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Full text of "Rembrandt-Bibel : vier Bände mit 270 Abbildungen"

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REMBRANDT-BIBEL. 

NEUES  TESTAMENT.      II.  BAND. 


BILDERSCHATZ  ZUR  WELTLITERATUR,  VII.  BAND. 

HERAUSGEGEBEN     VON     E.    W.     BREDT. 
REMBRANDT-BIBEL  NEUES  TESTAMENT.  BAND  2. 


VON  DIESEM  WERK  ERSCHIEN  IN 
GRÖSSEREM  FORMAT  EINE  NU- 
MERIERTE V0RZU6SAUS6ABE  IN 
500  EXEMPLAREN  MIT  21  FAKSI- 
MILE-GRAVÜREN AUSSER  DEN 
ABBILDUNGEN   IN   NETZÄTZUNG. 


COPYRIGHT  1921  BY  HUGO  SCHMIDT,  MÜNCHEN. 
ALLE  RECHTE  VORBEHALTEN  EINSCHLIESSLICH 
DAS  DER  ÜBERSETZUNG  DER  EINLEITUNG. 
E.  W.  BREDT.  HU  60  SCHMIDT. 


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Remhrandt  im  Alter  von  etwa  22  Jahren. 

BILDERSCHATZ  ZUR  WELTLITERATUR,  VII.  BAND. 


REM  BRANDT-BIBEL 

VIER  BÄNDE  MIT  270  ABBILDUN6EN 
GEWÄHLT   UND   EINjeELEITET 

VON     E.    W.     B  R  E  D  T. 


HU60  SCHMIDT  VERLA6.MÜNCHEN. 


SiÄtMr  m  SWwMAN^ 


THE  LIBRARY 

BKIGHAM  YOUNG  UNIVERSITY 
PROVO,  UTAH 


NEUES  TESTAMENT. 

TEIL  II. 


Jesus  lüäscht  seinen  Jüngern  die  Füße. 

Das  Leiden  Christi. 

Fußwaschung. 

Ev.  Johannis  13. 


1  '2  Vor  dem  Fest  aber  der 
'^'  Ostern,  da  Jesus  erkannte, 
daß  seine  Zeit  kommen  war,  daß 
er  aus  dieser  Welt  ginge  zum 
Vater,  wie  er  hatte  geliebet  die 
Seinen,  die  in  der  Welt  waren,  so 
liebte  er  sie  bis  ans  Ende. 

2.  Und  bei  dem  Abendessen,  da 
schon  der  Teufel  hatte  dem  Ju- 
das, Simons  Sohn,  dem  Ischarioth, 
ins  Herz  gegeben,  daß  er  ihn  ver- 
riete, 

3.  Und  Jesus  wußte,  daß  ihm 
der  Vater  hatte  alles  in  seine 
Hände  gegeben,  und  daß  er  von 
Gott  kommen  war,  und  zu  Gott 
ging: 

4.  Stund    er    vom    Abendmahl 


auf,  legte  seine  Kleider  ab,  und 
nahm  einen  Schurz,  und  umgür- 
tete sich. 

5.  Darnach  goß  er  Wasser  in  ein 
Becken,  hub  an,  den  Jüngern  die 
Füße  zu  waschen,  und  trocknete 
sie  mit  dem  Schurze,  damit  er  um- 
gürtet war. 

6.  Da  kam  er  zu  Simon  Petrus ; 
und  derselbige  sprach  zu  ihm: 
Herr,  solltest  Du  mir  meine  Füße 
waschen  ? 

7.  Jesus  antwortete  und  sprach 
zu  ihm:  Was  Ich  tue,  das  weißt 
du  jetzt  nicht;  du  wirst 's  aber 
hernach  erfahren. 

8.  Da  sprach  Petrus  zu  ihm: 
Nimmermehr    sollst    du  mir    die 


Ev.  Johannis  13 . 


67 


Füße  waschen.  Jesus  antwortete 
ihm:  Werde  ich  dich  nicht  wa- 
schen, so  hast  du  kein  Teil  mit 
mir. 

9.  Spricht  zu  ihm  Simon  Petrus: 
Herr,  nicht  die  Füße  allein,  son- 
der auch  die  Hände  und  das 
Haupt. 

10.  Spricht  Jesus  zu  ihm:  Wer 
gewaschen  ist,  der  bedarf  nichts, 
denn  die  Füße  waschen,  sondern 
er  ist  ganz  rein.  Und  ihr  seid 
rein,  aber  nicht  alle. 

11.  Denn  er  wußte  seinen  Ver- 
räter wohl;  darum  sprach  er: 
Ihr  seid  nicht  alle  rein. 

12.  Da  er  nun  ihre  Füße  ge- 
waschen hatte,  nahm  er  seine 
Kleider,  und  setzte  sich  wieder 
nieder,  und  sprach  abermal  zu 
ihnen:  Wisset  ihr,  was  ich  euch 
getan  habe? 

13.  Ihr  heißet  mich  Meister  und 
Herr,  und  saget  recht  dran,  denn 
ich  bin's  auch. 

14.  So  nun  Ich,  euer  Herr  und 
Meister,  euch  die  Füße  gewaschen 


habe,  so  sollt  ihr  auch  euch  unter- 
einander die  Füße  waschen. 

15.  Ein  Beispiel  habe  ich  euch 
gegeben,  daß  ihr  tut,  wie  Ich 
euch  getan  habe. 

16.  Wahrlich,  wahrlich,  ich  sage 
euch :  Der  Knecht  ist  nicht  größer 
denn  sein  Herr,  noch  der  Apostel 
größer  denn  der  ihn  gesandt  hat. 

17.  So  ihr  solches  wisset,  selig 
seid  ihr,  so  ihr's  tut. 

18.  Nicht  sage  ich  von  euch 
allen;  Ich  weiß,  welche  ich  er- 
wählet habe.  Aber  es  muß  die 
Schrift  erfüllet  werden:  „Der 
mein  Brot  isset,  der  tritt  mich 
mit  Füßen." 

19.  Jetzt  sage  ich's  euch,  ehe 
denn  es  geschieht,  auf  daß,  wenn 
es  geschehen  ist,  ihr  glaubet,  daß 
Ich's  bin. 

20.  Wahrlich,  wahrlich,  ich 
sage  euch:  Wer  aufnimmt,  so  ich 
jemand  senden  werde,  der  nimmt 
mich  auf;  wer  aber  mich  auf- 
nimmt, der  nimmt  den  auf,  der 
mich  gesandt  hat. 


Einsetzung  des  hl.  Abendmahls. 

Ev.  Marci  14. 


1  A  12.  Und  am  ersten  Tage  der 
■*-^'  süßen  Brote,  da  man  das 
Osterlamm  opferte,  sprachen  seine 
Jünger  zu  ihm:  Wo  willst  du, 
daß  wir  hingehen,  und  bereiten, 
daß  du  das  Osterlamm  essest? 

13.  Und  er  sandte  seiner  Jün- 
ger zween,  und  sprach  zu  ihnen: 
Gehet  hin  in  die  Stadt,  und  es 
wird  euch  ein  Mensch  begegnen, 
der  trägt  einen  Krug  mit  Was- 
ser, folget  ihm  nach, 

14.  Und  wo  er  eingehet,  da 
sprechet  zu  dem  Hauswirte:  Der 
Meister  lasset  dir  sagen:  Wo  ist 
das  Gasthaus,  darinnen  ich  das 
Osterlamm  esse  mit  meinen  Jün- 
gern? 

15.  Und    er   wird    euch    einen 


großen  Saal  zeigen,  der  mit  Pol- 
stern versehen  und  bereit  ist; 
daselbst  richtet  für  uns  zu. 

16.  Und  die  Jünger  gingen 
aus,  und  kamen  in  die  Stadt,  und 
fanden's,  wie  er  ihnen  gesagt 
hatte,  und  bereiteten  das  Oster- 
lamm. 

17.  Am  Abend  aber  kam  er  mit 
den   Zwölfen. 

18.  Und  als  sie  zu  Tische  sa- 
ßen, und  aßen,  sprach  Jesus: 
Wahrlich,  ich  sage  euch:  Einer 
unter  euch,  der  mit  mir  isset, 
wird  mich  verraten. 

19.  Und  sie  wurden  traurig, 
und  sagten  zu  ihm,  einer  nach 
dem  andern:  Bin  ich's?  und  der 
andre:  Bin  ich's? 


68 


Ev.  Marci  14. 


Jesus  setzt  das  hl.  Abendmahl  ein 

(nach  Lionardo  da   Vinci). 


20.  Er  antwortete  und  sprach 
zu  ihnen:  Einer  aus  den  Zwöl- 
fen, der  mit  mir  in  die  Schüssel 
tauchet. 

21.  Zwar  des  Menschen  Sohn 
gehet  hin,  wie  von  ihm  geschrie- 
ben stehet;  weh  aber  dem  Men- 
schen, durch  welchen  des  Men- 
schen Sohn  verraten  wird!  Es 
wäre  demselben  Menschen  besser, 
daß  er  nie  geboren  wäre. 

22.  Und  indem  sie  aßen,  nahm 
Jesus  das  Brot,  dankte,  und 
brach's,  und  gab's  ihnen,  und 
sprach:  Nehmet,  esset;  das  ist 
mein  Leib. 

23.  Und  nahm  den  Kelch,  und 
dankte,  und  gab  ihnen  den;  und 
sie  tranken   alle   daraus. 

24.  Und  er  sprach  zu  ihnen: 
Das  ist  mein  Blut  des  neuen  Te- 
staments, das  für  viele  vergossen 
wird. 

25.  Wahrlich,  ich  sage  euch, 
daß  ich  hinfort  nicht  trinken 
werde  vom  Gewächse  des  Wein- 
stocks bis  auf  den  Tag,  da  ich's 


neu  trinke  in  dem  Reich  Gottes. 

26.  Und  da  sie  den  Lobgesang 
gesprochen  hatten,  gingen  sie 
hinaus  an  den  Ölberg. 

27.  Und  Jesus  sprach  zu  ihnen: 
Ihr  werdet  euch  in  dieser  Nacht 
alle  an  mir  ärgern;  denn  es 
stehet  geschrieben:  „Ich  werde 
den  Hirten  schlagen,  und  die 
Schafe  werden  sich  zerstreuen." 

28.  Aber  nachdem  ich  aufer- 
stehe, will  ich  vor  euch  hingehen 
nach   Galiläa. 

29.  Petrus  aber  sagte  zu  ihm: 
Und  wenn  sie  sich  alle  ärgerten, 
so  wollte  doch  ich  mich  nicht 
ärgern. 

30.  Und  Jesus  sprach  zu  ihm: 
Wahrlich,  ich  sage  dir:  Heute,  in 
dieser  Nacht,  ehe  denn  der  Hahn 
zweimal  krähet,  wirst  du  mich 
dreimal  verleugnen. 

31.  Er  aber  redete  noch  weiter: 
Ja,  wenn  ich  mit  dir  auch  sterben 
müßte,  wollte  ich  dich  nicht  ver- 
leugnen. Desselbigen  gleichen 
sagten  sie  alle. 


Am  Ölberg. 

Ev.  Lucae  22. 


22. 


39.  Und  er  ging  hinaus  nach 

seiner  Gewohnheit  an    den 

Ölberg.  Es  folgeten  ihm  aber  seine 

Jünger  nach  an  denselbigen  Ort. 

40.  Und  als  er  dahinkam,  sprach 


er  zu  ihnen:  Betet,  auf  daß  ihr 
nicht  in  Anfechtung  fallet. 

41.  Und  Er  riß  sich  von  ihnen 
bei  einem  Steinwurf,  und  kniete 
nieder,  betete, 


Ev.  Lucae  22. 


69 


Jesus  ringt  im  Gebete  mit  dem  Engel. 


Jesus  weckt  die  schla/enden  Jünger. 


70 


Jesus'  Gefangennahme. 


.42.  Und  sprach:  Vater,  willst 
du,  so  nimm  diesen  Kelch  von 
mir;  doch  nicht  mein,  sondern 
dein  Wille  geschehe! 

43.  Es  erschien  ihm  aber  ein 
Engel  vom  Himmel,  und  stärkte 
ihn. 

44.  Und  es  kam,  daß  er  mit 
dem  Tode  rang,  und  betete  hef- 
tiger. Es  ward  aber  sein  Schweiß 


wie  Blutstropfen,    die    fielen  auf 
die  Erde. 

45.  Und  er  stund  auf  von  dem 
Gebet,  und  kam  zu  seinen  Jün- 
gern, und  fand  sie  schlafen  vor 
Traurigkeit ; 

46.  Und  sprach  zu  ihnen:  Was 
schlafet  ihr:  Stehet  auf,  und  be- 
tet, auf  daß  ihr  nicht  in  Anfech- 
tung fallet. 


G  e  f  angennahme. 

Ev.  Marci  14. 


1  A  43.  Und  alsbald,  da  er  noch 
^^'  redete,  kam  herzu  Judas,  der 
Zwölfte  einer,  und  eine  großeSchar 
mit  ihm  mit  Schwertern  und  mit 
Stangen,  von  den  Hohenpriestern 
und  Schriftgelehrten  und  Ältesten. 
44.  Und  der  Verräter  hatte 
ihnen  ein  Zeichen  gegeben,  und 
gesagt:  Welchen  ich  küssen 
werde,  der  ist's;  den  greifet,  und 
führet   ihn  sicher. 


45.  Und  da  er  kam,  trat  er  als- 
bald zu  ihm,  und  sprach  zu  ihm: 
Rabbi,  Rabbi!  und  küßte  ihn. 

46.  Die  aber  legten  ihre  Hände 
an  ihn,  und  griffen  ihn. 

47.  Einer  aber  von  denen,  die 
dabei  stunden,  zog  sein  Schwert 
aus,  und  schlug  des  Hohenprie- 
sters Knecht,  und  hieb  ihm  ein 
Ohr  ab. 

48.  Und  Jesus  antwortete  und 


Ev.  Marci  14. 


71 


Judas  verrät  Jesum  durch  einen  Kuß. 


sprach  zu  ihnen:  Ihr  seid  ausge- 
gangen, als  zu  einem  Mörder,  mit 
Schwertern  und  mit  Stangen, 
mich  zu  fahen; 

49.  Ich  bin  täglich  bei  euch  im 
Tempel  gewesen,  und  habe  ge- 
lehret, und  ihr  habt  mich  nicht 
gegriffen;  aber  auf  daß  die  Schrift 
erfüllet   werde. 

50.  Und  die  Jünger  verließen 
ihn  alle,  und  flohen. 

51.  Und  es  war  ein  Jüngling, 
der  folgete  ihm  nach,  der  war 
mit  Leinwand  bekleidet  auf  der 


bloßen  Haut;  und  die  Jünglinge 
griffen   ihn. 

52.  Er  aber  ließ  die  Leinwand 
fahren,  und  floh  bloß  von  ihnen. 

53.  Und  sie  führeten  Jesum  zu 
dem  Hohenpriester,  dahin  zu- 
sammenkommen waren  alle  Ho- 
henpriester und  Ältesten  und 
Schriftgelehrten. 

54.  Petrus  aber  folgete  ihm 
nach  von  ferne  bis  hinein  in  des 
Hohenpriesters  Palast;  und  er 
war  da,  und  saß  bei  den  Knechten, 
und  Wärmete  sich  bei  dem  Licht. 


Petrus  und  Malchus. 

Ev.  Johannis  18. 


1  Q  Da  Jesus  solches  geredet 
^^'  hatte,  ging  er  hinaus  mit 
seinen  Jüngern  über  den  Bach 
Kidron ;  da  war  ein  Garten,  darin 
ging  Jesus  und  seine  Jünger. 

2.  Judas  aber,  der  ihn  verriet, 
wußte  den  Ort  auch;  denn  Jesus 
versammelte  sich  oft  daselbst 
mit  seinen  Jüngern. 


3.  Da  nun  Judas  zu  sich  hatte 
genommen  die  Schar  und  der  Ho- 
henpriester und  Pharisäer  Die- 
ner, kommt  er  dahin  mit  Fackeln, 
Lampen  und  mit  Waffen. 

4.  Wie  nun  Jesus  wußte  alles, 
was  ihm  begegnen  sollte,  ging 
er  hinaus,  und  sprach  zu  ihnen: 
Wen  suchet  ihr? 


72 


Ev.  Jobannis  13. 


5.  Sie  antworteten  ihm:  Jesum 
von  Nazareth.  Jesus  spricht  zu 
ihnen:  Ich  bin's.  Judas  aber,  der 
ihn  verriet,  stund  auch  bei  ihnen. 

6.  Als  nun  Jesus  zu  ihnen 
sprach:  Ich  bin's,  wichen  sie  zu- 
rücke, und  fielen  zu  Boden. 

7.  Da  fragte  er  sie  abermal: 
Wen  suchet  ihr?  Sie  aber  spra- 
chen:  Jesum  von  Nazareth. 

8.  Jesus  antwortete:  Ich  habe 
es    euch  gesagt,    daß    Ich's    sei. 


Suchet  ihr  denn  mich,  so  lasset 
diese  gehen. 

9.  (Auf  daß  das  Wort  erfüllet 
würde,  welches  er  sagte:  Ich 
habe  der  keinen  verloren,  die  du 
mir   gegeben  hast.) 

10.  Da  hatte  Simon  Petrus  ein 
Schwert,  und  zog  es  aus,  und 
schlug  nach  des  Hohenpriesters 
Knechte,  und  hieb  ihm  sein  rech- 
tes Ohr  ab.  Und  der  Knecht  hieß 
Malchus. 


Petri  Verleugnung. 

Ev.  Johannis  18. 


11.  Da  sprach  Jesus  zu  Petrus: 
Stecke  dein  Schwert  in  die 
Scheide.  Soll  ich  den  Kelch  nicht 
trinken,  den  mir  mein  Vater  ge- 
geben hat? 

12.  Die  Schar  aber  und  der 
Oberhauptmann  und  die  Diener 
der  Juden  nahmen  Jesum,  und 
banden  ihn, 

13.  Und  führeten  ihn  aufs  erste 
zu  Hannas:  der  war  Kaiphas' 
Schwäher,  welcher  des  Jahrs 
Hoherpriester  war. 

14.  Es  war  aber  Kaiphas,  der 
den  Juden  riet,  es  wäre  gut,  daß 
Ein  Mensch  würde  umgebracht 
für  das  Volk. 

15.  Simon  Petrus  aber  folgete 
Jesu  nach  und  ein  andrer  Jün- 
ger. Derselbige  Jünger  war  dem 
Hohenpriester  bekannt,  und  ging 
mit  Jesu  hinein  in  des  Hohen- 
priesters Palast. 

16.  Petrus  aber  stund  draußen 
vor  der  Tür.  Da  ging  der  andre 
Jünger,  der  dem  Hohenpriester 
bekannt  war,  hinaus,  und  redete 
mit  der  Türhüterin,  und  führte 
Petrus  hinein. 

17.  Da  sprach  die  Magd,  die 
Türhüterin,  zu  Petrus:  Bist  du 
nicht  auch  dieses  Menschen  Jün- 
ger einer?  Er  sprach:  Ich  bin's 
nicht. 


18.  Es  stunden  aber  die  Knechte 
und  Diener,  und  hatten  ein  Kohl- 
feuer gemacht,  denn  es  war  kalt, 
und  Wärmeten  sich.  Petrus  aber 
stund  bei  ihnen,  und  wärmte  sich. 

19.  Aber  der  Hohepriester 
fragte  Jesum  um  seine  Jünger 
und  um  seine  Lehre. 

20.  Jesus  antwortete  ihm:  Ich 
habe  frei  öffentlich  geredet  vor 
der  Welt;  Ich  habe  allezeit  ge- 
lehret in  der  Schule  und  in  dem 
Tempel,  da  alle  Juden  zusammen- 
kommen, und  habe  nichts  im  Ver- 
borgnen geredet. 

21.  Was  fragest  du  mich  dar- 
um? Frage  die  darum,  die  ge- 
höret haben,  was  ich  zu  ihnen 
geredet  habe;  siehe,  dieselbigen 
wissen,  was  Ich  gesagt  habe. 

22.  Als  er  aber  solches  redete, 
gab  der  Diener  einer,  die  dabei 
stunden,  Jesu  einen  Backen- 
streich, und  sprach:  Sollst  du 
dem  Hohenpriester  also  antwor- 
ten? 

23.  Jesus  antwortet:  Hab  ich 
übel  geredet,  so  beweise  es,  daß 
es  böse  sei;  habe  ich  aber  recht 
geredet,  was  schlägst  du  mich? 

24.  Und  Hannas  sandte  ihn  ge- 
bunden zu  dem  Hohenpriester 
Kaiphas. 

25.  Simon  Petrus   aber   stund. 


Ev.  Johannis  JS, 


73 


74 


Petrus  verleugnet  den  Herrn. 


und   wärmte   sich.    Da  sprachen  des,  dem  Petrus  das   Ohr  abge- 

sie  zu  ihm:  Bist  du  nicht  seiner  hauen  hatte:  Sah  ich  dich  nicht 

Junger    einer?     Er   verleugnete  im  Garten  bei  ihm? 

aber,  und  sprach:  Ich  bin's  nicht.  27.  Da  verleugnete  Petrus  aber- 

26.  Spricht  des  Hohenpriesters  mal,     und    alsobald     krähte    der 

Knechte    einer,    ein    Gefreundter  Hahn. 


Petri  Eeue. 

Ev.  Matthäi  26. 


yf\  '73.  Und  über  eine  kleine 
^'  Weile  traten  hinzu,  die  da 
stunden,  und  sprachen  zu  Petrus: 
Wahrlich,  du  bist  auch  einer  von 
denen;  denn  deine  Sprache  ver- 
rät dich. 

74.  Da  hub  er  an,  sich  zu  ver- 
fluchen   und    zu    schwören :    Ich 


Und 


kenne   des   Menschen  nicht. 
.  alsbald  krähte  der  Hahn. 

