatigado  y por  no  poder  ayudamos,  que  no  partia.  y embia- 
mos le  arrogar  de  nuevo,  y corno  nuestro  emhaxador  le  supplico 
que  ])or  lo  que  cumptìa  a la  Christiandad,Momase  el  la  empresa  de 
Coron,  y a esto  respondiole  de  arriva  que  tan  presto  no  se  podia 
hazer  una  tal  armada:  savido  por  nos  su  voluntad  hezimos  la  ar- 
ili ada  por  mar,  que  a V^.  8d.  y a todos  es  nottorio,  y sabemos  que 
el  Turco  con  avisos  del  dicho  rey  se  retiro  sin  dar  vatalla. 


ZUR  BBDE  KÀIU.8  V.  IN  ROM  VOM  17.  Al'RlL  15BG  BGO 

Tambieii  oreo  que  V.  Sd.  savra  y si  no  se  palo,  que  al  tiempo 
que  quisimoe  partir  a haser  la  empresa  de  Tunez,  le  embiamos  a 
rogar  para  solo  este  effetto  nos  prestase  sus  galeras.  a lo  qual  re- 
spondio  que  no  lo  podia  hazer  por  quanto  Barvaroja  hera  su  amigo, 
y no  solamente  esto,  mas  yo  prc^rio  con  mis  manos  tome  en  la 
Goleta  estas  cartas  que  tengo  en  la  mano,  que  las  ambiava  a Bar- 
varroja  en  una  fragata  el  rey  de  Francia,  en  las  quales  ay  pala- 
bras  de  tan  familiar  amistad  quanto  en  ellas  podra  ben  veer  quien 
veer  lo  quisiere. 

Por  lo  qual  digo  que,  si  el  rey  de  Francia  lo  ha  por  querer  el 
ducado  de  Milan,  que  yo  me  profìero  y contento  de  dar  lo  a su 
hijo  tercero  con  las  oondiciones  que  antes  de  agora  tengo  dichas; 
y si  lo  quieren  para  este  hijo  segundo,  yo  me  contento  tambien  de 
darse,  con  tal  que  sea  con  tal  condicion  y seguridad  que  este  no 
presuma  en  Italia  de  mover  guerra,  diziendo  que  por  parte  de  su 
muger  pretenda  a Florencia  o al  ducato  de  Urbino,  y esto  si  al- 
gunos  piensan  que  yo  lo  hago  por  temor,  estan  muy  errados,  por- 
que  yo  tengo  tales  vasallos  y que  tambien  me  han  servido  y ayu- 
dado  que,  si  el  rey  de  Francia  los  tuvies?  a mi,  tue  seria  for^ado 
venir  con  las  manos  atadas  a lo  que  el  quisiese.  y que  està  sea 
verdad,  nos  da  testimonio  las  obras  que  de  sus  manos  han  salido. 

Y algunoB  dIzen  que  yo  quiero  ser  nionarcho  del  mundo,  y mi 
pensamiento  y obras  lo  muestran  que  es  lo  contrario,  porque  el 
ducado  de  Milan  yo  le  tube  antes  de  agora  y lo  di  a cuyo  era,  y 
agora  digo  que  lo  dare  ; [lero  quiero  lo  dar  de  manera  que  la  Chri- 
stiandad  este  segura  de  guerra. 

Y porque  V.  Sd.  sepa  mi  intencion  y el  pensamiento  del  rey  de 
Francia,  yo  tengo  letras  suyas  que,  si  le  queria  dar  el  ducato  de 
Milan,  que  el  me  ayudaria  y haria  senor  del  resto  de  Italia,  y a 
su  embaxador,  que  està  presente,  doy  por  testigo,  que  sabe  lo  que 
sobre  elio  me  ha  hablado  y lo  que  yo  le  lie  respondido,  que  no  lo 
quiero  hazer,  porque  mi  intencion  no  es  de  hazer  guerra  con  los 
Christianos,  si  no  contro  los  infìeles,  y que  Ja  Italia  y la  Christian- 
dad  este  en  paz  y que  posea  cadauno  lo  suyo,  y que  nos  conten- 
temos  y hagamos  una  confederacinn  contra  los  infìeles,  corno  ha 
seydo  y es  siempre  mi  intencion  de  hazer  la,  donde  avra  miicha  y 
mucha  tierra  para  que  podiamos  partir  sin  pensar  a lo  de  aca. 

Y si  el  rey  de  Francia  haze  lo  que  haze  por  odio  y por  ene- 
mistad  que  a mi  persona  tenga,  a esto  digo  que  ninguna  rn9on 
tiene,  porque  yo  siempre,  que  el  de  mi  lo  quisiere,  le  teme  el  amor 
y voluntad  que  a mi  hermano  deva  tener;  mas  si  no  basta  esto 
para  elio,  no  se  para  que  es  querer  tantos  derrata amientos  de 


372 


K.  SCHELLHASS 


I.  Allgemeines. 

1.  Methodisches.  Arbeitsprojekte. 

E.  Bernheim,  La  storiografia  e )a  filosofia  della  storia,  trad. 
P.  Barbati.  Palermo  Sandron.  — G.  Balbino,  Il  concetto  psi- 
cologico della  storia.  Torino  Clausen.  — E.  Magri,  Il  posto  della 
storia  nella  cultura  e nella  vita  contemporanea*.  Firenze  Tip.  Do- 
menicana. — B.  Croce,  Materialismo  stor.  ed  èconomia  marxistica. 
Palermo  Sandron. 

G.  Gasparoni,  Per  gli  studi  stor.  in  Romagna.  Jesi  Tip,  Je- 
sina.  — A.  Grilli,  Per  la  storia  del  risorgim.  in  Romagna,  ib.  — 
P.  L.  Rambaldi,  Sulla  opportunità  di  ordinare  metc^ca mente 
gli  studi  sulla  storia  della  geografia  in  Italia.  Venezia  Ferrari.  — 
V.  Bel  Ho,  Per  un  dizionario  geografico  dell’Italia  nel  me.  ib. 

2.  Archive. 

A.  Luzio,  Archivi  e archivisti  (Corr.  sera  1907  Jan.  22).  — E. 
F.  Schmu  rio,  [Russia  e Italia:  Raccolta  dei  docc.  stor.  e delle 
ricerche  riguard.  le  relazioni  fra  la  Russia  e l’Italia]  (Ak.  Wìss. 
Petersburg  1907,  1,  1.  1908,  2,  l).  — D.  De  Roberto,  Gli  ardi, 
pubblici  di  Catania.  Catania  Giannetta  1906.  — E.  G i a m p i c c o 1 o. 
Storia  e condizioni  attuali  dello  arch.  provinciale  di  Catania.  Ca- 
tania Galàlola.  — L.  Martino,  Riordinamento  dell’arch.  prov.  di 
stato  e ritiro  degli  atti  notarili.  [Messina]  D’Angelo.  — G.  6 ut- 
taro  lo,  L’arch.  notar,  distrettuale  di  Messina.  Messina  Guerrera. 
— A.  Cauchie  et  L.  Van  der  Essen,  Les  arch.  farnésiennes 
de  Naples  au  point  de  vue  des  Pays-Bas  (20®  congr..d*hist.  et  d’ar- 
chéol.  Gand  Fase.  5).  — A.  Cauchie,  Inventaires  des  arch.  de 
Marguerite  de  Parme,  dressés  après  la  mort  (1586)  de  cett.e  prin- 
cesse, précédes  d’une  liste  d’anciens  inventaires  d’arch.  et  de  joyaiix 
consorvés  aux  arch.  farnésiennes  à Naples  (BCBelg  76,  3ì.  — L. 
Ri  vera,  L’arch.  stor.  aquilano  (BSocAnt  2.  Ser.  19,  17).  — P. 
Kehr,  Das  Vat.  Archiv  (Internat.  Wochenschr.  l,  14).  — I.  Koll- 
mann,  Die  böhra.  Forschung  ira  Arch.  der  Kongregation  de  Pro- 
paganda Fide  (Mi.  Böhm.  Landesarch.  1).  — L.  Cava  zzi,  L’ììt- 
chivio  di  S.  Maria  in  Via  Lata  (mit  Dokk.  1151-1594.  1813)  (Anh.  im 
p.  4531.  5 V.  u.  f.  gen.  Bde.).  — H.  Dubrulle,  Les  « Depositeria dell  i 
crociata»  aux  arch.  d’état  à Rome  (MisStCE  5,  4:  Schluss j.  — E. 
Monaci,  Frammenti  di  antiche  pergamene  a Sutri  (RendAcL  5. 
Ser.  16,  6-8:  in  der  Casanatense  geprüft  ;•  vgl.  p.  423  i.  30  f.).  — V.  Fe- 
deric  i,  I frammenti  notarili  deli’arch  di  Sutri  (ArchSocRom  30,  3-4  : 
Anh.  1.  Spese  del  comune  di  Siena  1249.  2.  Inventario  dell’oapitale 
di  Slitri  1488).  — J.  Schmid,  Zur  Gesch.  des  Cod.  Amiatinus 
(ThQ  89;  benutzt  von  Sirleti  für  die  Vulgata).  — A.  Lisini,  R. 
Arch.  di  stato  in  Siena:  Inventario  del  diplomatico  (BSen  14,  1 -3: 
Forts.  1128-1221).  — Gli  arch.  della  storia  d’ Italia,  fond.  G.  Maz- 
za tinti,  dir.  G.  Degli  Azzi.  Voi.  6 Fase.  1-4:  Perugia,  Arezzo, 
Salò,  Lucca.  Colle  Val  d’Elsa,  Gubbio,  Prato,  Faenza,  Cortona,  Gros- 
seto, Batignano,  Istia,  Firenze  (Pergamene  Orlandini  1220-1360), 


BIBLIOOBAPHTE  1907-8 


373 


Pisa.  Rocca  S.  Casciano  Cappelli.  — G.  G al  la  vresi,  Notizie  som- 
marie intorno  aH’arch.  Jacini  (BConRIt  9:  Forts).  — P.  Robin- 
son, Inventarìum  omnium  docc.  quae  in  archivo  protomonasterii 
S.  Clarae  Assisìensis  nunc  asservantur  (ArchFranc  1,  2-3).  — L. 
Fumi,  Spigolature  dairareb.  della  basilica  di  S.  Francesco  di  As- 
sisi (BUmb  13,  2-3:  62  Dokk.  1344-1479;  Brani  di  descrizione  del 
monumento).  — M.  Faloci-Pulignan i,  L’arch.,  la  bibl.  e i sacri 
arredi  del  monastero  di  Sassovivo  (ib.  13,  1:  Inventar  v.  1424). — 
L.  Zdekauer,  Sull’ordinamento  degli  archivi  [in  der  Mark]  (AMe- 
DMar  N.  Ser.  4,  4).  — A.  Guirini,  L’arch.  notarile  di  Ravenna 
Ravenna  Tip.  Ravegnana.  — F.  Franceschetti,  Mss.  riguardanti 
la  storia  nobiliare  it.  nelTarch.  della  magni!,  comunità  di  Este  (Ri- 
Arald  1907  Okt.).  — C.  Foligno,  Di  alcuni  codd.  gonzaghe.«>ohi 
ed  estensi  appartenuti  all’ab.  Canonici  (Il  libro  e la  stampa  1,  3). 

— 6.  Bigoni,  Il  museo  colombiano  a Genova  (RiGeogIt  13,  11). 

— A.  M.  Viglio,  Il  prete  Frasconi  e l’arch.  cap.  del  duomo  di  No- 
vara (BNov  1,  6).  - R.  A.  Marini,  I più  antichi  docc.  dell’ ardi, 
munic.  di  Tortona.  Tortona.  — F.  No  vati,  [Cimeli  lombardi  e mila- 
nesi delt’arch.  stor.  civ.  e della  bibl.  Braidense  di  Milano  dalla  ven- 
dita della  collezione  Muoni]  (ArdiLomb  35,  172  fiF.:  Liste  von  Mss. 
saec.  15-19).  — E.  Verga,  L’arch.  della  fabbrica  del  duomo  di  Mi- 
lano riordinato  e descritto.  Milano  Allegretti.  — O.  F.  Tene aj oli. 
Viaggio  in  un  arch.  visconteo  (di  Saliceto  in  Cernusco  sul  Naviglio) 
(Natura  ed  arte  1907  Juni  15).  — Malagola  u.  Hugelmann. 
[Das  Recht  der  Überführung  der  Dispacci  di  Germania  nach  Wien] 
(DR  1907  Mai).  — E.  'f  or  ri  a ni.  Catalogo  dei  docc.  per  Tistoria 
della  prefettura  di  Mendrisio  e pieve  di  Balerna  (1500-C.1800)  tratti 
dall’arch.  Ternani  in  Mendrisio  (BSvlt  29:  Forts.).  — G.  Red, 
Die  ältesten  Urkk.  des  städt.  Archivs  in  Rovereto  (1280-450)  (Neue 
Tiroler  Stimmen  Innsbruck  Suppl.  1907  Dez.  29.  31).  — D.  Gra- 
zi ad  ei,  Pergamene  dell’ arch.  com.  di  Bosentino  (Trid  10,  8:  1341- 
1678). — O.  Freih.  v.  Mitis,  Eine  Quelle  zur  Gesch.  Friauis  (Mi- 
lÖG  28,  3:  Wien  Staatsarch.  Hs.  567;  Regesten  des  13.  bis  15. 
Jahrh.  aus  den  Friaulschen  Arch.).  — Ù.  Berlière,  Epaves  d’arch. 
pontificales  du  14<*  s.:  Le  ms.  775  de  Reims  (RBénéd  24,  4.  25,  1: 
enth.  päpstl.  Reservationen  etc.;  Originalsuppliken  saec.  .14).  - Ci. 
Constant,  Simancas  (RH  1908  Voi.  suppl.).  — H.  Lonchay, 
Lea  arch.  de  Simancas  au  point  de  vue  de  l’hist.  des  Pays-Bas  au 
17®  s.  (BCBelg  76,  1:  Beziehungen  zu  Italien).  — F Vi  va  net  f,  La 
Sardegna  negli  arch.  e nelle  bibl.  della  Spagna  (MisStIt  3.  Ser.  12). 

3.  Bibliotheken. 

P.  Schwenke,  Das  neue  it.  Bibliotheksreglement  (Zentralbl. 
Bibliothekswesen  25,  7).  — G.  Manacorda,  Di  un  codicetto  te- 
desco posseduto  dalla  bibl.  Ventimiliana  in  Catatiia  (Ri.  mens.  lett. 
ted.  1,  6:  betr.  Alchemie  saec.  16).  — A.  Mancini,  Codices  graeci 
monasterii  messanensis  S.  Salvatori»  (AAcPe!  22,  2).  — F.  Nico- 
lini, I mss.  dell’ab.  Galiani  (ArchNap  33,  1:  in  der  Bibi,  der  Soc. 
stor.  Napol.;  Katalog).  — G.  Bertoni,  Un  doc.  su  Demetrio  da 
Lucca  custode  della  bibl.  Vaticana  (RBi  17,  4-6:  1487).  — Ders., 
Per  la  storia  del  cod.  H (Vat.  3207)  (R.  langues  romanes  50,  1: 


374 


K.  SCHEIXHARS 


früher  in  Bembos  Besitz).  — A.  Cinquini,  Il  cod,  Vat.-Ürbin. 
lat.  93  (Clnlat  1907,  4:  Gedichte  del  Ferra bò  per  B.  Sforza,  di  Bo- 
nino Moinbrizio  al  Deoembrio).  — Ders.,  II  cod.  Vat. -Urbinate  la- 
tino 1193.  Appendici  alla  tavola  del  cod.  (ib.  1907,  2:  Notizie  etc. 
betr.  Porcellio  Pandoni  u.  Kard.  F.  Gonzaga).  — Seymour  de 
Ricci,  Liste  sommaire  des  mss.  grecs  de  la  bibl.  Barberina  (RBi 
17,  4*6).  — A.  Poncelet,  Catalogus  codd.  hagiographicorum  lat. 
bibl.  Romanarum  praeter  quam  Vaticanae:  6.  [5  fehlt!]  Codd.  bibl. 
Angelicae;  7.  Casanatensis;  8.  Chisianae;  9.  Corsinianae;  10.  Vallicel- 
lanae  (AnalBoll  26,  2-4:  Forts,  folgt).  — G.  D.  De  Geronimo, 
Il  cod.  Galvani  (Poesien;  Kopie  Cod.  Casanat.  d.  V.  5).  Napoli 
Stab.  tip.  Università.  — G.  Pierleon i.  Index  codd.  graecorura 
qui  in  bibl.  Chisiana  Romae  adservantur.  Firenze  Seeber.  — G. 
Mazzatinti  e F.  Pintor,  Inventari  dei  mss.  delle  bibl.  d’Italia. 
Voi.  13  (Firenze  Bibl.  naz.  oentr.:  Forts.).  Forlì  Bordandini  1905-06. 
— C.  Nardini.  I mss.  della  bibl.  Moreniana.  Voi.  1 fase.  6 (Prov. 
di  Firenze).  Firenze  Galletti  e Cocci,  — I mss.  della  bibl.  Riccar- 
diana.  Voi.  1 fase.  6.  Firenze.  — A.  Lopez,  Descriptio  codicum 
franciscanorum  bibl.  Biccardianae  florentinae  (ArchFranc  1.  L3: 
Forts,  folgt).  — D.  Pan t anelli,  Sopra 2 voli,  di  mss.  di  Giuseppe 
Giuli  (t  1851)  della  bibl.  com.  di  Siena  (BSen  14,  3:  der  eine  enth. 
lezioni  di  storia  naturale).  — A.  Manghi,  L’inventario  delle  bibl. 
monastiche  di  S.  Vito  e di  Gorgona  (RBi  17).  — Codd.  degli  ospedali 
di  Bologna  de[K>sitati  nella  bibl.  com.  dell’Archig.  (Archig  2, 1-2).  — 
G.  Rocchi,  Ms.  273  collez.  Hercolani  ib.  (ib.:  Saggi  des  conte  Ago- 
stino Berò  t 1696).  - A.  Ver  es s,  Catalogo  ungherese  dei  mss. 
bolognesi  del  Marsigli.  Buda  Pest  Ateneo  letterario.  — P.  G ri- 
bau di,  Inventario  dei  mss.  geografici  della  bibl.  Palatina  di  Parma. 
Parma  Fiaccadori.  — M.  Sartori  Borotto,  Mss.  riguardanti  la 
storia  nobiliare  it.  nel  gabinetto  di  lettura  di  Este  (RiArald  1907 
Okt.).  — G.  Bertoni,  Catalogo  dei  codd.  spagnuoli  della  bibl. 
estense  in  Modena  (Roman.  Forsch.  20,  2).  — H.  Stein,  Une  vi- 
site à la  bibl.  comun.  de  Feirare  (Bibliographe  mod.  1907  Juli- 
Okt.:  Liste  von  Mss.).  — C.  Rosa,  Le  pubbliche  biblioteche  nelle 
Marche,  ed  in  particolare  della  comunale  Mozzi- Borgetd  di  Mace- 
rata (StMarch).  — G.  Castellani,  Iacopo  del  Cassero  e il  cod. 
dantesco  della  bibl.  di  Rimini.  Senigallia.  — G.  Gallavresi,  Un 
dono  di  Stendhal  alla  Braidense  (Lista  N.  Ser.  1,  2:  «Rome,  Na- 
ples  et  Florence»  1817).  — A.  M,  Chiara,  I mss.  del  b.  Bernar- 
dino Caimi  nella  bibl.  civ.  di  Como  (Azione  (Novara)  1907,  160. 
163).  L.  Rivetti,  La  bibl.  Morcelliana  e la  pinacot.  Repossi 
di  Chiari.  Brescia  Ceroidi.  — G.  Fogolari,  Un  ms.  della  bIM.  di 
Torino  (Ar  7,  3-5:  enthielt  Vife  von  Fürsten  etc.).  — L.  Simeoni, 
II  fondatore  della  bibl.  di  S.  Bernardino  di  Verona  (AMeAcVer  4. 
Ser.  7:  Leonello  Sagramoso  1493).  — A.  A ve  na,  L’istituzione  del 
museo  civico  di  Verona  (MaVer  1,  2-3).  — A.  A vetta,  Contributo 
alla  storia  della  bibl.  universitaria  di  Padova.  Padova  Draghi.  — 
L.  Rizzoli  jun.,  Mss.  riguardanti  la  storia  nobiliare  it.  nella  bibl. 
civ.  di  Padova  (RiArald  1907  Juli-Sept.:  Schluss).  - Ders.,  11 
museo  antoniano.  Padova  Tip.  del  «Veneto».  — B.  Compostella, 
Ms.  riguard.  la  storia  nobiliare  it.  nella  bibl.  Antonìana  di  Padova 
(RiArald  1907  Okt.).  — Ders.,  Mss.  riguardanti  la  storia  nobiliare 


BIBUOGBAPHIE  1907 '8 


375 


it.  nella  bibl.  capitol.  di  Treviso,  nella  bibl  civ.  di  Treviso,  nella 
bibl.  civ.  di  Bassano  Veneto  (ib.).  — G.  C oggi ol a,  II  prestito  dei 
mss.  della  Marciana  1474-527  (Zentralbl.  Bibliothekswesen  25,  1-2: 
Dokk.).  R.  Bratti,  Mss.  riguard.  la  storia  nobiliare  it.  nel  museo 
Correr  di  Venezia  (RiArald  1^7  Nov.-1908  Juli).  — V.  Rossi,  La 
biblioteca  mss.  del  senatore  veneziano  Jacopo  Soranzo  (Lista  N. 
Ser.  1).  — J.  Schwarz,  Die  medizin.  Handschriften  der  k.  üniversi- 
tätsbibl.  in  Würzburg  (Anh.  2.  Anatomia  Richard!  Salernitani).  Würz- 
burg Stüber.  — B.  Wiese,  Eine  Sammlung  alter  it.  Drucke  auf 
der  Ratsschulbibliothek  in  Zwickau  (Z.  roman.  Philol.  31,  3).  — B. 
Kruitwagen,  Descriptio  codicis  (Franciscani)  ' amstelodamensis 
(ArchFranc  1,  1).  — C.  Foligno,  Codd.  di  materia  veneta  nelle 
bibl.  inglesi  (NArchVen  N.  Ser.  13,  2.  14.  15,  1:  Forts.).  — R.  Beer, 
Handschriften  des  Klosters  S.  Maria  de  Ripoll  (SbWien  1907:  auch 
Beziehungen  zu  Italien).  — E.  Jacobs,  Francesco  Patricio  [geb. 
1529  wohl  in  Ossero]  u.  seine  Sammlung  griechischer  Handschriften 
in  der  Bibliothek  des  Escorial  (Zentralbl.  Bibliothekswesen  25,  1-2). 
— M.  Mandatari,  Nella  biblioteca  del  Serraglio  (NAnt  1907  Aug. 
1 p.  532  f.:  u.  a.  Epìstola  di  Frane.  Berlinghieri  an  Mahomet  III  ). 

4.  Bi bliographieen  und  Indizes. 

Catalogo  metodico  degli  scrìtti  contenuti  nelle  pubblicazioni  pe- 
riodiche it.  e straniere  (Suppl.  5).  Roma  Tip.  della  Camera.  — 
A.  Pagliai  ni.  Indice  per  materie  del  catalogo  generale  della  li- 
breria italiana  (1847-99).  1,  1-2  (bis  Archeologia).  Milano  Assoc. 
Tip.  libr.  It. — D.  Reich ling,  Appendices  ad  Hainii-Copingeri 
repertorium  bibliograph.  Fase.  3 (auch  it.  Sammlungen).  Monachii 
Rosenthal.  — E.  Gel  a ni,  Per  la  bibliografia  delle  opere  anonime 
e pseudonimo  (Biblfil.  8,  12). 

C.  Cipolla,  Pubblicazioni  sulla  storia  me.  it.  (1902)  (p.  129- 
152)  (NArchVen  N.  Ser.  13,  2:  Schluss). — Ders,  Pubblicazioni 
etc.  (1903)  (p.  1-64)  (ib.  14.  15,  1).  — A.  Sega  rizzi,  Bollettino 
bibliograf.  della  regione  veneta  1905  (ib.  13,  2.  14.  15,  1).  — An- 
nuario bibliograf.  della  storia  d’Italia  (300-1900)  diretta  da  A.  Cri- 
vellucci,  G.  Monticolo,  F.  Pintor.  1905 a.  4.  Pisa  Spoerri. — 
L.  G.  Pélissier,  Courrier  italien  (RQH  1907  Juli.  1908  Apr.  : Forts, 
folgt).  — P.  Aliarci,  Périodlquts  Italiens  (ib.  1908  Jan.).  — E.  Masi. 
Catalogo  di  alcuni  libri  per  la  storia  del  risorgimento  it.  (Bibl.  stor. 
A.  Ponti  1,  4).  Roma  Forzani. 

S.  Trinò.  Bibliografia  della  regione  etnea.  Catania.  — L.  Per- 
roni  Grande,  Bibliografia  messinese  (ArchMess  8,  3-4:  Pun- 
tata 8).  — P.  E.  Guvarnerio,  Notizia  degli  studi  sui  dialetti  sardi 
pubblicati  1902-04  (Roman.  Jahresber.  8).  — E.  Calvi,  Rassegna 
delle  principali  pubblicazioni  su  Roma  800-1800,  ed.  1906  (Mìs- 
StCE  5,  4).  — Continuazione  ed  aggiunte  alla  bibl.  modenese  di 
Girol.  Tiraboschi  (AMeDMod  6.  Ser.  1:  Bio-Bibliografie).  — A. 
Manno,  Bibliografia  stor.  degli  stati  della  monarchia  di  Savoia 
Voi.  8 (2.  Storie  particolari,  c.  Storie  complessive. c'.  Paesi:  Genoud- 
Kyrie)  (Bi.  stor.  it.  3).  Torino  Bocca.  — L.  Fon  tana  t.  Biblio- 
grafia degli  statuti  dei  comuni  dellTtalia  superiore.  3 voli.  Torino 
Bocca.  — Bibliografia  comense  (1904-7)  (PSocCom  62.  66). 


376 


K.  SCHELLHASS 


Internationale  Bibliographie  der  Kunstwissenschaft.  Bd.  4(1905) 
ed.  0.  Fröhlich.  Berlin  Behr.  — G.  Gronau,  Italienische  Malerei 
15.-18.  Jahrh.  Jahresübersicht  1905  (Repert.  Kunstwissenschaft  30). 

G.  Bustico,  Biblìo^afìa  di  V.  Alfieri  da  Asti.  2*  ed.  Salò 
Devoti.  — S.  Ricci,  Bibliografia  numism.  di  Solone  Ambrasoli 
(BNum  1907,  3).  — 8.  J.  A.  Churchill,  Bibliografia  celliniana 
(Biblfil  1907  Sept.-Okt.).  — A.  Fa  varo.  Per  ia  ediz.  naz.  delle 
opere  di  G.  Galilei.  Trent’anni  di  studi  Galileiani  (Bibliographie!). 
Firenze  Barbèra.  — Feste  e pubblicazioni  garibaldine  (vgl.  Angaben 
NAnt  1907  Juli  1 p.  164  ff.;  Juli  16  p.  344  ff.).  - G.  Sti avelli. 
Letteratura  garibaldina  nel  1°  cent,  cleireroe  (Fanf.  Domen.  29, 
35-37).  — A.  Della  Torre,  Saggio  di  una  bibliografia  delle  opere 
intorno  a Goldoni  (1795-907).  Firenze  Alfani.  — C.  Levi,  Contri- 
buto alla  bibliogr.  della  critica  goldoniana.  Firenze  « Rassegna  na- 
zionale ».  — G.  Gasperoni,  Letteratura  mazziniana  (Rom  2. 
Ser.  4, 1). — B.  C r o c e.  Supplemento  alla  bibliogr.  vichiana  (AAcPont 
2.  Ser.  12).  — £.  Verga,  Bibliografia  vinciana  dal  1901  {RaccV3). 

G.  Boffito,  Sag^o  di  bibliografia  aereonautica  it.  (Biblfil  8-9). 

F.  Bertolini,  Dizionario  universale  di  storia.  Fase.  60-65.  Mi- 
lano Vallardi.  — A.  Benacchio,  Tavole  sinottiche  della  storia 
d’Italia.  Verona  Civelli.  — G.  G aro  Ilo,  Dizionario  biograf.  uni- 
versale. 2 voli,  Milano  Hoepli.  — Appendice  al  Diz.  Biogr.  Piac. 
di  L.  Mensi  (f  1902)  (BPiac.  2,3-6.  3,  1:  Forts.).  — S.  Rumor, 
Gli  scrittori  vicentini  secc.  18  e 19.  2.  (G-R)  (MisVen  2.  Ser.  11,  2). 

H.  Harter,  Nomenclator  literarius  theologiae  catholicae  theo- 
logos  exhibens  aetate,  natione,  disciplinis  distinctos.  T.  3 Theologiae 

catholicae  aetas  recens 1564-663.  ed.  3*.  Innsbruck  Wagner.  — 

M.  V a t tasso,  Initia  patrum  aliorumque  scriptorum  ecclesisst. 
latinorum  ex  Mignei  patrologia  et  ex  complurìbus  aliis  libris  con- 
legìt  ac  literarum  ordine  disposuit.  2.  N-Z  (Studi  e testi  17).  Roinae 
Typ.  Vat.  — Waddingu s-Sbaralea,  Scriptores  ord.  min.  quibu.s 
accessit  syllabus  illorum  qui  ex  eodeni  ord.  pro  fide  Christi  for- 
titer  occubuerunt  (Bi.  Hist.  bibliogr.).  Romae  Nardecchia  1906.  — 
Suppl.  et  castigatìo  ad  scriptores  triuni  ord.  s.  Francisci  a Wad- 
dingo  aliisve  descriptos.  Opus  posthumum  J.  Hyac.  Sharaleae. 
Ed.  nova.  Pars  1 : A-H  (Bi.  Hist.  Bibliogr.  2).  ih. 

L.  Pe rotti,  Dizionario  statist. -geografico  delle bibl.  it.  Cremona. 

Thesaurus  linguae  latinae  ed.  auct.  et  cons.  acc.  Berol.  Gotting. 
Lips.  Monac.  Vindob.  3,  2 (candidus-caro).  Lipsiae  Teubner.  — 
G.  Fumagalli,  Lexicon  typographicum  Italiae.  Florentiae  Olski. 
— K.  Habler,  Typenrepertorium  der  Wiegendrucke.  Abt.  2 auch 
Italien  (Samml.  bibliothekswiss.  Arbeiten  23).  Leipzig  Haupt. 

A.  Manno,  11  patriziato  subalpino:  notizie  di  fatto  storiche, 
genealogiche,  feudali  ed  araldiche  desunte  da  docc.  Voi.  2.  Dizio- 
nario genealogico  A-B.  Firenze  Civelli  1906.  — G.  Donati,  Di- 
zionario dei  motti  e leggende  delie  monete  ital.  (BNum  5,  4.  6). 

G.  Perfetto,  Indice  generale  dei  voli.  26-30  (1901-05)  deH’Arch- 
Nap.  Napoli  Pierro.  — Gabrieli,  Elenco  bibliogr.  delle  acc.  etc. 
corrispondenti  con  la  r.  acc.  dei  Lincei  e indice  delle  loro  pubbli- 
cazioni pervenute  all’acc.  sino  al  1907. 


BIBLIOGRAPHIE  1907-8 


377 


II.  Allgemeine  Geschichte. 

1.  500-1000. 

a.  Quellen. 

E.  Rocchi,  Le  fonti  stör,  deirarchitettura  militare.  Roma  Off. 
pidigr.  ed.  — M.  Mani t ins.  Geschichtliches  aus  niittelalterl.  Bi- 
bli  ithekskatalogen  (NArch  32,3:  Verweise  auf  Registrura  Gregorii  I. 
lordanis  etc.  etc.  Origo  Lingobardorum.  Petrus  Damiani;  Zusam- 
menstellung bis  c.  1220).  — J.  Friedrich,  Ueber  die  kontroversen 
Fragen  im  Leben  des  gotischen  Geschichtsschreibers  Jordanes 
(SbMünchen  1907,  3).  — Corpus  chronicorum  bononiensium.  Testo 
voi.  primo  (bis  ins  12.  Jahrh.)  (RerltSS  Fase.  50:  Bd.  18  T.  1) 
Fase.  2 (43-311)  ed.  A.  Sorbe  Ili.  — Chronicon  estense  cum  ad- 
ditainentis  usque  ad  annum  1478  (ib.  Fa.sc.  57  : Bd.  15  T.  3 Fase.  1, 
bis  1327).  ed.  G.  Bertoni  e E.  P.  Vicini.  — C.  Cipolla,  An- 
nales  veronenses  antiqui  pubblicati  da  'nn  ms.  sarzane.se  sec.  13 
(BIIt  29  : 359-1251)  — F.  Savio,  Le  gesta  deirarcivesc.  Lorenzo  I 
di  Milano  [490-512]  narrate  da  Ennodio  (Ristor4. 1-4).  — P.  Rotta, 
L?  gesta  delTarcivesc.  Lorenzo  I narrate  da  Ennodio,  ed  altre  no- 
tizie estratte  da  varie  cronache  in  parte  relative  alFapostolo  S.  Bar- 
naba. Milano  Istit.  Marchiondi.  — C.  Cipolla,  Ricerche  di  Sci- 
})ionC  Maffei  intorno  al  testo  delle  « Variao  » di  Cassiodoro  (RendAcL 
5.  Ser.  16,  6-8).  — L.  Fink,  Das  Verhältnis  der  Aniobrücken  zur 
mulvischen  Brücke  in  Prokops  Gotenkrieg.  Berlin  Trenkel.  — 
G.  Grasso,  La  descrizione  brnzzio-calabra  nelTanonimo  raven- 
nate. Torino  Loesoher.  - L.  Caetani,  Annali  dellTslam.  2 voll. 
Milano  Hoepli.  — Papstkatalog  bi.s  1118  (vgl.  NArch  33,  238  I.  16). 

— \\.  Dudley  Foulke,  History  of  tiie  Langobards  by  Paul  the 
Deacon.  New  York  Longni  ins.  — S.  Gregorii  Magni  epi^-tolae  se- 
lectae  curante  N.  Turchi  Pars  2®  (Bibi.  SS.  PP.  Ser.  7.  SS.  nie- 
diaevi  1.  2).  Roma  Forzani.  — Päpstl.  etc.  Urkunden  694  ff. 
(G.  Brom,  Bijdragen  voor  een  Oorkondenboek  van  het  Sticht 
Lotrecht.  Regesten  van  Oorkonden  betr.  het  Sticht  Utrecht  1^694- 
1301 1.  T.  1.  2.  Utrecht  Oosthoek).  — J.  F.  Böhmer,  Regesta 
imperii:  1.  Die  Regesten  des  Kait^erreichs  unter  den  Karolingern 
751-918.  Nach  J.  F.  Böhmer  neu  bearb.  v.  E.  Mühlbacher.  2. 
Aufl.  1.  Bd.  3.  Abt.  be.sorgt  von  J.  Ledine r.  Innsbruck  Wagner. 

— W.  Erben,  Zur  Herausgabe  der  Karolingerurkk.  (H.  Z.  99,3: 
üb.  den  QF  10,  386  gen.  Bd.).  — J.  Haller,  Die  Quellen  zur 
Gesell,  der  Entstehung  des  Kirchenstaates  (QDG).  — G.  Schnürer, 
Zum  Streit  uni  das  Fragmentuni  Fantuzzianum  (HJb  29,  1:  betr. 
Urk.  Pippins  für  Stephan  II.  754;  gegen  Haller*.  — E.  Caspar, 
Echte  u.  gefälschte  Karolingerurkk.  für  Monte  Cas.«ino  (NArch  33,  1 : 
Anh.  Rekoii‘^truktion  Urk.  Karls  787 1.  — G.  Friedrich,  Codex 
diplomaticus  et  epistolaria  regni  Bohemiae.  Bd.  1,  1.  2 (805*1197) 
(vgl.  QF  8,  350).  Pragae  Wiesneri  1904*07.  — G.  As s and r i a,  II libro 
verde  della  chie'^a  d’Asti  (enth.  Dokk.  806-1389).  Voi.  2 i BiSubalp  26. 
Corpuschart.lt.  17 ■. — F.  Gabotto  e N.  Gabiani,  Le  carte  del- 
l’arch. capitolare  di  Asti  (830,948, 1111-237)  'ib.  37. 17).  — C.  Cipolla, 


378 


K.  8CHELLHAS8 


Lettera  di  Rabano  Mauro  a Notingo  vesc.  di  Verona  (RendAcL 
6.  Ser.  16,  6-8:  c.  840).  — F.  Gab  otto.  Di  alcuni  passi  male  in- 
terpretati del  libro  2^  dei  « Geata  Berengarii  regis  fRaccRomino). 

— V.  Legò  e P.  Gabotto,  Djcc.  [915-1380]  degli  arch.  tortonesi 
relativi  alla  storia  di  Voghera,  aggiuntevi  le  carte  [1051-1308]  del- 
raroh.  della  cattedrale  di  Voghera  (BiSubalp  39.  Corpus  chart. 
It.  27).  — H.  Nélis,  Élude  de  diplomatique  mé.  : 1.  Exanieu 
critique  de  chartes  et  bulles  apocryphes  de  l’abbaye  de  St.-  Ghi- 
slain  (965-1145)  (AnalBelg  33:  Forts.;  u.  a.  betr.  Urban  II.  1096: 
Gelasius  II.  1144).  — R.  Poupardin,  Diplome  d’Otton  D*’ pour 
Gilbert  corate  de  Bergamo  (BiÉCh  1907,  3-4).  — D.  Sant’ Am- 
brogio, Un  diploma  fin  qui  ined.  di  Ottone  I (970)  (Ristor  4,12). 

— F.  Gabotto  e U.  Fisso,  Le  carte  dello  arch.  cap.  di  Casale 
Monferrato  fino  al  1313.  Bd.  1 (BiSubalp  40.  Corpus  chart.  It.  28: 
974-1240). 


b.  Darstellungen  und  Aufsätze. 

E.  Meynier,  Il  cristianesimo  attraverso  i seco.  Roma  Ist. 
Gould  1906.  — E.  Lanzoni,  Le  origini  del  cristianesimo  e del- 
l’episcopato nell’Umbria  romana  (Ristorteol  3.  1011).  — K.  Heus  ai. 
Kompendium  der  Kirchengeschichte.  1.  Hälfte  Die  Kirche  im  Alter- 
tum und  im  Frühmittelalt?r.  Tübingen  Mohr.  — L.  Marion. 
Histoire  de  l’église.  3 voll.  Paris  Roger  et  Chernoviz.  — A.  Weiss. 
Historia  ecclesiastica.  Voi.  1 (-1073)  Graeci  et  Viennae  «Styria». 
— Oh.  J.  Hefe  le,  Histoire  des  conoiles  d’après  les  docc.  originaux. 
Nouv.  trad.  faite  sur  la  2 "***  éd.  alleni.  Paris  Letouzey.  — W.  H. 
Hutton,  Church  and  thè  barbarla ns.  Outline  of  thè  history  of  thè 
church  461-1003.  London  Rivingtons  1906.  — J.  Haller,  Da> 
Papsttum  und  Byzanz  (H.  Z.  99,  1 : üb.  Nordens  Buch).  — D.  Tac  - 
cone-Gallucci,  Benemerenze  dei  rom.  pontefici  verso  le  chie.'-e 
della  Calabria  sotto  l’impero  bizantino.  Napoli  D’Auria.  — G.  B. 
M.,  L’ortodossia  calabra  sotto  i bizantini  (Rical  15,2-3).  — F.  Gör- 
res.  Die  byzantinischen  Besitzungen  an  den  Küsten  des  spanisch- 
westgot.  Reiches  (Byzant.  Z.  16,  3-4).  — C.  M.  Patrono.  Bizan- 
tini e Persiani  saec.  6 ex.  Firenze  Tip.  Galileiana.  — T.  Fischer. 
Die  Mittelineervölker  u.  ihre  weltpolit.  Bedeutung  (Internat.  \Vo- 
chenschr.  1,  23-25).  — D.  Getti,  Storia  politico-naz.  d’Italia 
(476-1900).  Roma  Loescher.  — H.  D.  Sedgwick,  Short  history 
of  Italy  (476-1900).  London  Constable.  — H.  Grisar,  Roma  alla 
fine  del  mondo  antico  secondo  le  fonti  scritte  ed  i monumenti, 
trad.  A.  Mercati.  2*  ed.  Roma  Desclée.  — B.  Campora,  Ala- 
rico re  dei  Visigoti  (RiAless  1907  Okt.-Dez.).  — P.  A Hard,  Li’ 
jeimesse  de  Sidoine  Apollinaire  (RQH  1908  Jan.).  — Ders.. 
Sidoine  Apollinaire  sous  les  règnes  d’Avitus  et  de  Mnjorien  (ib. 
1908  Apr.).  - Un  antipapa  e uno  scisma  al  tempo  del  re  Teoclo- 
rico (CC  1908  Apr.  4).  — E.  Loncao,  Fondazione  del  regno  di 
Odoacre  e suoi  rapporti  con  l’Oriente.  Scansano  Tessitori.  — F 
Martroye,  Genséric.  La  conquéte  vandale  en  Afrique  et  la  des- 
truction  de  l’empire  d’Occident.  Paris  Hachette.  — W.  G.  Holme>. 
Age  of  Justinian  and  Theodora.  A history  of  thè  sixth  Century. 
Voi.  2.  London  Bell.  — L.  Clotet,  La  papauté  depuis  ravènement 


BIBLIOGRAPHIE  1907-8 


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de  Grégoire  le  Grand  jusqu’en  800  (R.  Inst.  oath.  Paris  13 1.  — 
V.  Castaldo,  L’azione  civile  e polii,  di  S.  Gregorio  il  Grande 
(Ri.  se.  lett.  7).  — S.  Marchetti,  Un  caso  d’iconoclasmo  nel- 
l’ultimo decennio  del  sec.  6 (betr.  Briefe  Gregors  I.  an  Sereno  vesc. 
di  Marsiglia)  Cagliari  Tip.  commerc.  - G.  M.  Dreves,  Haben 
wir  Gregor  d.  Gr.  als  Hymnendichter  anzusehen  ? (ThQ  89).  - 
C.  Blume,  Gregor  der  Grosse  als  Hymnendichter  (Stimmen  Maria- 
Laach  74,3).  — L.  Scialdoni,  Capua  contea  Longobarda.  Napoli 

Zomack  1905.  — F.  Bui  io,  Sull’anno  della  distruzione  di  Salona 
(BDalm  29,  8-12:  e.  612-14).  — J.  Kaestner,  De  imperio  Con- 
stantini  III.  (641-48)  (Beziehungen  zu  Rom!).  Leipzig  Teubner.  — 
P.  Olcese,  S.  Giovanni  il  buono  vesc.  di  Milano,  contitolare  e 
patrono  della  plebania  di  Recoo.  2“  ed.  Recco  Nicolosio.  — Una 
vittima  del  dispotismo  bizantino:  S.  Martino  I [649-654.(656)] 
(CC  1907  Aug.  3.  Sept.  21).  - J.  Chapman,  The  condemnation 
i)f  pope  Honorius.  London  Cathol.  Truth  Soc.  - G.  Kurth,  S.  Bo- 
nifazio ('680  755).  trad.  Roma  Desclée.  — W.  Le  viso n,  Willibror- 
diana:  2.  Wann  u.  weshalb  wurde  Wynfreth  Bonifatiu««  genannt? 
(NArch  33,  2:  Auftrag  zur  Heidenmission  am  Bonifaztag  719).  — 
L.  Halphen.  Études  sur  l’administration  de  Rome  au  ma.  (761- 
1252)  (BiÉHÉt  166 j.  R.  Poupardin,  Etüde  sur  les  institu- 
tions  politiques  et  administratives  des  principautés  lombardes  de 
ritalie  méridionale  (9**11^  ss.)  (mit  Katalog  der  Akten  der  Fürsten 
V.  Benevent  u.  Capua).  Paris  Champion.  — M.  L.  Hartmann.  Gesch. 
Italiens  im  .Ma.  III‘  Italien  u.  die  frank.  Herrschaft,  (^otha  Perthes. 
— O F.  Tencajoii,  Les  Italiens  en  Pologne  (seco.  9-18)  (B.  Polonais 
1908,1).  — B.  Albers,  Die  Rrformsynode  817  u.  das  von  ihr 
erlassene  Kapitular  (StMiBCO  28  3-4  : Hss.  u.  a.  Monte  Cassino 
u.  Rom).  — G.  To  massetti,  La  statua  della  papessa  Giovanna 
(BCARom  35,  1-3:  seit  1283  erwähnt:  die  Legende).  — J.  Roy, 
iSt.  Nicola«  I.  Paris  Lecoffre.  — G.  Tononi,  Un  conte  di  Pia- 
cenza (sec.  10)  (BPiac  2,6:  conte  Sansone  930.  32).  — B.  Ro- 
Jetto,  Un  « Talleyrand  » del  sec.  10  (Ristor  4,  2-3:  Guido  vesc. 
d’Autun,  t c.  970). 


2.  1000-1500. 
a.  Quellen. 

E.  Giglio-Tos,  Di  un  diploma  apocrifo  del  re  Arduino  e della 
sua  incoronazione  (1002)  (mit  Brief  Teiraneo’s  an  Muratori  u.  dessen 
Antw.  1737).  Torino  Tip.  Subalp.  — A Ponce let,  [Theoderich 
v.  Amorbach J (AnalBoll  27,  1:  c.  1003-5  in  Rom  schreibend).  -- 
P.  S.  Leicht,  Leggi  e capitolari  in  una  querimonia  arniatina  1005-6 
(BSen  14,  3:  Dok.  1005;  Klage  de.s  Abtes  di  S.  Salvatore  di  Mon- 
tamiata  gegen  den  Bisch,  v.  Chiusi  b3Ìm  conte  Ildebrando  . - Fe- 
dor  Schneider,  Toscanische  Studien  I.  (QF  11,  1:  1.  Placitum 
ein?8  Königsboten  Ottos  III.  in  Pisi.  2.  Placitum  des  Mf.  Rainer 
von  Toscana  in  Sachen  der  Badia  Isola  1016.  3.-6.  Urkk.  1041-97. 
7.  Liste  der  Einkünfte  der  Gräfin  Mathilde  aus  ihrer  curtis  Scanello 
in  der  Grafschaft  Bologna.  8.  Urk.  Ulrichs  von  Toscana  für  die 
röm.  Kirche  1151.  9.  Mandate  Kaiser  Friedrichs  I.  und  des  Erzkanz- 


380 


K.  SCHELLHAS8 


lers  Rainald  zum  Schutze  des  Domkapitels  von  Siena).  — No  vati, 
[Inschrift  auf  Bischof  Obert  v.  V^ernnaJ  (Stme  2).  — H.  Br.,  Lesart 
vicedomni  im  Diplom  Heinrichs  II.  für  Volterra  (NArch  33,  579  f.).  — 
E.  Caspar,  Ricerche  crit.  intorno  ai  primi  atti  pontificii  per  la  Pu- 
prlia.  Trad.  (aus  QF  6,  235  ff.)  G.  B.  Guarini.  Melfi  Liccione.  — 
P.  Ferali,  La  cronaca  del  vescovado  Orvietano  (1029-230)  scrìtta 
dal  vesc.  Ranerio  (Cronachette,  note  ed  inventari).  Cronistoria.  Or- 
vieto. — P.  Fedele,  Due  nuovi  docc.  Gaetani  dell’eta  normanna 
(ArchNap  32,  3:  1046.  1062).  — H.  Bloch,  Die  Elsäss.  Annalen 
der  Stauferzeit.  Eine  Quellenkrit.  Einleitung  (Regesten  Bischöfe  v. 
Strassb.  ed.  Kom?n.  Herausg.  Elsäss.  (^  Q.  1,  1).  Innsbruck  W^agner. — 
P.  Eg  idi.  L’aroh.  della  cattedrale  di  Viterbo  (Bllt  29:  Anh.  Dokk. 
1048-1300).  — A.  Poncelet,  Récit  de  la  mort  de  .S.  Léon  IX 
(AnalBoll  26,  2-3:  e.  Entlehnung  des  Bisch,  v.  Cervia  aus  e.  Vita 
Hieronimi).  — E.  Bernheira,  Quellen  [1058-1215]  zur  Gesch.  des 
Investitur  streite-?:  1.  Zur  Gesch.  Gregors  VII.  u.  Heinrichs  IV.  2.  Zur 
Gesch.  des  Wormser  Konkordates  (QDG).  — F.  To  netti,  Una 
str<ina  carta  del  sec.  11  (in  dem  unten  I.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.:  Dok.  1060 
Veroli  cartula  libertatis).  — P.  Kehr,  Nachträge  zu  den  Papsturkk. 
Italiens  II.  (Nachr.  (ies.  VViss.  Gött.  1908,  2:  43  Urkk.  1065-1196). 

P.  Egidi,  Per  la  storia  della  chieda  di  S.  Sisto  (B.  Stor.-archeol. 
Viterbese  1,  1:  Dok.  1068).  — T.  Ilgen,  Kanonisationsbulle  für 
Erzb.  Heribert  v.  Köln  (Krit.  Beitr.  zur  rheinisch -westfäl.  Quellenk. 
Ma.  3 in  Westdeutsche  Z.  26:  unecht).  — D.  vSant’ A m brogio. 
Notizie  intorno  al  27  vescovo  di  Lodi  Opizzone  (ArchLod  1907  Juli- 
Sept.:  mit  Dok.  1075).  — Dera  , Donazione  del  1080  a Cluny  per 
l’erige ndo  monastero  di  Fontanella  del  Monte  presso  Pontida  (Scuola 
Catt.  1906  Dcz.).  — Ders.,  Donazione  a Cluny  1081  di  una  chiesa 
e fondi  diversi  presso  Laveno  «in  loco  et  fundovarade»  (RiACom 
53-55).  — Ders.,  Donazione  al  monastero  di  Cluny  1083  d#^lla  chiesa 
di  S.  Dionigi  e di  beni  diversi  in  Val  Sesia  (RiAless  1907  Juli- 
Sept.).  — Ders.,  Donazione  a Cluny  1086  per  1* erigendo  convento 
cluniacense  di  S.  Maria  di  Cantù  (Scuola  Catt.  1907  Juli).  — H.  Pi- 
renne,  A propo*<  de  la  lettre  d’Alexis  Comnène  à Robert  le  Frison, 
comte  de  Fiandre  iR.  instr.  pubi.  Belgique  50,  4:  wohl  v.  1090;  betr. 
Kreuzzug).  — Relatio  translationis  corporis  s.  Geminiani  (1099-1106) 
(Anh.  1.  Carmina  rautinensia;  2.  Lcri/ioni  sul  duomo  di  Modena; 
3.  Fraternità  modenese  per  la  illuminazione  del  duomo  preesistente 
all’attuale.  Offerta  annua  di  un  palio  a s.  Geminiano;  4.  Note  sulle 
miniature  del  cod.  capitolare)  (RerltSS  Fase.  49:  Bd.  6 T.  1 Fase, 
unico)  ed.  G.  Bertoni.  — F.  Schneider,  Mittelgriechische  Urkk. 
für  S.  Filippo  di  Gerace  (QF  10,  2:  mit  8 DokL  1101-1200).  — 
Angebl.  Urk.  des  päpstl.  Legaten  für  Ungarn  u.  Polen  Egidi us  Tus- 
culanus  (1105)  (S.  K rzy j ano vski,  Album  palaeogr.  Cracoviae 
tab.  18).  P.  F.  Kehr,  2 falsche  Privilegien  Paschals  II.  (JL 
65.55-6556)  (Anh.  Privileg  Pascha Is  für  S Vincenzo  a Volturno 
(1117)  (in  « Scritti  di  storia,  di  filol.  e d’arte#  pubbl.  per  nozze  Fe- 
dele-De  Fabritiis.  Napoli  Ricciardi).  — Urk.  Calixts  II.  (1118)  (A. 
J.  A.  Flament  in  den  Pubi.  Soc.  histor.  archéol.  Limbourg  42). — 
L.  Dolisi  e.  Notice  sur  les  mss.  du  «Liber  Floridas#  (1120)  de 
Lambert  clianoine  de  St.  Omer  (u.  a.  aus  Papstbiographien).  Paris 
Klincksieck  1906.  — D.  Sant’Ambrogìo,  Donazione  a Cluny 


BIBLIOGRAPHIE  1907-8 


381 


(1122)  del  monastero  di  S.  Lucia  nella  contea  di  Treviso  (NArchVen 
N Ser.  13,  2:  Dok.).  — Ders.,  Donazione  ai  monaci  cluniacensi 
ed  al  priore  di  Castelletto  (1127)  di  beni  nel  fondo  di  Occimiano 
(Unione  Vercelli  1907,  17;  vgl.  p.  454  1.  18v.  u.f.).  — A.  Chroust, 
Das  Wahldekret  Anaklets  II.  (MilÖG  28,  2).  — H.  Krabbo,  Zur 
Abhandlung  des  Albert  von  ^aniaria  (NArch  32,  3:  Nachtrag  zu 
der  QF  10,  388  gen.  Arbeit).  — Papsturkk.  1142  ff. "(F.  Schmitz, 
Urkundenbuch  der  Abtei  Heisterbach.  Bonn  Hanstein).  — Päpstl. 
Privilegien  1145  ff.  (vgl.  P.  J.  Goetschalckx,  Index  archiva- 
rnm  der  abdij  van  Tongerl oo:  BijdGBrab  1907  Aug.-Sept.).  — G. 
Bi  scaro,  Note  biografiche  di  due  antichi  cronisti  milanesi:  1.  Ser 
Raul  Bocoardo;  2.  Antonio  da  Retenate  (ArchLomb  34,  4:  Raul  zw. 
1146  u.  71  in  Mailand;  Dokk.  A.  da  R.  c.  1240*1320).  — Papsturkk. 
1146-1423  (P.  Anger,  Cartulaire de Tabbaye  de  St.  8ulpice-la-Forét: 
H.  et  mém.  soc.  archéol.  Ille-et  Vilaine  35).  — A.  Brackmann, 
Niederrlu inische  Urkunden  des  12.  Jahrh.  (An.  Hist.  Ver.  Nieder- 
rhein 81-82:  darunter  Papbturkk.  1148  ff.).  — I libri  com  memoriali 
(24-28)  della  rep.  di  Venezia:  Regesti  to.  7 (1154-1643)  ed.  R.  Pre- 
delli  (MVen  12.  1.  Ser.  Docc.  13).  Schutzurkk.  Hadrians  IV. 
(1155;  u.  Innoeenz’  IV.  (1245)  für  das  Bistum  Breslau  (W.  Schulte, 
Q.  G.  der  Besitzverhältnisse  des  Bistunis  Breslau:  Darstellungen  u. 
Q.  schles.  G.  3.  Studien  zur  sclik^s.  Kircheng.  Kard.  Kopp  gewidmet, 
Breslau  1907).  — H.  Sinionsfeld,  ürkk.  Friedrich  Rotbarts  in 
Italien.  3.  Folge  (SbMünch  1907,  3).  — A.  Colombo,  Due  diplomi 
iinpvTiali  sec.  12  (del  Barbarossa)  e la  famiglia  Barbavara  De-Ca- 
sihUo  (Viglevanum  1).  ~ Rolandini  Patavini  cronica  Marchio  Tri- 
vixane  'RerltSS  Fase.  52:  Bd.  8 T.  1)  Fase.  3 (Anh.  1.  Redaz.  Parm. 
1174-1305;  2.  Redaz.  Murat.  (3  Fassungen)  1174-1364;  3.  Liber  re- 
giminum  Padue)  ed.  A.  Bo  nardi.  — (h  Z ittoni,  Bolle  pontificie 
ined.  dell’arch.  arcivf  scovile  di  Ravenna  da  Lucio  111  (1181-85)  a 
Bonifacio  Vili  (1294-303)  (AMeDRom  3.  Ser.  25,  4-6)  Chartu- 
larium  studii  Bononiensis  (DoccUnBol)  Voi.  1 (L.  Nardi  ed  E. 
Orioli,  Registro  grosso  1189-127S;  Registro  novo  1203-1447;  Pio- 
cessi  e sentenzf*  seit  1204;  vorläufig  bis  1250).  - P.  Kehr,  Aus 
Coltibuono  u.  Montepiano  (QF  10,  2:  Supplik  an  Otto  IV.;  Urk. 
Heinrichs  VI.  1191).  — G.  A.  Garufi.  Margarite  di  Brindisi  conte 
di  Malta  e ammiraglio  del  re  di  Sicilia  (Misceli.  Salinas:  3 Dokk., 
betr.  1102-94).  — G.  Biscaro,  Di  un’antica  costumanza  dell’ar- 
chidioc.  milanese  (ArchLomb  34,  2:  Verteilung  von  Olivenzweigen 
am  Palmsonntag  u.  von  Wein  Ostersonntag  durch  das  «Caput  de- 
cime»; Dokk.  1102  1271).  - C.  Cipolla,  Intorno  alla  carta  del 
1193  che  regolava  le  relazioni  di  carattere  privato  tra  veneziani  e 
veronesi  (Archlt  5.  8cr.  40,4).  - P.  Egidi,  Del  falso  diploma  di 

Enrico  Vi  a favore  degli  Uba^dini  (BArchpalit  1:  v 1196).  — A. 
Gaiidenzi,  Un  nuovo  ms.  delle  collezioni  irlandese  e pseudoisido- 
riana  e degli  estratti  bobbiesi  (QF  10,  2:  mit  2 Bullen  Innoeenz’  III. 
und  2 Dokk.  betr.  S.  Pietro  in  Oli  veto  1198.99).  — E.  Best  a,  Nuove 
rieerche  .sul  Chronicon  altinate  (NArchVen  N.  8er.  15,  1). 

P.  B e 1 1 r a m i.  Fra  poeti  e cronisti  faentini  sec.  13  (Rom  4:  betr. 
Ugolino  Ruzzola  u.  Tomm.  da  Faenza).  — G.  Molla t,  Ktudes  et 
docc.  sur  rhistoire  de  Bretagne  (13®-16®  s.)  (insb.  vat.  Akten).  Paris 
Champion.  — 0.  Holder-Egger,  Italienische  Prophetieen  des  13. 


382 


K.  SC'HELLHASS 


Jahrh.  3.  (NArcb  33,  1:  Nachträge  zu  1 u.  2;  ferner  8.  Südit.  Prc»- 
phetie  auf  Friedrich  II.  u.  Konrad  IV.  9.  Eine  v.  Salimbene  über- 
lieferte Prophetie.  10.  Proph.  auf  Pei-er  III.  v.  Aragonien.  11.  Röni. 
prophetische  Verse.  12.  Der  pseudojoachitiaohe  Liber  de  oneribu> 
prophetarum).  — R.  Prede  Ili,  Spigolature  d’arch.:  Testamento 
d’un  crociato  (NArchVen  N.  Ser.  14,  2:  Dok.  1202).  — H.  Baiei. 
Eine  ungedruckte  Urk.  Innocenz’  III.  (Z.G.Oberrhein  N.  F.  21,  4: 
1204).  — Papati.  Bullen  1219.  28-1347  (vgl.  Ch.  Vandenhaute. 
Inventaire  analytique  des  chartes  de  Tabbaye  de  Salzinnes  jusqu’en 
1370:  BCBelg  75,  3).  — A.  Ferretto,  Liber  magiatri  Salmoni^ 
sacri  palitii  notarii  1222-6  (ASocLig  36).  — A.  Hessel,  II  più 
antico  « chartularium  » del  com.  di  Bologna  (Archig  2,  3-4:  im  Re- 
gistro grosso  des  dort.  Staatsarch.).  — Q.  Sàntoli,  Il  « Liber  cen- 
suum  » del  comune  di  Pistoia.  Reg.  di  docc.  ined.  sulla  storia  della 
Toscana  secc.  11-14:  Fase.  2.  1224-315  (Pubbl.  Soc.  Pist.  Stp.  FF. 
stor.  Pist.  1).  Pistoia  Tip.  Sinibuidiana.  — Papati.  Bullen  1227  tl. 

(Cod.  diplom.  regni  Croatiae  etc.  Bd.  4 ed.  Smiciklas).  — G. 
Ferretti,  Nuovi  docc.  su  Arrigo  Terta  [Podestà  aretino  u.  rima- 
tore] (BSocfil  9:  10;  1232-42).  — U.  Schmid,  [Mandat  Gregors  IX. 
an  Konrad  II.  v.  Schussonried  (1233)]  (Walhalla  3).  — F.  Thiel, 
Krit.  Untersuchungen  über  die  ini  Manifest  Kai^^^'r  Friedrichs  li. 
1236  gegen  Friedrich  II.  v.  Österreich  vorgebrachten  Anklagen 

(Prager  St.  aus  dem  Gebiete  der  Gcschichtswis««.  11).  Prag  Rohlicek 
u.  Sievers  1905.  — Les  regist  res  de  Grégoire  IX  (BiEFran^  2^  Ser. 
IX).  Fase.  9-10  (col.  849-1292):  Registr.  a.  11  (1238  Jan.-März).  a.  12 
(1238  März-1239  März);  Litterae  legationis  episc.  Praenestini  in  pro- 
vineda  (1238  Mai  Juni);  Acta  ad  pacem  inter  Ludovicum  IX  regem 
Francorum  et  Raymundum  VII  comitem  Tolosanum  Parisius  1229 
initam  pleraque  pertinentin  (1227  Nov.-1229  Sept.).  Fase.  11  (col. 
1-224):  Registr.  a.  13  (1239  März-1240  März);  Litterae  de  excoin- 
municatione  Friderici  imp.  (1239  Apr.-Julij.  Registr.  a.  14  (1240 
März-Apr.).  p.  L.  Auvray.  Paris  Fontemoing.  — H.  Reimers. 
[129  Papsturkk.  1246  507]  (Jb.  G.  Herzogt.  Oldenburg  16).  - Päpstl. 
Bullen  II.  Legatenbriefe  1248-65  (P.  J.  Goetschalckx,  Cartula- 
rium  der  abdij  van  S.  Michiels  te  Antwerpen:  BijdGBrab  1907  Juni- 
Sept.).  — P.  J.  Goetschalckx,  ’t  Kapittel  van  Lier  (BijdGBrab 
1907  Dez.:  ii.  a.  2 Briefe  des  päpstl.  Legaten  1248).  — G.  Men- 
güzzi,  La  «Charta  bannorum  d di  Ubertino  delT Andito  ixìtostà  di 
Siena  1249.  Siena  Lazzeri  1906.  - C.  Cipolla,  Le  opere  di  Fer- 
reto  de’  Ferreti  vicentino.  Voi.  1 (Historia  rerum  in  Italia  gestaruni 
1250-1318)  (FFIIt  SS  sec.  14).  — E.  Sc  hool  meesters,  Les  ncte^ 
du  Cardinal -léga t Hugues  de  St. -Cher  en  Belgiqne  durant  les  année^ 
de  sa  légation,  1251-53  (Leodium  1907,11.  12:  Regesten:  neue 
Dokk.).  — Urk.  (1253)  über  die  Heiligsprechung  des  Petrus  Martyr 
(vgl.  HJb  29,  234).  — H.  Otto,  Eine  Briefs unmlung  vornehmlich 
zur  Gesch.  Ital.  Kommunen  in  der  2.  Hälfte  des  Ma.  (QF  11,  1 : 
im  cod.  Vat.  6531:  Abdruck  von  Briefen  c.  1254-1421).  — Lauren- 
tius de  Somercote,  Traktat  (1254)  üb.  die  Vornahme  v.  Bischof>- 
wahlen  ed.  A.  V.  Wretschko.  Weimar  Böhlaus  Nachf.  — L.  Fumi. 
Estratti  dalla  cronaca  di  fr.  Giovanni  di  Matteo  del  Caccia  dome- 
nicano di  Orvieto  (BUmb  13,  1:  betr.  1257-1346).  — G.  Ferri,  Le 
carte  dell’arch.  Liberiano  secc.  10-15  (ArchSocRom  30,  1-2:  Schlu."^ 


I 


BIBLIOGRAPHIE  1907-8 


383 


Bokk.  1258-149S).  — J.  Werner,  Ein  Brief  FriedricliB  des  Frei- 
digen  an  König  Enzio  1270  (NArch  33,  2:  in  Basel).  — A.  Medin. 