75.  Da  dachte  Petrus  an  die 
Worte  Jesu,  da  er  zu  ihm  sagte: 
Ehe  der  Hahn  krähen  wird,  wirst 
du  mich  dreimal  verleugnen.  Und 
ging  hinaus,  und  weinte  bitter- 
lich. 


Ev.  Matthäi  26. 


^ 


Pctrl  Reue. 


76 


fesö^gi 


27, 


Der  gefesselte  Jesus  wird  vor  Pilatus  geführt. 


Jesus  vor  Pilatus.    Judas'  Ende. 

Ev.  Matthäi  27. 


Des    Morgens    aber  hielten  2.  Und  banden  ihn,  führeten  ihn 

'  alle   Hohepriester   und    die  hin,  und  überantworteten  ihn  dem 

Ältesten    des    Volks    einen    Rat  Landpfleger  Pontius  Pilatus, 

über  Jesum,  daß  sie  ihn  töteten.  3.  Da  das  sah  Judas,  der  ihn 


Ev»  Matthäi  27. 


77 


Der  reuige  Judas  vor  den  Hohenpriestern. 


verraten  hatte,  daß  er  verdammt 
war  zum  Tode,  gereute  es  ihn, 
und  brachte  herwieder  die  drei- 
ßig Silberlinge  den  Hohenprie- 
stern und  den  Ältesten, 

4.  Und  sprach:  Ich  habe  übel 
getan,  daß  ich  unschuldig  Blut 
verraten  habe. 

5.  Sie  sprachen: Was  gehet  uns 
das  an?  Da  siehe  du  zu.  Und  er 
warf  die  Silberlinge  in  den  Tem- 
pel, hub  sich  davon,  ging  hin, 
und  erhängte  sich  selbst. 

6.  Aber  die  Hohenpriester  nah- 
men die  Silberlinge,  und  spra- 
chen: Es  taugt  nicht,  daß  wir  sie 
in  den  Gotteskasten  legen;  denn 
es  ist  Blutgeld. 

7.  Sie  hielten  aber  einen  Rat, 
und  kauften  den  Töpfersacker 
darum  zum  Begräbnis  der  Pilger. 

8.  Daher  ist  derselbige  Acker 
genannt  der  Blutacker  bis  auf 
den  heutigen  Tag. 

9.  Da  ist  erfüllet,  das  gesagt  ist 
durch  den  Propheten  Jeremias,  da 


er  spricht :  „Sie  haben  genommen 
dreißig  Silberlinge,  damit  bezahlet 
war  der  Verkaufte,  welchen  sie 
kauften  von  den  Kindern  Israel, 

10.  Und  haben  sie  gegeben  um 
den  Töpfersacker,  als  mir  der 
Herr  befohlen  hat." 

11.  Jesus  aber  stund  vor  dem 
Landpfleger;  und  der  Landpfle- 
ger fragete  ihn  und  sprach:  Bist 
du  der  Juden  König?  Jesus  aber 
sprach  zu  ihm:  Du  sagst  es. 

12.  Und  da  er  verklagt  war  von 
den  Hohenpriestern  und  Ältesten, 
antwortete  er  nichts. 

13.  Da  sprach  Pilatus  zu  ihm: 
Hörest  du  nicht,  wie  hart  sie  dich 
verklagen? 

14.  Und  er  antwortete  ihm  nicht 
auf  Ein  Wort,  also  daß  sich  auch 
der  Landpfleger  sehr  verwun- 
derte. 

15.  Auf  das  Fest  aber  hatte  der 
LandpfLeger  die  Gewohnheit,  dem 
Volk  Einen  Gefangenen  loszuge- 
ben, welchen  sie  wollten. 


7a 


Ev.  Matthäi  27. 


Judas  icirft  die  Silberlinge  vor  die  Hohenpriester. 


16.  Er  hatte  aber  zu  der  Zeit 
einen  Gefangenen,  einen  sonder- 
lichen vor  andern,  der  hieß  Bar- 
abbas. 

17.  Und  da  sie  versammelt  wa- 
ren, sprach  Pilatus  zu  ihnen: 
Welchen  wollt  ihr,  daß  ich  euch 
losgebe?  Barabbas  oder  Jesum, 
von  dem  gesagt  wird,  er  sei 
Christus? 

18.  Denn  er  wußte  wohl,  daß 
sie  ihn  aus  Neid  überantwortet 
hatten. 

19.  Und  da  er  auf  dem  Richt- 
stuhl saß,  schickte  sein  Weib  zu 
ihm,  und  ließ  ihm  sagen:  Habe 
du  nichts  zu  schaffen  mit  diesem 
Gerechten;  ich  habe  heute  viel 
erlitten  im  Traum  von  seinet- 
wegen. 

20.  Aber  die  Hohenpriester  und 
die  Ältesten  überredeten  das 
Volk,  daß  sie  um  Barabbas  bit- 


ten sollten,  und  Jesum  umbräch- 
ten. 

21.  Da  antwortete  nun  der 
Landpflegerund  sprach  zu  ihnen: 
Welchen  wollt  ihr  unter  diesen 
zweien,  den  ich  euch  soll  losge- 
ben?   Sie  sprachen:  Barabbas. 

22.  Pilatus  sprach  zu  ihnen: 
Was  soll  ich  denn  machen  mit 
Jesu,  von  dem  gesagt  wird,  er 
sei  Christus?  Sie  sprachen  alle: 
Laß  ihn  kreuzigen! 

23.  Der  Landpfleger  sagete: 
Was  hat  er  denn  Übels  getan? 
Sie  schrien  aber  noch  mehr  und 
sprachen:  Laß  ihn  kreuzigen! 

24.  Da  aber  Pilatus  sah,  daß 
er  nichts  schaffte,  sondern  daß 
ein  viel  größer  Getümmel  ward, 
nahm  er  Wasser,  und  wusch  die 
Hände  vor  dem  Volk,  und  sprach: 
Ich  bin  unschuldig  an  dem  Blut 
dieses   Gerechten;   sehet  ihr  zu! 


Ev.  Matthäi  27. 


79 


Pilatus  w'dscld  sich  die  Hände  vorm  Volke. 


25.  Da    antwortete    das  ganze 
Volk     und     sprach:     Sein     Blut 


26.  Da  gab  er  ihnen  Barabbas 
los;  aber  Jesum  ließ  er  geißeln, 


komme  über  uns  und  über  unsre     und  überantwortete   ihn,   daß   er 
Kinder!  gekreuziget  würde. 

Geißelung  und  Dornenkrönung. 
Jesus  dem  Volke  gezeigt. 

Ev.  Johannis  19. 


1 Q   Da    nahm    Pilatus    Jesum, 
"*--^'  und   geißelte  ihn. 

2.  Und  die  Kriegsknechte 
flochten  eine  Krone  von  Dornen, 
und  setzten  sie  auf  sein  Haupt, 
und  legten  ihm  ein  Purpurkleid 
an, 

3.  Und  sprachen:  Sei  gegrüßet, 
lieber  Judenkönig!  und  gaben 
ihm  Backenstreiche. 

4.  Da  ging  Pilatus  wieder  her- 
aus, und  sprach  zu  ihnen:  Sehet, 
ich   führe   ihn  heraus    zu   euch, 


daß  ihr  erkennet,  daß  ich  keine 
Schuld  an  ihm  finde. 

5.  Also  ging  Jesus  heraus,  und 
trug  eine  Dornenkrone  und  Pur- 
purkleid. Und  er  spricht  zu 
ihnen:  Sehet,  welch  ein  Mensch! 

6.  Da  ihn  die  Hohenpriester 
und  die  Diener  sahen,  schrien, 
sie  und  sprachen:  Kreuzige! 
kreuzige!  Pilatus  spricht  zu  ih- 
nen: Nehmt  ihr  ihn  hin,  und 
kreuziget  ihn;  denn  ich  finde 
keine   Schuld   an  ihm. 


80 


Ev.  Johannis  19. 


Der  entkleidete  Jesus  am  Marterpfahl. 


81 


82 


Verspottung  des  dornengekrönten  Jesus. 


7.  Die  Juden  antworteten  ihm: 
Wir  haben  ein  Gesetz,  und  nach 
dem  Gesetze  soll  er  sterben; 
denn  er  hat  sich  selbst  zu  Gottes 
Sohn  gemacht. 

8.  Da  Pilatus  das  Wort  hörte, 
fürchtete  er  sich  noch  mehr; 

9.  Und  ging  wieder  hinein  in 
das  Richthaus,  und  spricht  zu 
Jesu:  Von  wannen  bist  Du? 
Aber  Jesu  gab  ihm  keine  Ant- 
wort. 

10.  Da  sprach  Pilatus  zu  ihm: 
Redest  du  nicht  mit  mir?  Weißt 
du  nicht,  daß  ich  Macht  habe,  dich 
zu  kreuzigen,  und  Macht  habe, 
dich  loszugeben? 

11.  Jesus  antwortete:  Du  hät- 
test keine  Macht  über  mich,  wenn 
sie  dir  nicht  wäre  von  oben  her- 
ab gegeben;  darum,  der  mich  dir 
überantwortet  hat,  der  hat's  grö- 
ßere Sünde. 

12.  Von  dem  an  trachtete  Pi- 


latus, wie  er  ihn  losließe.  Die 
Juden  aber  schrien  und  sprachen: 
Läßt  du  diesen  los,  so  bist  du  des 
Kaisers  Freund  nicht;  denn  wer 
sich  zum  Könige  machet,  der  ist 
wider  den  Kaiser. 

13.  Da  Pilatus  das  Wort  hör- 
te, führte  er  Jesu  heraus,  und 
setzte  sich  auf  den  Richterstuhl 
an  der  Stätte,  die  da  heißt  Hoch- 
püaster,  auf  Ebräisch  aber  Gab- 
batha. 

14.  Es  war  aber  der  Rüsttag  in 
den  Ostern,  um  die  sechste 
Stunde.  Und  er  spricht  zu  den 
Juden:  Sehet,  das  ist  euer  Kö- 
nig! 

15.  Sie  schrien  aber:  Weg, 
weg  mit  dem!  kreuzige  ihn! 
Spricht  Pilatus  zu  ihnen:  Soll 
ich  euren  König  kreuzigen?  Die 
Hohenpriester  antworteten:  Wir 
haben  keinen  König  denn  den 
Kaiser. 


Ev.  Johannis  19. 


83 


Pilatus  zeigt  Jesum  dem  Volke:  „Sehet,  welch  ein  Mensch. 


84 


„Ecce  homo"  —  „Sehet,  welch  ein  Mensch}'' 
Kreuzigung. 

Ev.  Johannis  19. 


IG.  Da  Überantwortete  er  ihn, 
daß  er  gekreuziget  würde.  Sie 
nahmen  aber  Jesum,  und  führe- 
ten  ihn  hin. 

17.  Und  er  trug  sein  Kreuz, 
und  ging  hinaus  zur  Stätte,  die 
da  heißet  Schädelstätte,  welche 
heißet  auf  Ebräisch  Golgatha. 

18.  Allda  kreuzigten  sie  ihn, 
und  mit  ihm  zween  andre  zu  bei- 
den Seiten,  Jesum  aber  mitten 
inne. 

19.  Pilatus  aber  schrieb  eine 
Überschrift,  und  setzte  sie  auf 
das  Kreuz;  und  war  geschrieben: 


Jesus  von  Nazareth,    der  Juden 
König. 

20.  Diese  Überschrift  lasen 
viel  Juden;  denn  die  Stätte  war 
nahe  bei  der  Stadt,  da  Jesus  ge- 
kreuziget ward.  Und  es  war 
geschrieben  in  ebräischer, 
griechischer  und  lateinischer 
Sprache. 

21.  Da  sprachen  die  Hohen- 
priester der  Juden  zu  Pilatus: 
Schreib  nicht:  Der  Juden  König, 
sondern  daß  Er  gesaget  habe: 
Ich  bin  der  Juden  König. 

22. Pilatus  antwortete:  Was  ich 


Ev.  Johannis  19. 


85 


Jesus  schleppt  sein  Kreuz. 


geschrieben    habe,    das   hab    ich 
geschrieben. 

23.  Die  Kriegsknechte  aber,  da 
sie  Jesum  gekreuziget  hatten, 
nahmen  sie  seine  Kleider,  und 
machten  vier  Teile,  einem  jeg- 
lichen Kriegsknechte  ein  Teil, 
dazu  auch  den  Kock.  Der  Rock 
aber  war  ungenähet,  von  oben 
an  gewirket  durch  und  durch. 

24.  Da  sprachen  sie  unterein- 
ander: Lasset  uns  den  nicht  zer- 
teilen, sondern  darum  losen,  wes 
er  sein  soll.  Auf  daß  erfüllet 
würde  die  Schrift,  die  da  saget: 
„Sie  haben  meine  Kleider  unter 
sich  geteilet,  und  haben  über 
meinen  Rock  das  Los  geworfen." 
Solches  taten  die  Kriegsknechte. 

25.  Es  stund  aber  bei  dem 
Kreuze  Jesu  seine  Mutter  und 
seiner  Mutter  Schwester,  Maria, 
Kleophas'  Weib,  und  Maria  Mag- 
dalena. 

26.  Da  nun  Jesus  seine  Mutter 
sah,  und  den  Jünger  dabei  ste- 
hen, den  er  lieb  hatte,  spricht  er 
zu  seiner  Mutter:  Weib,  siehe, 
das  ist  dein  Sohn! 

27.  Darnach  spricht  er  zu  dem 


Jünger:  Siehe,  das  ist  deine  Mut- 
ter! Und  von  der  Stunde  an  nahm 
sie  der  Jünger  zu  sich. 

28.  Darnach,  da  Jesus  wußte, 
daß  schon  alles  vollbracht  war, 
daß  die  Schrift  erfüllet  würde, 
spricht  er:  Mich  dürstet. 

29.  Da  stund  ein  Gefäß  voll 
Essigs.  Sie  aber  fülleten  einen 
Schwamm  mit  Essig,  und  legten 
ihn  um  einen  Ysop,  und  hielten 
es   ihm   dar   zum  Munde. 

30.  Da  nun  Jesus  den  Essig 
genommen  hatte,  sprach  er:  Es 
ist  vollbracht;  und  neigte  das 
Haupt,  und  verschied. 

31.  Die  Juden  aber,  dieweil  es 
der  Rüsttag  war,  daß  nicht  die 
Leichname  am  Kreuze  blieben 
den  Sabbath  über,  (denn  dessel- 
bigen  Sabbaths  Tag  war  groß), 
baten  sie  Pilatus,  daß  ihre  Beine 
gebrochen,  und  sie  abgenommen 
würden. 

32.  Da  kamen  die  Kriegs- 
knechte, und  brachen  dem  ersten 
die  Beine,  und  dem  andern,  der 
mit  ihm  gekreuziget  war. 

33.  Als  sie  aber  zu  Jesu  ka- 
men, da  sie  sahen,  daß  er  schon 


86 


Ev.  Johannis  19. 


Die  Aufrichtung  des  Kreuzes. 


87 


Jesus  am  Kreuze,   mit  Essig  getränkt. 


gestorben   war,  brachen  sie  ihm 
die  Beine  nicht, 

31.  Sondern  der  Kriegsknecht 
einer  öffnete  seine  Seite  mit 
einem  Speer,  und  alsbald  ging 
Blut   und  Wasser  heraus. 

35.  Und  der  das  gesehen  hat, 
der  hat  es  bezeuget,  und  sein 
Zeugnis  ist  wahr;  und  derselbige 
weiß,  daß  er  die  Wahrheit  saget, 
auf  daß  auch  ihr  glaubet. 

36.  Denn  solches  ist  geschehen, 
daß  die  Schrift  erfüllet  würde: 
„Ihr  sollt  ihm  kein  Bein  zerbre- 
chen." 

37.  Und  abermal  spricht  eine 
andre  Schrift:  ,,Sie  werden  sehen, 
in  welchen  sie  gestochen  haben." 

38.  i)arnach  bat  den  Pilatus 
Joseph  von  Arimathia,  der  ein 
Jünger  Jesu  war,  doch  heimlich 
aus  Furcht  vor  den  Juden,  daß 


er  möchte  abnehmen  den  Leich- 
nam Jesu.  Und  Pilatus  erlaubte 
es.  Da  kam  er,  und  nahm  den 
Leichnam  Jesu  herab. 

39.  Es  kam  aber  auch  Niko- 
demus,  der  vormals  bei  der  Nacht 
zu  Jesu  kommen  war,  und  brachte 
Myrrhe  und  Aloe  untereinander 
bei  hundert  Pfunden. 

40.  Da  nahmen  sie  den  Leich- 
nam Jesu,  und  banden  ihn  in 
leinene  Tücher  mit  den  Speze- 
reien,  wie  die  Juden  pflegen  zu 
begraben. 

41.  Es  war  aber  an  der  Stätte, 
da  er  gekreuziget  ward,  ein  Gar- 
ten, und  im  Garten  ein  neu  Grab, 
in  welches  niemand  je  gelegt  war. 

42.  Daselbsthin  legten  sie  Je- 
sum  um  des  Rüsttages  willen 
der  Juden,  dieweil  das  Grab 
nahe  war. 


88 


Ev.  Johannis  19. 


Jesus  wird  vom  Kreuze  abgenommen. 


89 


Jesus  luird  vom  Kreuze  abgenommen. 


90 


Beweinung  Jesus  unterm  Kreuze. 


91 


Maria's  Ohnmacht  unterm  Kreuze. 


92 


Begräbnis  Christi. 

Begräbnis. 

Ev.  Marci  15. 


1  C  42.  Und  am  Abend,  dieweil 
-*-^'  es  der  Rüsttag  war,  welcher 
ist  der  Vorsabbath, 

43.  Kam  Joseph  von  Arimathia, 
ein  ehrbarer  Ratsherr,  welcher 
auch  auf  das  Reich  Gottes  war- 
tete; der  wagte  es,  und  ging  hin- 
ein zu  Pilatus,  und  bat  um  den 
Leichnam    Jesu. 

44.  Pilatus  aber  verwunderte 
sich,  daß  er  schon  tot  war,  und  rief 
dem  Hauptmann,  und  fragte  ihn,  ob 
er   schon  lange   gestorben  wäre. 


45.  Und  als  er's  erkundet  von 
dem  Hauptmann,  gab  er  Joseph 
den  Leichnam. 

46.  Und  er  kaufte  eine  Lein- 
wand, und  nahm  ihn  ab,  und 
wickelte  ihn  in  die  Leinwand, 
und  legte  ihn  in  ein  Grab,  das 
war  in  einen  Fels  gehauen,  und 
wälzte  einen  Stein  vor  des  Gra- 
bes Tür. 

47.  Aber  Maria  Magdalena  und 
Maria,  des  Joses  Mutter,  schau- 
ten zu,  wo  er  hingelegt  ward. 


Ev.  Marci  15. 


8* 


93 


Beweinung  Jesus  unterm  Kreuze. 


94 


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95 


Jesus  wird  ins  Grab  gelegt. 


96 


Auferstehung. 


97 


Ein  Engel  erscheint  der  Maria  Magdalena. 
Auferstehung. 

Ev.  Matthäi  28. 


yQ  Als  aber  der  Sabbath  um 
^^'  war,  und  der  erste  Tag  der 
Woche  anbrach,  kam  Maria  Mag- 
dalena und  die  andre  Maria,  das 
Grab  zu  besehen. 

2.  Und  siehe,  es  geschah  ein 
groß  Erdbeben.  Denn  der  Engel 
des  Herrn  kam  vom  Himmel  her- 
ab, trat  hinzu,  und  wälzte  den 
Stein  von  der  Tür,  und  setzte 
sich  drauf. 

3.  Und  seine  Gestalt  war  wie 
der  Blitz,  und  sein  Kleid  weiß 
als  der  Schnee. 

4.  Die  Hüter  aber  erschraken 
vor  Furcht,  und  wurden,  als  wä- 
ren sie  tot. 


5.  Aber  der  Engel  antwortete 
und  sprach  zu  den  Weibern: 
Fürchtet  euch  nicht;  ich  weiß, 
daß  ihr  Jesum,  den  Gekreuzigten, 
suchet. 

6.  Er  ist  nicht  hie;  er  ist 
auferstanden,  wie  er  gesagt 
hat.  Kommt  her,  und  sehet  die 
Stätte,  da  der  Herr  gelegen 
hat; 

7.  Und  gehet  eilend  hin,  und 
saget  es  seinen  Jüngern,  daß  er 
auferstanden  sei  von  den  Toten. 
Und  siehe,  er  wird  vor  euch  hin- 
gehen nach  Galiläa;  da  werdet 
ihr  ihn  sehen.  Siehe,  ich  habe 
es  euch  gesagt. 


Et.  Matthäi  28. 


Jesus  erscheint  der  Maria  Magdalena  als  Gärtner. 

Jesus,  der  Auferstandene, 
erscheint  der  Maria  Magdalena. 

Ev.  Johannis  20. 


yr\  An  dem  ersten  Tage  der 
^^'  Woche  kommt  Maria  Magda- 
lena frühe,  da  es  noch  finster 
war,  zum  Grabe,  und  siehet,  daß 
der  Stein  vom  Grabe  hinweg 
war. 

2.  Da  läuft  sie,  und  kommt  zu 
Simon  Petrus  und  zu  dem  andern 
Jünger,  welchen  Jesus  lieb  hatte, 
und  spricht  zu  ihnen:  Sie  haben 
den  Herrn  weggenommen  aus 
dem  Grabe,  und  wir  wissen  nicht, 
wo  sie  ihn  hingelegt  haben. 

3.  Da  ging  Petrus  und  der  an- 
dere Jünger  hinaus,  und  kamen 
zum  Grabe. 


4.  Es  liefen  aber  die  zween 
miteinander,  und  der  andre  Jün- 
ger lief  zuvor,  schneller  denn 
Petrus,  und  kam  am  ersten  zum 
Grabe. 

5.  Gucket  hinein,  und  siehet  die 
Leinen  t  bieget ;  er  ging  aber 
nicht  hinein. 

6.  Da  kam  Simon  Petrus  ihm 
nach,  und  ging  hinein  in  das 
Grab,  und  siehet  die  Leinen  ge- 
leget, 

7.  Und  das  Schweißtuch,  das 
Jesu  um  das  Haupt  gebunden 
war,  nicht  zu  den  Leinen  ge- 
leget,   sondern    beiseite,    zusam- 


Ev.  Johannis  20. 


Jesus  erscheint  der  Maria  Magdalena  als  Gärtner 


mengewickelt,  an  einen  besondern 
Ort. 

8.  Da  ging  auch  der  andre  Jün- 
ger hinein,  der  am  ersten  zum 
Grabe  kam ;  und  sah,  und  glaubte 
es. 

9.  Denn  sie  wußten  die  Schrift 


noch  nicht,  daß  er  von  den  To- 
ten auferstehen  müßte. 

10.  Da  gingen  die  Jünger  wie- 
der heim. 

11.  Maria  aber  stund  vor  dem 
Grabe,  und  weinte  draußen.  Als  sie 
nun  weinte,  guckte  sie  in  das  Grab. 


100 


Ev.  Johannis  20. 


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„'Noli  me  tangere."  Jesus  erscheint  der  Maria.  


12.  Und  siehet  zween  Engel  in 
weißen  Kleidern  sitzen,  einen  zu 
den  Häupten  und  den  andern  zu 
den  Füßen,  da  sie  den  Leichnam 
Jesu  hingelegt  hatten. 

13.  Und  dieselbigen  sprachen 
zu  ihr:  Weib,  was  weinest  du? 
Sie  spricht  zu  ihnen:  Sie  haben 
meinen  Herrn  weggenommen,  und 


ich  weiß  nicht,  wo  sie  ihn  hin- 
gelegt haben. 

14.  Und  als  sie  das  sagte, 
wandte  sie  sich  zurück,  und  sie- 
het Jesum  stehen,  und  weiß  nicht, 
daß  es  Jesus  ist. 

15.  Spricht  Jesus  zu  ihr:  Weib, 
was  weinest  du?  Wen  suchest 
du?   Sie  meinet,  es  sei  der  Gärt- 


Ev.  Johannis  20. 


101 


Jesus  erscJieint  den  Jüngern. 


ner,  und  spricht  zu  ihm:  Herr, 
hast  du  ihn  weggetragen,  so 
sage  mir,  wo  hast  du  ihn  hinge- 
leget?  so  will  ich  ihn  holen. 

16.  Spricht  Jesus  zu  ihr :  Maria ! 
Da  wandte  sie  sich  um,  und 
spricht  zu  ihm:  Rabbuni,  das 
heißet:  Meister. 

17.  Spricht  Jesus  zu  ihr :  Rühre 
mich  nicht  an;  denn  ich  bin  noch 


nicht  aufgefahren  zu  meinem 
Vater.  Gehe  aber  hin  zu  mei- 
nen Brüdern,  und  sage  ihnen: 
Ich  fahre  auf  zu  meinem  Vater 
und  zu  eurem  Vater,  zu  meinem 
Gott  und  zu  eurem  Gott. 

18.  Maria  Magdalena  kommt, 
und  verkündiget  den  Jüngern: 
Ich  habe  den  Herrn  gesehen,  und 
solches  hat  er  zu  mir  gesagt. 


Jesus  erscheint  den  elf  Jüngern, 
dann  dem  ungläubigen  Thomas. 

Ev.  Johannis  20. 


19.  Am  Abend  aber  desselbigen 
ersten  Tages  der  Woche,  da  die 
Jünger  versammelt  und  die 
Türen  verschlossen  waren  aus 
Furcht  vor  den  Juden,  kam 
Jesus,  und  trat  mitten  ein,  und 
spricht  zu  ihnen:  Friede  sei  mit 
euch! 

20.  Und  als  er  das  gesagt  hatte, 
zeigte  er  ihnen  die  Hände  und 
seine  Seite.  Da  wurden  die  Jünger 


froh,  daß  sie  den  Herrn  sahen. 

21.  Da  sprach  Jesus  abermal 
zu  ihnen:  Friede  sei  mit  euch! 
Gleich  wie  mich  der  Vater  ge- 
sandt hat,  so  sende  Ich  euch. 

22.  Und  da  er  das  gesagt  hatte, 
blies  er  sie  an,  und  spricht  zu 
ihnen:  Nehmet  hin  den  heiligen 
Geist! 

23.  Welchen  ihr  die  Sünden  er- 
lasset,  denen  sind  sie    erlassen; 


102 


Ev.  Johannis  20. 


Jesus,  der  Auferstandene,  zeigt  dem  ungläubigen 
Thomas  seine  Wundenmale. 


und    welchen    ihr    sie    behaltet, 
denen  sind  sie  behalten. 

24.  Thomas  aber,  der  Zwölfe 
einer,  der  da  heißet  Zwilling,  war 
nicht  bei  ihnen,  da  Jesus  kam. 

25.  Da  sagten  die  andern  Jünger 
zu  ihm:  Wir  haben  den  Herrn 
gesehen.  Er  aber  sprach  zu  ihnen: 
Es  sei  denn,  daß  ich  in  seinen 
Händen  sehe  die  Nägelmale,  und 
lege  meinen  Finger  in  die  Nägel- 
male, und   lege   meine  Hand   in 


glau- 


seine  Seite,  will  ich's  nicht 
ben. 

26.  Und  über  acht  Tage  waren 
abermal  seine  Jünger  drinnen,  und 
Thomas  mit  ihnen.  Kommt  Jesus, 
da  die  Türen  verschlossen  waren, 
und  tritt  mitten  ein,  und  spricht : 
Friede  sei  mit  euch! 

27.  Darnach  spricht  er  zu  Tho- 
mas: Reiche  deinen  Finger  her, 
und  siehe  meine  Hände,  und  reiche 
deine  Hand  her,  und  lege  sie  in 


Bv.  Johannis  20. 


103 


Jesus  erscheint  den  Jüngern  in  Emmaus. 


meine    Seite,   und   sei   nicht    un- 
gläubig, sondern  gläubig. 

28.  Thomas  antwortete  und 
sprach  zu  ihm:  Mein  Herr  und 
mein  Gott! 

29.  Spricht  Jesus  zu  ihm:  Die- 
weil  du  mich  gesehen  hast,  Tho- 
mas, so  glaubest  du.  Selig  sind, 
die  nicht  sehen,  und  doch  glauben. 


30.  Auch  viel  andere  Zeichen 
tat  Jesus  vor  seinen  Jüngern,  die 
nicht  geschrieben  sind  in  diesem 
Buch. 

31.  Diese  aber  sind  geschrieben, 
daß  ihr  glaubet,  Jesus  sei  Christ, 
der  Sohn  Gottes,  und  daß  ihr  durch 
den  Glauben  das  Leben  habet  in 
seinem  Namen. 


Jesus  erscheint  den  Jüngern 
auf  dem  Weg  nach  Emmaus. 

Ev.  Lucae  24. 


24  1^-  Und  siehe,  zween  aus 
^^'  ihnen  gingen  an  demselbi- 
gen  Tage  in  einen  Flecken,  der 
war  von  Jerusalem  sechzig  Feld 


Wegs  weit,  des  Name  heißt  Em- 
maus. 

14,  Und  sie  redeten  miteinander 
von  allen  diesen  Geschichten. 


104 


Ev.  Lucae  24. 


Jesus  mit  den  Jüngern  in  Emmaus. 


15.  Und  es  geschah,  da  sie  so 
redeten,  und  befragten  sich  mit- 
einander, nahte  Jesus  zu  ihnen, 
und  wandelte  mit  ihnen. 

16.  Aber  ihre  Augen  wurden  ge- 


halten, daß  |sie  ihn  nicht  kannten. 
17.  Er  sprach  aber  zu  ihnen: 
Was  sind  das  für  Reden,  die  ihr 
zwischen  euch  handelt  unterwe- 
gen,  und  seid  traurig? 


Ev.  Lucae  24. 


105 


Jesus  mit  den  Jüngern  in  Emmaus. 


18.  Da  antwortete  einer,  mit 
Namen  Kleophas,  und  sprach  zu 
ihm:  Bist  Du  allein  unter  den 
Fremdlingen  zu  Jerusalem,  der 
nicht  wisse,  was  in  diesen  Ta- 
gen drinnen  geschehen  ist? 

19.  Und  er  sprach  zu  ihnen: 
Welches?  Sie  aber  sprachen  zu 
ihm :  Das  von  Jesu  von  Nazareth, 
welcher  war  ein  Prophet,  mäch- 
tig von  Taten  und  Worten,  vor 
Gott  und  allem  Volk; 

20.  Wie  ihn  unsre  Hohenprie- 


ster und  Obersten  überantwortet 
haben  zur  Verdammnis  des  To- 
des, und  gekreuziget. 

21.  Wir  aber  hoffeten.  Er  sollte 
Israel  erlösen.  Und  über  das 
alles  ist  heute  der  dritte  Tag,  daß 
solches  geschehen  ist. 

22.  Auch  haben  uns  erschreckt 
etliche  Weiber  der  Unsern;  die 
sind  frühe  bei  dem  Grabe  gewe- 
sen, 

23.  Haben  seinen  Leib  nicht 
gefunden,   kommen,   und   sagen, 


X06 


Ev,  Lucae'  24, 


Jesus  mit  den  Jüngern  in  Emmaus. 


sie  haben  ein  Gesicht  der  Engel 
gesehen,  welche  sagen,   er  lebe. 

24.  Und  etliche  unter  uns  gin- 
gen hin  zum  Grabe,  und  fanden's 
also,  wie  die  Weiber  sagten; 
aber  ihn  sahen  sie  nicht. 

25.  Und  Er  sprach  zu  ihnen: 
0  ihr  Toren  und  träges  Herzens, 
zu  glauben  alledem,  das  die  Pro- 
pheten  geredet  haben; 

23.  Mußte  nicht  Christus  sol- 
ches leiden,  und  zu  seiner  Herr- 
lichkeit eingehen? 

27.  Und  fing  an  von  Moses  und 
allen  Propheten,  und  legte  ihnen 
alle  Schriften  aus,  die  von  ihm 
gesagt  waren. 

28.  Und  sie  kamen  nahe  zum 
Flecken,  da  sie  hingingen;  und 
Er  stellte  sich,  als  wollte  er  für- 
der  gehen. 

29.  Und  sie  nötigten  ihn  und 


sprachen:  Bleib  bei  uns;  denn  es 
will  Abend  werden,  und  der  Tag 
hat  sich  geneiget.  Und  er  ging 
hinein,  bei  ihnen  zu  bleiben. 

30.  Und  es  geschah,  da  er  mit 
ihnen  zu  Tische  saß,  nahm  er  das 
Brot,  dankte,  brach's,  und  gab's 
ihnen. 

31.  Da  wurden  ihre  Augen  ge- 
öffnet, und  erkannten  ihn.  Und 
Er  verschwand  vor  ihnen. 

32.  Und  sie  sprachen  unterein- 
ander: Brannte  nicht  unser  Herz 
in  uns,  da  er  mit  uns  redete  auf 
dem  Wege,  als  er  uns  die  Schrift 
öffnete? 

33.  Und  sie  stunden  auf  zu  der- 
selbigen  Stunde,  kehreten  wieder 
gen  Jerusalem  und  fanden  die 
Elfe  versammelt,  und  die  bei 
ihnen  waren, 

34.  Welche  sprachen :  Der  Herr 


Ev.  Lucae  24. 


107 


Jesu  Himmelfahrt 


ist  wahrhaftig  auferstanden  und 
Simon  erschienen. 
35.  Und  sie  erzähleten  ihnen, 


was  auf  dem  Wege  geschehen  war, 
und  wie  er  von  ihnen  erkannt  wäre 
an  dem,  da  er  das  Brot  brach. 


108 


Ev.  Lucae  24. 


Jesu  Himmelfahrt. 

Ev.  Lucae  24. 


50.  Er  führte  sie  aber  hinaus 
bis  gen  Bethanien;  und  hub  die 
Hände  auf,  und  segnete  sie. 

51.  Und  es  geschah,  da  er  sie 
segnete,  schied  er  von  ihnen, 
und  fuhr  auf  gen  Himmel. 


52.  Sie  aber  beteten  ihn  an,  und 
kehreten  wieder  gen  Jerusalem 
mit  großer  Freude; 

53.  Und  waren  allewege  im 
Tempel,  priesen  und  lebeten 
Gott. 


Geschichte  des  Märtyrers  Stephanus. 

Apostelgeschichte  6,  7,  8. 


A  8.  Stephanus  aber,  voll  Glau- 
^*  bens  und  Kräfte,  tat  Wunder 
und  große  Zeichen  unter  dem 
Volk. 

9.  Da  stunden  etliche  auf  von 
der  Schule,  die  da  heißet  der  Li- 
bertiner,  und  der  Kyrener  und 
der  Alexanderer  und  derer,  die 
aus  Cilicien  und  Asien  waren, 
und  befragten  sich  mit  Stephanus. 

10.  Und  sie  vermochten  nicht, 
zu  widerstehen  der  Weisheit  und 
dem  Geiste,  aus  welchem  er  re- 
dete. 

11.  Da  richteten  sie  zu  etliche 
Männer,  die  sprachen :  Wir  haben 
ihn  gehöret  Lästerworte  reden 
wider  Moses  und  wider  Gott. 

12.  Und  bewegten  das  Volk 
und  die  Ältesten  und  die  Schrift- 
gelehrten; und  traten  herzu,  und 
rissen  ihn  hin,  und  führeten  ihn 
vor  den  Rat; 

13.  Und  stelleten  falsche  Zeu- 
gen dar,  die  sprachen:  Dieser 
Mensch  höret  nicht  auf,  zu  reden 
Lästerworte  wider  diese  heilige 
Stätte  und  das  Gesetz. 

14.  Denn  wir  haben  ihn  hören 
sagen:  Jesus  von  Nazareth  wird 
diese  Stätte  zerstören,  und  än- 
dern die  Sitten,  die  uns  Moses 
gegeben  hat. 

15.  Und  sie  sahen  auf  ihn  alle, 
die  im  Rat  saßen,  und  sahen  sein 
Angesicht  wie  eines  Engels  An- 
gesicht. 


y    Da  sprach  der  Hohepriester: 
'  •   Ist  dem  also? 

2.  Er  aber  sprach:  Lieben  Brü- 
der und  Väter  höret  zu.  Der  Gott 
der  Herrlichkeit  erschien  unserm 
Vater  Abraham,  da  er  noch  in 
Mesopotamien  war,  ehe  er  woh- 
net e  in  Haran, 

3.  Und  sprach  zu  ihm:  Gehe  aus 
deinem  Lande  und  von  deiner 
Freundschaft,  und  zeuch  in  ein 
Land,  das  ich  dir  zeigen  will. 

4.  Da  ging  er  aus  der  Chal- 
däer  Lande  und  wohnte  in 
Haran.  Und  von  dannen,  da  sein 
Vater  gestorben  war,  brachte  er 
ihn  herüber  in  dies  Land,  da  ihr 
nun  inne  wohnet; 

5.  Und  gab  ihm  kein  Erbteil 
drinnen,  auch  nicht  eines  Fußes 
breit;  und  verhieß  ihm,  er  wollte 
es  geben  ihm  zu  besitzen  und 
seinem  Samen  nach  ihm,  da  er 
noch  kein  Kind  hatte. 

6.  Aber  Gott  sprach  also:  Dein 
Same  wird  ein  Fremdling  sein  in 
einem  fremden  Lande,  und  sie 
werden  ihn  dienstbar  machen 
und  übel  behandeln  vierhundert 
Jahre ; 

7.  Und  das  Volk,  dem  sie  die- 
nen werden,  will  Ich  richten, 
sprach  Gott ;  und  darnach  werden 
sie  ausziehen,  und  mir  dienen  an 
dieser  Stätte. 

8.  Und  gab  ihm  den  Bund  der 
Besclineidung.    Und   er    zeugete 


Ev.  Lucae  24.  —  Apostelgeschichte  6,  7,  8. 


9* 


109 


Isaak,  und  beschnitt  ihn  am  achten 
Tage;  und  Isaak  den  Jakob,  und 
Jakob  die  zwölf  Erzväter. 

9.  Und  die  Erzväter  neideten 
Joseph,  und  verkauften  ihn  gen 
Ägypten ;  aber  Gott  war  mit  ihm, 

10.  Und  errettete  ihn  aus  aller 
seiner  Trübsal,  und  gab  ihm 
Gnade  und  "Weisheit  vor  Pharao, 
dem  König  in  Ägypten;  der  setzte 
ihn  zum  Fürsten  über  Ägypten 
und  über  sein  ganzes  Haus. 

11.  Es  kam  aber  ci^e  teure 
Zeit  über  das  ganze  Land  Ägyp- 
ten und  Kanaan  und  eine  große 
Trübsal,  und  unsre  Väter  fanden 
nicht  Nahrung. 

12.  Jakob  aber  hörte,  daß  in 
Ägypten  Getreide  wäre,  und 
sandte  unsre  Väter  aus  aufs  erste 
Mal. 

13.  Und  zum  andern  Mal  ward 
Joseph  erkannt  von  seinen  Brü- 
dern, und  ward  Pharao  Josephs 
Geschlecht  offenbar. 

14.  Joseph  aber  sandte  aus, 
und  ließ  holen  seinen  Vater  Ja- 
kob und  seine  ganze  Freund- 
schaft, fünfundsiebenzig  Seelen. 

15.  Und  Jakob  zog  hinab  gen 
Ägypten,  und  starb,  er  und  unsre 
Väter. 

16.  Und  sind  herübergebracht 
nach  Sichem,  und  gelegt  in  das 
Grab,  das  Abraham  gekauft 
hatte  ums  Geld  von  den  Kindern 
Hemer  zu  Sichem. 

17.  Da  nun  sich  die  Zeit  der 
Verheißung  nahte,  die  Gott  Abra- 
ham geschworen  hatte,  wuchs 
das  Volk,  und  mehrte  sich  in 
Ägypten, 

18.  Bis  daß  ein  andrer  König 
aufkam,  der  nichts  wußte  von 
Joseph. 

19.  Dieser  trieb  Hinterlist  mit 
unserm  Geschlechte,  und  behan- 
delte unsre  Väter  übel,  und 
schaffte,  daß  man  die  jungen 
Kindlein  aussetzen  mußte,  daß 
sie  nicht  lebendig  blieben. 


20.  Zu  der  Zeit  ward  Moses  ge- 
boren, und  war  ein  fein  Kind  vor 
Gott,  und  ward  drei  Monden  er- 
nähret in  seines  Vaters  Hause. 

21.  Als  er  aber  ausgesetzt 
ward,  nahm  ihn  die  Tochter 
Pharaos  auf,  und  zog  ihn  auf  ihr 
selbst   zu   einem  Sohn. 

22.  Und  Moses  ward  gelehret 
in  aller  Weisheit  der  Ägypter, 
und  war  mächtig  in  Werken  und 
Worten. 

23.  Da  er  aber  vierzig  Jahre 
alt  ward,  gedachte  er  zu  sehen 
nach  seinen  Brüdern,  den  Kin- 
dern von  Israel; 

24.  Und  sah  einen  Unrecht  lei- 
den; da  stund  er  bei,  und  rä- 
chete  den,  dem  Leid  geschah, 
und  erschlug  den  Ägypter. 

25.  Er  meinte  aber,  seine  Brü- 
der sollten's  vernehmen,  daß 
Gott  durch  seine  Hand  ihnen 
Heil  gäbe;  aber  sie  vernahmen's 
nicht. 

26.  Und  am  andern  Tage  kam 
er  zu  ihnen,  da  sie  miteinander 
haderten,  und  handelte  mit  ihnen, 
daß  sie  Frieden  hätten,  und 
sprach:  Lieben  Männer,  ihr  seid 
Brüder;  warum  tut  einer  dem 
andern  Unrecht? 

27.  Der  aber  seinem  Nächsten 
Unrecht  tat,  stieß  ihn  von  sich, 
und  sprach:  Wer  hat  dich  über  uns 
gesetzt  zum  Obersten  und  Rich- 
ter? 

28.  Willst  du  mich  auch  töten, 
wie  du  gestern  den  Ägypter  tö- 
tetest? 

29.  Moses  aber  floh  über  dieser 
Rede,  und  ward  ein  Fremdling 
im  Lande  Midian;  daselbst  zeu- 
gete  er  zween  Söhne. 

30.  Und  über  vierzig  Jahre  er- 
schien ihm  in  der  Wüste  an 
dem  Berge  Sinai  der  Engel  des 
Herrn  in  einer  Feuerflamme  im 
Busch. 

31.  Da  es  aber  Moses  sah,  wun- 
derte er  sich  des  Gesichtes.    Als 


110 


Apostelgeschichte  7. 


Steinigimg  des  Jüngers  Stephanus. 


er  aber  hinzuging,  zu  schauen, 
geschah  die  Stimme  des  Herrn  zu 
ihm: 

32.  Ich  bin  der  Gott  deiner  Vä- 
ter, der  Gott  Abrahams  und  der 
Gott  Isaaks  und  der  Gott  Ja- 
kobs. Moses  aber  ward  zitternd, 
und  wagte  nicht  anzuschauen. 

33.  Aber  der  Herr  sprach  zu 
ihm:  Zeuch  die  Schuhe  aus  von 


deinen   Füßen:    denn   die   Stätte, 
da  du  stehest,  ist  heilig  Land. 

34.  Ich  habe  wohl  gesehen  das 
Leiden  meines  Volks,  das  in 
Ägypten  ist,  und  habe  ihr  Seuf- 
zen gehöret,  und  bin  herabge- 
kommen, sie  zu  erretten.  Und 
nun  komm  her,  ich  will  dich  gen 
Ägypten  senden. 

35.  Diesen  Moses,  welchen  sie 


Apostelgeschichte  7. 


111 


verleugneten,  und  sprachen:  Wer 
hat  dich  zum  Obersten  und  Rich- 
ter gesetzt?  den  sandte  Gott  zu 
einem  Obersten  und  Erlöser  durch 
die  Hand  des  Engels,  der  ihm 
erschien  im  Busch. 