1 docc.  originali  dei  primi  acquisti  di  Padova  nel  Polesine  e i suoi 
rapporti  con  Tabbazia  della  Vangadizza  sulla  fine  sec.  13(MeIVen 
27,  10:  7 Dokk.  a.  1283;  Statuten  a.  1292).  — E.  Vogt,  Bemer- 
kungen zu  den  Regesten  König  Rudolfs  (MilÖG  28,  4:  u.  a.  betr. 
Appellation  des  deutsch.  Klerus  gegen  den  Legaten  Bisch.  Johann 
V.  Tusculum).  — H.  Finke,  Acta  Aragonensia.  Quollen  zur  deut- 
schen. Italien.,  französ.,  span.,  zur  Kirchen-und  Kulturgesch.  aus 
der  diplomat.  Korrespondenz  Jaj^mes  II.  (1291-327).  Bde.  2.  Berlin 
Leipzig  Rothschild.  — A.  Cartellieri  (mit  Nachträgen  etc.  von 
K.  Rieder),  Regesta  episcoporuin  Constantiensium.  Regesten  zur 
Gesch.  der  Bischöfe  v.  Constanz  517-1496.  ed.  Bad.  Hist.  Comm. 
Bd.  2 (1293-1383;  auch  vat.  Material).  Innsbruck  Wagner  1906.  — 
Päpstl.  Bullen  1^4  ff.  (E.  Petit,  Archi ves  de  Thopital  de  Ton- 
nerre:  Le  cartulaire,  im  BHPhCT  1906).  — G.  Pre.sutti,  Una 
«Vita»  ined.  di  S.  Ludovico  d’Angiò  ^ArchFranc  1,  2-3:  Bischof 
V.  Toulouse  1296;  Forts,  folgt).  — G.  Golubovich,  Un  diploma 
originale  di  Teobaldo  vcsc.  d’ Assisi  (1296-1329)  (ib.  1,  177:  1316). 

B.  Schmeidler,  Studien  zu  Tholoineus  von  Lucca  (NArch 
33,  2).  — U.  Berli  ère,  [Die  Aebte  v.  Lobbes  saec.  14]  (An.  cercle 
archéol.  Mons  35).  - P.  M.  Bau  mg  arten.  Miscellanea  Cameralia 

2 (RQChrA  1908,  1 : 1.  W’ahlgeschenke  der  Päpste  an  das  heilige 
Kollegium  (1303  ff.)  ; 2.  Exkommunikation  von  Prälaten  1390  wegen 
Nichtzahlung  der  Servitien).  — G.  B off  ito,  L’epistola  di  Dante 
a Canmrande  della  Scala:  Saggio  d’edizione  crit.  e di  commento 
(MeAcTor  2.  Ser.  57).  — M.  Branca,  L’epistola  a Cangrande.  Sas- 
sari Gallizzi.  — R.  D.,  Un  avvocato  fisc  ale  di  Benedetto  XI  (MisVEl 
16,  1:  Dok.  1303).  — M.  Moser,  Der  Brief  «Realis  est  veritas» 
aus  dem  J.  1304  (MilÖG  29,  1).  — G.  Lecoutere,  [Ursprung  der 
Beghinen]-(Ver8lag.  mededeel.  Vlaam^^che  Ac.  Taal-en  Letterk.  1907  : 
Edition  eines  Textes).  — Historia  fratria  Dulcini  heresiarche  (1306) 
di  anonimo  sincrono  e De  secta  illorum  qui  se  dicunt  esse  de  ordine 
apostolorum  di  Bernardo  Gui  (Anh.  1.  Aggiunta  al  Racconto  » di 
G.  A.  Bocchio;  2.  Statutum  ligae  contra  haereticos.  RinnovÉizione 
della  lega  valsesiana  ; 3.  Bolle  di  Clemente  V;  4.  Processo  dei  Gu- 
glielmiti  ; 5.  Acta  S.  officii  Bononie  ; 6.  Liber  sententiarum  : Petru^ 
Lucensis;  7.  Processo  trentino)  (RerltSS  Fase.  51.  56:  Bd.  9 T.  5 
Fase.  1.  2;  ed.  A.  Segar! zzi.  — Cronaca  fiorentina  (vom  Welt- 
anfang bis  1385)  di  Marchionne  di  Coppo  Stefani  (1380  Gesandter 
an  K.  Wenzel)  (ib.  Fase.  48:  Bd.  30  T 1 Fase.  3 [1306-43])  ed. 
N.  Rodolico.  — U.  Oxilia  e G.  Boffito,  De  ecclesiastica  po- 
testate.  Trattato  ined.  di  Egidio  Colonna  (RiBiArch  19,  3-4).  — 
J.  Widern  Ann,  König  Otto  v.  Ungarn  (Forsch.  Bayern  15:  Brief 
Konrads  v.  Salzburg  an  Clemens  V.  1309).  — V.  Fris,  Le  te^ta- 
ment  autographe  de  Barthékm)y  Fini,  frère  du  receveur  de  Fiandre 
(t  1309)  (B.  Soc.  hist,  archéol.  Gand  15,  3-4). — A.  della  Torre. 
Una  notizia  ignorata  su  Sennuccio  del  Bene  (Archit  5.  Ser.  39,  2: 
1311  in  Mailand  bei  Heinrich  VII.;  Dok.).  — Dote.  ined.  (5)  per 
il  conte  Werner  di  Homberg  ed  altri  condottieri  in  Lombardia 
(BSvIt  29,  1-5:  1319-50).  — A.  Belardi,  Oddo  di  Biagio  cronista 
anconitano  (AMeDMar  N.  Ser.  3).  — C.  De  Cupis,  La  falsifica- 


384 


K.  8CHXLLHA8S 


zione  del  teptamento  [durch  CeocarelliJ  di  Pandolfo  del  « quondam  » 
Paolo  Anguillara  (BSocAnt  2.  Ser.  19,  16).  — F.  Camobreco,  II 
matrimonio  del  duca  d’Atene  oon  Beatrice  principessa  di  Taranto 
(in  dem  p.  3801.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.  : Dokument  1322).  — Jean  XXII 
(1316-34)  (BiÉFr  3.  Ser.  1 bis)  Fase.  9 (T.  4,  249-296  : Litterae 
comm.  1323  März* Juni).  Fase.  10  (T.  5,  1-128:  dsgl.  1323  Sept  - 
1324  Mai),  p.  G.  Mollai.  — Vat.  Akten  1325  (vgl.  Pommersch. 
Urkb.6,  2 ed.  0.  Hei  nein  an  n.  Stettin  Niekammer). — L.  Schütte, 
Zur  Stellung  der  Städte  u.  Fürsten  am  Rhein  zu  Ludw.  dem  Bayern. 
Ein  vat.  Aktenstück  1327  (QF  11,  1).  — A.  Klodzinsky,  [Be- 
richt der  Kreuzritter  nach  Avignon  über  den  Einfall  in  Polen  (1331)] 
(Kwartalnik  hist.  Lemberg  1905).  — 60  pergamene  secc.  14-16  con- 
cernenti Piacenza  ed  il  suo  contado  (1337-587)  (v<rl.  ArchLomb  34, 
4 p.  473).  — G.  Da  um  et,  Semonce  de  Benoit  XII  à Pierre  IV 
d’Aragon  )>our  ses  relations  trop  fréquentes  et  intimes  avec  les  Mu- 
sulmans  1337  (BHisp  7).  — R.  S ab  budini,  I libri  del  gran  sini- 
scalco Nicola  Acciaioli  (Lista  1 : Inventar  v.  1339  in  Florenz).  — 
L.  Grazioli,  Di  alcune  fonti  stor.  citate  ed  usate  da  fra  Galvano 
Fiamma  (neh.  1283)  (Ristor  4,  1-7).  - I podestà  di  Bellinzona  sotto 
i Visconti:  Ancora  della  battaglia  di  Arbedo  (BSvIt  29,  1-5:  Liste 
1340-1451;  betr.  Arbedo  1422).  — Vat.  Akten  1341  fif.  (vgl.  Hoo- 
geweg,  Ùrk.buch  des  Hochstifts  Hildesheim  u.  seiner  Bischöfe. 
5.  TI.  1341-70.  Hannover  Hahn).  — H.  V.  Sau  ori  and,  Vat.  Urkk. 
u.  Regesten  zur  Gesch.  Lothringen'^.  2.  1342-70  (Q.  lothring.  G.  2). 
Metz  S(*riba  1905.  — L.  Pfleger,  Ludolf  v.  Sachsen  über  die  kirchl. 
Zustände  des  14.  Jahrh.  (HJb  29,  1:  aus  der  Vita  lesu  Christi. — 
K.  H.  Schäfer,  Päpstl.  Ehrenkapläne  aus  deutschen  Diözesen  im 
14.  Jahrh.  (RQChrA  1907,  2-3:  Liste  1344-84).  — C.  Cipolla,  In- 
torno alla  bolla  di  Clemente  VI  che  conferisce  al  Petrarca  un  ca- 
nonicato a Parma  (AAcTor  42,  15:  1346).  L.  Sch iaparelli. 
Un  nuovo  doc.  di  Cola  di  Rienzo  (in  dem  p.  380 1.  6 v.  u.  f.^en.  Bde.  : 
1347  für  Kapitel  von  S.  Peter  ; mit  10  Dokk.  betr.  Rechte  des  Ka- 
pitels im  Campo  Salino  1385-1555).  — V.  De  Bar tholomeis, 
Buccio  di  Ranallo  e la  sua  «Cronica  aquilana  rimata»  (vgl.  N.  V. 
Testa  BSocAnt  2.  Ser.  19.  17;  QF  10,  390  und  Poppi  ito  Roma 
Lincei).  — F.  de  Ridder,  Zout-Leeuw.  Vergunning  van  aflaten  aan 
het  voormalige  Begjjnhof  Grieken  1351-14^  (BijdGBrab  1907  Mai- 
Juni:  1351  Brief  von  12  Bischöfen  aus  Avignon).  — C.  De  Cupis, 
Regesto  degli  Orsini  e dei  conti  dell’ Angui! lara  (BSocAnt  19,  16.  17  : 
Forts.  1352-64).  — U.  Berlière.  Le  prieuré  de  Sart-les-Moines  en 
1352  (An.  Cercle  archóol.  Mons  36:  Bulle).  — D ers.,  La  réformc  du 
calendrier  sous  Clóment  VI  'RBénéd  25,  2:  Supplik  1353).  — H.  V. 
Sauer  land,  Urkk.  u.  Regesten  zur  Gesch.  der  Rheinlande  aus 
dem  vat.  Arch.  4.  1353-62  (Pubi.  Ges.  rhein.  Geschichtsk.  23/.  — 
U.  Aloisi,  Sulla  formazione  stor.  del  Liber  consti tutionum  sanotae 
matris  ecclesie  (1357'  'AMeDMar  N.  Ser.  4,  2:  Forts. i.  — U.  Ber- 
lière, 2 Urkk.  Urbans  V.  u.  Gregors  XI.  für  Abt  Johann  v.  St. 
Bavo  in  Gent  1366.  1375  (AnFland  57).  — E.  Hocedez,  La  vita 
prima  Urbani  V auctore  anonymo  (AnalBoll  26,  2-3).  U.  Ber- 
lière, Docc.  pontiticaux  ('5;  1371-75)  concernant  Raoul  de  Rivo 
do}’en  de  Notre-Dame  a Tongres.  Nouv.  éd.  coir.  (Vgl.  BCBelg  76, 
4!).  Namur  Delvaux.  — Guillibert,  Constat  au  prieuré  de  St.- 


BIBLTOORAPHIE  1907-8 


385 

Jean  de  Malte  de  la  commanderie  d’Aix  1373  (BHPhCT  1904:  Pro- 
cessus mandato  Sedis  Ap.  per  arch.  Aquensem  de  facultt.  doiiior. 
S.  Joh.  Jheros.  de  Aquis).  — V.  Barbier,  [2  Bullen  Gregors  XI. 
1373.  76J  (betr.  Moustier-sur-Sambre)  (AnalBelg  3.  Ser.  3>  . — J.  P. 
Kirsch,  Vertrag  der  Bevollmächtigten  Gregors  XI.  mit  dem  Söld- 
nerführer Robert  de  Altavilla  v.  Capua  1376  (RQChrA  1907,  4: 
Dok.).  — Acta  pontificum  Danica.  Pavelige  Aktstykker  vedrorende 
Danmark  1316-1536.  2.  Bind  1378-1431  udgiv.  A.  Krarup  og  J. 
Lindbaek.  Kopenhagen  Gad.  — Fr.  PI.  Bliemetzrieder,  Der 
Briefwechsel  der  Kardinale  mit  Karl  IV.  betr.  die  Approbation 
Wenzels  als  Römischen  Königs  (Sommer  1378)  (StMiBCO  29,  1-2: 
Dokk.  aus  Basel).  — [T. ] H[öjer],  [Zeugenaussage  der  hl.  Ka- 
tharina V.  Siena  über  die  Wahl  Urbans  VI.  (1378)]  (H.  Tidshrift, 
Stockolm  1907).  — J.  de  Pas,  [Bulle  Clemens’  VII.  1379  für  St. 
Omer]  (B.  soc.  antiquaires  Morinie  11).  — Instruktion  für  Gesandt- 
schaft an  Clemens  VII.  1382  (H.  Villard,  Jean  Casse  armatenr 
et  marchand  Marseillais  du  14®  s.:  An.  soc.  ét.  Proven9ales  4).  — 
V.  Creso  ini,  Docc.  padovani  del  periodo  carrarese  (AlVen  8.  Ser. 
9,  8 : Briefe  etc.  im  Dialekt  von  Franc.  Carrara  an  die  Ufficiali  in 
Conegliano  1384-87).  — A.  Mancini,  Dai  codici  greci  del  Salva- 
tore di  Messina  (in  dem  p.  380  1.  6 v.  u.  f . gen.  Bde.:  Urbano  VI  a Mes- 
sina 1385;  Memorie  di  antichi  terremoti;  il  prezzo  di  legatura  di 
un  cod.).  — P.  Fages,  Notes  et  docc.  de  l’histoire  de  saint  Vin- 
cent Ferrier.  Paris  Picard.  — A.  Righi,  L’amnistia  del  1392  con- 
cessa ai  veronesi  da  Gian  Galeazzo  Visconti  (ArchLomb  34,  2:  Dok.).  — 
A.  Sega  rizzi,  La  corrispondenza  familiare  d’un  medico  erudito 
del  400  (Pietro  Tornasi)  (AAcRov  3.  Ser.  13,  3-4:  c.  1392-1412;  aus 
Venedig  Staatsarch.).  — G.  Sommerfeld t.  Die  Stellung  Ru- 
prechts III.  von  der  Pfalz  zur  deutschen  Publizistik  bis  1400  (Z. 
ti.  Oberrhein  N.  F.  22,  1:  insb.  betr.  Langensteins  Brief  1394  üb. 
das  Schisma).  — A.  Monaci,  Lettera  testimoniale  di  Angelo  Correr 
(Gregor  XII.)  (MisStE  5,  3:  1396).  — V.  Federici,  Il  miracolo 
del  crocifisso  della  compagnia  dei  Bianchi  a Sutri  (in  dem  p.  380 
1.ÖV.U.  f gen.  Bde.:  1399 ; 2 Dokk.).  - A.  Colombo, Il  testamento  di 
Ces.  Nubiionio,  autore  della  «Cronaca  di  Vigevano»  (Viglevanum  1). 

F.  P.  Luiso,  Un  libro  di  memorie  (Laurenz.  Plut.  LXI  n.  35) 
della  prima  metà  del  400.  Nuova  fonte  di  storia  fiorentina  /"Nozze 
MafFei-Bertolani).  Firenze  Carnesecchi.  — G.  Sommerfeldt,  Noch 
eine  Handschrift  des  Speculum  aureiim  (1404)  de  titulis  beneficio- 
rum  ecclesiasticorum  (ZKG  28,  2:  in  Danzig).  — Ders.,  Eine  In- 
vektive  aus  der  Zeit  des  Pisaner  KonziL  : Bartholomäus  de  Monti- 
culo  gegen  Gregor  XII.  (1408)  (ib.).  — Ders.,  Die  Datierung  der 
von  Ulrich  v.  Albeck  im  Dez.  1405  zu  Rom  gehaltenen  Papstrede 
(StMiBCO  28,  3-4).  — L.  Z.,  Carmagnola-Cambronne  (ArchLomb 
34,  3 p.  199:  Fehdebrief  kaum  von  1410).  — J.  Ph.  Bègne,  P]xé- 
gèse  et  astrologie  à propos  d’un  ouvrage  inéd.  de  Pierre  d’Ailly 
(De  persecutionìbus  ecclesiae)  (R.  scieno.  ecclésiast.  10®  Sér.  2.  3).  — 
H.  Du  bruì  le.  Bullende  Martin  V en  faveur  des  choraux  de  St.- 
Pieire  de  Lille  f BSocÉt Cam b 10).  - P.  M.  Baumgarten,  Cartu- 
larium  vetus  campi  sane  ti  Teutonicorum  de  urbe.  Urkk.  zur  G.  des 
deutsch.  Gottesackers  bei  S.  Peter  in  Rom  (RQChrA  Suppl.  heft 
16)  (Dokk.  1420-1579;  Satzungen).  — G.  Fortunato,  Ser  Gianni 


386 


K.  SCHSLLHASS 


Caracciolo  duca  di  Venosa  1425  (in  dem  p.  380  1.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.: 
Dok.).  - F.  Gabotto,  La  politica  di  Amedeo  Vili  in  Italia 
1428-35  nei  « conti  » deU’arch.  camerale  di  Torino  (BSubalp  12, 3).  — 
Ders.,  Spedizione  sabauda  in  Lombardia  e relazioni  segrete  di 
Amedeo  Vili  col  Carmagnola  (1431-32)  (ib.  : Dokk.).  — Arch.  di 
Stato  in  Lucca.  Regesti  Voi.  4.  Carteggio  degli  anziani  (1430-72) 
ed.  L.  Fumi.  Lucca  Marchi.  -- J.  Loserth,  [Kirchenpolit.  Dialog 
aus  der  Blütezeit  des  Taboritentums]  (MiVGDB  46).  — G.  Zippel, 
Una  gentildonna  medice:t  (Piccarda  Bueri)  (Leichenrede  Carlo  Mar- 
suppiniä  1433  ; Mutter  von  Cosimo  u.  Lorenzo  Medici)  (Nozze  Carrara- 
Bernaroli)  Città  di  Castello  Lapi.  — A.  Benzoni,  ün  giudizio  di 
Pietro  Torninasi  (AtVen  30:  Humanist;  Rat  für  Gesandtsch.  an 
K.  Sigmund  1434;  vgl.  p.  385  1.  26  f).  — G.  Petr  agl  ione,  Il  «De 
laudibus  mediolanensium  urbis  panegyricus  » di  P.  C.  Decem- 
brio  (ArchLomb  34,  3:  von  1435;  Edition  aus  der  Ambrosiana).  — 
[Decreto  di  Giovanni  Paleologo  pel  üorentino  Pancrazio  Michele 
Pedini]  (\cX>./,v  4,  3).  — H.  Werner,  Reformation  Kaiser  Sigmunds 
(Arch.KullurG.  2.  Ergänzungsheft).  — RTA  Bd.  13,  1:  DeuCsche 
Reichstagsakten  König  Albrecht  II.  I.  Abt.  1.  Hälfte:  1438.  ed. 
G.  Beckmann.  Gotha  Perthes.  — H.  Du  bruì  le,  Les  bénéficiers 
des  diocèses  d’ Arras,  Cambrai,  Thérouanne,  Tournai  sous  le  ponti- 
ficat  d’Eugène  IV,  d’après  les  docc.  conservés  aux  arch.  d’état  à 
Rome  (AnalBelg  3.  Ser.  3:  Forts.  1439-46).  — R.  Knott,  Schreiben 
des  Kardinallegaten  Julian  Cesari  ni  an  Joh.  Franz  v.  Gonzaga  betr. 
Frieden  zw.  Kgn.  Elisabeth  u.  Wladislaw  IV.  v.  Ungarn  u.  den 
Tod  Elisabeths  1442  ' Jahresber.  Staats-Obergymn.  Tcplitz- Schönau 
{Böhmen)  1905-06).  — R.  Sniend,  Ein  Reichsreformprojekt  aus 
dem  Schriftenkreise  des  Basler  Konzils  (NArch  32,  3:  von  1442).  — 
P.  M.,  Lettre  du  roi  René  aux  syndics  et  conscilde  Moustiers  (BiÉCh 
68,  5-6:  Nachtrag;  vgl.  QF  10,  394).  — G.  Baser ga,  Una  cro- 
naca ined.  deH’ospizio  sul  Gcittardo  (BSvIt  28,  6-12.29,  1-5:  1442- 
1777 ; Abdruck;  auf  1442  folgt  1602;  man  verbessere  QF  10,  394!). — 
N.  Dal -Gal,  Epistola  s.  Jacobi  de  Marchia  ad  s.  Joannem  de  Ca- 
pistrano (1449  ex  autogr.)  (ArchFranc  1,  1).  — H.  Home,  An 
account  of  Rome  1450.  Paris  Leroux.  — Itinéraire  d’une  mission 
polonaise  de  Cracovie  à Rome  vers  1458  (B.  Ac.  Cracovie  1906).  — 
Horatii  Romani  Porcaria  aeii  de  coniuratione  Steph.  Porcarii  carmen 
cum  aliis  eiusdem...  carminibus  ed.  M.  Lehn  er  dt.  Accedit  Petri 
de  (jodis  Vicentini  de  coniuratione  Porcaria  dialogus  e cod.  Vat. 
erutns.  Leipzig  Teubner.  — F.  Falk,  Der  Heidelberger  Rektor  Ni- 
colaus V.  Wachenheim  (1480)  (RQChrA  1908,  1:  insb.  Traktat  1458 
gegen  Kinderwallfahrt  nach  Frankreich;  in  cod.  Palat.  192). — P. 
M Bau  mg  arten.  Die  Heiligsprechungsbulle  des  Vieente  Ferrer 
(HJb  29,  1:  V.  1458  Okt.  1).  - Ricordi  di  Firenze  1459  di  autore 
anonimo  (Aiih.  Estratto  dal  poemetto  di  anonimo:  Terze  rime  in 
lode  di  Cosimo  de’ Medici  e de’ figli  e deiriK)nt»ranza  fatta  1458  (sic) 
al  figliuolo  del  duca  di  Milano  ed  al  papa  nella  loro  venuta  a Fi- 
renze) (RerltSS  Fase.  55:  Bd.  27  T.  1 Fase,  unico)  ed.  G.  Volpi. — 
Urk.  Pius’  II.  für  Ste.-Croix  de  Bordeaux  (Brut ai Is,  Rectifìcation 
à la  liste  des  abbés  de  Ste.-Croix  de  Bordeaux:  BHPhCT  1904). — 
A.  G.  Spinelli,  Lettera  di  Jolanda  di  Savoia  a Bianca  M.  Sforza 
[4  lugl.  1460  ?J  (Nozze  Casariiii-Albinelli).  Modena  Ferraguti  1906. — 


BIBUOGRAPHIB  1907-8 


387 


A.  de  Pol,  Giov.  Domenico  Spazzarmi  cronista  padovano  1432*519. 
Foligno  Campi  1906.  — E.  Pèrcopo,  Lettere  di  Giov.  Pontano  a 
principi  ed  amici  (AAcPont  2.  Ser.  12:  1460-1603).  — F.  Fossati. 
Altre  lettere  firmate  da  G.  Pontano.  Mortara-Vigevano  Cortellezzi.  — 
F.  Jecklin,  Materialien  zur  Standes-  u.  Landesgesch.  Gern.  3 Bünde 
(Graubünden)  1464-803:  1.  Regesten  (auch  bei r.  Italien).  Basel  Basler 
Buch-  u.  Antiquariatshandlung.  — L’abbaye  de  Grimberghen  (R. 
ordre  Prémontré  9:  betr.  Jean  de  Molendino  (1469);  \gl.  Arch. 
Beiges  9,  162).  — F.  Fossati,  Un  doc.  ined.  su  Prospero  Schiaffino 
da  Camogli.  Nuovi  particolari  su  Giov.  Andrea  de’  Bussi  vesc.  di 
Aleria  (1469-75)  (Viglevanum  1).  — L.  Schmitz-Kallenberg, 
[Prunksupplik  v.  Al  brecht  Achilles  an  Sixtus  IV.  1476-78]  i Hohen - 
zollemjb.  9).  — G.  Zippel,  Un’apologià  dimenticata  di  Pietro 
Riario  (in  dem  p.  380  I.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.  : von  Ottav.  Cleofilo  da 
Fano).  ~r-  J.  Schlecht,  Zur  Reformation  der  bayrischen  Klöster 
im  15.  Jahrh.  (Sammelbl.  Hist.  Ver.  Freising  7 : Bulle  Sixtus’ IV. 
1479).  — Urkk.  v.  Sixtus  IV.  (H.  Bauch,  Analekten  zur  Biogra- 
phie (fts  Bisch.  Johann  IV.  Roth  v.  Breslau:  in  dem  p.  381  1.  20  f. 
gen.  Bde.).  — F.  Fossati,  Per  l’alleanza  25  luglio  1480  con- 
clusa in  Napoli:  Docc.  Mortara-Vigevano  Cortellezzi.  — Ders., 
Sulla  partenza  degli  oratori  Leonardo  Botta  da  Venezia  e Franc. 
Diedo  da  Milano  (NArchVen  N.  Ser.  14,  2:  betr  1480;  Dokk.).  — 
II  diario  romano  di  Gaspare  Fontani  già  riferito  al  «Notaio  del 
Nantiporto»  (1481-92)  (RerltSS  Fase.  53:  Bd.  3 T.  2 Fase.  1 ; 1481- 
84  Juni)  ed.  D.  Toni.  — B.  de  Mandrot,  Supplément  aux  let- 
tres  de  Charles  Vili  (AnBSocFr  1907.  4:  1484  Juni-98).  — Joh. 
Burckardi  Liber  notarum  1483-506  Voi.  1 (RerltSS  Fase.  68:  Bd.  32 
(Access.  Noviss.  Chron.  Romane)  T.  1 (Burckardi  voi.  primo)  Fase.  2; 
1484  Sept.-1487  Apr.)  ed.  E.  Celani.  Opus  epistolarum  Des. 
Erasnii  Roterodarni  denuo  reoognitum  et  auctum  per  P.  S.  Alien. 
Tom.  1 (1484-514).  Oxonii  Typ.  Claredon  1906.  — O.  Clemen, 
Ein  Bruderschafts-  u.  Abla.ssbrief  1485  (ZKG  29,  1). — J.  Schnit- 
zer, Michael  Lindener,  Fälscher,  nicht  Uebersetzer  savonarolischer 
Predigten  u.  Schriften  (Festgabe  Al.  Knöpfler.  München  Lentner). — 
A.  Mo  linier,  Les  sourcts  de  l’histoire  de  France  des  origine.s  aux 
guerres  d’Italie' (1494).  6.  Table  générale  par  L.  Potai n.  Paris  Pi- 
card. — Di  irio  romano  (1494-1524)  di  Sebastiano  di  Branca  Tedallini 
(RerltSS  Fase.  54  : Hd.  23  T.  3 Fase.  4 (bis  1513);  Anh.  zu  II  diario 
Romano  di  Jacopo  Gherardi  da  Volterra;  vgl.  QF  10.  394)  ed.  P. 
Piccolomini.  — Correspondencia  de  G.  Gomez  de  Fuensalida, 
embajador  en  Alemania,  Flandes  ó Inglaterra  (1496-509),  ed.  el 
(luquc  de  Berwich  y de  Alba.  Madrid. 


b.  Darstellungen  und  Aufsätze. 

E . G e b h a r t , Meines  et  papes.  Paris  Hachette.  — C.  S.  I s a a c- 
< o n , Tiie  Story  of  the  English  cardinals.  London  Stock.  — 
A.  Werminghoff,  [Rechtsgrundlage  u.  Wandel  der  Beziehungen 
zw.  Reich  u.  Kirche]  (D.  Monatsschr.  1907).  — G.  Volpe,  Eretici 
e moti  ereticali  secc.  11-14  nei  loro  motivi  e riferimenti  sociali 
(Rinnovamento  1907  Juli-Aug.).  - A.  Moscatelli,  La  benefi- 


388 


K.  SCHEL1«HASS 


cenza di  casa  Savoia.  Roma  Loescher.  — F.  Chalandon,  Histoire 
de  la  domination  Normande  en  Italie  et  en  Sicile.  Bde.  2.  Paris 
Picard.  — M.  Lanfranc  de  Panthou.  [I  Normanni  d’Italia  e 
la  contea  di  Mortaio]  (R.  Avranohin  1907,  5). — W.  Leael,  Zur 
älteren  Ges^'hichte  Venedigs  (H.Z.  99,  3 : insb.  iib.  Krets.*hmayr  ii. 
Schmeidler).  — H.  G.  Voigt,  Brun  v.  Querfurt  Mönch,  Eremit, 
Erzbischof  der  Heiden  u.  Märtyrer.  Stuttgart  Steinkopf.  — E . G i- 
glio-Tos,  La  morte  di  Ottone  III.  Torino  Tip.  Subalp.  — 
J.  B.  Sägmüller,  Die  Ehe  Heinrichs  II.  des  Heil,  mit  Kuni- 
gunde (ThQ  89,  4).  — R.  Biron,  St.  Pierre  Daniien  (1007-72). 
Paris  Lecofihre.  — F.  Novati,  ün  dotto  borgognone  del  sec.  11 
e l’educaz.  letteraria  di  S.  Pietro  Damiani  (Rom.  Forsch.  33).  — 
J.  V.  Pflugk-Harttung,  Die  Papstwahlen  u.  das  Kaisertum 
(1046-1328)  (ZKG  28,  2.  3:  Schluss).  — J.  Drehmann,  Leo  IX. 
u.  die  Simonie.  Ein  Beitrag  z.  Untersuchung  der  Vorgeschichte 
des  Investiturstreites  (BKultGMARen  2).  — A.  Steiger,  Der  hl. 
Bernhard  v.  Clairvaux.  Sein  Urteil  über  die  Zeitzustände.  Seine 
geschichtsphilosoph.  u.  kirchenpolit.  Anschauung  (StMiB^O  28, 
2-4.  29,  1-2:  Forts,  folgt).  — J.  P.  Ki  rch -Escheringen,  Sankt 
Bernard  in  Lothringen.  1.  (HJb  29,  1.  2).  — P.  Cenci,  Le  relazioni 
fra  Gubbio  e Perugia  nel  periodo  comunale  (BUnib  13,  2-3:  c.  1065- 
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della  sua  leggenda.  Conegliano  Arti  graf.  — A.  Predee k,  Gre- 
gor VII.,  Heinrich  IV.  u.  die  deutschen  Fürsten  im  Investitur- 
streite. Diss.  Münster.  — M.  Tan  gl,  Die  Vita  Bennonis  u.  das 
Regalien-  u.  Spolienrecht  (NArch  33,  1 : betr.  ^ehntenstreit  mit 
Corvey  u.  B.’s  Bestrebungen).  — H.  J ordan,  [Gregors  VII.  Kampf 
mit  Heinrich  IV.]  (Konserv.  Monatsschr.  1907,  5).  — H.  B ress  lau. 
Ein  Führer  durch  Canossa  (NArch  33,  2:  von  Naborre  Campanini 
1894;  seine  Ausführungen  üb.  die  Begegnung  in  Canossa).  — 
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Greifswald.  — R.  Steimer,  Die  päpstl.  Gesandten  in  der  Schweiz 
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(ZKG  29,  1).  — H.  Simonsfeld,  Jahrbücher  des  Deutschen 
Reiches  unter  Friedrich  I.  Bd.  1:  1152-8  (Jb.  Deutsch.  G.).  Leipzig 
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den  deutschen  Bischofs  wählen  in  der  2.  Hälfte  des  12.  Jahrh.  Dis^. 
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richs II.  V.  England.  Heidelberg  Winter,  — S.  Al  visi.  Una  con- 
troversia di  ripatico  sec.  12  (Rom  2.  Ser.  4,  8-9:  zw.  Imola  u. 
Trecenta  1154).  — J.  D.  Mackie,  Adrian  IV.  London  Blackwell 


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publio  1907  März-Apr.  : betr.  1169).  — G.  Uzielli,  La  legenda 
dei  3 valdelsani  conquistatori  deU’Irlanda  (MisVKl  15,  3:  S^iu^^s; 
vgl.  QP  10,  397;  I Gherardini  del  contado  fiorentino,  di  Francia,, 
d’ Irlanda  e d’Inghilterra;  mit  5 Dokk.  1413  • saec.  16  ex.).  — 
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des  croisades,  Agnès  de  France.  Paris  Perrin.  --  A.  Cartellieri, 
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lino, Tancredi  conte  di  Lecce,  ultimo  re  normanno.  Napoli  San- 
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die  Geschichtsforschung.  Gent.  — T.  Caiizons,  Les  Vaudois  et 
l’inquisition.  Paris  Bloud.  — Ders.,  Les  Albigeois  et  l’inquisition. 
Paris  Bloud.  — C.  Molinier,  L’église  et  la  société  cathares  (RH 
1907  Juli-Dez.).  — G.  B.  Ristori,  I Patarini  in  Firenze  nella 
prima  metà  sec.  13  (Ristorteol  1,  1.  5.  11). C.  H.  C.  Gordon, 
Innocent  the  great.  An  essay  on  his  life  and  times.  London  Long- 
mans.  - A.  Luch  ai  re,  Inuocent  III.  Les  royautés  vassales  du 
saint-siège.  Paris  Hachette.  — V.  Dr.,  [Un  cardinale  accusato  di 
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da  Ventimiglia  (1196)  (Kilt  1908  Mai).  — D.  Brader,  Bonifaz  v. 
Montferrat  bis  zum  Antritt  der  Kreuzfahrt  (1202)  (HSt  55).  — 
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1.  Gesch.  der  Kaiser  Balduin  I.  u.  Heinrich  1204-16  (Gesch.  der 
Frankenherrschaft  in  Griechenland  Bd.  2).  Hombura  v.  d.  Höhe 
Selbstverlag  1905.  — R.  Davidsohn,  Gesch.  v.  Florenz.  Bd.  2 
Guelfen  u.  Ghibellinen.  1.  Staufische  Kämpfe.  2.  Die  Guelfenherr- 
sohaft  u.  der  Sieg  des  Volkes.  Berlin  Mittler.  — Ders.,  Forschungen 
zur  Geschichte  v.  Florenz.  4.  13.  14.  Jahrh.  ib.  — U.  Berlière, 
Jacques  de  Vitry.  Ses  rélations  avec  les  abbayes  d’Aywières  et  de 
Doorezeele  (RBénéd  25,  2:  mit  5 Dokk.  1213-34;  1234  Bisch,  v. 
Tusoulum).  — E.  Kurtz,  Georgios  Bardanes Metropolit v.  Kerkyra 
(betr.  Friedrich  II.)  (Byz.  Z.  15).  — H.  Krabbo,  Die  deutschen 
Bischöfe  auf  dem  4.  Laterankonzil  1215  (QF  10,  2).  — A.  Lu- 
ch aire,  Innocent  III  et  le  4®  concile  de  Latran  (RH  1908  März- 
Juni).  — Ders.,  Innocent  III : La  question  d’Orient.  Paris  Hachette. 

— J.  Auriault,  Sainteté  du  12®  - 15®  s.  3.  Louis  roi  de  France.  4. 
T.  d’Aquin  Lyon  Vitte.  — A.  Huyskens,  Zum  700.  Geburtstage 
der  hl.  Elisabeth  v.  Thüringen.  Studien  üb.  die  Quellen  ihrer  Ge- 
schichte (HJb  28,  3.  4).  — Ders.,  Quellenstudien  zur  Gesch.  der 


26 


390 


K.  SCHELLHASS 


hl.  Elisabeth  Landgräfin  v.  Thüringen  [gibt  mehr  als  im  HJb.]. 
Marburg  Eiwert.  — K.  Wenck,  Die  hl.  Elisabeth  u.  Gregor  IX. 
(Hochland  6:  unbekannter  Brief  G.’s  1230).  — J.  Boucard, 
St.  Antoine  de  Padoue.  Tours  Marne.  — A.  Ricard,  Sant’Antonio 
di  Padova,  trad.  S.  Ignoti.  2»  ed.  Roma  Desclée.  — K.  Wilk, 
Antonius  v.  Padua  (KGAbh  5).  - L.  Botteghi,  Di  Ezzelino  da 
Romano,  appunti  e docc.  (BMP  10,  4).  --  E.  Salzer,  War  die 
1244  verstossene  Gemahlin  Ezzelins  v.  Romano  Tochter  Frie- 
drichs II?  (NArch  33,  1).  — P.  Bai  ni.  Il  ratto  dell’abate  di 
S.  Abondìo,  Ariberto  de  Casella,  I24tt  (PSocCom  68).  — L.  La 
Rocca,  Le  vicende  di  un  comune  della  Sicilia  (Vizzini)  nei  rap- 
porti con  la  corona  secc.  11-19  (ArchSicOr  4,  2:  Schluss;  mit  23 
Dokk.  1252-1804).  — F.  Tenckhoff,  Alexander  IV.  Paderborn 
Schöningh.  — S.  Tricerri,  Guglielmo  VII  il  Grande  march,  di 
Monferrato  (1254-92)  (RiAless  1908  Jan. -Juni). — M.  Müller,  Die 
Schlacht  bei  Benevent  1266.  Diss.  Berlin.  — G.  Pira  ne  si,  La  bat- 
taglia di  Colle  (1269)  (MisVEl  15,  3).  — G.  Borri,  Promessi  sposi 
siciliani  e Giov.  da  Precida.  Pistoia  Fiori  1906.  — F.  de  Crue,  La 
guerre  féodale  de  Genève  et  l’établissement  de  la  commune  (1285-320) 
(betr.  Savoyen!).  Genève  Kündig.  Paris  Picard. 

G.  Bolognini,  Cangrande  I della  Scala  nel  poema  dantesco. 
\'^erona  Franchini.  — M.  L.  E.  Castle,  Dante.  London  Bell.  — 
V.  Turri,  Dante  (1260-1321).  Firenze  Barbèra.  — K.  Federn, 
Dante.  Berlin  Marquard.  — A.  Montanari,  Annuario  Dantesco. 
Dante  Alighieri  e il  papato.  Ravenna  Tip.  Artigianelli.  — L.  Ragg, 
Dante  and  his  Italy.  London  Methuen.  — H.  Grauert,  Dante  u. 
die  Idee  des  Weltfriedens  (HPBl  141,  1).  — H.  Ü.  Knntorowicz, 
Dante  der  Teilnahme  am  Morde  schuldig  ? (Arch.  Strafrecht  u.  Straf- 
proz.  54,  1-2).  — G.  Pan  ne  Ila,  D.  negli  Abruzzi.  Teramo  1904. 

L.  Staffe! ti,  Le  congiure  del  rinascimento  (RiLig  30,  1).  — 
E.  Sopetto,  Margherita  di  Savoia  marchesana  di  Monferrato  1295- 
313  (MisStlt  3 Ser.  12:  mit  Dokk.).  — M.  Melchiorri,  Vicende 
della  signoria  di  Ghiberto  da  Correggio  in  Parma  (ArchParm  N. 
Ser.  6:  mit  Dokk.  1297-1316).  — G.  Pardi,  Dal  comune  alla  si- 
gnoria in  Orvieto  (BUmb  13,  2-3).  — E.  Grandi,  Armi  e nozze 
alla  corte  di  Francesco  I d’Este.  Alessandria  Soc.  poligraf.  — E. 
Levi,  Lancillotto  Anguissola  cavaliere  e poeta  del  300  (BPiac  3). 

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of  thè  church  1304-503.  London  Rivingtons.  — Sägmüller,  Bo- 
nifaz  Vili.  (ThQ  89,  652  f.:  Notiz  gegen  Scholz).  — H.  Finke, 
Papsttum  u.  Untergang  des  Templerordens.  1.  Bd.  Darstellung.  2 
Bd.  Quellen  (VorRcfGF  4.  5).  — H.  Prutz,  Ein  neuer  Versuch 
zur  Ijösung  des  Templerproblems  (BeilAZ  1908,  36.  37;  vgl.  Fin- 
ke’s  Antw.  Nr.  48).  — H.  Schäfer,  [Der  Haushalt  der  päpstl. 
Kurie  iin  14.  Jahrh.]  (Wiss.  Beil.  Germania  1907,  43).  — I.  Hösl, 
Kard.  Jacobus  Gaietani  Stefanesclii.  Ein  Beitrag  zur  Literatur-u. 
Kirchengesch.  des  beginnenden  14.  Jahrh.  (HSt  61).  — A.  Sega- 
rizzi,  Dolcino  (Fanf.  dornen.  29,  27).  — N.  Belli  e G.  Uber- 
tini,  Fra  Dolcino,  nel  6 centen.  del  martirio.  Biella  Tip.  sociale. 
— G.  Schnürer,  Das  Projekt  eines  internationalen  Schiedsgerichts 
1307-08  (HPBl  141,  1).  — R.  Scholz,  Marsilius  v.  Padua  u.  die 


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logna 1310-23.  Orte  Marsili.  •—  G.  Caro,  Zur  Signorie  Heinrichs  VII. 
in  Genua  (HViert  1908,  2:  Kritik  Samaneks).  — G.  Biscaro, 
Benzo  da  Alessandria  e i giudizi  contro  i ribelli  dell’impero  a Mi- 
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della  Divina  Commedia  (B.  Soc.  Dant.  it.  14,  1:  betr.  Parente  Scor- 
nigiani  1313  Generalvikar  in  Certaldo  etc.).  — Ha  über,  Die  Stel- 
lungnahme der  Orden  u.  Stifter  des  Bistums  Konstanz  im  Kampfe 
Ludwigs  des  Baiern  mit  der  Kurie  (Württemb.  Vierteljahrsh.  N.  F. 
15).  — G.  Cipolla,  Un  fiorentino  a Trento  sec.  14  (ArchTrent  22, 
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del  falso  « Miserere  » edito  sotto  il  suo  nome  nella  « Raccolta  Mu- 
ratoriana»  (ArchMur  5:  mit  Abdruck  der  Confessio).  — H.  Hoo- 
geweg,  [Streit  um  den  Bischofssitz  in  Hildesheim]  (Z.  H.  Ver.  Nie- 
dersachsen 1906,  1:  seit  1331  wegen  der  von  Rom  nicht  bestätig- 
ten Wahl).  — G.  Mo  Hat,  Proces  d’un  collecteur  pontificai  eous 
Jean  XXII  et  Benoit  XII  (VSWG  6,  2:  c.  1334  Prozess  gegen 
Kollektor  Jean  Bernier  Kanoniker  von  Chalon-siir-Saone).  — F. 
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en  Orient  (1345-7)  (Mèi AH  27,  5:  mit  Dokk.).  — C.  Cipolla,  Cle- 
niente  VI  e una  que?^tione  ecclesiastica  cretese  (RendAcL  5.  Ser. 
16,  6-8:  mit  Dok.  1346).  — R.  Lossen,  Staat  u.  Kirche  in  der 
Pfalz  im  Ausgang  des  MA.  (mit  Dokk.  1349-1499)  (VorRefGF  3).  — 
L.  C o 1 i n i-B  a 1 d e s c h i,  Legislazione  della  chiesa  nella  Marca  (St- 
March:  betr.  saec.  14).  — C.  Cochin,  Recherches  sur  Stef.  Co- 
lonna, próvòt  du  chapitre  de  St.  Omer,  card.  d’Urbain  VI  et  cor- 
respondant  de  Pótrarqut^  (RHLR  10).  — E.  Fournier,  Quelques 
édaircissements  sur  les  rapporta  de  Stef.  Colonna  avec  la  collégìale 
de  St.-Omer  (B.  Soc.  antiquaires  Morinie  11).  — F.  C.  Carreri, 
Ju  Beltramins  (Contributo  alla  storia  dell’ecoidio  del  b.  Bertrando 
patriarca  aquilejese)  (RiArald  1908  März:  1350).  — G.  Bigoni,  Per 
la  lega  fra  Genova  e l’L^ngheria  1352  (Race Romano).  — P.  Egidi, 
Per  la  vita  di  Frane.  Baroncelli  (y  1354)  primo  console  e secondo  tri- 
buno dei  romani  (in  dem  p.  380  l 6 v.  u.  f.  gen.  Bde.:  betr.  Dok.  jJ354). 
— L.  Sighinolfi,  Note  genealogiche  sui  Visconti  da  Oleggio  sec. 
14  (ArchLomb  35,  1:  mit  2 Dok£  1355.  57).  — W.  Heywood, 
La  guerra  con  Perugia  (1357-58)  (BSen  14.  31.  — J.  P.  Kirsch, 
Ein  Prozess  gegen  Bischof  u.  Domkapitel  v.  Würzburg  an  der  päpstl. 
Kurie  irn  14.  Jahrh.  (RQChrA  1907,  2-3:  mit  Dokk.  1358-60;  betr. 
pä{)stl.  Kollektor  Guilaberti).  — E.  Levi,  1 maestri  di  Franc.  No- 
vello da  Carrara  (geb.  1359j  (AlVen  8.  Ser.  10,  4:  auf  (Jrund  e.  alten 
Chronik  Cod.  Braid.  A.  (J.  X 16  c.  328).  — A.  Sorbelli,  Un  de- 
magogo  bologne-e  del  300  (Archig  2,  5:  betr.  1360  gegen  Bernabò 
Visconti).  — A.  Be  ronzi,  Bernabò  Visconti  al  castello  di  Ponte- 
vico  1362.  Brescia  Ceroidi.  — F.  Gabotto,  Come  viaggiavano  ed i 
ambasciatori  genovesi  nel  sec.  14  (GLLig  9,  1-3:  mit  2 Dokk.  1367. 
68).  — M.  Antonelli,  La  dominazione  pontificia  nel  Patrimonio 
negli  ultimi  20  anni  del  periodo  avignonese  (ArchSocRom  30,  3-4: 


394 


K.  SCHELLHASS 


CoM  ant  iaopoH  in  mano  dei  Turchi  e la  condotta  di  Venezia  (AtVen 
30,  1:  in  der  Cronaca).  — G.  Soranzo,  La  guerra  di  Pio  II  contro 
i Malatesta  1460-63.  Padova  Tip.  Messaggiero  di  S.  Antonio.  — C. 
Man  are  si,  Frane.  Sforza  nella  contesa  tra  Astorgio  e Taddeo  Man- 
fredi (ArchLomb  34,  3:  1462).  — C.  de  Bornia n,  Goswin  de 
Straile  (Leodìum  1907,  3:  im  Anschluss  an  des  Legaten  Onufrius 
Bericht  üb.  die  Waffentat  1467  gegen  die  Burgunder).  — W.  Holl- 
weg, Dr.  Georg  Hessler.  Ein  kaiserl.  Diplomat  u.  röm.  Kardinal 
des  15.  Jahrh.  Leipzig  Hinrichs.  — H.  Pirenne,  Geschichte  Bel- 
giens. 3.  Vom  Tode  Karls  des  Kühnen  (1477)  bis  zur  Ankunft  des 
Herzogs  von  Alba  (1567).  Übers.  F.  Arnheim  (G.  europ.  Staaten 
30).  Gotha  Perthes.  — 0.  Zaretzky,  Der  erste  Kölner  Zensur- 
prozess. Beitrag  zur  Kölner  Geschichte  und  Inkunabelkunde.  Mit 
einer  Nachbildung  des  « Dialogus  super  liberiate  ecclesiastica  » 1477 
(Veröffenti.  Stadtbibi.  Köln  Beiheft  6).  Köln  Du  Mont-Schauberg 
1906.  — G.  CI  au  8 se,  Béatrix  d’Este  duchesse  de  Milan  (Frau 
Lud.  Moros).  Paris  Leroux.  — D.  S ant’ Ambrogio,  Nel  castello 
di  Porta  Giovia.  Il  luogo  di  relegazione  di  Lnd.  il  Moro  1479  (Os- 
serv.  Catt.  1907  Okt.  20).  — F.  Fossati,  Per  un  biasimo  inflitto 
a Lodovico  il  Moro  (ArchLomb  34,  2:  betr.  Anwesenheit  der  Mai- 
länder Gesandten  in  Rom  1480).  — Ders..  Un’ambasceria  di  G. 
Pontano  alla  corte  milanese.  Vigevano  Borroni.  — A.  Luzio,  Isa- 
bella d’Este  e Frane.  Gonzaga  promessi  sposi  (ArchLomb  35,  1: 
1480).  — P.  Palumbo,  Gli  Aragonesi  alla  guerra  di  Otranto  (Ri- 
Sai  3,  6:  1480).  — E.  Piva,  La  cessione  di  Ferrara  fatta  da  Sisto  IV 
alla  repubbl.  di  Venezia  (1482)  (NArchVen  N.  Ser.  14,  2:  mit  Dokk.). 

— G.  Va  ssa  lidi,  La  battaglia  di  Galliano  (1487)  (Alto  Adige  1907, 
299).  — J.  Hansen,  Heinrich  Institoris,  der  Verfasser  des  Hexen- 
hammers  u.  seine  Tätigkeit  an  der  Mosel  1488  (Westdeutsche  Z. 
26,  2:  u.  a.  betr.  Ablassvcrleihung  durch  Sixtus  IV.).  — H.  L"e- 
bersberger,  Oesterreich  u.  Russland  seit  dem  Ende  des  15. 
Jahrh.  1.  (1488-605).  Wien  u.  Leipzig  Braumüller  1906.  — P.  Gior- 
dani, Un  ostaggio  turco  alla  corte  dTnnocenzo  Vili  (Rilt  1907 
Okt.:  Zizimo,  Bruder  des  Sultans,  1489).  — W.  E.  Oliphant,  Sa- 
vonarola Italian  preacher  and  raartyr.  London  Salvation  Anny  Pub. 
Dept.  — L.  Sautter,  Savonarole  réformateur  nioral.  Montauban. 

— A.  Wiedem.ann,  Gottes  Schwert.  Bilder  aus  der  Zeit  Savona- 
rolas  nach  alten  Aufzeichngn.  Strassbürg  Heitz.  — P.  Legers, 
Kard.  Matthäus  Lang.  Salzburg  1906.  — C.  Pinzi,  Carlo  Vili  a 
Viterbo  (B.  Stor.-archeol.  Viterbese  1,  1:  1494;  Anh.  Rede  des  Tho- 
mas Veltrellinus  Viterb).  — L.  Volpiceli a,  Federico  d’ Aragona 
e la  fine  del  regno  di  Nap.  lì  1501.  Napoli  Ricciardi.  — A.  Avèze. 
Le  prince  (Cé^ar  Borgia).  Paris  Michel. 

3.  1500-1700. 
a.  Quellen. 

E.  F.  Se h muri o,  [Critica  dell’opera  di  T.  F.  Wisrzbowski: 
4 Docc.  per  la  storia  del  regno  di  Mo^covia  nei  seco.  16.  17  » 
Fase.  1-5.  Varsovia  1896-903  (Estratto  dal  «48“  Rendiconto  dell’a«- 
segnamento  dei  premi  in  omaggio  del  conte  L^varoff  Pietroburgo 


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— K.  J aniczek«  Aus  der  Gesoh.  K.  Sigmunds  (2.  S.  auf  dem  Kon- 
stanzer  Konzil  : Jahresber.  Staats-Oberrealschule  Prossnitz).  — H. 
Ka  iser,  Die  Konstanzer  Anklageschriften  1416  u.  die  Zustände  im 
Bi<tum  Strassburg  unter  Bischof  Wilhelm  v.  Diest  (Z.  G.  Ober- 
rhein N.  F.  22).  — P.  Pierling,  La  Russie  et  le  Saint-Siège.  Tom. 
preniier  (1417-1580).  2®  éd.  Paris  Pion  1906.  — R.  Piitelli,  Mezzo 
sec.  di  storia  della  Valle  Camonica  (1420-70)  (Ristor  4,  7-10).  — 

F.  Ga  botto,  La  guerra  tra  Amedeo  Vili  di  Savoia  e Filippo 
Maria  Visconti  (1422-28)  (BSocPav  7,  4.  8,  1:  Forls.  folgt).  — R. 
Majocchi.  Il  concilio  generale  di  Pavia  1423  (Ristor  4,  12).  — 
H.  Fechner,  Giuliano  Cesarmi  (1398-1444).  Bis  zu  seiner  An- 
kunft in  Basel  am  9.  Sept.  1431.  Berlin  Ebering.  — L.  Simeoni, 
Relegati  fiorentini  a Verona  1434-36  (ArSt  26).  — A.  Za  ne  Ui, 
Pietro  Del  Mont?  (ArchLomb  34,  2.  3:  Quelle  insb.  Cod.  Vat.  2694; 
Kollektor  in  England  1435-40;  päpstl.  Legat  in  Frankr.  1442-45; 
Bisch.  V.  Brescia;  Gouverneur  v.  Perugia;  f 1457,  Anh.  1 8 Dokk. 
c.  1433-55;  Anh.  2 10  Briefe  aus  cod.  Vat.  2694  c.  1436-40:  Liste 
der  dort  befindl.  Adressaten).  — L.  Are  zio,  La  Sardegna  e Al- 
fonso il  Magnanimo  (1435-44)  (ArchSard  3,  1-2:  mit  Dokk.).  — V. 
Sora.  I conti  di  Anguillara  dalla  loro  origine  al  1465.  Everso  (geb. 
saec.  14  ex.)  (ArchSocRom  30, 1-2).  W.  Wostry,  K.  Albrenht  ll. 
(1437-9)  (mit  Dokk.  1436-39)  (ProgSt  12.  13).  1906-7.  - Is.  Zlo- 
cisti.  Die  Gesandtschaft  des  Baseler  Konzils  nach  Avignon  u. 
Konstantinopel  (1437-38).  Diss.  Halle  a.  S.  — H.  Werner,  Der 
kirchl.  Verfassungskonfiikt  1438-39  u.  die  sog.  Reformation  des 
Kaisers  Sigmund  (NArch  32,  3).  — L.  Madel  in,  Un  essii  d’é- 
glise  séparée  en’ France  au  15®  s.  : La  pragmatique  sanction  (RDM 
1907  März  15:  1438  ff.;  im  Anschluss  an  Valois).  — J.  Zöch  bau r. 
Zur  Kirchongesch.  Wiltens  u.  Innsbrucks  aus  der  Zeit  des  Bruches 
zw.  Eugen  IV.  u.  dem  Baseler  Konzil  (FMiGTir  4,  3-4:  betr.  Sup- 
plik von  Wüten  1438).  — Pidoux,  Souvenirs  en  Franche-Comté 
de  la  conversion  et  de  la  mort  de  Jacques  II  de  Bourbon  roy  de 
Naples  (RiArald  1907  Aug.:  r 1438).  - M.  Longhi,  Niccolò  Pic- 
cinino in  Bologna  1438-43  (AMeDRoni  3.  Scr.  25,  4-6:  Schluss; 
.Anh.  Dokk.  1417  ff.).  — I.  Mas  etti-Be  nei  ni,  La  battaglia  d’An- 
ghiari  (1440)  (RiBiArch  1^,  7-8).  — A.  Butti,  Uno  strano  abba- 
glio intorno  alle  relazioni  tra  Gherardo  l.^ndriani  e P.  C.  Decem- 
brio  (ArchLoinb  35,  1:  Zwist  1441).  — B.  H e n n i g,  Kurfürst  Frie- 
drich IL  u.  das  AVunderblut  zu  Wilsnack  (Forsch.  Brand.  Preuss. 

G.  19).  — G.  Pardi,  Borso  d’Este  duca  di  Ferrara,  Modena  e 

Reggio  1450-71  (St.  stor.  16,  2:  Schluss).  — Nikolaus  v.  Cusa  und 
die  Reform  von  Staat  u.  Kirche  (HPBl  141,  5).  — C.  Schmitt, 
Xik.  Cusanus.  Koblenz  Scheid.  — J.  Uebinger,  Nioolaus  Treve 
rensis  (Philos.  Jb.  Görresges.  1907:  Nie.  Cusanus).  — L.  Ainbi- 

veri,  1 vesc.  di  Piacenza  nella  2^  metà  sec.  15  (ArchParm  N.  Ser. 
6).  — L.  Rossi,  Nuove  notizie  su  Feder,  da  Montefeltro,  Sigi- 
smondo Malatesta,  ì Manfredi  dTmola  e di  Faenza  (AMeDMar  N. 
Ser.  4,  2:  Anh.  Dokk.  1451).  — P.  P ardue  ci.  L’incontro  di  Fe- 
derico III  con  Eleonora  di  Portogallo  (BSen  14,  1:  Gedicht;  Schluss 
zu  dem  QF  10,  401  gen.  Aufs.atz).  — Pavanello,  La  caduta  di 


394 


K.  SCHELLHASS 


Costantinopoli  in  mano  dei  Turchi  e la  condotta  di  Venezia  (AtVen 
30,  1:  in  der  Cronaca).  — G.  Soranzo,  La  guerra  di  Pio  II  contro 
i Malatesta  1460-63.  Padova  Tip.  Messaggiero  di  S.  Antonio.  — C. 
Mah  are  si,  Frane.  Sforzo  nella  contesa  tra  Astorgio  e Taddeo  Man- 
fredi (ArchLomb  34,  3:  1462).  — C.  de  Borni  an,  Goswin  de 
Straile  (Leodium  1907,  3:  im  Anschluss  an  des  Legaten  Onufrius 
Bericht  üb.  die  Waffentat  1467  gegen  die  Burgunder).  — W.  Holl- 
weg, Dr.  Georg  Hessler.  Ein  kaiserl.  Diplomat  u.  röm.  Kardinal 
des  15.  Jahrh.  Leipzig  Hinrichs.  — H.  Pirenne,  Geschichte  Bel- 
giens. 3.  Vom  Tode  Karls  des  Kühnen  (1477)  bis  zur  Ankunft  des 
Herzogs  von  Alba  (1567).  Übers.  F.  Arnheim  (G.  europ.  Staaten 
30).  Gotha  Perthes.  — 0.  Zaretzky,  Der  erste  Kölner  Zensur- 
prozess. Beitrag  zur  Kölner  Geschichte  und  Inkunabelkunde.  Mit 
einer  Nachbildung  des  « Dialogus  super  libertate  ecclesiastica  » 1477 
(Veröffenti.  Stadtbibi.  Köln  Beiheft  6).  Köln  Du  Mont-Schauberg 
1906.  — G.  Clausse,  Bóatrix  d’Este  duchesse  de  Milan  (Frau 
Lud.  Moros).  Paris  Leroux.  — D.  S an t’ A mbrogio,  Nel  castello 
di  Porta  Giovia.  Il  luogo  di  relegazione  di  Liid.  il  Moro  1479  (Os- 
serv.  Catt.  1907  Okt.  20).  — F.  Fossati,  Per  un  biasimo  inflitto 
a Lodovico  il  Moro  (ArchLomb  34,  2:  betr.  Anwesenheit  der  Mai- 
länder Gesandten  in  Rom  1480).  — Ders.,  Un’ambasceria  di  G. 
Pontano  alla  corte  milanese.  Vigevano  Borroni.  — A.  Luzio,  Isa- 
bella d’Este  e Frane.  Gonzaga  promessi  sposi  (ArchLomb  35,  1: 
1480).  — P.  Palombo,  Gli  Aragonesi  alla  guerra  di  Otranto  (Ri- 
Sai  3,  6:  1480).  — E.  Pi  va,  La  cessione  di  Ferrara  fatta  da  Sisto  IV 
alla  repubbl.  di  Venezia  (1482)  (NArchVen  N.  Ser.  14,  2:  mit  Dokk.). 