36.  Dieser  führte  sie  aus,  und 
tat  Wunder  und  Zeichen  in  Ägyp- 
ten, im  Roten  Meer  und  in  der 
Wüste  vierzig  Jahre. 

37.  Dies  ist  Moses,  der  zu  den 
Kindern  von  Israel  gesagt  hat: 
Einen  Propheten  wird  euch  der 
Herr,  euer  Gott,  erwecken  aus 
euren  Brüdern,  gleich  wie  mich; 
den  sollt  ihr  hören. 

38.  Dieser  ist's,  der  in  der  Ge- 
meine in  der  Wüste  mit  dem  En- 
gel war,  der  mit  ihm  redete  auf 
dem  Berg  Sinai,  und  mit  unsern 
Vätern;  dieser  empfing  leben- 
dige Worte,  uns  zu  geben; 

39.  Welchem  nicht  wollten  ge- 
horsam werden  eure  Väter,  son- 
dern stießen  ihn  von  sich,  und 
wandten  sich  um  mit  ihren  Her- 
zen gen  Ägypten, 

40.  Und  sprachen  zu  Aaron: 
Mache  uns  Götter,  die  vor  uns 
hingehen;  denn  wir  wissen  nicht, 
was  diesem  Moses,  der  uns  aus 
dem  Lande  Ägypten  geführet 
hat,  widerfahren  ist. 

41.  Und  machten  ein  Kalb  zu 
der  Zeit,  und  brachten  dem  Göt- 
zen Opfer,  und  freueten  sich  der 
Werke  ihrer  Hände. 

42.  Aber  Gott  wandte  sich,  und 
gab  sie  dahin,  daß  sie  dieneten 
des  Himmels  Heer;  wie  denn  ge- 
schrieben stehet  in  dem  Buch 
der  Propheten:  ,,Habt  ihr  vom 
Hause  Israel  die  vierzig  Jahre 
in  der  Wüste  mir  auch  je  Opfer 
und  Vieh  geopfert? 

43.  Und  ihr  nähmet  die  Hütte 
Molochs  an  und  das  Gestirn  eures 
Gottes  Remphan,  die  Bilder,  die 
ihr  gemacht  hattet,  sie  anzube- 
ten; und  ich  will  euch  wegwer- 
fen jenseit  Babylon." 


44.  Es  hatten  unsre  Väter  die 
Hütte  des  Zeugnisses  in  der 
Wüste,  wie  ihnen  das  verordnet 
hatte,  der  zu  Moses  redete,  daß 
er  sie  machen  sollte  nach  dem 
Vorbilde,  das  er  gesehen  hatte; 

45.  Welche  unsre  Väter  auch 
annahmen,  und  brachten  sie  mit 
Josua  in  das  Land,  das  die  Hei- 
den innehatten,  welche  Gott  aus- 
stieß vor  dem  Angesicht  unsrer 
Väter,  bis  zur   Zeit  Davids. 

46.  Der  fand  Gnade  bei  Gott, 
und  bat,  daß  er  eine  Wohnung 
finden    möchte  dem  Gott  Jakobs. 

47.  Salomo  aber  baute  ihm  ein 
Haus. 

48.  Aber  der  Allerhöchste  woh- 
net nicht  in  Tempeln,  die  mit 
Händen  gemacht  sind,  wie  der 
Prophet  spricht: 

49.  „Der  Himmel  ist  mein 
Stuhl  und  die  Erde  meiner  Füße 
Schemel;  was  wollt  ihr  mir  denn 
für  ein  Haus  bauen?  spricht  der 
Herr;  oder  welches  ist  die  Stätte 
meiner  Ruhe? 

50.  Hat  nicht  meine  Hand  das 
alles  gemacht?" 

51.  Ihr  Halsstarrigen  und  Un- 
beschnittenen an  Herzen  und 
Ohren,  ihr  widerstrebet  allezeit 
dem  heiligen  Geist,  wie  eure 
Väter,  also  auch  ihr. 

52.  Welchen  Propheten  haben 
eure  Väter  nicht  verfolget?  Und 
sie  haben  getötet,  die  da  zuvor 
verkündigten  die  Zukunft  dieses 
Gerechten,  welches  ihr  nun  Ver- 
räter und  Mörder  worden  seid. 

53.  Ihr  habt  das  Gesetz  emp- 
fangen durch  der  Engel  Ge- 
schäfte, und  habt's  nicht  gehalten. 

54.  Da  sie  solches  höreten, 
ging's  ihnen  durchs  Herz,  und 
bissen  die  Zähne  zusammen  über 
ihn. 

55.  Wie  er  aber  voll  heiliges 
Geistes  war,  sah  er  auf  gen  Him- 
mel, und  sah  die  Herrlichkeit 
Gottes,    und   Jesum  stehen    zur 


112 


Apostelgeschichte  7. 


Rechten  Gottes,  und  sprach: 
Siehe,  ich  sehe  den  Himmel 
offen,  und  des  Menschen  Sohn 
zur  Rechten  Gottes  stehen. 

56.  Sie  schrien  aber  laut,  und 
hielten  ihre  Ohren  zu,  und  stür- 
meten  einmütig  auf  ihn  ein,  stie- 
ßen ihn  zur  Stadt  hinaus  und 
steinigten  ihn. 

57.  Und  die  Zeugen  legten  ab 
ihre  Kleider  zu  den  Füßen  eines 
Jünglings,   der  hieß  Saulus, 

58.  Und  steinigten  Stephanus, 
der  anrief  und  sprach:  Herr  Jesu, 
nimm  meinen  Geist  auf! 

59.  Er  kniete  aber  nieder,  und 
schrie  laut:  Herr,  behalt  ihnen 
diese  Sünde  nicht!  Und  als  er 
das  gesagt,  entschlief  er. 


Q  Saulus  aber  hatte  Wohlgefal- 
^'  len  an  seinem  Tode.  Es  er- 
hub  sich  aber  zu  der  Zeit  eine 
große  Verfolgung  über  die  Ge- 
meine zu  Jerusalem;  und  sie  zer- 
streueten  sich  alle  in  die  Länder 
Judäa  und  Samarien,  außer  den 
Aposteln. 

2.  Es  bestatteten  aber  Stephanus 
gottesfürchtige  Männer,  und  hiel- 
ten eine  große  Klage  über  ihn. 

3.  Saulus  aber  verstörte  die 
Gemeine,  ging  hin  und  her  in  die 
Häuser,  und  zog  hervor  Männer 
und  Weiber,  und  überantwortete 
sie  ins  Gefängnis. 

4.  Die  nun  zerstreut  waren, 
gingen  um,  und  predigten  das 
Wort. 


Bekehrung  des  Kämmerers 
aus  Mohr enl and. 

Apostelgeschichte  8. 


Q  26.  Aber  der  Engel  des  Herrn 
^'  redete  zu  Philippus  und 
sprach :  Stehe  auf,  und  gehe  gegen 
Mittag,  auf  die  Straße,  die  von 
Jerusalem  gehet  hinab  gen  Gaza, 
die  da  wüste  ist. 

27.  Und  er  stund  auf,  und  ging 
hin.  Und  siehe,  ein  Mann  aus 
Mohrenland,  ein  Kämmerer  und 
Gewaltiger  der  Königin  Kandace 
in  Mohrenland,  welcher  war  über 
alle  ihre  Schatzkammer,  der  war 
kommen  gen  Jerusalem  anzube- 
ten, 

28.  Und  zog  wieder  heim,  und 
saß  auf  seinem  Wagen,  und  las 
den  Propheten  Jesaias. 

29.  Der  Geist  aber  sprach  zu 
Philippus :  Gehe  hinzu,  und  halte 
dich  zu  diesem  Wagen. 

30.  Da  lief  Philippus  hinzu,  und 
hörte,  daß  er  den  Propheten  Je- 
saias las,  und  sprach:  Verstehest 
du  auch,  was  du  liesest? 

31.  Er  aber  sprach:  Wie  kann 
ich,  so  mich  nicht  jemand  anleitet? 


Und  ermahnte  Philippus,  daß  er 
aufträte,  und  setzte  sich  zu  ihm. 

32.  Der  Inhalt  aber  der  Schrift, 
die  er  las,  war  dieser:  „Er  ist 
wie  ein  Schaf  zur  Schlachtung 
geführet,  und  still  wie  ein  Lamm 
vor  seinem  Scherer,  also  hat  er 
nicht  aufgetan  seinen  Mund. 

33.  In  seiner  Niedrigkeit  ist 
sein  Gericht  aufgehoben.  Wer 
wird  aber  seines  Lebens  Länge 
ausreden?  denn  sein  Leben  ist 
von  der  Erde  weggenommen." 

34.  Da  antwortete  der  Kämme- 
rer dem  Philippus  und  sprach: 
Ich  bitte  dich,  von  wem  redet  der 
Prophet  solches?  Von  ihm  selber, 
oder  von  jemand  anders? 

35.  Philippus  aber  tat  seinen 
Mund  auf,  und  fing  von  dieser 
Schrift  an,  und  predigte  ihm  das 
Evangelium  von  Jesus. 

36.  Und  als  sie  zogen  der 
Straße  nach,  kamen  sie  an  ein 
Wasser.  Und  der  Kämmerer 
sprach:    Siehe,    da    ist    Wasser; 


Apostelgeschichte  8. 


113 


Taufe  des  Kämmerers  aus  Mohrenland. 


was  hindert's,  daß  ich  mich  tau- 
fen lasse? 

37.  Philippus  aber  sprach: 
Glaubest  du  von  ganzem  Her- 
zen, so  mag's  wohl  sein.  Er  ant- 
wortete und  sprach:  Ich  glaube, 
daß  Jesus  Christus  Gottes  Sohn  ist. 

38.  Und  er  hieß  den  Wagen 
halten,  und  stiegen  hinab  in  das 
Wasser  beide,  Philippus  und  der 
Kämmerer,  und  er  taufte  ihn. 


39.  Da  sie  aber  heraufstiegen 
aus  dem  Wasser,  rückte  der  Geist 
des  Herrn  Philippus  hinweg,  und 
der  Kämmerer  sah  ihn  nicht  mehr; 
er  zog  aber  seine  Straße  fröh- 
lich. 

40.  Philippus  aber  ward  gefun- 
den zu  Asdod,  und  wandelte  um- 
her, und  predigte  allen  Städten 
das  Evangelium,  bis  daß  er  kam 
gen  Cäsarea. 


114 


Apostelgeschichte  8. 


Die  Vision  des  Petrus 


Vision  des  Petrus. 

Apostelgeschichte  10. 


1 A  Es  war  aber  ein  Mann  zu 
^^'  Cäsarea,  mit  Namen  Corne- 
lius, ein  Hauptmann  von  der 
Schar,  die  da  heißt  die  welsche, 

2.  Gottselig  und  gottesfürchtig 
samt  seinem  ganzen  Hause,  und 
gab  dem  Volk  viel  Almosen,  und 
betete  immer  zu  Gott. 

3.  Der  sah  in  einem  Gesichte 
offenbar  lieh  um  die  neunte  Stun- 
de am  Tage  einen  Engel  Gottes 
zu  sich  eingehen,  der  sprach  zu 
ihm:  Cornelius! 

4.  Er  aber  sah  ihn  an,  erschrak, 


und  sprach:  Herr,  was  ist's?  Er 
aber  sprach  zu  ihm:  Deine  Ge- 
bete und  deine  Almosen  sind  hin- 
aufkommen ins  Gedächtnis  vor 
Gott. 

5.  Und  nun  sende  Männer  gen 
Joppe,  und  laß  fordern  Simon, 
mit  dem  Zunamen  Petrus, 

6.  Welcher  ist  zur  Herberge 
bei  einem  Gerber  Simon,  des 
Haus  am  Meer  liegt;  der  wird 
dir  sagen,  was  du  tun  sollst. 

7.  Und  da  der  Engel,  der  mit 
Cornelius    redete,    hinweggegan- 


Apostelgeschichte  10. 


10 


115 


gen  war,  rief  er  zween  seiner 
Hausknechte  und  einem  gottes- 
fürchtigen  Kriegsknecht  von  de- 
nen, die  ihm  aufwarteten, 

8.  Und  erzählte  es  ihnen  alles, 
und  sandte  sie  gen  Joppe. 

9.  Des  andern  Tages,  da  diese 
auf  dem  Wege  waren,  und  nahe 
zur  Stadt  kamen,  stieg  Petrus 
hinauf  auf  den  Söller,  zu  beten, 
um  die  sechste  Stunde. 

10.  Und  als  er  hungrig  ward, 
wollte  er  essen.  Da  sie  ihm  aber 
zubereiteten,  ward  er  entzückt, 

11.  Und  sah  den  Himmel  auf- 
getan, und  herniederfahren  zu 
ihm  ein  Gefäß,  wie  ein  groß 
leinen  Tuch,  an  vier  Zipfeln  ge- 
bunden, und  ward  niedergelas- 
sen auf  die  Erde; 

12.  Darinnen  waren  allerlei 
vierfüßige  Tiere  der  Erde  und 
wilde  Tiere  und  Gewürm  und 
Vögel  des  Himmels. 

13.  Und  geschah  eine  Stimme 
zu  ihm:  Stehe  auf,  Petrus, 
schlachte,  und  iß! 

14.  Petrus  aber  sprach:  0  nein, 
Herr;  denn  ich  habe  noch  nie 
etwas  Gemeines  oder  Unreines 
gegessen. 

15.  Und  die  Stimme  sprach 
zum  andern  Mal  zu  ihm:  Was 
Gott  gereinigt  hat,  das  mache  du 
nicht  gemein. 

16.  Und  das  geschah  zu  drei 
Malen;  und  das  Gefäß  ward  wie- 
der  aufgenommen    gen  Himmel. 


17.  Als  aber  Petrus  sich  in  ihm 
selbst  bekümmerte,  was  das  Ge- 
sicht wäre,  das  er  gesehen  hatte, 
siehe,  da  fragten  die  Männer,  von 
Cornelius  gesandt,  nach  dem 
Hause  Simons,  und  stunden  an 
der  Tür, 

18.  Riefen  und  forscheten,  ob 
Simon,  mit  dem  Zunamen  Petrus, 
allda  zur  Herberge  wäre. 

19.  Indem  aber  Petrus  sich  be- 
sann über  dem  Gesichte,  sprach 
der  Geist  zu  ihm:  Siehe,  drei 
Männer  suchen  dich; 

20.  Aber  stehe  auf,  steig  hin- 
ab, und  zeuch  mit  ihnen,  und 
zweifle  nicht;  denn  Ich  habe  sie 
gesandt. 

21.  Da  stieg  Petrus  hinab  zu 
den  Männern,  die  von  Cornelius 
zu  ihm  gesandt  waren,  und 
sprach:  Siehe,  ich  bin's,  den  ihr 
suchet;  was  ist  die  Sache,  darum 
ihr  hie  seid? 

22.  Sie  aber  sprachen:  Corne- 
lius, der  Hauptmann,  ein  frommer 
und  gottesfürchtiger  Mann  und 
gutes  Gerüchts  bei  dem  ganzen 
Volk  der  Juden,  hat  Befehl  emp- 
fangen von  einem  heiligen  En- 
gel, daß  er  dich  sollte  fordern 
lassen  in  sein  Haus,  und  Worte 
von  dir  hören. 

23.  Da  rief  er  sie  hinein,  und 
herbergte  sie.  Des  andern  Ta- 
ges zog  Petrus  aus  mit  ihnen, 
und  etliche  Brüder  von  Joppe  gin- 
gen mit  ihm. 


Petri  Befreiung. 

Apostelgeschichte  12. 


1  y  Um  dieselbige  Zeit  legte 
-*-^'  der  König  Herodes  die 
Hände  an,  etliche  von  der  Ge- 
meine zu  peinigen. 

2.  Er  tötete  aber  Jakobus, 
Johannes'  Bruder,  mit  dem 
Schwert. 

3.  Und  da  er  sah,  daß  es  den 


Juden  gefiel,  fuhr  er  fort,  und 
fing  Petrus  auch.  Es  waren  aber 
eben  die  Tage  der  süßen  Brote. 
4.  Da  er  ihn  nun  griff,  legte 
er  ihn  ins  Gefängnis,  und  über- 
antwortete ihn  vier  Eotten  je  von 
vier  Kriegsknechten,  ihn  zu  be- 
wahren, und  gedachte,  ihn  nach 


116 


Apostelgeschichte  12. 


Ein  Engel  befreit  Petrus  aus  dem  Gefängnis. 


den    Ostern    dem    Volk    vorzu- 
stellen. 

5.  Und  Petrus  ward  zwar  im 
Gefängnis  gehalten;  aber  die  Ge- 
meinde betete  ohne  Aufhören  für 
ihn  zu  Gott, 

6.  Und  da  ihn  Herodes  wollte 
vorstellen,  in  derselbigen  Nacht 
schlief  Petrus  zwischen  zween 
Kriegsknechten,  gebunden  mit  zwo 
Ketten,  und  die  Hüter  vor  der 
Tür  hüteten  des  Gefängnisses. 

7.  Und  siehe,  der  Engel  des 
Herrn  kam  daher,  und  ein  Licht 
schien  in  dem  Gemach;  und 
schlug  Petrus  an  die  Seite,  und 
weckte  ihn,  und  sprach:  Stehe 
behende  auf!  Und  die  Ketten  fie- 
len ihm  von  seinen   Händen. 


8.  Und  der  Engel  sprach  zu 
ihm:  Gürte  dich,  und  tu  deine 
Schuhe  an!  Und  er  tat  also.  Und 
er  sprach  zu  ihm:  Wirf  deinen 
Mantel  um  dich,  und  folge  mir 
nach! 

9.  Und  er  ging  hinaus,  und 
folgte  ihm,  und  wußte  nicht,  daß 
ihm  wahrhaftig  solches  geschähe 
durch  den  Engel,  sondern  es 
deuchte  ihn,  er  sähe  ein  Gesicht. 

10.  Sie  gingen  aber  durch  die 
erste  und  andre  Hut,  und  kamen 
zu  der  eisernen  Tür,  welche  zur 
Stadt  führet;  die  tat  sich  ihnen 
von  ihr  selber  auf;  und  traten 
hinaus,  und  gingen  hin  eine 
Gasse  lang;  und  alsobald  schied 
der  Engel  von  ihm. 


Apostelgeschichte  12. 


10* 


117 


Petri  Befreiung  aus  dem  Gefängnis. 


11.  Und  da  Petrus  zu  ihm  sel- 
ber kam,  sprach  er :  Nun  weiß  ich 
wahrhaftig,  daß  der  Herr  seinen 
Engel  gesandt  hat,  und  mich  er- 
rettet aus  der  Hand  des  Herodes 
und  von  allem  Warten  des  jüdi- 
schen Volks. 

12.  Und  als  er  sich  besann,  kam 
er  vor  das  Haus  Marias,  der 
Mutter  des  Johannes,  der  mit  dem 
Zunamen  Markus  hieß,  da  viele 
beieinander   waren,   und  beteten. 

13.  Als  aber  Petrus  an  die  Tür 
klopfte  des  Tores,  trat  hervor 
eine  Magd,  zu  horchen,  mit  Na- 
men Khode. 

14.  Und  als  sie  Petrus'  Stimme 
erkannte,  tat  sie  das  Tor  nicht 


auf  vor  Freuden,  lief  aber  hinein, 
und  verkündigte  es  ihnen,  Petrus 
stünde  vor  dem  Tor. 

15.  Sie  aber  sprachen  zu  ihr: 
Du  bist  unsinnig.  Sie  aber  be- 
stund drauf,  es  wäre  also.  Sie 
sprachen:  Es  ist  sein  Engel. 

16.  Petrus  aber  klopfte  weiter 
an.  Da  sie  aber  auftaten,  sahen 
sie  ihn,  und  entsetzten  sich. 

17.  Er  aber  winkte  ihnen  mit 
der  Hand,  zu  schweigen,  und  er- 
zählte ihnen,  wie  ihn  der  Herr 
hatte  aus  dem  Gefängnis  gefüh- 
ret, und  sprach:  Verkündiget 
dies  Jakobus  und  den  Brüdern. 
Und  ging  hinaus,  und  zog  an 
einen  andern  Ort. 


118 


Apostelgeschichte  12. 


Wichtigstes  aus  Rembrandts  Leben 

geb.  15.  Juli  1606,  Leiden  —  Müllerssohn  —  Art  Lateinschule.  —  1620 
einige  Zeit  auf  Universität  —  3  Jahre  Schüler  Swanenburghs  — 
6  Monate  bei  Lastman  in  Amsterdam.  Wieder  in  Leiden  bis  Mitte 
1631.  Von  da  ab  immer  in  Amsterdam.  —  Sein  Vater  stirbt  1630.  — 
Wohnt  beim  Kunsthändler  van  Ulenburgh  1632  bis  Anfang  1635  — 
Heiratet  Saskia  van  Ulenburgh  Juni  1634.  —  Ein  Sohn  Rombertus 
getauft  1635  —  Eine  Tochter  Cornelia  getauft  1638  —  beide  leben 
nicht  lange  —  kauft  sich  1639  Haus  in  der  Breestraat.  —  Eine  zweite 
Tochter  Cornelia  1640  —  Tod  der  Mutter  1640  —  Sein  Sohn  Titus 
getauft  1641.  —  Verliert  sein  Weib  Saskia  1642.  —  Liebschaft  mit 
Geertge  Dirxs  —  Geertge  verläßt  sein  Haus  1649  —  Nun  verbunden 
mit  Hendrickje  Stoffels,  seiner  Dienerin,  damals  etwa  23  Jahre  alt  — 
Ein  Kind  von  ihr  stirbt  1652.  —  1653  Zahlungsschwierigkeiten  — 
Hendrickje  vor  Gericht  zitiert  und  vom  h.  Abendmahl  ausgeschlossen, 
weil  noch  nicht  vermählt.  —  Tochter  Cornelia  getauft  1654  —  Neuer 
Hauskauf  gegen  Bilder  und  Radierungen  —  1656  Bankrotterklärung  — 
Inventarisation  seines  ganzen  Besitzes  —  alles  wird  zwischen 
1657/58  zwangsweise  verkauf  t.Was  Rembrandt  von  jetzt  an  verdient,  ge- 
hört seinen  Gläubigern  —  Zieht  in  einfache  Wohnung.  —  Hendrickje  — 
1661  urkundlich  seine  Frau  genannt  —  stirbt  vor  1664.  —  Sein  Sohn 
Titus  heiratet  und  stirbt  1668.  Rembrandt  starb  4.  Okt.  1669.  Nur 
seine  Tochter  Cornelia  und  seine  Enkelin  Titi  a  —  getauft  im  März  1669 
—  überlebten  Rembrandt. 


Gruppierung  unserer  Bibelbilder  in 
Kembrandts  wichtigste  Lebensabschnitte. 

(Die  von  Rembrandt  selbst  datierten  Bilder  sind  durch  fettgedruckte  Seitenzahl 
und  die  eingeklammerte  Jahrzahl  gekennzeichnet.  Es  wurden  hier  nur  die  Bilder 
aufgenommen,  deren  Entstehungszeit  ungefähr  als  wahrscheinlich  gelten  kann. 
Der   Bequemlichkeit   der   Betrachter   wegen   erfolgt    die   Aufzählung    in   der    Reihe 

der   Seitenzahlen. ) 

I.Aus  den  Jahren  vor  der  Verheiratung  mit  Saskia,  im 
Juni  1634.  (Selbstbildnis  des  etwa  Fünfundzwanzigjährigen,  als 
Titelbild  zum  NT  II.  Teil);  .4T  7:  Abraham;  ^T 12:  Lot;  AT  13:  Lot 
(1633);  AT  U:  Lot  (1631);  ATAO:  Joseph;  AT4.6:  Jakob;  AT 6Q: 
Joseph  ;AT83:Simson  (1628);  AT92:Saul ;ylTl04:Bathseba  (1632).— 
A^T  Bild  vorS.  1:  hl.  Familie  (1631);  A^T 8 :  hl.  Familie ;  AT  15: 
Simeon  (1631);  AT32: Jesus  im  Sturm  (1633);  A^T41:  Lazarus ;  AT 49 : 
Petrus  (1628);  AT  76:  Petrus  (1631);  AT79:  Judas;  A^T84:  Pilatus 
(1633);  AT 86:  Christus;  AT  87:  Kreuzaufrichtung  (1633);  A^T  89: 
Kreuzabnahme    (1634);  AT  104:  Emmaus. 

II.  Aus  der  Zeit  der  Ehe  mit  Saskia  und  der  glänzend- 
sten   künstlerischen    und     gesellschaftlichen    Erfolge: 


119 


1634-1642.  ATld:  Sündenfall  (1638);  ^T 9:  Abraham;  ^ri8:Hagar 
(1640);  AT 22:  Abraham  (1635);  Ar27:  Isaak;  ^729:  Isaak;^T31 
Himmelsleiter ;  ^T39 :  Joseph  ;ATei:  Moses  ',AT1Q:  Manoah ;  AT  77 
Manoah   (1641);    ATld:  Simson   (1638);    ATSO:   Simson    (?1635) 
A T 85 :  Simson  ( 1636) ;  AT  126:  Mardochai ;  A T 128 :  Belsazar ;  A 7^154 
Raguels  Tochter  (1636);   AT  158:  Tobias   (1636);  AT  167:  Susanna 
(1637).  —    A^T4:    Heimsuchung   (1640);  i\^T7:  hl.  Familie    (1640); 
NT  11:   Verkündigung  (1634);    A^T26:    Predigt   Johannis;    i\^T  42: 
Lazarus   (1642);  A^T46:  Arbeiter  im  Weinberge  (1637);  A^T48:  Sa- 
mariter (1638);  A^T60:  Tempelreinigung   (1635);  iVT91:  Kreuzab- 
nahme;  i\^T96:   Grablegung  (1639);   A^T97:   Auferstehung  (1639); 
A^T99:  Christus  als  Gärtner;  NT  100:  Christus  als  Gärtner  (1638); 
iVTlOl:  Noli  me  tangere;  A^TlOS:  Thomas  (1634);  iV^T108:  Himmel- 
fahrt (1636);  ATlll:  Stephanus  (1635);  A^T  114:  Kämmerers  Taufe 
(1641);  AT  114:  Abraham  (1637) ;  AT  126. 

III.  Aus  der  Zeit  nach  Saskias  Tod  bis  zur  Verbindung 
mit   Hendrickje  Stoffels  1642— 1649.  AT  Titelbild:    Hanna 
(1648);  ATS.  III:  hl.  Familie;  AT XV:  David  und  Absalom  (1642) 
AT  17:   Hagar;    AT20:   Abraham   (1645);   AT59:  Jakob;    AT  102 
Bathseba  (1613);  AT141:  Tobias  (1645);  AT150:  Tobias;  AT165 
Susanna  (1647);  —AT  9:  Hirten;  AT  10:  Hirten  (1646);  AT  12:  hl 
Familie  (1615);  AT13:  hl.  Familie  (1646);  AT  19 :  Engel  vor  Joseph 
A^T22:  Ruhe  auf  Flucht  (1647);  AT  22:  Engel  vor  Joseph   (1645): 
AT48:  Samariter  (1644) ;  AT 50:  Samariter ;  AT 50:  Samariter  (1648): 
A^T62:  Ehebrecherin  (1644);  A"T81:  Christus;  AT  92:  Beweinung 
A^T94:  Beweinung;  AT106:  Emmaus  (1648) ;  AT107 :  Emmaus  (1648), 

IV.  Aus  der  Zeit  der  Verbindung  mit  Hendrickje  Stof- 
fels bis  zur  Bankrotterklärung  1649-1656.  AT2:  Abels  Tod 
AT8:  Abraham;  AT  11:  Lot ;  AT  16:  Hagar ;  AT21:  Abraham  (1655) 
AT45:  Jakob;  AT  47:  Jakob;  AT51 :  Joseph  und  die  Potiphar  (1655) 
AT52:  Joseph;  AT65:  Jakobs  Segen  (1656)  ;  AT78:  Simson;  AT90 
David  (1655);  AT  98:  Saul;  AT  103:  Bathseba  (1654);  AT  113:  Elisas 
Wunder;  AT  132:  Daniel;  AT  133:  Daniel;  AT  140:  Tobias  (1650) 
AT  151:  Tobias.  —  ATI:    Zacharias;  A^T16:  Darbringung;  A^T20 
Flucht  nach  Ägypten;  AT28:  Versuchung;  AT 47:  Samariter;  AT 53 
Verlorene  Sohn;  AT  55:  Verlorene  Sohn ;  A7  61 :  Zinsgroschen  (1655) 
AT63:  Ehebrecherin;  A^T67:  Fußwaschung;  AT  70:  Schlafende  Jün- 
ger;  A^T72:   Judas;   AT  85:  Ecce  homo  (1655) ;   AT  88:   Christus; 
A^T102:  Thomas;  A^T105:  Emmaus  (1654). 

V.  Von  der  Bankrotterklärung  bis  zum  Tode  1656—1669. 
(Selbstbildnis,  etwa  1659  gemalt:  2.  Seite  vor  dem  Titel  zum  Alten 
Testament). —  ATTitelbild  zum  II.  Band:  Moses  (1659);  AT86 
David;  AT  107:  Nathan;  AT  119:  Haman;  AT  121:  Haman;  AT  144 
Tobias.  — A^T  14:  Beschneidung  (1661);  AT18:  Drei  Könige  (1657) 
AT  27:  Taufe;  A^T  34:  Der  Aussätzige;  A^T  38:  Blindenheilung 
AT  65:  Samaritanerin  (1659)  ;  A^T  70:  Christus  ringt  mit  dem  Engel 
A^T75:  Petri  Verleugnung;  AT 80:  Pilatus ;  AT  81 :  Christus  (1668) 
AT  106:  Emmaus;  AT  117:  Abraham  und  die  Engel  (1656);  AT  125. 


120 


Notizen  zur  Kembrandtliteratur. 

Das  Verzeichnis  der  Werke  über  Rembrandt  würde  einen  Band  füllen. 
Ich  nenne  hier  nur  einige  Werke,  die  mir  wichtig  scheinen,  nenne 
sie  nur  so  kurz  als  genügend  für  das  Verlangen  in  den  großen 
graphischen  Sammlungen,  Bibliotheken  oder  Buchhandlungen.  — 
Für  die  Anschauung  weitester  Kreise  am  handlichsten  die  beiden 
Bände  II  und  VIII  der  »Klassiker  der  Kunst^s.  (Stuttgart,  Deutsche 
Verlagsanstalt).  Mit  den  Veröffentlichungen  der  Zeichnungen  für 
weitere  Kreise  und  in  handlicher  Form  wurde  ein  vorzüglicher  An- 
fang gemacht  von  K.  Freise,  K.  LiUenfeld  und  H.  Wichmann,  —  die 
die  Kembrandt- Zeichnungen  in  Amsterdam  und  Berlin  herausgaben 
(Parchim  in  Mecklenburg).  Die  großen  kostbaren  Lichtdruckwieder- 
gaben durch  LippmanUf  Hofstede,  Terey,  Kruse  sind  in  den  Graphischen 
Sammlungen  einzusehen.  Ebenso  jBo^es  achtbändiges  Monumentalwerk 
der  Gemälde  Rembrandts  (1897/1905) .  —  Kein  Freund  Rembrandts  sollte 
versäumen,  den  Text  Bodes,  der  die  Entwicklungsperioden  des 
Künstlers  verfolgt,  gründlichst  in  sich  aufzunehmen.  -  Die  Urkunden 
Rembrandts  sind  ebendort  und  von  Hofstede  nochmals  in  einem  kleinen 
Band  (Haag  1906)  veröffentlicht. 


121 


In  alphabetischer  Reihe  verweise  ich  besonders  auf  folgende  Werke: 
Bartsch,  Katalog  der  Radierungen  1797.  Grundlage  für  alle  Be- 
zeichnungen der  Sammler  von  Rembrandts  Radierungen,  —  Bode,  Rem- 
brandt  und  seine  Zeitgenossen  (Leipzig,  Seemann).  Ein  klassisches 
Werk.  —  Coppier,  Les  eaux-fortes,  Paris  1917.  Wertvoll  durch  tech- 
nisch-künstlerische Kritik.  —  W.  Fraenger.  Der  junge  Rembrandt. 
Heidelberg  1911.  Lebendig  erfassend.  —  Hamann,  A.,  Rembrandts 
Radierungen,  Berlin  1914.  Historisch,  ästhetisch.  —  Hind,  Arthur  M., 
Rembrandts  Etchings.  2  Bände  mit  330  Abbildungen  der  Radierungen 
und  34  Abbildungen  der  Zeichnungen.  Ein  vorzügliches  Werk.  Macht 
nun  Seydlitz  entbehrlich.  Sollte  —  schon  wegen  der  Einleitung  — 
ir.s  Deutsche  übersetzt  werden.  Hofstedes  höchst  verdienstliche  und 
nützliche  Werke  wurden  schon  genannt.  —  Koloff,  Rembrandt,  1854. 
Noch  sehr  lesenswert.  —  Neumann, Karl, Rembrandt,2.  Aufl.  1905.  Wich- 
tig für  die  ganze  Kunst  und  Zeit  Rembrandts.  Nur  die  Sprache  zu 
blumenreich.  Das  kulturell  umfassendste  Buch  über  Rembrandt.  Neu- 
mann,  K.,  Rembrandts  Handzeichnungen,  München  1918.  Neumann,  K., 
Aus  der  Werkstatt  Rembrandts,  Heidelberg  1918.  Sehr  zu  beachten!  — 
Seydlitz,  W.  v.,  Kritisches  Verzeichnis  der  Radierungen  Rembrandts, 
Leipzig  1895.  —  Valentiner,  W.  B.,  Rembrandts  Umgebung.  Straßburg 
1905.  Schließt  durch  Vergleiche  usw.  viel  Wichtiges  auf.  —  Yerhaeren^ 
Emile,  Rembrandt,  Leipzig,  Insel- Verlag.  V.  der  Flame,  der  so  le- 
bendig und  treffend  das  Rassige  in  Rubens  gezeichnet,  versagt  in 
der  Zeichnung  des  stillen  und  größeren  Holländers.  —  Veth,Jan,  Rem- 
brandts Leben  und  Kunst,  Leipzig,  Seemann.  Ist  von  den  kleineren 
Lesebüchern  über  den  ganzen  RemlDrandt,  durch  starke  künstlerische 
und  menschliche  Wirkung  noch  immer  das  beste.  —  Yosmaer,  C, 
Rembrandt,  Sa  vie  et  ses  oeuvres.  Haag  1868.  Allein  schon  wegen 
der  Charakteristik  des  religiösen  Darstellers  höchst  lesenswert. 
Wickhoff,  J.,  Einige  Zeichnungen  Rembrandts  mit  biblischen  Vor- 
würfen. Seminarstudien.  Innsbruck  1906.  Die  ersprießlichen  Resul- 
tate eines  großen  Lehrers.  Bibelkenner  sollten  diese  Arbeit  fort- 
setzen. —  Schließlich  traue  ich  mir  zwei  eigene  kleine  Schriftchen 
zu  nennen:  „Rembrandts  Erzählungen*',  München,  Hugo  Schmidt. 
Will  deutlich  machen^  wie  Rembrandts  Bilder  stärkste  künstlerische 
Erzählungen  sind.  —  In  „Erfolgreiche  Künstler",  München  1913,  hab' 
ich  Rembrandts  Leben  nach  Glück  und  Erfolg  kurz  geschildert  — 
neben  anderen  großen  erfolglosen  und  kleinen,  praktischen  Künst- 
lern verschiedener  Art  und  Zeit,  frei  von  allen  ästhetischen  Dogmen. 

Dez.  1920.  B. 


122 


Der  blinde  Tobias  will  seinem  Sohn  entgegengehen. 


123 


Bilderverzeichnis. 

Die  hier  abgedruckten  Bilder  ließen  sich  aus  verschiedenen 
Gründen  nicht  in  der  Nähe  der  betreffenden  Bibelstelle  unterbringen, 
oder  sie  entbehren  des  Textes,  wie  die  Bilder  zu  den  Büchern  Ruth, 
Hieb  und  Judith.  Da  Rembrandt  zu  diesen  Büchern  nur  ganz 
wenige  Bilder  geschaffen,  unterblieb  der  Abdruck  des  Textes,  da 
sonst  die  Verteilung  der  Bilder  zu  ungleich  erschienen  wäre  und 
der  Abdruck  einiger  Textzeilen  zu  wenig  diese  Bilder  erklärt 
haben  würde.  —  Nur  die  Radierung  „Der  blinde  Tobias  will  seinem 
Sohn  entgegengehen"  hätte  beim  Text  noch  Raum  finden  sollen, 
doch  war  uns  das  erste  Klischee  nicht  gut  genug,  es  konnte  erst 
nachträglich  durch  das  umstehende,  tadellose  ersetzt  werden. 


Erklärung  der  abkürzenden  Buchstaben: 


B  =  Bartsch,  Catalogue  des  Estampes  de 
Rembrandt.    Vienne  1797. 

G  =  Gemälde. 

H  (bei  Zeichnungen)  =  Corn.  Hofstede 
de  Groot,  Die  Handzeichnungen 
Rembrandts  (Katalog),  Huarlem 
1906. 

H  (bei  Gemälden  =  Corn.  Hofstede  de 
Groot,  Beschreibendes  und  kritisches 
Verzeichnis  der  Werke  der  hollän- 
dischen   Maler    des    17.  Jahrhunderts, 


Bd.  VI.  Rembrandt.  Eßlingen-Paris 
1915. 

R  =z  Radierung. 

Z  =  Zeichnung. 

NT  =  Neues  Testament  I/II,  AT  =  Altes 
Testament  I/II.  Die  Seitenzahlen  lau- 
fen durch  beide  Bände  jeden  Testa- 
mentes fort.  Man  beachte,  daß  alt- 
testamentliche  Bilder  auch  beim  fol- 
genden Verzeichnis  —  also  dem 
II.  Bd.   des  Neuen  Testamentes. 


Die  Erklärung  anderer  Eigennamen  ergibt  sich  aus  den  vorhergehenden  Notizen 
zur  Rembrandtliteratur.  Wo  nach  dem  Ort  der  Aufbewahrung  kein  Besitzer  genannt, 
ist  das  Werk  in  der  Graph.  Sammlung  oder  der  Hauptgalerie  der  betreffenden  Stadt. 


Abels  Leichnam  von  den  Eltern 
beweint .  AT  2 

Z  192X287  mm.  Berlin.  H.  17.  Nur 
z;um   Teil   von   Rembrandts   Hand. 

Abendmahl  s.  Christus  .    .  NT  6d 
Abraham,  Gott  erscheint     .ATS 

Z  176X283  mm.  Wien,  Albertina.  H. 
1395. 

Abraham,  Gott  erscheint     .  AT  8 

Z  170X230  mm.  Boymans.  Rotter- 
dam. H.  1345.  Aus  der  Mitte  der 
fünfziger    Jahre. 

Abraham,  Gott  erscheint     .ATI 

Z  232X326  mm,  (Rötel,  Kreide).  Lon- 
don, Brit.  Museum.  H.  863.  Für 
diese  Zeichnung  gilt  das  in  der 
Einleitung  Gesagte:  Wenn  auch  das 
Blatt  von  einem  Schüler  Rembrandts 
gezeichnet  sein  dürfte,  so  darf  doch 
Erfindung  und  Art  charakteristisch 
für  den  frühen  Rembrandt  genannt 
werden. 

Abraham  bewirtet  die  Engel  AT  9 
G  auf  Leinwand,  122X161  cm.  Peters- 
burg.   Bode  223.    H.  1  b  um  1636/37, 


stark  restauriert.  Bode  u.  H.  bezwei- 
feln, ob  alles  von  Rembrandts  Hand. 

Abrahambewirtet  dieEngeliVT125 
R  159X131  mm.  Bez.:  Rembrandt  1 
1656.  B.  29.  Hind  286.  Nach  H.  de 
Groot  (Preuß.  Jahrb.  XV)  gab  eine 
persisch-indische  Miniatur  Anregung 
zur  Komposition:  Ismael  als  guter 
Schütze  gekennzeichnet  nach  Kap. 
21   V.    20. 

Abraham  schickt  Hagar  mit  Ismael 

in  die  Wüste AT  16 

Z  172X224  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.    H.  1247. 

Abraham  schickt  Hagar  mit  Ismael 
in  die  Wüste AT  IG 

Z  182X220  mm.  Berlin.  H.  20.  Zu 
vergleichen  mit  der  folgenden,  viel- 
leicht gleichzeitigen  Radierung  von 
1654. 

Abraham  schickt  Hagar  mit  Ismael 
in  die  Wüste  ....    NT  126 

R  125X95  mm.  Bez.  Rembrandt  f. 
1637.    B.   30.    Hind  149. 


124 


Abraham  bewirtet  die  Engel. 


Abraham  schickt  Hagar  mit  Ismael 
in  die  Wüste ATM 

G  auf  Leinwand,  108X108  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  London,  Colnaghi. 
Bode  334. 

Abraham  schickt  Hagar  mit  Ismael 
in  die  Wüste  .....  ^T  18 

G  auf  Eichenholz,  89X53  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1640.  London,  Victoria 
and  Albert  Museum.     Bode  240.   H.  5. 

Abraham  spricht  vor  der  Opferung 
mit  Isaak  .......  AT  2d 

R  157X130  mm.  Bez.:  Rembrant  1645 
B.  34.  Hind  214.  Nach  Coppier  um 
1640/42.  Platte  noch  erhalten.  Mit 
Nadel    u.     Grabstichel    vollendet. 

Abraham    im    Begriff    Isaak    zu 
opfern AT  21 

R  156X131  mm.  Bez.:  Rembrandt  f. 
1655.     B.   35.   Hind  283. 


Abraham    im    Begriff    Isaak    zu 
opfern AT  22 

G  auf  Leinwand,  193X133  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1635.  Petersburg.  Bode 
207.  H.  9.  Auf  dem  fast  gleichen  Bild 
in  der  Münchener  Pinakothek  (von 
1636)  kommt  der  Engel  aus  der 
Tiefe  des  Bildes  über  Abrahams 
Rücken. 

Absalom  siehe  David    .    .AT  XV 
Adam    und    Eva    siehe    Sünden- 
fall      ^TXVI 

Adam,    Eva   und   Seth   beweinen 
Abels  Leichnam  s.  Abel  AT  2 

Ahasver,  Haman,  Esther  s.  Esther 
AT116,  119, 121,  122 

Arbeiter  im  Weinberg  s.  Gleich- 
nis   A'r46 


125 


Abraham  schickt  Hagar  mit  Ismael  in  die  Wüste. 


Bathseba  nach  dem  Bade  AT  103 
G  auf  Leinwand,  142X142  cm.  Bez.: 
Kembrandt  f.  1654.  Paris,  Louvre. 
Bode  354.  H.  41. 

Bathseba  nach  dem  Bade,  aus  der 

Ferne   von  David  beobachtet 

AT  102 

G  auf  Eichenholz.  62x81  cm.  Bez.: 
Kembrandt  f.  1643  Haag,  Steengracht. 
Bode  246.   H.   40. 

Bathseba  nach  dem  Bade.  In  der 
Ferne  Davids  Schloß  .  AT  104. 
G  auf  Eichenholz,  25X21  cm.  Bez. 
mit  dem  Monogramm  und  1632.  Ren- 
nes,  Museum.    Bode  558.    H.   42. 

Belsazar  erblickt  das  „Mene  Te- 
kel" Ar  128 


G  auf  Leinwand,  164X204  cm.  Know- 
sley  House  bei  Liverpool.  Bode  209. 
H.  52.  Aus  der  Mitte  der  dreißiger 
Jahre. 