— G.  Va  ssai  ich.  La  battaglia  di  Calliano  (1487)  (Alto  Adige  1907, 
299).  — J.  Hansen,  Heinrich  In.stitoris,  der  Verfasser  des  Hexen- 
hammers  u.  seine  Tätigkeit  an  der  Mosel  1488  (Westdeutsche  Z. 
26,  2:  u.  a.  betr.  Ablassverleihung  durch  Sixtus  IV.).  — H.  Ue- 
bersberger,  Oesterreich  u.  Russland  seit  dem  Ende  des  15. 
Jahrh.  1.  (1488-605).  Wien  u.  Leipzig  Braumüller  1906.  — P.  Gior- 
dani, ün  ostaggio  turco  alla  corte  dTnnocenzo  Vili  (Rilt  1907 
Okt.  Zizimo,  Bruder  des  Sultans,  1489).  — W.  E.  Oli  pliant,  Sa- 
vonarola Italian  preacher  and  martyr.  London  Salvation  Army  Pub. 
Dept.  — L.  Sautter,  Savonarole  réformateur  rnoral.  Montauban. 

— A.  Wiedem^ann,  Gottes  Schwert.  Bilder  aus  der  Zeit  Savona- 
rolas  nach  alten  Aufzeichngn.  Strassbürg  Heitz.  — P.  Legers, 
Kard.  Matthäus  Lang.  Salzburg  1906.  — C.  Pinzi,  Carlo  Vili  a 
Viterbo  (B.  Stor.-archeol.  Viterbese  1,  1:  1494;  Anh.  Rede  des  Tho- 
mas Veltrellinus  Viterb.).  — L.  Volpiceli a,  Federico  d’ Aragona 
e la  fine  del  regno  di  Nap  -li  1501.  Napoli  Ricciardi.  — A.  Avèze, 
Le  prince  (Cé^ar  Borgia).  Paris  Michel. 

3.  1500-1700. 
a.  Quellen. 

E.  F.  Se h muri o,  [Critica  dell’opera  di  T.  F.  Wierzbowski: 
4 Docc.  per  la  storia  del  regno  di  Mo'KJovia  nei  seco.  16.  17  » 
Fase.  1-5.  Varsovia  1896-903  (Estratto  dal  « 48“  Rendiconto  dell’a«- 
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Verhältnis  zur  Kultur  der  Renaissance.  Leipzig  Quelle  u.  Meyer.  — 
P.  Carli,  L’abbozzo  autografo  frammentario  delle  Storio  fiorentine 
di  Machiavelli  (An.  Scuola  Nomi.  Sup.  Pisa  21).  G.  Ber  big, 
Spalatiniana  (3.  Georgi!  Spalatini  Ephemerìdes  1480-1545)  (QDRef- 
jahrh  5).  — R.  Liiginbiilil,  Anonyme  Zürcher-  ii.  Schweizer- 
chronik aus  den  30^^  Jahren  des  16.  Jahrh.  nach  ihrtin  Quellen 
untersucht  (JbSchwG  32:  u.  a.  betr.  it.  Kriege  1500-25,  1531).  — 
P.  Bourdon,  <tLa  grand  monarchie  de  France»  de  Claude  de 
Seyssel  et  sa  traduction  en  italien  (Mèi AH  28,  1-2:  im  Cod.  Ur- 
binas  85S;  nicht  von  Lodov.  di  Canossa).  — R.  Mai  occhi  et 
N.  Casacca.  Codex  diplomaticus  ord.  er  8.  August  ini  Papiae  3. 
Bd.  1501-66.  Roniae  Loescher.  — O.  Cie  men,  Zur  Kanonisation 
Bennos  (N.  Arch.  Sachs.  G.  28,  1-2:  Schreiben  Hzg.  Georgs  an  die 
Kurie  1501).  — E.  Tolomei,  Un  dispaccio  di  Antonio  Giustinian 
(Arch Ad  2.  4:  1502  aus  Rom).  — G.  Bertoni,  Pietro  Bembo  e 
Isabella  d’Este  Gonzaga  (GLIt  50,  1-2:  Brief  1505  von  Tebaldeo).  — 
H.  K reiten,  Der  Briefwechsel  Maximilians  I.  mit  seiner  Tochter 
Margareta.  Unt  rsuchungen  über  die  Zeitfolge  des  durch  neue  Briefe 
ergänzten  Briefwechsels  (Arch.  Öst.  G.  96,  2:  1507-18).  — L.  G.  Pé- 
1 issi  er.  Note  italiane  sulla  scoria  di  Fr.^ncia:  11.  Una  ambasciata 
francese  a Firenze  (Archit  5.  Ser.  39,  2:  3 Briefe  des  «Avvocato 
di  Napoli»  Mich.  Riz  15C8).  — F.  N.,  Una  visita  di  Luigi  XII  a 
Cremona  (1509)  (ArchLomb  34,  3;  gleichz.  Bericht).  — G.  Bone  Ili, 
Un  arch.  prìvato  del  500:  Le  carte  Stella  (ib.  34,  4:  im  Privatarch. 
Silvestri  im  Fondo  Secco;  Regesten  1511-71;  betr.  England  u.  Kurie 
u.  Trident.  Konzil).  — R.  Malocchi,  Un’orazione  di  Angelo  da 
Vallombrosa  pel  5°  concilio  Loteraner.se  (Ristor  4,  llr  1512).  — 0. 
C lernen,  ZurPapstwah!  IjeosX  (HViert  1907,  4-  Liste  der  Wähler). 

— G.  S US  ter,  Nuova  relazione  intorno  al  fatto  d’armi  di  Vicenza 
7 ott.  1513  (AAcVTI  N.  Ser.  3-4:  aus  der  Chronik  Giac.  Castel- 
rotto’s).  — A.  N.,  Isabella  d’Este  a Genova  (GLLig8,  10-12:  1514 
Dok.).  — G.  B.  M orandi,  Ugo  della  Somaglia  (ArchLod  1907  Okt.- 
Dez  : Dokk.  1514  üb.  Plünderung  seines  Hauses/.  — A.  Schulte, 
[Albreohts  v.  Mainz  Projekt,  Legatus  a latere  für  Deutschland  zu 
werden]  (St  Kunst  u.  G.  Fr.  Schneider  z.  70.  Geburtstag.  Frei- 
burg). — M.  Perlbach  u.  J.  Luther,  Ein  neuer  Bericht  über 
Luthers  Verbr .Innung  der  Bannbulle  (SbBerlin  1907  Jan.  31).,  — 
J.  Paquier,  Lettres  familières  de  Jèr.  Aléandre  (1510-40)  (RÉtH 
1906  Sept.-Okt.  1907  Jan.-Febr.:  Forts  , bis  1522).  — P.  Kalkoff , 
Nachtrag  zur  Korrespondenz  Aleanders  wälirend  seiner  er^^ten  Nun- 
tiatur in  Deutschland  1520-22  (ZKG  28,  2:  32  Nrr.).  — Una  lettera 
d'Antonio  Gru  niello  cronista  pavese  del  500  (ArchLomb  34,  4: 1521). 

— K.  Schottenloher,  Johann  Fa  bri  in  Rom  nach  einem  Berichte 
Jakob  Z*eglers  (ArchRefG  5,  1:  in  der  Schrift  .Marsyae  satyri 
chorus;  c.  1522?).  — P.  Guerrini,  Una  tradizione  bresciana  sulla 
patria  di  Adriano  VI  (MisStCE  5,  4:  aus  Rezzano!).  L.  K.  Ent- 
hoven.  Briefe  an  Desiderius  Erasmus  v.  Rotterdam  (u.  0.  von  Fi- 
lonardus,  Sadoletus).  Strassburg  Heitz  1906.  — K.  Zicken drah t, 
Eine  anonyme  Kundgebung  des  Eiasmus  1522  im  Lichte  seiner 
Stellung  zur  Reformation  (ZKG  29,  1).  — G.  Lo  esc  he.  [Hartin. 
V.  Cronberg  an  Erzhzg.  Ferd.,  betr.  Luther.  1522  Dez.  3]  (Beitrr. 


396 


K.  SCHELLHA88 


neueren  G.  Oest.  Wien  Holz])ausen  1906).  — S.  P.,  II  Fanfulla  a 
Novara  (BNov  1:  Dok.  1523).—  H.  Hauser,  [Note  zu  J.  Fraiuin, 
Nonciatures  de  Clóment  VII:  betr.  Brief  CI. ’s  von  Dez.  1524 
(p.  397  f.),  nicht  von  1525!]  (B.  Soc.  hist.  Protestant,  franyais  1907 
Juli-Aug.).  — Q.  Perini,  Un  testimonio  oculare  dell’uccisione  di 
Pietro  Busio  signore  di  Nomi  (1525)  (AAcRov  3.  Ser.  14,  1:  Dok.). — 
U.  G.  Oxilia,  Migliore  Cresci,  Storia  italiana  (MisStIt  3.  Ser.  12: 
1525-46;  Anh.  1.  Instruz^one  all’imperadore  persuadendolo  a levare 
lo  stato  al  duca  Alessandro  di  Fiorenza,  e darlo  al  card.  Ippolito 
de’  Medici;  2.  Risposta  [dei  fuorusciti  fior  entini];  3.  Parole  di  Carlo  V 
al  papa  e a’  cardinali.  4.  Discorso  del  re  di  Francia  al  papa  e a’  car- 
dinali contro  Carlo  V;  5.  Proposizione  proposta  al  gonfaloniere  di 
giustizia  da  Girol.  degl’Albizi).  — G.  Bel  trami,  In  Puglia  a’ giorni 
di  Lautrech  e di  Tunisi  (RaPu  28,  3-4:  3 Dokk.  1528-29).  — A. 
Hasenclever,  Kritische  Bemerkungen  zu  Melanchthons  Oratio 
de  congressu  Bononiensi  Caroli  imperatorie  et  Clementis  pontificis 
(ZKG  29v  2).  — D.  Santoro,  Giampaolo  Flavio  da  Alvito  e la  sua 
orazione  per  la  pace  di  Castel  Cambrésis  (Nozze  Ferrante- A nnonj). 
Pisa  Simoncini.  — G.  Ber  big,  Acta  comiciorum  Augustae  ex  lit- 
teris  Philippi,  Jonae  et  aliorura  ad  Martinum  Lutherum  (QDRef- 
jahrh  2).  — St.  Èhses,  Kard.  Lorenzo  Campegio  auf  dem  Reichs- 
tage V.  Augsburg  1530  (RQChrA  1907,  2-3:  Schluss  aus  1906,  1 ; 
Dokk.).  C.*Bornate,  Mémoire  [sine  die]  du  chancelier  de  Gat- 
tinara sur  les  droits  de  Charles-Quint  au  duché  de  Bourgogne  (BCBelg 
76,  5:  Edition).  — E.  Fueter,  Guicciardini  als  Historiker  (H.  Z. 
100,  3).  — V.  Osirao,  Lettere  ined.  (7)  di  Girolamo  Vida:  La  pre- 
positura di  Monticelli  d’Ongina  (GLIt  50,  1-2:  1530-56).  — G.  Ca- 
stellani, Lettere  (7)  di  Giovanni  Guidiccioni  presidente  di  Ro- 
magna (Bibltil  1907  Juni). — B.  Croce,  Lettere  ined.  (2)  di  G.  G. 
Trksino(1543anPaulIlI.)  e di  Paolo  Giovio(1537  anVizelegaten  Pia- 
cenza) (in  dem  p.  380  1.  6 v.  u.  f gen.  Bde.).  — Th.  H eitz,  Les  sources 
de  2 lettres  attribuées  à st.-Ignace  de  Loyola  (c.  1538)  (RHE  1908 
Jan.  15:  Epistolae  virorura  obscuroruml).  — F.  Roth,  Zur  Gesch. 
des  Reichstage.s  zu  Regensburg  1541  (ArchRefG  4,  1.  3:  deutsche 
Dokk.  Forts.).  — R.  .Malocchi,  Fr.  Michele  Ghislieri  (S.  Pio  V) 
commissario  inquisitore  a Pavia  (Ristor  4,  1:  Dok.  1542).  — C.  0. 
Tosi,  [Lettera  di  Frane.  Campana  al  segretario  ducale  Lorenzo 
Pagni]  (ArSt  1906,  13-14:  Verhältnis  Cosimo’s  I.  zur  Mutter).  — 
R.  Wolff,  Sleidaniana:  1.  Zìi  Sleidans  Reden  an  Kaiser  u.  Reich 
(u.  a.  betr.  it.  Ausgabe  1544)  (Z.  G.  Oberrh.  N.  F.  23,  2).  — W. 
Friedensburg,  Zur  Vorgeschichte  des  Interim  (ArchRefG  4,2: 
Berichte  Verallos).  — Ders.,  Ein  Aktenstück  zur  Frage  der  Be- 
strafung des  gefangenen  Kurfürsten  Johann  Friedrich  v.  Sachsen 
(1547)  (ib.  5,  2:  Gutachten  wohl  Anton  Perrenots  von  Arras  Arm. 
64  voi.  3 ardi.  Vat.).  — H.  Omont,  Une  relation  nouvelle  des 
obsèques  de  Frangois  I à Pariset  à St.-Denys  1547  (B.  Soc.  hist. 
Paris  33,  2:  vgl.  ArchLomb  35,  185  Feier  in  Mailand).  — J.  B. 
Mundwiler,  Èin  ungedruckter  Brief  des  Propstes  Wolfgang  An- 
dreas Rem  von  Augsburg  an  P.  Claudius  Jajus  (ZKTh  32,  3:  1549; 
auch  botr.  Papstwahl).  — Fabretti,  Lettere  di  Luca  Contile  ai 
conservatori  della  repubbl.  senese  nel  periodo  estremo  dell’esistenza 
di  essa  (vgl.  B8en  14,  424).  — E.  Motta,  Tra  gli  autografi:  Due 


BIBLIOOBAPHIE  1907-8 


397 


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Loyola  epistolae  et  instructiones  ( = MIg  1.  Ser.  in  MHSooJ)  Tom.  6 
(1553  Dez.-1554  Mai).  — R Ancel,  Étude  critique  sur  quelques 
recueils  d’avvisi.  Contribution  à l’histoire  du  journalisme  en  Italie 
(MélAH  28,  1-2:  betr.  1554  ff.  in  der  Urbinas  u.  Barberini).  — G. 
Bone  Ili,  Il  sepolcro  del  card.  R.  Polo  (RaAr  1907  Sept.:  Brief 
von  Dom..  L umpsonio  Fiammingo).  — L.  Fumi,  L’epistolario  del- 
l’arciv.  di  Rossano  nel  suo  primo  anno  di  governo  dell’Umbria  (BUmb 
13,  1:  Regesten  1559-60).  - J.  Kalin,  Ein  Schreiben  v.  Petrus  Ca- 
nisius  an  Joachim  Müller  (Freib.  G.  Bl.  12).  — G.  Castellani, 
Una  lettera  di  S.  Carlo  Borromeo  a proposito  della  zecca  di  Fano 
(RiItNum  21,  1-2:  1560).  — A Giunta,  Questioni  mauroliciane 
(betr.  Sicanicarum  rerum  compendium).  Licata  1906.  — St.  Ehses, 
Andreas  Masius  an  Morone  (1561)  (RQChrA  1908,  1:  betr.  Univ. 
Du*sburg).  — H.  Geisenheimer,  Sulla  morte  del  card.  Caraffa 
(1561).  Lettera  ined.  di  un  Domenicano  di  Roma  a uno  di  Firenze 
(Rosario  Mem.  Domenicane  1907  Juli).  — Pasquier,  [Abkommen 
zw.  Kard.  v.  Armagnac  u.  Charles  Loumelin  zu  Toulouse  1562 
betr.  Einführung  von  Mailänder  Waffen  in  Frankreich]  (vgl.  Arch- 
Lorab  34,  543  f.).  S.  St  ein  herz,  Briefe  des  Prager  Erzbischofs 
Anton  Brus  v.  Müglitz  1562*63.  Prag  Calwe.  — U.  Fisso,  Res 
casalensium  tristes  1563-69  anonymo  coevo  (BSubalp  12,  3).  — Epi- 
stolae P.  Alphonsi  Salmeronis.  To.  2 (1565-85)  (MHSocJ).  — A. 
Cauchie,  Une  nouvelle  lettre  de  Daniel  de  Boraales  ä Francesco 
di  Marchi  (AnalBelg  33:  1567;  betr.  Niederlande;  in  Neapel). — G. 
Tomassetti.  Le  torri  della  spiaggia  romana  nel  1567  (in  dem 
p.  380 1.  6 V.  u.  f.  gen.  Bde.:  Liste  der  zu  errichtenden).  — V.  Vitale, 
Un  doc.  sulle  relazioni  tra  l’arcivesc.  (Angelo  Horabona  v.  Trani) 
e Barletta  e Trani  (RaPu  23,  1-8).  — Il  supplizio  dei  congiurati 
contro  S.  Carlo  Borromeo  (ArchLomb  35,  187  f.:  Brief  Paolo  Sfon- 
dralis  1573).  — G.  Fusai,  Un  litigio  fra  due  ambasciatori  alla 
Corte  di  Polonia  (Archit  5.  Ser.  40,  3:  1574  zw.  den  Gesandten  v. 
Ferrara  u.  Florenz;  Dok.).  - A.  N.,  La  grazia  a Oberto  Foglietta 
(CrLLig  8,  10-12:  Dok.  1575).  — G.  Gero  la.  Le  iscrizioni  cretesi 
di  Desiderio  Dal  Legname  (Nozze  Vivaldelli-Viglierchio).  Verona 
(Uirisatti.  — A.  Elkan,  Duplessis-Mornay  u.  die  Vindiciae  contra 
tyrannos  (ZKG  29.  1).  — E.  Verga,  Docc.  per  la  storia  di  Milano 
neirarch.  dei  duchi  di  Feria  a Madrid  (ArchLomb  34,  545  f.:  1583- 
1665).  — A.  Van  Hove,  Les  Statuts  synodaux  liégcois  de  1585: 
Un  doc.  inéd.  de  la  nonciature  de  Bonomi  à Cologne  (AnalBelg 
33:  Schluss).  — E.  Giglio-Tos,  La  prima  storia  di  Maria  Stuarda. 
Da  un  m».  it.  sec.  16  esist.  nella  Naz.  di  Parigi.  Con  rass.  bibliogr. 
Torino  Tip.  Subalp.  — L.  Öliger,  Sixtus  V.  et  eins  coquus  Fer- 
rariensis  (ArchFranc  l,  469  f.:  Brief  1590).  — L.  Sighinolf i.  Un 
autografo  sconosciuto  di  fra  Cherubino  Ghirardacci  (Archig  2,  5: 
Chronik  Bolognas).  — J.  Ph.  Dengel,  Berichte  v.  Bischöfen  über 
den  Stand  ihrer  Diözesen  (Relationes  status  ecclesiarum)  ; B.  z. 
Kircheng.  Osterr.  saec.  16.  17  aus  dem  Arch.  des  Konzils  Rom: 
Brixen  1612-59;  Trient  1590.  1602.  1652.  1658;  Wien  1618;  Wiener- 
Neustadt  1618;  Passau  1593;  Prag  1597;  Gurk  1599;  Laibach  1616; 
Triest  1590  (FMiGTir  4,  3-4).  — O.  Premoli,  Da  un  carteggio 
ined.  fra  due  santi  prelati  (Ristor  4,  9-10.  12.  6,  1.  2:  zw.  Al.  Sauli 


398 


K.  SCHELIiHASS 


u.  Carlo  Baecapè;  1591.  92).  — K.  Horvat,  [Kobenzel  e card. 
Cintio  Aldobrandini  1592-4]  (Starine  32:  vat.  Dokk.).  — G.  Ma- 
gherini  Oraziani,  Relazione  fatta  nel  1595  dal  vesc.  di  Amelia 
Anton  Maria  Oraziani  dal  Borgo  S.  Sepolcro  sullo  stato  della  dio- 
cesi in  occasiono  della  « Visitat io  liminum  apostolorum»  (BUmb  13. 
1:  mit  Antw.  des  Kard.  Mattei).  — A.  Rodriguez-Villa,  Cor- 
respondencia  de  la  infanta  archmuquesa  Isabel  Clara  Eugenia  de 
Austria  con  el  duque  de  Lerma  (BAcH  47-49:  Schluss;  1599-1608).  — 
Gentiluomini  per  servir  S.  (1599)  (RiAless  1908  Jan. -März:  Dok.). 

F.  Papée,  [Itinerario  di  una  missione  polacca  da  Cracovia  a 
Roma]  (Anz.  Akad.  Wissensch.  Krakau  1906,  8K  — J.  Loserth, 
Akten  u.  Korrespondenzen  zur  Oesch.  der  Gegenreformation  in  In- 
nerösterreich  unter  Ferdinand  II.  2.  Von  der  Auflösung  des  Pro- 
testant. Schul-  u.  Kirchenministeriums  bis  zum  Tode  Ferdinands  II. 
1600*37  (FRerAustr  60  Abt.  2,  61).  — C Spei  ran  i,  Antonio 
Maria  Spelta  (geb.  1559)  c la  sua  «Historia  delle  vite  dei  vesc.  a 
Pavia»  (Ristor  4,  4-8).  — Dispacci  del  podestà  e capitano  di  Ca- 
podistria al  ser"»^  principe  (AMeSocIstr  23,  1-2:  1602-3;  Forts, 
folgt).  — F.  S lieve  t»  K.  Mayr,  Von  der  Abreise  Erzlierzog 
Leopolds  nach  Jülich  bis  zu  den  Werbungen  Maximilians  von 
Bayern  1810  (BrA  7).  1905. — Regesto  biografico  Galileiano  dalla 
Ediz.  naz.  delle  opere.  Firenze  Barbèra.  — Le  opere  di  Galileo 
Galilei.  Ed.  naz.  Voi.  3,  2 (I  pianeti  Medicei).  Voi.  15-18  (Carteggio 
1633-42:  Sappi.).  VoL  19  (Docc.  e narrazioni  biograf.  di  contempo- 
ranei; darin  Processo  di  G.  1611 1622).  Firenze  Barbèra  1904-7.  - 

G.  Gì  or  celli.  Cronaca  monferrina  di  Gioanni  Domenico  Bremio 
speciaro  di  Casale  Monferrato  (1613-31)  (Dece.  stor.  Monferrato 
18)  (RiAless  1907  Juli-1908  Juni:  hier  bis  1628).  — G.  Brom, 
Briefwisseling  der  Vicarii  apostolici  met  den  H.  Stoel  (ArchL^tr 
33:  1614-51).  — Eine  Relatio  ecclesiae  metropolita nae  moguntinae 
von  c.  1620  (RQChrA  1907,  2-3:  in  Ottoboniano  2421).  — C.  Fer- 
rari, Le  fedi  di  sanità  di  Bolzano  (Ardi Ad  3,  1:  betr.  1622).  — 
W.  Götz.  Die  Politik  Maximilians  I.  v.  Bayern  u.  seiner  Verbün- 
deten 1623-24  (BrA  N.  F.  Die  Politik  etc.  16i8-51.  2,  1).  - G.  Ru  a. 
Tas.^oniana:  1.  Nuovi  docc.  per  la  storia  delle  « Filippiche  ».  2.  Per 
la  data  della  composiz.  del  «Manifesto»  del  Tassoni  (1626!)  (GLIt 
50,  3).  — V.  Legé,  Gli  assedi  di  Tortona  1642-3  e una  lettera  di 
mona  G.  F.  Fos.sati  (BTort  13).  — P.  Piccolomini,  Corrispon- 
denza tra  la  corte  di  Roma  e T inquisitore  di  Malta  durante  la 
guerra  di  Candia  (1645-69)  1.  (Archlt  5.  Ser.  41,  1:  bis  1651).  — 
Lettera  del  duca  d’Arcos  al  duca  di  Parma  sulla  morte  di  Masa- 
niello (ArchNap  32,  4:  1647).  — B.  Ricci,  L?ttere  ined.  di  Rai- 
mondo Montecucooli  a Pietro  e Carlo  Ricci.  Modena  Tip.  Commercio. 
— G.  D’Avenel,  Lettres  du  card.  Mnzarin  pendant  son  ministère. 
T.  9 (1658-61).  Paris  Impr.  nation.  1900.  — C.  Cochin,  Nouveaux 
docc.  sur  Taccommodement  du  card,  de  Retz  (.MélAH  28,  1-2:  Dokk. 
1660-62).  — V.  Emanuel,  L^s  mémoires  du  notaire  Honoró  Gi- 
raudi  de  Nice  (1665-713).  Nice  Malvano.  - G.  Peregrino,  Un 
miracolo  attribuito  a Innocenzo  XI  (PSocCom  65:  Brief  v.  1677).  — 
L.  Drovanti.  Diario  ed  altre  memorie  di  fra  Pier  Sorniani  Ma- 
rino custode  di  Terra  Santa  1678-82  (ArchFranc  1,  475-77:  in  Vi- 
gevano; Inhaltsangabe  des  Ms.).  — B.  Stempfle,  La  data  della 


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(MisStCE  5,  5:  1683  8ept.  15).  — A.  Veress,  [Schizzi  e carte  della 
fortezza  di  Buda  durante  Tassedio  1684-6  e nella  riconquista.  De- 
scrizione del  luogo  di  Luigi  Ferd.  Mnrsigli].  Buda  Pest  Rauschburg.  -- 
C.  Mariotti,  Il  card.  Petrucci  di  Jesi  ed  un  saggio  delle  sue  let- 
tere etc.  Jesi  Scuola  tip.  — P.  Molfino.  Un  cappuccino  (Bertano) 
ambasciatore  a Vienna  (1695-96)  (RaN  l90<  Aug.  1 : Bericht  1696). 

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Lindner,  Weltgesch.  seit  der  Völkerwanderung.  5.  Die  Känq)fe 
um  die  Reformation.  Stuttgart  Cotta.  — D.  Schäfer,  Weltge- 
schichte der  Neuzeit.  Bde.  2.  Berlin  Mittler.  — J.  Hergenröther, 
Handbuch  der  allgemeinen  Kirchengeschichte.  4.  Aufl.  ed.  J.  P. 
Kirsch.  3 (Schluss).  Die  Kirche  nach  dem  Zusammenbruch  der  re- 
ligiösen Einheit  im  Abendland  u.  der  Ausbreitung  des  Christen- 
tums  in  den  aussereuropäischen  Weltteilen.  1.  Abt.  (1500-1650).  Frei- 
burg i.  B.  Herder.  — Moeller  r,  Lehrbuch  der  Kirchengesch.  3. 
Reformation  u.  Gegenrefor.iiation  bearb.  Kàweran.  3.  Aufl.  Tü- 
bingen Mohr.  — R.  Ancel,  Notes  ä propos  d’études  sur  la  diplo- 
matie  pontificale  au  16«  s.  (RBénéd  24,  3).  — H.  C.  Lea,  A history 
of  the  Inquisition  of  Spain.  4 voll.  New  York  Macmillan.  — Der.s., 
The  Inquisition  in  the  Spanisi]  dependencies  Sicily,  Naples,  Sardinia, 
Milan,  the  Canaries,  Mexico,  Peru,  New  Granada,  ib.  — E.  Galli, 
Un  « Motino  » di  soldati  spagnuoU  in  Italia,  e la  vendita  d’una  giu- 
risdizione nel  1500  (Contributo  alla  storia  della  politica  finanziaria 
della  monarchia  di  Carlo  V)  (RaccRomano).  — 0.  Vancini,  Di 
un  rapimento  attribuito  al  Valentino  (Rom  2.  Ser.  4,  10-11: 1501). — 
G.  Sortais,  Jules  II  et  Michel-Aiige.  Histoire  d’une  tombe  (ÉtCom- 
Jés  1907  Dez.  5.  20).  — A.  Berenzi,  Pontevico  e la  lega  di  Cam- 
brai  (1508-9).  Brescia  Ceroidi.  — H.  Freytag,  Johan  v.  Kitzscher 
im  Dienste  des  Deutschen  Ordens  (N.  Arch.  Sächs.  G.  28,  1-2:  1508- 

0.  11  in  Rom).  — J.  Trésal,  Les  origines  du  schisme  anglican 
1509-71  (Bi.  enseignem.  hist.  eccl.  (Paris)  1908).  — Henry  VIII  and 
the  English  reformation  (Edinburgh  R.  422). — E.  Bremond.  11 
b.  Tommaso  Moro  (1478-1535).  Roma  Desdée.  — E.  Carreri,  Do- 
minio imperiale  in  Verona  durante  la  lega  di  Cambray  (1509-17). 
Verona  Franchini.  — L.  Baldisserri,  Giulio  II  in  Romagna 
(1510-11)  (Ristorteol  3,  7-8).  — *E.  Seidersl eben,  Die  Schlacht 
bei  Ravenna  (1512).  Diss.  Berlin.  — G.  C.,  Spigolature  d’arch.: 

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in  der  DisHda  di  Barletta).  — L.  Pastor,  Storia  dei  papi  dalla  fine 
del  me.:  4.  Periodo  del  rinascimento  e dello  scisma  luterano  dalla 
elezione  di  Leone  X alla  morte  di  Clemente  VII  (1513-34).  P.  1. 
Leone  X.  Trad.  A.  Mercati.  Roma  Desclée. — Yves  Laurent, 
Le  card,  de  Tournon,  abbé  commendataire  de  St.-Germain-des-Prés, 
et  ses  premierà  successeurs  (R.  Mabillon  3,  1907  Nov.  : betr.  Kon- 
kordat 1513). — E.  Gagliardi,  Novara  u.  Dijon  ^513).  Höhepunkt 
u.  Verfall  der  Schweiz.  Crossmacht  im  16.  Jahrh.  Zürich  Leemann.  — 
ü.  Berli  ère,  Bibliophiles  beiges  au  service  de  Léon  X et  de  Clé- 
inent  VII  (RBi  5.  3).  — A.  Verdi,  Gli  ultimi  anni  di  Lor.  de’  Me- 


400 


K.  SCHELLHASS 


dici  duca  d’Urbino  1516-19.  2®  ed.  Este  Pietrogrande  1905.  — A. 
Lazio,  Isabella  d’Este  e Leone  X dal  congresso  di  Bologna  alla 
presa  di  Milano  (1615-21 1 (Archit  6.  Ser.  3).  — E.  Guglia, 
Studien  zur  Geschichte  des  5.  Laterankonzils.  N.  F.  (SbWien  1906).  — 
J.  Dierauer,  Gesch.  der  Schweiz.  Eidgenos.senschaft.  Bd.  3:  1516- 
648.  Gotha  Perthes.  — Verwendung  v.  Ablassgeldern  in  Rom  1516 
(Katholik  1907).  — Brieger,  Reformation  (Weltgesch,  ed.  J.  v. 
Pf lugk-Harttung.  Bd.  4.  Berlin  Ullstein).  — L.  Febures,  La 
France  à la  veille  de  la  Réforme  (R.  synth.  hist.  12,  1).  — F.  Au- 
bert,  Le  parlement  et  la  réforme  (RQH  1908  Jan.).  — F.  T ba- 
di chu  m,  Die  Deutsche  Reformation  1517-37. 1.  Bd.  1617-26.  Leipzig 
Sängewa  Id.  --  Cristiani.  Luther  et  le  Lutliéranisme.  Paris  Bloud.  — 
T.  Kol  de,  Der  lleiclisherold  Caspar  Stunn  u.  seine  literarische  Tä- 
tigkeit (ArchRelG  4,  2:  u.  a.  klein  fürstl.  Cronica  b*s  zur  Schlacht 
von  Pavia;  f c.  1648).  - H.  T.  Gay,  La  verità  intorno  a Lutero 
secondo  il  manuale  apologetico  del  prof.  Walter  (1906  : Für  Luther 
wider  Rom)  (Ri.  cristiana  23.  24).  — M.  Richter,  Erasmus  u. 
seine  Stellung  zu  Luther  auf  Grund  ihrer  Schriften  (QDRef  jahrh  3).  — 
P.  Kalkoff,  Aleander  gegen  Luther.  Studien  zu  ungedr.  Akten- 
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burtstag. Berlin  Trowitzsch).  — H.  A.  Creutzberg,  Karl  von 
Miltitz  '1490-529)  (StDG  6,  1).  Freiburg  i.  B.  Herder.  - P.  Kal- 
koff, W.  Capito  im  Dienste  Albrechts  v.  Mainz  (1520-23).  Berlin 
Trowitzsch.  — F.  Hermann.  Die  evangelische  Bewegung  zu  Mainz 
im  Reform ationszeitalter.  Mainz  Quasthoff.  — N.  Müller,  Beiirr. 
zur  Kirchengesch.  der  Mark  Brandenburg  im  16.  Jahrh.  1.  Leipzig 
Haupt.  — L.  K o I a n k o w s k i,  [Über  die  Bewerbung  des  Mf.  Johann 
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di  Alessandria  1522  (RiAless  1907  Juli-Sept.).  — E.  Dresbaoh, 
R ^formationsgesch.  der  Grafschaft  Mark.  Gütersloh  Bertelsmann.  — 
J.  I.  Hoch  le,  Gesch.  der  Reformation  u.  Gegenreformation  in  der 
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Deutsche  Geschichte  im  Zeitalter  der  Gegeni  eformation.  2,  1 (Buch 
4 Entwickl.  der  deutsch.  Landespolitik  bis  zur  Mitte  des  16.  Jahrh.). 
Berlin  Brandus.  — Ders.,  Kirchenpolitik  Herzog  Georgs  v.  Sachsen 
(N.  Jb.  klass.  Alt.  etc.  17).  — N.  Paulus,  Zur  Kirchenpolitik 
Georgs  v.  Sachsen  (HPBl  137).  — W.  B au  er,  Die  Anfänge  Ferdinands 
I.  Wien  u.  Leipzig  Braumüller.  — * J.  New  al  d,  Der  letzte  Papst 
deutscher  Nation  (Kultur  1907).  — Fanfulla  a Novara  (ArchLod 
1907  Apr.-Juni:  1523).  — J.  Creixell  ó Iglesias,  San  Ignacio 
en  Barcelona  1523-28.  Barcelona  Vidal.  — E.  Joly,  Sant’Ignazio 
di  Loyola.  Roma  Desclée.  — C.  Carossi,  Margherita  di  Navarra 
(1492-649).  Torino  Lattea.  — A.  Wied  e mann.  Aus  dem  Leben 
einer  Florentinerin  des  16.  Jahrh.  (Maria  Salviati  de’  Medici). 
Strassburg  Heitz.  — S.  Pollatoli,  La  detenzione  di  Francesco  I 
re  di  Francia  nella  rocca  di  Pizzighettone  (Convegno  (Codogno) 
1907  Juli).  0.  Toramasini,  Un  epigramma  ined.  di  Machia- 
velli (in  dem  p.  380  l.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.:  üb.  Franz’  I.  Entlassuim  aus 
der  Gefangenschaft  in  Madrid).  — H.  Wopfner,  Die  Lage  T^ls 
zu  Ausgang  des  MA.  u.  die  Ursachen  des  Bauernkrieges  (Abh- 


BIBLTOGBAPHIE  1907-8 


401 


MNG  4).  — E.  Leupold,  Skizzen  zur  Gesch.  des  Gebirgskrieges 
in  der  Schweiz  u.  im  anliegenden  Grenzland  : 3.  Der  erste  Müpser 
Krieg  1525.  4.  Der  zweite  1531-2  (Schweiz.  Monatsschr.  Offiziere 
18,  4.  6.  11).  — E.  Rodocanachi.  Le  chateau  St.-Ange  pendant 
Toccupation  de  Rome  par  les  armées  de  Charles-Quint  (1526-7) 
(RQH  1908  Jan.).  — V.  Vitale,  L’imprem  di  Puglia  1528-29  (N- 
ArchVen  N.  Ser.  13,  2.  14:  mit  Dokk.).  — K.  Schornbaum,  Zur 
Politik  des  Markgrafen  C^org  v.  Brandenburg  vom  Beginne  seiner 
selbständigen  Regierung  bis  zum  Nürnberger  Anstand  1528-32.  Mün- 
chen Ackermann  1906.  — V.  Osimo,  Ancora  su  la  prepositura 
monticellese  di  Girol.  Vida  (GLTt  51,  1-3:  mit  Briefen  1529-57). — 
0.  De  Blasiis,  G.  B.  Alois  [das  Opfer  des  Kard.  Pompeo  Colonna 
c.  1530]  (im  p.  457  1.  20  f.  v.  u.  gen.  Bde.).  — M.  D ’ Ercole,  Il  card. 
Ippolito  de’ Medici  (c.  1511-35).  Terlizzi  Giannone.  — Walther, 
Heinrich  Vili.  v.  England  u.  Luther.  Leipzig  Deichert.  — F.  Rotli, 
Augsburgs  Reformationsgeschichte.  Bd.  2:  1531-37  bezw.  40.  Bd.  3: 
1539-47  bozw.  48.  München  Ackermann  1904-7.  — P.  Accame, 
L’elezione  di  Paolo  III.  Finalborgo  Rebaglietti.  — L.  Pastor,  Der 
Ursprung  des  schmalkaldischen  Krieges  u.  das  Bündnis  zw.  Paul  III. 
u.  Karl  V.  (HPBl  141,  1).  - L.  Cardauns,  Paul  III.,  Karl  V. 
und  Franz  I.  1535  u.  1536  (QF  11,  1:  Anh.  vat.  Dokk.;  Nr.  1 Eras- 
mus an  Paul  1535).  — L.  A Corvetto,  La  spada  ed  il  berrettone 
di  Andrea  D’Oria  (RiLig  29,  3 : Gesch.  insb.  der  1535  von  Paul  III. 
geschenkten  Spada).  — M.  Lupo  Gentile,  Farnesiana  (betr. 
Paul  III.)  f Nozze  Rizzi-Zanone).  Sarzana  Tip.  Lunense  1906.  — 
G.  Oliva,  Sinan-Bassà  (Scip.  Cicala)  celebre  rinnegato  sec.  16(Arch- 
Mess  8.  3-4:  u.  a.  mit  Karl  V.  in  iSinis;  Forts,  folgt).  — L.  Pfle- 
ger, Martin  Eisengrein  (1535-78)  (EEJanss  6,  2-3).  Freiburg  i.  B. 
ì&erder.  — L.  de  Laìgue,  Un  soldat  diplomate  au  16®  s.:  Ambas- 
sade extraordinaire  de  Beauvoys  a Venise  1536  (RHD  21,  4.  22,  1. 
2).  — P.  Marchisio,  L’arbitrato  di  Carlo  V nella  causa  del  Mon- 
ferrato (AAcTor  42,  15:  betr.  Schiedsspruch  von  1536).  — A.  Stor, 
Julia  Gonzaga  y Juan  de  Valdés  (Illustracion  Espanola  1907).  — 
M.  Storti,  Lorenzino  de’ Medici  ed  i suoi  scritti.  Casalmaggiore 
Aroldi.  — L.  Campana,  Giovanni  Della  Casa  e i suoi  tempi  (St. 
stor.  16,  3-4:  Forts.  1540-48).  — G.  Wo  I f.  Aus  Kurköln  im  16.  Jahrh. 
(HSt  51).  Berlin  1905.  — E.  Solmi,  Gasparo  Contarmi  alla  dieta 
di  Ratisbona  secondo  i docc.  ined.  dell’arch.  Gonzaga  di  Mantova 
(NArchVen  N.  Ser.  13,  2:  Schluss).  — P.  Dirr,  Die  Anfänge  des 
Jesuitenordens  im  Hochstift  Augsburg  (Z.  Hist.  Ver.  Schwaben  u. 
Neuburg  33).  — J.  Schweizer,  Ambrosius  Catharinus  Politus  u. 
Bartholom.  Spina  (RQChrA  1908,  1 : Streit  mit  seinem  Orden  u. 
Spina;  mit  Dok.  1549).  — E.Chiorboli,  Giov.  Guidiccioni  (1500-41). 
Jesi  Tip.  uoop.  — R.  Sassi,  Annibai  Caro  e Giovanni  Guidic- 
cioni. Fabriano  Tip.  econom.  — F.  Picco,  Annibai  Caro  segretario 
di  Pier  Luigi  Farnese  (1543-47)  (NAnt  1907  Okt.  1).  — Ders.,  An- 
nibai Caro  a Piacenza  (BPiac  2,  3).  — Ders.,  Cenni  intorno  alla 
segreteria  di  P.  L.  Farnese  (ib.  2,  4).  — R.  Massignani,  Il  primo 
duca  di  Parma  e Piacenza,  e la  congiura  del  1547  (ArchParm  N. 
Ser.  7;  vgl.  BPiac  3,  1 F.  Picco).  — P.  Schweizer,  Der  Do- 
naufeldzug  1546  (MilöG  29,  1).  — E.  Fueter,  Das  erste  Auftreten 

der  Jesuiten  in  Florenz  (ZKG  28,  4:  1546-56).  — 8t.  Ehses,  [Am- 

« 


402 


K.  SCHEXXHAS8 


brosìus  Pelargus  auf  dem  Konzil  v.  Trient  1547]  (Pastor  bonus  19, 
12).  — L.  Voltz,  Ein  kaiserl.  Kommissar  in  Hessen  1547-49  im 
Verdacht  der  Untreue  (Arch.  hess.  G.  N.  F.  4,  3:  Franc,  de  Gan- 
dino).  — Ch.  De  la  Roncière,  Henri  II  précurseur  de  Colbert 
(BiÉCh  66,  6:  Leone  Strozzi  u.  die  franz.  Marine).  — Lanciani, 
Storia  degli  scavi  di  Roma  e notizie  intorno  le  collezioni  romane 
di  antichità.  Voi.  3.  Dalla  elezione  di  Giulio  III  alla  morte  di  Pio  IV 
(1550-65).  Roma  Loescher.  — K.  Schorn  bau  m.  Die  Stellung  der 
brandenburgisch-ansb.*chisohen  Regierung  in  der  Konzilsfrage  (Beitr. 
bayr.  Kircheng.  12).  — R.  Ancel,  Paul  IV  et  le  concile  (RHE 

1907  Okt.  15).  — G.  De  Blasiis,  Pomponio  de  Algerie  Nolano 
( 1555  in  Rom  verbrannt)  (im  p.4571.20f.  v.  u.gen.Bde.).  — P.  Herr  e, 
Papsttum  u.  Papstwahl  im  Zeitalter  Philipps  II.  Leipzig  Teubner. — 
E.  Gothein,  Die  kulturellen  Grundlagen  der  Gegenreformation 
(N.  Internat.  Wochenschr.  1,  19).  — M.  Philippson,  Die  Gegen- 
reformation in  Süd-  u.  Westeuropa  (Weltgesch.  ed.  J.  v.  Pflugk- 
Harttung.  Bd.  4.  Berlin  Ullstein).  — H.  v.  Zwiedineck-Sü- 
denhorst  f.  Die  Gegenreformation  in  Deutschland  (ib.).  — F.  di 
Broilo,  Due  gran  maestri  del  santo  sepolcro  (1555-616)  (RiArald 

1908  Apr.  : D.  Filippo  II  re  di  Spagna;  Carlo  di  Gonzaga).  — A. 
Baia,  Leonora  di  Toledo  duchessa  di  Firenze’ e di  Siena  [1.  Ge- 
mahlin Cosimos  I.].  Todi.  — R.  Ancel,  La  disgrace  et  le  procès 
des  Carafa  d’après  des  docc.  inéd.  (1559-67)  (RBénéd  24,  4 25,  2: 
Forts.).  — P.  J.  Blok,  Geschichte  der  Niederlande,  trad.  O.  G. 
Houtrow.  3.  Bd.  (-1609).  Gotha  Perthes.  - Heyck,  Wilhelm 
V.  Oranien  u.  die  Entstehung  der  freien  Niederlande.  Bielefeld  Vel- 
liagen  u.  Klasing.  F.  RachfahJ,  Wilhelm  v.  Oranien  u.  der 
Xiederländ.  Aufstand,  l.  2,  1.  2 (bis  1567).  Halle  a.  S.  Niemeyer 
1906.  1907.  — Chr.  V.  H oi ningen - H u ene,  Neues  aus  der  Gesch. 
d?r  Jesuiten  (Preuss.  Jb.  128,  2:  Braunsberger  Bd.  4).  — A.  Ca- 
naletti Gaudenti,  Pio  V Ghislieri  (Itmod  1907  Apr.  15).  — F. 
8 i r o 1 a . L’assedio  di  Sziget.  Fiume  Battara.  — L.  Carcereri,  Giov. 
Grimani  patriarca  d’Aquileia  imputato  di  eresia  ed  assolto  dal  cono, 
di  Trento.  Roma  Coop.  Manuzio.  — H Schrörs,  Der  Kölner 
Buchdrucker  Maternus  Cholinus  [Beziehungen  zu  den  Jesuiten,  Ho- 
sius  etc.]  (An.  Hist.  Ver.  Niederrhein  85:  Anh.  Brief  des  Canisius 
an  Panvinio  1567).  — G.  Arenaprimo,  La  cattura  di  un  brigan- 
tino barbaresco  nell’isola  di  Vulcano  (1571)  (ArchSicOr  4,  3:  mit 
13  Dokk.). — A.  Battistella,  Una  missione  del  conte  Bartolom- 
meo  di  Porcia  anteriore  alla  sua  nunziatura  di  Germania  (AAcUd  3. 
Ser.  14 : 1571  ; mit  Denkschrift  des  Patriarchen  v.  Aquile  ja  für  den 
Papst  1573).  — Ders.,  La  prima  visita  apostolica  nel  patriarcato 
aquüeiese  dopo  il  concilio  di  Trento  (MeForog  3,  3-4  : Portia  ; Forte, 
folgt).  — A.  Elkan,  Die  Publizistik  der  Bartholomäusnacht  u. 
Mornays  Vindiciae  contra  tyrannos.  Heidelberg  Winter  1905.  — 
R.  Sc  hell  hass,  Italienische  Sohlendertage  Herzog  Er  nsts  v.  Bay- 
ern, vornehmlich  auf  Grund  der  Korrespondenz  Camillo  Capilupi’s 
mit  Rom  (1575)  (QF  10,  2).  — E.  Koch,  Moskowiter  in  der  Ober- 
Luisitz  u.  Bartholomäus  Scultetus  in  Görlitz  (N.  Lausitzisch.  Ma- 
gazin 83:  u.  a.  moskow.  Gesandtsch.  an  den  Kaiser  1576.  77).  — 
A.  Büchi,  Zur  Trident inischen  Reform  der  thurgauischen  Klöster 
(Z.  Sehw.  Kircheng.  1 : im  Anschluss  insb.  an  N.  B.  aus  der  Schweiz 


BIBIJOGRAPHIE  1907-8 


403 


1).  — E.  Wymann,  Spuren  K.  Borromeo’s  in  Uri  (Schweiz.  Ru. 
64,  5).  — G.  Galen  zio,  La  vita  e gli  scritti  del  Baronie,  Roma 
(vgl.  CG  1907  Juli  6.  20).  — A.  Roncalli,  Il  card.  Baronie.  Monza 
Ari/igianelli.  — H.  Pennings,  Die  Religionsunruhen  in  Aachen  u. 
die  beiden  Städtetage  zu  Speyer  u.  Heilbronn  1681  u.  82  (Z.  Aach. 
G.  verein  27).  - L.  Boratynski,  Etudes  sur  la  nonciature  de 
Bolognetti  en  Pologne  (1581-5)  (B.  Ac.  Cracovie  1906).  — F.  To- 
rnasse tti,  Le  casseforti  di  Sisto  V (NAnt  1907  Juni  16:  3 in  der 
Engelsbiirg,  1586  ff.  wohl  für  Aufnahme  des  Schatzes  bestimmt).  — 
J.  Glau  sing,  Der  Streit  um  die  Kartause  vor  Strassburgs  Toren 
1587-602  (StrassBNG  1,  1 : auch  Eingreifen  Roms).  — G.  Tononi, 
L'abiura  di  Bartolomeo  Nicelli  (1589)  (Piacent.  istruito).  — A.  Bar- 
biellini-Amidei.  Beatrice  Cenci.  Roma  Officina  poligraf.  it.  — 

G.  H.  Neuendorff,  [I  Cenci]  (Sonntagsbeil.  Voss.  Z.  1907,48). — 
M.  Grawf  ord.  La  tragedia  dei  Cenci  (Century  Magaz.  1908  Jan.).  — 

H.  C o u r t e a u 1 1,  [Le  disgrazie  di  un  ambasciatore  veneziano  sec.  1 6 
ex.]  (Dilecta  1907  Apr  15.  Mai  1).  — G.  Sommi-Picenardi.  D. 
Oiov.  de’  Medici  governatore  dell’esercito  veneto  nel  Friuli  (1567-621) 
(NArchVen  X.  Ser.  13, 2:  Schluss).  — Ziegler,  Die  Politik  der  Stadt 
Strassburg  im  bischöflichen  Kriege  1592-3.  Strassburg  Herder.  — 
A.  H.  Loebl,  [Reichshilfe  1592-3  gegen  die  Türken]  (Sb Wien  153, 
2:  auch  betr.  Zahlungen  it.  Fürsten).  P.  Cal  end  ini.  Henry  IV 
et  le  card.  Visconti  (An.  fléchoise^  1907  Mai-Juni).  - B.  Ricci, 
Le  ambascierie  estensi  di  Gaspare  Silingardi  vesc.  di  Modena  alle 
corti  di  Filippo  II  e di  Clemente  Vili  (Ristor2.  3.4).  — R.  Maere, 
Une  expédition  de  froment  vera  Civita- Vecchia  (1593-4)  (An.  Ac. 
archécl.  Beldque  5.  Ser.  8).  — O.  Premoli,  Una  gloria  di  Novara: 
il  vesc.  Carlo  Bescapé  (1593-1615)  (in  l’Azione  num.  un.  Novara 
Un.  ed.  Novarese).  — L.  C.  Boi  le  a.  Assedio  di  Bricherasio  dato 
da  Carlo  Eman.  I duca  di  Savoia  1594  (MisStIt  3.  Ser.  12).  — L. 
Willaert,  Négociations  politico-religieuses  entre  rAngleterre  et  les 
Pays-Bas  cathol.  (1598-625)  : Intervention  des  souverains  anglais  en 
faveur  du  Protestant isme  aux  Pays-Bas^  (RHE  1907  Juli  15.  1908 
Jan.  15:  Forts.).  — L.  Sighinolfi.  Il  possesso  di  Cento  e della 
Pieve  e la  legazione  di  Cesare  Cremonino  a Clemente  Vili  in  Fer- 
rara (1598)  (A.Mel)Rora  3.  Ser.  25,  4-6).  — G.  Desdevises  du 
Dezert,  L’église  et  l’état  en  France.  1.  (1598-1801).  Paris. 

L.  V.  Goemans,  Het  Belgische  Gezantschap  te  Rome  (1600- 
33)  (BijdGBrab  1907:  Forts,  folgt).  — C.  F.  De  Magistris,  Pri- 
mordi della  contfsa  fra  la  repubbl.  veneta  e Paolo  V.  Mediazione 
di  Germaina.  Torino  Deiossi.  — E.  W’ymann,  [Über  den  Fami 
henstand  der  vene  ianischen  Gesandten  in  Zürich  17.  Jahrh.]  (Anz- 
SchwG  1908.  1:  Register  des  Klosters  Fahr).  — V.  Saccà,  Vetto- 
vaglie alle  galere  della  repubbl.  di  Genova  (1601-02)  (ArchMess  7, 
3-4).  — J.  de  la  Servière,  Les  idées  [)olitiques  du  card.  Rellar- 
min  (HQH  1907  Okt.  1908  Jan.).  — L.  C.  Bollea,  L*e  idee  reli- 
giose e morali  di  Carlo  Em.  I di  Savoia  (Kilt  1907  Dez. : in  den 
Instruttioni  für  die  Sohne  1603).  — M.  Classen,  Die  konfessio- 
nelle n.  ])olit.  Bewegung  in  Aachen  (saec.  17  in.)  (Z.  Aach.  G. ve- 
rein 1906).  — A.  Wesslings,  Die  konfes^^ionellen  Unruhen  in  der 
Reichsstadt  Aachen  fsaec.  17  in.)  u.  ihre  Unterdrückung  durch  d«n 
Kaiser  u.  die  Spanier  1614.  Diss.  Strassburg  Du  Mont  1905.  — C. 


404 


K.  SCHEIiLHASS 


Del  Balzo,  L’Italia  nella  letteratura  francese  dalla  morte  di  En- 
rico IV  alla  rivoluzione.  Torino  Soc.  tip.  ed.  naz.  — F.  Stievet- 
K.  Mayr,  Von  den  Rüstungen  Maximilians  v.  Bayern  bis  zum 
Aufbruch  der  Passauer  (BrA  8:  betr.  1610;  auch  Beziehungen  zu 
Rom).  — A.  Chroust,  Der  Ausgang  der  Regierung  Rudolfe  II. 
u.  die  Anfänge  des  Kaisers  Matthias  sib.  10).  1906.  — [Sulle  an- 
tiche relazioni  della  casa  Savoia  con  Messina,  e sul  soggiorno  dei 
suoi  principi  in  questa  città  1614-881]  (Messina  al  3^  re  d’Italia. 
Messina  Crupi).  — L.  Batiffol,  Le  coup  d’état  du  24  avril  1617 
(RH  1907  Nov.-Dez.  1908  Jan.- Apr.  : die  Ermordung  Concinis  ; s»* in 
Wirken).  — C.  Mag  ini,  La  guerra  de’  trent’anni  in  Germania: 
1618-19  (secondo  i docc.  Fior.),  Siena  Tip.  coop.  — P.  Sarpi,  La 
politica  di  Carlo  Em.  1 nella  guerra  per  la  successione  di  Mantova. 
Torino  Sella  e Gusla.  — R.  Stiegel  e,  Beiträge  zu  einer  Biographie 
des  Jesuiten  Willielm  Lamormaini  (HJb  28,  3.4;  Abschn.  3 Zum 
Mantuaner  Erbfolgekrieg).  — J.  Krebs,  Beitr.  zur  Gesch.  der  (Je- 
genreform.  in  Schlesien  insb.  1629  (Ver.  G.  Sohles.  Acta  publica  8). 

A.  Fa  varo,  Trent’anni  di  studi  galileiani.  Firenze  Barbèra.  — 
O.  Bacci,  Scene  del  dramma  galileiano  (Fanfulla  dornen.  29,  19).  — 
G.  L.  Arrighi,  G.  e l’inquisizione  (Marzocco  12).  — Galileo  (Month 
1907  Mai).  — I.  Ross,  [Galileo  in  Val  d’Arno]  (Monthly  R.  1907 
Apr.).  — M.  Ercolani,  Galileo  Galilei  novizio  vallombrosano 
(RiBened  2,8:  c.  1575).  — A.  Fa  varo,  Amici  e corrispondenti  di 
Galileo:  21.  Benedetto  Castelli  (AlVen  8.  Ser.  10,  1).  — Ders., 
Serie  17  di  scampoli  galileiani  (112.  Ancora,  e per  l’ultima  volta, 
intorno  all’episodio  di  Gustavo  Adolfo  di  Svezia  nei  racconti  della 
vita  di  Galileo.  114.  Una  lettera  di  Ericio  Puteano  a Michele  van 
Langren  (1634).  115.  Di  una  pretesa  palinodia  di  Galileo.  116.  In- 
torno ad  un  ms.  di  Vino.  Viviani  nella  Marciana.  117.  Cenni  biogr. 
ined.  intorno  a Viviani  (AMeAcPad  N.  Ser.  23). 

O.  Premoli,  Cristof.  Giarda  ultimo  vesc  di  Castro  (t  1649). 
Milano  Artigianelli.  — C.  Fano,  La  peste  bubbonica  a Reggio  Em. 
1630-1.  Bologna  Zanichelli.  — U.  Ber  li  ère,  I^e  culto  de  Ste-Ju- 
lienne  de  Comillon  au  17®  s.  (Leodium  1906:  Streit  üb.  die  Zuläs- 
sigkeit; aus  Nunz.  Colonia  Voi.  40).  — G.  de  Mun,  Richelieu  et 
la  maison  de  Savoie:  l’ambassade  de  Particelli  d’Hémery  en  Pie- 
mont 11635-39].  Paris  Plon-Nourrit.  — A.  Man  ghi.  Un  proces<»o 
compulsoriale  1639  a Firenze  per  il  primato  della  chiesa  pisana. 
Pisa  Mariotti.  I.  Mac  chi  a,  Relazioni  fra  il  padre  gesuita  Sforza 
Pallavicino  con  Fabio  Chigi.  Torino  Sacerdote  — A.  A.,  Tomaso 
di  Savoia  e il  conte  di  Siruela  sotto  Tortona  (1642-43)  (BTort  15). 
— £.  La  visse,  Louis  XIV,  La  religion,  Les  lettres  et  les  arte.  La 
guerre  (1643-85)  (Hist.  de  France  depuis  les  origines  jusqu’à  la  ré- 
volution  7,  2.3).  Paris  Hachette.  — V.  Ruffo  della  Fl'o resta. 
Lotta  della  città  di  Patti  per  la  sua  libertà  e per  la  sua  giurisdi- 
zione sec.  17  (ArchMess  8 : Forts.  1645  ff.).  — A.  Plummer,  English 
church  history  from  thè  death  of  Charles  I.  to  thè  death  of  Wil- 
liam III.  London  Clark.  — H.  Coville,  [Mazarino  e Foucquet] 
(RHD  1908,  1).  — L.  Cerri,  Margherita  Violante  di  Savoia  in 
Piacenza  (BPiac  2,  6:  1660).  - M.  V iss ac,  Ambassade  d’ Avignon 
à Clément  IX  (1667-68).  Avignon  Seguin.  — H.  Räbel,  Die  Re- 
stitution der  ehemaligen  Benediktiner-Adelsabtei  Weissenohe  im 


BIBLIOOBAPHIE  1007-8 


405 


Zusammenhang  mit  der  Wiedererrichtung  der  übrigen  oberpfälz. 
Klöster  (1669).  Diss.  Forchheim  Streit  1905.  — L.  Farges,  L’in- 
fante IsabeUe  de  Portugal  et  ses  17  prétendants  (1669-90)  (RHD 
21,  3:  betr.  Haus  Savoyen).  — R.  Cottone«»,  Bricciche  stori- 
che. 2.  Lite  tra  il  marchese  di  Pentedattilo  e l’arciv.  di  Reggio 
(c.  1670)  (Rical  16,  2-3).  - J.  Lemoine,  [Beziehungen  der  Mmo. 
de  La  Fayette  u.  a.  zur  Herzogin-Regentin  v.  Savoyen]  (RParis 
14,  17).  — U.  Della  Vecchia,  Cause  econom.  e soc.  delVinsur- 
rezione  messinese  1674.  Messina  Muglia.  — C.  Corso,  Termini- 
Imerese  nella  rivoluzione  di  Messina  contro  la  Spagna  (1674-8) 
(ArohSicOr  4,  3:  mit  32  Dokk.).  — A.  Huber,  Conte  di  Broglio 
in  Basel  (Basler  Jb.  1908:  Abenteurer  1676  76).  — F.  de  Bojani, 
L’affaire  du  «Quartier»  à Rome  (saec.  17  ex.):  Louis  XIV  et  le 
St-Siège  (RHD  22,  3:  Anspruch  der  Gresandteii  auf  Franchises).  — 
A.  Rodriguez- Villa,  D.  Diego  Hurtado  de  Mendoza  y Sando- 
val,  conde  de  la  Corzana  (1650-720).  Madrid  de  Fortanet.  — £. 
Orioli,  L’esilio  di  Eman.  Filiberto  di  Savoia -Carignano  a Bologna 
[1684-5].  Bologna  Stab.  Poligr.  Emiliano.  — L.  Grottanelli.  Vio- 
lante Beatrice  di  Baviera  gran  principessa  di  Toscana  [1688-1713]. 
Siena.  — G.  Forti,  Maddalena  Trenta  (RaN  1908  März  1-16:  geb. 
1670;  seit  1692  Beziehungen  zum  späteren  Friedr.  IV.  v.  Dänemark). 
— Philipp,  August  der  Starke  u.  die  pragmatische  Sanktion.  Leip- 
zig Quelle  u.  Meyer.  — P.  Haake,  Der  Glaubenswechsel  Augusts 
des  Starken  (HViert  1907,  3:  gegen  Hiltebrandt).  — Ami  carelli, 
La  pace  di  Carlowitz.  Venezia  Cordella. 

4.  1700-  1800. 
a.  Quellen. 