Benjamin  siehe  Juda  .    .    .  AT  61 

Christus 

In  der  ungefähren  Reihenfolge  der 
Ereignisse  angeordnet:  Die  Bilder 
der:  ,,H1.  Familie"  und  der 
,,M  utter  Gottes"  sind  nach 
der  ,, Flucht  aus  Aegypten"  aufge- 
führt. Die  Gleichnisse  Christi  sind 
unter  „Gleichnisse"  S.  132  zu  finden. 

Christi  Geburt  wird  der  Maria 
verkündigt  s.  Maria    .    .  NT  2 

Verkündigung  der  Geburt  an 
die  Hirten iV^Tll 


126 


Christus,  ferner: 

R  262x219mm.  Bez.:  Rembrandt  f. 
1634.  B.  44/11.  Hind  120.  Die  Platte 
noch  vorhanden. 

Die  Hirten  verehren  das  Christ- 
kind im  Stalle,  bei  Laternen- 
licht       AT  IX 

R  149x196mm.  Bez.:  Rembrandt  f. 
B.    46/ VI,    Hind    255.     Um    1652. 

Die  Hirten  verehren  das  Christ- 
kind im  Stalle NTd 

Z  204X231  mm.  London,  Heseltine. 
H.  988.  Um  1646.  Ähnelt  dem  Bilde 
in  London  von  1646. 

Anbetung  der  Hirten  .  .  NT  10 
G  auf  Leinwand,  97x72  cm.  Bez.: 
.  .  .  ndt  f.  1646.  München,  Alte 
Pinakothek.  Bode  315.  H.  78.  Ge- 
malt mit  5  anderen  Bildern  gleichen 
Formates  für  den  Prinzen  Friedrich 
Heinrich  von  Oranien,  Rembrandts 
einzigen    fürstlichen    Auftraggeber. 

Anbetung  der  Hl.  3  Könige  (Wei- 
sen) aus  dem  MorgenlandeiVTlS 
G.  auf  Eichenholz,  122x103  cm. 
Bez. :  Rembrandt  f.  1657.  London. 
Buckingham-Palast.    Bode  406.    H.  84. 

Beschneidung  Christi  .  .  NT  14 
G  auf  Leinwand,  56X75  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1661.  Philadelphia, 
Widener.     Bode  518.    H.  82. 

Darstellung  im  Tempel  und 
Simeons  Segen   ....  NT  15 

G  auf  Eichenholz,  60X48  cm.  Bez. 
mit  dem  Monogramm  und  1631.  Haag, 
K.  Gemäldegalerie.  Bode  44.  H.  40. 
Der  runde  Abschluß  des  Bildes  ist 
nicht  von  Rembrandt.  Verwandte 
Skizzen  in  der  Münchener  Graphi- 
schen   Sammlung. 

Darstellung  im  Tempel  und 
Simeons  Segen  .  ...  NT  16 
R  210  x162  mm.  Um  1654.  B.  50. 
Hind  279.  —  Rembrandts  Töchterchen 
Cornelia  wurde  am  30.  Oktober  1654 
getauft.  Daran  mag  das  Blatt  eine 
Erinnerung    sein. 

Ein  Engel  rät  Joseph  zur  Flucht 
nach  Ägypten  .  .  .  .AT  19 
Z  179X181  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.  H.  1269.  Um  1645.  Für  das  Ge- 
mälde in  Budapest. 

Ein  Engel  fordert  den  schlafen- 
den Joseph  zur  Flucht  auf  NT22 
G  auf  Holz  von  unbekannter  Art, 
20X27  cm.  Bez.:  Rembrandt  f.  1645. 
Berlin,  Kaiser  -  Friedrich  -  Museum. 
Bode  248.    H.  85. 


Aufbruch   zur   Flucht   nach 
Ägypten A^T  20 

Z  teils  mit  Weiß  korrigiert,  195  X 
243  mm.  Berlin,  H.  53.  Aus  dem  An- 
fang  der   fünfziger    Jahre. 

Flucht  nach  Ägypten      .  NT  21 

R  213X284  mm.  B  56.  Hind  266.  Um 
1653.  —  Von  Rembrandt  sind  nur  die 
Figuren  der  fliehenden  h.  Familie. 
Die  Kadierung  war  von  Herkules 
Seghers  gefertigt  und  stellte  die 
Wanderung  des  jungen  Tobias  mit 
dem  Engel  dar.  Seghers  aber  entlehnte 
die  Darstellung  dem  Elsheimer, 
dessen  Bild  Goudt  radiert  hatte. 
Siehe  W.  v.  Bode,  Adam  Elsheimer 
(1920),  u.  Jaro  Springer,  Die  Radie- 
rungen des  Herkules  Seghers,  3  Bän- 
de,  Berlin  1910   u.  f. 

Flucht  nach  Ägypten  .  NT  23 
Z  170X158  mm.  Paris,  Moreau,  Nela- 
don 

Ruhe  auf  der  Flucht  nach 
Ägypten,  Maria  stillt  das  Kind 

NT  8 

G  auf  Eichenholz,  76X64  cm.  Down- 
ton   Castle.   Bode  37.   H.  87.   Um  1630. 

Ruhe   auf  der   Flucht   nach 
Ägypten AT  21 

Z  165X240  mm.  Paris,  Bonnat.  H.  684. 

Ruhe  auf  der  Flucht  nach  Ägyp- 
ten bei  Nacht  am  Wasser  A'T  22 
G  auf  Eichenholz,  34X48  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1647.  Dublin,  National- 
Galerie.    Bode  342.    H.  88. 

Hl. Familie, daheim.  Marialesend. 
(Genannt  „Die  Wiege")  AT  III 
G  auf  Eichenholz,  60X77  cm.  Down- 
don  Castle  bei  Ludlow.  Bode  250. 
H.  91.  Um  1644. 

Hl.  Familie  in  der  Werkstatt, 
Joseph  betrachtet  das  schla- 
fende Kind  .  .  .A^T  vor  Titel 
G.  auf  Leinwand,  193X130  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1631.  München,  Alte 
Pinakothek.  Bode  38.  H.  92.  Eine 
Zeichnung  dazu  in  der  Albertina. 

Hl.  Familie  beim  offenen  Fenster 
der  Werkstatt.  Maria  stillt  das 
Kind A^T  7 

G  auf  Eichenholz,  41X34  cm.  Bez.  • 
Rembrandt  f.  1640.  Paris,  Louvre. 
Bode  242.  H.  93. 

Hl.  Familie  mit  Engeln  in  der 
Werkstatt.  Maria  lüftet  den 
Schleier  der  Wiege  .    .  AT  12 


127 


Christus,  ferner: 

G  auf  Leinwand,  117x91cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.   1645.  Petersburg.  Bode 

251.  H.  94. 

Hl.  Familie,  mit  der  Katze  beim 
Feuer.  Maria  herzt  das  Kind 
(genannt:  „Hl.  Familie  hinter 
dem  Vorhang").    .    .    .  NT  13 

G  auf  Eichenholz.  45X67  cm.  Bez.  • 
Rembrandt     ft.     1646.     Cassel.      Bode 

252.  H.  90. 

Hl.  Familie  in  der  Werkstatt.  Die 
beiden  Frauen  scherzen  mit 
dem  Kind  .......  NT  13 

Z  186X245  mm.  London,  British  Mu- 
seum. Aus  den  vierziger  Jahren.  Vgl. 
Hind,  Catalogue  of  Drawings  Brit. 
Mus.  I,    S.  29,    No.  61. 

Mutter  Gottes  mit  dem  Christ- 
kind und  Johannes.  G  von  Raf- 
fael,  genannt  „Madonna  della 
Sedia" ^TXIV 

G  auf  Holz,  71  cm  Dm.  Florenz,  Pal. 
Pitti. 

Der  zwölfjährige  Jesus  im  Tem- 
pel   NT  26 

Z  188X226  mm.  Stockholm,  National- 
Museum.    H.  1551. 

Taufe  Christi NT  21 

Z  165X255  mm.  Dresden.  H.  214.  Aus 
den   letzten   fünfziger    Jahren. 

Versuchung  Christi     .    .  NT  28 

Z  185X220  mm.  Dresden.  H.  215.  Um 
1650. 

Christus  im  Schiffe  Petri  s.  Pe- 
trus     NT  29 

Christus  wandelt  auf  dem  Meere 
AT  31 

Z  168X266  mm.  London,  Brit.  Mu- 
seum.   H.  882. 

Christus  und  die  kleinmütigen 
Jünger  im  Sturm  .    .    .  NT  32 

G  auf  Leinwand,  159X127  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.,  1633.  Boston,  Gardner. 
Bode  120.    H.  103. 

Christus  als  Heiland  und  Kin- 
derfreund      NT  38 

(Das  sogen.  ,, Hundertguldenblatt" 
nach  dem  hohen  Preis,  den  ein  Ab- 
druck schon  zu  Rembrandts  Zeit  er- 
zielte.) R  278x389  mm.  B.  74/1,  Hind 
236.  Um  1649.  Die  Platte  wurde  1775 
vonBaillie  in  vier  Teile  zerschnitten. 
Das  Blatt  ist  offenbar  in  langen 
Jahren   gereift.     Zeichnungen   hierzu 


aus  den  dreißiger  u.  vierziger  Jahren 
vorhanden.  Vgl.  besonders  Neumann, 
Rembrandt,  2.  Aufl.  Coppier  nennt  das 
Blatt  eine  der  genialsten  Erfindun- 
gen Rembrandts  und  trotz  des  klei- 
nen Formates  das  bedeutendste  seines 
ganzen  Lebens.  —  Das  Blatt  gibt 
sichtbar  mehr  als  Christus,  der  die 
Kindlein  zu  sich  kommen  läßt.  Nach 
Komposition,  Empfindung,  Form,  ein 
Höhepunkt  germanischer  Kunst,  be- 
zeichnenderweise auf  ein  Blatt  ge- 
druckt, das  in  der  Stube  eines  jeden 
voll  und  ganz  und  allezeit  genossen 
werden  konnte  und  zu  finden  sein 
sollte. 

Heilung  eines  Aussätzigen  iVT34 

Z  mit  Weiß  verbessert,  147X172  mm. 
Haag,  Hofstede  de  Groot.  H.  1270. 
Aus   Rembrandts   später   Zeit. 

Heilung  eines  Aussätzigen  Ar35 

Z  mit  Weiß  gehöht.  179X247  mm. 
Berlin.  Nach  Preise  um  1650.  Das 
Blatt  wird  von  anderen  ,, Jesus  und 
der  Hauptmann  von  Kapernaum"  ge- 
nannt. 

Auferweckung  der  Tochter  des 
Jairus .  AT  36 

Z  198X198  mm.  Berlin  (v.  Becke- 
rath).    H.  57. 

Heilung    eines    Blindgeborenen 
AT  38 

Z  In  zwei  Tönen,  mit  Weiß  verbes- 
sert, 180  x226  mm.  Rotterdam,  Boy- 
mans.  H.  1351.  Aus  den  letzten  fünf- 
ziger Jahren.    Vgl.  Radierung  B.  94. 

Auferweckung  desLazarus AT41 

(Das  sog.  große  Blatt.)  R  366  X 
258  mm.  Bez.  mit  dem  Monogramm  u. 
„V.  Rijin  f."  B.  73/1.  Hind  96.  Sicher 
nicht  allein  von  Rembrandts  Hand. 
Theatralisch  leer,  arm  in  den  Be- 
wegungen des  Jammers  etc.,  darf 
man  teils  an  Rembrandts  Erfindung 
zweifeln.  Nach  Hind  und  Coppier 
teils  von  Jan  Lievens  und  van  Vliet. 
Die  ganz  überarbeitete  Platte  noch 
erhalten. 

AuferweckungdesLazarusAT42 

(Das  „Kleine  Blatt".)  R  150X115  mm. 
Bez. :  Rembrandt  f.  1642.  B.  72.  Hind 
198.  Die  Platte  noch  erhalten.  So 
bezeichnend  das  ,,große  Blatt"  für 
den  Kreis  des  jugendlichen  Rem- 
brandt, so  sehr  kennzeichnet  das 
,, Kleine  Blatt"  aus  dem  Jahre  von 
Saskias  Tod  den  gereiften  und  stille- 
ren Komponisten   und   Empfinder. 

DieReinigung  des  Tempels  AT60 

R  135X167  mm.  Bez:  Rembrandt  f. 
1635.  B.  69.  Hind  126.  —  Der  Christus 
nach      dem     in     Dürers    Holzschnitt 


128 


Christus,  ferner: 

B.  23.  —  Die  Platte,  fast  reine  Ra- 
dierung,  noch  erhalten. 

Die    Pharisäer    und    der    Zins- 
groschen   NT  61 

G  auf  Leinwand,  63X84  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1655.  London,  Lord 
Allendale.     Bode  403.    H.  118. 

Christus   und  die  Ehebrecherin 
iVr62 

G  auf  Eichenholz,  81X64  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1644.  London,  National- 
galerie.   Bode  247.  H.  104. 

Christus  und  die  Ehebrecherin 
iV^T63 

Gauf  Leinwand,  114X135  cm.  Minne- 
apolis  (Walker).  Bode  338.  H.  105. 
Um  1650    gemalt. 

Christus   und  die  Ehebrecherin 
NTU 

Z   189X248  mm.     Stockholm.     H.  1554. 

Christus  und  die  Sameritanerin 
am  Brunnen NT  65 

G  auf  Eichenholz,  46X40  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1659.  Berlin,  Kaiser- 
Friedrich-Museum.  Bode  408,  H.  100. 
—  In  den  letzten  Jahren  der  Hen- 
drickje  Stoffels  und  nach  ihrem 
Tode  hat  den  großen  vereinsamten 
Künstler  oft  das  Thema  ,, Christus 
und  die  Frauen"  beschäftigt.  Die 
Worte  der  Güte  und  Milde  Christi 
fanden  in  Rembrandts  letzter  Kunst 
reine  Verklärung. 

Christus  wäscht  seinen  Jüngern 
die  Füße iVT  67 

Z  157X219  mm.  Amsterdam.  H.  1173. 
Nach  Lilienfeld  wohl  kurz  nach  1650 
entstanden. 

Einsetzung  des  hl.  Abendmahls 
iV^T69 

Z  125X381  mm.  Berlin.  H.  85.  Nach 
einem  Stich  nach  Lionardo  da  Vincis 
Abendmahlfresko.  —  Leonardos  Bild 
hat  Rembrandt  vielfach  beschäftigt. 
Die  rhythmische  Klarheit  des  Ita- 
lieners suchte  der  Holländer  in  die 
Sprache  nordischer  Ergriffenheit  und 
Erregung  zu  übersetzen.  Aber  auch 
Rembrandt  fühlte  wohl,  daß  die  Ver- 
bindung der  beiden  Pole  anderen 
Schauens  und  Lebens  nur  zu  einem 
Kompromiß  führen  würde.  Vgl.  Neu- 
mann, 2.  Aufl.,  S.  452  usf.  Neumann, 
Werkstatt,  und  Valentiner,  Rem- 
brandt. 

Christus  am   Ölberg,  ringt  mit 
dem  Engel i\^T  70 


Z  184X301  mm.  Hamburg.  H.  344. 
Vgl.  mit  der  Radierung  B.  75  aus  der 
Mitte    der    fünfziger    Jahre. 

Christus  am  Ölberg,  weckt  die 
Jünger NT1{) 

Z  178X242  mm.  Berlin.  H.  66.  Wohl 
aus    den   fünfziger   Jahren. 

Gefangennahme  Christi    NT  11 

Z    205X203  mm.    Stockholm.     H.  1556. 

Christus  wird  durch  Judas'  Kuß 
verraten NT  72 

Z  150X236  mm.  Rotterdam,  Boymans. 
H.  1353.    Aus    den    fünfziger    Jahren. 

Christus  wird  vor  Pilatus  ge- 
führt   NTn 

Z  225X176  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.    H.  1271. 

Christus,  entkleidet,  am  Marter- 
pfahl   A^T  81 

G  auf  Eichenholz,  33X28  cm  Berlin 
(Carstanjen)  z.  Z.  ausgestellt  in  der 
Münchener  Alten  Pinakothek.  Bode 
317.  H.  125.  Um  1646.  Beachte  Schin- 
nerers  Radierung  nach  diesem  Bilde. 

Christus  wird  an  die  Martersäule 
gefesselt AT  82 

G  auf  Leinwand,  94X73  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1668?  Eher  1658  zu 
lesen.  Bode  will  die  unklare  Jahr- 
zahl bestimmt  1668  lesen.  Ich  kann 
mich  nicht  entschließen,  das  Gemälde 
fast  ins  letzte  Lebensjahr  Rem- 
brandts zu  setzen.  Darmstadt.  Bode 
534.    H.  124. 

Christus,  mit  Dornen  gekrönt, 
wird  verspottet  .  .  .  AT  83 
Z  181X245  mm.  Paris,  Bonnat.  H. 
697. 

Christus  vor  Pilatus  .  .  AT  84 
G  grau  in  grau,  auf  Leinwand, 
53X44  cm.  Bez.:  Rembrandt  f.  1633. 
London,  National-Galerie.  Bode  214. 
H.  128.  (Die  Radierung  B.  77  im 
Gegensinn.) 

Christus  wird  dem  Volke  ge- 
zeigt. „Ecce  homo"   .    .  AT  85 

R  383X455  mm.  Früher  Plattenzu- 
stand, der  6.  Zustand  bez. :  Rem- 
brandt f.  1655.  B.  76.  Hind  271. 
Rembrandts  Komposition  angeregt 
durch  den  Kupferstich  des  Lukas 
van    Leyden. 

Christus  bricht  unterm  Kreuz 
zusammen A"T86 

Z  145X260  mm.  Berlin.  H.  71.  Nach 
H.    aus    den    dreißiger    Jahren. 

Kreuzaufrichtung     .    .    .  AT  87 


129 


Christus,  ferner: 

G  auf  Leinwand,  96X72  cm.  1633  ge- 
malt. München,  Alte  Pinakothek.  Für 
den  Statthalter  der  Niederlande  ge- 
malt wie  die  Kreuzabnahme,  Himmel- 
fahrt, Auferstehung,  Grablegung  und 
Anbetung  der  Hirten  in  der  Mün- 
chener Pinakothek..  Bode  124.  H.  130. 
Dicht  bei  den  Füßen  Christi  Rem- 
brandt    selbst. 

Christus   am  Kreuz,  mit  Essig 

getränkt .  iVT88 

Z  205X282  mm.  Paris,  Louvre.  H. 
609.    Um  1655. 

Abnahme  vom  Kreuz  .    .  NT  89 

G  auf  Leinwand,  158X117  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1634.  Petersburg.  Bode 
126.   H.  135. 

Abnahme  vom  Kreuz  .    .  NT  90 

G  auf  Leinwand,  142x106  cm.  Bez. 
und  datiert  1651.  Frankfurt  a.  M., 
F.    Gans. 

Christus  ist  vom  Kreuze  abge- 
nommen worden    .    .    .  NT  91 

Z  255X213  mm.  Berlin.  H.  73.  Aus 
den   ersten   vierziger   Jahren. 

Beweinung  unterm  Kreuz  iV^T  92 

G  auf  Eichenholz,  32X27  cm.  London, 
National  Galerie.  Bode  245.  H.  136. 
Wohl  Vorlage  zur  Radierung  von 
1642  (B.  42).  Eine  Zeichnung  hierzu 
—  im  Brit.  Museum  in  London  — 
ist  von  Rembrandt  so  oft  geändert, 
auseinandergeschnitten  und  wieder 
zusammengesetzt  worden,  daß  das 
Blatt   aus   17  Stückchen   besteht. 

Beweinung  Christi     .    .  NT  121 

Z  175X207  mm.  Aus  Sammlung  Ha- 
bich,  Kassel. 

Beweinung  Christi  unterm  Kreuz 
NT  92 

G  auf  Leinwand,  177X196  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1650.  Paris,  Gräfin 
Bearn.  Bode  337.  H.  137.  War  ur- 
sprünglich oben  abgerundet.  Das 
fremdartigste  Bild  im  Werke  Rem- 
brandts.  Ist  es  überhaupt  von  ihm, 
dann  darf  es  als  eine  freie  Kopie 
nach  Italien.  Meister,  nicht  als  eine 
eigene  Gestaltung  Rembrandts  gelten. 
Hier  ist  zweifellos  ein  italienisches 
Werk  Vorbild. 

Christus  wird  zum  Grab  getragen 
NTM 

R  130X107  mm.  Bez.:  Rembrant.  B. 
84.    Hind215.    Um  1645. 

Christus  wird  ins  Grab  gelegt 
NTro 


G  auf  Eichenholz,  grau  in  grau  skiz- 
ziert. Glasgow,  Universität.  Bode  130. 
H.  139.    Um  1633. 

Christus  wird  ins  Grab  gelegt 
NT  96 

G  auf  Leinwand,  93x69  cm.  Mün- 
chen, Alte  Pinakothek.  Bode  128.  H. 
140.  Vollendet  1639.  Begonnen  wahr- 
scheinlich schon  1634.  Mehrere  alte 
Kopien   vorhanden. 

Ein  Engel  erscheint  am  Grabe 
Christi       A^T  98 

Z.  183X235  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.   H.  1273. 

Auferstehung A^T  97 

G  auf  Leinwand,  94X70  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1639.  München,  Alte 
Pinakothek.    Bode  131.    H.  141. 

Der  Auferstandene  erscheint  als 
Gärtner  der  Maria  Magdalena 
AT  99 
Z  152X190  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.  H.  1275.  Entwurf  für  das 
Londoner    Bild.    Um  1638. 

Der  Auferstandene  erscheint  der 

Maria  Magdalena  als  Gärtner 

NT  100 

G  auf  Eichenholz,  58X48  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1638.  London,  Bucking- 
ham  Palast.  Bode  221.  H.  142.  Schon 
von  Rembrandts  Freund  J.  de  Decker 
besungen. 

Der  Auferstandene  erscheint  der 
Maria  Magdalena  .  .NT  101 
Z  152X190  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.   Um  1638. 

Der  Auferstandene  erscheint  den 
Jüngern      AT  102 

Z  176X271  mm.  Amsterdam,  H.  1175. 
Nach   Lilienfeld   um   1650, 

Der  Auferstandene  zeigt  dem  un- 
gläubigen Thomas  seine  Wun- 
den   A^T  103 

G  auf  Eichenholz,  53X51  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1634,  Petersburg.  Bode 
133.     H.  148. 

Christus  mit  den  Jüngern  in  Em- 
maus A^T  104 

G  auf  Papier,  das  auf  Eichenholz  ge- 
klebt, 37X41  cm.  Mit  dem  Mono- 
gramm Rembrandts.  Paris,  Jacquemar- 
Andre.    Bode  9.    H.  147.   Um  1629. 

Christus  mit  den  Jüngern  in  Em- 
maus A^T105 

R  209X159  mm.  Bez.:  Rembrandt  f. 
1654.  B.  87.  Hind  282,  Nach  Coppier 
ist  die  Platte  die  beste  von  allen  er- 


130 


Christus,  ferner: 

haltenen.  Das  Thema  hat  Rembrandl 
in  allen  Jahrzehnten  beschäftigt. 

Christus  mit  den  Jüngern  in  Em- 
maus NT  106 

G  auf  Eichenholz,  68X65  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1648.  Paris,  Louvre. 
Bode  326.    H.  145. 

Christus  mit  den  Jüngern  in  Em- 
maus iV^T  107 

G  auf  Leinwand,  84X105  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1648.  Kopenhagen,  K. 
Gemäldegalerie.    Bode  327.  H.  144. 

Christi  Himmelfahrt  .  .  NT  108 
G  auf  Leinwand,  92x67  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1636.  München,  Alte 
Pinakothek.     Bode  127.   H.  149. 

Daniel  in  der  Löwengrube  AT  131 
Z  222X185  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.    H.    1262. 

Daniels  Vision AT  132 

Z  165X242  mm.  Paris,  Bonnat.  H.  677. 
Um  1650.  Entwurf  für  das  Bild  in 
Berlin. 

Daniels  Vision .4^133 

G  auf  Leinwand,  96x116  cm.  Berlin, 
Kaiser -Friedrich-Museum.  Bode  332. 
H.  53.    Um  1650. 

David  tröstet  Saul  durch  Harfen- 
spiel   AT8ß 

G  auf  Leinwand  130X164  cm.  Haag, 
Dr.  Bredius.  Bode  529.  H.  36.  Aus 
Rembrandts    letzten    Jahren. 

Davids  Kampf  mit  Goliath  AT  90 
R  Der  vierte  Teil  einer  Platte  v. 
279X160  mm.  Bez. :  Rembrandt  f.  1655. 
Eine  Buchillustration.  Mit  3  andern 
Illustrationen  für  ein  spanisches  Buch 
von  Rembrandts  Freund  Mannasseh 
Ben  Israel  ,, Piedra  gloriosa  de  Ne- 
buchadnesar",  Amsterdam  1655.  B. 
36c.    Hind284c. 

David  entgeht  durch  Harfenspiel 
dem  Zorne  Sauls  .  .  .  AT  22 
G  auf  Eichenholz,  62X50  cm.  Frank- 
furt a.  M.,  Staedelsches  Institut.  Bode 
46.    H.  35.    Um  1630/31. 

David  versöhnt  sich  mit  Absalom 
AT  S.XY 
G  auf  Eichenholz,  73X61  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1642.  Petersburg.  Bode 
244.  H.  38.  (Nach  H.  vielleicht  auch 
Abschied   des   Jonathan   von   David.) 

David  versöhnt  sich  mit  Jonathan 

AT  94. 

Z  143  x183  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.  H.  1256.  Aus  der   Spätzeit. 


David  versöhnt  sich  mit  Jonathan 

AT  96 
Z  143X183  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.  H.  1256.  Aus  Rembrandts  letz- 
ter Zeit. 

David  schneidet  dem  kauernden 
Saul  einen  Zipfel  des  Mantels 
ab AT  91 

Z  193  X 195  mm.  Wien,  Albertina,  H. 
1404. 

David  wird  die  Krone  Sauls  über- 
bracht       .AT  100 

Z  169X194  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.  H.  1260.  (Dort  als  Mardochai 
vor  Esther).  P.  Buberl  stellte  den 
Vorgang  richtig  fest  in  Wickhoffs 
Seminarstudien. 

David  s.  auch  Bathseba 

AT  102— 104 

David  empfängt  Joabs  Boten,  wäh- 
rend Nathan  eintritt  .  AT  105 
Z  195X290  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.  H.  1255.  (Dort  als  David,  der 
den  Uriasbrief  erhält).  Den  Vorgang 
stellte  richtig  fest  F.  M.  Haberditzl 
in   Wickhoffs   Seminar. 

David  s.  auch  Nathan  .    .  AT  107 

Ehebrecherin  s.  Christus 

iVT  62-64 

Eliezer  und  Rebekka  am  Brun- 
nen      AT  24 

Z  180X292  mm.  Albertina,  Wien.  H. 
1398. 

Eliezer  bekommt  von  Rebekka  zu 
trinken      AT  25 

Z  145X215  mm.  (1908  Auktion  Muller 
u.    Co.,   Amsterdam). 

Elisa,  der  Prophet  .  .  .  NT  132 
Z  206X231  mm  Berlin.  H.  81.  Nur  be- 
zeichnet als  sitzender  Prophet.  Die 
Zeichnung  stellt  möglicherweise  den 
Propheten  Elisa  dar,  der  in  der 
Wüste  am  Wege  sitzt,  der  Engel  des 
Herrn  hat  ihm  eine  Kanne  Wasser 
mit  Brot  gebracht.  I.  Könige  18, 
Vers  6  bis  8.)  Die  Zeichnung  könnte 
aber  auch  mit  der  nachfolgenden  das 
13.  Kapitel  des  1.  Buches  der  Könige 
illustrieren.  Der  Mann  Gottes  aus 
Juda  sitzt  am  Wege  (V.  14—17), 
wird  dann  von  einem  Löwen  getötet, 
aber  nicht  gefressen  (V.  28).  Infolge 
der  Unsicherheit  der  Bestimmung  des 
Vorgangs  unterblieb  der  Abdruck 
der  betreffenden  Kapitel.  —  Es  sind 
noch  manche  Zeichnungen  Rembrandts 
auf  den  betr.  Vorgang  in  der  Bibel 
festzustellen. 


11 


131 


Ein  Prophet  (Elisas) 


Elisa,  der  Prophet  und  die  Witwe 

Z  172X254  mm.  Wien,  Fürst  Liechten- 
stein.   H.  1502. 

Elisa  betet  für  den  Sohn  der  Wit- 
we      AT  111 

Z  Paris,  Bonnat,  Galt  früher  als  be- 
tender Manoah".  Feststellung  des 
Vorganges  von  P.  Buberl  in  Wick- 
hoffs    Seminarstudien. 

Elisa,  der  Prophet  macht  Eisen 
schwimmend  .  .  .  .  J-T 113 
Z  140X188  mm.  Haag,  Dr.  Bredius.  H. 
1243.    Um  1650. 

Emmaus,  s.  Christus  NT  J  04— 107 
Esau  verkauft  sein  Erstgeburts- 
recht       AT2Q 

Z  165X148  mm.  Amsterdam,  Fodor. 
H.  1213.  Eine  genaue  Wiederholung 
der  Zeichnung  im  Brit.  Museum, 
London. 


Esau  fleht  um  den  Segen  Isaaks 

4T29 

G  auf  Eichenholz,  56X67  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.,  Bode  217.  Beiton  House, 
Grantham.    Um  1636. 

Esther's  Gastmahl     .   .    .^T116 

G  auf  Leinwand,  71x93  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1660.  Bode  411.  H.  46. 
Moskau,  Museum  Rumjanzoff. 

Esthers    Ohnmacht  vor   Ahasver 

^ri69 

Z  173X177  mm.  Amsterdam.  H.  1179. 
Der  Vorgang  wurde  festgestellt  von 
Franz    Wickhoff    (Seminarstudien). 

Fußwaschung  s.  Christus  .  NT  67 

Gleichnis  vom  großen  Schuldner 

(vom  anvertrautenPf  und)iVT44 

Z   172X215  mm.   Paris,  Louvre. 

Gleichnis  von  den  Arbeitern  im 

Weinberg NTA<6 


132 


G  auf  Eichenholz,  31X42  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1637.  Petersburg.  Bode 
220.  H.  116. 

Gleichnis  v.  ungetreuen  Schalks- 
knecht (vom  ungerechten  Haus- 
halter)    NTbl 

Z  161X218  mm.  Amsterdam.  Um  1650. 
Zu  dem  Gemälde  in  London.  H.  1172. 

Gleichnis  vom  barmherzigen  Sa- 
mariter (Vgl.  Neumann,  2.  Aufl. 
S.  600f.) iVT 47-51 

1.  Der  Samariter  verbindet  den 
Verwundeten NT  47 

Z  164X195  mm.  Berlin.  H.  62.  Ende 
der  vierziger  Jahre.  —  Der  Name 
auf  der  Zeichnung  nicht  von  Rem- 
brandts  Hand. 

2.  Der  Samariter  reibt  den  Kran- 
ken ein  NT  AS, 

Z  158X221  mm.  Berlin.  H.  61.  Be- 
zeichnet   oben  rechts   1644. 

3.  Des  Samariters  Pferd  trägt 
den  Verwundeten  durchs  Ge- 
birg     iV^T  48 

G  auf  Eichenholz,  46x66  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1638.  Krakau,  Fürst 
Czartoryski.     Bode  229.    H.  109. 

4.  Der  Verwundete  wird  ins 
Gasthaus  getragen  .  .  NT  50 
G  auf  Eichenholz,  27X20  cm.  London, 
Wallace  Museum.  Bode  123.  H.  111. 
Um  1632.  Die  gleich  große  Radierung, 
B.  70  um  1633,  im  Gegensinn,  zeigt 
vorn    einen    Hund. 

5.  Der  Samariter  läßt  den  Ver- 
wundeten ins  Wirtshaus  tra- 
gen      i\^r  51 

G  auf  Leinwand,  114X135  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1648.  Paris,  Louvre. 
Bode  328.    H.  112. 

6.  Der  Samariter  verabredet  mit 
dem  Wirt  die  Aufnahme  des 
Verwundeten AT  49 

Z  227x141  mm.  Berlin.  Aus  den  er- 
sten vierziger  Jahren.  Vgl.  hierzu 
und  zu  dem  Pariser  Bild  Neumann, 
Werkstatt,    S.  96. 

7.  Der  Samariter  bezahlt  den 
Wirt AT  51 

Z    238X195  mm.    Berlin.   H.  63. 

Gleichnis  vom  verlornen  Sohn 
AT  52-56 

1.  Der  Sohn  verläßt  das  väter- 
liche Haus AT  52 

Z   193X275  mm.   Dresden.   H.  217. 


2.  Der  Sohn  verläßt  das  väter- 
liche Haus AT  53 

Z  193X273  mm.  Berlin.  H.  60.  Aus 
den   ersten   fünfziger   Jahren. 

3.  Der    verlorne     Sohn     unter 
Dirnen AT  54 

Z  176X211  mm.  Wien,  Dr.  Strauß. 
H.  1512. 

4.  Rückkehr  des  verlornen  Sohn  es 

AT  55 

Z  133X218  mm.  Paris,  Louvre.  H. 
604.  Dieselbe  Zeichnung  in  der  Al- 
bertina,  Wien. 

5.  Rückkehr  des  verlornen  Sohnes 

AT  55 

Z  188X267  mm.  Dresden.  H.  218.  Aus 
den    ersten    fünfziger    Jahren. 

6.  Versöhnung   des   Vaters   mit 
dem  Sohn AT  56 

Z  in  Paris  (Wauters).  Daß  die 
Zeichnung  den  Abschied  des  jungen 
Tobias  darstellen  soll ,  scheint  mir 
nicht  haltbar.  Hier  sind  Reue  und 
Versöhnung  unverkennbar  ausge- 
drückt. 

Hagars   Verstoßung    s.  Abraham 
^T15-18,  AT  126 

Hagar  s.  Sarai J.T4— 5 

Hagar  bei  einem  Brunnen  in  der 
Wüste  .    .    • ^T6 

Z  weiß  gehöht,  190X223  mm.  Paris, 
Bonnat.     H.  666. 

Hagar  um  Ismaels  Leben  besorgt 

.4T19 

Z  138X169  mm.  Dresden,  Sammlung 
Prinz    Georg    zu    Sachsen. 

Hagar  vom  Engel  getröstet  AT1E4 

Z  182X249  mm.  Hamburg,  Kunsthalle. 
H.  342. 

Haman    wird    von    Ahasver    ge- 
stürzt   ^T  119 

G  auf  Leinwand,  127X117  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  Petersburg.  Bode  531. 
H.  48.  Bezeichnend  für  Rembrandts 
letzte    Jahre. 

Haman    erfleht    Esthers     Gnade 

^T121 

G  auf  Leinwand,  235X190  cm.  Buka- 
rest, König  von  Rumänien.  Bode  530. 
H.  47  (hier  als :  Mardochai  kniet  vor 
Esther).  Nach  Bode,  wie  das  vorher- 
gehende   Bild,    1665    gemalt. 

Haman    erfleht    Esthers     Gnade 

^T122 
Z  149X170  mm.  Bremen,  Kunsthalle, 
vgl.     Zeichnungen    alter    Meister    in 


11* 


133 


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Hagar  wird  vom  Engel  getröstet. 


der   Kunsthalle   zu  Bremen.     Frank- 
furt a.  M.,    Prestelgesellschaft. 

Hanna,  die  Prophetin  im  Tempel 
AT  vorm  Titel 
G  auf  Mahagoniholz,  405X317  cm. 
Bez.:  Rembrandt  f.  1648  (?)  London, 
Earl  of  Ellesmere.  Bode  325.  Ob  hier 
Hanna  im  Tempel  mit  dem  kleinen 
Samuel  (1.  Sam.,  Kap.  2  V.  1—10) 
dargestellt  ist  oder  die  Prophetin 
Hanna  ,,die  nimmer  vom  Tempel 
kam"  (2.  Lukas  V.  36—38)  bleibe  da- 
hingestellt, ich  wählte  das  Bild,  weil 
hier  Rembrandts  Erinnerungen  an 
erste  Kinderjahre,  da  die  Mutter  ihm 
täglich  aus  der  Bibel  vorlas,  mär- 
chenhaft verklärt  weiterleben.  Rem- 
brandts Mutter  war  zwar  schon  1640 
gestorben,  aber  das  Wesentliche  ihrer 
Gestalt  und  Gesichtszüge  hat  Rem- 
brandt wohl  unwillkürlich  der  müt- 
terlichen Bibelleserin  gegeben.  — 
Hofstede  nennt  das  Bild  Thimotheus 
und  seine   Großmutter. 

Hauptmann  von  Kapernaum  s. 
Christus  Heilung  eines  Aus- 
sätzigen(?) iVT35 

Helis  Gespräch  mit  dem  „Mann 
Gottes" iVTl35 


Z  233X272  mm.  Wien,  Albertina. 
Illustriert  I.  Samuelis  2.  Kap.  Vers 
27-36. 

Hiob  und  seine  Freunde  .  NT  136 
Z  180X240  mm.  Stockholm,  National- 
Museum.  H.  1548.  Über  die  durch 
viele  Überarbeitungen,  Korrekturen 
usw.  sehr  interessante  Zeichnung 
hat  sich  ausführlich  Neumann, 
,, Werkstatt",  S.  112—15,  ausgespro- 
chen. Doch  scheint  mir  die  Festle- 
gung des  Bildes  auf  bestimmte  Worte 
der  Erzählung  nicht  tunlich.  Es  ist 
ein  Bild  zum  ganzen  Buch  Hiob,  das 
ganz  abzudrucken  über  den  Rahmen 
dieses  Bilder-Werkes  hinausging. 

Hirten  beten  das   Christkind   an 

s.  Christus  .  AT  IX,     NT  9  10 

,, Hundertguldenblatt"  s.  Christus 

iVr38 
Jael  tötet  Sisera AT  1^ 

Z  190X172  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.  H.  1253.  Noch  2  Kopien  er- 
halten. 

Jairus'  Töchterlein  s.  Christus 

iV^r36 
Jakobs  Traum  von  der  Himmels- 
leiter   ^r31 


134 


HeWs  Gespräch  mit  dem  Mann  Gottes.    

Z    236X198  mm.    Paris,     Louvre.     H.  die  heftigen  Bewegungen  in  der  spä- 

591.   Um   1635.  teren    Schaffenszeit    Rembrandts. 

Jakob  bei  den  Schafen  Labans  Jakob  segnet  Josephs  Söhne  AT  65 

AT  32  G   auf  Leinwand.   174X209  cm.   Bez.: 

Z    188x293  mm.    Wien,   Albertina.  Rembrandt  f.   1656.   Cassel,  Gemälde- 

Jakobs  Begegnung  mit  Esau  ^r  30  ^^'''''-   ^'^'  '^'-  ^-  ''• 

Z  Paris,  Louvre  (Bonnat.)  Jakob  hört  die  Geschichte  seiner 

Jakobs  Versöhnung  m.Esau^r  37  Söhne  in  Ägypten     .    .  AT  b9 

Z       165X154  mm.        Frankfurt  a.  M.,  ^    176X231  mm.    Amsterdam.    H.  1160. 

Staedelsches  Institut.  H.  325.  Jakob  s.  auch  die  Geschichten  Jo- 

Jakob  erschrickt  vor  Josephs  blu-  sephs      J  T  39,  40 

tigern  Rock AT  4:6  jakob    s.   auch   Esau  und    Isaak 

G   auf   Leinwand,    154X168  cm.    Bez.:  zl  T  9A  n    97 

Rembrandt    f.    Petersburg.    Bode  340.  ^  "*    ^ou.  ^< 

H.  16.    Um  1650.   Unten   wurde   später  Jakob  S.    auch   Juda      •    .    ,  AT  61 

ein  großes   Stück   angesetzt.  _            .             t                                  a  r^  -,r, 

T  1    i,         1-14-  T         i,    VI        Jeremias  s.  Lot AT  12 

Jakob  erschrickt  vor  Josephs  blu-  ^  ,              ,     r^^     ^            -,.   ,  t^    n 

tigern  Rock AT  4,Q  Johannes  der  Täufer  predigt  Buße 

Z  173X154  mm.  Berlin.  H.  29.  Aus  der  ^^T  26 

Frühzeit.  G  grau  in  grau  auf  Leinwand,  dann 

T„u^i,„  o^i,^ ,-;T ^  T^^r.    v.r.^.^.,  auf  Eichenholz  geklebt,  62x80  cm.  Ber- 

Jakobs  Schmerz  über  Josephs  blu-  ^^^     Kaiser-Friedrich-Museum.     Bode 

tigen  Rock AT  47  215.    H.  97.     in    Mitte     der    dreißiger 

G  auf  Leinwand,  122  x97  cm.  London,  Jahre    entstanden.     Rundum    wurden 

Earl  of  Derby.  Bode  335.  H.  15.  Nach  etwa  10  cm  angestückelt,  Norblin  hat 

Bode   um   1650.    Ungewöhnlich   durch  das    Bild    1808    gegenseitig,    mit    der 


135 


>^ 


Hiob  und  seine  Freunde. 


Jahrzahl  1656,  radiert.  Das  Blatt 
Norblins  wird  oft  für  ein  Original 
Rembrandts  gehalten.  —  Über  Zeich- 
nungen zu  dem  Bilde  und  die  Ähn- 
lichkeit der  Landschaft  mit  der  auf 
der  radierten  Verkündigung  von  1634 
(B.  44)  vgl.  Neumann,  Werkstatt, 
S.  81  u.  f.  —  Schon  Houbraken  rühmte 
den  Ausdruck  der   etwa  100  Figuren. 

Johannes  der  Täufer  wird  ent- 
hauptet   NTb^ 

Z  mit  weiß  verbessert,  176X299  mm. 
Wien,   Albertina.     H.  1415. 

Johannes  tauft  Jesus  s.  Christus 

NT  26,  27 

Joseph  erzählt  den  Brüdern  seine 

Träume AT  39 

Z  175X225  mm.  Amsterdam,  Samm- 
lung J.  Six.  H.  1231.  Um  1638.  Vgl. 
die  Radierung  von  1638  B.  37  im 
Hochformat. 

Joseph  erzählt  dem  Vater  und  den 
Brüdern  seine  Träume  AT  4S) 
Ggrau  in  grau  auf  Papier,  50X38  cm. 
Bez.:  Rembrandt  f.  163.  (Nach  Bode 
1633  zu  lesen.)  Amsterdam,  Galerie 
Six.   Bode  212.   H.  14. 


Joseph  mit  seinen  Brüdern  bei  den 
Herden  in  Dothan  .    .    .  AT  AI 

Z  200X293  mm.  Budapest,  National- 
museum.  H.  1369. 

Joseph  wird  von  den  Brüdern  in 
die  Grube  geworfen  .  .  AT  42 
Z  160X166  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.  H.  1249. 

Joseph  wird  von  seinen  Brüdern 
verkauft ^r  43 

Z  172X267  mm.  London,  C.  F.  Mur- 
ray.   H.  1076. 

Joseph  wird  von  Potiphars  Frau 
verklagt    .   • AT  bl 

G  auf  Leinwand,  105X97  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1655.  Petersburg.  Bode 
401.  H.  18. 

Joseph  als  Traumdeuter  im  Ge- 
fängnis   AT  62 

Z  156X89  mm.  Amsterdam.  H.  1159. 
Nach  Lilienfeld  um   1650/55. 

Joseph  deutet  dem  Pharao  Träume 

AT  64 
Z  171X255  mm.  Budapest,  National- 
museum.   H.  1370. 


136 


>/ 


f  lüT 


Judith  vorm  Zelt  des  Holofernes. 


Joseph  läßt  in  Ägypten  Korn  ver- 
teilen      AT  66 

Z  317X404 mm  (in  schwarzer  Kreide). 

Bez. :  Rembrandt  ft.  Wien,  Albertina. 