Racconto  di  varie  notizie  accadute  in  Napoli  1700-32  (ArchNap 
32,  2-4:  Schluss  1730-32).  — Le  campagne  di  guerra  in  Piemonte 
(1703-08)  e l’assedio  di  Torino  (1706)  Voli.  1 e 7.  Torino  Bocca. — 
Senato  Rettori  (AMeSocIstr  22,  3-4.  23,  1-2:  Forts.  Akten  1704- 
27).  — Atto  di  sudditanza  del  Comune  del  Bosco  a Vitt.  Ame- 
deo II  duca  di  Savoia  (1707)  (RiAless  1908  Jan.-März:  Dok.).  — 
A.  Professione,  Per  la  storia  del  card.  G.  Alberoni  e della 
.sua  opera  di  ministro  (BPiac  2,  6:  10  Dokumente  1717-18).  — L. 
La  Rocca,  Una  proposta  di  lega  italiana  al  re  di  Sicilia  1719 
(ArchSic  N.  Ser.  32,  1-2:  Instruktion  für  March,  di  Broglio  nach 
Wien  1720).  — A.  Giarruso,  Istruzioni  al  march.  d’Arvi  11  ars  mi- 
nistro piemontese  a Madrid  1728.  Catania  Tip.  Etna.  — E.  Spa- 
dolini, Lettere  ined.  di  Frano.  Lancellotti  (AMeDMar  N.  Ser.  4, 
1-3:  1749  (1).  c.  1771-81,  u.  a.  an  Morelli  Bibliothekar  der  Mar- 
ciana; Forts,  folgt).  — L.  Coppa  Zuccheri,  Lettera  di  M.  Ce- 
lestino Galiani  (RiAbr  22,  7 : Antw.  an  Benedikt  XIV.  betr.  Bisch. 
V.  Teramo).  — A.  v.  Gleichen-R  usswurm.  Aus  den  Wander- 
jahren  einés  fränk;.  Edelmannes  (Neujahrbl.  Gesellsch.  fränk.  G.  1907  : 
u.  a.  it.  Reiseerinnerungen  der  Markgräfin  Wilhelmine  v.  Bayreuth 
1766).  — F.  Nicoli  ni,  Lettere  ined.  di  Bern.  Tanucci  a Ferd.  Ga- 
liani (ArohNap  32.  2.  4.  33,  1:  Forts.  1768  Sept  -1769  März).  — 
G.  Gallavresi,  I ricordi  ed  il  cart^gio  del  conte  Lud.  Giovio 

27 


406 


K.  SCHBLLHA8S 


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Baciocchi  (RiAless  1908  Apr.-Juni:  Dok.  1776).  — A.  de  Mon- 
taigl  on  et  J.  Guiffrey,  Correspondance  des  directeurs  de  l’Acad. 
de  France  à Rome  avec  les  surintendants  des  Bàtiments:  T.  15 
(1785-90).  Paris  Schemit.  — F.  Masson  et  G.  Biagi,  Manus- 
crit3  inèdite  de  Napolóon  (1786-91).  Paris  Ollendorff.  — A.  F. 
Trucco,  Il  marchese  de  Gordon  a Vittorio  Amedeo  III:  corri- 
spondenza inedita  e cifrata  (Parigi  1788-91)  (RiAless  1907  Juli- 1908 
Juni:  hier  bis  1789).  — A.  Dépreaux,  [Un  avviso  di  reclutatori 
per  la  cavalleria  Piemonte  Reale  (1789)]  (Csabr  1907  Dez.).  — P. 
Vigo,  Livorno  e gli  avvenimenti  del  1790-91  con  notizie  di  Fi- 
renze. Storia  gener.  poesie  contemp.  e altri  docc.  [Diario  anonimo]. 
Livorno  Meucci.  — G.  Bourgin,  Docc.  italiens  sur  Cagliostro  et 
la  francma9onnerie  (RH  1907  Juli-Aug.  : u.  a.  13  Briefe  des  röm. 
Staatssekretärs  1791-92).  — A.  v.  Sydow,  Wilhelm  u.  Caroline  v. 
Humboldt  in  ihren  Briefen  : 2.  1791-808  (u.  a.  Italien  !).  Berlin  Mittler. 
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Gius.  Maria  Arrius  (ArchSard  3,  1-2).  — Ders.,  La  guerra  franco- 
sarda  1792-3  di  Antonio  Pirisi.  Cagliari  Montorsi.  — Ch.  Ni  coni- 
la ud,  Mémoires  de  la  comtesse  de  Boigne  néed’Osmond:  1.  (1781- 
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ziehungen zw.  Oesterreich  u.  Frankreich  1795-7.  ed.  F.  Luckwaldt 
(Q.  G.  ZA.  Franz.  Rev.  Teil  2.  Q.  G.  der  diplomat.  Verhandlungen 
Bd.  1).  Innsbruck  Wagner.  — G Franchi,  Gli  ostaggi  pavesi  ad 
Antibo  (BSocPav  7,  2:  1796;  Ms.). — L.  Suttina,  Un  doc.  napo- 
leonico esist.  a Dividale  nel  Friuli  (RNap  3:  Brief  N.’s.  1796).  — 
P.  Vigo,  Per  il  centenario  della  morte  di  Nelson  (ib.  4:  Brief 
N.’s  1796).  — Fonti  della  storia  di  Verona  nel  periodo  del  risorgim. 
(1796-870):  G.  Biadego,  Fonti  di  biblioteca;  A.  Avena,  Fonti 
d’archivio.  Verona  Franchini  1906.  — A.  Chuquet,  Journal  de 
voyage  de  Desaix:  Suisse  et  Italie  (1797).  Paris  Plon.  — D.  Mi- 
gliazza,  Il  saccheggio  di  Odiago  1799  e il  brigantaggio  nel  Ber- 
gamasco 1814  (Memoria).  Pavia  Ponzio. 

b.  Darstellungen  und  Aufsätze. 

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bone e il  papato  sec.  18.  Roma  Casa  ed.  rom.  — V.  Durand, 
Jansénisme  au  18®  s.  et  Joachim  Colbert  évèque  de  Montpellier 
(1696-738).  Paris  Picard.  — Costa  de  Beau  rogar  d,  L’envers  d’on 
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(DR  32,  1.  2: 1703-6).  — G.  Faldella,  Pietro  Micca al  luogo  natio 
(RaN  1907  Dez.  16).  — Sturm hofel.  Der  Friede  v.  Altranstädt 
(Grenzboten  65,  47-48:  Augusts  Hofinungen  auf  Sizilien  u.  Nea- 


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Studenti  e sbirri  in  Padova  la  «era  del  15  febbr.  1723  (AMeAcPad 
N.  Ser  23:  mit  Dokk.  u.  Poesie  Strages  Innocentium).  — M.  Mas- 
son,  Une  vie  de  femme  au  18®  s.  : Madame  de  Tencin  d’après  des 
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Dok.  1745).  — [Il  centenario  dell’ultimo  degli  Stuardi  (Enrico  card, 
e duca  di  York)]  (Tablet  1907  Juli).  — G.  Haven  Putnam, 
Censorship  of  thè  church  of  Rome  and  its  influences  upon  thè  pro- 
duction and  distribution  of  literature.  Voi.  2°  (betr.  Indici  Romani 
1758-1900).  New  York  Putnam.  — F.  Rousseau , Règne  de  Charles 
III  d’Kspagne  (1769-788).  Bde.  2.  Paris  Plon.  — G.  D.  O.,  L’ul- 
timo grande  ammiraglio  della  Serenissima  : Angelo  Emo  (Rima  1907 
Okt.  : geb.  1731,  f 1792).  — P.  Bertanzi,  Caterina  II  ed  una 
« Duma»  del  suo  tempo  (RaN  1907  Nov.  16:  1767).  — C.  Mariani, 
Il  viaggio  di  Giuseppe  II  a Roma  e a Napoli  1769.  Lanciano  Ca- 
rabba.  — Volz,  Die  Mas^inschen  Vorschläge.  Ein  Beitr.  zur  Vor- 
geschichte der  ersten  Teilung  Polens  (H Viert  1907,  3:  Anh.  2 aus 
Korrespondenz  Josephs  II.  u.  Leopolds  v.  Toscana).  — U.  L.  Leh- 
tonen,  Die  poln.  Provinzen  Russlands  unter  Katharina  II.  1772- 
82  (auch  betr.  Jesuiten,  Rom),  aus  dem  hnn.  von  G.  Schmidt. 
Berlin  Rainer.  — E.  Rota,  II  giansenismo  in  Lombardia  e i pro- 
dromi del  risorg.  it.  (RaccRomano).  — Ders.,  Pietro  Tamburini 
(geb.  1737)  giansenista  bresciano  ed  il  suo  testamento  morale  (BSoc 
Pav  8,  1 : f 1827;  Gedicht  Soliloquio).  — H.  Westerburg,  Preus- 
sen  u.  Rora  an  der  Wende  des  18.  Jahrh.  (KRAbh  48).  — M.  (S.  ), 
Vendita  degli  edifici  militari  e fortilizi  esist.  nei  bas^tioni  di  Como 
(1783)  (PSocCom  68).  — F.  X,  Münch,  Der  Kölner  Stadtpfarrer 
Peter  Anth  (Theodiilph  Joseph  van  den  Elsken).  Beitrag  zur  Köl- 
ner Kircheng.  (saec.  18  ex.  19  in.)  (An.  Hist.  Ver.  Niederrhein  82.  84: 
u.  a.  Anrufung  des  Nuntius  Pacca  gegen  Univ.  Bonn).  — A.  Bon- 
nefons, Un  état  neutre  SOUS  la  révolution:  La  chute  de  la  répu- 
blique  de  Venise  (1789-97).  Paris  Perrin.  — Ders.,  Les  moeurs  et 


408 


K.  SCHELI.HASS 


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chetti  t>  Storia  d’Italia  1789-99.  2*  ed.  ed.  F.  Lemmi.  Milano 
Vallardi.  — J.  S alette,  [Il  generale  Lamarque  e la  spedizione  di 
Capri]  (RGasc  1907  Nov.).  — de  Sé  ri  gn  an,  La  vie  aux  ar- 
mées  souB  la  révolution  et  le  premier  empire  (RQH  1908  Apr.  : 
Forts,  folgt).  — A.  Crisouolo,  Figurine  dei  tempi  passati  : D.  Do- 
menico Acclavio  (RiSal  4,  3-4:  Minister,  geb.  1762).  — Klein - 
Hattingen,  Napoleon  I.  1.  1769-806.  Berlin  Dttmmler.  — Ph. 
Sagnac,  L’église  de  France  et  le  serment  à la  constitution  civile 
du  clercé  (17SO-1)  (RévFr  1907  Okt.).  — H.  Zivy,  [Der  bretonische 
Bischof  V.  St  Pol-de-Léon  u.  die  Zivilkonstitution]  (ib.  1908  Jan.). 
— A.  Pirisi,  La  guerra  franco-sarda  1792-93,  ed.  T.  Cogliani. 
Cagliari  Montorsi.  — G.  Rivera,  L’invasione  francese  in  Italia 
e l’Abruzzo  aquilano  1792-99  (BSocAnt  2.  Ser.  19,  17).  — G.  Bour- 
gin.  La  mission  de  Suzetto  Labrouss3  à Rome  (MélAH  27,  3-4: 
mystique  révolutionnaire ; 1792).  — E.  Déprez,  Les  origines  ré- 
publicaines  de  Bonaparte.  Le  mémoire  du  capitaine  d’artillerie 
Nap.  Bonaparte  sur  la  Corse  1793  (RH  1908  März- Apr.).  — A.  Be- 
renzi.  Da  Montenotte  (1796)  a Waterloo.  Bergamo  S.  Alessandro 
1903.  — Brunswik  v.  Korompa,  Die  kriegerischen  Ereignisse 
in  Innerösterreich,  Tirol,  Vorarlberg  u.  im  Isonzogebiet  1796-866 
Wien  Seidel . — L.  Montagna,  I ducati  parmensi  nella  diplomazia 
europea  1796-1815.  Piacenza  Bosi.  — E.  Bellorinì,  Disordini  in 
teatro  a Milano  ai  tempo  delle  repubbl.  cisalpina  e italiana  (1796- 
806)  (ArchLorab  34,  3).  — La  cavalerie  pendant  la  campagne  17^6-7 
en  Italie  (RHÉM  1907  Nov.  flF.). — F.  Bouwier,  Bonaparte,  Ca- 
cault  et  la  papauté  (1796)  (RHD21,  3).  — E.  Honig,  Die  Kämpfe 
um  Mantua  von  der  2.  bis  zur  3.  Einschliessung  durch  die  Fran- 
zosen 1796.  Wien  Stern.  — A.  Lazzari,  La  sommossa  e il  sacco 
di  Lugo  1796  (ADFerr  16).  — C.  Grimal  do,  Giorgio  Pisani  e il 
suo  tentativo  di  riforma.  Venezia  Callegari.  — L.  F.  Fè  d’ Ostia  ni, 
Brescia  nel  1796.  Brescia  Ceroidi.  — A.  Mathiez,  La  France 
et  Rome  sous  la  Constituante.  Pie  VI,  Avignon  et  le  conoordat 
(RévFr  1907  Febr.-1908  Febr.).  — A.  Lumbroso,  Attraverso 
la  rivoluzione  e il  primo  impero.  Torino  Bocca.  — G.  Sanna  , 
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mento it.  (Rom  2.  Ser.  4.  1:  1797  IT.  Faenza).  — G.  Ballardini , 
La  battaglia  di  Faenza  1797  (Rom  2.  Ser.  4,  6-7).  — G.  Gara- 
vani, Urbino  e il  suo  territorio  nel  periodo  francese  (1797-1814). 
P.  2:  1797-800.  Urbino  Arduini.  — M.  Savi  ni.  La  repubblica  an- 
conitana (1797-98).  Firenze  Carnesecchi.  — B.  Ma  rese  a,  La  mis- 
sione di  Alvaro  Ruffo  a Parigi  1797-8  (ArchNap  32.  33,  1:  Forts, 
folgt).  — G.  Salvemini,  La  rivoluzione  franceie  (1798-802). 2'^  ed. 
Milano.  — D.  Sampson,  [Pio  VI  e la  rivoluz.  francese]  (Amer. 
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deU’op.  ♦ I martiri  della  libertà  it.  1799-848  ♦ di  A.  Vannucci.  Fi- 
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(RNap  4).  — A.  Colombo,  Della  vera  natura  ed  importanza  del- 
l’aurea repubblica  ambrosiana  (RacoRomano).  — R.  De  Cesare. 
Una  pagina  di  storia  1799  (RaPu  23,  1-2).  — G.  Manacorda,  I 
rifugiati  it.  in  Francia  1799-800  (auf  Grund  des  Tagebuchs  von 


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409 


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Arbeit;  vgl.  QF  10.  411  1.  10  v.  u.).  — G.  Feoli,  Un  episodio  poco 
noto  di  storia  it.  (betr.  Deportation  1799)  (in  voi.  : Ad  Adolfo  Mus- 
safia  gli  studenti  it.  della  Dalmazia  1855-904.  Spalato  Tip.  soc. 
spalatina  1906). 

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Piano  di  riforma  umiliata  a Pio  VII.  ed.  G.  Cugnoni.  Tolentino 
Filelfo.  — A.  Chuquet.  Une  lettre  inéd.  de  Murat  (1802)  (RNap  5).— 
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N.  S.^r.  1.  2:  an  Lod.  Giovio).  — A.  Narbone,  Annali  siculi  della 
compagni«4.  di  Gesù  1805-59,  continuati  da  G.  Filiti.  3.  1825-39. 
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sten Bacciocchi  v.  Lucca  1806  betr.  Zwangsimpfung]  (Strassb.  med. 
Zeit.  1906,  9).  — G.  Pet  t aglione,  Due  lettere  ined.  di  Maria  Ca- 
rolina a Gius.  Palmieri  (Racc Romano).  — R.  M.  Johnston,  A 
memoir  of  Mary  Caroline  (English  H.  R.  22.  86).  — Chinino  di  stato 
ai  tempi  di  Napoleone  I (Ri A Ia«*8  1907  Juli-Sept.  : Dokk.  1809).  — 
E.  Daudet,  Lettres  inéd.  de  Joseph  de  Maistre  (RDM  1907  März  1. 
Apr.  1:  1812-21).  — E.  Monetti.  Lettera  ined.  di  G.  Giusti  (Pisa 
1813  März  7)  (Fiaccola  1,  3).  — A.  Lumbroso,  Une  lettre  de 
Napoléon  à Murat  (1813)  (RNap  5).  — Ders.,  Un  colloquio  stor., 
mentre  Napoleone  andava  a S.  Elena  (ib.  4:  Bericht  Mr.  Lyttel- 
t>ns).  — R.*  M^eigall,  Correspondence  of  lady  Burghersh  with 
thè  duke  of  Wellington  (1814-30  betr.  Italien).  London  Murray 
1903.  — L.  G.  Pélissier,  D occ.  inéd.  sur  la  spoliation  du  Louvre 
1815  (RNap  4:  Briefe  Poggi’s  Kommissars  von  Parma  u.  Guastalla). 

— Franceschetti,  Mémoires  sur  les  événements  qui  ont  précédé 
la  mort  de  Joachim  I roi  des  Deux-Sioiles.  Paris  Baudoin  1826:  Réini- 

, primé  par  Deverdun.  — S.  Pellini,  Il  testamento  di  Giuseppe 
Prina  (BNov  1,  6).  — G.  Canevazzi.  Ricordanze  di  Luigi  Gene- 
rali (ArchEmRN  1.  2:  u.  a.  betr.  Verschwörer  Ekir.  Mislei  1817-18). — 
D.  Chiatto  ne,  Le  mie  prigioni  di  S.  Pellico  con  docc.  ined.  e con 
pref.  di  C.  Rinaudo.  Saluzzo  Bovo.  — G.  Bargilli,  Ei  fu  (Ri- 
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K.  SCHRLLHASS 


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autografa  di  Garibaldi  (NAnt  1907  Juli  1:  1849).  — E.  Michel, 
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Carlo  Notari).  Como  Soc.  ed,  « Roma  ».  — Nel  centenario  dell’eroe: 
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im  19.  Jahrh.  4.  (in  Deutschland).  Abschn.  4,  1.  Das  Vat.  Konzil 
u.  der  sogen.  Kulturkampf  in  Preussen  bis  zur  Anknüpfung  v.  Ver- 
handlungen mit  Rom.  2.  verm.  Aufl.  ed.  J.  B.  Kissling.  Münster 
AschendorfiE.  — Hoensbroech,  Rom  u.  das  Zentrum,  zugleich 
eine  Darstellung  der  polit.  Machtansprüche  der  drei  letzten  Päpste. 


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Fa^c.  27.  28.  Vorwort  (In  memoria  di  A.  M.  Ceriani),  Notizie  u.  Indice 
zu  Bd.  2.  Roma  Anderson.  — Descrizioni  e trascrizioni  dei  fac-simili 
dell’Arch.  paleogr.  it.  voi.  1 tavv.  1-42  (BArchpalit  1).  — K. 
Brandi,  Der  byzantinische  Kaiserbrief  aus  St.  Denis  u.  die  Schrift 
der  frühmittelaltorl.  Kanzleien.  Diplomatisch-paläographische  Un- 
tersuchungen zurGesch.  der  Beziehungen  zw.  Byzanz  u.  dem  Abend- 
lande, vornehmlich  in  fränkischer  Zeit  (ArchUrkf  1, 1).  — H.  Schu- 
bert, Eine  Lütticher  Schrift  provi  nz  nachgewie.sen  an  Urkk.  des  11. 
u.  12.  Jahrh.  (u.  a.  in  Bullen  Leos  IX.  u.  Benedikt.s  X.).  Marburg 
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del  me.  (ArchLomb  34,  2).  - Ü.  Castell  an  i,  La  chartula  usu- 
fructuariae  donationis  del  primicerio  Giov.  in  favore  di  Ravenna  e 
la  trascriz.  Bruiuti  (AtVen  30,2:  betr.  Papiro  Marini  XC). 


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terungen zur  kurialen  Hof-  u.  Verwalt ungsgesch.  im  13.  14.  15. 
Jahrh.  Bullatores,  taxatores,  domorum  cursores  (mit  Urkk.  1316- 
1497).  Freiburg  i.  B.  Herder.  — Ders.,  Kleine  diplomat.  Beiträge 
(RQChrA  1907,  2 4:  1.  Vermerke  auf  Bullen  fiat  sub  nomine  D.  N. 
bzw.  sub  nomine  eines  gen.  Papstes.  2.  Vermerke  auf  166  Orig, 
bullen  .saec.  14.  15).  — E.  Göller,  Aus  der  Kanzlei  der  Päpste 
u.  ihrer  Legaten  (QF  10,  2:  1.  Konzepte  der  päpstl.  Sekretäre. 
2.  Konzepte  aus  der  Kanzlei  des  Kardinallegaten  Guido  von  Bo- 
logna (1360-61.  72-73;).  — A.  Melampo,  Attorno  alle  bolle  pa- 
pali da  Pasquale  I a Pio  X (MisStCE  5,  4:  Forts.  Unterschrift 
des  Papstes  in  den  Bullen).  — F.  Salis,  Die  Schweriner  Fälschun- 
gen. Diplomatische  Untersuchungen  zur  mecklenburg.  u.  pommer- 
schen  Gesch.  im  12.  u.  13.  Jahrh.  1.  Vier  Fälschungen  aus  der 
päpstl.  Kan/.lei  (Urk.  Alexanders  III.,  Urbans  III.,  Clemens’  III., 
Cölestins  III.  i.  J.  122.5).  4.  Die  3.  Rezension  der  Bewidmungsurk. 
Heinrichs  des  Löwen  u.  die  Überarbeitung  der  gefälschten  Bulle 
Cölestins  III.  (ArchUrkf  1,  2).  — R.  Fr  u in,  [Formel  « consulatus 
eius  (Augusti)  anno...  » in  der  päpstl.  Kanzlei]  (Nederlandsch  Ar- 
chievenblad  15,  4).  — L.  Ce  li  er.  Appunti  sul  libro  di  note  di  un 
ubbreviatore  di  parco  maggiore  (ArchSocRom  30.  1-2:  von  saec.  15 
ex.  im  Vat  Arch.  Arm.  12,  178;  enth.  Jurisprudenz  des  Kollegs). 
--  R.  V.  Hecke  1,  Das  päpstl.  u.  sicilische  Registerwesen  in  ver- 
gleichender Dai  Stellung  mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Ur- 
sprünge (ArchUrkf  1,  3).  — G.  La  Mantie,  Capitoli  angioini  sul 
diritto  di  sigillo  della  cancelleria  regia  per  la  Sicilia  posteriori  al 
1272  (ArcluSic  N.  Ser.  32,  3-4).  — G.  Seeliger,  Zur  Gesch.  der 
fränkischen  Kanzlei  im  9.  Jahrh.  (HViert  1908,  1 : betr.  ArchUrkf  1). 
— H.  Br  essi  au,  Der  Ambasciai  ore  n ver  merk  in  den  Urkk.  der 
Karolinger  (ArchUrkf  1,  1).  — L.  Schiaparelli,  Charta  augu- 
>tana  (Note  diplomatiche)  (Archlt  5.  Ser.  39,  2 : Anh.  1 Dokk.  c.  1035- 


420 


K.  SCHELLHA88 


saec.  12  ex.;  2.  6ü  ufficiali  della  cancelleria;  3.  Sul  valore  che  sì 
attribuiva  alla  carta  aostana).  — G.  Cosentino,  La  carta  me- 
raoriae  di  Riesi,  o una  falsifìoazìone  del  sec.  19.  Palermo  Vena. 

H.  Grotefend,  Chronolosrie  des  deutschen  Ma.  u.  der  Neuzeit 
(GrGw  1).  — J.  Bach,  Die  Osterfestberechnung  in  alter  u.  neuer 
Zeit.  Ein  Beitrag  zur  christl.  Chronologie.  Freiburg  i.  B.  Herder.  — 
J.  Schmid,  Die  Osterfestberechnung  in  der  abendländ.  Kirche  vorn 
ersten  allgemeinen  Konzil  zu  Nicäa  bis  saec.  8 ex.  ;b.  — A.  Mentz. 
Beiträge  zur  Osterfestberechnung  bei  den  Byzantinern.  Königsberg 
1906  — G.  De  Lotto,  Nova  computandi  ratio  ad  festa  mobilia 
iuxta  calendarium  gregorianum  invenienda  exclusis  epactis.  Bomae 
Forzani.  — C.  Pascal,  Calendario  romano  (Archi!  5.  Ser.  40,  3: 
in  der  Ambrosiana).  — P.  Marichal,  Calendrier  solaire  Julien  et 
grégorien  (BiECh  1905  Sept.-Okt.). — C.  Mel  zi  d’Eril  ed  E.  Sa- 
ne si,  Di  un  calendario  sec.  15  posseduto  daL.  S.«01schki.  Firenze 
« Istit.  alla  Querce  ».  — R.  Thommen,  Die  Einführung  des  grego- 
rian.  Kalenders  in  der  Eidgenossenschaft  (Festschr.  Philologen  Basel). 

E.  Gritzner,  Heraldik  (GrGw  1).  — S.  Mann  ucci,  I conti 

palatini  (RiArald  1908  Jan.-Febr.). — Th.  Leu  ri  da  n,  Etüde  ieo- 
nographique  pour  les  vitraux  du  bas  coté  Nord  de  la  basili que  de 
Notre-Dame  de  la  Treille  (BSocKtCamb  9,  3:  Papstwappen  von 
Victor  II.  bis  Pius  II.).  — A.  Vi  anelli,  Lo  stemma  di  Paolo  II 
(Pietro  Barbo)  (RiArald  1908  März).  — U.  Ori  andini,  Lo  stemma 
di  Mattia  Corvino  re  d’Ungheria  (ib.).  — ^ F.  C.  Carreri,  Deirorme 
e del  casato  di  Sordello  da  Goiro  (ib.  1907).  — Armi  dei  seggi  e 
case  patrizie  di  Napoli  Fec.  18.  Napoli.  — C.  Ri  vera.  Uno  stemma 
aquilano  sec.  14  (RiArald  1908  Jan.  Juni).  — G.  Piranesi,  La 
consorteria  rossa  e la  consorteria  nera  nel  canto  16^  \iel  Paradiso 
(betr.  Wappen  von  5 florentin.  Familien).  Roma  Collegio  Arald.  — 
F.  P a 8 i n i - F r a s 8 o n i.  Lo  stemma  degli  Estensi  sopra  il  sepolcro 
di  Lucrezia  Borgia  (RiArald  1907  Sept.).  — F.  Valerani,  Stemmi 
ed  emblemi  sulle  monete  del  Monferrato  (RiItNum  21,  1-2).  — 
E.  P.  Vicini,  Lo  stemma  del  comune  di  Modena.  Modena  Fer- 
raguti.  — D.  Reich,  Ancora  dello  stemma  di  Trento  (Trid  10,  4: 
vgl.  10,  5-7  G.  d.  B.).  — A.  de  Boislisle,  [Innocenz’  Vili.  Wap- 
penbrief für  Stadt  Salon  1488]  (BHPhCT  1905).  — J.  L.  Koch I in, 
Les  ordres  de  la  couronne  de  fer  et  de  la  couronne  d’Italie  1805- 
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Il  r.  gabinetto  numism.  di  Brera  (ib.  21,  1-2).  — N.  Papa- 
dopoli.  Monete  italiano  ined.  della  raccolta  Papadopoli  (ap- 
pendice 2 al  num.  1)  (ib.).  — V.  Dessi,  Ripostiglio  di  monete 
me.  rinvenuto  a Pattada  (ArchSard  3,  1-2).  — A.  Giu  ss  ani,  Un 
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mit  Dok.  1300).  — Ders.,  Il  sistema  monetario  degli  aurei  italiani 


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— V.  Dessi,  I tremissi  longobardi  (ib.:  im  Anschluss  an  (loldmün- 
zen  Liutprands  gefunden  bei  Ossi  (Sassari)).  — A.  Magnaguti, 
Sopra  una  leggenda  mantovana  (ib.  20,  4 : auf  Münze  Friei&.’s  I. 
V.  Mantua).  — P.  Brocco  li,  Di  un  quattrino  dei  Manfredi  di 
Faenza  (Rom  2.  Ser.  4, 10-11).  — G.  Ruggero,  Annotazioni  numism. 
italiane:  12.  Monete  battute  in  campo  dai  fiorentini  e dai  pisani 
(a.  1363);  13.  Quanto  vi  sia  di  vero  nelle  monete  del  podestà  Bonac- 
corso  da  Palude;  14.  Della  zecca  aretina  sotto  il  reggimento  dei  fioren- 
tini; 15.  Di  un  denaro  lucchese  deirimp.  Lotario  col  nome  di  un  nuovo 
duca  (RiItNum  20,  3);  16.  Degli  errori  di  attribuzione;  17.  Un 
tremisse  di  Rachis  (ib.  21,  1-2).  E.  A.  Stückelberg,  Il  pun- 
zone di  Felice  V a Basilea  (ib.  21,  1-2).  — Ders.,  Une  monnaie 
de  Fantìpape  Félix  V (R.  Num.  4.  Ser.  11,  1>  — E.  G.,  Falsifi- 
cazioni (RiItNum  20,  3:  u.  a.  Leeuwendaalder  1621  für  Maccagno 
verändert  u.  Giulio  Leos  X,  für  Ravenna).  G.  Ce r rato.  Nota 
di  numism.  Sabauda  (ib.  21,  1-2:  Münze  Hzg.  Karls  c.  1530).  — 
G.  Giorcelli,  Scudo  d’oro  di  Federico  II  Gonzaga  e Margherita 
Paleoioga  coniato  nella  zecca  di  Casale  (1536-40)  (ib  ).  — L.  Forrer, 
Tallero  commemorativo  coniato  a Cremnitz  coi  busti  di  Ferdinando  I 
e di  Eleonora  di  Mantova  1627  (Ra.  Num.  4,  1-2).  - P.  Derege 
di  Donato,  Una  moneta  progettata  [1691]  sotto  il  regno  di  Vitt. 
Amedeo  Ilt (RiItNum  20,  3).  — S.  Pennisi  di  Fioristella, 
Sulla  moneta  di  argento  siciliano  di  Carlo  VI  imper.  (RendMemAc- 
Zelanti  3.  Ser.  5:  v.  c.  1730).  — I.  Volontà,  Carta-moneta  ita- 
liana (RiItNum  *21,  1-2:  betr.  1745  ff.).  — A.  F.  Marchisio, 
Studi  sulla  numism.  di  casa  Savoia:  9.  Suppl.  alla  mem.  8 sulle 
monete  del  1°  re  d’Italia  (ib.  20,  4). 

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e Liutprando  (751-6)  (ib.  21,  1-2).  — S.  Ricci,  Osservazioni  in- 
torno alle  zecche  medicee  di  Mosso  e di  Lecco  (BNum  1907).  — 
A.  Cuni  etti-Cuniet  ti,  Alcune  varanti  di  monete  di  zecche  ita- 
liane (ib.  5,  3-4:  u.  a.  Pesaro,  Savoia,  Mantova,  Firenze).  — O.  Vi- 
talini, Due  aurei  ined.  della  zecca  di  Bologna  (RiItNum.  21,  1-2: 
Martin  V.  Sixtus  IV.).  - • 0.  Roggeri,  La  zecca  di  Tortona  (BTort 
13).  — A.  Cuniett i-Cunietti,  La  zecca  di  Alessandria  (RiIt- 
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zecca  di  Castiglione  delle  Stiviere  [1895]  (ib.).  — Q.  Perini,  Nelle 
zecche  d’Italia.  3.  Ivrea  (BNum  1907).  — S.  Ricci,  Un  altro 
doc.  ined.  della  zecca  di  Correggio  (RiItNum  20,  2 : v.  1627).  — 
A.  Grassi-Grassi,  Per  la  zecca  di  Venti  miglia  (ib.  21,  1-2).  - 

R.  Cesai,  Nuovi  docc.  sulla  zecca  padovana  dell’epoca  carrarese 
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zecca  pavese  (BSocPav  7,  2).  - Per  la  storia  della  zecca  di  Pavia 
1408  (RiItNum  20,  2:  Dok.).  — E.  M.,  Docc.  per  la  zecca  di  Mi- 
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28 


422 


K.  SCHELLHA9S 


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c.  1302-  c.  49).  — £.  Bosco,  Delle  imitazioni,  contraffazioni  e fai- 
sifìcazioni  di  zecche  it.  (BNum  5,  4-6:  Forts,  folgt). 

£.  Gnocchi,  Massa  Lombarda  (Appunti  di  numism.  italiana 21) 
(RiltNum  21, 1-2).  — G.  Ciani,  Le  monete  del  comune  di  Cremona 
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glione delle  Stiviere,  Guastalla  ; 3.  Mirandola  (ib.  20, 2).  — G.  Grillo, 
Monete  ined.  o corrette  di  Desana  e Passerano  (BNum  5,  5-6).  — 
A.  S imonetti.  Giumento.  Matera  e S.  Chirico  Raperò  (Appunti 
di  num.)  (BiltNum  21,  1-2).  — N.  Papadopoli  Aldobran- 
dini.  Le  monete  di  Venezia  descr.  ed  ili.  coi  disegni  di  Carlo 
Kunz.  2.  Da  Nicolò  Tron  a Marino  Grimani  1472-605.  Venezia 
Tip.  Em.  — Q.  Perini,  Le  monete  di  Merano  (BiltNum  20,  3). 

F.  Piccirilli,  Masello  Oinelli  di  Solmona  e Gaspare  Romanelli 
dell’Aquila,  orafi  ed  e:ecutori  di  conii  e medaglie  (RiAbr  22,  5: 
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Roma  Loescher.  — P.  Mury,  Une  curiositi  numismatique  (An. 
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G.  Giorcelli,  Medaglia  francese  commemorativa  della  presa  di 
Verona  1705  (Antol.  period.  di  lettere  e d’arte  1907  Juni).  — A.  F. 
M a r c h i s i o.  Di  una  medaglia  patriott.  milanese  (RiltNum  21 : 1797). 

— S.  Ricci,  La  medaglia  nella  storia  del  risorg.  it.  Milano  Crespi. 
Th.  Ilgen,  Sphragistik  (GrGw  1).  — H.  B ressi au,  Zur  Lehre 

von  den  Siegeln  der  Karolinger  u.  Ottonen  i ArchUrkf  1,  3).  — 
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— G.  Big  wo  od,  [Sigilli  di  mercanti  lombardi  conservati  nei  de- 
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coop.  tip.  - A.  Scria ttoli.  Il  sigillo  della  testata  (B.  Stor.-ar- 
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2.  Theologie  und  Kirchenrecht.  Ordensgeschichte. 

Hagiographisches. 


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sulla  evoluzione  del  culto  degli  alberi  dal  sec.  4 in  poi  (BCARom 
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rungen u.  Rezepte  des  Ma.  (Religionsgesch.  Versuche  u.  Vorarbeiten 

з,  3).  Giessen  TÖpelmann.  — F.  Kampers,  Die  Sibylle  v.  Tibur 

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litik Englands  im  14.  Jahrh.  T.  2.  Die  Genesis  v.  Wiclifs  Summa 
theologijxc  u.  seine  Lehre  vom  wahren  u.  falschen  Papsttum  (Sb- 
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schen Predigt.  5.  Die  Uelierlieferung  der  Werke  Bertbolds  v Re- 
gensburg. 2.  (Anh.  Vorwort  zu  den  Sonntagspredigten  des  Bruders 
Lukas  O.  F.  M.  aus  Bitonto  in  Apulien)  (SB Wien  1906).  — A. 
Galletti,  Una  raccolta  di  prediche  volgari  inedite  del  card.  Giov. 
Dominici  |c.  1400 1 (Mise.  Mazzoni  [Firenze  Tip.  Galileiana]  1).  — 
R.  Arrigoni,  Eloquenza  sacra  it.  seo.  17.  Roma  Desoli  1906. 

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tives à ITmniaculée  Conceptìon  (12®  -14®  s.)  (RHE  1907  Okt.  15. 
1908  Apr.  15:  Schluss).  — N.  Marini,  L’immacolata  concezione 
di  Maria  Vergine  e la  chiesa  ortodossa  dissidente  (Bessarione  1907). 

Constitutiones  seu  ordinaiiones  circa  divinum  officium.  Cod. 
membr.  sec.  15:  Neuerwerbung  der  Nazionale  Florenz.  — Gli  an- 
tichi usi  Hturmei  nella  chiesa  di  Aquileia  dalla  domenica  delle  palme 
alla  Pasqua.  Padova  Tip.  Seminario.  — G.  B.  Canadò,  11  rito 
greco  n^le  colonie  italo-albanesi.  Appunti  e documenti  suU’ere- 
zione  e sulla  fondazione  del  collegio  italo-greco  Corsini  in  Cala- 
bria (Rical  15,  2-3:  Fortsetzung).  — P.  Bacel,  Les  innovations 
liturgiques  chez  les  grecs  melchites  au  18^  s.  (Echos  d’Orient  9 : 
Opposition  Roms).  — L’ingresso  dei  vesc.  di  Novara  nei  tempi  an- 
tichi (1200-843)  (in  L’Azione  num.  un.  Novara  Un.  od.  Novarese). 

A.  Rossi,  Diritto  canonico  e diritto  ecclesiastico.  Monza  Arti- 
gianelli 1906.  — Ders.,  La  codificazione  del  diritto  canonico  (Stre- 
ben seit  saec.  16  med.).  Genova  Tip.  Gioventù.  — E.  Co  lo  miatti, 
Codex  iuris  pontificii  seu  canonici.  To.  3°.  Roma  Propaganda  fide. 

— J.  Cozza-Luzzii*,  Novae  patrum  bibliothecae  ab  Ang.  Maio 
collectae.  T.  10.  Romae  Tip.  Vat.  — A.  Gaudenzi,  L’età  del 
decreto  di  Gràziano  e rantichìssimo  ms.  cassinese  di  esso  (StMe- 
UnBol  1, 1:  BiArchig  1.  Ser.  1).  — Vgl.  p.  437  1. 18  v.  u. f — J.  A nn  at, 
Pierre  Lombard  et  ses  souroes  patristiques  (BLEocI  1906).  — A. 
Finocchiaro-Sartorio,  Frammenti  giuridici  di  antiche  perga- 
mene rinvenute  a Sutri  (RendAcL  5.  Ser.  16,  6-8  : insb.  della  Lom- 
barda; vgl.  p.  372  1. 12  V.  u.  f.).  — H.  Ku  lot.  Die  Zusammenstellung 
papati.  Grundsätze  [Dictatus  papae]  im  Registrum  Greg.  VII.  in  ihrem 
Verhältnis  zu  den  Kirchenrecht ssam ml.  der  Zeit.  Greifswald  Adler. 

— F.  Lot,  La  question  des  fausses  décrétales  (RH  1907  Juli- Aug.). 

A.  Ha  lick.  Die  Rezeption  u.  Umbildung  der  allgemeinen  Sy- 
node im  Ma.  (HViert  1907,  4).  — J.  Schmidlin,  Das  Investitur- 
problem (ArohKKR  87).  — E.  Hirsch,  Kard.  Deusdedits  Stellung 
zur  Laieninvestitur  (ib.  88).  - S.  Pivano,  Le  immunità  ecclesia- 
stiche (Beitr.  KR.  Festschrift  E.  Friedberg  70.  Geburtstag.  Leipzig 
V^eit).  — R.  G.  Bi  nd  sch  edler,  Kirchl.  Asylrecht  (Immuni  tasec- 
clesiarum  localis)  u.  Freistätten  in  der  Schweiz  (KRAbh  32.  33). 
Stuttgart  Enke  1906. — (».  J.  Ebers,  Geschichte  des  Devolutions- 
rechtes bis  zu  seiner  gesetzl.  Regelung  1179.  Diss.  Rreslau.  — L. 
Stouff , L’exemption  de  la  visite  monastique  (N.  R.  histor.  droit 
fran9.  étr.  1907,  2).  — A.  Hüfner,  Das  Rech  tsinsti  tut  der  kirchl. 
Exemtion  in  der  abendländ.  Kirche.  In  seiner  Entwicklung  bei  den 
männl.  Orden  bis  zum  Ausgang  des  MA.  (ArchKKR  87).  — |An- 
gebl.  Formel  Hadrians  I.  für  Exkommunikation)  (A.  M.  Koeniger, 
Extravaganten  zum  Dekret  Burchards  v.  Worms  (f  1025)  : ib.). 

H.  C.  Lea,  Hi.story  of  sacerdotal  celibacy  in  the  Christian 


424 


K.  SCHBLLHA88 


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réme  (Aufkommen  der  Fastenzeit).  2®  éd.  Paris  Bloud.  — A.  M. 
König  er.  Der  Uisprung  des  Ablasses  (Festgabe  Al.  Knöpfler. 
München  Lentner).  — A.  Gottlob,  Ablaasent Wicklung  u.  Ablass- 
Inhalt  im  11.  Jahrh.  Stuttgart  Enke.  — J.  Dietterle,  Die  sum- 
mae  confessorum  (sive  de  casibus  conscientiae)  von  ihren  Anfängen 
an  bis  zu  Silvester  Prierias  (unter  besonderer  Berücksichtigung  ihrer 
Bestimmungen  über  den  Ablass)  (ZKG  28,  4 : Schluss).  — E.  Göller, 
Die  päpstl.  Pönitentiarie  v.  ihrem  Ursprung  bis  zu  ihrer  Umgestal- 
tung unter  Pius  V.  1.  Bd.  Die  päpstl.  Pönitentiarie  bis  Eugen  IV. 
T.  1 Darstellung.  T.  2 Quellen  (BiPrHI  3.  4). — F.  Herrmann. 
Luthers  Tractatus  de  indulgentiis  (ZKG  28,  3).  — C.  Daux. 
Ledenier  de  St.-Pierre.  Paris  Bloud.  — G.  Bi  so  aro,  L’  «allegatio 
iuris  p presentata  ai  consoli  di  giustizia  di  Milano  in  una  causa  ci- 
vile c.  1180  (ArchLomb  34,  3:  betr.  ein  von  der  Canonica  di  San- 
t’Ambrogio  beanspruchtes  diritto  di  decima;  mit  Dok.). 

Heiner,  Rechtsgültigkeit  eines  Verzichtes  des  Papstes  auf  den 
Kirchenstaat  (ArchKKR  87).  — M.  Evrard,  Le  droit  de  veto 
dans  les  conclaves.  Paris  Larose et Tenin. — A.  Eisler,  Das  Veto 
der  katholischen  Staaten  bei  der  Papstwahl  seit  dem  Ende  des  16. 
Jahrh.  |aus  röm.  u.  Wiener  Akten|.  WienManz.  — L.  Ance1,|La 
dignità  cardinalizia)  (Grande  R.  ; vgl.  NAnt  1908  Febr.  16  p.  737  f.). 

— W.  Kisky,  Die  Domkapitel  der  geistl.  Kurfürsten  in  ihrer  per- 
sönl.  Zusammensetzung  im  14.  u.  15.  Jahrh.  (darin  über  die  Beset- 
zung der  Kapitelstellen  durch  den  Papst)  (QStVDR  1,  3).  — K. 
H.  Schäfer,  Die  Kanonissen Stifter  im  Deutschen  Mittelalter.  Ihre 
Entwicklung  und  innere  Einrichtung  im  Zusammenhang  mit  dem 
altohristl.  Sanktimonialentum  (KRAbh  Heft  43.  44).  Stuttgart  Enke. 

— F.  Scaduto,  Erezione  delle  collegiate,  e concessione  delle  in- 
segne competenza  (Beitr.  KR.  Festschrift  E.  Friedberg  70.  Ge- 
burtstag. Leipzig  Veit).  — E.  Göller,  Zur  Gesch.  des  kirchl.  Benetì- 
zialwesens  u.  der  päpstl.  Kanzleiregeln  unter  Benedikt  XIII.  v. 
•Avignon  (ArchKKR  87).  — A.  v.  Wretschko,  Zur  Frage  der  Be- 
setzung des  erzbischÖfl.  Stuhles  in  Salzburg  im  MA.  (Anh.  u.  a.  Päpstl. 
Provisions-u.  Konfirmationsbullen  1291-1466).  Stuttgart  Enke  - 
H.  Bai  er,  Päpstl.  Provisionen.  Diss.  Freiburg  L B.  Münster  1905. 

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prohibitione  et  censura  librorum.  4*^  ed.  Romae  Desclée  1906.  — 
G.  Sai  violi,  La  dottrina  dell’usura  secondo  i canonisti  ed  i civi- 
listi it.  secc.  13,  14.  Napoli  Pierro  1905.  — F.  Schneider,  Neue 
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D.  S chiappoli.  L’elemento  esterno  dell’azione,  materia  del 
reato  nel  diritto  penale  canonico  (Beitr.  KR.  Festschrift  E.  Frìed- 
berg  70.  Geburtstag.  Leipzig  Veit).  — J.  Régné,  Rapports  entre 
rinquisition  et  les  juifs  d’après  le  mémorial  de  l’inquìs.  d’ Aragon 
(RÉtJuiv  52).  — D.  Bergamaschi,  L’inquisizione  e gli  eretici 
a Cremona.  Monza  Artigianelli.  — N.  Paulus,  Rom  u.  die  Blüte- 
zeit der  Hexenprozesse  (HPBl  141,  1).  — Ders.,  Luther  u.  die  Hexen 
(ib.  139:  vgl.  a.  a.  0.  140  L.  u.  die  Hexenprozesse).  — Ders.,  Zu 
Luthers  These  über  die  Ketzerverbrennung  (ib.  140:  betr.  Bulle 
Leos  X.  Exurgc  Domine).  — Vgl.  p 431 1.  3 f . und  p,  470  1.  18  f.  v.  u. 


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Friedberg  70.  Geburtstag.  Leipzig  Veit).  — Cenni  stör,  della  chiesa 
metodista  episcopale.  Roma  Tip.  ed.  « La  Speranza  ».  — E.  S e h 1 i n g, 
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J.  M.  Besse,  |La  regola  di  S.  Benedetto]  (B.  St.  Martin  et  St.  Be- 
noit  1907  Nov.  190S  März).  — L’ordine  benedettino  attraverso  i 
secoli  (Sacro  speco  11).  — B.  A d 1 h oc h , Zur  Vita  S.  Romani  Dryen- 
sis  (StMiBCO  28.  29,  1-2:  Gefährte  Benedikts;  Forts,  folgt).  — L. 
Goug  au  d,  L’oeuvre  des  « Scotti  » dans  l’Europe  continentale  (6®-ll® 
s.)  (RHE  1908  Jan.  15.  Apr.  15).  — B.  Albers,  Consuetudines 
monasticae.’ 3.  : Antiquiora  monumenta  maxime  consuetudines  ca- 
sinenses  716-817  illustrantia.  Montis  Casini.  — U.  Berliere,  Les 
coutumiers  monastiques  des  8^  et  9®  s.  (RBénéd  25,  1 : betr.  Al- 
bers). — L.  Brunamonti  Tarulli,  Appunti  stör,  intorno  ai  mo- 
mci  benedettini  di  S.  Pietro  in  Perugia  fino  ai  primi  del  sec.  15 
(BUmb  13,  1:  Schluss  mit  Dokk.  1331-1436).  — E.  Degani,  L’ab- 
bazia benedettina  di  Sesto  in  Silvis  nella  patria  del  Friuli  (NArch- 
Ven  N.  Ser.  14,  1.  2:  Anh.  Liste  der  Äbte  778  fi.;  Atto  di  dota- 
zione 762). — S.  M.  Vismara,  Monasteri  e monaci  Olivetani  nella 
dioc.  milanese.  Milano  Cogliati.  — F.  Curici,  Congrega tio  Hispano- 
Benedictina  alias  S.  Benedicti  Vallisoleti.  (StMiBCO  28,  2-4.  29,  1- 
2:  Forts.).  — D.  San t’ Ara brogio,  Antiche  chiese  benedettine 
rivelanti  indussi  cluniacensi  (ArSt  3.  Ser.  10).  — Ders.,  Vetusta 
chiesa  benedettina  rivelante  influssi  cluniacensi,  e il  serpente  eneo 
della  basii.  Ambrosiana  (Palitecn.  1907  Jan.).  --  Ders.,  Le  2 più 
vetuste  chiese  di  sicura  data  (1078-1088)  di  origine  cluniacense  (ib. 
1906  Okt.).  — Ders.,  I priorati  cluniacensi  in  Lombardia  (Lega 
Lomb.  1907  Aug.  21.  25).  — Vgl.  Ili  6.  — M.  Don.aggio,  Se  la 
congregazione  Verginiana  (von  Montevergine)  fu  Benedettina  fin  dal- 
Torigine  (RiBened  2,  7).  — E.  Hoffmann,  Das  Konverseninstitut 
des  Zisterzienserordens  in  seinem  Ursprung  u.  seiner  Organisation 
dargestellt  (FreibSt  1).  — G.  Müller,  Die  Inhaber  der  sog.  Pa- 
nisbriefein Zisterzienserklöstern  (Zisterz.  chron.  18,  1906).  — Boy  er 
d’Agen,  |I  Certosini  a Lucca  | (Monde  ili.  1907  Aug.  17). 

J.  Guiraud,  St.  Dominique  a-t-il  copié  St.  Fran9ois?  (in:  Que- 
stiona d’hist.  ed  d’arch.  chrétienne.  Paris  Lccoffre  1906).  — P.  v.  Loe, 
Statistisches  über  die  Ordensprovinz  Teutonia  (Q.  F.  G.  Dominika- 
nerord.  Deutschland  ed.  P.  v.  Loe  u.  B.  M.  Reichert  1).  Leipzig. 

A.  Mancini,  [Bartolomeo  di  Rossano  (Gründer  der  ßasilianer- 
klöster  del  Patire  di  Rossano)  e Salvatore  di  Messina  (Mönch  f 1030) | 
(RendAcNap  1907). 

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New  York  Tennant  and  Ward.  — L.  de  Kerval,  Les  sources  de 


426 


K«  8CHELLHAS8 


rbÌBtoire  de  Sfc.  Francois  d’ Assise  (BFranc  2,  1-3:  Schluss).  — L. 
Öliger,  Pro  cognitione  fontium  vitae  s.  Francisci  (ArchFranc  1, 
468  f.).  — U.  d’Ale^nQon,  Vie  inéd.  de  St.  Frang.  d’Assise  (Texte 
frangais  du  13®  s.)  (ÉtFranc  1907  Okt.).  — A.  Fierens,  La  ques- 
tion  franoisoaine.  Le  ms.  II  2326  de  la  bibi.  royale  de  Belgique: 
3.  La  vita  s.  Francisci  anonyma  Bruxellensis  (RHE  1907  Juli  15. 
1908  Jan.  15:  Forts.).  — L.  Lern  mens,  Testimonia  minora 
saeo.  13  de  s.  Francisco  (ArchFranc  1,  1-3:  Forts,  folgt).  — 
P.  Robinson,  Epistola  s.  Francisci  [ad  b.  Agnellum  Pisanum] 
oblivioni  data  (ib.  1,  468:  1219).  — B.  Kruit wagen,  De- 
scriptio  nonnullorum  codd.  mss.  quibus  insunt  libelli  o Specuhim 
perfectionis » et  «Actus  b.  Francisci»  (ib.  1,  2-3).  — E.  Bal- 
letti, Di  un  nuovo  cod.  dello  Speculum  perfectionis  (ib.  1, 
177  f.).  — H.  Holzapfel,  Franziskus-Legenden  ausgewählt  für 
das  deutsche  Volk.  Kempten  Kösel.  — M.  A.  Fierens,  Les  pro- 
blèmes  de  la  Legenda  trium  sociorum.  Louvain  Linthout.  — T. 
Do  me  nichel  1 i.  La  «Leggenda  versificata»  o il  più  antico  poema 
di  S.  Francesco  (ArchFranc  1,  2-3).  — Ders.,  Legenda  prima  s. 
Francisci  Assisiensis  ad  usum  chori  (ib.  1,  1:  Dok.).  — W.  Hey- 
wood,  The  little  flowers  of  thè  gloriosus  messer  st.  Francis  and 
of  his  friars.  London  Methuen  1906.  — B.  A.  Terracini,  Ap- 
punti su  alcune  fonti  dei  «Fioretti  » (BFranc  2,  1-3:  Forts,  folgt).  — 
6.  Bertoni,  Per  Tautenticità  del  «Cantico  delle  creature»  o di 
«Frate  sole»  di  S.  Frano,  d’ Assisi  (ib.).  — M.  Bihl,  De  historia 
«Viae  Crucis»  (ArchFranc  1,1).  - H.  Gol  ubo  v ich,  Verba  b. 
Francisci  ante  crucifìxum  (ib.  1,  175).  — L.  Suttina,  Antiche 
laude  a S.  Frane,  e a S.  Chiara  d’ Assisi  (BFranc  2,  1-3).  — F.  T. 
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d’Assise  (ÉtFranc  18:  v.  1230  od.  31). 

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d’ Assisi  (ÉtFranc  1907  Okt.).  — J.  Joergensen,  Den  heilige 
Frans  af  Assisi.  Koebenhavn  Gyldendalse;  deutsche  Übers,  von 
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of  St.  Francis  (ArchFranc  1,  1).  — P.  Edouard,  St.  Fran9ois 
a-t-il  existé?  (ÉtFranc  15:  gegen  Tamassia).  — R.  Biagini,  Lucca 
e S.  Francesco  (BUmb  13,  2*3:  betr.  dessen  angebl.  Herkunft  von 
dort;  gegen  Dominichelli).  — R.  Ritz,  Subconscient  relig.  dans  la 
oonversion  d?>  S.  Fran9ois  d’Assi-^e  (Th.  Paris  1906;  vgl.  ZKG 
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dei  fraticelli  della  penitenza  ed  uno  dei  fondatori  della  pia  casa  di 
misericordia  (f  c.  1332).  Quaracchi  S.  Bonaventura  1906.  ~ A. 
Pidoux,  Ste.-Colette.  Paris  Lecoffre.  — F.  Gohiet,  Esquisse  his- 
torique  s\ir  la  venue  de  Ste.-Colette  à Nice  et  les  origines  de  la 
réforme  franciscaine  1406.  Paris  Libr.  St.-Paul.  — Un’  opera  sco- 
nosciuta di  fra  Mariano  da  Firenze  (MisFranc  10,  2:  von  c.  1500; 
auch  betr.  hi.  Franz). 

H.  Golubovich,  Series  provinciarum  fratrum  minorum  saec. 

13.  14  (ArchFranc  1,  1).  — J.  Mil  ose  vie,.  De  provincia  Sclavo- 
niae  (ib.  1,  2-3).  — M.  Bihl,  De  capitolo  provine,  provinciae  Co- 
loniae  Fuldae  habito  1315  (ib.  1,  1).  — G.  Picconi.  Serie  crono- 
log! co- biografica  dei  ministri  e vicarii  provinciali  della  minoritica 
provincia  di  Bologna.  Parma  Tip.  d.  SS.  Nunziata.  — N.  Rosati, 
Breve  cronaca  e serie  dei  ministri  provinciali  delle  Sacre  Stimate 
in  Toscana.  Gerusalemme  Tip.  Francescana.  — - Ders.,  Serie  dei 
ministri  provinciali  della  riforma  in  Toscana  (1639-897).  ib. 

A.  Franz,  Drei  deutsche  Minoritenprediger  aus  dem  13.  u.  14. 
Jahrh.  Freiburg  i.  B.  Herder.  — P,  Schlager,  Zur  Geschichte  der 
Franziskanerohservanten  u.  des  Klosters  «ad  olivas»  in  Köln  (An. 
Hist.  Ver.  Niederrhein  82:  auch  Beziehungen  zu  Rom  saec.  16.  17).  — 
C.  Santucci.  Il  terz’ordirie  secolar.»  di  S.  Francesco  in  Aracoeli. 
Me.  stör.  Roma  Istit.  Pio  IX.  — P.  Schlager,  Die  deutschen 
Franziskaner  u.  ihre  Verdienste  um  die  Lösung  der  sozialen  Frage. 
Graz  « Styria  ».  — L.  Pérez,  Los  franciscancs  en  el  extremo  Oriente 
(Noticias  bio-bibliograficas)  (ArchFranc  1,  2-3:  Forts,  folct). 

F.  Canuti,  Antiche  memorie  francescane  in  Città  della  Pieve. 
Firenze  Tip.  Salesiana.  — E.  Bui  letti,  Di  un  museo  di  ceramiche 
antiche  in  un  convento  francescano  (ArchFranc  1,  179:  saec.  17  ex.). 

Histoire  abr  gée  de  l’ordre  de  Ste.-Claire  d’Assise.  2 voli  Lyon 
Paris  Lille  Soc.  St. -Augustin.  — A.  a Sérent,  Documenta  de  mn- 
datione  monasteriiS.  Clarae  Coleitinarum  Ambiani  in  Gallia  (1442-4) 
(ArchFranc  1,  2-3).  — P. Schlager, Facultas conferendi sacram. con- 


428 


K.  SCHELLHASS 


ürmationis  ClarÌRsis  (ib.  1,  175  f.  : Dok.  1541).  — Chronica  fr.  Joan- 
nis  Romaei  de  Terranova  (f  1573)  : De  orìgine  ff.  min.  s.  Francisci 
Capuccinorum  (Anal.  Capuccinorum  23).  — F.  S.  Mol  fino,  I 
Cappuccini  in  Quarto  al  Mare.  Genova  Tip.  Gioventù.  — G.  M.  da 
Monte  Rotondo,  Le  Cappuccine  in  Roma.  Notizie  stör.  Roma 
Tip.  SS.  Cono.  --  B.  Zimmerman,  Monumenta  histor.  carmeli- 
tana : Antiquae  ordinis  constitutiones  1324  ; acta  capitulorum  eene- 
ralium  1327-62.  Lérins  Impr.  de  l’abbaye.  — A.  Mori  ni,  De  tertio 
ord.  Servorum  s.  Mariae  (M.  ord.  Serv.  (Bruxelles)  8,  2:  Schluss, 
insb.  Ordensregel  Martins  V.).  — A.  de  Stefano,  Le  origini  del- 
Tord.  degli  Umiliati  (Ristorteol  2). 

H.  Böhmer,  Die  Jesuiten.  2.  Aufl.  Leipzig  Teubner.  — B. 
Duhr,  I Gesuiti  (Jesuiten-Fabeln).  trad.  G.  Bruscoli.  Firenze 
Libr.  ed.  fiorentina.  — Ders.,  Ge.sch.  der  Jesuiten  in  den  Ländern 
deutscher  Zunge.  Bd.  1 (saec.  16).  Freiburg  Herder.  - A.  Astrain. 
Historia  de  la  compania  de  Jesus  en  la  asistenciade  Espana.  T.  2 
(1556-72).  Madrid  Rivadeneyra  1905.  — Th.  Hughes,  History  of 
the  Society  of  Jesus  in  North  America  colonial  and  federal.  Voi.  1. 
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Loyola  et  la  communion  quotidienne  (1522-57)  (ÉtComJés  1908 
Juni  20).  — P.  Bernard,  Le  istruzioni  segrete  dei  Gesuiti.  Roma 
Desclée.  — Anc^ora  del  collegio  dei  Gesuiti  in  Bellinzona  (BSvIt  29, 
10-12:  1675). 

H.  Prutz,  Die  geistl.  Ritterorden.  Ihre  Stellung  zur  kirchl., 
polit.,  gesellschaftl.  u.  wirtschaftl.  Entwicklung  des  MA.  Berlin 
Mittler.  — E.  Parodi,  Storia  dei  cavalieri  di  S.  Giov.  di  Gerusa- 
lemme. Bari  Laterza.  — F.  Boiiazzi,  Elenco  dei  cavalieri  del  S. 
M.  ord.  di  S.  Giov.  di  Gerusalemme  ricevuti  nella  veneranda  lingua 
dTtalia  dalla  fondazione  dell’ordine  ai  nostri  giorni.  P.  2®:  1714-807. 
Napoli  Detken  et  Rocholl.  — M.  Pinna,  L’ordine  mauriziano  in 
Sardegna  (seit  1755).  Cagliari  Tip.  commerc. 

Weihs,  Neue  Legendenstudien  (BeilAZ  1907,  207).  — H.  De- 
lehaye.  Die  hagiograph.  Legenden,  trad.  E.  A.  Stückelberg. 
Kempten  Kösel.  — Ders.,  The  legends  of  the  Saints.  Translated 
by  V.  M.  Crawford.  London  Longmans.  — G.  Menge,  Haben 
die  Legendenschreiber  de.s  Ma.  Kritik  geübt  ? Münster  Aschendorff . — 
St.  Sch  oute  ns,  [Cinq  légendes  ou  compilations  franciscaines  en 
vieux  flamand  ou  néerlandais  du  15*^  s.]  (vgl.  BFranc  2,  34  ff.).— 
A.  M.  Rocca,  Santi  e beati  che,  per  la  nascita,  per  la  morte,  o 
pel  possesso  del  loro  corpo,  appartengono  al  Piemonte,  o che  lo 
illustrarono  colla  loro  dimora.  Torino  Salesiana.  — E.  Male,  L’art 
frangale  de  la  fin^  du  ma.  (RDM  1908  Febr.  1:  ma.  Heiligenkult).  — 
A.  Duf  ourcq,  Etude  sur  les  gesta  martyrum  romains:  2.  Le  mou- 
vement  légendaire  sérinien;  3.  Mouvement  légendaire  grégorien. 
Paris  Fontemoing.  — H.  Quentin.  Les  martyrologes  historiques 
du  ma.  Étude  sur  la  formation  du  martyrologe  romain  (Ét.  d’hist. 
dogmes  ano.  litt.  eccl.).  Paris  Lecoffre.  — Ders.,  Elude  sur  les 
Gesta  martyrum  (RBénéd  24,  4:  üb.  Dufourcq).  — Recensione  di 
alcuni  opuscoli,  risguard.  la  questione  dei  martiri  Salonitani  (BDalm 
29,  1-4  Suppl.).  — Accessiones  et  correctiones  all’Illyricum  Sarrum 
del  p.  Fallati  di  Coleti  (ib.  30,  1-2  append.:  Forts,  pag.  185-248). 

Sie  beri,  Beiträge  zur  vorreformatorischen  Heiligen- und  Reli- 
quienverehrung (EEJanss  6,  1).  Freiburg  i.  B.  Herder.  — U.  Mioni, 


BIBI.IOORAPHIE  1907-8 


429 


Il  culto  delle  reliquie  nella  chiesa  catt.  Origini,  sviluppo,  stato  at- 
tuale. Torino  Marietti.  — J.  Guiraud,  Les  reliques  romaines  au 
9^  s.  {«  Questiona  d’hist.  et  d’archéol.  chrét.  ^ Paris  Lecoffre  1906).  — 
Le  teste  dei  SS.  apost.  Pietro  e Paolo:  1.  Cenni  stor.  sulla  venerazione 
delle  sante  teste  a Roma  ; 2.  Stato  presente  delle  reliquie  ; 3.  La  que- 
stione della  genuinità  delle  sacre  teste  (CC  1907  Aug.  17).  — G.  B. 
Lugari,  Il  culto  di  S.  Pietro  sul  Gianicolo  e il  libro  pontificale 
ravennate.  Roma  Guerra.  — A.  Pizzi.  L’arca  di  S.  Luca  evange- 
lista.  Ricerche  stor.  Padova  Tip.  Antoniana.  — E.  Caetani-Lo- 
V atolli.  La  leggenda  della  Veronica  (NAnt  1907  Aug.  16).  — F. 
Jubaru,  Saint  Agnès  vierge  et  martyre  de  la  voie  Nomentane, 
d’après  de  nouv.  recherches.  Paris  Dumoulin.  — V.  de  Bartbo- 
1 ornaci s,  Cantari  giullareschi  sulla  leggenda  di  S.  Lorenzo  (indem 
j).  380  1.  6 V.  u.  f.  gen.  Bde.). 

F.  Lanzoni.  S.  Petronio  vesc.  (seit  c.  432)  di  Bologna  nella 
storia  e nella  leggenda  (Anh.  u.  a.  älteste  Vita  des  Santo).  Roma 
Piistet.  — B.  Borei  li,  S.  Prospero  d’Aquitania  e il  giudizio  della 
storia.  Studio  crit.  intorno  alla  nota  questione  dell’aquitanità  del 
santo  protettore  di  Reggio.  Capri  Ra vagli.  — F.  Savio,  Sur  un 
épisode  peu  connu  de  la  vie  de  -S.  Bassien  de  Lodi  (AnalBoll  27, 
1).  — E.  Bui  letti,  Il  cod.  GH  della  bibl.  appartenente  al  con- 
vento del  Giaccherino  (Luce  e Amore  1907,  10:  fol.  219-21  Vita 
b.  Vivaldi).  — G.  Belvederi,  S.  Geminiano  nella  leggenda  e nella 
storia  (Ristorteol  3,  5:  Forts.).  — P.  Buzzetti,  memorie  di 
S.  Fedele  martire  comense.  Monza  De’ Paohni  1906.  — L.  Zoepf, 
Das  Heiligen  Leben  im  10.  Jahrh.  (BKultGMARen  1).  — C.  di 
San  Damiano,  La  leggenda  di  padre  Nilo.  Torino  Festa.  — L. 
Pistoiesi  Baudana-Vaccolini,  Per  la  storia  della  leggenda 
di  S.  Alessio  (BSocfil  9).  — E.  Monaci,  Antichissimo  ritmo  vol- 
gare sulla  leggenda  di  S.  Alessio  (RendAcL  5.  Ser.  16,  4-5).  - G. 
A Weber,  Das  amrebliohe  Grab  des  hl.  Emmeram  (StMiBCO  29, 
1 2:  gegen  Endres;  Schluss  folgt).  — A.  Kolb  erg,  Die  v.  Silve- 
ster II.  herausgegebene  Passio  8.  Adalberti.  Braunsberg.  J.  Bé- 
dier,  La  légende  de  Girard  de  Roussillon  (RDM  1907  März  15. 
Apr.  1:  darin  Kap.  1 G.  d.  R.  dans  la  poésie,  dans  l’histoire  et  dans 
l’hagiographie).  — F.  René,  Le  bienhenr.  Jean  de  Parme  (f  1289) 
(ÉtFranc  15).  — Le  b Jean  de  Parme  et  le  Joachimisme  (ib.).  — 
M.  Bi  hl,  Le  b.  Raymond  Lulle  (f  1315)  (ib.).  — R.  D’Agostino, 
Elziario  e Delfina  santi  e vergini  sposi  sec.  14.  Ariano  Appulo  — 
S.  De  Maria,  Il  culto  di  S.  Frane,  di  Paola  nei  paesi  littoranei 
Ira  Acireale  e Catania.  Acireale  Sardella.  — Vgl.  p.  439  1.  27  ff. 

3.  Rechtsgeschiclite.  Staatsrechtliches.  Agrar-  und 
Wirtschaftsgeschichtliches.  Kommune. 

Statuten  (alphabetische  Folge). 

Sozialgeschich t Hohes  und  Handelsgeschichte. 

Statistik. 

C.  Boucard.  L’idea  del  diritto  e la  sua  evoluzione  stor.  Roma 
Desclée.  — F.  Schupf  er,  Manuale  di  storia  del  diritto  italiano: 
Le  fonti  ; leggi  e scienza.  4*  ed.  Città  di  Castello  Lapi.  — G.  L. 


430 


K.  SCHBliLHASS 


Andrioh.  Introduz.  allo  studio  del  diritto  italiano.  Milano  Hoepli. 

— N.  Tamassia,  L’elemento  latino  nella  vita  del  diritto  it.  Pa- 
dova Bandi.  — 6.  Sai  violi.  Trattato  di  storia  del  diritto  it.  dalle 
invasioni  germaniche  ai  nostri  giorni.  Torino  Un.  tip.  ed.  — A. 
Gaudenz i.  Lo  svolgimento  parallelo  del  diritto  longobardo  e del 
diritto  romano  a Ravenna  (MeAcBologna  1.  Ser.  1).  — E.  Mey- 
nial,  Remarques  sur  la  réaction  populaire  contro  Tinvasion  du 
droit  romain  en  ’France  aux  12®  et  13®  ss.  (Mèi.  Chab^ineau,  Roma- 
nische Forsch.  23).  — Ci c cagli one,  Il  diritto  romano  nelle  con- 
suetudini delle  città  di  Sicilia  (Voi.  Mélanges  Fitting  Montpellier). 

— G.  Signorelli,  I diritti  d’uso  civico  nel  Viterbese.  Viterbo 
Monarchi.  — R.  Corso,  Usi  giurid.  contadineschi  ricavati  da 
massime  popolari.  Palermo. 

L.  Chiappe  Ili,  Frammenti  del  digesto  ed  una  raccolta  di  de- 
finizioni in  una  collezione  canonica  sec.  12  in.  (Voi.  Mélanges  Fitting 
Montpellier).  — M.  Conrat  (Cohn),  Die  Entstehung  des  Westgothi- 
schen  Gaius  (Verband.  Ak.  Wet.  Amsterdam  Afdeel.  Letterk.  N.  R. 
6,  4).  — Ders.,  Der  Westgothische  Paulus  [Au.szug  aus  den  Sen- 
tenzen des  Paulus]  (ib.  8,  4).  — Ders.,  Breviarium  Aliricianum 
(vgl.  NA  32.  773).  — C.  Calisse,  II  breviario  Alarioiano  (Arch. 
giurid.  Serafini  3.  Ser.  1,  1:  betr.  Conrat).  — A.  v.  Wretschko, 
Verbreitung  des  sog.  Breviarium  Alaricimum  (vgl.  NA  32,  771-2). 

E.  Besta,  Diritto  sardo  nel  me.  Torino.  — U.  G.  Mondolfo, 
Il  regime  giurid.  del  feudo  in  Sardegna  (Ardi,  giurid  3.  Ser.  3,  1). 

N.  Tamassia.  Proemi  e glosse  neH’antioa  letteratura  giurici, 
bolognese  (StMeUnBol  1,  1:  BiArchig  1.  Ser.  1).  — Ders.,  Gio. 
Argiropulo  e un  proemio  me.  dei  libri  giuridici  (AlVen  8.  Ser.  10, 
1 : e.  Äusserung  A.’s  gegen  Cosimo  de’  Medici  c.  1440).  — L.  Chiap- 
pe Ili,  Dante  in  rapporto  alle  fonti  del  diritto  ed  alla  letteratura 
giuridica  del  suo  tempo  (Arohit  5.  Scr.  41,  1).  — H.  Sieveking, 
Relazione  sopra  i «Libri  iurium»  di  Genova  (GLLig  8,  10-12:  z. 

T.  in  Paris).  — A.  Herr  er  a,  La  liga  anseatica  y el  ius  hanseaticum 
maiitimum  (BAcH  1,  4). 

F.  Schupf  er,  Il  diritto  privato  dei  popoli  germanici  con  spe- 
ciale riguardo  all’Italia:  1.  Le  persone.  La  famiglia.  2.  Possessi  e 
dominii.  Roma  Loescher.  — J.  Gierke,  Chrenecruda  u.  Spatenreclit 
(Z.  RechtsG.  Germ.  Abt.  28). — A.  Finocchiaro-Sartorio,  La 
dote  di  paraggio  nel  diritto  siculo  (Ri.  it.  se.  giurid.  41,  2-3).  — 
D.  Bell  acosa,  11  Mundio  sulle  donno  in  Terra  di  Bari  900-15(Mì. 
Napoli  Pierro  1906.  — F.  Menestrina,  Il  processo  civile  n?'llo 
stato  pontificio.  Torino  Bocca. 

L.  Genuardi,  La  procedura  civile  in  Sicilia  dall’epoca  nor- 
manna al  1446.  Palermo  Rober.  — M.  Roberti,  Le  magistrature 
giudiziarie  veneziane  ed  i loro  capitolari  fino  al  1300:  1.  Procedura 
ed  ordinamento  indiziario  veneziano  dai  tempi  più  antichi  alla 
fine  del  sec.  13.  Padova  Tip.  Seminario.  — F.  Co  ridi  9,  Giu.stizia 
punitiva  al  tempo  della  veneta  repubblica.  Brescia  Apollonio.  — 

U.  Kantorowicz,  Albertus  Gandinus  u.  das  Strafrecht  der  Scho- 
lastik. 1.  Bd.  : Die  Praxis.  Auj?gewählte  Strafprocessakten  saec.  13. 
Berlin  Guttenfag.  — M.  Roberti,  II  libro  dei  giustiziati  di  Fer- 
rara (1441-577)  (AlVen  8. Ser.  9, 10).  — M.  Valer,  Gesch.  der  Zensur 
u.  der  Amtsehrbeleidigung  im  alten  Graubünden  von  der  Reforma- 


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16  (Archit  5.  Ser.  40.  3:  mit  6 Dokk.  betr.  1526-60).  — F.  L.  Cam- 
pari, Un  processo  di  streghe  in  Piacenza  (1611-15).  Piacenza  Fa- 
vari 1906.  •—  T.  Dandolo,  Le  streghe  del  Trentino  (Processi  fa- 
mosi sec.  18)  (VTrent  2.  Ser.  1906.  1907).  — R.  Nulli,  Cesare  Bec- 
caria ed  il  diritto  penale  ^Università  pop.  7,  8J. 

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gemeine Staatslehre  der  Gegenwart.  Karlsruhe  Braun.  — Ca  va- 
gli eri,  I diritti  fondamentali  degli  stati  nella  soc.  internaz.  Pa- 
dova-Verona  Drucker.  — E.  De  Sartori-Montecroce,  Corso  di 
storia  del  diritto  pubblico  germanico,  ed.  A.  Galante.  Trento  Mo- 
nannì.  — G.  Mondaini,  La  costituzione  federale  australiana  (Racc- 
Romano).  — V.  Franchini,  L’istituto  del  consolato  nei  comuni 
me.  (MeAcMod  3.  Ser.  8:  kurze  Notiz).  — Buon  erb  a,  Le  colonie 
ed  i consoli  nell’Europa  orientale  durante  il  me.  Roma  Cromo-tip. 
moderna.  — E.  Resta  e P.  Fedozzi,  [I  consolati  di  Sicilia  all'e- 
stero e i consolati  esteri  in  Sicilia  fino  al  sec.  1^  (Z.  Völker.  Bundes- 
staatsrecht 2,  2)^  — A.  Meister,  Deutsche  Verfassungsgesch.  von 
den  Anfängen  bis  ins  15.  Jahrh.  (GrGw  2,  3).  ~ K.  Zeu  mer,  Die 
Goldene  Bulle  Karls  IV.  : 1.  Entstehung  u.  Bedeutung.  2.  Text  u. 
Urkk.  zu  ihrer  Gesch.  u.  Erläuterung  (QStVDR  2, 1-2).  — M.  Kr  ani- 
me r,  Wahl  u.  Einsetzung  des  deutschen  Königs  im  Verhältnis  zu 
einander  (ib.  1,  2).  1905. — R.  Bern  mann,  Zur  Geschichte  des 
Reichstages  im  15.  Jahrh.  (LeipzigHAbh  7 : Abschn.  3 Der  päpstl. 
Legat  u.  die  Fremden  auf  dem  Reichstage). 

C.  Del  Balzo,  L’idea  sociale  nell’arte  e nelle  lettere:  1.  Dal- 
l’alba della  storia  a Dante;  2.  Dal  rinascimento  alle  sue  ultime 
manifestazioni  (NAnt  1907  Sept.  1.  16).  — Squill  ace,  I problemi 
costituzionali  della  sociologia.  Palermo  Sandron.  — G.  Volpe,  Il 
sistema  della  costituzione  econom.  soc.  it.  nell’età  dei  comuni  (Cri 
1905.  1906).  — L.  M.  Hartmann,  Zur  Wirtschaftsgesch.  Italiens 
im  frühen  Ma.  (Ri.  Internaz.  scienze  soc.  1906  Juli).  - G.  v.  Below, 
Zur  Wirtschaf tsgesch.  Italiens  im  frühen  Ma.  (BeilAZ  1906  Mai  12). 

— H.  Sieveking,  Grundzüge  der  neueren  Wirtscliaftsgesch.  vom 
17.  Jahrh.  bis  zur  Gegenwart  (GrGw  2,  2).  — Vaccari,  Ricerche 
di  storia  giurid.  : 1.  II  colonato  romano  e l’invasione  longobarda. 
2.  La  regalia  deH’acque  ed  il  diritto  di  navigazione  sui  fiumi.  Pavia 
Bizzoni.  — P.  S.  Leicht,  Studi  sulla  proprietà  fondiaria  nel  me.: 
2.  Oneri  pubbl.  e diritti  signorili.  1.  Il  regno  longobardo,  l’Italia 

"merid.  sino  alia  dominaz.  normanna.  Verona-Padova  Drucker.  — 
Imbart  de  La  Tour,  Qne.stions  d’histoiro  sociale  et  religieuse. 
Epoque  féodale  : Des  immunités  commerciales  accordées  aux  églist^s; 
les  colonies  agricoles  et  rocoiipation  des  terrea  désertes  à l’ép(K|ue 
carolingienne  ; Ics  coutumes  de  La  Réole  etc.  Paris  Hachette.  — 
H.  Volte  lini,  Immunität.  Grund- und  Leibherrliche  Gerichtsbar- 
keit in  Südtirol  (Arch.  öst.  G.  94:  Anh.  u.  a.  Inedita  Coelestiiis 
III.  1193,  Irmocenz’ III.  1198). — A.  Podrecoa,  Elementi  costi- 
tutivi del  comune  rurale  primitivo  (Ri.  it.  sociol.  1906  Mai-Aug.). 

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432 


K.  SCHELLHAS8 


leiana.  — F.  Car  ab  eile  se,  Sopravvivenza  di  comuni  rurali  nel 
regno  di  Puglia  sotto  Federico  II  di  Hohenstaufen  e suoi  succes- 
sori (RaccRomano).  — G.  Rossi,  Vicende  antiche  della  proprietà 
territoriale  in  Puglia.  Trani  Vecchi.  — A.  Menchetti,  Sulle  ori- 
gini del  comune  rurale  nella  Marca  d’Ancona  (AMeDMar  N.  Ser. 
4.  1:  Notiz).  — V.  P od  re  oca,  Le  vicinie  (comunità  rurali)  nel 
Friuli,  nella  Slavia  Giulia,  nel  Cadore,  Trentino,  Veronese  e nella 
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(MeForog  3,  3-4:  mit  Regesten).  — A.  Barbero,  La  mezzadria 
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I Decimani  di  Como  ed  i loro  possedimenti  nel  Canton  Ticino  (1275) 
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interni  al  sindaco  per  il  riaprimento  di  un  canale  irrigatorio  nel 
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di  Messina  1523  (ArchMess  7,  3-4).  — Ders.,  Statuti  dell’arte  dei 
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tiglio  (BiSubalp  27,  3.  Corpus  chart.  It.  18,  3).  — G.  Barelli,  Il 
libro  degli  statuti  di  Ormea  (BiSubalp  27,  2.  Corpus  chart.  It.  18, 
2).  — M.  Chi  ri,  Il  breve  della  mercanzia  dei  mercanti  di  Pavia 
(BSocPav  7.  2:  Schluss).  — R.  Cessi,  La  1*  ediz.  a stampa  degli 
statuti  del  Polesine  di  Rovigo  (AMeAcPad  N.  Ser.  23:  1648).  — 
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Fase.  13-16:  Anh.  Dokk.  1348-1472;  Forte,  folgt).  — S.  Lippi, 
Statuti  delle  corporazioni  d’arti  e mestieri  della  Sardegna  (BbiblSard 
4.  6).  — V.  Finzi,  Gli  statuti  della  repubbl.  di  Sassari  1316 
(AtVen.30,  2:  Forte.).  — G.  C.  Buraggi,  Gli  statuti  di  Ame- 
deo Vili  duca  di  Savoia  1423  (MeAcTor  2.  Ser.  67:  betr.  Ordo 
causarum  civilium).  — Q.  Senigaglia,  Lo  statuto  dell’arte  della 
mercanzia  senese  (1342-43)  (BSen  14,  2-3:  Forte,  folgt).  — Q.  Pe- 
rini, Contributo  alla  storia  statutaria  del  Trentino:  3.  1 capitoli 
del  Comun  Comunale  (ArchTrent  22,  3)  ; 4.  La  carta  di  regola  della 
comunità  di  Patone  (1660)  (AAcRov  3.  Ser.  13,  3-4).  — B.  Pit- 
zorno.  Il  «Liber  romanae  legis»  della  «Ratio  de  lege  romana» 
(der  Kommentare  zu  den  1.  74  Kapiteln  der  statuti  civili  vene- 
ziani) (Ri.  it.  scienze  giurid.  48,  L2). 

St.  Grande,  Associazioni  professionali  e gremì  in  Sardegna 
nell’età  me.  e moderna  (ArchSard  3,  1-2).  — P.  Piccirilli,  Sugli 
appunti  intorno  alla  scuola  d’oreficeria  aquilana  di  V.  Balzano 
(KiAbr  22,  2-3).  — G.  Brugaro,  L’artigianato  pisano  nel  me. 
(1000-406)  (St.  stor.  16,  2-3:  Anh.  Dokk.).  G.  Luzzatto,  No- 
tìzie e docG.  sulle  arti  della  lana  e della  seta  in  Urbino.  Senigallia 
Tip.  Marchigiana.  — R.  Cessi,  Per  la  storia  delle  corporazioni  dei 
mercanti  di  panni  e della  lana  in  Padova  secc.  13.  14  (AlVen  8. 
Ser.  10,5).  — M.  C.  Rossi,  La  donna  e le  industrie  femminili  nella 
regione  senese  (BSen  14,  2:  saec.  14  ff.).  — E.  M.,  Un  fabbricante 
d’istrumenti  musicali  ed  afiStta  letti  in  Milano  nel  400  (ArchLomb 
34,  4).  — C.  Bazzero,  Un  profumiere  sec.  17  (Primo  vero.  Milano 
Allegretti:  Carlo  Croce  1664).  — A.  Berta relli,  I gridi  di  piazza 
ed  i mestieri  ambulanti  it.  seo.  19  (Lista  N.  Ser.  1,  3). 

M.  G.  Schmidt,  Geschichte  des  Welthandels  (Natur  u.  Gei- 
steswelt 1906).  — Brunnhofer,  östliches  Werden.  Kulturaus- 


434 


K.  SCHBLLHASS 


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zur  Gegenwart.  Leipzig  Köhler.  — G.  Volpe,  Il  moderno  capita- 
lismo (RaccRomano).  — F.  Schneider,  Zur  Handelsgesch.  der 
Mittel  meerländer  (VSWG  5,4:  üb.  Schaube).  — G.  Marcotti,  Le 
vicende  del  traffico  adriatico  (RaN  1908  März  1.  Apr.  16).  — ’ 

K.  Schneider,  Der  Sklavenhandel  im  ma.  Italien  (Z.  Sozialwiss. 
1907,  4).  — C.  Massa,  La  schiavitù  in  Terra  di  Bari  seco.  15-18 
(RaPu  23,  9-10).  — Monografia  stör,  dei  porti  dell’antichità  nel- 
ITtalia  insulare  (A.  Ferretto,  Corsica.  P.  Vigo,  Isole  toscane. 
A.  Zeri,  Sardegna;  Isolo  del  gruppo  di  Malta.  L.  Correrà,  Isole 
Partenopee.  G.  M,.  Columba,  Sicilia.  R.  Almagià,  Isole  adria- 
tiche).  Roma  Min.  Marina  (vgl.  Kritik  AMeAcPad  N.  Ser.23  C.  Man- 
froni).  — J.  Hanquet,  [Il  porto  di  Genova  neH’antichità]  (R. 
questiona  scienti!  1907  Juli  20).  — W.  Le  nel,  Ein  Handelsvertrag 
Venedigs  mit  Imola  1099  (VSWG  6,  2:  Dok.).  — N.  Rodolico, 
Di  alcuni  trattati  di  arbitraggio  nelle  cjuestioni  commerciali  tra 
Venezia  e Padova  (sec.  13)  (RaccRomano).  - A.  Schaube,  Die 
Anfänge  der  venezianischen  Galeerenfahrten  nach  der  Nordsee 
(H.  Z.  101,  1:  seit  1314).  — 0.  Kande,  |Prag  an  Wiener-Neu- 
stadt 1383  betr.  Handelsstrasse  Prag-Venedi^^l  (in  «Zur  Handels- 
gesch. des  Passes  über  den  Semmering  r.  Z.  hist.  Ver.  Steiermark  5). 

— F.  Holldack,  [Die  durch  die  kilikischen  Handelsprivilegien 
der  Republiken  Genua  u.  Venedig  geschaffenen  Verhältnissei  (Z. 
Völkerr.  Bundesstaatsrecht  2,  3-4).  — A.  Cavagna  Sangiuliani, 
La  navigazione  da  Milano  e Pavia  all’Adriatico  studiata  e proposta 
da  Paolo  Frisi  1772  (BSocPav  8,1:  Relation  an  Erzherzog  Ferdi- 
nand kais.  Statthalter). 

G.  Biagi,  La  mente  e i costumi  di  un  mercante  fiorent.  sec.  14 
(Monthly  R.  1907 März)  — A.  Schaube,  Rechtsgeschäfte  u.  Rechts- 
stellung der  « Lombarden»  in  der  älteren  Zeit  ihres  Auftretens  in 
Frankreich  (Z.  gesammtes  Handels-  u.  Konkursrecht  61,  3-4).  — P. 
Barbèra,  Mercanti  e stampatori  fiorentini  a Lione  (RaN1907 
Okt.  16).  Ch.  Diehl,  Die  venezianische  Kolonie  zu  Konstanti- 
nopel (saec.  14ex.)  (in  Etudes  byzantines.  Paris  Picard).  — P.  Mi- 
nucci del  Rosso,  Di  alcune  colonie  greche  nello  stato  di  Siena 
sotto  il  governo  mediceo  (ASocColomb  1907).  — C.  Dejob,  Le 
marcila nd  de  vin  dans  les  vieilles  communes  de  l’Italie  (R.  Latine 
1907  Juni  25).  — P.  Pecchia!,  Una  famiglia  di  mercanti  pisani 
nel  trecento  (St.  stor.  16,  2 : Forts.  Dokk.  Ein-  u.  Ausgabenbuch). 

— Q.  Senigaglia,  L'3  compagnie  bancarie  senesi  seco.  13.  14:  1. 
Le  relazioni  commerciali;  2.  La  posizione  giurid.  (StSen  24,  3-5). 

— G.  Tononi,  I mercanti  piacentini  (Piacent.  istruito).  — A.  Ber- 
tarellli,  I «segni  di  bottega»  de’ cartolai  milanesi  secc.  16-17 
(Lista  N.  Ser.  1,  4-5).  — A.  Per  otti.  La  porpora  di.  Otranto 
(RiSal  4,  5-6:  Brief  Ca.ssiodors).  — d’Astier,  La  fabrique  royale 
de  tapissorics  de.  la  ville  de  Naples  1738-99.  Paris  Champion.  — 
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ferano nell’Aquila  e gli  statuti  che  lo  regolavano  (BSocAnt  19,  16: 
Schluss;  u.  a.  Brief  aus  Nürnberg  u.  Augsburg).  — I.  Errerà, 
Les  nappages  dita  de  Pérouse  (An.  Soc.  Archéol.  Bruxelles  20).  — 

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dei  fraticelli  della  penitenza  ed  uno  dei  fondatori  della  pia  casa  di 
misericordia  (f  c.  1332).  Quaracchi  S.  Bonaventura  1906.  ~ A, 
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torique  s\ir  la  venue  de  Ste.-Colette  à Nice  et  les  origines  de  la 
réforme  franciscaine  1406.  Paris  Libr.  St.-Paul.  — Un’  opera  sco- 
nosciuta di  fra  Mariano  da  Firenze  (MisFranc  10,  2:  von  c.  1500; 
auch  betr.  hi.  Franz). 

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13.  14  (ArchFranc  1,  1).  — J.  Mil  ose  vie,.  De  provincia  Sclavo- 
niae  (ib.  1,  2-3).  — M.  Bihl,  De  capitolo  provine,  provinciae  Co- 
loniae  Fuldae  habito  1315  (ib.  1,  1).  — C4.  Picconi.  Serie  crono- 
logico-biografica  dei  ministri  e vicarii  provinciali  della  minoritioa 
provincia  di  Bologna.  Parma  Tip.  d.  SS.  Nunziata.  — N.  Rosati,  , 
Breve  cronaca  e serie  dei  ministri  provinciali  delle  Sacre  Stimate 
in  Toscana.  Gerusalemme  Tip.  Francescana,  — Ders.,  Serie  dei 
ministri  provinciali  della  riforma  in  Toscana  (1639-897).  ib. 

A.  Franz,  Drei  deutsche  Minoritenprediger  aus  dem  13.  u.  14. 
Jahrh.  Freiburg  i.  B.  Herder.  — P.  Schlager,  Zur  Geschichte  der 
Franziskanero hservanten  u.  des  Klosters  «ad  olivas»  in  Köln  (An. 
Hist.  Ver.  Niederrhein  82:  auch  Beziehungen  zu  Rom  saec.  16.  17).  — 
C.  Santucci,  Il  terz’ordine  secolare  di  S.  Francesco  in  Aracoeli. 
Me.  stör.  Roma  Istit.  Pio  IX.  — P.  Schlager,  Die  deutschen 
Franziskaner  u.  ihre  Verdienste  um  die  Lösung  der  sozialen  Frage. 
Graz  «Styria».  — L.  Pérez,  Los  franciscanos  en  el  extremo  Oriente 
(Noticias  bio-bibliograficas)  (ArchFranc  1,  2-3:  Forts,  folgt). 

F.  Canuti,  Antiche  memorie  francescane  in  Città  della  Pieve. 
Firenze  Tip.  Salesiana.  — E.  Bullet  ti,  Di  un  museo  di  ceramiche 
antiche  in  un  convento  francescano  (ArchFranc  1,  179:  saec.  17  ex.). 

Histoire  abr  gée  de  l'ordre  de  Ste. -CI  aire  d 'Assise.  2 voli.  Lvon 
Paris  Lille  Soc.  St.-Augustin.  — A.  a Sérent,  Documenta  de  fun- 
datione  monasterii  S.  Clarae  Coletiinarum  Ambiani  in  Gallia  (1442-4) 
(ArchFranc  1 , 2-3).  — P. Schlager, Facultas conforendi sacram. con- 


436 


K.  SCHIEIiLHASS 


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in  Piemonte  seco.  16-18  (Ri.  It.  sociol.  1906).  — C.  De  France- 
schi, La  popolazione  di  Pola  sec.  15  e segg.  (ArcheTr  3.  Ser.  3,  2: 
Anh.  Cognomi,  soprannomi  e prenomi  di  abitanti  di  Pola  e della 
Polesana  secc.  10-16).  — G.  Bossi,  Cenni  sulla  popolazione  della 
città  di  Pola  sec.  16  e successivi  (AMeSocIstr  22,  3-4).  — A.  Fran- 
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della  popolazione  della  Sicilia  (ArchSicOr  4,2). 

4.  Familiengeschichte  (alphabetische  Folge 
der  Familien-oder  Ortsnamen). 

R.  Cessi,  Gli  Alberti  di  Firenze  in  Padova  (Archit  5.  Ser,  40, 
2:  seit  1371;  mit  5 Dokk.  1410-46).  — F.  F.  Alberti  d’Enno. 
I signori  de  Enno  ora  conti  degli  Alberti  d’Enno  (Trid  10:  mit 
Dokk.  1217  ff.).  — A.  Fano,  Notizie  stor.  sulla  famiglia  (insb. 
Vater  u.  Brüder)  di  Sperone  Speroni  degli  Alvarotti  (AMeAcPad 
N.  Ser.  23).  — L.  de  Baglion  de  la  Duffer i e,  Histoire  de  la 
maison  de  Baglion.  Les  Baglioni  de  Pérouse.  Poitiers  Soc.  Fran^. 
d’impr.  et  libr.  — S.  M.,  I Bertolini  di  Campo  di  Valtellina  ter- 
rieri del  comune  di  Talamona  (PSocCom  66  : betr.  1611).  — C.  Fogl  i, 
Famiglie  ascritte  al  ceto  nobile  di  Comacchio  : Famiglia  Bocraccini . 
Comacchio.  — Brevi  appunti  intorno  ai  Borgia  di  Perugia.  Pe- 
rugia Un.  tip.  coop.  — A.  Da  Borso,  Cenni  genealog.  sulla  fa- 
miglia Da  Borso  (1200-891).  Padova  Prosperini.  — V.  Casagrandi, 
La  genealogia  dei  Calafato  di  Sicilia  (Messina-Catania)  spiegata  con 
un  doc  svevo  (ArchSicOr  5,1:  Urk.  Friedrichs  II.  1221  ed.  Witì- 
kelmann).  — A.  Gius  sa  ni,  L’antico  sepolcro  della  famiglia  De  Ca- 
pitane! in  Chiavenna  (RiACom  53-55).  — F.  Pasini-Frassoni. 
I Cenci  (RiArald  1907  Sept.).  — Du  Roure,  Ijes  anciennes  fa- 
milles  de  Provence.  Généalogie  de  la  maison  de  Chiavari  seigneurs 
de  Montredon.  Paris  Champion  1906.  — G.  De  Pellegrini,  Cenni 
stor.  genealog.  della  veneta  famiglia  Donà  dalle  Rose.  Venezia  Tip. 
Soc.  M.  S.  — L.  Grò tt aneli i.  Ricordi  stor.  della  famiglia  Doni 
fiorentina.  Firenze.  — F.  Capretti.  Camilla  Fenaroli  e i conti 
Porcellaga  di  Roncadelle.  P.  1.  Brescia  Tip.  Ist.  Pavoni.  — G.  B. 
Morandi,  I Fieschi  a Crevacuore  ed  a Roasio  (BNov  1,  4).  — F. 
Sabatini,  La  famiglia  e le  t">rri  dei  Frangipani  in  Roma.  Roma 
Filippucci.  — M.  Jansen,  Die  Anfänge  der  Fugger  (-1494)  (St. 
Fugger-G.  1).  Leipzig  Duncker  u.  Humblot.  — Per  la  genealogia  della 
famiglia  Ghiringhelli  (BSvIt  29,  10-12:  Dokk.  1432  ff.).  — Pidoux. 
Familles  italiennes  dans  la  noblesse  Franc-Comtoise  (RiArald  190S 
Apr.-Juni).  — U.  Orlandini,  Elenco  ufficiale  dei  nobili  marohe- 
giani  ed  umbri  1667  (ib.  1907  Nov.).  — G.  Mini,  Libro  d’oro  di 
Modigliana  (ib.  1907  Juni-Sept.).  — L.  Rizzoli  jun..  La  famiglia 
Ongarelli  di  Padova  e le  pitture  nella  sua  casa  di  via  S.  Marghe- 
rita (1395)  (AAcVTI  N.  Ser.  a.  3 4:  mit  10  Dokk.  1388-1403).  — 
M.  Viano.  Famiglie  padovane  ricordate  nella  cronaca  del  Gataro 
(RiArald  1907  Dez  ).  — R.  Schölten,  Einiges  über  die  Familie 


BIBLIOGRAPHIE  1907-8 


437 


der  von  Pasqualini  (An.  Hist.  Ver.  Niederrhein  82:  Baumeister 
Alex.  V.  P.  aus  Bologna  1547  in  Jülich).  — Q.  Perini.  Famiglie, 
nobili  trentine.  12.  Padroni  de  Clappis  di  Rovereto;  13.  Savioli  di 
Rovereto;  14.  Panzoldi  di  Sacco  e Rovereto  (AAcRov  3.  Scr.  13, 
2-4.  14,1).  — Ders.,  La  famiglia  Pignatelli  e lo  zecchino  di  Bei- 
monte  (Numismatio  Circular  (London)  1907).  — A.  Corbelli,  La 
fine  di  una  signoria  (Gli  ultimi  Da  Polenta).  Torino  Sacerdote.  - 
C.  A.  Berti  ni.  Famiglie  romane  (dal  ma.  di  Teodoro  Amayden) 
(RiArald  1907  Juli-1908  Juni:  Forts.).  — G.  P.  Corti,  Famiglie 
patrizie  del  Cantone  Ticino  (ib.  1907  Ókt.-1908  Juli).  — 1 Tresseni 
di  Lodi  a Vercelli  (ArchLod  1907  Apr.-Juni). 

5.  Biographieen  (auch  Briefe) 
von  S-chrif tstellern,  Künstlern,  Geistlichen 

und  Ordensgeistlichen 
(in  chronologischer  Folge). 

0.  Bacci,  Prosa  e prosatori.  Palermo  Sandron.  — F.  Ceretti, 
Biografie  pichensi  Tom.  1°  (A-F)  (Me.  stör,  mirandolesi  17).  Miran- 
dola Grilli.  — A.  Maragliano,  Prima  appendice  alle  «Biografie 
e profili  vogheres!  »:  Ant.  Bordoni.  Voghera  Riva  e Zolla.  — G. 
Fazzari,  Breve  storia  della  matematica  dai  tempi  antichi  al  me. 
Palermo  Sandron.  — B.  Croce,  Per  la  storia  delle  matematiche 
sec.  18  in.  (RaccRomano). 

G.  Morin,  Un  écrit  de  S.  Julien  de  Tolède  (680-90)  considéré 
à tort  comme  perdu  (RBénéd  24,  3:  in  der  Casanat.).  — L.  E. 
Hallberg,  Santa  Matilde  (872-968).  Roma  Desclée.  — G.  Traina, 
S.  Vitale  di  Castronovo  (geb.  c.  890?)  e S.  Luca  di  Armento.  Cal- 
tanissetta  Armone.  ~ C.  Aiuti,  Comp.  della  vita  di  S.  Lidanoab. 
bened.  e patrono  di  Sezze  (f  1118).  Roma  Orf.  S.  M,  degli  Angeli. 

— C.  Mercuro,  Vita  di  S.  Guglielmo  da  Vercelli.  Roma  Desclée.  — 
Ders.,  Una  leggenda  me.  di  S.  Guglielmo  da  Vercelli  (RiBened  2,  7: 
Schluss).  — F.  Brandileone,  Notizie  su  Graziano  (1149-51)  e su 
Niccolò  de  Tudeschis  (1432)  tratte  da  una  cronaca  ined.  (StMeÙnBol 
1,  1 : BiArchig  1.  Ser.  1 ; vgl.  p.  466  l.  7 f.).  — C.  Haberstumpf,  La 
poesia  morale  e didattica  di  Bonvcsin  da  Riva.  Napoli  Gueirera.  — 
P.  Marti,  Un  rimatore  tarantino  sec.  13  (RiSal  4,  3-4:  Gazolo?). 

— P.  Bai  ni,  Simone  da  Locamo  (PSocCom  66:  mit  Dokk.  c.  1255- 
1311).  — P.  Thieman,  De  H.  Margarita  van  Cortona,  een  beeid 
van  boete  en  liefde.  Cuyk  Van  Lindert  [1906].  — F.  Cuthbert, 
A Tuscan  penitent.  Life  and  legend  of  St.  Margaret  of  Cortona 
(f  1297).  London  Bruns.  — G.  Ledos,  Santa  Geltrude  (1253  (?)- 
303).  Roma  Desclée.  — P.  Duhem,  Sur  un  fragment,  inconnu 
jusqu’ici,  de  r«Opus  tertium»  de  Roger  Bacon  (ArchFranc  1,  2-3: 
betr.  Astronomie  etc.).  — F.  Scandone,  Schiavo  di  Bari  israelita? 
(indem  p.  380  l.  6 v u.  f.  gen.  Bde.  : Dok.  1271).  — A.  F.  Mas  sera, 
[M.  Stamollo  de’  Taviani  rimatore  (secc.  13  ex.-14  in.)].  Bologna 
Zanichelli  1906.  — A.  Mancini,  Il  deposito  del  cuore  di  Nino 
Visconti  in  S.  Francese  o di  Lucca  (B.  Soc.  Dantesca  it.  14,  2). 

A.  Palumbo,  Gli  umanisti  in  Terra  d’Otranto  (RiSal 4;  vgl.  dort 


438 


K.  SGHBLLHA8S 


A.  Foscarini).  — N.  Amici,  Matematici,  fìsici,  astronomi  delle 
Marche  (StMarch  : saec.  14-19).  — S.  Debenedetti,  Cino  da  Pi- 
stoia nei  giudizi  del  Foscolo  (Palvese  1,  1).  — G.  Ci m bali.  L'idea 
civile  in  Dante  e Spedalieri  (G.  Dant.  1907).  — Garofalo,  Idee 
sociologiche  e politiche  di  Dante,  Nietzsche  e Tolstoi.  Palermo  Reber. 

— L M.  Ange  Ioni,  Dino  Frescobaldi  (f  c.  1317)  e le  sue  rime. 
Torino  Loescher.  — X.  Montebauer,  Johannes  von  Montecorvino 
(Ka  86,  2:  Franziskan.  Missionar  in  China  sacc.  14).  — H.  P.  K. 
Skipton,  The  life  and  times  of  Nicholas  Ferrar.  London  Mowbray. 

— H.  Re  pie.  De  b.  Monaldo  de  Justinopoli  (Capodistria)  (Arch- 
Franc  1,  2-3:  saec.  14).  — L.  Suttina,  Intorno  alla  prigionia  di 
Jacropo  da  Montepulciano  (saec.  14).  Erlangen.  — A.  De  Guber- 
natis,  Giov.  Boccaccio.  Milano  Libr.  ed.  lombarda  1906. — G.  Tra- 
vera a ri,  Il  b.  Pietro  Petroni  senese  e la  conversione  del  Boccaccio 
(RaPu  22).  — H.  Hau  vette,  Les  plus  anciennes  traductions  fran- 
^aises  de  Boccace  (Bit  8,  1).  — C.  Cipolla,  Le  opere  di  Ferreto 
de’ Ferreti  vicentino  (geb.  c.  1294).  Roma  Lincei.  — H.  C.  H.  Cal- 
throp,  Petrarch,  bis  ìtfe  and  times.  London  Methuen.  — F.  Wulf f, 
En  svensk  Petrarca- bok  till  jubelfasten  1304-904.  Stokholm  Norstedt. 

— Ders.,  Préoccupations  de  Pétrarque  (1359-69).  Lund  Ohlsson.  — 
D.  Spada,  L’amore  del  Petrarca.  Faenza  Novelli.  — E.  Sicardi, 
La  leggenda  sulla  morte  del  Petrarca  (G.  d’It.  1907  Mai  4).  — F. 
De  Sanctis,  Saggio  crit.  sul  Petrarca  (nuov.  ed.  B.  Croce).  Napoli 
Morano.  — P.  Nolhac,  Pétrarque  et  rhumanisme.  Nouv.  éd.  2 voli. 
Paris  Champion.  — L.  M.  Capelli,  Pétrarque,  Le  traité  De  sui 
ipsius  et  rnultoruni  ignorantia  (nach  dem  vat.  Autograph),  ib.  1906. 

— G.  Piazza,  Il  poema  dell’ umanesimo,  studio  crit.  sull’ «Africa* 
del  Petrarca.  Roma  1906.  — M.  La  Feria,  Petrarca  e Lamartine. 
Rocca  S.  Cacciano  Cappelli.  — A.  Avena,  Guglielmo  da  Pastrengo 
(geb.  c.  1290)  e gli  inizi!  deU’nmanosimo  in  Verona  (AMeAcVer  4. 
Ser.  7^:  Anh.  u.  a.  2 Briefe  G.’s  an  Petrarca  1336.  37;  Catalogo 
<a.  1400)  della  bibl.  del  monastero  di  S.  Zeno).  — Gardner,  St.  Ca- 
therine of  Siena.  A study  in  thè  religion,  literature  and  history  of 
thè  14.  cent,  in  Italy.  London  Dent.  — V.  D.  Scudder,  Saint 
Catherine  of  Siena  as  seen  in  ber  lettere,  ib.  1906.  — E.  Geb  hart, 
[Una  santa  uomo  di  stato:  S.  Caterina  da  Siena]  (Action  soc.  fern. 
1907  Juni  29).  — G.  Fabris,  Un  sonetto  di  S.  Caterina  da  Siena 
(MeForog  3,  3-4).  — A.  Oldrini,  L’ultimo  favolista  me.:  Frate 
Bono  Stoppani  [c.  1315-70]  e le  sue  « Fabulae  niistice  declaratae  * 
(Stnie  2).  — K.  Krogh -Tonning.  Die  hi.  Brigitta  v.  Schweden. 
Kempten  Kösel.  — P.  Cividali,  Il  b.  Giovanni  delle  Celle  (MeAcL 
1907).  - L.  di  Francia,  Per  una  questioncella  sacchettiana  (GLIt 
51,  1-3:  betr.  Novelle  di  Sacchetti).  — E.  Levi,  Il  loico  piac'evole 
Bas^o  della  Penna  (Person  in  Ferrara  zu  Sacche  tris  Zeit)  (RaccRo- 
mano).  — Ders.,  Un  rimatore  senese  alla  corte  dei  Visconti:  Do- 
menico da  Monticchiello  (ArcliLomb  35,  1 : im  Anschluss  an  Notizen 
in  Libri  tabule  der  viskont.  Verwaltung  1358). 

A.  Berti,  Artisti-poeti  italiani  secc.  15.  16.  Firenze  Seeber.  — 
A.  Roers  eh,  Le^'  hunianistes  beiges  de  la  renaissanc<*  (R.  génér. 
84,  1906).  — G.  Ben  ad  duci,  Di  alcuni  umanisti  delle  Marche 
(SlMarch  : in'^b.  saec.  15).  — L.  Andricli,  Giureconsulti  marchi- 
giani (ib.  : insb.  betr.  Bartolo).  — Herv  orragende  Pädagogen  des 


BIBIJOORAFHIE  1907-8 


430 


15.  Jahrh.  (HPBl  138:  Aen.  Sylvius,  Mapheus  Vegius,  Vitioriro 
V.  Feltre).  — A.  Franzo  ni.  L’opera  pedagogica  di  Maffeo  Vegio 
[1406-58]  Lodi  Wilmant.  — J.  M.  Cormick,  [2  educatori  me.’catt.: 
der  eine  Guarino  da  Verona]  (Cath.  University  B.  1907  Aprii).  — 
A.  Bel  Ioni,  Un  lirico  del  ^0  a torto  ined.  e dimenticato:  Giov. 
Frano.  Suardi  (GLIt  51,  1-3).  — L.  Suttina,  Tre  città  umbre 
secondo  un  araldo  toscano  sec.  15  (Michelang.  di  Cristofano  da  Vol- 
terra) (AugPer  2).  — L.  de  Chérancé,  La  bienh.  J.  M.  de  Maillé 
(t  1414)  (Nouv.  Bi.  Francisc.  1.  Ser.  17).  Paris  Poussielgue  1905. 
— P.  Lugano,  S.  Francesca  Romana  (t  1440)  nella  memoria  dei 
contemporanei  e dei  posteri  (RiBened  3,  9).  — B.  Marèe haux. 
Lo  spirito  di  S.  Francesca  Romana  (ib.)  ; vgl.  p.  466 1. 24  f.  — M.  D’ A n- 
drea,  Una  gentildonna  fiorentina  del  1400.  Noci  Ciessati.  — J. 
Coenen,  Quelques  points  obscurs  de  la  vie  des  frères  Van  Eyck 
(Leodium  1907  : auch  betr.  Äusserungen  Vasaris  u.  L.  Guicciardinis; 
vgl.  1907,  5 Weale’s  Kritik).  — M.  Lazzaroni,  A.  Munoz,  Fila- 
rete,  scultore  e architetto  del  sec.  15  [von  ihm  die  Bronzetüren  in 
8.  Peter].  Roma  Modes. — B.  Fe  li  ciangoli,  Sulla  vita  di  Giov. 
Boccati  da  Camerino  pittore  del  sec.  15.  Sanse  verino  Tuddei.  — 
Durrieu,  La  légende  et  Thistoire  de  Jean  Foucquet  (AnBSocFr 
1907,  2:  Maler  c.  1445  in  Rom;  Bild  Eugens  IV.).  — F.  Momi- 
gliano, Paolo  Veneto  e le  correnti  del  pensiero  religioso  e filosofico 
nel  suo  tempo.  Torino  Bocca.  — R.  Val en tini,  Sul  Panormita: 
Notizie  biogr.  e filologiche  (RendAcL  5.  Ser.  16,  6-8).  — L.  Ge- 
nu ardi,  Berardo  de  Medico  giurista  siciliano  sec.  14  (ArchSicOr 
4.  3:  mit  D.^k.).  — B.  Costar o,  Spigolature  barzizziane  [Gasp,  da 
Barzizza  1370-1431].  Padova  Gallina.  — N.  Misasi,  La  mente  e il 
cuore  di  Frane,  di  Paola.  Lanciano  Casa  ed.  «Pro  pace  ».  — F.  Sa- 
batini, La  mente  politica  e lo  spirito  di  carità  in  S.  Frane,  da 
Paola.  Roma  Filippucci.  — V.  Saccà,  La  casa  di  Smeralda  Calciati 
Colonna  |der  B.  Eustochia  di  Mesainal?  (ArchMess  8,  3-4:  Geburts- 
haus 1437  ?).  — V.  Casagrandi,  I codd.  cartacei  messinesi  e pe- 
rugino sulla  leggenda  della  france'^cana  suor  Eustochia  da  Messina 
(Y  1486)  (ArchSicOr  4,  2).  — I.  Ceccàrell  i,  Feo  Beicari  (geb.  1410) 
le  sue  opere  Siena  Tip.  sordomuti,  — N.  Bar  san  ti,  Do<ic.  e 
notizie  per  la  vita  del  poeta  Pacifico  Massimo  d’ Ascoli  (AMeDMar 
N.  Ser.  4,  1:  betr.  1459  ff.  i.  — G.  Fabris,  Sonetti  villaneschi  di 
Giorgio  Sommari  va  poeta  veronese  sec.  15.  Udine  Del  Bianco.  — 
Card.  Beda,  Brevi  cenni  intorno  alla  vita  del  b.  Nicola  da  Prussia 
monaco  in  S.  Nicola  del  Boschetto  presso  Genova  (y  1456).  Subisco 
Tip.  Bened.  — L.  Frati,  Taddeo  da  Poscia  (grammatico  ed  uma- 
nista sec.  15)  (Krudiz.  e belle  arti  4,  5-6).  — Dors.,  Le  epistole 
metriche  di  Antonio  Loschi  iGLIt  50,  1-2).  — G.  Ferretti,  Ma- 
nifestazioni religiosf'  di  un  umanista  (RaN  1907  Aug  1:  betr.  Carlo 
Marsuppini).  - R.  Sa  b badi  ni,  Briciole  umanistiche  (GLIt  50,  1*2: 
Fort'».,  u.  a.  Giano  Pannonio.  Teod.  Gaza.  Ant.  Loschi.  Leonello 
d’Este). — C.  Picei,  L’ « Anlhologia  latina»  e gli  epigrammi  del 
Filelfo  per  pittun*  milain  si  (ArchLornb  34,  4:  vor  1456  verfasst).  — 
R.  V’ al  e liti  ni,  Cf)ntroveraie  cronolog.  sopra  questioni  umanistiche 
per  il  tempo  da  ass  *gnarsi  alle  « Invectivae  » di  B.  Faccio  contro 
il  V^alla  e alla  risposta  di  questi  (Xenia  Romana  1907).  — P.  M. 
Soulier,  Do  b.  Joanne  Angelo  Porro  mediolanensi  ord.  Servorum 


440 


K.  SCHELLRAS8 


b.  Mariae  virg.:  1.  Vitae,  miracula  et  translationes  etc.  2.  Docc.  ad 
vitam  et  cultum  b.  J.  A.  spectantia  1459  ff.  (M.  ord.  Serv.  (Bruxelles) 
8,  2.  9,  1:  Forts,  folizt).  — A.  Bel  Ion o.  L’eloquenza  di  S.  Bernar- 
dino da  Siena  e la  scolastica.  Firenze  Bibi.  Scientif.  relig.  1906.  — £. 
Bulletti,  II  breviario,  il  sigillo  e gli  occhiali  di  S.  Bernardino 
(ArchFranc  1,  178  f.).  — Ders.,  Di  un’avventura  occorsa  ad  un 
autografo  di  S.  Bernardino  da' Siena  (ib.  1,  470  f.).  — G.  Mancini, 
1 libri  della  famiglia  di  Leon  Battista  Alberti.  Firenze  Càrnesecchi. 

— H.  Nirrnheira,  Hinrich  Murmester.  Ein  hamburgiseher  Bür- 
germeister in  der  hansischen  Blütezeit  (1463.  1464  Jurist.  Bektor 
in  Padua!)  (Pfingstbl.  Hansisch.  G.  verein  4).  Leipzig  Duncker  u. 
Hurablot.  — M.  Schiff,  La  bibliothèque  du  marquis  de  Santillana 
(BiÉHÉt  153:  betr.  Humanismus;  vgl.  GLIt  50,  161  fF.).  — G.  Cre- 
scimanno.  Sui  dialoghi  di  Pandolfo  Collenuccio.  Torino  Casanova. 

— M.  Faloci-Pulignani,  Vita  di  Sigismondo  de  Comitibup 
scritta  dall’ab.  Mengozzi  (f  1783)  (BUmb  13,  1 : Literat  geb.  143*2; 
Edition).  — G.  Volpi,  Il  «Vocabolista»  di  Luigi  Pulci  (RiBiArch 
19,  1-2).  — L.  Piotrowicz,  Philipp!  Callimachi  (Buonaccorsi,  147*2 
in  Polen)  carminum  inedijborum  particula  (Stromata  in  honorem 
C.  Morawski.  Krakau).  — E.  Pèrcopo,  Una  lettera  ined.  del  Po- 
liziano a Pontano  (Ra.  crit.  Ictterat.  it.  12).  — S.  F.,  Nuove  notizie 
inlorno  agli  architetti  Alessio  et  Agostino  Traraelli  (BPiac  2,  5: 
1484.  1517).  — A.  Moschetti,  Il  maestro  del  pittore  Filippo  Maz- 
zola ('neben  Bellini  Tacconi?).  Padova  Soc.  coop.  tip. 

Uomini  illustri  (di  Como)  (secc.  16-17)  (PSocCom  63).  — G.  B. 
Gerini,  Gli  scrittori  pedagogici  italiani  sec.  16.  Torino  Paravia.  — 
R.  Lanci  ani,  Ricordi  ined.  di  artisti  sec.  16  (Ausonia  1:  betr. 
Maler  Pirro  Ligorio).  — A.  De  Fabrizio,  Antonio  De  Ferrari^ 
pensatore  e moralista  del  rinascimento  (RaPu  23,  9-10).  — G.  Pa- 
ttini, Agnolo  Firenzuola  e la  borghesia  letterata  del  rinascimene*. 
Cortona  Tip.  soc.  — Vie  do  Ste.  Angèle  de  Mérici  (1474-540).  Inns- 
bruck Vereinsbuchh.  1906  (vgl.  nel  1°  centen  della  oanonizz.  Mi- 
lano Tip.  S.  Gius.).  — A.  Müller,  Nicolò  Copernico  fonda- 
tore dell’astronomia  moderna,  trad.  P.  Mozzetti.  2»  ed.  Roma 
Desclée.  — A.  De  Gubernatis,  Lud.  Ariosto.  Roma  Loescher 
1906.  — A.  Kissner,  Ariosto  (DRu  34,  1).  — M.  Wirtz,  Ercole 
Strozzi  poeta  ferrarese  (1473-508)  (ADFerr  16).  — R.  Le  Bour- 
dellcs,  Michel-Ange,  Alfièri,  Metastase,  Foscolo,  Verdi,  Carducci. 
Cervantès.  Paris  Fontemoing.  — H.  Mackowsky,  Michelagniolo. 
Berlin  Marquardt.  — M.  Reymond,  Michel-Ange.  Paris Laurens.  — 
R.  Rolland,  Vie  de  Michel-Ange.  Paris  Hachette.  — K.  Frey. 
Michelagniolo  Buonarroti.  Q.  F.  zu  seiner  Gesch.  u.  Kunst.  Bd.  1 
Jugendjahre.  Berlin  Curtius.  — A.  Venturi,  Michelangelo  (NAnt 
1907  Dez.  1).  — F.  Burger.  Studien  zu  Michelangelo.  Stras.sburp 
Heitz.  — E.  Filippini,  Da  un  poeta  folignate  ad  un  altro  (betr 
Sonett  Barbati's,  nicht  von  Frezzi).  Foligno  Artigianelli.  — A.  Te- 
baldeo,  Versi.  Da  un  ms.  della  bibl.  com.  Eugubina,  ed.  0. 
Nardi.  Perugia  Squartini  1906  (cf.  Cavicchi  GLIt  50,  72  ff- 
und  oben  p.  395  1.  17). — U.  Renda,  Gerol.  Campagnola  e Ant. 
Tebaldeo  (MeAcMod  3.  Ser.  8).  — E.  Solmi,  Leonardo  1452-519. 
Firenze  Barbèra.  — E.  Me  Curdy,  L.  da  Vinci.  London  Bell 
H.  Klaiber,  Leonardostudien.  Strassburg  Heitz.  — G.  Calvi. 


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Vinci  (Bit  7,  2.  8,  1).  — F.  Botta  zzi,  Leon,  da  Vinci  natura- 
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du  «Mercure  de  Fiance*.  — E.  Solmi.  Ricordi  della  vita  e delle 
opero  di  L.  da  Vinci  raccolti  dagli  scritti  di  Giov.  Paolo  Lomazzo 
(ArchLomb  34,  4:  L.  geb.  1538,  Maler  u.  Dichter;  aus  seinen  Auf- 
zeichnungen). — P.  Carli,  Un  autografo  poco  noto  di  Machiavelli 
(GLlt  50.  3:  der  Estratti  di  lettere  ai  Dieci  di  balia  im  Cod.  Ric- 
card.  3627;  Varianten  mit  dem  Druck).  — A.  Ugolini,  G.  B. 
Gelli  [1498-1563J,  Scritti  scelti.  Milano  Vallardi  1906.  — R.  Nuzzi, 
La  poesia  di  Pietro  Bembo.  Andria  Matera.  — A.  Lorenzoni, 
Notizia  e scritti  di  Paolo  Del  Rosso  fiorentino  (1506-69)  (FrFior  3).  — 
Nel  4°  centen.  di  Luca  Contile  (geb.  1507)  (num.  un.  1907  Sept.  14). 
Cetona.  — E.  Fabietti,  Luca  Contile  ed  alcune  sue  lettere  ined. 
(Itmod  1907,  15).  — L.  Chi  alvo,  Benven.  Cellini,  Roma  Casa 
ed.  it.  — Roncoroni,  Benv.  Cellini  (Arch.  psichiatr.  scienze  pen. 
etc.  Torino  2.  Ser.  2,  3).  — P.  Courbon,  Etude  psychiatrique  sur 
Benv.  Cellini.  Paris-Lyon  Maioine  1906  (vgl.  GLIt  50,  235).  — 
Ch.  GailJy  de  Taurine s,  Benv.  Cellini  à Paris sous Fran90is 
Paris  Daragon.  — V.  L.  Bourilly,  Montaigne  (RHMC  8,  8-10).  — 

M.  Liber,  Montaigne  à Rome  (RÉtJuiv  1908  Jan.  1).  — A.  Se- 
rena, Fra’  Giocondo  scienziato  veronese  del  500.  Treviso  Arti 
graf.  — E.  Lamm  a,  Andrea  Navagero  poeta  (RaN  1908  Apr.  1).  — 
G.  Conti,  Rabelais  (1495 ? -553).  Brescia  Ceroidi.  — C.  Calandra, 
La  «Coltivazione»  di  L.  Alamanni  studiata  nell’idealità  e nell’nrte. 
Cerignola  Tip.  Scienza  e Diletto.  — G.  Castellani,  Annibai  Caro 
(geb.  1507)  numismatico  (RiItNum  20,  2).  — E.  Carusi,  4 sonetti 
ined.  di  Ann.  Caro  (in  dem  p.  380  1.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.).  — Vgl.  p.  401 

1.  9 V.  u.  ff.  — C.  Pari  set,  Antonio  Criminali  da  Sissa  (1520*49;  Mis- 
sionar Jesuit).  Bologna  Zanichelli.  — E.  v.  Möller,  Andreas  Alciat 
(1492-550).  Zur  Entstehungsgesch.  der  mod.  Jurisprudenz.  Breslau 
Marcus.  — A.  Grilli,  5 lettere  ined.  di  Marcantonio  Flaminio  (Rom 

2.  Ser.  4,  1:  1538-48).  — F.  C.  Carré  ri,  Irene  di  Spilimbergo  (RiArald 
1907  Sept.  ; 1538-59).  — Mss.,  disegni  e stampe  rare  (Roba  di  storia 
d’arte  1907  Juli:  u.  a.  Della  Casa.  Rovere  etc.).  — W.  K all  a b t,  Va- 
.«iari.studien  (Quellenschriften  Kunstg.  u.  Kunsttechn.  Ma.  Neuzeit  ed. 
Cam.  List  N.  F.  15).  ed.  mit  Lebensbild  K.’s  J.  v.  Schlosser.  Wien 
Leipzig  Graeser  Teubner.  — E.  Brunelli,  Docc.  ined.  (2)  sul  pit- 
tore Giacomo  Siciliano  (in  dem  p.  380 1. 6 v.  u.  f.  gen.  Bde.  : 1543.  44).  — 
A.  Colombo,  Carlo  Maria  Maggi,  poeta  lirico  satirico  drammatico 
di«alettale.  Roma  Tip.  Cam.  Deputati.  A.  Sacchetti,  Un  entu* 
sia.sta  di  Cividale  (Giorgio  Gradenigo  geb.  1522)  (MeForog  3,  1-2).  — 
A.  Albert  azzi.  Un  precursore  del  Lombroso:  Girol.  Cardano 
(Natura  ed  arte  16).  — G.  Ferretti,  Di  un  musico  spellano  (Giov. 
Filippo  Alessandri)  a Parma  (Fanf.  Domen.  29,  40).  — A.  Pilot, 
Notizie  biogr.  di  Celio  Magno  lirico  veneziano  del  500.  Treviso  Tu- 
razza.  — G.  E.  Saltini,  Celio  Malìspini  ultimo  novelliere  it.  in 
prosa  sec.  16  (ASocColomb  1907). — A.  An  astasi.  La  «Poetica» 
di  Girol.  Muzio  (Rend.Mem.Ac.Zelanti  3.  Ser.  5:  von  c.  1551).  — 
E.  Motta,  Giacomo  Jonghelinck  [Medaglista]  e Leone  Leoni  in 
Milano  (RiItNum  21,  1-2:  1552;  Notizen  betr.  Leoni  1562  ff.). — 
G.  Pregni,  In  ricordo  di  Jacopo  Barozzi  (Vignola).  Modena. 


442 


K,  SCHELLHASS 


G.  B.  De  Toni  eA.  Forti;  Intorno  alle  relazioni  di  Franc. 
Calzolari  con  Luca  Ghini.  Firenze  Pellas.  — Intorno  alla  vita  e 
alle  opere  di  Ulisse  Aldrovandi.  Studi  di  A.  Bai  dacci,  E.  De 
Toni,  L.  Frati,  A.  Ghigi,  Gortani,  F.  Morini,  A.  C. 
Ridolfi,  A.  Sorbelli.  Bologna  Beltrami.  — G.  B.  de  Toni, 
Spigolature  Aldrovandiane  : 1.  I placiti  ined.  di  Luca  Ghini  nei 
mss.  Aldrovandiani  di  Bologna  ; 2.  Scritti  Aldrovandiani  nella  bibl. 
Ambrosiana  di  Milano;  5.  Ricordi  d’antiche  collezioni  veronesi  nei 
mss.  Aldrov,  Milano  Verona.  — Ders.,  Spigolature  Aldrovandiane 
(MaVer  1:  Aldrovandi  in  Verona  1554.71).  — Ders.,  Illustrazione 
del  2°  voi.  delPerbario  di  U.  A.  (AlVen  8.  Ser.  10,  6).  — Der>.. 
Ulisse  A.  e Pier  Antonio  Michiel.  Imola.  — E.  Spadolini,  Una 
lettera  ined.  di  U.  Aldr.  (Archig  2,  6:  1600).  — Vgl.  p.  474  1.  8 v.  u.  f. 

W.  Boulting,  Tasso  and  his  times.  London  Methuen.  — E.  An- 
toci,  Amore  e pazzia  di  T.  Tasso.  Ragusa  S.  Piccitto.  — M.  Ciri  zi. 
Un  prelato  italiano  del  600  (Annibaie  Grizio  1556*612)  nella  vita, 
nella  società,  nella  magistratura  (mit  Dokk.).  Bolocna  Zanichelli.  — 
Un  nuovo  doc.  por  Giacomo  Soldati  (BSvIt  29.  10-12:  1585).  — 
E.  Wymann,  Ritter  Melchior  Lussy  (G.  Freund  61).  — B.  Ni- 
colosi.  Vita  di  S.  Benedetto  da  S.  Fratello  del  prim’ordine  Fran- 
cescano [il  santo  Moro;  1524-89].  Palermo  Barravecchia.  — S.  M. 
Maddalena  de’Pazzi  (3°  centen.  della  morte).  Firenze  Mannelli  1906.  — 
M.  Cevelotto,  Le  relazioni  di  Nicolò  Mauro  con  Bartolomeo  Biir- 
chelati  (Coltura  e lavoro  1907:  B.  Litterat  in  Treviso  saec.  16 
ex.).  — P.  Lehmann,  Franciscus  Modius  (geb.  1556  bei  Brütrsre) 
als  Handschriftenforscher  (QULatPhil  3,  1).  — C.  Fano,  Un  poeta 
ined.  (saec.  16  ex.)  (Pirro  Pomi  giureconsulto  reggiano)  (Nozze 
Grasseìli-Bignardi).  Reggio  Em.  Coop.  tip.  — G.  O.  Corazzili], 
Jacopo  Peri  e la  sua  famiglia  (ASocColomb  1907).  — L.  River  a, 
Giovan  Giuseppe  Alferi  e la  sua  «Istoria  sacra»  (BSocAnt  2.  Ser. 
19,  17:  saec.  16  ex.).  — A.  Mayer,  Das  Leben  u.  die  Werke  der 
Brüder  Mattheus  u Paul  Brill.  Zur  Gesch.  der  Landschaftsmalerei 
saec.  16  ex.  Diss.  Halle.  — V.  Saccà,  Michelangelo  da  Caravaggio 
pittore  (ArcliMess  8,  1-2).  — 0.  V araldo,  Gabriello  Chiabrera 
(Dichter)  nella  corte  de*  Medici  (RiLig  29,  4-5:  seit  c.  1595). 