H.  1402.    Auf    zwei    Stücken    Papier. 

Aus    den   ersten   dreißiger    Jahren. 

Joseph  s.  auch  Jakob  A  T  45 — 47, 65 

Joseph  s.  auch  Rüben     .    .  AT  44: 

Joseph  s.  bei  Christus  NT  19,  22 

Josua  s.  Moses AT  72 

Isaak  s.  Abraham      .    .  AT  20—22 
Isaak  segnet  Jakob  .    .    .    .  J.r  27 

Z    174X195  mm.    Chatsworth.     H.  829. 
Um  1635.   S.  auch  Esau  ^T  29. 

Ismael  s.  Hagar       AT  19,  NT  IM 

Juda  überredet  Thamar  .    .  AT  4^8 

Z  132X153  mm.   Paris,  P.  Mathey.  H. 

789. 


Juda  begehrt  von  Jakob  den  Ben- 
jamin      AT6i 

Z    174X243  mm.    Wien,    Albertina. 

Judas'  Kuß,  s.  Christus     .  NT  72 
Judas'  Reue  vor  den  Hohenprie- 
stern   NT  18 

Z    Sammlung   Murray. 

Judas  wirft  die  Silberlinge  vor  die 
Hohenpriester  .  .  .  .  NT  Id 
G  auf  Leinwand,  77X101  mm.  Das 
Monogramm  zweimal.  Paris,  Schick- 
ler. Bode  10.  H.  123.  Ende  der  zwan- 
ziger Jahre.  Wurde  schon  1631  von 
Huygens  sehr  gerühmt, 

Judith  vorm  Zelt  des  Holofernes 

iV^ri37 

Z  162X170  mm.  Berlin.  H.  18,  dort 
und  bei  Lilienfeld  bezeichnet  als 
,, Sarai    führt    Hagar    zu    Abraham". 


137 


Feststellung  des  Vorgangs  durch 
Wickhoff    (Seminarstudien). 

Judiths  Triumph  .  .  .  .  NT  138 
Z  237X190  mm.  London,  Brit.  Museum. 
Hind,  Catalogue  I,  S.  37,  No.  90.  Um 
1650-60. 

Kämmerer  aus  dem  Morgenland 
wird  getauft NT  114 

R  180x213mm.  Bez.:  Rembrandt  1 
1641.  B.  98.  Hind  182.  Die  Platte 
(fast  reine  Radierung  mit  wenigen 
Kaltnadelstrichen)   noch  erhalten. 

Knecht,  der  ungetreue,  s.  Gleich- 
nis   iVr57 

Könige,  heilige  drei,  s.  Christus 

NTl^i 

Laban  bei  der  Schafschur,  s.  Ja- 
kob    ATB2 

Laban  führt  Lea  zu  Jakob  ^T  34 
Z  144X115  mm.  Chatsworth.  H.  828. 

Lazarus'  Auferweckung,  s.  Chri- 
stus   iVr  41  42 

Lots  Gäste  werden  aus  dem  Hause 

gefordert AT  10 

Z    Paris,   P.  Thureau-Dangin. 

Lot  verläßt  mit  den  Seinen  Sodom 

^rii 

Z 192X245  mm.  Paris,  Bibl.  Nationale. 
H.  584.  Aus  den  fünfziger  Jahren. 

Lot  trauert  über  Sodom  .  AT  12 
G  auf  Eichenholz,  58X46  cm.  Mit  dem 
Monogramm  und  1630.  Petersburg. 
Bode  39,  H.  49.  —  Bei  beiden  als 
trauernder  Jeremias.  Sie  dürften 
doch  wohl  recht  haben.  Mich  lockte 
die  Vergleichung  mit  der  Zeichnung 
des  trunkenen  Lot,  S.  13. 

Lot  sitzt    trunken  auf  der  Erde 

ATIS 

Z  251X189  mm.  Bez.:  Rembrandt  f. 
1633.  Frankfurt  a.M.,  Staedelsches  In- 
stitut. H.  324.  Vgl.  die  Radierung 
Vliets,  S.  14  —  Mach  ,, Zeichnungen 
im  Staedelschen  Institut,  Prestel". 

Lot  wird  von  seinen  Töchtern 
trunken  gemacht  .  .  .  AT  14: 
R.  von  J.  van  Vliet  nach  einem 
verschollenen  Gemälde  Rembrandts 
von   1631. 

Manoahs  Verkündigung  -  AT  16 
Z  179X191  mm.  Berlin.  H.  31.  Viel- 
leicht aus  der  Zeit  des  Tobiasbild  im 
Louvre    (1637), 

Manoahs  Opfer  und  Verkündigung 

ATll 


G  auf  Leinwand,  242x283cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1641.  Dresden.  Bode 
243.  H.  27.  Skizzen  hierzu  in  Dres- 
den  und   Berlin    (siehe   oben). 

Mardochais  Triumph     •    .AT  125 

R  174X215  mm.  B.  40.  Hind  172.  Um 
1640.  Coppier  nennt  dies  Blatt  eine 
der  gelungensten  Radierungen  Rem- 
brandts. 

Maria  Verkündigung  .  .  .  NT  2 
Z   319X275  mm.    Paris,    Gay.    H.  777. 

Maria  besucht  Elisabeth  .    .  NT  4 

G  auf  Eichenholz,  56X47  cm.  Bez.: 
Rembrandt  1640.  Großvenor  House. 
Bode  241.   H.  74. 

Maria  s.  auch  Christus 

Maria  Magdalena  s.  Christus 

Mene  Tekel  s.  Belsazar  .  ^r  128 

Moses'  Findung AT  61 

G  auf  Leinwand,  47X59  cm.  Phila- 
delphia, Johnson.  Bode  195.  H.  23. 
Das  Bild  —  um  1635  gemalt  —  war 
vermutlich    ursprünglich    nicht    oval. 

Moses  erschrickt  vor  dem  feurigen 
Busch ^r  68 

Z  176X242  mm.  London,  Heseltine. 
H.  985.    Um  1655-60. 

Moses  zertrümmert  die  Gesetzes- 
tafeln. Titelbild  vor  AT  IL  Teil 
G  auf  Leinwand,  167X135  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1659?  Berlin,  Kaiser- 
Friedrich-Museum.   Bode  409.  H.  25. 

Moses  beruft  Josua  .  .  .  AT  12 
Z  211X181  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.    H.  1252. 

Mutter   mit    der  Bibel  s.  Hanna. 

Titelbild ATI.  Teil 

Mutter  Gottes,  s.  Christus  .  .  NT 
Nathan,   der   Prophet  vor  David 

Ar  107 

Z  146X173  mm.    Berlin.    Um  1660.    H. 

34. 

Petris      wunderbarer      Fischzug 

Ar  29 
Z  180X192  mm,  Paris,  Gay.  H.  778. 
Um  1650.  Eine  täuschende  Kopie  da- 
von im  Brit.  Museum  in  London. 
Vgl.   Hind.    S.  55,   57. 

Petrus  geht  zu  Christus  auf  das 
Meer  s.  Christus    .    .   .  NT  31 

Petrus  beim  Feuer  der  Knechte 

NT  14. 
G  auf  Kupfer,  22X17  cm.  Mit  Mono- 
gramm  und   1628.    Berlin,    Sammlung 


138 


Judiths  Triumph. 


139 


4f 

^ ^ 

Der  ungehorsame  Prophet. 

von  der  Heydt.  Bode  5.  H.  333.  Hier  Raguel   umarmt   den  jungen  To- 

als    „Soldaten   beim   Wachtfeuer".  bias                                          .  AT  153 

Petrus  verleugnet  den  Herrn  iVT75  Z  Sammlung  Liphart.    Sonst  wird  in 

G  auf   Leinwand,    153X168  cm.   Bez.:  Jem  Blatt  Tobias'  Abschied  von  den 

Rembrandt    f.    Petersburg.    Bode  405.  S*T"  F^^J^''-.     P-B^berl   stellte   in 

H   121     Um  1656  Wickhoffs    Seminarstudien    fest,    daß, 

weil  zwei  Frauen  dabei  sind,  die  Be- 

Petri  Reue NT  IG  grüßung   Raguels   mit   Tobias   darge- 

G     auf    Eichenholz,   58x33  cm.      Mit  stellt    sei.     Aber    deuten    nicht    doch 

Monogramm    und    1631.    Brüssel,    Pr.  ^er  Hund  und  die   zur  Türe   gewen- 

Merode.    Bode  41.    H.  122.  dete    Figur    des    flügellosen    Engels 

Petri  Vision iVT  115  ^^*  ^^"^^  Abschied? 

-7  -.onvxinrc         ai-    v       ^      i,-   o,  Raguels    Tochter     erwartet    als 

Zi  löüX195mm.  München,  Graphische  at                  -i  ü.       t         •                 m 

Sammlung.   H.  396.  Um  1650-55.  Neuvermählte  den  jungen  To- 

bias  AT  154 

Petri     Befreiung     aus     dem     Ge-  G  auf  Leinwand.  Bez.  :* Rembrandt  f. 

fängniS iVr  117  1636.    Petersburg.    Bode  194.     H.  197. 

Z  195X221  mm.  Frankfurt  a.  M.,  Stae-  Früher    ,,Danae"    genannt.     Feststel- 

delsches     Institut.     H.  333.     Aus     der  lung   durch  Wustmann. 

SP^*^^^*-  Rebekka  s.  Eliezer     .    .AT  24  25 

Petri    Befreiung    aus    dem    Ge-  Reinigung  des  Tempels,   s.  Chri- 

fangnis iV^T  118  ^°     f          ....    .  NT 60 

Z   180X211  mm.   Wien,    Albertina.   H.  ^7/,      *    *,/         *    ' 

1425.  Raffael,   Mutter   Gottes   auf  dem 

PilatuswäsehtsichdieHändeiV^T80  g^^^^i  genannt  „Madonna  della 

G   auf   Leinwand,    129X165  cm.    Neu-  ^^^la       .    .    .    .    .    •  Ai  ö  AI  V 

york,    B.  Altmann.    Bode  532.    H.  129.  Gr  auf  Holz,   71  cm  Dm.   Florenz,   Pa- 

Aus  den  letzten  Jahren.  lazzo   Pitti.     1516  gemalt. 

Prophet,  der  ungehorsame  i\^T  140  Raphael,    der    Erzengel,    verläßt 

z    137x204  mm.    Paris,    Louvre.   H.  die  Familie  des  Tobias  ^i  162 

597.  Z  192x272  mm.  Wien,  Albertina. 


140 


Boas  schüttet  Gerste  in  Ruths  Mantel. 


Rembrandt.  Selbstbildnis.  Etwa 
25  jährig.    Titelbild  zum  NT  I 

Gauf  Kupfer,  14X12  cm.  Paris,  Com- 
tesse   Delaborde.    Bode  549.    Um  1631. 

Rembrandt.      Selbstbildnis     etwa 

55  jährig.    Vor  demTilel  zum 

I.  Teil  des  AT 

G  auf  Leinwand,  77X65  cm.  Lord 
Ashburton,  The  Grange,  um  1659. 
Bode  92. 

Rüben  sucht  seinen  Bruder  in 
der  Zisterne  •  .  .  •  .AT 44 
Z  Frankfurt  a.  M.,  Staedelsches  In- 
stitut. 

Ruth.  Boas  schüttet  Gerste  in 
Ruths  Mantel  (zu  Buch  Ruth 
Kap.  3  V.  15)  .  .  .  .  NT  141 
Z  126X143  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.    H.  1254. 

Salomonis  Urteil  .  .  .  .  AT  109 
Z    198X305  mm.    Dresden.    Nicht   von 


Rembrandts  Hand.  Die  gleiche  Zeich- 
nung in  London,  Brit.  Museum.  Vgl. 
Hind,    Catalogue  I,   S.  49,   Nr.  142. 

Samariter,     der    barmherzige,    s. 

Gleichnis iVT  47-51 

Samaritanerin    und    Christus    s. 

Christus iVT  65 

Sarai  führt  Hagar  dem  Abraham 

zu AT4 

Z    189X105  mm.     Paris,     Bonnat.     H. 
665    dort    als    ,, "Verstoßung    der    Ha- 
gar". 
Sarai  führt  Hagar  dem  Abraham 

zu ATb 

Z  158X195  mm.  Dresden,  Sammlung 
Friedrich  August  IL  H.  288.  Noch 
zweimal   vorhanden. 

Saul  stürzt  sich  in  sein  Schwert 

AT  98 
Z  173X210  mm.  Dresden.  H.  205. 
Mitte   der   fünfziger   Jahre. 


141 


Simeon   im  Tempel,    s.    Christus 

NT  15,  16 

Simson  zerreißt  den  Löwen  AT  18 

Z  177X260  mm.  Dresden.  H.  203.  An- 
fang  der   fünfziger   Jahre. 

Simsons  Hochzeit  .  .  .  .AT  19 
G  auf  Leinwand,  126X175  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1638.  Dresden.  Bode 
222.    H.  30. 

Simson  bedroht  seinen  Schwieger- 
vater   AT  80 

G  auf  Leinwand,  156X129  cm.  Bez.: 
Rembrandt  ft.  163.  (Wäre  nach  Bode 
1635  zu  lesen.)  Berlin,  Kaiser-Fried- 
rich-Museum.    Bode  210.   H.  3. 

Simsons  Gefangennahme  .  AT 83 

G  auf  Eichenholz,  60X49  cm.  Mit 
Monogramm  und  1628.  Berlin,  Kaiser- 
Friedrich-Museum.    Bode  6.    H.  32. 

Simson  schläft  bei  Delila  .  AT  84: 

Z  72X87  mm.  Leiden,  Kupferstich- 
kabinett.   H.  1341. 

Simsons  Überwältigung  und  Blen- 
dung   AT  86 

G  auf  Leinwand,  238x287cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1636,  Frankfurt,  Stae- 
delsches  Institut.  Bode  211.  H.  33. 
Unsere  Netzätzung  nach  dem  großen 
Schabkunstblatt  von  Jacobe  1785,  da- 
mals war  das  Bild  im  Besitz  des 
Grafen  Schönborn,  Wien. 

Sohn,   der  verlorne,   s.  Gleichnis 

iV^T52-56 

Stephanus  wird  gesteinigt  iVTlll 

R  95X85  mm.  Bez.:  Rembrandt  f. 
1635.  B.  97.  Hind  125.  Die  Platte  noch 
erhalten. 

Sündenfall  .    .  ATS  XVI 

R  161x116.  Bez.:  Rembrandt  f.  1638. 
B.  28.  Hind  159.  Abb.  nach  dem  II.  Zu- 
stand 

Susanna    und   die    beiden   Alten 

AT  164 

Z  (Rötel)  235  x364  mm.  Berlin.  H.  45. 
Bezeichnet  mit  dem  Monogramm.  Auf 
der  Rückseite  einige  geschäftliche 
Notizen  von  Rembrandts  Hand.  Kopie 
eines  Bildes  von  Rembrandts  Lehrer 
Lastman.  Vgl.  Fr  eise,  Lastman, 
Leipzig  1911.  Aus  dem  Anfang  der 
dreißiger    Jahre. 

Susanna    und    die    beiden   Alten 

AT  165 
G  auf  Eichenholz,  76x91  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1647.  Berlin,  Kaiser- 
Friedrich-Museum.    Bode  322.   H.  55. 

Susanna  im  Bade.  .  .  .AT  167 
G   auf    Eichenholz,    47X39  cm.    Bez.: 


Rembrandt  f.  1637.  Haag,  K.  Ge- 
mäldegalerie.  Bode  193.   H.  57. 

Thomas,  der  Ungläubige,  s.  Chri 
stus i\^T  102  10" 

Tobias,  der  blinde,  und  sein  Weib 
am  Kamin AT  140 

G  auf  Eichenholz,  41x53  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1650.  Richmond,  Cook. 
Bode  331.  H.  65. 

Tobias,  der  blinde,  hört  das  Blöken 
der  Ziege AT  141 

G  auf  unbekanntem  ausländischen 
Holz,  20X27  cm.  Bez.:  Rembrandt  f. 
1645.  Berlin,  Kaiser -Friedrich-Mu- 
seum.   Bode  249.    H.  64. 

Tobias,  der  junge,  nimmt  Abschied 
von  den  Eltern     .    .    .  AT  144 

G  auf  Leinwand,  63X75  cm.  Peters- 
burg. Bode  593.  H.  62.  Aus  den  ersten 
sechziger    Jahren. 

Tobias,  der  alte,  spricht  mit  dem 
Engel AT  145 

Z    185X143  mm.   Amsterdam.    H.  1163. 

Tobias,  der  junge,  bindet  sich  die 
Schuhe AT  146 

Z  191X172  mm.    Amsterdam.  H.  1164. 

Tobias,  der  junge,  mit  dem  Engel 
auf  der  Wanderschaft  AT  147 
Z  215X202  mm.  Wien,  Albertina,  H. 
1408. 

Tobias,  der  junge,  mit  dem  Engel 
am  Tigris ATMS 

G  auf  Leinwand,  86x74  cm.  Berlin, 
Kaiser-Friedrich-Museum.  H.  67.  Frü- 
her Govaert  Flinck  zugeschrieben. 

Tobias,  der  junge,  mit  dem  Engel 

am  Tigris AT  149 

G  auf  Holz,  56X86  cm.  London,  Na- 
tionalgalerie.   H  68a.    Um  1655. 

Tobias,  der  junge,  erschrickt  vor 
dem  Fisch AT  150 

Z  205X273  mm  (unten  ein  2  cm  brei- 
ter Streifen  angefügt).  Berlin.  H. 
40.  Wie  viele  andere  Zeichnungen 
zur  Tobiasgeschichte  aus  der  Mitte 
der  vierziger  Jahre. 

Tobias,  der  junge,  erschrickt  vor 

dem  Fisch AT  151 

G  auf  Eichenholz,  77X67  cm,  Glas- 
gow, Corporation  Art  Gallery.  Bode 
344.  H.  68.  Aus  der  Mitte  der  fünf- 
ziger Jahre. 

Tobias,   der  junge,  schneidet  den 

Fisch  auf •  AT  152 

Z  219X181  mm.  Haag,  Hofstede  de 
Groot.   H.  1265. 


142 


Tobias,  der  junge,  wird  von  Raguel 
umarmt,  s.  Raguel  .    .  AT  153 

Tobias  von  seiner  jungen  Frau 
erwartet  s.  Raguel  .    .  AT  164: 

Tobias,  der  blinde,  will  seinem 
Sohne  entgegengehen  und  ver- 
fehlt die  Tür    .    ...  NT  123 

R  161X129  mm.  Bez.:  Rembrandt  f. 
1651.  B.  42.  Hind  252.  Reine  Radie- 
rung. 

Tobias  heilt  seinen  Vater  AT  158 

G  auf  Eichenholz,  48X39  cm.  Bez.: 
Rembrandt  f.  1636.  Brüssel,  Herzog 
von  Arenberg.  Bode  216.  H.  69.  Alte, 
breitere  Kopie   in   Braunschweig. 

Tobias  heilt  seinen  Vater  A  T  159 
Z  210X170  mm.  Paris,  Reinach.  H. 
815. 


Tobias,  s.  Raphael,  ErzengeUri62 

Verkündigung  an  Maria  s.  Maria 

NT  2 

Verkündigung   an   die  Hirten  s. 
Christus NT  11 

Verkündigung    an    Zacharias    s. 
Zacharias NT  1 

Zacharias    wird    die    Geburt   Jo- 
hann! s  des  Täufers  verkündigt 
NTl 

Z  197x279  mm.  Dresden.  H.  209.  Aus 
den   fünfziger    Jahren. 

Zacharias  schreibt  den  Namen  des 
Johannes  auf  eine  Tafel  NT  6 

Z   Paris,   Louvre. 

Zinsgroschen  s.  Christus  .  NT  61 


143 


JOSEF  WEISS 

Die  Apokalypse 

dcsjohanncs 

Geleitwort   von 
Univ.-Prof.  Dr.  Hugo  Kefirer 

Die  „Deutsche  Tageszeitung"  schreibt:  „Ein  Meisterwerk 
von  unerhörter  Kraft  hat  Josef  Weiß  zustande  gebracht.  War 
es  audi  ein  Wagnis,  nadi  so  großen  Vorläufern  an  diesen  erhabenen 
Stoff  heranzutreten,  weil  nur  der  ihn  gestahen  kann,  dem  die  Kraft 
rehgiöser  Visionen  gegeben  ist,  die  Fähigkeit,  die  Ewigkeitsprophe- 
zeiung des  Apostels  nadizuempfinden,  so  hat  Josef  Weiß  diese  Kraft 
bewiesen,  und  er  ist  ein  so  großer  Sdiöpfer,  daß  er  seine  Visionen, 
die  sidi  eng  an  den  Text  der  Sdirift  halten,  mit  den  modernsten  Kunst^^ 
mittein  und  mit  strahlender  Freiheit  auf  die  Holzplatte  bannt.  Ein 
Meister  der  Linie  und  des  Lidits,  von  dem  Kehrer  mit  Redit  sagt: 
„Das  Geborenwerden  aus  dem  Lidite,  das  ist's,  worauf  es  ihm  an= 
kommt.  Das  Wort  Gottes  wird  in  großem,  unfaßbarem  Lichte  ge= 
sprochen,  der  Ewige  selbst  entsteht  mit  dem  Lichte,"  Gleichgültig  ist, 
ob  man  Weiß  Expressionist  nennt  oder  nicht,-  er  hat  die  Ausdruckskraft 
Grünewalds,  das  Stilgefühl  Dürers  und  die  Lichtbeherrsdiung  Rem* 
brandts,  ist  dabei  von  einer  Gesdilossenhett,  die  ihn  auch  bei  den 
gewagtesten  Blättern  in  den  Grenzen  des  Bildhaften  hält," 

Preis  einfach  gebunden  Mk,  25.—,  in  Halbfranz  gebunden  Mk.  36.—, 
numerierte  Vorzugsausgabe  Mk.  380.  — 

HUGO    SCHMIDT  VERLAG    MÜNCHEN 


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DATE  DUE 

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0  6  2011 

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