A.  Salza,  Alcune  relazioni  tra  poeti  francesi  e italiani  secc.  17- 
18  (Bit  8,  1).  — S.  Fermi.  Romanzieri  piacentini  della  decadenza 
(BPiac  2,  4;  vgl.  seinen  Aufsatz  Romanzieri  Piacent.  1,  6).  — 
Ders.,  Due  amicizie  letterarie  di  Jacopo  Gaufrido  (G.  Galilei  e C. 
Achillini)  (ib.  2,  3;  vgl.  p.  463  1.  5 f ).  — V.  Spampanato,  4 fìlosotì 
napoletani  (unter  ihnen  G.  Bruno,  T.  Campanella)  nel  carteggio  di 
Galileo.  Portici  Della  Torre,  — T.  Martini,  Evangelista  Torricelli 
(geb.  1608)  (RaN  1908  Mai  16:  Freund  Galileis;  Optiker).  — U. 
Marchesini,  Il  poeta  contadino  d’Arcidosso  (Giovandomenico 
Peri  1564-639)  a Firenze  (Archlt  5.  Ser.  40,  4 : Brief  P.’s  an  lacujio 
Corsi  1600;  C'àmpoli’s  an  Galilei  1610).  — G.  Gentile,  Gioid. 
Bruno  nella  storia  della  cultura.  Palermo  Sandron.  — Giordano 
Bruno.  Opere  italiane.  Dialoghi  morali  con  note  di  G.  Gentile. 
Bari  Laterza.  — L.  Cu  n solo,  Tomm.  Campanella  nella  storia  e 
nel  pensiero  moderno.  Prato  Passerini  1906.  — J.  Kvatchala. 
Tomm.  Campanella  (J.  Ministerstva  Narodnago  Prosviescenija  19<i7 
Aug.). — Ders.,  Th.  Campanella  u.  die  Pädagogik  (Deutsche  Schule 


BIBUOOBAPHIE  1907-8 


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Dorpat  190o).  Leipzig  KHnkhardt.  — P.  Pozza,  Giannone  e Botta 
contro  Tomm.  Campanella  (Fanf.  Domen.  29,  35).  — S.  Fermi, 
Un  romanziere  licnre  sec.  17  (Carlo  Lengueglia)  (GLLig  9.  1-3).  — 
D.  Santoro,  Della  vita  e «Ielle  opere  di  Mario  Equicola.  Chieti 
Jccoo  1906.  — A.  Di  Margerie,  S.  Frane,  di  Sales.  Roma  Desclée 
1906.  — F.  Strowski,  St.-Frangois  de  Sales  (La  pensée  chrét. 
(Paris)  1908).  — G.  A.  Bordili  a M.  Malpighi.  Lettera  ined.  (in:  Ono- 
ranze a Gius.  Ziino.  Messina).  — G.  Mercati,  Fra  Fulgenzio  Manfredi 
(MisStCE  5: 1610  in  Rom  verbrannt).  — G.  Beani,  AreipreteCes.  Fio- 
ravanti (1546-624)  (Difesa  soc.  relig.  Pistoia  42).  - G.  Tornari,  Del 
pensiero  politico  e delle  dottrine  economiche  di  Giov.  Bolero.  Torino 
Grafica  ed.  politecnica.  — A.  N.,  Giov.  Boterò  a Savona  (GLLig 
8,  10-12:  1614).  — G.  Setti,  Intorno  ad  un  pseudonimo  tasso- 
niano  (AMeAcPad  N.  Ser.  23:  in  der  Secchia;  Brief  Tassoni.s  1616). 

— A.  Bel  Ioni,  Per  una  iscrizione  volgare  antica  e per  uno  sto- 
riografo del  600  (Stme  2,  2).  — A.  Pagano,  Un  poeta  lirico  del 
600  (Giov.  Giac.  Lavagna).  Napoli  Di  Gennaro  e Morano.  — P.  Lu- 
gano, Le  idee  strane  di  un  ingegno  bizzarro  del  600:  l’ab.  olive- 
tano  D.  Secondo  Lancellotti  (geb.  1582)  (G.  Arcadico  1907).  — 
S.  M.,  Pompeo  Coquio  (PSocC(»m  62:  ft  1625).  — Ders.,  Ces. 
Grassi  (ib.  : Dichter  saec.  17  . — P.  M Rocca.  Docc.  (10)  rela- 
tivi a s:*i  oscuri  pittori  siciliani  seco.  17.18  (ArchSic  N.  Ser.  32,  1-2  : 
1626-1744).  — F.  Cesare  Frarcanzano.  Nuovi  docc.  per  accertarne 
la  patria  (RaPu  23,  5-8).  — L.  Arata,  G.  B.  Marapo  ìio  in  Bor- 
gonovo Val  Tidone  (1630)  Piacenza  Tedeschi  1906.  — U.  A.  Amico, 
Memorie  stor.  sopra  Frane.  Baronie  Manfredi  (ArchSic  N.  Ser.  32, 
3-4:  geb.  1593;  storico;  auf  die  Pantelleria  verbannt).  — F.  Al- 
lodoli, Giov.  Milton  e l’Italia.  Prato  Vestri.  — G.  Arenaprimo, 
La  morte  di  Mario  Giurba  (Juristen)  (ArchMe.ss  8,  3-4:  t 1649).  — 
A.  Custodero,  Un  diario  ined.  (saec.  17;  spätere  Zusätze  1690- 
780)  di  Pompeo  Sarnelli.  Trani  Vecchi.  — L.  Tinti,  Vita  di  Marco 
d’ Aviano  cappuccino  della  prov.  veneta,  missionario  pontif.,  1631- 
99.  Udine  Patronato.  — A.  Bertoldi,  Tra  Daniello  Bartoli  e Frane. 
Redi  (Rilt  1907  Dez.  : Brief  des  Jesuiten  B.).  — I.  Moffa,Gian 
Vincenzo  Gravina  (St.  letteratura  it.  1907).  — Ders. , « De  imperio 
et  iurisdictione  » di  G.  V.  Gravina  (in  der  ( asanat.).  Catania  Gian- 
notta.  — Testamento  di  Gravina  (ArchLod  1907  Okt-Dez.  : 1715). 

A.  Telluccini,  Contributo  alla  biografia  di  Filippo  Juvara  ar- 
chitetto messinese  (ArchMess  8,  1-2:  mit  Dokk.  1706-58;  u.  a.  aus 
Arch.  Acc.  S.  Luca  Rom).  — U.  Berlière.  I.ettres  iru^d.  (5)  des 
bénédictins  de  St.-Maur  au  card.  Gualterio  (RBénéd  24,  3:  1710- 
20;  aus  Arch.  Gualterio  in  Bagnorea).  — Ders.,  Lettres  inéd.  de 
bénédictins  de  St-Maur  (ib.  25,  2:  4;  an  Costadoni  in  Murano). 

— T.  Co  pel  li,  11  teatro  di  Scipione  Maffei.  Parma  Battei.  — A. 
Spagnolo,  Un  oratorio  per  musica  di  Scip.  Maffei  (Nozze  Tassi- 
9tro-Pacchielli).  Verona  Maichiori.  — Ders.,  Scip.  Maffei  e Frane. 
Muselli:  Breve  istoria  di  una  loro  inimicizia  (AtVen  30,  1 : lìiit  Dok. 
1728). — A.  Lattes.  Frano,  de  Affuirre  e Scip.  Maffei  (MisStlt  3. 
Ser.  13).  — (i.  Sforza,  L.  A.  Muratori  e la  repubbl.  di  Lucca 
(MoAcTor  2.  Ser.  57:  betr.  1714-28.  39  ff.).  — L.  G rottane  Ili, 
Un  collaboratore  di  L.  A.  Muratori.  Siena  Meini.  A.  Schiavo- 
Lena,  Lettere  ined.  di  L.  A.  Muratori,  Frane,  de  Aguirre  e An- 


444 


K.  8CHBLLHASS 


drea  Lucchesi  (ArchSicOr  4,  3:  9,  1730-33).  — K.  Wenck,  Drei 
iingedruckte  Briefe  von  L.  A.  Muratori  an  Gabriel  Groddeck  (Racc- 
Romano).  — 1.  Luisi,  Un  poeta-editore  del  700  (Paolo  Rolli) 
(Mise  Mazzoni  [Firenze  Tip.  Galileiana]  2).  — G.  Mercati,  Opu- 
scoli ined.  del  b.  card.  Giuseppe  Tommasi  (Stte  15  : sa.ee.  18).  — 
E.  Perito,  Gherardo  De  Angelis  (1705-83)  (in  dem  p.  380 1.  6 v.  u.  f. 
gen.  B le.  : Aufforderung  der  Principessa  di  Belmonte  an  A.  1724, 
nach  ^Vien  zu  gehen).  — La  «Raccolta»  milanese  di  tutti  gli  an- 
tichi poeti  latini,  ed  una  letteradi  Filippo  Argelati  (ArchLomb  35, 
1:  1731;  an  Corn.  Bentivoglio).  — G.  Taglialatel  a,  Il  cadavere 
di  Vico  nella  chiesa  dei  girolamini  i/j  Napoli  (AAc  Pont  2.  Ser.  12). 

G.  Mazzoni,  Memorie  di  Goldoni:  2 voli.  Firenze  Barbèra. — 
Modena  a C.  Goldoni  nel  2°  centen.  dalla  .sua  nascita  1907.  Modena 
Ferraguti.  — E.  Maddalena,  Goldoni  nel  2°  centen.  della  sua 
nascita.  Trieste  Caprin.  — G.  Pittaluga,  Pensieri  d’un  solitario: 
Carducci;  Goldoni.  Città  di  Castello  Lapi.  — G.  de  Ceso,  Alfieri, 
Goldoni  e il  suo  tempo.  Verona  Mai chiori.  — E.  Boghen  Coni- 
gli a ni,  Goldoni  (Nuova  Ra.  lett.  mod.  5).  — L.  Brosch,  Gol- 
doni  (BeilAZ  1907,  46).  — M.  Landau,  Goldoni  (Sonntagsbeil.  Vos- 
sisch.  Zeitung  1907,  8).  — A.  Testoni,  Discorrendo  di  Goldoni 
(RiLig  29,  2).  — A.  Lazzari,  Goldoni  in  Romagna  (AtVen  30,  2 : 
1719  ff.  ; Forts,  folgt).  — G.  Crocioni,  Reggio  e il  Goldoni  (Nozze 
Conversi-Radiciotti).  Modena  Ferraguti.  P.  Gazza,  Goldoni  a 
Modena,  ih.  — D.  Mantovani,  Goldoni  e il  teatro  di  S.  Luca  a 
Venezia  (1755-65).  Milano  Treves.  — R.  Pitteri,  Messaggio  de 
Goldoni  a Trieste.  Udine  Del  Bianco.  — O.  Rocchi , Apogr^o  d’un 
« Te  Deum  » di  Goldoni  nel  ms.  Hercolani  366  della  bibl.  deH’ar- 
chiginnasio  (Archig  2,  5:  Te  Deum  1757  für  Ludw.  XV.  in  Parma). 

— B.  U.  Ferrari  e A.  Marconi,  Goldoni  educatore.  Firenze.  — 
C.  Verrier,  Goldoni  e il  teatro  italiano  (Grande  R.  1908  Febr.  25). 

— O March  ini-Capasso,  Goldoni  e la  commedia  dell’arte.  Ber- 
gamo Bolis.  — G.  Gallico,  Il  «Bugiardo»  di  Goldoni  e la  com- 
media dell’arte.  Torino  Valentino.  — E.  Maddalena,  La«Locan- 
diera  » fuori  d’Italia  (Rilt  1907  Nov.:  1764  ff.).  — V.  Brocchi, 
La  polemica  a teatro  ' ib.  1907  Mai  : Gozzi  etc.  gegen  G.). 

V.  Gian,  Una  figura  goldoniana  dopo  il  Goldoni  (Natura  ed  arte 
16:  Giov  Rossi).  — G.  Lazzari,  La  vita  e l’opera  letteraria  di 
Raniero  Calzabigi  [1715-95].  Città  di  Castello  Lapi.  — G.  Rossi. 
Appunti  sulla  composizione  e pubblicazione  del  « Cicerone  » da  let- 
tere ined.  di  G.  C.  Passeroni  (RiBiArch  18,  10-11:  Forts.  Briefe 
1748-56).  — V.  A.  Arullani,  Lo  sproposito  di  Gian  Carlo Pas.'^e- 
roni  (Fanf.  Domen.  29,  32).  — L.  Piccioni,  Quando  Gian  Carlo 
Passeroni  fu  a Roma  (ib.  29,  39).  — V.  Sardi,  Vita  del  servo  di 
Dio  Giov.  Alf.  Varela  de  Losada,  fondatore  dell’ord.  della  penitenza 
di  Gesù  Nazareno  1 1723-69 1.  Roma  Istit.  Pio  IX.  — M.  Schiff, 
Éditions  et  traductions  italiennes  des  oeuvres  de  J.  J.  Rou.sseau 
(RBi  17,  7-9).  — C.  Cu  1 casi,  Gli  influssi  italiani  nell’«jpera  di  Rous- 
seau. Roma  Dante  Alighieri.  — G.  Micheli,  La  storia  di  Borgo- 
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2^  centen.  della  nascita  di  Jacopo  Tartarotti  roveretano  (24.  Febr. 
1908)  (Trentino  1908  März  9). — L.  Piccioni,  Prose  di  Gius.  Ba- 
ratti 11719-89]  scelte  ed  annotate.  Torino  Paravia  1906.  — C.  Ci- 


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rata da  L.  Targa  (NArchVen  N.  Ser.  14,  1:  Brief  Targas  1759). 

— P.  Pinson,  Un  grand  comédien  parisien  au  18®  s.  : Jean  Bapti- 
ste  Guignard,  dit  Clairval,  acteur  de  la  Coniédie  italienne  (1735-97). 
Nogent-le-Rotrou  Daupeley-Gouverneur.  — C.  Musatti,  Girolamo 
Medebach  e il  suo  matrimonio  con  la  Scalabrini  (AtVen  30,  2 : 1767). 

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gegén  De  Sanctis*  Urteil  üb.  P.).  — G.  Carducci,  Opere  14: 
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Bologna  Zanichelli.  — A.  Sciascia,  Parini  educatore.  Firenze 
Aldino.  — G.  Bus  tic  o.  Un  imitatore  del  Parini  (Letture  venete 
1907  Dez.).  — A.  Crespi,  Sul  pensiero  filosofico -giuridico  di  Ces. 
Beccaria  (Ri.  filosofìa  9,  2).  — D.  Bassi,  Ant.  Piaggiq  e i primi 
tentativi  per  lo  svolgimento  dei  papiri  ercolanesi  (ArchNap  32,  3 : 
dessen  Memorie  1769-71  aus  Familienarchiv  der  Conti  Ludolf).  — L. 
Lizio-Bruno,  Andrea  Gallo  e i suoi  tempi  (ArchSicOr  5,  l:geb. 
1734;  Polyhistor;  t 1814).  — L.  Fontana,  Frane.  Soave  1 743-806. 
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Samml.  Cossilla  in  bibl.  civ.  Turin:  betr.  s.  18  ex.).  — G.  V.  Cal- 
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dornen.  29,  27).  — T.  Papandrea,  Salv.  Vigo,  vita  e carteggio 
ined.  Acireale  Tip  « XX  Secolo  ».  — S.  Fermi,  Un  romanziere 
piacentino  del  700  : Vincenzo  Ant.  Formaleoni  (BPiac  3,  2 : geb. 
1752'.  — J.  A.  Kessler,  Jesuald  v.  Reggio  aus  dem  Kapuziner- 
orden, der  Apostel  Kalabriens  im  18.  Jahrh.  (y  1803).  Kempten  Kö- 
sel.  — G.  Manacorda,  Una  lettera  ined.  dell’ab.  V.  Monti  (GL- 
It  50,  1-2:  1785).  — E.  Bellorini,  2 lettere  ined.  del  Monti  (ib. 
51.  1-3:  1804).  — Goethes  Briefe  aus  Italien  an  Frau  v.  Stein, 
Herzog  Karl  August  u.  Freunde  in  der  Heimat,  ed.  J.  Vogel.  Ber- 
lin Bald.  — G.  Pi  tre,  Goethe  in  Palermo  1787.  Palermo  Barra- 
vecchia.  — Ders.,  Una  parola  sul  soggiorno  di  Goethe  in  Messina 
(ArchMess  8,  1-2:  1787).  — G.  Bustic o.  Contributo  alla  biografia 
di  Mattia  Butturini  (geb.  1752)  (AAcRov  3.  Ser.  14,  1).  — Ders., 
Beghe  letterarie  (saec.  18  ex.)  : Butturini  e Pepoli  (Fanfulla  domen. 
29,  20).  — Ders.,  Per  la  biografia  di  Frane.  Apostoli  (RiLig  29,  4: 
Briefe  A.’s  an  Butturini  1788-98)  — F.  Napoli,  Ambrogio  Sol- 
dani  (Prof,  der  Mathematik  in  Siena  saec.  18  ex.)  (G.  Arcadico  1907 
Apr.).  — G.  Ci m bali.  Un  libro  contro  Spedalieri  (Itmod  1907). — 
V.  A.  Arullani,  L’opera  di  V.  Alfieri  e la  sua  importanza  laica 
nazionale  e civile.  Torino  Roma  Paravia.  — F.  No  va  ti,  V.  Alfieri 
e Frane.  Zacchiroli  (in  voi.  «A  ricolta».  Bergamo  Arti  graf.ì.  — 
G.  Schiavo,  Nota  alfìeriana  (Nozze  Donati-Fano)  (b3tr.  A.’s  Saul) 
Forlì  Tip.  Democrat.  1906.  — M.  Gemma,  Cenni  sulla  vita  di 
Gasbp.  Gozzi  prosatore  e poeta  satirico.  Vicenza  Tip.  S.  Giuseppe. 


446 


K.  SCHGLLHASS 


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1830]  e opere.  Torino  Baravalle.  — F.  L.  Ma  n nu cc  i.  Frane.  Gianni 
e la  sua  patria  postica  (RiLig30,  l:  1794).  — S.  Muratori,  Let- 
tere del  p,  Lorenzo  Fusconi  (Rora  2.  Ser.  4,  6-7:  betr.  1799-1801), 

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S.  Peri,  Ipp.  Pindemonte  e il  salotto  di  Isotta  Pindemonte-Landi 
a Piacenza  (BPiac  2.  3,  2).  — R.  De  Rensis,  Rinascenza  sanni- 
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dem  p.  3S01. 6 v.  u.  f.  gen.  Bde.).  — Stendlial,  Correspondance  inéd.  ed. 
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M.  Alacoque  e dell’origine  della  divoz.  al  cuore  di  Gesù.  Torino 
Marietti.  — A.  M.  Legoux,  Vita  della  b.  Maria  Madd.  Postel. 
Roma  Jonquiéres  e Dati.  — M.  De  Lescure,  Joseph  de  Maistre 
et  sa  farnille.  Nouv.  éd.  Paris  Téq ni. — G.  Natali,  Gius.  Pierma- 
rini  (BSocPav  8,  1:  Architekt  y 1808).  - L.  Gentile,  L’apostcdo 
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Pi  tré,  Giov.  Meli  medico  e chimico  (ArchSic  N.  Ser.  32,  1-2;. — 
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ined.  di  Alexander  v.  Humboldt  a Gius.  Gioeni  ;ArchSicOr  4,  3: 
1805).  — G.  Natali,  Francesco  Lomonaco  a Pavia  (BSocPav  7,  2: 
1805  Prof  di  storia  e geografia,  f 1810).  — Une  conespondance 
inéd.  di  S.  Pellico  (R.  Augustin.  1907  Sept.  15).  — M.  Less,  11 
lettere  francesi  ined.  di  Pellico  trad.  in  italiano  (RiTrid  7,  4).  — 
Lettres  inéd.  de  S.  Pellico  (Questions  actucllés  1907  Okt.  12).  — 
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Bignardi  f 1826)  di  G.  Perticari  e di  B.  Borghesi  (Rom  2.  Ser  4, 
6-7).  — S.  Musmeci  Marcellino,  Giuseppe  Cangi  (RendMem.Ac- 
Zelanti  3.  Ser.  5:  geb.  1757;  Jurist,  Dichter).  — G.  Crocioni, 
Giov.  Paradisi  poeta  dialettale  (in  dem  p.  380 1.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.).  — 
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taneo e ad  altri,  e di  vari  amici  al  Porta  (ArchLomb  35,  1 : 1810- 
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stelbolognesi,  Ludwig  Uhland  come  poeta  caratteristico  della 


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ultimi  anni  del  poeta  a Londra  (ib.  1907  Juli  16).  — V.  Ci  an,  Docc. 
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di  Ant.  Rosmini  sulla  definizione  del  dogma  dellTmmacolata  (ib.). 

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(Rilt  1908  März:  betr.  1823).  — C.  Nardi  ni,  Una  lettera  di 
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mennais  in  Italia  (Fànfulla  domen.  29.  16).  — S.  Stratton,  Pa- 
ganini. London  Strad.  — E.  Stampini,  Le  lettere  di  Giov.  Labus 
(t  1853)  a Co.stanzo  Gazzera  (AAcTor  42,  10-11:  1824-46;  für  Ge- 
lehriengesch.  in  Piemont  u.  der  Lombardei).  — Ders.,  10  lettere  di 
Giov.  Labus  a Gazzera  (Illustraz.  Bresciana  6,  93).  — C.  Bertini- 
A 1 1 il  j,  Costanza  Monti-Pertica  ri  (NAnt  1907  Okt.  1).  — C.  Varr  en- 
t rap  p,  Briefe  von  Savigny  an  Ranke  u.  Perthes  (H.  Z.  100,  2:  1828 an 
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448 


E,  SCHELLHA8S 


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studente  passionista.  Roma  Artigianelli.  — R.  De  Cesare,  Luigi 
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Lauchert,  Die kirchengeschichtL  u.  zeitgeschichtl.  Arbeiten  v.  P.  B. 
Gams  im  Zusammenhang  gewürdigt  (StMiBCO  28,  2:  Schluss). — 
T.  Bühler,  Kard.  Pitra  (nach  Dom  Cabrol’s  Histoire)  (ib.  28,2-4. 
29,  1-2:  Forts.).  — C.  FasolaeF.  Cipolla,  Letture  e reminiscenze 
tedesche  nell’opera  poetica  di  Aleardi  (Ri.  mens.  lett.  tedesca  1908 
Jan.).  — C.  Avoliof,  Gius.  Melodia  (ArchSic  N.  Ser.  32,  3-4:  Pe- 
dagogista f 1874).  — G.  Pascoli,  Ant.  Mordini  in  patria  (Pensieri 
e discorsi.  Bologna  Zanichelli).  — S.  Pel  li  ni,  Nuovo  contributo 
alla  biografia  di  Pietro  Custodi  (BNov  1,  3).  — F.  D’Ovidio,  Per 
Ascoli  e Carducci  (Rilt  1907  Mai). 

A.  D’Ancona,  G.  Carducci.  Milano  Tre ves.  — M.  B o n t e iìì  - 
pelli.  Carducci  (RiLig  29,  3).  — G.  Pascoli,  Carducci.  Bologna 
Zanichelli.  — D.  Zanichelli,  G.  Carducci  (BSen  14,  1).  — A. 
Malvezzi,  Carducci  (DRu  1907  Nov.).  — G.  Buonanno,  Car- 
ducci e D’Ancona.  Ricordi  giovanili  (Rilt  1908  März).  — G.  Chia- 
rini. Memorie  della  vita  di  G.  Carducci.  2*  ed.  Firenze  Barbèra.  — 
P.  Franciosi,  Le  relazioni  corse  tra  Carducci  e la  repubbl.  di 
S.  Marino.  Ravenna  Tip.  soc.  «G.  Mazzini».  — G.  Canevazzi, 
Carducci  a Modena  (Rilt  1908  März:  1863  flF.).  — C.  Adami,  Car- 
ducci maestro  di  rettorica  1856-57  (in  « Ai  mani  di  G.  Carducci  ». 
Alessandria  Soc.  poligr.).  — G.  Castellini,  Da  un  carteggio  di 
Carducci  (Alto  Ad.  1908  Jan.  14-15).  — A.  Messeri.  Da  un  car- 
teggio ined.  di  Carducci.  Bologna  Zanichelli.  — S.  Monti,  Da 
un  carteggio  ined.  di  Carducci  (an  Contessa  Pasolini  Zanella)  (RaN 
1908  Jan.  1:  üb.  e.  Brief  v.  1905).  — E.  Viterbo,  Alcune  let- 
tere (10)  di  Carducci  a Mamiani  (Rilt  1907  Nov.:  1858-  c.  71).  — 
[Alcune  lettere  di  Carducci]  (Fortnightiy  R.  1907  Mai).  — S.  M or- 
pur  go,  Una  poesia  ined.  di  Carducci  dedicata  alla  figlia  di  Giov. 
Prati  (ArchTrent  22,  3).  — Vgl.  p.  463  f.  — A Allan.  Studio 
sulle  opere  poetiche  e prosastiche  di  Carducci.  Torino  Pasta.  — 
G.  Natali,  Carducci  e la  coscienza  laica  della  terza  Italia.  Lugano 
Cagnoni.  — S.  Piot,  Le  róle  politique  di  G.  Carducci  (An.  Sciences 
polit.  1908  Jan.  15).  — G.  Cresc im anno-Tomasi,  Carducci 
nella  politica  e nella  religione.  Palermo  Sandron.  — A.  D’Ancona, 
Carducci  nella  luce  del  Campidoglio.  Milano  Treves.  — A.  Tarta- 
ri ni,  L’opera  di  C.  per  scuola,  per  coltura  e la  patria.  Roma  Lucci. 

N.  Mengozzi,  Lettere  intime  di  artisti  senesi  (BSen  14,  1-3: 
saec.  19;  insb.  1859-60;  auch  aus  Rom).  — E.  Trau  mann,  Briefe 
aus  Italien  v.  Friedrich  Theodor  Vischer.  Heidelberg.  — C.  Fio- 
rini, Pasquale  Villari  (NAnt  1907  Okt.  16).  — Lettere  (23)  del 


450 


E.  S:7HBLLHA88 


P.  Vincenzo  Marchese  (domenicano)  a un  amico  suo  concittadino  (RaN 
1908  Jan.  16-Febr.  1.  16:  1863-89).  — R.  De  Cesare,  D.  Sim- 
plicio Pappalettere  (RaPu  23,  5-8:  Freund  Tostis).  — G.  Bran- 
des, [Memorie].  T.  2 (1870  in  Italien).  Kopenhagen  (vgl.  NAnt 
1908  Api’.  16).  — Brief  Treitschkes  aus  Rom  1879  (Deutsche  Mo- 
natschr.  19C6  Mai).  — Teresina  Tua,  Joseph  Joachim  (NAnt 
1907  Sept.  1.  16).  — F.  Herrn  an  in,  Un  artista  innamorato  di 
Ruma:  E.  Roesler- Franz  (ih.  1907  Dez.  16).—  G.  Mambrini,  G. 
B.  Storti  (Archaeologe,  Freund  De  Rossi’s).  Città  di  Castello  Tip. 
coop.  — B.  Croce,  Studi  letterarii  e bizzarrie  satiriche  di  Vittorio 
Iinbriani.  Bari  Laterza.  — G.  Romano,  Pietro  Pavesi  f (BSoc- 
Pav  7,  3:  Lokalhiatoriker).  — B.  Maréchaux,  L’abate  Emanuele 
André  e la  sua  «Revue  des  églises  d’ Orient  » (1885-93)  (RiBened 
2.  7-8).  — N.  Tamassia,  Fedele  Lampertico  (AlVen  8.  Ser.  10, 
6 Parte  1).  — S.  Rumor,  Il  s.matore  Fedele  Lampertico  (RaN 
1907  Juli  1).  — Ders.,  La  vita  e le  opere  di  Fedele  Lampertico 
(in  F.  L.  nel  primo  annivers.  della  morte  1907.  Vicenza  S.  Giu- 
seppe).  — G.  Occioni-Bonaffona,  Giov.  Beltrame  (AlVen  8. 
Ser.  10,  7 : Forscher  u.  Reisender  f 1906).  — Per  Edm.  De  Amicis 
(NAnt  1908  Apr.  1:  Nachrufe).  — G.  Faldella,  In  memoria  di 
Edm.  De  Amicis  (ib.  1908  Apr.  16).  — F.  L.  P ullé,  Graziadio  Ascoli. 
Bologna  Stab,  poligraf.  emiliano.  — B.  Croce,  Intorno  alla  critica 
della  letteratura  contemporanea  e alla  poesia  di  Pascoli  (Cri  1907 
Juli  20).  — L.  Cucinotta,  La  poesia  del  dolore  e del  focolare 
nell’opera  di  G.  Pascoli.  Messina  Muglia.  — G.  Ri  ver  a,  Antonio 
i)  ^ Nino  e la  soo.  di  storia  patria  negli  Abruzzi  (BSocAnt  19,  16). 


6.  Geschichte  von  Diözesen,  Abteien,  Parrochien, 

geistlichen  Stiftjungen 
und  kirchlichen  Gebäuden 
(in  alphabetischer  Folge  der  Diözesen  oder  Orte). 

G.  Bonei  li,  La  S.  Casa  di  Loreto  ad  Alessandria  e a Vige*# 
vano  (RiAless  1907  Apr.- Juni).  — La  cosidetta  Santa  di  S.  M.  di 
Castello  di  Alessandria  (ib.  1907  Okt.-Dez.:  Notiz).  — P.  J.  Goet- 
schalckx,  Naamlijsten  der  pastoors  van  de  Belgische  parochien 
eerlijds  deelmakende  van  ’t  bisüoin  van  Antwerpen  (BijdGBrab  1907. 
1908  Jan.:  auch  Verwertung  von  Berlière’s  Suppliques  de  Clément  VI 
und  von  Dnbrulle).  — J.  A.  Duc,  Histoire  de  Téglise  d’ Aoste. 
2 voll.  Aoste  Impr.  Cath.  1901-7.  — G.  Ri  vere.  Catalogo  delle 
scritture  appartenenti  alla  confraternita  di  S.  Maria  dellfi  Pietà  nel- 
TAquiln,  con  la  serie  dei  capitani  (1257- 1498)  dell’Aquila  (BSocAnt 
2.  Ser.  18,  15:  Forts.  1604-67).  — P.  Arbinolo,  Relazione  del 
L'  peli ‘gri?iaggio  piemo’^tese  ai  santuari  di  Ars-Paray-le-Monial  e 
S alette.  Mondovì  Tip.  delTIn  rarcoIata.  — B Kleinschmidt,  Die 
Basilica  S.  Frane,  in  Assisi,  die  Wiege  der  itak  Malerei  (ArchFranc 
1,  2-3).  - A.  Venturi,  La  basilica  di  Assisi.  Roma  «L’Arte». 
— 11  cod.  d’Asti  detto  de  Malabayla,  trad.  it.  V.  Ratti.  4 voli.  Asti 
Brignolo  1903-07  — G.  Del  Guercio,  Il  cenobio  dell’antica  valle 
conzana.  Avellino  Maggi.  — F.  Digon  net,  Le  palaia  des  papesd’Avi- 


BIBLIOGRAPHIE  1907-8 


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gnon.  Avignon  Seguin.  — II  convento  di  Fortunato.  Bassi  no 
**Silvt*8trini.  — Monaci  e preti  bellinzonesi  in  Lombardia  (BSvIt  28, 
10-12).  — R.  Ambros  ini,  S.  Petronio  basilica  palatina:  Appunti 
.stör,  e giurid.  Bologna  Gamberini.  — A.  Petto  re  Ili,  S.  Antonio 
del  Viennese,  la  sua  chiesetta  e il  piccolo  ospedale  presso  Borgo 
S.  Donnino:  Appunti  di  storia  e d’arte  (ArchParm  N.  Ser.  6).  — 
S.  Pili  tu  8,  Vescoid  di  Bosa  (ArchSard  3,  1-2:  1112-1905).  — 
J.  Schmid! in.  Die  Restaurationstätigkeit  der  Breslauer  Fürst- 
bischöfe nach  ihren  frühesten  Statusberichten  an  den  röm.  Stuhl 


(Festschrift  S.  M.iria  deirAnima  für  Kopp).  — P.  Ciampelli,  Ca- 
maldoli,  capo  delTord.  Benedettino  Camaldolese  (RiBened  2,  7: 
Forts,  folgt).  — B.  Feliciangeli  e R.  Romani,  Di  alcune  chiese 
rurali  della  dioc.  di  Camerino  ( AMeDMar  N.  Ser.  4,  3 : mit  5 Dokk. 
1103-1330).  — A.  M.  As torri.  Chiesa  abbaziale  di  Campofìlone. 
Fermo  Tip.  soc.  — F.  Ohi  lardi,  La  chiesa  e le  cappelle  di  S.  Vi- 
valdo (bei  Camporena)  (MisVEl  16,  1:  mitDokk.). — L’atto  di  fon- 
dazione della  parrocchia  di  Caras.so  (BSvIt  29,  10-12:  1452)  — 
R.  Rusca,  La  chiesa  di  S.  Gaudenzio  in  Casaccia  e la  strada  ro- 
mana del  Septimer  (RiACbm  53-55).  — D.  Ruzzolo- Sigi  1 lo, 
Una  materia  di  contendere  nel  sec.  18  (ArchMess  8,  1-2:  Streit 
zweier  relig.  Brüderschaften  in  Casalvecchio  Siculo;  Vergleich  1760; 
auch  betr.  Maler  Cannavo).  — C.  M orici.  Notizie  stor.  religiose 
MI  Castelbuono.  New  York.  — Maga  ni.  La  badia  di  (Havanna 
(Feste  centen.  S.  Beni,  degli  Uberti,  num.  un.).  — V.  Botteon, 
Un  doc.  prezioso  riguardo  alle  origini  del  vescovado  di  Ceneda  [Urk. 
Liutprands  nicht  vor  743,  sondern  aus  saec.  11  od.  12]  e la  serie  dei 
vescovi  cenedesi  corretta  e documentata.  Conegliano  Arti  graf.  — 
1).  S an t ’Ambrogio,  Contestazione  (c.  1150)  fra  i chiostri  clu- 
niacensi di  Ceinobbio  e di  Cantù  (PSocCom  68).  — F.  Vinelli, 
La  diocesi  di  Chiavari  [Art  Streitschrift].  Genova  Gioventù.  — 
J.  G.  Mayer,  (;leschichte  dea  Bistums  Chur.  Lief.  1-4.  Stans  Matt. 
— Serie  dei  pievani  etc.  di  Cles,  con  brevi  notizie  della  parrocchia 
1100-903.  Fase.  1 (1100  687).  Cles  Tip.  desiarla.  — M.  Morizzo  e 
D.  Reich,  Codex  Cl?sianus.  Regesta  (RiTrid  7,  4:  betr.  Lehens- 
bücher von  Trient).  — 1).  Be  noi  t,  L’abbaye  d’ Acquafredda  au 
dioc.  de  Cóme  (Scuola  Cattol.  1007  Febr.).  — G.  Giovali  noli, 
Il  chiostro  di  S.  Oliva  in  Cori  (Ar  1906  Marz-Apr.).  — C.  Arn, 
Chie.se  pisane  in  Corsica.  Roma  Loescher.  — (J.  De-Vecchi.  Brevi 
cenni  stor.  sulle  chiese  di  Cremona  (auch  Verzeichnis  der  Pfarrer 
in  Stadt  und  Diöz.  s^dt  1420j.  Cremona  Moroni.  — V.  Rossi, 
Cuneo  e il  suo  santuario  della  Madonna  dell’ Olmo  e delle  (trazìe. 


Cuneo  Isoardi.  — A.  Rocca.  La  Madonna  dei  Milani;  con  append. 
sul  forno  di  Ri  vara  e S.  Torri  bio  vesc.  Cuorgnè  Vassallo.  — 

H.  Schuster,  L’abbay**  de  Farfa  et  sa  restauration  au  11  s.  sous 
Hugues  I (RHénéd  24,3:  Schluss).  — Ders.,  Spigolature  farfensi: 

I.  Monumenti  epigrafici;  2.  Silloge  epigrafica  farfen.^e  (RiBcncd  2, 

7-8).  - V.  K.  Aleandri,  Su  alcuni  iiossedimcnti  della  badia  di 
Farfa  nel  territorio  di  S.  Severino- .Marcile:  1.  Corte  S.  Abbondio 
( ArSt^  3.  10).  — G.^  Carocci.  Lo  spedale  di  S.  Antonio  degli 

ArdinglicMi  di  Firenze  (lllu.stratore  tiorent.  1908).  — M.  l*h.  Tozzi, 
Series  omnium  priorum  (1250  fT.)  in  coiiventu  d.  Annunciatae  de 
Florentia  olim  S.  Mariae  de  Capliugirv  Floreiitiae  Typ.  S.  Joseph. 


4Ò4 


C.  SCEBLIHASB 


(MélAH  27,  5).  — E.  da  Alen9on,  II  primo  convento  dei  cap- 
puccini in  Roma:  S.  Maria  dei  miracoli.  Alen^on.  — Ders.,  Il 
3°  convento  dei  cappuccini  in  Roma:  La  chiesa  di  S.  Nicola  de 
Portiis,  S.  Bonaventura.  S.  Croce  dei  Lucchesi.  Roma  Befani.  — 
F.  Ehrle,  Ricerche  su  alcune  antiche  chiese  del  borgo  di  S.  Pietro. 
Acc.  pont.  Rom.  arch.  1907  Apr.  30.  — D.  Staden,  The  secret  of 
thè  Vatìcan.  London  Hurst.  — Waren  die  französ.  Könige  (Kaiser. 
Präsidenten)  Domherren  des  Laterans?  (AroliKKR  87, 2V  — H.  Ba- 
zi re,  [Le  associazioni  di  antichi  pellegrini  a Roma]  (Rome  1907 
Apr.  8).  — E.  Pelizzone,  Memorie  stor.  su  Rosingo  e la  sua 
parrocchia.  Gabìano  Dorato  e Pugno.  — L.  Rubino.  La  chiesa  di  S. 
Antonio  abate  in  Sansevero.  Sansevero  Morrico.  — G.  M.  Diamare. 
Mem.  stor.  crit.  della  chiesa  di  Sessa  Aurunca:  1.  La  chiesa  di  Sessa 
e i suoi  vescovi;  2.  La  cattedrale  e le  altre  chiese  di  Sessa.  Napoli 
Artigianelli.  — V.  Lusini,  La  chiesa  di  S.  Niccolò  del  Carmine. 
Siena  S.  Bernardino.  — G.  L.  Passerini,  11  convento  francescano 
di  Monteluco  (Marzocco  1907  Juli  21).  — A.  Malladra  e G.  E. 
Ranieri,  La  sacra  di  8.  Michele.  Torino  Streglio.  — Quirino, 
S.  Lucia  al  Borgbetto  presso  Taveraelle  Val  di  Fesa  (Luce  e .Amore 
1908  März  1).  — 0.  BIed,  Regestes  des  évéques  de  Thérouanne 
600-1653.  2,  1 (Verwertung  der  vat.  Dokk.).  St.-Omer  D’Homont. 
— de  Loisne,  Chronolc^ie  des  abb^  de  St.-Augustin-lez- 
Thér(>uanne  (BSocÉtCamb  8,  1:  vgl.  Arch.  Beiges  9,  169).  — 
F.  Manzini,  La  pieve  di  Trebbio.  Modena  Ferraguti.  — A.  Al- 
bert ini,  Ancora  per  la  storia  del  duomo  di  Trento  (ArchTrent 
1907,  1).  — P.  Goyo,  Un’antica  artistica  chiesetta  del  Trentino 
(S.  Rocco  in  Volano)  (RiTrid  1907,  3).  — F.  Carabellese,  Il 
tesoro  della  cattedrale  di  Troia  sec.  12  (Ar  9,  2).  — La  chiesa  di 
S.  Maria  dei  derelitti  della  casa  di  ricovero.  Venezia  Pellizzato.  — 
R.  Pasté,  L’abbazia  di  S.  Andrea  di  Vercelli;  Studio  stor.  2‘  ed. 
(F.  Arborio  Mella,  Studio  artistico,  ili  P.  Masoero).  Vercelli 
Gallardi.  — D.  Sant’Ambrogio,  Origine  e notizie  diverse  intorno 
al  priorato  cluniacense  di  8.  Pietro  di  Castelletto  in  prov.  di  Ver- 
celU  fMisStIt  3.  S“r.  13;  vgl.  Kritik  RiAless  1907  Okt.-Dez.f.  — 
Ders.,  L’antica  obbedienza  cluniacense  dì  Sant’Elia  di  Vi^ù 
(Scuola  Catt.  1907  Jan.).  — Ders.,  Il  ricetto  cluniacense  di  S.  @is 
sopra  Viggiù  e la  Val  Ganna  (Lega  Lomb.  1907  Aug  18  i.  — P. 
Egidi,  L’abazia  di  S.  Martino  al  Cimino  presso  Viterbo  (RiBened 
2,  8:  Scliluss;  Anh.  1.  Serie  degli  abati  (1046-604);  2.  Dokk. 
(1046-191)  ; 3.  La  bibl.  di  S.  Martino  1305  Inventar).  — P.  Toesca. 
Il  palazzo  papale  di  Viterbo  (Ar  7, 11-12).  — S.  Pareto,  Memorie 
della  parrocchia  e comune  di  Mele  in  Val  di  l^ira  (Voltri).  Veltri. 

7.  Geschichte  einzelner  Provinzen,  Städte,  Orte, 
weltlicher  Gebäude,  Strassen  und  Plätze 
' Folge  der  Provinzen,  Städte 
oder  Orte). 

listorta  Aethiojtiae.  Lib.  5-8  (Rex.  Aethiop 
ßcari.  Voi.  6).  Romae  De  Luigi.  — [Fon- 
sist.  in  Ainay  1757]  (B.  H.  Diocèse  de  Lyon 


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nelle  3 valli  e nel  bacino  luganese,  dal  cod.  di  Goffredo  da  Bus- 
serò (BSvIt  29,  10-12).  — F.  C.  Carreri,  Gli  abati  di  S.  Andrea 
di  Mantova,  conti  di  Fomicada  (RiBened  2,  7 : Urk.  Karls  IV. 
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fratemita  della  pace  (ArchMess  8,  3-4:  v.  1616-1729).  — Storia 
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zurri. Messina  Oliva.  — G.  Inferrerà,  Memorie  stor.  intorno 
S.  Placido  Calonerò  (Scuola  P.  Cup2>ari  Messina,  Relaz.  a.  scol. 
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zolo (Mugello).  Firenze  Tip.  Salesiana.  — L.  M oc  chi,  Origine  del 
sodalizio  dei  nazionali  lombardi  in  Napoli  sotto  gli  Aragonesi,  e la 
chiesa  di  Monteoliveto  in  Napoli.  2®  ed.  Napoli  Bideri.  — M.  de 
Santi,  Studio  stor.  sul  santuario  di  s.  Maria  Materdomini  in  No- 
cera  de’  Pagani.  Napoli  Melti.  — A.  Coi,  Visite  pastorali  del 
b.  Greg.  Barbarigo,  card.  vesc.  di  Padova  [1664-97],  alla  sua  dio- 
cesi. Padova  Tip.  Seminario.  — • I cappellani  sacramentali  delle  par- 
rocchie di  Palermo:  Me.  e docc.  Palermo  Vena.  — D.  Taccone- 
Gal lucci.  Monografìa  del  santuario  di  S.  Francesco  in  Paola.  Reggio 
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monastero  di  S.  Giov.  evangelista  in  Parma  (RiBened  2,  7 : Forts, 
folgt).  — D.  Sant’ Ambrogio,  L’obbedienza  cluniacense  di  Parone 
in  Valsesia  (Lega  Lomb.  1907  Sept.  22).  — Ders.,  L’obbedienza 
cluniacense  di  S.  Maria  de  Lacu  in  territorio  di  Pavia  (Ristor  4, 
2-3).  — Ders.,  Il  monastero  e la  cappella  cluniacense  di  S.  Vale- 
riane di  Rodobio  in  provincia  di  Pavia  (ib.  4,  9).  — A.  Cavagna- 
Sangiuliani,  L’oratorio  del  Lago  de’  Porzii  e il  priorato  clunia- 
cense di  S.  Majolo  di  Pavia  (BSocPav  7,  4:  Dok.  1319).  — C.  Del- 
l’Acqua, La  basilica  di  S.  Salvatore  presso  Pavia  (Ristor  4,  9-11). 
— P.  Bacci,  Chiesa  di  S.  Giovanni  Forcivitas  (B.  Direz.  Belle 
arti).  — M.,  J1  santuario  di  Polsi  (Rical  16,  2-3:  Forts,  folgt).  — 
£.  Caronti,  L’abazia  di  Fraglia  tra  i colli  Euganei  e D.  Beda 
cardinale  (seit  1905)  (RiBened  2,7).  — De  antiquis  sacris  Ravennae 
aedificiìs.  Liber  posthumus  Ant.  Zirardini  (f  1785)  (Ravenna  an- 
tica 1).  Ravenna  Zirardini.  — G.  Ma  le  hi  odi.  11  santuario  della 
b.  Vergine  del  castello  di  Ri  vergare.  Piacenza  Solari.  — A.  Boni, 
La  chiesa  di  S.  Andrea  della  Valle.  Roma  Filiziani.  — G.  Brom, 
De  Nederlandsch-duìtsche  stichting  der  « Anima  » te  Rome  (De 
Katolìek,  Leiden,  132-33:  gegen  Schmidlin).  — T.  Passa  re  lii. 
Chiesa  di  S.  Camillo,  parrocchia  del  quartiere  Ludovisi.  Roma  Da- 
nesi. — L.  Cavazzi,  Un  monastero  benedettino  me.  in  Roma 
(Ristorteol  3,  4:  S.  Ciriaco  nella  Via  Lata).  — Ders.,  La  diaconia  di 
S.  Maria  in  Via  Lata  e il  monastero  di  S.  Ciriaco  (vgl.  p.  372  unten). 
Roma  Pustet.  — P.  Egidi,  Due  docc.  per  la  storia  di  8.  Lorenzo  fuori 
le  mura  (ArchSocRom  30,  3-4:  1363.  64.  1432;  in  Neapel).  — 
L.  Duchesne,  Les  monastères  desservants  de  Ste.-Marie-Majeure 


30 


454 


K.  SCHELLHASS 


(MélAH  27,  5).  — E.  da  A le  09011,  Il  primo  convento  dei  cap- 
puccini in  Roma:  S.  Maria  dei  miracoli.  Alen9on.  — Ders.,  Il 
3°  convento  dei  cappuccini  in  Roma;  La  chiesa  di  S.  Nicola  de 
Portiis,  S,  Bonaventura,  S.  Croce  dei  Lucchesi.  Roma  Befani.  — 
F.  E farle,  Ricerche  su  alcune  antiche  chiese  del  borgo  di  S.  Pietro. 
Acc.  pont.  Rom.  arch.  1907  Apr.  30.  — D.  Staden,  The  secret  of 
thè  Vatican.  London  Hurst.  — Waren  die  französ.  Könige  (Kaiser, 
Präsidenten)  Domherren  des  Laterans?  (ArchKKR  87,  2).  — H.  Ba- 
zire,  [Le  associazioni  di  antichi  pellegrini  a Roma]  (Rome  1907 
Apr.  8).  — E.  Pelizzone,  Memorie  stor.  su  Rosingo  e la  sua 
parrocchia.  Gabiano  Dorato  e Pugno.  — L.  Rubino,  La  chiesa  di  S. 
Antonio  abate  in  Sansevero.  Sansevero  Morrico.  — G.  M.  Di  ama  re, 
Mem.  stor.  crit.  della  chiesa  di  Sessa  Aurunca:  1.  La  chie.sa  di  Sessa 
e i suoi  vescovi;  2.  La  cattedrale  e le  altre  chiese  di  Sessa.  Napoli 
Artigianelli.  — V.  Lusini,  La  chiesa  di  S.  Niccolò  del  Carmine. 
Siena  S.  Bernardino.  — G.  L.  Passerini,  Il  convento  francescano 
di  Monteluco  (Marzocco  1907  Juli  21).  — A.  Mal  ladra  e G.  E. 
Ranieri,  La  sacra  di  S.  Michele.  Torino  Streglio.  — Quirino, 
S.  Lucia  al  Borghetto  presso  Tavemelle  Val  di  Pesa  (Luce  e .\more 
1908  März  1).  — 0.  Bled,  Regestes  des  évéques  de  Thérouanne 
Ö00-1553.  2,  1 (Verwertung  der  vat.  Dokk.).  St.-Omer  D’Horaont. 
— C^®  de  Loisne,  Chronologie  des  abbés  de  St.-Augustin-lez- 
Thérouanne  (BSocÉtCamb  8,  1:  vgl.  Arch.  Beiges  9,  169).  — 
F.  Manzini,  La  pieve  di  Trebbio.  Modena  Ferraguti.  — A.  Al- 
b orti  ni,  Ancora  per  la  storia  del  duomo  di  Trento  (ArchTrent 
1907,  1).  — P.  Goyo,  Un’antica  artistica  chiesetta  del  Trentino 
(8.  Rocco  in  Volano)  (RiTrid  1907,  3).  — F.  Carabellese,  Il 
tesoro  della  cattedrale  di  Troia  sec.  12  (Ar  9,  2).  — La  chiesa  di 
S.  Maria  dei  derelitti  della  casa  di  ricovero.  Venezia  Pellizzato.  — 
R.  Pasté,  L’abbazia  di  S.  Andrea  di  Vercelli:  Studio  stor.  2*  ed. 
(F.  Arborio  Meli  a,  Studio  artistico,  ili.  P.  Masoero).  Vercelli 
( Maliardi.  — D.  Sant’Ambrogio,  Origine  e notizie  diverse  intorno 
al  priorato  cluniacense  di  S.  Pietro  di  Castelletto  in  prov.  di  Ver- 
celli (MisStIt  3.  Ser.  13;  vgl.  Kritik  RiAless  1907  Okt.-Dez.J.  — 
Ders.,  L’antica  obbedienza  cluniacense  di  Sant’Elia  di  Viggiù 
(Scuola  Catt.  1907  Jan.).  — Ders.,  Il  ricetto  cluniacense  di  S.  Elia 
sopra  Viggiù  e la  Val  Canna  (Lega  Lomb.  1907  Aug  18j.  — P. 
Egidi,  L’abazia  di  S.  Martino  al  Cimino  presso  Viterbo  (RiBened 
2,  8:  Schluss;  Anh.  1.  Serie  degli  abati  (1045-564);  2.  Dokk. 
(1045-191)  ; 3.  La  bibl.  di  S.  Martino  1305  Inventar).  — P.  Toesoa, 
Il  palazzo  papale  di  Viterbo  (Ar  7,  11-12). — S.  Pareto,  Memorie 
della  parrocchia  e comune  di  Mele  in  Val  di  Leira  (Veltri).  Veltri. 

7.  Geschichte  einzelner  Provinzen,  Städte,  Orte, 
weltlicher  Gebäude,  Strassen  und  Plätze 
(alphabetische  Folge  der  Provinzen,  Städte 

oder  Orte). 

E.  D’Almeida,  Historia  Aethio])iae.  Lib.  5-8  (Rer.  Aethiop 
Script,  curante  C.  Beccari.  Voi.  6).  Romae  De  Luigi.  — [Fon- 
diarie ed  anniversari  esist.  in  Ainay  1757]  (B.  H.  Diocc.se  de  Lyon 


BlBLIOa&^HTS  1907-8 


455 


1907,  46:  1.  Guichard  de  Pavie  1489).  — I.  e P.  Al  ver à,  La  cura 
d'anime  in  Ampezzo.  Bressanone  Weger.  — G.  Corradi  ni,  Capi- 
tani del  castello  di  Andràz  (ArchAd  2,  L2:  Liste  1416-18ri3).  — 
E.  Grossi,  Aquinum.  Ricerche  di  topografìa  e di  storia  (BiGeog 
3).  — G.  Pag  li  ani,  Notizie  stor.  civili  e religiose  di  Arce  to  e del - 
Tantica  contea  di  Scandiano  dal  me.  ai  nostri  tempi.  Reggio  £. 
Tip.  Artigianelli.  — A.  Sommazzi,  Alcune  vaili  della  riva  sini- 
stra dell’ Arno  (Opinione  geopaf.,  Firenze,  2,  7-8).  — L.  Ventu- 
rini, Notizie  su  Arpino  e dintorni.  Isola  Del  Liri  Macioce.  ^ Un 
veneto  curato  di  Ascona  1497  (BSvIt  28,  10-12).  — M.  Gallo,  3 
centenari  a Tigliole  d’Asti:  appunti  stor.  (num.  un.).  Asti  Micbe- 
lerio  1905,  — G.  Saccani,  Memorie  stor. -ecclesiastiche  di  Bagnolo 
in  Piano.  Reggio  E.  Artigianelli.  — A.  P e rotti,  Bari  ignota.  Cu- 
riosità e docc.  di  storia  locale.  Trani  Vecchi.  — A.  Burckhardt- 
Finsler,  Basel  im  15.  u.  16.  Jahrh.  (Basler  Jb.  1908:  Quelle  Enea 
Silvio,  Gatari  etc.).  — V.  E.  Aleandri,  Beiforte  sul  Chianti.  Mem. 
stor.  secc.  9-15  (ArSt  3.  Ser.  10).  — A.  Verre,  Ruggiero  da  San- 
guineto  ed  il  castello  di  Belvedere  (Rical  15,  1:  1289).  — A.Meo- 
martini,  I comuni  della  prov.  di  Benevento.  Benevento  De  Mar- 
tini.  — Terme  di  Valseriana  in  Groppino,  Bergamo.  Milano  Bo- 
netti. — Una  bissonese  maritata  in  Val  Intelvi  (BSvIt  28,  10-12). 
— A.  Rubbiani,  Il  palazzo  dei  notari  (Domus  magna  notarìo- 
rum)  in  Bologna  (Edilizia  mod.  1906  Okt.).  — A.  Sor  bel  li.  Le 
iscrizioni  e gli  stemmi  deirarchiginnasio  [di  Bologna]  (Archig  2: 
Forts.).  - F.  Cornei  li,  Il  terremoto  di  Bologna  1779  (Avvenire 
d'it.  1907,  21-23).—  U.  Torlai,  Bormio  vecchio.  Sondrio  Soc.  tip. 
Valtellinese.  — A.  Lorenzo  ni,  Cadore.  Bergamo  Arti  graf.  — G. 
(Castaldi,  11  castello  di  Cai  vano  (RaPu  23,  5-8).  — M.  Manda- 
lari,  Pentidattilo  in  Calabria  dopo  il  terremoto  1783.  Napoli  Lan- 
ciano e Veraldi.  — E.  G ac  hot,  [La  Calabria  al  tempo  di  Napo- 
leone] (Gaulois  du  Dim.  1907  Aug.  3-4).  — A.  Rocca,  Il  Cana- 
vese.  Cuorgné  Vassallo.  — N.  I ac o bone.  Ricerche  sulla  storia  e 
la  topografia  di  Canosa  antica.  Canosa  di  Puglia  1905.  — S.  Pa- 
gi i a r o-Bo rd  o n e,  Notizie  sulla  città  di  Capizzi.  Catania  Siracusa 
1905.  — 1).  Venturini,  Il  casato  dei  march.  Gravisi  (AMeSoc- 
Istr  22,  3-4.  23,  1-2:  saec.  15  ff.  ; T.  2 Casa  Gravisi  e Capodistria 
nel  700;  darin  Abschn.  2:  Accademie;  Forts,  folgt).  — N.  Dou- 
glas, Fabio  Giordano’s  relation  of  Capri.  Napoli  1906.  — O.  F. 
Tene  a io  li,  La  villa  Cusani-Confalonieri  di  Carate  Brianza  (Ars 
et  Labor  1907  Apr.  15).  — C.  Giulietti,  Notizie  stor.  di  Gas teg- 
gio  e dintorni  : 2.  Storia  mod.  Costeggio  Sparolassi  1906.  — S.  S a- 
lomone,  Catania  illustrata.  Catania  Tip.  popolo.  - F.  Fi  eh  era, 
La  casa  dei  Platamone  e l’attiguo  quartiere  di  Catania  me.  (Arcli- 
SicOr  4,  3).  — L.  Marinelli,  La  rocca  malatestiana  di  Cesena. 
Reggio  Em.  Soc.  arti  graf.  — F.  G.  Cane,  Storia  di  Chesio  e cenni 
stor.  d(‘lla  valle  Strona.  Chesio  Soc.  pro  Chesio.  — G.  Mambrini, 
Castrum  Felicitatis  (beute  Città  di  Castello).  Città  di  Ca4stello  Gri- 
fani-Donati  1906.  — A.  Anelli,  Notizie  su  Città  delle  Pieve  (Um- 
bria) e dintorni.  Città  della  Pieve  Melosio.  — C.,  Il  b(»sco  di  Co- 
dogno  (Convegno  (Codogno)  1907  Okt.).  — F.  Romani,  Colledara. 
Firenze  Bemporad.  — S.  Monti,  Il  comune  di  Como  nel  me.  Como 
Nani.  — Ders.,  La  signoria  di  Como  nel  me.  Como  Osi  incili  1906. 


456  * 


K.  SCHELLHASS 


— Ders.,Gatrocica (PSocCom  64:  Villa).  — A.  Giussani,  I cannoni 
del  museo  di  Como  (Nozze  Cantini-Bellasi).  Como  Ostinelli.  — F. 
G uerri.  Fonti  di  storia Cornetana.  1.  Il  registrum  cleri  Corn.  e il  suo 
contenuto  stor.  Corneto-Tarquinia  Giacchetti.  — X.  Poly,  La  Corse 
dans  Tantiquite  et  dans  le  haut  ma.  Des  origines  à Texpulsion  des 
Sarrasìns.  Paris  Fontemoing.  — J.  de  Peretti  della  Roccò, 
[La  Corsica  a traverso  le  età]  (R.  générale  1907  Jiili.  1908  Febr. 
März).  — E.  Galli,  Per  la  Sibaritide.  Studio  topograhco-stor.  con 
la  pianta  archeologica  di  Cosenza.  Acireale  Tip.  <<  Orario  ferr.  ».  — 

D.  Cambi  aso,  Cremeno  e la  Polcevera.  Genova  Gioventù.  — T. 
PI  ateo,  Il  territorio  di  S.  Donà  nell’ agro  d’Eraclea.  Oderzo  Bian- 
chi. — M.  SartoriBorotto,  Guida  di  Este,  Colli  Euganei,  Terme 
Euganee  e dintorni  Venezia  Arti  graf.  — G.  De  Lorenzo,  L’Etna. 
Bergamo  Arti  graf.  — Felizzano:  appunti  di  cronache  raccolti  da 
Don  Giov.  Pastorino  (RiAless  1907  0kt.-1908  Juni).  — G.  Carocci, 
Il  castello  della  Foresta  (bei  Figline)  (Illustratore  fiorent.  1908).  — 

E.  Gebhart,  Florence.  Paris  Laurens.  — G.  B.  Ris tori,  Alcune 
notizie  sul  palazzo  del  vesc.  fiorentino  (ASocColomb  1907).  — Ders.. 
Di  una  casa  in  via  dei  Servi  e di  alcuni  avvenimenti  che  vi  si  ri- 
feriscono (ArSt  25,  1906:  Palazzo  Almeni).  — J.  del  Badia,  [I 
palazzi  della  Condotta  e della  Mercanzia].  Firenze  Ramella.  — M. 
Fai oci-Pulign ani,  Foligno  (Italia  Artist.  35).  Bergamo  Arti 
graf.  — F.  Magai! i,  La  terra  di  Fontanellato.  Parma  Fiaccadori. 

— P.  L.  Calore,  Ritrovamento  del  termine  lapideo  4i  Pompeus  Sa- 
lernitanus  Comissarius  » nella  terminazione  territoriale  tra  i comuni 
di  Pescosansonesco,  Bussi,  Corvara  e Capestrano  per  il  feudo  di 
Forca -di-Penne  (BSocAnt  2.  Ser.  19,  16).  — A.  Vernarecci,  Fos- 
sombrone  dai  tempi  antichissimi  ai  nostri.  Voi.  1<>.  Fossombrone 
Monacelli.  — G.  Cola  santi,  Fregellae.  Storia  e topografia  (Bi- 
Geog  1).  1906.  — S.  Ricci,  Gallarate  nell’antichità  e nell’arte. 
Gallarate  Cheqchi.  — J.  de  Foville,  Gènes.  Paris  Laurens.  — 

F.  Gabotto,  La  gloria  di  Genova.  Genova  Oliveri.  — F.  Pode- 
stà, Gli  organi.sti  del  comune  di  Genova  (GLLig  9, 1-3).  — M.  Ri- 
gii lo,  Vicende  feudali  della  terra  di  Grottaglie  nei  secc.  15-17.  Ca- 
gliari Tip.  industriale.  — L.  Orsini,  Imola  e la  valle  del  Saii- 
terno.  Bergamo  Arti  graf.  — M.  Longhena,  L’India  attraverso 
i secc.  (Ri.  Sociologia  11,  1).  — O.  Piot ti,  Cronache  Tri umpline : 
1.  Lavone.  Brescia  Luzzago.  — C.  De  Giorgi,  Lecce  sotterranea. 
Lecce  Giurdignano.  — F.  A.  Pie c inni.  Cronache  leccesi  (RiSal  4, 
1-2:  betr.  1723-31).  — F.  Poggi,  Lerici  e il  suo  castello.  1.  1152- 
300.  Sarzana  Costa.  — G.  Rossi,  Liguri  Intemeli.  Genova  Sordo- 
muti. — Feudatari  del  Lodigiano  1551  (ArchLod  1907  Apr.-Juni). 

— Vertenze  pel  possesso  della  piazza  maggiore  di  Lodi  (ib.  : 1673). 

— L.  Bold  rini,  Res  nostrae:  appunti  di  storia  lonatese.  Brescia 
Lenghi.  — E.  Barsotti,  Appunti  suH’antica  divisione  rionale  di 
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— A.  Garelli,  L’isola  della  Maddalena.  Docc.  ed  appunti  stor. 
(insb.  betr.  1728  ff.).  Venezia  Tip.-lit.  veneziana.  — S.  Brinton, 
Mantua.  Leipzig  Seemanh.  — B.  Giaco  ne.  Del  castello  arabo 
Manzil-Sindi,  ovvero  S.  Margherita  Belice,  con  ricordi  stor.  di  Maria 
Carolina.  Palermo  Reber.  — R.  Foglietti,  Le  Marche  568-1230. 
Macerata  Un.  tip.  — A.  D’Amico,  Cenni  stor.  su  Meri  (Arch- 


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sina. — V.  Saccà,  Per  un  lieto  evento  del  1602  (ArchMess  7,  3-4: 
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dintorni.  Firenze  Tip.  Domenicana  1906.  — C.  M.  Ady,  A history 
of  Milan  under  thè  Sforza  (1450-1535).  ed.  E.  Armstrong.  Lon- 
don Methuen.  — E.  Verga,  Un  piano  regolatore  di  Milano  1807. 
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scrizione  territoriale  di  Modica.  Modica  Tip.  Maltese.  — F.  Mu- 
oia c ci  a,  Intorno  ai  docc.  del  labro  Rosso  di  Monopoli  (RaPu  23, 
1-10).  — A.  Menohetti,  Storia  di  un  comune  rurale  della  Marca 
Anconitana  (Montalbo&do  oggi  Ostra).  Lih  1.  (mit  Dokk.  saeo. 
10  ff.).  Jesi  Tip.  desina.  — C.  Minicucci,  Il  feu4o  di  Montebello 
dei  bar.  Abbenavoli  Del  Franco  sec.  17  (Rical  15,  2-3).  — A. 
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tecnici  per  la  sua  costruzione  (1324)  (BUmb  13,  2-3).  — D.  Corso, 
Montemurlo  (ArSt  26).  — F.  Bargagli  Petrucci,  Montepul- 
ciano, Chiusi  e la  Val  di  Chiana  senese.  Bergamo  Arti  graf.  — E. 
M orezzo  della  Rocca,  Le  storie  deH’antica  città  del  Montere- 
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clovì  Fracchia  1905.  — C.  A.  Nicol  osi.  Luoghi  romiti  : Monterig- 
gioni  (Emporium  1907  Aug.).  — J.  v.  Doblhoff,  «De  Monte  Sim- 
plono»  (Mi.  Geograph.  Gesellsch.  Wien  49,  10).  — [A.  Varisco], 
La  più  antica  casa  di  Monza  (B.  parrocch.  S.  Gerardo  Monza  1907 
Aug.).  — B.  Canal,  Il  palazzo  di  Bianca  Cappello  e la  residenza 
vescovile  in  Murano  (NArchVen  N.  Ser.  14,  1).  — S.  Di  Giacomo, 
Napoli.  P.  1.  Bergamo  Arti  graf.  — P.  Santamaria,  De  vera 
chronologia  historiae  neapolitanae  mediae  aetatis.  Neapoli  Gian- 
nini. — F.  Torr  ac  a.  Nuova  bibliot.  di  letteratura,  storia  ed  arte 
(insb.  storia  Napoletana).  Napoli  Perrella.  — G.  DeBlasiis,  Rac- 
conti di  storia  napoletana  con  pref.  F.  Torraca  (N.  Bibl  Lett. 
Stor.  Ar.  ed.  F.  Torraca  2).  Napoli  Perrella.  — Ders.,  Le  case 
dei  princ.  Angioini  nella  piazza  di  Castelnuovo  (ib.).  — M.  Ri- 
gii lo,  La  pe^te  1656  a Napoli.  Pistoia  Tip.  Sinibuldiana.  — D. 
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— G.  Paternò  Castello,  Nicosia,  Sperlinga,  Cerami,  Troina, 
Adernò  (Italia  Artist.  34).  Bergamo  Arti  graf.  — G.  Borghese, 
Novara  di  Sicilia  e le  sue  opere  d’arte  (ArchMess  7,  3-4:  Forts.). 

— G.  Manfroni,  Storia  deH’Olanda.  Milano  Hoepli.  — C.  Er- 
rerà, L’Ossola.  Bergamo  Arti  graf.  — Fonti  perla  storia  di  Terra 
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et  Siracuse.  Paris  Lauiens.  — C.  Mal  aspina.  Storia  di  Parma. 
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gnini,  G.  Locateli i.  Guida  di  Perugia.  Perugia  Santucci.  — C., 


458 


K.  RCHELLHASS 


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liger  nach  1524).  — S.  F.,  «Forse  che  sì  - Forse  che  no»  (ib.  3, 
1-2;  zu  vgl.  3:  betr.  Inschrift  an  e.  Hause  in  Piacenza).  — F.  Ales- 
sio, I primordi  del  cristianesimo  in  Piemonte.  2 (BiSubalp  32,  2. 
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storia  (BiGeog  2).  — P.  ^^ecchiai.  Gloriosa  Pisa.  Note  stor.  Le 
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zuoli. Pozzuoli  Granito.  — G.  Giani,  Prato  e la  sua  fortezza  sec. 
11  ai  giorni  nostri.  Prato  Giachetti.  — A.  Sina,  L’inondazione  a 
Prestine  di  Valcamonica  1634.  Breno  Camuna.  — E.  M.  De  Vogué, 
A Ravenna  (Rom  2.  Ser.  4,  8-9).  — P.  Amaducci,  Cenni  topo- 
grafici su  Ravenna  antica  (AMeDRom  3.  Ser.  25,  4-6:  zur  Erläu- 
terung von  Dante,  Purgatorio  5,  97-99).  — R.  Cotroneo,  Columna 
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zione delle  strade  di  Roma  dopo  il  rinascimento]  (Der  Städtebau 
4,  7).  --  R.  Ancel,  Le  Vatican  sous  Paul  IV.  Contribution  à l’hist. 
du  palais  pontificai  (RBénéd  25,  1).  — P.  Pagi iu echi,  I castel- 
lani del  Castel  S.  Angelo  di  Roma  (MisStCE  5,  4.  5:  Forts,  mit 
Dokk.  1478  ff.).  — G.  Zippel,  Per  la  storia  del  palazzo  di  Ve- 
nezia (Ausonia  2,  1).  — G.  Del  Finto,  Per  la  storia  di  Castel 
Savello  (ArchSocRom  30,  1-2:  betr.  Dok.  1485  wegen  Trennung 
vom  Feudo  di  Albano),  — E.  Calvi,  L’Augusteo  (Il  teatro  Cor e.^ 
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degli  artisti  tedeschi  in  Roma  (NAnt  1907  Aug.  1).  — F.  Noack, 
[Ludovico  I di  Baviera  a Roma]  (BeilAZ  1907,  59-60).  — La  via 
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Desclée.  — G.  Tomassetti,  Della  campagna  romana  (ArchSoc- 
Rom 30,  3-4:  Schluss;  Via  Tiburtina).  - U.  De  Maria,  Letterati, 
scienziati,  artisti  e patrioti  di  Romagna  (Rom  2.  Ser.  4).  — E. 
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Salsomngg.  1907  Dez.:  Forts.).  — M.  Borr\  L’ « estrazione  » di  un 
castellano  di  S.  Gimignano  (1375)  (MisVEI  16,  1:  Dok.).  — P.  Fran- 
ciosi. La  restaurazione  dell’arengo  nella  repubbl.  di  S.  Marino. 
Jesi  1905.  — Ders.,  A proposito  dei  titoli  equestri  e nobiliari  nella 
rinnovata  repubbl.  di  S.  Marino  (RiArald  1907  Febr.). — F.  Cec- 
coni,  Libro  di  not.  stor.  antiche  e mod.  a tutto  il  1900  della  terra 
di  S.  Pietro  in  Casale  e di  tutte  le  frazioni  componenti  ora  quel 


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nuraghi  della  Sardegna  (ArchSard  3;  vgl.  p.  465  1.  27  f.).  — Der s.,  Di 
alcuni  monumenti  epigraf.  bizantini  della S irdegna  (ib.).  — C.  Segrè, 
Un  tempietto  petrarchesco  [in  Selvapiana]  (Fanfulla  Domen.  1908; 
vgl.  NAnt  1908  März  1 p.  166  t).  — G.  Nicotri,  Rivoluzioni  e 
rivolte  in  Sicilia.  Palermo  Reber  1906.  — S.  Salomon e-Marino, 
Spigolature  stor.  siciliane  secc.  14-19.  2.  Ser.  (ArohSic  N.  Ser.  32, 
3-4 : 23.  Per  la  storia  delle  miniere  in  Sicilia  Dok.  1571.  27.  Ub. 
Foglietta  e la  Sicilia  Dok.  1562.  28.  Due  sonetti  sic.  polit.  1812; 
Forts,  fol^).  — G.  Mi  raglia.  Per  la  storia  di  Sicilia  secc.  15-17: 
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ber  artista.  London  Fisher.  — G.  Sordi  ni,  La  pretesa  descrizione 
del  palazzo  ducale  di  Spoleto  scoperta  e pubblicata  dal  Mabillon 
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ed  archeol.  con  docc.  ined.  (insb.  1274).  Napoli.D’Auria.  — A.  Pa- 
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Ragni,  Origine  di  Termoli  (RiAbr  22).  — L.  Lanzi,  Escursioni 
francescane  (Gegend  von  Terni).  Perugia  Un.  tip.  coop.  — IL.  G u hier, 
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ciada.  comune  di  Tiene  (Nozze  Tambosi-Saletti).  Tume.  — M.  M ay  r, 
Welschtirol  in  seiner  geschichtl.  Entwicklung  — H.  Grisar,  Tivoli 
pagam«  e Tivoli  crist.  (CC  1908  Juni  20).  S.  Corderò  di  Pam- 
p arato.  Il  reggimento  « Tortona»  e le  sue  origini  (BTort  15 \ — F. 
de  Navenne,  Le  Ine  de  Trasimène  (RDM  1908  März  15).  — S.  Va- 
lenti, Le  giudicane  alla  fine  delscc.  18  (Trid  11, 1).  — Der  s..  Regesto 
cronol.  di  docc.  riflettenti  il  Dosso  del  Sabbion,  VaU’Agola  e Valle 
d’Algone  (ib.  10,  5-7:  1156-1890).  — L.  Cesarini-Sf orza.  Perga- 
mene del  comun  generale  della  Valle  di  Ledro  nel  Trentino  (ib.  10: 
1323-1776).  — D ers.,  Italiani  non  trentini  nel  Trentino  (ArchTrent 
22,  2:  1314-1596).  — I castellani  del  Trentino  (VTrent  48  ff.).  — 
M.  Anto  nel  li,  Notizie  Umbre  tratte  dai  registri  del  Patrimonio 
di  S.  Pietro  in  Tuscia  (BUmb  13.  1:  Indice  ont.mastico).  — Ders., 
Di  alcune  infeudazioni  neirUmbìia  sec.  14  (ib.  : betr.  1350  ff  ).  — 
J.  W.  and  A.  M.  Cruikshank,  The  Umbrian  cities  of  Italy. 
[London?]  Page.  — G.  Sordini,  Di  un  grossolano  errore  topogra- 
fico nella  storia  umbra  dell’alto  me.  (BUmb  13,  2-3:  Ocricclum  der 
Dokk.  ist  Ocricchio,  nicht  Otricoli’).  — E.  Wymann,  Elogi  (5) 
di  Landfogti  Urani  (BSvlt  29,  1-9:  1588-1782).  — C.  Ci  pria  ni. 
Il  cuore  della  Valdinievole:  Storia  document.  dei  castelli  di  Bug- 
giano.  Stignano,  Colle  e Borgo  a Buggiano.  Borgo  a Bugg.  Van- 
nini - G.  Nolli,  In  Valmalenco.  Milano  Solmi.  — S.  M.,  Unione 
dei  comuni  di  Stazzona,  Villa  e Coseto  in  Valtellina  essendo  prin- 
cipe Ascanio  Sforza  (PSocCom  66:  Dok.  1495).  — Ypsilon  ne, 
Varenna  nel  passato  e nel  presente.  Lecco  Magni.  — (».  Micheli, 
Alcune  leggi  feudali  di  Varsi.  Parma  Zerbini  1906.  — K.  Brandi, 
Weltstellung  i».  Kultur  Venedigs  (DRu  33,  12).  — H.  Brown,  Stu- 
dies  in  thè  history  of  Venice.  2 vols.  London  Murray.  — P.  dol- 
men ti,  Venice,  its  individuai  growth  from  thè  earliest  beginnings 
tu  thè  fall  of  thè  republic.  P.  2 The  golden  age.  2 voli.  ib.  — 


460 


K.  8CHELLHA8S 


Ders.,  La  storia  di  Venezia  nella  vita  privata  dalle  origini  alla 
caduti  della  repubblica.  4^  ediz.  3.  Il  decadimento.  Bergamo  Arti 
Graf.  — F.  Hann,  Zur  Gesch.  u.  Kunst  Venedigs  bis  in  die  Zeit 
Tizians.  Klagenfurt  Leon  sen.  19C6.  — T.  Okey,  [Gli  antichi  pa- 
lazzi veneziani  e l’antico  popolo  di  Venezia].  London  Dent.  — M. 
Morasso,  «Domus  aurea»:  la  reggia,  la  festa,  l’amore  a Venezia. 
Torino  Bocca.  — E.  Musatti,  Il  leone  di  S.  Marco  e la  sua  ori- 
gine politica.  Padova  Soc.  coop.  tip.  — S.  Valenti,  La  repubbl. 
di  Venezia  alle  Giudicarle  interiori  (ArchTrent  22,  1).  — G.  Scuf- 
fini, Notizie  intorno  ai  primi  cento  anni  della  dominaz.  veneta  in 
Creta.  Alessandria  Soc.  poligraf.  — G.  G eroi  a.  Monumenti  veneti 
nell’isola  di  Creta.  Voi.  2.  Bergamo  Arti  graf.  — Ders.,  Appunti 
sui  monumenti  veneti  di  Cefalonia  e di  Corfù  (AlVen  8.  Ser.  10, 
4:  c.  1576  ff.).  — C.  A.  Levi,  Venezia,  Corfù  ed  il  Levante.  Voi.  1°. 
Venezia  Ferrari.  — W.  Miller,  The  last  venetian  islands  in  thè 
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Paris  Perrin.  - A.  Lumbroso,  Pagine  veneziane  (1.  Il  ’48).  Roma 
Forzani  1900-05.  — F.  Nani  Mocenigo,  La  marina  veneta  e i 
fratelli  Bandiera.  Venezia  Pellizzato  — G.  De  Lucia,  La  sala 
d’armi  nel  museo  deirarsenale  di  Venezia:  Catalogo  stor.  descrit- 
tivo documentato.  Roma  «Rivista  Marittima».  — F.  Santini, 
Fasti,  orizzonti,  speranze  dell’arsenale  di  Venezia  (AtVen  30,  2).  — 
V.  Caperna,  Storia  di  Veroli.  Veroli  Reali.  — G.  F.  Marini, 
Verolanuova.  Brescia  Luzzago.  — F.  P.,  La  torre  di  Visone  (NAnt 
1907  Aug.  16  p.  704  f.  : in  Monferrat).  — G.  Signorelli,  Viterbo 
nella  storia  della  chiesa.  Voi.  1 (bis  saec.  14  ex.).  Viterbo  Cionfi. 
— Notizie  stor.  di  Voghera.  Voghera  Rusconi. 


IV.  Verschiedenes. 

1.  Litteratur-  und  Sprachgeschich tliches. 

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poésie  amoureuse  de  la  renaissance  it.  (CrCivEllat  5:  Forts.).  — 
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storia  e di  letteratura.  Jesi  Soc.  tip.  Jesina).  — G.  Spadoni,  Il 
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secentismo,  ossia  la  corruzione  nella  lirica  italiana  d’ogni  sec.  Sciaoca 
Guadagna.  — G.  Scopa,  Osservazioni  critiche  suH’origine  del  se- 
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in  Sicilia  600  e 700  (ArchSic  N.  Ser.  32,  1-2).  — G.  Leanti,  La  Sicilia 
nel  sec.  18  e la  poesia  satirico- burlesca.  Voi.  1.  Noto  Zammit.  — 
A.  Schiavo -Lena,  La  poesia  mitologica  secc.  14-16.  Caltagi- 
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Caccia,  Luciano  nel  400  in  Italia.  Firenze  Galileiana.  — L.  Lizio 
Bruno,  C.  D.  Gallo  e il  suo  geniale  travestimento  del  poema  delle 
Metamorfosi  in  ottava  rima  sic.  ancora  ined.  (ArchMess  7, 3-4:  saec.  18). 

G.  G i g 1 i.  Canti  popolari  greci  in  Terra  d’Otranto  (im  p.  380  1.  6 v. 
u.  f.  gen.  Bde.).  — D.  Valla,  Frammenti  di  canzoni  sarde  (ArchSard 
3,  1-2).  — A.  Ive,  Canti  popolari  velletrani.  Roma  Loescher.  — 
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— N.  Dal -Gal,  Di  una  lauda  ined.  del  400  nel  responsorio  di  S. 
Antonio  di  Padova.  3*  ed.  Roma  Artigianelli  1906. 

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ms.  Panciatichiano  (BSocfil  10).  — L.  Zana  zzo.  Novelle,  favole 
e leggende  romanesche.  Roma  Soc.  tip.  ed.  naz.  — F.  Valla,  Leg- 
gende popolari  sarde  raccolte  in  Ozieri  (Archtrad  23,  4).  — F.  Di- 
poli a.  La  leggenda  di  Teodorico  a Verona  (Ri.  lett.  tedesca  1908  Febr). 

V.  Capetti,  Di  alcuni  caratteri  speciali  del  «Planctus»  di  S. 
Paolino  [d’Aquileia]  («Versus  de  Erico  Duce»)  (MeForog  3,  1-2). 

— B.  Cessi,  La  «Regula  Mei»  di  S.  Paolino  d’Aquileia  ed  il  suo 
epilogo  (ib.  3,  3-4).  — Gassisi,  Innografi  italo-greci.  Poesie  di  S. 
Nilo  jun.  c di  Paolo  Monaco  abbati  di  Grottaferrata  (Oriens  Christ. 
5.  1-2).  — M.  Ere  olà  ni,  Di  una  sequenza  di  S.  Bernardo  degli 
Uberti  (RiBenecl  2,  7).  — G.  Bertoni,  Le  ms.  proven9al  D et  son 
histoire  (An.  Midi  1907  Apr.  : Modena  Bibl.  d’Este).  — A.  N.  V e- 
selovski,  Eustachio  di  Matera  o di  Venosa  [Arzt  saec.  13]  ed  il 
suo  «Planet US  Italiae».  Melfi  Grieco.  — M.  Bihl,  Ein  Minorit  Ver- 
fa*=ser  des  Gedichtes  « de  laude  civitatis  Laudae  ♦ (NArch  32,  3). 
--  J.  Werner,  Verse  auf  Innocenz  IV.  u.  Friedrich  IL  (ib.  : von 
c.  1247-50).  — N.  Z ingarelli.  Re  Manfredi  nella  memoria  di  un 
trovatore  (Nozze  Bonanno-Pitrè).  Palermo  Virzi.  --  E.  Teza,  Le 
laudi  di  fra  Jacopone  cantate  nel  Portogallo  e nella  Spagna  (AugPer 
1907  Nov.-Dez.).  G.  Tom  a sset  ti.  Un’invettiva  del  poeta  tu- 
derte  (Jacopone  da  Todi)  (Fanf.  Dom.  1908,  1).  — A.  Di  Gio- 
vanni, Lu  puvireddu  amurusu.  Poema  francescano.  Palermo  San- 
dron.  — A.  Cappelletti,  Un  poema  francescano  di  Sicilia,  ib.  — 
Francesco  da  Barberino,  I docc.  d’amore,  ed.  F.  Egidi.  Fase.  6. 
Roma  Soc.  fìlolog.  romana.  — G.  Volpi,  Rime  di  trecentisti  mi- 
nori. Firenze  Sansoni.  --  G.  D.  De  Geronimo,  Cino  da  Pistoia 
j(3  note  al  canzoniere).  Agnone  Tip.  Sannitica.  — Ders.,  Il  cod.  di 
rime  antiche  ora  smarrito  De  La  Tour-Gai  vani -Manzoni  (betr.  Cino). 


462 


K.  SCHEI.LHA8S 


Napoli  Stab.  tip.  università.  — G.  Cicoone,  Un  antico  poemetto 
abruzzese  e la  contessa  Mabìlia  (BSocAnt  2.  Ser.  19,  17:  saec.  14). 

— G.  Boffito  e C.  Mei  zi.  Almanach  Dantis  Aligherii  sive  Pro- 
phacii  Judaei  Montispess ulani  alma  nach  perpetuum  ad  aniium  1300 
inchoatum  nunc  primum  ed.  Città  di  Castello  Lapi.  — G.  Bo  no- 
me Ili,  Prolusione  al  commento  del  Purgatorio  (RaX  1908  März 
16).  - G.  Biagi,  Di  un  esemplare  deiredizione  di  Jesi  della  «Di- 
vina Commedia»  appartenuto  a Foscolo  (RiBiArch  18,  10-11).  — 
A.  Santi,  Il  «Canzoniere*  di  Dante.  Roma  Loescher.  — D.  Guerri. 
Le  rime  antiche  della  Giuntina  (G.  Dant.  15,  6:  betr.  Dabenedetti). 

— L.  Perroni  Grande,  Notizie  sulla  varia  fortuna  di  Dante  a 
Messina  (Nozze  Bonanno- Pitrè).  Messina  Muglia.  — G.  Gigli,  Il 
trattatello  in  laude  di  Dante  di  G.  Boccaccio  Livorno  Giusti.  — 
Ders.,  Antologia  delle  opere  minori  volgari  del  Boccaccio.  Firenze 
Sansoni.  — M.  S cherii  lo,  Il  canzoniere  di  Petrarca.  Milano  Hoepli. 

— E.  N.  Chiara  dia,  La  storia  del  Canzoniere  di  Petrarca.  Voi.  1. 
Bologna  Zanichelli.  — E.  Siccardi,  Perii  testo  del  «Canzoniere» 
del  Petrarca  (GLIt  50,  1-2.  51,  1-3:  Forts,  folgt).  — Dorez,  [«Vita 
Caesaris  » del  Petrarca]  (Reproduktion  von  Cod.  5784  der  Bibi. 
Nat.).  Paris  Berthoud.  — A.  Cinquini,  Rime  ined.  del  400  (Nozze 
Valli-Piccardi).  Roma  Tip.  sociale.  — L.  Col  ini -Balde  schi.  Ora- 
toria e poesia  sacra  marchigiana  sec.  15  (StMarch).  — M.  Vat  tasso. 
Una  poesia  ined.  del  400  alla  Madonna  di  Loreto  (G.  Arcad.  6. 
Ser.  1).  — R.  Coulon,  B.  Johannis  Dominici  card.  s.  Sixti  Lucula 
noctb<  (Texte  lat.  saec.  15).  Paris  Picard.  — G.  O.  Baron  ce  Ili, 
Le  canzonette  di  Leonardo  Giustinian.  Forli  Borda ndini.  — G.  Al- 
bini, Il  «Liber  Isottaeus»  e il  suo  autore  (MeAcBologna  1.  Ser.  1: 
Tobia  dal  Borgo?).  — A.  Cinquini  e R.  Valent  ini,  Poesie  lat. 
ined.  di  A.  Beccadelli  detto  il  Panormita  (u.  a.  betr.  Nie.  Piciniiio)- 
Aosta  Allasia.  - A.  Cinquini,  De  vita  et  mort?^...  Raptistae 
Sfortiae  comitissae  Urbini  : canzone  ined.  di  ser  Gangello  della  Per- 
gola (Per  nozze).  — S.  von  Arx,  Alcune  notizie  intorno  alla  prima 
ediz.  conosciuta  del  «Morgante»  di  L.  Pulci  (GLIt  50,  3:  von  1482). 
--  G.  Biadego,  Variazioni  e divagazioni  a proposito  di  2 sonetti 
di  Giorgio  Sommari  va  in  onore  di  Gentile  e Giov.  Bellini  (Nozze 
Gerola-Cena).  Verona  Franchini.  M.  Ri  gii  lo.  L’assedio  di  Atella 
1494  in  un  poemetto  eroico  del  1500  (RaPu  23,  9-10).  — G.  Me- 
nasci, Rime  italiane  di  poetes«;e  lionesi  (NAnt  1907  Nov.  1 : sacc. 
16).  — V.  A.  A rulla  ni.  Affinità  e riscontri  di  poesie  (GLIt  50, 
1-2:  Ariost-A.  Manzoni,  etc.).  — A.  Cinquini,  Un  bouquet  de  vers 
qui  ont  jadis  charmé  les  dames  et  les  cavaliers  de  la  cour  de  Fer- 
rare (Nozze  Valli-Pioardi).  — M.  Cevelotto.  Memorie  eividalesi 
in  un  poemetto  cavalleresco  sec.  16  (MeForog  3.  3-4).  — Ne  mi, 
Un  altro  .sonetto  del  Randello  (NAnt  1907  Juli  T^;.aa  Clü^^io 
Ranerone;  c.  1530?)-  — C.  Lanza,  Dei  più  fmticlii  lavori  tragici 
degli  italiani  : Le  2 Sofonisbe  ,del  Carretto  (t  1530)  c del  Trissino 
(AAcPont  2.  Ser.  12).  — K.  Eckert,  Die  dramat.  Behandlung 
der  Ermordung  Alessandros  de’  Medici  durch  seinen  Vetter  Loren- 
zino  in  der  engl.  Literatur.  Diss.  Königsberg.  — A.  M.  Viglio,  Un 
carme  ined.  sopra  la  restituzione  di  Piacenza  e di  Novara  a Ottavio 
Farnese.  Novara  Miglio.  — G.  Bertoni,  Rime  di  G.  M.  Barbieri 
(f  1571).  Modena  Ferraguti.  — L.  Ronfigli,  Un  capitolo  in  morte 


BIBLIOOBAPHIB  1907-8 


4(^3 


di  Simone  da  Bologna  comico  geloso,  da  una  stampa  del  1585 
(Nozze  Carrara-Bernarolì).  Arezzo  Sinatti. — A.  Pilot,  D.  Cesare 
d’Este  e la  satira  (159T-8)  (AtVen  30,  2).  — C.  Cimegotto.  Il 
compianto  poetico  di  Corradino  Svevo  (Kilt  1007  Juli:  Gediclit 
saeo.  17  von  Tom.  Gaudiosi).  — F.  P.,  Un  poetico  accenno  a Jac. 
Gaufrido  (BPiac  3 : d^  n Rat  Od.  Farneses)  : vgì.  p.  442  1. 14  v.  u.  f.  — 

H.  Ha  11  wich,  [Hymne  Fulv.  Testi’s  auf  Wallen^tein  1632]  (Beitrr. 
neueren  G.  Oest.  Wien  Holzhausen  1906  S3pt.).  — S.  Pellini, 
Daemonialitas  : Lodov.  Maria  d’Ameno  1632-701  (Clnlat  1907.  4). 

— F.  Lenzi.  Un  sonetto  ined.  dedicato  a Vitt.  Em.  di  Savoia 
per  la  spedizione  contro  i valdesi  1686,  Firenze.  — C.  Berarcli, 
Poesia  religiosa  nel  700.  Ragusa  Piccitto  1906.  — G.  Burgada, 
Una  questione  letteraria  nel  sec.  18  (Rilt  1907  Okt.  : üb.  Fe- 
neloiis  Telemach).  — P.  Toldo,  Le  Basalisco  di  Berganasso  et 
le  Tartuffe  (BI  7,  2:  betr.  Theaterstück  1716;  in  Bibl.  Vitt.  Em.). 

— B.  Croce,  La  «morale  eroica»  descritta  da  G.  B.  Vico  (Cri  5, 
3).  — F.  Bavagli,  Due  sonetti  nell’elezione  di  Benedetto  XIV 
(Erudiz.  e belle  arti  4,  3-4). — C.  v.  Klenze,  [L’interpretazione 
dell’Italia  durante  gli  ultimi  due  secoli.  Contributo  allo  studio  del- 
l’alta lienische  Reis3  » di  Goethe]  (Decenn.  Pubbl.  Univ.  Chicago  17). 

— C.  Musatti,  S.  Sèrvolo  salvatore  (!y  di  Venezia  (NArchVen  N. 
Ser.  13,  2:  Sonett  saec.  18  ex.).  — A.  Bertoldi,  Poesie  di  V.  Monti. 
Firenze  Sansoni.  — G.  Muoni,  La  leggenda  napoleonica  nella  let- 
teratura it.  Firenze  «Nuova  Rassegna».  — A.  Santa  lena.  Napo- 
leone I a Venezia  e satira  politica.  Venezia.  — G.  Muoni,  I drammi 
dello  Shakespeare  e la  critica  romantica  it.  (1815-45)  (X.  Ra.  Li*t- 
terature  mod.  1907  Nov.-Dez.).  — F.  Piscopo,  Giudizi,  pensieri  e 
sentenze  raccolti  dalle  opere  di  Manzoni.  Napoli  Mazzocchi.  — A. 
Bertoldi,  Liriche  di  A.  Manzoni.  Firenze  Sansoni.  — A.  Ca  jafa, 
La  signora  di  Monza  nella  storia  e nell’arte  (Itmod  5,  3-4).  — B. 
Zumbini,  L’episodio  della  monaca  di  Monza  nella  D minuta  dei 
«Promessi  sposi d (im  p.  380  I.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.).  — L.  Fassò, 
Padre  Cristoforo  balordo  (GLIt  51,  1-3:  betr.  Promessi  Sposi). 

A.  Zandonati,  Una  treccia  nera  ed  una  barba  bianca  (AAcRov 
3.  Ser.  14,  1 : Studie  über  Lucia  u.  Padre  Cristoforo  der  Promessi 
sposi;  Forts,  folgt). — T.  Del  Lungo,  Un  cimelio  patriottico  del 
1825  (Rilt  1907  Sept.  : G.  Bazzoni’s  Ode  sulla  morte  di  S.  Pel- 
lico). — V.  Ricca,  Il  pessimismo  nella  poesia  di  Leopardi  e N. 

I. fcnau  (in:  Profili  e bozzetti  letterari.  Catania  Giannetta  1906).  — 
C.  Bonardi,  Enr.  Heine  nella  letteratura  it.  avanti  la  rivelazione 


di  T.  Massarani.  Livorno  Giusti.  — P.  Giorgi,  Invettiva  d’un  con- 
tadino contro  il  governo  provvisorio  in  Toscana  (Archtrad  23,  4: 
Verse  insb.  gegen  Guerrazzi).  — R.  Salvo  di  Pie  traganzili, 
Stornelli  popolari  1848.  Palermo  Pucci.  — G.  Stia  ve  Ili,  Garibaldi 
nella  letteratura  it.  Roma  Voghera.  — G.  Mar  radi,  Rapsodie  ga- 
ribaldine. Tito  Speri.  Firenze  Barbèra.  — M.  Mandai  ari,  Due 
poemi  garibaldini  sconosciuti  (NAnt  1908  Febr.  16). — Vgl.  p.  415  f.  — 
M.  Valente,  Victor  Hugo  e la  lirica  italiana . Torino. — Ü.  Bassi.  La 


storia  nella  poesia  di  Carducci  (AMeAcMant  1906*07).  — V.  Cresci  ni, 
Piemonte  (Rilt  1907  Juli:  in  Carduccis  Canti  eroici).  — R.  GioUi, 
Di  una  fonte  della  «Canzone  di  Legnano»  (ib.  1908  Mai:  Brief  des 
kaiserlichen  Notars  Burchard  an  den  Abt  Nicolaus).  — Vgl.  p.  449 


454 


K.  SCHELLHASS 


(MélAH  27,  5).  — E.  da  A len  9011,  Il  primo  convento  dei  cap- 
puccini in  Roma:  S.  Maria  dei  miracoli.  Alen9on.  — Ders.,  Il 
3°  convento  dei  cappuccini  in  Roma:  La  chiesa  di  S.  Nicola  de 
Portiis,  S.  Bonaventura,  S.  Croce  dei  Lucchesi.  Roma  Befani.  — 
F.  E h r 1 e,  Ricerche  su  alcune  antiche  chiese  del  borgo  di  S.  Pietro. 
Acc.  pont.  Rom.  arch.  1907  Apr.  30.  — D.  Staden,  The  secret  of 
thè  Vatican.  London  Hurst.  — Waren  die  französ.  Könige  (Kaiser, 
Präsidenten)  Domherren  des  Laterans?  (ArcliKKR  87,  2\.  — H.  Ba- 
zi re,  [Le  associazioni  di  antichi  pellegrini  a Roma]  (Rome  1907 
Apr.  8).  — E.  Peli  zzo  ne.  Memorie  stor.  su  Rosingo  e la  sua 
parrocchia.  Gabiano  Dorato  e Pugno.  — L.  Rubino,  La  chiesa  di  S. 
Antonio  abate  in  Sansevero.  Sansevero  Morrico.  — G.  M.  Di  ama  re. 
Mem.  stor.  crit.  della  chiesa  di  Sessa  Aurunca:  1.  La  chiesa  di  Sessa 
e i suoi  vescovi;  2.  La  cattedrale  e le  altre  chiese  di  Sessa.  Napoli 
Artigianelli.  — V.  Lusini,  La  chiesa  di  S.  Niccolò  del  Carmine. 
Siena  S.  Bernardino.  — G.  L.  Passerini,  Il  convento  francescano 
di  Monteluco  (Marzocco  1907  Juli  21).  — A.  Mal  ladra  e G.  E. 
Ranieri,  La  sacra  di  S.  Michele.  Torino  Streglio.  — Quirino, 
S.  Lucìa  al  Borghetto  presso  Tavemelle  Val  di  Pesa  (Luce  e Amore 
1908  März  1).  — O.  Bled,  Regestes  des  évéques  de  Thérouanne 
500-1553.  2,  1 (Verwertung  der  vat.  Dokk.).  St.-Omer  D’Horaont. 
— C^®  de  Loisne,  Chronologie  des  abbés  de  St.-Augustin-lez- 
Thércmanne  (BSocÉtCamb  8,  1:  vgl.  Arch.  Beiges  9,  159).  — 
F.  Manzini,  La  pieve  di  Trebbio.  Modena  Ferraguti.  — A.  Al- 
bortini,  Ancora  per  la  storia  del  duomo  di  Trento  (ArchTrent 
1907,  1).  — P.  Goyo,  Un’antica  artistica  chiesetta  del  Trentino 
(S.  Rocco  in  Volano)  (RiTrid  1907,  3).  — F.  Carabellese,  Il 
tesoro  della  cattedrale  di  Troia  sec.  12  (Ar  9,  2).  — La  chiesa  di 
S.  Maria  dei  derelitti  della  casa  di  ricovero.  Venezia  Pellizzato.  — 
R.  Pasté,  L’abbazia  di  S.  Andrea  di  Vercelli:  Studio  stor.  2®  ed. 
(F.  Arborio  Meli  a,  Studio  artistico,  ili.  P.  Masoero).  Vercelli 
Gallardi.  — D.  Sant’Ambrogio,  Origine  e notizie  diverse  intorno 
al  priorato  cluniacense  di  8.  Pietro  di  Castelletto  in  prov.  di  Ver- 
celli (MisStIt  3.  Scr.  13;  vgl.  Kritik  RiAless  1907  Okt.-Dez.J.  — 
Ders.,  L’antica  obbedienza  cluniacense  di  Sant’Elia  di  Viggiù 
(Scuola  Catt.  1907  Jan.).  — Ders.,  Il  ricetto  cluniacense  di  S.  Elia 
sopra  Viggiù  e la  Val  Canna  (Lega  Lomb.  1907  Aug  18 j.  — P. 
Egidi,  L’abazia  di  S.  Martino  al  Cimino  presso  Viterbo  (RiBened 
2,  8:  Schluss;  Anh.  1.  Serie  degli  abati  (1045-564);  2.  Dokk. 
(1045-191)  ; 3.  La  bibl.  di  S.  Martino  1305  Inventar).  — P.  Toesca, 
Il  palazzo  papale  di  Viterbo  (Ar  7,  11-12).  — S.  Pareto,  Memorie 
della  parrocchia  e comune  di  Mele  in  Val  di  Leira  (Veltri).  Voltri. 

7.  Geschichte  einzelner  Provinzen,  Städte,  Orte, 
weltlicher  Gebäude,  Strassen  und  Plätze 
(alphabetische  Folge  der  Provinzen,  Städte 

oder  Orte). 

E.  D’ A Im  ei  da,  HLstoria  Aethiopiae.  Lib.  5-8  (Rej*.  Aethiop 
Script,  curante  C.  Becca  ri.  Voi.  6).  Romae  De  Luigi.  — [B"on- 
diarie  ed  anniversari  esist.  in  Ainay  1757]  (B.  H.  Diocèse  de  Lyon 


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1907,  46:  1.  Guichard  de  Pa  vie  1489).  — I.  e P.  Al  vera,  La  cura 
d'anime  in  Ampezzo.  BreBsanone  Weger.  — G.  Corradini,  Capi- 
tani del  castello  di  Andràz  (ArchAd  2,  1-2:  Liste  1416-1803).  — 
E.  Grossi,  Aquinum.  Ricerche  di  topografìa  e di  storia  (BiGeog 
3).  — G.  Pag  li  ani,  Notizie  stor.  civili  e religiose  di  Arceto  e del- 
Pantica  contea  di  Scandiano  dal  me.  ai  nostri  tempi.  Reggio  E. 
Tip.  Artigianelli.  — A.  Sommazzi,  Alcune  valli  della  riva  sini- 
stra deir  Arno  (Opinione  geograf.,  Firenze,  2,  7-8).  — L.  Ventu- 
rini, Notizie  su  Arpino  e dintorni.  Isola  Del  Liri  Macioce.  ^ Un 
veneto  curato  di  Ascona  1497  (BSvIt  28,  10-12).  — M.  Gallo,  3 
centenari  a Tigliole  d’Asti:  appunti  stor.  (num.  un.).  Asti  Miclie- 
lerio  1905,  — G.  S accani,  Memorie  stor. -ecclesiastiche  di  Bagnolo 
in  Piano.  Reggio  E.  Artigianelli.  — A.  P e rotti,  Bari  ignota  Cu- 
riosità e docc.  di  storia  locale.  Trani  Vecchi.  — A.  Burckhardt- 
Finsler,  Basel  im  15.  u.  16.  Jahrh.  (Basler  Jb.  1908:  Quelle  Enea 
Silvio,  Gatari  etc.).  — V.  E.  Aleandri,  Beiforte  sul  Chianti.  Mem. 
stor.  secc.  9-15  (ArSt  3.  Ser.  10).  — A.  Verre,  Ruggiero  da  San- 
giiineto  ed  il  castello  di  Belvedere  (Rical  15,  1:  1289).  — A.Meo- 
m art  ini,  I comuni  della  prov.  di  Benevento.  Benevento  De  Mar- 
tini. — Terme  di  Valseriana  in  Groppino,  Bergamo.  Milano  Bo- 
netti. — Una  bissonese  maritata  in  Val  Intelvi  (BSvIt  28,  10-12). 
— A.  Rubbìani,  Il  palazzo  dei  notari  (Domus  magna  notario- 
rimm)  in  Bologna  (Edilizia  mod.  1906  Okt.).  — A.  Sor  belli,  Le 
iscrizioni  e gli  stemmi  delFarchiginnasio  [di  Bologna]  (Archig  2: 
Forts.).  — F.  Cornei  li.  Il  terremoto  di  Bologna  1779  (Avvenire 
d'it.  1907,  21-23).—  Ü.  Tori  ai,  Bormio  vecchio.  Sondrio  Soc.  tip. 
Valtellinese.  — A.  Lo  ronzoni,  Cadore.  Bergamo  Arti  graf.  — G. 
Gastaldi,  11  castello  di  Caivano  (RaPu  23,  5-8).  — M.  Manda- 
lari,  Pentidattilo  in  Calabria  dopo  il  terremoto  1783.  Napoli  Lan- 
ciano e Veraldi.  — E.  G ac  hot,  [La  Calabria  al  tempo  di  Napo- 
leone] (Gaulois  du  Dim.  1907  Aug.  3-4).  — A.  Rocca,  Il  Cana- 
vese.  Cuorgné  Vassallo.  — N.  lacobone.  Ricerche  sulla  storia  e 
la  topografia  di  Canosa  antica.  Canosa  di  Puglia  1905.  — S.  Pa- 
gi i a r o-B  o r d o n e,  Notizie  sulla  città  di  Capizzi.  Catania  Siracusa 
1905.  — D.  Venturini,  Il  casato  dei  march.  Gravisi  (AMeSoc- 
Istr  22,  3-4.  23,  1-2:  saec.  15  ff.  ; T.  2 Casa  Gravisi  e Capodistria 
nel  700;  darin  Abschn.  2:  Accademie;  Forts,  folgt).  — N.  Dou- 
glas, Fabio  Giordano’s  relation  of  Capri.  Napoli  1906  — O.  F. 
Tene  a io  li,  La  villa  Cusani-Confalonieri  di  Carate  Brianza  (Ars 
et  Labor  1907  Apr.  15).  — C.  Giu  Metti,  Notizie  stor.  di  Casteg- 
gio  e dintorni  : 2.  Storia  mod.  Costeggio  Sparolassi  1906.  — S.  S a- 
I omo  ne,  Catania  illustrata.  Catania  Tip.  popolo.  - F.  Fi  eh  era. 
La  casa  dei  Piatamene  e Tattiguo  quartiere  di  Catania  me.  (Arch- 
SicOr  4,  3).  — L.  Marinelli,  La  rocca  malatestiana  di  Cesena. 
Reggio  Em.  Soc.  arti  graf.  — F.  G.  Cane,  Storia  di  Chesio  e cenni 
stor.  della  valle  Strona.  Chesio  Soc.  pro  Chesio.  — G.  Mambrìni, 
Castrum  Folicitatis  (beute  Città  di  Castello).  Città  di  Castello  Gri- 
foni-Donati 1906.  — A.  Anelli,  Notizie  su  Città  delle  Pieve  (Um- 
bria) e dintorni.  Città  della  Pieve  Melosio.  — C.,  Il  bosco  di  Co- 
dogno  (Convegno  (Codogno)  1907  Okt.).  — F.  Romani,  Colledara. 
Firenze  Bemporad.  — S.  Monti,  Il  comune  di  Como  nel  me.  Como 
Nani.  — Ders.,  La  signoria  di  Como  nel  me.  Como  Ostinelli  1906. 


464 


K.  SCHEXLHA8S 


1.  23  ff.  — G.  Loria,  Raggi  di  scienza  in  canti  stud.  ultramontani 
(RiLig  29,  5). 

T.  H.  Grandgen t,  An  introduction  to  vulgär  latin.  Boston 
Heath.  — L.  Traube,  Nomina  sacra.  Versuch  einer  Gesch.  der 
Christi.  Kürzung  (QULatPhil  2)  (vgl.  G.  Staderini  BArchpalit 
1).  — F.  Bernini,  Gli  «Studi»  [intorno  alla  lingua  It.]  ined.  di 
F.  L.  Polidori  (Rilt  1908  Febr.).  — I.  del  Lungo,  L’italianità 
della  lingua  dal  popolo  negli  scrittori  (NAnt  1907  Juni  16). 

G.  Mezza  casa,  La  lingua  araba  nel  dialetto  siciliano  (Arch- 
SicOr  4.  3).  — C.  Sa Iv ioni.  Note  varie  sulle  parlate  lombardo- 
sicule.  Milano  Hoepli.  — 4-  Schiavo-Lena,  Il  dialetto  del  cir- 
condario di  Modica  (ArchSìcOr  5,  1:  Forts,  folgt).  — F.  D’Elia, 
Note  di  filologia  folkloristica  leccese  (RiSal  3,  6).  — A.  De  Fa- 
brizio, Folklore  salentino  (Archtrad  23).  - - F.  Rodolfo,  Il  vol- 
gare in  Terra  d’Otranto  (RiSal  4,  5-6;  vgl.  ib.  R.  Francioso 
betr.  saec.  15).  — M.  Mandala  ri,  Un  doc.  poetico  dialettale  (Rical 
15.  2-3).  — G.  Volpi,  Un  altro  sonetto  antico  in  dialetto  senese 
(BSen  14,  3:  von  Pulci)  — G.  Pasqualigo,  La  lingua  rusticana 
padovana  nei  poeti  G.  B.  Maganza  e Domen.  Pittarini  con  cenni 
su  alcuni  dialetti  veneti  morti  e vivi  e proverbi.  2»  ed.  Verona 
Libr.  Dante.  — C.  Salvioni,  G.  I.  Ascoli  e il  dialetto  friulano 
(MeForog  3,  1-2).  — L.  Suttina,  Due  brevi  testi  volgari  sec.  13 
(ib.  3,  3-4).  — G.  Ara,  Due  noterelle  dialettologiche  (ArcheTr  3. 
Ser.  3,  2).  — D.  Reic  h,  Due  docc.  in  volgare  1415. 1417  (RiTrid  7,  2). 

G.  Ciccone,  La  lettera  di  Cristo  in  antico  siciliano  (ArchSicOr 
4,  2).  — E.  Beata  e P.  E.  Guarnerio,  La  Carta  de  logu  de  Ar- 
boiea  (St.  Sassar.  3). 

G.  Bertoni,  La  forma  «lo»  nella  «Formula  di  confessione» 
(sec.  11)  (BFranc.  2,  1-3).  — G.  Ciccone,  Sulle  sorti  di  1 intervo- 
calica in  alcuni  dialetti  campano-sanniti  o abruzzesi  (BSocAnt  2. 
Ser.  19,  17).  — G.  Grasso.  «Nostrum  mare»  (BSocGeogIt  4.  Ser. 
8,  12  : das  Auftaucheii  der  Bezeichnung  in  der  Geschichte).  — L.  A. 
Rostagno,  Note  d’etimologia  italiana.  Torino  Petrini.  — F.  De 
Gazzis,  Voci  e maniere  genovesi  nei  classici  italiani  e nelPuso  to- 
scano (BiLig  29,  3).  — A.  Perotti,  Una  nuova  spiegazione  del 
cognome  Alighieri  (RaPu  23,  9-10).  — E.  Schoolmeesters,  La 
fierte  de  St.  Lambert  1365  (Leodium  1908,  1 : zur  Erläuterung  des 
Feretrum  in  einer  Bulle  Gregors  XII.).  — F.  Lorenz,  Bemer- 
kungen zu  den  in  päpstl.  Urkk.  überlieferten  ostseewendischen  Na- 
niensformen  (Arch.  slav.  Phil.  27).  ” N.  Ta  massi  a,  Scherpa, 
scerpha,  scirpa  (AlVen  8.  Ser.  9,  9:  Ursprung  der  in  den  Dokk. 
insb.  Corredo  di  sposa  bedeut.  Worte).  — E.  Buonocore,  Zao- 
cagnino  (Ursprung  des  Worts).  Napoli  Priore.  — P.  Prato,  Sta- 
zielli  : Alcune  monografie  su  monumenti  linguistici  (RiAless  1908 
Jan. -März).  Vgl.  auch  IV  4 Toponomastik. 

2.  Kuns tgescliiohtliches  (zu  vgl.  Ili  5-7) 
und  Buchdruckerkunst. 

G.  Lippa  ri  ni.  Storia  dell’arte,  con  pref.  di  E.  Panzacchi. 
Firenze.  — P.  Saintenoy,  Le  ms.  de  l’histoire  de  l’art  de  Seroux 
d’Agincourt  (geb.  1730)  (B.  Ac.  archéol  Belgique  1907,  1 : in  vai. 


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Bibi.). — -A.  Venturi,  Storia  delVarte  italiana:  5.  La  pittura  del 
300  e le  sue  origini.  Milano  Hoepli.  — L.  Serrai  Storia  dell’arte 
italiana.  Milano  Vallardi.  — F.  X.  Kraus,  Gesch.  der  christlichen 
Kunst:  2.  Bd.  Die  Kunst  des  MA.  u.  der  it.  Renaissance.  2.  (Schluss-) 
Abt.  It.  Renaissance.  Forts,  ed.  J.  Sauer.  Freiburg  i.  B.  Herder. 

— H.  V.  der  Gabel  ent  z.  Die  kirchl.  Kunst  im  it.  MA.,  ihre  Be- 
ziehungen zu  Kultur  u.  Glaubenslehre.  Strassburg  Heitz.  — A.  Ch  i a p- 
pelli.  Arte  domenicana  del  300  (NAnt  1907  Sept.  16).  — A.  Fani, 
L’esposizione  di  antica  arte  umbra  nel  palazzo  del  popolo  di  Pe- 
rugia (ib.  1907  Juni  1). — U.  Gnoli,  L’arte  umbra  alla  mostra  di 
Perugia.  Bergamo  Arti  graf.  — P.  L.  Bi  uzzone,  L’arte  nel  Mon- 
ferrato (RiAless  1907  Apr.-Sept.).  — L.  Venturi,  Le  origini  della 
pittura  veneziana  1300-500.  Venezia  Arti  graf.  — A.  Riegl  f.  Die 
Entstehung  der  Barookkunst  in  Rom.  Akad.  Vorlesungen  ed.  A. 

Burdn  und  M.  Dvorak.  Wien  Schroll. 

Artista  of  the  italian  renaissance.  London  Chatto  e Windus.  — 
L.  Ragg,  The  women  artista  of  Bologna.  London  Methuen.  — V. 
Federici,  Autografi  (18)  d’artisti  secc.  15-17  (ArchSocRom  30, 
^4:  im  Arch.  Camuucini  in  Cantalupo  Sabina;  u.  a.  D.onatello, 
Bramante,  Raffaello,  Michelangelo,  Tizian).  — Artisti  luganesi  a 
Genova  (BSvIt  29,  10-12:  1514).  — C.  B.,  Pittori  cremonesi  sec.  16 
(ArchLomb  35,  184:  Note  1517.  26).  — E.  Mauceri,  Docc.  arti- 
stici siracusani  (ArohSicOr  5,  1 : saec.  18).  — D.  Sant’Ambrogio, 
Famiglie  ed  artisti  it.  in  Polonia  ; Gli  Affaitati  [di  Valsolda]  (Lega 
Lomb.  1907  Juli  7).  — Artisti  del  casato  Balli  in  Boemia  (BSvIt 
28,  10-12).  — L’architetto  luganese  G.  B.  Quadrio  a Posen  (ib.). 

F.  Préc  hac.  Notes  sur  Parchitecture  des  Nuraghes  de  Sardaigne 
(Mèi AH  28,  1-2;  vgl.  p.  459  1.  2 f.).  — C.  Aru,  Chiese  pisane  in 
Corsica  (betr.  Storia  dell’architettura  romanica).  Roma  lx)escher. 

— A.  Avena,  Il  restauro  dell’arco  di  Alfonso  d’Aragona  in  Napoli 
(vgl.  NAnt  1908  Apr.  16).  Roma  Danesi.  — B.  Patzak,  Die  Villa 
Imperiale  in  Pesaro  (Renaiss.-Barockvilla  in  Italien  3).  Leipzig 
Klinkhardt  u.  Biermann. — E.  Fio  rii  li.  Il  Giambologna  e le  villo 
fiorentine  (RaN  1908  März  16).  — G.  Natali,  Un  tempio  braman- 
tesco poco  noto  (RaccRomano). 

G.  Cagnoni,  191  epigrammi  latini  d’autore  ignoto  che  illustrano 
le  opere  d’arte  del  palazzo  Farnese  in  Caprarola  (BSocfil  10:  aus 
Chigi  I.  V.  191;  saec.  16  c.  ex.). 

Mosaici  antichi  recentemente  scoperti  (BPiac  2,  5:  betr.  saec. 
10  c.).  — P.  d’Ancona,  L’allegoria  di  « Sapientia  domini»  in  2 
palpiti  deir  Italia  merid.  (Ravello,  Scala)  e in  un  cod.  della  Me- 
diceo-Laurenziana  (RiBiArch  19,  2).  — M.  Wackernagel,  La 
bottega  dell’«  Archidiaconus  Acceptus»  scultore  pugliese  see.  11  (B. 
Ar.  2,  4).  — E.  Paniconi,  Monumento  al  card.  Guglielmo  de  Bray 
(f  1282)  nella  chiesa  di  S.  Domenico  in  Orvieto.  Roma  1906.  — 
P.  Toesca,  Lo  scultore  del  monumento  di  Frano.  Spinola  (f  1442)  (in 
dem  p.  380 1.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.).  — E.  Motta,  Chi  furono  gli  scultori 
del  monumento  Torelli  in  S.  Eustorgio  a Milano  ? (ArchLomb  35,  1 : 
Lucohino  da  Cemusoo  e Martino  Benzoni).  — G.  La  Corte  Cai  11  er, 
n mausoleo  «de  Acuna»  in  Catania  (ArchMess  8,  1-2:  Testament 
1494).  — E.  Steinmann,  Das  Geheimnis  der  Medioigräber  Miche- 
langelos (vgl. H.  Wölfflin Beil AZeit  1907,  74).  — G.  A r e n a p r i m o. 


46H 


K.  SCHELLHA8S 


Notizie  ined.  sul  fonte  Orione  in  Messina  (betr.  saec.  16  med.)  (Mise, 
ar  heol.  stor.  e filologia  Salinas). 

M.  Lazzaroni  e A.  Munoz,  Un  busto  in  bronzo  di  Ant.  Fi- 
larete  rappresentante  Giov.  Paleologo  (Compt.  rend.  Ac.  inacript. 
bell  8-lettr.  1907  Juni;  vgl.  iNsàa/.v  4,4).-  D.  Sant’Ambrogio, 
Busto  di  prelato  sec.  16  nella  chiesa  di  S.  Alessandro  in  Milano 
[card.  Frane.  Alciato?]  (RaAr  1907  Aug.).  — F.  Brandileone, 
Le  statue  di  Graziano  e di  Niccolò  de  Tudeschis  nel  monast.  di 
S.  Procolo  in  Bologna  (Beitr.  KR.  Festschrift  E.  Friedberg  70.  Ge- 
burtstag. Leipzig  Veit;  vgl.  p.  437  1.  18  v.  u.  f.).  — A.  Pettorei  li,  Al. 
Farnese  neH’arte  (BPiac  2, 3).  — D e r s..  Le  statue  equestri  dei  Farnese 
a Piacenza  (Emporium  1907  Nov.).  — L.  Cerri,  I cavalli famesiani 
del  Mocchi  (BPiac  2,  5).  — F.  Saint- Alban,  [La  famiglia  Bona- 
parte  nell’opera  di  Canova]  (Madame  et  Monsieur  1907  Okt.  10). 

A.  Berlini  Cai  osso,  Gli  affreschi  della  grotta  del  Salvatore 
presso  Vallerano  (ArchSocRom  30,  1-2:  auch  üb.  die  Collez.  epigraf. 
me.  di  Gaet.  Marini  in  der  vat.  Bibl.;  affreschi  saeo.  10  od.  11).  — 
G.  Fo  gola  ri,  Gli  affreschi  del  castello  di  Sabbionara  di  Avio  (I 
giuochi  d’armi  nel  300)  (Trid  10,  2).  — G.  N.,  Le  più  antiche  pijb- 
ture  di  travia  (BSocPnv  7,  2:  Affreschi  c.  1300?).  - N.,  Un  affresco 
del  400  nella  torre  maggiore  di  città  (ib.).  — G.  Natali,  Gli  affreschi 
deiroratorio  del  collegio  Castiglioni  a Pavia  (ib.  7,  3:  saec.  15).  — 
P.  Vigo,  Un  affresco  di  Benozzo  Gozzoli  in  S.  Gimignano  ed  un 
raffronto  (MisVEl  16. 1).  — A.  Rossi,  Gli  affreschi  di  Tor  de’  Specchi 
relativi  alla  vita  di  S.  Francesca  Romana  (RiBened  3,  9).  — Ders., 
Le  opere  d’arte  del  monastero  di  Tor  de’  Specchi  (B.  Ar.  1907  Aug.)  ; 
vgl.  p.  439  l.  10  f. 

W.  Foerster,  Le  St.  Vou  de  Luques.  Erlangen  Junge  1906. 
— Der  Streit  um  die  Echtheit  des  Grabtuches  des  Herrn  in  Turin. 
Paderborn  1905. 

Le  nozze  Aldobrand  ine,  i paesaggi  con  scene  dell’ Odissea,  e le 
altre  pitture  murali  antiche  conservate  nella  Bibl.  Vat.  e nei  musei 
pontifici,  con  introduz.  di  B.  Nogara  (Collez.  artist.  etc.  palazzi 
})Outif.  2).  Milano  Hoepli.  — E.  Tolomei,  Le  sibille  giottesche  a 
Cortina  d’Amj)czzo  (ArcLAd  3,  1).  — D.  Sant’Ambrogio,  I Ca- 
stelletto milanesi  a Nomi  nel  Trentino  e una  tavola  pittorica  1396 
(Politecnico Milano  1907  Sept.).  — V.  Lazzarini,  Docc.  relativi  alla 
pittura  padovana  sec.  15  con  ìllustr.  e note  di  Andrea  Moschetti 
(NArchVen  N.  Ser.  15,  1 : Forts,  folgt).  — A.  V.,  Il  paliotto  di 
Sisto  IV  nella  basilica  d’ Assisi  disegnato  da  Ant.  Pollajolo  (Ar  9, 
3).  — A.  Bertini-Calosso,  L’«  Orfeo  ed  Euridice  attribuito  al 
Perugino,  già  nella  colle/ione  Ravaisson-Mollieri  (im  p.  380  1.  6 v.  u.  f. 
geli.  Bde  ).  C.  Bonetti,  Un’opera  sconosciuta  di  Frane.  Tacconi 
(ArchLomb  4.  Sei.  17;  3 Dokk.  1600  betr.  den  Maler).  — G.  Sor- 
di ni,  Pietro  Ridolfi  e Giov.  Spagna  (betr.  (xcsch.  eines  Bildes  1514). 
Firenze  Tip.  Domenicana.  — P.  Lugano,  Intorno  ad  un  quadro 
attribuito  a Raffaello  (im  p.  380  l.  6 v.  u.f.  gen.  Bde.  : in  Nocera  dei  Pa- 
gani: Dok.  1686).  — L.  A.  Cerve  Ito,  Il  quadro  di  Peliegro  Piol  a 
e la  corporazione  degli  orefici  (RiLig  29,  4:  1640). 

P.  F r a n c i os i,  Un  orafe»  d(d  rinascimento  (M.  Antonio  da  San- 
marino)  amico  di  Jtaffaello  Sanzio.  Ascoli  Pie.  Tip.  econ.  — P.  Lu- 
gano, Fra  Giov.  da  Verona  maestro  d’intaglio  e di  tarsia  e i suoi 
lavori  alla  camera  della  segnatura  nel  Vat.  (Il  Tebro  (Roma)  1908). 


BIBIilOOBikPHIE  1907-8 


467 


' W.  de  Grüneisen,  Influssi  ellenistici  nella  formazione  del  tipo 
cristiano  dell’angelo  annunziante  (im  p.  380  1.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.).  — 
Der 8.,  I ritratti  di  papa  Zaccaria  e di  Teodoto  primicerio  in  S. 
Maria  antiqua  (ArchSocRom  30,  3-4).  — M.  Kemmerich,  Die 
frühmittelalterliche  Porträtmalerei.  1907.  — Ders.,  Die  Porträts 
deutscher  Kaiser  u.  Könige  bis  auf  Rudolf  v.  Habsburg  (NArch 
33,  2:  auch  it.  Quellen).  — Ders.,  [Körperl.  Habitus  der  deutschen 
Könige  u.  Kaiser  v.  Karl  dem  Grossen  bis  Rudolf  v.  Habsburg] 

( Politisch-anthropol.  R.  6,  6).  — Ders.,  Porträts  Ottos  III.  (Christi. 
Kunst  3,  9).  — M.  Mi  chi  eli,  Una  curiosità  stor.  nel  monastero 
di  Praglia  (Prov.  di  Padova  1907  Aug.  16  : Bild  Friedrichs  IL). — 
D’alcuni  ritratti  di  Ces.  Borgia  (Roba  di  storia  d’arte  1907  Juli). 
— G.  Lafenestre,  Lesportraits  des  Madruzzi  (Christof.,  Gian  Fed. 
et  Lod.)  par  Titien  et  G.  B.  Moroni  (R.  art  ancien  et  mod.  21).  — 
G.  F regni,  Su  due  celebri  antichità  di  Milano  e di  Mantova  (u. 
a.  4 Bilder  angeblich  der  Gonzagas).  Modena  Ferraguti.  — L.Oz- 
zela,  A proposito  d’un  ritratto  del  Landi  (BPiac  2,  2 : von  Canova  ; 
vgrl.  2,  3). — S.  Romano,  Un  dono  di  Ferd.  II  ai  siciliani  di  Tri- 
poli di  Barberia  (ArchSic  N.  Ser.  32  : Madonna  Maneinellis  c.  1857) 

W.  de  Grüne  i se n,  Lenzuoli  e tessuti  egiziani  nei  primi  secc. 
clell’E.  V.  considerati  nel  rispetto  iconografico  e simbolico  (BSocfìl 
10).  — C.  Zancani,  T due  tessuti  bizantini  della  collesriata  di  Ca- 
stellarquato  (BPiac  2,  4).  — A.  Bellucci,  Arte  decorativa:  un’an- 
tica industria  tessile  perugina  (Ar  8,  2 ; Collezione  Mariano  Rocchi). 

H Grisar,  Die  röm.  Kapelle  Sancta  Sanctorum  und  ihr  Schatz. 
Meine  Entdeckungen  u.  Studien  in  der  Palnstkapelle  der  mittel- 
alterl.  Päpste  (darin:  M.  Dreger,  Über  die  figurierten  Seidenstoffe 
des  Schatzes).  Freiburg  i.  B.  Herder.  — A.  Müller- Ravensburg, 
Der  Schatz  von  «Sancta  Sanctorum  » (RQChrA  1907,  4).  — Ders., 
Die  .Map pula  von  Sulmona  (ib.  : Gewebe  wie  im  Schatz  aus  Sancta 
Sanctorum).  — G.  Wilpert, .L’Acheropita  ossia  l’immagine  del 
Salvatore  nella  cappella  del  Sancta  Sanctorum  (Ar  10,  3). 

M.  Spahn,  Michelangelo  u.  die  Sixtinische  Kapelle.  Eine  psy- 
chologisch-histor.  Studie  über  die  Anfänge  der  abendländ.  Religions- 
n.  Kulturspaltung.  Berlin  Grote.  — G.  Millunzi,  La  cappe fla  del 
Crocifisso  nel  duomo  di  Monreale  (ArchSic  N.  Ser.  32,  3-4:  betr. 
Kunstgesch.  saec.  17  ex.,  mit  Dokk.).  — A.  Bacchi  della  Lega, 
Marco  Antonio  Franceschini  nella  chiesa  della  «Santa»  in  Bologna 
(AMeDRom  3.  Ser.  25,  4-6). 

D.  S an t’ Ambrogio,  Il  tavolo  e la  cu.stodia  i foggia  d’arca 
del  cod.  Atlantico  di  Leonardo  (vgl.  ArSt  1907,  15-16.  Lega  Lomb. 
1907  Aug.  11).  Milano  Tip.  Ingegneri.  — A.  Ratti,  Il  tavolo  e il 
cofano  pel  cod.  atlantico  alla  bibl.  Ambrosiana  (RacoV  3). 

G.  Li  sio,  Su  l’epistolario  di  casa  Lucca  (für  Musikg.)  (Rendl- 
Lomb  2.  Ser.  41,  7).  — E.  Celan i,  I cantori  della  cappella  pon- 
tificia sece.  16-18  (Ri.  music,  it.  14).  — G.  lladiciotti.  L’arte 
musicale  in  Tivoli  secc.  16.  17.  18.  Tivoli  Officina  l^oligr.  It.  — F. 
Man  ara,  Tre  docc.  (ArcheTr  3.  Ser.  3.  2:  1700.28;  betr.  Musik 
in  Triest).  — A.  Sallès,  L’opera  italien  et  allcinand  à Lyon  1805- 
882.  PariA  Froniout. 

M.  Vattasso,  Per  la  storia  del  dramma  sacro  in  Italia  (Stte 
10).  — M.  Catalano -Tirrito.  Per  la  sacra  rappresentazione  in 


468 


K.  8CHELLHA88 


Sicilia.  Termini  Imerese  Amore.  — E.  Calvi,  Il  teatro  popolare  ro- 
manesco dal  me.  ai  tempi  nostri  (NAnt  1908  Apr.  16).  — P.  Toldo, 
Nella  baracca  dei  burattini  [Puppentheater]  (GLIt  51,  1-3).  — F. 
Pintor,  Rappresentazioni  romane  (1486)  di  Seneca  e Plauto  nel 
rinasoimento  (Nozze  Provenza!- Bart elletti).  Perugia  Tip.  coop.  1906. 

— G.  Gnerghi,  Il  teatro  gesuitico  nei  suoi  primordi  a Roma. 
Roma  Off.  Poligr.  ed.  — L.  V.  Goffi ot,  Le  tbéàtre  au  collège  du 
ma.  à nos  jours.  Le  cercle  fran9ais  de  Tunivcrsité  Harvard.  Paris 
Champion.  — D.  Arru,  Le  tragedie  di  Simon  Maria  Poggi.  Con- 
tributo alla  storia  del  teatro  gesuitico.  Roma  Tip.  Moderna.  — B. 
Soldati,  Il  collegio  Mamertino  e le  origini  del  teatro  gesuitico,  con 
raggiunta  di  notizie  ined.  sulla  drammatica  conventuale  messinese 
nei  secc.  16-18,  e con  la  pubblicazione  della  4 Giuditta  p del  P. 
Tuccio.  Torino  Loescher.  — L Roggio,  Il  « brillante  » nella  com- 
media it.  (RaN  1907  Aug.  1.  16.  Sept.  1).  - V.  Siccardi,  Les  don- 
Juan  oélèbres  : inffuence  de  l’ Italie  sur  le  théàtre  de  Molière.  Asti  Pa- 
glieri  e Raspi.  — B.  L.  Grabinski,  I teatri  d’Italia  e le  princi- 
pali piazze  teatrali  estere.  Milano  Soc.  ed.  teatrale.  — C.  Lotti, 
Istituzioni  per  l’arte  drammatica  fondate  in  Roma  (NAnt  1908 
März  16).  — G.  Crocioni,  I teatri  di  Reggio  nell’Emilia  [saec. 
16  ff.].  Reggio  Em.  Coop.  tipografi.  — S.  M.,  Teatro  sociale  di  Como 
(P.SocCom  63:  1712  ff.). 

G.  S.,  Un’istanza  dei  cartolari  al  duca  di  Ferrara  sec.  15  (Erudiz. 
e belle  arti  4,  3-4).  — S.  Lottici,  Di  alcuni  calligrafi  e miniatori 
parmensi  sec.  15.  Parma  Ferrari  1906.  — G.  B.  Morandi,  Un  mi- 
niatore novarese  del  400  a Genova  (BNov  1,  3).  — B.  Dei,  Mi- 
niatori francescani  (ArchFranc  1,  471-7:  1420  ff.).  — Jolanda,  Mi- 
niature francescane  (Franziskanerinnen).  Rocca  S.  Cacciano  Cappelli. 

— N.  Anziani  f»  Intorno  a 2 bellissime  bibbie  corviniane:  No- 
tizie, docc.  e congetture  (betr.  Aufträge  Mattia  Corvinos  zum  Kauf 
1494  in  Florenz;  etc.).  Firenze  Landi  1906. 

F.  Nevati,  La  storia  e la  stampa  nella  produzione  popolare 
it.  Con  un  elenco  topogr.  di  tipografi  e calcografi  it.  che  dal  sec.  15 
al  18  impressero  storie  e stampe  popolari.  Bergamo  Arti  graf.  — 
L.  Perroni-Grande,  Tipografi  e librai  messinesi  se<^  16  ih.  Mes- 
sina Nicastro.  — 0.  Lange,  [I  più  antichi  stampatori  a Perugia 
1471-82]  (Ac.  Sciences  lettr.  Dänemark  1907,  6).  — L.  Cerri,  Me- 
morie sulla  tipografia  piacentina  sec.  16  (BPiao  2,  4).  — A.  M.  V i- 
glio.  L’introduzione  della  stampa  a Novara.  Le  prime  ed.  fino  al 
1600.  Novara  Miglio.  — G.  B.  Morandi,  Gl’inizi  dell’arte  della 
stampa  in  Novara  (BNov  1,  4).  — F.  No  va  ti,  Donne  tipografe 
nel  500  (Lista  N.  Ser.  1,  2:  Angiola  e Laura  Bianzago).  — V.  Rossi. 
Altre  donne  tipografe  nel  500  [le  Convertite  alla  Giudecca  in  Ve- 
nezia 1557]  (ib.  1,  4-5). 

Incunabula  typografica  : a descriptive  catalogne  of  thè  books 
printed  in  thè  15  cent.  (1460-1500)  in  thè  library  of  H.  Walters. 
Florentiae  Olschki.  — T.  De  Marinis,  Incunables  et  livrea  à figu- 
res.  Prócedent  des  docc.  inéd.  pour  l’hist.  de  rimprimerìe  a Naples 
au  15*^  8.  Florence  De  Marinis.  — Pr.®®  d’Essling,  Lee  livree  à 
figures  vénitiens  de  la  fin  du  15®  s.  et  du  commenc.  dii  16*.  P.  P 
T.  P.  Paris  Ledere.  — S.  M.,  Martirio  del  b.  Simone  da  Trento 
(PSocCom  66:  Poesie  saec.  15;  Inkunabel).  — E.  Motta,  I libri 


BIBLtOOaAPHXE  1907  -8 


469 


della  oliiesa  deirincoronata  di  Lodi  1518  (Lista  N.  Ser.  1,  4-5).  — 
Antiche  stampe  Trentine  (VTrent  40).  — A.  Gerber,  All  of  the 
5 fictitious  it.  editions  of  writings  of  Machiavelli  and  3 of  those  of 
P.  Aretino  printed  by  John  Wolfe  of  London  (Modem  langus^e 
notes  22,  1.  5). — G.  La  Corte  Cailler,  Un’antica  storia  di  Si- 
cilia (ArohMesp  8,  1-2:  Druck  1574).  — G.  Gallavresi,  Per  la 
storia  dell’officina  Tornesiana  (Lista  N.  Ser.  1,  4-5:  Ediz.  ginevrina 
del  Palingenio  1608).  — G.  C oggi o la,  Sul  compilatore  della  «Serie 
di  edizioni  Aldine»  del  1790  (RiBiAroh  18,  12:  Ciocchi). 

F.  Lumachi,  Nella  repubblica  del  libro  (betr.  Bibliomani  etò.; 
Statuten  der  röm.  Librai  1674).  Firenze  Lumachi.  — E.  Motta, 
Un  chierico  libellista  in  Lodi  1675  (Lista  N.  Ser.  1, 2).  — L.  Frati, 
Il  processo  d’un  bibliomane  (Ubaldo  Zanetti)  (ib.  1,  3:  1748). 

A.  De  Vesme,  Le  peintre-graveur  italien.  Milan  Hoepli  1906 
(vgl.  L.  Testi,  Note  d’arte:  Archit  5.  Ser.  39,  2).  — R.  Man- 
zoni, Vincenzo  Vela.  L’homme,  le  patriote,  l’artiste.  Milano  Hoepli 
1906  (vgl.  ib.).  — F.  Hermanin,  Due  incisioni  di  Angiolo  Falco- 
netto e di  Niccolò  Boldrini  (im  p.  380  1.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.).  — G.  0., 
Per  alcune  xilografìe  messinesi  (ArchMess  8,  1-2).  — F.  Eh  rie, 
Roma  prima  di  Sisto  V : La  pianta  di  Roma  del  1577  du  Pérac- 
Lafréry  (im  brit.  Museum)  (Contributo  alla  storia  del  commercio 
delle  stampe  a Roma  seco.  16.  17).  Roma  Danesi.  — A.  Bellucci, 
L’antico  rilievo  topogr.  del  territorio  perugino  misurato  e disegnato 
dal  p.  Ignazio  Danti  (1577)  (AugPer  1907  Juli-Aug.). 

3.  Kulturgeschichtliches. 

K.  Brandì,  Renaissance  (Weltgesch.  ed.  J.  v.  Pfìugk-Harttung. 
Bd.  4.  Berlin  Ullstein).  -*  Ders.,  Das  Werden  [der  Auffassung  von] 
der  Renaissance  (DRu  1908  März).  — S.  B rin  ton,  The  renais- 
sance: Its  art  and  life.  London  Goupil.  — 1.  Isola,  Critica  del 
rinasoimento.  2 voll.  Livorno  Giusti.  — B.  di  Tournafort,  II 
rinascimento  e la  sua  influenza  sulla  formazione  del  diritto  e dello 
stato  moderno.  Pinerolo  Tip.  soc.  — G.  Volpi,  Il  trecento.  2»  ed. 
Milano  Vallardi.  — V.  Gian,  Il  «latin  sangue  gentile»  e «il  furor 
di  lassù»  prima  del  Petrarca  (MeForog  3,  1-2).  — P.  Fons,  Le 
déoor  du  quattrocento.  Paris  Sausot.  — P.  Monnier,  Le  quattro- 
cento.  2 voli.  Paris  Perrin.  — J.  Burckhardt,  Die  Kultur  der 
Renaissance  in  • Italien.  10.  Aufl.  v.  L.  Geiger.  Bde.  2.  Leipzig 
Seemann.  — Chaumeix,  La  Renaissance  italienne  et  lo'vie  de  so- 
oiété  (Corr  80,  4).  — R.  Saitschick,  Menschen  u.  Kunst  der  it. 
Renaissance.  1 Bd.  mit  einem  Ergänzungsbd.  Berlin  Hofmann  1903. 
1904.  — C.  Ori,  L’eloquenza  civile  it.  nel  .«*ec.  16.  Rocca  S.  Ca- 
cciano Cappelli.  — E.  Picot,  Les  fran9ais  italianisants  au  16  s. 
2.  Bd.  Paris  Champion.  — G.  Tracco m agl i a.  Contributo  allo 
studio  dell’italianismo  in  Francia.  Voi.  1.  Lodi  Dell’Avo.  — L.  J or- 
ci a n,  Die  Renaissance  in  Piacenza  ( Arch.  KulturG  5,  2).  — K. 
Chledowski,  Dwów  w Ferrante  (La  corte  in  Ferrara).  Leopoli 
Wende.  — Coltura  latina  Ferrarese  (vgl.  G.  Bertoni  GLIt  50, 
407  nt.  1).  — F.  Egidi,  Lo  livero  della  comonitade  della  pieve 
^e’  Faveri  (im  p.  380  1.  6 v.  u.  f.  gen.  Bde.  : Abdruck  betr.  1474-79). 
— £.  Bertanza,  Docc.  per  la  storia  della  cultura  in  Venezia. 

81 


470 


K.  SCHELLHA8S 


T.  1.  Venezia  Tip.  emiliana.  — G.  Bustico,  La  cultura  a Salò 
sec.  IH  (ComAtBresc  1906).  — Ders.,  La  coltura  e gli  studi  a Salò 
sec.  16  (RiLig  29,  2).  — C.  Massa,  La  vita  privata  in  Bari  sec.  16 
(AAcPont  2.  Ser.  12).  — La  vida  de  Lazzarillo  de  Tormes  y sus 
fortunas  y adversidades  (betr.  Kulturgesch.  saeo.  16).  trad.  F.  Car- 
le sj.  Firenze  Lumachi.  — B.  Ziliotto,  Salotti  e conversari  capo- 
distriani  del  700  (ArcheTr  3.  Ser.  3,2).  — D.  Santoro,  Il  salotto 
di  donna  Lucia  de  Thomasis  a Napoli  [betr.  1783-1838].  Chieti 
Ricci  1906.  — P.  Molmenti,  L’ospitalità  veneziana  e gli  avven- 
turieri del  sec.  18  (Fanf.  Domen.  1908,  2). 

G.  Pierantoni-Mancini,  Impressioni  e ricordi  (1866-64) 
(NAnt  1907  Juli.  Aug.).  — A.  Panzini,  Memorie  di  scuola  (ib.  1907 
Juli  1).  — Folchetto  (I.  Capponi),  Ricordi.  Torino. 

J.  Ptasnik,  [Un  frammento  di  cultura  italiana  a Cracovia]. 
Krakowie  1906  (vgl.  Anzeige  ArchLomb  34,  4:  saec.  16.  16).  — B. 
Chiara,  Tipi,  scene,  avventure  dTtaliani  in  Spagna.  Treviso  Buf- 
fetti. — G.  Parisi,  Storia  degli  Italiani  nell’Argentina.  Roma  Vo- 
ghera. — G.  Ferreri,  Gli  Italiani  in  America.  Impressioni  di  un 
viaggio  agli  Stati  Uniti.  Roma  Tip.  G.  D’ Antonia.  — G.  Capra, 
Gli  Italiani  residenti  nelle  Indie  inglesi.  Milano  Tip.  Salesiana.  — M. 
Kemmerich,  [I  Germani  in  Italia  e in  Francia] Beil AZ  1907,  64). 
— Gli  Inglesi  nella  vita  mod.  osservati  da  un  Italiano.  Milano  Treves. 

V.  Clan,  Baldesar  Castiglione,  Il  cortegiano  aniiot.  e ili.  Firenze 
Sansoni.  — P.  Seliger,  Frauenspiegel  der  Renaissance  von  Graf 
Baldassare  Castiglione.  Leipzig-Reundnitz  Hegner  [1903?].  — Ste- 
phan, «II  Cortegiano».  ein  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Gelehrsam- 
keit u.  Bildung  der  Renaissance  (Progr.  Königl.  Luisen-Gymnas. 
Berlin  1905-6).  — G.  Bonifacio,  Giullari  e uomini  idi  corte  nel 
200.  Napoli  Tocco.  — B.  Soldati,  Improvvisatori,  canterini  e buf- 
foni in  un  dialogo  del  Pont  ano  (Misceli.  Mazzoni  [Firenze]  1). 

B.  Ryley,  Queens  of  thè  renaissance.  London  Methuen.  — L. 

F.  Faure  Goyau,  [Figure  muliebri  del  rinascimento]  (R.  hebdom. 
1907  Juli).  — M.  Caroselli,  Di  alcuni  caratteri  della  donna  it. 
del  400.  Napoli  Pierro.  — M.  Berlini,  La  donna  secondo  alcuni 
trattatisti  del  500  (RaN  1908  Febr.  1.  16).  — N.  Paulus,  Die  Bolle 
der  Frau  in  der  Gesch.  des  Hexenwahns  (HJb  29,  1).  — I.  del 
Lungo.  Women  of  Florence,  ed.  M.  C.  Steegmann  con  pref. 
di  G.  Biagi.  London  Chatto  and  Windus.  — C.  Pascal,  Miso- 
ginia me.  (2  carmi  contro  le  donne)  (Stme  2).  — L.  Suttina,'Una 
cantilena  me.  contro  le  donne  (ib.  2,  3). 

G.  Monaldi,  La  danza  nel  sec.  19  (NAnt  1907  Aug.  16-1908 
Juni  16:  7 Aufsätze). 

G.  Beltrani,  Usi  nuziali  in  Puglia  (RaPu  23,  1-2:  Dok.  1073).— 

G.  Montinolo,  Un  corredo  nuziale  del  1474  (im  p.  380  I.  6 v.  u.  i. 
gen.  Bde.).  — 0.  Mattani,  Scritta  nuziale  fra  Bindo  Altoviti  e 
Fiammetta  Sederini  1508  (Nozze  Bindi  Sergardi-Altoviti  Avila). 
Firenze  Tip.  Domenicana.  — G.  Rossi,  Un  caso  di  divorzio  nel 
mezzogiorno  d’Italia  saec.  13  in.  (RaPu  23,  6-8). 

F.  G a botto.  Inventari  messinesi  ined.  del  400  (ArchSicOr  4, 
2-3:  Nachlassverzeichnisse  Schluss;  vgl.  QF  10,462).  L.  Frati, 
L’inventario  dei  beni  di  Giovanni  I !^ntivoglio  (1404)  (AMeDRoni 
3.  Ser.  25,  4-6).  — A.  Sega  rizzi,  Inventario  dei  libri  e dei  beni 


BIBLIOGRAPHIE  1907-8 


471 


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E.  P.  Vicini,  Il  castello  di  Ferrara  ai  tempi  di  Niccolò  III  (1436) 
(Inventar)  (DoccDRom  3).  — L.  Frati,  L’inventario  di  Bartolo- 
meo dalla  Rovere  vesc.  di  Ferrara  (ADFerr  16).  — A.  Warburg, 
Francesco  Sassettis  letztwillige  Verfügung  (1488)  (Kunstwiss.  Beitr. 
Schmaisow  gewidm.  1907).  — A.  Bonardi,  Inventari  padovani« 
ined.  del  1510  (AMeAcPs^  N.  Ser.  23:  bctr.  Kulturgesch.).  — C. 
Mazzi/Le  gioie  deUa  corte  medicea  1566  (RiBiArch  18,  9-11). 

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40,  4).  — A.  Berenzi,  Gli  antichi  orologi  pubblici  e Cornino  di 
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G.  Ferreri,  Docc.  per  la  storia  dell’educazione  dei  sordomuti. 
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stico di  grammatica  sec.  12  in  uso  nel  basso  Piemonte  (GLLig  8, 
7-9).  — A.  Martinazzoli,  Un  «piano  di  educazione  popolare» 
(RendlLomb  2.  Sor.  40,  18:  von  Filangieri). 

S.  M.,  Per  la  storia  degli  usi  e costumi  (PSocCom  65  : betr.  1576. 
1601).  — F.  Maltese,  Tradizioni  e costumi  di  Rosolini.  Noto  Zam- 
niit.  — L.  Frati,  Le  cucine  e i banchetti  a Bologna  nel  600 
(Erudiz.  e belle  arti  3).  — F.  Picco,  Feste  e mode  fiorentine  del 
600  (Natura  ed  arte  16).  — L.  A.  Cervetto,  Il  carnevale  geno- 
vese attraverso  ai  secoli  (RiLig  1.  2).  — G.  A.  Simonson,  La 
mascherata  al  Ridotto  in  Venezia  di  Frane.  Guardi  (Ar  10,  4 : saec. 
Ig).  — C.  Mazzi,  Due  provvisioni  suntuarie  fiorentine  (RiBiArch 
19,  3-4:  1464.71). 

P.  Mol  menti,  La  gente  di  teatro  al  tempo  del  Goldoni  (Fan- 
fulla  domen.  29,  21).  — G.  Gagliardi,  Attori  e spettatori  a Ve- 
rona sec.  18.  Verona  Soc.  tip.  coop. 

L.  A.  Cervetto,  La  illuminazione  pubblica  a Genova  nel  pas- 
sato (RiLig  29,  5:  seit  1375).  — A.  Pesce,  Fuochi  avvisatori  (GL- 
Lig 8,  7-9  : 1449). 

V.  Sacca,  Come  si  trasportava  il  denaro  nel  sec.  17  (ArebMess 
7,  3-4).  — S.  P.,  Un  lascia-passare  del  1800  (BNov  1,  5).  — L. 
Ratti,  Poste  e corrieri, locomozione  e trasporti  nella  racc.  di  Luigi 
Ratti.  Milano  Vallardi.  — R.  Bacci,  Le  stor.  berline  delle  antiche 
corti  it.  (Sec.  XX  1906,  5). 

G.  Kurth,  La  lèpre  en  Occident  avant  les  croisades.  Paris 
Bloud.  — L.  Lallemand,  Les  maladies  épidémiques  en  Europe 
Ide-lO«' B.  (RQH  1908’Apr.).  — A.  Chiappelli,  M^ici  e chirurghi 
in  Pistoia  nel  me.  (Contrib.  alla  storia  delle  arti  mediche  in  Italia) 
(BPist  9,  4:  Forts.).  — L.  Frati,  Due  codd.  ignoti  del  medico  pa- 
tavino Antonio  Gazio  (1461-530)  (BMP  10,  3).  — G.  Castellani, 
Un  medico  fanese  a Venezia  sec.  16.  Venezia  Tip.  emiliana.  - M. 
Jatta,  Domenico  Cotogno  e l’albumìnuria  (RaPu  23,  3-4:  Ent- 
deckung 1770). 

P.  Picca,  Il  coltello  a Roma  nella  storia,  nella  tradizione  e 
nella  letteratura  popolare  (NAnt  1907  Nov.  18).  — Un  marito  che 
non  vuole  riconoscere  la  propria  moglie  (ArchLomb  34,  4:  Brief 
Franc.  Sforzas  1451).  — Un  padre  che  si  rifiuta  a pagare  i debiti 
di  suo  figlio  (ib.  : 1517).  — L.  Cerri,  La  triste  ventura  di  un  fab- 
bricante di  archibugi  sec.  16  (BPiac  3,  1 : 1545). 


472 


K.  SGHELLHA88 


4.  Geologisches.  Ethnographisches. 

Geogr  aphisches.  Toponomastik.  Karten.  Reisen. 

G.  Giovannozzi,  Per  una  storia  dei  terremoti  toscani  (ASoc- 
Colomb  1907).  — G.  Arena,  Memoria  stor.-fisica  de’ tremuoti  di 
Calabria  Ultra  1783  (Rical  15,  1-3:  Forts.).  — G.  Dal  Piaz,  Le 
alpi  feltrine.  Studio  geologico  (MelVen  27,  9). 

E.  M.  Gray,  Storia  delle  scienze  antropologiche.  Palermo  San- 
dron  1906.  — P.  Tacchi  Venturi,  Il  carattere  dei  Giapponesi 
secondo  i missionari  del  sec.  16.  Roma  Civ.  Cattol.  1906.  — R. 
Livi,  Caratteri  antropologici  degl’italiani  (Ri  It.  Socio!.  11).  — 
Ders.,  La  schiavitù  me.  e la  sua  influenza  sui  caratteri  antropolo- 
gici it.  (ib.).  — L.  Loria,  Caltagirone  (ethnograph.).  Firenze  Gali- 
leiana. — C.  Giuranna,  Ritratto  flsico  e morale  degli  abitanti 
della  Calabria  Ulteriore  Seconda  (Rical  15,  2-3).  — G.  Sergi,  La 
Sardegna;  note  e comm.  di  un  antropologo.  Torino  Bocca.  — A. 
Z an  Oli,  Romanità  del  territorio  cittadellese.  VoL  1.  Parma  Tip. 
coop.  parm.  — P.  S.  Leicht,  Tracce  galliche  fra  i Csimi:  «lis  ci- 
dulis»  (MeForog  3,  3-4).  — A.  Galanti,  Reliquie  di  sedimenti 
germanici  cisalpini  (ArohAd  2).  — E.  Tolomei,  Vestigia  e stato 
dell’italianità  nell’ Alto  Adige  (ib.).  — G.  Rohmeder,  Dìe  ehemal. 
Ausdehnung  des  Deutschtums  in  den  it. -sprach.  Bezirken  Tirols  (Tirol. 
Volksbund-Kalender).  Innsbruck  Wagner  (vgl.  Replik  Trid  10,  8). 

C.  R.  Beazley,  The  dawn  of  modern  goography.  3 voll.  London 
Frowde  1897-1906.  — E.  Caputo,  L’arte  militare  e Todiomo  indi- 
rizzo degli  studi  geograf.  Roma  Voghera.  — H.  Frölich,  Militär- 
geographie der  Schweiz,  nebst  kurzer  Schilderung  der  Entstehung 
der  Neutralität  Savoyens  und  hist.  Notizen  über  verschiedene  Alpen- 
pässe. Aarau  Sauerländer  1906.  — Gli  Abruzzi  appartenenti  all’Italia 
centrale  (BSocAnt  2.  Ser.  19,  16-17).  — F.  Tolom  e i,  La  catena 
spartiacque  delle  Alpi  fra  il  monte  Pater  e il  passo  di  Toblaco 
(ArchAd  2).  — G.  Mazzoni,  «L’Alpe  che  serra  Lamagna  sovra 
Tiralli»  (ib.  2.  3).  — G.  Pascal,  Una  descrizione  della  Sicilia,  della 
Corsica  e della  Sardegna  ( ArchSicOr  4,  2 : in  cod.  bibl  naz.  Neapel  ; 
andere  Fassung  als  wie  bei  Paulus  Diaconus).  — E.  Montanari, 
Le  ragioni  geografiche  del  progressivo  ingrandimento  delio  stato 
fiorentino.  Prato  Giachetti  1906.  — R.  Ben  ini,  Note  di  cosmo- 
gmfia  dantesca  (RendlLomb  2.  Ser.  40,  16).  — R.  Peters,  Ueber 
die  Geographie  im  Guerino  Meschino  des^  Andrea  de’  Magnabotti. 
Dies.  Halle.  — A.  Tilley,  Rabelais  and  geographical  discovery 
(Modem  language  R.  2,  4). 

G.  Rie  eh  ieri,  Per  la  geonomastica  it.  e per  la  trascrizione  dei 
nomi  geografici.  Venezia  Ferrari.  — 0.  G.,  Stretto  o faro  di  Mes- 
sina (ArchMess  8,  1-2).  — G.  Grasso,  Stretto  o faro  di  MessiM? 
(Lega  Nav.  3,  3).  — M.  Cioni,  Toponomastica  di  Castelfiorentino 
e del  suo  comune  (MisVEl  16,  1).  — S.  Prato,  La  toponoma.stica 
dell’Umbria  (AugPer  2).  — G.  Fregni,  Sull’origine  dei  nomi  delle 
due  città  di  Forlì  e Forlimpopoli  e del  nome  pure  della  città  di 
Bologna  nell’antica  Gallia  Togata.  Modena  1906.  — F.  Val  era  ni, 
Saggio  di  toponomastica  del  circondario  casalese  (RiAless  1907  Apr.- 
Juni).  — H.  Naber  t,  [Nomi  e saggi  linguistici  dei  villagi  tedeschi 


BIBUOORAPHIE  1907-8 


473 


del  Ticino  e del  Piemonte.  1.  Bosco  nel  Ticino;  Pommat,  Alagna, 
Rima  in  Piemonte]  (Deutsche  Erde  6,  2).  — P.  Mas  si  a,  Per  reti- 
mologia  di  Soperga:  contributo  alla  toponomastica  torinese,  con 
append.  di  docc.  ined.  Torino  Marietti.  — A.  Prati,  Nuovo  con- 
tributo geonomastico  : Bacino  superiore  del  fiume  Brenta.  Firenze 
Ricci.  — R.  Al m agià.  Sui  nomi  antichi  delle  isole  dalmatine  (Ri. 
storia  antica  1907,  1).  <—  D.  Ruzzolo -Sigillo,  La  ubicazione 
dello  "Apvsvvov  ’'\>tpov  tolemaico  (Ptol.  Ili  4,  9)  e la  origine  e la 
ragione  della  specificazione  « di  Agrò  » («  Agrillae  »,  « Agryllae  » e 
« Agrille  »)  in  certe  denominazioni  di  località  nella  prov.  di  Messina. 
Messina  D’Amico  1904.  — U.  F an  c el  1 i.  L’ubicazione  della  4 Thule  ». 
Siena  Tip.  coop  1906. 

De  Agostini,  Calendario  atlante.  Roma  Ist.  geogr.  De  Ago- 
stini. — Esposizione  di  cartografìa  parmigiana  e piacentina.  Parma 
Adomi-Ugolotti.  — M.  Longhena,  Atlanti  e carte  nautiche  secc. 
14-17  conservati  nella  bibl.  e nell’arch.  di  Parma.  Parma  Zerbini.  — 
S.  Orinò,  Notizia  sopra  una  carta  da  navigare  di  Visconte  Mag- 
giolo,  che  si  conserva  nella  bibl.  Federiciana  di  Fano  (BSocGeogIt 
4.  Ser.  8,  11  ; von  1634  ?).  — 6.  Marinelli,  Venezia  nella  storia  della 
geografia cartograf.  ed  esploratrice,  ed.  G.  B ruzzo.  Firenze  Ricci.  — 
E.  de  Toni,  Appunti  cartografici  della  regione  veneta.  D Ser.  (At- 
Ven  30,  1).  — C.  Battisti,  Appunti  di  cartografia  trentina.  Fi- 
renze. — V.  Belilo,  Alcune  osservazioni  sulla  cartografia  me.  del 
mar  Baltico  (RiGeogIt  14,  9).  — A.  A.  Björnbo  og  C.  S.  Pet er- 
se n,  Fyen-boen  Claudius  Clausson  Swart  (Claudius  Clavus),  Nor- 
dens aeldste  Kartograf  (auch  betr.  Italien:  Kartographie  saec.  15. 
16).  Kopenhagen  1904  (vgl.  Archlt  5.  Ser.  39,  2). 

F.  Po  re  na,  La  questione  su  Flavio  Gioia  e la  bussola  al  lume 
di  nuovi  docc.  e di  nuove  allegazioni.  Venfeia  Ferrari. 

Baumstark,  Abendländische  Palästinapilger  des  ersten  Jahr- 
tausends u.  ihre  Berichte.  Köln  Bachem.  — A.  Gassi,  Supplemen- 
tum  ad  opus  [Ichnographiae  locorum  et  monumentor.  veleni m Ter- 
rae Sanctae]  p.  Elzearii  Horn  (Diar.  Terrae  Sanctcie  1 : mit  fast 
allen  im  cod.  Vat.  fehlenden  Stationen  der  Via  crucis).  — J.  Bé- 
dier,  Les  chansons  de  gesta  et  les  routes  d’Italie  (Romania  36: 
die  Bedeutung  der  Pilgerzüge).  — H.  Grauert,  Die  Entdeckung 
eines  Verstorbenen  zur  Gesch.  der  grossen  Länderentdeckungen  (zu 
R.  Stäuber  über  die  Schedelsche  Bibl.)  (HJb  29,  2:  Brief  Mün- 
zers an  den  König  von  Portugal  betr.  Seeweg  zum  Lande  Kathay 
1493).  — O.  H artig,  Der  Brief  des  Dr.  Hieronymus  Münzer  vom 
14.  Juli  1493  über  die  Westfahrt  nach  Kathay  in  portugies.  Druck- 
ausgaben (ib.).  — M.  Ne  wett,  Canon  Pietro  Casola’s  pilgrimage 
to  Jerusalem  1494.  Manchester  University  Press.  — C.  Pari  set, 
La  fine  di  un  viaggiatore  parmigiano  del  500.  Bologna  Zanichelli. — 
A.  Giovane  Ili,  Lettere  di  viaggi  di  Andrea  e Benedetto  Giova- 
nelli,  con  pref.  di  P.  Mol menti.  Bergamo  Arti  graf.  — P.  De 
Meester,  Voyage  de  deux  bénédictins  aux  monastères  du  Mon^.- 
Athos.  Paris-Rome  Desclée.  — G.  Ferretti,  Note  di  viaggio  (1669) 
da  Roma  a Parma,  di  Giov.  Fil.  Alessandri  di  Spello  (Fanf.  Dom. 
1907  Okt.  6).  — P.  Simson,  [Reise  des  Danziger  Batsherrn  Ar- 
nold V.  Holten  durch  Spanien  u.  Oberitalien  1606-1608]  (Arch.  Kul- 
turg.  6,  1).  — L.  Marcheix,  Un  parisien  à Rome  et  à Naples 


474 


K.  80HELLHA88 


1632,  d’après  un  ms.  inód.  de  J.  J.  Bouchard.  Paris  Leroux.  — 
L.  G.  Pélissier,  Un  voya.ge  en  felouque  de  St. -Tropez  à Génes 
1687  (RÉtH  1907  Mai-Aug.).  — A.  Dallolio,  Un  viaggio  in  Oriente 
fine  Beo.  17  (Arohig  2,  3-4;  vom  Karmeliter  Fulgenzio  di  S.  Giu- 
seppe 1696  fi.).  — F.  Jaoobi,  L’autore  del  «Viaggio  in  Oriente» 
(ib.  2,  6:  P.  Fulgenzio  aus  der  Familie  Sega  di  Fanano  geb.  1666).  — 
B.  Chiurlo,  Un  viaggiatore  friulano  nei  primi  del  700  (Nioolò  Ma- 
drisio  1718)  (La  Patria  del  Friuli  1907  Okt.  12).  — Z aniboni 
LTtalia  alla  fine  del  sec.  18  nel  « Viaggio»  e nelle  altre  opere  di 
Goethe:  L’Umbria  (AugPer  1,  4-6).  — G.  Micheli,  Il  viag^o  del 
capitano  Antonio  Boccia  neU’Appennìno  parmense  (1804).  Parma 
Zerbini  1906.  — A.  Paupe,  Stendhal,  fin  du  tour  d’italie  1811 
(Mercure  de  France  70,  248). 

5.  Schulwesen.  Universitäten.  Akademieen. 

Seminare.  Deputationen.  Kongresse. 

£.  Degani,  Le  nostre  scuole  nel  me.  e il  seminario  di  Concor- 
dia. Portogruaro  Castion.  — G.  Curti,  I primordi  dell’istruzione 
pubbl.  in  San  Colombano.  Milano  Tip.  Artigianelli.  — La  scuola 
italiana  di  Londra  (vgl.  NAnt  1907  Juli  1 p.  170  f.).  — L.  Clerico. 
La  scuola  popolare  in  Germania  (AAcTor  42,  11). 

Seckel,  Zwei  Reden  aus  mittelalterl.  Reohtshandschriften  .(in 
Florenz  u.  Bamberg;  saec.  12.  13;  die  2.  gegen  die  Philister  von 
Bologna)  (Philotesia.  P.  Kleinert  zum  70.  Geburtstag.  Berlin  Tro- 
witzsch).  — S.  Debenedetti,  Sui  più  antichi  «doctores  puero- 
rum»  a Firenze  (Stme  2,  3;  betr.  1279-1344).  — J.  Hefner,  Zui' 
Geschichte  der  Universität  Avignon  im  14.  Jahrh.  (HJb  28,  4: 
Dok.  1322).  — P.  Bar  santi.  Atti  autentici  delle  lauree  dottorali 
concesse  in  Lucca  sec.  15  (St.  stor.  16,  3).  — V.  Rossi,  Maestri 
e scuole  a Venezia  verso  la  fine  del  me.  (RendlLomb  2.  Ser.  40. 
14-15:  insb.  auf  Grund  der  QF  10,  465  1.  18  f.  v.  u.  gen.  Docc*).  — 
J.  Laminne,  La  controverse  sur  les  futurs  contingents  à l’univer<r 
sité  de  Louvain  au  15^8.  (B.  Ao.  Belg.  1906,  8:  betr.  Appellation 
Henri’s  van  Someren  nach  Rom  c.  1470).  — N.  Marchese,  Il  dot- 
torato nelle  antiche  università  italiane,  con  diploma  sec.  16.  Gerac  e 
Fabiani.  — P.  Verrua,  Precettori  it.  in  Ispagna  durante  il  regno 
di  Ferdinando  il  Cattolico.  Adria  Vidale.  — L.  Valle,  Bartolomeo 
Botta  prete  pavese  sec.  16  (c.  1530  Kanonist  in  Pavia).  Pavia  Ar- 
tigianelli. — F.  Vaierà  ni.  Le  accademie  di  Casale  secc.  16.  17 
(&Aless  1908  Jan.-März:  Forts,  folgt).  — R.  Granozzi,  L’acca- 
demia degli  Eterei  e il  Tasso.  Trapani  Gervasi  Medici.  — S.  Pel- 
lini, Due  novaresi  dottori  dello  studio  bolognese  (BNov  1,  2).  — 
£.  Costa,  U.  Aldovrandi  e lo  studio  boi.  nella  2^  metà  del  sec.  16. 
Bologna  (vgl.  p.  442  1.  2 fi.).  — Ders.,  La  prima  cattedra  d’umanità 
nello  studio  boi.  durante  il  sec.  16  (StMeUnBol  1,1  :BiArchig  1.  Ser. 
1).  — A.  Maranesi  e G.  Belvedere,  La  fondazione  del  semi- 
nario di  Bologna.  Bologna  Tip.  arcivesc.  — G.  R.,  Una  grida  per 
l’apertura  della  università  di  Pavia  nel  500  (BSocPav  7,  2:  Dok. 
1547;  Andr.  Alciato  erwähnt).  — L.  Valle,  Il  seminario  vesc.  di 
Pavia  dalla  fondazione  al  1902.  Pavia  Artigianelli.  — A.  Pilot, 


BIBLIOOBAPHIE  1907-8 


475. 


Gli  ordini  deiraoc.  veneziana  degli  Uniti  (1551).  Como  Soc.  ed. 
« Roma».  — B.  Brugi,  Giudizi  di  studenti  tedeschi  sec.  16  sullo 
studio  di  Padova  (AMeAcPad  N.  Ser.  23:  iib.  Ms.  1577-78).  — 
Der 8.,  Una  descrizione  dello  studio  di  Padova  in  un  ms.  sec.  16 
del  museo  britannico  (NArcbVen  N.  Set.  14,  1:  Dok.).  — A.  Se- 
ga rizzi,  Professori  e scolari  trentini  nello  studio  di  Padova  (Arch- 
Trent  22,  2-3).  — G.  0.,  Un  altro  lettore  dell’ateneo  messinese? 
(ArcbMess  8,  1-2:  betr.  1598).  — G.  Arenaprimo,  Accordo  fra 
il  senato  di  Messina  ed  ì Gesuiti  per  lo  studio  pubblico  (ib.  : Dok. 
1628).  — G.  Grimaldi,  Un’accademia  di  nobili  (die  der  Pascolini 
in  Urbino  s.  17)  e la  storia  d’un  teatro  (Ma  6).  — A.  Giulini,  Il 
collegio  Cavalieri  in  Parabiago  (seit  c.  1700).  Milano  Oliva  e So- 
maschi.  — E.  Filippini,  L’accad.  dei  «Rinvigoriti»  di  Foligno  e 
l’8®  ediz.  del  « Quadxiregio  » (BUmb  13,  2-3:  Gmcb.  des  Drucks  v. 
1725;  Forts,  folgt).  — 0.  Fattori,  Not.  intorno  aH’accademia dei 
Titanici  (RiAbr  22,  6:  gegr.  in  S.  Marino  s.  18).  — P.  Bargagli, 
Accademia  dei  Georgofili  nei  suoi  più  antichi  ordinamenti  (A.  Ac. 
Georgof.  5.  Ser.  3:  seit  1753).  — L.  Valle,  H giansenismo  all ’uni- 
versità  di  Pavia  nell’ultimo  quarto  sec.  18  (Osserv.  catt.  1907  Nov. 
23-30).  Milano.  — N.  Barone,  La  cattedra  di  diplomatica  e di  pa- 
leografìa latina  nella  storia  delì’univ.  di  Napoli  e l’odierna  impor- 
tanza di  essa  (AAcPont  2.  Ser.  12:  betr.  1777  ff.).  E.  Rota,  Per 
la  riforma  d^li  studi  ecclesiastici  nell ’uni versila  pavese  al  tempo 
di  Giuseppe  fi  (BSocPav  7,  4).  — P.  P et r ucci,  Le  scuole  profesr 
sionali  femminili  Leopoldine  senesi  (seit  1783).  Siena  Tip.  Sordo- 
muti. — B.  Peroni,  Per  la  storia  della  scuola  elementare  nel  Tren- 
tino (Notizie  e dooc.  1786)  (ArohTrent  22,  1 : u.  a.  betr.  Frane. 
Soave).  — G.  FI  abbi,  Il  seminario  principesco  vescovile  di  Trento. 
Trento  ArtigianelU.  — A.  de  Andreis,  Cenni  stor.  della  istituzione 
deUe  scuole  femminili  dì  Alatrì.  Alatri  De  Andreis.  — G.  Fran- 
ce se  bini,  Un  sec.  di  cultura  naz.  nel  liceo-ginnasio  M.  Foscarìni 
[in  Venezia]  (1807-1907).  Venezia  Scarabellin. — E.  Fornioni,  La 
scuola  di  stato  nel  ducato  di  Parma,  Piacenza  e Guastalla  sotto  il 
regime  di  Maria  Luigia  1815*47.  Piacenza  Pumelli  e Perinetti.  — 
G.  B.  Curami,  86  anni  di  vita  (1820-906)  di  una  scuola  elemen- 
tare attraverso  due  governi.  Milano  AgneUi.  — Ticinesi  allievi  del 
collegio  Gallio  1837  (BSvIt  28,  10-12).  — A.  9°  congr.  stor.  subal- 
pino (BSubalp  12,  4). 


476 


K.  SCHELLHA88 


NACHRICHTEN. 

1.  DaB  bisher  in  Bramantes  Palast  der  Cancelleria  befindliche 
Brevenarchiv  wurde,  eine  Folge  der  Reformen  Pius’  X.,  vor  kurzem 
in  das  vatikanische  Archiv  übergeführt.  Der  Zuwachs  an  neuem 
Material  beträgt  für  dieses  etwa  6000  Bände  aus  der  Zeit  Pius’  V. 
bis  zum  Jahre  1846.  Da  jetzt  auch  das  Konsistorialarchiv.  etwa 
2000  Bände  aus  der  Mitte  des  16.  Jahrhunderts  bis  z.  J.  1815,  einen 
Bestandteil  des  vatikanischen  Archivs  bildet,  scheint  sich  allmäli- 
lieh  der  Wunsch  derer  verwirklichen  zu  sollen,  die  in  Archiv  und 
Bibliothek  des  Vatikans  wie  in  einer  Zentralstelle  die  päpstlichen 
historischen  Archive  vereint  s?hen  möchten. 

2.  Im  Archiv  Si)inelli  zu  Florenz  fanden  sich  68  unbekannte 
Briefe  Buonarrotis  an  Vasari.  Conte  Rasponi-Spinelli  und  G. 
Tomassetti  werden  sie  herausgeben  (vgl.  NAnt  1908  März  16  p.  371  ). 

3.  Marchesa  Maria  Trotti-Belgiojoso  und  Marchese  Lo- 
dovico Trotti-Bentivoglio  schenkten  der  Ambrosiana  etwa 
460  Codices  aus  dem  9.  bis  18.  Jahrhundert.  Die  in  lateinischer, 
italienischer,  französischer,  griechischer,  auch  arabischer  Sprache  ab- 
gefassten Akten  sind  für  Liturgik,  Patristik,  Geschichte  und  medizi- 
nische Wissenschaften  zu  beachten  (vgl.  RendILomb  2.  Ser.  40p.  750). 

4.  Am  4.  November  1907  wurde  P.  Vi  Ilari ’s  80.  Geburtstag 
in  der  Laurenziana  zu  Florenz  festlich  begangen;  vgl.  Näheres 
Archlt  5.  Ser.  40,  430  ff.  und  RiBiAi-eh  19,  1.  Ihm  huldigte  mit 
einer  Schrift  « P.  Villari.  con  bibliografia  degli  scritti.  Firenze  Ga- 
lileiana F.  Baldasseroni. 

Todesfälle  und  Nekrologe. 

1.  Am  21.  April  starb  in  Meran,  bald  nach  der  Feier  seines  80. 
Geburtstages  (vgl.  QF  10, 467),  Theodor  von  Sickel.  Mit  ihm,  dem 
langjährigen  Leiter  des  österreichischen  Institutes  in  Rom  und  dem 
grossen  Kenner  des  vatikanischen  Archivs,  hatte  unser  Institut 
mannigfache  Berührungspunkte,  besonders  seitdem  er  sein  Augen- 
merk immer  mehr  auf  die  Geschichte  des  16.  Jahrhunderts  und  die 
Edition  der  Nuntiaturberichte  richtete. 

2.  Am  8.  Januar  1908  starb  nach  längerem  Leiden  der  hoch- 
verdiente Direktor  des  Florentiner  Staatsarchivs  Alessandro  Ghe- 
rardi.  Was  er  seiner  Umgebung  war,  zeigen  P.  Villari  (Archlt 

5.  Ser.  41,  1),  0.  Tommasini  (ArchSocRom  30,  2)  und  D.  Marzi 
(MisVEl  16,  1). 

3.  In  Venedig  starb  der  insbesondere  durch  seine  Geschichte  des 
Kirchenstaates  bekannt  gewordene  Historiker  Moritz  Brosch. 

4.  Ludwig  Traube’ 8 Hinscheiden  erregte  auch  in  Italien 
grosse  Teilnahme.  Hingewiesen  sei  auf  die  p.  464  1.  5 f.  erwähnten 
Ausführungen  und  auf  E.  Monaci ’s  Nachruf  RendAcL  5.  Ser.  16. 
6-8.  Siehe  auch  H.  Bresslau  NArch  33,  2 und  besondets  den 
Nachruf  der  Schwester  im  Vorwort  zu  den  Nomina  sacra. 

5.  Es  starben  ferner  Cesare  Tondini  de’Quarenghi,  der  sich 
ii.  a.  mit  der  Frage  des  Calendario  Gregoriano  beschäftigte  (vgl. 
ArchLod  1907  Juli  Sept.  RaN  1907  Juli  16),  der  Abruzzese  Aut. 


BIBLIOGRAPHIE  1907-8 


477 


de  Nino  (vgl.  p.  450  1.  26  f.  und  G.  Pannella,  A.  de  N.  nel- 
l’Abruzzo Teramano  (Teramo)),  der  Florentiner  G.  0.  Corazzini 
(sohrieb  u.  a.  Assedio  di  Pisa;  vg].  RaN  1908  März  1)  und  der 
Numismatiker  M.  Santoni  (vgl.  AMeDMar  N.  Ser.  4,  1). 

6.  Den  im  letzten  Bande  p.  467  f.  erwähnten  Nekrologen  sind 
inzwischen  gefolgt:  F.  Pintor  e S.  Mprpurgo,  G.  Mazza  tinti 
(con  bibliografia  di  F.  Manis)  (in  dem  p.  372  1.  4 v.  u.  f.  gen.  Bande). 
S.  Ricci,  L’opera  numismatica  di  S.  Ambrosoli  (RiItNum  21,  1-2). 
L.  Carnevali,  G.  B.  Intra  (AMeAcMant  1906-7).  — Auch  2 Ab- 
handlungen über  Ceri  ani  (vgl.  im  letzten  Band  p.  467)  sind  zu 
beachten:  In  memoria.  Milano  Bibi.  Ambros,  und  (von  Pelle- 
grini) Scuola  catt.  1907  April. 


Abschluss  der  Bibliographie  und  der  Nachrichten  am  l.  Juli. 


478 


K.  SCHEIXHAS8 


Alphabetisches  Verzeichnis 
der  in  der  Bibliographie  verwandten 

Abkürzungen. 


A:  Atti. 

AAcLuccli:  Atti  deirAccademia  Lucchese  di  scienze,  lettere  ed  arti. 
AAcNap:  Atti  dell’Accademia  di  archeologia,  lettere  e belle  arti  (Napoli«. 
AAcPal:  Atti  dell’Accademia  di  scienze,  lettere  e belle  arti  di  Palermo. 
AAcPel:  Atti  dell’Accademia  Peloritaiia  (Messina). 

AAcPetr:  Atti  dell’Accademia  Petrarca  in  Arezzo. 

AAcPont:  Atti  dell’Accademia  Pontaniana. 

AAcProp:  Atti  dell’Accademia  Properziana  del  Subasio. 

AAcRov:  Atti  dell’Accademia  di  scienze,  lettere  ed  arti  degli  Agiati  in 
Rovereto. 

AAcScNap:  Atti  dell’Accademia  di  scienze  morali  e politiche  (Soc.  R.  di 
Napoli). 

AAcTor:  Atti  dell’Accademia  delle  scienze  di  Torino. 

AAcUd:  Atti  dell’Accademia  di  Udine. 

AAcVTI:  Atti  dell’Accademia  Veneto-Trentino-Istriana  (classe  di  scienze 
stor.,  filolog.  e filosòfiche!. 

AAtBerg:  Atti  dell’Ateneo  di  scienze,  lettere  ed  arti  di  Bergamo. 

Abh  : Abhandlungen. 

AbliMNU:  Abhandlungen  zur  mittleren  u.  neueren  Gesch.  ed.  G.  v.  Be- 
lo w,  H.  Finke,  F.  Me  in  ecke.  Berlin  Leipzig  Rothschild. 

Ac:  Accademia,  Académie. 

ADFerr:  Atti  della  Deputaz.  Ferrarese. 

ADVen:  Atti  della  Deputaz.  Veneta  di  8t.  patria. 

AlVen:  Atti  dell’Istituto  Veneto. 

AMe.\cMant:  Atti  e Memorie  dell’Accademia  di  Mantova. 

AMeAcPad:  Atti  e Memorie  dell’Accademia  di  Padova. 

AMeAcVer:  Atti  e Memorie  dell’Accademia  di  Verona. 

AMeDMar:  Atti  e Memorie  della  Deputaz.  di  St.  patria  per  le  provincie 
delle  Marche. 

AMeDMod:  Atti  e Memorie  della  Deputaz.  di  St.  patria  per  le  provincie 
Modenesi. 

AMeDParm  : Atti  e Memorie  della  Deputaz.  di  St.  patria  per  le  provincie 
Parmensi. 

AMeDRom:  Atti  e Memorie  della  Deputaz.  di  St.  patria  per  le  provincie 
(Iella  Romagna. 

AMeSocIstr:  Atti  e Memorie  della  Soc.  Istriana  di  archeol.  e st.  patria. 
AmHR:  The  American  Historical  Review, 

An:  Annalen,  Annali,  Annales,  Annuario,  Annuaire. 

Anal  : Analecta,  Analectes. 

AnalBelg:  Analectes  pour  servir  à l’histoire  ecclésiastique  de  la  Belgique. 
AnalBoli:  Analecta  Bollandiana. 

AnBret:  Annales  de  Bretagne. 

AnBSocFr:  Annuaire-Bulletin  de  la  Société  de  l’histoire  de  France. 
AnFlaiid:  Annales  de  la  Société  d’éinulation ...  de  la  Fiandre  (Bruges). 
AngiPer:  Annali  della  facoltà  di  giurisprudenza  dell’università  di  Perugia. 
Anz:  Anzeiger. 

AiizSchwG:  Anzeiger  für  Schweizer  Geschichte. 

Ar:  Arte. 

Arch:  Archiv,  Archivio,  Archives,  Archief. 

ArcliAd:  Archivio  dell’Alto  Adige. 

ArchCad:  Archivio  Storico  Cadorino. 


BIBUOOKAPHIB  1907-8 


479 


ArchEmRN  : Archivio  Emiliano  del  risorgimento  nazionale  (Modena). 
ArcheTr:  Archeografo  Triestino. 

ArchFranc  : Archivum  Franciscanum  Historicum.  ad  Claras  Aquas  prope 
Florentiam. 

ArcbHRFr:  Archives  de  l’histoire  religieuse  de  la  France. 

Archig:  Archiginnasio  (Bologna). 

Archit:  Archivio  Storico  Italiano. 

ArchB3CR:  Archiv  für  Katholisches  Eärchenrecht  (Mainzj. 

ArchLod:  Archivio  Storico  per  il  circondario  di  Lodi. 

ArchLomb:  Archivio  Storico  Lombardo. 

ArchMaR:  Archivio  Marchigiano  del  risorgimento  (Sinigaglia). 
ArchMess:  Archivio  Storico  Messinese. 

ArchMur:  Archivio  Muratoriano. 

ArchNap:  Archivio  Storico  per  le  prov.  Napoletane. 

ArchParm:  Archivio  Storico  per  le  prov.  Parmensi. 

ArchRefG:  Archiviar  Beformationsgeschichte  ed.  W.  Friedensburg. 
ArchRTT  : Archivio  Storico  del  risorgimento  Umbro. 

ArchSard;  Archivio  Storico  Sardo.  • 

ArchSic:  Archivio  Storico  Siciliano. 

ArchSicOr:  Archivio  Storico  ^r  la  Sicilia  Orientale  (Messina). 
ArchSocRom  : Archivio  della  R.  Soc.  Romana  di  St.  patria. 

Archtrad:  Archivio  per  lo  studio  delle  tradizioni  popolari. 

ArchTreut:  Archivio  Trentino. 

ArchUrkf:  Archiv  für  ürkundenfoi-schuiig.  Ed.  K.  Brandi,  O.  Eressi  au, 
M.  Tangl.  Leipzig  Veit. 

Archütr:  Archief  voor  de  Geschiedenis  van  het  Aartsbisdom  Utrecht. 
ArSt  : Arte  e Storia. 

ASocColomb  : Atti  della  Società  Colombaria  di  Firenze  1890-900  col  ruolo 
generale  dei  soci  dalla  sua  fondazione.  Firenze  Landi. 

ASocLig:  Atti  della  Società  Ligure  di  St.  patria. 

ASocLomb:  Atti  della  Società  Storica  Lombarda. 

ASocTort:  Atti  della  Società  Storica  Tortonese. 

AtVen  : Ateneo  Veneto. 

AiigPer:  Augusta  Perusia. 

B«  Bollettino,  Bullettino,  Bulletin,  Boletin,  Beitrag,  Beiträge. 

BAcH;  Boletin  de  la  R.  Academia  de  la  Historia  (Madrid). 

BAraldVen  : Bollettino  Araldico  storico  genealogico  del  Veneto  (Venezia). 
BArchpalit:  Bullettino  dell'Archivio  paleografìco  italiano  (Perugia). 
BasZG:  Basler  Zeitschrift  für  Geschichte  u.  Altertumskunde. 

BbiblSard:  Bollettino  bibliografico  Sardo. 

BOARom:  Bollettino  della  commissione  archeologica  comunale  di  Roma. 
BCBelg:  Bulletin  de  la  commission  royale  d’histoire  Belge. 

BfVjnRIt:  Bollettino  uliiciale  del  primo  congresso  stor.  del  risorgimenta 
Italiano. 

BDalm:  Bullettino  di  archeologia  e storia  Dalmata. 

BeilAZ:  Beilage  zur  Allgeiliein^n  Zeitung. 

BerphilW  : Berliner  philologi.sche  Wochenschrift  (Berlin).  ^ 

BFraiic:  Bullettino  critico  di  cose  Francescane  (Firenze). 

BHìsp:  Bulletin  Hispanique  (Annales  de  la  faculté  des  lettres  de  Bor- 
deaux). 

BHPhCT:  Bulletin  historique  et  philologique  du  comité  des  travaux  his- 
toriques  et  scientifiques. 

BiArchig:  Biblioteca  de  « L'archiginnasio  » . Bologna  Coop.  tip.  Azzoguidi. 
Biblfil:  Bibliofilia. 

BiÉCh:  Bibliothèque  de  l’École  des  Chartes. 

BiÉFr:  Bibliothèque  des  Écoles  Fran^aises  d’Athènes  et  de  Rome. 
BiETTÉt:  Bibliothèque  de  l’Ecole  des  hautes  études.  Paris  Champion. 


48(y 


K.  S0HBLLHA8S 


BiGeog  : Biblioteca  di  Geografìa  storica  ed.  G.  B e 1 o c h.  Roma  Loesoher. 
BijdGBrab:  Bijdragen  tot  de  Geschiedenis  bijzonderlijk  vaii  het  aloude 
Hertogdom  Brabant. 

Bllt:  Ballettino  deiristitiito  Storico  Italiano  (Roma). 

BiPrHI:  Bibliothek  des  K.  Preussischen  Historischen  Instituts  in  Rom. 
Rom  Loescher. 

Bit:  Bulletin  Italien  (Bordeaux). 

BiRIt:  Biblioteca  storica  del  risorgimento  Italiano. 

BiSSPP:  Bibliotheca  Sanctorum  Patrum. 

BiSubalp:  Biblioteca  della  Società  Storica  Subalpina.  Pinerolo  Chiantore- 
Mascarelli. 

BKultGMARen  : Beiträge  zur  Kulturgeschichte  des  Mittelalters  und  der 
Renaissance.  Ed.  W.  Goetz.  Leipzig  Berlin  Teubner. 

Bl:  Blatt,  Blätter. 

BLEccl  : Bulletin  de  litterature  ecclésiastique. 

BMB:  Bollettino  del  museo  civico  di  Bassano. 

BMP:  Bollettino  del  museo  civico  di  Padova. 

BNov:  Bollettino  storico  per  la  provincia  di  Novara. 

BNum:  Bollettino  di  Numismatica. 

BPiac:  Bollettino  storico  Piacentino. 

BPist:  Bullettino  storico  Pistoiese. 

BrA:  Briete  und  Akten  zur  Geschichte  des  dreissigjährigen  Krieges- in 
den  Zeiten  des  vorwaltenden  Einflusses  der  Wittelsbacher.  München 
Rieger. 

BSen:  Bullettino  Senese  di  Storia  patria. 

BSocAnt:  Bollettino  della  Società  di  Storia  patria  A.  L.  Antinori  negli 
Abruzzi  (Teramo). 

BSocÉtCamb:  Bulletin  de  la  Société  d’Etudes  de  la  province  de  Cnmbrai. 
BSocfil  : Bollettino  della  Società  filologica  Komana. 

BSocGeoglt:  Bollettino  della  Società  geografica  Italiana. 

BSocLimb  : Bulletin  de  la  Société  scientiliqne  et  littéraire  du  Limbourg. 
BSocPav:  Bollettino  della  Società  Pavese  di  Storia  patria. 

BSocSav:  Bollettino  della  Società  Storica  Savonese. 

BSocTrent:  Bollettino  della  Società  degli  studenti  Trentini. 

BSubalp:  Bollettino  stor.-bibl iografico  Subalpino. 

BSvIt:  Bollettino  storico  della  Svizzera  Italiana. 

BTort  : Bollettino  di  storia  Tortonese. 

BUmb:  Bollettino  della  R.  Deputaz.  di  Storia  patria  per  PUinbria.  ■ 

C : Commissione,  Commission. 

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Jb:  Jahrbuch,  Jahrbücher. 

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Ri:  Rivista. 

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Riag:  Rivista  d’artiglieria  e genio  (Roma). 

RiAless:  Rivista  di  storia,  arte,  archeologia  della  prov.  d’ Alessandria. 
RiALomb:  Rivista  archeologica  Lombarda. 

RiAr:  Rivista  (Miscellanea)  d’arte  (Firenze). 

RiArald:  Rivista  del  collegio  araldico  (Roma;. 

RiBened:  Rivista  storica  Benedettina^ 

RiBiArch:  Rivista  delle  biblioteche  e degli  archivi. 

Rical:  Rivista  storica  Calabrese. 

Ricav:  Rivista  di  cavalleria  (Roma). 

RiDalm:  Rivista  Dalmatica. 

RiGeogIt:  Rivista  geografica  Italiana. 

Rilt:  Rivista  d’Italia. 

Riltgiur:  Rivista  Italiana  di  giurisprudenza. 

RìltNum:  Rivista  Italiana  di  numismatica. 

RiLig:  Rivista  Ligure. 

Rima:  Rivista  marittima. 

RiMillt:  Rivista  militare  Italiana. 

RiSal:  Rivista  Salentina  (Lecce). 

Ristor:  Rivista  delle  scienze  storiche  (Pavia). 

Ristorteol:  Rivista  storico-critica  delle  scienze  teologiche  (Roma). 
RiTrid:  Rivista  Tridentina. 

RNap:  Revue  Napoléonienne. 

Rom:  La  Romagna. 

R Paris:  Revue  de  Paris. 

RQChrA:  Römische  Quartalschrift  für  christliche  Altertumskunde  und 
für  Kirchengeschichte. 

RQH:  Revue  des  questions  historiques  (Paris). 

RRen  : Revue  de  la  Renaissance  (Paris). 

RShv:  Revue  Savoisienne. 

RTA:  Deutsche  Reichstagsakten.  .Herausgegeben  durch  die  historische 
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Gotha  Perthes. 

Ru:  Rundschau. 

SbHerlin:  Sitzungsberichte  der  preussischen  Akademie  (Berlin). 
SbMünch:  Sitzungsberichte  der  philosophisch-philologischen  u.  der  hi- 
storischen Klasse  der  K.  Bayerischen  Academie  der  Wissenschaften 
zu  München. 

SbWien:  Sitzungsberichte  der  K.  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Wien 
Phil.  hist.  Klas.se. 

ScR:  Science  et  Religion  (Paris). 

Soc:  Società,  Société,  Society. 

SS:  Scriptores,  Scrittori. 

St  : Studi,  Studien. 

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gegeben von  H.  G r a u e r t. 

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